Einzelnummer 10 Pfennige
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Tädter
Tat
A
Bezugspreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
„Hnikigem Erſcheinen vom 1. November
w 2.1s Reichemark und 22 Pfennig
Rbteholt 2.25 Reichsmark, durch die
„isochsmart frei Haus. Poſibezugspreis
gietellgeld monatich 2.78 Reſchmark.
9 dr Aufnahme von Anzeigen an
wird nicht übernommen.
Nicht=
m Nummern infolge höherer Gewalt
ösſeher nicht zur Kürzung des
Aellungen und Abbeffellungen durch
trhindlichkeſt für uns. Poſtſchecktonto
ftenfſaurt a. M. 4301.
eitſchland beantragt den Sonderausſchuß
ge Rhein An 1hg auf Einberufung des Young=Ausſchuſſes beſchloſſen. — Neuregelung des Skillhalkeabkommens.
s eigene
eGetten nd 1 4Beirauung des Wiggins=Ausſchuſſes mit der Prüfung der deutſchen Wirtſchaftslage?
Larpfen 60 14
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart=, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Origlnal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet
Nummer 322
194. Jahrgang
Freitag, den 20. November 1931.
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reibhepin
Finanz=Anzeigen 40 Reſchepfg. Rellamezele (92 mm
breit/2 Reichsmarl.Anzelgen von auswärte 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm breite
Rellame=
zelle 300 Reichsmarf. Alle Preiſe in Reichemark
1 Dolſar — 420 Martl. — Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg, Auffuhr, Strel nſw., erliſcht
ſede Verpſtichtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtiſcher Beitrelbung fäll jeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter und Nationalbant
jaren -
Hautß der Pariſer Verhandlungen.
w. Berlin, 19. November.
ug tichis kommt die Meldung, daß der deutſche Botſchafter
Sch-Vellßoefeyym Donnerstag um 14 Uhr dem franzöſiſchen
Mini=
iſdehntn Laval einen Beſuch abgeſtattet hat. Dabei
wur=
je giegnrwärtigen Beſprechungen über die
Vor=
itmu der Einberufung des im Youngplan
eſnhten Sachverſtändigenausſchuſſes zur
hyrfſing der Leiſtungsfähigkeit
Deutſch=
ds zu Abſchluß gebracht. Die
Reichsregie=
haſt graufhin beſchloſſen, nunmehr den Antrag
Einlütufung des im Neuen Plan des Haager
Ab=
ſens une ſehenen beratenden Sonderausſchuſſes zu
ſen. ſer Antrag wird im Laufe des Freitag der B.J.3.
t. 24 I0 274
aſel ſun den Regierungen der Gläubigerländer in Form
—Nechrandums übergeben werden, das die Urſache und
usweas ts deutſchen Antrages darlegt. Der Wortlaut des
ie KAeran chus wird veröffentlicht werden, ſobald es der B.J.3.
iſel iun den Gläubigerregierungen übergeben iſt.
die 1/8:,B. ferner hört, hat der Ausſchuß der deutſchen
Friedrich (ndnert 5 gleichzeitig an die an dem Stillhalte=
„mmhe beteiligten Ausſchüſſeder ausländi=
GMübiger gewendet und im Hinblick auf den Ablauf
Wtillhlal gbkommens am 29. Februar 1932 den Beginn als=
Eyrndlungen über eine Neuregelung vorgeſchlagen.
Haut Dielt Arhandlungen über die Einberufung des
Sonderaus=
beit er Bank für Internationale Zahlungen ſind alſo
Faconnmkeng nachmittag in Paris zum Abſchluß gekommen.
ſe=S dn darauf hat die deutſche Regierung bereits den
arſie zuſtändigen Stellen in Baſel weiter geleitet
leich=wig ihre diplomatiſchen Vertreter beauftragt, am
Luc A g mütg den beteiligten Regierungen von dieſem Schritt
„wis jugeben unter Beifügung eines längeren
Memoran=
in lbe die Notwendigkeit der Einberufung des
Ausſchuſ=
prünce wird. Um den Wortlaut dieſes Memorandums iſt
erunge herzeih Tage lang in Paris gekämpft worden. Das
Er=
ſchec nach der poſitiven Seite für uns darin zu beſtehen,
enigliktz der Weg zu einer Prüfung der geſamten deutſchen
engsftikeit nicht verbaut und die Entſcheidung in die
hur ſüis einus nkernationalen Reparationskonferenz gelegt iſt. Die
zut Mt lilungn einzelnen wird ſelbſtverſtändlich davon abhängen,
Formſierungen die deutſche Regierung gewählt hat und
Volxhalte Frankreich noch macht. Auch die Franzoſen
en 0.50 M jalliht beſtreiten, daß an eine Zahlung der deutſchen
a zuült Hentſscigung in abſehbarer Zeit nicht mehr zu denken iſt.
m zuſchuf ſollers ger das Prinzip des Young=Planes nicht aufgeben,
von gem den Vorrang der politiſchen Schulden feſtgelegt
nMehll obnchl ſie ſich doch ſagen müſſen, daß in dieſem Falle
u Mlanle der haupt keine Kredite mehr bekommt, eine Entwick=
Unſer aWirtſchaft alſo unmöglich iſt und damit auch die
wohc. M ar heitere politiſche Zahlungen illuſoriſch wird.
Ge0 afd
Der Gang des Verfahrens.
kattighoird man ſich die Dinge ſo vorzuſtellen haben, daß
delerg ank unmittelbar nach dem Einlaufen des deutſchen
Des eichlrechend dem Abſchnitt 7, Abſatz 5, ihrer Satzungen
oienbwen der am Youngplan beteiligten Staaten ſowie
vera/keſrve=Banken verſtändigt und ſie gemäß § 218 des
ankzur Ernennung je eines Mitgliedes für dieſen
Fausſhz auffordert. Nach den Satzungen haben außer
EutſchiuReichsbank die Staatsbanken von Frankreich, Ita=
Englom Belgien und Japan ſowie eine der Federal=
Re=
bankekzund ein anderes noch zu beſtimmendes amerikani=
Linarhſttut ein ordentliches Mitglied für den Ausſchuß
Eine4 Zur dieſen ſieben ordentlichen Mitgliedern kommen
Noch A½1 weitere Mitglieder für ſpezielle Fragen des
Bweſetkund der Währung ſowie zur Vertretung der
indu=
ſt ſheſen.
Märakionskonferenz im Januar?
WEe Wahrſcheinlichkeit ſpricht dafür, daß der Wiggins=
Milen. Aufgaben des Sonderausſchuſſes betraut werden
Ehn eine Reihe von Erfahrungen in der Prüfung der
2A haftslage geſammelt hat. Dem Wiggins=Ausſchuß
ücter Layton für England, Profeſſor Beneduce für
berit Moreau für Frankreich, Tanaka für Japan,
n rika und Francqui für Belgien ſowie Dr. Mel=
Mand an. Zugezogen waren Rydbeck für Schweden,
t für die Schweiz und Hofſtede de Groot für
Hol=
n0 wird vermutlich wieder Dr. Melchior entſenden.
A ber amerikaniſchen Vertreter wird es abhängen,
in Ereits bis zum Zuſammentritt des Ausſchuſſes vergeht.
Sicha ” ierung hofft aber, daß die Beratungen noch im
hnen können. Sie würden dann vielleicht vierzehn
SieT 2G noch Zeit bleibt, die Internationale Konferenz
ſchlchten einzuberufen, iſt ungewiß. Möglicherweiſe
Mrungen eine Friſt einlegen, um die Ergebniſſe des
es durchberaten zu können, ſo daß dann die
eigent=
erſt Ende Januar zuſammentreten würde. Aber
Sernk du gen vorläufig noch nicht feſt.
Den Aenderung der Haltung Arerikas
im der Kriegsſchuldenfrage.
ar Stimſon trat in einem Communigue an die
em Gerücht entgegen, wonach die Vereinigten
Staaten an die europäiſchen Mächte eine Note über die
Vermin=
derung der Kriegs= und Reparationsſchulden geſandt hätten. Seit
dem Waſhingtoner Communigus, ſei in der Haltung der
Vereinigten Staaten hinſichtlich des
Verfah=
rens des Reparationsproblems keinerlei
Aen=
derung eingetreten und die Vereinigten Staaten würden
auch nicht die geringſte Aenderung ihrer Haltung in dieſer
gegen=
wärtig in Europa zur Erörterung ſtehenden Frage in Erwägung
ziehen. Neue Vorſchläge über die Kriegsſchulden ſeien von
Ame=
rika nicht gemacht worden. Die zwiſchen der amerikaniſchen
Re=
gierung und den verſchiedenen amerikaniſchen Botſchaften
ausge=
tauſchten Telegramme hätten dazu gedient, die Regierung über
die Lage in Europa auf dem Laufenden zu halten. Die
Vereinig=
ten Staaten hätten in keiner Weiſe an Verhandlungen
teilge=
nommen.
Ausſchußarbeiken des
Wirkſchafts=
beirakes abgeſchloſſen.
Schlußſikung des Plenums am Monkag.
Berlin, 19. November.
Wie in Ausſicht genommen, traten die beiden Ausſchüſſe des
Wirtſchaftsbeirates der Reichsregierung heute vormittag und
nachmittag erneut zu Sitzungen in der Reichskanzlei zuſammen.
Auf Grund der in den letzten Tagen ſtattgehabten
Einzelberatun=
gen zwiſchen der Reichsregierung und den Ausſchußmitgliedern
konnten die Beratungen der beiden Ausſchüſſe noch heute abend zu
Ende geführt werden. Eine abſchließende Sitzung der beiden
Aus=
ſchüſſe, in der Leitſätze zum Wirtſchaftsprogramm der
Reichsregie=
rung endgültig feſtgelegt werden ſollen, iſt für Samstag oder
Sonntag in Ausſicht genommen, der alsdann eine Schlußſitzung
des Wirtſchaftsbeirates unter Vorſitz des Herrn
Reichspräſiden=
ten vorausſichtlich am kommenden Montag folgen wird.
* Die innerpolikiſchen Schwierigkeiken.
Unüberbrückbare Gegenſähe im Wirkſchaftsbeirak.
Loslöſung der Sozialdemokraken von der
Tolerierungspolikik?
Von unſerer Berliner Schriftleitung
Am Donnerstag hat auch die innerpolitiſche Ruhepauſe ihr
Ende gefunden. Die Unterausſchüſſe des Wirtſchaftsbeirates
ſind nach mehrtägiger Vertagung wieder zuſammengetreten. Die
Verſuche, inzwiſchen eine Verſtändigung über ein greifbares
Er=
gebnis zu gewinnen, ſcheinen aber nicht gelungen zu ſein. Es
verlautet jedenfalls, daß die Gegenſätze zwiſchen den einzelnen
Gruppen nach wie vor mit unverminderter Schärfe
weiterbe=
ſtehen, ſogar teilweiſe noch größer geworden ſind, weil die
bevor=
ſtehenden Tarifkämpfe, auch hier ihre Schatten vorauswerfen.
Trotz dieſer Schwierigkeiten will der Kanzler darauf hinwirken,
noch im Lauf dieſer Woche, ſpäteſtens aber anfangs der nächſten
Woche zum Abſchluß zu gelangen, wenn auch nur in Form einer
unverbindlichen Entſchließung, die alles weitere der Regierung
überläßt. Nachdem einmal die Perſönlichkeit des
Reichspräſi=
denten für den Wirtſchaftsbeirat eingeſetzt iſt, darf der Kanzler
es auf einen offenen Mißerfolg auch nicht mehr ankommen laſſen.
Er muß alſo ſehen, daß es ihm gelingt, für die Entſchließung eine
Kundgebung zu formulieren, die einen Bruch nach außen
verbirgt.
Inzwiſchen iſt auch der Reichstag aus ſeinem Herbſtſchlaf
erwacht. Vorläufig nur in Form des Haushaltsausſchuſſes. Aber
es ſind auch bereits Beſtrebungen im Gange, den Auswärtigen
Ausſchuß zuſammenzuberufen, damit hier die Regierung über
ihre Oſtaſienpolitik und über die großen diplomatiſchen Fragen
einige Aufklärung gibt. Im Haushaltsausſchuß iſt es am
Don=
nerstag bereits zu der von uns erwarteten Panne gekommen.
Die Nationalſozialiſten waren überhaupt nicht erſchienen, die
Deutſchnationalen nur als ſtumme Zuſchauer. Sozialdemokraten
und Kommuniſten hatten alſo die Mehrheit, und die
Sozial=
demokraten haben, um dem Kanzler klar zu machen, daß ihre
Drohung mit einer Loslöſung von der Tolerierungspolitik
ernſt=
haft gemeint iſt, etwas Theater geſpielt. Sie hatten einen
An=
trag eingebracht, der eine zuſätzliche Winterhilfe für die
Er=
werbsloſen verlangt und haben die Annahme dieſes Antrages
durchgeſetzt, obwohl der Reichsfinanzminiſter darauf aufmerkſam
machte, daß man ſich doch erſt darüber klar ſein müßte, woher
denn die Gelder genommen werden ſollten. Die
Sozialdemokra=
ten wiſſen, daß die Reichskaſſen kaum für die allernotwendigſten
Ausgaben reichen. Sie wiſſen alſo, daß die Regierung gar nicht
imſtande iſt, einem ſolchen Beſchluß nach erweiterter Winterhilfe
nachzukommen. Sie ſchieben aber die Verantwortung dafür
ruhig dem Kabinett zu und geben ſich damit zufrieden, daß ſie
wenigſtens durch eine Abſtimmung etwas zur Linderung der
allgemeinen Not getan haben.
Mit einiger Spaunung war die Sitzung des
Fraktionsaus=
ſchuſſes der Zentrumspartei erwartet worden, weil damit
gerech=
net wurde, daß es hier zu einer Erörterung der großen politiſchen
Fragen kommen würde. Das Zentrum hat das aber abſichtlich
vermieden, um damit erneut zum Ausdruck zu bringen, wie
ſtark es die Stellung des Kanzlers trotz der Wahlen in Heſſen
immer noch anſieht. Der Kanzler hat an der Sitzung auch nur
kurze Zeit teilgenommen, die kaum eine Stunde dauerte und ſich
darauf beſchränkte, aktuelle Fragen der Innenpolitik zu
be=
ſprechen.
* Mechaniſierung und
Bevölkerungs=
enkwicklung.
Von
Profeſſor Dr. von Tyſzka.
Die Maſchine hat ein Janusgeſicht. Vielen kehrt ſie nur
ihr freundliches, lächelndes Antlitz zu, ſpendet ihnen herrliche
und wertvolle Gaben, erleichtert und verbilligt ihnen das Leben.
Und in der Tat, erſt der Maſchine, der Mechaniſierung des
wirt=
ſchaftlichen Lebens, verdanken wir die Möglichkeit, unſere
geiſti=
gen Kräfte voll zu entfalten, da ſie uns die ſchwere körperliche
Arbeit abgenommen hat; ſie erſt hat uns an die ſonnigen
Ge=
ſtade verfeinerter Ziviliſation und höherer Kultur geführt. Aber
vielen anderen wird die Maſchine zugleich auch zu einem
drohen=
den Verhängnis, wirft ſie aus ihrer Lebensbahn, nimmt ihnen
Arbeit und Brot. Denn die Maſchine erſetzt vielfach den
Men=
ſchen. Da wo viele hunderte von Arbeitern ihr Brot fanden,
genügen nach Einführung der Maſchine einige wenige, um nicht
nur das gleiche, ſondern vielleicht noch viel mehr, das Doppelte
und Dreifache zu leiſten, um damit wieder anderen die Arbeit
fortzunehmen. So iſt die Maſchine ein echter
Revolu=
tionär, vielleicht der größte, den die Geſchichte kennt. Es gibt
wohl kaum ein Gebiet, auf dem ſie nicht von Grund aus
um=
geſtaltend gewirkt hat, — Gutes und Böſes zugleich ſchaffend.
Wo auch immer die Maſchine mit ihrer Mechaniſierung
auf=
trat, iſt ſie deshalb auch auf Widerſtand und Haß bei
denen geſtoßen, die an ihr tätig waren und Arbeits= und
Brot=
loſigkeit von ihrem weiteren Vordringen fürchteten. Als im 15.
und 16. Jahrhundert, jenem Zeitalter der Entdeckungen und
Erfindungen, ingeniöſe Köpfe daran gingen, techniſche
Neuerun=
gen zu erfinden und einzuführen, war der Dank dafür, daß man
die neuen Maſchinen zerſchlug und ihre Erfinder hart beſtrafte.
Ein ſolches Schickſal erlitt um die Mitte des 16. Jahrhunderts
ein Webermeiſter in Danzig, der einen neuen — den erſten —
mechaniſchen Webſtuhl konſtruierte; aber er fand keine
Anwen=
dung: er wurde zerſtört, und ſein Erfinder fand den Too in den
Fluten der Oſtſee. Ein gleiches Schickſal ereilte einen
Finger=
hutmacher in Nürnberg, einen Nadlermeiſter in Augsburg und
viele andere. Und trotzdem ſetzte ſich die Maſchine durch. Sie
überwand auch die ſchweren Zeiten der ſogenanuten „
Chartiſten=
bewegung”, in den 30er Jahren in England. Dort hatte bereits
die Mechaniſierung ſich durchgeſetzt: im Textilgewerbe, in der
Metallinduſtrie auch im Bau= und Hüttenweſen hatten die
neu=
eingeführten Maſchinen viele Arbeiter brotlos gemacht. Dieſe
ſcharten ſich nun in hellen Haufen zuſammen und zogen.
In=
duſtrieanlagen und Maſchinen demolierend, durch das Land.
Der Grund, weshalb die Maſchine und die Mechaniſierung
trotz aller Angriffe, Feindſeligkeiten und Zerſtörungen
unauſ=
haltſam vorwärts dringen konnte und trotz der Arbeitsloſigkeit,
die ſie vorübergehend ſchuf, doch zur Segenſpenderin der
Menſch=
heit wurde, lag zu einem weſentlichen Teil in der Tatſache, daß
die durch ihre Anwendung ermöglichte Erhöhung der Produktion
durch das fortgeſetzte Wachstum der Bevölkerung immer wieder
aufgenommen wurde. Mechaniſierung und
Bevölke=
rungszunahme fielen bisher zuſammen. Der
Zu=
wachs an Gütern, den die Maſchine ſchuf, fand infolge der
fort=
geſetzten Bevölkerungsvermehrung immer wieder Abſatz in der
großen breiten Maſſe, und dieſes um ſo mehr, als die
Maſchinen=
technik nicht nur die Güter vermehrte, ſondern auch weſentlich
verbilligte. So wurde die Maſchine die größte
För=
derin der extenſiven Ausbreitung der Kultur.
Dadurch ermöglichte ſie es auch den Minderbemittelten, im
wei=
teſten Maße an den Gütern der Kultur teilzunehmen und wurde
damit zugleich zur Schrittmacherin der modernen Demokratie.
Deshalb, war bisher auch jene durch die Einführung der
Maſchine bedingte Arbeitsloſigkeit nur ein ganz vorübergehender
Zuſtand; nach wenigen Jahren ſchon, kaum einem Jahrzehnt,
hatte die Maſchine die Arbeitsloſen nicht nur aufgeſogen,
ſon=
dern — da ſie immer wieder neue Arbeitsgelegenheit ſchuf —
weit mehr Menſchen wie früher Arbeit und Brot gegeben.
So war es bisher. Wie aber heute, wo die ſtark
zuneh=
mende Mechaniſierung nicht in eine Zeit des
Be=
völkerungszuwachſes, ſondern des Rückgangs
der Bevölkerung fällt; wo alſo die ungeheuer
erwei=
terte Produktion nicht mehr eine fortgeſetzt ſteigende
Bevölke=
rung vorfindet, die die vermehrten Güter aufnehmen kann? —
Damit iſt ein ſehr ernſtes und ſchweres Problem
geſchaffen, deſſen ganze Größe ſich auftut, wenn wir uns einen
kurzen; zahlenmäßigen Begriff, von der
Ver=
ſchiedenheit des Wachstums, der Bevölkerung
heute gegenüber den vergangenen Jahrzehnten
und Jahrhunderten verſchaffen. Schon das ſechzehnte
Jahrhundert, weit mehr noch das neunzehnte, jenes
Jahrhun=
dert, der Induſtrialiſierung und Mechaniſierung, war
gekenn=
zeichnet durch ein fortgeſetztes Steigen der Bevölkerungszahl,
Auf dem Gebiet des heutigen Deutſchen Reiches hat ſich die
Bevölkerung von 1820 bis 1910 etwa verdreifächt, in ganz
Europa ſtieg die Volkszahl in dem Zeitraum 1810 bis 1910 auf
440 Millionen. Und dieſe enorme Bevölkerungszunahme war
nicht verurſacht durch ein Steigen der Geburtenzahl, ſondern
vielmehr durch einen Rückgang der Sterbeziffer. So ſtellte ſich
in den 40er Jahren in Deutſchland die Geburtenziffer auf 36
bis 37 pro 1000 Einwohner, die Sterbeziffer auf 25 bis 27:
Geburtenüberſchuß alſo 10 bis 11. Dagegen betrug die
Geburten=
ziffer 1900 bis 1910 nur noch 30 bis 32, die Sterbeziffer aber nur
16 bis 17: Geburtenüberſchuß ſomit 14 bis 15. Doch bereits in
den letzten Jahren vor dem Kriege fing infolge immer ſtärkeren
Rückgangs der Geburtenziffer die jährliche Zuwachsrate der
Ge=
borenen an zurückzugehen. So ſtellte ſich der Geburtenüberſchuß
in den Jahren 1924 bis 1930 auf nur 8 bis 6.
Dieſer erſchreckende Rückgang der Ueberſchußrate der
Gebo=
renen hat maßgebende Stellen veranlaßt, eine Prognoſe der
zukünftigen Bevölkerungsentwicklung
aufzuſtel=
len. Das Statiſtiſche Reichsamt kommt in ſeinen
Be=
rechnungen zu dem Schluß, daß die Volkszahl Deutſchlands
bereits 1945 mit 67.7 Millionen den Höchſtſtand erreicht, von da
an geht die Volkszahl zunächſt langſam, dann aber immer
ſchneller zurück: im Jahr 2000 hätte Deutſchland nur noch 46,9
Millionen. Zu einem weniger günſtigen, aber wahrſcheinlich
zutreffenderen Ergebnis kommt auf Grund der Eheſchließungen
E. Kahn in ſeinem Buche „Der internationale Geburtenſtreik”,
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 2 — Nr. 322
Danach würde die Bevölkerung Deutſchlands bereits im Jahre
1940 mit 65,4 Millionen den Hochſtſtand erreicht haben, um dann
ſehr ſchnell abzuſinken und bereits 1975 nur noch 49 Millionen
aufweiſen. Dieſes Abſinten der Volkszahl trifft zunächſt
ledig=
lich die Kinder und Jugendlichen, nicht, oder doch erſt viel ſpäter
die Erwachſenen, d. h. die Erwerbsfähigen. Im
Gegen=
teil, dieſe werden nicht nur anteilsmäßig, ſondern zunächſt ſogar
abſolut immer noch zunehmen. Man kann mit ziemlicher
Sicher=
heit berechnen, daß die Zahl der Erwerbsfähigen, die 1925
42,75 Millionen betragen hat, bis 1945 auf 47 Millionen
ſteigen wird.
Was bedeutet das aber hinſichtlich der fortſchreitenden
Mechaniſierung und Maſchiniſierung? — Zahl und Anteil
derjenigen, die mit Arbeit verſorgt werden
ſollen und müſſen, nimmt immer mehr zu die
Mechaniſierung ſchränkt aber andererſeits die
Zahl derjenigen, die Arbeit erhalten können,
immer mehr ein, und zwar um ſo mehr, als die
Kon=
ſumkraft und dadurch in Mitleidenſchaft gezogen auch die
Kauf=
kraft durch das Aufhören der Bevölkerungszunahme immer mehr
zurückgeht. Die Folge wäre Ueberproduktion und Abſatzſtockung,
dadurch hervorgerufen Verdienſtminderung und Arbeitsloſigkeit
Denn auch die Verbilligung der Güter durch die Mechaniſierung
nützt dann nichts, wenn einerſeits die Aufnahmefähigkeit für
dieſe Güter infolge ſinkender Volkszahl fehlt, andererſeits ein
Ueberangebot an Arbeitskräften infolge Zunahme der
Erwerbs=
fähigen vorhanden iſt. Das ſind wenig erfreuliche Ausſichten,
und es iſt ein rechter Kreuzweg, den die Maſchine zu gehen hat.
Und doch muß an ſeinem Ende der Sieg ſtehen, indem die durch
die Mechaniſierung ermöglichte Vermehrung und Verbilligung
der Güter letzten Endes wieder dem Volksganzen zugute kommt.
Denn Vermehrung der Güter heißt doch nichts anderes, als
Er=
höhung des Kulturſtandes. Freilich führt der Weg zum Licht
nicht ſelten durch dunkle Tiefen, und in einem ſolchen Tale
be=
finden wir uns heute. Das aber ſollte uns eine Mahnung ſein,
in der Anwendung der Technik und Mechaniſierung vorſichtiger
und behutſamer als bisher vorzugehen und ſtets an das Los
derer zu denken, die von der Einführung einer techniſchen
„Neuerung wirtſchaftlich betroffen werden.
Heſſiſche Polikik.
In Zukunft parkeipolikiſche Neukralikät
des Heſſiſchen Landbundes.
WSN. Frankfurt a. M., 19. November.
Der Vorſtand des Heſſiſchen Landbundes hat am 19.
Novem=
ber in einer Sitzung in Frankfurt a. M. vorbehaltlich der
Zu=
ſtimmung ſeines Landesausſchuſſes folgenden Beſchluß gefaßt=
Der Beſchluß des Landesausſchuſſes vom 2. Juli 1921, wonach
der Landbuno Kandidatenliſten für die Wahlen zum Parlament
aufſtellen ſollte, wird aufgehoben. Der Heſſiſche Landbund wird
in Zukunft parteipolitiſche Neutralität im Rahmen der
chriſt=
lichen und nationalen Weltanſchauung entſprechend dem bei der
Landtagswahl zum Ausdruck gekommenen Willen der Mehrheit
ſeiner Mitglieder wahren.
Weitere Zunahme der Wohlfahrts=Erwerbsloſen
in Heſſen.
Im Volksſtaat Heſſen ſind nach den neueſten Ermittlungen
des Heſſiſchen Landesſtatiſtiſchen Amts, die von den
Arbeits=
ämtern anerkannten bei den Bezirksfürſorgeſtellen gezählten
Wohlfahrtserwerbsloſen gegenüber dem Vormonat von 28989
auf 30983 am 31. Oktober geſtiegen (1930 — 18643). Die
Zu=
nahme im Laufe des Oktobers war beſonders erheblich in den
Städten Offenbach und Mainz wie auch in mehreren
Arbeiter=
wohnbezirken wie Friedberg, Mainz=Land, Heppenheim,
Offen=
bach=Land u. a. Nur vereinzelte Fürſorgeverbände, wie Worms=
Stadt und mehrere agrariſche Kreiſe weiſen einen geringfügigen
Rückgang der Wohlfahrtserwerbsloſen auf.
Nakionalſozialiſtiſche Verluſtliſte.
Die Preſſeſtelle bei der Reichsleitung der NSDAP.
veröffent=
licht ziffernmäßige Angaben über die Opfer der Partei an Toten
und Verwundeten. Daraus geht hervor, daß die Totenliſte der
NSDAP. faſt 200 Namen umfaßt. Im letzten Berichtsmonat
allein wurden der Hilfskaſſe der NSDAP. 226 Schwerverletzte
und 14 Tote gemeldet. Zur Illuſtration, in welchem Maße ſich
der Mordterror gegen die Nationalſozialiſten ſtändig geſteigert
habe, wird darauf hingewieſen, daß der Hilfskaſſe der NSDAP.
an Toten und Verletzten gemeldet wurden: Im Jahre 1928: 360,
im Jahre 1929: 880, im Jahre 1930: 2501 und ſeit dem 1. Januar
1931: 4618. Die Angriffe, denen dieſe Nationalſozialiſten zum
Opfer fielen, ſeien ausnahmslos durch Kommuniſten und
Reichs=
bannerleute erfolgt.
Zwei Späkherbſt=Briefe.
Von F. Reuting.
Verehrte gnädige Frau!
Auf meinem einſamen Frühſtückstiſch lag heute eine Karte,
die ausſah, als müſſe ſie von Ihnen kommen. Als hätten Sie
all meine melancholiſchen Spätherbſtgedanken erraten und ſie
feſt=
gehalten in dieſem Bilde. Silbergraue, moosbewachſene
Stein=
blöcke, in rotbraunes Laub gebettet, dahinter ein paar ſchwarze
Stämme, ſcharf vor blaugrauer Nebelſchicht ſtehend, in der die
anderen ertrinken.
Es war die Empfehlung einer Lichtbildwerkſtätte, und ich
ſchämte mich meiner Anmaßung, ich ſchäme mich auch jetzt noch,
denn ich ſehe Sie lächeln ob der Dürftigkeit meines
An=
knüpfungspunktes.
Ich will auch nicht anknüpfen, gnädige Frau, ich will for
ſetzen. Ich will die langen Wochen, die ich ſtumm verbring
mußte, gleichſam nach rückwärts überſpringen, um wieder do
zu ſtehen, wo Sie mich ſtehen ließen. — Jawohl, oder taten S
das nicht? Einfach ſtehen ließen Sie mich.
In dieſen letzten Tagen bin ich, Farbenſtudien zu mache
dann und wann auf dem Friedhof geweſen. Da ſtanden
Gräber, mit Blumen, Kränzen und Flitterwerk beſät. An S
mußte ich dort denken. Sie lieben Gleichniſſe, geſtatten Sie n
darum auch dieſes, wenngleich es ein wenig hinkt. Was i
ich zu Beginn jener Sommerwochen anders für Sie als
Grab? Und noch dazu eins ohne Inſchrift, nur mit ein
ſchweren Stein belaſtet — — da kamen Sie und trugen Blum
und Grün herzu, immer von neuem, und bald ſah das Gr.
aus wie ein luſtiger Garten, die ſchwere Steinplatte verſchwar
unter all dem Zauber. Und am Schluſſe? — „Es wird m
eine angenehme Erinnerung ſein, leben Sie wohl!”
Da ließen die Blumen traurig ihre Köpfe hängen, das Grün
begann zu verdorren, und ich ſtand dabei wie ein ſentimentaler
Jüngling, um mir im nächſten Augenblick vorzukommen wie
ein Narr, und mit dieſen Gefühlen fah ich die Rauchfahne
Ihres Zuges entſchwinden.
In den Gaſthof zurückgekehrt, mußte ich mir bei Tiſche das
Gegenüber eines ſchmatzenden, mit dem Meſſer effenden
Reiſen=
den gefallen laſſen und die laute Unterhaltung fremder Menſchen
anhören, — der Wirt ſagte mir nachher, es ſcien ſämtlich Haus=
und Stammgäſte, mir aber war, als hätte ich ſie zum erſten
Male zu ertragen gehabt. Gemartert dachte ich jener erſten
Mahlzeit, da ich Ihnen, gnädige Frau, gegenüberſaß und mir
den Kopf zerbrach, was wohl der Schmuck. Ihres
Ledertäſch=
chens, ein Pentagramma, zu bedeuten habe . .
Vom Tage.
Der Verkehrsausſchuß des Reichstags behandelte am
Don=
nerstag nachmittag die Durchführungsbeſtimmungen zu den
Maß=
nahmen der Oktober=Notverordnung über den Ueberlandverkehr
mit Kraftfahrzeugen.
Der Kommuniſt Weißig, der in Zuſammenhang mit den
blutigen Zuſammenſtößen am 11. November in Neumünſter
feſt=
genommen worden war, hat geſtanden, den S.A.=Mann Mertens
erſchoſſen zu haben.
Der jugoſlawiſche Finanzminiſter Giuritſch, der früher ſchon
Geſandter in London war, wurde wieder auf dieſen Poſten
be=
rufen. An ſeiner Stelle wurde der Vizegouverneur der
National=
bank. Gergewitſch, zum Finanzminiſter ernannt.
Der italieniſche Außenminiſter Grandi hatte mit Muſſolini
eine telephoniſche Unterredung, in der Muſſolini die bisherigen
Ergebniſſe der Beſprechungen mit Präſident Hoover als überaus
zufriedenſtellend bezeichnete.
Der engliſche Außenminiſter Sir John Simon, der ſeinen
Pariſer Aufenthalt unterbrach, kehrte geſtern nachmittag nach
London zurück. Der Außenminiſter wird an einer wichtigen
Ka=
binettsſitzung teilnehmen und ſobald wie möglich nach Paris zu
den Völkerbundsverhandlungen zurückkehren.
Das Antidumpinggeſetz wurde am Mittwoch abend in zweiter
Leſung mit 329 gegen 47 Stimmen angenommen und die dritte
Leſung am Donnerstag fortgeſetzt. Dann ging das Geſetz an das
Oberhaus, das es nach kurzer Beratung erledigen wird, worauf
es vom König unterzeichnet wird.
Die zweite holländiſche Kammer hat der Erhöhung des
Ein=
fuhrzolles auf 10 v. H. zugeſtimmt. Ein Zuſatzantrag auf
Ein=
führung eines Sonderzolles für Pferde. Fleiſch und Kartoffeln
wurde gleichfalls angenommen. Dagegen wurde die Erhöhung
des Zuckerzolles abgelehnt.
Zu einer ſchweren Schießerei, die fünf Menſchen das Leben
koſtete, kam es, als die Polizei ein Anarchiſtenneſt in einer Bar
in Barcelona ausheben wollte. Die Polizei wurde von einem
wahren Schnellfeuer empfangen. Ein Poliziſt und ein Paſſant
fielen tot zu Boden, zwei andere wurden ſchwer verletzt. Bei
einem zweiten Angriff wurden nochmals zwei Poliziſten erſchoſſen.
Als die Bar endlich geſtürmt wurde, fand man die Leiche eines
Anarchiſten; die übrigen Anarchiſten waren entkommen.
Ein Nachſpiel zum preußiſchen Volksentſcheid.
Leipzig, 19. November.
Unter dem Vorſitz des Senatspräſidenten Dr. Witt
verhan=
delte am Donnerstag der zweite Strafſenat des Reichsgerichts die
Reviſion des Schriftleiters Rudolph Flemming vom „Tag” gegen
das Urteil des Landgerichts I Berlin vom 19. Februar 1931. Der
Senat hat das Urteil aufgehoben und hat den Angeklagten
Flem=
ming in vollem Umfange freigeſprochen unter Uebernahme der
Koſten — einſchließlich der notwendigen Auslagen des
Angeklag=
ten — auf die Preußiſche Staatskaſſe. Es handelt ſich um den im
Anſchluß an den Volksentſcheid am 31. Oktober im „Tag”,
ver=
öffentlichten Artikel Hugenbergs „Die erſte Schlacht”, in dem der
Hoffnung Ausdruck gegeben wurde, daß an dem Ergebnis nicht
alluzu viel retuſchiert und aus dem Ergebnis nicht allzu viel
her=
ausgerechnet werde. In den erſten Rechtszügen wurde in dieſen
Behauptungen eine Beleidigung der mit der Errechnung der
Wahlziffern beauftragten Beamten geſehen. Der zweite
Straf=
ſenat des Reichsgerichts hat ſich aber auf den Standpunkt geſtellt,
daß wohl eine Kollektivbeleidigung beſtraft werden könne, daß
aber immer, auch bei der Kollektivbeleidigung genau feſtgelegt
werden müſſe, welcher Perſonenkreis oder welche einzelnen
Per=
ſonen die Beleidigten ſeien. In dieſem Falle ſei das nicht möglich,
denn das Urteil des Landgerichts ſpreche von ſozialdemokratiſchen
Beamten. Es gehe aber ganz klar ſelbſt aus dieſem Urteil hervor,
daß nur die ſozialdemokratiſchen Beamten gemeint ſein könnten,
die in parteipolitiſcher Engſtirnigkeit ſich ſolche Fälſchungen zu
Schulden kommen ließen. Das ſei aber keine genaue Umgrenzung
des Perſonenkreiſes und infolgedeſſen und auch aus anderen
Grün=
den könne eine Beſtrafung nicht erfolgen.
Fünf pädagogiſche Akademien in Preußen werden
geſchloſſen. — Aufnahmeſperre für die übrigen zehn.
Da die allgemeine Finanzlage ebenſo wie die Notlage der
Junglehrer zu Einſchränkungsmaßnahmen auch auf dem Gebiete
der Lehrerbildung zwingt, hat die preußiſche Staatsregierung,
wie der „Amtliche Preußiſche Preſſedienſt” mitteilt, beſchloſſen.
im Haushaltsjahr 1932 die Zahl der pädagogiſchen Akademien
von 15 auf 10 herabzuſetzen. Demgemäß ſtellen die pädagogiſchen
Akademien Stettin, Cottbus, Erfurt, Kaſſel und Altona ihre
Tätigkeit ein. Auch bei den aufrechterhaltenen Akademien in
Elbing, Frankfurt a. d. O., Breslau, Beuthen, Halle a. d. S.,
Kiel, Hannover, Dortmund, Bonn und Frankfurt a. M., finden
im Jahre 1932 Neuaufnahmen nicht ſtatt. Dieſe Sparmaßnahmen
ſollen Idee und Form der neuen preußiſchen Lehrerbildung
grundſätzlich unberührt laſſen.
„Abwehr” hieß das von Anbeginn. Ich nahm es perſönlich.
Und hatte, ſchon als ich mich niederſetzte, deutlich das Gefühl
gehabt: das iſt ein Menſch, der nicht nur den Willen hat, allein
zu bleiben, ſondern auch die Kraft, es durchzuſetzen. Ich war
alſo lahmgelegt, noch ehe ich mich hätte rühren können. Aber
einerlei, ich war beſchäftigt, ich begann, an Ihrer Perſon
her=
umzuraten, war abgelenkt und hörte auf, mein kleines
Hals=
übel zum Mittelpunkt des Univerſums zu machen. Am Morgen
ſann ich darüber nach, wie ich Sie im Laufe des Tages
irgend=
wo treffen könne, ohne daß es Ihnen allzuſehr auffiele, — und
das war ſchwer; denn die abgetretenen Pfade der Kurgäſte
wur=
den von Ihnen gemieden; waren Sie doch, wie der Wirt mir
ſagte, nur der Gegend wegen hier. Gegend! Ich war zum
Gebrauch der Kur nach N. gekommen, ich wußte, daß für den
Fall einer Beſſerung meines Befindens Wald und Jago
vor=
handen wären, das war mir genug.
Wenn ich Sie nun manchmal auf einem meiner Gänge traſ
und endlich, nach mehr denn zwei Wochen, ein paar Worte mit
Ihnen wechſeln durfte, da fingen all die ſtummen Dinge zu
reden an. Und wenn ich Ihnen ein andermal von weitem
zu=
ſah, wie Sie am Bach entlang ſchritten, Blume um Blume zum
Strauß zu ſammeln, da war es mir, als ob einzig der
Rhyth=
mus Ihrer Bewegung das Landſchaftsbild mir erſt zum
Be=
wußtſein brächte.
Und ſchließlich wurden mir dieſe Bilder, die mir bis dahin
ein Neues geſchienen, nur noch zum Rahmen —
Ich lebte auf; mein Arzt, der von Anfang an meine üble
ſeeliſche Verfaſſung bedenklicher angeſehen hatte als mein
kör=
perliches Leiden, war hochbefriedigt, — das war die Zeit, von
der ich glaubte, ſie dürfte kein Ende nehmen. Die Oertlichkeit
begann mich zu feſſeln, ſeitdem ich gelernt hatte, mit Ihren
Augen zu ſehen. Sie hatten von alledem mit ſo ruhiger
Selbſt=
verſtändlichkeit Beſitz genommen, als ſei es Ihr ureigenſtes
Ge=
biet, Ihre Heimat. Aber dann wieder, wo geradezu Ihr
Be=
hagen, Ihre Ruhe geſtört oder doch zeitweiſe bedroht waren
durch Dinge, die mich zur Verzweiflung gebracht haben würden,
da zogen Sie ſich zurück, da waren Sie mit einem Schlage die
Fremde, die kein Recht hat, Orts= oder Hausgebrauch zu
be=
mäkeln, da verſtanden Sie es, mir klar zu machen, daß wir
Sommergäſte für die paar Wochen doch trotz allem und allem
die Nebmenden ſind.
Gnädige, Frau, ich bin ein anderer Menſch geworden
jenen Wochen, ich habe nicht nur ſchauen, ſondern auch hör
und fühlen neu gelernt. Und als Sie Ihr Werk ſahen, den
Sie mußten es ſehen, — da reiſten Sie ab.
Wie wenn mein Arzt mir eines Tages erklärt hätte: „Mei
Herr, ich habe Sie jetzt zu zwei Dritteln geſund gemacht, de
letzte Drittel überlaſſe ich Ihnen ſelbſt, denn ich habe jetzt ande
Dinge zu tun, die mir wichtiger ſind als Ihr Befinden —”;
ſehen Sie, wirkte auf mich Ihre Abreiſe.
Berlin, 19. Nay
Der Schlichter für Berlin=Brandenburg hat g:
öchiedsſpruch für die Berliner
Metallin=
den der Schlichtungsausſchuß kürzlich gefällt hatte, fiü
bindlich erklärt. Infolgedeſſen bleiben
verigen Löhne, der Berliner Metallarbeiter
13. Dezember d. J. weiterbeſtehen. Zu dieſem Zeitt.
den neue Lohnverhandlungen notwendig ſein.
Die Verhandlungen im Lohn= und
Arbeits=
in der Mekallinduſtrie Nordweft geſchei=
Eſſen, 19. M0
Die Verhandlungen über Lohn= und Arbeitszeit in
induſtrie Gruppe Nordweſt, die heute in Eſſen ſtattff.
nach längerer Debatte ergebnislos abgebrochen worde:
beitgeber forderten die Wiederherſtellung der Löhne
1925. Danach ſoll der Ecklohn des Handwerkers 70 A.
er der Hilfsarbeiter 55 Pfennige betragen. Der ge/
Lohn beträgt für den Handwerker 75 Pfennige plus
alſo 79 Pfennig, und für Hilfsarbeiter 60 Pfennig
plus=
gleich 63 Pfennig. Bezüglich der Arbeitszeit wurdd
Tarifkontrahenten die Beſeitigung aller über 48
Stunu=
gehenden Arbeitszeit, insbeſondere auch die Beſein
Sonntagsarbeitszeit gefordert.
Neue Schlichkungsverhandlungen im Ruhr
Dortmund, 19. 2
Der Schlichter für Weſtfalen hat die an dem Lu
Ruhrbergbau beteiligten Parteien zu neuen Sca
handlungen für Montag, den 23. November, nach Eſſen;
Ferner hat der Schlichter für Weſtfalen die Parter,
Lohnſtreit in der weſtfäliſchen Textilinduſtrie zu Ve.
auf Dienstag, den 24. November, nach Dortmund gud
weiteren hat der Schlichter für Weſtfalen die Parts
Lohnſtreit für die rechtsrheiniſche Textilinduſtrie z
lungen auf Freitag, den 20. November, nach Dortman
Severings „ſchwarze Liſte‟.
* Berlin, 19. Nov. (*
Der preußiſche Innenminiſter Severing hat in Ge
der Oder neue Maßnahmen gegen die ſogenannten
H=
gekündigt. Nach unſeren Erkundigungen an zuſtändigry
zwar damit zu rechnen, daß binnen kurzem gegen jeden
lungsredner, der zu Gewalttaten und
Ausſchreitunge-
ſcharf vorgegangen werden ſoll. Irgend welche neue
oder beſondere Notverordnungen auf dem Gebiete der
des politiſchen Rowdytums ſind jedoch nicht geplan,
will der preußiſche Innenminiſter Severing auf einemt
Polizeipräſidenten=Konferenzen darauf hinweiſen, E.
verordnung vom 28. März 1931 ausreiche, um ähnn
rungen zu verhindern, wie ſie Herr Frick kürzlich i
ſammlung getan haben ſoll. Danach ſoll Frick von
tung des Marxismus mit Stumpf und Stiel unmitte.”
Machtergreifung der Nationalſozialiſten geſprochen u
klärt haben, daß das nicht auf geſetzlichem Wege geſchl
dabei einige Zehntauſende von marxiſtiſchen Fumt
Schaden kommen würden. Dieſe Aeußerungen
werde-
hüllte Mordhetze vom Innenminiſterium aufgefaßt.
ring will nun die Polizeipräſidenten veranlaſſen,
Verſammlungsredner vorher genau unter die Lupe
Verſammlungen nur dann zulaſſen, wenn ſich der
pflichtet, ſich maßvoll zu verhalten. Damit nun aber
präſident ſofort weiß, ob der in Frage kommende R.
Kategorie der ſogenannten Hetzapoſtel hineingehör=
Polizeirundfunk jede Polizeiſtation ſofort den Namen
mitteilen, die nach Anſicht des Innenminiſters die E
öffentlichen Auftreten nicht mehr erhalten würden.
alſo praktiſch eine ſogenannte „ſchwarze Liſte” angele!
ten das für bedenklich, zumal ein ſozialdemokratiſſ
und mit ihm zahlreiche ſozialdemokratiſche Polizeipr.
ſtimmen, ob die eine oder andere Redewendung als
aufzufaſſen iſt. Wir werden erleben, daß dieſes Vorg!
bungsflächen nur vergrößert und daß unter Umſtän.!
der Handhabung der März=Notverordnung zu eiin
machung der Rechten führen kann.
die entſteh
Aber gerade jene Güte, die ſo zart und ka
geſpendet wurde, ſie iſt es, die mir das Recht zum
wurf nimmt; recht jämmerlich muß ich vor Ihnen
meiner Anmaßung, und doch, dieſer ganze Brief iſt-
Bitte: ſchenken Sie mir ein Wiederſehen!
Ihr ganz ergebene‟
Lieber Freund!
Wenn wirklich Ihr vor mir liegender Brief
kleidung jener Bitte um ein Wiederſehen iſt, darm
drei Worten beantwortet.
„Es geht nicht” oder „ich kann nicht” ſind zwarl
die ich mir nur im äußerſten Notfalle geſtatte; ſincl
mit jedem andern Drehen und Wenden zu unſhie
wandt, und ſchnell iſt uns Wahrhaftigkeitsmenſche
Strick gedreht.
Doch wenn ich klipp und klar ſage: ich will *
ch — und da kommt der Geſellſchaftsmenſch wiec
ſchein — ſogleich ein Rieſenbundel Watte zwiſchen?
und dieſe Grobheit ſchieben.
Zum drittenmal leſe ich Ihre Zeilen durch, U.
Handhabe, ein Häkchen zu finden, woran ich M.
binden könnte. Halt, da ſteht auf Seite 3 unt=
„Grab ohne Inſchrift” da läßt ſich anknüpfen. W
vember wäre und Ihre Stimmung in Nebel un
leichſam ertrunken, ſo würden Sie geſagt habe
ohne Schild”.
Was ſind wir ſtillen Menſchen, denn nur 4
ich reden, die wir alljährlich für kurze Zeit unl
inen fremden Ort verpflanzen, denn anders! *
dahinten, ja, wir möchten am liebſten unſern Nan. 2
denbuch fälſchen, nur um einmal im Jahr vollig
inmal Niemand ſein zu dürfen. Denn nur ſo, O9
der Konvenienz, können wir unſer eigenſtes Weiel”
unter Umſtänden, andern davon mitteilen. Der Le
der Fremde doppelt zu verſtecken, iſt Selbſttäuſchllt
hängen unſer Ich, wie ein Saiteninſtrument, eiſli
Luft hinaus: mal ſehen, was der Wind damit A”
wenn wir, launenhaft, ein paar Worte hinals”
Luft, ſo wie wir, launenhaft, vorher geſchwiegen."
hen wir nur auf die Reſonanz, die der andere 9ie
nen ſoweit, daß wir Dinge tun oder unterlaſſen."
die der nüchterne Verſtand als „nicht normal” Vee
nur weil es uns lockt, irgendeinen Widerhau.!"
Menſchen, die auf einfamen, dunklen Gängen. be
denn ganz behaglich iſt uns in unſerer Selbſi”
immer.
[ ← ][ ][ → ]20. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 322 — Seite 3
pans Note an die Sowjet=Regierung.
japaniſche Regierung warnt Moskau vor der Enkſendung von Truppen in die Mandſchurei.
Keine Forkſchrikke in den Ralsverhandlungen.
eines Waffenſtillſtandes und die Frage der Entſendung
Weunerfang drr euge im Feinlen Oſlenl. einer unterſuchungskommiſſion erörtert worden.
Da Art. 11 der Völkerbundsſatzung immer noch die
Ver=
handlungsgrundlage bildet, ſo würde die Entſendung
1Mjapaniſche Noke erregt großes Aufſehen
einer Unterſuchungskommiſſion nur möglich ſein, wenn die
Initiative dazuvonjapaniſcher Seite ergriffen
in Moskau.
würde. Man hofft, daß die japaniſchen Delegierten ſich einer
Tokio, 19. November, derartigen Möglichkeit nicht verſchließen werden. Sollte Art 15
uewaniſche Außenminiſter übermittelte der
ſowjetruſſi=
hcuaft eine Note, in der feſtgeſtellt wird, daß die Ge=
11 eine Unterſtützung der Truppen des Generals Ma
) ſwjetruſſiſchen Generalſtab nicht von amtlicher
japa=
ſite, ſondern von der Regierung Tſchanghaipen
verbrei=
an ſeien. Die Regierung müſſe ſich mit der
Tſchanghai=
gung in Verbindung ſetzen und ſich bei ihr beſchweren.
eurp von der Sowjetregierung die Erklärung gewünſcht.
zder Mandſchurei neutral bleiben und General Ma keine
ſchug leiſten wolle. Die chineſiſche Oſtbahn habe Truppen
emls Ma befördert und dadurch den japaniſch=chineſiſchen
keiter 60 Pf
m beeinflußt. Zum Schluß wird nochmals die Hoffnung
Aib
lß tät Sowjeterußlands betont und Litwinow in
freund=
aller über 9
Weiſe auf die Gefahr ernſter Verwickelungen
aufmerk=
ſe auch de u7 gaud), die entſtehen könnten, wenn die Sowjetunion
Truv=
na ſther nördlichen Mandſchurei ſchicken würde, und
gleich=
spinow verſichert, daß die Oſtchineſiſche Bahn nicht im
heſchädigt worden ſei.
Dung
waniſche Note hat in Moskau großes Aufſehen erregt.
gntruſſiſcher Auffaſſung ſtellt ihr Inhalt eine gewiſſe
ſverung gegenüber der Sowjetunion dar. Man erklärt,
Eſwjetregierung bei Tſchanghaipen keinen Einſpruch er=
G”, da ſie keine diplomatiſchen Beziehungen mit ihm
Die Sowjetregierung habe dem japaniſchen
Botſchaf=
ſüskau bereits zweimal erklärt, daß ſie in der
Mand=
ſittal bleiben und General Ma nicht unterſtützen werde.
Weie chineſiſche Prokeſlnoke an Japan.
greichen japaniſchen Truppen in der Nordmandſchurei
iedie Chineſen in Richtung auf Kokuſchantſchen (nord=
Tſitſikar), wohin ſich Matſchangſchen geflüchet haben
Aechlmeſiſche Regierung hat eine neue Proteſtnote wegen
iſchen Operationen in der Mandſchurei nach Tokio
Dortmun),
hat die an dm
euter E
die *
ilinduftnt
mber, nach Un F
Berlin, 19. M0
Severing 1u 1
n die ſogernauma
gungen an züic
kurzem gm t
b*
eluct
piie
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1:
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veu t
Den
„Eine Frage auf Leben und Tod.”
Paris, 19. November.
Fülkerbundsſekretariat veröffentlicht einen Brief des
Oelegierten Dr. Sze, der unter Hinweis auf die
Be=
ierten nationalen Kongreſſes der Kuomintang noch=
Ft) für die chineſiſche Regierung ſei es unmöglich, eine
ſuunehmen, die direkte Verhandlungen unter dem Druck
huchen militäriſchen Beſetzung umfaſſe. Wenn der Völ=
Ei erklären könnte, daß er auf Grund des Art. 11 nicht
mförine, würde die chineſiſche Delegation nicht zögern,
ſufuß andere Artikel des Völkerbundsſtatuts zu berufen.
ſch um eine Frage auf Leben und Tod für die
chine=
vrung, deren politiſche Exiſtenz an eine Politik des
um Völkerbund gebunden ſei. Wenn der Rat
ver=
lie chineſiſche Regierung gezwungen ſein, die Verant=
Afftr auf die abzuwälzen, die den Fehler begangen
hät=
ie Großmächte, die nicht die geringſte Geſte unterneh=
9 uum das Völkerbundsſtatut zu ſchützen, das zu achten
ülich verpflichtet haben. Es handele ſich alſo in gleicher
einne Frage auf Leben und Tod für den Völkerbund
jrüſtungskonferenz.
Waffenſtillſktand
(hendung einer Unkerſuchungskommifſion?
heute vormittag abgehaltenen nichtöffentlichen
Völkerbundsratsmitglieder wurde u. a. die Frage
Ielgrrahme, des amerikaniſchen Beobachters. General
eriert. Der Ratspräſident Briand teilte mit, daß
twes u. U. an dem Ratstiſch Platz nehmen würde,
ellogg=Pakt direkt in die Debatte hineingezogen wer=
M Em übrigen iſt in der heutigen Sitzung die Frage
der Satzung angerufen werden, was bisher noch nicht geſchehen
iſt, dann würde die Frage einer Entſendung einer
Unterſuchungs=
kommiſſion ohne weiteres akut.
Keine neuen Forderungen Japans.
In amtlichen japaniſchen Kreiſen wird die Meldung,
Yofhiſawa habe in Paris neue Forderungen Japans zur
Kennt=
nis gebracht, kategoriſch dementiert und erklärt, die Regierung
habe nichts gegen den Vorſchlag einzuwenden, daß Delegierte
mit einer Unterſuchung der Verhältniſſe in China und der
Mandſchurei beauftragt werden, auch nichts dagegen, daß eine
ſolche Prüſung der Lage ſtattfinde, bevor China die fünf
Haupt=
punkte Japans angenommen habe.
Deutſchlands Hallung zum mandſchuriſchen Konflikk.
In der Darſtellung einiger Zeitungen über die Beſprechungen
des Völkerbundsrates in Paris über den japaniſch=chineſiſchen
Konflikt iſt die Stellungnahme des deutſchen Delegierten,
Staats=
ſekretärs v. Bülow, in unzutreffender Form wiedergegeben
wor=
den. Wenn behauptet wird, Staatsſekretär v. Bülow habe
ge=
meinſam mit dem engliſchen Außenminiſter Simon den Artikel
15 der Völkerbundsſatzung in die Debatte geworfen, wonach der
Rat Eutſcheidungen treffen könne, ohne daß die intereſſierten
Mächte mitſtimmen, wird von zuſtändiger Stelle darauf
hinge=
wieſen, daß Staatsſekretär v. Bülow in keiner Weiſe in der
be=
haupteten Form in die Debatte eingegriffen habe. Ebenſo
un=
zutreffend iſt die Behauptung, Staatsſekretär v. Bülow habe
erklärt, Deutſchland beabſichtige, aus ſeiner bisherigen
Zurück=
haltung herauszutreten. In unterrichteten Kreiſen wird mit
aller Entſchiedenheit betont, daß es völlig abwegig ſei, zu
unter=
ſtellen, Deutſchlands Haltung einer vollkommenſten
Zurückhal=
tung und Neutralität zu den Ereigniſſen in der Mandſchurei
ſolle geändert werden. Im übrigen ſind auch die Meldungen
un=
zutreffend, die von einem Empfang der deutſchen Preſſe bei
Staatsſekretär v. Bülow am geſtrigen Mittwoch ſprechen.
Staatsſekretär Bülow hat die deutſche Preſſe lediglich einmal,
und zwar am Montag abend, empfangen und ihr den deutſchen
Standpunkt in der vorbezeichnenden Form dargelegt.
Paris und die inkernakionale Polikik.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 19. November.
Die heſſiſchen Wahlergebniſſe werden in Paris, noch immer
ſehr eifrig kommentiert. Die Preſſe betont, daß der Reichskanzler
Dr. Brüning jetzt gegenüber den Nationalſozialiſten vor eine
prinzipielle Entſcheidung geſtellt wurde. Aus der Entwicklung
in Heſſen will man auf die Entwicklung im Reiche Schlüſſe ziehen.
Man hebt auch beſonders hervor, daß im Ueberwiegen der
extre=
men Richtungen das Zentrum allein von allen gemäßigten
Par=
teien ſeine Stellung zu behaupten vermochte.
Die Tagung des Völkerbundsrates in Paris gab dem größten
Teil der franzöſiſchen Preſſe Gelegenheit, auffallend ſcharf im
japaniſch=chineſiſchen Streite Stellung zu nehmen. Und zwar für
Japan. Man behauptet, daß die geſamte öffentliche Meinung der
Welt an der Seite Japans (2) ſteht und, daß der Völkerbund ſich
darum hüten müſſe, gegen Japan irgendwie vorgehen zu wollen,
da ein ſolches Verhalten nirgends Billigung fände. In Japan
will man das Symbol der Ordnung und der Ziviliſation im
Fer=
nen Oſten erblicken. Und hinter der Haltung Chinas vermutet
man nur eine ruſſiſche Intrige. Der Völkerbund hätte überhaupt
einen Fehler begangen, als er die Sache zu ernſt nahm und aus
einer „Polizeiaktion” Japans eine Kriegsbedrohung konſtruierte.
Am meiſten ſoll der Völkerbund damit ſich ſelbſt geſchadet haben.
denn es gelang ihm nicht, in dieſem Falle den gewünſchten
Pre=
ſtigeerfolg herbeizuführen. Man wittert dunkle Intrigen im
Völ=
kerbundsrate, die ſich zugunſten der chineſiſchen Beſchwerden
aus=
wirken könnten.
In Völkerbundskreiſen war man über dieſes Verhalten der
franzöſiſchen Preſſe ziemlich verſtimmt. Offiziös ſoll die Anſicht
laut geworden ſein, daß die heftige Preſſekampagne die
Atmo=
ſphäre der Verhandlungen erſchwert habe und es dem
Völker=
bunde unmöglich mache, zu einer objektiven Stellungnahme zu
kommen.
Die Reiſe Grandis nach Waſhington verurſachte hier einige
Nervoſität. An und für ſich ſind die Verſtändigungsmöglichkeiten
mit Amerika für Italien beſſer als für Frankreich. Das will man
auch bei dem Empfang Grandis konſtatiert haben. Außerdem ſoll
Grandi ganz beſtimmte Vorſchläge zur Löſung einer Reihe von
aktuellen Fragen in Waſhington vorbereiten. Und die Tatſache,
daß er im Namen Italiens ſprechen kann, ohne durch
innenpoli=
tiſche Hemmungen geſtört zu ſein, ſoll ihm die Verhandlungen
er=
leichtern. Denn Grandi kann — ſo ſagt man hier — bindende
Zuſagen machen, was für Laval unmöglich war. Dennoch
behaup=
tet man offiziös, daß aus den Beſprechungen in Waſhington
nichts prinzipiell Neues für die internationale Politik entſtehen
wird.
Außenpolikiſche Kammerdebakke
vor faſt leeren Bänken.
EP. Paris, 19. November.
Die heutige Sitzung der Kammer in der die außenpolitiſchen
Juterpellationen weiterbehandelt wurden, vermochte wiederum
kein beſonderes Intereſſe zu erwecken. Auf den
Abgeordneten=
bänken klafften rieſige Lücken. Der unabhängige Sozialiſt
Planche behandelte zunächſt die Abrüſtungsfrage. Er ſtellte
die Ergebnisloſigkeit der Auslandsreiſen des Miniſterpräſidenten
Laval feſt und kritiſierte ſcharf das Verbalten des
Kriegsmint=
ſters Maginot, der keine Gelegenheit verſäume, die
Friedens=
politik Frankreichs zu durchkreuzen (Lärm rechts, lebhafter
Bei=
fall links). Planche richtete an die Regierung die Frage, ob
Frankreich ſeine Rolle als Störenfried der Völker noch lange
fortſetzen und in der Abrüſtungsfrage weiterhin hinter den
übri=
gen Mächten dreinmarſchieren wolle, ſtatt die Führung zu
über=
nehmen. Er erinnerte zum Schluß daran, daß der Verſailler
Vertrag die Entwaffnung Deutſchlands als eine Vorſtufe der
allgemeinen Abrüſtung bezeichnet habe und daß Deutſchland
das Recht zur Wiederaufrüſtung in Anſpruch nehmen
könne, wenn das Verſprechen nicht gehalten werde.
Im weiteren Verlauf der außenpolitiſchen Debatte erklärte
der Abg. Brune (Unabhängiger Sozialiſt), Frankreich ſei zu
großen Opfern bereit, könne aber nicht die Folgen der deutſchen
Unvorſichtigkeit auf ſich nehmen. Die Reparationen müßten für
Frankreich gerettet werden. Die deutſchen Reparationsſchulden
müßten mobiliſiert werden, um unter Garantie der
Gläubiger=
mächte die deutſche Zahlungsfähigkeit wieder herzuſtellen. Der
Redner forderte die Schaffung eines ſtändigen internationalen
Wirtſchaftsrates, einer internationalen Währung, einer
inter=
nationalen Kreditpolitik und die Aufnahme einer internationalen
Anleihe von 100 Milliarden Fr. zur Bekämpfung der
Arbeits=
loſigkeit in der ganzen Welt.
Der radikale Abg. Marchandeau hielt daraufhin eine
Rede, welche in ihrer nationaliſtiſchen Tonart jedem
Abgeordne=
ten der äußerſten Rechten Ehre gemacht haben würde.
Frank=
reich dürfe Deutſchland, mit Rückſicht auf die zu erwartende
ſchwere Konkurrenz keine weiteren Kredite mehr geben, denn
Deutſchland habe die kurzfriſtigen Kredite dazu benutzt, ſeine
Induſtrie auszubauen. Er kritiſierte heftig, daß die franzöſiſche
Regierung Anleihen an das Ausland gegeben habe, anſtatt die
franzöſiſche Induſtrie zu unterſtützen. Der Hoover=Plan habe
Frankreich 2 Milliarden Fr. gekoſtet. An England ſeien Kredite
in Höhe von 7 Milliarden Fr. gewährt worden, während bisher
nur 1½ Milliarden Fr. zurückgezahlt worden ſeien. Hier warf
Finanzminiſter Flandin ein, Deutſchland habe eine Gegenleiſtung
in Form von Goldvorräten, die bei der Reichsbank lagerten,
ge=
geben. Hier fuhr der Abg. Marchandeau fort, von England
habe Frankreich keine Gegenleiſtung erhalten. Darauf machte der
Abgeordnete Franklin Bouillon einen Zwiſchenruf: „Doch, die
Schutzzölle‟. Die Sitzung wurde daraufhin auf Freitag vertagt.
Franzöſiſcher Miniſterral.
Ein bedeutſamer Miniſterrat fand heute im Elyſée=Palaſt
ſtatt. Außenminiſter Briand erſtattete über die Verhandlungen
des Völkerbundsrates bezüglich des chineſiſch=japaniſchen
Konflik=
tes Bericht. Miniſterpräſident Laval unterrichtete ſeine Kollegen
über die Verhandlungen mit Deutſchland wegen der Einberufung
des Beratenden Youngplan=Ausſchuſſes. Der Miniſterrat
bil=
ligte, wie verlautet, die Einberufung dieſes Ausſchuſſes. Der
Miniſterpräſident hat ferner den Entwurf ſeiner Rede vorgelegt,
die er vor der Kammer in Beantwortung der außenpolitiſchen
Interpellationen halten wird. Finanzminiſter Flandin hielt den
Miniſterrat über ſeine Beſprechungen mit dem deutſchen
Botſchaf=
ter hinſichtlich der Kompetenzen des Beratenden Ausſchuſſes
ſo=
wie über ſeine Unterredungen mit den verſchiedenen zurzeit hier
weilenden ausländiſchen Staatsmännern auf dem Laufenden.
99t nun ein Haus — um bei meinem Gleichnis von
breiben —, deſſen Linien uns wohltun; wir ſagen
Müilen, daß wir auch ſo gebaut haben würden. Wir
Mu, nach Form und Größe der Fenſter, ihrer Sonnen=
Beillage auf Beſtimmung und Ausſtattung der
Junen=
ſchließen. Das Gartentor trägt keinen Namen, —
urſuchen, in den Schatten der Vorhalle zu treten,
9 Tür, die ſicher nicht verſchloſſen ſein wird?
Rnicht! Es iſt beſſer, wir gehen täglich daran vor=
Ain wohl auch einmal ſtehen und freuen uns, — mehr
keimgekehrt, wieder im alten Gleiſe, wieder uns
hundert Ecken und Kanten, durchzuckt es uns wohl
hgnn das Gedächtnis Dinge, Geſchehniſſe aus der
ve eine Welle an den Strand unſeres Bewußtſeins
deie Ungeduld, unſere Sehnſucht malt mit
übertrie=
em; wir meinen, der andere, der teil an alledem
ot wohl nur ſcheinbar!) müſſe zum wenigſten den
WDunge uns wiederbringen. —
u ſchaffen uns, wenn unſer Wille geſchieht, nur eine
Die Treibhausblüte des Ferienerlebniſſes iſt
Boden des Alltags zu verpflanzen, deſſen Staub
ere in ſeinen Kleidern würde getragen bringen.
den andern, fänden wir nicht wieder.
mifen wir ihn nicht! Wir verſtopfen uns damit den
in kommenden Zeiten uns laben ſoll. Und
be=
imi wieder, dort, wo wir ihn fanden, dann wiſſen
Düch, es iſt wieder mit reiner, freier, unbeſchwerter
zig berufen iſt, ein Heiligtum zu hüten.
-eſem Glauben laſſe ich Sie zurück — bis dahin.
er „Der Lämmergeier im Himalaya”, 208 Seiten
Bildern. Verlag von Dietrich Reimer; Leinen=
MM.
arg kann uns nicht mehr ſo leicht in Erſtaunen
ver=
uns ſchon zu ſehr verwöhnt. Und doch gelingt es ihm
Neuen Buch, in dem er uns von der Jagd auf den
im Himalaja erzählt. Dieſer Vogel, von dem man
Dolt, er habe Menſchen angegriffen, ehe er in den
ndert Jahren ausgerottet wurde, iſt der mächtigſte
of Welt, der den Kampf um die Beute mit Erfolg
aufnehmen kann und auch ein engliſches Kampf=
Abſturz brachte. In ſeinem Horſt in einer ſteilen
Uat ihn Berg beobachtet und auf die Platte gebracht.
aus dem Leben dieſer Tiere ſind ganz wunderbar.
diesmal noch feine Hochgebirgsaufnahmen dieſer
Wergwelt und mancherlei Volkstyven aus Indien
ibe iſt vorzüglich. Der Tert iſt dazu ſo amüſant und
rieben, daß jeder eine Reihe vergnügter Stunden
Dr. W.
Dor 120 Jahren ſtarb Heinrich von Rleiſt.
Der ſchlichte Grabſtein Kleiſts in Berlin=Wannſee, wo ſich der Dichter am 21. November 1811 das Leben nahm.
Links: Ein Jugendbildnis Heinrich von Kleiſts.
Vor 120 Jahren, am 21. November 1811, nahm ſich Heinrich von Kleiſt in Wannſee bei Berlin das Leben, nachdem ihn zahlreiche
Mißerfolge perſönlicher und künſtleriſcher Art zu dieſem Verzweiflungsſchritt getrieben hatten. An der Stelle, wo Kleiſt zur Piſtole
griff, ſteht heute ein unſcheinbarer Grabſtein, der den Spaziergänger an das düſtere Schickſal dieſes Dichters erinnert.
Uraufführung im Bremer Schauſpielhaus.
Barnes/Shelton: „Jenny und Jonny”.
Von unſerem Bremer Mitarbeiter wird uns geſchrieben: Mit Jenny
und Jonny, das Felix Salten in geſchliffenes, flottes Deutſch übertrug,
hat das Bremer Schauſpielhaus ein zugkräftiges Geſellſchaftsſtück zur
Uraufführung gebracht, das aller Wahrſcheinlichkeit nach noch über
manche Bühne gehen dürfte. Ausſchlaggebend für den Erfolg des Spiels
iſt die Beſetzung der Jenny mit einer Schauſpielerin voll fraulicher
Wärme und ſchlichter Natürlichkeit, denn ihr fällt die Aufgabe zu, den
arbeitſamen, ſelbſtloſen Jonny aus den Armen ſeiner egoiſtiſchen
Familie, die in der Gattin, dem Sohn und zwei Töchtern eine
Muſter=
ſchau neuzeitlicher amerikaniſcher Verderbtheit zeigt, zu reißen und einer
neuen Zukunft entgegenzuführen. Der gute Jonny iſt zwar ein bißchen
ſehr begriffsſtutzig, das Lotterleben der Familie ſehr ſcharf
heraus=
geſtellt, aber im großen und ganzen iſt alles ſo ſauber und anſtändig
gemacht, daß man ſich gern von dem Spiel für ein paar Stunden feſſeln
und erheitern läßt. Wilhelm Chmelnitzkys Regie gab der Aufführung
Leben und Schwung und vermied mit großem Geſchick alle Derbheiten
und Härten. Entzückend Friedel Nowacks (als Gaſt aus Berlin) warm
herzige Jenny, liebenswürdig und unbeholfen Robert Loſſens Jonny.
0. N.
Der Beifall war nach allen Akten außerordentlich ſtark.
Seite 4 — Nr. 322
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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1931, mittags 12 Uhr, das
Vergleichs=
verfahren zur Abwendung des
Konkur=
ſes eröffnet worden. Der Rechtsanwalt
Dr. Mainzer in Darmſtadt.
Bis=
marckſtraße 48, iſt zur Vertrauensperſon
ernannt.
Termin zur Verhandlung über den
mit beſchränkter Haftung in Darmſtadt Vergleichsvorſchlag iſt auf:
— Fuhr= und Transportgeſchäft — iſt Mittwoch, den 16. Dezember 1931,
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am 17. November 1931 nachmittags
Uhr, das Vergleichsverfahren zur
Ab=
wendung des Konkurſes eröffnet
wor=
den. Der Rechtsanwalt Alois Kerr
in Darmſtadt, Eliſabethenſtraße 34, iſt
zur Vertrauensperſon ernannt.
Termin zur Verhandlung über den
Vergleichsvorſchlag iſt auf:
Freitag, den 18. Dezember 1931,
nachmittags 4 Uhr,
vor dem Amtsgericht Darmſtadt,
Zim=
mer 219, anberaumt. Der Antrag auf
Eröffnung des Verfahrens nebſt ſeinen
Anlagen und das Ergebnis der
wei=
teren Ermittlungen ſind auf der
Ge=
ſchäftsſtelle zur Einſicht der Beteiligten
niedergelegt.
(16663
Darmſtadt, den 17. November 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
nachmittags ½4 Uhr,
vor dem Amtsgericht I, Zimmer 219,
anberaumt. Der Antrag auf Eröffnung
des Verfahrens nebſt feinen Anlagen
und das Ergebnis der weiteren
Er=
mittlungen ſind auf der Geſchäftsſtelle
zur Einſicht der Beteiligten nieder=
(16664
gelegt.
Darmſtadt den 17. November 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
aller Im Volksstaat Hessen zugelassenen Krat
zeuge verarbeitet. Die Kartei ist nach Provinzen und Krauf
innerhalb dieser nach Polizelerkennungsnummern ge
Die Karten verzeichnen alle Angaben, wie sie das Autoasld
resp. die Autolisten enthalten; also
a) Name, Stand und genaue Anschrift des Kraftfahrzengbesi-
b) Polizeierkennungsnummer, Type, Motornummer, PS, Ei
In unſer Handelsregiſter, Abt. 4,
wurde eingetragen: Die Firma Heinrich
Kopp in Reinheim iſt erloſchen. (16662
Reinheim, den 14. November 1931.
Heſſiſches Amtsgericht.
nun an Mitglieder Wir bieten unſelen werten Mitgliedern an: für die Schlachtzeit: ff Pfeffer, ſchwarz, ganz, doppelt gerein, u. geſiebt Pfd. 1.50 ff Pfeffer, ſchwarz, gemahlen . . . . . . . . . . Pfd. 1.60 ff Pfeffer, weiß, gemahlen . . . . . . ."
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Ueber das Vermögen des Kaufmanns
Ludwig Kolb in Darmſtadt, Luiſenſtr. 4,
gleichzeitig als Inhaber der
nachbezeich=
ten Firmen: 1. Georg Liebig & Co.,
Noch=
folger in Darmſtadt, Feldbergſtraße 36,
2. „Esweo” Schmitt & Wildenhayn und
Hans und Ludwig Oswald in Darmſtadt,
Feldbergſtraße 36, iſt am 17. November
1931, nachmittags 12½ Uhr, das
Ver=
gleichsverfahren zur Abwendung des
Konkurſes eröffnet worden.
Der Rechtsanwalt Dr. F. Kleinſchmidt
in Darmſtadt, Hügelſtraße 55, iſt zur
Vertrauensperſon ernannt.
Zu Mitgliedern des
Gläubigeraus=
ſchuſſes werden beſtellt:
1. Rechtsanwalt Dr. Schramm in J. G.
Farben in Leverkuſen,
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Ober=Ramſtadt bei Darmſtadt,
3. Kaufmann Liebig in Firma G. K.
Klebe Aktiengeſellſchaft in Eberſtadt
bei Darmſtadt.
Termin zur Verhandlung über den
Vergleichsvorſchlag iſt auf:
Montag, den 14. Dezember 1931,
nachmittags ½4 Uhr
vor dem Amtsgericht I in Darmſtadt,
Zimmer 219, anberaumt.
Der Antrag auf Eröffnung des
Ver=
fahrens nebſt ſeinen Anlagen und das
Ergebnis der weiteren Ermittlungen iſt
auf der Geſchäftsſtelle zur Einſicht der
Beteiligten niedergelegt.
An den Schuldner iſt bereits am
9. Oktober 1931 ein allgemeines
Ver=
äußerungsverbot erlaſſen worden, das
aufrechterhalien wird.
(16683
Darmſtadt, den 17. November 1931.
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[ ← ][ ][ → ]W. November 1931
us der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 20. November 1931
* Heinrich Ulmann F.
urt Heinrich Ulmann, der bekannte Greifswalder
um Darmſtadt zu ſeinem Altersſitz erkoren hatte, iſt
aaber 1931 nach einem langen Leben voll
wiſſenſchaft=
eerarbeit im 91. Jahre in unſerer Stadt geſtorben. In
4. Februar 1841 geboren, ergriff Ulmann nach einer
qurDzeit das Studium der Geſchichte, das er 1863 mit
ſitu tion über Gottfried von Viterbo rühmlich abſchloß.
Hitirte er ſich an der heſſiſchen Landesuniverſität Gießen,
ue ſpäter als Extraordinarius nach Dorpat zu gehen.
„1lmann Ordinarius. 1874 folgte der Gelehrte einem
He. fswald, wo er bis 1912 im Verein mit Ernſt Bern=
Ulmanns Forſchungsgebiet waren das 16. und das
üpe rt. Kaiſer Maximilian I., Franz von Sickingen und
uſty von Württemberg widmete er ausgezeichnete aus=
4ien. Vor allem aber verehrten wir in ihm den
Ge=
ſier der Freiheitskriege. Auch die heſſiſche Geſchichte
är rich Ulmanns fleißiger Feder mancherlei, ſo vor
hrausgabe der „Denkwürdigkeiten aus dem Dienſtleben
irmſtädtiſchen Staatsminiſters Freiherrn du Thil
Moch bis zuletzt arbeitete der Unermüdliche an einer
ſes Prinzen Emil von Heſſen. Ein gütiges Geſchick
be=
wbls in ſein hohes Alter einen klaren Geiſt und ein
Gedächtnis. Geheimrat Ulmann war ein liebenswer=
Alle, die ihn kannten, und mit ihnen die geſamte
Ghichtswiſſenſchaft, werden den trefflichen Mann nie
Dr. 4. M.
Nran
Eier bil
1u
ſertft. Faelde Ge efeie ere Wie
ſuſtadt ! Daniel Weinheimer auf Nachſuchen mit
1. März 1932. Auf Grund des § 1 des Geſetzes über
use der Staatsbeamten vom 2. Juli / 19. Dezember
Gaſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl.
a 1. Dezember 1931 in den Ruheſtand: Lehrer Georg
ini an der Volksſchule zu Sprendlingen, Kreis Offen=
Alter. Heute begeht Herr Albert Milke Große
56, in ebenſo geiſtiger wie körperlicher Friſche ſeinen
Rwhalle. Die oft gehörte Behauptung, die freien
bilden=
iſſtärten kaum noch Daſeinsberechtigung, iſt durch dieſe
külung der „Vier Maler” gründlich widerlegt worden.
Bherſen, von Vereinen und Schulklaſſen war die
Aus=
ſuſt beſucht, den Führungen wurde mit Aufmerkſamkeit
zu Verkäufe wurden bis jetzt getätigt. — Morgen,
ihnittags 3 Uhr, wird durch Heinz Hohmann die
zug ſtattfinden; Sonntag, um 1 Uhr, iſt unwiderruflich
ſhoriden Tagen ermäßigter Eintrittspreis von 50 Rpf.
Küſonmuſikaliſche Totengedenkfeier. In der
Paulus=
ugelessehelſe zui am Totenſonntag, nachmittags 5 Uhr, eine
muſika=
dch Pronurg nil Feir eianſtaltet, in der eine Reihe wertvoller Chöre durch
nungsnummn fulligor zum Vortrag kommen. Als Soliſtin wirkt
Fräu=
we ze 4u zu Fe titA Bmuth mit, die u. a. auch ein Solo aus dem
deut=
ſegeun won Brahms ſingen wird. Den Abſchluß der Feier,
drie lerle gegliedert iſt, bildet das Gedächtnis an unſere
der Kruftunrene m is dem Weltkrieg durch den Vortrag eines Liedes mit
erchwueglleitung aus der Feder eines finniſchen
Kompo=
oton
Uuge 4u 4 Heldenrequiems von Franziskus Nagler. Der
Ein=
ſt fun
Gunbauverein Darmſtadt, e. V. Die beiden erſten
sves=mnilungen im begonnenen Winterhalbjahr lagen durch
ur Adtessel geuwene Verſchiebungen nahe beiſammen wieſen aber
ſsge desbeztilantſt um ſſtarken Beſuch auf. In der erſten ſprach Herr Fr.
ennſſch über den Eberſtädter Naturpfad und
dahleinn, der Hand meiſt farbiger Lichtbilder, wie bei der
disieszteren rein wiſſenſchaftliche Probleme und Ideen
atwuand Heimatſchutzes in glücklicher Weiſe verwirklicht
ſichzl In der zweiten Monatsverſammlung hielt. Herr
weinen Vortrag über „Süßmoſtbereitung‟.
— uv Aaleß ſherzduss bei dem diesjährigen reichen Obſtſegen einerſeits
um Preie m er muſch aftlichen Notlage andererſeits doppelt
begrüßens=
ſrſchtti Denn durch die Süßmoſtbereitung bieten ſich zweck=
Ayei dungsmöglichkeiten des Obſtes, das ſonſt dem
Ver=
aum nſäillt. Insbeſondere werden dadurch die natürlichen
früchte (Fruchtzucker, Fruchtſäuren, Mineralſtoffe,
ſert werden.
oma uſw.) auf viele Monate erhalten und auf
obſt=
e1 mufgeſpart. Der Vortragende verſtand es
ausge=
ür Ihre Pi
GVorzüge der Süßmoſtgewinnung nach ihrer
geſund=
inAy ernährungsphyſiologiſchen Bedeutung zu beleuchten
urch de rſt anſchauliche Lichtbilder die Herſtellung im Haus=
90 9G oßbetrieben zu ſchildern; er erntete damit reichen
6liſt geplant, bei genügender Anmeldung einen Süß=
DARN
Fhlten. — Die Weihnachtsfeier findet am 17. Dezem=
itſky in Darmſtadt. Anläßlich des 3. Sinfoniekonzerts
ier, das Jgor Strawinſky ſelbſt dirigieren wird, er=
Rahan, daß Werke dieſes Künſtlers in Darmſtadt
be=
em Erfolg aufgeführt worden ſind. Schon 1921 wurde
von Michael Balling „Das Feuerwerk” 1926 und
zeſtung von Joſef Roſenſtock „Pulcinella” und „Der
gepielt. Die Kritik äußerte ſich überaus anerken=
Strawinſky da, wie er leibt und lebt, unbedingt
Beſonders anziehend iſt die Inſtrumentation, nur
ſbſſetzung mit fabelhaft wirkungsvoller Verwendung
umente als Soli oder in kleinen Gruppen.
Geiſt=
eie ſſant, von wirklicher Schönheit in Form. Inhalt
ſw. Neu für Darmſtadt iſt die Aufführung des „Scherzo
(pochzeitsflug einer Bienenkönigin‟. Dem Stück
ſedde aus dem Leben der Bienen zugrunde. Im erſten
Bild des regen Treibens im Bienenkorb gegeben.
der aus einem langſamen Satz beſteht, ſchildert den
und den Hochzeitsflug der Königin, den Liebes=
Tod. Im dritten Teil, einer Repriſe des erſten,
i das friedlich arbeitſame Treiben im Bienenſtock.
Marnze zum Abbild des ewigen Kreislaufs alles Lebens.
Beſſiſches Landestheater.
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20l—22 Uhr. Opern= und Operetten=Abend.
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WS Landestheater. Heute abend findet im Kleinen
nführung von Lortzings komiſcher Oper „Der
1ed” zu ermäßigten Preiſen von 0.50 bis 3,00 RM.
wetrollen ſind beſetzt mit Kienzl. Liebel, Herrmann,
Vogt; muſikaliſche Leitung: Fritz Böhme. Jgor
Un iſt heute in Darmſtadt eingetroffen und hat die
Sinfonie=Konzert des Landestheaters, das am
S3 November ſtattfindet, aufgenommen. — Am
ſindet im Großen Haus eine Wiederholung
Die Dubarry” von Millöcker=Mackeben ſtatt
aus wird unter muſikaliſcher Leitung von Karl
Ein Opern=Abend ſtattfinden, bei dem die
Mitrovie, Anny v. Stoſch und die Herren Albert
derrmann. Johannes Drath. Albert Lohmann,
Eugen Vogt mitwirken.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 322 — Seite 5
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über das Ergebnis der kommunalen Sparaktion.
Preſſe=Empfang.
im Rakhausſaal zu Darmſtadk.
Auf Einladung des erſten Vorſitzenden des heſſiſchen
Städte=
tages, Oberbürgermeiſter Rahn Worms, hielt geſtern
nachmit=
tag der Präſident des deutſchen Städtetages, Herr Dr. Mulert,
im Rathausſaal zu Darmſtadt eine Beſprechung mit den
Vertre=
tern der ſüdweſtdeutſchen Preſſe ab, in deren Mittelpunkt ein
Referat über die bisherigen kommunalen Sparaktionen der
deut=
ſchen Städte ſtand. Auch Oberbürgermeiſter Dr. Mueller
wohnte der Beſprechung bei. Oberbürgermeiſter Rahn hieß die
Vertreter der Preſſe herzlichſt willkommen und wies in kurzen
Ausführungen auf die Bedeutung der Ausſprache im allgemeinen
Intereſſe hin.
Präſidenk des Deutſchen Städkekages dr. Mulert
führte etwa folgendes aus:
Die kommunalen Spitzenverbände — Deutſcher Städtetag.
Deutſcher Landkreistag, Reichsſtädtebund und Deutſcher
Land=
gemeindetag — gingen, als ſie der Reichsregierung Vorſchläge für
die Sanierung der Kommunalfinanzen machten, bekanntlich davon
aus, daß vor jeder anderen Maßnahme eine umfaſſende
kommu=
nale Selbſthilfe ſtehen müßte. So ſchmerzlich es im Hinblick auch
auf die anderen Aufgaben war, erſchien ein Aufgabenabbau
ge=
boten, um alle Kräfte auf das eine große Ziel der Erhaltung der
Erwerbsloſen zuſammenfaſſen zu können. Die Abbauaktion großen
Stils iſt im Auguſt für den Bereich der mittleren und großen
Städte im Finanz= und Wirtſchaftsprogramm des Deutſchen
Städtetages vorgeſehen worden. Da die Vorſchläge des
Städte=
tages nicht ohne weiteres, für die übrigen Gemeinden und
Ge=
meindeverbände zu übernehmen waren, machten die andern
kom=
munalen Spitzenverbände entſprechende Vorſchläge für ihre
Kom=
munen. Nachdem drei Monate ſeit dieſen Beſchlüſſen vergangen
ſind, läßt ſich ein ungefährer Ueberblick über die Ergebniſe der
Abbaumaßnahmen gewinnen. Man hielt es im Auguſt für mög=
lich, daß das Geſamtdefizit der deutſchen Gemeinden und
Ge=
meindeverbände von 800 Millionen RM. im laufenden
Rech=
nungsjahre um etwa 325 Millionen RM., durch eigene
Maßnah=
men der Kommunen vermindert werden könnte. Dieſe Maßnahmen
betrafen das Geſamtgebiet der kommunalen Arbeit, insbeſondere
die allgemeine Verwaltung, das Schulweſen, die Bau= und
Woh=
nungswirtſchaft, den Straßenbau und die Wohlfahrtspflege. Die
Vorſchläge der kommunalen Spitzenverbände ſind im weſentlichen
durch Rechtsverordnungen der Länder legaliſiert worden. Kein
Gebiet kommunaler Tätigkeit konnte dabei verſchont werden. Auch
das Schulweſen ließ ſich nicht davon ausnehmen. Die
Ein=
ſparungen mußten hier durch Vergrößerung der Klaſſen, durch
Zuſammenlegung gleichartiger Anſtalten und durch andere Ratio=
naliſierungsmaßnahmen, die durchweg zahlreiche Lehrer und
Stellenanwärter freiſetzten, herbeigeführt werden. Die Kommunen
hatten gewünſcht, daß durch den Abbau, nicht in erſter Linie die
Junglehrer und die Studienaſſeſſoren betroffen werden möchten.
Dieſem Wunſche iſt leider nur im kleinen Umfange durch
Ermög=
lichung freiwilliger Penſionierungen Rechnung getragen worden.
Die Hauptauswirkungen, der Sparmaßnahmen, werden ſich in
finanzieller Hinſicht erſt 1932 zeigen. Man darf aber davon
aus=
gehen, daß bei den höheren, mittleren und Volksſchulen und den
Berufs= und Fachſchulen auf der Seite der Gemeinden und
Ge=
meindeverbände etwa 50 Millionen RM. für den Reſt des
Haus=
haltsjahres 1931/32 eingeſpart worden ſind. In der Oeffentlichkeit
iſt mit Recht immer wieder betont worden, daß dieſe Maßnahmen
ſo einſchneidend ſind, daß ſie auf die Dauer nicht zu halten ſind.
Auch die Bauwirtſchaft mußte durch die
Abbaumaßnah=
men in Mitleidenſchaft gezogen werden. Die
Bauunterhaltungs=
fonds, die Mittel für Straßenbau und für Unterhaltung
der Straßen und Wege ſind im allgemeinen, vor allem
auch in den Gemeindeverbänden, für die Kreisſtraßen, geradezu
dezimiert. Da in Tauſenden von Gemeinden und Hunderten von
Gemeindeverbänden Erneuerung rnd Unterhaltung der Straßen
gröblichſt vernachläſſigt werden müſſen, kann es nicht ausbleiben,
daß in künftigen Jahren unverhältnismäßig größere Mittel
auf=
zuwenden ſind, um die jetzt entſtehenden Schäden wieder zu
repa=
rieren. Daß neue Verwaltungsgebäude nicht mehr errichtet
wer=
den, war jedenfalls in den Kommunen auch ohne die
Beſtimmun=
gen der Notverordnung eine Selbſtverſtändlichkeit. Ein völliger
Wandel iſt im Wohnungsbau eingetreten. Eigene Mittel können
die Gemeinden hierfür überhaupt nicht mehr zur Verfügung
ſtel=
len, und ſo iſt es ihnen unmöglich neue Obiekte, in Angriff zu
nehmen. Man hat ſich darauf beſchränken müſſen, mit den noch
vorhandenen Hauszinsſteuermitteln die ſchon im Gange
befind=
lichen Bauvorhaben abzuwickeln. Zwar iſt der Bedarf an großen
und mittelgroßen Wohnungen im Zeichen der Wirtſchaftskriſe
ſtrak geſunken; Klein= und Kleinſtwohnungen jedoch müßten an
ſich nach wie vor in größerem Umfang gebaut werden. Leider
er=
öffnet die Finanzkriſe dafür ſo gut wie keine Möglichkeiten mehr.
Gerade auf dieſem Gebiet hat es ſich übrigens gezeigt, daß die
teil=
weiſe Ausſchaltung der Kommunen als
Auftrag=
geber für die prinate Wirtſchaft kataſtrophale Folgen auf dem
Arbeitsmarkt gezeitigt hat. Zehntauſende von Bauarbeitern und
Arbeitern verwandter Betriebe ſind aus dem Arbeitsprozeß
aus=
geſchieden und fallen in ſteigendem Maße der öffentlichen Fürſorge
zur Laſt. Man darf annehmen, daß in den Gemeinden und
Ge=
meindeverbänden die Mittel für die laufenden Ausgaben im Hoch=
und Straßenhau, ausſchließlich des Wohnungsbaus, um etwa 125
Millionen RM. für den Reſt des Jahres gekürzt worden ſind.
Unter den Sparmaßnahmen leiden alle Gebiete des
kultu=
rellen Lebens beſonders ſchwer. Mit ſo warmem Herzen ſich
die Gemeinden von jeher gerade der kulturellen Aufgaben
ange=
nommen haben, ſo konnte es doch nicht ausbleiben, daß bei
Theatern und Orcheſtern. Muſeen und Volkshochſchulen. Büchereien
und Erholungsſtätten, fühlbare Abſtriche vorgenommen werden
— Odenwaldklub. Herr Oberbürgermeiſter Mueller der
Vorſitzende des Hauptausſchuſſes und Ehrenvorſitzende der hieſigen
Ortsgruppe, wird heute abend, im Kronenſaal, über ſeine
Ame=
rikareiſe ſprechen Eingeladen ſind die Mitglieder und Freunde
des Odenwaldklubs, ſowie ihre Angehörigen. Da unſer
Stadt=
oberhaupt, als geiſtreicher und liebenswürdiger Redner allſeits
geſchätzt ſeinen Klubfreunden einen intereſſanten Abend
ver=
bürgt, begegnet die Veranſtaltung großem Intereſſe.
Sſchöneh Ffagt in 2. Künuten:
Duscheinfasfes Kudten urt. ihr Waen estetiete.
uenst Auftag die Gndulston duecht estarten. Se
eichen duies dunch de Harnmurtchtes chueriet
Schwarrkopf lwocken Schaumpol
Eeiäden di EeEen SDi. un Städgesgrſcieif.
ſtes entſtanden. Die Hauptdarſteller ſind: Willy Fritſch, Brigitte
Helm. Oskar Homolka, Theodor Loos und Carl Ludwig Diehl.
— Im Helia=Theater wird bis auf weiteres der große Afrika=
Tonfilm Trader Horn” vorgeführt, welcher in zweijähriger
Ar=
beit im afrikaniſchen Urwald gedreht wurde.
— In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man ab heute Toni van
Eick. Hans Stüwe und Albet Baſſermann in dem Aufklärungs=
Tonfilm „Gefahren der Liebe‟.
— Film=Morgenfeier im Helia=Theater. Am Sonntag,
vor=
mittags 11,15 Uhr, der hervorragende Kulturfilm „Sonne über
Piz=Palü. ein Film für Skiläufer, Bergfreunde und
Naturlieb=
haber, welcher u. a. die winterliche Bergbeſteigung des Piz=Palü
zeigt.
mußten. Zahlreiche Inſtitute werden geſchloſſen, oder in ihrer
Leiſtungsfähigkeit erheblich geſchwächt werden. Die kommunalen
Spitzenverbände arbeiten mit den Regierungen der Länder und
den Verbänden der Arbeitnehmer und Arbeitgeber auf dem
Ge=
biet des Kunſt= und Kulturweſens zuſammen, um die ſchwerſten
Schädigungen, die ſich in der Zukunft nicht wieder gutmachen
laſſen, zu vermeiden. Die Sparmaßnahmen werden hier etwa
25 Millionen RM. betragen.
Auf dem Gebiet des Wohlfahrts=und
Geſundheits=
weſens iſt der Hauptaufgabenpoſten die Laſt der Wohlfahrts=
erwerbsloſenfürſorge, die trotz ſcharfer Herabſetzung der Richtſätze
für die Wohlfahrtserwerbsloſen von Monat zu Monat ſteigt. Die
Richtſätze ſind in allen Gemeinden und Gemeindeverbänden nach
den Vorſchriften der Länderſparverordnungen erheblich geſenkt
worden und ſind ſchon vierlerorts ungefähr wieder auf dem
Niveau von 1925/26 angekommen. Den Vorſchlägen der
kommu=
nalen Spitzenverbände, die ſich auf eine Einſchränkung der
gehobe=
nen Fürſorge und auf eine Zuſammenlegung der Kriſen= und
Wohlfahrtserwerbsloſenfürſorge beziehen, hat die Reichsregierung
leider nicht entſprochen. Die Gemeinden ſelbſt haben für den Reſt
des Haushaltsjahres 1931/32 auf dem Gebiet des Wohlfahrtsweſens
und Geſundheitsweſens ungefähr 75 Millionen RM. geſpart. Der
urſprünglich für die Aufhebung der gehobenen Fürſorge eingeſetzte
Halbjahresbetrag von 25 Millionen RM. hat ſich wegen der
geſetz=
lichen Beibehaltung dieſes Fürſorgezweiges nicht einſparen laſſen.
Alle Fonds für die Verwaltung und Wirtſchaft der
Ge=
meinden und Gemeindeverbände ſind in einer Weiſe beſchnitten
worden, von der man ſich ſchwer eine Vorſtellung machen kann.
Eine Reihe von Gemeinden hat z. B. beſchloſſen, keine Kongreſſe
mehr zu beſchicken. Dienſtreiſen, wenn irgend angängig, überhaupt
zu vermeiden, ſogar für die leitenden Beamten lediglich die
Dienſt=
reiſe dritter Klaſſe zu geſtatten. Das Verlagsweſen und der
Buch=
handel ſind durch die Einſchränkungen in der Beſchaffung von
Büchern, Zeitungen und Zeitſchriften und bei
Inſeratenauf=
trägen ſtark getroffen. Die Gehälter der leitenden Beamten
ſind unter die vergleichbaren Sätze der Reichs= und Staatsbeamten
und vielfach ſogar erheblich unter die Vorkriegsſätze geſenkt
wor=
den. Die Reviſion der kommunalen Beſoldungsordnungen wird in
dieſen Wochen abgeſchloſſen und bringt eine Herabſtufung überall
dort wo Ueberhöhungen und Ueberſchneidungen ſtattgefunden
haben. Die geſamte finanzielle Auswirkung dieſer Herabſtufungen
wird allerdings in der Oeffentlichkeit vielfach übertrieben
dar=
geſtellt, da es ſich, wie auch jetzt wieder feſtgeſtellt wurde, nur um
verhältnismäßig wenige Fälle gerechtfertigter Beanſtandungen
handelte. Die Minderausgaben bei den Gehältern der
leiten=
den Beamten z. B. belaſten zwar den einzelnen bis zu 35 v. H.,
bedeuten aber für die perſönlichen Ausgaben der Gemeinden eine
Erleichterung von noch nicht 0,5 v. H. Die Gemeinden und
Ge=
meindeverbände rechnen bei den Gehältern, zuſammen mit den
Ausgabeabſtrichen, die bei ſonſtigen Ausgabepoſitionen noch
ge=
macht worden ſind, mit einer Einſparung von insgeſamt 25
Mil=
lionen RM. Wahrſcheinlich haben die Gemeinden und
Gemeinde=
verbände den Geſamtſparbetrag von 325 Mill. RM.,
den ſie ſelbſt für möglich bezeichneten, bis auf 25 Millionen RM.,
die infolge der fehlenden Reichsermächtigung in der gehobenen
Fürſorge nicht erſpart werden konnten, erreicht.
Nachdem die kommunalen Spitzenverbände vor kurzem
dar=
gelegt haben, daß die Reichshilfe von 170 Mill. RM. aus der
Dritten Notverordnung vom 6. Oktober zum großen Teil durch
neue Verſchiebungen des Laſtenausgleichs
ver=
loren gegangen ſind und alſo keine Hilfe in dem notwendigen
Aus=
maß bedeuten, und nachdem in der darauf folgenden Erklärung
des Reichsfinanzminiſters dieſe Tatſachen nicht beſtritten worden
ſind, haben die kommunalen Spitzenverbände nunmehr gemeinſame
Beratungen der Reichsregierung und der Länderregierungen mit
den Vertretungen der Gemeinden und Gemeindeverbände
bean=
tragt, um ein ſolidariſches Vorgehen aller öffentlichen
Körper=
ſchaften ſicherzuſtellen. Reich und Länder müſſen den Gemeinden
für den Reſt des Haushaltsjahres noch weitere Hilfe bringen, um
die Aufrechterhaltung der Wohlfahrtserwerbsloſenfürſorge zu
ſichern. Beſtimmte Vorſchläge hierüber ſind vom Deutſchen
Städte=
tag bereits gemacht worden. Die preußiſche Regierung
wird ſicherem Vernehmen nach. Anträgen der preußiſchen
Koali=
tionsparteien ſowie der Deutſchnationalen und der Deutſchen
Volkspartei im Landtag und ähnlichen Vorſchlägen des Preußiſchen
Staatsrats folgend, entſprechende Schritte bei der Reichsregierung
unternehmen. Anregungen gleicher Art, die ſich auf ein
gemein=
ſames Vorgehen von Reich. Ländern und Gemeinden beziehen,
liegen auch aus anderen deutſchen Ländern vor
Die kürzliche gemeinſame Kundgebung der kommunalen
Spitzenverbände über die Finanzlage der deutſchen Kommunen iſt
in der Oeffentlichkeit vielfach als ein Angriff auf die
Reichs=
regierung gedeutet worden. Das iſt irrig. Man muß Wert legen
auf die Feſtſtellung, daß es nach unſerer Meinung auf
gemein=
ſame oder auf einander abgeſtimmte Maßnahmen aller
öffent=
lichen Körperſchaften ankommt, und daß es verfehlt wäre, die
Finanzen eines Teils der öffentlichen Körperſchaften dadurch zu
beſſern, daß man den anderen Teil belaſtet. Die Kommunen
er=
heben keine Vorwürfe, ſondern fordern gemeinſame Beratungen
und Handlungen.
An das Referat ſchloß ſich eine ausgedehnte Diskuſſion, in der
Präſident Mulert auf zahlreiche Anfragen Antworten gehen
konnte und eine Reihe von Anregungen für den deutſchen
Städte=
tag entgegennahm.
Oberbürgermeiſter Mueller dankte im Namen des heſſiſchen
Städtetages den Vertretern der Preſſe für ihr Erſcheinen und für
rege Ausſprache, die ſich an das Referat geknüpft hat. Er
ſprach auch Herrn Präſident Dr. Mulert herzlichſten Dank dafür
aus, daß er bei ſeinem erſten Beſuch in Heſſen Gelegenheit nahm,
alshald Fühlung mit der Tagespreſſe aufzunehmen und den
Preſſevertretern das ausgezeichnete Referat zu erſtatten, das
hof=
fentlich im Stande ſei, immer noch vorhandenes Mißtrauen gegen
die Finanzführung der Kommunen zu beſeitigen. Mit einem
kurzen Schlußwort des Referenten ſchloß die Veranſtaltung
*
— Orpheum. Drei Gaſtſpiele des Wiesbadener
Theaters. Heute Freitag und morgen Samstag, abends,
ge=
langt die amüſante Schwank=Neuheit „Schwindelmaier
und Co.” in 3 Akten von Franz Effner durch das Enſemble des
Wiesbadener Künſtlertheaters zur Aufführung. — Für Sonntag,
22. November, abends iſt eine einzige Aufführung des Schauſpiels
Johannisfeuer” von Hermann Sudermann vorgeſehen.
(Siehe auch Anzeige.)
Wiederum ſteht das ſchönſte aller Feſte, das Weihnachtsfeſt
vor der Türe, und wiederum ſteht man vor der Frage, was ſchenkt
man ſeinen Lieben. Luxusgeſchenke kommen bei den augenblicklich
ſo ſchwierigen Wirtſchaftsverhältniſſen nicht in Frage, ſondern nur
praktiſche Gegenſtände für den täglichen Gebrauch. Das Sinnbild
eines derartigen Gegenſtandes verkörpert in erſter Linie jeder
elektriſche Apparat, insbeſondere der elektriſche Herd und
Heiß=
waſſerſpeicher. Dieſe beiden Geräte bedingen für die Hausfrau
noch mehr als Arbeitserleichterung und Zeiterſparnis: das iſt
die Freude am Kochen. Jede glückliche Beſitzerin dieſer
bei=
den treuen Helfer wird dies gerne beſtätigen. Auch in dem
heute abend 8 Uhr, im Heaghaus, Luiſenſtr 12,
ſtattfindenden Vortrag iſt allen intereſſierten Hausfrauen
Gelegenheit gegeben, ſich ſelbſt von der idealen Kochweiſe zu
über=
zeugen. Der Beſuch des Vortrags iſt daher nur zu empfehlen.
Aber nicht nur die großen Apparate ſind als dankbare Geſchenke
zu bezeichnen, ſondern auch eine große Anzahl kleinerer Geräte
für den täglichen Gebrauch, wie Tauchſieder. Bratpfanne.
Heiz=
kiſſen. Bügeleiſen, Heißluftduſche uſw. Hierbei ſei auch an dieſer
Stelle nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß man für jeden
gekauften Gegenſtand ein Freilos erhält und ſomit berechtigt iſt,
an der von der Heag in Gemeinſchaft mit dem Inſtallateurverband
veranſtalteten Verloſung teilzunehmen. Hierbei gewinnt jedes
zehnte Los, und zwar in Höhe des gekauften Gegenſtandes. Dieſe
Gewinnmöglichkeit ſollte man ſich daher nicht entgehen laſſen.
— Beitragsermäßigung. Die ſeit etwa 50 Jahren beſtehende
„Beſondere Ortskrankenkaſſe Merkur” hat nunmehr zum
dritten=
mal ſeit Beſtehen der Notverordnung eine Herabſetzung der
Bei=
träge beſchloſſen, trotzdem die Leiſtungen bis zu der durch die
Not=
verordnung geſtatteten äußerſten Grenze ermeitert wurden
Die Maul= und Klauenſeuche unter den Rinderbeſtänden
der Landwirte Wilhelm Himmler, Darmſtadt. Pankratiusſtr. 28.
und Georg Hartmann, Darmſtadt. Michgelisſtraße 3, iſt erloſchen.
Die angeordneten Schutzmaßregeln werden hiermit aufgehoben.
Seite 6 — Nr. 322
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 20. Novemhö,
Richard Schirrmann in ſüdheſſiſchen Jugendherbergen
Wie lange war es her, daß Richard Schirrmann, der Vater
des Jugendherbergsgedankens, und mit Wilhelm Münker
zuſam=
men der erſte Organiſator des deutſchen Jugendherbergsweſens,
uns im Gau Südheſſen zum letztenmal beſucht hatte? Es iſt nicht
wichtig, das nachzurechnen; denn mag es ſo lange geweſen ſein
oder ſo lange, dieſe Jahre haben an ihm nichts geändert. Im
Gegenteil, faſt ſcheint es als ſei er jünger geworden in ſeiner
Ar=
beit und mit dem Erfolg, den ihm dieſe Arbeit gebracht hat. Ich
brauche nur daran zu denken, wie er am vergangenen Sonntag
von Neuſtadt i. O. aus den Breuberg „erſtürmte”, daß wir
an=
dern, die wir alle bedeutend jünger waren als er, unſere liebe
Not hatten, gleichen Schritt mit ihm zu halten. Das war der
alte Wanderer, der da zum Durchbruch kam, der ſich ſein
Deutſch=
land von Oſtpreußen bis zum Rhein und von der Nordſee bis zu
den Alpen Schritt für Schritt erobert hat. Oh. es gibt ſo viele,
die den Mund vollnehmen mit dem, was ſie vorhaben, und die
ſich feiern laſſen, ehe ſie nur den erſten Beweis ihres Könnens
abgelegt haben, aber wenn man mit Richard Schirrmann geht,
oder mit Wilhelm Münker ſpricht, mit Männern alſo, die doch
wahrhaftig etwas geſchaffen haben, was in der ganzen Welt
ein=
zig daſteht, dieſes herrliche Netz von Herbergen für alle unſere
deutſchen Buben und Mädels, dann lernt man verſtehen, daß
wirklicher Erfolg beſcheiden macht. „Als ich meine erſten
Wan=
derungen machte und da und dort in beſonders ſchöne Gegenden
kam”, ſagte Schirrmann unterwegs, „da dachte ich, dies oder jenes
ſei nun wirklich das Herrlichſte, was man an landſchaftlicher
Schönheit erleben könnte. Je mehr man aber durch Deutſchland
wandert, deſto mehr iſt man erſtaunt, wie es überall immer
wie=
der Einmaliges und Beſonderes in der Landſchaft gibt, was einem,
wenn man jetzt zu wählen hätte, die Wahl ungemein ſchwer
machen würde. Der Odenwald iſt mir heute von neuem wieder
ein Beweis für dieſe Erfahrung.”
Wir freuten uns für unſeren Odenwald, denn wir wiſſen ja
auch, was wir an ihm haben. Und wenn mehr Zeit geweſen wäre,
dann hätten wir Freund Schirrmann auch noch nach Oberheſſen
und in den Vogelsberg und tiefer hinein nach Rheinheſſen
ent=
führt. Aber in einem Tag läßt ſich ſelbſt mit dem Auto nicht
alles machen, wenn man zugleich auch noch die Herbergen beſuchen
will. und dieſe Beſuche waren ja ſchließlich die Hauptſache. Da
aber trat Richard Schirrmann deutlich vor Augen, daß er uns
längere Zeit nicht beſucht hatte. Zum Beiſpiel ... Doch es ſoll
ſchön der Reihe nach gehen.
Am Samstag alſo, nachmittags, als die Sonne gerade müde
und ſchwach wurde, traten wir die Fahrt über Groß=Gerau nach
Mainz an. In den Dörfern wird gekehrt, von den Häuſern und
Plakattafeln ſchreien die Wahlplakate, überall ſtehen kleinere oder
größere Trupps diskutierender Männer und Burſchen herum, die
morgen über die nächſten vier Jahre heſſiſcher Politik entſcheiden
ſollen. Sicherlich hielten ſie auch uns für Wahlredner, die heute
zur letzten Schlacht fahren. Aber wir hatten Einfacheres und
Beſcheideneres vor In Groß=Gerau wurde zum erſtenmal
ge=
halten; der Beſuch galt der Schule, wo die Herberge in den
Kellerräumen untergebracht iſt. Kein Glanzſtück gerade, aber
ge=
räumig und ſauber. In Mainz=Gonſenheim in der Neumühle,
war das ſchon eine andere Sache. Was der Brand im Juli
vori=
gen Jahres verwüſtet hatte, iſt aus der Aſche ſchöner als zuvor
erſtanden. Daß es der Wanderjugend dort gefällt beweiſt die
ſchöne Zahl von über 12 000 Uebernachtungen für die
abgelaufe=
nen Monate dieſes Jahres. Dieſe Zahl beweiſt aber auch beſſer
als Worte die Notwendigkeit ſolch geräumiger Jugendherbergen
an den Kreuzungspunkten des Wanderverkehrs.
Die Weiterfahrt nach Worms war für den Wagenführer
keine Kleinigkeit. Dicker und dicker wurde der Nebel, und ein
Warnungsſchild bei Oppenheim, über das man ſich an ſchönen
Tagen vielleicht wundern mag, wird bei ſolchem Wetter nur zu
gut verſtändlich: „Vorſicht Rhein!“ — Mit der Wormſer J. H.
iſt nicht viel Staat zu machen. Wenn man hört, daß ſie in dieſem
Jahre etwa 7000 Uebernachtungen hatte, dann möchte man
wün=
ſchen, daß ſie endlich aus dieſen düſteren Kellergewölben im
Gym=
naſium herauskäme. Die „Eulenburg” in Heppenheim dagegen,
wohin die Beſichtigungsfahrt des erſten Tages zuletzt führte, iſt
ein Schmuckkäſtchen, das einen immer wieder von neuem Freude
macht. Der Herbergsvater dort iſt auch nicht wenig ſtolz auf
ſein „Reich”, und das ganz mit Recht. Wer einmal eine
vorbild=
liche J. H. ſehen will, der ſei freundlichſt zum Beſuch der „
Eulen=
burg” im Heppenheimer Amtshof eingeladen.
Der Wahlſonntag brachte dann frühmorgens die Fortſetzung
der Fahrt. Zuerſt ein kurzer Beſuch in der Darmſtädter J. H.
in der Dieſterwegſchule. Die Bedingungen ſind etwa die gleichen
wie in Worms, aber hier merkt man, wie mit Liebe und
Sorg=
falt wirklich das geſchaffen wurde, was die Wanderjugend ſich als
Heim und Herberge” wünſcht. Der Beſuch iſt auch
dementſpre=
chend gut.
Und dann der Breuberg. Er koſtete uns viel Zeit, denn
Vater Schirrmann „eroberte” die Burg Stück für Stück mit ſeiner
Leica; ſo gut gefiel ſie ihm. „Das glaube ich gerne, daß ſich die
Jugend hier wohl fühlt”, ſagte er. Und wahrhaftig, das ſind
auch herrliche Räume! Dieſe Treppen und Gänge und Küchen
und Stuben, dieſe Romantik in jeder Ecke, dieſer weite Blick über
die Mümling hinüber nach den Mainhöhen, dieſes Gelände zum
Tanzen und Spielen! Man möchte ſelbſt noch einmal unter
die=
ſen Jungen ſein, die dort mit ſchwerem Ruckſack und leichtem
Herzen einkehren.
Inzwiſchen geht es gegen Mittag. Neuſtadt und Höchſt und
Michelſtadt ſind belebt. Ueberall ſtehen die Gruppen, ſtehen auch
die Wächter vor den Tafeln und Wahlplakaten. Aber die
Er=
regung iſt Gottſeidank nur in den Mienen. Heute ſind wir
viel=
leicht Wahlpropagandaleiter für die Menſchen die da auf den
Straßen und Plätzen umherſtehen. Unſere Stationen aber heißen
Michelſtadt. Lindenfels. Reichenbach. Drei Herbergen, mit denen
unſer Gau zufrieden ſein kann. Eine Perle in ihrer Art iſt
be=
ſonders unſere gut betreute Reichenbacher Bleibe. Und dann kam
als Abſchluß und Höhepunkt des Tages das „Carl Ulrich=Heim”
in Zwingenberg. Hier werden die Räume in der Hauptſache für
Tagungen von Jugendverbänden benutzt, hier ſollen — wie im
vorigen Winter — auch dieſes Jahr wieder mehrere Kurſe für
Erwerbsloſe abgehalten werden.
Ja, an den Jugendherbergen, die inzwiſchen ausgebaut und
neu errichtet wurden, konnte Vater Schirrmann wohl merken,
daß er einige Jahre nicht im Gau Südheſſen zu Gaſt war. Wir
freuten uns ſelbſtverſtändlich, daß wir uns mit unſerer Arbeit
nicht zu verſtecken brauchten, und ich hoffe, daß ſich auch die
jun=
gen Wanderer freuen werden, wenn ſie in den Gäſtebüchern der
verſchiedenen Jugendherbergen den Gruß Richard Schirrmanns
leſen werden. (Wann werden wir übrigens unſeren tüchtigen und
hochverdienten Verbandsgeſchäftsführer Münker einmal in
unſe=
rem Gau begrüßen können, um auch ihm die heſſiſche J. H. zu
zeigen? Alſo, Freund Münker die Einladung iſt da, nun geben
Sie Ihrem Herzen mal einen Stoß — und das recht bald!) Aber
zurück zu Richard Schirrmann. Er verdient es wahrhaftig, wie
kaum ein anderer, daß ihm die deutſche Jugend dankbar iſt. Er
hat die Tat hinter ſich ſie ſpricht für ihn, und ſeinem Wort
kön=
nen wir deshalb glauben. Er ſagte aber: „Unſere Jugend wird
erſt dann völlig geſunden, wenn ſie wieder mehr an die Natur
heranrückt und ſich aus ihr wieder die Richtlinien für das
Un=
vergängliche holt.”
Heinrich Haſſinger, Darmſtadt.
Steuer= und Wirtſchaftskalender
für die Zeit vom 15. bis 30. November 1931.
Ausſchneiden!
Aufbewahren!
15. (16.) November: Die an dieſem Termin fälligen Steuern:
Kirchen= und Kultusſteuer,
Vermögensſteuer,
Einkommen= und Körperſchaftsſteuer
der Landwirtſchaft
ſind bereits in den Steuerkalender für die 1.
November=
hälfte in Nr. 307 des Darmſtädter Tagblatts vom 5.
No=
vember 1931 aufgenommen worden.
20. November: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit
vom 1. bis 15. November 1931 erfolgten Lohnzahlungen
im Markenverfahren und im Ueberweiſungsverfahren;
im letzteren jedoch nur dann, wenn die in der erſten
Hälfte des Kalendermonats einbehaltenen
Lohnſteuer=
beträge für ſämtliche in einem Betriebe beſchäftigten
Ar=
beitnehmer den Betrag von 200 RM. überſtiegen haben.
Keine Schonfriſt.
20. November: Abführung der im Steuerabzugsverfahren
einbe=
haltenen Ledigenſteuer und der
Kriſenlohn=
ſteuer.
25. November: 4 (gemeindliches) Ziel der Gemeinde=, Kreis=
und Provinzialumlagen für das
Rechnungs=
jahr 1931/32. Brauner Steuerbeſcheid. Schonfriſt bis
5. Dezember 1931
25. November: Zahlung der Müllabfuhr=
Straßen=
reinigungs= und Kanalbenutzungsgebühr
in der Stadt Darmſtadt laut grauem Gebührenbeſcheid.
4. Ziel für das Rechnungsjahr 1931/32. Schonfriſt bis
5. Dezember 1931.
25. November: Entrichtung der Filialſteuer in der Stadt
Darmſtadt. 4. Ziel für das Rechnungsjahr 1931/32.
Weißer Steuerzettel. Schonfriſt bis 5. Dezember 1931.
H. W. Wohmann.
Lokale Veranſtalkungen.
Kchenden Noihzen Iad esfdhleine u Amck 2
9
m limm Talle Frarndwie de Brdnch
Sfimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltion leinerlei
Den=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 det Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortliſch.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden. Uönnen nicht
zuräckgeſandt. die Ablehnung nicht begründet toerden.
Winterhilfe=Kleiderſammelſtelle.
Es wird kalt. Der Winter kommt bedenklich ſchnell und viele
Bedürftige erwarten von der Winterhilfe warme Kleidung!
Noch immer aber ſcheint in Darmſtadt die Organiſation gerade
der Kleiderſammlung nicht zu klappen. In der
Reichs=
hauptſtadt und vielen anderen Städten, ſind ſchon ſeit Wochen
zahlreiche Arbeitsloſe mit dem Sortieren und Ausbeſſern der
ge=
ſammelten Kleidungsſtücke beſchäftigt, viele ſind ſchon ausgegeben.
In Darmſtadt iſt noch nicht einmal die Sammlung ſelbſt in
Fluß!
Opferſinn hält längſt Kleidungsſtücke uſw bereit. Ich weiß
es von vielen Bekannten. Sammeln und Verteilen muß endlich
auch in Darmſtadt organiſiert werden.
N. N.
Dem Tierſchutzverein empfohlen!
Vom Rhein her werden eben öfters lebend=friſche” Fiſche
im Autoverkehr feilgeboten, dabei ſind dieſe um ihre „Friſche‟
darzutun, noch in lebendem Zuſtand, aber ohne ſie in
Waſſer=
behältern mitzuführen, liegen ſie trocken in einer Waſchbütte
ohne Waſſer. Dieſe Tiere müſſen ſo langſam erſticken und
leiden einen jammervollen Erſtickungstod, der doch ſicherlich in
Beſtimmungen für den Verkauf von lebenden Tieren unter
Straf=
verbot ſteht. Wir möchten einmal hiermit die maßgebenden
Stellen gebeten haben, da nach dem Rechten zu ſehen und dieſer
unnützen Tierquälerei ein Ende zu mschen.
Mehrere Eberſtädter Einwohner.
Das
— Weſtfrontreiſe. Auf den heute abend, im Fürſtenſaal,
Grafenſtraße, ſtattfindenden Vortrag über „Perſönliche Eindrücke
von der einſtigen Weſtfront, insbeſondere von den deutſchen
Krie=
gerfriedhöfen”, den Direktor Germann hält, ſei hiermit nochmals
hingewieſen und ſein Beſuch beſtens empfohlen.
Vereins=Kalender.
— Vereinigte Kriegervereine der „Haſſia”
Darmſtadt. Die Vereine beteiligen ſich an dem Gefallenen=
Gedenkgottesdienſt am Totenſonntag, den 22. November, 8 Uhr
vormittags, in der Stadtkirche. Die Vereine ſammeln ſich um
7.30 Uhr. am Schloßeingang (Marktplatz); Abmarſch genau
7.45 Uhr.
Vereinigungfrüherer Leibgardiſten
Darm=
ſtadt. Am Sonntag, den 22. November, vormittags 7.30 Uhr,
Antreten der Kameraden an der Feuerwache, hinter der
Stadt=
kirche, zwecks Teilnahme an der gemeinſamen Totengedenkfeier.
— Verein ehem. heſſ Leibdragoner,
Darm=
ſtadt. Gemeinſame Totengedenkfeier am Totenſonntag.
An=
treten: 7 40 Uhr vormittags. zwiſchen Stadtkirche und
Polizei=
revier. Abends 6 Uhr: Feier an unſerem Denkmal.
— Verein ehem. 117er, Darmſtadt. Zur
Toten=
gedenkfeier am Sonntag, den 22. November vormittags 8 Uhr, in
der Stadtkirche, treffen ſich unſere Mitglieder um 7.45 Uhr
vor=
mittags vor der Feuerwache.
— Verein der Pioniere und Verkehrstruppen
Darmſtadt und Umgegend. Am Sonntag, dem 22.
No=
vember 1931. nachmittags 3 Uhr, Mitgliederverſammlung im
Re=
ſtaurant Bürgerhof, Ludwigsplatz.
— Turngemeinde Beſſungen 1865 e V.
Darm=
ſtadt. Die Turngemeinde Beſſungen hält wie alljährlich auch in
dieſem Jahre, und zwar am Samstag, den 21. November, abends
8.30 Uhr, im großen Saale eine Totengedenkfeier ab. Aus dieſem
Anlaß werden ſämtliche Hinterbliebene der im Felde Gebliebenen
herzlichſt eingeladen. Für die Mitglieder und ihre Angehörigen
iſt es Ehrenpflicht, vollzählig zu erſcheinen, denn wir wollen nicht
vergeſſen, was die Helden für uns und die Turnſache waren.
— Sektion Darmſtadt des D u Oe.
Alpenver=
eins. Mitgliedern und Freunden der Sektion zur Erinnerung,
daß Herr Prof. Dr. Franke aus Achern heute abend ſeine
Farben=
photographien aus Griechenland in der Aula des Ludwig=Georgs=
Gymnaſiums vorführt.
Dicke Menſchen
IV. 9820
erreichen Gewichtsabnahmen von 15—20Pfd. in Kürze durch Ebus=Tee.
Verlangen Sie aber nur den echten Ebus=Tee. Ein Verſuch überzeugt:
Ebus=Tee zu Mk. 1.50 beſorgt jede Apotheke und Drogerie. Beſtimmt
Ballonplatz 11; Gardiſtenſtr. 17: Mählſtr. 28; Weinbergſtr. 2
Tageskalender für Freitag, den 20. November 1931.
Orpheum, abends 8,15 Uhr: Volksvorſtellung „Bully Film
A.G.” — Konzerte; Rheingauer Weinſtube Winzerfeſt,
Zur Oper, Schloßkeller, Sportplatz=Reſtaurant am Böllenfalltor,
Herrngartenkaffee. Kaffee Ernſt=Ludwig Kaffee Ganßmann,
Alter Ratskeller Konzert und Tanz. —
Kinovorſtellun=
gen: Union=, Helia= und Palaſt=Lichtſpiele.
Gokkesdienff der Iſrgelikiſchen Religionsgemeinde.
Darmstädter Fahrplanbuch
(Winter-Ausgabe)
gültig bis 2i. Mal 1932 ist
in allen bekannten Verkaufsstellen zum Preise von
80 Plennig
achältlich.
Hauptſynagoge.
Freitag, 20. November: Vorabendgottesdienſt 4.30 Uhr.
Samstag, 21. November: Morgengottesdienſt 8.45 Uhr.
Sabbatausgang 5.25 Uhr.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7.30, abends 6 Uhr.
Gebekzeiken in der Synagoge der Iſraelikiſchen
nelſchansgeſelſchlf.
Samstag, 21. November: Vorabend: 4.10 Uhr. — Morgens: 8 Uhr.
Nachmittags: 4 Uhr. — Sabbatausgang: 5.25 Uhr.
Wochentags: Morgens: 6.50 Uhr. — Nachmittags: 4.15 Uhr.
Aus Heſſen.
Winkerhilfe im Kreiſe Dieburg.
Cg. Reinheim, 18. Nov. Im Darmſtädter Hof fand
ſammlung der Vorſitzenden der Ortsausſchüſſe für die A.
1931/32 aus der Umgebung von Reinheim ſtatt, die unte
von Kreisſchulrat Jaeger als dem Vertreter des Rote: Kreiſe Dieburg ſtand. Rechnungsrat Strauß vom
Dieburg erläuterte zunächſt die näheren Beſtimmunge
der Arbeitsgemeinſchaft der Verbände der Freien W
pflege in Heſſen zur Durchführung des Hilfswerkes erl!
den. Die Sammlung ſoll in der Zeit vom 15. Oktohs
Dezember durchgeführt werden, andere Sammlungen
rend dieſer Zeit nicht ſtatthaft. In der Ausſprache ko
die Meinung zum Ausdruck, daß die Sammlung allgeman
rakter tragen und die Spenden ohne Rückſicht auf kos
und Parteizugehörigkeit perteilt werden müßten, ſo ſell.
Beweggründe der Veranſtalter beſonderer
Unterſtützun=
verſtanden und gewürdigt werden können. Die Not iſt
weiten Bevölkerungsſchichten auch in unſerem Kreiſe da
daß aus Gründen der reinen Menſchlichkeit und vom
Nächſtenliebe nur allgemeine Sammlungen den vielen
allgemeinen Wirtſchaftslage, die dem nahenden Winter
los entgegenſehen, helfen und ſchwere Kataſtrophen abnn
nen. Die Sammlungen an Naturalien ſtehen zunächſtt
ausſchüſſen in ihrer Gemeinde zur Verfügung, Ueberr,
ſie beſonders in kleineren Gemeinden vorhanden
ſe=
werden von dem Kreishilfsausſchuß an andere notlesn
meinden des Kreiſes bzw. nach den größeren Städt:
Von den Geldſammlungen ſollen zunächſt 50 Prozent:
ausſchüſſen belaſſen werden und der übrige Betrag ebn
Kreis= bzw. Landeshilfsausſchuß zur Verteilung am
notleidende Gemeinden zur Verfügung ſtehen. Die
Om=
werden die Verteilung in allen Fällen nach dem Gru
ſonderer Bedürftigkeit und perſönlicher Würdigkeit de
ſichtigenden Perſonengruppen vornehmen. An alle, diod
ſal bisher vor dem Loſe der Aermſten bewahrt hat, es,
erneut die dringende Bitte, frei von allen Bindunger!,
behalten irgendwelcher Art das edle Werk der Nächſtoe
Kräften fördern zu helfen.
Dg. Arheilgen, 19. Nov. Volksbücherei.
Volksbildungsverein, der eine umfangreiche Bücher=i
dieſelbe über die Wintermonate wieder eröffnet.
Monaten verſchwand der ledige Karl Wannem
hier, und alle Nachforſchungen nach ihm waren ohne Eil
mehr konnte über ſeinen Verbleib. Näheres feſtgeſte
Wannemacher hat ſich damals im Rhein ertränkt
Ehrenbreitſtein aus dem Waſſer gefiſcht und in Koblet
Da man bei ihm ein Schriftſtück fand, in dem er au
fale zu ſein und keine Angehörigen zu beſitzen, waren i
lungen erſchwert. — Totengedenkfeier. Seit=/t
ſigen Ortsgruppe des Reichsbundes der Kriegsbeſchäu
Kriegerhinterbliebenen findet am Totenſonntag, nachri
Uhr, am Kriegerehrenmal auf dem hieſigen Friedhofe
gedenkfeier ſtatt zu deren Ausgeſtaltung auch der Märu
verein „Eintracht” beitragen wird.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 19. Nov Einbrecher=
In der Nacht zum Mittwoch verſuchten Einbrecher in d.9
des Gaſtwirts und Metzgermeiſters Gräff, dahier, an
Die Täter wurden aber anſcheinend durch den Hofhur
ſitzers und das laute Gebell des Hundes der
Nachba-
ihrem Vorhaben geſtört und mußten ſo unverrichtets
ziehen.
* Ober=Ramſtadt. 19. Nov. Sonntag, den 22. d.
tags 11 Uhr, an dem Denkmal der im Kriege Gefallern
gedenkfeier. Die 5 Geſangvereine haben
zugeſl=
den gemeinſamen Chor („Wie ſie ſo ſanft ruhen”) ſime
Der Poſaunenchor wird einige Choräle zu Gehör brrn
Pfarrer Nürnberger hat die Gedenkrede übernommes
C. Ober=Ramſtadt, 19. Nov. Winterhilfe
Daß die ſoziale Einſtellung in unſerer Gemeinde vorl
hat das überaus reiche Ergebnis der Sammlung vom
ſtücken, der Sammeleifer und die rege Beteiligung
aus allen Bevölkerungsſchichten an den gemeinſamen
im Rathaus bewieſen. Nun tritt die Winterhilfe imi
Stadium und in der Zeit von jetzt bis
zu=
vember werden ſich wiederum viele Damen in dern
Nächſtenliebe ſtellen und bei den in Betracht kommeru
Familien wegen Geld= und Naturalienſpau
ſprechen. — Gefallenen=Gedächtnisfeier
laß des Totenſonntags findet am nächſten Sonntag, d.
vormittags 11 Uhr, am Gefallenendenkmal bei der
Gedenkfeier ſtatt.
An. Groß=Zimmern, 19. Nov. Dringende Gem=”
ſitzung wiederum abgebrochen. Da die
Geme=
vom Montag infolge Meinungsverſchiedenheiten und Pau‟
nicht zu Ende geführt werden konnte, hatte der Bürgr,
dringende Ratsſitzung für Mittwoch abend einberufen.
meiſter weiſt darauf hin, daß die Vorkommniſſe vom Ae
höchſt bedauerlich wären und nicht im Intereſſe der Geu
Er bittet, ſachlich zu bleiben und auch die Meinung
vol=
denkender zu achten. Im weiteren Verlauf legt auch dem”
Reinhard, der K.P.D. angehörend, ſeinen Standpunkt 2
niſſen vom Montag dar. Durch ſeine Ausführungen ſehem.
treter der Zentrumsfraktion beleidigt und verlaſſen die
entſpinnt ſich ein Rededuell zwiſchen dem Bürgermeiſter . 9
muniſten wegen der angeblich nicht vorgelegten kreisarn
fügung betr. Gehaltsabbau. Die erhitzten Gemüter geratn
regung, daß ſich der Bürgermeiſter abermals genötigt ſiell,
abzubrechen.
Cp. Dieburg, 19. Nov. Eliſabethfeier. Am
nerstag wurde in der Kapuzinerkirche das Feſt der heilf!
beth feierlich begangen. Gleichzeitig fanden die fei!
Ordens=Exerzitien, die zur Feier des St. Eliſabeth 2
Sonntag ſtatfanden, ihren Abſchluß.
w. Klein=Umſtadt. 19. Nov. Die kommende Bül
ſterwahl iſt auf Sonntag, den 13. Dezember, feſtgh
d. Rimbach, 18. Nov. Die Freiwillige Sanitäts3
bach iſt gegenwärtig damit beſchäftigt, ein Gerätedes
ten. Zu dieſem Zwecke hat Herr David Weichſel ſeint
ſtehendes Magazin nebſt Büroraum in gutherziger A0
fügung geſtellt.
O. Reichenbach i. Obw., 18. Nov. Jugendher”
Gründer und Organiſator des geſamten deutſchen Juge=, Herr Lehrer Rich, Schirrmann=Altena, ſtattete der h7!
herberge einen Beſuch ab. Er war in Begleitung der
rat Haſſinger und Gaugeſchäftsführer O. Brambach. Si
ſprachen ſich anerkennend über die Reichenbacher Jugein
und lobten die Ondnung und Sauberkeit, die darin herr
0. Schönberg, 18. Nob Wiederſehensfeie:
kameraden des Jahrgangs 1895/96 fanden ſich zu einew
men. Nach einer Gedenkſtunde auf dem Friedhof, wobei
Seelſorger, Herr Pfarrer Palmer=Lindenfels, die Anſpe
gaben ſich die Kameraden in die Kirche. Auch hier wo
Pfarrer Palmer mit einer herzlichen Anſprache an ſes”
Komirmanden. Die Nachfeier fand in Kochs Saal ſtact.
j. Aus dem Odenwald, 18. Nov. In der Flockenbas
erlegte in dieſen Tagen ein Weidmann einen kräſtigen A.
Muffelwild iſt bekanntlich vor einigen Jahren von Far=
Freudenberg aus Weinheim im Odenwalde eingeſetzt we.
Muffelwild in Heſſen und Baden geſetzlich geſchützt iſt, ſo?!
vereinigung Bergſtraße gegen den Schützen, der den Mau
Strafantrag geſtellt.
— Hirſchhorn a. N., 19 „Nov. Wafſerſtan) ve
am 18. d. M.: 1,69 Meter; am 19. d. M.: 163 Meter=
5.30 Uhr morgens.
— Gernsheim a Rh., 19. Nov. Wafferſtandc
am 18. d. M.: 0,36 Meter; am 19. d. M.: 039 Mecter*
5.30 Uhr morgens.
Ca. Lorſch, 19. Nob. Freitod. Im hieſigen. O‟”
der Nähe von Hüttenfeld wurde geſtern nachmittag der
Ilshöfer von Hüttenfeld an einem Baume erhanl.
Ilshöfer ſoll in letzter Zeit an Schwermut gelitten hack.
genommen werden muß, daß er ſich in einem Anfall oeck
tung das Leben genommen hat. Die Gerichtsbehörde var
den Augenſchein vor und ſtellte den Tatbeſtand feſt. —A
baklieferungen. Die geſamte Tabakernte iſt 100” „
verkauft und abgeliefert und erbrachte einen Grtrad
Zentner, gegenüber dem Vorjahr ein Mehr von ruhd
was in der Hauptſache auf die vergrößerte Anbeuſſo.
ren iſt.
4a. Dietzenbach, 19. Nob. Einbruch im Pl
einer der letzten Nächte wurde in Abweſenheit der Zc.
das evangeliſche Pfarrhaus eingebrochen. Die Täter ”e
einem kleinen Geldbetraa in der Hauptſache Aledute
0. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 322 — Sefte 7
poct, Soiel und Fucnen
Heute abend 19.45 Uhr
drer Schwimmkämpfe Jung=Deutſchland — Techniſche
erren); Jung=Deutſchland — Turngemeinde 1846
(Damen).
etzung der Darmſtädter Lokalkämpfe im Schwimmen
Gerll heute abend 19,45 Uhr bringt weitere intereſſante
Herren beſtreiten zwei Kraulſtaffeln 4 mal 100 und
Lrter, deren Ausgang vollkommen offen iſt, während
t einer Kraulſtaffel 6 mal 50 Meter und einer Lagen=
00 Meter ihr Können zeigen werden. Das abſchlie=
Sallſpiel zwiſchen Jung=Deutſchland und der
Tech=
hüg ule wird bei den Mannſchaften eine weitere
wert=
ncheit bieten, neue Aufſtellungen auszuprobieren.
Spannender Vorkampf.
hwimmklub Jungdeutſchland bot geſtern abend den
ues Schwimmbad füllenden Zuſchauern einen
einein=
he ſpannenden und auch recht befriedigenden Sport.
eieſkenden 10 X50 Meter Bruſtſtaffel der
Ak=
gewpniſchen Hochſchule und des Veranſtalters hielt die
wiß zur Hälfte der Konkurrenz an dann aber hielten
ſhiet, einen ganz ſicheren Vorſprung feſt und ſiegten, wie
Der für den Anfang der Hallenſaiſon recht guten
73. Min. (gleichzeitig den Hochſchulrekord um
woefſernd), vor Jungdeutſchland in 6:40 Min
gilkertes Rennen lieferten ſich darauf die Damen
ſugemeinde 1846 Darmſtadt und des
ſſklubs über die Diſtanz von 6X50 Meter
der erſchienen die Turnerinnen ohne ihre ſichere Lotte
otxaus den S. C.erinnen eine kleine Chance
ent=
ie taktiſch geſchickt ausnützten. Schon nach dem erſten
ſie 2 Meter voraus, vergrößerten den Vorteil züh
ſieter und ihre Schlußſchwimmerin ging mit faſt 6
dEe Reiſe, doch die Tgde verminderte den Abſtand
ranz beträchtlich und ſchlug nur mit 4 Sek. Unter=
Fungdeutſchland (4:43 Min.) an.
Elr geſchwimmen über 100 Meter Crawl ſah
Engel=
in 1:14,6 Min. als Erſten.
iite Anfeuerung wurde den Konkurrenten der
ſti fel über 50. 100 200, 100. 50 Meter zuteil. Nach
dem 7 1
garen Hochſchule und Jungdeutſchland noch auf glei=
REchter holte dann für Jungd. 1 Meter Vorſprung
der Kug//B Wder junge Heyne gegen Wolfsholz (TH.) im End=
0 Meter unter der Begeiſterung der Zuſchauer auf
i ausdehnen konnte; Göth 2. ſetzte über 100 einen
er Abſtand dazu, und Kaiſer ſiegte nach prächtigem
hizum Endpfiff des oft ſchwachen Schiedsrichters Dah=
DDarmſtadt) höchſt ſpannenden Abſchluß bildete das
II.ſpiel der verjüngten Sieben von
Jungdeutſch=
nie Techniſche Hochſchule, bei der einige
Jungdeutſch=
üitwwirkten. Die Hochſchule unterlag knapp 7:8 (3:4),
deSedoch im Rückkampf am heutigen Freitag für den
wenn alle Spieler der T.H. ihren Verein
Jung=
mtls ſportlichen Gegner angehen. Bei dem Spiel,
deſ=
egneiu Verlauf aus der Torfolge 1:0, 1:1. 1:2. 1:3. 1:4,
1—5. 5:5. 5:6 5:7 6:7, 6:8, 7:8 erſichtlich wird
ent=
drrg im Jungdeutſchland=Tor mehrfach als blitzſchnell
engeund ſicherer Hüter, andererſeits machte die
Hochſchul=
uſs hancen des Gegners zunichte.
Mrückkampf am Freitag darf man alſo mit Recht ge=
=ö=
tngdeutſchland in 5:57, 4 Min. vor T.H.
Handball.
Tgde. Darmſtadt — Fr. T. Bauſchheim.
ei längeren Pauſe tritt die Fr. Tgde. auf eigenem
onntag gegen Bauſchheim an. Der Gaſt war im
Eee Tabellenzweiter und iſt auch dieſes Jahr trotz
Mücktlatzes ein nicht zu verachtender Gegner. In
Darm=
verömſis allerdings mit einem großen Platz, den ſie nicht
nt ſtiud einem ſtarken Gegner ſchwer zu kämpfen haben.
urzelspeel iſt ganz beſonders auf ihren eigenen Platz
zu=
ſtemt Aeus dieſem Grunde dürfte man Darmſtadt, trotz
ger)!” vellA isw. geänderten Aufſtellung ein gewiſſes Plus zu=
(Elleginn 3 Uhr. Vorher 1. Jgd.=M. — Erbach; 1b
r. Fr. T. in Groß=Gerau.
GüUrnſtadt — Realgymnaſium Darmſtadt 8:9 (4:5).
ſtigre Spiel zeigte wiederum, über welch ſpielſtarke
Wyläe höheren Schulen, die im Kampf um das
Philo=
annesſtehen, verfugen, und auch daß gerade die höheren
aßulerr Lande durchweg körperlich gutes Spielermaterial
)ie raſchen Groß=Umſtädter vermochten binnen zehn
en Vorſprung von 3:0 Toren herauszuholen,
konn=
tt verhindern, daß die Darmſtädter, von ihrer
an=
berraſchung erholt, in derſelben Zeit aufholten und
Eh erzielten. Weiter flottes Zuſammenſpiel brachte
t75:3 in Führung. 1 Minute vor Halbzeit hieß es
Anttadt. Mit welcher Erbitterung in der zweiten
Weläimpft wurde, zeigte der ſtändige Wechſel im
Re=
m jedoch die Realgymnaſiaſten ſtändig in Führung
die letzte Spielminute ſtellte den Sieg der taktiſch
nſrädter ſicher.
Fußball.
Rot=Weiß V.f.R. Darmſtadt.
rſen Mannſchaft kurz vor dem Beginn der Rückrunde
ſeggenheit zu geben, ſich einzuſpielen, findet am Sonn=
II Uhr ein Trainingsſpiel gegen die ſpielſtarke Alte=
Lſcoaft ſtatt. Beide Mannſchaften treten in ihrer ſtärk=
Ag an. Alle übrigen Mannſchaften ſind ſpielfrei.
Schießſpork.
dssverband „Heſſen=Naſſau” — Gau Darmſtadt —
ankag, den 29. November 1931, auf den Schießſtänden
eiellſchaft Weidmannsheil — Reſtauration Gunder,
atz — die Meiſterſchaft von Darmſtadt im
ießſport — 15 Meter — aus. Geſchoſſen wird im
nſe Einzeln, wozu wir alle Schützen von Darmſtadt
ſadgen.
Böhme=Freital ſpielunfähig.
hn te internationale Handballſtürmer Böhme 2. vom
94 erlitt in einem Verbandsſpiel durch einen Stoß
ne eine ſchwere Verletzung. Böhme hielt das Spiel
uBte dann aber doch ärztliche Hilfe in Anſpruch
neh=
iankenhaus hat er jetzt die Kriſe überſtanden, es
har von den Aerzten angeraten, den Handballſport
Dies iſt nicht für Sachſen allein, ſondern für den
Dm Handballſport recht bedauerlich.
ckeykampf in Paris zwiſchen der tſchechiſchen Natio=
und einem Pariſer Auswahl=Team endete mit 1:1
D runentſchieden.
wem Abſchluß des Stuttgarter Sechstagerennens,
Den führten Rauſch Hürtgen mit einer Runde
Vor=
hichli Buſchenhagen. Charlier/Deneef und Ehmer
De, der frühere Mittelgewichts=Europameiſter, ſchlug
irer Kampfpauſe den Franzoſen David in Paris be=
Munde k. o.
Ner Leichtgewichtler J. Domgörgen mußte in Brüſſel
urropameiſter Sybille=Belgien in der 5. Runde eine
Fgeinſtecken.
Manuar vorgeſehene Fußball=Länderkampf zwiſchen
Schottland mußte jetzt wegen Termin=
Schwierig=
ſat werden.
Kraftſporl.
Darmſtadt 1910 — 1886 Frankfurt a. M.
Am morgigen Samstag, abends 8,30 Uhr, ſtehen ſich in der
Turnhalle. Soderſtraße 30, die Oberliga=Ringermannſchaften obiger
Vereine im weiteren Verlaufe der Verbandskämpfe gegenüber. Ueber
die Kampfkraft der Gäſte etwas zu ſagen, erübrigt ſich, da ſie in
Darmſtadt ſehr gut bekannt ſind. Verſtärkt durch die ehemaligen
Sachſenhäuſener Ringer Hauff (Schwergewicht) und Hirſchmann
(Weltergewicht) werden ſie ſich beſtimmt morgen abend als einer
der härteſten Gegner der Platzmannſchaft erweiſen. Aber auch die
übrigen, wie König (Bantam), Jung (Feder), Weimer (Leicht),
Gerber (Mittel) und Rau (Halbſchwer) gehören zur Ringerliſte
des 2. Kreiſes und ſind als alte Routiniers weit über deſſen
Grenzen hinaus bekannt. Man darf deshalb geſpannt ſein, wie ſich
die Mannen des Kraftſportvereins, da ihnen gegen die
Frank=
furter auf eigener Matte noch nie ein Punktgewinn gelang,
dies=
mal ſchlagen werden. Für die Einheimiſchen dürfte es nur eine
Parole geben nämlich; Kampf auf Sieg! Beherzigen ſie dies, dann
wird es zu einem hochintereſſanten Treffen kommen, das ſich kein
Sportanhänger entgehen laſſen ſollte.
Die Halle, die gut durchgeheizt und angenehmen Aufenthalt
bietet, iſt für Kampfbeſucher eine Stunde vor Kampfbeginn (ab
7.30 Uhr) geöffnet.
Die deutſche Eishockey=Meiſterſchaft wird,
nach=
dem auf Berlin als Austragungsort verzichtet werden mußte,
wahrſcheinlich am 9. und 10. Januar in München zur
Durchfüh=
rung gelangen.
Welterbericht.
Das Skandinavien= und Finnlandhoch mit ſeiner ſüdlichen
Ausdehnung bis zum Mittelländiſchen Meer hin, bewirkte in
Mittel= und Süddeutſchland Nachtfroſt, während der Südoſten
durch das Balkantief mit Bewölkung überzogen war und
verein=
zelte Niederſchläge auftraten. Obwohl der Hochdruckeinfluß noch
ſtandhält und der Witterungscharakter wenig Aenderung zeigt,
ſo dürfte ſich allmählich, was bereits in der freien Atmoſphäre zu
erkennen iſt, die Erwärmung von Weſten her langſam durchſetzen.
Ausſichten für Freitag, den 20. November: Fortdauer des
nebli=
gen und wolkigen Wetters mit vereinzelten Regen= oder
Schneefällen und Nachtfroſt bei Aufklaren.
Ausſichten für Samstag, den 21. November: Uebergang zu
wär=
merem Wetter, weiterhin neblig und wolkig.
Hauptſchriftlettung: Rudolf Mauve
Veranwwortlich für Poltiſk und Wirtiſchaft: Rudelf Maupe: für Feuilleien, Reich um
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Kerl Böhmann.
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreat Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite:
für den Inſeratenteil und geſchäftliſche Mitteſlungen: Wills Kuhle
Druck und Verlag: C. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernomme.
Geſchäftliches.
Lolterieglück! Der Hauptgewinn der 8. Freiburger
Münſter=
bau=Geldlotterie von 5000 RM. fiel auf die Nummer 59 726
und wurde durch das bekannte Lotteriegeſchäft Eberhard Fetzer in
Karlsruhe i. B., Erbprinzenſtraße 23, verkauft.
Kleiner Inge ſchwirrt der Kopf! Inge rechnete. Fünf Mark hatte
ihr die Mutter gegeben, Und was ſie davon nicht alles einkaufen ſoll!!
Aber wie ſie auch rechnete — hin und her — vor und zurück — es
fehlten fünfzehn Pfennige, um all dieſe Dinge beſorgen zu können.
Plötzlich ein erleichtertes Aufatmen: „Ja — — tichtig Vim, das
gute Univerſal=Putz= und Scheuermittel, iſt ja billiger geworden, die
große Doſe koſtet ja nicht mehr 50 Pfennig, ſondern nur noch 35
Pfen=
nig, und die Normuldoſe jetzt nur noch 20 Pfennig! — — Jetzt ſtimmt
die Rechnung, ich kann einkaufen gehen!“
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Freitag, 20. November.
17.05: Konzert.
18.40: Prof. D. Dr. Steinbüchel: Hegel. Zum 100. Todestag.
19.05: Geh. Rat Prof. Dr. van Calker: Gibt es im Rechtsſinn eine
Kriegsſchuld?
19.45: Karlsruhe: Sixt und Bettina. Dramatiſche Erzählung von
Erich Fiſcher.
20.45: Deutſche Humoriſten. Adalbert v. Chamiſſo.
21.15: Aktueller Dienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigniſſe.
21.30: Orcheſterkonzert des Philharm. Orcheſters Stuttgart.
22.30: Zeit, Wetter. Nachrichten, Sport.
22.50: E. Nebhut u. K. Neubronner: Die neue Brunhildis=Eisbahn
aut dem Feldberg.
23.00: Tanzmuſik des Tanz=Enſembles der Stuttgarter Philharm.
23.15: Mannheim: Sonatenſtunde.
Roſenſtock (Klavier).
Ausf.: M. Kergl (Violinel. J.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Freitag, 20. November.
10.10: Schulfunk. Aus dem Leben eines deutſchen Fluſſes. Die
Saale und was ſie uns erzählt.
11.30: H. Rudolph: Lehrgang für praktiſche Landwirte.
15.00: Jungmädchenſtunde. Jugend hilft der Jugend.
15.40: Jugendſtunde. Erinnerungen an Räuber=Aufführungen.
16.00: H. Monzel, K. Friebel: Funkpädagogiſche Arbeitsgemeinſchaft.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Dr. Mersmann: Hausmuſik (Arbeitsgemeinſchaft).
18.00: H. Reinhold: Kleingartenſiedlung im Umkreis der Großitadt.
18.30: Prof. Dr. Lohmeyer: Die Myſtik in den Religionen der
Völker
19.00: Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Aerzte.
anſchl. Das Neueſte aus der Medizin.
19.30: Tanz=Abend. Kapelle Barnabas von Géczy.
19.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
21.00: Tages= und Sportnachrichten.
21.15: Prof. Dr. Peterſen: „Erlebnis und Dichtung bei Goethe‟.
22.00: Dr. Räuſcher: Politiſche Zeitungsſchau.
22.20: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Danach: Konzerthaus „Clou”, Adlerhoyt=Konzert anläßlich des 5 Beſtehens der Vereinigung „Adlerhorſt” e. V. Tanz=
Muſik des Noytands=Orcheſters Berlin=Mitte.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten
Geläuterter Rauch
auf natürliche Weise filtriert
ist reiner Genuß
Die weitaus größte Mehrzahl aller Raucher
der Welt bevorzugt gute Cigaretten gur
ohne Mundstück. Das ist keine Zufälligkeit.
sondern hat seinen guten Grund.
In der mundstücklosen Cigarette spielt
sich ein ähnlicher Vorgang ab wie in der
orientalischen Wasserpfeife, in der der
Rauch durch Wasser fltriert wird. Die
Feuchtigkeit, die durch das poröse Papier
in das Mundende eindringt, kühle den
Rauch und enrzieht ihm bittere Stoffe, die
das Kroms beeinerschtigen und die
Schleim-
bäute in Mund und Hals reizen. Ein
Mund-
nück dagegen verhindert die Feuchtigkeic
am Bindringen
Weno Sie unmittelber aach einer
Mundnuck-Cigarette eine Atikab rauchen,
wird Ihnen auffallen, wie kühl und rein, wie
aromassch und mild die Auikah schmeckt.
Sie gibe Ihnen den vollen Genuß edler
tür-
kischer Auslese-Tabake, deren aromatscher
Rauch auf natürliche Weise geläutert wird.
Diee Darzuellung zeigt dentlicb d.
filrierende Wirkung der Feucbtigkeit im
Mundende einer Alikab ohne Mund.
sück. Der Tabak ist sichtlicb dunkler
geworden als bei der Mundstück-
Cigarette, bei der das Mundstuck das
Undringen drr Beuchtigkeit vrbindert.
AUSLESE-CIGARETTEN
Selbstverständlich
OHNE MUNDSTÜCK
Seite 8 — Nr. 322
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Reich und Ausland.
Tagung der Schiffsbautechniſchen Geſellſchaft.
Berlin. In der Techniſchen Hochſchule
Ber=
lin wurde geſtern die 32. Hauptverſammlung
der Schiffsbautechniſchen Geſellſchaft eröffnet. —
In der geſchäftlichen Sitzung machte der
Vor=
ſitzende, Geheimer Regierungsrat Prof. Dr.=Ing.
e. h. Schütte, unter ſtärkſtem Beifall die
Mittei=
lung, daß Reichspräſident v. Hindenburg in
Würdigung der beſonders auf Schiffsbau und
Schiffahrt ſchwer laſtenden deutſchen
Wirtſchafts=
kriſe die Ehrenmitgliedſchaft der
Schiffsbautech=
niſchen Geſellſchaft angenommen hat.
Eine gefährliche Diebesbande feſtgenommen.
Frankfurt a. M. Die Kriminalpolizei
hatte vor kurzem in Erfahrung gebracht, daß im
Hauſe Sandweg Nr. 64 zu nächtlicher Zeit ein
recht auffälliger Verkehr von jungen Leuten ſei.
Die Beobachtungen ergaben, daß Nacht für Nacht
junge Leute, wohlbepackt mit Ruckſäcken, auf
Fahrrädern ankamen und in dem Haus
ver=
ſchwanden. In der Nacht zum Bußtag griff nun
überraſchenderweiſe die Kriminalpolizei zu. Kurz
nach 3 Uhr trafen wieder die Leute mit Paketen
uſw. ein. Man machte einen guten Fang. Es
wurde eine Diebesbande überraſcht und
feſtge=
nommen, die ſchon ſeit längerer Zeit ſtrafbare
Handlungen begangen hat. Was alles auf das
Konto dieſer Bande kommt, ſteht zurzeit noch
nicht feſt, die Ermittlungen ſind noch im Gange.
Das Haupt der Bande iſt der Melker Aug. Luhn.
Zu der Bande gehören ferner: der Schreiner
Otto Büttner, der Bäcker Franz Klinger und der
Friſeur Valentin Zöller.
Brandſtiftung in der Gegend von Uelzen,
Uelzen. In Welgen wurden in der Nacht
zum Bußtag drei weit auseinanderliegende große
Scheunen mit allen Erntevorräten und
landwirt=
ſchaftlichen Maſchinen gleichzeitig durch Feuer
vernichtet. Der Sachſchaden iſt ſehr groß. Es
liegt höchſtwahrſcheinlich Brandſtiftung vor. An
einem Telegraphenpfahl fand man einen Zettel
mit einer aus ausgeſchnittenen
Zeitungsbuch=
ſtaben hergeſtellten Aufſchrift, die den „Roten
Hahn” ankündigt. Die Polizei nahm ſofort ihre
Ermittlungen auf. Mehrere Perſonen, die im
Verdacht der Brandſtiftung ſtehen, mußten wegen
der Erbitterung der Bevölkerung in Schutzhaft
genommen werden.
Eiſenbahnunglück.
Eger. Am Mittwoch nachmittag fuhr auf
dem Bahnhof in Eger eine Lokomotive infolge
falſcher Weichenſtellung in den zur Abfahrt
be=
reitſtehenden Perſonenzug Eger — Karlsbad.
Zwanzig Reiſende wurden verletzt, davon vier
ſchwer. Eine Frau iſt ihren Verletzungen erlegen.
Der Baſeler Rauſchgift=Prozeß.
Baſel. Im Rauſchgift=Prozeß Müller
wur=
den am Mittwoch die Verhandlungen fortgeſetzt.
Dr. Rauch beſtritt entſchieden die ihm von der
Anklage vorgeworfene unbefugte Abgabe von
716 Kg. Heroin an unbekannte nichtkonzeſſionierte
Perſonen, indem er nach wie vor behauptet,
dieſes Quantum im Auftrag und für Rechnung
jenes unbekannten Griechen Anaſtaſopoulos
ge=
kauft und an dieſen weitergegeben zu haben. Das
Dunkel um den myſteriöſen Griechen konnte trotz
ausgiebiger Recherchen bis zur Stunde noch nicht
aufgehellt werden. Dr. Müller gibt ſeinerſeits
zu, dem Züricher Kaufmann Regli 350 Kg.
Heroin zum Preiſe von 250 000 Fr. verkauft zu
haben. Er betonte jedoch, daß er das Rauſchgift
nur geliefert habe, weil Regli ihm verſichert
hatte, das Gift werde nach Ueberſee exportiert,
könne alſo in der Schweiz keinen Schaden
an=
richten. Müller will an ſeinem Rauſchgifthandel
nur 10 bis 15 Prozent verdient haben, was aber
immerhin einem Gewinn von 150 000 Fr.
ent=
ſpricht, denn der Geſamtwert der von ihm
abge=
gebenen Betäubungsmittel beziffert ſich auf 1,5
Millionen Franken.
Brautpaar auf dem Wege zur Kirche ertrunken.
Helſingfors. Auf dem Wege zur
Trau=
ung iſt am Mittwoch ein Brautpaar in einem
Fluß ertrunken. Der Kraftwagen, in dem ſie zur
Kirche fuhren, geriet auf der Flußbrücke ins
Schleudern und ſtürzte ins Waſſer. Der
Wagen=
führer und eine neben ihm ſitzende Perſon
konn=
ten ſich im letzten Augenblick retten; das
Braut=
paar ging mit dem Wagen unter.
Das Kolonialdenkmal von Bremen
heimlich enkhüll.
Eine neue Grenzbrücke zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich.
Oben: Die neue Rupertusbrücke über die Salzach bei Freilaſſing.
Unten: Die Weihe der neuen Brücke durch den Fürſtbiſchof Dr. Jgnatius Rieder von Salzburg.
Ueber die Salzach, den Grenzfluß zwiſchen Oberöſterreich und Oberbayern, wurde bei Freilaſſing
eine neue Brücke errichtet, die ſoeben eingeweiht wurde. Als erſter überſchritt der Fürſtbiſchof
von Salzburg, Dr. Jgnatius Rieder, mit ſeinem Gefolge die Brücke, um ihr den kirchlichen Segen
zu erteilen.
Novemberftürme verwüſken die Küſten des Kanals.
Oben: Die Sturmflut durchbricht einen Damm an der engliſchen Küſte.
Unten: Eingeſtürztes Haus bei Winchelſea (Südengland).
Die ſchweren Sturmfluten, die die Küſten des Kanals in dieſen Tagen heimſuchten, haben überall
ſchwere Verwüſtungen angerichtet. Vielfach ſind die Dämme geborſten, ſo daß das Land weithin
überſchwemmt iſt.
Calmefke-Prozeß.
Lübeck. In der Donnerstag=Verhandlung
im Calmette=Prozeß entſpann ſich zunächſt eine
längere Auseinanderſetzung über die Erkennung
der Zweifelsfälle bei den erkrankten Säuglingen.
Bei der weiteren Zeugenvernehmung bekundete
Frau Hökendorf, daß man ihr eine Stunde nach
der Geburt ihres Kindes einen Schein zur
Unter=
ſchrift vorgelegt habe, den ſie ungeleſen
unter=
ſchrieben habe. Später habe ihre Mutter ihr
geſagt, die Hebamme habe erklärt, der Schein
müſſe unterſchrieben werden, da ſich die Hebamme
ſtrafbar machen würde, wenn ſie das Kind nicht
füttere. Der Zeuge Sänger ſagte aus, man habe
im Krankenhaus zunächſt den Zuſammenhang der
Erkrankung mit der Fütterung abgeſtritten.
Nachdem am 17. Mai ſein Kind geſtorben war,
habe Prof. Klotz geſagt, er habe mit der
Fütte=
rung nichts zu tun. Schuld ſei einzig und allein
das Geſundheitsamt.
In der Nachmittags=Sitzung des Calmette=
Prozeſſes erklärt Prof. Dr. Much, daß in der
Originalkrankengeſchichte des Kindes Neuner bei
einer Eintragung vom 19. April 1930 die
Be=
merkung: „Calmette=Fütterungstuberkuloſe”
aus=
radiert oder überklebt worden ſei. In der Ab=
ſchrift der Krankengeſchichte ſtehe die Bemerkung:
„Calmette=Impfung‟. Dieſer Angelegenheit
kommt natürlich außerordentliche Bedeutung zu.
Dr. Wiener erklärte, daß er in der
Krankenge=
ſchichte nichts verändert habe. Sie ſei
wahrſchein=
lich mit einem Handzettel =überklebt worden, den
die Schweſter eingeklebt habe. Dann wurde der
Zeuge Dr. Wundt gefragt, ob er bei den von
ihm behandelten Kindern ſchon vor dem 26. April
den Verdacht eines Zuſammenhanges mit der
Fütterung hatte. Dr. Wundt erklärte: „Ja, am
23. oder 24. April bei der Einlieferung des
Kindes Reimers in das Kinderhoſpital. Ich habe
auch mit Prof. Klotz darüber geſprochen.” —
Dann wurde die Verhandlung auf Freitag
vertagt.
Der Piratenſchatz auf den Cocos=Inſeln.
London. Der bekannte Schnellfahrer Sir
Malcolm Campbell organiſiert mit einigen ſeiner
Freunde eine Expedition zur Wiedererlangung
der auf der Cocos=Inſel angeblich befindlichen
großen Schätze. Im Jahre 1822 ſoll ein reicher
Seeräuber die Schätze, die einen Wert von zwei
Mill. Pfund haben ſollen, auf der Inſel verſteckt
haben. Seither haben mehrere Expeditionen
ver=
geblich nach dieſen Schätzen geſucht.
Das rieſige Elefantendenkmal in Bremen,
ein Gedächtnismal für die 1500 im Kriege
ge=
fallenen Kolonialſoldaten, das wegen des
Ver=
ſammlungsverbotes bisher nicht enthüllt
wer=
den konnte, iſt jetzt von ſeiner Bedeckung befreit
worden. Das Verbot der Einweihungsfeier
hatte unter der Bevölkerung ſchärfſte Proteſte
hervorgerufen.
Freitag, 20. Novembe
Die Schlechinger Muſika
Verurkeilung des Hauptſchrifn
der „5.5.‟
München, 18. No=
Im Juſtizpalaſt fand heute vor den
gericht eine Verhandlung gegen den Han
leiter der „Süddeutſchen Sonntagspoſiſ
Tſchuppik, ſtatt. Der Verhandlung lo0
kannte Affäre der Schlechinger Muſit.”
grunde, die am Grabe eines Wilderer
haben. Dieſe Totenehrung war zehn J5
von der Bevölkerung und von den
nicht beanſtandet worden, bis im Herbſit
gen Jahres der neue Vorſtand des
hierin eine Verhöhnung der Behördes
und ein Verfahren gegen die fünf 9
veranlaßte. Im März d. J. hatte ſich 7n
preſſegeſetzlichen Verantwortung
de=
ſchriftleiters Tſchuppik die „Süddeutf.)
tagspoſt” dieſer Sache angenommen
lung gegen das Vorgehen der Behördo.
„aen, weshalb ſich nun Tſchuppik, da in
tikel eine Verächtlichmachung eines
ar=
kläger auftretenden Forſtbeamten zuu
war, wegen übler Nachrede zu ver.
hatte. Die Verhandlung, die den gen
in Anſpruch nahm, endete mit der
Va=
des Hauptſchriftleiters Tſchuppik weu
öffentlichen, durch die Preſſe verüüt
mnd die
gehens der üblen Nachrede zu einem 226) ſm 1.Auguſt
fängnis und Tragung der Koſten.
heund P
wird Reviſion beim Reichsgericht eir,
Die Vorgeſchichte:
Die Tragödie des Wildent
Der Affäre der Schlechinger Muſiätt
der Tragödie des erſchoſſenen Wildzy
ſeine Kameraden die Treue bis übem)
hinaus hielten, liegt folgendes zugru.
24jährige Zimmermann und Bauernſ.i.
Hacker aus Schleching in Oberbayei
Traunſtein), der ſich in ſeinem Dorſe
liebtheit erfreute, war am 17. Oktobe,
dem Revierförſter Bietſch beim Wildor
vorge
worden. Als ſich Hacker zur Wehr ſſzſlkm ie Expediti
er von dem Förſter erſchoſſen. Um
hatte ſich im Laufe der Zeit im Dorf
eine Legende gebildet. Die Perſön-
Erſchoſſenen erſchien den Burſchen
immer mehr in heldenhafter Verkle:
jährlich bei Wiederkehr ſeines
Tode=
den an ſeinem Grabe und in den Aä
Umgebung Ehrenſchüſſe abgefeuert u.
vom guten Kameraden geſpielt. D
ehrung, die im Einverſtändnis mit Eu
rung des Dorfes ſtattfand, war von iM
den zehn Jahre hindurch nicht beanſi
den, bis im Herbſt des voriges Jahms
Vorſtand des Forſtamtes hierin eine /
der Behörden erblickte und gegen dieſſt
kanten, die im Oktober letzten Jahres.3t
zum Gedächtnis geſpielt hatten, einn
veranlaßte. Nach Durchlauf mehrers
wurden die Muſikanten ſchließlich
Geldſtrafen verurteilt. Dieſe Strafveſ
aber die Muſikanten nicht davon allu
nen, vor etwa einem Monat, am
wiederum das Andenken des toten Wi
ehren und an ſeinem Grabe zu ſpi.!
dings wurden diesmal Ehrenſchüſſe
feuert.
ſeit ha
WMüt
watet
AWiphen,
Haunt und Au
Mudr ga
Mglich ift.
Einanf der 2
Kampf mit einer Verbrechern
Fünf Tote.
Madrid. In Barcelona
verſuck=
zei eine Verbrecherbande auszuheber!
einer berüchtigten Bar verſchanzt hi
Beamten mit Schüſſen empfangen wr.
das Ueberfallkommando herbeigeruff!
ſpann ſich eine über zwei Stundec
Schießerei, in deren Verlauf fünf Ze
tötet wurden, darunter ein Polizeit
Poliziſten, eine Frau und einer der?
Der Reſt der Bande konnte über die
entfliehen.
Schäferhunde
als Helfer für Taubſtun
eines Taubſtummen8*
Schäferhund ſich
als=
ausgezeichnet bewährt:
Hündin
November 1331
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Frankfurt a. M. In der geſtrigen Verhandlung im Favag=
Prozeß wurde zunächſt der Fall des Aktien=Verwertungs=
Konſor=
tiums von 1926 beſprochen. Hier ſind ebenfalls größere Summen
an die Direktoren der Favag zur Verteilung gekommen.
Beſchul=
digt ſind in dieſem Falle Becker und Sauerbrey. Die
Michael=
gruppe intereſſierte ſich für ein größeres Aktienpaket von
Favag=
aktien. Um dies zu verhindern, verkaufte das
Aktienverwertungs=
konſortium dieſe Aktien an die Badiſche Landesgewerbebank,
wo=
bei ſich ein Konſortialgewinn von 45 000 Mark ergab. Aus
die=
ſem Anlaß wurde ein Betrag von 50 000 Mark verteilt, wobei
Sauerbrey jedoch nichts bekommen hat. Sauerbrey gibt an, daß
die Verteilung nach einem beſtimmten Schlüſſel erfolgt iſt. Er
hat den Betrag von 50 000 Mark Becker perſönlich übergeben.
Becker erklärte dann, daß das Geld einem Konſortium gehöre. Die
Buchungen hierüber ſind bei der Fapag und bei der
Landesge=
werbebank nicht gleichmäßig gemacht worden. Die Konten wurden
erſt ſpäter miteinander abgeſtimmt. Sauerbrey ſagt, daß in
ver=
ſchiedenen Fällen Aktienkonſortien gebildet worden ſeien,
aller=
dings erſt, wenn man die Sachlage überſchauen konnte, ſo daß
kein Riſiko mehr dabei war. Nach ſeiner heutigen Anſicht würde
er ſich an einem ſolchen Konſortium nicht beteiligen. Der
Sauer=
brey von heute ſei ein anderer als der vor drei Jahren. Er habe
inzwiſchen viel gelernt und viel erkannt. Dann kommt die Rede
auf den Hauskauf Sauerbreys. Becker hatte die Abſicht, Sauerbrey
in Frankfurt feſtzuhalten. Sauerbrey wollte lieber nach Berlin
oder am liebſten ins Ausland gehen. Um nun Sauerbrey an
Frankfurt zu feſſeln, machte Becker den Vorſchlag eines Hauskaufs,
der ſpäter auch durchgeführt wurde. Das Haus hat mit
Einrich=
tung ſehr viel Geld gekoſtet, wie Sauerbrey ſagt, dürften ſich die
Koſten auf etwa 250 000 Mark belaufen haben. Ueber die
Ein=
richtung hat ſich Becker mehr gekümmert als Sauerbrey ſelbſt.
Aus dem Konſortialgewinn wurden Sauerbrey 3000 Mark als
Zuſchuß für den Hauskauf bewilligt. Wie Kirſchbaum erklärt, hat
Becker in mehreren Fällen dieſe Methode der Anſiedlung von
Favagangeſtellten befolgt. Sauerbrey bekennt ſich ſchuldig, daß er
die 3000 Mark zu unrecht erhalten habe. Bei den andern
Be=
trägen gibt er zu, daß die Sache nicht richtig vor ſich gegangen iſt,
jedoch müſſe er gewiſſermaßen zu ſeiner Entſchuldigung ſagen,
daß er ſich in einem Abhängigkeitsverhältnis gegenüber Becker und
Dumcke befunden habe.
Dann kam das zweite Aktienkonſortium zur Sprache, das im
Oktober 1927 gegründet wurde, dem die Herren Dumcke, Becker,
Schumacher und Sauerbrey angehörten. Dieſes Konſortium kaufte
1200 Favagaktien zu 185 000 Mark die dann mit 219 000 Mark
wieder verkauft wurden. Es ergab ſich dabei ein Gewinn von
26 000 Mark, der zu je 6680 Mark auf das Konto dieſer Herren
bei der Landesgewerbebank gutgeſchrieben wurde. Dieſes Konto
war ein ſogenanntes Geheimkonto unter dem Namen Helios. Ein
anderes Konſortium nannte ſich Aktien=Regulierungs=Konſortium
und hatte als Mitglieder die Deutſche Bank, die
Landesgewerbe=
bank und Leſſer=Uhry. Das Aktienkursregulierungskonto, das
hier=
bei eine Rolle ſpielte, war nach Angaben Sauerbreys eigentlich
ein Kursſtützungskonto, aus dem Trinkgelder bezahlt wurden, wie
ſie nach Anſicht Sauerbreys in der Wirtſchaft üblich ſeien. Nach
der Meinung des Staatsanwalts lag aber zur Bildung derartiger
Konſortien ein wirtſchaftlicher Grund nicht vor Die Anklage
wirft Sauerbrey in Gemeinſchaft mit Becker handelsrechtliche
Untreue zum Nachteil der Landesgewerbebank vor.
ger Anregungen zur Veranſtaltung eines Inter=
6. huſemayer, die ſich ganz beſonders mit den
Grund=
u ſitbienchtlarer Forſchungen befaßten und auf die Bedeutung
gengeſamen Unternehmens hinwieſen. Dieſe
Gedanken=
fühgn ſchließlich dazu, daß ſich auf Beſchluß des zweiten
Aknatt ulim Meteorologen=Kongreſſes, der im April 1879 in
labgylien wurde, am 1. Oktober desſelben Jahres in
ſurge 4 „Internationale Polar=Kommiſſion” bilden und
Von Dr. Heidke, Deutſche Seewarte Hamburg.
Es iſt in erſter Linie der zielbewußten und energiſchen
Tätig=
malge”olarjahres, ſind auf die öſterreichiſch=ungariſche keit des Präſidenten la Cour zu verdanken, daß bereits die erſte
hitiowach den Polargebieten zurückzuführen, die unter der Verſammlung der Internationalen Polarjahrkommiſſion, die in
ing 10 Fulius Payer und Karl Weyprecht in den Jahren Leningrad Ende Auguſt 1930 abgehalten wurde, von 7
europäi=
ung9 14 durchgeführt wurde. Hinzu kamen die zahlreichen ſchen und 3 außereuropäiſchen Staaten beſchickt wurde; 18
euro=
räge5 Veröffentlichungen von Weyprecht, Graf Wilczek päiſche und 8 außereuropäiſche Staaten hatten ihr Intereſſe an
der Durchführung des Internationalen Polarjahres bekundet.
Beſchlüſſe wurden gefaßt über den Zeitpunkt des Polarjahres
(1. Auguſt 1932 bis 31. Auguſt 1933) und über die Verteilung der
Stationen; Richtlinien wurden aufgeſtellt für die von ihnen
aus=
zuführenden Arbeiten und für die Durchführung einheitlicher
Beobachtungsverfahren; verſchiedene Kommiſſionen wurden mit
dem Entwurf von Vorſchlägen zur Durchführung dieſer
Be=
ſchlüſſe beauftragt. Immer weitere Zuſagen zur Beteiligung
am zweiten Polarjahr gingen ein; die zu Leningrad
eingeſetz=
ten Kommiſſionen entledigten ſich ihrer Aufträge, die
Regierun=
gen zahlreicher Staaten ſtellten Mittel zur Beteiligung ihrer
Länder an dem weltumfaſſenden Unternehmen bereit. So ergab
ſich die Notwendigkeit einer zweiten Tagung der
Internatio=
nalen Polarkommiſſion, die Ende September d. J. in Innsbruck
abgehalten worden iſt. Auf ihr konnte die Zuſage der
Beteili=
gung von bereits 41 Ländern mitgeteilt werden, alſo mehr als
der dreifachen Anzahl 1882/83. Zahlreiche wichtige Einzelheiten
konnten auf Grund der Vorarbeiten der Unterkommiſſionen
be=
reits erörtert werden. Eine beſonders wichtige Rolle ſpielte die
Unterſuchung der Frage, ob die jetzigen ſo ungünſtigen
welt=
wirtſchaftlichen Verhältniſſe eine Verſchiebung des Polarjahres
angezeigt erſcheinen ließen. Dieſe Frage wurde verneint; das
Polarjahr ſoll alſo in der Zeit vom 1. Auguft 1932 bis 31.
Auguſt 1933 durchgeführt werden
Eine großzügige Organiſation iſt entſtanden; ſie iſt ſo
welt=
umfaſſend, daß der Name „Polarjahr” ſchon nicht mehr zutrifft.
Durch die Beteiligung von mindeſtens 41 Kulturländern wird ſich
das zweite Polarjahr zu dem größten Unternehmen und Ereignis
internationaler Zuſammenarbeit zur Förderung geophyſikaliſcher
Forſchungen entwickeln — zum unmittelbaren Nutzen von
Wiſſenſchaft und Wirtſchaft.
Allgemeines Bedauern löſte die Erklärung des deutſchen
Ver=
treters auf der Innsbrucker Tagung aus, daß die beſonders
ungünſtige wirtſchaftliche Lage Deutſchlands ihm noch nicht
ge=
ſtatte, eine deutſche Mitarbeit in den polaren Gegenden
zuzu=
ſagen. Wieder und wieder wurde betont, daß auf dieſe
Mit=
arbeit allſeitig der größte Wert gelegt werde.
hezu 0 Jahre ſind ſeitdem verfloſſen. Schnellere
Fort=
kalls zuvor ſind in den letzten Jahrzehnten auf den
zeohnhikaliſchen Wiſſensgebieten, der Meteorologie und
Fdnametismus, erzielt worden; neue Gebiete, z. B. die
vie,tſo hinzugekommen. Nur in internationaler
Zuſam=
ſeit hauten die meiſten dieſer Fortſchritte erreicht wer=
Reuk lufgaben, neue Probleme ſind hierbei aufgetaucht,
Vesſſyunig und Aufklärung nur in internationaler
Zu=
ſartck auff der ganzen Erde einſchließlich der Polargebiete
Heicſt ge, nach einheitlichen Vorſchriften anzuſtellende
hturm möglich iſt.
Angung der Deutſchen Seewarte zur Wiederholung
ersvoralen Polarjahres noch 50 Jahren fiel daher auf
ſrem ſoden. Die Internationale Direktorenkonferenz zu
agecm. September 1929 ernannte zur Durchführung
Aſrjahres 1932/33 eine Unterkommiſſion, die Inter=
Ie Maikommiſſion. Dieſe wählte den Direktor des Däni=
Retehyuugiſchen Inſtituts D. la Cour zu ihrem Präſiden=
Als erſter Zeuge wurde der 65jährige Kaufmann Franz
No=
varra, der erſte Geſchäftsführer der KVG., der bekanntlich einen
Selbſtmordverſuch unternommen hatte vernommen. Novarra
ſchil=
derte ſeine Tätigkeit als Geſchäftsführer der KVG. in der Zeit
von 1916 bis 1921. Jeden Monat habe er Bilanzen aufgeſtellt, die
von der Deutſchen Treuhandgeſellſchaft und ſpäter von
Stadtamt=
mann Sakolofſki geprüft worden ſeien. Im April 1921 ſei er unter
dem Vorwurf verhaftet worden, Millionen unterſchlagen zu haben,
ſei aber nach zwei Tagen wieder entlaſſen worden. Inzwiſchen ſei
Kieburg alleiniger Direktor der KVG. geworden und Sakolofſki
ſollte die Schriftſätze gegen ihn, Novarra, ausarbeiten. Da die
KVG. unter ſeiner Leitung einen Gewinn von zwei Millionen
Reichsmark erzielt habe, die von Sakolofſki, Pohl und Kieburg
während ſeiner Verhaftung hergeſtellte Bilanz aber einen
Fehl=
betrag von 300 000 Mark aufweiſe, ſo bleibe nur der Verdacht, daß
dieſe Bilanz gefälſcht worden ſei. Das Lager der Neuköllner
Groß=
handelsgeſellſchaft, das die KVG. übernehmen ſollte und das
Kie=
burg als Leiter auf 14 Millionen Papiermark geſchätzt hätte, ſei
zum Teil von Ratten zerfreſſen und ſchwer verkäuflich geweſen.
Kohl beſtritt, eine Bilanzfälſchung vorgenommen zu haben
und erklärte, daß die Lager ſämtlicher Kriegsgeſellſchaften bei der
Schaffung der Einheitsgemeinde Groß=Berlin dieſer zediert
wor=
den ſeien.
Auch Sakolofſki erklärte, daß die Angaben Novarras nicht
ſtimmten. Von Ueberſchüſſen könne keine Rede ſein, denn die
Neu=
köllner Großhandelsgeſellſchaft habe große Kredite bei der
Spar=
kaſſe aufnehmen müſſen. Er habe lediglich auf Veranlaſſung des
Oberbürgermeiſters die Prüfung des Lagers vorgenommen und
das Material für die Unterſuchung zur Verfügung geſtellt.
Nach der Vernehmung Novarras gab es einen Zwiſchenfall.
Rechtsanwalt Pindar hatte während der Befragung des
Zeu=
gen darauf hingewieſen, daß ſich alle prominenten Mitglieder des
Magiſtrats zu dem Verkehr mit den Sklareks gedrängt hätten.
Obermagiſtratsrat Lieprecht, der im Auftrage von
Oberbür=
germeiſter Sahm der Verhandlung beiwohnte, bat um
Präziſie=
rung dieſer Frage. Rechtsanwalt Pindar: Mir iſt erzählt worden.
daß Oberbürgermeiſter Böß bis in die Nacht mit den Sklareks auf
Bällen zuſammen war. Man hat dabei nur teuren Sekt getrunken.
Vorſitzender: Ich proteſtiere dagegen, daß Leute, die ſich nicht
weh=
ren können, angeprangert werden.
Im weiteren Verlauf wurde ſodann Oberbürgermeiſter a. D.
Böß vernommen. Perſönliche Beziehungen, ſo erklärte der Zeuge,
hätten niemals zwiſchen ihm und den Sklareks beſtanden, desglei=
ſonAmherein ſagte eine Reihe von Direktoren meteoro=
F 9B ju, ſich für die Beteiligung ihrer Länder
einzu=
dartarr auch der deutſche Vertreter. Im Januar 1930
B eihan ßerordentliche Direktorenverſammlung der
deut=
ſete ro iſchen Inſtitute, gleichfalls dafür einzutreten; ſie
einlleutſche Polarkommiſſion mit dem Präſidenten der
den Aäharte Vizeadmiral a. D. H. Dominik als Vor=
var geiſtih hr M” geigten ſich eingehende Ueberlegungen, daß die
empiangt Uhryih des 2. Internationalen Polarjahres im Rahmen
duiß ſen 91 den jetzigen Anforderungen entſprechen würde.
diel ſigeſteckten Ziele erreicht werden, ſo müſſen welt=
Verlal /” hnwsſiche Forſchungen angeſtellt werden, alſo
Forſchun=
nein !o k ſüch ui, die ganze Erde und nicht nur auf die beiden
und ziu glotne gebſt den anliegenden Gebieten der gemäßigten
erbßen. Zu berückſichtigen iſt ferner, daß die
Fort=
in 9 Polarforſchung und die Entwicklung der hierzu
Ruich Kilfsmittel in den letzten 51 Jahren die ſichere
Nug herer Breiten als damals ermöglichen, weiter, daß
A iſſenſchaftliche Stationen in Gegenden befinden,
ſchten nur gelegentlich, heute aber regelmäßig oder
Rüsig erreicht werden; ſodann die richtige Aus=
Stationen unter dem Geſichtspunkte der ſicheren
ſchließlich die Nutzbarmachung der im erſten
Polarjahr gemachten Erfahrungen.
A
Ao k
18
Auf
18
B
Seite 10 — Nr. 323
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 20.
HHHHT
Die Geburt eines kräftigen
Jungen zeigen hocherfreut an
Heinrich Hübner u. Frau
Henn), geb. Lautenschläger
Liebfrauenstr. 81.
(16694
Für die uns anläßlich unſerer
Ver=
mählung in ſo reichem Maße
zuteil gewordenen Geſchenke und
Gratulationen danken herzlichſt
Martin Buſch und Frau
Gretel, geb. Metzler.
Darmſtiadt
Friedrich=Eberiplatz 15, pi.
Nachruf.
Am 17. November verſtarb
Wilhelm Bitter.
Er hat über 60 Jahre, davon mehr als 50 Jahre
aktiv, meiner Firma angehört.
Der Verſtorbene war ein ungewöhnlich fleißiger,
tüchtiger und zuverläſſiger Arbeiter, der dem
Unter=
nehmen ſtets mit voller Hingabe diente.
Ich werde ihm ein treues Andenken bewahren.
Joſeph Trier
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Todes=Anzeige.
Heute Mittag, 2 Uhr verſchied nach langem,
ſchweren Leiden, mein lieber Mann, unſer guter
Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder,
Schwager und Onkel
Georg Ruhmann
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3m Namen der trauernden Sinterbiebenen:
Franziska Nuhmann, geb. Daniel.
Mänſter bei Dieburg, den 19. November 1931.
Darmſtadt, Frankfurt a. M.
Die Beerdigung findet am Samstag, nachmittag
4 Uhr in Münſter vom Sterbehauſe,
Erzberger=
ſtraße 18 aus, ſtatt.
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(Douglast.) 1.50 ℳ
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Heute Nacht wurde unſere
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geliebte Tochter. Schweſter und
Nichte
Fräulein Kätchen Schmidt
m Alter von 26 Jahren durch
einen ſanften Tod von ihrem mit
großer Gedu.d ertragenem Leiden
erlöſt.
Um ſtille Teilnahme bittet
Familie Georg Schmidt
und Angehörige.
Darmſtadt, den 18. Nov. 1931,
Mollerſtr. 45
16700
AufWunſch der liebenEntſchlafenen
findet die Beerdigung in aller Stille
ſtatt.
Todes=Anzeige.
Heute früh entſchlief ſanft unſre
liebe Mutter, Großmutter,
Ur=
großmutter und Sch viegermutter
Frau Bwe. Margarete Söſt
geb. Herbert
im 74. Lebensjahr
Im Ramen der trauernd Hinterkllebenen:
Michael Föſt und geſchwiſter.
Darmſtadt, den 19 Nov. 1981.
Die Beerdigung findet Samstag,
den 21. November, nachm. 2½ Uhr,
auf dem Wa dfriedhof ſtatt.
Am 17. November iſt unſere liebe.
treuſorgende Muiter,
Schwieger=
mutter, Schweſter, Schwägerin
und Tante
Frau
Gertrude Bangert Bw.
im 81. Lebensjahr ſanft
ent=
ſchlafen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Daniel Bangert
Altenkirchen, Kreis Wetzlar
Familie Leo Auß
Strümpfelbrunn b. Eberbach
darmſadt, den 17. November 1931.
Liebfrauenſtr. 67.
Die Beerdigung findet am
Sams=
tag, den 19. November, mittags
12 Uhr, auf dem W. ldfriedhof ſtatt
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2—2½ Millarden Ausfälle am Baumu
Konnte man zu Beginn des laufenden Jahres noch z..
daß der Wert der baugewerklichen Produktion für 1931
Fünftel unter Vorjahreshöhe bleiben werde, ſo müſſen
i=
bericht des Inſtitutes für Konjunkturforſchung, erheblich
fälle in Anſatz gebracht werden. Während 1930 der B
gewerblichen Produktion in Deutſchland 7.1 Milliarden
dürfte er für das ganze Jahr 1931 wohl nicht mehr als
bis höchſtens 5 Milliarden Mk. erreichen. Der Wert
produktion wäre damit auf den tiefſten Stanz
Schwankende Kurſe.
Zunächſt frenndliche Tendenz bei faſt völligem Fehlen von Angebok, ſpäter Neigung zur Schwäche.
waren die Kurſe im Verlaufe mehrfachen Schwankungen
unter=
worfen, doch ſchloß der Markt unter Vortagsbaſis.
Berliner und Frankfurker Effekken=
Die Brüſſeler Börſe verkehrte ebenfalls in ſchwächerer
Freiverkehr.
Nach der Feiertagsunterbrechung ſetzte der geſtrige
Telephonfreiver=
kehr in Berlin etwa auf letzter Kursbaſis ein. Das Geſchäft war
zu=
nächſt ſehr gering und wurde durch den ſchwachen Verlauf, der vorgeſtrigen
New Yorker Börſe etwas geſtört. Die politiſche Entwicklung wird als
ungeklärt angeſehen. Die deutſch=franzöſiſchen Vorbereitungen für die
Einberufung des Expertenausſchuſſes der B.J.3 ſind allerdings von
zveſentlicher Bedeutung und dürften gewiſſe Möglichkeiten für einen
Er=
folg bieten. Ueber die innenpolitiſche Entwicklung als Folge der
Heſſen=
ovahlen laſſe ſich Poſitives aber noch nicht ſagen. Die letzte
Notverord=
nung hinſichtlich der Oſtfragen und der ſtärkeren Kontrolle der
Export=
beviſen werden lebhaft beſprochen. Hauptſächlich hatte dann wohl auch
dieſes energiſche Durchgreifen der Reichsbank eine neue Befeſtigung der
Kurſe zur Folge. Der Höchſtſtand vom Dienstag wurde meiſt wieder
erreicht, von Spezialwerten ſogar um 1—3 Prozent überſchritten. Als
beſonders feſt ſind Siemens auf neue Auslandsauſträge und die
übri=
gen Elektrowerte mit internationalen Beziehungen (Geffürel und Licht
u. Kraft) zu nennen. Aber auch Deſſauer Gas lagen bemerkenswert
feſt. Von Bankaktien blieben Reichsbank und B. H.G. geſucht. Die
übri=
gen Werte dieſes Marktes waren vernachläſſigt. Montanpapiere konn=
Auait ehe id er en e e e e ee
nach. Induſtrieobligationen, kommunale Anleihen und Reichsanleihen
waren dagegen auf letzter Baſis gehalten. Einiges Intereſſe zeigte ſich
für Reichsbahnvorzugsaktien. Die Tendenz blieb auch in den
Mittags=
ſtunden recht freundlich. Größere Kursveränderungen traten aber nicht
mehr ein.
Nachdem die Kauforders, die ſich durch den Feiertag bei den Banken
angeſammelt haben, ihre Erledigung gefunden hatten, neigte ſchon in
den Mittagsſtunden die Tendenz eher zur Schwäche, und die Kurſe der
Hauptwerte bröckelten langſam ab. Ein Grund für die anfängliche
Be=
feſtigung war, wie ſchon vormittags ausgeführt, ja ſowieſo ſchwer zu
erkennen, und man hatte dieſe Befeſtigung mit den Hoffnungen auf
eine baldige Börſenwiedereröffnung in Zuſammenhang gebracht. Als
dann bekannt wurde, daß die Berliner Bank für Handel und
Grund=
beſitz ihre Schalter ſchließen mußte und die Zahlungen vorläufig
ein=
geſtellt hat, ſetzte die Spekulation allgemein mit Abgaben ein, und man
hörte nur noch niedrigere Briefkurſe. Daß auch aus der Schweiz
ſchwä=
chere Kurſe für deutſche Werte gemeldet wurden, ſei nur nebenbei
er=
wähnt. Am Geldmarkt hielt die Nachfrage weiter an, man ſorgt
an=
ſcheinend für den morgigen Zahltag im Rheinland vor; Tagesgeld blieb
mit 8,5—10 Prozent geſucht. Monatsgeld ſtellte ſich auf 9—11 Prozent,
Warenwechſel auf 9 Prozent zirka, und Privatdiskonten waren mit acht
Prozent weiter angeboten. Gegen die neue Oſthilfe=Nowerordnung
ſollen in Kreiſen der mit dem Agrarkredit verbundenen
Kreditinſtitu=
ten ſchwvere Bedenken beſtehen. Die Beſtimmungen ſeien viel zu
weit=
gehend. Das Präſidium des Reichsverbandes der landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchaften haben nach dem B.B.C. bereits Schritte unternommen
um gegen die Nowerordnung zu proteſtieren. Bekanntlich hat ja auch
die Breslauer Produktenbörſe infolge unüberſehbarer Auswirkungen
dieſer Oſthilfe=Notverordnung ihren Verkehr vorläufig bis zum 24. Nov.
eingeſtellt. Als gegen 5 Uhr bekannt wurde, daß die Reichsregierung
die evforderlichen Maßnahmen ergriffen habe, um eine ruhige
Abwick=
lung der Verpflichtungen der Berliner Bank für Handel und
Grund=
beſitz (es ſoll ſich um 58 Millionen Depoſiten handeln) durch die
Dres=
dener Bank zu gewährleiſten, griff wieder eine etwas beruhigtere
Stim=
mung Platz und die Kurſe zeigten auf dem ermäßigten Niveau eine
gewiſſe Widerſtandsfähigkeit.
Im geſtrigen telephoniſchen Freiverkehr in Frankfurt a. M.
war die Tendenz am Aktienmarkt trotz der ſchwachen Auslandsbörſen
und der unklaren politiſchen Situation überraſchend feſt. Irgendwelche
Motive waren hierfür eigentlich von keiner Seite zu hören, ſo daß die
Kurserhöhungen wohl in der Hauptſache auf das faſt vollſtändige
Feh=
len von Angebot zurückzuführen waren. Vom Ausland kommt aus den
bekannten Gründen kein Material an den Markt und auch die
Frank=
furter Börſenkreiſe zeigen im Hinblick auf die wieder einſetzende
Schwäche am Rentenmarkt keine Neigung, Aktien abzugeben.
Beſonde=
res Intereſſe wandte ſich dem Farben= und Elektromarkte zu, wo
durch=
weg Kurserhöhungen von 1—2 Prozent feſtzuſtellen waren. Von
Bank=
aktien erhielt ſich für Reichsbankanteile die Nachfrage während im
übrigen dieſer Markt ſehr vernachläſſigt liegt. Eher ſchwächer
veran=
lagt waren dagegen Kunſtſeideaktien, die bis zu 1 Prozent nachgaben.
Montanwerie lagen faſt geſchäftslos. Der Umſatz am Aktienmarkt war
verſchiedentlich etwas lebhafter. Am Rentenmarkt herrſchte für 8
pro=
gentige Goldpfandbriefe recht ſchwache Tendenz, ſo daß ſelbſt auf
er=
mäßigter Kursbaſis kaum Aufnahmeneigung beſtand. Auch
Liquida=
tionspfandbriefe gaben etwas nach, während Reichsſchuldbuchforderungen
knapp behauptet blieben. Von deutſchen Anleihen waren Altbeſitz
ge=
ſucht. Am Markte der Induſtrieobligationen beſtand einiges Intereſſe
für Farbenbonds, die etwa 1 Prozent gewannen. Am
Auslandsrenten=
markt fanden einige Umſätze in Rumänen bei wenig veränderten
Kur=
ſen ſtatt.
Die Auslandsbörſen.
Die geſtrige Londoner Börſe eröffnete bei ruhigem
Ge=
ſchäft ohne ausgeſprochene Tendenz. Britiſche Staatspapiere lagen
ſtetig einiges Intereſſe zeigte ſich für Minenaktien.
Im Verlaufe der Londoner Börſe war die Tendenz
ausge=
ſprochen ſchwach, und es ergaben ſich bis zum Schluß weitere
Kurs=
rückgänge. Die Berufsſpekulation ſchritt allgemein zu
Realiſatio=
nen. Britiſche Staatspapiere ſchloſſen etwas ſtetiger doch waren
deutſche Bonds erneut abgeſchwächt. An der Pariſer Börſe
Tendenz.,
Die Amſterdamer Börſe blieb auch im Verlaufe ſchwach
und ſchloß bei geringen Umſätzen, zu den niedrigſten Tageskurſen.
Philips verloren gegen den Vortag 8 Prozent.
An der Wiener Börſe war die Grundſtimmung zwar
nicht unfreundlich, doch ergaben ſich eher kleine Kursrückgänge.
Die New Yorker Börſe eröffnete bei lebhaften
Um=
ſätzen in ſchwächerer Tendenz.
An den internationalen Deviſenmärkten war das Geſchäft am
Nachmittag außerordentlich ruhig und die Veränderungen in den
einzelnen Deviſen nur gering. Das Pfund hat ſich nach
vorüber=
gehender leichter Befeſtigung wieder auf 3,76½ abgeſchwächt, gegen
den Gulden ſchloß es mit 9,363 gegen Zürich mit 19,36, gegen
Paris mit 96,19 und gegen die Reichsmark mit 15,82½. Der
Dol=
lar konnte einen kleinen Gewinn am Nachmittag, ebenfalls nicht
aufrecht erhalten. Die Reichsmark war behauptet, in Amſterdam
ſchloß ſie mit 59,15 und in Zürich mit 122,05. Die Norddeviſen waren
knapp gehalten, die ſüdamerikaniſchen Deviſen waren vollkommen
unverändert. Madrid tendierte etwas leichter.
Berliner Deviſen=Feſtſehung vom 19. November.
56 169.18 169.52 Portugal 14.39 14.41 Oslo 86.91 87.09 Athen 5.195 5.205 Kopenhagen 86.91 87.09 Iſtambul Stockholm 86.91 87.09 Kairo 16.23 16.27 London 15.83 15.87 Kanada 3.766 3.774 Buenos Aires 1.073 1.077 Uruguay 1.868 1.872 New York 4.209 4.217 Island 71.58 71.72 Belgien 58.49 58.,61 Tallinn 112.79 113.01 Italien 21.71 21.75 Riga 81.22 81.38 Paris 16.49 16.53 Bukareſt 2.517 2.523 Schweiz 81.92 82.08 Kaunas 42.16 42.24
Die Deviſenbewirtſchaftung in Ungarn.
Der ungariſche Miniſterpräſident unterbreitete geſtern dem
Abgeordnetenhaus einen Geſetzentwurf über die obligatoriſche
An=
meldung ausländiſcher Zahlungsmittel und von
Auslandsforde=
rungen. Der Entwurf ermächtigt die Regierung, auch die
An=
meldepflicht im Verordnungswege auf ſämtliche im Ausland
be=
findlichen Vermögensobjekte oder Einkommensquellen ungariſcher
Staatsbürger und in Ungarn anſäſſiger Ausländer auszudehnen.
Der Entwurf erklärt die Unterlaſſungen der Anmeldung als
Ver=
brechen und bedroht ſie mit Zuchthausſtrafen bis zu fünf Jahren.
Produkkenberichke.
Mannheimer Produktenbericht vom 19 November. Weizen inländ.
(75—76 Kilo) gut, geſund und trocken 24,75—25,25, desgl. 73—74 Kilo,
24—24,50; Roggen inländ gut, geſund und trocken 22,75—B; Hafer
inländ, neue Ernte, je nach Qualität 16—18,B5; beregnete und
geruch=
behaftete Ware unter Notiz; Gerſte inländ., Sommergerſte 18—19,
An=
ſtichware unter Notiz; „Futtergerſte 17,25—18; Sohaſchrot 12—12,25;
Biertreber mit Sack 13,75; Trockenſchnitzel 6; Wieſenheu, loſes 5,40
bis 5,90, Rotkleeheu 5,40—5,90, Luzernekleeheu 5,80—6,40, Stroh,
Preßſtroh, Roggen=Weizen 3,80—4,10, desgl. Hafer=Gerſte 3,40—3,80;
Stroh, geb., Roggen=Weizen 3,60—4,00, desgl. Hafer=Gerſte 3,20—3,60;
Weizenmehl Spezial Null, neue Ausmahlung, per Nov.=Dez. 35,25;
desgl. mit Auslandsweizen 37,25; Roggenmehl, 60proz. Ausmahlung,
nach Fabrikat per November 31—32; Weizenkleie, feine 9—9,25;
Erd=
nußkuchen 13,25—14. Tendenz: ſtetig. Trotz des Rückganges an den
Auslandsbörſen ſind die Forderungen für deutſchen Weizen
unverän=
dert, während Roggen teurer iſt. Der Konſum verharrt in ſeiner
Zu=
rückhaltung. Die Börſe verkehrte in ſtetiger Haltung.
Schließung der Breslauer Produktenbörſe. Der Vorſtand der
Bres=
lauer Produktenbörſe hat am Donnerstag bekanntgegeben: „Die
Aus=
wirkung der Verordnung „zur Sicherung der Ernte und der
landwirt=
ſchaftlichen Entſchuldung im Oſthilfegebiet” auf den Handel in
landwirt=
ſchaftlichen Produkten und hieraus gewonnenen Erzeugniſſen laſſen ſich
nicht überſehen. Der Vorſtand hat daher beſchloſſen, insbeſondere auch
um die Durchführungsbeſtimmungen zu dieſer Verordnung abzuwarten,
die Verſammlungen der Produktenbörſe bis einſchließlich Dienstag, den
24. November, ausfallen zu laſſen.”
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 19. Nov.:
Getreide. Weizen: Dezember 60,75. März 63½, Mai 65½,
Juli 65,75; Mais: Dezember 45,75, März 48, Mai 50, Juli
518; Hafer: Dezember 27½, Mai 29½, Juli 29,50; Roggen:
Dezember 51,50 März 55½, Mai 57½, Juli 57,25.
Schmalz: November 6,50, Dezember 6,27½, Januar 6,27½.
Speck, loco 7.00
Schweine: Leichte 4,50—4,70. ſchwere 4,35—4,50;
Schweine=
zufuhren in Chicago 35 000, im Weſten 114000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 19. Nov.:
Schmalz: Prima Weſtern 7.25; Talg, extra loſe 33.
geſunken.
Was die Baubeſchäftigung anbelangt, ſo waren Enß.”
Reichsdurchſchnitt nur etwa B v. H. der organiſierten V.
ſchäftigt. Der ſtarke Rückgang der Baubeſchäftigung iſt üu
eine Folge davon, daß ſeit Mitte dieſes Jahres nur noſ
bauten in Angriff genommen wurden. Die Beſchäftigunu,
im Baugewerbe beſchränken ſich daher mehr und mehr au
ſtellung der früher begonnenen Bauten; der Umfang da
vermindert ſich jedoch von Monat zu Monat ſtärker all
Jahren.
Für die erſten neun Monate des laufenden Jahres läß;
Geſamtbilanz der Bautätigkeit ziehen: Die
Bauerlaubmſt=
nungen liegen der Zahl nach um 45 v. H. unter
Vorjahre=
gewerbliche Bauvorhaben um 52 v. H. Der Bauſtoffabſatz
ſchnitt um 35 v.H. geringer als in der entſprechenden Zeu
res. Die Bauſtoffpreiſe ſind im Durchſchnitt der Monam
September um 15 v. H. gegenüber dem Vorjahr geſunken.,
Viehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 19 November. Aufget.
9 Ochſen, 112 Kälber, 2 Schafe. Die Preiſe ſtellten 7.
a) 36—40, b) 31—35, c) 2—30 Pfg. pro Pfund. —
ſchleppend; langſam geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 19. November. Auftriebö.
144 Kälber, 8 Schafe, 69 Schweine 997 Ferkel und 20
für 50 Kilo Lebendgewicht in RMM.: Kälber b) 42—45,
bis 34; Schafe 22—24; Schweine nicht notiert. Läufer
3M., Ferkel bis vier Wochen 5—7 RM. Ferkel übe=
8—12 RMM je Stück. Markwerlauf: Mit Kälbern ruhin
räumt; mit Ferkeln und Läufern mittel.
Frankfurter Viehmarkt vom 19. November. Der Auc
tigen Nebenmarktes beſtand aus 88 Rindern, 735 Kälbern,
und 409 Schweinen. Verglichen mit den
Auftriebszahlll=
marktes der vergangenen Woche waren 6 Rinder mehr art
gegen ſtanden 67 Kälber, 302 Schafe und 663 Schweine!
Verkauf. Markwerlauf: Kälber und Schweine rege, Son
räumt. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht in
b) 43—46, c) 38—42, d) 32—37: Schafe a) 1. 2—
c) 15—18. Schweine b) 46—48, c) 46—48, d) 4—47,
Vergleich mit den Preiſen vom Donnerstag, den 12. Noc4
F1AN
ber um 2—4 Mk. und Schweine um 1—2 Mk. anziehen, MNſäu=
Schefe 1—2 Mk. nach. — Fleiſchgroßmarkt. Beſchickum
Rindfleiſch, 101 ganze Kälber, 47 ganze Hämmel und d
Hälften. Preiſe für 1 Zentner friſches Fleiſch in Mk.
Rindfleiſch 1. 55—60, 2. 50—55; Bullenfleiſch 40—50*
30—40, 3. 20—30; Kalbfleiſch 1. und 2 60—80; Kru
Schweinefleiſch 1. 60—65. Geſchäftsgang des Fleiſchgroßun
Melallnokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 K..
vember ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt U
Bremen oder Rotterdam (Notic ung der Vereinu=
Deutſche Elektrolytk pfernotiz) auf 69,25 RM. — Di14
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtand.”
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte.
Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminich
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf —
gleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent,
Reinnickel 98 bis 99 Prozent, auf 350 RM., Antimo. A
51—53 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) auf 42,50—4
Gm=
rreufs.
Katite
Kuc,
Kleine Wirkſchaftsnachrichlen.
Der geſtrige Termin in dem Prozeß, den ein Inhaber!
Anleihe wegen der Trennung zwiſchen Alt= und Neukl
Reich angeſtrengt hat, iſt auf Antrag von Juſtizrat Men
Reich vertritt vertagt worden.
Die Berliner Bank für Handel und Grundbeſitz AG /
tal 2 Millionen RM.) hat geſtern ihre Schalter geſchloſſ
regierung hat die erforderlichen Maßnahmen ergriffen, MM
Abwicklung der Bank zu gewährleiſten. Es iſt beabſichuug
lung durch die Dresdener Bank vornehmen zu laſſen.
Ueber das Vermögen der Volksbank Wetzlar G.mbcſl
Konkursverfahren eröffnet worden.
In München iſt infolge der Mißſtände im Benzinge:4
zinpreiskampf ausgebrochen. Eine Anzahl Tankſtellen
für Benzin bei Barzahlung an der Tankſtelle von 38 Tiſ.
Liter geſenkt.
Geſtern abend fand ein öſterreichiſcher Miniſterrau
mit der neuen Deviſenordnung in Oeſterreich beſchäfti!d
lautet iſt die Anmeldung oder Anforderung valutariſcher
vorgeſehen; es ſind überhaupt nur geringfügige Aende:
In der am 18. November in Breda abgehaltenen oo
ſammlung der Internationalen Viscoſe Compagnie, deruſl,
ſchaft der Bredaer Kunſtzyde=Gruppe für deren ausländdd
wurde der Antrag der Verwaltung, die Geſellſchaft dr
greifende Reorganiſation zu ſanieren und die Aktien
ihres bisherigen Wertes, insgeſamt alſo von 12 auf 3.
Gulden abzuſchreiben, nach längerer Debatte genehmigr!
Die Errichtung eines Deviſenfonds in London zur Aln
der ſüdafrikaniſchen Goldwährung, wird morgen, wie im.
nommen wird, vom Finanzminiſter Havenga offiziell anges!
Ein Betrag von 10 Millionen Pfund wird zu dieſem Bmau
Goldreſerve der ſüdafrikaniſchen Reſervebanken, teils
Sterlingguthaben der ſüdafrikaniſchen Handelsbentes
werden.
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g2p. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Roman von
Ernſt Klein
Guten Kaffee nicht mit
unge-
eigneten Zuſätzen ſtrecken.— —
ſondern die Bohnen durch
Weßer3 beſſer aufſchließen und
voll ausnutzen!
ſjän ſchnaubte wütend: „Erinnern Sie mich nicht an
iul uns hergenommen, wie wenn wir ſchmutzige Be=
„ii wären, an deren Umgang er gewöhnt iſt. Am
ſten, zie er uns Frauen in Gegenwart der Männer gefragt,
che pigltns mit Sala ein Verhältnis gehabt hat!” Randolf
peir hömſſe an, ohne mit der Muskel zu zucken und ſchnappte
drt ſe/MFrage hinterher:
unda ſau Gräfin, welche von ihnen hatte wirklich das
hältmytbpitt ihm?“
Die Raſſoden betrachtete nachdenklich die ſchöne eiße Aſche
ihrer Havanna. „So — meint er das? Er hat gar nicht ſo
unrecht! Aber mit dem Mord Salas hat ſie ſo viel zu tun
wie ich — —. Ja, ich weiß”, fuhr ſie mit dröhnender Stimme
fort, um Blairs Einwurf abzuwehren, ehe er ausgeſprochen
wurde, „— — man findet ſie bei der Leiche; ſie will nicht ſagen,
wie ſie hingekommen iſt. Trotzdem gebe ich es Ihnen ſchriftlich:
ſie hat ihn nicht erſchoſſen! Sie hat mit dieſem Kerl überhaupt
nichts zu tun gehabt. An ſowas kommt Sala gar nicht heran.
Nur an die Weiber, die ſich amüſieren wollen und glauben, an
jeder Ecke finden ſie eine neue Senſation! Und dann — — die
Bratter? Gott — kann auch ſein! Sie war mit ihm in Rom
zuſammen. Die Allers? Eine hübſche Gans, wenn Sie es
ehrlich wiſſen wollen! Toiletten, Automobile und Bridge, das
ſind ihre Anforderungen an ein höheres Daſein. Ich habe ihren
Mann gekannt — was dieſer grundgeſcheite Menſch an ihr
ge=
funden hat, weiß ich nicht. Na, eine Liaiſon mit Grace Allers
würde nicht einmal Sala ernſtgenommen haben. Bliebe nur die
Wilfort! Die hat das Zeug zu einer tragiſchen Affäre in ſich.
Kennen Sie übrigens ihre Geſchichte?”
„Ich habe dunkel einmal etwas davon gehört. Lord Wilfort
hat ſie wider den Willen ſeines Vaters geheiratet —
„Stimmt. Der alte Wilfort hat ſie mir ſelber erzählt. War
ein Jugendfreund von mir — hm — — der Jugendfreund.
Hätte ihn heiraten können — aber weil ich klug war, habe ich
ihn meiner Buſenfreundin überlaſſen. Er war ein ſchrecklicher
Snob ſein Leben lang und der ſchrecklichſte Bridgeſpieler, den
Sie ſich denken können. Seinem Jungen verzieh er die Heirat
mit der ſchönen Gwendolen nie. Die Wilfort iſt Amerikanerin,
ſtammt irgendwo aus einer kleinen Stadt des Weftens und war
Schauſpielerin. Wilforts Vater lief im Geſicht grün an, wenn
er von ihr ſprach. Sie war ſogar eine verdammt gute
Schau=
ſpielerin und in New York mit Springer verheiratet. Sie
kennen Springer nicht? Einer der größten Theatermanager
drüben. Uramerikaner, aus dem Oſten Europas ſtammend, ein
geriebener Junge! Der heiratete ſie, als ſie noch jung und
unbekannt war, und er machte den großen Star aus ihr. Und
dann plötzlich Krach! Es heißt, er ſoll bei ihr in der Garderobe
einen Liebhaber erwiſcht haben. Wen? Das weiß ich allerdings
nicht. Sie wurde geſchieden, kam nach England, trat im
„Adelphi” unter einem anderen Namen auf, lernte Wilfort
Mit gem Ruck ſetzte ſich die alte Dame aufrecht. Ihre
en, Aſtrotz ihrer neunundfünfzig Jahre noch ſcharf
dunkel=
wan unkelten ihn drohend an: „Blair, wenn ich nicht
Sie der Sohn meines alten Freundes Avordale
uärden Sie meine Frage nicht beantworten, Frau
aber ſind Sie ſich darüber klar, daß ich ſie nur
weil ſie eben beantwortet werden muß. Und da
tzvar, eine Dame wie Sie um die Beantwortung zu
allgnen Angeſtellten oder eine Dienerin. Es kann ein
ſuchtuzſteritat ſein, es kann einer der Männer an Bord,
winr ratter oder Wilfort — ſelbſt Crayton iſt nicht
aus=
imh den Schuß abgefeuert zu haben. Lilian Brooks
uf ſen Fall den Mörder und deckt ihn.”
ückt” warf die Gräfin ein, „Sie halten dieſen
Ste=
eiſio für den Mörder?”
kennen und heiratete ihn. Die Geſchichte iſt noch gar nicht ſo
lange her, höchſtens zwei oder drei Jahre. Wilfort ſenior i
doch erſt vor drei Vierteljahren geſtorben. Ich habe einmal mit
ihm Bridge geſpielt — Gott möge ihm das verzeihen. Ich kann
es nicht.”
Blair verdaute ſchweigend dieſe wichtige Information.
„Und haben Frau Gräfin bemerkt, daß Lady Wilfort auf dem
Schiff irgendwie — wie ſoll man es ſagen? — mit Sala in
Beziehung ſtand?"
„Sie wurden einander offiziell an Bord des Schiffes durch
Crayton vorgeſtellt — ſo viel weiß ich. Ich war dabei. Aber
wenn Sie mich jetzt fragen, ſo kam mir doch manches ſpaniſch
vor. Allerdings — wir fuhren am Morgen von Marſeille ab
und kamen gleich in einen recht ſtarken Sturm hinein. Beim
Lunch war Lady Wilfort noch anweſend. Warten Sie — ja,
dann — — beim Tee — es kann natürlich Zufall ſein — aber
ich erinnere mich, man ſprach von einer Bridgepartie, und es
ſtellte ſich heraus, daß ſie fehlte, und Marquis de Sala auch nicht
aufzufinden war. Am Abend machten wir dann unſere erſte
Partie — — ſie war auch nicht zugegen. Kopfſchmerz — na,
die arme Frau wird wohl ſeekrank geweſen ſein. Wenn Sie aus
dieſen Kopfſchmerzen den Beweis konſtruieren wollen dafür, daß
ſie Sala um die Ecke gebracht hat, dann, lieber Blair, entwickeln
Sie eine Phantaſie, die Sie beſſer zu einem Kriminaldichter als
zu einem Kriminalbeamten befähigen würde.”
„Frau Gräfin, ich wiederhole Ihnen, unter den acht
Herr=
ſchaften, die ſich an Bord befanden, iſt der Mörder zu ſuchen.”
(Fortſetzung folgt.)
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