Darmstädter Tagblatt 1931


12. November 1931

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Gnzelnmmmer 10 Pfennlge

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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naligem Erſchelnen vom 1. November
u 2.18 Reiſchsmark und 22. Pfennig
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Ft ntfurt a. M. 1301.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Auffätze und elgenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet
Nummer 314 Donnerstag, den 12. November 1931. 194. Jahrgang

Amm britz Drike m Kreite Darmſtadt 23 Reichwpis
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breil 2 Reichsmart. Anzeigen von answärte 40 Reiſchepfg.
FinanzAnzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm breite Relſame
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ſ4 Dollar 430 Marf. Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streill uſw erliſcht
jede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzelgen=
aufträge
und Leiſtung ven Schadenerſatz. Bei
Konhure oder gerſchnſcher Beſtreibmg ſäll jeder
Rabatt weg. Banſfonto Deutſche Banl und Darm=
Kädter und Natlonalbanl.

Porfeldgefechte um die Reparationen.
des Kampffeldes von Paris nach Berlin. Francois Poncek kehrt wieder nach Berlin zuräck.
Noch kein Fortſchrift in den Verhandlungen.

ünſerer Berliner Schriftleitung.
Pariſer Blätter ſprechen von einer Vereinbarung
deutſchen und der franzöſiſchen Regierung auf der
uuß der Beratende Sonderausſchuß die Zahlungs=
9trhlands in ihrer Geſamtheit prüfen ſoll, daß zu=
,& eine Konferenz der Stillhalte=Gläubiger einbe=
ſſund
möglichſt ſchon vor Weihnachten die Inter=
heldenkonferenz
zuſammentritt, um eine neue pro=
Mdrung der Reparationen auszuarbeiten, die auf eine
pes Schuldenfeierjahres hinauslaufen würde.
hhen Berliner Stellen wird uns dazu mitgeteilt, daß
yeit noch nicht gediehen ſind, daß vielmehr die
ſtri noch immer im Gange und die franzöſi=
hüungen
mit größter Vorſicht aufzu=
. Es ſcheint auch, daß mit einem Abſchluß vor
ihten Woche nicht zu rechnen iſt. Der franzö=
ſchafter
Poncet kommt am Donnerstag
Berlin und wird ſich wohl ſofort bei dem
nnelden. Das franzöſiſche Kabinett
iſt am kommenden Dienstag mit der
Ahsfrage beſchäftigen, ſo daß alſo vor Mitte
Men. Woche kaum etwas Abſchließendes zu erwarten
rin hat der Berliner Optimismus in der Beur=
dſſts
rifer Verhandlungen jetzt auch in Paris einen
ſeichall gefunden. Freilich die Konzeption, wie ſie
ſitziſſiſchen Preſſe formuliert wird, dürfte den deut=
Bt1 doch nicht gerecht werden, weil die franzöſiſche
üö ur zu einer ſpäteren Parallelität der Regierungs=
Müber die Reparationen und die Privatverhand=
die
kurzfriſtige Verſchuldung verſtehen und gleich=
nie
Ergebnis auf ein neues Proviſorium feſtlegen
Fhrugt natürlich ſehr viel davon ab, welche For=
Pfüx ein ſolches Uebereinkommen gefunden werden.
eftagen ſich zu ſtreiten, dafür hat Deutſchland keine
e Meigung.
echnt die Erweiterung der Zuftändigkeiten
des Ausſchuſſes ab.
eut ſich vor allem darum, dem Sondersausſchuß und
M achfolgenden Konferenz volle Bewegungsfreiheit
ſhläüſſen und Empfehlungen zu geben. Frankreich
weiterung ab, da es hierin ein ſtillſchweigendes Zu=
inerſeits
erblicken würde, die privaten Schulden
huationen auf gleichen Fuß zu ſtellen oder ihnen
Aruang zu geben.
zu nal, fragt, worauf man in Deutſchland noch
Wollich brauchbare Vorſchläge zu unterbreiten. Man
cland nicht ſo naiv ſein, zu glauben, daß Frank=
nalls
der Behauptung der vollſtändigen Zahlungs=
ußſchlands
anſchließen werden. Der Petit Pariſien
ehenfalls gegen jede Abänderung des
ommens. Frankreich ſei ſicherlich bereit, ge=
Mnoniſſe während der Zeit der wirtſchaftlichen
hrn. Es ſei auch bereit, bei der Prüfung der
FArit die Privatſchulden zu berückſichtigen. Es
iemals zugeben können, daß zwiſchen
en Schulden und den Reparationen
uſammenhang aufgeſtellt werde. Der
er Auffaſſung, daß Frankreich keinesfalls
t mes zu Gunſten der amerikaniſchen
9eGläubiger Deutſchlands opfern
eutſchland Garantien und Pfänder für die kurz=
ue
geben könne und den Ausfuhrüberſchuß zur
ſer Kredite verwende, ſo müſſe es auch gegen=
ationen
in der gleichen Lage ſein.
Eung der Kammer=Erklärung Lavals.
A Paris, 11. November.
Aſ ſche Regierung iſt beſtrebt, die Verhandlungen
9 mit der größtmöglichen Diskretion zu umgeben.
wolitiſchen Atmoſphäre in Europa an ſich verſtänd=
chruhe
in der öffentlichen Meinung wird dadurch
Eine gewiſſe Klärung erwartet man nur von den
Aavals, Briands und des Finanzminiſters Flandin
Dartigen Ausſchuß der franzöſiſchen Kammer.
tont man, daß die Verhandlungen bis
keinem entſcheidenden Punkte ge=
Selbſt der Pariſer Reiſe Francois Poncets will
atung nehmen, indem man behauptet, daß es zur
Des Quai dOrſay gehöre, die perſönliche Verbin=
Sotſchaftern aufrecht zu erhalten. Die Reiſe des
es römiſchen franzöſiſchen Botſchafters nach Paris
A.S Beiſpiel zitiert. In Wirklichkeit wird dadurch
Ri röonalität der Verhandlungen, die ſich keineswegs
auf Paris und Berlin beſchränken, wie man hier
et, dokumentiert.
Modonalds auf dem Guildhall=Bankett in London
Ein Beweis dafür aufgefaßt, wie iſoliert der fran=
S bmit daſteht. Das Intereſſe Englands an Repara=
an
minimal. In London ſieht man nur ein Pro=
Ailen der privaten Schulden Deutſchlands.

Worum gehk es bei der hefſiſchen
Landkagswahl?

Der franzöſiſchen Oeffentlichkeit wird das Geſamtproblem ſehr
eindeutig ſo präſentiert, als ob es ſich für Frankreich nur um
finanzielle Opfer handeln würde im Intereſſe der anderen Mächte.
In Wirklichkeit liegen die Dinge aber ſo, daß Frankreich an der
finanziellen Stabilität der Welt geradeſo intereſſiert iſt, wie alle
anderen Länder.
Der radikale Kongreß brachte auch keine erfreuliche Note in
dieſer Beziehung; man leugnete auf dem Kongreß die ſchweren
Wirkungen der Weltwirtſchaftskriſe für Frankreich keineswegs.
Im Gegenteil, man trieb ſogar wie die franzöſiſche Rechte be=
hauptet
wirtſchaftlichen Defaitismus, aber man zog aus die=
ſen
Erkenntniſſen keinerlei Konſequenzen für die internationale
Solidarität Die Jungradikalen, die Gruppe, die für einen
fortſchrittlichen Standpunkt in der Außenpolitik und auch in der
Abrüſtungsfrage das meiſte Verſtändnis zeigt, haben von ihrem
Einfluß eingebüßt. Es iſt allerdings dabei zu berückſichtigen, daß
der Kongreß nur auf die nächſten Wahlen bedacht war, und daß
die Rolle der Radikalen in bezug auf die Geſtaltung der Außen=
politik
nicht ſo ſehr in ihrer direkten Stellungnahme beſteht, wie
in der Art, wie ſie die Kräfteverteilung in der Kammer beein=
fluſſen
.
Gignour über die deukſch=franzöſiſchenBerhandlungen
Paris, 11. November.
Der franzöſiſche Unterſtaatsſekretär Gignoux, der Vorſitzende
der franzöſiſchen Gruppe des deutſch=franzöſiſchen Wirtſchaftsaus=
ſchuſſes
, erklärte auf einer Verſammlung der Lyoner Seidenfabri=
kanten
und anderer Induſtrieller, daß die franzöſiſche Regierung
ſich bemühen werde, mit ihren Gläubigern zu einer Regelung zu
gelangen und dann einen Teil ihrer Finanzmacht der franzöſi=
ſchen
Wirtſchaft zugute kommen laſſen werde. Für eine finan=
zielle
Unterſtützung werde Frankreich von den ausländiſchen Gläu=
bigern
Gegenleiſtungen verlangen. Das kommende Jahr werde
von zwei Hauptereigniſſen beherrſcht, einmal dem Ablauf der
Stillhaltefriſt für die kurzfriſtigen Kredite Ende Februar und dem
Ablauf des Hooverjahres im Juli. Die Frage ſei um ſo heikler,
als die franzöſiſchen Intereſſen ganz anderer Natur ſeien als die
der anderen Gläubiger. Frankreich ſei der kleinſte Privatgläubi=
ger
Deutſchlands, dafür aber der größte politiſche Gläubiger. Mehr
denn je müſſe man heute ſeine Nerven beherrſchen und Vertrauen
in die Regierung haben, die die Geſchicke Frankreichs leite und
eine Zuſammenarbeit mit Deutſchland ſuche, die die Grundlage
einer wirtſchaftlichen Wiederaufrichtung Europas ſei.
Keine Unkerbrechung der polikiſchen Akkivikät
durch den Waffenſtillſtandstag in Frankreich.
EP. Paris, 11. November.
Die Waffenſtillſtandsfeier der franzöſiſchen Regierung am
Grabmal des Unbekannten Soldaten ging mit dem üblichen Pro=
gramm
vonſtatten. Um 11 Uhr vormittags trat die traditionelle
Minute des Schweigens ein. Der Präſident der Republik, die
Miniſter, die Senatoren und Abgeordneten, die hohen Beamten
der Behörden und ein Bataillon Infanterie nahmen an der
Feier teil.
Miniſterpräſident Laval und Außenminiſter Briand wohnten
der Zeremonie jedoch nicht bei, da ſie durch die außen= und
innenpolitiſchen Arbeiten unabkömmlich waren. Miniſterpräſident
Laval bereitet den morgigen Miniſterrat und ſeine Erklärungen
vor, die er vor der Außenpolitiſchen= und Finanzkommiſſion der
Kammer am Donnerstag und den entſprechenden Senats=
Kommifſionen am Freitag über die gegenwärtige Wirtſchafts=
lage
, über die Waſhingtoner Reiſe und die Verhandlungen mit
Deutſchland abgeben wird. Unter dieſen Umſtänden wird die
außenpolitiſche Kammerdebatte aller Wahrſcheinlichkeit nach erſt
am Dienstag oder Dannerstag nächſter Woche beginnen.
Die Waffenſtillſtandsfeiern in London und New York
EP. London, 11. November.
Der Gedenktag des Waffenſtillſtandes wurde an dem Grab=
mal
der Kriegsgefallenen in der Whitehall mit der üblichen Ge=
dächtnisfeier
begangen, an der etwa 10 000 Perſonen, darunter
Kriegsteilnehmer und Angehörige der Gefallenen, teilnahmen.
Der König war der Feier auf Anraten der Aerzte wegen des
ungünſtigen Wetters ferngeblieben. Dagegen waren die Königin,
der Prinz von Wales und die meiſten Mitglieder der könig=
lichen
Familie erſchienen. Um 11 Uhr trat zum Zeichen des Ge=
denkens
an die Toten in ganz England eine Verkehrsſtille von
zwei Minuten ein.
In New York ſowohl als in den anderen größeren Städten
Amerikas wurde die Feier des Abſchluſſes des Waffenſtillſtandes
durch ein zwei Minuten währendes Schweigen begangen. Prä=
ſiden
Hoover erklärte bei der Einweihung eines Ehrenmals für
die im Weltkrieg Gefallenen: Der Siegesjubel iſt dem ehrenden
Gedenken der Gefallenen und der Erneuerung des Entſchluſſes
gewichen, für den Weltfrieden zu wirken. Unſere Aufgabe iſt in
dieſer Beziehung noch keineswegs beendet. Aufgabe der Staats=
männer
in jedem Lande iſt die Wiederherſtellung des Vertrauens
zwiſchen den Nationen. Mit keiner größeren Hilfe kann man
zur Erholung von der Weltdepreſſion beitragen, als wenn man
öffentliche Beweiſe dafür gibt, daß man die Spannung, die
zwiſchen der Völkerfamilie herrſcht, ernſtlich zu beſeitigen be=
müht
iſt. Dazu bedarf es weder der Verträge noch der Ur=
kunden
noch irgendwelcher Bindungen. Nötig iſt nur, daß jede
Nation die Lage klar erfaßt und an ihrem Teil zur Wieder=
herſtellung
gutnachbarlicher Beziehungen durch ihre eigene Poli=
tik
und innerhalb der ihr gezogenen Grenzen des eigenen In=

tereſſes mitarbeitet,

In der Wochenbetrachtung vom letzten Sonntag iſt an
dieſer Stelle ſchon auf die bemerkenswerte Tatfache hingewieſen
worden, daß in dem heftigen Wahlkampf, der gegenwärtig das
heſſiſche Land durchtobt, viel mehr von den großen Geſichts=
punkten
der Reichspolitik aus die Agitation geführt wird, als
auf die gerade für die heſſiſche Bevölkerung wichtigen Fragen,
was die Weimarer Koalition in einer Regierungszeit von faſt
13 Jahren geleiſtet hat und in welcher Richtung künftighin
Aenderungen notwendig ſind, eingegangen wird. Es iſt das ſchon
deshalb verſtändlich, weil alle Parteien in ihren Wahlverſamm=
lungen
außergewöhnlich viel Reichstagsabgeordnete und ſonſtige
auswärtige Politiker als Redner auftreten laſſen, die über die
heſſiſchen Verhältniſſe wenig oder gar nicht unterrichtet ſind.
Der eigentliche Grund für dieſe Erſcheinung iſt aber darin zu
ſuchen, daß den hefſiſchen Wahlen eine Bedeutung weit über
die heſſiſchen Grenzen hinaus beigemeſſen wird, weil aus ihrem
Ausfall Schlüſſe gezogen werden können ſowohl auf den Umfang
des Zerſetzungsprozeſſes, von dem die Sozialdemokratie durch
die Gründung der Sozialiſtiſchen Arbeiter=Partei ergriffen wor=
den
iſt, als auch auf die weitere Entwicklung der nationalſoziali=
ſtiſchen
Partei. Wenn nun auch die Heſſenwahlen für den Stand
des allgemeinen politiſchen Barometers wertvolle Aufſchlüſſe
geben können, ſo ſollte doch der heſſiſche Wähler bei Ausübung
ſeines Stimmrechts in erſter Linie ſich von Erwägungen leiten
laſſen, die den heſſiſchen Verhältniſſen Rechnung tragen und
auf deren Beſſerung abzielen. Denn in dem heſſiſchen Landtag
wird nicht über die Fragen der großen Politik entſchieden, ſon=
dern
lediglich über die Verwaltungsaufgaben eines verhältnis=
mäßig
kleinen Landes, deren zweckmäßige Erfüllung durch Be=
tonung
allgemeinpolitiſcher Geſichtspunkte häufig nur erſchwert
wird.
Von dieſen Erwägungen ausgehend ſei im Folgenden ein
Rückblick auf die Verwaltungstätigkeit der Weimarer Koalition
während ihrer 13jährigen Regierung geworfen. Es ſei auf ihre
Einſeitigkeiten und Fehler hingewieſen und es ſei der Weg ge=
zeigt
, auf dem eine Beſſerung der Verhältniſſe erwartet werden
darf.
Die folgeſchwerſten Mißgriffe, die der Koalition der Wei=
marer
Parteien zur Laſt fallen, liegen in den erſten Jahren nach
der Staatsumwälzung: es war die Uebernahme der
Volksſchul= und Polizeikoſten auf den Staat.
Während die übrigen deutſchen Länder recht vorſichtig blieben
gegenüber dem Verlangen, die Staatskaſſe mit den außerordent=
lich
großen perſönlichen Koſten des Volksſchulweſens zu be=
laſten
, hatte man in Heſſen gar keine Bedenken. Man dachte
nicht daran, daß die Gemeinden, wenn ſie zu den Koſten der
Lehrerbeſoldung keine Beiträge mehr zu leiſten verpflichtet waren,
auch das Intereſſe verlieren mußten, an dieſen Koſten zu ſparen,
und es iſt deshalb nicht zu verwundern, daß die nach dem neuen
Volksſchulgeſetze zugelaſſenen Klaſſen mit erweiterten Lehr=
zielen
in immer größerem Umfang zunahmen. Wie ſehr ſich der
Staat durch die Uebernahme dieſer Laſten Aufgaben zugemutet
hatte, zu deren Erfüllung er nicht imſtande war, wurde erſt
offenbar, als nach der Inflationszeit wieder feſte Währungsver=
hältniſſe
eintraten und der Schein einer tatſächlich nicht vorhan=
denen
Wohlhabenheit verſchwunden war. Die Regierung ver=
ſchloß
ſich jedoch der Erkenntnis, daß ein Abbau der Staats=
aufgaben
erforderlich war, erweiterte vielmehr von Jahr zu
Jahr den Beamtenſtab, namentlich auch in ihrer eigenen Zen=
trale
, und brachte es bis zum Jahr 1928 dahin, daß in Heſſen
auf 38 000 Einwohner ein Miniſterialrat kam, während in Preu=
ßen
ein ſolcher Beamter erſt auf 175 000 Einwohner entfällt.
Die notwendige Folge einer ſolchen Staatsverwaltung, die
für das kleine Heſſen eine Art Großmannsſucht bedeutete, war
die fortgeſetzte Steigerung der Steuerlaſt, für
deren verhängnisvolle Wirkungen auf Induſtrie, Handel und
Gewerbe die ſozialiſtiſch eingeſtellten Regierungsparteien kein
Verſtändnis hatten. Charakteriſtiſch für die Einſtellung dieſer
Parteien zu der Frage der ſteuerlichen Belaſtung der Bevöl=
kerung
iſt die Aeußerung des ſozialdemokratiſchen Fraktions=
vorſitzenden
Kaul, daß man den Haushalt des Staates nicht
in das Prokruſtesbett der finanziellen Möglichkeiten hineinpreſſen
könne, daß die Kultur= und Lebensbedürfniſſe eines Volkes er=
füllt
werden müßten und daß, wenn dazu keine Mittel vorhan=
den
ſind, neue Steuerquellen erſchloſſen werden müßten. In
dieſer Aeußerung ſpiegelt ſich die Auffaſſung, daß der Staat
ſich nicht wie ein ordentlicher Familienvater in ſeinen Ausgaben
nach ſeinen Einnahmen zu richten habe, ſondern die Bedürfniſſe
des Staates das Gegebene ſind und darnach die dafür erfor=
derlichen
Gelder von dem Steuerzahler eben aufgebracht wer=
den
müſſen. Wenn ſolche Grundfütze einen Finanzminiſter be=
herrſchen
, ſo bedeutet das zunächſt die größte Gefahr für die
Exiſtenz der Wirtſchaft, insbeſondere des ſchonungsbedürftigen
Mittelſtandes, dann aber als Folge davon die Gefährdung der
Staatsfinanzen und damit der Grundlagen des Staates ſelbſt.
Denn eine überſpannte Steuerbelaſtung führt zur Vernichtung
oder Schwächung der wirtſchaftlichen Kräfte und deshalb not=
wendig
zum Rückgang der Staatseinnahmen trotz
Steuererhöhung. Der frühere Finanzminiſter Henrich
war ſich dieſer Zuſammenhänge ſo wenig bewußt, daß er, als
ſich die Einſparung einiger Hundert Lehrerſtellen als notwendig
erwies, ſich zu der Aeußerung hinreißen ließ, er werde ſich lieber
zur Aufgabe der ſtaatlichen Selbſtändigkeit Heſſens entſchließen,
als dieſe Kulturaufgaben des Staates nicht erfüllen, wobei er
an der Ueberlegung ganz vorbeiging, daß weder das Reich noch
ein anderer deutſcher Staat die Neigung verſpüren konnte,
Heſſen unter ſeine Fittige zu nehmen, ohne einſchneidende Ab=
ſtriche
gerade an dieſen Kulturaufgaben zu machen.
Die Folge dieſer Verhältniſſe war, daß der Unwille und die
Erbitterung über den immer unerträglicher werdenden Steuer=
druck
in Heſſen ſich fortgeſetzt ſteigerten. Da kein anderes
Mittel zur Abſtellung dieſer Nöte gegeben war, griffen die
Oppoſitionsparteien im Jahr 1926 dazu, das Volk zur Beſeiti=
gung
der Weimarer Koalition im Wege des Volksbegehrens und
des Volksentſcheids aufzurufen. Die Deutſche Volkspartei ſtellte
ſich an die Spitze dieſer Bewegung und brachte in Verbindung
mit den anderen Rechtsparteien die für das Volksbegehren er=

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Seite 2 Nr. 314

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 12. Novemß5

forderlichen Unterſchriften alsbald zuſammen, obgleich die Re=
gierungsparteien
durch kleinliche Beanſtandungen an den Unter=
ſchriftsbogen
die Bewegung zu erſticken bemüht waren. Es ge=
lang
indeſſen den Regierungsparteien, die Durchführung des
Volksentſcheids ſolange hinauszuziehen, bis die Volksbewegung
abzuebben ſchien. In der Tat behielten die Koalitionsparteien
ſchließlich bei dem Volksentſcheid eine kleine Mehrheit, auf Grund
deren ſie die Macht weiter in den Händen behielten.
Als es dann auch in der Landtagswahl von 1927 nicht ge=
lang
, die Mehrheit der Weimarer Parteien zu brechen, und ein
Aeußerſtes getan werden mußte, um die heſſiſchen Finanzen in
Ordnung zu bringen, verſtand ſich die Deutſche Volkspartei da=
zu
, mit der Sozialdemokratie in Verhandlungen über ihren Ein=
tritt
in die Regierung einzutreten, wobei daran gedacht war, daß
ſie das Finanzminiſterium übernehmen ſollte. Die Haltung des
Zentrums hat dieſen letzten Verſuch vereitelt, hat dieſer Partei
aber auch die Verantwortung für die weitere finanzielle Entwick=
lung
des Landes aufgeladen. Inzwiſchen iſt die Schulden=
laſt
des heſſiſchen Staates von 21,5 Millionen auf
68,5 Millionen angeſtiegen, wobei 41 Millionen kurzfriſtige
Kredite ſind. Die Steuern gingen weiter in die Höhe und brach=
ten
Ende 1930 eine Verdreifachung der Grundſteuer und eine
weitere Verſchärfung der ſchon bisher unerſchwinglichen Sonder=
gebäudeſteuer
. Der Kampf der Deutſchen Volkspartei gegen
dieſe Belaſtungen konnte um ſo weniger einen Erfolg haben,
als er nicht einmal von ſeiten des Landbundes eine genügende
Unterſtützung fand. Die Verhandlungen, die man mit dem
Landbund über deſſen Eintritt in die Regierung führte, machten
dieſe Partei, trotzdem ſie zu keinem Ergebnis führten, ſo ge=
fügig
oder ſo blind, daß ſie die verfaſſungsmäßigen Voraus=
ſetzungen
für eine Verlängerung des Landtags ſchaffen half, ob=
gleich
ihr dieſe gefährliche Folge vor Augen geſtellt wurde. Aller=
dings
iſt dieſe Verfaſſungsänderung ihren Urhebern ſehr ſchlecht
bekommen. Die Verlängerung der Landtagsdauer um ein Jahr
hat den Nationalſozialiſten Zeit gelaſſen, ihre Bewegung ſo zu
ſtärken, daß es nun endgültig mit der Weimarer Koalition vor=
bei
iſt.
Aus dieſer Entwicklung der Dinge ergibt ſich ohne weiteres,
worum es bei der bevorſtehenden Landtagswahl geht. Es ſoll
in einem weiteren Artikel näher dargelegt werden.
Spectator.

Ein verdächtiges Flugzeug in Konſtanz
und ein Kraftwagen bei Freiburg feſtgehalten.
Zie Inſaſſen verhaffel.
Freiburg, 11. November.
Auf dem Konſtanzer Flugplatz iſt am Montag abend ein Flug=
zeug
niedergegangen, deſſen Papiere, nicht in Ordnung waren.
Der Pilot und ſein Begleiter wurden feſtgenommen. Gleichzeitig
wurde auch ein Kraftwagen, der Flugblätter mit ſich führte, be=
ſchlagnahmt
. Die Inſaſſen des Kraftwagens, drei italieniſche
Staatsangehörige, ſind feſtgenommen worden. In dem Kraft=
wagen
befanden ſich antifasciſtiſche Flugblätter.
Zu der Landung eines Flugzeuges auf dem Konſtanzer Flug=
platz
, das antifasciſtiſchen Zwecken dienen ſollte, erfahren wir von
zuſtändiger Stelle: Am Samstag iſt das Junkersflugzeug D. 2155
um 16 Uhr auf dem Flugplatz Konſtanz gelandet, angeblich wegen
Bruchs eines Bandes am Benzintank. Die Inſaſſen waren ein ge=
wiſſer
Viktor Haefner aus Berlin als Flugzeugführer, und ein
zweiter Mann, der ſich als Belgier ausgab. Am Sonntag wurde
das Flugzeug mit ſchwerem Gepäck beladen, das von einem Auto
mit franzöſiſchen Kennzeichen hierher in ein Hotel gebracht wor=
den
war. Beim Start am Sonntag vormittag, den der angebliche
Belgier allein vornahm, ſtellte ſich das Flugzeug auf den Kopf
und erlitt geringen Schaden. Da die Flieger aber offenbar Be=
fürchtungen
wegen näherer Kontrolle ihres Flugzeuges und ihres
Gepäcks hegten, luden ſie mittags in Abweſenheit des Monteurs
des Flugplatzes ihr Gepäck wieder aus, und ſchafften es in ihr
Hotel, weil nun erſt am nächſten Tage abgeflogen werden ſollte.
Am Montag vormittag wurde jedoch der Weiterflug vom Bezirks=
amt
Konſtanz bis zur Klärung der Flugberechtigung unterſagt.
Bei der Durchſuchung des Gepäckraumes fand der Monteur zwei
Flugblätter in italieniſcher Sprache. Da die beiden Flieger ein
auffallendes Beſtreben gezeigt hatten, ſich der Kontrolle auf dem
hieſigen Flugplatz zu entziehen, und auch Waffen beſaßen, wurden
ſie zur weiteren Aufklärung der Staatsanwaltſchaft übergeben.
Es war auch bekannt geworden, daß das Gepäck am gleichen Nach=
mittag
in dem Auto mit den franzöſiſchen Kennzeichen wegge=
ſchafft
worden war. Durch ſofortige Benachrichtigung der Polizei

Die Technik im Wirtſchaftskampf.

Von Dr. Hellmut Thomaſius.
Im Wirtſchaftskampf der Gegenwart ſpielen unendlich viele
Einzelheiten mit. Staatsmänner, Wirtſchaftsführer, Volkswirte
und zahlreiche andere ſuchen die unendlich verwickelten Verhält=
niſſe
zu meiſtern. Theorien werden aufgeſtellt und verworfen.
Pläne werden gemacht, die ſich ſpäter oft als unhaltbar erweiſen.
Bei allen dieſen Erwägungen baut man auf Beſtehendem au
und denkt nicht ſelten weit hinaus in die Zukunft. So viele
Faktoren man auch in Rechnung ſetzt, es wird, wie es ſcheint,
doch ſtets einer vergeſſen, nämlich die Technik. Wir wollen gar
nicht ſo weit gehen, darauf hinzuweiſen, daß alle noch ſo geiſt=
vollen
Theorien, daß alle noch ſo wohldurchdachten Pläne in
dem Augenblick zunichte werden müßten, wo es der Technit
gelingen würde, auf künſtlichem Wege Gold herzuſtellen. Damit
wäre allem und jedem, was menſchlicher Geiſt bisher auf wirt=
ſchaftlichem
Gebiete erdacht hat, der Boden entzogen. Aber
Gold muß ja nicht gerade metälliſches Gold ſein, deſſen künſt=
liche
Gewinnung nach dem heutigen Standpunkt der Atomlehre
und der Chemie theoretiſch bekanntlich nicht mehr für voll=
kommen
ausgeſchloſſen erachtet wird. Auch die Rutzbarmachung
bisher ungenutzter Naturkräfte iſt Gold, wenigſtens in über=
tragenem
Sinne. Ebenſo die Verwertung neuer Rohſtoffe. Wird
irgendwo derartiges Gold gefunden oder geſchaffen, ſo kaun eine
Verſchiebung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe eintreten, die alles
Gegenwärtige ſamt dem vorausſichtlich Zukünftigen über den
Haufen wirft. Tatſächlich iſt die Technik gegenwärtig allen
Ernſtes dabei, derartiges Gold aus dem bisherigen Nichts, alſo
aus uingenutzten Quellen hervorzuholen. Sie iſt auf der Suche
nach neuen Mitteln zur Krafterzeugung und ſchlägt dazu neue
bisher noch nicht begangene Wege ein. Unter denen, die ſich
mit dieſen Fragen beſchäftigen, befinden ſich Männer von her=
vorragendem
Ruf.
Die Energien der Erde.
Das wirtſchaftliche Uebergewicht, das der Beſitz reicher
Kohlenlager dem einen oder dem andern Lande verleiht, muß in
dem Augenblicke aufhören, wo es möglich iſt, überall, wo immer
es auch ſei, Kraft aus der Erde heraufzuholen. Hier ſchlum=
mern
unermeßlich große Energien. Die Frage, wie man ſie uns
dienſtbar machen könne, iſt zwar ſchon oft erörtert worden. An
Vorſchlägen hat es wahrlich nicht gefehlt. Jetzt ergreift ein
Mann das Wort, deſſen Name in der ganzen Welt Geltung hat.
Sir Charles Algernon Parſons, der Erfinder der nach ihm be=
nannten
Dampfturbine, weiſt darauf hin, daß es nunmehr mög=
lich
ſein müſſe, bis tief ins Innere der Erdo vorzndringen, um

Im Lohiſtreit der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft iſt am
Mittwoch von der Schlichtungskammer ein Schiedsſpruch gefällt
worden, nach dem mit Wirkung vom 8. November die Grundlöhne
um 4½ Prozent geſenkt werden. Die neue Regelung iſt erſtmalig
kündbar zum 31. März 1932.
Der Reichspräſident empfing geſtern den Reichskanzler zu
einem längeren Vortrag über die außenpolitiſche Lage und den
Stand der Arbeiten in den Unterausſchüſſen des Wirtſchafts=
ſeirates
.
Unter Führung des Regimentskommandeurs Oberſt v. Koos
wird am kommenden Sonntag eine Abordnung des 3. Kgl. Unga=
riſchen
Infanterie=Regiments Stuhlweißenburg in Berlin eintref=
fen
, um dem Reichspräſidenten die Inhaberſchaft dieſes Regiments
anzubieten. Dieſe Ehrung des Reichspräſidenten erfolgt im Auf=
trage
des Reichsverweſers von Horthy. Bislang iſt außer dem
Reichsverweſer ſelbſt nur der italieniſche König Inhaber eines
Regiments der nach dem Vertrag von Trianon ſtark verkleinerten
ungariſchen Armee.
Auf der für nächſte Woche nach Paris einberufenen Tagung
des Völkerbundsrates zur weiteren Behandlung des mandſchu=
riſchen
Konfliktes wird Deutſchland, wie wir bereits melden konn=
ten
, durch den Geſandten z. D. von Mutius vertreten werden, der
bereits auf der Oktobertagung in Genf als deutſcher Delegierter
tätig war.
Die ſchweizeriſche Delegation zur Fortführung der Verhand=
lungen
über die Abänderung des deutſch=ſchweizeriſchen Handels=
vertrages
iſt in Berlin eingetroffen.
Die Beförderungsſperre in Preußen iſt einſtweilen aufrecht=
erhalten
geblieben. Notwendige Beförderungen können aber
durch das Kabinett ausgeſprochen werden.
Der Präſident des Preußiſchen Landtags, Friedrich Bartels,
der ſeit einigen Wochen an einem Darmgeſchwür krank daniederlag
und ſich kürzlich einer Operation durch Profeſſor Sauerbruch unter=
ziehen
mußte, iſt am Mittwoch abend im Alter von 60 Jahren ver=
ſchieden
.
Gegen den nationalſozialiſtiſchen Landtagsabgeordneten und
Gauleiter Lohſe iſt Haftbefehl erlaſſen worden, da er wiederholten
Vorladungen zu einer Strafſache vor einem Kölner Gericht nicht
nachgekommen war.
Im Braunſchweigiſchen Landtag wurde das von den Sozial=
demokraten
eingebrachte Mißtrauensvotum gegen Miniſter Klag=
ges
in namentlicher Abſtimmung mit 20 gegen 19 Stimmen ab=
gelehnt
.
Auf die Beſchwerde des Volksfreund in Braunſchweig, die
dem Reichsminiſterium des Innern vom braunſchweigiſchen Innen=
miniſter
zugegangen iſt, hat der Reichsminiſter des Innern das
neuerliche Verbot des Volksfreund als unbegründet aufgehoben.
Das Kieler Schnellgericht zur Aburteilung der ſtreikenden
deutſchen Seeleute verurteilte elf Beſatzungsmitglieder des Stetti=
ner
Dampfers Lina Kunſtmann dem Antrage des Staats=
anwalts
folgend, zu je einem Monat Gefängnis. Außerdem wurde
ſofortige Verhaftung verfügt.
Auf Grund des Geſetzes zum Schutze der Republik hat der
Berliner Polizeipräſident die Deutſche Zeitung wegen eines Ar=
tikels
Rebellen um Ehre für die Dauer einer Woche verboten.
In Koblenz kam es am Dienstag zu Zuſammenſtößen zwiſchen
Nationalſozialiſten und Kommuniſten, wobei fünf Perſonen verletzt
wurden.
Vor dem polniſchen Standgericht in Thorn fand eine Ver=
handlung
gegen einen Leutnant der Reſerve ſtatt der Spionage
zugunſten eines Nachbarſtaates getrieben haben ſoll. Das Gericht
verurteilte ihn zum Tode. Da der Staatspräſident von ſeinem
Gnadenrecht keinen Gebrauch machte, wurde der Verurteilte er=
ſchoſſen
.
Das engliſche Unterhaus beſchloß mit 378 gegen 9 Stimmen,
die Zeit bis Weihnachten, für die Erledigung der von der Regie=
rung
vorzuſchlagenden Maßnahmen freizuhalten.
Die amerikaniſche Regierung hat nach längeren Kabinetts=
ſitzungen
beſchloſſen, in der mandſchuriſchen Frage die bisherige
Politik beizubehalten und ſich auf eine Unterſtützung der Be=
mühungen
des Völkerbundes zu beſchränken.
Staatsſekretär Stimſon beauftragte den amerikaniſchen Bot=
ſchafter
in London, General Dawes, ſich während der Ratstagung
nach Paris zu begeben, da durch die Verhandlungen des Völker=
bundes
über die mandſchuriſche Frage die Intereſſen und vielleicht
auch die vertraglichen Verpflichtungen der Vereinigten Staaten
berührt würden.

in Freiburg gelang es, das Auto mit drei Inſaſſen bei der Ein=
fahrt
nach Freiburg anzuhalten. Bei der Durchſuchung des Ge=
päcks
fand man Tauſende von Flugſchriften in italieniſcher
Sprache, in denen zur Bildung von antifasciſtiſchen Gruppen mit
genau vorgeſchriebener Organiſation zum Zwecke der Bekämpfung
des Fascismus aufgefordert wird. Die drei Inſaſſen des Autos
waren drei Italiener. Obwohl die Verhafteten leugnen, beſteht
kein Zweifel, daß der Zweck des Fluges nur der geweſen iſt, mit=
tels
Flugzeuges von Konſtanz aus über Italien antifasciſtiſche
Flugblätter abzuwerfen. Die beteiligten Ausländer haben falſche
Päſſe. Der Deutſche iſt wegen Verrats militäriſcher Geheimniſſe
mit fünf Jahren Zuchthaus vorbeſtraft. Die Unterſuchung iſt im
Gange.

von dort Wärme heraufzuholen. Bisher mußten alle dieſe Ver=
ſuche
an einer beſtimmten Grenze ſcheitern, weil die gegen den
Erdmittelpunkt hin ſtändig zunehmende Hitze ſchließlich jedem
Vordringen ein Ende ſetzte. Der heutige Stand der Kältetechnik
ermöglicht nach Parſons Berechnungen jedoch ein weiteres Vor=
gehen
. Während man noch vor kurzem niemals tiefer kam als
etwas über 2000 Meter, iſt man vor einigen Monaten in
Mexiko bis auf 3 300 Meter gegangen. Eben ſteht man im Be=
griffe
, dieſes tiefſte Bohrloch der Erde noch weiter zu vertiefen.
Auch anderswo rüſtet man ſich für Bohrungen, die auf 4000
Meter herabgeführt werden ſollen. Parſons geht bei ſeinen
Plänen und Berechnungen davon aus, daß Bohrungen unter
Verwendung künſtlicher Kühlung bereits bis zu derartigen
Tiefen durchgeführt wurden. Er kommt zu dem Ergebnis, daß
man recht wohl bis auf über zwanzig Kilometer kommen könne.
Um ſo mehr, da nicht nur unſere hoch entwickelte Kältetechnik
helfend zur Seite ſteht, ſondern da auch die Bohrverfahren jetzt
derart vervollkommnet ſind, daß die Abſenkung zunächſt eines
Probeſchachtes bis zu dieſer Tiefe keine weſentlichen Schwierig=
keiten
machen dürfte. Allerdings berechnet er die Koſten eines
derartigen Schachtes auf etwa hundert Millionen Mark. Das
iſt ſehr viel und muß doch als wenig erſcheinen, wenn man be=
denkt
, daß damit eine geradezu unerſchöpfliche Quelle der Kraft=
verſorgung
erſchloſſen wird. Ohne jenes weitere Zutun ſteht
hier bis in ferne Zeiten eine Wärmequelle zur Verfügung, die
an der Erdoberfläche in Kraft umgeſetzt und in der mannig=
fachſten
Weiſe ausgenutzt werden kann. Dieſe Ausnützung an
der Erdoberfläche iſt nach Parſons durchaus möglich. Freilich
iſt ſchon früher gegen ähnliche Pläne, die mit geringen Tiefen
rechneten, eingewendet worden, daß die Bohrungen zu teuer
kämen, daß Hitze oder Dampf, die man emporleite, ſich zu ſtark
abkühlen würden. Noch eine Reihe weiterer Einwände wurde
vorgebracht. Sie werden vielleicht auch hier noch kommen. Aber
abgeſehen davon, daß Parſons ſeine Berechnungen auf die in=
ztviſchen
gemachten Fortſchritte der Bohr= und der Kältetechnik
ſtützt, iſt er einer unſerer hervorragendſten Konſtrukteure und
Wärmetechniker, der ſich ſeit über einem halben Jahrhundert in
erſter Linie mit Fragen dieſes Gebietes beſchäftigt hat. Wenn
er jetzt die Zeit für gekommen hält, die Erdwärme nutzbar zu
machen, ſo liegt hier eine Stimme vor, die nicht überhört wer=
den
kann.
Kräfte aus dem Meere.
Eine Kraftquelle von nicht geringerer Unerſchöpflichkeit und
Ergiebigkeit als die Erdwärme ſtellen die Bewegungen der
Meereswogen, ſtellen insbeſondere Ebbe und Flut dar. Auch
hier lagen bereits früher verſchiedene Vorſchläge vor. Es ſind
ſogar einzelne kleinere Flutwerke gebaut worden. Ihre Aus=
führung
erfolgte meiſt in der Weiſe, daß man das durch die Flut
anſtrömende Waſſer aufſtaute. Ließ man es dann ins Meer
zurücklaufen, ſo konnte man damit Turbinen antreiben. Die mit

Demonſtrakionen

unker

Himmel.

Auf Grund des Artikels 123, Abſatz 2 der Reichsverfae
zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe, Sicherheit:
nung, hat der heſſiſche Miniſter des Innern im geſamti
des Volksſtaates Heſſen vom 15. November 193
ſchließlich bis, auf weiteres alle politiſchen Verſammlurn
freiem Himmel, Demonſtrationen, Aufzüge uſw. verbotän
Heſſen ſchließt ſich damit, ſo erklärt der amtliche P)
einer Maßnahme an, die Preußen und einige andere L5
vor einiger Zeit getroffen haben. Aus Rückſicht auf die
wahl hielt es der heſſiſche Innenminiſter jedoch nicht
bracht, dieſes Verbot ſchon früher auszuſprechen. Solan=
angängig
, ſollte der Kampf der Parteien nicht durch A
eingeengt werden, die von der Bevölkerung vielleicht al
ſchränkung der freien Meinungsäußerung ausgelegt wer.
ten. Der bis jetzt erfreulich ruhige Verlauf des Wahlkam=
dieſen
Standpunkt vollauf gerechtfertigt haben
Wenn das Verbot jetzt ergeht, ſo geſchieht es nicht
zur Entlaſtung der Polizeibeamtenſchaft, die na,
ſchwerſter Anſpannung dringend einer Ruhepauſe be=,
durch ſtändigen Einſatz größerer Abteilungen von B.e
polizei und Gendarmerie konnte verhindert werden,
jetzt bei den zahlreichen Aufmärſchen und Demonſtra
und während des Wahlkampfes zur Ausſchreitungen ge=
Die dadurch eingetretene Ueberlaſtung der Einzelbeam
als auch die mit ſolchen Einſätzen verbundene auße=
finanzielle
Belaſtung der Staatskaſſe läßt vorläufig
ziehung ſolcher Polizei= und Gendarmerieabteilungen zuu
Veranſtaltungen nicht mehr zu.
Die Ausdehnung des Demonſtrationsverbotes auf
tag ſelbſt erfolgt aus der Erwägung, die Freiheit der
Entſcheidung der heſſiſchen Staatsbürger am Wahlta
Hinſicht zu ſichern. Auf dieſe Weiſe iſt Vorſorge get.oo
während des Wahlaktes unter keinen Umſtänden zu
der extremen Gruppen gegenüber Andersdenkenden kon
Es iſt zu hoffen, daß bei entſprechender Unterſti.
die Bevölkerung, mit Hilfe dieſer letzten Maßnahme dii
wahl trotz aller Schärfe der politiſchen Gegenſätze ſc
möglich durchgeführt werden kann.
Polikiſche Zuſammenſtöße in Worm
Worms, 11. 2
Dienstagabend veranſtalteten die Nationalſozi ih
Verſammlung im Zelt auf der Jahnwieſe. Aus Au
Verſammlung waren umfangreiche polizeiliche Maßna)
derlich. Nach Schluß der Verſammlung kam es in d
verſchiedenen Stellen zu Zuſammenſtößen. Einem
tionalſozialiſten, der die Verſammlung vorzeitig vern
wurde, als er in aufgelöſter Ordnung über den Mamd
eine mitgeführte SA.=Fahne entriſſen. Hierbei wurc
markt ein Verſammlungsbeſucher durch einen Schlc-
Flaſche am Kopf verletzt. In der Nähe der Wirn
(Gaſthaus zur Poſt) wurde gegen 0,25 Uhr ſchar
Wer die Schüſſe abgegeben hat, konnte noch nicht fef)
den. Gegen 4 Uhr wurden drei Einwohner von Billi
Nachhauſeweg in der Mainzer Straße von einem grö
Anhänger der KPD. überfallen und mißhandelt. De
Mißhandelten hat einen Stich in den Unterleib urm
letzung am Kopf erhalten und mußte in das ſtädtiſ
haus eingeliefert werden. Eine größere Abteilun=
zog durch die Mähgaſſe, wo ſich das Büro der K
In der Nähe dieſes Hauſes kam es zwiſchen dieſc
und Kommuniſten zu einer Schlägerei, in deren
Nationalſozialiſten gegen das Parteibüro der KP=
worden
ſein ſoll. Ein hieſiger Einwohner wurde au)
am Arm verletzt. Die Streitenden wurden durch dau
der Polizei zerſtreut. Mehrere Perſonen wurden zr
Die ſofort angeſtellten Ermittlungen der Kr
führten zur Feſtnahme von mehreren jungen Kommi
dringend verdächtig ſind, den Einwohner aus Bibli=
geſchlagen
zu haben. Bei dem Verletzten beſteht Ell
Ueber die Zuſammenſtöße zwiſchen, SA.= und SS
Kommuniſten in der Mahgaſſe wurde bisher ermit
SA.= und SS.=Leute die Mähgaſſe zweimal kurz hif
paſſiert haben. Erſt bei dem zweiten Durchmarſ
Auseinanderſetzungen ihren Anfang genommen habenn
Straße wurde eine große Anzahl Patronenhülſen,
und 6,35, vorgefunden. Zwei Kommnniſten ſolle=
letzungen
davongetragen haben.

dieſen verbundenen Stromerzeuger lieferten elektri
Das klingt alles ſehr ſchön. Beim Betrieb dera:
werke ergaben ſich aber allerlei Fragen. Vor aller
den Betrieb der Turbine zur Verfügung ſtehendes
gleichmäßige. Je mehr der Spiegel des aufgeſtaudg
ſinkt, deſto geringer wird ſie. Deshalb ſchwanken d=
der
Turbine und damit die der Stromerzeuger.
dieſen Umſtänden eine ſtets gleichmäßige Strombe
bekommen, muß ein Teil des erzeugten Stromes
latorenbatterien geſammelt werden. Aus dieſen
ſinkender Leiſtung des Stromerzeugers entnommen.
Akkumulatorenbatterien verurſachen aber erhebliche A
koſten. Außerdem müſſen ſie mit Gleichſtrom gelg.
bei dem beſtimmte Stromverhältniſſe einzuhalten ſim
macht in anbetracht der ſchwankenden Leiſtungen
erzeugers Schwierigkeiten. Die Kernfrage des F
liegt alſo in der Hauptſache darin, wie man ein?
gleichmäßige Leiſtung erzielen und andererſeits di
torenbatterien vermeiden kann, die mit der Große-
natürlich
immer größer und damit koſtſpieliger we-
Die Frage iſt nunmehr durch den ruſſiſchen Incu
Shifhkoff gelöſt worden, der jetzt in der Nähe dess
Briſtol ein Flutwerk gebaut hat, das ununterhm!
mäßig arbeitet.
Das Shiſhkoffſche Flutkraftwerk
unterſcheidet ſich in ſeinen hauptſächlichſtenGrundla.
von einem anderen derartigen Werk. Das bei Flnr.
Waſſer wird durch einen Kanal in einen Behältel
aufgeſammelt und fließt über eine Turbine in Lie
rück. Die Turbine arbeitet dabei in der ſchon ern‟
ungleichmäßig. Das hat aber nichts zu ſagen. Sie
eigenartigen Einrichtung verbunden. Dieſe beſſe.
runden Trommel, deren innerer Rand mit Blech
die radial angeordnet ſind. An dieſen Blechen Le
zweite Trommel vorbei, deren äußerer Rand wi.
trägt. Das Ganze wird von Waſſer im Kreislauh.
Die Turbine dreht die innere Trommel gegen.."
Das Waſſer prallt alſo gegen die Bleche an und "
ihnen gegenüberſtehenden Bleche des inneren Rand.
trommel geſchleudert. Durch die dabei entſtehen.
Reibung an den zahlreichen Blechen erhitzt es ſich. EN
einer weiteren Vorrichtung leicht zur Verdame!
werden. Der Dampf wird geſamelt. Läßt O"
Turbine nach, ſo wird vollkommen ſelbſttätig eſle M
Dampf angetriebene Zuſatzturbine in Lauf Kei.?"
verbundene Stromerzeuger liefert den fehlene."
ſteht alſo ohne jede Verwendung von Akkumulgidl.
jeder Zeit die gleiche Menge von Strom zur Lerſties
ſcheint auch die Frage der Ausnutzung von Ehpe.*
Löſung gefunden zu haben.

[ ][  ][ ]

Eag, 12. November 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Srokkrangen Ade Minsheraofehung.
vererelle Zinsſenkung wegen der Auswitkungen auf die geſamte Kreditgebarung. Herabſehung
der Zinslaſt der Landwirkſchaft auf die Hälfte und Regelung der kurzfriſſigen
landwirtſchaftlichen Verſchuldung geplank.
Landwirtſchaft auf eine kaufmänniſch geſunde Grundlage geſtellt,
iMDheiſchansänstwafte vertägen ſich zumal wenn, was ebenſo notwendig iſt,

Nr. 314 Seite 2

unſerer Berliner Schriftleitung.
nrerausſchüſſe des Wirtſchaftsbeirats wollen am Don=
ſorr
eine Pauſe in ihren Beratungen eintreten laſſen.
une ihrer Beratungen ſind gegenwärtig ſo gelegt, daß
uuch nicht überſchneiden, daß alſo die Mitglieder des
Foſd uſſes als Hörer an den Sitzungen des anderen Aus=
ltehmen
können. Der Taktik des Kanzlers iſt es ge=
Ne Diskuſſion ins Uferloſe zu verhindern und ſehr raſch
ümce auf die möglichen Löſungen zu beſchränken, indem
umaßen ein Maximalprogramm und ein Minimalpro=
iſſellte
und die Ausſchüſſe aufforderte, innerhalb dieſes
hre Erwägungen anzuſtellen. Man hofft, am Don=
weit
zu ſein, daß gewiſſermaßen die erſte Leſung be=
Es ſoll dann eine achttägige Pauſe eingeſchoben
Init die Referenten die Anregungen der
ſchüſſe in feſte Formen gießen können.
ſi9 ovember ab werden ſich in den Unteraus=
Hdie zweiten Leſungen anſchließen, ſo daß in
hin Novemberwoche das Plenum wieder unter
ſit des Reichspräſidenten zuſammentreten könnte, um das
eſenühungen zu ziehen.
ieſes Fazit freilich ausſehen wird, darüber gehen die
roch ſehr weit auseinander. Im allgemeinen über=
Skeptizismus, weil man ſich nicht recht vor=
ann
, wie die verſchiedenen Intereſſen
hr' gemeinſamen Linie gebunden werden
Ir Vorſchlägen hat es dabei nicht gefehlt.
ſedergrund der öffentlichen Diskuſſion hat in den letz=
an
das Problem einer Zinskonvertierung, alſo einer
zeiſen Herabſetzung der Anleihezinſen, geſtanden.
ſehlxage aus New Yorker Bankierkreiſen hat die Re=
hieden
Gedanken an eine Konvertierung
andsanleihen entſchieden abgelehnt.
iit ländiſchen Anleihen in Frage kommen, iſt die amt=
Aülung weſentlich vorſichtiger. Wir verſtehen ſie wohl
Ein, daß bei den Ueberlegungen des Wirtſchaftsbeirats
ſaregenkomplexen der Löhne, der Rohſtoffe, der Steuern
ichten auch die Zinsfrage eine große Rolle
haß zahlreiche Projekte vorlagen, daß aber das Kabi=
iue
Stellung genommen, ſich nicht einmal offiziell da=
gägr
hat. Wenn wir recht unterrichtet ſind, beſteht
Geiſthaft zu nehmender Plan, hinter dem die Mi=
wsille
, Treviranus, Schlange=Schöningen und Warm=
d
hien, der zwar nicht eine allgemeine Konverſion der
üiufen betreibt, aber doch für eine beſtimmt abge=
ein ſt, von vielleicht zwei Jahren, eine gewiſſe Kür=
3inſen ins Auge faßt in der Form, daß die Zin=
urſchiedene
Gruppen landwirtſchaftliche, indu=
n
) Handelszinſen eingeteilt werden, und daß
dieſer Gruppen wieder eine Art Katalogiſierung
ſitee Gruppen erfolgt. Ausgangspunkt dieſes Pla=
Aaf bei der Landwirtſchaft eine Kriſe faſt unver=

Wochiliſ, die wenn ſie nicht verhindert wird
h die Zinſen, ſondern auch das Kapital gefährdet.
ei ſtehen alſo dann vor der Wahl, entweder einen
Kawitals zu verlieren, oder vorübergehend auf einen
)en. Zinſen zu verzichten, allerdings auf einen erheb=
ei
bei der Landwirtſchaft auf die Hälfte angeſetzt iſt.
hen Erhebungen beträgt die gegenwärtige Verſchul=
landwirtſchaftlich
genutzte Fläche pro Hektar 44 RM.
KJahresverluſt auf jeden Hektar landwirtſchaftlich ge=
herund
40 RM. Eine Herabſetzung der Zinslaſt auf
ürde alſo mehr als die Hälfte des Verluſtes der
Rit einſparen, während der Reſt des Defizits auf an=
herausgewirtſchaftet
werden ſoll. Damit wäre die

Hand in Hand damit auch entſprechende Maßnahmen für
die Regelung der kurzfriſtigen landwirtſchaftlichen Ver=
ſchuldung

getroffen werden. Die kurzfriſtige Verſchuldung belaſtet die Land=
wirtſchaft
in einzelnen Gegenden, wie in Pommern, mit Zins=
ſätzen
bis zu 21 Prozent. Auch hier ſoll nach dem Plan Schieles
aufgeräumt werden durch die Feſtlegung von Grundzin=
ſen
für die Hergabe kurzfriſtiger Kredite, die alle Riſiko=
zuſchläge
verbieten und dadurch Zinsſätze von
über 10 Prozent zur Unmöglichkeit machen. Die
Väter dieſer Pläne glauben ſie dennoch vertreten zu können, trotz
der gefährlichen Rückwirkungen auf den Kapitalmarkt, eben weil
die landwirtſchaftliche Verſchuldung im Rahmen der geſamten
deutſchen Verſchuldung nur 6 Prozent ausmacht. Sie ſtellen ähn=
liche
Grundzüge für die Induſtrie und für andere Wirtſchafts=
zweige
auf, um auch dort zu einer Zinsermäßigung zu gelangen.
Hier ſoll ſie ſich aber in beſcheideneren Grenzen halten. Der Wirt=
ſchaftsbeirat
wird ſich auch mit dieſen Projekten ſehr ernſthaft zu
beſchäftigen haben. Ob es aber gelingt, die Bedenken, die gegen
jeden ſolchen Zwangseingriff beſtehen, der die Grundlagen unſe=
rer
ganzen Kapitalwirtſchaft erſchüttern muß, zu überwinden, iſt
einſtweilen noch ungewiß.
Produkkive Oſthilfe.
Die Aufgaben der Oſthilfe: Wirtſchaftsbelebung
und Arbeitsbeſchaffung.
Berlin, 11. November.
Ueber die Oſthilfeaufgaben des Reichsminiſteriums
des Innern haben die beteiligten Reichs= und Staatsminiſterien
eingehend beraten. Der Bau von Gemeindewegen,
Kanaliſationen, Waſſerleitungen, Kranken=
häuſern
, Wohlfahrtseinrichtungen, insbeſondere
aber auch Meliorationen, Waſſerregulierungen und ſon=
ſtige
der Gewerbeförderung dienende Zwecke ſind in Angriff ge=
nommen
. Die Verteilung auf die Provinzen und innerhalb
dieſer auf die einzelnen vordringlichen Zwecke iſt in vollem Ein=
vernehmen
zwiſchen Reichs= und Staatsbehörden und unter An=
hörung
der zuſtändigen Provinzialſtellen erfolgt. Der zur Ver=
fügung
geſtellte Betrag iſt bis auf einen geringen Reſt ſchon
ſeit Monaten den Provinzen zugeführt und hat ſich hier gerade
in der Zeit der ſchärfſten Wirtſchaftskriſe durch Auftragsertei=
lungen
zur Milderung der Wirtſchaftsnot auswirken können.
Der Wirtſchaftsbelebung und Arbeitsbeſchaffung im Oſten
dient ferner ein Fonds des Reichsminiſteriums des Innern, aus
dem Klein= und Kleinſtwohnungen in den durch
das Wohnungselend beſonders hart betrof=
fenen
Ortſchaften des Oſtens erbaut werden. Die
Vergebung der Aufträge erfolgte nach der Reichsverdingungs=
ordnung
und mit der Auflage, daß nur inländiſches Ma=
terial
zum Bau verwendet und nur ortsanſäſſi=
ges
Gewerbe mit der Durchführung bedacht
werden darf.
Der Produktionsförderung durch Senkung der Geſtehungs=
koſten
diente die Frachterſtattung für die durch die
Schaffung des Weichſelkorridors in eine uner=
trägliche
Wirtſchaftsferne geratenen oſtpreu=
ßiſchen
, grenzmärkiſchen und pommerſchen
Grenzgebiete. Mit beſonderer Sorgfalt wurde dabei die
abgeſchnürte Lage Oſtpreußens berückſichtigt. Der Herab=
ſetzung
der Geſtehungskoſten dient die Senkung
der Realſteuern, die ſowohl der Landwirtſchaft als der
Induſtrie und allen Gewerbezweigen zugute kommt. Im Rech=
nungsjahr
1931 ſtehen hierfür 30 Mill. RM. bereit. Das
Reichsminiſterium des Innern hat jetzt im Benehmen mit den
beteiligten Reichs= und Staatsbehörden die Frage einer Er=
weiterung
des Betreuungsgebietes geprüft und
war erfreulicherweiſe in der Lage, im ganzen Oſten vom Norden
bis Süden einen weiteren Betreuungsgürtel an das Laſten=
enkungsgebiet
anzugliedern und nach ſorgfältiger Abwägung der

wirtſchaftlichen Kriſenlage die Hundertſätze der Laſtenſenkung in
einzelnen Gebietsteilen der Provinz Pommern, Grenzmark.
Poſen=Weſtpreußen und Niederſchleſien zu veredeln.
Insgeſamt werden im Haushaltsjahr 1931 für
die von dem Reichsinnenminiſterium betreuten Oſthilfemaßnah=
men
rund 60 Mill. RM. verbraucht. Vom Haushaltsjahr
1932 ab ſoll für Wirtſchaftsbelebung und Arbeitsbeſchaffung eine
Erhöhung um weitere 10 Mill. RM. eintreten. Die Maßnahmen
für die künftigen Haushaltsjahre ſollen in einem ſogenannten
Fünfjahresprogramm niedergelegt werden, das bereits durch die
beteiligten Zentralbehörden vorbereitet wird.
Bauernnok.
Vom Dache wehl die ſchwarze Fahne.
Stettin, 11. November.
Am Mittwoch ſollte bei einem Rittergutsbeſitzer in Maulin
(Kreis Pyritz) eine Zwangsverſteigerung ſtattfinden. Vom Dache
des Wohnhauſes wehte die ſchwarze Fahne. Aus den umliegen=
den
Dörfern waren die Bauern herbeigeeilt, um dem beliebten
Berufskollegen ihre Anteilnahme zu zeigen. Die Verſteigerung
wurde aufgehoben, weil Arbeiter und Bauern eine drohende
Haltung einnahmen. Nach Abſingen des Deutſchlandliedes zer=
ſtreute
ſich die Menge. Eine polizeiliche Unterſuchung wurde
eingeleitet.
Die künftige Enkwicklung des Mietrechts.
Berlin, 11. November.
Am 9. und 10. d. M. iſt im Reichsjuſtizminiſterium mit
Vertretern der Juſtiz=, Wohnungs= und Wirtſchaftsreſſorts der
Länder die Frage der künftigen Entwicklung des Mietrechtes
beſprochen worden. Bekanntlich ſieht die Verordnung des Reichs=
präſidenten
vom 1. Dezember vorigen Jahres vor, daß vor Be=
ſeitigung
der Wohnungszwangswirtſchaft eine Ausgeſtaltung der
mietrechtlichen Vorſchriften des BGB. unter ſozialen Geſichts=
punkten
erfolgen ſoll. Die für eine ſolche Regelung in Betracht
kommenden Möglichkeiten wurden eingehend beſprochen. Dabei
herrſchte Uebereinſtimmung, daß eine Neuregelung in jedem
Falle neben den ſozialen Bedürfniſſen auch den wirtſchaftlichen
Notwendigkeiten ſorgſam Rechnung zu tragen hat. Im einzel=
nen
gingen die Meinungen zum Teil noch weit auseinander;
Beſchlüſſe wurden nicht gefaßt. Die Angelegenhet wird nun=
mehr
innerhalb der Reichsreſſorts weiter geprüft werden.
Der Zentralverband deutſcher Haus= und Grundbeſitzer=
Vereine hat eine Eingabe an die Reichsregierung gerichtet, in
der er betont, daß die geſamte Tendenz der Geſetzgebung im
Wohnungsweſen darauf hinausgehe, die noch immer beſtehende
Wohnungswirtſchaft bis zur völligen Beſeitigung abzubauen
und die Vertragsfreiheit wieder aufzurichten. Das Ziel müſſe
ſein, für die Zukunft eine geſunde Kalkulation zwiſchen Rente
und den Belaſtungen des Hausbeſitzers ſteuerlicher und hypothe=
kariſcher
Art wieder möglich zu machen. Dieſer Grundſatz ſei
aber nicht durchführbar, wenn nicht baldigſt die Zwangsbewirt=
ſchaftung
im Wohnungsweſen reſtlos abgebaut werde. Dem
Gedanken einer Aenderung des Mietrechts des Bürgerlichen
Geſetz=Buches im Sinne eines ſozialen Mietrechts müſſe not=
wendigerweiſe
ein ſoziales Hypothekenrecht folgen.
Um die Rundfunkorganiſakion.
Berlin, 11. November.
Im Zuſammenhang mit den Meinungsverſchiedenheiten, die
ſich über die Behandlung des Vortrages des Reichsbannerführers
Höltermann im Ueberwachungsausſchuß des Rundfunks zwiſchen
dem Reichsinnenminiſterium und Preußen ergeben haben, iſt,
wie wir aus Kreiſen des Reichsinnenminiſteriums erfahren, eine
Ausſprache zwiſchen Reichsinnenminiſter Groener und Miniſter=
präſident
Braun verabredet worden. In dieſer Ausſprache hofft
man die ganze Angelegenheit, die nach Auffaſſung der amtlichen
Stellen durch die teilweiſe ſenſationelle Aufmachung in der
Preſſe aufgebauſcht worden iſt ſchnell erledigen zu können. Von
einem Konflikt zwiſchen dem Reich und Preußen kann in keiner
Weiſe die Rede ſein.
Zu der Erklärung des Mitgliedes im Ueberwachungsaus=
ſchuß
, Landtagsabgeordneter Riedel, der Vertreter des Reichs=
innenminiſteriums
im Ausſchuß habe den Vortrag Höltermanns
mißverſtanden, wird vom Reichsinnenminiſterium erneut betont,
daß Reichsinnenminiſter Groener ſelbſt den Vor=
trag
in der Form, wie ihn der Ueberwachungs=
ausſchuß
durch Mehrheitsbeſchluß gebilligt
hat, geprüft habe und zu dem Ergebnis gekom=
men
ſei, daß er mit den Richtlinien für die Be=
handlung
von Rundfunkvorträgen nicht zu ver=
einbaren
fei.

Zur Wiedereröffnung
Aſchaffenburger Galerie.
Nude, die die Bayeriſche Staatsregierung jetzt veran=
definitiven
Ausbau des Aſchaffenburger Schloß=
Fiü llenden, entſtammen nicht der künſtlich angefachten
Fung wegen der vor Jahren erfolgten Uebernahme
der in die Münchener Galerien, ſondern wohl der
1 die ſchöne Mainſtadt mit ihren wirtſchaftlichen Be=
hr
nach dem main=rheiniſchen Zentrum Frankfurt,
entfernt gelegenen bayeriſchen Landeshauptſtadt
Lihen Ausgleich zu ſchaffen und zugleich das törichte
Ai räften, daß man in München nur für Zentrali=
icht
für die Provinzſtädte ſich intereſſiere, hat das
Puſtusminiſterium ſeine bewährteſten Beamten, Ge=
höffer
und den leider jüngſt verſtorbenen Pro=
0 fmann. Direktor des Bayeriſchen Reſidenz=
nät
betraut, für Aſchaffenburg in der reorganiſier=
ugs
eine bleibende Zierde und zugleich einen An=
für
kunſtintereſſierte Fremde zu ſchaffen. In
Sommerreſidenz des Mainzer Kurfürſten wurden
in Betracht kommenden Näume neu und dabei ſtil=
Ient. Zugleich verſtand es Profeſſor Hoffmann, die
S baheriſchen Schlöſſer verſchleppten Einrichtungs=
De aus Aſchaffenburg ſtammten, wieder in den für
Räumen aufzuſtellen. So finden wir jetzt Zim=
gefüllt
mit Rokoko=Empire=Möbeln, ſogar koſt=
it
, von Röntgen darunter, die jedem Kunſtge=
Bür Zierde gereichten. Die Bilder dienten früher
WEr dekorativen Zwecken. Erſt jetzt gelang es durch
ues nach Schulen, der vorher ziemlich willkürlich er=
ig
einen galeriemäßigen Charakter zu verleihen.
T uind jetzt die Werke, durch mehr als fünfzig wert=
M 2 Münchener Beſtänden ergänzt, in vorzüglichſter
Nahau gebracht.
Saal euthält die altdeutſchen Meiſter, unter
Iden Kurfürſten Albrecht von Brandenburg wir=
Doſchiler, ferner H. Baldung=Grien, Mei=
e
gauze Wand unbekannter mainfränkiſcher Künſt=
Aich, als willkommenen Zuwachs, ein Fragment
mittelrheiniſchen Meiſters des Ortenburger Alta=
77
Mit beſonders wertvollen Ergänzungen
Nr blämiſche Saal bedacht. Zwei eigenhändige
Dens, drei Griſaillen des A. b. Dhck, Originale
Der, Teniers d. J., des jetzt ſo geſchätzten
2e Romper u. a. m. geben neben den ſchon

vorhandenen Beſtänden ein lückenloſes Bild dieſer Kunſtperiode.
Bei den Holländern verleihen das ſchon bekannte herr=
liche
Jünglings=Porträt Rembrandts neben den wichtigen
Landſchaften des S. Ruysdael und J. v. Goyen dem Saal
ſeinen Mittelpunkt. Aber als wichtige Erweiterung des früheren
Beſitzes ſieht man neuerdings köſtliche Genrebilder von G. Dou
und J. v. Oſtade. Tierbilder von Nomeyn neben feinſten
Porträtminiaturen von F. Mieris d. A. u. ſ. f. Im vierten
Saal, dem Raume deutſcher Künſtler des 17.18. Jahrhun=
derts
, finden wir die Porträts der Mainzer Kurfürſten, Anſich=
ten
von Aſchaffenburg und ſeiner lieblichen Umgebung als Ar=
beiten
der heimiſchen Hofmaler J. G. Schütz und F. Kobell.
Auch hier wirken als wichtige Neuheiten ein elegantes Bildnis
des jungen Freiherrn von Erthal des Wiener Meiſters Füger
und drei Entwürfe von Januarius Zick, darunter zwei
der einſt berühmten Münchener Sammlung Hirth entſtammend.
Wie in anderen rheiniſchen Muſeen ſtehen auch in Aſchaffen=
burg
die Italiener gegen die Niederländer an Zahl und Be=
deutung
zurück. Doch feſſeln Werke bon Seb. Ricci, von
Savoldo, Salvator Roſa und Palma Giovine das
Auge des Kenners.
Die letzten Säle, mit neuen Schränken und Schaupulten aus=
geſtattet
, bergen die wertvolle graphiſche Sammlung. In
Bände eingeklebt waren die ſchönen Blätter der Holländer, Eng=
länder
und Franzoſen des 18 Jahrhunderts uſw. dem Kunſt=
ſtudium
ſeither entzogen, bis Direktor Weigmann=München
für eine fachgemäße Sichtung und moderne Aufbewahrung
ſorgte. Jetzt werden die faſt neuentdeckten Schätze einen be=
ſonderen
Anziehungspunkt des Aſchaffenburger Schloßmuſeums
A. G.
bilden.
Ein enkzückender Menſch.
(üraufführung in der Wiener Komödie.)
Die Uraufführung dieſes muſikaliſchen Luſtſpiels von Jean de
Letraz, Geſangstexte und Muſik von Erwin Strauß, war ein
ganzer Erfolg. Man konnte wieder einmal ſehen, daß das Theater auch
heute dem Kino erfolgreich Konkurrenz machen kann. Die einzelnen
Szenen aus dem Leben dieſes entzückenden Menſchen, dem die Herzen
aller Frauen zufliegen, waren in der Tat entzückend, es gab eine Fülle
grotesker Situationskomik und fein pointierter, witziger Dialoge. Alles
ungezwungen und natürlich, von wirklich herzerfriſchender Heiterkeit.
Ebenſo wirkungsvoll waren die muſikaliſchen Partien, die den rechren
Ton zum rechten Wort fanden, die der jeweiligen Stimmung glücklichen
Ausdruck verliehen. Ein paar reizende Schlager ſchmeichelten ſich gleich
in die Herzen des Publikums ein, ſie mußten oft wiederholt werden.
In den Zwiſchenpauſen und am Ende gab es begeiſterten Beifall, der
den beiden Autoren galt und den Hauptdarſtellern, von denen Oskar
Karlweiß wegen ſeiner beſtrickenden Liebenswürdigkeit ganz beſonders
Dr. A. 8.
gefiel.

Fürſt Philipp zu Eulenburg: Mit dem Kaiſer als Staatsmann und
Freund auf Nordlandreiſen. 1. und 2. Bd. (Carl Reißner Verlag.)
Die bekannten Wahrheitswidrigkeiten in Bülows Denkwürdigkeiten
veranlaßten die Familie des Fürſten zu der Veröffentlichung. Das ein=
zige
geſchloſſene große Werk des Fürſten mit Memoiren=, ja mit Tage=
buch
=Charakter, das er noch ſelbſt für den Druck vorbereitet hat und
das nun ſeit ſeinem Tode der Veröffentlichung harrt. Beſonders all die
bunten geſellſchaftlichen Dinge werden mit viel Witz und feiner Satire
dargeſtellt, die dem Werk eine beſondere literariſche Note geben. Nament=
lich
auf den Nordlandreiſen gingen alle Dinge der hohen Politik durch
die Hände des Verfaſſers; er war die einflußreichſte Perſönlichkeit jener
Zeit und der Träger einer hiſtoriſchen Rolle, der zahlloſe große geſchicht=
liche
Entſcheidungen mitbeſtimmte. Der Weſenszug dieſes Werkes iſt
ſtrengſte hiſtoriſche Treue der dargeſtellten Perſönlichkeiten; er gibt die
intimſten Bilder von ihnen und darüber hinaus von ihrer Zeit.
Ludwig Heck: Schimpanſe Bobby und meine anderen Freunde. (Carl
Reißner Verlag.)
Tiervater Heck. Direktor des Berliner Zoo, Zoologe von Weltruf,
gibt hier den Niederſchlag ſeines faſt 50jährigen Erlebens der Welt der
Tiere, in täglicher enger Gemeinſchaft mit ſeinen Schützlingen. Sein
erſtes und einziges Buch, in dem er von ihnen und ſeinem Lebenswerk
mit köſtlicher Friſche und Innigkeit erzählt. Wohl niemand vermochte
tiefer in die Tierſeele zu ſchauen als er. So plaudert er von ſeinen
Lieblingen die erſtaunlichſten Dinge aus, vor allem von Affen mit
ihrem Gemüt und Anſchlußbedürfnis an die Menſchen, ihre Dankbau=
keit
und Hilfsbereitſchaft. Mancher Menſch kann ohne Zärtlichkeit leben,
doch kein junger Schimpanſe. Altgewohnte Anſchauungen werden um=
geſtürzt
, und wir ſehen den Zärtlichkeitstrieb der Raubtiere gegenüber
den Menſchen, wir ſehen Löwen und Tiger als Schmeichelkatzen, die
ſich an ihre Wärter und Dreſſeure drängen, um ſich ſtreicheln und hät=
ſcheln
zu laſſen. Eins der ſchönſten Tierbüicher.
Werner Beumelburg: Der Kuckuck und die zwölf Apoſtel.
Im Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i. O., erſchien ein neues
Werk von Werner Beumelburg Der Kuckuck und die zwölf Avo=
ſtel
(Preis broſchiert 5. RM. in Ganzleinen gebunden 5.80
RM. In jeder Buchhandlung erhältlich.) In Der Kuckuck und die
zwölf Apoſtel läßt Beumelburg ſeine ſtarke ſchriftſtelleriſche Bega=
bung
im heitern Spiel eines rein belletriſtiſchen Romans wunder=
volle
Geſtalten finden. Das Zeitalter des Rokoko ſteigt empor mit
ſeinen zierlichen pas de deux, mit ſeinen Allongeperücken und
Schönheitspfläſterchen, mit Lorgnetten, Lackſpitzenſchühchen und
Spitzenmanſchetten. Rauhe Kriegsmänner mit breikrämpigen Filz=
hüten
, mit Bandeliers, Piken, Mousqueten und Falkonets, mit
pechgezwirbelten Schnurrbärten und martialiſchen Geſten mar=
ſchieren
gen Traben=Trarbach, Beumelburgs Heimatſtadt, zur Be=
lagerung
der alten Feſte Grevenburg. Es iſt entzückend, wie Beu=
melburg
ſich in das heitere Naturell und das verſpielte und manch=
mal
doch ſo bitter ernſte Leben und Treiben des Rokoko hinein=
lebt
und die graziöſe Geſtalt der reizenden Marquiſe de Monto=
léon
, Reichsgräfin von Dhaun, und ihres Erwählten und die
Schickſale des breitſpurigen Korporals Zechlinſki, des Tobias Wen=
zel
und der guten Marie miteinander in launiger Verſchlingung
verwebt.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 314

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 12. Novembeit

Nach kurzem, ſchweren Leiden entſchlief heute unſere liebe, treu=
beſorgte
Mutter, Großmutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Margarete Hock
geb. Haun
im Alter von 64 Jahren, wohlverſehen mit den hl. Sterbeſakramenten
In tiefer Trauer:
Willy Hock und Frau Betty, geb. Miltenberger
Emil Krebs und Frau Aenne, geb. Hock.
Joſef Hoch und Frau Anna, geb. Edel
und 4 Enkelkinder.
Darmſtadt, den 10. November 1931
Heidelbergerſtraße 42.
Die Beiſetzung findet Freitag, den 13. November 1931, nachmittags
2½ Uhr, auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.
Das feierliche Seelenamt iſt Samstag vormittag ½7 Uhr, in der
Liebfrauenkirche.
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Dankſage.
Für die vielen wohltuenden Beweiſe warmer Anteil=
nahme
beim Heimgange unſerer lieben Mutter,
Schwiegermutter und Großmutter
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geb. Braun
ſagen herzlichen Dank.
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Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, im November 1931.

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[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 314 Seſte 5

Alus der Landeshauptſtast.
Darmſtadt, den 12. November 1931.
wunt wurde am 5. November der Oberforſtmeiſter Prof.
ſo=Baader aus Darmſtadt. mit Wirkung vom 1. Nov.
bunn ordentlichen Profeſſor der Forſtwiſſenſchaft an der
sverſität in Gießen.
gu wurde am 5. November der Förſter Karl Diehl zu
in gleicher Dienſteigenſchaft in die Förſterei Ober=
im
, Forſtamt Nidda.
ſtkausabend des Heſſiſchen Roten Kreuzes. Wie all=
utet
auch in dieſem Jahre ein Nikolausabend des Heſſi=
zu
Kreuzes zu Wohltätigkeitszwecken am Dienstag, dem
abends 8 Uhr, ſtatt, und zwar, den Zeitumſtänden
in einfachem Rahmen in der Otto=Berndt=Halle. Die
1. Spielgemeinſchaft hat liebenswürdigerweiſe ihre
zugeſagt. Es iſt zu hoffen, daß im Hinblick auf den
Gr Zweck der Beſuch ein recht zahlreicher wird.
hlerzüge ab Darmſtadt Freitag/Samstag, 13./14. No=
ſ
der Nacht FreitaglSamstag, den 13./14. November,
Darmſtadt nachſtehende Sonderzüge, für die Fahr=
lallgemeinen
Verkehrs Gültigkeit haben: Strecke
ſitt Hbf.Erbach (Odw.): Darmſtadt Hbf. ah 0.10
ſiumit Halt auf allen Unterwegsbahnhöfen, in Erbach
glt 151. Strecke Darmſtadt OſtGroß= Zim=
ſtarmſtadt
Oſt ab 0.30 und weiter mit Halt auf allen
gihnhöfen, Groß=Zimmern an 0.58 Der Sonderzug
Anſchluß des von Darmſtadt nach Erbach verkehrenden
ab. Strecke Darmſtadt Hbf.Worms:
bf. ab 0.10 und weiter mit Halt auf allen Unter=
ien
, Worms an 122. Strecke Darmſtadt Hbf.
ſſrt (Main) Hbf.: Darmſtadt Hbf. ab 0.00 und wei=
k
auf allen Unterwegsbahnhöfen, Frankfurt (Main)
Strecke Darmſtadt HbfMainz Hbf.:
4bf. ab 0,50 und weiter mit Halt auf allen Unter=
Ein, Mainz Hbf. an 1.45. Strecke Darmſtadt
öenhauſen: Darmſtadt Hbf. ab 007 und weiter
uf allen Unterwegsbahnhöfen, Babenhauſen an 0.50.
drrmſtadt Hbf.Weinheim: Perſonenzug 970
0 armſtadt mit 25 Minuten Verſpätung alſo Darm=
ik
0.10.
ſsmeetung von Tennisplätzen in der ſtädtiſchen Feſthalle.
üd eſes Monats ab ſind während der Wintermonate in
ten. Feſthalle, gleich wie im letzten Jahre, drei Tennis=
iekimmte
Stunden und Tage zu vermieten. (Näheres
ſMteD
tchrndeprüfung. Die Gruppe Darmſtadt und Umgebung
tu. Sitz München, macht es ſich zur hohen Aufgabe,
Eüte Dreſſurprüfung abzuhalten. Die diesjährige Schutz=
üüfung
fand auf dem wundervoll vor den Toren
gelegenen Dreſſurplatz Sensfelderweg ſtatt. Die
ruf dieſem Gelände abgehaltenen Prüfungen haben
s für unſere Zwecke als geradezu ideal, nicht nur in
Eu/ Bodenverhältniſſe, ſondern auch was Ueberſicht und
anbetrifft, angeſprochen werden darf. Keimende
Eiy Stoppeln= und Sturzäcker, friſch beſtellte Aecker
nit vielen Wegen, durchzogen wechſelten ab. Das
Früfungstage war gut. nur ein ziemlich ſcharfer Oſt=
um
Uebel für manchen Hund. Verführungsſpuren
weähr Weidmannsrecht ausübenden Jäger und das die
trer de Publikum. Der Prüfungsleiter, Herr Kraft, hatte

R.9. Die Uleberwachung und Aus. 9. u des Richter=
ſtn
ven bewährten Händen der Herren Seng=Darmſtadt
Uſein=Mainz. Daß die Prüfung ſo völlig einwandfrei
ü tig durchgeführt werden konnte, iſt in erſter Linie
Muſt dieſer Herren mit ihren Helfern. Ihnen nochmals
tlle unſeren Dank auszuſprechen, dürfte auch der
Beteiligten ſein. Ueber den zu erwartenden Er=
lüſ
ung waren wir, was Boxer anbetrifft, vor Beginn
noi peſſimiſtiſch geſtimmt, weil wir nicht zu glauben
Kde Hunde durchgearbeitet zu haben, um die doch für
üticht ſchwierigen Bedingungen zu erfüllen. Aber wir
ſieer Ueberraſchung und Freude eines beſſeren belehrt
ant nur, daß alle Hunde die Prüfung beſtanden, es
deis ein Schäferhund Leiſtungen, die uns in Erſtaunen
esgeiſterung verſetzten. Von 8 gemeldeten Hunden
ſein und 3 Schäferhunde erſchienen, an die wir einmal
und ſechsmal. Gut vergeben konnten. Sämtliche
ebrmten durch liebenswürdige zahlreiche Stiftungen der
wnſtige Gönner mit ſchönen Ehrenpreiſen bedacht
ſus Klaas Op. 10. Suite für Kammerorcheſter, wird
dem 13. November, in einem Konzert, welches nach=
15.05 Uhr beginnt, im Frankfurter Rundfunkſender
a von Herrn R. Merten zum Vortrag gelangen. Das
weird am 15. November 1931, um 20 Uhr, im Radio=
oEholm
aufgeführt.

Beſſiſches Landestheater.

W
19½23 Uhr. C7. Die verkaufte Braut.
Mob. Preiſe 0.705.60 Mk.
Keine Vorſtellung.

20221 Uhr. W1. Darmſt. Voksb. Gr.l4,
Eob. Die verkaufte Braut. Preiſe 0.705.60 Mk.
Npb. 1422 Uhr, Heſſenlandmiete 1V, 3.
Bocegeeio. Preiſe 0.806 40 Mk.
Kleines Haus.
4Mop 1202 Uhr. T, Gruppe 1. 2, B. 4, 5, 8, 7 u. 8.
Marguerite: 3. Kleine Preiſe 0.603 Mk.
Nawo. 20, Ende nach 2214 Uhr. Zuſatzmiete 1V3.
Maria Magdeleng. Preiſe 0.604.50 Mk.

15 Ende nach 17½. Heſſenlandm, 1,2 und III,3,
Maria Magdalena. Preiſe 0.604,50 Mk.
199. Ende gegen 22½ Uhr. Außer Miete,
Guſtat Adolf Preiſe 0.50, 1., 1.50 Mk.

1417½ Uhr. Außer Miete.
Guſtav Adolf. Preiſe 0.50, 1., 1.50 Mk.
20, Ende nach 22½4 Uhr. Zuſatzmiete III, 4.
Maria Magdalena. Preiſe 0.604.,50 Mk.

aes Landestheater. In der heute abend im Großen
aueenden Vorſtellung Die verkaufte Braut
P rine Maria Kienzl, den Kezal Heinrich Kuhn Am
M 15. November 19.30 Uhr, findet die Erſtauffüh=
rühmten
Suppeſchen Operette Boccaccio ſtatt.
ſioe Leitung hat Karl Maria Zwißler; Regie: Renato
Gpenbild: Lothar Schenck von Trapp: Tänze: Hans
yärken mit die Damen Harre, Liebel Kienzl. Heil=
Herren Allmeroth. Vogt, Kuhn, Sattler, Drath.
iemato Mordo hat zu dieſer Operette eine kurze Ein=
verfaßt
.

Die Jätigkeit der Winterhillsküchen

Vom Stadthilfsausſchuß für die Winterhilfe wird uns ge=
ſchrieben
:
Erfreulicherweiſe arbeiten jetzt alle vier Winterhilfsküchen
und erfreuen ſich eines lebhaften Zuſpruchs ſeitens der Bevöl=
kerung
.
Die Männer und Frauen, die ſich in den Dienſt der guten
Sache geſtellt haben und dort täglich in mühevoller, anſtrengen=
der
Arbeit das Eſſen vorrichten und zubereiten, leiſten Erſtaun=
liches
. Dies wäre nicht möglich, wenn die Arbeit nicht getragen
wäre von großer Begeiſterung gemeinſamen Einſetzens für die

gute Sache. Der Erfolg iſt dementſprechend. Durch die unentgelt=
lich
und opferfreudig geleiſtete Arbeit wird ein Eſſen zubereitet,
das ſonſt zu dieſem Preiſe einfach nicht herzuſtellen wäre. Um die
Mittagszeit duftet es herrlich ſchon in den Vorräumen, und die
Eſſer ſind ſehr zufrieden mit dem was ihnen geboten wird.
In Beſſungen ſind unſere Werber von Haus zu Haus gegangen
und haben beim einen gefragt: Wie können wir, dir helfen?,
beim andern: Was kannſt du uns geben? Die einen wurden
Nutznießer Eſſer in der Küche ihres Bezirks die andern
wurden dort fördernde Mitglieder und unterſtützen ihre Nach=
barn
, indem ſie die Küche mit monatlichen Beiträgen lebensfähig
machen. Auch ſonſt ließ ſich durch dieſe Hausbeſuche manches
Menſchliche erfaſſen und ausgleichen. Wir ſind erfreut, daß wir
in Beſſungen ſo großes Entgegenkommen für die Winterhilfs=

Monakskalender für Vogelſchuk.
(Mitgeteilt vom Verein für Vogelſchutz und =liebhaberei,
Darmſtadt und Umgebung.)
Nebelung=November.
Die bunte Pracht des Herbſtes iſt vorüber, in kahler Schwärze
erhebt ſich das Aſtwerk der Bäume und Sträucher gegen den trü=
ben
Himmel, ſchwere Nebelſchwaden liegen auf den Feldern und
Wieſen. Nun treten auch die abgehärteſten unſerer heimiſchen Zug=
Vögel die Reiſe nach dem Süden an.
Jetzt ſchon iſt die Winterfütterung einzuleiten. Wo die Fütte=
rungseinrichtungen
noch nicht aufgeſtellt ſind, iſt umgehend für
deren Anbringung zu ſorgen. Die Fütterungsgeräte ſind mit
etwas Futter zu beſchicken, damit ſich die Vögel an dieſe gewöh=
nen
. Jeder einzelne Meiſenſchwarm hat ſein beſtimmtes Jagd=
gebiet
, das er täglich mehrmals durchſtreift. Die Fütterungs=
geräte
werden von den Vögeln zuerſt vorſichtig unterſucht, doch
ſind beſonders die Meiſen neugierig, und es dauert nicht lange,
his dieſe die wahre Beſtimmung erkannt haben: auch lernt ein
Vogel leicht von dem anderen. An die Futterglocken und Futter=
flaſchen
gewöhnt man die Vögel dadurch, daß man ein mit Fett=
futter
gefülltes Futterholz zum Anlocken anhängt. Sobald Froſt
und Schnee die natürlichen Nahrungsquellen verſchließen, wird
ſich ein reiches Vogelleben an den Futterplätzen einſtellen. Wem
der Sinn für unſere gefiederten Freunde noch nicht erſtorben iſt,
wird dort viel Freude erleben, und ſei es nur ein beſcheidenes
Futterplätzchen am Fenſter. Mancher Wintergaſt aus dem hohen
Norden erſcheint, von großer Not getrieben, an den Fütterungen;
der Bergfink kommt häufig in Geſellſchaft des Buchfinks.
In dieſem Monat kann auch mit dem Beſchneiden der Hecken
und des Buſchwerks begonnen werden. Von Nebelung ( Novem=
ber
) bis Hornung (Februar) iſt die Zeit der Winterruhe d. h.
die Sträucher ſind nicht im Safte. Der Schnitt ſoll möglichſt über
ſogenannten Ringelaugen erfolgen, die dadurch zum Austreiben
gezwungen werden und quirlähnliche Veräſtelungen bilden. Dieſe
Quirle werden von den Buſchbrütern gerne als Neſtunterlagen
angenommen. Je früher der Rückſchnitt erfolgt, deſto früher er=
folgt
der Austrieb; deshalb iſt mit Rückſicht auf die frühen Bru=
ten
der Herbſtſchnitt dem Frühjahrsſchnitt vorzuziehen. Sch.

Schütze deb Hels:
altogs ihs läglicd gurgle vroekév mit
Dhrn-
Mitnt

p. Ordnungsſtrafrecht der Innungen. Die Vorſtände derſelben
haben bis auf weiteres der Aufſichtsbehörde unter Mitteilung des
Sachverhalts jede ſolche Strafe anzuzeigen, die ſie gegen Innungs=
mitglieder
wegen Wettbewerbshandlungen ver=
hängen
, auch wenn dieſe Handlungen ſich als Verſtoß gegen den
Gemeingeiſt oder als Verletzung der Standesehre darſtellen. Un=
terläßt
der Vorſtand wiederholt ſolche Anzeige, oder wird durch
die Handhabung des Ordnungsſtrafrechts die wirtſchaftliche Bewe=
gungsfreiheit
der Innungsmitglieder unbillig eingeſchränkt, ſo
kann die Aufſichtsbehörde die Verhängung jeder weiteren Ord=
nungsſtrafe
von ihrer Einwilligung abhängig machen. Verletzt
der Vorſtand dieſe Auflage, ſo kann die zuſtändige Landesbehörde
(Innenminiſterium) die Befugnis, Ordnungsſtrafen zu verhängen,
außer Kraft ſetzen.
Auszahlung der laufenden Zuſatzrenten. Die Auszahlung
der laufenden Zuſatzrenten für nicht im Erwerbsleben ſtehende
Schwerkriegsbeſchädigte Kriegshinterbliebene Altrentner und
Altrentnerinnen erfolgt am Samstag, dem 14. November 1931,
vormittags von 812 Uhr, durch die Stadtkaſſe.

küchen gefunden haben und möchten allen Gebern an dieſer Stelle
herzlichen Dank ſagen.
Wir erzählten unſeren anderen Küchen von unſerem Verſuch,
eine Art Nachbarhilfe in den einzelnen Bezirken ins Leben zu
rufen, und ſie baten uns, auch für ihre Bezirke unſere Werber zur
Verfügung zu ſtellen. Dieſe fanden ſich dankenswerter Weiſe be=
reit
, mit derſelben Freudigkeit auch die anderen Bezirke durchzu=
arbeiten
, und wir bitten die Bevölkerung Darmſtadts, ihnen
freundlich entgegenkommen zu wollen.
Auf der anderen Seite haben wir bei ſämtlichen Behörden,
Anſtalten, größeren Betrieben. Vereinen uſw. Vertrauensleute ge=
funden
, die in ihrem Bereich unſer Flugblatt: Helft mit den
Hunger abzuwehren, verteilen und ſo in dankenswerter Weiſe
unſere Werbearbeit unterſtützen.
Zur Orientierung möchten wir noch einmal kurz die Organi=
ſation
der Winterhilfsküche erläutern. Der Stadtausſchuß der
Winterhilfe 193132 der freien Wohlfahrtspflege in Darmſtadt
beſitzt eine Unterabteilung, die die Bezeichnung Winterhilfs=
küche
als Geſamtbegriff führt. Das Büro der Winterhilfsküche‟.
(Zentrale) befindet ſich Neckarſtraße 3, Telephon 4100. Die ein=
zelnen
Küchen, die von der Zentrale aus verſorgt werden, be=
finden
ſich:
Küche I: Alters Möbelfabrik, Kirſchen=Allee,
Küche II: Beſſunger Mädchenſchule, Beſſungerſtr.,
Küche III: Jägertorſchule, Alexanderſtraße,
Küche IV: Feldbergſtraße 32.
Um die freudig und erfolgreich begonnene Arbeit auch auf die
Dauer durchführen zu können, ſie vielleicht ſogar beim Einſetzen
einer ſtrengeren Kälte noch auszubauen, um der großen Nachfrage
gerecht zu werden, ſind erhebliche Mittel erforderlich, und wir
appellieren an die Gebefreudigkeit eines jeden einzelnen, ſich doch
trotz der Not der Zeit, ja gerade wegen der Not der Zeit, bereit=
finden
zu laſſen, das ſeine zu dem Werk der Nächſtenhilfe beizu=
tragen
. Es iſt erſtaunlich, wie oft aus wenig begüterten Kreiſen
Erbebliches geleiſtet wird. Möge ſich jeder noch einmal prüfen,
ob auch er das ſeine getan hat.
Wir machen noch einmal darauf aufmerkſam, daß, wer 4 Mark
im Monat aufbringen kann, einen anderen Menſchen miternährt,
Zahlungen können geleiſtet werden auf Poſtſcheckkonto Frank=
furt
a. M. 59 400, auf Scheckkonto Nr. 5500 bei der Städtiſchen
Sparkaſſe, hier, an unſere Werber und Bezirkshelfer, die Liſten
mit dem Stempel der Küchenzentrale (ſiehe obiges Kliſchee) mit
ſich führen, oder auf unſerem Büro, Neckarſtraße 3.
*
Die Darmſtädter Winterhilfe benötigt leihweiſe einen kleinen
Kaſſenſchrank. Den Transport des Kaſſenſchrankes über=
nehmen
wir.
Ferner benötigt die Darmſtädter Winterhilfe zum Verteilen
der Lebensmittel an die verſchiedenen Küchen einen Hand=
wagen
. Arbeitswillige, die den Wagen und die Lebensmittel
transvortieren, ſind genügend vorhanden.
Wer iſt bereit, einen Kaſſenſchrank und einen überzähligen
Handwagen der Winterhilfe zur Verfügung zu ſtellen?
Angebote erbeten an den Beſchaffungsausſchuß der Winter=
hilfe
. Darmſtadt. Neckarſtraße 3.

* Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Im Sommer dieſes Jahres wanderte ein junger Mann
durch Heſſen, tauchte einmal bei Rechtsanwälten, ein andermal
bei Pfarrern, bei Kollegen ſeines Vaters, auch bei ixbeliebigen
Leuten auf. denen er durch ſein anſcheinend beſcheiden=vornehmes.
liebenswürdiges Weſen Vertrauen einzuflößen verſtand. Einmal
war er der Sohn eines hieſigen Rechtsanwalts, einmal Student,
ja ſogar zum Gerichtsaſſeſſor und Doktor hatte er es gebracht,
der, zumeiſt auf einer Motorradtour begriffen, durch einen Un=
fall
in plötzliche Geldverlegenheit gekommen war. Meiſt erhielt
er mehr, als er verlangt hatte, und verdiente ſich auf dieſe
Weiſe in der Zeit von April bis etwa Auguſt etwas über 1000
Mark, von denen er wahrſcheinlich recht angenehm zu leben ver=
mochte
. Sein Auftreten vor Gericht iſt wenig ſympathiſch, er ver=
ſucht
die Schuld an ſeinem Benehmen auf eine 38jährige Witwe
zu ſchieben, mit der er angeblich im Winter 1930/31 ein Verhältnis
gehabt hat. Er muß jedoch ſelber zugeben, daß das im frühen Früh=
jahr
ſeinen Abſchluß fand, daß er überdies nie für die Koſten ihres
Zuſammenſeins habe aufzukommen brauchen. Das Gericht hält
denn auch den Antrag des Staatsanwalts von ſechs Monaten für
zu milde und verurteilt ihn wegen fortgeſetzten Betrugs,
Urkundenfälſchung und Unterſchlagung zu einem
Jahr Gefängnis unter Zubilligung, mildernder Umſtände.
Die Unterſuchungshaft wird ihm mit drei Monaten angerechnet
Es ſitzt dann ein Zimmermann aus Walldorf auf
der Anklagebank, der im Nebenberuf oder Hauptberuf, wie
man es nehmen will einen Kohlen= und Holzhandel betreibt,
welch letzteres er zum großen, um nicht zu ſagen, zum größten
Teil koſtenlos aus dem Wald mitzunehmen pflegte. Er iſt auch ſchon
etliche Male wegen Holzdiebſtahls vorbeſtraft. An einem ſchönen
Junjabend, als er mit ſeinem Pferdewagen von Frankfurt heim=
fuhr
, machte er wieder mal einen kleinen Abſtecher in den Wald.
Doch ſollte es ihm diesmal zum Unglück ausſchlagen. Angeblich,
weil er nicht mit ſo ſpäter Rückkehr gerechnet habe, wie das Ge=
richt
aber annimmt, wohl wegen des geſtohlenen Holzes, fuhr er
ohne Laterne, noch dazu auf der falſchen Seite der Straße er
habe geſchlafen, ſagt der Angeklagte ſo daß ihm bei Mitteldick
ein Schupobeamter mit ſeinem Motorrad direkt in das Pferd
hineinfuhr. Der Schupobeamte war ſofort tot, ſeine Begleiterin
konnte ohne Verletzung unter dem Pferd hervorgeholt werden.
Das Pferd war ebenfalls zuſchanden, ſo daß es geſchlachtet wer=
den
mußte. Der Angeklagte beſtreitet, falſch gefahren zu ſein.
Zeugen bekunden, daß er teilnahmslos auf dem Wagen ſitzen ge=
blieben
ſei, ohne auch nur einen Finger zu rühren. Das Gericht
iſt von ſeiner Schuld überzeugt und verurteilt ihn wegen fahr=
läſſiger
Tötung und wegen Diebſtahls im Rückfall
zu insgeſamt einem Jahr und ſechs Monaten Gefäng=
nis
. Außerdem wird Haftbefehl erlaſſen, da der Mann flucht=
verdächtig
erſcheint.
Zu unſerem Bericht am Mittwoch vor acht Tagen erfahren
wir, daß das Mädchen, das wegen Meineidsverdachts verhaftet
wurde, am nächſten Tag ein Geſtändnis ablegte. Ihr Freund, der
angeklagte Student, habe ſie dazu angeſtiftet. Das Studentchen,
das daraufhin auch verhaftet wurde, iſt nun ebenfalls geſtändig.
Orpheum. Märchentheater. Sonnta 15. Novem=
ber
nachmittags 3.30 Uhr, gelangt das große Märchenſpiel in
4 Bildern von R. Bürkner, Zwerg Naſe erſtmalig zur Auf=
führung
. Der Inhalt des Märchens dürfte den Kindern aus den
Märchenbüchern wohl bekannt ſein. Die einzelnen Bilder: Auf
dem Weihnachtsmarkt,. Im Gemach der Fee. Am Marktplatz. Des
Herzogs Küche. Die Geſtalten des Märchens: Der Flickſchuſter,
ſeine Frau, ihr Sohn Jakob, der Nachbar Barbier und ſein Lehr=
ling
, die böſe Fee Kräuterweiß, der Herzog, der Koch, der Küchen=
junge
, die Magd, die ſchöne weiße Gans Mimi und noch mehr
Menſchen und Tiere. Sichern Sie ſich rechtzeitig Karten, welche
ſchon ab heute im Verkehrsbüro und an der Orpheums=
kaſſe
(täglich von 25 Uhr) zu den bekannt billigen Preiſen
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[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 314

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Schulenklafſung an Oſtern 1932 und Berufswahl.

Man ſchreibt uns: Früher denn je beſchäftigen ſich die Eltern
und jungen Menſchen mit der Frage der Berufswahl. Noch nie

war dieſe aber auch ſo ſchwer zu löſen, wie jetzt. In jedem Beruf
herrſcht größte Arbeitsloſigkeit; die Ausſichten ſind faſt überall
ziemlich ausſichtslos, wenn man den heutigen Stand als Maßſtab
nehmen will. Dazu kommen noch die Warnungen, die von allen
Seiten erlaſſen werden, worin vor Ergreifung dieſes oder jenes
Berufes gewarnt wird. Andererſeits muß wieder in Betracht
gezogen werden, daß die Lehre die Grundlage für das ſpätere
Leben bedeutet. Es iſt dann ſelbſtverſtändlich, daß die Eltern und
die jungen Menſchen vor eine ſchier unlösbare Frage geſtellt ſind.
Wer mit dieſen zuſammenkommt, ſtellt feſt, daß eine ungeheure
Mutloſigkeit herrſcht.
Um den Eltern und Schülern ſowie Schülerinnen mit Rat zur
Seite zu ſtehen, iſt ja die Berufsberatung geſchaffen worden. Die
Berufsberatung des Arbeitsamts Darmſtadt, Bismarckſtraße 70,
hat ſich ganz auf die heutige Lage eingeſtellt und will allen helfen.
Die Beratung geſchieht koſtenlos. Es würde zu weit führen, alle
Vorgänge aufzüzeichnen, die als Unterlage für die Beratung
dienen. Jahrelange Arbeit hat dazu geführt, die Berufsberatung
auf den heutigen Stand zu bringen. Durch ſie ſoll erreicht wer=
den
, daß der Lehrling nicht irgendeine Lehrſtelle antritt und erſt
ſpäter merkt, welchen Fehler er begangen hat. Es ſoll jedem nach
Möglichkeit die beſtgeeignete Lehre empfohlen werden.
Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten (G. D. A.) der ſich be=
kanntlich
aus dem Kaufmänniſchen Verein von 1858, dem Ver=
band
deutſcher Handlungsgehilfen, dem Verein deutſcher Kaufleute
und noch vielen anderen zuſammenſetzte, kann auf eine langjäh=
rige
und gute Erfahrung zurückblicken. Einer ſeiner älteſten Ver=
bände
ſtammt ſogar aus dem Jahre 1774. Daß ſich dieſe große
Angeſtelltenorganiſation ſtets den Verhältniſſen anpaßte und nicht
ſtehen blieb, zeigt die erfolgreiche Arbeit. Was gut iſt, wird hoch=
gehalten
, was aber für die neuzeitlichen Anſprüche an den Ange=
ſtellten
notwendig iſt wird ausgebaut und weiter vorwärts ge=
trieben
. Auch dieſe Organiſation hat ſchon lange vor dem Kriege
die Berufsberatung als eine wichtige Aufgabe erkannt und durch=
geführt
. Die Lehre des Lehrlings, und ſomit ſeine Ausbildung,
wurde in den Vordergrund geſtellt, denn ſie bildet ja die Grund=
lage
für das ſpätere Leben und Fortkommen. Dieſe Berufsbera=
tung
iſt als eine Ergänzung der amtlichen zu betrachten, da ſie ſich
mit Fragen befaßt, die nicht zur Aufgabe der amtlichen gehören.
Die Eltern ſollen vom G. D. A. beraten werden, damit ſie den
Kindern eine gute Lehre ſichern können.

Aus den Darmſtädter Lichiſpielthegkern.

Union=Theater.

Wer nimmt die Liebe ernſt iſt ſeit langem wieder einmal
ein Luſtſpiel, mit dem man nicht nur ein paar Abendſtunden tot=
ſchlägt
, ſondern bei dem man ſich wirklich vergnügt, bei dem nicht
nur Lachluſtige, ſondern auch Freunde eigentlichen Humors und
ſpritziger Einfälle auf ihre Koſten kommen. Stellenweiſe fühlt
man ſich verſucht, den Film unter die wenigen ganz guten Luſt=
ſpiele
einzureihen, aber gerade dieſe Stellen ſind es, die deutlich
auf ihre Vorbilder hinweiſen: Unter den Dächern von Paris
und die Chaplin=Filme, von denen manch typiſcher Einfall und
eine gewiſſe Art ſozialer Betrachtung entliehen wurde. Beide
Vorbilder erreicht dieſer Film zwar nicht, aber er ſteht ihnen näher
als dem Durchſchnitt unſerer leider nur ſo genannten Luſtſpiele,
aus dem er in jedem Betracht hervorragt. Das könnte an vielen
Einzelheiten der einfallsreichen Regie von Erich Engel und an
dem ſympathiſchen und amüſanten Spiel von Max Hanſen und
Jenny Jugo näher gezeigt werden, aber es wird jedem, der an
die erwähnten Vorbilder denkt, von ſelbſt einleuchten, und die
Freunde René Clairs werden auch an dieſem, wenn auch ſchwä=
cherem
deutſchen Gegenſtück Vergnügen finden. Der Held iſt
diesmal ein Vagabund, der gelegentlich kleine Gebrauchsgegen=
ſtände
mitgehen läßt und im übrigen Hunde ſtiehlt, um ſie gegen
Belohnung ihren Beſitzern wieder zurückzubringen. Als ihm wie=
der
einmal die Polizei auf den Ferſen iſt, verſteckt er ſich im
Zimmer eines Mädchens, die erſt um Hilfe ſchreit, ihn dann aber
doch vor der Polizei ſchützt. Die beiden freunden ſich an, und bei
einer Schönheitskonkurrenz im Lunapark verhilft der findige Max
ſeiner Freundin durch eine doppelte Schiebung zum erſten Preis
Die Folge iſt, daß die neugewählte Schönheitskönigin von einem
Heer befrackter Herren ins feinſte Hotel entführt wird und dem
armen Vagabunden wieder einmal ſein armſeliges Daſein und
die Unfreundlichkeit der Oberklaſſe ganz im ſentimentalen
Sinne Chaplins dem Ausgeſtoßenen gegenübergeſtellt zum Be=
wußtſein
kommt. Indeſſen bleibt diesmal das Happy end nicht
aus auch hierin iſt der amüſante und humorvolle Film ſchwächer
*
als ſeine Vorbilder.
*

Union=Theater. Wer nimmt die Liebe ernſt ?"
Unter dieſem Titel erſcheint heute und morgen im Union=Theater
ein neues Tonfilm=Luſtſpiel mit dem bekannten Berliner Revue=
Star Max Hanſen als Hauptdarſteller und Jenny Jugo als Part=
nerin
. Dazu ein reichhaltiges tönendes Beiprogramm und die
Ufa=Tonwoche.
Das Helia=Theater zeigt nur noch heute den luſtigen Ufa=
Tonfilm Die Schlacht von Bademünde‟. Max Adalbert der be=
liebte
Komiker, Fritz Schulz, Claire Rommer, Adele Sandrock,
Herm. Speelmanns u. v. a. ſind die Hauptdarſteller. Vorher ſieht
man das 3. Kabarett=Programm der Ufa.
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen nur noch heute ein Stumm=
film
=Doppelprogramm, und zwar ſieht man Richard Talmadge,
den Meiſter der Senſation in dem tollen Abenteuer Der geheim=
nisvolle
Kavalier (Der ſchwarze Reiter) und im zweiten Teil
das dramatiſche Filmwerk Herzblut einer Mutter,

p. Arbeitsloſenverſicherung. Verlegt ein Arbeitsloſer der An=
ſpruch
auf verſicherungsmäßige Unterſtützung oder auf Kriſenfür=
ſorge
hat, ſeinen gewöhnlichen Aufenthalt in den Bezirk eines an=
deren
Arbeitsamts, ſo endigt mit dem Verluſt des bisherigen ge=
wöhnlichen
Aufenthalts eine durch dieſen begründete endgültige
Fürſorgepflicht. Muß der Arbeitsloſe in dieſem Falle von der
öffentlichen Fürſorge unterſtützt werden, ſo iſt es bei Ermittlung
des für dieſe Unterſtützung endgültig verpflichteten Verbandes in
jedem Falle ſo anzuſehen, als ſei die Hilfsbedürftigkeit erneut ein=
getreten
. Gleiches gilt für den Ehegatten und die Kinder bis zu
16 Jahren, die mit dem Arbeitsloſen zuſammenleben.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie. Die beiden Haupt=
gewinne
von 100 000 RM. fielen in der am 21. und 22. Oktober
ſtattgefundenen Ziehung 1 Klaſſe 38. (264.) Lotterie auf
Nr. 396 259 in den beiden Abteilungen I und II. Die 2. Klaſſe
(Ziehung am 20. und 21. November) bringt neben vielen anderen
größeren Treffern wieder zwei Hauptgewinne von je 100 000
Reichsmark. Die Erneuerung der Loſe zur 2. Klaſſe muß
planmäßig ſpäteſtens bis zum 13. November, 18 Uhr,
bei Verluſt des Anrechts in der zuſtändigen Lotterie=Einnahme

geſchehen. Für neu eintretende Spieler ſind noch Kaufloſe in allen
Abſchnitten zu haben.

Ein Radfahrer (Friedrich Joſt) aus Wixhauſen wurde ge=
ſtern
abend in der Nähe der Firma Merck von einem Auto ( Fah=
rer
Karl Schaaf, Mannheim) angefahren und verletzt. Joſt wurde
ins Herz=Jeſu=Hoſpital eingeliefert.

Lokale Veranſtalfungen.

Die dierunter erſcheiuenden Notizen ſind ausſchfieglich als Hinweiſe auf Angelgen m Ver
in keinem Salle irgendwie als Beiorchug oder Kril
Skikurſus in Tirol. Auf den in den Weihnachts=
ferien
ſtattfindenden Skikurſus wird nochmals hingewieſen. Ge=
naue
Auskunft und Anmeldung bei Firma S. Müller. Sport=
geſchäft
, Kirchſtraße, ſowie Sittig. Luiſenplatz.

Briefkaſten.

Jeder Anfrage ift die letzte Bezugöqulitung beizufügen. Hnenyme Knfragrn werden
nicht beantwortet. Die Beaniwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.

Tageskalender für Donnerstag, den 12. November 1931.

Aus Heſſen.

Dg. Arheilgen. 11. Nov. Erntedankfeſt. Die hieſige evan=
geliſche
Kirchengemeinde begeht am kommenden Sonntag, 15. No=
vember
, das Erntedankfeſt. Vormittags findet ein Feſtgottesdienſt
mit anſchließender Feier des heiligen Abendmahls ſtatt. Die
Eingangsliturgie wird auch in dieſem Jahre wieder durch die
Konfirmanden ausgeſtaltet, Erntegaben, die zur Ausſchmückung
des Altars und der Kirche dienen ſollen, können im Pfarrhaus
abgegeben werden. Gleichzeitig wird anläßlich des Erntedank=
feſtes
um Gaben für das Diakoniſſenhaus gebeten, deſſen ſegens=
reiche
Tätigkeit ſich auch ſchon oft in unſerer Gemeinde fühlbar
machte. Wenn das Erntedankfeſt auch mit dem Wahlſonntag und
den damit verbundenen Unruhen zuſammenfällt, ſo ſoll es gerade
zeigen, daß es trotz der verſchiedenen politiſchen Meinungen doch
noch etwas Großes und Ganzes gibt, das alle gemeinſam verbin=
det
in ihrem Glauben. Sprechſtunden in Wohlfahrts=
ſachen
. Gegenwärtig hält der Evangeliſche Wohlfahrtsdienſt des
Kreiſes Darmſtadt in den größeren Gemeinden des Kreiſes Sprech=
ſtunden
ab, in welchen Beratung und Auskunft in allen die
Wohlfahrtspflege betreffenden Fragen erfolgt. Für dieſe Sprech=
ſtunden
ſteht eine ſtaatlich geprüfte Wohlfahrtspflegerin zur Ver=
fügung
. Die erſte dieſer Sprechſtunden in unſerer Gemeinde fin=
det
am Diensag, den 17. d. M., von 57 Uhr nachmittags, im
Gemeindehauſe ſtatt. Landtagswahl. Für die am kom=
menden
Sonntag ſtattfindende Landtagswahl iſt unſere Gemeinde
wieder in vier Wahlbezirke eingeteilt. Die Abſtimmungslokale
ſind; für den Bezirk 1 die Schulturnhalle, Bezirk 2 das Kirchen=
ſchulhaus
. Bezirk 3 die Bürgermeiſterei und Bezirk 4 ( Kranich=
ſtein
) das Gaſthaus. Zur Ludwigsbuche (Ernſt Jung). Wahlzeit
iſt von vormittags 9 Uhr bis abends 6 Uhr. Wahlleiter bzw. Vor=
ſitzende
der Abſtimmungskommiſſionen ſind; im Bezirk 1: Ge=
meinderat
Kunz (Stellvertreter: Gemeinderat Becker); Bezirk 2:
Gemeinderat Benz (Stellvertreter: Gemeinderat Nicolaus); Be=
zirk
3: Beigeordneter Spengler (Stellvertreter: Gemeinderat
Merlau); Bezirk 4: Philipp Strauch (Stellvertreter: Reichsbahn=
Oberſekr. Baeck) Preisabſchlag. Die hieſigen Metzger
haben mit dem heutigen Tage eine Senkung ihrer Verkaufspreiſe
vorgenommen, und zwar hat ſich der Preis für Fleiſch= und Wurſt=
waren
um durchſchnittlich 10 Pfg. pro Pfund ermäßigt. So koſtet
Rindfleiſch nunmehr 70 Pfg., Leber= und Blutwurſt ebenfalls
70 Pfg. pro Pfund.
Cp. Weiterſtadt, 11 Nov. Die erſten Treibjagden
fanden zu Beginn der Woche in der hieſigen Gemarkung und in
der näheren Umgebung, ſo bei Klein=Gerau und Worfelden, ſtatt.
In Klein=Gerau erlitt leider ein Mann einen Jagdunfall; er
mußte wegen einer Beinverletzung in ein Krankenhaus über=
führt
werden.

HAusten
Rnt

Dann, wenn man ?sBohnenkaffee
nit 23 Kathreiner miſcht..,
und das ſchmeik auch ſehr gut!

J. Griesheim, 11. Nov. Am Donnerstag, 12. November d. J.
abends 8 Uhr, findet auf dem Rathaus eine Gemeinderatsſitzung
mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Nachtragsvoranſchlag 1931,
2. Geſuch der Peter Hock Ehefrau aus Darmſtadt um Erteilung
der Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft im Hauſe
Rathenauſtraße 78, 3. Ergänzung des Gemeinderats, 4. Mitteilun=
gen
, 5. Steuer= und Stundungsgeſuche, 6. Wohlfahrts= und Armen=
ſachen
. Eine der älteſten Frauen unſerer Gemeinde, Frau
Nikolaus Peltier Witwe, iſt im hohen Alter von 85 Jahren im
Städtiſchen Krankenhaus zu Darmſtadt, wohin ſie ſich in den letz=
ten
Tagen wegen ihres ſchweren Leidens begeben mußte, geſtorben
Mit Frau Peltier iſt die drittälteſte Frau unſerer Gemeinde da=
hingeſchieden
. Unermüdlich fleißig und rüſtig, beſuchte ſie noch
bis in ihr hohes Alter hinein, nahezu 60 Jahre lang, Sommer
und Winter und bei Wind und Wetter faſt täglich den Darm=
ſtädter
Wochenmarkt und war dort wegen ihres geſunden Humors
eine bekannte Perſönlichkeit.
Aa. Eſchollbrücken, 11. Nov. Sandbachregulierung.
Mit den Wiederherſtellungsarbeiten der Sandbachdämme und den
allgemeinen Regulierungsarbeiten iſt zu Beginn der Woche be=
gonnen
worden. Die Arbeiten werden unter Aufſicht des Kultur=
bauamts
Darmſtadt ausgeführt.
Cp. Eſchollbrücken, 10. Nov. Todesfall. Einer der älteſten
hieſigen Einwohner, Heinrich Jäger, iſt im Alter von nahezu
80 Jahren geſtorben.
F. Eberſtadt. 11. Nov. Die Voranſchläge des Elektrizitäts=
werks
und Waſſerwerks der Gemeinde Eberſtadt für das Rj. 1931
liegen ab 13. November eine Woche lang auf Zimmer 2 der Bür=
germeiſterei
zur Einſicht offen. Während dieſer Zeit können Ein=
wendungen
ſchriftlich oder mündlich vorgebracht werden.
Wahlſcheine. Für Wahlberechtigte, die am Wahltage aus=
wärts
wählen wollen, werden Wahlſcheine nur noch bis Sams=
tag
, den 14. November, vormittags 10 Uhr, ausgeſtellt. Meldung
auf Zimmer 3 der Bürgermeiſterei.
* Traiſa, 11. Nov. Odenwaldklub. Die hieſige Orts=
gruppe
feiert am Samstag, den 14. November, abends 8 Uhr, im
Saale Zur Krone ihr diesjähriges Wanderer=Ehrungsfeſt und
verbindet damit gleichzeitig die Feier des zehnjährigen Beſtehens
der Ortsgruppe. Das reichhaltige Programm des Feſtabends,
umrahmt von Geſangsvorträgen der beiden hieſigen Geſangver=
eine
, wird auch diesmal wieder dazu beitragen, die Alltagsſorgen
für ein paar Stunden zu verdrängen.
G. Ober=Ramſtadt, 11. Nov. Es erſcheint angebracht, noch ein=
mal
beſonders darauf hinzuweiſen, daß Ober=Ramſtadt für die am
15. d. M. ſtattfindende Landtagswahl wieder in zwei Wahlbezirke
eingeteilt iſt, und zwar in der gleichen Weiſe wie bei der vorjäh=
rigen
Reichstagswahl.

Honſt eine Rate bei Balatum der ganze Preis
Einmal 30. Mk. bezahlt und Sie haben für Ihr Zimmer, z. B.
4X4 Meter groß, einen eleganten, farbenprächtigen Bodenbelag;
Balatum=Bodenbelag koſtet nur 1,89 Mk. pro qm. Verlangen Sie
Balatum
(mit dem Firmenzeichen auf der Rückſeite!) in den einſchlägigen
Geſchäften.
(I. K6. 3787

Ae. Hammelbach, 10. Nov. Landtagswahl. Die Gemeinden
Hammelbach und Litzelbach bilden einen Wahlbezirk. Wahlvorſteher iſt
Herr Bürgermeiſter Röth, Stellvertreter Beigeordneter Fiſcher=Litzelbach
Das Wahllokal iſt der dritte evang. Schulſaal. Wahlberechtigt ſind 495
Perſonen.
R. PfaffenBeerfurth i. Odw., 11. Nov. Unglücksfall.
Geſtern nachmittag ereignete ſich an der Ecke der Hügelſtraße und
Pfalz ein Unglücksfall, der leicht größere Folgen hätte haben
können. Ein Arzt aus Reichelsheim i. Odw. wollte an dieſer Ecke
ſein Auto drehen. Dabei ſtand hinter dem Auto ohne Wiſſen des
Arztes das ſechsjährige Mädchen des Leonhard Lautenſchläger von

B. N. Für Darmſtadt gibt es eine diesbezügliche Polizeiordnung
ob für die Vorortgemeine eine gleiche oder ähnliche Regelung in Kraf
iſt, dürfte bei der Bürgermeiſterei dort zu erfahren ſein.

Heſſ Landestheater, Großes Haus. 19.3022 Uhr: Di
verkaufte Braut, Kleines Haus, 20-22 Uhr: Marguerite: 3
Konzerte; Rheingauer Weinſtube Winzerfeſt. Zur Oper,
Schloßkeller, Sportplatz=Reſt. am Böllenfalltor. Herrngarten=
kaffee
, Kaffee Ernſt Ludwig. Zur goldenen Krone
Unterricht des D. F. B. Sprachklubs. Kinovorſtel=
lungen
: Union= Helia= und Palaſt=Lichtſpiele,

hier. Das Kind bemerkte nicht rechtzeitig das Zurückfahren des
Autos und kam unter den Wagen. Der Arzt wurde erſt durch das
Schreien des Kindes darauf aufmerkſam und konnte den Wagen
noch rechtzeitig zum Stehen bringen. Das Kind kam ohne eine
Verletzung davon.
O. Reichenbach i. Odw.. 11. Nov. Hochbetagte. Die beiden
älteſten Einwohnerinnen unſeres Dorfes feiern ihre Geburtstage.
Am Freitag, den 13. d. M., wird Frau Eliſabeth Krichbaum
89 Jahre alt. Sie iſt ſeit 50 Jahren Witwe, hat 3 Kinder. 11
Enkel. 13 Urenkel und 1 Ururenkel. Ihr Bruder lebt ebenfalls
noch, er iſt 93 Jahre alt. Frau Krichbaum iſt noch ſehr rüſtig und
führt ihrem verwitweten Sohne und ihrem Enkel den Haushalt.
Am Montag, den 16. d. M., wird Frau Roſa Mayer 88 Jahre
alt. Auch Frau Mayer iſt geſund und munter. Möge beiden Ju=
dilarinnen
ein ſchöner Lebensabend beſchieden ſein.

Donnerstag, 12. Novem

Der Elsbacher Mord.

In der Elsbacher Mordſache werden die Ermittelm
fortgeſetzt. Man hatte ſofort nach der Auffindung
einen Polizeihund eingeſetzt, doch war ein Ergebnis hie
zu erzielen. Man iſt der Anſicht, daß die Handwerksh:
in Erbach am Tage vor der Mordtat übernachteten, wi=
ſagen
machen können, und ſucht dieſe nun als Zeugen;
ten ſich am Dienstag in der Gegend von Bullau auf
vermutlich ins Main= oder Neckartal abwandern. De
rung wird gebeten, beim Auftreten der Handwerksbu=
darauf
hinzuweiſen, daß ſie als Zeugen geſucht werdern
Es handelt ſich um den Maurer Hans Steinbeck.
8 Dezember 1910 in Bensheim, den Arbeiter Erich Lin
am 4. Juli 1910 in Leopoldshall, und den Schuhnn
David, geboren am 22. November 1910 in München
Die Handwerksburſchen werden wie folgt beſchrie=
beck
iſt etwa 1,65 Meter groß, mittlere Statur, blond=
dichtes
, nach hinten zurückgekämmtes Haar, bräunliche
dunkle Hoſe, hellgraues Halstuch ohne Kragen und
graue Wollſtrümpfe, vollſtändig zerriſſene braune Hag
geht ohne Kopfbedeckung. Er trug dunklen, breiten
Gummigürtel.
Lieſe iſt 1,65 Meter groß, ſchmächtig, braunes H6ö
grüne Jacke, lange dunkle Hoſe, braune zerriſſene Hal.
Strümpfe.
David iſt 1,75 bis 1.,80 Meter groß, kräftig, friſ
dunkelblaue Jacke, faſt neue ſchwarze Hoſe mit weiß zu
gute Schuhe, blaue Schiffermütze mit ſchmutzigweißem
Ueber den Verbleib der Schuhe des Ermo
auch noch nichts bekannt. Es handelt ſich um ſchwy=
lederne
Arbeitsſchuhe, Größe 40, faſt neu. hinten ohrn
nagelt mit Hufeiſen und Stoßplatten. Wer über do
der Handwerksburſchen oder über die Schuhe irgen:
gaben machen kann, wolle dies der nächſten Polizeiſtatu
Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt. Telephon 3358.

Ee. Elmshauſen. 11. Nov. Goldene Hochzeit
tag feierten die Eheleute Gg. Hübner das ſeltene 7.
denen Hochzeit. Beide ſind noch ſehr rüſtig und könnem
wirtſchaftlichen Arbeiten täglich nachgehen. Volksi
Seit Beginn des kälteren Jahreszeit wird, die ſehr:
Bibliothek des hieſigen Volksbildungsvereins wede=
nutzt
. Täglich finden Ausleihungen ſtatt. An Hand w
loge kann jedes Mitglied ſich die ihm am meiſten zun
türe auswählen. Wanderung. Der hieſige Tur
D.T. machte als Novemberwanderung am Sonntag e
gang auf der Winterſeite. Der Grenzgang auf der
war die Oktoberwanderung.
Du. Jugenheim, 11. Nov. Geſtern vormittag 9 UI
dem Fiſchweiher des Schloſſes Heiligenberg eine zir
Frau aus Mannheim ertränkt aufgefunden. Von der
konnte einwandfrei feſtgeſtellt werden, daß es ſich
handelt. Ueber die Gründe, die die Frau dazu vera!
iſt nichts bekannt.
Aa. Heppenheim a. d. B., 10. Nov. 40 Jahre QI
ſchaftliche Schule Heppenheim. Die Landmi
Schule Heppenheim kann in dieſem Jahre auf ein 4CI
ſtehen zurückblicken. Im Hinblick auf die gegenwä
ſieht man jedoch von einer feſtlichen Begehung des I
und will dies bei Gelegenheit nachholen. Damit vr
die Einweihung einer Gedenktafel für die im Weltkrä
Schüler der Anſtalt werden. Leider wird gerade in
läumsjahr die Schule ein Opfer der Sparmnaßnahme
rung, indem die ſeither zweiklaſſige Schule von de
gonnenen neuen Semeſter ab einklaſſig geführt wi v
deſſen fand eine Neuaufnahme von Schülern nicht ſt
wird die ſeitherige Unterklaſſe als Oberklaſſe weiti=
Trotz der rückläufigen Beſuchsziffer war die land
Schule Heppenheim die 1891 neben denjenigen ii
Michelſtadt als Landwirtſchaftliche Winterſchule gegr.
in den letzten Jahren immerhin noch gut beſucht. An
der vergangenen fünf Jahren wies die Schule nahezn
auf. Im letzten Schuljahr 1930/31 beſuchten 30 Schün=
klaſſe
und 17 die Unterklaſſe.
W. Heppenheim a. d. B., 11. Nov. Bahnverkehn=
ſchaftskriſe
. Die Härte der Wirtſchaftsdepreſſion ze
ſonderen Maße auch bei dem Bahnverkehr der hieſigen
im Jahre 1929 waren es 329 000 Perſonen, die von der hei
abfuhren, wobei in dieſer Zahl die Inhaber von Wochen.
karten enthalten ſind. Schon 1930 zeigte dieſe Verkehrss=
läufige
Tendenz, die um 22 000 zurückging. Auch die

kartenausgabe zeigt einen degreſſiven Verlauf. Während
rund 222 000 Fahrkarten zur Ausgabe gelangten, ſind es.
208 000 und im verfloſſenen Jahre 194 000. Noch kleiner
kehrsziffer für 1931 erſcheinen. Winterſportb
hieſige Ortsgruppe der Deutſchen Turnerſchaft hat in bs
Weiſe eine neue Sportart, den Skiſport, in ihren Arbr;

genommen. Die bereits aufgenommene theoretiſche ScEt

ſich auf einen Trockenſkikurſus, der unter fachmänniſche
Anfänger und Fortgeſchrittene durchgeführt wird. Die A41
abteilung führt Herr Dr. Grimm.
Bd. Aus dem Ried. 7. Nov. Mit den Holzfällu=
ausgedehnten
Waldungen des Rieds ſoll in allernä,
gonnen werden. Die Vorbereitungen hierzu ſind ſei!
ſtereien und ſeitens der Holzhauer ſchon einige Zee.
In den einzelnen Ortſchaften bilden ſich die Holzmih
welche meiſtens aus 57 Mann beſtehen, wovon een
der, welcher ſchon einige Winter als Holzfäller gen
zum Ob= oder Stoßmann gewählt wird. Dieſer
gabe, den Mitarbeitern ihre Arbeit anzuweiſen, d.
Arbeiten innerhalb der Partie auszuführen auch T74
ſchärfen, und iſt für die ganze Partie überhaupt E
Einſtweilen ſind die Leute der Partie damit beſchau
Fällen der Bäume benötigten Werkzeuge, wie Aertz
ben, d. ſ. kleine türkenſäbelartige Beile, zum Aushau
knüppel, Trummſägen und Grubenſägen in ordnungn
ſtand zu verſetzen, damit dieſe bei dem baldigen Bi
beiten gebrauchsfertig ſind, denn bei den dieſes Jal
zent gekürzten Akkordlöhnen darf nicht allzu viel
der Arbeit unnötig vergeudet werden. Das dieſes=
lende
Quantum Holz wird allerdings hinter dem 1
manchen Waldungen ſogar ſehr weit zurückbleiben!
jährigen orkanartigen Stürme eine Unmaſſe Holz En
der Beſtand in dieſen Wäldern ſehr notgelitten hat.-
Jägersburger Wald allein dem Sturm in einer Ne l
Feſtmeter Holz zum Opfer. Trotzdem ſind aber dieſe
einer Anzahl Arbeitern auf einige Zeit lohnende
lichkeiten geboten.
S. Lampertheim, 9. Nov. Einbruch. In der
Schwarz in Neuſchloß wurde ein frecher Einbruſ.
Dieb nahm im Hausflur einen Mantel und eine (2
an ſich, im Nebenzimmer ein Opernglas und eine
der Wirtſchaft Zigaretten und Schokolade, währende
ren kein Intereſſe zeigte. Sein Suchen nach Geld
obwohl er alle Behältniſſe durchwühlte. Es wird
der Einbrecher ein anfangs der zwanziger Jahre ſte
Mann iſt, der in letzter Zeit wiederholt in der
kehrte und ſich hierbei Ortskenntnis verſchaffte. De
etwa acht Tagen in der Wirtſchaft von Kohl auf R
Hof einen Geldſchein wechſeln haben laſſen und Ne=
legenheit
wahrgenommen haben. 100 RM. mitger.
Bei ſeiner wiederholten Einkehr in Neuſchloß 9ach.

aus Bürſtadt, jedoch ſtimmen dieſe Angaben nichte
ſcheine nach hat es der Betreffende auf alleinliehes
ten abgeſehen. Von der Winterhilfe MI.
ſat die Volksſpeiſung im Kinderheim und St.
haus begonnen. Eine ganze Anzahl von Familien "
dort ihr Eſſen. Die Ausgabe erfolgt in der Zeit 2
Ein in beiden Küchen gleicher Speiſezettel wird
ganze Woche ausgehängt. Das Eſſen koſtet 10 Ple
Hilfswerk zu unterſtützen, veranſtalten die Spolt
kämpfe und führen den Erlös aus den Eintriltes
Winterhilfe ab; weiter gibt der Männergeſangvel
zugunſten derſelben ein Konzert, zu dem ſich einhe.
zur Verfügung geſtellt haben: auch der Verein ſeloſ.
leute richtet eine Volkshilfe=Lotterie ein. Nach ſ.
fen, daß das Hilfswerk im ganzen Winter beſtene.
Um den Erwerbsloſen Gelegenheit zu geben, le
men Raume aufhalten zu können, wird ab 19.
Leſeſtube eingerichtet. Frauen und Mädchen Vhe*
in gemeinſamem Beiſammenſein geſchenkte Kleioll.
Gernsheim, 11. Nov. Waſſerſtand des
Pegel am 10. November 0,33 Meter, am 11. No0.
jeweils morgens 5.30 Uhr.
Hirſchhorn, 11. Nov Waſſerſtand I""
Pegel am 10. November 1,66 Meter, am 11. Nowe.*
jeweils morgens 5.30 Uhr.

[ ][  ][ ]

g. 12. November 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 314 Seite 7

Aus dem Wahlkampf

Hrnmlung der Radikaldemokrakiſchen Parkei
ne Wahlverſammlung der Radikaldemokratiſchen Par=
Saalbau, die Herr Eidmann leitete, ſprach über
Radikale Demokratie, die Schickſalsfrage für Heſſen
R. Neumann=Berlin. Er befaßte ſich eingangs
ärwung der Partei, die den Willen habe, der wahren
ir Deutſchland zum Siege zu verhelfen und ſich der
Villle energiſch entgegenzuſetzen. Die jungen Radi=
nu
hätten als Inſchrift auf ihrem Panier: Schutz der
ſifaſſung. Mit einer Diktatur, die nur mit roher
ſeien wolle, gehe es nicht. Schwer laſte auf der deut=
ſif
der Vorwurf, daß die politiſchen Parteien die ihnen
ſſpenzen nicht erkannten. Man dürfe nach der Wahl
gi, was man den Wählern vorher verſprochen habe.
die wirtſchaftliche Not viel, ſo auch die Verhetzung
ni Kultur, die mit dem Volk getrieben werde. Scharf
ſch gegen die neue Aktion des Reichsfinanzminiſters
hir der Konvertierung der Zinstitel wiederum der kleine
ſfen würde. Die Radikaldemokratiſche Partei ſei in
Beit zuſammengeſchweißt worden und trete ein für
arke Demokratie.
tzenkandidat der Partei, Landtagsabg Reiber
won der Partei bereits geleiſtete Arbeit hin und
ſpfen Zügen die Stellung der Radikaldemokraten zur
Landespolitik. Ganze Ortsgruppen ehemaliger De=
ty
zu ſeiner Partei übergegangen. Das Bekenntnis
gen, daß die Radikaldemokratiſche Partei ſich nur an
ſtäälige, um der Demokratie zum Siege zu verhelfen.
mic zum deutſchen Einheitsſtaat und zu einer Reichs=
einer
ſolchen, die alle Glieder des Reiches gleich=
Das Gegen= und Nebeneinander der preußiſchen
regierung könne ſomit nicht geduldet werden. Die
ſüür eine vernünftige Verwaltungsreform ein, ſie
Erfüllung der Verwaltung mit dem Geiſte der
kratie. Man fordere einſchneidende Sparmaßnahmen.
ſuisung der Bezüge mittlerer und unterer Beamten
ſlten dürfe man nicht ſparen wollen. Scharf und
Awe man ſich gegen jede Gefährdung der Kulturwerte
wenden. Die Währung dürfe keinesfalls erſchüttert
Politik der Notverordnungen ſei zu mißbilligen.
ide Vereinfachung der Steuergebarung, Wegfall der
Eſtiiern. Erhöhung der Erbſchaftsſteuer ſei zu for=
oefaßte
ſich der Redner mit den Zielen der Partei,
ßennahme junger Kräfte ein Bollwerk gegen die
echtss und links ſein wolle und heute mutig den Kampf
mokratie und deutſche Republik. Zwei radikaldemo=
Ahf parteiführer unterſtrichen lebhaft die Ausfüh=
orredner
und forderten zum Anſchluß an die Par=
ſe
Referate wurden umrahmt von muſikaliſchen Dar=
Trommler= und Pfeiferkorps des Reichsbanners.

zusgeſchallete Wirtſchaftsparkei.
WSN. Frankfurt a. M., 11. November.
MTelegiertenverſammlung des Wahlkreiſes Heſſen der
ar s deutſchen Mittelſtandes (Wirtſchaftspartei), die
in furt ſtattfand, wurde Stellung zu den heſſiſchen
hier genommen. Dabei wurde, wie mitgeteilt wird,
Munx Ausdruck gegeben, daß der Wahlvorſchlag der
Erui ohne jeden Rechtsgrund von dem Wahlprüfungs=
Fuh ewieſen worden ſei. Es wurde beſchloſſen, den
iei zu empfehlen, jene Parteien zu unterſtützen, die
urshiaus bekämpfen und ſich für die Bildung einer Rechts=
ſetzen
. Die Anhänger der Partei ſollen dringend er=
Wider Wahlurne nicht fern zu bleiben.

Volckspartei. Letztmalig wird auf die heute abend
ſalbau um 8.15 Uhr ſtattfindende Wahlkundgebung
macht, in der der Reichsführer der DVP., Abg.
und der Landesführer und heſſiſcher Spitzenkan=
lewoth
. zu den aktuellen Fragen der Reichs= und
Gſprechen. Es wird manches geſagt werden, was an=
Eelſenland vergeſſen iſt, was aber notwendigerweiſe
rung der Wähler zurückgerufen werden muß. Die
ſ* Zahlen einen Unkoſtenbeitrag von 30 Pfg., Mit=
freien
Eintritt. Ab 7 Uhr konzertiert eine ehe=
krmuſiker
=Kavelle. Für Nichtmitglieder ſind Ein=
M70 Pfg. auf der Geſchäftsſtelle, Zimmerſtr. 1, und
Paſſe erhältlich. (Siehe Anzeige.)

nlauſen, 11. Nov. Der Landbund hielt eine gut be=
esſammlung
ab. Redner war Landtagsabg. Dr.
drms.
Athaach, 11. Nov. Hier hielten jetzt die Nationalſozia=
Fe Wahlverſammlung ab. Es ſprachen Auguſt Bach
Unlach. Leider kam es vor dem Verſammlungslokal
Wlei denen die Polizei eingreifen mußte.
Nen 11. Nov. Geſtern abend ſprach im Saale von
Pehr der Reichstagsabgeordnete Nürmann aus
Bertreter des Heſſiſchen Landbundes über das
ſackl der Bauer bei der kommenden Landtagswahl
Duuss ſachlicher Weiſe erläuterte er, daß die Belange
Wöruernſtandes am wirkſamſten durch die ſeitherige
wertreten werden könnten, da insbeſondere die
AAſt ſche Partei durch die Verſchiedenartigkeit ihrer
eng bei Durchführung ihres Programmes Hemmun=
ſä
. Die anſchließende Diskuſſion, an der ſich zwei
Alſozialiſten beteiligten, verlief ruhig.

Ca. Lorſch, 11. Nov. Am Dienstag abend ſprach in einer Ver=
ſammlung
der Deutſchnationalen Volkspartei im Weißen Kreuz der
Bauernführer, Landwirt und Reichstagsabgeordneter Schiller von
Oſtpreußen über das Thema: Warum Deutſchnational?. Eine
Diskuſſion kam nicht zuſtande. Im Schlußwort ſprach dann noch
Herr Reichstagsabgeordneter Schwobe, ein Bauernführer aus
Oberſchleſien.
O. Reichenbach i. Odw.. 11. Nov. Am Sonntag waren zu glei=
cher
Zeit zwei Wahlverſammlungen. In Lamperts Saal hatte der
Chriſtl.=ſoziale Volksdienſt eine Wahlkundgebung. Es ſprach der
Landtagsabgeordneter Berggötz=Karlsruhe über die Stellung ſei=
ner
Partei. Zu gleicher Zeit hielten die Nationalſozialiſten eine
Verſammlung im Gaſthaus Vetter ab. Montag folgten die
Deutſchnationalen mit einer Verſammlung im Gaſthaus Zur
Traube‟,
Bb. Bensheim. 11. Nov. Am 9. November hielt der Chriſtlich=
ſoziale
Volksdienſt (evangeliſche Bewegung) in Auerbach. Redner
Pfarrer Lic Schmidt=Bochum; am 10. November die National=
ſozialſten
. Redner Pg. Steingrübner=Reichenbach, gut beſuchte
Wahlverſammlungen ab.

Aberheſſen.

Butzbach, 11. Nov. Ueberfahren und getötet wurde geſtern
vormittag der 26 Jahre alte Reiſende Alfred Goldſchmidt aus Nieder=
ſveiſel
. Er hatte den Perſonenzug von Oſtheim beſtiegen und wollte
geſchäftlich nach Gießen fahren, dort iſt er bei der Firma Zwang in
Stellung. Man nimmt an, daß ihn der Berliner D=Zug erfaßt und
unter die Räder geſchleudert hat. Beide Beine wurden oberhalb der
Knie abgefahren, zudem erlitt er weitere Verletzungen, ſo daß er beim
Auffinden bereits verſtorben war. Die alsbald herbeigerufene Staats=
anwaltſchaft
ſtellte den Tatbeſtand feſt und gab die Leiche zur Beſtat=
tung
frei. Der junge Mann iſt der ledige Sohn des Rabbiners Gold=
ſchmidt
zu Niederweiſel.
Butzbach, 11. Nov. Acht Liſten zur Stadtratswahl für
nächſten Sonntag ſind eingereicht, und zwar je eine von S.P.D., K.P.D.,
N. S. D.A.P., Zentrum, ferner eine Bürgerliſte, eine Mittelſtandsliſte
und zwei unparteiliche Liſten. Wittig (S.P.D.) hat ſein Amt als Bei=
geordneter
niedergelegt.
Vom Vogelsberg, 10. Nov. Die Jagdpreiſe ſtehen
jetzt unter Friedenspreis. Das zeigt ſich bei faſt allen Neu=
verpachtungen
. Die Pachtpreiſe der Nachkriegszeit werden vielfach im
Vergleichsverfahren zwiſchen Gemeinden und Pächtern herabgeſetzt.
Eichelsdorf 10. Nov. Die Weihe eines Gefallenen=
Ehrenmals für die 42 Söhne unſeres Vogelsbergdorfes fand am
Sonntag im Beiſein der Einwohnerſchaft und mehrerer Kriegervereine
der Umgegend ſtatt.

Tatatelt Aad deiel loerr

Ein Grab und einhalb.

(n) Moskau. Das iſt keine Erfindung des proletariſchen
Staates, eine neue Laune des kollektiven Uebermenſchen, das iſt
einfach Galgenhumor. Denn ſo bezeichnet der Sowjetarbeiter den
Wohnraum, der in den Induſtriezentren und in den Großſtädten
der Union dem Einzelnen zur Verfügung ſteht. Seine Größe
ſchwankt freilich, ſie variiert mit der Bevölkerungsdichte und den
Aufgaben, die einem beſtimmten Ort und der in ihm anſäſſigen
Induſtrie durch den Fünfjahresplan zugewieſen ſind, ſie kann alſo
auch zwei oder ſogar drei Grab betragen. Ueberall aber in jenen
Orten, die beſonders lobend in den periodiſchen Siegesberichten der
Sowjetbulletins genannt werden, iſt ſie ſo kataſtrophal, daß einen
Europäer ſchier das Grauſen packt.
Tatſächlich iſt die Wohnungsfrage eines der kulturellen und
ſozialen Schickſalsprobleme des Regimes, und es iſt nur zu ver=
ſtändlich
, daß die mißlichen Wohnverhältniſſe von allen flüchtenden
Arbeitern immer als der erſte Grund dafür angegeben werden, daß
ihnen ein weiteres Verbleiben an einer beſtimmten Arbeitsſtelle
unmöglich iſt. Der Durchſchnittsruſſe hat auch früher nicht
nobel gewohnt, und z. B. das Berliner Minimum an Komfort
erſcheint ihm ſchon als Luxus. Aber was jetzt an der Tagesord=
nung
iſt, geht ſelbſt ihm über die Hutſchnur. Es iſt ſchwer einen
Verantwortlichen zu finden, ſolange dieſes Syſtem andauert.
Denn dieſes Syſtem hat ſchon nach der Revolution die Hausbeſitzer
abgeſchafft. Die Häuſer wurden kommunaliſiert, in ſtädtiſchen
Beſitz übernommen. Und es begann das Paradies. Denn es hieß,
daß der Mietzins nicht mehr gezahlt zu werden brauchte. Aber
die Herrlichkeit dauerte nicht lange. Denn der Bewohner eines
enteigneten Hauſes mußte plötzlich ſein Wohnrecht nachweiſen. Wer
dieſes Wohnrecht beſaß? Natürlich in erſter Linie die Mitglieder
der Kompartei, ſodann die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Angeſtellten
und Arbeiter, die Proletarier und alle Freunde der Sowjets. Die
Paraſiten wurden ausgeſchloſſen. Die Folge war eine wüſte
Hetze aller gegen alle, ein Kampf um das Lebensrecht . . Als
darüber einige Jahre vergangen waren, merkte man eines Tages,
daß gerade von den Freunden der Sowjets, den Wohnberech=
tigten
, der vorhandene Wohnraum ſo zugerichtet war, daß nahezu
25 v. H. aller Wohnungen nicht mehr bewohnbar waren. Erſt
dann beſann man ſich. Und da wurde natürlich erſt recht geſiebt.
Zu nennenswerten Neubauten fehlte und fehlt das Geld, die In=
duſtrie
= und Großſtädte haben in einem unerhörten Ausmaß zu=
genommen
und die Folge war, daß der vorhandene Wohnraum
immer mehr zuſammenſchrumpfte, verdichtet wurde.
Die Folge iſt eben dieſes ein Grab und einhalb‟. Die
folgenden Zahlen ſtammen aus offiziöſen Sowjetangaben. Im
Jahre 1929 wurde für das Donezgebiet, eines der wichtigſten In=
duſtriegebiete
, errechnet, daß dem Arbeiter dort 3,2 Quadratmeter
Wohnfläche zur Verfügung ſtanden und Mitte dieſes Jahres
wurde dieſe Zahl für den Durchſchnitt des Rätebundes von kom=
muniſtiſcher
Seite mit 5,2 angegeben. Alſo etwa 2,6 Grab. Es
iſt ſchon viel über die Wohnverhältniſſe in Moskau geſchrieben
und erzählt worden. Einen Begriff kann man ſich aber erſt
machen, wenn man es mit eigenen Augen geſehen hat. Jeder lebt
in einem Zimmer mit jedem, einer unter vielen, unter Ver=
wandten
und Fremden Alten und Jungen Männern und Frauen.
Es gibt kein Geheimnis mehr und keine Scham bei den heutigen
Bewohnern des Sowjetſtaates. Eine Frau hat kein Geheimnis
mehr vor fremden Männern, die Eltern keines vor ihren eigenen
Kindern. Da es keinen eigenen Herd der Familie mehr gibt, gibt
es auch keine Diskretion und keinen Anſtand kann es unter die=
ſen
Umſtänden nicht geben. In der gemeinſchaftlichen Küche ſtehen
ſechs und mehr Frauen am Kochherd, klatſchen und fluchen und
ſpucken ſich vor Neid gegenſeitig in die Kochtöpfe. Ein Mann, der
die Nacht im gemeinſchaftlichen Schlafſaal der Arbeiter verbringt.
empfängt dort ſeine Frau, die Kinder ſind täglich und nächtlich
Zeugen der wildeſten Unzucht. Denn vier und mehr Familien
wohnen in einer Vierzimmerwohnung. Man braucht nicht reali=
ſtiſcher
zu werden, um die Entſittlichung des kollektiven Menſchen,
der in Wahrheit ſchon heute in der Kommune lebt, durch derartige
Wohnungsverhältniſſe zu beweiſen.
Die Aſtrologie wird wieder hoffähig!
(p.) Belgrad. Wie rumäniſche Blätter melden, erſchien

Eliſabeth von Griechenland, und die Königin von Jugoſlawien
teilnahmen. Was die deutſche Aſtrologin, die angeblich vor Jah=

ren die Heirat Ileanas, der jüngſten rumäniſchen Königstochter,
mit einem Habsburger vorausgeſagt hat den drei gekrönten
Damen von den Geſtirnkonſtellationen erzählte, iſt nicht bekannt.
Dagegen wurde halboffizios verlautbart, daß Frau Sigerus= Göll=
ner
am Schluß der mehrere Stunden währenden Audienz von der
Königin=Witwe Maria den Auftrag erhielt, für ihre Enkelkinder,
darunter den Kronprinzen von Rumänien und den Erbprinzen
Peter von Jugoſlawien, ein Horoſkop anzufertigen. Der Glaube
an die Allmacht der Sterne iſt am rumäniſchen Königshofe ſchon
ſeit jeher im Schwung geweſen. Wie es heißt, ſoll König Carol,
ehe er aus der Verbannung den Flug nach Rumänien antrat, um
den Thron ſeines Vaters zu beſteigen, bei zwei Aſtrologen Rat ge=
ſucht
haben, von denen der eine nach dem Muſter des berühmten
delphiſchen Orakels geantwortet haben ſoll: Wer vom Himmel
niederſteigt, wird ſiegen! Dieſer Spruch veranlaßte angeblich
Carol, ſein Schickſal einem Flugzeug anzuvertrauen. Wie jetzt die
Dinge ſtehen, muß man ſich darauf gefaßt machen, daß demnächſt

Der gepfändete Säugling.
(r) Bukareſt. Den Bauern in Beſſarabien geht es ſamt und
ſonders herzlich ſchlecht. Je beſſer die Ernten, deſto kleiner die Erträg=
niſſe
; nur die Steuern und die Schulden behalten ihre untragbare
Höhe. Die Steuereinnehmer haben ihre liebe Not, bei den völlig ver=
armten
Bauern auch nur einen Teil der rüchſtändigen Steuern einzu=
treiben
. Meiſt kommen ſie unverrichteter Dinge zurück. Da hat ſich
nun in Patrulea bei Kiſchineff etwas Sonderbares zugetragen: als der
Sreuereinnehmer des Dorfes in die Wohnung eines gewiſſen Savila
kam und dort nichts vorfand, was er hätte pfänden können, riß ihm
die Geduld. Seit Wochen hatte er keinen Leu mehr hereinkriegen kön=
nen
, und die Folge war, daß er auch ſein Gehalt, das er ſich von den
Steuereinnahmen gleich abziehen konnte, nicht bekam, und daher hun=
gern
mußte. So nahm er in ſeiner Wut im Namen des Königs Sa=
vilas
Söhnchen im Alter von 10 Monaten aus der Wiege und erklärte
es bis zur Begleichung der Steuerſchuld für beſchlagnahmt. Ohne ſich
von der Verzweiflung der Eltern rühren zu laſſen, brachte er den wim=
mernden
Säugling zu einer ihm bekannten Frau, die das Kind in ihre
Obhut übernahm. Als die Dorfbewohner ſich zuſammenrotteten, um
mit Gewalt den gepfändeten Säugling ſeiner Mutter zurückzugeben,
nahmen die Gendarmen zahlreiche Verhaftungen vor. Schließlich blieb
dem armen Savila nichts anderes übrig, als das Saatgut für das
nächſte Jahr zu verkaufen, um ſein Söhnchen einzulöſen. Merkwürdig
an der ganzen Geſchichte bleibt nur der Umſtand, daß bisher keine der
zuſtändigen Behörden an der ſeltſamen Pfändungspraxis des Steuer=
einnehmers
Anſtoß genommen hat. Jedenfalls eröffnet dieſer Präze=
denzfall
allerlei ſchöne Möglichkeiten, die ſchon ſtark an die Zuſtände in
China erinnern, wo bekanntlich der Kinderhandel in Zeiten der Not
gang und gäbe iſt.
Auch eine Seelenverwandtſchaft.
(a) NewYork. Juliette Hall Campton war dereinſt Filmprima=
donna
im ſtummen Hollywood. Der Siegeszug der tönenden Flimmer=
wand
bedeutete das Ende ihrer Karriere, und die Diva flüchtete in die
gutbürgerliche Ehe mit einem Fabrikdirektor Bartram. Seither be=
ſchäftigte
ihre einſt umworbene Perſönlichkeit die Oeffentlichkeit nicht
mehr; ſie lebte ihrem häuslichen Glück in London. Dreitauſend Meilen
von ihr entfernt friſtete in Baltimore ebenfalls in ſtiller Zurückgezo=
genheit
Frau Cobden ihr geruhſames Leben, die Zwillingsſchweſter
von Juliette. Von jeher verband die Zwillinge eine geradezu unheim=
liche
Seelenverwandtſchaft und die pſychologiſchen Beziehungen der
Geſchwiſter kamen in höchſt eigenartigen biologiſchen Erſcheinungen zum
Ausdruck. So machten die beiden Damen zur gleichen Zeit eine ſchwere
Krankheit durch und überſtanden eigentümlicherweiſe am gleichen Tage,
ja faſt zur ſelben Stunde, die große Kriſe. Bemerkenswert und gleich=
falls
unerklärlich war auch, daß ſich Juliette und Betty gleichzeitig ver=
liebten
, gleichzeitig verlobten und wunſchgemäß am gleichen Tage hei=
rateten
. Während ſich berühmte Aerzte vergeblich mit dieſem ſonder=
baren
Fall innerer Verbundenheit der örtlich getrennten Blutsverwand=
ten
beſchäftigten, ohne das Rätſel aufklären zu können, ſchoſſen die
famoſen Zwillinge den Vogel ab und überraſchten ihre Familien damit,
daß ſie am gleichen Tag in Baltimore und in London je einem geſunden
Jungen das Leben geſchenkt haben.

Sie ſparen bei der Zahnpflege, wenn Sie die Chlorodont=Zahnpaſte
verwenden, denn eine kleine Menge davon genügt. Verſuch überzeugt. Hüten
Sie ſich vor billigen, minderwertigen Nachahmungen.
1 Dr. 5236

175 2S, Klanierpädagog
Friedrichstr. 14½, I.
Unterricht
und Vorgeschrittene.
as-lerische Ausbildung.
Korrepetition.
tertbegleitung. 16311
i u. Fahrrad=Dynamo=

Hiagſt

lamp. v. 8.25 an.
BcNZ, Grafenſtr. 20
(16260a)

Zart und matt muß die Haut sein!

Ie

af er=
ca
.

er=
Ica.

M
ſlachn.
Tag es=
Un=

178

Der ſuchk
Transportgelegen=
heit
i. Richt. Frank=
ſurt
Bad=Nauheim
Gießen-Lich,
Heidelberg
Mannheim?
Transporte, Um=
züge
, Geſchäfts=
fahrten
i. Nah= u.
Fernverkehr.
Behringer
E Weyrauch
Karlſtr. 110. T.4527
(16308)

Brdl. Klavierunterricht
Frau Nanny Kaiſer,
Viktoriaſtr. 42, II.
Gediegene Ausbild.
leichtfaßl. Methode
f. Anfäng. u. Voran=
geſchrittene
. Uebe=
gelegenheit
. Honor.
mäßig. (13748al

Jede Frau weils es und achtet daraut. Kein unschöner Glanz darf die
Schönheit der Haut stören. Mit Matt-Creme, dem edlen 711--Erzeugnis,
ist es so leicht, diese erste und vielleicht wichtigste Forderung der
Schönheitsbtlege zu erfüllen. Ein Hauch dieses klassischen Schön-
heits
-Cremes eibt dem Teint die begehrte zart matte Tönung, die
ihn so jugendlich, so makellos gebtlegt erscheinen laß8t. Vorzügliche
Dienste leistet Matt-Creme auch als Puderunter-
lage
. Der Puder hattet dann besser und laßt sich
leichter verteilen.

Beim Kaut achte man genzu auf die ges. gesch. 4711- und d.
blau-goldenen Hausfarben.
In Tuben aus reinem Zinn 55 u. 90 Pfg.
Glastobf R4. 1.35

Oeere UUMee
Der Klassische Schönheits-Creme

[ ][  ][ ]

Seſte 8 Nr. 314

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Das Ende des deutſchen Bühnenſchiffes.

Japaniſcher Spork der Gegenwark und der Vergang

Der Viermaſter Dora,

ein Segelſchiff, mit dem eine deutſche Schauſpieltruppe die wichtigſten Häfen der Welt beſuchen
und dort Vorſtellungen geben wollte, iſt jetzt im Hamburger Hafen völlig ausgebrannt. Das
Projekt des Bühnenſchiffes hatte ſich ſchon vor längerer Zeit als undurchführbar erwieſen und war
auch fallen gelaſſen worden. Das Schiff ſtand zur Abwrackung im Hamburger Hafen.

Links: Preisgekrönte Rekordſchwimmerinnen bei einem Schulſchwimmfeſt in Tok
Vorführung des uralten japaniſchen Kampfſports Kendo‟. Noch bis vor 80
Japan im tiefſten Mittelalter einer hochentwickelten ritterlichen Kultur. Infolge
Tradition der alten ritterlichen Kampfſpiele, von denen in Berlin anläßlich eim
Kampfes England gegen Deutſchland einige Proben gezeigt wurden, noch ſehr lebe
der Pflege der alten Sportarten kommen aber auch die europäiſchen Sportgattungen
Beſonders im Schwimmen und im Springen haben es die japaniſchen Sportler
gebracht, die die ihrer europäiſchen Kollegen vielfach überragen.

Reich und Ausland.

Kampf mit Einbrechern.

Frankfurt a. M. In der vergangenen
Nacht ſpielte ſich in der Bettinaſtraße ein Kampf
zwiſchen einem Angeſtellten und zwei Einbrechern
ab. Der Angeſtellte hörte in der Nacht verdäch=
tige
Geräuſche und ſprang kurz entſchloſſen, nur
mit dem Hemd bekleidet, in den Hof. Er ſtellte
dort einen Einbrecher, der ſich zur Wehr ſetzte.
Der Einbrecher kam aber hier an den Unrechten,
denn der Angeſtellte verſetzte ihm einen ſo wuch=
tigen
Schlag auf das Auge, daß er eine klaf=
fende
Wunde davontrug. Als der zweite Ein=
brecher
zu Hilfe kam, mußte der Angeſtellte von
dem andern ablaſſen. Beide Einbrecher flüch=
teten
dann unter Zurücklaſſung der bereits ein=
gepackten
Diebesbeute. Einige Briefmarken und
weniges Wechſelgeld konnten ſie mitnehmen.

Die Süddeutſchen Hammerwerke abgebrannt.
Bad Mergentheim. Die Süddeutſchen
Hammerwerke. Inhaber Gebr. Hammer, ſind
geſtern nachmittag bis auf den Grund nieder=
gebrannt
. Das Feuer brach um 18 Uhr aus und
griff mit ſo raſender Schnelligkeit um ſich, daß
die Feuerwehr machtlos war und die impoſan=
ten
Fabrikgebäude im Nu ein Raub der Flam=
men
wurden. Der Schaden ſoll bedeutend ſein.

Seine Tante ermordet und beraubt.

Berlin. Am Mittwoch vormittag wurde
in Moabit die 61 Jahre alte Frau Marie Schim=
melpfennig
in ihrer Wohnung erdroſſelt aufge=
funden
. Alle Schränke und Behältniſſe der Woh=
nung
waren durchwühlt. Soweit bisher feſt=
ſteht
, ſind 200 Mark geraubt worden. Als mut=
maßlicher
Täter kommt der Neffe der Ermor=
deten
, Ernſt Thiemk, in Betracht. Er hatte ſeine
Tante auf der Straße getroffen und war danach
mit ihr in die Wohnung gegangen. Kurze Zeit
ſpäter verließ Thiemek die Wohnung. Hausbe=
wohnern
erklärte er, daß er einen Arzt holen
wolle, da ſeine Tante ohnmächtig geworden ſei.
Thiemek iſt flüchtig.

Die Beiſetzung des Geheimrats Stimming.
Bremen. Die Trauerfeier für den ver=
ſtorbenen
Vorſitzenden des Nordd. Lloyd Ge=
heimrat
Dr. e. h. Stimming begann geſtern
morgen in der Kapelle des Riensberger Fried=
hofes
. Es hatte ſich eine ſo große Menge von
Leidtragenden eingefunden, daß nur der klei=
nere
Teil in der Kapelle ſelbſt Platz fand. Aus
Bremen ſah man alle maßgeblichen Perſönlich=
keiten
des Staatslebens, der Wirtſchaft, der Wiſ=
ſenſchaft
und der Kunſt. Auch von auswärts
waren viele bekannte Perſönlichkeiten zur
Trauerfeier nach Bremen gekommen. Der Nord=
deutſche
Lloyd hatte Sorge dafür getragen, daß
ein großer Teil der Angeſtellten der Bremer
Zentrale an dem Trauerzuge teilnehmen konnte.
Die Gedenkrede wurde von Paſtor Dr. e. h.
Großcurth gehalten.

Dampfkeſſel in die Luft geflogen.
Brieg (Bez. Breslau). Am Mittwoch nach=
mittag
erplodierte im Brauereibetrieb des hie=
ſigen
Brauhauſes einer der beiden Dampfkeſſel.
Das Keſſelhaus wurde vollkommen zerſtört. Der
Heizer Przibilla wurde durch die aufgeriſſene
Wand des Keſſelhauſes etwa 20 Meter weit auf
den Hof geſchleudert. Er war ſofort tot. Seine
Frau, die ihm gerade das Mittageſſen brachte,
wurde ſchwer verletzt.

Die Urſache des Hauenſteiner Exploſionsunglücks.
Hauenſtein (Bez. Pirmaſens). Die Un=
terſuchung
über die Urſache des ſchweren Explo=
ſionsunglücks
im hieſigen Steinbruch, das ſechs
Todesopfer forderte, hat ergeben, daß das Un=
glück
durch grobe Fahrläſſigkeit (mangelhafte
Abſperrung und mangelnde Vorſicht nach dem
erſten Sprengſchuß) verſchuldet iſt. Der Haupt=
ſchuldige
, Sprengmeiſter Müller aus Werners=
berg
, hat bei dem Unglück bekanntlich ſelbſt den
Tod gefunden. Die Gemeinde Hauenſtein wäre
nach Anſicht eines Sachverſtändigen auf Grund
der berufsgenoſſenſchaftlichen Vorſchriften ver=
pflichtet
geweſen, die notwendigen Abſperrungs=
maßnahmen
durchzuführen.

Kranzniederlegung an den Gräbern der Beſatzung eines während des Weltkrieges über England
abgeſtürzten deutſchen Luftſchiffes.
In ritterlicher Weiſe ehrte England anläßlich der Wiederkehr des Waffenſtillſtandstages das
Andenken derjenigen Deutſchen, die während des Krieges in England im Kampfe für ihr Vater=
land
fielen. Es handelt ſich um die getötete Beſatzung eines deutſchen Luftſchiffes, das im Jahre
1916 über Südengland abgeſchoſſen wurde. Jetzt wurde an ihren Gräbern ein Gedenkgottesdienſt
abgehalten, dem eine Kranzniederlegung folgte.

Calmette=Prozeß.

Lübeck. Zu Beginn der Mittwochverhand=
lung
im Calmette=Prozeß bemüht ſich der Sach=
verſtändige
Dr. Schmincke darum, daß man den
Sachverſtändigen Dr. Mögling veranlaſſe, mög=
lichſt
die lateiniſchen und griechiſchen Krankheits=
bezeichnungen
durch deutſche Ausdrücke zu er=
ſetzen
, da verſchiedene Eltern ſich darüber be=
ſchwerten
, daß im Gerichtsſaal eine Sprache ge=
ſprochen
werde, die ſie nicht verſtänden. Dann
wird mit der Vernehmung Dr. Möglings fort=
gefahren
, der ſich kurz zu den einzelnen Krank=
heitsfällen
äußert, und zwar insbeſondere dahin=
gehend
, ob eine Fütterungstuberkuloſe und ein
Zuſammenhang zwiſchen der Krankheit und der
Fütterung beſtanden habe."

Bei der Vernehmung des Sachverſtändigen
über den Krankheitsbefund eines Kindes weiſt
plötzlich der Vater dieſes Kindes darauf hin, daß
er im Kampfe mit dem Geſundheitsamt in Lübeck
liege, weil dieſes und die Aerzte behaupten, die
Verkrüppelung des einen Beines ſeines Kindes
ſei durch einen Fehler Dr. Genters bei der Ope=
ration
hervorgerufen worden. Das iſt nicht
wahr! ſagt der Vater, es muß doch klar er=
wieſen
ſein, daß die Verkrüppelung vom Cal=
mettemittel
ſtammt. Als Oberſtaatsanwalt
Lienau beſtätigt, daß hier als zutreffend ange=
ſehen
werde, daß in dieſem Falle ein Zuſammen=
hang
mit der Fütterung beſtehe, beruhigt ſich
der Nebenkläger allmählich. Eine längere Er=
örterung
entſpinnt ſich dann über die Beweis=
anträge
, worauf die Vernehmung Dr. Möglings
fortgeſetzt und bald darauf in die Mittagspauſe
eingetreten wird.

Feuer in einem New Yorker Theater.
NewYork. Im großen Broadway=Theater,
in der Nähe der 66. Straße, brach während der
Vorſtellung ein Brand aus. Den etwa 700 Thea=
terbeſuchern
und den Schauſpielern gelang es,
aus dem brennenden Theater zu flüchten. Mehrere
Feuerwehrleute erlitten bei der Bekämpfung des
Brandes Verletzungen.

einen dahingehenden Antrag ſtellt und die An=
geklagten
zuſtimmen. Von der Staatsanwalt=
ſchaft
iſt ein ſolcher Antrag noch nicht eingebracht
worden, die Zuſtimmung der Angeklagten liegt
jedoch ſchon ſeit Stellung des Beweisantrages
vor.
Präſident Hamel vom Reichsgeſundheitsamt
hat in einem Schreiben zu dem Beweisantrag,
er ſolle darüber vernommen werden, ob ihm be=
kannt
ſei, daß in dem Bericht der Lübecker Tuber=
kuloſenfürſorgeſtelle
an das Deutſche Zentral=
komitee
zur Bekämpfung der Tuberkuloſe mit=
geteilt
wird, Lübeck beabſichtige, das Calmette=
verfahren
einzuführen, erklärt, dieſe Aeußerung
ſei ihm erſt bekannt geworden, nachdem der Be=
richt
des Zentralkomitees im Druck vorlag, und
zwar am 2. Juni 1930.

Das Königlich Schwediſche Geſundheitsamt
in Stockholm erklärt brieflich auf eine Anfrage
der Staatsanwaltſchaft, daß in Schweden vier
Verſuche zur Prüfung des Calmetteverfahrens
ſchon ſeit drei bis vier Jahren regelmäßig ſtatt=
finden
. Die Impfung ſei in Schweden nicht ge=
ſetzlich
geregelt, die Kulturen würden aber von
anerkannten Bakteriologen gezüchtet und von
ihnen auch die Impfpräparate hergeſtellt.

Im weiteren Verlauf der Verhandlungen er=
klärte
Prof. Dr. Bruno Lange über Schriftſtücke,

die man im Laboratorium gefunden hatte, die
Schriftſtücke hätten Aufzeichnungen enthalten
über die Verſuche, die im Laboratorium vorge=
nommen
worden ſeien. Daraus ſei zu entneh=
men
, daß tatſächlich Protokolle über die Verſuche
geführt worden ſeien.

In der Nachmittagsverhandlung erklärte
der Vorſietznde, daß die Mehrzahl der von den
Verteidigern und Nebenklägern geſtellten Be=
weisanträge
vom Gericht abgelehnt worden ſei.
Der Vorſitzende ſagte dann zu der Frage einer
etwaigen Erweiterung der Anklage, das Gericht
ſei der Anſicht, daß die Einführung des Calmette=
Verfahrens und die Frage, ob hier eine Schuld
oder Nichtſchuld der Angeklagten vorliege, nur
dann zum Gegenſtand der Hauptverhandlung ge=
macht
werden könne, wenn der Staatsanwalt

Bekanntlich haben verſchiedene Sachverſtän=
dige
beantragt, vorläufig aus der Verhandlung
entlaſſen zu werden. In der außerordentlich um=
fangreichen
Ausſprache wurden verſchiedene Vor=
ſchläge
in dieſer Frage gemacht. Der Vor=
ſitzende
lehnte den Vorſchlag, ſchon jetzt die Sach=
verſtändigen
zu hören, ab. Nach einer kurzen
Beratung des Berichts wurden ſchließlich ſämt=
liche
Sachverſtändige mit Ausnahme von Prof.
Bruno Lange und Prof. Ludwig Lange bis auf
weiteres aus der Verhandlung entlaſſen.

Berlin. Nach einem bei dee
von Bordeaux eingegangenen Fumit
ſich, wie Berliner Blätter berichtem
Georgios im Golf von Biscaya i=
darauf
lief ein zweiter Funkſpruse
ein anderer Dampfer mitteilte,
Leute der Beſatzung der Geor=
habe
, es ſollen aber noch 18 Man-
Schiffes ſein. Seit dieſem Funkſpru
der Georgios jede Spur. 2
Dampfer Eeorgios, der mit ſch-
an
der Weſtküſte Frankreichs tme
mehr geſichtet worden. Der franzöiſ
der ihm Hilfe zu bringen verſu .
Mann der Beſatzung der Georgo
genommen hatte, iſt ſeinerſeits
raten. Infolge des an den franz
herrſchenden Unwetters treffen au.0
Schiffen Hilferufe ein, ſo von erl
ſchen und von einem ſpaniſchen

Naturphänomen.
Rom. An dem im Vulkangc)
Capena=See bei Leprignano wird.)
dige Naturerſcheinung bemerkt, der
becken mehrmals am Tag unter
und dann faſt ebenſo raſch wiede
terirdiſch zurückkehrenden Waſſ=
gleich
hört man ein dumpfes Domi
auch an der Küſte werden leicht1
rungen verſpürt. Der Rückkehr de-
gewöhnlich
dichter Nebel voraus.
raſch wieder auflöſt.

Heftige Stürme im Kau
London. Heftige Stürme mt
Kanal und haben an der engliſchea!
deutenden Schaden angerichtet. 2i
und anderen Orten der Südküſtt
Straßenzüge unter Waſſer. D
fahrt iſt zum größten Teil lac-P
Fiſcherdampfer ſtrandete bei Nemd
ſatzung konnte gerettet werden.
dampfer, der ſich in der Biscaya
ſchwerer Seenot und hat fun
Hilfe verlangt.
Orkanverwüſtungen in Har‟
Berlin. Nach einer Melu
Blätter aus Tegucigalpa in Hc.)
Stadt Lasmaſica durch einen Orcn
zerſtört worden. Die Eiſenback/
ſind unterbrochen. Man fürchtet
Menſchen ums Leben gekommen /7
Fünf Tote infolge Brand)
New York. Am Mittw.
brach in einer Mietskaſerne in=
Brand aus. Zwei Frauen und d‟
in den Flammen umgekommen.
ſonen wurden verletzt. Man
Brandſtiftung die Urſache des Fr

Königin der Skudenken uR

Fräulein Jeanine Bot

eine 21jährige Schönheit aus
viertel von Paris, wurde von
und Malern zur Königin des
1932 gewählt.

Donnerstag, 12. Novo

[ ][  ][ ]

W.std dosgat

der Spork des Sonnkags.
rwrogramm für das bevorſtehende Wochenende weiſt
reichen Repräſentativkämpfe auf, die wir am letzten
ſhren, es geht diesmal ein wenig ſchlichter, aber des=
ruhiger
zu.

Fußball.
ipdeutſchen Meiſterſchaftsſpielen wird jetzt das letzte
uwe Drittel der Kämpfe in Angriff genommen. Die
ſno diesmal beſonders intereſſant, faſt jede Gruppe
(roßkampf auf. Es ſei nur auf die Begegnungen
Eintracht Frankfurt, Wormatia Alemannia
Karlsruher FV., V.f.B. Stuttgarter Kickers
Wacker München hingewieſen; ſonſt u. a.: Main:
Eintracht Frankfurt. Germania Bieber Kickers
ſon Niederrad Griesheim 02, FC. 93 Hanau
Heuſenſtamm Germania 94 Frankfurt: Heſ=
üa
Alemannia Worms Viktoria Walldorf
unz 05 FC. Langen, Viktoria Urberach SV.
ismpia Lorſch SV. 98 Darmſtadt. Auch in den
esverbänden werden die Meiſterſchaftsſpiele
Berlin kommt die 4. Haupt=Pokalrunde zum
1 Mitropa=Cup=Konfernz findet in Wien ſtatt; in
ſrvei Länderſpiele ausgetragen und zwar:
gechoſlowakei und Italien B Griechenland.
Handball.
4andball reifen jetzt in den meiſten Gruppen die
Der 15. November bringt u. a.: Main: TSV.
53. Frankfurt (bringt wahrſcheinlich den neuen Mei=
ſhwanheim
Höchſt 01, VfL. Sachſenhauſen Ein=
t
. Rot=Weiß Frankfurt Kickers Offenbach; Heſ=
Braunshardt Rot=Weiß Darmſtadt. Wormatia
bVg. Arheilgen: Südrhein; Hakoah Wiesbaden
haen, Polizei Wiesbaden Mainz 05. Für die
zdbayern und Württemberg ſind, die reſt=
noch
nicht genannt worden.

Rugby.
ſeüriterbrechung, die der letzte Sonntag mit dem Län=
ie
Tſchechoſlowakei und durch einige große Privat=
Hirerden am kommenden Sonntag die Verbands=
Biet fortgeſetzt.
Tennis.
Veranſtaltungen im Hallentennis verdienen die
Hallentennis=Meiſterſchaften in
he Erwähnung.
Schwimmen.
übrndsoffene Schwimmfeſt des Schwimmerbundes
y wereinigt die beſte ſüddeutſche Klaſſe in ſtarken
mitt rt. Am Kreisoffenen Schwimmfeſt in Neuſtadt
ſſums die erſte Klaſſe der ſüdweſtdeutſchen Schwimmer
ſeieſſant verſprechen die weſtdeutſchen Jugendmeiſter=
Fol ingen zu werden.
Boxen.
sat n Hamborn und BSC. 1920 Dortmund treffen
Amr= zu einer Vorrundenbegegnung um die Deutſche
Hn Mannſchaftsboxen.
Radſport.
tigart läuft zurzeit das Sechstagerennen, das eine
ſutgg aufweiſt, wie ſie vorher noch nie ein 145 Stun=
ider
ſchwäbiſchen Metropole hatte. Sehr ſtark be=
hut
100 Km.=Mannſchaftsrennen in der Dortmun=
hilenhalle
, bei dem u. a. auch die beiden erſten
en. Berliner Sechstagerennen. Tietz/Broccardo und
ſitluſammentreffen. Weltmeiſter Walter Sawall und
chn hmen am Dauerrennen in Brüſſel teil. Wan=
uurt
beſucht ein Radball=Turnier in Zürich. In
zi der Radball=Länderkampf Deutſch=
jam
kreich.
Pferdeſport.
ieReennen in Neuß ſchließt die deutſche Galopprenn=
hWohltätigkeits
=Reit= und Springturnier findet in

h öchſtleiſtung im Schwimmen ſtellte Beckmann=
tr
100 Meter Bruſt in Erkenſchwik mit 1:20,9 Mi=

tra, der engliſche Tennismeiſter, gewann bei dem
Aemtennisturnier das Einzel gegen Olliff 6:2, 6:2
tel mit Wilde gegen Halmes/Beauchamp 6:2, 6:1.

Handball.
Realgymnaſium Darmſtadt Oberrealſchule Heppenheim.
Das für den morgigen Freitag bereits angeſetzte Wieder=
holungsſpiel
um das Banner des Heſſiſchen Philologenvereins
mußte an dieſem Tage umſtändehalber ausfallen. Es kommt nun
morgen, Freitag. nachmittags 3. 30 Uhr. auf dem
Platze des Sp.V. 98 am Böllenfalltor zum Austrag. Bei der
Gleichwertigkeit beider Mannſchaften, bei denen auf der einen
Seite Körperkraft und Schnelligkeit, auf der anderen Technik und
Taktik überragen, iſt ohne Zweifel, ein ſportlich hochſtehendes
Spiel zu erwarten, das bei der hieſigen großen Schülerhandball=
gemeinde
großen Anklang finden ſollte.
Fußball.
Olympia Lorſch Sportverein 98.
Am kommenden Sonntag beſteht die Möglichkeit für Inter=
eſſenten
die das Spiel Sp.V. 98 Lorſch beſuchen wollen, in
einem Omnibus auf bequeme Art nach Lorſch zu kommen. Der
Wagen faßt 35 Perſonen, Fahrpreis hin und zurück 1,10 RM. Ab=
fahrt
1.30 Uhr ab Marſtall. Anmeldungen von Intereſſenten bis
ſpäteſtens Freitag nachmittag 5 Uhr bei Herrn Skurnik ( Haupt=
poſtgebäude
). Dort wird auch Auskunft gegeben, ob die Fahrt
zuſtande kommt.
Schwerakhletik.
Bericht aus dem 2. Kreis D. A. S. V. 1891.
Eine freudige Anregung kommt vom Stadtgau Frankfurt, daß
die Hebermannſchaften innerhalb des 2. Kreiſes nicht Mauer=
blümchen
ſein wollen, ſondern es ihren Brüdern im Ringen gleich=
tun
wollen. Dieſe Anregung iſt um ſo begrüßenswerter, da man
doch im vergangenen Sportjahr bei dem Bezirksſtemmen in Ober=
ſtein
, Neu=Iſenburg und dem Mannſchafts=Ehrenpreis=Stemmen in
Offenbach=Bürgel die Wahrnehmung gemacht hat, daß eine Stem=
mermannſchaft
bei richtig aufgezogener Veranſtaltung auch ihre
Wirkung nicht verfehlt und denſelben Anklang findet, wie das
Ringen, zumal in der jetzigen Zeit wo durch die Leiſtungen unſerer
Prominenten dieſer Diſziplin beſonderes Intereſſe entgegen=
gebracht
wird.
Oberliga, 1. Bezirk: 88 Mainz 03 Kreuznach 11:4. Ein
harter Kampf mit 6 Kämpfen über 20 Minuten. Hier war For=
tung
der Mainzer Mannſchaft beſſer geſonnen wie vor 14 Tagen.
Oberſtein hat ſich zwei weitere Punkte über Mittelbol=
lenbach
errungen, mit dem knappen Reſultat 10:9, bei ruhigem
Verlauf.
Oberliga, 2. Bezirk. Bei für eine Großſtadt etwas ſchwachem
Beſuch unterlag in Frankfurt der Platzverein gegen Groß=
Zimmern 12:8. Hier ſtanden im Bantam wie Schwergew.
2 Mann der Altersklaſſe für Frankfurt, die ſich tapfer für ihren
Verein wehrten. Beſonders im Bantamgewicht kämpfte 19½ Min.
Fr. König gegen den jungen Herbert, Gr.=Z. bis er mit den
Schultern die Matte deckte. Allen Reſpekt vor dieſem Alten. Aber
hier hat das Alter der Jugend das Feld überlaſſen müſſen. Um=
gekehrt
im H.=Schwer, überließ Fröhlich, Gr.=3., Gerber, Fr., die
3 Pkte. Im Schwergew. leiſtete Hauf ſen.=Fr. ſeinem Gegner Bern=
hard
, Gr.=3., 6 Min. Widerſtand. Im Welter hielt ſich der jugend=
liche
Reinhardt, Gr.=Z., 20 Min. gegen Hirſchmann, mußte ſich aber
ſicher geſchlagen bekennen. Nach 14 Minuten ſiegte Kammerer,
Fr., der bei Halbzeit in ſicherer Führung lag. Die reſtlichen
6 Punkte errangen für Gr.=3. Meidner und Joh. Ohl. Klein=
Oſtheim Damm 8:10. Hanau konnte ſein Plus=Konto
wieder mit 2 Punkten vergrößern, indem es 1910 Darmſtadt mit
12:7 beſiegte,
Kreisliga, 2. Bezirk. Es recht machen jedermann, iſt eine
Kunſt, die niemand kann. So erging es auch wieder dem Kampf=
leiter
in Mainz=Weiſenau. Von beiden Seiten mit den ſchönſten
Koſenamen bedacht, waltete er ſeines Amtes. Bei dieſem Kampf
hatte Hellas Mainz einen Mann in der Mannſchaft, der noch
kürzlich im A. A. B. gerungen hat, nachdem er dem D. A. S. V.
den Rücken gekehrt hat. Dieſer Sieg fällt an Mainz=Weiſenau.
Ein Schulterſieg von Heukeroth iſt der Erfolg der Hellas=Leute,
nachdem Petermann, der in Führung lag, doch noch eine Schulter=
niederlage
hinnehmen mußte. Sechs Schulterſiege ſtellen demnach
das Reſultat auf 18:3 für Weiſenau.
In Mainz=Koſtheim kämpften zu gleicher Zeit die Ein=
heimiſchen
gegen Nieder=Ramſtadt 2., nach der Tabelle
ungeſchlagene Mannſchaften, ſchöne Kämpfe, bei denen der Platz=
verein
4, der Gegner 3 Schulterſiege ſich eintragen laſſen konnten.
Aber auch hier war es wieder der böſe Kampfleiter, der dem Un=
terlegenen
eine ungerechte Niederlage zudiktiert haben ſoll. Von
Koſtheim waren die Sieger: Hübner, Schütz, Spengler und Krim=
mel
. von Nieder=Ramſtadt Kreuzer, Lautenſchläger, Ph., und
Kaffenberger.
Das Reſultat EckenheimArheilgen mit 8:11 zeigte,
daß ſich zwei gleichwertige Gegner bekämpften. Beſonders ins

Auge fallend iſt der ſchnelle Sieg Buchbergers über Kohfink= Ar=
heilgen
. Einen weiteren Punkt und Schulterſieg durch Weider
und Hommel=Eckenheim ſtellt Arheilgen drei Schulterſiege durch
Schunk. Rükrich und König entgegen.

400 000 Kilometer wurden bis jetzt bei der 30=Tagefahrt auf
dem Nürburgring zurückgelegt, obwohl erſt der 27. Fahrtag be=
gonnen
hatte.
Ernſt Reim, der bekannte in Nürnberg anſäſſige ſüddeutſche
Verbandsſportlehrer, hat in Berlin die Prüfung als Fußballehrer
beſtanden.
25 Nationen haben jetzt zu den Olympiſchen Winterſpielen ge=
meldet
, die vom 4. bis 13. Februar in Lake Placid ausgetragen
werden.
In Dublin wurden die amerikaniſchen Amateurboxer von
einer iriſchen Boxſtaffel glatt mit 10:6 Punkten geſchlagen.

Geſchäfkliches.

Der Deutſche Fremdſprachler=Bund e. V.. Ber=
lin
, 1924 gegr., iſt eine Vereinigung zur Pflege fremder Sprachen
und eröffnet nun auch in Darmſtadt eine Zweigſtelle. Weitere
Angaben über Mitgliedſchaft, Verpflichtungen und Vorteile er=
fährt
man in den Uebungsabenden des Sprachklubs, Donnerstags
um 6.30 und 8.15 Uhr, im Reſtaurant Zur goldenen Krone‟,
Darmſtadt, Schuſtergaſſe 18.

Rundfunk=Programme.

Frankfurt a. M.
Donnerstag, 12. November.
15.30: Stunde der Jugend: Märchen von Anna Wahlenberg.
Hörbericht aus einer Elfenbeinſchnitzerei im Odenwald.
17.05: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Mitw.: Liſa Herzos
(Sopran).
18.40: Stunde des Buches. Dolf Sternberger: Bauernliteratur.
19.05: Dr. Böſe: Das Schlichtungsweſen.
19.45: Rund um die Liebe. Ein bunter Abend.
2.3: Aktueller Dienſt.
2.45: Schillers Humor.
21.15: Freiburg: Der Arzt wder Willen. Komiſche Oper von
Charles Gounod.
22.30: Zeit, Wetter. Nachrichten, Sport.
22.50: Heidelberg: Tanzmuſik. Dr. Fiſcher.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Donnerstag, 12. November.
10.10: Wir bauen uns ein Schulaquarium.
15.00: Kinderſtunde: Luſtige Berliner Stunde.
15.40: Chriſtine Olden=Fournier: Die Nerven der Mutter.
16.00: H. Schlüter: Aus der Arbeit der ländlichen Fortbildungs=
ſchule
.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Aram: Das Irrationale im modernen Weltbild.
18.00: Prof. Dr. Jäger: Der antike Geiſt und die Gegenwart,
18.30: Spaniſch für Fortgeſchrittene.
19.00: Gartenbaudirektor Grobben: Ueberwinterung von Gemüſe.
19.25: J. Kaliſki: Fluch der Arbeit.
19.45: Obering. Nairz: Viertelſtunde Funktechnik.
20.00: Kopenhagen: Der Troubadour. Oper von Verdi.
22.00: Wetter= Tages= und Sportnachrichten.
anſchl. Hotel Eſplanade: Tanzmuſik der Kapelle Barnabas v. Gegy.

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öſtlich
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wechſelnder Bewölkung werden des öfteren Regenſchauer auftre=
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. Da an der Rückſeite der Störung ſehr bald kältere Luft=
maſſen
aus höheren Breiten zufließen, ſo werden die Temperatu=
ren
einen Rückgang erfahren, ſo daß für ſpäter bei aufklarender
Nacht Froſtgefahr beſteht.
Ausſichten für Donnerstag, den 12. November: Unbeſtändig und
wechſelnd wolkig mit Regenſchauern, ſinkende Temperaturen,
lebhafte, nach Weſt drehende Winde.
Ausſichten für Freitag, den 13. November: Wechſelnd bewölkt mit
Aufklaren, weiterer Temperaturrückgang, leichte Nachtfroſtge=
fahr
, noch einzelne Schauer.
Hauptſchriftleitung: Rüdolf Maupe
Veranwworkich für Polltkk und Wirtſchaft: Radelf Maupe: für Feullleton, Reich um
Aueland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmanr;
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MäNMLIcR

Schriftl. Heimarbeit
verg. Literaturbüro.
Die einzelne Arbeit
w. mit 1030 Mk.
honoriert. Anfr. ſ.
zu richten an:
Gebr. Piehl,
Berlin=Weißenſee.
Berliner Allee 94.
WV. 16305)
Brav. Lehrling
geſ. (Koſt u. Wohn.
wird geſtellt.) (*gd
E. Müller.
Spenglerei. Ebex=
ſtadt
, Heidelb. St.15

[ ][  ][ ]

Zummer 314

Donnerstag, den 12:

ſtatte

Die neuen Oeviſenvorſchriften.

Verſchärfte Maßnahmen gegen die hohen Deviſenanforderungen. Regelung des Handels mit auslän=
diſchen
Werkpapieren und Auslandsbonds. Tendenz im Werkpapier=Freiverkehr behaupket.

7. Durchführungsverordrung
zur Deviſenverordgung.

Zu der neuen Verordnung über Deviſenbewirtſchaftung wird
mitgeteilt: Trotz der ſtraffen und in den letzten Wochen mehrfach
verſtärkten Deviſenbewirtſchaftung halten die ſtarken, über den
Deviſeneingang hinausgehenden Deviſenanforderungen bei der
Reichsbank auch neuerdings an. Insbeſondere auf dem Gebiete
des Effektenverkehrs fließen auch nach Schließung der Börſe und
nach Zuſtandekommen des Abkommens zwiſchen den Banken über
die Effektenverkäufe vom Auslande her fortwährend noch erheb=
liche
Beträge ab. Unter dieſen Umſtänden konnte die Reichsregie=
rung
an ihrem Beſtreben, die Verfügungsbefugnis über auslän=
diſchen
Effektenbeſitz nicht einzuſchränken, nicht mehr feſthalten.
Auch die Gläubiger Deutſchlands haben das ſtärkſte Intereſſe
daran, daß die Reichsbank in der Lage bleibt, die Vereinbarungen
des Stillhalteabkommens auszuführen und für den regelmäßigen
Zinſen= und Kapitaldienſt der Auslandsanleihen zu ſorgen.
Reichsregierung und Reichsbank müſſen den ausländiſchen Gläu=
bigern
gegenüber heute ihre Hauptaufgabe deshalb darin erblicken,
die nach dieſer Richtung erforderliche Vorſorge zu treffen.
Deshalb iſt in einer VII. Durchführungsverordnung zur De=
viſenverordnung
folgendes angeordnet worden: Während bisher
der Handel mit ausländiſchen, an deutſchen Börſen nicht notierten
Wertvapieren genehmigungspflichtig war, ſoll dies künftig auch
für die deutſchen Auslandsbonds gelten. Ohne Genehmigung ſind
nur Anſchaffungen für den planmäßigen Anleihedienſt zuläſſig.
Der Erwerb ausländiſcher Wertpapiere, die in Deutſchland amt=
lich
oder im Freiverkehr notiert werden, alſo insbeſondere der in=
ternationalen
Arbitragepapiere, aus dem Auslande bedarf künf=
tig
der Genehmigung, während der Verkehr mit dieſen Papieren
im Inlande auch weiterhin unbeſchränkt bleibt. Bisher war es den
Ausländern, die ihre Wertpapiere im Inlande verkauften, mög=
lich
, den Erlös dafür ins Ausland übertragen zu laſſen. Der=
artige
Verkaufserlöſe bilden von jetzt ab ein geſperrtes Guthaben,
das ohne Genehmigung der Deviſenbewirtſchaftung nur zum An=
kauf
deutſcher Wertpapiere verwendet werden darf. Jede andere
Verfügung darüber iſt genehmigungspflichtig. Die Genehmigung
wird erteilt werden, wenn das Guthaben in anderen Kapital=
anlagen
im Inlande feſtgelegt werden ſoll. Die Einhaltung der
neuen Beſtimmungen wird durch entſprechende Strafen geſchützt.
Schließlich wird klargeſtellt, daß zu den Werten, die beim Er=
werb
fortlaufend der Reichsbank anzubieten oder abzuliefern ſind,
auch fällige Zinsſcheine und ausgeloſte oder zur Rückzahlung ge=
kündigte
Stücke ſolcher Wertpapiere gehören, die ſchon bisher an=
Lietepflichtig waren.
Die Verordnung enthält außerdem einige Beſtimmungen, die
ſicherſtellen, daß eine gerichtliche Entſcheidung auf Leiſtung deut=
ſcher
Schuldner zu deren Bewirkung es einer Genehmigung der
Deviſenbewirtſchaftungsſtelle bedarf, im Prozeß und im Zwangs=
vollſtreckungsverfahren
erſt ergehen darf, wenn feſtſteht, ob dieſe
Genehmigung erteilt oder verſagt iſt. Schließlich werden Verſtöße
gegen die in der VI. Durchführungsverordnung vom 2. Oktober
enthaltenen Beſtimmungen, über den Verkehr mit Gold unter
Strafe geſtellt.

Berliner und Frankfurker Effokten
Freiverkehr.

Trotz überwiegend ungünſtiger Momente (ſchwächeres. New York,
Preiseinbruch am Chicagoer Getreidemarkt, Stocken der deutſch= fran=
zöſiſchen
Finanzbeſprechungen, unklare Dementis über die Zinskonven=
tionspläne
der Regierung, erhöhte Arbeitsloſenziffern uſw.) konnte ſich
die Tendenz des geſtrigen Freiberkehrs in Berlin ziemlich behaupten.
Es fanden aber nur in wenigen Werten wie Farben, Siemens, A. E.G.
Schultheiß und den führenden Bankaktien einige Umſätze ſtatt. Obwohl
eine offizielle Bekanntgabe der erwarteten Notverordnung über den
Handel in Dollarbonds noch nicht erfolgt iſt, hatten die Banken der
Stempelvereinigung ſchon vorgeſtern abend freiwillig auf die Umſatz=
tätigkeit
in dieſen Werten verzichtet. Vielleicht hängt damit auch zum
Teil der Rückgang der deutſchen Werte im Auslande zuſammen, da
nunmehr das Intereſſe für dieſe Werte von deutſcher Seite wenigſtens
abflauen dürfte. Daß der Berliner Telephonverkehr hierdurch zwangs=
läufig
eine Einengung erfahren muß, iſt ſelbſtverſtändlich, da der Dollar=
bondshandel
gerade in den letzten Wochen ziemlich umfangreiche Formen
angenommen hatte. Jedenfalls herrſchte in den geſtrigen Vormittags=
ſtunden
große Geſchäftsſtille. Auch am Markte der feſtverzinslichen
Werte war die Haltung ſehr abwartend, und zuverläſſige Pfandbrief=
kurſe
waren überhaupt noch nicht zu hören. Das bereits erwähnte
Dementi hatte in ſeiner zweideutigen Faſſung nur zur Folge, daß die
Verkäufer ihre Orders zurückzogen. Kaufintereſſe konnte es aber noch
nicht hervorrufen. Nur in Reichsbahnvorzugsaktien, Farbenbonds und
Reichsſchuldbuchforderungen, letztere beſonders in ſpäten Fälligkeiten,
wurde auf vorgeſtriger Baſis einiges umgeſetzt. Während zwar der Ver=
kehr
in Dollarbonds demnächſt offiziell geregelt werden dürfte, iſt nach
der neueſten Verſion eine Notverordnung über den telephoniſchen Frei=
verkehr
im allgemeinen nicht beabſichtigt.
Am Pfandbriefmarkt konnten ſich im Laufe des Tages leichte Er=
holungen
durchſetzen, die allerdings nur im Umfange von 12 Prozent
eintraten, aber die ſeit Tagen anhaltende Schwäche dieſer Werte erſt=
malig
unterbrachen. Hiervon ausgehend, wurde es in den Mittags=
ſtunden
auch an den Aktienmärkten etwas freundlicher, die Kurſe erfuh=
ren
meiſt Beſſerungen von 12 Prozent. Relativ ſchwach lagen eigent=
lich
nur Schiffahrtsaktien und Deſſauer Gas. Der Geldmarkt hatte un=
veränderte
Sätze aufzuweiſen, am Deviſenmarkt hielt die Schwäche von
Kopenhagen und Stockholm an, von denen erſtere 25 Npfg., letztere
75 Npfg., niedriger notierten. Das Pfund lag unverändert.
In den Nachmittagsſtunden änderte ſich an der allgemeinen
Tendenz des außerbörslichen Freiverkehrs wenig. Von Aktien, die
ſonſt ziemlich behauptet lagen, gaben noch Reichsbankanteile et=
was
ſtärker nach, während für Montanpapiere, unter dem Hin=
weis
auf die Vorgänge in der Mandſchurei, eher etwas mehr In=
tereſſe
beſtand. Am Rentenmarkt ſchloß ſich die Altbeſitzanleihe
der Allgemeintendenz an. Neubeſitzanleihe war dagegen vernach=
läſſigt
. Das Geſchäft in Dollar=Bonds hat ſo gut wie ganz auf=
gehört
. Es iſt inzwiſchen beſtätigt worden, daß die Schwäche der
Deutſchen Bonds an der geſtrigen New Yorker Börſe eine Folge
des erwarteten Verbotes zum Handel im Berliner Freiverkehr
war. Der Vollſtändigkeit der Berichterſtattung halber ſind noch
Fuſionsgerüchte von D.=Banken zu regiſtrieren, doch befinden ſich
ſolche Pläne nach Informationen, noch im Rahmen unverbind=
licher
Vorbeſprechungen. In der Schadowſtraße ereignete ſich
geſtern offiziell wenig. Es wurde bekannt, daß die Bank des Ber=
kiner
Kaſſenvereins, das Pflichtguthaben auf 10.00 Mark herab=
geſetzt
hat, um den Maklern, die der Notgemeinſchaft angehören,
zu ermöglichen, ihren Anteil von 50,00 Mark bis Samstag zu be=
zahlen
. Außerdem wollte man wiſſen, daß in einer heutigen Mak=
lerverſammlung
feſtgeſtellt werden ſoll, wieviel Makler evtl. von
ginem Angebot der Regierung, gegen eine Abfindung freiwillig
aus der Börſe auszuſcheiden. Gebrauch machen würden. Der Geld=
markt
war geſtern unverändert leicht. Der Satz für Tagesgeld
ſtellte ſich wieder auf 891 Prozent zirka. Lebhaftere Umſatz=
tätigkeit
hatten Reichsſchatzwechſel zumal in Privatdiskonten nicht
genügend Material an den Markt kam, um den vorhandenen Be=
darf
zu befriedigen. Nachdem heute die Erklärungsfriſt für die
Terminverpflichtungen am 16. Novbr. d. J. bei der Liquidations=
kaſſe
abgelaufen iſt hat es den Anſchein, als ob meiſt eine
Prolongation der Verpflichtungen vom 16. d. M. auf den 10. De=
zember
erfolgt iſt.

Das Geſchäft im geſtrigen telephoniſchen Freiverkehr von Büro zu
Büro in Frankfurt a. M. war für Aktien nur gering, wogegen am
Marktgebiet der feſtverzinslichen Werte ſehr lebhafte Umſätze ſtattfan=

den. Im Vordergrunde des Intereſſes ſtand geſtern der Pfandbrief=
markt
, an dem das Dementi einer Zwangskonvertierung günſtig auf=
genommen
wurde. Die Spekulation, die in den letzten Tagen ſtark vor=
gegeben
hatte, nahm geſtern ſtärkere Eindeckungen vor, ſo daß ſich gegen
die vorgeſtrigen Kurſe Beſſerungen um etwa 35 Prozeut ergaben.
Beſonders ſtark gefragt waren hierbei die Werte der Frankfurter und
Meininger Bankinſtitute, aber auch norddeutſche und bayeriſche Papiere
lagen erheblich feſter. Liquidationspfandbriefe zogen ebenfalls um 1 bis
2 Prozent an, wobei ſich verſchiedentlich Materialknappheit bemerkbar
machte. Reichsſchuldbuchforderungen in ſpäten Fälligkeiten konnten ſich
leicht befeſtigen, desgleichen von deutſchen Anleihen Altbeſitz. In Er=
wartung
von evtl. Maßnahmen, für den Handel, von Dollarbonds
herrſchte an dieſem Marktgebiet ſtärkſte Zurückhaltung. Von Auslands=
werten
lagen Mexikaner auf dem erhöhten Kursniveau, das ſich durch
das Anziehen des Silberpreiſes in den letzten Tagen ergab, gut be=
hauptet
.
Die Feſtigkeit des Rentenmarktes übertrug ſich auch zum Teil auf
den Aktienmarkt. Das weitere Anwachſen der Arbeitsloſenziffern, die
ſchwache Haltung der New Yorker Börſe und vor allem der dutſchen
Werte blieb faſt ohne Eindruck. Für Spezialwerte wie J.G. Farben,
Siemens, A.E.G. und einige andere ergaben ſich Kursavancen von 1
bis 2 Prozent. Scheideanſtalt gewannen auf Anlagekäufe 3 Prozent.
Montan=, Kunſtſeide= Bank= und Schiffahrtsaktien zeigten kaum Ver=
änderungen
. Das Geſchäft war jedoch, wie ſchon erwähnt, nur gering,
da ſich das Hauptintereſſe auf den Rentenmarkt konzentrierte.

Die Auslandsbörſen.

Die Londoner Börſe eröffnete geſtern in unſicherer Stim=
mung
bei ruhigem Geſchäft. Internationale Werte und Oelanteile lagen
ſchwächer. Das Geſchäft im Verlaufe der Londoner Börſe war ſehr
ruhig, und die Tendenz blieb luſtlos. Gegen Schluß ſchwächten ſich
die Kurſe allgemein ab, britiſche Staatspapiere gaben weiter nach, doch
lagen deutſche Bonds ſtetiger.
Die Wiener Börſe eröffnete in Erwvartung einer Diskont=
herabſetzung
in freundlicher Haltung. Die Kurſe konnten allgemein
etwas anziehen.
Die Amſterdamer Börſe, die ſich nach ſchwächerem Beginn
im Verlaufe erholen konte, ſchloß wieder in ziemlich ſchwacher Haltung.
Phillipsaktien gingen am nachmittag wieder zurück. Deutſche Obliga=
tionen
lagen zum Teil mehrprozentig höher, vor allem die Gprozentigen
Siemens u. Halske.
Die New Yorker Börſe eröffnete heute in kaum ſtetiger Ten=
denz
bei recht ſchleppendem Geſchäft.
An den internationalen Deviſenmärkten war das Geſchäft am nach=
mittag
ſehr ruhig, die Veränderungen nur ſehr gering. Das Pfund
konnte ſich gegen ſeinen tiefſten Tagesſtand wieder leicht erholen, es
ſtellte ſich auf 3,793 gegen Dollar, gegen den Gulden wurde es mit
9,/42½, gegen Zürich mit 19,42 und gegen die Reichsmark mit 16,06 ge=
handelt
. Der Dollar lag international ziemlich feſt, ſo konnte er in
Amſterdam wieder auf 248,25 anziehen. Die Reichsmark konnte ſich
knapp behaupten, in Amſterdam ging ſie auf 588 in Zürich auf 12105
zurück, während ſie in New York mit B,70 etwas höher notierte. Die
Nord=Deviſen waren faſt unverändert, ebenfalls die Südamerikaner.
Die Deviſe Prag tendierte feſter.

Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
*
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos Aires
New York
Belgien.
Italien
Paris
Schweiz

viſen=Feſtſehung vom 11. November. Geld Brief Geld Brief 8,29 8.31 Spanien 36.76 36.84 58.94 59.06 Danzig 82.27 82.43 12 47 1249 Japan 2058 2062 73.28 73.42 Rio de Jan. 6.259 6261 3.057 3.063 Jugoſlawien 7.473 7.487 169.83 170.17 Portugal. 14.49 1451 89.41. 89.59 Athen 5.195 5.205 90.41 90.59 Iſtambul 90.16 90.34 Kairo 16.34 16.38 15.94 15.98 Kanada 3.776 3.784 1.138 1.142 Uruguay 1.868 1.872 4.209 4:217 Island 71.68 71.82 58,66 58.78 Tallinn 112.89 113.11 21.78 21.82 Riga 81.22 81.38 16.55 16.59 Bukareſt 2.527 2.533 82.24 82.40 Kaunas 42.11 42.19

Wirkſchaftliche Rundſchau.

Emifſionsgenehmigung für 100 Millionen Reichsmark Ablöſungs=
ſcheine
der Induſtriebank. Nach einer im Reichsanzeiger veröffent=

lichten Bekanntmachung haben die zuſtändigen preußiſchen Miniſterien
unter dem 9. November ds. Js. der Bank für Deutſche Induſtrie=
obligationen
in Berlin nunmehr die im Rahmen des Oſthilfeprogram=
mes
vorgeſehene Genehmigung zur Ausgabe von 7 v. H. verzinslichen
Inhaberſchuldverſchreibungen (Ablöſungsſcheine) im Geſamtbetrage von
100 Millionen Reichsmark erteilt. Die Schuldverſchreibungen, die in
Stücken von 10 000 RM. ausgegeben werden, haben Laufzeit von fünf
Jahren. Für die Befriedigung der Inhaber der Schuldverſchreibungen,
die bekanntlich zur teilweiſen unbaren Auszahlung der bei der ſoge=
nannten
inneren Umſchuldung zu gewährenden Darlehen Verwendung
finden, wird, wie ſeitens der genehmigenden Stellen ausdrücklich be=
merkt
wird, eine Gewährleiſtung des preußiſchen Staates nicht über=
nommen
.
Der Hamburger Börſenvorſtand gegen Zinskonverſion. Der
Vorſtand der Hamburger Wertpapierbörſe in Hamburg hat fol=
gendes
Telegramm an den Reichskanzler gerichtet: Die von der
Reichsregierung geplante Zwangszinskonverſion hat lebhafte Be=
unruhigung
hervorgerufen. Sie bedeutet erneute Brechung von
Vertragsbindungen diffizilſter Art, ſchafft neue Rechtsunſicherheit.
Zwangsmäßige Zinsſenkung würde das anlageſuchende Publikum.
das auf die im Projekt gegebenen Zuſicherungen vertraut hat,
künftig im Inland wie Ausland von neuen Anlagen in Deutſch=
land
abhalten. Kursabſchläge der feſtverzinslichen Werte, damit
weiterer Vermögensverfall gerade des Mittelſtandes und kleiner
Rentner, wäre die notwendige Folge. Wir warnen deshalb drin=
gend
im Intereſſe der Geſamtwirtſchaft vor dieſem Schritt.
Norddeutſcher Lloyd, Bremen. In der Aufſichtsrats=Sitzung des
Norddeutſchen Lloyd gedachte der Vorſitzende, Präſident Heineken, zu=
nächſt
der Verdienſte, die der verſtorbene Geheimrat Stimming ſich um
die deutſche Schiffahrt erworben hat. Der Vorſtand berichtete ſodann,
daß das Geſchäftsergebnis nach Ziffern bis zum 30. 9. ds. J8. erwar=
ten
laſſe, daß zum Jahresſchluß die Einnahmen ohne die Freigaben die
Ausgaben decken würden, ein in Anbetracht der augenblicklichen Ver=
hältniſſe
nicht ungünſtiges Ergebnis. Der Beſitz an Wertpapieren hat
durch den Erwerb an Hanſa=Aktien und Hamburg=Süd=Aktien eine Ver=
mehrung
erfahren, woraus ſich ein entſprechendes Anwachſen der kurz=
riſtigen
Verſchuldung erklärt. Durch den Eingang der amerikaniſchen
Freigabe konnte die Verſchuldung wieder herabgemindert werden. Zu
der in der Oeffentlichkeit vielfach erörterten Frage der Wirkung des
Zuſammenbruchs der Nordwolle und der J. F. Schröderbank auf den
Norddeutſchen Lloyd ſowie ſeine Beziehungen zur Staatshauptkaſſe
Bremen wurde berichtet, daß die darüber umlaufenden Angaben über=
trieben
ſind. Tatſächlich könnten dem Nordlloyd im ungünſtigſten Falle
Verluſte von 2,5 Mill. RM. erwachſen. Die Verwaltung hat ſeit län=
gerer
Zeit energiſche Sparmaßnahmen durchgeführt, die bereits nennens=
werte
Erfolge ergaben. In den anſchließenden Erläuterungen über die
einzelnen Geſchäftszweige wurde u. a. eine leichte Belebung des Ge=
ſchäfts
feſtgeſtellt. Es wurde mitgeteilt, daß der aufgelegte Schiffsraum
der zeitweilig 210 000 Bruttoregiſtertonnen betrug, wieder auf 50 000
Bruttoregiſtertonnen zurückgegangen iſt.
Gebrüder Sulzer A.=G., Ludwisghafen a. Rh. Wie von der Ver=
waltung
der Gebr. Sulzer A.=G., Ludwigshafen a. Rh., auf Anfrage
mitgeteilt wird, entſpricht die Meldung, daß die Geſellſchaft den geſam=
ten
Betrieb wegen Auftragsmangels ſtillegen und die geſamte Beleg=
ſchaft
von 900 Arbeitern und 300 Angeſtellten entlaſſen werde, nicht den
Tatſachen. Zwar leide das Geſchäft heute unter ſtarkem Auftrags=
mangel
, was eine erhebliche Verminderung der Belegſchaft zur Folge
haben werde, definitive Beſchlüſſe über die Einſchränkung oder Still=
legung
des Betriebs ſeien aber bisher noch nicht gefaßt worden.

Herabſekzung der Zukkermitkkelzöul

Der Außenhandelsverband hat in einer kürzlichen Es,
Reichswirtſchaftsminiſterium und das Reichsernährungsnnn
Wiederaufhebung des Kleiezolls beantragt Durch den
RM. für 100 Kilo ſo heißt es in der Eingabe , der
Prozent des Warenwertes beträgt, wird die Einfuhr einess
Futtermittels wie Kleie unmöglich gemacht. Im Septemck
habe ſie nur noch 12 780 Doppelzentner betragen gegen 42.
zentner im September 1929. Im ganzen laufenden Jaou
20 000 Doppelzentner nicht weſentlich überſteigen, währem
4 625 000 Doppelzentner und im letzten Vorkriegsjahr 14 n9
zentner betragen habe. Den deutſchen Viehzüchtern,
Milchproduzenten ein wertvolles Futtermittel zu verteus
im Inlande kein ausreichender Erſatz dafür zur Verfügum
ſpreche den Grundſätzen einer geſunden Produktionspoli=
Die Wiederaufhebung des Kleiezolles, die zudem eine-
ten
Preisdruck auf Brotgetreide nicht ausüben könne,
nach im wirtſchaftlichen Intereſſe, aber auch in dem des
Futtermittelhandels dringend geboten. Die Aufhebung
müſſe aber raſch erfolgen, da ſonſt die Verfütterung vo
eine Ausdehnung gewinnen müſſe, die hinterher deſſen
Einfuhr erforderlich machen würde, was im Intereſſe u
bilanz tunlichſt vermieden werden müſſe.

Produkkenberichte.

Frankfurter Produktenbericht vom 11. November. Am
börſe herrſchte infolge der ſchwachen Kursmeldungen von
plätzen und den niedrigen Notierungen der Berliner
Zurückhaltung. Die Stimmung war daher etwas ſchwäche
die feſten Notierungen der Montagsbörſe gut behauptet.
von Brotgetreide war nach wie vor gering. Die Umſa,
ſich in engen Grenzen, zumal der ſchwache Weizenmeh. a.
regung bieten konnte. Roggenmehl in greifbarer War=
Geſchäft. Futtermittel zeigten ebenfalls ruhigere Tenden
ten: Weizen (74 Kilo) 237,50, Roggen (72 Kilo) 25
gerſte für Brauzwecke 190. Hafer inländ. 162,50170, W.
Spezial 0 mit Austaufchweizen 3738, dito Sondermah
Weizenmehl niederrh. Spezial 0 mit Austauſchweizen
Sondermahlung 3535,75, Roggenmehl 60proz. Ausmal
32,50, Weizenkleie 9,25, Roggenkleie 9,75. Die Preiſe
ſtehen ſich per Tonne, für alles übrige per 100 Kilo in N
Berliner Produktenbericht vom 11. November. Bereit:
gen Abendſtunden hatte ſich eine Verſtärkung des Angag
landsbrotgetreide bemerkbar gemacht. Auf Grund der flaze
dungen von Ueberſee waren die Verkäufer im heutigem
kehr auch zu Preiskonzeſſionen bereit. Infolgedeſſen ge=
Geſchäft verſchiedentlich etwas lebhafter, obwohl die Gebe für Weizen etwa 3 Mark, für Roggen 2 bis 3
als geſtern lauteten. Die Preisideen der Käufer und T.
allerdings nicht immer in Einklang zu bringen. Am Lie
ergaben ſich für Weizen Rückgänge um 3 Mark, währe
2 Mark niedriger einſetzte. Weizen= und Roggenmehle
den Mühlenofferten 0,25 Mark niedriger, auch auf diefinl
kundete aber der Konſum nur vorſichtige Kaufluſt, da mm
weitere Preisentwicklung abwarten will. Hafer bei völlin
Angebot und nur geringer Aufnahmeluſt des Handels g
cher, Gerſte im Anſchluß an die Allgemeintendenz mat.
rungen für Weizenexportſcheine waren um etwa 1 MN
Roggenexportſcheine finden ſelbſt bei ſtärkeren Preiskeu
wenig Beachtung.
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B,5 Pfg. Nächſte Börſe am 2. November.

Amerikaniſche Kabelnachrichlen

Es notierten nach Meldungen aus New Yora
Kakao: Tendenz: ſtetig; Umſätze: 91; Lokono7
zember 4.90. Januar 4.98, März 5.00, Mai 5.2,
September 5.66.
Diehmärkke.

Rinder=Nutzviehmarkt in Gießen. Der Rinder=Nru
Gießen war mit 828 Stück Großvieh, 137 Freſſern und
ſchickt. Das Handelsgeſchäft verlief ſehr ſchleppend es
ſtand. Man bezahlte für Kühe 1. Qualität 300 bis 42
2. Qualität 20 bis 275 RM., Kühe 3. Qualität 10001
Schlachtkühe (ſchwer verkäuflich) 50 bis 250 RM.
60 bis 130 RM., 32jährige Rinder 80 bis 180 RM.,
180 bis 300 RM., Kälber 20 bis 30 Pfg. je Pfund Lebe.

Melallnokierungen.

Kleine Wirtſchaftsnachrichten

An Stelle der für geſtern vorgeſehenen Aufſichts:
Kulmbacher Aktien= und Exportbierbrauerei, Kulmba‟
eine Vorbeſprechung ſtatt, in der beſchloſſen wurde, in
unſicheren Verhältniſſe noch bis Mitte nächſten Monats!
tung der beſchlußfaſſenden Aufſichtsrats=Sitzung zu 1.
allem die bis dahin ergehenden Notverordnungen kenue
Die urſprünglich für den 10. November nach Man
Verkaufsſitzung des Heſſiſchen Tabakbauverbandes iſt 2
vember verſchoben worden. Auf dieſer Verkaufsſitzun
ſamte Hauptgut der heſſiſchen Tabakbauvereine angebors
Verſchiebung erfolgte mit Rückſicht darauf, daß erſt der
von Sandblatt beendet ſein ſoll, bevor man mit dem
beginnt.
Der Diskont der Oeſterreichiſchen Nationalbank wi..
8 Prozent für Darlehen auf Schuldverſchreibungen der
reich, auf Renten des alten öſterreichiſchen Staates voh
Prozent und für Darlehen auf andere Wertpapiere n9
zent herabgeſetzt.
Die offiziellen franzöſiſchen Ernteſchätzungen für
franzöſiſchen Amtsblatt veröffentlicht und lauten vie
ſ3 38000 Doppelzentner (im Vorjahre 62900 0011 O *
Doppelzentner (43 94 000); Gerſte 11 932000 Doppelzen.
Roggen: 7877 00 Doppelzentner (7 431000) und Dr
Doppelzentner gegen 866 000 im Vorjahr.
Der Londoner Goldpreis beträgt am 11. Nobenhe, R
Unze Feingold 109 80 0 d 80,8930 RM, für eit
demnach 42,0532 Pence 2,79653 RM.
Die engliſche Arbeitsloſigkeit hat ſich um beiter B
verſtindert. Die Zahl der Arbeitsloſen beträgt zutke.
ſonen.

Die Berliner Metalltermine vom 11. Novemkl!
für Kupfer: November 60 50 (61.50) Dezemben
Januar 61 (62.25), Februar 61.50 (63). März 63
63 (64). Mai 64 (774.50), Juni 64.25 (64.,75), Ir.
Auguſt 65 75 (6C.25), September 66 (67), Oktolk
Tendenz: flau. Vlei: nicht notiert. Für Z,
ber und Dezember 23.75 (23), Januar 23 (24)
(24.25) März 24,75 (25), April 25 (25.75), Mai=
Juni 26 (26.75) Juli 26.75 (27.50) Auguſt 27 (27.
27.25 (28.25), Oktober 27.25 (28.75). Tendenz: aly
Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammem
Die Berliner Metallnotierungen vom 11. No=/1
ſich für je 100 Kilogramm, für Elektrolytkupfer,
burg, Bremen oder Rotterdam (Notierung der W.
die deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 70.25 RM.
rungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſen
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für
rung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhü=
98= bis 99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren.
desgl. in Walz= oder Drahtbarren 99proz, 174 R.
98= bis 99proz, 350 RM. Antimon Reaulus 51
ſilber (1 Kilogramm fein) 50. 7552 RM.

[ ][  ][ ]

12. November 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 314 Seite 11

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la Oldenburger Mettwurſt

C. J. Wenz=
liſabet
.

esas, astlannt ererk!

Roman von
/ Ernſt Klein

ſer, dann brauchſt du dir über mich keine falſchen
machen. Aber irgendwo habe ich doch noch ſo
irungen, wie man ſich als anſtändiger Kerl zu
mnd . .
gu während dieſer Unterhaltung langſam durch die
ileen weitergegangen. Der einzige Menſch, der
eie, war ein Schutzmann, der gemächlich vorüber=
Dieſe Erinnerungen ſind in letzter Zeit immer
ſür ker geworden.
ſegen an vergangene Zeiten ſind keine genügende
Heirat! ſprach Lilian voll Weisheit und Würde.
Stefano Sorino erſtarrte. Heirat? Er wieder=
wie wenn er es zum erſtenmal in ſeinem Leben
tic ſtehen. Ihr Mund ſpitzte ſich in verächtlichem
woch eine Liebſchaft! Die Erinnerungen an die
noch ein anſtändiger Kerl waren, teurer Freund,
übermäßig überwältigend zu ſein. Doch ſagen Sie,
Ihrem Leben überhaupt ſchon einmal gearbeitet?
geer Knockout. Stefano ſchnappte nach Luft.
uie wie ich leben von der Arbeit anderer. Das
iſengewäſch über Arbeit, Beruf, Pflicht und . . ."
ſdie Geduld aus. Wenn Sie jetzt nicht endlich
richen, Stefano, laſſe ich Sie ſtehen. Können Sie
ten Moment lang ernſt ſein?
Er ſtreckte die Arme aus, um ſie wieder an ſich
ich diesmal entſchlüpfte ſie ihm. Schüttelte den
bat ſie leiſe.
ſagte er langſam. Lilian, wenn man das
tichme, würde man es an der nächſten Straßen=
bin
. Allerdings . . . Er nahm wie vorhin den
ſtrich ſich über das Haar eine Bewegung, die
Mwar, und die ihr außerordentlich gefiel, ohne daß
rim. Man hält ſich ſelber zum Narren, aber es
wck, zu plärren und zu raunzen. Und mir liegt
ſſch4, tragiſche Töne anzuſchlagen, den Ausgeſtoßenen
ſty Mann, den das Schickſal aus dem Gleis ge=
Lächerlich. Je länger er ſprach, deſto ſtockender
inahe verlegen. Sie hatte die Empfindung, als
nie hervorzuholen, die er in der Tiefe ſeiner Seele
MI. Ich kenne Sie jetzt, Lilian, und ob Sie mir
der nicht, ich möchte Sie feſthalten. Allerdings, ich
pomit. Ich hätte vielleicht gar nicht erft anfangen
ine Liebesgeſchichte, die gleich mit Komplikationen

Der Junge lachte ſie wieder an. Ja, feige! Ich trau
iich nicht! Das Verſprechen eines Haderlumpen. Pläne machen?
Sie haben ja recht: Baſis für eine Heirat! Ich und heiraten,
häuslichen Herd gründen können Sie ſich das vorſtellen?
So ſtanden ſie an dem kalten, feuchten Londoner Wintertag
und ſchauten einander in die Augen. Ja! antwortete ſie mit
feſtem Ausdruck, das kann ich mir vorſtellen und ſo lebenoig
vorſtellen, daß ich es beinahe verſuchen möchte.
Großer Gott! ſagte Stefano, Sorino.

Nu Felgeu fische Mich
bei dieser altbenährten Nahrung wird auch Dein Kind
wschhiggeasien

Dann nahm,er ihren Arm in den ſeinigen, und langſam
ſchlenderten ſie weiter. Standen auf einmal vor dem Gitter vom
Buckingham Palace und ſtarrten verwundert auf die rieſigen
Garde=Schildwachen, wandten ſich um und wanverten ziellos in
den Park zurück.
Wovon ſprachen wir eigentlich? fragte nach langer, langer
Pauſe Stefano.
Von dem Einbruch im Hauſe Salas.
Richtig! Alſo einverſtanden. Du lädſt dich heute abend
für neun, halb zehn zu Herrn Pedro zu Gaſt. Wenn du ins
Haus kommſt, ſorgſt du dafür, daß die Tür offen bleibt. Alles
andre überlaſſe mir! Und ſollte es mir nicht möglich ſein, dich
im Hauſe ſelbſt noch zu ſehen, ſo erwarte ich deinen Anruf im
Strandpalaſt. Dort wohne ich als Stephen Wiſe. Was ich
oben finde, nehme ich mit. Klar?
Klar!
23.
Der amerikaniſche Botſchafter gab einen großen Empfang
zu Ehren Abe Pollingers, des Brotkönigs der Vereinigten
Staaten. Abe Pollinger, Anno 1870 als zehnjähriger Bub mit
ſeinem Vater oſeph Pollinger, ehrſamer Bäckermeiſter aus
Dittersdorf in Schwaben, eingewandert, beſaß im Jahre 1930
über hundert Brotfabriken in den Vereinigten Staaten, deren
Wert ſo zwiſchen einer bis anderthalb Millionen Dollar ein=
zuſchätzen
war. Abe Pollinger, der ſein Brot aus demſellben
Teig herſtellte, den ſein Vater ihn kneten gelehrt hatte, ſah nicht
wie ein Bäcker und Nachkomme von Bäckern aus, ſondern wie
in alter Herzog. Mager, leicht vornübergebeugt, ſcharfes Ge=
ſicht
mit klugen, guten Augen und einer hohen Stirn. Das war
Abe Pollinger, der nach England gekommen war, um ſeine älteſte
Tochter, die Gattin des Marquis von Northerland, zu beſuchen.
London empfing ihn wie einen wirklichen König. Wo er ging

und ſtand, begleiteten ihn ein Heer von Photographen, Joi un=
liſten
und Filmleuten. Eine Aufmerkſamkeit, die ihm nicht
angenehm war, denn Abe Pollinger war im Grunde ſe .=
Herzens ein einfacher und wenig anſpruchsvoller Menſch.
Auf dem Empfang des Botſchafters ſpielte er gute Figur.
Alle die hervorragenden Mitglieder dieſer höchſten Kaſte Lon=
vons
, die ſich Society nennt, waren erſchienen, um ihm ihre
Reverenz zu bezeugen; ſein Schwiegerſohn, der Marquis, und
ſeine Tochter, die Marquiſe, empfingen von allen Seiten Gratu=
lationen
, die er mit ziemlicher Verlegenheit, ſie jedoch als eine
ihr durchaus zukommende Huldigung entgegennahm. John
Edward, erſter Graf und fünfter Marquis von Northerland, war
klein, zierlich, ein etwas daneben geratener Sproß des alten
Stammes der Northerland, die immer große Raufbolde, hand=
feſte
Trinker und ſkrupelloſe Frauenjäger geweſen waren. Er
hatte den Krieg als Attaché bei einer Spezialmiſſion in einer
der eleganteſten Hauptſtädte Europas mitgemacht, war ein höchſt
mäßiger Tänzer und ein ausgeſprochen ſchlechter Reiter. Sein
Steckenpferd, auf dem allein er ſich wohlfühlte, war die Aegyptio=
logie
, der er fanatiſch oblag. Auf ſeinem Schloſſe Northbrook
hatte er ein privates Muſeum gegründet, deſſen Einrichtung
und Komplettierung ſein eigenes, nicht geringes Vermögen ver=
ſchlungen
und ihn von der Notwendigkeit überzeugt hatte, ſich
mit Mary Gloria Patricia Pollinger, älteſte Tochter des Brot=
königs
, zu vermählen. Mary Gloria Patricia ſelbſt hatte gern
darin eingewilligt, die Trägerin eines ſo vornehmen Adelstitels
zu werden und ſich die Erlaubnis dazu nach ſchwerem Ringen
mit dem alten Abe erkämpft. Sie war der klaſſiſche Typus der
amerikaniſchen Geſellſchaftsbeauty, egoiſtiſch, kalt und hoch=
fahrend
. Dem Aeußeren nach dem Vater ſehr ähnlich, im
Charakter ſo unähnlich wie möglich.
Superintendent Randolf Blair, der Mann von Scotland
Yard, deſſen Aufgabenzirkel die mondänen und vornehmen
Kreiſe der Geſellſchaft umſchloß, lehnte etwas abſeits am Ein=
gange
des großen Empfangsſaales und muſterte die Menge der
Gäſte. Randolf Blair, elegant wie die eleganteſten Gentlemen
unter den Anweſenden, das Monokel im Auge, war ein Zyniker
und hielt nicht viel von ſeinen Mitmenſchen, gleichviel, ob ſie
auf ariſtokratiſchen Schlöſſern reſidierten oder in den ſchmierigen,
ſchmutzigen Vorſtädten des öſtlichen Londons hauſten. War
manches Geſicht unter dieſen vornehmen Herrſchaften, das ihm
von der beruflichen Seite her nur allzu gut bekannt war. Für
ihn gab es keine Masken und falſchen Faſſaden. Er hätte ſeine
Hand, die ſchwere Hand des Geſetzes, auch in dieſer hohen Ver=
ſammlung
zumindeſt auf vier unglaublich faſhionable Gentlemen
und zwei mit raffinierter Eleganz gekleidete Damen legen
können. Internationale Gauner, die ihr Geſchäft ſo geſchickt be=
trieben
, daß ihre hochadligen Titel und Würden ſogar dem
Zeremonienmeiſter des königlichen Hofes imponierten. Randolf
Blair, an dieſem Abend allerdings nicht als Mann der Polizei,
ſondern als Menſch unter Menſchen geladen, wollte ſich den
Spaß nicht entgehen laſſen und die eine der beiden Damen,
Lady Lydia Neville, ein wenig ins Kreuzfeuer nehmen. Sie war
hübſch, witzig und von einem Zynismus, der dem ſeinigen ſchon
ein Paroli bieten konnte.
(Fortſetzung folgt.)

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[ ][  ]

Seite 12 Nr. 314

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Donnerstag, 12.

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Nachb. mit, daß ich
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DIE ScCHLACHT
von
BADEMÜNDE
Weitere Hauptdarsteller:
Fritz Schulz, Ulatre
Rommer, Adele Band-
rock
, Herm. Speelmanns
Zwischen Infanterie und Marine
entbrennt wegen der schönen Susi
eine Schlacht. Wie, das zeigt
dieser an grotesken u humorvollen
Szenen überreiche Film.
Vorher:
3. Kabarett-Programm der Ufa
Dazu die neueste
Emelka-Tonwoche.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.

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Nur noch heute und morgen

Ott 24
Hente letzter Tag

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Tonfilm-Lustspiel

Ein interessantes Stummfilm-
Doppelprogramm.
RICHARD TALMADGE
der Meister der 1000 Sensationen,
in dem spannenden Abenteuer
Der geheimnisvolle
Kavalier
(Der schwarze Reiter)
Ein Film voll sensationeller Be-
gebnisse
und aufregender Kämpfe.

Im II. Teil:
Das dramatische Filmwerk:
Herzblut
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Ein Kampf um Liebe und Glück
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der Städt. Akademie für Tonkunst, Elisabethen-
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ſpricht am Freitag, 13. Nov., 20 Uhr
im Feierabend, der Reichsführer
und Fraktionsvorſitzende
Simpfendörfer.
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unſer Spitzenkandidat
Lehrer Greb.
Alle Evangeliſchen ſind herzlich eingeladen.
Eintritt 30 Pfg., unbemittelte Mitglieder holen ſich Freikarten
bei den Vorſtandsmitgliedern.
Chriſtlich=ſozialer Volksdienſt
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