Hinzelmmmmer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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waligem Erſcheinen vom 1. November
bea 2.18 Reichsmart und 22. Pfennig
zegeholt 2.25 Reichemark, durch die
jeichemark frel Haus. Poſfbezugspreis
hAFellgeld monatlich 2.78 Reſchmart.
ü für Aufnahme von Anzeigen an
wirde nicht übernommen.
Nicht=
ge Nummern infolge höherer Gewalt
Zezieher nicht zur Kürzung des
Wikellungen und Abbeſſellungen durch
ſeSindlichkelt für uns. Poſiſcheckonio
Fanfurt a. M. 4301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iUnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Orilginal=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet
Nummer 315
194. Jahrgang
Freitag, den 13. November 1931.
Z mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichepig
Finanz=Alnzelgen 40 Reſchspfg. Rellamezelle (92 mm
breit)2 Reichsmark. Anzelgen von auswärte 40 Reichspfg.
FinanzAnzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm breite
Rellame=
zeile 300 Reſchemark. Alle preiſe in Reichsmark
(4 Dolſar — 420 Markl. — Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krleg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpſiſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teſtung von Schadenerſatz. Bei
Konhurs oder gerichticher Beltreibung fäll ſever
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Banl und
Darm=
ſtädter und Natſonalbank.
Cach der Rückkehr Francois Poncets.
Mnnäherung der beiderſeikigen Skandpunkke. — Die Nokwendigkeik einer umfaſſenden Prüfung
der deutſchen Zahlungsfähigkeit nicht mehr abzuſkreiken. — Der Kampf um die
Kompekenzen des Sonderausſchuſſes dauerk an.
fehlt die einigende Formel.
Hiuſerer Berliner Schriftleitung.
arzöſiſche Botſchafter in Berlin, Frangois
ſoir einige Tage in Paris war, iſt wieder in
Mnigetroffen. Bis zum ſpäten Abend des
Donners=
doch dem Auswärtigen Amt gegenüber noch nicht
gegeben, daß er den Wunſch habe, ſich mit dem
lit bie weitere Behandlung des Reparationsproblems
ßri. Unter dieſen Umſtänden wird er früheſtens am
mit Dr. Brüning zuſammenkommen
hber Reichskanzler am Freitag früh
Ber=
tm ſich nach Mainz zu begeben und dort im
Wahlkampf eine Rede zu halten. Er
in fort, weil Herr von Hoeſch wegen der Tagung
ſſchen Kammerausſchüſſe kaum Gelegenheit haben
Acüter ſehr eingehend mit Laval zu unterhalten.
dis Sondersausſchuſſes iſt zwar eine leichte
An=
rbeiderſeitigen Auffaſſungen zu verzeichnen. Wir
ier noch nicht ſo weit, daß von einer vollzogenen
prochen werden kann, wie das die Pariſer Preſſe
Ueber die Zuſtändigkeit des Ausſchuſſes wird nach
tix gerungen. Die Franzoſen arbeiten mit allen
ritiſchen Spitzfindigkeiten. Es hat ſich aber doch
pgen, daß ſie die Notwendigkeit einer umfaſſenden
geier Zahlungsfähigkeit nicht mehr abzuſtreiten
ver=
haben aber die Formel noch nicht gefunden, die es
Mt/ ohne vom Young=Plan abzurücken, die Kompe=
Fendersausſchuſſes zu erweitern.
eitlich iſt, daß in dieſem Ausſchuß namhafte Sach=
Aiten, die kaum bereit ſein werden, ſich auf eine
fül=it einzulaſſen, wenn von vornherein feſtſteht, daß
Rur Stückwerk bleiben wird. Hier einen Ausweg
Miu cht Arbeit der Diplomaten. So lange alſo keine
tDie Befugniſſe des Ausſchuſſes vorhanden iſt, iſt
al on zu ſprechen, an welchem Tag und wo der
Muxz zuſammentritt. Ort und Termin
wer=
ſiaher ohne große Schwierigkeiten feſt=
(ſüen, wenn erſt einmal ein Einver=
Gürüber erzielt worden iſt, daß der
Mſchuß nun auch tatſächlich ermächtigt
die private Verſchuldung
Deutſch=
e rückſichtigen.
Mſtanzöfiſchen Reparakionswünſche.
EP. Paris, 12. November.
turn der franzöſiſchen Regierung in den deutſch=fran=
Mecungen über das Verfahren zur Neuregelung der
wie ſie ſich aus den Inſtruktionen an den geſtern
zurückgekehrten franzöſiſchen Botſchafter Franoois
2 wird vom „Excelſior” folgendermaßen umriſſen:
urgplan vorgeſehene Beratende Ausſchuß hat ſcharf
uemiſſe, die nicht erweitert werden könnten, ohne
un=
ſe Sachverſtändigen=Gutachten unterzuſchieben. 2. Es
r.m, die deutſche Lage zu prüfen und nicht um eine
Wn. der „Zahlungsfähigkeit Deutſchlands”. 3. Die in
Ingefrorenen kurzfriſtigen Kredite haben mit den
Re=
ws zu tun, und die Kriegsentſchädigungen dürfen
zugunſten der Handelsſchuld geopfert werden;
je=
ſich die franzöſiſche Regierung nicht der Einberufung
2 der Anleihe=Gläubiger und =Schuldner, das die
ſim eine teilweiſe Mobiliſierung dieſer Kredite nach
Aumg der Konten zu prüfen hätte. 4. Der
Young=
e vollſtändige und endgültige Regelung dar, der
aDer interalliierten Schulden an Amerika einen
Die Wiedergutmachung der Kriegsſchäden, einen
h. unter allen Umſtänden zu bezahlenden
Ueber=
ßt. Die franzöſiſche Regierung könnte eine neue
ued endgültige” Regelung nur dann in Erwägung
Nagierung und Senat der Vereinigten Staaten eine
Mäßigung der Kriegsſchulden zugeſtänden, ſo daß
ungeſchützte Ueberſchuß erhalten bleibe.
Len lichen Bankiers beſtehen auf Regelung
Ber kurzfriſtigen Schulden.
EP. Paris, 12. November.
lew Yorker Korreſpondent der „Agence Econo=
Siere‟ Parker Willis, ſeinem Blatt berichtet, hat
Ausſchuß in einer am Mittwoch abgehal=
Eſchloſſen, auf einer Regelung für
ſtigen Schulden zu beſtehen, ohne
rauf, welche Entſcheidung über das
Sbroblem getroffen werden wird.
Nei der Anſicht, daß die kurzfriſtigen Schulden
Pkioritätsrecht gegenüber allen anderen
Ver=
tZen, und er verlange die Annahme des allge=
Des der ſtufenweiſen Liquidierung dieſer Schul=
I Monate zurückgezahlt werden ſollten, und zwar
Siar gegenwärtigen Abkommen Eude Februar ab
Ausſchuß würde ſich wahrſcheinlich mit
Viertel=
böhe von 5 Prozent der gegenwärtig auf
Mar geſchätzten Geſamtſchuld beanügen,
Prozent aber als ein M
Huaet den deutſchen Schuldnern würden im Namen
iſtführt werden.
In Paris ſollen während der Rakskagung
auch Reparakionsfragen beſprochen werden.
EP. London, 12. November.
Der neue engliſche Außenminiſter Sir John Simon wird ſich
bereits Ende dieſer Woche nach Paris begeben, um vor Beginn
der Ratstagung mit Briand und Laval Beſprechungen zu führen.
Auch die Reparationsfrage ſolle mit den franzöſiſchen
Staatsmän=
nern erörtert werden. Dieſe Beſprechungen würden ſich
insbeſon=
dere dann als notwendig erweiſen, wenn Deutſchland die
Einbe=
rufung des Kontrollausſchuſſes der BJZ. gemäß Artikel 119 und
120 des Young=Planes fordern ſollte. — Der engliſche Vertreter
beim Völkerbund, Sir Robert Cecil, wird Sir John Simon nach
Paris begleiten.
* Am nächſten Montag tritt in Paris der Völkerbundsrat
zu=
ſammen, um ſich wieder einmal wegen der Beilegung des
mandſchu=
riſchen Konfliktes zu bemühen. Während England ſeinen
Außen=
miniſter ſchickt, Briand den Vorſitz führt und Amerika durch ſeinen
Londoner Botſchafter Dawes vertreten ſein wird, wird
Deutſch=
land Herrn v. Mutius als ſeinen Vertreter präſentieren. Es hätte
nahegelegen, den Pariſer Botſchafter, Herrn v. Hoeſch, zu
delegie=
ren. Er hat aber gebeten, davon Abſtand zu nehmen, weil er
zur=
zeit mit den Reparationsverhandlungen überlaſtet iſt. Das iſt ein
einleuchtender Grund. Dagegen wäre an der Wahl des Herrn
v. Mutius doch manches auszuſetzen. Man könnte einmal aus ihr
herausleſen, daß Deutſchland ſich an dem oſtaſiatiſchen Konflikt
desintereſſiert zeigt und lediglich den unbeteiligten Zuſchauer
ſpie=
len will. Aber ſelbſt dann wäre die Entſendung eines Diplomaten
von internationalem Gewicht angezeigt geweſen. Denn ſchließlich
wird ſich der engliſche Außenminiſter nicht den ganzen Tag nur
mit Oſtaſien beſchäftigen. Er wird in Paris die Gelegenheit auch
zu anderen Verhandlungen benutzen, und da wäre es mehr als
wünſchenswert geweſen, daß der deutſche Vertreter ſich einſchalten
könnte. Das iſt jedoch bei Herrn v. Mutius ausgeſchloſſen. Er iſt
in der internationalen Diplomatie eigentlich nur dadurch bekannt
geworden, daß er als deutſcher Geſandter in Bukareſt unmöglich
geworden war und Hals über Kopf abberufen werden mußte. Das
iſt nicht gerade die beſte Aktivlegitimation. Er geht aber jetzt
be=
reits zum zweiten Male zum Rat, und es ſcheint die Abſicht zu
be=
ſtehen, ihn auf dieſe Weiſe in den Vordergrund zu ſchieben, damit
er nachher die Leitung der deutſchen Delegation auch bei der
Ab=
rüſtungskonferenz übernehmen kann. Dagegen muß rechtzeitig
Ein=
ſpruch erhoben werden, weil er dafür nicht der richtige Mann iſt.
Es zeigt ſich eben wieder einmal, daß die Perſonalunion
zwiſchen dem Kanzler und dem Außenminiſter ein
Unding iſt. Der Kanzler iſt viel zu überlaſtet, als daß er ſich
auch noch um Perſonalfragen kümmern und hier nach dem Rechten
ſehen könnte. Hier muß unbedingt eine Aenderung eintreten.
Wiederaufnahme der deutſch=ruſſiſchen
Wirkſchafts=
verhandlungen.
Berlin, 12. November.
Reichswirtſchaftsminiſter Warmbold hat geſtern die erſte
Be=
ſprechung mit den ruſſiſchen Delegierten für die deutſch=ruſſiſchen
Wirtſchaftsverhandlungen gehabt. Die offiziellen Verhandlungen
werden am Samstag beginnen. Die ruſſiſchen Vertreter ſind
Bot=
ſchafter Chintſchuk, der Handelsvertreter Ljubimoff und der
ſtell=
vertretende Generalſekretär Weizer.
Ueber den Inhalt der Wirtſchaftsbeſprechungen erfahren wir
von unterrichteter Seite, daß ſie ſich in erſter Linie mit den Fragen
der Zolltarife, der Eiſenbahntarife, der Hafengebühren ſowie des
ruſſiſchen landwirtſchaftlichen und induſtriellen Exportes
beſchäfti=
gen werden. Die Zolltarifverhandlungen, die im Auguſt und
September im Gange waren, konnten zu keiner Einigung führen,
da Rußland ſeinerſeits von Deutſchland verlangte, daß es durch
Zollermäßigungen und Kontingente und durch andere
wirtſchafts=
politiſche Maßnahmen die ruſſiſche Einfuhr nach Deutſchland
ſtei=
gere. Die Ruſſen verwieſen dabei darauf, daß die deutſche
Aus=
fuhr nach Rußland bereits wieder den Vorkriegsſtand erreicht
habe. Deutſchland konnte jedoch keine Zugeſtändniſſe auf
tarifa=
riſchem Gebiete machen, da Deutſchland ſich auf den Standpunkt
ſtellte, daß die Grundſätze der Meiſtbegünſtigung nicht verletzt
wer=
den dürften. Die Ruſſen ſollten ſich den freien Markt erobern.
Es kann nicht Aufgabe der deutſchen Regierung ſein, den Mangel
an Elaſtizität, den das ruſſiſche Handelsmonopol beſitzt, durch
Re=
gierungskäufe auszugleichen.
Lie deutſch=ſchweizeriſchen Wirkſchaftsverhandlungen
* Berlin, 12. November. (Priv.=Tel.)
Am Donnerstag vormittag ſind die in Bern unterbrochenen
deutſch=ſchweizeriſchen Wirtſchaftsverhandlungen im Berliner
Auswärtigen Amt wieder fortgeſetzt worden. Während der
Pauſe hat eine ſtändige Fühlungnahme zwiſchen den beiden
Delegationen ſtattgefunden. Man iſt in Berlin optimiſtifch und
glaubt, daß es nunmehr gelingen wird, mit der Schweiz zu einer
für Deutſchland annehmbaren Einigung zu kommen. Die
Schweizer haben ſeinerzeit geſehen, daß Deutſchland nicht geneigt
iſt, auf ihre überſpannten Forderungen einzugehen, und daß es
ſich nicht ſcheuen würde, eine Kündigung des Vertrages mit in
Kauf zu nehmen. Bei einer Kündigung des Vertrages würden
die Schweizer nur den Kürzeren ziehen, deren letzte
Handels=
bilanz außerordentlich günſtig ausgefallen iſt. Sie würde ſich
alſo um den wertvollen deutſchen Abſatzmarkt bringen. Man
hat in Bern uun endlich den ganzen Ernſt der Situation erfaßt
und durchblicken laſſen, daß man jetzt etwas weniger ſcharf zu
Werk gehen würde.
* Worum gehk es bei den heſſiſchen
Landkagswahlen?
II.
Daß eine Abkehr von dem bisherigen heſſiſchen
Regierungs=
ſyſtem erforderlich iſt, wenn eine Geſundung des Staatsweſens
erfolgen ſoll, darüber ſind alle Parteien einig, die auf den Sturz
der derzeitigen Koalitionsregierung hinarbeiten. Dazu gehören
nicht nur die Oppoſitionsparteien des bisherigen Landtages,
ſondern auch natürlich die Nationalſozialiſten, deren in dem
Manifeſt ihres Gauführers veröffentlichte grundſätzliche
For=
derungen allerdings ſich gerade über die wichtigſten
finanzpoli=
tiſchen Probleme faſt vollſtändig ausſchweigen, im Uebrigen
aber die bisher ſchon ſtändig von den bürgerlichen
Oppoſitions=
parteien aufgeſtellten Grundſätze in der Hauptſache übernehmen.
Im Folgenden heben wir noch einmal die Geſichtspunkte hervor,
aus welchen wir die Beſeitigung der bisherigen Regierung für
erforderlich halten. Es handelt ſich dabei um Forderungen, wie
wir ſie an dieſer Stelle ſchon ſeit Jahren aufgeſtellt haben.
Das Ziel der heſſiſchen Finanzpolitik muß die Schaffung
eines innerheſſiſchen Finanzausgleichs ſein, der
die Fehler der erſten Nachkriegsjahre möglichſt beſeitigt. Es
muß alſo erſtrebt werden, daß die Gemeinden wieder mehr an
den Aufgaben finanziell beteiligt werden, die weſentlich ihren
Intereſſen dienen, damit diejenige Sparſamkeit in der
öffent=
lichen Verwaltung erzielt wird, die erforderlich iſt, wenn in
dieſer Notzeit nicht die wichtigſten Staatseinrichtungen in ihrer
Exiſtenzfähigkeit gefährdet werden ſollen. Wir ſind uns dabei
bewußt, daß dieſer innere Finanzausgleich weſentlich in ſeiner
Durchführung von den Maßnahmen abhängt, die vom Reich
zur Beſeitigung der gegenwärtigen Notlage der Gemeinden
er=
griffen und die zur Grundlage des Reichsfinanzausgleichs
ge=
macht werden. Immerhin kann das Problem alsbald in
An=
griff genommen und zu gegebener Zeit ſeiner Verwirklichung
entgegengeführt werden.
Worauf eine neue Regierung ſofort ihr Augenmerk richten
muß, iſt die ſteuerliche Entlaſtung des
Mittel=
ſtandes, namentlich alſo des Gewerbes und Hausbeſitzes.
Zwar iſt in den Notverordnungen des Reichspräſidenten der
Anfang hierzu gemacht; die heſſiſche Steuergeſetzgebung vom
Dezember 1930 hat es aber verſtanden, ſtatt einer Senkung der
Realſteuern, wie ſie in der Notverordnung vom Dezember 1930
vorgeſchrieben war, eine ungeheuerliche Neubelaſtung,
nament=
lich des ſtädtiſchen Grundbeſitzes, zu ſchaffen. Wenn die
not=
wendige ſteuerliche Entlaſtung einmal Wirklichkeit werden ſoll,
was bei dem Rückgang aller Staatseinnahmen natürlich
außer=
ordentlich erſchwert iſt, ſo muß endlich zur Erſparnis in allen
Zweigen der Verwaltung eine großzügige
Verwal=
tungsreform durchgeführt werden. Die derzeitige
Regie=
rung hat unter dieſer von der Oppoſition ſeit Jahren geforderten
Verwaltungsreform nur eine Neukodifizierung der
Gemeinde=
ordnung nebſt einer Neuregelung der Rechtsverhältniſſe der
Gemeindebeamten verſtanden, und hat weiter an eine
Ver=
ringerung der Zahl der Lokalbehörden gedacht. Die
Zuſammen=
legung von Lokalbehörden iſt aber überhaupt nicht in Angriff
genommen worden, weil ſich mit Recht dagegen ein ſtarker
Widerſtand der Bevölkerung geltend gemacht hat, und das
Ge=
meindebeamtengeſetz hat die notwendige Entlaſtung der
Kom=
munen hinſichtlich ihrer Verwaltungskoſten verhindert. Eine
Verwaltungsreform, die allein die heſſiſchen Finanzen entlaſten
kann, muß aber von oben herab erfolgen, muß mit einer
Zuſammenlegung der beſtehenden 5 Miniſterien auf höchſtens 3
beginnen, und muß einen Abbau der Zuſtändigkeiten der
Zen=
tralbehörden durchführen und die Lokalbehörden zu wichtigeren
Gliedern des Verwaltungsorganismus machen. Die Deutſche
Volkspartei hat bei den jährlichen Etatsberatungen immer wieder
die Aufhebung der Miniſterien für Arbeit und
Wirtſchaft ſowie der Juſtiz verlangt und es wird ſich
fragen, ob nicht auch das Kultusminiſterium als ſolches
ver=
ſchwinden kann. Werden aber die Zuſtändigkeiten der
Lokal=
behörden erweitert, ſo erfahren dieſe ſelbſt keine beſondere
Be=
laſtung dadurch, weil alsdann die ſtändige Berichterſtattung an
die Zentralbehörden weſentlich eingeſchränkt wird, und die
Be=
völkerung hat den Vorteil davon, weil ſie ihre Anliegen auf
näherem Wege erledigen kann.
Mit einer zweckmäßigeren und billigeren Geſtaltung des
Behördenapparats hängt auf das Engſte die Forderung der
Anſtellung der Beamten nach Fähigkeit und
Tüchtigkeit zuſammen. Die Regierungsparteien der
Wei=
marer Koalition haben es immer als ihren wichtigſten
Grund=
ſatz bei der Beſetzung der Beamtenſtellen hingeſtellt, daß die
leitenden Stellen in Verwaltung und Juſtiz, namentlich aber
die Perſonalreferate, mit „unbedingt zuverläſſigen
Renubli=
kanern” beſetzt werden müßten, und die Ernennungen haben
bewieſen, daß dieſer Grundſatz nicht nur für die leitenden
Stellungen, ſondern bis weit herunter in die untergeordueten
Poſten durchgeführt wurde. Aber dieſe „Demokratiſierung der
Verwaltung”, wie man es nannte, führte ſchließlich in der
Re=
gierungserklärung von 1928 zu dem offenen Bekenntnis, daß
auch ſolche mit der Bevölkerung beſonders verwurzelte
Per=
ſönlichkeiten in die Verwaltung übernommen werden ſollten, die
den vorgeſchriebenen Bildungsgang nicht aufweiſen konnten.
Und nun begann das ſattſam bekannte Eindringen dieſer „
Ver=
wurzelten” in hohe und höchſte Staatsſtellungen. Wie ſehr man
dadurch die Erbitterung in der ganzen Beamtenſchaft
groß=
züchtete, kann man in Beamtenkreiſen überall hören. Welchen
Stoß man aber auch dem Berufsbeamtentum verſetzte, das nur
bei objektiver Auswahl in ſeiner Treue zum Staat und ſeiner
dienſtlichen Zuverläſſigkeit erhalten werden kann, liegt auf der
Hand. Daß endlich Beamte ohne entſprechende Vorbildung nur
eine Belaſtung der Staatskaſſe bedeuten, ohne daß eine wirkliche
Gegenleiſtung gewährt wird, bedarf keiner Ausführung.
Auf=
gabe einer neuen Regierung muß es deshalb ſein, mit dieſem
Syſtem der „Parteibuchbeamten”, wie man es mit Recht genannt
hat, aufzuräumen und die Beamtenſtellen lediglich nach
Fähig=
keit und Tüchtigkeit zu vergeben, unter Ausſchaltung aller
bar=
teipolitiſchen Einflüſſe auf Anſtellung und Beförderung.
Da=
durch wird zugleich der nicht hoch genug zu veranſchlagende
morgliſche Gewinn erzielt, daß Korruptionserſcheinungen fern
gehalten werder
Nicht zuletzt muß von einer neuen Regierung ein
Um=
ſchwung in der Kulturpolitik erwartet werden. Dieſer
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 13. Novemb
Seite 2 — Nr. 315
Umſchwung muß negativ eine Zurückdrängung aller
bolſchewi=
ſtiſchen Tendenzen in der Oeffentlichkeit, in Kunſt und Literatur,
namentlich zum Schutze der Jugend, herbeiführen; er muß aber
auch poſitiv die Freiheit des künſtleriſchen Schaffens und der
wiſſenſchaftlichen Forſchung gewährleiſten. Unſer
Volksſchul=
weſen muß auf chriſtlicher Grundlage den ſimultanen Charakter
bewahren und die Lehrerbildung darf nicht auf einen einſeitig
konfeſſionellen Weg geraten. Hier darf es kein Paktieren mit
dem Zentrum geben. Einer Nachgiebigkeit, wie ſie die
Sozial=
demokratie in der Frage der Verlegung des Pädagogiſchen
In=
ſtituts von Darmſtadt nach Mainz bewieſen hat, um ſich die
Gunſt des Zentrums zu erhalten, darf eine Regierung nicht
unterliegen, deren Beſtand auf der gegenſeitigen Achtung der
Koalitionspartner und nicht auf der abwechſelnden Gewährung
gegenſeitiger Vorteile beruhen ſoll.
Mit dem vorſtehend in großen Zügen entwickelten
Pro=
gramm haben wir die Geſichtspunkte hervorgekehrt, von deren
Erfüllung das künftige Geſchick des heſſiſchen Staates abhängt.
Wir befinden uns dabei, was die Vorſchläge zur Vereinfachung
der Staatsverwaltung betrifft, in Uebereinſtimmung mit den
Auffaſſungen eines hervorragenden Sachverſtändigen auf dieſem
Gebiet, nämlich des Reichsſparkommiſſars, der vor
einigen Jahren die geſamte heſſiſche Verwaltung einer
gründ=
lichen Durchprüfung unterworfen und von dem auch die
der=
zeitige Regierung manches gelernt hat. Das Gutachten des
Reichsſparkommiſſars bleibt eine Fundgrube graktiſcher
Vor=
ſchläge auch für die kommende Regierung, wenn man ihm auch
nicht in jedem Falle folgen wird. Möge die Wählerſchaft ſich
bei der Abſtimmung bewußt bleiben, daß die notwendigen
Re=
formen nur von ſolchen Männern durchgeführt werden können,
die neben lauterſtem Willen die erforderlichen
ſtaatswirtſchaft=
lichen Erfahrungen beſitzen und die heſſiſchen Verhältniſſe
Spectator.
kennen.
Vom Tage.
Reichskanzler Dr. Brüning begibt ſich am Freitag vormittag
nach Mainz, um am Abend in der dortigen Stadthalle in einer
Wahlverſammlung eine Rede zu halten.
Reichskanzler Dr. Brüning hat aus Anlaß des Hinſcheidens
des Präſidenten des Preußiſchen Landtags Friedrich Bartels der
Gattin des Verſtorbenen ſowie dem Präſidium des Preußiſchen
Landtags telegraphiſch, zugleich im Namen der Reichsregierung.
ſeine Anteilnahme ausgeſprochen.
Die urſprünglich für den 16. November anberaumten
Parteien=
verhandlungen über Lohn= und Arbeitszeit in der Nordweſtgruppe
ſind auf den 19. November anberaumt worden.
Der Vertreter Chinas, Dr. Sze, hat den Präſidenten des
Völ=
kerbundsrats, Briand, dringend erſucht, ſofort bei der japaniſchen
Regierung vorſtellig zu werden, weil infolge der aggreſſiven
Hal=
tung Japans ſchwere Kämpfe in der Mandſchurei zu befürchten
Das Völkerbundsſekretariat hat der japaniſchen und der
chine=
ſiſchen Regierung ein Telegramm Briands übermittelt, in dem er
beide Regierungen noch einmal an ihre vor dem Rat abgegebenen
Verſprechen erinnert.
Die Zahl der in der Mandſchurei getöteten Japaner beträgt
den letzten Feſtſtellungen zufolge 129. Ferner wurden bisher 302
Verwundete und 6 Vermißte gezählt.
Die Geſetzgebende Körperſchaft der Inſel Zypern iſt als Folge
der jüngſten Unruhen, wie der engliſche Kolonienminiſter
Cun=
liffe=Liſter im Unterhaus mitteilte, vorübergehend aufgelöſt
wor=
den. Bis zur Wahl der neuen Körperſchaft wird der Gouverneur
die geſetzgeberiſche Macht auf der Inſel ausüben. Auf der Inſel
ſei es jetzt überall ruhig.
„Zür die Wünſche der Länder ſteks ein offenes Ohr.
Berlin, 12. November.
Der Reichsrat hielt am Donnerstag unter dem Vorſitz des
Miniſters Groener eine Vollſitzung ab. Miniſter Groener
be=
nutzte die Gelegenheit, um ſich dem Reichsrat als neuer
Innen=
minifter vorzuſtellen. In ſeiner Anſprache erklärte er, daß er
beſtrebt ſein werde, die innigſten Bezieyungen zum Reichsrat zu
pflegen. Nichts liege ihm ferner, als etwa durch Maßnahmen
von ober her die ſelbſtändige Tätigkeit der Länder irgendwie
zu beſchränken. Man werde bei ihm ſtets ein offenes Ohr für
die Wünſche der Länder finden. Er werde niemals einen
Standpunkt einnehmen, der bei den ſachlichen
Auseinanderſetzun=
gen zwiſchen Reich und Ländern dazu führen könnte,
irgend=
einen Konflikt zu ſchaffen. In dieſem Zuſammenhang kam der
Miniſter auch auf den bekanten Rundfunkſtreit zu ſprechen. Er
erklärte, daß er von einem Konflikt zu keiner Stunde auch das
Geringſte empfunden habe. Im Ueberwachungsausſchuß ſeien
zwei Anſchauungen geweſen, und er habe es für nötig gehalten,
die preußiſche Regierung darauf hinzuweiſen und ihre Hilfe zu.
erbitten. Der Miniſter bezeichnete es als untragbar, daß ihm
perſönlich erſt wenige Stunden vor dem Rundfunkportrag eine
Entſcheidung vorgelegt werde, die nicht in wenigen Stunden
erledigt werden könne. Er betonte, daß auch die Länder das
Intereſſe haben müßten, frühzeitig genug über ſolche Dinge
unterrichtet zu werden. In dieſer Richtung werde er die
be=
ſtehenden Beſtimmungen prüfen und nach der für nächſte Woche
vorgeſehenen Ausſprache mit dem preußiſchen
Miniſterpräſiden=
ten entſprechende Vorſchläge machen. Zum Schluß bat der
Miniſter um das Vertrauen des Reichsrates.
Staatsſekretär Weismann dankte für die preußiſche
Regie=
rung dem Miniſter und gab gleichfalls der Anſicht Ausdruck, daß
eine Löſung der ſchwierigen Fragen der Gegenwart nur in
harmoniſcher Zuſammenarbeit des Reiches mit den Ländern
ge=
funden werden könne. Der Reichsrat habe zu dem neuen
Innen=
miniſter das Vertrauen, daß er ſeine Zuſage, die Verfaſſung zu
ſchützen, auch in die Tat umſetzen werde. Er danke dem Minifter
dann für die Erklärung, daß zwiſchen dem
Reichsinnenmini=
ſterium und der preußiſchen Regierung ein Streit hinſichtlich der
Rundfunkangelegenheit nicht beſtehe. Auch die preußiſche
Re=
gierung ſei gern bereit, Meinungsverſchiedenheiten mit der
Reichsregierung in gütlicher Ausſprache zu erledigen. Sie
wer=
den ſich überlegen, wie ſie den Wunſch erfüllen können, daß die
Ueberwachungsausſchüſſe nicht in letzter Minute vor wichtige
Entſcheidungen geſtellt würden.
Als wichtigſte Vorlage verabſchiedete der Reichsrat dann
den Entwurf einer Reichsdienſtſtrafordnung. Ein früherer
Ent=
wurf iſt vom Reichstag wegen der Auflöſung nicht erledigt
wor=
den. Die neue Vorlage der Reichsregierung, die allerdings vom
Reichsrat in zahlreichen Punkten geändert wurde, iſt nach
neuer=
lichen Beſprechungen mit den Spitzenverbänden der
Beamten=
ſchaft aufgeſtellt worden.
Die Regierungskommifſion beankragt Konkrolle der
gemeindlichen Berpflichtungen im Saargebiet.
Saarbrücken, 12. November.
Die Regierungskommiſſion hat dem Landesrat einen
Geſetz=
entwurf zugehen laſſen, wonach künftig alle Anleihen, auch die
kurzfriſtigen, ebenſo alle Bürgſchaftsverpflichtungen und ſonſtigen
Verzlichtungen aus Gewährverträgen der vorherigen
Genehmi=
gung bedürfen. Außerdem ſollen die Rechtsgeſchäfte der
Ge=
meinden der Zuſtimmung der Regierungsmitglieder für die
An=
gelegenheiten des Innern und der Finanzen unterworfen
wer=
den und weiterhin an die Zuſtimmung der geſamten
Regierungs=
kommiſſion gebunden ſein, ſofern die Rechtsgeſchäfte in einer
anderen als der geſetzlichen Währung getätigt werden. Die
Re=
gierung begründet ihre Vorlage mit dem relativ hohen
Geſamt=
verſchuldungsſtand der Gemeinden und Gemeindeverbände, der
von ihr mit rund 671,3 Millionen Franken beziffert wird. Es
habe ſich die dringende Notwendigkeit einer zentralen Kontrolle
über die gemeindlichen Verpflichtungen herausgeſtellt.
Die Saarbrücker Zeitung erblickt in dieſer Vorlage das
Beſtreben der Regierungskommiſſion, dem lang gehegten Wunſch
ihres franzöſiſchen Mitgliedes, die Saarkommune unter Kuratel
zu ſtellen, nunmehr Rechnung zu tragen.
Die Generalausſprache im Wirkſchaftsbeitak beendet
Die aus den Mitgliedern des Wirtſchaftsbeirates der
Reichs=
regierung gebildeten beiden Ausſchüſſe für Fragen der
Produk=
tionskoſten und =preiſe und Fragen des Zinſes und Kredites
haben ihre Generalausſprache heute in einer Vormittags= und
einer Nachmittagsſitzung in der Reichskanzlei unter Vorſitz des
Reichskanzlers Dr. Brüning zu Ende geführt. Die
Reichs=
regierung wird nunmehr während der nächſten Tage unter
Lei=
tung der nächſtbeteiligten Reichsminiſter in Einzelbeſprechungen
mit den Ausfchußmitgliedern die Formulierung von Leitſätzen
über die Geſtaltung des Wirtſchaftsprogramms vorbereiten. Dieſe
Leitſätze ſollen den beiden Ausſchüſſen, die nach dem Dienstag
in der zweiten Hälfte der nächſten Woche wieder tagen, zur
end=
gültigen Begutachtung vorgelegt werden.
Tagung des Inkernakionalen Gewerkſchaftsbunde,
in Berlin.
Der Vorſtand des Internationalen Gewerkſchaftsbundes trat
heute zu ſeiner erſten Sitzung zuſammen. An ihr nahmen teil
der Vorſitzende, Citrin=England, Jouhaux=Frankreich, Mertens=
Belgien, Leipart=Deutſchland, Jacobſen=Dänemark, Tayerle=
Tſchechoflowakei und der Generalſekretär Schevenels. Am erſten
Tag wurde die Weltwirtſchaftskriſe beraten, und zwar beſonders
die Frage der internationalen Währung, der 40=Stunden=Woche,
ſowie das Programm der internationalen öffentlichen Arbeiten,
die Kreditbeſchaffung und die Arbeiten des deutſch=franzöſiſchen
Wirtſchaftsausſchuſſes. Die Tagung dauert bis zum Samstag.
Hegel und Goethe.
Zum 100. Todestag des Philoſophen.
Am 14. November 1831 iſt Hegel 6ljährig in Berlin von
der Cholera hingerafft worden, weil er, mutiger als die
an=
deren Profeſſoren, ſeine Vorleſungen ungeachtet der
graſſieren=
den Epidemie wiederaufgenommen hatte. Mit ihm ſchied ein
Georg Friedrich Wilheim Hegel,
geboren 27. Auguſt 1770 in Stuttgart,
geſt. 14. November 1831 in Berlin.
Geiſt dahin, der in ſeiner Sphäre zum Repräſentant des
Zeitalters geworden war und deſſen Geſtalt mit ſeinem
ge=
waltigen Einfluß auf die Epoche man nur mit einem zweiten
ganz Großen jener Tage vergleichen kann, mit Goethe. lieber
die Beziehungen der beiden Männer einiges zu berichten, ſcheint
uns zur Feier des Gedenktages angemeſſener zu ſein, als ein
ſchließlich doch unzulängliche Darſtellung der Lehre des Phile
ſophen, der wir heute mit Ausnahme weniger Teile weſentlid
fern ſtehen.
Goethe, deſſen Abneigung gegen alles wirklichkeitsfremde
Philoſophieren und Gedankenweben bekannt iſt, hat enge Be
ziehungen zu jenem Philoſophen gepflegt, der wohl der
ſtrakteſte Geiſt in der langen Reihe der klaſſiſchen Denker iſt
Die Erklärung ergibt ſich aus zwei Umſtänden. Einmal iſt es
nur ein weit verbreitetes Vorurteil, daß Hegel ſeinem g
danklichen Schema zuliebe die Wirklichkeit in ihrer ganzen, un
logiſchen Fülle vergewaltigt habe, daß ſeine Philoſophie da=
Produkt weltfernen Studierzimmer=Hockens geweſen ſei. Das
gerade Gegenteil iſt richtig. Es hat wohl ſelten ein Philoſopl
einen ſo weltoffenen, ſo realitätserfüllten Sinn ge
habt, wie gerade Hegel. Sein fyſtematiſches Talent drängte ih
unaufhörlich, ein Gebiet des Lebens nach dem anderen kennen
zulernen und gedanklich zu erfaſſen, um ſein gewaltiges, groß
zügig geplantes Lehrgebäude nicht an irgendeiner Stelle unab
geſchloſſen zu laſſen. „Das Wahre iſt das Ganze‟. Nach eigenen
Wort ging ihm das Begreifen der Wirklichkeit über alles, uni
das „Intereſſe des trockenen Phänomens” war für ihn nicht
weiter „als eine erweckte Begierde, es zu verſtehen” Vo
allem das Phänomen des chichtlichen Vergehens und Wer
dens, das Problem der hiſtoriſchen Entwicklung hat dure
Hegel ſeine erſte moderne Löſung gefunden. Dieſe Tatſache de
Realitätsbezogenheit des Hegelſchen Denkens trägt zum Ver
ſtändnis der freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Segel un
Goethe bei. Zwar wird Goethe dieſe ſachliche Verwandtſchaf
in ihrer ganzen Ausdehnung wohl ſelten recht bemerkt haben
da ſie ſich in das Gewand einer dunkeln, abſtrakten, reichlie
geheimnisvollen Sprache hüllte. Geleſen hat Goethe wohl nur
wenige Seiten aus Hegels Werken, und wenn ihm doch da
Grundwollen des Philoſophen in ungefähren Umriſſen vertrau
war, ſo verdankte er das perſönlichen Geſprächen, in
denen Hegel klar und geiſtreich ſein Denken ſkizzieren konnt
Nach einem ſolchen Geſpräch ſchrieb Goethe, daß die Unterha
tung mit Hegel den Wunſch erregt habe, längere Zeit mit ihr
zuſammenzuſein, „denn was bei=druckten Mitteilungen eine
ſolchen Mannes uns unklar und abſtrus erſcheint, weil wi
ſolches nicht unmittelbar unſerem Bedürfnis aneignen können
das wiro im lebendigen Geſpräch alſo bald unſer Eigentun
weil wir gewahr werden, daß wir in den Grundgedanken un
Geſinnungen mit ihm übereinſtimmen und man alſo in
beider=
ſeitigem Entwickeln und Aufſchließen ſich gar wohl annäherr
und vereinigen könne.”
Die ſachlich=wiſſenſchaftlichen Beziehungen beider
Männ=
entſtanden vor allem auf dem Boden der Farbenlehre
jenem Ergebnis von Goethes einzelwiſſenſchaftlichen Beſtrebur
gen, an dem er vielleicht mit größter Liebe gehangen hat. Die
Polikiſche Zuſammenſköße
in Neumünſter, Lübeck und Ligan.
Hamburg, 12. Nc.
In Neumünſter kam es zwiſchen Kommuninen un
nalſozialiſten zu ſchweren Zuſammenſtößen, bei denen 7
nalſozialift Martens durch einen Schuß getötet wurk
Nationalſozialiſten wurden ſchwer verletzt. Unter dem
den Verdacht, die Schüſſe abgegeben zu haben, wurder
muniſtiſche Führer Weißig verhaftet. Weißig ſpielt ſn
in der Kommuniſtiſchen Partei eine führende Rolle.
als gewalttätig bekannt und wegen eines Ueberfalls
Polizeibeamten mit 10 Monaten Gefängnis vorbeſtrafrt
tötete Nationalſozialiſt Martens war 22 Jahre alt um
aus Wattenbeck. Heute trafen aus Kiel der erſte Stcnu
und der Kommiſſar der ſchleswig=holſteiniſchen Krim
hier ein.
Nach einer Erwerbsloſenkundgebung in den Lüg
tralhallen, verſuchten die Kommuniſten trotz des in
ſtehenden Umzugsverbotes im Innern der Stadt
ſtrieren. Ein ſtarkes Polizeiaufgebot verſuchte die
Der=
auseinanderzubringen. Der Aufforderung der Pol:
jedoch nicht Folge geleiſtet, ſondern ein Teil der Dem
griff drei Polizeibeamte an und ſchlug auf ſie ein. Dfiu
mußten in der Notwehr zum Revolver greifen. Es w
geſchoſſen. Dabei erhielt der 50 Jahre alte Schuhma)
rich Schütt aus Lübeck einen Schuß in den Leib,,
Folgen er verſtarb.
* Die politiſchen Morde mehren ſich von Tag zu
es in der Tat höchſte Zeit für die zuſtändigen Behörzt
neuen Mitteln und Wegen zur Wiederherſtellung der
Sicherheit und Ordnung zu ſuchen. Die
Notverordnun=
politiſche Rowdytum, die noch aus der Aera Wirth
praktiſch verſagt. Sie hat eigentlich nur erreicht, daß
tionalſozialiſten aus Angſt vor einem Verbot ihrer
zurückhielten, während ſich die Kommuniſten nicht irn
um dieſe Verordnung kümmern. Auf ihr Konto komrte
auch ſo gut wie alle Bluttaten, weil auch kein Zweife
über beſtehen kann, daß dieſe von höherer kommuniſt—
organiſiert werden.
Unter dieſen Umſtänden kommt der Innenminiſtem
die am kommenden Dienstag unter dem Vorſitz des 2u
miniſters Groener ſtattfindet, eine ganz beſondere Baut
Man darf annehmen, daß bei dieſer Gelegenheit nichtin
rungen ausgetauſcht werden, ſondern auch ernſthaft üEb
welche Maßnahmen angewendet werden müſſen, um 2e
krieg in Deutſchland ein Ende zu bereiten. Herr
Groem=
nicht im Beſitz der Exekutivgewalt. Es ſollte ihm ab=ſ
möglich ſein, die Innenminiſter der Länder, ſpeziell
ring, in die Zange zu nehmen und dafür zu ſorgen.
ſchärfſten Weiſe durchgegriffen wird.
Bedauerlich iſt, daß ſich die Juſtizminiſter der
immer nicht zuſammengefunden haben, um ein gemei
gehen bei der Aburteilung von politiſchen
Mordtate=
reden. Es liegt auf der Hand, daß die milden Urte:
geſetzt gefällt werden, das politiſche, aber auch das gei
brechertum geradezu herausfordern. Bezeichnend iſt e
die ſich auf Berlin bezieht. Im Jahr 1929 wurden 482
brechen gezählt. Dieſe Zahl erhöhte ſich für 1930 au
dieſen Ziffern kann man ſchon beſtimmte Rückſchlüſſe 5i.
1931 ziehen. Es iſt alſo höchſte Zeit. andere Saiten
Auch der Reichskanzler hat ein erhebliches Intereſſee!
Deutſchland in den Augen des Auslandes nicht das
ſchon nahezu bolſchewiſierten Landes gibt. Je
länge=
ſtand bei uns anhält, je mehr die ausländiſchen Kor-
Gelegenheit erhalten, Einzelheiten aus dem Kleinkri/
teien nach draußen zu berichten, deſto ungünſtiger w.
unſere außenpolitiſche Situation beeinflußt. Denn ſchu
ſich bei den fremden Regierungen die Anſicht feſtſetzenan
zwecklos ſei, uns mit Rat und Tat zur Seite zu ſteh ”‟
haltlos in den Bürgerkrieg hineinrutſchen und nicht Eiß
bringen, gegen dieſe gefährliche Entwicklung Front 3.
In Ligau wurde ein Nationalſozialiſt beim Abfuu
Motorrades von Kommuniſten überfallen und durch
ſtich getötet. Die Kommuniſten drangen darauf in im
ſozialiſtiſche Verſammlung ein. In dem ſich entwickelr,
gemenge wurden 15 Nationalſozialiften mehr od
ſchwer verletzt.
Nichtbeachtung der Zeitgenoſſen traf ihn gerade hier
ſten, und ſo mußte es ihn außerordentlich wohltuem.
daß Hegel ſich ſchon früh energiſch für die Goether
ten über das Weſen der Farbe einſetzte. In
den=
ſophiſchen Teilen ſeiner Lehre ſuchte Hegel die
theoretiſch zu begründen und in den Rahmen ſei
anſchauung der Natur einzuordnen. Goethe war
m=
ſtrebungen wohl einverſtanden; hatte er doch ſelbſt
des Phyſikers und des Philoſophen in dieſer Son
Das Hegel=Denkmal in Berlin vor der 90e
wo Hegel lange Jahre lehrte.
gegrenzt: „Kann der Phyſiker zur Erkenntnis de0!
was wir ein Urphänomen genannt haben, 19 M
und der Philoſoph mit ihm. Er, denn er überderte
an die Grenze ſeiner Wiſſenſchaft gelangt ſei, 90b."
empiriſchen Höhe befinde, wo er rückwärts die S
Heſſiſche Polikik.
der Fall Oppenheim a. Rh.
hen ſeinerzeit laufend über die ſkandalöſen Zuſtände
ueimer Stadtrat berichtet und auch die Eingabe
Awvember 1930 veröffentlicht, die von Zentrum,
Volkspartei und Demokraten gemeinſam an den
ſiniſter Leuſchner gerichtet wurde. Die
Be=
er haben nun unterm 11. November 1931 folgende
zbe an den Innenminiſter gerichtet:
entrums=, Deutſche Volks= und Demokratiſche Partei
Dem 28. November. 1930 folgende Eingabe an den
ter des Innern gemacht:
der Oppenheimer Stadtverwaltung häufen ſich in
ſt wie Fälle geſetzwidrigen Vorgehens in einem Grade,
Biederholung zu einer völligen Untergrabung des
der Staatsgewalt und des Geſetzes führen und das
der Betroffenen auf den Rechtsſchutz erſchüttern
Bezugnahme auf mehrere nachſtehend bezeichnete
dimen überall die klare Verletzung geſetzlich
beſtehen=
moigkeiten hervortritt, richten daher die drei unter=
Barteien an den Herrn Miniſter des Innern das
defen völlig unhaltbar gewordenen Zuſtänden nach
achprüfung durch ſofortigen Eingriff ein Ende zu
zſchluß daran waren in der Eingabe die einzelnen
auf eine Reihe von Anlagen geſtützt — näher
m Herrn Staatspräſidenten wurde — wie hier
bei=
ſi der Inhalt der Beſchwerde durch eine größere
Ab=
ſhopenheimer Bürger, die ſeine Unterſtützung erhofften,
ug am 17. Dezember 1930 in Darmſtadt bekannt
ſeſcheidung über die Beſchwerde der drei Parteien
eute noch nicht ergangen, trotzdem der Herr
o’s Innern eine ſolche durch ein Schreiben des
Oppenheim vom 20. Januar 1931 ausdrücklich
in Ausſicht ſtellen ließ.
erfolglos iſt die erneute Bitte um Entſchei=
Belen, welche die Antragſteller am 13. Februar
n Herrn Miniſter des Innern richteten, obwohl das
ngangene Urteil des Provinzialausſchuſſes der
Pro=
iſſen vom 3. Februar 1931 (Aufhebung von Geld=
Oppenheimer Stadtratsmitglieder) einen Teil jener
uf Grund beeideter Zeugenausſagen richterlich
feſt=
hoi mit die Entſcheidung weſentlich erleichtert hatte.
ſuſerer Eingabe beſonders hervorgehoben worden.
buen zwar daraufhin ſeitens des Miniſteriums durch
eAeamte einige perſönliche Vorbeſprechungen in
iul die Wege geleitet, doch hatte es damit ſein
r Herr Miniſter des Innern Anfang März d. J.
sſchuß des Heſſiſchen Landtages darauf hinwies,
häint Oppenheimer Stadtrat beſtehenden
Schwierig=
amin fach durch miniſrerielles Dekret beſeitigen ließen,
Anſalls dieſe Bemerkung weder der Form noch der
ſcnenls Eutſcheidung hingenommen werden. Gerade
Atſte der Beſchwerde betreffen ja gar nicht ſolche
Anai die Freiheit der Selbſtverwaltung das mini=
Euffsrecht ausſchließt, ſondern umgekehrt Fälle, in
zütmmungen der bis zum 1. Oktober 1931 gültigen
ädteordnung (ebenſo wie die der neuen Heſſiſchen
chuung) das Miniſterium zum Eingriff verpflichten.
M 231 der Hefſiſchen Städteordnung beſtimmt:
ga tliche Oberaufſicht iſt auf die Befolgung der
ge=
ſek antwortungsmäßigen und geſetzlich zugelaſſenen
ſt, ſowie insbeſondere darauf zu richten, daß die
der Stadtverwaltung und ihrer Organe nicht
über=
ewven.”
ſmmde Artikel 115 der neuen Heſſiſchen
Gemeinde=
brigens für die ganze Haltung vor dem 1.
Ok=
ſucht in Betracht kommt, enthält im weſentlichen
Rechrift.)
Eigis=Ueberſchreitungen gröbſter Art hatte die
Be=
ſen de Fälle in den Vordergrund gerückt:
Naltung der Finanzdeputation durch ihren Vorſitzen=
Wéubgeordneten Steffan;
Paltung des Stadtrates gelegentlich der Bewilligung
ein zu Notſtandsarbeiten;
Baſtung der Finanzdeputation durch den Beigeord=
In Falle einer Vorſchußgewährung.
ſterium des Innern ſah ſich gegenüber dieſen
(Rn der ſozialdemokratiſchen Stadthausmehrheit
Wtfen überſchauen und vorwärts in das Reich der
A9nnht eintreten, doch einblicken könne. Der
Philo=
gen; denn er nimmt aus des Phyſikers Hand ein
Aei ihm nun ein Erſtes wird.‟ Dieſer Theorie
yendet Goethe ſpäter hohes Lob, indem er ſagt,
wunderſam ſcharf und fein denkende Mann” habe
enheit eines optiſchen Aufſatzes ſo durchdringend
Banir meine Arbeit wirklich durchſichtiger als vor=
Nramdlich bot auch die ureigenſte Tätigkeit Goethes,
Alrig gegliederte künſtleriſche Schaffen und
Kriti=
heit zu fruchtbarer Wechſelwirkung der Geiſter. Im
Vrke Hegels begegnen wir immer wieder den
Krinſtlers Goethe. Auch hier waren die
kon=
rgen des Genies der Anſtoß, den Bedingungen
1e ſolcher dichteriſcher Produktion denkend
nach=
ſeinziges bedeutſames Wort Hegels an Goethe,
hien, was der Dichter dem Philoſophen bedeutete:
SHang meiner geiſtigen Entwicklung überſehe, ſehe
A darin verflochten und mag mich einen Ihrer
mein Inueres hat gegen die Abſtraktion Nei=
Derhaltenden Stärke von Ihnen erhalten und an
e wie an Fanalen ſeinen Lauf zurechtgerichtet.”
renfaſſenden Wort ſtellen wir zum Schluß eine
Beung der anderen Seite gegenüber. Ein Brief
12en Freund Varnhagen zieht nach Empfang von
uachricht in vorſichtigen Worten, die ſich ihrer
Präguanz wohl bewußt ſind, das Fazit ſeines
ru dem Philoſophen: „Leider muß ich dieſen
auch mit dem tiefempfundenen Bedauern
an=
u den hochbegabten, bedeutenden Reihenführer, ſo
Aeu und mannigfaltig tätigen Maun und Freund,
A73 unbefürchtet verloren haben. Das Fundament
A: außer meinem Geſichtskreiſe, wo aber ſein Tun
reichte oder auch wohl in meine Beſtrebungen
B immer davon wahren geiſtigen Vorteil gehabt.”
I. v. R.
Dr Lonzertkritik am Dienstag, dem 10. November.
2 brechung des Sinfoniekonzertes ſtand der Satz:
Wn charalteriſtiſchen Fagottgegenſtimme vor der letzten
12 Haupthemas war der einzige Schönheitsfehler
Iisgezeichneten Wiedergabe. Hierzu teilt Herr Dr.
Ssſerſtedt mit, daß die genannte Stelle geblaſen
2 nar im p, um ſie als Gegenſtimme nicht zu ſtark
laſen. So kam es, daß ich ſie den Streichern
überhörte. Da unſer erſter Fagottiſt uicht nur
ondern auch in Bahreuth als hervorragender
a iſt, beeile ich mich, obige Bemerkung in dem
Srnn zu berichtigen.
Friedrich Noack.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
zu keinerlei Einſchreiten veranlaßt, obwohl der
Aufſichts=
behörde nicht unbekannt bleiben konnte, daß dieſe
Befug=
nisüberſchreitungen in der Zwiſchenzeit ſich noch
fort=
geſetzt vermehrten.
Erlaubterweiſe darf aus dieſer Tatſache nur gefolgert
wer=
den, daß das Miniſterium des Innern in jenen
Vorkommniſſen=
eben keine ueberſchreitungen von Befugniſſen erblickte. Es
darf aber in dieſem Falle an das Miniſterium des Innern die
Anfrage gerichtet werden, worin denn eigentlich das Mini=
Nr. 315 — Seite 3
ſterium das Merkmal einer Befugnisüberſchreitung erblickt, um
für künftige Fälle volle Klarheit zu ſchaffen und der Gefahr
einer Rechtsunſicherheit vorzubeugen.
Die drei unterzeichneten Parteien richten an den Herrn
Miniſter des Innern die Bitte, ſie auf ihre im November 1930
eingebrachte Beſchwerde noch im Laufe des November 1931 einer
erledigenden Antwort zu würdigen.
Deutſche Volkspartei
Zentrums=Partei
Deutſch=Demokratiſche Partei.”
Parlamentsbeginn in Frankreich.
Lebhafte Auseinanderſehung über das Arbeitsloſenproblem. — Laval lehnk die Einführung einer
Arbeits=
loſenverſicherung ab. — Zuſammenſtoß Lavals mit den Radikalen wegen der geplanken
Erhöhung der Eiſenbahnkarife. — Außenpolitiſche Ausſprache am Dienskag.
RAmpfltimeitang.
in der franzöſiſchen Kammer.
EP. Paris, 12. November.
Die Kammer begann nachmittags ihre außerordentliche
Seſ=
ſion 1931. Faſt ſämtliche Kabinettsmitglieder hatten auf den
Re=
gierungsbänken Platz genommen. Briand zwiſchen Laval und
Tardieu.
Das Haus ſetzte ſeine Tagesordnung für die nächſte Zeit feſt.
Auf Vorſchlag Lavals, der erklärte, daß er heute und morgen
nach=
mittag durch die parlamentariſchen Kommiſſionen in Anſpruch
ge=
nommen ſei, wurde beſchloſſen, die Interpellationen über die
Außenpolitik der Regierung vom Dienstag nächſter Woche an in
den Nachmittagsſitzungen zu behandeln. In den
Vormittagsſitzun=
gen werden, beginnend mit Freitag, die Interpellationen über die
Arbeitsloſigkeit und daran anſchließend diejenigen über die
Land=
wirtſchaft zur Erröterung kommen. Ein kommuniſtiſcher Antrag,
die Amneſtiefrage vorwegzunehmen, wurde mit großer Mehrheit
abgelehnt. Anlaß zu einer lebhaften Auseinanderſetzung gab
ledig=
lich die Feſtſetzung des Datums für die
Diskuſſion über die Arbeitsloſigkeit.
Der nationaliſtiſche Abgeordnete de Taſtes (Gruppe
Tar=
dieu) forderte Maßnahmen zur Verminderung der ausländiſchen
Arbeitskräfte, während der Führer der Sozialiſtiſchen Partei, Léon
Blum, ſcharfe Kritik an dem bisherigen Verhalten der Regierung
übt. Er warf ihr vor, daß ſie kein Syſtem zur Bekämpfung der
Ar=
beitsloſigkeit und für die Unterſtützung der Arbeitsloſen habe, da
das von ihr vorgelegte Notſtandsprogramm völlig unzulänglich
ſei, denn es vermittle nur 100 000 Arbeitern für die Dauer eines
Jahres Beſchäftigung. Es gebe in Frankreich keine Induſtrie mit
Ausnahm derjenigen, die für den Kriegsminiſter Maginot arbeite,
die nicht von der Kriſe betroffen worden ſei. Der Redner forderte
die Einrichtung einer Arbeitsloſenverſicherung nach dem Vorbild
Englands oder Deutſchlands.
Miniſterpräſident Laval entgegnete, er verkenne den Ernſt der
Kriſe durchaus nicht, lehne aber die Einführung der
Arbeitsloſen=
verſicherung ab. In Deutſchland und England ſei die
Wirtſchafts=
kriſe gerade durch die Arbeitsloſenverſicherung verſchärft worden.
Die Regierung werde am Freitag durch Erlaß eine
Arbeitsloſen=
unterſtützung ſchaffen, deren Mittel zur Hälfte vom Staat, zur
anderen Hälfte von den lokalen Behörden aufgebracht würde und
die den zahlreichen Arbeitsloſen, durch das Notſtandsprogramm
Arbeitsgelegenheit verſchaffen werde.
Eine wahre Kampfſtimmung entwickelte ſich, als der radikale
Abgeordnete Daladier auf die bevorſtehende
Erhöhung der Eiſenbahnkarife
zu ſprechen kam, eine Maßnahme, die im Lande äußerſt
unpopu=
lär iſt und die der Regierung noch beträchtliche Schwierigkeiten
bereiten dürfte. Daladier verlangte vom Miniſterpräſidenten
eine bindende Zuſicherung, daß er die Tariferhöhung nicht ohne
vorherige Befragung des Parlaments vornehmen werde. Da der
Miniſterpräſident ausweichend anwortete, brachte Daladier in
Gemeinſchaft mit der Sozialiſtiſchen Fraktion einen Antrag ein,
in dem die ſofortige Beratung der auf das Defizit und die Tarife
der Eiſenbahngeſellſchaften bezüglichen Interpellationen gefordert
wird. Laval ſtellte dagegen die Vertrauensfrage. Der Antrag
wurde mit 312 gegen 273, alſo mit einer Mehrheit von 39
Stim=
men, abgelehnt. Die Sitzung wurde dann auf Freitag vertagt.
Lavals außenpolikiſches Expoſé
vor den vereinigken Kammerausſchüſſen.
Um 17 Uhr hat dann vor den Vereinigten
Kammeraus=
ſchüſſen für Auswärtiges und Finanzen Miniſterpräſident Laval
gemeinſam mit Außenminiſter Briand und Finanzminiſter
Flandin das Expoſé über die in London, Berlin und Waſhington
geführten Verhandlungen und die damit zuſammenhängenden
Probleme begonnen. Hierüber wurde ein Communigué
ausgegeben, in dem es beißt:
Miniſterpräſident Laval erſtattete ein eingehendes Expoſé
über die internationalen Verhandlungen, die auf Hoovers
Vor=
ſchlag vom Juli dieſes Jahres folgten. Er ſchilderte
nament=
lich, unter welchen Bedingungen die franzöſiſche Regierung mit
den Vertretern der amerikaniſchen Regierung im Juli ſich in
dieſer Hinſicht geeinigt haben. Er gab einen eingehenden
Be=
richt über die Beſprechungen mit dem Reichskanzler Dr.
Brü=
ning und dem Reichsaußenminiſter Dr. Curtius in Paris im
Juli, die Londoner Konferenz und das dabei erzielte Abkommen.
Er äußerte ſich auch über das Expertenkomitee (Wiggin), das in
Baſel im Auguſt zuſammentrat und über das Londoner
Exper=
tenkomitee, das die Modalitäten des Hoover=Moratoriums
regelte. Miniſterpräſident Laval hat alsdann die ſeine
Ber=
liner Reiſe betreffenden Fragen angeſchnitten und die
Aus=
ſchüſſe über ſeine kürzlichen Beſprechungen mit Präſident Hoover
unterrichtet. Er gab namentlich bekannt, daß die Nachprüfung
in Europa und in Sonderheit in Deutſchland, Präſident Hoover
und er darüber einig geworden ſeien, daß die Initiative für die
Einberufung des im Young=Plan vorgeſehenen beratenden
Son=
derausſchuſſes ergriffen werde. Erſt nach Einbringung des
Be=
richts der Sachverſtändigen würden die Regierungen die
Be=
digungen und Beſtimmungen der neuen Regelung ins Auge zu
faſſen haben.
Mehrere Fragen wurden dem Miniſterpräſidenten von den
Ausſchußmitgliedern Grumbach, Bergery, Francois Albert, und
Candace geſtellt. Auf eine Frage des Abg. Guernut erwiderte
der Miniſterpräſident, daß innerhalb der Reparationen und
Kriegsſchulden er die Freiheit der franzöſiſchen Regierung ſich
vorbehalten habe, genau wie Präſident Hoover diejenigen ſeiner
Regierung. Zum Schluſſe betonte Miniſterpräſident Laval noch,
daß die Rechte der Parlaments von jeder Seite gewahrt
wor=
den ſeien."
Ergänzend berichtet Havas zu dem Communiqué, daß
Laval betreffend der Schulden= und Reparationsfrage erklärt
habe, beide Probleme ſeien von Hoover und ihm in voller
Offen=
heit erörtert worden und eine Regelung wegen der
Kriegsſchul=
den habe als realiſierbare.Hypotheſe, ſobald die Umſtände dies
geſtatteten, ins Auge gefaßt werden können. Der
Miniſter=
präſident habe ſich auch vor den Ausſchüſſen über die Berliner.
Verhandlungen eingehend geäußert und ſehr charakteriftiſche
Einzelheiten über die Möglichkeiten einer deutſch=franzöſiſchen
Zuſammenarbeit ſowie über die Schaffung der gemiſchten
deutſch=
franzöſiſchen Kommiſſion gegeben.
Die deutſche delegaklion in Paris.
Die deutſche Delegation der deutſch=franzöſiſchen
Wirtſchafts=
kommiſſion iſt heute unter Führung von Staatsſekretär Dr.
Tren=
delenburg um 13 Uhr franzöſiſcher Zeit in Paris eingetroffen. Zur
Begrüßung hatten ſich auf dem Bahnhof im Namen der deutſchen
Botſchaft Botſchaftsrat Doehle und im Namen der franzöſiſchen
Sektion der Gemiſchten Kommiſſion deren Generalſekretär
Cou=
londre ſowie der ſtellvertretende Generalſekretär Hoſchiller
einge=
funden. Heute nachmittag fanden bereits interne Beſprechungen
ſtatt.
Der dreidimenſionale Film erfunden?
Die revolutionärſte Erfindung auf dem
Gebiete des Films.
Die erſte geheime Vorführung des dreidimenſionalen Films in
Filmgeſtalten wie lebendige Menſchen.
Hollywood.
20 Patente angemeldet.
In Hollywood iſt in dem Studio der großen Filmgeſellſchaft
„Univerſal Pictures” der dreidimenſionale Film erfunden
wor=
den. Er wird mit Recht als die revolutionärſte Erfindung
be=
zeichnet, die auf dem Gebiete des Films bisher gemacht wurde
und die an Bedeutung noch die Erfindung des Tonfilms
über=
trifft. Die Filmgeſtalten, die bisher flächenhaft auf der
Lein=
wand zu ſehen ſind und im allgemeinen wie Schemen wirken,
haben zum erſten „Male auf dieſem ſteroſkopiſchen Film das
Ausſehen von lebendigen Menſchen. Die Bilder ſind in ihrer
Ganzheit nicht wie bisher flächenhaft, alſo maleriſch, ſondern
körperlich, alſo plaſtiſch. Das Beſtreben, körperhafte Bilder zu
erzeugen, iſt ſo alt, wie die Erfindung des Films ſelbſt. Die
erſte Vorführung eines plaſtiſchen Films, die vor einigen Tagen
in Hollywood ſtattfand, ging in größter Heimlichkeit vor ſich, und
das iſt verſtändlich, da nach den Zeitungsmeldungen eine
lang=
jährige Hoffnung der Filminduſtrie damit erfüllt iſt. In
Zu=
kunft wird kein Film mehr in der bisherigen Weiſe
aufgenom=
men werden können, da das Publikum nicht mehr flächenhafte
Filme wird ſehen wollen, wenn es plaſtiſche vorgeführt
be=
kommen kann. Der flächenhafte Film iſt, darüber ſind ſich alle
einig, nur ein Notbehelf. Der Held ſteht niemals in einer
ſchein=
bar wirklichen Welt, und wenn Großaufnahmen gezeigt werden,
dann iſt der ganze Hintergrund verwiſcht. Trotz aller
Fort=
ſchritte der Filmaufnahmen ſind alſo die Bilder noch recht
pri=
mitiv. Die gewöhnlichen Lichtbilder können in plaſtiſcher Form
vorgeführt werden. Man geht dabei von der Erkenntnis aus,
daß das Geſichtsfeld des rechten Auges anders iſt, als das des
linken. Beide Geſichtsfelder ſind gegeneinander um ein
Gerin=
ges verſchoben. Es werden nun von einem beſtimmten
Gegen=
ſtand zwei Aufnahmen gemacht, von denen die eine das
Geſichts=
feld des rechten Auges wiedergibt und die andere das des
linken. Durch einen Apparat werden nun mit Hilfe von Linſen
die beiden nebeneinander geſtellten Bilder betrachtet. Auf dieſe
Weiſe hat man den Eindruck von Körpern, aber nicht von
Bil=
dern. Dieſes Experiment iſt allgemein bekannt. Man hat ſchon
lange verſucht, dieſes Verfahren auch auf den Film anzuwenden.
Tatſächlich gelang es dem rumäniſchen Ingenieur Daponte auf
ähnliche Weiſe einen plaſtiſchen Film zu erzielen. Er ſtellte
ſtereofkopiſche Bilder nicht nebeneinander, ſondern übereinander.
Bei der Vorführung wurde mit Hilfe von kreisförmigen rotieren=
den Kriſtallſcheiben die Beleuchtung der Bilder derartig
beein=
flußt, daß man den Eindruck eines dreidimenſionalen Films
er=
hielt. Es wurde nämlich einmal das Bild beleuchtet, das dem
Geſichtsfeld des rechten Auges entſpricht, und das andere Mal
immer abwechſelnd das Bild des Geſichtsfeldes des linken
Auges. So kam dieſe Täuſchung des Auges zuſtande. Eine
zweite Erfindung hatte den däniſchen Ingenieur Viggo Jenſen
zum Urheber. Er ging von ähnlichen Grundſätzen aus, nur
ordnete er die Bilder nebeneinander an. Dieſe beiden
Erfin=
dungen bewährten ſich nicht, weil ſie nicht für Maſſenverwendung
geeignet waren. Die Erfindung der „Univerſal Pictures” ſoll
dagegen ganz leicht an jedem Apparat angebracht werden können,
da die Tiefenwirkung, alſo die Körperhaftigkeit der Bilder, mit
Hilfe von verſchiedenen Linſen erzeugt wird, die im
Vorführ=
apparat eingebaut ſind. Ueber die Art der Erfindung wird
ſtrengſtes Geheimnis bewahrt. Es ſollen bisher 20 Patente
angemeldet worden ſein, da man überzeugt iſt, daß die
Film=
induſtrieen der ganzen Welt die Erfindung brauchen werden,
und man nicht wieder, wie beim Tonfilm, endloſe und ſchwierige
Patentſtreitigkeiten durchfechten will, die die Produktion
gefähr=
den. Wichtig iſt die Tatſache, daß der dreidimenſionale Film
ohne jede Beeinträchtigung auch mit den Tonapparaten
verbun=
den und vorgeführt werden kann. Es iſt alſo der Tonfilm durch
die neue Erfindung nicht gefährdet. Man wird erſt jetzt den
richtigen Eindruck von ſprechenden und ſingenden Menſchen
haben, da die plaſtiſche Erſcheinung der Geſtalten auf den
Bil=
dern den natürlichen Eindruck der Menſchen beim Sprechen
er=
höht. Man wird abwarten müſſen, wie ſich dieſer neue Apparat
bewährt, bevor man ſeine Bedeutung für den Film richtig
beurteilen kann.
i.
— Humor aus der rheiniſchen Beſatzungszeit 1918—1930.
Zu=
ſammengeſtellt von N. und Joſ. Lackas, Trier. Mit
Zeich=
nungen von der Arko=Trier. 88 Seiten. Preis 1 RM.
Saarbrücker Druckerei und Verlag A.=G.,
Saar=
brücken. 1931.,
Das Bild des heimiſchen Schickſals in den 12
Beſatzungsjah=
ren wäre kein vollkommenes, wenn nicht auch des rheiniſchen
Humors aus dieſer Zeit gedacht würde. Er hat uns Rheinländern
über viele ſchwere Stunden hinweggeholfen und uns das
Aus=
harren auf den Tag der Befreiung leichter gemacht. Gerade der
Humor aus dieſer ernſten Zeit zeigt uns. manchmal noch beſſer als
Dokumente, die kleinliche Politik der Nadelſtiche, die eine oftmals
rückſichtsloſe Soldateska an uns verübte; er beweiſt aber auch, wie
die Rheinländer den Kopf hochhielten und nicht klein zu kriegen
waren, namentlich nicht in ihrer Treue zum Vaterland. Das
vor=
liegende Büchlein macht zum erſtenmal den Verſuch, die köſtlichen
Perlen rheiniſchen Humors aus Rheinlands ſchwerſten Tagen zu
ſammeln, um ſie der Vergeſſenheit zu entreißen und durch ſie ein
abgerundeteres Bild der Beſatzungszeit zu ermöglichen, als es die
hiſtoriſch=kritiſchen Darſtellungen allein vermögen.
Blumenkrippen
Friedrich Wilhelm Meßmer
weiß und farbig
äußerſt billig.
Alex Haas
Revember 1931.
nur Kl. Ochſengaſſe 5
EckeLandgraf=
Georg=
braße (15722b
Preisabschlag im
Dömerbad, Limmerst. 5-J,fel 3334
Mn Mie
Geöffnet von 9—20 Uhr, Sonntage
regso Bett zu verkauf.
von 9—13 Uhr
Zuall. Krankenkaasen zugelassen! Wilhelmſt. 10,II,Ik.
1 Sofa, 1 Oefchen u.
1 Zinkbadew. z. vk.
Kiesſtraße 129, I.
Habe meine Praxis von
Herrenrad Viktoria
Grafenſtraße 25, I, nach
15 ℳ. Damenrad
mit Garant. 35 ℳ,
Herrenrad,
Luxus=
modell, w. neu, mit
Georgenſträße 12, Br. //Garantie 45 ℳ zu
verkaufen. (16368
verlegt. (16232b Karlſtr. 14. Laden
Darmſtadt
Gervinusſtr. 34
iche Trauung:
nachmittags,
(16?
ovember 1931,
Stadtkapelle.
Silberne Hochzei
begehen am 14. November die
leute Johannes Wolf und Fre
geb. Fornoff, Pankratiusſtr. 3
Glückauf zur Goldenen! (1e
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13. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 315 — Seite 5
Darmſtadt, den 13. November 1931.
ſat iſt eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an
ſiſoule in Bieber, Kreis Offenbach.
zerbſttagung der evangeliſch=kirchlichen Frauenvereine in
Verband evangeliſch=kirchlicher Frauenvereine in
Heſ=
eme Herbſtverſammlung in Darmſtadt. Der große Saal
lbrau war von den Vertreterinnen der Vereine bis
hisen Platz beſetzt. Nach Erledigung einer ausgedehnten
jrig am Vormittag ſprach in der
Nachmittagsverſamm=
yer Herrich aus Wiesbaden über das Thema: „Das
arn Evangelium. In der Zeit allgemeiner Wirren und
bruchs kann in ſteigendem Maße, ſo führte der Redner
mem Aergernis, jedoch am Nichtverſtandenen
Evan=
det werden. Allem Aergernis und Anſtoß gegenüber
Cufgabe der Kirche und der Frauenvereine darin,
die=
yrrſönliches Chriſtentum entgegenzuſtellen. Dieſe erſte
lwird überhöht durch die zweite: „Mehr werbendes
Schließlich beſteht unſere Aufgabe noch darin:
er dig warmes Gemeindechriſtentum‟. Der vorzügliche
vure die ganze Herbſtverſammlung zeigte, daß die
kirch=
nvereine in Heſſen in ſich gefeſtigt in ſtarkem
Auf=
griffen ſind.
tirliche Prüfung für Stenographie=Lehrer. Für die am
932 vor dem Prüfungsamt in Darmſtadt ſtattfindende
üfung für Stenographie=Lehrer wird für den Kurz=
Darmſtadt ein Vorbereitungskurſus unter Leitung von
„Rat Schaible (Vorſteher des Stenogr. Dienſtes des
/gehalten werden. Beginn: Samstag, den 14.
Novem=
chr. im Ludwig=Georgs=Gymnaſium, Karlſtraße 2.
Fort=
ndarauffolgenden Samstagen. Auskunft und Anmel=
Giginn.
Mikolausfeſt des Heſſiſchen Roten Kreuzes findet, am
jächt Dienstag), 5. Dezember, abends 8 Uhr, in der
MtHalle ſtatt.
ülrdemie=Konzert. Für den Montag, den 16. d. M.,
Großen Saale des Städt. Saalbaues ſtattfindenden
dArienabend der hervorragenden Sopraniſtin
Duſo=
ſinnini (New York), mit Michael Raucheiſen
m Steinway=Flügel macht ſich das größte Intereſſe
gel=
in der ſtarken Nachfrage nach Karten zum Ausdruck
Fabelhaften Erfolge, die die Künſtlerin bei jedem
Auf=
eeicken, laſſen auch für dieſen Abend einen künſtleriſchen
aten, der für jeden Hörer ein Erlebnis beſonderer Art
ſid. Die reſtlichen Karten ſtehen im Sekretariat der
Akademie für Tonkunſt. Eliſabethenſtraße 36. Fern=
10 (Stadtverwaltung) zum Verkauf.
Heſſiſches Landestheater.
es Landestheater. Heute abend wird in der Pre=
9bbels „Maria Magdalena” Paul
Wege=
ier Anton und Franziska Kinz als ſeine Toch=
Uftreten. Die weiteren Hauptrollen ſpielen: die
b Gothe, den Sekretär: Emil Lohkamp, den Bruder:
1 den Leonhard: Hermann Gallinger, den Adam:
Eſter und den Kaufmann Wolfram: Kurt Schindler.
uort Günter Haenel, Bühnenbild: Elli Büttner.
W3 iſt ſoeben für die Hauptrolle eines neuen Ton=
Liaſtet worden, der das Schickſal Raſputins behandeln
uckner wird Konrad Veidt ſein.
büro des Heſſiſchen Landestheaters iſt in der Notiz
amfführung der Suppéſchen Operette „Boccaccio”
Sen 15. November ein Irrtum unterlaufen. Die
ſir ne iſt keine Einführungsſzene, ſondern eine Tanz=
Derfaſſer iſt nicht Renato Mordo, ſondern Johann
Die verkaufte Braut. Preiſe 0.70—5.60 Mk. 19—22 Uhr. Heſſenlandmiete 1V 3.
Stob. Boccaceio. Preiſe 0.80—6.40 Mk. Rov. 19½—22 Uhr. T Gruppe 1. 2, 3. 4, 5, 6, 7 u. 8.
Die verkaufte Vraut Preiſe 0.70—5.60 Mk. Mov. 19½—22½ Uhr, E7. Boeeaceio.
Preiſe 0.70—5.60 Mk. 8 Nob. 20—22½ Uhr. B 7. Die Kaiſerin und der
Pferdedieb. Preiſe 0 60—4.80 Mk. u.Nov. 19½—22¾ Uhr. Bühnenvolksbund H3.
Othello. Preiſe 0.70—5.60 Mr. Awb. Keine Vorſtellung. . Mov. 20—22½ Uhr. Darmſtädter Volksbühne, F 3.
Gruppe I—TV. Die Dubarry. 0.70—5 60 Mk. Mob. 19—22½ Uhr. D7. Die Macht des Schickſals.
Preiſe 0.70—5.60 Mk. Kleines Haus. Aob. 20, Ende nach 22½ Uhr. Zuſatzmiete IV 3.
Maria Magdelena. Preiſe 0.60—4.50 Mk. Rob. 15, Ende nach 17½. Heſſenlandm., 1,2 und III,3.
Maria Magdalena. Preiſe 0.60—4,50 Mk.
19½, Ende gegen 22½ Uhr. Außer Miete.
Guſtav Adolf. Preiſe 0.50, 1.—, 1.50 Mk. 190
Rob. 14½—17½ Uhr. Außer Miete.
Guſtav Adolf. Preiſe 0.50, 1.—, 1.50 Mk.
20—22 Uhr. Zuſatzmiete III, 4.
Maria Magdalene. Preiſe 0.60—4.50 Mk. Aub. Leine Vorſtellung. Bait Rob. 20—22 Uhr. Bühnenvolksbund K 4. Zuſatzmiete
181 u. XII. Maria Magdalene, 0 60——4.50 Mk. Nan! 20—22½ Uhr. Außer Miete. Die Dubarry.
Preiſe 0.70—5 Mk. 19. Nop 20—22 Uhr. Zuſatzmiete VI 4.
Maria Magdalene. Preiſe 0. 60—4.50 Mk. 20—22½ Uhr. Außer Miete. Der Waffen=
—lſchmied. Ermäßigte Preiſe 0 50—3 Mk. Sob 20—22 Uhr. Opern= und Operetten=Abend.
Preiſe 0.40—2 Mr. Pov
20—22 Uhr. Zuſatzmiete V 6.
Maria Magdalene. Preiſe 0.60—4.50 Mk.
Evangeliſche Preſſearbeit in Heſſen.
EH. Der Evangeliſche Preßverband für
Heſ=
ſen (EPH.) hielt am vergangenen Montag in
Frank=
fürt ſeine aus dem ganzen Lande beſuchte
Landesverſamm=
lung ab. Das Landeskirchenamt war durch Oberkirchenrat Dr.
Müller vertreten. Den eingehenden Jahresbericht erſtattete
Pfar=
rer Dr. Berger=Darmſtadt, der Leiter der Preſſearbeit. Aus dem
Bericht ging hervor, daß der Evangeliſche Preßverband in
ſteigen=
dem Maße um einen auf zeitungswiſſenſchaftlicher Grundlage und
gediegener journaliſtiſcher Schulung beruhenden Dienſt an der
Preſſe und damit der Oeffentlichkeit bemüht iſt. Es konnte
mit=
geteilt werden, daß die evangeliſche Gemeindeblattpreſſe bereits
einen Stand von 172 Blättern erreicht hat. Es wurde nach
ein=
gehender Beratung ein Verband evangeliſcher
Volks=
büchereien in Heſſen gegründet, der dem EPH. ſich
ange=
gliedert hat. Als Vorſitzender wurde Archivdirektor D.
Her=
mann=Darmſtadt einſtimmig gewählt, die ſeitherigen Leiter der
Arbeit. Direktor Pfarrer Röhricht und Pfarrer Dr. Bergér,
wie=
der zu Geſchäftsführern beſtimmt. Am Nachmittag hielt der
Vor=
ſitzende des Landesverbandes Heſſen im Reichsverband der
deut=
ſchen Preſſe, Redakteur Streeſe=Darmſtadt, einen Vortrag
über: „Das Religiöſe in der Tageszeitung” der ſehr
beifällig aufgenommen wurde und eine lebhafte Ausſprache weckte.
Er führte u. a. aus: Die verantwortungsbewußte Tagespreſſe kann
in ihrer Erziehungsarbeit am Volk der Religion als eines der
wichtigſten Erziehungsmittel zu ethiſch=ſittlichem Leben nicht
ent=
raten. Die Vertreter der Kirche können in ihrer Arbeit zur
Er=
ziehung des Volkes zur Religion ebenſo wenig die Mitwirkung
der Tagespreſſe entbehren. Die Erziehungsarbeit zu ethiſch=
ſitt=
lichem Leben. Fühlen und Wollen ſoll unmerklich, aber intenſiv
durch alle Sparten einer Tageszeitung gehen, von der Politik bis
zur täglichen Landberichterſtattung. Im Intereſſe unerläßlicher.
gemeinſamer und fruchtbarer, erzieheriſcher Zuſammenarbeit iſt
perſönliche Fühlungnahme der Vertreter der Kirche mit den
Schriftleitern dringend zu empfehlen. Der Redner ſchloß mit
einem lebhaften Appell an die Vertreter der Kirche zur Mitarbeit
an der Preſſe und einer Anerkennung der ſeitherigen Tätigkeit
des Preßverbandes.
Vortrag im GDA. Der Gaugeſchäftsführer des GDA.,
Fuhrmann=Frankfurt a. M., ſpricht am Donnerstag, dem
19. November, im GDA.=Heim über: „Wohin treiben wir?” Nach
dem Ableben des bisherigen Gaugeſchäftsführers, des bekannten
Stadtverordneten A. Geßner=Frankfurt a. M., übernahm der
An=
geſtelltenführer Fuhrmann die Gauleitung. Mit dem
vorgenann=
ten Vortrag wird Fuhrmann zum erſten Male in Darmſtadt
ſpre=
chen, weshalb der GDA., Ortsgruppe Darmſtadt zu dieſer
Veran=
ſtaltung beſonders einladet. Gäſte ſind willkommen. — Am
Samstag, dem 14. November, findet im GDA.=Heim ein
Familien=
abend mit einer Gedenkſtunde aus Anlaß des 11jährigen Beſtehens
des GDA. ſtatt. Alles nähere wird in der noch folgenden Anzeige
bekannt gegeben.
— Vortrag im Heaghaus. Allgemein iſtbekannt, daß
das Waſſer bei 100 Grad zu ſieden anfängt und auch bei
wei=
terer Wärmezuführung keine Temperaturerhöhung bei offenen
Töpfen eintritt. Die ganze Wärme wird dazu aufgebraucht, das
Waſſer in Dampf zu verwandeln, und dieſer entweicht in den
Raum. Genau dasſelbe vollzieht ſich beim Fett, nur daß das Fett
bei höherer Temperatur ſiedet, und zwar gerade bei denjenigen
Temperaturen, bei denen Gebratenes gut gelingt. Deswegen ſind
die Hausfrauen gewähnt, bei jedem Bratvorgang als
Temperatur=
begrenzer Fett anzuſetzen, unter Umſtänden Fett und Waſſer. Bei
der elektriſchen Küche iſt dies jedoch nicht oder nur in viel
gerin=
gerem Maße erforderlich. Da die elektriſchen Kochgeräte zwar auch
die nötige Wärmemenge, aber dieſe bei viel niedrigeren
Tem=
veraturen liefern als die offene Flamme, tritt die Notwendigkeit
der verſchwenderiſchen Temperaturregelung durch Waſſer= oder
Fettzuſatz nicht ein, ſondern es beſteht ſchon bei geringer Uebung
praktiſch kaum mehr die Möglichkeit, ſei es mit Strom, ſei es mit
Fett verſchwenderiſch umzugehen. Die Hauptvorteile der
elektri=
ſchen Küche ſind daher folgende: 1. Die Temperaturen ſind ſo
ge=
halten, daß das gefürchtete Anbrennen und Ueberkochen vermieden
wird. 2. Geringe Wärmeverluſte an den umgebenden Raum. 3.
Infolge der niedrigen und leicht regelbaren Temperaturen Fett=
und Stromerſparniſſe. 4. Der geringe Waſſer= und Fettzuſatz macht
die Speiſen ſchmackhafter und bekömmlicher. Ein heute nachmittag
4 Uhr im Heaghaus, Luiſenſtraße 12. ſtattfindender Vortrag wird
allen intereſſierten Hausfrauen Gelegenheit geben, ſich von obigen
intereſſanten Erſcheinungen ſelbſt zu überzeugen. Der Beſuch des
Vortrages kann daher nur empfohlen werden. (Vergl. auch
An=
zeige.)
A
EPPEM
„6 Pulver oder 12 Oblaten-Packung RM. 1.10‟
— Muſik= und Geſangsabend. Am Sonntag, den 15. November,
abends 8.30 Uhr. veranſtaltet der Chriſtl. Verein Junger Männer
Darmſtadt einen Muſik= und Geſangsabend, bei dem Herr Prof.
Weimar und Frl. Eliſabeth Weimar freundlicherweiſe zugeſagt
haben. Es kommen Werke von C. M. v. Weber R. Schumann.
J. Brahms, W. A. Mozart u. a. zum Vortrag. Wir laden zu
die=
ſem Abend hierdurch herzlich ein. Die Veranſtaltung findet im
Saal der Ev. Stadtmiſſion, Mühlſtr. 24, ſtatt und iſt für Damen und
Herren. Der Eintritt iſt frei.
— Volkshochſchule. Am Samstag den 14. November, wird Herr
Dr. Hermann von Baravalla, Mathematiker und Phyſiker der
Freien Waldorfſchule in Stuttgart, in der Aula des Ludwig=
Georgs=Gymnaſiums, Karlsſtraße, über Die Geſtaltung der
Aſtronomie im Unterricht” ſprechen. Den Mitgliedern wird der
Beſuch dieſes Vortrages empfohlen.
— Konzert im Herz=Jeſu=Hoſpital (Barmh. Brüder),
Her=
mannſtraße. Etwa 40 Mitglieder der Ortsgruppe Darmſtadt des
Beamtenvereins ehemaliger Militärmuſiker veranſtalteten, am
verfloſſenen Samstag, den 7. November, als Zeichen echter
Kame=
radſchaft im Herz=Jeſu=Hoſpital ein Konzert, um einen ihrer ſeit
Wochen dort krank liegenden Kameraden zu überraſchen und bei
dieſer Gelegenheit den übrigen dort befindlichen Kranken eine
freudige Stunde zu bereiten. Die Kapelle unter Leitung ihres
tüchtigen Vereinsdirigenten Georg Greilich leitete das Konzert
mit einem Choral ein, ſodann folgten größere Konzertſtücke und
zuletzt die ſo beliebten ſchneidigen Militärmärſche. Die Kranken
waren außerordentlich erfreut und ſtatten allen Mitwirkenden den
herzlichſten Dank ab. Sie ſprechen die Bitte aus, daß derartige
Genüſſe noch öfters geboten werden mögen.
— Sonderzug. In Ergänzung unſerer geſtrigen Mitteilung iſt
zu bemerken: Zu dem von der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft in
der Nacht vom 13. auf 14. d. M. gefahrenen Sonderzug Darmſtadt
ab 0.10 Uhr, Reinheim i. O. an gegen 0.50 Uhr, fährt die
Rein=
heim-Reichelsheimer Bahn einen Anſchluß=Sonderzug Reinheim
ab 0.55 Uhr, Reichelsheim an 1.50 Uhr, mit Halt auf allen
Zwiſchenſtationen.
— Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Mittwoch, den 18. d. M.,
20 Uhr. findet im Gartenſaale des Städtiſchen Saalbaues ein
Kammermuſik=Abend der Kammermuſikklaſſen von Göſta
An=
dreaſſon ſtatt. Das Programm dieſes Abends weiſt nur Werke
lebender Meiſter auf, die damit alle ihre Erſtaufführung in
Darm=
ſtadt erleben. Es kommen Werke von Adolf Buſch, York Bowen,
Ernſt Toch, Philipp Jarnach und Zoldan Kodaly zum Vortrag.
Ausführende ſind Studierende der Abteilung Hochſchule für Muſik
(Violine: Göſta Andreaſſon, Klavier: Willy Hutter und
Kapell=
meiſter Rehbock). Karten im Sekretariat der Städtiſchen
Akade=
mie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36, Fernſprecher 3500 (
Stadt=
verwaltung).
— Vier Maler. Kunſthalle. Morgen Samstag
nachmit=
tag ermäßigter Eintrittspreis von 50 Rpf. Um 3 Uhr wird Heinz
Hohmann eine Führung für beliebige Teilnahme veranſtalten.
Die Ausſtellung iſt nur noch bis Sonntag einſchließlich geoffnet.
— Holzſchnitt=Ausſtellung. Die Ausſtellung der Holzſchnitte
Annelieſe Reichmanns in der Buchhandlung Bergſtraeßer hat ſich
regſten Beſuches zu erfreuen und eine ganze Reihe von Verkäufen
gezeitigt. Die kleine Kunſtſchau wird mit Ablauf dieſer Woche
beſchloſſen werden und ſei nochmals dem Beſuch kunſtliebender
Kreiſe empfohlen. Sie hat bei der zünftigen Kritik große
Aner=
kennung gefunden, ſowohl nach der geſtaltenden, wie nach der
formalen Seite. Der Eintritt iſt frei.
Vorbereitung auf die Meiſterprüfung. Auf Veranlaſſung
der Heſſiſchen Handwerkskammer werden im laufenden
Winterhalb=
jahr Kurſe zur Vorbereitung auf die
nächſtjäh=
rige Meiſterprüfung durchgeführt, und zwar in
Buchfüh=
rung, allgemeiner Kalkulationslehre Geſetzeskunde und
Gewerbe=
lehre. Beginn Ende November. Meldungen nimmt die Direktion
der Städtiſchen Gewerbeſchule Darmſtadt, Landgraf=Philipps=
Anlage 6, entgegen.
— Verein Freie Schule Darmſtadt (E. V.) Wir verweiſen
nochmals auf den Lichtbilder=Vortrag von Dr. H. von
Bara=
valle über die Geſtaltung der Aſtronomie im
Un=
terricht, morgen Samstag. 14. November, 20,15 Uhr, in der
Aula des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums. Dr. v. Baravalle hat im
vergangenen Auguſt an der Univerſität Marburg im Rahmen der
dort veranſtalteten internationalen Ferienkurſe mit dem
General=
thema „Deutſche Erziehung, deutſche Literatur und Sprache” als
Vertreter der Waldorfſchule mehrere Vorträge über die
Pädago=
gik Rudolf Steiners gehalten. (Siehe Inſerat.)
— Evangeliſche Markusgemeinde. In ſeinem Vortrage am
Vorabend des Martinstages gab Herr Stadtpfarrer Vogel
ſei=
nen zahlreich erſchienenen dankbaren Zuhörern in der gewohnten
eindringlichen Weiſe einen vortrefflichen Einblick in eine der
wich=
tigſten Epiſoden während der Werdejahre der Reformation. Schien
es gleichwohl ſchwierig, in politiſch ſo bewegten Wochen für die
ſchlichte Frage: „Wie gelangte Zwingli zum rechten Glauben”
neben den heutigen Tageskämpfen das nötige Intereſſe zu
ge=
winnen, ſo zeigte die klare Darſtellung von Zuſtänden und
Auf=
gaben im Beginne des 16. Jahrhunderts auf religiöſem und poli=
ergreifender Schilderung ſeiner Perſon von Jugend an bis zur
vollen Mannesreife entgegen; ſeine Tätigkeitsgebiete vom jungen
Leutprieſter im Glarner Abteibezirk an bis zum berufenen
Predi=
ger an dem Groß=Münſter zu Zürich, ſeine geiſtige Entwickelung
und „Bekehrung” vornehmlich in den Reifejahren 1516—1519, und
ſpäter, wußte der Herr Vortragende mit warmer Einfühlung
un=
ter hiſtoriſcher Würdigung aller religiöſen und politiſchen
Ge=
ſchehniſſe um Zwingli höchſt anſchaulich zu ſchildern. Wie die
werbende und ſchaffende Kraft des Wortes Gottes im Evangelium
zu allen Kreiſen des Volkes bis in ſeine Alltagsarbeit
hindurch=
drang und überall tatkräftiges Verſtändnis. Nachachtung und
Auf=
opferung zu wecken wußte, das erſtand überaus wirkungsvoll vor
dem inneren Auge der gefeſſelten Zuhörerſchaft und ſo manchem
mochte ſich ein Vergleich mit der Entwickelung unſeres
Staats=
weſens im Stillen aufdrängen. Die ernſte, gehaltreiche
Sonntags=
predigt des Redners im Blick auf die Wahlzeit vom Tage vorher
über den geiſtigen und ſittlichen „Wert des Unſichtbaren”
klang auch hier an. — Wenn wir mit dieſen Zeilen den Dank
der Markusgemeinde an den verehrten Redner verbinden,
ver=
ſäumen wir nicht, alle Angehörigen und Freunde der Gemeinde
ſchon jetzt auf die Adventsfeier der Markusgemeinde am zweiten
Adventsſonntag (6. 12.) hinzuweiſen, der diesmal zufällig mit dem
Nikolaustag zuſammenfällt. Es ſoll neben gutem Künſtleriſchem
und Muſikaliſchem die Darſtellung von drei Bildern aus
Zwing=
lis Leben geboten werden. Teekarten werden rechtzeitig
ausge=
geben, um eine Ueberfüllung des Saales zu verhüten. Die ganze
Veranſtaltung ſoll der Förderung der ſo nötigen Winterhilfe
dienen.
— Orpheum. — Märchentheater. Die erfolgreiche Serie von
Märchenaufführungen wird am nächſten Sonntag, 15. November,
nachmittags ½4 Uhr, mit der Erſtaufführung des großen
Märchen=
ſpiels Zwerg Naſe” fortgeſetzt. — Auf Einſtudierung und
Ausſtattung wurde viel Sorgfalt verwendet. — Die Bilder des
neuen Märchens. Zwerg Naſe: ſind: Auf dem Weihnachtsmarkt,
Im Gemach der Fee. Am Marktplatz, Des Herzogs Küche. Die
Geſtalten des Märchens: Der Flickſchuſter, ſeine Frau, ihr Sohn
Jakob, der Nachbar Barbier und ſein Lehrling, die böſe Fee
Kräu=
terweiß, der Herzog, der Koch, der Küchenjunge, die Magd, die
ſchöne weiße Gans Mimi und noch mehr Menſchen und Tiere,
ferner eine große Anzahl Mitwirkender. Sichern Sie ſich
rechtzei=
tig Karten, welche ſchon heute im Verkehrsbüro und an der
Orpheumskaſſe (täglich von 2—5 Uhr) zu den bekannt billigen
Preiſen von 25 Pfg. an zu haben ſind.
— Das Helia=Theater zeigt ab heute Greta Garbo in ihrem
neueſten Tonfilm „Romanze”, in dem Greta Garbo, die ſchönſte
Frau und größte Schauſpielerin der Welt, ihren Zauber und ihre
Schönheit der Geſtalt einer Sängerin leiht, die ihrer Liebe
ent=
ſagen muß. Ihr Gegenſpieler iſt Lewis Stone, der bereits früher
ihr Partner war. Im Beiprogramm ſieht man „Dick und Dof”,
die beiden Parodiſten, in „Spuk um Mitternacht”,
— In den Palaſt=Lichtſpielen läuft ab heute in
Neuauffüh=
rung der Tonfilm über den internationalen Mädchenhandel „Die
grüne Kugel” mit Maria Solveg. Oskar Marion, Oskar Homolka,
Senta Söneland, Kurt Gerron, Hertha v. Walter u. a. Der Film
zeigt das Schickſal von Frauen, die in die Hände von
Mädchen=
händlern fielen und verſchleppt wurden. Dazu ein reichhaltiges
Beiprogramm.
— Im Union=Theater wird der luſtige Tonfilm „Wer nimmt
die Liebe ernſt” mit Max Hanſen und Jenny Jugo heute zum
letz=
ten Male vorgeführt.
— Film=Morgenfeier. Im Rahmen einer der beliebten Film=
Morgenfeiern wird im Helia=Theater am Sonntag vormittag 11.15
Uhr der intereſſante Sportfilm „Die Spur durchs weiße Land”,
zum letzten Male wiederholt. Jugendliche haben zu halben
Prei=
ſen Zutritt. Vorverkauf an der Helia=Kaſſe.
— Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtraße 2
Oeffent=
liche Sitzung am Samstag, den 14. November, vormittags
9 Uhr: Vorentſcheidung gegen Notar Beck in Alzey wegen
Scha=
denserſatzes.
okale Beranſtalkungen.
Di Werunter erfchelnenden Nolizen iind andfchliefllch als Hinwelſe auf Anzeigen zu betrachtn
im ſeinem Talle irgendwie als Beldrabhung oder Krtt?
— Kirche und Krieg” lautet das Thema eines
Vor=
trags, den Frau Hedwig Küſter=Hildesheim am Montag,
16. November, abends, im Gewerkſchaftshausſaal hält. Die
Frei=
religiöſe Gemeinde ladet zu dieſer Veranſtaltung jedermann
höf=
lichſt ein. (Vergl. Anzeige.)
Schutz und Pfege,
das wichtigste für die Haur in rauher Jahreszeft. Preilring-Lanolin-
Creme wird seit 40 Jahren von Spezialisten und Sachverständigen
als wirksamstes Hautpflegemittel bezeichnet. Das darin enthaltene
Cholesterin verhütet Rauheit und Rötung, macht trockene und
spröde Haut geschmeidig.
Zum Waschen die altbewährte, sparsame Pfeilring-Lanolin-Seife.
Seite 6 — Nr. 315
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Freitag, 13.
Aus dem Wahlkampf.
Die Polikik der Deutſchen Bolksparkei.
Reichsführer Abg. Dingelden: die Lage im Reich.
Bürgermeiſter Dr. Niepokh: Kampf um Heſſen.
* Im Städtiſchen Saalbau der ſehr gut beſucht war, hielt
geſtern abend die Deutſche Volkspartei eine Wählerverſammlung
ab, in der Reichstagsabgeordneter Dingeldey über die Politik
der Partei im Reich und Landtagsabgeordneter Dr. Niepoth
über die Haltung der D. V. P. in den letzten 13 Jahren ſprachen.
Nach muſikaliſchen Darbietungen der ehemaligen
Militär=
muſiker eröffnete Oberlandesgerichtsrat Dr. Altendorf die
Verſammlung mit einem Hinweis auf die Bedeutung der Wahlen
am kommenden Sonntag.
Der Landesführer der Volkspartei,
Bürgermeiſter Dr. Niepokh.
der unermüdliche und geſchickte Kämpfer im Heſſiſchen Landtag,
ſetzte ſich dann, oft von Beifall unterbrochen, mit der Politik der
Weimarer Koalition in Heſſen während der letzten 13 Jahre
aus=
einander. Stets ſtand die D. V. P. in Heſſen als
Kerntruppe im Kampf gegen die ſchwarz=
rot=
goldene Koalition, aus der jetzt die Demokraten
ausge=
brochen ſind und ſich von der Verantwortung drücken wollen. Das
wird auch der Staatspartei nicht gelingen. Die Deutſchnationale
Partei hat eine Liſtenverbindung mit der D. V. P. abgelehnt,
weil dieſe im Reich einmal mit der Sozialdemokratie gearbeitet
habe. Die Deutſchnationale Partei führe aber an zweiter Stelle
ihrer Heſſen=Liſte den ehemaligen Volksrechtparteiler
Staats=
anwalt Dr. Wolf=Mainz der für den ſozialdemokratiſchen Antrag
auf Verlängerung des Landtags geſtimmt, und an dritter Stelle
eine Kandidatin, die durch Stimmenthaltung die
ſozialdemokra=
tiſchen Pläne unterſtützt habe, (Hört, hört!) Dadurch ſind erſt die
letzten Steuererhöhungen und Notverordnungsmaßnahmen
mög=
lich geworden. Das Fazit der Regierungskunſt der Weimarer
Koalition iſt, daß die vor 5 Jahren von uns geforderten und uns
damals als Sparpſychoſe vorgeworfenen Maßnahmen von der
Re=
gierung jetzt durchgeführt werden müſſen, wobei ſchwere
Fehl=
griffe vorkamen, daß unſere Gemeinden die höchſte
Schuldenlaſt von 216 RM. pro Kopf der
Bevöl=
kerung tragen, daß Heſſen mit 70 Millionen
Schul=
den davon 41 Millionen kurzfriſtige Schulden, belaſtet iſt und
eine Zinſenlaſt von 5 Millionen zu tragen hat, daß die Regierung
um die Ermächtigung erſuchen mußte, 6000 Hektar
Staats=
wald verkaufen zu dürfen, daß die Realſteuern eine
untragbare Höhe erreicht haben. Wie ausgezeichnet die
Haltung der Volkspartei im Landtag war, beweiſt das Manifeſt
der Nationalſozialiſten, deſſen meiſte Forderungen von uns ſchon
ſeit Jahren, allerdings erfolglos, vertreten wurden. Die D.V.P.
war führend im Kampf um die kulturellen Dinge gegen
klerikale Uebergriffe bei der Verlegung des Pädagogiſchen
Inſtituts nach Mainz und bei der Beſetzung von
Profeſ=
ſorenſtühlen. Auf der gleichen national=chriſtlichen Linie
be=
wegte ſich unſere Haltung gegenüber dem Landestheater. Der
Redner wiederholte zum Schluß noch einmal die bekannten
heſſi=
ſchen Forderungen der D.V.P. und erklärte, wenn wir in eine
verantwortliche Stelle kommen ſollten, dann werden wir nicht
Utopien nachlaufen ſondern in nüchterner Weiſe im
Intereſſe des heſſiſchen Volkes und Staates für Sauberkeit und
Sparſamkeit in der ganzen Verwaltung ſorgen. (Lebhafter
Beifall.)
Reichskagsabg. Lingelden,
mit lebhaftem Händeklatſchen empfangen, gab zunächſt ein Bild
der augenblicklichen außenpolitiſchen Situation. Leider
befindet ſich auf der Seite der beſſeren Einſicht nicht auch die
größere Macht. In dieſem Augenblick kehrt der franzöſiſche
Bot=
ſchafter nach Berlin zurück mit der Antwort auf die Frage, in
welcher Form die nächſten Schritte zur Anbahnung einer
wirk=
lichen Löſung der internationalen Schuldenverhältniſſe und der
Tributfrage durchgeführt werden ſolle. Amerika kann heute gegen
den gewaltigen Widerſtand Frankreichs ſeine Initiative zur
Neu=
ordnung der finanziellen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe von
Europa nicht fortſetzen nachdem Frankreich es verſtanden hat,
England für einige Zeit als aktiven Poſten aus der Front gegen
die franzöſiſchen Machtanſprüche auszuſchalten. Wir begrüßen die
Sympathie des italieniſchen Regierungschefs für eine ſinnvolle
Re=
viſion der politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe in Europa.
Wir haben erkennen müſſen, daß Waſhington, London und Rom
uns auf eine direkte Auseinanderſetzung zwiſchen Deutſchland und
Frankreich zur Löſung der europäiſchen und letztlich
weltpoliti=
ſchen Frage hinwieſen. England hat in der Stunde der Gefahr
ein erhebendes Zeugnis für diſziplinierten Sinn, für
Unter=
ſtützung der ſich als wahrhaft national erwieſenen Männer aller
Parteirichtungen abgelegt. Deutſchland hat das nicht verſucht.
England wird den Franzoſen ſicher den Wechſel
präſen=
tieren für die Enthronung des weltbeherrſchenden Pfundes
durch den Franc. Gewiß bin auch ich der Meinung, daß wir
den Verſuch machen müſſen, zu einer wirklichen
Verſtändi=
gung mit Frankreich zu kommen. Jede deutſche Regierung
kann ſich dabei nur bewegen auf der abſoluten
Anerken=
nung des gleichen Rechtes zur Freiheit, Ehre und
zum Lebensraum des deutſchen Volkes. (Beifall.)
Eine der beiden großen, in den nächſten Wochen zur
Entſchei=
dung ſtehenden Fragen ſind die kurzfriſtigen Schulden.
Hier haben wir eine letzte Waffe, wenn unſere Gläubiger dazu
übergehen ſollten, nach dem Ablauf des Stillhalteabkommens ihre
Gelder einzutreiben: das Auslandsmoratorium, allerdings mit
der Gefahr verknüpft, unſeren Kredit in der ganzen Welt auf
Jahre hinaus zu vernichten und unſere ausländiſchen Werte einer
Beſchlagnahme auszuſetzen. Wir können uns daher unter
kei=
nen Umſtänden auf eine Trennung zwiſchen
poli=
tiſchen und privaten Schulden einlaſſen. Zur
Wie=
derkehr des internationalen Vertrauens kann nur eine endgültige
Regelung der Tributfrage führen. Ich fürchte, daß Frankreich für
jedes wirtſchaftliche Entgegenkommen mit politiſchen Forderungen
hervortreten wird, wie man ſie uns ſchon im Sommer präſentiert
hat (Verzicht auf Reviſion der Verträge, Verzicht auf die
Auf=
rollung der Korridorreviſion in den nächſten 10 Jahren. Verzicht
auf die Ausſchöpfung der uns gelaſſenen wehrpolitiſchen
Möglich=
keiten) Mit welchen Kräften will der Kanzler im entſcheidenden
Augenblick den Kampf um Deutſchlands außenpolitiſche
Lebens=
notwendigkeiten führen, ein Kampf, der die ganze leidenſchaftliche
Hingabe des nationalen Wollens zur Vorausſetzung hat?
In raſendem Tempo ſetzt ſich die politiſche und wirtſchaftliche
Entwicklung fort. Wir ſehen den Todeszug durch unſere
Wirt=
ſchaft gehen. Das Anſteigen der Erwerbsloſenziffer, das Sinken
der Steuereinnahmen und das Anwachſen der ſozialen Aufgaben
in Reich und Gemeinden. Wo bleibt das Programm der
Regie=
rung, die Tat des Kanzlers? Durch das monatelange Vorbeigehen
an den wirtſchaftlichen Fragen hat der Kanzler erreicht, daß ſich
heute die beiden großen ſozialen Schichten, Arbeitnehmer und
Ar=
beitgeber im Grabenkrieg gegenüberſtehen, und ich glaube nicht,
daß der Wirtſchaftsbeirat ſie aus dieſem Krieg herausführen wird.
Statt Ausſchußberatung iſt heute notwendig der entſchloſſene
eiſerne Wille eines Mannes, und der Mut, dem Volke endlich die
wahre Lage zu ſagen. Durch die Methode des Schönfärbens wird
Unglaube und Mißtrauen im Volke fortgezüchtet und dem
Radika=
lismus der Boden bereitet. Wir wiſſen, daß über die Erſparniſſe
des Hooverfeierjahres hinaus im Etat des Reiches noch ein
Fehlbetrag von 700 Millionen erwachſen wird, daß
Reich, Länder und Gemeinden zu den ſchärfſten Eingrifen
genö=
tigt ſein werden, doch der Kanzler zögert, will ſich aus der
Ab=
hängigkeit der Sozialdemokraten nicht löſen. Eines
des Staates verloren gegangene Verantwortungsgefühl der
Ge=
werkſchaftsführer muß wieder gehoben werden. Neben den
Lohn=
abbau muß die Senkung des Preisniveaus, die Zerſchlagung
ſtar=
rer Bindungen in induſtriellen Konzernen und Syndikaten treten
Was die Frage einer Rechtsregierung anbetrifft, ſo iſt die
Haltung der DVP. ganz klar: Wie 1923 Streſemann die
ſtaatsverneinende Sozialdemokratie zur
Ver=
antwortung zwang, ſo muß auch jetzt der
Radika=
lismus gezwungen werden. Farbe zu bekennen.
Verantwortung zu übernehmen damit ſich die
Spreu vom Weizen ſondert. (Beifall.) Gewiß ſind die
Zeiten für Experimentet icht geeignet, aber die Frage iſt jetzt nur
oder irgendein anderes Geldzeichen neben der vom
Aus=
land anerkannten, auf Gold begründeten Mark, da zwei
Währun=
gen unbedingt zu inflationiſtiſchen Wirkungen
füh=
ren, die unſer deutſches Volk ins Chaos führen würden. Auch
das engliſche Beiſpiel kann nicht maßgebend ſein, da ganz andere
Vorausſetzungen bei uns vorliegen. Ich glaube nicht, daß die
wirtſchaftliche Entwicklung an dem gegenwärtigen
Verfaſſungs=
aufbau der deutſchen Länder ſpurlos vorgeigehen wird. Das
deutſche Volk verſteht die Reichsregierung nicht, die die
kommu=
niſtiſche Bewegung mit ihrem Terror und Mord nicht mit
den brutalſten Mitteln bekämpft und ſie unter das gleiche
Aus=
nahmerecht ſtellt, das jene dem heutigen Staat bereiten will.
(Beifall.)
Auf eine Rede des Reichskanzlers muß ich erwidern.
daß, als vor einigen Monaten Reichsminiſter a. D. Wirth
behaup=
tete, durch die Haltung der DVP. zur Reichstagseinberufung
ſeien uns 200 Millionen Deviſen verloren gegangen, und ich beim
Kanzler dieſerhalb vorſtellig wurde, Dr. Brüning erklärte, das ſei
eine agitatoriſche Entſtellung der wirklichen Tatſachen.
Ich bedaure, den Herrn Reichskanzler heute auf den gleichen
Pfa=
den antreffen zu müſſen. Ich fordere den Herrn Reichskanzler
auf, wenn er das im Intereſſe unſeres ſtaatlichen Lebens für
zweckmäßig hält, die angedeutete Auseinanderſetzung mit der
Deut=
ſchen Volkspartei zu führen, und wir werden ſie nicht ſcheuen.
Aber ich möchte ihn doch erſuchen, dunkle Wendungen, die im
Grunde nichts anderes ſind als Verdächtigungen, zu
unterlaſſen. (Lebhafter Beifall.)
Der Redner forderte zum Schluß Bildung einer nationalen
Regierung für Gerechtigkeit und Sauberkeit auf allen Gebieten
der Wirtſchaft und Politik dann werde das Volk in ſeinem
Glau=
ben an die Zukunft und Freiheit Deutſchlands geſchloſſen hinter
dieſer Regierung ſtehen im Kampfe gegen alle Feinde. (Beifall.)
Die Kundgebung, die durch keinerlei gegneriſche
Zwiſchen=
rufe geſtört wurde, fand ihren Abſchluß im gemeinſamen Geſang
des Deutſchlandliedes.
Wahlverſammlung der Volksrechkpartei.
In der geſtern abend in der „Krone” ſtattgefundenen
Wahl=
verſammlung der Volksrechtpartei ergriff zunächſt Herr
Rechts=
anwalt Hagen=Stuttgart das Wort und führte etwa aus: Nicht
allein der Krieg, ſondern auch die unglückliche Nachkriegspolitik ſei
ſchuld an unſerem Elend. Einer der ſchwerſten Fehler ſei das
Aufwertungsgeſetz des Jahres 1925 geweſen; doch ſei es verkehrt,
ſich aus dieſer Erkenntnis heraus in eine radikaliſtiſche Politik zu
ſtürzen, denn der Leidtragende werde wieder der deutſche Sparer,
der kleine Mittelſtand ſein. Ein Allheilmittel gebe es überhaupt
nicht, Wege zur Linderung ſeien: Schluß mit der perverſen
Banke=
rotteurpolitik. Brechung des Finanzmonopols der Großbanken,
Schaffung eines geſunden Steuerrechts und Strafrechts, das mit
dem Empfinden des Volkes übereinſtimme — Der zweite Redner
des Abends, Herr Landtagsabgeordneter Prof. Axt, gab zunächſt
eine Erklärung gegen ein deutſchnationales Flugblatt ab, in dem
die Volksrechtpartei angegriffen wird, und ging ſodann auf die
engeren, die beſonderen heſſiſchen Verhältniſſe betreffenden
Fra=
gen ein. Insbeſondere gab er Bericht über die Tätigkeit der
Par=
tei und ihrer Landtagsvertreter in den letzten Jahren, über ihre
Stellungnahme gegen die Aufblähung des Verwaltungsapparates,
ihre Anträge und Anfragen betreffs Lage der Rentner,
Spar=
kaſſenaufwertung und anderes.
Chriſtlich=ſozialer Volksdienſt. Es wird auf die heute abend
in den Sälen des Feierabend, Stiftſtraße 51, um 8.15 Uhr
ſtatt=
findende Wahlkundgebung aufmerkſam gemacht, in der der
Reichs=
führer und Fraktionsführer des Chriſtlich=ſozialen Volksdienſtes,
Simpfendörfer M. d. R., und der Spitzenkandidat des
Chriſtlich=ſozialen Volksdienſtes, Lehrer Greb., zu den aktuellen
Fragen der Reichs= und Landespolitik ſprechen werden. Der
Un=
koſtenbeitrag beträgt 30 Pf. Unbemittelte Mitglieder holen ſich
Freikarten bei unſeren Vorſtandsmitgliedern. (Vergl. geſtrige
Anzeige.)
Aus Heffen.
noch, ſoll das Experiment in ordnungsmäßigen Bahnen oder als
Exploſion vor ſich gehen? Für die Deutſche Volkspartei wird auch
die Teilnahme an einer Rechtskoalition bedingt ſein durch eine
Landwirkſchaftliche Haushalkungsſchuu
zu Michelſtadt i. Odw.
Die Landwirtſchaftskammer in Darmſtadt eröffnet
nuar 1932 einen weiteren fünfmonatigen Haushaltung.
ihrer Haushaltungsſchule zu Michelſtadt i. O. Die irn
Waldgegend des heſſiſchen Odenwaldes gelegene
Hau=
ſchule iſt beſonders neuzeitlich eingerichtet und rn
chenden Lehrkräften beſetzt. Der praktiſche und theorett
haltungsunterricht erſtreckt ſich auf die Anleitung im ſes
Kochen, unter Berückſichtigung der Bedürfniſſe des
län=
bürgerlichen Tiſches, Zubereitung und Aufbewahrung *—
Molkereibetrieb. Kleintierzucht, Gartenwirtſchaft, AB
Bügeln, Reinhalten des Hauſes. Buchführung, gründlfin
arbeitsunterricht, in welchem das Stricken. Wäſche=Schw=
Wäſchezuſchneiden. Hand= und Maſchinennähen,
ſowie=
beſſern erlernt wird. Ferner wird Unterricht in all=g
denden Fächern, wie Aufſatz, Rechnen, Singen. Geſum
Säuglings= und Krankenpflege erteilt. Die Teilnahrne
Unterricht iſt nicht nur Töchtern von Landwirten, ſo
denen des Mittelſtandes ſehr zu empfehlen. Gründläu
dung erfolgt weiter im Obſt= und Gemüſebau ſowie im
von Obſt und Gemüſe.
Anmeldungen zur Teilnahme an dem am 2. Janru
Michelſtadt beginnenden Kurſus ſind alsbald an die L
ſchaftskammer, für Heſſen. Darmſtadt,
ſtraße 62 zu richten, welche auf Verlangen ausfüll
ſpekte und Anmeldebogen verſendet.
G. Ober=Ramſtadt. 12 Nov. Sterbeſall. Inn
73 Jahren verſtarb Herr Schneidermeiſter Georg Acker.
fengaſſe. Ackermann war langjähriges Mitglied des
eins „Germania”, der ihm auch das letzte Geleite gab.
und Sozialrentnerfürſorge. Die Bezüge
und Sozialrentner für Monat November werden am
den 14. November, nur vormittags von 8—12 Uhr,
meindekaſſe ausgezahlt. — Miſſionsgottesd
nächſten Sonntag, den 15. d. M., predigt im Vormfit
dienſt ein Miſſionar der Herrnhuter Brüdergemeinde.
an dieſem Sonntag die Wahl ſtattfindet, ſo iſt doch f:
tesdienſt ein ſtarker Beſuch zu wünſchen. Herr Miſſicrt
war lange Zeit als Miſſionar der Brüdergemeinde
Kannibalen in Auſtralien. Er wird deshalb lebendig
Erlebniſſen von der Arbeit dort berichten können. Anb
dergottesdienſt wird von ihm gehalten werden — Fi
Am Dienstag, den 17. November, abends 8 Uhr, wiid
haus „Zum Löwen” ein Film „Krenz über der G
von der Inneren Miſſion gezeigt. Auf dieſe Veranſttl
jetzt ſchon hingewieſen. Der Eintritt iſt ſehr niedrig gl
T. Groß=Zimmern, 12. Nov. Raſch tritt dem
Menſchen an. Einen plötzlichen Tod fand der ſeit
Jahre hier wohnhafte ehemalige Oberwaffenmeiſter Bam
am Montag abend deſſen Zimmer betrat, fand man 5.
los vor ſeinem Bette auf dem Boden liegend. Der Ze
reits ſchon eingetreten. Der Tatbeſtand wurde vorn
Ortsbehörde aufgenommen. Der Verdacht auf irgendi
chen dürfte hier nicht begründet ſein. Sehr wahrſche—n
der Verſtorbene von einem Herzſchlag getroffen, der ſoln
Tod herbeiführte. Baum, der noch Junggeſelle war, au
milie hinterläßt, befindet ſich anfangs der 60er Jahrs
Ct. Heubach i. O., 11. Nov. Die hieſige Ortsgruppe der
Natio=
nalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei hatte für eine Wahlverſammlung
Herrn Eitel aus Mainz als Redner gewonnen. Der große Saal
des Rathauſes war bis auf den letzten Platz beſetzt und icht
gedrängt ſtanden die keinen Platz mehr erhaltenden Zuhörer bis
auf die Treppe. Der Redner entwickelte das Programm der
N. S. D.A.P. Die Verſammlung zeigte das Bild tadelloſer
Ord=
nung und verlief ohne irgendwelche Zwiſchenfälle.
Fränkiſch=Crumbach, 12. Nov. Die hieſige Ortsgruppe der
N. S. D. A. P. hielt am Mittwoch abend im Saale „Zur Linde” ihre
letzte öffentliche Wahlverſammlung ab. Der Saal war gefüllt.
Als Redner war Herr Zingel=Chemnitz erſchienen, der die
Beſtre=
bungen der N. S.D.A.P. beleuchtete.
V Niedernhauſen, 12. Nov. Im Wahlkampf um den Heſſiſchen
Landtag lud die N. S.D.A.P. die hieſigen Wähler am Montag zu
einer öffentlichen Verſammlung ein. Der Saal der
Gaſtwirt=
ſchaft „Zum Meenzer Eck” war gut beſetzt. Herr Dr. Schäfer aus
Offenbach ſprach über das Thema „Hitler oder Stalin‟. Die
Ver=
ſammlung verlief ohne jede Störung.
Ae. Hammelbach, 11. Nov. Geſtern fand hier eine
Wahlver=
ſammlung der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei
ſtatt, bei der Herr Fehrmann, Stadtrat aus Mannheim, ſprach.
Fehrmann iſt Rußlandsdeutſcher und mußte infolge der
Revolu=
tion ſeine zweite Heimat verlaſſen. Er iſt Kenner der ruſſiſchen
Verhältniſſe und ſchilderte die Zuſtände des „ruſſiſchen
Arbeiter=
paradieſes” an Hand reichen Zahlenmaterials. Hauptſächlich
wandte er ſich in ſeinen Ausführungen gegen die Kommuniſten.
Bn. Hirſchhorn, 12. Nov. Im Erbach=Fürſtenauer Hof fand
eine ſehr ſtark beſuchte Wahlverſammlung der Zentrumspartei
ſtatt. Nach kurzer Begrüßung durch den Vorſitzenden, Herrn
Ren=
danten Fritz Blum, ſprach als Hauptreferent des Abends Profeſſor
Rüdinger aus Eberbach a. Neckar.
W. Heppenheim a. d. B., 12. Nov. Der Referent Bullmann,
Ortsgruppenführer von Worms, ſprach geſtern abend in einer gut
beſuchten Verſammlung der Nationalſozialiſten über das Manifeſt
Ef. Meffel, 12. Nov. Winterhilfe 1931/32
ren Orten des Kreiſes, wurde auch in Meſſel auf Vern
Landes=Ausſchuſſes der Arbeitsgemeinſchaft der freien Wr)
in Heſſen für die Winterhilfe 1931/32 ein örtlicher Aus
um die größte Armut und Not im kommenden Winter zu
Ausſchuß ſetzt ſich aus Vertretern der Ortsvereine ſowie 2
geſellſchaften unter dem Vorſitz des Gemeinderatsmi-
Klingelhöfer zuſammen. In den ſtattgefundenen Sitzunge=.
Ausſchuß, zunächſt durch Arbeitsloſe bei den Einwohnerrn
gen vornehmen zu laſſen, um ſo eine Ueberſicht über das 2
Sammelergebnis zu bekommen. Nachdem die Einzeichnum
abgeſchloſſen ſind, trat geſtern der Ausſchuß im Rathaus
men. Der Vorſitzende teilte das gute Ergebnis der Einzerin
1. ungefähr 30 Zentner Kartoffeln, 2. ungefähr 10 Zet
3. ungefähr 160 RM. in bar, 4. ungefähr 70 RM. in E=ß
Der Ausſchuß beſchloß, die Sammlungen nunmehr am kornn
tag und Samstag vornehmen zu laſſen. Mit dem Ergeb n
erſter Linie die Bedürftigen in Meſſel berückſichtigt. Dem
bende Reſt ſoll an den Landesausſchuß abgeführt werden.
dern ſowie allen Beteiligten ſei an dieſer Stelle beſonder
— Groß=Bieberau i. Odw., 11. Nov. Jubiläu
geflügelſchau. Die Vorarbeiten für die Jubiläu
bunden mit der Bezirksſchau der Geflügelzüchter des
gaues und der heſſiſchen Brieftauben=Reiſevereiniguns”
(Sitz Darmſtadt) ſind von der Schauleitung bis
ins=
ledigt. Anmeldepapiere ſind in großer Anzahl zum
bracht worden. Weitere Papiere können beim Ausſt:
Herrn Wilhelm Ruths junior Groß=Bieberau. Bahnkl
gefordert werden Anmeldeſchluß iſt der 18. Nove
weitere erſehen Sie aus unſerem Programm. Nicht
zens hat der Verein die Durchführung dieſer große2
ſich genommen, doch zeigen die bereits eingegangener
gen und die rege Nachforderung von Meldepapiere
Wille zur glanzvollen Durchführung unſerer Schau
ſchen Geflügelzüchtern vorhanden iſt. Die Schau fiw
bis 29. November ſtatt und kann von allen heſſiſchen
ſchickt werden. Nur noch wenige Tage und wir beff
der Zeit der Ausſtellung, auf der Züchterfleiß bel
ſoll. Heſſiſche Züchter, beſchickt reichlich unſere Jubi
meine und beſucht ſie auch. Der Verein verteilt auße
Bundes= und Kammerpreiſen zirka 400—500 Mark in
Ausſteller. Die ausgeſtellten Tiere werden in ei
ſauberen Käfigen untergebracht und beſtens ve.
Schluß der Ausſtellung kommen die Tiere ſofort E.
transport. Der gute Ruf des Groß=Bieberauer Gel.
vereins bürgt dafür. Die Gemeinde Groß=Bieberau
flügelzüchter erwarten Sie.
— Werſau i. Odw., 12. Nov. Herr Friedtich Ball
geht am Samstag, den 14. November, in körperlicher :9
Friſche ſeinen 81. Geburtstag.
der heſſiſchen Nationalſozialiſten. Die Verſammlung nahm einen
Goktesdienſt der Iſrgelikiſchen Religlons!
ruhigen Verlauf. — Zur ſelben Stunde rief die
Deutſchnatio=
nale Volkspartei zu einer Wahlverſammlung auf, in der Regie=
rungsrat Bachem=Wiesbaden referierte.
a. Langen, 12. Nov. Ueber die Ziele der Deutſchen
Volkspar=
tei im gegenwärtigen Landtagswahlkampf ſprach geſtern in
öffent=
licher Verſammlung Schmiedemeiſter Nothnagel aus Griesheim.
Der Redner ſchilderte zunächſt den fortgeſetzten Kampf der
Volks=
partei, die zum Ziele hatte, die Zuſammenſetzung des Landtags
und der Landesregierung zu ändern. Die Lage des Landes ſei
außerordentlich ernſt, und es ſei deshalb immer wieder der Abbau
in den Miniſterien zu fordern, in denen der Haushaltsplan für
1931 immer noch 4 Miniſter, 11 Staatsräte, 6
Miniſterialdirek=
toren. 66 Miniſterialräte und Oberräte und nur 12 einfache
Re=
gierungsräte aufweiſe. Zur Belebung des Handwerks fordere die
Partei immer wieder die Senkung der Sonderſteuer auf
minde=
ſtens 75 v. H., damit der Hausbeſitzer verpflichtet werden könne,
die freigewordenen Mittel zur Unterhaltung und Ausbeſſerung
ſeines Hauſes zu verwenden. Das wiederbeſchäftigte Handwerk
könne dann auch wieder Steuern zahlen. Ueber die Reichspolitik
der Partei verbreitete ſich Regierungsbaumeiſter a. D. Sbrzeny.
Er zeichnete die Stellung der Partei zu den Regierungen unter
Kanzler Dr. Brüning. Den Zuſammenbruch der Finanzen am 13.
Juli hätte die Reichsleitung früher vorausſehen müſſen. Der
Kanz=
ler habe ſich auch immer mehr von der Linken umgarnen laſſen.
Die Nationalſozialiſten müßten nun durch Einbeziehung in die
Regierungsverantwortung gezwungen werden, ihre Heilmittel zur
Geſundung von Wirtſchaft, Volk und Reich zu offenbaren. Ueber
die ſchwere Not der heutigen Zeit könne uns nur die wahre
Volks=
gemeinſchaft tragen, in der keiner den anderen unterdrücke,
aus=
beute oder entrechte. — An die Ausführungen der Redner ſchloß
ſich eine Ausſprache, die ſich eine Stunde hinzog.
Gießen. 12. Nov. Vor der Gießener Wählerſchaft ſprach der
Volksparteiler Dr. Hugo=Bochum. M. d. R., über außen= und
innerpolitiſche Fragen. Anſchließend ſpeach Oberſtudienrat Dr.
Keller=Büdingen. M. d. L., über heſſiſche Politik.
Hauptſynagoge.
Freitag, 13. November: Vorabendgottesdienſt 4.45 14—
Samstag, 14. November: Morgengottesdienſt 8.40
erklärung). — Sabbatausgang 5.35 Uhr.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7.10, c0
Gebekzeiken in der Synagoge der Iffae
Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 14. November: Vorabend: 4.20 Uhr. — Mche 5I
Nachmittags: 4 Uhr. — Sabbatausgang: 5.30 4
Wochentags: Morgens: 6.45 Uhr. — Nachmittags: Se=
Tageskalender für Freitag, den 13. November.
Heſſ. Landestheater. Großes Haus: Keine *
Kleines Haus, 20 Uhr. Ende nach 221 Uhr: „Marſc=
Konzerte: Rheingauer Weinſtube Winzerle s0
Schloßkeller Sportplatz=Reſt. am Böllenfaukot.
kaffee, Kaffee Ernſt Ludwig. — Kinopoi”
Union= Helia= und Palaſt=Lichtſpiele.
Ochönes Täcd in .Kinuden
Durch einfaches Gudern.
würd Ihr Raar sofort locker L.
und duftig. Die Onduiation Hleibt echalten elie W
erreichen, dies durch die Kaaruäsche ohne Uhse
Schwarzkopf Trocken-Schaumpelt
3. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 315 — Seite 2
Zum Mord in Elsbach.
z, daß die drei geſuchten Wanderburſchen
ermittelt und vernommen worden ſind. Sie konnten
Der Tat ihr Alibi einwandfreinachweiſen,
WVerdacht der Täterſchaft mehr auf ſie fällt. Die Er=
Der Kriminalpolizei gehen weiter.
*
mthal, 12. Nov. Die umfangreichen Ermittelungen
tordſache Krämer werden mit allem Nachdruck
fort=
neeilten vorgeſtern die Beamten der Landeskrimi
en in Günterfürſt, wo die Vernehmungen fortgeſetzt wur=
. bei der Beerdigung des Krämer mehrere Beamte der
„ſcationen Beerfelden und Erbach die ganze Umgegend
ab=
an der Beerdigung in Zivil teilnahmen, zur Beobach=
It hierbei einer weiteren Sache auf die Spur gekommen,
ch der Aufklärung bedarf. Ohne jede Voreingenommenheit
ein begründeter Verdacht an dem Arbeitskollegen hängen,
mte Indizienbeweiſe vorliegen. Hoffentlich gelingt es recht
ſctimg in die Sache zu ſchaffen. — Die Beerdigung des leider
ſnie Weiſe Verlebten fand vorgeſtern nachmittag ſtatt. Das
higen bewies ſeine Teilnahme, was aus den zahlreichen
Kranz=
am Grabe niedergelegt wurden, hervorging. Herzliche
An=
wumt die Bevölkerung an dem Verluſt der ſo ſchwer
ge=
hite.
Cl. Hetzbach, 12. Nov. Verhaftung. Der Zimmermeiſter C.
von hier, der, wie ſeinerzeit berichtet wurde, den Gendarmeriemeiſter
Müller von Beerfelden bei ſeiner Feſtnahme geſtochen hatte, wurde am
Darm
ſch=Crumbach, 12. Nov. Am Montag abend hielt die
hie=
ue des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten im Gaſthaus
wleine Mitgliederverſammlung ab. Es wurde
e Weihnachtsfeier in demſelben Rahmen wie in den letzten
ſchlten. — Ein Kamerad aus Darmſtadt beleuchtete in aus=
Gſosten die erlaſſene Notverordnung, ſowie die durch den
leſchaffene Erleichterung. Er ſprach weiter über die
Zuſatz=
zerbeſchädigten und bei Hinterbliebenen unter 45—50
Jah=
scluß kam er noch auf die Umwandlung der
Kreiswohl=
rbei
hn Spruchkammern zu ſprechen. Seine Worte klangen aus
rmeiſter Georg !
Ricnung an alle Mitglieder, gemeinſam zu kämpfen gegen
riges Mite
iter weiteren Einſchränkung der Fürſorge. Zum Schluſſe
us letzte Gele
ührftsführer nochmals beſonders hervor, daß allein die
ge. Die
ter den Mitgliedern der Sache des Reichsbundes dienen
lovember werd
MD—nkesworten an alle Anweſenden ſchloß der Vorſitzende
gs von 8—1
MFiun Verſammlung.
Montag, da er wieder zu einem Termin am Amtsgericht Beerfelden
nicht erſchien, von der Gendarmerie Beerfelden im Walde von ſeinem
Fuhrwerk weg verhaftet und in das Amtsgericht Beerfelden eingeliefert.
Nun iſt er in den Hungerſtreik getreten.
Bn. Hirſchhorn, 12. Nov. Odenwaldklub. Die
November=
wanderung erfreute ſich einer ſtattlichen Zahl von Wanderinnen und
Wanderern, einſchließlich der Jugend, welche ſich um 12 Uhr am
Krie=
gerdenkmal zum Abmarſch einfanden. Die Wanderung führte durch
die Herbſtwälder des Hirſchhorner Stadtwaldes, über die Stifelhütte
nach Oberhainbrunn, wo bei Wanderfreund Herrn Michel Einkehr
ge=
halten wurde, um ſich nach der nahezu vierſtündigen Wanderung wieder
zu ſtärken, wozu auch die Küche des Herrn Michel ihr Gutes beitrug.
Die Dezemberwanderung (Rund um Hirſchhorn) wurde hier wie folgt
feſtgelegt: Abmarſch nachmittags 2 Uhr am Kriegerdenkmal zur
Wan=
derung über das Schloß nach der Neppehütte, und zurück über den
Drei=
eichweg nach Hirſchhorn, wo im Gaſthaus „Zum Erbach=Fürſtenauer
Hof” dahier Einkehr gehalten wird. Die Wanderung findet am 6. Dez.
ſtatt.
Erhältlich in Apotheken, Drogerien und wo Plakate ſichtbar
iſſionsgat
predigt im 9
ter Brüdergemein
tfindet, ſo iſt 1u
ünſchen. Herr M
der Brüdergemeiu
rd deshalb lebend
berichten können
alten werden.—
r. abends 8 U.
p1 12. Nov. Am Sonntag fand das erſte Konzert, das
ſät der Muſikfreunde im Odenwald in dieſem Winter ver=
Saal von Schloß Fürſtenau ſtatt. Das Kölner Damen=
Sar dafür gewonnen worden. Schon der äußere Rahmen
denwälder Konzerte zu etwas Beſonderem. Der Saal in
vei Stilarten zuſammengeſetzten alten Schloſſe mit ſeiner
Edike iſt äußerſt ſtimmungsvoll. In der an einer
Schmal=
ut Miſche mit dem gotiſchen Kreuzgewölbe und den bunten,
Stppen im Hintergrund, ſaßen die jungen Künſtlerinnen,
Ruc beſtrahlt. Bis auf den letzten Platz war der Saal
ge=
um andächtig lauſchenden Publikum. Und nun die Muſik
Mim der bekannten, vortrefflichen Geigerin Riele Queling
Errtt reiht ſich würdig den beſten Quartetten unſerer Zeit
ienen Damen ſind wunderbar aufeinander eingeſpielt. Sie
giteiner Exaktheit, einer Tonſchönheit und Klangfülle und
bvilllen Temperament, daß es höchſter Genuß iſt, ſie zu
uc ozartquartett in C=Dur wurde mit wundervoller
Klar=
unhrhaft überirdiſch erklang das Andante. Auch dem von
Fler- Glut erfüllten Quartett in A=Moll von Brahms wur=
Ailecinnen voll gerecht, wie denn überhaupt die Wärme der
ih. Spiel ganz beſonders auszeichnet. Man glaubte ſchon
ut des Abends in Brahms erlebt zu haben, als der
herr=
i DMoll die Hörer in ſeinen Bann zog. Tief ergrei=
MAndante mit den Anklängen an das Lied „Der Tod und
Riele Queling führte mit Energie und ſchönem Ton,
n ihren ausgezeichneten Mitſpielerinnen Gera van Eſſen
ſtte Hellwig=Joſten (2. Geige) und Ilſe Bernatz (Cello).
AbeDunkle Ton von Frl. Bernatz” Inſtrument iſt den
Oden=
hüner Erinnerung von zwei Solokonzerten dieſer
vortreff=
ſeirin. Allen, die dieſen Abend erleben durften, wird er
eeillich bleiben. Möge das Kölner Damenquartett recht
ſru uns kommen!
hen, 12. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
November 175 Meter, am 12. November 1,76 Meter,
mt 5.30 Uhr.
Bb. Bensheim, 12. Nov. Das Bachbett des Winkelbachs
in der Fehlheimer Straße wurde durch Abheben der Böſchungen
er=
heblich aufnahmefähiger für große Waſſermaſſen gemacht. Die
Ueber=
ſchwemmungen im letzten Sommer haben zur Erkenntnis dieſer)
Not=
wendigkeit geführt. Der Bachlauf kann nunmehr in Fällen der Not
jedenfalls ſelbſt die denkbar größten Waſſermengen raſch und gefahrlos
abführen, ſo daß nach fachmänniſchem Ermeſſen für die Bukunft
Ueber=
ſchwemmungen, wie ſie ſich im letzten Sommer ereigneten, wohl
aus=
geſchloſſen ſein werden.
W. Heppenheim a. d. B., 11. Nov. Gelddiebſtahl. Von
einem bis jetzt noch nicht ermittelten Täter wurde in der Küche
eines hieſigen Siedlungshauſes aus einer wollenen Handtaſche
ein Briefumſchlag mit 3.— RM. ſowie eine braune
Damengeld=
börſe mit zwei Zwanzigmarkſcheinen und zwei
Poſtſchließfach=
ſchlüſſeln entwendet. Unterſuchungen zur Ermittlung des Täters
ſind eingeleitet. — Kellereinbruch. In frecher Weiſe wurde
in dem benachbarten Lorſch ein Kellereinbruch verübt. Die Täter
drangen, nachdem ſie am Kellerloch das Drahtgitter entfernten,
den Fenſterflügel aushängten, in das Kellergeſchoß einer
Gaſt=
wirtſchaft und entwendeten 40 Flaſchen Weißwein, 6 Flaſchen
Zel=
ler Schwarzer=Herrgott. 15 Flaſchen Weinbrand und 2 Flaſchen
Sekt, in einem Geſamtwert von ungefähr 140 RM.
Nachforſchun=
gen ſind im Gange. — Hohe Auszeichnung. Herr Diſtel,
ein Mitglied des hieſigen Geflügelzuchtvereins, konnte auf der
vergangenen Sonntag in Würzburg ſtattgehabten 17. Süddeutſchen
Gefügelausſtellung auf ſeine Spezialzucht in Silber=Wyandotten
einen ausgezeichneten Erfolg einheimſen. Die von ihm zur Schau
geſtellten 8 Tiere erhielten ſechsmal die Note „ſehr gut” und
zwei=
mal „gut”. Für dieſe glänzende Zuchtleiſtung erhielt der Züchter
zwei Ehrenpreiſe und für die beſte Geſamtleiſtung im Gau Süd
der geſäumten Wyandotten die „ſilberne Nadel” als die höchſte
Auszeichnung durch den Vorſitzenden des Klubs überreicht. —
Stenographen=Verein. In der Verſammlung des
Steno=
graphen=Vereins. Gabelsberger” konnte der Vorſitzende dem
Mit=
glied Fräulein Bitſch für das Beſtehen der
Handelskammerprü=
fung in der Abteilung 200 Silben das verſilberte
Leiſtungsabzei=
chen des Deutſchen Stenographen=Bundes überreichen. Der
Vor=
ſitzende ſelbſt. Herr Walter Plenk, erreichte auf dem diesjährigen
Bezirkstag des Bezirks Nordbaden in Friedrichsfeld unter 300
Teilnehmern die zweitbeſte Leiſtung und erzielte in der Abteilung
für 280 Silben einen 2. und einen Ehrenpreis.
— Gernsheim, 12. Nov. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 11. November 0,25 Meter, am 12. November 0,18 Meter,
jeweils morgens 5.30 Uhr.
1. Von der Bergſtraße, 12. Nov. Um die
Getränkeſteuer=
marken. Gegen etwa 60 Gaſtwirte war ſeinerzeit von der ſtädtiſchen
Verwaltung Weinheim ein Strafbefehl von je 25 Mark ergangen, weil
ſie ſich weigerten, für die Erhebung der Gemeindegetränkeſteuer
Steuer=
marken zu benutzen. Auf erfolgten Einſpruch hatte ſich das Amtsgericht
Weinheim mit dieſer Angelegenheit zu befaſſen. Das Gericht erkannte
auf Freiſprechung, indem es ſich auf den Standpunkt ſtellte, daß die
Stadwverwaltung nicht befugt ſei, das Syſtem der Steuermarken
einzu=
führen. Die Entſcheidung dürfte eine grundſätzliche Bedeutung für das
geſamte Gaſtwirtsgewerbe haben.
De. Großhauſen. 12. Nov. Selbſtmord. Nachdem der
ar=
beitsloſe Zigarrenarbeiter Adäm Heß von hier zwei Tage von
ſeiner Familie fortgeweſen war, fand man ihn endlich nach
län=
gerem Suchen in einem zu ſeinem Elternhaus gehörigen Anweſen.
wo er ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht hatte.
D Biblis, 12. Nov. Gemeinderatsſitzung. Es wurde
be=
ſchloſſen, daß den Landwirten beim Fahren des Schotters vom
Lager=
platz auf die herzurichtenden Straßen und Wege pro Stunde 1.— Mk.
vergütet werden ſoll. — Der Neuregelung der Bierſteuer pflichtete nach
kurzer Beſprechung der geſamte Ortsvorſtand bei. — Ein Geſuch des
J. K. auf Herſtellung der verlängerten Roſengaſſe wurde zuſtimmend
erledigt. — Bei der Feſtſetzung evtl. zu erhebender Zinſen für
rück=
ſtändige Martinigefälle kam es zu äußerſt lebhaften
Auseinander=
ſetzungen, wobei die Vertreter der Landwirtſchaft für ihre
Standes=
genoſſen ganz energiſch eintraten und damit erreichten, daß die an und
für ſich ſchon durch die ungeheure Notlage ſchwer gedrückte
Landwirt=
ſchaft nicht auch noch zu ihrer fällig geweſenen Martiniſchuld Zinſen
zahlen muß. Allerdings ſieht ſich das Gemeindeparlament gezwungen,
Martinirückſtände ab 1. April 1932 mit 6 Prozent zu verzinſen. — Ein
Unterſtützungsgeſuch der Gemeinde Langenwieſen wurde in Anbetracht
der eigenen Notlage des Gemeindehaushaltes abgelehnt. — Vom
Holz=
gelderlös bleibt ein Ueberſchuß von 3370,70 Mk., der unter 850 Bürger
der Gemeinde Biblis gleichmäßig verteilt wird. Es kommt alſo dieſes
Jahr an Bürgergeld 3,90 Mk. pro Kopf zur Auszahlung — Zur
Ver=
handlung am Amtsgericht Gernsheim wegen der rückſtändigen Miete
im Roſenheim wivd Beigeordneter H. Kiſſel als Vertreter der Gemeinde
beſtimmt. Die darauffolgende nichtöffentliche Sitzung war erſt in ſpäter
Stunde beendet.
Aa. Wolfskehlen, 12. Nov. Die Bäckerinnung „Mittleres
Ried”, die ſich aus den Bäckern von Wolfskehlen, Leeheim, Dornheim,
Goddelau, Crumſtadt, Erfelden, Biebesheim und Stockſtadt
zuſammen=
ſetzt, hat den Backlohn für Brot auf 15 Pfg. feſtgeſetzt Außerdem kam
man überein, Brot nur noch gegen vorher abgeliefertes Mehl abzugeben.
a. Offenbach a. M., 12. Nov. Abbau der Fleiſchpreiſe.
Die hieſigen Metzgermeiſter haben die Fleiſchpreiſe nochmals um 5—10
Pfg. das Pfund ermäßigt. Es iſt bemerkenswert, daß ſich auch in dieſer
Preisſenkung ſo recht die Not der Landwirtſchaft offenbart. Gar
man=
cher Viehzüchter ſtößt ein Schwein ab das noch nicht ſchlachtreif iſt,
weil er in Not iſt. Die Rückwirkung kann nicht ausbleiben.
Oberheſſen.
— Gießen, 11. Nov. Ein 25jähriges Mädchen vom
Auto getbtet. Als der Schuhmachermeiſter Pauly von hier
mit ſeiner Tochter auf dem Motorrad die Straße Schiffenberg—Gießen
heimfuhr, kam unerwartet ein ſtädtiſches Müllauto aus der Abladeſtelle
hervor. Pauly wollte rechts vorbei, ſtreifte einen Straßenbaum, das
Motorrad rutſchte und wurde vom Auto erfaßt. Die 25jährige Tochter
Anna flog in hohem Bogen auf das Pflaſter, wo ſie bewußtlos liegen
blieb. In der Klinik iſt ſie kurz darauf infolge Schädelbruchs und
ſchwerer innerer Verletzungen geſtorben.
— Grünberg, 12. Nov. Aufder Landſtraße vom Tod
er=
eilt wurde der 75jährige Gemeindeſchäfer Fr. Schreiner aus
Queckborn. Ein Schlaganfall hatte ſeinem Leben ein Ende gemacht.
— Schlitz, 12. Nov. Zum Beſten der Winternothilfe
fand hier ein ſtark beſuchtes Kirchenkonzert ſtatt. Der Graf von Görtz
hatte ſich ſelbſt in den Dienſt der guten Sache geſtellt und zeigte ſich als
ein Meiſter des Violinſpiels. Die Geſangsvorträge hatte
Kammer=
ſänger Frhr. von Kleydorf übernommen. Die Veranſtaltung brachte
einen namhaften Geldbetrag ein.
Dicke Menſchen
1V 9820
erreichen Gewichtsabnahmen von 15—20Pfd. in Kürze durch Ebus=Tee.
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BdtLeSe auf Oem
Vienatürliche Eigenschaft jeder
lanzeihreKräfte zur
Blüteemporzu=
enden,wird durch die Gärtnerkunst
les macedonischen Tabak-Bauern
i0ch gesteigert. Ererntet die
unte=
en Blattstände zuerst,damit alle
Kräf=
eder Pflanze den oberen MAXOUl-
Iättern zugute kommen. Soerhalten
lese Spitzen-Tabake einen
unge-
vöhnlichen Reichtum an Aroma und
IneNachreife, die sie besonders
Hcht und bekömmlich machen.
5 PF.
RANENRLAI
6
PE.
In Magoul-Mischung
Seite 8 — Nr. 315
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Reich und Ausland.
Favag=Prozeß.
Zweiter Teil.
Frankfurt a. M. Im Favag=Prozeß hat
ein neuer Abſchnitt begonnen. Die den
Ange=
klagten Mädje, Schumacher und Lindner zur Laſt
gelegten Fälle der Sondervergütungen,
handels=
rechtlicher Untreue uſw. ſind größtenteils
be=
handelt. Das Gericht hat zunächſt auf die
An=
weſenheit dieſer drei Angeklagten verzichtet und
jetzt mit dem zweiten Komplex der Anklage, den
Vorfällen bei der Frankfurter Induſtriekredit,
begonnen. Im Mittelpunkt dieſer Anklage ſteht
das ſtellvertretende Vorſtandsmitglied
Rechtsan=
walt und Notar Dr. Kirſchbaum. Auch hier
fin=
det die üble Methode der Sondervergütungen
ihren Fortgang, und die allgemeine Wirrnis von
Verrechnungen und verſchleierten Buchungen im
Favag=Konzern hat auch bei der Induſtriekredit
Anwendung gefunden. Kirſchbaum hat
Sonder=
vergütungen in zwei Jahren von 58 500 RM.
beanſprucht und ſchließlich erhalten, gleichzeitig
haben aber Dumke und Becker nicht vergeſſen,
ſich ſelbſt hohe Beträge zuzuwenden. Ingeſamt
wurden hier 183 000 RM. ſondervergütet. Der
Angeklagte will keinerlei Intereſſenkolliſſion
zwiſchen ſeinem Reſſort und den Beziehungen
mit der Induſtriekredit empfunden haben, was
ihm die Bemerkung des Gerichts einbringt, daß
gerade er als Juriſt doch wenigſtens einmal eine
Erwägung einer Intereſſenkolliſſion habe
anſtel=
len müſſen. Die behandelten Fälle ſeien doch
gerade die wichtigen Dinge geweſen, um die ſich
der Reſortleiter kümmern mußte, und man könne
die Entſchuldigung der Arbeitsüberlaſtung, wie
ſie Kirſchbaum anführte, nicht gelten laſſen.
Im übrigen zeigte der Verhandlungstag, daß
nicht nur Direktoren der Favag gerne ſich
Son=
dergelder bewilligten. So hat der frühere
Direk=
tor Wiechert, ehemals Naſſauiſche Landesbank,
bzw. Girozentrale Frankfurt a. M. auf Grund
ſeiner Tätigkeit der Kreditzuführung an die
Frankfurter Induſtriekredit G. m. b. H. eine
per=
ſönliche finanzielle Entſchädigung verlangt und
auch in zwei Beträgen von 7500 RM. und 5000
RM. erhalten. Kirſchbaum begründete dieſe
Zahlung als Entſchädigung dafür, daß Wiechert
kein A.=R.=Mandat bei der Favag erhalten habe.
Die gleiche Unmoral der Geſchäftsauffaſſung
nach innen, d. h. für ſich ſelbſt, äußert ſich hier
in offenbar dem nicht allein daſtehenden Fall
des Direktors Wiechert als Außenperſonen
ge=
genüber.
Der Fall Kirſchbaum wird das Gericht
einige Wochen beſchäftigen.
Man hört das Gras wachſen.
Verſuche im Göttinger Inſtitut.
Berlin. Der Direktor des hieſigen
In=
ſtituts für Elektrizitätslehre, Prof. Dr. Reich,
berichtete an einem Vortragsabend der
Geſell=
ſchaft für techniſche Phyſik und des Vereins zur
Förderung des mathematiſch=
naturwiſſenſchaft=
lichen Unterrichts über bedeutſame Verſuche zur
Feſtſtellung des Pflanzenwachstums mit Hilfe
der Elektronröhre, die in dieſem Falle als
Meß=
inſtrument gilt und ſich durch überaus große
Empfindlichkeit auszeichnet. Der Gelehrte nahm
in ſeinen Ausführungen Bezug auf den z. B. im
Lautſprecher vielfach auftretenden Pfeifton, der
hervorgerufen wird, wenn zwei gegeneinander
nur wenig verſtimmte Schwingkreiſe eine
Koppe=
lung erfahren. Legt man nun zwiſchen die leicht
beweglichen Kondenſatorplatten ein im Keimen
befindliches Gerſtenkorn, ſo werden die beiden
Platten bei der Weiterentwicklung des Korns,
bzw. bei deſſen Wachſen auseinandergedrängt.
Selbſt die denkbar geringſte Lageveränderung iſt
meßbar, unter Zugrundelegung der Höhe des
Pfeiftons. Es iſt alſo erwieſen, daß das Wachſen
der Pflanzen auf elektriſchem Wege tatſächlich
hörbar iſt.
Die Ergebniſſe der Zeppelin=Arktis=Fahrt 1931.
Berlin. In der Deutſchen Geſellſchaft zum
Studium Oſteuropas ſprachen vorgeſtern abend
in der Berliner Univerſität Prof. Samoilowitſch
und Prof. Weickmann über die Ergebniſſe der
Zeppelin=Arktis=Fahrt 1931.
Prof. Samoilowitſch gab Aufſchluß über die
geophyſikaliſchen und geographiſchen Ergebniſſe
der Fahrt und erläuterte die photogrammatiſche
Vermeſſung von Alexander= und Prinz=Georges=
Land, der Weißen Inſel und dem Nordland. Das
beſte Ergebnis des Arktisflugs ſei die
Feſtſtel=
lung geweſen, daß das Luftſchiff ſich in ganz
vorzüglicher Weiſe für die arktiſche Forſchung
eigne. Trotzdem es ſich um eine Probefahrt
han=
delte, ſind die wiſſenſchaftlichen Ergebniſſe von
großer Bedeutung. — Ueber die meteorologiſche
Ausbeute ſprach dann Prof. Weickmann, der u.
a. die Original=Meßapparate (es handelt ſich
um den Askania=Meteorograph von Prof.
Molt=
chanoff) vorführt. Dieſe Apparate, die durch
kleinere Ballons bis in die Stratoſphäre über
17 Kilometer aufſtiegen, geben durch einen
ein=
gebauten winzigen Sender Aufſchlüſſe über die
meteorologiſchen Verhältniſſe in dieſen Höhen.
Zahlreiches Lichtbildmaterial veranſchaulichte
die mit großem Beifall aufgenommenen
Ausfüh=
rungen der beiden Forſcher.
Vierzig Boote verbrannt.
Berlin. In dem unmittelbar am Großen
Wannſee gelegenen alten Seglerhaus kam am
Mittwoch nachmittag Feuer auf, das in kurzer
Zeit große Ausdehnung annahm. Die
Feuer=
wehr konnte ein Uebergreifen der Flammen auf
die umliegenden Gebäude verhindern. Zahlreiche
Ruderboote — nach Mitteilung der Feuerwehr
etwa 40 — fielen den Flammen zum Opfer. In
dieſem Jahr ſind nunmehr ſchon fünf
Boots=
häuſer mit über 200 Booten in der Umgebung
Berlins ein Raub der Flammen geworden.
Schiffsunglück.
New York. Wie „Aſſociated Preß” aus
Balboa in der Kanalzone meldet, funkte der
Ka=
pitän des amerikaniſchen U=Boot=Tenders
„Swan”, er habe die in Rettungsbooten
trei=
bende Beſatzung des coſtaricaniſchen
Hilfsſcho=
ners „Baden=Baden” aufgenommen, von der elf
Mann am Leben und fünf tot geweſen ſeien;
der Kapitän ſei ſchwer verletzt. Die „Baden=
Baden” iſt ein früheres Rotorſchiff und wurde
ſpäter nach Punta Arenas verkauft.
Großarkige neue Forſchungsfkäkte an der Berliner Techniſchen Hochſchule.
Blick in den Hörſaal des neuen phyſikaliſchen Inſtituts der Techniſchen Hochſchule in Berlin.
Im Kreis: Nobelpreisträger Prof. Guſtav Hertz, der Leiter des neuen Inſtituts.
Die Berliner Techniſche Hochſchule hat ſich ein neues phyſikaliſches Forſchungsinſtitut angegliedert,
das über die modernſte wiſſenſchaftliche Ausrüſtung verfügt und unter der Leitung des
Nobelpreis=
trägers Prof. Guſtav Hertz ſteht. Die neuen Unterrichtsräume wurden ſoeben ihrer Beſtimmung
übergeben.
Die Unglücksſtelle im Steinbruch von Hauenſtein (Pfalz),
wo durch die verſpätete Zündung eines Sprengſtückes fünfzehn Menſchen von den Geſteinsmäſſen
verſchüttet wurden. Bisher hat die Kataſtrophe ſechs Todesopfer gefordert.
von der Exploſions=Kakaſtroyhe bei Hauenſkein.
Das erſte 9
Calmette=Prozeß.
Lübeck. In der Donnerstagsverhandlung
beantragte Oberſtaatsanwalt Dr. Lienau die
Er=
weiterung der Anklage gegen Prof. Dr. Deyke
und Dr. Altſtaedt auch auf Einführung des
Calmette=Verfahrens, da ſich im Laufe der
Ver=
handlung ein hinreichender Verdacht ergeben
habe, daß ſich die beiden Angeklagten auch
inſo=
fern ſtrafbar gemacht hätten, als ſie bei der
Ein=
führung des Calmetteverfahrens der fahrläſſigen
Tötung und fahrläſſigen Körperverletzung
ſchul=
dig ſeien. Die Verteidiger der Angeklagten
er=
klärten die formale Zuſtimmung zu der
Erwei=
terung der Anklage, behielten ſich aber
umfang=
reiche Beweisanträge vor.
Das Gericht zog ſich dann zu einer kurzen
Beratung zurück und verkündete ſchließlich, daß
es den Antrag des Staatsanwalts aufnehme und
die Anklage in dem vorgeſchlagenen Sinne
er=
weitere. Als dann Rechtsanwalt Dr. Frey in
ſehr erregtem Tone die Erklärung abgibt, man
habe, ſchon wiederholt Gelegenheit gehabt, zu
beobachten, daß die Angeklagten an ſchweren
Gedächtnisſtörungen litten, erhebt der
Vertei=
diger der Angeklagten gegen dieſe Aeußerungen
ſcharfen Proteſt. Eine ſolche Behauptung könne
unter keinen Umſtänden aufgeſtellt werden.
Keiner der Angeklagten habe die Unwahrheit
geſagt. Dann kommt die Zeugenausſage von
Dr. Schirmann zur Sprache, daß Dr. Mögling
Dr. Genter erſt die richtige Einführung einer
Spritze gezeigt habe. Sodann erhebt ſich unter
den Eltern eine lebhafte Unruhe, als ein
Ver=
teidiger eines Angeklagten einem von
Rechts=
anwalt Wittern geſtellten Antrag widerſpricht.
Obermedizinalrat Dr. Altſtaedt wird dann
zu den Gebrauchsanweiſungen vernommen, die
den von Prof. Calmette verſandten Präparaten
beilagen. Auf die Frage, weshalb er nicht auch
in Lübeck ſolche Gebrauchsanweiſungen an die
Elternſchaft verteilen ließ, erwiderte Dr.
Alt=
ſtaedt: „Dem entſpricht ja unſer gelber Zettel”.
Gleich darauf bekundet er auf Befragen der
Ver=
teidiger, daß er ſich an die Calmetteſche
Ge=
brauchsanweiſung bei der Abfaſſung des „
gel=
ben Zettels” nicht gehalten habe.
Während der weiteren Erörterungen über die
Gebrauchsanweiſungen erklärt Rechtsanwalt Dr.
Frey: „Ich ſtehe nicht an, hier in öffentlicher
Verhandlung zu ſagen, daß Dr. Altſtaedt durch
den Zeitungsartikel, der über das Calmette=
Ver=
fahren in der Lübecker Preſſe veröffentlicht
wurde, die Elternſchaft getäuſcht hat, und zwar
dadurch, daß er in dieſem Artikel ſagte, es
handele ſich um unſchädliche Bazillen, die im
Magen und Darm verarbeitet würden. Wenn
das ein Mediziner in ſeiner amtlichen
Eigen=
ſchaft tut, ſo iſt das eine Täuſchung.” Dr.
Alt=
ſtaedt wird dann von den Nebenklägern in ein
ſcharfes Kreuzverhör genommen, die erfahren
wollen, was Dr. Altſtaedt den Hebammen über
das Mittel geſagt hat. Dr. Altſtaedt erklärte,
daß er in der Hebammenverſammlung ſeiner
Meinung nach eine genaue Aufklärung gegeben
habe. Er habe geſagt, es handele ſich bei dem
B. C. G. um lebende Bazillen, die abgeſchwächt
worden ſeien, und er habe das Präparat ſogar
mit der Pockenſchutzimpfung verglichen. Die
Heb=
ammen ſeien von ihm angewieſen worden, die
Elternſchaft aufzuklären. Er habe allerdings
nicht beſonders betont, daß ſie in jedem Falle
den Eltern ſagen müßten, es handele ſich um
einen Impfſtoff.
Eine Elternverſammlung zum Calmette=Prozeß.
Lübeck. Die Intereſſengemeinſchaft der
Cal=
mettegeſchädigten hielt Mittwoch abend eine
ge=
ſchloſſene Elternverſammlung ab. Der
Vor=
ſitzende forderte mit allem Nachdruck, daß die
ſtrafrechtliche Seite vor die mediziniſch=
wiſſen=
ſchaftliche Seite geſtellt werde, und daß mehr als
bisher den Fragen und Anträgen der
Neben=
kläger nachgegangen werde. Die Eltern
verlang=
ten, daß man verſuche, zu einer baldigen
reſt=
loſen Aufklärung, und damit zu einer für die
Angeklagten gerechten Sühne zu kommen. Die
Ausſprache war zum Teil ſehr erregt. Nach der
überzeugung der Eltern liege eine Fahrläſſigkeit
vor, die beſtraft werden müſſe.
In der Nachmittagsſitzung ſtellte Dr. Frey
den Antrag, bei dem Bakteriologiſchen Inſtitut
in Kiel Auskunft darüber einzuholen, daß der
im Juli 1929 Prof. Dr. Deycke überſandte Stamm
humaner Tuberkelbazillen ein ſchwach virulenter
Stamm geweſen ſei, der ſich nicht zur
Herſtel=
lung der Deycke—Muchſchen Partigene geeigner
habe. Prof. Dr. Deycke hatte in der
Vormittags=
ſitzung auf eine Frage, ob außer dem bereits
mehrfach erwähnten Kieler Stamm noch ein
an=
derer Stamm humaner Bazillen gezogen worden
ſei, geantwortet, daß nur ein Stamm nach Lübeck
gekommen ſei, der zur Herſtellung der Deycke=
Muchſchen Partigene gedient habe. In der
wei=
teren Verhandlung befaßte man ſich dann mit
den Artikeln, die ſich in der Eberdingſchen
Zeit=
ſchrift für mediziniſche Volksaufklärung gegen
das Calmette=Verfahren ausſprachen.
Dann wurde die Weiterverhandlung auf
Freitag vertagt.
Die Säuberungsaktion auf Korſika.
Der Haupt=Bandit iſt wieder
entkommen.
Paris. Die mit dem Reinigungs=Feldzug
gegen die korſiſchen Banditen beauftragten
Gen=
darmen haben bisher, wie aus Ajaccio gemeldet
wird, insgeſamt 74 Perſonen, darunter
zahl=
reiche Frauen, verhaftet. Ein aus drei Gebäuden
winkel des berüchtigten Banditen Spada,
dieſer auf einem faſt unzugänglichen Felſer
gelegt hatte, iſt von der Gendarmerie be
worden. Spada hatte von der Polizeiak
Wind bekommen und iſt in die Berge
flüchtet. Seine Mutter, mehrere Geſchwiſter
ſeine Geliebte, die zurückgeblieben waren, r
den feſtgenommen und nach Ajaccio gebrad
Freitag, 13. Novem!
Sklarek=Prozeß.
Berlin. Die geſtrige Sitzung
ſich mit den Zuwendungen, die des
Gäbel von den Sklareks erhalten
Gäbel beſtreitet, irgendwelche Zuwem
halten zu haben; auch ſei es nicht ſe:
naſſauern. Leo Sklarek bemerkt
hier=
niemand eingeladen, die Gäſte ſeienn
gekommen. Derartige Abende hätten,
bis 2000 Mark gekoſtet. Sein Wocher
Höhe von 1000 Mark ſei Sonntag
alle geweſen, und dabei ſei er nur mi
letariern, ſozuſagen mit der Linie, au=
Bei ſeinem Bruder Max ſei die
Sache=
geworden. Einmal ſei er, Leo Sklares
Stadtverordneten nachts aus dem B.
Valencia=Bar gerufen worden, wo en
zeitig zum Bezahlen angekommen ſei.
der Max habe zu Oſtern und zu 22
immer 20 Präſentkörbe verſandt, wa
wahrſcheinlich auch Gäbel einen erho=
Gäbel gibt zu, in den letzten drei Jaho=
Sklareks 2000 RM. zu Wohlfahrtszur
ten zu haben. Die Sklareks hätten
Hand gehabt und zum Beiſpiel auch 2.
meiſter Böß Geld gegeben, denn Böß
zu ihm geſagt: Von den Sklareks ki
ben, was ich will”. Mit Tränen in:
ſagt Leo Sklarek: „Wer zu uns kam.
men; ich war Mitglied der S. P. D..,
gültig, ob Kommuniſten, die in go
kamen, ſie haben alle bekommen. Dar
Syſtem. Ich ſtand auf dem Standpur
S.P.D. und die K.P.D. letzten Endd
ſammenhängen. Eine geſchloſſene Ma
als eine zerſplitterte.‟ Dann erkläm
Sklarek, daß es beim
Oberbürger=
üblich geweſen ſei, Leute, die von dem
träge erhalten hätten, auf Stiftun
gehen.
Das Geeicht lehnt den
Antra=
fahren gegen Bürgermeiſter Kohl
und zu vertagen, ab.
Nach kurzer Befragung des Büig
Kohl kam das Gericht dann erneut
wendungen zu ſprechen, die Stadtrc,
halten hat. So haben die Sklareks
Pelzauswahlſendung von 20 Pelsn
Rathaus geſchickt und nur 10 Pelzet
rückerhalten. Wer dieſe Pelze beli.
konnten Leo und Willi Sklarek
nicht=
ten. Es ſeien vermutlich alles Freum
Sklarek geweſen. Nur Frau Oberhau
Böß ſei von Willi Sklarek perſöm
worden.
Die Verhandlung wird am Fe
geſetzt.
Das Ergebnis der Unker
über die Todes-Rebel im M
Brüſſel. Die Ergebniſſe de
Kommiſſion vorgenommenen Unter”!
die Todesfälle infolge des Nebels
ſind geſtern veröffentlicht worden. —i
ſion erklärt, daß man in erſter Linn
desfälle auf Schwefelſäure zurückfüf
die dadurch entſtanden ſei, daß durcr
rung des Sauerſtoffes der Luft mit 5/
enthaltenen Waſſer= und
Stauhr=
ſchweflige Säure, die alle Feuerſtättur
und privaten Anlagen des Magst.
Lüttich und Engis verbreiten, oxydr.
mit dieſe Oxydierung die bekanntenn:
vollen Ausmaße erreichen konnte,
beſondere atmoſphäriſche Bedingunggr
durch die der gewöhnliche Luftdurchsue
tal verhindert und dieſes von Lüttfy
in eine Art geſchloſſenes Gefäß
wurde, in dem durch die Anhäufm
Fabriken und Wohnhäuſer eine ſri,
reinigung der Luft entſtehen könntt
ſonderen Umſtände waren der äußre
Wind und der hartnäckig dichte Neſ
die Erwärmung des Bodens durd
während des Tages und die Wärma‟
während der Nacht verhindert wurden
miſſion hebt hervor, daß die Todee
großen Mehrzahl bei
verhältniswäßk=
ſonen oder bei Perſonen, die an en
der Luftwege litten, eingetreten ſi
zeichnet es als dringlich, vorbeuge
men zu ergreifen, durch die in Indr—
eine übermäßige Verunreinigung
ſphäre verhindert und die
Geſund=
lebenden Bevölkerung geſchützt wer?”
hiernach erforderlichen Reformen —
Bericht ausführlich dargeſtellt.
Feierlicher Empfang der Teilnehrol
Wegener= und der Watkins=
Es=
in Kopenhagen.
Kopenhagen. Freitag vorr
ird der Dampfer „Hans Egede /
it den letzten Teilnehmern der 2
der Watkins=Expedition hier ein
äniſche Regierung wird die Ex,
ehmer offiziell begrüßen. Aus Dei*
en zur Begrüßung u. a. der frür.n
ultusminiſter Dr. Schmidt=Ott,
otgemeinſchaft der deutſchen Wißl
frau Prof. Wegener erwartet. Die
anſprache wird Staatsminiſter —
en, und eine Kapelle wird die
jäniſche und die engliſche National
Schwere Sturmſchäden in E=
und im Kanal.
London. Der Sturm im R
Nittwoch und in der Nacht zum D.‟
verminderter Heftigkeit angedau.
eichen Orten der Südküſte Englal?
er Iſle of Wight, haben ſich große:
ungen ereignet, und es wurden
en angerichtet. — Größte Beſorl.
der das Schickſal des griechiſcht
Georgios M.”, der mit 18 Ma,
rſchwunden iſt, nachdem vorher.”
in anderes Schiff gerettet werden.”
on dem norwegiſchen Dampfer „9 S.O.S.=Rufe ausgeſa 1
n ihm fehlt jede Spur. Beide
in ſich in der Bucht von Biscanl.
irchtet ferner, daß zahlreiche frgnch
ſote dem Sturm zum Opfer gefal*
November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 315 — Seite?
üocposten am Eismeen.
Von Per Schwenzen.
uige Motorboot war von einem Wanderprediger
aden, der ſich auf einige hundert Kilometer
Seelen=
apchtet hatte. Alſo kam es, daß ich rudern durfte. . .
unm hatte mir vorſorglich ein Paar Riemen mitge=
Heußſchale machte vor Wind und Flut unter doppeltem
ſuanz große Fahrt. Steine, Klippen, Felſen, Steine —
söpfung ſieht hier aus wie ein ungeheurer
Material=
rcht mehr ſo recht zur Verwendung kam — lorenweiſe
„ühlöcke, ins Meer gekippt und liegen in der Anarchie
„aFeierabends hier herum..
wdlke”, groß prangt die Reklameſchrift an einer
Felſen=
hlle für Fiſcherkutter, wir ſind am Ziel. Der
Handels=
ſüd taucht auf. Zwei weiße Häuſer, ein paar rote
ile dachſtuhlähnliche Geſtelle, darin die Stockfiſche
gihälfte der Gebäude, die hier in weiter Einſamkeit
noch auf langem Landungsſteg ins Meer hinaus —
ſich mit der anderen Hälfte entzweit und wartet auf
MDampfer, um die Heimat zu verlaſſen .. . Eine
v verkündet:
Poſt
Dampſkibsexpedisjon
Handel
L. Herneß.
ſwner dieſer Handelsplätze, auf die ſich die Regierung
Butlie ßung Finnmarkens ſtützt, private Initiative, die
nochnamtlich die Behörden vertreten darf. Dieſer Kauf=
K.PD, le
ben Unterhoſen und Lakritzen die Reichspoſt, das
Aephon, er gibt Wettermeldungen und die Notizen
zür durch, er regelt mit ſeinen zwei Booten den
Per=
beim Obe
Leute die m berlschter hat den geſamten Ex= und Import des Diſtrikts
al Man fragt ſich nur im erſten Augenblick, wem er
ſentlich mitteilt, verkauft und vermittelt. Denn es
hiü der Schatten einer Kundſchaft oder der Rauch
ſiz ſehen, außer dem Schornſtein von nebenan —
haif dem Konkurrenzladen, der da kaum 30 Schritt
liten (twas kleiner und ganz ohne Poſt und ſowas. . .
Khuuſchaft verteilt ſich in Abſtänden von vielen
Kilo=
die Neilen rings auf die Berge, Lappen, die mit ihren
hrſerie ſigen Renntierherde folgen, auf die Winkel und
dimüſte, die Eismeerfiſcher, die in den Fjorden liegen,
Lſhyn, die in ihren Erdhütten längs der Küſte leben.
ſche iſchen ihre Dorſchfänge hier und verproviantieren
1ſcheri kommen Tagesmärſche daher, um
Renntier=
ieStoffe, Zucker und Kaffee zu tauſchen. Hin und
flonſer ein richtiger Dampfer und holt die getrockneten
ürn) Italiener ab. Das alles hat der Herr Kaufmann
zu ſerpachen und zu regeln. Der Handelsmann macht
Alesansgezeichnet und daher ſelbſtverſtändlich ohne
ſunza. Er ſteht in Hemdsärmeln auf der Brücke und
ſelttſt uns.
m/ele Ein Gaſthaus? Hier gibt es nur zwei Häuſer,
rſwddas andere da, da wohnt die Konkurrenz, der
ehnis der 1
ſotain. Da werde ich Sie gleich mal rüberbringen.
pis nicht. Ich male gerade. Alle Zimmer
aus=
ſodes-hed !
eme Weile nach. Es iſt ihm nicht recht, daß er in
Fayels Hotelier verſagen muß. Es gäbe da einen
Aus=
ſeutz ſe Herren eben als ſportliche Touriſten vorlieb
wFil. Er hat da 20 Kilometer ganz in der Nähe, oben
Bchun, eine Hütte an einem Förellenwaſſer. Erſt aber
und gn. Vorſichtig über gemälte Treppen in die Küche.
Kim Brett in die gute Stube, denn man ſoll die
bKh beſehen. Das alſo wären die Großeltern ſeiner
un aus Sachſen herauf nach Hammerfeſt. Man hat
1Leipzig. Ich blicke aus dem Fenſter, eine Renn=
mit der nervöſen Eile, die dieſe Tiere eignet,
hänan. Es gibt Renntierbraten und Multer, die
Yeere der nordiſchen Hochmoore.
Ealſo wieder auf und ziehen mit Mückenſchleiern
uuh Die Berge. Die ſteilen Hänge ſind mit dichtem
ihller Bodenpflanzen, Mooſen, Farnen, Gräſern und
gb4, leuchten in grauſilbernen, ſatt= und zartgrünen
Kyund da wehen ein paar Krüppelbirken im Wind.
ſußlauf jagen die Renntiere auf der Flucht vor
Avalke, ſpringen ins Waſſer, ſetzen in herrlichen
Rür Blöcke und Gehölz und fliehen endlich, ein un=
Eitien auf dem Grau gleichfarbigen Mooshanges, in
1Söhenwindes hinauf.
was in der Hütte geſchieht, iſt die Flagge zu
DaFuwärd der Petroleumkocher entzündet und Kaffee
unck uf, das kleine Bergwaſſer hinausgerudert und
ungen. So, mit Fiſchfangen, Braten, Eſſen,
Auf=
bemſt angenehm der Tag. Man kann auf den hellen Ber=
Billeſjord (Finnmarken), Oktober 1931. gen umherſtreifen und gegen denWind eine äſende Renntierherde
beſchleichen. Als wir auf dreißig Schritt heran ſind, ſetzt ſich das
Heer in Trab, ein wirrer Wald von Geweihen, Böcke, Kühe und
helle Kälber. Weit über tauſend Tiere ſtürmen zu Tal.
Gegen Morgen kommt ein Mann. Er kommt die 20
Kilo=
meter daher, um mitzuteilen, daß ſoeben jemand angerufen habe,
ob der Handelsmann vielleicht mal eben ans Telephon kommen
möchte. Ja, der Handelsmann muß wohl oder übel, alſo rüſten
wir allmählich zum Aufbruch. Ein herrlicher Herbſttag ſteht über
den Bergen, den Waſſern, dem atmenden Flußlauf. In einer
Symphonie von grünen und ſilbergrauen Tönen fließen und
überſchneiden ſich die Hänge, wölben ſich Kuppen und hin und
wieder blitzt hinter einem Taleinſchnitt der Fjord, zarte blaue
Gipfel ſtehen im Dunſt der Ferne. Der 68jährige Kaufmann
Herneß iſt unzufrieden, daß er aus der Natur in die Ziviliſation
der Häuſer und Schuppen am Fjord zurück muß. Dazu geht
man 20 Kilometer, um ſchon am nächſten Tag wieder ins
Ge=
ſchäft zu müſſen? Er iſt ſo unglücklich wie ein Berliner Bankier,
der übers Weekend verhindert wird, ſeine Villa in Nikolasſee
aufzuſuchen. Für ihn ſind die paar Schuppen ein Betrieb: das
Telephon wird ſchrillen und ihn mit den engliſchen Fiſchpreiſen
beunruhigen, er wird an die große Welt angeſchloſſen ſein, und
die grandioſe Einſamkeit dieſer Bucht, die uns faſt beorückt,
ſcheint ihm erfüllt von Dorſchen, Salzſäcken, Uhrzeiten und
Zahlen".
Es war das Poſtamt von Hammerfeſt, das da angerufen
hatte. Man brauchte die Adreſſe des Lappen Joſef Joſefſon
Böljo. Aergerlich ſowas! Wo kriegt man den Böljo jetzt her?
Vielleicht liegt er 20 Kilometer oſtwärts überm Fluß oder auch
weſtwärts? Das iſt nicht ſo gut zu wiſſen . . . Auch Peer
Johan=
nes Nilſen=Nangoo weiß es nicht. Nangoo iſt mit ſeinem Hund
gekommen, erſtens, weil er Tabak für ſeine Pfeife wünſcht und
auch Kaffee könnte man brauchen, hatten die Frauen geſagt.
Da iſt er raſch die 20 Kilometer dahergekommen.
Das Motorboot iſt wieder da! Der Prediger iſt irgendwo in
einer Gamme bei einem Seelappen geblieben. Wir laden Nangoo
ein, mit uns bis Reppafjord zu fahren. Er nimmt dankend an.
Jeder Lappe nimmt von einem Reiſenden oder Touriſten alles
an, denn er hält den Fremden für unermeßlich reich, Nangoo
ſelbſt verſteuert — nach Behauptung des Handelsmannes — über
50 000 Kronen, denn er beſitzt über 2000 Renntiere. Er hockt in
ſeiner blauwollenen „Kofte” und der dreizipfeligen
Lappen=
mütze dekorativ auf einer Tonne in der Sonne, Diogenes am
Eismeer. Er hat Zeit.
Der alte Oelmotor fängt an zu bellen, ebenſo der Hund des
Nilſen Nangoo. Er liebt viele Meilen Land und haßt jeden
Fußbreit Waſſer. Nangoo klemmt ihn unter den Arm wie eine
Aktentaſche und entert an Bord. Oben auf der Brücke ſteht der
Würzburg ehrt die gefallenen Söhne der Skadt.
wackere und geſchäftige Verwalter der Einſamkeit, der
Handels=
mann, vor ſeinem Schuppen und winkt. Auch der Konkurrent
ſteht in der Türe und ſchwenkt ein Tuch. In ſeiner Eigenſchaft
als Verkehrsunternehmer hat unſer Wirt bei ſich ein Eilgeſpräch
nach Billefjord beſtellt.
„Die Herren" fahren jetzt mit einem Motorboot in den
Reppafjord. Dann gehen ſie über die Berge und ſo zwiſchen 6
und 9 Uhr abends holt ihr ſie mit dem Auto ab”.
So reiſt man hier. Auf Fußpfaden, die es erſt zu finden
gilt, geht man, durch Flüſſe, durch Moore. Und dann ſteht
irgendwo ſo gegen Abend ein Auto, ſo weit nämlich der Weg
ſchon vorſtößt. Nur muß man es finden. Ungefähr da — ſagt
der Handelsmann, und malt ein Kreuz in die Karte.
Eingezeich=
net iſt der Weg noch nicht. Ja, wenn erſt die Wege fertig ſind,
— dann wird es ja bequem hier und dann kommt die Poſt und
der Staat und Cook und Konfektion hierher — dann ſtehen die
Häuſer ausgerichtet und abgezählt. Die Lappen binden ſich den
Schlips um den Hals wie der Selbſtmörder den Strick und
grüßen mit der Six=Pence=Mütze ehrfurchtsvoll das ſiegreiche
Europa.
Geſchäftliches.
Einem Teil unſerer heutigen Stadt=Auflage liegt ein
Pro=
ſpekt des Reformhauſes Ariſta” (Anton Braunwarth),
Darm=
ſtadt, Ernſt=Ludwigſtr. 3. bei, worauf wir unſere Leſer an dieſer
Stelle aufmerkſam machen.
1. Sind die Kinder heute geſünder? Dieſe Frage iſt ſchwer in
wenigen Sätzen zu beantworten. Aber ſoviel iſt zu ſagen: ſeit die
Kleidung des Kindes eine ſolche iſt, daß es zur Abhärtung
er=
zogen wird, ſind die Erkältungs=Krankheiten viel ſeltener
gewor=
den. Wind und Wetter ſchaden dem abgehärteten Kinde weniger
und ganz beſonders dann, wenn die ſorgſame Mutter den lieben
Kleinen auch noch einen Beutel oder eine Doſe der echten „Kaiſer’s
Bruſt=Caramellen” mitgibt. Und die Kinder nehmen die „Kaiſer’s
Bruſt=Caramellen” ja ſo gerne, denn ſie alle wiſſen, daß die
„Kaiſer’s Bruſt=Caramellen” das beſte Mittel ſind gegen Huſten,
Heiſerkeit und Katarrh.
Freitag abend ½8 Uhr geſchah es, daß der bekannte
Koch=
künſtler Coſta Rica die lang geſuchte Löſung fand, Samstag früh
ſtaunte ſein Chef über dieſes neue Ei des Columbus, und noch am
ſelben Abend genoſſen 1000 Menſchen eine vorzügliche Taſſe Kaffee,
wie ſie bisher noch niemand für das Geld bereiten konnte. Und
die Löſung? — Coſta hatte entdeckt, daß ſeine gewohnte
Kaffee=
ſorte mit „Weber’s Kaffeegewürz” erſt richtig aufgeſchloſſen und
dadurch viel beſſer ausgewertet wird.
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ſtellt eine beſonders eindrucksvolle Arbeit des Bildhauers
Fried=
rich Heuler dar. Monumental gehaltene Kriegergeſtalten tragen
einen gefallenen Kameraden.
Frankfurt a. M.
Freitag, 13. November.
17.05: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Mitw: Emma Wolf=
Dingel (Alt), E. J. Kahn (Klavier), — anſchl.: Neue Tanzmuſik
auf Schallplatten.
18.40: Berufsberater Dr. Wiedmayer: Warum Berufsberatung in
Kriſenzeiten?
19.05: Margarete Peterſen: Arbeitnehmerſchaft und Deutſche Woche.
19.40: Vortrag.
20.05: E. Leitz: Die optiſche Induſtrie.
20.30: Wert und Ehre deutſcher Arbeit. Eine Hörfolge aus der
großen Zeit des Handwerks von Franz Wallner.
21.45: Walzermuſik. Ausf.: Funkorcheſter.
21.45: Aktueller Dienſt.
22.30: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.50: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Freitag, 13. November.
10.10: Schulfunk: Der Menſch vor hunderttauſend Jahren.
11.30: Oek.=Rat Keiſer: Lehrgang für praktiſche Landwirte.
15.00: Jungmädchenſtunde: Erna Grautoff: Wer iſt Schuld?
15.40: Dr. Noelle: Praktiſches Naturforſchen: Leuchtbakterien.
16.00: Schulrat Wolff u. Hauptlehrer Friedrich: Schulreform bei
vermehrter Schülerzahl. Hilfe durch Gruppenarbeit.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Dr. Mersmann: Hausmuſik.
18.00: Reg.=Rat Maßmann: Ländliche Siedlung — ein Weg aus
der Wirtſchaftskriſe?
18.30: Prof. Dr. Schmitt: Zur Erinnerung an Hegel.
19.00: Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Zahnärzte.
19.30: Prof. Dr. Geiger: Die Welt des Arbeiters.
19.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: New York: K. G. Sell: Worüber man in Amerika ſpricht.
20.15: Die Freier. Luſtſpiel von Joſef v. Eichendorff. Muſik von
Chriſtian Lahuſen.
21.25: Singakademie: Sinfonie=Konzert des Berliner Funkorcheſters.
22.10: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
anſchl. Stunde für die Winterhilfe. Hans Kyſer lieſt aus eigenen
Dichtungen.
anſchl. Konzert des Notſtandsorcheſters Berlin=Mitte. Mitw.: A.
Kiſtenmacher (Tenor), O. Wappenſchmitt (Flügel).
Heuptſchrtftiettung: Rudelf Maupe
Verenwerdle für Peltik und Wlrtſchaft: Rndelf Manve; für Feuilleten, Reich um
Audland und Heiſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; für Sport: Karl Böhmann
für den Handei: Dr. C. H. Qneiſch: für den Schlußdlenft: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”,„ Tageswpiegel in Bild und Wort: Dr. Herdert. Neite:
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Nr. 315 — Seite H
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er-GefrlerztiEd ur
*
Liter.
e
Beusheim — Arheilgen, Griesheim — Langen,
Sgſ. Obernburg. Groß=Umſtadt — Klein=Wallſtadt,
Alſchaffenburg,
ſas ſe: Reichsbahn — Tgſ. Darmſtadt, Tade 1846
dlingen. Egelsbach — Beſſungen, Lorſch —
Heppen=
uß=Gerau — Worfelden.
Seeheim — Eberſtadt, Auerbach — Birkenau, Zell
feld, Crumſtadt — Hahn, Roßdorf — Urberach,
Nie=
dt — Ober=Ramſtadt
Eberſtadt — Zwingenberg, Kirſchhauſen — Alsbach,
— Schwanheim, Biebesheim — Groß=Hauſen,
Stock=
br oß=Rohrheim, Griesheim — Crumſtadt, Münſter —
Poſt — Nieder=Ramſtadt, Buchſchlag —
Ober=
gamm der Kreisklaſſe meldet nur zwei Spiele, die
Tedeutung haben. Jetzt wird es ernſt. So muß man
ſrheims und Langens bezeichnen. Die Bergſträßer
gühtztes Spiel daheim und werden daher alle Hebel in
ſen. Die Arheilger treten erſtmals wieder vollzählig
0 Eine Verluſtpartie für die Gäſte bedeutet die Be=
Meiſterſchaft, da noch Spiele in Griesheim und
henter ſtehen. Griesheim und Langen beſtreiten
ſo=
üpſel. Die Vorwärtsleute wiſſen, worum es geht, und
gut f vom letzten Sonntag iſt auch noch lebhaft in Er=
Mß Griesheim auf größten Widerſtand ſtoßen wird.
denwälder Teilnehmer: Erbach und Groß=Umſtadt,
e Punkte holen und damit ihre Lage weſentlich
ver=
duer Meiſterklaſſe beſtreitet die Turngeſellſchaft
wie=
ſvixes Spiel, und es iſt anzunehmen, daß diesmal die
Reichsbahn gehen. Der Mitbewerber Sprendlingen
in Darmſtadt, nämlich das Rückſpiel bei der Tgde.
iaif man ruhig für die Gäſte ſprechen, da das
Vor=
zwwirloren ging. Beſſungen begibt ſich auf ein heißes
gelsbach ſchwerlich Punkte zu holen ſind. Weiter=
belschutz vof.
Blegenheit
Wa
20—
Dr. Erchue ß
rmstadt
We Weiene Werſiders n8 Iu Wefifr N
Ei=
ſchie A=Klaſſe ein ſehr wichtiges Spiel. Es geht um
aft in Seeheim gegen Eberſtadt. Beide haben bisher
wonnen. Eberſtadt ſteht noch etwas günſtiger, da es
ſe Auerbacher Spiel bereits hinter ſich hat. Sonſt
ſarteien ebenbürtig und pochen auf langjährige
Er=
ſtenau darf ſich auch wieder beteiligen, und es wäre
iman nicht gleich wieder die Nerven verliert, da
umn Punkte zu holen ſind. Zwiſchen Zell und
Hüt=
ſigeplänkel. In der Gruppe Nord beginnt die Rück=
und Ober=Ramſtadt erlitten Verluſte auf eigenem
ieszt die Ausſichten nicht beſſer geworden ſind.
Urbe=
ſcheinlich auch in Roßdorf gewinnen, Ober=Ram=
Gt auf die Feſtſtellung, daß von ſeiner Seite aus der
fßel gegen Urberach nicht bedroht wurde. Die
B=
uſiert ſich. An der Bergſtraße werden Kirſchhauſen,
und Zwingenberg weiter in Front bleiben. Im Ried
Fepauſen und Crumſtadt hohe Siege Im Norden
mach Münſter, wo diesmal mehr Rückſicht geübt
Spiele
10
10
Tore
43:15
43:30
30:31
26:24
26:36
20:25
23:30
17:37
Punkte
16:4
14:8
12:8
11:11
11:11
6:13
4:16
ſiſt die Berichterſtattung am
kommen=
ung: Anläßlich der Wahl müſſen die Anrufe unter
nahmsweiſe zwiſchen 5—7 Uhr verlegt
G reine werden gebeten, ſo früh als möglich anzu=
Miauf die Hauptpunkte zu beſchränken.
Turngeſellſchaft Ober=Ramſtadt.
un Sonntag ſpielt Ober=Ramſtadt gegen den TV.
bi. Letzterer konnte das Vorſpiel in Ober=
Ram=
ſech entſcheiden. Auch diesmal wird wohl
Nieder=
doer Sieger bleiben. Hoffentlich kommt ein guter
as Spiel im Rahmen bleibt.
Der größte deutſche Verband, der die Pflege der Leibesübungen
fördert, iſt nach wie vor die Deutſche Turnerſchaft, deren
Mitglieder=
beſtand am Stichtage (1. Januar) die Rieſenzahl von 1 617849
Angehö=
rigen betrug. In 12963 Vereinen, die ſich auf 10902 Orte verteilen,
haben ſich die D.T.=Mitglieder zuſammengeſchloſſen. Männer bzw.
Kna=
ben ſind natürlich in der Mehrzahl, immerhin zählte man über 40000
Mitglieder weiblichen Geſchlechts Unter den 19 Turnkreiſen — der
Kreis Ausland iſt zu dem alten Beſtand der 18 Turnkreiſe
hinzugekom=
men — iſt der Kreis Sachſen mit 261 901 Mitgliedern und 1220
Ver=
einen der weitaus größte. Es folgen der Mittelrheinkreis mit 190 336
und der Kreis Bayern mit 146 947 Angehörigen. Auch die Turnkreiſe
Thüringen und Brandenburg haben über 100 000 Mitglieder. Dann
folgen Rheinland Schwaben, Weſtfalen uſw. Unter den deutſchen
Städten hat Berlin mit insgeſamt 39 530 die größte Zahl von D. T.=
Mitgliedern. An zweiter Stelle ſteht Leipzig mit 31 739, dann folgen
Dresden mit 2 491, Frankfurt a. M. mit 19289 Mitgliedern. Ueber
10000 Angehörige können noch Hamburg Stuttgart, München und
Chemnitz aufweiſen. Der größte deutſche Turnverein iſt nach wie vor
die Berliner Turnerſchaft mit 5610 Vereinsangehörigen. An zweiter
Stelle ſteht der MTV. München 1879, der 5046 Mitglieder zählt, vor
der Hamburger Turnerſchaft von 1816 mit 3489 Vereinsangehörigen.
Der Hamburger Verein iſt der älteſte Turnverein Deutſchlands. Den
vierten Platz nimmt die TSG. Leipzig=Lindenau 1848 mit 3166
Mit=
gliedern ein vor dem ATV. Leipzig 1845 mit 3111 und der
Turn=
gemeinde in Berlin mit 3027 Angehörigen.
Fußball.
Reichsbahn Darmſtadt.
Im Freundſchaftsſpiel treffen ſich am kommenden Sonntag um
10 Uhr vormittags am Dornheimerweg die 2. Mannſchaft des
Reichsbahn=T. u. Sp.V. und die 3. Mannſchaft des Sp.V. 98.
Sportverein Darmſtadt 1898.
1. Jgd. — 2. Jgd. Spp. 1898, 10.45 Uhr: 3. Jgd. — 2. Jgd.
Arheilgen hier 9.45 Uhr; 4. Jgd. — 2. Jgd. Groß=Gerau, dort,
Abfahrt 7.30 Uhr, Hauptbahnhof; 1. Schüler — 2. Schüler, Spp.
1898, 1.45 Uhr.
* Fußball im Kreis Skarkenburg.
Die Kreisliga im Zeichen der Nachtragsſpiele.
Der kommende Sonntag ſteht in der Starkenburger
Kreisliga im Zeichen der Nachtragsſpiele. Nur drei
Punkt=
kämpfe ſteigen. Da die Möglichkeit zu Privatſpielabſchlüſſen nicht
gegeben iſt, pauſieren die meiſten Vereine, nur den Pfungſtädter
Germanen iſt es geglückt, einen namhaften Gegner zu bekommen.
So ſehen wir am Sonntag nur folgende Spiele vor ſich gehen:
Germania Ober=Roden—Haſſia Dieburg,
FSV. Groß=Zimmern—FV. Sprendlingen,
Union Wixhauſen—SV. Mörfelden,
Germania 03 Pfungſtadt—Fußballſportverein Frankfurt Reſ.
(Privatſpiel).
In Ober=Roden könnte der Tabellenführer zu zwei weiteren
Punk=
ten kommen und ſo die Vorrunde mit Vorſprung beenden.
Aller=
dings wird das Ergebnis nur ſehr knapp ausfallen, denn Dieburg
iſt wieder im Kommen. Es darf ſogar nicht einmal als
Ueber=
raſchung bezeichnet werden, wenn das Ergebnis gegen Ober=Roden eine neue freudige Ueberraſchung. Für alle Freunde der
Leibes=
zeitigen Können ſich in Groß=Zimmern durchſetzen und dürfte
ſo=
mit den zweiten Platz in der Tabelle belegen. Jedes andere
Er=
gebnis wäre eine Ueberraſchung. Der Kampf zwiſchen Wixhauſen
und Mörfelden iſt reichlich offen.
In Pfungſtadt ſteigt ein Privatſpiel, das auch weitere
Kreiſe intereſſiert. Der Gegner iſt die ſogenannte
Reſervemann=
ſchaft des Fußballſportvereins Frankfurt, die in ihrer Beſetzung
gute Bezirksliga repräſentiert. Die Frankfurter treten an mit: Sport, Spiel und Gymnaſtik, im Sonnenſchein, im Schnee, auf
Blaimer: Heil. Veigel; Schiffler, Wühler, Fiſcher; Sattler,
Schweinhard. Euler, Schmidt, Trepte.
Der Torwart Blaimer, Schiffler, Wühler, Fiſcher, Sattler und
Euler haben ſchon des öfteren in der Liga der Bornheimer
geſtan=
den; Veigel iſt der bekannte Verteidiger von Union Niederrad,
der zum Fußballſportverein übergetreten iſt, und Schweinhard und
Trepte ſind neue „Sterne”, die mit Veigel noch auf die Freigabe
für die Liga warten. Alles in allem eine Mannſchaft, die ſehr
gute Mainbezirksliga darſtellt und welche Pfungſtadt vor eine
ſehr ſchwere Aufgabe ſtellen wird. Die Germanen treten in neuer
Beſetzung an und betrachten den Kampf als Lehrſpiel.
Hoffent=
lich ſehen ſie ſich auch etwas vom Gegner ab.
In der A=Klaſſe der drei Gruppen
iſt der Spielbetrieb zurzeit wenig lebhaft. In der Gruppe
Bergſtraße=Ried gab es am Sonntag nur zwei Spiele:
Boruſſia Dornheim—SV. 1911 Groß=Gerau 5:3 (3:2), Olympia
Hahn—Chattia Wolfskehlen 1:3. (0:0). Veränderungen hat es
da=
durch nur im Mittelfeld der Tabelle gegeben. — In der Gruppe
Odenwald ſtieg der erſte Sonntag der Rückrunde. Bekannt
wurden nur folgende drei Ergebniſſe: Kleeſtadt—Roßdorf 4:8
(3:4), Groß=Umſtadt—Höchſt 0:0, Beerfelden-Lengfeld 2:2 (2:2).
Das wichtigſte Spiel Michelſtadt—Ober=Ramſtadt fehlt, doch ſcheint
es, daß Ober=Ramſtadt verloren hat, da der ſonſt übliche Bericht
an dieſer Stelle ausgeblieben iſt. — Die Gruppe Dreieich
hatte bereits am 1. November ihre Vorrunde beendet und war
am Sonntag ſpielfrei. In einem Privatſpiel ſchlug der SC. 06
Dietzenbach die Reſerven von Germania Ober=Roden,
Intereſſe=
halber bringen wir heute von dieſer Gruppe die Tabelle bei
Halb=
zeitſtand:
SpVgg. Kl.=Zimmern 8 7:31
Die A=Klaſſe am kommenden Sonntag:
Gruppe Odenwald: Ober=Ramſtadt—Groß=Umſtadt.
Beer=
felden—Roßdorf, Schaafheim-Kleeſtadt, Lengfeld—Höchſt.
Gruppe Bergſtraße=Ried: Dornheim—Weiterſtadt,
Lee=
heim—Hahn.
Gruppe Dreieich: Keine Verbandsſpiele.
Kreisliga Südheſſen.
Klaſſe 3 Ried.
Die Annahme, daß dieſer zweite Spielſonntag im November
ziemlich normale Ergebniſſe bringen werde, beſtätigte ſich.
Aller=
dings wurden in dieſen vier Begegnungen nicht weniger als 27
Tore geſchoſſen, wobei jedoch ein zweiſtelliges Ergebnis der
Lor=
ſcher Reſervemannſchaft zu verzeichnen iſt. Die Reſultate lauten:
07 Bensheim—Auerbach 4:0; Klein=Hauſen—Bobſtadt 3:4;
Groß=Rohrheim—Tv. Biebesheim 6:0; Lorſch Reſ.—
Hütten=
feld 10:0.
Die Bensheimer haben ihre derzeitig gute Form erneut
durch einen glatten Sieg über die beachtenswerten Auerbacher
be=
ſtätigt und bleiben ſomit weiterhin mit gutem Vorſprung
unge=
ſchlagen an der Tabellenſpitze. Bobſtadt konnte ſich bei güter
Spielweiſe nunmehr auch in Klein=Hauſen durchſetzen; dieſe
Mann=
ſchaft wird ſich mit Groß=Rohrheim wohl um den zweiten Platz
ſtreiten. Ein halbes Dutzend Tore mußten die Biebesheimer trotz
großem Eifer bei den routinierten Rohrheimern hinnehmen.
Hüttenfeld war den Lorſcher Reſerviſten kein Gegner zur
Kraft=
probe. Die Tabelle:
Spiele gew. un. verl. Punkte
G7 Bensheim
Groß=Rohrheim
Bobſtadt
Olympia Biebesheim
Klein=Hauſen
Auerbach
Tv. Biebesheim
Zwingenberg
Fehlheim
Hüttenfeld
Lorſch Reſ.
Sportlikerakur.
Kalender der Leibesübungen.
Sport und Körperkultur 1932. Wirklich: Schön — wie noch
nie! Das will viel heißen, wenn man ſeine nunmehr ſchon 11
Vorgänger kennt. Jeder neue Sport= und Körperkultur=Kalender
(2,40 RM., Verlag Dieck u. Co. Stuttgart) bedeutet von jeher
unentſchieden ausginge. — Sprendlingen müßte nach ſeinem der= übungen, für alle, die ſich auf einer Wettkampfbahn tummeln, wie
für die, denen das „Zuſehen” mehr Freude macht, für jeden
Naturfreund, für alle, die unſere geſunde Jugend bei Kampf und
Spiel auf dem Raſen, im Waſſer und in der Luft in ſchönen
Bil=
dern lieben. Zu den 64 Kunſtblättern in Doppeltondruck kommt
als intereſſante Neuheit in dieſem Jahre ein Sport=
Preisaus=
ſchreiben: „Wer ſind die acht?” Mit dieſen geſunden und
fröh=
lichen Menſchen, belauſcht und von der Kamera eingefangen bei
Bergeshöhen, in und auf dem Waſſer, ziehen Freude und Friſche
in Ihr Zimmer.
Wetterbericht.
Mit der Verlagerung der Störung nach Skandinavien zu
kommen wir unter den Einfluß ihrer Rückſeite. Kältere ozeaniſche
Luftmaſſen gelangen ſomit auf das Feſtland und bringen einen
ſtark veränderlichen Witterungscharakter mit ſich. Die
Bewöl=
kung wird ſich wechſelhaft geſtalten und einzelne Schauer treten
weiterhin auf. Durch den Zuſtrom der Kaltluft erfahren die
Tem=
veraturen einen Rückgang, der bei klarer Nacht ſtellenweiſe zu
leichtem Nachtfroſt führen dürfte.
Ausſichten für Freitag, den 13. November 1931: Wechſelnd bewölkt
mit Aufklaren, kälter, einzelne Schauer.
Ausſichten für Samstag, den 14. November 1931:
Wetterberuhi=
gung, aber noch keine Beſtändigkeit. Nachtfroſtgefahr.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten
O-KARTEI
Aillter im Volksstaat Hessen zugelassenen
Mrreuge.
u 1929 erschienene Adreßbuch haben wir mit den Meldungen
serr er Autolisten, die monatlich 2mal erscheinen, in einer dauernd
Fdem neuesten Stand gehaltenen
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ler Im Volksstaat Hessen zugelassenen Krattfahr-
2Ige verarbeitet. Die Kartei ist nach Provinzen und Kreisen und
ver halb dieser nach Polizelerkennungsnummern geordnet.
eKKarten verzeichnen alle Angaben, wie sie das Autondreßbuch
P- die Autolisten enthalten; also
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 313
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Widerſpruch gegen eine Zins=Zwangskonvertierung.
Eine Skellungnahme der öffenklich=-rechklichen Kredilanſkalken. — Die Wirkungen der neuen Deviſenverordnung
auf den Börſen=Freiverkehr. — Bevorzugung feſtverzinslicher Werke.
deutſchen Werte ohne Einfluß, doch machte ſich bei der Spekulation
ſtarke Zurückhaltung bemerkbar, da man die Auswirkungen der neuen
Ausotrungen ver Reonsoierſchaft. DebiſenNotverordnung abwarten will. Der Wiedereröffnung der
deut=
ſchen Börſen ſieht man in hieſigen intereſſierten Kreiſen weiterhin recht
Der Verwaltungsrat des Verbandes Deutſcher öffentlich=rechtlicher
Kre=
ditanſtalten hat in einer Sitzung am Donnerstag den Gedanken einer
einſeitigen zwangsweiſen Konvertierung feſtverzinslicher
Vermögens=
anlagen aus den auch aus anderen Organiſationen hervorgehobenen
rechtlichen und wirtſchaftlichen Gründen abgelehnt. Die öffentlich=
recht=
lichen Kreditanſtalten ſind der Anſicht, daß die Kreditverbilligung nur
auf organiſchen, den Geſetzen der Wirtſchaft entſprechenden Wegen vom
Geldmarkt ausgehen kann, und ſind bereit, alle Beſtrebungen der
Reichs=
regierung auf dieſem Wege zu einer Verbilligung der Kredite und
da=
durch auch zu einer Senkung der Zinsſätze im langfriſtigen
Kreditver=
kehr zu gelangen, mit allen Kräften zu unterſtützen. Im übrigen ſind
die öffentlich=rechtlichen Kreditanſtalten der Anſicht, daß der drohende
Zuſammenbruch immer weiterer Wirtſchaftsbetriebe mit den nicht nur für
die Kreditwirtſchaft, ſondern für das geſamte deutſche Volk
verhängnis=
vollen Auswirkungen nur noch durch umfaſſende allgemeinwirtſchaftliche
Maßnahmen verhindert werden kann. Insbeſondere könne der
Land=
wirtſchaft nur durch grundlegende Aenderung der für ſie maßgebenden
Produktionsbedingungen geholfen werden. Im Rahmen des geſamten
Problems der Agrarpolitik habe die Frage der Senkung der Zinsſätze
im langfriſtigen Kreditverkehr auf einen Geſamtbetrag von 500
Millio=
nen RM. jährlich zwar wichtige, aber nicht ausſchlaggebende
Bedeu=
tung.
Der Zenkralverband des Bank= u. Bankiergewerbes
zur Frage der Zinsſenkung.
Der Vorſtand des Zentralverbandes des Deutſchen Bank= und
Bankiergewerbes hat ſich in eingehender Beratung mit der Frage
der Zinsſenkung beſchäftigt. Es wurde feſtgeſtellt, daß die
Ver=
lautbarung der Reichsregierung Klarheit darüber gebracht hat,
daß dieſe ſich mit dem bei ihr von privater Seite angeregten
Ge=
danken einer Zwangskonverterung von
Inlandsan=
leihen nicht identifiziert, und daß niemals von irgend welcher
Seite auch nur erwogen worden iſt Auslandsanleihen zu
konvertieren. Der Vorſtand des Zentralverbandes
begrüßt dies und warnt auch ſeinerſeits auf das dringendſte
vor irgend welchen Experimenten auf dieſen
Ge=
bieten.
Andererſeits ſtellt der Zentralverband, ſeine Mitarbeit in
vollem Umfange zur Verfügung, um zur Herabminderung des auf
der deutſchen Wirtſchaft laſtenden Zinsdruckes beizutragen.
Dem=
entſprechend ſind von den Spitzenverbänden der
Ban=
ken, Sparkaſſen und Genoſſenſchaften die
erfor=
derlichen Schritte eingeleitet worden, um die
von ihnen zwecks Durchführung des
Wettbewerbs=
abkommens geſchaffenen örtlichen
Organiſatio=
nen dem Ziele der Zinsſenkung dienſtbar zu
machen.
Berliner und Frenkfurker Effekken=
Freiverkehr.
Nachdem durch die neue Deviſenverordnung wieder eine Lücke, die
ſich im Deviſenportefeuille der Reichsbank ungünſtig ausgewirkt hatte,
ausgefüllt iſt tauchte geſtern in Berlin die hauptſächliche Frage auf,
wie jetzt die Ausſichten zur Wiedereröffnung der Börſe wären. Obwohl
ſicherlich zunächſt noch keine Entſcheidung hierüber ſeitens der
Reichs=
bank zu erwarten ſein dürfte, da man doch erſt einmal die
Auswir=
kungen der neuen Beſtimmungen abwarten muß, auch der
Börſenvor=
ſtand beabſichtigt anſcheinend nicht, hierzu Stellung zu nehmen, ſo hatte
doch ſchon allein die Möglichkeit einer Aenderung des jetzigen
börſen=
loſen Zuſtandes eine feſtere Stimmung im Telephonverkehr zur Folge.
Das eher ſchwächere New York und die weiteren Preisrückgänge an den
Warenmärkten fanden nur wenig Beachtung, dag gen verwies man auf
die angeblich gebeſſerten Ausſichten für die deutſch=franzöſiſchen
Finanz=
befprechungen. Ein Abſchluß der Vorverhandlungen wird an den
deut=
ſchen maßgebenden Stellen in den allernächſten Tagen mit Zuverſicht
erwartet, ſo daß dann der Weg zur praktiſchen Arbeit frei wäre. Aus
dem heutigen Konjunkturbericht glaubt man Hoffnungen auf eine
wei=
tere Belebung ſchöpfen zu können, zumal trotz der inzwiſchen
eingetre=
tenen Neaktion das bisherige Anziehen der Preiſe auch heute ſchon für
die Produzenten recht weſentlich iſt und manchen Vorteil gebracht hat.
Die ſtarke Aufwärtsbewegung der ſüdamerikaniſchen Deviſen in den
letzten Tagen wäre hierfür der beſte Beweis. Die Beſtimmungen der
neuen Aufwertungsnvtverordnung wurden mit Intereſſe zur Kenntnis
genommen, beſonders der Paſſus, daß Induſtriegeſellſchaften, die ihren
Obligationsverpflichtungen nicht nachkommen können, in den nächſten
drei Jahren keine Dividende zahlen dürfen, fand ſtärkere Beachtung.
Das Geſchäft als ſolches hat durch die erſchwerenden Beſtimmungen der
Deviſenverordnung für den Handel mit Ausländern, in Auslandswerten
und in deutſchen Werten, die auf ausländiſche Werte lauten (
Dollar=
bonds), im heutigen Freiverkehr erheblich nachgelaſſen, zumal man ſich
über einzelne Beſtimmungen der Verordnung noch nicht ganz klar zu
ſein ſcheint. Die Hauptwerte zogen aber gegen geſtern nachmittag um
1—2 Prozent an. Auch Reichsbank und Schultheiß lagen etwas feſter,
nur Deſſauer Gas blieben recht ſchwach veranlagt. Der
Pfandbrief=
markt hatte ruhiges Geſchäft, aber auch hier ſetzten ſich meiſt
Beſſerun=
gen bis zu 1 Prozent durch.
Auch in den Nachmittagsſtunden waren feſtverzinsliche Werte
bevorzugt, neben den 8prozentigen Goldpfandbriefen waren
Li=
quidationspfandbriefe geſucht und Induſtrieobligationen der
gro=
ßen Induſtriegeſellſchaften lebhafter gefragt, da man annimmt,
daß gerade, dieſe Geſellſchaften, aus den vormittags erwähnten
Gründen keinen Gebrauch von der Prolongation ihrer
Aufwer=
tungsverpflichtungen am 1. Januar machen werden. Aktienwerte
lagen im allgemeinen unverändert, nur Spezialwerte fanden
Beachtung. Beſonders Kunſtſeidenwerte profitierten von höheren
Amſterdamer Meldungen. Inzwiſchen iſt man ſich übrigens klar
geworden darüber, daß die an deutſchen Börſen zugelaſſenen
aus=
ländiſchen Papiere wie Chade Svenska. Ottavi, Conti. Linoleum.
Montecatini, Aku uſw. trotz der neuen Deviſenordnung zwiſchen
Inländern im Freiverkehr wie bisher gehandelt werden dürfen.
Salzdetfurth lagen höher, da ſie angeblich aus techniſchen
Grün=
den zum Lieferungstermin geſucht waren. Polyphon profitierten
von einer Erklärung, daß keine Transaktionen irgend welcher
Art in eigenen Aktien erfolgt ſeien für Nord=Lloyd beſtand auf
Grund der Verwaltungserklärung über den Stand des
Unterneh=
mens Intereſſe. Trotz des Lohntages blieb der Geldmarkt geſtern
weiter flüſſig. Der Satz für Tagesgeld bewegte ſich zwiſchen 8 und
9 Prozent. Einiges Anlagebedürfnis drückte ſich wieder in der
Nachfrage nach Privatdiskonten und Reichswechſeln aus, auch
un=
verzinsliche Schatzanweiſungen per 15. März fanden zu 9 Prozent
Unterkunft. Die Beſtrebungen der Berliner Privatbankiers, ſich
eine eigne Kreditbeſchaffungsorganiſation zu gründen, werden von
zirka 30 bis 40 Firmen fortgeſetzt. Es bleibt aber abzuwarten, ob
dieſen Bemühungen nach der Enttäuſchung, die die Akzept= und
Garantiebank in dieſer Hinſicht hervorgerufen hat. Erfolg
beſchie=
den ſein wird. Die Frage der Börſeneröffnung wurde natürlich
weiter lebhaft erörtert. Man kann wohl damit rechnen, daß in
etwa 14 Tagen, nachdem die ſchwebenden finanzpolitiſchen
Ver=
handlungen klarer zu überſehen ſind, von den zuſtändigen Stellen
dieſer Frage nähergetreten werden kann, vielleicht, daß bis dahin
auch noch vorhandene techniſche Schwierigkeiten hinſichtlich der
Engagementsabwicklung und zu erwartender Exekutionen
berei=
nigt ſind.
peſſimiſtiſch entgegen. Die Tendenz war aber nicht unfreundlich, da die
ſveiterhin feſte Stimmung des Pfandbriefmarktes auch dem Aktienmarkt
Anregung gab. „So ſtellten ſich die Hauptwerte wie J.G. Farben,
Sie=
mens, Schuckert, A.E.G. uſw. gegen vorgeſtern nochmals 1—2 Prozent
höher, während Montan= und Bankaktien faſt unverändert blieben, mit
Ausnahme von Danatbank und Reichsbank, die etwas im Angebot lagen,
Scheideanſtalt ſetzten ihre Aufwärtsbewegung aus den bekannten
Grün=
den um weitere 3 Prozent fort.
Am Rentenmarkt iſt nach dem vorgeſtrigen lebhaften Geſchäft
geſtern etwas Beruhigung eingetreten, doch blieb auch hier die Tendenz
freundlich. Goldpfandbriefe unterlagen aber ſpäter mehrfachen
Schwankungen. Gegen Mittag löſte kleine Realiſationsneigung ½= bis
lprozentige Rückgänge aus. Geſucht und höher lagen ferner
Altbeſitz=
anleihe, Reichsſchuldbuchforderungen und Liquidationspfandbriefe. Die
neue Notverordnung wirkte ſich auf das Geſchäft in Dollarbonds
zu=
nächſt äußerſt lähmend aus. Von fremden Werten neigten Mexikaner
zur Schwäche.
Die Auslandsbörſen.
Der geſtrige Effektenfreiverkehr zwiſchen den Büro3 in
Frank=
furt a. M. kennzeichnete ſich durch ruhiges Geſchäft ſowohl am
Aktien=
als auch am Rentenmarkt. Wohl blieb der erneut ſchwächere Schluß
der Nem Yorken Börſe und die überwiegend nachgebende Haltung der
Die Londoner Börſe eröffnete geſtern bei geringem
Ge=
ſchäft wieder in recht unſicherer Haltung. Internationale Werte
und Minenaktien lagen ruhig. Die Londoner Börſe konnte ſich im
Verlaufe wieder kräftig erholen, da Pariſer Gerüchte über die
deutſch=franzöſiſchen Beſprechungen und die Erholung des Pfundes
anregten. Die Grundſtimmung blieb, obwohl ſich die höchſten
Tageskurſe nicht immer voll behaupten konnten, doch bis zum
Schluß freundlich. Deutſche Werte waren ſtärker befeſtigt
Die Pariſer Börſe eröffnete in merklicher Unſicherheit
mit überwiegnd ſchwächeren Kurſen doch trat zum Schluß eine
Er=
holung ein, ſo daß die Anfangsverluſte wieder eingeholt wurden.
An der Brüſſeler Börſe konnte ſich nach ſchwächerem
Beginn ſpäter eine zuverſichtlichere Stimmung durchſetzen.
An der Amſterdamer Börſe konnten ſich im Verlaufe
überwiegend Kursſteigerungen durchſetzen, beſonders lebhaft war
das Geſchäft in Kunſtſeidenwerten, die bis 6 Prozent anzogen.
Young= und Dawesanleihe waren bis zu 3 Prozent höher.
Die Grundſtimmung der geſtrigen New Yorker Börſe
war, trotz uneinheitlicher Kursgeſtaltung im allgemeinen feſt
An den internationalen Deviſenmärkten war das Geſchäft in
franzöſiſchen Franc und Reichsmark am Nachmittag lebhafter
Dol=
lar und Pfunde waren ebenfalls gefragt. Das engliſche Pfund
war häufigen Schwankungen unterworfen, nachdem es ſich bis auf
3,80 gegen den Dollar wieder befeſtigt hatte, gab es am
Spätnach=
mittag erneut auf 3,78’ g nach Gegen den Gulden ſtellte es ſich
auf 9 42, gegen Zürich auf 19 42, gegen Paris auf 96,65 und gegen
die Reichsmark auf 16,06. Der Franc zog an den verſchiedenen
Deviſenplätzen ebenfalls an, der Dollar konnte ſich ſtärker
bebeſti=
gen die Reichsmark lag international ziemlich feſt.
Stimmulie=
rend wirkten bei der Bewegung, der letzteren Pariſer Gerüchte,
nach denen die deutſch=franzöſiſchen Beſprechungen einen günſtigen
Verlauf nehmen. In Amſterdam befeſtigte ſie ſich auf 5834,
wäh=
rend ſie ſich in Zürich auf 120.95 bis 121.00 ſtellte. In New York
wurde ſie mit 23,65 nach geſtern 23,60 gehandelt. Die Nord=
De=
viſen der holländiſche Gulden. Madrid und Zürich waren
behaup=
tet, ſehr feſt lagen Buenos Aires, das ſich in London auf 3934
erhöhte,
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
New York.
Belgien
Italien
Paris
Schweiz
112.79 113.01 21.73 21.77 Riga 81.22 81.38 16.55 16.59 Bukareſt 2.522 2.528 82.22 82.38 Kaunas 42.16 42.24
Kündigung der Einzelverkräge
im rheiniſch=weſtfäliſchen Kohlenbergbau.
In einer außerordentlichen Hauptverſammlung des Zechenverbandes
am Donnerstag abend wurde beſchloſſen, auf allen Bergwerken des
rheiniſch=weſtfäliſchen Induſtriegebietes die Einzelarbeitsverträge zum
30. November vorſorglich zu kündigen. Die Kündigung hat, wie der
Zechenverband erklärt, den Zweck, für den Fall des nicht rechtzeitigen
Zuſtandekommens eines neuen Tarifvertrages den Werken die
Möglich=
keit zu geben, ab 1. Dezember neue Löhne feſtzuſetzen, da nach der
Rechtsſprechung, falls die Einzelarbeitsverträge nicht gekündigt ſind, die
alten Lohnſätze auch bei Nichtzuſtandekommen einer neuen Lohnordnung
gelten würden.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 12. November ſtellten
ſich für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg, Bremen oder
Rot=
terdam (Notierung der Vereinigung für die deutſche
Elektrolyt=
kupfernotiz) auf 70 RM. — Die Notierungen der Kommiſſion
des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab
Lager in Deutſchland, für prompte Lieferung und Bezahlung)
ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium 98= bis 99proz in
Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 170 RM. desgl in
Walz=
oder Drahtbarren 99proz. auf 174 RM.. Reinnickel. 98= bis 99 350 RM. Antimon Regulus 51—53 RM. (alles ver
100 Kilogramm). Feinſilber (1 Kilogramm fein) 48.75—52 RM.
Deutſch=kſchechiſches Hopfenabkommen
Amtlich wird mitgeteilt: Die vor einer Woche aufgenora.
handlungen zwiſchen der deutſchen und tſchechiſchen Regierr:
Hopfenfrage haben geſtern (Donnerstag) zur Unterzeichnumn
ſatzvereinbarung zu dem Wirtſchaftsabkommen vom 2. J3.
führt. Darin hat Deutſchland für den Auslandshopfen,
Beſtimmungen der Verordnung über die Verwendung w
hopfen vom 21. 8. 1931 in dieſem Braujahr noch verwoe
kann, unter beſtimmten Vorausſetzungen einen Vertragszuf!
RM. für den Doppelzentner Rohgewicht zugeſtanden. Die
barung iſt für die Zeit bis zum 31. 8. 1932 abgeſchloſſen.
Regierungen haben ſich vorbehalten, die Zuſatzvereinbarun
dem Austauſch der Ratifikationsurkunden, vor einem nord
barenden, möglichſt nahen Zeitpunkt vorläufig anzuwendem
Rohſtoffhauſſe.
An einer Reihe von Rohſtoffmärkten, vor allem an Mi
riſcher Produkte, haben ſich die Preiſe aus der beinahe ſtetii
bewegung gelöſt und ſind ſeit einigen Wochen verhältnis:z
geſtiegen. Gleichzeitig haben ſich auch die Effektenkurſe.
Börſen befeſtigt. Noch iſt, wie im Wochenbericht des Inſtiüg
junkturforſchung ausgeführt wird, die Zeitſpanne zu kurst
rung, im Rahmen der großen Baiſſe der letzten Jahre ge‟
ring, die Marktlage noch zu unüberſichtlich, als daß ſich
ließe, ob die jüngſten Preisſteigerungen der Anfang einer
welle ſind. Soweit ſich die Vorgänge an den Warenmärk in
nen beurteilen laſſen, ſcheinen überall verhältnismäßig
änderungen der Nachfrage oder des Angebots den Anſtot
gung der Preiſe gegeben zu haben. Eine nachhaltige E
Märkte iſt noch kaum zu ſehen, wohl aber iſt hier und
nung berechtigt, daß der Höhepunkt des Ueberangebots
alL=
wunden werden kann. Ob hiervon aber Impulſe
ausgehe=
ſo ſtark ſind, bereits einen neuen Aufſchwung zu tragem
um ſo mehr, als gerade Beſſerungen auf den agrariſchea
ten wegen der langen Produktionsperioden ſich erſt in a
unmittelbar und nachhaltig auf die Kaufkraft der Pro u
ſvirken. Die Ernten ſind vielfach größtenteils verkauft, ſo
ſtoffprodugenten ſelbſt der Vorteil der Preisſteigerung fümi
niſſe nur noch an dem Teil der Ernte verſpüren, der noch /
iſt. Man wird die jüngſte Rohſtoffhauſſe zunächſt wohl
tion auf die kriſenhafte Lähmung der Wirtſchaftstätigkeit
Monaten betrachten dürfen, und zwar als eine Reaktion,.
Rückſchläge folgen können. Jedenfalls zeigen aber die jai
ſteigerungen, daß die Weltmärkte nicht vollſtändig zerriit
durchaus auf Hauſſetendenzen zu reagieren vermögen, die
letzten Wochen haben den grenzenloſen Peſſimismus, der
ſchaft beherrſchte, wieder etwas gemildert.
Produkkenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 12. November. Ae
(75—76 Kilo) gut, geſund und trocken 24,25—24,75, Rogge
geſund und trocken 22—22,50, Hafer inländ, neue Ernte 1
tät 16,50—19, Sommergerſte inländ. 18,50—19,50, Austauf// 10 wa
Notiz, Futtergerſte 17,75—18,50, Sohaſchrot (Mannh. Srß hmat
12,75, Biertreber mit Sack 13,25 Trockenſchnitzel 6,25, Diſſtücnd iſt übe
5.40—5 90, Rotkleehen 5,40—5,90, Luzernkleeheu 5,80—6.40,
ſtroh Roggen=Weizen 3,80—4,10, Hafer=Gerſte 3,40—3,81
Roggen=Weizen 3,60—4,00, Hafer=Gerſte 3.20—3,60,
Weize-
mit Sack (Südd. Großmühlenpreis ab Mühle) neue Au
Nov.Dez. 35,25, dito mit Auslandsweizen 37,25, Roggemui
mit Sack 31—32, feine Weizenkleie mit Sack Ausmahlung io
per Nov.Dez. 9,25—9,50, Erdnußkuchen 14. Tendenz: Bel
die ſchwächeren amerikaniſchen Getreidebörſen, wurden di
für in= und ausländiſchen Weizen weſentlich ermäßigt.
kauf hat ſich etwas gebeſſert, läßt aber noch viel zu wünſckn
Börſe verkehrte in ſtetiger Haltung. Amerikaniſches Aus=
RM. mehr. Brotmehl 10.— RM. weniger wie Spezial.
Berliner Produktenbericht vom 12. November. Ne=)
geſtrigen Nachmittagsverkehr die Preisrückgänge an den
E=
noch fortgeſetzt hatten, machte ſich heute bei Börſenbegin:
Erholung geltend, und auf dem ermäßigten Preisnieau !9
denz als ſtetig zu bezeichnen. Das Inlandsangebot vo=
Noggen hat ſich wieder etwas verringert, und da von u5
des geſtrigen Feiertages keine Meldungen vorlagen, ſtandtr!
und Verkäufer ziemlich abwartend gegenüber. Soweit Urr
kamen, wurden im Promptgeſchäft etwa geſtrige Börſen Y
zahlt. Am Lieferungsmarkte war Roggen leicht gedrückt.,
mehl haben die Mühlen ihre Forderungen den geſtrigen”
preiſen angepaßt, die Kaufluſt iſt aber gering. Roggenu
malen Abſatz bei ſtetigen Preiſen. In Hafer ſind au
Untergebote nicht immer Zuſagen erfolgt, und bei verrinenl
waren die Preiſe im Prompt= und Lieferungsgeſchäft
Der Gerſtenabſatz hat ſich nicht gebeſſert. Weizenexpoo
ruhiger, dagegen haben ſich die Preiſe für Roggenesvor)
erholt.
wi
Amerikaniſche Kabelnachrichten
Es notierten nach Meldungen aus Chicago
Getreide. Weizen: Dez 61½ März 64½, Mräl
66.25; Mais: Dez. 423 März 46½, Mai 48. Jull
Dez. 26.50, Mai 29 Juli 28½; Roggen: Dez. 49.,7.
Mai 5538, Juli 55.75.
Schmalz: Nov. 6.92½, Dez. und Jan. 6.60: Spe
Schweine: leichte 4.75—5.00 ſchwere 4.80—5.10
zufuhren: Chicago 40 000, im Weſten 106 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork
Getreide. Weizen: Rot= und Hartwinter 74.75o
New York 58½; Mehl ſpring wheat elears 4.35—
nach England 1,6—2,3 Schilling, nach dem Kontinen!
Kakao. Tendenz: willig; Umſätze: 256‟ La=
Dezember 4.71. Januar 4.79, März 4.93, Mai 5.20
September 5.45.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Biehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 12. November. Aufgetrieben waren
8 Ochſen 108 Kälber, 4 Schafe. Die Preiſe ſtellten ſich für Kälber auf
a) 36—40, b) 31—35, C) 2—30 Pfg. pro Pfund. Marktverlauf
ſchlep=
pend.
Mannheimer Viehmarkt vom 12. November. Auftrieb: 108 Kälber,
52 Schafe, 43 Schweine, 1046 Ferkel und Läufer, 1 Ziege. Preiſe für
50 Kilo Lebendgewicht in RM.: Kälber b) 42—46, c) 36—40, d) 30—35;
Schafe b) 2—24; Schweine nicht notiert Preiſe pro Stück in RM.:
Ferkel bis 4 Wochen 5—7. Ferkel über 4 Wochen 8—12, Läufer 14—19.
Marktverlauf: Mit Kälbern mittel, geräumt; mit Ferkeln und Läufern
mittelmäßig.
Frankfurter Viehmarkt vom 12 November. Der Auftrieb des
Nebenmarktes beſtand aus 802 Kälbern (gegen 803 Stück am letzten
Nebenmarkt), 883 (467) Schafen und 1072 (894) Schweinen, ferner aus
22 (104) Rindern. Bezahlt wurden pro Zentner Lebendgewicht in RM.:
Kälber b) 40—43, c) 35—39, d) 28—34: Schafe al) 24—27, b) 20—23,
c) 15—19: Schweine b) 44—46, c) 43—46, d) 42—46, e) 38—43, Sauen
33—40. Gegen die Notierungen des Nebenmarktes vom 5. November
gaben Kälber 1, Schweine 2 und Schafe 2—3 Mark nach.
Marktver=
lauf: Bei allen Viehgattungen langſam, ausverkauft.
Fleiſch=
großmarkt. Preis für 1 Zeutner friſches Fleiſch in RM.: Ochſeni=
und Rindfleiſch 1 45—58, 2 35—45; Bullenfleiſch 44—50; Kuhfleiſch 2
30—40, 3 D—30; Kalbfleiſch 55—75; Hammelfleiſch 60—70;
Schweine=
fleiſch 55—60. Gefchäftsgang des Fleiſchgroßmarktes langſam.
Der Verein der Thomasmehlerzeuger teilt mit, daß :.
Thomasmehl Frachtgrundlage Aachen Note Erde mit Eil
November 1931 bis auf weiteres auf 22,5 Pfg. je Kiln/
Phosphorſäure einſchließlich 100=Kilo=Juteſack ermäßigt
Wirkung vom gleichen Tage ab wird bis auf weiteres 80
gütung von 45 RM. je 10 Tonnen für Aufträge auf ſo9
rung gewährt.
Auf der Tagesordnung der für den 3. Dezember 19-"
außerordentlichen Generalverſammlung der Zementplat
hard Löhr A.G., Frankfurt a. M., ſteht neben Aufſchte
Neufeſtſetzung des zurzeit 255 000 RM. betragenden Grr
In der außerordentlichen Generalverſammlung. de
A.=G. Nürnberg, wurde einſtimmig beſchloſſen, das Gus
8000 RM. auf 50 000 RM. zu erhöhen.
Der Schiedsſpruch im Lohnkonflikt der Breslauer
iſt für verbindlich erklärt worden.
Die Schlichterkammer hat in dem Manteltariſe und
Transport= und Verkehrsgewerbe von Schleſien einen Sl
fällt, der den Manteltarifvertrag unverändert wieder in.
die Löhne um 5 Prozent kürzt. Alle Tarifverträge lau
bruar 1932 ab.
An zuſtändiger franzöſiſcher Stelle wird beſtätigt, 9.
Bank von Rumänien und der Bank von Frankreich eiß
zuſtande gekommen iſt. Da es ſich um eine Opratiorr
Bank handelt, ſind nähere Mitteilungen nicht zu erlans
don und Bukareſt kommenden Meldungen iſt zu enmell.
um die Gewährung eines Kredits in Höhe von 300 9., der von der Rumäniſchen Nationalbank zu
Notendeckung verwendet werden wird.
Der Londoner Goldpreis gemäß Verordnung 3""
Wertberechnung von Hypotheken und ſonſtigen Anſl.
Feingold lauten, beträgt am 12. November für eine Ki
die deutſche Währung umgerechnet 8694084, für ein
2,79417.
Eine Internationale Ausſtellung für Wegebau wi.
Mai 1932 eröffnet. Nähere Auskunft erteilt der Be
Handelskammer der UdSeN. für den Weſten, Gef..
ſtenſtraße 33.
Rovember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 315 — Seite 17
as, Postamt C. C.1.
Roman von
/ Ernſt Klein
Her lockenden Idee wurde nichts, denn gerade
wſchickte, ſich durch das Gedränge einen Weg zu
bahnen, winkte ihn ein älterer, kleiner Herr zu
trigieſiſche Geſandte. Dieſer Aufforderung konnte
entziehen. Er verzichtete alſo ſeufzend auf die
hnit der intereſſanten Lydia und folgte dem Diplo=
Fenſterniſche.
gts Neues, Herr Superintendent?” fragte der alte
abe mir von unſerem Konſulat in Algier einen
laſſen. Doch die wiſſen nichts Rechtes.”
ri ich Ihnen, Exzellenz, auch noch nicht mit
ge=
ſichten dienen. Das einzige, was wir genau wiſſen,
urausſichtliche Mörder den Behörden in Algier
ſt. Was hinter der Geſchichte ſteckt, davon haben
ſhung. Sehr wahrſcheinlich irgendeine Frau —”
ßellenz verzog das Geſicht. „Nil nisi bene — der
Maka war gewiß ein ſehr fähiger Diplomat und in
ſhng ſehr verwendbar, aber — — er hat es in der
udißchen toll getrieben. Es wurde im Miniſterium
gar erwogen, ihn aus dem Dienſt zu entlaſſen.”
zum ſein Monokel aus dem Auge, putzte es ſorg=
immte es wieder ein. „Wir im Yard wiſſen auch
giber ihn. Aber ſeine Stellung als Diplomat zog
hungsdrang in dieſem Falle unüberſteigbare
Gren=
ihn ein=, zweimal beobachten laſſen — — er war
zu geſchickt, Exzellenz!"
ie ufzte. „Frauen, nicht als Frauen! Seine
Fa=
ſ grvar immer als das ſchwarze Schaf betrachtet,
rire ſſiert ſie ſich doch dafür, was ihm eigentlich
er vorläufig auch nichts anderes tun als Warten.
ve Nachricht über den Mord in den Zeitungen
uch in den franzöſiſchen iſt nichts darüber er=
zuwir wollen alles vermeiden, um den Täter oder
— aufmerkſam zu machen. Wir halten ſein
Kyrt Street unter ſtrenger Bewachung, und wie ſich
Mzeigt, greifen wir zu!"
e Herren hatten ganz leiſe miteinander geſprochen,
war ein Lauſcher in ihre Nähe geraten.
Kuſchte, unkontrollierbar, ungreifbar, durch die
ſhaft das Gerücht, es ſei irgendein Mitglied der
matiſchen Welt ermordet worden. Fragen ſchwirr=
Eaand wußte recht Beſcheid. Spannung und
Er=
mwaden Gäſten. Je länger das Gerücht herumlief,
iuerrte es ſich, und ſchließlich ſuchte der Gaſtgeber
indtelAlair aus der Menge heraus, um ihn zu fragen,
gmllich los war. Neben dem Botſchafter ſtand
zu=
etlPollinger, den die ganze Geſchichte höchſt
gleich=
uhrend ſeine Tochter, die ihren Arm in dem ihres
ſich außerordentlich für ſie intereſſierte.
gin Sie, mein lieber Blair”, fragte der
Botſchaf=
ilig, was wir eben hörten? Es ſoll ein Mitglied
splomatie ermordet worden ſein? Auch die Mar=
Hherland iſt überaus neugierig. Wenn es ſich alſo
RLn
FillA wir Führend.
Dr- Cheviot-Anzug
30
elldem, tragtählhem Stoff,
guter Verarbeitung",.
wr blauer Anzug
um kein Staatsgeheimnis handelt, wäre ich Ihnen ſehr dankbar,
wenn Sie unſere Neugierde ſtillen würden."
Dieſer Frage war ſchwer auszuweichen. „Es iſt kein
Staats=
geheimnis, Exzellenz, und ich bitte, meine Mitteilung ſtreng
ver=
traulich zu erachten!” Er wendete ſich mit dieſer Mahnung
haupt=
ſächlich an Abe Pollinger und deſſen Tochter. Pollinger zuckte die
Achſeln, die Marquiſe neigte in ihrer hochmütigen Art den Kopf.
„Am 15. Januar iſt Marquis de Sala, wie Sie wiſſen
Se=
kretär der hieſigen portugieſiſchen Geſandtſchaft, in Biskra
er=
ſchoſſen worden. Vom Mörder vorläufig keine Spur.”
Ein halblauter Schrei, Tumult, Aufregung. — — Am Arm
ihres Vaters war die Marquiſe von Northerland ohnmächtig
ge=
worden und zu Boden geſtürzt.
24.
„Burke and Slade, Büro für diskrete Angelegenheiten.” In
einer der Hintergaſſen von Fleet Street. Das Haus dem
Aeuße=
ren nach ſolide und ſauber. Keiner der modernen Büropaläſte.
Altmodiſch und winkelig. Im dritten Stock das Schild, das den
Namen der ſtolzen Firma trug.
Der ganze Stab beſtand neben den beiden Chefs aus einem
kleinen Bürojungen, der eifrig Kriminalmagazine las und nie da
war, wenn man ihn brauchte. Die Chefs ſelbſt beſorgten die
Korreſpondenz und den Außendienſt. Burke, ein kleines,
ver=
hutzeltes Männchen, ehemaliger Detektiv=Sergeant in Scotland=
Yard, lieferte das Gehirn dieſer geſchäftlichen Teilhaberſchaft,
während Slade, breitſchultrig und vierſchrötig, dort in Aktion
trat, wo es galt, körperliche Fähigkeiten zu betätigen. Alſo eine
ganz gute Kombination, die im großen und ganzen keine
ſchlech=
ten Geſchäfte machte. Nicht immer die ſauberſten. Mitunter
Ge=
ſchäfte, die hart am Rande des Geſetzes vorbeigingen, aber auf
jeden Fall einträgliche Geſchäfte. Burke war aus dem Yard vor
einigen Jahren herausgeflogen, weil es ihm nicht geglückt war,
ſich von dem Verdacht zu reinigen, mit der linken Hand Gelder
genommen zu haben, von denen die rechte nichts wiſſen durfte.
Slade war ein alter Bekannter der Polizei, bald als Spitzel,
bald als Safeknacker auf eigene Rechnung und Gefahr tätig. Der
Yard hielt über die Firma ein väterliches Auge der Wachſamkeit.
An dieſem ſpeziellen Abend hockten Burke und Slade in
ihrem Privatbüro, hatten beide ihre Füße auf dem Schreibtiſch
und qualmten in ſtiller Verbiſſenheit ihre Pfeifen. Knirps, der
Büro=Boy, war im Vorzimmer in die Geſchichte des Doktor
Crip=
pen vertieft, für die übrige Welt tot.
Burke, der Seniorchef, eröffnete endlich die Unterhaltung.
„Wir müſſen etwas unternehmen, John”, knurrte er zwiſchen zwei
rieſigen Tabakswolken hindurch. „Weiß der Teufel, wohin die
Leute jetzt ihre Schwierigkeiten tragen! Zu uns kommt auf
kei=
nen Fall jemand. Seit zwei Wochen habe ich nichts im Büro
ge=
ſehen, als deine nicht gerade zum Verlieben ſchöne Viſage.”
„Meine Schuld?‟
„Hat niemand behauptet! Aber wir müſſen irgend etwas tun.
Meine Frau Gemahlin phantaſiert bereits von Frühjahrskoſtümen
für ſich und das geliebte Töchterchen — — —. Wenn ich mein
Bankkonto anſehe, bekomme ich einen Begriff davon, was das
Gesundes Herz,
starke Nerven,
ruhiger, tiefer Schlaf. . .
das sind Glücksgüter, die men erst zu schätzen weiß, wenn
men sie nicht oder nicht mehr het.
Dos Coſfein im Bohnenkaſfee ist bekenntlich ein Herz-
und Nervenreizmittel, das bei Mißbrauch Schaden
an=
richten kenn.
Trotzdem kenn heute jeder feinsten Bohnenkaſſee
ge-
nießen, der völlis unschädlich ist: den weltbekennten
Kaffee Has.
Für Kronke und Gesunde nichts Besseres als der bewährto
coſſeinfreie Has.
Aber der echte Keſſee Has muß es sein.
In jedem Poket liest ein Gutschein für Keifee Heg oder Hos-Porzellen.
heißt: Vakuum.”
„Wie wäre es denn, wenn wir eine Annonce in die Zeitung
ſetzen?‟
Burke ſpuckte auf den zerriſſenen, zerſchabten Teppich, um
ſeine Verachtung für dieſen Vorſchlag zu bekunden. „Damit uns
der Yard noch mehr auf die Finger ſieht? Danke beſtens!
Ir=
gend etwas".
Im ſelben Moment raſſelte das Telephon. Seit Tagen und
Tagen hatte es ſich nicht gerührt, war ſtumm geblieben wie ein
Wegweiſer in der Wüſte Gobi. Jetzt äugten die beiden
Kom=
pagnons es mißtrauiſch an. „So mach’ doch!” ermutigte Slade
den Senjorchef.
Burke tat einen tieſen Seufzer und griff nach dem Apparat.
„Hier Burke and — —” begann er, klappte aber ſofort wieder
den Mund zu und machte ein ganz verdutztes Geſicht. Slade riß
die Füße vom Tiſch herunter und ſchob ſich zu ihm hin.
Burke legte die Hand auf die Hörmuſchel und flüſterte ihm
zu: „Ruby!”
Slade verſchluckte vor Ueberraſchung beinahe ſeinen
Adams=
apfel. „Was in Teufesnamen — —2” begann er, doch der
an=
dere verwies ihn zur Ruhe, um genau auf den Sprecher im
Tele=
phon aufzubaſſen.
Ruby telephonierte von Paris aus. Sie war eine alte
Be=
kannte der Firma Burke and Slade, in der ariſtokratiſchen Welt
der vornehmen Gauner eine Erſcheinung von allergrößter
Bedeu=
tung. Burke zerſchmolz ordentlich vor Ehrfurcht, während er ihre
Weiſungen entgegennahm.
„Paßt auf!” ließ ſie ſich vernehmen. „Ihr kennt doch Sala?
Gut! Sala iſt in Biskra erſchoſſen worden. Bitte, halten Sie
mich nicht auf. Burke, ich habe nicht viel Zeit — von wem, das
iſt gleichgültig. Die Hauptſache iſt, daß gewiſſe Briefe, die an
ihn gerichtet wurden, ſehr wahrſcheinlich in ſeiner Wohnung zu
finden ſind. Wo, kann ich nicht angeben, ſie ſind mir aber tauſend
Pfund wert!“
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Ein Trauerspiel von Hebbel
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Eine „Romanze” gesteigert durch
dramatische Konflikte und erfüllt
von den zartesten Liebesszenen, die
die größte Schauspielerin der Welt
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haben.
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ersten deutschen Sprechfilm
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Die grüne
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(Der Weg nach Rio)
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Oskar Homolka, Senta
Soeneland, Kurt Gerron,
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Der Film zeigt das Schicksal von
Frauen, die in die Hände von
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händler fielen und in die Lasterhöhlen
von Rio verschleppt wurden. — Ein
Beweisdokument über die Gefahren
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