Darmstädter Tagblatt 1931


23. November 1931

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Ginzelnmmmer 10 Pfenviget

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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zmaligem Erſcheinen vom 1. November
hinuer 2.18 Reichsmark und 22 Pfennig
abgeholt 2.25 Reichsmark, durch die
-Reichsmart frei Haus. Poſibezugspreis
Seſtiellgeld monatlich 2.73 Reſchmart.
t für Aufnahme von Anzelgen an
en wird nicht übernommen. Nicht=
Felter Nummern infolge höherer Gewalt
Bezſeher nſcht zur Kürzung des
Beſſelſungen und Abbeſtellungen durch
erbindlichteit für uns. Poſiſcheckionio
Franfunt a. M. 1301.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet
Nummer 325
Montag, den 23. November 1931. 194. Jahrgang

27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg!
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Rellamezelle (92 mm
breit/ 2 Reichsmarl. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reſchepfg. 92 mm breite Rellame=
zelle
3.00 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reichsmart
1 Dollar 4.20 Mark). Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
jede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fäal jeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darm=
ſädier
und Nationalbank.

Dr. Wagner
eer mikkeldeutſchen Induſtrie.
tie deukſchland, Skandinavien, Balkan.
Halle, 22. November.
em Kreis geladener Gäſte aus der mitteldeutſchen Wirt=
ch
am Samstag abend der Wirtſchaftspolitiker der
P., Dr. Wagner, über das Thema National=
u
us und Wirtſchaft
Hogner beſtritt den in dem letzten Jahrhundert
ſäändlich hingenommenen Primat der Wirtſchaft. Tat=
Aas Volk das Primäre. Erfolgreiche Politik ſetze Ein=
es
Willens voraus. Brüning ſcheitere an der Tatſache,
jeterogenen Mächten zu arbeiten verſuche. Die Hal=
ür
Anleihegläubiger ſei eine Frage des Vertrauens.
Tegierung werde auch das Vertrauen des Auslandes
Aißfen.
ſelvolumen entſpreche nicht mehr dem Volumen der
Abſchaffung der Goldwährung ſei das
inziel. Verſtändigung mit England und Italien
beſi glichkeit geben, ein Moratorium auch von
w zu erzwingen. Wirtſchaftliche Folge werde
bning vom Weltmarkt ſein.
Esſtuation erfordere zwei Maßnahmen: Außen=
tels
=Kontrolle mit Einfuhrknebelung und
Eirk=Prämierung aus Mitteln einer Im=
FFFüäſenſteuer, und zweitens: Schaffung einer
Deviſenzentrale.
zu Zahlungsmittelumlauf ſei durch eine
yuz bank zu regulieren. Inflatoriſche Maßnahmen, wie
betung von Finanzwechſeln, ſeien abzulehnen. Geld=
Wiulierung erfolge ausſchließlich im bargeld=
ärrehr
insbeſondere durch Warenwechſeldiskontie=
Diskontſatz dürfte zwei bis drei Prozent nicht
En die Stelle der Zinſen fordernden
Wildung müſſe das Prinzip der Gewinn=
iten
und Verluſtmöglichkeiten ein=
den
Beſitzbeteiligung treten. Finanzie=
ikt
iten würden geſchaffen durch die von der Wäh=
wrgewährenden
Amortiſationsdarlehen mit
Wutz von höchſtens zwei vom Hundert. Die Kaufkraft
Vo durch Senkung der Preiſe. Senkung der
Aka ſten ſei möglich durch Steuerſenkung und
Wreinheitlichung, ſowie durch Beſeitigung der
Mden Kapitalbildung. Am Wirtſchaftserfolg
rurder Unternehmer ein Anrecht, ſon=
MMitarbeiter. Selbſtfinanzierung aus dem Ge=
Awcke der Betriebsvergrößerung ſei abzulehnen. Aller
hinn müſſe in Kaufkraft umgewandelt werden. Nicht
ſondern Warenvermögen müſſe durch Spar=
cuffen
werden. Dementſprechend werde eine rigo=
Nöaftsſteuer nur Geldhinterlaſſenſchaft erfaſſen.
hlaß entwickelte Dr. Wagner den Gedanken eines
ſdiſchen Staatsaufbaues. Die Beſeiti=
Eſſenkampfgedankens ſei nur durch den Aufbau eines
Mlittſchaftsſyſtems mit ſcharfer Trennung von
At und Staat möglich. Wichtigſte Aufgabe ſei
e Rückſiedlung des Bevölkerungs=
es
von der Stadt auf das Land, was aller=
eherherſtellung
der landwirtſchaftlichen Rentabilität
Aer bisherige Lebensraum des Volkes
ausreiche, werde der Nationalſozia=
at
davor zurückſchrecken, neuen Raum,
mit Gewalt, zu ſchaffen. Den Stände=
ſä
weitgehender Einfluß auch auf die Rechts=
Steuerlaſtenverteilung, die Finanz=
und die Sozialpolitik einzuräumen.
o werde einen autarken Wirtſchafts=
Dem Balkan Skandinavien und viel=
England bilden müſſen. Dieſem autarken
wuürden ſeine geiſtigen und materiellen Reſerven
herlegenheit gegenüber anderen Autarkien geben

Loucheur F.
Paris, 22. November.
arige Miniſter und Abgeordnete Louis Loucheur iſt
achmittag geſtorben. Er war von Hauſe aus In=
burrde
erſt im Jahre 1917 durch Painlevé in die
behn eingeführt. Während des Krieges verſah er
Unt eines Unterſtaatsſekretärs im Rüſtungsmini=
Daunn auf dem gleichen Arbeitsgebiet zum Miniſter
Nech dem Kriege wirkte er an der Seite Clemen=
Verſailler Vertragswerk wirkte er mit und wurde
e des Wiederaufbaues der zerſtörten Gebiete be=
Behörte er verſchiedenen Kabinetten an und hat
lur die Befreiten Gebiete, Handel, Marine,
Arbeit und Wirtſchaft geleitet. In der Kammer
Madikalen Linken an.
er franzöſiſchen Truppen in Nordafrika.

US der franzöſiſchen Truppen in Nordafrika wird
*. Eine Patrouille, beſtehend aus fünf Flug=
Freitag In=Salah beſetzt, um Vorbereitungen
rich der Truppen zu treffen. Es iſt dies ſeit elf
ire Mal, daß der Hoggar einen Beſuch fran=
Häſte erfahren hat. Der jetzige Erkundungsflug
Neitung für einen weiteren Vormarſch der fran=
Men nach Süden dar.

Endſihung des Wirtſchaftsbeiraks.
Ausſcheiden von Gewerkſchaftsverkretern
noch im letzken Augenblick?
Berlin, 22. November.
Aus Kreiſen der Freien Gewerkſchaften verlautet zu der letz=
ten
Sitzung des Wirtſchaftsbeirates am Sonntag:
In der letzten Arbeitsſitzung des Wirtſchaftsbeirates ver=
ſuchte
der Reichskanzler Brüning das Verhandlungsergebnis zu
ziehen. Gegen den Inhalt der Erklärung der Reichsregierung,
wie ſie in der feierlichen Schlußſitzung unter dem Vorſitz des
Reichspräſidenten am Montag früh der Oeffentlichkeit übergeben
werden ſoll, wurden von allen Seiten der Gewerkſchaftsvertreter
nochmals die lebhafteſten Bedenken geltend ge=
macht
. Insbeſondere wandten die Gewerkſchaftsvertreter ſich
gegen die auslegungsfähige Formulierung über Banken
und Staat ſowie über die Agrarpolitik und die
öffentliche Wirtſchaft. Vor allen Dingen ſtießen die
Vorſchläge über die Auflockerung des Tarifrechts und die Sen=
kung
der Löhne und Gehälter ohne ausreichende Garantie für
die Erhaltung des Reallohnes auf den entſchiedenen Widerſpruch
der Gewerkſchaftsvertreter.
Somit ſind die Preſſemeldungen, die von einer ablehnenden
Haltung der Gewerkſchaften zu dem gemeinſamen Schlußergebnis
ſprachen, durch dieſe Haltung in dieſer Arbeitsſitzung beſtätigt
worden. Es iſt unter Umſtänden damit zu rechnen, daß an der
Schlußſitzung des Wirtſchaftsbeirates am Montag um 11 Uhr
nicht mehr alle Vertreter der Gewerkſchaften teilnehmen werden,
wobei aber auch zwiſchen den Vertretern der Freien Gewerkſchaf=
ten
keine vollſtändige Uebereinſtimmung zu herrſchen ſcheint.
Sihung der Ausſchüſſe des Wirtſchaftsbeirakes.
Berlin, 22. November.
Die Ausſchüſſe des Wirtſchaftsbeirates traten am Sonntag
um 11.30 Uhr zu einer Sitzung zuſammen. Die Beratungen, die
bis gegen 14 Uhr dauerten, dienten der Vorbereitung der am
Montag unter dem Vorſitz des Reichspräſidenten ſtattfindenden
Schlußſitzung des Wirtſchaftsbeirates, der damit ſeine Tätigkeit
beendet.
Wirtſchaftsparkei will die heſſiſchen Wahlen anfechten
Frankfurt, 22. November.
Der Landesverband Heſſen der Wirtſchaftspartei hat in
ſeiner am Sonntag in Frankfurt a. M. ſtattgefundenen Wahl=
kreiskonferenz
einſtimmig beſchloſſen, die heſſiſchen Wahlen vom
15. November anzufechten. Der Beſchluß gründet ſich auf die
Nichtzulaſſung der Wirtſchaftspartei bei den heſſiſchen Wahlen,
was gegen die Verfaſſung verſtoße. Bei der Anfechtungsklage
handelt es ſich darum, dieſes Unrecht klar zu ſtellen.
Die B33.-Sonderausſchuß-Mikglieder ernannk.
TU. Baſel, 22. November.
Der Sonderausſchuß der BJZ. zur Prüfung der deutſchen
Wirtſchaftslage iſt nach den im Laufe des Sonntags bei der
B.Z. eingetroffenen Telegrammen nunmehr zuſammengeſtellt.
Es entſendet Amerika: Dr. Walter Stewart, Präſident
der Chaſe Pomeroy=Bank in New York, früheren Vizedirektor
des Federal Reſerveboards in New York; Frankreich: den
bekannten Finanzſachverſtändigen Prof. Riſt, nachdem Moreau,
der ſein Land im Wiggins=Ausſchuß vertrat, eine Wiederwahl
im Hinblick auf ſeine Stellung als Präſident der Banque de
Paris et des Pays=Bas ablehnte; England: Sir Walter
Layton, Redakteur des Economiſt=London; Belgien:
Emilie Francqui Vizegouverneur de la Socisté Génerale
Belgique=Brüſſel; Italien: Prof. Beneduce, Präſident
des Konſortiums für das öffentliche Kreditweſen; Japan: T.
Tanaka, Vertreter der Bank von Japan in London;
Deutſchland: Dr. Karl Melchior.
Die fünf letztgenannten Delegierten gehörten dem Wiggins=
Ausſchuß an. Die vier eventuell noch für Spezialfragen hinzu=
zuwählenden
Mitglieder werden laut Youngplan vom Sonder=
ausſchuß
gemeinſam beſtimmt. Da Herr Dr. Stewart ſeine
Reiſe nach Europa vorausſichtlich erſt am 28. November an=
treten
kann, ſo iſt der erſte Zuſammentritt des Son=
derausſchuſſes
nunmehr für den 7. Dezember geplant.
Neben den Beratungen des Sonderausſchuſſes ſollen durch Still=
halteverhandlungen
mit dem deutſchen Gläubigerausſchuß zur
Vereinbarung eines Verlängerungs= und Rückzahlungsplanes
für die deutſchen kurzfriſtigen Schulden ſtattfinden. Es heißt
hier in Baſel, daß dieſe letzteren Verhandlungen in Berlin ab=
gehalten
werden ſollen, anſcheinend, um auch nach außen hin
eine völlige Trennung dieſer beiden Probleme klarzulegen.
Unabhängig vom Sonderausſchuß wird dann der Verwal=
tungsrat
der BJZ., wie in der Novemberſitzung feſtgelegt, am
15. Dezember ſeine Verwaltungsratsſitzung abhalten.
Amerika droht mit Repreſſalien.
EP. Waſhington, 22. November.
Die Einführung von Schutzöllen durch England hat in den
Vereinigten Staaten ſtarke Beunruhigung hervorgerufen. Die
Blätter melden bereits die Vereinigten Staaten würden vor
Repreſſalien nicht zurückſchrecken und demnächſt die Zolltarife auf
Waren, die hauptſächlich aus England eingeführt werden, erhöhen.
Die Sachverſtändigen würden bereits eine Liſte dieſer Waren
ausarbeiten. Am nächſten Mittwoch ſol ein diesbezügliches Dekret
durch den Präſidenten Hoover verkündet werden. Die von dem
Dekret betroffenen Waren ſollen vor allem Automobile, Schreib=
maſchinen
, Raſier=Apparate, Radio=Apparate, ſeidene Strümpfe
uſw. ſein.

Rundfunkanfprache des Reichskanzlers
zur Winkernokhilfe.
Berlin, 22. November.
Am Sonntag abend ſprach Reichskanzler Dr. Brüning im
Rundfunk über die Winternot und =hilfe. Er führte u. a. aus,
daß die ſchwere Not des Winters die Mitarbeit aller Volksgenoſſen
erfordere. Es wäre leichtfertig, ſich über den Ernſt der Zeit
hinwegzutäuſchen. Nicht weniger falſch wäre es aber auch, wenn
nicht der Mut gezeigt würde, den Bann zu brechen, den dieſe
dunkle Gegenwartszeit auf uns gelegt habe. Die Lebenskräfte
des deutſchen Volkes ſeien nicht gebrochen.
Am vergangenen Sonntag habe die Deutſche Liga der Freien
Wohlfahrtspflege von dem bisher erzielten Ergebnis der umfang=
reichen
Hilfsarbeiten berichtet. Nach den hocherfreulichen Anfängen
dürfe man hoffen, daß dem Liebeswerk des deutſchen Volkes auch
weiterhin der Erfolg nicht verſagt bleibe. Die Reichsregierung
habe ihrerſeits alles getan, um der elementaren Not zu ſteuern.
Sie betrachte dieſe Aufgabe auch weiterhin als eines der dringend=
ſten
Erforderniſſe. Länder und Gemeinden hätten ihre Reſerven
im Kampf gegen das Elend eingeſetzt. Die Reichsregierung ſei
ſich aber auch der Tatſache wohl bewußt, daß ihre Maßnahmen nur
die unterſte Grenze der Fürſorge darſtellen könnten. Sie ſchütze den
Einzelnen vor dem Allerſchlimmſten. Den Vielen aber auf dem
Wege ſtaatlicher Maßnahmen weitere Hilfe zu bringen, ſtehe die
unerbittliche Tatſache gegenüber, daß ſtaatliche Mehraufwendun=
gen
infolge der ſchwierigen Lage der Landesfinanzen nicht mög=
lich
ſeien.
Schon aus dieſem Grunde, ſo fuhr der Reichskanzler fort, war
es ein Gebot der Stunde, die freie Wohlfahrtspflege, ſoweit es
nur irgend ging, zur Mithilfe an der Bekämpfung der großen
Not heranzuziehen. Jeder kann helfen! Vielgeſtaltig ſind die
Möglichkeiten der Mitarbeit. Der eine gibt aus den Erträgniſſen
ſeiner Arbeit, der andere teilt aus ſeinem Vorrat mit dem, der
wenig oder nichts beſitzt. Insbeſondere aber wollen wir in dieſer
Stunde jener Volksgenoſſen gedenken, die ihre Heimat in den
deutſchen Elendsgebieten haben, in jenen Bezirken im Reich, in
denen ganze Städte und Dörfer ohne Erwerb ſind, wo die Un=
gunſt
des Bodens auch dem Bewohner des Landes ein Auskommen
nicht geſtattet.
Die Erfüllung des Wunſches, mit dem die Reichsregierung
den Aufruf der Deutſchen Liga der Freien Wohlfahrtspflege be=
gleitet
hat, ſoll unſer Ziel ſein: Die Hilfe ſoll neues menſchliches
Vertrauen ſchaffen unter den deutſchen Volksgenoſſen ſelbſt und
für das deutſche Volk in der Welt.
Wieder Vormarſch der chineſiſchen Truppen
auf Angandſchi.
Chineſiſchen Meldungen aus Charbin zufolge hat Genecal
Matſchantſchang mit einem Teil ſeiner wiedergeſammelten Trup=
pen
einen Vormarſch in Richtung Angandſchi an der chineſiſchen Oſt=
bahn
unternommen. Seine Bewegungen werden dauernd von
japaniſchen Flugzeugen verfolgt. Auch die Japaner ſollen ihre
Truppen nach Norden entlang der chineſiſchen Oſtbahn in Rich=
tung
Koſchan vorſchieben. Koſchan wurde bereits von japaniſchen
Flugzeugen bombardiert.
Die Japaner erlitten in den letzten Tagen bei Gefechten in
der Nähe von Tſitſikar und Angandſchi mit chineſiſchen Soldaten=
ziemlich
erhebliche Verluſte, die ſich der Sunday Times zufolge
insgeſamt auf 440 Mann belaufen. Davon ſind 31 Tote und über
100 Verwundete und Vermißte. Faſt 300 Mann ſind an Froſt=
erſcheinungen
erkrankt.
Japan legt eine Kriegsanleihe auf.
Nach einer japaniſchen Blättermeldung will das japaniſche
Finanzminiſterium eine Kriegsanleihe zur Deckung der Koſten
der japaniſchen Militärexpedition in Höhe von 35 bis 50 Mil=
lionen
Yen auflegen. Der Entwurf wird im Augenblick noch
von der japaniſchen Regierung beraten. Man glaubt, daß die
Anleihe ſchon in der nächſten Zeit aufgelegt werden wird.
Sowiekrußland reglk ruſſiſch=polniſche Nichkangriffs=
paklverhandlungen
an.
TU. Moskau, 22. November.
Außenkommiſſar Litwinow hat am Samstag den polniſchen
Geſandten in Moskau, Patek, gebeten, ihn aufzuſuchen und bei
ſeiner Unterredung mit ihm erklärt, daß die Regierung der Sow=
jetunion
bereit ſei, neue ruſſiſch=polniſche Verhandlungen über
den Abſchluß eines ruſſiſch=polniſchen Nichtangriffspaktes einzu=
leiten
. Die ruſſiſche Regierung ſei der Anſicht, daß dieſe neuen
ruſſiſch=polniſchen Nichtangriffsverhandlungen nach dem Muſter
der ruſſiſch=franzöſiſchen Nichtangriffsverhandlungen durchgeführt
werden können. Der polniſche Geſandte teilte mit, daß dieſer
Standpunkt der Sowjetregierung nicht in Einklang zu bringen
ſei mit dem polniſchen Standpunkt in dieſer Frage, daß die vol=
niſche
Regierung aber bereit ſei, mit der Sowjetregierung auf
der Grundlage der polniſchen Vorſchläge vom Jahre 1926 zu ver=
handeln
.
Beſtechungen bei der Kredikanſtalt in Wien?
Wien. Das Wiener Mittagsblatt Die Stunde hat am
Freitag gemeldet, daß nach dem Zuſammenbruch der Kreditanſtalt
unter dem Vorſitz des Präſidenten Baron Louis Rothſchild be=
ſchloſſen
worden ſei, die Oeffentlichkeit durch geldliche Zuwen=
dungen
an Zeitungsunternehmungen oder Journaliſten in Ruhe
zu halten. Hierfür ſeien einem noch jetzt im Amt befindlichen
hohen Funktionär 300 000 Schillinge übergeben worden. Die
Arbeiterzeitung druckte dieſe Mitteilung am Samstag nach und
fügte hinzu, daß nach ihren eigenen Erhebungen dieſe Behaup=
tungen
wahr ſeien. Unter den Nehmenden habe ſich u. a. auch
der Wiener Vertreter eines der größten ausländiſchen Nachrichten=
büros
befunden. Ein Anhaltspunkt dafür, worauf ſich die An=
gaben
beider Zeitungen beziehen, konnte noch nicht in Erfahrung
gebracht werden. Die journaliſtiſchen Standesorganiſationen wer4
den ſich jedoch damit beſchäftigen.

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Seite 2 Nr. 325

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 23. Novemben

Aus der Landeshaupkſtadt.

Darmſtadt, den 23. November 1931.

Landesbibliothek.

Neue Erwerbungen der Landesbibliothek (Auswahl) vom
23. November 1931 an auf 14 Tage im Leſeſaal zur Anſicht
aufgeſtellt.

Bietak, Wilhelm: Das Lebensgefühl des Biedermeier in
der öſterreichiſchen Dichtung. Wien 1931. 31/241. Dierauer,

Johannes: Geſchichte der Schweizeriſchen Eidgenoſſenſchaft Band 6:
Schneider, Hans: Geſchichte des Schweizer. Bundesſtaates 1848
bis 1918. 1. Halbbd. 184874. Stuttgart 1931. L 3317/50.
Bd. 6.1. Dunkmann, Karl: Lehrbuch der Soziologie und
Sozialphiloſophie, Berlin 1931. 31/393 Ehrengabe dem deut=
ſchen
Juriſtentage überreicht vom Verein für Lübeckiſche Geſchichte
und Altertumskunde. Lübeck 1931. 31/378. Fiſcher. Paul:
Goethes letztes Lebensjahr. Weimar 1931. 31/374. Ford, Henry:
Mein Freund Ediſon. Leipzig 1931. 31/521. Göhler, Rudolf:
Großherzog Carl Alexander und Fanny Lewald=Stahr in ihren
Briefen 18481889. Bd. 1 2. Berlin. 32/8. Heuer, Reinhold:
Thron. Berlin 1931. 31/506. Jung, C. G.: Seelenprobleme
der Gegenwart. Leipzig 1931. 31/461. Kippenberger
Albrecht: Die deutſchen Meiſter des Eiſenguſſes im 16. Jahrh.
Marburg 1931. 31 B 75. Kleinberg Alfred: Die euro=
päiſche
Kultur der Neuzeit. Leipzig 1931. 31/120. Kutzer,
Theodor: Das Dienſtrecht der Bühnenmitglieder. Mannheim
1931. 31/508. Levin, Shmarya: Kindheit im Exil. Berlin
1931. 31/444. Matheſis. Herausgegeben von d. Mathemat.. Sektion am Goetheanum. Stuttgart 1931. 31/375.
Moos, Paul: Die deutſche Aeſthetik der Gegenwart. Berlin 1931.
31/514. Muron, Johannes: Himmel über wanderndem Sand.
Oaſenbriefe. München 1931. 31/499. Negelein, Julius v.:
Weltgeſchichte des Aberglaubens. Bd. 1. Berline 1931. 31/300.
Oßwald. R. P.: Der Streit um den belgiſchen Franktireur=
krieg
. Köln 1931 31/457. Schack, Herbert: Volkswirtſchafts=
politik
. Berlin 1931. 30/813. Schäfer Heinrich: Amarna in

Geft aclehläie e Seltei Sit dite erete
Ferdinand: Einführung in die Soziologie Stuttgart 1931. 31/387.
Wilamowitz=Moellendorff, Ulrich v.: Der Glaube der
Hellenen. Bd. 1. Berlin 1931. 31/409. Wilken, Folkert: Die
Metamorphoſen der Wirtſchaft. Jena 1931. 31/382. Weſtphal,
Dorothee: Bonifazio Veroneſe. München 1931. 31 B 71. Wol=
fenſtein
, Alfred: Hier ſchreibt Paris. Berlin 1931. 31/434.
Vom 7. Dezember an verleihbar. Vormerkungen werden im Leſe=
ſaal
entgegengenommen.

Nachtrag zur Tagesordnung für die Sitzung des Stadtrats am
Donnerstag. 26. November 1931: 92) Beiträge zu den ſachlichen

Koſten der Berufsſchulen für nicht mehr berufsſchulpflichtige, die
hieſigen Berufsſchulen freiwillig beſuchende Schüler.

Petrusgemeinde. Am nächſten Sonntag. 1. Advent, ſoll
der erſte Gemeindeabend dieſes Winters ſtattfinden. Im Mittel=
punkt
ſteht die Behandlung eines Themas, das zu den wichtigſten
im kirchlichen Leben der Gegenwart gehört, die Gottloſenbewe=
gung
und ihre Ueberwindung. Es iſt gelungen, hierfür einen
vorzüglichen Sachkenner zu gewinnen, Pfarrer Struckmeyer= Frank=
furt
a. M. Muſikaliſche Darbietungen werden den Abend um=
rahmen
. Teekarten ſind wie üblich im Gemeindehaus zu haben.

Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus. Montag, 23. Nov., 2022 Uhr. Drittes Sinfonie=Konzert Fgor
Strawinsky. Preiſe 1 bis 5 50 Mk. Dienstag, 24 Nov. 19½, Ende nach 22 Uhr. 4 7. Boccaceio.
Preiſe 0.705.60 Mk. Mittwoch, 25. Nov. 2022½ Uhr. E8 Das Mädchen ans dem
goldenen Weſten. Preiſe 0.705.60 Mk. Kleines Haus. Montag, 23. Nob. Keine Vorſtellung. Dienstag, 24. Nov. 2022 Uhr. Darmſt Volksb. G4. Gr. 1u. II.
Marquerite : 3. Preiſe 0.604 50 Mk. Mittwoch, 25. Nov. 2022 Uhr. Zuſatzmiete 11 4.
Zu Hilfe, Max. Preiſe 0.705.60.

Heſſiſches Landestheater. Heute abend findet im Großen
Haus das 3. Sinfonie=Konzert des Heſſiſchen Landestheaters ſtatt.
Jgor Strawinſky dirigiert eigene Werke. Das Scherzo fantaſtique
iſt eine deutſche Uraufführung. Der Abendzettel enthält eine
Einführung und kurze Charakteriſtik des Scherzo fantaſtique und
der Ballettſuiten Petruſchka und Feuervogel. Boccaccio
die mit großem Erfolg bei Publikum und Preſſe aufgenommene
Suppéſche Operette, wird am Dienstag, den 24. Novemher, 19.30
Uhr, im Großen Haus wiederholt.

Wehelintar Bier Janr To. Geodttstag

am 24. November.

Geheimrat Prof. Dr. Auguſt Bier, der ſeit faſt 25 Jahren
die altberühmte chirurgiſche Univerſitätsklinik in Berlin leitet,
hat zwar mit dieſem Lebensabſchnitt die Altersgrenze erreicht
und wird ſich mit Abſchluß dieſes Semeſters von ſeiner amt=
lichen
Tätigkeit zurückziehen, in ſeiner körperlichen und wiſſen=
ſchaftlichen
Leiſtungsfähigkeit ſteht er jedoch völlig ungebrochen
da, und die mediziniſche Forſchung dürfte noch manche bedeut=
ſame
und fruchtbare Anregung von ihm empfangen. Wer in
den letzten Jahren den Jubilar in ſeiner Arbeitsſtätte beobachten
konnte oder ihn auf wiſſenſchaftlichen Tagungen ſprechen hörte.
empfing einen ſtarken Eindruck von dem jugendlichen Schwung,
der freimütigen, unbekümmerten Art dieſer ſtarken Perſönlichkeit.
Profeſſor Bier iſt nicht nur einer der größten Chirurgen der
Gegenwart, ſondern auch einer der ideenreichſten und originell=
ſten
Köpfe unſerer Zeit.
Auguſt Bier ſtammt aus Waldeck. Er wurde am 24. Novem=
ber
1861 in dem kleinen Städtchen Helſen geboren, beſuchte das
Gymnaſium in Corbach und ſtudierte dann in Berlin, Leipzig
und Kiel. In Kiel wurde er Aſſiſtent und Schüler des großen
Chirurgen Esmarch. 1889 habilitierte er ſich in Kiel, wurde Pro=
feſſor
in Greifswald und in Bonn. 1907 wurde er als Nach=
folger
v. Bergmanns an die Univerſität Berlin berufen. Die
erſten wiſſenſchaftlichen Arbeiten Biers, durch die er die Auf=
merkſamkeit
der Fachgelehrten auf ſich zog, betrafen die Behand=
lung
von Amputationsſtümpfen. Er hat ſich ferner große Ver=
dienſte
um die Einführung der Rückenmarksanäſtheſie erworben
und dadurch die Vornahme von Bauchoperationen ohne Allge=
meinnarkoſe
ermöglicht. Die Rückenmarksanäſtheſie wurde in der
Folge faſt ebenſo bedeutungsvoll wie die örtliche Betäubung
nach Schleich. Dieſe Form der Schmerzbetäubung hat bald eine
ſehr große Verbreitung gefunden und iſt erſt in den letzten
Jahren durch neue Betäubungsverfahren, teilweiſe verdrängt
worden.

Großfeuer bei Röhm & Hags

Brand im Lager der Darmſtädker chemiſchen Fabrik
Exploſible Chemikalien vor Uebergreifen des Feuers gerekket. Erheblicher Sachſchaden.
Menſchenleben nicht

höhm & Hags. Sämkliche Zeuerwehren eim
zu Schaden gekommen.

Holzſtaub in Flammen.

* Geſtern abend verbreitete ſich mit Windeseile in Darm=
ſtadt
die Kunde:

Großfeuer in der chemiſchen Fabrik Röhm & Haas!

Schon ſah man Feuerſchein am grauen Novemberhimmel wider=
ſtrahlen
. Eine kleine Völkerwanderung ſetzte ſich nach dem Un=
glücksort
in Bewegung. Dort aber war bereits die Schutzpolizei
eingeſetzt und hatte, weit vorgeſchoben, einen undurchläſſigen Kor=
don
um das geſamte Fabrikgelände gezogen.

Es beſteht Exploſionsgefahr! Zurückgehen!

Alle möglichen Behauptungen durcheilten die umliegenden Stra=
ßenteile
, und die Neugierigen ſtrömten in Scharen herbei, da
unter dumpfen Detonationen immer neue Rauchſchwaden gegen
den Himmel geſchleudert wurden.
Um 5.25 Uhr lief bei der Städtiſchen Berufsfeuerwehr die
Meldung ein: Bei Röhm u. Haas ſoll es brennen! Die dienſt=
habende
Wache rückte ſofort ab. Schon am alten Bahnhof ange=
langt
, ſah ſie den Himmel erleuchtet; am Brandort angekommen,
ſtanden die Lagerräume in lichten Flammen. Das Feuer mußte
bereits eine Zeitlang ſich ausgebreitet haben, ehe es von dem
Pförtner der Fabrik entdeckt wurde, der dann ſofort die Feuer=
wehr
alarmierte. Die Berufsfeuerwehr ging dem Feuer mit zwei
B=Leitungen von der Motorſpritze aus zu Leibe und rief die Frei=
willigen
Wehren zur Hilfeleiſtung heran. Auch die Motorſpritze
der chemiſchen Fabrik Merck eilte ſofort zur Unterſtützung herbei,
und von vier Seiten aus wurde der Brand mit allen Leitungen
bekämpft.
Das Feuer hatte ſich über Werkſtatträume und Laboratorium
ausgedehnt und im Lager, wo verpackter Holzſtaub und Holz=
mehl
lagerte, reiche und leichte Nahrung gefunden. Dieſe leicht
brennbare Subſtanz entzündete ſich unter dauernden Exploſionen,
deren Wucht ſchließlich die Dächer zum Einſturz brachte.

Sechs Feuerwehrleute, die mit den Strahlry
unter Lebensgefahr vorgedrungen waren, ſtürzten
bei ab, fielen jedoch auf ein ſtandhaltendes Betanl
das ihnen das Leben rettete. Sonſt wären ſie 5ü
Flammenmeer darunter umgekommen.
Als die Flammen jetzt oben freien Ausgang hatten en
ſich auch der Giebel der benachbarten Werkswohnn
deren oberes Stockwerk geräumt werden mußre
Die größte Exploſionsgefahr
beim Uebergreifen der Flammen beſtand für den Aexu
den die Feuerwehr unter Waſſer hielt und der erhalte=
konnte
. Auch Keſſelhaus und Schaltanlagen blieben vom)
nichtung bewahrt. Nach dreiſtündiger angeſtrengter Allöſ
es den Wehren gelungen, das Feuer auf ſeinem Herden
kämpfen. Unter Zurücklaſſung einer Brandwache, die noo
Stunden am Ort des Unglücks die Aufräumungsarbeiten
rückten dann die übrigen Wehren ab.
Für die übrigen Werksanlagen und die benachbart
gebäude beſtand keine Gefahr mehr.
Der entſtandene Sachſchaden

iſt erheblich, ſoll jedoch, wie wir hören, größtenteils 7h
ſicherung gedeckt ſein.

Die Urſache des Feuers iſt noch unbekannt.

Wenn auch ein Teil der vorderen Fabrik in Mitleide=
zogen
iſt, ſo dürfte der Betrieb nicht unterbrochen wenc
Bei der Gelegenheit dieſes Großfeuers dürfte ſich auß
ſen haben, daß nach den ſchon erfolgten Abbaumaßz
bei der Berufsfeuerwehr die ſtändige Wa u
nur noch über 16 Mann weitere Einſchränkungen u
wiegenden Schäden und Folgen führen können.

Darmſtädter Winterhilfe. Alle Kräfte müſſen wir anſpan=
nen
, um die eingeleitete Winterhilfe zu einem vollen Erfolg zu
bringen. Aus dieſer Erkenntnis heraus hat ſich der Theaterverein
Darmſtadt 1922, deſſen Laienſpielgruppe in Darmſtadt gut bekannt
iſt und die ſich in letzter Zeit wiederholt in Darmſtadt und Um=
gebung
in den Dienſt der Wohltätigkeit ſtellte, veranlaßt geſehen,
einen Wohltätigkeitsabend zum Beſten der Darm=
ſtädter
Winterhilfe zu veranſtalten. Die Veranſtaltung
findet am Freitag, den 27. November, abends 20 Uhr,
im Konkordiaſaal. Waldſtraße 33, unter gütiger Mitwirkung des
Doppelquartetts Rheingold und des Vereinsorcheſters, unter
Leitung von Herrn Ludwig Mantel, ſtatt. Der TVD. 22 bringt
die Operette Verliebte Leute, von Gg. Mielke, in Neu=
inſzenierung
zur Aufführung. Alle Mitwirkenden haben ſich unent=
geltlich
zur Verfügung geſtellt, auch die Bühnenausſtattung. Be=
leuchtungskörper
, Garderoben uſw. werden von Darmſtädter Ge=
ſchäften
koſtenfrei überlaſſen, ſo daß ein erheblicher Reinertrag der
Winterhilfe zufließen wird. Die künſtleriſche Leitung des Abends
liegt in den bewährten Händen von Herrn Ludw. Hildenbrandt.

Darmstadt’s Rinder

brauchen im Winter Wäsche und Klei-
dung
. Folgt dem Ruf und gebt der

Darmstädter Winterhille

was Ihr entbehren könnt!

Ueber perſönliche Eindrücke von der einſtigen
insbeſondere von den deutſchen Krieger=Friedhöfen, ſy
Direktor Germann am Freitag, abend im Fürſtenſaal. A0l
Intereſſe dieſes Thema in der hieſigen Bevölkerung f.
durch den unerwartet ſtarken Beſuch bewieſen; ſchon
Beginn war der Saal dicht beſetzt, im Vorſaal herrſcoit
volle Enge, ſo daß leider viele umkehren mußten, die
laß mehr gefunden hatten. An Hand von etwa 70 ganz
net wiedergegebenen Lichtbildern, meiſt neueſten Aufm
der Fahrt, ließ der Redner ſeine Zuhörerſchaft im Geiſt1
tägige Autofahrt miterleben, die zunächſt von Dar
Verdun geführt hatte über das Gebiet der Forts und
ſtätten beider Magsufer, über die Argonnen zur Chamma
Reims, über den Damenweg nach Laon und St. Qr=
dann
in zwei Tages=Etappen wieder heimwärts. Hirſinl
ville. Sedan, Stenay, Montmédy. Luxemburg, Trier
rend. Als Vorſitzender der hieſigen Ortsgruppe des V
Deutſche Kriegsgräberfürſorge über alles beſtens orien
Herr Germann intereſſante Feſtſtellungen machen übl.
und Beſchaffenheit der deutſchen Soldatenfriedhöfe,
größere Anzahl unterwegs beſichtigt worden iſt, weil
ſtadt, wie andere Ortsgruppen, die Uebernahme eines
hofes in Ausſicht genommen hat, der dann von Dan
würdig ausgeſtaltet und in dauernde Pflege genomrne
ſoll. Wer als Soldat in den im Vortrag erwähnte-
weilte
, folgte den Ausführungen mit ganz beſonderem
zumal die Bilder hatten den alten Feldgrauen viel z.
erntete der Redner ſtarken Beifall, der auch den junge=
der
Städt. Akademie willig geſpendet wurde, die dil
durch muſikaliſche Beiträge umrabmten: Frl. Giſe/
(Sopran), Profeſſor Albin=Müllers Tochter, Herr SI
nor), Herr Paluczak (Violine) und Fräulein Maſte nN
Der in jeder Beziehung gelungene Vortragsabend mut
Totenſonntag ſehr günſtig angeſetzt und trug den Chau
würdig verlaufenen Feier. Sein Erfolg darf die Ver W
mutigen, kunftige Abende in größerem Rahmen aufzuu
wohl die Not der Zeit groß, die Sorgen des Alltagssſ
(oder gerade deshalb), wird man gern ein paar Stuul
Einkehr halten, zu treuem Gedenken derer die ihr Leee
hingegeben haben, und deren letzte Ruheſtätte zu pfleg.
des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge iſt.

Bier gehört zweifellos zu jenen Forſchern, die bei aller
Exaktheit und Genauigkeit im einzelnen ſich nicht im Kleinlichen
verlieren, ſondern einen offenen Sinn für die großen Zuſammen=
hänge
beſitzen. Selbſt ein ausgezeichneter Beobachter der Natur,
ein Freund des edlen Waidwerks, vermag er aus ſeiner Berufs=
arbeit
und der Naturbeobachtung allgemeine Zuſammenhänge zu
erſchauen und geiſtig weiter zu verarbeiten. Intuitives Erkennen

In der Oeffentlichkeit iſt der Name Biers durch die
Hyperämiebehandlung allgemein bekannt geworden. Bier ging
von der Erfahrung aus, daß bei entzündlichen Vorgängen ver=
ſchiedenſter
Art die Heilung durch ſtarken Blutandrang begün=
ſtigt
wird. Zunächſt wurde bei Gelenksentzündungen eine ſtarke
Erweiterung der Blutadern und ſo ein vermehrter Blutandrang
durch Wärmebehandlung erzeugt. Bier verwandte dazu die ſog.
Heißluftkäſten. Später wurde die Erwärmung durch Lichtkäſten
und andere Wärmequellen durchgeführt. Die Blutſtauung konnte
an geeigneten Stellen, z. B. an den Gliedmaßen auch durch
Stauungsbinden ſowie durch Saugglocken hervorgerufen werden
Die Methoden der Bierſchen Stauungsbehandlung ſind im Laufe
der Zeit verbeſſert und verändert worden, aber das Prinzip iſt
iſt ein dauernder Beſtand ärztlicher Heilbehandlung.

iſt für ihn nicht zufällige Eingebung, ſondern ein geiſtiges Er=
lebnis
, das aus einer Fülle des Wiſſens und einer ungeheu=
ren
Erfahrung emporgewachſen iſt. Die eigenen Erfahrungen
und die ſeiner Zeitgenoſſen genügen ihm aber nicht. Er iſt zu
den Quellen der mediziniſchen Forſchung und der Naturerkennt=
nis
zurückgegangen und hat es ſich im höheren Alter nicht ver=
drießen
laſſen, die Schriften des Hippokrates durchzuackern und
die längſt überwundenen Anſchauungen vergangener Zeiten neu
zu überprüfen. Damit hat er manchen verſchütteten geiſtigen
Beſitz wieder ans Tageslicht befördert und unſerm heutigen
naturbiologiſchen Denken wertvolle Anregungen gegeben. Im
Verlauf dieſer Studien gewann er ein beſonderes Intereſſe für
die Anſchauungen der homöopathiſchen Lehre. Bei aller An=
erkennung
gewiſſer Grundbegriffe der Homöopathie und trotz
Einführung einzelner homöopathiſcher Verfahren in die Medizin
iſt er ſelbſt doch nicht zu einem Anhänger der Hahnemannſchen
Lehre geworden, wie dies von einigen Seiten behauptet wurde.
Die Verſuche Biers, ein neues Syſtem der naturwiſſenſchaft=
lichen
und ärztlichen Erkenntnis aufzuſtellen, ſind einer ſtrengen
und wohl auch berechtigten Kritik begegnet. Auch ſeine Auffaſſung,
daß alles Naturgeſchehen zielgerichtet ſei, begegnet ſtarken Be=
denken
, hat ſich jedoch als ein fruchtbares Prinzip der natuc=
wiſſenſchaftlichen
Forſchung erwieſen. In den letzten Jahren ſind

an der ihm unterſtellten Klinik eine ganze Reihe 711
auch noch umſtrittener Verfahren erprobt worden
mit Tierblut, Einführung des Glüheiſens bei der
chroniſcher Sepſis, Organtherapie von Nervenkran!
Leberleiden), die weit über das Fachgebiet der Chiru-
reichen
, zugleich aber zeigen, daß der Meiſter der
Technik jederzeit bereit iſt, das heilende Meſſer aus 7
legen, wenn eine ſchonendere Behandlung gleiche ode*
Erfolge erhoffen läßt. In einem grundlegenden, mu
Werke Chirurgiſche Operationslehre, das er genr
Braun und Kümmel herausgegeben hat, tritt uns
entgegen. In ſeiner Lehr= und Forſchungstätigkeit al
den großen Naturforſcher und Arzt, deſſen letztes Zie
Heilung des Kranken bleibt. Umwege und wohl a:
leiben keiner kühnen Forſcherperſönlichkeit erſpart.
die Verehrung und die Sympathie, die ihm Freung
ner entgegenbringen, nicht gemindert.
Biers erfriſchender und mutiger Forſchergeiſt ſoll!
lange wirken, auch wenn er die Stätte ſeiner bishe,
keit verläßt. Die berühmte Bierſche Klinik, an der
beck und ein Bergmann gelehrt und geforſcht hab?
die Sparmaßnahmen, die die Not der Zeit gebiete*
bedroht. Es wäre wohl das ſchönſte Geburtstags
den Meiſter, wenn es doch noch gelingen ſollte,
berühmte Pflegeſtätte deutſcher Wiſſenſchaft zu er9e

Das reich mit ſchönen Bildern ausgeſtattete Nom
Zeitſchrift Deutſche Grenzlande beſchäftigt ſich
aufſätzen mit der Grenzlandnot Niederſchleſiens. Der *
Arbeitsgemeinſchaft der Mittelſchleſiſchen Oſtgrenzkreile.
ling, Militſch, behandelt in ſeiner Arbeit Die blutende
derſchleſiens die wenig bekannten Gebietsverluſte der F
Militſch=Trachenberg Groß=Wartenberg und Namslan.
mußten nach dem Verſailler Vertrag werwolle Teile
ohne Volksabſtimmung an Polen abtreten. Die Auch
Grenzwirkung auf öffentliche und private Wirtſchaft ſite
voll. Die Grenzkreiſe ſind rein landwirtſchaftlich orien.
haben ſie außer landwirtſchaftlichen Nebenbetrieben ſo 0üt
aufzuweiſen. Da die Landwirtſchaft in ganz Deutſched
fortdauernden Unrentabilität unſagbar leidet, iſt es gant
die Not der Grenzlandwirtſchaft, die meiſt noch aAl
Böden ſitzt, durch die unſinnige Grenzzerreißung ins L*
ſtiegen iſt. Ueber Schleſiens Wirtſchaft in ihrer Geſi.
und ihrer gegenwärtigen Lage ſchreibt der bekannte Di=
tin
Darge, Breslau. Aus dem übrigen reichhaltigen 2"
ſonders hervorgehoben: Tirards Enthüllungen zur Revde.
Profeſſor Dr. Paul Rühlmann, Berlin; Nordſchlesb.
Schröder, Flensburg; Tſchechiſche Geſchichtsklitterung V
tum in Böhmen: Das tſchechiſche Märchen von den 27
drückern: Landſchaft und Dichtung: In der Totenſe.
Rhein; Die Moſel der deutſche Weinſtrom; Querig
rheiniſche Verkehrsleben; Ausländiſche Preſſeſtimme.
Grenzlandfrage. In der Vollspolitiſchen Nundſchau u.
und auslandsdeutſchen Monatsſpiegel wird eine umſel d.
über die Ereigniſſe in den deutſchen Grenzgebieten Leod

[ ][  ][ ]

4. 2. November 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 325 Seite 3

ußerordentliche Generalverſammlung der 9. B.6.

erngen in Vorſtand und Aufſichtsrak. Debatke über Deckung der Verwalkungskoſten einſchl. Skenern
7eutſche Bau= und Siedlungsgemeinſchaft. e G. m. b. H., len ſei, er könne auch in Monatsraten von mindeſtens 1½ pro
geſtern zu einer außerordentlichen Generalverſammlung Mille der Antragsſumme eingebracht werden. Direktor Lehmann
die ſehr gut beſucht war. Sehr weſentliche Verände= begründete dieſen Antrag eingehend. In der Debatte wurde der
Vorſtand und Aufſichtsrat ſtanden in der Hauptſache Antrag lebhaft debattiert es lagen zahlreiche andere Anregungen
Küs bereits am Vortag hatten die Delegierten bis tief in und Anträge vor, die ſich gegen den Vorſchlag der Verwaltung
vie Punkte der Tagesordnung durchberaten. Zur geſt= wandten. U. a. wurde angeregt, das Zeitungsgeld zu erhöhen.
ſrſtlichen ao Generalverſammlung waren 106 Delegierte

wes Muſikvereins erſchienen, die Galerie war von in=
ſien
Zuhörern dicht beſetzt. Am Vorſtandstiſche nahm der
und Aufſichtsrat Platz. Als Vertreter des Reichsaufſichts=
ſiugen
Oberregierungsrat Dr. Dannert und Reg=Rat
11s anweſend.
u.w Uhr eröffnete der A.=R.=Vorſitzende Prof. Werner
o verſammlung mit einer warmen Begrüßungsanſprache
ſe te und die Vertreter des Reichsaufſichtsamts Erwähnt
Austritt der D. B. S. aus dem Raiffeiſen=Verband.
ine direkte Unterſtellung unter das Reichsaufſichtsamt
Die Verſammlung gedachte dann der Toten durch Er=
wen
Sitzen. Der Wichtigkeit halber nahm man den
o e Entſcheidung über den Beſchluß des Aufſichtsrates
fütober 1931, betreffend Amtsenthebung eines
smitglieds gemäß 8 40 des Genoſſenſchaftsgeſetzes
Nan hatte wohl die Gründe für die zur Abſtimmung
untsenthebung des Vorſitzenden der D. B. S. Philipp,
ſity eingehend erörtert, von einer Begründung dieſer Vor=
ünan
daher geſtern ab. Nach unſeren Informationen
Grund für die Vorlage mangelnde Qualifikation für
ſEg des Vorſtandspoſtens angegeben. Es wurde ſofort zur
Uim ang geſchritten wobei 74 Delegierte gegen, 26 für den
in Philipp ihre Stimme abgaben, 3 Delegierte enthiel=
iſßir
Stimme 1 war ungültig. Damit war der Amtsent=
u
8 Herrn Philiyp von den Delegierten zugeſtimmt.
ſinler waren die Herren Oberpoſtrat Wittich und Becker=
Nir Direktor Philipp mußte ein neues Vorſtandsmit=
ſolkt
werden. Bei dieſer

zubelten
gbrik in Mütk
unterbrocha 1
uers düurte 71
n Abbenal
chräntnn
kumen,

Vorſtandswahl

hich eine ſtundenlange Debatte perſoneller Art. Vom
wem den Delegierten für den Vorſtand die Herren Bach=
Flenburg und Heß=Ludwigshafen vorgeſchlagen. An der
lekeiligten, ſich beſonders die Herren A.=R.=Mitglied
die ſänine rhurß 4A =R.=Mitglied Dr. Heyland und Graf=Stuttgart. Nach=
e
den vorgeſchlagenen Herren ſich grundſätzlich zur
Maſtsform und zum zinsloſen Syſtem der D. B. S be=
wurde
zur Abſtimmung geſchritten. In den Vorſtand
77 Stimmen Herr Bachmann, Bankfachmann. Dil=
enufen
. (Herr Heß erhielt 10 Stimmen, 9 Delegierte
Aimenthaltung.)
t (in Mißtrauensantrag gegen 3 Aufſichtsratsmitglieder
gegen die Herren Dillſchneider (Saargebiet), Keß=
euig
) und Sulz (Neuß) vor. Erſteres A.=R.=Mitglied
Mandat nach einer perſönlichen Erklärung nieder. Nach=
miten
anderen Herren durch Stimmenmehrheit das Miß=
rgeſprochen
worden war, legten auch dieſe nach kurzen
chu ihr Amt nieder In namentlicher Abſtimmung wur=
den
A.=R gewählt: einſtimmig die vorgeſchlagenen
s (Baden) Landwehr (Saargebiet) mit 68:35 Stim=
iüalther
(Heſſen I) und mit 55:44 Stimmen Herr Mer=
Ryland).
ti Lehmann hat zum nächſtmöglichen Termin ſeine Stel=
füigt
. Der Verſammlungsleiter, A.=R.=Vorſitzender Prof.
Adruert lebhaft den Entſchluß Direktor Lehmanns. Er
ſammlung über einen Vertrauensantrag für Direktor
btimmen. Trotzdem das Vertrauen mit 54 gegen 46
deä 6 Stimmenthaltungen, ausgeſprochen wurde, gab
hmann die Erklärung ab, daß er das große Ganze und
dr D.,B. S. ſtets gewollt habe und auch fernerhin
E Kündigung aber nicht zurückziehen könne. Die Erklä=
9 mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Damit war
. Debatte beendet.
9Mittagspauſe wurde in der Tagesordnung fortge=
Uai ſehr ausgiebige Ausſprache entſpann ſich über einen
1 Vorſtands die Beſteuerung der Spareinzahlungen.
Iffung von Mitteln zur Deckung. Direktor Lehmann
kin gehend den Antrag des Vorſtandes, der eine Neu=
AEintrittsgeldes in folgender Form vorſah: Seit dem
la die Bauſparkaſſe die Koſten der Ueberwachung durch
Nauſichtsamt zu tragen und außerdem eine Steuer von
Kder monatlich eingehenden Spareinlagen zu leiſten.
ſtgung dieſer erhöhten Unkoſten bedingt eine Neurege=
Eſnctrittsgeldes. Die Mehrbelaſtung infolge der neuen
Tage zirka 15 000 bis 18 000 Mark, die monatliche Aus=
Meßlich Steuern uſw. betrage etwa 60 000 Mark. Für
e müſſe Deckung geſchaffen werden. Nach 8 39 der
die Höhe des Eintrittsgeldes durch Vorſtand und Auf=
ᛋrhuſſetzen. Durch einſtimmigen Beſchluß von Vorſtand
srat ſei für die Erhebung des Eintrittsgeldes eine
pahin getroffen, daß für jedes Sparkonto, das vom
Wab neu beantragt werde, einmalig eine Einſchreibe=
1 Prozent der beantragten Darlehnsſumme zu zah=

die Laſten auf alle Mitglieder zu verteilen uſw. Ein weiterer An=
trag
beſagt folgendes:
Die Verſicherungsſteuer in Höhe von 2 Proz. der geleiſteten
Spareinzahlungen trägt der Bauſparer. Die Verrechnung erfolgt
in der Form, daß bei den halbjährlichen Konto=Auszügen am
Schluß die Verſicherungsſteuer aufgegeben wird mit der Bemer=
kung
, daß dieſer Betrag bei der nächſten Spareinzahlung von die=
ſer
gekürzt wird. Die errechnete Summe wird nach oben auf volle
Mark abgerundet.
Schließlich wurden die eingebrachten Anträge und Anregun=
gen
dem Vorſtand als Material und zur Prüfung überwieſen. Der
Antrag der Verwaltung wurde mit Stimmenmehrheit
abgelehnt. Dagegen wurde folgende
Entſchließung
einſtimmig angenommen:
Die a.o. Generalverſammlung der DBS. vom 22. November
1931 erhebt gegen die ungerechfertigte 2prozentige Beſteuerung
auf Spareinlagen der Bauſparkaſſen ſchärfſten Proteſt. Wir hal=
ten
die Erhebung dieſer Steuer nicht nur für ungerechtfertigt,
ſondern auch für ein Vergehen an der deutſchen Wirtſchaft, der
dieſe Spargroſchen voll und ganz zur Verfügung geſtellt werden.
Wir fordern von der Reichsregierung und den Parteien, dieſe ein=
ſeitige
Beſteuerung der Bauſpargelder ſo raſch wie möglich abzu=
ſchaffen
, da ſie nur geeignet iſt, den Sparwillen weiter Kreiſe des
Volkes zu hemmen. Die anweſenden Vertreter der Aufſichts=
behörde
werden dringend gebeten, dieſe Bitte an allen zuſtändi=
gen
Stellen nachdrücklich zu unterſtützen.
Sparvorſchläge, die ein Delegierter trotz der einſtimmigen Ab=
lehnung
aller anderen Delegierten vorbringen wollte, ſollen ſchrift=
lich
eingereicht werden.
Inzwiſchen wurde die Debatte immer erregter, da noch kein
Beſchluß über die Beſchaffung von Mitteln zur Deckung gefaßt
worden war.
Eine Anzahl eingebrachter Anträge betr. Satzungsänderung
werden auf Vorſchlag des Verſammlungsleiters dem Ausſchuß
übergeben und ſollen bei der G.V. in Würzburg zur Verhand=
lung
kommen.
Die Aenderung der Beſtimmungen über die Zeitzahl wird
nach kurzer Ausſprache nach den Vorſchlägen Direktor Lehmanns
genehmigt, wobei eine rückwirkende Kraft auf abgeſchloſſenen Kon=
ten
nicht vorgeſehen iſt. Ebenſo wird die Streichung des letzten
Abſatzes des 27. Abſchnitts der Allgemeinen Geſchäftsbedingungen
nach einer weiteren Debatte angenommen.
Damit war die umfangreiche Tagesordnung, die eine außer=
ordentlich
lebhafte Diskuſſion hervorgerufen hatte, zunächſt be=
endet
. Feſtgeſtellt wurde noch, daß vom R.A., wiederum an 243
Anwärter Darlehen in Höhe von zirka 2,7 Millionen Mark ver=
geben
wurden. Direktor Lehmann machte den Vorſchlag, den Be=

Eeie DeirEr oe Bötnlälid erſtr Meifch De en don Men.
geſtellter Antrag mit den damit verbundenen Befürchtungen, die
letzten Endes zur Einberufung einer außerordentlichen General=
verſammlung
führen mußten, erfreulicherweiſe der Begründung
entbehre.
Eines der älteſten Mitglieder ſpricht im Namen aller Dele=
gierten
dem neuen Aufſichtsrat volles Vertrauen und volle Ge=
folgſchaft
aus. Er dankte weiter für die geleiſtete Arbeit. Für
dieſe anerkennenden Worte dankte der Vorſitzende des Aufſichts=
rats
in herzlichen Worten. Mit einem warmen Schlußwort, in
dem der Wunſch ausgeſprochen wurde, die DBS. möge weiter ge=
deihen
, das Mißtrauen gegenſeitig möge ſchwinden, wollte der Vor=
ſitzende
die Verſammlung ſchließen Es wurde aber von einem Dele=
gierten
noch die Frage aufgeworfen, auf welcher Baſis man nun
die Mitglieder werben ſolle. Damit flackerte die Debatte von
neuem auf. Die Mehrzahl der Verſammlungsdelegierten war ſich
darüber klar, daß die von dem Vorſtand geforderten Gelder ( ein=
ſchließlich
Steuer) irgendwie beſchafft werden müßten. Die Dele=
gierten
waren der Anſicht, daß alle, alte und neue Sparer, be=
laſtet
werden müßten. Direktor Lehmann beleuchtete mehrmals
die Situation. Von Delegierten wurden die verſchiedenſten Vor=
ſchläge
gemacht und Anregungen gegeben. Aufſichtsratsmitglied
Koſter unterſtrich die Ausführungen Direktor Lehmanns. Es wird
dann folgender Antrag des Landesverbandes Pfalz mit großer
Mehrheit angenommen: Mit Rückſicht auf Ablehnung des Vor=
ſchlags
des Vorſtands und Aufſichtsrats beläßt die a.o. G.V. das
Beitrittsgeld bei 10 RM. Vorſtand und A.R. finden aus den
vorliegenden Anträgen in der nächſten Sitzung einen Weg zur
Deckung der Steuern und Unkoſten, umgelegt auf alle Sparer
mit Wirkung ab 1. Oktober 1931.
Nach Verleſung des Protokolls durch den Protokollführer Dr.
Heyland wurde die Verſammlung nach 19.20 Uhr mit einem
Schlußwort des Verſammlungsleiters endgültig geſchloſſen.
An die Generalverſammlung ſchloß ſich die Vorführung eines
Berliners DBS.=Werbefilms, der lebhaftes Intereſſe erregte. **

Porkräf=Ausſtellung Biakla.
* Erich Bialla, ein Künſtler aus den deutſchen Grenz=
landen
, aus Oſtpreußen, der ſchon über 10 Jahre in Darmſtadt
anſäſſig iſt, ſtellt zurzeit eine Reihe von Paſtell=Porträts Ecke
Wilhelminenſtraße und Hügelſtraße aus, die ſtarke Beachtung
finden. Die Porträtbilder 3 Mädchen, 3 Knaben und ein
Damenporträt laſſen eine ins Große gehende Auffaſſung erken=
nen
, ohne dabei das Charakteriſtiſche, Perſönliche der dargeſtell=
ten
Kinder außer acht zu laſſen. Die Porträts atmen Leben und
ſind in eindringlicher Farbenfreudigkeit gehalten. Die Bilder
zeigen das Erfaſſen der kindlichen Seele, die ſich im Blick, im
Geſichtsausdruck und in Einzelheiten ſpiegelt. Die kleine Samm=
lung
, die zurzeit ausgeſtellt iſt, umfaßt nur einen Teil der von
dem Künſtler geſchaffenen Werke, aber ſie zeigen gleichmäßig das
künſtleriſche Empfinden und die reife Technik, über die E. Bialla
zweifellos verfügt.
Scherenſchnitte M. Kunz=Finger.
* In der Buchhandlung Bergſträßer, Wilhelminenſtraße,
ſind von Frau M. Kunz=Finger einige entzückende Scheren=
ſchnitte
ausgeſtellt, die von außerordentlich großem Talent zeugen.
Die Künſtlerin hat meiſt Märchenmotive, chineſiſche Pavillons,
belebt durch Figuren, und Ornamentſchnitte gewählt. Erſtaun=
lich
iſt die Fertigkeit der Scherenſchnitte, die aus einem Schnitt
gearbeitet ſind, erſtaunlich auch die Feinheit und Exaktheit, mit
der jedes kleinſte Bäumchen, jede Figur, ja ſelbſt der Schatten,
z. B. unter einer Brücke, behandelt iſt, ſo daß den Schwarzſchnit=
ten
Leben und Bewegung gegeben wird. Trotz einer Linie, die
ſich durch die Bilder hinzieht, fehlt doch die Abwechſelung, das
Neue nicht. Die Schnitte erfreuen das Auge gerade infolge ihrer
offenſichtlichen Vielgeſtaltigkeit. Der Beſuch der Scherenſchnitte=
Ausſtellung iſt frei.
Griechiſche Grabdenkmäler.
Eine Totengedenkfeier bei den Humaniſten.
Vergangenen Samstag lud die Vereinigung der
Freunde des Humaniſtiſchen Gymnaſiums ihre
Mitglieder und Freunde zu einer Totengedenkfeier in die Aula
des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums ein. Der Abend ſtand im Zei=
chen
griechiſcher Toten= und Heldenverehrung. Er führte über
Ort und Zeit hinweg zu dem alten Friedhof am Dipylon zu Athen
und den Grabmälern, die ihn ſchmücken. Attiſche Stelen, in
wehmutsvoller Stille und Beherrſchtheit Trauer und Scheiden=
müſſen
verkörpernd, und begleitet von den ergreifenden Verſen der
Dichterin Erika Spann=Rheinſch, zogen an den Blicken der Anweſen=
den
vorüber. Händelſche und Gluckſche Muſik, zuchtvoll und klang=
ſchön
in der Wiedergabe, rahmte ſie ein. Die berühmte Trauer=
rede
des Perikles auf die erſten, im Peleponneſiſchen Kriege ge=
fallenen
Athener klang in gewaltigen Rhythmen, aufrüttelnd und
entflammend, dem Hörer entgegen. Zur Gegenwart herüber führ=
ten
ihre Schlußworte, die Heldentum und Opfertod aller Zeiten
umfaſſen: Denn berühmten Männern dient jedes Land zu einem
Grabmal ihr Andenken erhält ſich auch ohne Schrift in fernen
Ländern bei jedermann, nicht ſowohl in Stein und Erz, als in den
Herzen der Menſchen.
Es war eine Feier eigenſter Art. Perſönliches und allgemein=
menſchliches
Los in der ſtillen Verklärung griechiſcher Grabmal=
kunſt
wiederzufinden, dazu der heilige Ernſt, mit dem die jungen
Mitwirkenden Schüler des Gymnaſiums vorzüglich muſizie=
rend
und verſtändnisvoll vortragend ſich ihrer Aufgabe unter=
zogen
, all das gab dem Abend ſeine Note und verfehlte ſeine tieſe
Wirkung nicht.
M. B.
Darmſtädter Künſtler auswärts. Ernſt Overlack hatte
kürzlich in einer Tannhäuſer=Aufführung an der Wuppertaler
Oper ſehr gute Erfolge. Der Gen.=Anz. der Stadt Wuppertal
ſchreibt u. a.: . . Ernſt Overlack der neue Baſſiſt, gehörte vor
einigen Jahren als Anfänger der Wuppertaler Bühne an Geſtern
erzielte er mit ſeinem gewichtigen, ausdrucksvollen Baß vollen
Erfolg. An ſeinem Landgrafen fiel außerdem die lebendige, menſch=
lich
glaubhafte Darſtellung, dieſer leicht einer overnhaften Starr=
heit
verfallenden Figur auf. . ." Ebenfalls in einer Tann=
häuſer
=Aufführung, und zwar in Worms, ſang Herr Albert Sei=
bert
. Wir entnehmen der dortigen Preſſe:... Ein achtungge=
bietender
Heldentenor. Albert Seibert, führte ſich mit der künſt=
leriſchen
Erledigung der Titelrolle aufs beſte ein. Sein Tann=
häuſer
war eine muſikaliſch und darſtelleriſch einheitliche Lei=
ſtung
. Dieſe Einzelleiſtungen gipfelten in der Wiedergabe der
Titelrolle, durch Albert Seibert, dem neuen Heldentenor des
Darmſtädter Theaters. Die umfangreiche Partie wurde von An=
fang
bis Schluß ausgezeichnet durchgeführt. Seiberts Tenor zeigte
hier weiche Fülle, glänzende Kraft und ſeelenvolle Wärme zu=
gleich
. . . In Stuttgart ſchreibt ein dortiges Blatt über ein Kon=
zert
u. a.: . Großen Beifall fanden die weiteren Liedvorträge
des Tenors Albert Seibert, der Lieder von Hugo Herrmann,
Tſchaikowſky und Richard Strauß ſang. Die prachtvolle Geſtaltung
und die leichte und mühelos anſprechende Höhe ſind beſonders
hervorzuheben.

Toeskalender fie Monta den 2. Noenber 1931.
Orpheum: Keine Vorſtellung. Konzerte: Rheingauer
Weinſtube, Zur Oper. Kinovorſtellungen: Union=,
Helia= und Palaſt=Lichtſpiele.

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[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 323

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 23. Novembeie

Aus den Darmſtädker Lichtfpieltheatern.
Morgenfeier im Helia.

Sonne über Piz Palü, der Kulturfilm, der geſtern morgen
erſtmalig hier lief, zeigt eine Winterbeſteigung des Piz Palü in
einer Reihe teils guter, teils mittelmäßiger Aufnahmen. Als
Hanzes genommen, kann der Film Naturfreunden, Skifahrern,
Freunden der Hochtouriſtik Freude machen, aber man muß hinzu=
fügen
, daß er den Vergleich mit den großen Hochgebirgsfilmen der
letzten Jahre nicht aushält und nach ihnen etwas enttäuſcht. Zu=
mal
die Aufnahmen der Beſteigung ſind etwas unbeholfen,
manches im Text und im Bildausſchnitt iſt dilettantiſch, am ſchön=
ſten
ſind noch die Abfahrten. Eine Paddelbootfahrt, die als Er=
zählung
der Handlung eingefügt iſt, zeigt ſchöne Bilder vom Pad=
deln
auf einem Gebirgsfluß.

Neues Gerichtsutkeil über Rundfunkſtörungen.

O

Statt beſonderer Anzeige.

Heute früh um ½⁄,7 Uhr wurde meine liebe Frau,
unſere gute Schweſter, Tante und Großtante

Drau Aunu Margarethe Lung

geb. Seibert
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Schützt unsere Vögel!

Das Union=Theater zeigt nur noch heute und morgen den
erſten Tonfilm über die Spionage im Weltkries Im Geheim=
Im Helia=Theater wird heute unwiderruflich
dienſt
zum letztenmal der große Afrika=Tonfilm Trader Horn vorge=
führt
. In den Palaſt=Lichtſpielen läuft ab heute ein
Stummfilm=Senſations=Doppelprogramm, und zwar ſieht man Bob
Steele, den beliebten Wildweſt=Reiter in dem ſpannenden Aben=
teuer
Bob, der Boxer=Cowboy. Im 2. Teil läuft ein Film aus
der Verbrecherwelt Spelunke mit Jgo Sym Corrz Bell. Paul
Samſon=Körner (der bekannte Meiſterböxer) Siegfried Arno. u. a.
Einen Märchen=Nachmittag veranſtaltet das Helia=Theater
am Mittwoch. Donnerstag, Freitag und Samstag nachmittag. Es
gelangen zur Vorführung die Märchenfilme Kalif Storch, ein
Märchen vom böſen Zauberer und der wunderſchönen Prinzeſſin
und Prinzelfleins wunderſames Erlebnis,

Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 21. November 1931
(in R.=Pfg. per Pfund bzw. Stück). Gemüſe; Kohlrabi 57,
gelbe Rüben 68 rote Rüben 810 weiße Rüben 1012, Schwarz=
wurzeln
2530, Spinat 1215. Römiſchkohl 1015, Rotkraut 8
bis 12. Weißkraut 58, Wirſing 810 Roſenkohl 1520, Stan=
genbohnen
6070, Zwiebeln 1015 Knoblauch 80, Tomaten 45
bis 55, Feldſalat (Lattich) 5060. Endivienſalat 810, Kopfſalat
1015, Salatgurken 3060, Blumenkohl 2060, Rettich 510,
Meerrettich 6080. Kartoffeln: Spätkartoffeln 34. Obſt=
Tafeläpfel 1015, Wirtſchaftsäpfel 510, Tafelbirnen 1015.
Wirtſchaftsbirnen 610, Trauben 2540. Nüſſe 40. Apfelſinen 10
bis 15. Zitronen 410, Bananen 5060 Eßwaren: Süß=
rahmbutter
150170, Landbutter 130150 Weichkäſe 2530. Hand=
käſe
213, Eier (friſche) 1215. Wild und Geflügel
Gänſe 115, Hühner 70120, Enten 100. Tauben 5080. Haſen 60
bis 120, Ziegenlämmer 70130 Fleiſch=und Wurſtwaren:
Rindfleiſch (friſch) 6070. Kalbfleiſch 80. Hammelfleiſch 70,
Schweinefleiſch 80100, Dörrfleiſch 120. Wurſt 60100, Wurſtfett
60, Schmalz (ausgelaſſen) 80.

In einem Prozeß zwiſchen einem Gaſtwirt und einem Friſeur hat
das Landgericht I Berlin am 25. 9. 1931 ein wichtiges Urteil erlaſſen
82. S. 231/30 Es weiſt die Klage eines Gaſtwirtes, deſſen Rund=
funkempfangsanlage
durch den Fön eines Friſeurs geſtört wurde, rechts=
kräftig
ab und führt in umfangreicher Begründung des Urteils aus:
1. Rundfunkſtörungen unterliegen nicht den Vorſchriften des Bür=
gerlichen
Geſetzbuches über Beſitz= und Eigentumsſtörung, ſondern
ausſchließlich den Beſtimmungen des § 23 des Ge=
ſetzes
über Fernmeldeanlagen. Danach hat der Rundfunk=
hörer
deſſen Empfangsanlage ſpäter in Betrieb genommen wurde als
die ſtörende eleftriſche Anlage für die Koſten eines Störſchutzmittels
ſelbſt aufzukommen. Erklärt er ſich, wie im vorliegenden Fall, dazu
nicht bereit, ſo iſt ſeine Klage abzuweiſen.
2. Wäre die Empfangsanlage des Gaſtwirtes früher in Betrieb
genommen worden, ſo hätte er ebenfalls keinen Anſpruch erheben kön=
nen
. Die Verpflichtung zur Entſtörung nach § 23 FAG. beſteht nur
nach Möglichkeit, d. h. ſie muß techniſch ausführbar und wirtſchaftlich
zumutbar ſein. Die Aufwendungen für Störſchutzmittel
dürfen alſo nicht zu teuer ſein und müſſen in einem ange=
meſſenen
Verhältnis zum Geſamtwert des Gerätes ſtehen. Wenn
wie der Sachverſtändige feſtgeſtellt hatte die Störbefreiung des Föns
30 RM. toſten ſollte, alſo etwa ſoviel wie der ganze Apparat, ſo kann
eine derartige Ausgabe dem Beſitzer nicht zugemutet werden.
3. Der Rundfunkhörer der einen Schutzanſpruch erheben will, muß
in jedem Fall nachweiſen, daß ſeine Empfangsanlage techniſch
einwandfrei iſt. Werden die Störungen durch die eigene Stör=
aufälligkeit
der Empfangsanlage wahrnehmbar gemacht, ſo kann der
Starkſtrombenutzer dafür nicht verantwortlich gemacht werden. Es iſt
Sache des Rundfunkhörers, die Mängel ſeiner Anlage zu beſeitigen.
4. Ein Anſpruch nach den Vorſchriften des Bürgerlichen Geſetz=
buches
kommt auch deshalb nicht in Betracht, weil der normale Ge=
brauch
eines Föns in einem Friſeurladen während der üblichen Ge=
ſchäftszeit
ortsüblich iſt (§ 906 BGB.). Das Entſprechende gilt
natürlich auch für alle anderen Gewerbebetriebe, in denen üblicher=
weiſe
elektriſche Kraft verwandt wird.
Das Urteil beſtätigt in ſeinen Ausführungen die bereits vorher
durch andere Gerichte vertretene Anſicht, z. B. Urteil des Amtsgerichts
Heidelberg vom 29. 5. 31 AIZH 3223/30 und Urteil des Land=
gerichts
Schwerin vom 2. 7. 31 1 S 3/30 Jedenfalls bedeutet die
Entſcheidung einen wichtigen Schritt zur Klärung dieſer ſtreitigen
Rechtsfrage.

Die Natur iſt beſtrebt, ſich immer ſelbſt die Waage zu halten.
Jeder ſchädlichen Vermehrung ſetzt ſie eine entſprechende Zunahme
oder Aktivität von Zerſtörungs= und Vernichtungsmaßnahmen ent=
gegen
, um den Gleichgewichtszuſtand wiederherzuſtellen. Der
Kampf ums Daſein zeigt tauſendfältige Abwehr= und Angriffs=
methoden
. Je größer die Zahl der Feinde eines Geſchöpfes, um
ſo ſtärker die Aeußerungen ſeines Lebenswillens. Schutz= und
Schreckfarben und =formen, aber vor allem die Fruchtbarkeit ſpie=
len
dabei eine Hauptrolle. Sie wirkt zuweilen unheilvoll und
vernichtend Ein beſonders gutes Beiſpiel von vielen ſei hier
herausgegriffen. In Auſtralien wurde ein Kaktus von Amerika
eingeführt, dem die klimatiſchen Verhältniſſe außerordentlich zu=
ſagten
. Er wuchs und verbreitete ſich mit ſolcher Ueppigkeit, daß
man dieſem Siegeszuge machtlos gegenüberſtand. Immer weiter
drang die Pflanze vor, eroberte Tauſende von Hektaren beſten
Kulturbodens, ohne daß es gelang, ſie aufzuhalten. Man ſtand
vor einem Rätſel. In ihrem Heimatland war es doch nicht ſo.
Da wurde endlich feſtgeſtellt, daß das Gegengewicht, die Feinde
dieſer Pflanze, fehlten, einige Arten unſcheinbarer Inſekten. Man
holte ſie nun auch herüber, und damit war die Schlacht gewonnen.
Der hemmungsloſen Vermehrung war nicht nur ein Ziel geſetzt, ſon=
dern
der übermütige Kaktus mußte Schritt für Schritt zurück=
weichen
.
Es iſt aber nicht nötig, nach Auſtralien zu reiſen, um ſolche
Beobachtungen zu machen. Wenn ſich bei uns beiſpielsweiſe die
Blattläuſe ſtark vermehren, ſo wird es nicht lange dauern, dann
können wir auch eine ſtärkere Anweſenheit der Marienkäfer, ihrer
Vertilger, beobachten. Und wenn eine Raupenplage eintritt,
wird nach dieſen Stellen alles zuſammenſtrömen, was dieſe Lar=
ven
in irgendeiner Weiſe nutzen kann, ſei es als Futter oder als
Vorratskammer für die Nachkommen. Das maſſenhafte Auftreten
von Raupen, beiſpielsweiſe des Kiefernſpanners, des Kieferſpin=
ners
, der Nonne und Forleule, bedeutet aber immer eine mehr oder
minder ſchwere Schädigung oder Verwüſtung der betroffenen Ge=
biete
, ehe das Gleichgewicht wieder hergeſtellt iſt. Oft ſind die
Kulturtaten der Menſchen daran ſchuld, die die Lebensbedingun=
gen
der Vernichter der Schädlinge und damit das Gleichgewicht
ſtörten. Der Gefahr läßt ſich ſomit vorbeugend entgegentreten,
wenn man die Vermehrung ſolcher Geſchöpfe bewußt fördert. Das
gilt bei uns beſonders für die Vogelwelt, die in ihren Lebens=
bedingungen
ſo ſtark beeinträchtigt worden iſt, daß die Schädlinge
aus der Inſektenwelt ihre zerſtörende Arbeit in Feld, Wald und
Garten immer bedrohlicher verrichten können.
Es iſt viel zu wenig bekannt, in welchem Umfange die Vögel
an der Vertilgung des Ungeziefers beteiligt ſind. Ein außer=
ordentlich
nützlicher Vogel iſt der Kuckuck, deſſen Hauptverdienſt
darin beſteht, daß er auch die ſtark behaarten Raupen verzehrt.
Fütterungsverſuche ergaben, daß ein Kuckuck in 15 Tagen außer
224 Mehlwürmern 936 Raupen verſchiedener ſchädlicher Schmetter=
lingsarten
im Gewicht von 598,5 Gramm zu ſich nahm. Der
Star macht ſich durch Vertilgung von Maikäfern und gegen den
Eichenwickler verdient. Vor allem aber verdienen die Kleinen
unſerer Vogelwelt. Baumläufer, Spechtmeiſe oder

Milchfrau überfallen und beraubt!

Wer hat den Täter geſehen?

* Am Sonntag morgen zwiſchen 6 und 7 Uhr wurde
auf der Straße nach Pfungſtadt eine Milchfrau
aus Eſchollbrücken von einem Mann überfallen. Der
Täter warf der Frau eine Schlinge um den Hals und ſteckte ihr
einen übelriechenden Knebel in den Mund, ſo daß die Frau
bewußtlos wurde. Ihr wurde ein Betrag von 300 Mark
geraubt.
Der Täter etwa 1,65 Meter groß, von kräftiger Statur,
trug einen grauen Flieger= oder Motorradler=Anzug
mit Kopfhaube, die Hoſen waren über den ſchwarzen Schuhen
zugeſchnürt. Bei dem Ueberfall hatte er das Geſicht maskiert.
Sachdienliche, auch vertrauliche. Angaben an das Landeskrimi=
nalamt
Darmſtadt oder die Gendarmerie Eberſtadt erbeten.

Au. Wolfskehlen, 22. Nov. Am heutigen Totenſonntag fanden
hier zwei Gottesdienſte ſtatt. Im Vormittagsgottesdienſt wirkte
der Kirchengeſangverein mit, während in dem Liturgiſchen Abend=
gottesdienſt
die Chorſchule, deide unter Leitung von Lehrer Roth
ſtehend, ſang. Im abgelaufenen Kirchenjahr ſind hier zehn meiſt
ältere Gemeindeglieder geſtorben. Am Gefallenen=Ehrenmal der
Gemeinde ließ heute der Kriegerverein und die Ortsgruppe des
Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen
Kränze niederlegen.

Schönheit verpflichtet. Wer ſchön iſt, muß erſt recht darauf ſehen,
daß er durch regelmäßigen Gebrauch der guten Chlorodont=Zahnpaſte
ſchöne weiße Zähne erhält. V.rſuch überzeugt. Hüten Sie ſich vor billigen,
minderwe tigen Nachahmungen.
5236

KampfdemKrebs

Es wird ein Un kostenbe trag von 30 Pfg. erhoben

Kleiber, alle Meiſen und das Goldhähnchen mie
den Schutz. Sie ſind die unermüdlichſten Vertilger vu=
Larven. Puppen und Blattläuſen, und ſuchen tagaus, me
in die äußerſten Spitzen der Bäume nach dieſen 9.,
Futterverſuche an 3 Blau= und 2 Tannenmeiſen ergabem
nahme von täglich etwa 2000 Nonneneiern neben dem
Miſchfutter und Mehlwürmern. Wurde das Miſchfutterr;
ſo ſtieg der tägliche Verbrauch an Nonneneiern auf 8980
Nach den Feſtſtellungen der Biologiſchen Reichsanſtalt ii
Dahlem benötigt ein Blaumeiſenpärchen jährlich 1½ Zest
ſekten. Das entſpricht etwa 120 Millionen Inſektene=
150 000 Raupen verſchiedener Größe. Unſere Spechtam
tilgen die in Rinde, Baſt und Holz lebenden Inſekts
Finken und Droſſeln beteiligen ſich an der Verti:
Schädlingen, wenngleich die Finken in der Hauptſach,
freſſer ſind. Von den Droſſelarten ſind Amſel unf
droſſel am nützlichſten, die den Larven und Puppen
nachſtellen.
Da in unſeren heutigen Kiefernwaldungen natür:
gelegenheiten gerade für unſere kleinen Inſektenvertilge
ausreichendem Maße vorhanden ſind, ſollte man durch 29
von künſtlichen Niſthöhlen und Käſten nachhelfen. Die A
ſtatiſtik der Anhaltiſchen Forſtverwaltung im Frühjahr
daß von 1045 aufgehängten Niſtkäſten im Mai und
Stück 86,5 Prozent bewohnt waren. Es waren darar
Trauerfliegenfänger mit 42,6 Prozent, Kohl=, Blau= urm
Meiſen mit 33,8 Prozent, der Star mit 19,6 Prozent.
verteilte ſich auf Sperling, Gartenrotſchwanz, Wendee
Spechte. Die beſten Aufhängeplätze ſind an den Rändem
ſtande, an Wegen Wieſen oder Waſſerſtellen. Man rechnn
ſtens zwei Niſthöhlen je Morgen Wald, wenn man enn
ſamen Schutz erzielen will. Gegenüber den ſchweren So
gerade Forleule und Kiefernſpanner angerichtet haben
ſenden von Hektar Kahlſchlägen als Folge, können ſomit
für einen wirkſamen Vogelſchutz nicht allzuſehr ins Gew=
Ebenſo ſollte auch in Gärten und Obſtanlan
Schutz der kleinen gefiederten Polizei größere Beachtun/
werden, und gerade den Inſektenfreſſern, den Fliegenfä ng
Meiſen ausreichende Niſtgelegenheiten geboten werden zz
der eigenen Erzeugung. Die Verluſte durch Schädlingse
Reiche der Inſekten belaufen ſich heute alljährlich auf Mi
Der Schutz der naturbelebenden Vogelwelt vermag denn
Volksvermögen ſolche Verluſte in hohem Maße zu erſpan=
Die erſten Fröſte verkünden das Nahen des Winte=
cherorts
fiel ſchon der erſte Schnee. Die ſchlimme Zeit
Vogelwelt, die nicht den warmen Süden aufſucht, brichs
denkt unſerer gefiederten Freunde und Helfer, wenn dm
Froſt klirrt und in dichtem Gewirbel die weißen Flock m
Laßt ſie nicht hungern. Und denkt daran, daß ihr euch Hl)
wenn ihr ihnen eine Wohnung gebt. Im Spätherbſt u. d
tigen Frühjahr ſollen die Niſtkäſten angebracht werden,
loch der Wetterſeite abgewendet und mit etwas Neigung
Schützt unſere Vögel!

Nur inländiſche Bauſtoffe
für die vorſtädkiſche Kleinſiedlung.

Nach dem Entwurf der Richtlinien, für die vorſtädti
ſiedlung ſollen Wohn= und Stallgebaude nur aus im
Bauſtoffen hergeſtellt werden. Auf die Holzbauweiſe mi
beſonders hingewieſen.
Allen, die ſich mit der Holzbauweiſe immer noch nickt
den können und das einfache Siedlerhaus aus Holz al!
chende menſchliche Behauſung ablehnen wird die Gräür
1932 dazu verhelfen können, ihr Urteil zu berichtige
einem hölzernen Forſthaus, das ebenſo gut als hübſche
ſtandswohnhaus für Stadt und Land angeſehen werde=
die
Errichtung eines einfachen Waldarbeiterhauſes ge=ſ
die erprobten Wege und Formen des Holzbaues fur das a"
werk zeigen ſoll.

g. Gernsheim, 22 Nov. Ein taubſtummer Dienſtkt=
ärztlicher
Schätzung 60 Jahre alt, trieb ſich in der letzt in
der hieſigen Umgegend herum. Dieſer Tage wurde
hieſigen Gendarmerie, da er in Strohhaufen übernächsi
gegriffen und dem hieſigen Amtsgericht vorgeführt. Vor).
germeiſterei Gernsheim wurde der Bedauernswerte in
nommen und dem hieſigen Marienheim ſolange zugeiil
über die endgültigen Aufenthaltsverhältniſſe vollkomnr
heit geſchaffen worden iſt. Aller Wahrſcheinlichkeit
Landarmenqualität vor. Einem hieſigen Kaufman
der auf dem Poſtamt zu tun hatte, wurde in der Dunkil
vor dem Poſtgebäude hingeſtelltes Fahrrad geſtohlen.
Ad. Aus dem Seebachgebiet, 21. Nov. Selbſthilfe
terer Witterung iſt auch die Zeit der Hausſchlachtungen geki
ſich aber in dieſem Jahre nicht nur auf Schweine beſchrärzf
auch auf Großvieh ausdehnt, das zu billigem Preis ausgelle

Montag, 23. November, abends 8 Uhr, Im Hotel Traube.
Der Deutsche Bund für Krebsbekämpfung, Präsident
Dr. Wetterer -Mannheim, Träger der großen goldenen Medaille
Kampf dem Krebs veranstaltet einen zwanglosen Frage- und
Diskussions-Abend. Der Redner spricht über folgende Themen:
1. Unsere moderne Richtlinie in der Krebsbekämpfung.
Chirurgie Röntgen Radium?
2. Die Radiumbehandlung in Frankreich-Deutschland
3. Die Bekämpfung, insbesondere Verhütung der
Frauenkrebse.

Neue erfolgreiche eigene Wege in der Moulage-Radiumtherapie der Gebärmutter-
und Brustkrebse. Demonstration der neuesten Brust- und Gebärmutter-
Krebsmoulagen. (Wetterer).
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[ ][  ][ ]

23. November 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 325 Seite 5

ien
Id. wen
den ſchw

TAovenſchen dnstagspnntterKämpfe.
Kaſtel 06 Wormatia Worms 0:0.
Neue Klärungen.
Die Bedeutung dieſes Spieles kam auch im Beſuch zum

ükenſonntag brachte auch im ſüddeutſchen Spiel=
vrele
Ausfälle. In drei Gruppen kam je nur ein
Austrag. Eigenartigerweiſe gab es diesmal nicht
rößere Ueberraſchung, überall ſiegten die Favoriten.
ieu, kam es auch in verſchiedenen Gruppen zu neuen
die allerdings in dieſem Stadium der Spiele noch
ſitzend ſein konnten. In der Gruppe Heſſen weiß
indgültig, daß für die beiden erſten Plätze nur noch
hlund Wormatia Worms in Frage kommen. Kaſtel
ſuſe gegen Wormatia torlos und verſäumte damit
heit, wieder nach vorn zu kommen.
Bruppe Main hat ſich Heuſenſtamm durch ſeinen
ſſer Union Niederrad vor dem Abſtieg gerettet. Dafür
neben Griesheim und Germania 94 Frankfurt noch
. 93 Hanau ſehr ſtark vom Abſtieg bedroht.
ſſhayern meldete Siege der beiden ſicheren Anwär=
terſten
Plätze, 1. FC. Nürnberg und Sp.Vg. Fürth.
ütller konnten in Würzburg die Kickers nur knapp
y Dafür gewann der 1. FC. Nürnberg in Hof ſein
die dortigen Bayern unerwartet hoch 6:2. Das
deshalb beſonders bemerkenswert, weil der Club
ſtu Jahren wiederholt gerade in den Spielen gegen
Pech hatte.
adbayern vergrößerte Bayern München ſeinen
wor München 60. Die Bayern gewannen in Ingol=
idreſem
Jahre alle anderen Münchener Mannſchaften
iſſten haben, ſicher mit 4:2.
den ſteht der Karlsruher FV. dicht vor einer neuen
mtrſchaft. Der KFV., der ſich nach einer kurzen
oobe jetzt wieder gefunden hat, ſiegte in Schram=
nd
er braucht jetzt nur noch wenige Punkte, um
er zu ſein.
geklärt ſind noch die Verhältniſſe in Württem=
ſie
können immer noch vier bis ſechs Mannſchaften
ſwgi. Der zur Zeit führende FC. Pforzheim büßte
tu eim 2:2=Spiel gegen die Kickers einen Punkt ein.
och erging es dem Tabellenzweiten Feuerbach, der
3/ 2:0 geſchlagen wurde. Böckingen ſchob ſich damit
de Stelle, hat allerdings auch ein Spiel mehr aus=
die
beiden mit einem Punkt Abſtand folgenden
VfB. Stuttgart und Feuerbach.
mögar hat ſich nichts geändert. Die beiden führen=
Auaften, die allein auch nur für die beiden erſten
üge kommen, FV. Saarbrücken und FK. Pirmaſens,
i Spiele. Der FK. Pirmaſens ſchlug zuhauſe
ſtnkirchen 2:0 und der FV. Saarbrücken bezwang
Vöurbrücken 3:2.
Bruppe Rhein konnte der SV. Waldhof ſeinen
or Neckerau noch ausdehnen. Waldhof ſiegte in
0 während Neckarau im 0:0=Spiel gegen Phönix
n einen Punkt verlor.
Sumer Friedel verläßt den Club. Wie aus Nürn=
At wird, hat der junge und talentierte, aus der
Rchaft des 1. FC. Nürnberg hervorgegangene
Friedel ſeinen Austritt aus dem Club erklärt
Edr Spielvereinigung Fürth angemeldet
eits das Training aufgenommen.
RC. Wien im Ronhof. Am zweiten Weihnachts=
die
Spielvereinigung Fürth zu Hauſe gegen den
die Mannſchaft des öſterreichiſchen National=
Kdin und anderer Internationaler, antreten.
Die Fußball=Ergebniffe.
Mhandsſpiele in Süddeutſchland.
*Iſcen: FVgg. 06 Kaſtel Wormatia Worms 0:0.
Ahn: FSV. Heuſenſtamm Union Niederrad 3:2.
irdbayern: Würzburger Kickers SpVgg.
DSV. Nürnberg FC. Schweinfurt 2:1. Bayern
. Nürnberg 2:6. V. f. R. Fürth SpVgg. Wei=
C. Bayreuth FV. 04 Würzburg 0:0.
bayern: Wacker München Schwaben Augs=
Teutonia München SSV. Ulm 3:1. V. f. B.
Bayern München 2:4. FC. Straubing DSV.
ttemberg: FC. Birkenfeld Spfr. Eßlin=
Stmttgarter Kickers FC. Pforzheim 2:2. FV.
1 Germania Brötzingen 0:2. Union Böckingen
der bach 2:0.
den: SpVgg. Schramberg Karlsruher FV. 0:6.
in: SpVgg. Mundenheim FGeſ. Kirchheim
Ludwigshafen V. f. L. Neckarau 0:0. Ami=
häm
SV. Waldhof 0:5.
T: FK. Pirmaſens Boruſſia Neunkirchen 2:0.
gibrücken V. f. R. Pirmaſens 4:0. FV. Saar=
M ar 05 Saarbrücken 3:2. Weſtmark Trier Spfr.
F:3. 1. FC. Idar FC. Kaiſerslautern 3:3.
eän Spiel in der Gruppe Heſſen,
aber ein wichtiger Kampf.
* Gruppe Heſſen ließ der Totenſonntag nur ein
dieſes eine Treffen hatte doch eine ziemliche
ſes eine Klärung im Verhältnis der Spitzen=
ſollte
. Dieſe Klärung iſt noch nicht endgültig
hän iſt es aber der Wormatia Worms durch ihr
Glungen, den zweiten Platz zu behaupten. Kaſtel
noch eine Chance finden, ſich wieder nach vorn
Wormatia hat drei Punkte mehr auf ſeinem
Eeuling aus Kaſtel. Zwei Punkte vor Wormatig
und zwiſchen dieſen beiden Mannſchafzen kommt
Der Entſcheidung in der Frage nach dem neuen

Ausdruck, über 10 000 Perſonen hatten den Weg zum Platz von
Kaſtel geſucht. Das Spiel entſprach trotz des torloſen Aus=
ganges
den Erwartungen, es war ein raſſiger Kampf, bei dem
man auch recht gute Leiſtungen ſah. Das Unentſchieden war
gerecht, denn die Mannſchaften unterſchieden ſich in ihrer
Kampfkraft kaum. Auf beiden Seiten waren Torleute und Ver=
teidiger
die beſten Kräfte. Bei Kaſtel gefiel außerdem noch der
Mittelläufer und bei Wormatia machte ſich das feine Spiel des
rechten Läufers Pölſterl ſehr bemerkbar. Die Stürmerreihen
ließen dagegen auf beiden Seiten einige Wünſche übrig, denn
es wurden doch einige ziemlich klare Torchancen vergeben. Das
Spiel wurde von beiden Seiten recht hart, aber doch in den
Grenzen des Erlaubten durchgeführt. Dafür ſorgte ſchon allein
der ſehr gute Schiedsrichter Panzer=Ludwigshafen.

e Heſſen:
S. viele Tore Punkte Mainz 05 15 60:23 24:6 Wormatia Worms 15 30:11 22:8 FVg. Kaſtel 15 23:21 19:11 Alemannia Worms 15 32:26 15:15 1. FC. Langen 15 19:18 14:16 Olympia Lorſch 15 21:24 14:16 SV. Wiesbaden 15 23:24 13:17 Viktoria Urberach 15 22:35 12:18 Viktoria Walldorf 15 18:40 9:21 SV. Darmſtadt 98 15 22:47 8:22

Berliner Fußball.
Acht intereſſante Spiele in Berlin.
Acht ſpannende Treffen, die meiſtens mit dem Siege der
Favoriten endeten, ſtanden am Totenſonntag auf dem Berliner
Fußballprogramm. Dem Charakter des Tages entſprechend
wurde, wie auf allen deutſchen Spielfeldern, dem Andenken der
Toten eine ſtille Weiheminute gewidmet.
In der Abteilung B erlitt Viktoria 89 auf eigenem
Platze durch den VfB. Paukow eine verdiente 3:2= Nieder=
lage
, damit zugleich die erſte Niederlage in den Verbandsſpielen.
Tennis=Boruſſia kam dadurch in dieſer Abteilung wieder
an die Tabellenſpitze. Die Veilchen ſchlugen den Adlers=
hofer
BC. viel eindrucksvoller als es der 2:1=Sieg erkennen
läßt. Die Mannſchaft des Berliner SV. 92 ſetzte ihren
Siegeszug auch über die Polizei mit 6:2 fort, der Sport=
verein
hat jedoch ſchon zu viel Punkte verloren, ſo daß er
Tennis Boruſſia nicht mehr gefährlich werden kann. Union
Oberſchöneweide ſchlug den Namensvetter aus Pots=
dam
2:1.
In der Abteilung A bot Minerva 93 gegen Südſtern
nur eine ſchwache Leiſtung. Die Mannſchaft gewann mit Ach
und Krach mit 2:1. Hält die ſchwache Form des Tabellen=
führers
dieſer Abteilung weiter an, dann werden die erſten
Verluſtpunkte nicht mehr lange auf ſich warten laſſen. Eine
ausgezeichnete Leiſtung bot der Spandauer Sport=
verein
, der den 1. F. C. Neukölln überlegen mit 6:1 ab=
fertigte
. Die Rothemden aus Spandau haben noch gute Aus=
ſichten
, bei den kommenden Endkämpfen ein entſcheidendes Wort
mitzuſprechen. Der deutſche Meiſter Hertha=BSC. ſpielte
mit Erſatz für Gelhaar und Kirſey, ſchlug aber dennoch
Wacker 04 vor über 10 000 Zuſchauern ſicher 6:3. Sobeck und
Lehmann teilten ſich in die Torehren. Blauweiß und
Preußen ſpielten 3:3 unentſchieden.
Die letzten Vier im Berliner Fußball=Pokal.
Wegen des Fußball=Städtekampfes Paris Berlin am
13. Dezember wurde die Vorſchlußrunde um den VVB.=Pokal
auf den 6. Dezember vorverlegt. Die letzten vier Teilnehmer
wurden durch das Los zu folgenden Paarungen zuſammen=
geſtellt
: Union Oberſchöneweide gegen Tennis Boruſſia und
Wacker 04 gegen Minerva 93. Gleichzeitig ſaß der Spielaus=
ſchuß
über zwei hinausgeſtellte Bezirksligaſpieler zu Gericht und
ſuspendierte E. Krauſe (Meteor) bis zum 17. Januar 1932 und
den Repräſentativen Weick (Minerva) bis, zum 20. Dezember d. J.
Fußball in England.
Der intereſſanteſte Kampf der engliſchen Meiſterſchaftsſpiele
am Samstag war das Londoner Derby zwiſchen Chelſea und
Arſenal. Mit 2:1 holte Chelſea über die Meiſterelf einen über=
raſchenden
Sieg heraus, trotzdem ſchwebt die ſiegreiche Mann=
ſchaft
noch weiterhin in Abſtiegsgefahr. Mit dem gleichen Er=
gebnis
holte ſich Grimsby Town beide Punkte und führt nun=
mehr
in der Tabelle mit drei Punkten vor Sheffield Wednesday,
das über den Lokalrivalen Sheffield United ebenfalls mit 2:1
erfolgreich blieb. Eine ſchwere Abfuhr holte ſich Weſtbromwich
Albion in Newcaſtle wo der Pokalſieger mit nicht weniger als
5:1 von United geſchlagen wurde. Zwei überlegene Siege feierten
in der zweiten Liga die beiden Tabellenerſten Leeds United und
Bradford, die jedesmal mit 5:0 ihre Spiele gewannen. In
Schottland führt nach wie vor Motherwell hart bedrängt von
Glasgow Rangers. Die Ergebniſſe:
England: 1. Liga: Aſton Villa Birmingham 3:2; Bolton
Wanderers Blackburn Rovers 3:1; Chelſea Arſenal 2:1;
Grimsby Town Everton 1:2; Hudderfield Town Derby
County 6:0; Leiceſter City Sunderland 5:0; Liverpool
Mancheſter City 4:3; Middlesborough Portsmouth 4:3;
Newcaſtle United Weſtbromwich Albion 5:1; Sheffield
Wednesdah Sheffield United 2:1; Weſtham United
Blackpool 1:1.
2. Liga: Bradford Oldham Athletic 5:0; Burnley
Leeds United 0:5; Charlton Athletie Plymouth Argyle 2:0;
Cheſterfield Bradford City 2:2; Mancheſter United Bury
1:2: Nottingham Foreſt Mill all 1:1; Preſton Nothedn
Swanſea Town 1:0; Southampton Barnsley 2:0; Stoke
City Notts County 2:2; Tottenham Hotſpurs Port Vale
9:3: Wolverhampton Wanderers Briſtol City 4:2.
Schottland: Clyde Leith Athletic 3:2; Cowdenbaath
St. Mirren 1:3: Dundee United Queens Park 0:5; Falkirk

Aberdeen 3:0; Hearts Celtic Glasgow 2:1; Kilmarnock
Hamilton Academicals 1:1: Morton Rangers 1:2; Mother=
well
Ayr United 6:0; Partick Thiſtle Airdrieonians 3:1;
Third Lanark Dundee 6:1.
Kraftſporl.
Darmſtadt 1910 1886 Frankfurt 7:11.
Bei gutem Beſuch wickelte ſich am Samstagabend in der
Turnhalle, Soderſtraße 30, das Oberligatreffen zwiſchen den
Ringermannſchaften obiger Vereine ab. Auf beiden Seiten ver=
ſtand
man es wieder, durch ausgeklügelten techniſchen Ringſport,
Feinheiten vereint mit raſantem Kampftempo, die Zuſchauer
dauernd in Spannung zu halten. Was das Stärkeverhältnis
anbetrifft, ſo waren ſich beide Mannſchaften in techniſcher Hin=
ſicht
faſt gleichwertig, in punkto Körpergewicht hatten die Frank=
furter
ein bedeutendes Plus voraus, das ſich beſonders im
Schwergewicht zu ungunſten der Platzmannſchaft auswirkte.
Eine verunglückte Mannſchaftsaufſtellung und eine gänzlich
falſche Einſtellung des Schwergewichtlers einem faſt 90 Pfund
ſchwereren Gegner gegenüber, ließen die Hoffnung auf den
Geſamterfolg, der durch das prachtvolle Kämpfen der unterſten
Gewichtsklaſſen, durchaus im Bereich der Möglichkeit lag, für
die Einheimiſchen ſchwinden. Kampftechniſch gewertet, war ein
knapper Sieg für Darmſtadt oder zumindeſtens ein Unentſchieden
eher gerecht. Es bleibt deshalb zu hoffen, daß die Mannſchaft
es fernerhin verſteht, die diesmalig hervorgetretenen Mängel
reſtlos abzuſtellen; dann dürften Erfolge nicht ausbleiben.
Kampfleiter Eichblatt=Mainz ſtand dem Treffen in unauf=
fälliger
Korrektheit vor.
Die Ergebniſſe:
Bantamg.: Borowſki=D. Buck=Fr. Sieger Bor. in 30 Sek.
3:0. Federg. Schwarz=D. Jung=Fr. Sieger Schw. n. P. 5:0.
Leichtg.: Daum=D. Weimar=Fr. Sieger D. n. P. 7:0.
Welterg.: Keitel=D. Hirſchmann=Fr. Sieger H. nach 3 Min.
7:3. Mittelg.: Truber=D. Kammerer=Fr. Sieger K. n. 5 Min.
7:6. Halbſchwerg.: Walter=D. Gerber=Fr. Sieger G. n. 30
Sek. 7:9. Schwerg.: Veith=D. Hauff jun=Fr. Sieger H. knapp
n. P. 7:11.
(Auf das am kommenden Sonntag, 29. Nov., vormittags
10,30 Uhr, in der Turnhalle, Soderſtr. 30, ſtattfindende Treffen
Darmſtadt 1910 Vorwärts Gr.=Zimmern
ſei jetzt ſchon aufmerkſam gemacht.)
Aſchaffenburg=Damm Polizei Darmſtadt 1. 7:11.
Nach vierwöchiger Ruhepauſe ſetzte die Polizeimannſchaft
geſtern die Verbandskämpfe in der Oberliga fort. Die ſo wich=
tigen
Punkte mußten auf fremder Matte ſauer verdient werden.
Schon vor zwei Jahren ging der Polizei in Damm die Meiſter=
ſchaft
verloren. Es mußte deshalb diesmal alles daran geſetzt
werden, um Sieger zu bleiben. Damm ſtellte eine gute Mann=
ſchaft
auf die Matte, die nicht leicht zu beſiegen war, zumal
alle Vereine gerade gegen die Polizei ihre Mannſchaft ſo ſtark
wie möglich ſtellen; die Polizei jedoch einen Kampftag wie den
anderen ſteht. Kampfrichter war Lotz=Dieburg, der in der Ent=
ſcheidung
im Leichtgewicht nicht gefallen konnte. Einwandfreier
Punktſieger über Schmittner war hier Aug. Schanz. Im
übrigen hatte der Kampfrichter gegen das Publikum und einen
Teil der Ringer von Damm einen ſchweren Stand. Schnauber=
Polizei und Knapp=Polizei hatten einen guten Tag, hauptſächlich
letzterer tritt in dieſem Jahre ſehr hervor. Die Punkte im
Weltergewicht mußten noch verſchenkt werden, da der Poliziſt
Uebergewicht hatte, währenddeſſen der Schwergewichtler von
Damm nicht antrat.
Die Kämpfe verliefen wie folgt: Bantamg.: Baumeiſter=D.
Schnauber=P. 0:3. Federg.: Schmitt=D. G. Schanz=P. 2:3.
Leichtg.: Schmittner=D. A. Schanz=P. 4:3. Welterg.: Gehrig=
D. Feldmann=P. 7:3. Leichtmittelg.: J. Schmittner=D.
Knapp=P. 7:5. Schwerg.: K. Schmittner=D. Krauß=P. 7:8.
Schwerg.: Stenger:D. Siebert=P. 7:11. Zeit: 40:37 Min.
Bensheim Polizei 2. 15:5.
Auch die 2. Mannſchaft hat am Sonntag in der A=Klaſſe des
Gaues Odenwald ihre Verbandskämpfe begonnen. Der Anfang
war kein rühmlicher. Aber was noch nicht iſt, kann noch werden.

Hockey.

Süddeutſche Privatſpiele.
SC. Frankfurt 1880 HC. Heidelberg 3:4. JG. Sportverein
Frankfurt Frankfurter TV. 1860 2:2. Damen: JG. Sportver=
ein
Frankfurt Frankfurter TV. 1860 5:2. Eintracht Frankfurt
TV. Sachſenhauſen 57 1:2. Damen: Eintracht Frankfurt
TV. Sachſenhauſen 57 1:1. Rot=Weiß Frankfurt HC. Höchſt 1:1.
Offenbacher RV. 1874 Hanauer HTC. 8:0. Münchener Sport=
klub
MTV. München 3:0. TV. Paſing SV. Jahn Mün=
chen
9:0. Eiſenbahn SV. München MTV. München 3:1. Mün=
chener
SC. SC. 1860 München 1:2. 1. FC. Nürnberg TV.
1846 Nürnberg 0:1.
Süddeutſche Vereine im Ausland.
Schweizer Nationalelf Münchener Stadtelf (in Zürich) 2:2.
Rugby.
Verbandsſpiele im Main=Kreis.
Offenbacher RV. 1874 SC. Frankfurt 1880 0:29. Stadt=
SV. Frankfurt BSC. 99 Offenbach 3:5.
Privatſpiele.
Frankfurter TV. 60 Univerſität Frankfurt 13:3. RG. Un=
dine
Offenbach SC. Frankfurt 80 II 3:17.

Oeſterreich entſendet zu den Olympiſchen Winterſpielen in
Lake Placid vier Skiläufer.
Der Dortmunder Bantamgewichtsboxer Schäfer erzielte in
Zürich gegen den ausgezeichneten Franzoſen Baras ein ehrenvolles

[ ][  ][ ]

Seike 6 Nr. 323

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Monkag, 23. Novem

Süddeukſcher Handball=Sonnkag.
Nur geringer Spielbefrieb.
Auch auf den ſüddeutſchen Handballfeldern herrſchte am
Sonntag nur ein geringer Spielbetrieb. In den Gruppen Main,
Heſſen und Saar ruhte jeglicher Spielbetrieb. Es gab aber im=
merhin
einige Ueberraſchungen und auch wieder eine Vorentſchei=
dung
. Die Spielvereinigung Fürth beſiegte ihren punktgleichen
Weggenoſſen, den 1: FC. Nürnberg, mit 7:3 und benötigt nur
noch einen Punkt, um Gruppenmeiſter zu ſein.
Ein Spiel in Gruppe Südrhein.
In der Gruppe Südrhein kam nur ein Siel zum Austrag,
das mit einer großen Ueberraſchung endete, da es der Binge=
ner
Haſſia gelang, dem Tabellenzweiten und vorjährigen
Meiſter Mainz 05 mit 4:1 eine Niederlage beizubringen.
Mainz hat damit ſeine Spiele beendet und hält zurzeit den zwei=
ten
Platz, kann aber jetzt noch von Haſſia Bingen, wenn dieſe alle
Spiele gewinnt, eingeholt werden.
V. f. R. Mannheim ſtrebt weiter vor.
In der Gruppe Rhein wurden drei Verbandsſpiele aus=
getragen
. Der V. f. R. Mannheim gaſtierte bei der FG. Ludwigs=
hafen
und beſiegte ſie zweiſtellig mit 11:5. Die Raſenſpieler hal=
ten
jetzt mit 23:3 Punkten hinter dem heute ſpielfreien Tabellen=
führer
Waldhof, der 24:4 Punkte hat, den zweiten, relativ alſo
den erſten Platz. Von den übrigen beiden Spielen iſt die erneute
Niederlage der Mannheimer Polizei zu melden, die bei Pfalz Lud=
wigshafen
6:4 geſchlagen wurde, und im dritten Spiele trennten
ſich der FV. Frankenthal und MTG. Mannheim 2:2, womit die
Mannheimer weiter zurückfielen.
Die Fürther vor der Meiſterſchaft.
In der Abteilung 4 der nordbayeriſchen Liga ſtanden ſich
die punktgleichen Tabellenführer, der 1. FC. Nürnberg und die
Spielvereinigung Fürth gegenüber. Beide hatten bisher alle
Mannſchaften geſchlagen und in ihrem eigenen erſten Spiel un=
entſchieden
geſpielt. Diesmal ſiegten die Fürther mit 7:3 und
benötigen jetzt noch einen Punkt zum Meiſtertitel, der ihnen
ſicher zufallen dürfte. Der Nürnberger SC. verlor gegen FC.
Bamberg 1:5 und damit den dritten Platz, während die Würz=
burger
Kickers bei Siemens=Schuckert 12:4 verloren und damit
immer noch keinen Sieg beſitzen. In Abteilung B fiel das
Treffen zwiſchen Polizei Nürnberg und FC. Bayreuth, das die
Meiſterſchaft hätte entſcheiden können, aus. Der 5:2=Sieg Bar=
kochbas
über den Sportring Bayreuth hat keine Bedeutung.
Zweite Niederlage der Polizei Stuttgart.
In der 1. Abteilung der württembergiſchen Handball=Liga
ſiegte die Spvg. 03 Tübingen mit 8:6 über den Polizeiſportverein
Stuttgart, der ſeine zweite Niederlage erlitt und jetzt ſehr leicht
die ihm ſchon im Stillen zugeſprochene Meiſterſchaft an die =
binger
verlieren kann. Auch der KSV. Zuffenhauſen, der die
Sportfreunde Tübingen 5:2 beſiegte, hat noch Ausſichten. In der
2. Abteilung waren die Spitzenreiter und Favoriten Kickers und
V.f.B. Stuttgart ſpielfrei. Die Spvg. Fellbach ſiegte gegen Reut=
lingen
mit 4:3.
Privatſpiele in Südbayern.

In Südbayern fiel das nach Memmingen angeſetzte Entſchei=
dungsſpiel
der Gruppe 1 zwiſchen München 1860 und SSV. Ukm
wieder aus. Zum Austrag kamen nur wieder zwei der Privat=
Pflichtſpiele zwiſchen Münchener Vereinen der verſchiedenen
Gruppen. Dabei ſiegte 1860 über Poſt SV. 14:1, während ſich
ASV. und DSV. 1:1 trennten.
Hoher Sieg des deutſchen Handballmeiſters.
Der deutſche Handballmeiſter, der Berliner Polizeiſport=
verein
, weilte geſtern in Deſſau und trug dort ein Spiel gegen
die dortige Polizei aus. Das Spiel hatte 4000 Zuſchauer ange=
lockt
, darunter auch den Oberbürgermeiſter von Deſſau. Die Mei=
ſterelf
ſetzte ihre Siegesſerie durch einen neuen großen Erfolg
fort. Die Deſſauer Polizei, die ſich verzweifelt wehrte, mußte
ſich mit 14:5 geſchlagen bekennen.

Freie Tgd. Darmſtadt Bauſchheim 2:2 (2:1).
Faſt unglaublich, aber es iſt nicht mehr wie ein Unent=
ſchieden
. Darmſtadt mußte einen Punkt an Bauſchheim ab=
geben
, den die Gäſte redlich verdient haben. Voo der erſten
Halbzeit ganz abgeſehen, da konnte man mit den gezeigten
Leiſtungen noch zufrieden ſein, anders jedoch nach der Pauſe.
Bauſchheim zeigt geſchloſſene, ſchön vorgetragene Angriffe und
einen Eifer der wirklich vorbildlich war und der den Erfolg
brachte. Anders dagegen die Darmſtädter Elf, die die zweite
Halbzeit durchweg nervös und zerfahren ſpielte. Man wartet
gemütlich bis der Ball in die Hände fällt, ſchon nach dem Ball
ſich zu bücken iſt ſchwer, das Ab= und Zuſpiel viel zu lahm,
alle Angriffe nach der Mitte, wo ſie zu nichts werden mußten.
Man vermißt das gewohnte Flügelſpiel, aber auch in der
Hintermannſchaft iſt nichts mehr, was an die ruhige Abwehr
erinnern könnte. Das laute Kritiſieren unter ſich koſtete die
Mannſchaft den Verluſtpunkt, wenn auch nicht vergeſſen werden
darf, daß Darmſtadt die letzten 10 Minuten noch viel Pech im
Torwurf hatte, eine ganze Zeit ſogar in des Gegners Hälfte
feſtſaß und doch nichts erreichte. Schiedsrichter die zweite Hälfte
zu nachſichtig.
Feſt der Frankfurker Sporkpreſſe‟.

Das zum erſten Male vom Verein Frankfurter Sportpreſſe
veranſtaltete Feſt der Sportpreſſe in der Feſthalle wurde zu einem
Erfolg, der in dieſem Ausmaß ſelbſt von den größten Optimiſte=
nicht
erwartet wurde. Der Rieſenraum der Feſthalle war bis au
den letzten Platz ausverkauft, über 10 000 Zuſchauer folgten d
bunten und reizvollen Programmfolge mit größter Anteilnahme
Im Programm wechſelten Schaunummern mit ſportlichen Wett
kämpfen. Den größten Erfolg beim Publikum hatten Weltmeiſte
Max Schmeling, der im Lauf der Prominenten den Startſchu
abgab und der dann ſtürmiſch gefeiert wurde, ſowie das deutſche
Meiſterpaar im Rollſchuh=Kunſtlaufen Leni Haas/Pfiſter (Nürn
berg). Sehr beifällig aufgenommen wurden auch das Kunſtturnen
der Alarmruf der Schupo und die ſchwer= und leichtathletiſchen
Kämpfe. U. a. wurde auch eine Verlags=Staffel gelaufen, die der
Generalanzeiger vor den Frankfurter Nachrichten und der
Neueſten Zeitung gewann. Den heiteren Abſchluß des Abend=
bildete
das Fußballſpiel der Bühne gegen eine Mannſchaft vo
Preſſe/Rundfunk. Es gab in dieſem Spiel ergötzliche Szenen
Der Kampf endete unentſchieden 2:2. Ein Teil des Reinertrage
ſoll der Winterhilfe überwieſen werden.

Beim Feſt der Frankfurter Sportpreſſe, das von über 10 000
Perſonen beſucht war, ſtellte Eugen Mühlberger (Frankfurt) mit
190 Pfund im beidarmigen Reißen der Federgewichtsklaſſe einen
neuen Weltrekord auf.

Bobwoche in Schreiberhau.
Die bisher zum Gau Thüringen gehörende Bobabteilung des
Berliner Schlitſchuhclubs, die auf der Hauptverſammlung des
Deutſchen Bobverbandes mit ſämtlichen Gaurechten als ſelbſtändig
erklärt wurde, veranſtaltet in der Zeit vom 8. bis 17. Januar in
Schreiberhau eine groß angelegte Sportwoche, in deren Mittel=
punkt
die Deutſchen Meiſterſchaften ſtehen. Das ſport=
liche
Programm für dieſe Veranſtaltung hat folgendes Ausſehen:
9. Januar: Deutſche Zweierbob=Meiſterſchaft. 10. Januar:
Deutſche Viererbob=Meiſterſchaft. 11. Januar: Eisſchieß=Turnier.
12. Januar: Zweierbob=Juniorenrennen. 13. Januar: Viererbob=
Rennen 16. Januar: Schleſiſche Zweierbob=Meiſterſchaft, 17. Ja=
nuar
: Schleſiſche Viererbob=Meiſterſchaft,

wimmfeft
fallenen-Gedächknis
in Bernn.
Schwarz=Göppingen ſiegl im Verbandspreis.
Das vom SSC. 89 im Berliner Stadtbad Wedding veran=
ſtaltete
zweitägige Gefallenen=Gedächtnis=Schwimmfeſt brachte im
erſten Teil der Wettkämpfe am Samstag intereſſante Begegnun=
gen
. Das Ereignis des erſten Tages war das Freiſtilſchwimmen
über 400 Meter, in dem Berlins Spitzenkönner aufeinander=
trafen
. Der Spandauer Haberer ſiegte hier zwar ganz über=
legen
in 5:26,9, mußte aber wegen verſpätet eingegangener Mel=
dung
diſtanziert werden und den erſten Platz an Golz=SSC. 89
abtreten, der in 5:35 vor dem Leipziger Budiſch den zweiten Platz
belegt hatte. Im Rennen der 1b=Klaſſe ſchlug Walther=SSC. 89
den zum Schluß ſtark aufkommenden Steinhauf=Frieſen Recht er=
folgreich
war der Berliner SV. 78, der ſich in allen drei ausge=
tragenen
Bruſtſtaffeln den erſten Preis holte.
Am Sonntag wies die Halle einen weſentlich ſtärkeren
Beſuch als am Vortage auf, da die Hauptrennen zur Entſcheidung
kamen. Das im Mittelpunkt ſtehende 400=Meter=Bruſtſchwimmen
um den Verbandspreis holte ſich der Göppinger Schwarz.,
der auch im Vorjahre den Sieg davongetragen hatte, erneut
ſicher gegen den neuen Europarekordmann Wittenberg=Poſeidon
Berlin. Der Süddeutſche ſetzte ſich nach 150 Metern an die Spitze
und vergrößerte ſeinen Vorſprung bis zum Schluß auf zehn Sekun=
den
gegen Wittenberg. Weit abgeſchlagen paſſierte der Leipziger
Künniger als Letzter das Ziel. Die von Schwarz erzielte Zeit
von 6:03,1 für die 400 Meter iſt nur 0,8 Sekunden ſchlechter als
der deutſche Rekord. Recht ſchlecht waren die erzielten Zeiten der
1a=Klaſſe im Rückenſchwimmen über 100 Meter und im Freiſtil=
ſchwimmen
über 200 Meter, denn die Sieger der Klaſſe 1b
ſchwammen viel beſſere Zeiten heraus. Ueber 100 Meter Crawl
ſiegte Priewe=SC. Berlin unangefochten in 1:04,2. Im
Kunſtſpringen der oberſten Stufe war in Abweſenheit von Graſe=
mann
und Marauhn der Poſeidone Papke mit 112,13 Punkten
vor Pietzker erfolgreich. Die Ergebniſſe: Samstag: 400
Meter Crawl (Kl. 1a): 1. Golz=SSC. 89 5:35, 2. Budiſch= Leip=
zig
5:37,4 (Haberer=Waſſerfreunde 04 als Erſter in 5:26,9 diſtan=
ziert
). 3X100 Meter Bruſt (Kl. 1a): 1. Berliner SV. 78 6:10,5,
2. SSC. 89 6:19,3, 3. Poſeidon 6:19,1.
Sonntag: 100 Meter Crawl (Kl. 1a): 1. Priewe=Berlin
1:04,2. 200 Meter Crawl (Kl. 1a): 1. Walther=SSC. 89: Kl. 1b:
1. Lochter=Poſeidon 2:32,4, 2. Walther=SSC. 89 2:33, 3. Stein=
hauf
=Frieſen 2:35,8. 100 Meter Rücken (Kl. 1a): 1. Blanke=
SSC. 89 1:25,2; Kl. 1b: 1. Grützner=BSV. 78 1:20,6. 400 Meter
Bruſt (Verbandspreis): 1. Schwarz=Göppingen 04 6:03,1, 2. Wit=
tenberg
=Poſeidon Berlin 6:19, 3. Künniger=Leipzig. Springen:
1. Papke=Poſeidon 112,13 P., 2. Pietzker=SSC. 89 108,89 P.
10X50 Meter Crawl: 1. SSC. 89 4:58,9, 2. Polizei=SV. 5:01,
3. Poſeidon 5:04,5.
Schwimm=Klubkampf in Köln.
Am Sonntag ſtanden ſich in Köln die beiden führenden Köl=
ner
Schwimmvereine Poſeidon und Sparta im Klubzweikampf
gegenüber. Die Veranſtaltung hatte zahlreiche Zuſchauer auf die
Beine gebracht, die auch voll auf ihre Koſten kamen. Es gab
durchweg ſpannende Kämpfe. Im Geſamtergebnis blieb Poſeidon
mit 62:53 Punkten ſiegreich. Von den bisher ausgetragenen ſechs
Klubkämpfen hat nun jeder Verein je dreimal gewonnen. Die
Ergebniſſe: 4X200 Meter=Freiſtilſtaffel: 1. Poſeidon 9:55,4
(Schwartz, Lambers, Haas, Heiderſcheidt); 2. Sparta 10:02 ( Dei=
ters
, Derichs, Holzmann, Steinecke). Zweite Mannſchaften: 1.
Poſeidon 10:25,5, 2. Sparta 10:39. 3X100 Meter=Lagenſtaffel:
1. Poſeidon 3:34,3 (Hermann, Haas, Schwartz); 2. Sparta 3:38
(Skampfel, Budig, Derichs): 2. Mannſchaften: 1. Sparta 3:50,8 L.,
2. Poſeidon 3:57,4. 4X100 Meter Rücken: 1. Sparta 5:16,2;
2. Poſeidon 5:29. Zweite Mannſchaften: 1. Sparta 5:51,9, 2. Po=
ſeidon
6:27,3. Kunſtſpringen: 1. Plumanns Sparta 141,02 P.,
2. Frickel=Sparta 108,04 P., 3. Schlippkofen=Poſeidon 102,90 P.,
4. Borſt=Poſeidon. Waſſerball: Poſeidon Sparta 1:3 (2:0).
Geſamtergebnis: 1. Poſeidon 62 P., 2. Sparta 53 Punkte.
Jahreskagung des M. v. 9.
Die in Berlin ſtattgefundene Generalverſammlung des Motor=
clubs
von Deutſchland nahm einen harmoniſchen Verlauf. Dem
Geſchäftsbericht war zu entnehmen, daß ſich die Zahl der Mitglie=
der
weſentlich erhöht hat. Man führt dieſes Anwachſen in erſter
Linie auf den im vergangenen Jahre gefaßten Beſchluß des Clubs,
ſeinen Namen in Motorclub von Deutſchland abzuändern und da=
durch
auch ſchon nach außen den Zug zum Wagen zu dokumentieren.
Die Clubmeiſterſchaft der Motorräder gewann zum 4. Male Ju=
lius
v. Krohn, vor Rüttchen=Erkelenz und Binder Saam=Berlin.
Clubmeiſter der Wagenfahrer wurde v. Morgen, vor E. G. Burg=
galler
und Kohlrauſch=Eiſenach. Für beſondere ſportliche Lei=
ſtungen
wurden v. Morgen und Rüttchen mit der Goldenen Ehren=
nadel
des M. v. D. ausgezeichnet. Das Sportprogramm des kom=
menden
Jahres bringt neben Beteiligungen an verſchiedenen
großen Veranſtaltungen in erſter Linie Anfang Februar die Win=
terfahrt
nach Hirſchberg. Die Vorſtandswahlen zeitigten folgen=
des
Ergebnis 1. Vorſ. Martin Grunewald=Berlin; 1. ſtellv. Vorſ.:
E G. Burggaller=Berlin; 2. ſtellv. Vorſ.: Dr. Lindner=Berlin.
In den Repräſentantenausſchuß wurden an Stelle der ausſcheiden=
den
Mitglieder Krieger und W. Koch, v. Morgen und Hedkeſe=
Berlin neu gewählt.

Jahresverſammlung der ORU.
Gute und geſunde Entwicklung des Verbandes.
Die Deutſche Radfahrer=Union hielt in Breslau ihre Jahres=
verſammlung
ab. Die Berichte ließen die gute und geſunde Ent=
wicklung
erkennen, und mit einem kleinen Vermögen von 1524,
RM. geht der Verband in ſein 13. Geſchäftsjahr. Die Schwierig=
keiten
im Bahnrennſport konnten überbrückt werden, und auch
die Zuſammenarbeit mit anderen Organiſationen hat ſich gut be=
währt
. Leider war mit dem Bund deutſcher Radfahrer
keine Einigung zu erzielen. Von den bedeutenderen Veranſtal=
tungen
1932 wurde die Einer=Streckenmeiſterſchaft und die nächſte
Reichstagung nach Berlin, die Jugendſtraßen= und die Saalmei=
ſterſchaften
nach Magdeburg, die Vereinsmeiſterſchaft nach Bre=
men
, der Reichswandertag nach Hannover und die Mannſchafts=
meiſterſchaft
nach Köln vergeben.
An Stelle des ſchwer erkrankten 1. Vorſitzenden Retzlaff=
Eiſenach, der zum Ehrenvorſitzenden ernannt wurde, übernahm
Hübner=Berlin den Poſten als Vorſitzender.

Der Radſpork.
Intereſſante Ergebniſſe wurden am Wochenende auf den ve
ſchiedenen Winterbahnen erzielt. In der Halle Münſterla
kamen im 100 Km.=Mannſchaftsrennen Bernhardt=Sche
die kurz vor Schluß bei einem geſchickten Vorſtoß das geſamte F‟
überrundeten, in 2:22:53:3 zu einem überraſchenden Sieg ü
Funda=Gilgen, Rieger=Tietz und Preuß=Reſiger.
In der Rheinlandhalle in Köln ſtanden ſich die Amate
von Dortmund und Köln gegenüber. Durch Disqualifizier:
des Siegers im Punktefahren kamen die Kölner um den v
dienten Sieg. Sie mußten ſich mit 35 gegen 35 Punkten n
einem Unentſchieden begnügen.
Im Ausland holte ſich in Brüſſel Piet van Kempen=V
mit 92,450 Km. ein 2=Stunden=Mannſchaftsrennen.
Am Sonntag kamen in der Dortmunder Weſtfalenhalle An
teurfliegerrennen zum Austrag. Im Geſamtergebnis ſiegte We
meiſter Harder=Dänemark vor Ungetüm und Daſch.

Gaufige enteoltang ues beau
Daftfpottg.

Tagung des Lufffahrt=Verbandes.

Der Deutſche Luftfahrt=Verband hielt in Berlin ume
ſeines erſten Vorſitzenden, Staatsminiſter a. A. Dom
Vorſtandsſitzung ab, an der ſich mit Oberbürgermeif
Duisburg faſt alle Vorſtandsmitglieder und die Vie
Landesgruppen des Verbandes beteiligten.
Die Vorſtandsſitzung war einberufen worden zur
der Maßnahmen, die ſich aus der veränderten Wirtſch.0
der daraus folgenden angeſpannten Finanzlage des,
und ſeiner Zentralorganiſation, des Deutſchen Luftfahs,
ergeben haben. Es wurden weitgehende Sparmaßna=
migt
, die ſich aber vorwiegend auf die Verwaltung be
rend die praktiſche Förderung des Luftſportes möglickh
bleiben ſoll. Der Deutſche Luftfahrtverband erhofft
es gelingt, trotz der Schwere der Zeit ſeine Hauptau/
derung despraktiſchen Luftſportes, auch
erfüllen zu können.
Die Vorſtandsſitzung beſchloß weiterhin, die S.
Unfallverſicherung im Intereſſe aller Ausfür
in Zukunft als Pflichtverſicherung fortzuführen. 2
möglich, ſollen im nächſten Jahre Mittel bereitgeſtellttn
die Verſicherung zu verbilligen. Aus den Berichten,
ausſchüſſe für Segelflug, Freiballon= und Motorflu/
daß es im Deutſchen Luftfahrt=Verband ſowie in den
pen und Vereinen nur vorwärts gegangen iſt. Es do
das Jahr 1931 ein Zuwachs von etwa 300
Segel= und Gleitflugzeugen ergeben. Es
darauf hingewieſen werden, daß ſich der Segelff
park im DOV., der die Zahl von 1000 weit übere
nicht nur quantitativ, ſondern auch vor allem qualittt
hat. Von der Einführung des Schleppſtarts durc
Flugzeug wird ein weiterer gewaltiger Aufſchwung
flugbewegung erwartet. Die Zahl neuer Uebungsge=i
ſehr gut ausgeſtatteter Heime für die Segelfliegerzuu
in raſchem Anwachſen. Auch für den Freiballon= undd
ſport, die von der Wirtſchaftslage noch viel abhäncigen
eine gute Vorwärtsentwickelung feſtgeſtellt werden!
erwähnt ſei der Bau des Freiballons Deutſchlan,
DLV. für die Teilnahme an der Gordon=Bennett=Fc.
hat und eigens zu dieſem Zwecke erbauen ließ. Dieſer
der in dieſem Jahre abgeſagt wurde, ſoll im Jahrr=
geholt
und vielleicht anſtatt in den Vereinigten Staoe
Europa ausgetragen werden.
Nach Abſchluß des Vertrages mit der
Turnerſchaft über ein Zuſammengehen der b.d
Verbände auf flugſportlichem Gebiet, ſind Verhandluug
Deutſchen Jugendkraft angeknüpft worden.
gliedern wurde die nunmehr fertiggeſtellte DLV.= vorgelegt. Ferner konnte über den guten Erfagl
ſchen Zuverläſſigkeitsfluges 1931 Bericht erſtattet
großem Beifall wurde die ſich ſehr günſtig entwicke
dung zwiſchen ADAC. und DLV. aufgenommen.
Angeſichts der ſchwierigen und unſicheren Ar
wurde von der Abhaltung des Deutſchen Luftfahrerta
ſtand genommen. Man beſchloß, dafür eine Vorſtan2=
Berlin einzuberufen.

Amerika marſchierk.

In einem Jahre 144 neue Rekorchl

Die Amateur=Athletic=Union in U. S. A. kann
gelaufenen Geſchäftsjahr, ſoweit es die ſportlichen Li
geht, recht zufrieden ſein. Die A. A. U. iſt die .‟f
niſche Sportbehörde. Sie verwaltet nicht nur Sch,
Leichtathletik, ſondern auch Boxen und weitere einſch ſt
arten und Spiele. Nach deutſchem Maßſtab
ſie mit dem Deutſchen Reichsausſchuß für Leibesübm
gleichen, doch mit dem Unterſchied, daß ſie über
Machtbefugniſſe verfügt, als jener. Nach Schluß der
lagen der A. A. U. nicht weniger als 144 neue Rekli
erkennung vor. Allen voran ſtehen, wie überall am
Welt, die Frauen, mit 75 Rekorden gegenüber 1
Männer. Hierbei entfallen 93 Rekorde auf die Leichhd
51 auf den Schwimmſport. Nun hat es aber mit den
ſchen Rekorden ſeine eigene Bewandtnis, denn dies
von Rekorden iſt nur dadurch zu erklären, daß einm i
leiſtungen in der Halle und im Freien, ferner die
und Senioren, weiterhin aber auch Rekorde über bul
kannte Strecken regiſtriert werden. Entſteht dadu-
Verwäſſerung der Rekordliſte, ſo iſt andererſeits der
von der Hand zu weiſen, daß die reichhaltige Rekordn
tigen Anreiz gibt, neue Höchſtleiſtungen zu ſchafferz
Zweck erfüllt iſt. Den erſten Platz unter den Rekordl!u
die junge Wunderſchwimmerin Helene Madiſomid
bei Waſhington ein. Sie hält nicht weniger als 27 n
darunter 16 Weltrekorde im Kraulſchwimmen. Dieſe
bisher auf der ganzen Welt einzigartig, und man kau
ſagen, daß Miß Madiſon ein wirkliches Weltwunk
40 Yards bis zur engliſchen Meile iſt die Amerika
die ſchnellſte Schwimmerin rund auf dem Erdball.
der Leichtathletik tauchen immer wieder neue Namenu!
nichtamerikaniſchen Teilnehmer an den Olympiſchen
in Los Angeles werden mit ernſten Gegnern zuſau
von denen ſie bisher nur wenig gehört haben
Nachſtehend laſſen wir eine Aufſtellung der wick=
jährigen
amerikaniſchen Rekorde folgen, deren Betrau!
ders im Hinblick auf die im nächſten Jahre in Los 2
findenden Olympiſchen Spiele lohnend iſt;
Leichtathletik, Männer 100 Yards: 944
Meier=Lowa, 24,5 in Lincoln; 440 Yards; 474 SE
man=Stanford, 16,5 Los Angeles; 120 Yards Hürdern
Beard=New York, 4.7. Lincoln; Zehnkampf: 8166,0
Mortenſen Los Angeles, 4.7. Lincoln; 4X110 Yara=
Sek. Southern California Univerſity (Los Angeles),
4X440 Yards: 3,12,6 Stanford Univerſity, 8.5.
Junioren: 100 Yards: 9,6 Jack Burnett=Miſſiſſie.
coln: 220 Yards: 21,3 Jack Burnett, 3.7, Lincoln=
4:19,7 Frank Lydic=Kearney, 3.7. Lincoln; 220 Dau=
23,8 Oliver=Ohio, 3.7. Lincoln; 440 Yards Hürden
Michigan, 3.7 Lincoln; Stabhoch: 4,11 Don Zimmell.
3.7. Lincoln; Weitſprung: 7,53 Meter J. W. Brootss
Lincoln. Frauen: 80 Meter: 9.9. Stella Wal!
5.7. Cleveland: 80 Meter Hürden: 12 Sek. M. Diorl
25.7. Jerſey City; Hochſprung: 1,57 Meter J. Shlt.
phia, 25. 7. Jerſey City; Ballweitwurf: 90,21 Meter 4
Dallas, 25. 7. Jerſey City.
Schwimmen, Männer: 220 Yards Bruſt: .*
Spence=New York, 2. 4. Chicago; 200 Meter Bruf!
Spence, 2. 4. Chicago. Frauen: Kraul 100 2
Helene Madiſon=Seattle, 20. 4. Boſton; 100 Meter 13
20. 4. Boſton; 220 Yards: 2:34,8 Madiſon, 15.5 S

Meter und 440 Yards: 5:31 Madiſon, 3. 2. Seattie
7:12 Madiſon, 25. 4. Detroit; 300 Yards: 3:58 2
San Franzisko; 500 Yards: 6:43,2 Madiſon, 12. 9. S‟
1000 Yards: 13:28,8 Madiſon 17. 7. New York.
23:17,2 Madiſon, 15. 7. New York; 4X50 Meter Se
Waſhington AC. 10.3. Seattle. Rücken: 200. 2
Mac Sheehy=Maſſachuchettes, 2. 8. Newport; 290. *
Mac Sheehy, 2.8. Newport. Bruſt: 220 M0kl
Rawles=Hollywood, 10. 7. New York.

Beim Bundesvorſtand des BDR. iſt der Aulte
den Kölner Radſportführer Stevens während der ?e
ihn ſchwebenden Verfahrens von ſeinem Poſtiel."
des KDR u entheben.

[ ][  ][ ]

nxita erſinnk immer neue Werbemitkel für die Olympiade 1932.

3. November 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 325 Seite 7.

lgeles ruft! Die Olympiſchen Spiele, die heute im
udes allgemeinen Intereſſes ſtehen und die trotz Welt=
fühleil
hak siſe ſchließlich doch die Beſten der Nationen im Kampf
Ehrn, warfen ihre Schatten auf die nunmehr beendete
ſtmck=Saiſon auch ſchon in Europa. Eines ſteht zweifellos
ſuc9h s Angeles wird Europa nur durch ſeine Beſten ver=
4nmar eine kleine Ausleſe werden die europäiſchen Na=
uden
Ozean ſenden können. War Amſterdam ein Sam=
r
Beſten aller europäiſchen Länder, ſo wird Los An=
e
Beſten Europas zu ſehen bekommen. Und auch dieſe
Sigarde wird gegen die Vertreter Amerikas einen
ſand haben. Prophezeiungen und Abwägungen der
i lange Sicht haben natürlich einen nur bedingten
akemnen Stärken und Schwächen der Amerikaner, aber
ingt doch alles davon ab, in welcher Form die euro=
Rdidaten drüben antreten.
9 Leiſtungen der europäiſchen Athleten in den Haupt=
En d. h. den Konkurrenzen, die in Los Angeles am
ſtritten ſein werden, kann man mancherlei entnehmen.
* Finnland heute ganz allgemein die ſtärkſte Na=
wu
darſtellt, ſeine Hegemonie,= einſt die Langſtrecken, auch
Aomkurrenzen ausgedehnt hat. Zweitens ſieht man daß
rd mit ſeiner Breitenarbeit auf dem richtigen Wege
Wall en Konkurrenzen findet man deutſche Leichtathleten
eymagender Stelle. Schweden rangiert in weitem Ab=
Hitzter Stelle, klar vor Ungarn. England, Frankreich und

gie Kalifornierinnen bei einer Werbeveranſtaltung für die Olympiade 1932.
ſde Jahr trägt in Amerika ganz allgemein keine Jahreszahl, ſondern heißt kurzweg:
biſche Jahr. Ueberall finden große Werbeveranſtaltungen ſtatt, denn Amerika ver=
ſoni
der Olympiade nicht nur hervorragende Sportleiſtungen, ſondern auch ein gutes
Geſchäft.

Im

Oben links: Paris macht Verſuche mit Gummiteppichen als Straßenpflaſter. Oben rechts:
In der Londoner Vorſtadt Iſlington werden Eiſenplatten als Pflaſter gelegt. Unten links:
In Berlin preßt eine Rieſenwalze ein Waffelmuſter in den Aſphalt. Unten rechts: In einer
Londoner Straße werden Holzpflöcke mit Gummiauflage verwandt. In allen Großſtädten bildet
der Aſphalt bei regneriſchem Wetter wegen ſeiner Glätte eine ſchwere Gefahr für alle Autos.
Ueberall verſucht man, durch Verwendung von neuen Materialien oder durch Aufrauhung des
Aſphalts dieſe Gefahr herabzuſetzen. Die deutſchen Städte in ihrer Armut ſind allerdings nicht
in der Lage, koſtſpielige Verſuche zu unternehmen, ſondern müſſen ſich darauf beſchränken, die
beſtehenden Straßen durch Neuwalzen zu verbeſſern.

ückblick auf die Leichtathletik=Saiſon.

unswert iſt, daß in dieſen Hauptwettbewerben in der
Ue ſeine neuen Weltrekorde aufgeſtellt worden ſind. Der
Ladoumegue richtete ſich auf die Verbeſſerung von
ſer andere Strecken; im 1500=Meter=Lauf blieb er als
ſſter rund drei Sekunden über ſeinen eigenen Rekord.
an en Sföſtedt gelang es im 110=Meter=Hürdenlauf mit
Bvo 14,4 den Weltrekord des Schweden Wennſtröm
ku erreichen. Die Bemühungen des Tſchechen Douda,
turd von Hirſchfeld im Kugelſtoßen zu übertreffen, ſchei=
94 Um 0,5 Zentimeter blieb er Hinter Hirſchfeld zurück.
0 rnehr als Worte, wir laſſen daher anſchließend eine
er beſten Leiſtungen des Jahres in den in Frage kom=
Wettbewerben folgen:

9 Meter:
Eſchland
ſch land
Sturſchland
Schiand
uo
MM lowakei
De utſchl.
Ktſchland
tollien
ngdtrn
Grolland
Meter:
mclland
ſtſchland

10,5
10,6
10,6
10,6
10,6
10,6

48

48,2
48,4
48,4
48,8

200 Meter:
21.4 Sek.
10,4 Sek. Jonath=Deutſchland
10,4 Borchmeyer=Deutſchl.
10,4 Geerling=Deutſchland 21,6
10,4 Körnig=Deutſchland 21,6
Engel=Tſchechoſlowakei 21,6
Maregatti=Italien 21,6
21.,8
Vogel=Schweiz
21,8
Toetti=Italien
21,8
Vent=Deutſchland
21,8
10,6 Reid=England
Eldracher=Deutſchland 21,9
10,6 Neumann=Deutſchland 21,9
800 Meter:
Sek. Dr. Peltzer=Deutſchl. 1:53,2Min.

Uchlaand 48,8
reich
or wegen 49
derutſchland 49
er tſchl. 49
larnd 49
u nland 49
Meter:
Aung
u5

inmland
Veutſchl.
100 Meter:

Tavernari=Italien 1:53,2
1:53,4
Baccali=Italien
1:53,4
Barſi=Ungarn
Danz=Deutſchland 1:53,5
1:53,8
ſtſchland 48,8 Larva=Finnland
Lefeber=Deutſchland 1:54
Johannſen=Norwegen 1:54,1
Hampſon=England 1:54,2
Keller=Frankreich 1:54,2
1:54,2
Björk=Schweden
1:54,2
Kraft=Schweden
5000 Meter:
Grankr. 3:53,6 Min. Lehtinen=Finnland 14:31,7Min.
3:53,6 Iſo Hollo=Finnland 14:36,3
und 3:54,6 Virtanen=Finnland 14:40,8
3:55,5 Nurmi=Finnland 14:47,6
Nand 3:55,5 Syring=Deutſchland 14:49,6
Salminen=Finnland 14:53,3
3:55,8
Schaumburg=Dtſchl. 14:54,6
3:56,6
and 3:57,5 Evenſon=England 14:54,8
Mand 3:57,6 Winfield=England 14:55
Kuſocinſky=Polen 14:55,4
:57,6
110 Meter Hürden:

mlland 30:51,4
MHand 31:26,8
Umnd 31:35,6
chwed. 31:38
31:40,8
land 31:49,2
ſännl. 31:51,3
weden 31:52
iu land 31:56,2
Marnd 31:59,2

und 30 :50,6 Min. Sjöſtedt=Finnland

Lord Burghley=Engl.
Petterſſon=Schweden
Beſchetznik=Deutſchland
Finlay=England
Langmeyer=Oeſterreich
Areskoug=Schweden
Albrechtſen=Norwegen
Wennſtröm=Schweden
Welſcher=Deutſchland
Facelli=Italien

14.4 Sek.
148
14,8.
14,8
14,9
14,9
14.9
1
15

400 Meter Hürden:
53,8 Sek.
Facelli=Italien
Areskoug=Schweden 54

Lord Burghley=Engl. 54
54,3
Wilén=Schweden
Petterſſon=Schweden 54,4
Hauge=Norwegen
54,7
Mattila=Finnland 54,9
Albrechtſen=Norwegen .55

Hochſprung:
Halvorſen=Norwegen 1,95 Mtr.
Dahlmann=Finnland 1,94
Philippon=Frankreich 1,93
Reinikka=Finnland 1,92
Adolſſon=Schweden 1,91
Gate=Schweden
1,91
Bornhöft=Deutſchland 1,91
Haag=Deutſchland
1,91

Weitſprung:
Mölle=Deutſchland
Biebach=Deutſchland
Köchermann=Deutſchl.
Balohg=Ungarn
Svenſſon=Schweden .
Anglim=Irland
Peeters=Holland
de Boer=Holland
Speerwerfen:
Sule=Eſtland
M. Järvinen=Finnland 69,43
Nummi=Finnland 66,80
Liettu=Finnland

Lundquiſt=Schweden 66.13
Sippala=Finnland
Steingroß=Deutſchland 65,04
Sunde=Norwegen
Mäſer=Deutſchland 64,86
Ihanamäki=Finnland 64,30
Möller=Dänemark
Kugelſtoßen:
Daranyi=Ungarn
Uebler=Deutſchland 15,29
Wahlſtedt=Finnland 15,28
Dimze=Lettland
Duhour=Frankreich 15.15
Sievert=Deutſchland 15,12

Stabhochſprung:
7.47 Mtr. Lindblad=Schweden 4ſ3 Mtr.

7.45
7.44
7.41
7.38
7.35
7.35
,32

Wegner=Deutſchland 4,12
Ramadier=Frankreich 4,07
4,03
Lindroth=Finnland
Koreis=Tſchechoſlowakei 4,01
4,00
Anderſſon=Schweden
Crépin=Frankreich
3,93
Vintouſky=Frankreich 3,93
Diskuswerfen:
48,83 Mtr.
Winter=Frankreich 48,80
48,73
Noel=Frankreich
Madaracz=Ungarn 48,59
48,46
Kivi=Finnland
Marvalitz=Ungarn 48,03
47.99
Donogan=Ungarn
Hoffmeiſter=Deutſchl. 47,26
Stenerud=Norwegen 46,57
Karlſſon=Schweden 46,46
Askildt=Norwegen 46,42
64,05 Mannerfeldt=Schwed. 46,26
Weimann=Deutſchland 63,95 Hirſchfeld=Deutſchland 46,00

Svenſſon=Schweden
E. Järvinen=Finnland
Küttis=Eſtland
Mäkinen=Finnland
Bacſalmaſi=Ungarn

Penttilä=Finnland 69,80 Mtr. Remecz=Ungarn
69,54
66,54
65,96
64,88
Hammerwerfen:
Douda=Tſchechoſlow. 16,04 Mtr. O’Callaghan=Irland 56.
Hirſchfeld=Deutſchland 15,87 Pörhölä=Finnland 53
52,
Dzewas=Deutſchland 15,65 Sköld=Schweden
51,
K. Jarvinen=Finnland 15,55 Janſſon=Schweden
50,
15,43 Erikſſon=Finnland
Lingnau=Deutſchland 15.30 Koutanen=Finnland. 50,
Malmbrandt=Schwed. 49,
Steherud=Norwegen 49
15.19
48,
Lind=Schweden
48
Smith=England
indquiſt=Schweden 48,
Schneider=Deutſchland 15,11 Siltanen=Finnland 47
Dreiſprung:
15,13 Mtr. Vinter=Finnland
14
14,90 Bajaſaari=Finnland 14,65
14,88
Tuulos=Finnland
14,75
Haugland=Norwegen 14
14,74

08 Mtr.
77

66 Mtr.
14,64
60

Gerichke um Nurmi.
Zweifel an ſeiner Amateur=Eigenſchaft?
Nach Meldung einer großen franzöſiſchen Sportzeitung hat ſich
der Finniſche Athletik=Verband auf Grund ſchwerwiegender An=
würfe
gegen die Amateur=Eigenſchaft des finniſchen Wunder=
läufers
Paovo Nurmi veranlaßt geſehen, ſich eingehender mit der
Finanzierung der zahlreichen Sportreiſen Nurmis zu befaſſen.
Dem Weltrekordmann wurde nachgeſagt, daß er ſeit Jahren Gel=
der
vom finniſchen Staate beziehe, um in propagandiſtiſchem Sinne
Sportreiſen in aller Welt zu unternehmen, daß er ſeit Jahren
eine Scheinſtellung als Lehrer einnehme, ohne daß er die zu dieſem
Berufe erforderlichen Sualifikationen habe, und daß ihn ſeine vie=
len
Reiſen gar nicht zur Ausübung ſeines eigentlichen Berufes
Nurmi iſt Automechaniker kommen ließe. Der finniſche Ver=
band
ſoll ſich mit der Anfrage an die Regierung gewandt haben,
die aber keine Antwort erteilt habe, ſo daß von einer weiteren
Verfolgung Abſtand genommen werden mußte.
Zu dieſen Gerüchten iſt zu bemerken, daß die zahlreichen deut=
ſchen
Veranſtalter, die den Finnen eingeladen hatten, von der
abſoluten Korrektheit des finniſchen Meiſterläufers zu berichten
wußten, und ſeine perſönliche Bedürfnisloſigkeit und Beſcheiden=
heit
iſt nahezu ſprichwörtlich. Daß Nurmi bei den ſehr anſtren=
genden
Reiſen zur Schonung ſeiner Kräfte und ſeiner Form für
bequeme Reiſemöglichkeiten und gute Unterkünfte ſorgt, wird ihm
kein Einſichtiger übelnehmen können, allem Luxus aber iſt er ſehr,
ſehr weit aus dem Wege gegangen. Es iſt richtig, daß Nurmis
Weltrekorde dem Staate Finnland Anſehen in der ganzen Welt
verſchafft haben, und es iſt auch richtig, daß die finniſche Anleihe
in Amerika nach Ausſage des finniſchen Botſchafters in Waſhing=
ton
nur deshalb eine ſo außerordentlich günſtige Aufnahme fand,
weil Nurmi auf ſeiner Amerikareiſe als Prototyp der finniſchen
Nation erſchien, die, wenn ſie ſolche Söhne hervorbringe, auch das
Vertrauen der amerikaniſchen Welt verdiene. Keinesfalls hatte
die finniſche Regierung nötig, Nurmi auf Weltreiſen zu ſchicken,
denn die Nachfragen nach einem Start Nurmis trafen ſo zahlreich
bei ihm ein, daß er nur einen verſchwindenden Bruchteil davon
abſolvieren konnte. Gerade Pariſer Veranſtalter haben ſich immer
mit beſonderem Eifer um Nurmi bemüht, und ſein Erſcheinen

war jedesmal, auch bei den Olympiſchen Spielen in Paris, von
einem großen finanziellen Erfolg wie wohl überall begleitet.
Warum endlich Nurmi, der ſich, als ſeine Reiſen zahlreicher wur=
den
, in ſeiner Heimatſtadt als Autohändler ſelbſtändig machte
und deshalb unabhängig wurde, nicht auch in ſeinem Fache eine
Lehrerſtelle bekleiden ſoll, iſt ebenfalls unerfindlich. In Deutſch=
land
zum Beiſpiel ſind in den Fachſchulen, zahlreiche Lehrkräfte
tätig, die ebenfalls keinerlei pädagogiſche Diplome beſitzen, ohne
daß deshalb ihre Qualifikation beſtritten werden könnte. Selbſt
wenn aber der finniſche Staat Nurmi dieſe Stellung beſorgt haben
würde, ſelbſt wenn er den Meiſterläufer bei Schaffung ſeiner
Selbſtändigkeit unterſtützt haben würde, erfüllte er damit nichts
als ſeine Dankespflicht an ſeinen großen Sohn und der Zweifel
an der Amateur=Eigenſchaft iſt unbegründet. Für die ſportliche
Auffaſſung Paovo Nurmis gibt es zu viel Beweiſe, als daß die
Pariſer Anwürfe ihr in den Augen der Aktiven in aller Welt
Abbruch tun könnten.
Auf der UCJ.=Tagung in Paris ſchilderte der belgiſche
Schiedsrichter Collignon noch einmal eingehend den Einlauf
von Michard und Falk Hanſen bei der Weltmeiſterſchaft in
Kopenhagen. Collignon erklärte, daß ein Irrtum ganz ausge=
ſchloſſen
ſei und daß er auch ſofort den Dänen als Sieger aner=
kannt
habe. Der Vorſtand des Internationlen Radſportverban=
des
ſchloß ſich ſeinen Ausführungen an und ſprach dem Belgier
ſein Vertrauen aus.
Einen neuen Europarekord über 200 Meter Crawl ſtellte die
Holländerin Marie Braun bei ihrem erſten Start als junge
Ehefrau in Amſterdam mit 2:40,8 auf. Sie verbeſſerte damit ihre
eigene Beſtleiſtung aus dem Vorjahre um 1,2 Sekunden.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 23. November.
15.20: Prof. Margarete Bieber: Die Stellung der griechiſchen und
römiſchen Frau.
17.05: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters.
18.40: Dr. Praſch u. S. Graff: Der Autor und ſein Regiſſeur.
19.05: Engliſch.
19.45: Eine Viertelſtunde Lyrik: W. Bukofzer: Oskar Loerke.
20.05: Viertes Montagskonzert des Orcheſter=Vereins. Soliſtin: Elly
Ney (Klavier). Rundfunk=Symphonie=Orcheſter.
22.00: Zeit Wetter Nachrichten, Sport.
22.15: Berlin: Die Bekämpfung des Terrors in Irland, Zeitbericht
von Aktualis.
22.50: Budapeſt: Zigeunermuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Montag, 23. November.
9.35: Dr. Haiek: Anleitung zur Abtaſſung von Schriftſtücken aller
Art
10.10: Schulfunk: Zum 120. Todestage Heinrich von Kleiſts am
21. November.
14.45: Kinderſtunde: Kinderzeitung.
15.40: Dr. Herz: Li=Hung=Chang, der Bismarck der Chinelen.
16.00: Schöne alte Anſingelieder für Weihnachten und Neujahr.
Einführung: Prot. Jöde.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Juſt: Wir muſizieren mit unſichtbaren Partnern.
18.00: Prot. Dr. Lohmeyer: Die Myſtik in den Religionen der
Völker.
18.30: Spaniſch für Anfänger.
19.00: Stunde des Landwirts: Die Maſchine im Winter.
19.30: Dr. Dieſel u. Dr. Wagner: Der Menſch und die Technik.
19.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Hotel Adlon: Unterhaltungsmuſik der Kapelle Emil Rooßz.
20.40: König Richard der Dritte, von William Shakeſpeare.
22.00: Wetter= Tages= und Sportnachrichten.
22.30: Budapeſt: Zigeunermuſik.
23.30: Tanzmuſik der Kapelle Otto Kermbach.
Wekkerbericht.
Das kontinentale Hochdruckgebiet hat ſeine Lage weiterhin
behauptet, ſich ſogar noch weiter weſtlich ausgedehnt und über
Deutſchland Luftdruckanſtieg hervorgerufen. Wenn auch infolge der
Atlantikſtörung etwas wärmere Luft nach dem Feſtland gelangt
iſt, ſo wird durch ſie nur Nebel= und Wolkenbildung hervorgerufen.
Unter dem Einfluß des hohen Drucks dauert aber das trockene
Wetter fort. Auch dürfte ſich der Himmel ſpäterhin wieder auf=
klaren
, wobei nachts leichte Strahlungsfröſte auftreten.
Ausſichten für Montag, den 23. November 1931: Neblig und be=
wölkt
mit Aufheiterung, trocken, leichter Nachtfroſt.
Ausſichten für Dienstag, den 24. November 1931: Noch Fortdauer
der Hochdruckwetterlage.
Hauptichriſtiettung Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polliik und Wirtſchaft: Radelf Maupe: für Feuiſſeten, Relc mm
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streele; für Sport: Karl Böhranzi
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; ſi
Die Gegenwart Tageeſplegel in Bild und Wort. Dr. Herbert Neite:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuble
Oruck und Verlag. L.C. Wittich ſämtlich in Darmſtad
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.

[ ][  ]

Seite 8 Nr. 325

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Montag, 23. Noveml!

Chilfre Jsis, Postamt C. C.1. / Ernſt

Roman von

Klein

35)

(Nachdruck verboten).

Randolf Blair ſtieß erbarmungslos zu. Das kann ich auf
keinen Fall verhindern. Die Ermordung Salas wird heute oder
morgen in den Zeitungen ſtehen, ebenſo die Einbruchsgeſchichte,
und zweifellos wird Ihr Name darin verwickelt werden, Miß
Brooks. Sie ſetzen ſich ſogar der Gefahr aus, daß ich Sie ver=
haften
laſſen muß. Ich bedauere, Ihnen ſagen zu müſſen, daß
ich Sie für eine Komplicin des Einbrechers halte, der uns vor=
läufig
entkommen iſt. Sie haben ſich unter falſchem Vorwano
ins Haus geſchlichen; Sie haben ſich unter falſchem Namen
wieder daraus entfernt.
Sie hat noch viel Schlimmeres getan, Blair, miſchte ſich
Crayton mit mühſam zurückgehaltenem Lachen ein, denken Sie
ſich ſie hat ſogar dieſe beiden Säulen meines Haushaltes,
den Butler Adams und die ehrſame Jungfer Polly Crofts, an=
geſtiftet
, die Unwahrheit zu ſagen. Es war gewiß ſchon ſchwer,
mich auf den Pfad des Verbrechens zu bringen. Aber Adams!
Ich glaubte, die Welt ſtürzte ein, als er mir ſein Verbrechen
geſtand! Man denke, Goofrey Harmſton Adams, der ſchon unter
meinem hochgeborenen Herrn Vater gedient hat, lügt der all=
mächtigen
Polizei den Buckel voll. Polly Crofts ſpielt Komödie!
Sie iſt Katholikin und hat bereits drei Meſſekerzen geſtiftet, um
den Himmel wieder mit ſich auszuſöhnen alles wegen Miß
Lilian Brooks da .
Blair hörte dieſen Heiterkeitserguß Seiner Lordſchaft mit
ſteinernem Geſicht an. Ich verſtehe nicht, ſagte er endlich.
Crayton explodierte. Natürlich verſtehen Sie nicht, Blair,
ſchrie er vor Lachen. Mühſam erhob er ſich, wankte in höchſt
unlordhafter Haltung auf Blair zu und flüſterte unter mancher=
lei
Gleichgewichtsſchwierigkeiten dieſem etwas ins Ohr.
Blair verzog keine Miene. Dann verſtehe ich die Geſchichte
erſt recht nicht, ſagte er nach etwas längerer Pauſe, den Blick
auf Lilian geheftet.
Eben deshalb wollen ja Miß Lilian und ich Sie er=
leuchten
! ſagte Crayton.
Wayne, bitte, Sie bleiben hier! wandte ſich Blair zum
Zentralinſpektor, Caylor, Sie können mit Pedro draußen warten,
bis ich Sie rufe!
Die beiden Polizeibeamten blieben alſo mit Lord Crayton
und ſeinem Schützling allein. Ich bin bereit, zu hören, was
Sie mir zu ſagen haben, Miß Brooks! forderte Blair das

Mädchen auf. Und wenn ich Ihnen einen Rat geben darf,
ſprechen Sie ſo rückhaltslos wie möglich. Sie dürfen nicht ver=
geſſen
, daß es ſich in allererſter Linie nicht um Ihre Privat=
angelegenheit
handelt, ſondern darum, daß wir einen Mörder
zu finden haben!
Lilian ſtand noch einen Moment unentſchloſſen da. Trotz
kämpfte in ihr mit der Furcht, ihr Geheimnis allzuſehr preis=
zugeben
, und nicht zum wenigſten wurmte es ſie, daß ſie nicht
aus eigener Kraft ihre Aufgabe hatte löſen können. Aber
ſchließlich Crayton hatte recht. Sie ſahen ſich beide vor einer
Mauer, über die ſie nicht mehr hinüberkonnten. Endlich ſprach
ſie, zuerſt langſam, ungewiß, dann fließender, freier:
Ich bin es, auf deren Veranlaſſung Lord Crayton dieſe
Kreuzfahrt im Mittelmeer veranſtaltet hat. Ich wollte in Salas
Nähe gelangen, weil ich gewiſſe Briefe, die ſich in ſeinem Beſitz
befinden, zurückbekommen mußte.
Verzeihen Sie die Frage, unterbrach ſie Blair, aber ſie
iſt ſo notwendig, daß wir ſie von vornherein klären müſſen.
Waren es Briefe, die Sie geſchrieben haben?"
Zwiſchen Lilian und Crayton zuckte ein Blick hin und
her. Frage und Antwort. Nur heraus mit der Wahrheit!
fagte er und bemühte ſich ſichtlich, wieder die erhabene Haltung
anzunehmen, die von jeher der Stolz aller Craytons war und
die er, von der Situation fortgeriſſen, unverzeihlicherweiſe ver=
gegeſſen
hatte. Es iſt jetzt nicht mehr möglich, um den Buſch
herumzukriechen. Wenn Sie es wiſſen wollen, Blair, ſie hat die
Briefe nicht geſchrieben.
Wer?
Achſelzucken des Lords. Das zu beantworten, bin ich leider
nicht in der Lage. Das hängt von Miß Brooks ab!"
Und ich darf nicht darüber ſprechen! beharrte Lilian. Ich
kann nur ſagen, daß ich die Briefe nicht geſchrieben habe!"
Das iſt ſehr bedauerlich, denn wir müſſen in dieſem
Briefſchreiber oder der Schreiberin, wenn nicht den Mörder, ſo
doch vielleicht den Anſtifter zu der Tat ſuchen.
Ausgeſchloſſen! proteſtierte Lilian mehr als heftig. Hätte
ich den Namen des Briefſchreibers nennen wollen, ſo hätte man
ja die ganze Fahrt nicht zu arrangieren brauchen. Ich wollte
aber unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit und der Polizei han=
deln
! ſpritzte ſie mit ihrem ſpitzbübiſchſten Lächeln hinein.

Alſo bat ich Lord Crayton, eine kleine Geſellſchaftz
Jacht zu laden, vor allen Dingen Sala ſelbſt. Efſ,
Plan hatte ich nicht. Meine ganze Idee war, hergu=
men
, ob Sala die Briefe mit ſich führte, oder ob g
irgendwo aufbewahrte. Das iſt mir leider nicht gelun
ich habe während der kurzen Zeit der Ueberfahrt in
gebracht, daß noch jemand anderes dasſelbe Ziel be=
ich
. Eine Frau! Und jetzt erzählte ſie rückhaltlos
ſie von dem Moment an erlebt hatte, da ſie die gehn
Stimme der Frau in Salas Kabine erlauſchte, bi
Augenblick, da ſie im Garten des Hotels Transatyl=
Biskra den Schuß vernahm und an die Stelle ſtürzte
tot am Boden zu finden.
Sie haben die Stimme der Frau nicht wiederermlt
Nein, ſo ſehr ich mir auch Mühe gab, nicht
Garten. Ich habe nachher, wie wir von dem
Gendarmerikapitän vernommen wurden, genau auf
men geachtet. Auf den Tonfall, auf die Höhe
Es iſt ſchon möglich, daß Sie die Stimme do
kannten. Eine Stimme in heftiger Erregung und
ja die Frau augenſcheinlich beide Male klingt nat
anders als eine Stimme, die vollkommen beherrſcht Fit
Blair zu. Der Steward Stefano Sorino hörte gle=
Schuß, kam herzu, riß Ihnen den Revolver aus
ſprang über die Mauer und verduftete, um den Win
ſich zu lenken?
Ja, Herr Superintendent, Stefano Sorino iſtt
leman! ſagte Lilian glühend vor Stolz. Er hot
holfen, obwohl er dem erſten Anſchein nach mich für
derin halten mußte.
Haben Sie ihn ſpäter wiedergeſehen und geſpr=d
Auch darüber gab ſie ausführlich Beſcheid. Bl.
beiden anderen Zuhörer lächelten ſtillvergnügt, als
wie ſie Slade hineinlegte, indem ſie ihn als Sin
Mechaniker bezeichnete.
Stefano . . ." Sie wurde dunkelrot, und Wa
ganz laut, ... ich wollte ſagen, Mr. Sorino hatt
nicht an ſich nehmen können. Sie ſind noch hier im:
Senſation erſten Ranges. Wo ſind ſie? ſchriü
Männer gleichzeitig.
Lilian antwortete nicht, ſprang in die Halle him
beinahe Pedro und Taylor über den Haufen, ſtürzte
hinauf, zur dritten Stufe, griff unter den Teppich
Suchte auf der zweiten, der erſten, der viertem
Ein halblauter Schrei.
Sie ſind nicht da! Sie ſind fort!
(Fortſetzung folgt)

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