Darmstädter Tagblatt 1931


10. November 1931

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Einzeknummer 10 Pfennige

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mnrligem Erſchelnen vom 1. November
2.18 Reichsmark und 22 Pfennig
zgeholt 2.25 Reichsmark, durch die
MKichemart frei Haus. Poſibezugspreis
Wekellgeld monatlich 2.78 Reichmart.
Für Aufnahme von Anzelgen an
e wird nicht bernommen. Nicht=
FMummern infolge höherer Gewalt
8 zieher nſcht zur Kürzung des
efellungen und Abbeſiellungen durch
ea indlſchkeſt für unse. Poſiſcheckhonto
fFnfurt a. M. 4301.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenev Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet
Nummer 312
Dienstag, den 10. November 1931. 194. Jahrgang

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breit)2 Reichemarl. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
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zeile
3.00 Reiſchemark. Alle Preiſe in Reſchemark
ſt Dollar 420 Markl. Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strell uſw erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtiſcher Beſtreibung fällt jeder
Rabatt weg. Banklonto Deutſche Bant und Darm=
ſädter
und Nationalban.

veunin ver Bntſchafisverhanolängen.
des Reichskabinetts für die letzken Ausſchüſſe des Wirtſchaftsbeirakes. Neue Gerüchke
über Preisabbau. Wirtſchaftsbeirak prüft Senkung der Selbſkoſten.

iebereikungen der Wirkſchaffs=
Ausſwaffe.
inſerer Berliner Schriftleitung.
Beginn der neuen Woche werden die politiſch
Jage durch eine ſtärkere Lebhaftigkeit abgelöſt wer=
ürbeiten
für die große Notverord=
die
wirtſchaftliche Seite des Herbſt= und Winterpro=
hir
ſoll, heute vormittag mit der Kabinettsſitzung
4 Stadium traten. Das Kabinett hat die Leit=
ſädt
, die von den zuſtändigen Miniſterien
Aetei tet worden ſind und entſprechend der in der
eh ergangenen Ankündigung den beiden Aus=
ſes
Wirtſchaftsbeirates vorgelegt wer=
EFrag werden die in der vorigen Woche gebildeten
6Wirtſchaftsbeirates für das Lohn= und Preispro=
Frage des Kredit= und Zinsweſens ihre Arbeiten
hiex erſte Ausſchuß ſteht unter dem Vorſitz des Reichs=
zweite
unter dem des Reichsfinanzminiſters. Beide
Ahſaber wieder in der Perſon des Arbeitsminiſters
ltſchaftsminiſters Stellvertreter. In der Praxis wird
ſkät der beiden Ausſchüſſe ſo geſtalten, daß ſie nie=
Eher Zeit Sitzungen abhalten. Das geht ſchon aus den
ſim für den Dienstag hervor. Der erſte Ausſchuß tritt
Ber zweite nachmittags zuſammen. Man hat dieſe
ſthnutgg gewählt, um es den Mitgliedern der Kommiſ=
tml
chen, von Zeit zu Zeit als Zuhörer auch an den
* Machbarausſchuſſes teilzunehmen. Außerdem wird
ſein, in dem einen Ausſchuß jeweils auf den Gang
9½anderen Ausſchuß Rückſich zu nehmen, weil die zur
ſtiſen Angelegenheiten miteinander verwachſen ſind.
der beiden Ausſchüſſe hat zwölf Mit=
Wei Ausſchuß I ſetzt ſich folgendermaßen zuſammen:
Füufrie: Geheimrat Ernſt von Borſig, Generaldirektor
Mnp Fabrikdirektor Wittke=Dresden; von Arbeitneh=
werkſchaftsführer
Peter Graßmann (Freie Gewerk=
Inpard Otte (Chriſtliche Gewerkſchaften) und Mar
Ma=Duncker), von der Landwirtſchaft: Präſident Dr.
ſer für den gewerblichen Mittelſtand und andere
rr= und Zimmermeiſter Robert Groß=Königsberg,
D2r. Grund=Breslau, Papierfabrikant Haindl=Augs=
Auym Körner=Berlin und Bäckermeiſter Pflugmacher=
bleder
des Ausſchuſſes II ſind: Für die Arbeitneh=
Mur (Afa), Wilhelm Eggert (Freie Gewerkſchaften)
91R (Chriſtliche Gewerkſchaften); für die übrigen Be=
h
imrat Cuno von der Hapag, Kaufmann Dr. Dr.
Leflingen in Baden, Wagenbaumeiſter Hecker=Düſ=
Wiksbeſitzer Dr. Holtmeier=Lienen und von Oppen=
DDirektor Pferdmenges=Köln, Generaldirektor Dr.
ans), Geheimrat Schmitz (JG.) und Dr. Silverberg=
ilklhalteausſchuß
nur wenige Tage beiſammen war,
ehmen, daß auch die jetzt ins Leben gerufenen Kom=
lnngatmige
Debatten verzichten und vielleicht ſchon
hren Woche eine Bilanz ihrer Unterſuchungen ziehen
dann ſehr bald auch die große Schlußſitzung des
ictes unter dem Vorſitz des Reichspräſidenten ſtatt=
Der Preisabbau.
uHelung der letzten beiden Ausſchüſſe des Wirt=
wat
auch wieder zur Bildung von allerlei Gerüch=
runmittelbar
bevorſtehende Preisſenkung in Höhe
beigetragen. Dazu iſt zunächſt zu bemerken, daß
N= Vorſchläge des Wirtſchaftsbeirates abgewartet
n der ſich natürlich auch mit dem Problem der
ur beſchäftigen hat. Dann darf aber auch auf eine
cskanzlers hingewieſen werden, der kürzlich vor dem
des Zentrums ſtärkſtes Gewicht auf die Notwen=
otkurrenzfähigkeit
der deutſchen Wirtſchaft auf dem
E angte. Auch der Arbeitsminiſter Stegerwald hat
Gremium von einer Preisſenkung geſprochen, da=
9 utſche Wirtſchaft wieder dem Weltpreisniveau an=
Daraus geht hervor, daß auf dem Gebiete der
on der Regierung ernſthafte Anſtrengungen ge=
wilen
. In welchem Umfange allerdings die Preiſe
Heit ſich mindern werden, iſt noch vollkommen un=

AGlihung des Reichskabinekks.
dehken Arbeiken an den Leikſähen.
mſahren, hat das Reichskabinett die heute vormit=
Dr Beratungen über die Leitſätze, die morgen den
Wrtſchaftsbeirates vorgelegt werden ſollen, heute
Abend fortgeſetzt. Die Nachmittagsſitzung dauerte
ien 20 Uhr. Es wurde dann eine Pauſe für das
welegt und um 21. Uhr tritt das Kabinett wieder
It wohl anzunehmen, daß dieſe Sitzung noch län=
anbruch
nehmen wird. Jedenfalls müſſen die Leit=
Ioröigen Zuſammentritt der Ausſchüſſe fertiggeſtellt
Deiche entſcheidenden Beſchlüſſe, wie man nach dem
Slontagsblattes vermuten konnte, werden aber
Ltmſtänden veröffentlicht werden. Die letzten Ent=
E Die Wirtſchaftsmaßnahmen werden auch erſt ge=
Denu die Ausſchüſſe des Wirtſchaftsbeirats ihre
Gusgeben haben.

Die Arbeitsloſenſiedlung.
Eingaben des deutſchen Handwerks u. der denkſchen
Archikekken an den Reichs=Siedlungskommiſſar.
Berlin, den 9. November.
Der Reichstagsausſchuß für das Siedlungs=
weſen
trat am Montag zur Beratung der Richtlinien für die
Siedlung zuſammen. Einleitend gab der neue Reichsſiedlungs=
kommiſſar
Dr. Saaſſen mit eingehenden Erläuterungen den
Ausſchußmitgliedern die Richtlinien der Reichsregierung für die
Siedlung bekannt. Er ließ jedoch die Sitzung für ver=
traulich
erklären, da er ſelbſt die Preſſe am Dienstag in
einer Preſſekonferenz über die Richtlinien unterrichten wollte.
Dem Ausſchuß lagen mehrere Eingaben aus intereſſierten
Kreiſen vor. Der Reichsverband des Deutſchen
Handwerks wendet ſich in einer ſolchen Eingabe gegen
die Abſicht, die Ausführungen der für die Siedlung notwen=
digen
Bauten durch erwerbsloſe Bauarbeiter vornehmen zu
laſſen. Eine Nichtberückſichtigung des ſelbſtän=
digen
Baugewerbes würde nur dazu führen, daß
öffentliche Regierungsarbeit Platz greifen würde,
wodurch einerſeits eine Konkurrenz für das ſelb=
ſtändige
Gewerbe geſchaffen würde und andererſeits
kaum die Gewähr für ſparſamſte Verwendung
der öffentlichen Mittel geboten wäre. Es ſei auch nicht
der richtige Weg, wenn erhebliche Aufträge von Holzhäuſern an
einige wenige Großfirmen vergeben würden. Zahlreiche Be=
triebe
des Zimmererhandwerkes könnten ſolche Holzhäuſer zu
den gleichen Bedingungen und in gleicher Qualität herſtellen,
Schließlich verlangt die Eingabe die Heranziehung von Ver=
tretern
des Bauhandwerkes zur gutachtlichen Beratung des
Reichsſiedlungskommiſſars.
Eine Eingabe des Bundes Deutſcher Archi=
tekten
verlangt, daß die Aufſtellung der Sied=
lungsprogramme
von den örtlichen Siedlun=
gen
ſelbſt ausgehen muß, und daß für ihre Aufſtellung
und Durchführung an Ort und Stelle freie Kräfte
beauftragt werden, die allein eine organiſche Löſung der Schwie=
rigkeiten
finden und die Fehlerquellen einer ſchematiſchen Ab=
wicklung
ausſchalten können.
Nach dem halbamtlichen Bericht ſind die Maßnahmen der Re=
gierung
von den Mitgliedern des Ausſchuſſes im allgemeinen be=
grüßt
worden, ohne daß man ſich jedoch einen nennenswerten, über
das Maß der Hilfe im eigenen Haushalt hinausgehenden wirt=
ſchaftlichen
Erfolg davon verſprochen hätte. Man habe die Haupt=
vorzüge
in der Erleichterung der ſeeliſchen Verfaſſung der Er=
werbsloſen
geſehen, ſowie in der weſentlichen Verringerung ihrer
Haushaltskoſten und in einer Entlaſtung der Gemeinden und Ge=
meindeverbände
von ihren ſozialen Leiſtungen. Nach Abſchluß
der Ausſprache vertagte ſich der Ausſchuß, ohne Beſchlüſſe zu
faſſen, bis zum 1. Dezember. Es ſollen dann Fragen des land=
wirtſchaftlichen
Siedlungsweſens beraten werden.
Die Richklinien für die vorſtädtiſche Kleinſiedlung.
Nach dem Entwurf der Richtlinien für die vorſtädtiſche Klein=
ſiedlung
, den der Reichskommiſſar Dr. Saaſſen heute dem Sied=
lungsausſchuß
des Reichstags vorlegte, ſoll die
Durchführung des ganzen Projektes in die
Hände der Gemeinden und Gemeindeverbände ge=
legt
werden, die ihrerſeits die ſchon beſtehenden Wohnungsfür=
ſorgegeſellſchaften
und die gemeinnützigen Wohnungsbau= und
Siedlungsunternehmungen mit dieſer Aufgabe betrauen können.
Aus Sparſamkeitsgründen ſollen in erſter Linie
ſchon im öffentlichen Beſitz befindliche Grund=
ſtücke
beſiedelt werden, die ſo liegen, daß die Siedler ſpäter
wieder eine berufliche Tätigkeit aufnehmen können. Die einzel=
nen
Stellen ſollen etwa 6005000 Quadratmeter groß ſein und
im Wege der Erbpacht, des Erbbaurechtes oder als Eigentum
ähnlich wie Rentengüter vergeben werden.
Die vorbereitenden Arbeiten und der Auf=
bau
der Siedlungen ſollen durch Erwerbsloſe
vorgenommen werden, und zwar hauptſächlich durch
Gruppen von Arbeitsdienſtfreiwilligen. Die
daran beteiligten Erwerbsloſen kommen ſpäter als Siedler in
Frage, ſoweit ſie und ihre Familienangehörigen für die Bewirt=
ſchaftung
einer Stelle überhaupt geeignet ſind, wobei langfriſtige
Erwerbsloſe und Kinderreiche bevorzugt werden. Die Wohn= und
Stallgebäude ſollen ſo einfach wie möglich und nur aus inländi=
ſchen
Bauſtoffen hergeſtellt werden; auf die Holzbauweiſe wird
dabei beſonders hingewieſen. Die Geſamtkoſten ſollen abgeſehen
vom Grundſtückswert nicht über 3000 RM, für jede Stelle
hinausgehen. Die Darlehen des Reiches werden höchſtens je 2500
Reichsmark betragen, und von dem Jahre nach der erſten Ernte
an mit höchſtens 2 Prozent verzinslich und mit 1 Prozent rückzahl=
bar
ſein. In Ausnahmefällen will das Reich für den Grund=
ſtückserwerb
und für die Einrichtungskoſten auch Bürgſchaften
übernehmen.
Auf Grund der Ausſprache im Siedlungsausſchuß des Reichs=
tags
wird der Reichsſiedlungskommiſſar vorausſichtlich noch Aen=
derungen
an dieſem Entwurf vornehmen, ehe er die endgültigen
Richtlinien veröffentlicht. Wie wir weiter hören, ſtehen zunächſt
50 Millionen Reichsmark für die vorſtädtiſchen Kleinſiedlungen an
Reichsgeldern zur Verfügung. Damit hofft man, einſtweilen
20 000 Erwerbsloſe als Kleinſiedler anſetzen zu können. Die Ab=
ſicht
iſt dabei, die Beſchaffung des Lebensunterhalts für die Fa=
milien
der Erwerbsloſen zu erleichtern, ſo daß ſpäter einmal die
Fürſorgelaſten für ſie geringer werden könnten.

* Die Aufgaben Lavals.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Anfang November.
Wie ein Sieger wurde Miniſterpräſident Laval bei ſeiner
Rückkehr aus Waſhington in Frankreich empfangen. Wenigſtens
durch das offizielle Frankreich, im übrigen gehen die Meinungen
über den Empfang etwas auseinander. Es läßt ſich zuſammen=
faſſend
ſagen, daß er nach der bis noch vor kurzem hier vorherr=
ſchenden
Auffaſſung, wenn auch nicht alles Wünſchenswerte in
Amerika erreichte, ſo doch nicht vom franzöſiſchen Standpunkt ab=
gerückt
iſt. Seitdem aber die direkten Verhandlungen mit Deutſch=
land
begannen, lauten die Urteile in den politiſchen Kreiſen
weniger ſicher. Wohlgemerkt, man hütet ſich ängſtlich vor jeder
Kritik oder Meinungsäußerung, welche die Lage Lavals auch nur
im geringſten erſchweren könnte. Die Preſſe zeigt ſich diſzipliniert,
was ihr um ſo leichter iſt, da der dem Scheine nach ſo leicht zu=
gängliche
und unmittelbare Laval, in Wirklichkeit zu den zuge=
knöpfteſten
Politikern Frankreichs gehört. Die große Diskretion
der franzöſiſchen Preſſe beruht alſo manchmal auch auf Un=
kenntnis
.
Die neuerdings fühlbare Unruhe in Paris entſteht aus dem
Punkt der Waſhingtoner Ergebniſſe, den man für den größten
Erfolg Lavals hält, auf den Umſtand, daß Amerika vorerſt auf
jede Initiative verzichtete und die Führung der Verhandlungen
Frankreich überließ. Man ſagt hier vorerſt, und es bleibt
jedem überlaſſen, über die Dauer und Grenzen dieſer franzöſiſchen
Bewegungsfreiheit ſich ſeine eigenen Gedanken zu machen.
Das weſentliche iſt, daß Laval den Kontakt mit Deutſchland
bei ſeiner Rückkehr aus Waſhington ſofort aufnahm und dadurch
mußte er die ganze ungeheure Verantwortung der Reparations=
und Schuldenfrage auf ſich laden. Frankreich iſt dieſen Problemen
direkt gegenübergeſtellt, es gibt jetzt kein Ausweichen mehr.
Als Hoover ſeinerzeit das Moratorium auf eigene Fauſt an=
kündigte
, war man in Paris höchſt unzufrieden. Aber unzufrie=
den
ſein iſt nicht immer das ſchlimmſte, und Frankreich konnte
ſeine Anſprüche bei dem Hoover=Moratorium verhältnismäßig gut
wahren.
Würde es Laval gelingen, zu einer großzügigen Regelung der
finanziellen Fragen, die jetzt verhandelt werden, zu kommen, ſo
wären alle Zweifel, die man hier über ſeine Methode hegt, wider=
legt
. Aber, wenn man bei einem kleinlichen Feilſchen um Fik=
tionen
ſtehen bleibt, dann ſehen die Dinge weſentlich anders aus.
Leider muß man es ausſprechen, bis jetzt entdeckt man ſehr wenig
Anzeichen, daß die deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen über das
Niveau eines kleinlichen Feilſchens hinauskommen können, was
nicht bedeutet, daß man den Ergebniſſen mit einem vorgefaßten
Urteil entgegentreten ſoll.
In Frankreich hält man an dem Youngplan als Grundlage
der Verhandlungen feſt. Auch ſchon darum, weil es nicht gelang
wie dies manche in Paris behaupten den Youngplan in
Waſhington zu einem finanziell=politiſchen Täuſchgeſchäft zu be=
nützen
. Wie es auch ſei, vor der Abreiſe Lavals war man über
dieſen Punkt weniger kategoriſch und auch jetzt bedeutet er noch
keinerlei Entſcheidung, wenn die Beſprechungen im Rahmen des
Youngplans bleiben. Denn letzten Endes entſcheiden
nur die Tatſachen, und über den Umſtand, daß die politiſchen
und privaten Schulden nicht gleichzeitig zurückgezahlt werden
können, kommt man ja doch nicht hinweg.
Hinſichtlich der politiſchen Schulden, der Reparationen, gibt
man ſich in Frankreich keinen übertriebenen Illuſionen hin. Aber
in keinem Falle wird man die Anſprüche fallen laſſen, denn eine
ſolche Geſte würde vor den Maſſen das Eingeſtändnis der Fehler
in der Vergangenheit bedeuten, und vor den Wahlen liegt daran
der franzöſiſchen Politik noch weniger als ſonſt. Nüchtern Den=
kende
erblicken den Ausweg darin, daß man möglichſt großes Ge=
wicht
auf die Sachlieferungen legt. Zu einem Dogma will man
aber die Theorie erheben, daß zwiſchen politiſchen und privaten
Schulden keinerlei Zuſammenhang beſteht. Was das in der Praxis
bedeuten ſoll, iſt einigermaßen ſchleierhaft. Es erleidet ja keinen
Zweifel, daß die Reparationszahlungen ohne die Auslandsan=
leihen
an Deutſchland ſchon lange vorher an der Transferfrage
geſcheitert wären; wenn ſie überhaupt möglich geweſen wären. . ."
Die Rückzahlungen der ausländiſchen Kredite durch Deutſch=
land
, ſo wie man es vielfach in Frankreich darſtellt, iſt eine Un=
möglichkeit
. Die finanzielle Kriſe begann ja nicht damals, als
man die kurzfriſtigen Gelder für eingefroren erklärte, ſondern
ſie begann damit, daß man ſie auf einmal zurückzog oder zurück=
ziehen
wollte. Will Frankreich in der Reparationsfrage etwas
erreichen, ſo iſt das nur möglich, wenn es zu der finanziellen
Stabiliſierung Deutſchlands großzügig aktive Beihilfe leiſtet.
Bei allem Peſſimismus, mit dem man hier die Verhandlun=
gen
beurteilt, und bei all der Verſtimmung, welche zwiſchen
Deutſchland und Frankreich beſteht, zieht man die Möglichkeit des
Scheiterns der Verhandlungen überhaupt nicht in Betracht.
Die franzöſiſche Diplomatie iſt beſtrebt, die Verhandlungen
mit Berlin ſoweit als möglich ohne die Hinzuziehung anderer
Mächte durchzuführen. Man glaubt, daß auf dieſe Weiſe oder
parallel auch Wege für die Löſung anderer Fragen im fran=
zöſiſchen
Sinne gefunden werden könnten.
In Regierungskreiſen betont, man immer wieder die Not=
wendigkeit
der deutſch=franzöſiſchen Annäherung. Dieſer prin=
zipielle
gute Wille ſtößt aber leider auf immer ſtärker werdende
Hinderniſſe. Denn die franzöſiſchen Wirtſchaftskreiſe arbeiten,
und nicht ohne Erfolg, an der Errichtung einer immer brutaler
werdenden Zollpolitik. Die Wirtſchaftskriſe rechtfertigt ſo man=
ches
, nichtsdeſtoweniger muß man aber feſtſtellen, daß die Arbeit
des deutſch=franzöſiſchen Komitees in Berlin in direktem Gegenſatz
zu den zollpolitiſchen Beſtrebungen in Paris ſteht. Auch die Hal=
tung
der Finanzkreiſe läßt keine beſondere Hoffnungen aufkom=
men
. Eine mitteleuropäiſche Orientierung hat hier immer
weniger Freunde. Man gewinnt übrigens den Eindruck, daß ge=
wiſſe
Bankkreiſe den Ratſchlägen der Regierung nicht mehr ſo
blind folgen wollen, wie dies ſonſt in Frankreich ſelbſtverſtänd=
lich
war.
Die Aufgabe Lavals iſt außerordentlich ſchwierig. Seine
ganze Konzeption ſteht jetzt auf der Probe. Der Umſtand, daß
die franzöſiſche Innenpolitik bereits im Zeichen der Wahlvor=
bereitungen
ſteht, macht ſeine Lage noch ſchwieriger. Aber vor=
läufig
verfügt er noch über unverminderte Autorität, und
die Situation ſeiner Regierung in der Kammer iſt ſtärker als je.

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Seite 2 Nr. 312
Die Deutſchnakionglen fordern nakionale
Wirkſchafts- und Sozialpolikik.
Tagung der Deniſchnakionalen Reichskagsfrakkion
in Darmſtadi.
Darmſtadt, 9. November.
Die deutſchnationale Reichstagsfraktion trat am 9. Novem=
ber
im Beiſein des Parteivorſitzenden Dr. Hugenberg in
Darmſtadt zuſammen. Im Mittelpunkt der Beratungen ſtanden
Fragen der Sozial= und Währungspolitik. Die Stellungnahme
der Reichstagsfraktion zu den brennenden ſozialpolitiſchen und
wirtſchaftspolitiſchen Fragen wurde in folgenden Sätzen von
Neuem feſtgelegt:
1. Die auf dem Diktat von Verſailles und der Kriegsſchuld=
lüge
beruhende Erfüllungspolitik wurde und wird auf Koſten
der Lebenshaltung der breiten Maſſe betrieben. Die von uns
immer wieder geforderte Abkehr von dieſer Erfüllungspolitik iſt
daher eine ſoziale Notwendigkeit. Wir verlangen vor allem
andern mit dem deutſchen Arbeiter Beſeitigung der
Tribute.
2. Die Verelendung des Volkes die Erwerbsloſigkeit vieler
Millionen aller Berufsſtände, das Zuſammenbrechen der Betriebe
ſind Folgen falſcher Wirtſchaftspolitik. Der Arbeiter will nicht
Unterſtützung, ſondern Arbeit, nicht Fürſorge
ſondern Lohn. Es verträgt ſich auf die Dauer weder mit
der Ehre des Staates, ſtatt Arbeit Geld zu geben, noch mit der
Menſchenwürde und dem Intereſſe des einzelnen Bürgers, Geld
ſtatt Arbeit anzunehmen. Wir verlangen Umſtellung der Wirt=
ſchaftspolitik
: Ernährung des deutſchen Volkes durch die Arbeit
deutſcher Hände, durch Früchte deutſchen Bodens. Ohne eine
ſtarke Binnenwirtſchaft kann auch kein Außenhandel auf die
Dauer beſtehen. Wir fordern die Unterſtützung des Sparſinns,
die Bildung und Sicherung von Kapitalreſerven in allen Volks=
ſchichten
. Wir verlangen die Befreiung der deutſchen Wirtſchaft
von der Verſklavung durch unverantwortliches internationales
Großkapital. Das arbeitende deutſche Volk braucht einen Staat,
der verantwortungs= und zielbewußt nationale Wirtſchafts=
politik
treibt. Darum fordern wir mit dem deutſchen Arbeiter
nationale Wirtſchaft.
3. Der Aufbau geſunder Wirtſchaft wird verhindert durch
den Terror falſcher Gewerkſchaftspolitik. Wir bekämppfen die
Politik der klaſſenkämpferiſchen Verbände auf Arbeitgeber= wie
auf Arbeitnehmerſeite, die den Gegenſatz von Arbeiter und Un=
ternehmer
ſchaffen und fördern und im Arbeiter Feindſchaft
gegen Wirtſchaft und Staat nähren. Wir bekämpfen das tat=
ſächlich
beſtehende Gewerkſchaftsmonopol das zwei
Drittel der deutſchen Arbeiter um die in der Reichsverfaſſung
zugeſagte Vertretung in allen arbeitsrechtlichen und ſozialpoli=
tiſchen
Körperſchaften bringt. Darum fordern wir Freiheit
und Recht auch für den nationalen Arbeiter.
4. Erſt Freiheit auch der nicht klaſſenkämpferiſch eingeſtellten
Arbeiter ſchafft die Grundlage geſunder Lohnpolitik. Die Tarif=
politik
muß davon ausgehen, daß alle Kopf= und Handarbeiter
in ihrer Geſamtheit Träger der Wirtſchaft ſind, und ſchickſal=
haft
von ihrem Gedeihen abhängen. Wir kämpfen für
Freiheit der Wirtſchaft, gegen Zwangsbewirt=
ſchaftung
der Löhne und Preife. Der Lohn iſt ab=
hängig
vom Ertrage der Wirtſchaft. Wo der Schornſtein nicht
mehr raucht, gibt es keinen Lohn mehr. Die heutige Tarif=
wirtſchaft
führt dazu, daß zugunſten einer immer kleiner werden=
den
Zahl von Arbeitern die Betriebsſtätten veröden und weitere
Millionen erwerbslos werden. Wenn ſich Unternehmer und
Mehrheit der Arbeiter über ihre gemeinſamen Intereſſen im
Betrieb und an ſeiner Fortführung verſtändigen, ſo dürfen ſie
hieran durch betriebsfremde Inſtanzen nicht gehindert werden.
Nur die Zuſammenfaſſung aller an einem Produktionszweig
beteiligten gleichberechtigten Kräfte zu einem organiſch geglieder=
ten
Selbſtverwaltungsaufbau kann dieſe Aufgabe löſen. Darum
kämpfen wir zuſammen mit dem deutſchen Arbeiter für den
ſozialen Gedanken gegen Gruppenegoismus.
5. Auch bei geſunder Wirtſchaftsorganiſation braucht der
Arbeiter Sicherung gegen Not, die ſich aus Kriſen der Volks=
wirtſchaft
oder ſeines Berufszweiges oder aus ſeinem perſön=
lichen
Schickſal ergeben kann. Wir ſtehen feſt in der Tradition
der deutſchen Sozialgeſetzgebung, wie ſie mit der ruhmreichen
Kaiſerbotſchaft von 1881 vor jetzt 50 Jahren begonnen hat.
Der Marxismus hat ſich der meiſten Organe der Sozialver=
ſicherung
bemächtigt und ſie zu Bollwerken ſeiner Macht aus=
gebaut
; er hat durch Inflationspolitik und Bürokratie das Ver=
mögen
der Sozialverſicherungen und damit die Anwartſchaft der
Arbeiter und Angeſtellten auf das ſchwerſte gefährdet. So iſt
eine Reform unvermeidbar geworden. Darum fordern wir mit
dem deutſchen Arbeiter eine wahre Lebensſicherung der deutſchen
Arbeiterſchaft. Wir ſetzen entgegen den Gedanken des Klaſſen=
kampfes
den Gedanken der nationalen Soli=
darität
und der Kameradſchaft.

Das Leben der Mekalle.,
Von Prof. Dr. Auguſt Thum, Techniſche Hochſchule Darmſtadt.
Vor den nichtmetalliſchen Stoffen zeichnen ſich die Metalle
durch ihre vielſeitigen Feſtigkeitseigenſchaften aus, die ſie zu den
wichtigſten und unentbehrlichſten Werkſtoffen der Technik gemacht
haben. Alle unſere Maſchinen und Werkzeuge, die geſamte Er=
zeugung
und Fortleitung der elektriſchen Energie, unſere ganze
Nachrichtenübermittlung wären ohne die metalliſchen Stoffe un=
denkbar
. Die Metallerzeugung und =Anwendung greift auf das
Tiefſte in die Lebensſchickſale ganzer Völker ein. Macht und
Reichtum, Aufſtieg und Niedergang der Nationen ſind durch die
vorhandenen Bodenſchätze und die Entwicklung der Eiſen= und
Stahlinduſtrie bedingt. Zur Beherrſchung des immer vielgeſtal=
tiger
und reicher werdenden Aufgabenkreiſes der modernen Tech=
nik
genügt nicht mehr allein die Kenntnis der äußeren Mechanik
der Feſtigkeit, wir müſſen uns auch mit der inneren Mechanik
der Feſtigkeit befaſſen, um das oft rätſelhafte Verhalten der
Metalle erklären zu können.
Die Metalle gehören zur toten Materie. Sobald wir uns
aber in ihr inneres Weſen vertiefen, finden wir viele Vor=
gänge
, die Lebenserſcheinungen gleichen. Wie bei dem Menſchen
kann man auch bei den Metallen von Vererbungserſcheinungen
und Lebensdauer ſprechen. Bei Gußeiſen hat man früher z. B.
beobachtet, daß trotz gleicher chemiſcher Zuſammenſetzung, gleicher
Herſtellung, Wandſtärke und gleichen Abkühlungsverhältniſſen die
Endprodukte verſchiedene Feſtigkeitseigenſchaften zeigten. Eine
Erklärung iſt ſpäter in der Abſtammung des Gußeiſens gefun=
den
worden. Wird nämlich zur Herſtellung Roheiſen oder
ſchlechter Gußbruch verwendet, der mit groben Graphitadern ver=
ſeucht
iſt, ſo wirken dieſe anſteckend auf das übrige Gußeiſen,
und wir erhalten grobgraphitiſches Gußeiſen mit ſchlechten
Feſtigkeitseigenſchaften. Aehnliche Erſcheinungen können auch
bei Stahlen beobachtete werden. Je kräftiger die Konſtitution
eines Metalles iſt, d. h. je einwandfreier ſeine Kriſtallſtruktur
iſt, und je weniger das Metall Gefahren ausgeſetzt iſt, deſto
größer iſt deſſen Lebensdauer, die aber ſehr ſtark abgekürzt wer=
den
kann, wenn das Metall ſchon von ſeiner Erzeugung her mit
inneren und äußeren Krankheitserſcheinungen behaftet iſt, wie
z. B. Lunker, Seigerungen, Schlackeneinſchlüſſen, Schmiedezer=
reißungen
, innere Spannungen, Poren, Narben und riſſige Walz=
haut
. Die Kunſt des Metallurgen, Gießers und Schmiedes muß
darin beſtehen, durch geeignete Maßnahmen dieſe Krankheits=
erſcheinungen
auf ein Minimum herabzudrücken und ſo die B= für eine lange Lebensdauer zu ſchaffen. Aber ſelbſt

ſchule Darmſtadt. Jahrg.
1231., Heſt Nr. 1

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 10. Noveer

Der Deg ddel den Sonderaasſchaß.

Paris muß einſehen, daß Deutſchland keine Reparakionen mehr zahlen kann.

Ponceks Pariſer Miſſion.

Keine deutſchen Aufkräge für Francois Poncei.

ſchützen. Der Unterausſchuß iſt heute nachmittag zu
zuſammengetreten, doch konnte der Beſchluß zur Auf
Goldklauſel, nach welcher Golddeviſen als Golddech
haben ſollen, nicht durchdringen.

* An die Fahrt des franzöſiſchen Botſchafters Francois Pon=
cet
nach Paris ſind in Paris wie in Berlin weitreichende Kom=
binationen
geknüpft worden. An amtlicher deutſcher Stelle wird
mit aller Entſchiedenheit beſtritten, daß der franzöſiſche Botſchafter
irgendwelche beſonderen Aufträge der deutſchen Regierung zu
überbringen hätte, und auch die franzöſiſche Preſſe interpretiert
ſich jetzt dahin, daß er hauptſächlich die Aufgabe habe,
ſeine eigenen Berliner Eindrücke dem franzöſi=
ſchen
Miniſterpräſidenten wiederzugeben, offen=
bar
, um eine Vergleichsmöglichkeit zu geben zu dem, was Herr
Hoeſch im Auftrage der deutſchen Regierung bereits geſagt hat.
Sachlich ſtehen die Verhandlungen immer noch
auf dem gleichen Fleck, daß die Franzoſen auf der Einbe=
rufung
des Sonderausſchuſſes beharren und die Aufgaben dieſes
Ausſchuſſes auf die Beſtimmungen des Young=Planes begrenzen
wollen. Die deutſche Regierung hat ſich niemals geweigert, den
Ausſchuß einzuberufen. Sie will aber Sicherheiten dafür haben,
daß, wenn wir dieſen Weg gehen, damit aber auch das Problem
in ſeiner Geſamtheit erörtert werden kann, alſo nicht nur die po=
litiſche
Verſchuldung aus der Kriegsentſchädigung, ſondern auch
die Privatverſchuldung. Stimmungsgemäß ſcheint

Der chineſiſch=japaniſche Kon
Deutſchlands Stellung zum Fernen

in Paris ein kleiner Umſchwung

eingetreten zu ſein. Es iſt immerhin beachtlich, wenn im Echo
de Paris auf die Gefahr hingewieſen wird, daß Frankreich unter
Umſtänden in die Lage hineingeraten könnte, von Deutſchland
keine Zahlungen mehr zu erhalten, aber an die Vereinigten Staa=
ten
weiter zahlen zu müſſen, und daß daraufhin wenigſtens die
Möglichkeit erörtert wird, die Aufgaben des Sonderausſchuſſes
weit genug zu ſtecken, um auch den deutſchen Wünſchen zu genügen.
Iſt dieſes Ziel erreicht, dann wird die Technik keine weiteren
Schwierigkeiten mehr machen. Auf einen Antrag der deutſchen
Regierung würden dann die Notenbankpräſidenten der Gläubiger=
ſtaaten
je ein Mitglied in den Sonderausſchuß entſenden, der ſich
in Baſel konſtituiert und durch drei Mitglieder neutraler Staa=
ten
, die ja vor allem am Stillhalteabkommen intereſſiert ſind, er=
gänzt
werden. Der Ausſchuß könnte dann ſchon Mitte November
ſeine Beratungen beginnen und in zwei Wochen ſein Gutachten
ausarbeiten. Es wäre alſo durchaus die Möglichkeit gegeben,
daß die internationale Könferenz, die ſich daran an=
ſchließen
ſoll, anfangs Dezember zuſammentritt. Aber die
Vorausſetzung dafür iſt eben immer noch, daß Frank=
reich
ſeine Auslegung der einſchlägigen Beſtim=
mungen
des Young=Planes ändert.

* Berlin, 9. November.
Die Vorgänge in der Mandſchurei wurden aus
Gründen in der Wilhelmſtraße mit geſpannteſter
keit verfolgt. Der Verſailler Vertrag hat uns allerd
aus dem Fernen Oſten hinausgedrückt. Dennoch
aus wirtſchaftlichen Gründen ein Intereſſe daran, d
in der Mandſchurei möglichſt bald wiederhergeſtell
Völkerbundsrat, der am 16. November in Paris z.
wird noch einmal Gelegenheit erhalten, ſeine gute
zubieten. Es iſt aber nicht damit zu rechnen, da
kanzler in ſeiner Eigenſchaft als Außenminiſter an
ſitzung teilnimmt. Er kann auf abſehbare Zeit En
wie ſein Staatsſekretär v. Bülow die Reichshauptfu
laſſen. Auch Herr von Hoeſch, deſſen Arbeitskr=
Verhandlungen mit Frankreich vollkommen in Ann
men iſt, kommt für die deutſche Vertretung im
Frage. Sehr wehrſcheinlich wird Herr v. Mutim
in Genf jetzt auch in Paris den deutſchen Ratsſ5
Die deutſchen Bemühungen werden dahin gehen
bundsrat von übereilten Schritten Japan gegenüb
was natürlich nicht gleichbedeutend mit einer Si
für Japan iſt. Der Völkerbundsrat hat ſich unte
Briands vor einigen Wochen zu weit vorgewag.
Japaner ungewöhnlich ſtark verärgert ſind. Es
nicht ausgeſchloſſen, daß der vielgewandte Briano
findet, die in Tokio ein günſtiges Echo auslöſt.
läßt ſich aber noch nicht ſagen, wie die Dinge in
werden. Es iſt davon geſprochen worden, daß ſät
der Abſicht trägt, aus dem Völkerbund auszuſcha)
glaubt man in Berlin nicht. In der Wilhelmſtr.
nicht damit gerechnet, daß ſich der Völkerbund zu
lung an die Mächte herbeiläßt, ihre diplomatiſed
demonſtrativ aus Tokio abzurufen. Japan würS
nicht im geringſten beeinfluſſen laſſen, weil es au
dſchurei aus wirtſchaftlichen und militäriſchen Grür
zichtet. Auch die ausländiſchen Regierungen dür.ig
neigt ſein, einer derartigen Aufforderung Folge zu (
ſchon jetzt feſtſteht, daß die Amerikaner ſich an Af
wirkungsverſuchen auf die japaniſche Regierung rich
werden.

Macdonald kündigt die Stabiliſierung des Pfundes an

London, 9. November.
Im Verlaufe ſeiner Ausführungen auf dem heutigen Bankett
des Lordmayors von London erklärte Macdonald u. a. auch: Wir
haben die Abſicht, ſobald es die Umſtände zulaſſen, Maßnahmen
zu treffen, durch die die engliſche Währung unbedingt auf einer
ſolchen Baſis ſtabiliſiert wird, die ſie von ſpekulativen Bewegun=
gen
oder Tagesgeſchehniſſen unabhängig macht.

Reviſionen im Allonger Bombenleger
verworfen.

Vorläufig kein B.J.3.-Kredif für Oeſterreich.

Der 3. Strafſenat des Reichsgerichts hat dem
Reichsanwalts entſprechend die gegen das Urteil de
lichen Schwurgerichts Altona vom 31. Oktober 197/
legerprozeß Volck und Genoſſen eingelegten Reviſiunk
gründet verworfen. Das Urteil iſt damit auch geib
klagten rechtskräftig geworden, die Reviſion eingelldd
die zum Teil zu ſchweren Zuchthausſtrafen verurtefit

Baſel, 9. November.
Die Sitzung des Verwaltungsrats der BJ3. am Montag
dauerte nur zwei Stunden. Die Gewährung eines 60=Millionen=
Schilling=Kredits an Oeſterreich, den die Bank von Frankreich der
BJZ. zur Ablöſung eines Teiles des von der Bank von England
gewährten Kredites geben wollte, iſt vertagt worden, weil nach
Anſicht des Verwaltungsrats die Gewährung eines ſolchen Kre=
dits
nicht den Charakter der Eile habe‟. Da gewiſſe Reformen
von ſeiten der öſterreichiſchen Regierung gemeinſam mit den inter=
nationalen
Organen in Angriff genommen worden ſind, ſo hält es
der Verwaltungsrat für vorteilhaft, erſt ein gewiſſes Ergebnis
dieſer Reformen abzuwarten.
Weiter wurde ein Unterausſchuß, beſtehend aus dem Englän=
der
Montague Norman, dem Italiener Beneduce, dem Belgier
Franck, dem Franzoſen Farnier und dem Deutſchen Vocke, einge=
ſetzt
, der mit der Leitung der BJ3. mehrere grundſätzliche Fra=
gen
regeln ſoll, um für die Anlegung ihrer Gelder die Gold=
klauſel
in Anwendung zu bringen und ſich ſo gegen Verluſte zu

Reichs-Trauerkag der N. 5.9.A.)

wenn es gelungen iſt, ein Metall in geſundem Zuſtand zu er=
zeugen
, ſo lauern ihm auf ſeinem Lebenswege noch eine Reihe
von Feinden auf: die Korroſion, die Ermüdung und die Alte=
rung
. Unter Korroſion verſteht man die allmähliche Zerſtörung
der Metalle, die langſam von der Oberfläche ausgeht. Die Ent=
ſtehung
dieſer ſchleichenden Krankheit, der Tuberkuloſe der Me=
talle
, iſt auf den Feuchtigkeitsgehalt der Atmoſphäre zurück=
zuführen
. Am meiſten wird das Eiſen von der Korroſions=
krankheit
, dem Roſt, heimgeſucht. In der Zeit von 1890 bis
1923 ſind 700 Millionen Tonnen oder ungefähr 40 v. H. der
Weltproduktion durch Roſt verloren gegangen. Die Frage des
Metallſchutzes, die Hygiene der Metalle, findet aus dieſem
Grunde immer größere Beachtung. Um die Metalle gegen die
zerſtörende Wirkung zu ſchützen, überzieht man ſie mit Mänteln,
d. h. mit einer Schutzhaut aus einem Stoffe, der dieſen Ein=
flüſſen
beſſer widerſteht. Farbanſtriche, Ueberzüge aus anderen
Metallen und elektrolytiſche Niederſchläge ſollen die Wirkung des
Luftſauerſtoffes und der Feuchtigkeit vermindern. Wenn wir
unſere metalliſchen Konſtruktionen vor dem Korroſionsangriff be=
wahren
und ſie nur ruhender Belaſtung ausſetzen, die unterhalb
der ſtatiſchen Feſtigkeit liegt, ſo beſitzen ſie eine unbegrenzte
Lebensdauer. Bei wechſelnder Belaſtung dagegen können ſchon
Brüche auftreten bei Beanſpruchungen, die weit unterhalb der
ſtatiſch ermittelten Feſtigkeit liegen. Die Brüche erfolgen erſt
nach Monaten und Jahren und ſind auf Ermüdungserſchei=
nungen
zurückzuführen und nicht, wie früher angenommen
wurde, auf Materialfehler oder Alterungserſcheinungen. Von
größtem Einfluß auf die Metallermüdung ſind bereits vorhan=
dene
Fehler und Gebrechen infolge Korroſion oder Kerbwirkung.
Eine zeitweiſe Ueberlaſtung verkürzt die Lebensdauer, während
bei allmählich geſteigerter Belaſtung die Werkſtoffe ſich lang=
ſam
daran gewöhnen, ſo daß ſie imſtande ſind, höhere Wechſel=
beanſpruchung
zu ertragen, als wenn ſie ſofort mit voller Be=
anſpruchung
belaſtet werden. Manche Metalle ändern unter ge=
wiſſen
Umſtänden ihre Feſtigkeitseigenſchaften mit der Zeit, ſie
altern. Es ſpielen ſich im Innern des Metalls Vorgänge ab,
die erſt mit der Zeit zur Auswirkung kommen und ſehr ſturk an
die Erſcheinungen des organiſchen Lebens erinnern. Schon
manche Dampfkeſſelexplöſion mit ihren verhängnisvollen Folgen
iſt durch das Alter der Keſſelbauſtoffe verurſacht worden. Dieſe
Erſcheinung äußert ſich in ähnlicher Form bei den magnetiſchen
Materialien in einer Verſchlechterung der magnetiſchen Eigen=
ſchaften
. Erſt durch eingehendes Studium der inneren Vorgänge
iſt es gelungen., Werkſtoffe zu erzeugen, welche nicht oder nur
in geringem Maße altern. Viele Metalle, beſonders die tech=
niſchen
Eiſenarten, büßen in der Kälte ähnlich wie die Menſchen
viel von ihrer Leiſtungsfähigkeit ein; Hochſpaunungsmaſte,
Schienen, Straßen= und Eiſenbahnachſen brechen im Winter.
Aber auch dieſer Mangel kann in neueſter Zeit durch geeignete

Die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpa=
kanntlich
ſeit einer Reihe von Jahren den 9.
Reichstrauertag. Wie in den früheren Jahren,
diesmal in allen reichsdeutſchen Gemeinden Abmil
SA. an den Gräbern der im politiſchen Kampf ge ſt
raden wie auch an den Denkmälern der Gefalle
krieges Kränze nieder. Dieſe Kranzniederlegung e ,4
zen Reichsgebiet einheitlich in den Vormittagsſtumde
gen Montag. Die Kränze, die vielfach von den
gruppen der Partei angefertigt worden ſind, trugernM
Kranzſchleifen mit dem Hakenkreuz auf weißem Fed
Widmung. Sämtliche Ortsgruppen der Partei hi yall
am Montag, ſoweit ſolche Feiern nicht ſchon am
gefunden haben, Kundgebungen zum Gedächtnis Pen
Toten, die die NSDAP. ſeit ihrer Gründung im po.
verloren hat.

Vorbehandlung und durch Legierungszuſätze be i
Bei der Betrachtung der Eigenſchaften der Metalla!
eine Reihe von typiſchen Beiſpielen ſcheinbaren Sel
und wirklichen Lebensvorgängen gegenüber ſtelni
wichtige Erſcheinungen, die Metalle und Lebeweſet!
teilen, können gelten: Wachstum, Veredelung, Reg 00ch0
artung, Unterernährung und Stoffwechſel. Es mie
ſcheinen, vom Leben der Metalle zu ſprechen, 90
offenſichtlich zur toten Materie gehören. Aber 260
gemein menſchliche Eigenſchaft, Dinge, bei denen
Urſachen und Zuſammenhänge noch nicht kennem.
aus dem eigenen Leben unſerem Verſtändnis nall.
Für eine ſtreng wiſſenſchaftliche Erforſchung der 3
genügt eine derartige Betrachtungsweiſe nicht, mi
dann von den antropomorphen Elementen freime
ders für die wiſſenſchaftliche Erforſchung der Mern
wendig, tiefer in den Bau der Materie einzudrir 2
miſtik zu treiben.
Die Erſcheinungen der Rekriſtalliſation und
gung führten zum erſten Male dazu, den Aufbe‟
Stoffe mit Hilfe atomiſtiſcher Vorſtellungen zu
Möglichkeit der experimentellen Prüfung hat ſich
durch die Entdeckung Laues über die Beugung
ſtrahlen an Kriſtallen ergeben. Obwohl dieſe
methode erſt um das Jahr 1920 in der Metallt
gefunden hat, ſo iſt es ihr trotzdem ſchon gelu
ſammenhang zwiſchen Atombau und Metalleigem
nen Grundzügen feſtzuſtellen und dadurch der MS
Wege und Ausblicke zu eröffnen.
(Aus Forſchungen und 2

* Steueramneſtie einſchließlich der Durchführungsbeſte
Folge der Notverordnungen. Erläutert von Dr. Ja
und Notar. Berlin 1931. Verlag von Franz Vahle=
Linkſtraße 16. Einzelpreis geh. 120 RM.
Der Verfaſſer betont im Vorwort, daß die Kapitgla.
land durch die Kapitalflucht geſteigert worden ſei=
Vertrauen in die politiſche Entwicklung Deutſchlands iur
zur Kapitalflucht geführt habe als Steuerſcheu, daß ech
durch die Steuerentwicklung verhindert wurde. Die veh
gibt eine eingehende Erläuterung zur Verordnung d."
ten vom 23. Auguſt 1931 über ſteuerliche Erfaſſung.
ſteuerter Werte und in Ergänzung der mangelhaften
verordnung vom 18. Juli 1931 neue Amneſtievorſchrite.
haben, das Kapital wieder zurückzuführen. Bekannt e
liebtes Mittel zur Steuerflucht die Begründung aise E
lienſtiftungen (Schweiz. Luxemburg und Dänemar)
Beteiligungen gebildet haben. Dieſen will die Berole
gehen. Der dem Laien nicht geläufige Wortlaut .
mungen bedarf ſachverſtändiger Erläuterung; letiere hi. 4
Juſtizrgt LindA
in reichem Maße.

[ ][  ][ ]

ar. 10. November 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Aus der v. hefſtſchen kalveroronang!
irnahmen in der Verwalkung angekündigk. Penſionsvorſchriften. Aufhebung von Lehrſtühlen
an den Hochſchulen. Neuregelung der Angeſtellkengehälter beim Landestheaker.
Dienſt des Staates, des Reichs, einer Ge=
meinde
(Gemeindeverbandes) oder einer ſon=
h
Möglichkeik zu vereinfachen.

ſiern hat endlich die vor Monaten angekündigte
uonung der heſſ. Regierung das Licht der Oeffentlich=
t
. Die kürzliche nichtsſagende Inhaltsangabe des amt=
nites
macht es notwendig, nachſtehend die wichtigſten
der Notverordnung wiederzugeben. Aus Rückſichten
ahlen iſt die Notverordnung etwas merkwürdig aus=
hein
die wirklichen Maßnahmen, die Taten, ſind faſt
h Miniſtern überlaſſen, der Miniſter wird Richtlinien
ſimt oder nach näherer Anordnung des Miniſters
zahlreiche Vorſchriften, die jetzt zu allen möglichen
naten beruhigenden oder aufreizenden Inhalts Anlaß
ſaa kann alſo ſachlich erſt Stellung nehmen, wenn dieſe
ienden Beſtimmungen bekannt ſind. Die Notvelord=
imt
:
TeilI.
2 der Erſten Heſſiſchen Notverordnung vom 21. Sep=
ſ
61 wird mit Wirkung vom 1. Dezember 1931 ab auf=
hAas
Beamtenverhältnis im Staate wird nur
Whendigung einer Anſtellungsurkunde begründet, in der
uinter Berufung in das Beamtenverhältnis enthal=
Zie tatſächliche Uebertragung einer mit obrigkeitlichen
ſn werbundene Tätigkeit allein begründet die Beamten=
icht
.
hYerſetzungen von Beamten dürfen nur vor=
werden
, wenn es im dringenden dienſtlichen Intereſſe
Ft, oder wenn durch die Verſetzung eine Stelle ein=
Urd. Die Uebernahme des Dienſtes am neuen Dienſt=
üei
verſetzten Beamten ſoll in der Regel erſt erfolgen,
RUmzug mit Familie möglich iſt.
Ein Beamter kann auf ſeinen Antrag in den Ruhe=
eitz
werden, wenn er das 60. Lebensjahr vollendet hat
ibie durch ſein Ausſcheiden freiwerdende oder eine
bigl-Stelle wegfallen kann. Hat der Beamte den höchſten
Fatz noch nicht erdient, ſo erhält er den Ruhegehalt,
Miaten würde, wenn er bis zur Erreichung der geſetz=
ſrsgrenze
im Amt verblieben wäre. Außerdem kann
puchuß zum Ruhegehalt bis zur Höhe von 10 v. H.
befſetzung zu Grunde zu legenden Dienſteinkommens
ſeiwen, jedoch nicht über den Zeitpunkt hinaus, an dem
ie wegen Erreichung der Altersgrenze in den dauern=
Witaid zu verſetzen wäre. Bei Feſtſetzung des Witwen=
Aſngeldes bleibt der Zuſchuß außer Betracht.
Beamte, die das 60. Lebensjahr vollendet haben,
Dienſtunfähig in den dauernden Ruheſtand verſetzt
ißein ſie innerhalb des letzten Jahres mehr als 6 Mo=
Ufſte Krankheit den Dienſt nicht verſehen konnten. Die
mgen in Art. 28 Abſ. 2 bis Art. 33 des Ruhegehalts=
Am 18. Dezember 1923 finden Anwendung.
Merheiratete weibliche Beamte, die unter
ᛋef alle durch das Dienſtverhältnis begründeten Rechte
Mcküche aus dem Staatsdienſt ausſcheiden, haben An=
eine
Abfindung. Gleiches gilt für die wegen
8ſcheidenden nicht planmäßigen weiblichen Beamten,
h=s zu ihrem Ausſcheiden und dieſem unmittelbar
4/3 wenigſtens zwei Jahre lang ſtaatliche Dienſtbezüge
ahen. Durch Gewährung der Abfindung werden alle
Uſiusbezüge abgegolten.
bändungsſumme beträgt nach vollendetem 2. bis 4.
ſdns Zweifache, nach vollendetem 5. bis 7. Dienſtjahr
ſeake nach vollendetem 8. bis 9. Dienſtjahr das Vier=
Umvellendetem 10. bis 11. Dienſtjahr das Fünffache, nach
12. oder mehr Dienſtjahren das Sechsfache des letzten
(94fahigen Monatseinkommens unter Zugrundelegung
Ptm Tage des Dienſtes dem Berechtigten als ledigen
uckehenden Bezüge. Als Dienſtzeit im Sinne dieſes
et die Zeit, die nach den beſtehenden geſetzlichen Be=
Mals ruhegehaltsfähige Dienſtzeit anzurechnen iſt. So=
eit
bereits bei Gewährung einer anderen Abfin=
e
oder bei Gewährung eines ſonſtigen Verſorgungs=
ſetwolten
iſt, kommt ſie nicht mehr in Frage.
Die kürzungspflichtigen Dienſtbezuge
enmten Anwärters oder Angeſtellten,
arrtegeldempfängers oder eines Ruhe=
ſempfängers
, deſſen Ehegatte im

ſtigen Körperſchaft des öffentlichen Rechts als
Beamter oder Angeſtellter beſchäftigt iſt oder
aus einer ſolchen Anſtellung Wartegeld oder
Ruhegehalt bezieht, unterliegen außer den all=
gemeinen
Gehaltskürzungen einer weiteren
Kürzung um 20 v. H. Die Beträge, um die hiernach die
Bezüge der beiden Ehegatten gekürzt werden, dürfen zuſammen
½ der kürzungspflichtigen Bezüge desjenigen Ehegatten nicht
überſteigen, der die niedrigeren Bezüge hat. Gegebenenfalls iſt
die Kürzung bei demjenigen Ehegatten, der die höheren Be=
züge
hat, entſprechend zu ermäßigen.
Hat der Ehegatte eines Beamten uſw. ein ſonſtiges Ein=
kommen
nach § 6 Abſ. 1 Nr. 1 bis 4 des Einkommenſteuer=
geſetzes
vom 10. Auguſt 1925, das den nicht pfändbaren Teil
des Arbeits= und Dienſtlohnes überſteigt, ſo können mit Zu=
ſtimmung
des Geſamtminiſteriums die kürzungspflichtigen Dienſt=
bezüge
des Beamten über die allgemeine Gehaltskürzung hinaus
bis zu 20 v. H. weiter gekürzt werden.
§ 8. Beim Freiwerden einer Dienſtwohnung iſt in
jedem Falle zu prüfen, ob ſie nicht in eine Mietwohnung um=
gewandelt
werden kann.
8 9. Als kinderlos verheiratet im Sine der Vor=
ſchrift
in Ziffer 2 von § 1 der Erſten Heſſiſchen Notverordnung
vom 21. September 1931 ſollen nicht die Beamten uſw. gelten,
die an Kindesſtatt angenommene Kinder Stief=
kinder
oder uneheliche Kinder in ihren Haushalt auf=
genommen
haben und für den Unterhalt dieſer Kinder voll auf=
kommen
. Dies gilt jedoch nur, ſolange ſich die Kinder in der
Schul= oder Berufsausbildung befinden und ſolange für ſie ein
Kinderzuſchlag gezahlt wird oder eine Kinderbeihilfe zu zahlen
wäre. Dieſe Beamten uſw. können den verheirateten Beamten
mit Kindern gleichgeſtellt werden.
§ 10. Warteſtandsbeamte können, wenn die Warte=
ſtandszeit
mehr als 5 Jahre betragen hat und ſich keine
Ausſicht auf eine Wiederbeſchäftigung im Staatsdienſt bietet,
unter Gewährung des geſetzlichen Ruhegehalts in den dauern=
den
Ruheſtand verſetzt werden.
8 11. Die Bezüge der Angeſtellten des Heſſiſchen
Landestheaters und des Kurorcheſters in Bad=
Nauheim einſchließlich aller Zulagen und Nebenvergütungen
werden von dem Miniſter für Kultus und Bildungsweſen im
Einvernehmen mit dem Miniſter der Finanzen durch Richt=
linien
neu geregelt. Entgegenſtehende Beſtimmungen und Ver=
träge
werden inſoweit geändert.
8 12. Als Dienſtbezüge der Angeſtellten im
Sinne des § 1, Abſatz 1 der Erſten Heſſiſchen Notverordnung
vom 21. September 1931 gelten die Bezüge, die dem Angeſtellten
auf Grund ſeines Vertrages vor dem 1. Februar 1931 zuſtan=
den
, auch wenn dieſer Vertrag in Ausführung des § 5 der Ver=
ordnung
des Reichspräſidenten zur Sicherung von Wirtſchaft
und Finanzen vom 1. Dezember 1930 gekündigt und mit den
gekürzten Bezügen neu abgeſchloſſen wurde. Iſt ein nach dem
1. Februar 1931 abgelaufener oder gekündigter Vertrag mit dem
Angeſtellten erneuert worden, ſo gelten die in dem neuen Ver=
trag
ſeſtgelegten Bezüge als Dienſtbezüge im Sinne des § 1
Abſatz 1 der Erſten Heſſiſchen Notverordnung vom 21. Septem=
ber
1931, es ſei denn, daß für den Fall der Aufhebung der Ver=
ordnung
des Reichspräſidenten vom 1. Dezember 1930 eine ent=
ſprechende
Erhöhung der Bezüge ausgemacht worden iſt.
8 13. Beamten im Warte= oder Ruheſtand kann bei Ueber=
nahme
einer Beſchäftigung im Dienſte des Reichs, eines an=
deren
Landes, einer Gemeinde oder einer ſonſtigen Körperſchaft
des öffentlichen Rechts eine Umzugskoſtenvergütung
zugebilligt werden, wenn durch die Beſchäftigung die Staats=
kaſſe
vorausſichtlich für längere Zeit ganz oder teilweiſe von der
Zahlung von Wartegeld oder Ruhegehalt befreit wird.
§ 14. Für jede bei einer ſtaatlichen Behörde oder vor einer
ſtaatlichen Prüfungskommiſſion mit Erfolg abgelegte Prü=
fung
iſt ein Ausweis auszuſtellen, für den eine Abgabe zur
Staatskaſſe zu erheben iſt. Das Nähere wegen der Ab=
gabe
wird vom Geſamtminiſterium beſtimmt.
§ 15. In allen ſtaatlichen Verwaltungszweigen iſt der Ge=
ſchäftsgang
nach Möglichkeit zu vereinfachen, um Stellen für
Beamte uſw. entbehrlich zu machen. Bei den Schulen ſind nach
näherer Anordnung des Miniſters für Kultus und Bildungs=
weſen
die Wochenſtundenzahlen der Schüler herabzuſetzen und
ſchwach beſetzte Klaſſen ſtärker als bisher zuſammenzulegen.

Heſſiſches Landestheaker.
Haus. Montag, den 9. November.
Zweikes Hinfonie=Konzert.
n zweiten Konzert lernten wir Dr. Hans Schmidt=
Sinfonie=Dirigent kennen und dieſe Gelegenheit
o bei weitem den günſtigen Eindruck, den das
Mzert des Muſik=Vereins hervorgebracht hatte. Zwei
Simifonien füllten den Abend aus, Beethovens Zweite,
Meiſter zuerſt in der Sinfonieform eine ganz perſön=
9 ſpricht, und Bruckners Siebente. Als Beethoven
Sinfonie ſchrieb, hatte gerade der Dämon der Taub=
20 an die Pforte geklopft, Beethoven hatte die tiefe
erlebt, die ſich in ſeinem Heiligenſtedter Teſtament
MD geäußert hatte. Mit der Sinfonie kehrt er wieder
zrück, ſie iſt der künſtleriſche Widerruf gegen das
Lenn auch viele Einzelheiten ernſt, ja drohend er=
iſt
die Geſamtſtimmung doch durchaus lebens=
Vielem ſogar froh und übermütig. Dr. Schmidt=
eckieſte
ſich mit größtem Ernſt in die langſame Ein=
enin
manche Dirigenten ſie etwas mehr beleben, ſo
enleres Erachtens nicht aus innerer Notwendigkeit
darn weil es ſchwer iſt, in ſo langſamem Tempo ein
hmiſches Bild und ein exaktes Zuſammenſpiel des
erreichen. Heute wurde der Gegenſatz zwiſchen dem
Nen Vorhang des Adagio und des ſehr lebhaften
Aroß, und der Hauptſatz klang in rhythmiſcher
M2 ungewohnt konſequentem Feſthalten des Tempos
Aren Thema. Das herrliche Larghetto begann über=
unsbol
, im weiteren Verlauf ſchien uns an mehreren
iemlich treue Feſthalten am Tempo eher nachteilig,
agengedanken leuchtender aufblühen, wenn ſie etwas
A nigt werden. Bis hierhin hatten wir ſomit einen
in druck wie neulich im Muſik=Verein, ſehr ſorgfältige,
Dr ober doch ein wenig gkademiſch kühle Wie der=
2 nun änderte ſich mit einem Mal das Bild. Jetzt
R zu Satz der Dirigent mehr aus ſich heraus, gab
Eine geiſtvolle Lebendigkeit, unterſtrichen durch die
agausarbeitung der dynamiſchen Gegenſätze, formte
Daß man es unwillkürlich als einen Vorläufer des
Satzes in der Neunten empfand. Auch der
Nrühte in allen Teilen ein Feuer aus, das es be=
De erſtaunt die Zeitgenoſſen über die Kühnheit
as lonſt als froher Kehraus geſtaltete Finale auf
an den Gedankengang der ganzen Sinfonie einbezog
nAlreichen Charakterſatz umgeſtaltete. Es iſt inter=
Eeren dies faß bizarre Themo ein Vorbild in einer

Sinfonie von Philipp Emanuel Bach hatte. Das Fehlen der
charakteriſtiſchen Fagottgegenſtimme vor der letzten Wiederkehr
des Hauptthemas war der einzige Schönheitsfehler in der ſonſt
ausgezeichneten Wiedergabe.
Nun ſchien alles Starre von dem Dirigenten gewichen, und
die Bruckner=Sinfonie wurde mit einer Einfühlungskraft und
Ueberlegenheit der Geſtaltung zur Aufführung gebracht, die bei
einem ſo jungen Orcheſterleiter ganz erſtaunlich erſchien. Die
Breite der Linien kam überaus geſchloſſen und klangſchön heraus,
auch das für Bruckner ſo notwendige Rubato bei den Uebergängen
war ausgezeichnet. Am ſchwerſten iſt wohl der erſte Satz in der
Vielheit ſeiner thematiſchen Beſtandteile zu geſtalten. Hier war
Dr. Schmidt=Iſſerſtedt merklich bemüht, durch ein gewiſſes Drän=
gen
den Geſamtfluß aufrecht zu erhalten. Dadurch war das zweite
Thema in der Expoſition raſcher als bei der Wiederholung, die
ihm variierende Gegenſtimmen zugeſellt, dadurch drängte auch der
lyriſche Beginn der Durchführung mehr, als man es an dieſer
Stelle gewohnt iſt, auf dieſe Weiſe wirkt aber der Satz in ſeltener
Geſchloſſenheit. Ganz verſunken, ganz weihevoll wurde das
Adagio wiedergegeben, das mir in der Art ſeiner beiden Themen,
in der formalen Durcharbeitung und in der Steigerung des In=
halts
durch Variationskunſt große Aehnlichkeit mit dem lang=
famen
Satz aus Beethovens Neunter zu haben ſcheint. Hier war
der Dirigent ganz Romantiker, ganz Empfindungsmuſiker. Ebenſo
charaktervoll wurde das Scherzo geſtaltet, das die unheimliche
Lebendigkeit eines Hexenſabbaths beſitzt im Gegenſatz zu der idyl=
liſchen
Liebesſzene ſeines Trios. Ebenbürtig ſchloß ſich das Finale
an und bekräftigte uns in der Anſchauung, daß Dr. Schmidt=
Iſſerſtedt die Gabe beſitzt, großformige Kunſtwerke nicht nur aus
genaueſter Partiturkenntnis heraus aufzubauen und einzuſtudie=
ren
, ſondern daß er auch die Wiedergabe mit perſönlicher Wärme‟
und perſönlichſtem Empfinden zu durchglühen weiß. Wenn im
Anfang geringe Hemmungen auftraten, ſo werden ſie wohl durch
das Verantwortlichkeitsgefühl hervorgerufen worden ſein, und ſie
werden völlig verſchwinden, wenn, wie es heute ſchon war, die
innere Fühlung mit den Hörern hergeſtellt iſt. Das Landes=
theaterorcheſter
ſpielte beſonders den Bruckner ausgezeichnet klang=
ſchön
, zuweilen ſchienen die Streicher den Bläſern gegenüber zu
ſchwach beſetzt. Leider war das Konzert nur in den billigen
Plätzen ausverkauft, Sperrſitz und Ränge zeigten einige Lücken.
Die Herzlichkeit des Beifalls und die vielen Hervorrufe aber be=
wieſen
dem jungen Dirigenten, daß er die Herzen ſeiner Hörer
gewonnen hat.
F. N.
A. Perſpicax: Der Nattenfänger von Europa. Brunnen=Verlag,
Berlin.
Perſpicax, vermutlich ein Pſeudonym, hat ein Buch geſchrieben,
in dem uns Briand, Frankreichs Außenminiſter, geſchildert wird als
das, was er in Wirklichkeit iſt: ein Zauberer der Rede, der, wenn er
ſpricht, alle in ſeinen Bann zieht, der aber das geht namentlich alle
die an, die in Briand ihren europäiſchen Abgott und einen Apoſtel

Nr. 312 Seite 3

Die hiernach entbehrlich werdenden Stellen für planmäßige
und außerplanmäßige Beamten uſw. ſind nur auf den Inhaber
bewilligt. Insbeſondere ſind alle freien und frei werdenden
Beamtenſtellen unmittelbar oder mittelbar für den Abbau ent=
behrlich
werdender Stellen zu benutzen.
Soweit freie oder frei werdende Beamtenſtellen nicht ent=
behrt
werden können und zu ihrer Beſetzung entbehrliche Be=
amte
des eigenen Geſchäftsbereichs nicht zur Verfügung ſtehen,
ſind zu ihrer Beſetzung entbehrliche Beamte der übrigen Mini=
ſterien
heranzuziehen, wenn ſie die für die Stellen erforderliche
Eignung haben. In Zweifelsfällen entſcheidet das Geſamt=
miniſterium
.
Die zuſtändigen Miniſter ſind für die Durchführung des
Abbaues wegfallender Beamtenſtellen ermächtigt, vorübergehend
mit Zuſtimmung des Miniſters der Finanzen auf einer Stelle
mehrere Gehalte zu verrechnen. Vorausſetzung hierfür iſt, daß
hierdurch alsbald die Stellen wegfallen, auf denen die bei der
Verrechnungsſtelle zugehenden Stellengehalte bisher verrechnet
worden ſind, und daß durch die Maßnahme eine finanzielle Er=
ſparnis
erzielt wird.
Teil II.
§ 1. Bei der Landesuniverſität und der Techniſchen Hoch=
ſchule
iſt eine Verringerung der Staatsausgaben durch Auf=
hebung
von Lehrſtühlen und Inſtituten, deren Arbeit nicht oder
doch nicht im gegenwärtigen Umfange Vorausſetzung der Lebens=
fähigkeit
der beiden Hochſchulen iſt oder auf andere Weiſe mit
verminderten Koſten geleiſtet werden kann, zu bewirken.
Zur Vermeidung von Härten erhält Anmerkung 4 zu Titel 1
des Kapitels 15 des Staatsvoranſchlags folgenden Zuſatz:
Das Gleiche gilt, wenn infolge von Erſparnismaßnahmen
Dozenten uſw. an der Landesuniverſität und der Techniſchen
Hochſchule, die keinen geſetzlichen Anſpruch auf Verſorgungs=
gebührniſſe
haben, aus ihren Stellen entlaſſen werden müſſen.
§ 2. a) Die Studiengebühr an den beiden heſſiſchen
Hochſchulen wird von 70 auf 85 RM. erhöht. b) Der Anteil
der Profeſſoren an den auf ihre Lehrtätigkeit entfallenden
Kolleggeldern wird von 7⁄₈ auf 7½= ermäßigt. c) Dieſe
Vorſchriften treten am 1. Oktober 1931 in Kraft.
Teil III behandelt ſodann die Aenderungen im Gerichts=
koſtengeſetz
und in der Gebührenordnung der heſſiſchen Notare.
Erfolgloſe kommuniſtiſche Wühlarbeik
in der Wehrmachk.
Eine Mikkeilung des Reichswehrminiſteriums.
Vom Reichswehrminiſterium wird mitgeteilt: In den letzten
Monaten hat die von kommuniſtiſcher Seite gegen die Wehr=
macht
gerichtete Zerſetzungstätigkeit außerordentlich an Umfang
und Intenſität zugenommen.
Seit Mitte Juli d. J. ſind nicht weniger als 40 verſchiedene
kommuniſtiſche Zerſetzungsſchriften ſowie zahlreiche Plakate und
Zettel der gleichen Art in mehr als 200 Fällen in tauſenden
Exemplaren durch die Kommuniſten in den Kaſernen verbreitet
oder einzelnen Soldaten zugeſtellt worden. In allen Fällen
wurde das Material den Vorgeſetzten abgeliefert. Außerdem
konnten 26 Zettelverteiler im gleichen Zeitraum von der Truppe
auf friſcher Tat ertappt und der Beſtrafung zugeführt werden.
Aber ein Erfolg iſt der kommuniſtiſchen Zerſetzungstätigkeit nach
wie vor nicht beſchieden geweſen. Die Zahl der Fälle, wo Sol=
daten
einer Beeinfluſſung unterlagen, iſt verſchwindend gering.
Die Truppe wird auch in Zukunft den weiteren Zerſetzungs=
verſuchen
mit größter Aufmerkſamkeit und Energie entgegen=
treten
. Zur energiſchen Abwehr der geſteigerten Zerſetzungs=
tätigkeit
der KPD. enthällt bereits die Notverordnung vom
6. 10. 31 erheblich verſchärfte Strafbeſtimmungen.
Vor dem Reichsgericht in Leipzig laufen zur Zeit zahl=
reiche
Verfahren wegen Vorbereitung zum
Hochverrat.
Kommuniſtiſcher Zeuerüberfall auf die Polizei
Magdeburg, 9. November.
Das Polizeipräſidium teilt mit: Am frühen Morgen des
8. November wurden Angehörige des Werwolfs, die von außer=
halb
zu einer Tagung in Magdeburg weilten, von einem großen
Trupp Kommuniſten überfallen und zu Boden geſchlagen. Als
zwei Polizeibeamte die Ueberfallenen in Schutz nahmen, wurden
ſie von den Kommuniſten angegriffen und mit Steinen beworfen.
Es wurde verſucht, die Mitglieder des Werwolfs dem Schutze
der Beamten mit Gewalt zu entreißen. Ein Polizeibeamter gab
zwei Schreckſchüſſe ab. Die Kommuniſten ſchoſſen daraufhin auf
die Polizeibeamten. Es fielen ſechs bis ſieben Schüſſe. Die
Polizeibeamten waren gezwungen, das Feuer zu erwidern. Ein
Beteiligter erhielt einen Schuß in den Oberſchenkel. Ob weitere
Perſonen verletzt worden ſind, war nicht feſtzuſtellen. Sems
Beteiligte ſind feſtgenommen worden. Bei einem wurde ein
geſchliffener Dolch gefunden. Strafverfahren ſind eingeleitet.

des Friedens ſehen nicht um der Sache willen fpricht, der er vor=
gibt
, zu dienen, ſondern um ſeiner ſelbſt willen ein gewiſſenloſer,
eitler Schwätzer. Die Politik iſt ihm die Stufenleiter zur
Höhe. Er redet links er redet rechts er übertrifft im Krieg
und in der Nachkriegszeit die Chauviniſten übelſter Sorte weil
es in Frankreich Mode geworden war, Deutſchland und alles, was
deutſch hieß, zu haſſen. Grundſätze kennt er nicht. Die Formel iſt ihm
alles. Die Tat ſchätzt er nicht. Aber er glaubt an ſeinen Stern und
an ſeine Selbſtüberſchätzung Seine maßloſe Eitelkeit berauſcht ſich
an ſeinen eigenen Worten. Der Beifall der Maſſen iſt ihm unent=
behrlich
. Das vire le Briand ſeiner Landsleute aber genügt ihm
nicht. Europa ja die ganze Welt ſoll ihm zujubeln als dem euro=
päiſchen
Friedensapoſtel‟. Nur daß er die Friedensſehnſucht der Völ=
ker
als Vorſpann für den Wagen ſeines Ruhmes zu nutzen verſteht.
Wie ein Rattenfänger lockt er mit ſeiner Sirenenſtimme die Völker
Europas in ein ungewiſſes Schickſal. Sein Mund preiſt den Frieden,
weil es auf einmal Mode geworden iſt, vom Frieden zu reden. Da
darf Briand dabei nicht fehlen. Reden iſt ja ſo billig. Aber Handeln?
Sieht ſo, der Frieden aus wie in Frankreich: waffenſtarrend? Briand
ſtellt den Völkern Europas Wechſel auf die Zukunft aus, die er nicht
einlöſen will. Derſelbe Briand, der heute bei jeder Gelegenheit das
Wort Verſtändigung im Munde führt und ſich als guter Europäer
aufſpielt, war im Krieg und nach dem Friedensſchluß annektioniſtiſcher
als Clemenceau und Poincaré. Die Sabotage der Waſhingtoner Ab=
rüſtungskonferenz
, die Beſetzung der Rhein=Ruhrhäfen und die Blockade
Hamburgs war ſein Werk. An der Vorbereitung der Ruhrbeſetzung
war er maßgebend beteiligt. Von Poincaré wiſſen wir wenigſtens, daß
er ſtets unſer Feind geweſen iſt. Aber gerade deswegen war er für
Deutſchland weniger gefährlich als ſein verſchlagener Mitſpieler Briand,
der an Unaufrichtigkeit und Doppelzüngigkeit alle in den Schatten ſtellt.
Seine Sabotage der deutſch=öſterreichiſchen Zollunion iſt dafür ſchlagend=
ſter
Beweis. Von Briand hat das deutſche Volk nicht viel zu erwarten.
br.
Darum ſollte jeder Deutſche dieſes Buch leſen.

Elly Peterſens Hunde= und Katzenkalender iſt wieder da!
(Preis 1,95 RM. Verlag Knorr u. Hirth. München). In alter
hervorragender Ausſtattung, mit neuen wunderſchönen Bildern!
Jeder Tierliebhaber wird an ihm ſeine helle Freude haben. Da
iſt z. B. eine prächtige Naturaufnahme Liebe im Schnee, die
einen Kater zeigt, der aus vollem Halſe nach dem Weibchen ſchreit.
Oder der berühmte Dobermann Strolch, der einen kleinen Jungen
vor dem Ertrinken in einem Eisloch rettete. Wir ſehen Ludwig
Thoma mit ſeinem Dackel und Knut Hamſun mit ſeiner Dogge,
eine Jagdhündin ein junges Reh ſäugend, eine Katze als Hunde=
pflegemutter
oder den Pudelſchnauzer Hexi, den Hauptdarſteller
in Bruno Franks. Sturm im Waſſerglas, wir ſehen Modehunde
und Hundemoden, ſeltene Katzen, ſehen beide Haustiere mit dem
Menſchen zuſammen, mit Kindern, ſchönen Frauen und Dichtern,
aber auch das leidende Tier; kurz: neue, tiefe Freude und Mit=
gefühl
an dieſen nächſten unſerer ſprachloſen Brudergeſchöpfe wecken
alle dieſe Blätter. Jede Woche ein neues Kalenderbild zum Ab=
reißen
! Klare knappe Texte kennezichnen Raſſenmerkmale und
Eigenheiten und geben viele praktiſche Winke für richtige Pflege
und Aufzucht. In einem Photowettbewerb ſind für Liebhaber=
photographen
wieder wertvolle Preiſe ausgeſetzt. Ein ganz ent=
zückender
, durch und durch künſtleriſcher Wochenabreißkalender, ein
begehrenswertes Geſchenk für alt und jung, für den Herrn wie für
die Dame.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 312

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Denstag, 10. No

Nachruf.

Der Ehrenvorſitzende
unſer Partei

und Mitbegründer

Herr Ludwig Saeng
iſt geſtorben. Mit ihm iſt ein Mann dahin=
gegangen
, in dem ſich für uns der demokra=
tiſche
Gedanke rein verkörperte. Ueber alle
Wandlungen des politiſchen Geſchehens hin=
aus
bewahrte er die demokratiſche Idee unver=
Lehrt. Alle Kompromisſucht war ihm zuwider.
Sowird denn ſein Andenken für uns richtung=
gebend
bleiben. In ſeinem Sinne wollen wir
als wahre Demokraten weiterarbeiten. Unſere
Freunde werdem ihm am Grabe die letzte
Ehre erweiſen.
Landesverband der
Radikal=Detnokratiſchen Partei Heſſens

Statt beſonderer Anzeige.
Im hohen Alter von 90 Jahren entſchlief ſanft nach kurzer
Krankheit am 5. November unſere liebe, gute Mutter, Schwieger=
mutter
und Großmutter
Frau Eliſabeth Fehr geb. Müller
Witwe des Dr. med. Karl Fehr
Ihr ganzes Leben war bis zuletzt Liebe und Fürſorge für die Ihrigen.
Marie von Bücking geb. Fehr
Ludwig Fehr Generalmajor a. D.
Otto von Bücking General der Artillerie a. D.
Lilli Fehr geb. Deeijen
zwei Enkelkinder.
Wiesbaden, Darmſtadt, 10. November 1931.

Die Trauerſeier fand in der Stille ſtatt.
bitten wir abzuſehen.

Von Beileidsbeſuchen
(16210

Ein treues Vaterhe
hat aufgehört zu ſw
Todes=Anzeige.
Sonntag abend entſchlief ſanft nach langem.
rem, mit großer Geduld, ertragenem Leider
innigſtgeliebter Gatte, unſer treuſorgender=
alles
geliebter Vater, Schwiegervater, Sck.
und Onkel
Herr Heinrich Paumg
Ober=Bahnhofsvorſteher
im vollendeten 63. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbli
Frau Anna Baumann, geb.
und Kinder.
Nieder=Ramſtadt, den 8. November 193-
Die Beerdigung findet am Mittwoch, 11. No=
nachmittags
2½ Uhr, vom Sterbehauſe, B.
Nieder=Ramſtadt, aus ſtatt.

(gez.) Reiber, Vorſitzender.

(16222

Einige Tage vor ſeinem 83. Geburtstage ſtarb
unſer verehrter langjähriger Vorſitzender
Sett Sudloig enrng ſen.
der auch Ehrenmitglied des Mitteldeutſchen Buch=
händlerverbandes
war.
Sein Andenken wird bei uns ſtets hoch gehalten
werden.
Der Ortsverein der Darmſtädter Buchhändler.

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine
liebe Frau, unſere treue Mutter, Tochter, Schweſter,
Schwägerin und Tante

geb. Schneider
von ihrem ſchweren Leiden zu erlöſen.
In tiefer Trauer:
Hch. Hieronymus, Schuhmacher
und Kinder
Beerdigung Mittwoch //=3 Uhr auf dem Beſſunger
Friedhof.

Heute verſchied nach ſchwerer
Krankheit meine liebe, gute Frau
und Mutter, unſere liebe Schwe=
ſter
, Schwägerin und Tante

geb. Fiſcher.
In tiefer Trauer:

Wilhelm Koerdt
Anna Koerdt.

Die Beerdigung findet
Stille ſtatt.

in der
16230

Verein ehem. Hefſ. Leib=Z
Darmſtadt

Am Sonntag, den 8
iſt unſer langjähriges 2
Herr
Heinrich Baunn
Ober=Bahnhofsvorfteher in 2/
von ſeinem ſchweren
durch den Tod erlöſt
Wir bitten unſereKarue
der Beerdigung am Eil
Nachm. zahlreich beizuv
Abfahrt abOſtbahnh.f
16219) Der Vorſtaf

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme be:
dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte meines lieben
Gatten, unſeres guten Vaters
Herrn Oberwachtmeiſter
Martin Veith
ſagen wir Allen herzlichen Dank.
Beſonders danken wir dem Herrn Pfarrer Dr. Bergér
für ſeine troſtreichen Worte, dem Herrn Oberſtaats=
anwalt
, dem Herrn Vorſitzenden des Heſſ Beamten=
bundes
und den anderen Herren, die Kränze am
Grabe niederlegten und für ihre warmen Worte,
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Eliſabeth Veith, Witwe.
Darmſtadt, 9. November 1931.
(16217

Damen=Schuhe . .2.5M Schuhe färbt
Herren=Schuhe .B.50 Sonlen-
1.80
Färben
Fachmänniſche gediegene Arbeit. dagher
Ago 50 Pfg. mehr. u59:4a) Alexanderſtraße 10.

Dankſagung.
Für die wohltuenden Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgang unſerer
lieben Entſchlafenen ſagen wir hierdurch
unſeren herzlichſien Dank.
Für die trauernd Hinterbliebenen:
Hermann Sandmann
Oberlandesgerichtsrat i. R.
(16193

Dankſagung.
Für die vielen, aufrichtigen Beweiſe der Teil=
nahme
bei dem Hinſcheiden unſerer ehrwürdigen
Mitſchweſter
Schweſter M. Antigone
ſagt auf dieſem Wege herzlichen Dank im Namen
des Conventes der Barmherzigen Schweſtern
Schweſter M. Phileta
Oberin.

Darmſiadt, 9. November 1931.

18218

N5A.
fort
zu vend
Geld=
Jacklig
Seehen
Darm ſic

1 Le m
(primrrnfl
gebr. Eei
u 12.,N.
u vewan
Av
Arheing
/16 94
mit Au iml
u Liefe
bar, mu
Schloß/

Zu meinem achtzigſten Geburtstag
ind mir Glückwünſche undAufmerkſamkeiten
in ſo reichem Maße zugegangen, daß es mir
nicht möglich iſt, jedem einzeln zu danken
Ich bitte deshalb meinen aufrichtigſtenDank
auf dieſem Wege ausſprechen zu dürfen.
Darmſtadt, 7. November 1931.
Friedrich Kugel. Wittmannſtr. 43,

Haarausfall
wird d. die Ottve=
Methode ſicher be=
ſeitigt
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überraſchend. Preis
1.90 . Friſeur
Karl Steinmetz,
Ludwigſtraße 8.
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AA
Mädchenhafter Teint wiederhergeſtellt

durch ein erſtaunliches Produkt, gewonnen vonjungen Tieren

Profeſſor Dr. Steiskal von der Wie=
ner
Univerſität hat die Welt durch Be=
kanntgabe
einer überraſchenden Ent
deckung, welche der Haut die Jugend
wiedergibt, in Erſtaunen verſetzt. Dieſe=
Produkt. Biocel genannt, iſt ein wun=
derbarer
, hochkonzentrierter Extrakt,
welcher von jungen Tieren gewonnen
wird. Bei Hauternährungsverſuchen
von Prof. Dr. Steiskal an Frauen im
Alter von 55 bis 72 Jahren angewen=
det
, verſchwanden Falten innerhalb von
ſechs Wochen vollſtändig (ſiehe eingeher
den Bericht in der Mediziniſchen Zeit=

ſchrift). Das Recht zur Alleinverwer=/Morgen benützen Sie Creme Tokalon
erworben worden, und Biocel Extraktltigt erweiterte Poren und Miteſſer und
iſt nun, mit anderen äußerſt nahrhaftenverleiht weiße Haut."

Beſtandteilen verbunden, in der berühm=
ten
Creme Tokalon Hautnahrung, roſa=
farbig
, enthalten. Frauen von 50 Jahrer
können jetzt wie Dreißigjährige aus=
ſehen
und einen Teint erlangen, der
ſehr wohl den Neid manch eines jungen
Mädchens erregen könnte.
Benützen Sie dieſe neue Creme Toka=
lon
Biocel=Hautnahrung, roſafarbig, zur
Nacht; ſie nährt und verjüngt Ihre Haut
während Sie ſchlafen. Schlaffe, hängende
Geſichtsmuskeln werden gekräftigt und
werden wieder friſch und ſtraff. Am
tung dieſer Entdeckung iſt von Tokalon Hautnahrung, weiß, fettfrei; ſie beſe=
II.Bin.5

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[ ][  ][ ]

Noender

Darmſädter Tagblatt / Heſſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 312 Seifte 5

Rubeſtand verſetzt wurde: Am 3. November: der
gerär Heinrich Dröll beim Kulturbauamt Darm=
ſachſuchen
, mit Wirkung vom 1. März 1932 an.
nte Hochſchule. Die Einſchreibungen für das lau=
meſter
werden am Mittwoch, den 11. November,
t eßübungen. Die ehemaligen Infanterieſchieß=
öllich
der Straße GriesheimDarmſtadt im Baſſin
uinnſtadt ſind von der heſſiſchen Polizei zu Scharf=
urd
Handgranatenwerfen in Benutzung genommen
Seſſiſche Polizeiamt Darmſtadt weiſt darauf hin,
ſiu ängen zu den Schießſtanden Warnungstafeln an=
ie
das Betreten der Schießſtände wegen der damit
el ensgefahr verbieten.
daſchule Darmſtadt. Wer wird den Haus=
gtlos
? Im Realgymnaſium ſpricht heute abend
N7. Kallenbach, der Leiter der Heſſiſchen Lan=
I= und Hausſchwammberatung, Fernruf 4755, über
ſinm und andere holzzerſtörende Pilze mit vielen
ſtern. Jeder, der mit dieſem furchtbaren Uebel zu
ſp rd hier ausreichende Aufklärung finden. Aber
mit dieſem gefährlichen Holzſchädling noch nichts
ies Hausbeſitzer oder Mieter, muß das größte In=
gemeinverſtändliche
Belehrung haben, weil jeder=
er
morgen ebenfalls von dieſem Uebel betroffen
a der iſt die Kenntnis dieſer wichtigen Dinge noch
e=breitet, ſo daß Gegenmaßnahmen viel zu ſpät er=
während
die Bekämpfung im Anfang mit den
MMitteln möglich iſt.
volksbund. Dieſe Woche iſt keine Vorſtellung. Als
Atg in Miete K iſt ein Schauſpiel vorgemerkt, für
ſie Oper Macht des Schickſals in Ausſicht genom=
hzſen
auszufüllen, werden aufgerufen: einmal die
ſtun Gutſcheine, die aber bis zum 20. Dezember ver=
iſen
, und zum anderen der jeder Mietkarte beige=
h
Nr. 7. der aber bis Ende der Spielzeit eingelöſt
5i mtliche Gutſcheine werden an der Tageskaſſe des
ſngetauſcht, es ſei denn, daß durch beſondere Be=
et
Landestheaters die Einlöſung im Einzelfall aus=
nolsphiſche
Arbeitsgemeinſchaft. Der geſtrige Hin=
auf
heute. Der angekündigte Vortrag von E.
über Die ägyptiſchen Pyramiden als Zeugen
hferienweisheit und ihre Bedeutung für die Gegen=
ch
bildern) findet alſo heute abend in der Aula
urgs=Gymnaſiums ſtatt.
mimbund, e. V., Darmſtadt. In Ergänzung unſerer
Sonntag ſei nochmals auf die heute nachmittag
huf ſtattfindende Monatsverſammlung hingewieſen,
ener Berufsberaterin über das Thema ſprechen
ie Hausfrau in vorbildlicher Weiſe bei der haus=
usbildung
unſerer Töchter mitwirken? Nach
4ſmmlung iſt eine gemeinſame Beſichtigung der
m Stammhaus Hölgesſtraße 5. geplant.

(Niſches Landestheater.

Großes Haus.

20. En e gegen 22½ Uhr. A6. Die Kaiſerin
und der Pferdedieb. Preiſe 0 604.*0 Mk.

19½23 Uhr. G 3. Dſt. Volksb. Gr. 1V,
Die Bohéme. Preiſe 0.705.60 Mk.

19½22 Uhr. C 7. Die verkanfte Braut.
Preiſe 0.705.60 Mk.

Keine Vorſtellung.

2022½ Uhr. W1. Darmſt. Vo ksb. Gr. 4.
Die verkaufte Braut. Preiſe 0.705.60 Mk.

1422 Uhr. Seſſenlandmi te /V, 3.
Boccaccio Preiſe 0.*06 40 Mk.

Kleines Haus.

2023½ Uhr. Zuſatzmiete V5.
Die Dubarry. Preiſe 0.705 Mk.
2022½ Uhr. Zuſatzmiete II, 3. Die heilige
Flamme. Preiſe 0604 50 Mk.
2022 Uhr. T, Gruppe 1. 2, 3. 4, 5, 6, 7 u. 8.
Marquerite : 3. Kleine Preiſe 0.503 Mk.

20, Ende nach 22½ Uhr. Zuſatzmiete 1V 3.
Maria Magdelena. Preiſe 0.604.50 Mk.

15, Ende nach 17½ Heſſenlandm., 1,2 und III,3.
Maria Magdalena. Preiſe 0.604.50 Mk.
19½, Ende gegen 22½ Uhr. Außer Miete.
Guſtav Adolf. Preiſe 0.50, 1., 1.50 Mk.

1417½ Uhr. Außer Miete.
Guſtav Adolf. Preiſe 0.50, 1., 1.50 Mk.
20, Ende nach 22½ Uhr. Zuſatzmiete III. 4.
Maria Magdalena. Preiſe 0.604,50 Mk.
handestheater Jgor Strawinſky, der dem
Mikum von ſeinen ſtarken Erfolgen als Buhnen=
Die Geſchichte vom Soldaten, Petruſchka und
kant iſt, wird am 23. November das 3 Sin=
dert
des Heſſiſchen Landestheaters dirigieren. Es
Zie m Intereſſe ſein, Strawinſky als Konzertdiri=
ollem
als Dirigenten ſeiner eigenen Werke kennen
amderung. Infolge Erkrankung im Perſonal ge=
hach
, dem 11. November, im Großen Haus (ſtatt
ich als) Bohéme, Oper von Puccini, für die
sbühne G 3 Gr. IIV zur Aufführung. In den
Stoſch, Allmeroth, Drath, Walter, Herrmann,

Alk=Darmſtadk, Berein für Ortsgeſchichte und Heimakkunde. 347. Beranſtalkung.

Zur Eröffnung des Abends gedachte der Vorſitzende. Herr
Philipp Weber des Heimganges von Herrn Regierungsrat
Ferdinand Reuter, deſſen Verdienſte als treuer Mitarbeiter
und unermüdlicher Heimatfreund, er in warmen Worten hervor=
hob
. Zum ſtillen Gedächtnis an den Heimgegangenen erhob ſich
die zahlreiche Verſammlung von den Sitzen.
Als Redner des Abends ſprach Herr Geheimrat Wel=
cker
über das Thema:
Aus meinen Lebenserinnerungen.
Der Vortrag zerfiel in einen mehr allgemeinen Teil und in
die Mitteilung von Abſchnitten aus einem noch in der Ausarbei=
tung
begriffenen Lebenswerk. An die Spitze ſtellte der Ver=
tragende
den Satz, daß das oft gehörte Wort, unſerer Zeit fehle
es an Pietät, ebenſo falſch ſei, wie das ewige Gerede von der
guten alten Zeit. Das Beſtehen und die Veranſtaltungen des
Vereins Alt=Darmſtadt ſind ſchon an ſich ein Zeugnis der
Pietät. Und für dieſe Pietät zeugen auch die vielen, jetzt er=
ſcheinenden
Lebenserinnerungswerke (die Kriegserinnerungen ſiad
eine Sache für ſich), die gewiß keinen Verleger finden würden.
wenn für ſie kein Intereſſe beſtände. Pietät hat man jetzt auch
für die Bauten früherer Zeiten. Dafür, wie es auf dieſem Ge=
biete
früher und namentlich in den viel gerühmten Zeiten im
letzten Drittel des vorigen Jahrhunderts in Darmſtadt ausſah,
gab der Vortragende in ſehr eindrucksvoller Art einige Beiſpiele:
Die Zerſtörung des Main=, des Neckar= und des Rheintores. An
die Stelle des erſteren ſetzte man den ſogenannten Juſtizpalaſt mit
höchſt mangelhaftem Grundriß. Das Neckartor wurde wegen eines
Verkehrs, der damals gar nicht da war entfernt Von dem
Rheintor, das mit ſeinen beiden gleichförmigen Torgebäuden
rechts und links der Rheinſtraße einen wundervollen Eingang in
dieſe mit dem Blick auf die Ludwigsſäule und das Schloß geboten
hatte, erhielt man zwar die Säulenhalle des einen Gebäudes,
aber den an ſich nicht zu beanſtandenden Anbau bekleckerte man
mit einer kindlichen Scheinarchitektur, und das andere Torgebäude
iſt unter Entfernung der für unnütz gehaltenen Säulenhalle ganz
in dem Neubau eines Nutzhauſes verſchwunden.
Vielleicht die größte Pietätloſigkeit beging man mit der Ver=
wüſtung
des alten Friedhofes an der Stadtkapelle mit den ihn
rings umgebenden Mauern und Grabſtätten, während Frankfurt
ſeinen ebenſo mitten in der Stadt gelegenen und ganz ähnlich an=
gelegten
St. Petersfriedhof in pietätvoller Weiſe erhielt. Auch
die alte Darmſtädter Stadtkapelle mit ihrem maleriſchen Vorbau
mußte damals einem in nüchterner Gotik errichteten Neubau
weichen.
Um das, was früher geweſen, rankt ſich die Erinnerung. und
dieſe gilt es heute in pietätvoller Weiſe zu pflegen.
Der Vortragende wandte ſich dann der allgemeinen Frage
der Abfaſſung von Lebenserinnerungen zu die vor allem für die
Familie Bedeutung haben und bei nachfolgenden Geſchlechtern
immer mehr daran gewinnen, denen aber in ſpäteren Zeiten un=
ter
Umſtänden auch ein hoher kulturgeſchichtlicher Wert beiwohnen
kann. Die Lebenserinnerungen des Vortragenden, mit denen er
neben ſeinen umfaſſenden familiengeſchichtlichen Arbeiten ſchon
ſeit langer Zeit beſchäftigt iſt und die in mehreren Schreib=
maſchinendurchſchlägen
hergeſtellt werden, haben ſich ſchon zu einer
ſtattlichen Zahl von Heften gehäuft. Es ſind im Gegenſatz zu der
üblichen Art chronologiſcher Erzählung geſchldſſene Einzelbilder,
die die für das Leben wichtige Umwelt literariſch=künſtleriſch zur
Geltung kommen laſſen, und die ſpäter durch eine den äußeren
Lebensgang zeigende Rahmenerzählung gut zuſammengefaßt wer=
den
ſollen. Das Werk iſt der Familien halber nicht zur Veröffent=
lichung
beſtimmt; eine Anzahl von Durchſchlägen ſoll ſeinerzeit an
Bibliotheken abgegeben werden, wo es wegen ſeines kulturgeſchicht=
lichen
Inhaltes ſpäter vielleicht einmal ausgeſchöpft werden wird.
Der Vortragende betonte beſonders: Ich habe keinen literari=
ſchen
Ehrgeiz.
An dieſem Lebenswerk arbeitete er beſonders auch während
ſeiner Erholungsſtunden in dem für ihn ſehr lieben Städtchen
Gütersloh, und er hat dieſe Gelegenheit benutzt, im Jahre 1920
in der großen Berliner Zeitung Der Tag auf die Bedeutung von
Lebenserinnerungen hinzuweiſen. Aber nicht in einem fachlich=

literariſchen Artikel. Unter der Ueberſchrift Mein weſtfäliſches
Städtchen; ein ſtimmungsvolles poetiſches Feuilleton, in dem die
weſtfäliſche Landſchaft, das Städtchen mit ſeinen Bewohnern, ſei=
nen
Bauten und ſeinen wundervollen Begleitumſtänden und das
Leben des damaligen Berliner Geheimrats ſelbſt in dieſer Um=
welt
geſchildert werden und in dem zuletzt von der zu dieſem
Leben gehörenden Arbeit an dem Lebenswerk erzählt wird.
An dieſes Feuilleton hat ſich für ihn ein Erlebnis geknüpft:
Es wurde der Ausgangspunkt für einen wundervollen umfaſſenden
Briefwechſel mit einem früheren hohen Vorgeſetzten im Preußi=
ſchen
Eiſenbahnminiſterium, dem Unterſtaatsſekretar Fleck einem
hervorragenden Mann. Es war für den Vortragenden die Ent=
deckung
eines wahrhaft goldenen Herzens in dieſem Manne, den
man im Miniſterium nur als den Typus von Rechtſchaffenheit
und als einen ungewöhnlich kenntnisreichen Fachmann angeſehen
hatte. Der Briefwechſel, eingeleitet durch einen warmherzigen
Brief Flecks vom Oktober 1920. den der Vortragende verlas, har
bis zum Tode Flecks, Anfang 1923. gedauert! Der Vortragende
hat ihn in einem in nur wenigen Schreibmaſchinen=Exemplaren
hergeſtellten Büchlein geſammelt. Es iſt das Einzige, was von
dem innerſten Weſen dieſes Mannes übriggeblieben iſt, denn ſein
außerordentlich umfaſſender ſchriftlicher Nachlaß, Tagebücher. Ge=
dichte
pp.. iſt infolge unglücklicher Verhältniſſe vernichtet. Das
genannte Büchlein bezeichnet der Verfaſſer für ſich als ein heiliges
Vermächtnis, als einen wichtigen Teil ſeines Lebens.
Der Vortragende ging dann zum Verleſen einiger Bilder
aus den bisher fertiggeſtellten Teilen ſeines Lebenswerkes über,
wobei zu bemerken war, daß hier nicht nur nackte Tatſachen be=
richtet
, daß vielmehr an vielen Stellen daran allgemeine Betrach=
tungen
angeknüpft ſind, namentlich auch in dem Sinn, daß ſolche
Gedankenſtriche mit der Gegenwart verknüpft ſind. Zunächſt ein
umfaſſendes abgerundetes Lebensbild des trefflichen Vaters. aus
einer altheſſiſchen Pfarrer= und Beamtenfamilie ſtammend. Er er=
griff
die mittlere Poſtlaufbahn, zunächſt im Thurn= und Taxis=
ſchen
, ſeit 1866 im preußiſchen Dienſt. Nach dem Tode der Mutter
zunächſt Zuſammenleben mit einer Schweſter und einem Bruder,
dann Eheſchließung mit einer Tochter des Arztes Dr. Büchner in
Reinheim. (Sie war eine Kouſine des Dichters Georg Büch=
ner
, der Dichterin und Vorkämpferin in der Frauenſache. Luiſe
Büchner und des Profeſſors Louis Büchner, aus Kraft
und Stoff allbekannt.) Das Leben des Vaters in der Familie,
ſeine geſellſchaftlichen und religiöſen Intereſſen, ſein Naturlieben
und Naturbeachtung wurden geſchildert. Einen breiten Raum
nahmen die poſtaliſchen Verhältniſſe ein: Das alte Poſtgebäude
am Luiſenplatz, das Perſonal. die Poſtkutſchen, der Weihnachts=
dienſt
. Dann die Verhältniſſe unter Thurn= und Taxisſcher Ver=
waltung
, und 1866 der Uebergang der Poſt auf Preußen und der
Eintritt zahlreicher preußiſcher Beamten. Das Ganze, anheimelnd,
warmherzig und manchesmal durch Humor gewürzt, bildet die
Schilderung eines Darmſtädter Bürger= und Beamtenlebens der
1850er bis 1870er Jahre. Eine Kulturgeſchichte im Kleinen.
Von dem das Weſen und das Leben der Mutter des Vor=
tragenden
in einem abgerundeten Bilde darſtellenden, umfäng=
lichen
Kapitel konnte mit Rückſicht auf die vorgerückte Stunde nur
ein kleiner Teil gebracht werden. Aber ſchon hierbei zeigte ſich,
daß die Mutter das Vorbild einer deutſchen Frau war.
Der Vortrag wurde mit lebhaftem Beifall von dem großen
Zuhörerkreis aufgenommen, und in ſeinen herzlichen Dankeswor=
ten
an den Redner ſprach der Vorſitzende die Hoffnung und Bitte
aus, daß Herr Geheimrat Welcker bei ſpäteren Gelegenheiten, auch
den Reſt dieſes Kapitels, ſowie noch weitere ſich mit Darmſtädter
Erinnerungen aus ſeiner Familiengeſchichte beſchäftigende Ab=
ſchnitte
im Kreiſe von Alt=Darmſtadt zu Gehör bringen würde.
An die äußerſt reichen Erinnerunge, an Darmſtädter Begeben=
heiten
knüpfte ſich noch eine Ausſprache an, wobei beſonders Herr
Geheime San.=Rat Dr. A. Hoffmann allerlei Wertvolles über
die Poſt=Tafelrunde beim alten Formhals zu berichten
wußte.
Nächſte Veranſtaltung am 19. November. Vortrag von Herrn
Pfarrer Köhler über das Thema: Heimat, eine Gabe
uind Aufgabe.

Die Sonderfahrten=Abkeilung der Hefſiſchen
Eiſenbahn=A.-G.
hat auf beſonderen Wunſch ein ſehr reichhaltiges Winterfahrten=
programm
ausgearbeitet. Es finden verſchiedene verbilligte Ski=
Kurſe ſtatt, u. a. vom 26. Dezember 1931 bis zum 3. Januar 1932
eine Winterſportfahrt, verbunden mit Ski=Kurſus in das Zugſpitz=
gebiet
. Gleichzeitig iſt ein achttägiger Kurſus in Breitnau
(Staig) im Schwarzwald vorgeſehen. Am kommenden Sams=
tag
, den 14. d. M., nachmittags 4 Uhr und abends
8 Uhr, findet im Vortragsſaal des Ausſtellungs=
raumes
des Heaghauſes, Luiſenſtraße 12 ein Licht=
bildervortrag
bei freiem Eintritt ſtatt, und wird hierbei der Reiſe=
leiter
an Hand von zahlreichen Lichtbildern allen Intereſſenten die
idealen Winterſchönheiten der verſchiedenen Gebiete vor Augen
führen Auskunft über Heag=Winterſport=Fahrten und Proſpekte
koſtenlos und unverbindlich im Heaghaus und Sporthaus Adel=
mann
, Rheinſtraße.

Vier Maler. (Kunſthalle.) Die Ausſtellung iſt nur
noch bis nächſten Sonntag einſchließlich geöffnet. Heinz Hoh=

mann hat noch 10 Bilder aus Privatbeſitz zugebracht. Morgen,
Mittwoch, nachmittags 3 Uhr, wird Karl Scheld bei ermäßigtem
Eintrittspreis führen.
Politiſche Schlägerei. Geſtern abend 5.15 Uhr kam es an
der Feſthalle, wo Nationalſozialiſten Zelte aufſchlugen, zu
Reibereien mit Reichsbannerleuten. Ein Reichsbannermann
erhielt einen Puff auf die Naſe, worauf das Ueberfallkommando
alarmiert wurde. Als man die beiden Attentäter feſtſtellen
wollte, wurde den Kriminalbeamten Widerſtand geleiſtet, und die
ganze Geſellſchaft, etwa 20 Nationalſozialiſten und Reichsbanner=
leute
, wurde vom Ueberfallkommando auf die Wache gefahren,
wo ſie nach Feſtellung ihrer Perſonalien wieder entlaſſen wurden.

* Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Das Bezirksſchöffengericht verhandelte, am
Montag wieder den ganzen Tag gegen 11 Lampertheimer
wegen Aufruhrs. Am 8. Juni war in Lampertheim eine
Erwerbsloſenverſammlung, an die anſchließend eine Demonſtration
veranſtaltet werden ſollte. Da für die Demonſtration jedoch keine
Erlaubnis eingeholt worden war, löſte die Polizei ſie auf. Da=
bei
leiſteten einige Leute Widerſtand, und der Vertreter der
Staatsanwaltſchaft iſt der Anſicht, daß der Tatbeſtand des Auf=
ruhrs
gegeben ſei, und beantragt Strafen von ſechs und mehr Mo=
naten
. Der Verteidiger iſt der Anſicht, daß die ganze Sache eine
ganz gemütliche Lampertheimer Szene geweſen ſei, die ihn außer=
ordentlich
an die Gefängnisſzene aus der Fledermaus erinnere,
und beantragt durchweg Freiſpruch. Das Gericht hält denn auch
Aufruhr nicht für gegeben und verurteilt vier Angeklagte, drei
wegen Widerſtands, einen wegen Aufforderung zum Widerſtand zu
je einem Monat Gefängnis einen wegen Widerſtands
und Aufforderung dazu und wegen Gefangenenbefreiung zu vier
Monaten, einen wegen Widerſtands und Aufforderung dazu
und verſuchter Gefangenenbefreiung zu drei Monaten und
einen wegen Aufforderung zum Widerſtand und verſuchter Ge=
fangenenbefreiung
zu einem Monat und einer Woche
Gefängnis. Ein Angeklagter erhält wegen Vergehens gegen
die Notverordnung vom 28. März dieſes Jahres drei Monate
Gefängnis. Zwei werden freigeſprochen. Gegen
den erſten Angeklagten, der trotz Ladung nicht erſchienen war,
vielmehr nach Rußland gereiſt ſein ſoll, wird Haftbefehl erlaſſen.
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein. Die Mit=
glieder
werden auf die am Dienstag abend 8,30 Uhr im Vereins=
haus
, Stiftsſtr. 51, ſtattfindende Monatsverſammlung aufmerkſam
gemacht. Mit der Mitgliederverſammlung iſt die Vorführung des
Film=Lichtbildvortrags: Luther der Reformator des deutſchen
Volkes verbunden. Gäſte ſind herzlich willkommen.

Hartes Leitungs- und Brunnenwasser eignet sich nicht zum
Waschen, deshalb nahmen unsere Großmütter das schöne
Geschenk des Himmels weiches Regenwasser!

Heutzutage ersetzt Henko, Henkels
Dleichsoda, das Regenwasser. Einige
Händvoll Henko vor Bereitung der

Waschlauge im Waschkessel verrührt,
geben das schönste und zum Waschen
vorzüglich geeignete weiche Wasser.

Was sich seit 50 Jahren bewährt hat, muß gut sein!

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 312

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 10. Now

Guſtav=Adolf=Feſtſpiel.

im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters.
Otto Devrients Guſtav Adolf hat ſeine alte, unwiderſteh=
liche
Anziehungskraft und durchſchlagende Wirkſamkeit auch dies=
mal
wieder glänzend bewährt, und gar viele werden dem hieſigen
Zweigverein des Evangeliſchen Bundes dankbar ſein für die über=
mittelten
Stunden der Weihe und Erhebung. Die Aufführungen
am vergangenen Mittwoch und Sonntag waren wiederum ausver=
kauft
und von ſchönſtem Erfolg begleitet. Ueberwältigend und mit
von Abend zu Abend ſich ſichtlich ſteigernder Kraft und Eindring=
lichkeit
gab Friedrich Zulauf den Titelhelden, Ila Lange=
Koſak, eine vielverſprechende Schülerin von Intendanzrat Bau=
meiſter
, ſtand ihm verſtändnisvoll und überzeugend als die liebens=
würdige
kindliche ſchließlich in die volle Reife des Weibes
hineinwachſende Königin Marie Eleonore zur Seite, und alle
übrigen zahlreichen Mitwirkenden waren nicht nur durchaus am
Platze, ſondern boten auch teilweiſe ganz hervorragende Leiſtungen
dar. Die mühevolle und langwierige Arbeit des Einſtudierens
handelte es ſich doch durchweg um lauter Laienſpieler , brachte
dem unermüdlichen Regiſſeur und Spielleiter Heinrich Enders
für ſein anregendes und begeiſterndes Wirken wohlverdienten Lohn
in mehrfachem Hervorruf am Ende der einzelnen Vorſtellungen.
Elli Büttners ſchöne Bühnenbilder gaben den Rahmen für die
ſtellenweiſe geradezu großartigen Teile der Handlung ab und
fanden allgemeine Bewunderung
Da immer noch zahlreiche Nachfrage nach Eintrittskarten be=

zu ermäßigten Preiſen folgen zu laſſen, die am Sams=
tag
, den 14. Nov., abends 7½ bis 11 Uhr, und Sonntag, den
15. Nov., nachmittags 2½ bis 6 Uhr, ſtattfinden ſollen. Näheres
darüber beſagen die beſonderen Anzeigen.

* Ans den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Helia.
Originell in der Handlung, reich an humorvollen und gro=
tesken
Situationen, luſtig in der Durchführung, iſt dieſer Ton=
film
Die Schlacht von Bademünde deſſen Haupt=
rollen
mit Max Adalbert, Fritz Schulz, Claire Rommer
Adele Sandrock beſtens beſetzt ſind. Zumal Max Adalbert als
Gemeindediener und Führer der Feuerwehr iſt von unwiderſteh=
licher
Komik, und Fritz Schulz hat wieder einmal Gelegenheit,
als Infanteriſt ſein verſchmitztes Geſicht aufzuſetzen. Dazu eine
ganze Reihe niedlicher und wie ſich bei der Schönheitskonkur=
renz
zeigt gutgewachſener weiblicher Mitwirkender, eine flotte
und luſtige Regie und, wie geſagt, eine humorvolle Handlung, die
in der Schlacht zwiſchen den Infanteriſten und Matroſen der
Kriegsmarine um die Schönheitskönigin Suſi ihren grotesken
Höhepunkt findet, ſich aber auch ſonſt keine Gelegenheit zu humor=
vollſter
Ausarbeitung von Einzelheiten entgehen läßt. Vorher
läuft ein Kabarettfilm mit ein paar netten Nummern.
Im Uniontheater läuft heute zum letzten Male der ſenſa=
tionelle
Abenteurerfilm. Bomben auf Monte Carlo, mit Hans
Albers, Anna Sten und Heinz Rühmann.
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen ab heute ein Stummfilm=
Doppelprogramm, und zwar ſieht man Richard Talmadge, den
Meiſter der Senſationen, in dem tollen Abenteuer Der geheimnis=
volle
Kavalier (Der ſchwarze Reiter) und im 2. Teil das dra=
matiſche
Filmwerk Herzblut einer Mutter,

Hast Du schon für die
Winterhilfe gegeben?

Die Beiträge der fördernden Mitglieder für die Winterhilfs=
küchen
ſind einzuzahlen auf Poſtſcheckkonto Winterhilfsküche Frank=
furt
a. M. 59 400 oder bei der Städtiſchen Sparkaſſe. Scheck=
konto
5500 oder bei der Zentrale der Winterhilfsküchen, Neckar=
ſtraße
3.

Aus Heſſen.

Herbſt=Fuchsjagd des Wanderklubs Falke 1916 Darmſtadt
Bei Nacht und Nebel ſchon waren die Füchſe, Gerhard Brummer
und Hch. Weiß, hinausgezogen, um die Schnitzel zu ſtreuen, au
denen um 7.30 Uhr ab Obendwaldbrücke, Dieburger Straße die
Meute den Spuren folgte. Auf verſchwiegenen Wild= und Schleich=
pfaden
zog ſich die Jagd über das Oberfeld und den Oberwald;
und nach kurzer Raſt auf dem Einſiedel in die Wälder in der
Gegend von Eppertshauſen. Eymann und Appel waren die Erfolg=
reichen
, die die Füchſe noch vor Erreichung ihres Baues unterwegs
abfingen. Kurze Zeit darauf hatten ſich alle Teilnehmer an den
Fuchsbauten eingefunden und gemeinſam erfolgte der Marſch über
Forſthaus Thomashütte nach Eppertshauſen, wo im Gaſthaus
Müller Füchſe und Jäger ſich reichlich von den Anſtrengungen der
Schnitzeljagd erholen konnten. Während des folgenden gemütlichen
Beiſammenſeins, das eine Klampfkapelle des Wanderklubs Ep=
pertshauſen
1919 verſchönte, dankte Herr Jacobi den beiden Füh=
rern
für die vortreffliche Vorbereitung und Durchführung der
diesjährigen Schnitzeljagd. Unter dem wechſelnden Geſang froher
Wanderlieder wurde der nun folgende Rückmarſch über Münſter
nach Station Dieburg ſchnell zurückgelegt, ſo daß die Teilnehmer
wohlbehalten gegen 6 Uhr in Darmſtadt eintreffen konnten.
Eltern= und Freundeabend der Jugendbünde der Petrus=
gemeinde
. Schon heute ſei darauf hingewieſen, daß am kommen=
den
Sonntag, dem 15. November, abends 8.15 Uhr, im Gemeinde=
haus
. Eichwieſenſtraße 8 die Evang. Jugendbünde der Petrus=
gemeinde
einen öffentlichen Abend veranſtalten, zu dem ſie vor
allem die Eltern und Angehörigen ihrer Mitglieder, aber auch
alle übrigen Freunde ihrer Sache recht herzlich einladen. Der in
Beſſungen ſeßhafte Dichter und Schriftſteller Walter Schweter
wird an dieſem Abend aus eigenen Werken vorleſen, und der
Singekreis will eine große Reihe ſeiner Lieder darbieten.
Der Eintritt iſt frei.
Gartenbauverein Darmſtadt e. V. Der reiche Obſtſegen
in dieſem Herbſt legt jedem Einſichtigen die Frage nahe, wie der
Ueberfluß an Früchten nutzbringend zu verwerten ſei. Die ein=
fachſte
Art iſt das Dörrverfahren, welches auf einer kleinen Obſt=
horde
unter der Hand in jedem Herd ausgeführt werden kann
Aber auch die Süßmoſtbereitung macht keine beſonderen
Schwierigkeiten. Da nun vielfach noch Unklarheit darüber herrſcht,
wie dieſes haltbare, wohlbekömmliche und köſtliche Getränk her=
geſtellt
wird, ſoll am kommenden Donnerstag abend ein aufklä=
render
Lichtbildervortrag einen unentgeltlichen Süßmoſtkurſus
vorbereiten. (Näheres im Anzeigenteil.)
Miſſionsvortrag in der Stadtmiſſion. Am Mittwoch, den
11. November abends 8.30 Uhr, wird Herr Miſſionar Michel von
der Baſeler Miſſion, für die Jugend unſerer Stadt in der Stadt=
miſſion
, Mühlſtraße 24 einen Vortrag halten. Das Thema des
Abends lautet: Vom Brückenbauen in China und anderwärts,
Es wird hierzu freundlichſt eingeladen. Der Eintritt iſt frei.
Der Evangeliſche Bund, Zweigverein Darmſtadt. Der Be=
ſuch
der Aufführungen des Devrientſchen Feſtſpiels Guſtav Adolf
war ſehr gut. Die Nachfrage nach Karten konnte nicht reſtlos be=
friedigt
werden. Um allen den Genuß der ſchönen Darbietung
zu ermöglichen, wird das Spiel am Samstag und Sonntag zu her=
abgeſetzten
Preiſen als Volksvorſtellung wiederholt. (Näheres
ſiehe Anzeige.)
Autoliſten. Soeben iſt die Autoliſte Nr. 74 erſchienen.
Dieſe verzeichnet alle Meldungen (Ab= und Zugänge) von
Kraftfahrzeugen jeder Art in den 18 Kreiſen des
Volksſtaates Heſſen (Kennzeichen VS. VR, VO) für die
Zeit vom 1631. Oktober 1931. Die Autoliſten enthalten
die Angaben in derſelben Reihenfolge wie die Hauptausgabe:
Name, Beruf Wohnort des Kraftfahrzeugbeſitzers Type, Motor=
nummer
, Hubraum in ccm (und PS), Art des Fahrzeugs, Fabrik=
neue
Wagen ſind durch X kenntlich gemacht. Die Meldungen ſind
geordnet nach den drei Provinzen (VS. VR. VO) und Kreiſen,
und innerhalb dieſer nach Polizeierkennungsnummern. Abge=
meldete
Wagen werden beſonders geführt. Die Autoliſten ſind
eine wichtige Ergänzung des Auto=Adreßbuches (Adreßbuch
der Kraftfahrzeugbeſitzer im Volksſtaat Heſſen), Ausgabe 1929 und
unentbehrlich, weil ſie laufend neueſtes Adreſſen=
material
liefern. Sie erſcheinen alle 14 Tage, alſo monatlich
zwei Liſten. Die ſpäteſtens am 10. eines jeden Monats ausge=
gebene
Liſte enthält die Meldungen vom 16. bis 30. (31.) des vor=
aufgegangenen
Monats, und die ſpäteſtens am 25. eines Monats
ausgegebene Liſte die Meldungen vom 1. bis 15. des gleichen Mo=
nats
. Wegen des Bezugspreiſes vgl. Anzeige! Anfragen
richte man an den zuſtändigen Verlag L. C. Wittich in Darmſtadt.
Tageskalender für Dienstag, den 10. November 1931.
Heſſ. Landestheater. Großes Haus, 20 Uhr, Ende gegen
22.30 Uhr: Die Kaiſerin und der Pferdedieb Kleines Haus.
2022.30 Uhr: Die Dubarry Konzerte; Rheingauer
Weinſtube Winzerfeſt, Zur Oper, Schloßkeller, Sportplatz=Reſt.
am Böllenfalltor, Herrngartenkaffee. Café Ernſt=Ludwig.
Kinovorſtellungen: Union=, Helia= und Palaſt= Licht=
ſpiele
. Fürſtenſaal, 8 Uhr: Lichtbildervortrag: Erd=oder
Feuerbeſtattung.

Dg. Arheilgen, 9. Nov. Beratungsſtunde. Auf dem
Rathauſe (Zimmer 13) findet am Dienstag, den 10. November,

hieſige Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz im Gaſt=
haus
Zur Sonne einen neuen Unterrichtskurſus.
Die Leitung des Kurſus, an dem Perſonen beiderlei Ge=
ſchlechts
teilnehmen können, liegt in den Händen des Ko=
lonnenarztes
Herrn Dr. Ritſert. Anmeldungen zu dem Kurſus
können am erſten Unterrichtsabend noch erfolgen. Land=
wirtſchaftlicher
Fachunterricht. Ein Landwirtſchafts=
rat
vom Landwirtſchaftsamt Darmſtadt wird an der hieſigen Fort=
bildungsſchule
während, der Wintermonate landwirtſchaftlichen
Fachunterricht erteilen. Auch nicht mehr ſchulpflichtige, landwirt=
ſchaftlich
tätige junge Leute können ſich an dieſem Fachunterricht be=
teiligen
. Die Teilnahme iſt koſtenlos. Der Unterricht nimmt am
Dienstag, den 10. November, ſeinen Anfang. Unterrichtszeit iſt
vormittags von 1012 Uhr und nachmittags von 1.303.30 Uhr
Möge dieſer Unterricht zahlreiche Teilnehmer finden, denn hier
iſt den jungen Leuten Gelegenheit gegeben, ſich ohne welchen
Koſtenaufwand reiche Fachkenntniſſe anzueignen. Anmeldungen
nimmt die Schulleitung entgegen, die auch weitere Auskunft er=
teilt
. Evangeliſcher Frauenverein. Bekanntlich hat
der Verein nunmehr wieder ſeine Winternähſchule, die ſchon ſeit
fünf Jahren beſteht, eröffnet. Die Tageskurſe haben erfreulicher=
weiſe
eine gute Beteiligung gefunden. Um aber auch denjenigen
Frauen und Mädchen, die im Haushalt tätig ſind oder im Er=
werbsleben
ſtehen. Gelegenheit zur Ausbildung zu geben, hat der
Verein Abendnähkurſe eingeführt. Der Unterricht erfolgt Mon=
tags
und Donnerstags. abends von 810 Uhr, im Gemeindehaus.
Auszeichnung. Bei der in Darmſtadt ſtattgefundenen
Edelpelztierausſtellung konnte der hieſige Züchter Heinrich Stork
neben dem Bundespreis für beſte Zuchtleiſtung in heimiſchen
Pelztieren den Preis der Stadt Darmſtadt für Edelmarder ſowie
drei weitere Ehrenpreiſe und vier erſte Preiſe erzielen.
Dd. Arheilgen. 9. Nov. Fuchsjagd. Die am Sonntag nach=
mittag
in unſerer Gemarkung von den Reitabteilungen des Jung=
landbundes
Kreis Darmſtadt, veranſtaltete Fuchsjagd wies eine
gute Beteiligung auf: 28 Reiter verfolgten den Fuchs durch Wald
und Wieſen, über Gräben, und künſtlich aufgebaute Hinderniſſe.
Glücklicher Gewinner des Fuchsſchwanzes wurde der hieſige Jung=
bauer
Wilhelm Gärtner.
O. Erzhauſen, 9. Nov. Da in faſt allen Orten unſeres Kreiſes
Krankenſchweſternſtationen beſtehen, hat man nun auch
hier mit Beginn dieſes Monats eine ſolche eingerichtet. Durch eine
kirchliche Feier, an der ſich der evangeliſche Kirchenchor mit zwei Lie=
dern
beteiligte, wurde die hierher berufene Schweſter von Herrn Pfarrer
Hickel vom Eliſabethenſtift in Darmſtadt eingeführt. Unter Zugrunde=
legung
der Epiſtel Römer=Brief Kapitel 16 wies der Geiſtliche in ſeiner
Predigt auf die mannigfachen Aufgaben der Schweſtertätigkeit in ihrer
dienenden Liebe hin. Sodann hieß Herr Pfarrer Werner in ſeiner Be=
grüßungsanſprache
die neueingeſtellte Schweſter herzlich willkommen
und ſprach die feſte Hoffnung aus, daß dieſe Einrichtung auch hier zu
einem dauernden Segen für die ganze Gemeinde werde. Damit iſt
nunmehr einem lange empfundenen Bedürfnis unſeres Dorfes Abhilfe
geſchaffen.
nk. Büttelborn 9. Nov. Anläßlich der Goldenen Hochzeit des
Bahnarbeiters i. R. Herrn Georg Ernſt 1. und Frau Chriſtine
geb. Pettmann wurden dem Jubelpaare außer den überaus vie=
len
ſchönen ſonſtigen Geſchenken noch vom Kriegerverein und vom
Reichspräſidenten von Hindenburg je ein Geldbetrag überreicht.
J. Griesheim. 9. Nov. Baulandumlegung Heag=
Bahnhof der Gemarkung Griesheim. Nachdem die
Erinnerungen gegen den Umlegungsplan rechtskräfitg erledigt
ſind und der der Umlegung zu Grunde liegende Bebauungsplan
genehmigt iſt, hat das Kreisamt Darmſtadt nunmehr den Um=
legungsplan
für vollziehbar erklärt. Als Tag der Ausführung
gilt Donnerstag, der 12. November 1931. Die Ueberweiſung der
neuen Grundſtücke erfolgt an dieſem Tage um 4 Uhr nachmittags
an Ort und Stelle. Die den Beteiligten überwieſenen Grund=
ſtücke
und die an Stelle der eingeworfenen Stücke tretenden Ent=
ſchädigungsanſprüche
treten mit dieſem Zeitpunkt in Anſehung aller
rechtlichen Beziehungen, insbeſondere hinſichtlich des Eigentums aller
übertragbaren dinglichenRechte und allerVerfügungen und ſonſtigen
Eigentumsbeſchränkungen, an die Stelle der durch ſie erſetzten
Grundſtücke. Landwirtſchaftliche Berufsſchule.
Ein Landwirtſchaftsrat hält hier in der Berufsſchule einen land=
wirtſchaftlichen
Kurſus ab. Derſelbe findet jeweils Freitags von
1012 Uhr und von 1.303.30 Uhr ſtatt und beginnt am Frei=
tag
, den 13. November d. J. An dieſem Kurſus können noch 10
bis 15 junge Landwirte, Gärtner oder ſonſtige Intereſſenten teil=
nehmen
, die bereits der Berufsſchule entwachſen ſind. Etwaige
Teilnehmer können ſich im Laufe der Woche bei dem Vorſitzenden
des Schulvorſtandes Herrn Rektor Schütz, anmelden. Der Kurſus
erfolgt unentgeltlich. Wieder ein Segelflieger ab=
geſtürzt
. Am Freitag vormittag gegen 10 Uhr iſt abermals
ein Segelflieger infolge des Nebels in der Nähe der Flieger=
kaſerne
auf dem Truppenübungsplatz abgeſtürzt. Er kam, vom
Walde her, wahrſcheinlich um zu landen, mit der elektriſchen Lei=
tung
in Berührung, wobei ſich das Segelflugzeug überſchlug und
drei Maſte umriß. Das Segelflugzeug wurde zertrümmert, und
der Flieger kam mit heiler Haut davon.
Cp. Pfungſtadt. 9. Nov Ehrenabend im Turnverein.
Der Turnverein 1875 e. V. hielt am Samstag abend im Saale
des Gaſthauſes Zum Rheiniſchen Hof ſeine diesjährige Herbſt=
veranſtaltung
ab, die für eine größere Anzahl verdienter Mit=
glieder
zu einem Ehrenabend wurde. Nicht weniger als 40 Tur=
ner
konnten nämlich wegen 50= 40= und 25jähriger Mitgliedſchaft
in gebührender Weiſe ausgezeichnet werden. Das mit der Ver=
anſtaltung
verbundene Schauturnen bot beachtliche Leiſtungen der
einzelnen Abteilungen. Neben den Turnern traten beſonders die
Turnerinnen auf den Plan. Auch die Turnerſingmannſchaft wirkte
zu einem guten Gelingen des Abends mit. Die Muſik wurde vom
Orcheſter des Geſangvereins Männerquartett geſtellt.
Cp. Pfungſtadt, 9. Nov. Verkehrsregelung für die
Zuckerrübenanfuhr. Da bei der Zuckerrübenanfuhr be=
ladene
Wagen nachts in der Eberſtädter Straße ſo zahlreich unbe=
ſpannt
aufgeſtellt wurden, daß der Durchgangsverkehr erheblich
gefährdet wurde hat die Gemeindeverwaltung das unbeſpannte
Aufſtellen von Zuckerrübenwagen im Intereſſe der allgemeinen
FVerkehrsſicherheit bei Strafe verboten:

F. Eberſtadt, 9. Nov. Liederabend Geſg
Frohſinn 1842. Mit Unterſtutzung der Muſikn=
weiß
und einem Darmſtädter Knabenchor, deſſem
der Verein ſeinem Dirigenten Born zu verdanken
es dem Verein, einen in ſeiner Art künſtleriſchen A
mit dem Publikum einen Genuß zu bieten. Schon
einleitenden Muſikſtück, dem Einzugsmarſch der G
Wartburg aus Tannhauſer anhebende, vom Orche
Feſtgeſang von Mendelsſohn, ließ das Publikum
denn dieſer ſtimmte feierlich und wirkte ſtark auf d:i.
wie war es mit den übrigen Chören, die Froſinnſäm
Liederabend einſtudiert hatten? Strahlten Hoch emr.
Gothentreue von Wagner=Schönkirch. Kamerad
Klughardt. Am Runenſtein von Kern und das T.)
Gott will nicht Innigkeit, Kraft, Stärke. Licht uin
Rührten ſie nicht an die zarteſten Saiten menſckye
Klangen die in polyphonen Satz geſetzten Volkslie:)
richs: So wünſch’ ich ihr eine gute Nacht und
dem Walde", beide mit Hornbegleitung geſungen.
voll? Waren die beiden gemiſchten (Knaben= n.
Chore: Des Jägers Abſchied vom Walde, von
Bartholdy und Hoffe das Beſte von Silcher nicht
licher Wirkung? Wer wollte die hohen Leiſtunger
nicht freudig anerkennen, ihnen und ihrem verdien
genten nicht von Herzen Dank zollen? Und dann s
ſtädter Knabenchor! Welch prächtiger Geſang aus
jugendlichen Kehlen! Wie hell und rein klangen
chen (Volkslied) und Des Deutſchen Vaterland
wie zart und ſchön die beiden Volkslieder von Reät
nen Satz: Ich muß von hinnen ſcheiden und Wer
lein fließen . Und wie in ihrer Friſche herzerquick
drangen die von unſeren kleinen, braven Darmſſt
Buben zum Schluß geſungenen, mit Klavier Geige
rinette und Horn begleiteten Lieder: s Bürſchle‟
will tanzen. Bettelmanns Tanz. Schwäbiſch
Drei Gänslein im Haferſtroh und Ein Jäger
an unſer Ohr. Stürmiſcher Beifall der ſich von Lie
gerte und zu mehrfachen Wiederholungen herausfo
ſie der wohlverdiente Lohn.
Nieder=Ramſtadt=Traiſa, 9. Nov. D.H.V. A
ſprach im Rahmen der Winterveranſtaltung vor eine
ten Zuhörerkreis der Kreisvorſteher Klaue=Frankfu,
das brennende Thema: Forderungen und Ziele D
tik. Der Vortrag, welcher zur Erinnerung an dem
der Verkündigung der ſozialen Botſchaft durch Kaß:
ſtattfand, wurde überaus beifällig aufgenommen
lebhafte Ausſprache aus. ein Zeichen, daß die Ka=f
ſchaft ſich über die Bedeutung der Sozialverſicherur
klaren iſt und nicht gewillt ſein wird, dieſelben ir.
lern zu laſſen. Der Beſuch war trotz anderer A
recht gut. Gleichzeitig ſei auf den Schloßbeſuck
hingewieſen. Die Beſichtigung findet am 29. No.
11 Uhr, ſtatt. Abmarſch zum Morgengang nach
Uhr Bahnübergang Traiſa. Ferner allen Mitgl!e
geſtelltenverſicherung zur Kenntnis, daß am 3. De=
mann
der R.f.A., Herr Helmſtaedter=Darmſtadt, üle
tung der kommenden Wahlen zur Angeſtelltenve=
der
damit verbundenen Probleme ſpricht. Die 2d
die in unſerer Ortsgruppe ſtattfindende Weihnack
zember ſind in Angriff genommen.
Ak. Nieder=Ramſtadt. 9. Nov. Märchenab
geliſchen Jugendvereinigung. Im vollbeſetzten Su
hauſes Zum Darmſtädter Hof fand, am geſtri
Märchenabend der evangeliſchen Jugendvereinis!
ſpielt wurde von Mitgliedern der Vereinigung
Märchen Dornröschen, das allgemein gefiel und
wirkenden gut dargeſtellt wurde. Die Zwiſchenpazne
gefüllt durch Aufführung von Volkstänzen und 2N
Herr Pfarrer Weigel, als Führer der Vereini=
ſeiner
Begrüßungsanſprache für den überaus gu
ging noch des Näheren auf die Bedeutung der Ve m
Ef. Meſſel, 9. Nov. In der Gaſtwirtſchaft
am vergangenen Sonntag die Geſangvereine *
Sängerbund eine gemeinſame Hauptverſammluun
und Ziel der Verſammlung war der Zuſammen.)
Verein, nachdem die vorhergegangenen Verhandlru
ſeitiger Zufriedenheit abgeſchloſſen waren. Die 7
ſchloß dementſprechend. Die Vereinigung fuhrt Bel
ſangverein, Sängerbund=Eintracht Meſſel und mit
über 70 aktive Sänger. Beide Vereine werden anſe
erſte gemeinſame Singſtunde abhalten. Die Scn
die Winterhilfe ſind nunmehr abgeſchloſſen. Nähc
folgen demnächſt.
Cg. Reinheim, 9. Nov. Bei den Segelfliey
die fortgeſchrittene Jahreszeit eine ſtärkere Verringermugſ
keit zu verzeichnen, beſonders die auswärtigen Ortscu
den nahen Forſtberg nicht mehr in dem Maße, als es)
ſchönen Sonntage zeigten.
Ag. Groß=Bieberau, 9. Nov. Winterhilfe.
Fürſorgeausſchuß hat in den letzten Tagen die Samm.
aktion für die Bedürftigen der Gemeinde Groß=Biebe 774
dem Sammeln wird dieſe Woche begonnen.
w. Klein=Umſtadt, 9. Nov. Die Werbeabteilung
Eiſenbahn=A.=G. Darmſtadt hatte zu einem Vor
tiſchen Vorführungen über Elektrizität im Hausk.
Ueber 200 Zuhörer verſammelten ſich pünktlich un
im Saale von Wilhelm Heyl. Auf mehreren Ti h0
möglichen elektriſchen Apparate aufgebaut. EirMM
anlage eröffnete durch ein Schallplattenkonzert deaſſ
dann folgten zwei Filme: Die Liebe geht durch m.
Flitterwochen . Die Freude an dem Beſitze en
Küche kam in beiden Fällen voll zum Ausdruck.
der hier nicht unbekannte, durch ſeine treffliche=
allſeits
beliebte Herr Alb. Heß von der Werbeabuiß
die zahlreich Erſchienenen. Es wurde ſofort zur..W
Ein vollſtändiges Mittageſſen für vier Perſoner
Spezialtopfen auf einer Kochplatte des einen S‟
Ein Kalbsbraten folgte in einem eiſernen Top
braten wurde gegrillt, und ein Rippenſpeer m.
Bratofen. Auch ein Kuchenteig wurde zum Back-
ſten
Herd getan. Herr Heß erklärte nun die Kuh
ſchiedenen Syſteme von elektriſchen Herden, de-
leitung
, Stromverbrauch u. ſ. f zeigte alle and.?
Apparate und würzte ſeine Worte an die Zr.
wie die Speiſen in den Töpfen.
Bn. Hirſchhorn, 9. Nov. Noch glimpflich
Am Freitag abend gegen 7 Uhr wollte ein Liefer
Gräff aus Mannheim einen Möbellaſtzug der Firma
aus Neuwied auf der Provinzialſtraße unterhalb Hir=
Er ſtreifte bei dieſer Gelegenheit das Vorderrad des
Laſtzuges und fuhr, ſich überſchlagend, die etwa 10 Msee
hinunter, während hierbei die Inſaſſen herausgeſchlel

nennenswerten Schaden zu erleiden. Auch der Wage
beſchädigt, als man anfangs annehmen mußte. Durc=
auch
faſt der Laſtzug die ſteile Böſchung hinabgeſtur.
Fahrer durch Geiſtesgegenwart ſofort alle Bremſen C.
zogen hätte und den Wagen noch vor der Böſchung 7
konnte. Der Motorwagen ſelbſt hing ebenfalls an
rend der Anhänger quer über die Straße ſtand, woon=
einige
Zeit geſperrt war. Auch hier hat wie ein Wur-
den
genommen. 80. Geburstag. Im bei=
thal
feierte der älteſte Eimwohner dieſer Gemeinde,
dieſer Tage ſeinen 80. Geburtstag. Der Jubilar iſt=
Alters noch ſehr rüſtig, lieſt ohne Brille. Er hai
von 33 Enkeln und 30 Urenkeln.
Gernsheim. 9. Nov. Waſſerſtand de
8. Nov. 0.11 Meter, am 9. Nov. 0.19 Meter,
Hirſchhorn. 9. Nov. Waſſerſtand de
8. Nov. 1.66 Meteram 9. Nov. 1,67 Meter, mon.
O. Bensheim. 9. Nov. Religionsle
Unter dem Vorſitz des Herrn Dekans Zaubitz un.
heit des Superintendenten, Herrn Oberkirchenk
fand in den Räumen der ev. Kleinkinderſchule
ſuchte Tagung der Geiſtlichen und Religionslehre.
ferat hatte Herr Univerſitätsprofeſſor Berkt
ſprach über das Thema: Bergpredigt und 9*
ſtreng wiſſenſchaftlichen Ausführungen ſchloß
Ausſprache an, an der ſich u. a. die Herren Pi.
heim. Lehrer Koch=Hochſtädten, Oberkirchenka.
Pfarrer i. R. Pfeifer=Auerbach beteiligten. Le
Schwierigkeit zum Ausdruck, die gerade die Durc.
predigt im Unterricht bietet. Der Superinten.
den Herrn Referenten, zum Schluß einmal eihe.
pädagogiſchen Fragen einzugehen. Unter Dan Eid
Vortragenden und die zahlreich anweſenden *
Herr Dekan Zaubitz die Tagung.

[ ][  ][ ]

Eg. 10. November 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 312 Seite 7

Aus dem Wahlkampf.

N. 5.9. A. P.-Verſammlung.
Montag abend fand in der Turnhalle am Woogsplatz
ſinckliche Verſammlung der Nationalſozialiſten ſtatt, die im
g zu den bisherigen Verſammlungen dieſer Partei nicht
mig gut beſucht war. Die Verſammlung leitete Herr Heß.
Kedner des Abends, Herr Fiehler aus Schwetzingen,
u den Errungenſchaften der Revolution und der letzten
und erklärte, daß es in Heſſen, das als marxiſtiſch ver=
ſeinnt
ſei am 15. November 1931 gelte, eine Scharte aus=
Es habe bei dieſer Wahl keinen Zweck, andere Parteien
Gy, da die Entſcheidung nur zwiſchen Hakenkreuz und Sow=
hallen
werde. Die Inflation von 1923 ſei von der S. P. D.
macht worden, die N. S. D. A. P. könne ſchon darum
hui Inflation machen, weil ſie in ihren Reihen die Kreiſe
ſſde, die an einer Inflation ein wirtſchaftliches und ſon=
ite
reſſe hätten.
Keferenten weitere Ausführungen bewegten ſich in ſtark
iſchen Bahnen. Schließlich wandte ſich der Redner gegen
ſſarwachſen der Warenhäuſer Konſumpereine und Ramſch=
wer
und meinte, die Warenhäuſer wurden ſich zu Unrecht
zwiebe des Einzelhandels nennen. Unſere Handelsbilanz
KKhrheit gar nicht aktiv, denn unſer Export komme in
ſitet einem erzwungenen Ausverkauf gleich. Die deutſche
muich deren Hand 80 Prozent des deutſchen Volkseinkom=
ſuen
, ſolle ſich ein Beiſpiel nehmen an der indiſchen
die es verſtehe, eine Boykottbewegung durchzuführen.
ſche Frau dagegen dränge ſich leider in die Ramſchläden,
ſslandsdreck, ſtatt guter deutſcher Qualitätsware. Das
Wort made in Germanv, einſt als Aechtungswort ge=
be
ſich dann als eine lobpreiſende Kennzeichnung deut=
ſulrtätswaren
erwieſen.
ſetz, das die Warenhäuſer mit ihren Filialen über
ſind geſpannt haben zähle jetzt ſchon an 1000 Paläſte, und
rie Warenhaus=Truſt in Deutſchland kontrolliere jetzt be=
Arozent der deutſchen Textilwirtſchaft. Der Redner kri=
eiin
eingehend die Reklametätigkeit der Warenhäuſer und
n einem Berliner Warenhaus ein bekannter katholiſcher
ieklamevorträge gehalten habe. Bei einem großen Teil
Verhäuſer werde das Perſonal ſehr ſchlecht bezahlt, und
ſint man keine Tarifverträge, hier kümmere ſich keine
haft um die Zuſtände.
Vihler kam von ſeinem Thema Kampf gegen Warenhäu=
umvereine
uſw. verſchiedentlich ab und verlor ſich in
Aiter verſchiedenſter Fragen. Deutſchland habe jetzt noch
bFirnzelhandelsfirmen, niemand wiſſe, ob es im Februar
ſ000 ſolche Firmen gäbe, wenn der Winter noch ſchwerer
hute Ware habe auf der Welt noch immer ihr Geld ge=
0 was reell erworben ſei, das könne man niemals ver=
ſuder
verſchleudern. In Deutſchland ſei das Geld teuer,
in erikaniſchen Bankiers und Warenhäuſer wüßten genau,
me bei dem hohen Zinsſatz in Deutſchland das Warenhaus=
wgelten
und unterſtützten.
ſieflich befaßte ſich der Redner noch mit den Konſumver=
ſpbehauptete
, daß dieſe nicht billiger, ſondern oft teurer
/Einzelhandelsgeſchäfte. Auch dieſe würden jetzt faſt aus=
Rabattmarken oder Kaſſaſkonto geben. Gerichtsurteile
treſtellt, daß die Konſumpereine, die Vorkämpfer der marxi=
Wirtſchaftsfront, politiſch auch marxiſtiſch eingeſtellt ſeien,
wes daher nicht angehe, dieſen Konſumpereinen beſondere
ſſt Erleichterungen zu gewähren. Leider ſeien ſogar
siädte Mitglieder von Konſumpereinen,
Schluß kam der Redner noch auf den Youngplan zu
hur d drückte die Hoffnung aus, daß die Heſſenwahl zu
et Vorbedeutung für die nächſte Reichstagswahl werden
HVerſammlung verlief ruhig.
Flurſche Volkspartei. Es wird auf das heutige Inſerat hin=
in
dem die DVP. auf ihre Wahlkundgebung aufmerk=
nat
, in der ihr Parteiführer Dingeldey und der Lan=
R Dr. Niepoth ſprechen werden. Die Verſammlung
In kommenden Donnerstag, abends 8.15 Uhr, im
ſen Saalbau ſtatt.
MBeIksrechtpartei und der Sparerbund veranſtalten am 12.
abends 8 Uhr, im oberen Saale der Krone Schuſter=
ſeinne
öffentliche Wahlverſammlung, bei der Major a. D.
d. L., Ehrenbreitſtein, über Wege zur Rettung aus
ſilicher Not und Profeſſor F. Axt. M. d. L., Darmſtadt,
ſi che Politik und Landtagswahl ſprechen werden. Alle
chrigten ſind hierzu eingeladen.
lernheim, 9. Nov. Im Gaſthaus Zum Schwanen fand
olverſammlung der N. S.D.A.P. ſtatt. Der Saal hatte
Rn. Beginn ſchon dicht gefüllt. Als Erſatz für den ange=
hedrner
Gunſt, der nicht erſcheinen konnte, war Herr Ge=
Sſor Dr. Beſt gewonnen worden. Zwiſchenfälle ereigneten

ränkiſch=Crumbach, 9 Nov. Am Sonntag nachmictag
m Gaſthaus Zur Traube eine öffentliche Wahlver=
der
SPD. ſtatt, die gut beſucht war. Als Redner war
Aebgeordneter Seeger=Deſſau gewonnen.
imterkaſten, 9. Nov. Samstag den 7. November, abends
iet die Sozialdemokratiſche Partei im Gaſthaus Zur
ue Wählerverſammlung ab. Der Redner, Landtagsab=
Binnkgnn, ſprach über das Thema: Kann Hitler dem
velfen?

erſ bach i. O., 9. Nov. Eine gut beſuchte nationalſoziali=
werſammlung
fand in der Wirtſchaft von Peter Lam=
Es ſprach Herr Bareis=Auerbach. Die Verſammlung
n Störung.
nNichelſtadt. 9. Nov. Am Sonntag abend hielt die Deutſche
bei im Altdeutſchen Hof eine öffentliche Wahlverſamm=
Mach Eröffnung der Verſammlung ergriff als erſter
ect von der Reichsgeſchäftsſtelle Berlin der DVP. das
rbefaßte ſich in ſeinen Ausführungen hauptſächlich mit
olitik. Als zweiter Redner ſprach Bürgermeiſter Dr.
Alitz, deſſen Ausführungen ſich mehr mit der heſſiſchen
ſeBten. Ihm folgte Landwirtſchaftsrat Kunkel, der über
Fragen einige Worte ſprach und dann Studienrat Dr.
rſich mit den Nationalſozialiſten befaßte.
FGheim, 9. Nov. Die Ortsgruppe der Nationalſozialiſti=
eerpartei
hielt geſtern eine Wahlverſammlung ab. Re=
Or. Schmitt aus Darmſtadt. Nachdem der Redner be=
den
Heſſiſchen Landtag und die Wahlverhältniſſe in
über die heſſiſche Politik geſprochen hatte, ſtreifte er
äurſtellung der Nationalſozialiſten zur Reichspolitik. Die
Murg verlief ohne Störung.

m. Beerfelden, 9. Nov. Die hieſige Ortsgruppe der Deutſchen
Volkspartei hatte für geſtern abend zu einer Wählerverſammlung
in den Saal Zum Ochſen eingeladen, wo Herr Landtagsabge=
ordneter
Heyne=Offenbach über Die Lage im Reich und der
Kampf um Heſſen ſprach. Redner wurde ſeiner Aufgabe, in
äußerſt ſachlicher und eindrucksvoller Art gerecht. Auf die heſſiſche
Politik übergehend, wurde an Hand der vorliegenden Zahlen eine
Bilanz gezogen über die 12 Jahre Weimarer Koalition und dabei
erläutert, wie es zur heutigen finanziellen Not des Staates kam
und wie ſich manches hätte anders geſtalten können. Es folgte
eine lebhafte Diskuſſion. Das Schlußwort ſprach in kurzer, aber
ſehr treffender Art Herr Regierungsbaumeiſter Sbrzesny=
Darmſtadt.
W Heppenheim a. d. B., 9. Nov. Die Radikaldemokratiſche
Partei hielt ihre zweite Verſammlung ab, zu der ſich eine geringe
Zahl don Intereſſenten eingefunden hatte. Als Redner waren
verpflichtet Herr Landtagsabgeordneter und Spitzenkandidat Rei=
ber
=Darmſtadt. Herr Kurt Neumann=Berlin und Fräulein Julie
Meyer=Nürnberg, die ſich alle drei mit dem Thema befaßten. Die
neue Linke greift ein. Im Saalbau Kärchner fand geſtern
mittag die erſte Zentrums=Verſammlung ſtatt. Sie geſtaltete ſich
zu einer Vollverſammlung, an der die katholiſchen Vereinigungen
faſt geſchloſſen teilnahmen. Das Hauptreferat hielt Herr Univer=
ſitätsprofeſſor
Dr. Deſſauer=Frankfurt, als weitere Redner fanden
ſich ein der heſſiſche Geſandte Nuß=Berlin und Landtagsabgeord=
neter
Keller=Gießen. Die Verſammlung verlief ruhig.
Ed. Laudenau, 9. Nov. Donnerstag, den 5. November, abends
8 Uhr, fand in der Wirtſchaft Knöll eine nationalſozialiſtiſche
Wählerverſammlung ſtatt. Es ſprach Landwirt Göckel=Langen
über das Thema: Durch Nationalſozialismus zur freien Scholle‟
Die Verſammlung war ſehr gut beſucht und nahm einen ſtörungs=
freien
Verlauf.
a Sprendlingen, 9. Nov. In einer gut beſuchten Wählerver=
ſammlung
der Deutſchen Volkspartei ſprach geſtern. Schmiede=
meiſter
W. Nothnagel über die Landtagswahl. Die Deutſche
Volkspartei fordere für das Handwerk Aenderung der Steuerein=
ſchätzung
. Hilfe für die Landwirtſchaft, geſunde Verhältniſſe in
der Arbeitsloſenverſicherung und Rückehr zu einer beſonnenen
und nationalen Politik. Der Handwerker müſſe wieder Politik
treiben, müſſe die Scheu vor der Oeffentlichkeit ablegen. Wer am
15. November nicht mithelfe, die Verhältniſſe durch Wahl einer
Partei der nationalen Mitte, wie ſie die Deutſche Volkspartei ſei,
zu beſſern, verſündige ſich an ſich ſelbſt, ſeinem Stande und dem
ganzen Lande. Die Deutſche Volkspartei ſei die Partei des ge=
ſunden
Mittelſtandes eine Partei deutſcher Kultur und Wirt=
ſchaft
. An die beifällig aufgenommene Rede ſchloß ſich eine faſt
zweiſtündige Ausſprache mit den Gegnern an.
2 Offenbach, 8. Nov. In einer gut beſuchten Verſammlung
der Deutſchen Volkspartei ſprach als erſter Redner Staats=
ſekretär
a. D. Schmid M. d. R. über die Lage im Reich. Der
Abgeordnete wies zunächſt darauf hin, daß die Reichspolitik ſtark
in den heſſiſchen Landtagswahlkampf hineinſpiele, und erörterte
dann die ſtaatspolitiſchen Gründe, die die Deutſche Volkspartei
im Oktober veranlaßten, das Regierungslager zu verlaſſen. Das
deutſche Volk ſtehe aber in den nächſten Monaten vor
ſchweren und ſchwerſten Entſcheidungen, und die bisherige Hal=
tung
Dr. Brünings, an dem er perſönlich nichts auszuſetzen habe
habe gezeigt, daß in ihm in den entſcheidenden Augenblicken doch
der nötige Wagemut und die Entſchlußkraft fehle. Die Deutſche
Volkspartei wolle keine Inflation, aber Senkung der Preiſe und
Erzeugungskoſten, damit auch die Lebenshaltungsziffer ſinken und
die Kaufkraft der Mark etwa auf den Stand von 1913 kommen
könne. In wirtſchaftlichen Fragen habe auch der Reichsfinanz=
miniſter
Dr. Dietrich verſagt. Der zweite Redner des Abends,
Dr. Mattern aus Darmſtadt, behandelte die Landespolitik und er=
örterte
zunächſt die Gründe, die die bisherigen Regierungspar=
teien
in Heſſen beſtimmten, die Dauer des Landtags eigenmächtig
und ohne Befragung des Volkes auf ein Jahr zu verlängern. Die
Steuerſchrauben hätten dieſe Parteien zuletzt noch im Dezember
mit der Erhöhung der Grundſteuern überdreht. In der Beam=
tenſchaft
wären überall einzelne, Verwurzelte bevorzugt beför=
dert
worden. Der Staat habe wieder 68,5 Mill. Mk. Schulden.
Im Abſchnitt Kulturpolitik geißelte der Redner die Verlegung
des Pädagogiſchen Inſtituts nach Mainz und den Spielplan des
Landestheaters. Der Redner ſchloß mit dem Wunſche die Deutſche
Volkspartei möge unter der Flagge Schwarz=Weiß=Rot ehrenvoll
den Kampf beſtehen. An die beiden Reden ſchloß ſich eine kurze
Ausſprache. In ſeinem Schlußwort umriß Reichstagsabgeordneter
Schmid noch auf Wunſch die Stellung der Volkspartei zum Ein=
heitsſtatt
. Der Beſuch der Verſammlung war ſehr gut.
Mainz. 9. Nov. Politiſche Veranſtaltungen in
Mainz. Es vergeht kein Tag, an dem nicht eine oder mehrere
Wahlverſammlungen in Mainz ſtattfinden. Eine Hochflut von
politiſchen Verſammlungen ergoß ſich am Wochenende über die
Mainzer Bevölkerung. In einer gut beſuchten Kundgebung der
Nationalſozialiſten ſprachen der Präſident des braunſchweigiſchen
Landtags, Herr Zörner, und der Reichstagsabgeordnete Lin=
dower
an Stelle des erkrankten Generals Litzmann. In einer
Verſammlung des Zentrums ſprachen unter der Parole. Der na=
tionale
Kampf des Zentrums am Samstag Frau Miniſterialrat
Weber=Berlin, Dr. Reinermann=Köln und Stadtrat
Schäfer=Köln. Eine Tagung der Reichstagsfraktion des
Chriſtlich=Sozialen Volksdienſtes mit öffentlicher Kundgebung fand
wie ſchon berichtet am Sonntag im evangeliſchen Vereins=
haus
ſtatt. Die SPD. die Gewerkſchaften und das Reichsbanner
hatten zu einer Wahlkundgebung und Revolutionsfeier am Sonn=
tag
nachmittag in der Stadthalle aufgerufen, bei der Reichstags=
abgeordneter
Sollmann=Köln und Stadtrat Thomas=Mainz zu
Wort kamen. Am Montag ſprach Reichsfinanzminiſter Dr. Diet=
rich
in einer ſtaatsparteilichen Wahlverſammlung in der Stadt=
halle
.

Das
Darmstädter Fahrplanbuch
(Winter-Ausgabe)
gültig bis 2i. Mal 1932 ist
in allen bekannten Verkaufsstellen zum Preise von
80 Pfennig
erhältlich.

Winkerkurzeit in Bad=Nauheim.
Bad=Nauheim iſt während des ganzen Jahres geöffnet. Es
können Bade=, Trink= und Inhalationskuren durchgeführt werden. Im
Kurhaus mit ſeinen angenehmen Geſellſchafts= und Reſtaurationsrä, i=
men
konzertiert ein kleines Orcheſter Außerdem finden Theaterauffüh=
rungen
, Vorträge uſw. dort ſtatt. Die Kurabgabe beträgt bis Ende
Februar 15 MM., Beikarten 8 RM. Die klimatiſchen Verhältniſſe ſind
milde und weiſen kaum größere Schnee= und Kälteperioden auf. Die
günſtige Bodenbeſchaffenheit ermöglicht ſchöne Spaziergänge in den aus=
gedehnten
Park= und Waldanlagen. Winterſportmöglichkeiten bieten
Taunus und Vogelsberg.
g Gernsheim, 9. Nov. Sitzung des Amtsgerichts. In
der Nacht vom 1. auf den 2. Auguſt 1931 fand hierorts ſeitens der
Kommuniſtiſchen Partei ein verbotener Demonſtrationszug ſtatt. Gen=
darmerie
und Ortspolizei waren eingeſchritten. Ein Polizeibeamter er=
hielt
dabei einen Fußtritt gegen die linke Wade, der einen Sturz des
Beamten zur Folge hatte. Es entſtand eine Verletzung am linken Knie.
Auf die nun erfolgte Anzeige hin mußte ſich der Angeklagte Karl R.
aus Biebesheim wegen groben Unfugs und Widerſtands gegen die
Staatsgewalt vor dem Einzelrichter des hieſigen Amtsgerichts verant=
worten
. Als Zeugen traten auf die Herren Tierarzt Dr. Reinhardt,
Gerichtsvollzieher Stang, die Schutzleute Schmitt, Adler, Egry, und der
Gendarmeriebeamte Schneider. Der Angeklagte beſtritt, dem Polizei=
beamten
einen Fußtritt verſetzt zu haben, demgegenüber ſteht aber die
beeidigte Ausſage des Zeugen Stang. Der Vertreter des Staatsinter=
eſſes
beantragte, den Angeklagten wegen groben Unfugs zu 14 Tagen
Haft und wegen Widerſtands gegen die Staatsgewalt in eine Gefängnis=
ſtrafe
von drei Monaten zu nehmen. Als der Richter das Urteil ver=
künden
wollte, bezichtigte ſich ein Heinrich R. aus Biebesheim des Wider=
ſtands
gegen die Staatsgewalt. Der Herr Amtsanwalt beantragte, er=
neut
in die Beweisaufnahme einzutreten. Im weiteren Verlauf der
Verhandlung erwies ſich die Vornahme einer Ortsbeſichtigung als drin=
gend
notwendig. An Ort und Stelle wurde dann auch von dem An=
geklagten
und den Zeugen der Fall praktiſch vorgeführt. In der Ur=
teilsverkündung
wurde der Angeklagte wegen groben Unfugs zu 14 Ta=
gen
Haft verurteilt, dagegen aber wegen Widerſtands gegen die Staats=
gewalt
mangels Beweiſes freigeſprochen. In der außerordentlichen
Generalberſammlung der Volksbank unterbreitete Herr
Rektor Schmitt in ſeiner Eigenſchafr als Direktor des Inſtituts den be=
kannten
Vergleichsvorſchlag, der dem Gericht bereits zugegangen iſt.
Ueber die Lage der Bank und deren Status ſprach eingehend Herr Ver=
bandsſekretär
Dr. Hillemann=Darmſtadt. Der Reviſionsverband will
verſuchen, die Koſten für das Vergleichsverfahren ſo niedrig wie nur
möglich zu veranſchlagen, um der Bank keine neuen Laſten aufzubürden.
Nachdem die Bank wieder ihren Zahlungsverkehr aufgenommen hat,
können Neueinzahlungen getätigt werden. Sicherheiten ſtehen zur Ver=
fügung
.
Ca. Lorſch, 9. Nov. Nachkirchweihe. Weil man die Vorkirch=
weihe
in den Sommer vorgelegt hat, war diesmal wie zum Trotz das
herrlichſte Hepbſtwetter. Dadurch war auch der Beſuch von auswärts
ein ſehr ſtarker. Auf dem Marktplatz war trotz der ſchlechten Verhält=
niſſe
ein Mordsbetrieb. Aber die Kaufluſt war gering. Karuſſell,
Schiffsſchaukel und die ſonſtigen Verkaufsbuden werden ſchlechte Ge=
ſchäfte
gemacht haben. In allen Sälen war Tanzbeluſtigung angeſetzt,
und zahlreiche Konzerte ſorgten reichlich für Unterhaltung; aber auch
hier war der Umſatz gering. Dreſſurprüfung. Unter der ſehr
rührigen Leitung von Herrn Jakob Lameli hielt der Verein für Hunde=
freunde
dahier ſeine Schutz= und Zuchthundeprüfung ab, die ganz vor=
zügliche
Reſultate erbrachte. Der Zuchthund des Herrn Valentin Dietſch
erhielt die Note gut. Mit ſehr gut wurden ausgezeichnet die Hunde
von Herrn Philipp Brunnengräber und Johann Daniel in der Klaſſe
Schutzhunde. Sämtliche Hunde ſtehen zum Verkauf.
Cp. Klein=Gerau, 9. Nov. Der Termin der Bürgermei=
ſterwahl
. Die infolge des plötzlichen Ablebens des ſeitherigen Bür=
germeiſters
Lipp notwendig gewordene Bürgermeiſterwahl findet nach
einem Beſchluß des Gemeinderats am Sonntag, den 13. Dezember ſtatt.
Eine evtl. Stichwahl ſoll acht Tage ſpäter ſtattfinden. Die Geſchäfte der
Bürgermeiſterei werden bis auf weiteres vom Beigeordneten Veit
geführt.
Au. Groß=Gerau. 9. Nov. Ueberreichung der Geſel=
lenbriefe
. Am Sonntag vormittag fand in der Schillerſchule
die Ueberreichung der Geſellenbriefe ſtatt. Malermeiſter Volk er=
öffnete
die kurze Feier mit herzlichen Worten der Begrüßung. Regie=
rungsaſſeſſor
Keil überbrachte den 76 Junggeſellen und = Geſel=
linnen
die Glückwünſche des Kreisamts Groß=Gerau und zugleich
die von Kreisdirektor Dr. Uſinger. Er legte den jungen Menſchen
die ernſte Mahnung ans Herz, in dem ſchweren Daſeinskampf nicht
zu verzagen. Die ſeeliſchen Nöte unſerer Zeit ſeien groß. Darum
gelte es doppelt, alle Kräfte anzuſpannen, um über dieſe Notzeit
hinwegzukommen. Bürgermeiſter Dr. Lüdecke überbrachte die
Glückwünſche der Stadtverwaltung. Er führte u. a. aus, der Hand=
werkerſtand
, der ganz beſonders in dieſer ſchweren Zeit darnieder=
liege
, müſſe ſeinen Wiederaufſtieg erleben, nicht allein ſeiner
ſelbſt willen, ſondern der deutſchen Wirtſchaft wegen. Die Jugend
aber müſſe ſich wappnen für den Wiederaufſtieg. Sie dürfe nicht
verzagen, ſondern ſolle mit Mut und Kraft der Zukunft entgegen=
treten
. Rektor Gebhardt erklärte. Die Berufsſchule fühle ſich einig
mit allen denen die an der Erziehung unſerer Jugend mit=
arbeiteten
, ganz beſonders aber mit dem Handwerk. Unſere Zeit
ſtelle an den Handwerker große Anforderungen; er ſoll nicht nur
Facharbeiter, ſondern zuweilen auch Künſtler, ſtets Kaufmann ſein.
Dieſes Wiſſen könne der Jugend nur die Berufsſchule vermitteln.
Viele der Prüflinge würden ſicherlich keine Arbeit finden, ſon=
dern
zu dem Heere der Erwerbsloſen kommen. Dieſer Jugend
drohten große Gefahren und Verſuchungen, beſonders ſolche partei=
politiſcher
Art. Sie ſolle ſich hüten, das Heer der Unzufriedenen
zu vergrößern, ſondern weiterarbeiten an ihrer Vervollkommnung
und am Wiederaufſtieg unſerer Wirtſchaft. Nur wenn alle mit=
arbeiten
, könnten wir den Wiederaufſtieg erleben. Prüfungs=
meiſter
Senßfelder überreichte den Junggeſellinnen und. =Geſellen
die Geſellenbriefe. Gleichzeitig wurde in der Schillerſchule eine
Ausſtellung der Geſellenſtücke gezeigt.
Dg. Egelsbach, 9. Nov. Fahrraddiebe. Vorgeſtern abend
wurden hier zwei Fahrräder geſtohlen. Das eine derſelben hatte ſein
Beſitzer auf einen Augenblick vor einem Hauſe in der Schillerſtraße
ſtehen laſſen, von wo aus es verſchwand, bis der Eigentümer zurückkam.
Ein Damenrad wurde vor einem Geſchäftslokal in der Bahnſtraße ent=
wendet
, gleichzeitig ein Paar Schuhe, die ans Rad angehängt waren.
Es ſcheint ſich um dieſelben Diebe zu handeln, die in letzter Zeit auch
ſchon mehrfach in der Umgegend Fahrräder entwendeten. Mittwoch,
abends 8 Uhr, wird im Rathaus die Laubſtreu von Wegen und
Schneiſen im Gemeindewald verſteigert.
42. Kelſterbach, 9. Nov Rektorjubiläum. Dieſer Tage konnte
Rektor Karl Liſtmann ſein 25jähriges Jubiläum als Rektor der hie=
ſigen
Schule begehen. Als Lehrer in Flomborn (Rheinheſſen) wurde
ihm die damalige Hauptlehrerſtelle in Kelſterbach übertragen. Nektor
Liſtmann hat ſich um den äußeren und inneren Aufbau der Schule große
Verdienſte erworben. Unter anderem iſt ihm auch die nach Kriegsende
ins Leben gerufene Schulkinderſpeiſung, in der noch heute mehr als
150 Kinder täglich geſpeiſt werden, zu verdanken. Sein Hauptwerk
außerhalb der Schule war die Mitbegründung der Heſſiſchen Lehrer=
krankenkaſſe
, die ſpäter in die Heſſiſche Beamtenkaſſe überging, und in
der er heute Verwaltungsratsmitglied iſt.
Cp.Stockſtadt, 9. Nov. Obſt= und Gartenbau. In den der
Gemeinde gehörigen Baumſtücken werden gegenwärtig 20 junge Obſt=
bäumchen
angepflanzt. Die neugeſchaffenen Kleingärten ſollen bereits
in Kürze zur Verteilung kommen. Es ſind ungefähr 100 Intereſſenten
vorhanden.

Sparen? Überflüssige Frage, denn: CKUB ist

Torlor

Jar eine sehr billige, aber ganz vorzügliche Ai-
ette
; CHUB ist ja viel feiner als Sie vermuten.

[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 312

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 10. Novembe

Gedächtnisk

Der Triptychon über dem Altar in der neuen Kapelle von Biſchofswieſen bei Berchtesgaden.
Die Gemeinde Biſchofswieſen bei Berchtesgaden in Oberbayern hat dem Andenken ihrer Gefalle=
nen
eine kleine Wegkapelle geweiht. An der Rückwand der Kapelle befindet ſich über dem Altar
eine Holzplaſtik, die das Leben und Leiden des Kriegers darſtellt. Der Entwurf der Kapelle
ſtammt von Profeſſor Metzendorf in Eſſen.

Amerika bauk das größke Land=- und Waſſerflugzeug der

Das neue Rieſenflugzeug beim Probeflug über den Wolkenkratzern von New Ycn
In Amerika wurde ein neues Rieſenflugzeug fertiggeſtellt, das außer der Beſatzung 40

mitnehmen, und das ebenſo auf dem Waſſer wie auf dem Lande ſtarten und niedergese
Die Räder werden während des Fluges und während des Waſſerſtarts ſeitwärts hoch /

zuni
ſchl
hne
an

Heicy ant0 Ausland.

Die Bluttat in Sachſenhauſen.

Frankfurt a. M. Auf Antrag der Staats=
anwaltſchaft
wurde am 7. d. M. die Vorunter=
ſuchung
gegen den Gärtner Auguſt Schneider
wegen Mordes an ſeiner Ehefrau eröffnet und
vom Unterſuchungsrichter Haftbefehl erlaſſen.
Schneider gibt zu, ſeine Frau getötet zu haben.
Er behauptet, das eheliche Zuſammenleben ſei
durch die Krankheit und Reizbarkeit ſeiner Frau
für ihn unerträglich geworden, ſo daß er den
Entſchluß gefaßt habe, ſie und ſich zu töten. Nach
der Tötung der Frau habe ihm der Mut zum
Selbſtmord gefehlt.

Für 50 000 RM. Deviſen beſchlagnahmt.
Hellenthal (Eifel). Bei einer unver=
mutet
vorgenommenen Hausſuchung bei einer
Viehhandelsfirma in Kirchſeiffen wurden im
Geldſchrank erhebliche Mengen Deviſen, es ſoll
ſich um den Gegenwert von 50 000 RM. han=
deln
, beſchlagnahmt. Auch die Geſchäftsbücher
der Firma verfielen der Beſchlagnahme. Auf
Grund der ſcharfen Strafbeſtimmungen der Not=
verordnung
über den Handel mit Deviſen dürfte
die Sache für die Beteiligten ein ſehr unange=
nehmes
Nachſpiel haben.

im Dienſte der Winkerhilfe.

Schweres Sprengunglit
in Hauenſtein.

Hauenſtein, Bez. Pirmaſens.
hieſigen Steinbergwerk ereignete ſich
tag nachmittag ein ſchweres Sprengu=
mehrere
Todesopfer forderte. Als ei
geſprengt war, liefen mehrere Arbzi
Neugierige hinzu, um die Abrauma. b
Angriff zu nehmen. In dieſem Augenbl
tete ſich das Felsſtück und begrub me rM
ſonen unter ſich. Sechs Tote konnt aſt
geborgen werden. Es iſt anzunehmen,
noch weitere Tote unter dem Felſem
Zwei weitere Perſonen wurden ſchrnn
in das Pirmaſenſer Krankenhaus einse

Dreidimenſionaler Film erfunden.

Berlin. Nach einer Meldung der M.=P.
aus London iſt in Hollywood auf dem Gebiet der
Kinematographie eine Erfindung gemacht wor=
den
, die von Fachleuten als die revolutionärſte
ſeit der Erfindung des Films überhaupt be=
zeichnet
wurde. Während bisher der Film ſich
auf zwei Dimenſionen beſchränkt, ermögliche die
neue Erfindung die Projektion in allen drei
Dimenſionen. Die Filmgeſtalten wirkten wie
lebendige Menſchen. Auch ſei die Filmvorfüh=
rung
nicht mehr an die Leinwand gebunden,
ſondern die Figuren könnten überall im Vor=
führungsraum
dargeſtellt werden. Die erſte
Vorführung habe vor einigen Tagen in Holly=
wood
in einer nur von acht Perſonen beſuchten
Vorſtellung ſtattgefunden. Die Ein= und Aus=
gänge
des Theaters ſeien ſtreng bewacht ge=
weſen
.

Ein Flugzeug der Deutſchen Lufthanſa mit der Aufſchrift Winterhilfe‟.
Die Deutſche Lufthanſa hat an einigen ihrer Maſchinen Rieſenaufſchriften Winterhilfe anbringen

laſſen, um die Bevölkerung Berlins immer wieder daran zu erinnern, wie notwendig die Mit=
wirkung
jedes Einzelnen an der Winterhilfe für die Erwerbsloſen iſt.

Der Favag=Prozeß.

Der Führer des Fracht-U-Bookes
Deutſchland wieder in Amerika.

Kapitän Paul König mit ſeiner Tochter
an Bord der Europa.

Kapitän Paul König, der Führer des berühmt

gewordenen Fracht=U=Bootes Deutſchland, das
er im Kriege durch die feindliche Blockade hin=

durch nach Amerika und wieder zurück führte,
um Deutſchland wichtige Rohſtoffe zu bringen,
iſt jetzt mit ſeiner Tochter zu einem Beſuch der
Vereinigten Staaten in New York eingetroffen.

Frankfurt a. M. Am geſtrigen Ver=
handlungstag
wurde zunächſt Generaldirektor
Geheimrat Kißkalt von der Münchener Rückver=
ſicherung
vernommen. Er äußerte ſich zu den
Gründen, die dazu geführt haben, daß der An=
geklagte
Mädje als Generaldirektor der Ver=
einigten
Berliniſch=Preußiſchen im Jahre 1930
entlaſtet und ihm eine Penſion von 24 000 RM.
jährlich bewilligt wurde. Das entſcheidende Mo=
ment
hierfür ſei geweſen, Mädje ſo raſch und ſo
billig wie möglich aus der Geſellſchaft heraus=
zubekommen
. Während der entſcheidenden Auf=
ſichtsratsſitzung
ſeien zahlreiche Telegramme ein=
gegangen
, in denen die Verwunderung darüber
ausgeſprochen wurde, daß man die Abſicht habe,
Generaldirektor Mädje zu penſionieren. Man
habe keine Bedenken gehabt, die Entlaſtung aus=
zuſprechen
da damals niemand wiſſen konnte,
daß Mädje irgend etwas zum Nachteil ſeiner
eigenen Geſellſchaft begangen habe. Der Zeuge
habe ſich um ſo mehr für die Entlaſtung ein=
geſetzt
, als auch die Mitglieder des Betriebs=
rats
im Aufſichtsrat dafür geweſen ſind. Wenn
dem Zeugen damals bekannt geweſen wäre, daß
Mädje eine ſtrafbare Handlung begangen hätte,
ſo würde er die Entlaſtung verweigert haben.
Sodann wird Geheimrat Kaſtl vom Reichsver=
band
der Deutſchen Induſtrie vernommen, der
die Ausſagen Kißkalts im weſentlichen beſtätigt.
Mädje hätte verſchiedene Bedingungen für ſein
Ausſcheiden aus der Vereinigten Berliniſchen
geſtellt, die die Grundlage für den Beſchluß des
Aufſichtsrats bildeten. Der Zeuge hat der Ent=
laſtung
ebenfalls zugeſtimmt, da ein großer Teil
der Aufſichtsratsmitglieder ſich mit den Be=
dingungen
einverſtanden erklärt hätte. Damals
ſei nicht ein einziger Fall bekannt geweſen, daß
Mädje irgend etwas zum Nachteil ſeiner Geſell=
ſchaft
begangen hätte. Es entſpann ſich dann
eine längere Debatte darüber, ob die Herren
des Aufſichtsrats der Vereinigten Berliniſchen
gewußt haben, daß Mädje ſeinerzeit eine Son=
dervergütung
von 80 000 RM. erhalten hatte
aus einer Summe von 219 000 RM., die zu Un=
recht
zu Laſten der Ver ligten Berliniſchen ver=
bucht
worden war. Der Verteidiger Mädjes
widerſprach der Ausſage Kaſtls, daß der Ver=
dacht
einer Schädigung der Vereinigten Berli=

niſchen zur Zeit der Entlaſſung Mädjes nicht
beſtand. Demgegenüber erklärte Geheimrat
Kaſtl, daß er ſich ſpäter noch vorbehalten habe,
nachdem er über die Einzelheiten der Anklage
gegen Mädje unterrichtet worden war, das ſei=
nerzeit
getroffene Abfindungsabkommen mit
Mädje zu widerrufen. Es beſtand zwiſchen ihm
und Generaldirektor Kißkalt von vornherein
keine vollkommen einheitliche Auffaſſung dar=
über
ob der Abfindungsvertrag für Mädje als
endgültig zu betrachten ſei. Wenn Mädje dann
auch noch für die vier Monate des Geſchäfts=
jahrs
1930 nachträglich entlaſtet wurde, ſo ſei es
deshalb geſchehen, weil man es als eine reine
Formalität betrachtet habe, wenn ihm die Ent=
laſtung
damals verweigert worden wäre. Der
Zeuge Waßmannsdorf vom Aufſichtsrat der
Vereinigten Berliniſchen gibt an, daß in großen
Zügen über die Angelegenheit Mädje geſprochen
wurde. Dabei iſt auch erwähnt worden, daß
Zahlungen an Mädje geleiſtet worden waren,
und daß auch der Vereinigten Berliniſchen hier=
durch
ein Schaden erwachſen ſein könnte. Ein
Richter ſtellt die Frage, ob die ordentlichen Be=
züge
der Vorſtandsmitglieder der Favag als an=
gemeſſen
bezeichnet werden könnten. Schumacher
erklärt, daß er mit ſeinem Gehalt durchaus zu=
frieden
war, daß ihm Dumcke einmal geraten
hätte, beim Aufſichtsrat wegen einer Erhöhung
der Bezüge vorſtellig zu werden, daß er dies je=
doch
abgelehnt habe. Auch Lindner weiſt darauf
hin, daß er niemals etwas beſonderes verlangt
habe. Schuhmacher erwähnt noch, daß ſich ein
Mitglied der Allianz nach dem Zuſammenbruch
der Favag ihm gegenüber ſehr gewundert hätte,
daß er nur 175 000 RM. bezog, denn ein Mann
in ſeiner Stellung und von ſeinem Rang müßte
doch ein höheres Gehalt haben. Vor dem Kriege
habe Schumacher mindeſtens 100 000 RM. ver=
dient
. Die Verteidigung weiſt darauf hin, daß
dasjenige, was Schumacher und Lindner hin=
ſichtlich
der Sondervergütungen zur Laſt gelegt
wird, nicht einmal 10 Prozent ihrer normalen
Bezüge ausmache. Die ſich hieran anſchließende
Vernehmung von zwei Angeſtellten, der Favag
bezüglich der Poſtverteilung brachte nichts Be=
merkenswertes
. Hierauf wurde die Verhandlung
auf Dienstag vertagt.

Eine Frau zum Tode verurtell
Berlin. Die Witwe Berta Klan/
vom Schwurgericht beim Landgericht
des an ihrem vierjährigen Neffen i
1930 im Lager Hammerſtein in Ale
durch Vergiftung mit Kleeſalz begangt
des zum Tode verurteilt. Außerdem
das Gericht auf dauernden Verluſt Luf
lichen Ehrenrechte.
Wieder Schiffsunglücke auf der
Stockholm. Auch am Sonntags!n
in der Oſtſee wieder mehrere Sch-fol
ereignet. In den Schären von Hudvik :/t1
dete der ſchwediſche Dampfer Dack
konnte bisher noch nicht geborge
Außerdem ſind mehrere kleine Sch=
gegangen
, deren Beſatzungen jedoc
werden konnten.
Halbe Million Mark für eine Gutenr.ß
London. Ein Londoner BuchEiick
eine Gutenberg=Bibel an einen urd.
Käufer zum Preiſe von über einer h!
lion Mark verkauft. Von den Gutenr.?
ſind auf der ganzen Welt etwa 41 9
vorhanden. Es handelt ſich um die er ſel
Bibel, die Johann Gutenberg im Jaun
Mainz ausgab.
Neuer Rekordflug EnglandAu 104
London. Ein neuer Schnelli

für den Flug von England nach
wurde von dem engliſchen Flieger
geſtellt. Seine Flugzeit von neun 2
Stunden und 29 Minuten ſchlägt der
Rekord um eine Stunde und 42

England hat eine ne=
Babyfliegerin.

Frl. Peggy Salaman,

eine 19jährige engliſche F
Stolz Englands. In Rekord
London-KairoKapſtadt
freut ſich dafür ebenſo wi
5

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 312 Seite 9

* Emden.
Von Korvettenkapitän Lietzmann.

ſimhaften Fontänen bäumt ſich die See, bäumt ſich
uuchtigen Einſchlägen der ſchweren Granaten, die im
arr der Sidney herüber ſauſen.
eichtakt erzittert auch der Rumpf der Emden‟ Denn
urapf. ein wehrloſes Wrack iſt noch zu nennen, was
der Namen trägt. Zerſchoſſen die Maſten, hinweg=
ſie
Schornſteine, ſo zieht der tapfere Kreuzer dahin,
ſſen Ziel, der Vollendung entgegen .. .
rmahlen die Schrauben, geben die Maſchinen ihre
hin hungen her. In der glühenden Unterwelt der Heiz=
ſtet
das Perſonal ſieberhaft. Berſtende Detonationen,
ſufimen und Höllen unbarmherzig ziſchenden Dampfes
ſchwer zu ſchaffen. Doch Emdengeiſt überwindet
us Menſchenkraft ſonſt unterliegt.
einer Stunde noch deutſche Geſchütze in muſterhafter
ganze Arbeit getan, zeugt nur noch zertrümmerter
ſoffnungsloſem Vernichtungskampf gegen eine er=
ebermacht
. Unterdrücktes Stöhnen Verwundeter
ſiner kann ihnen helfen.
ſtyren der Ueberlebenden weht immer noch die Flagge,
üalgge, die einſt drei Erdteile erzittern ließ. Unver=
ſtrhm
windet ihr noch im Sterben die Haltung der
oe den ſicheren Tod einer ſchmählichen Uebergabe

Bei den Krähenfängern der Kuriſchen Nehrung.

Von Edmund Scharein.

hren jetzt mit Gottes Hilfe auf den Strand!
ihm eigenen Ruhe durchdringt der Kommandant,
FFeindesmund anerkannte Ritter ohne Furcht und
in tropiſcher Sonnenglut aufflimmernden Dunſt. Die
0 verſtummt. Wozu noch nutzlos weitere Menſchen=

donnernde Brandung. Haushoch türmt ſich über
ſtillenriff üppige Vegetation, die Palmenwelt der

uo näher kommt das Land. Auch in dieſen Augen=
ſutzüägt
ſich die Ueberlegenheit der deutſchen Taktik. Zu
ſer ger Auſtralier die Abſicht ſeines Gegners. Sein
ſwher wird zunichte Knirſchend zerſtiebt der Sand.
imt ſich der ſchlanke Bug der Emden. Mit äußerſter
hin die Maſchinen das wackere Schiff auf das Land.
ſberfahrt ohne gleichen, reich an Sturm und En=
ſcher
noch an Rittertum, Sieg und unerhörten Er=
Ende ...
au iſt vollbracht. Unter dem Feuer des auch weiter=
nuaf
wehrloſe Wrack wütenden Feindes beſchleunigen
in on eigener Hand angeſchlagene Sprengpatronen
häite Vernichtung. Dann gehts an die Pflege der Ver=
Färſorgliche Hand ſchafft ihnen Erleichterung, ſoweit
Rinmöglich iſt.
ſind ſie geblieben, all die Getreuen, die unter der
ßieß edelſinnigen Kommandanten auf unzähligen Vor=
ie
hilfloſe Uebermacht ihrer Feinde wie Könige die
ahen?

uerafft vom Stahlregen der feindlichen Geſchoſſe, ver=
Mc von der gierig züngelnden Brandung, ſo lieben
Malſtatt, fern der Heimat noch im Tode vereint mit
beſſen Namen auch die ihrigen mit dem Ruhm der
ctz verklärt. Nur ein Bruchteil durfte jenen letzten
itberleben.

iſtt won dem Wrack der alten Emden nichts mehr
(ſben. Die Wellen haben es vollends verſchlungen.
ſbeln der Palmenwälder aber raunt es fort, das
uor Trutz und Treue, das Lied vom deutſchen

Kuriſche Nehrung, Ende Oktober.
Sonne über dem ſchmalen Landſtreifen der Kuriſchen Neh=
rung
. Sonne nach herbſtlichem Ungemach, nach Sturm und Böen,
die dem Nehrungswalde übel mitgeſpielt haben. An der See=
ſeite
hat ihn der Sturm beſonders gezauſt. Da ſind die Blätter
ſpärlich und die Zweige kahl.
Sonne und leichter Wind aus Nordweſten. Das iſt Zug=
wetter
, das die verſchiedenſten Gefiederten rege macht. Und ſo
wundern wir uns nicht über die Schwärme von Staren, die in
geringer Höhe über uns hinwegbrauſen, und die Ringeltauben,
die hinter fernen Wipfeln verſchwinden, und einen Meiſenflug,
der ſich ſüdwärts wendet. Zugwetter, das rechte Wetter für
den Krähenfänger.
In der niedrigen Hütte aus Reiſig hocken wir und qualmen
unſere kurzen Pfeifen und taſten den Horizont ab. Umſonſt:
noch bleiben die grauſchwarzen Vögel aus, und auch die übrigen
Gefiederten werden ſeltener. Die Hoffnung ſinkt, die Hoffnung
auf guten Fang. Die Zeit ſcheint zu ſchleichen. Das einzige,
was Tempo hat in dieſer menſchenleeren Wildnis, iſt der Dünen=
ſand
, der unaufhörlich vom nahen Kamm rieſelt, der begräbt und
freigibt. Stille in dieſer Einſamkeit, Stille, die durch das Rau=
ſchen
der Wellen noch verſtärkt wird. Der Blick haftet an dem
zerzauſten Aſtwerk einer Wetterfichte und wendet ſich wieder dem
gleichmäßigen Spiel des Sandes zu, der in ſtändiger Be=
wegung
iſt.
Da da Laute von oben: Gänſe ziehen in rieſigem Winkel
und nehmen den Weg übers Haff. Und wie das Auge noch bei
den ſchönen Flugbildern der fernen Wanderer weilt, tönt ein
Krächzer in das mählich verhallende Ga=Gack. Endlich die

Ein Kurioſum für Briefmarkenſammler.

Die erſte Freiballonpoſtkarte Deutſchlands.

Mit dem Freiballon Osnabrück 2, der kürzlich zu ſeiner 50. Ju=
biläumsfahrt
aufſtieg, wurde zum erſten Male in Deutſchland
Luftpoſt mitgeführt. Die abgeſtempelten Stücke dürften bald bei
Briefmarkenſammlern großen Seltenheitswert genießen.

erſten Nebelkrähen. In langer, dreimal gebrochener Kette ziehen
ſie heran. Aber ſie ſchenken den gefangenen Artgenoſſen da unten
keine Beachtung. Ein ſchlechtes Zeichen!
Wieder naht ein Flug, nach Hunderten zu zählen. Wird es
glücken? Die Ankömmlinge geben durch ihr Verhalten die Ant=
wort
: ſie ſchwenken ein .. . ſie landen bei den gefeſſelten Lock=
krähen
...
Die nächſten Augenblicke bringen die Entſcheidung; denn
der Fänger iſt auf dem Poſten. Ein energiſcher Ruck an der mit
einem Knebel verſehenen Leine das Fangnetz hat ſich über
die Opfer gezogen. Drei ſitzen drin, während der Schwarm der
Genoſſen mit Entſetzen davonſtiebt.
Was dann kommt, zeigt die Uebung des eingeborenen
Krähenfängers. Mit raſchem Blick hat er die Sachlage erfaßt.
Schon iſt er dabei, mit dem Fuß in eine neue Rinne zur Auf=
nahme
der Leine auszuwerfen. Denn die ganze, in ihrer Ein=
fachheit
verblüffende Methode beruht auf der richtigen Auf=
ſtellung
und Handhabung des Fangnetzes und der Nutzung des
Augenblicks, in dem ſich die einfallenden Krähen den gefangenen.
angepflockten Artgenoſſen nähern, um ſich an dem Köder, einigen
Fiſchen, zu laben.
Das Feſſeln, der gefangenen Krähen mit ihren eigenen
Schwungfedern, die über dem Rücken des Opfers zuſammenge=
bunden
werden, das Anpflocken mittels einer um einen Stän=
der
gelegten Schlinge das alles iſt das Werk einiger weniger
Augenblicke. Uebung macht den Meiſter. Was iſt denn die Tätig=
keit
des Nehrungsbewohners? Fiſchfang und dieſe Art der
Krähenjagd zur Zugzeit und ein wenig Landwirtſchaft dort, wo
ſie die karge Scholle lohneno erſcheinen läßt. Und was iſt das
Leben des Nehru gers? Kampf mit den Naturgewalten und
Not. Und doch halten ſie aus auf meerumbrandetem Eiland.
Fünfmal noch wird das Netz gezogen, denn der Krähenzug
iſt heute rege. Aber als es zum ſechſten Male fängiſch geſtellt
wird, warten wir vergebens: der Zug iſt zu Ende, die Sonne
über dem Meere geſunken.
Es wird abgebaut. Der Fänger lieſt die Krähen auf, legt
eine Hand um Flügelſpitzen, Schwanz und Fänge und hält mit
der anderen den Schnabel. Nun kommt das Erledigen der
Opfer durch einen Biß in die Hirnſchale. Eine merkwürdige
Art zu töten, wie ich ſie nirgends in der Welt beobachtete, eine
Methode, die die Erinnerung an den Urmenſchen wachruft. Aber
eine humane Methode. Blitzartig tritt der Tod ein, viel raſcher,
als unter dem Blei des Jägers. Selbſt Hühnerhabichte und
Wanderfalken, die mir als erfolgreichſte Krähenjäger unter den
ſogenannten Raubvögeln bekannt ſind, ſind dagegen Stümper.
Dabei fällt mir ein Feuilleton über die Kuriſche Nehrung
ein eine Plauverei aus der Feder einer Dame, die auch den
Krähenfang erwähnt. Darin heißt es: ... einziger Jäger iſt der
Krajebieter, der die Nebelkrähe erbeutet, ihr den Kopf abbeißt,
ſie dann in den Kochtopf ſteckt. Nein, verehrte, gnädige Frau,
dazu iſt der gewandteſte Krajebieter (um im heimiſchen Idiom
zu ſprechen) wirklich nicht fähig. Stellen Sie ſich einmal vor,
was es heißt, einer ausgewachſenen lebenden Krähe den Kopf
abzubeißen, dieſen langen, maſſigen Kopf, der mit dem Schnabel
gut und gern zehn Zentimeter meſſen dürfte! Eher büßte der be=
herzte
Krähenbeißer bei dieſer Prozedur ſeine Zunge ein, als die
Krähe ihren Kopf.
Die letzte Krähe ſtreckt ihre Fänge. Es wird Strecke gemacht:
vierzehn Krähen in nahezu drei Stunden. Das iſt nicht viel.
Aber die Hoffnung gilt der Gunſt des morgenden Tages, die
das Abendrot verheißt: das leuchtenoe Gewölk über dem Meere
und die Farbenwunder auf den geglätteten Wogen.

v verankenn Ihnen S fremde Sprachen!
ſhkern? Jawohl! Ohne Wörter= und Regellernen. Wie wird das gemacht?

gewöhnt, und das iſt viel wert.
uget, wenn man keine Sätze bilden
äyrt man erſt, wenn man ſich mit
nterhalten will. Von Bekannten,
Aeit in England gelebt haben,
Ausſprache als ſehr gut und ver=
Flannt . . . Franz, Recke, Kellner,

wird gelod

Gleichzeitig Engliſch und Fran=
zöſiſch
. Es war mir ſtets eine

beſondere Freude, ſo friſch
ymnatik unbeſchwert mitten ins

uckum eingeführt zu werden. Ihr
aus dem praktiſchen Leben, führt
eSprache ein und wirkt hierdurch
n5 Braun, Darmſtadt.

Durch Ihre Lehrtechnik
9en? kann man ſich den Aus=
landsaufenthalt
erſparen.
R Tagen konnte ich ſehr gut Ar=
uöſiſchen
Zeitungen leſen und mich
Woſen unterhalten. Man wird in
üeit der Sprache nach ein Aus=
Hirſch, Bauführer, Darmſtadt.

zu erreichen, nämlich: in ihr zu denken. Begriff
und Wortinhalt fallen zuſammen. Der unſchätz=
bare
Wert Ihres Verfahrens iſt mir ſo recht
zu Bewußtſein gekommen, als ich anläßlich der
Gedenkfeier Bolivars den ſpaniſchen Reden im
Rundfunk mit wenig Mühe folgen konnte.
Wilh. Schmitt, Schüler, Darmſtadt.

Kindlicher Aneignungsprozeß

Einzig
daſte=
hendes

Verfahren und reſtloſe Erfüllung der gemachten
Verſprechungen! Ich habe die Fremdſprachen
tatſächlich ſo leicht gelernt, wie ein Kind ſeine
Mutterſprache erlernt. Walter Flach, eand.
dipl. ing., Darmſtadt.

in Engliſch und Franzö=
2 Hprachen ſiſch. Ihre Technik gibt dem
Lernenden einen beträchtlichen

und brauchbaren Wortſchatz während die ſo ge=
fürchtete
Grammatik im Gegenſatz zum Schul=

unterricht faſt von ſelbſt geiſtiges Eigentum
wird. Anfängern wie Fortgeſchrittenen beſtens
zu empfehlen. Ernſt Stauf,. Darmſtadt.

Regeln kommt hier ganz in Fortfall. Auch keine
Ermüdung infolge der Vielſeitigkeit des Stoffes.
H. Vogt, Kaufmann, Darmſtadt.

Wirkung der Pſycho=Mechanik kennung

Aner=
für
die=

ſes vollkommene, wertvolle Verfahren. Im
Gegenſatz zu anderen Methoden kein Auswen=
diglernen
von Vokabeln und Grammatik: ſpie=
lend
leicht dringt man in das Weſen der frem=
den
Sprache ein. Hans Adolf Schicher, Darmſtadt.

Wie das Kind die Mukkerſprache

Hier
habe
ichnie

ein Gefühl des Lernens gehabt. Die Vokabeln
und grammatiſchen Regeln präge ich mir ein,
ohne an Grammatik weiter zu denken. Genau
wie ein kleines Kind ſeine Mutterſprache
ohne Beachtung grammatiſcher Regeln, die es
überhaupt nicht kennt in ganz ordentlichen
Sätzen ausſpricht, ſo wird man durch Ihr Ver=
fahren
in die fremde Sprache eingeführt. Frau
Emmy Haußner, Darmſtadt.

Hier wird man
von Anfang an
gleich an die In der fremden Sprache denken Man
wird
befä= Kein Answendiglernen Das bei anderen
Methoden ſo =
ſtige
u. meiſt ab= Im Banne der Technik

Obwohl ich be=
reits
im 50. Le=
bensjahr
, ſtehe

D. deie e een o
fachſte und leichtfaßlichſte iſt, das für einen
Sprachgebrauch in Frage kommt. Das Studium
wirkt anregend und zieht den Lernenden immer
weiter in den Bann der Technik. Philipp Nun=
geſſer
, Poſtſekretär, Darmſtadt.

Kein Bokabel- u. Regellernen

Ihr
Ver=
fahren

iſt endlich das, was ich geſucht habe. Man freut
ſich direkt auf die Fortſetzung der Arbeit, denn
das Lernen iſt keine ermüdende Anſtrengung
mehr, und ein Auswendiglernen von Vokabeln
und grammatiſchen Regeln, wodurch ich bei an=
deren
Methoden ſcheiterte, kommt nicht mehr
in Frage. A. Junk, Darmſtadt.

Unbewußte Berankerung / gar nicht.

Man merkt
wie ſich bei
Ihrer Lehrtechnik die Sprachkenntniſſe erwei=
tern
. Ganz von ſelbſt prägen ſich die Vokabeln

ein. Fließendes Leſen und ſofortiges Verſtehen.
Emil Eckert jun., Darmſtadt.

e Lehrtechnik, 1 Monat lang, für nur M. 1.80

Ee gerade aus Darmſtadt, halte ich für über=
iſe
. Wie ſieht es mit anderen Orten?
einſten Ortſchaften regiſtrierten wir die gleiche

Nugt einfache Volksſchulbildung, und man
Zeit mit 2 Sprachen anfangen?
efortigem Unterricht in 2 Sprachen beträgt

die Gebühr ſtatt 2 mal M. 1.80 nur insgeſamt M 2.90.
Es gibt dabei keinen Haken? Vielleicht Nachforderungen,
Kaufverpflichtungen oder dergleichen?
Das iſt ganz ausgeſchloſſen! Natürlich wird niemand
erwarten, daß jelbſt unſere, einem Auslandsaufenthalt ſehr
nahekommende Technik die tremde Sprache bereits in einem
Monat zur völligen Ausreife (im Teſen, Schreiben und
Sprechen) entwickeln kann.
I. Mch. 46

Keinerlei Zahlung im voraus!

n rechts vorgedruckten Anmeldeſchein ausgefertigt an uns einſenden, gehen ſofort die nötigen Lehrmittel nebſt Cehrplan, ſelbſi=
LMN Frel, an Sie ab. And nach einer knapp zweiſtündigen, äußerſt leicht verſtändlichen Einführung werden Sie bereits imſtande ſein, unſere
De Franzöſiſch uſw.,beſſehend aus Zeitungen, Erzählungen, Bühnenſtücken, Korreipondenzen, zu leſen, zuverſiehen undrichtig auszuſprechen.

Ausfüllen, ausſchneiden und einſenden!

Inſtitut für neuzeitlichen Fernunterricht GmbH.
München A 224, Schwantbalerfiraße 99

Ich melde hiermit meine Teilnahme an dem von Ihnen veranſfalteten Unterricht mi
dem ausdrücklichen Vorbehalt an, daß ſch. abgeſehen von dem Betrag von M. 1.80 für die
Unterrſchtsdauer von 1 Monat in einer Sprache Gbzw. M. 2.90 in 2 Sprachen), keine wei=
teren
Unterichtegebühren zu bezohlen habe und daß damit auch keinerlel Kaufe oder ſonſige
Verpſiſchtungen verbunden ſind.

In Betracht kommen für mich elne (zwel/Sprachen/Zutreffendes gefi. unterffreichen), und zwar:
Engliſch Franzöſiſch Italieniſch Spaniſch Tſchechiſch
(gewünſchie Sprache bzw. Sprachen geff. unterſireichen!)
Nach Ablauf von 1 Monat werde ich das Lehrmaterial in gleicher Weiſe zurückſenden
(Erfülungsort Mänchen) und die Unterrichtegebühr überweiſen.

Vor= und Zuname:
Beruf:.

Ort:
Straße:

[ ][  ][ ]

Von links nach rechts: Profeſſor Samoilowitſch, der wiſſenſchaftliche Leiter der Zeru
Expedition, Hauptmann Bruns, ſtehend Dr. Hugo Eckener, Prof. v. Ficker, Prof. Su
ſchwediſche Arktisforſcher, und Prof. Berſon, der Urheber des Gedankens der Erforſchuu
durch Luftfahrzeuge. In Berlin hielt der Aero=Arktis=Club eine Sitzung ab, auf de=
und Prof. Samoilowitſch über die Zeppelin=Expedition in die Arktis berich-u

Sodrf SaterTaSaettede

Auf der internationalen Zahnärzte=Tagung im
wurde eine altägyptiſche Schrift gezeigt, deren Ink.

daß man ſich im alten Aegypten ſchon vor 6000 Jahry

12:4. Schwer: H. Nelde=Eiche-Veith 1910. Alle wohlgemein=
ten
Abſichten des Darmſtädters ſcheiterten an dem guten Stand=
vermögen
Neldes. Nach 7 Min Ringzeit fängt erſterer eine Sou=
pleſſe
gut ab und ſtellt das Reſultat auf 12:7.

putzte und den Mund geſpült hat. Schon damals a ſo
Aerzte erkannt, wie wichtig Zahn= und Mundpfleg
Körper geſund und leiſtungsfähig zu erhalten.
Wiſſenſchaft hat beſtätigt, daß der Mund das Einfad
licher Krankheitskeime iſt und daß er deshalb täglick
reinigt werden muß. Als zuverläſſiges, ſeit vier Jau
währtes Mittel hierfür iſt Odol auch heute noch un
Der wirkſame Beſtandteil von Odol iſt in keinem aru
waſſer enthalten, ſondern nur im Odol.

Die Favoriten behaupten ſich.
Unverändert in der Spitzengruppe gehen die Kämpfe weiter;
die beiden Meiſterſchaftsanwärter Burſtadt und Olympia Lampert=
heim
konnten ſich auch diesmal wieder behaupten. Allerdings ge=
lang
es den Bürſtädter Raſenſpielern in Biblis nur mit viel Glück,
die beiden wichtigen Punkte zu holen, da die Riedleute erſtmals
wieder ihre komplette alte Garde, wobei Brutſcher, Joſ. Kohr

Darmſtadt 1891 Weiſenau 5½:8½ P.
Der Arb.=Athl=Sportverein 1891 Darmſtadt weilte am Sonn=
tag
in Weiſenau. Die Darmſtädter Mannſchaft war in guter Ver=
faſſung
und machte der gut durchtrainierten Mannſchaft von Wei=
ſenau
den Sieg ſehr ſchwer. Das Reſultat könnte auch umgekehrt
lauten wenn Darmſtadt nicht für den zu ſchweren Leichtgewichtler
hätte Erſatz einſtellen müſſen. Es kämpften: Fliegeng. Leine=
weber
=W.Göckel=D Sieger W. n. P. Bantam: Wagner=2.
Schnellbächer=D., Sieger W. Federg.: Eder=W.Bauer=D. Sie=
ger
D. Leichtg; Guttmann=W.Bork=D., Sieger W. Leichtmittel=
gewicht
: Mundſchenk=W.J. Zapf=D. unentſchieden. Schwermittel=
gewicht
:
r. Zapf=D.Tirow=W. unentſchieden. Schwergewicht:
Kratz=D.Ditt=W. unentſchieden.

Ein Ereignis für Darmſtadt und Umgebung
Total=Ausverkauf wegen Geſchäftsaufgabe
Wronker. Darmſtadt. Ludwigsſtraße 2. Die auf
hohen Rabattſätze auf das reichhaltig ſortierte Lage
beſonders günſtige Einkaufsgelegenheiten für den
Weihnachtsbedarf.

Rundfunk=Programme.

und Ehrler ganz beſonders zu erwähnen ſind, ins Gefecht ſchickten.

Drei Pfoſtenſchüſſe buchten die Bibliſer auf ihr pechbekleckertes
Konto, während die Raſenſpieler mit einem unſcheinbaren Fern=

Hockey.
Offenbacher RV.Techniſche Hochſchule Darmſtadt 3:1.

ſchuß den glücklichen Sieg herſtellten. Bei der nicht beſonders ſtar=
ken
Hintermannſchaft Hochheims brachten es die Lampert=
heimer
Olympialeute fertig, in der zweiten Spielhälfte die Ermü=
dung
der Deckung gut auszunützen, weshalb ein glatter Sieg zu=
ſtande
kam. Mit je drei Toren Unterſchied fertigten die Wormſer
Kleeblätter und die V.f.L.=Mannſchaft aus Lampertheim ihre
Gegner ab;, Neuhauſen und Hofheim boten aber auch keine über=
ragende
Gegenwehr. In Gernsheim haben die Bergſträßer erneut
bewieſen, daß jederzeit mit ihnen zu rechnen iſt, gerade weil ſie
ſelbſt ſo unberechenbar ſind. Dem verheißungsvollen Anfang
des Spiels für die Gernsheimer folgte ein wenig erhabener Ab=
ſchluß
, da die Einheimiſchen nicht immer zur vollen Entfaltung
ihres wahren Könnens kamen. Die Tabelle:

Auf dem neuen, noch nicht eingeſäten Platz in Offenbach
mußte die Mannſchaft der Techniſchen Hochſchule ihre erſte Nieder=
lage
hinnehmen. Gegen die hart und eifrig ſpielenden Offenbacher
machte ſich die lange Spielpauſe in der Hochſchulmannſchaft bemerk=
bar
. Der Sturm war ohne Syſtem, die Verteidigung ohne Kraft;
dies ſind die Gründe der Niederlage.
Am Samstag, dem 14. November 1931, trägt die Hochſchul=
mannſchaft
ihr zweites Spiel gegen TV. Sachſenhauſen 1857 in
Frankfurt a. M. aus.

Spiele gew. un. verl. Punkte Olympia Lampertheim V. f. R. Bürſtadt Olympia Worms V. f. L. Lampertheim Starkenbg. Heppenheim Concordia Gernsheim Viktoria Neuhauſen Spv. Hochheim Spv. Horchheim Spv. Abenheim F.=V. Biblis F.=V. Hofheim Normannia Pfiffligheim

Nach ihrem glücklichen 10:6=Sieg gegen Deutſchland beſtreiten
die polniſchen Amateurboxer bereits am 6. Dezember wieder einen
Länderkampf, und zwar in Warſchau gegen Schweden.
Das Zweiſtunden=Mannſchaftsrennen in Münſter gewannen
SchönGöbel mit Rundengewinn von Schmitz-Bernhardt.
Der italieniſche Rieſenboxer Primo Carnera hat jetzt einen
Vertrag für Mitte Dezember in Berlin unterzeichnet. Sein Geg=
ner
wird vorausſichtlich der Stuttgarter Schwergewichtler Ernſt
Gühring ſein.

Am Chikagoer Sechstagerennen, das am Montag ſeinen An=
fang
nahm, nehmen drei Deutſche teil, und zwar Gebrüder Nickel,
ſowie der Dortmunder Franz Dülberg, der wieder mit dem Ame=
rikaner
Grimm gepaart worden iſt.

Kraffſpork.
Eiche Hanau-Darmſtadt 1910 12:7.

Die Budapeſter Städteelf wird vorausſichtlich am 6. Januar
in Stuttgart einen Fußballkampf gegen eine ſüddeutſche Mann=
ſchaft
austragen.
Mit 10:6 Punkten wurden in Poſen die deutſchen Amateur=
boxer
von Polen geſchlagen.

Frankfurt a. M.
Dienstag, 10. November.
15.20: Hausfrauen=Nachmittag.
17.05: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Soliſt:
(Klavier).
18.40: K. Becker: Induſtrie und Deutſche Woche.
19.05: A. Wolfenſtein: Dichter, Zeit und Rundfunk.
19.35: Dr. Fortner: Das Wiener Volkslied. Ausf.:
u. E. Fortner (Sprecher), H. Hanus (Tenor),
(Klavier).
20.15: Aktueller Dienſt.
20.30: Neue volkstümliche engliſche Muſik. Ausf.: Vh5)
Orcheſter Stuttgart.
21.45: Im Fluge um die Welt: Mexiko.
22.30: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.40: Funkſtille.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Dienstag, 10. Oktober.
10.10: Schulfunk: Aus der deutſchen Muſik.
11.30: Dr. Dahrms: Lehrgang für praktiſche Landwir-.
15.00: Kinderſtunde: Indiſche Fabeln.
15.45: Frauenſtunde. Künſtleriſche Handarbeiten.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Pechel: Bleibende Werte der deutſchen Diß.
18.00: Dr. Hagemann: Deutſchland und Südoſt=Eura/
18.30: Engliſch für Fortgeſchrittene.
19.00: Prof. Dr. Kretſchmer: Körperbau und Char
19.30: Oeſterreichiſche Volksweiſen. Ausf.: Die Deunfſte
Liedertaſel zu Berlin.
20.15: Prof. Radbruch, Prof. D. Dr. Tillich, Prof. u/
Sozialismus und die geiſtige Lage der Gegenwart.
21.00: Tages= und Sportnachrichten.
21.10: Bunte Reihe.
22.15: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.35: Breslau: Tanzmuſik der Kapelle Carol Balag

Nach dem Debakle in Kleinoſtheim vor 14 Tagen hatte man
den Einheimiſchen gegen Hanau in eingeweihten Kreiſen über=
haupt
keine Chancen eingeräumt. Trotz Erſatz für den kranken
Weltergewichtler haben ſie eine ſehr gute Figur gemacht. Nur
der Bantamgewichtler war das Schmerzenskind; durch ſeine un=
überlegte
Ringweiſe kam die Mannſchaft um den Enderfolg. Den
heute gezeigten Leiſtungen nach hätten die Darmſtädter unbedingt
dieſen verdient gehabt. Das zahlreich anweſende Publikum nahm
lebhaften Anteil an den Kampfhandlungen und dürfte hiermit
auch nicht wenig Einfluß auf den Kampfleiter Hommel=Eckenheim
ausgeübt haben. Die Kämpfe:
Bantam: Müller=EicheBorowſki=1910. B macht einen ſehr
unſicheren Eindruck und verliert in der 11. Minute durch Halb=
nelſon
3:0. Feder: Wiſſel=EicheSchwarz=1910. Sch. ſiegt nach
Ablauf der Zeit klar n. P. 3:2. Leicht: Dauth=EicheKurtz=
1910. In der 4. Minute wird der Haaauer gegen ſeinen bedeu=
tend
unterlegenen Gegner Sieger 6:2. Welter: Jüngling=
EicheDaum=1910. Die erſten 10 Minuten ſah es ganz und gar
nicht aus, als ob D. Sieger würde. J lag mit 2:0 in Führung;
doch in der Halbzeit wartete der Darmſtädter mit Glanzleiſtungen
auf und blieb mit 4:2 verdienter Punktſieger, 6:4. Mittel:
Schulteis=EicheTruber=1910. Gleich zu Beginn des Kampfes lan=
det
T. unſanft außer Matte und gibt auf. 9:4. Halbſchwer:
W. Nelde=EicheWalter=1910. Hier mußte W. durch eine vor=
eilige
Entſcheidung des Kampfleiters eine Niederlage hinnehmen.

Seit Jahrhunderten war beſonders der Lebertran als Heil=
mittel
gegen die engliſche Krankheit geſchätzt, und man ſchrieb die
Wirkung dem naturlichen Jod= und Phosphorgehalt zu. Erſt die
Arbeiten der letzten Jahre haben bewieſen, daß außer dieſen wich=
tigen
Beſtandteilen als Hauptfaktor die D‟=Vitamine gelten,
welche beſonders antirachitiſch wirken.
Trotz der zahlreichen Nähr= und Kräftigungsmittel, die im
Laufe der Jahre am Markt erſchienen ſind, konnte ſich der von
altersher geſchätzte, wegen ſeines Geſchmackes jedoch nicht ſehr be=
tiebte
Lebertran immerhin halten und iſt berufen, gerade jetzt
nach Bekanntwerden der Vitaminforſchung von neuem ſeinen
Platz zu behaupten. Es handelt ſich nur darum eine Methode zu
finden, um die wertvollen Vitamine vor Zerſtörung zu ſchützen,
und andererſeits den Geſchmack, ſowie die Verdaulichkeit des
Lebertrans gunſtig zu beeinfluſſen.
Beide Ziele ſind erreicht durch die ſinnreiche Erfindung des
Amerikaners Scott, indem er in Scott’s Emulſion den hochwerti=
gen
Lofotentran in der vitaminreichſten Form erhalten und außer=
dem
den Tran unter Beifügung der hochwertigen Hypophosphite
und Kalkſalze in eine wohlſchmeckende und leicht verdauliche Form
gebracht hat.
Es iſt deshalb Aufgabe jeder Mutter, ihrem Kinde mehrere
Wochen lang Scott’s Eraulſion zu verabreichen, weil ſie hierdurch
beſtimmt der engliſchen Krankheit vorbeugt und dem Kinde wert=
volle
Nährmittel in leichter Weiſe zuführt.

Weiterbericht.

Die weitere kontinentale Luftzufuhr hat nock
Wetter geführt, und die Temperaturen gingen d.5,
Aufklaren vielfach bis in Gefrierpunktnähe zurück. *0M
in der kommenden Nacht die Temperaturen beherr.100
zu Aufklaren führen. Jedoch werden im Laufe des mike
die Ausläufer der Atlantikſtörung, welche bereits Lm
das franzöſiſche Küſtengebiet beeinfluſſen auch bis ae
zirk gelangen und dabei Bewölkung, Milderung un /
verurſachen.
Ausſichten für Dienstag, den 10. November 193
Nacht Frühnebel mit Aufklaren, tagsüber aufkomme=
und Niederſchläge, milder.
Ausſichten für Mittwoch, den 11. November 19,
turen wieder mehr ausgeglichen, wechſelnd bewölkt
einzelne ſchauerartige Niederſchläge.

Hauptſchriſtleitung. Rudolf Maupe
Veranwortlich für Pollik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für *
Ausland und Heſſche Nachrichten: Mar Streeſe; für Sport, 42
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt. And
Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild und Wort. Dr. Hei*
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen Wills
Druck und Verlag L.C. Wittich ſämtlich in Darmſt.
Fch: unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung n!e

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Tagldllsſeftielldreladtſtaſiet

Dienstag, den 10. November

Die Börſenlage zu Wochenbeginn.
enswerte Geſchäftsbelebung, zunächſt feſte Tendenz, nachmikkags ſchwächer. Enkſpannung
am Geldmarkl. die Einzahlungen an den Sparkaſſen überwiegen.
zurichten beabſichtigt. Auf einer heute an der Hamburger Börſe
ſtattgefundenen Auktion von Wertpapieren fand das zur Verſtei=
Mrund Srantfärter effernen gerung angekündigte Effektenmaterial ſchlank Aufnahme.
Zreigrliehr.
Die neue Woche begann der Effektenfreiverkehr von Büro zu Büro
in Frankfurt a. M. in feſter Tendenz. Die Hauptanregung boten die
die neue Woche keine nennenswerte Geſchäftsbelebung Kursſteigerungen an den Auslandsbörſen ſowie die feſte Veranlagung
ie Tendenz des geſtrigen Freiverkehrs in Berlin weiter der Weltwarenmärkte. Bei allerdings geringem Umſatz zogen die Kurſe

Feſtigkeit der New Yorker Samstagsbörſe, die von Tag
ummungsmäßig mehr hervortretende Beſſerung an den
und die Transaktion Berliner Handelsgeſellſchaft War=
ſie
Spekulation Gründe genug, um eher Hauſſe= Engage=
er
. Beſonders die erſtmalige Intereſſennahme ameri=
Els an einer deutſchen Großbank nach der Julikriſe wurde
ſwviederkehrenden Vertraueus gewertet. Der übernom=
½ ſolcher hat zwar keinen ausſchlaggebenden Einfluß,
ien Bankengruppen ſeien aber als recht ſolvent anzu=
ten
Grund die B.H.G. für dieſe Transaktion gehabt
tat recht erſichtlich, wahrſcheinlich ging aber das Hauut=
ink
dahin, von ihren Interventionsbeſtänden herun= e=
ſärend
jedoch dieſe Momente an den Aktienmärkten zu
whuavegung der Kurſe um 1 bis 2 Prozent im Durchſchnitt
miltheiß lagen relativ ſchwach, hat ſich an der ſchlechten
ei Pfandbriefmärkte auch geſtern nichts geändert. Be=
mige
Pfandbriefe waren erneut angeboten und lagen
His 2 Prozent gedrückt. Die in der heutigen Morgen=
Probleme der Reichsregierung betreffs einer 2 pro=
ur
des Preisniveaus ſcheinen zwar in dieſer generellen
ſtz zu ſtimmen, ließen aber die Befürchtungen hinſichtlich
geiſion, wieder ſtänker werden. Verſchiedentlich wurde
ſwlchen Konverſion gewarnt, und auch des öfteren ſind
un gegen eine Zwangskonvertierung geäußert worden, es
ſemmerhin möglich, daß die Reichsregiepung im Allge=
ſeger
von einem kleineren Kreiſe fordern könne.
ſendem Geſchäft neigte die Tendenz in den Mittagsſtun=
bei
zur Schwäche, und die Kurſe bröckelten meiſt um
6 Prozentes ab. Am Deviſenmarkt waren die Verände=
Pslo und Spanien verloren je 25 Pfg. und Stockholm
in 50 Pfg. nach. Die Geldſätze erfuhren keine Verände=

ᛋaon in den Mittagsſtunden das Geſchäft weſentlich
tnut, trat nachmittags an den Aktienmärkten eine faſt
tſution ein. Die ſchwache Haltung des Pfandbrief=
ſtmmnte
und mahnte die Spekulation zur Zurückhal=
Kieſwerzinslichen Werten Interventionen kaum vorge=
Fei und die Aufnahmeneigung bei den Banken äußerſt
uſcen ſich beſonders achtprozentige Goldpfandbriefe
e Kursrückgänge gefallen laſſen. Teilweiſe konnte
t ſänigen Werten feſtſtellen, daß der Kurs der ſieben=
niſſionen
höher ſteht, als der der achtprozentigen
iers. Von den übrigen Anlagewerten waren Indu=
btel
, im Einklang mit den Aktienmärkten eher feſter
0ch Dollarbonds lenkten größeres Intereſſe auf ſich,
il ationspfandbriefe relativ behauptet waren. Von
gfielen Schultheiß und Deſſ.Gas durch ſchwache Ver=
hu
während in den meiſten anderen Papieren ſpäter
e ſungſten Tageskurſe wieder leichte Erholungen zu be=
bin
. Der Kurs der Berliner Handelsgeſellſchaft er=
u
d ekannt wurde, daß der Uebernahmekurs für das
fün npaket etwas über 90 Prozent liege keine nen=
bränderung
, man hat anſcheinend noch nicht vergeſſen.
ſetzter Zeit mit ſolchen relativ hohen Uebernahme=
Erfahrungen gemacht wurden. Trotz des Steuer=
der
Tagesgeldmarkt heute unverändert leicht, die
dem Reich überwogen und deckten den Bedarf voll=
ei
Reichsſchatzfälligkeiten mit Fälligkeit per 5. Febr.
tt nt von 8 Proz, konnte die Reichsbank geſtern auch
Atanweiſungen mit Fälligkeit per 15. März 1932 zu
uon 9 Prozent in größerem Umfange unterbringen.
nnung am Geldmarkt entſpricht auch die Beobach=
Ewarkaſſen, daß in den letzten Wochen ein Ueber=
fal
lungen gegenüber den Auszahlungen ſich ergeben
eſtrige Verſammlung in der Schadowſtraße hatte
4g bnisloſen Verlauf, allerdings war vorher die
chaft Becliner Fondsmakler gegründet
ei ſich zirka 100 Maklerfirmen beteiligten und die
y einer Großbank eine große Telephonzentrale ein=

gegen den Wochenſchluß um etwa 1½ bis 3 Prozent an, wobei J.G.
Farben und einige Elektrowerte im Vordergrunde des Intereſſes ſtan=
den
. Beachtung fanden ferner Kunſtſeide=, Montan= und Bankaktien.
Nur Reichsbank blieben vernachläſſigt. Relativ ſchwach tendierten da=
gegen
von lokalen Werten Scheideanſtalt, die auf eine größere Verkaufs=
order
ea, 2 Prozent einbüßten. Gegen Mittag machte ſich allgemein
eine Abſchwächung bemerkbar, die man aber vor allem mit Gewinnmit=
nahmen
motivierte. Die Mehrzahl der Papiere gaben etwa 1½ Pro=
zent
ihrer anfänglichen Gewinne wieder her.
Sehr ſchwache Tendenz zeigte auch geſtern wieder der Rentenmarkt,
an dem die Gerüchte von Zwangskonvertierungen immer noch verſtimm=
ten
, 7= und 8prozentige Goldpfandbriefe lagen bis zu 3 Prozent ſchwä=
cher
und fanden keine Aufnahme. Liquidationspfandbriefe zogen da=
gegen
teilweiſe etwas an und ſtellten ſich verſchiedentlich höher als 8 pro=
zentige
Pfandbriefe. Stärkeres Intereſſe zeigte ſich wiederum für
Dollarbonds, ferner für Reichsſchuldbuchforderungen und Altbeſitz=
anleihe
, 6prozentige Pfandbriefe blieben gut behauptet.
Die Auslandsbörſen.
Die Tendenz an der Londoner Börſe war zum Wochenbeginn
bei lebhaftem Geſchäft als recht feſt zu bezeichnen. Vor allem lagen
internationale Werte Oelanleihe und Minenanteile feſt. Britiſche
Staatspapiere lagen ſtetig. Die Young=Anleihe konnte ſich von 50 auf
54 ½ befeſtigen. Das Geſchäft an der Londoner Börſe war im Ver=
laufe
ſehr ruhig britiſche Staatspapiere neigten eher etwas zur
Schwäche. Die Grundtendenz blieb bis zum Schluß behauptet.
Die Pariſer Börſe verkehrte geſtern in unregelmäßiger Hal=
tung
, während Brüſſel bei ruhigem Geſchäft widerſtandsfähig blieb.
An der Wiener Börſe ergaben ſich bei nicht unfreundlicher
Tendenz kleine Beſſerungen.
Die Amſterdamer Börſe ſchloß nach dem ſehr feſten Beginn
auf Glattſtellungen wieder etwas ſchwächer, ſo daß ein Teil der An=
fangsgewinne
verloren ging.
Die New Yorker Börſe eröffnete zu Beginn der neuen Woche
bei recht lebhaftem Geſchäft in weiter zuverſichtlicher Grundſtimmung.
Das Geſchäft an den internationalen Deviſenmärkten war am Nach=
mittag
ziemlich ruhig, und es ergaben ſich nur ganz geringfügige Ver=
änderungen
. Das engliſche Pfund war weiter etwas angeboten, konnte
ſich aber auf ſeinem Stand von 3,76½ gegen den Dollar behaupten.
Gegen Gulden ſchloß es mit 9,34½, gegen Paris mit 95,81, gegen Zürich
mit 19,30 und gegen die Reichsmark mit 15,94½ Der Dollar war un=
verändert
, ebenfalls die Reichsmark, die ſich in Amſterdam auf 57,72½,
und in Zürich auf 121,00 ſtellte; in New York lag ſie gegen den Sams=
tagskurs
etwas leichter mit 23,66. Die Nord=Deviſen waren wieder
etwas ſchwächer, dagegen befeſtigten ſich die ſüdamerikaniſchen Deviſen.
Am Spätnachmittag konnte ſich das Pfund plötzlich befeſtigen und zog
auf 3,777jg gegen den Dollar an.
Berliner Deviſen=Feſtſehung vom 9. November.

Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Schweiz

Geld Brief Geld Brief 8.34 8.36 Spanien 36.76 36.84 5894 59,06 Danzig 82.32 82.48 12.47 12.49 Japan 2.048 2 052 73.28 73.42 Rio de Jan. 0.259 0.261 3.072 3.078 Jugoſlawien 7.473 7.487 169.98 170.32 Portugal 14.39 14.41. 89.41 89.59 Athen 5.195 5.205 90.91 91.09 Iſtambul 91.16 91.34 Kairo 16.32 16.36 15.92 15.96 Kanada 3.796 3.804 1.063 1.067 Uruguay 1.898 1.902 4.209 4.217 Island 71.68 71.82 58.69 58.81 Tallinn 112.99 113.21 21.78 21.82 Riga 81.32 81.48 16.56 16.60 Bukareſt 2.547 2.553 82.24 82.40 Kaunas 42.16 42.24

9= und Silberſcheideanſtalt Verein für chemiſche In=
ewaltungen
der Deutſchen Gold= und Silberſcheide=
Mößler, in Frankfurt a M. und des Vereins für

Wirkſchaftliche Rundſchau.
wollen=Spinnerei Bayreuth. In der außerordentlichen
Btzlang wurden genehmigt das Aktienkapital von 420
120 Mill. RM. herabzuſetzen und von den freigeworde=
RRMN 900 000 RM. dem Erneuerungskonto 350 000 RM.
WArwefonds und 150 000 RM. dem Delkredere=Konto zu=
urde
betont, daß die Transaktion mit einer Sanierung
A. Es ſei weder eine Unterbilanz zu verzeichnen, noch
aätalerhöhung. Lediglich ſolle das Aktienkapital der
wieder angepaßt werden. Bei 10,43 Mill. RM. An=
MAc Spindeln und namhafter Grundbeſitz) betragen nun=
uungskonto
7,35 Mill, und die offenen Reſerven 127
e A.=G., Frankfurt a. M., ſind dahin übereingekom=
Geſellſchaften zu fuſionieren. Das Vermögen des Ver,
uBes unter Ausſchluß der Liquidation auf die Scheide=
werden
, und zwar dergeſtalt, daß für eine Stamm=
von
nom. 200. RM. des Vereins mit Dividende=
Geſchäftsjahr 1931 und folgende eine Stammaktie im
100. RM. der Scheideanſtalt mit Dividendenſchein
Hhr 1931/32 und folgende gewährt wird. Der Scheide=
F für den Umtauſch benötigten Aktien zur Verfügung,
Nabitalserhöhung bei ihr erübrigt. Die Generalver=
Nrreins wird auf den 8. Dezember 1931 einberufen wer=
chideanſtalt
iſt bereit, bis zum Tage der Generalver=
Mides Vereins zum Kurſe von 50 Prozent zuzüglich der
Matzſteuer gegen bar zu erwerben.
Me Erzhalden bei verringerter Zufuhr. Im Okto=
Bſammenhang mit dem verminderten Bedarf der
ie Erzeinfuhr ſowohl über Rotterdam, als auch
ufter ſtark rückläufig. Sie hat für Rotterdam den
behlich unter 200 000 Tonnen erreicht, während
Arſtliche Einfuhr durchſchnittlich ſich auf eine Mil=
eulte
. Die Höhe der Erzvorräte im weſtlichen In=
nit
9 bis 10 Millionen Tonnen anzunehmen. Man
Datſcher Seite bemüht, die noch über 10 Jahre lau=
Zum Teil ganz zu annullieren oder ſie in der
uach zu kürzen.
Sterling=Anleihe der Stadt München von 1928.
9 die Zinſen ebenſo wie die Amortiſationsquote
Enhaber der Schuldverſchreibungen entweder zum
der zum vertraglich feſtgelegten Umrechnungs=
Nolar pro Pfund=Sterling in Dollars zahlbar. Mit
Legnwärtigen höheren Wert der Auszahlung in
Auftrag der Stadt München das als Abwicke=
ieie
Inieihe üundierende Bankhaus H. Aufäuſer
wie Reigsbank dem engliſchen Emiſſionshaus La=
a
L9, Ltd, den zur Einlöſung der am 1. Dezem=
Kuyens erforderlichen Dollarbetrag überwieſen.
t. rhalten demgemäß den Dezember=Kupon in

Tagung des Internationalen Woll=Verbands in Baſel. Die
Internationale Woll=Konferenz, die am 11. und 12. November in
Baſel ſtattfinden wird wird von Vertretern folgender Länder
beſucht werden: Deutſchland England Frankreich, Italien Bel=
gien
, Holland, Ungarn. Polen und der Tſchechoſlowakei. Die ſchwei=
zeriſche
Wollinduſtrie, die noch nicht Mitglied des Internationalen
Wollverbandes iſt, wird durch einige inoffizielle Vertreter an der
Konferenz teilnehmen. Außerdem werden ſich auch die Interna=
tionale
Handelskammer ſowie die Schafzüchterorganiſationen
Auſtraliens und Südafrikas vertreten laſſen. An der Konferenz
dürften etwa 60 Delegierte teilnehmen.
3=Mill.=Zloty=Kredit eines deutſchen Bankenkonſortiums an die Frie=
denshütte
Kattowitz. Wie win erfahren, ſind Ende voriger Woche die
Verhandlungen der Friedenshütte mit einem Konſortium deutſcher
Großbanken wegen Bereitſtellung eines Kredites in Höhe von 3 Mill.
Zloty erfolgreich zu Ende geführt worden. Die Schwierigkeiten, die
zuletzt noch in den Beſtimmungen der deutſchen Deviſenverordnung
lagen, ſind überwunden worden, und zwar in der Form, daß der Betrag
der Bank Poſki in Deutſchland zur Verfügung geſtellt wird. Wie wir
weiter hören, haben die deutſchen Banken von der Garantie der vol=
niſchen
Regierung keinen Gebrauch gemacht. Es iſt vielmehr für den
Kredit Sicherheit in anderer Form geſtellt worden.

Viehmärkke.

Frankfurter Viehmarkt vom 9. November. Aufgetrieben waren
1846 Rinder, darunter 371 Ochſen), 184 Bullen, 689 Kühe 570 Färſen,
ferner 569 Kälber, 91 Schafe und 4805 Schweine. Bezahlt wurde pro
Zentner Lebendgewicht: Ochſen al) 3234, a2) 2831, b) BN. Bullen
a) 230, b) 22B, Kühe a) 9426, b) Mc-B, e) 1519. Färſen
a) 3133, b) 2830, e) BR Kälber b) 4043, c) 3539, d) 234,
Schafe al) 2832, b) 2377 Schweine b) 4649, e) 449, d) 4348,
e) 3844, Sauen 3542. Marktverlauf: Rinder ſehr ſchlecht. Ueber=
ſtand
; Schweine ruhig, ausverkauft; Kälber und Schafe ſchleppend, ge=
räumt
. Fleiſchgroßmarkt: Eingebracht waren 509 Viertel Rinder, 70
Kälber, 23 Hämmel und 196 halbe Schweine. Bezahlt wurde: Ochſen=

Sthen ſeiſch. ene eichitehaien ſchehend. Der Aichenarct
war außergewöhnlich ſtark beſchickt. Bei ſchleppendem Geſchäft und
nachgebenden Preiſen verblieb Ueberſtand. Etwa 50 Prozent des auf=
getriebenen
Viehes wurden wieder ausgeführt. Der Schweinemarkt war
ſchwächer als in der Vorwoche beſchickt. Bei ruhigem Handel wurde
ausverkauft. Die Preiſe zogen 1 Pfg. an. Kälber und Schafe bei
ſchleppendem Geſchäft geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 9. November. Auftrieh: 212 Ochſen,
250 Bullen, 380 Kühe, 421 Färſen, 698 Kälber, 64 Schafe, 3096 Schweine,
51 Arbeitspferde, 60 Schlachtpferde, 3 Ziegen Preiſe für 50 Kilo
Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 3234, b) 2438, c) 2630; Bullen
a) 2426, b) 9224, c) 1820; Kühe a) 9426, b) 1820, c) 1216,
6) 1014: Färſen a) 3336 b) 2730 () 25B: Kälber b) 4245,
e) 3640, d) 3035, e) 2639; Schafe b) 2025: Schweine b) 4748
) 4648, d) 4648 e) 4144, f) 3842, g) 3039. Preiſe pro Stück
in RM.: Arheitspferde 6001600, Schachtpferde 15100, Ziegen 1218.
Marktverlauf: Mit Großvieh ſchleppend, großer Ueberſtand; mit Käl=
bern
ruhig, langſam geräumt; mit Schweinen mittel, geräumt; mit
Arbeits= und Wagenpferden flan.

Die Arbeitsmarkklage in Heſſen, Heſſen=Naſſau.
In der zweiten Oktoberhälfte hat die Arbeitsloſigkeit bedeutend
ſtärker zugenommen als während der erſten Hälfte des Monats. Die
Zahl der Arbeitsſuchenden iſt von 276 821 auf B84 508, alſo um 2,8 Pro=
zent
, geſtiegen (vorher um 5156 oder 19 Prozent). In den Saiſon=
außenberufen
hat ſich, der Jahreszeit entſprechend, die Beſchäftigung
merklich abgeſchwächt, daher entfallen auch auf dieſe Berufsgruppen
allein rund 4400 Zugänge oder 57 Prozent von der Geſamtzunahme.
Im einzelnen ſtieg die Zahl der Arbeitsſuchenden in der Gruppe Land=
wirtſchaft
, Forſtwirtſchaft und Gärtnerei um 261 oder 4,2 Prozeut, in
der Induſtrie der Steine und Erden um 1153 oder 7,9 Prozent, im
Baugewerbe um 1708 oder 5,2 Prozent und in der Lohnarbeit wech=
ſelnder
Art (einſchließlich Bauhilfsapbeiter) um 1986 oder 2,5 Prozenk.
Neben den genannten Außenberufen haben von den größeren Berufs=
gruppen
eine über den Durchſchnitt von 2,8 Prozent liegende Zunahme
zu verzeichnen: der Bergbau mit 9,5 Prozent, das Bekleidungsgewerbe,
das anſcheinend den Höhepunkt der Saiſonbelebung ſchon überſchritten
hat und von dem beſonders viele weibliche Kräfte entlaſſen wurden, mit
5 Prozent und das Gaſtwirtsgewerbe mit 4,6 Prozent. In den An=
geſtelltenberufen
und in den übrigen Gruppen iſt die Arbeitsloſigkeit im
Laufe dieſer Berichtszeit nur leicht geſtiegen. Die Arbeitsſuchenden in
der Papier= und Lederinduſtrie ſowie in der Gruppe Theater, Muſik
haben geringfügig zugenommen. Die Zahl der Hauptunterſtützungs=
empfänger
in der Arbeitsloſenberſicherung und Kriſenfürſorge iſt von
insgeſamt 141 759 um 6294 auf 148 053 geſtiegen. Davon erhielten
Arbeitsloſenunterſtützung 68 685 46,4 Prozent. Kriſenunterſtützung
79 368 53,6 Prozent. Auf 1000 Einwohner entfielen am 31. Oktober
762 Arbeitsſuchende (gegen 74,1 am 15. Oktober) 18,4 Hauptunter=
ſtützungsempfänger
in der Arbeitsloſenverſicherung (17,6) und 21,3 (20,3)
Hauptunterſtützungsempfänger in der Kriſenfürſorge.
Produktenberichte.
Mannhefmer Produktenbericht vom 9. November. Weizen inländ.
(75/76 Kilo) gut geſund und trocken 24,7525,50, Roggen inländ. gut,
geſund und trocken 22,50B, Hafer inländ, neue Ernte je nach Quali=
tät
1719, Sommergerſte inländ. 1920, Austauſchware über Notiz,
Futtergerſte 18,5019 Sohaſchrot (Mannh. Fabr.) prompt 12,75, Bier=
treber
13, Trockenſchnitzel 6,25, Wieſenheu loſe 5,405,90, Rotkleeheu 5,40
5.90, Luzernkleeheu 5,806,40 Stroh: Preßſtroh Rogg.=Weiz. 3,804,10,
Hafer=Gerſte 3,403,80, geb. Stroh Roggen=Weizen 3,604, Hafer=Gerſte
3.203,60, Weizen Spezial 0 mit Sack (Südd. Großmühlenpreis ab
Mühle) neue Ausmahlung per Nov.=Dez. 35,75, dito mit Auslandswei=
zen
37,75, Roggenmehl mit Sack (60proz.) Ausmahlung nach Fabrikat
Nov.=Dez 31,5032, feine Weizenkleie mit Sack 9,509,75, Erdnuß=
kuchen
13,5013,75. Tendenz ſtetig. Die Forderungen für aus= und
inländiſches Brotgetreide ſind unverändert. Das Mehlgeſchäft iſt ſehr
ruhig. Die Börſe verkehrte in ſtetiger Haltung.
Frankfurter Produktenbericht vom 9. November. Die Frankfurter
Produktenbörſe zeigte zum Wochenbeginn ein ſehr ruhiges Bild. Die
Grundſtimmung war jedoch weiterhin freundlich. Das Angebot in
effektiver Ware war äußerſt gering, aber auch die Nachfrage hielt ſich
in engen Grenzen, wobei die Pläne vor einer Preisſenkungsaktion der
Reichsregierung ſtark zur Zurückhaltung mahnten. Roggen und Rog=
genmehl
war beſſer gefragt und höher, während im übrigen die letzten
Preiſe gut behauptet blieben. Es notierte Weizen 237,50, Roggen 225
bis 227,50 Sommergerſte für Brauzwecke 190, Hafer 162,50172,50,
Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 mit Austauſchweizen 3738, dito Sonder=
mahlung
3536, Weizenmehl niederrhein. Spezial 0 mit Austauſchwei=
zen
3737,50, dito Sondermahlung 3535. 75, Roggenmehl (60prozentige
Ausmahlung) 31.5032,50. Weizenkleie 9,25, Noggenkleie 9,75: Erbſen
338, Linſen 2658, Heu 5,00, Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt
und gebündelt je 3,503,75, Treber 12,5013,00 Der Kartoffelpreis
blieb bei ſtetiger Tendenz mit 2,85 RM. für Induſtriekartoffeln hieſiger
Gegend gut behauptet. Die Preiſe für Getreide lauten per Tonne, für
Kartoffeln je 50 Kilo und für alles übrige je 100 Kilo ab Frankfurt,
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 9. Nov.:
Getreide. Weizen: Dezember 66½, März 70½, Mai 71½8, Juli
71½; Mais: Dez. 47, März 50.25, Mai 52.50, Juli 54.50; Hafer:
Dez. 28, Mai 30,75, Juli 30½; Roggen: Dez. 56.50, März 603,
Mai 62½, Juli 6258.
Schmalz: Nov 7.02½, Dez. 6.97½, Jan. 6,87½, März 6.90.
Speck, loko 6.75.
Schweine: leichte 4.755.00, ſchwere 4.805.10; Schweine=
zufuhren
: in Chicago 55 000, im Weſten 148 000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 9. Nov.;
Schmalz: Prima Weſtern 7.75; Talg, extra, loſe 338.
Getreide. Weizen: Rotwinter 80, Hartwinter 80; Mais, loko
New York 63; Mehl, ſpring wheat clears 4.604.90; Fracht:
nach England 1,62,3 Schilling, nach dem Kontinent 88.50 Cts.
Kakao. Tendenz: ſtetig; Umſätze: 164; Lokonotiz: 6½;
Dezember 5.08. Januar 5.16, März 5.29, Mai 5.46, Juli 5,67,
September 5.84.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 9. November ſtellten
ſich für je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt cif Ham=
burg
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für
die deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 70.25 RM . Die Notie=
rungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte Lie=
ferung
und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium,
98= bis 99proz, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 170 RM.
desgl, in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 174 RM. Reinnickel,
98 bis 99proz. 350 RM. Antimon Regulus 4850 RM., Fein=
ſilber
(1 Kilogramm fein) 47.2550,50 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 9. November ſtellten ſich für
Kupfer: November und Dezember 64 (64,25), Januar 64,50
(65.25), Februar 64,75 (65), März 65.25 (65.75), April 65.75
(66.50), Mai 66.50 (67,50), Juni 67 (67.50), Juli 67,50 (68),
Auguſt 68,25 (68.,50) September 69 (69.25), Oktober 69.50 (69.75).
Tendenz: feſt. Für Blei: November 22.50 (24). Dezember
22,50 (24.50), Januar 23 (25), Februar 23 (26), März und April
23.50 (26), Mai 24 (26,50) Juni 24 (27), Juli 24.,50 (27),
Auguſt, September und Oktober 25 (28) Tendenz; geſchäftslos.
Für Zink: November 23,50 (24.25) Dezember 24 (24.75),
Januar 24.25 (25.25), Februar 24.75 (25.75), März 25.50 (26).
April 25,75 (26.25) Mai 26 (26 75) Juni 26.25 (27.25), Juli
27.25 (27.75) Auguſt 27.50 (28), September 27.50 (28.50) Okto=
ber
28 (28,50) Tendenz: feſt. Die erſten Zahlen bedeuten
Geld, die in Klammern Brief.
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
Der vom Vertreter des Reichsarbeitsminiſters gemachte Ver=
gleichsvorſchlag
im Lohnſtreit des Siegerländer und Meggener
Bergbaues iſt von den Bergarbeitergewerkſchaften und vom Ar=
beitgeberverband
für die Siegerländer Gruben und Hütten an=
genommen
worden.
Die Süddeutſche Zinkblechhändler=Vereinigung hat mit Wir=
kung
ab heute ihre Preiſe um 23 Prozent erhöht, nachdem dieſel=
ben
bereits am 7. 10. 1931 um 3 Prozent erhöht worden waren.
Die monatliche Statiſtik der Kohlenproduktion des Volksſtaats
Heſſen weiſt für den Monat Oktober 1931 folgende Zahlen nach:
An Rohbraunkohlen wurden gefördert 87 613 Tonnen, davon wur=
den
80 986 Tonnen zu Schwelereiprodukten weiterverarbeitet. Aus
den verſchwelten Kohlen wurden gewonnen: 5054,910 Tonnen Roh=
teer
, 586,150 Tonnen Leichtöl aus Schwelgaſen 12,610 Tonnen
Koks, ohne die Schwelrückſtände des Meſſeler Kohlenſchiefers.
Die am Montag in Bern ſtattgefundene ao G.=V. der Leder=
fabrik
Alpina, A.=G. Gümlingen (Kt. Bern), beſchloß die Liqui=
dation
des Unternehmens.
n 9. November für eine
Der Londoner Goldpreis beträgt.
Unze Feingold 109 ch 3 870723 RM. für ein Gramm Fein=
gold
demnach 42.1496 Pence 2.79944 RM.
Der Silberpreis in Schanghai hat in Erwartung eines japa=
Aſchen Goldausfuhrverbots eine Aufwärtsbewegung erfahren.

[ ][  ][ ]

Seite 12 Nr. 312

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 10.

MONAA MOdAILHANTS

wegen Aufgabe unseres Geschäfts!

Bas Breignis der Tadwiostra

Wir müssen unser großes Warenlager in allerkürzester Frist
räumen und gewähren daher auf das gesamte Lager, das teilweise
schon stark im Preise zurückgesetzt ist

der auf dem Kassenzettel in Abzug gebracht wird.
Ausgenommen sind nur ganz wenige Marken- und Netto-Artikel.
Zugreifen und Ausnätzen für Ihre Winter- und Weihnachts-Einkä
Beginn heute vormittag um 9 Uhr!

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Soeben erschienen!

AUTOLISTE Nr. 74

Enthält die Meldungen (Ab- und Zugänge) von Kraftfahrzeugen ieder
Art der 18 Kreise des Volksstaats Hessen (Kennzcichen: V8, WR, 10)
für dle Zeit vom 16.31. Oktober 1931.
Die Auto-Listen enthalten die Angaben in derselben Reihen-
folge
wie die Hauptausgabe: Name, Beruf, Wohnort des Kraft.
fahrzeugbesitzers, Type, Motornummer, Hubraum in cem und
PS. Art des Fahrzeugs. Fabrikneue Wagen zind durch 8
kenntlich gemacht. Die Meldungen sind geordnet nach den drei
Prorinzen (VS, VR, VO) und Kreisen und innerhalb dieser nach
Polizeierkennungenummern. Abgemeldete Wagen werden geson-
dert
aufgeführt. Die Auto-listen zind eine wichtige Ergän-
zung
des Auto-Adreßbuches (Adreßbuch der Kraftfahrzeug
besitzer im Volksstaat Hessen), Ausgabe 1929, und unentbehr-
llch
, weil sie laufend
neuestes Adressenmaterial
liefern. Sie erscheinen alle 14 Tage, also monatlich zwel Listen.
Die spätestens am 10, eines Monats ausgegebene Liste enthält die
Meldungen vom 16.30. (31.) des voraufgegangenen Monatz und
die spätestens am 25. eines Monats ausgegebene Liste die Mel-
dungev
vom 1. 15. der gleichen Monats.
Bezugsprels:

1. Bei Bezug aller Meldungen sämtlicher 18 Krelse für
12 Monate; zum monatllchen Pauschalprels von
Rül. 16.50.
2. Bei Bezug der Meldungen nur für einzelne Kreise
und Städte, gleichob für einen oder mehrere Monate, zu Statfel-
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[ ][  ][ ]

1- November 1934

Jats, Postamt C. C.1

ihn niedergeknallt! Und Sie Sie der Sie mein Freund zu
ſein vorgeben .
Ich gebe es nicht nur vor, ich bin es auch! Das klang ſo
warm, ſo aufrichtig, ſo ergeben, daß all ihr Zorn von ihr ab=
glitt
. Uebrig blieb nur ihr Kummer. Ihre Hände, die die ſeini=
gen
umklammerten, fühlten ſich ganz heiß an.
Ich vertraue Ihnen ja und . . ." Sie fing plötzlich an zu
ſtottern, wurde rot und wandte den Blick weg. Er ſaß neben
ihr und wagte ſich nicht zu rühren. Auf einmal war etwas
zwiſchen ihnen, unausgeſprochen, nur gefühlt, und doch ſo ſtark,
daß es ihre ganze Beziehung zueinander von Grund auf änderte.
Sie drehte ſich langſam zurück und beugte ſich ſo nahe zu
ihm, daß ihr Kopf beinahe ſeine Schulter berührte. Ganz feiner
Duft ſchmeichelte ſich in ſeine Nüſtern. An dieſem jungen Ge=
ſchöpf
war alles ſo unendlich weiblich, ſo verführeriſch in ſeiner
ungekünſtelten Einfachheit.
Wo waren wir? fuhr ſie leidenſchaftlicher denn je fort.
Wenn Sie mich nur nicht immer unterbrechen wollten! Als ich
Sala durch den Palmengarten nachſchlich, hörte ich vor dem
Schuß noch etwas anderes. Die Stimme einer Frau! Ich
weiß nicht, ob es dieſelbe war, die ich auf dem Schiff hörte,
damals in ſeiner Kabine." Ich konnte nicht verſtehen, was ſie
miteinander geſprochen haben. Sie haben geflüſtert. Er hät
gelacht ſie ziſchte einmal wie eine Schlange. Möglicherweiſe
hat ihn dieſelbe Frau im Garten erwartet. Da habe ich deut=
licher
gehört: Die Briefe ich will ſie‟. Mehr nicht, ich traute
mich nicht näher heran. Aber es muß doch dieſelbe Frau ge=
weſen
ſein.
Stefano ſaß bolzengrade. Sein Geſicht war hart geworden.
Weiter! drängte er.
Ich ſage Ihnen ja, ich habe die Stimme nicht erkannt. Sie
klang ganz anders als auf dem Schiff. Mir wurde es heiß und
kalt dabei. Die Stimme einer böſen Frau eines ſchlechten
Menſchen. Später, als uns dieſer furchtbare Gendarmerieoffizier
marterte, verſuchte ich fortwährend, bei einer der Frauen die
Stmme wiederzuerkennen.
(Fortſetzung folgt.)

Roman von

Hand. Lilian, hier iſt nicht der Ort für Be=

ſachher, wenn Sie überhaupt ſprechen wollen! Und
1 ſprechen wollen . ." Er zuckte die Achſeln. Auf
ſch der Meinung, daß die Welt mit dem Abgange
ſar quis de Sala eher gewonnen als verloren hat!
halben Stunde vor der Nationalgalerie.
ſet ſie in Luigi Cravellis kleinem Reſtaurant oben

Er wollte ſich freimachen, doch ſie hielt ihn feſt. Jetzt zum
erſtenmal blickte ſie ihn an. Nein nein, ich habe mir alles
genau durch den Kopf gehen laſſen! Sie hörten den Schuß . . ."
Ich mußte wohl. Ich ſaß auf der Terraſſe und rauchte
meine Nach=Diner=Zigarette. Wenn man mit vornehmen Leuten
umgeht, wiſſen Sie, Lilian, nimmt man auch leicht ihre Gewohn=
heiten
an.
Sie ſchüttelte ihn in ihrer Ungeduld. Können Sie denn
nicht jetzt einmal Ihre Witze laſſen? Es handelt ſich nicht um
dieſes bißchen Revolverſchießen. Sie haben mich an der Leiche
Salas gefunden, den Revolver in der Hand . .
Lilian, was ſoll denn das? Ich bin doch kein Staatsan=
walt
! unterbrach er ſie beinahe heftig. Die Hauptſache iſt,
daß es gelungen iſt, die Aufmerkſamkeit der hohen Polizei auf
mich zu lenken. Ich habe übrigens den Revolver noch.
Sie ließ ſich von ihrer Abſicht nicht abbringen. Ich habe
nicht ſo wie Sie im Garten geſeſſen, um mich nach dem Diner
zu erfriſchen. Ich habe auf Sala gelauert und ihn die ganze
Zeit über durch die Fenſter der Halle beobachtet. Er tanzte mit
verſchiedenen Damen zuletzt mit Lady Wilfort. Dann kam
er heraus; ich ſchlich ihm nach, dort zu dem Rondell ..."
Wieder machte er den Verſuch, ſie zu unterbrechen. Sie
ſchrie ihn beinahe zornig an: Sie ſollen mich anhören! Sie
müſſen! Sie glauben ja, daß ich ihn erſchoſſen habe!
Aber Lilian, ich habe Ihnen ja geſagt.
.. daß der Mörder Salas der Welt einen Dienſt erwieſen
hat! Ich habe nicht den Ehrgeiz, der Menſchheit ſolche Dienſte
zu erweiſen. Wenn ich daran denke, wie mich die Leute dort
unten angeſehen haben! Es gehört nicht viel Einbildung dazu,

uafſen, was Sie für mich in Biskra taten!

ſich vorzuſtellen, was ſie ſich gedacht haben. Ich, die Kammer=

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