Grntagann 1 Hraaa
Sachth
Ne ie
Werteienst
Armſtädte
* Tagblatt
Sezugspreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
Iner
allgem Crſcheinen vom 1. Nobember
2.18 Reichsmart und 22 Pfennig
pgeholt 2.25 Reichsmark, durch d
iſchemark frel Hans. Poſibezugspreis
ſellgeld monatlſich 27s Reichmar
für Aufnahme von Anzeigen an
„d nicht übernommen. Nicht=
nmern infolge höherer Gewalt
ſeher nſcht zur Kürzung d.
*9
n und Abbeſtellungen dur
ſibſndlſchkeit für uns. Poſſcheckonto
3-ontfurt a. M. 1301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iAluffrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Origlnal=Auffätze und eigenen Nachrichten mu mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet
Nummer 324 Sonntag, den 22. November 1931.
194. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſiadt 25 Reichspfs
FinanzAnzelgen 40 Reſchspfg. Rellamezele
reit 2 Reichsmark. Anzelgen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm breite Rellan
eichsmarl.
in Reſchsmark
ſe 300 J
N3
Pr.
Falle höben
4 Dollor — 4.20 Markl.
Gewalt, wie Krſeg, Aufruhr, Sire
erliſcht
Ar
ede Verpflſchtung auf Erfäll
dung
Schadenerſatz. Be
aufträge und L
züiche
Kondrs oder gerſch
K
Beſtreibung ſo
Nabatt weg. Banſtonto Deutſche Banl und
Darm=
ſädier und Natſonalban”.
* Die Woche.
neuen einſchneidenden Maßnahmen.
ugen des Wirkſchaftsbeirakes. — Die Enkſcheidung beim Kanzler. — Wirtſchaftsprogramm auf dem
igswege. — Weikerer Rückgang des Skenererkrages.— Nene Eingriffe zur Sicherung der Haushalte
von Reich, Ländern und Gemeinden. — Mobiliſierung der Umſahſteuer?
wirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſens, deſſen Ge=
Auſchluß des Wirrſchaftsbeikals. ſunderhaltung auch für den Aufbau der öſtlichen Landwirtſchaft
Kanzler-Rede im Rundfunk.
Enſerer Berliner Schriftleitung.
er den Ausſchüſſe des
Wirtſchaftsbei=
dn ſich am Sonntag vormittag noch einmal in
islei zu einer letzten gemeinſamen Sitzung
zuſam=
norauf dann am Montag vormittag um 11
n der Reichskanzlei — eine feine Nuance
ox Tatſache, daß die Eröffnung im Hauſe des
ſeſ ten ſtattfand — die offizielle Schluß=
Wirtſchaftsbeirates unter dem Vor=
(ichspräſidenten erfolgt.
ia=skanzler hat mit ſeinen engeren Mitarbeitern in
egen eine zeitlich ſehr umfangreiche Tätigkeit
ent=
um Samstag gingen die Beratungen noch bis tief
uie hinein, um die Leitſätze vorzubereiten, die
zur Zuſtimmung unterbreitet werden ſollen.
war verſichert worden, daß in einzelnen
ſine ziemlich weitgehende
Ueberein=
ſerzielt worden ſei. Tatſächlich aber dürften vie
wiel Poſitives nicht enthalten, ſondern ſich, eben
enſätze unüberwindlich waren, mit all=
Empfehlungen begnügen:
Maßnahmen zur Milderung der Kriſe, Senkung
ionskoſten und Preiſe, Verbilligung der
Kredit=
wenn möglich auch Herabſetzung der Mieten,
lauſeliert, daß keines von den Mitgliedern des
ates ſich wehe tut, wenn er ihnen zuſtimmt, die
öir ſo gut wie gar keine Anhaltspunkte dafür hat,
Wege ſie am beſten zum Ziel kommt. Trotzdem
usgeſchloſſen, daß die Gewerkſchaften in einer
Bung gegen eine weitere Herabdrückung der Löhne
ySen.
zmag abend will der Kanzler im Rundfunk
WAielleicht, daß man hier weiteres über ſeine
ſäprt. Jedenfalls will die Regierung mit dem
30 rogramm in der kommenden Woche wirklich
ſimz und ihre Arbeiten ſo weit fördern, daß um
a Sende herum die Notverordnungen endlich
herausgehen können.
Ut haben die Sozialdemokraten ſich wieder einmal
ungemeldet, um nach außen hin den Eindruck zu
ob ſie auch hier mitzureden hätten, obwohl der
er Zurückhaltung, die er den Parteien gegenüber
gt, ihnen die Antwort auf ihre Fragen, ſoweit
terordnung angeſchnitten werden ſollte, ſchuldig
Er ſcheint wieder die Abſicht zu haben, die ein=
Hulmnen bis zum letzten Augenblick geheim zu halten.
raht wohl eine gewiſſe Wahrſcheinlichkeit, daß
eier Gelegenheit wieder neue Eingriffe zur Siche=
Homshalte von Reich, Länder und Gemeinden
un=
änd, weil die Steuereingänge nach wie vor die
en nicht erfüllen. Der Reichsfinanzminiſter will
miniſter der Länder in der kommenden Woche
ſch ſehen, um mit ihnen über die Möglichkeit zu
isweit neue Mittel für die Wohlfahrtsfürſorge
bereitgeſtellt werden können.
Zuſammenhang entſteht wieder die große Frage,
Tung jetzt gezwungen iſt, die letzte Reſerve,
d. die Erhöhung der Umſatzſteuer,
ein=
üllige Gründe ſprechen dagegen, ſchon weil dadurch
Preisſenkung durchkreuzt würde. Aber es wäre
kbar, daß der Reichsfinanzminiſter
nzigen Ausweg ſieht, um das
Gleich=
en Etats noch aufrecht zu erhalten.
tpunkt, den die Reichsregierung für
terung der Umſatzſteuer in Ausſicht
ſatte, der Beginn der
Reparations=
iſſt ja allmählich gekommen.
NA
uswirtſchaftlichen Genoſſenſchaften
eit die Oſthilfe-Nokverordnung.
Aeich nach Erſcheinen der neuen Notverordnung
Ie das Präſidium des Reichsverbandes der
deut=
aftlichen Genoſſenſchaften (Raiffeiſen) in einem
Den Reichskanzler und die übrigen Mitglieder des
wegen den Inhalt dieſer Notverordnung ſchwerſte
Dekk und vor ihrer Durchführung unverzüglich Her=
* Verſtändigung mit den Genoſſenſchaften verlangt
hr ſeitens der dem Reichsverband angeſchloſſenen
Hentralgenoſſenſchaften, ſoweit ſie ſich in das Oſt=
Ecen, zu der Notverordnung eingehend Stellung
n. Dieſe Verhandlungen haben zur einſtimmi=
Sner ausführlichen Entſchließung geführt, die den
wsſtellen bereits übermittelt worden iſt. In die=
* Dird u. a. darauf hingewieſen, daß die Notver=
* durch nichts gerechtfertigten
Un=
ichen Hypothekar= und Perſonalkre=
IId ſie den erſteren in weitgehender Weiſe ſchütze,
2ekſonalkredit und damit die wich=
I9efür die Tätigkeit der landwirt=
Lenoſſenſchaften völlig preis, ſie
Eader Wurzel des Beſtandes des land=
dringender notwendig ſei als je. Im einzelnen weiſt die
Entſchlie=
ßung darauf hin, daß ſchon die Durchführung der in der
Not=
verordnung vorgeſehenen Sicherungsverfahrens den größten
prak=
tiſchen Bedenken begegne. Vor allem müſſe die vorgeſehene
Ent=
ſchuldung auf Grund des § 18 der Notverordnung im Falle der
Durchführung zu einer Kette von Zuſammenbrüchen
zunächſt der unmittelbaren Gläubiger und
da=
mit der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften
führen. Es erſcheine ungerecht und untragbar, die Rechte
der erſten Hypothekengläubiger einſchließlich des Zinsfußes von
etwa 8 Prozent und mehr unberührt zu laſſen, dagegen neben der
Abſchreibung von Kapitalforderungen der übrigen Gläubiger den
Zinsſatz auf 4½ Prozent zurückzuſetzen, ohne daß dieſe Gläubiger
in die Lage verſetzt werden, Kapitalabſchreibung und
Zinsermäßi=
gung ihrerſeits auszugleichen. Die Entſchließung erhebt die
For=
derung, daß in den noch zu erlaſſenden Ergänzungs= und
Ausfüh=
rungsbeſtimmungen die in der Notverordnung fehlende Sicherung
des Perſonalkredits nachgeholt wird. Zum Schluß wird betont,
daß die dem Reichsverband angeſchloſſenen landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchaften wie immer bereit ſeien, an der Sanierung der
Landwirtſchaft tätig mitzuarbeiten.
Ein ſchwerer Schlag.
für den deutſchen Erpork.
England erhöht ſeine Zölle auf Ferkigwaren
um 50 Prozenk.
Ein Teil der neuen engliſchen Einfuhrzölle, zu deren
Er=
hebung das am Freitag in Kraft getretene Antidumping=Geſetz
den Handelsminiſter ermächtigt, iſt bereits bekanntgegeben
wor=
den. Zahlreiche auf den engliſchen Markt gelangende
Fertig=
waren werden von Mittwoch nächſter Woche an mit einem
ein=
heitlichen Einfuhrzoll von 50 Prozent ihres Wertes belegt
wer=
den. Dieſe Maßnahme übertrifft an Umfang der betroffenen
Warengattungen ſorvohl wie an Höhe des Zollſatzes die meiſten
Erwartungen.
Die Liſte der betroffenen Warengattungen enthält 23
Kate=
gorien, und zwar: Töpferwaren, mediziniſche Gefäße, Kacheln,
Glaswaren, Metallmöbel, Meſſerwaren, Werkzeuggeräte,
elek=
triſche Vakuumreiniger, Radioapparate, Schreibmaſchinen, Woll=
und Halbwollgewebe, ſeidene und kunſtſeidene Strümpfe,
Taſchen=
tücher, ganz= und halbleinene Gewebe, Mäntel, Herrenkleider,
Handſchuhe, Papier, Radreifen, Gummiſohlen, Linoleum,
Par=
fümeriewaren und Toilettenartikel. — Die wichtigſte der durch
dieſe Maßnahmen geſchützten engliſchen Induſtrien iſt zweifellos
die der Wolle=Verarbeitung.
Zollfrei bleiben einſtweilen noch Stahl und Eiſen, Holz,
Baumwollgarne, Rohſeide, Chemikalien, Oele, Fette, Leder,
Maſchinen und Waagen.
* Die Reichsregierung hat ſich unmittelbar nach der
Verab=
ſchiedung der Ermächtigung für die Zollerhöhungen durch das
engliſche Parlament durch ihren Londoner Botſchafter die
Ver=
ordnung über die neuen engliſchen Zollſätze zugehen laſſen. Sie iſt
an das Reichswirtſchaftsminiſterium weitergeleitet worden, das
zurzeit eine eingehende Unterſuchung über die vermutliche
Aus=
wirkung der engliſchen Maßnahmen anſtellt. Im Augenblick läßt
ſich allerdings noch nicht erkennen, wie hoch ſich der Schaden
der deutſchen Exportinduſtrie ziffernmäßig belaufen
wird. Es ſteht aber einwandfrei feſt, daß die deutſche
Ein=
fuhr nach England in geradezu unerhörter Weiſe
gedroſſelt wird. Es kommen nicht weniger als 22
Waren=
gruppen in Frage, auf die ein 50prozeitiger Zollzuſchlag gelegt
worden iſt. Man kann wohl ſchon jetzt ſagen, daß die deutſche
Einfuhr nach England dadurch zum allergrößten
Teil in Mitleidenſchaft gezogen worden iſt.
Zu=
nächſt allerdings müſſen wir uns mit der engliſchen Zollerhöhung
abfinden, weil ſie ſich auch gegen die anderen Staaten richtet,
Deutſchland alſo nicht ſchlechter geſtellt wird als dieſe. Das
ge=
naue Studium des engliſchen Zolltarifs wird jedoch zu ergeben
haben, ob die Engländer nicht hauptſächlich die Waren
belaſtet haben, die aus Deutſchland kommen. Ein
flüchtiger Blick in die engliſche Verfügung zeigt, daß auch die
fran=
zöſiſche Einfuhr nach England ſehr empfindlich eingeengt wird
Da in den letzten Wochen und Monaten eine ganze Reihe von
Nationen ihre Zollmauern, in raſchem Tempo merklich erhöht
haben, wird es Aufgabe der Reichsregierung ſein,
ſich ſchleunigſt den veränderten Verhältniſſen
im Intereſſe unſerer Exportinduſtrie
anzupaſ=
ſen. Das Vorgehen Englands dagegen muß
außer=
ordentlich verſtimmen. Wir werden uns zu überlegen
haben, ob wir unter dieſen Umſtänden noch weiterhin
engliſche Kohlen in den bisherigen Mengen nach
Deutſchland hereinlaſſen können, da wir
gegenwär=
tig ſchon auf den Halden an der Ruhr einen Vorrat von 11
Mil=
lionen Tonnen Kohlen haben. Wir können alſo mit den gleichen
Argumenten arbeiten, die die Engländer ins Feld führen.
Außer=
dem dürfte jetzt endlich der Zeitpunkt gekommen
ſein, durch eine Aenderung der Eiſenbahntarife
unſere Wirtſchaft ſo zu entlaſten, daß ſie den
auslän=
diſchen Waren in Deutſchland wirkungsvoller Konkurrenz machen
kann. Wir möchten annehmen, daß im Wirtſchaftsbreirat auch
über dieſes Problem ſehr eingebend und mit poſitivem Erfolg
ver=
handelt worden iſt.
Die heſſiſchen Landtagswahlen vom 15. November ſtehen
noch immer im Vordergrund der politiſchen Erörterung, und
das iſt durchaus verſtändlich und berechtigt, da dieſes
Wahl=
ergebnis in der Tat in mehr wie einer Beziehung
außerordent=
lich intereſſant iſt. Die konfeſſionelle Zuſammenſetzung der
heſſi=
ſchen Bevölkerung entſpricht ungefähr dem Reichsdurchſchnitt,
und ſo liegt es nahe, von den kleinen und daher überſichtlicheren
Verhältniſſen des Heſſenlandes auf die politiſche Entwicklung im
Reich zu ſchließen, insbeſondere ſoweit es das Zentrum und ſein
Verhältnis zum Nationalſozialismus angeht. Man ſollte aber
die Betrachtungen nicht auf dieſe eine Frage beſchränken,
ſon=
dern man ſollte ſich mit den ſehr ernſten Perſpektiven befaſſen,
die ſich bei nüchterner Prüfung dieſes Wahlergebniſſes vom 15.
November 1931 ergeben. Der Nationalſozialismus hat in
ſtür=
miſchem Anlauf einen ganz gewaltigen Erfolg erzielt. Die
Partei, die bei den 27er Wahlen in Heſſen noch nicht einmal
eine eigene Liſte aufzuſtellen in der Lage war, konnte bereits
bei den Reichstagswahlen 1930 annähernd 140 000 Stimmen au
ſich vereinigen, und konnte dieſe Zahl jetzt im November 1931
wiederum reichlich verdoppeln. Es erübrigt ſich, in dieſen
Zu=
ſammenhang nochmals die Gründe dieſes gewaltigen Erfolges
im einzelnen zu erörtern. Aber eine Tatſache muß feſtgeſtellt
werden, mag man auch ſonſt zur nationalſozialiſtiſchen
Be=
wegung ſtehen wie man will: das große Ziel der
nationalſozia=
liſtiſchen Bewegung, der Einbruch in die ſogenannte
marxiſtiſche Front, iſt auch bei der Heſſenwahl vom 15.
November nicht erreicht worden. Da gerade über dieſe Frage
ſchon viel geſprochen worden iſt, wird man eine ſolche
Behaup=
tung mit nüchternen Zahlen beweiſen müſſen. Folgt man der
nationalſozialiſtiſchen Auffaſſung, die in der marxiſtiſchen Front
eine geſchloſſene Gruppe ſieht und darunter die Parteien mit
marxiſtiſchem Programm verſteht, alſo Sozialdemokratie,
Kom=
munismus und die dazwiſchen liegenden Splittergruppen, faßt
man auf der anderen Seite alle nichtmarxiſtiſchen Parteien unter
Einſchluß der Demokraten zuſammen und ſtellt dieſe beiden
großen Gruppen einander gegenüber, ſo ergibt ſich für die
heſſi=
ſchen Landtagswahlen vom Januar 1919 an folgendes Bild:
26. Januar 1919
760 053 Wahlberechtigte, Wahlbeteiligung: 81,2 %.
282 545 Heſſ. Volksp. . .
R. November 1921 62 072
45 785 224 109 800 547 Wahlberechtigte, Wahlbeteiligung: 67 %. K.P.D. . . . . . . 20 849 Demokraten .. 39 140 P.D.
U. S. .... 20 186 D.V.P. ......" 78 185 S.P.D.. ..... 174 213 Deutſchnat. . . . 28 190
215 248 Heſſ.Bauernbd. 80 426 225 941
7. Dezember 1924
846 196 Wahlberechtigte, Wahlbeteiligung: 75,3 %.
K. P.D...
S.P.D. ..
33 689
220 108
253 797
Demokraten ..
D.V.P. ......"
Deutſchnat. . .
Heſſ.Bauernbd.
Nationalſoz. . .
53 301
73 930
43 717
82 74.
8478 262 168
13. November 1927
893 144 Wahlberechtigte, Wahlbeteiligung: 54,5 %.
K.P. D.
S.P.D.
41 280
157 293
198 573
Demokraten
D. V. P. ...."
Deutſchnat. .
Landbund ...
Volksrechtpt.
37 789
51 654
23 998
61 109
24 123 198 673
15. November 1931
955 180 Wahlberechtigte, Wahlbeteiligung: 82,2 %.
S.P.D. ...."
K. P.D. ...."
Komm. Opp.
S.A.P. . ...
168 299
106 775
14 954
8 177
298 205
Radikaldem. . . 4 617
Staatspartei . 10 793
D. V.P. . . . . . . 18 325
Chriſtl.=Soz. . . 16 712
Volksrechtpt. . 1 529
Landvolk ... . . 20 766
10 857
Deutſchnat. . . .
Nationalſoz. . 291 189 374 788
1924
193
Dazu kommen die Wahlergebniſſe, die das für ſich allein
marſchierende Zentrum bei den verſchiedenen Wahlen erzielte:
1919: 108 539 Stimmen
1921: 92 689
100 384 „
85 450
1931: 112 440
Dieſe Ziffern für ſich allein ergeben inſofern noch kein ganz
richtiges Bild, als die durch die verſchiedene Stärke der
Wahl=
beteiligung bedingten Schwankungen noch nicht darin
berück=
ſichtigt ſind. Das Bild wird erſt ganz eindeutig, wenn man noch
dazu feſtſtellt, wie hoch prozentual der Anteil der Parteien oder
Parteigruppen an der jeweils abgegebenen Geſamtſtimmenzahl
war. Es erreichten:
Die übrigen
Die marxiſtiſche Front. Das Zentrum
nichtmarx. Parteien.
1919
36,4 %
46 %
17,6 %
1921
17,4 %
1924
161 %
1927
17,7 %
1931
143 7o
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 22. Novemlik
Es ergibt ſich alſo, daß ſich die beiden großen Gruppen links
und rechts ſeit 1919 mit verhältnismäßig geringen
Verſchiebun=
gen ungefähr die Waage halten, während das Zentrum ſeine
Stellung im großen ganzen unverändert halten konnte. Eine
irgendwie weſentliche Verſchiebung ergibt ſich nur, wenn man
die Wahlziffern vom Jahr 1919 mit denen von 1931 vergleicht, die
ungefähr eine Umkehr des Stärkeverhältniſſes ergeben. Dazu
wäre allerdings zu ſagen, daß 1919 bekanntlich ein großer Teil
der Bauernſchaft und auch des Bürgertums ſozialdemokratiſch
gewählt hat, um ſich dann ſchon bei den nächſten Wahlen wieder
den bürgerlichen Parteien zuzuwenden. Auf der anderen Seite
kann man wohl auch nicht ohne Einſchränkung die
viereinhalb=
tauſend Stimmen der Radikaldemokraten bei den diesmaligen
Wahlen der „antimarxiſtiſchen Front” zurechnen. Berückſichtigt
man nun ſchließlich noch, daß die Zahl der Wahlberechtigten in
Heſſen von 760 053 im Jahre 1919 auf 955 180 im Jahre 1931
geſtiegen iſt, ſo ergibt ſich ein ganz klares Bild. Die ſogenannte
marxiſtiſche Front hat ſeit 1919 ihren Stand durchaus gehalten.
Ihre Stimmenzahl von 1931 überſteigt die Rekordziffer von 1919
ſogar noch um über 15 000. Ebenſo haben die nicht=marxiſtiſchen
Parteien ihren Beſtand ungefähr erhalten, nur bei den jetzigen
Wahlen haben es offenbar die Nationalſozialiſten verſtanden,
einen erheblichen Teil der Jung=Wähler für ſich zu gewinnen
ſo daß ſich dadurch eine Verſchiebung von rund 70 000 Stimmen,
prozentual ausgedrückt von rund 6 Prozent, zugunſten der
nicht=
marxiſtiſchen Parteien ergibt. Das iſt für das Kräfteverhältnis
im neu gewählten Landtag natürlich unter Umſtänden
außer=
ordentlich wichtig, bedeutet aber für eine allgemeine Beurteilung
doch nur ſehr wenig. Die nationalſozialiſtiſche Partei hat ihre
große Stimmenzahl dadurch bekommen, daß ihr die bisherigen
Wähler der Mitte und der gemäßigten Rechten in hellen
Scharen zugeſtrömt ſind. D. h. mit anderen Worten, wenn
man das heſſiſche Wahlergebnis als ſymptomatiſch für die
politiſche Kräfteverteilung im Reich anſehen will, daß das
deutſche Bürgertum ſich außerordentlich ſtark radikaliſiert hat.
Und da auf dieſe Weiſe die Parteien der Mitte und der
gemäßig=
ten Rechte ſo gut wie aufgerieben ſind, ergibt ſich dem
vor=
urteilsloſen Betrachter das Bild, daß einem Block der Linken eine
etwa ebenſo ſtarke nationalſozialiſtiſche Bewegung gegenüberſteht.
Und zwiſchen ihnen, allerdings weit ſchwächer, das Zentrum,
Marxismus, Katholizismus und Fascismus. Dabei darf man
natürlich nicht überſehen, daß eine fortſchreitende Radikaliſierung
des Bürgertums mit Naturnotwendigkeit eine Radikaliſierung der
Sozialdemokratie auf der anderen Seite im Gefolge haben müßte,
und wenn man die ſozialdemokratiſche Preſſe verfolgt hat, von
den Berichten über die bekannte Darmſtädter Rede des Herrn
Breit=
ſcheid am Vorabend der heſſiſchen Wahlen angefangen, ſo konnte
man deutlich ſehen, daß dieſer Radikaliſierungsprozeß bereits
be=
gonnen hat. Der Nationalſozialismus hat alſo die tiefe Kluft
zwi=
ſchen Arbeiterſchaft und Bürgertum, die ſich bereits allmählich zu
ſchließen begann, und ſich unter geſünderen Verhältniſſen ſicherlich
ſchneller hätte ſchließen laſſen, nicht zu beſeitigen vermocht,
ſondern er hat ſie im Gegenteil von neuem vertieft. Das lag und
liegt ganz gewiß nicht in ſeiner Abſicht. Aber in der Politi
kommt es nun einmal nicht allein auf das Wollen an, ſondern
mindeſtens ebenſo ſehr auf das praktiſche Ergebnis.
Die Nationalſozialiſten ſind ſo unſtreitig die Sieger dieſes
Wahlkampfes, daß es ſelbſtverſtändlich iſt, daß ſie, geſtützt
auf das ihnen ſoeben ausgeſprochene Vertrauen ihrer Wähler.
nunmehr die Führung der heſſiſchen Politik übernehmen. Wenn
man in dieſen Tagen von nationalſozialiſtiſchen Wählern
mehr=
fach hören konnte, daß die Partei gut daran täte, ſich auch in
Zu=
kunft frei von jeder Verantwortung zu halten, ſo darf man wohl
ohne weiteres annehmen, daß das nicht die Auffaſſung der
nationalſozialiſtiſchen Parteileitung iſt. Denn in den führenden
Kreiſen dürfte man ſehr genau wiſſen, daß durch einen derartigen
Wahlſieg die Partei ihren Wählern gegenüber verpflichtet wird,
und daß ein Zurückweichen vor der Verantwortung jetzt gar nicht
mehr möglich iſt. Im übrigen beſteht ja auch nicht der geringſte
Anlaß, der Führung der Nationalſozialiſtiſchen Partei derartige
Abſichten zu unterſtellen. Sie hat im Gegenteil während des
Wahlkampfes mehr wie einmal deutlich und unmißverſtändlich
erklärt, daß ſie die Macht im heſſiſchen Staat anſtrebe, und ſie
hat ja auch die Grundſätze verkündet, nach denen ſie im Falle
eines Wahlſieges regieren werde. Mehr wie alles andere wird
zunächſt praktiſche politiſche Arbeit der Nationaliſten in Heſſen
zu der dringend notwendigen allgemeinen Klärung beitragen
und allein von der praktiſchen Bewährung wird das Urteil des
deutſchen Volkes, das Urteil der Geſchichte abhängen. Daß das
Pro=
gramm der nationalſozialiſtiſchen Bewegung in vielen
weſent=
lichen Punkten noch unklar, jedenfalls nicht eindeutig iſt, wird
von manchen Nationalſozialiſten ſelbſt zugegeben. Um ſo wichtiger
iſt es, in der Praxis zu ſehen, inwieweit ſich die unſtreitig in der
nationalſozialiſtiſchen Bewegung vorhandenen wertvollen Kräfte
im politiſchen Getriebe des Tages und auch in der eigenen Partei
durchzuſetzen vermögen.
Schwer ringt das deutſche Volk um ſeine Exiſtenz, und es
wird in dieſem Kampf unterliegen, wenn ſich nicht die Formen
Vom Tage.
Der Zentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei tritt am
Sonntag, 6. Dezember, in Hannover zuſammen. Der
Parteiführer. Reichstagsabgeordneter Dingeldey, wird über die
politiſche Lage und den Kurs der Partei einen Vortrag halten.
Eine Sitzung des Reichsausſchuſſes am 5. Dezember nachmittags
gilt der Vorbereitung der Tagung.
Der Parteiausſchuß der Sozialdemokratiſchen Partei tritt
am Dienstag, den 1. Dezember, vormittags, zur Beratung der
politiſchen Lage zuſammen. Am Nachmittag des gleichen Tages
wird auch die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion eine Sitzung
abhalten.
Staatsſekretär von Bülow hat die Rückreiſe nach Berlin
an=
getreten. Die Vertretung Deutſchlands im Völkerbundsrat hat
nunmehr Geſandter von Mutius übernommen.
Der preußiſche Finanzminiſter erklärte, daß nach ſeiner
Auf=
faſſung weitere Kürzungen der Beamtengehälter ausgeſchloſſen
ſeien, ſolange nicht die Lebensmittelkoſten fühlbar geſenkt ſeien.
De 2dten des Lüges.
General von Mudra F.
Schwerin, 21. Ni
Samstag nachmittag ſtarb in Schwerin=Zippendorf
führer im Weltkriege, General der Infanterie von
81. Lebensjahre.
In der erſten Novemberhälfte iſt die Zahl der unterſtützten
Arbeitsloſen in Oeſterreich um rund 22 800 auf 250 955 geſtiegen.
Am Freitag iſt der neue franzöſiſche Botſchafter Dejean in
Moskau eingetroffen.
Wie andere Länder, ſo hat auch Frankreich im vergangenen
Steuerjahr geringere Eingänge zu verzeichnen. Für das
abge=
laufene Steuerjahr betragen die Mindereingange an Steuern
2642 Millionen Franken.
Mf
unſerer innerpolitiſchen Kämpfe von Grund auf wandeln. Wir
gedenken am heutigen Sonntag all der Toten, die für ihres
Volkes Freiheit und Größe ihr Leben hingaben und wir wollen
uns bewußt ſein der Verpflichtung, die wir ihnen gegenüber
A.
haben,
zMaft ſe
fot 2
U, ſei
jäßlich.
Die Birtſchaftstänpfe.
Schiedsſpruch in der Frankfurker Mekallinduſtrie.
* Frankfurt a. M., 21. November.
Nach längeren Verhandlungen hat am Samstag abend die
Schlichterkammer unter dem Vorſitz des Schlichters Dr. Kimmich
folgenden Schiedsſpruch einſtimmig gefällt:
1. Ab der Lohnwoche, die mit dem 16. November 1931
be=
ginnt, beträgt der Spitzenlohn des gelernten Arbeiters über 24
Jahre 78 Pfg. in der Stunde (bisher 83 Pfg.). Die übrigen Löhne
errechnen ſich nach dem bisherigen Schlüſſel.
2. Die Akkordbaſis beträgt für die Gruppe der gelernten
Ar=
beiter über 24 Jahre 70 Pfg., unter 24 Jahre 67 Pfg.; der
ange=
lernten Arbeiter über 24 Jahre 63 Pfg., unter 24 Jahre 60 Pfg.,
der Hilfsarbeiter über 24 Jahre 58 Pfg., unter 24 Jahre 56 Pfg.,
der Arbeiterinnen über 20 Jahre 42 Pfg., unter 20 Jahre 40 Pfg.
Aus dem übrigen Inhalt des Schiedsſpruchs geht hervor, daß
der Akkordanreiz, der bisher 25 bis 30 Prozent betragen hat,
nun=
mehr 22 bis 25 Prozent betragen ſoll. Beſtehende Akkorde ſollen
jedoch nicht um mehr als 5 Prozent geſenkt werden.
Der Spruch der Schlichterkammer enthält ferner noch
Beſtim=
mungen über die Akkorde für jugendliche Arbeiter und
Arbeite=
rinnen. Er ſieht ferner vor, daß es bezüglich der
Lehrlingsver=
gütungsſätze und der Laufdauer bei dem Schiedsſpruch des
Frank=
furter Schlichterausſchuſſes vom 5. November bleiben ſoll, wonach
die Laufdauer bis zum 30. Januar 1932 bemeſſen iſt.
Die Parteien haben ſich über Annahme oder Ablehnung
die=
ſes Schiedsſpruchs der Schlichterkammer bis Montag, den 23.
mittags 12 Uhr, zu erklären.
Bruno v. Mudra, der am 1. April dieſes Jahres
bensjahr vollendete, iſt ein gebürtiger Schleſier. 1872
Leutnant in das Garde=Pionier=Bataillon ein, mit
reits den Krieg 1870/71 mitgemacht hat. Seine ge
Laufbahn bis zum Generalleutnant verlief im Pionieen
Generalleutnant wurde er 1909 Kommandeur der 39.
Kolmar im Elſaß. Im März 1911 erhielt er das Kc.mu
das 16. Armeekorps in Metz. Im Weltkrieg war er
Korps zunächſt an der Weſtfront, wo er vor allem bei
ten in den Argonnen und um Verdun verdienſtvoll!
Im Februar 1917 übernahm er den Oberbefehl über
abteilung vor Verdun. Seit Kriegsende lebte Generc
in äußerſter Zurückgezogenheit in Wiesbaden, wo er mi
Ruhrkampfes zeitweiſe von den Franzoſen verha
Später verlegte General v. Mudra ſeinen Wohnſitz nau
Wr Völtel
ſude.
lten, in
run
hei. Di
die Wiede
Anzahl
Zur
Exzellenz v. Loebell †.
Stellungnahme der katholiſchen Geiſtlichkeit
zum Lohnkonflikk im Ruhrbergbau.
Bochum, 21. November.
In Gegenwart des Erzbiſchofs Dr. Kaſpar Klein von
Pader=
born fand hier eine Konferenz der katholiſchen Geiſtlichkeit
Bochums ſtatt, die ſich mit dem Lohnkonflikt im Ruhrbergbau
be=
ſchäftigte. In einer Entſchließung wird zum Ausdruck gebracht,
daß die Lage der Bergarbeiterfamilien durch
Lohn=
herabſetzungen, Feierſchichten und Stillegungen bereits eine
kaum mehr tragbare Verſchlechterung erfahren
habe. Die als vorſorgliche Maßnahme ausgeſprochene
Maſſenkün=
digung der Einzelarbeiterverträge werde von den Bergarbeitern
als Vorbereitung einer unfriedlichen Löſung des Lohnſtreits
emp=
funden. Die Entſchließung warnt vor jedem einſeitigen
Schritt.
Die katholiſche Geiſtlichkeit des übrigen Induſtriebezirks hat
ſich dieſer Entſchließung angeſchloſſen.
Nach langer ſchwerer Krankheit ſtarb am Samstan
in Brandenburg an der Havel der frühere preußiſche
ſter Friedrich Wilhelm v. Loebell.
Von Loebell wurde 1855 in Kloſter Lenin gebore=
Beſuch der Ritterakademie in Brandenburg ſtudierte e
burg und Leipzig, wurde 1883 Regierungsaſſeſſor um
Landrat des Kreiſes Weſt=Havelland ernannt. 1888
Mitglied der Konſervativen Fraktion in den Reichsü/
dem er aber 1900 wieder ausſchied.
1901 zog er als Mitglied der Konſervativen Pcrt
preußiſche Abgeordnetenhaus ein. 1904 legte er ſcht
nieder, nachdem er zum Vortragenden Rat in der Mi
ernannt worden war. Bis zum Rücktritt des Fümt
ſtand er ſeit 1907 als Unterſtaatsſekretär an der Spitze
kanzlei. Während dieſer Zeit wurde ſein Name des
Gerichtsverhandlungen genannt, in denen der AbgeaN
berger als Zeuge gegen ihn auftrat.”* Als Bülow 1908
Amte ſchied, zog auch Loebell aus der Reichskanzle5
ihm nunmehr angebotenen Poſten des Oberpräſidentug
vinz Brandenburg trat er nicht an, ſondern lebte vo
zu ſeiner Berufung zum preußiſchen Innenminiſter 0!
zurückgezogen auf ſeinem Gute Benken. 1917 trat
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Gune nicht
könne
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her der in
ſetzung der
Abeus u
derhole ſeine
luiet ſei, die
ung de
W Leben
Amt zurück und erhielt nunmehr die Berufung zum
denten von Brandenburg. Nach ſeinem Abſchied im
wurde Loebell zum Präſidenten des Reichsbürgerran=
und trat noch einmal 1925 durch die Gründung 1
blocks”, der ſich die Wahl Hindenburgs zum Reichz;
zum Ziel geſetzt hatte, in Erſcheinung.
ſch
Amerikas Ankwork
auf die brikiſche Einfuhrbeſchränkun
Aſſociated Preß meldet aus Waſhington: Die Regrel
die ſofortige Erhebung von Ausgleichszöllen auf bi
fuhrwaren entſprechend den Zöllen, die England auf
Erzeugniſſe erhebt, anordnen.
von Lorenſonnrag zu Lolenſonntag.
Die großen Token des vergangenen Jahres.
Von Hans Kafka.
„Es iſt ein Schnitter, der heißt Tod”, ſo ſingt das
Volks=
lied. Es iſt der einzige Schnitter, deſſen Ernte ſich mehrt, je
ſchlechter das Wetter wird. Blickt der Betrachter auf das Sturm=
Jahr zurück, das zwiſchen dieſem Totenſonntag und dem letzten
liegt, ſo nimmt er mit Grauen eine Todes=Ernte wahr, ſo groß
wie nie zuvor.
Da ſind viele Helden der Technik dahingegangen. Noch iſt
die Trauer friſch um den Tod des Mannes, der unſer ganzes
heutiges Leben konſtruierte und erfand: Thomas A. Ediſon.
Kein Tag vergeht, an dem wir nicht durch Ausnutzung eines
ſeiner Einfälle an ihn erinnert werden. 12 Millionen Dollar
hat er hinterlaſſen — doch wurde die Summe, die ihm bei
rich=
tiger Auswertung aller ſeiner Patentrechte heute noch zukäme mit
einer halben Billion Dollar annähernd errechnet. Er ſtarb
während der Beſchäftigung mit Verſuchen, neue Arten von
Gummi auf Plantagen hervorzuzüchten. Oeſterreich betrauert
zwei univerſelle Geiſter der Wiſſenſchaft. Richard A.
Wett=
ſtein, der berühmte Botaniker ging in ſeiner Heimat dahin,
kurz nachdem er von einer Forſchungsreiſe neues ſeltenes
Pflan=
zenmaterial zur Bearbeitung mitgebracht hatte. Aber dieſer
Botaniker war nicht nur Botaniker, ſondern arbeitete ebenſo
hingebungsvoll als Vorſitzender der deutſch=öſterreichiſchen
Arbeits=
gemeinſchaft an dem großen Werk der deutſch=öſterreichiſchen
Rechts=Angleichung: eine Perſönlichkeit, die man auch zum
öſter=
reichiſchen Bundespräſidenten auserſehen hatte. Hans
Hör=
biger, der Mann, der das Werden der Welt aus dem
Wider=
ſtreit zwiſchen Glut und Eis, aus ſeiner „Welt=Eis=Lehre”
er=
klärte, der Erfinder zahlloſer techniſcher Kleinigkeiten ſtarb. in
Wien, und das heroiſche Ringen des Röntgenologen Guido
Holzknecht, der ſich bei ſeinen Verſuchen Krebsverletzungen
zuzog und ohne Hand, ohne Arm, ja als er nicht mehr zu retten
war, buchſtäblich bis zum letzten Atemzug weiter experimentierte,
ſteht noch in aller Erinnerung.
Noch mehr haben der Wiſſenſchaft ihr Leben geopfert. Vier
zogen aus in dieſem Jahr, der Polarforſchung neues Material
zuzuführen. Prof. Alfred Wegener und der Grönländer
Nasmus von „unſerer Seite” her, die Forſcher Krüger
und Bjare von Kanada. Keiner iſt wiedergekehrt. Uind die
wiſſenſchaftliche Eroberung ſeines Sehnſuchtslandes, Feuerland.
koſtete Gunther Plüſchow das Leben. Den Elan und die
Taktik, mit denen der bravouröſe „Flieger von Tſingtau” im
Kriege berühmt wurde, bewährte er auch in friedlicher
Foc=
ſchungsarbeit. Nicht geringer als im abenteuerlichen Krieg war
hier die Gefahr, der Gunther Plüſchow und ſein Genoſſe
Dreblow zum Opfer fiel. Groß iſt die Zahl der toten
Flieger. Merkwürdig ſtimmen die tragiſchen Schickfale des
Schweden Lundborg und des Italieners Maddalen,
überein. Lundborg, der Nobile aus dem ewigen Eis geholt
hatte, Maddalena, der die Balbo=Staffel bei ihrem kühnen
Wett=
flug führte — beide verunglückten ſie tötlich zu Hauſe bei
harm=
loſen Uebungsflügen.
Noch ein Name aus dem großen Krieg erloſch. Der
Mar=
ſchall Frankreichs Joffre, ſtarb friedlich in ſeinem Bett. Und
ein Pionier des Friedens auf dieſer Welt, ein Nobelpreisträger
und wahrhafter Fürſt der Kirche, der ſchwediſche Erzbiſchof
Nathan Söderblom fand den ewigen Frieden. Sein
philan=
tropiſches Werk während des Krieges und nachher wird
dank=
bare Erinnerung bewahren. Ein anderer Philantrop und
Mil=
lionär dazu wurde in Amerika begraben: Nathan Strauß.
Große Lücken zeigen die Reihen der politiſchen Kämpfer.
Die deutſche Sozialdemokratie verlor ihren aktiven Partei=Führer
Hermann Müller=Franken, der zweimal als
Reichs=
kanzler, einmal als Außenminiſter auch Führer des Reichs
ge=
weſen war. Es ſtarb Friedrich Payer, der Neſtor der deutſchen
Demokratie, der auch einmal Vizekanzler geweſen war. Ullrich
Nauſcher, der deutſche Geſandte in Warſchau, eine der
be=
deutendſten Perſönlichkeiten heutiger Diplomatie wurde mitten
in einer Arbeit hingerafft, die der wundeſten Stelle europäiſcher
Politik galt: der deutſch=polniſchen Verſtändigung. In Wier
brach der leidenſchaftliche ſozialdemokratiſche Publiziſt und
Führer Auſterlitz am Schreibtiſch zuſammen. Rakowſky
der erſte Präſident der ungariſchen Nationalverſammlung,
Vin=
tila Brantianu der rumäniſche Oppoſitionelle und Sir
Alfred Mond, (Lord Nelchatt) der ehemalige Führer der
Zioniſten ſind nicht mebr.
Auch die der Politik ſo nahe ſtehende Wiſſenſchaft, die
So=
ziologie, hat Urſache zu trauern. In hohem Alter ging der
berühmte Sozialpolitiker Lufo Brentano, der Begründer der
hiſtoriſch=ſoziologiſchen Schule, der lange der Münchener
Univer=
ſität vorgeſtanden hatte, dahin. Der moniſtiſche Soziologe
Ru=
dolf Goldſcheid, deſſen Finanzſoziologie den ſtärkſten
prak=
tiſchen Einfluß auf die Aktionen der öſterreichiſchen
Sozialdemo=
kratie hatte, ſtarb in jüngeren Jahren. Die Philoſophie und
Philologie zugleich iſt um zwei große Namen ärmer: Ulrich
von Wilamowitz der „Grieche unſeres Zeitalters”, der wie
kein anderer die klaſſiſche Welt als vollkommene Einheit unter
uns erſtehen laſſen konnte; er war noch Zeitgenoſſe Mommſens
und Nietzſches geweſen. Und Friedrich Gundolf, der uns
neu zu Goethe, Kleiſt, Cäſar, Shakeſpeare und den Romantikern
brachte: „Dem lebendigen Geiſt” — dieſes Wort ſtand als Mottc
über ſeinem Lebenswerk und ſteht jetzt als ſteinerne Inſchrift
über den Pforten der Heidelberger Univerſität, aus der ihn der
Tod zwiſchen zwei Vorleſungen holte.
Und viele Dichter haben in dieſem Jahr ihr letztes Werk
geſchrieben. Unvollendet bleibt der Roman, bei deſſen Nieder=
ſchrift Arthur Schnitzler ſtarb, — „Der Zug de
Viele Werke, die dieſer ſcheue zurückhaltende Dichten.)
Lebens der Oeffentlichkeit nicht übergeben wollte,
Nachlaß ans Tageslicht. Zwei Schöpfer volkstüm.
ein Erzähler und ein Dramatiker wurden von der
geholt: Georg Engel, der niederdeutſche Erzähle
mütvoller Romane; und Walter Harlan, der Sck
feſter, im beſten Sinne, deutſcher Stücke. Das
Theaterkritik und die deutſche Epik verloren Felix H
Aus der Reihe der internationalen Erfolgs=Autorer
den Claude Anet, Tennis=Champion und Poet de‟
Anſtoß zu der ganzen Literatur=Richtung der franzo
Roman=Literatur gab; und Arnold Bennet, der
liſcher ſhort=ſtories und gediegener, wenn auch e=
Familien=Romane.
In einem armſeligen Maleratelier ſtarb einſam,-”
dahergekommenen Freunden betreut, der unerreic
Impreſſioniſt Leſſer Ury. Nach ſeinem Tode ernn
daß der Arme ein reicher Mann geweſen war;
e=
außer der Paſtellpracht ſeiner Farben in ſeinem 9e!
nichts verſchwendet. Aus dem Muſikleben verſchwihn
Bruckner=Dirigent der alten Schule, der ehema.
Staats=Opern=Direktor Franz Schalk. Um
Hein-
eld, den hervorragenden Celliſten trauert nicht
die große Anhängerſchaft ſeiner Kunſt, die Berlinem!?
die dieſen witzigſten aller Cauſeure ſchwer entbehrt.
nationale Sterne der Geſangskunſt überlebten bis 3u.
den einſtigen Ruhm ihrer Stimmen: die unvergeßlih.
Sängerin Nelly Melba und Bayreuths berühmiel
grin und Siegfried, Erik Schmedes. Das Bertl
vermißt Victor Schwanneke, deſſen Name
Künſtlerlokal mit einer zehnjährigen lebendigen er
Literatur= und Theaterlebens verknüpft bleibt.
Die fremdartigſte und zarteſte Blüte der Tand”
dahin. Nach einem Leben berauſchendſter Erfolge, 9..
Innigkeit je erzielen konnte, ſtarb an der Schwelle
ren und harten Alters, Anna Pawlowa. Zwe.
des künſtleriſchen Films gaben unfreiwillig ihre.
Arbeit auf. F. W. Murnau verunglückte auf einnek.
er ſeinen letzten fertiggeſtellten wunderbaren Inlet. TEil
transportieren wollte, und Lupu Pick, an De‟
muß, wenn man ſich au die künſtleriſch ſtariſe
ſtummen Films („Scherben, Silveſter”) erinnet
Kraft den Aufgaben des Tonfilms nicht mehr 3ut
Variets=Bühne wird Ootto Reutter niemals Me. e
„ſich über janiſcht wundern” hören. und Lülck
die beſchwingteſte aller berühmten Trapezekünſte.
durch einen Fehlgriff von der Höhe der Zirkuct.
Dunkel.
Ganze Arbeit, Schnitter Tool Ob jetzt 99
pauſe nottut?
.
er Mandſchurei=Konflikt vor dem Rat.
u iſche Regierung ſchlägt die Einſekzung einer Unkerfuchungskommiffion vor. — Chind fordert die
Winſtellung fämklicher milikäriſchen Operakionen und die Zurücknahme der japaniſchen Skreitkräfte.
Unterſuchungskommiſſion ſolle eine dauerhafte Löſung und eine
Der Rak beſchließk.
führen. Er ſtelle feſt, daß der chineſiſche Vertreter ſich einem wärtigen Kommiſſion, oder richtiger in den Kommentaren, die
Frage einer Unkerſuchungskommiſſion
den lebenswichtigen Intereſſen ſeines Landes ſtehe. Er hoffe, wenigſten mit ſeiner Kritik an der Außenpolitik Lavals zurück.
eies Zu
G.
*.
RI
ilon eit 11
hat (
tlief imn Put
Mieiter leh
näher zu prüfen.
Paris, 21. November.
urige öffentliche Ratsſitzung, die um 4½ Uhr WEZ.
ßte ſich zunächſt mit der Frage der Grenzziehung
yr ien und dem Irak. Daraufhin kam der japaniſch—
kanflikt zur Sprache. Ratspräſident Briand erſtattet
ſicherigen Verlauf der Verhandlungen Bericht. Das
ſien dann die Vertreter Japans und Chinas.
ſiex japaniſche Delegierke Yoſhiſawa
smndpunkt ſeiner Regierung dar. Er ging aus von
iißung vom 30. September, die die Grundlage aller
enühungen bleiben müſſe. Um die Arbeiten mit
zuſetzen, ſei eine klare Vorſtellung von der
tuſäch=
nnerläßlich. Deshalb ſchlage die japaniſche
Regie=
ßß der Völkerbund eine Studienkommiſſion an Ort
mitſende. Natürlich könne dieſe Kommiſſion nicht
erhalten, in die Verhandlungen einzugreifen, die
ſiſen Parteien aufgenommen werden könnten, oder
ſchen Truppenbewegungen der einen oder auderen
derwachen. Die japaniſche Regierung habe übrigens
ut die Wiederherſtellung der Ordnung es geſtatte,
uve Anzahl von Truppenkontingenten
zurückgenom=
ſede dieſe Zurücknahme unter den von ihr in
Aus=
enen Bedingungen fortſetzen, ſobald die notwen=
Ret gewährleiſtet ſei.
der chineſiſche delegierte Dr. 5ze
Die militäriſche Beſetzung chineſiſchen Gebietes durch
rappen als einen empfindlichen Punkt. Irgendeine
vie nicht die ſofortige Einſtellung ſämtlicher
militä=
ſionen und die Zurücknahme der japaniſchen
Streit=
könne nicht als Löſung des Problems gelten. Die
ſe) ierung könne nicht um die Zurücknahme der
japa=
bien feilſchen und auch nicht darin einwilligen, daß
ime von irgendeiner anderen Frage abhängig
ge=
außer der in gemeinſamem Einvernehmen
vorzu=
egeſtſetzung der Einzelheiten für die Wahrung der
s Lebens und des Beſitzes in den geräumten
hucederhole ſeine früheren Erklärungen, auf Grund
i ereit ſei, die volle und reſtloſe Verantwortung für
utiwhaltung der öffentlichen Ordnung und für
hüf des Lebens und des Beſitzes japaniſcher Unter=
1 Mandſchurei außerhalb der ſüdmandſchuriſchen
zu übernehmen. Um die ſchleunige und
vollſtän=
uun ſeines Gebietes zu erreichen, ſei China feſt
ent=
giß den Umſtänden alle Rechte und alle
Wiedergut=
tend zu machen, auf die es ſich in ſeiner
Eigen=
fölkerbundsmitglied berufen könne.
ha der Mächte zum japaniſchen Vorſchlag.
ſhnen ſich dann eine längere Auseinanderſetzung über
atze, um die Ausführungen der Redner zu klären.
gren ſich Lord Robert Cecil, Briand und der deutſche
Matius, der den Vorſchlag der Entſendung der
Unter=
iſſion billigte.
geien Verlauf der Sitzung gaben Lerroux=Spanien,
iem, Zaleſki=Polen, Fotitſch=Jugoſlawien,
Colban=
akos=Guatemala und Prada=Peru ihre Zuſtimmung
ſcen Vorſchlag, eine Kommiſſion einzuſetzen, bekannt.
Gecil, Briand und Scialoja fügten hinzu, daß ihre
bereit ſeien, ihre diplomatiſchen Vertreter in den
betroffenen Gegenden dem Völkerbund zur
Ver=
ſlen. Ratspräſident Briand ergriff daraufhin das
längeren Ausſprache. Zunächſt dankte er den
Rats=
nO beſonders den Vertretern Japans und Chinas
und verſönliche Art, in der ſie die Ausſprache ge=
Ihrer gemäßigten Haltung ſei es zuzuſchreiben,
ner Löſung komme. Die von Japan vorgeſchlagene
nung herbeiführe.
Der Rat beſchloß hierauf, den japaniſchen Vorſchlag auf
Ein=
allgemeine grundſätzliche Billigung geſtoßen iſt, unter den
Rats=
mitgliedern näher zu prüfen, um feſtzuſtellen, ob eine den beiden
Parteien Genugtuung gebende Formel gefunden werden kann.
Eine neue öffentliche Sitzung iſt unter dieſen Umſtänden nicht
anberaumt worden.
Beruhigende Erklärung Japans an Moskau.
Nagai, der Stellvertreter des japaniſchen Außenminiſters,
und gab ihm im Auftrage der japaniſchen Regierung eine
Er=
klärung über die Gründe, die die japaniſche Armee
beſtimmten, die Oſtchinabahn zu überſchreiten.
Nagai betonte, daß Soldaten wie Offizieren der japaniſchen Armee
der ſpezielle Befehl gegeben worden ſei, auf keinen Fall
die Oſtchinabahn beim Ueberſchreiten zu
be=
ſchädigen. Außerdem erklärte Nagai, daß, wenn der
neuer=
nannte Bahnſchutzkommandant in Tſitſikar eintreffen und die
Ord=
nung wieder herſtellen werde, die japaniſchen Truppen von
Tſitſi=
kar nach Süden abmarſchieren würden. Nagai bemerkte, daß er
einen genauen Termin nicht angeben könne, aber ſeiner
perſön=
lichen Meinung nach werde es vier bis fünf Tage dauern. Er
bat den Sowjetgeſchäftsträger, der Sowjetregierung die Erklärung
zu übermitteln, daß ſich die freundſchaftlichen Beziehungen der den großen Fragen der Außenpolitik. Es iſt wahr, daß vor
Be=
japaniſchen Regierung zur Sowjetunion nicht geändert hätten.
Sonderausſchuß und Bankierausſchuß.
Der amerikaniſche und deutſche Verkreter
für den Sonderausſchuß bereits ernannk.
Durch die Einberufung des Baſeler Sonderausſchuſſes
ſcheint in der Oeffentlichkeit eine Unklarheit über den Charakter
dieſes Ausſchuſſes und die bevorſtehende Bankier=Konferenz
ent=
ſtanden zu ſein. Der Sonderausſchuß iſt ein Organ des Young=
Plans. Seine Mitglieder werden durch die Präſidenten der
Reichsbank, der Bank von Frankreich, der Bank von England,
der belgiſchen Nationalbank, der Banca Italia, der japaniſchen
Reichsbank und der Federal=Reſerve=Bank ernaunt. Jeder
Prä=
ſident beſtimmt einen Vertrauensmann. Die Amerikaner
ent=
ſenden den Bankfachmann Walter W. Stewart. Stewart, der
in früheren Jahren volkswirtſchaftlicher Berater der Bank von
Egland war und jetzt Direktor des Bankenkonzerns Caſe
Pomery und Co. iſt. wird am 28. November nach Europa reiſen.
Der Reichsbankpräſident hat Herrn Dr. Melchior ernannt. Dieſe
ſieben Mitglieder des Sonderausſchuſſes werden nun ihrerſeits
wieder vier Sachverſtändige hinzuziehen. Es iſt nicht richtig, daß
in dem Baſeler Sonderausſchuß ſämtliche Mitglieder des
ehe=
maligen Wiggins=Ausſchuſſes ſitzen werden. Der Wiggins=
Aus=
ſchuß exiſtiert nicht mehr. Immerhin iſt es möglich, daß der
eine oder andere Sachverſtändige, der in dieſem Komitee
ge=
arbeitet hat, auch im Baſeler Ausſchuß tätig ſein wird.
Daneben wird noch ein Bankier=Ausſchuß tagen, von dem
aber noch nicht feſtſteht, an welchem Ort er konferieren wird.
Der deutſche Schuldnerausſchuß hat aber bereits die beteiligten
Gläubigerausſchüſſe nach Berlin eingeladen. Im deutſchen
Schuldnerausſchuß ſitzen ſämtliche deutſchen Banken, ſoweit ſie
im Ausland Kredite aufgenommen haben. Daneben ſind noch
die Reichsbank und die Golddiskontbank vertreten. Auf der
anderen Seite gibt es 11 Ausſchüſſe der deutſchen
Privatgläu=
biger. Auch hier handelt es ſich um Vertretungen der Banken.
An dieſen Verhandlungen, die ſich um die Verlängerung des
Stillhalteabkommens drehen werden, ſind die Vereinigten
Staa=
ten, Belgien, die Tſchechoſlowakei, Dänemark, England,
Frank=
reich, Holland, Italien, Norwegen, Schweden und die Schweiz
intereſſiert. Während alſo der erſte Ausſchuß ein
Reparations=
organ iſt, hat der zweite Ausſchuß die Aufgabe, die privaten
deutſchen Verpflichtungen zu behandeln.
eſſiſches Landeskheater.
Haus. — Samstag, den 21. November 1931.
Opern=Abend.
heutige Konzert fand ſtarken Beſuch und Beifall,
rEch der Propaganda nützlich, obgleich grundſätzlich
Se Aufführung von Opernbruchſtücken eine proble=
Sache bleibt. Die beim vorigen Abend erbetenen
iche waren offenbar weitgehend berückſichtigt
wor=
r zum Vorteil des Programms, das hierdurch
ein=
umfangreich wurde. Warum eigentlich muß die
lamedienſt des Theaters allein beſtreiten? Könnte
Schauſpielperſonal durch ernſte und heitere
Vor=
um ſich ebenfalls beim Publikum perſönlich
be=
ſie bt zu machen?
ſenen Leiſtungen waren ausgezeichnet und würden
inter K. M. Zwißler meiſterlich geführt und
ge=
ue recht deutlich, daß kaum jemals unſerer Oper ſo
gende Stimmen zu Gebot geſtanden haben.
itrovic und Anny v. Stoſch zeigten die ge=
Se ihrer großen Begabungen in Arien und Duet=
Toska, Freiſchütz und Toten Augen. Die Herren
errmann, Lohmann, Drath, Kuhn gaben
Froben ihres vielſeitigen Könnens durch
Aus=
erken von Wagner, Goldmark, Offenbach, d’Albert,
uD, Kreutzer, Verdi, Leoncavallo, Strauß, Roſſini,
Nicolai. Zuviel auf einmal, wie man ſieht.
As heitere Element, das neulich überwog, zurück,
Eintrag zu tun. Es ſollte die Mitwirkenden
daß die Aufgabe, das Publikum zu ernſter,
gro=
lehen, würdiger und auf die Dauer wertvoller iſt,
v.H.
zu amüſieren.
er Muſiker Jgor Skrawinſky.
Muſikkritiker und =Hiſtoriker Adolf Weißmann
Nawinſky in ſeinem Werke „Die Muſik in der
Welt=
hky entſtammt dem vulkaniſchen Boden
Ruß=
beiden ſteht Rimſky=Korſakow, der Muſſorgſkys
ie2s Lehrer war. So iſt Strawinſkys Radikalis=
* von dem Naturalismus Muſſorgſkys geerbt, der
n2 Navel als Rettung erſcheint und zur
Ueber=
ſichen Volkstums
die impreſſioniſtiſche Muſik
2 Ltwas von dem Nibilismus, der ihn über alle
Bindungen der Tradition zum Sprecher der Atonalität werden
läßt. Seine Kühnheit wird nicht gehemmt. ſondern eher
geſtei=
gert durch das, was er an muſikaliſcher Kultur erworben hat.
Auch er fühlt ſich dem Volkstum verbunden und kann doch
andererſeits Muſik zunächſt nur im Zuſammenhang mit dem
Sicht=
baren ſchaffen. Urtemperament iſt da, aber auch ſoviel Gehirn,
ſoviel sensibilité, daß letzte und kühnſte Folgerungen gezogen
wer=
den. — Das ruſſiſche Ballett, dem er, durch Diagileff veranlaßt,
auf ſeinen Gaſtſpielreiſen durch Europa und Amerika folgt, wird
das farbenfreudige und farbenſchöpferiſche Erlebnis, das ihn zum
kühnſten ruſſiſchen Muſiker und zum internationalen Wert macht.
Alte, von Paris angeregte, aber durch ruſſiſches Volkstum
hin=
durchgegangene und verwandelte Kultur; Temperament, Können,
Naivität und Geiſt: das iſt das ruſſiſche Ballett, kaiſerliche
Grün=
dung, die ſelbſt losgelöſt von der höfiſchen Umgebung noch ihr
eigenes Leben führt. In dieſem Anfang des 20. Jahrhunderts
verbreitet es, mit Fokin, Bakſt. Diagileff an der Spitze. Nijinſki
und der Karſavina als Tänzerpaar, zu denen als bezauberndſte
Leiſterin die Pawlowa tritt, den Rauſch in der Alten und Neuen
Welt befruchtet Maler. Dichter, Muſiker und kehrt mit Vorliebe
nach jenem Paris zurück, mit dem es als Ballett und als
Augen=
kunſt von Geburt an verknüpft iſt, dem es aber als Kunſt des
Ausdrucks etwas ganz Neues und Aufrührendes geben will.
Aus Tanz und Lied der Heimat ſcheint ſich alſo dem Muſiker Jgor
Strawinſky ſeine Kunſt zu formen. Aber ſie verwandelt ſich auch
ihm durch das Erlebnis der Farbe in ein Erlebnis des Gehirns,
das in hemmungsloſem Trieb immer mehr Neuland zu entdecken
ſucht. Der Verkehr mit den Pariſer Künſtlern, mit den
Wort=
führern des Impreſſionismus und mit den Sprechern des
Futu=
rismus, der ja in Rußland ſelbſt ſtarke Bundesgenoſſen hat, drängt
ihn immer weiter in eine Umwertung der künſtleriſchen Werte,
nur von anderem Standtpunkt aus.
Strawinſky iſt von Hauſe aus nicht durch die Architektonik der
großen Form gebunden. Er iſt vom kurzen Motiv bewegt, das ſich
als Urkraft der ruſſiſchen Muſik darſtellt. Starker Rhythmus hier,
Schwermut dort ſind Charakterzüge des Motivs. Es trägt, auße
harmoniſchen, keine eigentlichen Entwicklungsmöglichkeiten in ſich.
Die Muſik Strawinſkys alſo iſt die des kurzen Motivs;
rhyth=
miſch ſchöpferiſch harmoniſch unbegrenzt, in ihrem Verlaufe aber
nicht durch die Geſetze der Symmetrie, ſondern durch ein ſichtbares,
farbiges Ereignis beſtimmt. Je mehr die jüngſte Malerei Macht
über ihn gewinnt, deſto mehr neigt er, ein Künſtler des Klangs,
zu einer Muſik mit negativen Vorzeigen. Auch er, immer
erfin=
deriſch in Klangkontrapunkten, biegt mit ewig neuen Mitteln den
Klang um. An ſich kennt er kein Sentiment, ſondern nur die
gensibilité. Aber auch dieſe wird durch einen Geiſt gelenkt, der das
Scherzhafte, Groteske, Bizarre liebt. Strawinſky iſt alſo nicht mit
Schönberg zu verwechſeln, der aus tiefſtem Ethos zur Atonalität
gelangt. Aber irgendwo treffen ſich doch beide.
Auch Strawinſky will nichts von Abtönung des Klangs durch
den Dirigenten wiſſen, auch er verlangt die peinlichſte
Genauig=
keit im unromantiſchen Kontrapunkt der Farben. Auch er drängt
von einer Muſik, die durch das farbige Erlebnis beſtimmt ſchien,
zu einer völlig abſoluten hin; auch er ſucht Primitivität auf dem
Umwege über das Gehirn; auch er endlich ſucht neue Grundlagen
Nr. 324 — Seite 3
* Franzöſiſche Perſpektiven.
Paul=Boncour,
der kommende Mann am Qugi d Orſan?
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 21. November.
Um die franzöſiſche Außenpolitik iſt es wieder einmal
lebhaf=
friedliche Zuſammenarbeit zwiſchen den beiden Völkern herbei= ter geworden. Man merkte dies in den letzten Sitzungen der Aus=
Ausſöhnungsverſuch nicht entziehe, falls er nicht im Gegenſatz zu ſie nachträglich in den politiſchen Kreiſen erfuhr. Herriot hält am
daß die Kommiſſion durch ihre bloße Anweſenheit eine Entſpan= Allerdings geht er dabei nicht, wie in ſeiner Umgebung verlautet,
auf einen Sturz der Regierung aus. Seine Anſichten ſtimmen
je=
doch merkwürdigerweiſe mit denen der rechtsſtehenden Oppoſition
ſetzung und Entſendung einer Unterſuchungskommiſſion, der auf überein. Wenigſtens dem Weſen nach; denn prinzipiell ſteht er
noch immer auf dem Boden der Völkerverſtändigung. Seine
grö=
ßere Aktivität in der Außenpolitik hängt aber wohl damit
zuſam=
men, daß er an Stelle Paul=Boncours, der als Senator von der
Kammerkommiſſion zurücktreten mußte, Präſident des
Auswär=
tigen Ausſchuſſes der Kammer werden möchte. Man ſagt, daß
Paul=Boncour Präſident des Auswärtigen Ausſchuſſes im Senat
ſein wird. Seine Wahl zum Senator ſcheint überhaupt einen
Wendepunkt in ſeiner politiſchen Laufbahn zu bedeuten. In der
Tat ließ er ſich im Senat nicht in die Gruppe der Sozialiſten — zu
richtete eine Einladung an den Sowjetgeſchäftsträger in Tokio denen er in der Kammer gehörte — eintragen, ſondern er ging
zu der Gruppe der Unabhängigen über. Die politiſche
Gruppie=
rung im Senat iſt anders wie in der Kammer: der Senat ſteht ja
mehr über der Tagespolitik. Nur die ſozialiſtiſche Gruppe im
Senat entſpricht genau derjenigen der Kammer.
Ueber das ſtille Ausſcheiden Boncours aus den
Reihen der Sozialiſten werden verſchiedene Anſichten
ge=
äußert. Sehr verbreitet iſt die Meinung, daß er nach den Wahlen
Briands Nachfolger wird. Was davon wahr iſt, läßt ſich
ſelbſt=
verſtändlich nicht feſtſtellen, Tatſache iſt aber, daß Briands
Ge=
ſundheitszuſtand dieſem die aktive Führung der Geſchäfte immer
mehr erſchwert. Und Paul=Boncour beſitzt in ſehr hohem Grade
die Gunſt des Elyſées. Der Präſident der Republik, Doumer, iſt
ihm perſönlich ſehr gewogen.
Die Kammer beſchäftigt ſich übrigens merkwürdig wenig mit
ginn der Verhandlungen in Baſel keine entſcheidenden Ereigniſſe
mehr erwartet werden. Man befaßt ſich alſo — faſt
ausſchließ=
lich — mit der Möglichkeit einer Wahlreform. Man möchte
die Stichwahlen ausſchließen und zu dem reinen Mehrheitsprinzip
zurückkehren. Die Feilſchereien zwiſchen den Parteien, das
Auf=
leben des Linkskartells, lokale perſönliche Kombinationen und
andere unangenehme Dinge wären damit vermieden. Die
Wahl=
reform würde die wichtigſten Perſönlichkeiten der franzöſiſchen
Politik begünſtigen. In Rechtskreiſen und in der Mitte iſt dieſer
Gedanke ſehr volkstümlich. Das Gegenteil iſt jedoch bei den
So=
zialiſten der Fall.
Auch Frankreich erhöht ſeine Einfuhrzölle
anf Fertig= und Halbferkigwaren.
* Paris, 21. November.
Der Finanzausſchuß der Kammer hat nunmehr endgültig den
Geſetzesvorſchlag der Regierung angenommen, der eine
weſent=
liche Erhöhung der Einfuhrſteuer für Fertigwaren und
Halb=
fertigwaren vorſieht. In Zukunft werden für Fertigwaren ſtatt
2 v. H. 6 v. H. erhoben und für Halbfertigwaren ſtatt 2 v. H.
4 v. H. Nur die Rohſtoffe bleiben nach wie vor mit 2 v. H.
be=
ſteuert. Die Erhöhung ſoll der Regierung eine Mehreinnahme
von 400 Millionen Franken bringen. Im Gegenſatz zum
Einfuhr=
zoll, der je nach der Ware verſchieden iſt, unterliegt die
Einfuhr=
ſteuer keinerlei Schwankungen.
Der Haushalt 1930/31 ſchließt mit einem Fehlbetrag von
über 2½ Milliarden Franken. Einnahmen von 50 Milliarden
988½ Millionen Franken ſtehen Ausgaben von 53 Milliarden
630½ Millionen Franken gegenüber.
Zuſammenkritt des Berakenden Sonderausſchuſſes
am 7. Dezember.
Baſel, 21. November.
Wie die Schweizeriſche Depeſchenagentur erfährt, wird der
Beratende Sonderausſchuß der B. J.3., deſſen Einberufung von
der deutſchen Regierung am 19. November verlangt wurde, am
7. November in Baſel am Sitz der Bank zuſammentreten.
des muſikaliſchen Baues, indem er in unaufhörlicher Anſtrengung
die Kurzatmigkeit überwinden will. Nur wirken andere Urkräfte
in Schönberg und in Strawinſky, der von ſeinen Anhängern als
ein neuer Bach geprieſen wird.
Muſik am Tokenfeſt in der Pauluskirche.
Heſſiſcher Singkreis.
Samstag, den 21. November 1931.
Schon oft haben wir darauf aufmerkſam gemacht, daß die
ſingende Jugend ſich eignen Vortragsſtil geſchaffen hat, der
be=
wußte Abkehr von zu ſtarker Subjektivität und Rückkehr in die
ſchlichtere Innigkeit alter Zeiten iſt. Darum wird jeder
muſi=
kaliſch Empfindende ſich zu ihren muſikaliſchen Feiern
hinge=
zogen fühlen, die ganz von dieſem Stil des Erlebens durchtränkt
ſind. Die heutige Feier brachte ausſchließlich alte Kunſt.
Orgel=
werke der Meiſter Bach, Frescobaldi, Froberger wechſelten mit
Gemeinde=Choral und Chorgeſang, einige Leſungen traten
da=
zwiſchen. Aus den Eindrücken des ſchönen ſtilgerechten
Orgel=
ſpiels heben wir hervor das Praeambulum von Frescobaldi,
das im Sinne alter Orgelkunſt mixturenreich regiſtriert war,
Von den Chorgeſängen ſei außer den Choralſtrophen der
wun=
dervolle Bußpſalm des Orlandus Laſſus hervorgehoben, eines
der bedeutendſten Werke des Meiſters, das in ſehr feiner
Ein=
fühlung und reicher rhythmiſcher Belebung geſungen wurde.
Die techniſchen Schwierigkeiten dieſes Werkes wurden noch
über=
boten durch die der 15 kurzen Motetten von Leonhard Lechner
die vor wenigen Jahren erſt aufgefunden wurden und die wohl
ſein letztes Werk darſtellen. Auf Spruchdichtungen unbekannter
Herkunft — vielleicht ſtammen ſie von dem Komponiſten ſeloſt —
wurden hier Tonbilder von einer Klarheit und Ausdruckskraft
geſchaffen, die in der Zeit vor Schütz einzigartig daſtehen.
Melo=
diſche Linie, Rhythmik und Zuſammenklang ſymboliſieren in
gleicher Weiſe die Worte, ja der Meiſter iſt ſo kühn, neben den
ſtreng kirchlichen Stil auch ein Beiſpiel geradezu weltlicher Kunſt,
eine volkstümliche Vilanelle, zu ſtellen, in der das Irdiſche
ge=
ſchildert wird, dem man nicht zuviel vertrauen ſoll. Bildete dieſe
ausgezeichnete Leiſtung den Höhepunkt der Feier, ſo war eine
anſprechende Chorkaatate von Vincent Lübeck, einem Zeitgenoſſen
Bachs, ein würdiger Ausklang. Sie knüpft merklich an den Stil
des 17. Jahrhunderts au, bringt die 1. Strophe des Liedes
„bilf deinem Volk, Herr Jeſu Chriſt” motettenartig mit
Juſtru=
mentalbegleitung, läßt die zweite Strophe abwechſelnd von den
Stimmen und dem Orcheſter muſizieren und ſteigert dann bis
zu der freudigen Schlußfuge „auf dich hoffen wir, lieber Herr”.
Der Leiter des Heſſiſchen Singkreiſes, Herr Günther Simony,
verſtand es, die Feier zu einer andächtigen Weiheſtunde zu
F. N.
formen.*
Seite 4 — Nr. 324
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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[ ← ][ ][ → ]I
2. November 1941
Darmſtädter Tagblatt / Heſſtſche Neueſte Nachrichten
Alus der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, den 22. November 1931.
Die Krone des Lebens.
Zum Totenſonntag.
züutige Sonntag gilt der Erinnerung an die Toten. Wenn
n Gräbern ſtehen und durch unſere Friedhöfe ſchreiten,
es iſt mehr wie Erinnerung, es iſt Ehrfurcht vor
n. die uns erfüllt. Mag auch bei manchem das
Er=
ſiger das Sterben zu weiter nichts werden als zu einer
wem eigenen Sterben; bei den meiſten Menſchen iſt es
Fe Furcht, ſondern die Ehrfurcht, die ſie fühlen.
Theo=
es leicht, den Standpunkt zu vertreten: die Toten ſind
üfrklichkeit begnügt ſich nicht ein Menſch damit. Die
. aller Leiblichkeit entkleidet, der irdiſchen Schwäche
heichen Unzulänglichkeit, erſcheinen in einem höheren
bſt wächſt aus der Ehrfurcht vox den Toten die
Ehr=
en Tode. Was eigentlich der Tod iſt, hat uns noch
en können. Der Tod wird immer eins der ungelöſten
Menſchheit bleiben, ebenſo wie das Geheimnis des
r können wohl die äußeren, phyſiſch=körperlichen Wir=
Todes regiſtrieren. Aber damit iſt gar nichts erklärt.
ziy, wie das Geheimnis des Lebens offenbar wird, wenn
isfunktionen beſchrieben worden ſind! Was uns aber
macht, das iſt das merkwürdige Verhalten ſterbender
jabſt derjenigen alſo, die gewiſſermaßen an der Schwelle
en und Tod ſtehen. Bei denen die Bindung an Raum
e uns hier gefangen hält, ſich zu löſen beginnt, und
Eefere Blicke tun. Schon dem irdiſchen Leben entrückt,
entweder eine merkwürdige Unruhe des Gewiſſens zu
der aber, und das iſt das Große die Vorahnung eines
die Gewißheit ſeliger Vollendung.
ſein wir hören, daß ſelbſt Menſchen, die ihr Lebtag in
ur Ueberheblichkeit ſich gegen den Glauben an das
Le=
ern Tode gewehrt, im Sterben von der gleichen Gewalt
rlen, wie ſollten nicht vielmehr diejenigen, die ſchon in
die Offenbarung des Ewigen gekannt, nicht erſt recht
en müſſen? Eigentlich ſollten wir nicht immer vom
en” ſprechen. Denn es gibt nur ein Leben. Was
Leben” nennen, iſt in Wirklichkeit nur das allmähliche
dre Ueberwindung des Irdiſchen, Leiblichen, durch das
Ewige. Wir verſtehen es warum ein Schriftſteller
ge ein Büchelchen ſchreiben konnte unter dem Titel:
ibe keinen Tod
Ayrft einer jeden Weltanſchauung zeigt ſich am
deut=
kan, wie ſie mit dem Leid und mit dem Tode fertig wird.
ſertum weiß von dem, was nach dem Tode kommt, zu
von der „Krone des
Lebens”, „welche Gott
ver=
dimen, die ihn lieb haben!” So wandelt ſich der Schrecken
ſithen, d. h. leiblichen Menſchen vor dem Tod in die
ung des Ewigen. Wer ſo glauben kann, der iſt in
Tode zum Leben hindurchgedrungen! Wer mit ſolchem
Herzen am Totenſonntag über den Friedhof geht,
Ehrfurcht das friedvolle Bild der Verklärten!
Dr. Bergér, Darmſtadt.
tei feier. Am Totenfeſt werden von 343—3 Uhr die
nalicher hieſiger evangeliſchen Kirchen geläutet. Um
er auf beiden Friedhöfen kirchliche Feiern ſtatt. Auf
üriedhof wird Herr Pfarrer Heß, auf dem
Waldfried=
ſitrrer Irle die Anſprache halten.
tannt wurden durch Entſchließung des Herrn Miniſters
imd Bildungsweſen die Studienreferendarin Schweſter
rris Gies in Mainz zur Studienaſſeſſorin; der
Stu=
der Hans Tronſer aus Mainz zum Studienaſſeſſor.
ädelsverkehr mit Columbien. Der deutſche Geſandte in
yaf von Podewils, hält am Montag, den
ber 1931, bei der Außenhandelsſtelle für das
lebiet in Frankfurt a. M. Sprechſtunden über die
Een Verhältniſſe in Columbien ab. Firmen, die an
ſtanden teilnehmen wollen, werden gebeten, ſich bis
eirber d. J. bei der Außenhandelsſtelle für das Rhein=
Frankfurt a M., Börſe (Telephon 20 361),
anzu=
wät eine Verteilung der Beſucher auf die zur
Ver=
de Zeit ſtattfinden kann.
zWinterfahrten ins Zugſpitzgebiet und Schwarzwald.
Firhrtenabteilung der Heſſiſchen Eiſenbahn A.=G. hat
eichhaltiges Winterfahrten=Programm herausgegeben.
eiember bis einſchl. 3. Januar 1932 findet eine
neun=
urfahrt nach Ehrwald, dem Zugſpitzdorf, ſtatt. Auf
Wunſch wird die Fahrt am erſten Tage über Ulm—
m—Kempten—Reutte bis Ehrwald durchgeführt, ſo daß
wartler Gelegenheit haben, ſieben volle Tage in dieſem
Gebiet zu verweilen. Aber nicht nur der Winterſport=
Gelegenheit haben zum fröhlichen Treiben, ſondern
bwechſlungsreiche Wanderungen für Fußgänger und
gelegt. Um jedermann die Möglichkeit zum Reiſen
der Pauſchalpreis für neun volle Tage ſo billig
ge=
ch jedermann an dieſer herrlichen Fahrt beteiligen
gleichen Tage führt eine weitere Fahrt nach dem
Schwarzwaldort Breitnau=Steig. Gerade im Winter
Gahrt in den Schwarzwald beſondere Reize; herrliche
wie Rauhreifſtimmungen und dergl wird dem
Wan=
ergeßlichen Erinnerung werden. Am Samstag, den
findet eine Wiederholung des Lichtbildervortrages
den genannten Winterfahrten im Vortragsſaal der
S Heaghauſes, Luiſenſtr. 12. bei freiem Eintritt ſtatt.
Bekanntgabe der Winterfahrten erfolgt demnächſt
er e Anzeige in der Tagespreſſe. Nähere Auskunft und
dſienlos im Heaghaus, Zimmer 6 pt., Tel. 3390, und
Avelmann, Rheinſtr., Tel. 1429.
icher Vexein junger Männer Darmſtadt E.V.,
Alexan=
ehem. Inf.=Kaſerne). Wir laden hierdurch zu einer
ſtmgedenkſtunde heute, Sonntag, abends 8 Uhr herzlich
und Gäſte ſind willkommen. Ferner machen wir
eekſam, daß das Heim ab nachmittags 3 Uhr offen iſt.
laden wir ſchon heute zu unſerer Adventsfeier, am
Sonntag, abends, freundlichſt ein.
Nr. 421 — Selte 5
„Alk Darmſtadk”. Verein für Orksgeſchichte und Heimakkunde.
348. Veranſtaltung.
Der Vereinsabend ſtand diesmal unter dem Zeichen „
Hei=
ma
Zu Beginn der Verſammlung gedachte der Vorſitzende des
Ablebens eines treuen Heimatfreundes und Mitgliedes, Herrn
Buchhändler Ludwig Saeng ſen., deſſen Name durch ſeine
treue Mitarbeit eng mit der Vereinsgeſchichte von „Alt=
Darm=
ſtadt” verknüpft iſt. Die Verſammlung ehrte das Gedächtnis des
Heimgegangenen durch Erheben von den Sitzen.
Als Redner des Abends ſprach Herr Pfarrer Köbler über
das
Thema: „Heimat, eine Gabe und eine Aufgabe‟.
Der geſchätzte Redner ging aus von einem tiefernſten Erlebnis,
das zeigte, wie tief die Verbundenheit mit der Heimat beim
Men=
ſchen ſein kann, indem er ſchilderte, wie ein Mann, für den die
Heimat keinen Raum mehr bot, ſo daß er ſich von ihr trennen
mußte, ehe er von der Heimat ſchied, noch als Angedenken ein
Käſtchen Heimaterde vom Acker holte, um dieſes mit in Ueberſee,
in das fremde Land zu nehmen und damit die Verbindung mit
der Heimat aufrecht erhielt. Des weiteren führte der Redner
u. a. aus: Heimat iſt das köſtlichſte Geſchenk für den Menſchen
auf ſeiner Erdenwanderung. Sie beruht auf drei Stützen: 1.
Ver=
bundenheit mit dem Boden und deſſen Geſchichte 2.
Verbunden=
heit der Kindheit als des wichtigſten Lebensalters mit dieſem
Boden; 3. Seßhaftigkeit.
Daraus entwickelt ſich, das Volkstum mit ſchärfſter und
fein=
ſter Prägung des geſamten individuellen und geſellſchaftlichen
Lebens in Weltanſchauung, Lebensgeſtaltung, Geſtaltung des
gei=
ſtigen, ſittlichen
nd religiöſen Lebens ſeiner Aeußerungen in
Sprache, Sitte, Tracht und Brauch Ordnung des Familien=,
Berufs= und Geſellſchaftslebens, Entſtehung von Sagen Märchen,
Liedern, Volkskunſt, Tanz und Feſten. Neben den Gefahren der
Verengung in Eigenbrötelei und Verkapſelung kann es ſich
ſtei=
gern zur Vaterlandstreue und Vaterlandsliebe. Jede
Entfrem=
dung von der Heimat wird Heimweh.
Die ganze Welt iſt in Gefahr, die Enge des Lebensbodens
erzwingt Abwanderung und damit Heimatloſigkeit alles
Abwan=
dernden. Die fortſchreitende Induſtrialiſierung und das
rieſen=
hafte Anwachſen der Großſtädte in der Zeit der Freizügigkeit und
der ungeheuren Fortſchritte auf dem Gebiete der Technik und
des Verkehrs verändern die Bedingungen des individuellen und
geſellſchaftlichen Lebens grundlegend. An Stelle des geſchichtlich
Gewachſenen, organiſch Gewordenen tritt die Organiſation des
ſchöpferiſchen Inſtinktes, der bodenfremde Intellekt, an Stelle des
Volkes die Maſſe.
Der Kampf gegen dieſe volks= und beimatzerſtörende Macht
iſt ſehr ſchwer, aber nötig: Kampf gegen die Großſtadt,
Allein=
herrſchaft des Geldes über den Boden, Ablehnung aller
weſens=
fremden nivellierenden Einflüſſe, Sicherſtellung und Stärkung des
Familienlebens, Schutz und Stärkung des noch Vorhandenen in
ſeinen Wurzeln, nicht in künſtlicher Erhaltung des von früheren
Geſchlechtern Geſchaffenen. Dazu aber bedarf es beſinnlicher
Na=
turen, die nicht nur den Vordergrund der Dinge ſchauen, ſondern
dazu gehört das offene Auge und das feine Gehör, um hinter die
Dinge zu ſchauen und der Heimat abzulauſchen, was ihr
Ureigen=
ſtes iſt: Das Dorf mit ſeiner Geſchloſſenheit, den Bauern in
ſei=
ner Eigenart und alles, was uns von Kindheit auf umgibt: die
Tiere, die Pflanzen, das Feld, der Wald, das Rauſchen des
Aehrenfeldes und das Rauſchen des Waldesdomes, alles iſt
Hei=
mat. Hieraus erwächſt die Liebe zur Heimat, die Liebe zum
Boden und zu den Menſchen der Heimat, ihren Städten und
Dör=
fern, ihrer Arbeit und ihrem Lebenskreis
Voll tiefer Ehrfurcht ſchaut man dabei dem ſchweren Schritt
des
Bauern nach, der am Pfluge hinter ſeinem Kuhgeſpann durch
die Schollen ſtolpert. Jedes alte Bauernhaus, die alten Gaſſen
und Winkel unſerer Städte und Städtchen erfaßt man mit
inne=
rem Sinn, der um das letzte Geheimnis dieſer ſchweigenden Dinge
weiß. So weiß der Heimatfreund Beſcheid um Sprache und
Sitte, Eigenart und Mundart iſt ihm vertraut
Weiter machte der Redner im Verlaufe ſeiner Darlegungen
an vielen Stationen Halt, zeigte, wie die ſtarken Wurzeln der
Kraft immer wieder im Heimatboden verankert ſind, und wie
die Heimat dem Menſchen beides geben kann: Bodenſtändigkeit
und zugleich ein Hinauswachſen über ſich ſelbſt, wie’s die Schrift
einmal ſagt: „Wir haben hier keine bleibende Statt, ſondern die
zukünftige ſuchen wir.
Er ließ ſeine feinen Ausführungen ausklingen mit den Worten
Jung=Stillings: „Selig ſind die, die da Heimweh haben,
nach einer Heimat, denn ſie ſollen nach Hauſe kommen!”
Die zahlreiche Verſammlung dankte dem Redner für ſeine von
tiefer Heimatliebe getragenen Darlegungen und der Vorſitzende,
Herr Philipp Weber, dankte für das Hohelied der Heimat,
das der Redner geſungen hatte und mit dem er dem
Zuhörer=
kreis aufs neue den Heimatgedanken lebendig und lieb gemacht
hattg,
Nächſte Veranſtaltung am 3. Dezember. Vortrag von Herrn
Oberbergrat Dr. Köbrich über das Thema: „Von Bergbau
und Bergleuten in Darmſtadts Umgebung”.
Abholung von Bekleidungsſtücken
für die Winkerhilfe der freien Wohlfahrtspflege.
Die Abholung der in Ausſicht geſtellten Bekleidungs= und
Wäſche=Stücke uſw. erfolgt:
1. am Dienstag, den 24. November d. J., in den
Vormittags=
ſtunden in den nachgenannten Straßen pp.: Frankfurter=Straße,
Ireneſtraße, Emilſtraße, Viktoriaſtraße und =Platz,
Pallaswieſen=
ſtraße, Gräfenhäuſerweg, Helfmannſtraße, Liebigſtraße,
Kahlert=
ſtraße, Parcusſtraße, Aliceſtraße und =Platz, Landwehrſtraße
Kirſchenallee, Blumenthalſtraße, Lagerhausſtraße,
Wendelſtadt=
ſtraſze.
Hast Du schon für de
Winterhilfe gegeben?
2 am Mittwoch, den 25. November d. J.. in den
Vormit=
tagsſtunden in den nachgenannten Straßen pp.: Bismarckſtraße,
Friedrichſtraße, Bleichſtraße, Grafenſtraße (nördlich der
Rhein=
ſtraße), Fuchsſtraße, Georgenſtraße, Kaſinoſtraße. Landgraf=
Philipp=Anlage (nördlich der Rheinſtraße), Allee, Bahnhofsplatz,
Damaſchkeplatz, Dornheimerweg. Feldbergſtraße, Illigweg,
Külp=
ſtraße, Moldenhauerweg, Michaeliſtraße, Mornewegſtraße und
=Platz. Otto=Wolfskehl=Straße, Poſtſtraße, Rabenauſtraße,
Roden=
ſteinerweg, Rößlerſtraße, Steubenplatz, Wedekindweg.
3. am Donnerstag, den 26. November d. J.. in den Vormit=
Wilhelminen=
tagsſtunden in den nachgenannten Straßen pp.:
ſtraße, Grafenſtraße (ſüdlich der Rheinſtraße), Saalbauſtraße,
Neckarſtraße, Landgraf=Philipp=Anlage (ſüdlich der Rheinſtraße)
Hindenburgſtraße Rheinſtraße, Waldſtraße, Eliſabethenſtraße,
Hügelſtraße, Sandſtraße, Riedeſelſtraße, Zimmerſtraße,
Weyprecht=
ſtraße, Holzhofallee, Am Hopfengarten, Schrautenbachweg, Schepp=
Allee.
Die Abholung wird vorgenommen durch Wagen (Kraftwagen
oder Pferdefahrzeuge), die gekennzeichnet ſind durch Plakate mit
der Aufſchrift: „Winterhilfe der freien
Woblfahrts=
pflege‟.
Die Sammlung wird angekündigt durch Signal und
Laut=
ſprecher. Es wird gebeten, die bereit gehaltenen Gegenſtände an
den Wagen zu bringen.
— Kunſthalle. Die Ausſtellung „4 Maler” iſt heute von
10—1 Uhr zum letztenmal geöffnet. Ermäßigter Eintrittspreis
50 Rpfg. Vom Kunſtverein wurde für ſeine Weihnachtsverlofung
angekauft: v. Geyer: „Am Bodenſee‟.
— Taufe im Neuen Palais. Geſtern vormittag, um 11 Uhr,
fand im Orgelſaal des Neuen Palais die Taufe des kleinen
Prinzen ſtatt. Er erhielt den Namen Ludwig, Ernſt,
Andreas. Die Taufe wurde durch Herrn Pfarrer
Lauten=
ſchläger vollzogen. Die Feier wurde durch den Geſang der
Madrigalvereinigung beſonders verſchönt.
Heſſiſches Landestheater.
Preiſe 6.70—5.60 Mk. Montag, B. Rov.. 20—22 Uhr. Driſtek Sinfontescomnzert Fger
Strawinsky. Preiſe 1 bis 5.50 Mk. Dienstag, 24. Nov. 19½, Ende nach 22 Uhr. 4 7. Bocegceio.
Preiſe 0.70—5,60 Mk. Kleines Haus. Sonntag, R. Rw. 2—22 Uhr. Zuſatzmiete V4.
Maria Magdalene. Preiſe 0.60—1.50 Mk. Montag, 23. Nob. Keine Vorſtellung. Dienstag, 24. Nov, 20—3 Uhr. Darmſt Volksb. (4. Gr, Iy, II.
Marguerite: 3. Preiſe 0.60—4.50 Mk.
— Heſſiſches Landestheater, Uraufführung „Zu Hilfe.
Max!” Am Mittwoch ,den 25. November, findet im Kleinen
Haus die Uraufführung von Achards Komödie „Zu Hilfe,
Max!” deutſch von Bruno Frank, ſtatt. Die Hauptrollen ſind
be=
ſetzt mit Leny Marenbach, Jenny Wiener, Günter Haenel, Werner
Hinz und Hermann Gallinger. Regie: Renato Mordo;
Bühnen=
bild: Elli Büttner. — Neuinſzenierung „Wallenſteins
Tod”. Am Donnerstag, den 26. November, wird in neuer
In=
ſzenierung „Wallenſteins Tod” von Friedrich von Schiller
aufgeführt. Den Wallenſtein ſpielt Paul Wegener. Die übrigen
Rollen ſind beſetzt mit Joſef Keim (Octavio), Emil Lohkamp
(Max), Hans Baumeiſter (Terzky), Karl Heinz Peters (Illo)
Her=
mann Gallinger (Jſolani), Joſef Sieber (Buttler), Kurt
Weſter=
mann (Gordon), Kurt Schindler (Deveroux). Paul Maletzki (
Mac=
donald), Franz Kutſchera (ſchwed. Hauptmann) Karl Paryla (
Ge=
freiter), Richard Jürgas (Bürgermeiſter v. Eger) Hugo Keßler
(Seni), Irene Scheinpflug (Herzogin), Lotte Kleinſchmidt (Gräfin
Terzki) und Lena Hutter (Thekla). Regie: Guſtav, Hartung;
Bühnenbild: Profeſſor F. K. Dellavilla.
— Drittes Sinfonie=Konzert. Jgor Strawinſky dirigiert
im dritten Sinfonie=Konzert eigene Werke: Scherzo Fantaſtique
(Hochzeitsflug einer Biene), Petruſchka, Kleine Suite Nr. 1 und 2
und Feuervogel.
gut gepflegt, häft doppelt lo lange!
Waschen Sie Ihre Wollsachen
mit dem unvergleichlichen
Persil, denn gerade für Wolle
eignet sich Persil wundervoll.
(Man rechnet einen gehäuften
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kaltes Wasser)Ohne jedes
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ben entzicht das kalte
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bad der Wollfaser Schmutz
und Flecke und läßt sie wieder
farbenfroh, frischduftend und
tadellos sauber erstehen!
P
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 324
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 22. Novem
Angeſtellken=Kundgebung des G.2.A.
Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten (GDA.) hatte ſeine
Mitglieder zu einer Kundgebung eingeladen. Herr Jayme be=
grüßte den neuen Gaugeſchäftsführer des GDA., der das Erbe des ver=
ſtorbenen Führers Geßner übernommen hatte. Herr Fuhrmann
dankte für die freundliche Aufnahme und führte dann aus, daß
heute eine ungeheure Zerriſſenheit in unſerem Volke beſtehe.
Dann ging er auf die Urſache der deutſchen Kriſe näher ein die
im Zuſammenhang mit der Weltwirtſchaftskriſe ſtehe. Der Krieg
habe ungeheure Werte vernichtet, Europa in viele kleine Länder
aufgeteilt, die ſich durch Zollſchranken gegeneinander abſchließen.
Dazu komme noch, daß viele Länder, die früher Abnehmer
Deutſch=
lands waren, jetzt ſelbſt ihre Induſtrie beſitzen. Die Revolution in
China verſperre dieſen Markt. Dazu komme noch die indiſche
Boykottbewegung. Rußland ſei ebenfalls nur bedingt
aufnahme=
fähig. Dazu komme die überſtürzte Rationaliſierung. Hinzu
komme die Droſſelung des Inlandmarktes durch andauernde Lohn=
und Gehaltsſenkungen. Hier zeige ſich, daß die Kriſe nicht über
dem Lohn= und Gehaltsabbau gelöſt werden könne. Wir müſſen
uns deshalb ſehr eingehend mit der Frage beſchäftigen: Wie kann
durch Herabſetzung der Arbeitszeit eine Löſung gefunden werden?
Die Arbeitgeber würden jetzt das ſogen, Krümperſyſtem vorſchla=
gen. Hiergegen beſtehen große Bedenken, trotzdem müſſe, man
ſich damit beſchäftigen, um den Weg aus der Kriſe zu finden.
Fünf Millionen Menſchen, die nicht arbeiten können, bedeuten
eine furchtbare Gefahr, die nicht unbeachtet gelaſſen werden darf.
Denn zu den fünf Millionen Menſchen kommen noch die
Angehö=
rigen. Ganz entſchieden müſſe man ſich aber gegen den Abbau
der ſozialen Einrichtungen zur Wehr ſetzen.
Gewiß ſeien dies alles materielle Forderungen, wer aber
dieſe Forderungen näher prüft, erkenne, welch ideale Gründe
dahinter ſtehen, denn alle Arbeit des GDA. gehe von dem
Ge=
danken aus. Dienſt am Volke zu leiſten.
Die anſchließende Ausſprache zeigte, welch lebhaftes Intereſſe
der Vortrag gefunden hatte, was auch ſchon durch den Beſuch
gekennzeichnet war. Der Saal war voll beſetzt.
Nachſtehende Entſchließung fand einſtimmige Annahme:
Die im GDA.=Heim verſammelten Mitglieder des
Gewerk=
ſchaftsbundes der Angeſtellten warnen aufs nachdrücklichſte vor
dem Verſuch, die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten durch erneuten
Druck auf Löhne und Gehälter zu überwinden. Hier iſt bereits
ein Punkt erreicht, der nicht mehr überſchritten werden darf, wenn
nicht der letzte Reſt der Kaufkraft zerſtört und bedenklichſte
Wir=
kungen in bezug auf die Einſtellung der Arbeitnehmer zu
Wirt=
ſchaft und Staat ausgelöſt werden ſoll. Die Preiſe und
insbe=
ſondere die Mieten bei Alt= und Neubauwohnungen ſind für den
jetzigen Stand der Gehälter zu hoch und müſſen geſenkt werden.
Weiter iſt notwendig, daß durch Zuſammenlegung des
Kapi=
tals der vielfach überhöhte preisverteuernde Finanzſtatus der
Betriebe auf ein geſundes Maß zurückgeführt wird. Um das
Ver=
trauen der Wirtſchaftsführung zu erhalten, wird dringend
ge=
fordert, daß gegen Schädlinge des keutſchen Wirtſchaftslebens, wie
ſie im Falle Favag=Prozeß, Dr. Lahuſen und Schultheiß=
Patzen=
hofer entlarvt worden ſind, mit aller Schärfe des Geſetzes
vorge=
gangen wird. Es wird dringend gefordert, daß das Gericht gegen
ſolche Menſchen ſofort einſchreitet und ſchwerſte Strafen verhängt.
Auch die kleineren Betriebe zeigen oft, wie verbrecheriſch gehandelt
wird. Die ſcharfen Maßnahmen liegen im Intereſſe unſeres Volkes
und auch im Intereſſe der deutſchen Wirtſchaft ſelbſt, die ſich von
dieſen Schädlingen aus Kriegswucher= und Inflationszeiten frei
machen muß, da ſie nicht nur ihren Stand, ſondern auch das
deutſche Volk aufs ſchwerſte ſchädigen.
Am Tarifgedanken muß feſtgehalten werden, gegen
Locke=
rungen, die auf Beſeitigung der Unabdingbarkeit hinauslaufen,
ſetzt ſich die Angeſtelltenſchaft entſchieden zur Wehr, weil damit
der letzte Schutzwall gegen materielle Verelendung weiter
Volks=
kreiſe fällt und der Gedanke des kollektiven Arbeitsrechts
zer=
trümmert wird.
Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung
Darm=
ſtadt. Die Reihe der beliebten Wintervorträge wird am kom=
EuKtäändfe Dich ei en Ganeraäif e Begitiä
belegt werden ſollen. (Siehe auch beſondere Anzeige.)
— Madrigalvereinigung. Die unter der Leitung von Prof.
Dr. Fr. Noack ſtehende, durch viele Konzerte bekannte Madrigal=
Vereinigung Darmſtadt hat mit dem Kammerchor für
Kirchen=
muſik in Frankfurt, der unter der Leitung von Profeſſor Fr.
Gambke ſteht, eine Arbeitsgemeinſchaft gegründet, die den Zweck
verfolgt, zwölf= und mehrſtimmige Werke zur Aufführung zu
bringen. Um mit der Frankfurter Vereinigung gleiche
Stimmen=
ſtärke zu erreichen, nimmt die Madrigal=Vereinigung noch einige
Mitglieder auf, vor allem Alt=, Tenor= oder Baß=Stimmen. Ein
Beitrag wird nicht erhoben. Anmeldungen Samstags nachmittags
bei Prof. Noack.
— Orpheum — „Johannisfeuer”. Am heutigen
Sonn=
tag gelangt abends zum Gedächtnis Hermann Sudermanns eine
einzige Aufführung deſſen Schauſpiels „Johannisfeuer” zur
Darbietung. Der Kartenverkauf findet ſtatt: Kiosk. Ernſt=
Lud=
wigsplatz; Kiosk am Paradeplatz; Orpheumskaſſe. (S. Anz.)
—Wiederaufnahmen. Am Samstag, den 28. November, wird
im Großen Haus Richard Wagners Oper. „Der fliegende
Holländer” und am Sonntag, den 29. November,
Humper=
dincks Märchenoper „Die Königskinder” gegeben.
— Der Winterkurſus „Zeichnen und Malen” (Maler Anton
Hartmann) beginnt Samstag, den 28. November, und wird in
der Zeit vom 28. November 1931 bis 1. März 1932 (Samstags
14—16 Uhr) weitergeführt. Anmeldungen zu richten: Zimmer 426,
Techn. Hochſchule. (Siehe heutige Anzeige.)
Kampf dem Krebs! Montag, den 23. November, abends
Uhr, ſpricht im „Hotel Traube” der Präſident des deutſchen
Bundes für Krebsbekämpfung, Herr Dr. Wetterer=
Mann=
heim über einige moderne für alle wichtige Fragen der
Krebs=
bekämpfung. (Vergl. Anzeige.)
Hiſtoriſcher Perein für Heſſen.
Erinnerung an den 700. Todeskag der heiligen Eliſabeth.
Der Erinnerung an den 700. Todestag der hl. Eliſabeth (am
19 November 1231), war der 2. Vortragsabend dieſes Winters
ge=
widmet; es ſprach Herr Dr. Knöpp über das Thema „Die hl.
Eliſabeth, ein Tyy mittelalterlicher Frömmigkeit”.
Ueber die hl. Eliſabeth iſt ſchon viel geſchrieben worden, nicht
nur von der Geſchichtsforſchung ſondern auch vom
künſtleriſch=
literariſchen Standpunkt. Das konfeſſionelle Moment hat hierbei
früher eine große Rolle geſpielt; erſt die moderne
Geſchichtsſchrei=
bung hat hier, namentlich in den Arbeiten von Wenck und
Huys=
kens. Wandel geſchaffen. Die Romanliteratur iſt ihr gefolgt. Der
Vortragende nannte hier zunächſt Leo Weismantels treffliche
und Eliſabeths Perſönlichkeit gut erfaſſenden Roman „Eliſabeth”
und beſprach dann das Buch von E. Buſſe=Wilſon „Das Leben der
hl. Eliſabeth von Thüringen”, das, mit den Mitteln der
Pſycho=
analyſe arbeitend, die Probleme teils verſchiebt, teils unzuläſſig
vereinfacht; es fehlt das rechte Verſtändnis für die geiſtige
Struk=
tur des beginnenden 13. Jahrhunderts, ſexualpſychologiſche
Er=
wägungen reichen hier nicht aus, auch nicht für die Würdigung
der Stellung Eliſabeths zu ihrem Beichtvater und Ketzermeiſter
Konrad von Marburg. Für das Verſtändnis von Eliſabeths
Weſen bildet vielmehr die Kenntnis der Zwieſpältigkeit ihrer
Zeit im politiſchen, wirtſchaftlichen und geiſtlichen Leben den
Schlüſſel: Gottes= und Weltdienſt ſtehen ſich gegenüber, im Ritter
tum wird eine Löſung der Spannungen verſucht, auch im
kirch=
lichen Leben regen ſich neue Kräfte durch das Auftreten der
Frau=
ziskaner gegen das Papſttum.
Das äußere Leben Eliſabeths iſt nicht leicht zu erfaſſen. Die
Forſchung der letzten Zeit hat nichts weſentlich Neues ergeben.
Die Geſchichte Eliſabeths iſt vor allem Seelengeſchichte, die aus
dem äußeren Leben rekonſtruiert werden muß. In ihre
Jugend=
zeit fallen einzelne Erlebnismomente religiöſer Art, die jedoch
nicht zu dem Urteil einer religiöſen Frühreife berechtigen. Ihr
Jahr bringt eine folgenreiche Begegnung; ſie lernt durch den
Prieſter Rodeger am Thüringer Hofe die Gedankenwelt des hl.
Franz von Aſſiſſi kennen, die in der Nachfolge Chriſti gipfelt. Der
och eine Stei=
Einfluß ihres Beichtvaters Konrad bedeutet kaum
gerung, mehr eine Fortführung dieſer Gedanken. Sie geht ſchon
als junge Landgräfin in Eiſenach ihre eigenen Wege, indem ſie
Vor der Schalkeröffnung der Darmſtädter volksbank.
menden Mittwoch, abends um 8 Uhr, im „Gelben Saal” bei
Sitte mit einem Vortrag von Herrn Landgerichtsrat Raab
ein=
geleitet. Der Redner ſpricht, über das Thema: „Wie verhalte
ich mich vor Gericht?
Beſprochen werden u. a. wie ſich
Kläger, Beklagte. Angeklagte, Zeugen, Sachverſtändige uſw. vor
Gericht zu verhalten haben. Wie auch in den früheren Jahren,
werden die Mitglieder gebeten, ihre Angehörigen mitzubringen:
auch ſonſtige Freunde von Handwerk und Gewerbe ſind herzlichſt
willkommen. (Näheres ſiehe auch in unſerer Anzeige in der
heu=
tigen Nummer ds. Bl.)
— Skikurſe des Skiklubs Darmſtadt=Odenwald. Die ſehr
zahl=
reich beſuchte Hauptverſammlung des Klubs, die vorige Woche
ſtatt=
fand, ſtellte nachfolgenden Plan zur Durchführung von Skikurſen
im kommenden Winter auf. Unter Berückſichtigung der
augenblick=
lichen ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe werden die Kurſe
ſo billig wie möglich durchgeführt. Beſonderen Wert legt der Klub
wieder auf die Durchführung von Jugend=Skikurſen in den
Weih=
nachtsferien. Die vorgeſehenen Kurſusorte liegen alle in einer
Höhenlage von 1000 Meter und darüber, ſo daß bei normalen
Winterverhältniſſen eine genügende Schneelage zu erwarten iſt.
Die Ausbildung bei den Kurſen wird in Händen von
ſachverſtän=
digen und zuverläſſigen Führern liegen. In den Weihnachtsferien
werden für die Jugend 3 Kurſe im Schwarzwald an nachfolgenden
Orten durchgeführt: Darmſtädter Hütte beim Ruheſtein, Steig=
Breitnau bei Hinterzarten und Menzenſchwanderhütte auf dem
Feldberg. Ferner für die gleiche Zeit ein Kurſus für Erwachſer
in Neuglashütten am Feldberg i. Schwarzwald. Ende Januar 1932
ſind 2 Wochen=Skikurſe für die Darmſtädter Hütte vorgeſehen.
Größere Kurſe von 14tägiger Dauer werden im Februar auf dem
Feldberg im Schwarzwald und in Hirſchegg bei Oberſtdorf im
All=
gäu durchgeführt. — Die bei günſtigen Schneeverhältniſſen üblichen
Sonntagsfahrten vervollſtändigen den Ausbildungsplan für den
Die Leitung der Darmſtädter Volksbank ſchreibt uns: Nach
dem Ausmaß der bis jetzt eingegangenen
Zuſtimmungserklärun=
gen zu ſchließen, braucht wohl kein Zweifel mehr darüber zu
be=
ſtehen, daß der eingereichte Vergleichsvorſchlag die erforderliche
Mehrheit findet. Es wird aber Wert darauf gelegt, daß nicht
nur die erforderliche Mehrheit erreicht wird. An alle ſäumigen
Gläubiger ergeht deshalb erneut die Aufforderung, die
über=
ſandte Zuſtimmungserklärung zu unterſchreiben und der
Volks=
bank einzuſenden. Gehen auch in der nächſten Woche in demſelben
Umfange die Erklärungen ein, dann wird die volle Oeffnung der
— für Wechſel=, Zins= und Abzahlungen waren die
Schalter
Schalter immer geöffnet — nur noch eine Frage von Tagen ſein.
Es muß noch einmal darauf hingewieſen werden, daß die
Gläubiger durch die Abgabe der Erklärungen irgendwelche
Ver=
pflichtungen außerhalb der Beſtimmungen des Vergleichsvorſchlags
nicht übernehmen.
Wie ſchon mehrmals betont, will die Verwaltung der
Volks=
bank durch das möglichſt raſche Zuſtandekommen des Vergleichs
und durch die baldige volle Schalteröffnung die 100prozentige
Befriedigung der kleinen Gläubiger bis zu 100 RM. und
der=
jenigen, die ihre Forderung auf 100 RM. ermäßigen, noch vor
Weihnachten ermöglichen. Die Zahl dieſer kleinen Gläubiger
be=
trägt 5500. Hieraus kann man ermeſſen, daß die
Zurverfügung=
ſtellung der kleinen Guthaben nicht nur für den Einzelnen,
ſon=
dern für das geſamte Geſchäftsleben unſerer Stadt nicht zu
unter=
ſchätzen iſt. Jeder ſollte deshalb dazu beitragen, daß dieſe
Be=
ſtrebungen in die Tat umgeſetzt werden können. (S. die heutige
Aufforderung im Anzeigenteil des Blattes.)
Vorbildliche Erwerbsloſenarbeit. Wie wir erfahren, wird
an unſerer hieſigen Städtiſchen Maſchinenbauſchule ein
vorbild=
licher Verſuch zur Linderung der Not unternommen, in die die
jungen Ingenieure und Techniker, die in täglich wachſender Zahl
aus dem Wirtſchaftsprozeß ausſcheiden müſſen oder für abſehbare
Zeit nicht in ihm aufgenommen werden, geraten ſind. Sie haben
Zeit und Geld aufgewendet, ſich auf ihren Beruf vorzubereiten und
teilen nun nicht nur die ſeeliſche Not derer deren wertvolle Kraft
auf dem Arbeitsmarkt brachliegen muß, ſondern laufen darüber
hinaus Gefahr, bei dem ſchnellen Fortſchreiten techniſcher
Ent=
wicklung in kurzer Zeit den Anſchluß in ihrem Beruf zu verlieren.
Hier hat ſich die Fachſchule, aus der dieſer Technikernachwuchs
hervorging, eingeſchaltet und wird durch Beſchäftigungskurſe auf
allen wichtigen Gebieten des Maſchinenbaus Gelegenheit zur
Uebung und Vertiefung der Kenntniſſe geben. In
uneigen=
nütziger Weiſe führt der geſamte Lehrkörper der Anſtalt
Kon=
ſtruktionsübungen, Verſuche und Vortragsveranſtaltungen durch,
durch die den jungen Maſchinenbauern an allen Tagen der Woche
vor= und nachmittags auf ihrem eigenſten Fachgebiet koſtenlos
Anregung zu weiterem Arbeiten und zur Uebung in ihrem Beruf
gegeben wird.
Zum Schufz
gegen
9.
Ri.
*
— Deutſcher und Oeſterreichiſcher Alpenverein, Sektion
Darm=
ſtadt. Am Freitag abend ſprach Herr Profeſſor Dr. Franke aus
Achern über ſeine Reiſe nach Griechenland. Wir hatten ſchon
zweimal das Vergnügen, Herrn Profeſſor Franke in unſerer
Mitte als Redner begrüßen zu dürfen und uns an ſeinen ſchönen
Farbenphotographien zu erfreuen. Auch diesmal hatte ſich
wie=
der eine große Anzahl von Zuhörern eingefunden. Die
Hellas=
fahrt begann in Trieſt. die Reiſe dauerte 16 Tage und war vom
beſten Wetter begünſtigt, was den Aufnahmen ſehr zu ſtatten
kam. Dieſe waren alle von der Gattin des Redners auf
Agfa=
platten aufgenommen und gaben einen prächtigen Eindruck von
der Farbenpracht des Südens. So zogen all die bekannten
klaſ=
ſiſchen Stätten Griechenlandss an unſerem Auge vorüber:
Olym=
via. Mykene, Corinth. Athen mit der Akropolis. Dann ging die
Fahrt durch die Dardanellen und das Marmarameer nach
Kon=
ſtantinopel. Auf der Rückfahrt wurde Troja beſucht über Delos
und Santorin gelangten ſie nach Kreta, von wo die Heimreiſe
angetreten wurde. Dem Redner wurde für ſeine intereſſanten
Ausführungen und die herrlichen Lichtbilder reicher Beifall zuteil.
—Experimentalvorträge in Elektrotechnik. Die Vortragsreihe
von Dipl.=Ing. F. Scriba wird am Dienstag, den 24.
Novem=
ber, 20.15 Uhr, im Hörſaal des Elektrotechniſchen Inſtituts der
Techniſchen Hochſchule fortgeſetzt. Die Vorleſungen, welche an
Hand von anſchaulichen Verſuchen die Grundgeſetze der
Elektro=
technik behandeln, dürften nicht nur für Fachleute, ſondern auch
für den Laien, der ſich mit der Elektrizität befaſſen will, von
gro=
ßem Intereſſe ſein. U. a. werden die Filme „Die
Rundfunktech=
nik” und „Der Großſender” gezeigt. Der Vortragsreihe
angeglie=
dert ſind eine Reihe von Abenden, an denen der in den
Vor=
leſungen behandelte Stoff in Form von Beiſpielen ergänzt und
erläutert wird. Anmeldungen zur Teilnahme können noch
erfol=
gen auf der Volkshochſchule, Mathildenplatz 17.
nach franziskaniſcher Art vor den Türen bettelt (gega,
len Konrads); ſie erregt Anſtoß beſonders in der Vesy
durch ihre Verſchwendung”. Man bringt ſie nach denn9
Gatten auf den Pottenſtein bei Bamberg zu einer
beſinnung, die allerdings nicht das erhoffte Ergebni./
bleibt ihrem asketiſchen Leben treu, freilich in einer wonn
ſpitzten Form als in Eiſengch. Die wenigen Jahre ih:
ſtandes verbrachte ſie in Marburg bis zu ihrem Todesw
vember 1231.
Eliſabeth ſtand zu ihrer geſamten Umwelt in
Gegenſatz. Sie iſt keine Freundin der allzuweltlichen:
Bildung, ſie kämpft gegen die Mode in der Hofgeſelllih,
das üppige Leben im Volk und in der Kirche. Wichtf
Einhaltung der Faſtengebote und beſonders das Ideal
das ſie ganz perſönlich ausübt in einer Art von Verf
ſucht; ſie entäußert ſich all ihres Beſitzes. Ihre E
ſie, obwohl ihr Gatte ſie gewähren läßt, für die Erfill
Ideale inſofern als eine Hemmung, als das enge Zuriael
mit dem Nächſten zu Ablenkungen vom Wege führt. 8
erfüllt ſie nicht Welthaß; ſie übt die Askeſe nur gegen
die ſie immer vor Augen ſieht und in der ſie auch
Ihre Askeſe iſt im ganzen die übliche ohne allzu ſtar:
bung. Daher iſt auch das Urteil über Konrad von M.
zu ſcharf, man unterſchätzt dabei das in gleicher Richtt
Wollen Eliſabeths: der demütige Sinn iſt z B. die Auß
der Beichte und für dieſe Zeit ſelbſtverſtändlich. Die
des eigenen Ich dünkt ſie das größte Opfer vor G
R
bringt ſie es. Auch die Form in der ſie der Armm ſn
iſt zwar auch eine Erfüllung des Gebotes der Nächſi
allem aber wiederum ein Weg zu Gott für ſie perd
Leben und Tun hat alſo letzten Endes bei allem Dulden
Verzichten ein poſitives Ziel: das Erleben Gottes dru
Ihr ganzes Leben war Religion.
Die zahlreich erſchienene Zuhörerſchaft dankte dem
den durch lebhafteſten und wohlverdienten Beifall; de
faßte den Dank nochmals in Worte zuſammen und
die wiederholte Bitte, dem Verein in einer ſeiner kr:
rioden treu zu bleiben.
140N
ſroß
2.N
100Me
urei, au
z ſeint
Haushilfe.
krankung von Hausangeſtellten können die Haushillek
milien wertvolle Hilfe leiſten. Die Haushilfen
den Haushalt alleinſtehender erkrankter Perſonen uns
ihnen dadurch den Verbleib im eigenen Heim; auck
bei längerer Abweſenheit der Hausfrau ſtets gerne 4.
führung übertragen. Die Abteilung Haushilfe des At
vereins entſendet vertrauenswürdige Frauen zur Ha
ſind ſorgfältig ausgewählt, bereits in vielen Fällen
werden ſtändig überwacht. Sie ſind einer Hauskill
unterſtellt. — Die Koſten der Haushilfe können vomd
ſelbſt ganz oder teilweiſe getragen werden; außeruel
als Koſtenträger das Wohlfahrtsamt oder die Krun
Frage. — Wie verſchafft man ſich Haushilfe? Mar
ſchriftlich, mündlich oder telephoniſch an die Geſchr
Alice=Frauenvereins. Dieburger Straße 21. Telephon
ſtunden 10—12 Uhr vormittags.
— „Zwerg Naſe”, das am letzten Sonntag im N
Beifall aufgenommene neue Märchen
großem
von R. Bürkner gelangt heute nachmittag zum letzü
Aufführung. Auch heute gelangen wieder 2 Armbard
Verloſung. Karten ab 11 Uhr Kaſſe Orpheum ſom
Schloß. (S. Anz.)
— Das Union=Theater zeigt heute und folgen.
Tonfilm üher die Spionage im Weltkrieg: „Im Gek)
Im Helia=Theater wird nur noch beute und morg
Im
Afrika=Tonfilm „Trader Horn” vorgeführt.
Lichtſpielen ſieht man nur noch heute Toni van Eick.,
und Albert Baſſermann in dem Aufklärungs=Tonfi.
der Liebe‟.
Im Rahmen einer Film=Morgenfeier im
läuft heute Sonntag vormittag, der hervorragend.
„Sonne über Piz=Palü”, ein Film für Skiläufer,
und Naturliebhaber.
* Die Darmſtädter Privatkliniken und die re
2 Deſäfenfäiche Dueeneeänf ie.
kaſſe wieder möglich in folgenden Krankenanſtalt.,
Hoſpital. 2. Herz=Jeſu=Hoſpital. 3. Marienkrankenhart
Dr. Altſchülex, 5. Klinik Dr. Engelbrecht, 6. Klir
mann und Dr. Wolff, 7. Klinik Dr. Roſenthal, 2
Walther.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötze‟
kung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt de
rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am 3
22. November 1931, folgende Aerzte zu deſſen Vertr.u
Dr. med. Th. Schmidt, Heinrichſtr. 38, Telephon 38
Vidal, Stiftsſtraße 25, Telephon 1110; Frl. Dr.
ler, Riedeſelſtraße 2, Telephon 2721.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der 2.,
ſchließenden Woche den Nachtdienſt vom 21. bis 2
Merckſche Apotheke, Rheinſtraße 9. und die Beſſun=
Wittmannſtraße 1.
Lokale Beranſtalkungen.
eblich alt Hinweiſe auf Knz
Die Nerrnter erſcheinenden Reitzen ſind aueſchl
in leinem Falle ſegendwie alt Bebrechung oder KiſkeT
— „Der Schützenhof” Hügelſtr. 27. eröffneti
den 23. d. M. 18 Uhr, die neu eingerichtete W:44
Spezialausſchank der Vereinigten Pfälzer Winzerg:)
in Bad Dürkheim. (Siehe beſondere Anzeige.)
Vereinskalender,
— Ehem ſtädt. Handelsſchüler, 2
Montag, den 23. November, abends 8.15 Uhr in de:
Eliſabethenſtraße 12, Vortrag des Herrn Dr. 3e1
Thema „Das währungspolitiſche Gebot der Stunde
Wekterbericht.
Mit der etwas ſüdlichen Verlagerung des RI
drehen auch die Winde über Südoſten nach Süden zull
nachts die Temperaturen vielfach unter Null zuruer
geſtaltung der Wetterlage findet vorerſt noch nicht 75
Hochdruckeinfluß hält weiterhin ſtand.
Ausſichten für Sonntag, den 22. November: Fortdaul.
weiſe nebligen, tagsüber leicht wolkigen Wet.t
heiterung, trocken, nachts Temperaturen etwe—
Ausſichten für Montag, den 23. November: Noch
liche Aenderung der Wetterlage erſichtlich.
Die neue Lesmond 2UlU 2Auch ohne Mundstück, dick und rund e Konzertel
un
6.
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ſuin, 21. Nov.
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Haushilfe bedeutet Sorge für Haushalt und
niederkommenden oder erkrankten Frau. Auch in F.
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177
22. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 324 — Seite 7
Erleben Gunze
Aunga nimmt wieder deutſche Landwirke auf.
grnadiſche Regierung hat, wie von der Hamburg=Ame=
und der Canadian Pacific Railway Germany G. m.
neilt wird, für das Jahr 1932 die Einwanderung von
hrftlichen Familien deutſcher Staatsangehörigkeit in
wvinzen Kanadas, Neu=Braunſchweig und Neu=Schott=
Shen.
n, die außer dem Fahrgeld über 4000 RM. verfügen
Inswanderung nach Kanada entſchloſſen ſind, erhalten
ſwer Abfahrten, Fahrpreiſe und erforderliche
Einreiſe=
iDen vorgenannten Geſellſchaften oder deren Vertreter.
ſe) aufen, 22. Nov. Ein tragiſcher Unglücksfall
S geſtern nachmittag. Das älteſte 10jährige Söhnchen
jeg, als ſeine beiden jüngeren Geſchwiſter bereits ins
gen waren, aus Scherz auf eine Leiter und legte ſich
ir um den Hals. Unglücklicherweiſe muß ſich der
ogen haben, ſo daß der Kleine ſich nicht mehr
be=
e. Als ſein Ausbleiben nach kurzer Zeit im Hauſe
urde, fand man ihn erhängt und tot. Alle
Wieder=
hrſuche ſcheiterten leider.
rrauſen, 21. Nov. Ergebnis der Winterhilfe.
Winterhilfe=Kommiſſion befaßte ſich dieſe Woche mit
lang der Winterhilfeſpenden. Außer Kleidungsſtücken
endet: 55 Zentner Kartoffeln, 162 Laib Brot, 58
len und 16 Zentner Briketts. Ferner 1113
Reichs=
ſtgeſetzte Naturalien. Das Einſammeln der
Klei=
ſt bereits im Gange. Für die Spenden hat die
Win=
iſſion hier genügend bedürftige Abnehmer, weil durch
Wirtſchaftslage auch in unſerem Orte viele
Ein=
ſwve rſchuldet in Not geraten ſind. Mit dem vorläufigen
* Sämmlung, das ſehr zufriedenſtellend iſt, hat die
uohnerſchaft bewieſen, daß ſie helfen will, die Not zu
ziner ſeint
äuf
dei heim. 21. Nov. Der Heſſiſche Fechtverein „
Waiſen=
truppe Griesheim, plant auch in dieſem Jahre wieder
nachtsbeſcherung für Halbwaiſen und Waiſenkinder.
Hzw. Pflegeeltern und Vormünder von Bedürftigen
an Montag, 23. November d. J., nachmittags zwiſchen
führ in der Kleinkinderſchule melden. — Vor einigen
ſude in einem alleinſtehenden Hauſe am Beſſungerweg
ſhe, als ſich der Beſitzer auf dem Darmſtädter
Wochen=
ein Einbruch verübt, und verſchiedene Gegenſtände
Um Mittwoch gelang es zwei Schupobeamten, im
der Nähe des Schießplatzes, einen jungen Mann zu
anen Sack bei ſich hatte und verdächtig vorkam. Als
ſeinen Inhalt unterſucht wurde, kam ein Koffer zum
dem ſich ein Anzug befand, den er den Beamten zum
10 Mark anbot. Bei der weiteren Vernehmung ſtellte
daß dieſe Sachen von dem Einbruch herrührten. Der
ſkemnte ſein Eigentum inzwiſchen wieder in Empfang
f welche Weiſe der Feſtgenommene in den Beſitz der
gekommen iſt, konnte bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt
Um Dienstag. 24. November d. J., abends 8 Uhr,
dim Rathaus eine Gemeinderatsſitzung ſtatt.
Fiſtadt, 20. Nov. Vortrag. Wie ſehr durch den hier
erſten Naturpfad Heſſens das Intereſſe an der
Er=
nſerer ſchönen Umgebung geweckt, der Blick für das
Leben in der Natur geſchärft und der Menſch zu
Beobachtungen geführt wird, bewies der
Licht=
rtrag, den Herr Dr. Faber am Mittwochabend
„Bum Darmſtädter Hof” (Laun) auf Veranlaſſung
z und Verſchönerungsvereins Eberſtadt und des
ſtus (Ortsgruppe Eberſtadt) vor einem zahlreich er=
Wablikum hielt. Der Referent zeigte an einer
gro=
hrrächtig gelungener Aufnahmen auf der Leinwand
hihl ich im Eberſtädter Naturpfadgebiet vorkommenden
ei, geordnet nach den Formationen, die wir einmal
9nahen Buchenwäldern, dann in unſeren Kiefern=
und ſchließlich auf den zahlreichen pontiſchen Hügeln
gebung — z. B. dem Eſelskopf — als ſeltene
Bewoh=
deutſchen Heimat antreffen. Obwohl die im Lichtbild
ſienflora keinen Anſpruch auf Vollſtändigkeit erheben
bauch nicht erheben wollte, konnte man dem Referenten.
lchluſſe das heimatliche Pflanzenkleid der Liebe und
der Zuhörer empfahl, doch freudig beiſtimmen, wenn
denn was wäre unſere heſſiſche Heimat ohne ihr
Der Vorſitzende des Verkehrs= und Verſchöne=
Herr Philipp Eyſenbach, dankte dem Referen=
Cebotene im Namen der Zuhörer. — Man hatte die
benutzt, eine Anzahl gut erhaltener Tongefäße die
m Weinweg ausgegraben wurden, und deren Alter
ims 2000 Jahre geſchätzt wird, auszuſtellen, die vom
er eingehenden Beſichtigung unterzogen wurden.
ſtſtadt. 21. Nov. Bürgerſteuer. Das Kreisamt
ſet, daß für das Rechnungsjahr 1931 in der
Ge=
ſtendt die Bürgerſteuer mit einem Zuſchlag von 200
des Landesſatzes erhoben wird. Bekanntlich hatte
Die Erhebung eines Zuſchlages von 100 vom Hun=
Die Steuer wird in drei Raten fällig, nämlich
V. Dezember 1931. 10. Februar und 10. März 1932.
der=Ramſtadt. 20. Nov. Winternothilfe. Der
hat nunmehr zu der Frage der Verteilung der
ſtlang Stellung genommen. Im Hinblick darauf, daß
elliſten nicht das beſtimmte Quantum an Obſt und
gegeben iſt, wurde beſchloſſen, die gezeichneten
(bholen zu laſſen und dieſe alsdann mengenmäßig
ftigſten abzugeben. Was die Verbilligung von
tiketts anbelangt, wurde beſchloſſen, zu der von dem
dikat gewährten Verbilligung von 10 Pfg. pro
als eine ſolche in gleicher Höhe aus Mitteln der
zu gewähren, ſo daß die Verbilligung für 1
Zent=
ketzt insgeſamt 20 Pfg. beträgt. Die Gutſcheine
en nächſten Tagen nach vorausgegangener Bekannt=
Alusgabe. Im allgemeinen iſt das Ergebnis der
ng als ein recht befriedigendes zu bezeichnen.
20. Nov. Herbſtkonzert des
Geſangver=
erluſt‟ Der Chor des Vereins bringt in ſeinem
an 29. November, abends. bei Scheerer, eine Menge
r Chöre alter und neuer Meiſter, ſo u. a. „Heimat
Wieſe, voll weißer Margueriten” von Heuſer, „Feld=
Wendel. Im zweiten Teil verſucht er ſich an zwei
Aten Volksliedern in polyphonem Satz mit
Horn=
ine beſondere Note erhält der Abend durch die
les bekannten Darmſtädter Knabenchores, der ſich
Ten Jahre in die Herzen der Zuhörer ſang und
ieſem Jahre ſeine Anziehungskraft ausüben wird.
werden drei= und vierſtimmige Chöre, auch
poly=
ſrtragen, ſich außerdem mit den Männern in zwei
tem machtvollen gemiſchten Chor vereinigen und
Schluß eine Reihe fröhlicher Volkslieder mit
In=
itung bringen.
der=Ramſtadt.
21. Nov. Obſternteſtatiſtik.
Sörliegenden Statiſtik des Jahres 1931 wurden in
rung an Obſt geerntet (die in Klammer
angegebe=
d diejenigen des Vorjahres); a) Tafeläpfel;
ener (20); b) Wirtſchaftsäpfel 175 Doppelzentner
Sirnen 60 Doppelzentner (15): 4)
Wirtſchaftsbir=
rentner (40); Zwetſchen und Pflaumen 45 Doppel=
Kirſchen
(
Aprikoſen
Dem Andenken derer, die für uns ſiarben.
* Schwerer Einbruchsdiebſtahl in Hirſchhorn.
bn. Hirſchhorn, 21. Nov. In der Nacht von Freitag auf
Samstag wurde in der auf dem Michelberg gelegenen Villa des
Herrn Fabrikanten Dr. Richard André ein ſchwerer
Einbruchs=
diebſtahl verübt. Der Täter gelangte vermutlich duch das mit
Gewalt erbrochene Fenſter der Speiſekammer in die Küche und
von da über die Diele nach den übrigen Erdgeſchoß=Wohnräumen
Allem Anſchein nach handelt es ſich um einen mit dem
Einbruchs=
handwerk und örtlichen Verhältniſſen vertrauten Gauner.
Nach=
dem er verſucht hatte, die Schlöſſer der Schreibtiſche uſw. zu
öff=
nen, aber hiermit anſcheinend keinen Erfolg hatte, ſtürzte er die
Möbelſtücke um, durchſägte die Böden derſelben und gelangte ſo
in den Beſitz des Inhaltes. Auch erbrach er mehrere Geldkaſſetten
und Sparbüchſen. Wie man hört, ſoll ihm ein erheblicher
Geld=
betrag in die Hände gefallen ſein. Der Täter hatte es
anſchei=
nend nur auf Bargeld abgeſehen, da er alle anderen Wertſachen
am Tatort in wüſter Unordnung zurückließ. Der
Wohnungs=
inhaber bemerkte bei ſeinem Nachhauſekommen wohl den
Garten=
ſtuhl, den der Einbrecher zum Einſteigen in die Speiſekammer
benutzt hatte, ſchöpfte aber keinen Verdacht und begab ſich in die
Wohnräume des erſten Stockes, während unten der Einbrecher
noch weitergearbeitet haben muß, denn am anderen Morgen
wa=
der Stuhl unter dem erbrochenen Fenſter verſchwunden. Die
Nachforſchungen der Gendarmerie unter Zuhilfenahme eines
Polizeihundes blieben zunächſt erfolglos. Aus den Spuren des
Einbruches ſchließt man, daß man es bei dem Täter mit dem
gleichen Einbrecher zu tun hat, der zahlreiche andere Einbrüche
in der hieſigen Gegend verübt hat.
.
Unter Zugrundelegung des allgemein üb=
Wreiſes berechnet ſich der Geſamtwert der Obſternte
0010 Mk.). Hieraus erſieht man, daß die faſt um
ingere Ernte des Vorjahres nahezu den
Geſamt=
rreicht hat. Trotz des geringen Preiſes konnte
Och noch nicht reſtlos verkauft werden. Es iſt faſt
des zu haben. Ob der Ertrag angeſichts der
gro=
eik abgeſetzt werden kann, iſt ſehr fraglich.
„uſtadt. 21. Nov. Autobrand. Auf der Roß=
Geiſenwald” geriet geſtern nachmittag ein
Deu in Brand. Das Auto brannte vollſtändig
abgeſchleppt werden.
G. Ober=Ramſtadt. 20. Nov. Gemeinderatsſitzung.
Als Urkundsperſonen fungieren die Ratsmitglieder Koch und
Muhl. Vor Eintritt in die Tagesordnung wird eine Einladung
des Geſangvereins „Eintracht” zu ſeiner am 29. November im
Gaſthaus „Zum Löwen” ſtattfindenden Feier des 75jährigen
Be=
tehens bekanntgegeben. Auf das bei ſolchen Anläſſen ſonſt
üb=
liche Jubiläumsgeſchenk leiſtet der Verein mit Rückſicht auf die
finanzielle Lage der Gemeinde von ſich aus Verzicht. — Zu dem
von der Verwaltung vorgelegten Nachtragsvoranſchlag, der einen
Fehlbetrag von rund 48 000 RM. ausweiſt, wurden die
Deckungs=
vorſchläge. Verdoppelung der Bier= und Bürgerſteuer und
Er=
hebung eines 7. und 8. Zieles Gemeindeſteuer, vom Gemeinderat
abgelehnt. Das Kreisamt hat inzwiſchen auf Grund de
Verordnung zur Sicherung der Haushalte vom 25. September d. J.
verfügt, daß die Bürgerſteuer für 1931 mit einem Zuſchlag von
100 Prozent erhoben wird. Hiergegen erhebt der Rat Einſpruch
Die Finanzkommiſſion wird mit weiteren Verhandlungen über
den Nachtragsvoranſchlag und insbeſondere über die
Deckungs=
möglichkeiten beauftragt. — Für die endgültige Beſetzung der
er=
ledigten Stelle für eine techniſche Lehrerin in Ober=Ramſtadt
ſchlägt der Gemeinderat Frl. Eliſabeth North, hier, vor. — Die
Modaubrücke an der Raumühle war reparaturbedürftig. Ueber
die Wiederherſtellung entſtanden Meinungsverſchiedenheiten. Auf
Grund des Bachgeſetzes iſt der Eigentümer zur Herſtellung
ver=
pflichtet. Da jedoch der Durchgang auch öffentlich benutzt wird
wird außer dem Eigentümer Lenz auch die Gemeinde einen
klei=
nen Teil der Koſten tragen. — Die Straßen an den Flachbauten
werden „Am Frankenhäuſerpfad” benannt. Die wegen der
Trennung der Untererhebſtelle von der Gemeindekaſſe inzwiſchen
eingegangenen Schriftſätze werden bekanntgegeben und beſchloſſen.
dem Gemeinderechner anheim zu ſtellen, den Aſſiſtenten
Koo=
ſelbſt zu beſolden, wohingegen der derzeitige Lehrling bei der
Untererhebſtelle von der Gemeinde übernommen würde. Sollte
ſich der Gemeinderechner mit dieſer Regelung einverſtanden
er=
klären, wird die Trennung der beiden Kaſſen zurückgeſtellt, im
Das
Kultur=
andren Falle ſoll dieſelbe durchgeführt werden.
bauamt Darmſtadt ſoll zur Ausſprache wegen Abänderung der
Höhen in der Hammergaſſe noch einmal zu einer Sitzung
einge=
laden werden. — Die vom Kulturbauamt feſtgeſtellten
Hoch=
waſſerſchäden an der Modau ſollen unter Inanſpruchnahme von
Mitteln aus der produktiven Erwerbsloſenfürſorge wieder
be=
hoben werden. — Anläßlich der Gefallenengedenkfeier am
Toten=
ſonntag wird die Niederlegung eines Kranzes am Ehrenmal durch
An den Vorkommniſſen in der Nacht
die Gemeinde beſchloſſen.
vom 14./15. November (Wahlſonntag) übte Rat Muhl Kritik.
Nach kurzer Ausſprache wird beſchloſſen, die Nachtſchutzleute zu
einer Rückſprache mit dem Bürgermeiſter, Beigeordneten und
Rat Muhl zu beſtellen.
T. Gundernhauſen. 21. Nov. Dem Ehepaare Konrad Schönig 4.
und Frau Katharina, geb. Schütz, wurden anläßlich ihres
golde=
nen Ehejubiläums zahlreiche Glückwünſche zuteil, unter dieſen
befand ſich auch ein perſönliches Glückwunſchſchreiben des Herrn
Reichspräſidenten von Hindenburg, welches dem Jubelpaare durch
Herrn Bürgermeiſter Chriſt überreicht wurde.
Ef. Meſſel, 21. Nov. „Kreuz über der Großſtadt
heißt ein Film, den die Innere Miſſion am kommenden Montag,
den 23 d. M., abends in der hieſigen Kirche vorführen wird
Der Film wird in mehreren Akten den Anweſenden die Arbeit
der evangeliſchen Kirche auf den verſchiedenſten Gebieten der
Großſtadt vor Augen führen. Ein Diakon wird die einzelnen
Bil=
der erläutern.
Von der Bergſtraße, 21. Nov. Anläßlich des
Hubertus=
eſts der „Jägervereinigung Bergſtraße” in Weinheim
über=
reichte Oberregierungsrat Dr. Bernheim namens des Heſſiſchen
Jagdklubs in Darmſtadt dem Architekten Barié=Weinheim für
langjährige weidgerechte Ausübung der Jagd im Bezirk
Wachen=
berg mit den beſten Glückwünſchen die Silberne Medaille.
Bk Schaafheim, 21. Nov. Eigenartiges
Jagderleb=
nis. Dieſer Tage fand hier eine Waldtreibjagd ſtatt. Tags darau
hielten einige Jäger die ſogenannte Nachſuche ab. Dabei wurde
ein Reh von einem Jagdhunde aufgeſtöbert und gejagt. Dasſelbe
ſtürzte in raſender Flucht aus einer Dickung und überrannte den
bier als Schütze ſtehenden Förſter, ſo daß er zu Fall kam. Das Reh
ſelbſt blieb tot auf dem Platze liegen, es hatte bei dem Anprall
das Genick gebrochen. Trautmann kam mit dem Schrecken davon.
— Hirſchhorn a. N., 21. Nov. Waſſerſtand des Neckars
am W. d. M.: 1,59 Meter; am 21. d. M.; 1,60 Meter — jeweils um
5.30 Uhr morgens.
— Gernsheim a. Rh., 21. Nov. Waſſerſtand des Rheins
am 20. d. M.: 0,/44 Meter; am 21. d. M.: 0,48 Meter — jeſveils um
5.30 Uhr morgens.
Rheinheſſen.
Dietersheim (Kr. Bingen), 21. Nov. Am 24. November wird
der Bürger Ferdinand Bender, als älteſter Einwohner unſeres
Ortes, ſein 91. Lebensjahr vollenden. Wir wünſchen dem
körper=
lich noch rüſtigen, greiſen Geburtstagskind ungetrübte Tage zu
ſeinem Lebensabend.
Brieſkaſten.
Irder Augene M die letzte Dezugéquittung beiznfügen. Auorhme Arragn
Nen
nicht beantworiet. Dſe Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbidlichkeit.
B. J. 31. Es käme wohl nur eine Berichtigung nach 8 11 des
Preßgeſetzes in Frage. Dieſe müßte ſich auf tatſächliche
An=
gaben beſchränken und ebenſolche Tatſachen zum Gegenſtand
haben, was aber eine Kritik nicht ausſchließt. Die Angabe muß
ſich auf einen beſtimmt erkennbaren Vorgang beziehen. Würde
dem Verlangen der Aufnahme einer dem § 11 entſprechenden
Berichtigung nicht entſprochen, müßten Sie gegen Verleger und
Schriftleiter Strafantrag ſtellen, damit die Sache zur Entſcheidung
des Amtsgerichts gelangt.
C. F. Gerichtliches Siegel iſt bei eigenhändigem Teſtament nicht
nötig.
R. in A. u. L. J., hier. Es lag ein Irrtum vor. Eine
Siege=
lung iſt beim eigenhändigen Teſtament nicht nötig. Das „nicht”
war ausgefallen.
R., hier. Vielleicht wenden Sie ſich an den Caritas=Verband
„ Zurzeit iſt eine Kündigung der Aufwertungshypothek nur
auf 31. Dezember 1932 möglich; ſie kann ſchon jetzt erfolgen,
müßte aber ſpäteſtens am 4. Januar 1932 dem Schuldner
zu=
gegangen ſein.
G. A. Eine neue Notverordnung vom 10. November 1931 gibt
den Schuldnern, die es verſäumt haben, nach Kündigung der
Auf=
wertungsshypothek auf 1. Januar 1932 binnen 3 Monaten nach
Zugang der Kündigung eine Zahlungsfriſt zu beantragen, das
Recht, dieſen Antrag noch nachträglich zu ſtellen, wenn ihnen
die Rückzahlung der Hypothek infolge der Veränderung der
all=
gemeinen Wirtſchaftslage nicht möglich iſt. Die Friſt für die
Nachholung dieſes bei der Aufwertungsſtelle (Amtsgericht) zu
ſtellenden Antrags läuft am 30. November 1931 ab.
Ebenſo können diejenigen Schuldner den Antrag noch nachholen,
die den Antrag früher geſtellt, ihn aber zurückgenommen
hatten, oder deren Antrag von der Aufwertungsſtelle abgelehnt
worden iſt. Die Zinſen ab 1. Januar 1932 ſind 7½ Prozent.
W. in A. Es kann hier nur unlauterer Wettbewerb in Frage
kommen, weshalb es ſich empfiehlt, bei der zuſtändigen Handels=
und Induſtriekammer die Weiterverfolgung der Angelegenheit
an=
zuregen.
R. N. Ein allgemeines Rücktrittsrecht von einem Vertrage
wegen veränderter Umſtände kennt das BGB. nicht. Allerdings
kann die Auslegung Platz greifen, daß ein Rückrittsrecht wegen
veränderter Umſtände ſtillſchweigend vereinbart ſei. Ob die
der=
eitige wirtſchaftliche Lage als Ausnahmefall im Sinne eines
Vertrages der in Rede ſtehenden Art bei Abſchluß desſelben ins
Auge gefaßt wurde, will ſehr fraglich erſcheinen. Es iſt deshalb
immerhin empfehlenswert, eine gutliche Einigung anzuſtreben.
H. B. Nach § 369 StGB. ſind nur Perfonen, die ohne
Genehmi=
gung des Inhabers einer Wohnung Schlüſſel zu Zimmern oder
Be=
hältniſſen in der letzteren anfertigen, ohne Genehmigung des
Hausbeſitzers oder ſeines Stellvertreters einen
Hausſchlüſſel anfertigen; oder ohne Erlaubnis der
Poli=
zeibehörde Nachſchlüſſel oder Dietriche verabfolgen, mit Geldſtrafe bis
zu 100 Mark oder mit Haft bis zu 4 Wochen ſtrafbar. Dieſe
Straf=
beſtimmung trifft alſo nur den Schloſſer. Die Strafverfolgung
verjährt in drei Monaten. Es beſteht alſo keine Strafbarkeit auf
ſei=
ten des Mieters. Die Schlüſſel ſind Eigentum des Mieters. Würde
der Hausbeſitzer einen unberechtigten Gebrauch der Schlüſſel befürchten
müſſen, ſo müßte er beim ordentlichen Gericht eine einſtweilige
Ver=
fügung erwirken, die den ferneren Gebrauch der Schlüſſel unter
Straf=
androhung verbietet oder eine Unterlaſſungsklage gegen den Mieter
mit dem gleichen Ziele anſtrengen. Die Anfrage beweiſt die
Reform=
bedürftigkeit des Reichsſtrafgeſetzbuches.
„Mutter.” Nach § 1634 B.G.B. hat während der Dauer der Ehe
die Mutter das Recht und die Pflicht, für die Perſon des Kindes zu
ſorgen. Bei einer Meinungsverſchiedenheit zwiſchen den Eltern geht
die Meinung des Vaters vor. Im Fragefalle handelt es ſich doch wohl
um ſolche Meinungsverſchiedenheiten bezüglich der getroffenen Wahl.
Das Vormundſchaftsgericht könnte nur dann angerufen werden, wenn
der Vater das Recht der Sorge für die Perſon des Kindes
mißbrau=
chen würde. Von einem ſolchen Mißbrauch dürfte aber im Fragefalle
nicht die Rede ſein.
Seite 8 — Nr. 324
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 2. Novemug
HHNT
Fl Mie if 9
V.
2 Brüderchen bekommen.
RUDOLF ROBERT ERNST
Die Gebart eines
kräfttgenStamm-
halters zeigen hochertreut an:
E. R.Ellenbeck u. Frau
Luise, geb. Belzner.
Darmstadt, z. Zt. Prlvatklinik
Dr. Wollf und De. Hoffmann,
Riedeselstraße 52.
ein
Eberstadt a. d.B.,20,Nov.
Goethestraße 17.
In dankbarer Freude
Siegfried Kiekbuſch
und Frau.
Nieder=Ramſtadt, den 20. Nov. 1931.
16796)
Statt Karten.
Für die anläßlich unſerer Vermählung
er=
wieſenen Aufmerkſamkeiten ſagen herzlichen
Dan Medizinalpraktikant B. Betzberger
und Fran Elſe, geb. Roßenbeck
Goddelau, Heſſen
Philippshoſpital.
Für die anläßlich unſerer Silbernen
Hochzeit erwieſenen
Aufmerkſam=
keiten danken herzlichſt
Georg Demmel u. Frau
geb. Enes.
Dyrmſtadt, im November 1931.
C
Meine liebe Frau, unſere gute Mutter,
Großmutter, Schwiegermutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Margarete Krug
geb. Ehrhardt
iſt im Alter von 65 Jahren heimgegangen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Hch. Krug.
Ober=Ramſtadt, den 21. Nov. 1931.
Die Beerdigung findet am Montag, den
23. November 1931, nachm. 3 Uhr ſiatt.
Blumenſpenden und Beileidsbeſuche dankend
verbeten.
16848
Dankſagung.
(Stat Karten.)
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem
Heimgang unſerer teueren Entſchlafenen
M
Frau Suliane guchhammer, geb. Bäcking
ſagen wir hierdurch unſeren tiefgefühlien Dank. Ganz
beſonders danken wir Herrn Pfarrer Beringer für die
tröſtenden Worte am Grabe und den Schweſiern der
Martinsgemeinde für ihre liebevolle Pflege. Ferner danken
wir für die vielen Kranz= und Blumenſpenden, ſowie Allen,
die ihr das letzte Geleſt gaben.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Karl Buchhammer.
Darmſtadt, Alsfeld, den 22. November 1931.
Dieburgerſtr. 26.
Erd. und
Ke
Schützenstraße 16
6213al
Telefon 965 Teverbestattung
Mrhederihich
Hissen
ut der
Ip41vdceU
anwendbaren
clastischsjederndes
Schuhelnlare
Supinater
Sie lolet leder
Wengnge
Fe
Eußes, er
tert seine
Ab=
leklunx und
macht den Gaus
lattlsche
und treler
Hühneraugen, Hornhaut und eingewachsene Nägel
werden schmerztrei und getahrlos, ohne Messer,
tachmännisch behandelt.
(16819
Reformhaus „Eos‟ Thalysia
Darmstadt, Ecke Elisabethen- und Luisenstraße
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
ge=
fallen, un ere innigſtgeliebte Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter und
Schweſter
Frau Katharina Ball
geb. Sommer
im 69. Lebensjahre zu ſich in die
Ewigkeit zu rufen.
Im Namen
der trauenden Hinterbliebenen:
Karl Lechler n. Frau.
Darmſtadt, den 21. Nov. 1931. (
Die Beerdigung findet Montag,
den 23 November, nachm. 3 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für die wohltuende, erwieſene
Teil=
nahme beim Heimgang unſerer lieben
Entſchlafenen
Chriſtine Treuſch
geb. Blüm
danken wir Aſſen herzlich. Beſonderen
Dank den Schweſtern von St. Eliſabeth,
ſowie dem Herrn Geiſtlichen für den
geſpendeten Troſt am Grabe.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Willi Treuſch, Frau u. Kind.
Darmſtadt, den 21. Nob. 1931. (.
Dankſagung.
Für die innige Anteilnahme beim
Hinſcheiden meiner lieben Mutter
ſage ich Allen meinen herzlichſien
Dank.
Willy Heß, Architekt
Darmſtadt, den 22. Nov. 1931.
Zu allen Krankenkassen
zugelassen
Dr. H. Schimmel
Facharzt für Frauenkrankheiten und
Geburtshilfe.
Wilhelminenstr. 22. Telefon 2812.
Sprechstunden 11 — 1. 2— 5 Uhr,
außer Samstag Nachmittag. (V.16551
—
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im Alter von 73 Jahren durch den Tod entriſſen.
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Moritz Löb.
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Zeuge
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Darmſtadt, Heidingsfeld, Mannheim, Tampertheim,
Viktoriaſtraße 38
den 21. November 1931.
Die Beerdigung findet am Montag, den 23. November 1931, nachmittags 3 Uhr,
vom Friedhofsportal der Iſrael Religionsgemeinde aus ſtatt.
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[ ← ][ ][ → ]tig, 22. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 324 — Seite 9
Uunt Sauternsgr.
Giovanni Papini. Autoriſierte Ueberſetzung aus dem
„usſchen von Lotte Bock. (Verlag von Paul Neff, Berlin W. 10.
eh. 5 RM.)
dm italieniſche Dichter hat in dieſem Buche die Tagebuchblätter
„teurers Gog (Diminutiv für Goggins) veröffentlicht, den er
rivatirrenanſtalt kennen gelernt hat. Gog, einer der reich= er der Vereinigten Staaten, zieht ſich von ſeinen Geſchäften
ein größenwahnſinniger Narr, durchreiſt er während ſieben
ſie halbe Welt, immer auf der Suche nach Erfahrungen und
mach Neuem; er ſucht die Größen der Zeit: Ford, Shaw,
Frud, Gandhi, Wells, Einſtein. Lenin, Maeterlinck uſw. auf.
8 den Unterhaltungen mit ihnen über das Weſen unſerer
tnultur zu unterrichten. Seine Forſchungen erſtrecken ſich auf
der Kunſt, der Induſtrie, der Religion, des Okkultismus,
phie, der Hygiene, Moral, Soziologie, Politik, Rechtspflege,
menſchlichen Leiſtungen. Jedes ſeiner Unternehmungen iſt
h.ag; alle ſeine Verſuche, Wiſſen, Macht und Wahrheit zu
er=
un igen mit einer Enttäuſchung. Der Milliardär, der nur
„5 Selbſtſüchtige kennen gelernt hat, will nun auch noch die
os Bettlers auskoſten, und ſchweift verhungert und bettelnd
gen des Oretino umher. Nach ſeiner geiſtigen Irrfahrt iſt
Irrenhaus reif. — Es iſt kaum anzunehmen, daß ein ſolcher
wirklich exiſtiert hat, vielmehr iſt er wohl der Phantaſie
3 entſprungen. Er ſagt ſelbſt, es bedürfe wohl nicht der Er=
Daß er in keiner Weiſe die Gedanken und Empfindungen
Der mit ihm redenden Perfönlichkeiten billigen könne. Aber
niſchen, ſadiſtiſchen, maniſch übertriebenen Halbwilden er=
3 Symbol jener für ihn tieriſchen und falſchen kosmopoliti=
Mation, und er führe ihn heutigen Leſern mit derſelben
Be=
r, mit der die Spartaner ihren Söhnen einen maßlos be=
Seloten zeigten. Es iſt nicht immer leicht, ſich durch die 70
339 Seiten umfaſſenden Buches hindurchzuleſen, das ſich
iſchen Rubrizierung entzieht, das kein Roman iſt und doch
Spannung eines ſolchen erweckt.
ier: Fabian. Die Geſchichte eines Moraliſten. In Leinen
5,75, broſch. 4,50 RM. (Deutſche Verlags=Anſtalt,
Stutt=
u Berlin.)
- Käſtner — bei aller Realität aus dem Seeliſchen ſchöpfend,
Satire, Jronie und tiefer Bedeutung, ſo ehrlich in allem,
eer tief erſchüttert wird. Wie ſein Fabian, iſt Käſtner ein
dir auf den Sieg der Anſtändigkeit hofft, wie ein Ungläubiger
2. Moral, meint er, ſei die beſte Körperpflege, und indem
ſwral ſchildert, ſtellt er ſie bloß. Weder ſein Ernſt noch ſein
1 Maske, denn Käſtner hat den Menſchen ins Herz geſehen
bian iſt das Opfer einer führungslos gewordenen Menſchheit
—, aber wertvoller Menſch, ein Nichtſchwimmer in
übertra=
rung, der im Strudel der Gegenwart untergehen muß, ein
heutigen jungen Generation, die, hin und her geworfen
itgeſchwindigkeit, alles beginnen muß und nichts
durchfüh=
die überdies zwiſchen Ja und Nein keine eigentliche Diſtanz
„Peute aus dem Walde”, neue Ausgabe in Leinen gebunden
Verlagsanſtalt Hermann Klemm A. G., Berlin=Grunewald,
ſaabes erſter großer Roman. Die Form der Chronik,
ſtlingswerk ſo liebenswürdig geübt, tut er hier ab und
er=
ſch üſſigen Aufbau von menſchlichen Geſchicken. Zum erſten
er Dichter in dieſem Werke den Vorhang vor der großen
nenſchlichen Lebens auf allen ſeinen Stufen. Der Weiſe
die=
mahnt die Jugend, in die Gaſſen zu ſchauen, und Raabe
hein urlebendiges Bild des Lebens im Gaſſenauf und
Gaſſen=
us Vertreter der verſchiedenen Geſellſchaftsſchichten vor. Wir
nihrn in den Salon des Bankiers und das Boudoir der
Künſt=
us Polizeipräſidium und die Tiſchlerwerkſtatt, in Vorderhaus
thrus. Und während er mit humoriſtiſchem Behagen Klatſch
Pandämonium eines dichtbeſetzten Mietshauſes vorführt,
Schritte zuletzt immer wieder in die Giebelſtube, von wo her
kecheitskämpfer die Sterne beobachtet und die Leute aus dem
ehrt, auf ihre Bahn zu achten. Deutſches Volk auf allen
und in allen Hantierungen wird uns erdenhaft vertraut.
führt hier zum erſten Male viel weiter hinaus. Er lä
ais dem Walde und aus Berlin jenſeits der Meere neue
en, und zeigt uns ſolche Wanderer ins Ungewiſſe bei
tüchti=
fügreicher Arbeit auf friſchem Boden im bunten Gewühle
brüchiger, landender und ſcheiternder Exiſtenzen. Dabei
Bweiunddreißigjährige einen politiſchen Weitblick, der über
gszeit des Romans in unſere Gegenwart und über ſie
hin=
ick bedeutet; erſtaunlich, wie er die Zukunft Japans und
zeans mit ſicherer Prophetie vorausſagt. Im ganzen er=
Leute aus dem Walde” in ihrer unverwelkten Friſche im
En Raabes ſtolzem Geſamtwerk als eines der ſpannendſten,
Hſten und buntes Geſchehen in höherem Sinne ſchlußgerecht
ſeike. — Aus den Einzelſchriften Wilhelm Raabes für
Schul=
g uns das hübſche Bändchen „Im Siegerkranz” vor.
cuänghoff: Sturm aus Schwaben. Leinen 5,50 RM., broſch.
(Gebr. Enoch, Hamburg.)
brſcher Roman aus der Zeit der größten Fülle deutſchen
und des Gipfels der mittelalterlichen Staatsidee;
beſon=
ſyit und aktuell durch die Parallelität der ſtaatspolitiſchen
damaligen und jetzigen Zeit. Im Mittelpunkte der Hand=
Eroberung Siziliens durch den genialen Hohenſtaufen=
8
VI., der in einem phantaſtiſchen Siegeslauf die Herr=
Kient und Okzident an ſich reißt. Dem Kaiſer, in dem die
Staatsidee perſonifiziert erſcheint, der über alle
menſch=
e hinausgewachſen iſt und nur noch ſeiner Idee dient,
er=
ihriter Widerſtand durch ſeine Gemahlin Konſtanze, die als
roßen Normannenkönigs Roger ſich auf die Seite ihrer
Wolksgenoſſen ſtellt. Ihr Kampf gegen ihren Gemahl, in
dem ſie zu aiſchyläiſcher Größe erwächſt, bleibt erfolglos. Durch den
jähen Tod des Kaiſers aber bricht ſein Reich zuſammen, womit eine
der dramatiſchſten Epiſoden der Weltgeſchichte beſiegelt wird. Bei dem
jetzt großen Intereſſe für politiſche Fragen und die Geſchichte unſeres
Volkes dürfte dieſes Buch auf beſonders viele Intereſſenten rechnen
können.
300 Jahre Armee der Freiheit von Karl von Einem, gen. vor
Rothmaler, Generaloberſt a. D. Brunnen=Verlag W. Biſchoff,
Berlin SW. 68. Preis kart. 3 NM., Leinen 4,50 RM.
Volksbücher müſſen ſchlicht und ſchmucklos ſein, nur durch ihre innere
Güte und Wahrheit wirken; ſonſt werden ſie nicht Herzensbeſitz,
Gene=
raloberſt v. Einems Werk erfüllt dieſe Bedingungen. „Gewidmet den
Führern der nationalen Bewegung”, von denen Hitler und Hugenberg
und die Stahlhelm=Leiter genannt werden, wünſcht es ſich als Leſer alle
alten Soldaten — und die jungen Menſchen ven heute, die einſt wieder
Soldaten ſein möchten. Man braucht keine hohen Schulen beſucht zu
haben, um verſtehen zu können, was Generaloberſt v. Einem hier aus
der Geſchichte unſeres Heeres von 1640 bis 1918 und von der Bedeutung
der Wehrmacht für die Freiheit der Nation erzählt. Jeder Deutſche
mit Volksſchulbildung kann die Wirkung verſpüren. Die Perſon des
Verfaſſers, der ſchon 1870 mitgefochten und im Weltkrieg zu den
höhe=
ren Führern gehört hat, tritt beſcheiden zurück. Die Palme reicht er
den genialen Männern der deutſchen Geſchichte vom Großen Kurfürſten
bis zu Ludendorff — und dem einfachen Soldaten aller unſerer Kriege.
Wir haben viele kriegsgeſchichtliche Werke, aber bisher noch kein
Volks=
buch über Volk, Fürſt, Heer, Demokratie im Verlauf der Jahrhunderte
gehabt, das ſich ſo leicht lieſt, wie Einems „300 Jahre‟.
Genoſſen. Roman von Felix Riemkaſten. Brunnen=Verlag,
Willi Biſchoff, Berlin SW. 68. Broſch, 4 Mk., Leinen 6 Mk.
Das Buch iſt eingeteilt in mehr als zwanzig Kapitel mit großartig
humorvollen Kapitelüberſchriften. Der Ton iſt Humor im großen,
ge=
reiften Stile; der Stoff iſt vollkommen bewältigt. Weder für noch
gegen ſpricht hier eine „Tendenz”, die etwa grollend und wollend im
Bereiche des Ungekonnten ſteckengeblieben wäre, ſondern die Menſchen
in dieſem klaren, wahren und ſehr warm geſchriebenen Buche über das
Volk ſind als vollkommen reife Früchte der Erkenntnis vom Baum
ge=
fallen. Da iſt der Pazifiſt, Diſſident, Reichsbannermann und
Partei=
genoſſe Kappel, ein Ehrenmann durch und durch, aber ebenſo durch
und durch iſt er ein ſpießiger Kleinbürger gefährlichſter Art. Da iſt
ferner als köſtliche Type der Kommuniſt Luſiak (Wenzel mit Vornamen)
und über dieſe Figur hat ſich eine ganze Flut von Liebe, Gelächter und
Erbarmen ergoſſen. Und dann die alte Frau Seitz, „die an den
Him=
mel glaubt”, und die uns im Buche eine Szene gibt, ſo innig wahr und
ungemacht und dichteriſch ſchön und tief, daß wir mitten im Leſen erſt
einmal ein paar dicke Brocken in der Kehle niederzuwürgen haben.
Be=
ſonders ſchön gelungen ſind die kurzen, philoſophiſch gehaltenen
Ein=
leitungsbetrachtungen vor den meiſten Kapiteln. Sie ſind einzig in ihrer
bcrocken, trockenen Art, man möchte ſie „pflauminös” nennen, aber ſie
ſind für jede billige Luſtigkeit viel zu gut, viel zu bedeutſam und viel
zu ſchwer und richtig hingelegt.
Joſef Martin Bauer: „Die Notthafften”. Roman. Einband von E. R.
Weiß. Geheftet 4,50 RM., Leinen 6,40 RM. München, E. Piper.
Ein neuer packender Epiker! Joſef Martin Bauer iſt als Träger des
„Jugendpreiſes deutſcher Erzähler” ſchnell bekannt geworden. In ſeinen
„Notthafften” erzählt er die dramatiſch bewegte Geſchichte einer
Bauern=
familie. Unvergeßlich bleiben uns die Menſchen des Buches: dieſe
un=
gleichen Brüder Martin und Zeno, die tapfer duldende Mutter, die
Schweſter, ihr „Kammerknecht” der alte Großvater und der Pfarrer,
Alle dieſe eigenartigen Charaktere erleben ihre Heimſuchungen und
Ver=
wandlungen. Ein Epos des Bauernlebens — aber zugleich des Lebens
unſer aller: Geburt und Tod, Leidenſchaft und Reſignation, Haß und
die alles überwindende Liebe ſind auch hier die großen Lebensmächte.
Bauers Sprache iſt kraftvoll und unverbraucht; ſie hat Erdgeruch. Luft
und Landſchaft in ſeinem Buche ſind ſo echt wie ſeine Menſchen. Ein
deutſcher Bauernroman, der ſich neben den Meiſterwerken Knut Hamſuns
in Ehren ſehen laſſen kann.
Dr. med. Berghof. Roman von Stefan Pollatſchek. (Saturn=
Verlag, Wien I, Teinfaltſtraße 4.)
Ap. Der erſte Teil dieſes Romans enthält nichts als unerquickliche
Liebes=, Ehebruchs= und Skandalgeſchichten, von deren Wiedergabe wir
abſehen.: Dr. med. Berghof iſt der Sohn des Dr. Axt, der ein
ſtraf=
bares Verhältnis mit ſeiner Mutter gehabt hat. Er tritt in die
Fuß=
ſtapfen ſeines Vaters, eines Zynikers und Wüſtlings. Die Frucht eines
Verhältniſſes mit einer Frau, die ihren Mann mit ihm betrügt, iſt ein
Sohn, der wie ſie beide Johann heißt und ſchon als Primaner mit
einer Tänzerin durchgeht. Der Roman bewegt ſich weiter ganz im
ärzt=
lichen Milieu. Dr. Berghof wird nach vielem Umherreiſen und
Aben=
teuern Aſſiſtent an einer Wiener Klinik. Hier hat er das Pech, daß ein
junges Mädchen, an dem er eine Extraktion der Mandeln
vorgenom=
men hat, an einem verſchluckten Wattepfropfen erſtickt. Er wird zwar
glänzend gerechtfertigt, aber das Erlebnis und der Tod einer Frau,
mit der er ein Verhältnis gehabt hat, veranlaſſen ihn, ſich von der Welt
zurückzuziehen und ſich in ſeinem Heimatsort, einem obſkuren Waldneſt,
als Arzt niederzulaſſen. Der einſt elegante Don Juan iſt ganz
ver=
ändert. Sein ganzes Verhalten, ſein Starrſinn und ſeine Konflikte
mit den Aerzten laſſen ſich nur vom pſychopathiſchen Standpunkt
beur=
teilen. Auf Veranlaſſung der Aerzte ſoll er zur Heilung ſeiner Nerven
ſich in ein Sanatorium begeben; aber er weigert ſich, und als er von
der Polizei geholt werden ſoll, erſchießt er den Kommandanten und
wird ſelbſt durch drei Schüſſe niedergeſtreckt. Was dem Roman
Inter=
eſſe verleiht, iſt die Erörterung ärztlicher Probleme. Es iſt aber wohl
nicht anzunehmen, daß der Verfaſſer den geiſtreichen Zyniker Dr. Axt,
der Spott und Hohn über die Aerzte ausgießt, zum Interpreten ſeiner
eigenen Anſicht gemacht hat. Dennoch werden die hier über Aerzte und
ärztliche Praxis gefällte Urteile, ſo amüſant ſie auch aufgemacht ſind,
als einſeitig und oft gehäſſig Widerſpruch hervorrufen müſſen.
— Joſeph von Lauff. Eliſabeth Wandſcherer, die Königin. Ein
Wiedertäufer=Roman. Leipzig 1931. K. F. Koehler G. m. b. H.
Verlag. Geheftet 3,30 Mark. Ganzleinenband 4,80 Mark.
Wie auf einer Danteſchen Höllenwanderung führt uns der
Dichter durch einen wahren Hexenkeſſel entfeſſelter Leidenſchaften,
läßt auf dem düſteren Hintergrunde einer von Glaubenskämpfen
zerriſſenen Zeit das Schickſal einer gekreuzigten Liebe ſich erfüllen.
Einer Heiligen gleich ſchreitet die ſchöne unglückliche Eliſabeth
Wandſcherer durch das Leben, mit der Märtyrerkrone der Liebe
und der aufgezwungenen Krone einer Königin der Wiedertäufer
und des „Weltkreiſes”, deſſen Grenzen doch nicht über das
Weich=
bild der von den Reiſigen des vertriebenen Biſchofs belagerten
Stadt Münſter hmausgehen. Die Not zweier Menſchen, das jähe
blutige Ende ihrer großen Liebe ſind von Meiſterhand mit dem
tragiſchen Schickſal der Wiedertäuferbewegung verbunden.
Pracht=
voll wie dieſe ſcharf gezeichneten Geſtalten des fanatiſchen,
lüſter=
nen Königs Johannes Leydanus, des finſteren, harten
Knipper=
dolling oder des gütigen Predigers Rottmann ſich aus der von
wildem Taumel ergriffenen, irregeleiteten Menge herausheben.
Peter Dörfler: Apollonias Sommer. Roman. (Groteſche
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lung von Werken zeitgenöſſiſcher Schriftſteller, Band 192.) Geheftet
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G. Grote, Berlin.
Dörflers Kraft wächſt von Werk zu Werk. Auch von dieſem
Romane, der die Fortſetzung und den Abſchluß von Dörflers letztem
Werk: „Die Lampe der törichten Jungfrau” bildet, gilt, was über
die=
ſes geurteilt wurde: „Man muß ſchon bis Jeremias Gotthelf
zurück=
gehen, um in der Breite und Tiefe des Vorwufs und in der epiſchen
Behandlung des Stoffes eine ähnliche Kraft am Werke zu wiſſen.”
In=
dem die Schickfale der ſchwäbiſchen Müllerstochter, ihr Kampf gegen
die ichſüchtige Sippe und ihr Ningen mit den neuen Formen in Handel
und Induſtrie zur Zeit des Frankfurter Parlaments und der
Eini=
gungskriege einem glückbegnadeten Abſchluſſe zuſtreben, ſpiegelt
Dörf=
ers neues Buch Sitten und Zuſtände der Menſchen einer ſorgfältig
gezeichneten Epoche und einer durch innere Verbundenheit lebendig
gemachten Landſchaft wider.
* A. Weigall: „Echnaton, König von Aegypten und ſeine Zeit”,
Mit 32 Abb. Verlag von Benno Schwabe u. Co., Baſel. In
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Die Lebensgeſchichte der Pharaonen des dritten vorchriſtlichen
Jahrtauſend iſt uns ziemlich unbekannt. Eine Ausnahme hiervon
macht Echnaton, der Gemahl Nefertitis. Letztere iſt uns durch den
Streit zwiſchen der deutſchen und ägyptiſchen Regierung bekannt,
der vor ungefähr einem halben Jahre allgemeines Aufſehen
er=
regte. Die Lebensgeſchichte dieſes Pharaos wird uns von dem
britiſchen Regierungskommiſſar, der die Ausgrabungen in Tel
Amarna überwachte, berichtet. Echnaton, der mit 30 Jahren
ſtarb, hat in kurzer Zeit eine völlige Umwandlung der ägyptiſchen
Religion und Kunſt veranlaßt. Er gründete die erſte
mono=
theiſtiſche Religion, die in Lehre und Gedankengängen als
Vor=
läufer des Chriſtentums gelten kann und auch im Alten
Teſta=
ment ihren Niederſchlag gefunden hat; gleichen ſich doch Pſalm 104
und eine Hymne des Echnaton faſt völlig. Auch ſonſt hatte ſeine
Regierung grundlegenden Einfluß auf Aegypten. Das Buch iſt
eine wertvolle Einzeldarſtellung aus dieſer Zeit.
W.
Helene Chriſtaller: Der Menſchenbruder. Druck und Verlag von
Fried=
rich Reinhardt in Baſel. In elegantem Leinenband 4,60 RM.
(5,75 Fr.)
Das neue Buch zählt wiederum zu den charakteriſtiſchſten und
reif=
ſten Werken der Dichterin. Große Lebenserfahrung und ein warmes,
gütiges Herz ſprechen aus jeder Zeile, daneben fehlt es der Dichterin
auch nicht an ſchalkhaftem Humor. Der Inhalt der Erzählung iſt kurz
folgender: Einem einſamen Menſchen hat das Leben äußere
Gewandt=
heit, Liebe und Erfolg verſagt und ihn dafür mit dem reichen Schatz
eines warmen Herzens beſchenkt. Mit ſeinem Beruf kommt Emilio,
der Menſchenbruder, in Konflikt, da er als Richter verurteilen ſoll,
was ſein Herz entſchuldigen möchte. Da verbannt ihn ein
Lungen=
leiden aus ſeiner mecklenburgiſchen Heimat nach dem Süden an den
Lago Maggiore. Hier unter einfachen Menſchen kann er bedenkenlos
ſeine Güte ausſtrahlen in alle Herzen, die ſein Vertrauen ſuchen. Noch
einmal pocht die Leidenſchaft leiſe bei ihm an, er aber folgt tapfer
ſei=
ner beſſeren Einſicht und verzichtet. Nun darf er es auch erleben, daß
er ſeinen Menſchenbrüdern und Schweſtern Sonne und Hilfe in
reich=
ſtem Maße bringen darf. Einen armen, blinden Knaben rettet er aus
Schmutz und Elend und wird ihm zum Vater. Einem von unnötigen
Gewiſſensbiſſen geplagten Jüngling bringt er Klärung und verhilft
ihm zu einer Frau. Selbſt ſein Tod wird durch eine Tat der
Nächſten=
liebe verklärt. Daneben verſteht es Helene Chriſtaller köſtlich, das
Leben und Treiben in dem kleinen, idylliſchen Italienerdorf uns vor
Augen zu führen.
— Seeleute und Soldaten. Von Kapitänleutnant Paul
Schnie=
wind. Brunnen=Verlag, Willi Biſchoff, Berlin SW. 68. Preis
broſchiert 1,50 RM., Leinen 2,50 RMM.
Der Verfaſſer hat uns mit ſeinem Buch eines der wundervollſten
Geſchenke dieſer an reinen Kriegsgeſchichten ſo üppigen Zeit gemacht,
weil ſeine ſprühend lebendigen Skizzen nicht nur literariſch bei weitem
das beſte, ſondern auch pſychologiſch das tiefſte und innigſte über Jan
Maat im Frieden und im Kriege ſind, was wir beſitzen. Hier ſpielt
der einfache Matroſe, der Unteroffizier, der Geſchützführer in vielerlei
Geſtalt und aus allen deurſchen Gauen die Hauptrolle. Wer „
See=
leute und Soldaten” lieſt, mit pochenden Pulſen lieſt, noch einmal und
noch einmal kauft und verſchenkt, der weiß vielleicht nicht, ob ihm
dabei mehr vor Rührung oder mehr vor Begeiſterung die Tranen
kom=
men, aber das weiß er: nun hat er nicht nur unſere blauen Jungen,
ſondern auch das große deutſche Volk, aus dem ſie erwuchſen, lieber
denn je. Admiral v. Hipper, der Führer der Kreuzer in der
Skagerrak=
ſchlacht, hat Schniewinds Buch ein Geleitwort mitgegeben, aus dem
die Hochachtung vor dieſem Kabinettſtück ſeemänniſcher Literatur
deut=
lich hervorleuchtet. Und der Verfaſſer ſelbſt wender ſich in ſeiner
Vor=
rede mit ſo herzergreifenden Worten an ſein Bübchen daheim, das einſt
dieſes Buch leſen und daran erglühen ſoll, daß auch wir Luſt kriegen,
es jedem rechten deutſchen Jungen in die Hand zu drücken.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 10 — Nr. 324
Sonntag, 22. Novembé
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die Auguſkinerkirche in Erfurk feierk ihr 8aojähr. Jubiläum.
Die Luther=Zelle im Auguſtinerkloſter.
Die Auguſtinerkirche in Erfurt.
Am 22. November wird in der Auguſtinerkirche in Erfurt, die dadurch berühmt iſt, daß Luther
dort im Jahre 1505 als Novize eintrat, die Feier des 800jährigen Jubiläums begangen. Sie war
im Jahre 1131 durch den Erzbiſchof Albrecht I. als Philippus=Jacobus=Kirche gegründet, dann aber
im Jahre 1277, in dem ſie ihre heutige Geſtalt erhielt, von den Auguſtinern übernommen worden.
Der Marmorſagl des Dresdener Zwingers wiederhergeſtelll.
Der berühmte bunte Marmorſaal im Dresdener Zwinger,
eines der herrlichſten Denkmäler der Innenarchitektur des Barock, iſt jetzt nach eineinhalb
Jahr=
hunderten der Verwahrloſung wieder hergeſtellt worden. Dabei wurden unter häßlichen Anſtrichen
ſchöne Deckenmalereien entdeckt und freigelegt.
England baut ſein erſtes Shakeſpeare=Theaker.
Die neue Shakeſpeare=Bühne in dem Geburtsort des Dichters, Stratford=on=Avon.
In Stratford=on=Avon, dem Geburtsort des großen engliſchen Dichters Shakeſpeare, in dem
alljähr=
lich im Sommer die Shakeſpeare=Feſtſpiele ſtattfinden, wurde jetzt ein eigenes großes Shakeſpeare=
Theater errichtet. Bekanntlich wurde Shakeſpeare bisher in England außerhalb der Feſtwochen im
Mai nur ſehr wenig aufgeführt.
Reich und Ausland.
Villeneinbruch in Frankfurt a. M.
Frankfurt a. M. Einer Villa im Weſtend
ſtatteten Einbrecher in der letzten Nacht einen
Beſuch ab. Sie drangen vom Park aus durch
eine verſchloſſene Tür, die zum Wintergarten
führt, ein. Die Tür ſelbſt öffneten ſie mit einem
Nachſchlüſſel. Da die Wohnung jedoch durch
einen eiſernen Rolladen vom Wintergarten
ge=
rrennt iſt, vermochten die Täter nicht in dieſe
einzudringen. Im Wintergarten lag ein
wert=
voller Perſerteppich, den die Täter mitgehen
hießen. Außerdem entwendeten ſie auch die Sitz=
und Rückenkiſſen der Wintergartenmöbel. Nach
der Arbeitsweiſe muß es ſich um gewerbsmäßige
Einbrecher handeln.
Blutiger Familienſtreit.
Frankfurt a. M. Das Ueberfallkommando
wurde vorgeſtern abend nach einem Hauſe in der
Darmſtädter Landſtraße gerufen, um einen
blu=
tigen Familienſtreit zu ſchlichten. In der
Fa=
milie Lauth gab es häufig zwiſchen Vater und
Söhnen Differenzen, die vorgeſtern wüſte
For=
men annahmen. Der ältere Sohn griff den
Va=
ter mit einem Meſſer an und verletzte ihn,
worauf der jüngere Sohn zum Schutze ſeines
Vaters ebenfalls ein Meſſer ergriff und ſeinem
Bruder ſchwere Stichwunden beibrachte. Das
Ueberfallkommando ſorgte für die Ueberführung
der beiden Verletzten nach dem Krankenhaus.
Der ältere Sohn ſoll ſchwachſinnig ſein. Seine
Unterſuchung und eventuelle Internierung iſt
beantragt.
Die Strafe für den Mannheimer Bilderdiebſtahl.
Mannheim. Vom hieſigen
Schöffen=
gericht wurde vorgeſtern der 23 Jahre alte
Matroſe Thomas Verweiyer aus Rotterdam
wegen des Bilderdiebſtahles in der
Mannhet=
mer Schloßgalerie und wegen eines im
Kob=
lenzer Schloßmuſeum verübten Diebſtahls dreier
kleiner Gemälde zu 2 Jahren und 3 Monaten
Zuchthaus unter Anrechnung der
Unterſuchungs=
haft verurteilt. Der Angeklagte hatte in der
Nacht auf den 9. Oktober aus der hieſigen
Schloßgalerie 12 Gemälde alter holländiſcher
Meiſter im ungefähren Geſamtwert von 120000
Mark durch Einbruch entwendet. Er konnte am
gleichen Tage in Frankfurt a. M. ergriffen und
ſämtliche Bilder wieder herbeigeſchafft werden.
Zwei Todesurteile.
Offenburg (Baden). Das Schwurgericht
verurteilte nach dreitägiger Verhandlung die
35 Jahre alte Landwirtsehefrau Sophie Schuett
und den 27 Jahre alten Dienſtknecht Karl
Wie=
derrecht, beide aus Freiſtett bei Kehl, wegen
Mordes zum Tode und lebenslänglichem
Ehrver=
luſt. Der mitangeklagte Ehemann der Schuett,
der 41jährige Landwirt Chriſtian David Schuett,
erhielt wegen Beihilfe zum Mord und wegen
ſchwerer Kuppelei zwölf Jahre Zuchthaus. Der
Staatsanwalt hatte gegen ihn ebenfalls die
Todesſtrafe beantragt. Die zwei zum Tode
Ver=
urteilten hatten die 70jähr. Mutter des Schuett
erſtickt, nachdem ſie vorher der alten Frau zur
Betäubung ein ſtarkes Schlafmittel verabreicht
hatten.
Im Steinbruch erſchlagen.
Beilngries (Oberpf.). Am Freitag löſte
ſich im Steinbruch Leibrecht ein mit Bruchſteinen
beladener Kippwagen und raſte abwärts. Zwei
Arbeiter, der 69 Jahre alte Johann Rotter und
der etwa 20jährige Alois Bauer, wurden von
dem Kippwagen erfaßt und auf der Stelle
ge=
tötet. Durch den Lärm der Quetſchanlage hatten
die Verunglückten das Herannahen des Wagens
nicht gehört.
Vitamine D gefunden.
Kaſſel. Dem Göttinger Profeſſor Adolf
Windaus iſt es nach 4½jähriger Arbeit
gelun=
gen, das Vitamin D, das Anti=Rachiticum, in
reinem kriſtalliſierten Zuſtand herzuſtellen.
Der marokkaniſche Zauberkünſtler als Räuber.
Kaſſel. Vor einigen Tagen trat hier in
Gaſtwirtſchaften ein Marokkaner (Rifkabile) als
Zauberkünſtler auf, der den Gäſten auch die
Handlinien deutete. So führte er am 16 d. M.,
abends, ſeine Kunſtſtücke in einer Gaſtwirtſchaft
in der Altſtadt aus. Als er ſpäter die Wirtſchaft
verließ, ging zu gleicher Zeit auch ein hieſiger
Handwerker fort, der dem Zauberkünſtler zuvor
ein Trinkgeld gegeben hatte. Hierbei muß der
Marokkaner geſehen haben, daß der Handwerker
noch größere Barmittel mit ſich führte. Er
be=
gleitete dieſen ein kleines Stück Weges mit der
Begründung, ſein Weg führte in gleicher
Rich=
tung. Unterwegs gab er dem Handwerker einen
Stoß, entriß ihm aus der inneren Rocktaſche die
Brieftaſche und lief davon. Außer dem Bargeld
waren noch wichtige Papiere in der Brieftaſche.
Der Marokkaner nannte ſich Frieſe Mutawa,
geb. 1900 in Spaniſch=Marokko. Ob dieſe
Per=
ſonalien richtig ſind, konnte nicht nachgeprüft
werden. Der Täter, der in vielen hieſigen
Wirt=
ſchaften auftrat, führte meiſtens einen Koffer
bei ſich, in dem er ſeine Utenſilien für die
Zau=
berkunſtſtücke mitführte.
Hausverwalter veruntreut über 50 000 Mark.
Eſſen. Die Eſſener Staatsanwaltſchaft hat
gegen den Hausverwalter Ernſt ein
Ermittlungs=
verfahren eingeleitet, weil er, wie bisher
feſt=
geſtellt iſt, den von ihm vertretenen Hausbeſitz
um 50 000 bis 60 000 Mark geſchädigt hat. Der
Hausverwalter hatte es verſtanden, die
Stadt=
verwaltung immer wieder zur Stundung
rück=
ſtändiger Steuern zu bewegen, während er in die
Abrechnungen für Hausbeſitzer die Steuerbeträge
als gezahlt verbucht hatte.
Schwere Bluttat.
Danzig. Aus dem Korridorgebiet wird
ge=
meldet: Der Konitzer Autotaxenbeſitzer Keiſtr
brachte abends mit feiner Taxe den Anſiedler
Wojtalewicz aus Kowalken, der angetrunken
war, nach Hauſe. Als der Autobeſitzer den
Fahr=
preis verlangte, gab Woitalewicz aus einem
Revolver drei Schüſſe auf Keiſtr ab, von denen
zwei die Lunge durchbohrten. Keiſtr. mußte in
hoffnungsloſem Zuſtande in das Konitzer
Kran=
kenhaus eingeliefert werden. Woitilewicz, der
geflüchtet war, wurde geſtern von der Polizei
verhaftet und wird vor das Standgericht geſtellt
werden.
30 Perſonen bei einem Wohnhausbrand
in Lebensgefahr.
Kopenhagen. In den frühen
Morgen=
ſtunden des Samstags brach in einem vierſtöckigen
Wohnhauſe in der Kronprinzeſſinnenſtraße ein
Treppenbrand aus, der die Bewohner des 3. und
4. Stockes von den unteren Stockwerken völlig
abſchnitt. An den Fenſtern der bedrohten
Stock=
werke drängten ſich die Menſchen und ſchrien um
Hilfe. Die Feuerwehr konnte die etwa 30
Per=
ſonen, von denen eine Anzahl in ihrer Ver=
zweiflung Miene machte, auf die Straße zu
ſpringen, nach ſchwieriger Arbeit über zwei
mechaniſche Leitern bergen. Ein Teil der
Geret=
teten hatte ſchwere Rauchvergiftungen erlitten.
Oeltankſchiff in die Luft geflogen.
New York. Wie aus San Franzisko
ge=
meldet wird, flog dort ein der Standard Oil
gehörendes Oeltankſchiff in die Luft. Bei der
Exploſion wurden vier Arbeiter getötet und eine
große Anzahl verletzt. Sechs weitere Arbeiter
werden noch vermißt.
Calmette-Prozeß.
Lübeck. Zu Beginn der Samstagg!
lung wurden Oberarzt Dr. Welker unn
naſch noch einmal vernommen. Sodg;
der Leichendiener Wehrend eine Aru
regende Ausſage. Er erklärte, daß e:,
Kinde Reimers die Leichenöffnung vor:”
habe. Es ſei üblich geweſen, daß der
einer Leichenöffnung bei i angernt
Das habe er auch diesmal getin ur
MN
gen Sie mal ſchon an.‟ Daraufhin hac
Oeffnung durchgeführt. Nahher ſeien:
Küſel und Herr Dr. Wiener
und als er geſagt habe, daß ſchon woe
Lungentuberkuloſe vorliege, hal
Küſel und Herr Dr. Wien
gefragt
mit der Fütterung zuſammenhänge
Rechtsanwalt Dr. Wittern
unternall=
hin einen ſcharfen Vorſtoß gegen Dr. *
bat, Herrn Dr. Wiener ſofort über de
des Zeugen Wehrend zu vernehmen.
Ludwig Lange betonte, daß es ſich b
nung der Leiche des Kindes
Reimer=
rein mechaniſche Oeffnung gehandelt:
vom Leichendiener vorgenommen wri
rend der Arzt den Befund aufgef
Prof. Dr. Hahn betonte, daß es
eine=
ſtändlichkeit ſei, daß die Leichenöffnunn
einem Nichtarzt vorgenommen werde.
tern wies ſodann darauf hin, daß all
chendiener eine Tuberkuloſe feſtgeſtell
ferner die Wärterinnen geſagt hätter
der gedeihen nicht recht und ſchrien on
offenbar die Aerzte nichts gewußt
h=
einer längeren Auseinanderſetzung
Hoffmann erklärte Rechtsanwalt Dr.
„Wir ſind an einem Punkt angelan
uns als Nebenkläger überlegen müſſ
in dieſem Prozeß noch weiter mitmach
Schließlich erklärte der Vorſitzende
zeßbeteiligten, ihm ſein Amt nicht zu
Bei der weiteren Vernehmung ſch
Leichendiener Wehrend die Vorgänz
Leichenöffnung des Kindes Schwarz a.
bei der Profeſſor Deycke den Zuſan
zwiſchen der Erkrankung und der E
rung zuerſt feſtgeſtellt hatte. Profe
und Profeſſor Klotz hätten nach der —d
Leichenhaus plötzlich verlaſſen und
ſe=
geregtem Geſpräch umhergegangen. E
terinnen bekundeten dann, daß die
Säuglinge ſehr unruhig geweſen ur5
Entwicklung zurückgeblieben ſeien, —u
die Calmettefütterung zurückgeführt
die Wärterin Lagemann dann dem
Erika ihren Verdacht mitgeteilt habe"
erwidert: „Wenn Sie noch einmal we
rungen machen, ſo kann das unter
Entlaſſung zur Folge haben.
die Verhandlung wurde dann auu
nächſter Woche vertagt.
5i
Mieht.
lag
ihver vom
Auf de
90
wderer wid
„ebrochen iſt.
worden, die
lung des
s Unterſe
mn verſenkt
Vor dem Rücktritt des Generalu)
Schüning.
Das aufſehenerregende
Ergebnis=
nehmung des Generaldirektors dem
Hafen= und Lagerhausgeſellſchaft, Scin.
Sklarek=Prozeß hat dem Oberbürgermu
Veranlaſſung gegeben, ſich über die
heit ausführlich Bericht erſtatten zu
direkte Einflußnahme auf die Geſch
der Behala ſteht der Stadt Berlin —
ſie an dieſem privaten Unternehme”
25 v. H. des Aktienkapitals beteil
beſteht jedoch kein Zweifel, daß de=
Leiter der Behala in kürzeſter Friſi.
wird niederlegen müſſen. Schüning
nicht im Dienſt erſchienen. Ein Rücr!
von ihm liegt noch nicht vor. Der
der Behala hat wegen der Kürze de
keine Beſchlüſſe faſſen können, wird
vorausſichtlich ſehr bald mit der Am
befaſſen.
Aus dem Flugzeug geſtürg
und unverletzt gelandet.
Stockholm. Auf dem ſchwediih
platz Malmſlätt ereignete ſich
Sam=
ein eigenartiger Unfall. In einem 2
zeug flog der Offiziersaſpirant Pa d
Begleiter mit, um photographiſche
zu machen. Als ſich das Flugzeug im
Höhe über dem Kirchturm der Ortſchef
befand, ſtürzte der Offiziersaſpirant.
beim Photographieren zu weit aus
zeug herausbeugte, ab. Mehrere
Peu=
ihn herunterſtürzen und erwarteten,
ſchmettert werden würde. Pallander
einen Fallſchirm angeſchnallt, der ſich
nach 100 Metern entfaltete. Pallanc
einer Baumkrone hängen und wür
herbeieilenden Dorfbewohnern befrei
des Sturzes hatte er krampfhaft
de=
phiſchen Apparat feſtgehalten. Palln
unverletzt davon.
Ne UenEuers
Aite mi g
Maobaum
Dnei Sel
Zum erſten Male ſeit 30 A
gaſtierke ein franzöſiſches E
in Berlin.
iun Preif
Auderba
Weie
*, diß
ege ia
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ſort
zu berne
daß ’s
Linds Mi
gehru
Beiund
*e, daß Si
Leichen
Rner A1
uf hin
zi
uloſe feit
n geſagt
Its gew)
Sanwalt ?
wir, 22. November 1931
ea Baſeler Heroin-Prozeß.
Vor dem Baſeler Strafgericht wurde
Fag im Heroin=Schmuggelprozeß eine
Rüller beſonders belaſtende Frage be=
Während der Vorunterſuchung war Dr.
aubt worden, 26 Kg. Rohkokain
um=
um ihn vor geſchäftlichen Verluſten
ſen. Bei der Kontrolle dieſer
Fabrika=
das Sanitätsdepartement ergab ſich
atsverluſt von 5,7 Kg. Dr. Müller
be=
ſer Gewichtsverluſt ſei bei der
Umar=
tſtanden, was von dem
Sachverſtän=
ausgeſchloſſen gehalten wird.
Nach=
ergaben, daß ein Teil des
verſchwun=
trins aller Wahrſcheinlichkeit nach von
ſat langeſtellten namens Hugin in
Rhein=
zweiz) abgenommen worden iſt.
Hu=
von Müller Kokain abgenommen zu
ſäller beſtreitet entſchieden. Belaſtend
jeden Fall, daß Müller und Hugin
wir verkehrten. Das Gericht beſchäftigt
mit einem gewiſſen Eduardo
Balli=
hit der Nähe von Lugano wohnt. Dieſer
des Oberhaupt der Schmuggler zu ſein,
Betäubungsmittel über die italieniſche
ſrruggelten. Teile dieſer
Betäubungs=
für Pietro Piratti in Mailand
be=
usſen, doch will er nicht mit Sicherheit
aen, daß es ſich in dem angezogenen
B2täubungsmittel gehandelt habe.
Zu=
er jedoch, daß er früher für andere
er Kokain lagerte und ſchmuggelte.
Wbiwwohner vom Hungertode bedroht.
n. Auf der Shetland=Inſel Foula
Mnftet
Amt nict
Vernehm
d die Dau
des Schwant
deycke den Au
g und der
1ch M
eben
urüc
damn
titgeteilt 1u
och einnal
in das uun
urde dam
des Gernl
ning.
Ern
Angebliche Liebermann=Gemälde als Fälſchungen enklarvk.
„Holländiſches Mädchen” und „Kinderſzene‟,
zwei Gemälde, die ein Wiener Induſtrieller von einem ſtaatlichen Leihhaus in Wien als
Original=
gemälde von Max Liebermann kaufte, ſind jetzt durch den Künſtler ſelbſt als Fälſchungen
ent=
larvt worden. Profeſſor Max Liebermann hat den Beſitzer der Bilder aufgefordert, alle Schritte zur
Feſtſtellung des Fälſchers zu ergreifen.
f der
Nr. 324 — Seite 11
Schlagwekker=Erxploſion.
Schweres Grubenunglück in der Grafſchaft York.
24 Todesopfer.
London. Eine furchtbare
Grubenkata=
ſtrophe ereignete ſich vorvergangene Nacht auf
der Zeche Bentley bei Doncaſter (Grafſch. York),
Schlagwetterexploſionen überraſchten, eine große
Anzahl von Grubenarbeitern. Bisher wurden
17 Tote und 29 Verletzte tutage gefördert. Die
Leichen der Verunglückten waren zum Teil bis
zur Unkenntlichkeit verſtümmelt. Man befürchtet,
daß die Zahl der Opfer noch erheblich größer
iſt. Ueber das Schickſal von 30 bis 40 an der
Un=
glücksſtelle tätigen Bergarbeitern iſt man noch
im Ungewiſſen.
Von den bei der Exploſion im
Kohlenberg=
werk Bentley verletzten Bergleuten ſind mehrere
geſtorben, ſo daß ſich die Geſamtzahl der Toten
jetzt auf 24 beläuft.
Folgende Einzelheiten werden uns zu dem
ſchweren Grubenunglück in Bentley noch
ge=
meldet: Die Zahl der Todesopfer bei dem
Gru=
benunglück in Bentley hat ſich inzwiſchen auf
25 erhöht. Vier Bergleute werden noch vermißt.
20 Mann liegen noch ſchwer verletzt darnieder,
und man befürchtet, daß von ihnen noch mehrere
ihren Verletzungen erliegen werden. Sechs von
den Leichen ſind ſo ſchwer verſtümmelt, daß ſie
nicht wiedererkannt werden konnten.
Als ſich das Unglück ereignete, befanden ſich
etwa 1000 Mann in dem Bergwerk ungefähr 180
Meter unter Tage. Ueber 50 Bergleute
arbei=
teten in dem Abſchnitt, in dem die Exploſion
er=
folgte, die nach dem Bericht von Bergleuten, die
in der Nähe arbeiteten, von rieſigen
Feuergar=
ben begleitet war und große Felsſtücke auf die
Arbeiter ſchleuderte. Durch den Luftdruck
wur=
den die Bergleute in dem in der Nähe liegenden
Abſchnitt teilweiſe in die Luft gehoben oder
gegen die Wände geſchleudert. Die Urſache der
Exploſion iſt noch nicht bekannt. Nach den vier
Vermißten wird jetzt fieberhaft geſucht.
Die Bentley=Grube iſt eines der größten
Kohlenbergwerke in Süd=Yorkſhire und beſchäftigt
durchſchnittlich über 3000 Arbeiter.
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Garantie f. reelle, ſtaubfr. Ware. Nehme
Nichtgefallend. zurück. Frau A. Wodrich,
Gänſemaſt. Neu=Trebbin 76 (Oderbruch).
V.13183)
Einführung
einer Geneindegeliähuteftener.
Auf Grund des § 2, Abſ. 1 der
Ver=
ordnung zur Sicherung der Haushalte
von Gemeinden. Gemeindeverbänden
und ſonſtigen Körperſchaften des
öffent=
lichen Rechts vom 25. September 1931
(Reg.=Bl. Nr. 175) hat der
Oberbürger=
meiſter mit Zuſtimmung der
Landes=
regierung für den Gemarkungsbezirk
der Stadt Darmſtadt für das
Rechnungs=
jahr 1931 mit Wirkung vom 1.
Dezem=
ber d. J. ab die Erhebung einer
Ge=
meindegetränkeſteuer angeordnet.
Die Beſtimmungen, nach denen dieſ
Steuer erhoben wird, liegen in der Zeit
vom 24. bis 30. I. Mts. im Stadthaus.
Rheinſtraße 16 und 18, Zimmer Nr. 17,
zur Einſicht offen.
Der Getränkeſteuer unterliegt die
ent=
geltliche Abgabe von Wein,
weinhal=
tigen Getränken, Schaumwein,
ſchaum=
weinähnlichen Getränken,
Trinkbrannt=
wein, Mineralwäſſern und künſtlich
be=
reiteten Getränken ſowie von Kakao,
Kaffee, Tee und anderen Auszügen aus
pflanzlichen Stoffen zum Verzehr an
Ort und Stelle, insbeſondere in Gaſt=
und Schankwirtſchaften und an
ſonſti=
gen Stätten, wo derartige Getränke
entgeltlich verabreicht werden.
Nach dem § 5 der Beſtimmungen
haben die Steuerpflichtigen bis zum
zehnten Tage eines jeden Monats die
Getränke, für die im vergangenen
Mo=
nat eine Steuerſchuld entſtanden iſt, bei
der Bürgermeiſterei nach Art, Menge
und Kleinhandelspreiſen anzumelden
und die ſich danach ergebende, von ihnen
ſelbſt zu errechnende Steuer an die
Stadtkaſſe zu entrichten. Vordrucke für
die Steueranmeldung ſind im
Stadt=
haus, Zimmer 17, erhältlich.
An alle Getränkeſteuerpflichtigen
er=
geht die Aufforderung, von dem
In=
krafttreten der bezüglichen
Beſtimmun=
gen — dem 1 k. Mkts. ab — die ihnen
auferlegten Verpflichtungen pünktlick
zu erfüllen.
(St. 16810
Darmſtadt, den 21. November 1931.
Bürgermeiſterei.
Mueller, Oberbürgermeiſter.
A
300 Mk. Darlehen
geſucht Geldgeb kann
vöchentlich 3 Tage
be=
ſchaftigt werden.
Anfr. u B22 Geſch.
3000 Mk. f. Aufw.=
Hypoth. v. Selbſtg.
geſucht. Angeb. u
B 172 a. d. Geſch. (*
a Kapikalanl.
3—5000 Mk. Darl.
r ſof. od. 1. Jan.
32 von Geſchäftsm.
geſucht. Mehrf.
Si=
cherh. vorhand. Auf
Wunſch 5 J. feſt b.
gut. Verzinſ. Zuſch.
u. B 169 Geſchſt. (
Aus Privathand 100
Mark geſ., ganz kurz.
drößte Sicherh., hohe
Vergüt. Angebote u.
B 130 a. d. Geſchſt.*
Darlehen
in jederm. bis zu
3000 ℳ verg.
Vor=
ſchuß= u.
Kreditver=
ein ſchnellſt. Anfr.
u. B 196 Geſchſt. (*
Finanz= u.
Grund=
ſtücksangelegenheit.
Berat. u. Geſuche
aller Art. Ang. u
B 177 a. d. Geſch. (*
500 Mark
geg. Zinſ. u.
Sicher=
heit geſucht. Angeb.
u. B 189 Gefchſt. (
Die ſicherſte Anlage
war und iſt eine
guke Hypokhek!
Dieſe verm. beſtens,
beſonders
für Geldgeber
ſchon v. 500.— an,
das alte Hyp.=Büro
Brück, Schützenſtr. 8,
1. Stock. Tel. 1778.
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bindl. u. koſtenlos!
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Darlehen
bis zu 3000 ℳ an
jedermann vergibt
Vorſchuß= u.
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Rente, u., wenn
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Dame b. Gewährung
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9
Verlust der
Frauenschönheit
durch Mutterschaft?
Es ist wissenschaftlich erwiesen,
daß durch regelmäßige
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lungen mit der „Künstlichen
Höhensonne — Original Hanau —‟
0
während der Schwangerschaft
nicht nur das vorzeitige Altern der Mutter verhütet,
sondern auch die Geburt des Kindes sehr erleichtert
wird; außerdem wird die Stillfähigkeit und der
Vita-
mingehalt der Muttermilch erhöht, so daß dadurch
das Gedeihen des Kindes sehr gefördert wird. Die
gefürchteten Kinderkrankheiten Rachitis, Skrofulose,
die vielfach lebenslänglich ihre Spuren hinterlassen,
bleiben aus, und auch für andere Krankheiten ist
das Kind viel weniger empfänglich.
Vor allem aber ist bei rechtzeitiger Bestrahlung keine
Beeinträchtigung der Frauenschönheit zu befürchten.
Der englische Rachitis-Forscher Dr. F Howare
Humphriss sagt: „Keine noch so vitaminreiche
Kost vermag die kräftigende Wirkung der
Ultra-
violettbestrahlung auf Wachstum und
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bildung zu ersetzen! Fragen Sie Ihren Arzt!”
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ff GEd Rollmops. Bismarckheringe, Heringe in Gelee, Kronſardinen 1 Ltr.=Doſe 0.8
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erworben werden. Auskunft bereitwilligſt durch das Verkaufsperſonal. ((N*
K.
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Nichtmitglieder machen ſich und ihre Anſtifter durch Einkauf in unſeren Verteilungsſtellen Me
7 152 des Genoſſenſchaftsgeſeges ſrafbar. — Soweit wir Nichtwitglieder beim Einkanl "e
unſeren Verteilungsſtellen ermitteln, werden wir dieſelben bei der Polizei zur Anzeige blingell=
22. November 19:
al0 .M0.
ein” . A0.
trmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 324 — Seite 13
goct, Solel und Jucnen
Andenken der koken Sporkler!
atenſonntag gemahnt uns auch der Opfer des Sports zu
twelche die vergangene Saiſon gefordert hat. Am
umfang=
wie ſchon ſeit einer Reihe von Jahren, die Verluſtliſte
uwiete des Maſchinenſports. Der Rundflug durch Italien hat
odesopfer gefordert. Der engliſche Fliegerleutnant
Brin=
wlückte beim Training zum Schneiderpokal=Rennen, deſſen
on 1930, Leutnant Waghorn, ſchon einige Wochen
vor=
während der Schneiderpokal=Flieger Atcherley in
lsim Figurenfliegen ſein Leben ließ.
radſport ſind ſo bekannte Fahrer wie Meſſerſchmidt=
Stelzer=Breslau, Zaſ pel, Schminke=Godesberg
wwinner der engliſchen Touriſt=Trophy, Hicks, ums Leben
ſiedeſport ſind noch die Todesſtürze der beiden beliebten Hin=
Martin Oertel und F. Lüder in Erinnerung,
wäh=
bnnte Turfperſönlichkeiten wie Kurt v. Tepper=Laski,
nim=Muskau, Hans von Goetzen, Landſtallmeiſter
Beurth, O. v. Richthofen und Trainer F. v.
Zo=
ines natürlichen Todes ſtarben. — Vom Höckeyſport iſt das
Leipziger Internationalen Arthur Faber zu beklagen,
ſirderſport iſt der Meiſter des Jahres 1892, der Frankfurter
erdinand Leux heimgegangen, der im deutſchen
Ruder=
er bekannteſten und markanteſten Erſcheinungen zählte,
ſeichtathletik hat in Georg Demmler den Begründer der
Swortbehörde verloren, nachdem man bereits in R. Weid=
Wochen vorher einen verdienſtvollen Verwaltungsbeamten
zkragen hatte. Der amerikaniſche Diskuswerfer Krenz er=
Baden, während der Hamburger Unger beim
Stabhoch=
c verunglückte. Viel zu früh iſt die vielſeitige Japanerin
tomi im Alter von nur 25 Jahren geſtorben, und auch
harger Waſſerballſpieler Karl Protze war auf der Höhe
ſſtmns angelangt, als er einem Motorradunfall zum Opfer fiel.
eloff=Berlin, Kipp=Stuttgart, Ruff=Fürth und
=Altona ſind dier Fußballer nicht mehr am Leben,
die Grenzen ihrer Vereine bekannt waren, und in Simon
ger=Köln und Guyenz=ſſen hat Deutſchland
zu=
bekannte Fußball=Schiedsrichter verloren. Schließlich ſeien
zommerzienrat Reichſtein=Brandenburg und Wilhelm
eiberg als Inhaber großer Sportartikelfabriken erwähnt.
wren die Verluſte im Radſport, der in Werner Krüger
ſlärſten Schrittmacher verlor. Gleich ihm ſtürzte, ebenfalls
deutſchen Bahn, der Holländer Ceurremans zu Tode,
Franzoſe Leon Didier einer Lungenentzündung erlag.
ſhelländiſchen Maſſeur Kees van Maſtwifk iſt eine der
Erſcheinungen im deutſchen Sportleben dahingegangen.
Tod hat alſo auch in dieſem Jahre wieder unter den
ſreige reiche Ernte gehalten; aber nicht alle haben als Aktive
ſ bung ihres Sports ihr Leben gelaſſen, und das iſt für die
hei der Leibesübungen ein wichtiges Moment.
Fußball.
Vel: Techn. Hochſchule Darmſt. — Univ. Heidelberg 3:1.
H1. d. M.. 14.30 Uhr. auf dem Hochſchulſtadion.
Erxe Kreismeiſterſchaftsſpiel hat Darmſtadt gewonnen.
hre keiner beſonderen Leiſtung, da Heidelberg nur ſelten
ſwurrde. Darmſtadt kam in der erſten Halbzeit nur zu
ſchönen Toren. Das erſte ſchoß Dickel nach
vorbild=
wvielen durch die Hintermannſchaft und Läufer, das an=
Rwth durch Verwandlung eines Strafſtoßes. Weitere
derte entweder der ſehr gut ſpielende Torhüter
oder das mäßige Zuſammenſpiel des Darmſtädter
Erſt in der zweiten Hälfte des Wettſpiels gelang
in ſchöner Durchbruch, und Schwarz, der ſonſt ſehr
wenig beläſtigt war, konnte das Tor nicht verhindern.
*darauf prompt nach glänzender Flanke des Rechts=
Vorſprung wieder her, den Darmſtadt auch bis zum
alten konnte.
melleiſtungen fehlte es nicht, nur das Zuſammenſpiel
dim Mannſchaften zu wünſchen übrig. Im allgemeinen
ſel ruhig, alſo weniger ſpannend, da die
Univerſitäts=
in etwas ſchwacher Gegner für die Hochſchulmann=
Der Schiedsrichter verſtand es, exakt zu leiten, ohne
iel bemerkbar zu machen.
Leichkakhlekik.
Mannſchaftswaldlauf Polizei — Sportverein 98 5:5 Punkte.
Der Mannſchaftswaldlauf, den beide Vereine mit je zwei
Mannſchaften geſtern nachmittag austrugen, endete unentſchieden.
Um 16.30 Uhr ſtarteten die 40 Teilnehmer am Nordausgang des
Polizeiplatzes und verſchwanden bald hinter der Feſthalle. Durch
dichten Nebel bewegte ſich die Läuferſchlange über die 4,5 Km.
lange Strecke, geführt von Lindner (SV. 98) Beim Eintreffen
auf dem Polizeiplatz, löſten ſich aus dem Knäuel grüner und
weißer Geſtalten zehn Läufer vom SV. 98 und durchliefen in der
Zeit von 15:42 Minuten als Sieger das Ziel. Es folgten dann
die erſte und zweite Mannſchaft vom Polizeiſportverein in 16:16
bzw. 16:42 Minuten und dichtauf die zweite Mannſchaft von 98
in 16:50 Minuten.
Arb.=Athl.=SpV. 1891 Darmſtadt.
Im weiteren Verlauf der Kreiskämpfe empfängt der hieſige Verein
den Bruderverein Dieburg zum erſten Kampf in Darmſtadt. Da beide
ziemlich gleichwertig ſind, verſprechen die Kämpfe guten Sport. Die
Begegnung findet am Sonntag, nachmittags um 3.30 Uhr, in der
Turn=
halle des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums am Kapellplatz ſtatt.
Gewinnauszug
2. Klaſſe 38. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und
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20. November 1931
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 300 M.
gezogen
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00 m. 200731
4 Gewinne
n. 27
395506
38888
10 Gewinne zu 3008 A
13970 146868 220105 307724
Bewi
23 22456
300 M.
26 Gewinne.
0498 42919 52010 52421 81471 92020
221566
2a60 2.
7 290168
31203
0 763184 71
16 Gewinne
98 100
0759 114220 178078
M.
114:
La
211081 21
De
76000 280679 2e
8
20 291757
330964
2178 393
384 354684
8.
Eend esteiche
18 Ger
29880 3118
nne 3‟
240 5
33 104142
A.A
182
169570
9608 268740 280052 28
00 287‟
291819 292922 300660 311952 321829 323291 327276 362721 363465
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 300 M.
gezogen
2 Gewinne zu 10000 m. 79399
Gewinne zu 6000 M. 36276
Gewinne zu
4. 8718
39 386282
200
280
10 Gewi
383
779
16
193 399217
1000 M.
Gewinne
77 66696 75700 82622 131632 167850
224376 258628 2‟
395 345060
9 3
32 Gewinne zu 800 M.
325 44536 52957 91656 258908 278598
287262 292718 302090 305894 320189 329863 357116 367138 381620
93308
0 Gewinne zu 500 M. 4681 10571 29616 34793 4708
osc" ..22 60041
1,
191
14S
65763 80677 83536
99700 1
33891 8689C
889
69765 260011
185579 197116 2345
245674 25
259066 2
33
296935 304377 315710 337322 368665 371238 390384 393323 396754
Geſchäftliches.
Das Glück in Heſſen. Am kommenden Donnerstag
fin=
det in Mainz öffentlich die Ziehung, der Mainzer
Wohlfahrtsgeld=
lotterie ſtatt. Loſe ſind noch zu haben. Es wird auf die heutige
Anzeige verwieſen.
Für Schwerhörende. Die Deutſche Akuſtik=Geſellſchaft,
Berlin, hat anläßlich ihres 25jährigen Geſchäftsbeſtehens einen
ganz neuartigen Hörapparat für Schwerhörende herausgebracht,
welcher die läſtigen Nebengeräuſche nicht mehr beſitzt und ſo klar
und rein arbeitet, daß auch nervösſchwerhörige Perſonen die
Be=
nutzung des Apparates als große Wohltat empfinden. (Siehe
heutige Anzeige.)
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Pfennig, aber viel
beſſer! Unter dieſem Motto wirbt die konzernfreie
Zigaretten=
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Frankfurt a. M.
Gleichbleibendes Werktags=Programm. 6.15: Wetter, Gymnaſtik.
6.45: Gymnaſtik
Wetter O 7.15: Frühkonzert (
Schall=
platten). O 7.55: Waſſerſtand. O 12: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen.
12.05: Konzert. O 12.40: Nachrichten, Wetter. O 12.55: Nauener
Zeitzeichen. O 13: Konzert (Fortſ.). O 13.50: Nachrichten. O 14:
Werbekonzert. o 14.05: Gießener Wetterbericht. o 15.05: Zeit,
Wirtſchaftsmeldungen. O 17.00. 18.30. 19.30: Wirtſchaftsmeldungen.
Sonntag, 22. November.
7.00: Bremer Hafenkonzert.
anſchl.: Wetter.
8.15: Morgenfeier der Methodiſten=Gemeinde.
10.50: K. Hirſchfeld u. Dr. Michel: Die Aufgabe des Theaters.
11.30:
eeipzig: Bach=Kantate: Wachet, betet, ſeid bereit!
12.00: Totenſonntag=Konzert. (Schallplatten).
13.50: Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden.
14.00: W. Hay u. Frau Eſſer: Der Arbeitsloſe in der
Dorfge=
meinſchaft,
anſchl. Die Wirtſchaftlichkeit im Milchviehſtall. Zwiegeſpräch zwiſchen
Dr. Kummrow und einer Landfrau.
15.0
Stunde der Jugend. Der hl. Balthaſar.
16.00
Karlsruhe: Konzert der Bläſer=Vereinigung.
16.30: Freiburg: Nachmittagskonzert.
18.00: Dr. Gebhardt: Hegel und Hölderlin in Frankfurt.
18.25: Totenklage um einen gefallenen Freand. Von Walter Flex.
18.45: Dr. Diebold: Das Buch der guten Werke.
19.10: Wetter für die Landwirtſchaft. — anſchl.: Sportnachrichten,
19.30: Klavierkonzert. Ausf.: G. Homann.
20.00: Berlin: Reichskanzler Dr. Brüning: Wir wollen helfen!
Al
20.20:
Mütter Sohn. Hörſpiel von Geno Ohliſchläger.
21.00: Tod
snot — Todestroſt. Eine Folge von Sololiedern von
a=capella=Geſängen.
21.00: Ernſte deutſche Volkslieder von Joh. Brahms.
21.30: O. Bernſtein: Zum Gedächtnis Heinrich v. Kleiſts,
22.15: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Gleichbleibendes Werktags=Programm. 6.30:
Gymnaſtik. O 6.45, 18.55: Zeit, Wetter für den Landwirt. —
ca. 6.50: Frühkonzert. O 10.35, 13.30: Nachrichten. O 12: Wetter
für den Landwirt. O 12.05: Schallplatten bzw. Schulfunk. O 12.55:
Nauener Zeit. O 14.00: Schallplatten. O 15.30: Wetter, Börſe.
Deutſche Welle: Sonntag, 22. November.
6.30: Funk=Gymnaſtik.
.00: Bremer Hafenkonzert. Das große Geläute vom Bremer Dom.
10.00: Totenſonntag=Gottesdienſt in der Kaiſer=Wilhelm=
Gedächtnis=
kirche
11.30: Leipzig: Bachkantate: Wachet, betet, ſeid bereit!
12.15: Michael Faraday. Hörbericht über die Entdeckung der
Induk=
tionserſcheinungen vor 100 Jahren von Hans Schimank.
13.15: Schallplattenkonzert. Veiſtorbene Künſtler.
14.00: Totenfeier des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten,
Kriegs=
teilnehmer und Kriegerhinterbliebenen.
15.15: O. H. Schmitz: Der Wert unſerer Erinnerungen.
15.35: Todesangſt und Todesſehnſucht. Aus den Dichtungen des
ſchleſiſchen Barockmyſtikers Daniel von Czepko
15.55: W. Schröter: Dietrich Buxtehude, ein Vorkämpfer Johann
Sebaſtian Bachs
16.20: Ein Totentanz nach alter Art. Zuſammengeſtellt von Dr.
Pleiſter
16.45: Freiburg: Nachmittagskonzert des Konzertorcheſters. Soliſt:
Dago Meybert (Tenor).
18.00: Heinrich von Kleiſt (zum 120. Todestag). Einführung: Dr.
Federn Vorleſung: K. Graef.
18.45: Zweiter Teil der Matthäus=Paſſion, von Joh. Seb. Bach.
20.00: Reichskanzler Dr. Brüning: Wir wollen helfen!
21.30: H. Kaſack: Groß iſt der Tod.
22.30: Wetter=. Tages= und Sportnachrichten.
Hauptiſchriftleltung: Rudolf Mauve
Verantworſilch für Pollick und Wirtſchaft: Rudelf Mo
ve: für Feullleten, Reich um
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Stre
Sport: Karl
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Nummer 324
täderCag
blatt,
Daglllhf
Sonntag, den 2u
Die Lage am Geldmarkt.
Leichte Kursrückgänge in Berlin. — Sketiger Verlauf der Kurſe der Geldſähe in der vergangenen Woche.
Am Deviſenmarkk lebhafteres Geſchäft.
Effekken=Freiverkehr.
Schwächere Meldungen aus New York hatten ſchon in den
vor=
geſtrigen Nachmittagsſtunden abbröckelnde Kurſe zur Folge. Als dann
noch die ſtärkeren Preisrückgänge an den Warenmärkten bekannt
wur=
den, glaubte man, für den geſtrigen Freiverkehr, in Berlin mit
wei=
teren Kursrückgängen rechnen zu müſſen und verhielt ſich zunächſt
ab=
wartend. Die erſten Umſätze fanden dann auf leicht ermäßigter Baſis
ſtatt; die Abweichungen gegen die geſtrigen Abendkurſe waren aber
nicht bedeutend. Vor allem waren die Kundenorders geſtern zu dem
Wochenſchluß ſpärlich, und auch die Spekulation ſah ſich infolge der
ungeklärten innen= und außenpolitiſchen Lage nicht veranlaßt, ſich nach
der einen oder anderen Seite ſtärker zu engagieren. Die Nachwirkungen
des Zuſammenbruches der Hausbeſitzerbank ſcheinen größer zu ſein, als
man urſprünglich annahm. Ein großer Teil der Einlagen dürfte doch
verloren ſein, und es handelt ſich, wie wir hören, dabei ſehr viel um
Gelder, die für Aufwertungshypotheken beſtimmt waren. Uebrigens
tauchten in den geſtrigen Vormittagsſtunden Gerüchte von einer neuen
Bankinſolvenz in Berlin auf, doch war Poſitives bisher nicht zu
erfah=
ren. Entſtanden ſind dieſe Gerüchte wohl durch ein auffallendes Angebot
in Reichsbahnvorzugsaktien und Reichsſchuldbuchforderungen, die gegen
vorgeſtern etwa 1—2 Prozent verloren. Auch Pfandbriefe neigten eher
weiter zur Schwäche. Wie bereits mitgeteilt, fanden Beſprechungen bei
der Berliner Liquidationskaſſe ſtatt. Es ſoll ſich hierbei einmal darum
handeln, einen Modus zu finden, um die fälligen Zahlungen etwas
mehr auseinanderzuziehen, außerdem um eine Einigung über
Exeku=
tionsverkäufe, die einer Börſeneröffnung entgegenſtünden und daher in
irgendeiner Form vorher geregelt werden müßten.
Die ſtabile Verfaſſung des Geldmarktes erlitt auch im
ver=
fköſſenen Berichtsabſchnitt keinerlei Störungen, ſo daß die Kurve
der Geldſätze wie in den vorhergegangenen Wochen einen
durch=
aus ſtetigen Verlauf zeigte. Der kaum merklichen Verſteifung zum
Medio, die ſich hauptſächlich aus der gleichzeitigen Fälligkeit der
Steuerzahlungen erklärte, folgte unmittelbar wieder eine
Ver=
flüſſigung, die während der ganzen Woche ſowohl in Frankfurt
als auch am Berliner Geldmarkt anhielt. Erſt gegen das
Wochen=
ende war eine, wenn auch gleichfalls unbedeutende Verknappung
zu bemerken. Tagesgeld wurde mit 7½ bis 8 Prozent bezahlt,
wobei die Nachfrage wenig hervortrat. Das Wechſelangebot hielt
ſich in engen Grenzen; zeitweiſe waren Privatdiskonte etwas
beſſer gefragt. In Warenwechſeln, für welche ſich der Satz auf etwa
8½ Prozent ſtellte, war das Geſchäft gleich null. Hier ſtand der
an ſich nicht bedeutenden Nachfrage ſo gut wie kein Angebot
gegenüber. In Monatsgeld hat ſich der Umſatz gleichfalls nicht
beleben können. Im Verkehr der Banken untereinander wurden
Ausleihungen aus Liquiditätsgründen faſt nicht vorgenommen.
Die leichte Geldmarktſituation kommt den Reichsſchatzwechſeln
zu=
gute, die mit Fälligkeit per 10. Februar 1932 größerem Intereſſe
begegnen.
Die Arbeitsmarkklage
im Bezirk des Landesarbeitsamkes Heſſen
Die Zahl der Arbeitſuchenden ſtieg von Anfang bis Mitte
Novem=
ber noch ſtärker an als zuvor, und zwar um 10 932 oder 3,8 Prozent
auf 295 440. Die männlichen Arbeitſuchenden nahmen um 8563 (3,5
Prozent), die weiblichen um 2369 (5 Prozent) zu. Auf dem weiblichen
Arbeitsmarkt brachten beſonders die Entlaſſungen in den Gruppen
Land=
wirtſchaft und Gärtnerei, Nahrungs= und Genußmittelgewerbe (
Tabak=
induſtrie) Bekleidungsgewerbe, Gaſtwirtsgewerbe und häusliche Dienſte
ſtärkere Zugänge. Der Arbeitsmarkt der Männer verſchlechterte ſich in
größerem Ausmaße in der Metallinduſtrie (Zunahme 2285), im
Holz=
gewerbe (plus 700) im Baugewerbe (plus 1818 Fach=, 453
Bauhilfs=
arbeiter), und im Verkehrscwerbe (plus 800). In der Berichtszeit iſt
die Arbeitsloſigkeit in allen Arbeitsamtsbezirken geſtiegen, am ſtärkſten
in Frankfurt (plus 2703), Gießen (plus 1023), Mainz (plus 999), Kaſſei
(plus 907), Darmſtadt (plus 746) Wetzlar (plus 713) und Wiesbaden
(plus 705). Auch die Kurzarbeit hat erheblich an Umfang zugenommen.
Nach der Kurzarbeiterſtatiſtik der Arbeitsämter erhielten in der letzten
Oktoberwoche 13 47 Perſonen, die nur drei Tage und weniger
wöchent=
lich arbeiteten Kurzarbeiterunterſtützung; gegenüber der Zählung von
Ende September (8977) bedeutet das eine Zunahme um 4470 oder rd.
50 Prozent. — Die Geſamtzahl der Hauptunterſtützungsempfänger iſt
von 148 053 auf 152 612, das ſind 4559 oder 3,1 Prozent geſtiegen;
da=
von erhielten Arbeftsloſenunterſtützung 71 371 gleich 46,8 Prozent, und
Kriſenunterſtützung 81 241 gleich 53,2 Prozent.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Der Deviſenmarkt hatte zeitweiſe etwas lebhafteres Geſchäft,
wenn auch ſtärker hervortretende Kursſchwankungen kaum in
Er=
ſcheinung traten. Die Reichsmark konnte ihren Stand
interna=
tional gut behaupten. Die Freigabe von weiteren 15 Prozent der
ausländiſchen Markguthaben kam in der Geſtaltung des
Deviſen=
kurſes kaum zum Ausdruck. Das engliſche Pfund lag während der
ganzen Woche ziemlich unverändert, der Dollar zeigte feſtere
Ver=
anlagung. Dagegen machte die rückläufige Kursbewegung der
nordiſchen Deviſen weitere Fortſchritte. Eine weſentliche Rolle
hat hierbei wohl die Verſchärfung der Deviſenbeſtimmungen
ge=
ſpielt. Vor allem die däniſche Krone ſtand beſonders unter Druck,
obwohl der däniſche Reichstag eine Geſetzesvorlage zum Schutze
der Währung angenommen hatte. Hand in Hand mit der
Reak=
tion, die ſich an einigen Tagen bei den Getreidepreiſen eingeſtellt
hatte, mußte der argentiniſche Peſo, der aus den voraufgegangenen
Getreidepreisſteigerungen erheblich profitieren konnte, einen Teil
ſeines Gewinnes wieder hergeben. Für die ſüdamerikaniſchen
De=
viſen wirkte ferner die Erklärung von Moratorien für
Handels=
ſchulden verſtimmend.
Die Auslandsbörſen.
Die Londoner Börſe zeigte zum Wochenſchluß ein ſehr
ruhiges Ausſehen; die Kursveränderungen waren zunächſt nur ſehr
ge=
ring. Die Londoner Börſe nahm bis zum Schluß einen ruhigen Verlauf.
Am Markt der britiſchen Staatspapiere fanden erneut Abgaben ſtatt,
die man zum Teil mit den Erörterungen, über die gegenwärtige Lage
Deutſchlands in Verbindung bringt.
Die Amſterdamer Börſe verkehrte in ziemlich luſtloſer
Haltung; da einiges Angebot vorlag, gingen die Kurſe zum Teil etwas
„
zurück. Young= und Dawes=Anleihe tendierten ebenfalls ſchwächer
Die Pariſer Börſe hatte zum Wochenſchluß unter
Glattſtel=
lungen zu leiden, und zahlreiche Werte ſchwächten ſich erneut ab. Wenn
auch die Schlußkurſe nicht die niedrigſten Tagesnotierungen waren, ſo
lagen ſie doch unter Vortagsbaſis.
An der Brüfſeler Börſe herrſchte geſtern eine luſtloſe
Stim=
mung vor, die Kurſe waren meiſt etwas ſchwächer.
Die geſtrige New Yorker Börſe eröffnete in
unregelmäßi=
ger Haltung; das Geſchäft war etwas lebhafter.
An den internationalen Deviſenmärkten hat das Pfund am
Nach=
mittag ſeine Abwärtsbewegung fortgeſetzt; gegen den Dollar ſchwächte
es ſich auf 3,72½ ab, gegen den Gulden auf 9,30½, gegen Zürich auf
19,20 und gegen Paris auf 952/g. Der Dollar war uwerändert, auch
die Reichsmark hat ſich gut behauptet, in New York war ſie mit 23,75
unverändert zum Vortag. Die Norddeviſen haben ſich weiter ſtark
ab=
geſchwächt und mit den heutigen Notierungen Niedrigſtkurſe erreicht.
Nachdem ſie in London bereits ziemliche Einbuße erlitten haben, gingen
ſie am New Yorker Platz weiter ſtark zurück. Die ſüdamerikaniſchen
De=
viſen blieben unverändert, der holländiſche Gulden und der franzöſiſche
Franken ſowie der Schweizer Franken waren gegen den Dollar etwas
leichter.
die Reichsmark ſtattfand und der Reichsbank fortlaufend größere
Men=
gen öſterreichiſche Noten angeboten werden. An eine Aufnahme des
Notenangebots iſt erſt wieder zu denken, wenn die Reichsbank ihre
Be=
ſtände realiſieren kann, zumal es der Reichsbank durch die in
Oeſter=
reich verhängte Deviſenſperre nicht möglich iſt, über ihr öſterreichiſches
Markdepot frei zu verfügen.
Produktenberichte.
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 17. November.
Die vom Statiſtiſchen Reichsamt für den 17. November berechnete
Indexziffer der Großhandelspreiſe iſt mit 106,6 gegenüber der
Vorwoche um 0,4 v. H. geſunken. An dem Rückgang ſind die
Indexziffern für alle Hauptgruppen beteiligt: Agrarſtoffe 982
v. H.), Kolonialwaren 94,1
0,5 v. H.), induſtrielle
Rohſtoffe und Halbwaren 99,3 (—0,3 v. H.), induſtrielle
Fertig=
waren 132.0.
:2 v. H.
Die Erdölgewinnung Preußens im Oktober 1931. Wie der Amtliche
preußiſche Preſſedienſt mitteilt betrug die Erdölgewinnung Preußens
im Oktober 1931 nach den vorläufigen Ergebniſſen der amtlichen
Stati=
ſtik 15 462 To. gegen 14 212 To. im Vormonat und 14 125 To. im
Mo=
natsdurchſchnitt 1930. Auf das Gebiet von Hönigſen=Obershagen=
Nien=
hagen entfallen 6113 To., auf Wietze=Steinförde 4822 To. und auf den
Bezirk Eddeſſe=Oelheim=Oberg 4527 To. Die Zahl der angelegten
Ar=
beiter betrug Ende des Monats 1490 gegen 1474 am Ende des
Vor=
monats.
Konkurs Ge=Wo=Ge, Gemeinnützige Wohlfahrtsgeſellſchaft,
Frank=
furt a. M. 2 Millionen RM. Ausfälle. Die Beſtrebungen zu einem
gerichtlichen Vergleich, bei dem auch die Hypothekengläubiger ein
ge=
wiſſes Entgegenkommen zeigen wollten, ſtellten ſich infolge der hohen
Verſchuldung als unmöglich heraus. Nach Informationen betragen die
Geſamtverpflichtungen etwa 3 Millionen RM. Davon kann einſtweilen
wenigſtens die Hälfte als vollkommen verloren, wahrſcheinlich aber ein
Betrag von über 2 Millionen Mark angeſehen werden. Denn
ledig=
lich die erſten Hypothekengläubiger mit Forderungen von 865 000 Mk.
können, ſich an ihren Sicherheiten ſchadlos halten, während für die
große Maſſe der Gläubiger über 2 Millionen Mk. ſo gut wie keine
Aktivmaſſe vorhanden iſt. Unter den Gläubigern befindt ſich eine Reihe
von Handwerkern, die einige 100 000 Mk. Forderungen aus dem letzten
Um= und Anbau der Krankenhäuſer haben. Krankenſchweſtern haben
üickſtändige Eutlohnung um über 20 0 Mk. die Aerzte weitgehend
höhere, rückſtändige Honorare zu fordern. Wohl aus dieſem Grunde
kau eine Verſtändigung dahingehend zuſtande, daß die beiden
Kranken=
häuſer von dem Deutſchen Gemeinſchafts=Digkonieverband Marburg
pachtweiſe übernommen und weitergeführt werden. Die Urſache des
Zu=
ſammenbruches des Frankfurter Unternehmens iſt hauptſächlich in dem
raſchen ungeſunden Aufbau ohne genügend Eigenmittel zu ſuchen.
Frankonia, Schokoladenwerke A. G., Würzburg. Die Geſellſchaft, die
im Juni d. Js. eine Kabitalzuſammenlegung im Verhältnis von 5:1
vorgenommen hatte, legt ihre Bilanz für das Geſchäftsjahr 1930/31, ab=
dieſem Verluſtvortrag ſpird im Bericht bemerkt, daß er nach
buchmäßi=
ger Durchführung der Kapitaltransaktion verſchwindet.
Kein freier Handel mehr in öſterreichiſchen Schillingen Wie gemeldet
wird, iſt vorausſichtlich auch für die nächſten Tage der freie Handel in
üſterreichiſchen Schillingen unterbunden. Bereits am Samstagmorgen
wurde von der Reichsbank und Berliner Großbanken ein Ankauf
öſter=
reichiſcher Schillingsnoten verweigert. Dieſe Maßnahme beruht auf
der Tatſeche, daß in den letzten Tage eiue Flucht aus dem Schilling iu
Mainzer Produktenbericht vom 20. November. Großhandelspreiſe
per 100 Kilo loco Mainz: Weizen 23,25—24; Roggen 22,75 Hafer 16
bis 17; Braugerſte 17,75—18 75; Induſtriegerſte 17—17,50; Futtergerſte
16—17; Süidd. Weizenmehl Spezial Nulk 37,60; Roggenmehl 60prozent.
31,50—32; Weizenkleie fein 9,50—9,60; desgl. grob 10,50—10,60;
Rog=
genkleie 9,50—10; Biertreber 13,25—13,50; Erdnußkuchen 14—14,50;
Kokoskuchen 13—17,50; Palmkuchen 11 75—12; Rapskuchen 9—9,25;
Wieſenheu loſe 5,50; desgl. geb. 6,00: Maſchinenſtroh 4—4,20;
Draht=
preßſtroh 4,10; Sohaſchrot 12,50—12,75; Trockenſchnitzel 6,25—6,50.
Tendenz: ruhig.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Die Stimmung am hieſigen
Markt iſt ſehr ruhig. Die Konſumnachfrage in Eiern bewegt ſich
in=
folge der wirtſchaftlichen Not weiter Kreiſe der Verbraucher in engſten
Grenzen. Der Umſatz war daher während der ganzen Woche ziemlich
ſchleppend. In friſchen Eiern ſind die Zufuhren der Jahreszeit
ent=
ſprechend gering, während die Anlieferungen von Kühlhauseiern weiter
im Steigen begriffen ſind. Die augenblickliche Marktlage iſt zwar
ziem=
ich ſtetig, doch haben die Preiſe infolge des ſchwachen Abſatzes zum
eil eine leichte Abſchwächung erfahren. Es notierten in Pfg. das
Stück loco Frankfurt a. M.: Bulgaren und Jugoſlawen 10,50—11.
Ru=
mänen und Ruſſen 10—10,50, Polen 9,50—10, Holländer und Dänen
2,50—15, Flandern 14—15, Italiener, Chineſen, Franzoſen, Schleſier,
jahyern, ſowie Friſcheier nicht am Markt. Kühlhauseier:
Hol=
länder 10,50—11, Bulgaren 9,50—10, Rumänen 8,50—9. In= und
aus=
ländiſche Mittel= und Schmutzeier 8—8,50 Pfg.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Im Frankfurter
Buttergroß=
handel hat das Geſchäft aus denſelben Motiven wie am Eiermarkt keine
Belebung erfahren können. Die Preiſe für deutſche Butter konnten
ſich trotz anſteigender Produktion gut behaupten, wogegen holländiſche
Butter einen ſcharfen Preisſturz erlitt, da die Preiſe im Urſprungsland
infolge des ſtarken Rückganges der Ausfuhr erheblich reduziert wurden.
Für die nächſten Wochen rechnet man in Händlerkreiſen mit weiter
ſtetiger Tendenz. Eine Belebung des Geſchäfts dürfte ſich erſt kurz vor
den Weihnachtsfeiertagen einſtellen. Die Verkaufspreiſe des Großhandeis
lauten für Auslandsbutter per Faß (50 Kilo) 136,
er halbes Faß 138
und für geformte Butter 140 NM. per 50 Kilo. Deutſche
Molkerei=
butter notierte im Faß 128 RM. und geformt 130 RM. je 50 Kilo ab
Frankfurt am Main.
Berliner Produktenbericht vom 21. November. Das Geſchäft an der
Produktenbörſs hat ſich auch zum Wochenſchluß nicht beleben können,
da die Unſicherheit bezüglich der weiteren Entwicklung in der
Agrar=
politik anhält. Während im Vormittagsverkehr am Prompt== und
Lie=
ferungsmarkte eher etvas Abgabeneigung beſtand, ſetzte ſich zu
Börſen=
beginn wieder eine leichte Befeſtigung durch, von der allerdings in der
Hauptſache die Licferungspreiſe profitieren konnten. Ungeachtet der
flauen Ueberſeemeldungen eröffnete Weizen bis 1,50 Mk., Roggen bis
Mk. feſter. Für das mäßige Angebot von Inlandsbrotgetreide
gin=
gen Forderungen und Gebote zumeiſt ſtark auseinander, ſo daß
Ab=
ſchlüſſe kaum zuſtande kamen. Die Tendenz war als ſtetig zu bezeichnen.
Weizen= und Roggenmehle hatten ſchleppenden Abſatz bei
unveränder=
ten Preiſen. Für Häfer und Gerſte lauteten die Forderungen wenig
nachgiebig; der Haferlieferungsmarkt ſetzte bis 3 Mk. höher ein.
Wei=
zenexportſcheine lagen ſſtetig, Roggenexportſcheine wurden wieder höher
bewertet.
Vom Rohhäutemarkt. Die feſte Stimmung am Rohhäutemarkt hat
nicht lange angehalten) Während die badiſch=pfälziſche
Zentralhäute=
auktion in Mannheim noch ungleichmäßige Tendenz hatte, brachte die
Stuttgarter Auktion zum Teil empfindliche Preisabſchläge. Dieſe
be=
trugen 3—17 Prozent, wobei Kuh= und Rindshäute in den Klaſſen 50
bis 79 Pfund am ſtärkſtei betuoffen wurden. Kalbfelle konnten ſich
be=
haupten. Die Urſache für die Rückſchläge iſt noch nicht recht erſichtlich,
doch ſpricht man in Fachkreiſen von Streikausbrüchen in Backnang und
Reutlingen. In Stuttgart galten leichte Ochſenhäute, 38, ſchwere 51,5
bis 52,5, leichte Rindshäute 57—61, ſchwere 62,5, leichte Kuhhäute 36
bis 37,5, ſchvere 55— 58; leichte Farrenhäute 37—38, ſchwere 27,5;
Kalb=
felle bis 9 Pfund notierten 69—74, ſolche von 9—15 Pfund 60—03, über
15 Pfund 50 Pfg. pro Pfund.
Viehmärkke.
Auf dem Schweinemarkt in Weinheim a. d. B. waren am
Samstag 360 Tiere zugeführt.
Verkauft wurden 208 Stück und
zwar Milchſchweine 3 bis 8 Mark pro Stück, Läufer 10 bis 25
Mark vro Stück.: Der Marktverlauf war mittelmäßia.
Aufſichlsratsftbang
der J. G. Zarbeninduſtrie.
In der heutigen A.=R.=Sitzung der J.G. Farbe
A.=G. in Leverkuſen wurde über das laufende Geſchä
f=
folgt berichtet:
Die wirtſchaftliche Depreſſion in der Welt mit der aul
Verminderung der Kaufkraft und die deutſche Sond al
mochten den Abſatz auf dem Gebiete der Farbſtoffe, 2
tika, Photographika und zum Teil auch in Chemike
weſentlich zu beeinträchtigen. In dieſen Produktiu
konnte ſich der Abſatz verhältnismäßig gut behaupten
Anders liegen die Dinge bei Stickſtoff und Benz
tionszweige, die nach langjährigen Forſchungsarbeiten
men wurden und für Deutſchland vom Standpunkt de
ſelbſtverſorgung von hoher volkswirtſchaftlicher Bedeil
Um der deutſchen Ländwirtſchaft eine möglichſt umfaſ
wendung der ſynthetiſchen Stickſtoffdüngemitteln zu er
wurden die Preiſe wiederholt ermäßigt und liegen
beträchtlich unter dem Stande der Vorkriegszeit. Trotz
Abſatz im Inland ſtark zurückgegangen. Ein weitere,
der Düngung würde ſchweren Schaden für unſere Voll
bedeuten. Auch am Weltmarkt konnte der deutſche Sti
ſeinen bisherigen Anteil nicht behaupten. Die Gründ/
gen in der Tendenz der meiſten Induſtrieſtaaten, neu
Fabriken zur Deckung des eigenen Bedarfs, aber auch
zwecke zu errichten, ſowie in dem damit zuſammenhän
ſchluſſe bisheriger Abſatzmärkte durch hohe Einfuhrzölle
fuhrverbote. Aus dieſem plötzlichen Anſchwellen de
e
ufte
Vähre!
A ce
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400 Koihe
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mſcht die
1.ud führte 1
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iün bieb Bl.
den baumt
ſchtige M
produktion in der Welt mußte ſich ein Mißverhältn”
der Produktionsfähigkeit der Werke und der Aufnall
der Konſumenten ergeben.
Aus dieſen Gründen und im Zuſammenhang mi
kenen Kaufkraft muß die J. G. auf abſehbare Zei=
Einſchränkung der ſynthetiſchen Stickſtoffproduktion un
zuſammenhängenden wiſſenſchaftlichen und techniſchen Si
rechnen.
Im Benzingeſchäft iſt zurzeit bei dem heftigen
dem Erdölgebiet keine Rendite gegeben. Das änder
der Notwendigkeit, an der Weiterentwicklung dieſe
zweiges um ſo mehr zu arbeiten, als er ebenſo weu
tickſtoffproduktion auf der ausſchließlichen Verarberu
diſcher Rohſtoffe aufgebaut und daher geeignet iſt, H
Zahlungsbilanz günſtig zu beeinfluſſen
In der Kunſtſeide konnte durch die Gründung dl
Verkaufsſyndikate für Viskoſe= und Kupferſeide die Liu
innerdeutſchen Markt hergeſtellt werden. Auch hier
table Produktion bei den derzeitigen Preiſen nicht
Ausland iſt die Lage ungeklärt.
Im Hinblick auf die geſchilderten Verhältniſſe iſt
den Jahre mit verminderten Erträgniſſen zu rechnen.
weitere Sparmaßnahmen werden ſich vor allem im 2N
Geſundung einzelner Produktionszweige nicht vermeil
Die Finanzlage des geſamten Unternehmens iſt
In= und Auslande beſtehen keinerlei Bankverpflichtu
Die Beſchaffenheit der deutſchen Getreideen
In Verbindung mit den endgültigen Schätzungen über
erträge wichtiger Feldfrüchte ſind in dieſem Jahre erſtma
Deutſchen Reiche durch die amtlichen Saatenſtandsbericht
Ermittelungen über die Beſchaffenheit der Ernteergebu
Hauptgetreidearten vorgenommen worden. Nach Mitteiluu
ſtiſchen Reichsamtes haben ſich dabei folgende Qualitätst
im Verhältnis zur Geſamternte ergeben: Winterroggen 50
34 Prozent durchſchnittlich, 16 Prozent gering: „Winterwe /
7 Prozent gerir!
zent gut, 34,8 Prozent durchſchnittlich,
gerſte 40 Prozent gut, 36,7 Prozent durchſchnittlich, 23,3 Pr/A
Hafer 37,3 Prozent gut, 36 Prozent durchſchnittlich, 26,7
ring. — Nach dieſen Ergebniſſen iſt die Qualität der die
treideernte im großen und ganzen befriedigend ausgefa
nach den Beurteilungen in Preußen, für das Vergleichszak
ſowohl bei Roggen als auch bei Sommergerſte und Hafer
Vorjahre. Bei Winterweizen bleibt jedoch die Qualität
gen Ernte etwas hinter der der vorjährigen zurück. (Ant
gen” Qualität 24 Prozent gegen 22 Prozent im Vorjahre.
Lich ein
und ſchwar
zie ich
Frat
un Cambril
ſicht. „Crahto
iodſchaft ſuchte
gearn dieſer et
ſche?” frag
aif in de
pien Ein
mer eit ſeh
men. Liliat
Dahne alle!
undſchaft und
i5 die Tür der
huf, an dem di
n at. Schwat
gſt und T
liun Brol
uf, machte
Ner.!"
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago cn
Getreide. Weizen: Dezember 57½, März 59,75.
Juli 61½; Mais: Dezember 43, März 45½, Ma
48,50; Hafer: Dezember 26,50, Mai 28½, Juli
Dezember 49, März 52¾8, Mai 54, Juli 53½.
gen.
Schmalz: November 6,37½, Dezember 6,05, Jan
Speck, loco 6,88½.
Schweine: Leichte 4,40—4,55, ſchwere 4,30—4,50
zufuhren in Chicago 20 000, im Weſten 40 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork u
Schmalz: Prima Weſtern 7.10; Talg, extra loſe 7
Getreide. Weizen; Rotwinter 695, Hartri
Mais: loco New York 59; Mehl: ſpring wheal!
bis 4,70; Getreidefracht nach England 1,6—2,3 sh, nad
tinent 8—8½ C.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
In der Hauptverſammlung des Roheiſenverbandes I
längerung des Verbandes um drei Jahre bis zum 31.
beſchloſſen. Es wurden nur unweſentliche Aenderungen
Vertragsbeſtimmungen vorgenommen.
Beim zuſtändigen Staatskommiſſar des Hamburger Sel
der Handelskammer in Hamburg liegen Anträge vor
laſſung des Zuckerterminhandels in Hamburg im Dezeurd
unabhängig vom Termin, der Wiedereröffnung der Wertl
In der Leitung der Junkers=Flugzeugwerk A. G., De
feſſor Dr. Junkers bedeutſame Veränderungen vorge
Direktoren Schleißing, Becker, Müller und Dr. Kauman
Geſchäftsleitung ausgeſchieden, dagegen der Sohn von 2
kers, Claus Junkers, neu in den Vorſtand berufen wor=
Die Gewerbebank A. G. Trier, die ihre Schalter geſch
auch bei ihren Filialen in Conz, Wittlich und Zeltiuge
ſchließen laſſen. Die Gewverbebank A.G. in Trier iſt v.
von Monaten mit der Berliner Bank für Handel und Ga‟
niert worden und ſtellt heute eine eigene Zweigniede
Bank dar.
Die Gehaltsverhandlungen in der oberſchleſiſchen De
am 30. November führten zu einer Vereinbarung, nadh
rückſichtigung gewiſſer Aenderungen die Gehaltsſtaffel 1
ber 1926 wieder in Kraft geſetzt wird.
in dem Ermittelungsverfahren wegen des Zuſaur!
Bankhauſes Mareus u. Co., Berlin iſt geſtern auf Antr.g
anwaltſchaft I gegen den Inhaber Max Mareus und
Be=
ber Haftbefehl wegen dringenden Verdachts der ſchwere
ſchlagung ergangen.
Wie offiziell mitgeteilt wird, iſt die Beutley Motor
lich von der Britiſh Central Equitable Truſt Ltd. erwor
nunmehr in den Beſitz der Rolls Royce Ltd. übergegangs
dung einer Tochtergeſellſchaft erwägt.
Eine weitere Konzentration in der engliſchen Autoit
in Mancheſter vollzogen, wo das Geſchäft und die Vorr!
A. J. Stebens and Co., Wolverhampton, durch Willys ENl
ley Ltd., Mancheſter, übernommen worden ſind.
Geſtern vormittag har ſich in Olmütz zer bekanute 2
und Vizepräſident der Olmützer Handelskammer, Auton
ſchoſſen. Formandl war eine der führenden Perſönlichie
ſchaftslebens der Tſchechoflowakei. Man vermutet, 22
Schwierigkeiten ihn zu der Tat getrieben haben.
Der Londoner Golddreis beträgt am 21. November
Unze Feingold 110 Schill. 1 Pence gleich 86,7456 RMk.
Feinanld demuach 424M1 Peuce gleich 278894 Bile.
Jals, Postamt C.C.1.
Roman von
(Nachdruck verboten).
/ Ernſt Klein
Sordſchaft ſind nicht zu Hauſe!” gab der würdevolle
zicheid. „Ob er im Klub iſt? Ich bedaure, Sir,
ſrts zu wiſſen. Seine Lordſchaft kam um neun Uhr
wartet an und verließ eine Stunde ſpäter das Haus.
ordſchaft war in keinem ſeiner Klubs aufzutreiben.
Vech, aber nicht zu ändern. Blair ſetzte ſich hin und
langes Telegramm an die Botſchaft in Waſhington,
um Auskünfte über die Affaire der gegenwärtigen
ſot bat. Während er es dem dienſttuenden Beamten
ſrung übergab, läutete das Außentelephon Sturm.
am Apparat.
Sie dort? Kommen Sie ſofort nach Aldfort Street!“
* los?‟
Sie nicht lange! Gönnen Sie mir auch einmal den
Tjeberraſchung auf Sie los zu laſſen. Mann Gottes,
überraſcht ſein!
irmte die Treppe hinunter, ſprang in den
nächſt=
ſrwagen und raſte mit Hintanſetzung aller polizeilichen
richriften nach Aldfort Street. Dort machte ihm der
eStor ſelbſt die Tür auf. Er grinſte übers ganze
ſät und führte ihn ohne ein weiteres Wort in den
u, der neben der Diele lag.
Tür blieb Blair ſtehen, wie vom Blitz getroffen.
dem baumlangen Schutzmann Dave Taylor, der
er wichtige Miene zur Schau trug, ſaßen an dem
ien Tiſch ein bildhübſches junges Mädchen mit
ürgen und ſchwarzen Haaren und — —Lord Crayton.
te drückte ſich Pedro herum.
der Lord Crayton nicht nur aus dem Kriege her,
ſon von Cambridge her ausgezeichnet kannte, traute
er nicht. „Crayton, was machen Sie hier?
Lordſchaft ſuchte vergebens, ſich durch überlegenen
Herrn dieſer etwas prekären Situation zu machen.
r mache?” fragte er zurück, indem er ſich langſam
Stuhl in die Höhe zog, „den Eindruck eines auf
rtappten Einbrechers!” Lord Craytons Talent für
immer ein ſehr beſcheidenes geweſen. Jetzt ver=
Aommen. Lilian ſchnitt ein Geſicht, und Blair ſchüt=
Wayne allein würdigte das heroiſche Unterneh=
Vordſchaft und kicherte.
ſaloß die Tür des Zimmers und kam langſam an
heran, an dem die beiden Schuldigen ſaßen. Das
ſch er an. Schwarze Augen, ſchwarze Haare. Hübſch,
Mdigg. Angſt und Trotz und Courage im Geſicht —
Mrß Lilian Brooks?” wandte er ſich zu ihr direkt.
ſtuv auf, machte einen Knicks und erwiderte: Zu
WHerr!”
Bonſoernſich
„So?‟ brummte Blair, legte ſeinen Hut, den er immer noch
in der Hand hielt, vorſichtig auf einen unbeſetzten Stuhl, nahm
das Monokel ab, putzte, ſetzte es wieder ein, rieb die Naſe und
drehte ſich zu ſeinem Untergebenen hin. „Nun, Wayne, die
Ueberraſchung iſt Ihnen gelungen. Wo bleibt der Kommentar?”
„Polizeikonſtabler Taylor —
Wayne wies auf den
ſtrammſtehenden Dave, „— — hatte heute hier
Ueberwachungs=
dienſt. Gegen zehn Uhr läutete es am Haustor, und als er
öffnete, ſah er Lord Crayton vor ſich, den er ohne weiteres
hereinließ, weil er ihn ſehr genau kennt. Lord Crayton erklärte
ihm, er käme direkt aus Algier und müßte unbedingt den Diener
Pedro ſprechen. Taylor rief Pedro herbei, und in ſeiner
Gegen=
wart begann Lord Crayton Pedro auszufragen.
„Was wünſchen Sie von dem Diener zu wiſſen, Crayton?”
wandte ſich Blair an Mylord.
Der warf, einen ſeiner hilfeſuchenden Blicke zu Lilian
hinüber. Doch dieſe junge Dame ſaß mit zuſammengepreßten
Lippen da und ſtarrte geradeaus vor ſich hin. Crayton zuckte
ergeben die Achſeln. „Ich mußte ihn doch fragen, ob ſein Herr
gewiſſe Dispoſitionen zurückgelaſſen hat, und wie die Familie
zu erreichen iſt. Dann wollte ich ihm mitteilen, daß ich das
Gepäck des Marquis nach London gebracht habe, und daß er es
abholen ſoll . . . Das war, glaube ich, alles.
2
Pedro in ſeiner Ecke nickte ſchüchterne Zuſtimmung. Sein
Begriffsvermögen war durch die Ereigniſſe vollkommen
erſchüt=
tert. Daß die Londoner Polizei es wagte, einen leibhaftigen
Lord wider ſeinen Willen feſtzuhalten, erſchien ihm der Gipfel
des Noch=nie=Dageweſenen.
Wayne nahm das Wort, um ſeinem Vorgeſetzten dieſe
Un=
geheuerlichkeit zu erklären. „Soweit alles in Ordnung, und Lord
Crayton hätte ſehr wahrſcheinlich ohne weiteres ſich entfernen
önnen, wenn ich nicht hier erſchienen wäre. Wiſſen Sie, Blair
ſeit der dummen Geſchichte komme ich jeden Abend her, um ſelbſt
noch einmal nachzuſchauen. Das Haus iſt von der Ecke der
Audrey Street nicht weit entfernt. Als ich hier einbiege, ſehe
ich, wie dieſe junge Miß ins Haus ſchlüpfte. Ich ſofort im
Sturmſchritt hinterher und faſſe ſie gerade, wie ſie die Treppe
hinauf will. Was ſie dort oben ſuchte, hat ſie mir bis jetzt
noch nicht anvertraut, doch ich ſtellte mit Erſtaunen feſt, daß
Lord Crayton von ihrem Plan wiſſen mußte. Er verriet ſich
ſofort, als ich ſie feſtnahm.
„Sie müſſen ſchon entſchuldigen, meine Herren”, unternahm
Crayton einen abermaligen Verſuch, Humor zu entwickeln, „wenn
meine Nerven nicht ganz dicht hielten. Es iſt meine erſte
Be=
tätigung auf dem Gebiet des Einbruchs. Aber Lilian”, fuhr er
mit ernſter und eindringlicher Miene fort, „unſer hübſcher kleiner
Plan iſt daneben gegangen, und wir ſitzen jetzt beide in der
Tinte. Ich halte es für das beſte, den Herren von der Pol’zei
reinen Wein einzuſchenken.”
„Das iſt eine vernünftige Idee”, ſtimmte Blair raſch zu.
„Wir wiſſen ohnedies ſchon ſo viel .. ."
„Nun, dann brauchen wir ja nicht zu ſprechen”, ziſchte Lilian
dazwiſchen. „Es tut mir leid, Lord Crayton, Sie in dieſe
Sache hineingezogen zu haben; ich kann den Herren beſchwören,
daß Lord Crayton es nur getan hat, um mir . . ." Ihr
Rede=
fluß ſtockte. Sie fing an zu ſtottern. „Es iſt ſchrecklich, ſo nahe
war ich ſchon daran . . .!"
„Woran?”
Sie blickte zu Blair auf, der ihr dieſe Frage vor die Bruſt
ſetzte wie eine Piſtole. Sie war auch für ihn kein leichterer
Gegner als für ſeinen franzöſiſchen Kollegen Froſſart. „Ich
habe nichts weiter hinzuzufügen”, murrte ſie. „Ich habe
ver=
ſucht, mich in dieſes Haus hineinzuſtehlen — wenn Sie glauben,
meine Herren, daß das ein todeswürdiges Verbrechen iſt . . ."
Sie war immer im Angriff.
„Todeswürdig zwar gerade nicht”, wehrte Blair ab, „
immer=
hin ein Vergehen, das vor dem Geſetz ſtrafbar iſt. Angeſichts
der Tatſache jedoch, daß Sie in eine viel ſchwierigere
Angelegen=
heit verwickelt ſind, wollen wir uns zunächſt einmal über die
Vorgänge in Biskra ſelbſt unterhalten.”
„Miß Lilian hat Sala nicht erſchoſſen!” warf ſich Crayton
ſofort vor die Bedrohte.
„Es beſteht aber der Eindruck, als ob ſie den Mörder kennt
und ih
ſchützt. Was haben Sie darauf zu erwidern, Miß
Brooks?"
„Ich kann nur ſchwören, daß ich den Mörder nicht kenne.
Ich weiß, an wen Sie denken, doch er hat den Schuß nicht
ab=
gegeben. Das weiß ich!”
„Woher?”
Wieder miſchte ſich Crayton ein. „Lilan, wir ſtehen vor
einer Mauer. Ueber die kommen wir nicht mehr hinüber. Es
nutzt nichts ..."
Blair horchte auf. „Mir ſcheint, Crayton, Sie ſtecken ſehr
tief in dieſer Angelegenheit drin?“
Da gab Seine Lordſchaft eine höchſt erſtaunliche Antwort:
„Zum Teufel, ja, Blair! Und viel tiefer, als mir lieb iſt!“
Lilian Brooks ſchlug die Hände vors Geſicht.
32.
Einen Augenblick lang herrſchte Totenſtille im Zimmer.
Selbſt Blair war ſo überraſcht durch das Geſtändnis Craytons,
daß er zunächſt gar nicht wußte, wie und wo er fortfahren ſollte.
Crayton, der ſich einen rieſigen Stein vom Herzen gewälzt
hatte, kämpfte mit einem letzten Entſchluß.
„Lilian”, wandte er ſich dann zu dem jungen Mädchen,
„ich kann natürlich nicht ohne Ihre Erlaubnis ſprechen und
werde es auch nicht tun, ſelbſt wenn Mr. Superintendent Blair
mich geradewegs von hier ins Zuchthaus ſchleift. Sie ſehen ja
ſelbſt, wie die Dinge liegen. Wir haben auf eigene Fauſt
han=
deln wollen und ſind dabei in die Fauſt der Polizei geraten..
Wenn erſt die Preſſe davon Wind bekommt . . ."
(Fortſetzung folgt.)
Vol
fürbäntel”
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e ehelich dilcen net.
Ee
Eet
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22. Nobemder 1931
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Aummer 48
viodt annnnnnnnnnnnnnngnnnnnannnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnennnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnHnnnagagnagannngangngnannngagnEnannn
Zcchpreller dcs lcbcns
Gedanben am Oden
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ſer dem Code ſind alle gleich ..."
M
lind ſie es wirklich?
ſtſar lagt ſo. Und in den Cotentäuzen
hrucken Meiſter und der alten Myſterien
jſih der Cod mit ſeiner Knochenhand den
gin mit der Königskrone wie den mit
Bettelſtab, das Kind wie den Greis.
Bitr
irg eiche Hügel wölbt ſich über allen, das
ſte Schweigen webt um alle Hügel, die
m
ſuen Blumen blühen und welken auf
ib Gräbern, und alle Würden ſind nur
Buchſtaben auf totom Grabſtein, und
ehichte ruhen ſtill neben den Ungerechten.
okam man dazu, im Cod den großen
Cil=
gſaller Schuld zu ſehen, der die Rechnung
disebons zerreißt. So gibt es noch heute
ſuftaaten, die ein Verbrechen mit dem
Wn
Gſo des Verbrechers ſühnen. Cod als
Elüxz der Schuldl. Eine primitive Philo=
Uuk
olge! Durch ein Nichts will man ein
Ffrſithares Etwas begleichen! Ein ſonder=
dſe Geſetz, wie es weder die Natur noch
dſt thik kennt. Das iſt nicht Sühne, ſon=
Vergeltung, nicht Necht, ſondern
Wie kann durch den Cod, dieſen
AMr Swriff der Catloſigkeit, eine Cat wieder
9 4emacht werden? Wie ſoll ein Coter
aüyrmen für die Seche des Lebens?
ein, der Cod macht nicht den Strich
4h die Nechnung des Lebens, ſondern
iu4
uſſt die Nochnung. Er iſt letzte
Abrech=
zieht die Summe, bucht Soll und
MF Sſchr. Man ſoll den Cag nicht vor dem
Aſtzy lobon und den Menſchen nicht vor
leſtn Cod. Aus halber Nechnung läßt ſich
aEk kiſ Gumme ziehen. Und daher konmt es
a16
iſt hart, aber gerecht, bedauerlich,
90
a unotwendig — daß erſt der Cod uns
Mf
un ſbeit läßt über Wert und Unwert eines
Ss. Erſt der Geſtorbene kann unſterb=
Mes uit erden: wir haben das an den großen
Aten und Geſtaltern der Menſchheit
er=
leM4Dr Cod quittiert nicht die Nechnung des
Uit
98, er präſentiert ſie. Es klingt paro=
ROA
20 Unſer der Cod iſt der große Prüfſtein
9e Aeſens, ſo wie er lein größtes Geheim=
lek echte, redliche Leben iſt Dienſt am
AANdgen. Und ſolches Leben iſt — dazu
M her wir weder Muſtike noch Religion
Uhr zu Ende mit dem letzten Atemzug;
WM Kas Leben an ſich, das Lebendige, fort=
4a1 und ewig iſt. Wir ſchauen es
kör=
n1, dieſes ewige Leben, wenn es am
(4yder Coten zwiſchen Gräbern wandelt
M4hr Hügeln trauert. Die da Gräber
Eüſten und Lichter anzünden, die ſind ja
LaMl v om Leben dieſer Geſtorbenen, Be=
Ai hikn. Die Coten leben fort im Lebon
deihinder, die an Gräbern der Eltern
ſ99 — der indiſche Glaube der Seelen=
Nurng hat hier leinen ganz realen
ſie leben fort in einer neuen,
ver=
uR Geſtalt, oder ſie leben, wenn ſie
Führer waren, fort in der Geſin=
M Aurd Geſittung der Zeit, oder ſie haben
2 ASkrauchelnden geſtützt, durch gute Cat
29 Mu es Wort, ihn ſo dem Leben erhalten
omit dem Ewig=Lebendigen gedient.
FNe
*
OAA das Daſein der Guten und Gütigen
AKinn, der ihren eigenen Cod über=
Dennu es war Vorausſetzung für das
22Aunes Geretteten.
der Cod Prokuriſt des Lebens, der
S aus Haben treulich vermerßt, am Ende
2u Aore Schlußbilanz zieht, die erweiſt, ob
2Ahn ſinnlos war, aufging mit Null auf
0 er ob es Früchte trug und das Grab
ert oder ob der Geſtorbene ein
i ler war, der Leben empfangen hatte
itets dafür gab. Das ſind dann die
rettungslos Coten, die
Ausgelöſch=
dergeſſenen; deren Cod nichts bodeutet,
lurch ihr Leben nichts bedeutet hat.
I der Cod eine ſtarke ſittliche Macht
Nerem Leben, und das alte memento
Reineswegs Ausdrucke letzter
Lebens=
e it. Auch dem, der die religöſe
Lehre von Lohn oder Vergeltung in einem
Jenſeits ablehnt, bedeutet der Ausblick auf
den Cod, auf die große Schlußbilanz, die
darüber entſcheidet, ob er fortlebt in den
Lebendigen, einen Antrieb zu intenſivſtem
Leben. Das memento mori fordert ein
Carpe diem. Nutze das Leben, wuchere mit
dem Pfund deines Daſeins. Wird etwas
von dir da ſein, wenn du ſelbſt nicht mehr
biſt? Ein Gezeugter und Erzogener, ein
Geretteter und Geführter, ein
Verzweifel=
ter, den du getröſtet, ein Strauchelnder, den
du geſtützt und ſo dem Leben bowahrt haſt?
baren der Urzeit, wären nicht dieſe
Ge=
ſchlechter und Aber=Geſchlechter von Coten,
deren Daſein Sproſſe war für den Aufſtieg
unſerer Kultur. Alle äußeren
Lebensfor=
men, unſere geiſtige Struktur, verdanken
wir den Coten und ihrer Cat für die
ande=
ren, die Späteren, die Sulunft.
„Die Gegenwart iſt mit der
Vergangen=
heit verkettet, die Sulunft mit beiden,
da=
von kommt keiner los” lehrt Galsworthy.
Und Guſtav Freutag führt ſeine
Betrach=
tungen der Geſchichte zu der gleichen
Er=
kenntnis: „Das meiſte, was du haſt und biſt,
*
Oder lebſt du fort in irgend einer Cat, deren
Segen die kommenden Geſchlechter
empfan=
gen? Wenn du dein Leben auf die
Wag=
ſchale des Codes werfen mußt, bleibt dann
etwas übrig von dir, was ſchwerer iſt als das
große Nichte? Kannſt du mit den Nömern
ſagen: „Non omnis moriar”, ich ſterbe nicht
ganz, darfſt du mit Fauſt ſprechen: „Es kann
die Spur von meinen Erdentagen nicht in
Aeonen untergehn?‟ Das alles ſind
Fra=
gen, die der Cod uns ſtellt, die allſtündlich
bereite. So iſt eigentlich der Cod es, der
dem Leben ſeine höchſten ſittlichen Geſetze
gibt, und ſeine Allmacht iſt nicht darauf
be=
ſchränkt, das Lebon zu enden, ſondern er
geſtaltet es. Ein Allerſeelengang zwiſchen
Gräbern zeugt weder von Sinnloſigkeit noch
von Vergänglichkeit des Lebens: wir wären
nicht, wenn ſie nicht geweſen wären, die
ſtummen Schläfer unter der Erde. Wir
hätten das Holz für unſere Häuſer nicht,
hätte nicht einer der Coten den Wald
ge=
pflanzt, wir würden noch leben wie die Bar=
Le
verdankſt du einer Vergangenheit, die
an=
fäugt von dem erſten Menſchenleben auf
Erden. In dieſem Sinne hat das ganze
Menſchengeſchlecht gelebt, damit du leben
kannſt. Bei ſolcher Auffaſſung ſchwindet
der Cod aus der Geſchichte. Das Reſultat
des Lebens iſt wichtiger, als das Leben
ſelbſt.‟ Das mündet unmittelbar in die
Sichteſche Erkeuntnis, die dem Cod ſeine
Allmacht entwindet und lautet: „ An
mei=
nem Leben und meinen Schickſalen liegt
nichts; an den Wirkungen meines Lebens
liegt unendlich viel”, d. h. an dem, was ich
für das mich überdauernde, unvergängliche
Lebensganze bedeute. Nietzſche war es, der
den „Predigern des Codes” das rechte
Wort ſagte: „Ihnen begegnet ein Kranker
oder ein Greis oder ein Leichnam; und gleich
ſagen ſie: Das Leben iſt widerlegt!. Aber
nur ſie ſind widerlegt!” Denn „ſeinen Cod”.
lehrt er an anderer Stelle, „ſtirbt der
Voll=
bringende, ſiegreich, umringt von Hoffenden
und Gelobenden.”
So lehrt uns denn gerade der Cod das
köſtlichſte Leben: Das Leben für andere.
Ein Leben, das nur ſich ſelbſt diente, iſt mit
dem Einzelnen erloſchen. Wer nur ſich ſelbſt
geliebt und nur für ſich gelebt, wer das
Leben des Lebens verpaßt und veruntreut
hat, es nur hinnahm und nichts dafür gab,
dieſer Sechpreller des Lebens ſtirbt ganz,
ſein Leben vergeht mit dem ſterblichen Ich,
in deſſen Dienſt es ausſchließlich ſtand. „Vor
dem Code erſchrickeſt du? Du wünſcheſt
un=
ſterblich zu leben? Leb im Ganzen!. Wenn
du lange dahin biſt, es bleibt (Schiller).”
Wir leben ſtets nur fort in dem, was wir
für andere taten. Dadurch nur gliedern
wir uns ein iun die Kette des ewigen
Leben=
digen. Wer dem Leben zahlte für die Gabe
ſeines eigenen Seins, der iſt auch im Grabe
nur ein Ausgedinger des Lebens, der ſich
zurückzog zur Naſt ins ſtille Stübchen und
weiß, daß der herrlich gerichtete Hof, das
Werk ſeines Lebens, fortbeſteht und Früchte
und Segen bringt. Er kann mit Stehr
lächelnd ſagen: „Was iſt denn Sterben auch?
Nichts als das Stillwerden der Naupe in
der Puppe, die das erdulden muß, um als
Schmetterling in das Licht fliegen zu
kön=
nen.‟ Ein tiefes Wort Heinrich von Kleiſts
lautet: „Komm, laß uns eine gute Cat tun
und dann lerben; es iſt, als ob du aus einem
t”.
Simmer in ein anderes gingſt
Gute Cat aber iſt immer nur Cat für die
anderen und überlebt uns in ihnen. An
ſol=
chem Leben erfüllt lich die köſtliche Weisheit
des Goethe=Verſes:
Und ſolang du das nicht haſt,
Dieſes: Stirb und Werde,
Biſt du nur ein trüber Gaſt
Auf der dunklen Erde.
Dieſes Bewußtſein, daß unſer Cod durch
ein tauſendfaches Werden un uns
ausgegli=
chen wird, ein Werden, an dem wir
mit=
wirkten als ein winziges, aber wichtiges
Glied in des Daſeins unendlicher Kette,
die=
ſes Bewußtſein iſt Vorausſetzung eines
ſinnvollen Lebens: Dann erſt hört die Erde
auf „dunkel” und der Menſch auf ein „
trü=
ber Gaſt”, ein Sechpreller zu ſein.
Cod und Leben ſind nicht Gegenſätze, es
ſind nicht einmal zwei nebeneinander
ge=
lagerte Reiche mit ſcharfer Grenze: denn es
gibt tote Lebendige und lebendige Cote.
Sch=
linge, die vom Leben nur empfangen und
ihm nichts geben und demnach nichts für das
Leben bedeuten. — „Ein unnütz Leben iſt
ein früher Cod” (phigenie) — und
Geſtor=
bene, für die der Cod nichts bedeutet, weil
lebendig blieb der Segen ihrer Cat und ihres
Seins. Dieſer Fortfall des Lebens iſt
uner=
ſchütterlicher Beweis für den Sinn des
Da=
ſeins und beſter Croſt in der Crauer des
Codes. Wir brauchen dieſen Sinn und
die=
ſen Croſt, und wir brauchen dazu das gute,
gerechte Leben, das Leben für andere.
Nuß=
lands Byron fält mir ein, der unglückliche
Nadſon und ſein Vers, der Deutſch
unge=
fähr lautet:
Sagt nicht, er ſei nicht mehr, es
iſt nicht wahr:
Es raucht auch von
zertrüm=
mertem Altar,
Serſchellt die Leier — lang
klagt ihr Akkord.
Brecht ihr die Noſe auch, lie
blüht doch fort.
Neben den Sechprellern des Lebens, die
nicht mehr taten als nur geboren werden,
neben und unter ihnen ſtehen die, die noch
Leben nahmen, Menſchen zehrten, die Worte
ſprachen „Alles Leben iſt Raub”, die
auf Elend, Not und Cod der andern den
Wohlſtand ihres ichhaften Daſeins=
begrün=
deten: Kriegshetzer, Ausbeuter, die
Skla=
venhändler der Menſchheit. Die waren ſchon
im Leben Vampire, und nur mit Fluch und
Schauder nennt man die Namen der Coten.
Aber ich rede hier nicht von dieſen
weni=
gen. Nur von den vielen, die ſich für
Ge=
rechte halten, die ſchmerzlich den Sinn ihres
Daſeins ſuchen, und von Friedhöfen und
Allerſeelentagen nur die Botſchaft der
Ver=
gänglichkeit empfangen. Und nicht wiſſen,
daß ihr Sweifel am Leben und ihre
Ver=
zweiflung über die Notwendigkeit des
Ster=
bens nur daher rühren, daf ſie Sechpreller
des Lebens ſind, die nicht wußten, daß Leben
verpflichtet, die nichts hinterließen, was lie
in andern überlebt, die nicht bedachten, daß
Dnamaf
munmnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnanngannnrznnnnnanEngnnnnnnEn
Taap
[ ← ][ ][ → ] man etwas mehr tun muß für das Leben als
nur geboren werden.
Wir wollen damit nicht den Hochſtaplern des
Lebens das Wort reden, die mehr geben, als
ſie haben, mehr ſein wollen, als ſie ſind. Es
kann nicht jeder ein Chriſtus ſein, deſſen
Ver=
mächtnis die geiſtige Struktur von
Jahrtauſen=
den beſtimmt. Den Sinn ſeines Lebens erfüllt
hat auch der Gärtner, der den Obſtbaum
pflanzte und nicht gewußt hatte, ob er es ſein
wird, der nach Jahren die Frücht; brech en
wird, der Bauer, der den Acker beſtellt, ohne
zu wiſſen, ob er es ſein wird, der im Herbſt
orntet, die Mutter, die ihr Leben dem Kinde
ppfert, daß es gut und ſtark im Leben beſtebe,
auch wenn ſie weiß, daß ſie es nicht mehr
er=
leben wird. Jede Cat für andere, für das
Lebendige an ſich, ſei ſie groß oder klein,
recht=
fertigt das Daſein und ſchmälert die ſonſt
all=
vernichtende Macht des Codes und iſt guter
Maurerdienſt an der Unſterblichkeit des
Da=
ſeins
Wem die Notwendigkeit des Sterbens die
Einſicht in den Sinn des Lebens trübt, der hat
darin ein ſicheres Seichen, daß ſein Leben nich
recht und nicht das des Gerechten iſt, der das
Erbe des Lebens nicht verzehrt, ſondern
ver=
mehrt. Und wieder muß ich ein paar Verſe
Nadſons überſetzen, der den Sinn des Daſeins,
den wir brauchen zum Leben und noch
notwen=
diger zum Sterben, herrlich erfaßte:
Doch du ſelber auch leihe ein
williges Ohr,
Dem, der bittend ſein Leiden
dir klagte,
Wen das Elend bezwang, wer
im Kampfe verlor,
Wer in Stürmen und Wettern
verzagte.
Lerne lieben von Herzen und
heilig und heiß,
Lern verſtehen das Drangſal
der andern,
Und dann bietet die Erde dir
Kämpfe und Preis
Und ſo leicht wird’s, durchs
Leben zu wandern.
Am Cotenſonntag halten die Coten ſtolze
Nückſchau auf ihr Leben. Es wäre nicht,
die=
ſes pulſierende, zuckende Sein, wenn ſie nich
geweſen wären. Friedhof am Cage der Coten
du lehrſt nicht die Vergänglichkeit und den
Unſinn des Lebens, du lehrſt, daß ein echtes
Leben den Cod überdauert, weil es im Dienſte
des Ewig=Lebendigen ſtand. Nur die Ichlinge
die Selbſtlinge, die Sechpreller des Lebens.
löſcht der Cod aus der ungeſchriebenen, doch
unſer ganzes Daſein beſtimmenden Geſchichte
des Alltags. Um ſolche Gräber ſchweigt das
furchtbare Wort: Umſonſt gelebt!
So lehrt der Cod uns Wert und Pflicht des
Lebens kennen. Friedhof am Cage der Coten,
du biſt eine Schule der Weisheit des Lebens,
Cotenacker, du lehrſt uns das Feld des Lebens
beſtellen, und aus der dunklen Crauer über
Gräbern löſt ſich die lichte Hoffnung und der
lichtere Glaube an den Sinn unſeres Daſeins
und die Machtloſigkeit unſeres Codes.
Dr. Walther Allerhand
Diplomatiſche Kuriere auf der Hekjagd
durch Europa.
Dem ſchlanken, ſportgeſtählten und elegant
gekleideten älteren Herrn, der ſich ein
Schlaf=
wagen-Abteil erſter Klaſſe reſervieren läßt und
dann nicht, mehr geſtört zu werden wünſcht,
ſieht niemand ſeinen Beruf an. Man könnte
ihn für einen Millionär halten, der aus einer
ſonderlichen Laune bis ans andere Ende der
Wolt zu fahren gedenkt, um wieder ſchlafen zu
lernen. Denn der Herr im Schlafwagenkupee
erſter Klaſſe ruht mit offenen Augen, und
un=
ermüdlich kontrolliert ſein Blick die Lage
ſei=
ner Koffer, als ob ſie unerſetzliche Schätze
bürgen. Er iſt ein Kurier des Auswärtiger
Amtes. Er reiſt mit Akten, die er ſelbſt nicht
kennt.
In allen Ländern der Welt ſind bis auf den
heutigen Cag die Kuriere das beſte und
ſicherſte Mittel geblieben, wichtige,
geheimzu=
haltende Nachrichten zwiſchen Negierung und
den eigenen Landespertretungen im Ausland
zu vermitteln. Dieſe Einrichtung beſteht,
ſo=
lange es Staaten gibt, die natürlich das
Be=
dürfnis hatten, ihre Mitteilungen an ihre
Ver=
trauensleute nur zuverläſſigen Händen zu
über=
geben und auf dem ſchnellſten und ſicherſten
Wege über wichtige Vorgänge in andere.
Ländern unterrichtet zu werden. Aus der
Ge=
ſchichte ſind genügend Fälle bekannt, wo die
Schnelligkeit und Suverläſſigkeit der
diploma=
tiſchen Nachrichtenübermittlung von
entſchei=
dender Bedeutung war. Cäſar wie Napoleor
führten das Geheimnis ihrer Erfolge zum Ceil
darauf zurück
An die Stelle der Sklaven, denen die
wich=
tige Mitteilung auf das geſchorene Haupt
ge=
ſchrieben wurde und die man auf die Reiſe
ſchickte, wenn das Haar wieder gewachſen war,
iſt in unſeren Seiten der beglaubigte Kurier
getreten, der einige diplomatiſche Vorrechte
genießt.
Während noch vor einem Jahrhundert der
Kurier nicht nur das zuverläſſiaſte, ſonderr
auch das ſchnellſte Verkehrsmittel war, wobei
er durch Organiſation von Nelais=Stationei
der Wegbereiter des Poſtverkehrs wurde, iſ
er für eilige Nachrichten längſt überholt durch=
Celephon, Kabel und Nadio, und manche
Nach=
richt erfährt der Miniſter zuerſt durch die
Sei=
tung. Aber noch immer hat das vollkommenſte
Chiffrierſuſtem nicht die Uebermittlung
wich=
tiger Alten, Berichte und Verträge durd
Kurier erſetzen können, weil die Chiffrierung
und Dechiffrierung Cage dauern würde,
m=
deſſen ſie in ſicherer Obhut von Hauptſtadt zu
Hauptſtadt raſen.
Nur in einer Beziehung iſt der Kurierberu
ſich gleichgeblieben; er iſt mörderiſch
anſtren=
gend und weniger romantiſch, als die meiſten
glauben. Denn der Kurier iſt nur ein Nad
das automatiſch abläuft wie eine Maſchine
Der „Ständige Kurierplan” der Abfahrt und
Ankunft auf die Minute vorſchreibt und
kon=
trolliert, geſtaitet keine unerlaubte Pauſe,
etwa auf der Neiſe von Paris nach Nom einen
nächtlichen. Abſtecher in das mondäne Leben
von Monte Carlo, oder ein erfriſchendes Bad
in Scheveningen auf dem Wege von Madrid
nach London. Vielleicht iſt er eben in Berlin
von Warſchau eingetroffen und hat ſchon eine
Stunde ſpäter ſein Cicket nach London in der
Hand
Solchen Anforderungen iſt nicht jedermann
gewächſen. Vor dem Kriege wurde dieſer
Dienſt von einer beſonderen Elitetruppe des
Heeres verſehen, Offizieren des Neitender
Seldjägerkorps. Dieſe Truppe beſtand aus
Forſtaſſeſſoren, die als Neſerve=Offiziere vor
ihrer Aniellung als Oberförſter für ein oder
zwei Jahre zum Kurierdienſt abkommandiert
wurden.
Auch jetzt beſtehen die Kuriere des
Auswär=
tigen Amtes faſt ausſchließlich aus ehemaligen
Offizieren, die den Anforderungen an
Pflicht=
bewußtſein, Ausdauer, Weltgewandheit,
be=
wahrter Vertrauenswürdigkeit und
Sprach=
enntniſſen am beſten entſprechen. Sie reißen
innerhalb Deutſchlands faſt nur im
Schlaf=
wagen, ſo daß ſie morgens in Berlin
ankom=
men und möglichſtt abends von dort abfahren.
Als Ausweis dient ihnen beim Grenzübertritt
ein Kurierpaß, der ihnen eine bevorzugte
Be=
handlung bei der Einreiſe in ein fremdes Land
ſichert und ſie vor allem vor jeglicher
Gepäck=
reviſion bewahrt. Alle ziviliſierten Staaten der
Erde haben ſich verpflichtet, den Kurieren in
beſonderen Fällen Schutz und Hilfe angedeihen
zu laſſen. Vor jeder Neiſe werden
Dienſt=
gepäck, Depeſchen und Schriftſtücke mit
Blei=
ſiegeln plombiert. Der Kurier erhält ein
ge=
naues Verzeichnis der ihm anvertrauten
Schriftſtücke. Nur in außergewöhnlichen Fällen
mag ihm ein beſonders wichtiges Dokument
geſondert übergeben werden mit dem Befehl,
ein Streichholz anzuzünden, wenn es erforderlich
ſein ſollte.
Ein Kurierdienſt beſteht lediglich unter den
Hauptſtädten Europas. Ein Kurjer reiſt etwe
von Berlin über Kowno Riga, Moskau,
Warſchau nach Berlin zurück und weiter über
Haag nach London, oder von Prag über Wien,
Budapeſt, Bukareſt nach Athen, von Paris
über Berlin nach Vom uſw. Für die großen
Konferenzen beſteht natürlich ein beſtändiger
täglicher Kurierdienſt zwiſchen Regierung und
Delegation. Einen ähnlichen Kurierdienſt un
terhalten alle Staaten Europas, und ſelbſt die
Vereinigten Staaten von Amerika laſſen in
nerhalb Europas diplomatiſche Kuriere
zwi=
ſchen den Botſchaften und Geſandtſchaften
Europas verkehren. Daher iſt das Intereſſe
an der Sicherheit des Kurierdienſtes allgemeir
und Fälle von bewaffneten Ueberfällen ſind ſe
gut wie niemals bekannt geworden.
Weſent=
lich größer iſt die Gefahr des Diebſtahls, und
der Kurier darf daher ſein Gepäck niemals aus
den Augen laſſen, auch nicht für Sekunden.
Dieſe angeſpannte Aufmerkſamkeit macht den
Dienſt lo außerordentlich anſtrengend.
Es läge nahe, den Kurierdienſt auch auf die
Länder in Ueberſee und im fernen Oſten zu
übertragen, mit denen wir in diplomatiſchen
Beziehungen ſtehen. Aber ein ſolcher
regel=
mäßig durchgeführter Dienſt würde nicht nur
ungeheure Summen verſchlingen, ſondern auch
zu langſam arbeiten. Hier müſſen Kabel und
Sunkſpruch die Nachrichtenübermittlung
über=
nehmen, die ergänzt werden durch den
ſo=
genannten Poſtbeuteldienſt nach dem Oſten,
obwohl man ſolche Sendungen ſicher nicht
im=
mer vor unerwünſchten Augen ſchützen kann,
und durch die Uebergabe wichtiger Sendungen
zum Beiſpiel nach Amerika, in die beſondere
Obhut des Kapitäns eines großen
Paſſagier=
dampfers. Für dieſen Sweck beſtehen
beſon=
dere Vereinbarungen mit unſeren großen
Reedereien. Wenn nötig, werden dieſe
Sen=
dungen von beſonderen Beamten an Bord
ab=
geliefert und abgeholt. Der immer größer
wer=
dende Aktionsradius des diplomatiſchen
Schrift=
verkehrs hat den Wirkungskreis der Kuriere
etwas eingeengt. Vielleicht wird ihre große
Seit wiederkommen, wenn der Fluu
mühelos mit größter Geſchwindigkeit
weiteſten Entfernungen nach anderen
überbrückt. In allerletzter Seit haben,
länder den Anfang damit gemacht,
do=
zeug ihrem Kurierdienſt nutzbar zu mu
O
Au
ude Peieh
mr venig mit
9.
aiften Stochl
Hianf Lelte.
hei ober 20
der Frein
zen Core, mi.
n und dem
us den Stolt
Als kürzlich bekannt wurde, daß die
Schul=
behörde einer amerikaniſchen Stadt beſchloſſen
habe, eine Kuh anzukaufen und dieſe den
Kindern vorzuführen, hat man gelacht. Mit
Unrecht, denn auf welche Weiſe können heute
noch Großſtadtkinder eine Kuh kennen
ler=
nen? Nicht jedes Kind wird in den Ferien vor
den Eltern mit aufs Land genommen, nicht jede
Großſtadt hat einen Soologiſchen Garten, und
kein Soo der Welt beſitzt eine Kuh, ein
Manko, das bald beſeitigt werden muß, denn
man nimmt immer noch an, daß Ciere, die im
eigenen Land vorkommen, den Soo nicht zu
zieren brauchen. Dabei ſollte man es ſich
ein=
mal überlegen, wieviel Menſchen in einem
Lande wie Deutſchland überhaupt Gelegenhei
haben, einen Suchs, eine Wildente, einen
Kuckuck oder eine Wildſau zu ſehen. Von an
deren ſeiten gewordenen Cieren gar nicht zu
reden. Jängt man doch, wie nachgewieſen
wer=
den konnte, in vielen Gegenden Deutſchlands
an, der Jugend zu erzählen, die kleinen Kinder
bringe der Knecht Rupprecht oder ein Engel,
weil ſich die Störche überhaupt nicht mehr
ſehen laſſen und die Kinder mit Necht nicht
Confilmausſchnitte aus allen Wochenſar
Welt. Man ſieht Dr. Streſemann auf
kerbundstagung in Genf ſprechen, ja
ihn nicht nur, man hört ihn, man hom.
Chamberlain und viele andere. Mau
wichtigen Cagungen geſammelt und
tigen Ereigniſſe für ſpäter. Damit
u=
denkt man jetzt daran, in die Jahrhund
Geſchichte zurückzugreifen? Wesh
einer der beſten Darſteller
Napoleone=
gab, Werner Krauß, nicht eine kla
ſpielen, eine Anſprache an die Garn
leons halten? Während des Geſch:
richts der Unterſekunda wird der Lau
raſch mal dunkel machen und dieſes kf
vorführen, damit die Jungen einen T
kommen, wie dieſer gewaltigſte S
aller Jahrtauſende, wie Napoleon ſier
er ſprach, wie er ausſah, wie
ſein=
ausſahen. Das alles wirkt, und dii
haben einen Begriff bekommen.
Natürlich müſſen dieſe Szenen
ei=
mentar zum Geſchichtsunterrich
aber gerade dieſer Kommentar iſt latu
wendig, je mehr uns die Jahrtauſen-”
ten. Man muß bedenken, daß no
mint war unſe
aui ſe für ihr.
ien Caſſen un
nuch ſo m
was an bit
ude und erſetz
deie ſich zwiſch
Laden bedient
neite Verhä
faut rin aus,
49
Mteit — das W
Mi unſchlie
Landein, nicht nu
ſeißt, das me
Mheim
V
Md unſichtbe
(
mehr daran glauben, daß ſie der Storch
ge=
bracht habe, wenn ſie nicht einmal wiſſen, wie
Adebar ausſieht.
Wie mit der oben erwähuten Kuh, geht e‟
uns auch mit anderen Dingen. Denken wir
einmal an den Geſchichtsunterricht in der
Schule und auf den Univerſitäten. Man erzählt
den Kindern etwas von Nebukadnezar, von
Hannibal, von Cäſar, von Heinrich dem Vogler
und zeigt ihnen im beſten Fall einige Bilder.
Meiſt ſind ſie nicht mal vorhanden, wie bei dem
großen Ceil der Gemeindeſchulen. Wie ſoll
ſich=
eine Knabe von zehn Jahren Nebukadnezar
vorſtellen? Wird er nicht viel beſſer wiſſen wie
Sitting Bull ausgeſchaut hat, von dem er
un=
zählige Bilder in den Groſchenheften findet?
Wie Lederſtrumpf ausſieht, was Vobinſon
an=
gehabt hat, das weiß er, aber von Karl dem
Großen hat er Loch nur dunkle Vorſtellungen
Das Cheater hilft nicht viel, aber der Silm
hat ſchon viel geholfen. Mancher Junge konnte
ſich den Silm „Ben Hur” anſehen und hat nur
eine Vorſtellung, wie die Nömer zur Seit
Chriſti ausſahen, wie ſie die Coga trugen, wie
ſie ſich bewegten, wie ſie beim Eſſen auf der
Polſterbänken lagen, wie die Frauen das Haa
trugen, wie die Sklaven geſchoren wurden und
wie die Soldaten kämpften. Ein guter Film
ann bisweilen beſſerer Geſchichtsunterricht ſein
als das Leſen dicker Bücher, weil bei der
Jugend die Phantaſie mit dem Denken
durch=
geht und ſie ſich vielfach gänzlich falſche
Vor=
ſtellungen macht.
Hier ſoll der Confilm helfend eingreifen
Prof. Albert Doegen von der Univerſität
Ber=
in hat vor Jahren ſchon angefangen, für ſein
Lautarchiv alles zu ſammeln, was er bekommen
konnte. In erſter Linie natürlich Platten.
Man hört Kaiſer Wilhelm II., Bethmann=
Hollweg und viele andere. Dam aber auch.
Jahren der Unterricht gerade in Gel
facher war als heute. Heute ſind
derart nabegerückt, daß wir auch
die Wirren in Chia, über die Na=
Südamerika wiſſen müſſen, über a.
menhänge in Nordafrika und inn
M erſte
itleiden
cudlos
Meit wird
einem
Apinde
Gutesgia
Mamente
eiterhe
ud de.
id der
Sich
enichli
Ne
ar
über die Aufteilung des ruſſiſche!
Der Stoff wird größer, vielgel
außerdem: was iſt in den letztel"
hehen! Es ſei daran erinnert, daß ſich
1919 ab bis heute nicht weniger als
auf der Erde abgeſpielt haben.
langſam Seit, daß wir uns etwas
ger modernen Geſchichte befaſſen. Um
teuufbauen zu können, braucht man
die Kenntniſſe der alten Geſchichte,
möglichſt raſch überfliegen zu
kön=
ter einige intereſſante Confimlzenen
von Nutzen. Dem Unterrichtsminiſterium
ſchwebt Derartiges ſchon längſt vor, aber es
fehlen bisher die Mittel, und ſo wird man ſich
vielleicht vorläufig damit behelfen müſſen, daß
man paſſende Szenen aus bereits beſtehenden
Filmen nimmt, um dieſe ſpäter einmal durch
neue, extra für die Schule geſtellte zu erſetzen.
Daß man ſich dabei vor Kitſch und
Geſchichts=
fälſchungen hüten muß, iſt ſelbſtverſtändlich.
Der Salonanzug.
Von Martin Borrmann.
ältern, erzählte der berühmte Che=
Ser weſtdeutſchen Neſidenzſtadt, be=
Eleines Porzellangeſchäft in einer
4 nur wenig mit Läden beletzt war.
ein winzige. Haus; unten war das
zulin erſten Stockwerk die Wohnung.
aent arme Leute. Wir ſahen mit nicht
üſchen, aber doch traurigen Blicken
ia is der Frein von G. hinüber, das
ſäuschen gegenüberlag, und das mit
ternen Core, mit den Schneiſen
ſei=
urkens und dem ſilbernen Kies ſeines
ſtiges den Stolz der ganzen Stadt
benfeith
drt in na
jieie andere. M
imelt P
zwonin war unſere Geſchäftskundin.
beil ſie für ihre vielen Kinder recht
is einzukaufen genötigt war —
zu=
ſſeiſten Caſſen und Celler des
Baby=
anach ſo me ches Puppenſervice,
hlles, was an billigem Seug
entzwei=
wrrde und erſetzt werden konnte —
ſldete ſich zwiſchen meiner Mutter,
im Laden bediente, und der Freifrau
ih nette Verhältnis zwiſchen
Kun=
erkäuf rin aus, das ganz beſonders
ſtad Süddeutſchland ſo ausgeprägt iſt.
Mertige Intereſſe am Aufwachſen der
fin Kinder fügte im Laufe der Jahre
geſchäftlichen Beziehungen halb
Miche hinzu.
Bald nachdem ich fünfzehn geworden war,
betrat die Baronin eines Cages unſeren Laden
— nicht um zu kaufen, ſondern um mich für
den Nachmittag zu ihrem privaten Canzzirkel
einzuladen, den ſie für ihre Kinder eingerichtet
hatte!. Meine Mutter ſagte haſtig und mit
vielen Dankesworten für mich zu, weniger aus
Freude, als weil ſie ſich fürchtete, eine fo
ſchmeichelhafte Einladung zurückzuweiſen. Erſt
ſpäter fiel es ihr ein, daß ich ja gar nichts
Brauchbares und Feſtliches zum Anziehen
hätte. Der Kauf eines neuen Anzuges nun
war ſowohl wegen unſerer Armut als auch
wegen der kurzen Zeit, die mir bis zum
Be=
ginn des Seſtes noch blieb, ausgeſchloſſen. Ich
hatte den vernünftigen Gedanken, in meinen
üblichen Kleidern, meiner Joppe und meinen
kurzen Schulhoſen, he überzugehen. Meine
unvernünftigen Eltern aber verboten mir das.
Es waren nur noch zwei Stunden Seit. Da
blieb mir nichts anderes übrig, als mich in den
„Salonanzug” zu werfen, der bei uns „
ein=
gemottet” im Schranke hing.
Mit dieſem „Salonanzug” hatte es folgende
Bewandtnis: ein Onkel, von dem man
gewöhn=
lich nur flüſternd ſprach, hatte die ſolide
Cra=
dition unſerer Familie durchbrochen und war
verbrecheriſch genug geweſen, Schauſpieler zu
werden. Er war der jugendliche Liebhaber an
einem ganz kleinen Cheater goweſen. Um die
Schwächen ſeines Calents vor ſeinen Direk=
toren auszugleichen, hatte er für nahezu ſein
geſamtes Erbteil ſich von einem ausländiſchen
Schneider einen Salonanzug anfertigen laſſen;
es war ein Meiſterwerk der Sch neiderkunſt
geworden, ein Anzug, der an allen Bühnen
Aufſehen erregte, den aber ſein Beſitzer nicht
mehr lange genießen ſollte, denn er ſtarb bald
danach, ſchwindſüchtig, verarmt und mit ſeiner
Familie zorfallen. Daß er Schaufrieler
gewor=
den war, hätte man ihm noch verziehen, aber
daß er ein Vermögen für einen eleganten
An=
zug hingegeben hatte, war nach der Anſicht
meiner Eltern eine Sünde, die mit ſeinem Cod
nur die gerechte Sühne gefunden hatte. Wir
hatten ſeinen Anzug geerbt; als Mahnung und
Warnung für uns hing er im Sch anke.
Wir holten ihn heraus. Er ſtammte aus
Paris und aus jener alten Seit, wo man von
„Giggerln” ſprach, wenn man Erſcheinung.n
ſah, die ſolche Anzüge trugen wie dieſen hier.
Er war in den Schultern wattiert, im Gürtel
eng geſchnitten und glockeig in den Hüften. Dem
Onkel hatte er, nach der Mode der Seit, bis
zum halben Oberſchenkel gereicht; mir reichte
er über die Knie, denn der Schwindſüchtige war
anderthalb Kopj größer geweſen als ich. Ich
ſah in dem Anzug ſchrecklich aus
Su Aenderungen war keine Seit mehr. Wir
lüfteten noch ein wenig der Kampfergeruch,
bann mußte ich mich in die Narrenjacke
ein=
zwängen laſſen. Mit den verhaltenen Cränen
der Erbitterung überquerte ich die Straße.
Ich hätte, um dieſem Canzzirkel zu entgehen,
mich gerne prügeln laſſen. Ich hätte auf die
Ferien verzichtet, auf die Hälfte meines Lebens,
auf Geld, auf Cräume, auf Sukunftswünſche.
In meinem ganzen Leben bin ich keinen ſo
ſchweren Gang gegangen, wie den ins Palais.
Ich wußte, daß ich eine lächerliche Figur
ab=
geben, daß ich der Gegenſtand allgemeinen
Spottes ſein würde. Ich war verzweifelt.
Ein Diener empfing mich und zog mir den
Mantel aus und hängte ihn zu den übrigen
Stücken in der Garderobe, wobei ich merkte,
daß ſich meine Erregung und meine Furcht ver
der Lächerlichleit verdoppelte. Ich betrachtete
mich im Spiegel. — In dieſem Augenblick
ich weiß es noch heute, daß der Diener ſchon
hinter mir ſtand und mir die Cür zu einem
Simmer öffnen wollte, aus dem Muſik erklung
— in dieſem Augenblick erkämpfte meine
fünf=
zehnjährige Lebenskraft ſich die Oberhand über
meine Angſt. Die Anſtrengung war ungeheuer,
ich kann ſie noch jetzt nachfühlen; aber meine
Lebenskraft ſiegte! Es war plötzlich was ganz
Ungeheures in mir aufgewacht, welches gar
nicht ich ſelber war. Dieſe mir fromde und
doch wieder aus mir ſelbſt kommende Macht
reichte mir hilfreich ein Gegenmittel gegen
meine Schwäche. Ich ſagte plötzlich zu mir
ſelbſt: „Du biſt lächerlich, das iſt wahr. Aber
du maßt dich nun ſo anſtrengen, daß ſie alle,
trotz dieſes lächerlichen Auslehens, Hochachtung
vor dir bekommen. Du mußt Meiſter über ſie
werden. Du mußt es ihnen zeigen.”
Mit dieſem Vorſatz trat ich unter die
Ge=
ſellſchaft. Ich ergriff ein Mädchen und walzte
ſofort mit ihr los. Dann erzählte ich der
Baronin lachend, ſo laut, daß es alle hören
konnten, die Geſchichte meines ſchrecklichen
Kleidungsſtückes. Ich machte mich darüber
luſtig, machte beſonders komiſche Stellen darin
vor, ſtellte mich aber, als amüſierte ich mich
noch beſſer als die anderen über mein
Miß=
geſchick. Damit war viel gewonnen! Ich war
der Intereſſanteſte geworden. Mit dem
Augen=
blick aber, wo ich das ſpürte, brach eine lolche
Fülle von Einfällen aus mir hervor, ſchlug eine
ſolche Welle von Lebensluſt in mir hoch, daß
ich alle bezwang, daß ich auf inneres
Kom=
mando plötzlich charmant und toll, frech und
wi lich jung — und wohl auf eine viel
volks=
haftere Art als die anderen jung wurde, wos
durch ich alle Herzen gewann und der
belieb=
teſte unter den Cänzern wurde.
Dieſer Abend, ſagte der berühmte Chemiker,
der, wie Sie ſehen, mich zu einem Kerl mit
dickem Fell ſtempelte, hätte mich auch leicht zu
einem Neuraſtheniker auf Lebenszeit machen
können, wenn nicht in mir plötzlich dieſe Krakt
aufgeſtanden wäre, von der mir ja alle nicht
genau wiſſen, was ſie eigentlich iſt. Ich glaube
aber, ſchloß er, mich kann ſeither keine Sache
auf der Welt ſo leicht mehr zerbrechen, ich
laſſe mich von nichts, von gar nichts mehr
um=
werfen, ich brauche nur an den Kampfergeruch
des Salonanzugs zu denken, und ſogleich bin ich
zufrieden und geheiltt
wnaa Sadsggaggeutnsasosct
eſigkeit — das Wort, das die Cra=
Seit umſchließt, das nicht nur
zu Grübeln, nicht nur hilflos und
ver=
riunen heißt, das mehr als das, einer
unheimlichen Krankheit gleicht,
und unſichtbar alles zerfrißt
61 jeden Gedanken, jede Catkraft,
Tſuazen, jede Beziehung zum
Men=
n Umwelt.
me, der das Schickſal der
unver=
ſiehz lrbeitsloſigreit erfährt, wird faſt
EHefrau, eine Mutter, eine
Schwe=
imie ziaut zur Seite ſtehen, die dieſes
trifft. In der Lebenshaltung, im
ind Hoffnung, in der — Hoffnungs=
8 iſt für die Frau, die paſſiv zum
S) muß ihm ſchließlich der Sinn des Ledens
verloren gehen. Und ſo muß er zugleich für
den Außenſtehenden, der mit Begriffen
ope=
riert, die auch vielleicht aus einem ſchwierigen
und mühevollen, aber eingeordneten und daher
ſinnvollen Daſeinskampf hergeleitet ſind, ein
Bild der Lebensunfähigkeit, der Mut= und
Entſchlußloſigkeit abgeben, das dem Fremden
zum mindeſten verſtändlich bleibt.
Iſt es noch erſtaunlich, daß das Ende dieſer
Dies iſt keine Cat, die erhebt und berauſcht
wie ein einmaliges großes Opfer; ſie letzt ſich
zuſammen aus tauſend kleinen Dingen,
Un=
weſentlichkeiten; es iſt ein Bereitſein in jeder
Minute — ohne Dank, ohne Verſtä, dnis meiſt.
Jeder Cag, jede Stunde erfordert eine neue
Bereitſchaftsfreudigkeit, neue
Selbſtbeherr=
ſchung, neue Ueberwindung.
Es ſind kaum Worte, die dieſe Hilfe
aus=
machen, es iſt die innere Haltung, der Glaube
Mei annes ſteht — und das iſt wohl
30 —, im erſten Augenblick unver=
9A8 ſie mitleiden muß an einem
Su=
and iw lie ſchuldlos iſt. Faſſungsloſigkeit,
Ausloſigkeit wird ſie anfallen, die der
ſich einem Schicklal hilflos
aus=
tAhr, empfindet. Sie wird, wenn
ſnirer Gottesglaube oder abſoluter
iömtudie Fundamente ihres Lebens bil=
Selbſterhaltungstrieb nach dem
er Schuld des Schickſals ſuchen.
ſchließlich das tun, was alle die,
A ffungsmöglichkeit genommen,
er=
es menſchlich, allzu menſchlich iſt
tenr, weil es ihnen den Boden unter
im mt: ſie wird an dem Können, an
traft, an dem guten Willen, zum
dem Auserwähltſein des nicht
beiden zu zweifeln beginnen.
Sweifel, einmal bei den
Angehö=
heſtehenden, bei der geliebten
lern beobachtet, ſetzt ſich in dem
Feſt, wird größer und immer
all die Demütigungen des
Un=
etupfanges, der nutzlolen Bewer=
Wartens in den Vorzimmern, des
tier Freunde” beginnen. Dieſer
Mitp lelbſt untergräbt ſein
Funda=
ſert den Glauben an ſich ſelbſt,
Solbſtbewußtſein, das unbedingt
m Arbeiten notwendig iſt. Er
verkrampft, nervös, er beobachtet
Stellung zu den Mitmenſchen,
ert, jede Gebärde auf die
Gold=
ford rungen aus dem Gehalt und
an und wägt ab, immer wieder,
Auhtung ſeiner Perſon und ſeiner
I7 Urteil der Umwelt noch
vor=
epſtqual, Selbſtbeobachtung, durch
uSd Cätigkeit abgelenkt, ſind die
er dieſer Entwicklung, dazwilchol
2, die vielleicht in mauchen
Diſte Chancen unausgerützt laſſen,
Mutloſigkeit, neuer Unglaube,
Ablendo Menſchenfeindlichkeit.
Arbeitsplatz war der Schaffende
die Gemeinſchaft der
menſch=
haft, durch die Arbeitsentziehung
Ur die Oaſeinsberochtigung vor=
Und nicht nur in der Gemein=
ABeS, auch im kleinen Kreiſe, in
Entwicklung ein Serbrechen vieler, oft
wert=
vollſter Kräfte heißt?
Der arbeitsloſe Mann hat nur einen
Men=
ſchen, der ihn vor dieſem Schickſal bewahren
kann: die Frau. Die Frau, die mit ihm ſeine
Sorgen teilt, die jede Phaſe dieſer
Entwick=
lung, alle Demütigungen, alle Entbehrungen
miterlebt und mitfühlt. Nur eins erlebt auch
ſie nicht: den Suſtand der
Beſchäftigungsloſig=
keit ſelbſt, dieſe endloſe Seit des Grübelns, die
Minderw. rtigkeitsgefihle, die Selbſtqual. Ob
die Frau nun einen Beruf ausübt oder ob ſie
im Haushalt tätig iſt, immer doch hat ſie die
Verbundenheit mit der äußeren Welt und ihren
Aufgaben. Dieſe Verbundenheit, dieſes
an=
ihrem=Platz=arbeiten=dürfen, macht ſie —
trotz aller Entbehrungen — unendlich reicher
als den Gefährten. Und die Aufgabe, die ſie
an dem Manne erfüllen kann, die Aufgabe der
ſeeliſchen Hilfe, gibt ihr das Wichtigſte des
Lebens: den Sinn des Daſeins
Das müſſen die Frauen und Mädchen
wiſ=
ſen, deren Mann oder Bräutigam, deren Sohn
oder Bruder das Schickſal des Abbaues trifft.
Jeden Cag müſſen ſie es ſich vorſagen wie ein
Gebet, ſich ſelbſt darau ſtärken und a frichten,
um dieſe ſchwere Aufgabe erfüllen zu konnen.
an den anderen, Vertrauen,
Hoffnungsfreu=
digkeit, Frohſinn und immerwährendes
Ver=
ſtehen. Ein Verſtehen der Oepreſſionen, der
Nervoſitäten, des Stolzes, der
Gemüitsſchwan=
kungen, ſelbſt der harten Worte, die ein
Aus=
fluß, der oft ſo notwendige Ausfluß der
inne=
ren Not ſind!
Die Frau allein kann es möglich machen, daß
der Mann das wichtigſte Pfund für den
Lebens=
kampf: das Selbſtbewußtſein behält. Vom
erſten Cage an muß ſie ſich immer wieder der
früher bewieſenen. Werte des Mannes
erin=
nern, die, da die Schwungkraft fehlt, ſich auch
dort jetzt nicht auswirken können, wo ſie
nahe=
liegend und möglich wären. Immer wieder muß
ſie ſich bemühen, den Mann ſo zu ſehen, wie er
im Vollbeſitz der Schaffenskraft ſich bewieſen
hat und nicht, wie er im Augenblick zu ſein
ſcheint — denn es iſt ein Scheindaſein, das er
lebt. Es iſt, als ob ein Mechanismus an einer
weſentlichen Stelle zum Stillſtand gekommen
iſt. Die Arbeit iſt der Lebenskern, die
Herz=
muskel im Leben des Mannes. Der
Blutkreis=
lauf iſt unterbunden, wenn man ihm die Arbeit
nimmt. Das muß die Frau wiſſen, damit ſie
nicht wegen unweſentlicher Verſager die
ge=
wohnte Haltung dem Manne gegenüber
ver=
liert — weil im Augenblick ſie die Schaffende,
die Gebende iſt —, dadurch eine ſinnloſe
Ueber=
wertigkeit der eigenen Kraft konſtruiert. Der
Wert eines Menſchenlebens beſtimmt ſich im
letzten nach ſeiner Geſamtleiſtung.
So wenig wie möglich Veränderungen im
Benehmen und in der Lebenshaltung ſind zu
erſtreben! Jede Umſtellung, jeder Wechſel,
jeder Verluſt an Autorität muß den Mann die
Situation doppelt ſchwer empfinden laſſen. Die
Wirtſchaftsführung, die durch den
Einnahme=
ausfall ſo ſchwierig wiro, ſollte den Mann nicht
mehr als notwendig belaſten. Statt die Hände
zu ringen und zu jammern, muß die Frau zu
einer praktiſchen hilfe werden und nach
Aus=
wegen ſuchen, als Schickſalsgenohlin, als
Kame-
radin.
Die Kameradſchaft, die gerade die neue Frau
dem Manne ſo oft angeboten hat, kann und
muß ſie hier praktiſch beweiſen. Niemals wird
ſie den Mann von ihrer Fähigkeit und
Gleich=
wertigkeit ſtärker überzeugen können als in
dieſer ſchweren Situation, in der nicht nur ihre
Mütterlichkeit gefordert wird, ſondern auch
ihre Klugheit, ihr Verſtändnis, ihre
Lebens=
erfahrung.
Statt den Mam zu entmutigenden
Haus=
arbeiten heranzuziehen, führe ſie ihn zu
irgend=
welchen Lieblingsbeſchäftigungen; ganz gleich,
ob ſie Briefmarkenkleben, Wandern oder
Baſteln heißen, Beſchäftigungen aber, aus
denen Freude und Eigenwertigkeit zu ſchöpfen
ſind.
Das dauernde enge Suſammenleben, die
un=
gleiche Arbeitsteilung — die Frau iſt meiſt
durch erſchwerte Haushaltsführung oder durch
eigene Berufstätigkeit überlaſtet —, die
Ner=
voſität, die Sorge die Unzufriedenheit
ver=
ſchärfen nicht uur die Umgangsformen, ſondern
laſſen auch die Schwächen und Differenzen in
den gegenleitigen Beziehungen doppelt deutlich
im Erſcheinung treten. Unzählige Ehen, die
bisher harmoniſch verlaufen ſind, brechen in
dieſer Seit zuſammen. Das ſtändige Stoßen
und Neiben an den Eigenarten des Partners
wird in der Enge des Lebensraums und in der
gewitterſchwülen Atmoſphäre zu einer Qual,
an der jede Aufbauarbeit zerbricht.
Freude ſchaffen am Leben und an der
Ge=
meinſchaft, Freude und Vertrauen geben heißt
die Aufgabe der Frau” Soll nicht nur die
männliche Arbeitskraft, ſondern auch die
Fa=
milie, dieſes gerade für die Frau ſo wichtige
Lebensfundament nicht verloren gehen.
Die Aufgabe, die zu erfüllen iſt, iſt vielleicht
die ſchwerſte, die je an die Frau herangetreten
iſt. Es iſt eine Aufgabe, die den Geiſt der
Auf=
opferung und Kameradſchaft erfordert, die der
Mann im Kriege gezeigt hat. Es iſt gleichſam
der Krieg, den die Frau aktiv erlebt: deſſen
Sieg oder Niederlage ihr Schickſal ebenſo
ent=
ſcheidet, wie der Krieg das der Nation
ent=
ſchieden hat.
Donn was iſt eine Mutter wert, die über ihr
Kind ihren Egoismus letzt? Und hier ſind alle
Frauen Mütter . ..
Irma Siebig=
Agenumme, es weer a’genumme. No, in dem Fall
en bloß ſage, ich dhet emol en ganz annere Danz mit=er:
ſchrauwe; wie bei dem Mädche mit dem Holzbaa. No un
dann weer jo noochher alles widder in beſter Ordnung, hawwe
ſe gedenkt, die Wehler, un hawwe demgemeß gewehlt —
An ſich is däß jo aach e ganz afach un demogradiſch
Denkerei, un dedenooch muß aach jetzt gehannelt wärrn, dann
mer ſeecht net vergäwens: „Wox bobulie, wox dei!” — was
ſo=
viel haaße ſoll als wie: „Die Volksſtimm is die
Goddes=
ſtimm!“ —
Awwer ſo afach, wie ſich däß die Wehlerſchaft in ihre kind
liche Unſchuld gedenkt hott, is es ſcheints doch net. — Dann
warum? — Weil mer net ſo richdich waaß, wer mit wem die
nechſt Dur tanze ſoll. Die Denzer ſtehn noch in de Ecke rum,
un gucke ſich gäjeſeidich iwwer die Axel a‟. — Kaans will de erſt
Jetzt, wann ich mer alſo däß dadſächliche un endgildiche
heſſiſche Wahlräfuldadergäbnis vun däre ganze
Landdags=
wehlerei ſo aguck, do fellt mer grad en alde Witz ei‟. —
Vor=
ausgeſetzt, daß aam däß noch därf, dann unner de heidiche
Um=
un Zuſtend, mer kann aach ſage Uffſtend, ſin mer jetzt glicklich
ſoweit, daß die Menſche ſälbſt uff de affellichſte un unſchuldigſte
Witz „ſauer” reaſchiern, un kaum noch en klaane un
wohlge=
maante Knuff verdrage kenne, ohne gleich aus em Hais” zu
gerade; ganz abgeſähe vun unſere Reſchierungsmaaſter, die wo
ſich ſchun ſo langſam als rohe Eier vorkumme, un demgemei
behannelt ſei wolle; däß haaßt, net daß mer ſe in Kalk leeche,
ſundern daß mer ſe in Wadd wiggele ſoll. — Unner uns geſagt,
ich glaab, ſälbſt de Kollummbuß dhet ſich unner de obwaldende
Umſtend kaum gedraue, mit ſo=eme embfindliche Reſchierungse
noch emol ſein bekannde alde Witz zu mache aus Angſt, es
zecht=em unner de Finger verbräche".
Awwer ich ſag mir: wann mir jetzt aach noch de Humor
verliern, wann mer heidichendags, baſſendenfalls, noch net emol
mehr en alde Witz uffwärme därf, do peift de Hund in’s
Feier=
zeich un de Aff denäwe. — Naa, wie unſer Feldgraue drauß in
Dreck un Speck, in Nod un Dod, un in de ſchwierichſte
Sidde=
watzione grad der gude, alde, deitſche Humor de beſte Helfer
war; un grad wie mir ſälbſt in dene ſchwere Nodjahrn, wo’s
nix gäwwe hott, außer uff Kadde, un ſälbſt däß noch net; alſo
wie mir ſälbſt uns mit=eme bische kimmerliche Humor iwwer
die Hungerjohrn enaus gehamſtert hawwe; un wie mir uns mit
äwe demſällwe Humor odder meintswäje — „
Gallje=
humor” iwwer die Schwernots=millions=un=billions=Johrn
ewäck gewitzelt hawwe, ſo wolle mir aach jetzt de Mud net
ſinke un de Kobb net henke loſſe. — Un däßhalb, wann aans en
Witz waaß, dann ſolls=en verzehle, in goddesnome, un wann
ſich aach der odder jener in ſeine Borniertheit driwwer mobbſe
dhut.
Alſo in dem Sinn nochemol vun vorne.
Nemlich wann ich mer jetzt däß ganze Räſuldadergebnis
vun däre Wählſchlächterei ſo aguck, do fellt mer der alde Witz
ei vun dem, der wo emol uff=ere Kärb mit=eme Mädche gedanzt
hott. Nemlich der hott mit dem Mädche en ſcheene aldfrenkiſche
Dauerwalzer linksrum gedobbſcht, immer linksrum, un bei
jedesmol erum is däß Mädche immer e Stickche greeßer
dann vun wäje Holzbaa un ſo, däß is bei mir ausgeſchsu
hawwe kaa Gewind, ſundern ſin jedem Walzer gewaxe.
un linksrum, die Hauptſach is, daß net aus de Reirk
un daß kaa „Exdradurn” gemacht wärrn. . . .
Awwer Spaß bei Seid; ich hab nemlich doch ſo de
als wann’s verſchiedene jetzt doch net ſo ganz wohl wee
Haut. Awwer däß hilft nu alles nix, jetzt haaßt’s: „Imm
immer ran, immer ran an Speck, ſonſt hatt das Wähllln
Zweck ... — Maul ſpitze gilt nix, jetzt nnu
piffe wärrn!
Wie mer ſo heert, ſin jo aus A’laß von dem Landoy
ſchlachtfeſt, um net zu ſage „Metzelſubb”, aach widder ei
anggaſchiern; kaans will dem annern die Gunn a dhu,
nooch=
dem, was ſe ſich gäjeſeidich vor de Wahl enanner a gedha
hawwe. — Un ganz allaans for ſich kann, will un mag
ſcheints aach kaans danze; däß draut mer ſich ſcheints doch
ne=
zu. Un ſo ſteht mer alſo vorerſt, dißſeits un jenſeits vun dem
bollidiſche Miſſiſibbie, wie däß bekannte nahrhafte Dier vor=ere
Abbedhek; odder aach vor’m Berg ...
Alſo: ſo klar un a deidich ſich aach dißmol die Wehlerſchaft
ausgedrickt hott ſo unklar un vieldeidich is jetzt die
Sidde=
watzion; un mein Ooſepfeil hott mit ſeim letzte
Wahlnovember=
näwwelbildche widdermol de Nagel uff=em Daume gedroffe . . .
Annererſeits muß mer awwer aach ſage, daß mir Heſſe dorch
die Wahl e Beriehmtheit erlangt hawwe, die wo heechſtens
noch mit=eme Nordpolenddeckungsflug, odder=eme
Stradosfähren=
vorſtoß, odder gor=eme Wäldboxkambfmaddſch vergliche wärrn
kann. — Dann net nor in unſerm engere Vaderland, naa, aach
driwwer enaus in Groß=Deitſchland, ja ſogar in de ganze ziffeli
ſierte Wäld guckt mer mit alle Aage uff uns, un is geſpannt, wie
e ald Sähk mit ere neie Kordel, nemlich was aus dem Kindlein
werden wird. —
Was mich bedrifft, ſo wabben ich mich vorerſt emol mit
Ge=
dult, un word emol ab, wen mer uff die Miniſterſäſſel
nodgedrun=
generweis druff okuliert. — Dann daß ſe „beſetzt” wärrn miſſe
do hilft alles nix, weil bei ſo ere ſchreckliche un reſchierungsloſe
Zeit unmeeglich was Gudes erauskumme kann.
Freilich, ’s wer aach net ganz ausgeſchloſſe, wann ſe in ihre
Verzweiflung uff den Gedanke kemte, mich als „iwwerbaddeiliche‟
Staatsbreſendendin ins Staatsminiſterium enei zu kloreformiern
ich bin jo ſchun emol a ſtimmich gewehlt worrn. — No, un ich
kennt in dem Fall aus meim demogradiſche Härz kaa Mördergrub
mache, un dhet ſälbſtredend die Wahl anemme, wann aach valleicht
unner Brodäſt. — Gott, mir hawwe in de letzte Johrn ſoviel
„unner Brodäſt” agenumme, daß mer heit kaum noch wiſſe, we
uns de Kobb ſteht, vor lauder Brodäſte. — sweer alſo gornet aus
de Weis, wann ich unner Brodäſt emol zur Staatsbreſendendin
ge=
wehlt wärrn dhet —
Noch annern ſinge, im gleichen Schritt un Dritt: „Mu
muß ich denn zum Landdag enaus, Landdag enaus, u
währendem die ganz Unenx.
Freund bleibſt hier . .
ſtolz geſchwellte Bruſt dem Hildach ſei Friehlingslied ſeſt
„Der Lenz iſt da—
Bienche Bimmbe
Poſtſchkribbdumm: Wann ich mei dißmoli
dagsnoochmiddagsſchmuß mit der Bemerkung geſchloſſe:
Lenz is da!” — ſo leßt ſich annererſeiz doch aach
leichne, daß es Winder wärd! — Un wanrn
lang genuch vun de Wahl geredd hawwe, ſo därfe
mit de Klaaderſammlerei haberts noch. No un du
widder mein alde Vorſchlag: noochdem alſo die Sc
Woche Bollezeihruh hott, kennt ſe in däre Zeit alss
ihre Krimmberwage mobill, odder audomobill mache
wie in annern Städt „Allarm” blooſe; zum „Sal
däß haaßt: zum Klaaderſammle! — Un es fim!
ſicher in manch aaner Familie noch was, un ſei’s a
Mendelche, odder e Aziechelche odder e Klaadche. —
Alſo ſag ich mir: wann Neies gekaaft wärd.,
aach Aldes iwwerfliſſich wärrn. Zu was die ‟
ſtobbe, eraus domit, eh’s die Modde fräſſe!
Un wie geſagt, die Schubbo ſoll ſich emol deforn
is jo in letzter Zeit oft genuch zu=ere weitaus u c
Tätigkeit „ei geſetzt” worrn . . ."
tvorrn. No un nooch=ere Weil ſeecht der zu dem Mädche: „
Frei=
leinge, wolle mer jetzt net widder mol e zeitlang rechtsrum
danze?"
— „s is mer agenehm”, ſeecht die, „dann wiſſe ſe
ich hab nemlich e Holzbaa, däß hott ſich bei dem linksrumdanze
erausgeſchraubt, wann mer jetzt widder e zeitlang rechtsrum
danze, dann ſchraubt ſich’s vun ſälbſt widder enei.” —
Wie geſagt, der alde Witz is mer eigefalle, wie ich gefähe
hab, was bei däre Landdagswahlſchlächterei eraus kumme is.
Aach do macht mer’s ſo de Eidruck, als hett ſich bei dem
dauernde linksrum danze was erausgeſchraubt, un en
ziemlich großer Daal vun de heſſiſche Wehlerſchaft hott ſich
ver=
mudlich geſagt, wann mer jetzt widder emol e zeitlang
rechts=
rum danze, dann muß ſich’s vun ſälbſt widder enei=
Auflöſungen der Rätſel aus Nr. A‟
Schieb=Rätſel.
& A S WE R
E O N I
H I L I E R
D I T N G
W E
Der zeitgemäße Haushalt
Partie Nr. 83.
Nummer 442.
Geſpielt in der 7. Runde im internationalen Meiſterturnier zu
Vel=
des (Jugoſlawien), 1931.
Abgelehntes Damengambit.
Weiß
Lc8—g
Schwarz:
.
Pire
D
nt der Reiters=
13. Sc3—d 5. Jetzt kor
echin
17—45
1. d 2—d4
mann zu ſpät, wie das
lgende elegante
2—c4
7—84
Opferſpiel des Weltmeiſters beweiſt.
C7—C.
Sbl—e.
3..
Td8x
——
14. Dd2xd
die Tarraſch=Verteidigung! Mit i
f8—
5 bxa3 Dal+
Dd5—b3.
Fall=
werden neuerdings beſſere Ergebniſſe als
ſer erzielt.
C2 LXd1-
DRd1 DTa2
Kel Td8 mit Gewinnſtellung, und
&d5
C5xd4
II8 15. Td2 Td8 16. Db3 Txd2 17.
arz opfert einen Bauer, um ſeine
Kxd2 Dxf2+ uſw.
Figuren ſehr raſch zu entwicke
Lg4xd!
d1—a4+. Auf ſofortiges 5. DX‟
*
12
b3xa3
T6xf2
d4 gewinnt Schwarz durch 5. . . . Sc6!
Da3—d 3. Verhindert das auf c2
ein wichtiges Tempo.
drohende Matt und deckt Lf1.
Lc8—d 7
..
Ld1—g4
7.
Nicht 5. . . . Dd7 wegen 6. Sb5l
18. 5
1—r
4413
e6xd5
Da4xd4
9. Dd3—15-
Kes-bs
Sb8—c6
. Dd4xd:
2—e1+
0. Df5X
g8—1
3. Lc1—g5
21. Kc1—c2. Etwas beſſer war Dd
Dd5—
—h6
nauch dann der Bauer e3 mit Sche
10. Lg5xf6. Qberläßt ohne
zwingen=
rloren geht. Nun gerät der weiße König
3 ſtarke Läufer=
Brund dem Gegner 4
bald in ein Mattnetz.
paar. 10. Lh4 ſollte geſchehen
Thg—e8!
0.
Dd
Je
Dkz—g34
Jc6—e5+
11. e2—e3
3. Kc2—b3
De1—d1-
0—0—0? Rur mit ſofortigem 12.
24. Kb3—a3
Tc8—c5!
Sd5 konnte ſich Weiß noch einigermaßen
verteidigen.
Weiß gab auf.
(Anmerkungen nach Meiſter H. Wolf in „Kagans Neueſten Schach=
Speiſezettel vom 23. November bis 29. November 1931.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag: Semmelſuppe, Grünkohl mit Kaſtanien, ger.
Kar=
toffeln.
Dienstag: Zwiebelſuppe, Deutſche Beefſteaks mit
Kartoffel=
brei und Roten=Rüben=Salat.
Mittwoch: Tomaten=Suppe. Dampfnudeln mit Vanille=
Tunke.
Donnerstag: Grünkern=Suppe, gefüllte Kartoffeln mit
Salat.
Freitag: Kartoffel=Suppe (Reſtverwendung), ged.
Gold=
barſch mit Peterſilientunke
Samstag: Gemüſeſuppe, Apfelreis mit Zucker und Zimt.
Sonntag; Gekörnte Fleiſchbrühe mit Nudeln, Schmorbraten
mit rohen Grießklößchen, Salat, Karamellpudding.
Legt eine Geſchenkliſte an! Obwohl das Weihnachtsfeſt noch
fern liegt, ſollte doch gerade die Hausfrau beizeiten dafür
Vor=
ſorge treffen und ſchon jetzt eine Geſchenkliſte aufſetzen. An Hand
dieſer iſt es ihr möglich, ihr „Weihnachtsgeld” einzuteilen und
bald dieſes, bald jenes Geſchenk in Ruhe und Ueberlegung
anzu=
ſchaffen. Eine Erleichterung, die auch noch den Vorteil hat,
öfter nur kleinere Beträge für dieſen und jenen Gegenſtand
aus=
zugeben, als auf einmal dann eine größere Summe. Bei dem
Aufſtellen einer Geſchenkliſte werden vor allem die nächſten
Angehörigen, dann Verwandte und Freunde und zuletzt auch noch
diejenigen, denen man ein „Pflichtgeſchenk” ſchuldig iſt,
verzeich=
net. Durch Erlauſchen von Wünſchen wird der Kauf von
ſoge=
nannten Verlegenheitsgeſchenken vermieden, die beim Empfänger
niemals echte Freude auslöſen können, auch wenn ſie noch ſo
wertvoll ſind.
HI.
Brotaufſtrich, den die ſparſame Hausfrau ſelbſt bereiten kann.
Namentlich dort, wo „ewig Hungrige”, alſo Kinder und
Jugend=
liche über geſunden Appetit verfügen, da ſpielt die Frage des
Brot=
belages für die Hausfrau und Mutter eine große Rolle. Da heißt
es eben für ſie, aus der „Not eine Tugend” zu machen und wieder
auf die bewährten Brotaufſtriche der Kriegsjahre zurückzukommen.
Wie delikat ſchmecken z. B. die verſchiedenen Wurſtauf
ſtriche, deren Grundmaſſe Leber=, Mett= und Blutwurſt bildet
die von der Schale befreit, in der Pfanne mit eigroßer,
klein=
geſchnittener, braun geröſteter Zwiebel in Speckfett, Margarine
oder Oel durchdünſtet wird, um das Ganze mit zirka 1 Taſſe Waſſer
verrührt, je nach Bedarf mit 1 Eßlöffel Grieß dick auszuquellen.
Die Maſſe wird recht herzhaft mit den jeweils dazu paſſenden
Ge=
würzen, wie Pfeffer, Kümmel, Majoran uſw., abgeſchmeckt und,
in Schüſſeln gefüllt, erkalten laſſen. Ganz vorzüglich ſind aber
auch die verſchiedenen Fiſchaufſtriche, die beſonders kräftig
von Räucherwaren, wie Bücklingen, Makrelen, Sprotten, ger.
Seelachs, Schellfiſch uſw. ſchmecken. Dazu wird die betr. Fiſchart
von Haut und Gräten befreit und weiter wie angegeben
ver=
fahren. Auch von Herings= und Dorſchroggen läßt ſich
auf die gleiche Weiſe ein dem Kaviar ähnlich ſchmeckender
Brot=
aufſtrich bereiten. Desgleichen von Schweine=Grieben
(den Rückſtänden beim Ausbraten von Schmeer). Dazu werden
die Grieben durch die Fleiſchhackmaſchine gegeben, reichlich braun=
Zwiebel beigefügt und darunter entweder Grieß oder Mehl
ge=
rührt und ebenfalls in Schüſſeln gefüllt.
„Seide — Wolle”.
Silbenrätſel.
1 Donau, 2 Endivie, 3 Redslob, 4 Marmelade, 5 Ala u
libris, 7 Rabbi, 8 Zobel, 9 Eichenlaub. 10 Niete, 11 Silbern
13 Alkoven, 14 Uhland, 15 Bambera, 16 Jſonzo, 17 Spachtel.
Die Bauernregel lautet: Der Märzenſtaub iſt über Silbo=
Streichholz=Rätſel
Kindermund
„Wenn ich mal groß bin, heirate ich Paba.
„Das geht nicht.”
„Warum nicht, Mutti hat ihn ja auch gebeit
weggeſchickt.”
— „Es kamen daraufhin ſo viel Leute. daß
denn
meine ganze Ware weggekauft haben.
Weihnachtseinkäufe. „Sieh mal. Eduard, dieſe
beiden Hündchen!” ſagt die junge Frau zu ihre.
mußt du mir unbedingt zu Weihnachten ſchenken,
dir dann die beiden Halsbänder.
Unter Freundinnen. Denke dir, da habe ich ebe
lichſte Skandalgeſchichte gehört. . . — „Das dachte 19
ſo ſtrahlend glücklich aus!“
Der Verſorger. „Ich hoffe. Ihr Mann iſt ein güle.
ſagte die Hausfrau zu der jung verheirateten Waſchlt
iſt er. Er hat mich in der letzten Woche ſchon mit N”
len zum Waſchen verſorgt.
igtt
Er iſt es wert. „Weißt du mein Liebling.
Gatte auf der Hochzeitsreiſe zu ſeinem Frauchel
durch den wir eben gekommen ſind, zwei Kil
Wirklich,” ſagte
5 Millionen Mark gekoſtet hat.”
„Er iſt es aber auch wert, nicht wahr?
hte vorbehalten. Nachte
Vorſtehendes Worr iſt durch Umlegung von 4 Hölzchen in ein
Werk=
zeug zu verwandeln.
Carl Deubel.
Geſtalten.
Ein ganz Schlauer. „Ich habe meine Frau die
— „Nun, mi
„Welche Ferien denn?”
Ein Unmoderner. „Warum wollen Sie denn Vel”
geben?” fragte der Werbefachmann den Dorfkaufmänn.
ich einmal gemacht und mich beinahe ruinierk.
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23.
[ ← ][ ][ → ] Mn
ei aac
u6, den
Die Cemperatur ſinkt . . .
ſtt über kurz oder lang ganz unbarmherzig und man beſſere Verwendung habe. Viele Modeſalons ſchlagen hier
ahl oder übel damit abfinden, daß der Winter nun
umin ſei! Mit ſeinen Freuden des Schneeſports und
Ato, mit ſeinen herrlich=klaren Froſttagen, die für die
der Uebergangsſaiſon entſchädigen — aber
ſicher=
ſeinen neuen Sorgen, die nicht zuletzt auch die
treffen!
beginnt arg zu frieren. Madame merkt, daß die
e ſie bisher trug, nicht mehr das Wahre ſei und
Lunfchaffungen denken müſſe.
AaSe in einem ſolchen Zeitpunkte, da die plötzlich
ein=
ſtwendigkeit einen zwingt, ſich raſcher zu entſchließen,
ſonft tun würde, pflegt ſelbſt die modiſch
gut=
fiau arge Fehlgriffe zu machen.
” ſchlimmſter Art, weil ſie ſich nicht rechtzeitig über
ſodits „Programm” klar wurde.
inda t Programm iſt in modiſchen Dingen immer das
Aiaverun man nicht Gefahr laufen will, unnötig viel auf=
Mi
ſar2 ſen Dingen heißt es gerade heuer mit einem
rogkick für die verſchiedenſten Gelegenheiten ſein
Aus=
upen.
beiſpielsweiſe die Promenadeaufmachung ebenſogut
Vochenendfahrt und für den kurzen Winterurlaub
ſein, während die nachmittägliche Garderobe
gele=
für den Abend brauchbar ſein ſoll.
Di ſſern Geſichtspunkte aus darf auch die ſportliche Dreß
B etonten Charakter haben, da es dann eben nicht
ſie mitunter auch für vormittägliche Beſorgungen
u tragen.
(
Möglichkeiten außer Acht zu laſſen, hieße einen
Gr begehen, da gerade in der vielſeitigen
Verwend=
nzelnen Stücke ihr beſonderer Reiz liegt.
nd darum auch bemüht ſein, weder in der Farbe noch
Form übers Ziel zu ſchießen, ſondern eine ruhige,
e9 ltel=Note zu finden, die der Mode nicht allzuſehr
9s Garderobeſtück kann dann auch niemals ent=
I2 in jeder Umgebung wirken und jedermann
7. Dingen muß man ſich darüber ſchlüſſig werden,
en Koſtüm mit kurzer Jacke oder für den Mantel
außerordentlich ſchick ſind.
Man kann zu dieſen Jacken entweder nur einen
leicht=
glockigen Rock vorſehen und dieſen mit einer Bluſe oder einem
Jumper kombinieren, oder aber ein ganzes Stoffkleid (aus
gleichem Materiale) zum Paletot tragen, womit das „Complet”
neuerlich aktuell wird. Ein ſchöner Schalkragen aus dunklem
Pelzwerk (Perſianer und Fohlen ſind die dominierenden Felle
der Saiſon) ſieht immer vornehm aus; anſtelle der
Manſchett=
verbrämungen aber zieht man einen kleinen „Tonnen=Muff” vor,
der ganz entzückend iſt (Bild 2).
Eine modiſche Neuheit, die weiteſte Kreiſe beſchäftigt, ſind
die kurzen Pelzjacken; es findet hier allerlei Fell
Ver=
wendung (um ſo mehr, als man dieſe Jäckchen gerne aus alten
Pelzmänteln umarbeitet, die als ſolche ſchon nicht mehr
brauch=
bar ſind).
Am beliebteſten iſt Fohlen, Maulwurf, Susliki, Biſam,
Nutria und Pilchmäuſe.
Um jede Monotonie zu vermeiden trägt man dieſe
neutral=
farbigen Jäckchen zu einem Nock oder einem Kleide in lebhafter
Schattierung (beiſpielsweiſe zu ſattem Braun, zu tiefem Grün
oder aber zu den modernen Rot= und Lila=Tönen) oder bringt
ſie mit kariertem Materiale in Verbindung, das immer wieder
ſehr dekorativ iſt (Skizze 1).
Kurze Jäckchen ſind aber nicht nur aus Fell, ſondern auch
aus Stoff vielfach zu ſehen und werden unter anderem auch für
die Eiſenbahn gerne herangezogen. Ein ſchöner Schalkragen aus
langhaarigem Fell iſt hier von vortrefflicher Wirkung, ein
lebhaft=
getöntes Halstuch und ein damit übereinſtimmender Hut geben
dieſer Aufmachung die perſönliche Note (vorletzte Skizze).
Für den Nachmittag aber trägt man gerne den dunklen
Pelz=
mantel aus Perſianer, Breitſchwanzfohlen oder Perſianerklauen.
Von eigenartigſtem Reiz ſind die neuen Schnitte, die von den
herkömmlichen Typen durchaus abweichen und die Kimonoformen
begünſtigen.
Ganz im Stil der letzten Mode, die auf die verſchiedenen
Details vergangener Richtungen zurückgreift, ſind die
lang=
haarigen Verbrämungen der modernen Pelzmäntel gehalten, die
ſicherlich für die Schaffungen der nächſten Zukunft als
richtung=
gebend aufzufaſſen ſind (letztes Bild).
Willy Ungar.
Mäßige Bekleidung der Kinder im Spielalter
während der rauhen Jahreszeit.
Oef e e e
in der zweckmäßig zu kleiden.
Meiſten ſind nach den Angaben Profeſſor Dr.
Lang=
weitmaſchige, anſchmiegende und leicht zu reini=
In dieſer Hinſicht kommen für die Unterkleidung
Id Leinen mehr in Frage als Wolle, die
ander=
ker Eigenſchaft als ſchlechter Wärmeleiter beſon=
I, Unterleib und Schenkel des auf dem Booen
I und ſomit der Durchkühlung ausgeſetzten
Klein=
zu halten.
Ferner fordert der Arzt, daß ein Kind nur ſoweit eingehüllt
wird, als die klimatiſchen Verhältniſſe es bedingen. Es foll alſo
der Stand des Thermometers und nicht die Jahreszeit allein
maßgebend ſein. Weiter muß darauf Bedacht genommen werden,
daß die Hüllen Bruſt und Bewegungsfreiheit nicht beengen und
keinen Druck auf den wachſenden Organismus ausüben. Aus
dem Grunde dürfe die Laſt der Kleidung auch nicht allein auf
die Schultern verteilt werden, ebenſo müßten Hoſenträger,
Strumpfbänder u. a. m. dermieden werden, die erſt im ſpäteren
Alter am Platze ſind. Beachtet die Mutter fernerhin, daß auch
die Fußbekleidung ſo bequem als möglich iſt, damit Wachstum
und Bewegung des Fußes nicht behindert und die
Blutzirku=
lation nicht geſtört wird, ſo hat ſie in dieſer Hinſicht alles getan,
um ihr Kind zweckmäßig zu kleiden und auf dieſe Weiſe die
nachteilige Wirkung der rauhen Jahreszeit dem zarten
Organis=
mus fern zu halten.
Fellſtücke im Biedermeierſtil
wären noch vor kurzer Zeit als wahre Maskerade angeſehen
worden; ſeitdem es ſich aber zeigte, wie zugänglich das Publikum
einer neuen Moderichtung ſei (was ja durch den bedeutenden
Erfolg der Poſtillon= und Jägerhüte bewieſen wurde), gehen die
führenden Modewerkſtätten Schritt für Schritt weiter und
er=
obern ihren Ideen Tag für Tag Neuland. In der Folge
ſchienen ſich auch die Pelzhäuſer eines Beſſeren beſonnen zu
haben, indem ſie nicht nur an den alten Typen feſthalten,
ſon=
dern ebenfalls den Gedanken eines „Neu=Biedermeier”
auf=
greifen, da zum Beiſpiel die letzten capeartigen Umhänge die
gezeigt werden, den Vorbildern aus dem vergangenen
Jahr=
hundert täuſchend ähnlich ſind!
Selbſt die Trotteurmode bringt ſolche Umhüllen in ſchöner
Kombination von grau und ſchwarz oder beige und braun,
wo=
für wir unſere erſte Skizze; ein aus zweifarbigem Perſianer
hergeſtelltes Promenadecape, ins Treffen führen.
Sehr elegant ſind auch die ſtiliſierten Nerz=, Murmel= oder
Perhaniky=Umhüllen, die in die nachmittägliche Garderobe
auf=
genommen wurden und außerordentlich effektvoll erſcheinen
(Bild rechts).
Daß die abendlichen — aus Hermelin= oder ſchönem
Imi=
tationsfell gearbeiteten — Pelzumhänge ganz beſonders
dekora=
tiv ſind, iſt nicht zu bezweifeln. Ein in ſeiner eigenartigen
Stiliſierung höchſt markantes Modell führt unſere oberſte
Figurine vor Augen!
Willy Ungar.
Mittelweg vor und bringen „Dreiviertel=Paletot=Jacken”, die
um allem Schwanken ein Ende zu bereiten — den goldenen
efällt ſich doch
jie
(Modekarikatur von Willy Ungar.)
„Fellkrauſe‟
iſt nicht nur als neumodiſcher Gedanke beachtenswert, ſondern
auch inſofern ſehr aktuell, als ſie ſich dem ſtiliſierten Modebilde
vortrefflich einzufügen vermag.
Man trägt derartige Krauſen ſowohl zum Promenadekoſtüm
als auch zum Beſuchskleide und vermag ſie demzufolge ſehr gut
auszuwerten. Es kommt für ſolche Stücke natürlich nur
lang=
haariges Pelzwerk in Frage, und zwar wird man ſich am
liebſten für Kaninchenfell entſcheiden, das ſehr ſchön in Glanz
und Wirkung iſt.
Ein breites Seidenband, das dieſe Krauſen zuſammenhält
und ſeitlich verknotet wird, iſt — wie unſer Bild zeigt —
un=
gemein effektvoll. Man ſieht ſolche Stücke hauptſächlich in
Beige, Braun und Schwarz, da ja eine dieſer Schattierungen
unter allen Umſtänden zu den neuen Modefarben paßt.
Willy Ungar.
Seite 22 — Nr. 324
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Sonntag, 22. Novemlite)
Rummelbräu
Rheinſtr. 101 Inh. K Heidenreich Tel. 2519
Empfehle für heute ab 12 Uhr
Nudel Suppe, gepökelte Ochſenbrußt,
80 3 Merrettich, Kartoffeln.
Nudel=Suppe, Caſſeler, Rippenſpeer,
1. 20 Blumenhohl, Kartoffeln, Deſſert
Nudel=Suppe, Maſtgans gef., Salat,
1.50 Kompot, Croguet=Kart, Deſſet.
Ab 8 Uhr
der Weihe des Tages entſprechendes
— KONZERT —
Im Ausſchank das gute Spezial=Bier
naturreine Weine.
Heute Sonntag, vormittag 11½ Uhr Film-Horgenfeler
Erstmalige Vorführung des hervorragenden Kulturfilmes
HELIA
EÜBER PIZ PAL
Aa4
Heute und folgende Tage
Im Café
Künsller-Konzert
Willy Fritsch
Brigitte Helm
in dem ersten Tonfilm über Spionage
im Weltkrieg
Im
Gekeimdienst
Sonntag ab 5 Uhr
(1940
am Janpdalnfal
Mittagtiſch 80
Speisehaus
E. Fauldrath
Ludwigspl. 2.
Abendessen
Kalbskeule
verſchied. Salate.
Salzkartoffeln oder
Rumpſteak garn.
Deſſert.
von 0.30 an
Regie: GustavVciky
Hente letzter Tag
In Neuaufführung
Tonl van Eyck, Hans Stüwe
und Albert Bassermann
in dem Anfklärungs-Tonfilm
Gefahren
der Liepe
Nur noch hente u. morgen
Ber Bilm
von dem man
Spricht!
Die gigantische Sensation, das
Interessanteste was Uenschenange
je gesehen!
TRADER
Orisgewerbeverein und
WerterVereinigung Dexu
1. Winter-Versamnn
am Mittwoch, den 25. RI0
abends 8 Uhr
im „Gelben Saal” bei Sitte 1/5
brichie
Herr Landget autsral B
Darmstadt
spricht über:
Wie verhalte ick)
vor Gericht
Ne e
enfdrncd
Aeai aut
Uasere Mitglieder u. deren Are
sowie sonstige Freunde von k.
und Gewerbe sind freundl, eiigt
Der Vortrags-Ausze
R
Ein verbläffendes, tollkähves
Aben-
tener aus dem dentschen
Spionage-
dienst im Weltkrieg, ein Meistertilm
von den gefürchtesten Kämpfern dieses
Krieges, deren bester Mann im Herzen
des Gegners zwischen Diplomaten und
Generälen in ständiger Todesgefahr
für Dentschland arbeitet.
Regie: Eugen Thiele.
Konditorei und Cate
G. L. Ott & Co.
Im tönenden Beiprogramm:
Die neueste Ufa-Tonwoche
Inh. Nobert Lehmann
Rügelstraße Scke 70ilhelm-Slässingstr. 2/
Unser Café bleibt ab heute
auch abends geöffnet. (6sse 4
Schirme
Im Ausſchanf haben eoir gu te Deuzche Weinel gr ößte Auswahl zu
Ahren= und Freiltarten
ungültig. (V.16803
Beginn: 2, 4.05, 6.05 und 8.20 Uhr
Ein Film, der die brennendsten
Tages-
fragen der Sexualwissenschaft
be-
handelt, ein Werk, das aufmerksam
machen will auf die farchtbarste
Geißel der Menschheit, die ein ganzes
Volk vergiften und zerstören kann.
AORN
Die Abenteuer des Händlers Horn und
seiner Gefährten in Afrika im Rahmen
einer spannenden Handlung.
Dazu ein reichhaltiges
Beiprogramm.
Im tönenden Beiprogramm:
Die neueste Emelka-Tonwoche
BAD SALZUE
(viertgrößter mod. Badeort Deuk
Dr. med. SPlNDLERS IBRf
zurd
us-
bilduns drall. Sprechstunden
Kursgebühr monatl. 50 Mk. den
Schufvorbild. Fordern Sie meirn
ilustr. Prosbekt kostenlos und
lich an!
Beginn: 2, 4.05, 6.05 und 8.20 Uhr.
Bhreu= und Freikarten
aufgehoben.
Beginn: 2, 4.05, 605 und 8.20 Uhr.
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Heute bis ½½,4 Uhr geöffnet.
An alle Hand- bäw. Ziekharmenikaspieler
und solche, die es werden wollen.
Der mit so großem Erfolg aufgenommene
Werberabend
zwecks Grundung eines Ziebharmonika-Orchesters
wird auf vielsettigen Wunsch am Donnerstag, den
26. Movember 1931, abends 8½ Uhr im Fürsten=
Saal, Gratenstr, wiedernolt. Herr Alois Dobler,
Lehrer des Orchesters, wird wieder einge Stücke
auf der Ziehharmonika zu Gehör bringen. Herr
Petry, Vorstand vom Mainzer Club, wird über
die Vielseitigkeit der jetzt so beliebt und moderu
genordenen Ziehharmonika sprechen, sorie da=
Tanz- und Konzert-Orchester „Nola” hat sich
wieder in liebensmürdiger Weiss zur Verkagung
gestellt.
Damen und Herren, welche Interesse haben dem
Orchester beizutreten sind treundl. eingeladen. Es
wird besonders darauf hingewiesen, daß für Damen
ein Extra-Kurs eingerichtet wird. Auch sonstige
Interessenten sind herzlich willkommen.
Eintritt 303 und wird der Reinertrag der
Winter-
hilfe überwiesen. Man bittet, eich rechtzeitig mit
Karten zu versehen, da nur soviel Karten
ver-
ausgabt werden wie Sitsplätze vorhanden sind.
Karten nur bei der Orehesterleitung Musikhaus
H. Crusius, Darmstadkt, Mühlstraße 74, am Kapell.
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