Darmstädter Tagblatt 1931


30. Oktober 1931

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Ginzelnummer 19 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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rtich 2maligem Erſcheinen vom 1. Oktober
ieber 2.48 Reichemark und 22 Pfennig
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140 Reichsmark frel Haus. Poſtbezugspreis
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zelner Nummern infolge höherer Gewalt
ſen Bezieher nſcht zur Kürzung des
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Frankfurt a. M. 4301.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit* verſehenen Origlnol=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 301
Freitag, den 30. Oktober 1931.
194. Jahrgang

2I mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspig.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Reilamezelle (92 mm
breitl 2 Reichsmark.Anzeigen von auswärte 40 Reichspfg.
finanz=Anzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm breite Rellame=
elle
3.00 Reichsmart. Alle Preiſe in Reichsmart
1 Dollar 420 Markl. Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streitl uſw., erliſcht
ede Verpflſchtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtliſcher Beſtreibung jäll ſeder
Nabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalban

Pafaninennnit ves Titſchaftsdenrwieg.
ilurgs Appell an die Berankworklichkeit. Anſpannung aller eigenen Kräfte zur Reklung der Nakion.
Die Mitglieder des Beirakes nur dem Volke und dem eigenen Gewiſſen verankwortlich.
Verkraulichkeit der Berakungen.

iſtungsrede des Reichspräfidenken.
Berlin, 29. Oktober
huial2 nöauſe des Reichspräſidenten fand heute die erſte Sitzung
umHerrn Reichspräſidenten berufenen Wirtſchaftsbeirates
ſuder ſich außer den Mitgliedern des Wirtſchaftsbeirates
9reiskanzler und die Reichsminiſter, der Reichsbankpräſident
n Generaldirektor der Reichsbahn eingefunden hatten.
chsſpuſdent v. Hindenburg empfing die Erſchienenen im Gro=
Su des Präſidentenhauſes und begrüßte ſie hier mit fol=
ſe
; imprache:
Mige Herren! Es iſt mir eine angenehme Pflicht, Sie, ehe
Iie anitſere ernſte Arbeit gehen, willkommen zu heißen und
emir die Bereitwilligkeit zu danken, mit der Sie meinem
ſüge geleiſtet und ihre Mitarbeit zur Verfügung geſtellt
en.4
D)echwere Kriſe der Weltwirtſchaft und Deutſchlands be=
ern
irtſchaftliche Bedrängnis erfüllen alle Schichten unſerer
höllberng mit banger Sorge. Sie rütteln an den Grundpfeilern
Oſlwntelſeitigen Vertrauens und erſchüttern die Zuverſicht in
Euchatung der Grundlagen unſerer Volkswirtſchaft.
h ſwußtſein der Verantwortung, die ich vor dem deut=
hec
ſelke und vor meinem Gewiſſen trage, habe ich mich
nthchoſſen, angeſichts der außerordentlichen Wirtſchafts=
ſiyens
einen beſonderen und außergewöhnlichen
Weg zu beſchreiten.
hau ach Vorſchlägen der Reichsregierung aus führenden Per=
wiſchtüslen
des wirtſchaftlichen Lebens, aus den großen Wirt=
tscwpen
von Induſtrie, Landwirtſchaft, Handel, Handwerk
grwu Kgewerbe, aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern einen
tſchhfbeirat zuſammenberufen, und Sie, meine Herren, heute
u emeinſamen Beratung mit der Reichsregierung bei ihren
häuen um einen Weg zu helfen, auf dem die wirtſchaftliche
ſocke Not des deutſchen Volkes zum Beſſeren gewendet wer=
141
Miſtund von Ihnen wird verkennen, in welchem Maße die
lar R Betſchlands durch weltpolitiſche und weltwirtſchaftliche
tänzebeſtimmt wird. Hier liegen die großen und ſchweren
z gabunder deutſchen Außenpolitik.
ond ſuen aber erwarte ich, daß Sie ſich mit mir und mit
er iſichsregierung von dem unbeugſamen Willen beſeelen
laſſeilz vie auch immer die Entwicklung der Welt ſein mag,
ſus dr eigenen Kraft Deutſchlands heraus von unſerem
Volle ihzuwenden, was eigenes Handeln nur irgend ab=
zuwenden
vermag.
ſo ſud eine Grundlage geſchaffen für die notwendigen inter=
onaue Bemühungen zur Löſung der geſamten Weltkriſe. Nur
Beſwatſein, ſolcher Pflichterfüllung und äußerſter Kraft=
kenglun
wird unſer Volk befähigen, in innerer Verbundenheit
mis ſtionaler Würde das zu tragen, was ſich an ſeinem
cſall us unabwendbar erweiſt.
Die uufgabe, die Ihnen geſtellt iſt, kann nur bei richtiger
tung er wirtſchaftlichen Kräfte und in gerechter Abwägung
rſtreunder Intereſſen gelöſt werden.
ſch euffe als Ergebnis dieſer Zuſammenarbeit wirtſchaft=
ſchers
Eichverſtändigen und der Reichsregierung einen Aus=
leich
uirtſchafts= und ſozialpolitiſcher Gegenſätze und eine
geſſeirng der deutſchen Wirtſchaftsnot. Wenn dieſe ſchwere
ufgal gelöſt werden ſoll, darf jeder von Ihnen ſich nur
der /Mamtheit des deutſchen Volkes und dem eigenen Ge=
biſſem
erantwortlich fühlen, muß ſich jeder innerlich los=
ſſenlin
Gedanken an Gruppenintereſſen und an Einzel=
rückſichten
.
weim ſolche Geſinnung Sie, meine Herren, erfüllt, werden
* Bemungen den ſittlichen Wert und die überzeugende Kraft
ſeu, ie die ein geſundes und lebensſtarkes Volk ſich nicht
ſieen . Wenn das deutſche Volk durch die wirtſchaftlichen
moraſchen Wirrniſſe und die Gefahren innerer Zerſetzung
ſſürchtbeſſerer Zukunft gelangen ſoll, ſo iſt hierfür Voraus=
ng
, 1 die Führer der Wirtſchaft zuſammen mit der Reichs=
bekunk
inen klaren und zielſicheren Weg gehen. Möchte Ihre
immſurbeit, meine Herren, Ergebniſſe zeitigen, welche die
erecſeung in den Stand ſetzen, auf Grund der verfaſſungs=
eigen
d geſchichtlichen Verantwortung, die ihr die Pflicht
FühSig zuweiſt, mir
Dirkſeht Maßnahmen zur Wiedergeſundung unſerer Wirt=
heft
410 zur Aufrechterhaltung des ſozialen Friedens vor=
zuſchlagen
.
2S ci ſeſt vor Augen, laſſen Sie uns nunmehr an die ge=
ihſamFelrbeit
gehen!"
Der Nichspräſident eröffnete dann im Sitzungsſaal die erſte
ee inſam Sitzung des Wirtſchaftsbeirates und der Reichsregie=
A und eteilte zunächſt dem Reichskanzler Dr. Brüning das
19 Reichskanzler legte in längeren Ausführungen die
Ncar che Lage und die zur Beſſerung der Wirtſchaftsnot in
de k0 cenden Möglichkeiten dar. Hieran ſchloſſen ſich ergän=
MaAgungen des Reichswirtſchaftsminiſters Dr. Warm=
1 Ades Reichsbankpräſidenten Dr. Luther. Alsdann
hnn ) Rallgemeine Ausſprache.
Die lſprache wurde nach einer Mittagspauſe um 17. Uhr
geſetztt

Die Verhanolungen des Reichskabinetts und des Wirtſchafts=
beirats
ſind heute abend unter dem Vorſitz des Reichspräſidenten
fortgeſetzt worden. Sie dauerten von 17 bis 19 Uhr, und waren
ausgefüllt durch eine allgemeine Ausſprache, in der nach den
Vormittagsreden von Regierungsſeite nun die Vertreter der
verſchiedenen Berufe zu Worte kamen. Stimmungsgemäß läßt
ſich feſtſtellen, daß der eindringliche Appell des Reichspräſidenten
an das Verantwortungsgefühl der Beteiligten offenbar doch
einen ſehr ſtarken Eindruck gemacht hat. Jedenfalls hören wir
von gut unterrichteter Seite, daß ſich in der Ausſprache des
heutigen Nachmittags trotz der natürlichen Gegenſätzlichkeit in
der ſachlichen Einſtellung allgemein ein erfreuliches Verſtändnis
für die Forderungen der gegenwärtigen Notzeit gezeigt hat.
Der morgige Vormittag wird von Verhanolungen frei bleiben,
damit die Vertreter der Gruppen Gelegenheit haben, ſich mit=
einander
zu beraten. Die Vorſchläge ſollen morgen ausgearbeitet
werden, ſo daß ſie am Nachmittag in der Vollſitzung des Wirt=
ſchaftsbeirats
vorgelegt werden können, die um 17 Uhr wieder
unter dem Vorſitz und im Hauſe des Reichspräſidenten beginnt.
Man rechnet damit, daß die Generalausſprache bereits morgen
abend zum Abſchluß kommen wird. Bei aller Anerkennung der
Schwierigkeiten, die in der Natur der Probleme liegen, werden
in Kreiſen der Beteiligten die Ausſichten heute abend doch ſo
optimiſtiſch beurteilt, daß man jetzt ſogar an einen ſchnelleren
Abſchluß der ganzen Arbeiten glaubt, als urſprünglich erwartet
wurde.
Ungbhängige Gutachker.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
In feierlichem Rahmen hat der Reichspräſident am Don=
nerstag
vormittag die Beratungen des Wirtſchaftsbeirates er=
öffnet
. Er hat es an Ernſt und Nachdruck nicht fehlen laſſen,
um den Mitgliedern des Beirates vor Augen zu führen, daß wir
in erſter Linie aus eigener Kraft heraus uns zu helfen ſuchen
müſſen, um dadurch die Grundlage für die internationalen Be=
mühungen
zu ſchaffen. Mit dem gleichen Nachdruck hat der
Reichspräſident aber auch darauf verwieſen, daß ſich jeder nur
dem Volke und dem eigenen Gewiſſen verantwortlich zu fühlen
habe unter Loslöſung von allen Gruppenintereſſen und Einzel=
rückſichten
.
Hier liegt in der Tat der Punkt, der für den Erfolg des
Beirates ausſchlaggebend ſein muß. Die Führer aus einzelnen
Wirtſchaftsgruppen können ſich vielleicht unter dem ſchweren
Druck der Not verſtändigen, wenn ſie als Menſch zu Menſch
ſprechen. Fühlen ſie ſich dagegen nur als Beauftragte ihrer
Verbände, dann reißen ſie eine Kluft auf, über die keine Brücke
geſchlagen werden kann. Wir nehmen mit Befriedigung davon
Kenntnis, daß die ernſten Woxte des Reichspräſidenten von
einer ſtarken Wirkung geweſen ſind. Auch das Organ der
Chriſtlichen Gewerkſchaften, der Deutſche, betont im Gegen=
ſatz
zu vielen früheren Aeußerungen, daß in den Erörterungen
des Wirtſchaftsbeirates auch die Tariffragen in den Kreis der
Beſprechung gezogen werden, und knüpft daran die Feſtſtellung,
daß die chriſtlichen Gewerkſchaften ſich poſitiv daran beteiligen
wollen, um ein Ergebnis herbeizuführen, zu helfen, das ſowohl
von Nutzen für die Geſamtheit des Volkes, als auch für die
Arbeitnehmer iſt. Dieſes Zugeſtändnis bedeutet einen weſent=
lichen
Fortſchritt, auch wenn es durch den ſelbſtverſtändlichen
Zuſatz eingeſchränkt wird, daß man die Erwartungen nicht
überſpannen dürfe. Immerhin gebe es Mittel und Wege, die
eine allmähliche Geſundung der Wirtſchaft herbeiführen könnten.
Um Reibungen möglichſt zu verhindern, iſt über die Ver=
handlungen
völlige Vertraulichkeit verhängt worden. Man will
dadurch auf der einen Seite vermeiden, daß propagandiſtiſche
Reden gehalten werden, auf der anderen Seite aber auch eine
objektive Erörterung ermöglichen, die durch keinerlei Rückſichten
auf eine ſpätere Zeitungspolemik belaſtet iſt. Deshalb ſind
nicht einmal die Staatsſekretäre zugelaſſen. Ein Miniſterial=
direktor
fungiert als Protokollführer. Dieſer Ausſchluß der
Oeffentlichkeit öffnet Kombinationen nun wieder Tür und Tor.
Das iſt aber vielleicht das geringere Uebel.
Man erfährt, daß der Reichskanzler in ſeinen Ausführungen
auf Einzelheiten nicht eingegangen iſt, dafür aber zu raſchem
und konſequentem Handeln aufgefordert hat, ohne einen Zwei=
fel
darüber zu laſſen, daß allen Volksſchichten neue harte Opfer
zugemutet werden müſſen, wenn wir durch den Winter kommen
wollen. Mit großem Ernſt hat vor allem der Reichsbankpräſident
Dr. Luther geſprochen. Die Generaldebatte wird auch am Frei=
tag
noch fortgeſetzt, wahrſcheinlich unter dem Vorſitz des Reichs=
präſidenten
. Dann wird man wohl zur Bildung der Kommiſ=
ſionen
ſchreiten. Man wird es wohl bei dreien belaſſen, von
denen die eine ſich hauptſächlich mit der Zinsſenkung, die
andere mit der Arbeitsbeſchaffung und die letzte mit
Preis= und Lohnſenkung befaſſen ſoll. Die Regierung
will den Ausſchüſſen zwei Wochen Zeit laſſen, um aus den
zahlreichen ſchon vorliegenden Unterlagen Vorſchläge auszu=
arbeiten
, die dann von dem Wirtſchaftsbeirat organiſch mitein=
ander
zu verbinden wären. Die Regierung iſt einſtweilen noch
recht hoffnungsvoll und weiſt darauf hin, daß Abſtimmungen
im Beirat nicht in Ausſicht genommen ſind, alſo eine Majori=
ſierung
nicht in Frage kommt. Aber wenn ſie gleichzeitig hin=
zufügt
, daß es ſich nicht um Geſetzentwürfe handle, die der
Beirat vorlege, ſondern nur um Ratſchläge an die Regierung
handle, ſo öffnet ſie ſich damit doch ein Hintertürchen für den
Fall des Mißerfolgs.

Wellwirkſchaftliche Amſchau.

Von
Profeſſor Dr. Otto Moſt.
Auch vom weltwirtſchaftlichen Geſichtspunkte aus
geſehen, bleibt die Reiſe des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten
nach Amerika ein Ereignis von ausſchlaggebender Bedeutung.
Nicht felten ſind bei derartigen Zuſammenkünften die indirekten
Folgen gewichtiger als die direkten, ſofort erkennbaren. Schon
allein als Symptom für die Entwicklung, die die Weltwirt=
ſchaft
in den letzten Wochen genommen hat, kommt dem Ge=
ſpräch
Laval=Hoover überragende Bedeutung zu.
Dieſe Entwicklung iſt gekennzeichnet durch ein ſich immer
ſchnelleres und ſtärkeres Ausweiten des Kriſenbereichs.
Mit den Schwierigkeiten der Schuldnerländer begann es; jetzt
erfaßt der Strudel die ein Jahrzehnt lang unantaſtbar ſchei=
nenden
Gläubigerſtaaten, einen nach dem anderen, in einer
geradezu unheimlichen Folge und Folgerichtigkeit.
Kämpfe größten Maßſtabs, unblutig zwar, aber deshalb
nicht weniger verheerend, ſind darob zwiſchen den Völkern im
Gange: Zollkrieg auf der einen Goldkrieg auf der
anderen Seite. In ihrem Verlauf wird immer deutlicher, wie
ſich die Machtzentren der Welt verſchoben haben
oder ſich zu verſchieben im Gange ſind. Derlei Machtverſchie=
bungen
nicht voll und ſorgſam in Rechnung zu ſtellen, wäre
für die Wirtſchaftspolitik jedes Landes, vor allem aber
Deutſchlands unter ſeinen beſonderen Verhältniſſen gefährlich;
nicht minder gefährlich freilich auch, ſich auch dort auf ſie als
dauernd einzuſtellen, wo der Natur der Sache nach viel dafür
ſpricht, daß ſie nur vorübergehender Natur ſind. Fehl=
ſchlüſſe
in dieſer Beziehung könnten ſich in der Zukunft bitter
rächen.
Die deutſche Handelsbilanz war trotz allem im
September hochaktiv. Der Ueberſchuß der Ausfuhrwerte über
die Einfuhrwerte mit faſt 400 Millionen Mark iſt der größte,
den wir bis jetzt gehabt haben, und für die erſten neun Monate
des Jahres 1931 insgeſamt ſtellt er ſich mit faſt zwei Milliarden
auf ungefähr das Doppelte des Vorjahres. Das klingt ſehr
erfreulich, und in der Tagespreſſe hat man darin vielfach in
erſter Linie ein Zeichen der unverwüſtlichen Kraft Deutſchlands
erblicken wollen. Solcher Optimismus iſt gefähr=
lich
. Gewiß ſteckt darin eine große, ſehr große Leiſtung. Aber
im Ganzen ſpricht bei näherem Zuſehen aus dieſen Zahlen
doch vor allem die deutſche Not, die zur Forcierung der Aus=
fuhr
ſelbſt zu ungünſtigen Bedingungen zwingt, um Deviſen
hereinzubekommen, Schuldverpflichtungen zu beſeitigen, die Ar=
beitsloſigkeit
nicht noch mehr anſchwellen zu laſſen. Vor allem
aber iſt die ziffernmäßige Urſache dieſes Ueberſchuſſes gar nicht
die Export=Vermehrung, ſondern vielmehr die immer weiter=
gehende
Droſſelung der Einfuhr. Dieſe iſt gewaltig ge=
ſunken
; die deutſche Ausfuhr war im September 1931 ſowohl
dem Werte wie der Menge nach nicht größer, ſondern gerin=
ger
als 1930: 835 Mill. RM. gegen 1001; 5,1 Mill. Tonnen
gegen 5,4.
Wie die Außenhandelsbilanz des Oktober abſchließen wird,
läßt ſich noch nicht überſehen. Von allen Seiten regen ſich
aber, aus eigenen, wenn auch vielfach mit den deutſchen gar
nicht vergleichbaren Bedrängniſſen heraus, Widerſtände gegen
die deutſche Einfuhr. Es ſei an die belgiſchen und italieniſchen
Zollerhöhungen, die neulichen Genfer und gegenwärtigen Berner
Verhandlungen über die deutſch=ſchweizeriſchen Han=
delsbeziehungen
erinnert; vor allem aber auch an die fran=
zöſiſchen
Einfuhrverbote, die durchaus im Widerſpruch zum
geltenden Handelsvertrag ſtehen und deren Beſeitigung ein be=
ſonders
wichtiges Kapitel bei den Arbeiten des ſoeben ein=
geſetzten
deutſch=franzöſiſchen Wirtſchaftsausſchuſſes ſein muß.
Holland ſcheint ſeine traditionelle Freihandelspolitik im
Grundſatz aufrecht erhalten zu wollen. In England aber
gewinnt der Gedanke, die Induſtrie durch hohe Zölle zu ſchützen,
immer mehr Raum und iſt zur Parole für die Neuwahlen ge=
worden
. Die Gefahr iſt ganz weſentlich gewachſen, ſeitdem ſich
England am 21. September zu dem höchſtes Aufſehen erregen=
den
, vielleicht geradezu Epoche machenden Schritte veranlaßt
geſehen hat, die Bank von England von der Verpflichtung, ihr
Papiergeld auf Verlangen zu feſtem Kurs gegen Gold einzu=
löſen
, für ſechs Monate zu befreien. Das bedeutet Suspendie=
rung
, zum mindeſten vorläufige Aufhebung der bisherigen
Goldgrundlage der Währung.
In England ſind die Meinungen über die Bedeutung
der Maßnahme und über das, was in Zukunft geſhehen ſoll,
geteilt. Schon kurz nach dem 21. September ſtanden ſich die
Auffaſſungen zweier Autoritäten wie J. N. Keynes und Sir
W. Layton gegenüber. Vorab ſcheinen die unmittelbaren
Wirkungen für die engliſche Wirtſchaft vorwiegend günſtig
zu ſein. Eine nennenswerte Verteuerung der Lebenshaltung iſt
noch nicht eingetreten. Rohſtoffe ſind zum Teil noch vorrätig.
Die Löhne ſind, am Pfund gemeſſen, die alten. Der auslän=
giſche
Abnehmer der engliſchen Waren braucht aber für dieſe
jetzt effektiv nur noch vier Fünftel der alten Preiſe zu be=
zahlen
. Natürlich bedeutet das einen ſchlimmen Wettbewerb
für jeden Konkurrenten, darunter insbeſondere Deutſchland.
Dieſe Gefahren und Bedrohungen ſind vervielfältigt da=
durch
, daß ſich die ſkandinaviſchen und noch eine ganze Reihe
anderer Länder dem Vorgehen Englands angeſchloſſen haben.
Dem im Zuſammenhang damit zunächſt recht naheliegenden G=, Deutſchland ſolle ſich dem auch anſchließen und
gleichfalls die heutige Goldgrundlage ſeiner
Währung aufgeben, haben bekanntlich die Reichsregie=
rung
, der Reichsbankpräſident und die maßgeblichen Vertretun=
gen
von Handel und Induſtrie nachdrücklich widerſprochen. Man
vergißt dabei vielfach drei ausſchlaggebende Unterſchiede zwiſchen
Deutſchland und England: 1. die ganz andere pſycholo=
giſche
Wirkung, die ein Sinken des Markwertes in
Deutſchland mit ſeinen Inflationserfahrungen haben müßte wie
in England; 2. die alles in allem doch ganz andere wirt=
ſchaftliche
Baſis, die jede engliſche Währung noch immer
gegenüber einer deutſchen haben würde; 3. die Tatſache, daß
England trotz der eigenen kurzfriſtiger Verſchuldung, deren Rück=
zahlung
ihm ſolche Beſchwerden gemacht hat, ver ſaldo ein aus=
geſprochenes
Gläubigerland. Deutſchland aber ein
Schuldnerlano iſt, das einerfeits an Kredit nicht mehr
viel aufs Spiel zu ſetzen hat und zum anderen ſeine Schul=
den
nicht in eigener, ſondern in ausländiſcher Währung zahlen

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Ceite 2 Nr. 301

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

14 Wahlvorſchläge

muß; dies aber würde durch eine Entwertung der deutſchen
Mark in keiner Weiſe erleichtert werden können.
Vieles freilich hängt davon ab, wie ſich die Dinge in Nord=
amerika
geſtalten. Die dort ſchon ſeit faſt zwei Jahren
währende Banken= und Börſenkriſe hat nunmehr infolge der
Auswirkungen der engliſchen Pfundkriſe und der dadurch wieder
neuen Erſchütterung des internationalen Vertrauens plötzlich
ſcharfe Formen angenommen. Das größte Gläubigerland der
Erde hat auch fremde Gelder hereingenommen, die zunächſt
als beſte Anlage den Dollar ſuchten, nun aber auch ihm nicht
miehr voll vertrauen. Jetzt muß Amerika, wenn auch zunächſt
nur in Anfängen, die aber ſehr deutlich ſind, Aehnliches er=
leben
wie vor ihm Deutſchland und dann England. Die kurz=
riſtigen
ausländiſchen Forderungen werden herausgezogen und
müſſen mit Gold bezahlt werden; die langfriſtigen Forderungen,
die an ſich die kurzfriſtigen Paſſiven natürlich weit überſteigen,
liegen feſt und können nicht mobiliſiert werden. Und wiederum
iſt es Frankreich, das den größten Anteil an den kurzfriſtigen
Auslaudsguthaben in Amerika und damit, ſo ſcheint es, einen
nenen ſtarken Trumpf in der Hand hat.
Aber die Bäume werden auch hier nicht in den Himmel
wachſen. Amerika und Frankreich, die zuſammen etwa zwei
Drittel des Währungsgoldes der Welt in Händen haben, ſehen
ſich vor der Möglichkeit, ſchließlich die alleinigen Träger der
Goldwährung zu bleiben. Wenn aber die Vereinigten Staaten
gar unter dem Druck der Verhältniſſe gezwungen wären, oder
ſich aus anderen Erwägungen heraus veranlaßt ſähen, nach
dem Vorbilde Englands ebenfalls zum Papierdollar überzu=
gehen
, würde Frankreich völlig vereinſamt ſein,
und all ſein Goldreichtum würde ihm wenig helfen. Der fran=
zöſiſche
Wirtſchaftsorganismus, ſchon jetzt trotz allem Glanz der
politiſchen und währungspolitiſchen Lage aufs ſtärkſte beein=
trächtigt
, mit ſeinem Defizit im Staatshaushalte, ſeiner ſtän=
dig
abnehmenden Ausfuhr, den nunmehr auch aufkommenden
Schwierigkeiten großer Banken, auch ſchon einer nicht unbeträcht=
lichen
, ſtändig zunehmenden Arbeitsloſigkeit ſähe ſich einer außer=
ordentlich
ernſten Lage gegenüber, denn es könnte der Kon=
kurrenz
all der Länder mit Papierwährung nicht mehr ſtand=
halten
, hätte auch keine Anlagemöglichkeiten mehr für ſeinen
Goldüberfluß. Die Sage vom König Midas könnte Wirklich=
keit
werden.
Für Deutſchland wird es vorab nur ein Mittel geben,
allen neuen Gefährdungen ſeines Außenhandels zu widerſtehen.
Es muß den Ausgleich gegenüber der um ein Fünftel billiger
gewordenen Konkurrenz durch Senkung ſeiner Preiſe auf dem
Weltmarkt ſchaffen. Dem muß eine entſprechende Senkung der
Produktionskoſten vorausgehen. Von der Erfüllung
dieſer Aufgabe hängt das deutſche Schickſal gutenteils ab.

Vom Tage.
lpruch abgelehnt, den die Schlichterkammer am 27. Oktober Die erſte Tilgungsrate iſt daher erſt am 15. November 1932 an
in dem Lohnſtreit zwiſchen Reichsbahnverwaltung und den am
Reichsbahn=Lohntarif beteiligten Gewerkſchaften gefällt hat.
eröffnet werden, iſt vom Reichswirtſchaftsminiſterium an die
Spitzenverbäude zur Stellungnahme weitergeleitet worden und Zinſen ſind den Darlehensſchuldnern von den den Kredit
wird auch im Wirtſchaftsbeirat erörtert werden, da der Antrag vermittelnden Banken und Kaſſen zurückzuvergüten.
in ſeiner jetzigen Geſtalt Bedenken ausgelöſt hat.
Am 9. November tritt im Reichsjuſtizminiſterium eine
Konferenz der Ländervertreter zuſammen, um über die Schaf=
fung
des nach der Notverordnung in Ausſicht geſtellten ſozia=
len
Mietrechts zu ſprechen.
ten Abſtimmungen im Reichstag einſtimmig bei einer Stimm; zentrale Deutſche Kommunalbank, fanden am Donnerstag noch=
enthaltung
das volle Vertrauen aus.
miniſter Groener wegen der von einzelnen Zeitungen gegen
den Oberſten Geyer im Zuſammenhang mit deſſen Bericht über
beſchäftigte Perſonen wurden vorgeſtern wegen Verdachts der
Werkſpionage feſtgenommen.
die an der Tat beteiligt waren. Es handelt ſich um die Arbeiter der Kommunalkredite wird man ſich wahrſcheinlich für den von
tionäre der K. P. D. ſind. Reiffers, Becker und Beckmann wurden freien Prämienanleihe entſcheiden, deren Höhe
bereits feſtgenommen, die anderen beiden ſind flüchtig.
folge der durch die Verſchärfung der Wirtſchaftskriſe verurſachten
unerwartet ſtarken Senkung ihrer Einkünfte plötzlich in ernſte
Finanzſchwieri gkeiten geraten.
Handels= und Schiffahrtsvertrag iſt in Teheran un=

für die hefſiſchen Landkagswahlen.
Am Schluſſe der Einreichungsfriſt der Wahlvorſchläge für
die Landtagswahlen ſind beim Landeswahlleiter folgende 14
Liſten in der angegebenen Reihenfolge eingegangen: 1. Sozial=
demokratiſche
Partei, 2. Zentrum, 3. Kommuniſten, 4. Kommu=
niſtiſche
Oppoſition, 5. Deutſche Volkspartei, 6. Staatspartei,
7. Radikal=Demokraten, 8. Chriſtlich=ſozialer Volksoienſt, 9.
Volksrechtspartei, 10. Heſſiſches Landvolk, 11. Deutſchnationale
Volkspartei, 12. Sozialiſtiſche Arbeiterpartei, 13. Nationalſoziali=
ſtiſche
Deutſche Arbeiterpartei, 14. Wirtſchaftspartei. Verbunden
ſind die Liſten 4 und 12, 5 und 9 ſowie 10 und 14. Noch einmal
enger verbunden ſind die Liſten 5 und 9. Die Liſte 14 ( Wirt=
ſchaftspartei
) verzeichnet als Liſtenführer Rechtsanwalt Ludwig=
Ingelheim und Kaufmann Reibert=Neu=Iſenburg.
Falſche Skeuergerüchke.
In der heſſiſchen Bevölkerung gingen in den letzten Tagen
Gerüchte über die Einführung neuer Steuern um. Hierzu teilt
der amtliche Heſſ. Preſſedienſt mit, daß in einer Kabinetts=
ſitzung
am Mittwoch beſchloſſen wurde, in Heſſen weder eine
ſtaatliche Schlachtſteuer, noch eine Fahrrad= oder eine Näh=
maſchinenſteuer
einzuführen.
Berückſichkigung der Ernkeſchäden 1931
bei der Einziehung der Landesſteuern.
In einem Schreiben an den Präſidenten des Landesfinanz=
amtes
Darmſtadt erſucht Finanzminiſter Kirnberger, die
Finanzämter und Untererhebeſtellen anzuweiſen, daß in den
Hauptſchadensgemeinden für Steuerpflichtige, die im Hauptberuf
Landwirtſchaft betreiben, 1. die Schonfriſt für die Ent=
richtung
der dritten und vierten Rate der Lan=
desſteuer
=Vorauszahlungen 1931 bis zum 25. November
.1931 erſtreckt iſt, und 2. rückſtändige Vorauszahlungen auf
Landesſteuer 1931, erſte und zweite Rate, als bis 25.
November d. J. zinslos weiter geſtundet gelten.
Weitere Entſchließungen behält ſich der Miniſter vor.
Skundung der Reichs=Winzerkredite.
Das heſſiſche Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft teilt
mit: Die am 15. November 1931 fällige erſte Tilgungsrate und
die weiteren Tilgungsraten der verzinslichen und unverzins=
Wie wir erfahren, hat die Reichsbahn den Schieds= lichen Reichswinzerkredite werden für ein Jahr geſtundet.
die die Kredite vermittelnden Banken und Kaſſen zu zahlen.
Von der Erhebung der Zinſen aus den verzinslichen
Der Antrag Württembergs, daß die ſogenannten Reichswinzerkrediten für das Jahr 1931 wird Abſtand
Einheitspreisläden verſchwinden, bzw. keine neuen mehr genommen. Etwa für dieſes Jahr ſchon gezahlte
Die durchführung der Kommunglumſchuldung.
Berlin, 29. Oktober.
Zwiſchen dem Reichsfinanzminiſterium, der Reichsbank und
Die Sitzung des Reichsausſchuſſes der Wirtſchaftspar= den Vertretern der wichtigſten Kommunalkreditgeber, der Gemein=
tei
ſprach der Reichstagsfraktion für ihr Verhalten bei den letz= ſchaftsgruppe deutſcher Hypothekenbanken und der Deutſchen Giro=
mals
eingehende Beſprechungen über die Durchführung der Kom=
Wie das Reichswehrminiſterium mitteilt, hat Reichswehr= munalumſchuldung ſtatt. Als ihr Ergebnis kann feſtgeſtellt werden,
daß die in Ausſicht genommene Umſchuldungsſtelle beim Reichs=
die
Braunſchweiger Kundgebung der Nationalſozialiſten erho= finanzminiſterium, die die geſamte Aktion zu prüfen und zu über=
benen
Angriffe und Beſchimpfungen Strafantrag ge= wachen haben wird, bereits in den nächſten Tagen ihre ſchon jetzt
ſtellt. Der Miniſter hat außerdem den preußiſchen Miniſter des aufgenommene Tätigkeit auch formell beginnen wird. Dem Aus=
Innern auf die betreffenden Zeitungen beſonders hingewieſen. ſchuß, deſſen Leiter der bisherige Referent für die Kommunalum=
Vier bei den J.=G.=Farbenwerken in Bitterfeld ſchuldung im Reichsfinanzminiſterium, Miniſterialrat Olſcher ſein
wird, werden vorausſichtlich u. a. Dr. Karding ( Gemeinſchafts=
gruppe
deutſcher Hypothekenbanken), Präſident Dr. Kleiner
Bei der Feſtſtellung von Perſonalien iſt in Gelſenkirchen der (Deutſche Girozentrale), Dr. Fiſcher (Reichskreditgeſellſchaft) und
Polizeioberwachtmeiſter Niederwerfer erſchoſſen worden. Der Geheimrat Dr. Friedrich (Reichsbank) angehören. Zur Durchfüh=
Polizei iſt es gelungen, fünf Perſonen zu ermitteln, rung der von dieſer Kontrollſtelle zu überwachenden Umſchuldung
Klohs, Reiffers Beckmann, Becker und Bernegau, die alle Funk= der Gemeinſchaftsgruppe vorgeſchlagenen Plan einer ſteuer=
wohl
etwa 600 Millionen Reichsmark betragen dürfte. Man geht
Wie Telegraaf erfährt, iſt die Stadt Rotterdam in= vavon aus, daß die Umſchuldungsanleihe ein internationales
Papier ſei und daher mit beſonderen Anreizen verſehen ſein muß.
Bei dem Prämiencharakter wird es auch möglich ſein, den Zinfuß
Ein ſowjetruſſiſch=perſiſcher Anſiedlungs=, mit etwa 6 v. H. verhältnismäßig niedrig zu halten. In Ausſicht
genommen iſt dabei eine Tilgung von jährlich 2 v. H., zuzüglich
terzeichnet worden. Der Vertrag iſt auf drei Jahre abgeſchloſſen. Zinſen, bei einer Prämie von 1 v. H. auf den jeweiligen Umlauf.

Moderne Mykhenbildung.
Von OScar A. H. Schmitz.
Einer der heftigſten politiſchen Kämpfe des 19. Jahrhunderts
war der Kampf zwiſchen Freihändlern und Schutzzöllnern in
England. Bald nachdem die Freihändler geſiegt hatten, über=
nahm
Disraeli, bisher ein leidenſchaftlicher Schutzzöllner, die
Regierung, und nun waren Freunde wie Feinde geſpannt, wie
der ſchlaue Jude ſich aus der Schwierigkeit ziehen würde. Wie
er es tat, war, von außen geſehen, freilich höchſte Schlauheit,
von innen geſehen aber weiſe Erkenntnis. Er ſagte nämlich,
im Grund habe er gar nichts gegen den Freihandel, voraus=
geſetzt
, daß er nichts anderes ſei, als ein wirtſchaftliches Syſtem,
nicht aber ein Evangelium. Das heißt: Disraeli wollte nichts von
dem Mythos Freihandel wiſſen, deſſen Vertreter beſſere, deſſen
Gegner verächtliche Menſchen ſeien. Wenn wir unſer ganzes
heutiges Leben von ſolchem Standpunkt aus betrachten, werden
wir ſehen, daß das Zeitalter der Mythen, weit entfernt der
Vergangenheit anzugehören, vielmehr gerade auf der höchſten
Höhe ſteht. Es wäre leichter möglich, ſich ſowohl über nationale,
wie über ſoziale Fragen zu verſtändigen, wären ſie wirklich nichts
anderes als nationale und ſoziale Fragen, und nicht Mytho=
logien
mit gefährlichen Tabugebieten.
Man weiß heute, daß das Judentum des Pentateuchs die
Götter ſeiner Feinde durchaus für Wirklichkeit hielt. Es gab den
Baal der Phönizier ebenſo gut wie den Jahve der Juden, nur
war der Baal ein feindlicher und auf die Dauer weniger ſtarker
Gott. Ebenſo glaubten die frühchriſtlichen Apologeten und Kir=
chenväter
an die Wirklichkeit der antiken Götter, nur ſahen ſie
in ihnen Dämonen uno Teufel, vor denen man ſich ſehr hüten
müſſe, da ſie große, wenn auch geringere Macht als der
Chriſtengott, beſaßen. Nicht anders glauben auch im heutigen
politiſchen Kampf die Gegner eines Parteimythos genau ſo
daran, wie die Anhänger, nur iſt dieſer Mythos für die einen
das Heil, für die andern das Verderben, ſo wie der Freihandel
zur Zeit Disraelis für die Anhänger ein Evangelium, für die
Schutzzöllner Satanswerk war.
Vor einigen Jahren machte bei uns der bolſchewiſtiſche
Potemkinfilm viel von ſich reden. Die Anhänger erklärten ihn
für eines der größten Kunſtwerke aller Zeiten. Ich ſchrieb dar=
über
, daß ich ſeine filmiſchen Vorzüge nicht beſtreite, wohl aber
ſeinen Kunſtwert. So wenig man auch ſagen könne, worin ein
Kunſtwerk beſtehe, eines ſei aber gewiß: wenn es Menſchen
darſtelle, müſſe ihr Tun menſchlich verſtändlich ſein. Zum Ver=

ſtehen für die Untat, Matroſen dauernd mit madigem Fleiſch
zu ernähren, genüge aber nicht der Umſtand, daß die Täter
Bourgeois ſeien. Daß ſolche zu allem fähig ſind, ſei zwar eine
Uebereinkunft einer Partei, aber keine allgemein verſtändliche
und darum nicht beſonders zu begründende Tatſache, wie etwa
die, daß Kinder unverſtändig oder junge Leute leicht verliebt
ſind. Ein junger Anhänger jenes Films fiel nun wie raſend
über mich her, da hätte ich nun wieder einmal von etwas ge=
ſprochen
, was ich gar nicht verſtünde, als Bourgeois auch gar
nicht verſtehen könne. Als ob es ſich in dieſem Film um das
bürgerliche Vorurteil pſychologiſcher Wahrheit handle und nicht
um die Schaffung eines neuen Mythos nämlich des Bourgeois,
der ebenſowenig mit der konkreten Wirklichkeit übereinzuſtimmen
brauche, wie jeder andere Mythos. Mit bewunderswerter Klar=
heit
deckte dieſer junge Kritiker hier die Hintergründe modernen
Geſchehens auf, nur: was würde er, als ein überzeugter Jude
ſagen, wenn man die Anſchuldigung, die Juden ſchlachteten kleine
Kinder, damit verteidigen wollte, daß dieſe Auſchuldigung nun
einmal zu dem Mythos des Juden als des allgemeinen Sünden=
bockes
unbedingt gehöre.
Die moderne Wiſſenſchaft arbeitet durchaus mit Mythen.
Die Energie z. B., die noch niemand geſehen hat, iſt ein ſehr
brauchbarer Hilfsbegriff, alſo als reale Urſache des Geſchehens
betrachtet, eine Hypoſtaſierung, d. h. ein Mythos. Auch wer
heute für oder gegen Sport und Tanz eintritt, meint einen
Mythos. Wäre Sport und Tanz wirklich nichts anderes als die
Freude, ſeinen Körper in der Bewegung zu fühlen und dabei
ſeine Schwere zu meiſtern, dann gäbe es hier ſo wenig ein
für oder gegen, wie es den Klaſſenkampf gäbe, wenn der
Sozialismus nichts anderes wäre, als ein mehr oder weniger
brauchbares Syſtem, den armen Leuten zu helfen. So wie aber
hinter dem Sozialismus ein Moloch ſteht, nämlich der Mythos
von der Herrlichkeit der Maſſe, ſo hinter Sport und Tanz ein
höchſt bedenklicher Mythos vom Leibe. Während der Materialis=
mus
des 19. Jahrhunderts nichts anderes war, als auf der einen
Seite ein öder pſeudo=philoſophiſcher Begriff, auf der andern
eine geiſtloſe Verfallenheit an die niederen Bedürfniſſe der Men=
ſchennatur
, bedeutet jener Mythos vom Leibe eine Vergottung,
etwa mit Berufung auf Hellas. Dort war indeſſen die leib=
liche
Vollkommenheit nur ein Teil hoher menſchlicher Voll=
kommenheit
überhaupt, der Kalokagathia, jener neue Leibmythos
aber iſt von der Vollmenſchlichkeit abgeſpalten, ja wie jedes
Spezialiſtentum dieſem feindlich. Wer ihm verfällt, iſt im Ab=
ſtieg
zur Primitivität, während echte Primitivität ſich im Auf=
ſtieg
zur Kultur befindet.
Alſo glaubſt du ja ſelbſt an ſolche Mythen? wird man
mich fragen. Nein, ich glaube nicht daran, wie an etwas meta=

Freitag, 30. Oktobe=

Adolf Hikler bei General v. Schleit
CNB. Berlin, 29. O:1d
Zu in der Preſſe umlaufenden Darſtellungen über en
ſuch des Führers der Nationalſozialiſten Adolf Hitler bei.
v. Schleicher wird aus Kreiſen des Reichswehrminiſterium.
hingewieſen, daß in dieſer Darſtellung weſentliche Unrich,
und Schiefheiten enthalten ſind. Zunächſt iſt Hitler mi
einmal, ſondern zweimal bei General v. Schleicher gewe=
zwar
einmal vor vier Wochen und dann vor etwa einer
Dieſe Unterredungen waren aber nicht etwa geheim on
dienſtlicher Natur, ſie erfolgten mit Wiſſen des Reichsw
ſters und der übrigen zuſtändigen Stellen; außerdem iſt
preußiſche Innenminiſter unterrichtet worden. Der I
dieſer beiden Unterredungen war die Frco
die Nationalſozialiſtiſche Partei ſeit dem
zeß gegen, die Ulmer Reichswehroffizier
Verſuche zur politiſchen Beeinfluſſun
Reichswehrangehörigen unternommen ha
Ergebnis war, daß ſowohl von der politiſchen Leitung den
nalſozialiſten, jede ſolche Beeinfluſſung grundſätzlich ain
worden iſt, und daß auch kein Einzelfall von Zerſetzungsun
in der Reichswehr vorgekommen iſt. Hitler betonte auße u
würde niemand in der Partei dulden, der ſich illegale Haru
zuſchulden kommen ließe. Die Behauptungen über ſonſtis
tiſchen Inhalt der Unterredung ſind völlig aus der Luft wif
* Die Patentrepublikaner wittern hinter dieſem Frün/
finſterſten Gefahren und ſie werden ſich auch durch dieſe
Darſtellung nicht beruhigen laſſen.
Die Unterhaltungen Adolf Hitlers mit General S
ſcheinen uns eine weitere Beſtätigung dafür, daß Herr Bi
aus ſeiner Iſolierung heraus will. Aber ,
er ſich dem Zentrum nähert, ſchießt die Preſſeſtelle ſeiner=
tagsfraktion
ſcharf dazwiſchen, um ihm ſeinen Plan zu zer=/ſs, neut
Gleichzeitig werden auch die Deutſchnationalen nervös um us=Rubin
pellieren Herrn Hitler, ob er ſie tatſächlich ausſchalten wiil, serizwecken al
auf Herr Goebbels, der mit dem neuen Kurs Adolf Hitlas/0 Vordergru
einverſtanden iſt, eine ſcharfe Attacke gegen die Deutſchna Awrusſichliche
reitet. Man ſieht, daß die Fäden noch etwas auseinand=/ Azmmenſetzt
Der Führer der Nationalſozialiſtiſchen Partei weiß anſchei uthſoer Konſero!
Augenblick noch nicht ſicher, ob er ſtark genug iſt, ſeine Fn Zunächſt
anhänger an das Zentrum heranführen zu können, das e-hon den einen
ſo ſcharf bekämpft hat, um ſo die Vorausſetzungen für enzelChamber
lamentariſche Mehrheit zu ſchaffen.
Mon der Oib
eint tbe Kolonit
Schiedsſpruch für die Reichsarbeiker. hner berden
m Lord Sankel
Berlin, 29. Okt :reiten werde
Im Lohnſtreit der Arbeiter bei den Reichsverwaltungnhiolger des
Ausnahme der Reichspoſt, wurde am Donnerstag ein a4lufſtaibe 4
ſpruch gefällt, wonach die Stundenlohnſätze der unter deM Rahinetst
fallenden, über 24 Jahre alten männlichen Arbeiter geſetnitz iit Thon
den um zwei, drei und vier Pfennige in den verſchiedenen M0 Arbeite
klaſſen und Lohnſtaffeln. Die Lohnſätze der Arbeiter uud Ufemmäßiger
Jahren und der weiblichen Arbeiter beſtimmen ſich nach Anpheit, beil
lichen Schlüſſel. Die Neuregelung tritt am 1. November iMalen Fül
und iſt erſtmalig kündbar zum 31. März 1932. Die Ausmlnd der
des Schiedsſpruchs iſt die, daß unter Berückſichtigung de 90 der vorhe
Lohnzlagen eine Senkung der einzelnen Lohnſätze um 2 bisiſudonald=Anl
eintritt. Die geſamte Lohnſenkung beträgt im Durchſchmt uſe der alte
vom Hundert. Die Erklärungsfriſt läuft bis Dienste MM der Arbe
dängt ſich
3. November, mittags 12 Uhr.
ſanpaltes 8i
d der allerding
Lohnkonflikt bei der Reichspoft. M4ein Führ
CNB. Berlin, 29. Otuch iwieſen hat
un den hervor
Von Arbeitnehmerſeite wird mitgeteilt: Die Verhan24, de fübheren
der Tarifparteien über ein neues Lohnabkommen bei der Rüturſachen
poſt ſind heute vormittag endgültig geſcheitert. Die Vählermaſ
poſt hat auf ihrer Forderung beharrt, ab 1. November ABngen, die
beiterlöhne allgemein um 4½ Prozent zu kürzen. Von dei 13, ſechnen mi
gewerkſchaften iſt die Forderung einmütig abgelehnt 2Meiner Ume
mit der Begründung, daß bereits ſeit dem Frühjahr d. 2ütereſſante 9
und Arbeitszeitkürzungen Lohnverluſte zwiſchen 19 und 2 lungen hon
zeit verurſacht haben. Angeſichts der bereits eingetreten=ſcher =
laſtung
könne das Tarifperſonal weitere Kürzungen um dieſe
äußerſt geringen Einkommens nicht mehr tragen. 9½, Schutzzo
nunmehr die Verhandlungen der Tarifparteien endgil A Unter den
ſcheitert ſind, hat die Reichspoſt das Schlichtungsverfahre
Neichsarbeitsminiſterium beantragt. Von der kommunz inen aus
Gewerkſchaftsoppoſition iſt während der ſchwebenden Lci
handlungen, an denen ſie bekanntlich nicht beteiligt iſt, de Mei Mi
ſuch unternommen worden, über einen Streik der De
graphenarbeiter, der am 1. November beginnen ſ.,
ſtimmen zu laſſen. Die Oberpoſtdirektion Berlin hat dam/0 dem Sieg
verfügt, daß Arbeiter, die einem derartigen Streih 9 wird j
D ſich einer
Folge leiſten, friſtlos entlaſſen werden.
es britiſch

phyſiſches, das man nicht ſieht, vielmehr weiß ich um ihree‟
lichkeit. Solches Wiſſen aber bedinzt eine andere Haltut!
die des Glaubens, nämlich weder eine abergläubiſche, no/15
ableugnende. Die Wirklichkeit der Mythen anerkennen, iſt
anderes, als ihnen Gefolgſchaft leiſten. Heute möchtes Broßes
Führer ſein, aber in Wahrheit fehlen die Führer, weil alle.
irgendeinem Mythos erliegen.
Die mythiſche Funktion des Menſchen ſoll und kann
Bla:
nicht ausgerottet werden. Wer ſie in zu geringem Mau
ſitzt, der iſt ein trüber Gaſt auf dieſer Erde. Wenn ein
in einen überſchwänglichen Zuſtand gerät bei der Bekaun 0u ſieh
mit einer Frau, der auch der nüchterne Blick gute Eigenſon. anf

zubilligt, ohne aber darum ſolchen Ueberſchwang zu bege!09 den
ſo ſpielt hier die mythenbildende Funktion des Verliebte
Rolle. Er hat eine aus dem kollektiven Unbewußten der 900
heit bezogene Animafigur auf die Frau übertragen, und

handelt er unbewußt im Sinne des ſchöpferiſchen Lebens.
ein junger Meuſch etwa ferne Länder genau als das, wle kiſt i
erweislich ſind, gäbe es nicht die Mythen Afrika‟,
oder Neue Welt, ſo blieben alle daheim, bauten ihren
und die verbreitetſte Todesurſache wäre jener Reizmang.:
wir Langeweile nennen. Wüßte der Menſch in der c
was Macht, Ruhm und Reichtum, ihres Mythos enll Meie
wirklich ſind, es gäbe kein Tun und kein Schaffen.
In reiferen Jahren freilich pflegt der Menſch die We*0
der äußeren Welt zu durchſchauen. Aus Angſt vor ſolchel6i
nüchterung heften ſich heute viele erſt recht daran und Nct.
den Mythos des ewigen Jünglings oder des ewigen 2
Der wirklich reife Menſch*) findet jedoch in ſich ſelbſt vock 1ah
mal eine mythiſche Welt. Wir würden uns den Aubſe=
weniger
durch verſpäteten Ehrgeiz oder unzeitgemäßes Be9e"
durch enttäuſchte Lebensbilanzen und Angſt vor dem Alle.
gällen, kurz durch Gefühle und Gedanken, die ſich unſer 300
*
bemächtigen, wenn hinter dieſen Gedanken und Gefühlen
ebenfalls mythiſche Bilder ſtünden. Vermag man ſie ſich Ne
zu machen, dann geben ſie ihre Kräfte her. Dann ſtehl
Menſch unter dem höchſten und letzten Mythos, dem A=
ſeines
Selbſtes. Dieſer Zuſtand macht ihn erſt frei, brauch..
aber keineswegs der Welt zu entziehen. Der Jüngling, dei.
an die Mythen glaubt, hat das Pathos des Leheſ
engen Geſichtskreis, der Ernüchterte lebt in weiter, al
Wüſte; der die Mythen erkennt, der hat Fülle und Weite 50ls
)Vgl. dazu mein eben im Verlag Kampmann erſchiene!
Wege zur Reife. Das Ende der Jugendkonjunktur.

[ ][  ][ ]

Kauinellsamonoung.
wer ſoll die Arbeikerparkei führen?
EP. London, 29. Oktober.
t3 jetzt liegen die Ergebniſſe aus 608 Wahlkreiſen vor, ſo
gßit oG 7 Wahlkreiſe ausſtehen. Es wurden gewählt: 471
Roſyuative, 30 Liberale der Richtung Sir John Simon, 33

eihzu der Richtung Sir Herbert Samuel, 14 Arbeiter= Ab=
gewyeie
der Richtung Macdonald, 3 parteiloſe Regierungs=
zub
=züer, 53 Arbeiterabgeordnete, 4 Liberale der Richtung

Oktober 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 301 Seite 3

2lo h/George. Es ſtehen alſo 551 Regierungsanhängern 57 Mit=
Aieuy der Oppoſition gegenüber.
9s Unterhaus tritt am 10. November zu ſeiner
rſy Sitzung zuſammen.
ar Jubel der nationalen Kreiſe über den großen Wahl=
ſegun
Nationalen Regierung hält unvermindert an. Er kam
ſeſayurs deutlich in großen Ovationen zum Ausdruck,
ſie zör engliſchen Königsfamilie am Mittwoch abend
ar gſacht wurden, als das Königspaar, begleitet vom Herzog
maur Herzogin von York im Drury Lane Theater erſchien,
vogu einer Vorſtellung beiwohnte. Tauſende von Perſonen
atteſich vor und in dem Theater verſammelt, um den König
u liſtüßen.
Aßer Macdonald haben auch Baldwin und Snow=
euſſanifeſte veröffentlicht. In dieſen wird betont,
aßt’ ſich bei dem Wahlſieg nicht um einen Partei=Sieg, ſon=
erna
m. den Willen der Nation hanole, England zur alten
Uüdtz urückzuführen. Snowden benutzt ſelbſt dieſe Gelegenheit
u veier neuen Polemik gegen ſeine früheren Kollegen im
rbſeie=Kabinett, denen er vorwirft, ſie hätten die Arbeitsloſen
Acaeizwecken ausnutzen wollen.
Vordergrund des politiſchen Intereſſes ſteht natürlich
ſusſichtliche Zuſammenſetzung des Kabinetts.
enzſammenſetzung wird in erſter Linie der überragenden
ſtäuhder Konſervativen im neuen Unterhaus Rechnung tragen
üſſten Zunächſt gilt es, für den zurücktretenden Schatzkanzler
nſolden einen Nachfolger zu ernennen. Vorausſichtlich wird
evillC hamberlain, das Schatzamt übernehmen. Man er=
armtdaß
der Liberale Sir John Simon und der frühere
nſurtive Kolonialminiſter Amery ins Kabinett über=
ornten
werden. Es geht das Gerücht, daß die Macdonal=
ſtem
Lord Sankey und Sir William Jowitt konſervativen
onnurenten werden weichen müſſen. Wenn das zutrifft, kommt
us Rhfolger des Lorokanzlers Sankey vor allem der
iag acht ſünſervative Lord Hailsham in Frage. Ferner nennt
unnanrſt Kabinettspoſten die Namen der früheren konſervativen
ite in iſt Sir Thomas Inſkip und Sir Boyd Marriman.
rſchichk 0Arbeiterpartei iſt im übrigen, abgeſehen von
rberer zfernmäßigen Niederlage auch noch deshalb in größter
ſich werlſgiheit, weil ſie nicht weiß, wem ſie nach dem Durch=
wenſ
ll / alten Führerſchaft bei den Wahlen nunmehr die
elüllnng der Partei übertragen ſoll. Nachdem kein
itaſiio der vorhergehenden Arbeiterregierung mit Ausnahme
r iſedonald=Anhänger ins Parlament zurückkehrt, hätte in
ſtem ſnie der alte Labour=Abgeordnete Lansbury auf die
ühichu der Arbeiterfraktion im Unterhaus Anſpruch. In=
ſſem
rängt ſich immer mehr der Name des Erſten General=
jat
kawaltes Sir Stafford Cripps in den Vorder=
uns
ſer allerdings erſt ſeit einem Jahre dem Parlament an=
höſſt
ſeine Führerqualitäten aber durch geſchickte und kluge
edenn ſewieſen bat.
ſo den hervorragenden Mitgliedern der Arbeiterpartei be=
rach
ſten die füheren Miniſter Clynes und Dr. Addiſon als eine
er 4uupturſachen der Niederlage der Arbeiterpartei, daß man
die Wählermaſſen Panikſtimmung gebracht habe durch die
rzählngen, die Sicherheit des Landes ſei gefährdet. Beide
ührf rechnen mit einer baldigen Periode heftiger Reaktion
nd im einer Umkehr der Wählermaſſen zur Arbeiterpartei.
ine giereſſante Folge der Wahlen iſt die Tatſache, daß nach
1Mittehilngen von Transportfirmen große Mengen aus=
änſſcher
Güter ſich auf dem Weg nach England
efinde, um dieſe noch vor Inkrafttreten des erwar=
etem
Schutzzolltarifes nach England einführen zu
uönnern Unter den Waren befinden ſich neben Konſum=Artikeln
znuch /Mſchinen aus Deutſchland und den Vereinigten Staaten.
Der Widerhall in den Dominions.
TU. London, 29. Oktober.
Rlo dem Sieg der Nationalregierung und beſonders der Kon=
kvawinn
wird in den Dominions allgemein angenommen, daß
ngliſty ſich einer Schutzzollpolitik zuwenden und daß damit die
ſolitti des britiſchen Reich== auf eine neue Grundlage geſtellt

ſiſch
Großes H/E9 Donnerstag, 29. Oktober.
Grsfw-Abend.

Ble

zgg½oſnets Erweckung.

voldenenoße Katharina.

Wiu ſteht in 9½, EnNachtſtunde unter dem Eindruck eines
arken ünſtleriſchDer Troubngs, ſtark durch die Darſtellung und
ark arch den etyen riſchen Gehalt der melodramatiſchen
Fredieg, die ſich hinter Shaws Blanco Poſnets Er=
deckhug verſteckt.
Zc Schauſpiel führt im Anſchluß an die Puritaner=Spiele in
en Aſſtelpunkt von Shaws dramatiſcher Geſtaltung, und mehr
Och. Sſtößt in das Zentrum ſeiner ethiſch =religiöſen
Inſchiuung vor.
Blhco, der verwahrloſte Pferdedieb, iſt eine vertiefte Aus=
de
m Shaws Teufelsſchüler. Er glaubt, ein Feind Gottes
d DaMenſchen ſein zu müſſen. Er meint, gegen Gott kämpfen
1 mniſn, und betet voller Angſt: Herr, erhalte mich bös, bis
9 ſtar! Doch ſeine poſitive Natur, ſeine im Grunde reine
neligs ſtät iſt ſtärker als ſein ſich ſträubendes Gefühl; er tut die
re G, er erlebt ſeine Erweckung.
E/ Shaws Gott iſt kein Gott, der dem Menſchen die Welt
Eicht Lncht. Das Kind, um deſſen Leben zu retten, Blanco das
Pſtohlllte Pferd hingab, iſt trotz der guten Tat geſtorben. Der
Fumn leht weiter; geht weiter im Innern des Menſchen, der ſich
D dee Selbſtſucht frei gemacht hat und ſtets von neuem um ſeine
Rreihkſt um die gute Tat kämpfen muß. Blanco, der von Gott
rfülte Gott=Feind!
Der tiefe Sinn, der den Kern aller Religioſität berührt, iſt
de Rahmen eines ſpannenden dramatiſchen Vorgangs ge=
eut, uId der Spielleitung von Renato Mordo gelang es, die
Derau shälung des geiſtigen Inhalts mit ſtarker Bühnen=Wirkung
der Sclung zu vereinigen.
Sxe: Eine Gerichtsverhandlung vor Jury und Sheriff in
er XMrie von Nordamerika. Man ſpürte die rauhe Luft von
Sitdar, in der ein Pferd mehr gilt als ein Menſch. Man ſpürte
Ne Usmich ſigkeit der Menſchen, auf deren Grund ſich die Kämpfe
Wurſtreitenden religiöſen Gefühle entwickeln. In plaſtiſcher
tarcſ traten die Geſtalten hervor, lebendig ſchloſſen und öffne=
ten
ſiſcſie Gruppen.
Paryla hatte den Sinn des Blanco ausgezeichnet er=
Nbr. z unpathetiſch, aber doch von dem inneren Kampfe über=
LaFegetrieben und beherrſcht. Echt im Sinne von Shaws Re=

werden wird. In Südafrika wird der Times zufolge da=
nit
gerechnet, daß die Forderung nach Beſeitigung des
deutſch=ſüdafrikaniſchen Handelsvertrages ſo=
fort
und in verſtärktem Maße erhoben werden
wird. Kanadiſche Zeitungen ſprechen von einer politiſchen
Revolution in England. Der Freihandel mit England
ei tot und erledigt. Auch in Auſtralien wird ein Zoll=
tarif
für unvermeidlich gehalten. Es werden bereits Pläne für
die Erweiterung der Vorzugsbehandlung für eng=
liſche
Waren erwogen.
Jupannce Handerangsättion
in dee Manoſcärel.
FU. London, 29. Oktober.
Die japaniſchen Beſatzungstruppen in der Mandſchurei haben
am Mittwoch beiderſeits der mandſchuriſchen Bahn eine groß=
zügige
Unternehmung gegen das chineſiſche Bandenunweſen ein=
geleitet
. Weſtlich von Tſchengtſchiatun griff japaniche Infanterie
eine tauſend Mann ſtarke Bande an. In mehrſtündigem Feuer=
gefecht
wurden die Chineſen zurückgetrieben. Weitere Verſtär=
kungen
für die japaniſchen Truppen ſind von Tſchengtſchiatun aus
unterwegs. Die Bande hat eine in der Nähe liegende kleine
Stadt überfallen und 200 Bewohner niedergemacht. Weitere
Unternehmungen gegen die Räuberbanden ſind den vorliegenden
Meldungen zufolge in allernächſter Zeit in dem Dreieck Mukden
KirinTſchangtſchun zu erwarten. Aus der Gegend von Tſchangtu
(160 Km. nördlich von Mukden) werden zwei weitere große chine=
ſiſche
Banden in Stärke von je 2000 Mann gemeldet. Nach
japaniſchen Meldungen ſoll der bisherige Stabschef des vertriebe=
nen
Marſchalls Tſchangthſueliang mehrere Terroriſtenkorps ge=
gründet
haben, die in Zivilkleidung die Bevölkerung hinter den
japaniſchen Linien einſchüchtern und die Bildung von weiteren
Banden organiſieren ſollen.
Verlängerung des kürkiſch=ruſſiſchen Freundſchafts=
verkrages
.
WTB. Angora, 29. Oktober.
Bei einem von dem Miniſter des Aeußeren, Tewfik Ruoſchdi
Bei, geſtern abend zu Ehren des ſowjetruſſiſchen Volkskommiſ=
ſars
des Aeußeren, Litwinoff, gegebenen Eſſen wurden zwi=
ſchen
den beiden Miniſtern Trinkſprüche gewechſelt. Tewſik
Ruſchdi Bei betonte, daß die Türkei und die Sowjetunion in
ihrer auswärtigen Politik die gleichen einzig und allein auf die
Erhaltung des Friedens gerichteten Ziele verfolgten. Der Be=
ſuch
Litwinoffs gebe die glückliche Gelegenheit, den Freund=
ſchafts
= und Neutralitätsvertrag vom 17. Dezember 1925 ſamt
Anhängen zu verlängern. Litwinoff wies in ſeiner Erwiderung
gleichfalls auf die gemeinſame Arbeit beider Regierungen für
den allgemeinen Frieden hin und erklärte, es bedeute eine außer=
ordentliche
Freude für ihn, die Verlängerung des bereits be=
ſtehenden
Vertrages zu beſtätigen.
Der deutſch=ſchweizeriſche Wirkſchaftskonflikt.
EP. Bern, 29. Oktober.
Direktor Stucki vom Eidgenöſſiſchen Volkswirtſchafts= Departe=
ment
, der gegenwärtig in Genf weilt, hat von dem Chef der deut=
ſchen
Delegation, Miniſterialdirektor Poſſe, die offizielle Mittei=
lung
über den ablehnenden Standpunkt der deutſchen Regierung
zu dem von der Schweiz vorgeſchlagenen Abkommen über die
gegenſeitigen Wirtſchaftsbeziehungen erhalten. In Bern wurde
hierauf folgendes Communiqué herausgegeben: Es beſtätigt ſich,
daß die deutſche Regierung dem in Ausſicht genommenen Abkom=
men
nicht zugeſtimmt hat, und daß ſie insbeſondere das Syſtem
der Zollkontingente ablehnt. Nach den gemachten Erfahrungen
wäre zwar die deutſche Regierung bereit, mit der Schweiz in neue
Verhandlungen einzutreten, ohne aber für dieſe beſtimmte Grund=
lagen
vorzuſchlagen. Es muß wiederholt feſtgeſtellt werden, daß
der Entwurf des vorläufigen Abkommens mit Deutſchland keiner=
lei
Beſtimmungen enthält über die Abtragung der gegenüber der
Schweiz beſtehenden deutſchen Verbindlichkeiten. Der Bundesrat
wird nun in ſeiner nächſten Sitzung die der Sachlage entſprechen=
den
Beſchlüſſe faſſen.
Was den letzten Satz des Communiqués betrifft, ſo könne er
laut Baſler Nachrichten nicht anders gedeutet werden, als in
dem Sinne, daß der Bundesrat in ſeiner morgigen Sitzung beſchlie=
ßen
wird, den Handelsvertrag mit Deutſchland ſo=
fort
zukündigen.
ligioſität, wie ſie ſich in den Worten ſeiner Barbara, einmal aus=
ſpricht
: Ich habe mich losgemacht von der Beſtechung mit Brot;
ich habe mich losgemacht von der Beſtechung mit Himmelslohn.
Laß Gottes Werk um ſeiner ſelbſt willen geſchehen; das Werk, das
zu vollbringen er uns erſchaffen mußte, weil es nur von lebenden
Männern und Frauen vollbracht werden kann.
So muß Blanco auch am Schluſſe eine echt Shawſche Wen=
dung
, die Dirne Feemy heiraten, die mit ihm ihre Erweckung
erlebt: von Beſſie Hoffart in ſicheren Umriſſen gezeichnet.
Es war einer der Höhepunkte der an dramatiſchen Höhepunkten
reichen Aufführung, als die Dirne der Mutter des geſtorbenen
Kindes vor dem Tribunal gegenüberſtand und vor dem ſtillen
Blick der Mutter die zum Meineid erhobene Hand ſenkte. Lotte
Kleinſchmidt hatte in dieſem Augenblick ihre bis jetzt ſtärkſte
und erſchütterndſte Szene!
Den Hintergrund zu Blancos Entwicklung gibt die Schein=
frömmigkeit
ſeiner Umgebung, wie ſie ſich in ſeinem Bruder Wer=
ner
Hinz charakteriſtiſch ausſprach. Famos waren die Gruppen
der Frauen geſtellt, von denen Rotraut Richter, Ligeti, Hutter,
Scheinpflug, Wiener zu nennen ſind.
In der Peripherie von Shaws dramatiſchem Schaffen ſteht
das leichte Spiel Die Große Katharina. Ein ſteifer
engliſcher Gentleman erſcheint in Petersburg am Hofe der
männer=verzehrenden Kaiſerin Katharina. Der Ire Shaw macht
ſich das Vergnügen, die konventionellen Anſichten des Engländers
ſich an dem wüſten ruſſiſchen Treiben reiben zu laſſen. Hieraus
erwächſt eine Reihe amüſanter Auftritte, begleitet von Shawſchen
Bonmots.
Man konnte den Eindruck haben, als ſei dieſes Spiel dar=
ſtelleriſch
noch nicht ſo durchgearbeitet wie Blanco. Daß Fran=
ziska
Kinz als Katharina feſſelte, iſt ſelbſtverſtändlich. Joſef
Sieber und Paul Maletzki charakteriſierten glänzend, das
Petersburger Hofleben des 18. Jahrhunderts. Werner Hinz als
engliſcher Rittmeiſter hätte ihnen eine ſtärkere Schwerkraft ent=
gegenſetzen
können.
Das Bühnenbild war für beide Werke von Lothar Schenck
von Trapp reich und ſtilvoll ausgeſtattet. Der anregende und
ſpannende Abend fand lebhaften Beifall.
Z.

Berliner Premieren.

TU. Waſhingtcc., 29. Oktober.
Wie in gut unterrichteten Waſhingtoner Kreiſen verlautet,
hat der belgiſche Vertreter bei der BJ3., Francqui,
der augenblicklich in Amerika weilt, Präſident Hoover in länge=
ren
Beſprechungen die Gründung einer internationalen Kredit=
bank
vorgeſchlagen. Die Aufgabe der Bank ſoll die Umwandlung
eingefrorener kurzfriſtiger Kredite in langfriſtige Anleihen ſein.
Die Konvertierungsanleihe ſoll nach Francquis Wunſch eine Lauf=
zeit
von drei bis fünf Jahren haben. Francqui erklärte, er
perſönlich glaube nicht an eine Verlängerungder im
Februar von Deutſchland rückzahlbar werden=
den
kurzfri ſtigen Kredite. Er habe in ſeinem Leben
noch keinem ſo erbitterten Kampfe beigewohnt, wie dem auf der
letzten Baſeler Tagung um die Verlängerung dieſer Kredite. Er
perſönlich habe ſtarke Zweifel, daß Deutſchland eine weitere Ver=
längerung
der kurzfriſtigen Kredite durchdrücken werde. Anderer=
ſeits
müſſe man ſich die Folgen vergegenwärtigen, da Deutſchland
dann vor einem finanziellen Zuſammenbruch ſtehen würde, der
ganz Mitteleuropa mitreißen würde. Nichts ſei anſtecken=
der
als ein Moratorium. Wenn auch die kleinen Länder
im allgemeinen vor einem Moratorium zurückſchreckten, ſo wür=
den
ſie, falls Deutſchland ein ſolches erklären müßte, ſofort Deutſch=
lands
Beiſpiel folgen. Frankreich und Belgien hätten zwar in
Deutſchland wenig Kapital angelegt, dafür aber um ſo mehr bei
den kleinen Staaten. Man müſſe ſich daher fragen, was aus die=
ſen
Geldern werden würde im Falle eines Moratoriums. Zehn
Jahre lang hätten Geldverleiher bedürftigen Staaten das Geld
aufgedrängt. In Amerika ſei er mit ſeinem Plan der Gründung
einer Kreditbank auf ſehr viel Verſtändnis geſtoßen. Hoover habe
ihm erklärt, er werde ſich mit der franzöſiſchen Regierung in Ver=
bindung
ſetzen. Falls Paris annähme, würde auch Amerika an=
nehmen
, Er, Francqui, habe darauf mit Laval Fühlung genom=
men
, der mit den zuſtändigen Miniſterien verhandelt habe. Die
Auffaſſungen ſeien jedoch geteilt. Einige ſtimmten einem
diesbezüglichen Vertrage zu, andere ſeien entſchloſſenſte Gegner.
Die in Deutſchland feſtliegenden Kredite würden nicht weniger
werden, wenn man noch einmal eine Verlängerung durchſetze.
Der bekannte Teilnehmer der Morgan=Bank. Thomas La=
mont
, der am Montag eine Unterredung mit Laval hatte, äußerte
ſich über die Reparationszahlungen dahin, daß Deutſchland ſich mit
Frankreich unmittelbar einigen ſolle. Die deutſche Zahlungsfähig=
keit
ſchätzt er auf eine Milliarde Reichsmark, betont aber, daß eine
andere Ziffer zugrunde gelegt werden könnte.
* Wie verlautet, begrüßt auch die deutſche Regierung dieſe
Anregung Francquis, weil ſie darin einen praktifchen Verſuch
ſieht, um uns von dem Druck der kurzfriſtigen Kredite zu ent=
laſten
. Man will ſich allerdings jetzt noch nicht auf Einzelheiten
feſtlegen. Es iſt aber anzunehmen, daß dieſer Plan in den
kommenden Verhandlungen noch eine große Rolle ſpielen wird,
eben weil bis zum Ablauf des Stillhalte=Abkommens am
1. Februar eine neue Regelung vorhanden ſein muß. Ueber
den Oktober=Termin ſind wir ja glücklich hinweggekommen. Die
nächſte ſchwere Belaſtung bedeutet für uns der Zinstermin am:
1. Januar 1931. Dazu kommt, daß am 15. November weitere
15 Prozent der ausländiſchen Markguthaben auf Grund. des
Stillhalte=Abkommens frei werden. Die Reichsbank hofft, auch
dieſen Termin zu regulieren. Je eher aber eine Vereinbarung
erzielt wird, deſto raſcher kehrt auch allgemein das gegenſeitige
Vertrauen zurück, das die Vorausfetzung für ein normales
Funktionieren des internationalen Geldverkehrs iſt.
Hoeſch kommt nach Berlin.
TU. Paris, 28. Oktober.
Botſchafter v. Hoeſch verließ am Donnerstag abend Paris,
um ſich auf Veranlaſſung der Reichsregierung nach Berlin zu be=
geben
. Der Botſchafter wird dort die Anweiſungen der Reichs=
regierung
entgegennehmen, um bei der Rückkehr Lavals aus Ame=
rika
ſofort mit ihm Fühlung nehmen zu können. Es handelt ſich
hierbei in erſter Linie um die Beſprechung der in Frankreich ge=
wünſchten
Einberufung des Sachverſtändigenausſchuſſes für die
Tribute.
Der Sonderberichterſtatter der Information an Bord der
Ile de France erklärt in ſeinem Donnerstagsbericht, daß Laval
großen Wert darauf lege, den im § 8 des Young=Planes vorge=
ſehenen
Sachverſtändigenausſchuß ſo raſch wie möglich zuſammen=
zuberufen
, damit er die Lage in Deutſchland prüfe und den Re=
gierungen
geeignete Vorſchläge unterbreite. Laval beabſichtige
außerdem, die Kammer aufzufordern, ſich unverzüglich über die
Politik auszuſprechen, die ſie in Zukunft zu verfolgen beabſichtige.
Maſſenerzeuger witzelnder Unterhaltungsware, in Ermangelung
wirklicher Einfälle ſchon immer mit kurzatmigen und meiſt belang=
loſen
Einfällchen, ſetzte er ſchon immer winzige Luſtſpielideechen
an Stelle tiefgründiger Gedanken, ſo gelang ihm bisher immer
noch, dieſe innere Schwäche, um nicht zu ſagen Leere, ſehr geſchickt
zu bemanteln. Zum erſten Male verſagte nun das techniſche
Können, und was blieb iſt weiter nichts als feingeſchliffener, gut=
pointierter
Dialog. Zu gut deutſch: Wortſpielerei. Ausgeführt
von Drahtpuppen. Denn Menſchen bewegen ſich kaum auf der
Bühne der Reinhardtſchen Komödie, in der Molnars neues
Opus herausgebracht wurde. Jemand iſt eine in Wirklichkeit
gar nicht vorhandene Figur, die ein Hochſtapler erfindet für ſeine
Tochter, eine Abenteurerin. Jemand wird alſo der Gatte dieſer
Dame. Bis eines Tages auch das Vorhandenſein des Nichtexiſtie=
renden
ſtort. Folglich wird der Nichtvorhandene totgemacht.
Schluß. Leider zu ſpät: Nach drei in die Länge gezogenen Akten.
Wo doch der Einfall kaum für einen Einakter gereicht hätte . . . ."
Wortſpielerei in ziemlicher Vollendung, ein paar gute Szenen
und ſehr gute Rollen. Und ziemlicher Erfolg, da die guten Rollen
in guten Händen lagen. Trotz alledem: Molnärs ſchwachſtes Stück.
Sogar bezüglich der Bühnenwirkſamkeit!
Die Komödie Der Kapitaliſt von Jules Romains
iſt weder eine richtiggehende Komödie, noch eine ernſtzunehmende
Auseinanderſetzung mit dem Kapitalismus. Sondern ein wenig
einheitliches, gelegentlich ſogar lächerliches Loblied auf die Armut.
Schmiſſig geſchrieben und famos geſpielt im Deutſchen Künſt=
ler
=Theater.
Im Leſſing=Theater ſah man wohl die ſchwächſte Ope=
rette
der letzten Jahre. Sie heißt Die verſpielte Frau
und iſt die 33. Bühnenarbeit von Pordes=Milo. Kommentar über=
flüſſig
...
Der Kongreß tanzt, die Inſzenierung von Erik
Charell, iſt nicht etwa (wie erwartet) ein hiſtoriſcher Film=
ſtreifen
, ſondern eine famoſe Revue von wundervoll geſteigerten
Maſſenſzenen, in denen ſich ein Revueregiſſeur großen Formats
filmiſch auslebte. In dieſem blendenden und bildhaft gezeichneten
Rahmen ſpielt ſich eine ebenſo nette wie verlogene Liebesgeſchichte
zwiſchen einem ſüßen Wiener Mädel und dem Zaren Alexander
von Rußland (!) ab. Alle Schauſpieler auf dem Poſten, an der
Spitze Lilian Harvey in anheimelnder, ſchlanker, blonder
Mädchenhaftigkeit, und Willy Fritſch in der Doppelrolle des
Zaren und ſeines Stellvertreters. Alles ſehr wirkungsvoll und
die Arbeit eines großen Könners. Aber: Mit dem Wiener Kon=
greß
hat dieſe mit Liebelei und Wiener Stimmung begoſſene
Maſſenparade bis auf Aeußerlichkeiten herzlich wenig zu run.
Warum ſollte man aber nicht gelegentlich auch eine echte=rechte

Wenn jemand, wie der Schreiber dieſer Zeilen, alle Stücke
des ungariſchen Dramatikers Franz Molnär genau kennt und
dann ſein neueſtes Werk Jemand über ſich ergehen läßt, muß
er zur Erkenntnis gelangen, daß dem großen Poſſenreißer endgül=
tig
die ſogenannte Puſte ausgegangen ſei. Arbeitete Molnär, die=
ſer
Machermeiſter und Bühnenhandwerker großen Formats, dieſer

Filmrevue nicht gelten laſſen?!.

A. v. K.

Ein deutſcher Nobelpreisträger. Profeſſor Dr. Otto War=
burg
vom Kuiſer=Wilhelm=Inſtitut in Berlin=Dahlem wurde
mit dem Nobelpreis für Medizic ausgezeichnet.

[ ][  ][ ]

konnen
Damen-St
reine Wolle. Doppelsoh

und Hochterse

und trotzdeln

Seite 4 Nr. MI

Darmſfüdter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Breiſtag, 30. Okkober

uch ounge Strump
S4
Damen-Strümnpte

Eeſchtlue Duonele. et.
Kinder-Strümpte
eder kanstliche Ischseige mi sbizerse Ne.
straparierjähige Qualigt, Große 1.

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H

Ihre Vermählung zeigen an:
Wilhelm Schmidt und Frau
Kate, geb. Philippi

Darmſiadt

Roßdörferſtr. 4

Statt Karten.
Geſtern Vormittag iſt mein lieber Gatte, unſer
herzensguter Vater und Großvater

Regierungsrat i. R.

Kirchl. Trauung: 31. 10. 31, 14.45 Uhr, Stadtkapelle.
Ihre am Samstag, den 31. Oftober 1931, nachm. 3½ Uhr,
in der Stadikapelle ſtattfindende Vermählung zeigen an
Heinrich Schäfer
Marie Schäfer
geb. Hofmann
Stiftsſtraße 79 Darmſtadt Darmſtraße 7

Statt Narten
Paul Haas
Herta Haas, geb. Mager
Vermählte
Darmſtadt, Kaupſtr. 34, den 28. Oktober 1931.
Trauung: Gonntag, den 1. November 1931, 12.00 Uhr,
Hauptſpnagoge, Frledrichſtraße 2.

Heute ſeiern Herr Bahnhofsvorſtand
Kimmig und ſeine Ehefrau in
Nieder=Kainsbach ihre
Silberne Hochzeit.
Unſere herzlichen Gtückwünſche und
Glück auf zur Goldenen: (15581

Weihnachtsangebot.
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Zim. m. Olf. 22.
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ſowie alle anderen
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Arbeiten werd. gut
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nach kurzer, ſchwerer Krankheit im Alter von
76 Jahren ſanft entſchlaſen.
Im Namen der Familie:
Emma Neuter, geb. Yoebner.
Darmſtadt und Berlin, den 29. Oktober 1931.
Auf Wunſch des Verſtorbenen findet die Beiſetzung
in aller Stille ſtatt.
(15578

Todes=Anzeige.
Heute verſchied ſanft nach langem, mit großer Ge=
duld
getragenem Leiden unſer lieber, guter Vater,
Schwiegervater und Großvater

im vollendeten 72. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Anna Wacher, geb. Wende
Emilie Spieß, geb. Wende
Wilhelm Wacher
Ludwig Spieß
und 1 Enkelkind. (15576
Nieder=Ramſtadt, den 28. Oktober 1931.
Die Beerdigung ſindet am Samstag, 31. Oktobei
nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehauſe aus ſtatt

Dankſagung.

Für die mir erwieſene Teilnahme
und die vielen Kranzſpenden bei
dem Verluſt meiner lieben Frau,
unſerer guten Mutter
Unna Muhn
geb. Hertel
ſagen wir allen auf dieſem Wege
unſeren beſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen;
Adam Muhn
Anna Huppertz, geb. Muhn
und Familie.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem raſchen Heim=
gang
unſerer lieben Schweſter
Anna Rahn Ww.
danken innigſt
Die trauernden
Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Oggersheim.
Kochendorf, Arheilgen.

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[ ][  ][ ]

Bu. Oktober 1331

Aus der Landeshaupkfkadk.
Darmſtadt, den 30. Oktober 1931.
Die drikte Küche
kahmen der Darmſtädter Winkerhilſe
tv erbsloſen, Wohlfahrtsunterſtützungsempfänger, Sozial=
wird
am Mittwoch, den 4. November, eröffnet. Die
koſts Eſſens erfolgt in der Alexanderſtraße 27, an jedem
gor 12 bis 1 Uhr. Als Mitgliedsbeitrag ſind
1ich 30 Pfg. zu entrichten.
nwachſene wird 1 Liter und für Kinder ½ Liter Eſſen
gegen Zahlung von 10 Pfg. pro Liter, die jeweils
mher zu entrichten ſind.
dungen zur Teilnahme an der Winterhilfsküche III
enstag, den 3. November, nachmittags von 2 bis 4 Uhr,
ſhe. Alexanderſtraße 27. vorzunehmen. Ein Ausweis
zbringen.
dr Stadthilfsausſchuß der Winterhilfe 1931/32
greien Wohlfahrtspflege in der Stadt Darmſtadt.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 301 Seite 5

ihues Alter. Herr Auguſt Hochſtätter, Darmſtadt,
trtf 27 prt., begeht am 1. November 1931 in voller Rüſtig=
ſer
81. Geburtstag. Herr Lithograph Fritz Rother=
ſte
Wenckſtraße 38, begeht am 31. Oktober in voller Friſche
5. Geburtstag.
Mikverein. Das Bruckner=Konzert am 3. November im
ſöus iſt als Werbekonzert für den zu gründenden Heſſiſchen
und gedacht, und war als erſter Abend eines Feſtes
ei das durch ein Männerchor= und ein Sinfoniekonzert
hurden ſollte. Letzteres wird auch am 9. November mit
jevegabe der 7. Sinfonie ſtattfinden, während die Männer=
enniülen
müſſen. Die Werbung muß nun wegen der ſchwe=
ſiße
nach ihrer materiellen Seite vorläufig unterbleiben,
diie ideelle Ausbeute hoffentlich um ſo größer ſein und
ſtBruckners viele neue Freunde zuführen. Das Chor=
ut
unter der Leitung Dr. Hans Schmidt=Iſſerſtedts, der
erſten Male hier als Konzertdirigent hervortreten
at die beiden zur Wiedergabe gelangenden Werke, die
ſiſſe und das Te Deum, in zahlreichen Proben ſelbſt
zitſo daß eine ideale Zuſammenarbeit von Chor und Diri=
wirleiſtet
erſcheint und hoffentlich reiche Früchte tragen
Uäthe Anzeige.)
ſitVorarbeiten für das Feſtſpiel Auferſtehung und für
=Bühnenſchauturnen im Großen Haus des Lan=
ſatuy
ſind beendet. Nach dem Vorverkauf der Karten zu
ennſteint es ſich zu beſtätigen, daß auch dieſe Veranſtaltung
urrzmeinde 1846 mithilft, an die Kreiſe der Bevölkerung
ukftnnen, die dem Turnen und der Leibesübung ſeither noch
giggeüberſtanden. Mit Rückſicht auf die abendliche Vor=
g
=ſeLandestheaters mußte der Beginn der Veranſtaltung
irngeneinde am kommenden Sonntag auf nachmittags 2 Uhr
tzu verden. Der Vorverkauf findet nur noch bei Müller,
neri am Weißen Turm, und bei Heid, Turnhalle am
vlit ſtatt. Sonntag abend um 8 Uhr findet im Feſtſaal des
auge am Woogsplatz ein geſelliges Zuſammenſein aller
rkfinden nebſt Angehörigen und Freunden ſtatt. Außer Vor=
urn
muſikaliſchen Darbietungen wird Gelegenheit zum
ſelbtn. Der Saal iſt gut geheizt. Der Eintritt iſt frei.
Kuſthalle. Vier Maler Morgen Samstag nachmit=
Urvird eine Führung durch Herrn Heinz Hohmann ſtatt=
Ene anregende Stunde darf verſprochen werden. Der
ttSris iſt von 1 RM. auf 50 Pf. herabgeſetzt. Die Kunſt=
ſt
. geſeizt.
Fily=Vortrag der Volkshochſchule Darmſtadt. Die Volks=
ahe
ranſtaltet am Montag, den 2. November, 20 Uhr, im
3 der Techniſchen Hochſchule, Eingang am Weſtportal
eite), einen Film=Vortrag von Frau Kommerzienrat
Mſitur=Urkunden des Bundes für Vogelſchutz, Stuttgart,
ülbende Tiere, Frau Kommerzienrat Hähnle,
Krenz) die Gründerin und langjährige 1. Vorſitzende
ſnttze für Vogelſchutz, Stuttgart, wird einen Einblick in das
tguctt des Bundes geben und dabei die Hörer an Hand
üibeiſe ſeltener Aufnahmen mit der einheimiſchen Vogel=
kcmt
machen. Die Laufbilder ſind von Herrn Ing. Herm.
inAuftrage des Bundes für Vogelſchutz, Stuttgart, her=
Er mit dem Film wurde das Ideal erreicht, nämlich, die
tichtnur in einem Augenblick, ſondern in allen Bewegungen
ltn und damit ein genaues Beobachten derſelben in
O4Melkesgewohnheiten zu ermöglichen. Neben ſeltenen Tieren
milerſcheinen die auf dem Ausſterbeetat ſtehenden Tiere,
FDliſeerl Elch. Biber, Uhu und Edelreiher. Auf ſteilen Felſen=
ſehunwir Adler, Gemſen und andere ſeltene Tiere des Hoch=
ler
Film=Vortrag wird ein mannigfaltiges Bild un=
Inkkeiniſchen Tierwelt geben.
RIfumationstag. Um entſtandene Mißverſtändniſſe zu be=
vid
darauf hingewieſen, daß die am Samstag, vormit=
Uhr ſtattfindenden Gottesdienſte in erſter Linie für die
9 leſimmt, aber ſelbſtverſtändlich allen Gemeindegliedern
Alic ind.
398 S tabau. Märchentheater. Es wird nochmals auf
neen Snntag ſtattfindende Märchenaufführung König
z ahl durch das Volkstheater (Dir. E. Werner) hingewie=
Dem ſorverkauf hat die Muſikalienhandlung Jochheim. Eli=
ſttiße
34 (Haus Alter), übernommen. Am Sonntag iſt
geennſſe in Saalbau ab 11 Uhr geöffnet. (Siehe Anzeige.)
S tevographie=Anfängerkurſe. In der Ballonſchule eröffnet
Sſerger Stenographenverein von 1861 am Montag wie=
Mfängerkurſe in der deutſchen Einheitskurzſchrift. Auch
ſchienſchreiben kann man bei dem genannten Verein er=
swird auf die heutige Anzeige verwieſen.
Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus.

WOkt.

2022½ Uhr. D6. Das Mädchen aus dem
goldenen Weſten. Preiſe 0.705 60 Mk

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jag,A Okt
Der Troubadour. Ermäßigte P eiſe 0.50

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Nov.

4, Ende geg. 18 Uhr. Feſtſpiel Auferſtehung
und Schauturnen der Turngemeinde 1846.
Preiſe 0.501.50 Mk.
20, Ende 22½ Uhr. A 5. Die Boheme.
Preiſe 0.705.60 Mr.

g9 Ort

Kleines Haus.

Keine Vorſte lung.

tag,:9 Okt. 9½, Ende 21½ Uhr. Zuſatzmiete V1 3.
Die heilige Flamme. Preiſe 0 604.50 Mk.
22½, Ende gegen 24 Uhr Außer Miete.
Marguerite: 3 Preiſe 0.603.60 Mk. fag, Nov 14½1 ½ Uhr. Guſtav =dolf. 0.50 u. 3 Mr
1922 Uhr Guſtav Adolf. P eiſe 0.503 Mk.

ſamsta, den 31 Oktober. Die heilige Flamme im
en bus aufgeführt. Die Regie hat Guſtav Hartung. Die
trollle vielt Franziska Kinz, die in dieſem Stück ihre größten
ſige im Berlin und Wien gehabt hat. Heute Abend wird

jAtv diſtellung. Am Samstag, den 31. Oktober, 22.15 Uhr,
4geggen24 Uhr, wird, Marguerite: 3 als Nachtvorſtel=
im
Keinen Haus gegeben. Die Beſetzung des Stücks iſt
bauh Jürgas, Keim. Hinz, Lohkamp.

Geſtern vormittag fand in der Otto=Berndt=Halle die feierliche
Uebergabe des Rektorats durch den Prorektor Prof. Dr. Wöhler
an den neu gewählten Rektor Prof. Reuleaux ſtatt. Mit dieſem
offiziellen Akt hat das Winterſemeſter an unſerer Techniſchen Hoch=
ſchule
begonnen. Die Beteiligung an der Feier war ſehr ſtark, be=
ſonders
die Studentenſchaft nahm erfreulicherweiſe lebhaften Anteil,
ein Zeichen, wie eng ſich die Studenten mit ihren Dozenten ver=
bunden
fühlen.
Beim Einzug der Chargen der einzelnen Korporationen in
Wichs mit den Fahnen intonierte Obermuſikmeiſter Weber mit
ſeinem Orcheſter einen alten Armeemarſch. Beim Erſcheinen der
Ehrengäſte Ehrendoktoren und Ehrenſenatoren, an deren Spitze
Miniſter Kirnberger, und dann S. Magnifizenz des Rektors mit
der Amtskette und der Profeſſoren der Techniſchen Hochſchule in
Amtstracht ſpielte das Orcheſter einen Satz aus dem Oratorium
Maccabaeus,
Der ſcheidende Rektor, Profeſſor Dr. Wöhler, erſtattete
Bericht über das Skudienjahr 1930/31.
Nachdem er alle, insbeſondere aber den Herrn Finanzminiſter
ſowie Se. Magnifizenz den Herrn Rektor der Landesuniverſität
und den Herrn Hochſchulreferenten, willkommen geheißen hatte,
gab er zunächſt die perſonellen Veränderungen im Lehrkörper be=
kannt
. Leider ſtehe zu befürchten, daß demnächſt durch Fortberu=
fung
innerhalb Jahresfriſt der fünfte Lehrſtuhl der der Bota=
nik
verwaiſe, falls es wiederum nicht gelinge, dieſen neuen
Verluſt zu verhuten.
Dr. med. Heuer hat ſeine ſportärztliche Tätigkeit mit Schluß
des Winterſemeſter 1930/31 niedergelegt. An ſeine Stelle iſt
Dr. med. Scherer getreten.
An Todesfällen waren zu beklagen: a. o. Profeſſor Dr.
Harry Hollatz am 6. Juni 1931, Privatdozent Prof. Dr. Hülſen
am 12. September 1931; die Ehrendoktoren: Dr.=Ing. Hermann
Gorz in Siemensſtadt. Direktor Dr.=Ing. Julius Keſſelheim in
Frankfurt a. M.; der Ehrenſenator: Geh. Kommerzienrat Dr.=
Ing. ehr. u. Dr. vhil. h. e. Friedrich Schott in Heidelberg; die
Studierenden: Walter Emich (Kultur= und Staatswiſſenſchaften)
und Wilhelm Feuge (Bau=Ing.). Ihr Andenken wird in Treue be=
wahrt
werden.
Ein Beweis für die Wertſchätzung, welche Staat, Wirtſchaft
und Technik der Bedeutung wiſſenſchaftlicher Inſtitute beimeſſen,
ſei die Tatſache, daß ſelbſt in dieſem ungünſtigen Wirtſchaftsjahr
weſentlich Stiftungen und Zuwendungen neben der ſtaatlichen
Beihilfe es ermöglichten, ein Inſtitut für Rontgen=
phyſik
und Röntgentechnik unter Leitung von Prof.
Dr. Paul Knipping zu begründen und am 1. Oktober d. J.
in Benutzung zu nehmen.
Der Waſſerrohrkeſſelverband in Düſſeldorf ſtiftete eine Bronze=
büſte
des verſtorbenen Prof. Eberle. Lehrkörper und Studenten=
ſchaft
der Hochſchule haben jüngſt, einem allſeitig und lang ge=
hegten
Wunſche folgend, die Namen der im Weltkriege gefallenen
Angehörigen der Techniſchen Hochſchule zur bleibenden Ehrung auf
zwei künſtleriſchen Bronzetafeln durch Prof. Varneſi verzeichnen
laſſen, die in der Eingangshalle des Hauptgebaudes Aufſtellung
fanden.
Prof. Wöhler kam dann auf die ſportliche Betätigung der
Studenten zu ſprechen, die erfreuliche Erfolge auf allen Sport=
gebieten
gebracht hätte. Er erinnerte an die Studentiſche
Wirtſchaftshilfe, die am 26. April d. J. die zehnjährige
Wiederkehr des Tages der Einweihung des Studentenheimes
feierte, ferner an die Tätigkeit der Akademiſchen Flieger=
gruppe
, die durch ihre ſtolzen Erfolge unſerer Techniſchen Hoch=
ſchule
viel Ehre macht.
Die Anzahl der Studierenden betrug im vergangenen
Winterſemeſter 2812, wozu noch 346 Gäſte und Hörer kommen, im
letzten Sommerſemeſter aber zeigte ſich bereits eine Abnahme auf
2600 Studierende, neben 300 Gäſten und Hörern. Die wirtſchaft=
liche
Depreſſion mit der zunehmenden allgemeinen Arbeitsloſigkeit
man ſchätzt die Zahl der ſtellenloſen Diplom=Ingenieure in
Deutſchland auf mehr als 20 000 läßt die Fortſetzung dieſer ab=
ſteigenden
Bewegung befürchten, oder man ſoll wohl beſſer im
Intereſſe der Allgemeinheit ſagen, erhoffen, wenn man in Er=
wägung
zieht daß an den höheren Schulen Preußens in der kurzen
Zeit der letzten acht Jahre die Zahl der Abiturienten auf das
2½fache, alſo um 150 Prozent geſtiegen iſt.
Die Diplom=Hauptprüfung wurde im Berichtsjahr von
251 Studierenden abgelegt, der Doktor=Ingenieur=Prüfung unter=
zogen
ſich 37 Diplom=Ingenieure.
Zum Schluß ſeines Berichts gab der ſcheidende Rektor
die Auszeichnungen der Techniſchen Hochſchule
bekannt. Nach den Satzungen der Mueller=Alewyn=
Stiftung ſind diejenigen Studierenden, welche im letzten Jahr
jie beſten Prüfungen abgelegt haben, durch eine Plakette aus=
zuzeichnen
. Es ſind dies die Herren Dipl.=Ing. Friedrich Ring
aus Guntersblum (Techniſche Phyſik) und Dipl.=Ing. Heinrich
Werner aus Mülheim=Ruhr (Abteilung für Elektrotechnik).
Beiden Herren wurde die Plakette überreicht. Aus der
Dr.=Adolf=Winther=Stiftung erhielten Dipl.=Ing.
Alfred Schmidt aus Wilhelmsburg, von der Chemiſchen Abtei=
lung
, und Dipl.=Kand. Hugo Granacher aus Konſtanz von der
Maſchinenbau=Abteilung, für ihre beſonders erfolgreich durch=
geführte
Diſſertation bzw. Diplomarbeit die ausgeſetzten Preiſe.
Für die im Laufe des Studienjahres von den einzelnen Abtei=
lungen
geſtellten Preisaufgaben ſind die Löſungen Ein=
zelner
ausgezeichnet worden. Die Würde eines Doktor=
Ingenieurs ehrenhalber und die Würde eines Ehren=
ſenators
wurde mehreren Herren verliehen (die wir bereits
ſeinerzeit veröffentlicht haben).

gangenen Jahre ihre Aufgabe zu erfüllen, die Bitte, in dem noch
zwangvolleren kommenden Jahre dieſe Hilfe ihr nicht zu verſagen.
Vor allem dankte er dem Herrn Staatspräſidenten, dem vorgeſetz=
ten
Miniſter für Kultus= und Bildungsweſen, zu deſſen Weſens=
grundzug
ſeine ſtete Sorge gehöre wie kulturelle Intereſſen auch
in unſerer Notzeit nach Möglichkeit geſchont werden können, ferner
dem Herrn Finanzminiſter, der ſichtlichen Wohlwollens, ſoweit
harte Notwendigkeit es nicht verbot, den Belangen der Techni=
ſchen
Hochſchule Rechnung trug, und ebenſo dem Herrn Hochſchul=
referenten
für die aufreibende und wenig dankbare Arbeit, in
Zeiten mangelnder Mittel für Hochſchulen beſorgt zu ſein. Sein
Dank galt weiter den Senaten, die ihn in ſeiner Amtszeit unter=
ſtützt
hatten, und der Verwaltung, unter Führung von Bürodirek=
tor
Reiſchel, die den anſtrengenden Dienſt als Folge der ſich jagen=
den
Erlaſſe und Verordnungen opferwillig, mit gewohntem Eifer
erfüllte. Er fuhr dann fort. Nur erfreulich aber und das
ſtimmt mich beſonders dankbar war der Verkehr mit der Stu=
dentenſchaft
. In dieſer Zeit allgemeiner Erregung infolge drücken=
der
wirtſchaftlicher Not der weiteſten Kreiſe vollkommene Ueber=
einſtimmung
feſtzuſtellen zwiſchen Rektor und Studentenſchaft, ge=
währt
freilich Genugtuung. Die berechtigten Wünſche zu erfüllen
auf Ausbau und Pflege der ſtudentiſchen Selbſtverwaltung, die
Beſtrebungen nach überparteilicher politiſcher Weiterbildung zu
unterſtützen, war mir gern geübte Pflicht. Die innere und äußere
Not einzelner aber zu mildern und den perſönlichen Umgang mit
den Kommilitonen in den Feierſtunden zu pflegen, war mir ſo
große Freude, daß es mir im Alter einſt ſchönſte Erinnerung wer=
den
ſoll. Befriedigt darf ich ſagen, daß meine Zuverſicht auf er=
freuliche
, gedeihliche Zuſammenarbeit nicht getrogen hat, und das
danke ich herzlich der Studentenſchaft, ihrem geſamten Ausſchuß
und nicht zuletzt ihren beiden Vorſitzenden.
Nun habe ich noch die letzte ſchöne Pflicht des ſcheidenden Rek=
ters
zu erfüllen: den Amtsnachfolger feierlich mit
dem Symbol ſeines Amtes zu ſchmücken. So bitte ich
Sie, verehrter Herr Kollege Reuleaux, da Sie das einmütige
Vertrauen unſeres Senats hierzu beſtimmt hat, Ihnen die Amts=
kette
umlegen zu dürfen, und grüße Eure Magnifizenz als erſter
mit herzlich guten Wünſchen für ein erfolgreiches Amtsjahr zu
eigener Genugtuung und zum Segen der ganzen Techniſchen Hoch=
ſchule
. Nach
Uebernahme der Amtskette, und ſomit der Rektoratswürde,
dankte Prof. Reuleaux ſeinem Amtsvorgänger im Namen der
Techniſchen Hochſchule und der Dozenten für ſeine Arbeit, er dankte
ferner für das ihm erwieſene Vertrauen und gelobte, ſein Amt
zum Segen der Techniſchen Hochſchule zu führen.
Der Vorſitzende des Ausſchuſſes der Studentenſchaft stud.
mach. Rudolf Hartjenſtein, ſprach dem ſcheidenden Rektor,
Herrn Prof. Dr. Wöhler, die Anerkennung und den Dank der
Darmſtädter Studentenſchaft aus. Allezeit hatte Herr Prof. Dr.
Wöhler dem Streben und Wollen der Studentenſchaft ein warmes
Verſtändnis entgegengebracht. Aber nicht nur das; er habe auch
gegebenenfalls durch ſcharfe Kritik gezeigt, daß er die Studenten=
ſchaft
nicht etwa als eine Gemeinſchaft junger Leute anſieht, die
man durch ſcheinbar wohlwollende Berückſichtigung aller ihrer
Wünſche zu ebenſo ſcheinbar ſelbſtbewußten Menſchen erziehen
könne, ſondern als einen ernſt zu nehmenden Faktor, der für die
Geſchicke der Hochſchule mitbeſtimmend ſei. Allen ſei auch bewußt,
daß Herr Prof. Dr. Wöhler ſich bei jeder Gelegenheit als aufrich=
tiger
Freund und Förderer ſtudentiſcher Selbſtvewaltung bekannt
habe. Das alles habe die Grundlage für eine vertrauensvolle Zu=
ſammenarbeit
zwiſchen Rektorat und Studentenſchaft gebildet. Er
fuhr dann fort: Ich möchte bei dem heutigen Anlaß auch kurz
eingehen auf das Verhältnis zwiſchen den heſſi=
ſchen
Staatsbehörden und der Darmſtädter Stu=
dentenſchaft
. Ich weiß, die Wortverknüpfung Studentenſchaft
und Staat lenkt die Gedanken unwillkürlich auf die Zuſtände in
anderen Hochſchulländern, in denen dieſes Problem durch offene
Konflikte am deutlichſten in den Vordergrund gerückt iſt. Wenn
bei uns in Heſſen die Verhältniſſe beſſer ſind, ſo liegt das weniger
an den Studentenſchaften, ſondern an den Trägern der Staats=
gewalt
. Die Studentenſchaften im ganzen Reich ſind in ihrem
Denken und Handeln nicht ſo verſchieden von einander daß da=
durch
ſolche Unterſchiede in dem Verhältnis zwiſchen Staat und
Studentenſchaft auftreten könnten. Eine Studentenſchaft verlangt
von den ihr vorgeſetzen Staatsbehörden zunächſt lediglich Ver=
ſtändnis
für ihre Ideale und Ziele, Ideale, die ſich vielleicht von
der augenblicklich herrſchenden Meinung grundſätzlich unterſcheiden,
die aber erfahrungsgemäß noch längere Zeit, vielfach erſt nach
Generationen Allgemeingut werden. Ein ſolches Verſtändnis
laſſen die maßgebenden Stellen in manchen Ländern leider ver=
miſſen
. Daher auch die dauernden Konflikte mit den Studenten=
ſchaften
. In dem halben Jahr meiner Amtszeit habe ich mich
überzeugt, daß wir bei den verantwortlichen Perſönlichkeiten der
uns vorgeſetzten Staatsbehörden in weitgehendem Maße einem
ſolchen Verſtandnis begegnen. Ich möchte deshalb hier den Wunſch
ausſprechen, daß ſich auch weiterhin die Beziehungen ſo entwickeln
mögen, daß uns in Heſſen alle derartigen Schwierigkeiten erſpart
bleiben.
Zum Schluß verſicherte er den neugewählten Rektor der treuen
Gefolgſchaft der Darmſtädter Studentenſchaft.
Se. Magnifizenz der Rektor Prof. Reuleaux hielt ſeine
Antrittsrede über das Thema Betrachtungen zur Ver=
kehrspolitik
in Deutſchland. Als Abſchluß der Feier
trug das Orcheſter Händels Feſt=Chor Hallelujah aus dem Ora=
torium
Meſſias vor. Unter Marſchklängen verließen Rektor und
Senat, die Ehrengäſte und Korporationen die Otto=Berndt=
R
Halle.

Konzert im Herz=Jeſu=Hoſpital Darmſtadt Am letzten
Sonntag wurde den Kranken im Herz=Jeſu=Hoſpital eine freudige
Ueberraſchung zuteil. Ein ehemaliger Patient entbot den Inſaſſen
des genannten Hoſpitals mit ſeinen Kollegen des Streichquartetts
einen muſikaliſchen Sonntagsgruß. Die Herren verſtanden es, im
Vortrag der Muſikſtücke, die mit Feinheit und Gefühl dargeboten
wurden, die Aufmerkſamkeit der Hörer zu feſſeln. Gerne be=
grüßen
die Inſaſſen des Herz=Jeſu=Hoſpitals die Herren des
Streichquartetts, mit der ſtillen Hoffnung, demnächſt wieder ſolche
rohe und genußreiche Stunde vernehmen zu dürfen.

Erhältlich in Apotheken, Drogerien und wo Plakate ſichtbar‟

Orpheum. Märchentheater. Am Sonntag, dem
1. November, nachmittags 3.30 Uhr, geht zum erſten Male das
große Märchen in 4 Bildern von Roſa Dodillet Das Rumpel=
ſtilzchen
in Szene. Muſik iſt von Erich Walter. Das Orcheſter
ſteht unter der Leitung von Hans Neuenhof. Vorkommende Bil=
der
ſind: Bei der Mühle im Walde, Die Spinnprobe. Im Reiche
der Tannenkönigin, Schön Irmtrauds Erlöſung. Geſtalten des
Märchens ſind: Der Müller, die Müllerin, Irmtraud. Erbel und
Peter, Prinz Artus, Prinzeſſin Mutter, Stambus und Steffen,
das graue Männchen, die Tannenkönigin, Schornſteinfeger, Sol=
daten
, Köche, Wichtelmännchen, Elfen, ein Bär und ein lebendi=
ger
Eſel. Zur Verloſung kommen diesmal wieder zwei Arm=
banduhren
im Werte von 30 Mark. Gegen Vorlage der heutigen
Anzeige zahlt man ermäßigte Preiſe. Allgemeiner Vorverkauf:
Verkehrsbüro, Hugo de Waal und telephoniſch 389.

Huberkus=Jagd 1931 in Darmſtadt.
Alter Tradition gemäß wird die Hubertusjagd des Heſſiſchen
Reitervereins auch in dieſem Jahre wieder auf dem Griesheimer
Sand geritten. Außer den ſportbegeiſterten Darmſtädter Reitern
werden ſich eine größere Anzahl Frankfurter, Offenbacher und
Mannheimer Reitersleute beteiligen, ſo daß wieder ein ſehr ſtar=
kes
Feld zuſammenkommen dürfte.
Anſchließend an die Jagd finden dann noch 4 Rennen und
2 Springkonkurrenzen ſtatt (offen für, ſolche Pferde, die an der
Jagd teilgenommen haben), die auf dem Zeppelin=Landeplatz ab=
gehalten
werden, wo die Jagd endet. Der Zuſchauerplatz iſt ſo
günſtig gelegen, daß man das Jagdgelände faſt ganz überblicken
kann, ſo daß der Darmſtädter Bevölkerung Gelegenheit gegeben
iſt, eine friſch=fröhliche Reitjagd miterleben zu können. Rennen
und Turnier zu ſehen, und zwar alles bei freiem Zutritt. Die
Leitung der Veranſtaltung liegt bei dem 1. Vorſitzenden des Heſſ.
Reitervereins, Herrn Landſtallmeiſter a. D. Schörke, in bewärten
Händen. Zeitangabe: Samstag, 31. ds., 13 Uhr.
Anfahrt für Wagen und Zugang für Fußgänger durchs Lager,
woſelbſt weitere Weiſung erfolgt.

Tragiſcher Unglücksfall auf dem hieſigen Hauptbahnhof.
Am Donnerstag, dem 29. Oktober 1931. gegen 11.30 Uhr, wur=
den
auf dem Bahnkörper an der Griesheimer Brücke ( Rhein=
allee
) zwei auf Gleis Nr. 18 mit Stellwerksarbeiten beſchäftigte
Schloſſer von dem aus Richtung Frankfurt a. M. kommenden
Güterzug 6662 überfahren. Dem ledigen Schloſſer Ludwig Schnei=
der
, geboren am 8. Oktober 1900, aus Wolfskehlen, wurde hierbei
der Kopf vom Rumpfe getrennt. Der verheiratete Hilfswerkfüh=
rer
Adam Numrich, geb. am 16. Oktober 1900, wohnhaft in Wei=
terſtadt
, erlitt lebensgefährliche Verletzungen am Kopfe Krimi=
nalpolizei
und Erkennungsdienſt nahmen an der Unfallſtelle den
Tatbeſtand auf.

[ ][  ][ ]

Die Bogel=Ausſtellung in den Räumen der Künſtler=

Kolonie auf der Mathidenhöhe vom 31. 10 bis 3.11.

Die erſten Ankündigungen von der am kommenden Samstag
beginnenden großen Vogelausſtellung haben beim Publikum ſchon
jetzt ein ſtarkes Intereſſe hervorgerufen. Ueberall diskutiert man
die Frage, ob dieſe zweite Ausſtellung ebenſo ſchön und reichhaltig
werden wird wie im vergangenen Jahre, oder ob ſie an Schönheit
und Seltenheit der ausgeſtellten Tiere die letzte Veranſtaltung
noch übertroffen wird. An den Vorbereitungen zur Ausſtellung
wird von allen Vereinsmitgliedern mit großer Luſt und Liebe ge=
arbeitet
. Die großen Volieren werden aufgeſtellt, die zahlreichen
großen und kleinen Käfige herbeigeſchafft, Moos, Gras. Zweige
und Schilf im Walde geſammelt, um dem Beſucher die Tiere in
ihrer gewohnten Umgebung zeigen zu können. Das reiche Ma=
terial
für die Abteilung Vogelſchutz, wie Niſtkäſten, Futterhäuſer,
Futterampeln, Vogeltränken uſw. wird bei den einzelnen ſtaat=
lichen
und privaten Stellen abgeholt, die es liebenswürdigerweiſe
zur Verfügung geſtellt haben. Kurz nach den Vorbereitungen zu
ſchließen, verſpricht die diesjährige Ausſtellung noch reichhaltiger
und eindrucksvoller zu werden. Heute ſoll nur verraten werden,
daß neben Silber=Möwen auch ein Kaiſer=Adler ausgeſtellt wird.
Eine kurze Ueberſicht über die wichtigſten ausgeſtellten Vögel wird
in der Samstagsausgabe dieſes Blattes erſcheinen.

Die Scherber=Varieté=Schau im Orpheum, die morgen abend
8.15 Uhr ein nur 5tägiges Gaſtſpiel in Darmſtadt beginnt findet
gegenwärtig ſeit 16. Oktober im Karlsruher Coloſſeum=Theater
einen durchſchlagenden Erfolg. Die Karlsruher Preſſe
urteilt u. a. wie folgt: Im zweiten Teil ſehen wir dann
die Scherber=Schau, die ebenſo geſchmackvoll wie trefflich iſt. Als
fabelhafter Zauberkünſtler, Oel=Schnellmaler, Jongleur, Zahlen=
Gedächtnismeiſter, als ausgezeichneter Mimiker, als Darſteller von
urkomiſchen Handſchatten=Pantomimen und allem möglichen mehr.
weiß Karl Scherber ſein Publikum aufs beſte, zu unterhalten.
Außer der Scherber=Schau iſt ein vorzügliches Beiprogramm ver=
pflichtet
worunter beſonders zu erwähnen ſind: Tbe Diamon=
des
, die hervorragenden Kraftgladiatoren vom Zirkus Sarra=
ſani
Liſſyund Fred Karly, der Spitzentanz auf der Sekt=
flaſche
, Max Lampl, das bayeriſche Urviech, Serra und
Uſchka, Muſikal=Clowns, und die fabelhaften 3 Borchardts,
komiſch=ſeriöſe Reckturner von Weltruf! Trotz bedeutend erhöhter
Unkoſten ſind die Eintrittspreiſe auf das Mindeſtmaß feſtgeſetzt.
(Siehe Anzeige.)

Im Helia=Theater läuft ab heute der humoriſtiſche Militär=
Schwank Reſerve hat Ruh, ein Film, der im Berliner Urauf=
führungstheater
ſeit Wochen vor ausverkauften Häuſern läuft.
Paul Henkels als Reſerviſt und Fritz Kampers als Rekrut ſorgen
dafür, daß die Lachmuskeln der Zuſchauer in Bewegung bleiben.

Das Union=Theater zeigt heute unwiderruflich zum letzten
Male den hiſtoriſchen Ufa=Großfilm Das Flötenkonzert von
Sansſouci mit Otto Gebühr als Friedrich der Große, Renate
Müller. Hans Rehmann und 84 weiteren Hauptdarſtellern.
Jugendliche haben Zutritt.

In den Palaſt=Lichtſpielen läuft heute und folgende Tage
ein intereſſantes Doppelprogramm. Ken Maynard, der beliebie
Präriereiter, zeigt im erſten Teil des Programms in Der Held
von Kalifornien, einem ſenſationellen Abenteuerfilm, ſeine ver=
wegenen
Künſte. Zu dieſem Film ſowie zum Beiprogramm haben
Jugendliche Zutritt. Im zweiten Teil wird der luſtige Tonfilm=
ſchwank
Der falſche Ehemann mit Johannes Riemann, Maria
Paudler. Jeſſie Vihrog u. a. vorgeführt.

Lokale Veranftallungen.

De 1
erfchemenden Reitzen find ausſchllieslich als Hinweiſe auf Ange
in keinem Faſle ire
Redrechung oder Kritft.

Wir weiſen nochmals beſonders auf den heute Freitag
abend 8.30 Uhr im Fürſtenſaal ſtattfindenden Werbe=Abend
des Muſikhauſes H. Cruſius für Ziehharmonikaſpieler bei freiem
Eintritt hin.
Verein der Pioniere und Verkehrstruppen
Darmſtadt und Umgegend. Der bereits in der Mitgliederverſamm=
lung
angekündigte Vortrag der Techniſchen Nothilfe findet Frei=
tag
, den 30. Oktober, abends 8.15 Uhr. im Reichshof, Rheinſtraße,
ſtatt. Die Mitglieder werden um recht zahlreiches Erſcheinen ge=
beten
.
Tanzabend des Rot=Weiß, VfR. inder Krone.
Die Waſſerſportler des Vereins für Leibesübungen Rot=Weiß.
nämlich die Paddler, Schwimmer, Schwimmerinnen, treffen ſich
zum Abſchluß der Sommerſaiſon traditionsgemäß zu einem Tanz=
abend
, der dieſes Jahr im großen Saale der Krone, Schuſter=
gaſſe
, ſtattfindet. Die Mitglieder ſowie Verkehrsgäſte des Ver=
eins
ferner die Mitglieder befreundeter Vereine ſind herzlichſt
willkommen. (Siehe beſ. Anzeige.)

Briefkaſten.

der Anfrage ift die letzte Bezugsauittung beizufügen. Anonhme
m1
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechteverbindlichteit.

B., hier. Da das Dienſtverhältnis bis Ende September noch be=
ſtand
, werden Sie den angeforderten Beitrag zahlen müſſen. Eine
Pflicht der Leitung der Krankenhausverwaltung, Ihnen von der Ent=
laſſung
der Dienſtverpflichteten Nachricht zu geben, beſteht u. E. nicht.
L. R., hier 8 247 B.G.B. der die Höchſtbegrenzung des ver=
traglichen
Zinsfußes auf 6 Prozent feſtſetzte, iſt durch Geſetz vom
3. März 1923 aufgehoben worden. Im übrigen beſteht die Beſtim=
mung
, daß 4 Prozent Verzugszinſen zu zahlen ſind, noch zu Recht.
Natürlich kann durch freie Vereinbarung zwiſchen Gläubiger
und Schuldner ein höherer Zinsfatz feſtgelegt werden.

Tageskalender für Freitag, den 30. Oktober 1931.

Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 20 Uhr: Das Mädchen
aus dem goldenen Weſten. Kleines Haus: Keine Vorſtel=
lung
Konzerte: Zur Oper, Schloßkeller, Sportplatz=Reſt.
a Böllenfalltor, Herrngartencafé Kinovorſtellungen:
Union=, Helia= und Palaſt=Lichtſpiele.

Golkesdienſt der Iſraelitiſchen Religionsgemeinde.

Hauptſynagoge.
Freita, 30. OF Vorabendgottesdunſt 5 Uhr 45 Min.
Sams ag, 1 Okt. Morgengottesdienſts Uhr 45 Min. Predigt.
Sabbatausgang 5 Uhr 55 Min.
Cottesdienſt an den Wochentagen.
Morgens 7 Uhr 15 Min. Abends 6 Uhr Min.

Gebekzeiken in der Synagoge der Ifraelikiſchen
Religlonsgeſellſchaft.

Samstag, 31. Okt. Vorabend 4 Uhr 40 Min Morgens 8 Uhr
Nachmittag: 4 Uhr Min. Sabbausgang 5 Uhr 55 Min.
Wochentag8: orgens 6 Uhr 30 Min. Nachmittags 4 Uhr 30 Min .

Aus Heſſen.

Dd. Arheilgen, 29. Okt. Reformationsfeier. Anläßlich
des Reformationsfeſtes fand geſtern abend im Gemeindehaus ein Ge=
meindeabend
ſtatt, der ſehr gut beſucht war. Zur Eröffnung
ſpielte der Poſaunenchor einen Choral und der Kirchengeſangverein
brachte nochmals die Reformationskantate zum Vortrag. Alsdann er=
griff
Herr Pfarrer Grein das Wort zu einem Vortrag über Zwingli,
den Schweizer Reformator, deſſen 400jähriger Todestag Anfangs Okto=
ber
war. In lebendigen Worten ſchilderte er das Leben und Wirken
dieſes Zeitgenoſſen Luthers und hob die mancherlei Fäden hervor, die
ihn mit der Reformationsbewegung in Deutſchland und beſonders in
Heſſen verbanden. Nach einer Pauſe, die durch Vorträge des Poſaunen=
chors
und des Kirchengeſangvereins ausgefüllt war, zeigte Herr Pfarrer
Grein noch eine Lichtbildreihe, die die Heimat und die Arbeit Zwing=
lis
den Zuſchauern vor Augen führte. Zur Feier des eigentlichen
Reformationstages, 31. Oktober, findet am Samstagmorgen 9 Uhr ein
Jugendgottesdienſt ſtatt. Der Schulunterricht fällt an dieſem Tage
aus. Abends 8 Uhr findet in der Kirche ein liturgiſcher Abendgottes=
dienſt
ſtatt.
Arheilgen, 29. Okt. Am Sonntag, den 1., Montag, den 2., und
Sonntag, den 8. November I. J.. findet die Arheilger Kirch=
weihe
und Nachkirchweihe ſtatt. (Vgl. Anzeige der Gaſtwirte
Arheilgens.)
E. Wixhauſen. 29. Okt. Zwecks Durchführung der Winter=
hilfe
fand am letzten Dienstag abend eine Sitzung im unteren
Rathausſaal ſtatt. Es wurden zehn Sammelbezirke gebildet. In
jedem Bezirk betätigen ſich ab November zwei Perſonen, die mit
behördlichem Ausweis verſehen ſind. Dieſen Dienſt haben Damen
des Ev. Frauenvereins, der Arbeiterwohlfahrt und des Turn=
vereins
übernommen. Zunächſt haben dieſe die Aufgabe feſtzuſtel=
len
, was beziehungsweiſe wie die Einwohner ſpenden wollen.
Ferner iſt noch feſtzuſtellen, wem von unſeren hieſigen Mitbür=
gern
das Lebensnotwendigſte fehlt. Es braucht nicht beſonders
betont zu werden, daß alle Gaben, gleichviel ob Kleidungsſtücke,
Nahrungsmittel oder Geld, gerne entgegengenommen werden.
Nahrungsmittel möge man in Raten ſpenden, gilt es doch, die
Not während des ganzen Winters über zu lindern. Wenn in den
nächſten Tagen wegen der Winterhilfe vorgeſprochen wird, ſo ge=
denket
vor allem der armen Kinder.

Das

Darmstädter Fahrplanbuch

gültig bis 2i. Mal 1932
(Winter-Lusgabe) ist
in allen bekannten Verkaufsstellen zum Preise von

80 Pfennig

erhältlich.

J. Griesheim, 29. Okt. Feldſchütz i. R. Daniel Müller†.
Nach einem langen Leiden iſt der Feldſchütz i. R. Herr Daniel Müller
im Alter von 72 Jahren verſtorben. Der Verſtorbene, der von Beruf
Maurer war, wurde am 4. Mai 1900 zum Feldſchützen beſtellt und iſt
im Jahre 1924 auf Grund des Beamten=Penſionsgeſetzes in den Ruhe=
ſtand
getreten. Er war infolge ſeines geraden Weges, den er in ſeiner
Dienſteigenſchaft als Feldſchütz ging, bei der hieſigen Eimwohnerſchaft
ſehr beliebt und geachtet. Maul= und Klauenſeuche. Unter
den Viehbeſtänden einiger hieſiger Landwirte iſt die Maul= und Klauen=
ſeuche
feſtgeſtellt worden. Die Gehöfte ſind durch beſondere Tafeln
kenntlich gemacht. Der Faſelſtall iſt geſperrt und die Gemarkung Gries=
heim
als Sperrgebiet erklärt. Wegen des Ausbruchs der Seuche muß
die für nächſten Sonntag angeſagte Geflügel= und Kaninchenausſtellung
des hieſigen Kleintierzuchtvereins ausfallen und auf eine ſpätere Zeit
verſchoben werden. Das Betreten des Truppenübungs=
platzes
. Wie verlautet, ſind in letzter Zeit eine ganze Anzahl von
Perſonen aus Griesheim wegen unbefugten Betretens des Baracken=
lagers
bzw. des ehemaligen Schießplatzgeländes zur Anzeige gebracht
worden. Es beſteht deshalb Veranlaſſung, wiederholt darauf hinzu=
weiſen
, daß nur das Paſſieren von Perſonen auf der Hauptlagerſtraße
und des quer durch das Schießplatzgelände ziehenden Eberſtädter Wegs
erlaubt und für das Betreten des Lagers und des Schießplatzgeländes
eine beſondere Erlaubnis des Finanzamtes Darmſtadt=Stadt ( Liegen=
ſchaftsſtelle
) erforderlich iſt.
Eberſtadt, 27. Okt. Unſerer Notiz vom 25. Oktober iſt ergän=
zend
nachzutragen, daß der Bund Königin Luiſe ſich laut Beſchluß
der Bundesleitung wohl an der Winterhilfe beteiligt, aber nur
gemeinſam mit den vaterländiſchen Verbänden zuſammen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 29. Okt. Obſt= und Gartenbau=
verein
. In der Zeit vom 31. Oktober bis 3. November d. J.
findet in dem Ausſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe zu
Darmſtadt eine Ausſtellung einheimiſcher und ausländiſcher Zier=
und Singvögel ſtatt, verbunden mit einer reichhaltigen Vogel=

ſchutzabteilung. Für die Obſtbaumbeſitzer, deren Pflicht es ja auch
iſt, die natürlichen Schädlingsbekämpfer, die Vögel, zu ſchützen,

dürfte die Ausſtellung von großem Intereſſe ſein. Es kann der
Beſuch derſelben daher nur empfohlen werden. Spar= und
Darlehnskaſſeverein. e. G. m. u. H. Der langjährige
Rechner der Kaſſe, Herr Hermann Wende, iſt geſtern nachmittag
im Alter von 72 Jahren nach langem Leiden verſtorben. In ſel=
tener
Pflichttreue verwaltete der Verſtorbene jahrzehntelang die
Kaſſengeſchäfte der Genoſſenſchaft. Für ihn galt es, dafür einzu=
ſtehen
, daß die Reviſionen immer mit einem guten Eregbnis ab=
ſchnitten
, ſo auch die letzte wieder deren Ergebnis der Verſtor=
bene
noch auf dem Sterbebette erfahren durfte. Die Raiffeiſen=
Genoſſenſchaften verlieren in dem Verſtorbenen einen treuen An=
hänger
ihrer Sache, einen Mann, der beſeelt war von echtem Ge=
noſſenſchaftsgeiſt
, getreu dem Grundſatz: Alle für einen und einer
für alle‟. Die Beerdigung findet Samstag nachmittag 3 Uhr auf
dem hieſigen Friedhof ſtatt.

* Roßdorf, 29. Okt. Die Reformationsgedenkfeier findet in
dieſem Jahre am Samstag, den 31. Oktober, vormittags, ſtatt.
Der Gottesdienſt iſt von 1011 Uhr. Er iſt Gemeinde= und Schul=
gottesdienſt
, alſo für Erwachſene und Kinder. Dieſe haben an dem
Tag ſchulfrei die Beamten und Angeſtellten ſowie die beim Staat
und in der Gemeinde bedienſteten Arbeiter auf ihr Anſuchen laut
Verfügung des Geſamtminiſteriums zum Beſuch des Reformations=
gottesdienſtes
an dieſem Tage dienſtfrei, ohne daß ihnen dieſer
Tag auf den Urlaub angerechnet wird.

c. Kleeſtadt, 29. Okt Feldbereinigung. Vor einiger Zeit
fand hier die Uebergabe der Grundſtücke an die neuen Eigentümer ſtatt.
Damit ſind die Feldbereinigungsarbeiten in der Hauptſache beendet. Es
ſchließen ſich nun noch die Kleinarbeiten, wie Raineſchleifen, Wegean=
legen
und Gräbenziehen an. Das Urbarmachen der abgeholzten Wald=
fläche
dürften die neuen Beſitzer erſt bis zum Frühjahr bewerkſtelligt
haben. Durch das Verlegen der Wege und die neue Einteilung der
Gewanne hat unſere Gemarkung einen ganz anderen Charakter er=
halten
.

Ch. Aus dem Mümlingstal, 28. Okt. Tödlicher
kehrsunfall auf der Straße nach Obeinbur
Sonntag fuhr der Motorradfahrer Killinger aus Deuſtadt
Erbach, eine in Neuſtadt geborene und nach Eſchau (
verheiratete Ehefrau nach Obernburg. Dieſelbe war zun
bei ihren Verwandten in Neuſtadt. Killinger wollte di
nicht fahren, aber nach vielem Bitten der Frau ließ er
bewegen. Kaum über der heſſiſchen Grenze, in der Gernu
Obernburg, ſtanden in einer Straßenkurve einige jünger=
welche
die Straße faſt einnahmen und auf das Naher dess
fahrzeuges keine Ruckſicht nahmen, trotzdem der Führem
Male Signal gegeben haben ſoll. Der Fahrer bliel mii
Hebel der Lenkſtange an dem Mantel eines dieſer Leute
ſo daß das Motorrad ins Schleudern kam. und der Fahre
die mitfahrende Frau auf dem Soziue kamen zu Fall, 20,
erlitt einen Schädelbruch und wurde gleich ins Krankenha=
Obernburg verbracht, woſelbſt ſie ſchon kurz nach 19 Uhr g
iſt. Der Fahrer erlitt ebenfalls einige Verletzungen, well=
leichterer
Natur waren. Die zuſtändige Gendarmerie var
zur Stelle und nahm die Ermittelungen auf. Die Schude,
noch nicht einwandfrei geklärt.
b. Erbach, 28. Okt. Am kommenden Samstag, dem z
ber, veranſtaltet die Erbacher Jungenſchaft=Freiſchar fun
tion im Saalbau (Hübner) einen Sing= und Spielc/;
Am Donnerstag, dem 29. Okt., nachm 6 Uhr, findet im M
ſaal zu Erbach eine öffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt
m. Beerfelden, 27. Okt. Vom Hüttenpeter. Gſi

ſamer Name, hier eignet er nicht einem Mann, ſondem
Wind, und damit hat es folgende Bewandtnis: Vom 85
rechts der Mümling, direkt nach Oſten, grüßen einige
herüber, die unter dem Namen Gebhardshutte bekannt Fucßän Rußlu
Beſuch derſelben führt über den Krähberg, und der Wsi )urgen regle
etwa 11 Wegſtunden. Der aus jener Gegend wehendocy Unecht
nun heißt hier Hüttenpeter, und für unſere Höhe, beſon;quiere als ſ0
die nach Oſten offenen Ortsteile, iſt er berüchtigt und wei he zburg mit

genehm. Nachts heult und tobt er in einem M. doſaus zuſammel
Leiſeſchläfer erwachen und nicht ſo leicht wieder zur Ruhe kqurſyaſtliche 20
und jetzt im Spätherbſt bringt er ſtets eine empfindlicheil unen Welt
Die letzten Tage nun wehte dieſe friſche Briſe von Oſten gug ieſe Erſt.
auf dem Felde noch Kraut, Rüben oder Dickwurzeln ernten/d die Polit
zu Rad ſaß oder wer den Pflug führte die meiſten griftnſellang die
dicken Handſchuhen. Für unſere Felder aber hatte dieſer urmſine in dem
Geſelle aber doch ein Gutes. In letzter Zeit wurde über Soici/ Ebert
fraß an den Getreideſaaten geklagt, zuweilen war es in nurüber au=
Gegend ſo ſchlimm, daß nachgeſät werden mußte. Der kalttſtsmus Kän
nun veranlaßte die Schädlinge, unter den Schollen Schutz zuit ſeines 90.
Eient polem
und ſo ihr übles Tun zu unterbrechen.

atel, welt

Ar. Rothenberg, 28. Okt. Landwirtſchaftlichez.
wurden für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe ſolche Spottpreiſe
wie zur Zeit bei uns. Die Viehpreiſe ſind über die Vorkrieit
zurückgegangen. Die Metzger bieten für Fettvieh 3032 Pfg. k7
Lebendgewicht, für Schweine 3942 Pfg. Die Ladenpreiſe ſi
immer noch ſehr hoch und muß für gewöhnliches Fleiſch min
1 RM. pro Pfund bezahlt werden. Für Kartoffeln werden ?
2,40 RM. geboten. Für Vollmilch 15 Pfg. pro Liter. Die A/=
des
Landwirts ſind nicht zurückgegangen, ſondern ins Unn.)
geſtiegen. Der Landwirt, der heute Erzeugniſſe abſetzen mu
nur den notwendigſten Ausgaben nachzukommen, muß feſtſiell
alles Arbeiten und Abmühen vergebens war.
Mu
Bb. Bensheim, 29. Okt. In einer ſehr gut beſuchten Verfürder Frau
lung des Handelsvereins wurde über die Preispolichen politiſche
Gas= und Elektrizitätswerks Bensheim lebhafteſte Klage gefüll Freuenbewee
der heutigen Zeit des Abbaues und der Notverordnungen kön m Rednerin
Laſten nicht mehr ertragen werden, und erklärte die Geſchäftsmr ſuich dieſer
ſie zu ſtarken Einſchränkungen im Stromverbrauch ſchreiten nu,
wurde dementſprechend der einſtimmige Beſchluß gefaßt, vom
ab bis auf weiteres die Schaufenſter nicht mehr zu beleuchten Lengield. 2

Reklamebeleuchtung zu verzichten. Man erwarte von der Beu und im Gaſt

Verſtändnis für dieſen Beſchluß und gleichzeitig auch Einichntt
des privaten Stromverbrauchs. Das Gruppen=Gas= und 4
tätswerk Bergſtraße A. G., Bensheim, verteilt bei einem Erträa=)
346 095 RM., Abſchreibungen von 116 500 RM. einen Reingebutüie Gedanke
107 132 RM. und einen nom. Kapital von 1,6 Millionen RM. VEnſthofen.
Dividende. Das Polizeiamt Bensheim veranſtaltete jüngſt .
Abendſtunden an den Ausgängen der Stadt eine allgemeins Naudwia Ne
kehrskontrolle, wobei Anſtände verſchiedenſter Art T nachmt
wurden. Viele Nadfahrer fuhren ohne Licht und ohne Nückſtral.
manchem Anhänger von Laſtkraftwagen fehlte das vorgiſs
Schlußlicht, auch wurden Führer ohne entſprechenden Führerſch
getroffen. Das Polizeiamt ermahnt zur ſtrengſten Einhaltung
ſprechenden Vorſchriften und droht ſtrengſte Beſtrafungen an.
die anbetroffenen Schuldigen wurde Strafanzeige erſtattet,
W. Heppenheim a. d. B., 29. Okt. Sturz aus denn

jonalſozialiſt
der kritiſiert
Stagte Heſ
ſehr gut
Verſamn

renden Zuge. Die Haustochter des Herrn Sanitätsrau
Wiegand, Fräulein Gertrud Reuß, ſtürzte aus bisher noche!
klärten Gründen aus dem fahrenden Zuge von Benshein
Heppenheim. Die Verunglückte war ſofort tot. Hohes
ter. Herr Martin Flath. Kaiſerſtraße, feierte in voller
licher und geiſtiger Friſche ſeinen 75. Geburtstag. A1
tungsforderungen der Bezirksſparkafſe. 90
ſtimmungen über die Aufwertung der Sparkaſſenguthaben
erſte Hälfte bis zum 1. Januar 1932 zwingen die öffem
Sparkaſſen, im Hinblick auf die monetäre Lage derſelben z
ſchaffung der zur Aufwertung notwendigen Mittel, die 4
tungshypotheken zu kündigen. Die Sparkaſſe macht darauu
merkſam, daß von einer Kündigung nur dann abgeſehen mi
kann, wenn der Schuldner ſich freiwillig bereit erklärt, iml
lichſt regelmäßigen Abſtänden ratenweiſe ſeine Aufwertunt
pflichtungen abzudecken. Dieſer Weg iſt um ſo mehr zu e9
len, als es bei den heutigen Geld= und Kapitalverhältniſſeil
unmöglich ſein wird, neue Gläubiger zur Abtragung dert
wertungshypotheken zu finden. Es ſei ferner darauf hingem
daß die Zinſen für die Aufwertungshypotheken ab 1. Januuu
Prozent betragen.
Gernsheim. 29. Okt. Waſſerſtand des Rhein!
28. Oktober 0.39 Meter, am 29. Oktober 0.41 Meter, morgelst
Hirſchhorn. 29. Okt. Waſſerſtand des Neckat:
28. Oktober 1,80 Meter. am 29. Oktober 1,73 Meter, morgens!
Au. Groß Gerau, 28. Okt. Amtseinführung. SnM
evangeliſchen Kirche fand ein feierlicher Gottesdienſt ſtatt, in Me
der neugewählte Dekan Ludwig Scriba in ſein Amt eingefühn
Der Feier wohnten Prälat D. Dr. Diehl und Oberkirchenrat A
ler bei. Nach einem Liedvortrag des Kirchenchores ſprach Obeil
rat Dr. Müller über 1. Kor. 14, Vers 57, 58: Gott aber ſei Danl. )0
den Sieg gegeben hat durch unſern Herrn Jeſus Chriſtus. M
Nede gedachte er auch derienigen, die ſchon in der Führung 9
nats Groß=Gerau geſtanden haben. Er führte weiter aus, daß

Notzeit Geiſtliche und Gemeinde zuſammenwirken müßten wie ſilcdt.
ſeln der Zuflucht. Die Gemeinde muß hinter dem Geiſtlichen

damit dem Dekan ein Stützpunkt für ſeine Arbeit gegeben iſt.
nahm Oberkirchenrat Dr. Müller Dekan Scriba das Gelöbns 9
Amt in Treue und nach den Anordnungen der Verfaſſung und "
chenregierung auszuüben. Dann beſtieg Dekan Scriba die K00.
predigte über den 24. Pſalm: Die Erde iſt des Herrn. Gr. 5
Laufe der Predigt darauf hin, daß er 21 Jahre an der Spitze
meinde Groß=Gerau ſtehe, er dankte den weltlichen und geiſtliche
tretern des Dekanats für die Wahl und der Kirchenbehörde ſut
ſtätigung dieſer. Er bat die Gemeinde, ihm Vertrauen ehd
bringen. Die Schlußanſprache hielt Prälat D. Dr. Diehl. er‟
an zwei Geiſtliche der Groß=Gerauer Kirche, die durch ihre Auſ

ſuind Pflichterfüllung unvergeßlich ſind.

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30, Dktober 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 301 Seite 7

Aas den Taglamief!

Aus dem Gerichksſaal.

Wahlverſaenfalung der S. P.d.
lur noch gute 14 Tage trennen uns in Heſſen vom Wahl=
y
Der Wahlkampf, durch Mangel an Mitteln ſtark ge=
est
nun doch ein, ſo ſpat wie noch nie.
zmSozialdemokratiſche Partei hatte am geſtri=
foln
Aſerstag abend ihre Anhänger in den Darmſtädter Saal=
zaden
, wo Staatspräſident Dr. Adelung und Redakteur
fb ert, ein Sohn des erſten Reichspräſidenten, ſprachen.
gng delung, der zuerſt das Wort ergriff, wandte ſich zu=
ſtü
ggen die Störungen von anſcheinend radikaler Seite,
lche, e einleitenden Rezitationen begleitet hatten, und betonte,
miauch dem politiſchen Gegner die innere Ueberzeugung zu=
ligsendieſe
achten und anerkennen müſſe. Wenn die National=
ial
uhr auf ihren Plakaten verkündeten, die Landtagswahl in
ſſeweſi ein Fanal zur Freiheit, ſo ſei dem gegenüberzuhalten,
z dſtN. S.D.A. P. ja ſelbſt von einem Manne diktatoriſch ge=
tet
umde. Auch auf der radikalen Linken wolle man eine Dik=
ur
,ucer nicht eines Einzelnen, ſondern einer Volksſchicht, die
er iſnich nicht einig ſei. Wäre ſie das, oder wäre ſie wenig=
s jüuhrer Mehrheit einig, dann beſtünde eben keine Diktatur,
deundemokratie. Der Redner ſetzte ſich dann mit den in Ruß=
id ſwehenden Zuſtänden auseinander, ſprach über den Unter=
Jed ſuſchen Geſetzen und Notverordnungen und wies darauf
.dgin Rußland, wo es kein Parlament gebe nur mit Not=
ortygen
regiert werde! Die Nationalſozialiſtiſche Partei
hmen Unrecht für ſich das Wort national in den Mund, ſei
des inere als ſozialiſtiſch und keine Arbeiterpartei, da ſie ſich

in ſhrzburg mit den Vertretern eines ausgeſprochenen Kapi=
isnmu
zuſammengefunden habe. Dr. Adelung ſtreifte ſodann
winrthaftliche Lage, die beweiſe, daß das kapitaliſtiſche Syſtem
der unzen Welt verſagt habe, und daß daher alle Völker zu=
zdieſe
Erſcheinung überwinden müßten. In dieſer Linie
qdie Politik der Sozialdemokratie bewegt. Es gelte nun,
ellang die Ohren ſteif zu halten, bis man zu dem Zeit=
lie
, in dem die Geſundung beginnen könne
ſeisz Ebert, der das zweite Referat hielt, drückte ſeine
ſrüber aus, daß er in dieſer demokratiſchen Ecke gegen
Ffrismus kämpfen könne, und daß er, unbelaſtet mit der
orint ſeines Vorredners, des Staatspräſidenten, frei ſprechen
Gert polemiſierte insbeſondere gegen die Nationalſoziali=
jzhe
Prtei, welche die Maſſen aus nichts mit nichts und zu
Its inzbrauche, und gab eine eingehende Schilderung der Ent=
j
hilumgdes Reparationsproblems. Der Youngplan könne in der
on iym nicht wieder erſtehen. Mit den anweſenden Kommu=
en, ad zeitweiſe die Verſammlung ſo ſtörten, daß Zwiſchen=
u
ihren Reihen polizeilich entfernt werden mußten, hatte
er lebhafte Auseinanderſetzungen.
Nalch dem Auszug der Kommuniſten ging die Verſammlung
unorctei zu Ende.
Diee Frauengruppe der Deutſchen Staatspartei. Ortsgruppe
mſüſzt, veranſtaltet am Samstag, den 31 Oktober, abends
hr. in Mozartſaal, Schulſtraße 8, eine öffentliche Verſamm=
ig
, inder Frau Dr. Gertrud Bäumer M d. R., über die
Btigan politiſchen Zeitfragen ſprechen wird. Die Zugkraft der
Wher Inuenbewegung und überhaupt in Frauenkreiſen ſehr be=
Nanten kednerin wird ſicherlich, insbeſondere die Wählerinnen,
Gi BEſih dieſer Verſammlung veranlaſſen.
heus Brs hengfeld, 29. Okt. Wählerverſammlung. Geſtern
en dnd nd im Gaſthaus Zum Löwen eine Wählerverſammlung
Naſtinalſozialiſten ſtatt, die jedoch nur mäßig beſucht war.
Reder kritiſierte in ſcharfer Weiſe die Regierungen im Reich
nnß im ſtaate Heſſen und ſuchte mit großem Eifer die Anweſen=
elfürde
Gedankengänge ſeiner Partei zu begeiſtern.
Dx.Enſthofen, 28. Okt. Maſſenverſammlung der N. S.D.
iu ſehr gut beſetztem Saale des Gaſthauſes Zum Odenwald
Urſitzer Adwig Roßmann) referierte Ing. Eitel=Guſtavsburg am letzten
hntan jachmittag über das Thema: Die kommenden Landtagswah=
Verſammlung nahm einen guten Verlauf.

g. Gernsheim. 29. Okt. Die von der Deutſchen Volkspartei im
Saalbau Darmſtädter Hof am Dienstag abend einberufene Ver=
ſammlung
erfreute ſich nicht des erhofften Beſuches. Herr Regie=
rungsbaumeiſter
Sbrzeſny=Darmſtadt eröffnete die Wahlverſamm=
lung
und erteilte nach kurzen einleitenden Worten Herrn Land=
tagsabgeordneten
Bäckerobermeiſter Kunkel=Worms das Wort.
Herr Kunkel referierte eingehend über die Tätigkeit der heſſiſchen
Landtagsfraktion der Deutſchen Volkspartei, u. a. legte er auch
die Gründe dar, warum die Wahlperiode des derzeitigen Land=
tags
um ein Jahr verlängert worden iſt. Als zweiter Redner
trat Herr Landtagskandidat. Polizeiverwaltungsſekretär Ahl=
Darmſtadt, auf den Plan. Er ſtreifte in ſeinen Ausführungen das
Problem der Reichs= und der Verwaltungsreform, die Arbeits=
loſigkeit
, ferner beſchäftigte er ſich mit der Reparationsfrage, der
Rheinlandräumung (Streſemann, deſſen Verdienſte gebührend ge=
würdigt
wurden), der Wehr= und Länderpolitik. Eine rege Dis=
kuſſion
ſetzte alsdann ein. Von ſeiten der Volkspartei ſprachen in
der Diskuſſion die Herren Journaliſt Herzog=Darmſtadt und Herr
Schmiedmeiſter Nothnagel=Griesheim.
Bn. Hirſchhorn. 29. Okt. Verſammlungen. Als Auftakt
zu den Landtagswahlen am 15. November veranſtaltete die hie=
ſige
Zentrumspartei am vergangenen Sonntag eine Frauenver=
ſammlung
im Erbach=Fürſtenauer Hof dahier, die ſich eines
guten Beſuchs erfreute. Die Rednerin des Tages, Fräulein Fer=
rarri
=Heppenheim a. d. B., ſprach über die Bedeutung des Zen=
trums
für die Politik. Der zweite Redner, Herr Ackermann aus
Hambach, ſprach in ſcharf umriſſenen Worten über den Radikalis=
mus
. Beide Redner fanden eine aufmerkſame Zuhörerſchaft.
Auch der Windhorſtbund hielt am Freitag abend im Gaſthaus
Zur Krone dahier einen Bundesabend ab, der insbeſondere von
der Jugend ſehr gut beſucht war.
Aa. Worms, 27. Okt. Handwerkerverſammlung.
Geſtern abend hatte der Kreisverband der D. V. P. ſeine Partei=
freunde
aus dem Mittelſtand und dem Handwerk eingeladen zu
einer Parteiverſammlung. Herr Bernſtein begrüßte die Er=
ſchienenen
namens des Mittelſtandsausſchuſſes für Handwerk und
Gewerbe. Sodann übertrug er Herrn Obermeiſter Kunkel, M.
d. L., das Wort zu ſeinen Ausführungen über Heſſiſche Politik
und Handwerks= und Mittelſtandsfragen. Darauf ergriff Herr
Bürgermeiſter Dr. Niepoth=Schlitz, M. d. L.. das Wort zu
einem Referat über kommunalpolitiſche Fragen. Eine ungeahnte
Kriſe iſt über die geſamte Welt hereingebrochen. Er erklärte: Wir
von der D. V. P. lehnen es ab, auch nur mit dem Gedanken der
Inflation zu ſpielen. Von Zwiſchenrufen dauernd unterbrochen,
legte der Redner die Verdienſte Streſemanns dar. Anweſende
Ruheſtörer mußten den Saal verlaſſen. Der Verſammlungsleiter
dankte dem Referenten für ſeine Ausführungen. Nach dem Schluß=
wort
des Landtagsabgeordneten Dr. Niepoth wurde die zeitweiſe
recht lebhaft verlaufene Verſammlung geſchloſſen.

D. Aus dem ſüdl. Ried. 29. Okt. Winterbilfe. In aner=
kennenswerter
Weiſe haben ſich in den meiſten Ortſchaften des
Rieds Hilfskommiſſionen gebildet, die durch Sammlungen für
Minderbemittelte und hauptſächlich auch für alleinſtehende, alte,
ortsarme Leute ſo gut es möglich iſt, Sorge tragen, damit auch
die Aermſten der Armen wenigſtens einigermaßen an das Lebens=
minimum
herankommen. In den Dörfern Biblis. Bürſtadt, Hof=
heim
. Groß=Rohrheim uſw. wurden Hunderte von Zentnern Kar=
toffeln
, Gemüſe und ſonſtige eßbaren Feldfrüchte geſammelt; auch
Geldſpenden. Abgaben von Haushaltungsartikeln (Eier, Butter,
Fleiſch. Fett. Mehl. Gewürze uſw.) floſſen reichlich, ſo daß die
ortinternen Hilfskommiſſionen reichliche Zuteilungen treffen kön=
nen
. Alle Schichten der Bevölkerung beteiligten ſich ſo gut es ging
an dieſem Hilfswerk. wobei hauptſächlich der Bauernſtand erneut
ſeine mildtätige Hand bewies. Sehr reiche Spenden wurden auch
den ſammelnden Krankenſchweſtern, Ordensbrüdern, Kapuzinern
uſw. zuteil; zur Linderung der Not ſind die Riedbewohner ſtets
fürſorglich bereit und geben auch dann noch, wenn ſie ſelbſt kaum
mehr als das Lebensnotwendigſte haben.

Aw. Ein junger Schloſſer aus dem Saargebiet war auf
der Wanderſchaft auch nach Heppenheim gekommen, angeblich
in einer ſchaurigen Regennacht. Um ſich vor dieſem Regen zu
ſchützen. mußte er ausgerechnet eine 1.80 Meter hohe Mauer über=
ſteigen
, die ihm den Zutritt in das neuerbaute Schwimmbad ver=
ſperrte
. Im Schwimmbad entdeckte er ganz zufällig zwei kleine
Verkaufskabinen, die eine mit Eßwaren, die andere anſcheinend
Schalterraum des Schwimmbades. Nacheinander ſchlug er die
Schalterſcheiben ein, kletterte durch das 40 Zentimeter große Qua=
drat
und entwendete Badeanzüge, Hautcremes Rauch= und =
waren
. Die Kaſſe bekam er trotz emſiger Bemühungen nicht auf.
Da der Angeklagte ſchon etliche Male wegen Diebſtahls vorbe=
ſtraft
iſt, verurteilt ihn das Bezirksſchöffengericht wegen
ſchweren Diebſtahls im Rückfall zu insgeſamt einem Jahr und
ſechs Monaten Gefängnis.
Nachdem zwei Verhandlungen zwecks Ladung neuer Zeugen
vertagt werden müſſen, wird gegen den Rechner einer land=
wirtſchaftlichen
Bezugs= und Abſatzgenoſſen=
ſchaft
, einen Kaufmann und Landwirt aus Richen,
wegen Unterſchlagung und Vergehens gegen die
Genoſſenſchaftsgeſetze verhandelt. Der Angeklagte war
ſeit 1919 zu allgemeiner Zufriedenheit Rechner der Genoſſenſchaft.
Als in letzter Zeit beim Vorſtand Klagen einliefen, ſchritt dieſer
gleich ein, ſo daß größeres Unheil verhindert wurde. Es ſtellte
ſich dabei heraus, daß der Angeklagte Gelder, die er für die Ge=
noſſenſchaft
vereinnahmt hatte, für ſich verbrauchte, daß er in=
folgedeſſen
Bücher falſch führte und daß er für ſich und auch an=
dere
Mitglieder zu hohe Kredite ausgab, ohne vorherige Erlaub=
nis
des Vorſtandes oder Aufſichtsrats. Der Angeklagte behauptet
heute, er habe die anderen und ſich für kreditwürdig gehalten.
Die falſchen Buchungen ſeien Mißverſtändniſſe geweſen. Der
Staatsanwalt beantragt, da er überzeugt iſt, daß der Angeklagte
prinzipiell in ſeine Taſche gearbeitet habe verſchiedene Sachen,
in denen er ganz einwandfrei überführt ſei, habe man leider
wegen Verjährung einſtellen müſſen eine Gefängnisſtrafe von
fünf Monaten und 1000 Mark Geldſtrafe. Das Gericht hält jedoch
nicht für erwieſen, daß der Angeklagte die Abſicht hatte, der Ge=
noſſenſchaft
Schaden zuzufügen, und verurteilt ihn, da die Ge=
noſſenſchaft
durch eine Hypothek auf Haus und Aecker des Ange=
klagten
gedeckt iſt, lediglich wegen Unterſchlagung zu
einer Geldſtrafe von 500 Mark. Der Staatsanwalt will
Berufung verfolgen
* Dreieichenhain, 27. Okt. Erntedankfeſt. In dem mit
Opfergaben reich geſchmückten Gotteshaus in unſerer Burgruine
wurde am Sonntag Erntedank gefeiert. Pfarrer Creter hielt die
Predigt; unter ſeiner Leitung wirkte auch der Kirchengeſangverein
mit. Die Feier ſtand unter den Leitworten Dank und Unruhe‟
und war für die ſehr zahlreiche Gemeinde ein erhebendes Erleb=
nis
. Am anſchließenden Kinder=Feſtgottesdienſt nahmen zwei
Drittel aller Schulkinder in fröhlicher Dankesſtimmung teil.
Der Hilfsausſchuß führte am gleichen Tage eine Haus=
ſammlung
für die örtliche Winterhilfe 1931 durch, die ein ſehr
befriedigendes Ergebnis brachte. Am Abend fand im Saale
Zu den drei Eichen ein Konzert ſtatt, das der unter der
Leitung von Pfarrer Creter ſtehende Kirchenchor veranſtaltete;
es wurde reſtlos aus Werken von Felix Mendelsſohn=Bartholdy
beſtritten. Der erſte Teil beſtand aus Darbietungen geiſtlicher
Art, und fand ſeinen Höhepunkt in dem Duett Was haſt du an
mir getan? aus Elias‟. Es wurde geſungen von Eliſabeth
Schmitz=Creter aus Darmſtadt (Sopran) und Pfarrer
Fritz Creter (Baß). Der Chor brachte gemiſchte und Frauen=
chöre
mit beſtem Gelingen zu Gehör. Als Ueberleitung zum zwei=
ten
Teil gab der Dirigent eine packende Lebensſchilderung des
Komponiſten. Mit ſeinen Volksliedern, unter denen beſonders
Die Nachtigall und Ruhetal erwähnt ſeien, leiſtete der kon=
zertgebende
Verein Vorzügliches. Reichen Beifall ernteten auch
die beiden Soliſten, die Einzelgeſänge und Duette mit feinem
Empfinden und wohlausgeglichenen Stimmen zu Gehör brachten.
Herrlich klangen die Lieder ohne Worte, die Georg Joſt ( Vio=
line
) wiedergab. Einen Hauptanteil an dem guten Gelingen des
Konzertes trug Lehrer Ferdinand Hitzeroth, der ſich am Klavier
ſeiner Aufgabe als Begleiter ſämtlicher Solodarbietungen mit be=
kannter
Meiſterſchaft entledigte.

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So T Ssa!

Von Hans Müller=Hickler.

Weit, hoch, herrlich der Blick
rings ins Leben hinein.

An Schwager Kronos von Goethe.
So ſchwebt Kronos der ewige Geiſt durch das Weltall.
Sein Blick ſchweift vom Gebirg ins Land, wo die Menſchen
ſchaffen, kämpfen, leiden. Er ſieht ihnen tröſtend und er=
mutigend
und ſtark in die Seele, in die Augen und will ihnen
helfen, das Schickſal zu meiſtern.
Doch die Sterblichen erſchrecken, ſie vermögen, nur an das
Schwache gewöhnt, nicht in das mächtig lodernde Augengeſtirn
zu blicken. Als ob ſie ſich des Blitzes Feuerbündel näherten,
blendet ſie der Glanz, ſie wenden ſich machtlos, fliehen, die
Hände abwehrend vor der Stirn, und glanben an Zauber und
Vergiftung. So wird ſtatt, daß der Gott aufrichtet und bilft,
ſein Blick zum Verderben und Böſen.
Der Glaube an den Böſen Blick iſt damit erſtanden, und
er verbreitet ſich über die Erde, und als der Gott entſchwebt,
mißbrauchen die Menſchen den Abglanz jenes Feuerauges zum
Verderben ihrer Nächſten . . . ſo wird das Wohlgemeinte
entſtellt und vergewaltigt zum furchtbaren Foltermittel für das
feige Geſchlecht.
Die Flucht vor dieſer Zauberkraft vernichtet ſeine Stärke
nicht, ſie muß zerſtört werden durch Gegenmittel, wie auch der
Biß der Schlange und das Pfeilgift nur durch Gegenmittel aus
ihrem eignen Safte heilbar ſind, doch alle dieſe Gegengifte wir=
ken
nur, wenn ſie die richtige Stelle treffen. Die Stelle aber,
von der jener verzaubernde Einfluß ausging, war, wie dargetan,
das Auge. Aber der Menſch ſieht dieſes edle Kleinod der
Schöpfung nicht als das koſtbare Geſchenk des Schöpfers an, er
vermag das für ihn unerklärliche Rätſel des Sehens nicht zu
deuten, er verleiht dem geheimnisvollen Geſchehen eine myſtiſche
Kraft und nennt den Strahl, der von der Pforte des Auges
ausgeht Den Böſen Blick, das böſe Auge‟
Die Wirkung, die der Blick auf den Menſchen haben kann,
die Anſicht der Schwachen, daß übler Zauber am Werk ſei zu
beſtätigen; denn von dem Auge aus geht der ſtarke Wille, die
gebietende Kraft, die keinen Widerſpruch erlaubt, und beſonders
wenn der Angeſehne geiſtig unterlegen iſt, macht der ſcharfe
Augenblitz des höher Stehenden gewaltigen Eindruck. Das be=
fehlende
Auge des Gewaltmenſchen treibt den furchtſamen,
abergläubiſchen in die Enge, in Angſt und Verzweiflung und
zwingt ihn zum Gehorſam. Es iſt das eine Erſcheinung die
täglich beobachtet werden kann und die im Kriege unbedingte
Diſziplin, manchmal ſogar Tapferkeit hervorbringt. Dieſe Eigen=
ſchaft
hat mit der Macht der Perſönlichkeit nichts zu tun, ſie
iſt auf anderen Elementen aufgebaut.
Der zur Unterwürfigkeit Gezwungene wird ſeine Nieder=
lage
nur dem Böſen Blick zuſchreiben, aber er überſieht dabei
ſeine eigene Schuld und ſeine Schlappheit und Feigheit, und
ſtatt ſich aufzuraffen, ſtatt auch ſein Auge in das des Gegners zu
bohren, verfällt er in Angſt und Aberglauben. Es wird ihm
nicht leicht werden, ſtark zu ſein, denn er iſt erzogen im Glauben
an den Aberglauben und Zauber. Die Erziehung macht den
Menſchen.
Aber erklärlich wird die Angſt vor dem Böſen Blick, wenn
man ſich klar macht, daß angenommen wurde, daß der treibende
Geiſt hinter all dem Unheil, das angerichtet wurde, der Gott ſei
bei uns der üble Teufel iſt, der einſt den Himmel ſtürmen
wollte und den der ſtrafende Blick des Herrn in die Hölle warf.
Für dieſe Unannehmlichkeit und Niederlage rächt er ſich, es iſt
begreiflich, durch ſeine tauſendfachen Teufelskünſte, die nun aus

den Augen und den Geſichtern der Unglücklichen ſprechen und
ſorgt dafür, und das iſt ſein ärgfter Streich, daß keiner mehr den
Himmel ſchon auf Erden hat.
Er hat ſogar in ſeiner Wut dem Schöpfer ins Handwerk
gepfuſcht und auch die Tiere, die Baſilisken, die Schlange, die
Raubtiere mit dem Böſen Blick verzaubert, doch iſt der Menſch
ſtark, dann bändigt er mit ſeinem Auge das Tier und es kann
beim Beſuche von Menagerien beobachtet werden, daß der Löwe
blinzelnd das Auge abwendet, wenn ihm der Menſch ſcharf ins
Auge ſieht . . . Und ſo mag es manch Gebannten, wenn er ſich
noch eine Spur von Schneid rettete, der Gedanke gekommen ſein,
auch ſeinen Gegner mit ſeinem Blick zu verjagen, oder, wenn er
das nicht konnte, den Kerl, den Gezeichneten, der ihn mit ſeinem
Blick harangierte, niederzuſchlagen . . . aber Gewalt iſt in die=
ſem
Falle umſonſt, denn wie der Erzengel Michael nicht mit
wütigem Speerſtoß den Drachen tötet, ſondern wie er lächelnd
und ohne jede Anſtrengung die Lanze zierlich mit ſeinen heiligen
zwei Fingern dem Ungeheuer in den Rachen ſenkt und es kraft
ſeiner Heiligkeit tötet, alſo braucht jener teufliſche Feind nur
ſeine verfluchten roten Augen zu öffnen, um auch den heftigſten
und wütigſten Feind zu entwaffnen. Er wirft den ratternden
Tank um und den Kaiſer vom Roß. Er hat Gewalt über Un=
geahntes
und Erhofftes und ſchädigt alles, was ihm vor die
Klinge kommt. Nur in einem Fall werden die Verfluchten mit
dem Böſen Blick Behafteten ehrlich von jedem beneidet, nämlich
um die unwiderſtehliche Macht, die Liebe und Erhörung ſchöner
Mädchen zu gewinnen und zu erhalten!
So ganz rettungslos war der Menſch nun doch nicht dem
Verderben ausgeſetzt. Im ſteten Gedanken an die Gefahr bildete
ſich nur der eine Gedanke aus Gift gegen Gift!! Unmittelbar
nachdem ihm die Gefahr begegnete, traf er auch ſeine Gegen=
maßregeln
. Die Erde, auf der er ſtand, mußte helfen. Das
lebensfördernde Salz, edle Steine, Metalle, vor allem das Eiſen
und alles, was damit gefertigt wird, wie Hufeiſen uſw., wenden
die Gefahr ab, auch Pflanzen, der Lorbeer, die Zwiebel uſw.
Vor allem ſchützen die Tiere, der Hahn, Singvögel, das Roß,
Kamel, der Delphin, die Hyäne u. a. Der eigene Körper mußte
helfen, das eigne Blut, die Haare, der Speichel, die Augen. Der
Menſch ſtreckte ſeine Hand aus als Symbol der göttlichen Macht
und Kraft im Gegenſatz zur teufliſchen, und alle Völker erhoben
die Hände im Kampf gegen das Unheil. Es ſcheint, daß dieſe
Hand das wirkſamſte und idealſte Gegenmittel war. Als Zeichen
ihrer Göttlichkeit ragt auf alten Gemälden die Hand aus den
Wolken. War ſie nicht von dem Schöpfer ausgerüſtet mit den
unzähligen Gefühlserven und in höchſter Vollkommenheit, dazu
beſtimmt, dem Menſchen ſeine hervorragende Stelle im Leben
zu geben?! Alle Gefühle finden in der Hand ihren Ausdruck.
Die Liebe läßt uns die ſegnende Hand auf das Haupt des
Kindes legen, wir führen das Schwert mit ihr, und Rache und
Sieg verdanken wir ihrer Stärke wir leiſten den heiligen Eid
mit ihr, der Feige erhebt ſie als Zeichen der Unterwerfung,
und ſeit undenklichen Zeiten erhebt ſie der Starke als Gruß. Sie
ſteht auf den Gerichtsbäumen neben em Schwert, und dem
Meineidigen wird ſie abgeſchlagen. In Ihrer Fläche laufen die
Linien, die des Menſchen Schickſal bedeuten, an Häuſern und
Wegezeichen und an Amuletten iſt ſie angebracht.
Die Hand hat denn auch das bedeutendeſte Abwehrmittel
geſchaffen, und in Italien, dem Lande, in dem der Böſe Blick
noch heute herrſcht, werden zwei Mittel gebraucht, auch den
ſtärkſten Bann zu löſen. Die Hand wird zum Horn geformt,
indem man Mittel= und Ringfinger einzieht, Zeige= und kleinen
Finger ausſtreckt, ſo entſteht ein Hörnchen far le cornae nennt

das der Welſche, und da der Teufel ſelbſt Hörner trägt.
er vor, der eignen Waffe zurück . . . Als beſonders wät
Mittel iſt die Feige bekannt, die entſteht, wenn mu
Daumen zwiſchen Zeige= und Mittelfinger zwängt.
Alles Nackte und Anſtößige intereſſiert den Teufe
wäre er ja kein Teufel, und er vergißt ſein Opfer üb=
Lüſternen. Tauſendfach ſino die erlöſenden Mittel. Ez
eine beſondere Wiſſenſchaft gegeben haben, dieſe Abweh
finden, faſt ſcheint es, als ob Orden beſtanden hätten,
Mitglieder beſchützten, oder als ob jeder ſein eignes
Abwehrgegengift gehabt habe. Auf dieſe Art wurde d
tropaia mächtig entwickelt und nichts lag näher, als ſie
zeiten auf den Waffen anzubringen, damit im Kampfe Ee
herrſche. Gleichheit, weil die Waffe eines tapferen Se
ſchon an ſich eine Gefahr bedeutet, die nicht noch verſtä
den ſoll durch den böſen Blick des wütigen Feindes
Gorgoneion prangt im Schilde der Athene, ſelbſt die GS.
dürfte des Schutzes. Das Schreckenshaupt iſt ſeitdem ein
für den Kriegsmann geworden . . . Die römiſchen L
führten die Hand auf ihren Feldzeichen, wie heute r
Turkos. Ueber den Burgtoren grinſt ein teufliſch Haupt
alles Schlimme Umkehr halte . . . Viel öfter als angem
ſind jene Zeichen verwendet, und was oft nur als eine De3
angeſehen wird oder als ein harmloſes Zierſtück, hat dem
den verderblichen Eindruck zaubriſcher Gewalten zu banrn
Wie angedeutet, leiden noch heute Länder und Völke
dem Uebel, beſonders aber der Italiener, er nennt dem
Blick Jettatura mal occhio. Auch die Gebildeten ſin
ausgenommen, und ſelbſt Criſpi der Staatsmann ha u
ſein Hörnchen bereit gegen die Blicke der Abgeordneten".
Angſt und die Armſeligkeit der Menſchen brachte die ſelue
Blüten hervor, ſie ſtreifen an Komik, wenn man erfährt,
Römer feſt davon überzeugt waren, daß Papſt Pius II
mal Ochio gehabt habe. Wenn der Papſt an den
Feiertagen, unter den Klängen herrlicher Muſik, den Apoſt
Segen erteilte, neigte ſich die Menge demütig vor dieſem
päpſtlicher Gnade . . . heimlich aber kniffen die Gläubig
Finger zur Figa zuſammen, um ſich, o armſeliges M
geſchlecht, vor dem Böſen Blick des Stellvertr
Chriſti auf Erden zu ſchützen.
Außer den Abwehrmitteln gegen den Böſen Blick
die von allen Seiten von Zauber und Aberglauben ver
Menſchen noch Formeln (die Sator=Formel, die Anan
Formel, die Satan=Formel, die Amor=Formel) und Sprü)
ſich gegen Feuersgefahr, Peſtilenz und anderes Ungem.
ſchützen. Dieſe Formeln mußten rückwärts wie vorwär
ſelbe Wort geben. Die Sator=Formel z. B.: Sator,
Tenet, Opera, Rotas. Aber das allein war noch nick
reichend, denn auch das rückwärts geſprochene Vater
ſollte helfen, der Zauber lag in der Form, wie die Way
Viereck zuſammengeftellt waren. Bei allen dieſen Mitteen
ſelbe armſelige Aberglaube und die Schwächen des Muſ=

Skimmen aus dem Leſerkreiſe.

Sonntagskarten Höchſt oder Groß=Umſta:
Bekanntlich liegen auf dem Bahnhof Darmſtadt=Oſt Sonntaul
ſowohl nach Höchſt i. Odw. (Preis 3. Kl. 1,70 RM.) allſ

Groß=Umſtadt (1,60 RM.) auf. Wollte nun jemand die pruß
Odenwaldwanderung Groß=Umſtadt-Burg BreubergHöchſt oür
gekehrt machen, ſo war er gezwungen, eine der genannten Scn
karten zu nehmen und dann entſprechend nachzulöſen. In dankin
ter Weiſe hat ſich jetzt die Reichsbahn bereit erklärt, anzuordm=
die
in Darmſtadt=Oſt aufliegenden Sonntagskarten auch zun
zwiſchen Darmſtadt=Oſt und Groß=Umſtadt benützt werden könnm
Rückſicht auf den um 10 Rpfg. billigeren Fahrpreis wird die
bahn daneben auch die Sonntagskarte nach Groß=Umſtadnl
halten. Die zahlreichen Odenwaldwanderer werden der Reichsban
ihr verſtändnisvolles Entgegenkommen gewiß großen Dank wity

A.
Na
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Handball in der 2.T.

Kreisklaſſe: Pfungſtadt-Bickenbach, Groß=Zimmern
Walldorf, BensheimGriesheim.
Meiſterklaſſe: Tgde. 1846Reichsbahn, Tgſ. Darmſtadt
Lorſch, SprendlingenEgelsbach, Büttelborn-Nauheim, Groß=
GerauErfelden, WorfeldenWallerſtädten.
A=Klaſſe: ZellAuerbach, HüttenfeldSeeheim, Hahn
Ober=Ramſtadt, CrumſtadtWeiterſtadt, Roßdorf-Nieder= Ram=
ſtadt
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B=Klaſſe: KirſchhauſenEberſtadt, SchwanheimAlsbach,
ZwingenbergAuerbach, StockſtadtGernsheim, GriesheimGr.=
Hauſen, CrumſtadtGroß=Rohrheim, Ober=RamſtadtErzhauſen,
Poſtſportv. DarmſtadtMünſter, BuchſchlagNieder=Ramſtadt.
Während Arheilgen und Langen pauſieren, ſtreiten die übri=
gen
Mannſchaften, mit Ausnahme von Bickenbach leider muß
dies geſagt werden um den Abſtieg. So iſt es ſchon ſeit dem
Beginn der Pflichtſpiele. Der Handball iſt nach zehnjährigem Be=
ſtehen
bereits auf dem toten Punkt angelangt. Das Warum und
Aber ſoll demnächſt unterſucht werden. Die Lage der Pfung=
ſtädter
gegen Bickenbach iſt keinesfalls roſig. Man hätte ſich faſt
mit einer Niederlage abgefunden, wenn die Gäſte im Vorſpiel
mehr als 2:1 Feldſpieltore geſchoſſen hätten. Groß=Zimmern holt
ſich gegen Walldorf die Punkte, die vor dem Abſtieg bewahren.
Griesheim tritt in Bensheim mit wenig Ausſicht an. Das Vor=
ſpiel
hieß gerade noch 2:1, ſo daß die Bergſträßer diesmal gewin=
nen
können und in der Tabelle Langen und Pfungſtadt über=
ſpringen
. In der Meiſterklaſſe zieht das Eröffnungsſpiel der
neuen Platzanlage am Oſtbahnhof das Hauptintereſſe auf ſich, und
gerade darum, weil die 1846er die Reichsbahn erwarten. Allem
Ermeſſen nach müßte die Reichsbahn Sieger bleiben. Der Turn=
geſellſchaft
ſollte es an der Kranichſteiner Straße nicht ſchwer
fallen, ihre gute Poſition auch gegen Lorſch zu behaupten. In
Sprendlingen ſpielen die Nachbarn aus Egelsbach, wobei man mit
einem Tip für die Platzelf nicht fehl geht. Im Ried hält man
den Atem an wegen Bütelborn-Nauheim. Unſeres Erachtens
möchten ſich die Spieler ſchon vertragen. Sorgen beide Vorſtände
noch um ihre Zuſchauer, ſo läuft ein gutes Spiel vom Stapel.
Erfelden kann man in Groß=Gerau kaum Ausſichten einräumen.
Worfelden darf ſeinen Gegner nicht unterſchätzen, wenn mit der
langjährigen Gepflogenheit beim vorletzten Spiele vier Ver=
eine
punktgleich diesmal gebrochen werden ſoll. Die 4=Klaſſe
an der Bergſtraße bringt zwei ſichere Gäſteſiege von Auerbach
und Seeheim. In der anderen Gruppe könnte es den Hahnern
zu einem Siege reichen, auch Nieder=Ramſtadt kehrt mit Punkten
aus Roßdorf zurück, und Crumſtadt gibt erſt recht nichts an Wei=
terſtadt
ab. Die B=Klaſſe bringt in ihrer Südgruppe keine Ver=
änderung
, da die Platzvereine bereits in den Vorſpielen eindeutig
ſiegten. Im Ried ſpielen die beiden Favoriten Groß=Hauſen und
Gernsheim auswärts, wobei letzteres aufpaſſen muß. Im Nor=
den
ſcheint ſich Buchſchlag durchzuſetzen, und man wird es der
ſympathiſchen Elf neidlos gönnen.

Zußball im Kreis Skarkenburg.

Poſt DarmſtadtTV. Münſter.
Am Sonntag, 15.15 Uhr, ſpielt die Handballmannſchaft des
Poſt=Sportvereins gegen den TV. Münſter auf dem neuen Spiel=
feld
am Dornheimer Weg. Die Handballmannſchaft hat gute
dürften die Zuſchauer ein ſpannendes

Fortſchritte gemacht und
Spiel ſehen.

Zußball.

Reichsbahn DarmſtadtSV. Weiterſtadt.

Wohl das bedeutendſte Verbandsſpiel der 4=Klaſſe des kom=
menden
Sonntags findet um 11 Uhr auf dem Reichsbahnplatze
am Dornheimer Weg ſtatt. Weiterſtadt, das man vor drei Wochen
noch als einzigen Favoriten neben Rot=Weiß anſprach, iſt in den
beiden letzten Spielen durch 4 Verluſtpunkte aus dem Wettbewerb
ausgeſchieden. Ob Weiterſtadt oder Reichsbahn in der Vorrunde
Tabellenzweiter werden, darüber dürfte der Spielausgang des
kommenden Sonntags von Bedeutung ſein. Da ſich zwei gleich
ſtarke Mannſchaften treffen, iſt mit einem ſpannenden Spielver=
lauf
zu rechnen. Reichsbahn ſpielt mit Frieß 2., Faßhauer. Da=
niel
, Seckler 1 Griesheimer Heß Spamer, Weißmantel. Bär,
Seckler 2. und Frieß 1. Um 12.30 Uhr 2. Mannſchaften.

Vor einem Großkampftag in der Kreisliga. Die A=Klaſſe
um Halbzeitende.
Der kommende Sonntag ſieht wieder einmal alle 14 Mannſchaften
der Kreisliga im Kampf, und unter den Begegnungen finden wir
mehrere, welche auf den Tabellenſtand der Vereine ſehr ſtarken Ein=
fluß
haben dürften. Es iſt möglich, daß ein Nuck der den Spitzenreitern
nachdrängenden Mittelgruppe noch oben erfolgt, allerdings kann ſich
aber auch der Abſtand der Führenden von ihren Verfolgern verringern.
Weiter könnte am Tabellenende eine ziemlich deutliche Klärung ein=
treten
. Folgende Spiele finden ſtatt (Beginn 2.30 Uhr):
Germania Eberſtadt Germania Oberroden,
Polizei Darmſtadt Sp.Vgg. Arheilgen (11 Uhr),
SV. Mörfelden FV. Sprendlingen (1 Uhr),
Union Darmſtadt Union Wixhauſen,
Viktoria Griesheim SV. Münſter
FSV. Groß=Zimmern Sp.Vog. Hafſia Dieburg.
Das wichtigſte Treffen ſteigt in Eberſtadt zwiſchen Tabellenführer und
Tabellendritten; es iſt abſolut offen, alſo jedes Ergebnis möglich.
Eine gute Leiſtung Eberſtadts könnte den Spitzenreiter zu Fall bringen,
ber wir glauben nicht recht daran. Die nächſtwichtigſte Begegnung
geht auf dem Polizeiſportplatz vor ſich. Nach den letzten Leiſtungen
der Platzherren geben wir Arheilgen Chancen. Nur eine weſentlich
beſſere Spielweiſe wie in den letzten Wochen kann den Poliziſten zum
Erfolg verhelfen; auch hier halten wir jedes Ergebnis für möglich.
Traditionsgemäß müßte Mörfelden gewinnen. Uebrigens hat nun das
Gruppengericht ſein Urteil über das ſeinerzeit abgebrochene Spiel
Egelsbach Mörfelden geſprochen. Mörfelden verliert beide Punkte,
und die zuletzt veröffentlichte Tabelle geht in Ordnung. Egelsbach
könnte ſich nun durch einen Sieg über Pfungſtadt ſtark nach vorn ſchaf=
fen
, aber Pfungſtadts Elf iſt durchaus in der Lage, beide Punkte aus
E. mit heimzunehmen. An der Heidelberger Straße gaſtiert Union
Wixhauſen. Wenn die Beſſunger mit der nötigen Hingabe ſpielen,
müßte ihnen zumindeſt ein Punkt zufallen. Viktoria Griesheim erwar=
tet
Münſter. Griesheim hat das Spiel noch nicht verloren! In Gro=
Zimmern ſteigt der Kampf der beiden Nachbarrivalen Dieburg
Groß=Zimmern. Die Gäſte ſind ſpielkulturell beſtimmt erheblich beſſer,
und es müßten ſchon ſehr ſeltſame Umſtände mitſpielen, wenn ſie ge=
ſchlagen
vom Platze gingen. Jedenfalls dürfte aber der Sonntag
ziemliche Veränderungen im Tabellenbild bringen.
Die Gruppe Odenwald der A=Klaſſe

hat am Sonntag ihre Vorrunde beendet, wobei es einen überraſchen=
den
3:0=Sieg der Groß=Umſtädter über Lengfeld gab, der einzig dem
Spitzenreiter Ober=Ramſtadt zugute kommt, wie die nachſtehende Halb=
zeittabelle
anzeigt:

SC. Ober=Ramſtadt
SV. Lengfeld
SV. Roßdorf
VfL. Michelſtadt
SV. Höchſt
VfR. Beerfelden

Viktoria Scherafheim.
Viktoria Kleeſtadt.

Spiele gew. m. verl. Tore Punkte A:8 15 2:15 11 48:15 10 18:9 2:19 19:29 dt * 16:15 11:31 7:53

Weiter meldet der VfL. Michelſtadt einen 4:3=Sieg im Privatſpiel über
den badiſchen Kreisligaverein VfB. Eberbach a. N. Der kommende
Sonntag iſt ſpielfrei, da neue Rückrundentermine noch nicht vorliegen.
Ueber den Platz des SV. Roßdorf iſt wegen Ausſchreitungen von An=
hängern
in Lengfeld Sperre verhängt worden.

Die Gruppe Dreieich der A=Klaſſe

Poſt DarmſtadtSV. Geinsheim.
Am Sonntag empfängt der Poſtſportverein Darmſtadt auf ſei=

De Hr.d Dr ch Geuten Guf u Beauf=
Sonntag über Chattia Wolfskehlen mit 2:1 Sieger bleiben.

Ein Beweis, daß ſich die Mannſchaft ſchon gut zuſammengefunden
hat. Das Spiel mit Geinsheim eine ſehr ſpielſtarke Mann=
ſchaft
dürfte deshalb ſehr ſpannend werden. Das Spiel be=
ginnt
um 14.45 Uhr. Straßenbahnlinie 3 fährt bis vors Ein=
gangstor
.
Viktoria GriesheimSportverein Münſter.

Zum letzten Heimſpiel der Vorrunde empfängt Griesheim am
kommenden Sonntag den Sportverein Münſter. Beide Vereine
haben ſich ſchon immer ſchöne und ſpannende Kämpfe geliefert und
wird auch diesmal wieder mit einem ſolchen gerechnet werden
können. Für Griesheim gilt es, ſich endlich aufzuraffen, um den
Anſchluß nicht ganz zu verlieren. Ob da die vom Spielausſchuß
vorgenommene Neueinſtellung von Spielern und die dadurch be=
dungene
Umſtellung von Erfolg gekrönt ſein wird, kann erſt das
Spiel ergeben. Die Mannſchaftsaufſtellung für Sonntag lautet:
Deuker; Jäger, Nold; Harz, Morlock, Schneider; Merker, Hauf,
Ritter, Becker, Klippel.

meldet vom Sonntag folgende Ergebniſſe: Eppertshauſen Drei=
eichenhain
3:1 (1:1) Erzhauſen Offenthal 1:4 (0:1) in O., Tgde.
Sprendlingen Klein=Zimmern 7:0 (2:0). In der Tabelle führt jetzt
Eppertshauſen mit zwei Punkten Vorſprung vor Dietzenbach und
Sprendlingen. Am kommenden Sonntag ſteigt als letztes Spiel der
Vorrunde das Treffen Meſſel Tgde. Sprendlingen, nach deſſen Aus=
gang
wir auch die Halbzeittabelle bringen werden.

Gruppe Bergſtraße=Rieb der A=Klaſſe.

Ergebniſſe vom 25. Oktober: Leeheim Rot=Weiß 2:4
(0:2), Jugenheim Weiterſtadt 5:3 (0:1), Groß=Gerau Reichsbahn
1:2 (0:2), Dornheim Hahn 3:2 (3:0), Poſt Darmſtadt Wolfskehlen
2:1 (2:0), Eintracht Darmſtadt Geinsheim 1:1 (1:1). Zu beachten
iſt die Niederlage Weiterſtadts in Jugenheim, die an der Spitze viel
Klarheit geſchaffen hat. Nicht ganz erwartet kommen die Niederlagen
von Groß Gerau und Wolfskehlen; es ſcheint aber, daß dieſe be=
reits
aus dem Rennen geworfenen Mannſchaften zurzeit nur noch halb
bei der Sache ſind. In der Spitzengruppe der Tabelle bietet ſich jetzt
folgendes Bild:
Spiele gew. un. verl. Tore Punkte
Rot=Weiß VfR. Darmſtadt 10
37:7 D
10
SV. Geinsheim".
30:14
14
Reichsbahn Darmſtadt
R:16 13
10
SV. Weiterſtadt
36:22
12
Eintracht Darmſtadt
10
24:24
10
SV. Groß=Gerau
25:28

und Rad=Weltmeiſterſchaft, die überall, größtes Aufſehl
haben, werden vom Kölner Tagblatt nach dem Dern
Sportausſchuſſes erneut aufgegriffen und erhärtet. Es
jetzt heraus, daß es der Ehrenbeiſitzende im BDR., H.
war, mit dem Möller über die Affäre geſprochen hatte
auch die Anzeige an den BDR. erſtattete. Die Enthül=
dem
Kölner Blatt hat Stevens nach ſeiner Ausſage md
geſchrieben, er nimmt aber nun ſelbſt Stellung dazu und
ausdrücklich, daß Erich Möller mit ihm in Krefeld über ei
ſichtliche Schiebung bei der Deutſchen Meiſterſchaft geſpr=
Gleichzeitig veröffentlicht Stevens den Brief, den er in M
gelegenheit an den BDR. gerichtet hat und in dem alle di
ten Vorwürfe, daß Möller zwei Meiſterſchaften an Scn
kauft habe, noch einmal erſcheinen. Aus dieſem Brief ge
hervor, daß Möller ſogar wegen der Weltmeiſterſchaft en
lungsbefehl gegen Sawall habe (ſo äußerte ſich Möller
Stevens), und daß er die Abſicht hatte, die Forderung en
zu verkaufen oder zu zedieren, damit Sawall vor den or)
Gerichten belangt werden konnte. Möller ſelbſt wollte
zeß nicht führen, weil ihm das zu nervenaufreibend gew
Intereſſant iſt, daß nach Stevens' Brief Möller a ex
die Herren Schwarz und Egert vom BDR. wüßten über
gänge genau Beſcheid.
Stevens kritiſiert das Dementi des Sportausſchuß=
den
und erklärt, er ſei von der Eile, mit der dieſes Den
folgte, überraſcht. Stevens ſchreibt ſelbſt, daß es nur en
lichkeit gäbe: Entweder habe er den Sportausſchuß des
gelogen, oder Erich Möller habe Stevens belogen.
Kern der Ausführungen, mit denen das genannte. B
Attacke gegen Möller und Sawall fortführt. Da dieſe
doch außerordentlich präziſiert ſind, wird der BDR. niddl
können, ſich mit der Angelegenheit noch einmal ſehr a
zu befaſſen und einwandfrei feſtzuſtellen, ob die Enthüllu
Blattes zutreffen oder nicht. In beiden Fällen wird ein
nicht ausbleiben können, ſei es nun in einer Beſtrafun
den Fahrer und rückſichtsloſen Aufdeckung vorhandener 2
oder in einer Verleumdungsklage gegen das Blatt, un
alle Vorwürfe ſofern ſie tatſächlich haltlos ſind
entkräften.

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Erwerbsloſigkeit.

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Poſtſportverein 10 Sp., 3 Pkt.

Spiele am 1. November: Rot=Weiß Darmſtadt Hahn, Reichsbahn
Darmſtadt Weiterſtadt Eintracht Darmſtadt Groß=Gerau,
Poſt Darmſtadt Geinsheim, Leeheim Jugenheim.

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1. Jugend 1. Jugend Union, dort, 9.45 Uhr; 2. Jugend
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Königswuſterhauſen.
Din Schutz der
Deutſche Welle: Freitag, 30. Oktober.
dur Ausarbe
10.10: Schulfunk: Weltreiſende und Forſcher erzählen.
Au einge
15.00: Jungmädchenſtunde: Wie ich Journaliſtin wurde.
15.40: Jugendſtunde: Dr. Noelle: Praktiſches. Naturforſcher,/ eMiſiſteriun
16.00: Min.=Rat Hylla: Notmaßnahmen gegen die Uebe 40Mwirtſcha
Handels
der Volksſchulklaſſen.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Dr. Mersmann: Hausmuſik.
18.00: Landesrat Dr. Simon: Die moderne Organiſation da
Miel ſ
ſchen Sparkaſſen.
18.30: Berlin: Prof. Hartmann: Zur Erinnerung an Hege=
19.00: Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Aerzte.
19.25: S. Aufhäuſer M. d. R.: Die Welt des Arbeiters.
19.50: Dr. Würzburger: Vorſchau auf das Novemberpn /
19.55: Wetter für die Landſchaft.
20.00: K. G. Sell: Worüber man im Amerika ſpricht.
20.15: Hamburg: Bunter Abend.
22 15: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.35: Stunde für die Winterhilfe.
anſchl. Prof. Strub (Violine) ſpielt für die Berliner Wink7n
anſchl. Konzert des Notſtandsorcheſters Berlin=Mitte.
ca. 24.00: Vom Berliner Sechstagerennen im Sportpalaſt.

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Freitag, den 30. Oktober

301

latte

Tagllllaeit

Notverordnung für die Börſe?
gen über Wiederingangſekzung der Börſe. Im Freiverkehr kursmäßig nur geringe Veränderungen
geordnet abzuwickeln, der Schlichtungsausſchuß, der vom Börſenvorſtand
eingeſetzt worden iſt, ſoll bisher noch nicht einmal in Anſpruch genom=
Ainer und Frankfurker Effekken=
men
worden ſein.
Auch der geſtrige telephoniſche Effektenfreiberkehr zwiſchen den
Freiverkehr.
Büros in Frankfurt a. M. kennzeichnete ſich durch außerordentlich

Auſormationen ſchweben augenblicklich bei den zuſtändigen Mini=
dein Beratungen über eine Wiederingangſetzung der Börſe.
ſuu wie verſichert wird, in ein ernſtes Stadium getreten. Man
ndörſenkreiſen durchaus mit der Möglichkeit einer Notverord=
noiden
Weg für eine offizielle Börſe ebnen ſoll. Die Verein=
gngauch
im Telephonfreiverkehr keine Auslandsorders einzufüh=
in
uurch Außenſeiter vielfach unterbrochen worden. So haben
tmzu als Warenerlös von Ausländern deutſche Effekten erhal=
jgſl
Hann ebenfalls hier verkauften. Eine Verordnung, die es
glfütmacht, Verkaufserlöſe von Effekten in Valuta zu transferie=
am
en Markerlös ins Ausland zu überweiſen, müßte wegen der
wenion der Reichsbank auch im Ausland Verſtändnis finden.
be geſtrigen Vormittagsſtunden lagen neben dem Ergebnis der
ebh Lahlen nunmehr auch in größerem Umfange die internatio=
äſiftimmen
vor Nach dieſen beurteilt man den Sieg der
frimter im allgemeinen geteilt. Wirtſchaftspolitiſch ſtören die
lriner natürlich die zu erwartenden Schutzzölle, die eine Erſchwe=
d
mernationalen Handels bedeuten. Aus amerikaniſchen Ex=
eitalegt
allerdings eine Meldung vor, nach der man zunächſt
qeugk iſt, die Befürchtung zu teilen, daß durch eventuelle eng=
jurh
öhungen der amerikaniſche Handel beeinträchtigt würde.
Mei ßen einzelner Länder durch Zollmauern habe man auch
nülre gehabt. Daß jetzt die Schweiz auch noch in den Kreis
Füner eintreten will, wurde allerdings nicht gerade frendig
jell t
niungen Freiverkehr in Berlin herrſchte daher Zurückhaltung,
Rireiſt ſal i Tendenz trotz des ſchwachen New Yörk von vorgeſtern
0n den ct awa behauptet. Schultheiß=Aktien waren ſogar geſucht.
bufäh lagen wenig verändert. Obwohl der Umſatz als ſolcher
ᛋlſehafrer iſt als an den Vortagen, hört man doch allgemein
ih= die geringe Verdienſtmöglichkeit, da es ſich bei dem größe=
tdr
Telephonmakler mehr um Zufallsgeſchäfte handele und
e/Zeohonſpeſen einen großen Teil der Einnahmen verſchlängen.
15 Vorteil dieſes größeren Kreiſes iſt nun der, daß jetzt ſchon
14rſenpapiere handelbar ſind. Das Intereſſe der Spekulation
autch natürlich weiter auf die Hauptpapiere.
uropann /Aife des Tages bröckelten die Kurſe im Verkehr von Büro zu
Dortwſ b euttend ab, wobei ſich die Umſatztätigkeit auf Spezialwerte
tr Auch der Pfandbriefmarkt hatte bei unverändert geringem
ſmig veränderte Kurſe. Liquidationspfandbriefe waren etwas
eanlagt, auch Alt= und Neubeſitzanleihe gingen im Kurſe
hn Nachmittagsſtunden ſtagnierte das Geſchäft faſt vollkommen,
Efuer meiſten Papiere wurden aber unverändert genannt Mehr
bug anden auch weiterhin Schultheiß=Aktien, für die ſich ein
utzverband gebildet hat und Deſſauer Gas=Aktien, die von
reihtklaren Verwaltungserklärung profitierten
Andbriefmarkte traten ebenfalls kaum noch Veränderungen
em 19dmarkte hat ſich weuig geändert, das Angebot an Privat=
ht
weiter eher zugenommen, die Umſätze an dieſem Markte
ichber immer noch in erträglichen Grenzen.
Dangsregulierung von Kaſſageſchäften nach der Bekannt=
ſat
Berliner Börſenvorſtandes vom 23. ds. Mts. ſcheint ſich

große Geſchäftsſtille. Die Tendenz neigte infolge der geſtrigen ſchwachen
Auslandsbörſen weiter eher etwas zur Schwäche, kursmäßig waren
jedoch nur geringfügige Veränderungen zu verzeichnen. Die Kurſe
blieben auf der geſtrigen Baſis ziemlich gehalten, mit Ausnahme der
Montanwerte, die leicht nachgaben. Die allgemein unklare Situation
läßt keine Unternehmungsluſt aufkommen, ſo daß Umſätze nur in ganz
geringem Umfange zuſtande kamen. Ein verſtimmendes Moment waren
ferner die deutſch=ſchweizerifchen Wirtſchaftsverhandlungen. Am Pfand=
briefmarkt
herrſchte eher Abgabeneigung vor, doch konnten ſich die
Kurſe auf der geſtrigen Baſis ziemlich behaupten.
Die Auslandsbörſen.
Die Londoner Börſe war auf Grund der ſchwächeren Mel=
dungen
von der geſtrigen New Yorker Börſe uneinheitlich und ruhig,
internationale Werte neigten zur Schwäche.
Im Verlaufe der Londoner Börſe war die Stimmung hauptſächlich
infolge anhaltender Regliſationen ſchwächer, die Kurſe gaben bis zum
Schluß weiter nach, beſonders britiſche Staatspapiere und führende
Induſtriewerte. Die Pariſer und die Brüſſeler Börſe waren
unregelmäßig und auf das ſchwache geſtrige New York bei beträcht=
lichem
Angebot ſchwächer, doch konnte ſich kurz vor Schluß an beiden
Plätzen eine beachtliche Erholung durchſetzen. Die Wiener Börſe
war ruhig und eher feſter. Gleich den anderen kontinentalen Plätzen
konnte ſich auch an der Amſterdamer Börſe im Verlaufe eine
Befeſtigung durchſetzen, wobei das Geſchäft ziemlich lebhaft war. Auch
die New Yorker Börſe eröffnete in ſchwächerer Haltung, das Geſchäft
war ſehr ruhig.
An den internationalen Deviſenplätzen hat das Pfund am nach=
mittag
ſeine Abwärtsbewegung fortgeſetzt und ging bis auf 3,862/g
gegen den Dollär zurück, um ſich dann leicht, nämlich auf 3,867g, zu
erholen. Gegen den Gulden ging es auf 9,57½ zurück, gegen Zürich
auf 19,82½, gegen Paris auf 98,18, gegen Madrid auf 43½ und gegen
Mailand auf 7. Der Dollar hat ſich nach weiterer Befeſtigung am
nachmittag wieder leicht abgeſchwächt, doch liegt er durchweg über den
geſtrigen Schlußkurſen.
Berliner Deviſen=Feſtſehung vom 29. Oktober.

Geld Brief Geld Brief Helſingfors 8.54 8.56 Spanien 37.36 37.44 Wien 58.94 59.06 Danzig 82.77 82.93 Prag 12.47 12.49 Japan 2.058 2.062 Budapeſt 73.28 73.42 Rio de Jan. 0.259 0.261 Sofia 3.072 3.078 Jugoſlawien 7.473 7.487 Holland 170.68 171.02 Portugal 1494 14.96 Oslo 91.41 91.59 Athen 5.195 5.205 Kopenhagen 92,01 92.19 Iſtambul Stockholm 93.91 94.09 Kairo 16.69 16.73 London 16.29 16.33 Kanada 3.766 3.774 Buenos Aires 0.978 0.982 Uruguay 1.628 1.632 New York 4.209 4.217 Island 73.93 74.07 Belgien 5874 58.86 Tallinn 113.14 113.36 Italien 21.73 21.77 Riga 81.37 81.53 Paris 16.59 16.63 Bukareſt 2.552 2.558 Schweiz 82.32 82.48 Kaunas 42.26 42.34

Mkras Sorge un ſeine ausländiſchen Gelder.
mminnzöſiſchen Handelsminiſterium fand eine Konferenz
in dr die Möglichkeiten zum Schutz der franzöſiſchen Gläu=
gebuft
wurden, die ihre Forderungen in gewiſſen Ländern
dir dort beſtehenden Deviſen=Kontrolle nicht einziehen kön=
Diſt lonferenz kam zu dem Entſchluß, daß unverzüglich Maß=
en
lun Schutz der franzöſiſchen Exporteure ergriffen werden
obet. in. zur Ausarbeitung der geeigneten Maßnahmen wurde
äület lustaß eingeſetzt, der aus Vertretern des Finanz= und des
vu chatzniniſteriums, des Außenminiſteriums, des Handels=
nidess
Andwirtſchaftsminiſteriums ſowie der verſchiedenen in=
Mi lertr) Handelsorganiſationen zuſammengeſetzt iſt.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
läuygerausſchußſitzung bei Nordwolle. Die Sitzung des Gläubi=
EſchEuls der Nordwolle hat ſich lediglich mit laufenden Fragen
ftiche Eine endgültige Entſcheidung über die Neugründung der
volll inter den bekannten Vorausſetzungen konnte noch nicht
wnil die Verhandlungen wegen der auf dem Nordwolle=Gelände
elmgzorſt eingetragenen 3=Millionen=Hypothek der Sparkaſſe in
en, w nicht zu einer Einigung geführt haben. Solange in die=
rag
) ine Klarheit beſteht, ob evtl. ein Nachlaß bzw. ein Ent=
konmmt
in der Zinszahlung zugeſtanden wird, kann der Gläu=
usſehz
wegen der neuen Nordwolle keine Entſcheidung treffen.
neng a Freitag vor dem Arbeitsgericht Bremen anſtehenden Ter=
wirly
ſer die Klage eines Nordwolle=Penſionärs gegen die Nord=
Korchsverwaltung auf Auszahlung ſeiner Penſion verhandelt.
Hchihzerausſchuß hat bekanntlich jegliche Auszahlung aus der
ons E0 abgelehnt, da über die Freigabe oder Nichtfreigabe der
onslsc aus der Konkursmaſſe noch nicht entſchieden iſt.
ſranxuter Deviſenbewirtſchaftungsſtelle und Wechſelprozeſſe der
Fröhnfurt a. M. In der kürzlichen Wechſelklage der Londoner
rmalleinworth, Sons u. Co. gegen die Stadt Frankfurt wurde
ſtads grurteilt, an die Firma 212 000 RM. nebſt Zinſen zu be=
9 Urteil war vorläufig vollſtreckbar. Die Kläger hatten ſich
an 10 Fraukfurter Deviſenbewirtſchaftungsſtelle gewandt, um
mießuy zur Ueberweiſung dieſes Betrages auf ein Sperrkonto
ihrsbreundeten Berliner Bank für Rechnung der Stadt Frank=
Alten. Wie der Fwd. erfährt, hat aber die Deviſenbewirt=
göſte
auf Grund eines generellen Erlaſſes des Reichswirt=
muüriums
vom 20. Oktober, außerdem auf Grund beſonderer
ta9 beim Reichswirtſchaftsminiſterium dieſe Genehmigung ver=
Es rgibt ſich alſo die merkwürdige Tatſache, daß die Stadt
fürt mtskräftig zur Zahlung des fälligen Wechſelbetrages an
de Serurteilt iſt, aber andererſeits durch den Erlaß des Reichs=
iſtlähniſteriums
ihre Zahlungen überhaupt nicht leiſten kann,
wenal ie dazu willens iſt. Das Verbot der Deviſenbewirtſchaf=
fellloird
für andere Wechſelklagen der Stadt Frankfurt, die
congatſchieden ſind, teils noch ſchweben, von Bedeutung ſein.
Südaache Zucker A.=G., Mannheim. Die Verwaltung der Süd=
n
1hker A.=G., Mannheim, teilt uns auf Anfrage mit, daß die
ſchiſnen Blättern veröffentlichten Angaben über die finan=
EEpderniſſe der Rübenernte unrichtige Zahlen enthalten. Auch
Nitterlg, daß die Kreditbeſchaffung im In= und Auslande Schwie=
en
begnet, gibt zu erheblichen Mißverſtändniſſen Anlaß. Die
Eut FZucker A.=G., Mannheim, trägt nur der allgemeinen wirt=
cheRage
Rechnung, wenn ſie ſo vorſichtig als möglich disponiert,
dat. khalb mit den Landwirten Zahlungen in drei Raten ſtatt
bishesy: zwei Raten vereinbart.
Kerſttxke Verfütterung von zuckerhaltigen Futtermitteln. Der
ſche undwirtſchaftsminiſter hat dem Reichsminiſter für Ernäh
unc andwirtſchaft im Intereſſe einer wirtſchaftlichen Verwen=
der
cerrübenernte Vorſchläge für Maßnahmen zu einer ver=
en
Afütterung von zuckerhaltigen Futtermitteln unterbreitet.
De Afütterung ſoll ein beſonderer Anreiz durch die Verbindung
Dara deſer Futtermittel mit der Abgabe von verbilligtem Mais
Dr iA pish- Auf dieſe Weiſe foll zugleit) für die zuckerrüßenbauende
uerm Rit ein ausreichender Preis für zuckerhaltige Juttermittel
elt

Feiſt=Sektkellerei A.=G., Frankfurt a. M. Die Geueralverſamm=
lung
der Geſellſchaft, in der 938 500 RM. Stamm= und 6000 RM.
Vorzugsaktien vertreten waren, genehmigte einſtimmig den bekannten
Abſchluß für das am 30. Juni 1931 abgelaufene Geſchäftsjahr. Der Ver=
luſt
von 216 076 RM. (i. V. 125 448 RM.) zuzüglich 35 448 RM. Ver=
luſtvortrag
, insgeſamt 251 523 RM., wird auf neue Rechnung vorge=
tragen
. Dem Vorſtand und Aufſichtsrat wurde Entlaſtung erteilt.
Aufforderung der Niederländiſchen Bank zur Angabe der Gold=
vorräte
. Wie aus Amſterdamer Bankkreiſen verlautet, hat die Nieder=
ländiſche
Bank alle Amſterdamer Banken und Bankiers um Angabe der
in ihren Depots befindlichen Goldmengen gebeten. Durch dieſen Schritt
bezwecke die holländiſche Notenbank, ſich einen genauen Ueberblick über
die in Holland befindlichen privaten Goldvorräte, die in den letzten
Wochen durch die Goldüberweiſungen aus Amerika ſtark zugenommen
haben, zu verſchaffen. Die Amſterdamer Bankiervereinigung wird ſich
in ihrer in den nächſten Tagen ſtattfindenden Sitzung darüber ſchlüſſig
werden, ob ihre Mitglieder dieſem Erſuchen der Niederländiſchen Bank
entſprechen ſollen.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 29. Oktober ſtellten ſich
für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg, Bremen oder Rotter=
dam
(Notierung der Vereinigung für die deutſche Elektrolytkup=
fernotiz
) auf 70.25 RM. Die Notierungen der Kommiſſion des
Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab
Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und Bezahlung) ſtell=
ten
ſich für Originalhüttenaluminium 98= bis 99proz., in Blöcken,
Walz= oder Drahtbarren auf 170 RM., desgl. in Walz= oder
Drahtbarren 99proz. 174 RM., Reinnickel 98= bis 99proz. 350
RM., Antimon Regulus 4951 RM., Feinſilber (1 Kilogr. fein)
42.2545.50 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 29. Oktober ſtellten ſich für
Kupfer: Oktober 61.75 (62,75), November 61.75 (62.25) De=
zember
62.25 (62.50) Januar 62.50 (63.25), Februar 62.75 (63.25),
März 63.25 (64) April 64 (64.50). Mai 64.75 (65.50), Juni 65
(65.75), Juli 65.75 (66.75). Auguſt 65.75 (67.50), September 67.25
(67.50). Tendenz: abgeſchwächt. Für Blei: Oktober (),
November 21 (21.50), Dezember 21 (22) Januar, und Februar
21 (23). März 21.50 (23), April 22.50 (23), Mai 22.50 (23.50),
Juni 23.25 (24) Juli, Auguſt September 23 (24.50). Tendenz:

(25 25), Juni 25.25 (25,75), Juli 25.50 (26.50),
(2675), September 26.25 (26.50) Tendenz: ſtetig.
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.

Die erſten

Darmſtädter Viehmarkt vom 29. Oktober. Aufgetrieben waren 6
Ochſen, 137 Kälber, 5 Schafe, 1 Ziege. Die Preiſe ſtellten ſich für Käl=
ber
a) 3942, b) 3538, c) 2834 Pfg. pro Pfund. Marktverlauf
ſchleppend, Ueberſtand.
Mannheimer Viehmarkt vom 29. Oktober. Auftrieb: 161 Kälber,
63 Schafe 65 Schweine, 1121 Ferkel und Läufer, 1 Ziege. Preis für
50 Kilo Lebendgewicht in RM.: Kälber b) 4245, c) 3640, d) 2834;
Schafe b) 2226; Schweine nicht notiert. Preis pro Stück in RM.:
Fertel bis 4 Wochen 46, Ferkel über 4 Wochen 711, Läufer 1318.
Marktverlauf: Mit Kälbern ſchleppend, langſam geräumt; mit Ferkeln
und Läufern ruhig.
Frankfurter Viehmarkt vom 29. Oktober. Aufgetrieben waren:
Seit dem letzten Markt 135 Rinder, 1053 Kälber, 513 Schafe, 656
Schweine. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Kälber b) 40
bis 44, c) 3539, d) 3034; Schafe al) 2730, b) 2226 c) 1721;
Schweine b) 4750, c) 4649, d) 4549, e) 4247. Marktverlauf:
Kälber bei ſehr ruhigem Geſchäft geräumt; Schafe ruhig, geräumt;
Schweine ruhig, ausverkauft. Fleiſchgroßhandelspreiſe:
Ochſenfleiſch 1 5562, dito 2 4555; Bullenfleiſch 4854: Kuhfleiſch 2
3545, dito 3 2535; Kalbfleiſch 1 und 2 55 75; Hammelfleiſch 6070;
Schweinefleiſch 5862. Geſchäftsgang langſam. Eingebracht waren:
297 Viertel Rinder, 114 Kälber, 35 Schafe, 481. halbe Schrneine.

Die deutſche Reichsbahn im Sepkember 1931.
Nach dem Bericht der Reichsbahngeſellſchaft über die Lage der
Deutſchen Reichsbahn im September 1931 hatten die außergewöhn=
lichen
Stockungen in der allgemeinen Wirtſchaft und die ſteigende
Arbeitsloſigkeit für den Reichsbahnverkehr weitere erhebliche
Rückſchläge zur Folge. Der Perſonenverkehr ließ ſtärker als in
den Vorjahren nach. Die Einnahmen, die im Juli 1931 um 14,3
v. H. und im Auguſt 1931 um 19,6 v. H. hinter den Ergebniſſen
des Jahres 1930 zurückgeblieben waren, zeigten im September
1931 einen Ausfall von 20,8 v. H. Der Güterverkehr geſtaltete
ſich zwar infolge der ſaiſonmäßig zunehmenden Herbſt= und Ernte=
transporte
etwas lebhafter als im Auguſt, blieb aber im Ver=
gleich
zu den letzten Jahren weiterhin ſehr ſchwach. Der Ein=
nahmerückgang
ſtellte ſich hier im Berichtsmonat gegenüber 1930
auf 18,6 v. H. und gegenüber 1929 auf 33,1 v. H. Die Betriebs=
einnahmen
ſtellten ſich im September auf zuſammen 331,068 Mill=
Reichsmark. die Ausgaben insgeſamt auf 374,187 Millionen Reichs=
mark
, ſo daß die Monatsrechnung mit einer Mehrausgabe von
rund 43 Millionen Reichsmark abſchließt. Der Perſonalbeſtand
betrug einſchließlich der Zeit= und Aushilfsarbeiter im September
(74 958 Köpfe.
Für 120 Millionen Reichsmark neue Hilbermünzen.
Der Reichsrat genehmigte in ſeiner Vollſitzung am Donnerstag zwei
Vorlagen über die Ausprägung neuer Reichsſilbermünzen. Es handelt
ſich um die Ausprägung von Zweimarkſtücken für zuſammen 30 Mill.
RM. und von Dreimarkſtücken für zuſammen 90 Mill. NM. Ins=
geſamt
werden alſo. 45 Mill. Stück neue Silbermünzen im Geſamtwert
von 120 Mill. RM. ausgeprägt. Der Reichsrat genehmigte weiter eine
Verordnung zur Verhütung der Einſchleppung der San Joſé=Schildlaus
und der Apfelfruchtfliege. Die Verordnung faßt die bisher erlaſſenen
Einzelanordnungen zuſammen und vermehrt die Zahl der überſeeiſchen
Länder, aus denen die Einfuhr lebender Pflanzen verboten und die
Unterſuchung eingeführter Obſtſendungen vorgeſchrieben iſt, um zwei
weitere Länder, nämlich Neuſeeland und Südafrika.

Produkkenberichte.

Mannheimer Produktenbericht vom 29. Oktober Weizen inländ.
gut, geſund und trocken (7576 Kilo) 24,2524,75, Roggen inländ. 22,
Hafer inländ, neue Ernte 16,7519 Sommergerſte inländ. 1819,50,
Austauſchware über Notiz, Futtergerſte 17,517,75, Sohaſchrot (Mannh.
Fabr.) prompt 12,25, Biertreber mit Sack 12,2512,50, Trockenſchnitzel
66,25, Wieſenheu (foſe) und Rotkleeheu 5,405,90, Luzernkleeheu 5,80
bis 6,40, Stroh: Preßſtroh Roggen=Weizen 3,804,10. Hafer=Gerſte
3,403,80, geb. Stroh Roggen=Weizen 3,604 Hafer=Gerſte 3,203,60,
Weizenmehl Spezial 0 neue Ausmahlung (Südd. Großmühlenpreis ab
Mühle) mit Sack Okt.=Dez. 35, dito mit Auslandsweizen 37 Roggen=
mehl
(60prozentig) mit Sack 30,5032, feine Weizenkleie mit Sack 9 bis
9,25. Erdnußkuchen 12,2512,75. Tendenz feſt. Obwohl die Forde=
rungen
für inländiſches Brotgetreide weſentlich erhöht ſind, verkehrte
die Börſe in ruhiger Haltung. Die Inlandsverkäufe ſind nach wie vor
ſchleppend.
Berliner Produktenbericht vom 29. Oktober Am Produktenmarkte
ſetzte ſich die Aufwärtsbewegung der Preiſe auch heute fort, allerdings
waren die Mühlen auf dem erhöhten Preisniveau merklich vorſichtiger,
zumal man zunächſt die Beſppechungen in dem neugebildeten Wirtſchafts=
beirat
abwarten will. Da aber das inländiſche Angebot gering bleibt
und nach dem lebhafteren Mehlgeſchäft der letzten beiden Tage einige
Deckungsnachfrage beſteht, mußten für Weizen wiederum 1 Mark höhere
Preiſe bewilligt werden; am Lieferungsmarkte war März=Weizen auf
Meinungskäufe ſogar um 3 Mark befeſtigt. Roggen lag ſtetig, höhere
Preiſe waren trotz der beſtehenden Nachfrage und des geringen erſthän=
digen
Offertenmaterials nur ſchwer durchzuholen, zumal man im han=
delsrechtlichen
Lieferungsgeſchäft für morgen Andienungen in Höhe von
11000 Tonnen erwartet. In Weizenmehl iſt das Geſchäft nach der
geſtrigen Belebung bei 25 Pfg. höheren Forderungen wieder ruhiger
geworden, Roggenmehl bleibt noch angeboten, insbeſondere in Provinz=
fabrikaten
, und liegt weiter feſt. Am Hafer= und Gerſtenmarkt ver=
halten
ſich die Käufer gegenüber erhöhten Forderungen abwartend das
Angebot hat allerdings nicht zugenommen. Für Weizenexportſcheine
nennt man etwa geſtrige Preiſe. Roggenexportſcheine werden etwa
1 Mark höher bewertet.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 29. Okt.:
Getreide. Weizen: Dez. 57.25, März 60½, Mai 62½, Juli
62½; Mais: Dez. 39,75, März 42.25, Mai 44½, Juli 45.75; Hafer:
Dez. 24.50, März 26½, Mai 27½, Juli 24.50; Roggen: Dez. 42,
Mai 47.
Schmalz: Okt 7.85, Nov. 6.95, Dez. 6.17½, Jan. 6.00.
Speck, loko 7.62½,
Schweine: leichte 4.704.90, ſchwere 5.005.35: Schweine=
zufuhren
: Chicago 25 000, im Weſten 86 000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 29. Okt.:
Schmalz: Prima Weſtern 8.80; Talg, extra, loſe 3.75.
Getreide. Weizen: Rot= und Hartwinter 70½; Mais, loko
New York 55½; Mehl, ſpring wheat clears 4.304,60; Fracht:
nach England 1,62,3 Schilling, nach dem Kontinent 88.50 Cts,
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Vor dem Schlichter für das Rheinland vereinbarten die Par=
teien
des Steinkohlenbergbaues im Wurmrevier eine Verlänge=
tung
des bisher durch Schiedsſpruch vom 27. Mai feſtgelegten Ar=
beitszeitabkommens
über den 31. Oktober hinaus bis zum 30.
April 1932. Die Vereinbarung iſt mit einmonatiger Friſt künd=
bar
. Auch die Urlaubsregelung gilt unverändert bis zum 31.
März 1932.
In einer Sitzung in Koblenz wurde beſchloſſen, ſowohl die
weſtdeutſche als die ſüddeutſche Mühlenkonvention unter den bis=
herigen
Bedingungen wie üblich in den letzten Monaten wieder
um vier Wochen bis Ultimo November zu verlängern.
Die zum Blumenſtein=Konzern gehörende Continentale Bau
A.=G., Berlin, hat ihre Zahlungen eingeſtellt und Konkurseröff=
nung
beantragt, nachdem ſie bereits ſeit längerer Zeit vergeblich
verſucht hat, von verſchiedenen Bauherren, fällige Forderungen
einzutreiben, und da es ihr nicht möglich war, von anderer Seite
weitere Kredite zur Verfügung geſtellt zu erhalten.
Die Kolonialwarenhandlung Bodenheimer u. Co. Frankfurt
a M. iſt in Zahlungsſchwierigkeiten geraten und ſtrebt einen ge=
richtlichen
Vergleich an. Auf Grund eines vorläufigen Status
ſtehen rund 600 000 RM. Paſſiven etwa 370 000 RM. Aktiven
gegenüber, ſo daß ſich eine Quote von rund 33½ Prozent ergibt.
Die Weingroßhandlung Gg. Ullrich 3. in Maikammer iſt in
Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Die Verbindlichkeiten werden
auf 500 000 RM. geſchätzt.
Gegen die Banque de Geneve liegen nunmehr Anträge zur
Konkurseröffnung vor Es ergibt ſich nach den jüngſten Dar=
legungen
neben dem Verluſt des AK von 20 Mill. und der Re=
ſerven
von 7 Mill. ſfrs. noch Verluſte von etwa 47 Mill. ſfrs.
Man ſchätzt die Konkursquote mit etwa 40 Prozent.
Die ſchweizeriſche Kunſtſeidefabrik Feldmühle A.=G., Rorſchach,
ſchließt 1930 31 nach Abſchreibung von 0,666 (0 624) Mill. ſfrs.
mit einem Verluſt von 0,895 Mill ſfrs. ab gegenüber einem
Vorjahresgewinn von 0,73 Mill. RM. Der Bruttoertrag hat ſich
von 2,01 auf 0,85 Mill. geſenkt.
Eine der älteſten Banken der Gegend, das Escompte de Tour=
nus
in Chälons=ſur=Sazne, die ein Vorkriegskapital von drei
Millionen Franken beſitzt und zahlreiche Filialen in der dortigen
Gegend unterhält, hat wegen der gegenwärtigen Kriſe ihre Schal=
ter
ſchließen müſſen.
Der Londoner Goldpreis beträgt am 29. 10. 31 für eine Unze
86.9867 RM., für ein Gramm Feingold
Feingold 106 sh 8
demnach 41,1529 Pence 2.79669 R
n hat
Bergwerkskomm
Die Gemiſchte nationale bel
eine Herabſetzung der Bergerbeiterlöhne um 5 Prozent ab 1. No=
vember
beſchloſſen.

[ ][  ][ ]

Seite 12 Nr. 301

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Heute und Tolgende Tage

Do derforresende Doppel.
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der kühne Prärie-Reiter in
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Calirornien
Ein Sensations-Abenteuer voll
Spannung und Tempo.
Im II. Teil
Ein witziger Tonflmschwank
Ber Falsche
Ehemann
mit Joh. Riemann, Maria Pandlern a.
Jugendliche zum I. Teil zugelassen.

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Am Sonntag, den 1., Montag, den 2.,
und Sonntag, den 8. Nov. 1. J8., findet die
Arheilger Kirchweihe u Nachkirchweihe
ſtatt. Für Kühe, Keller und auch Unter=
haltung
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geſorgt. Die einzelnen Lokale und Säle,
ſowie auch die Tanzböden ſind in tadel=
loſer
Verfaſſun7. Die geforderten Preiſe
ſind, den derzeitigen Verhältniſſen Rech=
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tragend, äußerſt niedrig gehalten.
Um geneigten Zuſpruch bitten (15565
die Gaſtwirte in Arheilgen.

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[ ][  ][ ]

Darmſidter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

sis, Postamt C. C.1.

Roman von
/ Ernſt Klein

(Nachdruck verboten

esn Sie Sie ſind jung, Sie ſind faſt noch ein Kind
kewuſe jetzt nichts anderes als an ſich ſelbſt! Denken Sie an
Miar, die Sie zu Hauſe haben, an den Vater ! Wenn
er Aurr ſich wie ein Schurke Ihnen gegenüber benommen hat,
d QGericht milde urteilen. Ich ſelbſt möchte Ihnen ja hel=

Jarßinke Ihnen, Herr Kapitän! ſtammelte ſie. Sie ſprachen
efligſßſie ein Freund zu mir, aber ich kann beim beſten Willen
tnm ausſagen, als ich geſehen habe. Ich habe ihn nicht ge=
Er lag da, als ich kam
ehy S.itind ihm alſo nicht nach
N)= nein!
S ſtind auf der Bank ſitzen geblieben?
Tl.1 ja ! Bis ich den Schuß hörte! fügte ſie vor=
Il/zu, um jede Frage abzuſchneiden.
Deixſapitän hob ſeufzend die Schultern. Die alte Geſchichte!
ſt iſfruen viel ſchwerer beizukommen als Männern. Ich weiß
zwemoiſelle, was ich mit Ihnen machen ſoll ! Er
vei: Moment lang in Gedanken verſunken. Sie rührte ſich
G derber Schritt ſcharrte über den Kies.
Delr ine Sergeant meldete: Herr Kapitän, von dem Revol=
ſprech
iſt ſuts zu finden. Keine Spur!
om chahn Sie auch hinter der Mauer nachgeſehen? Der Täter
nrtoßt diſe Vaffe hinter die Mauer geworfen haben!"
Seh wohl, Herr Kapitän! Den Revolver haben wir nicht
.6 inden Aber dafür etwas anderes die Spur eines Man=
de
ber die Mauer geſprungen ſein muß!
Ala zum Teufel? Der Offizier ſchnellte ordentlich auf.
rvzſer zu Lilian zurück. Haben Sie doch etwas gehört?
leinhwar es ein Mann. Um Gotteswillen, Made=
ſellſ
,o ſprechen Sie doch! Dieſe Spur, die wir finden, hilft
nen vu nichts. Verſchlimmert nur Ihre Sache
NErß0, daß kein Tropfen Blut in dem Geſicht des Mädchens
Alhr eine milde, beinahe tragiſche Entſchloſſenheit ſtarrte
auus hren Augen entgegen, die groß und unnatürlich waren.
hafb nichts gehört und nichts geſehen, Herr Kapitän!
9.
Den ſergeant führte Lilian zur Terraſſe zurück, während der
itäſſſch eilends zu der Stelle begab, an der man die rätſel=
gen
ihzſpuren gefunden hatte. Der zweite Gendarm ſtand hier

und hielt die Leute zurück. Salas Leiche wurde von zwei Hotel=
angeſtellten
in eine Decke gewickelt und auf ſein Zimmer getragen.
Kapitän Froſſart machte ſich ſelbſt daran, die Spuren zu
unterſuchen. Ein kräftiger, langer Männerſchuh hatte ſich hier in
den weichen Lehm eingebohrt. Die Spur führte längs des Boule=
vard
Carnot hinauf zur Stadt der Eingeborenen. Dort verlor
ſie ſich.
Ebenſo könnten wir die berühmte Stecknadel im Heuhaufen
finden, knurrte der Kapitän und kehrte in das Hotel zurück.
Hier wartete auf der Terraſſe Leutnant Ducros.
Herr Kapitän, ich habe das Zimmer Salas durchſucht. Es
iſt nichts zu finden geweſen, was irgendwie Aufſchluß über das
Motiv der Tat geben könnte. Kein Brief; einzig und allein eine
Poſtkarte, Pedro unterzeichnet, augenſcheinlich von ſeinem Diener
aus London, mit der kurzen Mitteilung, daß alles in Ordnung
iſt. Bitte, hier iſt die Karte!
Kapitän Froſſart drehte mißmutig das kleine Stück Karton
in der Hand hin und her und zuckte die Achſeln. Ich gehe jede
Wette ein, dieſer Marquis de Sala war ein großer Lebemann,
und hinter ſeiner Ermordung ſteckt die Tragödie irgendeiner Frau.
Dieſe Engländer machen ja nicht den Mund auf. Der Teufel hole
ſie alle zuſammen!"
Auch die Frauen? lächelte der Leutnant.
Sein Vorgeſetzter zuckte die Achſeln. Die zuerſt! Sie haben
alle viel zu kühle Köpfe! Die Franzöſin, die verrät ſich, ihr Tem=
perament
geht mit ihr durch. Aber eine Engländerin, die hat nur
Kopf! Der können Sie nie und nimmer den Kopf verdrehen.
Nun, Sala ſcheint es doch verſtanden zu haben
Beſondere Begabung, mit der ein anſtändiger Mann nicht
mit kann. Unſereiner iſt Durchſchnitt, Ducros, knurrte Froſſart,
holte eine Zigarre hervor, zündete ſie an und atmete mit tiefen
Zügen den Rauch ein. Der Kampf mit Lilian war nicht leicht ge=
weſen
, und er ſagte ſich, daß der Kampf, der ihm noch mit ihr
bevorſtand, noch weniger leicht ſein würde.
Die beiden Offiziere traten in die Hälle, in der es wie in
einem im Zuſtande ſtaatlichen Umſturzes befindlichen Bienenkorb
aufgeregt und lärmend zuging. Bunt durcheinandergewürfelte
Gruppen diskutierten das große Ereignis. Der Direktor, ein
junger, ſympathiſcher Mann, ſchoß von einer zur anderen. Be=
ruhigte
da, ſtimmte dort zu, daß es nur die Kammerjungfer ge=
weſen
ſein konnte. Zeigte ſich durchaus auf der Höhe der Si=

Ar. m Seie B

eiele lattge

Seht Suannkaft

verdanken wir dem Bohnenkaffee.
Dieſen Genuß wollen wir uns nicht
verkümmern laſſen. Am wenigſten
durch ungeeignete Zuſätze.
Aber richtig aufſchließen und
dadurch beſſer ausnutzen müſſen
Sie die Bohnen
mit Webezs natürlich!

O

tuation und war im großen und ganzen gar nicht ſo unzufrieden,
denn die Geſchichte war eine unerhörte Reklame. Ob Kammer=
zöſchen
oder Lady den Marquis über den Haufen geknallt hatte,
war ihm egal. Cxime passionel auf jeden Fall. Die Pariſer Preſſe
würde ausführliche Artikel darüber bringen! Der Name des Ho=
tels
in großen Lettern gedruckt Reklame, um die ihn die Kon=
kurrenz
beneiden mußte!
Nur ein kleiner Wermutstropfen war in dieſem Freuden=
becher
. Als Kapitän Froſſart und Leutnant Ducros in der Halle
erſchienen, machte er ſich mit ängſtlichem Geſicht an ſie heran.
Herr Kapitän, ich habe, wie Sie wünſchten, alle Hotelausgänge
abſperren laſſen. Leider iſt dieſe Maßregel zu ſpät gekommen.
Ein Mann iſt verſchwunden.
Ein Mann? Wer?
Er gehört nicht zum Stabe des Hotels, ſondern zur Diener=
ſchaft
Lord Craytons. Es iſt ſein Steward Stefano Sorino. Er
iſt nicht auf ſeinem Zimmer und auch ſonſt nicht im ganzen Hotel
zu finden.
Der Kapitän blinzelte zu ſeinem Leutnant hinüber. Alſo
doch
(Fortſetzung folgt.)

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Eyord in der Alten Mainzer Gaſſe.
ſan furt a. M. In der Mordſache Gre=
hiut
die Kriminalpolizei vorgeſtern eine
sſtun vorgenommen, die jedoch nicht auf=
umalen
werden konnte. Die Polizei iſt
müder Aufklärung des Verbrechens be=
ſtInd
hält zwei Möglichkeiten für ge=
imal
könnte der Mörder in Zuhälter=
zuuchen
ſein, die G. könnte mit einem
ſters Streit geraten ſein und von dieſem
naſſtvor einer Anzeige der G. erdroſſelt
sn ſ. Die zweite Möglichkeit beſteht
düßein Beſucher des Mädchens bei ihr
sbeumtete, ſo daß auch ein Raubmord in
lmmen könnte. Für Ermittlung des
uuden 500 Mark Belohnung ausgeſetzt.
Auſthung des erſten deutſchen
Vinkerſpork=Denkmals.

*furt a. M. In der Donnerstag=
ſirs
des Favag=Prozeſſes wurden drei
Kur Angelegenheit Berlin=Frankfurter
ſengsgeſellſchaft vernommen.
ßeſicherungsdirektor Eſſer (Berlin), der
Der zur Favag gehörenden Deutſchen
rerſicherungsgeſellſchaft tätig war und
br hme des Verſicherungsbeſtandes der
rnnkfurter abgewickelt hat, und Direk=
mBerlin
), Vorſtandsmitglied der Ber=
hiſeirter
Verſicherung, ſagten überein=
Ayes, daß nur von einer Reſerveſtellung
ox 40 000 RM. die Rede geweſen ſei,
cun darüber hinaus keinerlei weitere
irlangt habe. Direktor Eſſer war, ob=
erdentliches
Vorſtandsmitglied der
eiFen iſt, de facto nur eine Art Filial=
hörlin
. Er betont, daß es im Septem=
Mils die Aufteilung der von der Favag
mis zurückgenommenen Reſerve von
FMN erfolgte, keineswegs zu überſehen
i daß das Geſchäft als ſolches ge=
rerd
verlaufen war, ſo daß man da=
leinen
Betrag als überflüſſig gewor=
o
rteilen können. Nachdem Mädje ſich
husmann des Transportverſicherungs=
Beieichnet hatte, fragte der Staatsan=
ſies
denn möglich geweſen ſei, daß
m Vorſtandsmitglied einer Transport=
bos
geſellſchaft beſtellt worden ſei. Zur
ſſ hierauf erwiderte Mädje, daß er
ſu mit den Einzelheiten der Transport=
zeg
vertraut war, daß er aber ſelbſtver=
ſſrs
Geſchäft in den großen Zügen voll
cund leiten konnte.
ſſetr Schnell beſtätigte, daß Eſſer eine
Auder Reſerve um etwa 40 000 RM. zur
ſitte der BerlinFrankfurter gefordert
rereſſant iſt die Tatſache, daß die Vor=
hät
jeder der BerlinFrankfurter Ver=
bseſellſchaft
bei der entſcheidenden Auf=
ibsſung
nur teilweiſe anweſend waren,
(Mädje und Schnell) von den auf
ur Seite des diesbezüglichen Protokolls
eſdingen nichts erfahren hatten.
zu ſchloß ſich die Vernehmung von
1 boetjes=Berlin, der Aufſichtsratsmit=
ErBerlinFrankfurter war und ſpäter
wet aus der BerlinFrankfurter her=
ikynen
Berliniſchen Grundſtücksverwer=
elechaft
, die die Grundſtücke der Ber=
hnurter
übernahm, geworden iſt. Er
Fvoag den Betrag von 110 000 RM. ſo=
ſch
öründung der neuen Geſellſchaft zur
ſin geſtellt und ihn zu dieſem Zwecke in
mud Bargeld perſönlich an Mädje abge=
IN Ueberzeugung erklärte er, daß er in
bAundung an Mädje nicht das geringſte
ſſüit Argument geſehen habe.
ſan wird Direktor Goetje in ſeiner
hhi als Aufſichtsratsmitglied der Ver=
4 Liliniſchen über die Frage der Son=
ſittg
von 110 000 RM., die den Direk=
PZücke, Becker und Mädje im Zuſammen=
ſit
em Bica=Geſchäft gewährt wurde, ver=
u
Ei gibt an, daß der Aufſichtsrat der
lolte Berliniſchen abgelehnt hatte, die
ſeurch irgend etwas ſtärker zu belaſten.
ro der Aktien zu 200 Prozent wurde
terder Bedingung genehmigt, daß die
hautvon allen Verpflichtungen gegenüber
euſtal befreit wurde.

Enhlung des Denkmals in Altenberg
im Erzgebirge.
dem Ain terſportplatz Altenberg i. Erzgeb.
De Dmerſte Winterſport=Denkmal Deutſch=
S emhſt. Es iſt die 3 Meter hohe Bronze=
Nr ANs Skifahrers, ein Werk des Dres=
eſter
Bildhauers Löhner.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Wien feierk das Andenken der gefallenen Deutſchmeiſter.

Der Feſtakt vor dem Deutſchmeiſter=Denkmal in Wien.
Redend: Der öſterreichiſche Kriegsminiſter Vaugoin.
Vor dem Deutſchmeiſter=Denkmal in Wien fand eine Erinnerungsfeier für die im Kriege gefallenen
Mitglieder des heldenhaften Deutſchmeiſter=Regiments ſtatt. Ein eherner Kranz wurde von dem
öſterreichiſche Kriegsminiſter Vaugoin, der die Gedächtnisrede hielt, am Fuße des Denkmals
niedergelegt.
Calmette=Prozeß.
Erregie Zwiſchenfälle. 2as Reichsgeſundheilsamt zum Calmekke-Berfahren.
Lübeck. Am 14. Tage der Verhandlung des nahme abgewichen wäre, nicht abgegeben. An der
Calmette=Prozeſſes berichtigte der Vorſitzende zu= Tagung der Sachverſtändigen des Völkerbundes
nächſt einige Aeußerungen, die bei der Labora= im Oktober 1928 in Paris hätten für Deutſch=
toriumsbeſichtigung
gefallen und falſch in die land die Herren Neufeld, Schloßmann, Prausnitz
Oeffentlichkeit gekommen waren. Während der und Zeller teilgenommen. Es ſeien dort zwei
Zeugenvernehmung gibt die Schweſter Hoffmann, Entſchließungen über das Calmette=Verfahren
die Vorſitzende des Hebammenvereins, über= gefaßt worden. Die eine bezog ſich auf die An=
raſchend
die Erklärung ab, daß der Vorſitzende wendung des Verfahrens bei Menſchen, die an=
der
Lübecker Elternſchaft, Oberingenieur Pangels, dere auf die Anwendung bei Tieren. Die letztere
während der Hauptverhandlung bei ihr ange= ſei optimiſtiſcher gefaßt geweſen, als diejenige,
rufen und 40 Minuten lang auf ſie eingeredet welche ſich auf die Anwendung bei Menſchen be=
habe
. Dieſe Aeußerung ruft lebhafte Erregung zog. Soweit ihm erinnerlich, habe ſich aber auch
im Gerichtsſaal hervor.
die erſte Entſchließung für die Unſchädlichkeit
Ein Verteidiger fragt, ob Pangels die des Calmette=Verfahrens ausgeſprochen, aber
Schweſter zu beeinfluſſen verſucht habe. Auf die Durchführung weiterer Verſuche empfohlen.
Grund der Wichtigkeit dieſer Ausſage beſchließt Der Bericht über die Tagung in Paris ſei ihm
das Gericht protokollariſche Feſtſtellung. Im An= zugegangen und er habe ihn in den inneren Ge=
ſchluß
an die Protokollierung fragte Oberſtaats= ſchäftsgang gegeben. So ſei er auch zur Kenntnis
anwalt Dr. Lienau die Schweſter, ob Pangels ſie des Unterſuchungsausſchuſſes gelangt, und weder
zu einer falſchen Ausſage unter Eid beeinfluſſen dieſer, noch das Reichsgeſundheitsamt, weder
wollte, was die Zeugin jedoch verneint.
der Reichsgeſundheitsrat noch er ſelbſt hätten
In der allgemeinen Erregung, die der Zwi= irgendeine Erklärung abgegeben, in welcher vor
ſchenfall ausgelöſt hatte, war die Frage des Ver= den Lübecker Ereigniſſen erneut zu dem Cal=
treters
der Nebenkläger Rechtsanwalt Dr. Wit= mette=Verfahren Stellung genommen worden
tern untergegangen, was die Schweſter ſeinerzeit wäre. Aus dieſem Schweigen des Reichsgeſund=
Herrn Pangels nach der Geburt ſeines=Kindes heitsamtes hätte nicht der Schluß gezogen wer=
über
das Mittel geſagt habe. Rechtsanwalt Wit= den können, daß ſich der Standpunkt des Reichs=
tern
verlangt jetzt, daß auch dieſe Ausſage der geſundheitsamts oder des Reichsgeſundheitsrates
Schweſter protokollariſch aufgenommen wird. Als geändert habe. Im Gegenteil, das Schweigen
ſich Widerſpruch dagegen erhob, ſprang er ſehr wäre nur ſo aufzufaſſen geweſen, daß man an
erregt auf, riß ſich die Anwaltsrobe herunter dem beſtehenden Standpunkt feſtgehalten habe.
Im weiteren Verlauf der geſtrigen Nachmit=
und erklärte: Ich mache nicht mehr mit, ich habe
keine Luſt, in dieſem Prozeß noch mitzuarbeiten, tagsverhandlung im Tuberkuloſe=Prozeß erklärte
Das Gericht beſchloß dann ſchließlich, auch dieſe der Präſident des Reichsgeſundheitsamtes Dr.
Ausſage der Schweſter zu protökollieren, die be= Hamel: Als ich in Paris die Nachricht von den
ſagt, daß Schweſter Hoffmann damals dem Ober= Lübecker Vorgängen erhielt, war ich über das
ingenieur Pangels und den übrigen Eltern ge= eingetretene Unglück und darüber, was mir als
ſagt habe, daß es ſich um ein unſchädliches Mittel / Ausweitung des Lübecker Unglücks vor Augen
ſtand, geradezu erſchlagen. Ich war ferner da=
handele
.
Sodann wurde in die Mittagspauſe ein= durch unangenehm überraſcht, daß man in Lübeck
das Verfahren empfohlen hatte, trotzdem der
getreten.
Nach der Mittagspauſe wurde der Präſident / Reichsgeſundheitsrat davon abriet und ohne daß
des Reichsgeſundheitsamts, Dr Hamel, vernom= eine Verſtändigung mit dem Reichsgeſundheits=
men
. Er äußerte ſich über die Stellungnahme des amt oder dem Reichsinnenminiſterium erfolgt
Reichsgeſundheitsamts und des Reichsgeſund= war, und daß man ſich über die in der Stellung=
heitsrates
zum Calmette=Verfahren und erör= nahme des Reichsgeſundheitsrates ausgeſprochene
terte weiter die Organiſation des Hygieneaus= Sperre ohne vorherige Verſtändigung hinweg=
ſchuſſes
des Völkerbundes, ſowie die Tagung der ſetzte. Der Präſident wurde alsdann über ſeine
Sachverſtändigen des Völkerbunds in Paris von angebliche Aeußerung: Die Bahn für die Ein=
1928. Präſident Dr. Hamel ſagte, da ſich Beſtre= führung des Calmette=Verfahrens in Deutſchland
bungen gezeigt hätten, das Calmette=Verfahren iſt jetzt frei vernommen. Dieſe Aeußerung will
in größerem Umfange anzuwenden, habe das der Angeklagte Dr. Altſtaedt von Dr. Bielefeld,
Reichsgeſundheitsamt empfohlen, vorläufig das Lübeck, mitgeteilt bekommen haben, und dieſe
Ergebnis weiterer Unterſuchungen abzuwarten. Aeußerung hat Altſtaedt nach deſſen Ausſage
bewogen, das Calmette=Verfahren in Lübeck
Das Reichsgeſundheitsamt habe damit ſeinen Be=
ſtrebungen
einen Riegel vorſchieben wollen. Für einzuführen, ohne ſich noch einmal an das Reichs=
die
Unterſuchungen ſei eine beſondere Kommiſ= geſundheitsamt zu wenden. Dr. Hamel erklärte
ſion vom Geſundheitsamt ernannt worden. Prä= es für ausgeſchloſſen, daß er ſich ſo geäußert habe.
ſident Hamel betonte, der Reichsgeſundheitsrat. / Die Ausſagen des Präſidenten Dr. Hamel wur=
habe
in der Folgezeit irgendeine Erklärung, den Wort für Wort protokolliert. Die Ver=
durch
welche er von ſeiner damaligen Stellung= handlung wurde auf Freitag vertagt.

Sklarek-Prozeß.
Berlin. Am geſtrigen Verhandslungstage
im Sklarekprozeß werden die Vorwürfe erörtert,
die gegen die Sklareks in bezug auf die Liefe=
rungsberechtigung
gegenüber den Magiſtratsſtel=
en
erhoben werden, und zwar, weil ſie verſucht
haben, ihre Lieferungsberechtigung als einen Be=
ſtellzwang
durchzudrücken. Als ſich verſchiedene
Berliner Bezirksämter über die Mangelhaftig=
keit
der Sklarekſchen Waren beſchwerten, erließ
der Stadtamtsrat Sokoloſki eine Verfügung an
die Bezirksämter, daß von den Sklareks gekauft
werden müſſe. Die weiteren Beſchwerden der
Einzelhandelsgemeinſchaft von Groß=Berlin und
der Stadtverordnetenfraktion der Wirtſchafts=
partei
kamen erſt im Januar 1927 im Stadt=
parlament
zur Ausſprache, in der ſich der kom=
muniſtiſche
Stadtrat Gaebl ſehr für die Sklarek
einſetzte. Willy Sklarek erklärt, die Leute hät=
ten
die meiſten Sachen ein halbes Jahr getragen

und ſich dann über die Güte beſchwert. Es ſei
eine Großzügigkeit von den Sklareks geweſen,
nach einem halben Jahre die Ware numzu=
tauſchen
.
Im weiteren Verlauf der Verhandlung
kommt dann das Darlehnsgeſuch der Brüder
Sklarek an Stadtkämmerer Lange zur Sprache,
das zunächſt auf 500 000 Mark lautete, dann aber
auf 300 000 Mark herabgeſetzt wurde. Dieſes
Schreiben ſoll nach Anſicht der Staatsanwalt=
ſchaft
der kommuniſtiſche Stadtrat Degener ent=
worfen
haben. Der Vorſitzende bemerkt dazu,
daß alſo Degener als Stadtrat an ſich ſelbſt ge=
ſchrieben
habe. Stadtrat Degener beſtreitet das,
gibt aber zu, einige Verbeſſerungen vorgenom=
men
zu haben, da Leo Sklarek kein großer
Schriftgelehrter geweſen ſei. Nach der Verneh=
mung
des Stadtamtrats Sokolowſki wird ſodann
die Verhandlung auf Samstag vormittag ver=
tagt
.

Nr. 301 Seite 15

Die Zeppelinfahrken nach Südamerika.
Friedrichshafen. Die dritte Paſſagier=
fahrt
des Graf Zeppelin nach Südamerika hat
mit der Landung in Friedrichshafen ein glück=
liches
Ende gefunden. Durch die Selbſtverſtänd=
lichkeit
und Pünktlichkeit, mit der dieſe Fahrten
durchgeführt wurden, iſt bewieſen, daß ein regel=
mäßiger
Luftſchiffdienſt für Paſſagiere und Poſt
von Mitteleuropa nach Südamerika mit Zeppe=
linen
ausführbar iſt. Die Leiſtungen des Luft=
ſchiffes
, ſeiner Führer und ſeiner Beſatzung haben
überall in der Welt, beſonders in Südamerika,
große Begeiſterung hervorgerufen. Andererſeits
iſt man ſich in Deutſchland dankbar bewußt, in
wie großem Maße die außerordentlich hilfsbe=
reite
und ſachkundige Mitarbeit der braſiliani=
ſchen
Behörden und die freundliche und verſtänd=
nisvolle
Haltung der braſilianiſchen Preſſe und
öffentlichen Meinung zu der glücklichen Durch=
führung
dieſer Zeppelinfahrten beigetragen ha=
ben
. Die regelmäßige Fortführung der Zeppelin=
Fahrten von Deutſchland über Spanien oder
Frankreich nach Südamerika wird in Zukunft da=
von
abhängig ſein, daß es gelingt, an geeigneten
Plätzen in Spanien und Frankreich ſowie an der
ſüdamerikaniſchen Weſtküſte Luftſchiffhäfen mit
Hallen einzurichten. Von deutſcher Seite wird
der neue Luftſchnelldienſt für Poſt und Paſſa=
giere
als Mittel einer engeren Verbindung zwi=
ſchen
Mitteleuropa und Ibero=Amerika ſehr be=
grüßt
und auch weiterhin für ſeine Durchfüh=
rung
mit allen Kräften gearbeitet.
Dr. Eckener kommt aus Amerika zurück.
New York. Nachdem Dr. Eckener die Werke
der Goodyear Zeppelin Company in Akron und
das neue Marineluftſchiff Akron in Lakehurſt
beſichtigt hat, tritt er heute auf dem Lloyd=
dampfer
Europa die Rückreiſe nach Deutſch=
land
an.

Das Urteil im Sodener Bank=Prozeß.
Frankfurt a. M.=Höchſt. Im Sodener
Bank=Prozeß wurde geſtern mittag gegen 12 Uhr
das Urteil verkündet. Der frühere Direktor
Wilhelm Weidmann wurde wegen fortgeſetzter
Untreue im Sinne des Genoſſenſchaftsgeſetzes
und wegen fortgeſetzter Depotunterſchlagung zu
einer Gefängnisſtrafe von 9 Monaten und 300
RM. Geldſtrafe verurteilt. In der Urteilsbe=
gründung
wurde hervorgehoben, daß Weidmann
durch die laut Statuten verbotenen Effekten=
geſchäfte
im Bewußtſein des Riſikos die Bank
und deren Mitglieder geſchädigt habe und da=
durch
das Vertrauen der Genoſſenſchaftler ſchänd=
lich
mißbrauchte. Durch die verbotenen Ent=
nahmen
aus dem Kundendepot ſei Untreue und
Depotunterſchlagung erwieſen. Auch die Kredit=
gewährung
an die ſchon in Zahlungsſchwierig=
keiten
ſtehende Frankfurter Bank ſtelle Untreue
dar. Strafmildernd kam in Betracht, daß der
Angeklagte Stellung und Vermögen verloren hat
und nach Kräften für die Deckung der Verluſte
eingetreten iſt. Auch die mangelhafte Kontrolle
durch die übrigen Vorſtandsmitglieder und den
Aufſichtsrat laſſe die Verfehlungen in milderem
Lichte erſcheinen.
Dreiſter Raubüberfall auf ein Wettbüro.
Drei Banditen halten über 30 Perſonen
mit der Waffe in Schach.
Hamburg. Ein überaus dreiſter Raub=
überfall
wurde in den erſten Nachmittagsſtunden
des Donnerstag auf ein hieſiges Wettbüro aus=
geführt
. In dem Büro befanden ſich etwa 30
Kunden, als plötzlich drei Räuber eintraten und
mit Revolvern den Geſchäftsinhaber und ſeine
Angeſtellten, ſowie ſämtliche Kunden in Schach
hielten. Einer der Burſchen ſprang hinter den
Ladentiſch und raubte aus der Kaſſe 150 Mark.
Darauf ergriffen die drei Räuber die Flucht.
Vierfacher Mord und Selbſtmord.
Finſterwalde. In der Nacht zum Don=
nerstag
hat der 40 Jahre alte Kaſſier der hie=
ſigen
Ortskrankenkaſſe Knaifel ſeine Ehefrau und
ſeine drei Kinder, zwei Söhne und eine Tochter,
erſchoſſen. Man nimmt an, daß er ſeiner Fami=
lie
vorher ein Schlafmittel beigebracht hat. Nach
der Tat hat ſich Knaifel ſelbſt erſchoſſen. Der
Grund zur Tat iſt noch unbekannt.
Schweres Autounglück.
Troppau. Bei dichtem Nebel ſtieß vor=
geſtern
abend auf der Straße nach dem benach=
barten
Ort Komorau ein Automobil aus Trop=
pau
mit einem Perſonenzug zuſammen. Die fünf
Inſaſſen des Kraftwagens wurden ſämtlich ſchwer
verletzt. Vier von ihnen ſind nachts im Kranken=
haus
geſtorben; auch der fünfte dürfte kaum
mit dem Leben davonkommen.
Vor Wiederaufnahme des Halsmann=Prozeſſes?
Wien. Die Innsbrucker Strafkammer be=
ſchloß
auf Grund des vor einigen Monaten ge=
ſtellten
Antrags der Rechtsanwälte Peßler und
Ruzicka, Erhebungen gegen Johann Schneider
durchzuführen, der des Mordes an Max Marduch
Halsmann verdächtig iſt. Von dem Ausgang der
Ermittlungen wird die Frage der Wiederauf=
nahme
des Prozeſſes gegen den wegen Vater=
mordes
verurteilten Rigaer Studenten Philipp
Halsmann abhängen.
Stapellauf.
Mailand. In Trieſt iſt der neue Rieſen=
Ueberſeedampfer Conte Savoia des Lloyd Sa=
baudo
vom Stapel gelaufen. Er wird für den
Verkehr zwiſchen Genua und New York ver=
wendet
. Das Rieſenſchiff hat eine Länge von
246 Meter und eine Breite von 23 Meter. Es
hat eine Waſſerverdrängung von 48 000 Tonnen
und eine Geſchwindigkeit von 27 Knoten.
Dampferuntergang infolge Keſſelexploſion.
Stockholm. An der ſüdſchwediſchen Küſte
ging der lettiſche Dampfer Zaka aus Libau in=
folge
einer Keſſelexploſion unter. Das Schiff
befand ſich mit einer Kohlenladung auf dem Weg
nach Gdingen, als plötzlich der Dampfkeſſel
explodierte. Das Schiff ſank ſo ſchnell, daß die
achtköpfige Beſatzung nur das nackte Leben ret=
ten
konnte. Da das Rettungsboot viel zu klein
war, ſchwebten die Seeleute in höchſter Gefahr,
bis ſie ſchließlich von einem Fiſchdampfer auf=
genommen
wurden. Der lettiſche Dampfer war
vor 53 Jahren in Dienſt geſtellt worden,

[ ][  ][ ]

Seite 16 Nr. 301

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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30. Oktober 1931

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 301 Seite 17

E Sautit Aütat Seutodiie Selot.
Der Korridor von heuke. Grenzlandſchikanen.

Von Siegfried Dverſchlag.

Unſer Mitarbeiter hat ſoeben eine Informations=
reife
durch die dem Korridor benachbarten deutſchen
Grenzgebiete und durch den Korridor unternomwen.
Durch den Zwiſchenfall zwiſchen poln. Botſchafter
Filipowicz und Senator Borah in Waſhington ſind
die folgenden Ausführungen beſonders aktuell.
Schneidemühl, 28. Oktober.
querts und jenſeits der Grenze hat der ſchnell bekannt
ſie Vorfall in Waſhington Aufſehen erregt. In Polen
gmnerklich nervös geworden. Bei Durchfahrt durch den
tuo frit meinem Wagen hielt ich in Konitz einen Augen=
ſw
ing rings um den Mercedes herum, um feſtzuſtellen,
erneerenden Schlaglochſtraßen des Korridors ihm etwas
ſictben. Schon war ein Mann bei mir in ſaloppem Zivil
ihte mich, ſofort weiterzufahren. Als Tranſitfahrer habe
Ferechtigung im Korridor zu halten. Auf herzhaftes
alten Götz legitimierte er ſich als Kriminalbeamter.
Enierken, daß erſt jüngſt Erklärung durch die Preſſe ge=
ſi
, Tranſitdurchfahrt von Automobiliſten durch den Kor=
huche
nicht unter drei Tagen beendet zu ſein, polniſche
die ſoviel ſagte wie: Papperlapapp das war vor
deutſchen Oſtens große Not iſt bekannt. Und dennoch
ehablühendes Kulturland iſt die Inſel Oſtpreußen im Ver=
ätzim
Korridor. Ich habe ſie durchquert und bin in ihnen
auſs efahren, in den alten deutſchen Städten Bromberg und
nt ube Gaſtſtätten und Läden beſucht, habe auf dem Tran=
St reslauAllenſtein in Inovrazlaw (einſtigem Hohen=
uernachtet
, und hatte Gelegenheit, in einſt blühenden
ſtüen wie Krotoſchin, Jarotſchin, Wreſchen, Gneſen,
ßyuy i. Weſtpr., Neuſtadt, dann aber auch in Dirſchau und
hufeſtzuſtellen, welch wirtſchaftlicher und kultureller Rück=
VEht thr eingetreten. Es gilt nicht, wenn die Polen behaupten,
ſhiab die ſtarke Belegung dieſer Städte mit kaiſerlichen Re=
ta
den Städten zu Wohlſtand verholfen . . . heute ſind
Ell ſinAegimenter in den einſt deutſchen Kaſernen unterge=
Ft(ad in Thorn und Bromberg und Dirſchau und manch
IIEſemStädten ſteht heute gewiß mehr polniſches Militär als
ſuſches. Organiſationsgabe, Geiſt, Aufbauwillen das
wirim Korridor von heute fehlt!
hurz es gibt Tranſitverkehr durch den Korridor. Seine
ſetlaber gegenüber dem einſt ſo regen Wirtſchaftswechſel=
hu
ſWeſt ſind enorm. Tranſit=Güterzüge werden nur
Ehüt, wenn eine von den Polen vorgeſchriebene Achſenzahl
hᛋt Das aber haf oft erhebliche Verzögerungen von
frurporten auf den Berliner Markt zur Folge, weil auf
enloWehiebegleis gewartet wird, bis die notwendige Achſen=
ucht
iſt. Das Vieh verliert an Gewicht. Käufer und
ra ſind gleich benachteiligt. Der Perſonenverkehr auf den
fehn 3erlin-Konitz=Oſtpreußen und BerlinThorn= Oſtpreu=
voit
leidlich regelmäßig durch den Korridor. Der Nord
Verhr aber von Schleſien nach Oſtpreußen, Weſtpreußen
Oknig iſt kataſtrophal gehemmt. Ueberbeſetzte D=Zug=Tran=

2124 3021
2 630

ſitwagen SchleſienOſtpreußen erreichten auf polniſchen An=
ſchluß
=Stationen den Anſchluß an anderen Kurszüge nicht mehr.
Sie wurden auf Rangiergeleiſe geſchoben und blieben, ohne
Rückſicht auf Kälte oder Hitze, ſtundenlang unabgefertigt ſtehen,
bis ſie endlich an einen anderen Zug angehängt wurden. Und
dieſe Tranſit=Wagen ſind ja abgeſchloſſen und können und dür=
fen
von ihren Fahrgäſten nicht verlaſſen werden. Jetzt hat die
polniſche Eiſenbahnverwaltung zugeſagt, daß Tranſitwaggons,
die den Anſchluß an Kurszüge nicht mehr erreichen, im Winter
auf den Abſtellgleiſen geheizt werden ſollen . . . ſehr großzügig!
Wo immer ich im Korridor jemand anſprach allüberall
bekam ich von Menſchen, die über 20 Jahre alt waren, deutſche
Antwort. Die Jugend wird gewaltſam poloniſiert. Das Deutſch=
tum
iſt ſtark zurückgegangen ... nach polniſcher Zählung betrug
es am 1. 1. 28 nur noch 11,3 Prozent. Das iſt die Folge der
Enteignung deutſchen Grundbeſitzes und der Vertreibung der
Optanten. Wie Stämme und Sprachen im Korridor ſich vor
1914 verteilten, davon gibt die deutſche Volkszählung von 1910
Aufſchluß. Danach befanden ſich im:
Zwei=
Gebiet des jetzigen
Deutſche Polen Kaſchuben ſprachige
9491
Freiſtaats Danzig . 315 281
Ehem. Weſtpreußen . 378 424 247 238 104 317 11829
Netzegau ..."
191014 112974
Korridorgebiet zuſ.: 884 719
469 703 106 441 17480
Das polniſch=ſprechende Element war einſt die Landarbeiter=
ſchaft
. Die gehobeneren Stände waren ganz überwiegend deutſch.
Vom ſteuerlich erfaßten Teil der weſtpreußiſchen Bevölkerung
waren 1910 nur 29 Prozent Slaven.
Im Wirtſchaftswechſelverkehr OſtWeſt iſt der Waſſerverkehr
ſo gut wie lahmgelegt. Nur etwa 10 Dampfer jährlich befördern
Tranſitgut aus Oſtpreußen durch die Bromberger Schleuſen in
Warthe und Netze und weiter zur Oder und Elbe.
Auch der Weichſelverkehr iſt im Verſiegen. Bei Kurzebrak
(5 Km. weſtlich von Marienwerder, jetziger Regierungshauptſtadt
des Regierungsbezirks Weſtpreußen) befindet ſich Deutſchlands
einziger Zugang zur Weichſel. Eine ganz ſchmale Straße iſt das,
und dort, wo ſie den Weichſeldamm durchſchneidet, ſperrt zunächſt
eine polniſche Barriere und Tafel mit polniſcher Aufſchrift die
Durchfahrt. Denn die neue Grenze verläuft ja nicht inmitten
des Stroms, wie bei Grenzflüſſen allüberall in der Welt, ſon=
dern
die Landesgrenze iſt hier inmitten des Weichſeldeichs und
ein paar Kilometer weiter noch öſtlich vom Deich, allda, wo
deutſcher Zugang zur Weichſel recht ſchikanös geſperrt werden
konnte. Am Brückenkopf nach Mewe hat die Grenzfeſtſetzungs=
kommiſſion
1921 weiten Kreis in deutſches Weichſelland gezogen
... deutſcher Grundbeſitz wurde durch die Grenzziehung zerſchnit=
ten
... deutſche Beſitzer dürfen ihren 100 Meter von ihrem Wohn=
haus
und Gehöft befindlichen Acker, weil er auf polniſchem
Hoheitsgebiet liegt, nur betreten, wenn ſie ihren polniſchen
Grenzausweis bei ſich führen. Ein Grundbeſitzer wurde vom
Roggenfeld weg verhaftet, weil er ſeinen Polenausweis nicht bei
ſich führte . . . der war in ſeinem Jakett, das 20 Meter weiter

auf ſeinem Fuhrwerk lag . ., das aber ſtand auf deutſchem
Acker!
Die 1008 Meter lange Münſterwalder Brücke, 19061909
mit einem Koſtenaufwand von 9 Millionen Mark erbaut, iſt.
1929 von den Polen abgeriſſen worden . .. wo einſt ſtolze3
Bauwerk von deutſcher Kultur zeugte, vermittelt heute be=
ſcheidene
Dampffähre den Verkehr. Und das auch nur zeit=
weilig
, wenn Hochwaſſer und Eisgang ihr den Verkehr nicht
unmöglich machen!
Deutſche Städte Garnſee und Biſchofswerder einſt
blühende Marktflecken, ſind durch die Willkür der Grenzziehung
wirtſchaftlich lahmgelegt. Die Bahnhöfe von Biſchofswerder
und Garnſee waren ja Polen zugeſprochen worden! Die Reichs=
bahn
mußte neue Anſchlüſſe, neue Bahnhöfe ſchaffen. Wer dieſe
Städtchen beſucht, kommt zur Ueberzeugung, daß hier ſtarrer
Wille Deutſchland zu ſchaden die Grenzziehung diktiert hat.
Im Korridor erkundigte ich mich nach den deutſchen Min=
derheitsſchulen
. Sie ſind vorwiegend mit nationalpolniſchen
Lehrkräften beſetzt. Im deutſch=weſtpreußiſchen Gebiet, ehema=
liger
Abſtimmungszone, gibts polniſche Minderheitsſchulen.
Mangels deutſcher Lehrer mit genügend polniſchen Sprachkennt=
niſſen
wurden Lehrer aus Polen herangezogen. Man hat
deutſcherſeits dieſe Minderheitsſchulen bewußt gefördert. Er=
gebnis
: die Schülerzahl wird immer geringer, ja, in ſolcher
Minderheitsſchule wird Rechenunterricht ſchon in deutſcher
Sprache erteilt, weil, wie man mir an Ort und Stelle ſagte,
die Kinder beſſer deutſch als polniſch rechnen können.
Senator Borah hat leider recht. Setzt Polen ſeine Ent=
deutſchungspolitik
im Korridor weiter fort, ſo wird bald kein
Deutſcher mehr im Korridor ſein, und die deutſch fühlen, werden
es nicht zu ſagen wagen. Dieſer Korridor aber, herausgeſchnitten
aus deutſcher Reichseinheit mit einſt ganz überwiegend deutſcher
Bevölkerung, er läßt nicht nur Oſtpreußen leiden, zerſchneidet
nicht nur Deutſchland, hemmt nicht nur deutſche Wirtſchaft,
weit mehr: er iſt eine Barrikade internationalen Verkehrs und
Wirtſchaft; eine Gefahr für den Frieden, ein Schmachſtück von
Verſailles!

Weiterbericht.
An der Südſeite der nach Nordoſten abziehenden Störung iſt
özeaniſche Warmluft nach Deutſchland vorgedrungen und hat in
der letzten Nacht Bewölkung und vereinzelt auch Niederſchläge
verurſacht. Da die Weſtluft noch anhält, ſo dauert auch das wech=
ſelhafte
Wetter zunächſt fort. Jedoch wird durch das Hoch über
der Biskaya vorübergehend leichte Beſſerung eintreten. Aber mit
dem Herannahen der neuen, über dem Ozean erkennbaren Stö=
rung
dürfte alsbald wieder Erwärmung einſetzen und Wolkenbil=
dung
mit Niederſchlägen aufkommen.
Ausſichten für Freitag, den 30. Oktober: Bewölkt mit Aufheite=
rung
, Temperaturen zwiſchen Tag und Nacht ſich mehr aus=
gleichend
, noch etwas milder, nur vereinzelte leichte Nieder=
ſchläge
.
Ausſichten für Samstag, den 31. Oktober: Anfänglich etwas auf=
heiternd
, aber dann ſtärkerer Wolkenaufzug. Temperaturzu=
nahme
, Uebergang zu Niederſchlägen.
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Seite 18 Nr. 301

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Rachrichten

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