Hiunelnummer 10 Pfennige
Trlttt
Tau
T
T
T *
N
Bezugspreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
—maligem Erſchelnen vom 1. November
urser 2.42 Reſchsmart und 22 Pfennig
abgeholl 225 Reichsmarkl, durch die
Reichsmarl frei Haus. Poſſbezugspreis
n=Beſtellgeld monatliſch 2.75 Reichmarf.
a—ſt für Aufnahme von Anzeigen an
Tagen wird nicht übernommen. Nicht=
Ma mer Nummern infolge höherer Gewalt
Bezſeher nſcht zur Kürzung des
Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
EWerbindlichkelt für uns. Poſiſcheckonto
Franfurt a. M. 4301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet
Nummer 309
Samstag, den T. November 1931. 194. Jahrgang
27 mm brelie Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfs
Finanz=Anzeigen 40 Reſchepfg. Rellamezelle (92 mm
breit/2 Reichsmarl. Anzeigen von auswärts 40 Reichepfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm breite
Rellame=
zelle 2.00 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reichemark
(4 Dollar — 420 Marſ. — Im Falle höherer
Gewall, wie Krieg, Aufruhr, Strell uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
aufträge und Teiſung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtlicher Beitreibung fäll jeder
Nabatt weg. Bankkonto Deutſche Bant und Darme
ſädter und Nationalbanl.
ſtgang der Beratungen im Wirtſchaftsbeirat
Bfilhalte-Unkerausſchuß hak ſeine Täkigkeit beendel. — Unkerausſchüſſe für Produkkionskoften
und Preiſe, ſowie für Krediie und Zinſen gebildel.
los urſprünglich, mit einem feſten Zahlungsplan über
die Abdeckung unſerer kurzfriſtigen
Verpflich=
bereikungen für das
Winker=
tungen hervorzutreten, hat dieſen Plan aber wohl aufge=
programm.
zwei weitere Ausſchüſſe zu bilden. Dem Ausſchuß I
ſite der Reichsregierung zugrunde liegen werden.
ngebüßt hat. Der Kanzler beabſichtigte ganz zweifel= mäßig auf alle Schultern verteilt werden muß.
geben, nachdem er vorzeitig bekannt geworden iſt,
nachdem vor allem aber die franzöſiſche Theſe von der
Gleichwer=
tigkeit der politiſchen und privaten Schulden ſich wahrſcheinlich
Berlin, 6. November. durchgeſetzt hat. Angeſichts der Unterſtützung der franzöſiſchen
Sorſitz des Reichskanzlers Dr. Brüning und unter Be= Auffaſſung durch Amerika und England können wir eine
end=
des Reichsbankpräſidenten Dr. Luther befaßte ſich das gültige Entſcheidung über die Rückzahlungsmöglichkeiten der
pri=
yett am Donnerstag mit der Vorbereitung der weiteren vaten Schulden zurückſtellen bis die internationale Konferenz
zu=
h des Wirtſchaftsbeirates, nachdem die Arbeiten des ſtande kommt, die ſich aus dem Sonderausſchuß der B.J.3.
ent=
ufin eingeſetzten Ausſchuſſes für die Stillhalteprobleme wickeln ſoll. Bis dahin genügt es wohl, wenn die Regierung das
ereits zu Ende geführt werden konnten. Es wurde einſchlägige Material vom Stillhalteausſchuß in Händen hat.
Dafür können jetzt die beiden neuen Unterausſchüſſe ans
hut ionskoſten und Preiſe wird Reichskanzler Dr. Brü= Werk gehen, und die Regierung glaubt, daß dieſe Beratungen in
eichsarbeitsminiſter Stegerwald, dem Ausſchuß II für 14 Tagen fertig ſein können. In der letzten Novemberwoche wird
). Zins der Stellvertreter des Reichskanzlers, Reichs= dann wieder unter dem Vorſitz des Reichspräſidenten eine
ab=
der Finanzen Dietrich, oder Reichswirtſchaftsminiſter ſchließende Beratung aller Mitglieder erfolgen, um die Unter=
Warmbold vorſitzen. Sämtliche Mitglieder des Wirt= lagen für die große wirtſchaftliche Notverordnung zu ſchaffen, die
ues ſind gleichmäßig auf dieſe beiden Ausſchüſſe verteilt ſpäteſtens anfangs Dezember herauskommen ſoll. Wie ſich die
Regierung ihr Programm denkt, läßt ſich aus den verſchiedenen
Nusſchüſſe werden am Dienstag, den 10. Novem= Reden des Kanzlers und Arbeitsminiſters in großen Zügen
e Reichskanzlei zum Beginn ihrer Beratungen zuſam= wenigſtens herausleſen: Senkung der Ausgaben der öffentlichen
EEs iſt in Ausſicht genommen, zur Beratung wichtiger Hand entſprechend den immer geringer werdenden
Steuereingän=
en Sachverſtändige hinzuzuziehen. Die erſten Sitzungen gen, Senkung der Lebensmittelpreiſe, Aenderung des Tarif= und
r Feſtſtellung des genauen Arbeitsprogramms dienen, Schlichtungsweſens, allerdings ohne das Prinzip der
Kolleitiv=
verträge zu zerſtören. Eingriff in die Kartellgeſetzgebung,
Ein=
ſparungen, ſoweit möglich, auch in den Sozialverſicherungen, Um=
*
ſtellung der Banken= und Kreditpolitik in Verbindung mit einer
Abſchluß der Beratungen des Stillhalteausſchuſſes Zinsſenkung, für die ſich vielleicht aus einer inneren Stillhaltung
iu ermaßen überraſchend. Von ihm iſt in den letzten Möglichkeiten ergeben. Dieſe Fragen werden den
Unterausſchüſ=
mehr die Rede geweſen wahrſcheinlich deshalb, weil ſen reichlich Stoff für ihre Beratungen geben, weil beſonders
der veränderten diplomatiſchen Lage ſeine aktuelle Be= die Angleichung an die Weltmarktverhältniſſe möglichſt
gleich=
beichwertigkeit aller Schalden.
WEA und England unkerſtühen die franzöſiſche Theſe von der Gleichwerkigkeik der privaken und
Auätiſchen Verpflichkungen Deukſchlands. — Kompekenzerweikerung des B.J.3.-Ausſchuſſes.
höhung des Brotpreiſes über den Durchſchnittspreis der letzten
ſechs Monate vor Inkrafttreten des Geſetzes verhindern, ferner
MAioManniche Rorps dein Handrer. das Mißverhältnis zwiſchen dem Inder der landwirtſchaftlichen
* Berlin, 6. November. (Priv.=Tel.) und anderer Erzeugniſſe beſeitigen und ſchließlich durch geeignete
Neuchskanzler hat am Freitag in ſeiner Eigenſchaft als Maßnahmen einſchließlich der Herabſetzung von Zollſätzen auf die
ſar die erſte Fühlungnahme mit dem diplomatiſchen Preisgeſtaltung einwirken ſollte, wenn die Inderziffer für Er=
Mak, indem er die Vertreter der bei uns akkreditierten nährung über 133 ſteigen würde. Der Regierungsvertreter ſtellte
In Tee zu ſich bat. Unmittelbare politiſche Bedeutung feſt, daß der durchſchnittliche Brotpreis von 37,94 Rpfg. im
Durch=
era Empfange nicht zu. Das Schwergewicht der augen= ſchnitt der Monate Oktober 1930 bis März 1931 auf 38,70 Rpfg.
Aerhandlungen liegt nach wie vor in Paris, wo das im Oktober 1931 geſtiegen ſei. Der Großhandelsinder für
Agrar=
ton um den Gegenſatz zwiſchen den Privatſchulden ſtoffe betrug im Oktober 996, während der Inder für den Be=
W= und den politiſchen Schulden aus der Kriegsent= triebsaufwand der Landwirtſchaft 144 und der Großhandelsinder
für andere Konſumgüter 135,8 betrug. Daraus ergebe ſich, daß
ſurtgeſetzt wird.
ESheorie beſteht wohl zwiſchen Deutſchland und Frank= der Inder für Agrarſtoffe noch weit unter dem Inder der
ande=
ren Erzeugniſſe liege und das Mißverhältnis infolgedeſſen noch
wohl Einverſtändnis darüber, daß dieſe beiden Schul=
Rmicht von einander getrennt werden können, daß viel= längſt nicht beſeitigt ſei. Damit ſei ein weſentliches Erfordernis
was Deutſchland an Schulden trägt, in einen Topf ge= des Zollgeſetzes vom März noch keineswegs erfüllt. Eine
Roggen=
preisſenkung lediglich durch Herabſetzung des Roggenzolles würde
ien muß, um dann unſere Zahlungsfähigkeit nachzu= eine weitere Verſchlechterung des Index für Agrarſtoffe und
da=
innn nun dieſe Prüfung dem B. J.3.=Sonderausſchuß
ges Youngplanes übertragen werden ſoll, dann iſt es mit eine Vergrößerung des Mißverhältniſſes bedeuten. Da der
ie Kompetenzen dieſes Ausſchuſſes zu erweitern, da= Preisinder für Ernährung im Oktober 1234 betrug, ſei die im
auf den Youngplan beſchränkt iſt, ſondern ſeine Unter= Heſetz vorgeſehene Begrenzung von 133 ſomit noch weit
unter=
ſchritten. Die Reichsregierung werde alle Bemühungen darauf
Neif das ganze Gebiet ausdehnen kann.
richten, daß der im Geſetz vorgeſehene Brotdurchſchnittspreis er=
Alomatiſche Geſpräch geht in erſter Linie darauf hin= reicht werde. Die bereits eingeleiteten Maßnahmen verſprächen
e Notwendigkeit eine Baſis zu finden, die den deut= baldigen Erfolg. Das gelte beſonders von der Verbilligung des
unnööſiſchen Wünſchen entſpricht, wobei es ſelbſtverſtänd= Brotpreiſes für Erwerbsloſe ſowie von der Einwirkung auf die
die anderen Gläubigerſtaaten fortlaufend unter= Bruttoverdienſtſpanne der Bäcker. Auch eine teilweiſe Lockerung
EAn. Es iſt ja bekannt, daß Deutſchland den Sonder= des Nachtbackverbotes für Großbetriebe werde erwogen. Sollten
et bemühen wollte, ſondern lieber ſofort eine inter= dieſe Einwirkungen nicht den erhofften Erfolg haben, dann ſeien
Mcnierenz geſehen hätte, um die neutralen Stac= weitere Maßnahmen in Vorbereitung, über deren Charakter
zur=
er den politiſchen Schulden keine Rolle ſpielen, aber zeit noch nichts geſagt werden könne. Beſchlüſſe wurden nicht
wickelung der kurzfriſtigen Verpflichtungen das eut= gefaßt.
ort mitzuſprechen haben, nicht auszuſchalten.
Der Ausſchuß tritt erſt am 8. Dezember wieder zuſammen.
Rorig dieſe Einſtellung war, zeigt ſich aus einer hol=
Meldung, wonach die holländiſchen Bankiere bereits
Beralung der Sozialgeſetzgebung.
agegeben haben, ſie wären für Kredite an Deutſchland
haign, wenn die Sicherheit geſchaffen iſt, daß nicht alles
Der Sozialpolitiſche Ausſchuß des Reichstages hielt am Frei=
Moſe Faß der Kriegsentſchädigung verſinkt. Da aber
migten Staaten und England die franzö= tag eine Sitzung ab, in der Petitionen beraten wurden. Am
laſſung inſoweit unterſtützen, daß ſie minde= Schluß der Sitzung richtete Abg. Schwarzer (Bay. Vp.) an
A eichberechtigung der beiden Schulden= den Vorſitzenden die Frage, ob er nicht beabſichtige, in Bälde den
ſich einſetzen, werden wir um den Sonderaus=Ausſchuß einzuberufen zum Zweck der Beratung über den
gegen=
ausgangspunkt nicht herumkommen, allerdings wärtigen Stand der Sozialgeſetzgebung. Der Redner verwies auf
Borausſetzung, daß ſein Mandat entſprechend erweitert, die Gerüchte über beabſichtigte große Reformen in der Sozialver=
RBuziehung der Privatgläubiger Deutſchlands ſicher= ſicherung, die in den beteiligten Kreiſen Beunruhigung
herzer=
gerufen hätten und hielt es für notwendig, daß der Ausſchuß über
dieſe Fragen unterrichtet werde. Er beantragte, daß der
Vor=
ſitzende des Ausſchuſſes mit dem Reichsarbeitsminiſter in
Ver=
bindung treten ſoll, um ihn zu erſuchen, baldigſt dem
Sozialpoli=
ir den Reicskagsausfchiſſen.
tiſchen Ausſchuß einen Bericht über den Stand der
Sozialverſiche=
rung zu geben. Unter Ablehnung des weitergehenden Antrages
bkoſpreis und Agrar=Inder.
der Kommuniſten, ſchon in der nächſten Woche wieder zuſammen=
S Swirtſchaftlichen Ausſchuß entſpann ſich eine Aus= zutreten, nahm der Ausſchuß den Antrag des Abg. Schwarzer an
N die Bkolpreisfrage. Miniſterialdirigent Dr. Boſe und beſchloß, ſeine nächſte Sitzung am 26. November abzuhalten
ei knährungsminiſterium erinnerte an die Verpflichtung mit der Tagesordnung: Entgegennahme eines Berichtes der
es vom März, wonach die Reichsregierung eine Er= Reichsregirung über den Stand der Sozialverſicherung.
* „Das Gift polniſcher Anarchie.”
Nachſpiel zu Breſt.
Von
E. Mukden.
Die Welt horchte auf, als im September vorigen Jahres
in Polen nicht nur eine „Pazifikation der Ukraine” durch die
Soldateska begann, ſondern gleichzeitig eine Reihe
hervorragen=
der Vertreter der Parteien des Zentrums und der Linken in die
Feſtung von Breſt=Litowſk eingeliefert und dort einem geradezu
mittelalterlichen Regime pphyſiſcher und moraliſcher Inquiſition
unterworfen wurden. Und wenn der Doyen der Anwaltſchaft in
dem heute von der Regierung Pilſudſki gegen jene
Abgeord=
neten inſzenierten Maſſenprozeß dieſen als epochemachend für
Polen kennzeichnete, ſo iſt es nicht eine Uebertreibung, ſondern
eine Kennzeichnung, die der politiſchen Stimmung in
Polen entſpricht. Hat doch ſchon der Vertreter der
National=
demokratie, der Abgeoronete Rybarſki, in der erſten Sitzung des
mit Mitteln jenes Terrors gewählten neuen Seims Mitte
Januar dieſes Jahres öffentlich erklärt, die ſittlichen und
recht=
lichen Grundlagen der polniſchen Gemeinſchaft ſeinen durch
Breſt erſchüttert und die künftigen Generationen in Polen
wer=
den die heutige danach beurteilen, wie ſie ſich zu Breſt geſtellt
hat. Und ebenſo hat einer der Angeklagten im gegenwärtigen
Prozeß in ſeiner Verteidigung betont, das Regime Pilſudſki
habe die Nation in zwei Lager: Privilegierte und Entrechtete
geteilt. So iſt Breſt zur Scheidung der Geiſter geworden.
Die Inſzenierung des ganzen Prozeſſes iſt aber nicht nur
inhaltlich, ſondern auch als taktiſches Minöver der
Re=
gierung intereſſant, den Spieß umzudrehen. Die Anklage lautet
auf Vorbereitung eines gewaltſamen Umſturzes. Sobald daher
einer der Häftlinge den Schleier der Breſter Kerkergeheimniſſe
zu lüften beginnt, wiro dies als „nicht zur Sache gehörend”
abgewieſen ..".
Worin beſteht aber die Sache” worauf ſtützt ſich die
An=
klage? Den einzelnen Oppoſitionsparteien, namentlich aber der
P.P.S. wird das Beſtehen einer militäriſchen Organiſation
vor=
geworfen. Im Handumdrehen macht die Staatsanwaltſchaft und
der Chef des ſtaatlichen Sicherheitsdienſtes daraus eine „Miliz”,
— und davon bis zur „Vorbereitung dr Revolution” iſt auch
nur ein Schritt. Die Art, wie die Angeklagten ſich gegen dieſe
Vorwürfe verteidigen, wirft ein keunzeichnendes Schlaglicht auf
die politiſchen Sitten im zeitgenöſſiſchen Polen. „In unſerem
unruhigen Lande”, erklärte der Abgeordnete Barlicki, „in dem es
ſoviel Kampfbünde und bewaffnete Organiſationen gibt, ſucht
die Hand zuweilen unwillkürlich nach dem Revolver‟. Die
Oppoſition empfand ihre — recht beſcheidene — Bewaffnung
nicht als Vorbereitung zum Sturm und Angriff, ſondern zur
Selbſtwehr angeſichts der wiederholten Drohungen Pilſudſkis,
manchem (d. h. oppoſitionellen) Volksvertreter „die Knochen im
Leibe zu zerbrechen”, angeſichts der wiederholten tätlichen
Be=
leidigung oppoſitioneller Abgeordneter — einige ſind zu Tode
mißhandelt worden — durch die Leute aus dem „BB.”, dem
„Sanierungslager” — wie ironiſch klingt das Wort! —
ange=
ſichts ſchließlich der Drohung dieſes Lagers, dem Seim
über=
haupt den Garaus zu machen und einen Umſturz zu vollziehen.
Senſationell wirkte in dieſem Zuſammenhang namentlich die
Erklärung des Abgeordneten Liebermann, er verfüge über
Be=
weiſe, daß in Polen die Monarchie proklamiert werden ſollte.
Wer dann zum Monarchen ausgerufen werden würde, iſt ohne
weiteres klar . . . Der Abgeordnete Dubois führte aber die
Anklage ſelbſt durch ihre eigenen Argumente ad absurdum:
„Der Herr Staatsanwalt ſpricht von 400 Milizleuten (oer PPS.)
in Warſchau. Eine ſchwindelerregende Zahl wahrlich, um die
Macht zu ergreifen. Würden dieſe 400 oder ſogar mehr,
aus=
gerüſtet mit neunzehn Revolvern und den ſagenhaften zwei
Maſchinengewehren, genügen, um ſich die Macht anzueignen?
Offenbar nicht. Alſo handelt es ſich um eine Fabel”.
Und nicht anders aufgebauſcht iſt auch die Angelegenheit des
Krakauer Oppoſitionskongreſſes, der Ende Juni 1930 tagte und
den Stein ins Rollen brachte. Der Schreiber dieſer Zeilen hatte
Gelegenheit, perſönlich mit einem der Initiatoren dieſes
Kon=
greſſes ſowie der ihm vorangehenden Oppoſitionskampagne
aus=
führlich über deren Zwecke noch im Stadium der Vorbereitung
zu ſprechen. Geplant wurde nur ein Appell an die Maſſen gegen
das Regime Pilſuoſki, durchgeführt allerdings in einer Reihe
von Städten in ganz Polen. Der von Zehntauſenden beſuchte
Krakauer Kongreß ging allerdings inſofern über dieſen
Charak=
ter einer Maſſenproteſtaktion gegen das Regime Pilſudſki hinaus,
als er die Nichtanerkennung aller von dem
Mar=
ſchall geſchloſſenen Auslandsverträge (alſo auch
der Anleihen) durch eine neue Regierung verkündete. Aber
dieſen konkreten, angreifbaren Punkt hat die Anklage
merkwür=
digerweiſe nicht aufgegriffen, ſondern mit dem für die polniſche
Pſyche charakteriſtiſchen Streben zur Romantik eine Reihe
legen=
därer Geſchichten aufgetiſcht. Geradezu ein Bukett in dieſer
Be=
ziehung präſidierte dem Gerichte der Referent für
Sicherheits=
dienſt in der Krakauer Wojewodſchaft, wo die „Piaſt”=Partei
eine ziemlich ſtarke Anhängerſchaft beſitzt. So habe der
Abge=
ordnete Brodacki Polen in öffentlichen Verſammlungen dem
ver=
fallenen Römiſchen Reich gleichgeſtellt, das durch die
Cäſaren=
wirtſchaft zugrunde gerichtet wurde. Abgeordneter Kiernik aber
erklärte, gleichfalls in öffentlichen Verſammlungen, daß Polen
das Vertrauen des Auslandes einbüße, daß Pilſudſki
unzurech=
nungsfähig ſei, daß die Miniſter acht Millionen Zloty für die
Wahlagitation verausgabten, daß der polniſche Staatspräſident
ein Gehalt von vier Millionen Zloty jährlich beziehe und 22
Autos habe (!) während der deutſche Reichspräſident ſich mit
1½ Millionen und zwei Autos begnüge — und daß ſchließlich
eine Verbindung der Oppoſition mit der Armee des General
Haller geplant wurde, zwecks gemeinſamen „Marſches auf
Warſchau”!
Die Verteidigung brauchte wahrlich nicht viel Mühe, um
dieſes Kartenhaus umzuſtoßen. Es ſtellte ſich heraus, daß dieſer
Chef des politiſchen Sicherheitsdienſtes mehr im Büro ſaß, als
in Volksverſammlungen herumhorchte, daß er ſeine
Informatio=
nen von Angeſtellten und ſogar von privaten Zuträgern bezog,
daß er über den Urſprung dieſer Informationen nichts Rechtes
mehr auszuſagen wußte und alle Unſtimmigkeiten im übrigen
anf „Fehler der Schreibmaſchiniſtin” zuräkführte. . . Und ebenſo
Seite 2 — Nr. 309
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 7. Novemh
wurde erwieſen, daß die „revolutionären” Prozeſſionen ſich
hübſch artig in Beobachtung der Regeln des Straßenverkehrs
auf der rechten Seite der Krakauer Chauſſee bewegten.
Doch genug der Beweiſe. Sie zeigen uns hinlänglich das
Uebergewicht des Regimes Pilſudſki, ebenſo wie der Prozeß
ſelbſt ja nichts anderes als ein Ausdruck dieſes Uebergewichtes
iſt. Aber die mit ihm demonſtrierte Kraftüberſpannung iſt
ge=
fährlich für die Zukunft Polens. Die der Regierung naheſtehende
„Gazcta Polſka”, will in dieſem Prozeß ein „Epilog des
Kampfes” erblicken. Sie ſtellt der „alten, anarchiſtiſchen, üblen
und deſtruktiven Ideologie der Willkür als höchſten nationalen
Gutes, dem „alten Gift polniſcher Anarchie, das in unſer
aller Seelen noch lebt —”, die Idee eines „feſten,
ge=
ſchloſſenen, ſtrengen Polens” entgegen und will glaubhaft
machen, daß der Prozeß ſich „gänzlich am Rande der polniſchen
Gegenwart”” abſpiele. Aber dieſe Auffaſſung iſt irrtümlich und
irreführend. Wir haben oben darauf aufmerkſam gemacht, daß
das Breſter Martyrium ſelbſt jene ſtarke Partei beeindruckte, die
gar nicht mit in Leidenſchaft gezogen wurde, — die
National=
demokratie, die ſtärkſte Geguerin Pilſudſkis. Die unmittelbar
von Breſt betroffenen Parteien, die P.P.S., die Chriſtliche
Demo=
kratie (die Partei Wojciech Korfantys!), die Nationale
Arbeiter=
partei und die Bauernpartei werden durch dieſen Prozeß nur
noch feſter zuſammengeſchmiedet werden. Kraft der der
polni=
ſchen Pſyche eigenen Romantik („in der Politik ſind die Polen
Dichter, in der Dichtung Politiker” — erkannte ſchon Bismarck)
wird das Breſter Martyrium raſch zu einem Martyrolog, zu
einer Legende werden, die, wenn Pilſudſki nicht mehr iſt, ſich
keineswegs als „Epilog des Kampfes”, ſondern als neuer
Be=
ginn des Kampfes auswirken und das „alte Gift polniſcher
Anarchie” nicht ausrotten, ſondern neu beleben wird.
Neue amerikaniſche Noke an Japan.
EP. Waſhington, 6. November.
Angeſichts der neuen Komplikationen im japaniſch=chineſiſchen
Streit hat, wie aus der Umgebung des Staatsdepartements
ver=
lautet, die amerikaniſche Regierung eine neue Note an Japan
gerichtet, in der grundſätzlich die Räumung der
Man=
dſchurei durch die japaniſchen Truppen
gefor=
dert wird, ohne daß jedoch ein genaues Datum genannt wird.
— Die Abſendung einer ſolchen Note wurde vom
Staatsſekre=
tär Stimſon weder beſtätigt oder dementiert. Er erklärte
je=
doch, die Politik der Vereinigten Staaten beſtehe darin, die
Ver=
ſuche anderer Nationen, den Krieg zu vermeiden, zu unterſtützen.
In gut unterrichteten Kreiſen drückt man die Ueberzeugung aus,
daß die Vereinigten Staaten ihre Politik nicht ändern und nur
durch diplomatiſche Mittel einen Druck auf die eine oder andere
Partei ausüben werden. Wenn ſich Japan weigern ſollte, ſeine
Truppen zurückzuziehen, würden die Vereinigten Staaten, ſo
er=
klärt man hier, ſich nicht den anderen Nationen anſchließen,
wenn dieſe womöglich wirtſchaftliche Sanktionen gegen Japan
ergreifen würden.
Die Kämpfe am Nonnifluß.
Wie aus Mukden berichtet wird, haben die chineſiſchen
Trup=
pen am Freitag am Nonnifluß auf der ganzen Linie einen
Gegen=
angriff unternommen, um die von den Japanern
zurückgewonne=
nen Stellungen wieder zu erobern. Die bisherigen Verluſte der
Chineſen werden mit 200, die der Japaner mit 40 Toten
an=
gegeben.
Völkerbundsrak krikk in Paris zuſammen.
Einſuhrmonopol in Eſtland.
WTB. Reval, 6. November.
Der Geſetzentwurf, durch den der Handel mit den wichtigſten
Einfuhrartikeln, wie Getreide, Zucker, Salz, Petroleum,
Stein=
kohle, zum Staatsmonopol erklärt wird, iſt heute vom Parlament
endgültig angenommen worden.
Iſt das Krankenkaffenreforg
Mur Haumeilsamoitdang Wengtand.
Es ſcheint jetzt feſtzuſtehen, daß die nächſte Sitzung des
Völler=
bundsrates, die der erneuten Behandlung des chineſiſch=japaniſchen
Konflikts gewidmet ſein wird, nicht in Genf, ſondern in Paris
ſtattfinden wird. Wie verlautet, hat der franzöſiſche Außenminiſter
Briand, der zurzeit die Geſchäfte des Ratspräſidenten führt, um
die Verlegung der Sitzung nach Paris gebeten, und der
General=
ſekretär des Völkerbundes hat ſich daraufhin mit den übrigen
Mit=
gliedern des Rates entſprechend in Verbindung geſetzt. Die Frage
iſt noch nicht endgültig entſchieden. An maßgebender Stelle im
Völkerbundsſekretariat glaubt man jedoch, daß dem Wunſche
Briands entſprochen werden wird. Der Rat tritt bekanntlich am
16. November zuſammen. Die Gerüchte über eine frühere
Einberufung werden bis jetzt nicht beſtätigt. Es ſcheinen aber
diesbezügliche Erwägungen von den zuſtändigen Stellen zurzeit
angeſtellt zu werden, und man ſpricht davon, daß der Rat unter
Umſtänden ſchon Mitte der nächſten Woche zuſammentreten wird.
Die zuſtändigen Stellen des Völkerbundsſekretariats ſind jetzt
eifrig mit der Vorbereitung der nächſten Ratsſitzung beſchäftigt.
Ständig ſpielt der Draht zwiſchen Genf und Paris. Man iſt ſich
hier in Genf vollkommen klar darüber, daß der bevorſtehenden
Tagung des Raks eine ganz außerordentliche Bedeutung zukommt.
EP. London, 6. November.
Das neue engliſche Kabinett ſetzt ſich aus elf Konſervatigen,
vier Anhängern Macdonalds, drei Samuel=Likeralen uno zizci
Simon=Liberalen zuſammen. Mit Bezug auf die
Stellung=
nahme zum Schutzzoll ſtehen 14 Schutzzollanhänger vier
Vertre=
tern des Freihandels gegenüber, während die Einſtellung zwei
Miniſtern dazu, nämlich des Miniſterpräſidenten Maedonald und
des Lord Sankey, zweifelhaft iſt.
Dieſe Zuſammenſetzung entſpricht im allgemeinen dem, was
kundige Politiker ſeit Tagen vorausgeſagt haben. Das trifft
insbeſondere für die Ernennung Neville Chamberlains zum
Schatzkanzler und die als Gegengewicht dazu eifolgte Betrauung
des Liberalenführers Sir Walter Runciman mit dem
Handels=
miniſterium zu. Daß ſich der ehrgeizige Lord Hailſham mit dem
ziemlich unpolitiſchen Poſten des Kriegsminiſters zufrieden
ge=
geben hat, hat allgemein Verwunderung hervorgeruſen. Er wird
der einzige Vertreter der entſchiedenen Diehards im Kabinett
ſein. — Die eigentliche große Ueberraſchung bildet die
Erxen=
nung Sir John Simons zum Außenminiſter deſſen
Autorität auf den drei Gebieten: Indien, Rechtsweſen und
Finanzfragen unbeſtritten iſt. Man hatte allgemein erwartet, daß
ihm ein Amt übertragen würde, bei dem er Gelegenheit hätte,
die eine oder andere ſeiner einzigartigen Spezialfähigkeiten
be=
ſonders zu verwerten. Die Betrauung dieſes großen J; riſten
gerade mit dem Außenminiſterium läßt die Vermutung zu daß
zwei ſeiner beſonderen Kenntniſſe, die des Finanzweſens und
des internationalen Rechts, in der nächſten Zeit in der
Außen=
politik ſehr notwendig gebraucht werden. Die engliſchen
Iuter=
eſſen hinſichtlich der Währung, der Reparationen und
Kriegs=
ſchulden ſowie der Neugeſtaltung der internationalen finanziellen
Verpflichtungen, die auf den bevorſtehenden Konferenzen beraten
werden, dürften zweifellos von Sir John Simon erfolgreich
vertreten werden. Daß dieſer kluge Politiker auch als
Diplo=
mat ſeinen Mann ſtellen wird, darf mit Sicherheit vorausgeſetzt
werden.
Der einzige Mann, der außer dem gekränkten Sir
Auſten Chamberlain das Kabinett ſang= und klanglos
verläßt, iſt der bisherige Außenminiſter Lord Reading. Als
Grund wird ſein hohes Alter angegeben. Da er ſich aber trotz
ſeiner 71 Jahre einer beneidenswerten Friſche erfreut und bei
ſeiner Ernennung im Auguſt nicht erheblich viel jünger war als
jetzt, ſind zweifellos andere Gründe, ihn in die Wüſte zu ſhicken,
vorhanden geweſen. Die ſind wohl in den Mißerfolgen zu
ſuchen, die er während ſeiner kurzen Amtszeit — vielleicht ohne
eigenes Verſchulden — hatte, namlich die geringen Ergebniſſe
ſeines Beſuches in Paris bei dem Miniſterpräſidenten Laval vor
deſſen Amerikareiſe und ſeine erfolgloſen Bemühungen um die
Löſung des japaniſch=chineſiſchen Konflikts in Genf.
Zwei prominente konſervative Führer, die außerhalb des
Kabinetts blieben, ſino Winſton Churchill und Sir Robert
Horne. Churchill iſt ſeit einiger Zeit ein Außenſeiter
gewor=
den und kam wegen ſeines Konflikts mit Baldwin nicht in
Betracht. Er dürfte dem Kabinett jedoch noch manche
unan=
genehme Stunde bereiten. — Warum Sir Robert Horne nicht in
das Kabinett aufgenommen wurde, iſt zunächſt weniger
verſtänd=
lich; vielleicht waren hier wirklich Geſundheitsrückſichten
maß=
gebend.
Die Aufnahme des neuen Kabinetts iſt in der Morgenpreſſe
durchweg beſonders herzlich. Auch die liberalen Blätter widmen
ihm freundliche Worte. Die nicht dem eigentlichen Kabinett
an=
gehörenden Miniſter, insbeſondere der Generalſtaatsanwalt,
wer=
den erſt nach der Rückkehr Macdonalds aus Schottland ernannt
Sollen die kleinen Krankenkaſſen verſcheit
Im Reichsarbeitsminiſterium beſteht die Neigurn
der kleineren Krankenkaſſen erheblich zu vermindern:
davon, die Zahl der Betriebskrankenkaſſen von 750
herabzuſetzen. Es entſteht die Frage, ob hier reine",
keitserwägungen zu ſolchen Abſichten führen, oder o)
ſolchen „Vereinheitlichung”=Gedankens der Wunſch u.
ſei, den in der jetzigen Zeit notleidenden Ortskrankent
Auflöſung, der Betriebskrankenkaſſen Mitglieder und
ſchaft zuzuführen. Die Vela, Vereinigung der lei
geſtellten e. V., deren Mitglieder an ſich nicht ar
intereſſiert ſind — ſie haben eine eigene Umlage=
und die Pläne des Miniſteriums beziehen ſich auf
denen die verſicherungspflichtigen Arbeitnehmer mit
Monatseinkommen angehören — hat eine Umfrage y
Bei ihrer beſonderen Stellung zwiſchen Unternehmre
führeno tätigen Arbeitnehmern werden leitende And
ſonders berufen ſein, über Nützlichkeit und Eigenan
triebskrankenkaſſen zu urteilen. Es ergibt ſich aus
der Vela als ziemlich allgemeine Ueberzeugung,
triebskrankenkaſſen viel wirtſchaftlicher arbeiten als
krankenkaſſen, weil der Arbeitgeber die Verwalturg
ganz allein trägt; daß ſie ferner aber, auch wenn
große Unternehmungen handelt, auch viel individuelle
als Orts rankenkaſſen, und daß die Betriebskrankeu
die Zuſammenarbeit von Vorſtand und Ausſchuß in
Gelegenheit zu ausgleichender Ausſprache bieten,
der nicht gering gewertet werden dürfe. Wenn
denken ſollte, die „Zwergkaſſen” eingehen zu laſſe
man um der Gerechtigkeit willen erwähnen, daß auch
Kaſſen bei ordentlicher Verwaltung, bei kleinen B/
hohen Leiſtungen durchaus lebensfähig ſeien. Wenn
Kaſſen jetzt infolge des Rückganges der Belegſchoi
wenig Mitglieder hätten, ſo teilten ſie dieſes Schi
Ortskrankenkaſſen. Dieſen hinwiederum aber käme
von Mitgliedern und — Vermögen (denn es iſt da
die Reinvermögen der Betriebskrankenkaſſen in die 2.*
zu laſſen!) durchaus recht. Es ſei da nicht unin
die Ortskrankenkaſſen vor dem Kriege die Arbein
größeren Riſiken, wie bei der chemiſchen Induſta
Baugewerbe, nicht hätten aufnehmen wollen, ſo da
triebskrankenkaſſen eingerichtet werden mußten, daß fa
keine Bedenken mehr hätten, im Gegenteil, die Beus
kaſſen überzuſchlucken wünſchten — freilich ſeien in 1a
die Unfälle und Berufskrankheiten auf die Schultern
genoſſenſchaften gepackt worden. Endlich wird noch
ſache hingewieſen, daß in den Betriebskrankenkaſe
ſicherten mitverwalten, indes ſie in den Ortskrankeukel
gemäß nur eine Nummer in der großen Maſſe ſine
Unterſtrichen werden dieſe Ausführungen noch
durch, daß ſich bei den Ortskrankenkaſſen vielfach,
freuliche Zuſtände herausgebildet haben wie z. T
in Frankfurt. Die Frankfurter Ortskranken/
vor einiger Zeit einen pompöſen Neubau leiſtete,
erheblichen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen,
daß ſie Mk. 600 000,— Schulden an die Stadt 2u
werden.
Einfuhrkonlingenke in Frankreich.
Berlin, 6. November.
Wie wir erfahren, wird die franzöſiſche Regierung mit
Wir=
kung vom 10. November d. J. ab Kontingente für die Einfuhr
von Hammelfleiſch, Geflügel, Tauben, Kaninchen und Eiern
feſt=
ſetzen, die für die Monate November und Dezember nach dem
Durchſchnitt der letzten fünf Jahre berechnet ſind.
die aus Krankenhauspflegekoſten erwachſen ſind,
ſie nicht in der Lage iſt, dem Aerzteverband ihre
insgeſamt Mk. 350 000,— zu zahlen, beſtehen audh
keiten gegenüber der Reichsanſtalt für Arbeitsloft
in Höhe von Mk. 500 000,— da die Ortskraf
die von ihr als Treuhänderin” ein
Beiträge für die Arbeitsloſenve
nicht ordnungsmäßig abgeführt hat.
deutet, wird am beſten dadurch klar, daß man einnn
ſtellt, was wohl einer privaten Firma geſchehen mI
ſie z. B. von ihr eingezogene Sozialverſicherungsin
abliefern, ſondern für andere Zwecke verwenden uit
Radikaler Parkeitag in Baris.
Den erſten Tag des Radikalen Kongreſſes beherrſchte
faſt vollſtändig das Problem der innenpolitiſchen Stellung der
Partei und ihre Taktik bei den im Frühjahr nächſten Jahres
ſtattfindenden Kammerwahlen. Im Verlauf der Debatte
ver=
ſchaffte ſich die nach links neigende Tendenz innerhalb der Partei
Geltung. Sie wurde insbeſondere durch den Abgeordneten
Ber=
gery mit viel Geſchick vorgetragen. Die Forderung des linken
Flügels, ſich einer Union mit der Linken, alſo zu einem
Zuſam=
mengehen mit den Sozialiſten zu bekennen, kam man ſchließlich
dadurch entgegen, daß die Reſolution über die Wahltaktik in
einer etwas ſchärferen Weiſe formuliert und jeder Regierung, die
ſich auf die Rechtsparteien ſtütze, ſchärfſter Kampf angeſagt wurde.
Im allgemeinen aber wurde mehr um Worte, als um Tatſachen
gekämpft. Man behielt ſich alles für den Ausgang der Wahlen
vor und einigte ſich ſchließlich auf den Gedanken „republikaniſche
Diſziplin”, der weder eine Regierung der Mitte, noch eine ſolche
der Linken, ſondern nur eine Rechtsregierung ausſchließe.
Eine amerikaniſche Aufmerkſamkeit für Eic
Berlin, 6.
Der amerikaniſche Botſchafter in Berlin, Sacke/”
Freitag mittag den Reichspräſidenten und überre
Sammlung von Bildern vom Yellowſtone=Park
landwirtſchaftlichen Sehenswürdigkeiten in Amerie
ſchafter hat dieſe Bilder von ſeinem letzten Beſuy
mitgebracht. Die Sammlung iſt eine gemeinſame
Botſchafters und des amerikaniſchen Innenmini ſan
amerikaniſche Aufmerkſamkeit iſt auf ein vor gerain
dem Reichspräſidenten ſtattgefundenes Geſpräch au
in deſſem Verlauf der Botſchafter den Reichspräfde
ob er nicht einmal Amerika beſuchen wolle. Der 2
erwiderte, daß er ſehr gern einmal die Verein4
kennenlernen und beſonders den Yelloſtone=Park Eſſ
Das Atademiſce Zeutſchland.
Von Prof. Dr. Paul Sſymank, Göttingen.
Mitten in den Sommerferien ſind endlich der zweite und
der vierte Band des großen Sammelwerkes: „Das akademiſche
Deutſchland” erſchienen (Berlin C. A. Weller Verlag), ſo daß
das Ganze jetzt textlich abgeſchloſſen vorliegt und nur noch des
Regiſterbandes entbehrt, der nach Mitteilung des Verlages in
nächſter Zeit herauskommen ſoll.
Der zweite Band, der 1094 Seiten Großquart umfaßt und
von Prof. Dr. Wilhelm Schlink. Darmſtadt, kurz bevorwortet
iſt, behandelt die deutſchen Hochſchulen und ihre akademiſchen
Bürger. In ihm kommen nur wenige Hochſchullehrer zu Worte,
dafür tritt eine Reihe von älteren und jüngeren Perſönlichkeiten
auf, die in den einzelnen ſtudentiſchen Gruppen eine
Führer=
ſtellung innehaben oder als Studentenhiſtoriker wiſſenſchaftlich
tätig ſind. In dem das Buch einleitenden Aufſatz bietet der
Schreiber dieſes Artikels auf 44 Seiten einen knapp gehaltenen
geſchichtlichen Ueberblick über deutſches Hochſchulweſen und
deut=
ſches Studententum und verſucht, die Zuſämmenhänge der
ſtudentiſchen Geſchichte mit der allgemeindeutſchen Entwicklung
und dem Werden der deutſchen Hochſchulen feſtzuſtellen. Ueber
Ehre und Ehrenſchutz ſchreibt Bürgermeiſter Eogar Stelzuer
vom Standpunkt des Waffenſtudenten, während Dr. Hermann
Hagen, München, denſelben Gegenſtand im Sinne der
Zwei=
kampfgegner behandelt. Das Fechten und Menſurweſen an
deutſchen Hochſchulen hat in Dr. Erich Wieprecht, Berlin,
einen verſtändnisvollen Darſteller gefunden. Die große
allgemein=
akademiſche Bewegung der Nachkriegszeit, die im Gegenſatze zur
alten kaiſerlichen Zeit alle Studierenden und Studierten zur
tätigen Mitarbeit an der weiteren Aus= und Umgeſtaltung des
akademiſchen Lebens heranziehen will und die in der Gründung
der Deutſchen Studentenſchaft, des Deutſchen Hochſchulrings, des
Allgemeinen Deutſchen Waffenrings, des Erlanger Verbände=
und Ehrenabkommens und anderer Gemeinſchaften ihren
bezeich=
nenden Ausdruck erhalten hat, wird in großen Zügen von Dr.
Gerhard Bergmann; Gotha, geſchildert. Ueber das fürs
Studentenleben ſeit früheſter Zeit wichtige Studentenlied handelt
Prof. Dr. Friedrich Harzmann, Hildesheim, der ſich ſchon
in anderen Veröffentlichungen über den gleichen Gegenſtand als
trefflichen Sachkenner gezeigt hat; über ſtudentiſche Trink= und
Kneipſitten ſchreibt unter Zuſammenfaſſung der bisherigen
For=
ſchungen Alfred Bienengräber, Berlin, über die von den
zünftigen Heraldikern als regelwidrig angeſehene ſtudentiſche
Heraldik der als Sammler und Forſcher auf dem Gebiete der
Hochſchulkunde ſehr verdiente Dr. Oskar Scheuer, Wien, und
über die ſtudentiſche Bildkunſt Dr. Karl Konrad, Preußiſch=
Friedland, der erſt kürzlich durch ſeine prächtig ausgeſtattete
„Bilderkunde des deutſchen Studentenweſens” eine geradezu
be=
vundernswerte Kenntnis auf einem bisher völlig vernachläſſigten
wiſſenſchaftlichen Arbeitsfelde bewieſen hat. Die ſtudentiſchen
Trachten behandelt der in hochſchulkundlichen Fragen
wohl=
bewanderte Prof Dr. Hermann Mitgau, Heidelberg, und über
den „alten, lieben” oft beſungenen und liebevoll bemalten
Karzer der Univerſitäten ſtellt Alfred Bienengräber das
in dem bisherigen Schrifttum Gefundene zuſammen. Dagegen
fehlt leiber in dieſem Teile des Buches eine Schilderung der
Rolle, die der Student im Roman, im Drama und im Film
disher geſpielt hat und noch ſpielt.
Auf das ſoziale Gebiet weiſen die Studien von Präſident
Dr. Georg Kautz, Berlin, über die Altherrenſchaften der
deut=
ſchen Hochſchulverbindungen und die über die Berufsausſichten
der Akademiker hin, die in Prof. Dr. Wilhelm Schlink,
Darm=
ſtadt, und in Dr. Hans Sikorſki zwei erfahrene, im
ſtuden=
tiſchen Wirtſchaftsleben eifrig mitwirkende Bearbeiter gefunden
haben.
Sehr dankenswert iſt es auch, daß zum erſtenmal das
deutſche Studententum außerhalb Reichsdeutſchland eine
zu=
ſammenfaſſende Darſtellung erhalten hat. Studienrat Dr. Kurt
Schmidt, Berlin, hat ſich der keineswegs leichten Arbeit
unter=
zogen, den ſehr verſtreuten und ſchwer zugänglichen
Quellen=
ſtoff über das baltiſche, das ſchweizeriſche, das öſterreichiſche,
das ſudetendeutſche und das deutſch=amerikaniſche (in Chicago
und Chile) zu ſammeln und zur Schaffung eines einheitlichen
Bildes zu verwenden. Die den allgemeinen Teil des Buches
abſchließende Zuſammenfaſſung des akademiſchen Preſſeweſens
gibt eine treffliche Ueberſicht über die hochſchulkundlichen
Hand=
bücher und Einführungsſchriften, ſowie über die ſtudentiſchen
Zeitſchriften und Zeitungen; ſie würde noch gewonnen haben,
wenn der Zuſammenſteller, Redakteur Hans Bitter, Köln,
eine kurze Geſchichte des ſtudentiſchen Zeitungsweſens beigefügt
hätte.
Der zweite Teil des Werkes iſt der Geſchichte der großen
und kleinen ſtudentiſchen Verbände gewidmet. Der Verlag hat
hier die Form der Einzeldarſtellungen gewählt, die entweder
von führenden Perſönlichkeiten dieſer Gruppen oder von der
Schriftleitung auf Grund amtlicher Nachrichten geſchrieben
wor=
den ſind. Die Einteilung erfolgt i der Eblichen Weiſe. An
der Spitze ſtehen die Verbände mit dem Grung
dingten Genugtuung, die in Farbenverbände
mi=
fen und Beſtimmungsmenſur, in FarbenverbänO)
mäßige Beſtimmungsmenſur und in nichtfarbert
„ſchwarze” Verbände zerfallen. Die zweite Gau
Verbände mit dem Grundſatz der Menſur= und D uce!
die ſich in nichtkonfeſſionelle, evangeliſch=lutheri
und jüdiſche gliedern. Ihnen ſchließen ſich die
freigeſtellter Genugtuung, die Überkorporativen 2N
die nichtkorporativen Vereine und Ortsgruppen,
der Jugendbewegung, die Studentinnenverbäzd
ſtudentenſchaft und die politiſchen Studentengrru
alle zuſammen offenbaren die Fülle von Leben ui6
die das akademiſche Leben der Gegenwart ken
Schluß dieſes Teiles bilden die kurzen geſchichtlick.”
deutſchen ſtudentiſchen Bünde in Reichsoeutſcl”
Oeſterreich, Sudetendeutſchland, im ehemaligen F
Amerika — eine Zuſammenfaſſung, wie ſie in Oe‟
bisher noch nicht zuſtandegekommen iſt.
Die Verſtändlichkeit und die Wirkung der Eim?“
wird durch die vorzüglich wiedergegebenen bildliche
gen aus dem akademiſchen Leben — im ganz”
Kunſtdrucktafel und 381 Textilluſtrationen — noe
höht. Zugleich lernt dadurch die weitere Oeff
kulturgeſchichtlich wertvollen Quellenſtoff kennen,
beweiſt, daß auch das deutſche Studententum
Pflege wert iſt, als man ihm bisher hat angede.
Als ein Anhang zum zweiten Bande de wwe
Deutſchland iſt der vierte zu betrachten, der auß”
Vorwort des Heraldikers Friedrich Freiherr boL
Schöckingen weiter nichts als die Wapper
Studentenbünde des In= und Auslandes bringt
dieſe
Wappen und acht weitere Illuſtrationen auf 78
beiſpielloſe, nach mühevoller Einzelarb
gebrachte und drucktechniſch meiſterhafte Samm.-
Herausgeber der deutſchen Studentenwelt ein We
das ſie ſtolz ſein darf.
Das gleiche Gefühl kann nach Vollendung d. — chd
des die deutſche Wiſſenſchaft empfinden: die deriſ
und das deutſche Studententum beſitzen ſeb!
Monumentalwerk, das dank der deutſchen Organ.
und dem hingebenden Gelehrtenfleiß etwas
bietet, und dem kein Volk der Welt etwas Ebeſe nchmas
Gebiete der Hochſchulkunde an die Seite zu Ne.”
7. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die Dertetang dei Beſthlfe.
Füilionen enkfielen auf Heſſen.
Die neuen Arbeitsrichklinien.
Berlin, 6. November.
uckswirtſchaftsausſchuß des Reichstags beſchäftigte ſich
ſurnit der Beratung der Reichsweſthilfe.
ragen zwei Anträge vor, einer vom Landvolk und ein
deutſchnationaler Seite, die ſich ziemlich auf
Maß=
arnſten der Landwirtſchaft beſchränken. Miniſterialrat
r (Reichsinnenminiſterium) bat, beide Anträge als
letrachten, da ſie durch die bereits ſeit langem in Gang
Hilfsmaßnahmen für den notleidenden Weſten als
ſe hen ſind. Der Regierungsvertreter führte hierzu aus,
ihsregierung nicht nur für Kleingewerbe, Handwerk,
Ke und ganz beſonders die notleidende Grenzinduſtrie
ſin aßnahmen ins Auge gefaßt hat. Durch die Auswahl
ſta nahmen ſollte überdies den ſehr ſchwierigen
Verhält=
ſſo m Arbeitsmarkt eine weſentliche Beſſerung gebracht
urin die Zahl der Erwerbsloſen lag viele Jahre
hin=
weſtlichen Grenzgebieten um ein Bedeutendes über
ſäritt anderer, nicht von der Beſetzung betroffener Ge=
Arbeitsmarktentlaſtung geſchah durch Inangriffnahme
ſeentionsarbeiten für die Landwirtſchaft, durch Waſſer=
An, Straßenbauten, Straßenbrücken über Moſel und
Hh Fertigſtellung einer ſeit Jahren bis zu acht Zehn=
En Eiſenbahn (Eiſenberg—Enkenbach). Ferner wurde
Dr5 Disagioübernahme die den Heilbädergemeinden im
von der Preußiſchen Staatsbank zur Verfügung
geſtell=
mir Moderniſierung für den Kurcharakter
lebenswich=
ſtäkungen gegeben waren, in langfriſtige Kommunal=
Mr=mzuwandeln. Dieſe Aktion iſt zum größeren Teil
„Die im Haushalt 1930 zur Hebung der durch die
hung und lange Beſetzungsdauer notleidend
gewor=
et des Weſtens bereitgeſtellten 20 Millionen RM. ſind
Teil nunmehr verbraucht. Von dieſem Betrage trafen
m9,14, auf Bayern 4,1, auf Heſſen 3, 1, auf Baden
Ai Oldenburg 0,3 Mill. RM. In dem Etatdispoſitiv
Naren für das Rechnungsjahr 1930 ſind die Erläute=
- 20 Mill. RM. wie folgt gefaßt: 1. Rate eines ſich
Jahre erſtreckenden Programms, über deſſen weitere
4 in den künftigen Haushaltsplänen Beſtimmungen
wwen.
1shalt 1931 ſind ferner zur Fortſetzung des
Weſt=
uns wiederum insgeſamt 15 Mill. RM. bereitgeſtellt.
Ku fördernden Unternehmungen ſind zum Teil bereits
huchmen mit den beteiligten Länderregierungen in An=
„Auen. Unter Eingehen auf die beiden vorliegenden
An=
ſ t ter Regierungsvertreter alsdann die Maßnahmen an,
MIrhre 1930 die 20 Mill. RM. Verwendung gefunden
Aunrden vorgeſehen für: 1. zur Förderung der durch die
„Revung und lange Beſetzung beeinträchtigten landwirt=
BP oduktions= und Abſatzverhältniſſe; 2. zur Gewäh=
Beivilfen zum Bau von Waſſerleitungen in armen
Ge=
hoders in den Höhen= und Gebirgslagen; 3. zur För=
MKleingewerbe, Handwerk, Einzelhandel und Induſtrie;
Beſerung der Verkehrsverhältniſſe; 5. zur Umwand=
Feeite an die Heilbäder=Gemeinden in Kommunalan=
Undie Frage nach einer Feſtlegung der Weſthilfe durch
Mlnngt, ſo glaubte der Vertreter der Reichsregierung
u f die ſehr verwickelten Verhältniſſe im Weſten, die
Iiers geſtaltet als im Oſten liegen, von einer Feſt=
We etzesform abraten zu ſollen, damit ſich die Maß=
WBeichsregierung den auftretenden Bedürfniſſen beſſer
Anmn.
eichsweſthilfe werden nochfolgende Grundſätze
be=
undſätzlich ſollen keine Subventionen gegeben werden,
Aiterſtützungen, keine Darlehen an einzelne Firmen
Gemeinden, auch keine generellen Entlaſtungen auf
Roer tarifariſchem Gebiet. 2 Die Mittel
ſol=
lmrakter von Beihilfen behalten d. h.
Rheis, dem die Mittel zugute kommen ſollen, ſoll in
ſäne eigene Kraft zur Ueberwindung der Schwie=
Ru=ckeln. 3. Die Beihilfen ſollen Zwecken zugeführt
Ader Allgemeinheit dienen oder auf weiteſte Kreiſe
An ermunternd wirken können. 4. Bei der territo=
=An ung ſoll Bedacht darauf genommen werden, daß die
Utr Linie und verſtärkt für die engeren Grenzgebiete
Anerden, ſo für den Grenzſtreifen, der ſich ſüdlich von
Monſchau, die Eifel, Trier, den Hochwald, den Saar=
Udx elſäſſiſche Grenze entlang erſtreckt. 5. Bei der
* wilfsmaßnahmen muß man organiſche und ſyſtema=
Aug im Auge behalten. 6. Die Einzelprojekte ſollen
Hu werden, daß unter Schaffung eines organiſchen
Zerſplitterung der Mittel verhindert wird. 7 Durch
Nder Mittel ſoll eine Belebung des Arbeitsmarkts er=
zielt werden; ſonach ſind im Grundſatz neue Aufgaben zu leiſten.
8. Bei der Durchführung der Projekte ſollen in erſter Linie,
ſo=
weit nicht techniſche Bedenken dagegen ſprechen, einheimiſche
Roh=
ſtoffe verwandt werden (Naturſteine, Baſalt, Melaphyr,
Baſalt=
lava, Kies, Schotter, Schiefer, Traß, Holz uſw.). 9. Die
Auf=
träge ſollen Firmen in der ehemals beſetzten
2. und 3. Zone bevorzugt übertragen werden,
wenn die Preisgeſtaltung nicht weſentlich höher
als bei anderen Betrieben liegt; größere
Auf=
träge ſollen möglichſt auf mehrere Firmen
auf=
geteilt werden. Bei den großen Aufträgen (z. B. bei den
badiſch=pfälziſchen Eiſenbahnbrückenbauten über den Rhein,
Straßenbrücken über den Rhein bei Mainz und
über die Moſel bei Koblenz) ſollen die kleineren Aufträge dem
anſäſſigen Handwerk möglichſt überlaſſen werden. 10. Beihilfen
ſollen nur zu Projekten gegeben werden, die durch ihre einmalige
Hingabe finanziell geſichert und für die Laſtenträger wirtſchaftlich
tragbar erſcheinen. 11. Die Beihilfen ſollen nicht zur Entlaſtung
der Haushalte von öffentlich=rechtlichen Körperſchaften gegeben
werden, ſie ſollen vielmehr zuſätzlich zu dieſen Mitteln geleiſtet
werden, um eine verſtärkte Fürſorge zu bringen. 12. Mit den
Bei=
hilfen ſollen nur wirtſchaftliche Projekte, d. h. die Produktivität
im allgemeinen hebende Einrichtungen und Maßnahmen
durchge=
führt werden. 13. Eine Verteilung der Mittel nach dem Anteil
der einzelnen Erwerbs= und Berufsgruppen an der
Geſamtbevöl=
kerung wird grundſätzlich abgelehnt. 14. Der Erfolg einer
Hilfs=
maßnahme kann nur ſichergeſtellt werden, wenn der für den Plan
Verantwortliche die Durchführung dieſer Ideen ſelbſt aufmerkſam
verfolgt und überwacht.
Der Regierungsvertreter ſetzte dann auseinander, daß die
Frage, wie unter Würdigung der beſonders ſchwierigen
Finanz=
lage des Reiches die Höhe des zukünftigen Fonds für die
Fort=
ſetzung der Weſthilfe bemeſſen werden kann, nicht eine
ausſchließ=
liche Finanzfrage iſt.
Die Fortſetzung eines auf mehrere Jahre geplanten
Hilfs=
werkes muß ſich innerhalb eines beſtimmten Rahmens halten und
muß eine organiſche Aufbauarbeit, wenn auch in langſamem
Tempo, immer noch ermöglichen. So ſchwer ſich auch das
finan=
zielle Problem für das Reich für die Zukunft anläßt, ſo muß man
ſich doch bewußt bleiben, daß das Mögliche, um die Grenze zu
ſtärken, geſchehen muß, und dieſes Mögliche muß wenigſtens ſo
abgezirkelt werden, daß mit ihm unter ſtarker Anſpannung der
eigenen Kräfte die Grenzgebiete mit der Zeit einer dauernden,
auf eigner Kraft beruhenden Geſundung entgegengeführt werden
können.
Dem Wunſche des Regierungsvertreters entſprechend wurden
alsdann die zur Weſthilfe vorliegenden Anträge als durch die
Maßnahmen der Reichsregierung erledigt erklärt.
Angenommen wurde eine Entſchließung des Abg. Bachmann
(Landvolk), in der die Reichsregierung erſucht wird, bei
Vertei=
lung der Mittel aus der Reichsweſthilfe und aus ähnlichen
Etats=
poſitionen die Landwirtſchaft entſprechend ihrer Bedeutung und
angeſichts ihrer beſonderen Notlage in erhöhtem Umfange zu
berückſichtigen. Auch ſoll die Reichsregierung Vorſorge dafür
tref=
fen, daß die Mittel nicht ſchematiſch, ſondern nach wirtſchaftlichen
Zuſammenhängen im Rahmen des Geſamtprogramms der
Reichs=
regierung zur Förderung der Landwirtſchaft und zur Stützung
beſonders gefährdeter Gebiete und Zweige derſelben Verwendung
finden.
Die Deviſenſchulden der Gemeinden.
Berlin, 6. November.
Der Deutſche Städtetag teilt mit: Nach der
Deviſengeſetz=
gebung iſt es nicht zuläſſig, daß Gemeinden, die von ausländiſchen
Gläubigern im Klageweg in Anſpruch genommen werden, ihre
Gläubiger befriedigen, es ſei denn, daß die
Deviſenbeſchaffungs=
ſtelle die Zahlung ausdrücklich genehmigt. Dieſe Beſtimmung gilt
bekanntlich auch dann, wenn die betreffende Gemeinde bereit und
in der Lage iſt, zu zahlen. Von ausländiſchen Banken iſt
viel=
fach verkannt worden, daß von dieſer Beſtimmung auch
Zahlun=
gen in Reichsmark auf ein ausländiſches Konto betroffen ſind.
Erſt kürzlich iſt im Hinblick auf dieſe Rechtslage die Klage eines
ausländiſchen Gläubigers gegen die Stadt Gelſenkirchen
abge=
wieſen worden.
Vorläufig keine Brolpreiserhöhung in Berlin.
Berlin, 6. November.
Die Berliner Bäckerorganiſationen haben ihren Entſchluß,
beim Reichsernährungsminiſter wegen einer Brotpreiserhöhung
vorſtellig zu werden, nicht zur Ausführung gebracht. Wie
ver=
lautet, iſt dieſer Verzicht darauf zurückzuführen, daß ihnen vom
Reichsernährungsminiſter bedeutet worden iſt, daß irgendwelche
Zugeſtändniſſe in der Brotpreisfrage nicht gemacht werden
könn=
ten. Nicht weſentlich dürfte aber auch das Verhalten der
Groß=
bäckereien mitbeſtimmend geweſen ſein, die entſchloſſen ſind,
ſo=
lange als möglich an dem niedrigen Brotpreis feſtzuhalten.
Lordſchaft, der Landarbeiker.
Von George Popoff, London.
es manchmal in Hintertreppenromanen oder ſieht
oed=Filmen: irgendwvo in Kanada oder Auſtralien,
en von jeder Ziviliſation entfernt, lebt in einer
Holzhauerhütte ein armer, einſamer Farmer, der
eten Tag arbeitet und ſchuftet und ſich im Schweiße
iſtts gerade ſo viel verdient, um nicht elendiglich
n zu müſſen; etwas Geheimnisvolles, Myſteriöſes
o die Cowboys ringsum flüſtern über ihn etwas
eon reicher, vornehmer Abſtammung und
Aehn=
ſaußerlich merkt man dem einſamen, wortkargen
s wergleichen an; längſt iſt ihm ein wüſter Robinſon=
Meu, die Hände ſind rauh und ſchwielig, und das
ſt bon Europens Höflichkeit ſo wenig übertüncht,
iey. Da eines Tages, ha, bringt von der nächſten
V galloppierender Cowboy ein Telegramm, das
Flucht hat, um die ſtille, halbzerfallene
Einſiedler=
wen und das folgendermaßen lautet: „Onkel am
Ferben, Vetter von Jacht über Bord gefallen, Bru=
N9d verunglückt. Stop. Gratulieren zum Peers=
Sofort England kommen, Beſitz Familienſchloſſes
Tiw der ſtille, bärtige Farmer mit den ſchwieligen
Dn bon Europens Höflichkeit ſo wenig übertünchten
A der Tat nach England zurück, wird Mitglied der
Beht ins Schloß ſeiner Väter ein und lebt hier
Dr beſeeligenden „Happy ending” entgegen ..
2 mn den Hintertreppenromanen, ſo ſieht man’s in
e=Filmen und — — ſo geht’s wirklich her im
Bitannien! Vor etwa Jahresfriſt verſchied im
Din ichs ein alter Lord Langford und, da kurz zuvor
en Söhne geſtorben waren, ſo ging der Titel
un=
eltie auf einen entfernten und gänzlich verarmten
Namens Mr. George Rowley über, der ſchon ſeit
Den in Auſtralien auf einer Farm weilte und ſich
i nterhalt ſchlecht und recht als gewöhnlicher
Land=
indate. Nowley hatte in Auſtralien geheiratet, er
Nurückgezogen und kein Menſch ſtörte ihn in ſeinem
L dhen Familienleben. Doch der Regiſſeur des wirk=
ienen Lebens iſt ein viel grauſamerer Geſelle, als
ine Filmmacher von Hollywood; der Freudennach=
richt von der Erbſchaft und dem Peerstitel, den der obligate
galloppierende Cowboy nach Mr. Rowleys einſamer Hütte
brachte, folgte auf dem Fuße — — eine Anklage wegen Bigamie!
Mr. Rowley war nämlich bereits einmal in England verheiratet
geweſen. Dann emigrierte er allein nach Auſtralien und, als
ihn vor etwa Jahresfriſt die Nachricht vom Tode ſeiner erſten
Frau erreichte, hatte er in aller Seelenruhe zum zweiten Mal
geheiratet. Doch nun, nachdem dieſe blöde Erbſchaftsgeſchichte
publik wurde, ſtellte es ſich heraus, daß die Todesnachricht eine
falſche geweſen war: die erſte Mrs. Rowley lebt, ſie iſt geſund
und munter; ſie arbeitet — oh, Knallefekt des göttlichen
Re=
giſſeurs! — als Kellnerin in einer drittklaſſigen Teeſtube am
Strand, und ganz London ſpricht von nichts anderem, als von
der Kellnerin=Peereß und ihrem ungetreuen, ehebrüchigen Gatten,
der ſie ſo ſchnöde verlaſſen hatte.
Armer George Rowley, hätte er nicht den Titel eines Lord
Langford geerbt, ſo hätten die Behörden nie und nimmer in
den intimſten Winkeln ſeines Privatlebens nachgeforſcht und
die Geſchichte mit der zweiten Ehe wäre nie ans Tageslicht
ge=
kommen. Nun aber hat alles eine ganz andere Wendung
ge=
nommen. Der neue Lord Landford iſt vor einigen Tagen in
England eingetroffen. Dutzende von Reportern reiſten ihm nach
Plymouth entgegen. Seine Lordſchaft, der Landarbeiter zeigte
ſich in übelſter Laune. Einen Reporter, der allzu zudringlich
wurde, hätte er faſt über Bord geworfen. Dieſe gallige
Stim=
mung ſeiner Lordſchaft iſt indeſſen nur zu gut begreiflich: von
ſeinem Peerstitel hat er bis jetzt nichts, als nur Nachteile zu
ſpüren bekommen; und die wenigen Privilegien, die der Titel
ihm einräumt, ſind vollends von mehr als zweifelhaftem Werte;
ſie beſtehen lediglich darin, daß er, als Peer, nur vom Houſe of
Lords, mit entſprechend hohen Prozeßkoſten, gerichtet werden
darf und daß er, im Falle eines Todesurteils, auf der Gunſt
beſtehen kann — mit einer ſeidenen Schnur gehenkt zu werden.
An ſolch ein „Happy ending” hat ſelbſt Hollywood nie gedacht,
von der Marlitt ganz zu ſchweigen .
* Tanz=Gaſtſpiel Riddy Impekoven.
Kleines Haus. — Freitag, 6. November.
Zu ihrem 3. Vereinsabend hatte geſtern die Freie Literariſch=
Künſtleriſche Geſellſchaft Niddy Impekoven zu Gaſte und bot
damit ihren Mitgliedern einen Abend voll reinen und ſchönen
Kunſtgenießens. Niddy Impekoven hatte mit dem Allegro aus
Nr. 309 — Seite 1
Schließung der Univerſität Halle?
Abbruch der Güte-Berhandlungen.
Halle, 6. November.
Ueber die Vorgänge, die zu dem heutigen Beſchluß der
Deut=
ſchen Studentenſchaft führten, den Beſuch der für Freitag
nach=
mittag angeſetzten gemeinſamen Beſprechungen abzulehnen, kann
noch mitgeteilt werden: Die Nachmittagsbeſprechungen ſollten
bekanntlich beſonders auf Betreiben des bei der Studentenſchaft
ſehr beliebten Dekans der juriſtiſchen Fakultät, Profeſſor Böhmer,
eine leidenſchaftsloſe, ſachliche Auseinanderſetzuns
zwiſchen Profeſſor Dehn einerſeits, für den ſich der Rektor Aubin
ſtärkſtens eingeſetzt hatte, und der Studentenſchaft andererſeits,
zum Ziele haben. Bereits am Donnerstag nachmittag jedoch
ver=
faßte die Deutſche Studentenſchaft eine ungewöhnlich ſcharfe
Er=
klärung in Form eines „Offenen Wortes an den Rektor Aubin”.
Die Erklärung wurde von dem Vorſitzenden der Deutſchen
Stu=
dentenſchaft Halle dem Rektor überreicht. Dieſer erklärte den
Brief für „Unfug”, da er auf ganz irrigen Vorausſetzungen beruhe.
Der Freitag Vormittag und Nachmittag war dann mit weiteren
Verhandlungen ſowohl des Hochſchulringes Deutſcher Art wie auch
des Aſta der Deutſchen Studentenſchaft ausgefüllt. Inzwiſchen
waren Vermittlungsverſuche auch der
Altherren=
ſchaft im Gange, und auch Profeſſor Böhmer verſuchte ſehr
energiſch, die verantwortlichen Führer des Hochſchulringes und der
Deutſchen Studentenſchaft von einem Abbruch der kaum
aufge=
nommenen Verbindungen mit den Hochſchulbehörden abzuhalten.
Die Vermittlungen ſollten vor allem einen Weg
finden, der ein Eingreifen der Staatsregierung
in die Selbſtverwaltung der Univerſität
ver=
hindert, zumal bekannt geworden war, daß die
Reichsregierung der preußiſchen Regierung die
Schließung zweier Univerſitäten nahegelegt
hat, unter denen ſich die Halleſche Univerſität
bisher nicht befand. Die Studentenſchaft blieb jedoch dabei,
auf keinen Fall ihren bisherigen Standpunkt im Falle Dehn
auf=
zugeben. Sie ſtützte ſich dabei auf neues” Material, von dem auch
die Nachmittagsentſchließung der Deutſchen Studentenſchaft ſpricht,
in der der Abbruch der Verhandlungen erklärt wurde. Dieſes neue
Material, ſoll ſich, wie man hört, auf die Haltung Prof. Dehns als
Pfarrer der Reformationskirche in Berlin gelegentlich der
Beerdi=
gung der verſtorbenen Kaiſerin beziehen. Damals ſoll Dehn
mit dem größten Teil des Gemeindekirchenrates gegen eine
Be=
teiligung der Reformationskirche am Trauergeläut geſtimmt
haben.
Der Rektor der Univerſität Halle, Prof. Aubin, hielt am
Nachmittag von der Freitreppe des Melanchthonianums aus eine
Anſprache an die auf dem Univerſitätsplatz verſammelten
Stu=
denten. Er erklärte, ſoviel er wiſſe, beabſichtigten die
National=
ſozialiſten, am Abend erneut größere Kundgebungen zu
veran=
ſtalten. Das ſtarke Schupoaufgebot, das die benachbarten
Stra=
ßen abſtreife, gelte dieſer Kundgebung, nicht der Studentenſchaft.
Er erwarte, daß die Studentenſchaft ſich von der Kundgebung
fernhalten werde, entſprechend dem vereinbarten Burgfrieden.
Der Rektor hat der Studentenabordnung, die ihm die
Ent=
ſchließung überbrachte, erklärt, daß er den geforderten
Rücktritt ablehne.
Kommuniſtiſche Bürgerkriegsſchule ausgehoßen.
Zwickau, 5. November.
Da die hieſige Polizeidirektion in Erfahrung gebracht hatte,
daß in Bermsgrün kommuniſtiſche Lehrgänge zur Schulung für
den Bürgerkrieg veranſtaltet wurden, ſchritt man geſtern dazu,
die Sporthalle des Sportvereins in Bermsgrün, ſowie das
Volks=
haus und das Gebäude des Konſumvereins in Schwarzenberg
von einem größeren Aufgebot Zwickauer Schutzpolizei beſetzen zu
laſſen. In der Bermsgrüner Kampfſchule wurden 12 Männer und
5 Frauen beim Unterricht überraſcht und feſtgenommen. Die
Un=
terſuchung förderte eine größere Menge Schriftſtücke zutage, die
noch geſichtet werden müſſen. Gegen die feſtgenommenen
Per=
ſonen wird beim Oberreichsanwalt die Einleitung eines
Verfah=
rens wegen Hochverrats beantragt werden.
der Lohnkampf der Gemeindearbeiter.
Köln, 6. November.
Die Vertreter der Freien und Chriſtlichen Gewerkſchaften —
ſoweit ſie am Tarifvertrag für die Gemeindearbeiter beteiligt
ſind — traten geſtern zur gemeinſamen Beratung zuſammen, in
der auch die Entſcheidung darüber getroffen werden ſollte, ob die
Gemeindearbeiter, um ihren Standpunkt in dem gegenwärtigen
Lohnſtreit durchzuſetzen, in den Ausſtand treten ſollen. Dieſe
Ent=
ſcheidung iſt bis zur Klärung einiger weſentlicher
Meinungsver=
ſchiedenheiten und Zweifelsfragen, die ſich aus der Faſſung des
Schiedsſpruchs vom 31. Oktober ergeben haben, zurückgeſtellt
wor=
den. Als Grundlage und Vorausſetzung für weitere
Verhand=
lungsmöglichkeiten wird eine Verlängerung der Erklärungsfriſt
angeregt, die, wie die Dinge jetzt liegen, am Samstag mittag
abläuft.
der Mozart=Suite und mehr noch mit Francois Couperins „Das
kleine Nichts” uno einem entzückenden, ſprühenden Ländler von
Schubert den ſtärkſten Erfolg!
Das war begreiflich und gerecht! Das beſchwingte, graziös
anmutige, von Erdenſchwere befreite, freuderfüllte Tanzen iſt die
Größe und Stärke dieſer geborenen „Tänzerin”, in der alles
darnach drängt, ihre Lebensbejahung, ihre rhythmuserfüllte
Muſikalität durch den Tanz plaſtiſch zu verlebendigen.
Schwin=
gende, klingende Melodie in Geſte und tanzkünſtleriſcher
Be=
wegungsfreude körperlich zu geſtalten.
Sicher kann eine Künſtlerin vom Format der Niddy
Impe=
koven nicht den Kunſtausoruck etwelcher „Schule”, unbeachtet
laſſen; ſie muß wohl auch etwas geben wie Chaconne von J. S.*
Bach mit der intellektuellen Ausdeutung der Tonmalerei im
Tanz. Aber Niddy Impekoven iſt das dann nicht. Dieſe
Künſt=
lerin iſt nur im „Tanz” ſie ſelbſt, in dem naiven, freude= und
lebenſprühenden Tanz! — Vielleicht auch noch in der bäueriſchen
Suite von Roentgen, deren fünf Piecen voll köſtlichen Humors
ſind, mehrfach mit einem leichten Einſchlag köſtlich feiner, lachen=
*
der Groteske. —
Pholo=Ausſtellung.
In der Bücherſtube Bodenheimer ſtellt Herr Fr. Lange eine
Reihe von Photographien aus deren Vorzüge und Schwächen man
wohl darin begründet ſehen kann, daß es ſich nicht um Arbeiten
eines Fachmannes, ſondern um Verſuche eines Liebhabers
han=
delt. Gemeſſen an den Spitzenleiſtungen heutiger
Berufsphoto=
graphie, ließe ſich manche techniſche Beanſtandung machen, aber
das iſt auch ein ſehr hoher und ſtrenger Maßſtab, da die
Fort=
ſchritte und Ergebniſſe der Photographie in den letzten Jahren
große waren. Dafür zeigen ſich hier manche liebenswürdige
Vor=
züge, die der genau berechneten und gekonnten Arbeit des
Fach=
manns nicht immer eignen: eine friſche, unbefangene Art, ohne
Feſt=
legung auf Beſonderes an die mannigfachen Gegenſtände der
Um=
welt heranzugehen, vor Hergebrachtem (ſommerlicher Wieſenweg,
Abendſtimmung) nicht krampfhaft auszuweichen, aber auch ohne
Exzentrik neue und überraſchende Blickpunkte (ſo beim
Darm=
ſtädter Löwentor oder Maulbronner Kloſterkapitell) oder neue
Gegenſtände für das Objektiv zu finden. Hier ſind die
vielſagen=
den und unerhört ſchönen Formen der Muſcheln und Schnecken
ge=
meint, die Lange ſo ſchön wiedergegeben hat. Auch in den
Auf=
nahmen einer Kirchentreppe, eines nächtlichen Tors aus
Rothen=
burg oder Nürnberg verfällt er nicht ins Uebliche, in deſſen
Be=
reich er mit einem größeren Teil, wenn auch gelungener Auf=
*
nahmen verbleibt.
Seite 4 — Nr. 309
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 7. Novemut
O
Statt Karten.
Marie Brunner
Peter Nothnagel
Gemeinderechner
Verlobte
Darmſtadt
Wenckſtr. 1
Griesheim
b. Oſidi.
Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Martin Buſch und Frau
Gretel, geb. Metzler
Darmſitadt
Friedrich Ebertplatz 15
Frankfurt a. M —Oberrad
Cyelsbach
Kirchliche Trauung: am Sonntag, den 8. November 1931,
nachmittags 3 Uhr, in der evangeliſchen Kirche zu Egelsbach.
Mehrere faſt neue
Manog
billigſt.
Piano=Berg
Hügelſtraße 32.
Telefon 126 (*mf=
Die neueſten
Mo=
belle in Filz ind
eingetroffen. Alte
Da.- u. H. Hüte
werden hiernach ta
dellos faſſoniert
Preis 2.— Mk.
Hutzentrale Wenze
Eig. Fabrik Darmſtad
Saalbauſtraße 23
Telefon 4130 14932=
Sbach=
Piano
kaum geſp. billigſt.
Piano=Berg,
Hü ſelſtraße 32.
Telefon 126. (mfs
Statt beſonderer Anzeige.
Am 2. November verſchied in Mohrin (Neumark) nach kurzer,
ſchwerer Krankheit mein lieber Mann, unſer treuer Bruder und
Schwager
Heute
HerrenaschahrTag
2 Herren-Schuhe zu Preisen, über die selbst Fachleute sta
965
65
Braun M-Box Herren-Halbschuh
Orlginal-Goodyear-Welt Rahmenarbeit
Schwarz Boxkalf-Herrenstie‟
Orlginal-Goodyear-Welt Rahrmch
in
moderner Form und Farbe
moderne Form
A
A
Jchuhwarenk
nur Ludwigstraße
Dr:Med.
140
Darmstadts größtes Schuhhaus
Für die Hinterbliebenen:
Doris Henkel=Elbert.
Darmſtadt, Hoffmannſir 32, Mohrin (Neumark).
Die Beerdigung fand in der Stille ſtiatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen ueoßs
RESTELAGER
Echt Lindener Göper-Samt
Meter 3.60 und 3.80 Mk.
Echt Lindener Waschsamt
Meter 2.25 Mk.
Neueste Muster! Beachten
Sie meine Ausstellung Ecke
Alexanderstraße —Obergasse
Dankſagung.
Für die uns in ſo reichem Maße erwieſene Teilnahme
beim Hinſcheiden unſeres lieben Entſchlafenen ſagen
wir allen, insbeſondere Herrn Pfarrer Müller, den
Herren Aerzten, ſowie den Schweſtein des Städt.
Krankenhauſes für ihre liebevolle Pflege unſeren
herzlichſten Dank.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Anna Weitzel, geb. Geibel
Eliſabeth u. Wilhelm Wenz.
Darmſtadt, den 6. November 1931.
Ludwigshöhe.
Obſtbäume!
Alle Sorten
Obſt=
bäume ſow. Stach.. Johannisbeer=
Bäumchen 1. Wahl
ſind billig abzugeb.
Arheilgen.
Darmſtädterſtr. 49.
SMNElOEK
WENCISTR. 10 (Kein Laden).
Mhma iſt heilbar
Empfehle mein
Spezial=
Nährkraftbrok
leicht
bekömmlich,
2 Pfd. 35 Pfg.
Bäckerei Wilz
Hügelſtraße 29.
Holzſtraße 8. (*fs
Aſthmakur nach Dr. Alberts kann ſelbſt
veraltete Leiden dauernd heilen. Aerzt
liche Sprechſtunden in Frankfurt, Mainzer
Landſtraße 133, 1. Stock, jeden Mittwoch u
Samstag von 8 30—1.30 Uhr. (IV 153
Flechten — Ekzeme
upus. Hautkrebs durch neue Mittel ohne
Berutsstörung geheilt. Geruchlos, kein Be
schmutzen der Wäsche. Hautarzt schreibt:
Hedizin um ein wirksames neues
Medi-
kament Vereichert. Pack. M.7.— trko.
Ver-
and: Hirsch-Apoth. Durlach 154. Ausk
zeg Rückporto: Laborator. We Pe’s Everv.
Karl ruhe Bad. Gartenstr. 154 ((.1474
Dankſagung.
Wmmm
(W. K. C., gemufft)
30 Mk., Herrenrad
(Mifa) 25 Mk.,
Damenrad (
Monu=
ment) mit Garant.
35 Mk. zu verkauf.
Karlſtr. 14, Laden.
(16013b)—
Radio
3 Röhr.=Netzempf.
u. Lautſprech. bill.
zu verkaufen.
Riedlingerſtr. 33, I.
Wanderſtiefel
Gr. 42, zwiegenäht.
wenig getragen.
bill. zu verkaufen.”
Beſſungerſtr. 92.
Damenrad, f. neu,
Herrenrad, gebr.,
vk. bill. Soderſtr. 59.,
Schön.Wintermant.
f. 18—20j. Mädch.
bill. zu verkaufen.”
Rhönring 77, II. r.
Maß-
Herren-Hemden an.
terti-
Damen-Wäsche guns
M. Schorlemmer
Jetzt Herdweg 97.
Rh
dragen
Srhlrellblech
Di Verrind
IarrtempEihütten-Kahrasktünder
Osrrerk Sienen in Segenseriendorn
(V. 9205
Postfach 29.
Vertr.: Gg. Friedr. Rettig, Darmstadt
Sanäbersstr 69 Tel, 3394.
Gelegenheitskauf.
Saxophon (Alt in
Es), mit Etui 100
Mk. Kaſſe. Neue
Niederſtr. 20, II. (*
1 gebr. Schneider=
Nähmaſch. (Pfaff)
bill. abz. E.
Loh=
mann, Stiftſtr. 79.*
preisr.e
Näh. 5.
neu, ir
eign., z
Wilh
Geleuekk
Mok zufl
u. Cheiſt
äuß.
Karlſr3/
Meiſt weoſt
Für die vielen Beweiſe inniger Teilnahme beim
Heimgange unſerer lieben Entſchlafenen ſagen
wir auf dieſem Wege unſeren herzlichſten Dank
Echte Perser-Teppiche u. -Frücken
feinste und schönete Qualitäten
Objekte von bleibendem Wert
BIS ZU
Ein großer Teil ung
Seiden-u. Wollst
ist im Preise bedeu
herabgesetzt!
Jacob Fuld
Doris Brill, geb Fuld
Bertha Jacoby, geb. Hachenburger
Emil Brill.
TEPPICHE
LAOTLR
Vorlagen
PrimaTafelobſt
p. Ztr. v. 4ℳ an frei
Haus. Hausmann
Soderſtraße 44½.
ſind jetzt ſtaunend billig.
Durch günſtigen
Einkauf
bieten wir Ihnen in
Linoleum-Läufern
und Teppichen
beſondere Vorteile!
Es iſt Zeit
ſich einzudecken!
Gelbe Winter=
Karkoffeln
Zentner 3.25 ℳ.
Mäuschen
50 Pfund 5.
Koch= und Eßäpfel
20 Pfund 1.30 ℳ
50 Pfund 3.— ℳ
Zwiebeln
30 Pfund 2.70 ℳ.
J. Schellhaas
Karlſtraße 50.
Telef. 1697. (16071
Reste
in Linoleum
Stragula
Tapeten
äußerſt preiswert.
Leder!
Preiswert. u. gutes
Herrenſohlen v. 95.3
Damenſohlen v. 65.Z
Led. w.grat. gewalzt.
Arbeiterſtief. 40/47.
von 4.85 ℳ. (13828a
infolge unserer Liguidation
ungewöhnlich billigen Preisen
A.-G.
AobWre UANA in Lignidation
nur Binger- Straße 26
HAINZ Samsian nachm. bel Voranmeldung
Telefon 32222.
13495a
Auswahl bereitwilligst.
Gebr. Chaiſelongues
u. Diwan zu verk.*
Magdalenenſtr. 11,
Werkſtatt.
Mayers Lexikon
der neue, 220 RM.
zu verkf. Offert. u.
3. 130 a. d. Geſch.
Kirch=
J. Rubin ſtraße 10
Ludwigsplatz 6. (16087r
2 neue Eiſenb.=
Joppen (auch für
Chauffeure geeig.)
1 neuer, gut gefütt.
Eiſenb.=
Winter=
mantel zu verkauf.
Näh. Geſchäftsſt. (*
Zu Fabrikpreiſen
erhalten Sie
Herrenzimmer
Speiſezimmer
Schlafzimmer
u. Küchen.
Offerten u. 3. 120
a. d. Geſchäftsſt. (
Pol. Bett, hochh.
m. Matr. u. Sp.=R.
f. 30 ℳ zu verk. (*
Feldbergſtr. 103, p.
beträgt auf viele Af
diese Ermäßigung.
Nußb. pol. Bett m.
Stahlmatr. zu vk.*
Beſſungerſtr. 6, I. r
1 nußb. Schreibtiſch
33 ℳ. 2. Nachttiſche
ä 15ℳ. 1 beſſ.
Steeg=
tiſch 25ℳ. Regulat.
6 ℳ. Zeichentiſch 18
ℳ. Zeichenbock 8 ℳ,
Photoapp. 9X12 u.
X9, ½, 34=u. 1
Geige. Mandoline,
ſilb. Herrenuhr,
gold. Damen=
Arm=
band= u. Herr.=Uhr
mit Kette, neuer
Ilkispelz 30-4.,
Schwanenſtr. 33, I.
Cut=Anzug u. ſchw.
Mant. f. j. M. z.v
Heinrichſtr. 110, III.
Jetzt iſt die beſte
Zeit, die Gärten zu
düngen!
Wir
liefern
erſt=
klaſſig. (16037
Kleiderseide bedruckt, reine Seide . . Mtr.
Chinakrepp bedruckt, reine Seide ... Mtr.
Mtr.
Chiffon bedruckt, reine Seide.
MOiré bedruckt u. einfb., f.Futterreine Seide, Mtr. 4.-,
Mtr.
Maroccaine la Kunstseide
Mtr.
Mantelstoffe reine Wolle".
Kleiderstoffe 70 cm breit . . . . Mtr. 225,
.. Mtr.
Kleiderstoffe vo0 en breit.
Reste
Seiden- und Wollstoffe
zum halben Preis
rdedung
frei Abladeſtelle zu
billigſten Preiſen.
A. &. J. Monnard.
Strauß. Mauift
Inh. Siegfa
Schulstraße 8
Seiden- und Modehaus
MeI
490
7. Rovember 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 309 — Seite 5
Aus der Landeshäuprftaot.
Darmſtadt, den 7. November 1931.
Blerdeprämiierung und Zugleiſtungsprüfung
in Darmſtadk.
wen 8. November, auf dem Pferdemarkt, Holzhofallee.
(ndwirtſchaftskammer veranſtaltet in dieſem Jahre am
Muiger eine größere Reichsverbands=Stutenſchau, zu der die
jungen Stuten=Jahrgänge aus Starkenburg antreten
Prämiierung erſtreckt ſich auf 2 Klaſſen, und zwar
tre=
ſſe 1 drei und vierjährige Stuten in Wettbewerb und
zweijährige Stuten. Das Anmeldungsreſultat iſt
be=
ausgefallen, da etwa 40 Tiere gemeldet ſind. —
Gleich=
nrien große Leiſtungsprüfungen zur Durchführung, und
Warmbluter eine Dauerzugleiſtungsprüfung, wobei die
Zentner über etwa 8 Kilometer zu ziehen haben und
nr eine Trableiſtungsprüfung ablegen müſſen. Hierzu
anne angemeldet. Die Belgier dagegen werden von
Faniſchen Zugkraft=Meßwagen geprüft, eine Prüfung,
ſen zum erſten Male gezeigt wird und ſicherlich in den
uienkreiſen Beifall finden wird. Ueber die Art der Prü=
Kraftmeßwagen berichteten wir bereits in der
Donners=
mer.
Arogramm des Tages iſt wie folgt feſtgeſetzt:
wormittags beginnen die Zugleiſtungsprüfungen.
h vormittags beginnen die Stutenprämiierungen.
Uhr vormittags Geſpann=Parade und Vorführen der
ſingekrönten Tiere,
Zu vormittags Vorführen der Elite=Hengſte des Heſſiſchen
isgeſtüts Darmſtadt.
B=ſuch der Veranſtaltung kann ſehr empfohlen werden
ſalle Intereſſentenkreiſe aus Stadt und Land beſonders
den Ruheſtand verſetzt. Nach Erreichung der geſetzlichen
iſt Herr Stadtkaſſedirektor Heberer in den wohl=
Ruheſtand getreten. Mit ihm iſt ein pflichttreuer Be=
Dem ſtädtiſchen Dienſt geſchieden, der nahezu 50 Jahre
ens in Dienſten ſeiner Vaterſtadt ſtand. Herr Heberer
Februar 1883 als junger Gehilfe nach Abſolvierung
unnaſiums bei der Stadtkaſſe eingetreten und wurde
5tädtiſchen Hauptverwaltung verſetzt, nachdem er
in=
ſtaatliche Prüfung für das Finanzfach abgelegt hatte.
1892 wurde er als Finanzaſſiſtent definitiv angeſtellt,
106 wurde ihm die Leitung der wichtigen
Finanzabtei=
tiötiſchen Hauptverwaltung übertragen. Im Jahre 1923
ei Heberer auf Beſchluß des Stadtrates mit der Leitung
aße, unter gleichzeitiger Ernennung zum Direktor dieſer
gat. Dieſe verantwortungsvolle Stelle hat Herr Heberer
nnn nunmehr erfolgten Ausſcheiden in der ſchwierigen
yien Zeit der letzten Jahre mit großer Gewiſſenhaftig=
Amſicht bekleidet, ſo daß der Oberbürgermeiſter ihm bei
na ng als Muſter eines ſchlichten, pflichttreuen Beamten
Dank und Anerkennung ausſprechen konnte. Möge es
ecer vergönnt ſein, den wohlverdienten Ruheſtand noch
e in körperlicher und geiſtiger Friſche zu genießen. —
ach Erreichung der Altersgrenze der Hausverwalter
hruſes, Herr Wehn, in den Ruheſtand getreten, ein
der 32 Jahre im Dienſte der Stadt treu und gewiſſen=
Aälicht erfüllt hat und weiten Kreiſen der Bevölkerung
Freundliches Weſen und ſeine ſtete Hilfsbereitſchaft
ta- Möge es ihm vergönnt ſein, den wohlverdienten
noch lange bei guter Geſundheit zu genießen.
lißmuſeum. Am Sonntag finden um 11 und 11.30 Uhr
Führungen ſtatt. am Nachmittag um 2 Uhr beſichtigen
ieser des Vereins ehemaliger 61er Artilleriſten mit
belSrigen das Muſeum. Nichtmitglieder des Vereins
kön=
eſer Führung teilnehmen und zahlen 30 Pfg. pro
Per=
ſitt. — An den Wochentagen ſind nur noch vormit=
1 mnd 11.30 Uhr Führungen.
Heſſiſches Landestheater.
14—17½ Uhr. Außer Miete.
Mop Guſtav Adolf. Preiſe 0.50—3 Mk.
20, Ende nach 22½ Uhr. Zuſatzmiete III, 4.
Marla Magdalena. Preiſe 0 60 —4.50 Mk.
hees Landestheater. Dr. Hans Schmidt=Iſſerſtedt hat
* Sinfoniekonzert am Montag, den 9. November, zwei
ſrwerke der deutſchen Muſikliteratur ausgewählt:
Sinlonie und Bruckners 7. Sinfonie. Beethovens
m im Jahre 1802 entſtanden. Sie iſt für ſogenanntes
ar geſchrieben, 2 Hörner, 2 Trompeten und ohne
Po=
ie 1., 3. und 7. Sinfonie wird ſie durch einen län=
Migeleitet. Der zweite Satz das berühmte Larghetto,
i beliebteſten Beethovenſchen Sinfonieſätzen. Das
es der humorvollſten und amüſanteſten Scherzi, die
Dencrieben hat und der letzte Satz iſt durch ſeine
wunder=
iD erung bekennt. Nach der 2. Sinfonie von Beethoven
ueS Schmidt=Iſſerſtedt die 7. Sinfonie von Bruckner diri=
Nir ſich als Bruckner=Dirigent ſchon im erſten Konzert
eins mit der großen Meſſe und dem Tedeum vorge=
Dnſonie gehört zu den meiſtgeſpielten Bruckner=
Der. Weite Satz iſt das ſchönſte Adagio, das Bruckner
1A
hat=
nraß, den 15. November, findet im Großen Haus unter
Beizuug von Karl Maria Zwißler in der Inſzenie=
Sinsto Mordo (Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp)
ag der klaſiſchen Suppä=Operette ,Boccaccio”
esohtrollen ſind beſetzt mit Kienzl, Heilmann, Harre,
Wihh Herdorn, Sattler., Drath.
Aus dem Wahlkampf.
Großes Haus. Mob. 19½—223 Uhr. T, Gr. 1, 2, 3, 4, 5 u. 6.Otello. Ermäßigte Preiſe 0.50—4 Mk.
Moo. 19½—21½ Uhr. Heſſenlandmiete IV 2. M 1, PI.
Dſt Voltsb. G5p I—IV. Die Dubarrh, 0.70-5.60. 20—21¾ Uhr. Zweites Sinfonie=Konzert.
Rob. Preiſe 1—5 50 Mk. B0 Nob. 20 En e gegen 2213 Uhr. 46. Die Kaiſerin
und der Pferdedieb. Preiſe 0 60—4.70 Mk. Mt. Nob. 19½—2231 Uhr. G 3. Dſt. Volksb. Gr I—V.
Die Macht des Schickſals. Preiſe 0.70—5.60 Mk. L2 Nob. 19½—22 Uhr. C 7. Die verkaufte Braut.
Preiſe 0.70—5.60 Mk. Eob. Leine Vorſtellung. 20—221 Uhr. W1. Darmſt. Vo ksb. Gr.—4,
N Nob. Die verkaufte Braut. Preiſe 0.70—5.60 Mk. Mob. 14—22 Uhr. Feſſenlandmiſte 1V, 3.
Boccaccio. Preiſe 0.*0—6 40 Mk. Kleines Haus. Rob. 20—22 Uhr. Zuſatzmiete V 4. Die heilige
Flammte. Preiſe 0.60——4.50. Mob. 14½—17½ Uhr. Guſtav Adolf Pr. 0.50—3 Mk.
19—22 Uhr Guſtav Adolf Preiſe 0,50—3 Mk. MAeb. Leine Vorſtellung. 0 MMov. 20—221 Uhr. Zuſatzmiete V 5.
Die Dubarry. Preiſe 0.70—5 Mk. 1. Nob. 20—22½ Uhr. Zuſatzmiete 11, 3. Die heilige
Flamme. Preiſe 0.60——4 50 Mk. us. Nob 20—22 Uhr. T, Gruppe 1. 2, 3. 4, 5, 6, 7 u. 8.
Margnerite: 3. Kleine Preiſe 0.50—3 Mk. g-pp. 20, Enbe nach 22½ Uhr. Zuſatzmiete 1V 3.
Maria Magdelena. Preiſe 0.60—4.50 Mk. W Bow. 15, Ende nach 17½ Heſſenlandm., 1,2 und 111,3.
Maria Magdalena. Preiſe 0.60—4.50 Mk.
19½, Ende gegen 22½ Uhr. Außer Miete.
Guſtav Adolf. Preiſe 0.50—3 Mk.
* Bahlverfammlung der Badikaldemokraken.
t. In der am Freitag abend im Saalbau” abgehaltenen
öffentlichen Verſammlung der „Radikaldemokratiſchen Partei”
ſprachen eine ganze Reihe von Referenten über aktuelle Fragen
der Politik. Zunächſt erklärte der 1. Redner, Studienrat
Bal=
ſer aus Ober=Ingelheim, der 2. Spitzenkandidat auf der
radikal=
demokratiſchen Liſte, die Partei ſei noch klein, aber ſie befinde ſich
im Angriff und wende ſich gegen die Heldenglorifizierung alten
Stils und dagegen, daß das Alte ſich im Weſen der Deutſchen
Republik breit machen dürfe. In den Amtsſtuben der Republik
herrſche noch die Geheimräterei, die am liebſten alles rückwärts
drehen möchte. Es gelte, der Jugend neue Ziele zu geben. — Als
zweite Rednerin ſprach Julie Meyer=Nürnberg, einſt
Führe=
rin der Jungdemokraten, über die Urſachen, die zu den heutigen
ſchlimmen Zuſtänden geführt hätten und über die Mittel zur
Ab=
hilfe. An die Haupturſache, an den Krieg, denke man gar nicht
mehr, alles jammere über das in der Inflation verlorene Geld,
vergeſſen ſeien die unzähligen Männer, die der Weltkrieg als
Opfer gefordert habe. Die Rednerin meinte abſchließend, daß wir
die Gewißheit brauchten, in Deutſchland dürfe wieder geiſtige
Freiheit ſein, der Geiſt echter und wahrer Demokratie herrſchen.
— Als letzter Referent nahm der Schriftſteller Vierbücher=
Berlin das Wort, um zunächſt den pazifiſtiſchen Charakter der
Radikaldemokratiſchen Partei zu betonen. Die Revolution 1918
ſei keine Revolution geweſen, ſondern ein ſchlecht verlaufener
Inventurausverkauf, der viele alte Ladenhüter übrig gelaſſen
habe. Der Redner übte dann ſcharfe Kritik am Stahlhelm und
den Nationalſozialiſten. — Der gegen Schluß der Verſammlung
eingetroffene Spitzenkandidat der Radikaldemokraten, Rekkor
Reiber, hielt, wohl mit Rückſicht auf die vorgeſchrittene Zeit,
nur noch ein kurzes Schlußwort. Die Verſammlung, die Dr.
Hammer leitete, nahm einen ruhigen Verlauf; eine Diskuſſion
fand nicht ſtatt.
— Deutſche Volkspartei. Letztmalig wird auf die im
Anzeigenteil angekündigte zweite Wählerverſammlung der
Deut=
ſchen Volkspartei aufmerkſam gemacht. Es ſprechen die
Vorſitzen=
den des volksparteilichen Reichsfrauenausſchuſſes, Frau Dr. Matz=
Berlin. Mitglied des Reichstags, die bekannte Vorkämpferin
für das Rentnerverſorgungsgeſetz, und Landtagskandidat
Stadt=
ratsmitglied Rechtsanwalt Dr. Mattern=Darmſtadt, Syndikus
des Gaſtwirtsverbandes Rhein=Main, der beſonders dem
gewerö=
lichen Mittelſtand durch ſeinen Kampf gegen die Steuererhöhung
bekannt iſt. Die Verſammlung findet heute, um 8.15 Uhr abends,
im Fürſtenſaal, Darmſtadt, Grafenſtraße, ſtatt. Eintrittsgeld oder
Unkoſtenbeitrag wird nicht erhoben.
Handelsverkehr mit Niederländiſch=Indien. Herr
General=
konſul Karlowa, der zum deutſchen Generalkonſul in Batavia
(Niederländiſch=Indien) ernannt worden iſt, möchte vor ſeiner
Ausreiſe dorthin ſich mit den Firmen, die am Handelsverkehr mit
Niederländiſch=Indien beteiligt ſind, ausſprechen, um deren
Wünſche für die Ausgeſtaltung des Handelsverkehrs, für die
Auf=
gabe von Vertretern uſw. entgegenzunehmen. Herr Generalkonſul
Karlowa wird daher am Donnerstag, den 12.
Novem=
ber 1931. Sprechſtunden bei der Außenhandelsſtelle für das
Rhein=Main=Gebiet, Frankfurt a. M., Börſe, abhalten. Firmen,
die Intereſſe daran haben, an den Sprechſtunden teilzunehmen,
werden gebeten, dies der Außenhandelsſtelle für das Rhein=Main=
Gebiet, Frankfurt a. M., Börſe (Tel. 20 361), umgehend
mit=
zuteilen, damit eine Verteilung der Beſucher auf die zur
Ver=
fügung ſtehende Zeit ſtattfinden kann.
— 4 Maler, Kunſthalle. Wir erinnern nochmals an die heute
nachmittag. 3 Uhr durch Herrn Scheld ſtattfindende Führung.
Morgen Sonntag 11.15 Uhr wird Herr Hohmann zur
Ver=
fügung ſtehen. Ermäßigter Eintritt, an beiden Tagen 50 Rpf.
Die Kunſthalle iſt geheizt.
— Orpheum. Heute 2 Vorſtellungen. Nachmittags
4 Uhr findet heute, Samstag, die einzige Jugend= und Familien=
Vorſtellung bei halben Eintrittspreiſen ſtatt, wobei auf je zwei
gelöſte Karten eine Freikarte gratis abgegeben wird. — Abends
8½ Uhr iſt die vorletzte Vorſtellung der hochintereſſanten und
ab=
wechſlungsreichen Scherber=Varieté=Schau (Siehe Anzeige.)
— Dſchiu=Dſchitſu (Selbſtverteidigung) und
Zweckgym=
naſtik. Das Amt für Leibesübungen teilt, mit, daß
neue Kurſe für Damen und Herren abgehalten werden. Die
Kurſe dauern fünf Abende, je eine Stunde. Der nachſte Kurſus
für Herren beginnt am 12. November und endet am 10. Dezember,
für Damen am 19. November und endet am 17. Dezember.
An=
meldungen beim Amt für Leibesübungen und im Uebungslokale,
Turnhalle der Peſtalozziſchule, Stiftsſtraße 32. (Siehe Anzeige.)
Reichsfinanzminiſter Dietrich ſpricht in Darmſtadt. In einer
öffentlichen Kundgebung der Deutſchen Staatspartei in der
Woogsturnhalle ſpricht am Sonntag, den 8. November, abends
8 Uhr, Reichsfinanzminiſter und Vizekanzler Dietrich. Da Dr.
Dietrich ſeit geraumer Zeit im Brennpunkt des politiſchen
Kampfes ſteht, werden ſeine Ausführungen zweifellos für weite
Kreiſe der Darmſtädter Bevölkerung von beſonderem Intereſſe
ſein. Es wird auf die morgige Anzeige verwieſen,
Deutſchnationale Volkspartei. Zu der öffentlichen
Kundge=
bung, in der Geheimrat Dr. Hugenberg ſpricht, haben Arbeitsloſe,
Wohlfahrtserwerbsloſe und Kriegsbeſchädigte gegen Ausweis
Zu=
tritt für 20 Pfg. zu dem 50=Pfg.=Platz.
4k. Nieder=Ramſtadt, 6. Nov. Am geſtrigen Abend fanden in
hieſiger Gemeinde zwei weitere Wählerverſammlungen ſtatt, die
beide einen ganz guten Beſuch aufwieſen. Redner der
National=
ſozialiſtiſchen Arbeiterpartei war Kreisleiter Heß aus Reinheim.
Der Chriſtlich=Soziale Volksdienſt (evangeliſche Bewegung) hielt
bereits die zweite Verſammlung ab, die mehr den Frauen
gewid=
met ſein ſollte. Rednerin war Reichstagsabgeordnete Frau
Pfarrer Eitner.
R Bockenrod i. Odw., 6. Nov. Geſtern abend fand in der
Gaſt=
wirtſchaft Wendel, hier, eine Nationalſozialiſtiſche Verſammlung
ſtatt, die ſtark beſucht war. Es ſprach Herr Bareis aus Auerbach
a. d. B. Er zog insbeſondere Vergleiche zwiſchen der
Vorkriegs=
zeit und Nachkriegszeit. Irgendwelche Störungen während der
Verſammlung waren nicht zu verzeichnen.
Dk. Wald=Michelbach 6. Nov. Das Zentrum hielt am
Mon=
tag eine gut beſuchte Wählerverſammlung ab, für die
Landge=
richtsdirektor Keller, M. d. L., Gießen, als Redner gewonnen war.
— Am Mittwoch abend veranſtalteten die N. S. D. A. P. und
die S. P. D. Wählerverſammlungen, die ebenfalls gut beſucht
waren und ohne Störungen verliefen.
Cp. Gräfenhauſen, 6. Nov. Eine ſozialdemokratiſche
Wahlver=
ſammlung fand hier am Mittwoch abend ſtatt. Das Referat hatte
Reichstagsabgeordneter Mierendorff. Darmſtadt, übernommen.
Die Verſammlung nahm einen ruhigen Verlauf.
Nieder=Ingelheim, 6. Nov. Geſtern abend ſprachen hier in
einer gut beſuchten Verſammlung der Radikaldemokratiſchen
Par=
tei der 2. Spitzenkandidat der Liſte der Partei Studienrat Balſer,
Ober=Ingelheim und der ſtellvertretende Reichsparteivorſitzende
Otto Stündt. Nürnberg, über die Ziele und Aufgaben der Partei
Beide Referenten fanden ſtarken Beifall. In der Diskuſſion ſprach
auch noch der Spitzenkandidat der Partei, Rektor Reiber,
Darm=
ſtadt.
— Mittagstiſch des Alice=Vereins für Frauenbildung und
Er=
werb. Die Kochſchule, Friedrichſtraße 4, eröffnet ab 10. d. M.
neben ihrem altbewährten abwechſlungsreichen Mittagstiſch zu
1 RM. einen den Zeitverhältniſſen Rechnung tragenden zweiten
Mittagstiſch zu 50 Pfg. Vorherige Anmeldung iſt erwünſcht, da die
Herſtellung eines billigen Gerichtes nur möglich iſt, wenn in etwa
die Menge der verlangten Portionen feſtſteht. Tel. 1839. (Vgl.
auch Anzeige.)
— Die Ruſſiſche Kapelle auf der Mathildenhöhe iſt jeden Tag
zur Beſichtigung von 10 bis 12.30 Uhr und von 3 bis 5 Uhr
ge=
offnet.
* Unfall. Geſtern nachmittag rannte ein junger Mann, der
den Nicolaiweg mit ſeinem Rad herunterfuhr, in ein die
Stifts=
ſtraße paſſierendes Auto hinein. Er zog ſich ſchwere
Beckenver=
letzungen zu und mußte nach dem Krankenhaus verbracht werden.
Vereinskalender.
— Samstag, den 7. November, 20 Uhr im Odenwaldklubſaal
in der Krone Zuſammenkunft des Klubs Rodenſtein.
— Verein der Pioniere und Verkehrstruppen
Darmſtadt und Umgegend. Die Kleinkaliber=
Schützen=
abteilung ſchießt Sonntag, den 8. November 1931, vormittags 10
Uhr auf den Ständen des Neuen Schießhauſes. Ab 11 Uhr werden
zwei Ehrenſcheiben geſchoſſen.
Wanderabteilung der Turngeſellſchaft
1875, Darmſtadt. Wir geben den Mitgliedern bekannt, daß
die Halbtages=Wanderung am Sonntag nicht nachmittags,
ſon=
dern vormittags ſtattfindet. Der Abmarſch iſt um 81 Uhr
an der Odenwaldbrücke. Damit iſt auch den Anhängern des
Hand=
ballſpiels gegen Sprendlingen am Nachmittag Rechnung getragen.
— Vereinigung ehem. 116er Darmſtadt. Sonntag,
8. November, Ausflug nach Neu=Iſenburg; Zuſammentreffen der
dortigen, Frankfurter und Offenbacher Ortsgruppen. Abfahrt 13,26
Uhr ab Hauptbahnhof.
Subaa Lagfga
M —Kathneiner werüuhen!
Die 2.Internationale Hygieneausſtellung in Dresden hat eben
ihre Pforten geſchloſſen. Vieles Neuc, Wunderbare hat die Wiſſenſchaft
und die Induſtrie uns gezeigt —ſehr vieles...
Die höchſte Auszeichnung aber, die Medaille der Reichoregierung,
wurde Kathreiner verliehen, unſerm guten alten Kneipy=Makkaffee.
Wie hätte ſich Kneipp darüber gefreut — der Erfinder des Kathreiner,
der unvergeßliche Vorkämpfer der modernen Ernährungslehre...
— Im Union=Theater läuft heute und folgende Tage der neue
Ufa=Tonfilm „Bomben auf Monte Carlo”, ein ſenſationell
auf=
gemachter ſpannender Abenteurerfilm. Im tönenden Beiprogramm
die Ufa=Tonwoche.
— Im Helia=Theater ſieht man heute und folgende Tage das
charmante Luſtſpiel „Er und ſein Diener” (Raffke wider Willen).
Im tönenden Beiprogramm: die Emelka=Tonwoche. Jugendliche
haben Zutritt.
(16039
Sie sollten unbedingt einmal
Frauk’s=Spezialklinge probieren!
Rot-Weiß 10 St. 958 Schwarz-Weißß. 10 St. 1.75
Parfümerie Frank, Elisabethenstraße 9.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute in Neuaufführung
das gewaltige Filmwerk „Atlantic” des Meiſterregiſſeurs E. A.
Dupont. Der Film zeigt die furchtbare Kataſtrophe des
Paſſa=
gier=Dampfers „Titanic”, bei der Tauſende von Paſſagieren ums
Leben kamen. Die Hauptdarſteller ſind Fritz Kortner, Elſa Wagner,
Herm. Vallentin, Theodor Loos u. v. a.
— In einer Film=Morgenfeier wird im Helia=Theater am
Sonntag vormittag 11,15 Uhr der Sportfilm „Die Spur durchs
weiße Land” vorgeführt. Der Film iſt hergeſtellt von der
Süd=
deutſchen Heimatfilm=Geſellſchaft und zeigt u. a. prachtvolle
Auf=
nahmen vom Schwarzwald und den winterlichen Alpen ſowie die
Skitechnik von ihren Anfängen bis zu der Kunſt des
Meiſter=
läufers
* Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. In einem hieſigen Wochenblatt erſchien im Juni dieſes
Jahres ein Artikel, in dem Dr. Hilferding beſchuldigt wurde,
ſeine Hand bei der Erlaſſung einer Steuerſchuld von etwa 12 Mill.
an einen großen Konzern im Spiele gehabt zu haben. Außerdem
ſei er im Aufſichtsrat dieſes Konzerns geweſen. Sämtliche
Tat=
ſachen ſtellten ſich als falſch heraus, ſo daß ſich am Freitag die
Be=
ſitzerin der Zeitſchrift wegen öffentlicher Beleidigung
vor dem Bezirksſchöffengericht zu verantworten hat.
Sie gibt an, ſie hätten den Artikel erſt gedruckt, nachdem er in
einer Unzahl von Zeitungen erſchienen ſei und außerdem ſpäter
auch eine Berichtigung gebracht. Das Gericht iſt der Anſicht, daß
man ſich trotzdem beſſer hätte orientieren müſſen und verurteilt
die Angeklagte zu einer Geldſtrafe von 200 Mark.
Nachdem eine zweite Verhandlung gegen einen Reichelsheimer
Kaufmann zwecks Ladung weiterer Zeugen vertagt werden muß,
ſitzen neunnationalſozialiſtiſche Angeklagte wegen
Freiheitsberaubung auf der Anklagebank. Nach einer
Wahlverſammlung in Crumſtadt kehrten ſie auf dem Heimweg
wieder um, da ſie eine vorausſichtliche Schlägerei vermeiden
woll=
ten, und nahmen zwei junge Reichsbannerleute mit, die ſie für
Spitzel hielten. Sie durchſuchten ſie in der Crumſtädter
Turn=
halle nach Waffen, ſtellten ſie dann ein Weilchen in den Regen
und ließen die Bürſchchen dann wieder laufen. In den Ausſagen
dieſer beiden war dann das Ergebnis gewachſen und gewachſen,
und ſinkt aber heute vor Gericht unter dem gütigen Zureden des
Vorſitzenden, der ſie eindringlichſt vor einem Meineid warnt, auch
wieder ebenſo zuſammen, ſo daß das Gericht unter
Frei=
ſpruch aller übrigen lediglich drei Angeklagte zu
Geldſtrafen von je 10 Mark verurteilt. Das Gericht
be=
tont, daß die Sache außerordentlich geringfügig ſei.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 7. Noven
Seite 6 — Nr. 309
Reichsmarine „ſtaatsbürgegliche Erziehung
Von Korvettenkapitän Lietzmann.
Wenn in der Vergangenheit ein langjährig dienender
Sol=
dat ins bürgerliche Leben zurückkehrte, brauchte er ſich über ſeine
weitere Zukunft in der Regel keine allzu großen Sorgen zu
machen. Der Uebertritt in einen zuſagenden und geſicherten
Zivil=
beruf vollzog ſich nahezu zwangsläufig, da die ſtaatlichen
Behör=
den verpflichtet waren, die „Militäranwärter” nach kurzer
Vor=
bereitung in die eigens für ſie freigehaltenen Beamtenſtellen
ein=
zugliedern. So wurde ein gerechter Ausgleich herbeigeführt für
langjährig und treu dem Vaterlande geleiſtete Dienſte. —
Die Zeiten haben ſich geändert. Das Verſailler Diktat hat
uns der allgemeinen Wehrpflicht beraubt. An die Stelle des
alten Heeres und der Kaiſerlichen Marine iſt eine neue
Wehr=
macht getreten, die ihre freiwillig dienenden Angehörigen zu einer
Dienſtzeit von mindeſtens zwölf Jahren verpflichtet. Im
Gegen=
ſatz zu früher beſteht ſie demnach heute ausſchließlich aus
langjährig dienendem Perſonal, aus Berufsſoldaten, die die
Blüte ihrer Jahre im Reichsdienſt verbringen, um jedoch dann
auf der Höhe ihrer Leiſtungsfähigkeit entlaſſen und ins
bürger=
liche Leben zurückverſetzt zu werden. Da aber zugleich auch die
ſtaatliche Verpflichtung zur Unterbringung der Militäranwärter
in Fortfall geraten iſt, ſieht ſich der aus der Wehrmacht
ausſchei=
dende Soldat zumal in der gegenwärtigen Kriſenzeit einem
har=
ten Konkurrenzkampf gegenüber, in dem er unterliegen muß,
wenn nicht eine ſorgſame und von langer Hand vorbereitete
Ausbildung ihn körperlich und geiſtig mit dem erforderlichen
Rüſtzeug verſieht.
Das Reich hat dieſer Notwendigkeit nach Ueberwindung
er=
heblicher Schwierigkeiten Rechnung getragen. Die körperliche
Ertüchtigung unſerer Soldaten wird durch ausgiebige Pflege der
Leibesübungen, wie es dem Weſen einer jeden geſunden
Wehr=
macht entſpricht, mit Nachoruck gefördert. Zugleich aber regelte
das Wehrgeſetz eine geiſtige Berufsausbildung, die neben
dem rein militäriſchen Dienſt den Einzelnen je nach ſeiner
Ver=
anlagung beizeiten mit den Pflichten und Beſonderheiten ſeiner
künftigen Lebenstätigkeit vertraut machen ſoll. Staatsbürgerlicher
Unterricht und praktiſche Betätigung in neuzeitlichen
Einrich=
tungen und Werkſtätten vervollſtändigen das Geſamtbild dieſes
periodiſch ſich wiederholenden Vorgangs, bei deſſen Abſchluß der
ausſcheidende Soldat wohlgerüſtet und in allen Sätteln gerecht
in den allgemeinen Wettbewerb eintreten kann.
Das genannte Geſetz ſieht zur Erreichung dieſes Zieles
Fachſchulen vor. Ueber die Bedeutung und das Weſen
die=
ſer Schulen iſt die Oeffentlichkeit vielfach nur wenig
unterrich=
tet. Bei dem ſtarken Andrang, der ſich auch heute noch zur
Wehrmacht in allen deutſchen Gauen bemerkbar macht, erſcheint
es daher gerechtfertigt, dieſes für die Volkswohlfahrt keineswegs
unwichtige Gebiet einer kurzen Betrachtung zu unterziehen,
wo=
bei im beſonderen auf die Fachſchulen der Marine
eingegan=
gen werden ſoll. Die Schulen des Heeres unterſcheiden ſich
von ihnen vornehmlich nur durch eine Erweiterung des
land=
wirtſchaftlichen Unterrichtsſtoffes, bei entſprechender
Einſchrän=
kung der techniſchen Weiterbildung. In ihren Zielen ſind
alle Wehrmachtsfachſchulen gleich.
Die vollzählige Unterrichtung aller Unteroffiziere und
Mann=
ſchaften ſtieß im Hinblick auf die ſonſtigen Obliegenheiten der
Marine naturgemäß auf Schwierigkeiten. Sie mußten jedoch
überwunden werden, ſollte nicht der einzelne Mann in ſeinem
ſpäteren Fortkommen ſchwer geſchädigt werden. Das Problem
konnte bei den ſchwimmenden Streitkräften in Anbetracht ihrer
häufigen Abweſenheit vom Heimatshafen nur dadurch gelöſt
wer=
den, daß die Schiffe und Verbände im Winterhalbjahr jeweils
ſechs volle Wochen ausfchließlich für Schulzwecke ſtillgelegt
wer=
den. Bei täglich fünf bis ſechs Stunden intenſiven Unterrichts
abſolviert der Schüler während dieſes Zeitabſchnitts ſein
geſam=
tes Jahrespenſum. Darüber hinaus iſt es ihm je nach ſeiner
verfügbaren Zeit freigeſtellt, in der langen Pauſe bis
zur nächſten Fachſchulperiode ſchriftlich weiter Unterricht zu
nehmen, wobei ihm das etwa je zur Hälfte akademiſch bzw.
ſeminariſtiſch vorgebildete Lehrerkorps hilfreich zur Seite ſteht.
Die „Beſchulung” der Landmarineteile geſtaltet ſich zeitlich
weſentlich einfacher und erſtreckt ſich über längere Abſchnitte
zu=
meiſt in den Sommermonaten.
Stofflich gliedert ſich die Schule in zwei Hauptgattungen:
die Fachſchule für Verwaltung und Wirtſchaft und
die für Gewerbe und Technik. Die erſtere erfaßt
haupt=
ſächlich das ſeemänniſche Perſonal und dient zur Vorbereitung
für den Beamtenberuf und der Ausbildung auf kaufmänniſchem
Gebiet. Dem gegenüber gehören der letzteren Art vor allem die
rein techniſchen Laufbahnen der Marine an, alſo das Maſchinen=
und Funkperſonal ſowie das Mechanikerperſonal der Artillerie=
und Torpedowaffe.
Die Fachſchulpflicht ſetzt mit Beginn des vierten Dienſtjahres
ein, umfaßt alſo bei zwölfjähriger Dienſtzeit dreiviertel des
Ge=
ſamtperſonals. Die ungeheure Arbeit, die von den Schulen zu
leiſten iſt, mag ſchon aus der Tatſache erſehen werden, daß
allein von der Marinefachſchule in Wilhelmshaven jährlich rund
3500 Soldaten zu unterrichten ſind. Zum Vergleich mit anderen
Lehranſtalten mag ferner angeführt werden, daß es ſich bei den
Schülern um Erwachſene handelt, und zwar um ſolche, die mit
der verſchiedenartigſten, in allen Teilen Deutſchlands genoſſenen
Vorbildung hier auf der Schulbank vereinigt werden. Des
weiteren iſt die Möglichkeit häuslicher Vorbereitung räumlich und
zeitlich äußerſt beſchränkt, wenngleich von den militäriſchen
Stel=
len alles zur Erleichterung dieſes wichtigen Erforderniſſes getan
wird.
Im Rahmen der verfügbaren Etatsmittel ſind die
Fach=
ſchulen im Laufe der Zeit weitgehend mit modernen Unter=
Winterhidle
Wer in bar spenden kann, gebe entweder
dem Sammler oder zahle Barbeträge
ein: an Geschäftsstelle der Winterhilfe
Paradeplatz 4.
Städtische Sparkasse, Hauptstelle oder
Nebenſtelle auf Konto Stadthilfsausſchuß.
Auf Postscheck-Konto Frankfurt a. Main,
Nr. 70190, Konto Stadthilfsausschuß
Darmstadt.
Lokale Berauftalkungen.
A..
Merunter erſcheinendes Nolizen ſind auefchließlich als Hinweiſe auf Angine m betradtn
im leinem Falle irgendwie alt Beſdonchung ode Ari
— Im „Datterich” Kiesſtraße 27, findet heute
erſt=
malig ein Großer Soliſten=Abend ſtatt, zu welchem vorzügliche
Künſtler gewonnen wurden. Unter ihnen befindet ſich der aus
hie=
ſigen Veranſtaltungen beſtens bekannte Violin=Virtuoſe Oskar
Kleinberg. Sonntag, ab 5 Uhr: Konzert. (Siehe Anzeige.)
richtsmitteln ausgeſtattet worden. Praktiſcher
Anſchauungs=
unterricht, belehrende Ausflüge nach wichtigen
Wirtſchaftsbetrie=
ben und Vorträge aller Art tun das ihre, den normalen
Lehr=
ſtoff zu ergänzen und ihn in Beziehung zum praktiſchen Leben
zu ſetzen.
Die Schule beginnt für den jungen Soldaten mit einer
Ein=
ſtufungsprüfung, nach deren Ablegung er je nach den gezeitigten
Kenntniſſen einer beſtimmten Klaſſe zugeteilt wird, die ſomit die
Grundlage für ſein weiteres Fortkommen bildet.
Die Fachſchule für Verwaltung und Wirtſchaft
enthält zwei in je ſechs Klaſſen eingeteilte Gruppen: die Haupt=
und die Oberſtufe, deren erfolgreich beſtandene
Abſchlußprüfun=
gen den Soldaten zum Einſchlagen einer mittleren oder
gehobe=
nen mittleren Beamtenlaufbahn berechtigen. Die neunjährige
Schulzeit macht es jedem Einzelnen möglich, eine dieſer
Prü=
fungen abzulegen. Bei negativem Erfolg iſt es ihm darüber
hinaus geſtattet, während des erſten Jahres nach ſeiner
Dienſi=
entlaſſung die Prüfung koſtenlos zu wiederholen. Die Oberſtufe
kommt mit ihrem Ziel der Primareife gleich. Zu ihr
wer=
den nur ſolche Soldaten zugelaſſen, die beſondere militäriſche
Tüchtigkeit mit entſprechender geiſtiger Befähigung vereinigen.
Letztere tritt meiſt ſchon bei der Einſtufungsprüfung in
Er=
ſcheinung.
Der Lehrſtoff enthält in der Hauptſache neben
Elementar=
fächern wie Deutſch und Rechnen, Geographie und Geſchichte
vor=
nehmlich ſolche in Kultur= und Volkswirtſchaftslehre ſowie
prak=
tiſche Unterweiſung in Maſchinen= und Kurzſchrift. In der
Oberſtufe treten Staatsbürgerkunde, Naturwiſſenſchaften und
Engliſch hinzu. Auch enthält dieſe Stufe eine Sonderabteilung
für Kaufmannslehre.
Die Prüfungen ſchließlich finden in Anweſenheit von
Ver=
tretern der Reichs=, Staats= und Kommunalbehörden ſowie der
Reichsbahn ſtatt. Sie haben bei der Erteilung des Zeugniſſes
mitzuwirken und dem Anwärter die Reife für ihr
Verwaltungs=
gebiet je nach dem Ergebnis zu beſcheinigen.
Fachſchulen für Verwaltung und Wirtſchaft beſtehen in
ſämt=
lichen Marineſtandorten, von Emden bis hinauf nach Pillau.
Demgegenüber beſitzt die gleichfalls von amtlicher Stelle
an=
erkannte Fachſchule für Gewerbe und Technik volle
Selbſtändigkeit im Prüfungsweſen. Ihr Arbeitsgebiet iſt von
dem ihrer Schweſterſchule weſentlich verſchieden. Es umfaßt
mehrere Gruppen, deren Beſetzung durch die Schüler von ihrem
militäriſchen Sonderausbildungszweig abhängig iſt.
Das Perſonal der techniſchen Laufbahnen, das bereits bei
ſeinem Dienſteintritt entſprechend ausgewählt iſt und zumeiſt
eine drei= bis vierjährige Lehrzeit mit abſchließender
Geſellen=
prüfung hinter ſich hat, wird im allgemeinen der
Betriebs=
fachſchule oder auch der Gewerbeſchule zugewieſen.
Vorausſetzende Grundlage iſt das erfolgreiche Durchlaufen der
drei unterſten Klaſſen der Fachſchule für Verwaltung und
Wirt=
ſchaft.
Der Lehrplan der Betriebsfachſchule gründet ſich auf die im
Borddienſt erworbenen praktiſchen Kenntniſſe. Es iſt eine heute
kaum noch beſtrittene Tatſache, daß die praktiſche
Be=
triebsausbildung, wie ſie der zwölfjährige
Dienſt in der Reichsmarine bietet, anderwärts
im ganzen Reichenichtindieſer Güte und
Gründ=
lichkeitgewährt werden kann! So iſt der erſten
Ab=
teilung der Betriebsfachſchule auch der Rang einer höheren
Maſchinenbauſchule in vollem Umfange zuerkannt worden. Ihr
Ziel iſt die Reifeprüfung. Ihr Lehrſtoff umfaßt
prak=
tiſch und theoretiſch die Kenntnis, Bedienung, Unterhaltung und
Inſtandſetzung aller Arten von Kraftmaſchinen und ihren
Hilfs=
einrichtungen. Unterweiſung in der ſchnellen und tatkräftigen
Beſeitigung von Betriebsſtörungen, eingehende Unterrichtung
über Fragen der Wirtſchaftlichkeit ſowie die Einführung in die
außerhalb des Schiffsbetriebes liegenden Induſtriebetriebe und
die techniſchen Fortſchritte der Gegenwart bilden die
notwen=
dige Ergänzung.
Die bereits erwähnte Gewerbeſchule ſieht daneben als
Haupt=
ziel die Ablegung der Meiſterprüfung vor. Dieſe Prüfungen
finden unter Hinzuziehung von Beiſitzern der
Handwerkskam=
mern ſtatt. Sie entſprechen der Reichsgewerbeordnung und
er=
halten in dieſem Sinne volle Gültigkeit.
Die Seemaſchiniſtenſchule dient der Vorbereitung
zur Prüfung zum Seemaſchiniſten 2. und 3. Klaſſe. Ihrer
Eigen=
art gemäß kommen für ſie nur Soldaten des reinen
Maſchinen=
perſonals in Frage.
Die Seefahrtſchule ſchließlich fördert die Ueberführung
des ſeemänniſchen Perſonals in die einſchlägigen Stellungen
bei der Zivilſchiffahrt. Als Ziel winkt die Befähigung zum
„Steuermann auf kleiner Fahrt” und damit die
Verwendungs=
möglichkeit als 2. Seeſteuermann oder als Schiffsführer in
Küſtengewäſſern ſowie die Einſtellung in den Seezolldienſt.
Fachſchulen für Gewerbe und Technik beſtehen in
Wilhelms=
haven, Kiel und Swinemünde.
Viele Tauſende von Soldaten ſcheiden nach Ablauf ihrer
Dienſtverpflichtung alljährlich aus der Wehrmacht aus. Viele
Tauſende gereifter Männer, die durch langjährige Diſziplin
ge=
feſtigt und zu bewußten poſitiven Staatsbürgern erzogen ſind.
Der hohe Wert, der neben der rein militäriſchen auch der
Fach=
ſchulausbildung in der Erziehung zu gewiſſenhafter
Gründlich=
keit und zuverläſſiger Pflichttreue, in der Heranbildung zu
tüch=
tigen Beamten und bewährten Fachkräften beizumeſſen iſt,
be=
darf keiner weiteren Darlegung. Unter dieſen Umſtänden iſt die
Voreingenommenheit, die vereinzelte unentwegte Kreiſe den
Verſorgungsanwärtern noch immer entgegen bringen, nicht
gerechtfertigt.
— Hotel und Reſtaurant Poſt am Hauptbahnhof.
Heute, Samstag, und morgen, Sonntag, die beliebten Tanzabende.
Die gemütlichen und gutbeſuchten Abende im Hotel Poſt ſeien
freundlichſt in Erinnerung gebracht. (Siehe heutige Anzeige.)
— Im Sportplatz=Reſtaurant u Café am
Böllen=
falltor, gaſtiert ab heute für ein kurzes Gaſtſpiel zum erſten
Male=
in Darmſtadt die bekannte Konzert= und Tanzkapelle „The Radio
Players‟. Heute nachmittag der beliebte Kaffee= und Kuchentag.
(Siehe Anzeige.)
Achtung!
Achtung!
PBaderwellen
Werbemonat für Dauerwellen!
vom 7. November bis 5. Dezember 1931 wird auf den
bestehenden Dauerwellenpreis in allen
Friseurgeschäften nochmals ein
Sonderrabatt von 20% gewährt.
(16045 Die Friseure Darmstadts.
Harteee MaEnee Muke Vi
Heſſ Landestheater, Großes Haus 19.30—22.45 Uhr:
„Othello” — Kleines Haus, 20—22 Uhr: „Die heilige Flamme‟,
— Orpheum 20.15 Uhr: Scherber=Variets=Schau —
Kon=
zerte: Rheingauer Weinſtube Winzerfeſt. Zur Oper,
Schloßkeller, Sportplatz=Reſtaurant am Böllenfalltor,
Herrn=
gartenkaffee, Café Ernſt=Ludwig, Alter Ratskeller, Cafs
Ganß=
mann Konzert und Tanz. — Saalbau: Mozert=Verein,
Fa=
milienabend — Kinovorſtellungen; Union=, Helia=
und Palaſt=Licktſpiele.
Heppenheim an der Bergſtran
Viel zu wenig ſind ſich die Heſſen der
einzigartige=
der Bergſtraße bewußt. Es mögen andere, deutſche 9
Schwarzwald, Harz, Lüneburger Heide, die Flußläufe g
der Lahn, der Moſel des Neckars den typiſch gefaßteren
haben und dadurch leichter bekannt geworden ſein.
Montana iſt auch neben ihnen ein reichgeſchmücktes
ſie ihnen voraus hat, iſt der Reiz einer berückenden
und Anmut, einer ſeelenvollen Weichheit der Linien,
ſchende Romantik ihres Frühlingswunders und der FH.
eines ſaftſtrotzenden Sommers. Zuſammengedrängt.
ſchliffener Diamant, auf die Strecke zwiſchen Hei de
Darmſtadt. Nicht grandios und erdrückend, aber gere)
nug, um in dem Wanderbuch des Reiſenden als ſtra l
zu leuchten, der wie eine Sonne iſt.
Viele Bergſtraß=Städtchen tragen die Merkmale
riſchen Landſchaft: Waldgekrönte Berghäupter, mit
Abhängen, verſchiedene Täler mit blauenden Bergrück,e
ſenſaum der grünen Ebene, die bis zum Rheine hinübwei
vorſchießend aus Waldesgrün in den Himmel die Bux
lenburg, Windeck, Wachenburg, Starkenburg, Auerbat
Alsbacher Schloß, Frankenſtein, ein zierlicher Kranz.
Ihre tiefſte und reinſte Wirkung erreicht die B.
Landſchaft an der Starkenburg bei Heppenheim.
Kegel mit der alten Landesfeſtung auf dem Gipfel Eiu
ſüdweſtlichen Hänge des Odenwaldes einen lebhaften
Was die Bergſtraße ſo anziehend macht, iſt der aufrei
ſatz von Ebene und Gebirge. Gerade an der Starkenm
unmittelbar aus einem grünen Teppich hervorſteilt,
heimnis am größten. Waldfrei bis hinüber an d5
Stätten des Kloſters Lorſch, dehnt ſich die Wieſenpl a
begeiſternden Weite. Wenn im Frühling das
Wieſe=
blüht, liegt weißer Schaum über der Ebene und
ſpär=
der Sauerrampfer rotbraun. Bald dann erſticken im
nen, leuchtenden Flut der emporſchießenden Gräſer —l
loſen leuchtenden Sterne der Wieſenblumen, und die
in ihrem ſamtgrünen, ſchweren Prachtkleid. Da ſazuf
Laut auf und nur die Lerchen haben den Mut zu ihren
benden Konzert.
Du liegſt an einem leiſe zankenden Bächlein, ſt
klärt, ſchauſt den Wolken nach, die luſtig den Berg
rudern. Erſtaunlich, wie ſie über die ſteilen Ränder, .
hupfen und in der blauen Linie des Odenwaldes ver”
haft leuchten die bunten Häuſer der Stadt. Erhaben
dig der Dom der Bergſtraße eng und zuſammengeraft
alte Stadt. Hinaus in die Ebene hinein in die Täls;
hänge der Hügel, bis unter die Waldbäume, klette=n
Siedlungen, die moderne Stadt. Aber alles doch b=”
harmoniſch geſchloſſenes Stadtbild. Der Hügel des
mit Rathaus, Schule, Apotheke und Kirche thront üb
Stadt. Heppenheim wird man wohl jetzt die Stadt
bauten nennen müſſen. Berühmt war ſchon immer
Marktplatz mit den breitbruſtigen Fachwerkbauten.
gen Jahren zieren viele freigelegten Fachwerke. Gec
Bürgerhäuſer, in bunten Farben in einer warmen. Im
viele Straßen und Gaſſen. Ueber jedem Straßenz.chuf
Burg oder der Wald der Hügel, und wenn nach Reg mul
Nebel ziehen, klingt irgendwie der gewaltige Eimt
Dörfer in einem auf. Klar und harmoniſch iſt der Zue
Von allen Seiten züngeln die Straßen zum Marktplcts
haus und Apotheke zwei ſtolze Zeugen Heppenhein/i0
Wohlhabenheit, aber auch Kunſtſinn beſitzt. Seine ſot
iſt zur Nachtzeit, wenn der Mond am Bergrand ſte))
Stille das Plätſchern des Marktbrunnens haucht.
Nuine der Burg näher, ſchwarz und ſchickſalhaft, in
Mantel der Nacht ſcheinen Geiſter ihr Spiel um R.u=
und Berg zu treiben. Wenig abſeits träumt der
kleine Feſte aus der Zeit der Mainzer Kurfürſten.
mend in weiß=toter Fachwerkpracht. Durch alte Häuſe.
Gärten quält ſich die alte Stadtmauer in engem Kr.m
Tore, wenn auch der ſtolzen Türme beraubt, prägnih
in der Enge der Straßen ab, die zum Odenwald, Zut
Mainz, nach Worms führten.
Modern, luftig iſt der Rand der Stadt. T
Anlagen der Villenkolonien, mit den Gärten voll Bu
verſteckten, reizenden Landhäuſern, da liegen die wie
züge der vielen Neubauten, hier entſtehen ſtilvokl
leuchtet das neue, prächtige, ſtädtiſche Schwimmbad.
Winkeln träumen die letzten Häuſer nah an der CK
Wald, an den Hängen. Der Rundgang um Heppenhäb
am Fuße der Starkenburg, knapp über den Häuſemn
man in Straßen Gaſſen und Plätzen ſchauen kann.
Kirſchhäuſer Tal aufſteigend zu den ſtillen Waldun
Vordersberg und Maiberg, ein unabläſſig feſſelndos
traumhaft ſchön liegenden Stadt, in einer ſtrotzend
Wälder, Wieſen. Felder und Weinberge. Raſch in
burg erſtiegen und der hohe weiße Turm läßt en
Land lugen. Entlang der Bergſtraße, hinüber zeml
der gipfligen Haardt, in das dörferreiche Ried, in
Odenwald.
Hans s1
Brlefkaſten.
Irder Anfrogs iſt die letzte Bezugéquittung beizufägen. Hnonmme
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtver
R., hier. Die Kündigung hat ſpäteſtens am D.*
auf den Schluß des Monats zu erfolgen. Iſt der
ſem Monat, ein Sonntag, ſo kann die Kündigunx
16. erfolgen.
Rundfunk-Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 1. November.
10.20: Schulfunk: Tiere, die ich ſah.
15.15: Kaſſel: Stunde der Jugend.
17.05: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Mitw.:
mann (Sopran), am Flügel: O. Seyfert.
18.40: Soziale Begegnungen: Hausangeſtellte und Herr 9
19.05: Spaniſch.
19.45: Freiburg: Brautwerber m Opernduetten. Mit N
von Ernſt Brugger.
20.15: Aktueller Dienſt.
20.30: Wien: Europäiſches Konzert. Aus Franz Lehs”
Mitw.: Adele Kern (Sopran), K. Pataky (Tenor), I
harmoniker.
22.00: Tanzmuſit des Tanzenſembles der Stuttgarten
niker
22.15: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.30: Nachrichten aus Kunſt und Wiſſenſchaft.
22.40: Tanzmuſik. (Fortſetzung)
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Sonnabeud, 7. Noven!
9.30: Stunde der Unterhaltung mit Schallplattenmi,
14.50: Kinderbaſtelſtunde: Das Weihnachtsgeſchenk fü
5.30: Frauenſtunde: Frieda Radel: Der Wille zur
tung.
16.00: Prof. Dr. Weber: Wirtſchaftsverflechtung und
ſonderung.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Kroner: Rheumatismus als Volkskrankhee.
18.00: Dr. Günther: Deutſch für Deutſche.
18.30: Prof. Dr. Leiſegang: Die Denkformen des Wee!
19.00: Engliſch für Anfänger.
19.30: Stille Stunde: Dr. Schweitzer: Was iſt Weß
19.55: Wetter für die Landwiriſchaft.
20.00: Dreher Schultz wird gekündigt. Ein Lehrſpiel. 2
gericht von Ludwig Spitzer.
20.30: Wien: Europäiſches Konzert. Aus Franz Velt”
Mitw.: Adele Kern (Sopran), K. Pataky (T.4
Philharmoniker.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
anſchl. Hotel Excelſior: Tanzmuſik der Kavelle Daſos
Hauptſchrifttlettung. Rudolt Maupe
Verantwornich für Polikt und Wiriſchaft: Rudelf Maupe: Hl.
Ausſand und Heſche Nachrichten: Mar Streſe fr Spolt. 2 Bchtk
ſür den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: All ſadletis
„Die Gegenwart”, Tageeſslegel in Bild und Wort. Dr. BeD ſe *
für den Inſeratentel und geſchäftiſche Mittellungen: Wiik
Druck und Verlag: C. C. Wittich — ſämtlich in Darme En,dlegnd
Führ unverlangte Manuſrivte wird Garantie der Rüclenduns Wr pte
Die heutige Nummer hat 16 Sent
z heilgen, 6. Nov. Fuchsjagd. Am kommenden
Sonn=
in der Gemarkung Arheilgen eine von den
Jungland=
jreilungen des Kreiſes Darmſtadt veranſtaltete Fuchs=
Die wird ſich in der Täubcheshöhle abſpielen. Die Reiter
in ſich um 2.30 Uhr an dem Bahnviadukt hinter der
Fabrik. Die Reitabteilung der hieſigen Ortsgruppe
ſchloſſen an dieſem Geländeritt teil. — Einen deutſchen
tag zur Pflege des Männergeſangs beabſichtigt der
angverein „Eintracht” am 29. November, im Gaſthaus
ſiten Schwanen”, zu veranſtalten.
ſ hauſen. 6. Nov. Beim Gang durch die hieſige
Gemar=
uf. daß nur an einigen Bäumen Leimringe angebracht
n. Abgeſehen von den Baumreihen der Kreisſtraßen
ale Bäume noch ohne Leimringe. Dieſe Tatſache wird
ſttsumbeſitzer bedauern, der weiß, daß die Bekämpfung
ganners — alſo Anlegen der Leimringe — notwendig
ſucnend ſind ſich viele Obſtbaumbeſitzer nicht bewußt,
deutung dem Leimringverfahren zukommt.
ſe ſtadt, 6. Nov. Ratsſitzung. In der geſtrigen
Rats=
ſupe vor Eintritt in die Tagesordnung der an Stelle des
dmen Ratsmitgliedes Schneider gewählte Leonhard
von dem Bürgermeiſter in den Rat eingeführt und
ſſchlag verpflichtet. Der Elektrizitätswerksvoranſchlag
ſehnungsjahr 1931 findet nach dem von der Verwaltung
Entwurf Annahme, nur werden bei Rubrik 2
frung) an Stelle der angeſetzten 90 000 RM. in Ein=
050 RM. vorgeſehen. Der Mehrertrag wird bei Rubr. 9
ſgung) zugeſetzt, ſo daß dort jetzt anſtatt 10 000 RM.
4 in Ausgabe erſcheinen. In Einnahme und Ausgabe
Woranſchlag mit 104 867,49 RM. Der
Waſſerwerksvor=
hü das Rechnungsjahr 1931 wird nach den im Entwurf
ſturtung vorgeſehenen Anſätzen debattelos angenommen.
ſprechende Vorſtellung der Intereſſengemeinſchaft Vil=
Hat ſich die Stadt Darmſtadt durch Schreiben an die
ſerei Eberſtadt vom 17. Juni 1931 bereit erklärt, für
ſelichtung der Halteſtelle „Ludwigshöhe
üig der Gasrohrleitung und die Aufſtellung einer
La=
bernehmen, unter der Vorausſetzung, daß die Koſten der
ſtig und des Betriebs dieſer Beleuchtungsanlage von der
(berſtadt getragen werden. Unter Zuruckſtellung grund=
Bwenken die Laterne kommt auf Darmſtädter
Ge=
ur Aufſtellung —, beſchloß der Rat, die
Unterhaltungs=
lskoſten der Laterne auf die Gemeinde zu übernehmen,
Müinſchen der Intereſſengemeinſchaft Villenkolonie auf
1ng der genannten Halteſtelle endlich einmal Rechnung
Einer Verfügung des Kreisamts vom 10. Oktober
um, ſetzte der Rat die Gebühren der Feldgeſchworenen
iter Wirkung auf 5 RM. pro Tag herab. Auch die
Der Ortsvorſtandsperſonen im Falle der Erledigung
Erei. Dienſtgeſchäfte erfahren eine Ermäßigung. Der Rat
tarf 3 RM. für halbtägige und auf 6 RM. für
ganz=
nkgeſchäfte feſt. Der Bauausſchuß hatte die Vergebung
Inſtallationsarbeiten, die bei der in Ausſicht
genom=
weiterung der Straßenbeleuchtung notwendig werden,
weſ ge Firma beſchloſſen. Es wird jedoch ein Antrag des
ſäner mit 8:7 Stimmen angenommen, nach dem die Ar=
Eemeinderegie ausgeführt werden ſollen. Die Bau=
Fſirchold Vonhofen, Karl Plößer 3. und Ludwig
Hinder=
utden genehmigt. Rat Gärtner tritt den hier
umlau=
grichten, daß der Gemeinderat das
Ortsbürger=
ſyfBezug von Losholz aufgehoben habe oder dies
hübſchtige, entgegen. Es wurde hierzu feſtgeſtellt daß ſich
bei Feld= und Waldausſchuß gelegentlich der Beratung
irtſchaftsplones für das Waldwirtſchaftsjahr 1932 mit
Abeſchäftigt habe, ob es nicht zweckmäßig ſei, den Erlös
waigen Verkauf des Losholzes den Ortsbürgern
an=
ſᛋy bar zu vergüten. Der Rat ſelbſt hat zu dieſer wich=
Eihe aber noch keinerlei Stellung genommen.
ſertadt, 6. Nov Liederabend Geſangverein
Ry 1842. Wie bereits bekannt iſt veranſtaltet der
mit Frohſinn 1842 am kommenden Sonntagabend, im
An Bergſträßer Hof” (Peter), unter Mitwirkung des
. Edelweis, des Fagottſoliſten Eidenmüller und eines
ts aus Darmſtadt einen großen Liederabend.
huns nunmehr vorliegenden Programm, das eine Aus=
Männer= und Knabenchöre aufzeichnet, unterliegt es
ſikel, daß den Beſuchern des Konzerts ein einzigartiger
Witeht. Es ſei nur darauf hingewieſen, daß der Abend
Mendelsſohnſchen „Feſtgeſang” mit Orcheſterbegleitung
nerden wird. Im zweiten Teil wird zunächſt der
ge=
r zwei Lieder ſingen, ſpäter wird der Männerchor zwei
un poliphonen Satz mit Hornbegleitung zum Vortrag
dr Darmſtädter Knabenchor wird wiederum das In=
Bublikums erwecken, denn ſeine Leiſtungen ſind vom
e her noch in beſter Erinnerung. So wird man auch
ſeinen Bann gezogen werden und ſeine helle Freude an
m. ſangesfreudigen Nachwuchs haben können. Der
Ein=
it den Zeitverhältniſſen angepaßt worden. Im
Vor=
an der Kaſſe 50 Rpfg. pro Perſon.
rſradt, 6. Nov. Schauturnen des
Turnver=
e. V. Der Turnverein 1876 e. V. veranſtaltet am
Aer 7. November 1931. abends im Saale „Zum
Schwa=
hiit) ſein diesjähriges Schauturnen. —
Aerzt=
ſonntagsdienſt. Am Sonntag, den 8. November,
härztlichen Sonntagsdienſt Dr. med. Zutz. —
Be=
ſtwunde. Am Montag, den 9. November, hält die
) Säuglingsfürſorge in der Gutenbergſchule, nachmit=
N—4 Uhr wieder eine Beratungsſtunde ab.
eleer=Ramſtadt, 6. Nov. Gemeinderatsbericht.
aitlichen Verhältniſſe bedingen eine Umſtellung der
di iſe des Gemeinde=Elektrizitätswerkes. Auf Vorſchlag
on werden mit Wirkung von der nächſten
Strom=
wlgende Kraftſtromtarife eingeführt: a) Kleinverbrau”
e: Abnahme pro Jahr bis zu 50 K.W.St. — 35 Pfg.
L00 K.W. St. — 30 Pfg., von 101 bis 200 K.W.St.
tEo K.W.St.: b) Großverbraucher bei einer Monats=
M 201 bis 400 K.W.St. — 24 Pfg., und ſo weiter für
Set. Mehrverbrauch — je 1 Pfg. pro K.W.St. weniger,
zu 18 Pfg. die K.W.St. Bei einem noch darüber hin=
*Verbrauch werden Sonderabmachungen getroffen.
wird noch ein beſonderer Heizſtromtarif eingeführt auf
Eaye von 15 bis 20 Pfg. pro K.W.St., je nach dem
Ver=
nhebung einer Zählermiete von 30 Pfg. pro Monat.
daß einige Gewerbetreibende dazu übergegangen
ihren Betrieb benötigten Kraftſtrom ſelbſt zu erzeu=
Fidie Gemeinde zu Gegenmaßnahmen für diejenigen
e das Werk als Reſerve betrachten wollen. Für dieſe
Amſchlußbereitſchaft muß in Zukunft jeder Betrieb eine
Gebühr bezahlen, deren Höhe einer demnächſtigen Be=
9 vorbehalten bleibt. — Auf Anfrage hat der Herr
Arbeit und Wirtſchaft mitgeteilt, daß eine Gewäh=
Zuſchüſſen zur Beſeitigung der Hochwaſſerſchäden von
emates aus Mangel an Mitteln nicht in Frage kom=
„Die einzige Möglichkeit, die auf etwa 31 000 Mk.
ge=
eick mit Unterſtützung der Oeffentlichkeit auszuführen,
A— daß die produktive Erwerbsloſenfürſorge in
An=
hanen wird. Der Gemeinderat beſchließt dementſpre=
Vertreter der Gemeinde in den Bauland=Umlegungs=
Sſchberg” werden beſtimmt Gemeinderat Müller und
lvertreter Gemeinderat Krautwurſt. — Eine Ver=
Rreisamtes über die Einführung einer
Gemeinde=
wird zunächſt zur Kenntnis genommen; die
Be=
rüber die Einführung der Steuer jedoch vorerſt
aus=
citän zur See Voit macht in einer längeren Eingabe
oerat Vorſchläge über die Verwirklichung des
Stra=
hcktes „Darmſtadt—Ober=Ramſtadt” die in der Haupt=
Nnausgehen, die ins Auge gefaßte Linienführung
Aklianſtraße in Nieder=Ramſtadt” fallen zu laſſen. Die
werden der Bürgermeiſterei als Material überwieſen
Msdrücklichen Bekenntnis des Gemeinderates, daß an
Whrung nichts geändert wird. — Der Zeit entſprechend
Webühren der Feldgeſchworenen auf 5 Mark pro Tag
Wr
2A5 Gewerkſchaftskartell beantragt die Gewährung
EDeihitfe. In anbetracht deſſen, daß bereits eine
all=
emnternothilfe eingeleitet iſt und die Gemeinde keine
La Im von ſich aus noch einmal eine Beihilfe zu ge=
Uem Antrag nicht entſprochen werden. — Den Schluß
Diideten eine Reihe Anträge auf Stundung bzw.
Er=
uern und anderen Gefällen, ſowie uuf Gewährung
Haugen. Die Finanzlage der Gemeinde geſtattet es
Immer mehr häufenden Anträgen zu entſprechen.
2 Dei dieſer Sitzung die meiſten Eeſuche abſchläglich
Durden.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Straßenbericht
für die Woche vom 8. bis 14. November 1931.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
9. Mainz—Bingen in Nieder=Ingelheim (an der Kreuzung mit der
Selz=
talbahn) vom 7. 11., 21 Uhr, bis 8. 11., 9 Uhr, geſperrt.
Umlei=
tung: Ober=Ingelheim, Groß=Winternheim, Schwabenheim a. d. S.
Bubenheim, Engelſtadt, Nieder=Hilbersheim, Appenheim, Gau=
Alges=
heim.
Hanptſtraßen in Heſſen:
Büches—Büdingen vom 13. Oktober bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung: Orleshauſen.
Sonſtige Straßen in Hefſen:
Heppenheim-Lorſch am Ueberweg 54 vom 26. Oktober bis 9. November
geſperrt. Umleitung: Bensheim.
Glashütten—Steinberg vom 8. 10. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Glashütten, Hirzenhain.
Ortsdurchfahrt Kölzenhain (Kreis Schotten) vom 9. 10. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Ulrichſtein, Bobenhauſen II.
Köln—Mainz (linksrheiniſch) Fernverkehrsſtraße. Der Polizeipräſident
in Koblenz teilt mit, daß dieſe Straße zwiſchen Königsbach-
Kapel=
len—Stolzenfels vom 1. 11. bis 1. 12. eine Verkehrsbeſchränkung in
der Weiſe erleidet, daß zeitweiſer Richtungsverkehr eingeführt wird.
Dieſer Richtungsverkehr wird durch Poſten in der Weiſe geregelt,
daß der Verkehr abwechſelnd in der Nichtung Nord und Süd
frei=
gegeben wird und die Fahrzeuge abwechſelnd in die an beiden
En=
den der Bauſtelle durch Schranken getrennten Fahrbahnen geleitet
werden. Den Anordnungen dieſer Poſten iſt unbedingt Folge zu
leiſten.
* Nieder=Beerbach, 6. Nov. Obſtbauverein. Am
Sonn=
tag, den 8. d. M., hält Herr Lehrer Röſch=Ober=Ramſtadt im
Gaſt=
hauſe „Zum Darmſtädter Hof” einen Vortrag mit Lichtbildern
über „Obſtbaumſchädlinge und Nützlinge‟. Die
präch=
tigen Bilder, die gezeigt werden, ſind von dem Vortragenden ſelbſt
hergeſtellt und zeigen außerſt intereſſante Momente aus dem
Leben der Inſektenwelt. Jedermann iſt zu dem Vortrage
einge=
laden. Der Eintritt iſt frei. — Winterhilfe. Der auch
hier=
orts gebildete Ortsausſchuß für die Winterhilfe 1931/32
veranſtal=
tet in der kommenden Woche durch Mitglieder des hieſigen
Frauenvereins eine Hausſammlung, und es ergeht an jedermann
die herzliche Bitte mitzuhelfen ſoviel in ſeiner Kraft ſteht, dem
ärgſten Elend unſerer Tage, insbeſondere in der kommenden
Winterzeit, zu ſteuern. Die Sammlung erſtreckt ſich auf Geld,
Naturalien oder Kleidungsſtücke. Die Gaben können ſofort oder
auch in mehreren Raten zur Ablieferung kommen. Helfe jeder
nach beſten Kräften!
G. Ober=Ramſtadt, 6. Nov. Winterhilfe. Es ſei hiermit
auf den Volksliederabend hingewieſen, der am Sonntag im
„Schützenhof” ſtattfindet. Alle Geſangvereine unſerer Gemeinde
haben ſich zu dieſem Volksliederabend zuſammengefunden, um auf
dieſe Weiſe für die Winterhilfe tätig zu ſein. Sämtliche
Geſang=
vereine unſerer Gemeinde ſtehen alſo am Sonntag im Dienſt
tätiger Nächſtenliebe.
Roßdorf, 6. Nov. Wie alljährlich veranſtaltet der
Evange=
liſche Bund wieder ſeinen Lutherabend. Er findet ſtatt
Sonntag=
den 8. November, abends halb 9 Uhr. bei Kaffenberger.
Kirchen=
geſangverein, Poſaunenchor. Jugendbündler, wirken mit. Pfarrer
Berck hält den Vortrag: „Eine neue Reformation!” Alle
Ge=
meindeglieder mit ihren Familien ſind eingeladen.
Nr. 309 — Seite 7
— Groß=Zimmern. 6. Nov. Die Affäre der
Raiffeiſen=
kaſſe Groß=Zimmern, die hier ſchon unendlich viel Staub
aufwirbelte und auch noch ſehr viele finanzielle Wehen für ihre
Mitglieder mit ſich bringen wird, hat nun mit der Bekanntgabe
eines Fehlbetrages von rund 126 000 Mark, der durch die nun
abgeſchloſſene Reviſion endgültig feſtgeſtellt ſein ſoll, wieder
ein=
mal viel Aufregung verurſacht. Wie verlautet, ſoll der ehemalige
Rechner der genannten Kaſſe. Georg Schmidt. und deſſen
Mut=
ter hiervon eine Summe von 70 000 Mark für ſich verbraucht
haben. Inwieweit dieſe Angaben ſtimmen, wird in einer General=
Verſammlung, die am 25. November ſtattfinden ſoll, klargelegt
werden.
An. Groß=Zimmern, 5. Nov. Erntedankfeſt. Nach alter Sitte
feierte die hieſige evangeliſche Kirchengemeinde geſtern, am erſten
Mitt=
woch im November, das Erntedankfeſt. Sinnvoll waren Chor und Altar
der Kirche mit Erntefrüchten und Blumen, mit Gaben der Natur,
reich=
lich und feſtlich geſchmückt. Am Morgen fand ein Gottesdienſt ſtatt, der
gut beſucht war. Ein feierliches Präludium und mehrere Lob= und
Danklieder gaben dieſer Stunde der Erbauung die nötige Weihe.
An=
dächtig lauſchten die zahlreichen Kirchenbeſucher der ſchönen Feſtpredigt
des Herrn Pfarrers Lebrecht, der in tiefempfundenen Worten
eindring=
lich an die Dankespflicht und das Gebot der Nächſtenliebe in dieſes
ſchweren Zeit erinnerte.
An. Groß=Zimmern, 6. Nov. Kirchenkonzert des ebangel.
Kirchenchors. Am Mittwoch, dem Erntedanktag, veranſtaltete der unter
der Leitung des Herrn Lehrer Arras ſtehende evangeliſche Kirchenchor
in der Kirche zum Beſten des Schweſternhauſes ein Konzert, das ebenſo
wie der Morgengottesdienſt gut beſucht war. Das reichhaltige, gut
zu=
fammengeſtellte Programm bot Orgelvorträge, Chorgeſänge,
Inſtru=
mentclvorträge und Sologeſänge. Eingeleitet wurde das ſchön
verlau=
fene Konzert mit einem kraftvollen Orgelſpiel „Phantaſie” von Mozari,
komponiert 1791, aus drei Sätzen beſtehend, wodurch ſich Herr
Muſik=
direktor Stammler=Darmſtadt als Meiſter des Orgelſpiels vorſtellte,
Sowohl alle anderen Orgelvorträge, von denen beſonders der letzte,
„Halleluja” aus „Meſſias” von Bach, noch beſonders erwähnt ſei, als
auch die wunderbare Begleitung der Sologeſänge zeigten den gereiften
Künſtler. Er hatte in dem jugendlichen Geiger Herrn Hch. Reitzel einen
ebenbürtigen Partner. Ebenſo dankbare Aufnahme fanden die beiden
Inſtrumentalvorträge „Sonata da Camera” in E=Moll von Vivaldi und
„Jauchzet Gott, alle Lande”, von Joh. Weiland, die von einem hieſigen
Streichquintett mit Wärme und Gefühl geſpielt wurde. Als Soliſtin
trat Frau Klemm auf, die das „Vaterunſer” von Fritz Neuter und
So ihr mich von ganzem Herzen ſuchet” von F. Mendelsſohn=
Bar=
tholdy lobenswert ſang. In Fräulein Draudt=Darmſtadt hatte auch
ſie=
eine geſchickte Partnerin gefunden. Zum Schluſſe ſeien noch die drei
Chöre des Kirchenchores erwähnt, wovon der erſte, „Ich will den
Na=
men Gottes loben” von S. Bach von dem Streichqnintett begleitet
wurde. Die Chöre waren durchweg gut und ſtanden auf
beachtens=
werter Höhe.
An. Groß=Zimmern, 6. Nov. Schändlicher Baumfkevel.
Ein Racheakt gemeinſter Art wurde in einer der letzten Nächte auf dem
an der Provinzialſtraße Groß=Zimmern-Dieburg gelegenen
Baum=
ſtück des Johannes Ohl 2. von Groß=Zimmern verübt, indem Rohlinge
vier ſchöne Obſtbäume im Alter von ungefähr 25 Jahren bis zur
Mitte durchſchnitten. Dem Eigentümer iſt durch dieſe gemeine Tat ein
Schaden von 150—200 Mark entſtanden, da die Bäume umgemacht
wer=
den müſſen und nur als Brennholz Verwendung finden können. Es
iſt Anzeige erſtattet.
T. Münſter b. Dieburg, 6. Nov. Die Schuhfabrik
Mün=
ſter A.=G. hat im Saale „Zum Heſſiſchen Hof” eine Reihe ihrer
Maſchinen aufgeſtellt, woran gegenwärtig 50 Mädchen angelernt
werden. Das erſte Fabrikgebäude iſt nun ſoweit fertiggeſtellt,
ſo daß demnächſt mit der maſchinellen Einrichtung begonnen
wer=
den kann. Der Betrieb ſoll im Monat Januar nächſten Jahres
eröffnet werden. Wie verlautet, will die obengenannte Firma
200 bis 250 männliche und weibliche Arbeitskräfte beſchäftigen.
Von der Wasserpfeife
zur Cigarette ohne Mundstück
Die Wasserpfeife nimmt der Abendländer als
eine Tatsache hin, die mit dem Gepräge des
Orieats — wie er es sich vorstellt — bis zur
Selbstverständlichkeit verbunden ist. Die we.
nigsten Abendländer wissen jedoch, welche
eigentliche Bewandtais es mit ihr hat.
Der Orientale ist Kenner und Liebhaber
guten Tabaks. Aber auch der beste Tabak
ent-
hält bittere Stoffe, die sein Aroma
beeinträch-
tigen. In der Wasserpfeife wird der Tabakrauch
durch das Wasser geleiter, das den größten Teil
dieser Stoffe absorbiert, aber die milden
aroma-
tischen Stoffe unbeeinträchtigt durchläßt.
Deshalb raucht der Oricntale nur Cigarctten
ohne Mundstück, die dem gleichen Prinzip wie
die Wasserpfeife unterliegen. In das Mundende
dringt Feuchtigkeit cin und macht es zu einem
Filter, der die scharfen, bitteren Stoffe im Rauch
zum großen Teil absorbiert. Der Rauch, der in
den Mund gelangt, ist angenchm kühl, mild und
aromatisch. Das erklärt, weshalb nicht nur
der Orientale, sondern überhaupt die weitaus
größte Mehrzahl der Raucher in aller Welt
ohne Mundstück rauchc.
In Deutschland ist Atikab die meistge.
rauchte Cigarette ohne Mundstück. Nicht nur
weil sie kein Mundstück hat, sondern auch weil
sie aus einer besonders feinen, aromatischen
Mischung türkischer Tabake hergestellt wird.
Diese Darztellung zeigt deutlicb
die filtrierende Wirkung der
Feucbtigkeit im Mundende einer
Atikab obne Mundstück. Der
Tabak int dunkler geworden
al=
bei der Mundstück-Cigarette, bei
der das Mundstück das
Eindrin-
gen der Feuchtigkeit verhindert.
AUSLESE-CIGARETTEN
Selbstverständlich
OHNE MUNDSTÜCK
Seite 8 — Nr. 309
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 7. Nover
Cg. Reinheim, 5. Nov. Religionstagung. Die
Ar=
beitsgemeinſchaft der evangeliſchen Geiſtlichen und Religionslehrer
des Kreiſes Dieburg hielt ihre ſehr gut beſuchte diesjährige
Tagung geſtern im „Darmſtädter Hof” hier ab. Den Teilnehmern
wurde zunächſt durch Lehrer Trautmann aus Nieder=Ramſtadt eine
Religionsſtunde mit deſſen Klaſſe geboten, die für alle eine tiefe
Weiheſtunde bedeutete. Hier wurde der Beweis erbracht, daß auch
Religionsunterricht durchaus arbeitsſchulmäßig betrieben werden
kann, ja, daß gerade dieſer Unterricht durch die neue Art zu einer
beliebten Stunde für Lehrer und Schüler zu werden vermag. Es
war eine Luſt, zu ſehen, wie die Kinder trotz der völlig anderen
und ungewohnten Umgebung mit Ernſt ihre Aufgabe anfaßten
und die aufgetauchten Fragen von ſich aus zu löſen verſuchten.
An=
ſchließend an die Lehrprobe behandelte Herr Trautmann in einem
fein durchdachten Vortrag die Frage der arbeitsſchulmäßigen
Ge=
ſtaltung des Religionsunterrichts. Arbeitsunterricht muß ein
un=
bedingtes Vertrauensverhältnis zwiſchen Lehrer und Schülern zur
Vorausſetzung haben, verlangt eine ausgeprägte
Lehrerperſönlich=
keit und hat als Ziel die ſelbſtändige Stellungnahme des Kindes
allen Fragen des Lebens gegenüber. Die vorzüglichen
Ausfüh=
rungen wie auch die gut gelungene Lehrprobe waren ſicherlich
ge=
eignet, manches noch beſtehende Vorurteil gegen dieſe Art des
Unterrichtens zu überwinden, und haben, wie das auch in der
regen Ausſprache zum Ausdruck kam wertvolle Anregungen für
die Unterrichtspraxis vermittelt. Mit herzlichen Dankesworten
an den Vortragenden und die Teilnehmer und einem in jeder
Weiſe befriedgenden Rückblick auf den Verlauf und die Ergebniſſe
der Tagung konnte der diesjährige Vorſitzende derſelben, Lehrer
Steinbach aus Werſau, ſie beſchließen
Ag. Groß=Bieberau (Odw.), 5. Nov. Mit Rückſicht auf die
Land=
tagswahl, mit welcher unſere Nachkirchweihe zuſammengefallen
wäre, hat der Gemeindevorſtand die Nachkirchweihe auf kommenden
Sonntag, 8. November, verlegt. Tanzluſtige und Muſikfreunde haben
in fünf Sälen Gelegenheit für ihre Ideale.
Ct. Groß=Umſtadt, 6. Nov. Die Traubenleſe iſt in der
Ge=
markung Groß=Umſtadt ſowie in den angrenzenden weinbautreibenden
Orten bereits beendet. Eine Ausnahme hiervon macht das Muſter=
und Verſuchsgut der Landwirtſchaftskammer, das mit dem Herbſt, wie
verlautet, erſt in kommender Woche beginnen will. Das
Mengenergeb=
nis ſtellt allgemein ſehr zufrieden, wenn auch die Qualität gegenüber
der vorjährigen zurückſteht, ſo haben doch die reichlich ſchönen
Herbſt=
tage noch ein gewiſſes Entgelt für den Ausfall an Auguſtſonne gebracht
Die Moſtgewichte bewegen ſich zwiſchen 60 und 70 Grad Oechsle, 65
Grad kann man als Durchſchnitt bezeichnen. Mit Spannung erwartet
man das Ergebnis der Weinberge des Muſter= und Verſuchsgutes das
mit ſeiner Spätleſe ſicherlich wieder achtbare Spitzenweine hervorbringen
wird. Das Herbſtgeſchäft im großen Ganzen iſt nicht beſonders, und
auch die Preiſe dementſprechend gedrückt. Für das Liter Maiſche
wer=
den 25 bis 30 Pfg. bezahlt und die Weinbau treibenden Gaſtſtätten
haben, als Ausſchankpreis für das Glas Neuen 15—25 Pfg., wodurch
dem Publikum der tiefe Stand des Herbſtpreiſe zugute kommt,
Kirchweihfeſt. Die diesjährige Kirchweihe findet am Sonntag und
Montag ſtatt. Sie bildet den Abſchluß für die Orte des vorderen
Oden=
waldes und erfreute ſich immer eines guten Beſuches. Bekannt durch
ſchöne Geſellſchaft, gute Speiſen und Getränke, wobei der zu dieſer
Zeit übliche Groß=Umſtädter Federweiße ſtets eine Rolle ſpielt. Auch
in dieſem Jahre ſoll wieder alles aufgeboten werden, um die
Kirch=
weihbeſucher voll und ganz zufrieden zu ſtellen.
Al. Höchſt i. Odw., 5. Nov. Rektor a. D. Fr. Weidmann †.
Unter außerordentlich zahlreicher Beteiligung der Einwohnerſchaft, der
Behörden und der Lehrerſchaft von Höchſt und Umgegend wurde Herr
Nektor a. D. Friedrich Weidmann im Alter von 67 Jahren zur letzten
Ruhe gebettet. Kaum zwei Jahre konnte er ſich ſeines wohlverdienten
Ruheſtandes erfreuen. Im März vorigen Jahrs hatte unſere Gemeinde
Nachrichken des Skandesamis Darmſtadi.
Geſtorbene. Am 30. Okt.: Lipp. Jakob 6., Bürgermeiſter,
43 J.. Klein=Gerau, Grafenſtr. 9: Sutter, Anna Henriette, geb.
Neube, 71 J., Ehefrau des Arbeiters, Marienplatz. Am 31 Okt.:
Weigert. Jakob, Schneider, 22 J., Parcusſtr. 5: von Rode
Anna, geb. Krausgrill, 72 J.. Witwe des Generalmajors.
Wey=
prechtſtr. 6: Rühl Katharine Eliſabeth, geb. Lipp, 69 J.. Witwe
des Maſchinenſchloſſers, Annaſtr. 6: Knittel, Eliſabeth, geb.
Lang, Witwe des Kaufmanns, 72 J., Jahnſtr. 88. Am 1. Nov.:
Sandmann, Johanna, geb. Seitz. 77 J.. Ehefrau des
Ober=
landesgerichtsrats i. R., Inſelſtr. 40. Am 31. Okt.: Müller,
Philipp Gaſtwirt 52 J., Schuſtergaſſe 3. Am 1. Nov.:
Kober=
ſtein. Eva, geb Sproß, 35 J. Ehefrau des Maurers Groß=
Zim=
mern. hier. Martinspfad 72. Am 31. Okt.: Weitzel, Jakob
Leon=
hard, Schneider, 70 J., Ludwigshöhſtr. 100 Am 1. Nov.: Dilg,
Heinrich, Fabrikarbeiter, 42 J., Große Kaplaneigaſſe 14. Am
2. Nov.: Nungeſſer, Konrad, Fernſprechgehilfe, 36 J.,
Schrau=
tenbachweg 5. Am 31. Okt.: Schick, Fritz. Fabrikdirektor, 51 J.,
Hoffmannſtr. 61. Am 2. Nov.: Pfeffer, Engelbert, Schreiner
69 J., Ruthsſtr. 15: Kirſchkorn. Rudolph, Privatmann. 75 J.,
Groß=Gerau, hier. Eſchollbrückerſtr. 4½; Becker, Chriſtine, geb.
Heiland, 79 J. Witwe d. Regimentsſchuhmachers, Riedeſelſtr. 46.
Am 3. Nov: Egly, Friederike Sophie, geb. Thies 73 J.,
Ehe=
frau des Schloſſers Grafenſtr. 18; Volk Luiſe Sieglinde 7 Mon.,
Lauteſchlägerſtr. 17: Sterlepper, Chriſtina, geb. Germann,
49 J., Ehefrau des Maſchiniſten. Gräfenhäuſerſtr. 13; Reeg,
Johannes. Metzgermeiſter, 72 J. Heinrichſtr 158: Bräunig,
Helmut. 2 Monate. Schloßgaſſe 34. Am 4. Nov; Fries, Karl
Hypolith Reinhard Martin, Steindrucker, 70 J. Brandgaſſe 2. Am
5. Nov.: Walter, Franziska, Schweſter, 81 Jahre, Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße 30.
Kirchliche Nachrichken.
Epangeliſche Gemeinden.
23. Sonntag nach Trinitatis (8. November).
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Müller. —
Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Wagner.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—5 Uhr, zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8.30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer
Mül=
ler. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. — Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt anläßlich des
25jährigen Beſtehens des Frauenvereins, unter Mitwirkung des
Kirchengeſangvereins. Pfarrer Weißgerber=Bingenheim. — Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Dekan Zimmermann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Heß.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, den 8. Nov., abends
8 Uhr: Familienabend zum Jubiläum des Frauenvereins der
Schloßgemeinde. — Montag, 9 Nov., abends 8 Uhr:
Gemeinde=
verein der Markusgemeinde: Vortrag des Pfarrers Vogel: „Wie
kam Zwingli zum rechten Glauben?" Jugendbund der
Lukas=
gemeinde. — Dienstag, 10. Nov., abends 8 Uhr: Frauenverein der
Kaplaneigemeinde. — Kirchengeſangverein der Stadtkirche. —
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Mädchenvereinigung
der Reformationsgemeinde (jüngere Abtlg.). — Mittwoch, 11.
Nov., nachm. 4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde. — Abends
8 Uhr: Kirchengeſangverein der Stadtkapelle und Schloßkirche. —
Jugendbund der Markusgemeinde. — Mädchenvereinigung der
Reformationsgemeinde (ältere Abtlg.). — Donnerstag, 12. Nov.,
abends 8 Uhr: Jugendbünde der Lukas=, Markus= und
Schloßge=
meinde. — Freitag, 13. Nov., abends 8 Uhr: Mütterabend der
Stadtgemeinde. — Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 10. Nov abends
8 Uhr: Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 11.,
und Samstag, 14. Nov., nachm. 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der
Stadtgemeinde. — Donnerstag, 12. Nov., abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung der Stadtgemeinde — Samstag, 14. Nov., abends
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. Poſaunenchor.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger
Straße 21 Fernſprecher 2883.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Vorder=
haus, 1 Treppe. Sprechſtunden vorm. 10—12 Uhr und nachm.
(außer Samstags) von 5—6 Uhr. Fernſprecher 4584.
Martinskirche. Martinsgemeindetag. (Kollekte für
den Poſaunenchor.) Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt. Pfarrer Dr
Bergér. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die
Martins=
gemeinde Weſt. Pfarrer Dr. Bergér. — Der Abendgottesdienſt
fällt aus.
Mittwoch. 11. Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im
Martins=
ſtift: „1. Könige 18. 17—40‟ — Abends 8 Uhr: Bibelſtunde im
Gemeindehaus: „Matth. 13. 24—30‟
Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Sonntag, 8.
Nov, nachm. 3 Uhr, und abends 8 Uhr anläßlich des
Martinsge=
meindetages, im Gemeindehaus: Feſtliche Familienfeier mit glei=
Herrn Weidmann in einer öffentlichen Abſchiedsfeier anläßlich ſeines
Ausſcheidens aus dem Schuldienſt für ſein 47jähriges Wirken zu ihrem
Ehrenbürger ernannt. Der Verſtorbene war Direktor der Odenwälder
Volksbank, Vorſitzender des Obſtbauvereins uſw. Er erfreute ſich in
den Lehrerkreiſen höchſter Wertſchätzung, und auch ſein Wirken als
Volksbildner war für unſere Gemeinde ſegensreich. Das Herz eines
gegen jedermann zuvorkommenden und uneigennützigen Menſchen hat
aufgehört zu ſchlagen. Ein braver Höchſter Bürger wurde mit ihm zu
Grabe getragen. Die treffliche Grabrede des Herrn Pfr. Koch ſowie
der ehrenvolle Nachruf des Herrn Rektor Mathes und die zahlreichen
Kranzniederlegungen mögen ſeinen Hinterbliebenen Troſt ſein für den
herben Verluſt.
Ay. König i. Odw. (Stahlbad), 6. Nov. Im Revier Ebertsgraben
zeigte ſich — eine äußerſte Seltenheit in hieſiger Gegend —
Schwarz=
wild. Dieſer Tage wurde ein vorkommender Skwarzkittel angeſchoſſen;
es gelang ihm, im Dickicht zu entkommen. — Ein Radfahrer fuhr die
Tochter des Reſtaurateurs Karl Buchhold in der Berggartenſtraße ſo
unglücklich an, daß die bedauernswerte vierjährige Kleine einen
Oberſchenkelbruch erlitt und ins Krankenhaus nach Erbach eingeliefert
werden mußte. Ein Onkel der Verletzten, der bei dem Unfall anweſend
war, ſtarb an den Folgen der erlebten Aufregungen.
Cp. Ober=Roden, 6. Nov Hohes Alter. Die Witwe Eliſabeth
Weber konnte geſtern ihren 80. Geburtsag begehen.
j. Von der Tromm, 5. Nov. Die alte Sprungſchanze auf
der Tromm iſt abgetragen und durch eine neue vom Skiklub
Wein=
heim erſetzt worden. Der Umbau iſt ſoeben vollendet worden. Der
alte Hügel, der nur Weiten bis zu 15 Meter zuließ, erwies ſich als zu
klein. Der Sprungtiſch wurde um etwa fünf Meter zurückgeſetzt und
der Anlaufturm auf das doppelte erhöht, ſo daß man mit Ski=
Sprung=
weiten von 25 Meter und darüber rechnen kann. Gleichzeitig wurde
die Ski=Aufſprung= und Auslaufbahn verbreitert und ſeitlich mit einem
Geländer verſehen. Die Eröffnungsſpringen finden dieſen Winter an
einem der erſten Schneeſonntage ſtatt.
Cp. Erfelden. 6. Nov. Sternritt zur
Schweden=
ſäule. Wie zuverläſſig verlautet iſt im Zuſammenhang mit
den Feierlichkeiten für die 300=Jahrfeier des Rheinüberganges
Guſtav Adolfs, über die bereits berichtet wurde, auch ein
Stern=
ritt der Reitervereine nach der Schwedenſäule am Altrhein
vor=
geſehen. Man rechnet mit einer guten Beteiligung und
beab=
ſichtigt, unter Umſtänden ein Reiterlager, an der denkwürdigen
Uebergangsſtelle zu errichten.
Cp. Crumſtadt, 6. Nov. Sandbachreg ulierung. Die
Ar=
beiten an der Sandbachregulierung werden zu Beginn der kommenden
Woche aufgenommen. Man rechnet damit, daß bei den Arbeiten mehr
als 100 Perſonen beſchäftigt werden können, die ſich größtenteils aus
den Erwerbsloſen aus Eſchollbrücken, Crumſtadt und Goddelau
zuſam=
menſetzen. — Der hieſige Geflügelzuchtverein hält am kommenden
Sonntag eine Geflugelſchau ab. Die Ausſtellung wird bereits
am Samstag eröffnet.
nk. Büttelborn, 6. Nov. Der Landwirt Peter Neumann, in der
Martinſtraße wohnhaft, zog ſich infolge Unfalls eine ſchwere
Ver=
letzung an der Hand zu, die Krankenhausaufnahme erforderte. —
Auf dem hieſigen Standesamt war im Monar Oktober nur ein
Sterbefall zu verzeichnen. — Racheakt. Dem Oberbahnmeiſter i. R.
und Landwirt Georg Barthel wurde auf ſeinem an der Groß=Gerauer
Chauſſee gelegenen Acker ein großer Haufen Kartoffelſtroh verbrannt,
das zum Abdecken einer Futterrübenſchanze gegen Kälte dienen ſollte. —
Die Maul= und Klauenſeuche, iſt in mehreren Gehöften
aus=
gebrochen; die polizeilichen Sparmaßnahmen ſind angeordnet. — Der
ſchöne Saal des altbekannten Gaſthauſes „Zum Löwen” (Beſitzer Gg.
Dick) wurde durch Bauunternehmer Philipp Kullmann renoviert. Von
iner Einweihungsfeier wurde in Anbetracht der ſchlechten
Wirtſchafts=
lage abgeſehen.
chem Programm an Anſprachen, Geſangs= und muſikaliſchen
Dar=
bietungen. — Montag. 9. Nov., abends 8 Uhr, im Martinsſtift:
Mütterabend (Oſt); im Gemeindehaus: Helfer= und
Helferinnen=
verſamlung. — Dienstag. 10. Nov., abends 8 Uhr, im
Martins=
ſtift: Kirchenchor; im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. —
Mitt=
woch, 11. Nov., nachm. 2 Uhr, im Gemeindehaus: Handarbeits=
und Strickſchule. — Donnerstag, 12. Nov. abends 8 Uhr, im
Mar=
tinsſtift: Mädchenvereinigung (Oſt); im Gemeindehaus:
Mädchen=
vereinigung (Weſt); Mauerſtraße 5: Poſaunenchor. — Freitag,
13. Nov., abends 8 Uhr. im Martinsſtift; „Kirchenchor; im
Ge=
meindehaus: Mütterabend (Weſt). — Jugendvereinigung (ältere
Abtlg.). — Samstag, 14. Nov., nachm. 2 Uhr, im Gemeindehaus:
Handarbeits= und Strickſchule.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Häuptgottesdienſt. Pfarrer
Goethe. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Die Johanneskirche iſt täglich von 7.30—5 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Veranſtaltungen: Montag. 9. Nov., abends 8 Uhr:
Kirchenchor und Mütterabend — Mittwoch, 11. Nov., abends
8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer Marx.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie).
Vor=
mittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx. — Vorm. 11.15
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Marx.
Veranſtaltungen: Donnerstag. 12. Nov., abends 8 Uhr:
Mütterabend.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer Irle. — Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergotttes=
dienſt. Pfarrer Dipper=Stuttgart.
Veranſtaltungen: Sonntag, 8 Nov., abends 7.30 Uhr:
Elternabend des Kindergottesdienſtes. — Montag bis Samstag:
Evangeliſationswoche der Petrusgemeinde durch Pfarrer Hagen=
Berlin, täglich nachm. 4 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus,
abends 8 Uhr: Predigt in der Kirche. — Die Vereinsabende der
Jugendbünde fallen in dieſer Woche aus, ſoweit keine
Sonder=
probe. — Dienstag, 10. Nov., abends 8.15 Uhr: Poſaunenchor. —
Donnerstag. 12. Nov., abends 8.15 Uhr: Poſaunenchor. — Die
Frauen des Mütterabends beſuchen die Abendpredigt von Pfarrer
Hagen. — Freitag, 13. Nov., abends 8 Uhr: Mädchenchor.
Abends 8.15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 14. Nov., abends 7.30
Uhr: Singekreis.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Rückert. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Veranſtaltungen: Montag, 9 Nov. abends 8 Uhr:
Ju=
gendbund. — Dienstag. 10. Nov., abends 8 Uhr: Kirchenchor. —
Donnerstag. 12. Nov., abends 8 Uhr: Mütterabend. — Samstag,
14. Nov., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Waldeck. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Ev.
Sonn=
tagsverein: Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. — Donnerstag,
12. Nov., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3.30 Uhr
Bibelſtunde. Herr Bringmann. — Montag, nachm. 4 Uhr:
Miſ=
ſionsarbeitsſtunde. — Abends 8.30 Uhr: Männerbibelſtunde. Herr
Bringmann. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. —
Abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. — Mittwoch, abends
8.30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends 8.30 Uhr:
Bibelſtunde. Herr Bringmann. Thema: Geiſtesfrühling in der
erſten Gemeinde.” — Freitag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde in
der Kinderſchule, Beſſunger Straße 80. Herr Bringmann.
Samstag, abend 8.15 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr 24). Sonntag, nachm. 2.30
Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — Nachm. 4.45 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Mädchen. — Abends 8.30 Uhr:
Ge=
betsſtunde und Spielkreis für junge Mädchen — Frageabend für
junge Männer. — Montag, abends 8.30 Uhr: Geſchäftsſtunde.
Dienstag fällt der Mädchenkreis aus. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr:
Kinderbund für Mädchen. — 4.30 Uhr: Kinderbund für Knaben.
— Abends 8.30 Uhr: Vortrag von Miſſionar Michel: Brückenbau
in China und anderwärts” für Mädchen und junge Männer.
Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen:
Freundinnen=
heim, Sandſtr. 24. Jeden Donnerstag, abends 8.30—10 Uhr:
Zu=
ſammenkunft. — Jeden zweiten und vierten Mittwoch, abends 8.30
bis 10 Uhr: Nähen und Zuſchneiden. — Donnerstag, 5. Nov.=
Be=
ſinnliches (Pfl.). — Donnerstag. 12. Nov.: Erntedankfeſtfeier.
Aufforderung zur Teilnahme am Wettbewerb (Preisverteilung)
von preiswerten Küchenzetteln.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtr. 22.
Infanterie=Kaſerne, Hof links). Sonntag, abends 8.30 Uhr:
Jung=
ſchar=Familienabend. — Dienstag, abends 8 Uhr: Jungvolkabend.
— Mittwoch, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde der Hauptabteilung.
Donnerstag: Heimabend. — Freitag, abends 8 Uhr: Turnen
in der Ludwigs=Oberrealſchule. — Jungſchar (Buben über 14
Jahre): Mittwoch und Samstag, nachm. 4.30—6.30 Uhr: Singen,
Spielen. Geſchichte und Andacht.
B.=K. im Bund deutſcher Bibelkreiſe, Darmſtadt.
Alexander=
ſtraße 22. Samstag. 7. Nov., nachm. 3.30—5 Uhr: Jung=Siegfried.
— 4.30—6.30 Uhr: Treuburg und älterer Kreis. — Die
Wochen=
veranſtaltungen werden am Samstag bekanntgegeben.
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein: Feierabend
(Stiftsſtraße 51). Dienstag. 10. Nov., abends 8.30 Uhr:
Mitglie=
derverſammlung mit Lichtbild=Filmvortrag.
Ca. Lorſch, 6. Nov. Den Kerwewein gehol;
verfloſſener Nacht ſtiegen Diebe in der Biengartenſtraße
ſchaft „Zur Harmonie” (Val. Maiberger) von der Straße
nahmen im Keller ſämtliche Vorräte an Wein, Weinbrand
wein mit. Den Umſtänden nach müſſen die Diebe mit den
vertraut geweſen ſein. Die Polizei hat den Tatbeſtand an
doch hat man von den Dieben noch keine Spur. — Ha
tungen. Die Zeit der Schlachtfeſte und Hausſchlachtung
gekommen. Durch die niedeigen Schweinepreiſe bedingnt
Landwirte in großem Ausmaße dazu über, auf dem
We=
ſchlachtungen Fleiſch und Wurſt an die Verbraucher direkt
Tabaklieferung. Dieſer Tage erfolgte die Lieferrn
nahme der Sandblätter, was hier immer ein beſonderes.
In langen Reihen ſtand Wagen und Wägelchen gegen das
wo das Verwiegen und Verladen ſtattfand. Es kamen
zur Ablieferung.
— Gernsheim, 6 Nov. Waſſerſtand des M
5. November: 0,17 Meter; am 6. November: 0,02 M
Hirſchhorn. 6. Nov. Waſſerſtand des M
5. November: 1,78 Meter; am 6. November: 1,74 Mag
Ad. Oppenheim, 6. Nov. Proteſt. Nachdem
ſein=
bürgerlichen Parteien gegen die Wahl eines weiteren
Beſchwerde erhoben wurde, und das Kreisamt Oppenheim
Genehmigung eines weiteren Beigeordneten auch noch ni a
konnte die Einführung des Oberſteuerinſpektors
Dexhein-
ordneter nicht erfolgen, weshalb die letzte Stadtverordnertn
fiel bzw. verſchoben wurde.
Ac. Worms, 6. Nov. Das Wormſer Uebei
mando wurde vorgeſtern aus Monsheim angefordert.
kirchweihe hatte ſich in einer dortigen Wirtſchaft eine wnt
entwickelt. Im Verlauf eines Wortwechſels griff plötzlich
Streitzenden zum Meſſer. Daraufhin wies der Wirt die
ſeinem Lokal. Nach einer Viertelſtunde erſchienen ſie jed—t
drohten dem Wirt, die ganze Einrichtung zu zertrümmem
herbeigerufene Ueberfallkommando konnte die Strolche feßn
dem ſie ihrer Zerſtörungswut gefröhnt hatten.
Ac. Bechtheim, 6. Nov. Unfall durch ſcheuem
Vorgeſtern ſtand ein doppelſpanniges Pferdefuhrwerk va.
des Bechtheimer Bahnhofs. Der Beſitzer des Fuhrwerks
kurze Zeit entfernt, um Beſorgungen zu erledigen. In die
ten Augenblick fuhr ein Zug ein, und die Pferde ſcheuten.
ſich hoch auf und galoppierten plötzlich in die Dorfſtraß
durchgehenden Pferde riſſen eine Toreinfahrt ein. Wie du
der blieben einige Kinder unverletzt, die nahe an dem To=r
ten. Als ein Landwirt die ſcheuenden Pferde am Züge7
wurde er umgeriſſen und zu Fall gebracht. Dabei zog e
erhebliche Verletzungen zu.
h. Alsfeld, 6. Nov. Ernſte Finanzlage auch
Stadt. Mit einem Defizit von mindeſtens 30000 RT
Stadtverwaltung mit Ende des Rechnungsjahres. Die A
ſung vom Reich betrug 14 400 RM., die ſozialen Laſtem
loſen= und Kriſenunterſtützung ergeben etwa 15 000 RM., d
Ausfall von rund 30 000 RM. Um dieſen Fehlbetrag.
bleibt nur die Möglichkeit der Erhöhung der Bürger=
Vierſteuer. Nach den Ausführungen des Bürgermeiſten
würde dadurch eine Mehreinnahme von 24 000 RM. erzi.17
würde mithin größtenteils gedeckt. Der Gemeinderc
Empfehlung des Bürgermeiſters die Erhöhung der Steun
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akaden
kunſt. Eliſabethenſtraße) Sonntag, 8. Nov., 9.30 II
Sonntagshandlung: 10 Uhr: Menſchenweihehandlung
— Im Raum Alexanderſtr. 22: Menſchenweiheham!
woch, 11. Nov 7.45 Uhr; Donnerstag. 12. Nov.,
Mittwoch, 11. Nov., 20.15 Uhr: Kultiſche Leſung aus
briefen.
Möttlinger Freundeskreis: Montag, 9. Nov., Sdis
im Feierabend (Stiftſtr. 51) Bibelſtunde.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonnt
Uhr: Predigt; 11 Uhr: Sonntagsſchule; abends 8
gottesdienſt (Aufführung der Deutſchen Meſſe vom
bert). — Montag, abends 8.15 Uhr: Jugendverein.,
nachm. 4 Uhr: Frauenmiſſionsverein; abends 8.15
ſtunde. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Katechetiſchal!
4 Uhr: Kinderbund. — Donnerstag, abends 8.15 Uhn.
Methodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche). Wend
Sonntag, 8. Nov., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule: ab
Predigt. Prediger E. Bültge. — Mittwoch, 11.
8 Uhr: Bibel= und Gebetsſtunde. Prediger E. Bült en
13. Nov., abends 8 Uhr: Frauen=Miſſionsverein.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptäiſ
ſtraße 17. Sonntag, 8. Nov., vorm. 10 Uhr: Predigtt 7
Sonntagsſchule; abends 8.15 Uhr: Evangeliſation guß
— Mittwoch. 11. Nov. abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde
13. Nov., abends 8.30 Uhr: Gebetsverſammlung.
Hähnel.)
Chriſtliche Gemeinſchaft. Darmſtadt, Mollerſtr. 1
und Sonntag, 8. Nov.: Bezirkskonferenz. Rednekd
Wiechert, Karlsruhe; M. Rößler=Pforzheim. — Scrig
8.15 Uhr: Rüſtabend. — Sonntag, vorm. 9.45 Uhn un
ſammlung, nachm. 4 Uhr: Allgemeine Konferenzve ſcmuu
Dienstag, 10. Nov., abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. 2u
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſti gel
ciety) in Darmſtadt. Aula der Landesbauſchule. Neſc.
tesdienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr, und jed-n
dritten Mittwoch im Monat, abends 8.15 Uhr. Thend
vember: Adam und der gefallene Menſch; Predig-/0
Advent=Gemeinde. Waldſtraße 18. Sonntag. 2
licher Vortrag: „Was verbindet uns mit unſeret)”
Mittwoch, 14.30 Uhr: Religions= und Erſatzunter7
allgemeine Bibelſtunde. — Donnerstag: Nähaben!.
20 Uhr: Gebetſtunde. — Samstag, 8.30 Uhr: Lehr.=—
Sab.=Schule, 10.30 Uhr: Predigt. 15 Uhr: Jugem!?
20 Uhr: Chorſtunde.
Auswärtige Gemeinden.
Schloßkapelle Kranichſtein. Sonntag. vorm. 14
dienſt. (Pfarrer Grein=Arheilgen.)
Evang. Gemeinde Eberſtadt. Sonntag, 8. Nc
Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Orth. Anſchließenz
dienſt. — Montag, 5.30 Uhr: Mädcheniungſchar 2;
renabend der Buben. — Dienstag, 8 Uhr: Frauenc)
woch. 2 Uhr: Nähſtube des Frauenvereins; 5.30
jungſchar 1: Bubenjungſchar 3: 8 Uhr:
Kirchencho=
tag. 5.30 Uhr: Mädchenjungſchar 3: 6 Uhr; Bux=
8 Uhr: Aelterenkreis. — Freitag, 5.30 Uhr: Mäde.”
8 Uhr: Jüngerenabend der Mädchen. — Samstag,
fenſtunde: Baſteln der Buben. — Prov.=Pflege /
10 Uhr: Gottesdienſt. Prediger Neuber.
Evangeliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt. So
vormittags 10 Uhr: Hauvtgottesdienſt, Prediger:
didat Michel=Darmſtadt; nachmittags halb 2 Uhr:
dienſt. Prediger: Pfarramtskandidat Dr. SD‟
Abends 8 Uhr: Im Gaſthaus „Zum Darmſtädter —
abend der evangeliſchen Jugendvereine. Eintrik
werbsloſe und Kinder 20 Pfg. — Dienstag; Juge‟
— Mittwoch; Kirchenchor. — Donnerstag: Frauen e
tag: Jungmädchenverein.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntags
10 Uhr: Gottesdienſt. — Montag: 6 Uhr Buber
Uhr Jugendverein. — Dienstag: 6—7 Uhr Buche
Uhr Bibelſtunde. — Mittwoch: 5 Uhr Mädchenzung!
Kirchenchor. — Donnerstag: 6 Uhr Bubenjung.”
Poſaunenchor. — Freitag: Mädchenverein. — San”
verein.
Evang. Gemeinde Traiſa. Sonntag, 8. Nov., 4
dienſt: 11 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen; .
gottesdienſt der Kleinen. — Montag: Mädchenge—
woch: Jungvolk. — Donnerstag: Frauenabend.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag:
Hauptgottesdienſt, vorm. 11 Uhr Chriſtenlehre ſas
Jungſchar. Buben; abends halb 9 Uhr Gemeindeſe.
Bundes (Saal Kaffenberger) Montag: Frauenveren
Lichtbildern): Mein Beſuch in Bethel‟ Dienstag:”
Mädchen ält. Abt., 8 Uhr Kirchengeſangverein. D
Jungſchar, Mädchen, jüng. Abt. Donnerstag:
Me=
probe zum Weiheſpiel „Das chriſtliche Kircheſye.
Evangeliſcher=Arbeiterperein.
Duntt Sateellsat.
aerr v. Oppenheim: „Der Tell Halaf‟. Eine neue Kultur
im Meſopotamien. Mit 131 bunten und einfarbigen Ab=
Verlag von F. A. Brockhaus, Leipzig. Geh. 12 RM.,
RM.
eFchloſſen die Ausgrabungen von Leonhard Woolley in Ur
amien uns die älteſte Kultur Vorderaſiens, die in
unmittel=
unmenhang mit unſerem Kulturkreis ſteht. Nun wird uns
von Ausgrabungen am Chabur, einem Quellfluß des
uwelegt, die eine noch ältere Kultur zutage förderten. Es
i=sſtadt der Subaräer auf dem Tell Halaf und die Denk=
Täebelet el Beda, die kurz vor dem Krieg und 1927—1930
yterſucht wurden und ganz erſtaunliche Ergebniſſe zutage
3sher hatte man dieſe wenigen Funde dem Volksſtamm der
„ehrieben, die jedoch erſt um 2000 v. Chr. dort eingewandert
iü feſtgeſtellt, daß die dort vorgefundenen zahlreichen
Sta=
p=liefs dem ſubaräiſchen Kulturkreis angehören, der ſehr
ᛋ nämlich aus dem 3. und 4. Jahrtauſend ſtammt. Nach
ypenen Reſten und Fundamenten konnte man die Bauwerke
und eine unglaubliche Einheit von Plaſtik und
Architek=
en. die von hier einen tiefgehenden Einfluß auf Aegypten
eiland ausgeübt hat. Die Vollplaſtiken ſind ſehr wuchtig
zwoll, die ſehr zahlreichen Reliefs von wundervoller Leben=
Naturwahrheit, gerade in der Tierdarſtellung. Freiherr
em erzählt uns die großen Schwierigkeiten der
Ausgrabun=
aᛋ von widerſpenſtigen und kriegeriſchen Beduinen, die die
ſtit elzufuhr erſchwerten und die Anwerbung von Arbeitern
rr ſuchten, deren Raubüberfälle ſogar einem der Forſcher
Akißtete. Durch zahlreiche Abbildungen, die ſehr gut
repro=
werden die weſentlichen Funde vor Augen geführt und
er=
ee Bilder werden dem Kunſthiſtoriker eine wertvolle
An=
e Beurteilung des Urſprungs der klaſſiſchen Kunſt ſein.
Dr. W.
ſtden: Kid u. Co. (Univerſitas, Deutſche Verlagsanſtalt,
ur Jack London! Und wieder einer von den „echten”,
ßter. Einer der die Fortſetzung bringt von einem ſeiner
laska Kid” Von dem Werdegang des jungen,
verweich=
kyaliſten Kid, der einer der beſten, zäheſten und
verwegen=
des Goldlandes und der Eiswüſten, der Berge und der
Das Lebens wird. Des harten, primitiven, aber vielleicht
Lebens, das zu leben noch wert iſt und das Menſchen
er Schickſalskapiteln Kids und ſeines Wandergenoſſen Kurz,
hier, die ſich ſo wunderbar ergänzen, gibt Jack London
Feder. In ſeiner ſchlichten, naiven, derben, oft grimmig
rnd immer ſpannenden Erzählung geſtaltet er
Menſchen=
hiläg und wahrhaftig und köſtlich, weil es ſo unendlich fern
iet der „Geſellſchaft” und ſeiner ewigen Lüge, vom Haſten
ſwigen unſeres Alltags, obwohl Entbehrungen und Gefahren
M Lebens es erſt reizvoll und lebenswert geſtalten. Und
ir die Tiefe menſchlichen Seelenlebens gehen kann, beweiſt
ilnn, das Männerfreundſchaft preiſt, in der köſtlichen Erzäh=
1 aufopfernden Liebe des kleinen, temperamentvollen und
danermädels, deſſen wundervolles Weibtum Alaska Kid
WFau” und Liebe heißt. — Ein köſtliches Buch! — *
W.IH. Schmitz: „Tragikomödie der Geſchlechter” oder „Die
ſtur zwiſchen Mann und Weib”. Gebunden 3,80 RM. Carl
Fiag, München.
ies dieſem Buch an, daß es von einem Mann geſchrieben
eine pſycho=analytiſche Praxis die menſchliche Seele durch
Runt. Schmitz iſt Realiſt im beſten Sinne des Wortes. Er
ſtixen Blick für das Weſentliche, für das, wie es ſein ſoll.
err deutlich und richtig die Rolle, die die Natur dem Mann
tu zugedacht hat. Und um ſo deutlicher offenbaren ſich ihm
ſangen im Verhältnis von Mann und Weib in unſerer Zeit.
iMtneugender Klarheit deckt er die Gründe auf, die dazu
ge=
ſt ſaß die Frau aus dem Herrn der Schöpfung den „
Bubi=
tzr konnte, für den ſie doch nur Verachtung und Spott
ud warum die Frau ſo ſehr darnach verlangt, es dem
ſchgu tun, trotzdem ſie ſich gerade dadurch der ihr von der
4hmen großen Einflußkraft auf den Mann und damit auch
chehen der Welt begibt. Was iſt der Sinn des Kampfes
Seſchlechtern? Warum drängt es die Frau, von ſozialea
y ehen, zum Beruf, in dem ſie doch keine volle Befriedigung
findet? Eine Fülle ſolcher Fragen wird in dieſem Buch behandelt, und
zwar mit einer geiſtigen Tiefe und einem Charme, wie man ſie ſelten
vereinigt findet.
Dr. H.
Ap. „Aus der Jugendzeit‟. Eine Heimatfibel für Stadt und Land von
Schulrat J. Dieterich, mit vielen bunten und ſchwarzen Bildern
von Lia Doering. (Verlag von Emil Roth, Gießen. Preis geb. 2,50.)
Ein entzückendes, in Bild und Schrift wundervoll ausgeſtattetes
Buch, das ein erfahrener Schulmann mit einer bewährten Künſtlerin
geſchaffen hat. Es iſt ein wirkliches Kinderbuch, aus dem die
Schul=
anfänger in Schule und Haus Freude und reichen Nutzen ſchöpfen
wer=
den. Der Stoff iſt ſyſtematiſch nach pädagogiſchen Grundſätzen
geord=
net: das elterliche Haus mit Hof und Garten und das Schulleben,
länd=
licher Schauplatz, ſtädtiſcher Schauplatz. Der zweite Teil enthält
Ge=
dichte, kurze Erzählungen und Grimmſche Marchen. Die künſtleriſch
ausgeführten köſtlichen Bilder, die mit dem Text eine Einheit bilden,
tragen zur Förderung des heimatlichen Anſchauungsunterrichts in
denk=
bar beſter Weiſe bei. Eltern und Pädagogen kann dieſe ſchöne
Heimat=
fibel warm empfohlen werden.
Omu=Sſai, die Königin von Afrika. Der Roman eines ſchwarzen
Zeit=
alters. Von Georg Guntſche. (Verlag der Münchener
Illu=
ſtrierten, München.)
Ap. Wir haben ſelten ein ſo ſpannendes, temperamentvolles Buch
in der Hand gehabt. Der Verfaſſer hat viel Sinn für Aktualität. Er
gibt in dieſem 214 Seiten umfaſſenden Roman einen intereſſanten
Bei=
trag zu dem Problem „Afrika den Afrikanern. Eine Schwarze,
Nach=
komme uralter phöniziſcher Herrſcher, iſt — „eine Senſation nicht nur
für Profeſſoren und Studierende der hochberühmten Univerſität Kings=
Own, London und England, ſondern für die geſamte Welt”, — auf
Grund einer Diſſertation „Das reiche Afrika im Wandel der
Jahrtau=
ſende”, an der genannten Univerſität summa cum laude zum Doktor
promoviert. Sie iſt Beſitzerin zahlreicher alter Schätze des Sonnengottes
Bcal, außerdem beſitzt ſie rieſige Diamant= und Minenfelder, die
natürlich old england gewaltig in die Naſe kitzeln. Natürlich — wo
wäre das in old england nicht ſchon öfters vorgekommen — müſſen dieſe
ungeheuren Reichtümer in engliſche Hände kommen, wenn es ſein muß,
mit Gewalt. Wie die Pläne der engliſchen Regierung von Own=Sſai
und ihren Helfershelfern durchkreuzt werden, iſt hier in feſſelnder
Dar=
ſtellung geſchildert. Es iſt ein zwar etwas phantaſtiſcher, aber
durch=
aus zeitgemäßer Zukunftsroman.
— „Ihr Kinderlein kommet”. Advent im Kinderkreiſe in Feierſtunden
mit Alltagstun Von Marie Coppius. Mit 11. Abb. (83 S.), kl. 8.
Kart. 1,60 RM. Verlag von B. G. Teubner in Leipzig und Berlin
1931.
„Wie wir das Kind zur Krippe führen” — davon erzählt ein neues
Büchlein, der allen Erzieherinnen wohlbekannten Verfaſſerin. Aus
einer Fülle von Erfahrungen werden reiche Anregungen gegeben, wie im
Kindergarten und im häuslichen Kreis durch Erzählung, Lied, Spiel,
Beſchäftigung den Kindern ein rechter Advent, eingehüllt in ſeliges
Erwarten und Sichfreuen, geſchaffen werden kann. Das Büchlein zeigt,
wie weihevolle Adventsſtimmung den Alltag durchfließen kann, wie alle
die Adventsſymbole: Licht, Kranz, Tanne und das allmähliche Aufbauen
der Krippengeſchichte die Kinder zum Miterleben und zum Darſtellen
führen.
— E. G. Kolbenheyer: Reps, die Perſönlichkeit. Roman in einer
klei=
nen Stadt. (Georg Müller.)
Eine große dichteriſche Komik ſteckt in dieſer Geſchichte von dem
betriebſamen Herrn Reps, dieſem fragwürdigen Genie, dieſem Blender,
der, unbewußt ſeiner ſelbſt ſpottend, zuerſt den Betrieb einer
Biblio=
thek verbeſſern möchte und ſich dann als Eindringling in einer
Buch=
handlung wichtig macht. Dieſer Roman iſt eine tragiſche Satire über
das Verſagen einer „Perſönlichkeit”, die der fruchtbaren Bindung an
eine Gemeinſchaft entbehrt, die in der dünnen Luft intellektueller
Speku=
lationen umherirrt und ſo zum wunderlichen Kauze wird. Dieſer Herr
Reps, der ſich, auf ſeinem Fahrrad leiſe ſchwankend, durch den Verkehr
der kleinen Stadt wiegt, ein hoch und ſpitz gefaltetes Filzhütchen über
dem gedunſenen gelblichen Geſicht, mit rundem Bäuchlein und zu
kurzen Beinen, mit Augen hinter ſeiner goldnen Brille, die „eine
heim=
liche Bereitſchaft haben, zu huſchen, um unverſehens gewiſſe Dinge
ein=
zufangen”, — dieſe unwechſelbare Geſtalt könnte ein guter Bekannter
von Raabes „Pinnemann” und Hamſuns „Auguſt” ſein: philiſterhaft
und gehetzt, fiſchkalt, aber gerötet von dem eigenen Pathos, tragiſch
und komiſch wie jeder Dilettant. Man iſt vom Anfang bis zum Ende
ganz im Banne dieſes verborgenen ſchälkiſchen Erzählertons, der
wie=
der eine völlig neue Meiſterſchaft Kolbenheyers offenbart. Reps iſt ein
Menſch von Fleiſch und Blut, wenn er auch wie eine ſymboliſche Geſtalt
wirkt. Das weckt unſere innerſte Anteilnahme und iſt der Grund,
wes=
halb uns dieſe großartige Donquichotterie ſeeliſch ſo ſtark ergreift. —
Denn den Schatten der Herren Repſe begegnet man überall an der
Faſſade unſerer Zeit.
Ap. Das Jahr ohne Ende. Roman von Anſelm Goth. (Verlag
der Zeit=Romane. Berlin. Preis 2,85 RM.)
Die Handlung dieſes halb phantaſtiſchen Romanes iſt reichlich
verwickelt und kann hier nur in den Hauptzügen wiedergegeben
werden. Der 81jährige Wellner hat in Hamburg eine Kalo=
Creme=Geſellſchaft gegründet. Es handelt ſich dabei um ein
kos=
metiſches Mittel, das Radium enthält. Er läßt ſeine Angeſtellten
auf ihren Geſundheitszuſtand unterſuchen, wobei ſich herausſtellt,
daß zwei von ihnen Sebaſtian Merk und Dorothea Halling, durch
das Hantieren mit Radium innere Verbrennungen erlitten haben,
die zu krebsartigen Veränderungen führen müſſen. Dem
Direk=
tor Wellner liegt daran, daß dieſer Unfall nicht bekannt wird, da
er ſeinem Unternehmen, das von der Reklame lebt, den Todesſtoß
verſetzen würde. Er bietet deshalb beiden eine Abfindungsſumme
von je 100 000 Mark an, wofür ſie ſich verpflichten müſſen, zu
kei=
nem Menſchen über ihre Krankheit und ihre Urſache zu reden und
Hamburg ſofort zu verlaſſen. Beide gehen darauf ein. Der Arzt
erklärt ihnen auf ihre Frage, daß ſie vielleicht noch ein Jahr zu
leben haben. Der Roman beſchäftigt ſich nun mit dem weiteren
Schickſal dieſer beiden, die verſchiedene Lebenswege gehen, immer
unter dem Eindruck, daß ſie bald ſterben müſſen. Sebaſtian iſt in
allen ſeinen Unternehmungen vom Glück verfolgt und verdoppelt
ſein Vermögen. In Berlin trifft er ſeine „Todesgenoſſin‟
Doro=
thea wieder, die ihre Heimat verlaſſen hat. Wellner läßt beide
dauernd durch Spione beobachten. Denn — dieſe Aufklärung
er=
folgt erſt zum Schluß — die beiden ſind gar nicht krank, er hat
einen Arzt beſtochen, der die falſche Diagnoſe geſtellt hat. Es war
ein Experiment, er wollte bewußt zweier Menſchen Schickſal
ver=
ändern, ſie allen Prüfungen ausſetzen, in Abenteuer und Gefahr
hetzen Schickſal und Gott ſpielen; es war die Wolluſt des Spiels
mit Menſchen, die ihn dazu trieb. Nach mancherlei Abenteuer
finden ſich die beiden Todgeweihten zuſammen. Nachdem ein
Feind Wellners die Geſchichte von dem todbringenden Mittel
ver=
öffentlicht hat, fliehen beide, um den Folgen des verletzten
Schweigegebotes zu entgehen, nach England, wo ſie ſich trauen
laſ=
ſen. Sie kehren nach Deutſchland zurück, und in dem Augenblick,
wo ſie ſich kurz vor Ablauf des Jahres das Leben nehmen wollen,
werden ſie durch Wellner gerettet und erfahren, daß ſie gar nicht
krank, ſondern Verſuchsobjekte des monomanen Greiſes geweſen
ſind. Der Roman iſt feſſelnd geſchrieben und hält trotz der vielen
Unwahrſcheinlichkeiten den Leſer bis zum Schluſſe in Spannung.
Ap. Die einen weinen, die andern wandern. Roman von
Al=
fred Schirokauer (Verlag Ullſtein, Berlin). — Jeder Menſch
lebt und liebt ſeine Philoſophie. Die „feſtgewurzelten ſeßhaften
Ackerbürger der Liebe” gehen einen vorgezeichneten Weg, die
„ewigen Wanderer” ſuchen und ſuchen. Sie erfüllen ein
unerbitt=
liches Naturgeſetz, das ſie außerhalb der Seßhaften ſtellt. Wer iſt
nun der Glücklichere? Der Verfaſſer enthüllt das Geheimnis der
ewigen Wanderer in dem Wanderer einer „Amoureuſe”, einer
„grande eocotte” von exotiſchem Blute, von Mann zu Mann. Sie
ſucht Liebe und große geniale Männer. Ein junger Arzt, der nichts
von ihrer unheilvollen Beſtimmung” wußte, wollte ſie heiraten.
Sie war ſein Idol. Was tut das Idol? Sie hat in wenigen
Wochen drei Geliebten, als erſten den Onkel des Arztes. Sie
er=
füllt ihre Beſtimmung, weil ihre Natur ſie dazu verurteilt, und
macht ihren Bräutigam, der allen Vorſtellungen ſeines Onkels
gegenüber taub bleibt unglücklich. — Ein immerhin feſſelnder
Beitrag zum Thema „Inkarnation des Rätſels Weib.
* Friedrich Schnack: „Auf ferner Inſel” Glückliche Zeit in
Mada=
gaskar, 69 Abbildungen. (Dietrich Reimer, Berlin).
Schnacks edelgeformter blumen= und farbenreicher Sprache
entſpricht Landſchaft und Natur des üppigen Wunderlandes
Ma=
dagaskar. Unter den braunen Menſchen dieſes Landes hat der
Dichter gelebt, und vielerlei ſeltſames Schickſal ward ihm bekannt
Schnack verſteht es, phantaſiereich und lebendig zu geſtalten. Sein
Erleben iſt Dichtung, ſeine Dichtung Wiedererleben. Menſch und
Tier, Blume und Buch, das ganze geheimniserfüllte Leben und
Weben der Natur, einer Natur voller Leidenſchaft und
Grauſam=
keit und Schönheit wurden Gegenſtand ſeiner dichteriſchen
Geſtal=
tung, und er ſchrieb ein Buch, das angefüllt iſt mit Spannungen,
dynamiſcher Wucht, und das gleichzeitig — äſthetiſches Genießen
vermittelt.
Gate und allerbeste
Eeeenlz datteergraattee
Ulster und Paletots
jetzt fast zur Hälfte des seitherigen Preises
DeTagbalallg
Kerren= u. Jnabenkleider, Ecke Rhulstr. u. LEudwigsplatz
Fleiß. Mädchen
ſofort geſucht.
WäſchereiFrauenlob
Holzhof=Allee 27.
Flott tücht.
Servier=
frl. v. gut. Erſchein.
f. Café u. Weindiele
ſof. geſucht. Angeb.
unt. 3. 35 Geſchſt.*
Gutempf. Lauffrau
od. Mädchen geſucht
2—3mal wöchtl. Zu
ſprech. nur mittags
. 4 Uhr ab. Ang
u. 3. 132 a. d. Gſch
(16044)
Aus Privat:
B.M.W. 500 ccm.
Tour.=Mod., zu vk.
Näh. Geſchäftsſt.
NSucht=
ufen.
B. 4,
üche
b.
Mist
Vskrs.
155
MANMLICH
Achkung!
Jung. ledig. Mann
mit Lieferwagen,
evtl. „Rollfix”,
ge=
ſucht f. leichte,
ſau=
bere Beſchäftigung.
Koſt und Logis im
Hauſe. Guter Lohn
zugeſich. Offert. u
(15978)
O
Binmivit ich
Guten Verdienſt
u. Nebenverdienſt
erſtkl. dch. Vertrieb
mein. Weinbrands.
Off. u. J. V. 2351
an. Invalidendank
Ann.=Exped.
Frank=
furt a. M. (TV16031
Tauz. Käufmann
18Jahre, vertr. m. a. Büroarbeiten wie
Registratur, Expedition, Mahn- und
Klagewesen, selbst. Lohnbuchhalter,
1. Maschinenschreiber, Stenographie
(200 Silben) sucht stellung.
12 Rferenzen. Angebote unt. Z 143
an die Geschäftsstelle. (16049
Arbeit und
Verdienst
finden Sie durch
Anfertigung von
Pullovern, Strümpf.
u. sonstigen
Strick-
waren auf meinen
Strickmaschinen.
Keine
Vorkennt-
nisse nötig.
Kosten-
loser Unterricht zu
Hause
Ratenzahlung
Verlangen Sie noch
heute ausf. Angebot
Hartin Decker
Worms
Kämmererstr. 45.
A3aa
Stock-
Motorrad
Kardan=Antrieb,
ſteuerfrei.
weit unter Preis!
Müller &. Ober,
Rheinſtr. 39. (16067b
Gebr. Kleinkraftrad
Motofulm
preiswert zu verk.
Riegerplatz 8.
rur eine unabh. illustr. Rundfunk-
Zeitg. m. sachl. Funkkritik suchen
wir Agenturen und Abonnenten-
Werber bei hohen Bezügen.
Zu-
schriften u. Z 122Geschst. (IV. 16029
Gewürn-Mühle
sucht tüchtigen, eingeführten
Hertneter
der Kolonial- u. Feinkost-Branche,
geg. hohe Provision, sow.
Spesen-
zuschuß. Offerten unter Z 90 an
(1V 15966
die Geschäftsstelle.
WelBLIcK
Tüchtiges
Hervierfräulein
ſofort geſucht.
Obergaſſe 38,
Stadt Nürnberg.
Haushälterin geſ. i.
frauenloſen Haush.
Gute Behandlung
u. etwas
Taſchen=
geld. Angeb. unter=
Z. 145 a. d. Gſchſt.*
10/50 PS. Falcon=
Knight,
5=Sitz. Limouſine,
aus Privath.
preis=
wert abzug. Anfr.
u. 3. 128 Geſchſt.
Suche gutgehende
Buurtei
zu übernehmen.
Angeb. unt. 3. 133
a. d. Geſchſt. (16043
Zu kaufen
geſucht:
2½ftöckiges
5-Zimmer=
Ekag.=Haus
mit Bad. Garten,
in gutem Zuſtande,
im „Tintenviertel.
eventl. gegen
Bar=
auszahlung. Auf
Wohng, wird nicht
reflektiert. Angeb.
mit Ang. d. Steuer
u. Mietverhältniſſe
an die Firma
Sebaſtian Eckler,
Rheinſtraße 1234,
Telef. 243. (15881b
Gute Kapitalanlage! Sehr preiswert!
Einfamilienhaus
in beſfer Lage von Bensheim — Bergſtr.—
3 Zimmer, Bad u. Balkon, mit Vor= u.
Rück=
garten, ſofort beziehbar. Preis Mk. 14000,
Anzahlung Mk. 5000 Wolff. Moos & Co.,
Immobilien, Bensheim/Heſſen. (II. 16030
Für Arzl.
Im Joh.=Viert. gut
unterhalt. 4ſtöckig.
Wohnhaus, 8, 5 u.
3 Zim.=W., billigſt
p. ſof. z. verk. Ang.
u. 3. 51 Geſch.
Sich. Kapitalanlage.
Etwa 4000 qm
Ge=
lände an der neu
hergeſt. Darmſtädt.
Straße i. Eberſtadt
f. etwa 1 ℳ pro am
zu verkaufen. Ang.
unt. 3. 139 Gſchſt.*
Mie Hf
Zigarrengeſch.
ein? Off. u. 3. 141.
Zeppelin=
u. Flugpoſtbriefe u.
Karten, ſpez. Vor
kriegsflüge, kauft
Otto Haſe, Frankf.
a. M., Biebergaſſe 9.
(TV.15971)
Ein gebr.
Schreib=
tiſch mit Preisang.
zu kaufen geſucht.
Angeb. unt. 3. 136
an die Geſchäftsſt.*
2rädig. Handwagen
f. Metzger geeign.,
zu kf. geſ. Ang. m.
Prs. u. 3. 147 Gſch.*
Elekt. Lüſter, 5-6
Durchm. wenigſt.
cm., z. kf. geſ. P
Off. u. 3. 123 Gſo
Gut erh. Schrank
zu kaufen geſucht.
Off. mit Preis u.
3. 119 a. d. Geſch.*
Dam.=u. Kinderkleid.
werd. gutſitz.
preis=
wert angef.
Kirch=
ſtraße 19, I. (14981a
zer
use ne
eS
Jet elcehel.e. et
He
soch zu keſt ungchreie.
Hus ne
Eet
Eee
Ee
Eet
Ee
Z
8
16022
[ ← ][ ][ → ] „kaſtrophe vor Swinemünde.
chiff
Franzöſiſches Miltkärflugzeug
deutſchem Gebiel
Der däniſche Motorſegler „Havet” ſinkt.
In der Mellinfahrt, der Verbindungsſtraße zwiſchen dem Stettiner Haff und der Swine, wurde
infolge des herrſchenden Sturmes der däniſche Motorſegler „Havet” von dem deutſchen Dampfer
„Konſul Schulte” ſo ſchwer gerammt, daß der Segler ſofort ſank. Nur dem Umſtand, daß der
Führer des däniſchen Schiffes ſofort ſein Boot aufs Land ſetzte, iſt es zu verdanken, daß die
Beſatzung gerettet werden konnte.
Das franzöſiſche Erkundungsflugzeug wird nach ſeiner Landung bei Landau (Pfalz)
Wie ſchon mehrfach, hat wiederum ein franzöſiſches Militärflugzeug deutſches Gebie,
zu Erkundungszwecken, überflogen. Auf dem Rückflug mußte es bei Landau in der Pun
und konnte von den deutſchen Behörden ſichergeſtellt werden. Der Führer des Fl.
Offizier, wurde verhaftet.
Reich und Ausland.
Nächtlicher Raubüberfall.
Frankfurt a. M. In der vergangenen
Nacht gegen 24 Uhr wurde ein in der
Savigny=
ſtraße wohnender Kaufmann von zwei jungen
Leuten unter Vorhalt von Schußwaffen mit dem
Zuruf. „Hände hoch” kurz vor ſeiner Wohnung
angehalten. Der Ueberfallene ließ ſich aber nicht
verblüffen und ſetzte ſich zur Wehr. Er ſchlug
dem einen der Täter mit ſeinem Schirm die
Schußwaffe aus der Hand und flüchtete hinter
ein in der Nähe ſtehendes Auto. Der andere
Räuber gab auf den Kaufmann einen Schuß ab,
der jedoch fehl ging. Der Ueberfallene rief
nun=
mehr um Hilfe, worauf die Täter die Flucht
er=
griffen. Die Verfolgung wurde ſofort durch die
Polizei aufgenommen. Die Räuber ſind 20 bis
25 Jahre alt.
Schneider in Sachſenhauſen verhaftet.
Frankfurt a. M. Der Gärtner Schneider,
der am Mittwoch ſeine Frau ermordet hat, iſt
am Donnerstag abend in einem Garten auf dem
Sachſenhäuſer Berg verhaftet worden. Er hatte
die Abſicht, ſeinem Leben ein Ende zu machen,
verlor aber dazu den Mut. Er iſt geſtändig und
erklärt, daß er ſeine Frau bei einem erneuten
ſchweren Anfall aus Mitleid getötet habe. Er
ſelbſt habe die Abſicht gehabt, durch Erhängen
Selbſtmord zu verüben. Nach der Tat begab ſich
Schneider nach ſeinem Grundſtück auf dem Berg,
irrte dann den ganzen Tag im Wald umher und
übernachtete ſchließlich in einer Gartenhütte.
Am anderen Morgen verließ er ſein Verſteck und
irrte den Tag über weiter in dem Gelände
um=
her. Gegen abend, als er wieder die Gartenhütte
aufſuchen wollte, wurde er von einem jungen
Manne erkannt, der die Polizei alarmierte, die
ihn feſtnahm.
Die ſieben Vermißten vom Fiſchdampfer „Farel”
verloren.
Hamburg. Nach einer Mitteilung der
Reederei des bei Spiekerroog geſunkenen Schiffes
„Farel” dürfte wenig Hoffnung mehr beſtehen,
daß die ſieben Vermißten des Schiffes von einem
anderen Dampfer aufgenommen ſein könnten.
Weder aus Rotterdam, noch aus Croningen, den
Beſtimmungsorten der einzig in Frage
kommen=
den holländiſchen Dampfer, liegen
Rettungs=
meldungen vor. Nachdem alle bisher angeſtellten
Ermittlungen vergeblich blieben, muß man
lei=
der die ſieben Mann, unter denen ſich auch der
Kapitän der „Farel” befindet, verloren geben.
Einer der Segeberger Mörder in Hamburg
verhaftet.
Hamburg. Der Polizei iſt es gelungen,
einen der Mörder, die den Kaſſenboten
Schött=
ler überfallen und ermordet hatten, in einer
Hamburger Herberge zu verhaften. Es handelt
ſich um den 26 Jahre alten Rudolf Hennig. Der
Verhaftete leugnet vorläufig die Beteiligung an
dem Mord. Von den Mittätern fehlt bisher noch
jede Spur.
Ein makhemakiſches Genie.
Aus dem Favag=Prozeß.
Frankfurt a. M. Für die
Freitagsver=
handlung im Favag=Prozeß waren zwei
Sach=
verſtändige geladen, die gleichzeitig als Zeugen
ausſagen ſollten. Der Direktor der Deutſchen
Bank und Diskonto=Geſellſchaft, Kommerzienrat
Theodor Frank=Berlin, der bis zur Fuſion der
DD=Bank Geſchäftsinhaber der Diskonto=
Geſell=
ſchaft war, ſollte zunächſt als Zeuge ausſagen, ob
im Jahre 1907 bei der Kapitalerhöhung, der
Badiſchen Rückverſicherungs=Geſellſchaft (
Fran=
konia) gewiſſe Vergütungen an
Vorſtandsmit=
glieder der Badiſchen Rückverſicherung gezahlt
worden ſeien. Kommerzienrat Frank ſchildert
eingehend die Vorgäge bei der damaligen
Ka=
pitalerhöhung. An dieſer ſind durch das
Banken=
konſortium, das die Kapitalerhöhung vornahm,
verſchiedene Freunde, unter denen der Zeuge
u. a. Direktoren von Verſicherungsgeſellſchaften
verſteht, unterbeteiligt worden. Dumcke und
Lindner, die damals Vorſtandsmitglieder waren,
ſind durch die Südweſtdeutſche Bank mit je zehn
Prozent unterbeteiligt worden zu den gleichen
Bedingungen wie die bezugsberechtigten
Aktio=
näre. Auf die Frage, ob es öfters vorgekommen
iſt, daß bei Kapitalerhöhungen von Verſiche= Freunde uſw. unterbeteiligt
worden ſind, betont Kommerzienrat Frank, daß
dies kein Brauch ſei, und daß der Fall
Fran=
konia als Ausnahmefall anzuſehen ſei.
Im weiteren Verlauf der Verhandlung
äußerte ſich der Sachverſtändige über die
Ab=
gabe der riſikoloſen Unterbeteiligung an Dumcke
und Becker bei der Kapitalerhöhung der Favag.
Eine Unterbeteiligung, ſo betonte Frank, müſſe
ſtets eine Beteiligung an Gewinn und Verluſt
ſein. Wenn das Geſchäft wie in dieſem Falle
Dr. Finkelſtein,
ein Beamter des Statiſtiſchen Amtes in
War=
ſchau, iſt in Berlin eingetroffen, wo er vor
einem Kreis von Pſychologen Proben ſeines
fabelhaften mathematiſchen Gedächtniſſes gab.
Er iſt imſtande, mit ſechsſtelligen Zahlen nicht
nur einfache Multiplikationen, Diviſionen uſw.
im Kopfe auszuführen, ſondern vermag ſie auch
mübelos in kubiſche und quadratiſche
Zahlen=
gruppen zu zerlegen.
Sachverſtändigen=Gukachken
im Lübecker Tuberkuloſe=Prozeß.
Lübeck. In der geſtrigen Verhandlung im
Lübecker Tuberkuloſeprozeß erſtattete Profeſſor
Schürmann=Berlin ein Gutachten über die
Be=
funde bei den geſtorbenen Kindern. Dabei kam
es zu lebhaften Auseinanderſetzungen zwiſchen
den Sachverſtändigen, in deren Verlauf Prof.
Schürmann erklärte: „Wenn wir uns hier auf
den Standpunkt ſtellen wollen, daß nur das als
bewieſen gelten ſoll, was hundertprozentig
be=
wieſen iſt, dann gibt es wohl kaum in der
Me=
dizin einen ſchlüſſigen Beweis; denn es iſt durch
keine Sektion hundertprozentig erwieſen, daß
die Tuberkuloſe auf den Impfſtoff
zurückzu=
führen ſei.
Prof. Dr. Schürmann hält nach ſeinen
Aus=
fagen den urſächlichen Zuſammenhang zwiſchen
Fütterung und Fütterungstuberkuloſe und
da=
mit der Todesurſache in der Mehrzahl der Fälle
für vorliegend. Auf eine Anfrage betonte Prof.
Schürmann, daß ein Teil der Kinder vielleicht
ohnehin geſtorben wäre, denn man müſſe
an=
nehmen, daß die Säuglingsſterblichkeit etwa
8 v. H. betrage und mithin fünf bis ſechs Kinder
von 76 auch an anderen Urſachen geſtorben
wären. Dieſe Bemerkung berichtigt Prof. Abel,
daß man bei den Vergleichsziffern von der Zahl
der überhaupt gefütterten Kinder ausgehen
müſſe. Da aber die Säuglingsſterblichkeit in
den erſten acht Tagen beſonders groß ſei, die
Todesfälle nach der Fütterung aber meiſt in den
erſten Monaten eintraten, dürfe man alſo mit
höchſtens 4 v. H. rechnen, ſo daß alſo etwa 10
Kinder von den gefütterten 256 ſowieſo dem
Tode verfallen geweſen wären. Im Laufe der
Nachmittagsſitzung wurden noch andere Aerzte
zu einzelnen von ihnen vorgenommenen
Leichen=
öffnungen vernommen. Dann wurde die
Ver=
handlung vertagt.
Zehn Jahre Zuchthaus wegen Raubes.
Bremen. Das Schwurgericht verurteilte
geſtern den Landſtreicher Otto Krüger wegen
Raubes mit Todeserfolg zu zehn Jahren
Zucht=
haus, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte
auf ſechs Jahre und Zuläſſigkeit der
Polizeiauf=
ſicht. Krüger hatte im Juli, als er ſich um Deich
einen Schlafplatz ſuchte, den 17 Jahre alten
Kellnerlehrling Hillmann in eine Decke
ge=
hülit ſchlafend angetroffen. Um ſich deſſen
Kof=
fer anzueignen, ſchlug Krüger mii einer
Eiſen=
ſtange Hillmann über den Kopf. Dann raubte
er ſeinem Opfer Koffer, Fahrrad und
Opern=
glas. Hillmann iſt im Krankeuhaus, ohne des
Bewußtſein wiedererlangt zu haben, ſeiner
ſchweren Verletzung erlegen,
riſikofrei geweſen ſei, hätte er ſich überlegt, ob
er es eingegangen wäre. Daß bei beſonders
guten Geſchäften mitten im Geſchäftsjahr an die
Vorſtandsmitglieder beſondere Vergütungen
ge=
zahlt worden ſeien, hält der Sachverſtändige für
abwegig und falſch. Das Vorſtandsmitglied müſſe
ſeine volle Kraft in den Dienſt ſeiner Geſellſchaft
ſtellen, ſo daß es unangebracht ſei, daß man für
dieſe ſelbſtverſtändliche Arbeitsleiſtung noch eine
beſondere Vergütung zahle. Wie bereits am
Donnerstag der Zeuge Wyß, betont
Kommer=
zienrat Frank, daß ausnahmsweiſe, wenn
be=
ſonders gute Geſchäfte gemacht worden ſeien, mit
Genehmigung des Aufſichtsrates eine beſondere
Vergütung am Jahresende gezahlt werden könne.
Auf die Frage nach ſeiner Stellungnahme zu
den Falſchbuchungen bei der Favag zwecks
Ver=
ſchleierung der Sondervergütungen betonte
Kom=
merzienrat Frank mit Nachdruck, daß er es für
verbrecheriſch halte, wenn jemand derartige
Buchungen unternehme. Er glaube nicht, daß es
eine anſtändig geleitete Geſellſchaft in
Deutſch=
land gebe, die zu ſolchen Manipulationen ihre
Hand biete.
Hierauf wurde Generaldirektor Dr. Karl
Raiſer von der Württembergiſchen
Feuerverſiche=
rungs=A. G. in Stuttgart vernommen. Er ſchloß
ſich den Ausſagen des Sachverſtändigen Frank
an, daß beſondere Vergütungen im Laufe eines
Jahres nicht üblich ſeien. Er gab die Möglichkeit
zu, daß im Einzelfall eine Sondervergütung
ge=
währt wurde, betonte aber mit Beſtimmtheit,
daß von der Ueblichkeit keine Rede ſein könne.
Auch bezüglich der zweiten Frage, ob die
Unter=
beteiligung von Vorſtandsmitgliedern bei
Kapi=
talerhöhungen üblich ſei, ſchloß ſich
Generaldirek=
tor Raiſer der Ausſage von Frank an.
Spinale Kinderlähmung in Hagen.
15 Erkrankungsfälle, davon vier
mit tödlichem Ausgang.
Hagen. Wie der Kreisarzt mitteilt, ſind in
Hagen wie in anderen Kreiſen des
Regierungs=
bezirks Arnsberg, ſo in Lippſtadt, Brilon,
Sie=
gen und Olpe Fälle von ſpinaler Kinderlähmung
in größerer Zahl vorgekommen. Im Stadtgebiet
Hagen ſind bisher 15 Erkrankungsfälle zu
ver=
zeichnen, von denen vier einen tödlichen Ausgang
nahmen.
Myſteriöſer Doppelmord.
Paris. Ein myſteriöſer Doppelmord wurde
im Verlauf der letzten 24 Stunden entdeckt. Man
fand drei Kilometer von Mantes entfernt in
einem Garten die Leiche eines in der Gegend
völlig unbekannten neunjährigen Knaben. Er
war mit ſeinem Shawl erdroſſelt worden. Nach
ſchwierigen Nachforſchungen gelang es geſtern
nachmittag, die Adreſſe der Eltern des
ermorde=
ten Knaben in Paris ausfindig zu machen. Wie
groß war das Erſtaunen der Polizei, die in der
Pariſer Wohnung die Mutter des Kindes
eben=
falls erdroſſelt vorfand. Alles läßt auf einen
erbitterten Kampf mit dem Mörder ſchließen.
Den Doppelmord, dem ein neunjähriger Knabe
und deſſen Mutter unter beſonders myſteriöſen
Umſtänden zum Opfer gefallen ſind, glaubt die
Polizei, wie ergänzend gemeldet wird,
aufge=
klärt zu haben. Es iſt faſt ſicher, daß der eigene
Ehemann und Vater die Tat vollbracht hat. Es
handelt ſich um einen 35jährigen Pelzhändler,
deſſen Ehe die bisher vernommenen Zugen als
durchaus glücklich einſchätzen. Der Pelzhändler
konnte bisher nicht aufgefunden werden. Man
vermutet, daß er wahrſcheinlich auch ſeinen
älteren, elfjährigen Sohn ermordet und dann
Selbſtmord begangen hat. Der Vater und der
Sohn ſind ſeit Dienstag verſchwunden. Die Tat
kann man ſich kaum erklären. Der Gatte ſcheint
plötzlich von Wahnſinn befallen worden zu ſein.
Sein Geſchäft ging verhältnismäßig gut.
Finan=
zielle Schwierigkeiten können alſo nicht der
Grund zu der ſchrecklichen Tat geweſen ſein.”
Schweres Exploſionsunglück.
Warſchau. In der Schweißerei einer
Lub=
liner Flugzeugfabrik explodierte vorgeſtern
nachmittag eine Sauerſtoffflaſche, wodurch vier
Arbeiter getötet und einige verletzt wurden.
Fünf Tote bei einem Flugzeugunglück.
New York. Ein Verkehrsflugzeug der
Flugſtrecke Waſhington—New York ſtürzte am
Donnerstas in der Nähe des Fiugplatzes von
Camden ao und verbrannte. Der Flugzeugführer
und vier Flugga te janden den Tod in den
bren=
nenden Trümmern.
Sklarek=
Die „Schwarze Kladde‟. — Ver/
Dienstag vertagt.
Berlin. Zu Beginn der Fre
lung im Sklarek=Prozeß überreicki
diger, Reichsanwalt Kurtzig, demß
genannte „Schwarze Kladde‟.
eine Anzahl Zeugen darüber zu —
die „Schwarze Kladde” von dem
KVG.=Direktor Kieburg angelegt u
dem Zweck, Lieferungen an Perſök
zutragen, die bevorzugt beitent
Nach Anweiſung Kieburgs ſollter,
nicht gemahnt werden, was zur ac
ſi. ihre Rechnungen überhaust u ü
ſchleppend beglichen. Die Sklar (5ä
Uebernahme der KVG. dieſes Smmt
nommen. Als Zeugen werden i
antrag Kurtzig u. a. Bürgermei /
Frau, Stadtbaurat Adler und der
bürgermeiſter Böß und Frau germi.
genannten Zeugen handelt es ſühm
lichkeiten, deren Namen in O3
Kladde” zu finden ſind.
Nach kurzer Unterbrechung
de=
teilte der Gerichtsarzt Dr. Störn
Unterſuchung des Bürgermeiſters: 9
geben, daß dieſer an einem neur.
ſchöpfungszuſtand und einer ſchwe
leide. Kohl ſchäme ſich vor der
Störmer ſchlug vor, die Verhand u=
Tage auszuſetzen. Das Gericht cpt
Vorſchlag und vertagte die Ve.)0
Dienstag.
Die Juwelen des Maharadſch/
London. Der Maharadſche
hanga, einer der reichſten Landlel
und ein Abgeordneter zur engliſch./
ferenz, wurde am Donnerstag dest
rieſigen Diebſtahls. Aus ſeiner Zin
einem der bekannteſten Hotels i
London ſind auf unerklärliche
Juwelen im Wert von über 200
(10 Millionen Pfund) geſtohlen
zwar unmittelbar bevor er ſich
beim Königspage begeben wollte.
Polizei iſt der Anſicht, daß der
einer internationalen Bande aus,d
iſt, die durch die Anweſenheit zah /En
Fürſtlichkeiten nach London geloat//
Stammesfehden auf den Pcpnlſe
Canberra. Der Gouvermu v on
Guinea teilte dem Premierminzihel
liſchen Bundes mit, daß es zw.ſt
Stämmen auf den Papuainſeln uneem
gekommen ſei, in dem 17. Eins Fie
worden ſeien.
Exploſion an Bord eines ammkiſch
Schlachtſchiffes.
San Pedro (Kalifornieng
Schlachtſchiffes „Colorado”, ere 77
Exploſion, der acht Mann der Z
Opfer fielen.
Vor 25 Jahren ſtarb er ihal
des „Leberecht Hükilll.
Heinrich Seiden
der deutſche Dichter=Ingenieur:.
„Leberecht Hühnchen” in ganz
rühmt geworden iſt, ſtarb vor=
7. November 1906, in Berlin.
Ingenieur an der Erbauungk
Bahnhofs in Berlin mitgewinr
neben den „Leberecht Hühnchem
ſächlich Jugendſchrin
Seite 10 — Nr. 309
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 7. N
[ ← ][ ][ → ]7. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 309 — Seite 11
9
taren Sie je in Lebensgelahe!
Aus meinem Zournalistenleben.
Von Paul Lindenberg.*)
Sie je in Lebensgefahr?” — die Frage fiel nach
kunoſchaftlichen Herreneſſen. Wir ſaßen in der Biblio=
Fnusherrn, der Duft der Zigarren vermiſchte ſich mit
Nrokkas. Draußen ſpielte der Wind mit den
entblätter=
ineenzweigen, von fern drang gedämpft der Lärm der
in das behagliche Heim. Dieſer und jener des kleinen
or allerhano Erlebniſſen, allerhand Begegnungen
er=
z von manch lockerem Abenteuer und zweifelnder Er=
Da wandte ſich der Hausherr an mich mit obiger
uſetzend: „Sie waren weit in der Welt herum in
ſewuf. Aber es wird Ihnen ja auch vieles leicht
ge=
gi haben Empfehlungen, die Wege werden Ihnen
ge=
ſG it, gewiß, aber wer hat die nicht? Jedoch Gefahren,
ſemhren, wie ſteht’s damit?” Und ein gewiſſe Lächeln
ie zweifelnde Frage.
Frage wundert mich nicht. Was wiſſen die Leſer
ſung davon, mit wieviel Mühen und Sorgen die jour=
Tätigkeit verbunden iſt! Wenn man das Blatt
auf=
d alles ſo hübſch ſauber und geordnet vor ſich ſieht,
upan, das ſei alles ein Kinderſpiel, das mache ſich,
iunl eingerenkt iſt, ganz von allein.
uigen nach Lebensgefahren in unſerem Beruf — ein
zie will ich ſchnell berichten, in denen ich mit knapper
A-ußerſten entgangen bin. Vielleicht denken Sie dann
r unſere Tätigkeit und was dieſe mit ſich bringen
war Anfang November 1894. Kaiſer Alexander III.
ü adia geſtorben; mit Ludwig Pietſch, mit dem ich
ſtariche Fahrt unternommen hatte, weilte ich in
Peters=
hidee Trauerfeierlichkeiten zu beſchreiben. Wir beſchloſ=
HoSskau zu fahren, da dort in der alten Zarenſtadt der
Empfang des toten Imperators ſtattfinden ſollte.
uen noch Karten und ſogar zum Schlafwagen in dem
Behenden fahrplanmäßigen Zuge. Als wir unſere
nchmen wollten, waren dieſe von zwei wohlbeleibten
oeneralen beſetzt; alles Verhandeln in deutſcher und
i Sprache half nichts, die ſchwerfälligen Herren taten
Tie nichts verſtänden, ihr kurzes „Nitſchevo” ſchnitt
ſierung ab. Da tauchte plötzlich der ſeit vielen Jahren
urg lebende, uns gut bekannte Hofmaler Julius von
i er überſah ſchnell die Lage, ſprach mit dem
Bahn=
ſr und kam zurück: „Keine Aufregung, in zehn
Minu=
in zweiter Zug.” Und dieſen benutzten wir, balo in
Ra verſinkend und erſt aus demſelben jäh erwachend,
füger Ruck unſere Koffer aus den Netzen und uns
isen warf, während gleichzeitig grelle Signale ertön=
Rus auf den Gang und ins Freie. Ein erſchütterndes
Yig, uns im grauen Morgenlicht dar: der vor uns ab=
Tug lag zum Teil zertrümmert auf den Schienen und
Melben der Schlafwagen, den wir benutzen wollten; er
Aöeſten mitgenommen worden, man zog eine Anzahl
Ms. Schwerverletzte hatte man bereits am Bahndamm
ßund dann hörten wir, daß es ſich um ein Attentat
ge=
ſtr jenem Zuge fuhr nämlich der gehaßte Oberproko=
Möäligen Synode, Pobjedonoßzew, der für viele
folgen=
trhlüſſe des toten Zaren verantwortlich gemachte Ver=
Ratgeber desſelben. Ihm war jedoch nichts geſchehen,
Lindenberg, der Verfaſſer der obigen Plauderei,
. Movember ſein 50jähriges Schriftſteklerjubi=
Mä einigen kleinen Vorläufern erſchien 1881 im Verlag Adolf
än Stuttgart ſein Buch „Aus der Zeit für die Zeit” und
Rise Aufnahme. Seitdem iſt Paul Lindenberg unermüdlich
Au verſchiedenſten literariſchen Gebieten, hat eine Reihe von
Biographien, Romanen, Jugendſchriften uſw.
herausge=
erten Namen zu einem weithin geachteten gemacht. Eifrig
ertſſen ſeiner Berufsgenoſſen eintretend, iſt er ſeit 2 Jahren
eider des Deutſchen Schriftſteller=Verbandes, der auf eine
Zätigkeit innerhalb eines reichen Halbjahrhunderts zurück=
er ſtand, mit blaſſen und verwitterten Geſichtszügen, in ſeinen
Pelz gemummt, nahe der Unglückſtelle. — Das ſchreckensvolle
Unglück auf dem Kodynkafeld, gelegentlich der Moskauer
Krö=
nung des letzten Zaren, hätte mich auch bei einem Haar in
ſeinen vernichtenden Strudel geriſſen. Son Berichterſtatter muß
eben ſeine Naſe überall hineinſtecken!
In eine böſe Lage geriet ich einmal zu Oſtern in Jeruſalem.
Die Moſlims hatten hohe Feſttage und unternahmen zu
Tauſen=
den ihre Wallfahrten nach dem Grabe Moſes”, der bekanntlich
auch von ihnen als großer Prophet verehrt wird. Gegen
Mit=
tag des erſten Feiertages verließ der endlos lange Pilgerzug die
Stadt, der deutſche Konſul hatte mir und unſerem deutſchen
Poſtmeiſter den Konſulatskawaſſen mitgegeben. Mehrgliedrige
Menſchenketten ſäumten die zum Kidrontal und durch dasſelbe
führende ſchmalen Pfade ein, auf den Steinbrüſtungen und den
Anhöhen darüber hockend, ſitzend, liegend Männer, Frauen,
Kin=
der in allen nur möglichen Hautfarben und allen nur denkbaren
Trachten. Mit greller Muſik mit flatternden Fahnen, mit
lär=
menden Rufen nahten Tauſende von Gläubigen, geleitet von
heulenden Derwiſchen, die wilde Tänze vollführten und ſich wie
ihre Begleiter mehr und mehr in religiöſe Verzückung brachten.
Viele von ihnen hatten ſich Nägel ins Geſicht geſtoßen, mit
Meſſern und Schwertern fuchtelten ſie umher. Als ſie vorbei,
verließen wir gegen den Rat unſeres Kawaſſen unſere geſchützten
Plätze und wanderten der Staot zu. Bald ſcholl uns wieder
die aufreizende Muſik der Pauken, Trommeln und Becken
ent=
gegen und flatterten die grünen, ſchwarzen, roten Fahnen mit
dem goldenen Halbmond darüber in der Luft. Wir befanden
uns in einem etwa fünf Meter breiten Hohlweg, den
menſchen=
beſetzte Steinmauern begrenzten. Schreiend zogen die erſten
Notten vorüber, ihnen folgte ein Haufe erregter Derwiſche,
ge=
führt von einem mit Lumpen umhüllten „Heiligen” der ſich
zwei lange eiſerne Widerhaken durch die Wangen gebohrt hatte
und zwei ſcharfe Yatagans in den Händen ſchwang, mit ihnen
drohend herumwirbelnd. Und da, als dieſer Wahnſinnige kaum
zehn Schritt von uns entfernt war, beging ein junger
Magde=
burger Buchhändler, der ſich uns angeſchloſſen hatte, die
Un=
vorſichtigkeit, hinter meinen Schultern ſeinen photographiſchen
Apparat auf den Fanatiſierten zu richten. Das bemerkte dieſer,
und in völlige Raſerei verfallend — der Koran verbietet ja den
Moſlims eine Abbildung ihrer Perſon — ſtürzte er mit wildem
Geſchrei auf unſere kleine Gruppe zu, ſeine Schwerter auf uns
richtend. Es war ein Augenblick, in welchem unſer aller Leben
ernſtlich gefährdet war, dennn die übrigen Derwiſche und die
ſchreiende, glaubenseifrige, fremdenfeindliche Menge war
durch=
aus nicht mit Wohlwollen für uns erfüllt. Im entſcheidenden
Moment ſchmetternde Trompetenſignale, ein Trupp türkiſcher
Kavallerie bildete den Schluß des Zuges, die Reiter drängten
die Voranziehenden auf dem abſchüſſigen Wege weiter, auch der
„Heilige” wurde trotz ſeiner raſenden Bewegungen mitgeriſſen.
Von meiner einjährigen Reiſe um die Erde könnte ich Ihnen
auch mancherlei berichten. Da ging’s wiederholt haarſcharf am
Tod vorbei. So im Innern Siams. Einige in Bangkok
woh=
nende Landsleute und ich verlebten das Weihnachtsfeſt weitab
von jedem kulturellen Hauch. Nach einem weiten Ritt durch
Dſchungelwildnis badeten wir im kriſtallklaren Waſſer eines
Fluſſes, über welchem Bäume und Bambusſträucher ihr grünes
Dach breiteten und ſich zahlloſe Schmetterlinge von
wunder=
voller Farbenpracht wiegten, in den Ufergebüſchen aber
Zwerg=
papageien ihr munteres Weſen trieben. Dann wurde
gefrüh=
ſtückt und ein Schläfchen gehalten, als Kopfkiſſen ein Sattel
und als Sonnenſchutzdach Bambusgebüſch, aber zur Vorſicht
gegen Schlangen und anderes liebliches Gewürm unſere
chineſi=
ſchen Diener. Die Bezopften mochten jedoch auch ihr Nickerchen
halten; ich wurde geweckt durch ein heftiges Plumpſen an meiner
Seite, einer unſerer deutſchen Freunde war zufällig aufgewacht
und hatte nach einer ſich zu mir ringelnden Kobra, deren Biß
tödlich iſt, ſchnell ſein Gewehr geworfen und die Schlange zwar
nicht getötet, aber verſcheucht.
Der kleine, ſchon ſehr lebensmüde ſiameſiſche Dampfer
„Mongkut”, der meinen Reiſegefährten, Maler Adolf Obſt, und
mich von Bangkok nach Hongkong brachte, geriet in einen ſtarken
Monſum. Fünf Tage wie toll gerüttelt und geſchüttelt, im
Zwiſchendeck eingeſchloſſen 200 chineſiſche Kulis, die immmer
wilder lärmten und hinaus wollten, wir mit dem Kapitän und
dem Steuermann die einzigen Weißen an Bord. In Hongkong
galt das Schiff ſchon für verloren.
Und verloren galten wir bei unſeren Landsleuten in
Han=
kau, dem kürzlich ſo ſchwer mitgenommenen, als wir nach einem
Beſuche Wuchangs notgedrungen einen chineſiſchen Sampang zur
Rückfahrt benutzen mußten und mitten auf dem Jangtſe von
einem heftigen Unwetter erfaßt wurden. Die Chineſen hatten
bereits mit dem Leben abgeſchloſſen und lagen betend vor ihren
Götzen. Auch ein Sandſturm in Peking war nicht ohne. Hätten
nicht der damalige Hauptmann, ſpätere Generalſtabschef von
Falkenhayn, und ich unſere Pferde herumgeworfen, und wären
es nicht zufällig kräftige Tiere, an Stelle der ſonſt benutzten alten
Klepper, geweſen, dann Addio holdes Sonnenlicht! Dieſem
Koſthappen könnte ich noch manch andere hinzufügen, auch in
Nanking und am oberen Weſtfluß ging es nur um flüchtige
Sekunden, und das Lebenslicht wäre ausgeblaſen!
Soll ich noch vom Weltkrieg berichten und den Gefahren
eines Kriegsberichterſtatters? Am 13. November 1914 retteie
eine Zigarre dem Oberſtleutnant Gerſtenberg, Kommandeur des
45. Infanterieregiments, und mir das Daſein. Wir beobachteten
von einem Fenſter eines kurz vorher von den Ruſſen
aus=
geraubten Wirtshauſes den ſich vor uns abſpinnenden Kampf
um den Wilhelmsberg. Der Oberſtleutnant war nervös
ge=
worden, da ſich die erwarteten Liegnitzer Grenadiere nicht
ein=
ſtellten. „Beruhigen Sie ſich”, ſagte ich, „und rauchen Sie noch
eine meiner aus Berlin ſtammenden guten Zigarren.” Ich holte
die Taſche aus dem auf einem Tiſch geworfenen Mantel, der
Oberſtleutnant folgte, im ſelben Augenblick ein furchtbarer
Krach, und die Kugeln eines an der Außenwand des Hauſes
zerplatzten Schrappnells praſſelten durch das Fenſter, genau
dort, wo wir ſoeben geſtanden. — Am Jſonzo ging’s auch
ein=
mal recht ungemütlich zu. General Zeidler, der tatkräftige und
umſichtige Führer der heldenmütigen Verteidiger jener Front,
hatte zwei ausländiſchen Kollegen und mir geſtattet, die
Pod=
gora=Höhen zu beſuchen, die jenſeits des Fluſſes lagen und einen
Stützpunkt der Verteidigung von Görz bildeten. Am Tage
vor=
her hatten die Italiener einen heftigen Sturm unternommen,
ſo daß, wie der General meinte, nach den bisherigen
Erfah=
rungen einige Tage Ruhe ſein würde. Dies traf nicht zu, denn
gerade als wir wir uns hoch oben mit den dortigen Offizieren
angefreundet hatten, wurde das Nahen der Italiener gemeldet.
Alarm! Und nun praſſelte ein Höllenfeuer auf uns nieder, die
wir uns in einem Wäldchen befanden, und bald ſchon hörten
wir die brüllenden Rufe: „Avanti Savoia!” — „Corraggio!” —
Die Italiener waren nur noch zwanzig Meter von den erſten
Drahthinderniſſen entfernt, wurden zurückgeworfen, und auch
ein zweiter und dritter Sturm mißlang. Pardon hätten die
Herren Gegner nicht gegeben, hätten ſie Erfolg gehabt.
So, teurer Gaſtfreund, habe ich nur ein paar Einzelheiten
aus dem buntbewegten Leben eines Journaliſten
herausgegrif=
fen. Sie denken nun doch vielleicht etwas anders über unſeren
Beruf und deſſen „Annehmlichkeiten”, wenn es um Sein oder
Nichtſein geht!”
Wetterberichl.
Die Niederſchlagstätigkeit, die ſich geſtern mehr im
nordweſt=
lichen Teil Deutſchlands entfaltet hat, iſt heute morgen in
Süd=
deutſchland zu erkennen. Sonſt zeigt der Witterungscharakter
wenig Aenderung. Unter der weiteren Warmluftzufuhr haben ſich
bei uns die Temperaturwerte kaum verändert. Die
Tiefſttempe=
raturen lagen nachts weiterhin 5—7 Grad über Null. Wenn auch
durch die gegenwärtige Druckverteilung und die an ſie gebundene
Luftzufuhr die Möglichkeit zu einzelnen Niederſchlägen vorhanden
iſt, ſo iſt eine vollſtändige Wetterverſchlechterung noch nicht
er=
ſichtlich.
Ausſichten für Samstag, den 7. November: Wechſelnd wolkiges
Wetter mit einzelnen Niederſchlägen, kühler, aber im ganzen
noch mild.
Ausſichten für Sonntag, den 8. November: Wenig Aenderung der
Wetterlage.
Ias
AOAEOO
D DOAOA
Beginn Samstag vormittag /29 Uhr!
Eine ganz besonders günstige Gelegenheit! Wir bringen nur Qualitäts-Mäntel!
Jedes Stück ist eine Reklame!
Das sind unsere Preise:
100
AB
ZS M.
TSM.
AM.
und
M. höher
Wir machen noch
auf unsere
Frauen-Mäntel
bis zu den größten
Weiten aufmerksam.
Bie unsere Heu-Auslagen!
[ ← ][ ][ → ] Nummer 309
Darmſte
Samstag, den 2.
eſſNeueſte Nach
Kampf dem Zugabe=Unweſen.
Enlwurf eines Geſekzes über Gewährung von Zugaben zu Waren oder Leiſtungen.
Die Reichsregierung hat beſchloſſen, nachſtehenden Entwurf
eines Geſetzes über die Gewährung von Zugaben zu Waren oder
Leiſtungen dem Reichsrat zur Beſchlußfaſſung vorzulegen:
8 1.
(1) Es iſt verboten, im Einzelhandel neben einer Ware oder
einer Leiſtung eine Zugabe (Ware oder Leiſtung) anzubieten,
an=
zukündigen oder zu gewähren. Eine Zugabe liegt auch dann vor,
wenn die Zuwendung nur gegen ein geringfügiges, offenbar
bloß zum Schein verlangtes Entgelt gewährt wird.
(2) Die Vorſchriften im Abſatz 1 gelten nicht:
a) wenn lediglich Reklamegegenſtände von geringem Wert, die
als ſolche durch eine dauerhafte und deutlich ſichtbare
Be=
zeichnung der Reklame treibenden Firma gekennzeichnet ſind,
oder Kleinigkeiten ohne eigenen Verkehrswert gewährt
werden;
b) wenn die Zugabe in einem beſtimmten oder auf beſtimmte
Zeit zu berechnenden Geldbetrag beſteht;
c) wenn die Zugabe zu Waren in einer beſtimmten oder auf
beſtimmte Art zu berechnenden Menge gleicher Ware beſteht;
4) wenn die Zugabe nur in handelsüblichem Zubehör zur Ware
oder in handelsüblichen Nebenleiſtungen beſteht;
e) wenn der die Zugabe Gewährende ſich erbietet, anſtelle der
Zugabe einen feſten, von ihm ziffernmäßig zu bezeichnenden
Geldbetrag bar auszuzahlen. — Bei dem Angebot oder der
Ankündigung einer ſolchen Zugabe iſt auf das Recht, anſtelle
der Zugabe den Barbetrag zu verlangen, hinzuweiſen, ſowie
hinſichtlich jeder Zugabe der für ſie zu zahlende Barbetrag
anzugeben;
k) wenn die Zugabe in der Erteilung von Auskünften oder
Rat=
ſchlägen beſteht;
s) wenn im Zeitungs= oder Zeitſchriftengewerbe geſetzlich
zu=
läſſige Verſicherungen zugunſten der Bezieher der Zeitung
oder Zeitſchrift übernommen werden.
(3). Bei dem Angebot, der Ankündigung und Gewährung
einer der in Abſatz 2 zugelaſſenen Zugaben iſt es verboten die
Zu=
wendung als unentgeltlich gewährt (Gratiszugabe, Geſchenk und
dgl.) zu bezeichnen oder ſonſtwie den Eindruck der
Unentgeltlich=
keit zu erwecken. Ferner iſt es verboten, die Zugabe von dem
Ergebnis einer Verloſung oder einem anderen Zufall abhängig
zu machen.
8 2.
Wer den Vorſchriften des § 1 zuwiderhandelt, kann von jedem,
der Waren oder Leiſtungen gleicher oder verwandter Art, wie die
Haupt= oder Zugabeware (oder =leiſtung) herſtellt oder in den
geſchäftlichen Verkehr bringt, ſowie von Verbänden zur
Förde=
rung gewerblicher Intereſſen, ſoweit ſie als ſolche in bürgerlichen
Rechtsſtreitigkeiten klagen können, auf Unterlaſſung in Anſpruch
genommen werden. Iſt die Zuwiderhandlung im Geſchäftsbetrieb
von einem Angeſtellten oder Beauftragten vorgenommen worden,
ſo iſt der Unterlaſſungsanſpruch auch gegen den Inhaber des
Be=
triebes begründet.
Wer vorſätzlich oder fahrläſſig gegen die Vorſchriften des § 1
verſtößt, iſt zum Erſatz des durch die Zuwiderhandlung
entſtehen=
den Schadens verpflichtet.
Anſprüche, die wegen der Gewährung von Zugaben auf Grund
anderer Vorſchriften, insbeſondere des Geſetzes gegen den
unlau=
teren Wettbewerb. begründet ſind, bleiben unberührt.
§ 3.
Wer vorſätzlich den Vorſchriften des § 1 zuwiderhandelt, wird,
ſofern die Tat nicht nach anderen Vorſchriften mit höherer Strafe
bedroht iſt, mit Geldſtrafe beſtraft.
Die Strafverfolgung tritt nur auf Antrag ein. Das Recht,
den Strafantrag zu ſtellen, hat jeder, der im § 2 Abſatz 1
bezeich=
neten Gewerbetreibenden und Verbande. Die Zurücknahme des
Antrags iſt zuläſſig. Wird auf Strafe erkannt, ſo kann
angeord=
net werden, daß die Verurteilung auf Koſten des Schuldigen
öffentlich bekannt zu machen iſt.
8 4.
Unberührt bleiben die Anſprüche aus Zugabegeſchäften, die
vor dem Inkrafttreten des Geſetzes eingeleitet worden ſind.
Der Paragraph enthält außerdem das Datum des
Inkraft=
tretens des Geſetzes.
Berliner und Frankfurker Effekfen=
Im geſtrigen Berliner, Freiverkehr entſvickelte ſich ziemlich
leb=
haftes Geſchäft, und die Erholung, die ſchon in den vorgeſtrigen
Nach=
mittagsſtunden auf Grund feſterer New Yorker Meldungen eingetreten
war, konnte Fortſchritte machen. Die markttechniſchen Momente traten
wieder mehr in den Hintergrund, beſonders da die vorgeſtern noch
be=
fürchteten Exekutionen vorkäufig nicht akut ſeien und bielleicht durch
eine Reviſion der Börſenvorſtandsbeſchlüſſe für den Engagementsabbau
vermieden werden könnten. Andererſeits beurteilte man die Ausſichten
für die bevorſtehenden internationalen Finanzverhandlungen
optimiſti=
ſcher und wollte dieſe Meinung im Auslande auch an der Feſtigkeit der
deutſchen Werte und an der ſtabilen Marktbewegung erkennen. Letztere
iſt jedoch wohl in der Hauptſache auf die geringfügig umlaufenden
Be=
träge und erſtere darauf zurückzuführen, daß anſcheinend die
internatio=
nale Arbitrage Wege gefunden hat, die bis zu 10 Prozent betragenden
Kursdifferenzen zwiſchen New York und Berlin auszugleichen. Die
geſtrige Feſtigkeit der Bank in New York würde ſich dann alſo aus
ſol=
chen Schleichkäufen vollkommen erklären laſſen. Es fehlte an
weſent=
lichen Momenten. Die New Yorker Banken haben ſich gegen eine
Um=
wandlung der deutſchen Kurzkredite, die an und für ſich weitergewährt
werden müßten, in Kredite 5= oder 10jähriger Laufzeit ausgeſprochen,
und es herrſcht in dieſen Kreifen Uebereinſtimmung darüber, daß ſplche
Kredite den Reparationszahlungen nicht nachſtehen dürften. Die Kurſe,
per 5. Februar zu 8 Prozent war wieder ziemlich groß. Mit zu der
ſchwächeren Haltung trug vielleicht im heutigen Nachmittagsverkehr bei,
daß bekannt wurde, daß keine Aenderung der Börſenvorſtandsbeſchlüſſe
hinſichtlich der alten Termin=Engagements trotz des Widerſpruches
zahl=
reicher Börſenkreiſe zu erwarten ſei. Zu dem heute mittag erwvähnten
Abkehrfonds iſt ergänzend zu ſagen: dieſer Fonds ſoll mit Hilfe der
Regierung und der Reichsbank gegründet werden und würde dazu
be=
ſtimmt ſein, an die Makler, die ſich vom Börſengeſchäft zurückziehen
wollen, eine Entſchädigung zu zahlen
Im telephoniſchen Freiverkehr war geſtern in Frankfurt a. M.
zunächſt ein feſterer Unterton zu bemerken, wofür man die
Kursſteige=
rungen der deutſchen Werte an den Auslandsbörſen als Hauptmotiv
anführte. Beſonders profitieren konnten hieraus J.G. Farben, in
denen etwas Deckungsnachfrage beſtand. Ausgehend vom Rentenmarkt,
der auch geſtern weiter in ſchwacher Haltung verkehrte, griff dann
all=
gemein größere Unſicherheit um ſich, da die Brüning=Rede für die
kom=
menden Monate kaum zu Optimismus Anlaß bieten kann. Nachdem
J.G. Farben zunächſt eine etwva 1prozentige Kursbeſſerung erfahren
hatten, erfolgte dann ein Rückſchlag, wodurch ſich der Kurs wieder auf
das geſtrige Niveau ſenkte. Bei den übrigen Papieren waren kaum
Veränderungen feſtzuſtellen. Reichsbankanleihe neigten auch heute zur
Schwäche. Im Nachmittagsverkehr herrſchte faſt nur Angebot vor, ſo
daß ſich die Kurſe meiſt leicht ſenkten.
Die Konvertierungsgerüchte wollen immer noch nicht verſtummen,
ſo daß weiterhin Angebot auf den Rentenmarkt drückt. Die
Kursein=
bußen betrugen bei kleinem Geſchäft abermals bis zu 1 Prozent, ſowohl
für Gold= als auch für Liquidationspfandbriefe. Auch kommunale Werte
zeigen weiter ſchwache Veranlagung. Gut behauptet blieben nur
Reichs=
ſchuldbuchforderungen.
Die Abwicklung der Termingeſchäfke
an der Frankfurker Börſe.
Der Börſenvorſtand Frankfurt a. M. hat in ſeiner geſtrigen Sitzung
beſchloſſen, die Erfüllung der noch ſchwebenden Zeitgeſchäfte vom 16. 11.
auf den 10. 12 hinauszuſchieben. Eine Feſtſetzung neuer
Abrechnungs=
kurſe war in Frankfurt nicht erforderlich, weil ſchon bei der Abwicklung
am 23. September die damaligen Tageskurſe zugrunde gelegt worden
waren. Von den damals feſtgeſtellten Unterſchiedsbeiträgen ſind bereits
zwei Drittel bezahlt, das letzte Drittel wird nebſt Zinſen am 16. Nov.
fällig und eingefordert. Der noch nicht abgewickelte Teil der
Zeitge=
ſchäfte läuft ſomit auf Grundlage der für den 17. September
feſtgeſtell=
ten Kurſe ſeiter. Der Verein Kollektiv=Skontro E. V. hält darauf,
daß die jetzt noch laufenden Verpflichtungen auf Grund der jetzt
gelten=
den Tageskurſe nach den bekannten Vorſchriften gedeckt ſind. — Bei
Lombard=Darlehen iſt der Darlehensſchuldner verpflichtet, die zur
Dek=
kung hinterlegten Sicherheiten bis zum 23. November 1931 auf 110
Pro=
zent des Darlehensbetrages zu bringen.
Der Börſenvorſtand veröffentlicht hierzu Beſtimmungen analog
den=
jenigen des Berliner Börſenvorſtandes vom 4. November, jedoch mit
dem Zuſatz, daß am 16. November außer den bis dahin aufgelaufenen
Zinſen der reſtliche Teil der auf Grund der Prolongationskurſe vom
17. September feſtgeſtellten Unterſchiedsheiträge und die durch
zwiſchen=
zeitliche Abwicklung neu entſtandenen Unterſchiedsbeträge zu zahlen
ſind.
Die geſtrige Londoner Börſe eröffnete in etſvas weniger
zu=
verſichtlicher Tendenz als geſtern. Das Geſchäft in Oelaktien, das
vor=
geſtern lebhaft war, bewegte ſich geſtern in ruhigeren Bahnen.
Inter=
nationale Werte neigten zur Schwäche, während ſich britiſche
Staats=
papiere behaupteten. An der Londoner Börſe war die Kursgeſtaltung
zum Schluß ziemlich unregelmäßig, doch blieb die Grundtendenz
ziem=
lich freundlich. Heimiſche Neuten blieben im Angebot, doch lagen
deut=
ſche Anleihen ſehr feſt.
An der Pariſer Börſe konnte ſich nach anfänglicher
Ab=
ſchwächung ſpäter wieder eine Erholung durchſetzen, ſo daß das geſtrige
Nivean wieder erreicht wurde und einzelne Werte ſogar feſter lagen.
Die Brüſſeler Börſe war ruhig und wenig verändert.
Die Amſterdamer Börſe war im Verlaufe wieder etwas
feſter und ſchloß in ziemlich freundlicher Haltung; einzelne Werte lagen
über dem geſtrigen Schlußniveau.
Die Kurſe an dee Wiener Börfe lagen meiſt etwas ſchwächer,
doch waren auch derſchiedentlich Beſſerungen zu beobachten.
Die New Yorker Börſe eröffnete in ſchwächerer Haltung;
es herrſchte ziemlich Zurückhaltung.
An den internationalen Deviſenmärkten war das Geſchäft am
Nach=
mittag ſehr ruhig, doch konnte ſich das engliſche Pfund weiter etwas
beſſern. In New York ging es bis auf 3,78½ herauf, gegen den
Gul=
den zog es 9,35 an, gegen Zürich auf 19,30 und gegen Paris auf 9,18.
Der Dollar, der franzöſiſche Franc und der Gulden behaupteten ſich gut,
die Reichsmark war gehalten. In London ſtellte ſie ſich auf 15,92½, in
Amſterdam auf 58,67½ und in Zürich auf 121,30. In Stockholm und
in Oslo lag ſie feſter. Die ſüdamerikaniſchen Deviſen konnten ſich leicht
beſſern.
Berliner Leviſen=Feſtſekung vom 6. November.
die man im geſtrigen Freiverkehr erzielen konnte, lagen noch bis zu
1 Prozent über geſtern nachmittag. Befeſtigt waren aber nur die
Standardwerke, während Schultheiß relativ matte Veranlagung hatten.
Der Pfandbriefmarkt wies keine nennenswerten Veränderungen auf.
Intereſſe beſtand weiter für Reichsbahnvorzugsaktien und
Reichsbahn=
ſchuldbuchforderungen in ſpäten Fälligkeiten.
Wie immer ließ auch geſtern in den Mittagsſtunden das Geſchäft
im telephoniſchen Freiverkehr nach. Die Kurſe gaben um zirka 1
Pro=
zent gegen ihren Höchſtſtand nach. Bemerkenswert ſchwach veranlagt
waren neben den bereits erwähnten Schultheiß=Aktien auch Deſſauer
Gas. Am Pfandbriefmarkt wurden anſcheinend weitere Kaufoperationen
von 8= und 7prozentigen Emiſſionen vorgenommen, denn die
Kurs=
ſpanne zwiſchen beiden hat ſich zugunſten der Tprozentigen verringert.
In der Schadowſtraße wurde geſtern ein Plan erörtert, den
Garantie=
fonds der Börſe, der ſich auf zirka eine halbe Million beläuft zur
Un=
terſtützung der Maklerſchaft heranzuziehen, doch erſcheint es ſehr
zwei=
felhaft, ob die Allgemeinheit ſich hiermit einverſtanden erklären wird.
Im weiteren Verlauf verſrimmte die bereits gemeldete Abſchwächung
einiger Spezialwerte (Schultheiß, Deſſauer Gas, Reichsbank uſw.) und
ließ auch die übrigen Marktgebiete in abgeſchwächter Haltung
verkeh=
ren. Eine Ausnahme machten hiervon Montanpapiere unter Führung
der reinen Kohlenwerte, die ihre Tages=Höchſtkurſe gut behaupten
konn=
ten. Die Umſatztärigkeit beſchränkte ſich in der Hauptſache nur noch auf
den Handel in Dollarbonds, wobei die Bewegung zeitweiſe ſchon den
Charakter einer Ueberſpannung hatte. Die Kursdifferenz zum
Aus=
land betrug übrigens in dielen Fällen nur noch 2—3 Prozent, ſo daß
der Schleichhandel, der ſich in dieſen Werten herausgebildet hat, ſchon
nicht mehr recht lukrativ ſein dürfte. Durch dieſe Art von Geſchäften
follen ſich übrigens bei der Reichsbank in den letzten Tagen größere
Deviſenanforderugen gezeigt haben, ſo daß man ſich wahrſcheinlich
ſchon ſehr bald mit Gegenmaßnahmen beſchäftigen dürfte.
Am Geldmarkt ſetzten die Rückflüſſe ſich weiter fort, die Sätze
blie=
ben ellerdingi wirrrindet Dia Aacfwag nach Meiſheicatzwechſeln
Mekallnotierungen.
Die Metalluotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 6.
No=
vember ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt.
Elektrolytkupfernotiz) auf 70 RM. — Die Notierungen der
Kom=
miſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
ver=
ſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und
Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminium, 98 bis 99
Prozent in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 170 RM.,
desgleichen in Walz= oder Drahtbarren 99 Prozent, auf 174 RM.,
Reinnickel 98 bis 99 Prozent, auf 350 RM., Antimon=Regulus auf
48—50 RM. Feinſilber (1 Kg. fein) auf 45,75—49 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 6. November ſtellten ſich für
Kupfer: November 61 (62,50), Dezember 62,25 (63), Januar
62,50 (63.50), Februar 63 (64,25), März 63,50 (65), April 64
(65,75) Mai 64,50 (66) Juni 65 (66,25) Juli 65,50 (67), Auguſt
66 (67,50), September 66 (68), Oktober 66,50 (68) Tendenz: feſt.
Für Blei: November 21,50 (23), Dezember 21,50 (23,75),
Ja=
nuar 22,50 (24), Februar 22,50 (24,50), März, April 23 (25). Mai
23 (25,50), Juni 23,50 (26), Juli 24 (26,50), Auguſt 24 (26,50),
September. Oktober 24,50 (27). Tendenz: luſtlos. Für Zink=
November 22,75 (23.25).
New Yorker Banken über Kurzkreil
und Reparakionen.
Zwiſchen den Vertretern der New Yorker Banken, dioee
halteabkommen für die Deutſchland gewährten
Kredit=
haben Beſprechungen ſtattgefunden, in denen ſich Ueberein
über ergab, daß die Kurzkredite für Deutſchland auch
werden müßten. Eine Umwandlung dieſer Kurzkredite
5= oder 10jähriger Laufzeit ſei jedoch untnnlich.
Es herrſchte weiter Uebereinſtimmung darüber, d—
Geiſte des Youngplanes die Deutſchland gewährten priva!
den Reparationszahlungen nicht nachſtehen dürften.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Preisindexziffer der Metallwirtſchaft,
Metallwiffe=
technik. Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft, M.,
MMetalltechnik” ſtellte ſich am 4. November ds. Js. auf
am 28. Oktober (Durchſchnitt 1909—13 gleich 100), fiel
a-
zent. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem 43
4. November 1931 folgende Einzelindexziffern errechnet: 2
28 10. 31: 52,6); Blei 65,6 (68,6); Zink 44,1 (47,2); 3
Alumininm 1181 (118,1); Nickel 107,7 (107,7); Antime
Luxſche Induſtriewerke A. G. in Lig., Ludwigshafer
Generalverſammlung genehmigte die Liquidationsbilax
1929, die Vermögenswerte mit 1 204 357 RM. (
Liquidat-
bilanz 1 205 720) ausweiſt. Die Gewinn= und
Verluſt-
einen Verluſt von 136 Reichsmark. Diemit 699 710 RM.
Schuldner erſcheinen in der gleichfalls genehmigten Liquf.
31. Dezember 1930 noch mit 565 301 RM.; nach 217 529 verbleiben hiervon 347 771 RM. Die Beteiligun
RM. ſind notleidend getvorden und in der Bilanz per..
mehr ausgewieſen. Nach einer Rückzahlung von 550 0
kapital beſteht die Reſtmaſſe von bilanzmäßig 654 357—
Grundſtücken in Ludwigshafen, deren Veräußerung bei
gen Wirtſchaftslage nicht möglich iſt; ferner aus Außenf iil
weiſe vertragsmäßig auf längere Zeit feſtgelegt ſind.
haben 77 772 RM. (75 172 RM.) zu fordern. Gegenüb=
Liguidationserlös erforderten Geſamtabſchreibungen A1.
koſten und Steuern 142 088 RM., ſo daß das Liquidatim
1930 mit einem Verluſt von 217 438 RM. abſchließt. Die
entſtandenen Verluſte ſind nach dem Berichte des Ligut
Hauptſache auf die Stillegung zurückzuführen. In wen
weitere Kapitalrückzahlungen erfolgen können, laſſe ſin
überſehen. Der Liguidator foll verſuchen die Reſtmaſſe
verwerten, um die Liquidation auf dieſe Weiſe zu beſch=u
eine vorgenommene Satzungsänderung wird die Vergt
Aufſichtsrat auf die Hälfte des bisherigen Satzes herabg
Ungenügende Beſchäftigung bei Enzinger=
Umonwerk=
heim. Die Beſchäftigung der Werke war in den verflotet
des Geſchäftsjahres 1931 ungenügend, da die Geſellſcn
durch die allgemeine Wirtſchaftskriſe verurſachten Rückei
ereigeſchäfts leidet. Das Inlandsgeſchäft geſtaltete ſich
und unbefriedigend, während das Auslandsgeſchäft bei
drückten Preiſen noch relativ zufriedenſtellend iſt. Der 0
dürfte wohl kaum erreicht werden. Durch weitgehen”
rungsmaßnahmen und Betriebseinſchränkungen hofft man
hin Unkoſtenerſparniſſe zu erzielen, die einen gewiſſen 2
u=
erlittenen Umſatzausfälle bieten ſollen (i. V. 7 Prozent A
3 Prozent).
Hauſſe an der Chieagoer Getreidebörſe. An der Chial
börſe ſtiegen auch geſtern die Getreidepreiſe weiter, und
Cent pro Scheffel Getreide. Der Weizen erreichte eirmußt
man ihn ſeit dem Frühjahr nicht erlebt hat. In vielmß
man die ſeit Ende voriger Woche anhaltenden Preisſteiga.1
erſte Anzeichen zu einem Nachlaſſen der Weltlvirtſchafts=
Amerikaniſche Kabelnachrichten
Es notierten nach Meldungen aus Chicagw
Getreide. Weizen: Dezember 66,75, März 7
Juli 72,25; Mais: Dezember 47½, März 50½,
Juli 54; Hafer: Dezember 27,25, Mai 29½, Juy
gen: Dezember 50,75, März 55, Mai 56½, Juli
Schmalz: November 6,775, Dezember 6,60,
März 6,60.
Speck, loco 6,75.
Schweine: Leichte 4,55—4,75, ſchwere 4,75—5,
zufuhren in Chicago 26 000, im Weſten 82000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYor,
Schmalz: Prima Weſtern 7,50; Talg, extra I
Getreide. Weizen: Rotwinter, Hartwinter 30
loco New York 65; Mehl; ſpring wheat clec=
Getreidefracht nach England 1,6—2,3 sh, n. d. Kont50
Kleine Wirtſchaftsnachrichten
In dem Lohnſtreit im rheiniſch=weſtfäliſchen 2
wurde folgender Schiedsſpruch gefällt: 1 Der bishs‟
wird mit Wirkung vom 1. November 1931 ab wied
ſetzt mit der Maßgabe, daß die Löhne des zuletzt /
tarifs um 7 Prozent geſenkt werden. 2. Dieſe Reg
einmonatiger Friſt, erſtmalig zum 29. Februar
werden. — Die Erklärungsfriſt der Parteien läuft-h
Die Firma „Vereinigte Weingutsbeſitzer” die n
ihre Zahlungen einſtellte, hielt ihre erſte ſtark beſt.)
verſammlung ab. Ein Vertreter der Deutſchen
Geſ. für Warenverkehr trug den Status vor. Di
Mehrheit der Gläubiger entſchied ſich für Weiterf7)0
triebes und Beantragung des Vergleichsverfahren.,
In einem Teil der Kölner Metallinduſtrie rn.
morgen die Arbeit. Insgeſamt ſind 12 000 Arbe-
Die übrigen 8000 Mann ſtreiken nicht, da man ſich
ſtändigt hat. Der Streik dreht ſich vor allem un
Akkordlöhne noch über den Prozentſatz hinaus A!
können, um den der Srundenlohn bei dem letzten Eh
kürzt worden war.
In der Nähe von Obernhof wurde ſeit Jahre‟
ſtoff=Fabrik betrieben, die zahlreichen Arbeitern Cl
Umgebung Beſchäftigung gab. Wegen Unwirtſchal
der Betrieb jetzt geſchloſſen. Die Maſchinen werder!
werk im Siegerland gebracht.
In einem von der Zentrale des Interna—
Kreuzes in Genf ausgeſchriebenen Wettbewerb X
eines verbeſſerten Militär=Verbandpäckchens iſt
Firma Lohmann A.=G. in Fahr bei Neuwied
beſtehend in einer Goldenen Medaille und 1000 S
ken zuerkannt worden. Dieſelbe Firma hatte au.
ten Wettbewerb im Jahre 1926 den erſten Preis
Geheimer Kommerzienrat Dr. Edmund ter 2
verſtarb geſtern plötzlich im 80. Lebensjahre. Dr.
Mitglied des Aufſichtsrates der J. G. Farbenin.”
vor wenigen Jahren Mitglied des Verwaltungsr
ſellſchaft.
Wie die Telegraphenagentur der Sowjetuniolk
heute der Bau des erſten Teiles zweier Werke 2‟
ſtrie des Magnitogorek=Werkes im Ural und des
in Sibirien vollendet. Die erſten vier Hochöfen,
leiſtung von 3500 Tonnen Roheiſen erzielen, wun
Die volle Jahresleiſtung der beiden Werke wird *
Roheiſen betragen.
Die Firſt National Bank in Hoquiam im Ste.
hat ihre Schalter geſchloſſen. Die Einlagen des Du
ſich auf 2 Millionen Dollar.
Eine japaniſche Goldſendung im Werte von
), Dollar iſt in San Francisco angekommen. Die S
A
25 wie in amerikaniſchen Bankierkreiſen angenomimſe
z: Lage in der Mandſchurei im Zuſammenhang ſtehe”
ſi= Falle einer Zuſpitzung der Lage in de: Mandſcl.
7. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Rachrichten
Nr. 309 — Seite 13
port, Solel uund Jurnen
Zußball.
5.0. 98 Darmſtadt — Mainz 05.
ten ſchon darauf hingewieſen, daß am morgigen
Sonn=
eſſanteſte Begegnung der diesjährigen
Verbandsſpiel=
i. dieſe die Spiele des Sportvereins 1898 betrifft,
ſtatt=
iem Spiel Mainz 05 gegen Sportverein 98 ſtehen ſich
teſchaftsfavorit und Abſtiegs=„Anwärter” gegenüber;
ufte die ſpieleriſche Unterlegenheit der Darmſtädter
ſp groß ſein, um auf eigenem Platz, vor dem eigenen
uns ohne Chancen den Kampf aufnehmen zu müſſen.
Mainzer Elf iſt mit den neuen
Mannſchaftsbeſtand=
denn je, und wird überdies nach Darmſtadt zu den
en feſten Willen kommen, auf keinen Fall Punkt oder
o rlieren, um nicht auf dieſe Weiſe ſich die Ausſichten
ſierſchaft verſchlechtern zu laſſen. Aber da ja die
Sport=
us in den letzten Spielen gezeigt hat, daß ſie endlich
ſtäelen und zu kämpfen verſteht, ſind wir nicht ohne
uß es zu einem gleichwertigen Spiel kommen wird.
nrüſſen wir betonen, daß nur bei aufmerkſamſter
wet der Darmſtädter Läuferreihe und vornehmlich der
eine für den Sieg ausreichende Torausbeute der
fürmer unterbunden werden kann. Stärker denn je muß
oe unſerer beiden Außenläufer ſein, die gegneriſchen
ſter zu decken und an der ſpieleriſchen Entfaltung zu
gelingt dies nicht, dann wird es den übrigen Spielern
ereihe nicht möglich ſein, dem Mainzer Innenſturm
äkllich deſſen beiden Schußkanonen Burkhardt und
uerkſam zu begegnen, wie es zu einem Punktgewinn
Mf. Dies weiß aber die 98er Mannſchaft zur Genüge,
instgewinn gegen die Elf von Mainz 05, die ſich bisher
(6:2), Lorſch (6:2) und Urberach (4:0) glatt
durch=
drs Ziel der Darmſtädter, ſich die Bezirksliga zu er=
Hideutend fördern würde. In der Aufſtellung
Müller
Rupp Kugel
Schäfer Kratz Ruppel
ſim Geyer Müllmerſtadt Frey Württemberger
ü von der Darmſtädter Elf ein aufopferndes Spiel,
gewiß reichlich ſchwere Aufgabe mit dem ſtarken
Wil=
ſox nichts zu verlieren, jedoch alles zu gewinnen hat,
biel der Ligamannſchaften beginnt pünktlich 2,30 Uhr.
wielen vorher die beiden Liggerſatzmannſchaften,
H 12.30 Uhr.
Sp.=V. 1898. Jugend.
—1. Jgd. Ober=Ramſtadt, hier 9,45 Uhr; 2. Jgd.
in Wixhauſen. Abfahrt mit Auto 10.30 Uhr, vom
Jgd. — 1. Jgd. Roßdorf, dort, Abfahrt 10.15 Uhr,
4. u. 5. Jugd ſpielfrei: 1. Schüler — 2. Schüler
ſier, 13.15 Uhr; 3. Schüler: ſpielfrei.
Enion Darmſtadt — Viktoria Griesheim.
ten Spiel der Vorrunde empfängt Union den Sport=
Atm Griesheim am kommenden Sonntag,
Nu der Rennbahn. Hiermit iſt Union nochmals
Gele=
hen, ihren ſchlechten Tabellenplatz etwas zu verbeſſern.
wis dazu eines beſſeren Spieles, wie am letzten Sonn=
Aresheim iſt weit beſſer, wie der Tabellenſtand beſagt.
rigen Sonntag konnte die Mannſchaft gegen Münſter
en, was deutlich die Spielſtärke Griesheims dokumen=
Heshalb ein ſpannender Kampf ſchon im voraus ge=
Um 9 Uhr die Reſerven.
Rot=Weiß Darmſtadt.
ſe und zweite Mannſchaft beendeten vergangenen
Sonn=
un geſchlagen) die Vorrunde. Die Verbandsſpielpauſe
Wochen und werden beide Mannſchaften in dieſer
ſichtlich keine Spiele austragen.
tiktag nachmittag 3 Uhr findet das Rückſpiel der Sport=
Etsgmüller — Hota auf dem Rotweiß=Platz ſtatt,
Eonnte damals die Elf vom Schloßgraben knapp ge=
It nicht ausgeſchloſſen, daß den flinken Hota=Leuten
rafen Revanche gelingt.
Veiß A. H. — Polizei A. H. Heute nachmittag
t das Rückſpiel der A. H. gegen Polizei A. H. auf
heis=Platz ſtatt. Bei der Spielſtärke beider Teams
u intereſſantes Spiel entwickeln.
Eintracht Darmſtadt.
ſtnckag vormittag 10.30 Uhr, findet auf dem Platze
hin=
hülle ein Freundſchaftsſpiel. der 2. Mannſchaft gegen
Larmſtadt 2. ſtatt. Die 1. Mannſchaft hat die Vor=
Bei und ſteht an dritter Stelle in der Tabelle hinter
Aeiterſtadt. Das iſt beſtimmt ein ſchöner Erfolg der
der beſondere Anerkennung verdient, da die
Vereins=
ppeler aus dem Verein ausgeſchloſſen hat.
Kreieichenhain — Fr. Tgde. Darmſtadt.
*nun die Hieſigen am vergangenen Sonntag ihr letztes
au f heimiſchem Gelände ſiegreich beendigen konnten
ire Spitzenſtellung noch mehr befeſtigten, muß die
im. kommenden Sonntag nach Dreieichenhain, um das
e dieſer Serie zu abſolvieren. Darmſtadt hat noch
ine Spiele ausſtehen; die Mannſchaft muß daher ihr
um aufbieten, denn zur endgültigen Meiſterſchaft
rei Punkte. Im Vorſpiel gelang es Dreieichenhain,
rnit nach Hauſe zu nehmen. Inzwiſchen hat ſich
icleriſch vervollkommnet, durch Neuumſtellungen eine
eFahren. Spielt die Elf mit dem Elan wie am ver=
Ditag, ſo erwarten wir einen Sieg und zugleich die
Das ſollte für die Hieſigen ein Anſporn ſein.
Vor=
e 2. Garnituren. — Pünktliche Abfahrt per Auto:
R 11.30 Uhr, 1. Mannſchaft 1,00 Uhr. Intereſſenten
, frühzeitig am Gewerkſchaftshaus zu ſein — Wei=
Dearmſtadt 3. — Ober=Ramſtadt 2.; Darmſtadt Jgd.
ut Jad.
* Fußball im Kreis Starkenburg.
Noch einmal Großkampftag in der Kreisliga. — Vorrundenſchluß
in der Gruppe Dreieich.
Der kommende Sonntag bringt noch einmal regen Betrieb in
der Starkenburger Kreisliga, während die nächſten
Sonntage nur noch Nachtragsſpiele ſehen. Intereſſant wird der
Sonntag dadurch, daß ſich wieder die an der Spitze liegenden
Ver=
eine gegenüberſtehen, alſo der Spielausgang auch möglicherweiſe
Aenderungen an der Tabellenſpitze erwarten läßt. Das Programm
ſieht folgende Treffen vor (Spielbeginn 2 Uhr):
F. V. Sprendlingen — Germania Eberſtadt; Germania
Ober=
roden — Germania 03 Pfungſtadt; S.V. Münſter — S.V.
Mör=
felden: Polizei Darmſtadt — Union Wixhauſen; Haſſia Dieburg
— FC. 03 Egelsbach; Union Darmſtadt — Viktoria Griesheim
(11 Uhr).
Beſonders die Spiele in Sprendlingen und Oberroden ſind
von Bedeutung. Die zurzeit führenden Eberſtädter haben in
Sprendlingen die ſchwerere Aufgabe, und es ſieht abſolut nichr
danach aus, als ob ſie von ihnen gelöſt würde; wir erwarten
Sprendlingen als Sieger. Oberroden kann durch einen Sieg über
Pfungſtadt wieder die Führung zurückerobern. Das ſcheint auch am
eheſten zu erwarten, aber die große Unbeſtändigkeit der Gäſte kann
auch eine Ueberraſchung bringen. Man darf nicht vergeſſen, daß
Pfungſtadt gerade gegen die beſten Mannſchaften des Kreiſes auch
die beſten Spiele lieferte. Der Kampf in Münſter iſt reichlich
offen. Das gleiche gilt für das Spiel Union Darmſtadt — Viktoria
Griesheim, obgleich erfahrungsgemäß der Platzmannſchaft gewiſſe
Mehrchancen zugebilligt werden müſſen. Bei den Treffen in
Die=
burg und auf dem Polizeiplatz halten wir etwas mehr zu den
Platzherren, doch haben ſich beide Gaſtmannſchaften bisher ſo gur
geſchlagen, daß auch deren Siege im Bereich des Möglichen liegen.
Die Gruppe Dreieich der A=Klaſſe
hat am Sonntag ihre Vorrunde beendet. Das letzte Treffen: Meſſel
—Tgd. Sprendlingen brachte inſofern eine Ueberraſchung, als es
Meſſel nicht gelang, zum Siege zu kommen; mit 1:1 (0:1) trennten
ſich die Gegner.
In der Gruppe Bergſtraße=Ried der A=Klaſſe
hat es weitere Klärungen an der Spitze gegeben. Der Favorit
Rot=Weiß Darmſtadt ſiegte weiter, während die ihm am nächſten
liegenden Weiterſtädter einen Punkt bei der Reichsbahn einbüßten
und jetzt bereits fünf Verluſtpunkte aufweiſen, gegenüber keinem
der Darmſtädter, die mit dieſem Vorſprung ruhig in die
Rück=
runde gehen können. Im einzelnen brachte der Sonntag folgende
Ergebniſſe: Rot=Weiß — Hahn 7:0 (4:0); Poſt — Geinsheim 2:6
(1:3); Reichsbahn — Weiterſtadt 3:3 (1:1); Eintracht — Groß=
Gerau 4:1 (1:1); Leeheim — Jugenheim 5:1 (2:0).
Die A=Klaſſe am 8. November.
Gruppe Odenwald. Die am 1. November ſpielfrei
ge=
weſene Gruppe beginnt am Sonntag die Rückrunde mit folgenden
Spielen: V.fL. Michelſtadt — S. V. Ober=Ramſtadt, Sportverein
Roßdorf — Viktoria Kleeſtadt, V.f.R. Beerfelden — Sportverein
Lengfeld, Spielvgg Groß=Umſtadt — Sportverein Höchſt.
Be=
ſonders das Michelſtädter Treffen iſt von Bedeutung, da der
Ta=
bellenführer Ober=Ramſtadt hier leicht ſtraucheln kann.
Spiel=
beginn durchweg 2,30 Uhr.
Gruppe Bergſtraße=Ried, Boruſſia Dornheim — Spp.
Groß=Gerau (2 Uhr), Olympia Hahn — Chattia Wolfskehlen
(1 Uhr).
Gruppe Dreieich, Keine Spiele angeſetzt, da die
Rück=
rundentermine erſt nach Bekanntwerden der Meldungen zu den
Bezirkspokalſpielen aufgeſtellt werden dürften.
* Kreisliga Südheſſen.
Vor einer neuen Umgruppierung?
Die Lage in unſerem Kreis hat ſich in mancherlei Beziehung
wohl noch nie ſo zugeſpitzt, wie in der Vorrunde dieſer Saiſon.
Nicht genug, daß in der Spitzengruppe ein fortlaufender Wechſel
der Führung geſchieht, auch im Mittelfeld und am Tabellenende
ſieht die Sache intereſſanter aus, als je zuvor. Die Begegnungen
dieſes 10. Spielſonntags ſind wieder wie geſchaffen dazu, die an
und für ſich ſchon nicht geringe Verwirrung noch um ein
erheb=
liches zu vergrößern, es treffen ſich nämlich:
F.=V. Biblis — V. f. R. Bürſtadt.
Spv. Hochheim — Olympia Lampertheim.
V. f. L. Lampertheim — F.=V. Hofheim,
Concordia Gernsheim — Starkbg. Heppenheim.
Olympia Worms — Viktoria Neuhauſen.
In der Klaſſe 3: Ried, ſind diesmal Olympia Biebesheim,
Zwingenberg und Fehlheim ſpielfrei, ſo daß ſich folgende
Mann=
ſchaften gegenüberſtehen: 07. Bensheim — Auerbach; Klein=
Hauſen — Bobſtadt; Groß=Rohrheim — Tv. Biebesheim; Lorſch,
Reſ. — Hüttenfeld. Bei dieſen Begegnungen iſt kaum eine
Sen=
ſation zu erwarten. Nach Lage der Dinge werden die Platzbeſitzer
ihren Gäſten das Nachſehen geben. Höchſtenfalls bei dem Spiel
in Klein=Hauſen iſt der Ausgang etwas mehr offen zu nennen.
Fauſtball.
Reichsbahn Darmſtadt — Sportverein 98.
Am Samstag, 15.45 Uhr, treffen ſich am Dornheimerweg
obige Vereine. Die Reichsbahner werden ſich alle Mühe geben
müſſen, um gegen die raſche und techniſch gute Sportvereinsfünf
zu beſtehen.
Sporkabzeichenprüfung.
Heute, Samstag, den 7. November, wird auf dem Platz
des Sportvereins 98 Darmſtadt am Böllenfalltor eine Prüfung
im 10 000=Meterlauf für Männer abgenommen. Treffpunkt
pünkt=
lich 15.45 Uhr, Beginn des Laufes 16 Uhr. Prüfungshefte mit
Lichtbild ſind vorzulegen.
Alemannia Worms — 5.B. Darmſtadt 98.
Die Handball=Ligamannſchaft der 98er hat morgen vormittag
11 Uhr in Worms gegen Alemannia zum Verbandsrückſpiel
an=
zutreten. Wenn auch die Darmſtädter das Vorſpiel mit nicht
wenige: als 16:0 Toren für ſich entſcheiden konnten, ſo wiſſen ſie
ſeit dem Spiel auf dem Wormatiaplatz, daß kein Spiel in Worms
leicht genommen werden darf. Die Alemannenelf verſteht hart zu
ſpielen, wenn ſich alſo die 98er nicht von Spielbeginn an voll
ein=
ſetzen, dann wird es nicht leicht ſein, gegen eine verſtärkte
gegne=
riſche Abwehr ſich ſo durchzuſetzen, wie es zur ſicheren Erlangung
von Sieg und Punkten notwendig iſt. Die Darmſtädter Elf fährt
mit Autobus vormittags 9 Uhr (ab Luiſenplatz) nach Worms.
Handball in der 2.T.
Kreisklaſſe: Arheilgen — Groß=Zimmern, Bickenbach —
Walldorf, Langen — Griesheim. Bensheim — Pfungſtadt, Damm
— Erbach, Aſchaffenburg — Tv. Obernburg, Leider — Klein=
Wall=
ſtadt, Tgſ. Oberburg — Groß=Umſtadt.
Meiſterklaſſe: Beſſungen — Reichsbahn, Turngeſ 1875
— Sprendlingen Lorſch — Tgde. 1846, Heppenheim — Egelsbach,
Wolfskehlen — Groß=Gerau, Nauheim — Wallerſtädten. Erfelden
— Büttelborn.
A=Klaſſe: Eberſtadt — Zell, Auerbach — Hüttenfeld,
Weiterſtadt — Nieder=Ramſtadt, Roßdorf — Hahn, Ober=Ramſtadt
— Urberach.
B=Klaſſe: Auerbach — Kirchhauſen, Zwingenberg —
Schwanheim, Eberſtadt — Alsbach. Biebesheim — Griesheim,
Gernsheim — Crumſtadt, Groß=Hauſen — Stockſtadt Erzhauſen —
Poſtſportverein, Nieder=Ramſtadt — Ober=Ramſtadt, Münſter —
Buchſchlag.
Hochbetrieb in allen Klaſſen, wo die Spiele teilweiſe über die
zukünftigen Meiſter Aufſchluß geben. Auch vom Abſtieg bedrohte
Mannſchaften werden ſich äußerſt wehren. So beſtreitet Arheilgen
ſein vorletztes Spiel auf eigenem Platze. Der hohe Sieg des
Vor=
ſpieles mit 6:1 wird diesmal kaum erreicht werden. Aehnlich
liegen die Dinge in Bickenbach. Die Walldörfer Gäſte werden
verzweifelte Anſtrengungen machen. Doch ſollten ſie um eine
Nie=
derlage, wenn ſie auch diesmal nicht 1:6 heißt, kaum
herumkom=
men. Langen und Griesheim treffen ſich zum erſtenmal als zwei
gleichwertige Mannſchaften. Ueber Pfungſtadts Abſchneiden in
Bensheim iſt man im Urklaren. Die Gäſte habe vortreffliche
An=
lagen aber noch nicht die nötige Erfahrung, da viele junge Spieler
mitwirken. In der Oſtgruppe geht man nicht fehl, wenn man
allen Platzvereinen die beſſere Ausſicht zuſpricht. Die Meiſterklaſſe
von Darmſtadt bringt das Lokaltreffen auf der Rennbahn gegen
die Reichsbahn. Wenn man an einen Erfolg der Beſſunger nicht
recht glauben mag, ſo iſt die Elf doch in der Lage größten
Wider=
ſtand zu leiſten. An der Kranichſteiner Straße ſteigt das wichtigſte
Spiel gegen Sprendlingen. Beide ohne verlorenes Spiel mit einem
Remis ſtehen punktgleich an der Spitze. Die Gäſte halten wir für
eine Kleinigkeit beſſer. Doch befindet ſich die Tgeſ. ſtark in der
Entwicklung nach vorn. Die Tgde. 1846 hat erſt drei Punkte,
Lorſch ſteht noch ſchlechter, ſo daß der Verlierer dann recht ungünſtig
placiert iſt. Egelsbach iſt ſtark im Kommen. Ob es in Heppenheim
reicht, bleibt abzuwarten. Im Ried taſtet man im Dunklen.
Wolfs=
kehlens Ausſichten ſahen anfangs weit beſſer aus, und man muß
ſich ſolange beſcheiden, bis die Elf wieder in Schwung kommt.
Vielleicht klappt es diesmal ſchon gegen Groß=Gerau. Nauheim
wird mit Wallerſtädten glatt fertig werden, da den Gäſten noch
die Routine für Spiele in der Meiſterklaſſe fehlt. Erfelden war
ſeither der Punktelieferant. In Groß=Gerau erzielte die Elf
kürz=
lich den erſten Sieg und wird daher Büttelborn erheblichen
Wider=
ſtand leiſten. Trotzdem ſollte Büttelborn gewinnen.
In der A=Klaſſe pauſierte Birkenau den letzten Sonntag und
hat noch nicht alle Chancen verloren, da Hüttenfeld und Zell erſt
zwei Punkte haben. Auch diesmal werden ſich beide nicht beſſer
ſtellen, da gegen Eberſtadt und Auerbach keine Punkte zu holen
ſind. In der Nordgruppe geht es ſehr bewegt zu. Nieder=Ramſtadt
hat in Weiterſtadt noch nicht gewonnen. Hahn hat ſchon eher
Aus=
ſicht. Dagegen ſieht es in Ober=Ramſtadt gegen Urberach eher nach
Unentſchieden aus. In der B=Klaſſe fällt die Entſcheidung zwiſchen
Zwingenberg und Schwanheim, auch in Gernsheim gegen
Crum=
ſtadt, wobei Groß=Hauſen im Falle eines Gernsheimer Remis in
Vorteil kommt. In der Nordgruppe verändert ſich die Lage wenig,
da die Platzvereine mit Ausnahme von Münſter gegen Buchſchlag
in Front bleiben.
Handball im Odenwaldgau der 9.T.
Am Sonntag, 8. November, ſpielen:
Kreisklaſſe: Arheilgen—Groß=Zimmern; Damm—Erbach; Taf.
Obernburg—Groß=Umſtadt.
Meiſterklaſfe: Nieder=Klingen—Erbach (3 Uhr); „Kirch=Brombach
—König (3 Uhr); Groß=Umſtadt—Groß=Bieberau (3 Uhr).
A=Klaſſe Nord: Reinheim—Klein=Umſtadt (3 Uhr); Richen—
Gundernhauſen (3 Uhr)
Süd: Lengfeld—König 2. (3 Uhr); Steinbuch-Zell (3 Uhr).
B=Klaſſe: Michelſtadt 2.—Kirch=Brombach 2. (1.45 Uhr); Hainſtadz
—Beerfelden (3 Uhr); Habitzheim—Spachbrücken (3 Uhr).
C=Klaſſe: Steinbuch 2.—Momart 2. (1.45 Uhr): König 3.—Stein,
bach 2. (1,45 Uhr); „Nieder=Klingen 2.—Lengfeld 2. (1.30 Uhr);
Georgenhauſen—Reinheim 2. (2 Uhr).
Nachdem Groß=Zimmern eine erfreuliche Spielſtärke bewieſen und
ſich in der Weſtgruppe einen guten Mittelplatz geſichert hat, wird es
auch in Arheilgen zu kämpfen wiſſen. Daß ihm allerdings der große
Wurf gelingen follte, Arheilgen auf eigenem Platz auch nur einen Punkt
zu entreißen, glauben wir nicht recht. Erbach hat in Damm die
Nie=
derlage der Vorrunde wettzumachen. Bei etwas Glück müßte es
ge=
lingen. Groß=Umſtadt hat in Obernburg eine kniffliche Sache
auszu=
tragen. Wir laſſen den Ausgang offen. — In der Meiſterklaſſe ſteigt
das wichtigſte Treffen dieſer Spielreihe, nämlich die Begegnung Kirch=
Brombach-König. Der Sieger dieſes Kampfes iſt ziemlich ſicher als
der kommende Gaumeiſter anzuſehen. Das Vorſpiel gewann König,
doch hat Kirch=Brombach diesmal Platz und Zuſchauer als Rückhalt;
König muß darum ſchon alles hergeben, wenn es zum Sieg kommen
will. Beide Mannſchaften bewieſen in letzter Zeit, daß ſie ſich
durchzu=
ſetzen wiſſen. Den Ausgang des Spieles laſſen wir offen. — Bei den
anderen Treffen erwarten wir Nieder=Klingen und Groß=Bieberau als
Sieger.
Ex=Europameiſter Piere Charles (Belgien), der im
Titel=
kampf von Hein Müller=Köln geſchlagen wurde beſiegte jetzt in
Brüſſel den argentiniſchen. Negerboxer Islas in der 8. Runde
durch techniſchen k. o.
ictungen) auch auswärts
ne ucht. Off. uuter W7622
Feurnaher, Frankfurtmain.
W. 16034
Der vom Eigen
tümer bewohnte
Hausbesitz, das
Eigenheim
bleibt unberührt
vonFinanzkrisen
Als 1. Hyp. geſucht
6500 Mk. m.
mehr=
facher Sicherh. Obj.
NäheDarmſtadt.
An=
geb. unt. 3. 157 an
die Geſchſt. (16068
Weinkeller
mit Packraum im
Hof. „Toreinfahrt,
mögl. zentr. Lage,
zu mieten geſ. Ang.
unt. 3. 149 Gſchſt.
Gurrter=
MPPrs
Göſt.
iüseren
Ru Fucht Für Bauſparer. 600
am Bauplatz 3000,/
verk. Alt.
Baum=
beſt. Kl. An=u.Abz.
Lei= Off. u. 3. 144 Gſch.*
An= 6090 Mk.
GHſch, als 1. Hypoth. von
Selbſtg. auszul.
IOff. u. 3. 138 Gſch.
L. 2000 M. gegen gute
ung. Sicherheit u. hohe
Nit. (
Zinſen ſof. geſucht.*
EIGſch Ang. u. 3. 134 Gſch.
O
Ia fuu. Bau=Geld?-
: verſ. zw. koſtenk. Ausk,
aru, Frankfurt a M., Bahnhofs= S
Mir Rückp. erb. Vertret, geſ.
Eine sichere Kapitalanlage
ist ein Bausparvertrag bei der
BAUSPARKASSE GERMANIA
Aktiengesellschatt, Köln, Unter
Sach-
senhausen Nr 29/31 (Germaniahaus)
Auskuntt: D. E. Schmitt, Darmstadt
Schlossgartenstragge 53.
Ueber 1 Million Reichsmark wurden
in den leizten 6 Monaen zur
sofor-
tigen Auszahlung zugeteilt. Nächste
Zuteilung: 19. 12. 1931 Drucksachen u.
Vertreterbesuch ohne Verbindlichkeit.
Angesehene Vermilller au allen Plälzen gesuchl.
Senden Sie mir kostenlos Ihre Druck
(I. 15969
schritten.
Name
Wohnort:
Strasse:
Laden-
Lotdt
in Darmstadt, Ernst-Ludwisstraße
oder Rheinstraße von solventem
Großunternehmen langtristig
zu mieten gesucht. (UV15917
Sichersteliung der Miete möglich:
Angebote mit Preis und
Größen-
nzab: erbeten unter Z 73 an
die Geschättsstelle ds. Blattes.
Großer
Fleiſch=Abſchlag
Prima jung. Ochſenfleiſch 709
Prima Kalbſleiſch. . . . 809
Prima Hackfleiſch . . . . 809
Noaſtbeef u. Lenden im Ausſchnitt
Metzgerei
L. Reinheimer
Bleichſtraße 22 () Telefon 2047
O Mieete
Reſtbeſtand meines Lagers verkaufe zu
jedem annehmbaren Preis. —
Heinrich=
ſtraße 106, parterre. Kein Laden. (13120a
Gr. hell. möb. Zim.
Schöne 4- oder lod. Manſarde, ſep.,
zu mieten geſ. Ang.
5-Zim.-Wohng. u. 3. 154 Geſchſt.
geſucht. Ang. u. Einfach. Zim. (20,/)
bei alt. Leuten geſ.
3. 114 a. d. Geſch* Mögl. Nähe Hochſch.
Ang. u. 3.152 Gſch.*
Heute Samstag ab 7 Uhr, Sonntag und
Spezlal-Schlachtplatte 1.00
la Wein im Husschank p.0,201 0.25
Binding-Lagerbier
½1-Fl. trotz erhöbt. Biersteuer 0.2M
Es ladet freundl. ein
Geschw. May — Tel. Amt M!
Seite 14 — Nr. 309
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 7. Novemat,/
estat
2463
Tel.
am Hauptbahnhol
Hiltagessen von 80 ₰ an
Sonntag, 8. Vovember
Windsor-Suppe
Gesp. Kalbsfricandeau, Rosen-
. . 0.80
kohl Kartoffel.
Schweinerü-k., Felds., Bratkart. 1.00
½ig. Masthahn, Kompot. Salat,
1.30
Pommes-frites, Dessert
Jung, Gonsbraten Komp., Salat.
1.80
Pommes-frites, De-sert
u. die bekannt. Spezialität. Wild
Rehragout, Kartoftelklöße . . . 0.90
Rehbraten und Rehrücken (16058
Abendessen von 80 ₰ an
Hein Bieraufschlag %⁄₈o Disching. Pilsner 32 8
Samslag 1. Sonntag von 8-1 Uhr
Tanz-Abende
Alter Ratskeller
Heute Samstag abend (14201a
am 8. Nov., 6 Uhr, im
Honntagsfeier Mozartſaal. Schulſtr.
Aſſeſſor Schramm ſpricht über:
„Der Kampf um die
Geiſtes=
freiheit in Spanien.
Muſikal. und geſangliche Darbietungen.
Jedermann willkommen. Eintritt frei!
Freireligiöſe Gemeinde.
Ballon= und Müllerſchüler
80—81
Sonntag, 8. Nov., Familien=Ausflug nach
Eberſtadt Zuſammenkunft 3 Uhr Ecke
Ludwigshöhe u. Landskronenſtr.
Voll=
zähliges Erſcheinen all. 80—81 iſt erwünſcht.
J. A. Franz.
Morgen Sonntag vormitt. 11½ Uhr. Film-Morgenfeler.
HELIA
HELIA
Zum ersten Male. Ein Sportflm von Bergechönheit und Wintersonne.
Die Spur durchs weiße Land
Der Film führt durch die weißen Geflde des Winters, wir folgen dem Skiläufer durch die weiße Pracht der Berge
und folgen seiner Spur von den Anfängen der Skilanftechnik bis zur vollendeten Kunst des Meisterläufers.
Da-
neben zeigt er prachtvolle Aufnahmen vom Schwarzwald, Arlberg und den winterlichen Alpen.
Volkstümliche Preise.
Vorverkauf an der Heliakasse.
Jugendliche zugelassen zu halben Preisen.
Heute und folgende Tage /Ab heute in Neuanfführung / Hente und folzende Tage
Der neue Abenteurerfilm der Ufa.
Bomben auß
Monte Carle
mit Hans Albers, Anna Sten
und Heinz Rühmann.
Sensationell-spannend, der neuartige
Stoff. humorvoll die abenteuerliche
Handlung und ungewöhnlich ist die
Melodienfälle der Schlager.
Faszinierend der kraftvolle
Hans Albers,
voll Ubermut die charmante
Anna Sten,
mitreißend lustig
Heinz Rühmann.
Im tönenden Beiprogramm:
Die neueste
Ufa-Tonwoche.
Ein Film von allergrößten Auswaßen.
E. A. DUPONTS
AHTaHAN
Die furchtbare Katastropbe des
Passagierdampfers „Titanic” bei der
Tausende von Passagieren ums Leben
kamen.
Die Darsteller:
Fritz Kortner, Elga Wagner,
Hermann Vallentin.
Franz Lederer. Theo Loos
u. V. 2.
Ein mitreißendes Erlebnis von
un-
geahnter Wirkung und nachhaltigem
Eindruck.
Dazu dag gute Beiprogramm
Beginn: 3.45, 600, und 8.20 Uhr. / Beginn: 3.30, 545 u. 8.15 Uhr
Ein gatirischer, brillant gemachter
Tonälm-Schwank!
Ein großer stürm ischer
Heiterkeitserfolg!
Er und
Sein Bienen
(Raffke wider Willen).
Nach dem Lustspiel „Hyppolit”
von Stefan Zagon.
In den Hauptrollen:
Oskar 8abo, Else Reval, Liselott
Schaak, Paul Heidemann,
Paul Henkels u. a.
Eine urkomische Geschichte, aus der
man sieht, daß der Weg in die „gute
Gesellschaft” mit Dornen besät ist.
Dazn (V.16035
das tönende Beiprogramm
und die Emelka-Tonwoche.
Jugendliche haben Zutritt.
Beginne 3,45, 600 und 8.20 Uhr
Zum Battel
Heute 8 chr:
Solisten-Ag
Sonntag ab 5 Uhr KON
A Gaſthaus zum gold. Lön
Sonntag, den 8. Nove
Tanz ab
Es ladet freundlichſt ein
16061
Friedri” a
Reſtaurank Sodert
Ecke Soder= und Beckſtraßes
Heute
Schlu
Empfehle gleichzeitig vorrg
Mittagstiſch von 80. Zum Hackerbräu
Lauteſchlägerſtraße 4.
Heute und=
Schlachlt
Spez.= Ausſchank Münchne:
Prima Weine 14 Liter 25, Beſſunger Tur
Inh. Ottv Ra=
Heute Samstig
Metzelſu
fſ. Fay=Bier. () Guter!” „Zur Kar
Heute
Samstag Metzal ff. Schlacht:
Im Ausſchank d. Pfury
Herrngartenkaffee!
Heute nacht geöflnet
Täglich abends sowie Sonntags nachmittag
Unterhaltungs-Konzert
A.
Heute ab ½9 Uhr=
Reunion
16042)
Mittwochs, Samstags und Sonntags nachts geöffnet!
Cald U. Heinsluben • Taunusburg-Marlini Bar
Hittwoch, Samstag und Sonntag
bis ½4 Uhr geöffnet
(11544 a
Restauration Bolles
Hochstr. 10 Heute Samstag u. morgen Sonntag Nacht geöffnet.
Bräuorei
Bckal
Schloßſgasse 25
Samstag und Sonntag
Metzelsuppe
Spezialbier: Hell und Dunkel
Prima Wein, billigste Preise
Montag, den 9. November, 8 Uhr abends
im Kaisersaal, weißer Saal
Eröffnungs-Versammlung
des „Europa”-Sprachklubs
Alle Mitglieder und Interessenten werden höflichst um
ihr Erscheinen gebeten.
15998b)
Dle Klubleitung.
Großes Haus 19.30—22.45 Uhr
Hiesisches rCr. 1,23,456
Landestheater
Samstag
7. November 1931
Zus.-M. V,4
Kleines Haus 20—22.15 Uhr
Othello
Oper von Giuseppe Verdi
Preise 0 50—4 Mark
Die heilige Flamme
Schauspiel von Maugham
Preise 0.60—4 50 Mk.
Mittwoch, Samstag u. Sonntag
Monopol
Bleichstr. 43, am alten Bahnhof bis ½4 Uhr geöffnet
Keln Bier-Aufschlag! 16069 Zivile Preise!
Schlobgasse 2
Café-Restaurant zur goldenen Roge Felephon 2400
14911
Mittwoch, Samstag, Sonntag bis 3!/ geöffnet.
Besuchen Iie die gemütllene
Weinklause „Zum Tropfstein
Ecke Kastno- und Friedrichstraße
14245a)
Alice=Verein für Frauenbildung und Erwerb
Abt. Alice=Kochſchule, Friedrichſtraße 4
führt
bürgerl. Mittagstisch zu M. 1.00
Außerdem ab Dienstag, den 10. November
50 Pfg.-Mittagstisch.
Eſſen kann auch abgeholt werd. Vorherige Anmeldung erwünſcht. Tel. 1839.
Die Direktion.
(16036
Nachkironwein In Auervaon
Sonntag, den 8. November 1931 fndet im
Hotel „Zur Krone
großes Tanz-Vergnügen
in beiden Sälen statt. — Erstklassige Musik. — Speisen und
Getränke in üblicher Gäte zu soliden Preisen.
Es ladet freundlichst ein
16055)
Gg. Motschenbacher und Frau.
Weinstube Stolzenfels
am Kapellplatz
Heute und &
morgen Schlachtfest
Habe das Wein=Reſtaurant ab
1. Nov. vonRöhrig übernommen.
Ich werde bemüht ſein, meinen
Gäſten an Speiſen u. Getränken
das Beſte zu bieten. — Bitte um
geneigt.Zuſpruch. Marg. Niebel
Schlachtplau
Schweinepfift
m Kartoffaß
Wellfleiſch al
Schweinelersl
m. Beilage:
Kotelettod./
Bratwurſt „F
Kaiſerſalau,
Hausmar win
20000000ooo0oooooooeegesesset
5 Sportplatz-Restaurant umit
sSam Böllenfalln
INen für Darmstea.
Ab heute kurzes Gastspiel der Tanz- und Keul
„The Radio Playel
Hente sowie jeden Mittwoch und Samt.
Kaffee- und Kuchenn
Spaniſche
Weinhälie
Karlſtr. 58. / Heute
Schlachtfeſt
(16074)
Deutſche
Heute abend 82/Uhr, im „
Fürſten=
ſaal‟, Grafenſtraße
Oeffentliche
Buyter Serfammang
Es ſprechen:
Reichstagsabgeordnete Frau Dr. Matz,
Berlin/Landtagskandidat Rechtsanwalt
Dr. Matern=Darmſtadt, Stadtratsmitgld.
Syndikus des Gaſtwirteverbands Main=Rhein.
Thema:
Pohin geht der Weg?
Eintrittsgeld od. Unkoſtenbeitrag wird nicht erhoben.
Deuiſche Volkspariei, Darmſtadt.
Darmstadt
23 Elisabethenstraße 23
Blerausschank:
Münchner Löwenbräu
Weinausschank:
(16057
Orig.-Abtüllungen von:
Bergsträßer, Hess. Weinbau-Domäne,
Bürklin-Wolf u. Reichsrat v. Buhl.
S.
FE GANSSMANN
Das gematl. Café u. Weinlokela. d Hochschule (15646-
Heute
Bis ½4 Uhr
Samstge TANZ-ABEND LeöFnet.
Erholungsheim
Peuſion
Kümmel=
bacherhof b.
Heidel=
berg. Unmittelb. a.
Walde geleg. Große
Terraſſe mit herrl.
Ausſicht ins
Neckar=
tal. Das gze. Jahr
geöffnet. Behaglich.
Aufenth. f. Herbſt
u. Winter Vorzügl.
Verpfleg., 4 Mahlz.
Liegehalle, Zentr.=
Heiz. Penſionsprs.
5—6 ℳ. ab 1. 9.
er=
mäßigt. Proſpekte
auf Wunſch. (14246a
Grammophon=
Reparakuren
billigſt b. Fachmann
Hahn, Schwanenſt. 20
(15665a)
Pliſſee
Hohlſaum. Käntern
Kurbeln, Stick. etc.
Dekakur
u. Dämpfen. Grß.
Ochſeng. 20. Laden.
Fahrrad=Reifen
nur bei Benz.
Grafenſtr. 20(15889b
Meute 2 Vor- eiuy4
P 9
Iugend- n. Tam ien- Ve gil
bei halben EintritO/-il
FD Auf je 2 Kartem-dl
Oe
ISCHERB
VARIETE-SENN
in ihren vielsetigen LR
moderner Varieté Kurzt
Preise abds. aE
Mit Mefe
Afs, 3. 30. 3, O.3
Kirchweßt
Sonntag, 8. und Monte:g”
Cs ladet freundlichſt einn
Biak
Gasthaus zur
Beſitzer /
Als bekannt gute Küches ſi.
tung, ſelbſtgezogene, 8:—6tüht
1
Weine. Im Ausſchank
Gr.=Umſtädter Fe erweißtz
Sizert
an beiden
Tagen Künstler”
November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 309 — Seite 15
Jsis, Postamt C. C.1.
(Nachdruck verboten).
Roman von
/ Ernſt Klein
17.
rkommiſſariat funkte den Befehl an die „Belle
=luftrage der Behörden ſofort nach Algier
zurück=
er Ruf traf die „Belle Iſabelle” im Hafen von
apitän ſaß in der Stadt in der Braſſerie des Jean
s alten Freundes aus Nizza, und ließ ſich von ihm
ſien wie von Gelatis in Algier. Guter Wein, echte
—. MacCoy genoß ſein Leben.
Störung. Der zweite Offizier der Jacht platzte
Herein mit der Meldung, daß ſoeben der
Funk=
afenkommiſſariats in Algier aufgefangen worden
pahm den Zettel mit dem Befehl, warf einen
and zerknüllte ihn in ſeiner rieſigen Pranke.
Gt was mir die Franzoſen ſchon zu befehlen
arb ſeiner Meinung in viel weniger druckfähigen
couuck, als hier geſchrieben ſteht, und lud ſeinen
or dem wunderbaren alten Chianti zu koſten, den
R u hatte, und mit ihm anzuſtoßen auf das Wohl
6 und ſeiner Marine.
ſrätim Morgen kehrte er, königlich betrunken, aber
ſü3, auf ſein Schiff zurück, legte ſich in ſeine Kabine
lich zuerſt einmal den Rauſch aus dem
Körper=
ſydei Uhr mittags weckte ihn der Funker. Neuer
* Mal von Lord Crayton:
ſofort Algier. Erwartet mich dortſelbſt."
eint Befehl, dem MacCoy zu gehorchen hatte. Zehn
ſiei dampfte die „Belle Iſabelle” aus dem kleinen
ſns heraus und drehte draußen nach Weſten ab. —
ſe, der Mole von Algier feſtgelegt hatte, erſchien
hienkommiſſar mit ſeinen Beamten an Bord.
Mac=
uv geriſſen wie immer, machte das unſchuldigſte
den Herren zu Dienſten?”
ffikzr bittet Sie um die Beantwortung einer
hm der behördliche Beſcheid. „Wieſo kam es, daß
Eefano Sorino von Ihnen engagiert wurde?"
ſwaro Charley Hale wurde krank. Sonſt noch
igerren?”
ſhin wurde Ihnen Sorino empfohlen?”
Werzuge. „Durch niemand. Er ſtellte ſich mir
ſGvor und verlangte Arbeit.”
„Wies er Papiere vor?”
„Nein. Hätte ihn nicht genommen, wenn nicht gerade Not
an Mannegeweſen wäre. Was hat er denn überhaupt angeſtellt,
daß man ſich ſo ſehr für ihn intereſſiert?”
„Er iſt verdächtig, einen Gaſt Ihres Patrons, Marquis de
Sala, in Biskra erſchoſſen zu haben, und wir halten es für
unſere Pflicht, Sie zu warnen, ihn wieder an Bord zu nehmen!”
MacCoy war ſo erſtaunt, daß er die Sprache erſt
wieder=
fand, als der Hafenkommiſſar das Schiff verlaſſen hatte.
Nach=
dem er ſeiner Meinung, iber Stefano Sorino in kräftigen
See=
mannsworten Ausdruck, verliehen hatte, beſchloß er, ſeinem
Freunde Gelatis die Mein ng mitzuteilen, die er über ihn ſelbſt
hatte, und begab ſich ar Land. Da er aber nicht ſicher war,
daß ſich ihm nicht irgens in Polizeiſchnüffel an die Ferſen
hängte, ſteuerte er erſt verſchiedene Cafés an und kreuzte dann
gemächlich zur Kasba hinauf, ſo daß es Abend wurde, ehe er die
Schwelle der „Maiſon d’Or” überſchritt. Er wa. ſchlau. Mac=
Coh. Seine Laufbahn, die ihren höchſten Glanz als Kapitän
der Jacht Lord Craytons erreicht, hatte ſich nicht umſonſt über
alle Untiefen, Riffe und Klippen herumgewunden. Beſſer man
ſprach nicht darüber. Polizei und Behörden waren Inſtitutionen,
die MacCoy aus Prinzip haßte, verachtete und hineinlegte,
wo=
er nur konnte.
Was ihn aber nicht hinderte, ſeinen Vorſatz auszuführen
und ſeinen Freund Gelatis wütend anzubellen, als der ihm am
wohlgedeckten Tiſch gegenüber ſaß. „Das iſt eine Ihrer üblichen
Gemeinheiten, Gelatis, mir einen ſolchen Gauner anzudrehen!“
Gelatis verteidigte ſich ebenſo einfach wie wirkſam. Er
ſchob MacCoy eine Hundert=Pfund=Note zum Teller hin, und
alle Gewiſſensſkrupel des wackeren Schotten waren verſchwunden.
„Wo iſt er übrigens jetzt?” fragte er.
Gelatis zuckte ſeine fetten Schultern. „Woher ſoll ich das
wiſſen?”
Die beiden Freunde äugten einander über den Tiſch weg an.
Sie verſtanden ſich. Gelatis grinſte, MacCoy ſteckte die
Bank=
note ein und trank voller Behagen ſein Glas aus. „Und der
andere? Charley? Daß der jetzt um Gottes willen nicht auf
ein=
mal zum Vorſchein kommt!”
Gelatis war empört über ſolchen Zweifel ſeiner Tüchtigkeit.
„Der iſt beſorgt und aufgehoben. Zwei meiner hübſcheſten
Wei=
ber bewachen ihn. Er wird erſt freigelaſſen, wenn er keinen
Schaden mehr anrichten kann.”
Am nächſten Morgen erſchien Lord Crayton mit ſeiner
Ge=
ſellſchaft an Bord.
Sein erſtes war es, den Kapitän rufen zu laſſen. „Iſt
Charley noch immer krank?"
„Ja, Mylord. Er liegt bei einem meiner Freunde hier in
Algier. Ich glaube, er hat die Pocken.”
Lord Crayton ſagte nichts. Er kannte ſeinen Kapitän.
Vierundzwanzig Stunden ſpäter ging die „Belle Iſabelle‟
nach Marſeille in See. Sala war auf dem franzöſiſchen
Fried=
hof beigeſetzt worden, und die ganze Geſellſchaft hatte ihn auf
dem letzten Wege begleitet. Eine Formalität, der ſie Genüge
leiſteten, weil ſie eben Engländer waren. Man kehrte rechtzeitig
zum Lunch an Bord zurück und ſaß dann, gut eingehüllt, den
Nachmittag über auf dem Deck. Das Wetter war ſchön,
Son=
nenſchein, ganz linde Briſe — — —. Lilian Brooks tat ihre
Pflicht wie immer. Servierte den Tee, half den Damen beim
An= und Auskleiden. —
Ohne jede Verſpätung langte man in Marſeille an. Dort
brach die Geſellſchaft auseinander. Gräfin Raſſoden erklärte, nach
Paris gehen zu wollen und ſich dort ein paar Tage auszuruhen.
Crayton ſchloß ſich ihr an. Noch vor ihnen reiſten die Wilforts
nach Paris ab. Das Ehepaar Bratter fuhr nach Nizza. Lady
Allers erklärte, nach dem furchtbaren Ereignis brauche ſie Leben,
Aufregung. Sie beſtellte ſich Zimmer im Hotel de Paris in
Monte Carlo.
Lilian Brooks war eine Stunde nach Ankunft der „Belle
Iſabelle” in Marſeille an Land gegangen und ſeitdem
ver=
ſchwunden.
18.
In der ſtillen Aldfort Street, die auf Park Lane
hinaus=
führt, ſtand das kleine Haus, das Marquis de Sala, Sekretär
der Portugieſiſchen Geſandtſchaft in London, mit ſeinem Diener
Pedro bewohnte. Es war ein diſtinquiert ausſehendes Gebäude,
das, wie alle anderen in dieſem Viertel, Stil und Tradition
hatte. Nicht geräumig, nicht prunkvoll, aber ſo recht geeignet
für einen jungen Lebemann, der ebenſo auf die Diskretion wie
auf die Bequemlichkeit ſeiner Wohnſtätte Wert legt. Nun, da der
Herr abweſend war, betreute der Diener allein das Haus.
Nach dem alten Spruch „Wie der Herr, ſo das Gefcherr”,
war Pedro ein ebenſo großer Lebemann wie Marquis de Sala.
Das Feld ſeiner Betätigung lag allerdings um einige Grade
in der ſozialen Schichtung tiefer und umfaßte ſo ungefähr die
Sphäre der Bonnen und Ladenmädchen. Er hatte in der
Gegend einen großen Ruf als Don Juan und war am Abend
des Sechzehnten mit den Vorbereitungen zu einem kleinen
Souper beſchäftigt, das er dazu benützen wollte, um ein
weite=
res Blatt ſeinem Ruhmeskranze hinzuzufügen. Milly, die Bonne
aus dem Hauſe Park Lane 3, hatte verſprochen, ihren freien
Abend mit ihm zuzubringen.
(Fortſetzung folgt.)
TeoblaMMieltereTaie
Rekord der Auswahl / Rekord der Aualitägen
Rekord der Billiskeit!
BouclErTeppiche Wollpldsch-Teppiche
Aüuumg
fin
un.
reines Haargarn, schöne Künstler-
Muster, gute Gebrauchs-Qualitäten
ca. 250X650 cm .. . . . .. . . . 72.00, 65.00, A8.00
ca. 200X300 cm .. . . . . . . . . 46.00, 59,75, A0.50
38.00, 29,75, 21.50
ca. 165X250 cm ..
gediegene Markenfabrikate,
moderne und Perser-Muster
ca. 250X550 cm ..... . . 118.00, 98.00, 19.00
ca. 200X500 cm ..... .. . 98.00, 67.00, As.00
ca. 1708255 cm .... . . . . 65.00, 45.00, 39.00
Saalbauſtr. 25, III.
möb. 3. 3. vm. C*sg
Stiftſtr. 29, I., gut
möb. 3. 3. vm. (*sg
Friedrichſtr. 11, I.
frdl. möb. Z., el. L.,
g. heizb., ſof. z. vm.*
Auch viele Marken-Teppiche jetzt bedeutend herabgesetzt!
Verbindungsstücke
in den neuesten Mustern,
gute altbewährte Pabrikate
nur . .. . . . . . . . . . . . . 28,50, 22.00, 18.75, 12.75
Bett-Umrandungen
das beliebte Geschenk für Weihnachten
1 langer Läufer und 2 Vorlagen
„. 76.00, 61.00, 47.00, 29.25
Garnitur. . . . . .
nur
E-Vorlagen
in einer Riesen-Auswahl
die neuesten Muster
.... 9.75, 7.50, 4.25, 2.90, 2.2B
Ehinesische Ziegenfelle
nur schöne gute Ware
Stück .... .. . . . . . . . ... 11.50, 8.90, 6.50, A.50
Angora-Felle und Rußtaschen
die neuesten Streifen und Musterungen,
Henele l0oomrauler otle meine bekannt guten Oualitäten
120 cm breit, Mt. 9,50, 6.50 90 cm breit, Mt. 5.40, 5.90 2-75 68 cm breit, Mt. 5.90, 2.60, 1.90
Beachten Sie meine 8 Sonder-Schaufenster.
Jetzt gekaufte Waren werden bis Weihnachten aufbewahrt.
Barmstädter Teppich- u. Gardinenhaus
Darnstadt Heinrich Meyer Bnst Jnunigsl. 5
Größtes Spezialhaus
Darmstadts für Teppiche und, Innen-Dekoration
16038
Kahlertſtr. 23, I.
frdl. möb Z. z. v.
Raum f.Motorr. *ds
Schuchardſtr. 15, II.
möb. 3.a.Dame.z. vm.
(Eids)
Kiesſtr. 36, II. r.
ſch. möb. 3. z.v.
Georgenſtr. 9, III.
einf. m. 3. z. v. 4fs
Mühlſtr. 37, I., ſep.
Schlafſtelle zu vm.
(15944a)
Kaſinoſtr. 2, II. Iks.
gt.möb. W., u. Schlfz.
m. 1—2 Bett. z. v.
Eis)
Aliceſtr. 8, I. möb.
Zim. m. Penſ. z.v.”
Ne
mbl. Zim 3z. dm./*oms
Waldſtr. 51, II. J
gt. Hſe. gemütl. W.. Schlz. m.
Kachel=
of. mon. 32,0 abz.*
Künſtlerkolonie
2 möbl. 3. (Manſ.)
mit kl. Küche z. 1.
Dez. zu vermieten.
Näh. Geſchäftsſt. (
Grüner Weg 25, II.
2 gut möbl. Einz.=
Zimmer zu verm.
Sonn. möb Manſ.=
Zimm. (ſchöne
Aus=
ſicht) mit Küche an
berufst. Dame ſof.
zu vermiet. (*sms
Wittmannſtr. 17, II.
Sch. ſep. möb. Zim.
f.4ℳ wöch. a. Da. z
vm. Näh. Geſch. (*
gt. m. W.= u. Schlz.
m. 1 o. 2 Bett. 3.v.
ev. auch leer abz. Ne
eleg. möbl. Zimm.,
ſep. 3. verm. (*sgi
Kiesſtraße 55, pt.
möbl. Zim. z. vm.* Bleichſtr. 51, III. r.
möbl. Zim. m. elek.
Licht zu vermiet. Alexanderſtr. 10
gt. möbl. Zim. mi
9. oh. Penſ. gegüb.
Schloßkeller z. vm.
Waldſtr. 33, I. r.
gut möbl. Zim el.
Licht. Schreibtiſch,
ſofort zu verm. (*
Möbl. Zimmer m.
Tel. u. Klav.=B. ſo= fort zu verm. Näh.
Neckarſtr. 9, II. (*
Ludwigsplatz 4, II
kl., gem. möbl. W.= u. Schlafz. per ſof.
od. ſpät. zu vm. (
Ne
1—2 gut m. 3. an
kdl. Ehep. o. Da. m.
Küchb., Kell., Balk.
bill. zu vermiet. (*
Darmſtr. 10, I. mb.
Zim. z. v. 20 ℳM. C*
*
Heidelb.=Str. 127, I.
groß. möb. Zim. o
leer m. Kaffee ſof.
(*
zu vermieten.
Frdl. möb. Zimm.,
außerd. groß. möh.
Manſ.=3. m. el. L.
u. evtl. Küche an
Alleinſt. zu verm *
Roßdörferſtr. 40, II
Schönes ſonn. Zim.
mit Kachelofen zu
verm. Preis 25 ℳ
pro Monat, ohne
Frühſtück. —
Eliſa=
betbenſtr. 25½, II.
Beſte Kapikalanlage!
Aelt. Damen u. Herren können in
herr=
licher Lage dir. a. Wald einz. Zim., ev.
ganze 3=Zim.=Wohn, mit Küche erhalt.
gegen einmal. Baukoſtenzuſchuß v. 1000
Mk. pro Zim. Kapital w. hypoth.
ſicher=
geſtellt u. amort. Mietpr pr. Zim. abz.
Zinſ. p. Mon, 7 Mk. incl. Licht, ev.
ge=
meinſchaftl. Küche u. Dampfheiz. Bez. 1. Juli 32, ev früher. Ernſth. Refl.
erfahren Näh. u. 3. 118 a. d. Geſchſt. (*
Wohn= u. Schlafzi.
m. 1—2 Bett., Tel.
zu verm.
Wendel=
ſtadtſtr. 38, II.
Lucasweg 11. in g.
Hauſe möbl. 3. an
Dauermieter(in)
ſofort zu verm. (*
Jahnſtr. 53, g. möb.
Zim. ſof. z.v., el. L.,
g. heizb., Schreibt.”
Pankratiusſtr. 33, I.
möbl. Zim., ſepar.,
zu vermieten.
Heidenreichſtr. 17, III
Zim. möbl. od.
un=
möbl. zu vm. (*sg
Wilhelminenſtr. 50,
II., gt. mb. ſonn
(Kachelof.) m.
Pei=
ſion ſofort zu vm.”
Ldgr.=Phil.=Anlage
60½, pt., gut möb
Zimmer mit od. oh.
Penſion zu verm..*
Veere Himmer
Leer. Zi. m. ſep. E.,
Gas u. el. Licht
ſo=
fort zu vermiet. (*
Roßdörferſtr. 58, I.
Heidelb. Str. 25,Stb.
I., grß. ſch. leer. 3.
i. gt. Lage z. vm.,
a. lbſt. a. einz. Perſ.
(*sg)
In Griesheim b. D.
Schöne 3=Zimmer=
Wohnung, neuzeitl.
einger., i. Neubau
i d. Nähe d. Heag=
Bahnhofs zu verm.
Ausk. ert.: Chriſt.
Eberhardt, Darmſt.
Mathildenpl. 4, II
nach 5 Uhr. (*
Griesheim!
Beſchlagnahmefreie
Wohnung, 3 Zim.,
Küche u. Zub., per
ſofort zu verm. * sg
Beſſungerſtr. 84.
Mühlſtraße 23
Gr.Werkftällen
per 1. 12. 31 z. vm.
Näh.: Erbacherſtr.
Nr. 13, Hinterbau.
(15857a)
Werkſtätte
auch als Atelier
ge=
eignet. alsb.
bezieh=
bar. Kl. Wohnung
kann auf. Wunſch
mitvermietet werd.
(16081)
O
Garage frei.
Luiſenſtraße 32.
Näheres: (13380a
Wilhelmsſtr. 40.
Telefon 446.
Garage gr., ſof.z.v.
15ℳ. Karlſtr. 30,I.*
Mauerſtr. 19, I., ein
ſchönes Zim. z.
Un=
terſtell. v. Möbeln
billig zu verm.
Garage
für 1 oder 2 Autos
obere
Wilhelminen=
ſtraße nächſt
Wil=
helmſtr. zu verm.
Ang. u. 3. 425 Geſch.
(16084)
Schützenstraße 1
Ecke Ludwigsplatz
Schöne 4—5 Zimmerwohnung mit
Etagenheizung und
Warmwaſſerberei=
tung eventl. per ſof rt zu vermieten.
TG Kahlert & Söhne
(15928b
Schützenſtraße 1-3
beſter Geſchäftslage
3-6 ſchöne Büro Räune
eizung ſofort zu vermieten.
Angch. unter V. 26 a. d. Gſchſt. (15189a
Ein Posten Mantelstoff-Reste
Wolle mit häbschen Efſekten, ca. 140 cm breit, teils engl. Ge-
.. . . . jeder Meter
schmack, teils Diagonal . .
Afghalaine
reine Wolle, für Kostäme und Kleider, Iso em breit
Rollkragen
natur amerik. Opogum, auf Kunstseide gefüttert
Kunstseiden-Cord
in den neuesten Dessins
Kleid
Mieter
Crépe Maroc
reine Kunstseide, in großem Farbsortiment, weichfließende
Meter
Qualität
Samstag, 7. Novu
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 16 — N.
30
Kappen sind modern!
Auch in großen Wei- 4
ten vorhanden
125
ür jeden Kopf ein mod.
rauenhut. Rand
seitl. aufgeschlagen B‟‟
BrelsAustnän!
Maturweine
Gohtent, Vortrag.
Samstag, 7. Nor., abends 8 Uhr
— Bürgerhof — Lndwigsplatz
Literfiasche 0.75 0.85 0.90 0.95 1.10
/Flasche .. 0.70 0.80 0.90 1.00
Winzergenossenschaft Edenkoben
Darmstadt. Alexanderstr. 17 16048) Tel. 2077
Erstes Reinheimer Lichtspielhaus
Samstag, den
7. November
Häuft das große
Doppel-Programm:
Sonntag, den
8. November
64
mit Tom Mik.
Eine Wild-West-Sensation unter Arabern.
II. Programm:
Staatsanwalt Jordan
nach dem gleichnamigen Roman. (16041
Sonntag, 2 Uhr, Vorstellung.
P10S Univ.-Politur
5 Min. trocken
½ Liter 070 ½ Liter 1.20 1 Liter 2 Mk.
FARBEN-KRAUTH, Eschollbrücker Straße 3. (10846a
Villa Primavera, Wiesbaden
Frankfurterstraße 8 —
spricht:
S Baumgärtner-Frankfurt
D
übe
Heitwirtschaftslrise-Jallslrige
Warum nicht wählen?
Näheres siehe Plakate.
Tannenberg-Bund e. W
Kampfgruppe Darmstadt.
Rheinheſ. Winter=Kartoffel
und Mäuzchen=Salatkartoffe
liefert jed Quantum freiKellerz. Tagespreis
Gr. Mainzer Salat Sellerie, extra dick, 20-35
ZarteMainz. Schwarzwurzel, Pfd. 25,2Pfd.458
Extra großer Gemüſe-Lauch . . 3 Stück 25
Aug. Stilling
Hochſtraße 4
Telefon 421. (*
Nähmaschinen
sowie Reparaturen äußerst billig!
Rheinstr. 19
Haas & Bernhara 13471a
Ruhige sonnige Lage im Garten. / Behagl. Gesellschafts-
Räume. / Anerkannt gute Küche. / Billige Winter-Preise
Für Daueraufenihalt geeignet.
(16062
Bes.: M. Rexroth.
ACHTUNGI
weiterer großer Preisabbau
la 0chsen- und Rindfleisch
per Pfund 0.65
Kalbfleisch
per Pfund 0.76
Schweinefleisch zum Braten . . . . . per Pfund 0.80
Schweinekotelett
per Pfund 0.30
Vr. Wurstwaren, stets frisch, zu den billigsten Tagespreisen!
ünstiges Heihnachlsangebot
Tafelbestecke
mit schwerer Silberauflage (garantiert 100)
1 Garnitur v. 72 Teilen
nur noch 120 Mark.
(30 J. schriftl. Garantie.)
Verlangen Sie unverbindlich einen Katalog
Günstige Zahlungsbedingungen. Au
Wunsch in Raten bis zu 6 Monaten ohne
Preisaufschlag.
Herm zur Nieden, Stahl- und
Silber-
waren, Solingen, Postfach 577.
Korbwaren aller Art
(15957a
Korbmöbel
Korbreparaturen
Stuhlflechten
Abholen und Bringen koſtenlos.
„=Beſchäftigungs=Verein e. B.
Blinden Darmitadt, Karloſtraße 21.
Blumendraht,
Draht=Wäſcheleinen
Karl Brückner
Holzſtraße,
a. Brunnen. (13815a
Fahrrad=
Dynamo=
lamp. v. 8.25 ℳ an.
Benz, Grafenſtr. 20.
(15888b)
Aus den Amtsverkündigungen
des Kreisamts Darmſtadt und den
Bekanntmachungen des Polizeiamts
Darmſtadt.
Gefunden: 3 Geldbeutel mit Inhalt.
1 Motorradbatterie. 1 ſilb. Halskette
m. Edelſtein. 1 Zehnmarkſchein. 1
Akten=
taſche mit Kartoffeln. 1 Knabenjacke
mit 1 Paar woll. Handſchuhen. 1
Pelz=
kragen. 1 Gummiball. 1 wildled.
Gür=
tel. 1 Autokurbel. 1 Ledertäſchchen mit
Inhalt. 1 Rolle Zeichenpapier. 2 Bund
Schlüſſel. 1 Doublé=Uhrkette. 1
Wagen=
plan. 1 Broſche mit 2 Photographien.
1 Knabenmütze. 1 Paar Nappa=
Hand=
ſchuhe. 1 Roſenkranz. 1 Doublé=Arm
band. 1 weißer Tennisſchuh. 1
Geld=
beutel mit Inhalt, 1 goldenes
Ketten=
armband. 1 Kinderhandſchuh m. 1 Rolle
Garn. 2 einzelne Handſchuhe. —
Zuge=
flogen: 1 Kanarienvogel. — Zugelaufen:
1 Deutſcher Schäferhund. 1 hellbrauner
Dachshund.
Wir machen wiederholt darauf auf
merkſam, daß auch noch
Fundgegen=
ſtände vorhanden ſind, die in früheren
Bekanntmachungen verzeichnet ſind.
In=
tereſſenten können die Fundgegenſtände
während der Büroſtunden auf Zimmer
Nr. 11 beſichtigen.
Aufforderung zur Inſtandſetzung
von Dachrinnen u. Regenfallrohren
Metzgerei Oppenheimer
Wendelstad s raße 26
(16073)
Tele zhon 3256
Achenbach-
Garagen
ab Lager
Aate
jeder Art
Stahl- und Betonbauten
Angeb. u. Prosp. kostenlos
Gebr. Achenbach, G. m. b. H., Weidenau/Sies
Eisen und Wellblechwerke Posttach Nr 157
Vertreter: IV. Röper, Darmstadt, Orangerie-A lee 5. 1e1 29
INcAHMUNGEN
für Gemälde Bilder in moderner Autmachung
liefert billig und schnell
(1KC754
Kunsthandlung
Jul. 10/8 HIER GI schütsenst.
Wegen der bevorſtehenden Froſtperiode
wird erneut auf die den
Grundſtücks=
eigentümern obliegende Pflicht zur
In=
ſtandſetzung der Dachrinnen und
Negen=
fallrohre hingewieſen. Infolge ſchadhafter
oder verſtopfter Leitungen behindert das
Regen= und Tauwaſſer ſehr häufig den
Fußgängerverkehr und führt zur Bildung
von Eisflächen und zu Unfällen.
Weiter wird zur gründlichen
Reini=
gung der Regenrohrſinkkaſten in
den Fußſteigen ermahnt, da die an
Ka=
näle angeſchloſſenen Regenrohre dem
Auffrieren ausgeſetzt ſind, wenn der
Ab=
lauf des Regen= und Tauwaſſers infolg
Verſtopfung erſchwert iſt. (St. 16063
Darmſtadt, den 5. November 1931.
Städtiſches Tiefbauamt.
Heiz- und Kochapparate, Beleuchtungskörper
aller Art mit 10—30 Prozent Rabatt
im Ausverkauf wegen Umzug (15626b
R. GEDECK / Ecke Karls- u. Schulstr.
Kugellager, Kolben
Bremsbelag
liefert ab Lager
Orangerl
W. ROPER releson.
Kaffeerpre
gebrannt), per Pfd. RM 1.80, 2,00. 2.40, 2.
J. Schroth, Rheinat
Verſteigerung
von alten
Bahnſchwellen.
Am 10. Nov.
wer=
den im Bahnhof
Arheilgen ca. 1200
St. alte
Holzſchwel=
en öffentlich
meiſt=
bietend gegen
Bar=
zahlung ab 9.30 U.
vorm. verſteigert.
(UV. 15898)
Prachtvolle
Weſtminſter=
Skanduhren
Armband=
und Taſchenuhren
Wanduhren
aller billigſt bei
Gütting
Schuchardſtraße 10.
(14895a)
Brennholz!
Fein gehackt z. F.
Anmach. lief. p. Sack
1ℳ. bei 10 S. 90.5
J. Schlander,
Kohlenhandlung,
Schloßgartenplatz 5.
Tel. 487. (15480b
Krauthobel,
Kraukfäſſer.
Karl Brückner
Holzſtr., a. Brunnen.
(15309a)
u. Matratzen 3
K.R
11 Magdalenenst-
(Besichtigen Sie bitte Eil
kauf mein Werkstatt-
Achtung! Arſk
Zum bequemen, ſchnellenn
benutzen Sieeb
Autohebel
in der Groß=E=
Walther, Gral/
wird einge=
Kraut ſchnitten.
Schubkegel,
Stifts=
tr. 52, H. 1. St. I1
Schweine=, Kalbs= und Rindss
Roßbach
Empfiehlt ſich zur Lieferungs
ſeiner Fleiſch= u. Wurſtwaren
nur eigene Schlachtung
Darmſtadt. Jaunusſtraße ?8 Ecke