Gizelnummer 10 Pfenhlge
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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M mallgem Erſchelnen vom 1. November
ör 2.48 Reſchsmark und 22 Pfennig
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AZeſſellungen und Abbeſtellungen durch
pröindlſchkeſt für uns. Poſiſcheckonio
fronfurt a. M. 4301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet
Nummer 304
Montag, den 2. November 1931.
194. Jahrgang
27 mm breilie Zelle im Kreiſe Darmſiadl 25 Reichspis
Finanz=Alnzeigen 40 Reſchepfg. Rellamezelle (92 mm
breitl2 ReſchemarkAnzelgen von auswärts 40 Reiſchepſa.
FinanzAnzeilgen 60 Reſchepſa. 9 mm breiſte
Rellame=
zeiie 300 Reſchemari. Alle Preſſe in Reſchemark
ſ: Dollar — 4.20 Mark. — Im Falle höherer
Gewall, wie Krieg, Aufruhr. Strell uſw. erliſcht
jede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leſtung von Schadenerſatz. Bei
Konſur” oder gerſchtiſcher Beſtreibung fällt ſeder
Nabatt weg. Banſkonto Deutſche Bani und
Darm=
ſädter und Nationalbank.
ſtaatsvereinfachung in Bayern.
verordnung „unker Wahrung der bayeriſchen Belange‟ bringk Aufhebung des Miniſteriums für bei erklärte er dem Sonderberichterſtatter der „Agentur Radio”
Awirkſchaft und Arbeit, Schulgelderhöhung, Beamken=Penſionierung zum 60. Lebensjahre.
der 4 Auflöſung zweier Kreisregierungen, zahlreicher Gerichts= und Berwalkungsbehörden.
hedt Die Regierung erklärk:
Lun Mar der Anfang einer Enkwicklung.”
München, 1. November.
ue Notverordnung der bayeriſchen Regierung iſt er=
Laſft bezweckt die Deckung des ſeit dem Monat Auguſt
Uhaushalt entſtandenen neuen Fehlbetrages von
dieskta ull ionen Mark. Als erſte
Notverordnungsmaß=
i mit Wirkung vom 1. Oktober an eintretende
Er=
sSchulgeldes an den höheren Lehran=
160 auf 200 Mark jährlich zu erwähnen. Der Staat
eine Verringerung der Schülerzahl als Vorausſetzung
Atbau des zu ſtark aufgeblähten Mittelſchulweſens
er=
ngrößten Raum in der Notverordnung nehmen die Be=
Auf über die Beamtenbeſoldung ein. Hier
wer=
pyſſrahmen, die in der Reichsnotverordnung vom 16.
Ok=
terß iſchen ſind, auf Bayern im weſentlichen übernommen,
„ihne Schädigung von bayeriſchen Intereſſen möglich
etimmungen der Reichsnotverordnung über die
Kür=
lohen Penſionen und über die Anrechnung
ſſteneinkommens auf die Penſion ſind übernom=
HM4. Mit beſonderem Intereſſe hatte man dem Inhalt der
ug hinſichtlich der Staatsvereinfachung
entgegenge=
uird vor allem beſtimmt, daß ab 1. April 1932 das
Rium für Landwirtſchaft und Arbeit
auf=
wird. Vom gleichen Termin an wird das Ober=
Fricht Augsburg ſowie die Landgerichte
Miuburg a. d. Donau und Straubing auf=
Bis zum 1. Januar 1933 wird die Zahl der
Kreis=
i0 en um 2vermindert. Am 1. April 1932 wird
der Iu Regierung von Niederbayern mit der
Kreis=
wiet Oberpfalz in Regensburg zuſammen=
RBdnn wird mit Wirkung vom 1. Januar 1933 ab der
abtzirk von Oberfranken mit demjenigen von
KSröfanken mit dem Sitze in Ansbach vereinigt.
oril 1933 werden 24 Amtsgerichte, acht Bezirksämter,
ier, zehn Meſſungsämter und zwölf Forſtämter und
veie lienſtellen aufgehoben. Von Intereſſe iſt ferner die
ſaich, daß etatsmäßige Beamte, die das 60.
Le=
vollendet haben, auf ihren Antrag ohne
der Dienſtunfähigkei unter Bewilli=
MRuhegehaktes in den dauernden
Ruhe=
etzt werden können, wenn ihr
Ausſchei=
utereſſe des Beamtenabbaues liegt.
F: Erläuterung der Notverordnung führte Staatsrat
Leiter des Finanzminiſteriums, aus, daß der
vorge=
bru von Behörden nicht das Ende, ſon=
Anfang einer Entwicklung ſei. Zuſammen
Maßnahmen könne das finanzielle Ergebnis der
Be=
ſche niſation im Dauerzuſtand auf zwei bis drei Mil=
Fährliche Einſparung geſchätzt werden. Die Regierung
a5 mit Behördenumorganiſation allein die Entlaſtung
bilers von dem allzugroßen Aufwand der öffentlichen
dereicht werden kann. Es müſſe aber ein erſter Schritt
. auch um in Deutſchland ein Beiſpiel tatkräftiger
Mrolitik zu geben.
Mgeldes fordert Zuſammenfaſſung
der iaſangden Kfſe.
Gießen, 1. November.
*r außerordentlich ſtark beſuchten öffentlichen Wähler=
4u der Deutſchen Volkspartei ſprach am Sonntag abend
äuer der D.V. P., Reichstagsabg. Dingeldey. Er ging
Kurlegungen von den bevorſtehenden
Verhandlun=
en Deutſchland und Frankreich aus und
hten, daß er dem Verlauf und dem Ergebnis der
Be=
init großem Peſſimismus entgegen=
MNe politiſche Forderungen der Franzoſen als
Voraus=
birtſchaftspolitiſches und finanzielles Entgegenkom=
4. Eine Verſtändigung mit Frankreich könne nur
er=
de Grundlage völliger Gleichberechtigung. Hinſichtlich
„oli tik rechtfertigte der Redner ſeine Haltung und ſeine
4ſ0s Kabinett Brüning damit, daß dieſes zweite
Kabi=
bisher das Steuer der Politik noch nicht herumge=
Er forderte mit Nachdruck die Abkehr von der
Pyrtie und ihren Grundſätzen, die wirtſchaftszerſtörend
die Heranziehung der
Nationalſoziali=
hMlegierungsverantwortung. Nach dem Bei=
Ms müßte auch in Deutſchland „eine National=
2 gebildet werden, die alle nationalen Kreiſe zu=
Leider habe ſich der Kanzler auch in dieſer Frage
HEEeptiker und Zauderer erwieſen. Deutſchland könne
ſſt aufgebaut werden durch eine Regierung, die es ſich
Seſtellt habe, mit dem Schutt der letzten zehn Jahre
Kund ſich freizumachen von dem ſozialiſtiſchen Einfluß.
rrg dieſes Zieles und zur Bekämpfung der Gefahr
ASmus, die in dieſem Winter in Deutſchland ſehr groß
von ihm geforderte Zuſammenſchluß aller nationalen
eer Nationalregierung mit größtem Nachdruck von
iierung gefordert werden. Der Redner gab zu er=
WT von der gegenwärtigen Preſſedebatte zwi=
Zentrum und den Nationalſozialiſten
ns einer ſolchen Entwicklung und eine Verſtän=
Hoffe, durch die eine breite nationale Front wach=
N
Schwerin, 1. November.
Bei den bisher vorliegenden Ergebniſſen der Amtsvertreter= auf der Grundlage des Young=Planes ins Auge
wahlen in Mecklenburg=Schwerin iſt bemerkenswert, daß die
Wahl=
beteiligung zum Teil, vermutlich infolge des dauernd regneriſchen gefaßt. Es ſei richtig, daß für die Zeit der Kriſe und
wirt=
v. H. zu verzeichnen hat. Auch in den Städten kann man feſt= ſei keine ſchlechte Auslegung der amtlichen Verlautbarung.
ſtellen, daß die NSDAP. durchweg 25 v. H. gegen die letzten
Reichstagswahlen gewann. Die KPD. hat gleichfalls geringe
Er=
folge zu verzeichnen. Die SPD. iſt dagegen überall
zurückgegan=
gen. Einen ſtarken Rückſchlag haben die bürgerlichen
Einheits=
liſten zu verzeichnen.
Ein zuſammenfaſſender Ueberblick lag noch nicht vor.
fehlt noch.
Blutige Zuſammenſtäße. — Bisher 2 Tole.
Schwerin, 1. November.
nalſozialiſt Ingenieur Walter Gädeke zog ſeinen Revolver, doch
ſchoß er ſich dabei zunächſt ſelbſt ins Bein. Die beiden anderen
Klöcking. Der eine erlitt einen Bauchſchuß, ſo daß er auf dem ihrerſeits die Initiative zu ergreifen.”
Transport in das Roſtocker Krankenhaus ſtarb. Der andere
Kom=
muniſt wurde durch den Schuß ſofort tödlich verletzt. Gädeke mußte
gleichfalls ins Roſtocker Krankenhaus überführt werden.
In Bad Sülze kam es zu Zuſammenſtößen zwiſchen
National=
ſozialiſten und Kommuniſten aus der vommerſchen Nachbarſtadt
Tribſees. Es gab mehrere Verletzte. In Ribnitz wurde ein
Natio=
nalſozialiſt von einem politiſchen Gegner niedergeſtochen.
Schließung von Erwerbsloſenheimen des Stahlhelms
und der Nalionalſozialiſten.
Fürſtenwalde, 11. November.
Fürſtenwalder Erwerbsloſenheim des Stahlhelms Waffen
gefun=
den worden. Der erſte Bürgermeiſter in Fürſtenwalde als
Orts=
polizeibehörde hat daher auf Grund der Notverordnung zur
Be=
kämpfung politiſcher Ausſchreitungen die ſofortige polizeiliche
Gleichzeitig hat er auch das Erwerbsloſenheim der
Nationalſozia=
liſten ſchließen laſſen, weil zu beſorgen ſei, daß dieſe Räume als
Stützpunkte für politiſche Gewalttätigkeiten benützt werden
könn=
ten. Die Inſaſſen der Heime ſind durch Polizei aus den Heimen
entfernt worden. Die Heime wurden verſiegelt.
Die Aerzke nehmen das Krankenkaſſenabkommen an.
Leipzig, 1. Ngvember.
Der Verband der Aerzte Deutſchlands (Hartmann=Bund) hat
kenkaſſen angenommen. Es wurde jedoch die Erwartung ausge= am Samstagnachmittag gerade verlaſſen, als die heimkehrenden
ten Verminderung ihrer Einkünfte im Dienſte der ſozialen
Kran=
kenpflege von der Gewerbeſteuer befreit werden würden.
Die deukſch=ſchweizeriſchen
Handelsverkrags=
verhandlungenl.
Die deutſche Geſandtſchaft hat heute dem eidgenöſſiſchen
volks=
gung des ſchweizeriſchdeutſchen Handelsvertrags beſtehende Friſt lich die Unglückskunde erhielten. Das Unglück iſt das größte, das
von drei Monaten auf zwei Monate herabzuſetzen um ſich jemals in dem Kohlenbergwerk von Fifeſhire ereignet hat,
ſo den Beweis zu geben, daß die deutſche Regierung keine
Mög=
lichkeit unverſucht laſſen werde, einen Bruch zu vermeiden. Die
Annahme des Vorſchlags durch die ſchweizeriſche Regierung würde
geſtatten, die Verhandlungen im November fortzuſetzen, ohne daß
dadurch der Ablauf einer etwaigen Kündigungsfriſt verſäumt
würde. Der Bundesrat wird in dieſer Angelegenheit am
Diens=
tag Beſchluß faſſen.
Meſcheieil.
rückzutreten, wie es die Knomintang wünſche.
Erklärungen Lavals über ſeine Amerikareiſe.
TU. Paris, 1. November.
Miniſterpräſident Laval, der am Montag nachmittag wieder
in Paris eintreffen wird, hat ſich mit verſchiedenen franzöſiſchen
Preſſevertretern an Bord der „Ile de France” unterhalten.
Da=
u. a., der Bericht über die Waſhingtoner Ergebniſſe ſei für die
Regierung beſtimmt und könne vorher nicht im einzelnen
er=
örtert werden. Er wolle jedoch jetzt ſchon betonen, daß Frankreich
über ſeine Sicherheit ſelbſt wachen werde, ſolange die Völker
keine ausreichenden Mittel gefunden hätten, um den Frieden durch
eine feſte und dauerhafte Einrichtung zu organiſieren. Was die
Die Amtsverkreterwahlen in Mecklenburg=Schwerin. Schuldenfrage angehe, ſo ſei dieſe ſchwierige Frage in Waſhington
eingehend geprüft worden. Er habe die Erſetzung des
Hoover=Moratoriums durch eine Neuregelung
Wetters, ſich nur auf 50 v. H. belief. Durchweg liegen die Ergeb= ſchaftlichen Depreſſion eine Neuregelung der
zwiſchen=
niſſe über die Wahlbeteiligung zwiſchen 50 und 75 Prozent. Be= ſtaatlichen Schulden beſchloſſen wurde, doch habe man
ſonders in den ländlichen Bezirken haben die Nationalſozialiſten die Bedingungen der Neuregelung noch nicht feſtgelegt. Auf die
einen überraſchenden Wahlerfolg zu verzeichnen. In manchen Frage, ob die Vereinigten Staaten jetzt zum erſten Male der
Mög=
ländlichen Bezirken wurden nur nationalſozialiſtiſche Stimmen ab= lichkeit einer Herabſetzung der franzöſiſchen Schulden grundſätzlich
gegeben, ſo daß die NSDAP. vielfach einen Zuwachs von 100 zugeſtimmt hätten, erwiderte Laval lächelnd, dieſe Vorausſetzung
Beneſchs Abſichten in Wien.
TU. Wien, 1. November.
Während die Prager „Bohemia” zu der Meldung über eine
angebliche Fühlungnahme Dr. Beneſchs mit Oeſterreich wegen weit=
Aus dem Amt Grevesmühlen liegt folgendes Geſamt= gehender wirtſchaftlicher Zuſammenarbeit erklärt, ſie ſei von
Vize=
ergebnis vor (In Klammern die letzten Reichstagswahlergeb= kanzler Schober zu der Feſtſtellung ermächtigt, daß die Nachricht
niſſe): SPD. 4182 (5166); KPD. 1062 (758); NSDAP. 4024 in keiner Hinſicht den Tatſachen entſpreche, gehen die „Wiener
(2822): Einheitsliſte 3018 (—). — Eine kleine Landgemeinde Neueſten Nachrichten” am Sonntag auf das Prager Dementi ein.
Das Blatt erklärt: „Wenn auch die Darſtellung dieſer Meldungen
der Form nach unrichtig wäre, ſo habe zweifellos Beneſch
die öſterreichiſche Regierung wiſſen laſſen, daß
er angeſichts der Wirtſchaftskriſe eine
öſter=
reichiſche Initiative erwarte, die auf eine en=
Bei den Amtsvertreterwahlen in Mecklenburg=Schwerin am gere wirtſchaftliche Zuſammenarbeit zwiſchen.
Sonntag kam es zu ſchweren Zuſammenſtößen. Als ſich ein Trupp. Oeſterreich und der Tſchechoſlowakei hinauslaufe.
Nationalſozialiſten in Bad Doberan in der Nacht auf Sonntag Der Standpunkt, ſo ſagt das Blatt, den jede öſterreichiſche
Bundes=
von einer Geburtstagsfeier nach Hauſe begab und kommuniſtiſche regierung und auch die Regierung Beneſch einnimmt, iſt der, daß
Wahlplakate abriß, wurden ſie von drei Kommuniſten verfolgt. Es Oeſterreich keine Kombinationen ohne
Deutſch=
kam in einem dunklen Weg zu einem Handgemenge. Der Natio= land in Betracht ziehen wird. Wir vermuten, daß bei
dieſer Gelegenheit Herrn Dr. Beneſch dies neuerdings mitgeteilt
wurde. Im übrigen dürfte auch die Budapeſter Regierung von
Schüſſe, die er abgab, trafen die beiden Kommuniſten Bom und anderer Seite, aber in ähnlicher Form aufgefordert worden ſein,
Kommuniſtiſche Berſchwörung in Sofia aufgedeckk.
TU. Sofia, 1. November.
Die Polizei iſt in Sofia einer neuen kommuniſtiſchen
Ver=
ſchwörung und ihrer von Moskau aus geleiteten terroriſtiſchen
Zentralſtelle auf die Spur gekommen. An mehreren Stellen
Sofias wurden umfangreiche Archive und Namensliſten
beſchlag=
nahmt, wodurch etwa 60=Verhaftungen ermöglicht wurden.
Feſtgenommen wurden u. a. Advokaten, Journaliſten, Studenten
und einige Frauen. Den Anlaß zur Aufdeckung dieſer
Verſchwö=
rung gab ein am Freitag ſtattgefundener Zuſammenſtoß der
Poli=
zei mit zwei ſeit längerem beobachteten bolſchewiſtiſchen Beauf=
Wie bereits gemeldet, waren bei einer Hausſuchung in dem tragten bulgariſcher Staatsangehörigkeit, die von Moskau geſandt
und über Wien zugereiſt waren. Der Polizei gelang es, einen der
beiden auf der Flucht feſtzunehmen, während der andere, namens
Kofardſchieff, vor den Augen der Polizei Selbſtmord beging.
Kofardſchieff war den bulgariſchen Behörden ſeit längerem gut
Schließung des Erwerbsloſenheims des Stahlhelms angeordnet, bekannt. Vor zwei Jahren erſt wurde er als Leiter des
bulgari=
ſchen Komſomolzen=Bundes (Kommuniſtiſchen Jugendbundes) in
Abweſenheit zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt und hielt ſich
ſeitdem in Moskau auf.
Schwere Grubenexploſion in Schokkland. — 10 Toke.
London, 11. November.
Durch eine Exploſion auf der Bowhill=Grube bei Lochgelly in
der ſchottiſchen Grafſchaft Fifeſhire wurden geſtern zehn Bergleute
getötet. Die Grube iſt eine der größten in Schottland und hat eine
heute auf ſeiner Hauptverſammlung das Abkommen mit den Kran= Belegſchaft von 1440 Mann. Die Morgenſchicht hatte die Grube
ſprochen, daß die Aerzte wegen der durch das Abkommen beding= Bergleute eine Detonation hörten, die die ganze Ortſchaft
Loch=
gelly erſchütterte, ſo daß die Fenſterſcheiben klirrten. Sofort
füll=
ten ſich die Straßen mit Menſchen und die Bevölkerung eilte zur
Grube. Die Rettungsmannſchaften mußten nach 6ſtündiger ſchwerer
Arbeit wieder zurückkehren, ohne Erfolg gehabt zu haben.
Wei=
tere Rettungsmannſchaften wurden hinabgeſandt, und nach vielen
Stunden eifriger Arbeit gelang es ihnen endlich in den Nacht=
Bern, 1. November, ſtunden, an die Unglücksſtelle zu gelangen, wo ſie zehn vollkommen
verſtümmelte Leichen unter den Trümmern fanden. Das Unglück
wirtſchaftlichen Departement zur Kenntnis gebracht, daß die ereignete ſich 600 Meter unter der Erde. Am Eingang der Grube
deutſche Regierung bereit ſei, die für die Kündi= warteten Frauen unter Tränen auf weitere Nachricht, bis ſie end=
Der Mörder der Grewenig gefaßt?
— Frankfurt. Der Mord an dem Straßenmädchen
Gre=
wenig, das in ſeiner Wohnung in der Kleinen Mainzer Gaſſe
er=
droſſelt worden war, ſcheint jetzt aufgeklärt zu werden.
Bekannt=
lich vermißte man bei der Toten eine viereckige Armbanduhr. Auf
Grund der Zeitungsmeldungen machte ein Gaſtwirt der Polizei
Mitteilung, daß er dieſe Uhr als Pfand erhalten habe. Das Mäd=
Verhandlungen zwiſchen Kankon und Nanking chen, das dem Gaſtwirt dieſe Uhr hinterlaſſen hatte, gab an, daß
es die Uhr in der Tatnacht gegen 2 Uhr von dem Kraftfahrer Guſt.
Stegmann erhalten habe. Die Polizei ließ ſofort nach
Steg=
mann ſuchen und konnte ihn am Sonntag vormittag in ſeiner
Wie Havas aus Schanghai berichtet, ſollen die Verhandlun= Wohnung in der Schwantalerſtraße feſtnehmen. Stegmann iſt
gen zwiſchen den Delegierten von Kanton und Nanking, die ſich einem eingehenden Verhör unterzogen worden, beſtreitet aber bis
zunächſt günſtig zu entwickeln ſchienen, geſcheitert ſein. Als Grund jetzt entſchieden, die Tat verübt zu haben. Seine Vernehmung
wurde angegeben, daß Dſchiang Kai=ſchek ſich geweigert habe, zu= wird am Montag ſortgeſetzt werden. Stegmann iſt 1900 in Hanau
aeboren.
Seite 2 — Nr. 304
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Darmſtadt, den 2. November 1931
— Rot=Weiß, V.f.R., Verein für Leibesübungen. Am Samstag
abend veranſtalteten die Waſſerſportler des Vereins (
Schwimm=
abteilung und Paddlergilde), einen ſtark beſuchten Tanzabend im
oberen Saale der Krone hier. Herr Adolf begrüßte die
Erſchiene=
nen mit herzlichen Worten und betonte, daß es ſich nicht um ein
Feſt handle, für deſſen Abhaltung die allgemeine ungünſtige
Wirt=
ſchaftslage nicht geeignet ſei, ſondern darum, auf einige Stunden
die Mitglieder mit ihren Angehörigen in gemütlicher Stimmung
zuſammenzuführen und die Verbindung mit den Eltern, die recht
zahlreich erſchienen waren, zwecks gegenſeitiger Unterſtützung in
Erziehung und Charakterbildung der Jugend aufrecht zu erhalten.
Der ſchön hergerichtete Saal und die recht fleißige und gute
Muſik=
kapelle ſorgten bald für die Stimmung, welche durch die ſchönen, in
gewohnter eindrucksvoller Weiſe von Frl. Schnelle vorgetragenen
Lieder und durch Scherze der immer vergnügten und recht
rühri=
gen Paddlergilde erhöht wurde. In einer Pauſe bat Herr Adolf
ein begeiſterter Skiläufer, die Anhänger des Skilaufs auf die
Bühne. Mit launigen Worten wurde die Gründung der
Skiabtei=
lung des Vereins vorgenommen. Möge der kommende Winter ſich
ſo geſtalten, daß die Jünger des weißen Sports rechte Befriedigung
finden, denn umſo günſtiger wird ſich erfahrungsgemäß der
Som=
mer für die Waſſerſportler geſtalten. Die in ſehr gutem Rahmen
gehaltene Veranſtaltung hat offenſichtlich alle Anweſenden und die
Veranſtalter zufriedengeſtellt.
* Zur Ausſtellung einheimiſcher und ausländiſcher Bögel auf
der Mathildenhöhe iſt noch nachzutragen, daß die große
Kollek=
tion buntfarbiger Wellenſittiche von Herrn Klein (
Zigarren=
handlung, Bleichſtraße) ausgeſtellt wurde.
— Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 31. Oktober.
Ge=
müſe: Kohlrabi 6—8, Gelbe Rüben 8—10, Rote Rüben 10—12,
Weiße Rüben 10—12 Schwarzwurzeln 25—30, Spinat 15—20,
Römiſchkohl 10—15. Rotkraut 8—12, Weißkraut 5—7 Wirſing 6
bis 10, Roſenkohl 25—30, Stangenbohnen 70. Erbſen 35—40,
Zwiebeln 10—12, Knoblauch 80, Tomaten 40—50, Feldſalat 50—
60 Endivienſalat 8—12, Kopfſalat 10—15, Salatgurken 15—50,
Blumenkohl 15—80, Rettich 5—10. Meerrettich 60—80 Pfg.
Spät=
kartoffeln 3—4 Pfg. — Obſt: Tafeläpfel 10—15, Wirtſchaftsäpfel
5—10. Tafelbirnen 10—15, Wirtſchaftsbirnen 6—10,Trauben 25
bis 35. Nüſſe 30—35. Apfelſinen 10—15, Zitronen 5—10, Bananen
40—50 Pfg. — Eßwaren: Süßrahmbutter 150—170,
Landbut=
ter 120—140 Weichkäſe 25—30, Handkäſe 2—13. Friſche Eier 12—
15 Pfg. — Wild= und Geflügel (pro Pfund): Gänſe 115,
Hühner 70—120. Enten 100. Tauben 50—80, Haſen 60—120, Reh
70—130 Pfg. — Fleiſch=und Wurſtwaren (pro Pfd.);
Fri=
ſches Rindfleiſch 60—70, Kalbfleiſch 80, Hammelfleiſch 70.
Dörr=
fleiſch 120. Schweinefleiſch 84—100. Wurſt 60—160, Wurſtfett 60,
Schmalz. ausgelaſſen 80 Pfg.
Heſſiſches Landestheater.
Preiſe 1—4 977r Dienstag, 3. Nov. Preiſe 150—6 Mk 20 Uhr. Konzert des Muſikvereins. Mittwoch, 4. Nov. -0, Ende g. 22¾ Uhr. B6, T, Gr. 7 u. . Das
Mädchen aus dem goldenen Weſten. (.70—5 60. Donnerstag, 5 Nov. 20—22½ Uhr. C6. Die Kaiſerin und der
Pferdedieb Preiſe 0.70—5.60 Mk. Freitag, 6. Nov 19½—22½ Uhr. F 2. Darmſtädter Volksbühne.
Gr. 1—:V. Die Ratten. Preiſe 0 70—5.60 Mk Samstag, 7. Nov 19½—22¾ Uhr T, Gr. 1, 2, 3, 4, 5 u. 6.
Ot Ilo. Ermäßigte Preiſe 0.50—4 Mk. Sonntag, 8. Nov 19½—21¾ Uhr Heſſenlandmiete 1V 2. M 1, P1.
Dſt Voltsb. Gr I—IV. Die Dubarry. 0.70-5.60. Kleines Haus. Montag, 2. Nov. Keine Vorſtellung. Dienstag, 3. Nov. 20—22 Uhr. Zuſatzmete 1. 4. Die he lige
Flamme. Preiſe u.(0—4.50 Mk. Mittwoch, 4. Nov 19½2 — 22½. Guſtab 2dolf. Preiſe 0.30—3 Mk. Donnerstag, 5. Nob 20, Ende gegen 22½ Uhr. Zuſatzmiete 1V, 2
Die Dubarry. Preiſe 0.70—5 Mk. Freitag, 6. Nov 20, Ende gegen 21¾ Uhr. Tanz=Abend Niddy
Impekoden Preiſe 1—4 Mk. Samstag, 7 Nov 20—22 Uhr. Zuſatzmiete / 4. Die heilige
Flamme. Preiſe 0.60—4.50. Sonntag, 8 Nov. 14½—17½ Uh:. Guſtav Adolf Pr. 0.50—3 Mk.
19—22 Uhr Guſtav Adolf Preiſe 0,50—3 Mk.
— Heſſiſches Landestheater. Die erſte Wiederholung von W. S.
Maughams „Die heilige Flamme” in der Inſzenierung von
Guſtav Hartung findet morgen. Dienstag, den 3. November,
20 Uhr, im Kleinen Haus ſtatt — Verdis „Othello” als
Volks=
vorſtellung. Zu ermäßigten Preiſen 0,50—4,00 Mark wird am
Samstag, den 7. November, in der Inſzenierung Carl Eberts die
Verdiſche Oper „Othello” mit v. Stoſch, Seibert, Drath, Jacobs
und Allmeroth in den Hauptpartien gegeben.
Soerſchaltdt Hhovor Anſett.
Mit dem 1. November 1931 tritt auf Grund des ſogenannten
Altersgeſetzes Oberſchulrat Theodor Ritſert, der
lang=
jährige Direktor des hieſigen Realgymnaſiums, in den Ruheſtand.
Die Tatſache, daß Oberſchulrat Ritſert den weitaus größten Teil
ſeines Lebens in Darmſtadt gewirkt hat, rechtfertigt einen
Rück=
blick auf ſeine ſeitherige Tätigkeit.
Theodor Ritſert wurde am 31. 7. 1866 zu Darmſtadt geboren
als Sohn des Stadtpfarrers Ritſert und Enkel des gleichnamigen
Kirchenrates. Er entſtammt damit einer in unſerer Stadt
hoch=
angeſehenen, führenden Familie. Im ſtillen Pfarrhaus in der
Alexanderſtraße wuchs der Junge heran, tiefen Eindruck masten
auf ſein empfängliches Gemüt die ereignisreichen Jahre 1870/71.
Im Schmitzſchen Inſtitut, das ſo vielen alten Darmſtädtern die
erſte Schulbildung vermittelte, verbrachte Ritſert die erſten
Schul=
jahre (1872—1876), am Ludwig=Georgs=Gymnaſium, das er von
Sexta bis Oberprima durchlief beſtand er Oſtern 1885 die
Reife=
prüfung, um alsbald ſeiner Militärpflicht beim Leibgarde=Inf.=
Regt. 115 (3. Komp.) zu genügen (bis 31. 3. 1886). Ritſert war
gern Soldat. Zahlreiche Reſerveübungen dienten ſeiner
militäri=
ſchen Weiterbildung, während des Weltkrieges tat er als
Haupt=
mann d. L. Dienſt in Friedberg. Nauheim und Alsfeld (
Novem=
ber 1914 bis Ende März 1916), und heute noch erzählt er gern von
ſeinen Erlebniſſen während ſeiner Dienſtzeit. Nach der Militärzeit
kamen die Studentenjahre: Berlin und Gießen waren die Städte,
in denen er ſich je vier Semeſter dem Studium der lateiniſchen,
griechiſchen und deutſchen Sprache und Literatur und der Geſchichte
widmete. Im Frühjahr 1890 beſtand er die Prüfung für das höhere
Lehramt, erledigte 1890/91 ſeinen „Akzeß” am Darmſtädter Ludwig=
Georgsgymnaſium und erhielt ſeine erſte Verwendung an dem gerade
gegründeten Neuen Gymnaſium in Darmſtadt, wo er auch 1896 als
Gymnaſiallehrer definitiv angeſtellt wurde. Seit 1894 hatte ſich
Ritſert ſeinen Hausſtand gegrundet durch Heirat mit Käty Haneſſe
aus Darmſtadt. Dieſer Ehe ſind ein Sohn (jetzt Arzt in Arheilgen)
und eine Tochter entſproſſen; fünf Enkelkinder ſind die Freude der
Großeltern. Im Jahre 1900 wurde Ritſert Oberlehrer, 1905
Pro=
feſſor 1910 Direktor an der Auguſtinerſchule (Gymnaſium und
Realſchule) zu Friedberg, von wo er am 1. 1. 1917 als Nachfolger
des ſcheidenden Geheimrats Nodnagel als vortragender Rat in
die Schulabteilung des Miniſteriums des Innern berufen wurde.
In dieſer verantwortungsvollen Stellung wirkte Oberſchulrat
Ritſert drei Jahre, er wurde im November 1920 interimiſtiſch mit
der Führung der Direktion des Neuen Gymnaſiums betraut und
übernahm ab 1. 4. 1921 endgültig die Leitung des Realgymnaſiums
als Oberſtudiendirektor.
Dies iſt der äußere Rahmen eines an Arbeit und Erfolgen
reichen Lebens: Viele Hunderte von Schülern ſind in all dieſen
Jahren durch Oberſchulrat Ritſerts Hände gegangen, allen war er
ein wohlwollender, gütiger, verſtehender Lehrer, ſtets bemüht.
das Wiſſen der ihm anvertrauten Jugend, geſtützt auf eigene
ge=
diegene Fachkenntniſſe, zu mehren und ihren Charakter zu bilden.
Mit Dankbarkeit und Verehrung ſei dies heute feſtgeſtellt. Ritſerts
Arbeit an der Jugend beſchränkte ſich aber nicht auf das rein
Schulmäßige: Als im Jahre 1905 der Odenwaldklub das
Jugend=
wandern zum Gegenſtand beſonderer Pflege machte, griff Ritſert
(im Verein mit Männern wie Kiſſinger und Lauteſchläger) dieſen
Ruf auf, und in zahlreichen Schulerwanderungen hat er
Tauſende von Schülern hinausgeführt in die nähere und weitere
Umgebung Darmſtadts. Schon vor dieſen offiziellen
Schülerwande=
rungen hatte er ſeinen Schülern in vielen Spaziergängen und
Aus=
flügen die Schönheiten ihrer engeren Heimat erſchloſſen und in ihnen
den Sinn für Natur und Wandern geweckt. Und als am
Real=
gymnaſium im Jahre 1928 die Gründung eines Landheimes
er=
folgte, da war er auch dieſer ſchönen Einrichtung ein
unermüd=
licher Förderer und Freund. Heute noch wandert Oberſchulrat
Ritſert im Kreiſe gleichgeſinnter Freunde gern und oft durch
unſere heimatlichen Berge, und ſeine Erholung ſucht er mit
Vor=
liebe im Odenwald.
An den pädagogiſchen Semin aren des Neuen
Gym=
naſiums und des Realgymnaſiums hat Theodor Ritſert aber auch
manchem Lehramtsakzeſſiſten und Studienreferendar das praktiſche
Rüſtzeug für den ſpäteren Beruf als höherer Lehrer mitgegeben,
und ein gut Teil der heute wirkenden heſſiſchen Philologen wurde
bei ihm und von ihm in die Anfangsgründe der praktiſchen
Päda=
gogik eingeführt. — Auch als rädagogiſcher
Schriftſtel=
ler iſt Ritſert hervorgetreten: Bei dem im Verlag Rorh (Gießen)
ſeit 1907 erſchienenen „Deutſchen Leſebuch für die höheren Schulen
Heſſens” herausgegeben von heſſiſchen Oberlehrern war er
Ge=
ſchäftsleiter und bearbeitete ſelbſt den poetiſchen Teil der
ein=
zelnen Bände. Erſchienen ſind fünf Bände, teilweiſe in 3. Auflage;
das Leſebuch war bis 1919 an den meiſten höheren Lehranſtalten
Heſſens eingeführt.
Ein warmes Intereſſe hatte Ritſert ſtets für die Belange
ſei=
nes Standes: 17 Jahre lang war er Schriftführer und Rechner des
Heſſ. Oberlehrervereins (bis 1910) Neben Staatsrat
Block hat auch er große Verdienſte um den Zuſammenſchluß der
heſſiſchen höheren Lehrer und die Gründung des Deutſchen
Philo=
logenverbandes „Die Geſchichte des Heſſiſchen Oberlehrervereins
1885—1910” (Mainz. 1911) war die Abſchiedsgabe Ritſerts, als
(15545b
ader- Uhben
entzückende Neuheiten von Mark 2.— an.
Jarfümerie Müller am weissen Jurm
Montag, 2. Noveml
er 1910 infolge ſeiner Verſetzung nach Friedberg ſein S=
und Rechneramt niederlegen mußte. — Erwähnt ſei
ſerts ehrenamtliche Tätigkeit im Verwaltungsrat der
Stiftung zur Ausbildung armer, talentvoller Knaben
ſtadt (189/—1902) und in der Prüfungskommiſſion für
Freiwillige (1898—1910).
Seine ganz beſondere Liebe aber wandte Theodor
jeher der Heimatgeſchichte und ihrer Erforſchr=
Vergangenheit ſeiner Vaterſtadt Darmſtadt, der Ge
Schulen, an denen er wirkte, widmete er manche Ax
1898 erſchienen ſeine „Beziehungen berühmter Leute
ſtadt” (Sonderdruck aus dem Darmſt. Tagbl. 1896——
folgte ein Verzeichnis der Schüler des Neuen Gymn
bis 1900‟ Das „Darmſtädter Namensbüchlein” (bei St
iſt heute noch für Freunde Darmſtädter Lokalgeſchichte
behrliches Nachſchlagewerk. Der Geſchichte der Friedbei
ſtinerſchule galten eine Abiturientenliſte der Anſtalt.
(erſchienen 1902) und die Schrift „Die Lehrer der Augu
zu Friedberg 1850—1902‟ Als im Frühjahr 1921 das
naſium zu Darmſtadt nach 31jährigem Beſtehen ſeine
ſchrieb Ritſert die Geſchichte dieſer ausgezeichneten
im Jahre 1926, beim hundertjährigen Jubiläum der
Realanſtalten, entſtand „Hundert Jahre Darmſtädt
geſchichte 1826—1926‟ Das „Darmſtädter Straßenbüch
gibt Aufklärung über die Benennung der hieſigen
1930 mit Prof. Prgetorius herausgegebene Schrift
ſtädter Familien” wirft lehrreiche Streiflichter auf die
geſchichte unſerer Stadt. Im „Evangel. Darmſtadt
1929/1930 eine „Geſchichte der Darmſtädter Privatſchu !
Feder Ritſerts. Seine umfangreichen lokalhiſtoriſchen
führten 1904 zu ſeiner Berufung in den
Sonderausſch=
richtung des Stadt. Muſeums und in die Muſeurns
(1904—1910). Von 1907—1910 war Ritſert außerden
pfleger für die altheſſiſchen Gebiete. Seit Jahren i
müdliche Schatzmeiſter im Hiſtoriſchen Verein, Vorſtan
in der Vereinigung „Alt=Darmſtadt” und Mitglied i
liengeſchichtlichen Vereinigung. In zahlreichen Vortr
über Darmſtädter Vornamen. Darmſtädter Geſchichte)
weiteren Kreiſen Verſtändnis für Heimatgeſchichte zu
ihm ging die Anregung zu 5 Vortragszyklen zu je 10
aus, die Lehrer des Realgymnaſiums 1922—1927 für
Freunde der Anſtalt hielten. Es iſt zu erwarten, daß
rat Ritſert in den kommenden Jahren der Muße noch m
trag zur Geſchichte Darmſtadts liefern wird.
Als Menſch gehört Theodor Ritſert zu den wen
lichen, die von ſich mit Recht ſagen dürfen, daß ſie kein
lichen Feind beſitzen. Durch ſeine gütige, freundliche
offenes, ehrliches Weſen ohne jede Verſtecktheit undi
hat er ſich die Liebe und Zuneigung ſeiner Freunde und
tor das Vertrauen und die Verehrung der ihm
Lehrerſchaft in ſeltenem Maße erworben. Das Bedauer
kann ſagen, der Schmerz, über die Trennung von 9
Ritſert fand tiefen Ausdruck in der Stunde, in der er
Oktober von ſeinem Lehrerkollegium verabſchiedete.
herzlichen Unterton der ſchlichten Feier, die ihn am
letzten Male mit den Lehrern des Realgymnaſiums
Wohlverdient waren die dankenden und anerkennenden
bei dieſen Gelegenheiten von verſchiedenen Mitgliedey
körpers geſprochen wurden, ebenſo wohlverdient wie die
nung der treuen Dienſte” in der Penſionsurkunde
Kultusminiſteriums und der Dankesbrief des Oberbirt
der Stadt Darmſtadt Wir wünſchen Oberſchulrat Rit=
Vollbeſitz ſeiner Kräfte in den Ruheſtand tritt, einenge
Ruheſtand; im heſſiſchen Schulweſen, vor allem am
Realgymnaſium, wird ſein Wirken unvergeſſen blei)
— Elternabend in der Leſſingſchule, Waldkolonie
Elternabend dieſes Winterhalbjahres, zu dem die Lehuſt
Leſſing= und Dieſterwegſchule eingeladen hatte, fand un
Mitwirkung von Herr Stoll (Violine) und Frau
(Sopran) in der Leſſingſchule ſtatt und bedeutet fürf
ſtalter einen vollen Erfolg und für die zahlreichen Ge=
Aula der Schule bis auf den letzten Platz füllten, ein gſt
künſtleriſches Erlebnis. Auch diesmal ſtand, wie in
Elternabenden des letzten Winters, ein pädagogiſches
Fortſetzung einer Vortragsreihe im Mittelpunkt der Da
Herr Rektor Klingler ſprach in freiem einſtündigem
„Eigenſinn, Jähzorn und Trotz des Kindes”, Ausgehet
vier Temperamenten, die für die Charakterbildung de
grundlegend und entſcheidend ſeien, behandelt der
genannte Thema in einem bis zum letzten Augenblick
feſſ=
trag und zeigt auf Grund gediegener Fachkenntnis
praktiſcher Erfahrung, wie Eltern und Erzieher dieſe ult
Erſcheinungen bekämpfen können. Er erntet herzlicg
Umrahmt war der Vortrag von muſikaliſchen Dr5i
Händel, L. v. Beethoven, Brahms, Hugo Wolf
ſpra=
dankbar und ergriffen lauſchenden Gemeinde. Herr Ste
paarte edle und große Tongebung mit meiſterhafter —
Horn=Stoll bot in den feinen Mörike=Liedern, Kompeiok
H. Wolf, reife Geſangskunſt und zeigte ſich allen An:d
des Meiſters gewachſen. Von Herzen kommender, wovek
Beifall dankte dem Künſtlerpaar ſowie Herrn Kling=
Begleiter am Flügel feinſte Anpaſſungsfähigkeit zeigte?
hervorgehoben ſei die einheitliche Geſtaltung des
(Wolf=Mörike), deſſen vorbildliche Durchführung den ſte,
zu einem echten Volksbildungsabend machte.
— Kurzſchrift= und Maſchinenſchreibkurſe beginu
Gabelsberger Stenographenverein von 1861 bereits in
Tagen anzeigte, heute abend in der Ballonſchule. W.
an der Erlernung der Stenographie und des Maſchitſch!
hat, dem ſei der Beſuch der Kurſe beſonders empfohler, Uſt
um Beachtung der geſtrigen Anzeige.
Großes Haus. — Sonntag, den 1. November.
Die Boheme.
Oper von G. Puccini, Text von Illica und Giacoſa.
Dieſe Oper, die zweite, die er komponierte, bleibt Puccinis
Hauptwerk und typiſch für ſein ganzes Schaffen. In keinem
ſpäteren Werk, mit Ausnahme der Butterfly, war ihm ein in
dieſem Maß erfolgreiches Gelingen beſchieden.
In der Boheme entſpricht die ausgetüftelte, kurzatmige
Thematik dem kleinbürgerlichen Milieu des Stückes, die
ſenti=
mentale Melodik dem ſchmachtigen Inhalt, die lebendige
Rhythmik den zu ſchildernden Perſonen. Die Harmonik tritt
als eigentümlichſte, perſönlichſte Note hinzu. Die muſikaliſchen
Mittel ſind dem Opernbuch angepaßt und wollen nicht mehr, als
ſie können. Darf die Muſik, was Erfindung, Oekonomie,
Stimm=
führung und Orcheſterbehandlung betrifft, als meiſterlich
ange=
ſehen werden, ſo bleiben gegen die Oper als Kunſtwerk die
Einwände beſtehen, die von je dagegen erhoben wurden. Aus
dem Roman iſt kein Drama geworden; das Stück iſt epiſch und
hat keine Spannung; es iſt eine Epiſode, und Mimis Tragik
liegt lediglich in ihrem Krankſein. Indes, der leicht faßliche,
faſt volkstümliche Stoff, der auch andere, z. B. Leoncavallo zur
Vertonung reizte, und der ſchon allgemein verbreitete Schatz der
Melodien ſichert der Oper noch lange eine große Beliebtheit.
Unſere Aufführung war flott und ſchwungvoll und hatte
er=
freulich guten Beſuch. Solche Art von Opern finden heute das
breiteſte Publikum. Die Beſetzung war durch manche neue Kräfte
anregend. Die Mimi ſang Maria Kienzl, die ſich als eine
vorzügliche Vertreterin dieſer Rolle erwies. Das iſt wirklich ſo
das ſüße kleine Mäuschen, wie es zum Boheme=Leben gehört
Die ſchöne helle Stimme gab ihrer Partie und den Enſembles
tragende Kraft und vereinigte ſich ſehr glücklich mit dem
gleich=
farbigen Tenor Dr. Allmeroths, der den Rudolf mit zu
erwartendem Erfolg ſehr intelligent und ſtimmſchön verkörperte.
Den Marcell gab Johannes Drath. Es iſt immer eine
Freude, ſein markiges, kunſtvoll behandeltes Material zu hören.
Wenn es dem Künſtler gelänge, es in Farbe und Ausdruck mehr
zu differenzieren, die Charaktere ſeiner Rollen hierdurch und
durch eine wandelfähigere Daxſtellung zu beleben, würden ſein=
Leiſtungen um ein Vielfaches gewinnen. Die anderen Rollen —
Muſette Käte Walter, Collin Theo Herrmann,
Schau=
nard Heinrich Kuhn, Weindor Eugen Vogt — waren
in bewährten Händen. Dem epiſodiſchen Auftreten Bernards
gab der ungemein vielſeitige Joſef Sieber eine originelle
Faſſung.
Die muſikaliſche Leitung K. M. Zwißlers hatte ſicher
viel Temperament und Ueberlegenheit, ſchien mir aber allzuderb
anzupacken. Das führte, wie ſchon öfter, dazu, daß viele
Fein=
heiten der Partitur — beſonders im 1 und 2. Bild — unter
dem zu dick auftragenden Orcheſter litten, die Singſtimmen
er=
drückt, und die Sänger zum Forcieren verleitet wurden.
Die auf dem Zettel aufgeführten Zollwächter traten nicht in
Funktion, da dieſe Anfangsizene des 3. Bildes geſtrichen war.
v. HI.
Kleines Haus. — Sonntag, den 1. November.
Das Guſtav=Adolf=Feſtſpiel von Otto Devrient
das auf Veranlaſſung des Evangeliſchen Bundes im
Kleinen Hauſe des Landestheaters in neuer Inſzenierung zur
Aufführung kam, hinterließ einen ſtarken, tiefgehenden Eindruck.
In ſechs gewaltigen Bildern zog das Leben Guſtav Adolfs
und mit ihm die entſcheidende Wendung in der Geſchichte des
Proteſtantismus vorüber; Bilder, die von Otto Devrient
wir=
kungsvoll geſtaltet ſind und in der geſtrigen Aufführung
aus=
gezeichnet wiedergegeben wurden.
Die wuchtigen Klänge des Finniſchen Reitermarſches, von
dem Poſaunenchor unter Führung des Herrn Breitrück
machtvoll geſpielt, leiteten das erſte Bird ein. Es führt vor die
Tore von Stettin. Die Bürger, bedrängt von den
Kaiſer=
lichen, klagen ihre Not. Guſtav Adolf, dargeſtellt von
Fried=
rich Zulauf, iſt in Deutſchland gelandet. Herzog Bogislaus
von Pommern (H. Stürz) bringt ihm zunächſt Mißtrauen
ent=
gegen, erkennt jedoch dann in ihm den Retter und öffnet ihm
als Verbündeten die Tore, zumal da ein Bote aus Stargard
(Erich Opp) bewegt die Not der Stadt ſchildert. Auch die
Füh=
rer der Stettiner Bürgerſchaft (W. Mertz, W. Fiſcher, H. Ruder,
9. Münch) begrüßen den ſchwediſchen König als Retter.
Im Schloß von Köpenik trifft Guſtav Adolf den jungen
Kurprinzen Friedrich Wilhelm von Brandenburg (Günther
Mül=
ler), der in friſcher Jungensart als aufrechter, deutſcher Fürſt
ſich bekennt. Die Verhandlungen mit dem Grafen zu
Schwar=
zenberg (Hans Fuchs) zeigen Sachſens ablehnende Haltung.
Magdeburg iſt nach furchtbaren Kämpfen gefallen. In Herzog
Bernhard von Sachſen=Weimar (Ernſt Germannl-findet Guſtav
Adolf einen treuen Verbündeten.
Ein glänzender Aufzug im Hauſe Braunfels
furt bringt dem König die Huldigung der deut ich
Außer den Pominenten von Frankfurt (E. Malſt,8
T. Eidemüller, W. Lotz) ſind die ſüddeutſchen Gbi
Lübeck und Straßburg (W. Korell, A. und R. Körbei
H. Callmann, F. Hörr) vertreten. Sie bieten Guſty?
deutſche Kaiſerkrone an; doch er will in ede
ſchränkung nicht Deutſchlands Kaiſer, ſondern nur ſ4
herr in ſchwerer Zeit ſein. In dieſem Entſchluuf
ſeine Gattin Marie=Eleonore, eine Prinzeſſin von X
(Ila Lange=Koſak), die mit dem Kanzler Oxenſtjer n
den König in Frankfurt trifft. Der Empfang in Frriſt
dem ſtimmungsvollen Mädchenchor gibt ein prächtigese)
Bilo.
Doch bald ſteigen die dunklen Wolken im 2chN
Königs auf. Sein Siegeslauf hat unſaubere Mannſcheen
Heere ſich anſchließen laſſen. Das Lagerleben weddie
friedenheit. Im Feldherrnzelt bei Fürth kommt 50
ſcharfen Zuſammenſtoß zwiſchen dem König und M
Truchſeß, einem raufluſtigen Söldnerführer, derdo
Bögel ausgezeichnet dargeſtellt wurde. Tiefverl7”
der König mi: Leubelfing, ſeinem Lieblingspagen C
in ſein Zelt zurück.
Nachdem die Kämpfe bei Nürnberg zu keinem
eit
führt hatten, entſchließt ſich der König Anfang Nac.
zu dem Angriff gegen die Kaiferlichen. Er N”
Oxenſtjerna und ſeiner Umgebung, aus der W. Kun),
W. Rettberg, W. Becht genannt ſeien, Abſchied. Diel
bei Lützen und der Tod des Königs bilden den
den Ausklang des Spieles.
In der angeſtrengten Tätigkeit von zwei Mona/!
rich Enders mit zahlloſen Proben eine ausgezeidn
gabe des Feſtſpieles geſchaffen. Die einzelnen Aufzüge)
ausgearbeitet und vorzüglich zuſammengeſchloſſen. "
150 Mitwirkenden haben ſich mit ſeltenem Eifer urd
den Dienſt der Sache geſtellt. Wir konnten nur ein!
Träger der größeren Rollen nennen; es würde dem
Veranſtaltung widerſprechen, an dieſer Stelle künſt!
unterſchiede zu machen. Nur Herr Friedrich Zu
der ausgezeichneten Verkörperung des Königs nochhre
gehoben. Elli Büttners ſtilvolle Bühnenbilde
dem Erfolg in ſchönſter Weiſe bei. Märſche und C"
Poſaunenchors gaben dem Feſtſpiel eine ſtin
Umrahmung.
2. November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 304 — Seite 3
Die Jucngemeinde wießt!
Bühnenfeſtſpiel und Schaukurnen der Turngemeinde Darmſtadt 1846.
Fſchöner und voller Erfolg! Das Große Haus des
Landes=
ſausverkauft und das Publikum trotz der pauſenloſen mehr
ſründigen Vorführungen bis zum Schluſſe in Spannung
regſtem Intereſſe. Die Turngemeinde Darm=
846 hat ſchon oft bewieſen, daß ſie erfolgreich zu
wer=
geht, und ſie erwies das geſtern aufs neue. Dem
Schau=
voraus ging die Aufführung des Bühnenſpieles mit
und Bewegungschören „Auferſtehung” von Ernſt
hy zu dem Gerhard Günther die Begleit= und
melo=
ſhe Illuſtrationsmuſik geſchrieben.
ie Verkörperung des Vaterlandes ringen innerer Kampf
hweiflung, Haß und Aufruhr mit Hoffnung und Treue.
Sieg der Treue erſtrahlt die Hoffnung als Lichtgeſtalt
der dunklen Gewalten und entreißt das Vaterland der
und gellenden Verzweiflung. Im Kranz der
Blumen=
bie deutſche Jugend verkörpernd, findet es den Weg zum
beſſeren Zukunft. So iſt dieſes Bühnenſpiel eine ernſte
wirkende Mahnung zur Einigkeit aus dem Hader der
Par=
taus, zum gemeinſamen Zuſammenſtehen in der großen
zum Hoffen. Die Stimmen der Verzweiflung, die
dump=
ie gellenden, der Kranz der Blumenkinder, der Haß, der
die Trauer, die Träger der Zukunft ſind durch Sprech=
Manner, Frauen. Kinder — verkörpert, die ihre Sprache
brechenden einheitlichen Bewegungen, leidenſchaftlich oder
jauchzend oder klagend, wirkſam und eindringlich
ver=
ie Chöre waren ausnahmslos aus Mitgliedern der
Turn=
gebildet. Kein beruflich gebildeter Sprecher war
dar=
dieſe Tatſache beſonders unterſtrichen, boten die Chöre
ſſtung, die Bewunderung abringen mußte. Sie zeugten
lausgezeichneten Leitung des Herrn Kurt Egendorf
ünſtleriſche Leitung des Bühnenſpieles und der auch die
Inſtudiert hatte. Die Einzelgeſtalten Vaterland, Kampf,
wurden ſehr gut verkörpert durch die Damen Leni
. Wilhelm Ausfelder und Emmi Schmitt.
ſte durch Herrn Georg Fritzſching. Die Muſik ſtellte das
e Orcheſter unter Leitung von Kapellmeiſter W. Schlupp,
ſei wirkte Pianiſt Lahl. Das Haus ſpendete den
Dar=
herzlichen Beifall.
Schauturnen unter Leitung von Oberturnwart
war im Gegenſatz zu früher offenſichtlich darauf
ein=
ſeigen, wie planmäßige Körperſchulung, die auch den
etiſchen Uebungen weiten Spielraum läßt, und die vor
Maſſen einheitlich er= und umfaßt, ſie zu diſziplinierter
ſigkeit der Körperbewegungen erzieht, ohne irgendwie
zu erſtarren, den Körper ſchließlich zu den
Höchſtleiſtun=
t und trainiert, die die deutſche Turnerei ſo oft an der
börtlicher Betätigung marſchieren läßt, und von denen
ſer Programmnummern Zeugnis gaben. Im übrigen
ſimtliche Uebungen ganz einfach, faſt durchweg ſpielend.
Chls. Cherbers Barieté=Schan
ſo der langen Pauſe der Varieté=Vorſtellungen im
Or=
etreiflicherweiſe ſtärkſtes Intereſſe. In der Tat, Cher=
übſt iſt ein Univerſal=Künſtler vom Niveau etwa eines
Schäffer, wenn auch ohne deſſen Kraftleiſtungen, die
darch geiſtige Akrobatik vielfach erſetzt.
ber iſt Zauberkünſtler, Jongleur, Schnellmaler,
Zahlen=
his=Phänomen, Handſchatten=Pantomime und Schauſpieler
Perſon. Was Cherber zeigt, iſt nichts Halbes. In jeder
Programmnummer iſt er überragender Könner. Seine
ſirgkeit hat wohl die höchſte Potenz erreicht. In wenigen
erſteht vor unſeren Augen auf der Bühne ein
Oelge=
ſine holländiſche Landſchaft mit Mühle zeigend, das eine
des Heims bilden würde. Auf der Bühne erſcheint eine
hit 200 Zahlen, die zum Teil zwölf= bis achtzehnſtellige
haufweiſen. Sie ſind numeriert. Das Publikum ruft
ein=
himmern der Zahlen auf und Cherber nennt ohne
Zau=
langſtelligen Zahlen, von vorwärts und rückwärts, wie
Viblikum nur will. Eine ganz außerordentliche Leiſtung,
auch einzig iſt. Aus einem Stück Papier fertigt der
in wenigen Minuten die herrlichſte Richelieu=Decke, frei
hand und bei verbundenen Augen. Zeppelin, Scheffel,
uig, Menzel, Bismarck und andere große Deutſche werden
hiber mimiſch dargeſtellt. Den Schluß bilden urkomiſche
ten=Pantomimen, die recht erheiternd wirken. Nicht
ſlender Beifall belohnte des Künſtlers Leiſtungen, die
ſchen ſuchen.
dert Cherber ſelbſt, der den halben Abend der
Vorſtel=
hz allein ausfüllt und ſich ſelbſt mit Recht teſtiert, daß jede
Rummer noch viel beſſer wird. Aber auch das übrige
igramm iſt wie ſchon geſagt, hervorragend. Jede Num=
Pradtqualität. Sowohl die humoriſtiſch=muſikaliſchen, wie
Berleiſtungen der Akrobatik, von denen die Gladiatoren
Ados und das Paar Kalay mit ihren hervorragenden
ſtr Eleganz gegebenen Kraftleiſtungen beſondere
Erwäh=
biſchen. — Der ausgezeichnete Beſuch beweiſt, daß gute
urſt in Darmſtadt immer geſchätzt wird! —
Miſche Einflüſſe auf die Enkwicklung
des römiſchen Rechls.
Ainegung der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums
in Darmſtadt.
eieswinterliche Vertragsreihe der Vereinigung wurde
Referat eines ſchnell zu wiſſenſchaftlichem Anſehen
früheren Schülers des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums,
ungen Jahren zum Ordinariat berufenen Vertreters des
Rechts an der Univerſität Göttingen, Herrn Profeſſor
Muel, eröffnet. Er ſprach über „Griechiſche Einflüſſe auf
Nc=cklung des römiſchen Rechts”.
wedeutung des römiſchen Rechts im Rahmen des heuti=
9 rſitätsſtudiums ſei beſtritten. Seine geiſtige Bedeutung
Aurſtbarkeit für die Weltentwicklung des Rechts ſtehe als
Anders als auf den übrigen Gebieten des geiſtigen
: das römiſche Recht wie die römiſche Staatsidee in
ern und ſeinen weſentlichen Ausgeſtaltungen eigene
che Tat des römiſchen Volkes. Griechiſche Einflüſſe
anden, aber nur von ſekundärer Bedeutung. Die Ent=
ABes römiſchen Rechts, auf Jahrhunderte unterbrochen
Fertigſtellung des großen Geſetzgebungswerks des
uſtinian, habe ſich dann um die Wende des erſten
ends fortgeſetzt, es ſei auf dem Wege der mittelalter=
Naiseption nach Deutſchland gekommen, um bis zur
Schaf=
burgerlichen Geſetzbuches und auch bei deſſen Kodifi=
2 we tragende Grundlage der deutſchen Rechtswiſſenſchaft
e— Deſſen ſteigende Bedeutung auch für die Geſtaltung
Musländiſcher Rechte habe dann auch das römiſche Recht
N Wirkſamkeit kommen laſſen.
Der Löſung des Problems, wie dieſe Weltgeltung des
Rechts zu erklären und auf welche geiſtigen Einflüſſe
Imolagen ſie zurückzuführen ſei, ergebe ſich auch die Frage
Bbedeutung griechiſcher Einflüſſe.
ahenland habe eine eigene Rechtswviſſeuſchaft nicht ent=
NDDM aber Anfänge einer Rechtsphiloſophie. Dieſe Zu=
Nigauge zu klären, ſei die zentrale Aufgabe der heutigen
ic ſeit Jahrzehnten, insbeſondere, ſeit man nach der
A des Bürgerlichen Geſetzbuches die Probleme der römi=
Dnsentwicklung rein hiſtoriſch werte und betrachte. Dazu
De Jahrhundertwende die gewaltigen Papyrusfunde
De u die griechiſche Rechtspraxis außerordentlich be=
Sinblicke gewährt hätten. Bei der näheren
Analy=
ie Zilcher Rezeptionsvorgänge ſtoße man teilweiſe auf un=
Vielleicht liegt gerade darin, in dieſer neuen Erkenntnis, daß es
richtiger iſt, die Maſſe zu ertüchtigen, als einzelnen
Rekordleiſtun=
gen die geſamte Arbeit zu widmen, der beſondere Wert. Man
merkte deutlich auch an den ſcheinbar leichteſten Uebungen der
Kleinen, wie gerade durch dieſe die Glieder gelöſt wurden, der
jugendliche Körper gefeſtigt, geſtählt. Weil man die Steigerung
beobachten konnte. Sicher wären Spitzenleiſtungen, wie die
be=
wundernswerten ikariſchen Spiele einer Abteilung von
Turne=
rinnen und Turnern nicht möglich, wenn die Kleinarbeit von
Ju=
gend auf nicht vorangegangen wäre.
An den einzelnen Darbietungen Kritik zu üben, iſt wohl nicht
am Platze. Ich weiß nicht, ob manche der Maſſenvorführungen,
an denen auch die Kleinſten beteiligt waren, hätten beſſer
klap=
pen müſſen. Es ſtörte nicht, verſchönte vielmehr den
Geſamtein=
druck, daß alles ſcheinbar ſpielend geboten wurde. Jedenfalls
be=
wieſen die leuchtenden Augen, die froh lächelnden Geſichter, daß
alle mit allen Sinnen und mit freudigem Herzen bei der Sache
waren, und das möchten wir höher veranſchlagen, als allzu ſtraffe
Zucht, die bei den älteren Turnerinnen und Turnern von ſelbſt ſich
einſtellt, was bewieſen wurde. Unter Leitung von Ludi Joſt und
J. Römer zeigten zuerſt Knaben Körper= und
Bewegungs=
ſpiele, dann die Turner unter Adam Heid. Lotte Hoffmann
führte, ein große Schar Mädchen im gleichen vor, und Karl
Biſchoff dann die Turnerinnen. In dieſen vier verſchiedenen
Stadien wurde gezeigt, wie die Körper= und Bewegungsſchule der
Turngemeinde arbeitet, bevor ſie mit dem jungen
Menſchenmate=
rial zur turneriſchen Ausbildung ſchreitet, von deren Anfängen
die nächſte Abteilung dann an Geräten guten Einblick gab. Auch
hier wieder deutlich erkennbar die Erfaſſung des ganzen
Kör=
pers, zu deſſen Durchbildung das Gerät nur Mittel zum Zweck.
Lotte Hoffmann führte wieder die Kinder, Karl Biſchoff
die Turnerinnen vor, die hier ſchon Leiſtungen zeigten, die
be=
ſonders am Pferd ſonſt kaum von Turnerinnen vollbracht werden.
Von beſonderem Intereſſe war die Vorführung der Altersturner
durch Wilh. Hofferbert. Fünfzehn Turner im Alter von 70
bis 76 Jahren und etwa dreißig von 50—70! Gezeigt wurden
Freiübungen und ſolche am Gerät, die den Körper auch im Alter
geſchmeidig erhalten ſollen. Die jungen alten Herren arbeiteten
ausgezeichnet.
Die letzte Abteilung endlich brachte Schaunummern von beſter,
allerbeſter Qualität. Unter dem Signum Luſtund Freude‟
wurden Mädchenſpiele und ſolche der Knaben durch Lotte
Hoff=
mann und Ludi Joſt vorgeführt. Fräulein Roſel Güll zeigte
einen ſehr ſchönen Tanz („Der Falter”); dann folgten unter
Lei=
tung von Georg Haber, zunächſt ikariſche Spiele in griechiſchen
Gewändern, die ſchlechthin ſchon beſte Akrobatik in turneriſcher
Form boten und als Schlußnummer Höchſtleiſtungen rein
turneri=
ſchen Charakters an Barren und Reck in vorbildlich vollendeter
Ausführung.
Auch die Schauturnvorführungen wurden zur Muſik des Städt.
Orcheſters unter Willi Schlupp gegeben.
M. St.
Falſche Reichsbanknoten. Vor kurzem iſt bei dem Poſtamt
in Bederkeſa ein neue Fälſchung der Reichsbanknoten über 100
RM. vom 11. Oktober 1924 feſtgeſtellt worden. In nachſtehendem
geben wir die Kennzeichen dieſer Nachbildung zur gefälligen
Be=
achtung bekannt: Papier: Weicher und in der Höhe ungefähr
2 Millimeter kleiner als das echte. Pflanzenfaſern: Durch
einige aufgezeichnete, violette Striche vorgetäuſcht.
Waſſer=
zeichen: Rückſeitig durch Aufdruck mit deckender Farbe
nach=
geahmt. Gemuſterte Blindprägung mit
Kontroll=
ſtempel: Allgemein ähnlich wiedergegeben. Der
Kontrollſtem=
pel iſt gering ſchief, nach rechts oben ſchräglaufend, eingefügt; über
der kleinen flügelartigen Verzierung fehlt der Punkt.
Vorder=
ſeite: Verſchmutzter Geſamteindruck. Die Beſchriftung iſt durch
Ueberzeichnung mit ſchwarzer Tuſche verſtärkt worden und deshalb
auffällig dunkler als die Unterſchriften, der Stempel des
Reichs=
bankdirektoriums und die Verzierung innerhalb der drei erſten
Textzeilen. Rückſeite: Schmutzig=verwiſchtes Geſamtbild. Die
Beſchriftung, außer der Strafandrohung, die völlig unleſerlich iſt,
wurde faſt durchweg mit ſchwarzer Tuſche überzeichnet. Von den
Wertzahlen „100” ſind nicht alle in die Mitte ihrer Felder geſtellt.
Reihenbezeichnung und Nummer: Gering abweichende,
ſchmalere Typen, teilweiſe durch Handzeichnung verbeſſert.
Erſt=
malig beobachtete Notennummer: 4 4368123 (veränderlich).
Her=
ſtellungsart: Anſcheinend Steindruck mit Unterſtützung durch
Handzeichnung.
Aus den Vereinen.
— Lichtbildervortrag. Am kommenden Dienstag,
8.30 Uhr abends. veranſtaltet der Jugendbund für entſchiedenes
Chriſtentum, Mühlſtraße 24, einen Lichtbildervortrag unter dem
Thema „Wunder der Sternenwelt‟ Die Erläuterungen gibt
Herr W. Köhler. Die intereſſierte Jugend wird auf dieſe
Ver=
anſtaltung beſonders aufmerkſam gemacht. Eintritt frei.
Dicke Menſchen
IV 9820
erreichen Gewichtsabnahmen von 15—20Pfd. in Kürze durch Ebus=Tee.
Verlangen Sie aber nur den echten Ebus=Tee. Ein Verſuch überzeugt:
Ebus=Tee zu Mk. 1.50 beforgt jede Apotheke und Drogerie. Beſtimmt
Ballonplatz 11; Gardiſtenſtr. 17: Mühlſtr 28; Weinbergſtr. 2
mittelbare und bewußte Uebernahme fremder Rechtsvorſchriften,
teilweiſe handele es ſich um den Einfluß der fremden
Rechts=
wiſſenſchaft auf die Praxis, worauf in erſter Linie die
Rezep=
tion des deutſchen Mittelalters beruhe, teilweiſe und inſoweit
am ſchiverſten feſtſtellbar, um rein geiſtige Einflüſſe, wie die
Uebernahme der Methodik des wiſſenſchaftlichen Denkens einer
anderen Kultur. Dabei ſei es zunächſt nötig, ſich darüber klar
zu werden, was nach der Ueberlieferung als rein römiſches
Recht eigentlich feſtgeſtellt werden könne. Bis zum
Zwölftafel=
geſetz liege alles im Dunkeln. Deſſen lückenhafte Ueberlieferung
ſei im einzelnen gleichfalls umſtritten. Auch die Juriſten der
klaſſiſchen Zeit ſeien faſt ausſchließlich in der Form der ſpäteren
Bearbeitung und durch die Verwertung ihrer Anſichten im
Juſtinianiſchen Geſetzbuch auf uns gekommen. So ſtehe auch
das Bild des römiſchen Rechts nur in gewiſſen Umriſſen feſt.
Mit dieſen Einſchränkungen laſſe ſich das älteſte römiſche Recht
als ſtrenges und ſtarres Bauernrecht mit dem Mittelpunkt in
der familienrechtlich feſtgeſtellten Stellung des Paterfamilias
charakteriſieren. Rechtsgeſchäftliche und prozeſſuale Formen ſeien
unelaſtiſch und gänzlich formelhaft. Das Zwölftafelgeſetz bringe
bereits eine gewiſſe Auflockerung, insbeſondere aber eine klare
und folgerichtige Anordnung des Stoffes. Die allerdings nicht
verbürgten Berichte über die Entſtehung des Geſetzes, bei deſſen
Vorbereitung eine Studienkommiſſion in Griechenland geweſen
ſein ſolle, deuteten auf griechiſche Einflüſſe hin. Es zeigten ſich
namentlich im Nachbarrecht deutlich ſolche Anlehnungen. Die
zweite Periode der römiſchen Rechtsentwicklung, die mit dem
Aufſteigen Roms zur Welt= und Wirtſchaftsmacht
zuſammen=
falle, ſei die große Zeit der Entwicklung der römiſchen
Rechts=
praxis. Im Zuſammenhang mit dem regen Verkehr mit dem
Ausland entwickle ſich das jus gentium, von dem aus auch
Rom zu einem formfreien elaſtiſchen Recht gekommen ſei.
Grie=
chiſche Einflüſſe über die Städte Unteritaliens ſeien deutlich.
Sie zeigten ſich in der Uebernahme gewiſſer Rechtsinſtitute des
See= und Handelsverkehrs, das Urkundenprinzip des griechiſchen
Rechts dringe ein, wobei allerdinas die konſtitutive Urkunde der
griechiſchen Stadtrechte zur widerlegbaren Beweisurkunde werde.
In der dritten Periode des römiſchen Rechts bilde ſich die
rechts=
wiſſenſchaftliche Durchdringung des Rechtsſtoffs aus. Die
wiſſen=
ſchaftliche Methodik der griechiſchen Philoſophie gewinne über
den griechiſchem Einfluß unterworfenen Kreis des jüngeren
Scivio Bedeutung. In der ſpäteren Zeit habe ſich das römiſche
Recht über das ganze Reich verbreitet. Das in der Provinz noch
geltende griechiſche Recht habe dabei ſelbſtredend auf die
Rechts=
praris erheblichen, im Einzelfall nicht kontrollierbaren Einfluß
gewoninen. Die Verlegung des Schwerpunkts der
Rechtswiſſen=
ſchaft vom Weſten nach Byzanz habe griechiſchem Denken und
griechiſcher wiſſenſchaftlicher Arbeit letztlich die ausſchlaggebende
* Profefſor Samoilowitſch
über die Zeppelin=Arklisfahrt.
Im Uniontheater ſprach geſtern vormittag der ruſſiſche
Pro=
feſſor Samoilowitſch, der Leiter der meteorologiſchen
Ab=
teilung dr Arktisfahrt des „Graf Zeppelin”, vor einer
zahl=
reichen Zuhörerſchaft über dieſe Fahrt und ihre Ergebniſſe. Wenn
der Vortrag im Grunde auch nur wenig brachte, was nicht ſchon in
Wort und Bild und Schrift bekannt geworden iſt, ſo war es doch
intereſſant, einen Teilnehmer der Fahrt, und gar einen der Leiter
der Expedition perſönlich zu hören. Zumal Profeſſor
Samoilo=
witſch ſich mit Erfolg bemühte, nicht etwa trockene Wiſſenſchaft zu
geben, ſondern ſeinen Fahrbericht in ein liebenswürdig
humor=
volles Gewand zu kleiden.
Der Vortragende, der ein verhältnismäßig gutes Deutſch
ſpricht, erzählte zunächſt von früher, ſchon vor zwanzig Jahren
von ihm unternommene Arktisexpeditionen. Zuerſt im Segelſchiff,
dann im Motorſchiff und ſchließlich im Zeppelin. Welche
Be=
deutung dieſe letzte Tatſache hat, erhellt allein die Tatſache, daß
man in wenig mehr als hundert Stunden ſo viel erreichte, wozu
früher zwei Jahre erforderlich waren! Dann ſprach Profeſſor
Sa=
moilowitſch eingehender über die Fahrten des ruſſiſchen Eisbrechers
„Kraſſin””, des größten der Welt, beſonders von ſeiner
Rettungs=
fahrt für die verunglückte Nobile=Luftſchiffexpedition. Bei dieſer
Gelegenheit brach er eine Lanze für den unglücklichen General, der
zu Unrecht ſo ſcharf angegriffen und verurteilt worden ſei. Gegen
eine Kataſtrophe, wie die ihn betraf, iſt Menſchenmacht
unzu=
länglich. Schließlich erzählte Profeſſor Samoilowitſch dann von
der Zeppelinfahrt, von dem Moment der Ausrüſtung an bis zum
Landen in Friedrichshafen. Der Verlauf der Fahrt iſt bekannt,
auch über ihre wiſſenſchaftlichen Ergebniſſe ſind unſere Leſer aus
mehrfachen Veröffentlichungen unterrichtet. Ein Moment aus den
humorgewürzten Erzählungen ſei noch feſtgehalten: das
geheim=
nisvolle Flugzeug, das von einem Teilnehmer der Expedition
photographiert wurde. Alles was darüber geſchrieben und
ver=
mutet wurde, iſt falſch. Auch die Annahme, daß es ſich um das
Flugzeug des Flugſchriften=Romfliegers handelt. Das Geheimnis
liegt einfach darin, daß der betreffende Photograph eine Platte
zweimal belichtete. Dadurch kam das Flugzeug ganz wo anders
hin als es in Wirklichkeit lag. Die Vorführung einer Reihe
intereſſanter Lichtbilder beſchloß den Vortrag.
M. St.
— Das Union=Theater bringt heute und folgende Tage Alfred
Döblins Weltſtadt=Roman „Berlin=Alexanderplatz” als Tonfilm.
Im tönenden Beiprogramm „Micky ſpielt auf” und die Ufa=
Ton=
woche.
— Im Helia=Theater läuft heute und folgende Tage der
humoriſtiſche Militär=Schwank „Reſerve hat Ruh . Dazu das
tönende Beiprogramm und Emelka=Tonwoche.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen ab heute ein Doppelprogramm
von Format, und zwar den ſenſationellen Kriminal=Tonfilm der
Ufa „D=Zug 13 hat Verſpätung” mit Charlotte Suſa,
Heinz Könecke, Fee Malten, Alfred Bayerle u a. Ferner im
zweiten Teil den luſtigen Tonfilm=Schwank „Der Stumme
von Portici” mit der Elite der Komiker, Szöke Szakall,
Siegfried Arno, Paul Hörbiger, Karl Ettlinger, Trude Berliner
u. a. — Dazu das gute Beiprogramm.
Aus dem Wahlkampf.
Deutſche Volkspartei. Die Deutſche Volkspartei erinnert an
die morgen Dienstagabend 8½ Uhr im Saal der „Krone‟
ſtattfindende öffentliche Wahlverſammlung, in der
Reichstagsabgeordneter Poſtamtmann Morath=Berlin und
Landtagsabgeordneter Bäckerobermeiſter Kunkel=Worms
ſpre=
chen werden. Der Eintritt iſt frei.
Deutſche Staatspartei. In einer öffentlichen Verſammlung
der Staatspartei ſpricht der Bundesführer des G.d. A.,
Reichstags=
abgeordneter Schneider=Berlin zuſammen mit dem
Landrags=
abgeordneten Schreiber, Vilbel, am heutigen Montag.
abends 8.15 Uhr, im Großen Saal der „Krone‟. Die Referate
behandeln die Reichs= und Landespolitik.
Chriſtlich=Sozialer Volksdienſt (Evangeliſche Bewegung). Wir
verweiſen auf die heutige Anzeige über die Wählerverſammlungen
am Montag und Mittwoch.
Brieſkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugegulitung beizufügen. Anonyme Knfrasen werden
nicht beantwortet. Die Beantworiung erfolgt ohne Rechteverbindlichkeit.
J. 3. Im privaten Angeſtelltenverhältnis (im Gegenſatz
zum öffentlich=rechtlichen) möchten wir die Maßnahme für
unbe=
rechtigt halten und eine Ausnahme nur dann zugeſtehen, wenn
eine mündliche oder ſchriftliche Abmachung für dieſen Fall
ausdrücklich getroffen wäre.
Tageskalender für Montag, den 2. November 1931.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 20 Uhr: Konzert des
Muſikvereins. — Kleines Haus: Keine Vorſtellung. —
Kon=
zerte: Zur Oper Schloßkeller, Sportplatz=Reſt. am
Böllenfall=
tor, Herrngartenkaffee. — Orpheum. 20.15 Uhr: Scherber=
Varieté=Schau — Mathildenhöhe: Ausſtellung in= und
ausländiſcher Sing= u Ziervögel — Kinovorſtellungen:
Union=, Helia= und Palaſt=Lichtſpiele.
Zur Erlangung ſchöner weißer Zähne benutzt man zweckmäßig
Sie bekannte gute Chlorodon:=Zahnpaſte. Verſuch überzeugt. Hüten Sie
ſich vor billigen, minderwertigen Nachahmungen.
(I.Dr. 5266
Bedeutung geſichert. Das trete im corpus juris des Kaiſers
Juſtinian dann deutlich zutage, der das reine römiſche Recht
kaum mehr erkennen laſſe. An dem römiſchen Kern der geiſtigen
Struktur dieſes Rechts änderte ſich dadurch nichts.
Als Unterrichtsobjekt an den Univerſitäten ſei das römiſche
Recht unentbehrlich; denn dieſer einmalige Vorgang ſeiner
Ent=
wicklung zum Weltrecht bicte eine unerſetzliche hiſtoriſche und
juriſtiſche Erkenntnismöglichkeit. Auch aus dieſem Geſichtspunkt
heraus müſſe man für die Wahrung und Erhaltung der
humani=
ſtiſchen Bildung eintreten.
Der Vortrag gab in kurzer Zeit und dabei in geſchloſſener
und fein abgewogener Form einen weitgeſpannten und
groß=
zügigen Ueberblick über Kulturprobleme allergrößter
weltgeſchihr=
licher Bedeutung. Der reiche Beifall der zahlreichen Hörerſchaft,
unter der man diesmal auch die Juriſten in erfreulicher Zahl
bemerkte, klang deshalb beſonders herzlich.
Bon Ddeufſchlands Hohen Schulen.
Von der Univerſität Gießen. Vom 12. bis einſchließlich
17. Oktober 1931 fand im Hygieniſchen Inſtitut der Heſſiſchen
Landesuniverſität Gießen ein Kurſus über Bakterien
und Pettenkoferien ſtatt, an dem über 30 Forſcher aus
Deutſch=
land und dem Ausland teilnahmen, die an den Problemen der
Bakteriologie intereſſiert ſind. Der Kurs verwirklichte zum erſten
Male die ſchon immer erſtrebte Zuſammenarbeit von Aerzten,
Veterinären, Botanikern und Zoologen.
Münſter: Der Ordinarius für Volkswirtſchaft in der
ſtaats=
wiſſenſchaftlichen Fakultät der Univerſität Münſter, Profeſſor Dr.
Friedrich Hoffmann, hat den an ihn ergangenen Ruf an die
Univerſität Greifswald angenommen.
* Heinrich Haufer: „Feldwege nach Chicago”. S. Fiſcher Verlag.
Ber=
lin. Kart. 4,50 RM., geb. 5,50 RM.
Beſchreibung einer Reiſe durch die U.S.A. Der Verfaſſer kauft
ſich bei der Landung im Süden einen Ford und fährt, meiſt
abſeits=
vom großen Verkehr, 15 000 Kilometer durch das Land; den ganzen
Miſſiſſivpi hinauf, nach Chicago, nach New York. Das Reſultat: Das
Land iſt ganz anders als er ſich gedacht hat: „Ich bin immer wieder
entſetzt über die ſummariſche und infame Art, wie europäiſche Literaten
dieſes Land abtun. Sie ſehen es durch ihre eigene Enge. Als ob
Zei=
tungen und Filme irgend etwas zu bedeuten hätten.‟ Ein großer Teil
des Berichtes iſt der Stadt Chicago gewidmet: „Dies iſt die ſchönſte
Stadt der Welt, ein techniſcher Traum in Aluminium, Glas, Stayl,
Zement und künſtlichen Sonnen, fremdartig wie ein anderer Stern.
Phantaſtiſch wie ein lebendig gewordener Roman von H. C. Wells
ud eben
Die Zukunft der Ziviliſation vorweg
13 unverſtändlich,
mit ſeinen Menſchen,
eine
anderen Maßſtäben zu werten. Das Buch iſt außerordentlicht gefällig
Dr. W.
und angenehm geſchrieben.
Seite 4 — Nr. 304
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichken
Montag, 2. Novembeu
Bb. Bensheim. 1. November.
Die hier ſtattfindende zwei Tage umfaſſende Vertreterragung
nahm am Samstag nachmittag um 3 Uhr im großen Saale des
Hotels „Deutſches Haus” ihren Anfang. Der zweite Vorſitzende,
Kamerad Freund, leitete und eröffnete die Tagung, er begrüßte
die zahlreich Erſchienenen, insbeſondere den erſten Vorſitzenden,
Kamerad Ihrig, der nach ſeiner Erkrankung zum erſtenmal wieder
der Tagung beiwohnte, ſodann den erſten Präſidenten der Haſſia,
Exzellenz Generalleutnant v. Oidtmann, den Vertreter des
Kyff=
häuſer=Bundes, als dem Spitzenverein. Kamerad Dr. jur. Ebert=
Berlin, den Vertreter des befreundeten Frankfurter Verbandes
Kamerad Major v. Rezow=Frankfurt a. M., die Kameraden und
den Vertreter der Preſſe. Kamerad Dr. Lindenſtruth ließ ſich
in=
folge Krankheit entſchuldigen. Die Tagesordnug, in die alsbald
eingetreten wurde, umfaßte 6 Punkte. Kamerad J. Deiſter=Mainz
nahm ſodann das Wort zu ſeinem Referat: „Steuerliche
Vergün=
ſtigungen der Kb. und Kh.‟ Die Ausführungen bezogen ſich auf
das Einkommenſteuer=, Vermögensſteuer= Grunderwerbsſteuer=,
Kraftfahrzeugſteuer= und Umſatzſteuer=, Sondergebäudeſteuer= und
Bürgerſteuergeſetz, die er alle im einzelnen klar und präzis
er=
läuterte und in ihnen die vielfachen Vergünſtigungsmomente
her=
aushob, die beſonders für Kriegsbeſchädigte in Betracht kommen.
Nach ihm verbreitete ſich Kamerad Major a. D. Benno Arndt über
das Thema: „Praktiſche Fürſorgetätigkeit der Orts= und
Bezirks=
gruppen”, wobei er beſonders des „Dienſtes am Kunden” durch
die Obmänner gedachte. Das dritte Referat bezog ſich auf das
Thema: Invaliden= und Unfallverſicherung”, Redner war
Kame=
rad Otto Bonhard=Oberheſſen. Ein viertes Referat wurde vom
Kamerad Ritter über „Die neuen Zuſatzrentenbeſtimmungen und
Fürſorgepflichtverordnung” gehalten. In einem Schlußwort nahm
der Landesgeſchäftsführer Kamerad Oberleutnant a. D.
Krömmel=
bein erläuternde Stellung zu den einzelnen Referaten und
for=
derte die Obmänner und Kameraden zu einer hochwichtigen
Auf=
klärungsarbeit auf. Kamerad Freund dankte Kamerad Findling=
Bensheim für die herzliche gaſtliche Aufnahme in Bensheim. Exz.
Generalleutnant v. Oidtmann ſprach noch mahnende Worte zur
Beitragsfrage und für die Unterſtützung in der Anwendung der
Hilfsmittel (Haſſia=Lotterie und Haſſia=Kalender). In der
fol=
genden lebhaften Diskuſſion kamen viele Sprecher zum Wort, ſo
daß der erſte Tag der Tagung erſt nach 7 Uhr abends offiziell
en=
digte. Am Abend hielt dann ein gemütliches Zuſammenſein die
Mitglieder der Tagung noch einige Stunden zuſammen; am
Sonn=
tag begann die Tagung bereits um 9 Uhr. Im Anſchluß an die
Verſammlung fand zwiſchen den anweſenden Mitgliedern des
Ge=
ſamtvorſtandes der Kb. und Kh. eine Ausſprache ſtatt.
geſtern vormittag im „Deutſchen Haus” in Bensheim, die
wieder=
um außerordentlich ſtark beſucht war, wurde eröffnet mit einem
Choral des Bensheimer Poſaunenchors. Den gefallenen und toten
Kameraden wurde ein ehrenvoller Nachruf gewidmet, ſtehend
hörte die Verſammlung „Ich hatt’ einen Kameraden.
Das Präſidialmitglied Freund führte den Vorſitz. Er begrüßte
herzlich die Erſchienenen, insbeſondere die Herren des Präſidiums,
Exz. General von Oidtmann, Baron v. Heyl zu Herrnsheim. den
Vorſitzenden der Landesgruppe der Kb. und Kh., Lehrer Ihrig,
den Vertreter der Staatsregierung, Regierungsrat Dr. Heßler,
Bürgermeiſter Dr. Angermeier=Bensheim, den Vorſitzenden des
Oberverſicherungsamtes Oberregierungsrat Dr. Bernheim,
Ober=
vegierungsrat Oberſt a. D. Lancelle vom Verſorgungsamt
Darm=
ſtadt, den Vertreter des Deutſchen Reichskriegerbundes „
Kyff=
häuſer” Dr. Ebert, den Vorſitzenden des Arbeitsamtes Gießen,
Regierungsrat Dr. Bues, die Vertreter der Kreisämter Bensheim
und Heppenheim, die Vertreter der Nachbaverbände, alle
Ehren=
gäſte und die zahlreich erſchienenen Kameraden.
Regierungsrat Dr. Heßler übermittelte als Vertreter der
Staatsbehörde beſonders die Grüße des Miniſters für Arbeit und
Wirtſchaft. Er gab der Verſicherung Ausdruck, daß das
Miniſte=
rium für Arbeit und Wirtſchaft weitgehendſt im Rahmen der
finanziellen Möglichkeit helfen wolle. Er hoffe, daß das gute
Einvernehmen zwiſchen dem Verband und den Staatsbehörden,
insbeſondere den heſſiſchen Fürſorgebehörden, weiter beſtehen
blei=
ben möge. Bürgermeiſter Dr. Angermeyer begrüßte die
Er=
ſchienenen namens der Stadt Bensheim und wünſchte der Tagung
beſten Erfolg. Im Namen des Oberverſicherungsamtes und des
Verſorgungsgerichtes ſowie des Präſidenten v. Krug wünſchte
Oberregierungsrat Dr. Bernheim der Kriegerkameradſchaft
Haſſia weiteres Blühen. Wachſen und Gedeihen. In
anerkennen=
den Worten zeichnete er die Tätigkeit des Verbandes und wünſchte
weiter dem Verband guten Erfolg. Der Bezirksvorſitzende des
Bezirkes Bensheim=Heppenheim, Zeunges, hieß die
Erſchiene=
nen herzlich willkommen. Oberregierungsrat Oberſt Lancelle,
der die Angelegenheiten des Verbandes in Darmſtadt bearbeitet
richtete herzliche Begrüßungsworte an die Verſammlung. Er hob
als Vertreter ſeiner Reichsbehörde das gute Einvernehmen und
Zuſammenarbeiten mit den Landesbehörden hervor und gab
ſei=
ner Freude Ausdruck, daß das Verhältnis zwiſchen allen hohen
und untergeordneten Behörden ſo gut ſei. Als Amtsvorſtand des
Verſorgungsamtes Darmſtadt wolle er betonen, daß ſich die
finan=
ziellen Verhältniſſe der letzten Jahre erheblich verſchlechert hätten.
Er verſichere, daß es für ihn ſelbſtverſtändlich ſei, daß er in
weite=
ſtem Maße für das Recht der Kriegsbeſchädigten und
Kriegs=
hinterbliebenen eintrete. Die Beaufſichtigung und Kontrolle ſei
ſehr ſcharf. Schließlich gab Oberregierungsrat Lancelle ſeiner
Freude über die guten Beziehungen mit der Kriegerkameradſchaft
Haſſia Ausdruck. Betonen müſſe er, daß er den § 96 des
Verfah=
rensgeſetzes nach wie vor für nicht angängig halte. Gegen dieſen
S kämpfe er ſchon ſeit langem. Mit dem Wunſche, daß das
ſeit=
herige vertrausvolle Zuſammenarbeiten bleibe, ſchloß der Leiter
des Verſorgungsamtes Darmſtadt ſeine Ausführungen. Weitere
Grüße übermittelte ein Vertreter der Badiſchen Landesgruppe
der Kb. und Kh.
Nach dieſen Begrüßungsanſprachen erſtattete Oberleutnant
a. D. Krömmelbein einen ausführlichen Jahres= und
Tätig=
keitsbericht des Geſamtvorſtandes. Am Eingang ſeiner Ausfüh=
rungen ſtand das Gedenken für die Gefallenen, für deren
Hinter=
bliebenen zu ſorgen, erſte Pflicht ſei. Das letzte Notjahr habe
ſchwerwiegende Härten infolge der Notverordnungen gebracht.
Es konnte daher für den Verband im letzten Jahr nur ein
gro=
ßes Arbeitsziel geben, alles daran zu ſetzen, um zu
erwir=
ken, daß die beſtehenden Härten gemildert werden. Von
vorn=
herein ſei in engſter Fühlungnahme mit dem deutſchen
Reichs=
kriegerbund Kyffhäuſer mit ſcharfen ernſten Augen die
Entwicke=
lung der Sparmaßnahmen verfolgt worden. Die
Spitzenorgani=
ſation habe ſich rechtzeitig in perſönlichen Vorſtellungen an den
Reichspräſidenten von Hindenburg, den Ehrenprotektor des
Bun=
des, an den Reichsfinanzminiſter und an den
Reichsarbeitsmini=
ſter gewendet, um vor den ſchweren Folgen zu warnen, die ſolch
ſcharfe Maßnahmen mit ſich bringen könnten. — Leider ohne
Er=
folg. — Beim Inkrafttreten der Notverordnungen und bei den
vielfachen, vom Reichsarbeitsminiſterium verfügten
Sparmaßnah=
men ſeien in allen Gruppen in Verſammlungen erbitterte
Kund=
gebungen zum Ausdruck gekommen, gegen ſolch eine Entrechtung
und Erdroſſelung der Verſorgung. Es wurden hierbei vielſeitige
wohlbegründete Anregungen von ſeiten der Kameraden zugeleitet,
die nach Bearbeitung an die Spitzenorganifation weitergereicht
worden ſeien. Erfreulich ſei es und echt kameradſchaftlich, daß die
Kriegerkameradſchaft „Haſſia” auf allen Wegen durch den
eini=
gen Willensausdruck des geſamten Deutſchen
Reichskriegerbun=
des Kyffhäuſer mit ſeinen drei Millionen deutſcher Kameraden
auf das nachhaltigſte unterſtützt und in treuer Kameradſchaft
be=
gleitet würde. Trotz der durch die geſetzlichen Beſtimmungen der
Notverordnung hervorgerufenen vielfachen Einſchränkungen der
Anſprüche könne erfreulicherweiſe mitgeteilt werden, daß der
Ver=
band auch im letzten Jahre wiederum eine weſentliche Zunahme
zu verzeichnen hatte. Die Stärke des Verbandes der Kb. und
Kh. am 1. Januar 1930 betrug 15 866 Mitglieder, ſo ſei ſie, wie
der letzte Jahresbericht der Kriegerkameradſchaft Haſſia nachweiſe,
bereits am 1. Januar 1931 auf 17 944 Mitglieder, alſo auf rund
18 000 geſtiegen, alſo ſei eine Zunahme innerhalb eines Jahres
von 2058 Mitgliedern zu verzeichnen. — Bezüglich der
Arbeits=
gebiete habe man bei der erheblichen Einſchränkung von
Anſprü=
chen nach dem Verſorgungsrecht alle Möglichkeiten erwogen.
um auf allen Gebieten des Fürſorgeweſens bereit zu ſein, den
Kameraden Anregungen zu geben, Mittel und Wege zu zeigen,
wie ſie an Hand der beſtehenden Beſtimmungen ihre
wirtſchaft=
liche Notlage heben könnten.
Auf dem Gebiete des Fürſorgeweſens habe man Erfolge
er=
zielen können. Auch aufklärend wurde durch Vorträge in den
Ver=
ſammlungen namentlich über die vielen geſetzlichen Beſtimmungen
gewirkt. Die Sprechtage in den Provinzen hätten ſich als ſehr
wertvoll erwieſen. Der Berichterſtatter gab dann einige ſprechende
Zahlen über die Arbeiten des Verbandes. Zur Arbeitsleiſtung
unter den jetzigen Verhältniſſen ſei zu bemerken, daß die Arbeit
zur Durchführung der Verſorgungsanſprüche ſtark geweſen ſei. Die
betrübenden Erſcheinungen unſerer Zeit bedrückten auch den
Ver=
band ſchwer insbeſondere die Arbeitsloſigkeit. Die
Provinz=
tagungen ſeien ſehr gut beſucht worden und wurden erfolgreich
durchgeführt. Die Kriegerkameradſchaft „Haſſia” betrachte, die
Sorge für die Opfer des Kriegs als eine Ehrenpflicht. Auch in
Zukunft wolle man treu zuſammenſtehen. — Der Vorſitzende dankte
allen für die mühevolle Mitarbeit.
Der Vorſitzende des Arbeitsamtes Gießen, Regierut=
Bues, referierte über Arbeit sloſenverſich
Vorweg behandelte er einige wirtſchaftliche Fragen und
blem der Arbeitsloſigkeit. Der Krieg als letzte Urſache
wirtſchaftskriſe durch Erſchließung neuer Induſtrien, ſar
Produktionsapparat, der für normale Friedensverhältnifſ
gebläht war. Hinzu komme die Kapitalzerſtörung,
Kc=
mulation, die politiſchen Wirren, namentlich in Rußg
Beſondere Momente für Deutſchland ſeien die
Zunahnn=
völkerung um vier Millionen, wie überhaupt die Bev
ſchichtung und das Alter. Das Problem des Frauenis
ei ebenfalls ein weſentlicher Faktor. Bei dem
Problen=
beitsloſigkeit dürfe weiter nicht das Wegfallen des HS=
fortgeſchrittene Rationaliſierung und Techniſierung verg.
den. Die Kriegslaſten (es ſollen nach dem Youngplan
liarden Mark bezahlt werdeny bedeuten letzten Endes, de
Menſchen weniger beſchäftigt werden könnten, da die g
Löhne als Reparation ins Ausland gingen. Es ſei zu
daß die Beſtrebungen betreffend Reviſion des Youngm
günſtigen Abſchluß führen. In dieſem Zuſammenhang
der Referent die Verſuche, die Arbeitsloſigkeit zu vermi=
Frage der Einfuhr von Fertigwaren nach Deutſchlang
letzten Jahre zirka 2.3 Milliarden, dürfe nicht vergeſſe=
Gewiß, man könne ſich nicht vom Ausland abſchließen,
ſollte den heimiſchen Markt ſtärken, ſchon im Intere
Arbeitsloſen und unſerer Not. Das Problem der innsi
niſation müſſe einer weiſen Löſung entgegengeführt wed
Ruf der Regierung „Zurück aufs Land!” ſei nur zu —.
und zu begrüßen. Der Referent behandelte dann ſachlis
gehend die Arbeitsloſenverſicherung. Das Geſetz habe
acht Abänderungen erfahren, die Dr. Bues ausführli
Der Urſprung der Arbeitsloſenverſicherung und ihre E
wurde in großen Zügen dargelegt. Er behandelte die 2
der Renten für die Kriegsverletzten auf die Arbeitslo
und beſprach ſchließlich die Kriſenfürſorge, Kurzarbeiter
zung und den freiwilligen Arbeitsdienſt, wobei er nam
den bulgariſchen freiwilligen Arbeitsdienſt hinwies. Die
rungen des Referenten, die ſehr ins Einzelne gingen
mein verſtändlich vorgetragen wurden, feſſelten ſtark 1.
lebhaften Beifall.
Das Referat über die Fragen des freiwilligen Arbalt
und die Siedlungsfragen, das auf der Tagesordnung ſt
nicht gehalten, da die Zeit zu weit vorgeſchritten war.
ſammlungsleiter gab hierzu bekannt, daß man dieſem Ar
Zukunft weiterhin größte Aufmerkſamkeit ſchenken wen
Ueber den „neueſten Stand unſerer Ver
zum Reichsverſorgungsgeſetz” referierte De
vom Deutſchen Reichskriegerbund „Kyffhäuſer”, (Benſi
Referent unterſtrich, daß infolge der Sparmaßnahmem
verordnungen die Verhandlungen ſehr erſchwert ſeien.
ein Erfolg der Verbandsarbeit trotzdem zu
verzeichne=
namentlich gefährdeten Ruhegehälter, Renten. Unte
uſw fanden durch die intenſive Arbeit und die Anſtren
Verbandes beſonderen Schutz. Er ſchilderte die Gefahr
Verſorgung, deren Einhaltung eigentlich eine Ehrenſachke
zen Volkes ſein ſollte und nicht als politiſches Zank=o
braucht werden dürfe. Nach Schilderung der Geſamtle
tete der Referent im Einzelnen die Arbeiten und 2
nahmen des Verbandes. Kapitalabfindungsantrage kä
und wohl in abſehbarer Zeit nicht mehr Genehmigung 7
Hinterbliebenenverſorgung zeitige infolge der Sparmm
und Verordnungen Härten, die außerordentlich zu bedeu
Hier müſſe unbedingt Abhilfe geſchaffen werden. Weit
Referent auf die Folgen der Notverordnung vom Jull/
durch die die ſogen. Kannleiſtungen geſchaffen wurden,
delte in dieſem Zuſammenhang allgemein die Notve mu
u a. vom April und Juni dieſes Jahres. Enorm ſei
Arbeit des Verbandes, zum Beiſpiel ſchweben 8000 S
Zeit. Es müſſe gefordert werden, daß die Geſchäftslage Hi
verſorgungsamt verbeſſert werde, damit eine beſchleun
führung der Akten und der Rechtſprechung erfolgen kS
Vereinfachung der geſetzlichen Beſtimmungen im Vingt
weſen ſei nötig. Um das große Arbeitsgebiet bewälti ez
nen, bedürfe es auch in Zukunft des feſten Zuſammenfiie
Verſorgungsberechtigten.
Ueber die Sterbeverſicherung ſprach der.
lungsleiter Freund. Man brauche unbedingt eim i
Sterbeverſicherung, um die nötige Geldmittel für dri ic
bereit zu haben. — Herr König der Vertreter d rſt
rungsgeſellſchaft Allianz, erläuterte im Einzelnen die mi
Frage der Sterbeverſicherung, deren Abſchluß er der
Va=
dringend nahelegte.
Unter Punkt 6 bat der Vorſitzende die Vorſtand
verſchieben und dem geſchäftsführenden Vorſtand die Gem
zu geben, nötige Ergänzungen vorzunehmen. Die Gem
wird erteilt. Nach Erledigung einiger Anträge und
tionsfragen, die mehr internen Charakter trugen, unden
Ausſprache wurde durch den Verſammlungsleiter die
der außerordentlich wertvolle Arbeit für die
Mitgliede=
gerkameradſchaft „Haſſia” geleiſtet wurde, mit warmen
des Dankes an alle Mitarbeiter und Referenten geſchloſſ
HHT
Statt beſonderer Anzeige.
Gaſtwirte=Innung
— Sitz Darmſtadt
Nachruf
Meine liebe Frau, die mir faſt 52 Jahre eine treue
Lebensgefährtin war, unſere gute Mutter,
Groß=
mutter, Schwiegermutter, Schwägerin und Tante
geb. Seitz
wurde heute morgen 6 Uhr durch einen ſanften
Tod im 78. Lebensjahre aus ihrem arbeitsreichen
Leben abberufen.
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen:
Hermann Sandmann
Oberlandesgerichtsrat i. R.
Am 31. Okt. ds. Js. verſtarb unſer
Mitglied
Kollege
Philipp Müller
Heute verſchied nach kurzem, ſchwerem Leiden mein innigſtgeliebter
Gatte, unſer herzensguter Vater, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel
Der Verſtorbene war ein
langjäh=
riges, treues Mitglied unſerer
In=
nung und ſeinen Kollegen ein lieber
Freund.
Fabrikdirektor Fritz Schick
jetzt Ebd
(155
Die Beerdigung findet Dienstag,
3. November, nachm 3½ Uhr, von
der Kapelle des Waldfriedhofs aus
(15798
ſtatt.
Darmſtadt, Inſelſtraße 40, Bad Homburg,
Frank=
furt a. M., Griesheim, Lauterbach, am 1. Nov. 1931
Die Kollegen werden gebeten, dem
Verſtorbenen recht zahlreich die
letzte Ehre zu erweiſen.
Die Beerdigung findet ſtatt: Mittwoch, den 4. Nov.,
um 3 Uhr nachmittags, von der Kapelle des alten
Friedhofs aus.
(15799
Von Beileidsbeſuchen bittet man abſehen zu wollen.
Gaftwirte=Innung Heſſen
— Sitz Darmſtadt —
Mund, I. Vorſitzender.
Statt beſonderer Anzeige.
Am 31. Oktober entſchlief ſanft und unerwartet
unſere innig geliebte Mutter, Schweſter und
Groß=
inutter
Frau Anna von Rode
geb. Krausgrill
In tiefſter Trauer:
Erna Lehr, geb. von Rode
Fritz Krausgrill, Geh. Regierungsrat
Albert Lehr, Oberregierungsrat
Roderich Lehr
Hermann Lehr
Darmſtadt.
Am 31. Oktober verſchied unſer
langjähriges, treues Mitglied.
Kamerad
(15803
Gaſtwirt.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 3. November,
vormittags 11 Uhr, von der Kapelle des Friedhofs
Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Die Beerdigung ſindet Dienstag,
den 3. Nov., nachm. 3½, Uhr
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Wir bitten unſere Mitglieder,
dem verſtorbenen Kameraden
recht zahlreich die letzte Ehre zu
erweiſen.
Der Vorſtand.
im 52. Lebensjahre.
(15801
Dief erſchüttert:
Eliſe Schick, geb. Hornig
Hans Schick
Karlheinz Schick
Werner Schick
Darmſtadt, den 31. Oktober 1931.
werden
Modelle-:?
an umg
Nieder=2t
Straße —
Geſpielz
Die Einäſcherung findet am Dienstag, den 3. Nov., nachmittags
2 Uhr, in der Kapelle des Waldfriedhofs ſtatt.
ſehr pr
terll
(I.Mgd.4
pumpt die in dir kreiſenden 5 Liter Blut unaufhörlich durch der
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taſchungen in faftk allen Gruppen.
Ein Punkk aus Urberach.
birte Novemberſonntag ſtand, was die Ueberraſchungen
Kddeutſchen Fußballkämpfen betrifft, dem letzten
Oktober=
wenig nach, auch diesmal gab es wieder ganze Serien
woirteten Ergebniſſen. Die größten Ueberraſchungen gab
Gruppe Nordbayern, wo die beiden Spitzenreiter,
ümberg und Sp.Vg. Fürth, geſchlagen wurden.
Nürn=
bte in Würzburg gegen den FV. 04 ohne Kalb und
ver=
t3 (1:1). Da aber auch Fürth in Nürnberg vom ASV
2) beſiegt wurde, ſo hat der „Club” ſeine zwei Punkte
behalten.
Gidbayern gewann Bayern München mit ſeinem
ſhr gut einſchlagenden Sturmführer Rohr (früher VfR.
das Spiel gegen die Teutonia überzeugend mit 6:0.
hüilrer bleibt aber mit einem Punkt Vorſprung München
Aer den Bayern=Bezwinger Straubing 5:2 ſiegte. Wacker
Mließ ſich in Ulm 2:1 ſchlagen, und damit hat nun Wacker
hilt ß an die Spitzengruppe endgültig eingebüßt.
Ueber=
lun der 2:0 Sieg, den ſich der DSV. München in Regens=
Wirttemberg ſpielten die drei erſten Mannſchaften
Ae ſämtlich unentſchieden. Der Tabellenführer Pforzheim
M7:3 Spiel gegen Zuffenhauſen auf eigenem Platz einen
AgeSen, und mit dem gleichen Ergebnis trennten ſich auch
Tabellennächſten, Union Böckingen und VfB. Stuttgart,
ſaeer Spiel. Nach Verluſtpunkten gerechnet, ſteht jetzt
.das zuhauſe über Birkenfeld 5:0 ſiegte, wieder am gün=
Wrden wurde der Karlsruher FV. erneut geſchlagen.
tuf eigenem Platze gegen den VfB. Karlsruhe 1:2. Der
t: zwar drückend überlegen, aber der VfB. machte in
Ahorüchen zwei Tore und verlegte ſich dann mit der
gan=
hu die Verteidigung. Raſtatt mußte in Mühlburg (1:1)
Nnrt laſſen, ſo daß der KFV. trotz der neuen Niederlage
vier Punkte Vorſprung vor Raſtatt hat.
er Gruppe Rhein war der 2:1 Sieg des Tabellenletzten
über den Dritten, Phönix Ludwigshafen, die
Ueber=
des Tages. Kirchheim war bislang noch ohne Sieg.
a jetzt nur noch geringe Chancen auf den wertvollen
Plntz. Der Tabellenführer Waldhof war ſpielfrei,
Neckar=
wurch ſeinen 2:1 Sieg in Sandhauſen mit Waldhof auf
Ruktzahl, hat aber zwei Verluſtpunkte und ein Spiel mehr
hm Konto. Bemerkenswert war noch der 2:0 Sieg des
Myheim in Mundenheim. VfR. iſt jetzt Tabellendritter.
ei Saar verteidigte der FV. Saarbrücken ſeine führende
durch einen unerwartet glatten 9:2 (5:2) Sieg über den
. Mit zwei Punkten Abſtand folgt der FK. Pirmaſens,
Wckalderby gegen den VfR. knapp 1:0 gewann.
Mer Gruppe Main hat ſich nach den neuen Niederlagen
Mlacher Kickers und Niederrad eine kleinere Spitzengruppe
Mgäilt. Für den Meiſtertitel kommt nur noch die Ein=
Aakfurt in Frage, die über Griesheim nach Belieben 9:0
l Anwärter auf den zweiten Platz können nur noch Rot=
FSV. Frankfurt gelten. Rot=Weiß ſiegte in Hanau
un=
ſcher 5:1 und ebenſo überraſchend klar war der 5:0 Sieg,
e: FSV. Frankfurt in Heuſenſtamm holte. Senſationell
NA2 Niederlage von Union Niederrad in Bieber.
elenführer der Gruppe Heſſen bleibt Mainz 05, das
s fim 2:1 Spiel gegen Lorſch nur eine höchſt mäßige
Lei=
ut. Den zweiten Tabellenplatz halten Wormatia Worms
De wieder gemeinſam, da Wormatia in Langen nur ein
Nake, während Kaſtel in Worms gegen Alemannia mit
äick 1:0 ſiegte.
Die Zußball=Ergebniſſe.
Vöſſſen: SV. Wiesbaden — Viktoria Walldorf 4:0. Ale=
Aner Worms — F. Vgg. 06 Kaſtel 0:1. FSV. Mainz 05
Reempia Lorſch 2:1. FC. Langen — Wormatia Worms
Wiktoria Urberach — SV. 98 Darmſtadt 2:2.
mAgin: Eintracht Frankfurt — Sp.Vgg. 02 Griesheim 9:0.
S Hanau — Rot=Weiß Frankfurt 1:5. Germania Bie=
— Union Niederrad 6:2. VfL. Neu=Iſenburg — Kickers
m ach 4:2. FSV. Heuſenſtamm — FSV. Frankfurt 0:5.
MYordbayern: ASV. Nürnberg — Sp.Vgg. Fürth 2:1.
e Würzburg — 1. FC. Nürnberg 2:1. FC.
Schwein=
ſ5 — VfR. Fürth 2:1. Bayern Hof — Sp.Vgg. Weiden
FC. Bayreuth — Kickers Würzburg 0:0.
eRdbayern: Bayern München — Teutonia München 6:0.
M MNünchen — FC. Straubing 5:2. SSV. Ulm — Wacker
c en 2:1. Jahn Regensburg — DSV. München 0:2.
Ahein: Sp.Vgg. Mundenheim — VfR. Mannheim 0:2.
Kirchheim — Phönix Ludwigshafen 2:1. FV.
Sand=
r — VfL. Neckarau 1:2. FC. 08 Mannheim — Sp.Vgg.
MMaofen 0:0.
SHar: VfR. Pirmaſens — FK. Pirmaſens 0:1. Saar 05
n rucken — SV. 05 Saarbrücken 0:1. FV. Saarbrücken —
Ddar 9:2. FC. Kaiſerslautern — Sportfreunde
Saar=
wer 1:0. Weſtmark Trier — Boruſſia Neunkirchen 0:4.
Württemberg: Germania Brötzingen — VfR. Heilbronn
KSC. Pforzheim — FP. Zuffenhauſen 3 3. Stuttgarter
eS — Sportfreunde Eßlingen 1:3. SV. Feuerbach —
Birkenfeld 5:0. Union Böckingen — VfB. Stuttgart 3:3.
Neaden: Karlsruher FV. — VfB. Karlsruhe 1:2.
Frei=
iur FC. — FC. Villingen 3:1. SC. Freiburg — FC.
errielden 3:1. FC. Mühlburg — FV. Raſtatt 1:1. Sp Vgg.
mmberg — Phönix Karlsruhe 2:1.
Berliner Fußball.
Siuſinerva — 1. FC. Neukölln 4:2. Wedding — Hertha=
Sau=Weiß — Meteor 6:2. Wacker 04 — Preußen 4:1.
iwer a 89 — Tennis=Boruſſia 2:1. Norden=Nordweſt
SP. 92 1:4. Union Oberſchöneweide — BV. Lucken=
L4 Spandauer SV. — Polizeiſportverein 5:1,
Bikkoria Urberach — 5.b. Darmſtadt 1898 2:2 (0:0).
Wie es ſchon im Reſultat ſich ausdrückt, war es das Spiel
zweier ebenbürtiger Gegner, von denen ein jeder eine Halbzeit
lang der Beſſere war. Urberach, das im Vergleich zum Vorjahre
an Durchſchlagskraft verloren hat, vermochte trotz der ungleich
beſ=
ſeren Torchancen nicht, ſich in der erſten Spielhälfte einen
Vor=
ſprung zu ſichern, während Sportverein nach der Pauſe ſein
weiches Spiel ablegte und mit Steilvorlagen und raſanten
Läu=
fen dem Gegner arg zuſetzte. Der auf dieſe Weiſe erreichte 2:0
Vorſprung gab dem Geſamtſpiel ein ganz anderes Anſehen.
Ur=
brach ſuchte mit allen Mitteln aufzuholen und auszugleichen.
Wenn das Spiel nicht den Rahmen des Erlaubten überſchritt,
dann iſt das mit das Verdienſt des bekannten Schiedsrichters
Fritz=Oggersheim, der ſtets Herr der Lage war und auch nicht
da=
vor zurückſchreckte, einigen ganz wüſten Schreihälſen (darunter
ſo=
gar Vorſtandsmitglieder Urberachs) ganz energiſch das
Hand=
werk zu legen.
Im großen und ganzen wurde das Spiel in anſtändiger Form
durchgeführt. Die erſte Halbzeit bot ſpieleriſch wenig, ein etwas
mattes Spiel der Darmſtädter, ein flüſſiges und raſcheres Spiel
der Urberacher, das aber, da zu durchſichtig, an der ſicheren Arbeit
der 98er Hintermannſchaft zunichte wurde. Nach dieſer erfolgloſen
erſten Hälfte zeigte die zweite entſchieden mehr Leben.
Darm=
ſtadts Sturm iſt in Fahrt; Erfolge liegen in der Luft. Eine
Viertelſtunde nach Wiederbeginn kann Frey eine Steilvorlage
an dem unzeitig herauslaufenden Urberacher Torwärter vorbei
auf etwa 10 Meter Entfernung einlenken. Hunderte von
Augen=
paaren verfolgten den dahinrollenden Ball, bis er ſchließlich
un=
ter dem toſenden Beifall der zahlreichen Darmſtädter
Schlachten=
bummler zwiſchen den Pfoſten einmündete. 4 Minuten ſpäter:
Müllmerſtadt umſpielt den linken gegeneriſchen Verteidiger, flankt
über den rechten hinweg zu Hebeiſen, der mit Würtenberger auf
den Außenpoſten gewechſelt hat; Hebeiſen wird von zwei Gegnern
angegriffen, eine kurze Wendung mit dem Ball; während die
bei=
den Urberacher zu Fall kommen, hat Hebeiſen in ſeiner bekannten
Art das zweite Tor für Darmſtadt erzielt. Eine Viertelſtunde
bis Spielende ſteht das Spiel immer noch 2:0. Urberach hat
ver=
geblich bis jetzt aufzuholen verſucht, doch nun beginnt der
General=
angriff. Darmſtadt, das bis jetzt taktiſch richtig ſeine geſamte
Mannſchaft vorne hielt, läßt ſich irre machen, und verſtärkte die
Hintermannſchaft. Deren ſeither ſaubere Arbeit wird unmöglich
gemacht; Mißverſtändniſſe ſtellen ſich ein. Der Urberacher
Links=
außen erwiſcht etwa 12 Minuten vor Schluß einen Strafſtoß und
ſendet ihn wuchtig unter die Latte ein. 5 Minuten ſpäter wird
in gleicher Weiſe ein Strafſtoß von der 16 Meterlinie wegen
Hände (Geyer) durch Kopfſtoß des ungedeckten Mittelſtürmers
zum Ausgleich verwandelt. Mit 2:2 endet dann das Spiel, deſſen
Ende einen ungemein aufregenden Verlauf genommen hatte.
Darmſtadt hat damit einen weiteren wichtigen Punktgewinn zu
verzeichnen. Hoffen wir, daß die auch heute gezeigte gute Form
von weiterer Dauer iſt, zumal noch drei Heimſpiele gegen die
Spitzengruppe bevorſtehen.
FC. Langen — Wormatia Worms 1:1 (1:1).
In dieſem Spiel kam der Heſſenmeiſter nur wenig zur
Gel=
tung. Langen ſpielte beſonders in der zweiten Halbzeit ſehr
ſtark überlegen und hätte einen Sieg verdient gehabt. Die
Platz=
herren kamen in der 15. Minute durch R. Keim auf Vorlage von
Irion zum Führungstor. Aber ſchon wenig ſpäter holte ſich
Wormatia den Ausgleich. Debuſi verwandelte eine Flanke
Trumpfhellers. Wenig ſpäter ſchied der Wormſer Linksaußen
Bitter verletzt aus, Wormatia ſtand alſo über eine Stunde lang
nur mit zehn Mann im Feld. — Beutel=Ludwigshafen war ein
ſehr ſchwacher Schiedsrichter. Zuſchauer nur 500.
Alemannia Worms — Kaſtel 0:1 (0:0).
Das Ergebnis hat mit dem Verlauf dieſes Spieles nichts
zu tun. Alemannia war ſtets die beſſere Mannſchaft und drückte
beſonders in der zweiten Halbzeit dem Spiel den Stempel auf.
Aber das Wormſer Innentrio war zu ſchußſchwach, und dazu
hatte der Gegner auch noch gerade in der Abwehr ſeine beſten
Kräfte. Der Sturm Kaſtels beſaß ebenfalls keine
Durchſchlags=
kraft, allerdings hatte er auch bei weitem nicht ſo viele
Tor=
chancen wie der Alemannia=Angriff. Der entſcheidende Treffer
fiel zehn Minuten vor Schluß. Jerz (Kaſtel) erwiſchte eine
mißglückte Zurückgabe eines Wormſer Verteidigers und lenkte
den Ball zwiſchen die Pfoſten. Klimm=Offenbach leitete den
flotten Kampf vor 3000 Zuſchauern gut.
Mainz 05 — Olympia Lorſch 2:1 (2:0).
Mit Ausnahme des Mittelläufers Decker enttäuſchte die
Mainzer Mannſchaft in allen Reihen. Die Elf war nur um
weniges beſſer als der Gegner. Lorſch war im Sturm etwas
ſchwach, ſonſt hätte die Mannſchaft vielleicht eine Ueberraſchung
bringen können. Scherm verwandelte in der 21. Minute einen
Strafſtoß zum Führungstreffer für Mainz, und derſelbe
Stür=
mer erhöhte auch in der 40. Minute auf 2:0. Nach der Pauſe
kam Lorſch in der 20. Minute durch ſeinen Halbrechten zum
Gegentreffer. 4000 Zuſchauer. Schiedsrichter Selzam=Heidelberg
befriedigend.
SV. Wiesbaden — Viktoria Walldorf 4:0 (0:0).
Wiesbaden war in dieſem wenig ſchönen Spiel ſtändig ſtark
überlegen, aber der Sturm zeigte wieder einmal eine Schuß=
Unſicherheit und den großen Mangel an Durchſchlagskraft. Erſt
14 Minuten nach dem Wechſel, nachdem bereits der linke
Ver=
teidiger der Gäſte verletzt ausgeſchieden war, gelang dem
Halb=
rechten Brieſt der Führungstreffer. Innerhalb von fünf
Minu=
ten mußten dann der linke Läufer der Gäſte wegen Tätlichkeit
und der Linksaußen Walldorfs wegen Schiedsrichterbeleidigung
den Platz verlaſſen. Walldorf hatte nur noch acht Leute im
Feld. Im weiteren Verlauf des Spieles erzielte Brieſt noch drei
Treffer. Zehn Minuten vor Schluß mußte noch der Wiesbadener
Rechtsaußen Ullmann wegen eines Fouls den Platz verlaſſen.
Schiedsrichter Schneider=Niederrad war für dieſes Spiel gerade
energiſch genug. 3000 Zuſchauer.
e Heſſen: piele Tore Punkte Mainz 05 51:21 20:6 Wormatia Worms 26:10 17:7 F.Vg. Kaſtel 21:17 17:7 Alemannia Worms 13 30:23 13:13 SV. Wiesbaden 13 20:18 13:13 Olympia Lorſch 13 16:23 12:14 1. FC. Langen 13 18:13 12:14 Viktoria Urberach 13 16:31 9:17 SV. Darmſtadt 98 13 20:38 8:18 Viktoria Walldorf 13 15:38 7:19
Die Punktekämpfe in der Gruppe Main.
In der Spitzengruppe der mainiſchen Bezirksliga iſt am 1.
November eine erſte Klärung eingetreten. Man ſieht jetzt
deut=
lich, daß für den Meiſtertitel nur noch die Eintracht in Frage
kommt und daß der Kampf um den zweiten Platz allein zwiſchen
Rot=Weiß und Fußballſportverein gehen wird. Während dieſe
drei genannten Spitzenvereine an dieſem Sonntag mit
über=
raſchend klaren Siegen aufwarteten, ſind die übrigen
Mannſchaf=
ten der bisherigen Kopfgruppe zum Teil entſcheidend
zurück=
gefallen. Die größte Ueberraſchung des Tages war der 6:2=Sieg
von Germania Bieber über Union Niederrad. Iſenburg kam
gegen Offenbach zu der erwarteten 4:2=Revanche. Eintracht ſiegte
gegen Griesheim nach Belieben 9:0, der FSV. war in
Heuſen=
ſtamm 5:0 ſiegreich und ebenſo ſicher ſiegte Rot=Weiß mit 5:1
in Hanau.
* Fußball im Kreis Starkenburg.
Oberrodens erſte Niederlage. — Eberſtadt an der Spitze.
Germania Eberſtadt — Germania Oberroden 2:1 (2:1).
Polizei Darmſtadt — Sp.Vgg. 04 Arheilgen 1:0 (1:0).
Sportverein Mörfelden — F.V. Sprendlingen 1:1 (0:1).
F.C. 03 Egelsbach — Germania 03 Pfungſtadt 5:1 (4:1).
Union Darmſtadt — Union Wixhauſen 3:3 (1:3).
Viktoria Griesheim — Sportverein Münſter 2:2.
F. S.V. Groß=Zimmern — Haſſia Dieburg 0:3 (0:1).
Der geſtrige Sonntag hat alſo doch die erſte Niederlage des
Tabellenführers Oberroden gebracht, und zwar war es
ausgerech=
net der Neuling Eberſtadt, der mit 2:1 gewann und ſich ſo ſelbſt
an die Spitze ſetzte. Allerdings war Oberrodens Niederlage nicht
ganz verdient, ein Unentſchieden wäre der Elf zu gönnen geweſen,
die dazu nach der Pauſe auch noch ihren Torwart infolge
Ver=
letzung verlor. Wie ſchon erwähnt, führt Eberſtadt die Tabelle an,
doch ſteht Oberroden relativ, einen Punkt beſſer da. Zwar iſt
auch Arheilgen noch mit Oberroden punktgleich, aber die Arheilger
weiſen zwei Spiele mehr auf und wußten geſtern ihre Chance
nicht zu nützen, indem ſie ſich von der Darmſtädter Polizei mit
1:0 ſchlagen ließen. So dürfte zu Ende der erſten Runde die
Spitze wohl Oberroden, Eberſtadt oder Sprendlingen halten, denn
auch Sprendlingen ſteht noch ſehr günſtig da, wenn es geſtern
auch in Mörfelden mit 1:1 einen Punkt laſſen mußte. Eigentliche
Ueberraſchungen ſind in dieſen drei Ergebniſſen aber nicht zu
fin=
den, dieſe gab es vielmehr in Egelsbach. Ein Egelsbacher Erfolg
war hier zwar das nächſtliegende geweſen, aber 5:1 frappiert doch.
Das Ergebnis geht jedoch abſolut in Ordnung. Pfungſtadt ſchoß
zwar das erſte Tor, fiel aber dann ſichtlich ab und verlor
ver=
dient, wenngleich im eigentlichen Können der Gegner der
Unter=
ſchied nicht beſtand. Taktik heißt hier die Frage! Und das war
Pfungſtadts ſchwache Seite ſchon immer. Die anderen drei
Ergeb=
niſſe kommen etwa erwartet. Man weiß einmal, daß Dieburg
wieder auf dem „aufſteigenden Aſt” ſich bewegk, und weiter, daß
die Beſſunger Union und auch Griesheim eigentlich gar nicht ſo
ſchwach ſind, wie es ihr Tabellenſtand ahnen läßt. Trotzdem
wird es gerade für die drei Letztplacierten ſehr ſchwer fallen, zu
den anderen aufzuſchließen. Vielleicht bringt ſchon das Ende der
Vorrunde auch den endgültigen Schlußſtand für die Letzten. Nach
zwei Sonntagen wird man mehr wiſſen.
Der Tabellenſtand nach dem 1. November 1931.
Polizei Darmſtadt — Sp.Vgg. Arheilgen 1:0 (1:0).
Wenn man den Spielverlauf bis ins einzelne erzählen würde,
ergäbe ſich, wie verſchieden das Ergebnis wirkt, wenn man es unter
wechſelnden Geſichtspunkten betrachtet. Nimmt man die
Geſamt=
leiſtung, ſo muß man ſagen, daß Polizei, was Technik und Takti
anbelangt, ihrem Gegner um ein Beträchtliches überlegen iſt —
allerdings auch im Auslaſſen von Chancen (hier waren Pfeiffer
und Hipp groß) und im Vermaſſeln der guten Feldkombination
durch übertriebene Zuſpitzung im Strafraum. Durch die
Ueber=
legenheit der Polizei in der erſten Runde ließen ſich die Gäſte
nicht ins Bockshorn jagen. Sobald hinten wieder der eigene
Strafraum ſauber war, legte der Sturm wieder los. Das iſt
ſchließlich auch die Urſache für das ruckartige Angriffsſpiel, das
keine kontinuierlichen Aktionen zuläßt, da kommen dann die
ſtoß=
weiſen Attacken. Meiſtens iſt Murmann die Triebfeder, wenn
irgendein Einfall eine ſchöne Vorlage bringt. Lange hielt
Arheil=
gen die Polizeiangriffe in Schach, ab und zu auch wieder
vor=
ſtoßend, bis Pfeiffer einen wohl berechtigten Strafſtoß in die
Seite 6 — Nr. 304
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 2. Noverſ
linke obere Ecke jagt. Das Spiel bleibt weiter flott, die Situationen
wechſeln. Vorbildlich, ja wirklich erſtklaſſig ſind die Vorlagen der
Polizei an die Flügel und ebenſo die Flanken, aber im
Innen=
ſturm fehlte oftmals der entſcheidende Torſchuß. Pauſe 1:0 für
Polizei. Nach der Pauſe ſtand die Arheilger Verteidigung erneut
unter ſtarkem Druck. Mit Ausnahme einer Periode nach Halbzeit,
wo Arheilgen die Situation übernahm, ſprach nichts für die Leute
vom Mühlchen. Die letzten Minuten gehörten wieder der Polizei,
doch Tore blieben aus.
Unbedingt erſtklaſſig und dem Gegner weitaus überlegen
war die Polizeiverteidigung. Einfach beſtechend war die ſichere
Abwehrweiſe von M. Kaſpar und Bönſel. Die Läuferreihe wurde
allen Anforderungen gerecht. Der Sturm bot nur
Durchſchnitts=
leiſtungen. Hipp und Pfeiffer, im Feldſpiel gut — im Strafraum
zu weich und ohne jegliche Durchſchlagskraft. Beim Gegner fielen
nur Mittelläufer Rechtsaußen und Murmann angenehm auf.
Be=
ſonders Letzterer ſollte ſich als alter Sportsmann auch in kritiſchen
Situationen, eines fairen Benehmens befleißigen. Der
Schieds=
richter Albrecht=Mannheim leitete das harte Spiel ſehr gut.
Union Darmſtadt — Union Wixhauſen 3:3 (2:3).
Unter der vorzüglichen Leitung des Schiedsrichters Herrn
Dr. Storſch, Ludwigshafen, trafen ſich beide Mannſchaften zum
fälligen Verbandsſpiel auf der Rennbahn. Auch dieſes Spiel
war wieder eine bittere Enttäuſchung. Union findet ſich nicht
zurecht und ſchon ſteht das Spiel nach 20 Minuten 3:1, was
Union dann noch bis zur Halbzeit, trotz überlegenen Spieles,
nur noch auf 2:3 verbeſſern kann. Nach der Pauſe gleicht Union
nach kurzer Zeit aus, doch zum Siege reicht es nicht mehr.
Rot=Weiß Darmſtadt — Olympia Hahn 7:0 (4:0).
Das letzte Spiel der Vorrunde gegen Olympia Hahn war für
die Rot=Weißen eine zahme Sache. Wohl ſtrengten ſich die Gäſte
mächtig an, ohne jedoch die Niederlage aufhalten oder das
Re=
ſultat günſtiger geſtalten zu können. Die Rot=Weißen waren den
Gäſten in jeder Beziehung überlegen und gewannen ſelbſt in dieſer
Höhe verdient. Als Schiedsrichter fungierte Schwarz=Griesheim in
bekannt ſicherer Weiſe. — Die 2. Mannſch war ziemlich geſchwächt,
konnte aber trotzdem einen glatten 4:1=Sieg gegen Germania
Eberſtadt 3. Mannſch. buchen, während die Jugend gegen Spv. 98
2. Jgd. mit 1:0 dem Verlauf nach zu knapp gewann. Die Schüler
verloren gegen die 98er 4:2.
Reichsbahn Darmſtadt — Sp.V „Weiterſtadt 3:3 (1:1).
Es war ein äußerſt harter Punktkampf bis zum Schlußpfiff.
In den erſten 15 Minuten iſt Reichsbahn im Angriff. Es entſtehen
vor dem Gäſtetor brenzliche Situationen. Dann drücken die Gäſte
erſichtlich. Aus einem Gedränge heraus ſchießen ſie — für Frieß II
unhaltbar — ein. Poſtwendend ſtellt Reichsbahn den Ausgleich
her. Kurz nach der Pauſe gehen die Reichsbahnſportler in
Füh=
rung. Es wird nun erbittert und zeitweiſe ſehr hart gekämpft.
Angriff auf Angriff tragen jetzt die Gäſte vor. Durch ein
Miß=
verſtändnis der Reichsbahnverteidigung kommen die Gäſte zum
verdienten Ausgleich. Müller=Griesheim hatte kein leichtes Amt,
leitete aber das harte Spiel im Rahmen des Erlaubten. Die
2. Mannſchaften 7:2 für R. Zu tadeln war das ſehr unſportliche
Verhalten einzelner Weiterſtädter Vereinsanhänger.
Poſt Darmſtadt — Sportv. Geinsheim 2:6 (2:3).
Eintracht Darmſtadt — S.V. Gr.=Gerau 4:1 (1:1).
Trotzdem Eintracht klar ſiegte, konnte die Spielweiſe der Grün=
Weißen wenig befriedigen. Die Eigenſinnigkeit einiger Spieler
verdarb vieles, beſonders Hoffmann muß den Ball früher
ab=
ſpielen. In der 1. Hälfte, in der Eintracht dauernd überlegen
war, mußten beſtimmt 4—5 Tore erzielt werden. Gr.=Gerau ging
in der 17 Minute in Führung. Bei etwas mehr Aufmerkſamkeit
der Hintermannſchaft hätte dieſer Erfolg verhindert werden müſſen.
In harter Bedrängnis köpfte ein Gäſteverteidiger einen von Heß
ſchön getretenen Eckball ins eigene Netz; 1:1. In der zweiten
Hälfte hielt die Ueberlegenheit der Eintrachter weiter an, jedoch
blieben Erfolge abermals aus. Ganß ſetzt einem zu ſchwach
abge=
wehrten Ball nach und ſandte mit Ueberlegung ein. Heß war
dann noch zweimal für Eintracht erfolgreich. Trotzdem Eintracht
mit Erſatz antreten mußte, iſt der Sieg in dieſer Höhe verdient
und hätte bei etwas mehr Eifer beſtimmt höher ausfallen müſſen.
Schiedsrichter Jordan=Wolldorf konnte gefallen.
Spv. 1898 (Jugend). 1. Jgd. — 1. Jgd. Union, dort 2:0;
2. Jgd. — 1. Jgd. Rot=Weiß, dort, 0:1; 3. Jgd. — 2. Jgd.
Eber=
ſtadt, hier, 5:0; 4. Jgd. — 2. Jgd. Wixhauſen, dort 10:1; 1. Schül.
— 1, Schüler Union, dort, 2:0; 2. Schüler — 1. Schüler Rot=Weiß,
dort, 4:2.
Freie Turngemeinde Darmſtadt—Erzhauſen 1:0 (1:0).
Das Spiel vor 300 Zuſchauern hat bewieſen, daß beide
Mannſchaften gleichwertig ſind und daß der Sieger als der
an=
gehende Gruppenmeiſter angeſehen werden kann. Wenn auch der
Sieg knapp genng ausgefallen iſt, ſo iſt er vollauf verdient auf
Grund beſſerer Geſamtleiſtung Darmſtadts. Man darf für zwei
Drittel der Spielzeit die Gaſtgeber als die Beſſeren bezeichnen.
Die letzte Viertelſtunde war Erzhauſen nochmals im Angriff
und hätte in dieſer Periode ein Tor verdient, und das Tor, das
der Schiedsrichter nicht gab, war regelrecht. Der Schiedsrichter
war in ſeinen Leiſtungen nicht auf der Höhe.
Nach dem Anſtoß ſchnürt Darmſtadt Erzhauſen zuſehens ein.
Die Gäſte wehren ſich mit aller Verzweiflung. Das Tempo
ver=
ſchärft ſich. Einen ſcharfen Ball kann der Gäſtetorwart, obwohl
ihm das Leder aus der Hand rollt, noch erwiſchen. Dann ſetzt
Darmſtadts Linksaußen dicht neben die Latte. Ein
Gegenau=
griff Erzhauſens wird von Darmſtadts Extorer prächtig
ge=
meiſtert. In der 16. Minute endlich ſchießt Darmſtadts
Halb=
linker das Führungstor. Noch immer iſt Darmſtadt im Vorteil,
beſonders die Außenläufer ſind ſehr aktiv, manche gefährlichen
Situationen vorm Gäſtetor werden herausgearbeitet, doch
Schuß=
pech und die Latte ſind Helfer der Gäſteverteidigung. Nach
Wie=
deranpfiff ſetzt abermals ein mörderiſches Tempo ein, doch iſt
Darmſtadt, von einigen Durchbrüchen abgeſehen, immer noch
tonangebend. Nicht vergeſſen ſei ein klares Tor Darmſtadts in
der erſten Halbzeit, das jedoch von dem Schiedsrichter
unver=
ſtändlicherweiſe nicht gegeben wurde, und auch jetzt geht es ſo
bei einem Straſſtoß und bei der Abwehr einer Ecke für
Darm=
ſtadt. Die letzte Viertelſtunde greift Erzhauſen nochmals ſtark
an, doch die Gäſte verlieren ſich im Einzelſpiel. Ein Durchbruch
Erzhaufens führt zur Ecke, welche um Haaresbreite zum
Aus=
gleich geführt hätte. Beide Maunſchaften zeigten ein raſſiges
Spiel, bei dem Darmſtadt im Zuſpiel und Ballbehanolung beſſer
war. Die ganze Mannſchaft gab ihr Beſtes und es wäre
un=
gerecht, einen Spieler herauszugreifen. Bei Erzhauſen glänzten
Verteidigung und Torwart. Die Läuferreihe konnte nicht immer
gefallen, im Sturm trieb man zuviel Einzelſpiel. Lediglich der
Linksaußen ſtach hervor. Alles in allem ein Spiel, wie man es
nicht jeden Sonntag zu ſehen bekoymt.
Darmſtadt 2. Mſchft. — Erzhauſen 2. Mſchft. 1:2 (1:1);
3. Mſchft. — Wixhauſen 2. Mſchft. 0:3; Jugend — Egelsbach
Jgd. 9:1.
* Fußball im Kreis Südheſſen.
FV. Bihlis — Olympia Worms 4:2; Olympia Lampertheim
— FV. Hsfheim 3:2: Starkenburgia Heppenheim — Normannia
Pfiffligheim 1:0: Spp. Abenheim — Concordia Gernsheim 1:4
(abgebrochen, weil ein ohnmächtiger Schiri auf dem Platze lag);
Spv. Horchheine — Sp. Hochheim 0:2.
Meiſterſchafts=Fußball in England.
Der letzte Oktober=Sonntag brachte in den zahlreichen
Mei=
ſterſchaftskämpfen der engliſchen und ſchottiſchen Ligen wieder
zuhlrei ke lieberraſchungen. In der erſten engliſchen Klaſſe ſetzte
Everion ſeinen Siegeszug fort, indem es Weſtham United mit
niht weniger als 8:1 geſchlagen nach Hauſe ſchickte. Damit hat
Vorenkſcheidungen im Bezirt Main=Heſſen.
In der Gruppe Heſſen ſiegen die beiden Tabellenführer,
SV. Darmſtadt 98 und Polizei Darmſtadt, von Sonntag auf
Sonntag weiter. Damit wächſt das Intereſſe auf das Rückſpiel
der beiden Mannſchaften, in dem die Entſcheidung fallen dürfte.
Die 98er ſiegten gegen den Lokalrivalen Rot=Weiß 11:4, ohne
in=
des beſonders zu überzeugen, während die Darmſtädter Poliziſten
in Worms gegen Alemannia überzeugend 18:3 gewannen. In dem
dritten Spiel des Tages ſiegte Polizei Worms 8:6 über Arheilgen.
In der Gruppe Main verlor der Tabellenführer VfR.
Schwanheim beim Fußballſportverein Frankfurt mit 1:4 und
wurde damit vom TSV. Langen, der beim VfL. Sachſenhauſen 5:0
gewann, in der Führung abgelöſt. Nach menſchlichem Ermeſſen iſt
der VfR. Schwanheim damit auch aus dem
Meiſterſchaftswettbe=
werb ausgeſchaltet. Die Entſcheidung dürfte zwiſchen Langen und
Fußballſportverein liegen, die am 15. November in Langen
zu=
ſammentreffen und deren übrigen Spiele von ihnen gewonnen
werden dürften. Auch am Tabellenende gab es eine Klärung.
Kik=
kers Offenbach verlor bei Eintracht Frankfurt 6:3 und iſt damit
dem Abſtieg verfallen, während die Eintrachtler dieſem Sieg den
Verbleib in der Liga verdanken dürften, da Rot=Weiß Frankfurt
gegen Höchſt 0:2 verlor und alle ausſtehenden Spiele gewinnen
müßte, um mit Eintracht ein Abſtiegs=Entſcheidungsſpiel zu
er=
zwingen.
Die Handball=Ergebniſſe.
Verbandsſpiele in Süddeutſchland.
Gruppe Heſſen: Alemannia Worms — Polizei Darmſtadt 3:18.
Polizei Worms — Sp.Vgg. Arheilgen 8:6. SV. 98
Darm=
ſtadt — Rot=Weiß Darmſtadt 10:4.
Gruppe Main: FSV. Frankfurt — VfR. Schwanheim 4:1. VfL.
Schaſenhauſen — TSV. Langen 0:5. Eintracht Frankfurt —
Kickers Offenb. 6:3. Rot=Weiß Frankf. — TSG. Höchſt 01 0:2.
Gruppe Südrhein: SV. Wiesbaden — FSV. Mainz 05 8:0. Poſt
Wiesbaden — FC. Kreuznach 3:2.
Gruppe Südbayern: DSV. München — 1860 München 1:10. Jahn
München — ASV. München 5:3.
Gruppe Nordbayern: Sp.Vgg. Fürth — FC. Bamberg 12:1. Kick.
Würzburg — Nürnberger SC. 1:6. Siemens=Schuckert —
1. FC. Nürnberg 5:9. Sportrg. Bayreuth — FC. Bayreuth
4:7. Pfeil Schweinau — Barkochba Nürnberg 5:3. ASV.
Nürnberg — Polizei Nürnberg 2:9.
Gruppe Rhein: Ludwigshafen 03 — Oftersheim 7:2. Pfalz
Lud=
wigshafen — Mannheim 07 3:1. FV. Frankenthal — VfR.
Mannheim 5:7. Polizei Mannheim — Phönix Mannheim
6:3. SV. Waldhof — FC. Mannheim 08 15:1.
5b. Darmſtadt 1898 — Rot-Weiß Darmſt. 11:4 (6:2).
Unter der korrekten und ſicheren Leitung von Hertel (
Franken=
thal) wickelte ſich das Spiel der 98er gegen Rot=Weiß in einem
für ein Lokalſpiel bemerkenswert einwandfreien Rahmen ab. Es
wurde zwar teilweiſe ſehr hart und energiſch gekämpft, ohne daß
man jedoch die Grenzen des ſportlichen Anſtandes überſchritt. Der
Sieg der 98er geht — auch der Höhe nach — durchaus in
Ord=
nung, weil in punkto Spielaufbau die Lilienträger weit
zweck=
mäßigeres und Beſſeres leiſteten als der Gegner.
Bei Rot=Weiß iſt die ſpieleriſche Kritik die gleiche wie in
frü=
heren Jahren: Die Mannſchaft beſitzt genug Talente, um damit
Ueberdurchſchnittliches vollbringen zu können; ſolange jedoch das
Angriffsquintett ſo zerfahren und ſyſtemlos ſpielt, wie man es
immer wieder und auch geſtern beobachten konnte, werden die
gro=
ßen Erfolge bei aller Tüchtigkeit manches Einzelnen ausbleiben.
Alle Abwehrkünſte eines Meyer, der als Torwächter wieder eine
anerkennenswert recht gute Leiſtung vollbrachte, und das
Spe=
zialiſtentum Rettigs, Strafwürfe exakt und nahezu unhaltbar zu
verwandeln — auch geſtern erzielte er durch Verwandlung von
Strafwürfen drei Tore — werden der Rot=Weiß=Elf ſo lange nicht
viel fruchten, als man bezüglich Spielaufbau nahezu alles dem
Zufall überläßt. Doch dies iſt ja ſchon oft geſagt und geſchrieben
worden, daß weitere Worte ſich erübrigen. Es genügt die
Feſt=
ſtellung, daß bei allem Eifer und Anſtrengung auch im geſtrigen
Spiel jede einheitliche Linie zu vermiſſen war.
Bei den 98ern klappte es in der Hintermannſchaft gut, ſo daß
ſich dem Gegner nicht allzu viele Erfolgschancen boten. Im Sturm,
der ohne Fiedler mit Ploch ſpielte, waren gute und ſchwache
Mo=
mente zu verzeichnen. Es gab Spielphaſen, in denen die
Kombi=
nation glänzend glückte, während dann wieder kaum etwas
ge=
lingen wollte. Es mag ſein, daß man ſich nicht reſtlos
veraus=
gabte, zumal ſchon vor Halbzeit der Sieg ſichergeſtellt war.
Das Spiel ſelbſt war zu Beginn äußerſt ſchnell und ſpannend.
Freund brachte die 98er durch Verwandlung eines Strafwurfes in
Führung. Wenig ſpäter nahm der gleiche Spieler eine lange
Steilvorlage gut auf und ſtellte auf 2:0. Als Delp wegen einer
leichten Verletzung auf wenige Minuten das Spielfeld verlaſſen
muß, kommt Rot=Weiß zu zwei ſchönen Toren und damit zum
Ausgleich; zuerſt zirkelte Rettig einen Strafwurf genau in die
Ecke und dann landete ein ſcharf placierter Weitwurf des Gäſte=
Mittelläufers im Tor der 98er. Mit dem Wiedereintritt von
Delp drehte ſich jedoch wieder das Blatt. Durch unheimlich genau
placierten Strafwurf von Feick, durch einen flachen Ball von
Fuchs und zwei weitere Tore von Feick ergab ſich ein
Halbzeit=
ſtand von 6:2. Gleich nach der Pauſe erhöhen die 98er innerhalb
weniger Minuten durch Fuchs, Freund und Ploch auf 9:2. Rettig
verbeſſert durch zwei Strafwürfe wohl auf 9:4, doch blieb den Rot=
Weißen die zweiſtellige Niederlage nicht verſagt. In den
Schluß=
minuten erhöhen die 98er auf 11:4; das mit dem Schlußpfiff
fal=
lende 12. Tor der 98er wurde nicht mehr gewertet.
Vor dem Hauptſpiel hatte ſich die 3. Mannſchaft der 98er gegen
die Ligareſerven von Rot=Weiß mit einem 11:2 Sieg Punkte und
Meiſterſchaft endgültig verſchafft.
Kreisklaſſe: Pfungſtadt — Bickenbach 4:0 (3:0); Groß=
Zim=
mern — Walldorf 2:1 (0:0); Bensheim — Griesheim 5:5 (3:2).
Meiſterklaſſe: Tgde. 1846 — Reichsbahn 4:7 (2:4); Tgſ. 1875
— Lorſch 8:4 (5:2); Sprendlingen — Egelsbach 3:2 (2:1);
Büttelborn — Nauheim ausgef.; Groß=Gerau — Erfelden 1:2
(1:1); Worfelden — Wallerſtädten 8:1 (2:1).
Everton ſeinen Vorſprung auf drei Punkte vergrößern könne
da die ſechs Nächſtplacierten in der Tabelle ohne Sieg bl.
ben und ſich meiſt mit einem Remis zufrieden geben mußt
Huddersfield Town unterlag gegen Mancheſter City ſogar m
3:0. Arſenal kämpfte gegen Aſton Villa 1:1 und auch We
bromwich Albion und Sheffield Wednesday trennten ſich oh
Entſcheidung. In der zweiten Klaſſe ſorgte der Tabellenfüh
Bury für die Ueberraſchung des Tages. Er ließ ſich zu Hau
von Cheſterfield 1:0 ſchlagen und fällt dadurch auf den dritt
Platz hinter die ſiegreichen Leeds United und Pylmouth Argt
zurück. — In der ſchottiſchen Liga intereſſiert vor allem d
Kampf des Tabellenführers Motherwell gegen die Glasgon
Celtic Mannſchaft, die dem Spitzenreiter ein 2:2 Unentſchier
abtrotzen konnte. Auch Glasgow Rangers waren mit 5:0 ü
Dundee United erfolgreich.
A=Klaſſe: Zell — Auerbach 4:7 (2:4); Hüttenfeld
4:7 (1:3); Hahn — Ober=Ramſtadt 2:2 (2:0); Cy
Weiterſtadt 6:4 (2:2); Roßdorf — Nieder=Ramſta?e
B=Klaſſe: Kirſchhauſen — Eberſtadt 5:4; Schwanhei
bach 6:1 (3:1); Zwingenberg — Auerbach 12:1 C(
ſtadt — Gernsheim 3:4 (2:2); Griesheim —
Groß=
bekannt; Crumſtadt — Groß=Rohrheim 12:0 (4:0);
ſtadt — Erzhauſen 1:5 (1:3); Poſt Münſter 1:5; B.
Nieder=Ramſtadt 9:1 (4:0).
Pfungſtadts Chancen ſtanden zu Spielbeginn ſehr
neben zwei Erſatzleuten der rechte Verteidiger durc
nicht zur Stelle ſein konnte. Der elfte Mann trat e
Pauſe ein. Bickenbachs vollzähliger Sturm ſuchte
der ſchwachen Stelle in der Abwehr der Platzelf, oM
folgen zu kommen. Die Gäſte=Abwehr war leichtfern
Taktik. Sie nahm die vier Leutchen des Pfungſtädtiu
nicht ernſt und mußte bald feſtſtellen, daß ſie nicht i.
war, dieſe zu halten. Drei ſchöne Feldſpieltore erziil
ſtadt, während Bickenbach leer ausging. Nach der
ſtärkte Bickenbach ſeinen Druck und verſuchte alles mög
mals wurde der Sturm bei ausſichtsloſen Angriffen
raum ins Feld zurückgeführt; aber immer war Pfurg
der Lage. Sein Hüter glänzte. Zwanzig Minuten v/
los. Dann kam Pfungſtadt zum vierten Tor. Das
Bickenbacher Zuſchauer nicht mehr mit anſehen und v
Platz. Die Platzelf in allen Teilen ohne Verſager, wä
kenbach in der Abwehr unſicher war und der Sturm
mal kein Tor fertig brachte. Schiri Budoin=Damm
Zimmern mußte ſich mächtig ſtrecken, da Walldorf ſit
Verfaſſung befindet. Beide Hüter glänzten, ſo daß es
die Pauſe ging. Durch wunderbaren Drehſchuß erziel
die Führung. Doch holte ſich Groß=Zimmern durch u
treffer (Strafwürfe) den Sieg. Starker Beſuch. Beng
das Griesheimer Spiel anfänglich zu leicht, ſo daß die
ſtädter” nach 7 Minuten mit 2:0 in Führung lagen.
fand ſich auch Bensheim. Es führte bei der Pauſe 3:1
5:2. Abermals große Sorgloſigkeit, die Griesheim ge
nützte, und in den letzten 10 Minuten auf Remis ſte
Die Meiſterklaſſe um Darmſtadt brachte drei Fau
wobei der Sprendlinger am ſchwerſten erfochten —
Parteien kennen ſich als Nachbarn zu gut; Sprendliu
noch keine Freundſchaftspartie gegen Egelsbach gewn
Gäſte hatten ſich erfolgreich umgeſtellt. Der gute Hüter
im Sturm und hat einer jungen, ebenſo tüchtigen Kraff
macht. Jetzt werden die ſeitherigen ſonderbaren ErgeM
bachs erklärlich. Etwas aufgeregt beiderſeits beganu,
hart, jedoch im Rahmen. Egelsbach ging in Führuns
Sprendlingen auf 2:1 und nach der Pauſe auf 3:1.
mit einem Lob des Gäſtehüters. Geibel gefiel. — BM
Nauheim hat nicht ſtattgefunden. — Im übrigen erlebte
eine Ueberraſchung in Groß=Gerau, wo die eifrigen Er)
geſchwächte Platzelf antrafen. Um das Pauſenergebi
halten, verteidigte Erfelden ſtark und kam ſogar du !
Groß=Gerauer Hüters zum Siegestreffer. Wohl kam
ten durch Strafwurf überraſchend zum erſten Tor in
Doch ſetzte ſich dann die Platzelf in gleichmäßigem
und erzielte acht Tore.
In der A=Klaſſe ſiegten Auerbach und Seeheim /
gemäß und mit genau demſelben Ergebnis. Spalt ſoll
würfe verwandelt haben. In Hahn gab es lauter Sin
Für die Platzelf zwei vor der Pauſe und für die Gät
anderen beiden. Hahn hatte mehr vom Spiel. Die
brachte es unter Dach. Crumſtadt hatte Rekordbeſuck 90
nes Lobes voll für Weiterſtadt. Die Gäſte, erſtmalzd
lieferten eine gleichwertige Partie und erzielten daz
4:6 beim Tabellenführer. Sie lagen ſogar mit 2:0
und kurz vor Schluß hieß es noch knapp 5:4 für Crunzit!
Aus der B=Klaſſe beklagt ſich Schwanheim üled
hartes Spiel, auch der Gäſte in Stockſtadt. Crumſtr
iſt recht ehrgeizig. Erzhauſen und Buchſchlag liege
Führung.
Jugendergebniſſe: Hüttenfeld — Benshein4
lerſtädten — Weiterſtadt 12:1: Sprendlingen — Grieel
Birkenau — Eberſtadt 12:0; Erzhauſen — Pfungſtad‟)
Tgſ. 1875 Darmſtadt—Tv. Lorſch 8:4 (5:2,
Mit ihrem geſtrigen Siege haben ſich die 75er
der Spitzengruppe behauptet. Die Gäſte entpuppten
eifrige, flinke Mannſchaft, die mit allen erlaubten Mittelm
ſonders in der zweiten Hälfte — ihre mangelnde Quu
eine beiſpielloſe Härte auszugleichen ſucht. Die Pla id
ten ihren Sieg bereits in der erſten Hälfte ſicher. De
zeigten ſich ſehr ſchußfreudig und brachten ihre Würin
Lagen an. Nach dem Wechſel kamen die Lorſcher aus d
geſchilderten Gründen etwas mehr zur Geltung. Das 3
ausgeglichener. Doch die Darmſtädter Hintermannſckin
aufopferungsvoll; insbeſondere die beiden Verteidiger!
in den letzten Spielen bereits gezeigte gute Form ſe
unter Beweis. Der Torhüter hielt, was zu halten widn
gen ſpielten die Blau=Weißen zufriedenſtellend; ein ne
heben hieße den anderen zurückſetzen. — 2. Mſch. 3:1
Tgde. Darmſtadt 46—Reichsbahn Darmſtadt 4:
Mit obigem Reſultat konnte geſtern vormittag di
auf dem neuen Sportplatz der Tgde. beide Punkte
Mit Anpfiff des Schiedsrichters entwickelte ſich ſofork
flüſſiges Spiel, in dem Reichsbahn durch ihr genaues
den geſunden Torſchuß angnehm auffiel. So konnte ſel
Pauſe durch vier Prachttore, denen die 46er nur zuue
ſetzen konnten, die Führung holen. Die 46er vermaſſeta.
der erſten Halbzeit zahlreiche Gelegenheiten. In dei
warfen die Gäſte noch drei Tore. Reichsbahn hatte Eu
Zuſpiel ein kleines Plus, was die 46er durch Eifer u
willen hätten ausgleichen können. Die Stütze der 44e
wächter Senger, der wieder ganz hervorragende Leiu
brachte. Auch die anderen Spieler taten ihr Beſtei
ſtändigem Training darf man Beſſeres von der Ma‟
hoffen. — Zweite Garnituren 4:4.
Poſt Darmſtadt—TV. Münſter 1:5 (1:32
hocken.
Techniſche Hochſchule Darmſtadt — SV. 98 6:00
Samstag nachmittag trugen die obigen Vereine
ſchaftsſpiel aus. Die Hochſchule lieferte ein überle)
während es bei den Sportvereinlern im Sturm gar
wollte. Die Hintermannſchaft hatte alle Hände voll 7
nur mit Einſatz aller Kräfte gelang es ihr, weitere
Hochſchüler zu verhindern.
Städteſpiel in Frankfurt: Frankfurt — Berlin 2‟
Geſellſchaftsſpiele in Süddeutſchland.
Main=Rhein=Kreis: SC. Frankfurt 1880 — Weiß=Bl.!
burg 3:5. Damen: SC. Frankf. 1880 — THC. W.
TV. Sachſenhauſen II — Poſtſportverein, Fran!
Damen: TV. Sachſenhauſen — Poſtſportverein
TV. 1860 Frankfurt — TV. 1817 Mainz 3:3.
1860 Frankf. — TV. 1817 Mainz 1:1. Eintracht
HC. Limburg 3:0. Höchſter HC. — TG. 48 A5.
Rot=Weiß — FSV. Frankfurt 0:6. HC. Heidelbe
Heidelberg 1:1. Donen: HC. Heidelberg — 2
berg 2:0.
Bürgerverein: 100 Kugeln.
boer 548, 2. Brunner 547, 3. Hübner 533, 4. Grün 532,
He8, 6. Schüßler 523, 7. Katzenmeier, Eberſt., 523,
ſor 522, 9. Mees 519, 10. Berg 519.
November 1931
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 304 — Se
inzende Schwimm=Leiſtungen
Schwimmſeſt von Hellas=Magdeburg.
ſteichnete Leiſtungen, darunter zwei neue deutſche
Re=
s am erſten Tag des Internationalen
Hel=
ess im Magdeburger Wilhelms=Bad. Auf der
ſchnel=
a ſchriftsmäßigen Hallenbahn imponierte beſonders der
Meiſter Deiters=Köln, der trotz eines noch
gbedürftigen Stils im 400=Meter=
Crawl=
inden von Altmeiſter Heinrich=Leipzig mit 5.07
ge=
heutſchen Rekord um 3 Sekunden auf 5.04
ver=
ie zweite deutſche Höchſtleiſtung ſtellte der
Bruſtmeiſter Wittenberg auf der 100 mit 1.14,4 auf und blieb damit 2w Sekunden
bsherigen Beſtleiſtung von Rademacher=Magdeburg.
eienden Kampf lieferten ſich über die kurze 100=
Meter=
te der Ungar Szekely und der Kölner Haas. Erſt im
ſeite Szekely knapp in der ausgezeichneten Zeit von 1.01.
ſte Sviel der Vorſchlußrunde um die Deutſche
Waſ=
ſaeiſterſchaft wurde vom Titelverteidiger Hellas=
Enapp mit 4:3 (3:2) über Bayern 07 Nürnberg ge=
ſuſtſchwimmer Wittenberg ſtellte auch am zweiten Tag
wirger Internationalen Schwimmfeſtes einen Rekord
Frieſſerte über 200 Meter Bruſt den Europarekord
Rheingoldt um 1.07 Sek. auf 2.46,2. Ebenſo glückte
verſuch in der 6X50=Meter=Lagenſtaffel durch
deburger Damen=Schwimmclub. Mit 4.06.1 ſchufen die
eiinen einen deutſchen Rekord, blieben jedoch
Meter Crawl mit 3.42.3 trotz der beſten Leiſtung
unter dem beſtehenden Rekord. Deiters=Köln ſchlug
ſch eter Crawl den Ungarn Szekely in 2.20. Hellas
nualifizierte ſich mit dem 10:1=Sieg über Bayern 07
hndgültig für das Endſpiel um die Deutſche
Waſſerball=
gegen Weißenſee 96. Die 1. Rennmannſchaft von
6 verbeſſerte über 10X50 Meter Crawl den
be=
heutſchen Rekord auf 4.45,3.
Bereinigung Darmſtadt und Umgebung.
Ausſcheidungskegeln.
bustakt zu den Meiſterſchaftskämpfen bildete das am
hund Sonntag ausgetragene Ausſcheidungskegeln. Die
ſy iſt gut, haben doch 74 Männer, 6 Senioren und 13
Ym Sportausſchuß Meldungen abgegeben. Eine bisher
ſerzielte Zahl von 617 Holz wurde von Sommer —
v. — erreicht, dem Rößler „DK. 23” mit 597 Holz
— Die beſten Einzelergebniſſe:
Konkordiaſaal: 100 Kugeln.
Fimer 617, 2. Rößler 597, 3. Wenger 572, 4. Chriſt 552,
F 525, 6. Störger, Eberſt., 502, 7. Göttmann 501.
Senioren: 100 Kugeln.
Aimerl 536, 2. Bäumer 512, 3. Schieferdecker 484,
433.
Frauen: 100 Kugeln.
Wilbert 517, 2. Frl. Bäumer 484, 3. Frau Rein=
ſauvertheim
ſorntag weilte der ASV. 91 zum Kreiskampf in Lam=
Por dem Hauptkampf fanden zwei Einleitungskämpfe
aig in der Schülerklaſſe Venter=D. Er mußte durch ein
Kdes Schiedsrichters dem ſchwereren Lampertheimer den
Im Leichtgewicht ſtanden im Herausforderungskampf
Un) Ld. Schäfer=D. Der Kampf endete nach beiderſeits
ſungen unentſchieden. Die Ergebniſſe im Mannſchafts=
Niegengew.: Alraune=L. — Göckel=D. unentſchieden;
gew.: Müller=L. — Schnellbächer=D. Der Darmſtädter
Niederlage hinnehmen; Federgew.: Köcher=L. —
B. mußte eine Niederlage hinnehmen, die nicht am
F; Leichtgew.: H. Hahl=L. — Bark=D. Ein harter
H. durch ſeine Körperkraft für ſich entſcheiden konnte.
ſiitelgew.: Getroſt=L. — Joh. Zapf=D. Z. drängte
Neidung und beſiegte ſeinen Gegner in 7 Minuten,
R
re Jsis, Postamt C. C.1. /
Kraftſpork.
Athl.=SV. 91 Darmſtadt 8:6.
ttelgew.: Fr. Zapf=D. — F. Hahl, unentſchieden.
w.: Hartmann=L. — Kratz=D. K. ſiegt in der 7.
Minute. Reſultat 8,6 für L. — Trotz der Kriſe, welche der
Ver=
ein in der letzten Zeit zu überwinden hatte, ſtellt der ASV. 91
eine ſchlagkräftige Mannſchaft ins Feld und iſt in der Lage, ſeine
Kreiskämpfe durchzuführen.
Deutſche Akhlekik-Meiſterſchafken.
Mit Rückſicht auf die Olympiſchen Spiele mußte der Termin
für die Deutſchen Leichtathletik=Meiſterſchaften 1932 auf einen
früheren Zeitpunkt als ſonſt feſtgeſetzt werden. Die
Meiſterſchaf=
ten für Männer und Frauen werden bereits am 2. und 3. Juli
ausgetragen. Während die Meiſterſchaſten der Männer wieder
im Deutſchen Stadion zu Berlin abgewickelt werden, ſteht der
Austragungsort für die Titelkämpfe der Frauen noch nicht feſt.
Noch nicht feſtgelegt wurden die Termine für die Länderkämpfe.
Dagegen iſt als Termin für die Deutſche
Waldlauf=
meiſterſchaft der 24. April anberaumt worden, während die
Meiſterſchaft im Gehen über 50 Km. am 2. Oktober ſtattfindet.
Verſchiedene Unterverbände der DSB. haben ihre
Termin=
liſte ſchon zuſammengeſtellt. Die wichtigſten Ereigniſſe des
Ver=
bandes Brandenburgiſcher Athletikvereine ſind wie folgt
angeſetzt worden: im Februar: Hallenſportfeſt, 20. März:
Früh=
jahrs=Werbelauf, 10. April: Brandenburgiſche Waldlaufmeiſter=
ſchaft, 22. Mai: Großſtaffel=Lauf Potsdam-Berlin, 5.
Juni: Olympia=Werbefeſt des D.R.A.; 5. Juni
Bezirks=
meiſterſchaften; 12. Juni: Meiſterſchaften der Mark; 18. und 19.
Juni: Brandenburgiſche Einzelmeiſterſchaften: 21. Juni:
Brandenburgiſche Staffel=Meiſterſchaften: 21. Auguſt:
Vereins=Mehrkämpfe (Frauen, Jugendliche); 28. Auguſt:
Ver=
einsmehrkämpfe (Männer); 11. September: Meiſterſchaft im 50
Kilometer=Gehen.
Der Terminliſte des Süddeutſchen Verbandes
entneh=
men wir folgende wichtige Termine: 10. April: Süddeutſche
Waldlaufmeiſterſchaft; 22. Mai: Groß=Staffelläufe; 19.
Juni: Süddeutſche Leichtathletik=Meiſterſchaften;
26. Juni: Vier=Verbändekampf; 9. Oktober: Querfeldeinlauf.
Rugby. Verbandsſpiele: Mainkreis: SC. Frankf. 1880 —
RV. Offenbach 35:0. Kreis Heidelberg: SC. Neuenheim
— Heidelberger RK. 5:12. Heidelberger TV. — Heidelberger BC.
15:3. Geſellſchaftsſpiele: Undine Offenbach — Eintracht
Frank=
furt 0:58.
Fortuna Düſſeldorf, der weſtdeutſche Fußballmeiſter, wurde
im Freundſchaftsſpiel vom Meidericher Spielverein mit 4:3 (1:0)
geſchlagen.
Beim Berliner Sechstagerennen war der Sportpalaſt in der
Nacht zum Sonntag ausverkauft. In den zahlreichen Jagden der
Nacht und am Sonntagvormittag tat ſich der Wiesbadener Adolf
Schön beſonders hervor. Nach 43 Stunden führte denn auch die
Mannſchaft Schön=Göbel mit einer Runde Vorſprung vor Kroll=
Maidorn und Tietz=Broccardo. Das übrige Feld zog ſich bis zu
elf Runden Verluſt auseinander.
Bei den Dauerrennen in Stuttgart ſiegte im Geſamtergebnis
überragend der Schweizer Gilgen vor Möller und Sawall.
Möl=
ler kam allerdings nur durch Motordefekte um ſeine Chancen.
Der Bund Deutſcher Radfahrer wird in den nächſten Tagen in
der Angelegenheit der Fahrer Möller und Sawall eine neue
Un=
terſuchung vornehmen.
Zwiſchen München 60 und SSV. Ulm muß ein
Entſcheidungs=
ſpiel um die Handballmeiſterſchaft von Südbayern ausgetragen
werden.
Die Deutſchen Leichtathletik=Meiſterſchaften 1932 finden mit
Rückſicht auf die Olympiſchen Spiele bereits am 2. und 3. Juli
ſtatt. Die Verbandsmeiſterſchaften werden ſchon am 19. Juni
aus=
getragen.
Der Saarbrücker Mittelgewichtler Lauer ſchlug in Köln den
Kölner Buchbaum überlegen nach Punkten.
Beim Tilden=Gaſtſpiel in Berlin konnten am Samstagabend
vor 4000 Zuſchauern Najuch=Nüßlein im Doppel gegen Tilden=
Hunter einen ſchönen 6:0 6:3=Sieg feiern.
Cilly Auſſem beſiegte in Buenos Aires die argentiniſche
Spitzenſpielerin Mc. Kinnon leicht 6:2 6:0.
Im Schwimm=Klubkampf beſiegte Göppingen 04 Sparta Ulm
mit 6:0 Punkten.
Ungarns Waſſerball=Nationalmannſchaft „nimmt beſtimmt an den
Olympiſchen Spielen in Los Angeles teil, während die tſchechiſchen
Tur=
ner dabei nicht vertreten ſein werden.
Der Berliner Schlittſchuklub ſchlug in Paris den franzöſiſchen
Eishockeymeiſter HC. Chamonix mit 3:1.
Geſchäfkliches.
Neueſte techniſche Hilfe für Schwerhörige.
Zu den Anordnungen zwecks Hörverbeſſerungen bei
Schwer=
hörigen zählt in erſter Linie der ſeit Jahren bekannte und ſich
glänzend bewährte „Siemens=Phonophor”, der auf elektriſchem
Wege eine einwandfreie Uebertragung der Sprache bewirkt. —
Koſtenloſe Vorführung täglich durch Spezialiſten im
Ausſtellungs=
raum der Siemens=Reiniger=Veifa, Geſellſchaft
für mediziniſche Technik, Frankfurt a. M.,
Kaiſer=
ſtraße 60. — Ungezählte Gutachten und Probeapparate ſtehen
jederzeit zur Verfügung. Siehe heutiges Inſerat.
Die 3. Freiburger Münſterbau=Geld=Lotterie findet beſtimmt
am 11. November ſtatt. Loſe bei den Staatl. Lotterie=Einnehmern
und den bekannten Verkaufsſtellen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 2. November.
17.05: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Mitw.: M. v.
Wi=
ſtinghauſen (Bariton), F. Künſtner (Violine), F. Uttenreuther
(Violine), K. Schneider (Violoncello), O. Seyfert (Klavier und
Cembalo).
18.40: R. Hain: Als deutſcher Student in Grenoble.
19.05: Engliſch.
19.45: Zitherkonzert. Ausf.: Ferdinand Kollmaneck.
20.00: Aktueller Dienſt.
20.15: Eine Viertelſtunde Lyrik.
20.40: Ruſſiſche Muſik. Funkorcheſter. Soliſt: F. Malata (Klavier).
22.15: Wien: Allerſeelen in der Kapuzinergruft. Am Mikrophon;
Dr. Riemerſchmidt — Gruftmeiſter Frater Urban.
22.40: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Montag, 2. November.
9.35: Dr. Hajek: Anleitung zur Abfaſſung von Schriftſtücken aller
Art.
10.10: Schulfunk: Zum 700jähr. Todestag d. Heiligen Eliſabeth.
14.45: Kinderſtunde: Kinderzeitung.
15.40: Stunde für die reifere Jugend. Große Vorbilder: Abraham
Lincoln.
16.00: Rektor Kayſer: Gegenwartsnahe Leſeſtoffe im
Deutſchunter=
richt der Volksſchule.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Leffſon u. Mitw.: Wir glauben an den Geiſt.
18.00: Prof. Dr. Vietor: Die deutſche Dichtung im Zeitalter des
Barock.
18.30: Spaniſch für Anfänger.
19.00: Oberlandwirtſchaftsrat Vielhauer: Zeitgemäße
Schweinefütte=
rung.
19.25: Oberſtaatsanwalt Köhler: Eid und Meineid.
19.45: Wetter für die Landwirtſchaft. — anſchl.: Obering. Nairz:
Viertelſtunde Funktechnik.
20.00: Totentanz. Zuſammengeſtellt aus Volksliedern und
Dichtun=
gen des 16. u. 17. Jahrhunderts von Karl Sczuka.
20.45: Tages= und Sportnachrichten.
21.00: Sinfonie Nr. 9, d=moll von Anton Bruckner. Ausf.:
Ber=
liner Funkorcheſter.
anſchl. Wetter= Tages= und Sportnachrichten.
22.15: Wien: Allerſeelen in der Kapuziner=Gruft. Am Mikrophon:
Dr. Riemerſchmidt, Gruftmeiſter Frater Urban.
anſchl. Unterhaltungsmuſik der Kapelle Leo Bermann. — Einlage:
Ausſchnitt aus dem Berliner Sechstagerennen im Sportpalaſt.
Wetterberichl.
Das Hochdruckgebiet, deſſen Kern heute morgen über
Süd=
deutſchland lag hat in ſeinem ſüdlichen und öſtlichen Teil durch
Aufklaren Nachfroſt verurſacht während im übrigen Teil ozeaniſche
Luft Bewölkung brachte, welche die ungehinderte Ausſtrahlung
unterbunden hat. Da der hohe Druck nur langſam zurückgeht ſo
wird, durch ſeinen Einfluß unſere Wetterlage noch beherrſcht.
Jedoch werden aber auch die Ausläufer der Nordmeerſtörung zur
Geltung kommen, ſo daß Bewölkung auftritt und vereinzelte
Niederſchläge zu erwarten ſind.
Ausſichten für Montag, den 2. November: Neblig und wolkig, bei
Aufklaren nachts Temperaturrückgang bis in
Gefrierpunkts=
nähe und etwas darunter, tagsüber wärmer, meiſt trocken.
Ausſichten für Dienstag, den 3. November: Wärmeres Wetter,
meiſt wolkig mit Neigung zu Niederſchlägen.
Hauptſchriftlettung. Rudolf Maupe
Veran/wortlich für Polliſk und Wirtiſchaft: Nadolf Maupe: für Feuiſleien, Reich um
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; für Sport: Kari Böhmann,
ür den Handel: Dr. C. H. Queiſch; ſür den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort. Dr. Herberi Neite.
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen Willh Kuble=
Druck und Verlag. L. C. Witiſch — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garanile der Rückſendung nicht übernommen.
Die Winterbahn in Baſel bleibt in dieſer Saiſon geſchloſſen,
ſo daß alſo die Schweiz in dieſem Jahre ohne Hallen=Radſport iſt.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten
Roman von
Ernſt Klein
(Nachdruck verboten).
Wedaure, einen ſo ungünſtigen Eindruck auf Sie zu
ßeix Kapitän”, lautete die Antwort Lord Craytons,
Nann Ihnen beim beſten Willen nicht verraten, wie die
Nie meines Stewards war.”
Ari gelang es, ſeine Ruhe zu bewahren. „Vielleicht
kön=
ie wenigſtens ſagen, wie lange der Mann in Ihren
and?‟
r dieſer eigentümliche Blickwechſel, zwiſchen dem Lord
Vtervardeß. „Er kam in Algier an Bord. Mein Kapitän
* ion, weil ein anderer Steward plötzlich erkrankte.”
MMerkwürdig! Können Sie mir mitteilen, Mylord,
wie=
hAtän darauf kam, gerade dieſen Steward zu engagie=
2 Breßte die Zähne zuſammen und blickte ihn wütend an.
ſchrecken mich nicht, Herr Kapitän. Ich habe Ihnen
was ich weiß!”
Hebaure, Ihnen abermals eine negative Antwort geben
Herr Kapitän, — ich bekümmere mich nicht um das
mm meines Dienerperſonals. Sie werden ſich ſchon an
uitän, ſein Name iſt Mac Coy, ſelbſt wenden müſſen.”
Ai er zu erreichen?”
t entweder noch in Algier oder iſt ſchon nach Tunis
Ey wo er uns erwarten ſollte.”
Fü überlegte eine Minute. Dann wendete er ſich brüsk
„Ich bitte Sie, Fräulein, mir zu folgen!“
rayton zog erſtaunt die Augenbrauen hoch und ließ
” herab, eine Bitte an den Gendarmen zu richten.
richt möglich, Herr Kapitän”, ſagte er, „die Unter=
T auf morgen zu verſchieben? Die junge Dame iſt be=
M iſe ermüdet und angegriffen.”
Furde Sie nicht lange aufhalten. Bitte, mein Fräulein!”
” hatte endlich genug von engliſcher Superiorität,
aii dem Abſatz herum, ohne Seine Lordſchaft auch nur
Slickes zu würdigen, öffnete die Tür und blieb neben
Eum Zeichen, daß er auf Lilian wartete. Dieſe folgte
Tüan ſich nicht die geringſte Mühe, ihren Trotz und
Wider=
verbergen.
führte ſie wieder in den kleinen Salon hinüber, wies
mau ſetzen, und ſtellte ſich kerzengerade vor ſie hin. „Es
ee, Mademoiſelle, daß Sie mir ſolche Schwierigkeiten
E möchte Ihnen daher raten, mich nicht zu ſchärferen
kRN. zu zwingen.”
Ungeduldige Bewegung Froſſarts. „Sie ſprechen nicht die
Wahrheit. Sie verheimlichen mir nicht nur gewiſſe Dinge,
ſon=
dern Sie ſagen mir auch bewußt die Unwahrheit! Haben Sie den
Steward Stefano Sorino vorher gekannt?”
„Nein!”
Das war Wahrheit. Froſſart war Pſychologe genug, um ſie
am Ton dieſer Antwort zu ermeſſen. „Sie haben ihn, bevor er
an Bord kam, nicht geſehen?”
Lilian fühlte, wie ſie dunkelrot wurde. Froſſart trat ganz
dicht an ſie heran. „Nun?” Noch nie hatte er ſie ſo hart
ange=
fahren.
Jetzt hieß es Entweder — Oder. Sie zweifelte keinen
Moment daran, daß der nichtswüroige Barbar ſie im nächſten
Augenblick für verhaftet erklären würde. Und dann war alles
verloren. —
„Nein!”
Jetzt log ſie. Froſſart hatte gute Luſt, das bildhübſche junge
Ding anzupacken und ſo lange zu ſchütteln, bis die Wahrheit
aus ihr herausſtolperte. Sie mochte dieſe kannibaliſtiſchen
Ge=
lüſte in ſeinen Augen erkennen, denn ſie wich ängſtlich vor ihm
zurück.
„Wiſſen Sie, woran der Steward Charley erkrankte?‟
„Nein!“
„Wann erkrankte er?“
Eine Frage gefährlicher als die andere. Lilian hatte das
Gefühl, auf unſicherem Moorboden zu ſtehen, der jeden
Augen=
blick unter ihr wegzuſacken drohte.
„Kann ich auch nicht ſagen. Er bekam, wie die anderen,
Landurlaub und kam nicht wieder.‟ Das war wenigſtens ein
Stück halbe Wahrheit, und ſie kam damit ſo überzeugend heraus,
daß Froſſart beinahe verführt wurde, ihr zu glauben. Aber
nur beinahe.
Er äugte ſie grimmig an. Atempauſe gewährte er ihr nicht.
„Sie behaupten, ſeit mehreren Monaten auf der Jacht Lord
Craytons in Stellung zu ſein? Haben Sie bereits die eine oder
die andere Fahrt mit ihm gemacht?”
Der Boden unter ihren Füßen ſchwankte mehr denn je. Auf
dieſe Frage wußte ſie keine Antwort, da ſie keine Ahnung haben
konnte, welchen Beſcheid Lord Crayton darauf geben würde.
Wenn er das Gegenteil von dem ſagte, was ſie behauptete?
„Nun?”
„Es iſt meine erſte größere Reiſe mit der Jacht, Herr
„Hm — kannten Sie eine der Damen vorher, die als Gäſte
an Bord ſind?"
„Nein. Herr Kapitän!”
„Ueberlegen Sie es ſich gut — von der Frage hängt vieles
ab. Auch für Sie! Bedenken Sie, Mademoiſelle, daß ich Sie
ſofort für verhaftet erklären kann”, herrſchte Froſſart ſie an.
Das war das Verkehrteſte was er tun konnte. Der ganze
Terraingewinn, den er ſich mühſelig erkämpft hatte, ging prompt
verloren, denn dieſe Drohung hatte auf Lilian Brooks gerade
die entgegengeſetzte Wirkung, die er ſich von ihr erhofft hatte.
Er peitſchte ihren Stolz auf. Er verſteifte ihren Trotz. Sie
muſterte ihren Folterer von oben bis unten und ſagte: „Tun
Sie, was Sie nicht laſſen können, Herr Kapitän!”
Froſſart war viel zu ſehr Franzoſe, um den Mut und die
Entſchloſſenheit dieſes jungen Mädchens nicht zu bewundern.
Der Gentleman in ihm wurde rebelliſch und proteſtierte gegen
die Grobheit des Poliziſten. Es gab zwiſchen beiden einen
kur=
zen Streit, der zugunſten des Gentleman endete.
„Gehen Sie jetzt!” ſagte er. „Ich gebe Ihnen Zeit bis
morgen. Beſchlafen Sie ſich die Sache. Morgen ſprechen wir
weiter. Gute Nacht, Mademoiſelle!”
Oben auf ſeinem Zimmer wartete Crayton. Er war nervös,
unruhig und zeigte, mit ſich allein, ein ganz anderes Geſicht, als
dem ihm unſympathiſchen Gendarmerie=Offizier gegenüber.
Es klopfte. Mit zwei rieſigen Schritten ſtakte er an die Tür.
Prallte jedoch überraſcht zurück. Statt Lilian ſtand dieſer
gott=
verdammte Gendarmerie=Kapitän vor ihm. Und was ſeine
Lord=
ſchaft am meiſten an ſeiner Erſcheinung ärgerte, war das
ſpöt=
tiſche Grinſen, das den dünnen Mund Froſſarts verzog. Lord
Crayton liebte es durchaus nicht, ausgelacht zu werden. Er
blieb alſo mit der Klinke in der Hand an der Tür ſtehen, nicht
geneigt, dem unwillkommenen Beſucher Platz zu machen.
Doch dieſer kümmerte ſich nicht darum. Er brillierte in
einer ſeiner höflichſten Verbeugungen und war, ehe noch
Cray=
ton wußte, wieſo, mitten im Zimmer. Dem Engländer blieb
nichts anderes übrig, als die Tür zu ſchließen und ſich zu
fügen.
Die Vertreter zweier Nationen ſtanden einander gegenüber.
Aeußerlich hochmütig der Engländer, aber im Innern unſicher
und wütend, dabei kühl und berechnend. Der Franzoſe
äußer=
lich liebenswürdig, hinter dieſer Maske entſchloſſen, impulſiv und
rückſichtslos. Er wußte, daß er die Situation beherrſchte, und
ließ ſich daher Zeit. Es iſt immer gute Taktik, die Nerven des
anderen zum Spannen, viebeicht ſogar zum Reißen zu bringen.
Alſo ſpäzierte Froſſart, die Hände auf dem Rücken, einige Male
im Zimmer auf und ab, ganz ſo, wie wenn er ſich die Dinge
erſt zurechtzulegen ſuchte, über die er mit Crayton zu ſprechen
wünſchte. So ſchlecht aber auch deſſen Poſition war, ſo war er
doch nicht ſo ohne weiteres umzuwerfen. Crayton war zäh und
(Fortſetzung folgt.)
hartnäckig.
Vervielkältigungen
Ahschriften
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207
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dienſt in Heſſen?”
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Frau im Volksdienſt”.
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