Ginzelnummer 10 Memnige
ter 2.18 Reichsmart und 22 Pfennig
abgeholt 2.25 Reichsmark, durch die
0 Reichsmark frei Haus. Poſtibezugspreis
Beſtellgeld monatlich 2.78 Reichmart.
ltet für Aufnahme von Anzelgen an
ſaten, wird nicht Übernommen. Nicht=
Finer Nummern infolge höherer Gewall
Bezieher nicht zur Kürzung des
Beſiellungen und Abbeſtellungen durch
Terbindlſchkelt für uns. Poſtſcheckonio
Frantfurt a. M. 4301.
Der diplomatiſche Aufmarſch.
Bekannke Methoden.
u unſerer Berliner Schriftleitung.
Nichskabinett hat am Mittwoch mehrere Stunden getagt
uu sführlichen Bericht des Pariſer Botſchafters, v. Hoeſch,
2. NouAls Ergebnis hat Herr v. Hoeſch neue Inſtruktionen
von 90 daß vorläufig das diplomatiſche Geſpräch in Gang
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bezugspreis:
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rmaligem Crſcheinen vom 1. Novemler
Amm breite Zelie im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspis
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Donnerstag, den 5. November 1931. 194. Jahrgang
Nummer 307
Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Relamezeile (92 mm
breit/2 Reichemark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reſchepfg. 92 mm breite
Rellame=
zeile 200 Reſchsmart. Alle Preiſſe in Reichsmark
(4 Dollar — 420 Marl. — Im Falle, höberer
Gewalt, wie Krieg= Aufruhr Streil uſw., erliſcht
jede Verpflichtung auf Erfüſlung der
Anzeigen=
auffräge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konturs oder gerſchtnſcher Beltreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Banl und
Darm=
ſädter und Nationalbank.
Kabinettsberakungen in Berlin über den Botſchafterbericht. — Deutſcher Widerſtand
gegen die franzöſiſchen Wünſche nach Einberufung des B. J.3.-Ausſchuſſes.
Frankreich rangiert politiſche Schulden vor Privakverpflichkungen.
In den Pariſer Blättern iſt man der Auffaſſung, daß dieſe
Prüfung nunmehr durch den Unterſuchungsausſchuß des
Young=
planes ſtattfinden und daß anſchließend an den Bericht dieſes Aus=
. Noh
Ampflinien der beiden Fronten zeichnen ſich heute
von techt deutlich ab. Allerdings wird auf deutſcher Seite
ſchweigen bewahrt — der Reichskanzler hat den
Mini=
kut Schweigepflicht auferlegt — aber der Spiegel
göſſchen Preſſe iſt doch recht aufſchlußreich. Nach der
ent Preſſepolitik will Frankreich, wie wir das bereits
ub uns veranlaſſen, den BJZ.=Sonderausſchuß
einzu=
im dadurch das ganze Reparationsproblem von vorn=
3 den Rahmen des Youngplanes einzuſpannen. Dieſer
1uher iſt nach deutſcher Auffaſſung zu klein, weil die
Sonderausſchuſſes in den Artikeln 119 und 125 ſehr
ſind. Nur mit Hilfe einer etwas gewaltſamen
Inter=
tädt. Akbnnen ſie auch auf eine grundfätzliche Prüfung der
—fühigkeit Deutſchlands ausgedehnt werden. Es ſcheint,
eich hier zu einem Entgegenkommen bereit iſt.
Jeden=
machſh eine offiziöſe Meldung, des Hapasbüros bereits
ſen weſß der Sonderausſchuß ſich über die Zahlungsfähigkeit
193 äußern und im Anſchluß daran dann eine inter=
Konferenz noch vor dem 1. Februar entſprechende
Be=
en kann.
Der enlſcheidende Gegenſak
trin,
der 10fankreich die Kriegsentſchädigung, alſo die politiſchen
zen Wen, in derVordergrund ſchieben will, während
„Aland davon ausgeht, daß dieſe politiſchen Zahlungen
Ordnung hinter die privaten Schuldenzahlungen
zurücktreten müſſen.
in niß ſeweisführung iſt völlig durchſchlagend. Wir können
ſerveiſen, daß wir bei einer langſamen Rückzahlung
nd bis ſiſſägen Verpflichtungen und bei der ordnungsmäßigen
reicher )g unſerer Anleihen mindeſtens 2½ Milliarden RM.
dem A=falachen, daß damit das, was wir aus unſerem Export
m zur Verfügung haben, aufgezehrt wird und infolge=
M Raum für politiſche Zahlungen bleibt.
ſt zu beachten, daß ſich Frankreich am deutſchen
Kapi=
chon ſeit längerer Zeit desintereſſiert zeigte und an
ſiſtigen Verpflichtungen Deutſchlands mit wenig mehr
„Miklionen, das ſind etwa 6 Prozent, beteiligt iſt. Da=
El. Frankreich aus den Reparationszahlungen 52 Proz.
Al und vor allem der franzöſiſche Finanzminiſter
Flan=
n der Unterredung mit dem deutſchen Botſchafter
teil=
ſich darauf zurückgezogen, daß es ſich hier
ſchiedene Fragenkomplexe handle, daß die Regelung
ſihtſchulden keine Regierungsangelegenheit ſei, ſon=
Eſche der beteiligten Banken und daß daher
Ver=
ungen über die Verlängerung des Stillhalte=Abkom=
„NA. beſten Fall gleichzeitig mit den Beſprechungen
über die Reparationen laufen könnten.
D ſem ſtarren Formalismus iſt allerdings auch vom
Ven. Standpunkt aus in der Praxis nicht viel zu er=
Aenn es verſteht ſich am Rande, daß in dem
Augen=
ſternational den politiſchen Schulden der Vorrang
rbatſchulden zuerkannt wird, der ganze deutſche
ins Wanken gerät, daß für uns die Gefahr
beſchlagnahme der deutſchen Waren und
gen Eigentums entſteht, alſo der geſamte deutſche
Un Erliegen kommt, und daß dann andersherum
eben=
balitiſche Schuldenzahlungen nicht mehr zu denken iſt.
fiſt Frankreich an dem deutſchen Finanzmarkt ſelbſt
Entereſſiert. Die Schweiz z. B. hat mehr als 2½
rach Deutſchland geliehen. Das iſt eine Summe, die
Schweiz nicht ſpurlos verſchmerzen kann. Aehnlich ſteht
aand und den Nordſtaaten, auch Amerika iſt ſtark
Die Erſchütterungen, die für die europäiſchen
Finanz=
ehen würden, könnten nicht ohne Rückwirkungen auf
wleiben.
/7 k3öſiſche Front iſt alſo nicht gerade ſehr gut befeſtigt.
Tower die
Finanzielle Lage Lavals ſo ſtark, daß er offenbar
Luf Vernunftgründe verzichten zu können, weil er
chnet, daß die Zeit für ihn arbeitet und binnen
er Druck auf Deutſchland genügen wird, uns den
ehen Wünſchen gefügig zu machen, auch den im
Meind lauernden politiſchen Forderungen, von deren
e Frankreich ſeine Zuſtimmung zu dem an ſich
Rändlichen Vorrang der Privatſchulden abhängig
macht.
In erſter Linie Sachlieferungen.
TU. Paris, 4. November.
Neeiſtündige Unterredung zwiſchen dem deutſchen Bot=
Odeſch einerſeits und dem Miniſterpräſidenten
La=
miniſter Briand, Finanzminiſter Flandin und
Be— im Linanzminiſterium Bizot andererſeits wird von
Vorgenblättern ausführlich beſprochen.
ſchuſſes eine Verſammlung der Gläubigermächte
ein=
berufen werde, die im Dezember oder ſpäteſtens im Januar in
Paris oder einer anderen ſüdfranzöſiſchen Stadt ihre Beratungen
abhält. Vorläufig ſeien für Ende der Woche oder Anfang nächſter
Woche weitere Unterredungen zwiſchen dem
dent=
ſchen Botſchafter und dem
franzöſiſchenMiniſter=
präſidenten vorgeſehen, und zwar, ſobald der deutſche
Botſchafter im Beſitz der Stellungnahme der Reichsregierung zu
den franzöſiſchen Vorſchlägen ſei. Was die Neuregelung der
Re=
parationen an ſich angehe, ſo ſei man franzöſiſcherſeits
allge=
mein der Auffaſſung, daß eine ſehr weitgehende
Herab=
ſetzung ſtattfinden werde. Man rechne ferner damit, daß
Deutſchland ſich in Zukunft nur noch durch
Sach=
lieferungen ſeiner Verpflichtungen entledigen
werde, um auf dieſe Weiſe gleichzeitig der Arbeitsloſigkeit zu
ſteuern.
Böllige Umftellung der Oſthilfe.
Preußen ſcheidek aus. — Noch 380 Millionen
für den Oſten.
Berlin, 4. November.
Ueber das Ergebnis der Beſprechungen zwiſchen dem
Reichs=
kanzler und dem Preußiſchen Miniſterpräſidenten über die
Zu=
kunft der Oſthilfe wird nunmehr von zuſtändiger Stelle mitgeteilt,
daß ſich eine völlige Einigung ergeben habe, wonach Preußen aus
der Oſthilfe überhaupt ausſcheidet. Demzufolge verlaſſen die
preußiſchen Beamten die Oſthilfeſtellen. Die Ernennung des zum
neuen Reichskommiſſar für die Oſthilfe vorgeſehenen Abgeordneten
Schlange=Schöningen dürfte in kurzer Zeit erfolgen. Offen iſt
noch, ob der neue Reichskommiſſar als Miniſter ohne
Geſchäfts=
bereich auch Sitz und Stimme im Kabinett haben wird. Das
letz=
tere iſt aber wahrſcheinlich.
Die Notwendigkeit einer gänzlichen Umſtellung der Oſthilfe
ergab ſich daraus, daß die zuſätzliche Finanzierung zu
den Mitteln aus der Induſtrieumlage
ver=
ſagte. Eine grundſtürzende Veränderung ergab ſich
auch aus den Bodenpreiſen, ſo daß alſo die Oſthilfe in dieſer
Form nicht mehr aufrecht zu erhalten war. Im Zuſammenhang
mit einer Reihe in der Oeffentlichkeit erörterter Pläne und
Vor=
ſchläge wird darauf hingewieſen, daß ſich die Oſthilfe natürlich
nicht darauf beſchränken könne, unrentabel gewordenes
Siedlungs=
land aufzukaufen und Hilfsgelder für die Gläubiger auszuwerfen.
Eine Siedlungspolitik in großzügigſtem Umfang ſei nicht zu
finan=
zieren, denn ſelbſt bei größter Bedürfnisloſigkeit blieben immer
noch notwendige Ausgaben, für die das Reich die Gelder nicht
aufbringen könne. Ziffern von 10 000 neuen
Sied=
lungsſtellen können keinesfalls in Frage
kom=
men. Zu berückſichtigen iſt dabei, daß heute auch der
Kleinbe=
trieb nicht mehralsunrentabel gelten kann. Selbſt
in Bayern kann ſtellenweiſe Milch überhaupt nicht abgeſetzt
wer=
den. Die Preiſe für Rindvieh ſind auf 15 bis 18 RM. je Zentner
geſunken. Die allgemeine Formel, daß der Kleinbetrieb
kriſen=
ſicher ſei, ſtimmt nicht, wenn er auch ſicherer iſt als der Großbetrieb.
Die Kleinbetriebe ſind in viel größerem Umfange notleidend
ge=
worden, als man dies bisher annehmen wollte. Trotzdem wird
natürlich alles getan werden, um neben der billigſten Form der
Anliegerſiedlung auch neue Siedlerſtellen zu ſchaffen.
Neben den Plänen der Aufgabe unrentabel
ge=
wordenen Landes wird ſelbſtverſtändlich auch die alte
Form der Umſchuldung weiter aufrecht erhalten
werden müſſen, wobei man aber nunmehr ſtärkere Rückſicht
auf die Sicherung der 1. Hypothek zu nehmen hat. Die
Hypothekeneigentümer, alſo beſonders die Landſchaften, werden
damit rechnen müſſen, daß ſie einen Teil abſchreiben
müſſen. Das Gelingen einer weiteren Oſthilfe ſteht und fällt
je=
doch mit der Frage einer allgemeinen Zinsſenkung, deren Löſung
von der Entſcheidung des neuen Wirtſchaftsbeirates abhängen
wird. Dieſe Entſcheidung iſt zwar noch nicht gefallen. Die
Vor=
arbeit von ſeiten der Oſthilfe wird jedoch auf dieſem Gebiet
be=
reits jetzt geleiſtet. Auch auf dem Gebiete eines Moratoriums
(Stillhaltungsvollſtreckungsſchutz) wird alles getan werden müſſen.
Es iſt Tatſache, daß weiteſte Kreiſe der Landwirtſchaft nicht mehr
das Kapital haben, um ſich bis zur nächſten Ernte zu halten. Für
Umſchuldung ſtehen im Haushalt des Reiches gegenwärtig noch
50 Millionen RM. zur Verfügung, im nächſten Jahre ebenſo
50 Mill. Dazu kommen noch für dieſes Jahr 50 Millionen RM.
der Rentenbank. Die veranſchlagte Hilfe der Preußenkaſſe fällt
allerdings aus. Die Preußenkaſſe hat ſich
zurückge=
zogen. Die für das nächſte Jahr zur Verfügung ſtehenden
Mit=
tel von etwa 90 Millionen RM. ſind bereits zu einem Teil
vor=
finanziert worden in Form von Schatzanweiſungen. Ein Viertel
der Beihilfe erfolgt in bar, drei Viertel in Papieren (
Ablöſungs=
ſcheine und Verpflichtungsſcheine). Zuſammengenommen werden
für die Entſchuldungsaktion rund 300 Mill. RM. zur Verfügung
ſtehen. An zuſätzlichen Mitteln zur Betriebsſicherung ſtehen für
dieſes Jahr 100 Mill. RM. zur Verfügung. Da jedoch für das
nächſte Jahr nur 36 Mill. RM. eingeſetzt ſind, will man 20 Mill.
RM. auf das nächſte Jahr hinübernehmen, ſo daß für dieſes Jahr
nur noch 15 Mill. RM. zur Verfügung ſtehen.
* Das Theaker am Wratſchar.
Am 8. November: Wahlen ohne Parkeien!
Von einem gelegentlichen Berichterſtatter.
L.B. Belgrad, 2. November.
Es ſind ſeltſame Dinge, die man auf einer Reiſe durch
Jugoſlawien hört, ſo ſeltſam, daß man geneigt wäre, ſie ins
Reich der Fabel zu verweiſen, würden ſie nicht mit
ausnahms=
loſer Uebereinſtimmung beſtätigt. Da hatte vor wenigen Wochen
die europäiſche Preſſe geſchrieben, daß das Belgrader Regime
liquidiert und durch eine Verfaſſung erſetzt worden ſei, die alle
bürgerlichen Freiheiten wieder aufleben laſſe. Auch ſei ein
Ge=
ſetz erſchienen, das die unbeeinflußte Durchführung von
Neu=
wahlen gewährleiſte. Doch wenn man an Ort und Stelle danach
fragt, begegnet man nur eiſigen und finſteren Mienen oder
er=
lebt Ausbrüche hemmungsloſer Leidenſchaft, bei denen ſich
An=
klagen gegen das Regime überſtürzen. Der Rücktritt des
Kabi=
netts und die Verfaſſung werden als ungeheurer Bluff
bezeich=
net. Lug und Trug ſei das Gerede von Freiheit, denn es habe
ſich in Wirkkichkeit nichts geändert. Im Gegenteil, es ſei nur
ſchlimmer geworden. Die Polizei ſei grauſamer, die Zenſur
ſchärfer und die Knebelung des Bürgers ärger als je zuvor.
Und trotz Verfaſſung und anderen ſchönen
Din=
gen gäbe es auch jetzt keine Möglichkeit zur
Ab=
wehr oder auch nur zum leiſeſten Proteſt..
Im ganzen Staat hört man dasſelbe Lied. Ueberall wird
betont, daß das Regime formell zwar abgedankt habe, daß aber
alle Maßnahmen getroffen ſeien, die ausſchließliche Macht jenen
Männern zu belaſſen, die auch vor dem Rücktritt des Kabinetts
die Gewalt in Händen hatten. Mit allen Mitteln bleibe der
Wille des Volkes auch weiterhin von der Führung der
Staats=
geſchäfte ausgeſchloſſen.
Dieſe Darſtellung ſtammt nicht etwa, nur von kroatiſcher
Seite, von der ſie nicht beſonders überraſchen würde, ſondern
wird von den Serben vorbehaltslos geteilt. Was ſchon lange
geriichtweiſe bekannt war, iſt jetzt Gewißheit geworden. Serbien
iſt mit fliegenden Fahnen in das Lager der Oppoſition
über=
gegangen. Dieſer allgemeinen Stimmung entſprach es nur, daß
ſämtliche ehemaligen Parteien ein Uebereinkommen trafen,
dem=
zufolge ſie ſich an den Wahlen am 8. November nicht beteiligen
werden. Wenn das Uebereinkommen auch einen durchaus
nega=
tiven Beſchluß darſtellt, ſo iſt es doch klar, daß nur der
ſtärkſte Druck imſtande war, eine ſo einmütige
Haltung zu bewirken. Man muß ſich nur vorſtellen, was
es heißt, Serben und Kroaten in irgendeiner Frage unter einen
Hut zu bringen. War doch der Parteihaß uirgends ſo ſtark wie
in Südſlawien, wie es auch nirgends ſo beiſpielloſe Szenen
gab, wie in der ehemaligen Skuptſchina.
Sicherlich hat die Regierung viel zur Einigung der
Par=
teien beigetragen. Das Kabinett hatte ja von Anfang an
be=
abſichtigt, allein in den „Wahlkampf” zu gehen. Es war
über=
zeugt, daß es ſich eine vernichtende Niederlage holen müſſe, auch
wenn nur eine einzige Oppoſitionsliſte auftauche. Das
Wahl=
geſetz war infolgedeſſen auf ein konkurrenzloſes Auftreten
zu=
geſchnitten. Seine Vorſchriften waren derart, daß ſie nur von
jenen Parteien erfüllt werden könnten, die vom geſamten
ſtaat=
lichen Apparat unterſtützt würden. Abgeſehen von der
Beſtim=
mung, daß die Wahlen unter Ausnahmegeſetzen durchzuführen
ſeien und abgeſehen von dem Umſtano, daß alle ehemaligen
Parteien verboten wurden, hatte man auch das Auftreten einer
oppoſitionellen Geſamtpartei unmöglich gemacht, denn niemand
hätte dafür die 80000 unanfechtbaren Unterſchriften beſchaffen
können, die gleichmäßig in allen Teilen des Staates
aufzubrin=
gen geweſen wären. Denn es gibt weite Gebiete, wie
z. B. Mazedonien, wo jeder, der ſolche
Unter=
ſchriften ſammeln wollte, ſich ſein Todesurteil
ſpräche, und jeder, der die Unterſchrift gäbe,
ſich ſein Grab ſchaufeln würde. Die Unterſchriften
wären dann angefochten worden, ohne daß die Toten ihre
Gül=
tigkeit hätten beſtätigen können. Aber auch das Wahlergebnis
iſt auf Grund des Geſetzes völlig unkontrollierbar. Die
Abſtim=
mung erfolgt nur mündlich, ſo daß jeder Beleg
ſo=
wohl für die Zahl der erſchienenen Wähler als auch für die
Ver=
teilung der Stimmen fehlt. Es würde zu weit führen, die
Ge=
ſetze zu analyſieren, die nicht nur dieſe, ſondern auch zahlre
andere Fußangeln enthalten, von denen jede einzelne jegliche
Oppoſitionspartei lahmlegen müßte.
Es iſt daher kein Wunder, wenn die Erbitterung im Staate
groß iſt. Slowenien, Kroatien, Slawonien, Bosnien und ganz
Serbien ſind gegen das Belgrader Regime und werden
voraus=
ſichtlich Wahlenthaltung üben. Nur in den
Minderheitengebie=
ten, wo der behördliche Druck ſchon immer am rückſichtsloſeſten
war, alſo in Mazedonien und in der Wojwodſchaft, kann man
mit ſtärkerer Beteiligung rechnen. Einzig und allein in einigen
dalmatiniſchen Städten hat das Kabinett eine begrenzte Zahl
von Anhängern, die aus Furcht vor Italien jede Belgrader
Re=
gierung ſtützen. Aber wenn auch in Mazedonien, in der
Wojwodſchaft und in Dalmatien die Bevölkerung vollzählig zur
Wahl antreten ſollte, betrüge die Beteiligung noch keine 30
v. H. In den anderen Gebieten aber dürften die Behörden doch
nicht den Mut zum „Durchgreifen” aufbringen, und ſo werden
die Lokale leer und verlaſſen bleiben. Es iſt auch nicht nötig,
in dieſer Form die Maſſen unter ein neues kaudiniſches Joch
zu zwingen, ſondern es kommt für Belgrad nur
darauf an, vor den Pariſer Finanzleuten und
dem anleihezeichnenden Publikum als
unbe=
ſtrittene Sieger dazuſtehen. Und da dieſes Ziel ſich
auch mit Hilfe der Adreßbücher als Grundlage des
Abſtim=
mungsergebniſſes erreichen läßt, wird wohl alles ohne Gewalt
verlaufen.
Sicher iſt, daß das Kabinett einen überwältigenden Sieg
verkünden muß, ſollte nicht alles ſeinen Sinn und Zweck
ver=
loren haben. Wie ein ſolches Reſultat im Staate aufgenommen
werden wird, iſt allerdings eine andere Frage. Kein Menſc in
Südſlawien läßt ſich über den wahren Sachverhalt täuſchen, doch
dem Auslande hofft man noch immer Sand in die Augen ſtreuen
zu können. Schon die amtlichen Erklärungen über das „
unge=
heure Intereſſe”, das das Volk den Wahlen entgegenbringe,
laufen darauf hinaus, den Siegesbericht vorzubereiten und die
Seite 2 — Nr. 307
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 5. Novemle
Zuſtände als vorbildlich konſolidiert erſcheinen zu laſſen. Dieſe
Erklärungen müſſen auf die Parteien wie blutiger Hohn wirken,
aber es beſteht für ſie keine Möglichkeit zur Stellungnahme. Oder
wird doch ſchon manches geſagt oder getan, über das nur der
Mantel des Schweigens gebreitet iſt? Die Zenſur arbeitet ja
Tag und Nacht und erſtickt alle ungünſtigen Nachrichten. Man
kann ſich garnicht vorſtellen, wie leer und unſäglich albern der
Inhalt ſüdflawiſcher Zeitungen geworden iſt. Ein Blatt zu
kaufen iſt ſinnlos vergeudetes Geld. Auch die auswärtigen
Preſſevertreter ſtehen unter ſtärkſtem Druck. Ihre Telegramme
werden nicht befördert, die Telephongeſpräche abgehorcht,
einge=
ſchriebene Briefe beſchlagnahmt. Nützen dieſe Warnungen nichts,
lanciert man gegen ſie heftige Angriffe in den Blättern. Drohun=
gen und Schmähungen ſind die Folgen einer ſachlichen, wenn
auch noch ſo unendlich vorſichtigen Berichterſtattung. Wirken
die Einſchüchterungsverſuche nicht, geht man mit Ausweiſungen
vor. Die Zahl fämtlicher fremder
Berichterſtat=
ter iſt bereits auf ein halbes Dutzend
zuſam=
mengeſchrumpft. Erſt kürzlich traf einen deutſchen
Journa=
liſten wieder der Befehl, das Land binnen drei Stunden zu
ver=
laſſen. So hofft man auch, das Ausland unter Zenſur zu ſtellen
und die Methode des Scheins vollkommen zu geſtalten!
Unterdeſſen hat die „Wahlkampagne” begonnen. Preſſe und
geſamter Verwaltungsapparat ſind in den Dienſt des Kabinetts
geſtellt. Die Miniſter reiſen im Lande herum und halten Reden
vor Verſammlungen, die trotz umfaſſender Vorbereitungen eher
wie Verkehrsſtockungen auf einer Dorfſtraße ausſehen als wie
Verſammlungen. Die Parteien dürfen ſich dabei nicht rühren.
Wohl machten ſie den Verſuch, ein Flugblatt zu verbreiten, doch
die Zettelverteiler wurden ſofort verhaftet. (Der Inhalt der
Flugſchrift mit dem Aufruf zur Wahlenthaltung iſt dennoch
be=
kannt geworden.) Die Parteiführer verſuchten auch
einmal, ſich in einem Kaffeehaus an einen Tiſch
zu ſetzen und dort eine Beſprechung abzuhalten.
Aber raſch kam die Polizei und zerſtreute ſie in
alle Winde. Denn nicht nur Verſammlungen, ſondern auch
die einfachſten Befprechungen müſſen vorher polizeilich
genehmigt=
werden, ſelbſt wenn ſie an einem Kaffeehaustiſch gehalten
wer=
den follen.
Auf der anderen Seite ernennt der Miniſterpräſident,
Gene=
ram Zifkowitſch, die Wahlwerber. Nur er, als Spitzenkandidat
der einzigen Partei hat laut Geſetz das Recht, Wahlwerber zu
beſtätigen. Im Einvernehmen mit dem Kal nett teilt er ihnen
auch den Wahlkreis zu. So hat es der unerforſchliche Wille der
Regierung beſchloſſen, füreinige rein deutſche Gebiete
ſerbiſche Abgeordnete zu beſtimmen, die z. T. als
die gefährlichſten Geguer des Deutſchtums
be=
kannt ſind. Da Zifkowitſch auch Innenminiſter iſt, erklären
die Parteien in ihren heimlichen Aufrufen, daß die Polizei die
neue Skuptſchina zuſammenſtelle. Die Ueberzeugung, daß dieſe
Dinge kein gutes Ende nehmen können, iſt daher auch allgemein.
Nur hinſichtlich des Tempos der Entwicklung gehen die
Mei=
nungen auseinander.
Man betrachtet es als eine beſondere Fronie
der Geſchichte, daß das Parlament, in einem
Theater zuſammentreten wird. Die Wahl eines
Ver=
ſammlungsſaales verurſachte nämlich kein geringes
Kopfzer=
brechen. Auf die alte Skuptſchina wollte man nicht zurückgreifen,
um die Erinnerung an das dort vergoſſene Blut nicht wieder
aufzufriſchen. Die neue Skuptſchina iſt jedoch nicht fertig,
ob=
wohl an ihr ſchon 20 Jahre gebaut wird. So wählte man zum
Parlament das Belgrader Schauſpielhaus, das ſogenannte
Thea=
ter am Wratſchar. An einer Stelle alſo, an der noch vor kurzem
Komödien und Tragödien, Poſſen und Operetten über die
Bret=
ter gingen, wird man bald begeiſterte Reden der behördlich
ge=
nehmigten Abgeordneten hören. Damit hat ein Stück begonnen,
das manchem heiter ſcheinen mag, das aber von einem
furcht=
baren Ernſt umlauert iſt. Man ſieht mit großer Spannung dem
letzten Akt entgegen in der beklemmenden Erwartung, daß der
Balkan für ein Happy end nicht geeignet iſt. Selbſt die
Erfin=
dung eines halbwegs verſöhnlichen Schluſſes würde auch dem
geſchickteften Autor ſchwer fallen. Dem Schickſal vollends fehlt
der Sinn für literariſche Ausgeglichenheit. Es zieht Grotesken
vor und Tragödien mit dem Naturgeſetz der Rache: Auge um
Auge, Zahn um Zahn .."
Die Frage, wie lange das Theater am Wratſchar ſich halten
wird begegnet einer ſehr beſtimmten Antwort: Solange die
Bährung und die Armee ſich hält. Beides ſind
aller=
dings ſchon weit weniger beſtimmte Faktoren. Der Dinar wird
vorläufig von den Franzoſen geſchützt, denen Belgrad ſchweres
Geld gekoftet hat. Anleihe auf Anleihe rollte in das bodenloſe
ſüdflawiſche Faß. Nun könnte freilich einmal die Zeit kommen,
in der Paris die Freundſchaft etwas teuer findet oder mit ſeiner
Hilfe auch nur zögert und zu ſpät kommt. Dann müßte das
Theater ſeine Pforten ſchließen, weil es ſeinen Deus ex machina
verloren hätte. Ohne daß Frankreich von Zeit zu Zeit wie ein
Gott aus den Wolken mit einem Sack voll klingender Münzen
auf die ſüdſlawiſche Bühne geſtiegen wäre, wäre das Spiel
ſchon einige Male aus geweſen. Der unentwirrbar geſchürzte
Knoten der Handlung konnte aber bisher immer mit einem
Schatz von neuen Deviſen gelöſt werden.
Und was das Militär anbelangt, ſieht man ſich heute
ver=
geblich nach Uniformen um. Das Militär iſt von der Bildfläche
verſchwunden. Die Mannſchaften ſind kaſerniert und werden
vor jeder Berührung mit der Zivilbevölkerung bewahrt. In den
18 Monaten ihrer Dienſtzeit ſehen ſie nichts als Kaſerne und
Exerzierplatz. Nur das Offizierkorps kann man ſchtu
verſchloſſene Türen ſetzen. Und auf das Offizierskorp z
Stellungnahme der Parteien, die ja die Geſamtheit
ſchen Lebens repräſentieren, nicht ohne Einfluß gebli
denn erſtens ſympathiſiert jeder Offizier mit dieſem r.
Manne der Politik und zweitens ſind die Südſlawen
ein eigenbrötleriſches Volk.
Die dritte beſſiſche Notverordnan
Einjährige Aufrückungsſperre aufgehoben.— Neue Verminderung der Beamkenſktellen. — Penſionsmi
chon im 60. Lebensjahr. — Aufhebung des Wiriſchaftsminiſteriums verkagk. — Eingriffe in das Sch
feſſoren an den Kolleggeldern, der bisher fü
betrug, wird auf vier Sechſtel herabgeſetzt.
Eine ungenügende amtliche
Da die vorſtehende Erklärung nicht in allen Punki
tig erſcheint, müſſen wir unſer Urteil zurückſtellen, bis
Inhaltsangabe.
verordnung im Wortlaut vorliegt.
Darmſtadt, 4. November 1931.
Die heſſiſche amtliche Preſſeſtelle veröffentlicht folgende Er=
klärung:
In einer dritten Verordnung hat die heſſiſche Regierung
wei=
tere Maßnahmen zur Erzielung von Erſparniſſen getroffen.
Gleichzeitig wird aber vom 1. Dezember 1931 ab eine Beſtimmung
der erſten heſſiſchen Notverordnung rückgängig gemacht,
näm=
lich die einjährige Aufrückungsſperre im Gehalt.
Da das Reich, wie erwartet werden mußte, gleiche Maßnahmen
nicht getroffen hat und andere Länder — wie Preußen — ſie
wie=
der rückgängig gemacht haben, hätte ſich dieſe Beſtimmung in
Heſſen als beſondere Härte ausgewirkt.
Aus der großen Anzahl von Sparmaßnahmen ſeien die
weſent=
licheren im folgenden mitgeteilt:
Durch eine Vereinfachung des Geſchäftsganges in allen
Ver=
waltungen ſoll eine weſentliche Verminderung der
Stellenzahl herbeigeführt werden. Künftig entbehrliche
Stellen ſollen auf den Inhaber geſetzt werden. Um möglichſt
der=
artige Stellen einſparen zu können, ſoll Beamten in ſolchen
Fällen die Möglichkeit gegeben werden, ihre
Ruheſtandsver=
ſetzung zu beantragen, ſobald ſie das 60. Lebensjahr
vollendet haben. Bis zum vollendeten 65. Lebensjahr kaun
ihnen die Zeit bis dahin als ruhegehaltsfähige Dienſtzeit
ange=
rechnet und ein Zuſchlag zum Ruhegehalt von 10 v. H.
gegeben werden. Für verheiratete weibliche
Be=
amte, die ausſcheiden wollen, iſt eine Abfindungsſumme
in Ausſicht genommen. Verſetzungen von Beamten ſollen
nach Möglichkeit vermieden werden.
Die Regierung glaubt, in Durchführung ihrer
Sparmaßnah=
men auch die Anzahl der Miniſterien vermindern zu ſollen. Im
Hinblick auf die außerordentliche politiſche Tragweite einer ſolchen
Maßnahme ſchien es jedoch nicht angebracht, im gegenwärtigen
Zeitpunkt kurz vor Landtagsſchluß die Entſcheidung über die
ſo=
fortige Auflöſung eines Mini ſteriums endgültig zu
treffen. Mit den Vorarbeiten iſt bereits begonnen. (Es
handelt ſich, wie wir ſchon ſagten, um das Wirtſchaftsminiſterium.
— Anm. d. Red.)
Zur Einſchränkung von Doppelverdienſten bei
Be=
amten ſollen bei ſolchen Ehegatten, die entweder beide ein
Be=
amteneinkommen haben, oder von denen der Ehegatte des
Beam=
ten in größeres ſonſtiges Arbeitseinkommen hat, die Dienſtbezüge
weiter gekürzt werden können.
Auf dem Gebiete der Rechtspflege bringt die Verordnung
unter anderem eine weitere Erhöhung des
Staatsan=
teils an den Notariatsgebühren ſowie neue
Beſtim=
mungen über die Feſtſetzung der Notariatsgebühren, die dem
Notar die Möglichkeit geben, unter Ausſchaltung des ordentlichen
Rechtsweges die Gebührenaufeinfachſtem
undſchnell=
ſtem Wege einzuziehen und beizutreiben. Auf
dieſe Weiſe iſt auch ein raſcherer Eingang des Staatsanteils an
den Notariatsgebühren zu erwarten. Die Amtsgerichte
Darmſtadt 1 und Darmſtadt 2 werden mit Wirkung vom
1. Januar 1932 zuſammengelegt, ſo daß es künftig für
den Stadt= und Landbezirk Darmſtadt nur noch ein Amtsgericht
gibt, das Amtsgericht Darmſtadt.
An den Schulen kann die Wochenſtundenzahl
der Schüler herabgeſetzt werden, außerdem iſt die
Zuſammenlegung ſchwach belegter Klaſſen
vor=
geſehen.
Wie andere Länder ſieht ſich auch Heſſen genötigt, die
Studiengebühr an den Hochſchulen zu erhöhen,
und zwar von 70 auf 85 RM. Der Anteil der Pro=
Dieſe Anſtrengungen der Reichsbahn für eine zuſätzl
beſchaffung ſind um ſo höher anzuerkennen, als die
ohnehin jährlich für etwa 900 Millionen Aufträge
läßt.
Die wirkſchaftlichen Ziele der Nakionalſo
In einer großen Wirtſchaftskundgebung ſprach in
der nationalſozialiſtiſche Reichstagsabgeordnete Feder
Wirtſchaftspolitik des Dritten Reiches‟. Die Rede
bemerkenswert, als ſie aufgebaut war auf der Vorausi
die Nationalſozialiſten unmittelbar vor der Ergreifung
tiſchen Macht ſtänden. Der Redner wies die Behu
Nationalſozialiſten wollten die Inflation, energiſch
Ziel der Wirtſchaftspolitik des Dritten Reiches, die in
wirtſchaftsrat der Nationalſozialiſten heute ſchon
werde, ſei wohl die Ueberwindung des Kapitalismus
Marxismus. Zur Verwirklichung der Wirtſchaftspolif
ten Reiches würden beſtimmte Uebergangsmaßnahmen
ſein, um die ſieben Millionen Arbeitsloſe von den Stä
zubekommen. Als ſolche Uebergangsmaßnahmen nai=
1. Die Arbeitsdienſtpflicht, 2. die Ernil
oder den Erlaß der Hauszinsſteuer get
Vornahme von Reparaturen an den
3. ein beſonderes Geld, das geſchaffen werden
Reichsbahn=Sonderaufkräge für eine Vierkelnl
* Berlin, 4. Nov. (Eigene 2n
Wie wir erfahren, haben in der letzten Woche zw
Reichsfinanzminiſter, dem Reichsverkehrsminiſter und
raldirektor der Reichsbahn Beſprechungen ſtattgefunde
ein zuſätzliches Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reich
zielen. Man iſt dabei übereingekommen, daß die Reic
ſätzlich noch für etwa 250 Millionen Mark Aufträge en
mell bedarf dieſer Entſchluß zwar noch der Genehmigun
waltungsrates der Reichsbahn, es iſt aber wohl nicht
zweifeln, daß er ſeine Zuſtimmung erteilen wird. Ety
lionen des Zuſatzbetrages ſollen bereits für dieſen Mon
geſetzt werden, die wohl in der Hauptſache für Obe
beiten Verwendung finden werden. Augenblicklich
der Leitung der Reichsbahn noch Beratungen über die
der Aufträge ſtatt, die möglichſt verſchiedenen Induſir
kommen und gerecht auf die Induſtriegebiete der einel
ſchen Länder verteilt werden ſollen. Auch die Klein
induſtrie, die bekanntlich vor allem in Südweſtfalen
iſt, ſoll beſonders bedacht werden, und zwar zunächt
trägen von etwa 10 Millionen Mark. Der Zweck die
lichen Programms liegt natürlich darin, gerade jetzt, d
ſchärferen Einſetzen des Winters ohnehin mit einer ſrän
nahme der Arbeitsloſigkeit zu rechnen iſt, den in Fragll
den Wirtſchaftszweigen zu helfen, ihre Betriebe übei
halten und möglichſt viele Arbeiter zu beſchäftigen.
len die gegenwärtigen Beratungen über die Verteilun
träge auch möglichſt beſchleunigt werden. Es iſt dami
daß ſie bereits in den allernächſten Tagen zum Abſch!
nicht wie bei der Inflation für das Ausland, ſonde
innere Produktion. Dieſes Geld brauche durchcund
geſchaffen zu werden, es könne erzeugt werden durch 2i
von Krediten. 4. Importeinſchränkung. Es
lingen, daß der deutſche Boden hergibt, was zur Ernu
deutſchen Volkes notwendig iſt. In die Produktionsw me
dürfte der Staat im Dritten Reich nicht eingreifen, di
er das Verkehrsweſen, die Schaffung des Geldes, die N
Kredits, alſo das Bankweſen, unter ſeine Obhut nehn=
Ungiftiger Kaffee —ungiftiges
Morphium.
Das Ende des „Morphinismus”.
Eine epochale Entdeckung Profeſſor Muchs.
„Gebundene” Gifte. — Jeder kann ſeine Taſſe Kaffee entgiften.
Unſchädliche Reizmittel. — Morphium, das nur den Schmerz
ſtillt. — Keine „Morphiumſucht” mehr!
Profeſſor Much, der Leiter des Hamburger Inſtituts für
Immunitätsforſchung, der jüngſt als Sachverſtändiger im
Cal=
mette=Prozeß der Oeffentlichkeit bekannt wurde, hat eine
Ent=
deckung gemacht, die zum Segen für die Menſchheit werden kann
und wird, ſobald ſich die großen Erwartungen erfüllen, die man
nach den bisherigen Verſuchen an dieſe wiſſenſchaftliche
Erkennt=
nis in Fachkreiſen knüpft. Es gelang ihm, Mittel zu finden,
um die Reiz= und Genußmittel völlig zu entgiften, ihnen alſo
alle Annehmlichkeiten zu laſſen, ohne daß ſie ſchädigend wirken
können. Die Natur hat zwiſchen Menſch und Reizmittel
eigen=
artige Beziehungen geſchaffen: ſie wirken nämlich meiſt als
ſchwere Gifte ſtark geſundheitſchädlich. So iſt es mit dem Kaffee,
dem Alkohol, dem Tabak, ja ſogar mit dem Morphium beſtellt,
das urſprünglich wegen ſeiner ſchmerzſtillenden Wirkung als ein
großer Segen für die kranke und leidende Menſchheit empfunden
wurde, bis ſich herausſtellte, daß es durch Gewöhnung des
Kör=
pers an das Gift zum „Morphinismus”, alſo zu einer ſchweren
chroniſchen Vergiftung führen kann. Tauſende der furchtbarſten
Tragödien von „Morphiumſüchtigen” beweiſen, welche
unheim=
liche Gewalt dieſes Gift auf den Körper ausübt. Jahrelanges
Siechtum, völliger Körperverfall, geiſtige Umnachtung und
Selbſt=
mord ſind die Folgen, zumal es nur ſehr ſchwer gelingt, den
Kranken das Morphium zu entziehen. In letzter Zeit erregte
das tragiſche Schickſal der Maria Orska, die dem Morphium
verfallen war, in der ganzen Welt Aufſehen und Mitempfinden.
Das Beſtreben der Wiſſenſchaft geht ſeit langer Zeit dahin, die
Reiz= und Genußmittel ihrer Gifte zu berauben, ohne jedoch
ihnen die Geſchmack= und Betäubungswirkung zu nehmen. Es
ſchien, als ob dieſe beiden Ziele miteinander nicht vereinbart
werden könnten. Die Natur ſchien gerade dem Gift die
wohl=
tuende und angenehme Wirkung vorbehalten zu haben. Dieſe
Anſchauung iſt aber falſch.
Profeſſor Hans Much hat, wie er in der „Mediziniſchen
Welt” ausführt, eine Möglichkeit gefunden, die Gifte zu
„binden”, und zwar durch chemiſche Stoffe wie Lipoide,
fett=
ähnliche Stoffe, und Pflanzenſäuren, die die vorteilhafte
Eigen=
ſchaft beſitzen, die Giftſtoffe in den Genußmitteln an ſich zu
Der iſchechiſche Staakspreis für Likerakur
einem deulſchen Dichker zuerkannk.
Hans Watzlik,
der bekannte deutſch=böhmiſche Roman= und Novellenſchriftſteller,
wurde mit dem tſchechiſchen Staatspreis für Literatur aus
gezeichnet. Der Dichter iſt 52 Jahre alt.
ziehen, unſchädlich zu machen, kurz, zu binden, ohne den
Ge=
ſchmack im geringſten zu beeinfluſſen. Jeder wird alſo in
Zu=
kunft in der Lage ſein, ſeine Taſſe Kaffee völlig unſchädlich zu
machen, und auch am ſpäteſten Abend ſein „Schälchen Heeßen”
zu trinken, ſelbſt dann, wenn er ſonſt nach Kaffee „kein Auge
zumachen” kann, denn es hat ſich bei Verſuchen ergeben, daß
auch die überempfindlichſten Menſchen, die ſchon nach einer Taſſe
Kaffee Herzkrämpfe und Hautſchläge bekommen, nach dieſer
Be=
handlung des Kaffees keinerlei Erſcheinungen krankhafter Art
aufweiſen. Es iſt, als ob ſie keinen Kaffee getrunken hätten.
Die Methode wird noch geheim gehalten, bis ſie geſchützt iſt.
Nur ſoviel kann geſagt werden, daß das „Entgiftungsmittel”
aus einem kleinen Würfel beſteht, der bequem überallhin
ge=
bracht werden kann. Die Maſſe löſt ſich im heißen Kaffee auf
und „bindet” die Gifte, ſo daß ein völlig unſchädliches
Genuß=
mittel entſteht. Aehnlich verhält es ſich mit anderen Giften, wie
z. B. dem Morphium. Für die leidende Menſchke
Erfolge, die auf dieſem Gebiete erzielt worden ſin ?,en
größter Bedeutung, denn in Zukunft wird es möglg‟
Kranken ſchmerzlindernde Mittel zu verabreichen, Oy
Gefahr der „Gewöhnung” an das Morphium entt.
„Gewöhnung” iſt bekanntlich die Haupturſache der
Morphiumſucht, denn die Kranken ſteigern die Gab
der Zeit und gewöhnen ſich ſchließlich ſo ſehr an
dieſes Rauſchmittels, daß ſie ihm nicht mehr entſox
Es entſteht eine chroniſche Morphiumvergiftung
Organismus, die die entſetzlichſten Folgen hat. Cn
kuren ſind meiſt erfolglos oder wirken nur kurze X
die Entgiftung des Morphiums ſind dieſe Gefahren &
Das Morphium wird nur noch ſegensreich wirkei!!
furchtbare Kehrſeite der Vergiftung und Z. rſörung
zu zeigen. Das Wichtigſte dabei iſt, wie Verſuche
die ſogenannte „Entwöhnung” nach längerem Gebrolt
gifteten Morphiums leicht und in kurzer Zeit durch 0
den kann. Bei dem giftigen Morphium waren dieſe Cne
oder Entwöhnungskuren ſchwierig, weil der Körpe:
das Gift gewöhnt war, und in ſolchen Fällen eine
behrung mit großen Qualen verbunden iſt. Das wiſſ
loſeren Fällen auch die Raucher, wenn ſie aus
Grunde den Tabakgenuß abſchwören. Es ſind nio
man eigentlich annehmen ſollte, angenehme Empfirh
der Körper hat, dem das Gift nicht mehr zugeführ
dern man hat mit allerlei Beſchwerden zu kämpfenn
ſcheinbar widerſinnig iſt, daß die Geſundung durch G
von dem Körper unangenehm empfunden wird. In bel
Umfange machen ſich dieſe Wirkungen bei der
entziehung bemerkbar. In Zukunft werden derar
nungen nicht mehr auftreten. Das Ende des Mo
iſt gekommen.
— Ein wundervoll illuſtrierter Reiſeaufſatz „Lob ein!
durch das öſtliche Mittelmeer” und die praktiſche Rubri
reiſen wollen” zeigen in der November=Nummer der „ne
daß ſolche Genüſſe auf verhältnismäßig billige Weiſe zu
Daneben offenbart Paul Fechter in einer Serie „Deutſel”
ſer” die Schönheiten deutſchen Kulturbeſitzes, der ſich mit
Länder wohl meſſen kann. Nicht minder wertvoll in de.
und bildmäßigen Feinheit ihrer Ausführung ſind die
Richard Hamann, dem bekannten Hiſtoriker, über die Heiſ
und ihre Umwelt, von Hilaire Belloc über den Bürokn‟
von „P Bamm über die Vorzuge des Rauchens bei Män”
lich „die neue linie zeigt”; 4 „Prominente” unſerer Zeit 4.
und Helene Fehdmer auf der einen und Mas Reinhardt 21
bitſch auf der anderen Seite). — Im Modeteil eine Füll=,
Wintermodelle 1931/32 mit ausführlichen, intereſſanten
Texten neben vielen Vorbildern in Photographie und S.
Verlag O Beher m Zirzia
ſchineſiſche Prokeſknoke in Genſ.
Feine Verhandlungen unker dem Druck
der Okkupakion.”
WIB. Genf, 4. November.
ſertreter Chinas im Völkerbundsrat Sze hat eine neue
hen Völkerbundsrat gerichtet, worin er darlegt, daß
Truppen immer noch nicht aus der Mandſchurei
zu=
habe. Die japaniſchen Truppen hätten im Gegenteil
die Beſitznahme der Südmandſchurei ausgedehnt und
gnd Verſuche zum Eindringen in den nördlichen Teil
ſurei gemacht. Das Verhalten Japans ſtelle eine Ver=
Artikels 10 des Völkerbundspaktes und des Artikels 2
hpaktes dar. Gegenüber der japaniſchen Forderung, daß
Truppen erſt zurückziehen werde, wenn vorher ein
Ab=
iſchen China und Japan abgeſchloſſen ſei, betont der
hinas, wiederum entſchieden, daß die chineſiſche
ſng feſt entſchloſſen ſei, „unter keinen
hen unter dem Druck der militäriſchen
hion zu verhandeln”. China ſei überzeugt, daß
der des Völkerbundes und die Vereinigten Staaten
a es nicht dulden würden, daß der Völkerbundspakt,
ſoakt und der Neunmächtevertrag „mit Füßen getreten”
her Note ſind verſchiedene Anlagen über die Lage in
hurei beigefügt.
lung der Lage in der Mandſchurei.
EP. London, 4. November.
onderkorreſpondent des „Daily Telegraph” in der
i meldet aus Supinghai, chineſiſche Truppen unter
ſanfulin, einem Unterführer des Generals
Tſchang=
faben die über den Nonnifluß führende lange Brücke
der ſüdlich des Knotenpunktes Angantſchi durch Feuer
fogeſchützen an vier Teilen zerſtört. Der Verkehr auf
aonan—Angantſchi iſt ſofort unterbrochen worden.
eine ſtarke japaniſche Streitmacht nach
hentſandt worden, um dieſe wichtige
Eiſenbahn=
en Fall von Verwicklungen mit Rußland wieder
be=
nachen. Dieſes Ereignis dürfte das
wich=
t der Beſetzung ſein und dieſe an
Be=
vielleicht noch übertreffen. Sechs
Eiſen=
it 3000 Mann Infanterie, Kavallerie, Artillerie,
Pio=
teiln) lutomobilabteilungen, Funkentelegraphie=,
Sanitäts=
dam konsabteilungen ſind in aller Eile nach Norden
abge=
ſbſteßden. Sie haben Sonntag und Montag Taonan
ie Japaner haben dabei im Einverſtändnis mit dem
General Tſchanghaipeng gehandelt, der den eingangs
big genannten Wanfulin beſchuldigt, mit den Ruſſen
behmen zu handeln. Alle Stationsbetriebe nördlich
whai ſind von den Japanern übernommen worden.
jetzt gemeinſames Hauptquartier der japaniſchen
00 Mann ſtarken chineſiſchen Truppen unter General
beiig. Die Truppen fraterniſieren miteinander. In
Fſteht der chineſiſche General Matſchanſchan, der nach
bBerichten von Rußland alle ſeine Feldgeſchütze und
Lebſt einem Stab militäriſcher Ratgeber bezogen haben
paniſche Sorge, ſo ſchließt der Korreſpondent, erklärt
daß Angantſchi eine Schlüſſelſtellung der nördlichen
hi bildet.
ag, 5. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 307 — Seite 3
ſchärfung des Mandſchurei=Konfliktes.
lungen, die ſeparatiſtiſche Armee unter General
Lingintſcheng zu ſchlagen. General Lingintſcheng, der
der Leiter der ſogenannten Unabhängigkeitsbewegung der
Mand=
ſchurei iſt, und nach der Moskauer Meldung in japaniſchen
Dien=
ſten ſtehen ſoll, iſt mit ſeinem ganzen Stab von Tſchang Hſueliang
gefangen genommen worden.
Keine Ausſichk auf friedliche Einigung?
FU. London, 4. November.
Die Anſicht der amtlichen Kreiſe in Tokio geht
da=
hin, daß die Schwierigkeiten zwiſchen Japan und China
unbeſchadet des jetzigen Streitfalles über kurz oder lang auf
ge=
waltſame Weiſe geregelt werden müßten, da keine
Ausſicht auf eine friedliche Einigung beſtehe. Einer Meldung der
„News Chronicle” zufolge iſt in Mukden infolge der zahlreichen
Bandenüberfälle auf die verſchiedenen Eiſenbahnlinien der
Be=
lagerungszuſtand erklärt worden.
Originalbilder von dem Aufſtand in Zypern.
Wien demenkierk.
TU. Moskau, 4. November.
he ſowjetamtliche Telegraphenagentur aus Tokio
mel=
japaniſche Heeresverwaltung in der Mandſchurei
Be=
un, die chineſiſche Staatskaſſe mit Beſchlag zu belegen.
die die Einnahmen ausdem Salzmonopol
ſhen Oſtbahn uſw. enthält, ſoll nunmehr zum
Unter=
japaniſchen Beſatzungsarmee verwendet
Weiter wird berichtet, daß die Hälfte der japaniſchen
drmee, die am 25. November entlaſſen werden ſollte,
bung des japaniſchen Kriegsminiſters bis März unter
Gehalten wird.
die Separakiſten-Armee geſchlagen.
NAS.=Meldung aus Schanghai zufolge iſt es dem Be=
M Mandſchurei, Marſchall Tſchang Hſueliang. ge=
Wbeſchlagnahmt chineſiſche Sparkaſſen.
TU. Wien, 4. November.
Die Behauptungen über eine kevorſtehende Verpachtung des
öſterreichiſchen Telephons an einen Privatkonzern und der
öſter=
reichiſchen Bundesbahnen an eine franzöſiſche
Kapital=
grup”e ſind ausführlich und ohne jeden Rückhalt von
amt=
licher Seite als vollſtändig unrichtig bezeichnet worden. Tatſache
iſt lediglich, wie bereits gemeldet worden iſt, daß Verhandlungen
über eine Zuſammenlegung der Donau=
Dampfſchiffahrtsgeſell=
ſchaft und der Laſtauto= und Omnibusbetriebsgeſellſchaft (Lobeg)
laufen. Der urſprüngliche Gedanke dabei ſcheint geweſen zu
ſein, die finanziell an der Donaudampfſchiffahrtsgeſellſchaft
intereſſierte Kreditanſtalt zu entlaſten, wobei die Erwägung
mit=
ſpielt, daß auch dieſes Unternehmen ſtaatlich unterſtützt wird.
Daneben kommt in Betracht, daß die
Donaudampfſchiffahrtsge=
ſellſchaft über eigene Kohlenbergwerke in Ungarn verfügt, die den
Bundesbahnen fehlen. Die Vereinigung der drei
Verkehrs=
unternehmungen wäre alſo wirtſchaftlich ſehr vorteilhaft.
Studenkiſche Kundgebung gegen Prof. Dehn in Halle.
CNB. Halle, 4. November.
Die mit Spannung erwartete erſte Wintervorleſung des
Pro=
feſſors der Theologie an der Univerſität Halle, Pfarrer Dehn, der
durch pazifiſtiſche Aeußerungen bei der Studentenſchaft
Wider=
ſpruch hervorgerufen hatte, geſtaltete ſich zu einem einzigen
Tu=
mult. Weit über 1000 Studenten ſammelten ſich vor und in dem
Univerſitätsgebäude. Geſang von Kampfliedern, Getrampel, Rufe
wie „Dehn raus!” und „Pfui!” machten jedes Wort unverſtändlich.
Die Univeriſtätsbehörde zog angeſichts dieſer Vorfälle Polizei
heran. Profeſſor Dehn harrte trotz des Tumults während der
Vorleſungszeit auf ſeinem Katheder aus und verließ dann in
Be=
gleitung des Rektors und unter Polizeiſchutz das
Univerſitäts=
gebäude.
Zum Thema Hikler-Brüning.
Berlin, 4. November.
Der Führer des preußiſchen Zentrums, Abgeordneter Heß
ſchreibt im „Preſſedienſt der Zentrumspartei”, im Hinblick auf
die Diskuſſion über eine Syntheſe Brüning—Hitler:
Der tiefere Sinn unſerer innerpolitiſchen Linie iſt ebenſo
klar wie einfach: Wir können kein politiſches Extrem ſtützen,
weder rechts noch links. Denn die Beſitzergreifung der
politi=
ſchen Macht durch eines der politiſchen Extreme würde bei uns
unmittelbar den wütendſten Kampf zwiſchen rechts und links
bedeuten. Ausgetragen aber würde dieſe Selbſtzerfleiſchung auf
dem Rücken der zwiſchen dieſen Extremen liegenden breiten
Mittelſchichten, von Landwirtſchaft, Handel, Gewerbe und
Be=
amtentum. So etwas hielte Deutſchland nicht mehr aus.
Des=
halb kann das durch und durch widerſpruchsvolle Konglomerat,
das heute im Nationalſozialismus zuſammengeballt iſt und als
äußerſtes Rechtsextrem angeſprochen ſein will, für das Zentrum
als Koalitionspartner nicht in Frage kommen.
Vom Tage.
Oben: Nach dem Sturm auf das Gouvernementspalais in
Lar=
naca. Im Hintergrund das niedergebrannte Gebäude, vorn
zer=
ſtörte Automobile. — Unten: Engliſche Soldaten und zypriſche
Polizei errichten Stacheldrahtverhaue in den Straßen von Nikoſia.
Der Gouverneur von Zypern hat im Einvernehmen mit dem
engliſchen Kolonialamt beſchloſſen, die griechiſch=orthodoxe
Be=
völkerung der Inſel mit einer Sonderſteuer zu belegen. Die
Einnahmen aus dieſer Sonderſteuer ſollen zur
Wiedergut=
machung des durch die Aufſtändiſchen angerichteten Schadens
verwendet werden.
Der Reichspräſident empfing geſtern die Abgeordneten
Mollath und Hermann von der Fraktionsleitung der
Wirt=
ſchaftspartei, welche ihm über die Auffaſſung ihrer Fraktion und
Partei zur gegenwärtigen Lage Vortrag hielten.
Die deutſch=ſchweizeriſchen Wirtſchaftsverhandlungen wurden
wegen der Genfer Beſprechungen über den wirtſchaftlichen
Nicht=
angriffspakt unterbrochen und finden demnächſt in Berlin ihre
Fortſetzung.
Der Parteivorſtand des Zentrums beriet geſtern mehrere
Stunden, um die heutige Tagung des Reichsausſchuſſes
vor=
zubereiten. Man erwartet, daß der Kanzler in ſeinen heutigen
Ausführungen auch außenpolitiſche Bemerkungen machen wird.
Reichsjuſtizminiſter Dr. Joel erklärte geſtern im
Volkswirt=
ſchaftlichen Ausſchuß des Reichstages, daß der Entwurf eines
Ge=
ſetzes über die Gewährung von Zugaben, zu Waren oder
Leiſtungen bereits im Kabinett verabſchiedet worden ſei und
ſo=
fort dem Reichsrat zugeleitet werden würde. Außerdem ſei
beab=
ſichtigt, dieſes Geſetz im „Reichsanzeiger” auch beſchleunigt zu
ver=
öffentlichen.
Die Nr. 45 der „Ludendorffs Volkswarte”, die am
8. November offiziell zur Ausgabe gelangen ſollte, wurde wegen
des Artikels „Der Papſt weint” polizeilich beſchlagnahmt
und eingezogen.
Sir Auſten Chamberlain der in der
Nationalregie=
rung den Poſten eines Lord der Admiralität innehatte,
hat in einem Brief an Baldwin ſeinen Rücktritt von dieſem
Amt erklärt und gebeten, ſein Amt einem jüngeren Mann zu
übertragen.
Nach Ausweis des amerikaniſchen Schatzamtes
be=
läuft ſich der Fehlbetrag für die erſten vier Monate des
laufenden Haushaltsjahres auf 6 74 575 960 Dollar.
Dr. Hans Schmidk-Iſſerſkedk
Aontag, den 9. November, das zweite
Sinfonie=
des Landestheaters dirigieren. Hierzu wird
Im Büro des Landestheaters geſchrieben: Schon früh=
Thntidt=Iſſerſtedt als Muſiker vor eine breite Oeffent=
Veien. Mit 11 Jahren gab er in Berlin ſein erſtes
ie Preſſe begrüßte den jungen Geiger als großes Ta=
En Konzerte folgten; aber ſchon den 17=Jährigen
reiz=
lißen muſikaliſchen Möglichkeiten des Dirigierens. Er
Student Konzerte des Berliner Akademiſchen
Or=
deſſen Konzertmeiſter er in Berlin und auf
Aus=
ſungierte, und arbeitete daneben kompoſitoriſch bei
Feier und muſikwiſſenſchaftlich bei Johannes Wolf.
yiſchen Werken entſtand die komiſche Oper „Haſſan
Ind eine muſikwiſſenſchaftliche Arbeit über Mozart und
Schmidt=Iſſerſtedt widmete ſich dann völlig dem
Nach einer kurzen Kapellmeiſtertätigkeit in
Barmen=
urde er als muſikaliſcher Oberleiter, der Oper den
bühnen in Roſtock verpflichtet, daneben dirigierte er
hem Sinfonie=Konzerte. Bruckner, dem von ihm hoch=
Meiſter, war ſein erſtes Roſtocker Konzert gewidmet.
ſrieb von dieſer Aufführung der dritten Sinfonie:
s hervorſtechende Merkmal der Muſikerperſönlichkeit
beritedts erſcheint uns Beherrſchung und Beherrſchtheit
Ehtur, dem Inſtrumentalkörper und nicht zuletzt ſich
über. Wir haben ſelten ein breitausladendes Werk
Nuäner=Sinfonie mit einem ſolchen Gefühl des Gefeſſelt=
Foit. Alles klingt bedeutend, alles gewinnt Prägnanz,
leinſte Strecke läuft leer. „Jede ſeiner ausdrucksvollen
iſt ſo angelegt, daß ſie Beachtung und Gefolgſchaft
Ae denn zu ſagen iſt, daß man das Orcheſter nie
zu=
ausdrucksvoller und präziſer hat ſpielen hören.” (Dr.
hy9 — Als Schmidt=Iſſerſtedt nach ſeinem erfolgreichen
Delio” von Generalindendant Hartung ſofort ver=
Zen war, übertrug der Muſikverein ihm die Leitung
Datorien=Konzerte. Schmidt=Iſſerſtedt, der bereits als
Enr am Landestheater (Tannhäuſer, Othello, Ariadne,
S dem goldenen Weſten) eingeführt iſt, wird ſich dem
*Publikum zunächſt im Konzert des Muſikvereins als
eigent und acht Tage ſpäter im zweiten Sinfonie=
Landestheaters als Sinfonie=Dirigent vorſtellen. Beide
. als Gedenkfeier für Anton Bruckner gedacht, deſſen
19 zum 35. Male jährt. Im Konzert des Muſikvereins
uße Meſſe in E=Moll aus der mittleren
Schaffens=
as Tedeum aus der Vollreife des Meiſters, im
zwei=
ee=Konzert die Siebente Sinfonie, eines der groß=
E ke Bruckners, aufgeführt. Schmidt=Iſſerſtedt dirigiert
SJebenten Sinfonie von Bruckner, die Zweite Sinfonie
m. In dieſen beiden Meiſterwerken zeigt ſich Beginn
er großen Muſikform: der Sinfonie. Mit Beethoven
Sinfonie als muſikaliſche Form dominierend, nach
H” ſie ihre beherrſchende Stellung verloren.
Hans Caroſſa erhält den Goktfried=Keller=Preis.
Hans Caroſſa,
der feinſinnige bayeriſche Dichter=Arzt exhielt den diesjährigen
Gottfried=Keller=Preis in Höhe von 6000 Franken zuerkannt.
Der=
ſelbe Preis war vor zwei Jahren bereits dem deutſchen
Literar=
hiſtoriker Prof. Nadler=Königsberg verliehen worden.
Der fünfte Band des Großen Brockhaus
(Doc—Ez).
(784 Seiten, Preis in Ganzleinen GM. 26.—; bei Umtauſch
eines alten Lexikons GM. 23,50.)
Man wird heute für die Beurteilung der Notwendigkeit und
Brauchbarkeit eines großen Nachſchlagewerkes einen wichtigen
Maßſtab darin finden, wieweit es uns bei den Fragen, die uns
täglich begegnen, hilft und weiterbringt. Es muß dem Großen
Brockhaus immer wieder beſtätigt werden, daß er gerade in dieſer
Richtung Vorbildliches leiſtet. Der fünfte Band bringt eine ganze
Reihe von Stichwörtern, die im täglichen Leben eine Rolle
ſpie=
len, und unter dieſen fällt vor allem der Artikel „Elektrizität”
auf. Wer bisher als Laie ohne Verſtändnis vor den
geheimnis=
vollen Vorgängen im Innern einer elektriſchen Klingel oder eines
Elektromotors geſtanden hat, kann ſich hier einen genauen und
er=
ſchöpfenden Einblick in das ganze Stoffgebiet verſchaffen. Alle
mit dem Grundbegriff „Elektrizität” zuſammenhängenden Artikel
— von „Elektriſche Bahnen” bis zu „Elektrotheravie” — umfaſſen
nicht weniger als 56 Spalten und werden von 142 einprägſamen
Abbildungen im Text und auf Tafeln unterſtützt. Sehen wir uns
dieſe Bilder näher an erkennen wir, wie bedeutungsvoll und
wichtig der Große Brockhaus für das praktiſche Leben iſt: auf der
Texttafel „Elektriſche Beleuchtung” finden wir eine Darſtellung
der Handgriffe und Ratſchläge für Anlage und Ausbeſſerung einer
elektriſchen Leitung, die wir im Haushalt nützlich anwenden
kön=
nen. die Tafel „Elektriſche Heiz= und Kochapparate” iſt beſonders
für die moderne Hausfrau wichtig und willkommen, zumal der
Text hierzu in überſichtlicher Kürze alles Wiſſenswerte ſagt. Es
wäre jedoch eine Ungerechtigkeit gegenüber den vielen tauſend
anderen Artikeln des Bandes, wollte man zu lange bei einem
Stichwort verweilen. Wer von uns hat eine Ahnung davon, wie
ein Eiſenbahnfahrplan aufgeſtellt wird? Ein Blick auf den
dar=
geſtellten, bildlichen Eiſenbahnfahrplan” vermittelt einen Begriff
hiervon. Unter „Eiſenbahnſicherungsweſen” erfahren wir von den
neueſten Sicherungsmaßnahmen gegen Eiſenbahnunfälle und
wiſ=
ſen nun, was „elektriſche und optiſche Zugbeeinfluſſung” iſt — ein
beſonders aktuelles Thema. Doch genug von Technik es ſoll nicht
ausſehen, als ob die Technik den anderen Wiſſensgebieten
gegen=
über bevorzugt worden ſei. „Engliſche Kunſt” bringt prächtige
Bildtafeln, die Zeittafel Engliſche Literatur” reicht von
Beo=
wulf bis zu Shaws. Apple Cart” (Der Kaiſer von Amerika),
deſſen deutſche Uraufführung in der letzten Spielzeit viel Aufſehen
erregt hat. Wichtig iſt der Artikel Erſte Hilfe”, der durch ſeine
Texttafeln einen hervorragenden Anſchauungsunterricht gewährt.
Die beiden Tafeln. Erſte Hilfe bei Haustieren” werden dem
Land=
wirt willkommen ſein. Die Dreifarbentiefdrucktafel „Eidechſen”
wird jeden Naturfreund entzücken und zeigt, auf welcher Höhe die
heutige Illuſtrationstechnik ſteht. Dies beweiſt auch die ſchöne
Tafel „Edelſteine”, die ſich durch naturechte Farbgebung
auszeich=
net. Artikel wie Erbſchaft, Erbrecht, Ernährungstherapie,
Elek=
trotechnik. Einkommenſteuer, Eigentum. Ehe, Eheprozeß, eheliches
Güterrecht werden vielbefragte Ratgeber ſein. Zu den
Stadt=
artikeln Dortmund, Düſſeldorf. Dresden und Erfurt finden wir
farbige Stadtpläne mit Straßenverzeichniſſen. Im Artikel „
Druck=
verfahren” wird uns auch darüber berichtet, wie die ſchönen
Bild=
beigaben entſtehen, die wir in den erſten fünf Bänden dieſes für
den modernen Menſchen unentbehrlichen Nachſchlagewerks
bewun=
dern können. Alles in allem ein Band, der ſich mit Stolz
gleich=
berechtigt neben ſeine früher erſchienenen vier Brüder ſtellen
D5
kann.
* Nembrand Harmenß van Rin und ſein Werk, von Franz
Dül=
berg. (Verlag der Reichsdruckerei.)
In der Reihe der deutſchen Kunſtbücher, herausgegeben von der
Neichsdruckerei, Berlin, erſchien ſoeben in handlicher Ausgabe „
Rem=
brandt und ſein Werk”. Wenn Franz Dülberg es unternimmt, eine
Künſtlerbiographie zu ſchreiben, genügt dieſe Feſtſtellung, um dem Buch
größtes Lob auszuſprechen. In der Tat, Franz Dülberg gibt in der
gedrängten Form, die der Umfang des Buches zuläßt, ein erſchöpfendes
Lebensbild nicht nur über den Künſtler, ſondern auch über den
Men=
ſchen Rembrandt. Eine große Zahl, annähernd 70 Illuſtrationen,
Ne=
produktionen von Rembrandt=Werken, in erſter Linie Radierungen und
Handzeichnungen, aber auch zahlreiche Gemälde ergänzen das wertvolle
Z
Buch.
Stets frisch vom See
... Pund 263
Bückinge tett und zart
Holländer Vollheringe .5 Stuck 24z
Milchner Vollheringe . . 3 Stück 32z
Rollmops-Bismarckheringe
Gelee-u. Bratheringe Lr.-Dore SU=
alsb. geſucht. Ang.
u. 3. 17 Geſch. *md
An berigeh. Ser Aarc4
Schweizer Käse
¼ Ptuud
sattig
weiche,
HeitwarSl in Enden
ea. 150 Gr schw. Stck. 459
in Ringe, . ¼ Pfund 33 8
im ganz. 1.35
½ Ptund 35
40% Fettgehalt, ¼ Pfd
ganzen 1.55
¼ Ptund 40 8
Marke Illersieg, Schacht.
Junge
zarte
Aun4
(V.15920
Ausschn. Ptd. 36₰
.. . Pfund 559
Heute frisch
Kabliau o. Kopf in ganzen Ptd 336 im
Rotbarschfilet küchentertig . . . . . ..
MMtcshrrhr
Weiße, kräftige Feder
Pfund . ."
.
Kissenfeder
gewaschen . . . . . . . Pfand
Weiße Halbdaunen
v. besonderer Füllkraft, Sonderpreis
Silber Rupf
sehr ergiebig . . . . . . . Pfund
Kopfkissen
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Oberbett dazu . . . . . .
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Seite 4 — Nr. 307
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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5. November 1331
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 307 — Seite 7
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dabei sparsam und preiswert muß eine Toilette-Seife sein. Diese Eigenschaften sind im
nöchsten Maße vereinigt in der Pfeilring-Lanolin-Seife. Das in dieser enthaltene Cholesterin,
dem Hautfett nahe verwandt, dringt tief in die Poren ein und ernährt die Haut.
Ver-
nünftige Hautpflege ist natürliche Hautpflege, ldeal gelöst durch Pfeilring-Lanolin-Seife.
Nach dem Waschen Pfeilring-Lanolin-Creme, das altbewährte Hautpflegemittel bei rauher Jahr
19 der Lanveshaupeftadt.
.10
Darmſtadt, den 5. November 1931.
Winterhilfe.
Eine Warnung.
ſparnender Hinweiſe in der Preſſe ſind für die
Winter=
ſmrnte Beträge ſcheinbar in einigen Fällen an Betrüger
harden. Es wird nochmals eindringlich vor
nichtberech=
hanlern gewarnt.
Eammler der Winterhilfe ſind ausgerüſtet mit
Sammel=
d mit Verpflichtungs=Schein=Blocks. Die Sammelhefte
ſauen Umſchlag und zeigen auf der erſten Innenſeite den
„FStadtausſchuſſes nebſt der Empfehlung des Herrn Ober=
Aſters. Ferner den Namen des Sammlers und die Stra=
Inen er zu ſammeln berechtigt iſt. Sie tragen außerdem
bel des Stadtausſchuſſes und die Unterſchrift „Schröder”
Stempel des Polizeiamts Darmſtadt. Die Werber für
Mitglieder der Bezirks=Küchen haben ebenfalls blaue
ſdenen auch Namen des Werbers und die von ihm zu be=
Straßen vermerkt ſind. Sie ſind geſtempelt mit dem
er Küchenhilfe und unterſchrieben „Erdmann”.
dergleichsverfahren der Darmſtädter Volksbank. Das
ſihr Darmſtadt I hat nunmehr das Vergleichsverfahren
undung des Konkurſes über das Vermögen der Darm=
lksbank eröffnet. Al
Zu Mitgliedern de
Vertrauensperſon iſt Dr. Schiff
Gläubigerausſchuſſes ſind Rechts=
uiſr. Mattern, Direktor Schüttler, Direktor Neufeld, Dr.
der Kaufmann Ernſt Stegmüller von Darmſtadt, ſowie
„redenbreuker von Frankfurt beſtellt. Termin zur
Ab=
über den Vergleichsvorſchlag iſt auf Freitag, den 4. De=
1 Uhr, anberaumt. Die Gläubigerverſammlung ſoll im
taal des Städtiſchen Saalbaus ſtattfinden.
m mikverein. Die erſte Probe für Pfitzner „Das dunkle
in Yüſines der im Februar 1932 zur Wiedergabe gelangenden
ndet für die Herden am Freitag, den 6. November, ſtatt.
803) zwoch, den 11. November, wird Drs Schmidt=Iſſerſtedt die
ieden gintprobe halten: Es wird um vollzähliges Erſcheinen
ge=
e Chriſtengemeinſchaft. Im öffentlichen Vortrag über
a zwiſchen Oſt und Weſt charakteriſierte Lic. Dr.
„Rittelmeyer die Weſensunterſchiede der einzelnen Völ=
An Luther, Goethe, Fichte, Nietzſche wurde gezeigt,
dutſche in ſeinem tiefſten Weſen beſtrebt iſt, aus
Ich=
nd Ich=Verantwortung zu handeln. Gefeſtigt in ſich, und
tritt er dem Geiſte gegenüber, um von ihm ſein Ich
u laſſen. Bei dem ruſſiſchen Menſchen dagegen, mit
„aen, noch wenig gefeſtigten Ich, beſteht immer die
Ge=
e der Uebergewalt des Geiſtes erliegt und dadurch in
uus oder Fanatismus verfällt; während der
Ameri=
hals typiſcher Erfinder und Meiſter der Technik — nicht
whiſch tragenden Gedanken durchſtoßen kann, die das
dem Geiſte heraus geſtalten. Aus dieſer
Weſensver=
t ergibt ſich die beſondere Aufgabe, der europäiſchen
ia allem der Deutſche kann und muß die Vermählung
mit dem Weltgeiſte vollziehen, um ſo aus dem Geiſte
und Ziele zu finden, deren die Menſchheit bedarf, wenn
In Chaos untergehen ſoll. Groß, und noch kaum von den
geahnt, ſchildert das Johannes=Evangelium das
h der Vereinigung von Ich und Geiſt. Dieſes zu
ver=
iſt die Aufgabe eines lebendigen
Gegenwartschriſten=
drei Grundworten des Johannes=Evangeliums — Licht,
ben — ließ der Redner am folgenden Abend in einem
Vortrag ein lebendiges Bild dieſes neuen Chriſtentums
(ſuhörern erſtehen.
IMbongel, kirchlicher Frauenverein der Petrusgemeinde,
nd 815 Uhr wird der Frauenabend dieſes Monats ſtatt=
Im Mittelpunkt des Abends ſteht ein Vortrag von Stu=
Mr. Zimmermann über „Was haben uns heute die
Pro=
ſagen?‟ Bei der wichtigen Rolle, die heutzutage das
unent im Kampf der geiſtigen Strömungen ſpielt, dürfte
ſes Thema großem Intereſſe begegnen. Die Frauenwelt
ſſemeinde ſei darauf beſonders hingewieſen.
ſumſtädter Künſtler auswärts. Rudi Wünzer, ein
eier Stadt, früher am Heſſiſchen Landestheater, hatte als
Marke in „Triſtan und Jſolde” im Bamberger Stadt=
—hönen Erfolg. Das Nürnberger 8=Uhr=Blatt ſchreibt:
ſüzers König Marke war ein Muſter edler
Menſchlich=
iſt Geſang ſich im Vergleich zum Vorjahre bedeutend
ver=
ct ſo daß er im Ringe der anderen Hauptdarſteller mit
1/Würde beſtand.” — Wünzer, ſowie die beiden Vertreter
hr (Boehle) und Brangäne (Vonderlinn) ſind
Hule von Profeſſor Beines hervorgegangen.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus.
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19½—21¾4 Uhr. Heſſenlandmiete IV 2. M 1, P 1.
Dſt Volisb. Gr I—TV. Die Lubarry. 0.70-5.60.
Kleines Haus.
20, Ende gegen 22½ Uhr. Zuſatzmiete IV, 2.
Nob Die Qubarry. Preiſe 0.70—5 Mk.
20, Ende gegen 21¾ Uhr. Tanz=Abend Niddy
Impekoven Preiſe 1—4 Mk.
20—22 Uhr. Zuſatzrniete V 4. Die heilige
Nob.
Flamme. Preiſe 0.60—4.50.
14½—171 Uhr. Guſtav Adolf Pr. 0.50—3 Mk.
Nob 19—22 Uhr. Guſtav Adolf Preiſe 0,50—3 Mk.
eſteſches Landestheater. Heute abend wird zum erſten
Sroßen Haus „Die große Katharina” und
9 Posnets Erweckung” von Bernard Shaw
wie=
x Kleinen Haus wird für Zuſatzmiete IV „Die Du=
Operette von Millöcker=Mackeben aufgeführt. Paul
wird nach ſeinem erſten Auftreten in „Maria
e na” als Meiſter Anton, als zweite Rolle den
Wal=
belen. Die Regie hat Guſtav Hartung; Bühnenbild:
7” villa. — In der Uraufführung von Achards „Zu
rden Leny Marenbach. Günter Haenel, Hermann Gal=
4Werner Hinz die Hauptrollen ſpielen. Regie: Renato
Bücherſtiſtung für die deutſche Jugend.
Große Leiſtungsprüfungen von Kall
Der Reichsverband für Deutſche Jugendherbergen teilt mit, daß er
Sonntag, den 8. November, in
Erſtmalig kommt in dieſem Monat der Zugkraftmeßwagen des
Reichsverbandes der Kaltblutzüchter Deutſchlands, e. V., in das
Zuchtgebiet des Heſſiſchen Pferdeſtammbuches. Gelegentlich einiger
Stuten= und Fohlenſchauen ſollen Prüfungen an dieſem Wagen
abgehalten werden. Fälſchlich geht häufig dieſem Meßwagen das
Gerücht voran, daß er nur die höchſte Zugkraft der Pferde anzeige
und daher eine Schinderei und eine Gefahr für die Pferde
be=
deute. Dies entſpricht durchaus nicht den Tatſachen.
Es iſt gar nicht die erſte Aufgabe des Meßwagens, die
äußerſte Leiſtungsfähigkeit der Pferde feſtzuſtellen. Er dient
viel=
mehr dazu, die Zugfeſtigkeit, die Sicherheit beim Anzuge ſchwerer”
Laſten und die Ausdauer bei großen Leiſtungen zu zeigen.
Neben=
bei geben dieſe Prüfungen noch manche andere Anregung.
Zu=
nächſt zeigt ſich in ganz überraſchender Weiſe die Abhängigkeit der
Leiſtung eines Geſpannes von der Tüchtigkeit des Geſpannführers.”
Es muß ohne Peitſche und ohne mit den Leinen zu ſchlagen,
nur=
mit Anruf gefahren werden. Es verſagen durch Schuld der Fahrer
ſo manche Geſpanne, die bei anderer Behandlung glänzende
Lei=
ſtungen zeigen könnten. Dann zeigen ſich die Wirkungen ſchlecht
angepaßter Geſchirre. Man kann ſehen wie manchen Pferden in
der Praxis Unrecht geſchieht, daß die Pferde wohl ziehen wollent
aber durch Fehler der Beſchirrung nicht ziehen können. Bei einer
Prüfung zeigte ſich z. B., daß ein ſtarker Zuchthengſt in zu kleinem
Kumt bei der Vorprüfung unruhig die Mindeſtleiſtung von 188
Zentner zog und bei weiteren Proben nicht mehr zum Anziehen
zu bewegen war. Bei der Hauptprüfung hatte man dem Hengſt
ein Sielengeſchirr aufgelegt, in dem er ruhig und ſicher bis 241 Zrri
zog. Schließlich zeigen ſich auch Schwächen landesüblicher
Beſchir=
rungen, indem immer ganz beſtimmte Geſchirrteile die ſtarke
Be=
laſtung nicht aushalten. Es darf alſo eine
Meßwagenprüfung=
nicht allein als eine Schauvorführung gewertet werden.
Die Prüfung geht ſo von ſtatten, daß die Geſpanne an das eine
Ende eines Seiles angeſpannt werden, an deſſen anderem Endg
Gewichte befeſtigt ſind, die auf dem Wagen ruhen. Beim Anzugé,
des Seiles werden die Gewichte in die Höhe gehoben, wobei der=
Wagen nur ſo langſam nachrückt, d. h. vorwärts bewegt wird,
daß=
die Gewichte in Schwebe bleiben. Eine Zugprobe gilt als be=
S
Aus dem Gerichtsſagl.
(-
Aw. Das Bezirksſchöffengericht verhandelt am Mittr
woch drei Stunden lang gegen einen hieſigen Großkaufr.
mann wegen Steuerhinterziehung. Der
Kaufmann=
hatte es verſäumt, Waren zur Verzollung anzumelden, und erie
hielt deshalb einen Strafbeſcheid über 1000 Mark und die
Beſchlagr=
nahme der Ware. Dem Kaufmann gelingt es, das Gericht
davon=
zu überzeugen, daß er keinerlei böſe Abſicht hegte, und wird
ledigi=
lich wegen fahrläſſiger Steuergefährdung zu eines=
Geldſtrafe von 100 Mark verurteilt. Die Beſchlagnahmte
der Waren wird nicht angeordnet.
i=
Im Juni d. I. wurde aus einem Schrebergarten am Elfn
eicherweg eine kleine Waſſerpumpe geſrohlen, die man kurz
danach=
bei einem Gaſtwirt in Wixhauſen entdeckte, dem ſie von einenm
Arheilger Mechaniker zugetragen wurde. Bei näheren
Nachforſchung auf dem Baugrund dieſes Mechanikers entdecktge
man eine weitere geſtohlene Pumpe, außerdem zwei Kellerfenſters
die aus einer Bauhütte ſtammten. In wohlgeſetzten pathetiſcher!”
Redewendungen erklärt der Angeklagte mit Tränen in den Augen?:
die Macht des Schickſals ſei gegen ihn, aber er ſei auf Ehrenworit
unſchuldig. Die eine Pumpe habe er auf einem Schuttplatz ge‟
funden, die andere bei Lippmann May gekauft. Die beiden Fenz.
ſter hätten ihm Karl und Georg aus dem Obdachloſenheim, dig”
ihm bei ſeinem Hausbau geholfen hätten, eines Tages angebracht.
Da ſei er aber lediglich der Hehlerei ſchuldig. Früher hatte er”
behauptet, er habe die ſchweren Eiſengitter ſelbſt aus Blech
ge=
ſtanzt. Auch ſonſt wiederſpricht ſich der Angeklagte recht häufig,
ſo daß das Gericht von ſeiner Schuld überzeugt iſt und ihn wegen
ſchweren Diebſtahls im Rückfall in drei Fällen
zu insgeſamt einem Jahr und drei Monaten
Ge=
fängnis verurteilt. Zwei Monate der Unterſuchungshaft
wer=
den angerechnet.
die Durchführung eines Bücherſtiftungswerkes für die
deutſche Jugend übernommen hat, das vom Reichsverband
zu=
ſammen mit der Deutſchen Buch=Gemeinſchaft G.m.b.H., Berlin,
er=
richtet werden ſoll. Der Reichsverband ruft die deutſde Oeffenilichkeit
auf, ſich an dieſem Hilfswerk für die deutſche Jugend zu beteiligen, da
die Gaue und Ortsgruppen des Reichsverbandes nicht in der Lage ſind,
die Jugendherbergen in den nächſten Jahren mit guten Büchern zu
ver=
orgen.
Die Deutſche Buch=Gemeinſchaft hat ſich bereit erklärt,
die üblichen Werbeprämien für die Zeit vom 1. November 1931 bis
zum 31. März 1932 zu erhöhen, Sie ſtiftet für jedes neue Mitglied,
das ihr in dieſer Zeit zugeführt wird, ein vollwertiges, in Ganzleinen
gebundenes Werk ihrer Auswahlreihe in einen Bücherſtock, welcher an
Jügendherbergen, Jugendheime und Jugendbüchereien, beſonders im
Grenzland, koſtenlos verteilt werden ſoll. Die Auswahl der Bände
liegt in den Händen des Reichsverbandes für Deutſche Jugendherbergen
und eines Ehrenausſchuſſes, der ſich zur Förderung des Stiftungswerks
gebildet hat. Der preußiſche Miniſter für Volkswohlfahrt, der heſſiſche
Miniſter für Kultus= und Bildungsweſen, das württembergiſche
Kult=
miniſterium haben neben Reichspräſident von Hindenburg dies
Bücher=
ſtiftungswerk auf das wärmſte empfohlen.
Die heranwachſende Jugend braucht zu ihrer Ausbildung dringend
gute Bücher. Oeffentliche Mittel ſtehen in der heutigen Notzeit für
dieſe Zwecke kaum noch zur Verfügung. Darum iſt Selbſthilfe geboten.
Die Jugend ſoll für die Jugend eintreten, die Erwachſenen ſollen der
Jugend zum guten Buch verhelfen. Darum ruft der Reichsverband alle
Kreiſe, die in der Jugend die Zukunft des Volkes ſehen, auf zur
täti=
gen Beteiligung an dem Jugendſtiftungswerk. Viele tauſend wertvolle
Bücher ſollen bis zum Frühling 1932 der deutſchen Jugend zur
Ver=
fügung ſtehen. Anfragen und Anforderungen von Werbedruckſachen
ſind an die Deutſche Buch=Gemeinſchaft G.m.b.H., Berlin SW. 68, Alte
Jckobſtraße 156/57 zu richten. Der Aufruf wendet ſich beſonders an
alle Freunde des Jugendherbergswerks, aber darüber hinaus auch an
alle, die der Jugend in ihrer geiſtigen Not helfen wollen.
Sie ſparen bei der Zahnpflege, wenn Sie die Chlorodont=Zahnpaſte
verwenden, denn eine kleine Menge davon genügt. Verſuch überzeugt. Hüten
Sie ſich vor billigen, minderwertigen Nachahmungen.
Fr. 5236
— Sektion Starkenburg des Deutſchen und Oeſterreichiſchen
Alpenvereins. Es wird nochmals auf den heute abend 20 Uhr in
der Techniſchen Hochſchule, Saal 326 (Eingang Weſtportal)
ſtatt=
findenden Lichtbildervortrag von Herrn Rechnungsrat Dreſte über
„Berfahrten im Stubai” hingewieſen. Die Mitglieder der
Sek=
tion Darmſtadt ſind freundlichſt eingeladen. Gäſte ſind
will=
kommen.
— Orpheum. — Deutſche Märchenſpiele. Das
rei=
zende Märchen „Rumpelſtilzchen” wird am Sonntag, 8.
Novem=
ber, nachmittags, letztmalig wiederholt. Der Kartenverkauf hat
bereits begonnen.
Hausſchwamm=Beratung. Am Dienstag, 10. November,
um 20 Uhr, findet im Feſtſaal des Realgymnaſiums (Kirchſtraße)
ein Vortrag ſtatt über das Thema: „Was jedermann, ob
Haus=
beſitzer oder Mieter, auch der Bauhandwerker vom Hausſchwamm
und anderen holzzerſtörenden Pilzen wiſſen muß‟. Der Vortrag
wird aufs beſte erläutert durch eigene Lichtbilder des Referenten,
F. Kallenbach, Leiter der Heſſiſchen Landesſtelle für Pilz=
und Hausſchwamm=Beratung (Fernruf 4755).
Verkehrsunfall in der Heidelbergerſtraße. Am 3. 11. 1931.
zwiſchen 23 und 24 Uhr, ſind Ecke Heidelberger= und
Sandverg=
ſtraße zwei Kraftfahrzeuge aufeinandergefahren. Der
Perſonen=
kraftwagen mit dem Kennzeichen VS 9475 fuhr in Richtung Stadt
und beabſichtigte in die Sandbergſtraße in weſtlicher Richtung
ein=
zubiegen. Zur gleichen Zeit fuhr ein Motorradfahrer mit
Bei=
wagen durch die Heidelbergerſtraße in Richtung Eberſtadt. Im
Beiwagen hatte eine Frau Platz genommen, währenddem auf dem
Soziausſitz noch ein zweiter Herr ſaß. In dem Augenblick, als der
Perſonenwagen in die Sandbergſtraße einbiegen wollte, fuhr der
Motorradfahrer auf den vorderen rechten Kotflügel des
Perſonen=
wagens auf. Motorradfahrer und die Inſaſſin des Beiwagens
ſind erheblich verletzt in das Stadtkrankenhaus eingeliefert
wor=
den. Der Soziusfahrer ſtürzte im Bogen von dem Motorrad
her=
unter, ohne ſich zu verletzen. Beide Fahrzeuge wurden beſchädigt;
die Beiwagenmaſchine wurde durch die Bereitſchaftspolizei
abge=
ſchleppt, der Perſonenwagen zur Begutachtung ſichergeſtellt.
E Feſtnahmen. Auf Erſuchen der Staatsanwaltſchaft
Mann=
heim wurde ein Betrüger von der Kriminalpolizei Darmſtadt
feſt=
genommen und dem Amtsgericht Weinheim zugeführt. — Wegen
Diebſtahls und Betrugs wurde eine Frauensperſon in Darmſtadt
feſtgenommen.
Hühnerdiebſtahl. In der Nacht vom 24. zum 25. 10. 1931
wurden aus einem Hühnerſtall hinter der neuen Trainkaſerne, in
der Nähe der Eſchollbrückerſtraße 7, wertvolle Hühner (Leghorn)
geſtohlen. Die Hühner wurden lebend mitgenommen. Sie ſind
ſämtlich von weißer Farbe. Für ſachdienliche Mitteilungen, welche
auf Zimmer 27 der Kriminalabteilung. Hügelſtraße 31/33,
ent=
gegengenommen werden, wird eine Belohnung zugeſichert, falls
der Täter ermittelt wird.
— Gernsheim, 4. Nov. Waſſerſtand des Rheins am
3. November 0,53 Meter. am 4. November: 0,28 Meter.
Bm. Hofheim (Ried), 3. Nov. Hohes Alter. Am 3.
No=
vember beging hier Frau Friedericke Eberts, geb. Uhrig, ihren
83. Geburtstag. Die Hochbetagte war hier 45 Jahre Hebamme
und wurde mehrfach für treue Dienſte ausgezeichnet. Noch heute
iſt die Greiſin ziemlich rüſtig und verſieht noch alle Hausarbeiten.
— Hauptverſammlung. In der „Friſchen Quelle” hatte
der Krieger= und Soldatenverein eine außerordentliche
Hauptver=
ſammlung und wurde hierbei beſchloſſen, am 19. Dezember eine
Weihnachtsfeier zu veranſtalten, zu welcher bereits von
freiwilli=
gen Kräften ein größeres Theaterſtück eingeübt wird. Bei dieſer
Feier ſollen auch wieder Weihnachtsgeſchenke an die Mitglieder
verausgabt werden — Die Gründung einer Vereins=Sterbekaſſe,
wie ſie allen Haſſiavereinen wärmſtens empfohlen iſt, wurde
zwecks weiteren Feſtſtellungen durch die „Allianz” zurückgeſtellt.
— Auf dem Friedhof ſoll ein Ehrenfriedhof zur Beſtattung aller
Feldzugsteilnehmer die keinen Familienplatz erworben haben,
angelegt werden. Die Verhandlungen mit der Gemeinde und der
Friedhofskommiſſion ſollen baldigſt aufgegriffen werden und
dürfte die Anlage ſelbſt größtenteils eine Angelegenheit des
Krie=
ger= und Soldatenvereins und vor allem des
Verſchönerungsver=
eins ſein. Man hofft auf verſtändnisvolles Entgegenkommen
und freundliche Mithilfe zum Gelingen des edlen Werkes.
Dg. Egelsbach, 4. Nov. Der örtliche Hilfsausſchuß für die freie
Winterhilfe erließ dieſer Tage einen Aufruf an die
Einwohner=
ſchaft, worin alle diejenigen, welche etwas erübrigen können an Geld,
Lebensmitteln, Kleidung uſw., gebeten werden, die Hilfsaktion nach
Kräften zu unterſtützen, damit die ſchlimmſten Fälle der Not in der
Ge=
meinde gelindert werden können. Am nächſten Sonntag finder die erſte
Sammlung für die Winterhilfe ſtatt. Die Sammeltätigkeit ſoll in den
1 Wintermonaten regelmäßig durchgeführt werden. — Grober Un=
Uhr m I wieder an vielen Stellen durch Parteifanatiker verübt
die Künſtlerin ein durchweg neues Programm aüfgenkelkr.—mröß;
Impekoven hat in jüngſter Zeit im Ausland, zuletzt in London,
glänzende Erfolge vor ausverkauften Häuſern erzielt. Ihr Tanz
iſt höchſte Kunſt; er ſtrahlt in ſeiner Vollendung Heiterkeit und
Freude aus. Ein ſtarker Andrang dürfte auch in Darmſtadt ſicher
ſein. Der Vorverkauf im Landestheater iſt eröffnet. Die
Mit=
glieder der Geſellſchaft erhalten an der Tageskaſſe vormittags
gegen Vorzeigen der Mitgliedskarte unentgeltlich ihre
Ein=
trittskarte. (Siehe Anzeige.)
— Mozart=Verein Karten für den Familienabend, der am
7. November im Saalbau ſtattfindet, ſind nur bei O. Titze
Eliſa=
bethenſtraße 4, zu haben. Mitglieder zahlen 1 RM. Eintritt. Der
Reinertrag des Abends fließt der Winterhilfe zu. Da die
Ver=
anſtaltung Sorgen ſcheuchen ſoll, iſt das künſtleriſche Programm,
das bewährte Kräfte beſtreiten, auf einen heiteren Ton geſtimmt.
Die Tanzmuſik ſtellt das Stadtorcheſter.
— Martinsgemeinde. Wir weiſen auf unſere Bibelſtunden
hin, die jetzt wieder begonnen haben, ſie finden regelmäßig
Mitt=
woch abends ſtatt. Es gibt eine große Reihe Gemeindeglieder die
das dringende Bedürfnis nach regelmäßiger Anregung und
Ver=
tiefung haben. Leider wird dieſes Bedürfnis zu oft bei allen
möglichen Sekten befriedigt, ſehr oft iſt es Unkenntnis darüber,
daß die eigene Gemeinde auch für einen engeren Kreis von
Fragenden und Süchenden in ihrem Bibelſtunden Gemeinſchaft
und Anregung gibt. Wir bitten namentlich auch die Männer, ſich
recht zahlreich an den Bibelſtunden zu beteiligen. Evangeliſches
Chriſtentum beruht auf dem Evangelium. Ohne ſeine Kenntnis
iſt weder richtige Frömmigkeit noch auch wirkſame Abwehr gegen
die Angriffe der Gottloſigkeit möglich. — Unſere
Martinsge=
meinde begeht ihren Martinsgemeindetag am kommenden
Sonn=
tag, den 8. November. Vormittags um 10 Uhr iſt Feſtgottesdienſt
unter Mitwirkung des Poſaunenchors und der Chorſchule. Wir
haben in dieſem Jahr davon abgeſehen, wie ſonſt üblich, die
Turn=
halle für den Zweck des Gemeindetages zu mieten wegen des
Ernſtes der Zeit. Da unſer Gemeindehaus die große Zahl der
Gemeindeglieder nicht faſſen kann, wird eine doppelte Feier
nach=
mittags um 3 Uhr und abends um 8 Uhr mit ganz gleichem
Pro=
gramme ſtattfinden. Die weißen Eintrittskarten gelten für
den Nachmittag, die roten für den Abend. Sie koſten 30 Pfennig.
Für Kaffee iſt geſorgt. Der Reinertrag iſt für die Winterhilfe
beſtimmt. Außer den Jugendvereinigungen wirken an muſikaliſchen
Kräften mit Frau Suſanne Horn=Stoll, Frau Agar Zeh=Landzettel
(Geſang), Frau Lilli Fiſcher=Waitz (Violine). Ein Vorverkauf
findet Samstag, den 7. November, nachmittags von 3—6 Uhr, im
Gemeindehaus ſtatt.
— Markusgemeinde. Im nächſten Vortragsabend, Montag,
November, im Gemeindehaus wird Pfarrer Vogel die Frage
behandeln: Wiekam Zwingli zum rechten Glauben?
Der Glaubensweg eines Luther iſt uns vertraut, aber über den
eines Zwingli herrſcht in vielen Kreiſen Unkenntnis oder irrige
Meinung. Die meiſten Zwingli=Forſchungen geben darüber
Klar=
heit und führen zu dem Ergebnis, daß gerade Zwingli uns in
der Gegenwart gute Führerdienſte zum Glauben leiſten kann. Es
iſt dankbar zu begrüßen, daß Pfarrer Vogel ſich hat bereitfinden
laſſen, darüber Aufſchluß zu geben. Der Eintritt iſt frei, doch
wer=
den freiwllige Gaben zum Beſten der Winterhilfe mit Dank
ent=
gegengenommen. Die Gemeindeglieder und Gäſte aus anderen
Ge=
meinden werden zu zahlreichem Beſuche des Vortragsabends
herz=
lich eingeladen.
— Paulusgemeinde. Der Beginn der wöchentlichen
Bibelſtun=
den muß Umſtände halber noch verſchoben werden und wird
dem=
nächſt bekannt gegeben.
Seite 4 — Nr. 307
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Aus Heſſen.
Stets frisch vom See
Blut- I. LeberH. Pta. 689
weiche,
MellWA S in Enden
ea. 150 Gr schw. Stck. 459
in Ringe, . ¼ Pfund 338
FIocAWArSt
Cervelalwurst
im ganz. 1.35
¼ Ptund 35 9
im
ganzen 1.05
½ Ptund 40 8
A4
Dg. Arheilgen, 4. Nov. Vom Standesamt. Im Monat
Oktober wurden im hieſigen Standesamtsregiſter 9 Eheſchließun=
Tgen. 10 Geburten und 6 Todesfälle beurkundet. —
Evangeli=
ſcher Frauenverein. Die ſchon ſeit Jahren durch den Ver=
DA
ein durchgeführten Nähkurſe, die ſich allgemeiner Beliebtheit er=
Freuen, ſind nunmehr wieder in vollem Gange und haben auch in
dieſem Jahre eine gute Beteiligung gefunden. Der Unterricht
fin=
det täglich (außer Samstags) von 2 bis 5 Uhr nachmittags ſtatt,
ächſten Jahre feſtlich zu begehen. Das Jubiläumsfeſt, mit dem
ſer Kreisfeuerwehrtag verbunden iſt, findet am 4., 5. und 6. Juni
932 ſtatt.
Limhurger Häse
k. Roßdorf. 4. Nov. Nachkirchweihe. Nach altem Her=
20% Fetigeh. I. S., ¼ Pfd. ommen wurde am verfloſſenen Sonntag die Nachkirchweihe
ge=
eiert, die jedoch infolge der Notzeit ziemlich ruhig verlief. Der
Verkehr von auswärts war ebenfalls gering.
Schweiner Häse
— Meſſel, 3. Nov. Feuerwehrfeſt 1932 Die Frei=
½ Ptuud" (k) Roßdorf, 4. Nov. Aus dem Gemeinderat. Vor
sattig .."
Eintritt in die Tagesordnung gab Gemeinderat Diehl (KPD.)
die Erklärung ab, daß er ſeinen Austritt aus der KPD. erklärt
Edamer Käse
Habe jedoch ſein Gemeinderatsmandat nicht niederlege, da der
40% Fettgehalt, ¼ Pfd. (Wahlvorſchlag der kommuniſtiſchen Gemeinderatsfraktion erſchöpft
ei. — Nach der neuen Gemeindeordnung hat die Wahl von zwei
lrkundsperſonen und eines Schriftführers ſowie Stellvertreter
FeiANdSr-Stedänade ür dieſe ſtattzufinden. Als Urkundsperſonen ſollen in jeder
Marke Illersieg, Schacht. Sitzung zwei Gemeinderäte der Reihe nach tätig ſein; für die
ſeutige Sitzung fungieren die Gemeinderäte Grünewald und Rük=
Sert. Zum Schriftführer wurde Bürgermeiſtereiſekretär Koch ge=
ebenſo auch Donnerstags von 9 bis 12 Uhr vormittags. Der Ver=
Pund ein will damit den jungen Mädchen und Frauen Gelegenheit
Bückinge tett und zart . .
„eben, ſich gegen ein geringes Entgelt die ſo notwendigen Fähig=
Hollander Vollheringe . 5 Stuck Teiten anzueignen. Weiter beabſichtigt der Verein, um auch den
m Erwerbsleben ſtehenden Mädchen Ausbildungsmöglichkeit zu
geben, in den nächſten Tagen Abendkurſe abzuhalten. Anmeldun=
Miichner Vollheringe . . 3 Stück. Zen zu dieſen Kurſen, an denen auch Frauen teilnehmen können,
önnen gemacht werden.
F Eberſtadt, 4. Nov. Ratsſitzung. Der Bürgermeiſter
Kollmops-Bismarckneringe Oſat die Ratsmitglieder zu einer am Donnerstag, den 5.
Novem=
der im Rathausſaale ſtattfindenden Sitzung eingeladen.
Gelee- u. Bratherinde 1 Ltr.-Dose Pvillige Feuerwehr Meſſel beſchloß in der letzten
Mitgliederver=
ammlung, die 50jährige Wiederkehr ihres Gründungstages im
Linsen
Erbsen
Ptund
46, 30, 183
gelb, m
Sch. Ptd. Ec 9
weißz
Bonnen pt ze, 169
Hohos-Makronen
Pta.
„vählt, der vom Bürgermeiſter durch Handſchlag an Eidesſtatt ſo=
Lort verpflichtet wurde; ſtellv. Schriftführer iſt Gemeinderat
Han=
ſen. — Die Tagegelder und Reiſekoſten der Gemeindevertreter und
Junge
zarte Bdtltunner
Heute frisch
cemeindebeamten ſind neu zu regeln. Mit. Rückſicht darauf, daß
1EG-LEldch ¼ Pt4. die ſeitherigen Sätze ſchon gering waren, wurde deren Beibehal=
„ung beſchloſſen — Die Feldgeſchworenengebühren wurden auf
zpFifü-Gehäck ¼ Pta. Vorſchlag des Kreisamtes auf 5 Mark pro Tag feſtgeſetzt. — Ein
Bauluſtiger bittet um Stundung des Kaufpreiſes für ſeinen
Bau=
latz. Dem Antrag wird ausnahmsweiſe bis 15. März 1932
ent=
prochen, da Geſuchsſteller keinen Bauzuſchuß erhielt. — Jagd=
Dächter Müller bittet um Ermäßigung ſeines Pachtpreiſes. Der
Antrag wird für begründet erachtet und eine Ermäßigung von 20
Ptund
Prozent gutgeheißen. — Georg Konrad Munkler erſucht um
Schadenserſatzleiſtung für ein Grundſtück, das von dem Hochwald
der Gemeinde ſehr beeinträchtigt werde. Das Geſuch verfällt der
(Ablehnung, da eine geſetzliche Verpflichtung nicht beſteht.
Kabliau o. Kopf im ganzen Ptd 330 im Ausschn. Ptd.
Rotbarschfilet küchentertig . . . . . . .
. Pfund
Ventehleimt8
Fayf; echte Sodener Minerel Pastillen lösen
Kunſtausſtellung. Die in Blumen und Kunſt”,
Wilhel=
minenſtraße 33, zurzeit ſtattfindende Ausſtellung von Bildniſſen Die Feldgeſchworenengebuhren werden vom 1. November 1931 ab
der Darmſtädter Malerin Elſa Pfiſter=Kaufmann wird infolge auf 5 RM. für den Tag, herabgeſetzt. Punkt 5: Das achte
Flach=
des regen Intereſſes bis einſchließlich Montag, den 9. November,
verlängert.
— Kreisausſchuß. Am Montag, den 9. November
nachmit=
tags 3½ Uhr, findet im Sitzungszimmer des Kreisausſchuſſes,
da=
hier, Neckarſtraße 3, eine öffentliche Sitzung des Kreisausſchuſſes
ſtatt, mit folgender Tagesordnung: 1. Einſpruch des Georg
Breitwieſer und des Jakob Neubert 1., zu Ober=Ramſtadt, gegen
die Wählerliſte für die Landtagswahl. — 2. Beſchwerde des
Vor=
ſtandes der Zwangsinnung des Friſeur= und
Perückenmacherhand=
werks zu Darmſtadt gegen den Beſchluß des Oberbürgermeiſters
der Stadt Darmſtadt vom 1. Auguſt 1931. — 3. Klage des Willy
Michel zu Darmſtadt gegen den Beſchluß des Kreisamts Darm=
— Orpheum. Die Scherber=Varieté=Groß=Schau
ſetzt ihr erfolgreiches Gaſtſpiel bis einſchl. Sonntag, 8. Nov.,
fort. — Samstag nachmittag 4 Uhr, iſt eine einzige
Ju=
gend= und Familienvorſtellung bei halben
Ein=
trittspreiſen, wobei auf je 2 gelöſte Karten numerierter
Plätze 1 Freiſitz dazu gegeben wird. (Siehe Anzeige.)
Bomben auf Monte Carlo”, ein ſenſationell aufgemachter
Aben=
teurerfilm. Hans Albers. Anna Sten und Heinz Rühmann (einer
der „Drei von der Tankſtelle”) ſind die Hauptdarſteller.
— Im Helia=Theater ſieht man ab heute in dem Luſtſpiel „Er
und ſein Diener” (Raffke wider Willen) wie ein ſonſt ſo vor= Gefahr des Regierens mit Notverordnungen, die etwaigen künftigen
nen biederen Familie Schneider auf den Kopf ſtellt. Elſe Reval,
Oskar Sabo, Anni Markart, Paul Heidemann u. a. ſpielen die
Hauptrollen.
Tonfilmſchwank „Der Stumme von Portici”
zu fortgeſetzten lebhaften Klagen ſeitens der dem Tierſchutzverein, die Debatte geworfen. Herr Rektor Dr. Claß ging in ſeinem
Schluß=
gegeben. Bei Nachprüfung der Beſchwerden mußte leider be= lich und ſachkundig ein. Am Schluß der dreiſtündigen Veranſtaltung
ſtätigt werden, daß die der Polizei von der Stadtverwaltung zur konnte der Vorſitzende des Ortskartells mit Befriedigung feſtſtellen, daß
Verfügung geſtellten Räume für dieſen Zweck völlig ungeeignet eine ungemein hochſtehende und wertvolle Darſtellung aller die
Becm=
auf Grund der fertiggeſtellten Pläne auf Antrag des Tierſchutz= ausſprechen, daß die zum 10jährigen Beſtehen des Ortskartells
veran=
vereins von dem Stadtrat bereits in 1929 bewilligte Neubau ſtaltete anſpruchsloſe Feier der Förderung der Belange des
Berufs=
eines Gebäudes für ein Tierheim konnte leider bisher noch nicht beamtentums dienen möge, das in ſeiner Treue zu Stact und Reich
ausgeführt werden, da die hierfür in Auſicht genommenen Mittel trotz aller Not nicht wanken werde.
durch die Stadtverwaltung für andere angeblich dringendere Zwecke
Verwendung gefunden haben. Um eine Beſſerung des derzeitigen
unhaltbaren Zuſtandes herbeizuführen, iſt beabſichtigt, zunächſt
probeweiſe ein etwa an der Peripherie Darmſtadts gelegenes
älteres freiſtehendes nicht zu großes Anweſen (Wohnhaus mit
Das
Hofraum), das für Errichtung eines Tierbeims geeignet erſcheint
und eine Wärterwohnung ermöglicht, zu mieten oder evtl. zu Darmstädter Fahrptanbuch
kaufen. Dahingehende Angebote bitte man — ſiehe auch die
An=
zeige in dieſem Blatt — an die Geſchäftsſtelle des Tierſchutzver=
(Winter-Ausgabe)
eins für Heſſen=Darmſtadt, Beckſtraße 55, richten zu wollen.
Tier=
freunde, welche in der Lage und geneigt ſind, Stiftungen dem
Tierſchutzverein für den guten Zweck zuzuwenden, können von der
gleichen Stelle Näheres erfahren.
Lokale Beranſtallungen.
— Jüd Frauenbund. Wir machen unſere Mitglieder
nochmals darauf aufmerkſam, daß Frau Toni Borg=Bingen
heute in „Stadt Frankfurt” über die Tagung in Leipzig ſpricht.
— Auf vielſeitigen Wunſch iſt das Winzerfeſt in der
Rheingauer Weinſtube mit der beliebten Künſtler=
Kapelle Ernſt Raab bis 1. Dezember d. J. verlängert worden.
(Siehe Anzeige.)
Tageskalender für Donnerstag, den 5. November 1931.
Heſſ Landestheater, Großes Haus. 20 Uhr Ende 22,30
Uhr: „Die Kaiſerin und der Pferdedieb‟ — Kleines Haus,
20 Uhr, Ende gegen 22.15 Uhr: „Die Dubarry”. —Orpheum,
20,15 Uhr: Scherber=Varieté=Schau. — Konzerte: Zur
Oper, Schloßkeller, Sportplatz=Reſtaurant am Böllenfalltor,
Herrngartenkaffee, Café Ernſt=Ludwig. — Stadt
Frank=
furt mittags 4 Uhr: Jüd. Frauenbund: Vortrag von Frau
Toni Borg — Kinovorſtellungen: Union=, Helia= und
Palaſt=Lichtſpiele.
U Ober=Ramſtadt, 4. Nov. Gemeinderatsſitzung.
Punkt 1 der Tagesordnung: Dem Baugeſuch des Paul Müller
ſoll ſtattgegeben und Befreiung von Art. 18 der Ortsbauſatzung
erteilt werden. Punkt 2: Zum Baugeſuch des Friedrich Mink
wird Befreiung von 8 23 der Ortsbauſatzung beſchloſſen. Punkt
3: Die Tagegelder und Reiſekoſten der Gemeindevertreter werden
nach den Sätzen derjenigen für Staatsbeamte feſtgeſetzt. Punkt4:
bauwohnhaus wird zu den üblichen Bedingungen an den
Geſuch=
ſteller Friedrich Göriſch. Brückengaſſe, verkauft. Punkt 6: Zum
Antrag der ſozialdemokratiſchen Gemeinderatsfraktion wegen
Not=
ſtandsarbeiten, wird der Kommiſſionsbeſchluß vom 28. Oktober
d. J. angenommen. Unter Punkt 7 werden in nichtöffentlicher
Sitzung Wohlfahrtsſachen und Stundungsgeſuche beraten.
* Dieburg, 4. Nov. Das hieſige Ortskartell des Deutſchen
Beamtenbundes, das im Sommer d. Js. auf ein zehnjähriges
Beſtehen zurückblicken konnte, veranſtaltete aus dieſem Anlaß in dem
Gaſthaus „Zum grünen Baum” einen Mitgliederabend, der
ſich eines ſehr ſtattlichen Beſuches erfreuen durfte, zumal da auch der
Vorſitzende des Landeskartells zu dieſem Abend einen Vortrag zugeſagt
ſtadt vom 20. 7. 1931 wegen Nichterteilung eines Führerſcheins. hatte. Zu Beginn des Abends begrüßte der Vorſitzende des
Ortskar=
tells, Herr Amtsgerichtsrat Becker, die erſchienenen Mitglieder,
ins=
beſondere deren Frauen. Weiter wurde die Neuorganiſation des
Orts=
kartells, die in dieſem Jahre erfolgt iſt erwähnt. Einen beſonders
herzlichen Gruß widmete der Vorſitzende dem Gaſt des Abends. Herrn
Rektor Dr. Claß von Darmſtadt, der dann das Wort ergriff. Als
Vorſitzender des Landeskartells überbrachte er dem Ortskartell die beſten
Grüße und Wünſche der Leitung zum Jubiläum und ſprach dem Vor=
* Im Union=Theater läuft ab heute der neue Ufa=Tonfilm ſitzenden, für ſeine ſeit zehn Jahren im Dienſte der Sache geleiſtete
Tätigkeit herzlichen Dank aus. Seine Rede brachte eine überreiche Fülle
von Gedanken, Fragen und Anregungen. Er ging von der unmittelbar
bevorſtehenden dritten heſſiſchen Notverordnung aus, die, wie verlautet,
die Aufrückungsſperre wieder beſeitigen ſoll, und ſprach dann von der
nehmer Diener das ſonſt ſo gemütliche Leben der reichgeworde= extremen Links= oder Rechtsregierungen ein verhängnisvolles Beiſpiel
geben könnten; dabei wurde nicht verkannt, daß gewiſſe Parteien des
Reichstages, die ſich ſelbſt ausgeſchaltet haben, allein die Schuld tragen,
wenn aus der Demokratie eine Diktatur geworden iſt. Die Nückkehr
Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und morgen zum Rechtsſtaat und die Aufgabe der Rückſichten auf die Staatsraiſon
im Doppelprogramm den ſenſationellen Kriminal=Tonfilm der ſei zu fordern. Die Notverordnungen haben ihre Urſachen freilich in
Ufa „D=Zug 13 hat Verſpätung”; im zweiten Teil den luſtigen den Wirtſchaftsverhältniſſen. Reicher Beifall dankte dem Redner für
ſeine vortrefflichen Ausführungen, dem der Vorſitzende des Ortskartells
darauf noch mit warmen Worten dankte. In der darauffolgenden Aus=
— Tierheim in Darmſtadt. Man ſchreibt uns: Die Art der ſprache, an der ſich die Herven Lehrer Blank und Blüm und Fräulein
Unterbringung, Verpflegung und Tötung herrenloſer Tiere (Hunde Kraſtel, ſowie Herr Reichsbahnbeamter Ellermann beteiligten, wurde
und Katzen) in Darmſtadt hat im Laufe des letzten Jahrzehnts noch mancher Geſichtspunkt, ſei es wirtſchaftlicher oder ethiſcher Art in
angehörenden Mitglieder und Tierfreunde mit Recht Anlaß wort auf die in der Ausſprache aufgetauchten Fragen wiederum gründ=
und für den ordnungmäßigen Betrieb viel zu klein waren. Der tenſchaft berührenden Fragen ſtattgefunden habe, und die Hoffnung
gültig bis ai. Mal 1932 ist
in allen bekannten Verkaufsstellen zum Preise von
80 Pfennig
erhältlich.
T. Münſter b. Dieburg, 4. Nov. Hohes Alter. Sein 85.
Wiegenfeſt feiert heute Herr Joh. Grimm 5. Trotz der Fülle
dieſer Jahre iſt der Jubilar noch rüſtig und arbeitsfreudig. Es
iſt der älteſte männliche Einwohner der hieſigen Gemeinde.
T. Spachbrücken. 4 Nov. Ein Unglück kommt
ſel=
ten allein. Eine hieſige Familie wurde kurz hintereinander
von zwei Unfällen betroffen. Der Landwirt Wilhelm Kaiſer ſtürzte
vom Wagen herunter, wobei er ſich einen ſchweren Bluterguß am
Knie zuzog und ins Krankenhaus nach Darmſtadt verbracht
wer=
den mußte. Gleich darauf verunglückte auch ſein 11jähriger Sohn.
Eine ſcheuende Kuh ſchlug aus und trat dabei gegen eine
Miſt=
gabel, wodurch dem bedauernswerten Kinde eine ſehr ſchlimme
Augenverletzung zugefügt wurde, die ſeine ſofortige Verbringung
ins Krankenhaus notwendig machte.
Donnerstag, 5. Nover
Das bekannke Kölner Damen=Skreichgut
Queling=Quartett), beſtehend aus den Damen Frl. Quef
Hellig=Joſten, Gerda van Eſſen und Ilſe Bernatz,
Sonntag, den 8. d. M., abends 8 Uhr, im Saale deß
Fürſtenau (bei Michelſtadt i. O.). Dieſer Kammermuſüg
von der „Geſellſchaft der Muſikfreunde im Odenwal
ſtaltet. Eintrittskarten an der Abendkaſſe.
C. Kleeſtadt. 2. Nov. Reformationsfeie,
Reformationsfeier verſammelte ſich am Samstag vol
unſerem Gotteshaus eine ſtattliche Gemeinde. Trotz
Tag noch nicht geſetzlicher Feiertag iſt, merkte man an
ligung, daß unſere Kirchengemeinde ein Bedürfnis
Tag feſtlich zu begehen. Der Kirchenchor eröffnete di
einem gut zu Gehör gebrachten Chor. Die Liturgie
kernigen Worten, denen reformatoriſche Gedanken
lagen und von den Schulkindern vorgetragen wurdenl
den von der Gemeinde geſungenen Lutherliedern erwe
dem Chor, der ſich an die Anſprache des Geiſtliche
endete die eindrucksvolle Feierſtunde.
Bk. Schaafheim, 2. Nov Reformationsfeſt.
wurde das Reformationsfeſt durch einen Gottesdienſ
die geſamte Schuljugend unter Führung ihrer Lebrel
nahm, gefeiert. Auf den Straßen herrſchte den
mittag feiertägliche Stille, ſeine ruheſtörende Arbeit
richtet und kein Landwirt, fuhr ins Feld. — Wi
hilfe. Wie auch auf onderen Plätzen, ſo hat ſich au
Kommiſſion für die Winterbeihilſe gebildet. Pocſitzen
Pfarrer Beuinger, Stellvertreter Herr Rektor i. R.
Ferner ſind noch Mitglieder die Herren Bürgermeiſt
Lehrer Schmidt, Kirchenvorſtand Leilich und Frl. Stu
die hieſigen Nationalſozialiſten haden dieſer Tage gro
Lebensmittel für ihre bedrängten Parteigenoſſen
beihilfe geſammelt.
Ds. Fränkiſch=Crumbach, 3. Nov. Kultuvarbei
dem von dem hieſigen Gemeinderat ſchon vor einiger
ſen war, die Entwäſſerungsanlage der Brunnenwie
führen, wurde dieſer Tage mit den Arbeiten begonnen
beſitzer Speckhardt, der vor einigen Monaten ſein
an die Gemeinde verkaufte, hat ſich jetzt durch eine 20
anlage verbeſſert inſofern, als er jetzt nicht mehr vol
weiſe ſehr niedrigen Waſſerſtand abhängig iſt. Die daud
flüſſig gewordene Wehranlage des Mühlgrabens iſt ſchn
Es iſt ſomit ein großer Schritt zur Behebung der Hochruf
für unſeren Ort getan. Intereſſant iſt es, daß man
ſeitigung des Wehrs den dort ſchon ſeit dem Jahre 183
den Eichpol, der den Waſſerſtand der Mühle anzeigt.
den hat. Derſelbe beſteht aus einem Block von Eicnl
einer Kupferkapſel, welche mit einem Siegel verſehenſ
R Bockenrob i. Odw., 4. Nov. In den letzten TagenM
der Waggons Holz auf dem hieſigen Bahnhof verlol
wurde zum größten Teil in dem Herrenwald gefällt u
Bahn in die Bergwerke als Schachtholz verſandt. —
Cd. Michelſtadt, 3. Nov. Herbſt=Geſellen)
Nachdem am letzten Sonntag in der Gewerbeſchule diell
Geſellenprüfung ſtattgefunden hatte, fand am 1. N0
Saale der „3 Haſen” die feierliche Ueberreichung de
briefe ſtatt. Daß man die Wichtigkeit der Geſellenpil
doch etwas ernſter nimmt, als dies ſeither der Fall
der gute Beſuch dieſer Feier, war doch der Saal bis alt
ten Platz beſetzt. Die Herren Löb hatten den muſikell
übernommen und gaben dem Ganzen durch erſtklaſſie
Muſikvorträge ein feierliches Gepräge. Verſchiedeneſl
linge trugen auch zur Ausſchmückung des Programmt!
Röll ſprach einen paſſenden Prolog, nachdem der Voll
Prüfungsausſchuſſes. Schreinermeiſter Joh. Ihrig, die
begrüßt hatte. Uhrmachermeiſter Monſchein überbrach
wünſche des Gewerbevereins und der Handwerkskamm
den Prüflingen noch manchen ernſten Ratſchlag für ihm
Lebensweg. Fachlehrer Hoffarth erläuterte dann ind
Weiſe den Zweck der Geſellenprüfung und ermahnte dil
nun nicht halt zu machen mit dem Lernen ſondern e Mrte
keit auszunützen, wodurch eine Weiterausbildung erſ94 ſunden
Viel gelacht wurde über die in Gedichtform — narkſ unter
Namensnennung — zuſammengeſtellten und von F.*
und Frl. Faatz vorgetragenen ſogenannten Glanzleiſtun
ſchließend wurden dann die Geſellenbriefe überreichtt
verteilten ſich dieſe wie folgt: Schneiderinnen: Anmiſd
Breunig; Weißnäherinnen: Marie Weyrauch Sove
Johanna Faatz; Maſchinenſchloſſer; Hermann Schmu
Backöfer, Joſeph Stein. Balthaſar Geyer und Eduard
Autoſchloſſer: Karl Kaffenberger; Former: Hch. Neff
Gg. Bechtold und Elektriker: Philipp Gebhard. Im
Prüflinge dankte dann der Junggeſelle Hermann S4
Herren des Prüfungsausſchuſſes für die durch die Prüſt
Mühe und Arbeit und ging man dann zum gemt
über. Die angefertigten Geſellenſtücke waren in dem
allgemeinen Beſichtigung aufgeſtellt; gleichzeitig hat
werbeſchule Michelſtadt die Gelegenheit benutzt. um
ſtellung von Schülerzeichnungen für die Schule zu weel
4i. Vielbrunn, 3. Nov. Gedenktafel. In Antd
nunmehrigen 50. Todesjahres des Begründers des heſben
wirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſens, des hier gebovel! im
rers Groh, worüber bereits in Nr. 280 des „Darnſ=/
blattes” berichtet, hat in Würdigung der großen Ver/itk
Mannes um das landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftswele 94.00 hem
ſitzende des hieſigen Verkehrs= und Verſchönerungsreil
der Odenwaldklub=Ortsgruppe, Herr Lehrer Knop, ke00N
band der heſſiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchäft ml
ſtadt, das Anbringen einer Gedenktafel am Geburtzu‟”
großen Sohnes unſerer Gemeinde angeregt. Der Genell
verband hat Herrn Lehrer Knop nun mitgeteilt, dueA
Pfarrer Groh eine Gedenktafel hier widmen und Sun
Weidmann=Höchſt i. Odw. mit der weiteren Behan 170
Angelegenheit betrauen wird. Das Geburtshaus E:s
im Beſitz des Bäckermeiſters Adam Hofmann.
m. Beerfelden. 2. Nov. Reformationsfeſt
Kindergottesdienſt am Samstag beteiligten ſich ſämte
des Kirchſpiels, das außer Beerfelden nach 10 Ortſchip
Herr Oberpfarrer Colin knüpfte an das Gleichnis vo neuſt
Sohn an und entwickelte die Notwendigkeit und BAt
Reformation ſo anſchaulich und dem kindlichen Geiſte 2!
daß auch bei den jüngeren Kindern vollſte Aufil
herrſchte. Die Perſon Luthers wurde den Kinder:n
und lebendig, als ſie die Jugendjahre Luthers im 5e
leben durften, tiefen Eindruck machten die Einblicke
Szenen aus Luthers Familienleben. Zum Schluſſe
deutung der Werke Luthers für die Jugend und fidd
giöſe Leben im allgemeinen zum vollen Rechte. J1‟
hineinverwoben waren nur Lutherlieder, die an Bipd
Stellen aus den zahlreichen jugendlichen Kehlen gouel
den weiten Raum ſchallten. — Den Feſtgottes?
geſtrigen Sonntag hielt Herr Pfarrer Knodt. Auul
einem kurzen Bibelwort ſchlug er eine Brücke zwiſc
Luthers und der heutigen Zeit und zog Parallelen
mals und heute. Seine Predigt führte in die Tief
dankengänge Luthers und arbeitete ſcharf den Unterd
zwiſchen der Lehre unſeres großen Reformators 10
religiöſen Anſchauungen. Der Kirchenchor verſchön?!
durch zwei paſſende Chöre, nach dem Gottesdienſt
Abendmahl gereicht.
0. Reichenbach i. Odw., 2. Nov. Reformatio
Der Feſtgottesdienſt am Samstag vormittag war ſeh?
Sämtliche Schulklaſſen von Reichenbach, Elmshauſ
und Beedenkirchen hatten ſich mit ihren Lehrern in
eingefunden. Herr Pfarrer Scheid gedachte in ſeiner
großen Erbes Dr. Martin Luthers und ermahnte
an dieſem Erbe mit Treue feſtzuhalten. Die Anſpran‟
rahmt von Wechſelgeſängen der Gemeinde und refr”
Gedichten, die von Schülern der Oberklaſſe vorgetra.”
Erfreulicherweiſe nahmen auch in dieſem Jahre wied”
ßere Anzahl Erwachſener am Gottesdienſte teil.
W Heppenheim, 3. Nov. In einfacher und ſchlichter
von der evangeliſchen Gemeinde auch in dieſem Jahre
E=
mationstag gefeiert. Am Vortage fand morgens eis
dienſt und abends eine kleine religiöſe Feier ſtatt, währen?
tage Herr Profeſſor Zimmermann aus Darmſtadt den Feſ?
Lur Verſchönerung des Abends wirkten der Kirchengeier
oliſtiſche Kräfte mit.
ſtas, 5. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 307 — Sefte 7
Aus dem Wahlkampf.
Volkspartei. Wie aus der heutigen Anzeige
hervor=
kiſtaltet die Deutſche Volkspartei am kommenden
Sams=
ſoeite Wahlverſammlung. Zum Thema „Wohin geht der
licht die Reichstagsabgeordnete Frau Dr. Matz=
Ber=
ekannte Vorkämpferin für die Rechte der Rentner. Frau
die Vorſitzende des volksparteilichen
Reichsfrauenaus=
bereits in Darmſtadt beſtens bekannt als
temperament=
kenntnisreiche Rednerin. Weiterer Redner iſt Rechts=
Mattern, Darmſtadt. Die Verſammlung findet
iſaal. in der Grafenſtraße, um 8½4 Uhr abends, bei
Mtritt ſtatt.
heutſch=nationale Frauengruppe macht auf den am 7. und
er, Samstag—Sonntag, ſtattfindenden Wahlkampf
auf=
heim, 4. Nov. In der im Gaſthof. Darmſtädter Hof”
genen, gut beſuchten und von Herrn Heuſcher, Darmſtadt,
ſit geleiteten öffentlichen Wahlverſammlung der D.V.P.
herr Tapeziermeiſter Mottſcheller, Offenbach a. M., über
hag der D.V.P. in den letzten vier Jahren im heſſiſchen
und Herr Gen.=Sekr Schröder, Dresden, über die Lage
„V.P. im Reiche. Während man die Partei in Heſſen
ſtionspartei nicht anzugreifen wußte, überhäuften ſich die
g unpaſſenden, rein agitatoriſchen Zwiſchenrufe von
ſei=
ch Andersdenkender bei dem Referat des Herrn
Schrö=
verſtand es in meiſterhafter Weiſe den Zwiſchenruſern
lrichtige Antwort in ausgeſuchter Höflichkeit zu erteilen.
mmlung nahm einen ruhigen Verlauf. Die gleichen
lochen auch in einer Verſammlung in Groß=Bieberau.
ein=Gumpen, 4. Nov. Am Sonntag nachmittag fand in
haft von Stein eine öffentliche Wählerverſammlung der
zialiſten ſtatt, die gut beſucht war. Die Verſammlung
n ruhigen Verlauf.
ſhaafheim, 4. Nov. Am Samstag abend fand im Saal
luſes „Zum Ochſen” eine öffentliche Wählerverſammlung
alſozialiſten ſtatt. — Ebenſo hatten die
Sozialdemo=
huntag, abend eine ſolche im Saale des „Frankfurter
brufen. Beide Verſammlungen waren gut beſucht und
vilnen ruhigen Verlauf.
jie dcherfelden, 4. Nov. Die hieſige Ortsgruppe der N.S.D.A.P.
t ſahzeſtern abend in den Grabſchen Saal eingeladen und als
Nuf. Dr. Werner=Butzbach gewonnen. Die Verſammlung
nAnur von hier, ſondern auch aus der Umgegend gut
be=
hahm einen ruhigen Verlauf.
ſensheim, 4. Nov. Die Deutſche Volkspartei Ortsgruppe
hatte zu einer öffentlichen Verſammlung in das
Bahn=
leingeladen, zu der als Referenten die Herren Polizei=
Ihl und Fregattenkapitän a. D. Hintzmann gewonnen
nen; erſterer ſprach über heſſiſche Politik, letzterer über
t des Reiches. Herr Staatsanwaltſchaftsrat Kleinjung
Verſammlung. Mehrfache Zwiſchenrufe inzwiſchen ein=
Ruheſtörer geſtalteten die Verſammlung ſpäter etwas
die Verſammlung wurde nach einer Debatte um 12 Uhr
rch. 4. Nov. Im Gaſthaus „Zum goldenen Stern” hielt
dutend die NSDAP. eine gutbeſuchte Wahlverſammlung
miter war der Reichstagsabgeordnete Florian=Düſſeldorf,
zallchigeren Ausführungen über das ſeitherige Regierungs=
4c. Eine Diskuſſion entwickelte ſich nicht. Ohne
Zwiſchen=
ſe hierauf die Verſammlung geſchloſſen.
hmſtadt, 4. Nov. In einer gut beſuchten Wählerverſamm=
Deutſchen Volkspartei ſprachen in Crumſtadt der
Reichs=
önete Landwirt Meyer zu Belm und Kreistagsmitglied
neiſter Nothnagel=Griesheim über die Reichs= und
Heſſen=
usgehend von der jahrelangen Oppoſitionsſtellung der
Heſſiſchen Landtage, zeigte Herr Nothnagel die
Fehler=
yerbach, 2. Nov. Nachdem am Montag eine Verſamm=
Wirte zwecks Beſprechung und Feſtſetzung der
Wein=
tgefunden hatte, zu der man auch die Produzenten
ein=
licht unterließ, die aber dieſer Einladung nicht gefolgt
lrſammelten ſich letzthin die Weinerzeuger, um ihrerſeits
hanpreisfeſtſetzung Stellung zu nehmen. Hierzu waren
Weinbauern erſchienen Es war bisher in Auerbach
der Moſt bzw. die Maiſche „auf den Preis” verkauft
h., daß als Kaufpreis derjenige Preis galt, der von
Großaufkäufern, in erſter Linie der Weinfirma
bezahlt wurde. Da dieſe Firma aber in dieſem Jahr
Auerbach aufkaufte, erwies ſich dieſe bisherige Sitte als
beckmäßig. Die Wirte ſtellten ſich zuerſt auf den
Stand=
ſen Preis zahlen zu wollen, der etwas höher als der in
gezahlte Höchſtpreis von 30 Mark je 100 Liter liege.
einen Preis von 60 Mark für 200 Liter Oeſterreicher
Und 65 Mark für das gleiche Quantum Rott=Maiſche feſt,
allenthalben große Konkurrenz der auswärtigen Er=
Betracht gezogen wurden. Man will den „Neuen” dann
je 14 Liter ausſchänken. Damit waren aber die
Er=
zufrieden und wollen an den Richtpreiſen von 37,50
Merk je 100 Liter Maiſche feſthalten.
bensheim, 4. Nov. Seit geſtern ſind die hieſigen
Laden=
ſaloſſen in einen Lichtſtreik getreten, dem ſich viele Pri=
Leu angeſchloſſen haben. Die Schaufenſter bleiben abends
und hemmt der Lichtmangel den ſtarken abendlichen
Hervorgerufen wurde der Lichtſtreik durch die hohen
Brompreiſe, die die Ladenbeſitzer zu dieſen
einſchneiden=
maßnahmen zwingen.
Arnsheim a. Rh., 4 Nov. Der beim Forſtamt Gernsheim
ſen ſtehende Kanzleigehilfe Lorenz Schmidt wurde vom
ber 1931 ab zum Kanzliſten ernannt. — Kommenden
wird in der evangeliſchen Kirche das Erntedankfeſt ab=
— Die hieſige Realſchule veranſtaltete in ihrer Turn=
Montag vormittag eine Totengedenkfeier. Von den
purden verſchiedene dem Ernſt der Veranſtaltung ent=
Gedichte und Chöre zum Vortrag gebracht. Herr Bene=
Regner hielt die Feſtanſprache. Die Feier nahm einen
n Verlauf — Am Allerheiligentag war der hieſige
eſſen Gräber von den Angehörigen der Verſtorbenen
richtet und mit Blumen und Kränzen geziert waren,
Hunderter von Menſchen. Auch von auswärts waren
Berſonen anweſend, die den Gräbern ihrer verſtorbenen
am einen Beſuch abſtatteten. — Beim Standesamt
4n wurden im Monat Oktober 9 Geburten. 1 Eheſchlie=
1 Sterbfall beurkundet. — Im Monat November be=
Eheleute Schneidermeiſter Johann Fries das Feſt der
Hochzeit — Die Volksbank Gernsheim hat
Ehre Schalter geöffnet und den normalen
Ge=
ihr wieder aufgenommen. Kommenden Freitag abend
Saalbau zum Deutſchen Haus eine Generalverſamm=
Volksbank ſtatt.
quellen des jetzigen Syſtems auf, indem er zugleich vergeßlichen
Wählern ins Gedächtnis zurückrief, daß gerade die Deutſche
Volks=
partei unter Führung von Dingeldey und Oſann den Kampf gegen
die Linke aufgenommen habe. Hierbei gab er aber zu überlegen,
ob dieſer Kampf nicht erfolgreicher geweſen wäre, wenn er die
Unterſtützung der Deutſchnationalen und anderer ſogenannter
nationaler Kreiſe gefunden hätte. An Hand einiger Beiſpiele
wurden die verfehlten Maßnahmen auf dem Gebiete der
Wirt=
ſchafts= Finanz= und Perſonalpolitik der jetzigen Regierung
ve=
leuchtet und dem gegenübergeſtellt diejenige, die allein uns aus
den Wirren dieſer Zeit zu einer wenn auch langſamen, ſo doch
ſtetigen Aufwärtsentwicklung führen könne. Im beſonderen
be=
ſchäftigte Redner ſich mit den Fragen einer geſunden
Mittel=
ſtandspolitik. mit Fragen des Handwerks und Gewerbes, wie
die=
ſes ja auch durch die Berufsſtellung des Redners erklärlich iſt.
Die hier aufgezeigten Aufgaben könnten aber nur von einer
ſtar=
ken, auf nationaler Grundlage beruhenden Regierung gelöſt
wer=
den, weshalb diejenigen Parteien geſtärkt aus dem Wahlkampf
hervorgehen müßten, die durch ihre Politik im bisherigen
Land=
tage ihre Befähigung nachgewieſen hätten. Herr Landwirt
Meyer zu Belm leitete in ſeinem großangelegten Referat zu der
Reichspolitik über, indem er die kommenden großen Aufgaben
auf dem Gebiete der Innen= und Außenpolitik umriß und die
Gründe darlegte, die die Deutſche Volkspartei zwangen, der
Reichsregierung die Gefolgſchaft zu verſagen. — Beiden Rednern
dankte die Verſammlung durch aufmerkſames Zuhören, wobei in
der Ausſprache die Richtigkeit der von der Deutſchen Volkspartei
betriebenen Politik anerkannt wurde.
Ae Worms, 4 Nov. Im Mozartſaal des Städtiſchen Spiel=
und Feſthauſes fand eine deutſchnationale Wahlverſammlung ſtatt.
Der Saal war überfüllt. Der ſtellvertretende erſte Vorſitzende der
Ortsgruppe Worms der Deutſchnationalen Volkspartei, Herr
Pfarrer Schell=Worms=Pfiffligheim leitete die Verſammlung,
Referent des Abends war Herr Stahlhelmführer Dr. Stadtler=
Berlin. Als zweiter Redner des Abends ſprach Herr
Buchdrucker=
meiſter Schön=Elberfeld über die politiſche Lage.
Butzbach. 4. Nov. Der 1. Vorſitzende des
Reichs=
handwerkerausſchuſſes der D. V. P. im
Wahl=
kampf. In einer gut beſuchten Verſammlung griff in den
heſſi=
ſchen Wahlkampf der 1. Vorſitzende des Reichshandwerksausſchuſſes
der D. V. P. und ſtellvertretende Vorſitzende des preußiſchen
Lan=
desausſchuſſes für Handwerk und Gewerbe, Malerobermeiſter
Beyer, M. d. pr. L. aus Waldenburg in Schleſien ein. Dr.
Brüning könne der D.V.P. beſtätigen, daß keine Partei ſo zu
ſei=
ner Unterſtützung beigetragen habe, wie gerade die D.V.P. Die
D.V.P. wolle, daß der Kanzler nach engliſchem Beiſpiel alle
Par=
teiführer aufrufen ſoll zu einer nationalen
Konzentrationsregie=
rung, um durch geeignete Mittel das Volk aus der Not
herauszu=
führen. Der Redner führte ſehr eindringlich die Gefahr der
Zins=
knechtſchaft durch die kurzfriſtigen Kredite und die Scheinblüte
von Handwerk und Gewerbe vor Augen, vor denen die D.V.P
im=
mer wieder gewarnt habe. Und wenn der Redner dem preußiſchen
Miniſter die oft mißverſtandene Abſage für die Hergabe von
kurz=
friſtigen Krediten für das Handwerk erteilte, ſo geſchah es zum
Beſten des Handwerks, das nachher ſelbſt den Schaden zu ſpüren
bekam, als die Kredite fällig und der Abſatz geſunken war. Die
D.V.P. ſetzte ſich für eine geſunde Kreditmaßnahme ein. Als
zweiter Redner warb der Fraktionsvorſitzende der D.V.P in
Heſ=
ſen, Bürgermeiſter Dr. Niepoth=Schlitz, in temperamentvollen
Aus=
führungen um das Vertrauen der Wähler für ſeine Partei, die ſeit
ſieben Jahren ununterbrochen den Kampf gegen die Weimarer
Koalition führe, die nichts verſpricht aber durch ihre jahrelange
verantwortungsbewußte Arbeit die Gewißheit biete für den
Ab=
bau der Ausgaben, die Herabminderung der Miniſterien auf 3,
die Pflege der Volksſchule, als dem Fundament der
Kulturbeſtre=
bungen, und den Schutz des Berufsbeamtentums gegen den
Par=
teibuchbeamten. Den Rednern dankte reichlicher Beifall. Da es
keine Ausſprache gab, hielt Bürgermeiſter Dr. Niepoth das
Schluß=
wort.
Ca. Lorſch, 2. Nob. Gedenktafelweihe. Ein ſchlichtes, aber
eindrucksvolles Denkmal hat die iſrgelitiſche Religionsgemeinde ihren
Gefallenen im Weltkriege in hieſiger Synagoge errichtet, deſſen Weihe
heute vorgenommen wurde. Erſchütternd iſt die Tatſache, daß es drei
Brüder ſind, die von der verhältnismäßig kleinen Gemeinde ihr Leben
ließen. Zur Feier waren erſchienen Herr Oberrabbiner Dr. Merzbach,
Herr Bürgermeiſter Huba als Vertreter der weltlichen Gemeinde Lorſch,
ſowie die Vertreter der hieſigen Behörden, Religionsgemeinden,
Korpo=
rationen, die Fahnendeputationen der hieſigen Vereine und zahlreiche
geladene Gäſte. Ein Sänger eröffnete die Feier durch einen gut zu
Gehör gebrachten Pſalm. Sodann ergriff Herr Oberrabbiner Dr.
Merzbach das Wort zur Feſtanſprache. In ſchlichten und zu Herzen
gehenden Worten gedachte er der Toten des Weltkrieges, in dem alle
ohne Unterſchied des Glaubens und der Partei für das ganze deutſche
Vaterland kämpften und ſtarben. Man möge heute, in der Zeit des
gegenſeitigen Sichbekämpfens daran denken, daß auch 12000 iſraelitiſche
Mütter um ihre im Felde gefallenen Söhne trauerten. In dankbarer
Anerkennung habe auch die hieſige Gemeinde ihren gefallenen Söhnen
einen Gedenkſtein geſetzt, und er freue ſich, daß zu deſſen Weihe die
Gäſte ſo zahlreich gekommen ſeien. Unter ſeinem Schlußwort fiel die
Hülle des Ehrenmals. Den Blicken zeigte ſich ein altarförmiger
Auf=
bau mit eingelaſſener Tafel, die neben ſinnigen Sprüchen die Namen
der drei gefallenen Brüder Adolf, Sigmund und Albert Guthof
trägt. In ſtiller Trauer gedachte man der teueren Toten. Nach einem
Gebet folgte die Anſprache von Herrn Rektor Dr. Berlet. Er brachie
zum Ausdruck, daß es ein Symbol der Einigkeit ſei, daß die Vertreter
der ganzen Gemeinde gekommen ſeien, um der heutigen Feier der
iſra=
elitiſchen Gemeinde beizuwohnen. Seid einig, das ſei heute in der Zeit
des Klaſſen= und Raſſenkampfes ſein Mahnruf. Die Gedenktafel ſei ein
Zeichen, daß auch die kleine Gemeinde verhältnismäßig große Opfer auf
dem Altar des Vaterlandes gebracht habe. Sodann ſagte Herr
Bürger=
meiſter Huba im Namen der Gemeinde und des Ortsvorſtandes Dank
für die Einladung und entſchuldigt das Fernbleiben des Kreisdirektors,
der anderweit verpflichtet ſei. Dank ſagt er auch den teueren Toten.
Zum Schluß ſtattete auch der Gemeindevorſteher Herr Lorch den
Er=
ſchienenen für ihr Kommen ſeinen Dank ab, auch gedenkt er der
hoch=
herzigen Stifter des Ehrenmals.
Ca. Lorſch, 3. Nov. Totenehrung. Am reich geſchmückten
neuen Kriegerdenkmal veranſtaltete am Vormittag des Allerſeelentages
die hieſige Volksſchule unter Beteiligung fämtlicher Schulklaſſen und
bei großer Anteilnahme der hieſigen Bevölkerung eine würdige
Gefal=
lenen= und Totenehrung. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſtand die
Anſprache von Herrn Lehrer Heckmann, der es in ausgezeichneter Weiſe
verſtand, den Kleinen wie den Großen in zu Herzen gehenden Worten
den Zweck der Totenfeier klarzumachen. Weitere Handlungen wie
Lie=
dervorträge von Knaben und Mädchen, Prologe, Sprechchöre
Trommel=
märſche, gaben dem Ganzen eine würdige Umrahmung. Im Namen
der Volksſchule wurde zum Andenken am Ehrenmal ein prächtiger
Kranz niedergelegt. Das gemeinſam geſungene Lied „Ich hatt” einen
Kameraden”, bildete den Schluß dieſer würdigen Totengedenkfeier.
— Hirſchhorn. 4 Nov. Waſſerſtand des Neckars am
3. November: 1,80 Meter, am 4. November: 1.78 Meter.
Bücherſtiftung für die deutſche Jugend.
Der Reichsverband für Deutſche Jugendherbergen teilt mit, daß er
die Durchführung eines Bücherſtiftungswerkes für die
deutſche Jugend übernommen hat, das vom Reichsverband
zu=
ſammen mit der Deutſchen Buch=Gemeinſchaft G.m.b. H., Berlin,
er=
richtet werden ſoll. Der Reichsverband ruft die deutſche Oeffentlichkeit
auf, ſich an dieſem Hilfswerk für die deutſche Jugend zu beteiligen, da
die Gaue und Ortsgruppen des Neichsverbandes nicht in der Lage ſind,
die Jugendherbergen in den nächſten Jahren mit guten Büchern zu
veu=
ſorgen.
Die Deutſche Buch=Gemeinſchaft hat ſich bereit erklärt,
die üblichen Werbeprämien für die Zeit vom 1. November 1931 bis
zum 31. März 1932 zu erhöhen, Sie ſtiftet für jedes neue Mitglied,
das ihr in dieſer Zeit zugeführt wird, ein vollwertiges, in Ganzleinen
gebundenes Werk ihrer Auswahlreihe in einen Bücherſtock, welcher an
Jugendherbergen, Jugendheime und Jugendbüchereien, beſonders im
Grenzland, koſtenlos verteilt werden ſoll. Die Auswahl der Bände
liegt in den Händen des Reichsverbandes für Deutſche Jugendherbergen
und eines Ehrenausſchuſſes, der ſich zur Förderung des Stiftungswerks
gebildet hat. Der preußiſche Miniſter für Volkswohlfahrt, der heſſiſche
Miniſter für Kultus= und Bildungsweſen, das württembergiſche
Kult=
miniſterium, haben neben Reichspräſident von Hindenburg dies
Bücher=
ſtiftungswerk auf das wärmſte empfohlen.
Die heranwachſende Jugend braucht zu ihrer Ausbildung dringend
gute Bücher. Oeffentliche Mittel ſtehen in der heutigen Notzeit für
dieſe Zwecke kaum noch zur Verfügung. Darum iſt Selbſthilfe geboten.
Die Jugend ſoll für die Jugend eintreten, die Erwachſenen ſollen der
Jugend zum guten Buch verhelfen. Darum ruft der Reichsverband alle
Kreiſe, die in der Jugend die Zukunft des Volkes ſehen, auf zur
täti=
gen Beteiligung an dem Jugendſtiftungswerk. Viele tauſend wertvolle
Bücher ſollen bis zum Frühling 1932 der deutſchen Jugend zur
Ver=
fügung ſtehen. Anfragen und Anforderungen von Werbedruckſachen
ſind an die Deutſche Buch=Gemeinſchaft G.m.b. H., Berlin SW. 68, Alte
Jckobſtraße 156/57 zu richten. Der Aufruf wendet ſich beſonders an
alle Freunde des Jugendherbergswerks, aber darüber hinaus auch an
alle, die der Jugend in ihrer geiſtigen Not helfen wollen.
Gernsheim, 4. Nov. Waſſerſtand des Rheins am
3. November 0,53 Meter. am 4. November: 0,28 Meter.
Bm. Hofheim (Ried), 3. Nov. Hohes Alter. Am 3.
No=
vember beging hier Frau Friedericke Eberts, geb. Uhrig, ihren
83. Geburtstag. Die Hochbetagte war hier 45 Jahre Hebamme
und wurde mehrfach für treue Dienſte ausgezeichnet. Noch heute
iſt die Greiſin ziemlich rüſtig und verſieht noch alle Hausarbeiten.
— Hauptverſammlung. In der „Friſchen Quelle” hatte
der Krieger= und Soldatenverein eine außerordentliche
Hauptver=
ſammlung und wurde hierbei beſchloſſen, am 19. Dezember eine
Weihnachtsfeier zu veranſtalten, zu welcher bereits von
freiwilli=
gen Kräften ein größeres Theaterſtück eingeübt wird. Bei dieſer
Feier ſollen auch wieder Weihnachtsgeſchenke an die Mitglieder
verausgabt werden — Die Gründung einer Vereins=Sterbekaſſe,
wie ſie allen Haſſiavereinen wärmſtens empfohlen iſt, wurde
zwecks weiteren Feſtſtellungen durch die „Allianz” zurückgeſtellt.
— Auf dem Friedhof ſoll ein Ehrenfriedhof zur Beſtattung aller
Feldzugsteilnehmer, die keinen Familienplatz erworben haben,
angelegt werden. Die Verhandlungen mit der Gemeinde und der
Friedhofskommiſſion ſollen baldigſt aufgegriffen werden und
dürfte die Anlage ſelbſt größtenteils eine Angelegenheit des
Krie=
ger= und Soldatenvereins und vor allem des
Verſchönerungsver=
eins ſein. Man hofft auf verſtändnisvolles Entgegenkommen
und freundliche Mithilfe zum Gelingen des edlen Werkes.
Da. Egelsbach, 4. Nov. Der örtliche Hilfsausſchuß für die freie
Winterhilfe erließ dieſer Tage einen Aufruf an die
Einwohner=
ſchaft, worin alle diejenigen, welche etwas erübrigen können an Geld,
Lebensmitteln, Kleidung uſw., gebeten werden, die Hilfsaktion nach
Kräften zu unterſtützen, damit die ſchlimmſten Fälle der Not in der
Ge=
meinde gelindert werden können. Am nächſten Sonntag findet die erſte
Sammlung für die Winterhilfe ſtatt. Die Sammeltätigkeit ſoll in den
Wintermonaten regelmäßig durchgeführt werden. — Grober
un=
fug iſt hier wieder an vielen Stellen durch Parteifanatiker verübt
worden, indem mehrere Hausfaſſaden in großer Schrift mit
kommuniſti=
ſchen Wahlparolen beſchmiert wurden. Hoffentlich gelingt es, die Täter
namhaft zu machen und einer nicht zu gelinden Strafe zuzuführen. —
Im Saale „Zur Krone” hält der Zitherchor Langen am kommenden
Sonntag abend ein Zitherkonzert ab.
Brlefkaſten.
Ieder Anſtage ift Mr letzte Bezugtaulttung beizufllgen. Anonyme Anfragr werden
nſcht beanfwortet. Die Beanwortung erfolgt ohne Rechteverbindlichkelt.
Wiſſenſchaftliche Anfrage: Wenden Sie ſich an einen Arzt.
W. H. 1. Unfall= und Altersrente können mit rechtlicher
Wir=
kung nur in ganz beſtimmten Ausnahmefällen verpfändet und
gepfändet werden. 2. Wenden Sie ſich zwecks Unterſuchung der
Angelegenheit an die Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte in
Berlin.
L. F. Sie werden ſich einen Auszug vom Grundbuchamt
be=
fen und ſich nach einem Geldgeber umſcheuen müſſen.
A. R 1. Es beſteht Anwaltszwang für die Einlegung der
Be=
rufung. 2. Das müſſen wir grundſätzlich ablehnen.
Umfatzſteuer. Mit Wirkung vom 1. Juli 1931 ab ſind die
Unter=
nehmen für Lieferungen und ſonſtige Leiſtungen innerhalb der
ſelb=
ſtändig ausgeübten gewerblichen oder beruflichen Tätigkeit im
Inland gegen Entgelt, deren Geſamtumſatz einſchließlich des ſteuerfreien
Umſatzes im Steuerabſchnitt den Betrag von 5000 Mark nicht
überſteigt, von der Umſatzſteuer befreit. Nur Steuerpflichtige,
deren ſteuerpflichtiger Umſatz in dem im Kalenderjahr 1930 zu Ende
gegangenen Steuerabſchnitt den Betrag von 20 000 Mark
über=
ſtiegen hat, ſind zur Abgabe monatlicher Voranmeldungen und
zur Leiſtung monatlicher Vorauszahlungen verpflichtet. Hiernach
dürf=
ten die Fragen genügend beantwortet ſein. Die Höhe der Steuer
er=
ſehen Sie ja wohl aus dem letzten Steuerbeſcheid.
X. D. 100. Der ſtrafbare Hausfriedensbruch ſetzt ein
wider=
rechtliches Eindringen voraus. Verhält ſich der Vorfall ſo, wie
uns geſchildert, ſo kann von einer ſtrafbaren Handlung gar keine Rede
ſein, da der Vermieter ebenſo berechtigt wie verpflichtet
war, über Mängel der Mietzvohnung nebſt Zubehör ſich zu
unter=
richten.
Nechtsarchiv” 1. Bei der Zwangsverſteigerung erhalten die Koſten
im Sinne des 8 1118 Befriedigung aus dem Grundſtücke an der Stelle,
an der das Hauptrecht (Kapital) ausgeſetzt wird, und zwar vor den
Zinſen, Nebenleiſtungen und dem Hauptanſpruche. Dies iſt im Geſetz
über die Zwangsverſteigerung (8 10 Abſ. 1 Nr. 4, Abſ. 2, 8 12)
aus=
drücklich beſtimmt. 8 367 B. G.B., der vom Erlöſchen der
Schuldverhält=
niſſe handelt, kann hier nicht herangezogen werden. 2. Da wird
Rück=
ſprache mit dem die Dienſtaufſicht führenden Amtsrichter nötig ſein.
W. 1. Soweit wir wiſſen, ja. 2. Den Tarif im einzelnen kennen
wir nicht. 3. Nein.
„Notverordnung.” Angeſichts der vielen Unklarheiten, die die letzte
Notverordnung in ihrer Anwendung auf die praktiſche Handhabung
offenbar werden läßt, müſſen wir uns einer beſtimmten Stellungnahue
enthalten. Wir raten, wegen der Berechnung und Kürzung mit dem
Verſorgungsamt hier ins Benehmen zu treten, immer aber unter
Wah=
rung Ihrer Rechtszuſtändigkeiten und der Erklärung jeglichen
Vor=
behalts.
Gramm für 1000 5½Pfg. Zigaret
ese obere Gewichts-Grenze erreicht CLUB
as ist das eine Merkmal und das andere: CKUF
mockt ganz wunderhar und —— Kratzt nicht.
Seite 8 — Nr. 307
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 5. Novembit
Todes=Anzeige.
Statt beſonderer Anzeige,
Heute entſchlief ſanft nach kurzem,
ſchwerem Leiden mein lieber Mann,
unſer guter Vater, Großvater und
(15952
Bruder
(Mitglied des Volkswohl=Bundes)
im Alter von 20 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Katharina Frieß
nebſt=Angehörigen.
Darmſtadt, 4. November 1931.
Die Beerdigung findet am Freitag
nachm. 2½ Uhr auf dem Friedhot
an der Nd.=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Vereinigung
früherer
Leibgardiſten
Darmſtadt.
Am 4. November verſchied unſer
langjähriges, treues Mitglied,
Kamerad
(15963
Jean Reeg
Metzgermeiſter.
Die Beerdigung ſindet Freitag,
den 6. November, nachm. 2 Uhr,
auf dem alten Friedhof ſtatt.
Wir bitten unſere Mitglieder,
dem verſtorbenen Kameraden
recht zahlreich die letzte Ehre zu
erweiſen.
Der Vorſtand.
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe
inni=
ger Teilnahme beim Heimgange
meiner lieben Mutter und für die
Zeichen der Verehrung, die man
der Entſchlafenen entgegenbrachte,
ſage ich auf dieſem Wege
herz=
lichſten Dank.
Statt Karten.
Für die uns in ſo reichem Maße erwieſene
Teilnahme an unſerem ſchweren Verluſte und
die ſchönen Blumenſpenden für unſeren lieben
Verſiorbenen ſprechen wir auf dieſem Wege
unſeren herzlichſiten Dank aus.
Frau E. Reuter und Kinder.
Briefmarken Sammlung!
nur größeres Objekt, gegen Barzahlung zu kaufen
gesucht. Besichtigung und Uebernahme am Wohnort
des Besitzers. Angebote von kleinen oder Schüler-
Sammlungen zwecklos. (I.Bln 15916
Das gute
wBerlin-Charfottenbg.2
Willy Tichauer Miabuhrstrade 2
Darmſtadt, den 5. November 1931.
(15946
Dankſagung.
Allen Verwandten und Bekannten ſagen wir
auf dieſem Wege unſeren herzlichſten Dank
für all die Liebe und teilnehmende
Aufmerk=
ſamkeit, die ſie unſerem lieben Entſchlafenen
und auch uns erwieſen haben,
Anna Stumpf und Kinder.
(15927
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei
dem Heimgang unſerer geliebten Entſchlafenen
Frau Eliſabeth Rähl, geb. Lipp
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren herzlichſten Dank,
Familie Fritz Rühl
Familie Franz 8yzik
Familie Ludwig Rühl
Darmſtadt, den 4. November 1931.
Annaſtraße 6.
(15910
Ludwig Schneider.
Grünberg, Darmſtadt,
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Ueber das Vermögen der 22
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mit beſchränkter Haftpflicht
ſtadt. Hügelſtraße 8—16, iſt
3. November 1931, mittags
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Nummer 10
DARMSTADTER TAGBLATT — HESSISCHE NEUESTE NACHRICHTEN
5. November 1931.
Thermit.
ahre 1894 erfand Profeſſor Th. Goldſchmidt auf Grund
bekannten Tatſache, daß Aluminium die Oxyde anderer
ei ſehr hoher Temperatur zu reinen Metallen reduzieren
von ihm „Thermitverfahren” genannte Hilfsmittel zur
hoher Temperaturen. Ein Gemiſch von Eiſenoxyd (all=
Eiſenroſt bekannt) und Aluminiumpulver verbrennt
netem Zündverfahren bei einer Temperatur, die man
Grad C. ſchätzt. Hierbei bildet ſich einerſeits das reine
dieſem Fall Eiſen, und andererſeits Aluminiumſchlacke,
ſt härter als Korund iſt und pulveriſiert als
Schleif=
wrubin” oder künſtlicher Korund genannt wird. Das
„fahren ermöglicht nicht nur Eiſen rein zu gewinnen
Der hohen entſtehenden Temperatur zu Schweißungen zu
s ermöglicht auch eine ganze Reihe ſonſt nur ſchwer dar=
lichNetalle und Metalloide, wie Chrom, Mangan, Beryl=
Selen, Tellur u. a., aus ihren Verbindungen in voll=
Reinheit zu erſchmelzen. Die Reaktion des an ſich
Gemiſches wird eingeleitet durch eine hohe
Entzün=
heratur, die durch Abbrennen einer leicht entzündlichen
hus feinſt pulveriſiertem Aluminium und
Bariumſuper=
ſi wird. Die Zündmiſchung wird in Form einer
Zünd=
eines beſonders präparierten Streichhölzchens ange=
Die Schmelzungen werden meiſt in einem Tiegel aus
orgenommen, der mit einem Blechmantel geſchützt iſt.
der Anwendung im Fabrikationsvorgang ſeltener Me=
As Verfahren ſeine beſondere Bedeutung beim Schweißen
henbahnſchienen gefunden. An Hand der beigegebenen
Aſei der Vorgang kurz beſchrieben: Die beiden zu ver=
Schienen werden an den Stirnflächen ſorgfältig
ge=
nach Einſchieben eines dünnen Schweißblechs im
durch einen kräftigen Klemmapparat aneinander=
Im die Stoßſtelle wird eine zweiteilige Form gebracht,
As der Abbildung erſichtlichen Querſchnitt hat und die
umhüllt, daß von unten her ein Umgießen des Schienen=
Aich iſt. Ueber der Form wird der trichterförmige Tiegel
der unten eine durch einen Stift verſchloſſene Bohrung
Eiſenaluminiumgemiſch (Thermit) wird in abgemeſſe=
* in den Tiegel gebracht und entzündet. Sobald der
gang beendet iſt, was durch farbige Gläſer genau
beob=
den kann, wird der Stift von unten her durchgeſtoßen,
5 glühend flüſſige Eiſen in die Form fließt, die Lücken
En beiden Schienenenden ſchließt und das Schweißblech
Atze, daß auch der Kopf der Schiene zu einem
einheit=
oer aneinandergeſchweißt wird. Nach dem Ablauf des
At die in der Zeichnung durch hellere Färbung kenntlich
ſclacke, die vermöge ihres leichteren Gewichts obenauf
„Mno durch einen Schlitz auch auf den Schienenkopf läuft,
Nganze Schweißſtelle luftdicht abgeſchloſſen wird. Durch
An iehen des oben erwähnten Klemmapparates wird der
Psvorgang unterſtützt und das Ende der Schienen in
Mmfange geſtaucht. So iſt auf einfache Weiſe und mit
näßig geringen Koſten eine vollkommen einheitliche
a der beiden Schienenenden hergeſtellt.
ſeit langem gebräuchliche Vorgang wird neuerdings
Nr Herſtellung metalliſcher Verbindungen kleinerer Kör=
Hndt. Eine deutſche Firma hat hierzu ein ſo handliches
geſchaffen, daß es beiſpielsweiſe auch auf einem Maſt
ſung von Schweißverbindungen benutzt werden kann.
Mare Vorteil eines derartigen Gerätes bei der Arbeit
Mabhängig von der Witterung leuchtet ohne weitere
Enein, Sturm und Regen können das Verfahren nicht be=
DOg offenes Feuer nicht notwendig iſt. Im Gegenſatz hierzu
D Lötung mittels Lötkolbens beſondere Oefen notwendig,
Tüt werden müſſen und die auf hochgelegenen Bauſtellen
zu handhaben ſind. Der beim Thermitſchweißprozeß
olben hat auch etwa die Form eines Kolbens mit
icten Kopf, in den ein Brikett von der Größe einer
F gelegt und mit Hilfe eines beſonderen Streichholzes
urd. Für das Löten von Drahtleitungen hat der Kol=
Nondere Rille. Auch in Form einer Schmelzpfanne,
elsweiſe Blei oder Zink geſchmolzen werden ſoll,
kön=
dermitbriketts benutzt werden. Auf die nötige Metall=
Oas Brikett aufgelegt und entzündet, wodurch inner=
N Sekunden die Metallmenge geſchmolzen wird. Zum
iener Bandſägen bis zu 35 Millimetern Breite wird
Dure Vorrichtung in den Handel gebracht. Hier wird
auf die aneinandergeſetzten Enden des Sägeblattes
M itzündet. Das Hartlot ſchmilzt, läuft zwiſchen die auf
e erhitzte Bruchſtelle und muß dann nur mit einer
* gegebenen Zange zuſammengepreßt werden, wodurch
eine haltbare Verbindung hergeſtellt iſt. Abgeſehen von den nicht
teuren Werkzeugen ſind die Koſten für eine Lötung nicht höher
wie 30 Pfennige.
Eine ganz andersartige Verwendung findet Thermit heute
beim Schmelzen von Eisbergen. Es iſt bekannt, daß beſonders
in dem nördlichen Teil des Atlantiſchen Ozeans der
Schiffsver=
kehr durch ſchwimmende Eisberge großen Gefahren ausgeſetzt iſt.
Schon manche Schiffskataſtrophe iſt durch ſolche Eisberge
verur=
ſacht worden. Die Eisberge entſtehen hauptſächlich dadurch, daß
ſich große Eismaſſen aus den Gletſchern, die das Inlandeis der
Kontinente nach dem Meer bringen, ablöſen und durch die
Meeres=
ſtrömungen nach den wärmeren Meeresteilen befördert werden,
Beſonders Grönland liefert durch die Davisſtraße viele Eisberge
in den nördlichen Atlantiſchen Ozean. Nach einem Vorſchlag von
Prof. Barneß verwendet man neuerdings Thermit zum Sprengen
dieſer Eismaſſen. Etwa 15 Kilo Thermit werden in einem
Gummi=
ſack auf den Eisberg gebracht und durch eine Zeitzündung
ge=
zündet. Dieſe Verzögerung in der Zündung iſt notwendig, damit
die Mannſchaften und die Fahrzeuge, die dieſen Dienſt verſehen,
ſich rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Bei der ungeheuren
entwickelten Hitze von 3000 Grad wird das Eis geſchmolzen, wobei
ſich eine ſenkrechte Röhre in dem Eisberg bildet. Der in der
gro=
ßen Hitze entwickelte Waſſerdampf ſprengt den Eisberg in kleine
Stücke, die einesteils für die Schiffahrt ungefährlich ſind und
andernteils durch ihre große Oberfläche ſchneller zum Abſchmelzen
kommen. So iſt Thermit nicht nur im kleinen als Lötmittel,
ſon=
dern auch im großen eine ſchätzbare Bereicherung unſerer techniſchen
Hilfsmittel geworden.
*Der relative Höhen
messer,
Bislang wurde in der Luftſchiffahrt ausſchließlich das
Baro=
meter zur Höhenmeſſung benutzt. Auch Forſchungsreiſende
ver=
wenden, um beiſpielsweiſe die Höhe eines noch unerforſchten
Ber=
ges zu meſſen, kleine handliche Barometer zur Höhenbeſtimmung.
Es iſt bekannt, daß mit zunehmender Höhe der Luftdruck
ab=
nimmt, ſo daß umgekehrt aus der Größe des Luftdrucks auf die
Höhe der Meßſtelle geſchloſſen werden kann. Der Luftdruck iſt aber
außer von der Höhe des Ortes auch von der herrſchenden
Witte=
rung abhängig. Beſonders für die Verwendung im Luftfahrzeug
iſt das Barometer aber noch aus zwei weiteren Gründen
unge=
eignet. Einmal folgt das Barometer nur langſam der
Verände=
rung des Luftdrucks, ſo daß bei ſchnellem Auf= und Abſtieg eine
gewiſſe Verzögerung eintritt, die eine genaue Beſtimmung der
Höhenlage nicht möglich macht, und weiter erſieht der Flieger aus
dem Stand ſeines Barometers zwar die gegenwärtige Höhe
ſei=
nes Flugzeugs über dem Meeresſpiegel, nicht aber über der
Erd=
oberfläche, über der er gerade ſchwebt. Wenn dann
unglücklicher=
weiſe durch Nebel, Wolkenbildung oder die Dunkelheit der Nacht
die Sicht auf der Erdoberfläche genommen iſt, dann kann er aus
den Angaben ſeines Barometers, beſonders in geringerer
Höhen=
lage, nur ſehr unſicher auf den Abſtand ſeines Fahrzeuges vom
Boden oder dem Landeplatz ſchließen.
Auf dieſen Mißſtand hat ſchon der verſtorbene Ozeanflieger
Freiherr von Hünefeld nach ſeinem erfolgreichen Transatlantik=
Fkug hingewiefen. Dieſe Bemerkung von Hünefelds hat den
26jährigen jungen Wiener Ingenieur Hans von Braun zu einer
Erfindung angeregt, die jetzt ihre erſte Probe beſtanden hat. Sein
relatives Höhenmeßgerät ſoll nicht den Abſtand des Fliegers über
der Meeresoberfläche (abſolute Höhe), ſondern über der
Erdober=
fläche, über der das Flugzeug ſich gerade befindet (relative Höhe)
angeben. Die Grundlage der neuen Erfindung bilden die
Beob=
achtungen und Meſſungen, die der franzöſiſche Profeſſor Ph.
von Jolly 1879 bei der Beſtimmung der mittleren Dichte der Erde
machte. Jolly ſtellte feſt, daß zwei Kilogrammſtücke, welche je an
dem einen Arm einer gleicharmigen Hehelwaage aufgehängt waren,
verſchiedene Gewichte haben, wenn die Aufhängefäden verſchieden
lang ſind. Hängt beiſpielsweiſe das eine Gewicht 5,2 Meter tiefer
als das andere, ſo iſt es 1,5 Milligramm ſchwerer als das andere.
Die Urſache dieſer Erſcheinung iſt die Anziehungskraft der Erde,
die auf das nahgelegene Kilogewicht größer iſt als auf das
ent=
ferntere. Man kann alſo umgekehrt auch aus dem Gewicht eines
Körpers, auf deſſen Entfernung von der Erde ſchließen. Dieſen
Ge=
danken verwandte Hans von Braun bei ſeinem neuen
Höhenmeß=
gerät. In zweijähriger Verſuchs= und Konſtruktionsarbeit
zuſam=
men mit dem Diplomingenieur Erwin Stern gelang es ihm, den
erſten wirklich brauchbaren Apparat zu erbauen. Auf der
beige=
gebenen Abbildung ſind die beiden Erfinder (rechts von Braun,
links Stern) und der neue Apparat dargeſtellt. Der Höhenmeſſer
beſteht aus einem Kreuzpendel, das mit zirka 1200 Umdr.=Min.
durch einen Motor zum Rotieren gebracht wird. Durch die
Ro=
tation des Kreuzpendels werden ähnlich wie bei einem
Zentrifugal=
regulator mittels zweier Zangenarme Federn bis zu einem
ge=
wiſſen Grade geſpannt. Umdrehungszahl und Federſpannkraft
bleiben in jeder Höhe konſtant, nur das Gewicht der an dem
Kremzpendel hängenden 4 Kugeln ändert ſich je nach der Höhenlage
entſprechend dem oben erläuterten phyſikaliſchen Grundſatz. Die
Gewichtsänderung iſt naturgemäß außerordentlich gering, ſie äußert
ſich nur in einer Verminderung oder Vermehrung der
Federſpan=
nung, die ihrerſeits wieder die Pendelarme mehr oder weniger
zu=
ſammenziehen. Dieſe Veränderung der Spannung wird durch ein
feines Hebelwerk auf ein Uhrwerk übertragen. Je nach der
Ein=
teilung des Ziffernblattes und einer zweiten vertikal angebrachten
Skala kann man den jeweiligen Abſtand des Apparates von der
Erdoberfläche und damit die Höhe des Flugzeugs ableſen.
Zum Antrieb des Elektromotors bei dem erſten Verſuchsmodell
wurde ein Akkumulator von 6 Volt Spannung benutzt. Der
Höhen=
meſſer hat einſchließlich Aluminiumgehäuſe, Motor und
Akkumu=
lator noch ein Gewicht von 8 Kilo. Bei ſerienmäßiger Herſtellung
wird man das Gewicht auf 3 Kilo herabſetzen können.
Den Erfindern mangelte es nach ihren zweijährigen Arbeiten
an dem nötigen Geld zum Schartern eines Verſuchsflugzeuges, ſo
daß ſie ihre erſte praktiſche Erprobung auf dem Rieſenrad im
Wiener Prater vornehmen mußten. Schon hier zeigte ſich, daß der
Apparat fehlerlos das Auf= und Abwärtsbewegen der Schaukel,
in dem die Erfinder ſaßen, meſſen konnte. Dieſer erſten Probe
folgten weitere Verſuche in Sportflugzeugen und in
Verkehrs=
maſchinen, überall wurde die einwandfreie Wirkungsweiſe des
Apparates beſtätigt. Die Deutſche Lufthanſa hat kürzlich auf dem
Tempelhofer Flughafen ebenfalls Verſuche angeſtellt, wobei der
Höhenmeſſer in 2000 Meter Höhe eine hervorragende
Empfindlich=
keit zeigte und z. B. das Abſacken des Flugzeuges in Vertikalböen
ſofort durch Ausſchläge des Zeigers angab.
*Brennstoſiverbrauch
von Kraftwagen.
Der Allgemeine Deutſche Automobilklub hat eine Umfrage
über den Brennſtoffverbrauch und die Reifenkoſten von
Kraft=
fahrzeugen gehalten, auf die ihm 7500 Antworten zugingen.
Be=
ſonders wertvoll erſcheinen uns die Zahlen deswegen, weil ſie
im praktiſchen Gebrauch ermittelt wurden, nicht von intereſſierter
Seite irgendwie beeinflußt ſind und weil ſie, aus einer ſehr
großen Zahl errechnet, wirkliche Mittelwerte darſtellen.,
Die zweite Spalte gibt den Brennſtoffverbrauch für je 100
Kilo=
meter in Liter an, die dritte die Reifenkoſten in Pfennigen je
Kilo=
meter.
Perſonenkraftwagen.
6,3 Ltr. 12Pf.
Hubraum des Motors
0,75 Ltr.
82 „
13 „
10
15
114 „
1,6 „
13,7 „
30
17 —
157 „
25
2,5 „
30
15,5
19 „
167
3,5
2,4 „
20.3
2,6 „
40
über 40
B6 „
30 —
Laſtkraftwagen.
10 To.
14,0 Ltr.
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19,2 „
15
2,5 „
BHM
33 „
20 —
25 „
25 „
3,9 „
260
30 „
43 —
2,8
35 „
80
34,8
40
9,6
370
50 „
10,2 „
383 „
über 5,0 „
13,3 „
Bei einem Vergleich der Zahlen mit einander, kann man
feftſtellen, daß, wie auch bei ſonſtigen Kraftmaſchinen, der
Brenn=
ſtoffbedarf nicht gleichmäßig wächſt, ſondern daß größere
Maſchi=
nen wirtſchaftlicher arbeiten als kleinere.
KURZE MITTEILUNAEN
* Rußlands neuer Fünffahresplan für Elektrizität. In den nächſten
5 Jahren, d. h. bis Ende 1937, will Rußland die Leiſtungen aller
ruſſi=
ſchen Elektrizitätswerke, die gegenwärtig 4,5 Millionen Kilowatt beträgt,
auf das Zehnfache ſteigern. Was dies bedeutet, wird erſt klar, wenn man
weiß, daß die Elektrizitätswerke der Vereinigten Staaten 34 und die
deutſchen Werke gegenwärtig 13 Millionen Kilowattſtunden leiſten
kön=
nen. Zu dem genannten Endzweck ſollen zunächſt ſämtliche
Energievor=
räte erforſcht werden. Men denkt bei der Verteilung der Kraft daran,
Spannungen von 400 Kilowatt anzuwenden, die Leiſtungen von einigen
100 000 Kilowatt auf Entfernungen bis zu 1000 Kilometer fortzuleiten
ermöglichen. Die Energie ſoll in der Hauptſache in der Landwirtſchaft,
und zwar durch Anwendung des Elektropfluges und bei der Erwärmung
des Bodens benutzt werden. Weiter denkt man daran, etwa ein Drittel
aller Bahnen bis zum Ende des Zeitraums elektrifiziert zu haben.
Ruß=
land hat es fertig gebracht, von 1925 bis jetzt die Leiſtung ſeiner Werke
auf das Dreifache zu ſteigern. Es bleibt abzuwarten, ob es der großen
aufgewandten Energie gelingen wird, den geradezu gigantiſchen Plan
zu verwirklichen.
* Ein Windtunnel von ſo großen Abmeſſungen, daß Flugzeuge
in ihrer wirklichen Größe auf den Luftwiderſtand geprüft werden
können, wurde in Amerika vor einigen Monaten in Betrieb
ge=
nommen. Der Tunnel hat einen Querſchnitt von 9.14X18,28
Meter. Die zur Anwendung kommende Windgeſchwindigkeit kann
bis zu 184 Kilometer in der Stunde geſteigert werden. Es leuchtet
ein, daß hier viel ſicherer als an kleinen Modellen der Widerſtand
der Luftfahrzeuge gemeſſen werden kann. Die Errichtung dieſer
Anlage iſt ein erneuter Beweis dafür, welche faſt unbeſchränkten
Mittel in Amerika der Forſchung zur Verfügung geſtellt werden:
MEUE BüCHER UND ZEITSCHRIFTTR
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ſchen Kenntniſſen haben muß. Es iſt erſtaunlich, mit welcher
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ſind werden erläutert. Praktiſche handwerkliche Winke, die
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ſichtlich auf einer reichen Erfahrung beruhen, machen das Buch in
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und wie ſie es verſteht, mit einfachen Mitteln klar verſtändliche
Darſtellungen zu bieten.
Stegmann leugnet noch weiter.
Frankfurt a. M. Der in der Mordſache
Grewenig feſtgenommene Schloſſer Guſtav
Steg=
mann wurde am Dienstag mittag dem
Gerichts=
gefängnis zugeführt. Gegen ihn iſt Haftbeſehl
erlaſſen worden. Die Staatsanwaltſchaft hat
bereits die Vorunterſuchung beantragt.
Steg=
mann iſt bisher bei ſeiner Behauptung
geblie=
ben, unſchuldig zu ſein, obwohl an ſeiner
Täter=
ſchaft kaum noch ein Zweifel beſteht. Am meiſten
belaſtet iſt er durch eine Armbanduhr, welche
der Grewenig entwendet wurde und die ſchon
wenige Minuten nach der Tat ſeitens des
Steg=
mann verkauft wurde. Stegmann gibt nun die
Tatſache zu, dieſe Uhr in der Mordnacht
ver=
kauft zu haben, will ſie aber von einem Manne,
den er nur unter den Spitznamen „Spinner”
oder „Hipper” kennt, für 2 Mark gekauft haben.
Er gibt an, dieſer Mann ſei etwa 30 Jahre alt,
habe langes, hellblondes nach hinten gekämites
Haar und eine Narbe unter dem rechten Augc.
Der Unbekannte ſei mit einem Sportanzug
be=
kleidet geweſen und ging mit Vorliebe ohne
Kopfbedeckung.
Internationale Hoteldiebe gefaßt.
Frankfurt a. M. Den Bemühungen
zahl=
reicher ſüddeutſcher Sicherheitsſtellen iſt es
ge=
lungen, zwei internationale Hoteldiebe und
Hotelbetrüger zu faſſen, die ſeit Mitte
Septem=
ber in der Pfalz, Baden. Heſſen, Thüringen,
Württemberg und Bayern ihr Unweſen trieben.
Es handelt ſich um Betrüger, welche fortgeſetzt
in Hotels und Gaſthäuſern auftauchen,
gewohn=
heitsmäßig in den Fremdenzimmern ſtöberien,
Diebereien verübten, die Gaſtgeber durch
Hinter=
laſſung der Zechſchuld prellten und größere
Geld=
beträge zu ſtehlen ſuchten, die fremde Reiſende
in ihren Koffern mitführten. Die ganze Zeit
unternahmen dieſe Diebe und Betrüger in einem
Kraftwagen gemeinſam ihre raſch wechſelnden
Streifzüge, bis ſie vor acht Tagen in Bad
Rei=
chenhall der Polizei ins Garn liefen. Beide
Täter werden jetzt ins Gefängnis München=
Neu=
deck in Unterſuchungshaft eingeliefert. Der eine
der Täter iſt der Schloſſer Alfred Darr, geb. am
2. März 1907 in Siebleben=Gotha, ſein
Kom=
plize der Kaufmann Auguſt Steinig, geb. am
14. September 1899 in Koſtenblut (Schleſien).
Familientragödie in Sachſenhauſen.
Ehemann tötet ſeine kranke Frau.
Frankfurt a. M. Im Hauſe Wormſer
Straße 8 im Stadtteil Sachſenhauſen ſpielte ſich
in dex Nacht zum Mittwoch eine entſetzliche
Fa=
milientragödie ab. Der Gärtner Aug.
Schnei=
der tötete ſeine Frau, während ſie im Bette lag.
Nach der Tat verſchloß Schneider das
Schlaf=
zimmer und flüchtete. Aus Briefen geht
ein=
wandfrei hervor, daß der Ehemann der Täter
iſt. Die Frau war ſeit vielen Jahren ſchwer
krank. Dies hat ſich Schneider ſo zu Herzen
ge=
nommen, daß er ſeine Frau tötete mit der
Ab=
ſicht, dann ſelbſt aus dem Leben zu ſcheiden. Bis
jetzt hat man Schneider noch nicht auffinden
können.
Eine wahre Schönheitskönigin.
In Athen fanden große Studentendemonſtrationen für den Aufſtand in Zypern ſtatt, deſſen Ziele in
Griechenland größte Sympathie fanden. Bekanntlich war das Ziel des Zypern=Aufſtandes, der von
den engliſchen Behörden ſehr ſchnell niedergeſchlagen worden iſt, die Befreiung von der engliſchen
Herrſchaft und der Anſchluß an Griechenland.
Oben: Eine Regatta von Landſeglern am Rande der ägyptiſchen Wüſte.
Unten: Landſkiff, das Winterſportgerät des Ruderers.
Maria Amparo Obregon y Corral,
eine junge mexikaniſche Dame, wurde zur „
Köni=
gin von Churubuſco” gewählt, d. h. zur
ſchön=
ſten Frau Mexikos erklärt. Der Leſer wird dem
mexikaniſchen Preisgericht zugeſtehen, daß es bei
ſeiner Wahl Geſchmack bewieſen hat.
Auch in den Wintermonaten braucht der Waſſerſportler nicht völlig auf ſportliche Betätigung zu
verzichten. Wenn ſich auch nicht jeder die Reiſe nach dem Süden leiſten kann, wo das Landſegeln
mit jedem Jahr an Beliebtheit gewinnt, ſo gibt es doch den Trockenruderapparat, das Landſkiff,
das den Ruderer in gutem Training erhält.
Raubüberfall am Bankſchalter.
Magdeburg. Ein Raubüberfall
ereig=
nete ſich geſtern vormittag gegen 10 Uhr: im
Schalterraum der hieſigen Reichsbankfiliale. Als
ein Bote der Viehmarktsbank in der
Reichsbank=
filiale einen Betrag von 10 000 Mark abgehoben
hatte, wurde er von zwei Männern angeſprohen,
die ihn um das Einwechſeln einiger Noten baten.
Im Verlaufe dieſer Unterredung überfielen ſie
ihn und entwendeten ihm den abgehobenen
Be=
trag von 10 000 Mark. Die Täter flüchteten
darauf aus dem Reichsbankgebäude, wurden
aber ſofort durch Beamte der Bank verfolgt.
Einer der Täter konnte feſtgehalten und der
Polizei übergeben werden, wo er an Hand
ſei=
nes Paſſes als der Pole David Milecki feſtge=
ſtellt wurde. In ſeinem Beſitz befand ſich der
geſamte Betrag des geſtohlenen. Geldes. Der
zweite Täter, anſcheinend auch ein Ausländer,
iſt noch flüchtig.
Zwei Eiſenbahnunfälle in Frankreich.
Paris. Zwei Eiſenbahnunfälle forderten
am Dienstag in Lyon und in Chantilly 27
Ver=
letzte. Im Bahnhof von Lyon wurde ein
Per=
ſonenzug von einer einfahrenden Lokomotive
ge=
rammt, wobei ſieben Reiſende zum Teil ſchwere
Verletzungen davontrugen. Der zweite Unfall
ereignete ſich im Bahnhof von Chantilly, wo
ein haltender Perſonenzug von einer
Güterloko=
notive angefahren wurde. 20 Perſonen erlitten
leichtere Verletzungen.
Hamburg. In den Morgen
Mittwoch kollidierte der auf der R
Hamburg befindliche Slomandampfe
bei Spiekeroog mit einem
Heringsl=
rend die „Livorno”, die nur gerint
gungen erlitt, ihre Reiſe fortſetzen k.
Heringslogger geſunken. Die Beſatz
dem Hamburger Dampfer übernomd
Ein Mann der Logger=Beſatzung 1
Zuſammenſtoß ſo ſchwere Verletzung,
daß er bald darauf geſtorben iſt.
des Zuſammenſtoßes iſt noch nicht bei
Der bei dem Zuſammenſtoß in derſ
ſunkene Heringslogger gehört der
„Heringsfiſcherei=Geſellſchaft‟. Er u9‟
men „Varel”. Nach einem vom 90 4
„Livorno” bei der Reederei „Slomat
fenen Telegramm befanden ſich 16
ſatzung auf dem Logger. Davon w.d
der „Livorno” und zwei von dem !
„Falke” gerettet. Die übrigen ſiebeno0 /a. In
vermißt. Die „Livorno” wird an
Hamburg eintreffen.
Ein Motorſegler untergegaf
Stralſund. Mitte Oktober
Motorſegler „Frieda” Stralſurd m
dung Getreide für Dänemark verlag
in ſeinem Beſtimmungshafen nicht
Durch einen jetzt treibend aufgefun
tungsring des Schiffes wurde die
beſtatigt, daß das Fahrzeug mit dre
Beſatzung in der Oſtſee untergegan
ilimeter
Schiff dürſte in der Nähe von
ſunken ſein. Die Leichen der Seell
noch nicht geborgen werden.
Deutſche Jacht im Sturm geſt
London. Dem Sturm im
deutſche Dreitonnen=Jacht „Große
zwei Deutſche, Hans Krieg aus Kd
Heinrich Geſſelmann aus Hannov
bourg aus über Spanien nach
dann um die Welt ſegeln wollten, zu
fallen. Sie wurde bei Swanage a
worfen und zerſtört. Die Inſaſſen v0h
großen Teil ihrer Habe, ſo daß zun
die Schiffbrüchigen=Geſellſchaft fürſi
mußte. Sie hatten Cherbourg am
laſſen, waren dann infolge des
E=
den Kanal getrieben worden und /0
rend der ganzen Nacht dauernd Wo=
Boot ſchöpfen, um es ſchwimmfähig”,
Ueberſchwemmung in Norv”l.
Bergen. In den Aemtern
Fjordane und Sogn richtete die 9ch
gengüſſe der letzten Tage verurdl
ſchwemmung großen Schaden an. P
ertranken in den Fluten,
Synkhekiſche Herſtellung v9
diamanken möglicht
Der Berliner Chemiker Dr. Geu;
hat bekanntgegeben, daß es ihm
auf ſynthetiſchem Wege Diamar!“
beliebigen Größe herzuſtellen. Eie
nur möglich, kleine Splitter 19
prozeſſe im Lichtbogen zu (
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 367 — Seite 11
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g, 5. November 1931
Amerikas Polizei gehk energiſch gegen die Alkoholſchiffe vor
Der Vergnügungsdampfer
Rage
wird von der Polizei in die Luft geſprengt.
Die amerikaniſchen Prohibitionsagenten haben jetzt den Kampf auch gegen die außerhalb der
Drei=Meilen=Zone liegenden Vergnügungsſchiffe, auf denen Alkohol ausgeſchenkt wird,
aufgenom=
men. Als kürzlich ein ſolcher Vergnügungsdampfer in den amerikaniſchen Hoheitsgewäſſern von
der Polizei gefaßt werden konnte, wurde das Schiff von der Polizei beſchlagnahmt und mit
Dynamit geſprengt.
Markttreiben in dem Kinderdorf „Pappſiedelhauſen”,
aben und Mädchen im „Peſtalozzi=Fröbel=Haus” in Berlin aufbauten. Die Kinder ſind
ifer bei der Sache und preiſen ihre Waren genau ſo an, wie ſie es von den Erwachſenen
auf dem richtigen Weihnachtsmarkt gehört haben.
Calmetke-Ptozeß.
Endigenbericht von Prof. Schürmann.
. Die Mittwochverhandlung des
Cal=
eſſes wurde ausgefüllt durch einen
lon Prof. Schürmann=Berlin, der in
r Rede das Weſen der Tuberkuloſe
9Einen breiten Raum in ſeinem
Vor=
die Fütterungstuberkuloſe ein. Auch
ſich zu einzelnen Lübecker Fällen.
ch Prof. Schürmann dann noch über
hen Todesurſachen ausgelaſſen hatte,
VVerhandlung auf Donnerstag vertagt.
Millimeter Regen in 24 Stunden.
enhina. In Havanna hat es 24
Stun=
ſununterbrochen wolkenbruchartig
ge=
ſie Höhe der Niederſchlagsmenge in
betrug nicht weniger als 12,5 Zenti=
* Waſſer ſteht in vielen Straßen einen
tr hoch.
ieder von einer furchtbaten
Nnkakaſtrophe heimgeſucht?
Karte von Japan.
4r unbeſtätigten Meldungen ſind die
plichen Inſeln Japans, Kiuſchiu und
Aon einem furchtbaren Erdbeben heim=
Rden, das angeblich 1000 Todesopfer
gefordert hat.
Del SiinlersHiozep.
Berlin. Im Sklarek=Prozeß wurde geſtern
früh gegen den Angeklagten Luding verhandelt.
dem paſſive Beſtechung zur Laſt gelegt wird.
Luding war bis zum Oktober 1929 Buchprüfer
beim Finanzamt Berlin=Mitte und bekam als
ſolcher im Jahre 1926 den Auftrag, die Bücher
der Sklareks auf die Richtigkeit der
abgegebe=
nen Steuererklärungen und Gewinne zu prüfen.
Er ſoll dabei an der Neuaufſtellung der
Sklarek=
ſchen Bücher gearbeitet haben, um ſie in
Ein=
klang mit den Steuererklärungen zu bringen.
Luding beſtreitet jede ſtrafbare Handlung und
will lediglich in nebenberuflicher Arbeit die
Sklareks ſteuertechniſch beraten haben. Der
An=
geklagte Tuch erklärte, daß im Hauſe der
Skla=
reks große Aufregung geherrſcht habe. Es ſtellte
ſich nämlich heraus, daß der Umſatz der Firma
Sklarek für das Jahr 1926 nur mit einem
Drittel des wirklichen Wertes angegeben
wor=
den war.
Da es ſich hier um einen Steuerdelikt
han=
delt, ſo machte der Vorſitzende darauf
aufmerk=
ſam, daß bei weiteren Ausſagen die
Steuerbe=
hörde Anklage erheben könnte. Es wurde
des=
halb eine Pauſe eingelegt, in der vom
Finanz=
amt Berlin=Mitte die Zuſicherung eingeholt
wurde, daß gegen Tuch und Lehmann wegen der
Ausſagen nicht eingeſchritten werden würde.
Die weitere Verhandlung ergab, daß Tuch von
Willy Sklarek einen Auftrag erhalten hatte,
ſämtliche Bücher umzuſchreiben und den Umſatz
der BAG. herauszulaſſen, da das Konto der
BAG. und das Bankkonto falſch geweſen ſeien.
Da der Angeklagte damals Einwendungen
machte, erhielten der Buchhalter Lehmann und
einige andere Angeſtellte dieſe Albeiten
über=
tragen. Das Gewinn= und Verluſtkonto ſollte
indeſſen beſtehen bleiben. Die Frage des
Vor=
ſitzenden, ob ein gewandter Buchprüfer wie
Lu=
ding derartige Manipulationen hätte erkennen
müſſen, wurde von dem Angeklagten Tuch bejaht.
In der Nachmittagsverhandlung des Sklarek=
Prozeſſes beſchäftigte man ſich weiter mit den
Vorwürfen gegen den angeklagten Buchprüfer
Luding, der von dem mitangeklagten
Buchhal=
ter Tuch erheblich belaſtet wurde.
In der Umſatzſteuererklärung der Sklareks
aus dem Jahre 1926 iſt bei den Bankſchulden
ein Betrag von 1,080 Mill. eingeſetzt worden,
während die Bankſchulden der Sklareks in
Wirk=
lichkeit 6½ Millionen Mark betrugen. Das hat
Luding nicht beanſtandet. Luding hat ſich für
berechtigt gehalten, neben ſeiner amtlichen Tätig=
keit als Buchprüfer des Finanzamtes auch als
Steuerberater für die Sklareks tätig zu ſein.
Der Vorſitzende kommt dann darauf zu
ſprechen, daß die Kontrollbeamten der
Bezirks=
ämter bei den Nachprüfungen von den Brüdern
Sklarek mit Kaffee und Kuchen bewirtet
wor=
den ſeien. Leo Sklarek meint, er wiſſe davon
nichts. Dann meldete ſich Willi Sklarek zu Wort:
„Herr Vorſitzender, aber ich weiß etwas! Wenn
Frau Oberbürgermeiſter Boeß zu ihren
Wohl=
tätigkeitsveranſtaltungen etwas brauchte und zu
uns kam, um zu kaufen, dann wurde ihr Kuchen
und Schokolade vorgeſetzt.” Willi Sklarek
er=
klärte dann noch, daß ſie mit den Berliner
Bür=
germeiſtern geſellſchaftlich ſo verkehrt hätten, als
ob ſie Verwandte ſeien.
Es wird dann noch erörtert, daß bei der
Lie=
ferung von Anzügen an die Magiſtratsbeamten
die Ziffer 70 bedeutet habe, daß dieſen Beamten
keine Rechnungen zuzuſtellen ſeien. Die Brüder
Sklarek behaupten, das ſei eine Anordnung von
Max Sklarek geweſen.
Vorſitzender: „Iſt das richtig, daß die
Ma=
giſtratsbeamten teilweiſe Anzüge ohne Rechnung
erhalten haben?‟
Leo Sklarek: „Herr Vorſitzender! Ich muß
offen ſagen, es iſt nicht ſchön, von dieſen Leuten,
die bei der Stadt Berlin Gehälter von 30000 bis
40 000 Mark bezogen und trotzdem bei uns
kauften.”
Vorſitzender: „Sie kauften, aber bezahlten
nicht?”
Leo Sklarek: „Was ſoll ich dazu ſagen? Wir
haben manchem eine Rechnung geſchickt, die
An=
ſtändigen bezahlten, und die Unanſtändigen
be=
zahlten nicht. Ich müßte ein Ochſe geweſen ſein,
wenn ich Beamte beſtochen hätte. Das war gar
nicht nötig. Die Beamten kamen uns ja
nach=
gelaufen.”
Die Verhandlung wurde dann auf Donnerstag
vormittag vertagt.
Geſchoßexploſion auf dem Exerzierplatz
in Thorn.
Thorn. Auf dem Exerzierplatz in Thorn
explodierte ein Geſchoß im Rohr eines 7,5=
Zen=
timeter=Geſchützes. Zwei Soldaten erlitten
ſchwere Verletzungen und wurden in
hoffnungs=
loſem Zuſtande in das Militärlazarett
einge=
liefert. Ein Offizier und ein Artilleriſt
er=
litten leichtere Verletzungen.
Großſener in der Londoner Univerſikät
Die Forſchungsarbeiten Irvines
vernichtet.
London. Am Dienstag wurden das
Phy=
ſikaliſche Laboratorium und das Chemiſche
Mu=
ſeum der Univerſität in London durch ein Feuer
größtenteils zerſtört, wobei die wertvollen
For=
ſchungsarbeiten des Rektors und bekannten
Phy=
ſikers Sir James Irvine vernichtet wurden. Den
angeſtrengten Bemühungen der Feuerwehr
ge=
lang es nach mehreren Stunden, ein
Uebergrei=
fen der Flammen auf das chemiſche
Laborato=
rium, wo größere Mengen feuergefährlicher
Che=
mikalien lagerten, zu verhindern. Der
Scha=
den wird auf etwa 350 000 Mark geſchätzt.
Exploſion in einem Kohlenbergwerk.
Neun Bergarbeiter verletzt.
London. Bei einer Exploſion in dem
Ri=
ſing Sun=Kohlenbergwerk in Wallſend=On=Tyne
wurden am Dienstag neun Bergarbeiter verletzt,
von denen ſechs mit ſchweren Brandwunden ins
Krankenhaus eingeliefert werden mußten. Die
Exploſion ereignete ſich bei Sprengungen auf der
unterſten Sohle der Grube, wo etwa 100 Mann
an der Arbeit waren.
Sieben Kranke bei einem Krankenhausbrand
in den Flammen umgekommen.
London. Am Dienstag wurde durch ein
Großfeuer ein Teil des Ontario=Krankenhauſes
in Penetanguiſhene (Kanada) zerſtört, wobei
ſie=
ben Schwerkranke den Tod in den Flammen
fan=
den. Zwei weitere Kranke befinden ſich durch die
erhaltenen Brandwunden in Lebensgefahr.
Zahl=
reiche Inſaſſen der Abteilung für Geiſteskranke
ſetzten den Rettungsbemühungen der Wärter und
der Feuerwehr ſehr heftigen Widerſtand
ent=
gegen, ſo daß einige nicht gerettet werden
konn=
ten, während zahlreiche andere mit Gewalt aus
dem brennenden Gebäude entfernt werden
mußten.
„Akkon” mit 207 Fahrgäſten aufgeſtiegen.
New York. In Lakehurſt iſt das neue
amerikaniſche Rieſenluftſchiff „Akron” mit
zwei=
hundertſieben Fahrgäſten zu einem Rundflug
aufgeſtiegen. Es iſt dies die größte Zahl von
Perſonen, die jemals in einem
Luftverkehrs=
mittel befördert worden ſind.
Veredeln Sie Ihren Teint!
Kein unschöner Glanz darf die Schönheit der Haut stören — zart
und matt muß sie sein! Matt-Creme, das edle 711--Erzeugnis,
ermöglicht es, diese vichtisste Forderung der Schönheiteblleße zu
erfüllen. Ein Hauch dieses klassischen Schönheits-Cremes gibt dem
Teint rasch die besehrte zart matte Tönung. — Auch als Puder.
unterlage ist Matt-Creme vorzüglich geeisnet. Der Puder haftet dann
besser und laßt sich leichter verteilen.
Beim Kauf achte man genzu auf die gei. geich. 471l und die
blau-goldenen Hausfarben.
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Zur Abwicklung der ſchwebenden Termingeſchäfte.
Weitete Prolongalion der Verpflichkungen vom 16. November auf 10. Dezember. — Berſchiebung der
fälligen Börſendarlehen. — Noch keine Ausſicht auf Börſenöffnung. — Abgeſchwächte Kurſe im Freiverkehr.
vorſtandes.
Der Börſenvorſtand, Abteilung Wertpapiere, beſchäftigte ſich
geſtern erneut mit der Frage der Börſenwiedereröffnung. Der
Vorſtand berichtete über die Schritte, die in der Zwiſchenzeit zur
Herbeiführung der Wiedereröffnung getan worden ſind, und teilte
mit, daß ein Erfolg in dieſer Hinſicht trotz größter Bemühungen
nicht erzielt werden konnte. Der Börſenvorſtand bekundete
ein=
mütig, daß der weitere Ausfall der Börſenverſammlungen zu
un=
erträglichen Schwierigkeiten in der geſamten deutſchen Wirtſchaft
führt. Wenn die Wiederherſtellung des amtlichen Verkehrs nicht
möglich ſei, ſo müſſe wenigſtens die Oeffnung der Börſenräume in
Ausſicht genommen werden. Nach der Börſenvorſtandsſitzung
wurde folgende
Bekannkmachung
vom Berliner Börſenvorſtand veröffentlicht:
Auf Grund des § 2 der Verordnung zur Durchführung der
Verordnung des Reichspräſidenten für die Abwicklung von
Bör=
ſengeſchäften vom 25. Juli 1931 (RGBl. I, S. 395) wird folgendes
angeordnet:
8 1.
Termingeſchäfte in Wertpapieren, die bis zum 11. Juli 1931
einſchließlich nach den Bedingungen für die Geſchäfte an der
Ber=
liner Wertpapierbörſe abgeſchloſſen worden ſind, werden vom
16. November 1931 ab ſo behandelt, als ob die Vertragsteile
hin=
ſichtlich des nichtabgewickelten Geſchäfts oder Geſchäftsteils ein
Prolongationsgeſchäft auf den 10. Dezember 1931 abgeſchloſſen
hätten. Als Prolongationskurs gilt hierbei der in der Anlage für
das Wertpapier feſtgeſetzte Kurs
Der Unterſchied zwiſchen dieſem Kurs und dem durch die
Be=
kanntmachung des Börſenvorſtandes vom 15. September 1931
(Amtliches Kursblatt Nr. 168 vom 16. September 1931) feſtgeſetzte
Kurs, ſowie die Beträge, die durch eine von der Liquidationskaſſe
A.=G. genehmigte Uebernahme der Lieferungs= oder
Abnahme=
pflicht zu einem anderen als dem vereinbarten Kurs zugunſten
oder zu Laſten eines Mitgliedes der Liquidationskaſſe A.=G
ent=
ſtanden ſind, ſind zur Hälfte am 16. November 1931. zur Hälfte
am 1. Dezember 1931 zu zahlen. Die Pflicht zur Leiſtung von
Nachſchüſſen richtet ſich nach den Geſchäftsbedingungen, die dem
Vertrag zwiſchen der Liquidationskaſſe A.=G. und ihren
Mitglie=
dern zugrunde liegen.
8 2.
Von der Verpflichtung zur Zahlung von Zinſen auf Grund
der Bekanntmachungen des Börſenvorſtandes vom 8. September
1931 (Amtliches Kursblatt der Berliner Wertpavierbörſe Nr. 163,
vom 9. September 1931), 15. September 1931 (Amtliches
Kurs=
blatt der Berliner Wertpavierbörſe Nr. 168, vom 16. September
1931) und 17. September 1931 (Amtliches Kursblatt der Berliner
Wertvavierbörſe Nr. 170 vom 18. September 1931) können ſich die
Verpflichteten daurch befreien, daß ſie der Liquidationskaſſe A.=G.
verbindlich erklären, am 16. November 1931 die von ihnen
ver=
kauften Wertpapiere zu liefern, die von ihnen gekauften
Wertpa=
viere abnehmen und bezahlen zu wollen. Die Erklärung muß der
Liquidationskaſſe A.=G. ſpäteſtens am 11. November 1931., 12 Uhr,
in ſchriftlicher Form zugegangen ſein. Hat ſich die
Liquidations=
kaſſe A.=G. mit der angebotenen Lieferung oder Abnahme
ein=
verſtanden erklärt und erfüllt der Verpflichtete ſeine
Lieferungs=
oder Abnahme= und Zahlungspflicht am 16. November 1931 nicht,
ſo kann die Liquidationskaſſe A.=G. das Geſchäft inſoweit durch
Abſchluß eines Kaſſageſchäfts im Verkehr außerhalb der Börſe
ſo=
fort glattſtellen und die Zahlung des ſo ermittelten Schadens
ver=
langen.
Macht die Liquidationskaſſe A.=G. von dieſem Recht keinen
Gebrauch, ſo bleibt die Zinszahlungspflicht des Mitgliedes
be=
ſtehen
Erklärt ſich ein Verkäufer gemäß Abſatz 1 zur Lieferung am
16. November 1931 bereit, und lehnt die Liquidationskaſſe A.=G.
die Annahme dieſer Lieferung ab, ſo ſind dem Verkäufer für den
Teil ſeiner Anſprüche, für den er die Gegenleiſtung bewirken
wollte, Zinſen in Höhe von 10 Prozent jährlich zu vergüten.
8 3.
Die Vorſchriften der 88 1 und 2 finden auf Kunden von
Banken und Bankiers und an der Berliner Börſe zugelaſſenen
Maklern, die bei dieſen bis zum 11. Juli 1931 einſchließlich
Ter=
mingeſchäfte in Wertpapieren nach den „Bedingungen für die
Ge=
ſchäfte an der Berliner Wertpapierbörſe” abgeſchloſſen haben,
ent=
ſprechende Anwendung. Hinſichtlich der Nachſchußpflicht (8 1.
Ab=
ſatz 2. Satz 2) ſind an Stelle der Geſchäftsbedingungen der
Liqui=
dationskaſſe A.=G., die dem Vertrag mit dem Kunden zugrunde
liegenden Geſchäftsbedingungen der Banken oder Bankiers oder
Makler maßgebend. Hinſichtlich der Regelung der Zinspflicht (8 2)
treten die Banken oder Bankiers oder Makler an die Stelle der
Liquidationskaſſe A.=G. Die in 8 2 vorgeſehene Erklärung muß
den Banken oder Bankiers oder Maklern, bei denen die Geſchäfte
abgeſchloſſen worden ſind, ſpäteſtens am 10. November 1931 in
ſchriftlicher Form zugegangen ſein.
8 4.
Reichsmarkdarlehen, die nach den „Bedingungen für die
Ge=
ſchäfte an der Berliner Wertpapierbörſe” abgeſchloſſen, nach
aus=
drücklicher oder ſtillſchweigender Vereinbarung für den An= oder
Verkauf von Wertpapieren oder für die Hinausſchiebung
abgeſchloſ=
ſener Wertpapiergeſchäfte beſtimmt ſind und nach § 1. Ziffer 2
der Bekanntmachung des Börſenvorſtandes vom 23. Oktober 1931
(Deutſcher Reichs= und Preußiſcher Staatsanzeiger Nr. 250 vom
26. Oktober 1931) am 16. November 1931 fällig werden, ſind erſt
am 10. Dezember 1931 zurückzuzahlen.
Der Darlehnsſchuldner iſt verpflichtet, die bei dem
Darlehns=
gläubiger hinterlegten Sicherheiten bis zum 23. November 1931
auf 110 Prozent des Darlehnsbetrages zu bringen; die
hinterleg=
ten Wertpapiere werden hierbei nach den amtlichen Kurſen vom
18. September 1931 (oder mangels ſolcher nach den zuletzt
notier=
ten amtlichen Kurſen) bewertet.
Die Höhe der Darlehnszinſen wird durch den
Darlehnsgläu=
biger beſtimmt. Sie darf aber nicht mehr als 12 Prozent
jähr=
lich betragen.
Der Darlehnsſchuldner iſt berechtigt, das Darlehen vorzeitig
zu kündigen und drei Tage nach Kündigung zurückzuzahlen.
Berliner und Frankfurker Effekken-
Freiverkehr.
Die geſtrige Unterhaltung zwiſchen dem deutſchen Botſchafter in
Paris einerſeits und Laval und Briand andererſeits, die als
Ausgangs=
punkt einer Periode neuer diplomatiſcher Aktivität in Europa zu
wer=
ten iſt, verlief zwar den ofiziellen Erwartungen entſprechend, rief aber
in Bankkreiſen eine gewiſſe Enttäuſchung hervor. Es ſtellt ſich doch
immer mehr heraus, daß die deutſche Poſition bei den
Reparationsver=
handlungen recht ſchwierig iſt und daß es noch einige Zeit dauern wird,
bis alle dieſe komplizierten Probleme ihre Regelung gefunden haben.
Auch die Stillhalteverhandlungen dürften noch nicht ſo ſchnell zu einer
befriedigenden Einigung führen, und damit wird die Hoffuung auf eine
baldige Wiedereröffnung der Börſe erneut kleiner. Neben dieſen
poli=
tiſchen Ueberkegungen waren es im geſtrigen Freiverkehr in Berlin
aber auch rein markttechniſche Gründe, die zu einer Abſchwächung der
Aktien= und Pfandbriefkurſe führten. Mit Spannung erwartete man
das Reſultat der Börſenvorſtandsbeſprechungen. Die Kurſe erfuhren
einheitlich 1—2prozentige Nückgänge. Auch Pfandbriefe lagen meiſt
wiedes im Angehg
In den Mittagsſtunden war das Geſchäft weiterhin relatio klein,
auf der ermäßigten Baſis traten aber eher leichte Erholungen ein. Für
feſtverzinsliche Werte biieb die Grundſtimmung ſchwächer.
Reichsſchuld=
buchforderungen lagen relativ gut behauptet. Der Geldmarkt lag
un=
verändert; am Deviſenmarkt geſpannen das Pfund 20 Pfg., Kairo 20
und Liſſabon 10 Pfg., während Oslo weitere 50 Pfg. und Stockholm
ſogar 75 Pfg. verloren.
Im geſtrigen Freiverkehr von Büro zu Büro in Frankfurt am
Main herrſchte recht luſtloſe Stimmung, da Anregungen ſo gut wie
nicht vorlagen. Die Maldungen von den Auslandsplätzen lauteten nicht
einheitlich, ſo daß in dieſer Richtung keinerlei Anhaltspunkt für die
Tendenzgeſtaltung gegeben zuaren; zu der geringen Unternehmungsluſt
trug ferner bei, daß aus New York infolge des vorgeſtrigen Feiertags
keine Kursmeldungen vorlagen. Das Ergebnis der Ausſprache in Paris
zwiſchen Laval und Hoeſch wurde mit ziemlicher Enttäuſchung
aufge=
nommen, da die Hoffnungen auf eine baldige Löſung der ſchwierigen
Probleme noch immer als recht vage bezeichnet werden müſſen.
Ver=
ſtimmend wirkten noch die Gerüchte über Sanierungspläne bei den
Ver=
einigten Stahlwerken. Gegen den Vortag waren bei mäßigem Geſchäft
durchſchnittlich Kursrückgänge von 1—2 Prozent feſtzuſtellen. Im
gro=
ßen und ganzen zeigte die Kursgeſtalkung keine Einheitlichkeit. Relativ
gut behauptet lagen der Montan= und Vankenmarkt.
Bei Renten drückt aus den bekannten Gründen immer noch
An=
gebot auf den Markt, ſo daß ſich bei ebenfalls mäßiger Umſatztätigkeit
Kursverminderungen um etwa 050 Prozeut ergaben.
Liquidations=
pfandbriefe lagen nicht ganz einheitlich; „Gothaer
Liquidationspfand=
briefe und einige andere waren geſucht und höher.
Reichsſchulbuchfor=
derungen blieben behauptet. Kommunale Papiere liegen andauernd.
ſchwach. Altbeſitzanleihe und Auslandswerte nur wenig verändert.
Die Auslandsbörſen.
An der Londoner Börſe war das Geſchäft nach Eröffnung
in ruhiger Haltung zum Schluß ſehr gering und die Kursgeſtaltung
ziemlich unregelmäßig. Deutſche Werte waren wieder feſter.
Die Pariſer Börſe war allgemein feſter; im Verlaufe ſetzten
ſich die Kursſteigerungen auf Deckungen an allen Marktgebieten fort.
Auch die Brüſſeler Börſe zeigte ein recht feſtes Ausſehen,
das anfangs ziemlich lebhafte Geſchäft ließ allerdings im Verlauf
wie=
der nach.
Die Amſterdamer Börſe war bei verhältmismäßig
gerin=
gem Geſchäft feſt veranlagt und ſchloß zu den höchſten Tageskurſen.
An der Wiener Börſe ſetzte ſich nach ſchwächerem Beginn
ſpäter eine Erholung durch.
Auf die weiter zuverſichtlich lautenden Berichte aus der Induſtrie
und dem Handel zeigte auch die geſtrige New Yorker Börſe bei
der Eröffnung eine feſte Haltung, doch war die Kursgeſtaltung nicht
ganz einheitlich.
An den internationalen Deviſenmärkten konnte ſich das Pfund am
Nachmittag zunächſt weiter befeſtigen und zog bis auf 3,76½ gegen den
Dollar an, doch wurde es ſpäter wiederetwas ſchwächer und ging auf
Dollar an, doch wurde es ſpäter wieder etwas ſchwächer und ging auf
gegen Zürich 19,19½g und gegen Paris 9531. Der Dollar war am
Nachmittag gut behauptet, der franzöſiſche Frane war unverändert,
da=
gegen neigte Madrid eher zur Schwäche. Die Reichsmark hielt ſich unter
Schwankungen gut, gegen das Pfund ſchloß ſie 15,84½, in Amſterdam
ſtellte ſie ſich auf 5,812½; in Oslo und Stockholm war ſie beſondeus feſt.
Die Norddeviſen waren weiter leichter, befonders Stockholm, während
die ſüdamerikgniſchen Debiſen weiter feſt tendierten.
Berliner Leviſen=Feſtſehung vom 4. November.
8.19 Brief
8.21. Spauien Geld
36.91 Brief
36.99 Wien 58.94 59.06 Danzig 82.37 82.53 Prag 12.47 12.49 Japan 2.058 2062 Budapeſt 73.2 73.42 Rio de Jan. 6.259 0.261 Sofia 3.072 3.078 Jugoſlawien 7.473 7.487 Holland 170.03 170.37 Portugal 14.34 14.36 Oslo 88.91 89.09 Athen 5.195 5.205 Kopenhagen 90.91 91.09 Iſtambul Stockholm 91.91 92.09 Kairo. 16.18 16.22 London 15.78 15.82 Kanada 3.796 3.804 Buenos Aires 1.018 1.022 Uruguay 1.748 1.752 New York 4.209 4.217 Island 71.43 71.57 Belgien 58,74 58,86 Tallinn 112.99 113.21 Italien 21.68 21.72 Riga 81.37 81.53 Paris 16.58 16.62 Bukareſt 2,547 2,553 Schweiz 82,12 82.28 Kaunas 4211 42.19 Wirtſchaftliche Rundſchau.
Der Güterverkehr in Heſſen und Heffen=Naſſau. Nach den nunmehr
zuſammengeſtellten Zahlen für das Jahr 1930 war der Rückgang des
Güterverkehrs auch in den heſſiſchen Gebieten ganz erheblich. Im
Ver=
kehrsbezirk Heſſen=Naſſau (ohne Frankfurt) und Oberheſſen ſank
der Gliterverſand im Inlandsverkehr von 14,7 auf 11,8 Millionen To.,
der Empfang von 11,4 auf 9,0 Millionen To. Im Gebiet der heſſiſchen
Prodinzen Rheinheſſen und Starkenburg ermäßigte ſich der
Verſand im Inland von 3,4 auf 2,9 Millionen To., der Empfang von
5,1 auf 3,9 Millionen To. Die beſonders erfaßte Stadt
Frank=
furt ließ den Verſand von 1,4 auf 10 Millionen To. und den
Emp=
fang von 2,8 auf 2,0 Millionen To zurückgehen. Der Nückgang im
geſamten Reichsgebiet betrug rund 78 Millionen To. (von 414 auf 336
Millionen Tonnen).
Vereinigte Stahlwerke A.G. Wie wir erfahren, iſt der A.R. der
Vereinigten Stahlwerke A. G. auf den 24. November zu einer der
übli=
chen Aufſichtsratsſitzungen zur Behaudlung laufender Angelegenheiten
einberufen worden. Der Termin dieſer Aufſichtsratsſitzung lag bereits
vor mehreren Wochen feſt. Der Jahresabſchluß wird aller Vorausſicht
nach, wie auch in früheren Jahren, der in den erſten Monaten des
nächſten Jahrgs ſtattfindenden Bilanzſitzung des A.R. vorgelegt
wer=
den. Die Voklage einer Zwiſchenbilanz kommt nicht in Frage. Die
Verteilung einer Dividende für 1930/31 (i. V. 4 Proz.) dürfte nach dem
Verlauf des Geſchäftsjahres nicht in Betracht kommen.
Stützungsaktion für Braugerſte in Süddeutſchland. Nach
langſvie=
rigen Verhandlungen im Reichsernährungsminiſterium iſt es nunmehr
den gemeinſamen Bemühungen der Bayeriſchen Landesbauernkammer
und des Staatsminiſteriums, für Landwirtſchaft, der Genoſſenſchaften
und des Handels gelungen, eine Stützungsaktion für Braugerſte in die
Wege zu leiten. In Süddeutſchland, alſo in Bayern, Baden,
Württem=
berg und Heſſen, ſollen in der Zeit vom 4. November bis 10. Dezember
48000 Tonnen Braugerſte zur Hälfte durch Genoſſenſchaften und
Han=
del eingelagert werden. Die Gerſte iſt bis zum 10. Februar 1932 vom
Markte fernzuhalten. Der Aufkauf iſt ohne Preisbindung für Handel
und Genoſſenſchaften am freien Markt zu tätigen. Das auf Baheen
entfallende Kontingent beträgt 28000 Tonnen. Ferner wird in
aller=
nächſter Zeit auch wieder der Einfuhrſchein für Malz, Graupen und
Malzkafee in Wirkſamkeit treten. Die nunmehr beſchloſſenen
Maßnah=
men ſcheinen geeignet, dem bis heute böllig daniederliegenden
Brau=
gerſtengeſchäft eine nachhaltige Anregung zu geben.
Keine Stornierung der Ruffenaufträge. Die Meldungen, wonach
Rußland ſeine ſämtlichen neuen Aufträge an die deutſche Induſtrie
ſtor=
niert haben ſoll entſprechen, wie wir erfahren, nicht den Tatſachen. Die
ruſſiſche Handelsvertretung in Berlin hat den deutſchen Lieferfirmen
verſchiedene von dieſen noch nicht beſtätigte Aufträge wieder
zurückge=
geben. Es ſei dies zum Teil darauf zurückzuführen, daß gegenwärtig
Reichsgarantien für Rußlandgeſchäfte nicht bewilligt würden, zum Teil
auch offenbar darauf, daß die Nuſſen ihr Beſtellprogramm in
Zufam=
menhaug mit ihrer rückläufigen Ausfuhr einzuſchränken beabſichtigen.
Wie verlautet, wüirden vorausſichtlich im Dezember d. J3. neue
Ga=
rantien im Rahmen der durch die Einlöſung von Ruſſenwechſeln
zurück=
fließenden Mittel in beſchränftem Umfange wieder erteilt werde
Vom Holzmarkl.
Unſer Mitarbeiter ſchreibt uns: Von den jetzt ſtattfind e
verkaufsterminen bleibt ein Teil ohne Ergebnis, weil die
auf Gebote, die weſentlich unter dem vorjährigen liegen,
ſchläge erteilt. Mit Intereſſe erwartet man daher den erſt
fe sjährigen Holzöerkauf in Neuſtrelitz, wvo über 20 000 Fe7
holz vor dem Einſchlag ausgeboten werden. Dieſer Termi
jährlich den Auftakt zu den großen Holzverſteigerungen uaſ
meſſer für die Bewertung, die während der Winterſaiſon.
iſt. Im Hinblick auf die Tatſache, daß gerade ſtarkes He
ſtellung von Brettern und Bohlen für Vautiſchlereien
weni=
wird man auf die Preisentwicklung in Neuſtrelitz beſonde
ſein. In letzter Zeit konnten einige größere Verkäufe in
tätigt werden; die Preiſe befeſtigten ſogar. Faſt troſtlo
gegen die Verhältniſſe auf dem Markte ſtärkerer Stammwa
Oſtpreußen und aus ruſſiſchen Partien lebhaft, meiſt ohne 8u
angeboten werden. Auch in den letzten Tagen traten f
Sortimente kleine Preisermäßigungen ein, die zwiſchen 2
ſchwanken. Ueberaus trübe liegen die Abſatzverhältniſſe
markt. Balken ſind nur in beiſcheidenen Mengen verkäuf!
leichter gingen Kanthölzer von den Plätzen. Mancher Abſch
an der Kreditfurcht der Lieferer. Nachfrage beſtand nach ru
kiefer, die wegen ihrer guten Beſchaffenheit gern gekauft
dauerlicherweiſe iſt indeſſen die Lieferung inſofern unzuverki
Beſteller zum Teil viele Wochen auf die Ausführung der
warten müſſen. Für eilige Lieferungen kommen daher die
aus Rußland nicht in Frage. Steigende Nachfrage beſta
geflößten aſtreinen Seitenbrettern, die in ſchmaler Ware
je Kubikmeter frei Herford brachten.
Meiallnokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg.
vember ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt ci
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigzn
Deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 69,75 RM. — Die 2
der Kommiſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes 11ſch
de
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lie
Bezahlung) ſtellten ſich für Original=Hüttenaluminiur.)” Repräl
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 170
gleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, auß
Reinnickel 98 bis 99 Prozent auf 350 RM. Antimon=
48 50 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) auf 44,25—47,50
Die Berliner Metalltermine vom 4. November ſte
Kupfer: November 59,25 (60), Dezember 59,50 (59,
60 (60,50), Februar 60 25 (60,75), März 60,75 (61.25),
(61,75), Mai 61,75 (62,50), Juni 62 (62,50) Juli
Auguſt 63,50 (64), September 63,50 (64,50). Oktober 6/
denz: ſtetig. Für Blei; November 20,25 (21), Deze
(21,50), Januar 21 (22), Februar 22 (23), März 22 (23
22,50 (23,50), Mai 22,50 (24), Juni 23 (24). Juli
Auguſt, September Oktober 23 (25). Tendenz: luſtlos.
November 21,25 (21,50) Dezember 21— (22). Januar
Februar 22,50 (23), März 23,25 (23 50) April 27
Mai 24 24,75), Juni 24,25 (25,25) Juli 25 (25,75),
(26,50), September 26,25 (26.50), Oktober 26,25 (26 75)
ſtetig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld die in Klan
gefügtenBrief.
Produkkenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 4. November. We
Roggen 225—226; Sommergerſte 185—190; Weizenmehl
Spezial Null mit Austauſchweizen 37—38, desgl. Sonderl
bis 36; Weizenmehl niederrheiniſches Spezial Null mit 1
zen 37—37,75, desgl. Sondermahlung 35—35, 75; Rogger)
32,25; Weizeukleie 9,25; Roggenkleie 9,75. Tendenz:
5.
Berliner Produkkenbericht vom 4. November. Nach de ſoormgend
rungen der letzten Zeit machte ſich am Produktenmarkt he
cktion geltend, die zum Teil im Zuſammenhange ſtand uu
gen Rückgängen an den überſeeiſchen Märkten; andererſei!
die belardendſie Peritälien uine ded Auigede deirt
Noggen verſchiedentlich etwuas mehr in Erſcheinung, währel
len trotz ihrer wenig reichlichen Verſorgungslage nur vorſt
Im Promptgeſchäft lauteten die Gebote etwa 2 Mauk nie
allerdings in Noggen auf dem ermäßigten Niveau nur wer
zuſtande kamen. Am Lieferungsmarkte ſetzte Weizen bis 2
bis 2 50 Mk. ſchwächer ein. Weizen= und Roggenmehle f!
gen Preiſen offeriert, jedoch ſind die Mühlen zu Preiskoyz
reit. Hafer im Promptgeſchäft bei kleinen Angebot ſtetigl
lauten aber niedriger, der Lieferungsmarkt war um 1,50
ſchwächt. Auch für Gerſte hat die rege Kaufluſt etwas
Weizenexportſcheine ſind im Preiſe gut behauptet, dageger
genexportſcheine ruhiger.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago=
Getreide. Weizen: Dezember 64½, März 68½1
eim
Juli 70½; Mais: Dezember 44,25, März 47, Mi/ Behesbe
51½; Hafer: Dezember 26½, März 28, Mai 29½
heim
Roggen: Dezember 47½, März 51, Mai 53.
Schmalz: November 6,80, Dezember 6,55, Janua
Speck, loco 6,75.
Schweine: Leichte 4,50—4,70, ſchwere 4,65—4,85
zufuhren in Chicago 26 000, im Weſten 84000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork
Schmalz: Prima Weſtern 7,75; Talg, extra loſe
Getreide. Weizen: Rotwinter, Hartwinter 79
loco New York 60½; Mehl: ſpring wheat clears
Getreidefracht nach England 1,6—2,3 sh, n. d. Kontine
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
dibidende (1930: 10 Prozent) zu baſſeren.
Die Bank Charpenay in Grenoble hat infolge des ſe
dauernden Runs ihrer Einleger geſtern die Schalter geſc.
Bank hatte 10 000 Einleger=Konten und iſt in der dortiger
wohl bei den Sparern wie bei den Handels= und Induſtr.
gut eingeführt.
Die Pank von Japan hat den Liskontſatz von 58 4u
Un Sech
ite erzielte
Die Abladungen der zum Deutſchen Kaliſyndikat gehil
zverke im Oktober d. J3. betrugen 532 731 Doppelzeutner 94
Abladungen in den erſten ſechs Monaten (Mai bis Oktob
lnufenden Düngejahres betrugen 3 747 028 Doppelzentuer
Durch das Anwachſen der Roheiſenbeſtände, verurſaen
Stillſtand des Stahlwerks in Wehbach und die geringen 2u
lungen des Roheiſenverbandes, wird die Friedrichshüitte ir”
zwungen, den Hochofenbetrieb gegen Ende November ſtillt
hierdurch auch die Abſatzmöglichkeit für die Erzgrube S‟
aufhört, muß dieſe Grube ebenfalls ſtillgelegt werden. Si
triebe gehören zum Thyſſen=Konzern
Die Steinwerke A. G. Holzhauſen=Hohenſtein, deren
Wiesbaden befindet, iſt in Konkurs geraten. Der Status
in Ausarbeitung. Auf den 24. November wurde eine 41
ſammlung einberufen.
Eine der Schuhfabrik Herz A.G., Offenbach, naheſteh
beabſichtigt, in Münſter bei Dieburg eine Schuhfabrik zu
Im Eiſenerzbergbau des Lahn=Dillgebietes iſt im Oi
über dem Vormonat ein weiterer erheblicher Rückgang 7*
rung eingetreten. Auch der Abſatz hat ſich weiter verringe,
ſichten für die nächſten Monate werden als äußerſt trübe
Der Londoner Goldpreis beträgt am 4. November 193
Feingold 110 Schill. 3 Pence gleich 87,0975 RM., für 1 C.
gold demnach 42,5354 Pence gleich 2,80025 RM.
Tbe „Shell” Transport and Trading Company Ltd.
ſellſchaft für Petroleum Rohal=Shell=Gruppe) ſieht ſich im
ſstag, 5. November 1931
hman den Gründen nachgeht, die zu dem Aufſchwung der
lf die Veranlaſſung gaben, ſo kommt man zu dem
Er=
die Verſtärkung des Sturmes durch zwei
außerordent=
hte Spieler die Grundlage zu den Erfolgen ſchufen. Die
ſſchaft der Mainzer war ſchon im Vorjahre recht
ſpiel=
sbach-Kaſt iſt ein ſtarkes Verteidigerpaar; die
Haupt=
beckung, der Mittelläufer Decker (früher Waldhof) hat
und Weilbächer zwei zuverläſſige Außenläufer zur
lummen mit dem Torwächter Bücher ſtellt dieſe
Hinter=
ein Bollwerk dar, gegen das Erfolge nicht leicht zu er=
Trotzdem iſt heute der Glanzpunkt der Elf der Sturm.
die Leute, die für die günſtige Placierung der Mainzer
ſend ſind,In dem früheren Mittelſtürmer von Idar,
haben die Mainzer einen Angriffsführer gefunden,
En ſich beſſer kaum wünſchen konnte, und der es beſtens
ſherm, den früher dem A.S.V. Nürnberg angehörigen
ſin Repräſentativen ſo freizuſpielen, daß die Mainzer
berigen diesjährigen Verbandsſpielſaiſon für ſich in An=
Inen können, von ſämtlichen ſüddeutſchen
Bezirksliga=
be meiſken, nämlich 51 Tore in 13 Spielen erzielt zu
Man dieſem Erfolg ſind die 3 übrigen Stürmer,
Poſſel=
eider und Gegenheimer, beteiligt.
huird alſo am kommenden Sonntag auf dem Platz am
hr wirklich guten Fußball zu ſehen bekommen.
er werden ſtark bemüht ſein, ſich die Ausſichten auf die
ſit nicht durch einen Punktverluſt in Darmſtadt
herab=
laſſen. Die Darmſtädter haben auf der anderen Seite
ſter nötig, ſo daß ſie ſich ſtark bemühen müſſen, das
b zu erhöhen. Dies wird allerdings nur glücken, wenn
an die Aufwärtsentwicklung der letzten Wochen anzu=
nd noch beſſer und noch zweckmäßiger zu kämpfen als
ben Spielen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 307 — Seite 13
SüstSas Ta Adt
Zußball.
Ip. 98 Darmſtadt — 5.5.5. Mainz 05.
er ſtehen am kommenden Sonntag wieder vor einer
ſchwierigen Aufgabe. Auf ihrem eigenen Platz am
Vor haben ſie gegen die Ligaelf von Mainz 05 anzutreten.
6o lautet die bange Frage, den Einheimiſchen gelingen,
Punktgewinn gegen den Meiſterſchaftsfavorit die Ab=
— die durch die Punktgewinne der drei letzten Sonntage
ſildert wurde, weiter herabzumindern? Wenn man von
ſiſſen der früheren Jahre ausgehen könnte, dann könnte
zern ein Unentſchieden oder einen knappen Sieg wohl
a die Reſultate der letzten Jahre keineswegs zu un=
Sportvereinler lauten. Doch eine ſolche Betrachtung
holt, verfehlt um deswillen, weil ſeit dem Vorjahre mit
ber Elf eine ſtarke Wandlung vor ſich gegangen iſt. Aus
enſchaft durchſchnittliche
ie die Meiſterſchaft der Gruppe Heſſen zu gelten.
aus 13 Spielen rangieren die Mainzer ſchon zur
telle, mit 1 Verluſtpunkt weniger als Wormatia
=Vereinigung Kaſtel.
9Wi
und
Spiele gew. un.
07 Bensheim
Gr.=Rohrheim
Auerbach
Klein=Hauſen
Olympia Biebesheim
Bobſtadt
Tv Biebesheim
Zwingenberg
Fehlheim
Hüttenfeld
Lorſch (Reſerve)
verl
Punkte
Rauch der geweſene Tabellenführer nicht mehr ungeſchlagen.
ſu in wunderbarer Verfaſſung befindlichen Germania=
Sport=
ſirſtadt iſt er an der beſſeren Leiſtung der Platzherren
ge=
i keinem der 14 Kreisligavereine iſt das Intereſſe und die
ſo groß, wie gerade beim Liganeuling, der ſich jetzt nach einer
hrandenen Feuerprobe an die Spitze der Tabelle geſetzt hat.
der umſäumten bei herrlichem Fußballwetter die gepflegte
Sie ſahen einen raſſigen, ſpannenden und ſtets aufregen=
In der erſten Hälfte ſpielten die Platzherren ein ganz
dem die Gäſte nichts Gleichwertiges entgegenſetzen
konn=
ſirvorragende Zuſammenarbeit der Einheimiſchen drückte die
yſtematiſch zurück. In der 24. und 28. Minute fielen durch
en Seeh zwei, für den Gäſtehüter unhaltbare Treffer. In
hute erzielten die Gäſte ihren einzigen Treffer. Nach dem
ſen die Gäſte etwas mehr auf, fanden aber auf der
Gegen=
ufmerkſame Hintermannſchaft und einen blendenden Tor=
Viertelſtunde vor Schluß mußte der Gäſtehüter verletzt
irlaſſen, dem eine Minute ſpäter der Halblinke Eberſtadts
1nieverletzung nachfolgte. Die hervorragende Geſamtleiſtung
hiſchen machte ihren Sieg mehr als verdient. Der Kampf
hrn Glöckner (Phönix Ludwigshafen) einen ausgezeichneten
hania Eberſtadt—Germania Ober=Roden 2:1 (2: 1).
Kreisliga Südheſſen.
Klaſſe 3 Ried.
Lze in der Riedgruppe klärt ſich immer mehr dahin, daß
hn diesmal ſo gut wie ſicher als Meiſter aus der
Sai=
beht. Bobſtadt, Olympia Biebesheim und Groß=
Rohr=
hn ſich gegenſeitig die Punkte ab und verlieren Spiele,
Eingung der Meiſterſchaft unbedingt hätten gewonnen
hſen. Die letzten Begegnungen verliefen wieder äußerſt
die Reſultate lauten:
ſſebesheim — 07 Bensheim 1:8; Sppgg. Klein=Hauſen
Biebesheim 5:3; Bobſtadt — Zwingenberg 2:0;
Hüt=
ehlheim 0:1; Auerbach — Gr. Rohrheim 2:1.
lliden Biebesheimer Fußballvereine unterlagen mit
Ainlichen Reſultaten. Wohl hat man den Turnern
Tabellenführer keine Siegeschancen eingräumt; dieſe
brlage kommt aber nun doch überraſchend Olympia
En Klein=Hauſen zu keinem einheitlichen Syſtem
zuſam=
wodurch auch hier eine Niederlage nicht ausbleiben
Sieg der Bobſtädter über Zwingenberg iſt lange nicht
Ruusgefallen, wie man unter Umſtänden rechnen konnte.
onnen hat Fehlheim in Hüttenfeld, bei der ſchwächſten
der Riedgruppe; dagegen kehrte Gr.=Rohrheim knapp
huus Auerbcky zurück. Die Tabelle:
Handball im Odenwald Gau der 2.T.
Meiſterklaſſe: Kirch=Brombach—Groß=Bieberau 9:1 (6:0); Erbach
gegen Groß=Umſtadt 3:5.
A=Klaſſe Nord: Hergershaufen—Klein=Umſtadt 7:3; Altheim—
Rein=
heim 7:5.
Süd: König 2.—Steinbuch 2:4; Steinbach-Zell 1 6:5.
B=Klaſſe: Beerfelden—Erbach 3 6:3; Kl.=Zimmern-Habitzheim 16:3.
C=Klaſſe: Momart-König 3 8:1; Georgenhauſen—Lengfeld (L.
nicht angetr.); Langſtadt—Gundernhauſen (G. nicht angetr.).
Freundſchaftsſpiele: Heubach-Nieder=Klingen komb, 5:8;
Steinbach 2—Böllſtein 1 8:3.
Kirch=Brombach war in Hochform und legte bis zur Pauſe 6 Tore
vor. Die Gäſte ſpielten zerfahren und vergaben viel vor dem
gegneri=
ſchen Tor. Der Eifer der Platzelf ließ nach dem Wechſel etwas nach,
doch verſtanden es die Groß=Bieberauer nicht, dieſe Schwäche
auszu=
nutzen; erſt in den letzten Minuten ſchoſſen ſie den wohlverdienten
Ehrentreffer. Der beſte Mann des Platzes war Kirch=Brombachs
Tor=
hüter Kredel. — Das harte Treffen in Erbach zeigte gleichwertige
Leiſtungen. Mit etwas Glück brachten die Umſtädter für dieſes Jahr
die erſten Punkte an ſich. Klein=Umſtadts Sturm fand ſich ſchnell
zu=
ſammen und ſchloß zweimal raſch ein. Mit Hilfe ihrer körperlichen
Ueberlegenheit riſſen nun die Hergershäuſer das Spiel an ſich unter
ſehr harten Formen. Es iſt Klein=Umſtadt hoch anzurechnen, daß es
ſolche Art nicht mitmachte und mit Anſtand ſeine Niederlage hinnahm.
— Das Treffen in Altheim wurde von dem Platzverein verdient
ge=
wonnen, weil er das beſſere Schußvermögen beſaß. Die Sache in König
verlor ſich in viel Schreierei bei unzweckmäßigem Spiel. Der
Platzver=
ein nahm den Kampf anſcheinend nicht allzu ernſt, denn ſeine acht
Mann ergänzten ſich nach Spielbeginn erſt auf elf. Mußte das ſein?
Obgleich Zell nur 10 Mann zur Stelle hatte, war es ſeinem Gegner
doch gleichwertig, beſonders ſein Torwart zeigte glänzende Leiſtungen.
— Erbachs 3. mußte erkennen, daß Neulinge, wie Beerfelden, mit
der Zeit ſpielſtark werden und nicht unterſchätzt werden dürfen, wenn
man vor Ueberraſchungen ſicher ſein will. — Klein=Zimmern, eine Klaſſe
beſſer als ſein Gegner, ſiegt wie es will. Im übrigen ein ruhiges,
hoch=
anſtändiges Spiel! In der C=Klaſſe ſcheint das Nichtantreten einreißen
zu wollen. Wiſſen die Mannſchaften auch, was das ihren Vereinen
koſtet?
Dv. Roßdorf—Tv. Nieder=Ramſtadt 3 : 7 (2: 2).
Nieder=Ramſtadt weilte am vergangenen Sonntag zum fälligen
Verbandsſpiel in Roßdorf und holte ſich erwartungsgemäß bei dem
Tabellenletzten durch einen verdienten Sieg beide Punkte. Nach anfangs
verteiltem Feldſpiel ſchälte ſich langſam eine merkliche Ueberlegenheit
der Gäſte heraus, die aber durch allzu großes Schußpech in der erſten
Halbzeit nicht in Toren ausgedrückt werden konnte. Die zahlreichen
Schlachtenbummler Nieder=Ramſtadts hatten in der zweiten Hälfte ihre
wahre Freude daran, wie teils aus ſchönen zügigen Kombinationen,
teils aus prachtvoll geſchoſſenen Strafſtößen Nieder=Ramſtadt ſeinen
Vorſprung auf 7:2 ſchraubte und ſomit ſeinen Sieg ſicherſtellte. In der
letzten Minute kam der Gaſtgeber unerwartet zu ſeinem dritten Treffer.
Zu bemerken iſt noch, daß Roßdorf ſeit den letzten Freundſchaftsſpielen
wieder beträchtlich an Spielſtärke gewonnen hat. — Die 2. Mannſchaft
holte ſich bei dem vorausſichtlichen B=Meiſter, To Buchſchlag 1., eine
hohe Abfuhr von 9:2. Die Niederlage iſt in erſter Linie auf die ſchlechte
Form des Hüters zurückzuführen, denn vier Tore waren unbedingt zu
halten.
Realgymnaſium Darmſtadt — Oberrealſchule Heppenheim.
Morgen, Freitag, nachmittags 2. 30 Uhr findet
auf dem Sportplatz des Sportvereins 1898 das
Wiederholungs=
ſpiel zwiſchen den Mannſchaften der beiden obigen Schulen ſtatt.
Das Vorſpiel, das in Heppenheim ausgetragen wurde, endete nach
Verlängerung 4:4. Es ſtanden ſich da zwei Mannſchaften
gegen=
über, die einander nichts nachgaben. Die Ueberlegenheit der
Heppenheimer an Körperkraft und Schnelligkeit wurde durch das
taktiſch beſſer aufgebaute Spiel der Darmſtädter ausgeglichen.
In=
folge der hieſigen günſtigen Platzverhältniſſe verſpricht das Spiel
einen intereſſanten Verlauf zu nehmen. Der Sieger hat dann im
weiteren Verlauf der Spiele um das Banner des Heſſiſchen
Philo=
logenvereins gegen den Sieger von Oſt=Starkenburg, gegen die
O.=R. Groß=Umſtadt, anzutreten.
Das Berliner Sechstagerennen ſtand nach 115 Stunden, in
denen 2571 Kilometer zurückgelegt worden waren, wie folgt:
1. Broccardo-Tietz 146 P., 2. Funda—Maczynſki 100 P., eine
Runde zurück: 3. Schön—Göbel 201 P., zwei Runden zurück:
4. Richli—Siegel 212 P., vier Runden zurück: 5. Rauſch—
Hürt=
gen. 6. Wambſt—Wolke 68 P., fünf Runden zurück: 7. Ehmer
—Kroſchel 63 P., ſechs Runden zurück: 8. Petri—Manthey 172
P.. 9. Kroll—Maidorn 147 P., ſieben Runden zurück: 10. Bulla
Miethe 142 P.
Bei den Tilden=Gaſtſpielen in Köln ſchlug der deutſche
Pro=
feſſional=Tennismeiſter Nüßlein den Tſchechen Karol Kozeluh mit
7:5, 6:3, 2:6, 6:3.
Geſchäftliches.
Die Natur hilft! Als Naturprodukt ſind Fay’s echte Sodener
Mineral=Paſtillen anzuſprechen. Dieſe Paſtillen werden aus den
Salzen der bekannten Heilquellen des Bades Soden a. Taunus
hergeſtellt und wirken ausgezeichnet bei Huſten. Heiſerkeit und
Verſchleimung.
Unſerer heutigen Geſamtauflage liegt ein Proſpekt der Fa.
Peter Schmitt, Zeitſchriftenvertrieb, Frankfurt a. M.,
Kron=
prinzenſtraße 51, bei, worauf wir unſere Leſer an dieſer Stelle
auf=
merkſam machen.
(15 900
Was muß man beim Kauf eines Radio=Apparates beachten?
Mit einem 3=Röhren=Apparat kann man bei einigermaßen
geſchickter Bedienung während der Wintermonate ſich aus den
vielſeitigen Darbietungen der europäiſchen Großſender ein
Pro=
gramm nach eigenem Geſchmack zuſammenſtellen, wobei allerdings
eines Vorbedingung iſt:
Der Empfänger muß die erforderliche Abſtimmſchärfe haben,
um 2 ſtarke im Wellenband benachbart liegende Sender von
ein=
ander trennen zu können. Es iſt dabei gar nicht notwendig einen
beſonders teuren Empfänger zu wählen. Wenn man z. B. den
modernen Telefunken 33 ſich anſchafft, ſo erhält man
bei größter Preiswürdigkeit ein Empfangsgerät, das allen
der=
artigen Wünſchen entſpricht. Der ſogenannte, Selektionswähler”
geſtattet einmal, die Abſtimmſchärfe nahezu beliebig hoch zu
trei=
ben, zum anderen aber gibt er die Möglichkeit, dort, wo nur
nor=
male Abſtimmſchärfe verlangt wird, die Bedienung ſo einfach wie
möglich zu geſtalten.
Den Telefunken 33 gibt es ſowohl für Gleichſtrom als auch für
Wechſelſtrom, und zwar beide Ausführungen mit oder ohne
ein=
gebauten Lautſprecher.
Wie ſchone ich die Wäſche beim Waſchen.
In der Tat eine ſehr wichtige Angelegenheit heute. Wir
möchten deshalb auf das intereſſante Wäſche=Einweichmittel „
Bur=
nus” aufmerkſam machen. Infolge ſeines Gehaltes an organiſchen
Stoffen, ſogenannten Enzymen (d. ſ. Verdauungsſäfte), hat „
Bur=
nus” die Eigenſchaft, den Schmutz an der Wäſche ſchon beim
Ein=
weichen ſo vollkommen abzulöſen, daß damit faſt ſchon die
ganze Waſcharbeit getan iſt. Da das „Burnus”=Waſchverfahren
weſentliche Erſparniſſe an Seife, Seifenpulver und
Feuerungs=
material bedeutet, ferner eine große Erleichterung für die
Haus=
frau und vor allem eine bisher unerreichte Schonung der Wäſche,
ſollte gerade in den heutigen Zeiten keine Hausfrau an „Burnus”
vorübergehen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Donnerstag, 5. November.
9.00: Königsberg: Schulfunk: Aus dem Leben in Staat und
Wirt=
ſchaft. Mit dem Mikrophon beim Oberpräſidenten.
15.30: Stunde der Jugend.
17.05: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters.
18.40: Zeitfragen (Thema und Redner werden noch bekanntgegeben).
19.05: Dr. jur. Danieleik — Dr. Neumark: Autarkie oder
Welt=
wirtſchaft?
19.45: Lorch a. Rh.: Nach der Spätleſe.
20.15: Akkordeon=Duette. Ausf.: Geſchwiſter Junghans.
20.45: Aktueller Dienſt.
21.00: Die Jobſiade, das iſt: Leben, Meinungen und Taten des
cand. Hieronymus Jobs. Ein komiſches Heldengedicht, an den
Tag gegeben durch C. A. Kortum ao, dom. 1799.
De.
5: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.35: Klaviermuſik. Ausf.: E. J. Kahn. Einführende Worte: H.
Rosbaud.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Donnerstag, 5. November.
9.00: Königsberg: Schulfunk: Aus dem Leben in Staat und
Wirt=
ſchaft. Mit dem Mikrophon beim Oberpräſidenten.
10.10: Schulfunk: Bilder aus dem Zuckerrübenbau im Oderbruch.
15.00: Kinderſtunde: Kunterbunt.
15.45: Frauenſtunde: Geh. Reg.=Rat Dr. ing. Albrecht: Wie ſpare
ich beim heizen, kochen und beleuchten unſerer Wohnräume.
16.00: K. Riemann: Pädagogiſcher Fachbericht.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Ammann: Die Schweiz und das Minderheitenproblem.
18.00: Dr. Goetz: Theater in Berlin und im Reich.
18.30: Spaniſch für Fortgeſchrittene.
19.00: Gartenbaudirektor Muſielik: Arbeiten im neuzeitlichen Obſt=
und Gemüſebau.
19.30: Dr. Wiedwald: Die Betreuung der arbeitsloſen Jugend.
19.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
20.08: Unterhaltungsmuſik des Berliner Konzert=Vereins.
20.30: Rückblick auf Schallplatten. (Oktober)
21.00: Tages= und Sportnachrichten.
21.10: Michelangelo. Oper. Text: Delrieu. Muſik: N. Jſouard. —
Leonoxe — oder — Die eheliche Liebe. Text: Bouilly. Muſiks
Pierre Gaveaux.
22.30: Die letzte halbe Stunde vom Berliner Sechstagerennen.
23.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
inſchl. Tanzmuſik der Kapelle Otto Kermbach.
Wetkerbericht.
Der weitere Temperaturanſtieg, welcher beſonders auch nachts
in Erſcheinung getreten iſt, deutet darauf hin, daß die Warmluft
iber Deutſchland Platz ergriffen hat. In unſerem Gebiet lag das
Minimum während der vergangenen Nacht zwiſchen 5—7 Grad
über Null. Da in der Luftzufuhr noch keine Aenderung zu
er=
kennen iſt) ſo hält das milde Wetter an, wobei mit dem weiteren
Einmiſchen ozeaniſcher Luft auch die an ſie gebundenen
Nieder=
ſchläge mehr auf das Feſtland zum Vordringen kommen.
In=
folgedeſſen ſind unter zunehmender Luftbewegung auch bei uns
unbeſtändiges Wetter und Niederſchläge zu erwarten.
Ausſichten für Donnerstag, den 5. November: Mildes, wechſelnd
wolkiges Wetter mit Niederſchlägen, ſüdweſtliche Winde.
Ausſichten für Freitag, den 6. November: Etwas kühler,
weiter=
hin wechſelnd wolkig mit Aufheiterung, einzelne ſchauerartige
Niederſchläge.
Hauptſchriftleitung: Rudelf Mauve
Veranwortich für Pollik und Wirtſchaft: Rudelf Maupe; für Feuilleten, Reich umd
Ausland und Heſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Bsdmann,
ür den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bld und Wort: Dr. Herbert Reits:
ſär den Inſeraienteil und geſchäftliche Mitellungen: Wiliv Kuble
Druck und Verlag: C. C. Wittich — ſämtlich in Darmſfadt.
Fär unverlangte Manuſkripte wird Garantie ber Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten
r. Frau
afé oder
N z.
pach=
hl. Ange
Preis an
Gießen,
Nr. 38.
icn
geſucht
Stunden
getariſch.
Ernſt=
Vraße 5.
Großes Werk
der Zigarrenſpitzen=
Branche ſucht gegen
höchſte Proviſion
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und Groſſiſten
Verkauf v. Pap.=
Zigarrenſpitzen u.
Reklameartikeln an
Gaſtwirte. Hotels
u. Zigarrenhändler.
Rühm & Müller
Aelt. Pap.=Zigarr.=
Spitzen=Fabrik in
Königſee i. Thür.
(1.15919)
Venkonſum=Artikel. D.R.P. a.,
in allen Geſchäften,
Haus=
ungen, Behörden u. dergl.
ab=
en iſt und auch in der heut.
einen nachweisbaren.
Ver=
ſt von monatlich RM. 500 bis
1000.— erzielt, in General=
Retung für Darmſtadt u. Um=
Eng an tüchtigen Intereſſenten
RM. 500.— in bar für Lager
(1V.15903
ergeben.
Bnach:
A. d. Hdf.,
84.
Nebenerwerb
(ohne Vorkenntniſſe, f. penſ. Beamte,
Privatiers, Kaufleute uſw. bieten wir
durch Übernahme einer Vertretung
unſeres ſeit 1906 beſtehenden
Verſand=
hauſes (Teilzahlungen, für Muſik=
InſtrumenteallerArt,Herren=,Damen=,
Kinder=Konfektion, „Puppenwagen,
Eiſenbahnen, Dampf=Maſchinen,
Sport=Artikel, Teppiche, Radio uſw.
E Nur Beſuch unſ. hieſ alten Stamm=
Kundſchaft, alſo kein läſtiges Werben
bei Privaten. Anfr m. Darlegung d.
perſönl. Verhältniſſe an (11. L. 15918
Georg Bernhardt, 6. m. b. H.,
Ltipzig C. 1.
Welsticn
In beſſ. Haushalt
Kleinſtadt N.
Main=
gut angel. u. empf.
jüng. Mädchen
geſucht, d. durchaus
fleißig, will. u.
an=
ſtell. iſt u. ſich
dau=
ernde Stell. ſchaff.
möchte. Es wollen
ſich nur Bewerb. m.
obig. Eigenſchafter
melden u. 3. 63 an
die Geſchſt. (15908
Jüng.
Servierfräu=
lein (auch Anfäng.)
ſofort geſucht. Kein
Animierlokal. Näh.
Bayr. Hof, Ob.
Ram=
ſtadt.Neuweg 6. *md
Lauffrau
oder Mädchen
2 mal wöch. geſ. (*
Friedrichſtr. 18, I.
15—17jähr. Mädch.
v. 8—12 geſ. (Nähe
Pauluskirche). Off.
u. 3. 56 Geſchſt. 4*
Allgemeine Orkskrankenkaſſe Darmſtadk=Stadt.
Oeffentliche Mahnung.
I. Gemäß § 46 der Satzung werden die Arbeitgeber mit fünf und mehr
Beſchäf=
tigten erſucht, die für den Monat Oktober erforderliche Nachweiſung nebſt
den fälligen Beiträgen bis ſpäteſtens 10. d. Mts. an die Kaſſe einzuſenden.
Erfolgt die Einſendung der Nachweiſung und der Beiträge in der
vor=
bezeichneten Friſt nicht, ſo iſt der Vorſtand auf Grund des § 3184 R. V.O.
ermächtigt, die Beiträge zwangsweiſe feſtzuſetzen.
II. Ebenſo werden die Arbeitgeber mit weniger als fünf Beſchäftigten erſucht,
die Beitragsanforderung für Oktober ſpäteſtens bis zum 10. d. Mts. zu
begleichen.
III. Die Dienſtherrſchaften werden erſucht, die Beiträge für ihre Hausangeſtellten
ueiſfche erdu edeier D Brc ugeſei ie den it
ders auf die Rückſeite des überſandten Beſcheids — vergl. Monatsſpalte.
IV. Die freiwilligen Mitglieder werden hiermit nochmals dringend aufgefordert,
ihre rückſtändigen Beiträge für Monat Oktober bis 20. d. Mts. zu entrichten.
V. Die Beiträge zur Arbeitsloſenverſicherung der nicht kranken=, aber
ange=
ſtelltenverſicherungspflichtigen Angeſtellten ſind nach der Notverordnung
vom 6. 10. 31 in Bruchteilen eines Betrags von RM. 10.00 für den
Kalender=
tag feſtgeſetzt. Sie betragen zur Zeit für den Kalendertag RM. 0.65, für
Monat Oktober 1931 RM. 20.15.
Für die Beiträge, die bis zu dem feſtgeſetzten Termin nicht gezahlt ſind,
müſſen Mahngebühren erhoben und die mit erheblichen Koſten verbundene
Zwangsbeitreibung eingeleitet werden.
Wir machen beſonders darauf aufmerkſam, daß für alle Zahlungen, die nicht
rechtzeitig erfolgen, außer den geſetzlichen Gebühren ½ % Verzugszuſchläge pro
Monat berechnet werden.
Bei Ueberweiſung durch Poſt oder Bank iſt das Konto=Nummer und der
(2013a
Zeitraum anzugeben, für den die Zahlung erfolgt.
Allgemeine Orkskrankenkaſſe Darmſtadk-Stadt.
Stork, Vorſitzender.
Grdl Klavierunterricht
Frau Nanny Kaiſer, WElBLIcH Viktoriaſtr. 42, II.
Gediegene Ausbild., Flottes, tüchtiges
von guter Erſchein.
ſucht. Stell. in ein.
beſſ. Lokal. Ang. u.
3. 61 a. d. Geſch. (* leichtfaßl. Methode
f. Anfäng. u. Voran=
Servierfräulein geſchrittene. Uebe=
gelegenheit. Honor.
mäßig. (13748a A Aelt. ehrl. Mädch.
ſucht ſtdw. od. b. n.
d. Spül. Beſchäftig.
Off. u. 3. 55 Gſch.* Spottbillig!
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40 ℳ z. vk. A. Glatz, MäNNLIcR Jg. Mann, Schloſſer,
ſucht jede Arbeit.
Wochenlohn 15 ℳ.
Ang. u. 3. 82 Gſch. Neckarſtraße 26. Nachhilfe
in Franzöſiſch und
Deutſch für Quin=
taner geſucht. An=
geb. mit Honorar
ang. u. 3. 77 Gſchſt.
Wer erteilt
Nachhilfe in
Hebräicht
Ang. u. 3. 75 Gſch. zugeben. Angeb. u.
3. 49 Geſch. (15909 [ ← ][ ][ → ]
Donnerstag, 5. Noven
Verspätung
mit Charlote Susa, Fee Malten.
Heinz Könnecke u a.
In dem Film geht es auf Leben und
Tod. Bombenexplosion im Café, Brand,
rasende Jagd im Auto, wüstes
Hand-
gemenge und eine ganze Stadt kommt
in Aufruhr.
Im II. Teil: (N.15901
Der Iustige Tonflm-Schwank
Der Slumme von Portiei
mit Siegiried Arno, Szöke Szakall,
Paul Hörbiger, Trude Berliner u. v. a.
Dazu das gute Beiprogramm
Beginn: 3 45, 6.00 u. 8.20 Uhr
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Neue Kur
in der Reichskurzschrift
Freitag, den 6 Nora
abends 7½ Uhr, in unser
Unter ichtsräumen kein
Ecke Zeughaus- und Schleiern
IEingang Schleiermache
E
Tägl Beginn, der Ku
für Anfänger und Vorgeseh
— Tage-- oder Abend Und
20jährige Unterrichtser ia
Auskunft von 10—12, 2—4 U
abends dortselbst
— Einziger Verein, Darmstad
gesamten Unterricht nicht
Schulhause abhzlt
Kt
Stenodra
Sensationell spannend, der neuartige Stoff, humorvoll
die abenteuerliche Handlung und ungewöhnlich ist die
Helodienfülle der Schlager.
Fazzinierend der kraftvolle Hans Albers,
voll Ubermut die charmante Anna Sten,
mitreißend lustig Heinz Rühmann.
Im tönenden Beiprogramm!
Die neueste Ufa-Tonwoche.
Beginn: 3.45, 600, und 8.20 Uhr.
Grüne Fliegen=,
Blaue Fliegen=
Karl Brückner,
Holzſtr., a. Brunnen
(11700a)
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Großes Haus
Hessisches
Landestheater
Donnerstag
5. November 1931
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sbends ab ½9Uhr O treich-Orchester
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und Samstag Gesellschafts-Abend
Mittwochs u. Sonntags bis 3 Uhr, Samstags bis 5 Uhr geöffnet
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Donnerstag und Freitag
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und die guten Naturmoste der augenblicklichen Spätlesen S
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15253b
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Oeffentliche
Wähler=Verſamm
Es ſprechen:
Reichstagsabgeordnete Frau Di
Berlin/Landtagskandidat Rechtel
Dr. Matern=Darmſtadt, Stadtratel
Syndikus des Gaſtiwirteverbands Man
Thema:
Aohin geht der A
Eintrittsgeld od. Unkoſienbeitrag wird nich
Deutſche Volkspariei, Darn
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Rm
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am
Jag
neuel
Jag))
Kleinl
nebi
Retd
z. bill3
Waſd
Ludwigstr. 14
5. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 307 — Seite 15
Jats, Postamt C. C.1. /
Roman von
Ernſt Klein
uge liegt ihr da?"
em Abendgebet, Herr. Wir wollen bei Tagesanbruch
weiter!"
grat näher und fuchtelte mit ſeinem Handſchuh drohend
wißt, daß man uns nichts verbergen kann! Wir ſind
Manne her, der einen anderen erſchoſſen hat. Wenn
ſt, kommt ihr ſelber in Strafe —
i ergingen ſich in den heiligſten Beſchwörungen, daß
in dächten, einem ſolchen Sohn einer Hündin zu
hel=
aren erſchreckt und noch nicht ganz recht bei Beſinnung,
walte, erfahrene Ducros zweifelte nicht daran, daß ſie
Mſagten.
ſgreife ein anderer!” ſtöhnte Ducros.
ſeyt iſt er an ihnen vorbeigeraſt und war ſchon
wie=
ü ſie noch aufgeſchaut haben”, meinte der Sergeant.
ige Chance iſt, Herr Leutnant, ſo ſchnell wie möglich
zu kommen."
ſhön!” knurrte Ducros und wandte ſich zum Auto
ob ſich mühſelig von ſeinem Lager der eine der
,humpelte ſchwerfällig und das Knie ſtützend an den
min. „Herr, mich hat heute mittag die Mutterſtute
as Knie getreten. Es iſt ganz geſchwollen, und ich
Schmerzen. Würde der gnädige Herr mich nach
ſehmen, damit ich ins Hoſpital gehen kann? Herr
war dabei am Chemin des Dames.”
ſl ſtank gegen Himmel, und Dueros ſchnitt ein fin=
Ein Gedanke kam ihm. Wenn man den Mann
ſielleicht brachte er ihn während der Fahrt zum
Er fragte auf Franzöſiſch den Sergeanten um
Dr ſtimmte eifrig zu.
mmt mit!” wandte er ſich zu dem Aaraber zurück.
Fdich hinten in den Wagen ſetzen! Allah wird mir
wenn ich dir ein Bad verſchaffe.”
Unter vielen Salaams und Dankesbezeugungen kletterte der
Mann ſtöhnend und ächzend auf den Rückſitz. Der Chauffeur
warf den Motor an, und er Wagen ſchoß wieder in die Nacht
hinaus.
„Du. ſiehſt, wir ſind dir gefällig”, fing der Sergeant dann
zu dem Burſchen an, „wir erwarten aber von dir, daß du uns
auch hilfſt. Habt ihr wirklich den Mörder nicht geſehen, oder
wollte ihr ihn nicht geſehen haben, weil er euch Geld gegeben
hat?”
Ein ellenlanger Schwur die Antwort. Der Araber beteuerte
hoch und heilig bei den Vorfahren der Vorfahren ſeit dem
Abendgebet auf dem Fleck gelegen, auf dem man ſie gefunden
hätte. „Wir haben Kohlen in die Oaſe gebracht und wollten
ſo ſchnell wie möglich nach Batna zurückkehren. Aber da hat mich
dieſes böſe Tier getreten, und ich konnte nicht weiter. So raſteten
wir. Währnd Haſſan Ben Muel und ſein Sohn feſt ſchliefen,
wachte ich hie und da auf, von meinen Schmerzen gepeinigt.
Einmal ſogar — aber ferne ſei es von mir, eine Lüge zu
er=
zählen — glaubte ich, auf der Straße etwas zu hören. Doch
das ging ſo raſch vorbei —
„Der Kerl wird mit abgeblendeten Lichtern gefahren haben!“
meinte Ducros. „Am Ende kennt er das Land beſſer als wir
beide zuſammen!“
„Der Steward einer engliſchen Jacht? Kaum möglich, Herr
Leutnant! Es wird ſchon ſo ſein, wie ich ſage. Er iſt an dieſen
Arabern zu ſchnell vorbei — — die ſind ja ſo
ſtumpf=
ſinnig — —
In zwei Stunden war man in Batna und ſteuerte direkt
zum Bahnhof, auf dem gerade der Nachtzug nach Conſtantine
zur Abfahrt bereit ſtand. Ducros und der Sergeant ſtiegen eilig
aus.
„Wir haben Glück!” rief Ducros. „Am Ende ſitzt er bereits
im Zuge!”
Aber dieſe Hoffnung erwies ſich als falſch. Obwohl alle
Paſſagiere ſich viſitieren laſſen mußten und ſogar der
Schlaf=
wagen von oben bis unten durchſtöbert wurde, fand ſich der
Flüchtling nicht. Ducros fluchte; der Sergeant zuckte
gleich=
mütig die Achſeln. Er war an Enttäuſchungen gewöhnt.
Als ſie an ihr Auto zurückkamen, war ihr Fahrgaſt
ver=
ſchwunden. „Er läßt ſich bei Herrn Leutnant beſtens bedanken”
berichtete der Chauffeur. „Er iſt ins Hoſpital hinaufgegangen.”
„Der Teufel ſoll ihn holen! Den Wagen müſſen wir in die
chemiſche Reinigung ſchicken. Zum Gendarmeriekommando!”
Der Wagen bog vom Bahnhof in die Avenue de la
Répu=
blique ein, um wie zum Abſchied gellte der Pfiff der Lokomotive
von der Station ihm nach. Polternd und rumpelnd ſetzte ſich
der Zug in Bewegung —
Am Abend klopfte ein zerlumpter und nicht gerade zum
Beſten riechender arabiſcher Kameltreiber an die Tür des Hauſes
der „Maiſon d’Or” in der Nähe der Kasba.
Ibrahim, der Türhüter, wollte den Kerl nicht hereinlaſſen
und drohte, zu Tätlichkeiten überzugehen.
„Rufe Kerim!” verlangte der Kameltreiber und ſtemmte ſich
in die halbgeöffnete Tür, ſo daß ſelbſt der ſtarke Ibrahim ihm
nichts anhaben konnte. Kerim erſchien, und von ihm verlangte
der Kameltreiber, zum Herrn ſelbſt geführt zu werden.
„Ich werde dich auf die Straße werfen, daß du dir alle
Knochen zerbrichſt, du unverſchämter Sohn einer Hündin!” ſchrie
Kerim.
„Du wirſt mich nicht auf die Straße werfen, ſonſt wird dich
Herr Gelatis mir in der größten Geſchwindigkeit nachfolgen
laſſen. Sage ihm, daß ich ihn zu ſprechen wünſche. Ich habe
ihm eine Botſchaft von ſeinem Freunde MacCoy zu
über=
bringen."
„Großer Gott, ſtinkt der Kerl!” waren die Worte, mit denen
Gelatis den Kameltreiber begrüßte, als Kerim dieſen in ſein
Zimmer ſchob. Du willſt von MacCoy kommen?”
„Schicken Sie den Idioten hinaus!”, ſagte der ſtinkende
Kameltreiber auf italieniſch.
Die Augen des Levantiners verſackten hinter ſeinen
Fett=
polſtern. „Kerim, ich werde dich rufen!“
Der Kabyle verſchwand, und Gelatis fuhr auf den
Be=
ſucher los: „Was zum Teufel iſt geſchehen?”
„Geben Sie mir zuerſt einmal etwas Anſtändiges zu eſſen,
ja? Und einen guten Wein — von der Sorte, die Sie ſelber
trinken!” ſagte Stefano und ließ ſich mit tiefem Seufzer in den
bequemen Damaſtfauteuil fallen.
(Fortſetzung folgt.)
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