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Ginzelnmmmer 10 Pfenviget
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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z—maligem Erſcheinen vom 1. November
hinuer 2.18 Reichsmark und 22 Pfennig
abgeholt 2.25 Reichsmark, durch die
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nü t für Aufnahme von Anzelgen an
wä en wird nicht übernommen. Nicht=
Felter Nummern infolge höherer Gewalt
Bezſeher nſcht zur Kürzung des
Beſſelſungen und Abbeſtellungen durch
erbindlichteit für uns. Poſiſcheckionio
Franfunt a. M. 1301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet
Nummer 325
Montag, den 23. November 1931. 194. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg!
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Rellamezelle (92 mm
breit/ 2 Reichsmarl. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
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Rellame=
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1 Dollar — 4.20 Mark). — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
jede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fäal jeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſädier und Nationalbank.
Dr. Wagner
eer mikkeldeutſchen Induſtrie.
tie deukſchland, Skandinavien, Balkan.
Halle, 22. November.
em Kreis geladener Gäſte aus der mitteldeutſchen
Wirt=
ch am Samstag abend der Wirtſchaftspolitiker der
P., Dr. Wagner, über das Thema „
National=
u us und Wirtſchaft”
Hogner beſtritt den in dem letzten Jahrhundert
ſäändlich hingenommenen Primat der Wirtſchaft. Tat=
Aas Volk das Primäre. Erfolgreiche Politik ſetze
Ein=
es Willens voraus. Brüning ſcheitere an der Tatſache,
jeterogenen Mächten zu arbeiten verſuche. Die
Hal=
ür Anleihegläubiger ſei eine Frage des Vertrauens.
Tegierung werde auch das Vertrauen des Auslandes
Aißfen.
ſelvolumen entſpreche nicht mehr dem Volumen der
Abſchaffung der Goldwährung ſei das
inziel. Verſtändigung mit England und Italien
beſi glichkeit geben, ein Moratorium auch von
w zu erzwingen. Wirtſchaftliche Folge werde
bning vom Weltmarkt ſein.
Esſtuation erfordere zwei Maßnahmen:
Außen=
tels=Kontrolle mit Einfuhrknebelung und
Eirk=Prämierung aus Mitteln einer Im=
FFFüäſenſteuer, und zweitens: Schaffung einer
Deviſenzentrale.
zu Zahlungsmittelumlauf ſei durch eine
yuz bank zu regulieren. Inflatoriſche Maßnahmen, wie
betung von Finanzwechſeln, ſeien abzulehnen. Geld=
Wiulierung erfolge ausſchließlich im
bargeld=
ärrehr insbeſondere durch Warenwechſeldiskontie=
Diskontſatz dürfte zwei bis drei Prozent nicht
En die Stelle der Zinſen fordernden
Wildung müſſe das Prinzip der
Gewinn=
iten und Verluſtmöglichkeiten
ein=
den Beſitzbeteiligung treten.
Finanzie=
ikt iten würden geſchaffen durch die von der
Wäh=
wrgewährenden Amortiſationsdarlehen mit
Wutz von höchſtens zwei vom Hundert. Die Kaufkraft
Vo durch Senkung der Preiſe. Senkung der
Aka ſten ſei möglich durch Steuerſenkung und
Wreinheitlichung, ſowie durch Beſeitigung der
Mden Kapitalbildung. Am Wirtſchaftserfolg
rurder Unternehmer ein Anrecht, ſon=
MMitarbeiter. Selbſtfinanzierung aus dem Ge=
Awcke der Betriebsvergrößerung ſei abzulehnen. Aller
hinn müſſe in Kaufkraft umgewandelt werden. Nicht
ſondern Warenvermögen müſſe durch
Spar=
cuffen werden. Dementſprechend werde eine rigo=
Nöaftsſteuer nur Geldhinterlaſſenſchaft erfaſſen.
hlaß entwickelte Dr. Wagner den Gedanken eines
ſdiſchen Staatsaufbaues. Die Beſeiti=
Eſſenkampfgedankens ſei nur durch den Aufbau eines
Mlittſchaftsſyſtems mit ſcharfer Trennung von
At und Staat möglich. Wichtigſte Aufgabe ſei
e Rückſiedlung des
Bevölkerungs=
es von der Stadt auf das Land, was
aller=
eherherſtellung der landwirtſchaftlichen Rentabilität
Aer bisherige Lebensraum des Volkes
ausreiche, werde der
Nationalſozia=
at davor zurückſchrecken, neuen Raum,
mit Gewalt, zu ſchaffen. Den
Stände=
ſä weitgehender Einfluß auch auf die Rechts=
Steuerlaſtenverteilung, die Finanz=
und die Sozialpolitik einzuräumen.
o werde einen autarken Wirtſchafts=
Dem Balkan Skandinavien und viel=
England bilden müſſen. Dieſem autarken
wuürden ſeine geiſtigen und materiellen Reſerven
herlegenheit gegenüber anderen Autarkien geben
Loucheur F.
Paris, 22. November.
arige Miniſter und Abgeordnete Louis Loucheur iſt
achmittag geſtorben. Er war von Hauſe aus
In=
burrde erſt im Jahre 1917 durch Painlevé in die
behn eingeführt. Während des Krieges verſah er
Unt eines Unterſtaatsſekretärs im Rüſtungsmini=
Daunn auf dem gleichen Arbeitsgebiet zum Miniſter
Nech dem Kriege wirkte er an der Seite Clemen=
„Verſailler Vertragswerk wirkte er mit und wurde
e des Wiederaufbaues der zerſtörten Gebiete be=
Behörte er verſchiedenen Kabinetten an und hat
lur die „Befreiten Gebiete”, Handel, Marine,
Arbeit und Wirtſchaft geleitet. In der Kammer
Madikalen Linken an.
er franzöſiſchen Truppen in Nordafrika.
US der franzöſiſchen Truppen in Nordafrika wird
*. Eine Patrouille, beſtehend aus fünf Flug=
Freitag In=Salah beſetzt, um Vorbereitungen
rich der Truppen zu treffen. Es iſt dies ſeit elf
ire Mal, daß der Hoggar einen Beſuch fran=
Häſte erfahren hat. Der jetzige Erkundungsflug
Neitung für einen weiteren Vormarſch der fran=
Men nach Süden dar.
Endſihung des Wirtſchaftsbeiraks.
Ausſcheiden von Gewerkſchaftsverkretern
noch im letzken Augenblick?
Berlin, 22. November.
Aus Kreiſen der Freien Gewerkſchaften verlautet zu der
letz=
ten Sitzung des Wirtſchaftsbeirates am Sonntag:
In der letzten Arbeitsſitzung des Wirtſchaftsbeirates
ver=
ſuchte der Reichskanzler Brüning das Verhandlungsergebnis zu
ziehen. Gegen den Inhalt der Erklärung der Reichsregierung,
wie ſie in der feierlichen Schlußſitzung unter dem Vorſitz des
Reichspräſidenten am Montag früh der Oeffentlichkeit übergeben
werden ſoll, wurden von allen Seiten der Gewerkſchaftsvertreter
nochmals die lebhafteſten Bedenken geltend
ge=
macht. Insbeſondere wandten die Gewerkſchaftsvertreter ſich
gegen die auslegungsfähige Formulierung über Banken
und Staat ſowie über die Agrarpolitik und die
öffentliche Wirtſchaft. Vor allen Dingen ſtießen die
Vorſchläge über die Auflockerung des Tarifrechts und die
Sen=
kung der Löhne und Gehälter ohne ausreichende Garantie für
die Erhaltung des Reallohnes auf den entſchiedenen Widerſpruch
der Gewerkſchaftsvertreter.
Somit ſind die Preſſemeldungen, die von einer ablehnenden
Haltung der Gewerkſchaften zu dem gemeinſamen Schlußergebnis
ſprachen, durch dieſe Haltung in dieſer Arbeitsſitzung beſtätigt
worden. Es iſt unter Umſtänden damit zu rechnen, daß an der
Schlußſitzung des Wirtſchaftsbeirates am Montag um 11 Uhr
nicht mehr alle Vertreter der Gewerkſchaften teilnehmen werden,
wobei aber auch zwiſchen den Vertretern der Freien
Gewerkſchaf=
ten keine vollſtändige Uebereinſtimmung zu herrſchen ſcheint.
Sihung der Ausſchüſſe des Wirtſchaftsbeirakes.
Berlin, 22. November.
Die Ausſchüſſe des Wirtſchaftsbeirates traten am Sonntag
um 11.30 Uhr zu einer Sitzung zuſammen. Die Beratungen, die
bis gegen 14 Uhr dauerten, dienten der Vorbereitung der am
Montag unter dem Vorſitz des Reichspräſidenten ſtattfindenden
Schlußſitzung des Wirtſchaftsbeirates, der damit ſeine Tätigkeit
beendet.
Wirtſchaftsparkei will die heſſiſchen Wahlen anfechten
Frankfurt, 22. November.
Der Landesverband Heſſen der Wirtſchaftspartei hat in
ſeiner am Sonntag in Frankfurt a. M. ſtattgefundenen
Wahl=
kreiskonferenz einſtimmig beſchloſſen, die heſſiſchen Wahlen vom
15. November anzufechten. Der Beſchluß gründet ſich auf die
Nichtzulaſſung der Wirtſchaftspartei bei den heſſiſchen Wahlen,
was gegen die Verfaſſung verſtoße. Bei der Anfechtungsklage
handelt es ſich darum, dieſes Unrecht klar zu ſtellen.
Die B33.-Sonderausſchuß-Mikglieder ernannk.
TU. Baſel, 22. November.
Der Sonderausſchuß der BJZ. zur Prüfung der deutſchen
Wirtſchaftslage iſt nach den im Laufe des Sonntags bei der
B.Z. eingetroffenen Telegrammen nunmehr zuſammengeſtellt.
Es entſendet Amerika: Dr. Walter Stewart, Präſident
der Chaſe Pomeroy=Bank in New York, früheren Vizedirektor
des Federal Reſerveboards in New York; Frankreich: den
bekannten Finanzſachverſtändigen Prof. Riſt, nachdem Moreau,
der ſein Land im Wiggins=Ausſchuß vertrat, eine Wiederwahl
im Hinblick auf ſeine Stellung als Präſident der Banque de
Paris et des Pays=Bas ablehnte; England: Sir Walter
Layton, Redakteur des „Economiſt=London”; Belgien:
Emilie Francqui Vizegouverneur de la Socisté Génerale
Belgique=Brüſſel; Italien: Prof. Beneduce, Präſident
des Konſortiums für das öffentliche Kreditweſen; Japan: T.
Tanaka, Vertreter der Bank von Japan in London;
Deutſchland: Dr. Karl Melchior.
Die fünf letztgenannten Delegierten gehörten dem Wiggins=
Ausſchuß an. Die vier eventuell noch für Spezialfragen
hinzu=
zuwählenden Mitglieder werden laut Youngplan vom
Sonder=
ausſchuß gemeinſam beſtimmt. Da Herr Dr. Stewart ſeine
Reiſe nach Europa vorausſichtlich erſt am 28. November
an=
treten kann, ſo iſt der erſte Zuſammentritt des
Son=
derausſchuſſes nunmehr für den 7. Dezember geplant.
Neben den Beratungen des Sonderausſchuſſes ſollen durch
Still=
halteverhandlungen mit dem deutſchen Gläubigerausſchuß zur
Vereinbarung eines Verlängerungs= und Rückzahlungsplanes
für die deutſchen kurzfriſtigen Schulden ſtattfinden. Es heißt
hier in Baſel, daß dieſe letzteren Verhandlungen in Berlin
ab=
gehalten werden ſollen, anſcheinend, um auch nach außen hin
eine völlige Trennung dieſer beiden Probleme klarzulegen.
Unabhängig vom Sonderausſchuß wird dann der
Verwal=
tungsrat der BJZ., wie in der Novemberſitzung feſtgelegt, am
15. Dezember ſeine Verwaltungsratsſitzung abhalten.
Amerika droht mit Repreſſalien.
EP. Waſhington, 22. November.
Die Einführung von Schutzöllen durch England hat in den
Vereinigten Staaten ſtarke Beunruhigung hervorgerufen. Die
Blätter melden bereits die Vereinigten Staaten würden vor
Repreſſalien nicht zurückſchrecken und demnächſt die Zolltarife auf
Waren, die hauptſächlich aus England eingeführt werden, erhöhen.
Die Sachverſtändigen würden bereits eine Liſte dieſer Waren
ausarbeiten. Am nächſten Mittwoch ſol ein diesbezügliches Dekret
durch den Präſidenten Hoover verkündet werden. Die von dem
Dekret betroffenen Waren ſollen vor allem Automobile,
Schreib=
maſchinen, Raſier=Apparate, Radio=Apparate, ſeidene Strümpfe
uſw. ſein.
Rundfunkanfprache des Reichskanzlers
zur Winkernokhilfe.
Berlin, 22. November.
Am Sonntag abend ſprach Reichskanzler Dr. Brüning im
Rundfunk über die Winternot und =hilfe. Er führte u. a. aus,
daß die ſchwere Not des Winters die Mitarbeit aller Volksgenoſſen
erfordere. Es wäre leichtfertig, ſich über den Ernſt der Zeit
hinwegzutäuſchen. Nicht weniger falſch wäre es aber auch, wenn
nicht der Mut gezeigt würde, den Bann zu brechen, den dieſe
dunkle Gegenwartszeit auf uns gelegt habe. Die Lebenskräfte
des deutſchen Volkes ſeien nicht gebrochen.
Am vergangenen Sonntag habe die Deutſche Liga der Freien
Wohlfahrtspflege von dem bisher erzielten Ergebnis der
umfang=
reichen Hilfsarbeiten berichtet. Nach den hocherfreulichen Anfängen
dürfe man hoffen, daß dem Liebeswerk des deutſchen Volkes auch
weiterhin der Erfolg nicht verſagt bleibe. Die Reichsregierung
habe ihrerſeits alles getan, um der elementaren Not zu ſteuern.
Sie betrachte dieſe Aufgabe auch weiterhin als eines der
dringend=
ſten Erforderniſſe. Länder und Gemeinden hätten ihre Reſerven
im Kampf gegen das Elend eingeſetzt. Die Reichsregierung ſei
ſich aber auch der Tatſache wohl bewußt, daß ihre Maßnahmen nur
die unterſte Grenze der Fürſorge darſtellen könnten. Sie ſchütze den
Einzelnen vor dem Allerſchlimmſten. Den Vielen aber auf dem
Wege ſtaatlicher Maßnahmen weitere Hilfe zu bringen, ſtehe die
unerbittliche Tatſache gegenüber, daß ſtaatliche
Mehraufwendun=
gen infolge der ſchwierigen Lage der Landesfinanzen nicht
mög=
lich ſeien.
Schon aus dieſem Grunde, ſo fuhr der Reichskanzler fort, war
es ein Gebot der Stunde, die freie Wohlfahrtspflege, ſoweit es
nur irgend ging, zur Mithilfe an der Bekämpfung der großen
Not heranzuziehen. Jeder kann helfen! Vielgeſtaltig ſind die
Möglichkeiten der Mitarbeit. Der eine gibt aus den Erträgniſſen
ſeiner Arbeit, der andere teilt aus ſeinem Vorrat mit dem, der
wenig oder nichts beſitzt. Insbeſondere aber wollen wir in dieſer
Stunde jener Volksgenoſſen gedenken, die ihre Heimat in den
deutſchen Elendsgebieten haben, in jenen Bezirken im Reich, in
denen ganze Städte und Dörfer ohne Erwerb ſind, wo die
Un=
gunſt des Bodens auch dem Bewohner des Landes ein Auskommen
nicht geſtattet.
Die Erfüllung des Wunſches, mit dem die Reichsregierung
den Aufruf der Deutſchen Liga der Freien Wohlfahrtspflege
be=
gleitet hat, ſoll unſer Ziel ſein: „Die Hilfe ſoll neues menſchliches
Vertrauen ſchaffen unter den deutſchen Volksgenoſſen ſelbſt und
für das deutſche Volk in der Welt.”
Wieder Vormarſch der chineſiſchen Truppen
auf Angandſchi.
Chineſiſchen Meldungen aus Charbin zufolge hat Genecal
Matſchantſchang mit einem Teil ſeiner wiedergeſammelten
Trup=
pen einen Vormarſch in Richtung Angandſchi an der chineſiſchen
Oſt=
bahn unternommen. Seine Bewegungen werden dauernd von
japaniſchen Flugzeugen verfolgt. Auch die Japaner ſollen ihre
Truppen nach Norden entlang der chineſiſchen Oſtbahn in
Rich=
tung Koſchan vorſchieben. Koſchan wurde bereits von japaniſchen
Flugzeugen bombardiert.
Die Japaner erlitten in den letzten Tagen bei Gefechten in
der Nähe von Tſitſikar und Angandſchi mit chineſiſchen
Soldaten=
ziemlich erhebliche Verluſte, die ſich der „Sunday Times” zufolge
insgeſamt auf 440 Mann belaufen. Davon ſind 31 Tote und über
100 Verwundete und Vermißte. Faſt 300 Mann ſind an
Froſt=
erſcheinungen erkrankt.
Japan legt eine Kriegsanleihe auf.
Nach einer japaniſchen Blättermeldung will das japaniſche
Finanzminiſterium eine Kriegsanleihe zur Deckung der Koſten
der japaniſchen Militärexpedition in Höhe von 35 bis 50
Mil=
lionen Yen auflegen. Der Entwurf wird im Augenblick noch
von der japaniſchen Regierung beraten. Man glaubt, daß die
Anleihe ſchon in der nächſten Zeit aufgelegt werden wird.
Sowiekrußland reglk ruſſiſch=polniſche
Nichkangriffs=
paklverhandlungen an.
TU. Moskau, 22. November.
Außenkommiſſar Litwinow hat am Samstag den polniſchen
Geſandten in Moskau, Patek, gebeten, ihn aufzuſuchen und bei
ſeiner Unterredung mit ihm erklärt, daß die Regierung der
Sow=
jetunion bereit ſei, neue ruſſiſch=polniſche Verhandlungen über
den Abſchluß eines ruſſiſch=polniſchen Nichtangriffspaktes
einzu=
leiten. Die ruſſiſche Regierung ſei der Anſicht, daß dieſe neuen
ruſſiſch=polniſchen Nichtangriffsverhandlungen nach dem Muſter
der ruſſiſch=franzöſiſchen Nichtangriffsverhandlungen durchgeführt
werden können. Der polniſche Geſandte teilte mit, daß dieſer
Standpunkt der Sowjetregierung nicht in Einklang zu bringen
ſei mit dem polniſchen Standpunkt in dieſer Frage, daß die
vol=
niſche Regierung aber bereit ſei, mit der Sowjetregierung auf
der Grundlage der polniſchen Vorſchläge vom Jahre 1926 zu
ver=
handeln.
Beſtechungen bei der Kredikanſtalt in Wien?
Wien. Das Wiener Mittagsblatt „Die Stunde” hat am
Freitag gemeldet, daß nach dem Zuſammenbruch der Kreditanſtalt
unter dem Vorſitz des Präſidenten Baron Louis Rothſchild
be=
ſchloſſen worden ſei, die Oeffentlichkeit durch geldliche
Zuwen=
dungen an Zeitungsunternehmungen oder Journaliſten in Ruhe
zu halten. Hierfür ſeien einem noch jetzt im Amt befindlichen
hohen Funktionär 300 000 Schillinge übergeben worden. Die
„Arbeiterzeitung” druckte dieſe Mitteilung am Samstag nach und
fügte hinzu, daß nach ihren eigenen Erhebungen dieſe
Behaup=
tungen wahr ſeien. Unter den Nehmenden habe ſich u. a. auch
der Wiener Vertreter eines der größten ausländiſchen
Nachrichten=
büros befunden. Ein Anhaltspunkt dafür, worauf ſich die
An=
gaben beider Zeitungen beziehen, konnte noch nicht in Erfahrung
gebracht werden. Die journaliſtiſchen Standesorganiſationen wer4
den ſich jedoch damit beſchäftigen.
Seite 2 — Nr. 325
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 23. Novemben
Aus der Landeshaupkſtadt.
Darmſtadt, den 23. November 1931.
Landesbibliothek.
Neue Erwerbungen der Landesbibliothek (Auswahl) vom
23. November 1931 an auf 14 Tage im Leſeſaal zur Anſicht
aufgeſtellt.
Bietak, Wilhelm: Das Lebensgefühl des „Biedermeier” in
der öſterreichiſchen Dichtung. Wien 1931. 31/241. Dierauer,
Johannes: Geſchichte der Schweizeriſchen Eidgenoſſenſchaft Band 6:
Schneider, Hans: Geſchichte des Schweizer. Bundesſtaates 1848
bis 1918. 1. Halbbd. 1848—74. Stuttgart 1931. L 3317/50.
Bd. 6.1. Dunkmann, Karl: Lehrbuch der Soziologie und
Sozialphiloſophie, Berlin 1931. 31/393 Ehrengabe dem
deut=
ſchen Juriſtentage überreicht vom Verein für Lübeckiſche Geſchichte
und Altertumskunde. Lübeck 1931. 31/378. Fiſcher. Paul:
Goethes letztes Lebensjahr. Weimar 1931. 31/374. Ford, Henry:
Mein Freund Ediſon. Leipzig 1931. 31/521. Göhler, Rudolf:
Großherzog Carl Alexander und Fanny Lewald=Stahr in ihren
Briefen 1848—1889. Bd. 1 2. Berlin. 32/8. Heuer, Reinhold:
Thron. — Berlin 1931. 31/506. Jung, C. G.: Seelenprobleme
der Gegenwart. Leipzig 1931. 31/461. Kippenberger
Albrecht: Die deutſchen Meiſter des Eiſenguſſes im 16. Jahrh.
Marburg 1931. 31 B 75. Kleinberg Alfred: Die
euro=
päiſche Kultur der Neuzeit. Leipzig 1931. 31/120. Kutzer,
Theodor: Das Dienſtrecht der Bühnenmitglieder. Mannheim
1931. 31/508. Levin, Shmarya: Kindheit im Exil. Berlin
1931. 31/444. Matheſis. Herausgegeben von d. Mathemat.. Sektion am Goetheanum. Stuttgart 1931. 31/375.
Moos, Paul: Die deutſche Aeſthetik der Gegenwart. Berlin 1931.
31/514. Muron, Johannes: Himmel über wanderndem Sand.
Oaſenbriefe. München 1931. 31/499. Negelein, Julius v.:
Weltgeſchichte des Aberglaubens. Bd. 1. Berline 1931. 31/300.
Oßwald. R. P.: Der Streit um den belgiſchen
Franktireur=
krieg. Köln 1931 31/457. Schack, Herbert:
Volkswirtſchafts=
politik. Berlin 1931. 30/813. Schäfer Heinrich: Amarna in
Geft aclehläie e Seltei Sit dite erete
Ferdinand: Einführung in die Soziologie Stuttgart 1931. 31/387.
Wilamowitz=Moellendorff, Ulrich v.: Der Glaube der
Hellenen. Bd. 1. Berlin 1931. 31/409. Wilken, Folkert: Die
Metamorphoſen der Wirtſchaft. Jena 1931. 31/382. Weſtphal,
Dorothee: Bonifazio Veroneſe. München 1931. 31 B 71.
Wol=
fenſtein, Alfred: Hier ſchreibt Paris. Berlin 1931. 31/434. —
Vom 7. Dezember an verleihbar. Vormerkungen werden im
Leſe=
ſaal entgegengenommen.
Nachtrag zur Tagesordnung für die Sitzung des Stadtrats am
Donnerstag. 26. November 1931: 92) Beiträge zu den ſachlichen
Koſten der Berufsſchulen für nicht mehr berufsſchulpflichtige, die
hieſigen Berufsſchulen freiwillig beſuchende Schüler.
— Petrusgemeinde. Am nächſten Sonntag. 1. Advent, ſoll
der erſte Gemeindeabend dieſes Winters ſtattfinden. Im
Mittel=
punkt ſteht die Behandlung eines Themas, das zu den wichtigſten
im kirchlichen Leben der Gegenwart gehört, die
Gottloſenbewe=
gung und ihre Ueberwindung. Es iſt gelungen, hierfür einen
vorzüglichen Sachkenner zu gewinnen, Pfarrer Struckmeyer=
Frank=
furt a. M. Muſikaliſche Darbietungen werden den Abend
um=
rahmen. Teekarten ſind wie üblich im Gemeindehaus zu haben.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. Montag, 23. Nov., 20—22 Uhr. Drittes Sinfonie=Konzert FgorStrawinsky. Preiſe 1 bis 5 50 Mk. Dienstag, 24 Nov. 19½, Ende nach 22 Uhr. 4 7. Boccaceio.
Preiſe 0.70—5.60 Mk. Mittwoch, 25. Nov. 20—22½ Uhr. E8 Das Mädchen ans dem
goldenen Weſten. Preiſe 0.70—5.60 Mk. Kleines Haus. Montag, 23. Nob. Keine Vorſtellung. Dienstag, 24. Nov. 20—22 Uhr. Darmſt Volksb. G4. Gr. 1u. II.
Marquerite : 3. Preiſe 0.60—4 50 Mk. Mittwoch, 25. Nov. 20—22 Uhr. Zuſatzmiete 11 4.
Zu Hilfe, Max. Preiſe 0.70—5.60.
— Heſſiſches Landestheater. Heute abend findet im Großen
Haus das 3. Sinfonie=Konzert des Heſſiſchen Landestheaters ſtatt.
Jgor Strawinſky dirigiert eigene Werke. Das Scherzo fantaſtique
iſt eine deutſche Uraufführung. Der Abendzettel enthält eine
Einführung und kurze Charakteriſtik des Scherzo fantaſtique und
der Ballettſuiten Petruſchka und Feuervogel. — Boccaccio”
die mit großem Erfolg bei Publikum und Preſſe aufgenommene
Suppéſche Operette, wird am Dienstag, den 24. Novemher, 19.30
Uhr, im Großen Haus wiederholt.
Wehelintar Bier Janr To. Geodttstag
am 24. November.
Geheimrat Prof. Dr. Auguſt Bier, der ſeit faſt 25 Jahren
die altberühmte chirurgiſche Univerſitätsklinik in Berlin leitet,
hat zwar mit dieſem Lebensabſchnitt die Altersgrenze erreicht
und wird ſich mit Abſchluß dieſes Semeſters von ſeiner
amt=
lichen Tätigkeit zurückziehen, in ſeiner körperlichen und
wiſſen=
ſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit ſteht er jedoch völlig ungebrochen
da, und die mediziniſche Forſchung dürfte noch manche
bedeut=
ſame und fruchtbare Anregung von ihm empfangen. Wer in
den letzten Jahren den Jubilar in ſeiner Arbeitsſtätte beobachten
konnte oder ihn auf wiſſenſchaftlichen Tagungen ſprechen hörte.
empfing einen ſtarken Eindruck von dem jugendlichen Schwung,
der freimütigen, unbekümmerten Art dieſer ſtarken Perſönlichkeit.
Profeſſor Bier iſt nicht nur einer der größten Chirurgen der
Gegenwart, ſondern auch einer der ideenreichſten und
originell=
ſten Köpfe unſerer Zeit.
Auguſt Bier ſtammt aus Waldeck. Er wurde am 24.
Novem=
ber 1861 in dem kleinen Städtchen Helſen geboren, beſuchte das
Gymnaſium in Corbach und ſtudierte dann in Berlin, Leipzig
und Kiel. In Kiel wurde er Aſſiſtent und Schüler des großen
Chirurgen Esmarch. 1889 habilitierte er ſich in Kiel, wurde
Pro=
feſſor in Greifswald und in Bonn. 1907 wurde er als
Nach=
folger v. Bergmanns an die Univerſität Berlin berufen. Die
erſten wiſſenſchaftlichen Arbeiten Biers, durch die er die
Auf=
merkſamkeit der Fachgelehrten auf ſich zog, betrafen die
Behand=
lung von Amputationsſtümpfen. Er hat ſich ferner große
Ver=
dienſte um die Einführung der Rückenmarksanäſtheſie erworben
und dadurch die Vornahme von Bauchoperationen ohne
Allge=
meinnarkoſe ermöglicht. Die Rückenmarksanäſtheſie wurde in der
Folge faſt ebenſo bedeutungsvoll wie die örtliche Betäubung
nach Schleich. Dieſe Form der Schmerzbetäubung hat bald eine
ſehr große Verbreitung gefunden und iſt erſt in den letzten
Jahren durch neue Betäubungsverfahren, teilweiſe verdrängt
worden.
Großfeuer bei Röhm & Hags
Brand im Lager der Darmſtädker chemiſchen Fabrik
Exploſible Chemikalien vor Uebergreifen des Feuers gerekket. — Erheblicher Sachſchaden.
Menſchenleben nicht
höhm & Hags. — Sämkliche Zeuerwehren eim
zu Schaden gekommen.
Holzſtaub in Flammen.
* Geſtern abend verbreitete ſich mit Windeseile in
Darm=
ſtadt die Kunde:
Großfeuer in der chemiſchen Fabrik Röhm & Haas!
Schon ſah man Feuerſchein am grauen Novemberhimmel
wider=
ſtrahlen. Eine kleine Völkerwanderung ſetzte ſich nach dem
Un=
glücksort in Bewegung. Dort aber war bereits die Schutzpolizei
eingeſetzt und hatte, weit vorgeſchoben, einen undurchläſſigen
Kor=
don um das geſamte Fabrikgelände gezogen.
„Es beſteht Exploſionsgefahr! Zurückgehen!”
Alle möglichen Behauptungen durcheilten die umliegenden
Stra=
ßenteile, und die Neugierigen ſtrömten in Scharen herbei, da
unter dumpfen Detonationen immer neue Rauchſchwaden gegen
den Himmel geſchleudert wurden.”
Um 5.25 Uhr lief bei der Städtiſchen Berufsfeuerwehr die
Meldung ein: „Bei Röhm u. Haas ſoll es brennen!‟ Die
dienſt=
habende Wache rückte ſofort ab. Schon am alten Bahnhof
ange=
langt, ſah ſie den Himmel erleuchtet; am Brandort angekommen,
ſtanden die Lagerräume in lichten Flammen. Das Feuer mußte
bereits eine Zeitlang ſich ausgebreitet haben, ehe es von dem
Pförtner der Fabrik entdeckt wurde, der dann ſofort die
Feuer=
wehr alarmierte. Die Berufsfeuerwehr ging dem Feuer mit zwei
B=Leitungen von der Motorſpritze aus zu Leibe und rief die
Frei=
willigen Wehren zur Hilfeleiſtung heran. Auch die Motorſpritze
der chemiſchen Fabrik Merck eilte ſofort zur Unterſtützung herbei,
und von vier Seiten aus wurde der Brand mit allen Leitungen
bekämpft.
Das Feuer hatte ſich über Werkſtatträume und Laboratorium
ausgedehnt und im Lager, wo verpackter Holzſtaub und
Holz=
mehl lagerte, reiche und leichte Nahrung gefunden. Dieſe leicht
brennbare Subſtanz entzündete ſich unter dauernden Exploſionen,
deren Wucht ſchließlich die Dächer zum Einſturz brachte.
Sechs Feuerwehrleute, die mit den Strahlry
unter Lebensgefahr vorgedrungen waren, ſtürzten
bei ab, fielen jedoch auf ein ſtandhaltendes Betanl
das ihnen das Leben rettete. Sonſt wären ſie 5ü
Flammenmeer darunter umgekommen.
Als die Flammen jetzt oben freien Ausgang hatten en
ſich auch der Giebel der benachbarten Werkswohnn
deren oberes Stockwerk geräumt werden mußre
Die größte Exploſionsgefahr
beim Uebergreifen der Flammen beſtand für den Aexu
den die Feuerwehr unter Waſſer hielt und der
erhalte=
konnte. Auch Keſſelhaus und Schaltanlagen blieben vom)
nichtung bewahrt. Nach dreiſtündiger angeſtrengter Allöſ
es den Wehren gelungen, das Feuer auf ſeinem Herden
kämpfen. Unter Zurücklaſſung einer Brandwache, die noo
Stunden am Ort des Unglücks die Aufräumungsarbeiten
rückten dann die übrigen Wehren ab.
Für die übrigen Werksanlagen und die benachbart
gebäude beſtand keine Gefahr mehr.
Der entſtandene Sachſchaden
iſt erheblich, ſoll jedoch, wie wir hören, größtenteils 7h
ſicherung gedeckt ſein.
Die Urſache des Feuers iſt noch unbekannt.
Wenn auch ein Teil der vorderen Fabrik in
Mitleide=
zogen iſt, ſo dürfte der Betrieb nicht unterbrochen wenc
Bei der Gelegenheit dieſes Großfeuers dürfte ſich auß
ſen haben, daß nach den ſchon erfolgten Abbaumaßz
bei der Berufsfeuerwehr — die ſtändige Wa u
nur noch über 16 Mann — weitere Einſchränkungen u
wiegenden Schäden und Folgen führen können.
— Darmſtädter Winterhilfe. Alle Kräfte müſſen wir
anſpan=
nen, um die eingeleitete Winterhilfe zu einem vollen Erfolg zu
bringen. Aus dieſer Erkenntnis heraus hat ſich der Theaterverein
Darmſtadt 1922, deſſen Laienſpielgruppe in Darmſtadt gut bekannt
iſt und die ſich in letzter Zeit wiederholt in Darmſtadt und
Um=
gebung in den Dienſt der Wohltätigkeit ſtellte, veranlaßt geſehen,
einen Wohltätigkeitsabend zum Beſten der
Darm=
ſtädter Winterhilfe zu veranſtalten. Die Veranſtaltung
findet am Freitag, den 27. November, abends 20 Uhr,
im Konkordiaſaal. Waldſtraße 33, unter gütiger Mitwirkung des
Doppelquartetts „Rheingold” und des Vereinsorcheſters, unter
Leitung von Herrn Ludwig Mantel, ſtatt. Der TVD. 22 bringt
die Operette „Verliebte Leute”, von Gg. Mielke, in
Neu=
inſzenierung zur Aufführung. Alle Mitwirkenden haben ſich
unent=
geltlich zur Verfügung geſtellt, auch die Bühnenausſtattung.
Be=
leuchtungskörper, Garderoben uſw. werden von Darmſtädter
Ge=
ſchäften koſtenfrei überlaſſen, ſo daß ein erheblicher Reinertrag der
Winterhilfe zufließen wird. Die künſtleriſche Leitung des Abends
liegt in den bewährten Händen von Herrn Ludw. Hildenbrandt.
Darmstadt’s Rinder
brauchen im Winter Wäsche und
Klei-
dung. — Folgt dem Ruf und gebt der
Darmstädter Winterhille
was Ihr entbehren könnt!
— Ueber perſönliche Eindrücke von der einſtigen
insbeſondere von den deutſchen Krieger=Friedhöfen, ſy
Direktor Germann am Freitag, abend im Fürſtenſaal. A0l
Intereſſe dieſes Thema in der hieſigen Bevölkerung f.
durch den unerwartet ſtarken Beſuch bewieſen; ſchon
Beginn war der Saal dicht beſetzt, im Vorſaal herrſcoit
volle Enge, ſo daß leider viele umkehren mußten, die Hü
laß mehr gefunden hatten. An Hand von etwa 70 ganz
net wiedergegebenen Lichtbildern, meiſt neueſten Aufm
der Fahrt, ließ der Redner ſeine Zuhörerſchaft im Geiſt1
tägige Autofahrt miterleben, die zunächſt von Dar
Verdun geführt hatte über das Gebiet der Forts und
ſtätten beider Magsufer, über die Argonnen zur Chamma
Reims, über den Damenweg nach Laon und St.
Qr=
dann in zwei Tages=Etappen wieder heimwärts. Hirſinl
ville. Sedan, Stenay, Montmédy. Luxemburg, Trier
rend. Als Vorſitzender der hieſigen Ortsgruppe des V
Deutſche Kriegsgräberfürſorge über alles beſtens orien
Herr Germann intereſſante Feſtſtellungen machen übl.
und Beſchaffenheit der deutſchen Soldatenfriedhöfe,
größere Anzahl unterwegs beſichtigt worden iſt, weil
ſtadt, wie andere Ortsgruppen, die Uebernahme eines
hofes in Ausſicht genommen hat, der dann von Da—n
würdig ausgeſtaltet und in dauernde Pflege genomrne
ſoll. Wer als Soldat in den im Vortrag
erwähnte-
weilte, folgte den Ausführungen mit ganz beſonderem
zumal die Bilder hatten den alten Feldgrauen viel z.
erntete der Redner ſtarken Beifall, der auch den
junge=
der Städt. Akademie willig geſpendet wurde, die dil
durch muſikaliſche Beiträge umrabmten: Frl. Giſe/
(Sopran), Profeſſor Albin=Müllers Tochter, Herr SI
nor), Herr Paluczak (Violine) und Fräulein Maſte —nN
Der in jeder Beziehung gelungene Vortragsabend mut
Totenſonntag ſehr günſtig angeſetzt und trug den Chau
würdig verlaufenen Feier. Sein Erfolg darf die Ver W
mutigen, kunftige Abende in größerem Rahmen aufzuu
wohl die Not der Zeit groß, die Sorgen des Alltagssſ
(oder gerade deshalb), wird man gern ein paar Stuul
Einkehr halten, zu treuem Gedenken derer die ihr Leee
hingegeben haben, und deren letzte Ruheſtätte zu pfleg.
des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge iſt.
Bier gehört zweifellos zu jenen Forſchern, die bei aller
Exaktheit und Genauigkeit im einzelnen ſich nicht im Kleinlichen
verlieren, ſondern einen offenen Sinn für die großen
Zuſammen=
hänge beſitzen. Selbſt ein ausgezeichneter Beobachter der Natur,
ein Freund des edlen Waidwerks, vermag er aus ſeiner
Berufs=
arbeit und der Naturbeobachtung allgemeine Zuſammenhänge zu
erſchauen und geiſtig weiter zu verarbeiten. Intuitives Erkennen
In der Oeffentlichkeit iſt der Name Biers durch die
Hyperämiebehandlung allgemein bekannt geworden. Bier ging
von der Erfahrung aus, daß bei entzündlichen Vorgängen
ver=
ſchiedenſter Art die Heilung durch ſtarken Blutandrang
begün=
ſtigt wird. Zunächſt wurde bei Gelenksentzündungen eine ſtarke
Erweiterung der Blutadern und ſo ein vermehrter Blutandrang
durch Wärmebehandlung erzeugt. Bier verwandte dazu die ſog.
Heißluftkäſten. Später wurde die Erwärmung durch Lichtkäſten
und andere Wärmequellen durchgeführt. Die Blutſtauung konnte
an geeigneten Stellen, z. B. an den Gliedmaßen auch durch
Stauungsbinden ſowie durch Saugglocken hervorgerufen werden
Die Methoden der Bierſchen Stauungsbehandlung ſind im Laufe
der Zeit verbeſſert und verändert worden, aber das Prinzip iſt
iſt ein dauernder Beſtand ärztlicher Heilbehandlung.
iſt für ihn nicht zufällige Eingebung, ſondern ein geiſtiges
Er=
lebnis, das aus einer Fülle des Wiſſens und einer
ungeheu=
ren Erfahrung emporgewachſen iſt. Die eigenen Erfahrungen
und die ſeiner Zeitgenoſſen genügen ihm aber nicht. Er iſt zu
den Quellen der mediziniſchen Forſchung und der
Naturerkennt=
nis zurückgegangen und hat es ſich im höheren Alter nicht
ver=
drießen laſſen, die Schriften des Hippokrates durchzuackern und
die längſt überwundenen Anſchauungen vergangener Zeiten neu
zu überprüfen. Damit hat er manchen verſchütteten geiſtigen
Beſitz wieder ans Tageslicht befördert und unſerm heutigen
naturbiologiſchen Denken wertvolle Anregungen gegeben. Im
Verlauf dieſer Studien gewann er ein beſonderes Intereſſe für
die Anſchauungen der homöopathiſchen Lehre. Bei aller
An=
erkennung gewiſſer Grundbegriffe der Homöopathie und trotz
Einführung einzelner homöopathiſcher Verfahren in die Medizin
iſt er ſelbſt doch nicht zu einem Anhänger der Hahnemannſchen
Lehre geworden, wie dies von einigen Seiten behauptet wurde.
Die Verſuche Biers, ein neues Syſtem der
naturwiſſenſchaft=
lichen und ärztlichen Erkenntnis aufzuſtellen, ſind einer ſtrengen
und wohl auch berechtigten Kritik begegnet. Auch ſeine Auffaſſung,
daß alles Naturgeſchehen zielgerichtet ſei, begegnet ſtarken
Be=
denken, hat ſich jedoch als ein fruchtbares Prinzip der
natuc=
wiſſenſchaftlichen Forſchung erwieſen. In den letzten Jahren ſind
an der ihm unterſtellten Klinik eine ganze Reihe 711
auch noch umſtrittener Verfahren erprobt worden
mit Tierblut, Einführung des Glüheiſens bei der
chroniſcher Sepſis, Organtherapie von Nervenkran!
Leberleiden), die weit über das Fachgebiet der
Chiru-
reichen, zugleich aber zeigen, daß der Meiſter der
Technik jederzeit bereit iſt, das heilende Meſſer aus 7
legen, wenn eine ſchonendere Behandlung gleiche ode*
Erfolge erhoffen läßt. In einem grundlegenden, mu
Werke „Chirurgiſche Operationslehre”, das er genr
Braun und Kümmel herausgegeben hat, tritt uns
entgegen. In ſeiner Lehr= und Forſchungstätigkeit al
den großen Naturforſcher und Arzt, deſſen letztes Zie
Heilung des Kranken bleibt. Umwege und wohl a:
leiben keiner kühnen Forſcherperſönlichkeit erſpart.
die Verehrung und die Sympathie, die ihm Freung
ner entgegenbringen, nicht gemindert.
Biers erfriſchender und mutiger Forſchergeiſt ſoll!
lange wirken, auch wenn er die Stätte ſeiner bishe,
keit verläßt. Die berühmte Bierſche Klinik, an der
beck und ein Bergmann gelehrt und geforſcht hab?
die Sparmaßnahmen, die die Not der Zeit gebiete*
bedroht. Es wäre wohl das ſchönſte Geburtstags”
den Meiſter, „wenn es doch noch gelingen ſollte,
berühmte Pflegeſtätte deutſcher Wiſſenſchaft zu er9e
— Das reich mit ſchönen Bildern ausgeſtattete Nom
Zeitſchrift „Deutſche Grenzlande” beſchäftigt ſich
aufſätzen mit der Grenzlandnot Niederſchleſiens. Der *
Arbeitsgemeinſchaft der Mittelſchleſiſchen Oſtgrenzkreile.
ling, Militſch, behandelt in ſeiner Arbeit „Die blutende
derſchleſiens” die wenig bekannten Gebietsverluſte der F
Militſch=Trachenberg Groß=Wartenberg und Namslan.
mußten nach dem Verſailler Vertrag werwolle Teile
ohne Volksabſtimmung an Polen abtreten. Die Auch
Grenzwirkung auf öffentliche und private Wirtſchaft ſite
voll. Die Grenzkreiſe ſind rein landwirtſchaftlich orien.
haben ſie außer landwirtſchaftlichen Nebenbetrieben ſo 0üt
aufzuweiſen. Da die Landwirtſchaft in ganz Deutſched
fortdauernden Unrentabilität unſagbar leidet, iſt es gant
die Not der Grenzlandwirtſchaft, die meiſt noch aAl
Böden ſitzt, durch die unſinnige Grenzzerreißung ins L*
ſtiegen iſt. — Ueber Schleſiens Wirtſchaft in ihrer Geſi.
und ihrer gegenwärtigen Lage ſchreibt der bekannte
Di=
tin Darge, Breslau. Aus dem übrigen reichhaltigen 2"
ſonders hervorgehoben: Tirards Enthüllungen zur Revde.
Profeſſor Dr. Paul Rühlmann, Berlin; Nordſchlesb.
Schröder, Flensburg; Tſchechiſche Geſchichtsklitterung V
tum in Böhmen: Das tſchechiſche Märchen von den 27
drückern”: Landſchaft und Dichtung: In der Totenſe.
Rhein; Die Moſel — der deutſche Weinſtrom; Querig
rheiniſche Verkehrsleben; Ausländiſche Preſſeſtimme.
Grenzlandfrage. In der Vollspolitiſchen Nundſchau u.
und auslandsdeutſchen Monatsſpiegel wird eine umſel d.
über die Ereigniſſe in den deutſchen Grenzgebieten Leod
4. 2. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 325 — Seite 3
ußerordentliche Generalverſammlung der 9. B.6.
erngen in Vorſtand und Aufſichtsrak. — Debatke über Deckung der Verwalkungskoſten einſchl. Skenern
„7eutſche Bau= und Siedlungsgemeinſchaft. e G. m. b. H., len ſei, er könne auch in Monatsraten von mindeſtens 1½ pro
geſtern zu einer außerordentlichen Generalverſammlung Mille der Antragsſumme eingebracht werden. Direktor Lehmann
die ſehr gut beſucht war. Sehr weſentliche Verände= begründete dieſen Antrag eingehend. In der Debatte wurde der
Vorſtand und Aufſichtsrat ſtanden in der Hauptſache Antrag lebhaft debattiert es lagen zahlreiche andere Anregungen
Küs bereits am Vortag hatten die Delegierten bis tief in und Anträge vor, die ſich gegen den Vorſchlag der Verwaltung
vie Punkte der Tagesordnung durchberaten. Zur geſt= wandten. U. a. wurde angeregt, das Zeitungsgeld zu erhöhen.
ſrſtlichen ao Generalverſammlung waren 106 Delegierte
wes Muſikvereins erſchienen, die Galerie war von
in=
ſien Zuhörern dicht beſetzt. Am Vorſtandstiſche nahm der
und Aufſichtsrat Platz. Als Vertreter des
Reichsaufſichts=
ſiugen Oberregierungsrat Dr. Dannert und Reg=Rat
11s anweſend.
u.w Uhr eröffnete der A.=R.=Vorſitzende Prof. Werner
o verſammlung mit einer warmen Begrüßungsanſprache
ſe te und die Vertreter des Reichsaufſichtsamts Erwähnt
Austritt der D. B. S. aus dem Raiffeiſen=Verband.
ine direkte Unterſtellung unter das Reichsaufſichtsamt
Die Verſammlung gedachte dann der Toten durch
Er=
wen Sitzen. Der Wichtigkeit halber nahm man den
o e Entſcheidung über den Beſchluß des Aufſichtsrates
fütober 1931, betreffend Amtsenthebung eines
smitglieds gemäß 8 40 des Genoſſenſchaftsgeſetzes
Nan hatte wohl die Gründe für die zur Abſtimmung
untsenthebung des Vorſitzenden der D. B. S. Philipp,
ſity eingehend erörtert, von einer Begründung dieſer
Vor=
ünan daher geſtern ab. Nach unſeren Informationen
Grund für die Vorlage mangelnde Qualifikation für
ſEg des Vorſtandspoſtens angegeben. Es wurde ſofort zur
Uim ang geſchritten wobei 74 Delegierte gegen, 26 für den
in Philipp ihre Stimme abgaben, 3 Delegierte
enthiel=
iſßir Stimme 1 war ungültig. Damit war der
Amtsent=
u8 Herrn Philiyp von den Delegierten zugeſtimmt.
ſinler waren die Herren Oberpoſtrat Wittich und Becker=
Nir Direktor Philipp mußte ein neues
Vorſtandsmit=
ſolkt werden. Bei dieſer
zubelten
gbrik in Mütk
unterbrocha 1
uers düurte 71
n Abbenal
chräntnn
kumen,
Vorſtandswahl
hich eine ſtundenlange Debatte perſoneller Art. Vom
wem den Delegierten für den Vorſtand die Herren Bach=
Flenburg und Heß=Ludwigshafen vorgeſchlagen. An der
lekeiligten, ſich beſonders die Herren A.=R.=Mitglied
die ſänine rhurß 4A =R.=Mitglied Dr. Heyland und Graf=Stuttgart.
Nach=
e den vorgeſchlagenen Herren ſich grundſätzlich zur
Maſtsform und zum zinsloſen Syſtem der D. B. S
be=
wurde zur Abſtimmung geſchritten. In den Vorſtand
77 Stimmen Herr Bachmann, Bankfachmann.
Dil=
enufen. (Herr Heß erhielt 10 Stimmen, 9 Delegierte
Aimenthaltung.)
t (in Mißtrauensantrag gegen 3 Aufſichtsratsmitglieder
gegen die Herren Dillſchneider (Saargebiet),
Keß=
euig) und Sulz (Neuß) vor. Erſteres A.=R.=Mitglied
Mandat nach einer perſönlichen Erklärung nieder.
Nach=
miten anderen Herren durch Stimmenmehrheit das
Miß=
rgeſprochen worden war, legten auch dieſe nach kurzen
chu ihr Amt nieder In namentlicher Abſtimmung
wur=
den A.=R gewählt: einſtimmig die vorgeſchlagenen
s (Baden) Landwehr (Saargebiet) mit 68:35
Stim=
iüalther (Heſſen I) und mit 55:44 Stimmen Herr Mer=
Ryland).
ti Lehmann hat zum nächſtmöglichen Termin ſeine
Stel=
füigt. Der Verſammlungsleiter, A.=R.=Vorſitzender Prof.
Adruert lebhaft den Entſchluß Direktor Lehmanns. Er
ſammlung über einen Vertrauensantrag für Direktor
btimmen. Trotzdem das Vertrauen mit 54 gegen 46
deä 6 Stimmenthaltungen, ausgeſprochen wurde, gab
hmann die Erklärung ab, daß er das große Ganze und
dr D.,B. S. ſtets gewollt habe und auch fernerhin
E Kündigung aber nicht zurückziehen könne. Die Erklä=
9 mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Damit war
Aü. Debatte beendet.
9Mittagspauſe wurde in der Tagesordnung fortge=
Uai ſehr ausgiebige Ausſprache entſpann ſich über einen
1 Vorſtands die Beſteuerung der Spareinzahlungen.
Iffung von Mitteln zur Deckung. Direktor Lehmann
kin gehend den Antrag des Vorſtandes, der eine Neu=
AEintrittsgeldes in folgender Form vorſah: Seit dem
la die Bauſparkaſſe die Koſten der Ueberwachung durch
Nauſichtsamt zu tragen und außerdem eine Steuer von
Kder monatlich eingehenden Spareinlagen zu leiſten.
ſtgung dieſer erhöhten Unkoſten bedingt eine Neurege=
Eſnctrittsgeldes. Die Mehrbelaſtung infolge der neuen
Tage zirka 15 000 bis 18 000 Mark, die monatliche Aus=
Meßlich Steuern uſw. betrage etwa 60 000 Mark. Für
e müſſe Deckung geſchaffen werden. Nach 8 39 der
die Höhe des Eintrittsgeldes durch Vorſtand und Auf=
ᛋrhuſſetzen. Durch einſtimmigen Beſchluß von Vorſtand
srat ſei für die Erhebung des Eintrittsgeldes eine
pahin getroffen, daß für jedes Sparkonto, das vom
Wab neu beantragt werde, einmalig eine Einſchreibe=
1 Prozent der beantragten Darlehnsſumme zu zah=
die Laſten auf alle Mitglieder zu verteilen uſw. Ein weiterer
An=
trag beſagt folgendes:
„Die Verſicherungsſteuer in Höhe von 2 Proz. der geleiſteten
Spareinzahlungen trägt der Bauſparer. Die Verrechnung erfolgt
in der Form, daß bei den halbjährlichen Konto=Auszügen am
Schluß die Verſicherungsſteuer aufgegeben wird mit der
Bemer=
kung, daß dieſer Betrag bei der nächſten Spareinzahlung von
die=
ſer gekürzt wird. Die errechnete Summe wird nach oben auf volle
Mark abgerundet.”
Schließlich wurden die eingebrachten Anträge und
Anregun=
gen dem Vorſtand als Material und zur Prüfung überwieſen. Der
Antrag der Verwaltung wurde mit Stimmenmehrheit
abgelehnt. Dagegen wurde folgende
Entſchließung
einſtimmig angenommen:
„Die a.o. Generalverſammlung der DBS. vom 22. November
1931 erhebt gegen die ungerechfertigte 2prozentige Beſteuerung
auf Spareinlagen der Bauſparkaſſen ſchärfſten Proteſt. Wir
hal=
ten die Erhebung dieſer Steuer nicht nur für ungerechtfertigt,
ſondern auch für ein Vergehen an der deutſchen Wirtſchaft, der
dieſe Spargroſchen voll und ganz zur Verfügung geſtellt werden.
Wir fordern von der Reichsregierung und den Parteien, dieſe
ein=
ſeitige Beſteuerung der Bauſpargelder ſo raſch wie möglich
abzu=
ſchaffen, da ſie nur geeignet iſt, den Sparwillen weiter Kreiſe des
Volkes zu hemmen. Die anweſenden Vertreter der
Aufſichts=
behörde werden dringend gebeten, dieſe Bitte an allen
zuſtändi=
gen Stellen nachdrücklich zu unterſtützen.”
Sparvorſchläge, die ein Delegierter trotz der einſtimmigen
Ab=
lehnung aller anderen Delegierten vorbringen wollte, ſollen
ſchrift=
lich eingereicht werden.
Inzwiſchen wurde die Debatte immer erregter, da noch kein
Beſchluß über die Beſchaffung von Mitteln zur Deckung gefaßt
worden war.
Eine Anzahl eingebrachter Anträge betr. Satzungsänderung
werden auf Vorſchlag des Verſammlungsleiters dem Ausſchuß
übergeben und ſollen bei der G.V. in Würzburg zur
Verhand=
lung kommen.
Die Aenderung der Beſtimmungen über die Zeitzahl wird
nach kurzer Ausſprache nach den Vorſchlägen Direktor Lehmanns
genehmigt, wobei eine rückwirkende Kraft auf abgeſchloſſenen
Kon=
ten nicht vorgeſehen iſt. Ebenſo wird die Streichung des letzten
Abſatzes des 27. Abſchnitts der Allgemeinen Geſchäftsbedingungen
nach einer weiteren Debatte angenommen.
Damit war die umfangreiche Tagesordnung, die eine
außer=
ordentlich lebhafte Diskuſſion hervorgerufen hatte, zunächſt
be=
endet. Feſtgeſtellt wurde noch, daß vom R.A., wiederum an 243
Anwärter Darlehen in Höhe von zirka 2,7 Millionen Mark
ver=
geben wurden. Direktor Lehmann machte den Vorſchlag, den Be=
Eeie DeirEr oe Bötnlälid erſtr Meifch De en don Men.
geſtellter Antrag mit den damit verbundenen Befürchtungen, die
letzten Endes zur Einberufung einer außerordentlichen
General=
verſammlung führen mußten, erfreulicherweiſe der Begründung
entbehre.
Eines der älteſten Mitglieder ſpricht im Namen aller
Dele=
gierten dem neuen Aufſichtsrat volles Vertrauen und volle
Ge=
folgſchaft aus. Er dankte weiter für die geleiſtete Arbeit. Für
dieſe anerkennenden Worte dankte der Vorſitzende des
Aufſichts=
rats in herzlichen Worten. Mit einem warmen Schlußwort, in
dem der Wunſch ausgeſprochen wurde, die DBS. möge weiter
ge=
deihen, das Mißtrauen gegenſeitig möge ſchwinden, wollte der
Vor=
ſitzende die Verſammlung ſchließen Es wurde aber von einem
Dele=
gierten noch die Frage aufgeworfen, auf welcher Baſis man nun
die Mitglieder werben ſolle. Damit flackerte die Debatte von
neuem auf. Die Mehrzahl der Verſammlungsdelegierten war ſich
darüber klar, daß die von dem Vorſtand geforderten Gelder (
ein=
ſchließlich Steuer) irgendwie beſchafft werden müßten. Die
Dele=
gierten waren der Anſicht, daß alle, alte und neue Sparer,
be=
laſtet werden müßten. Direktor Lehmann beleuchtete mehrmals
die Situation. Von Delegierten wurden die verſchiedenſten
Vor=
ſchläge gemacht und Anregungen gegeben. Aufſichtsratsmitglied
Koſter unterſtrich die Ausführungen Direktor Lehmanns. Es wird
dann folgender Antrag des Landesverbandes Pfalz mit großer
Mehrheit angenommen: „Mit Rückſicht auf Ablehnung des
Vor=
ſchlags des Vorſtands und Aufſichtsrats beläßt die a.o. G.V. das
Beitrittsgeld bei 10 RM. Vorſtand und A.R. finden aus den
vorliegenden Anträgen in der nächſten Sitzung einen Weg zur
Deckung der Steuern und Unkoſten, umgelegt auf alle Sparer
mit Wirkung ab 1. Oktober 1931.”
Nach Verleſung des Protokolls durch den Protokollführer Dr.
Heyland wurde die Verſammlung nach 19.20 Uhr mit einem
Schlußwort des Verſammlungsleiters endgültig geſchloſſen.
An die Generalverſammlung ſchloß ſich die Vorführung eines
Berliners DBS.=Werbefilms, der lebhaftes Intereſſe erregte. **
Porkräf=Ausſtellung Biakla.
* Erich Bialla, ein Künſtler aus den deutſchen
Grenz=
landen, aus Oſtpreußen, der ſchon über 10 Jahre in Darmſtadt
anſäſſig iſt, ſtellt zurzeit eine Reihe von Paſtell=Porträts Ecke
Wilhelminenſtraße und Hügelſtraße aus, die ſtarke Beachtung
finden. Die Porträtbilder — 3 Mädchen, 3 Knaben und ein
Damenporträt — laſſen eine ins Große gehende Auffaſſung
erken=
nen, ohne dabei das Charakteriſtiſche, Perſönliche der
dargeſtell=
ten Kinder außer acht zu laſſen. Die Porträts atmen Leben und
ſind in eindringlicher Farbenfreudigkeit gehalten. Die Bilder
zeigen das Erfaſſen der kindlichen Seele, die ſich im Blick, im
Geſichtsausdruck und in Einzelheiten ſpiegelt. Die kleine
Samm=
lung, die zurzeit ausgeſtellt iſt, umfaßt nur einen Teil der von
dem Künſtler geſchaffenen Werke, aber ſie zeigen gleichmäßig das
künſtleriſche Empfinden und die reife Technik, über die E. Bialla
zweifellos verfügt.
Scherenſchnitte M. Kunz=Finger.
* In der Buchhandlung Bergſträßer, Wilhelminenſtraße,
ſind von Frau M. Kunz=Finger einige entzückende
Scheren=
ſchnitte ausgeſtellt, die von außerordentlich großem Talent zeugen.
Die Künſtlerin hat meiſt Märchenmotive, chineſiſche Pavillons,
belebt durch Figuren, und Ornamentſchnitte gewählt.
Erſtaun=
lich iſt die Fertigkeit der Scherenſchnitte, die aus einem Schnitt
gearbeitet ſind, erſtaunlich auch die Feinheit und Exaktheit, mit
der jedes kleinſte Bäumchen, jede Figur, ja ſelbſt der Schatten,
z. B. unter einer Brücke, behandelt iſt, ſo daß den
Schwarzſchnit=
ten Leben und Bewegung gegeben wird. Trotz einer Linie, die
ſich durch die Bilder hinzieht, fehlt doch die Abwechſelung, das
Neue nicht. Die Schnitte erfreuen das Auge gerade infolge ihrer
offenſichtlichen Vielgeſtaltigkeit. Der Beſuch der Scherenſchnitte=
Ausſtellung iſt frei.
Griechiſche Grabdenkmäler.
Eine Totengedenkfeier bei den Humaniſten.
Vergangenen Samstag lud die Vereinigung der
Freunde des Humaniſtiſchen Gymnaſiums ihre
Mitglieder und Freunde zu einer Totengedenkfeier in die Aula
des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums ein. Der Abend ſtand im
Zei=
chen griechiſcher Toten= und Heldenverehrung. Er führte über
Ort und Zeit hinweg zu dem alten Friedhof am Dipylon zu Athen
und den Grabmälern, die ihn ſchmücken. Attiſche Stelen, in
wehmutsvoller Stille und Beherrſchtheit Trauer und
Scheiden=
müſſen verkörpernd, und begleitet von den ergreifenden Verſen der
Dichterin Erika Spann=Rheinſch, zogen an den Blicken der
Anweſen=
den vorüber. Händelſche und Gluckſche Muſik, zuchtvoll und
klang=
ſchön in der Wiedergabe, rahmte ſie ein. Die berühmte
Trauer=
rede des Perikles auf die erſten, im Peleponneſiſchen Kriege
ge=
fallenen Athener klang in gewaltigen Rhythmen, aufrüttelnd und
entflammend, dem Hörer entgegen. Zur Gegenwart herüber
führ=
ten ihre Schlußworte, die Heldentum und Opfertod aller Zeiten
umfaſſen: „Denn berühmten Männern dient jedes Land zu einem
Grabmal ihr Andenken erhält ſich auch ohne Schrift in fernen
Ländern bei jedermann, nicht ſowohl in Stein und Erz, als in den
Herzen der Menſchen.”
Es war eine Feier eigenſter Art. Perſönliches und
allgemein=
menſchliches Los in der ſtillen Verklärung griechiſcher
Grabmal=
kunſt wiederzufinden, dazu der heilige Ernſt, mit dem die jungen
Mitwirkenden — Schüler des Gymnaſiums — vorzüglich
muſizie=
rend und verſtändnisvoll vortragend ſich ihrer Aufgabe
unter=
zogen, all das gab dem Abend ſeine Note und verfehlte ſeine tieſe
Wirkung nicht.
M. B.
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Ernſt Overlack hatte
kürzlich in einer „Tannhäuſer”=Aufführung an der Wuppertaler
Oper ſehr gute Erfolge. Der „Gen.=Anz.” der Stadt Wuppertal
ſchreibt u. a.: . . Ernſt Overlack der neue Baſſiſt, gehörte vor
einigen Jahren als Anfänger der Wuppertaler Bühne an Geſtern
erzielte er mit ſeinem gewichtigen, ausdrucksvollen Baß vollen
Erfolg. An ſeinem Landgrafen fiel außerdem die lebendige,
menſch=
lich glaubhafte Darſtellung, dieſer leicht einer overnhaften
Starr=
heit verfallenden Figur auf. . ." — Ebenfalls in einer „
Tann=
häuſer”=Aufführung, und zwar in Worms, ſang Herr Albert
Sei=
bert. Wir entnehmen der dortigen Preſſe:... „Ein
achtungge=
bietender Heldentenor. Albert Seibert, führte ſich mit der
künſt=
leriſchen Erledigung der Titelrolle aufs beſte ein. Sein
Tann=
häuſer war eine muſikaliſch und darſtelleriſch einheitliche
Lei=
ſtung. „Dieſe Einzelleiſtungen gipfelten in der Wiedergabe der
Titelrolle, durch Albert Seibert, dem neuen Heldentenor des
Darmſtädter Theaters. Die umfangreiche Partie wurde von
An=
fang bis Schluß ausgezeichnet durchgeführt. Seiberts Tenor zeigte
hier weiche Fülle, glänzende Kraft und ſeelenvolle Wärme
zu=
gleich. . .” In Stuttgart ſchreibt ein dortiges Blatt über ein
Kon=
zert u. a.: . „Großen Beifall fanden die weiteren Liedvorträge
des Tenors Albert Seibert, der Lieder von Hugo Herrmann,
Tſchaikowſky und Richard Strauß ſang. Die prachtvolle Geſtaltung
und die leichte und mühelos anſprechende Höhe ſind beſonders
hervorzuheben.
Toeskalender fie Monta den 2. Noenber 1931.
Orpheum: Keine Vorſtellung. — Konzerte: Rheingauer
Weinſtube, Zur Oper. — Kinovorſtellungen: Union=,
Helia= und Palaſt=Lichtſpiele.
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Seite 4 — Nr. 323
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 23. Novembeie
Aus den Darmſtädker Lichtfpieltheatern.
Morgenfeier im „Helia”.
„Sonne über Piz Palü”, der Kulturfilm, der geſtern morgen
erſtmalig hier lief, zeigt eine Winterbeſteigung des Piz Palü in
einer Reihe teils guter, teils mittelmäßiger Aufnahmen. Als
Hanzes genommen, kann der Film Naturfreunden, Skifahrern,
Freunden der Hochtouriſtik Freude machen, aber man muß
hinzu=
fügen, daß er den Vergleich mit den großen Hochgebirgsfilmen der
letzten Jahre nicht aushält und nach ihnen etwas enttäuſcht.
Zu=
mal die Aufnahmen der Beſteigung ſind etwas unbeholfen,
manches im Text und im Bildausſchnitt iſt dilettantiſch, am
ſchön=
ſten ſind noch die Abfahrten. Eine Paddelbootfahrt, die als
Er=
zählung der Handlung eingefügt iſt, zeigt ſchöne Bilder vom
Pad=
deln auf einem Gebirgsfluß.
Neues Gerichtsutkeil über Rundfunkſtörungen.
O
Statt beſonderer Anzeige.
Heute früh um ½⁄,7 Uhr wurde meine liebe Frau,
unſere gute Schweſter, Tante und Großtante
Drau Aunu Margarethe Lung
geb. Seibert
nach längerem, mit Geduld getragenem Leiden im
Alter von 75 Jahren in ein beſſeres Jenſeits
abgerufen.
(16858
Michelſtadt i. O., den 21. November 1931.
Gernsheimerfahrt a. Rh.
Die tieſtrauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Lang
Familie Seibert
Die Beerdigung ſindet am Dienstag, 24. Nov.,
nachm. /,2 Uhr, in Michelſtadt ſtatt.
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Schützt unsere Vögel!
Das Union=Theater zeigt nur noch heute und morgen den
erſten Tonfilm über die Spionage im Weltkries „Im Geheim=
— Im Helia=Theater wird heute unwiderruflich
dienſt
zum letztenmal der große Afrika=Tonfilm „Trader Horn”
vorge=
führt. — In den Palaſt=Lichtſpielen läuft ab heute ein
Stummfilm=Senſations=Doppelprogramm, und zwar ſieht man Bob
Steele, den beliebten Wildweſt=Reiter in dem ſpannenden
Aben=
teuer „Bob, der Boxer=Cowboy”. Im 2. Teil läuft ein Film aus
der Verbrecherwelt „Spelunke” mit Jgo Sym Corrz Bell. Paul
Samſon=Körner (der bekannte Meiſterböxer) Siegfried Arno. u. a.
Einen Märchen=Nachmittag veranſtaltet das Helia=Theater
am Mittwoch. Donnerstag, Freitag und Samstag nachmittag. Es
gelangen zur Vorführung die Märchenfilme „Kalif Storch”, ein
Märchen vom böſen Zauberer und der wunderſchönen Prinzeſſin
und „Prinzelfleins wunderſames Erlebnis”,
Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 21. November 1931
(in R.=Pfg. per Pfund bzw. Stück). Gemüſe; Kohlrabi 5—7,
gelbe Rüben 6—8 rote Rüben 8—10 weiße Rüben 10—12,
Schwarz=
wurzeln 25—30, Spinat 12—15. Römiſchkohl 10—15, Rotkraut 8
bis 12. Weißkraut 5—8, Wirſing 8—10 Roſenkohl 15—20,
Stan=
genbohnen 60—70, Zwiebeln 10—15 Knoblauch 80, Tomaten 45
bis 55, Feldſalat (Lattich) 50—60. Endivienſalat 8—10, Kopfſalat
10—15, Salatgurken 30—60, Blumenkohl 20—60, Rettich 5—10,
Meerrettich 60—80. Kartoffeln: Spätkartoffeln 3—4. Obſt=
Tafeläpfel 10—15, Wirtſchaftsäpfel 5—10, Tafelbirnen 10—15.
Wirtſchaftsbirnen 6—10, Trauben 25—40. Nüſſe 40. Apfelſinen 10
bis 15. Zitronen 4—10, Bananen 50—60 Eßwaren:
Süß=
rahmbutter 150—170, Landbutter 130—150 Weichkäſe 25—30.
Hand=
käſe 2—13, Eier (friſche) 12—15. Wild und Geflügel
Gänſe 115, Hühner 70—120, Enten 100. Tauben 50—80. Haſen 60
bis 120, Ziegenlämmer 70—130 Fleiſch=und Wurſtwaren:
Rindfleiſch (friſch) 60—70. Kalbfleiſch 80. Hammelfleiſch 70,
Schweinefleiſch 80—100, Dörrfleiſch 120. Wurſt 60—100, Wurſtfett
60, Schmalz (ausgelaſſen) 80.
In einem Prozeß zwiſchen einem Gaſtwirt und einem Friſeur hat
das Landgericht I Berlin am 25. 9. 1931 ein wichtiges Urteil erlaſſen —
82. S. 231/30 — Es weiſt die Klage eines Gaſtwirtes, deſſen
Rund=
funkempfangsanlage durch den Fön eines Friſeurs geſtört wurde,
rechts=
kräftig ab und führt in umfangreicher Begründung des Urteils aus:
1. Rundfunkſtörungen unterliegen nicht den Vorſchriften des
Bür=
gerlichen Geſetzbuches über Beſitz= und Eigentumsſtörung, ſondern
ausſchließlich den Beſtimmungen des § 23 des
Ge=
ſetzes über Fernmeldeanlagen. Danach hat der
Rundfunk=
hörer deſſen Empfangsanlage ſpäter in Betrieb genommen wurde als
die ſtörende eleftriſche Anlage für die Koſten eines Störſchutzmittels
ſelbſt aufzukommen. Erklärt er ſich, wie im vorliegenden Fall, dazu
nicht bereit, ſo iſt ſeine Klage abzuweiſen.
2. Wäre die Empfangsanlage des Gaſtwirtes früher in Betrieb
genommen worden, ſo hätte er ebenfalls keinen Anſpruch erheben
kön=
nen. Die Verpflichtung zur Entſtörung nach § 23 FAG. beſteht nur
„nach Möglichkeit”, d. h. ſie muß techniſch ausführbar und wirtſchaftlich
zumutbar ſein. Die Aufwendungen für Störſchutzmittel
dürfen alſo nicht zu teuer ſein und müſſen in einem
ange=
meſſenen Verhältnis zum Geſamtwert des Gerätes ſtehen. Wenn —
wie der Sachverſtändige feſtgeſtellt hatte — die Störbefreiung des Föns
30 RM. toſten ſollte, alſo etwa ſoviel wie der ganze Apparat, ſo kann
eine derartige Ausgabe dem Beſitzer nicht zugemutet werden.
3. Der Rundfunkhörer der einen Schutzanſpruch erheben will, muß
in jedem Fall nachweiſen, daß ſeine Empfangsanlage techniſch
einwandfrei iſt. Werden die Störungen durch die eigene
Stör=
aufälligkeit der Empfangsanlage wahrnehmbar gemacht, ſo kann der
Starkſtrombenutzer dafür nicht verantwortlich gemacht werden. Es iſt
Sache des Rundfunkhörers, die Mängel ſeiner Anlage zu beſeitigen.
4. Ein Anſpruch nach den Vorſchriften des Bürgerlichen
Geſetz=
buches kommt auch deshalb nicht in Betracht, weil der normale
Ge=
brauch eines Föns in einem Friſeurladen während der üblichen
Ge=
ſchäftszeit ortsüblich iſt (§ 906 BGB.). Das Entſprechende gilt
natürlich auch für alle anderen Gewerbebetriebe, in denen
üblicher=
weiſe elektriſche Kraft verwandt wird.
Das Urteil beſtätigt in ſeinen Ausführungen die bereits vorher
durch andere Gerichte vertretene Anſicht, z. B. Urteil des Amtsgerichts
Heidelberg vom 29. 5. 31 — AIZH 3223/30 — und Urteil des
Land=
gerichts Schwerin vom 2. 7. 31 — 1 S 3/30 — Jedenfalls bedeutet die
Entſcheidung einen wichtigen Schritt zur Klärung dieſer ſtreitigen
Rechtsfrage.
Die Natur iſt beſtrebt, ſich immer ſelbſt die Waage zu halten.
Jeder ſchädlichen Vermehrung ſetzt ſie eine entſprechende Zunahme
oder Aktivität von Zerſtörungs= und Vernichtungsmaßnahmen
ent=
gegen, um den Gleichgewichtszuſtand wiederherzuſtellen. Der
Kampf ums Daſein zeigt tauſendfältige Abwehr= und
Angriffs=
methoden. Je größer die Zahl der Feinde eines Geſchöpfes, um
ſo ſtärker die Aeußerungen ſeines Lebenswillens. Schutz= und
Schreckfarben und =formen, aber vor allem die Fruchtbarkeit
ſpie=
len dabei eine Hauptrolle. Sie wirkt zuweilen unheilvoll und
vernichtend Ein beſonders gutes Beiſpiel von vielen ſei hier
herausgegriffen. In Auſtralien wurde ein Kaktus von Amerika
eingeführt, dem die klimatiſchen Verhältniſſe außerordentlich
zu=
ſagten. Er wuchs und verbreitete ſich mit ſolcher Ueppigkeit, daß
man dieſem Siegeszuge machtlos gegenüberſtand. Immer weiter
drang die Pflanze vor, eroberte Tauſende von Hektaren beſten
Kulturbodens, ohne daß es gelang, ſie aufzuhalten. Man ſtand
vor einem Rätſel. In ihrem Heimatland war es doch nicht ſo.
Da wurde endlich feſtgeſtellt, daß das Gegengewicht, die Feinde
dieſer Pflanze, fehlten, einige Arten unſcheinbarer Inſekten. Man
holte ſie nun auch herüber, und damit war die Schlacht gewonnen.
Der hemmungsloſen Vermehrung war nicht nur ein Ziel geſetzt,
ſon=
dern der übermütige Kaktus mußte Schritt für Schritt
zurück=
weichen.
Es iſt aber nicht nötig, nach Auſtralien zu reiſen, um ſolche
Beobachtungen zu machen. Wenn ſich bei uns beiſpielsweiſe die
Blattläuſe ſtark vermehren, ſo wird es nicht lange dauern, dann
können wir auch eine ſtärkere Anweſenheit der Marienkäfer, ihrer
Vertilger, beobachten. Und wenn eine Raupenplage eintritt,
wird nach dieſen Stellen alles zuſammenſtrömen, was dieſe
Lar=
ven in irgendeiner Weiſe nutzen kann, ſei es als Futter oder als
Vorratskammer für die Nachkommen. Das maſſenhafte Auftreten
von Raupen, beiſpielsweiſe des Kiefernſpanners, des
Kieferſpin=
ners, der Nonne und Forleule, bedeutet aber immer eine mehr oder
minder ſchwere Schädigung oder Verwüſtung der betroffenen
Ge=
biete, ehe das Gleichgewicht wieder hergeſtellt iſt. Oft ſind die
Kulturtaten der Menſchen daran ſchuld, die die
Lebensbedingun=
gen der Vernichter der Schädlinge und damit das Gleichgewicht
ſtörten. Der Gefahr läßt ſich ſomit vorbeugend entgegentreten,
wenn man die Vermehrung ſolcher Geſchöpfe bewußt fördert. Das
gilt bei uns beſonders für die Vogelwelt, die in ihren
Lebens=
bedingungen ſo ſtark beeinträchtigt worden iſt, daß die Schädlinge
aus der Inſektenwelt ihre zerſtörende Arbeit in Feld, Wald und
Garten immer bedrohlicher verrichten können.
Es iſt viel zu wenig bekannt, in welchem Umfange die Vögel
an der Vertilgung des Ungeziefers beteiligt ſind. Ein
außer=
ordentlich nützlicher Vogel iſt der Kuckuck, deſſen Hauptverdienſt
darin beſteht, daß er auch die ſtark behaarten Raupen verzehrt.
Fütterungsverſuche ergaben, daß ein Kuckuck in 15 Tagen außer
224 Mehlwürmern 936 Raupen verſchiedener ſchädlicher
Schmetter=
lingsarten im Gewicht von 598,5 Gramm zu ſich nahm. Der
Star macht ſich durch Vertilgung von Maikäfern und gegen den
Eichenwickler verdient. Vor allem aber verdienen die Kleinen
unſerer Vogelwelt. Baumläufer, Spechtmeiſe oder
Milchfrau überfallen und beraubt!
Wer hat den Täter geſehen?
* Am Sonntag morgen zwiſchen 6 und 7 Uhr wurde
auf der Straße nach Pfungſtadt eine Milchfrau
aus Eſchollbrücken von einem Mann überfallen. Der
Täter warf der Frau eine Schlinge um den Hals und ſteckte ihr
einen übelriechenden Knebel in den Mund, ſo daß die Frau
bewußtlos wurde. Ihr wurde ein Betrag von 300 Mark
geraubt.
Der Täter etwa 1,65 Meter groß, von kräftiger Statur,
trug einen grauen Flieger= oder Motorradler=Anzug
mit Kopfhaube, die Hoſen waren über den ſchwarzen Schuhen
zugeſchnürt. Bei dem Ueberfall hatte er das Geſicht maskiert.
Sachdienliche, auch vertrauliche. Angaben an das
Landeskrimi=
nalamt Darmſtadt oder die Gendarmerie Eberſtadt erbeten.
Au. Wolfskehlen, 22. Nov. Am heutigen Totenſonntag fanden
hier zwei Gottesdienſte ſtatt. Im Vormittagsgottesdienſt wirkte
der Kirchengeſangverein mit, während in dem Liturgiſchen
Abend=
gottesdienſt die Chorſchule, deide unter Leitung von Lehrer Roth
ſtehend, ſang. Im abgelaufenen Kirchenjahr ſind hier zehn meiſt
ältere Gemeindeglieder geſtorben. Am Gefallenen=Ehrenmal der
Gemeinde ließ heute der Kriegerverein und die Ortsgruppe des
Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen
Kränze niederlegen.
Schönheit verpflichtet. Wer ſchön iſt, muß erſt recht darauf ſehen,
daß er durch regelmäßigen Gebrauch der guten Chlorodont=Zahnpaſte
ſchöne weiße Zähne erhält. V.rſuch überzeugt. Hüten Sie ſich vor billigen,
minderwe tigen Nachahmungen.
5236
KampfdemKrebs
Es wird ein Un kostenbe trag von 30 Pfg. erhoben
Kleiber, alle Meiſen und das Goldhähnchen mie
den Schutz. Sie ſind die unermüdlichſten Vertilger vu=
Larven. Puppen und Blattläuſen, und ſuchen tagaus, me
in die äußerſten Spitzen der Bäume nach dieſen 9.,
Futterverſuche an 3 Blau= und 2 Tannenmeiſen ergabem
nahme von täglich etwa 2000 Nonneneiern neben dem
Miſchfutter und Mehlwürmern. Wurde das Miſchfutterr;
ſo ſtieg der tägliche Verbrauch an Nonneneiern auf 8—980
Nach den Feſtſtellungen der Biologiſchen Reichsanſtalt ii
Dahlem benötigt ein Blaumeiſenpärchen jährlich 1½ Zest
ſekten. Das entſpricht etwa 120 Millionen Inſektene=
150 000 Raupen verſchiedener Größe. Unſere Spechtam
tilgen die in Rinde, Baſt und Holz lebenden Inſekts
Finken und Droſſeln beteiligen ſich an der Verti:
Schädlingen, wenngleich die Finken in der Hauptſach,
freſſer ſind. Von den Droſſelarten ſind Amſel unf
droſſel am nützlichſten, die den Larven und Puppen
nachſtellen.
Da in unſeren heutigen Kiefernwaldungen natür:
gelegenheiten gerade für unſere kleinen Inſektenvertilge
ausreichendem Maße vorhanden ſind, ſollte man durch 29
von künſtlichen Niſthöhlen und Käſten nachhelfen. Die A
ſtatiſtik der Anhaltiſchen Forſtverwaltung im Frühjahr
daß von 1045 aufgehängten Niſtkäſten im Mai und
Stück — 86,5 Prozent bewohnt waren. Es waren darar
Trauerfliegenfänger mit 42,6 Prozent, Kohl=, Blau= urm
Meiſen mit 33,8 Prozent, der Star mit 19,6 Prozent.
verteilte ſich auf Sperling, Gartenrotſchwanz, Wendee
Spechte. Die beſten Aufhängeplätze ſind an den Rändem
ſtande, an Wegen Wieſen oder Waſſerſtellen. Man rechnn
ſtens zwei Niſthöhlen je Morgen Wald, wenn man enn
ſamen Schutz erzielen will. Gegenüber den ſchweren So
gerade Forleule und Kiefernſpanner angerichtet haben
ſenden von Hektar Kahlſchlägen als Folge, können ſomit
für einen wirkſamen Vogelſchutz nicht allzuſehr ins Gew=
Ebenſo ſollte auch in Gärten und Obſtanlan
Schutz der kleinen gefiederten Polizei größere Beachtun/
werden, und gerade den Inſektenfreſſern, den Fliegenfä ng
Meiſen ausreichende Niſtgelegenheiten geboten werden zz
der eigenen Erzeugung. Die Verluſte durch Schädlingse
Reiche der Inſekten belaufen ſich heute alljährlich auf Mi
Der Schutz der naturbelebenden Vogelwelt vermag denn
Volksvermögen ſolche Verluſte in hohem Maße zu erſpan=
Die erſten Fröſte verkünden das Nahen des
Winte=
cherorts fiel ſchon der erſte Schnee. Die ſchlimme Zeit
Vogelwelt, die nicht den warmen Süden aufſucht, brichs
denkt unſerer gefiederten Freunde und Helfer, wenn dm
Froſt klirrt und in dichtem Gewirbel die weißen Flock m
Laßt ſie nicht hungern. Und denkt daran, daß ihr euch Hl)
wenn ihr ihnen eine Wohnung gebt. Im Spätherbſt u. d
tigen Frühjahr ſollen die Niſtkäſten angebracht werden,
loch der Wetterſeite abgewendet und mit etwas Neigung
Schützt unſere Vögel!
Nur inländiſche Bauſtoffe
für die vorſtädkiſche Kleinſiedlung.
Nach dem Entwurf der Richtlinien, für die vorſtädti
ſiedlung ſollen Wohn= und Stallgebaude nur aus im
Bauſtoffen hergeſtellt werden. — Auf die Holzbauweiſe mi
beſonders hingewieſen.
Allen, die ſich mit der Holzbauweiſe immer noch nickt
den können und das einfache Siedlerhaus aus Holz al!
chende menſchliche Behauſung ablehnen wird die Gräür
1932 dazu verhelfen können, ihr Urteil zu berichtige
einem hölzernen Forſthaus, das ebenſo gut als hübſche
ſtandswohnhaus für Stadt und Land angeſehen
werde=
die Errichtung eines einfachen Waldarbeiterhauſes ge=ſ
die erprobten Wege und Formen des Holzbaues fur das a"
werk zeigen ſoll.
g. Gernsheim, 22 Nov. Ein taubſtummer
Dienſtkt=
ärztlicher Schätzung 60 Jahre alt, trieb ſich in der letzt in
der hieſigen Umgegend herum. Dieſer Tage wurde
hieſigen Gendarmerie, da er in Strohhaufen übernächsi
gegriffen und dem hieſigen Amtsgericht vorgeführt. Vor).
germeiſterei Gernsheim wurde der Bedauernswerte in
nommen und dem hieſigen Marienheim ſolange zugeiil
über die endgültigen Aufenthaltsverhältniſſe vollkomnr
heit geſchaffen worden iſt. Aller Wahrſcheinlichkeit
Landarmenqualität vor. — Einem hieſigen Kaufman
der auf dem Poſtamt zu tun hatte, wurde in der Dunkil
vor dem Poſtgebäude hingeſtelltes Fahrrad geſtohlen.
Ad. Aus dem Seebachgebiet, 21. Nov. Selbſthilfe
terer Witterung iſt auch die Zeit der Hausſchlachtungen geki
ſich aber in dieſem Jahre nicht nur auf Schweine beſchrärzf
auch auf Großvieh ausdehnt, das zu billigem Preis ausgelle
Montag, 23. November, abends 8 Uhr, Im Hotel Traube.
Der Deutsche Bund für Krebsbekämpfung, Präsident
Dr. Wetterer -Mannheim, Träger der großen goldenen Medaille
„Kampf dem Krebs” veranstaltet einen zwanglosen Frage- und
Diskussions-Abend. Der Redner spricht über folgende Themen:
1. Unsere moderne Richtlinie in der Krebsbekämpfung.
Chirurgie — Röntgen — Radium?
2. Die Radiumbehandlung in Frankreich-Deutschland
3. Die Bekämpfung, insbesondere Verhütung der
Frauenkrebse.
Neue erfolgreiche eigene Wege in der Moulage-Radiumtherapie der Gebärmutter-
und Brustkrebse. Demonstration der neuesten Brust- und Gebärmutter-
Krebsmoulagen. (Wetterer).
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[ ← ][ ][ → ]23. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 325 — Seite 5
ien
Id. wen
den ſchw
TAovenſchen dnstagspnntterKämpfe.
Kaſtel 06 — Wormatia Worms 0:0.
Neue Klärungen.
Die Bedeutung dieſes Spieles kam auch im Beſuch zum
ükenſonntag brachte auch im ſüddeutſchen
Spiel=
vrele Ausfälle. In drei Gruppen kam je nur ein
Austrag. Eigenartigerweiſe gab es diesmal nicht
rößere Ueberraſchung, überall ſiegten die Favoriten.
ieu, kam es auch in verſchiedenen Gruppen zu neuen
die allerdings in dieſem Stadium der Spiele noch
ſitzend ſein konnten. In der Gruppe Heſſen weiß
indgültig, daß für die beiden erſten Plätze nur noch
hlund Wormatia Worms in Frage kommen. Kaſtel
ſuſe gegen Wormatia torlos und verſäumte damit
heit, wieder nach vorn zu kommen.
Bruppe Main hat ſich Heuſenſtamm durch ſeinen
ſſer Union Niederrad vor dem Abſtieg gerettet. Dafür
neben Griesheim und Germania 94 Frankfurt noch
. 93 Hanau ſehr ſtark vom Abſtieg bedroht.
ſſhayern meldete Siege der beiden ſicheren
Anwär=
terſten Plätze, 1. FC. Nürnberg und Sp.Vg. Fürth.
ütller konnten in Würzburg die Kickers nur knapp
y Dafür gewann der 1. FC. Nürnberg in Hof ſein
die dortigen „Bayern” unerwartet hoch 6:2. Das
deshalb beſonders bemerkenswert, weil der Club
ſtu Jahren wiederholt gerade in den Spielen gegen
Pech hatte.
adbayern vergrößerte Bayern München ſeinen
wor München 60. Die Bayern gewannen in
Ingol=
idreſem Jahre alle anderen Münchener Mannſchaften
iſſten haben, ſicher mit 4:2.
den ſteht der Karlsruher FV. dicht vor einer neuen
mtrſchaft. Der KFV., der ſich nach einer kurzen
oobe jetzt wieder gefunden hat, ſiegte in
Schram=
nd er braucht jetzt nur noch wenige Punkte, um
er zu ſein.
geklärt ſind noch die Verhältniſſe in
Württem=
ſie können immer noch vier bis ſechs Mannſchaften
ſwgi. Der zur Zeit führende FC. Pforzheim büßte
tu eim 2:2=Spiel gegen die Kickers einen Punkt ein.
och erging es dem Tabellenzweiten Feuerbach, der
3/ 2:0 geſchlagen wurde. Böckingen ſchob ſich damit
de Stelle, hat allerdings auch ein Spiel mehr
aus=
die beiden mit einem Punkt Abſtand folgenden
VfB. Stuttgart und Feuerbach.
mögar hat ſich nichts geändert. Die beiden führen=
Auaften, die allein auch nur für die beiden erſten
üge kommen, FV. Saarbrücken und FK. Pirmaſens,
i Spiele. Der FK. Pirmaſens ſchlug zuhauſe
ſtnkirchen 2:0 und der FV. Saarbrücken bezwang
Vöurbrücken 3:2.
Bruppe Rhein konnte der SV. Waldhof ſeinen
or Neckerau noch ausdehnen. Waldhof ſiegte in
0 während Neckarau im 0:0=Spiel gegen Phönix
n einen Punkt verlor.
Sumer Friedel verläßt den „Club”. Wie aus Nürn=
At wird, hat der junge und talentierte, aus der
Rchaft des 1. FC. Nürnberg hervorgegangene
Friedel ſeinen Austritt aus dem „Club” erklärt
Edr Spielvereinigung Fürth angemeldet
eits das Training aufgenommen.
RC. Wien im Ronhof. Am zweiten
Weihnachts=
die Spielvereinigung Fürth zu Hauſe gegen den
die Mannſchaft des öſterreichiſchen National=
Kdin und anderer Internationaler, antreten.
Die Fußball=Ergebniffe.
Mhandsſpiele in Süddeutſchland.
*Iſcen: FVgg. 06 Kaſtel — Wormatia Worms 0:0.
Ahn: FSV. Heuſenſtamm — Union Niederrad 3:2.
irdbayern: Würzburger Kickers — SpVgg.
DSV. Nürnberg — FC. Schweinfurt 2:1. Bayern
. Nürnberg 2:6. V. f. R. Fürth — SpVgg. Wei=
C. Bayreuth — FV. 04 Würzburg 0:0.
bayern: Wacker München — Schwaben Augs=
Teutonia München — SSV. Ulm 3:1. V. f. B.
Bayern München 2:4. FC. Straubing — DSV.
ttemberg: FC. Birkenfeld — Spfr. Eßlin=
Stmttgarter Kickers — FC. Pforzheim 2:2. FV.
1 — Germania Brötzingen 0:2. Union Böckingen
der bach 2:0.
den: SpVgg. Schramberg — Karlsruher FV. 0:6.
in: SpVgg. Mundenheim — FGeſ. Kirchheim
Ludwigshafen — V. f. L. Neckarau 0:0.
Ami=
häm — SV. Waldhof 0:5.
T: FK. Pirmaſens — Boruſſia Neunkirchen 2:0.
gibrücken — V. f. R. Pirmaſens 4:0. FV. Saar=
M ar 05 Saarbrücken 3:2. Weſtmark Trier — Spfr.
F:3. 1. FC. Idar — FC. Kaiſerslautern 3:3.
eän Spiel in der Gruppe Heſſen,
aber ein wichtiger Kampf.
* Gruppe Heſſen ließ der Totenſonntag nur ein
dieſes eine Treffen hatte doch eine ziemliche
ſes eine Klärung im Verhältnis der
Spitzen=
ſollte. Dieſe Klärung iſt noch nicht endgültig
hän iſt es aber der Wormatia Worms durch ihr
Glungen, den zweiten Platz zu behaupten. Kaſtel
noch eine Chance finden, ſich wieder nach vorn
Wormatia hat drei Punkte mehr auf ſeinem
Eeuling aus Kaſtel. Zwei Punkte vor Wormatig
und zwiſchen dieſen beiden Mannſchafzen kommt
Der Entſcheidung in der Frage nach dem neuen
Ausdruck, über 10 000 Perſonen hatten den Weg zum Platz von
Kaſtel geſucht. Das Spiel entſprach trotz des torloſen
Aus=
ganges den Erwartungen, es war ein raſſiger Kampf, bei dem
man auch recht gute Leiſtungen ſah. Das Unentſchieden war
gerecht, denn die Mannſchaften unterſchieden ſich in ihrer
Kampfkraft kaum. Auf beiden Seiten waren Torleute und
Ver=
teidiger die beſten Kräfte. Bei Kaſtel gefiel außerdem noch der
Mittelläufer und bei Wormatia machte ſich das feine Spiel des
rechten Läufers Pölſterl ſehr bemerkbar. Die Stürmerreihen
ließen dagegen auf beiden Seiten einige Wünſche übrig, denn
es wurden doch einige ziemlich klare Torchancen vergeben. Das
Spiel wurde von beiden Seiten recht hart, aber doch in den
Grenzen des Erlaubten durchgeführt. Dafür ſorgte ſchon allein
der ſehr gute Schiedsrichter Panzer=Ludwigshafen.
S. viele Tore Punkte Mainz 05 15 60:23 24:6 Wormatia Worms 15 30:11 22:8 FVg. Kaſtel 15 23:21 19:11 Alemannia Worms 15 32:26 15:15 1. FC. Langen 15 19:18 14:16 Olympia Lorſch 15 21:24 14:16 SV. Wiesbaden 15 23:24 13:17 Viktoria Urberach 15 22:35 12:18 Viktoria Walldorf 15 18:40 9:21 SV. Darmſtadt 98 15 22:47 8:22
Berliner Fußball.
Acht intereſſante Spiele in Berlin.
Acht ſpannende Treffen, die meiſtens mit dem Siege der
Favoriten endeten, ſtanden am Totenſonntag auf dem Berliner
Fußballprogramm. Dem Charakter des Tages entſprechend
wurde, wie auf allen deutſchen Spielfeldern, dem Andenken der
Toten eine ſtille Weiheminute gewidmet.
In der Abteilung B erlitt Viktoria 89 auf eigenem
Platze durch den VfB. Paukow eine verdiente 3:2=
Nieder=
lage, damit zugleich die erſte Niederlage in den Verbandsſpielen.
Tennis=Boruſſia kam dadurch in dieſer Abteilung wieder
an die Tabellenſpitze. Die Veilchen ſchlugen den
Adlers=
hofer BC. viel eindrucksvoller als es der 2:1=Sieg erkennen
läßt. Die Mannſchaft des Berliner SV. 92 ſetzte ihren
Siegeszug auch über die Polizei mit 6:2 fort, der
Sport=
verein hat jedoch ſchon zu viel Punkte verloren, ſo daß er
Tennis Boruſſia nicht mehr gefährlich werden kann. Union
Oberſchöneweide ſchlug den Namensvetter aus
Pots=
dam 2:1.
In der Abteilung A bot Minerva 93 gegen Südſtern
nur eine ſchwache Leiſtung. Die Mannſchaft gewann mit Ach
und Krach mit 2:1. Hält die ſchwache Form des
Tabellen=
führers dieſer Abteilung weiter an, dann werden die erſten
Verluſtpunkte nicht mehr lange auf ſich warten laſſen. Eine
ausgezeichnete Leiſtung bot der Spandauer
Sport=
verein, der den 1. F. C. Neukölln überlegen mit 6:1
ab=
fertigte. Die Rothemden aus Spandau haben noch gute
Aus=
ſichten, bei den kommenden Endkämpfen ein entſcheidendes Wort
mitzuſprechen. Der deutſche Meiſter Hertha=BSC. ſpielte
mit Erſatz für Gelhaar und Kirſey, ſchlug aber dennoch
Wacker 04 vor über 10 000 Zuſchauern ſicher 6:3. Sobeck und
Lehmann teilten ſich in die Torehren. Blauweiß und
Preußen ſpielten 3:3 unentſchieden.
Die letzten Vier im Berliner Fußball=Pokal.
Wegen des Fußball=Städtekampfes Paris — Berlin am
13. Dezember wurde die Vorſchlußrunde um den VVB.=Pokal
auf den 6. Dezember vorverlegt. Die letzten vier Teilnehmer
wurden durch das Los zu folgenden Paarungen
zuſammen=
geſtellt: Union Oberſchöneweide gegen Tennis Boruſſia und
Wacker 04 gegen Minerva 93. — Gleichzeitig ſaß der
Spielaus=
ſchuß über zwei hinausgeſtellte Bezirksligaſpieler zu Gericht und
ſuspendierte E. Krauſe (Meteor) bis zum 17. Januar 1932 und
den Repräſentativen Weick (Minerva) bis, zum 20. Dezember d. J.
Fußball in England.
Der intereſſanteſte Kampf der engliſchen Meiſterſchaftsſpiele
am Samstag war das „Londoner Derby” zwiſchen Chelſea und
Arſenal. Mit 2:1 holte Chelſea über die Meiſterelf einen
über=
raſchenden Sieg heraus, trotzdem ſchwebt die ſiegreiche
Mann=
ſchaft noch weiterhin in Abſtiegsgefahr. Mit dem gleichen
Er=
gebnis holte ſich Grimsby Town beide Punkte und führt
nun=
mehr in der Tabelle mit drei Punkten vor Sheffield Wednesday,
das über den Lokalrivalen Sheffield United ebenfalls mit 2:1
erfolgreich blieb. Eine ſchwere Abfuhr holte ſich Weſtbromwich
Albion in Newcaſtle wo der Pokalſieger mit nicht weniger als
5:1 von United geſchlagen wurde. Zwei überlegene Siege feierten
in der zweiten Liga die beiden Tabellenerſten Leeds United und
Bradford, die jedesmal mit 5:0 ihre Spiele gewannen. In
Schottland führt nach wie vor Motherwell hart bedrängt von
Glasgow Rangers. Die Ergebniſſe:
England: 1. Liga: Aſton Villa — Birmingham 3:2; Bolton
Wanderers — Blackburn Rovers 3:1; Chelſea — Arſenal 2:1;
Grimsby Town — Everton 1:2; Hudderfield Town — Derby
County 6:0; Leiceſter City — Sunderland 5:0; Liverpool —
Mancheſter City 4:3; Middlesborough — Portsmouth 4:3;
Newcaſtle United — Weſtbromwich Albion 5:1; Sheffield
Wednesdah — Sheffield United 2:1; Weſtham United
Blackpool 1:1.
2. Liga: Bradford — Oldham Athletic 5:0; Burnley —
Leeds United 0:5; Charlton Athletie — Plymouth Argyle 2:0;
Cheſterfield — Bradford City 2:2; Mancheſter United — Bury
1:2: Nottingham Foreſt — Mill all 1:1; Preſton Nothedn —
Swanſea Town 1:0; Southampton — Barnsley 2:0; Stoke
City — Notts County 2:2; Tottenham Hotſpurs — Port Vale
9:3: Wolverhampton Wanderers — Briſtol City 4:2.
Schottland: Clyde — Leith Athletic 3:2; Cowdenbaath
St. Mirren 1:3: Dundee United — Queens Park 0:5; Falkirk —
Aberdeen 3:0; Hearts — Celtic Glasgow 2:1; Kilmarnock —
Hamilton Academicals 1:1: Morton — Rangers 1:2;
Mother=
well — Ayr United 6:0; Partick Thiſtle — Airdrieonians 3:1;
Third Lanark — Dundee 6:1.
Kraftſporl.
Darmſtadt 1910 — 1886 Frankfurt 7:11.
Bei gutem Beſuch wickelte ſich am Samstagabend in der
Turnhalle, Soderſtraße 30, das Oberligatreffen zwiſchen den
Ringermannſchaften obiger Vereine ab. Auf beiden Seiten
ver=
ſtand man es wieder, durch ausgeklügelten techniſchen Ringſport,
Feinheiten vereint mit raſantem Kampftempo, die Zuſchauer
dauernd in Spannung zu halten. Was das Stärkeverhältnis
anbetrifft, ſo waren ſich beide Mannſchaften in techniſcher
Hin=
ſicht faſt gleichwertig, in punkto Körpergewicht hatten die
Frank=
furter ein bedeutendes Plus voraus, das ſich beſonders im
Schwergewicht zu ungunſten der Platzmannſchaft auswirkte.
Eine verunglückte Mannſchaftsaufſtellung und eine gänzlich
falſche Einſtellung des Schwergewichtlers einem faſt 90 Pfund
ſchwereren Gegner gegenüber, ließen die Hoffnung auf den
Geſamterfolg, der durch das prachtvolle Kämpfen der unterſten
Gewichtsklaſſen, durchaus im Bereich der Möglichkeit lag, für
die Einheimiſchen ſchwinden. Kampftechniſch gewertet, war ein
knapper Sieg für Darmſtadt oder zumindeſtens ein Unentſchieden
eher gerecht. Es bleibt deshalb zu hoffen, daß die Mannſchaft
es fernerhin verſteht, die diesmalig hervorgetretenen Mängel
reſtlos abzuſtellen; dann dürften Erfolge nicht ausbleiben.
Kampfleiter Eichblatt=Mainz ſtand dem Treffen in
unauf=
fälliger Korrektheit vor.
Die Ergebniſſe:
Bantamg.: Borowſki=D. — Buck=Fr. Sieger Bor. in 30 Sek.
3:0. Federg. Schwarz=D. — Jung=Fr. Sieger Schw. n. P. 5:0.
Leichtg.: Daum=D. — Weimar=Fr. Sieger D. n. P. 7:0.
Welterg.: Keitel=D. — Hirſchmann=Fr. Sieger H. nach 3 Min.
7:3. Mittelg.: Truber=D. — Kammerer=Fr. Sieger K. n. 5 Min.
7:6. Halbſchwerg.: Walter=D. — Gerber=Fr. Sieger G. n. 30
Sek. 7:9. Schwerg.: Veith=D. — Hauff jun=Fr. Sieger H. knapp
n. P. 7:11.
(Auf das am kommenden Sonntag, 29. Nov., vormittags
10,30 Uhr, in der Turnhalle, Soderſtr. 30, ſtattfindende Treffen
Darmſtadt 1910 — „Vorwärts” Gr.=Zimmern
ſei jetzt ſchon aufmerkſam gemacht.)
Aſchaffenburg=Damm — Polizei Darmſtadt 1. 7:11.
Nach vierwöchiger Ruhepauſe ſetzte die Polizeimannſchaft
geſtern die Verbandskämpfe in der Oberliga fort. Die ſo
wich=
tigen Punkte mußten auf fremder Matte ſauer verdient werden.
Schon vor zwei Jahren ging der Polizei in Damm die
Meiſter=
ſchaft verloren. Es mußte deshalb diesmal alles daran geſetzt
werden, um Sieger zu bleiben. Damm ſtellte eine gute
Mann=
ſchaft auf die Matte, die nicht leicht zu beſiegen war, zumal
alle Vereine gerade gegen die Polizei ihre Mannſchaft ſo ſtark
wie möglich ſtellen; die Polizei jedoch einen Kampftag wie den
anderen ſteht. Kampfrichter war Lotz=Dieburg, der in der
Ent=
ſcheidung im Leichtgewicht nicht gefallen konnte. Einwandfreier
Punktſieger über Schmittner war hier Aug. Schanz. Im
übrigen hatte der Kampfrichter gegen das Publikum und einen
Teil der Ringer von Damm einen ſchweren Stand. Schnauber=
Polizei und Knapp=Polizei hatten einen guten Tag, hauptſächlich
letzterer tritt in dieſem Jahre ſehr hervor. Die Punkte im
Weltergewicht mußten noch verſchenkt werden, da der Poliziſt
Uebergewicht hatte, währenddeſſen der Schwergewichtler von
Damm nicht antrat.
Die Kämpfe verliefen wie folgt: Bantamg.: Baumeiſter=D.
— Schnauber=P. 0:3. Federg.: Schmitt=D. — G. Schanz=P. 2:3.
Leichtg.: Schmittner=D. — A. Schanz=P. 4:3. Welterg.: Gehrig=
D. — Feldmann=P. 7:3. Leichtmittelg.: J. Schmittner=D.
Knapp=P. 7:5. Schwerg.: K. Schmittner=D. — Krauß=P. 7:8.
Schwerg.: Stenger:D. — Siebert=P. 7:11. Zeit: 40:37 Min.
Bensheim — Polizei 2. 15:5.
Auch die 2. Mannſchaft hat am Sonntag in der A=Klaſſe des
Gaues Odenwald ihre Verbandskämpfe begonnen. Der Anfang
war kein rühmlicher. Aber was noch nicht iſt, kann noch werden.
Hockey.
Süddeutſche Privatſpiele.
SC. Frankfurt 1880 — HC. Heidelberg 3:4. JG. Sportverein
Frankfurt — Frankfurter TV. 1860 2:2. Damen: JG.
Sportver=
ein Frankfurt — Frankfurter TV. 1860 5:2. Eintracht Frankfurt
— TV. Sachſenhauſen 57 1:2. Damen: Eintracht Frankfurt —
TV. Sachſenhauſen 57 1:1. Rot=Weiß Frankfurt — HC. Höchſt 1:1.
Offenbacher RV. 1874 — Hanauer HTC. 8:0. Münchener
Sport=
klub — MTV. München 3:0. TV. Paſing — SV. Jahn
Mün=
chen 9:0. Eiſenbahn SV. München — MTV. München 3:1.
Mün=
chener SC. — SC. 1860 München 1:2. 1. FC. Nürnberg — TV.
1846 Nürnberg 0:1.
Süddeutſche Vereine im Ausland.
Schweizer Nationalelf — Münchener Stadtelf (in Zürich) 2:2.
Rugby.
Verbandsſpiele im Main=Kreis.
Offenbacher RV. 1874 — SC. Frankfurt 1880 0:29. Stadt=
SV. Frankfurt — BSC. 99 Offenbach 3:5.
Privatſpiele.
Frankfurter TV. 60 — Univerſität Frankfurt 13:3. RG.
Un=
dine Offenbach — SC. Frankfurt 80 II 3:17.
Oeſterreich entſendet zu den Olympiſchen Winterſpielen in
Lake Placid vier Skiläufer.
Der Dortmunder Bantamgewichtsboxer Schäfer erzielte in
Zürich gegen den ausgezeichneten Franzoſen Baras ein ehrenvolles
Seike 6 — Nr. 323
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Monkag, 23. Novem
Süddeukſcher Handball=Sonnkag.
Nur geringer Spielbefrieb.
Auch auf den ſüddeutſchen Handballfeldern herrſchte am
Sonntag nur ein geringer Spielbetrieb. In den Gruppen Main,
Heſſen und Saar ruhte jeglicher Spielbetrieb. Es gab aber
im=
merhin einige Ueberraſchungen und auch wieder eine
Vorentſchei=
dung. Die Spielvereinigung Fürth beſiegte ihren punktgleichen
Weggenoſſen, den 1: FC. Nürnberg, mit 7:3 und benötigt nur
noch einen Punkt, um Gruppenmeiſter zu ſein.
Ein Spiel in Gruppe Südrhein.
In der Gruppe Südrhein kam nur ein Siel zum Austrag,
das mit einer großen Ueberraſchung endete, da es der
Binge=
ner Haſſia gelang, dem Tabellenzweiten und vorjährigen
Meiſter Mainz 05 mit 4:1 eine Niederlage beizubringen.
Mainz hat damit ſeine Spiele beendet und hält zurzeit den
zwei=
ten Platz, kann aber jetzt noch von Haſſia Bingen, wenn dieſe alle
Spiele gewinnt, eingeholt werden.
V. f. R. Mannheim ſtrebt weiter vor.
In der Gruppe Rhein wurden drei Verbandsſpiele
aus=
getragen. Der V. f. R. Mannheim gaſtierte bei der FG.
Ludwigs=
hafen und beſiegte ſie zweiſtellig mit 11:5. Die Raſenſpieler
hal=
ten jetzt mit 23:3 Punkten hinter dem heute ſpielfreien
Tabellen=
führer Waldhof, der 24:4 Punkte hat, den zweiten, relativ alſo
den erſten Platz. Von den übrigen beiden Spielen iſt die erneute
Niederlage der Mannheimer Polizei zu melden, die bei Pfalz
Lud=
wigshafen 6:4 geſchlagen wurde, und im dritten Spiele trennten
ſich der FV. Frankenthal und MTG. Mannheim 2:2, womit die
Mannheimer weiter zurückfielen.
Die Fürther vor der Meiſterſchaft.
In der Abteilung 4 der nordbayeriſchen Liga ſtanden ſich
die punktgleichen Tabellenführer, der 1. FC. Nürnberg und die
Spielvereinigung Fürth gegenüber. Beide hatten bisher alle
Mannſchaften geſchlagen und in ihrem eigenen erſten Spiel
un=
entſchieden geſpielt. Diesmal ſiegten die Fürther mit 7:3 und
benötigen jetzt noch einen Punkt zum Meiſtertitel, der ihnen
ſicher zufallen dürfte. Der Nürnberger SC. verlor gegen FC.
Bamberg 1:5 und damit den dritten Platz, während die
Würz=
burger Kickers bei Siemens=Schuckert 12:4 verloren und damit
immer noch keinen Sieg beſitzen. — In Abteilung B fiel das
Treffen zwiſchen Polizei Nürnberg und FC. Bayreuth, das die
Meiſterſchaft hätte entſcheiden können, aus. Der 5:2=Sieg
Bar=
kochbas über den Sportring Bayreuth hat keine Bedeutung.
Zweite Niederlage der Polizei Stuttgart.
In der 1. Abteilung der württembergiſchen Handball=Liga
ſiegte die Spvg. 03 Tübingen mit 8:6 über den Polizeiſportverein
Stuttgart, der ſeine zweite Niederlage erlitt und jetzt ſehr leicht
die ihm ſchon im Stillen zugeſprochene Meiſterſchaft an die
Tü=
binger verlieren kann. Auch der KSV. Zuffenhauſen, der die
Sportfreunde Tübingen 5:2 beſiegte, hat noch Ausſichten. In der
2. Abteilung waren die Spitzenreiter und Favoriten Kickers und
V.f.B. Stuttgart ſpielfrei. Die Spvg. Fellbach ſiegte gegen
Reut=
lingen mit 4:3.
Privatſpiele in Südbayern.
In Südbayern fiel das nach Memmingen angeſetzte
Entſchei=
dungsſpiel der Gruppe 1 zwiſchen München 1860 und SSV. Ukm
wieder aus. Zum Austrag kamen nur wieder zwei der Privat=
Pflichtſpiele zwiſchen Münchener Vereinen der verſchiedenen
Gruppen. Dabei ſiegte 1860 über Poſt SV. 14:1, während ſich
ASV. und DSV. 1:1 trennten.
Hoher Sieg des deutſchen Handballmeiſters.
Der deutſche Handballmeiſter, der Berliner
Polizeiſport=
verein, weilte geſtern in Deſſau und trug dort ein Spiel gegen
die dortige Polizei aus. Das Spiel hatte 4000 Zuſchauer
ange=
lockt, darunter auch den Oberbürgermeiſter von Deſſau. Die
Mei=
ſterelf ſetzte ihre Siegesſerie durch einen neuen großen Erfolg
fort. Die Deſſauer Polizei, die ſich verzweifelt wehrte, mußte
ſich mit 14:5 geſchlagen bekennen.
Freie Tgd. Darmſtadt — Bauſchheim 2:2 (2:1).
Faſt unglaublich, aber es iſt nicht mehr wie ein
Unent=
ſchieden. Darmſtadt mußte einen Punkt an Bauſchheim
ab=
geben, den die Gäſte redlich verdient haben. Voo der erſten
Halbzeit ganz abgeſehen, da konnte man mit den gezeigten
Leiſtungen noch zufrieden ſein, anders jedoch nach der Pauſe.
Bauſchheim zeigt geſchloſſene, ſchön vorgetragene Angriffe und
einen Eifer der wirklich vorbildlich war und der den Erfolg
brachte. Anders dagegen die Darmſtädter Elf, die die zweite
Halbzeit durchweg nervös und zerfahren ſpielte. Man wartet
gemütlich bis der Ball in die Hände fällt, ſchon nach dem Ball
ſich zu bücken iſt ſchwer, das Ab= und Zuſpiel viel zu lahm,
alle Angriffe nach der Mitte, wo ſie zu nichts werden mußten.
Man vermißt das gewohnte Flügelſpiel, aber auch in der
Hintermannſchaft iſt nichts mehr, was an die ruhige Abwehr
erinnern könnte. Das laute Kritiſieren unter ſich koſtete die
Mannſchaft den Verluſtpunkt, wenn auch nicht vergeſſen werden
darf, daß Darmſtadt die letzten 10 Minuten noch viel Pech im
Torwurf hatte, eine ganze Zeit ſogar in des Gegners Hälfte
feſtſaß und doch nichts erreichte. Schiedsrichter die zweite Hälfte
zu nachſichtig.
„Feſt der Frankfurker Sporkpreſſe‟.
Das zum erſten Male vom Verein Frankfurter Sportpreſſe
veranſtaltete Feſt der Sportpreſſe in der Feſthalle wurde zu einem
Erfolg, der in dieſem Ausmaß ſelbſt von den größten
Optimiſte=
nicht erwartet wurde. Der Rieſenraum der Feſthalle war bis au
den letzten Platz ausverkauft, über 10 000 Zuſchauer folgten d
bunten und reizvollen Programmfolge mit größter Anteilnahme
Im Programm wechſelten Schaunummern mit ſportlichen Wett
kämpfen. Den größten Erfolg beim Publikum hatten Weltmeiſte
Max Schmeling, der im Lauf der Prominenten den Startſchu
abgab und der dann ſtürmiſch gefeiert wurde, ſowie das deutſche
Meiſterpaar im Rollſchuh=Kunſtlaufen Leni Haas/Pfiſter (Nürn
berg). Sehr beifällig aufgenommen wurden auch das Kunſtturnen
der Alarmruf der Schupo und die ſchwer= und leichtathletiſchen
Kämpfe. U. a. wurde auch eine Verlags=Staffel gelaufen, die der
„Generalanzeiger” vor den „Frankfurter Nachrichten” und der
„Neueſten Zeitung” gewann. Den heiteren Abſchluß des
Abend=
bildete das Fußballſpiel der Bühne gegen eine Mannſchaft vo
Preſſe/Rundfunk. Es gab in dieſem Spiel ergötzliche Szenen
Der Kampf endete unentſchieden 2:2. Ein Teil des Reinertrage
ſoll der Winterhilfe überwieſen werden.
Beim Feſt der Frankfurter Sportpreſſe, das von über 10 000
Perſonen beſucht war, ſtellte Eugen Mühlberger (Frankfurt) mit
190 Pfund im beidarmigen Reißen der Federgewichtsklaſſe einen
neuen Weltrekord auf.
Bobwoche in Schreiberhau.
Die bisher zum Gau Thüringen gehörende Bobabteilung des
Berliner Schlitſchuhclubs, die auf der Hauptverſammlung des
Deutſchen Bobverbandes mit ſämtlichen Gaurechten als ſelbſtändig
erklärt wurde, veranſtaltet in der Zeit vom 8. bis 17. Januar in
Schreiberhau eine groß angelegte Sportwoche, in deren
Mittel=
punkt die Deutſchen Meiſterſchaften ſtehen. Das
ſport=
liche Programm für dieſe Veranſtaltung hat folgendes Ausſehen:
9. Januar: Deutſche Zweierbob=Meiſterſchaft. 10. Januar:
Deutſche Viererbob=Meiſterſchaft. 11. Januar: Eisſchieß=Turnier.
12. Januar: Zweierbob=Juniorenrennen. 13. Januar: Viererbob=
Rennen 16. Januar: Schleſiſche Zweierbob=Meiſterſchaft, 17.
Ja=
nuar: Schleſiſche Viererbob=Meiſterſchaft,
wimmfeft
fallenen-Gedächknis
in Bernn.
Schwarz=Göppingen ſiegl im Verbandspreis.
Das vom SSC. 89 im Berliner Stadtbad Wedding
veran=
ſtaltete zweitägige Gefallenen=Gedächtnis=Schwimmfeſt brachte im
erſten Teil der Wettkämpfe am Samstag intereſſante
Begegnun=
gen. Das Ereignis des erſten Tages war das Freiſtilſchwimmen
über 400 Meter, in dem Berlins Spitzenkönner
aufeinander=
trafen. Der Spandauer Haberer ſiegte hier zwar ganz
über=
legen in 5:26,9, mußte aber wegen verſpätet eingegangener
Mel=
dung diſtanziert werden und den erſten Platz an Golz=SSC. 89
abtreten, der in 5:35 vor dem Leipziger Budiſch den zweiten Platz
belegt hatte. Im Rennen der 1b=Klaſſe ſchlug Walther=SSC. 89
den zum Schluß ſtark aufkommenden Steinhauf=Frieſen Recht
er=
folgreich war der Berliner SV. 78, der ſich in allen drei
ausge=
tragenen Bruſtſtaffeln den erſten Preis holte.
Am Sonntag wies die Halle einen weſentlich ſtärkeren
Beſuch als am Vortage auf, da die Hauptrennen zur Entſcheidung
kamen. Das im Mittelpunkt ſtehende 400=Meter=Bruſtſchwimmen
um den Verbandspreis holte ſich der Göppinger Schwarz.,
der auch im Vorjahre den Sieg davongetragen hatte, erneut
ſicher gegen den neuen Europarekordmann Wittenberg=Poſeidon
Berlin. Der Süddeutſche ſetzte ſich nach 150 Metern an die Spitze
und vergrößerte ſeinen Vorſprung bis zum Schluß auf zehn
Sekun=
den gegen Wittenberg. Weit abgeſchlagen paſſierte der Leipziger
Künniger als Letzter das Ziel. Die von Schwarz erzielte Zeit
von 6:03,1 für die 400 Meter iſt nur 0,8 Sekunden ſchlechter als
der deutſche Rekord. Recht ſchlecht waren die erzielten Zeiten der
1a=Klaſſe im Rückenſchwimmen über 100 Meter und im
Freiſtil=
ſchwimmen über 200 Meter, denn die Sieger der Klaſſe 1b
ſchwammen viel beſſere Zeiten heraus. Ueber 100 Meter Crawl
ſiegte Priewe=SC. Berlin unangefochten in 1:04,2. Im
Kunſtſpringen der oberſten Stufe war in Abweſenheit von
Graſe=
mann und Marauhn der Poſeidone Papke mit 112,13 Punkten
vor Pietzker erfolgreich. Die Ergebniſſe: Samstag: 400
Meter Crawl (Kl. 1a): 1. Golz=SSC. 89 5:35, 2. Budiſch=
Leip=
zig 5:37,4 (Haberer=Waſſerfreunde 04 als Erſter in 5:26,9
diſtan=
ziert). 3X100 Meter Bruſt (Kl. 1a): 1. Berliner SV. 78 6:10,5,
2. SSC. 89 6:19,3, 3. Poſeidon 6:19,1.
Sonntag: 100 Meter Crawl (Kl. 1a): 1. Priewe=Berlin
1:04,2. 200 Meter Crawl (Kl. 1a): 1. Walther=SSC. 89: Kl. 1b:
1. Lochter=Poſeidon 2:32,4, 2. Walther=SSC. 89 2:33, 3.
Stein=
hauf=Frieſen 2:35,8. 100 Meter Rücken (Kl. 1a): 1. Blanke=
SSC. 89 1:25,2; Kl. 1b: 1. Grützner=BSV. 78 1:20,6. 400 Meter
Bruſt (Verbandspreis): 1. Schwarz=Göppingen 04 6:03,1, 2.
Wit=
tenberg=Poſeidon Berlin 6:19, 3. Künniger=Leipzig. Springen:
1. Papke=Poſeidon 112,13 P., 2. Pietzker=SSC. 89 108,89 P.
10X50 Meter Crawl: 1. SSC. 89 4:58,9, 2. Polizei=SV. 5:01,
3. Poſeidon 5:04,5.
Schwimm=Klubkampf in Köln.
Am Sonntag ſtanden ſich in Köln die beiden führenden
Köl=
ner Schwimmvereine Poſeidon und Sparta im Klubzweikampf
gegenüber. Die Veranſtaltung hatte zahlreiche Zuſchauer auf die
Beine gebracht, die auch voll auf ihre Koſten kamen. Es gab
durchweg ſpannende Kämpfe. Im Geſamtergebnis blieb Poſeidon
mit 62:53 Punkten ſiegreich. Von den bisher ausgetragenen ſechs
Klubkämpfen hat nun jeder Verein je dreimal gewonnen. Die
Ergebniſſe: 4X200 Meter=Freiſtilſtaffel: 1. Poſeidon 9:55,4
(Schwartz, Lambers, Haas, Heiderſcheidt); 2. Sparta 10:02 (
Dei=
ters, Derichs, Holzmann, Steinecke). Zweite Mannſchaften: 1.
Poſeidon 10:25,5, 2. Sparta 10:39. — 3X100 Meter=Lagenſtaffel:
1. Poſeidon 3:34,3 (Hermann, Haas, Schwartz); 2. Sparta 3:38
(Skampfel, Budig, Derichs): 2. Mannſchaften: 1. Sparta 3:50,8 L.,
2. Poſeidon 3:57,4. — 4X100 Meter Rücken: 1. Sparta 5:16,2;
2. Poſeidon 5:29. Zweite Mannſchaften: 1. Sparta 5:51,9, 2.
Po=
ſeidon 6:27,3. — Kunſtſpringen: 1. Plumanns Sparta 141,02 P.,
2. Frickel=Sparta 108,04 P., 3. Schlippkofen=Poſeidon 102,90 P.,
4. Borſt=Poſeidon. — Waſſerball: Poſeidon — Sparta 1:3 (2:0).
Geſamtergebnis: 1. Poſeidon 62 P., 2. Sparta 53 Punkte.
Jahreskagung des M. v. 9.
Die in Berlin ſtattgefundene Generalverſammlung des
Motor=
clubs von Deutſchland nahm einen harmoniſchen Verlauf. Dem
Geſchäftsbericht war zu entnehmen, daß ſich die Zahl der
Mitglie=
der weſentlich erhöht hat. Man führt dieſes Anwachſen in erſter
Linie auf den im vergangenen Jahre gefaßten Beſchluß des Clubs,
ſeinen Namen in Motorclub von Deutſchland abzuändern und
da=
durch auch ſchon nach außen den Zug zum Wagen zu dokumentieren.
Die Clubmeiſterſchaft der Motorräder gewann zum 4. Male
Ju=
lius v. Krohn, vor Rüttchen=Erkelenz und Binder Saam=Berlin.
Clubmeiſter der Wagenfahrer wurde v. Morgen, vor E. G.
Burg=
galler und Kohlrauſch=Eiſenach. Für beſondere ſportliche
Lei=
ſtungen wurden v. Morgen und Rüttchen mit der Goldenen
Ehren=
nadel des M. v. D. ausgezeichnet. Das Sportprogramm des
kom=
menden Jahres bringt neben Beteiligungen an verſchiedenen
großen Veranſtaltungen in erſter Linie Anfang Februar die
Win=
terfahrt nach Hirſchberg. Die Vorſtandswahlen zeitigten
folgen=
des Ergebnis 1. Vorſ. Martin Grunewald=Berlin; 1. ſtellv. Vorſ.:
E G. Burggaller=Berlin; 2. ſtellv. Vorſ.: Dr. Lindner=Berlin.
In den Repräſentantenausſchuß wurden an Stelle der
ausſcheiden=
den Mitglieder Krieger und W. Koch, v. Morgen und Hedkeſe=
Berlin neu gewählt.
Jahresverſammlung der ORU.
Gute und geſunde Entwicklung des Verbandes.
Die Deutſche Radfahrer=Union hielt in Breslau ihre
Jahres=
verſammlung ab. Die Berichte ließen die gute und geſunde
Ent=
wicklung erkennen, und mit einem kleinen Vermögen von 1524,—
RM. geht der Verband in ſein 13. Geſchäftsjahr. Die
Schwierig=
keiten im Bahnrennſport konnten überbrückt werden, und auch
die Zuſammenarbeit mit anderen Organiſationen hat ſich gut
be=
währt. Leider war mit dem Bund deutſcher Radfahrer
keine Einigung zu erzielen. Von den bedeutenderen
Veranſtal=
tungen 1932 wurde die Einer=Streckenmeiſterſchaft und die nächſte
Reichstagung nach Berlin, die Jugendſtraßen= und die
Saalmei=
ſterſchaften nach Magdeburg, die Vereinsmeiſterſchaft nach
Bre=
men, der Reichswandertag nach Hannover und die
Mannſchafts=
meiſterſchaft nach Köln vergeben.
An Stelle des ſchwer erkrankten 1. Vorſitzenden Retzlaff=
Eiſenach, der zum Ehrenvorſitzenden ernannt wurde, übernahm
Hübner=Berlin den Poſten als Vorſitzender.
Der Radſpork.
Intereſſante Ergebniſſe wurden am Wochenende auf den ve
ſchiedenen Winterbahnen erzielt. In der Halle Münſterla
kamen im 100 Km.=Mannſchaftsrennen Bernhardt=Sche
die kurz vor Schluß bei einem geſchickten Vorſtoß das geſamte F‟
überrundeten, in 2:22:53:3 zu einem überraſchenden Sieg ü
Funda=Gilgen, Rieger=Tietz und Preuß=Reſiger.
In der Rheinlandhalle in Köln ſtanden ſich die Amate
von Dortmund und Köln gegenüber. Durch Disqualifizier:
des Siegers im Punktefahren kamen die Kölner um den v
dienten Sieg. Sie mußten ſich mit 35 gegen 35 Punkten n
einem Unentſchieden begnügen.
Im Ausland holte ſich in Brüſſel Piet van Kempen=V
mit 92,450 Km. ein 2=Stunden=Mannſchaftsrennen.
Am Sonntag kamen in der Dortmunder Weſtfalenhalle An
teurfliegerrennen zum Austrag. Im Geſamtergebnis ſiegte We
meiſter Harder=Dänemark vor Ungetüm und Daſch.
Gaufige enteoltang ues beau
Daftfpottg.
Tagung des Lufffahrt=Verbandes.
Der Deutſche Luftfahrt=Verband hielt in Berlin ume
ſeines erſten Vorſitzenden, Staatsminiſter a. A. Dom
Vorſtandsſitzung ab, an der ſich mit Oberbürgermeif
Duisburg faſt alle Vorſtandsmitglieder und die Vie
Landesgruppen des Verbandes beteiligten.
Die Vorſtandsſitzung war einberufen worden zur
der Maßnahmen, die ſich aus der veränderten Wirtſch.0
der daraus folgenden angeſpannten Finanzlage des,
und ſeiner Zentralorganiſation, des Deutſchen Luftfahs,
ergeben haben. Es wurden weitgehende
Sparmaßna=
migt, die ſich aber vorwiegend auf die Verwaltung be
rend die praktiſche Förderung des Luftſportes möglickh
bleiben ſoll. Der Deutſche Luftfahrtverband erhofft
es gelingt, trotz der Schwere der Zeit ſeine Hauptau/
derung despraktiſchen Luftſportes, auch
erfüllen zu können.
Die Vorſtandsſitzung beſchloß weiterhin, die S.
Unfallverſicherung im Intereſſe aller Ausfür
in Zukunft als Pflichtverſicherung fortzuführen. 2
möglich, ſollen im nächſten Jahre Mittel bereitgeſtellttn
die Verſicherung zu verbilligen. Aus den Berichten,
ausſchüſſe für Segelflug, Freiballon= und Motorflu/
daß es im Deutſchen Luftfahrt=Verband ſowie in den
pen und Vereinen nur vorwärts gegangen iſt. Es do
das Jahr 1931 ein Zuwachs von etwa 300
Segel= und Gleitflugzeugen ergeben. Es
darauf hingewieſen werden, daß ſich der Segelff
park im DOV., der die Zahl von 1000 weit übere
nicht nur quantitativ, ſondern auch vor allem qualittt
hat. Von der Einführung des Schleppſtarts durc
Flugzeug wird ein weiterer gewaltiger Aufſchwung
flugbewegung erwartet. Die Zahl neuer Uebungsge=i
ſehr gut ausgeſtatteter Heime für die Segelfliegerzuu
in raſchem Anwachſen. Auch für den Freiballon= undd
ſport, die von der Wirtſchaftslage noch viel abhäncigen
eine gute Vorwärtsentwickelung feſtgeſtellt werden!
erwähnt ſei der Bau des Freiballons „Deutſchlan,
DLV. für die Teilnahme an der Gordon=Bennett=Fc.
hat und eigens zu dieſem Zwecke erbauen ließ. Dieſer
der in dieſem Jahre abgeſagt wurde, ſoll im
Jahrr=
geholt und vielleicht anſtatt in den Vereinigten Staoe
Europa ausgetragen werden.
Nach Abſchluß des Vertrages mit der
Turnerſchaft über ein Zuſammengehen der b.d
Verbände auf flugſportlichem Gebiet, ſind Verhandluug
Deutſchen Jugendkraft angeknüpft worden.
gliedern wurde die nunmehr fertiggeſtellte DLV.= vorgelegt. Ferner konnte über den guten Erfagl
ſchen Zuverläſſigkeitsfluges 1931 Bericht erſtattet
großem Beifall wurde die ſich ſehr günſtig entwicke
dung zwiſchen ADAC. und DLV. aufgenommen.
Angeſichts der ſchwierigen und unſicheren Ar
wurde von der Abhaltung des Deutſchen Luftfahrerta
ſtand genommen. Man beſchloß, dafür eine Vorſtan2=
Berlin einzuberufen.
Amerika marſchierk.
In einem Jahre 144 neue Rekorchl
Die Amateur=Athletic=Union in U. S. A. kann
gelaufenen Geſchäftsjahr, ſoweit es die ſportlichen Li
geht, recht zufrieden ſein. Die A. A. U. iſt die hö.‟f
niſche Sportbehörde. Sie verwaltet nicht nur Sch,
Leichtathletik, ſondern auch Boxen und weitere einſch ſt
arten und Spiele. Nach deutſchem Maßſtab
ſie mit dem Deutſchen Reichsausſchuß für Leibesübm
gleichen, doch mit dem Unterſchied, daß ſie über
Machtbefugniſſe verfügt, als jener. Nach Schluß der
lagen der A. A. U. nicht weniger als 144 neue Rekli
erkennung vor. Allen voran ſtehen, wie überall am
Welt, die Frauen, mit 75 Rekorden gegenüber 1
Männer. Hierbei entfallen 93 Rekorde auf die Leichhd
51 auf den Schwimmſport. Nun hat es aber mit den
ſchen Rekorden ſeine eigene Bewandtnis, denn dies
von Rekorden iſt nur dadurch zu erklären, daß einm i
leiſtungen in der Halle und im Freien, ferner die
und Senioren, weiterhin aber auch Rekorde über bul
kannte Strecken regiſtriert werden. Entſteht dadu-
Verwäſſerung der Rekordliſte, ſo iſt andererſeits der
von der Hand zu weiſen, daß die reichhaltige Rekordn
tigen Anreiz gibt, neue Höchſtleiſtungen zu ſchafferz
Zweck erfüllt iſt. Den erſten Platz unter den Rekordl!u
die junge Wunderſchwimmerin Helene Madiſomid
bei Waſhington ein. Sie hält nicht weniger als 27 n
darunter 16 Weltrekorde im Kraulſchwimmen. Dieſe
bisher auf der ganzen Welt einzigartig, und man kau
ſagen, daß Miß Madiſon ein wirkliches Weltwunk
40 Yards bis zur engliſchen Meile iſt die Amerika
die ſchnellſte Schwimmerin rund auf dem Erdball.
der Leichtathletik tauchen immer wieder neue Namenu!
nichtamerikaniſchen Teilnehmer an den Olympiſchen
in Los Angeles werden mit ernſten Gegnern zuſau
von denen ſie bisher nur wenig gehört haben
Nachſtehend laſſen wir eine Aufſtellung der
wick=
jährigen amerikaniſchen Rekorde folgen, deren Betrau!
ders im Hinblick auf die im nächſten Jahre in Los 2
findenden Olympiſchen Spiele lohnend iſt;
Leichtathletik, Männer 100 Yards: 944
Meier=Lowa, 24,5 in Lincoln; 440 Yards; 474 SE
man=Stanford, 16,5 Los Angeles; 120 Yards Hürdern
Beard=New York, 4.7. Lincoln; Zehnkampf: 8166,0
Mortenſen Los Angeles, 4.7. Lincoln; 4X110 Yara=
Sek. Southern California Univerſity (Los Angeles),
4X440 Yards: 3,12,6 Stanford Univerſity, 8.5.
Junioren: 100 Yards: 9,6 Jack Burnett=Miſſiſſie.
coln: 220 Yards: 21,3 Jack Burnett, 3.7, Lincoln=
4:19,7 Frank Lydic=Kearney, 3.7. Lincoln; 220 Dau=
23,8 Oliver=Ohio, 3.7. Lincoln; 440 Yards Hürden
Michigan, 3.7 Lincoln; Stabhoch: 4,11 Don Zimmell.”
3.7. Lincoln; Weitſprung: 7,53 Meter J. W. Brootss
Lincoln. — Frauen: 80 Meter: 9.9. Stella Wal!
5.7. Cleveland: 80 Meter Hürden: 12 Sek. M. Diorl
25.7. Jerſey City; Hochſprung: 1,57 Meter J. Shlt.
phia, 25. 7. Jerſey City; Ballweitwurf: 90,21 Meter 4
Dallas, 25. 7. Jerſey City.
Schwimmen, Männer: 220 Yards Bruſt: .*
Spence=New York, 2. 4. Chicago; 200 Meter Bruf!
Spence, 2. 4. Chicago. — Frauen: Kraul 100 2
Helene Madiſon=Seattle, 20. 4. Boſton; 100 Meter 13
20. 4. Boſton; 220 Yards: 2:34,8 Madiſon, 15.5 S
Meter und 440 Yards: 5:31 Madiſon, 3. 2. Seattie
7:12 Madiſon, 25. 4. Detroit; 300 Yards: 3:58 2
San Franzisko; 500 Yards: 6:43,2 Madiſon, 12. 9. S‟
1000 Yards: 13:28,8 Madiſon 17. 7. New York.
23:17,2 Madiſon, 15. 7. New York; 4X50 Meter Se
Waſhington AC. 10.3. Seattle. — Rücken: 200. 2
Mac Sheehy=Maſſachuchettes, 2. 8. Newport; 290. *
Mac Sheehy, 2.8. Newport. — Bruſt: 220 M0kl
Rawles=Hollywood, 10. 7. New York.
Beim Bundesvorſtand des BDR. iſt der Aulte
den Kölner Radſportführer Stevens während der ?e
ihn ſchwebenden Verfahrens von ſeinem Poſtiel."
des KDR u entheben.
nxita erſinnk immer neue Werbemitkel für die Olympiade 1932.
3. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 325 — Seite 7.
lgeles ruft! Die Olympiſchen Spiele, die heute im
udes allgemeinen Intereſſes ſtehen und die trotz
Welt=
fühleil hak siſe ſchließlich doch die Beſten der Nationen im Kampf
Ehrn, warfen ihre Schatten auf die nunmehr beendete
ſtmck=Saiſon auch ſchon in Europa. Eines ſteht zweifellos
ſuc9h s Angeles wird Europa nur durch ſeine Beſten ver=
4nmar eine kleine Ausleſe werden die europäiſchen
Na=
uden Ozean ſenden können. War Amſterdam ein
Sam=
r Beſten aller europäiſchen Länder, ſo wird Los
An=
e Beſten Europas zu ſehen bekommen. Und auch dieſe
Sigarde wird gegen die Vertreter Amerikas einen
ſand haben. Prophezeiungen und Abwägungen der
i lange Sicht haben natürlich einen nur bedingten
akemnen Stärken und Schwächen der Amerikaner, aber
ingt doch alles davon ab, in welcher Form die euro=
Rdidaten drüben antreten.
9 Leiſtungen der europäiſchen Athleten in den Haupt=
En d. h. den Konkurrenzen, die in Los Angeles am
ſtritten ſein werden, kann man mancherlei entnehmen.
* Finnland heute ganz allgemein die ſtärkſte
Na=
wu darſtellt, ſeine Hegemonie,= einſt die Langſtrecken, auch
„Aomkurrenzen ausgedehnt hat. Zweitens ſieht man daß
rd mit ſeiner Breitenarbeit auf dem richtigen Wege
Wall en Konkurrenzen findet man deutſche Leichtathleten
eymagender Stelle. Schweden rangiert in weitem Ab=
Hitzter Stelle, klar vor Ungarn. England, Frankreich und
gie Kalifornierinnen bei einer Werbeveranſtaltung für die Olympiade 1932.
ſde Jahr trägt in Amerika ganz allgemein keine Jahreszahl, ſondern heißt kurzweg:
biſche Jahr”. Ueberall finden große Werbeveranſtaltungen ſtatt, denn Amerika
ver=
ſoni der Olympiade nicht nur hervorragende Sportleiſtungen, ſondern auch ein gutes
Geſchäft.
Im
Oben links: Paris macht Verſuche mit Gummiteppichen als Straßenpflaſter. Oben rechts:
In der Londoner Vorſtadt Iſlington werden Eiſenplatten als Pflaſter gelegt. Unten links:
In Berlin preßt eine Rieſenwalze ein Waffelmuſter in den Aſphalt. Unten rechts: In einer
Londoner Straße werden Holzpflöcke mit Gummiauflage verwandt. — In allen Großſtädten bildet
der Aſphalt bei regneriſchem Wetter wegen ſeiner Glätte eine ſchwere Gefahr für alle Autos.
Ueberall verſucht man, durch Verwendung von neuen Materialien oder durch Aufrauhung des
Aſphalts dieſe Gefahr herabzuſetzen. Die deutſchen Städte in ihrer Armut ſind allerdings nicht
in der Lage, koſtſpielige Verſuche zu unternehmen, ſondern müſſen ſich darauf beſchränken, die
beſtehenden Straßen durch Neuwalzen zu verbeſſern.
ückblick auf die Leichtathletik=Saiſon.
unswert iſt, daß in dieſen Hauptwettbewerben in der
Ue ſeine neuen Weltrekorde aufgeſtellt worden ſind. Der
Ladoumegue richtete ſich auf die Verbeſſerung von
ſer andere Strecken; im 1500=Meter=Lauf blieb er als
ſſter rund drei Sekunden über ſeinen eigenen Rekord.
an en Sföſtedt gelang es im 110=Meter=Hürdenlauf mit
Bvo 14,4 den Weltrekord des Schweden Wennſtröm
ku erreichen. Die Bemühungen des Tſchechen Douda,
turd von Hirſchfeld im Kugelſtoßen zu übertreffen, ſchei=
94 Um 0,5 Zentimeter blieb er Hinter Hirſchfeld zurück.
0 rnehr als Worte, wir laſſen daher anſchließend eine
er beſten Leiſtungen des Jahres in den in Frage kom=
Wettbewerben folgen:
9 Meter:
Eſchland
ſch land
Sturſchland
Schiand
uo
MM lowakei
De utſchl.
Ktſchland
tollien
ngdtrn
Grolland
Meter:
mclland
ſtſchland
10,5
10,6
10,6
10,6
10,6
10,6
48
48,2
48,4
48,4
48,8
200 Meter:
21.4 Sek.
10,4 Sek. Jonath=Deutſchland
10,4 „ Borchmeyer=Deutſchl.
10,4 „ Geerling=Deutſchland 21,6
10,4 „ Körnig=Deutſchland 21,6
Engel=Tſchechoſlowakei 21,6
Maregatti=Italien 21,6
21.,8
Vogel=Schweiz
21,8
Toetti=Italien
21,8
Vent=Deutſchland
21,8
10,6 „ Reid=England
Eldracher=Deutſchland 21,9
10,6 „ Neumann=Deutſchland 21,9
800 Meter:
Sek. Dr. Peltzer=Deutſchl. 1:53,2Min.
Uchlaand 48,8
reich
or wegen 49
derutſchland 49
er tſchl. 49
larnd 49
u nland 49
Meter:
Aung
„u5
inmland
Veutſchl.
100 Meter:
Tavernari=Italien 1:53,2
1:53,4
Baccali=Italien
1:53,4
Barſi=Ungarn
Danz=Deutſchland 1:53,5
1:53,8
ſtſchland 48,8 „ Larva=Finnland
Lefeber=Deutſchland 1:54
Johannſen=Norwegen 1:54,1
Hampſon=England 1:54,2
Keller=Frankreich 1:54,2 „
1:54,2
Björk=Schweden
1:54,2
Kraft=Schweden
5000 Meter:
Grankr. 3:53,6 Min. Lehtinen=Finnland 14:31,7Min.
3:53,6 „ Iſo Hollo=Finnland 14:36,3
und 3:54,6 „ Virtanen=Finnland 14:40,8
3:55,5 „ Nurmi=Finnland 14:47,6
Nand 3:55,5 „ Syring=Deutſchland 14:49,6
Salminen=Finnland 14:53,3
3:55,8
Schaumburg=Dtſchl. 14:54,6
3:56,6
and 3:57,5 „ Evenſon=England 14:54,8
Mand 3:57,6 „ Winfield=England 14:55
Kuſocinſky=Polen 14:55,4
:57,6
110 Meter Hürden:
mlland 30:51,4
MHand 31:26,8
Umnd 31:35,6
chwed. 31:38
31:40,8
land 31:49,2
ſännl. 31:51,3
weden 31:52
iu land 31:56,2
Marnd 31:59,2
und 30 :50,6 Min. Sjöſtedt=Finnland
Lord Burghley=Engl.
Petterſſon=Schweden
Beſchetznik=Deutſchland
Finlay=England
Langmeyer=Oeſterreich
Areskoug=Schweden
Albrechtſen=Norwegen
Wennſtröm=Schweden
Welſcher=Deutſchland
Facelli=Italien
14.4 Sek.
148
14,8.
14,8
14,9
14,9
14.9
1
15
400 Meter Hürden:
53,8 Sek.
Facelli=Italien
Areskoug=Schweden 54
Lord Burghley=Engl. 54
54,3 „
Wilén=Schweden
Petterſſon=Schweden 54,4
Hauge=Norwegen
54,7 „
Mattila=Finnland 54,9 „
Albrechtſen=Norwegen .55
Hochſprung:
Halvorſen=Norwegen 1,95 Mtr.
Dahlmann=Finnland 1,94 „
Philippon=Frankreich 1,93
Reinikka=Finnland 1,92
Adolſſon=Schweden 1,91
Gate=Schweden
1,91
Bornhöft=Deutſchland 1,91
Haag=Deutſchland
1,91
Weitſprung:
Mölle=Deutſchland
Biebach=Deutſchland
Köchermann=Deutſchl.
Balohg=Ungarn
Svenſſon=Schweden .
Anglim=Irland
Peeters=Holland
de Boer=Holland
Speerwerfen:
Sule=Eſtland
M. Järvinen=Finnland 69,43
Nummi=Finnland 66,80
Liettu=Finnland
Lundquiſt=Schweden 66.13
Sippala=Finnland
Steingroß=Deutſchland 65,04
Sunde=Norwegen
Mäſer=Deutſchland 64,86
Ihanamäki=Finnland 64,30
Möller=Dänemark
Kugelſtoßen:
Daranyi=Ungarn
Uebler=Deutſchland 15,29
Wahlſtedt=Finnland 15,28
Dimze=Lettland
Duhour=Frankreich 15.15
Sievert=Deutſchland 15,12
Stabhochſprung:
7.47 Mtr. Lindblad=Schweden 4ſ3 Mtr.
7.45
7.44
7.41
7.38
7.35
7.35
,32
Wegner=Deutſchland 4,12
Ramadier=Frankreich 4,07
4,03
Lindroth=Finnland
Koreis=Tſchechoſlowakei 4,01
4,00
Anderſſon=Schweden
Crépin=Frankreich
3,93
Vintouſky=Frankreich 3,93
Diskuswerfen:
48,83 Mtr.
Winter=Frankreich 48,80
48,73
Noel=Frankreich
Madaracz=Ungarn 48,59
48,46 „
Kivi=Finnland
Marvalitz=Ungarn 48,03
47.99
Donogan=Ungarn
Hoffmeiſter=Deutſchl. 47,26
Stenerud=Norwegen 46,57
Karlſſon=Schweden 46,46
Askildt=Norwegen 46,42
64,05 „ Mannerfeldt=Schwed. 46,26
Weimann=Deutſchland 63,95 „ Hirſchfeld=Deutſchland 46,00
Svenſſon=Schweden
E. Järvinen=Finnland
Küttis=Eſtland
Mäkinen=Finnland
Bacſalmaſi=Ungarn
Penttilä=Finnland 69,80 Mtr. Remecz=Ungarn
69,54
66,54
65,96
64,88
Hammerwerfen:
Douda=Tſchechoſlow. 16,04 Mtr. O’Callaghan=Irland 56.
Hirſchfeld=Deutſchland 15,87 „ Pörhölä=Finnland 53
52,
Dzewas=Deutſchland 15,65 „ Sköld=Schweden
51,
K. Jarvinen=Finnland 15,55 „ Janſſon=Schweden
50,
15,43 „ Erikſſon=Finnland
Lingnau=Deutſchland 15.30 „ Koutanen=Finnland. 50,
Malmbrandt=Schwed. 49,
Steherud=Norwegen 49
15.19
48,
Lind=Schweden
48
Smith=England
indquiſt=Schweden — 48,
Schneider=Deutſchland 15,11 „ Siltanen=Finnland 47
Dreiſprung:
15,13 Mtr. Vinter=Finnland
14
14,90 „ Bajaſaari=Finnland 14,65 „
14,88
Tuulos=Finnland
14,75
Haugland=Norwegen 14
14,74
08 Mtr.
77
„66 Mtr.
14,64 „
60 „
Gerichke um Nurmi.
Zweifel an ſeiner Amateur=Eigenſchaft?
Nach Meldung einer großen franzöſiſchen Sportzeitung hat ſich
der Finniſche Athletik=Verband auf Grund ſchwerwiegender
An=
würfe gegen die Amateur=Eigenſchaft des finniſchen
Wunder=
läufers Paovo Nurmi veranlaßt geſehen, ſich eingehender mit der
Finanzierung der zahlreichen Sportreiſen Nurmis zu befaſſen.
Dem Weltrekordmann wurde nachgeſagt, daß er ſeit Jahren
Gel=
der vom finniſchen Staate beziehe, um in propagandiſtiſchem Sinne
Sportreiſen in aller Welt zu unternehmen, daß er ſeit Jahren
eine Scheinſtellung als Lehrer einnehme, ohne daß er die zu dieſem
Berufe erforderlichen Sualifikationen habe, und daß ihn ſeine
vie=
len Reiſen gar nicht zur Ausübung ſeines eigentlichen Berufes
— Nurmi iſt Automechaniker — kommen ließe. Der finniſche
Ver=
band ſoll ſich mit der Anfrage an die Regierung gewandt haben,
die aber keine Antwort erteilt habe, ſo daß von einer weiteren
Verfolgung Abſtand genommen werden mußte.
Zu dieſen Gerüchten iſt zu bemerken, daß die zahlreichen
deut=
ſchen Veranſtalter, die den Finnen eingeladen hatten, von der
abſoluten Korrektheit des finniſchen Meiſterläufers zu berichten
wußten, und ſeine perſönliche Bedürfnisloſigkeit und
Beſcheiden=
heit iſt nahezu ſprichwörtlich. Daß Nurmi bei den ſehr
anſtren=
genden Reiſen zur Schonung ſeiner Kräfte und ſeiner Form für
bequeme Reiſemöglichkeiten und gute Unterkünfte ſorgt, wird ihm
kein Einſichtiger übelnehmen können, allem Luxus aber iſt er ſehr,
ſehr weit aus dem Wege gegangen. Es iſt richtig, daß Nurmis
Weltrekorde dem Staate Finnland Anſehen in der ganzen Welt
verſchafft haben, und es iſt auch richtig, daß die finniſche Anleihe
in Amerika nach Ausſage des finniſchen Botſchafters in
Waſhing=
ton nur deshalb eine ſo außerordentlich günſtige Aufnahme fand,
weil Nurmi auf ſeiner Amerikareiſe als Prototyp der finniſchen
Nation erſchien, die, wenn ſie ſolche Söhne hervorbringe, auch das
Vertrauen der amerikaniſchen Welt verdiene. Keinesfalls hatte
die finniſche Regierung nötig, Nurmi auf Weltreiſen zu ſchicken,
denn die Nachfragen nach einem Start Nurmis trafen ſo zahlreich
bei ihm ein, daß er nur einen verſchwindenden Bruchteil davon
abſolvieren konnte. Gerade Pariſer Veranſtalter haben ſich immer
mit beſonderem Eifer um Nurmi bemüht, und ſein Erſcheinen
war jedesmal, auch bei den Olympiſchen Spielen in Paris, von
einem großen finanziellen Erfolg wie wohl überall begleitet.
Warum endlich Nurmi, der ſich, als ſeine Reiſen zahlreicher
wur=
den, in ſeiner Heimatſtadt als Autohändler ſelbſtändig machte
und deshalb unabhängig wurde, nicht auch in ſeinem Fache eine
Lehrerſtelle bekleiden ſoll, iſt ebenfalls unerfindlich. In
Deutſch=
land zum Beiſpiel ſind in den Fachſchulen, zahlreiche Lehrkräfte
tätig, die ebenfalls keinerlei pädagogiſche Diplome beſitzen, ohne
daß deshalb ihre Qualifikation beſtritten werden könnte. Selbſt
wenn aber der finniſche Staat Nurmi dieſe Stellung beſorgt haben
würde, ſelbſt wenn er den Meiſterläufer bei Schaffung ſeiner
Selbſtändigkeit unterſtützt haben würde, erfüllte er damit nichts
als ſeine Dankespflicht an ſeinen großen Sohn und der Zweifel
an der Amateur=Eigenſchaft iſt unbegründet. Für die ſportliche
Auffaſſung Paovo Nurmis gibt es zu viel Beweiſe, als daß die
Pariſer Anwürfe ihr in den Augen der Aktiven in aller Welt
Abbruch tun könnten.
Auf der UCJ.=Tagung in Paris ſchilderte der belgiſche
Schiedsrichter Collignon noch einmal eingehend den Einlauf
von Michard und Falk Hanſen bei der Weltmeiſterſchaft in
Kopenhagen. Collignon erklärte, daß ein Irrtum ganz
ausge=
ſchloſſen ſei und daß er auch ſofort den Dänen als Sieger
aner=
kannt habe. Der Vorſtand des Internationlen
Radſportverban=
des ſchloß ſich ſeinen Ausführungen an und ſprach dem Belgier
ſein Vertrauen aus.
Einen neuen Europarekord über 200 Meter Crawl ſtellte die
Holländerin Marie Braun bei ihrem erſten Start als junge
Ehefrau in Amſterdam mit 2:40,8 auf. Sie verbeſſerte damit ihre
eigene Beſtleiſtung aus dem Vorjahre um 1,2 Sekunden.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 23. November.
15.20: Prof. Margarete Bieber: Die Stellung der griechiſchen und
römiſchen Frau.
17.05: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters.
18.40: Dr. Praſch u. S. Graff: Der Autor und ſein Regiſſeur.
19.05: Engliſch.
19.45: Eine Viertelſtunde Lyrik: W. Bukofzer: Oskar Loerke.
20.05: Viertes Montagskonzert des Orcheſter=Vereins. Soliſtin: Elly
Ney (Klavier). Rundfunk=Symphonie=Orcheſter.
22.00: Zeit Wetter Nachrichten, Sport.
22.15: Berlin: Die Bekämpfung des Terrors in Irland, Zeitbericht
von Aktualis.
22.50: Budapeſt: Zigeunermuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Montag, 23. November.
9.35: Dr. Haiek: Anleitung zur Abtaſſung von Schriftſtücken aller
Art
10.10: Schulfunk: Zum 120. Todestage Heinrich von Kleiſts am
21. November.
14.45: Kinderſtunde: Kinderzeitung.
15.40: Dr. Herz: Li=Hung=Chang, der Bismarck der Chinelen.
16.00: Schöne alte Anſingelieder für Weihnachten und Neujahr.
Einführung: Prot. Jöde.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Juſt: Wir muſizieren mit unſichtbaren Partnern.
18.00: Prot. Dr. Lohmeyer: Die Myſtik in den Religionen der
Völker.
18.30: Spaniſch für Anfänger.
19.00: Stunde des Landwirts: Die Maſchine im Winter.
19.30: Dr. Dieſel u. Dr. Wagner: Der Menſch und die Technik.
19.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Hotel Adlon: Unterhaltungsmuſik der Kapelle Emil Rooßz.
20.40: König Richard der Dritte, von William Shakeſpeare.
22.00: Wetter= Tages= und Sportnachrichten.
22.30: Budapeſt: Zigeunermuſik.
23.30: Tanzmuſik der Kapelle Otto Kermbach.
Wekkerbericht.
Das kontinentale Hochdruckgebiet hat ſeine Lage weiterhin
behauptet, ſich ſogar noch weiter weſtlich ausgedehnt und über
Deutſchland Luftdruckanſtieg hervorgerufen. Wenn auch infolge der
Atlantikſtörung etwas wärmere Luft nach dem Feſtland gelangt
iſt, ſo wird durch ſie nur Nebel= und Wolkenbildung hervorgerufen.
Unter dem Einfluß des hohen Drucks dauert aber das trockene
Wetter fort. Auch dürfte ſich der Himmel ſpäterhin wieder
auf=
klaren, wobei nachts leichte Strahlungsfröſte auftreten.
Ausſichten für Montag, den 23. November 1931: Neblig und
be=
wölkt mit Aufheiterung, trocken, leichter Nachtfroſt.
Ausſichten für Dienstag, den 24. November 1931: Noch Fortdauer
der Hochdruckwetterlage.
Hauptichriſtiettung Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polliik und Wirtſchaft: Radelf Maupe: für Feuiſſeten, Relc mm
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streele; für Sport: Karl Böhranzi
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; ſi
„Die Gegenwart” Tageeſplegel in Bild und Wort. Dr. Herbert Neite:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuble
Oruck und Verlag. L.C. Wittich — ſämtlich in Darmſtad”
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
Seite 8 — Nr. 325
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 23. Noveml!
Chilfre Jsis, Postamt C. C.1. / Ernſt
Roman von
Klein
35)
(Nachdruck verboten).
Randolf Blair ſtieß erbarmungslos zu. „Das kann ich auf
keinen Fall verhindern. Die Ermordung Salas wird heute oder
morgen in den Zeitungen ſtehen, ebenſo die Einbruchsgeſchichte,
und zweifellos wird Ihr Name darin verwickelt werden, Miß
Brooks. Sie ſetzen ſich ſogar der Gefahr aus, daß ich Sie
ver=
haften laſſen muß. Ich bedauere, Ihnen ſagen zu müſſen, daß
ich Sie für eine Komplicin des Einbrechers halte, der uns
vor=
läufig entkommen iſt. Sie haben ſich unter falſchem Vorwano
ins Haus geſchlichen; Sie haben ſich unter falſchem Namen
wieder daraus entfernt.
„Sie hat noch viel Schlimmeres getan, Blair”, miſchte ſich
Crayton mit mühſam zurückgehaltenem Lachen ein, „denken Sie
ſich — ſie hat ſogar dieſe beiden Säulen meines Haushaltes,
den Butler Adams und die ehrſame Jungfer Polly Crofts,
an=
geſtiftet, die Unwahrheit zu ſagen. Es war gewiß ſchon ſchwer,
mich auf den Pfad des Verbrechens zu bringen. Aber Adams!
Ich glaubte, die Welt ſtürzte ein, als er mir ſein Verbrechen
geſtand! Man denke, Goofrey Harmſton Adams, der ſchon unter
meinem hochgeborenen Herrn Vater gedient hat, lügt der
all=
mächtigen Polizei den Buckel voll. Polly Crofts ſpielt Komödie!
Sie iſt Katholikin und hat bereits drei Meſſekerzen geſtiftet, um
den Himmel wieder mit ſich auszuſöhnen — alles wegen Miß
Lilian Brooks da .
Blair hörte dieſen Heiterkeitserguß Seiner Lordſchaft mit
ſteinernem Geſicht an. „Ich verſtehe nicht”, ſagte er endlich.
Crayton explodierte. „Natürlich verſtehen Sie nicht, Blair”,
ſchrie er vor Lachen. Mühſam erhob er ſich, wankte in höchſt
unlordhafter Haltung auf Blair zu und flüſterte unter
mancher=
lei Gleichgewichtsſchwierigkeiten dieſem etwas ins Ohr.
Blair verzog keine Miene. „Dann verſtehe ich die Geſchichte
erſt recht nicht”, ſagte er nach etwas längerer Pauſe, den Blick
auf Lilian geheftet.
„Eben deshalb wollen ja Miß Lilian und ich Sie
er=
leuchten!” ſagte Crayton.
„Wayne, bitte, Sie bleiben hier!” wandte ſich Blair zum
Zentralinſpektor, Caylor, Sie können mit Pedro draußen warten,
bis ich Sie rufe!”
Die beiden Polizeibeamten blieben alſo mit Lord Crayton
und ſeinem Schützling allein. „Ich bin bereit, zu hören, was
Sie mir zu ſagen haben, Miß Brooks!” forderte Blair das
Mädchen auf. „Und wenn ich Ihnen einen Rat geben darf,
ſprechen Sie ſo rückhaltslos wie möglich. Sie dürfen nicht
ver=
geſſen, daß es ſich in allererſter Linie nicht um Ihre
Privat=
angelegenheit handelt, ſondern darum, daß wir einen Mörder
zu finden haben!“
Lilian ſtand noch einen Moment unentſchloſſen da. Trotz
kämpfte in ihr mit der Furcht, ihr Geheimnis allzuſehr
preis=
zugeben, und nicht zum wenigſten wurmte es ſie, daß ſie nicht
aus eigener Kraft ihre Aufgabe hatte löſen können. Aber
ſchließlich — Crayton hatte recht. Sie ſahen ſich beide vor einer
Mauer, über die ſie nicht mehr hinüberkonnten. Endlich ſprach
ſie, zuerſt langſam, ungewiß, dann fließender, freier:
„Ich bin es, auf deren Veranlaſſung Lord Crayton dieſe
Kreuzfahrt im Mittelmeer veranſtaltet hat. Ich wollte in Salas
Nähe gelangen, weil ich gewiſſe Briefe, die ſich in ſeinem Beſitz
befinden, zurückbekommen mußte.”
„Verzeihen Sie die Frage”, unterbrach ſie Blair, „aber ſie
iſt ſo notwendig, daß wir ſie von vornherein klären müſſen.
Waren es Briefe, die Sie geſchrieben haben?"
Zwiſchen Lilian und Crayton zuckte ein Blick hin und
her. Frage und Antwort. „Nur heraus mit der Wahrheit!”
fagte er und bemühte ſich ſichtlich, wieder die erhabene Haltung
anzunehmen, die von jeher der Stolz aller Craytons war und
die er, von der Situation fortgeriſſen, unverzeihlicherweiſe
ver=
gegeſſen hatte. „Es iſt jetzt nicht mehr möglich, um den Buſch
herumzukriechen. Wenn Sie es wiſſen wollen, Blair, ſie hat die
Briefe nicht geſchrieben.”
„Wer?”
Achſelzucken des Lords. „Das zu beantworten, bin ich leider
nicht in der Lage. Das hängt von Miß Brooks ab!"
„Und ich darf nicht darüber ſprechen!” beharrte Lilian. „Ich
kann nur ſagen, daß ich die Briefe nicht geſchrieben habe!"
„Das iſt ſehr bedauerlich, denn wir müſſen in dieſem
Briefſchreiber oder der Schreiberin, wenn nicht den Mörder, ſo
doch vielleicht den Anſtifter zu der Tat ſuchen.”
„Ausgeſchloſſen!” proteſtierte Lilian mehr als heftig. „Hätte
ich den Namen des Briefſchreibers nennen wollen, ſo hätte man
ja die ganze Fahrt nicht zu arrangieren brauchen. Ich wollte
aber unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit und der Polizei
han=
deln!” ſpritzte ſie mit ihrem ſpitzbübiſchſten Lächeln hinein.
„Alſo bat ich Lord Crayton, eine kleine Geſellſchaftz
Jacht zu laden, vor allen Dingen Sala ſelbſt. Efſ,
Plan hatte ich nicht. Meine ganze Idee war,
hergu=
men, ob Sala die Briefe mit ſich führte, oder ob g
irgendwo aufbewahrte. Das iſt mir leider nicht gelun
ich habe während der kurzen Zeit der Ueberfahrt in
gebracht, daß noch jemand anderes dasſelbe Ziel
be=
ich. Eine Frau!” Und jetzt erzählte ſie rückhaltlos
ſie von dem Moment an erlebt hatte, da ſie die gehn
Stimme der Frau in Salas Kabine erlauſchte, bi
Augenblick, da ſie im Garten des Hotels Transatyl=
Biskra den Schuß vernahm und an die Stelle ſtürzte
tot am Boden zu finden.
„Sie haben die Stimme der Frau nicht wiederermlt
„Nein, ſo ſehr ich mir auch Mühe gab, nicht
Garten. Ich habe nachher, wie wir von dem
Gendarmerikapitän vernommen wurden, genau auf
men geachtet. Auf den Tonfall, auf die Höhe
„Es iſt ſchon möglich, daß Sie die Stimme do
kannten. Eine Stimme in heftiger Erregung — und
ja die Frau augenſcheinlich beide Male — klingt nat
anders als eine Stimme, die vollkommen beherrſcht Fit
Blair zu. „Der Steward Stefano Sorino hörte gle=
Schuß, kam herzu, riß Ihnen den Revolver aus
ſprang über die Mauer und verduftete, um den Win
ſich zu lenken?”
„Ja, Herr Superintendent, Stefano Sorino iſtt
leman!” ſagte Lilian glühend vor Stolz. „Er hot
holfen, obwohl er dem erſten Anſchein nach mich für
derin halten mußte.”
„Haben Sie ihn ſpäter wiedergeſehen und geſpr=d
Auch darüber gab ſie ausführlich Beſcheid. Bl.
beiden anderen Zuhörer lächelten ſtillvergnügt, als
wie ſie Slade hineinlegte, indem ſie ihn als Sin
Mechaniker bezeichnete.
„Stefano . . ." Sie wurde dunkelrot, und Wa
ganz laut, „... ich wollte ſagen, Mr. Sorino hatt
nicht an ſich nehmen können. Sie ſind noch hier im:
Senſation erſten Ranges. „Wo ſind ſie?” ſchriü
Männer gleichzeitig.
Lilian antwortete nicht, ſprang in die Halle him
beinahe Pedro und Taylor über den Haufen, ſtürzte
hinauf, zur dritten Stufe, griff unter den Teppich
Suchte auf der zweiten, der erſten, der viertem
Ein halblauter Schrei.
„Sie ſind nicht da! Sie ſind fort!“
(Fortſetzung folgt)
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