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Nummer 296
Sonntag, den 25. Oktober 1931.
Kädter und Nationalban”
194. Jahrgang
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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*Die Woche.
Runenſcer Siamsoeſac m Derin.
Nach dem engliſchen und dem franzöſiſchen Staatsbeſuch iſt nun
eitanzler wieder in Berlin. — Beginn der innerpolikiſchen Arbeil. — Das Programm der neuen Woche.
Noch kein allgemeines Uniform= und Demonſtrakionsverbok.
lußenminiſter Grandi in Berlin.
* Berlin, 24. Oktober (Priv.=Tel.)
ſiue vormittag trifft der italieniſche Außenminiſter Grandi
* ſeinen 36 Jahren der Benjamin unter den
Außen=
miſen wahrſcheinlich der ganzen Welt — zum Staatsbeſuch
iſ Reichshauptſtadt ein. Muſſolini iſt in Rom geblieben.
ſe ar von Anfang an zu erwarten, weil ſeine Ratgeber
uhß zulb der italieniſchen Grenzen um die perſönliche
Sicher=
ſus Duce beſorgt ſind. Aber Grandi iſt mit dem Diktator
Gewachſen, daß er in deſſen Namen und in deſſen Sinn
ſeiſy kann.
8mdi bringt eine Reihe von Sachberatern mit. Man wird
: Gebiete der deutſch=italieniſchen Wirtſchaftsbeziehungen
heder Einzelheiten reden und greifbare Fortſchritte einer
„münuung zu erzielen ſuchen. Trotzdem — Ueberraſchungen
NSplon dieſem Beſuche nicht zu erwarten. Seine Bedeutung
Guf politiſch=theoretiſchem Gebiete, weil er erneut zu
er=
nuengibt, wie nahe ſich Italien und Deutſchland in der
gemein=
ſaan Vertretung ihrer Sonderintereſſen gekommen ſind. Es
ſeinlalſo die berechtigte Erwartung — wir erinnern nur an
=mtang Italiens zum Hoover=Feierjahr, zur Abrüſtung und
Koſſion der Friedensverträge —, daß bei dem Meinungs=
Frtuch über die Möglichkeiten zur Löſung der europäiſchen
(ſſich eine weitgehende Uebereinſtimmung ergibt und daß
r ſrandi, der ſich von Berlin aus direkt nach Waſhington zu
ſunöoover begibt, die in Berlin empfangenen Eindrücke im
„ifeiner Förderung der italieniſchen, aber auch der deutſchen
Der italieniſche Außenminiſter Grandi.
Titüverwerten kann.
Reichskanzler Dr. Brining.
Neuregelung der Kriſenfürſorge.
In gleichzeitig auch als Außenminiſter den Beſucher aus
Berlin, 24. Oktober.
mt bgrüßen wird, iſt bereits in der Reichshauptſtadt einge=
Amtlich wird mitgeteilt: Die Höchſtdauer der
verſicherungs=
ffir Er hat ſeinen mehrtägigen Urlaub zum großen Teil
Gßivengebirge zugebracht und dort Beſprechungen aller Art mäßigen Arbeitsloſenunterſtützung iſt bekanntlich mit Wirkung
lährern der weſtdeutſchen Wirtſchaft abgehalten. Die vom 5. Oktober 1931 ab von 20 Wochen bei berufsüblich
Arbeits=
minolitik beginnt alſo wieder. In der kommenden Woche loſen auf 16 Wochen herabgeſetzt worden. Zum Ausgleich hierfür
ſthun ein umfangreiches Programm bevor. Von einer aus= hat der Reichsarbeitsminiſter nunmehr die Dauer der
Kri=
bugenen Ruhezeit konnte ſchon während der Abweſenheit ſenfürſorge entſprechend verlängert, und zwar in
liazlers nicht geſprochen werden. Die Vorbereitungen für der Weiſe, daß die Geſamthöchſtdauer der verſiche=
Abeiten des Wirtſchaftsbeirates, der am Don= rungsmäßigen Arbeitsloſenunterſtützung und der
k8t0 zuſamemntreten wird, ſind fleißig vorangetrieben wor=
Kriſenunterſtützung wie bisher 58 Wochen, bei über 40 Jahre
19s Kabinett hat durch den Regierungspräſidenten Saaſſen
„Egänzung erfahren. Auch mit den Ländern ſind unaus= alten Arbeitsloſen 71 Wochen betragen kann.
Bei der finanziellen Notlage des Reiches, der Gemeinden und
ſetze Verhandlungen über die verſchiedenſten Fragen geführt
ſrörg Vor allem ging es um die Erhaltung des inne= Gemeindeverbände mußte ſichergeſtellt werden, daß nur wirklich
andöriedens, wofür ſich der neue Innenminiſter Groener / Bedürftige die Kriſenfürſorge erhalten. Es war daher notwendig,
hofſteinfetzt. Er hat allerdings am Samstag ein offizielles die Beſtimmungen über die Prüfung der Bedürftigkeit
emin erlaſſen, daß ein allgemeines Uniform= und Demon= noch mehr als bisher der Regelung anzupaſſen, die in der
öffent=
tülgkverbot bevorſtehe, und auf die Möglichkeit ver= lichen Fürſorge gilt. Um eine möglich zuverläſſige Prüfung der
eiſn, die jetzt ſchon den Ländern eingeräumt
lin Ruhe und Sicherheit aufrecht zuerhalten. Bedürftigkeit zu gewährleiſten, ſind über die Zuſammenarbeit
zwi=
heſn hat ja auch ein ſolches Verbot bereits mit Erfolg durch= ſchen den Arbeitsämtern einerſeits, den Gemeinden und
Gemeinde=
fühin Es ſieht ſo aus, als ob Herr Groener zunächſt zuſehen verbänden andererſeits neue Beſtimmungen getroffen; auch iſt die
uell, ms die Länder ſelbſt tun, und daß er erſt dann mit einem Entſchädigung der Gemeinden für ihre Mitarbeit bei dieſer
Prü=
nenverbot eingreift, wenn ſich dies als notwendig heraus= fung allgemein feſtgeſetzt.
Die neuen Beſtimmungen werden in der Nummer 30 des
„hlt irr Groener hat mit Preußen neue Fäden angeknüpft
d züderholt mit Herrn Severing geſprochen. Das ſcheint Reichsarbeitsblattes, die am 25. d. M. erſcheint, veröffentlicht.
„ch10 Grund zu ſein, weshalb der preußiſche Miniſterpräſt= Sie treten am 9. November in Kraft.
Ehlnt Baun zurückgekehrt iſt und ſich in der Schorfheide bei
Hüyum jederzeitigen Eingreifen bereithält.
Die dentſch=ſchweizeriſchen Wirkſchaftsverhandlungen
(2 Reichsfinanzminiſter Dr. Dietrich iſt ebenfalls auf
m ſikmarſch nach Berlin. Er hat ſich im Schwarzwald
aufge=
verkagk.
ltem Nach ſeiner Rückkehr wird zunächſt die Notverordnung
EP. Bern, 24. Oktober.
Perausmmen, die eine Ausgabe von Notgeld durch Gemeinden
Die ſchweizeriſch=deutſchen Wirtſchaftsverhandlungen, die die
Der Aternehmungen verbietet. Dann aber wird ſich der
Mini=
r ſeheingehend mit der Finanzlage des Reiches zu beſchäftigen ganze Woche dauerten, ſind heute bis auf weiteres unterbrochen
worden, da nächſte Woche die beiden Delegations=Führer an den
beis as immer von neuem um Hilfe angegangen wird.
IhReichsarbeitsminiſterium und im Reichs= Arbeiten des Wirtſchafts=Komitees des Völkerbundes teilnehmen.
Sirnhaftsminiſterium hat es ebenfalls keine Feier= Die deutſche Delegation wird das Ergebnis der bisherigen
Ver=
undLigegeben. Der neue Wirtſchaftsminiſter Profeſſor Warm= handlungen der deutſchen Regierung zur Kenntnis bringen, und
m8hl” nt ſich in ſeinem neuen Amt während der letzten Tage, dieſe wird vorausſichtlich nächſten Dienstag darüber entſcheiden, ob
ſr imehend mit den verſchiedenſten Kreiſen der Arbeitnehmer, ſie den von der Schweiz geſtellten Forderungen entſprechen kann
eſt Aheitgeber und heute des Handwerkes unterhalten, ſo daß und mit der Fortführung der Verhandlungen An=
ch. hr für die Zukunft die notwendigen perſönlichen Fäden ge= fang November einverſtanden iſt.
dung ſind. Im Rahmen der kommenden Arbeiten ſtehen ge=
Miknahme von Reichsmark=Zahlungsmitkeln
de ſſe beiden Miniſterien im Vordergrunde des Kampfes
m ſbleme, die nun endlich einer Löſung zugeführt werden
ins Ausland.
Aem nd müſſen.
(MNB. Berlin, 24. Oktober.
Uandi iſt um 19.55 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Zuge in
Im Publikum iſt die Anſicht verbreitet, daß die Mitnahme
e0 kündhnr eingetroffen.
von Reichsmarkzahlungsmitteln ins Ausland ohne weiteres ge=
2Ritalieniſche Außenminiſter Grandi wurde auf dem Bahn= ſtattet iſt und daß ſich die Deviſenverordnung und die verſchärf=
OfiliNünchen durch Staatsminiſter Dr. Kürtner in Ver= ten Vorſchriften der ſechſten Durchführungsverordnung nur auf
getucn des erkrankten Miniſterpräſidenten Held empfangen und Zahlungsmittel ausländiſcher Währung erſtrecken. Dieſe Anſicht
oſ it Ani ſcher Sprache begrüßt. Nach einem kleinen Imbiß, den iſt irrig. Die zugelaſſene Freigrenze von 200 Reichsmark um
ſe Autsregierung gab, ſetzte Außenminiſter Grandi um 21.20 faßt Zahlungsmittel jeder Art, d. h. die Mitnahme oder
Aus=
hr =be Reiſe nach Berlin fort, wo er am Sonntag 9.25 Uhr fuhr von Beträgen, deren Wert über 200 Reichsmark
hinaus=
antrtif
geht, bedarf der vorherigen Genehmigung der zuſtändigen De=
Ian Eintreffen auf deutſchem Boden wurde Grandi vom biſeubewirtſchaftsſtelle. Um Unannehmlichkeiten, Beſchlagnahme
leüſttanzler Dr. Brüning telegraphiſch herzlich will= des Geldes an der Grenze und Unterbrechungen der Reiſe zu
vermeiden, wird hierauf beſonders hingewieſen.
omruß geheißen.
auch Herr Grandi, Italiens Außenminiſter, in Berlin
einge=
troffen. Nicht nur um den ſeinerzeitigen Beſuch des
Reichskanz=
lers und des Außenminiſters in Rom offiziell zu erwidern,
ſon=
dern auch um die damals begonnenen perſönlichen Beſprechungen
fortzuſetzen. Wir geben uns in Deutſchland hinſichtlich des
Er=
gebniſſes dieſes Beſuchs keinerlei Illuſionen hin. Wenn aber die
italieniſche Preſſe am Vorabend dieſes italieniſchen Gegenbeſuches
in Berlin die Bedeutung dieſer neuen deutſch=italieniſchen
Beſpre=
chungen ausführlich würdigt und die Notwendigkeit
freundſchaft=
licher Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Italien im
allgemei=
nen Intereſſe Europas unterſtreicht, ſo können wir das nur mit
Genugtuung begrüßen. Denn es kann keinem Zweifel
unter=
liegen, daß die Intereſſen der beiden Länder ſich auf
verſchiede=
nen weſentlichen Gebieten der Politik begegnen. Wir wollen uns
gern heute daran erinnern, daß Italien im Sommer dieſes
Jah=
res als erſte Großmacht dem Plan des Präſidenten der Vereinigten
Staaten von Amerika offiziell zuſtimmte und dadurch die Lage ſehr
ſtark beeinflußte. Gleiche Intereſſen verbinden beide Völker in
der Abrüſtungsfrage. Die große Genfer Abrüſtungsrede Grandis
vor einigen Wochen, die einen ernſthaften Verſuch darſtellte, der
Löſung dieſes Problems praktiſch näher zu kommen, hat die
unge=
teilte Zuſtimmung nicht nur der deutſchen Vertretung in Genf,
ſondern des geſamten deutſchen Volkes gefunden, und wenn man
ſich jetzt in Berlin über die gemeinſamen Wege beraten ſollte, die
Italien und Deutſchland in dieſer wichtigen Frage gehen könnten,
ſo würde das unzweifelhaft für die nächſte Zukunft
außerordent=
lich bedeutungsvoll ſein. Ausgedehnte wirtſchaftliche Beziehungen,
die ſeit Jahren beſtehen, laſſen zudem eine politiſche
Wieder=
annäherung der beiden Völker höchſt wünſchenswert erſcheinen.
Auf der anderen Seite wird man die Möglichkeiten einer ſolchen
Aktion nicht überſchätzen dürfen. Zu genau kennen wir die
Gren=
zen, die Italien durch ſeine Mittelmeerſtellung, ſeinen Gegenſatz
zu Frankreich und ſeine Balkanintereſſen gezogen. Nur zu genau
kennen wir unſere eigene derzeitige Schwäche inmitten der
chaoti=
ſchen Zuſtände Europas.
Während der deutſche Reichskanzler den Beſuch des
italieni=
ſchen Außenminiſters empfängt, weil der Miniſterpräſident
Frank=
reichs in Waſhington, um mit dem Präſidenten der Vereinigten
Staaten über die großen Schickſalsfragen der Welt zu beraten.
Ungeheuer viel iſt bereits über dieſen Beſuch geſchrieben und
ge=
ſprochen worden, und das iſt an ſich verſtändlich bei der
außer=
ordentlichen Bedeutung, die ihm unzweifelhaft beizulegen iſt.
Aber ſteuert Herr Laval wirklich einem neuen Columbus gleich
neue Ufer an? Er iſt während ſeiner Ueberfahrt trotz des
ſtürmi=
ſchen Wetters nicht untätig geweſen, ſondern die Welt wurde
über=
ſchüttet mit Funkſprüchen über die guten Abſichten Frankreichs
Die franzöſiſche Regierung ſei bereit, ſo hieß es u. a. einmal, jeder
Herabſetzung der interalliierten Schulden und der Reparationen
beizupflichten, vorausgeſetzt, daß der Frankreich aus
den Reparationen verbleibende Ueberſchuß nicht
angerührt werde. Es iſt das alte Lied, das die
franzöſi=
ſchen Staatsmänner ſeit den Tagen von Verſailles der Welt in
allen möglichen Tonarten immer wieder vorgeſpielt haben, und
das ſchließlich darauf hinausläuft, daß die anderen wohl Opfer
zu bringen hätten, während das arme Frankreich unter allen
Um=
ſtänden auf ſeinem Recht beſtehen müſſe. Herr Laval konnte ſich
alſo kaum wundern, daß man ihn in Amerika zwar mit allem
erdenklichen Pomp, aber doch recht kühl empfing. Auch in bis
da=
hin franzoſenfreundlichen amerikaniſchen Blättern waren in
die=
ſen Tagen herbe Worte zu leſen, die den Ohren der franzöſiſchen
Beſucher nicht lieblich geklungen haben mögen. Und wenn der
be=
kannte Senator Borah nach einer längeren Unterredung mit dem
Präſidenten Hoover am Freitag nachmittag den Vertretern der
franzöſiſchen Preſſe ungeſchminkt ſeine Meinung ſagte, ſo war er
in dieſem Falle zweifellos der Wortführer der öffentlichen
Mei=
nung der Vereinigten Staaten. Er lehne, ſo führte er aus,
jede Form eines Sicherheitspaktes ab. Die wahre Abrüſtung in
Europa ſei unmöglich, ſolange nicht gewiſſe Beſtimmungen des
Verſailler Vertrages aufgehoben würden, insbeſondere müſſe die
Frage des Weichſel=Korridors durchgreifend zugunſten
Deutſch=
lands neu geregelt werden. Auch das an Ungarn begangene
Un=
recht müſſe wieder gut gemacht werden. Es ſei zu ſpät, an eine
Verlängerung des Hoover=Moratoriums zu denken. Eine
Beſſe=
rung der weltwirtſchaftlichen Verhältniſſe ſei nur möglich, wenn
die Reparationen und die interalliierten Schulden herabgeſetzt
würden. „Das Weſentliche, Grundlegende der Sicherheitsfrage
beſteht”, ſo hob Borah hervor, „im Gerechtigkeitsſinn der
euro=
päiſchen Völker, in der Grenzenfrage‟. So deutlich iſt den
Fran=
zoſen in den letzten 10 Jahren von einer amtlichen Perſönlichkeit
wohl noch niemals die Meinung geſagt worden. Und wenn am
Schluſſe der Meldung über dieſen Empfang geſagt wird, daß die
freimütigen Aeußerungen Borahs auf die franzöſiſchen
Preſſever=
treter offenſichtlich den ſtärkſten Eindruck gemacht hätten, ſo
glau=
ben wir das ohne weiteres. Eine andere Frage aber iſt es,
inwie=
weit Herrn Laval ſeine jetzigen amerikaniſchen Erfahrungen zu
einem Entgegenkommen veranlaſſen werden. Es mag ſein, daß
der derzeitige franzöſiſche Miniſterpräſident ſich nicht mehr dem
Gedanken verſchließt, daß eine Fortſetzung der bisherigen
franzö=
ſiſchen Politik unter Umſtänden kataſtrophale Folgen auch für
Frankreich zeitigen könnte. Aber man weiß doch leider nur zu
gut, daß die öffentliche Meinung Frankreichs ſich auch heute noch
gegen alle Eventualitäten geſchützt glaubt, ſolange die Grenzen
Frankreichs von Waffen ſtarren und ſolange die Goldbarren in den
Kellern der Bank von Frankreich liegen. Und dieſe Auffaſſung der
franzöſiſchen Oeffentlichkeit hat ſich bisher noch ſtets als ſtärker
er=
wieſen als die Einſicht einzelner führender Perſönlichkeiten. Die
ungeheuerlichen Beſtimmungen der Friedensverträge von
Ver=
ſailles, St. Germain und Trianon haben ſich zu einem Problem
für die geſamte abendländiſche Ziviliſation ausgewachſen. Aber
wir fürchten, daß dieſes Problem erſt zu löſen ſein wird, wenn
die allgemeine Weltkriſis auch die franzöſiſche Wirtſchaft in viel
ſtärkerem Maße als bisher erſchüttert haben wird.
Es hat erfreulicherweiſe den Anſchein, als ob man in
Deutſch=
land allmählich gelernt hätte, alle dieſe Dinge etwas nüchterner
anzuſehen, und insbeſondere haben wohl auch die unentwegteſten
Anhänger des Völkerbundsgedankens allmählich erkannt, daß von
dieſer Einrichtung des Herrn Wilſon der Welt kaum das Heil
kommen wird. Das klägliche Verſagen des Völkerbundes gelegent=
Seite 2
Sonntag, den 25. Oktober 1931
lich des Konflikts zwiſchen Japan und China in der Mandſchurei
dürfte zu dieſer Erkenntnis erheblich beigetragen haben. Die
kühle Ablehnung aller Genfer Anregungen durch Japan hat die
ganze Hilfloſigkeit des Völkerbundes ſo deutlich erwieſen, daß er
lange Zeit brauchen wird, um ſich von dieſem Preſtigeverluſt
wie=
der zu erholen. Dieſe Beurteilung ändert aber nichts an der
be=
dauerlichen Tatſache, daß das deutſche Auswärtige Amt in dieſem
Fall keineswegs glücklich operiert hat. Man wollte offenbar
Japan möglichſt wenig auf die Füße treten, und ſo war es
aus=
gerechnet der deutſche Vertreter, der als einziger dem japaniſchen
Antrag beitrat, die Angelegenheit der Einladung Amerikas
zu=
nächſt einem juriſtiſchen Komitee zu übertragen, alſo die typiſche
Genfer Zuſtändigkeits= und Verſchleppungstaktik unterſtützt. Erſt
ſpäter hat man ſich offenbar in der Berliner Wilhelmſtraße
über=
legt, daß die deutſche Politik, ſolange wir noch Mitglied des
Völkerbundes ſind, gewiß kein Intereſſe daran hat, mit dazu
bei=
zutragen, ihn ad absurdum zu führen.
Auf dem Gebiete der Innenpolitik iſt es nach der
Regierungs=
kriſis und den ſtürmiſchen Tagen der Reichstagsverhandlungen
verhältnismäßig ſtill geworden. Aber dieſe Stille darf uns
natürlich nicht darüber hinwegtäuſchen, daß gerade auf dieſem
Ge=
biete ernſte Entſcheidungen immer dringlicher notwendig werden.
Die unerfreulichen Vorgänge in Braunſchweig am vergangenen
Sonntag und die Zahl der politiſchen Schlägereien, die wir
be=
reits in Heſſen zu verzeichnen haben, trotzdem bei uns der
Wahl=
kampf erſt ſoeben begonnen hat, beweiſen deutlich, daß
durch=
greifende Maßnahmen erforderlich ſind, um einer weiteren
Ent=
artung des politiſchen Kampfes einen Riegel vorzuſchieben.
Wich=
tiger aber noch als etwaige Erlaſſe des Herrn Groener werden
die Verhandlungen des neu ernannten Wirtſchaftsbeirates ſein,
der unter dem Vorſitz unſeres allverehrten Reichspräſidenten in
dieſer Woche ſeine Tätigkeit beginnen wird. Man hat ſich in der
ſozialdemokratiſchen Preſſe darüber aufgeregt, daß dieſer
Wirt=
ſchaftsbeirat zu wenig Arbeitnehmer=Vertreter aufweiſe. Aber
darauf kommt es doch wirklich nicht an, weil dieſer Beirat ja keine
Mehrheitsbeſchlüſſe zu faſſen hat. Er kann nur den einen Sinn
haben, daß die maßgebenden Vertreter der deutſchen Wirtſchaft ſich
zu gemeinſamer ſachlicher Beratung zuſammenfinden. Und wenn
ſich die Mitglieder dieſes Beirats nicht als Vertreter der einen
oder anderen Intereſſentengruppe fühlen, ſondern wirklich als
Vertreter der geſamten deutſchen Wirtſchaft, dann können, aber
auch nur dann, von dieſen Beratungen ſegensreiche Wirkungen
A.
ausgehen.
Die Anterredung Hoover-Laval.
Das amkliche Communigus.
Vom Tage.
Die infolge der Spaltung der SPD. vor einigen Wochen
ge=
gründete Sozialiſtiſche Arbeiter=Partei gibt jetzt ihre erſte
Kan=
didatenliſte zu den heſſiſchen Landtagswahlen
am 15. November bekannt. Spitzenkandidat iſt der ehemalige
Redakteur der „Mainzer Volkszeitung”, Ohlhof=Mainz. Es folgen
dann u. a. Frau Rudolf (Offenbach a. M.). Funk (Leihgeſtern),
Queſſel (Darmſtadt) und Frau Mönch (Friedberg).
Der Reichspräſident empfing am Samstag vormittag
den wieder in Berlin anweſenden Reichskanzler zum Vortrag.
Generalſekretär Hermann=Berlin iſt als Vertreter des
Handwerks in den deutſch=franzöſiſchen Wirtſchaftsausſchuß
be=
rufen worden.
Reichswirtſchaftsminiſter Warmbold hat Vertreter des
Reichsverbandes des Deutſchen Handwerks und des Deutſchen
Handwerks= und Gewerbekammertages zu einer Ausſprache über
die künftige Geſtaltung der Wirtſchaft und Sozialpolitik
emp=
fangen.
Das Holtenauer Schnellgericht verurteilte zwölf
weitere Beſatzungsangehörige der aus ruſſiſchen Häfen
zurückge=
kehrten deutſchen Schiffe zu Gefängnisſtrafen von 1—3 Monaten.
Der Landtagsabgeordnete und Vorſitzende der
Wirtſchafts=
partei im Wahlkreis Frankfurt a. O.. Grenzmark.
Buchdruckerei=
beſitzer Adolf Leonhardt, hat ſeinen Austritt aus der
Wirt=
ſchaftspartei erklärt und iſt der Deutſchen Staatspartei beigetreten.
Die am Samstag vormittag fortgeſetzten Verhandlungen über
die Löhne der Gemeindearbeiter ſind zunächſt
ergeb=
nislos abgebrochen worden. Eine gegenſeitige Annäherung der
beiderſeitigen Standpunkte konnte nicht erzielt werden. Die
Ver=
handlungen werden am Donnerstag nächſter Woche fortgeſetzt.
Die Regierung von Paraguay hat bis zum März 1932
den Belagerungszuſtand verhängt. Dieſer Beſchluß iſt
veranlaßt worden durch Kundgebungen von Studenten, die die
Zeitung „El Liberal” angegriffen und gegen den Wohnſitz des
Präſidenten von Paraguay Steine geſchleudert haben.
Wie aus Helſingfors gemeldet wird, ſtieß geſtern nachmittag
der deutſche Dampfer Gratia bei dem Feuerſchiff
Vriemny, 35 Seemeilen weſtlich von Leningrad, mit einem
ruſſiſchen U=Boot zuſammen. Das U=Boot, das 50
Mann Beſatzung an Bord hatte, ſank ſofort. Der
deutſche Dampfer verſuchte, mit eigener Kraft Leningrad, zu
er=
reichen
WTB. Waſhington, 24. Oktober.
Das amtliche Communiqué, das über die Beſprechung zwiſchen
Präſident Hoover und Miniſterpräſident Laval ausgegeben
wor=
den iſt, beſagt, daß die Erörterungen ausſchließlich ſich auf die
politiſchen Linien bezogen hätten, die von den beiden Regierungen
verfolgt werden könnten, um die Wiedergeſundung der
Weltwirt=
ſchaft zu fördern. Die Gerüchte über irgendwelche Forderungen
oder Bedingungen für eine Regelung oder über jede andere
Dis=
kuſſion entbehrten jeder Grundlage. Ein poſitives Ergebnis ſei
wahrſcheinlich, falls nicht die Diskuſſion ſich anders geſtalten
ſollte. Glücklicherweiſe wären zwiſchen Frankreich und den
Ver=
einigten Staaten keine ſtrittigen Fragen zu regeln. Der einzige
Zweck der Beſprechungen ſei ein ernſter freimütiger
Meinungs=
austauſch, um einen gemeinſamen Boden für ein zweckmäßiges
Vorgehen zur Förderung des Fortſchrittes und des
Wiederauf=
baues der Welt zu finden.
Laval lehnk eine Auseinanderſekzung mil Borah ab.
WTB. New York, 24. Oktober.
Laut „Herald Tribune” erklärte der franzöſiſche
Miniſter=
präſident Laval unter Anſpielung auf die geſtrigen
Ausführun=
gen des Senators Borah, er ſei nicht nach Waſhington
gekom=
men, um ſich in eine Polemik mit Borah einzulaſſen, und auch
nicht, um über eine Reviſion des Verſailler Vertrages zu
ver=
handeln.
1)
Werkvolle Reſulkake für die Zukunft.”
Hoover vor der Preſſe.
w. Waſhington, 24. Oktober.
Präſident Hoover hat heute in einem Sonderpreſſeempfang
aus Anlaß des Beſuches Lavals die anweſenden franzöſiſchen
und deutſchen Journaliſten empfangen, die er ſich einzeln vorſtellen
ließ. Dann wurde die amerikaniſche Preſſe ebenfalls zugelaſſen.
Hoover gab dann folgende Erklärung ab:
Der franzöſiſche Miniſterpräſident Laval, hat uns durch
dieſen Beſuch gerade in einer Zeit ſchwerer Verantwortung eine
große Ehre erwieſen. Ich bin überzeugt, daß ſein
Be=
ſuch wertvolle Reſultate für die Zukunft haben
wird. Ich brauche nicht zu wiederholen, daß der Zweck unſerer
Unterhaltung der iſt, Gebiete zu finden, von denen aus zur
Er=
höhung des Vertrauens zwiſchen den Nationen
und in der Weltwirtſchaft beigetragen werden kann. Ich
habe ſchon mehrfach betont, daß die Welt mehr unter dem
einge=
frorenen Vertrauen leidet als unter den eingefrorenen Krediten.
Die Preſſe ſpielt eine große Rolle bei der Schaffung und
Erweit=
rung einer wohlwollenden Einſtellung, auf der das Vertrauen
baſieren muß, durch welches die Zuſammenarbeit und konſtruktive
Schritte entwickelt werden können. Ich hoffe, daß beſonders Sie,
meine Herren, von der franzöſiſchen Preſſe ſowohl von der
Sym=
pathie wie von der Freundſchaft des amerikaniſchen Volkes
über=
zeugt ſein werden und angenehme Erinnerungen mit nach Haufe
nehmen.”
Franzöſiſche Angriffe gegen Borah.
Während über den Fortgang der Waſhingtoner
Beſprechun=
gen des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten in der Morgenpreſſe
keinerlei neue Geſichtspunkte hervorgehoben werden, haben die
Erklärungen, die Senator Borah gegenüber den franzöſiſchen
Preſſevertretern abgegeben hat, in Paris Ueberraſchung und
Be=
ſtürzung ausgelöſt. Der „Petit Pariſien” ſpricht von einem
Schach=
zug Hoovers, daß er Senator Borah in letzter Stunde zu dem
Diner einlud, das urſprünglich den amerikaniſchen und
franzöſi=
ſchen Staatsmann unter vier Augen vereinigen ſollte. Hoover
habe durch die Hinzuziehung Borahs zu den Beſprechungen dem
franzöſiſchen Miniſterpräſidenten ein Bild von den eigenen
Schwierigkeiten geben wollen, denen er im Senat gegenüberſtehe.
Die Aeußerungen Borahs und ſeine Art, die internationalen
Fragen zu betrachten, könne man vielleicht als außergewöhnlich
oder naiv anſehen. Man müſſe jedoch beachten, daß er trotz ſeiner
Vorbehalte gegen den Verſailler Vertrag nur ſeine Abänderung
verlange, und wenn er es auch für angebracht halte, ſelbſt die
ungeſchützten Jahreszahlungen des Youngplanes zu revidieren, ſo
erkenne er auf der anderen Seite Frankreich und Belgien doch
das formelle Recht auf Entſchädigung zu. Das „Journal”
beze=
net es als charakteriſtiſch, daß Senator Borah es für notwenn
erachtet habe, zu den großen internationalen Problemen S.
lung zu nehmen, noch bevor er mit dem franzöſiſchen Miniſt:
präſidenten Fühlung genommen hatte. Man müſſe ſeinen Aen
rungen die Auslegung geben, daß ſie von einem Mann ſtammtt
der ſich ſtark genug fühle, allen Gegenargumenten zu tros=
Die außergewöhnliche Tragweite der Erklärungen Borahs brau,e
nicht erſt unterſtrichen zu werden. Im allgemeinen erkenne
aber die Gerechtigkeit des franzöſiſchen Standpunktes in
be=
auf Sicherheit und Reparationen an. Wenn ſeine Gedankengä
jedoch reſtlos angewandt und verwirklicht würden, ſo müſſe m ſtisl
ſich fragen, was noch von dem Frieden in der Welt übrigblef:40
Im „Echo de Paris” wendet ſich Pertinax ſcharf gegen
Ausführungen des Senators Borah, vor allem gegen die beſ.
deren Umſtände, unter denen die Erklärung abgegeben wurn! grbei
Wenn Hoover durch die Organiſierung der Zuſammenkun
Borahs mit den franzöſiſchen Preſſevertretern nur auf
Schwierigkeiten habe hinweiſen wollen, denen man gegenübe
ſtehe, ſo ſei dies noch verſtändlich. Er habe aber gemeinſe
mit Stimſon den Präſidenten des Auswärtigen Ausſchuſſes
Senats unterſtützen und glauben machen wollen, daß die
dankengänge Borahs ſich mit den ſeinen deckten, was übrign
ausgeſchloſſen ſei. Ein ſolches Vorgehen ſei jedoch umſo un
annehmbarer, als Laval ſtreng unter „Verſchluß” gehalten wen=
und nicht einmal auf dem Laufenden darüber geweſen ſei, vu
um ihn herum vorgehe. Unter dieſen Umſtänden müſſe manf
ernſtlich fragen, ob es ſich nicht um ein Einſchüchterungsmant
handele. Alles in allem ſtelle die Erklärung Borahs einen än
liche Zwiſchenfall dar, der große Zweifel an dem Ausgang)0
Beſprechungen aufkommen laſſen müſſe.
Neti
er.
de E
* Zur Reiſe Lavals.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 23. Oktohl
i
dem
du wird
Asloſen fr
Die Darſtellungen, die man über den Empfang Laval
Beruanf
New York und Waſhington hört, gehen auseinander;
Grad der Begeiſterung der guten New Yorker iſt ſcheinbar ſch
Teil d
feſtzuſtellen. Nach Darſtellung ſonſt wohlinformierter 9u
taten die offiziellen Stellen in Amerika — ſelbſtverſtändlich
ihr Beſtes, und was die Maſſen betrifft — wenn ſie echn) olll
7
zurückhaltend waren, ſo iſt das zum größten Teil aus der d0
mierenden Wirkung der Wirtſchaftskriſe zu erklären. Immeilue Lehen
ſoll der Empfang, den man Laval zuteil werden ließ, keinenl9 im
wegs hinter dem zurückſtehen, die ſeinerzeit Macdonald erſu/ ? Dem
Daß ein Teil der amerikaniſchen Preſſe, man möchte ſagen!
größere Teil — ſehr wenig franzoſenfreundlich geſtimmt iſt ihe Eit
rbeitst
ja bekannt, ebenſo, daß die amerikaniſche Bankwelt eine
franzöſiſchen diametral entgegengeſetzte Finanzpolitik mitſöloſen
Schließlich konnte man in Paris ſelbſt in der Stunde, als L79 Me Einlo
in New York empfangen wurde, keine ſympathiſchen Töne zuerhande
Hoover finden. Doch die Bedeutung dieſer Imponderabial// 70c
ſollte nicht überſchätzt werden.
Die Poſition Lavals iſt günſtig. Und würde nicht die ay Eiſe
Welt in ihrer Wirtſchaftskriſe einen Hoffnungsſtrahl aus
Beſprechungen in Waſhington erwarten, ſo könnte man der Ru
nung ſein, daß, was auch geſchieht, Laval erfolgreich heimkehd ſer neue 9
wird. Aber es kommt jetzt nicht darauf an, das Preſtige Aſne Rede
wahren — bei den früheren Amerikareiſen franzöſiſcher Staat
begeben
männer gelang das nicht immer —, ſondern es ſoll etwas ?
tives im Intereſſe der Sanierung der Weltwirtſchaft geſcheaſ/hen vor
Es wäre ungerecht, jetzt ſchon ein feſtes Urteil über ſtliche Fo
Konzeption Lavals zu geben. Auch darf man nicht vergeſMzndruck ent
daß er ſehr weitgehend die Stimmung der franzöſiſchen Oeſſeſt
lichkeit berückſichtigen muß. Aber ungeachtet deſſen, die Art n/ Ponsp
Weiſe, wie man von franzöſiſcher Seite die Sich //M Lavals
heitsfrage in den Mittelpunkt der Verhänuſt vir und
lungen zu rücken verſucht, iſt beunruhigend 21hat ledi
Beſtrebungen, die „Sicherheit” Europas zu erhöhen, müſſenn
wendigerweiſe in eine Sackgaſſe führen, und gerade die Siucaochen
heitsfrage — im franzöſiſchen Sinne gemeint — mit hehſch jetzt ü
Amerikas zu löſen, iſt ein beſonders verzweifeltes und ungeſchiß uns na
tes Unternehmen. Die Vereinigten Staaten müſſen ungehest
innere Hemmungen überwinden, um ſelbſt eine platoniſſle komn
Geſte, wie der Kelloggpakt, durchzuführen. Vo/ ſtragen,
man in Waſhington mit der Sicherheit anfangen, ſo wäre jal edeſſen fra
Peſſimismus gerechtfertigt. Es iſt aber mehr als wahrſchein. Mdieſe Ret
daß die Sicherheitsfrage nur parallel mit den anderen verhan.) daß ein
wird und nicht der Ausgangspunkt der finanzpolitiſchen r
wirtſchaftlichen Auseinanderſetzungen ſein wird.
12.
Profeſſor J. Papiſh. der Spektrologe der Cornell=
Univerſität, hat ein neues Element mit der
Ord=
nungszahl 87 entdeckt.
Wie man unbekannte Elemente entdeckt? — Was bedeutet
Ord=
nungszahl 872 — Wieſo die letzten Elemente ſo ſchwer zu finden
waren.
Profeſſor Jakob Papiſh, der Spektrologe der berühmten Cornell=
Univerſität zu Itnaka im Staate New York, hat nach einer
Zei=
tungsmeldung ein neues Element mit der Ordnungszahl 87
ent=
deckt. Wenn daraus der Schluß gezogen wurde, daß nunmehr „nur
noch 5 Elemente” zu entdecken ſeien, weil insgeſamt 92 Elemente
vorhanden ſind, ſo beruht dieſe Anſchauung auf Unkenntnis, denn
„Ordnungszahl Nr. 87” hat nichts mit der Reihenfolge der
Ele=
mente zu tun, bedeutet auch nicht, daß nunmehr die Elemente
1—87 entdeckt ſeien, während noch 88—92 zu entdecken ſind.
Tat=
ſächlich ging die Entdeckung der verſchiedenen Elemente völlig
un=
abhängig von ihren „Ordnungszahlen” vor ſich. Element Nr. 1
iſt Waſſerſtoff, das leichteſte mit dem Atomgewicht 1,008 und
Ele=
ment Nr. 92 iſt Uran, das ſchwerſte, mit einem Atomgewicht von
238,2. Schon vor einiger Zeit konnte man feſtſtellen, daß in der
ganzen Zahl der Elemente nur die Nummern 61 85 und 87 noch
fehlen. Inzwiſchen wurde gemeldet, daß im Laufe der letzten Jahre
die Elemente Nr. 61 und Nr. 85 entdeckt worden ſeien. Es blieb
alſo nur noch Nr. 87 unbekannt, bis es jetzt dem Profeſſor Papiſh
gelang, auch dieſes letzte Element auf ſpektroſkopiſchem Wege
nach=
zuweiſen. Tatſächlich aber iſt es inzwiſchen von den beiden
angeb=
lich vor mehreren Jahren entdeckten Elementen Nr. 61 und Nr. 85
ſtill geworden, ſo daß es nicht gewiß iſt, ob ſie wirklich bekannt
geworden ſind. Das neu entdeckte Element Nr. 87 ſteht in der
Ordnungszahl zwiſchen den beiden radioaktiven Elementen Niton
mit der Ordnungszahl 86 und dem Atomgewicht 222,0 und dem
Element Radium mit der Ordnungszahl 88 und dem Atomgewicht
226. Bei der Entdeckung neuer Elemente hat die Spektralanalyſe
der Forſchung die wichtigſten Dienſte geleiſtet. So hat Bunſen, der
die Spektralanalyſe ſeit 1860 zu einer chemiſchen
Unterſuchungs=
methode gemeinſam mit Kirchhoff ausgebildet hatte, auf
ſpektral=
analytiſchem Wege Rubidium Cäſium entdeckt. Andere Forſcher
fanden auf ähnliche Weiſe Indium, Gallium, Germanium,
Skan=
dium u. a. Nun dringt aber die gewöhnliche Spektralanalyſe nicht
tief genug in das Innere der Materie ein, und ſo kam es, daß
Elemente, die ſehr verborgen waren, mit Hilfe dieſer Methode
nicht gefunden werden konnten. Sie blieben der Menſchheit ein
Geheimnis. Man wußte, daß ſie vorhanden ſein müſſen, konnte
aber ſie nicht feſtſtellen. Erſt die Durchführung der
Röntgen=
ſpektren hat die Auffindung neuer unbekannter Elemente
ermög=
licht. Durch die großartige Entdeckung des Profeſſors Max v. Laue,
der die Wellennatur der Röntgenſtrahlen enthüllt hat, iſt es
mög=
lich geworden, mit Hilfe des Nöntgenſpektrums tiefer in das In=
nere der Materie einzudringen und die unbekannten Elemente
aufzufinden. v. Laue hat feſtgeſtellt, daß Kriſtalle als
Beugungs=
gitter gelten können. Um ein „weißes” Röntgenlicht, das aus
Wellen von verſchiedener Länge beſteht, zu zerlegen, müſſen wir
Gitter haben, deren Abſtände ungefähr dieſelbe Größe haben wie
die Wellenlänge der Röntgenſtrahlen, die 0,07 Angſtrömeinheiten
beträgt (eine Angſtrömeinheit — 0,000 000 01 cm). Durch
Beu=
gung eines Röntgenſtrahls an einem ſolchen Kriſtallgitter
er=
zielt man eine ähnliche Wirkung, wie beim Licht durch Abbeugung
eines Lichtſtrahls mit Hilfe des Glasprismas. Die Spektren der
chemiſchen Elemente, die mit Hilfe des Röneenſpektroſkops gefunden
wurden, laſſen ſich auf der photographiſchen Platte ſichtbar machen.
In der Geſchichte der Entdeckung der chemiſchen Elemente hat die
Röntgenſpektroſkopie in den letzten Jahren eine ſehr bedeutende
Nolle geſpielt. Im Jahre 1925 wurden auf dieſem Wege mehrere
höchſt bedeutſame Entdeckungen gemacht. Das neue Element
„Hafnium” wurde von Heveſy und Coſta auf dieſem Wege
ent=
deckt. Im Sommer des Jahres 1925 wurde die wiſſenſchaftliche
Welt von der Nachricht überraſcht, daß es mehreren deutſchen
Forſchern gelungen ſei, zwei neue unbekannte Elemente
aufzu=
finden, die ſie „Rhenium” und „Maſurium” nach dem Rhein und
dem Maſurenlande nannten. Es waren Regierungsrat Dr.
Walther Noddack, von der Phyſikaliſch=Techniſchen Reichsanſtalt,
ferner Dr. Ida Tacke und Dr. Bergs. Auch dieſe Entdeckungen
konnten mit Hilfe der Röntgenſpektroſkopie erfolgen, da dieſe
Elemente nur in ſo geringem Maße vorkommen, daß nur dieſe
Art der Feſtſtellung neben der chemiſchen möglich war. In der
Liſte der entdeckten Elemente hat das Maſurium die
Ordnungs=
zahl Nr. 43 mit einem Atomgewicht 98—99 und das „Rhenium”
hat die „Nr. 75” mit dem Atomgewicht 187—198. Auch das
neue Element „Nr. 87” konnte nur mit Hilfe des
Röntgen=
ſpektroſkops aufgefunden werden. Dieſes Element iſt nach den
bisherigen Mitteilungen unlöslich, nicht kriſtalliſiert und kommt
nur in Verbindungen vor, ein Grund mit, daß es ſo ſchwer
aufgefunden werden konnte. Falls ſich die früheren Meldungen
von der Entdeckung der beiden Elemente 61 und 85 beſtätigen
ſollten, würde jetzt die ganze Reihe der 92 in der Natur
vor=
handenen Elemente feſtgeſtellt ſein. Die Entdeckung des
Ele=
mentes Nr. 87, die in jedem Fall eine Tat von großer
wiſſen=
ſchaftlicher Bedeutung iſt, würde dann den Abſchluß eines
ge=
waltigen, wiſſenſchaftlichen Werkes bedeuten.
Die Preiskräger der Kleift-Skifkung für das Jahr 1931
Der diesjährige Vertrauensmann der Kleiſt=Stiftung, Karl
Zuckmayer, hat den diesjährigen Kleiſt=Preis zu gleichen Hälften
an Oedoen v. Horvath für ſeine dramatiſchen Dichtungen und an
Erik Reger für ſeinen Roman „Die Union der feſten Hand‟
zuerkannt.
„Das Flökenkonzerk von Sansſouci.”
(Union=Theater.)
Man hat über dieſen Film vor einem Jahr viel geredet,
ihn zu einem Tendenzfilm ſtempeln wollen. Wer dieſen R
unbefangen auf ſich wirken läßt, wird nur die eine Tendens)
ihm finden, die gigantiſche Geſtalt des zweiten Friedrich dem90
ſchen Volk der Gegenwart wieder menſchlich lebendig zu moch
Und dafür wollen wir der Ufa dankbar ſein.
Es iſt nicht der alte Fritz, der uns in dieſem Film entag
tritt, der unendlich einſame, den 7 Jahre des Grauens zum 9
ſchenfeind gemacht, nicht der Große, den wir aus ſo manchenn. e
ſchütternden Bild kennen. Ein jugendlicher König iſt’s, der amt eoie
Tafelrunde von Sansſouci fröhlich geiſtreich plaudert, der in ſ rold
nen Mußeſtunden Flöte ſpielt und der ſich auch gelegentlich Ae M
die beabſichtigten Seitenſprünge der Frauen ſeiner Offiziere ich.
mert. Und hier ſind die ſchwächſten Stellen des Films. Geie Mick
nicht der Darſtellung. Renate Müller iſt ſogar eine entzüte) eien
Verkörperung einer etwas leichtfertigen jungen Frau. die 30.
allein gelaſſen wird. Aber dieſes ganze epiſodenhafte Zwiſchen!!9
vermag uns nicht zu packen, reißt uns heraus aus der aten!
Spannung dieſes gewitterſchwülen Sommers 1756.
Zuden Menuettklängen der Hoffeſte in Dresden und 9is
die großen Staatsgeſchäfte. Auf das Notenpult Friedrichs A
während des Flötenkonzerts die dechiffrierte Depeſche geſche
welche die Entſcheidung über Krieg und Frieden bring.
ſchen 2 Takten werden die Befehle gegeben, welche die Ge0
Europas beſtimmen.
Auf die nachtdunkle Terraſſe von Sansſouci tritt Prehé.
leuchteten Konzertſaal die leiſen Klänge der Muſik ertönen. 6ül
Augenblick nur dauert dieſer ſtille Abſchied. Aber dieſet
Augenblick iſt erſchütternd groß. Er läßt uns ahnen, was in ."
Seele vorgeht, er läßt uns ahnen all das ungeheure Geſchehe,
die nächſten Jahre bringen ſollten.
Trompeten ſchmettern, Pauken dröhnen. Unter den K041
des Hohenfriedberger Marſches ziehen die preußiſchen Regiſe
mit wehenden Fahnen an ihrem König vorbei. Sie ziehen
Krieg, ſie ziehen in den Tod, aber ſie verteidigen Preußen ſehe
gegen eine Welt von Feinden. Auf einſamer Höhe ſteht Fredle)ko
ſteinernen Geſichts, und während Regiment auf Regimell.
überzieht, wächſt uns Epigonen ſeine Geſtalt ins Uebermenſge
9.
Man mag über manche Einzelheiten dieſes Films den”e
man will, er hat beſonders in ſeinem 2. Teil uns eine der
Geſtalten der Geſchichte menſchlich nahe gebracht, ein Stüg.”
geſchichte iſt uns lebendig geworden.
hummer 296
Sonntag, den 25. Oktober 1931
Seite 3
Sachleiſtungen für Arbeitsloſe
innerhalb der Reichsanſtall.
Berlin, 24. Oktober.
die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und
Arbeitsloſen=
ve ſherung teilt mit:
der Vorſtand der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und
Arihasloſenverſicherung hat ſich in ſeiner Sitzung vom 22.
Okto=
bem nit der Frage der Gewährung von Sachleiſtungen in der
Amhtsloſenfürſorge und der Verbilligung des Lebensbedarfs
für e Empfänger von verſicherungsmäßiger Arbeitsloſen= und
Kriſnunterſtützung beſchäftigt. Der Vorſtand begrüßt jede Maß=
Anacn, die dazu dient, im kommenden Winter die Lage der
Ammsloſen zu erleichtern. Er hält es für geboten, daß in den
Fchiüt, in denen Gemeinden oder Gemeindeverbände eine
Ver=
billiang für Arbeitsloſe erzielen, oder die Gewährung von
Wiſjahrtsunterſtützung in Sachleiſtungen einführen, die
Arnnsämter entſprechende Maßnahmen für die bei ihnen
unter=
ſtüſzn Arbeitsloſen ergreifen. Ihre Zahl beträgt zurzeit
an=
mächend 2½ Millionen unter Einrechnung der Angehörigen, die
zu io Familien der Unterſtützungsempfänger gehören, 5½ bis 6
Mülinen Menſchen. Naturgemäß kann die Reichsanſtalt nicht
daquübergehen, anſtelle der Barunterſtützungen Sachleiſtungen
in Atura zu gewähren, alſo etwa Brot zu verteilen, oder dgl.
Es inn ſich vielmehr nur um die Einrichtung eines
Siſems von Bezugs= oder Gutſcheinen handeln.
Im ülgemeinen wird die Gewährung von Sachleiſtungen, wie
ender korſtand annimmt, am einfachſten durch die Ausgabe von
ſſeBeyusſcheinen durchgeführt werden können. Der Arbeitsloſe iſt
bein deſem Verfahren in der Annahme des Bezugsſcheines frei
ſſdung nuß dem Einzelhändler die verbilligte Ware — unter Vor=
Slage der Abgabe des Scheines — ſelbſt bezahlen. Soweit
Ge=
memien oder Gemeindeverbände verbilligte Lebensmittel auf
Gunſeine abgeben wollen, dürfen die Arbeitsämter die
Gut=
ſchoin zur Abgabe an die von ihnen betrauten Empfänger von
Arldsloſen= oder Kriſenunterſtützung erwerben. Im
allge=
nenut wird die Abnahme auch ſolcher Gutſcheine durch die
Arndsloſen freiwillig ſein. Sofern endlich Gemeinden
uig Luicht atſchließen ſollten, die Abnahme von Gutſcheinen anſtelle
ndereimeBarunterſtützung vorzuſchreiben, hat der Vorſtand
einhden ſeichsanſtalt die Vorſitzenden der Arbeitsämter ermächtigt,
iertgeinnn Teil der Arbeitsloſenunterſtützung allgemein in
Sachlei=
erſtäntumgn zu gewähren. Dieſe Ermächtigung iſt zunächſt auf die
un fBekpchrung von Gutſcheinen auf Brot und andere
Ge=
us reiieerzeugniſſe beſchränkt. Eine Ausdehnung auf
ſendden Lebensmittel und auf Brennſtoffe iſt für den Fall, daß
liefrtlſch im Intereſſe der Arbeitsloſen ein Bedürfnis beſtehen
ongſoll:,” dem Präſidenten vorbehalten. Wenn von einzelnen
Er=
he jeu ſegruppen, insbeſondere dem Kohlenſyndikat, Bezugsſcheine
imuffſre Erzeugniſſe zur Verfügung geſtellt werden, ſo haben
t ſie Arbeitsämter die Scheine, an die von ihnen betreuten
ſtlrEhisloſen weiterzugeben.
Eie Einlöſung von Gutſcheinen und die Abrechnung mit den
dieleverbänden erfolgt nicht durch das Arbeitsamt, ſondern
von leiü/ Sache derjenigen Stelle, die die Gutſcheine ausſtellt.
Eine verunglückie Trevitanus-Rede.
* Berlin, 24. Oktober. (Priv.=Tel.)
hn f 9r neue Reichsverkehrsminiſter Treviranus hat wieder ein=
* Mal l ine Rede gehalten, die zu allerlei Mißdeutungen
Veranlaſ=
ing legeben hat. Sie iſt zum Teil entſtellt
wieder=
uaft /eHeen worden, zum Teil hat er aber auch nicht gerade
rteililüſcliche Formulierungen gewählt, ſo daß bereits
icht er Endruck entſtanden iſt, als ob innerhalb der Reichsregierung
ziepartionspolitiſche Gedankengänge verfolgt würden, die mit den
die8lä ng Lavals und ſeines Botſchafters Poncet übereinſtimmten.
Vehonnf wir unterrichtet ſind, kann davon keine Rede ſein.
Trevi=
hi9anushat lediglich über das Stillhalteabkommen
geſſſochen, das am 1. März 1932 abläuft, und geſagt, daß
nam ſh jetzt über einen Tilgungsplan ſchlüſſig werden müſſe,
Andveillt uns nach dem 1. März 1932 ebenfalls unmöglich
elei ſie kommerziellen Schulden in einem Zuge
bzu ragen. Das iſt eigentlich eine Selbſtverſtändlichkeit, —
fo ynfo gbeſſen, fragt man mit Recht, warum eigentlich Herr
Trevi=
zuramusdieſe Rede gehalten hat, zumal man auch im Reichskabinett
renweiſt daß ein derartiger Tilgungsplan erſt aufgeſtellt werden
bolinanry wenn gleichzeitig auch eine klare Ueberſicht über unſere
ünffien Reparationsverpflichtungen gewonnen iſt.
jeſſiſches Landeskheaker.
Kleines Haus. — Samstag, 24. Oktober.
Die Dubarry.
Operette von Millöcker und Mackeben,
Text von Knepler und Welleminſky.
Aeſe alte, völlig umgearbeitete Operette iſt ihres Erfokges
ſgiche=) veil ſie in der Titelträgerin eine Rolle beſitzt, die einer
geweinſten Darſtellerin die größten Wirkungsmöglichkeiten gibt.
pDass Abenteuerliche des pikanten Stoffes, der hiſtoriſche Hinier=
Arunnd Erotik, und Intrique dieſes Zeitalters, die Reize des
Rokukks in der Lebensauffaſſung und in ihrem äußeren
Aus=
ſeruch, ſen Koſtümen: alles ſchafft eine Atmoſphäre, aus der ein
oiEheu itzſtück ſich faſt ſchon von ſelbſt ergibt, deſſen Zugkraft durch
zebinzüteten einer entſprechenden Muſik noch verſtärkt wird.
Dr Text iſt geſchickt verfaßt und intereſſiert. Das
Verkom=
men:deler wichtiger Dialoge und Melodramen rechtſertigte die
„Beſezng der repräſentativen Nollen durch Schauſpielkräfte und
zuvirkkeſich vorteilhaft aus. Hertha v. Hagens erſtes
Auf=
retc als Marſchallin von Luxemburg war ſicher und
vielver=
prerhd. Die Millöckerſche Muſik, in ihrer Erfindung und
Mell noch kaum übertroffen, in ihrer äußeren Faſſung etwas
veragt, wurde von Theo Mackeben durch eine fülligere
Orcheſter=
pehamlung und intereſſantere Technik dem Zeitgeſchmack
ange=
paßtt uch durch einige Schlager bereichert. So entſtand eine
Ope=ete mit allen bezeichnenden Eigenſchaften ihrer Gattung
iltem tils und Zutaten neuer Gewohnheit. Aber es iſt im
ganze) doch bei der hergebrachten, reichlich abgebrauchten
Scharhlne geblieben. Die aus unſerer Zeit geborene Operette
läßt: htmer noch auf ſich warten.
ſren heutigen Erfolg verdankt ſie vorwiegend Käte
Wal=
ter, ſie in der das ganze Stück beherrſchenden Titelrolle eine
Aufg/de fand, die ihrer fabelhaften Begabung entgegenkommt
und, wen vielſeitigen Anſprüche ſie in wahrhaft glänzender Weiſe
erfüre Sie blieb ihr in der feſchen Erſcheinung, pikanten und
intellenten Geſtaltung, feinen muſikaliſchen Behandlung keinen
Zugg ſuldig und erntete verdiente Beifallsſtürme.
9oßen Anteil am Erfolg hatte ferner die Inſzenierung
duroh?, M. Rabenalt und W. Reinking. Mit einfachen
Mit1” waren zwei Bühnen geſchaffen, auf denen ununter=
„brocge die Bilder ſich folgten. Die Umrahmungen waren leicht
undongant, die Koſtüme entzückend. Jede Szene fand lauten
Beiſ. A viele Enſembles mußten wiederholt werden. Die Muſik
hat. A Einſchmeichelndes und Zündendes. Sie muß aber auch
ſo fnel einfühlend und ſchmiſſig dirigiert werden, wie es durch
%93 wißler geſchah. Das Orcheſter begleitete prachtvoll.
Wen der Dubarry treten nur noch drei Rollen hervor. Die
ſtotn, auicke Margot der Regina Harre, Heinrich
Pölkerbundsrat gegen Japan.
Dramakiſche Raksſikung. — Gegen die Skimme Japans beſchließt der Rak Räumung des beſekken Gebietes
bis 16. November. — Die Einſtimmigkeit des Völkerbundsſtakukes nichk erreichl.
Nur moraliſcher Druck des Rakes.
WIB. Genf, 24. Oktober.
Der Völkerbundsrat ſetzte heute vormittag die Verhandlungen
über den Konflikt in der Mandſchurei fort. Die Frage der
Ver=
einbarungen, von denen Japan die Räumung abhängig machen
will, ſtand im Vordergrund der Debatte. Yoſhiſawa erklärte,
er könne die Verſicherung abgeben, daß die prinzipiellen
Grund=
fragen, von denen der japaniſche Vorſchlag ſpreche, lediglich
Fra=
gen der Sicherheit im Sinne der Auslegungen Briands ſeien.
Die Erklärung des japaniſchen Vertreters genügte LordCecil
nicht, der ſeine Verwunderung darüber ausſprach, daß der
japa=
niſche Vetreter ſich ſträube, die Entſchließung des Rates
anzuneh=
men. Yoſhiſawa möge doch unumwunden erklären, ob nicht auch
politiſche Fragen mitſpielten. Es ſei behauptet worden, Japan
wolle in dieſen Verhandlungen auf der Anerkennung und
Er=
neuerung der Verträge mit China beſtehen. Yoſhiſawa
er=
klärte daraufhin, daß die japaniſche Regierung ganz
beſtimmte Auffaſſungen über die von Lord Cecil
be=
rührten Fragen habe, daß er aber nicht in der Lage ſei, ſich
hier=
über vor dem Rat auszuſprechen, da er hierzu keine Inſtruktionen
habe. Es müßte eine Vereinbarung mit China getroffen werden,
ehe Japan zur Räumung ſchreiten könne.
Der Vertreter Spaniens, Madariaga, trat gleichfalls dem
Vertreter Japans entgegen. Yoſhiſawa möge bedenken, daß es
ſich für den Völkerbund um eine äußerſt ernſte Frage handele.
Lord Cecil ergriff nochmals das Wort, um zu erklären,
daß er von den bisherigen Mitteilungen Yoſhiſawas nicht
befrie=
digt ſei. Die Tatſache, daß Japan auf der Anerkennung der
Ver=
träge beſtehe, ſei behauptet worden, und Yoſhiſawa könne dieſer
Frage nicht dadurch aus dem Wege gehen, daß er ſage, für
Preſſe=
meldungen trage er keine Verantwortung. Yoſhiſawa erwiderte,
daß Japan bereit ſei, die Truppen in die Eiſenbahnzone
zurückzu=
ziehen, ſobald es die Ueberzeugung gewonnen habe, daß Leben
und Eigentum ſeiner Staatsangehörigen geſichert ſeien. Dann
ſtellte der Ratspräſident den japaniſchen Gegenvorſchlag zur
Ab=
ſtimmung. Briand erinnerte vorher noch an die Beſtimmungen
des Völkerbunds= und des Kelloggpaktes und erklärte, der
Kon=
flikt müßte jetzt ſchnell aus der Welt geſchafft werden, wenn
grö=
ßeres Unheil vermieden werden ſollte.
Die Entſcheidung des Rates wurde nach zweieinhalbſtündiger
Debatte auf nachmittags vertagt. Vor Schluß der Sitzung gab
Yoſhiſawa die Erklärung ab, daß Japan die Ratsentſchließung
ablehne, da ſie keine genügenden Sicherheitsgarantien enthalte.
Auf eine Frage des Vertreters Spaniens erwiderte Yoſhiſawa
kurz, er könne nicht im einzelnen angeben, was
nach Anſicht Japans unter den Begriff „
Grund=
prinzipien der normalen Beziehungen” falle.
Eine Abmachung mit China hierüber ſei aber notwendig, bevor
die Räumung ſtattfinden könne. Die Einzelheiten ſeien Sache der
Verhandlungen zwiſchen den beiden Parteien. Auf eine
Dis=
kuſſion hierüber im Rate könne er ſich nicht einlaſſen. Das ſei
die Auffaſſung ſeiner Regierung.
Briand ſchloß darauf die Sitzung, nachdem er verſöhnlich,
aber ſehr beſtimmt, dem japaniſchen Vertreter erklärt hatte, daß
es für den Rat unmöglich ſei, den japaniſchen Gegenvorſchlag
an=
zunehmen, wenn dem Rat überhaupt das Recht beſtritten werde,
über gewiſſe, in dem Gegenvorſchlag enthaltene Punkte
Auf=
klärung zu erhalten.
Die zweite außerordentliche Sitzung des Völkerbundscates
iſt am Samstag abgeſchloſſen worden. Gegen die Stimme von
Japan nahm der Völkerbundsrat die von Briand vor einigen
Tagen vorgelegte Entſchließung an, in der die japaniſche
Regie=
rung zur Zurückziehung ihrer Truppen bis zum 16. November
verpflichtet und der Völkerbundsrat auf dieſen Zeitpunkt
ver=
tagt wird.
Die bis zur letzten Stunde geführten Verhandlungen Zzur
Erweiterung der für alle Ratsbeſchlüſſe ſatzungsgemäß
notwen=
dige Einſtimmigkeit ſcheiterten, da der japaniſche
Botſchaf=
ter an dem bisher eingenommenen ablehnenden
Standpunkt feſthielt. Er erklärte im Namen ſeiner
Re=
gierung, Japan ſchätze die Bemühungen des Völkerbundsrates
zur Regelung des Streitfalles hoch ein, werde ſie nie vergeſſen
Allmeroth als unglücklich liebender Dichter Renée und als
Marquis v. Briſſac der vielſeitige H. Gallinger. Sehr nett
waren die Chöre und hübſch erdachten Tänze.
Das Kleine Haus war ausverkauft und in fröhlichſter
Stim=
mung; ein Fingerzeig für die Bühnenleitung, Operetten als
Kaſſenſtücke häufiger auszunutzen. Aber dann hinein ins Große
v. HI.
Haus!
Volkschor.
Viele mögen wohl erſtaunt geweſen ſein, als ſie hörten, daß
ſich der Volkschor Darmſtadt in dieſem Jahre für ſein 10.
Ver=
eins=Konzert an ein Händelſches Oratorium gewagt hat. Es war
der „Herakles‟. Das iſt ein Werk, das großes Können,
künſtle=
riſche Diſziplin und vollſte Hingabe verlangt. Gebührt Profeſſor
Noack ſchon Dank dafür, daß er dieſes ſeltener gehörte, aber in
vielen Teilen prachtvoll lebendige und von genialer Inſpiration
getragene Werk zur Aufführung gewählt hat, ſo müſſen wir uns
immer wieder wundern, wie meiſterhaft er es verſteht, die ihm
verhältnismäßig erſt kurze Zeit anvertraute Sängerſchar zu
ſchulen, zu einem geſchloſſenen Ganzen zu vereinen und ihre
Singe=
freudigkeit und Begeiſterung ſo zu wecken, daß die choriſche
Lei=
ſtung wertvoll wird und nunmehr ſoweit iſt, auch Händels
Poly=
phonie ebenſo zu meiſtern, wie ſie dem Gefühlsausdruck in Luſt
und Schmerz gerecht zu werden verſteht. Als Ganzes genommen
war die Leiſtung des Chores geradezu imponierend. Als
beſon=
ders gelungen erwähnen wir den Freudentanz der Griechen
„Krönt den Tag mit Feſtesglanz” deſſen Jubel im freudigen
Klang des Chores überzeugend gebracht wurde, (obwohl die Stärke
des Chores numeriſch gar nicht ſo übergroß zu ſein ſcheint). Wir
erwähnen ferner die Wiedergabe des „Eiferſuchtschores”, der ein
ganz gewaltiges Stück Händelſcher Muſik iſt und ein Prüfſtein
für das Können eines Chores; ebenſo den Chor „Holder Gott der
Liebesglut”, deſſen Schwierigkeiten der Intonation und
Phraſie=
rung überraſchend bewältigt wurden. Bis zum Schluß hielt die
Spannkraft des Chores unvermindert an (Totenklage!) und hatte,
ebenbürtig den Soliſten, teil am großen Erfolg des Abends.
Pro=
feſſor Noack hatte eine außerordentlich glückliche Wahl der
Soli=
ſten getroffen. Im Mittelpunkt ſtand kein Geringerer als
Johan=
nes Willy aus Frankfurt. Ein Meiſter des Singens, ein
meiſter=
licher Beherrſcher des Oratorienſtils, brachte er die Partie des
ſiegenden und ſpäter leidenden Herakles zu hinreißender Wirkung.
Die kraftſtrotzende Arie „Mein Name wird in allen Zeiten”, und
das Ende des Helden „O Zeus, welch Land iſt dies” mit der
dar=
auffolgenden leidenſchaftlichen Arie und die letzten zu ſeinem
Sohn Hyllos geſprochenen Worte, waren die Höhepunkte ſeiner
auf höchſter Stufe ſtehenden Geſangsleiſtung. Die Partie der
Dejanira hatte die Mezzoſopraniſtin Frl. Großhauſer aus
Würzburg übernommen. Vom erſten Moment hatte ſie Fühlung
mit den Hörern. Breit und voll ſtrömt das in allen Lagen
er=
giebige Stimmaterial, und die Künſtlerin fand überall,
nament=
lich aber für ihre Verzweiflungsarie, ergreifenden dramatiſchen
und fühle ſich nach wie vor durch den Geiſt und den Inhalt des
Völkerbundspaktes gebunden. Jedoch ſei die japaniſche
Regie=
rung gezwungen, den Tatſachen Rechnung zu tragen und die
Verantwortung für ihre Staatsangehörigen in der Mandſchurei
ſelbſt zu übernehmen. Daher ſehe ſie ſich gezwungen, den
Vor=
ſchlag Briands abzulehnen.
Zum erſten Male in der Geſchichte des Völkerbunds ſtellte
ſodann Briand in der öffentlichen Sitzung die beiden
Vor=
ſchläge zur Abſtimmung durch Handaufheben. Für den
japani=
ſchen Vorſchlag ſtimmte lediglich der japaniſche Botſchafter
Yoſhiſawa. Der Vorſchlag Briand wurde ſodann von
ſämt=
lichen Ratsmächten mit Ausnahme Japans angenommen. Der
Vertreter der amerikaniſchen Regierung nahm an der
Abſtim=
mung ſelbſtverſtändlich nicht teil.
In einer längeren Schlußerklärung ſuchte Briand die
ent=
ſtandene außerordentlich ernſte Lage in einem etwas günſtigeren
Licht darzuſtellen, in dem er hervorhob, daß Japan nicht die
Ab=
ſicht habe, Krieg zu führen, keinerlei Gebietszuwachs anſtrebe
und verſprochen habe, ſeine Truppen zurückzuziehen, ſobald es
die von ihm gewünſchten Sicherheitsbedingungen zuließen.
Der Annahme, des Vorſchlages im
Völker=
bundsrat iſtkeinerlei Rechtsverbindlichkeit
bei=
zumeſſen, da grundſätzlich für ſämtliche Ratsbeſchlüſſe und
insbeſondere in den auf Grund des Artikels 11 des
Völker=
bundspaktes laufenden Verfahren nur ein einſtimmiger Beſchluß
des Völkerbundsrates bindende Kraft gewinnt. Ein materielles
Ergebnis der zwölftägigen Verhandlungen des Völkerbundsrates
in dieſer zweiten Tagung zur Regelung des Streitfalles iſt ſomit
nicht erzielt worden. Der Völkerbundsrat hofft,
daß die japaniſche Regierung unter dem
mora=
liſchen Druck dieſer Entſchließung freiwillig
zu einer vollſtändigen Näumung der beſetzten
Gebiete ſchreiten werde. Jedoch fehlen für eine derartige
Annahme zunächſt die Unterlagen.
„Japan kämpft um Leben oder Tod.”
EP. Tokio, 24. Oktober.
Die Reſolution des Völkerbundsrats in dem Mandſchurei=
Konflikt hat in der Oeffentlichkeit große Enttäuſchung
hervorge=
rufen, weil man unter dem Eindruck ſteht, daß ſie ihre Urſache in
einem bedenklichen Mangel an wirklicher Kenntnis der Situation
in der Mandſchurei hat und deshalb in zu ſtarkem Maße dem
chineſiſchen Standpunkt Rechnung trägt. Die in japaniſcher Sprache
erſcheinende Preſſe gibl in den Leitartikeln ihrem Bedauern
über den Beſchluß Ausdruck. Einige Blätter gehen ſogar ſo weit,
Zweifel an dem guten Willen des Rato Tußern,
indem ſie hinzufügen, daß Japan hier um eifehl Vblem
kämpfe, das Leben oder Tod bedeute, deik
Vlker=
bundsrat jedoch nur für eine Theorie kämpfe.
Gedenkkag des Marſches auf Rom.
WTB. Neapel, 24. Oktober.
Im Palazzo Maddaloni nahm Muſſolini heute in dem gleichen
Saal, in dem am 24. Oktober 1922 der Marſch auf Rom beſchloſſen
wurde, die Meldung der fasciſtiſchen Bundesdirektoren der 92
ita=
lieniſchen Provinzen entgegen. In einer Rede ging Muſſolini
zu=
nächſt auf die Weltwirtſchaftskriſe ein, vor der das fasciſtiſche
Italien alle ſeine Stellungen kraftvoll habe behaupten können. Die
ganze Welt habe das größte Vertrauen zur italieniſchen
Wäh=
rung bewieſen, weil ſie wiſſe, daß hinter dieſer Währung ein
arbeit=
ſames Volk und eine ſtarke Regierung ſtehen. Muſſolini verwies
hierauf auf die Grundſätze des korporativen Staates und erklärte,
das fasciſtiſche Italien verfüge über derartige Kräfte, daß es,
wenn die Kriſe fortdauern ſollte, aushalten könnte. Durch die
Ab=
lehnung ausländiſcher Anleihen ſei Italien in eine beſonders
be=
vorzugte und ſichere Lage gekommen. Auf geiſtigem Gebiet ſei der
Fascismus der Schöpfer einer neuen Kultur. Muſſolini ermahnte
alle Fasciſten, nicht auf ihren Lorbeeren auszuruhen, und nicht
alle Schwierigkeiten als überwunden zu betrachten. Er mahnte
zur Arbeit, Geduld und Gerechtigkeit und zur Strenge gegen die
noch beſtehenden Reſte des Antifascismus, die indeſſen dem
be=
wundernswerten Zuſammenhalt des ſo tüchtigen italieniſchen
Vol=
kes keinen Abbruch täten.
Ausdruck; eine Leiſtung, die hohen Anſprüchen gewachſen war.
Wirkſam im Gegenſatz zu dieſer ſonoren Stimme ſtand der helle
Sopran des Fräulein Kaſſel aus Frankfurt in der Partie der
Jole. Ihre Stimme ſchien uns in der Mittellage und Tiefe etwas
feſt, die Höhe iſt aber kräftig und klar; nach Ueberwindung von
Befangenheit brachte ihre Leiſtung gewinnende Eindrücke und
ver=
ſpricht Erfreuliches für die Zukunft. Zwei kleinere, aber wichtige
männliche Partien, der Sohn des Herakles, Hyllos (Tenor) und
ein Herold (Baß) waren in beſten Händen bei den oft erprobten
und bewährten Herren Landzetetl und Peter Schäfer. Letzterer
ſang außerdem noch die kleine aber nicht unbedeutende Partie des
Prieſters. Die ſchöne, beſeelte Altſtimme von Aga Zeh verhalf
der Trauerarie um den Tod des Herakles zu ergreifender
Wir=
kung. Das ſauber und exakt ſpielende Orcheſter des
Inſtrumental=
vereins unterſtützte die Leiſtungen von Soliſten und Chor ganz
ausgezeichnet, und ſo kam unter der überlegenen Stabführung
Noacks eine Geſamtleiſtung zuſtande, die dem Werk zu lebendiger
Wirkung verhalf, den Hörern Freude, den Ausführenden Ehre
O.
machte.
Paul Keller: „Das letzte Märchen” Ungekürzte Volksausgabe. Illuſtriert.
In Ganzleinen gebd. 2,85 RM. Bergſtadt=Verlag, Breslau I.
Das letzte Märchen”, iſt ein urwüchſiges Buch voll tiefer Poeſie. Es
enthält die Geſchichte eines Literaten, der in der Silveſternacht in das
Märchenland „Herididaſufoturanien” gerufen wird, um das Land durch
Gründung der erſten Zeitung auf eine hohe Kulturſtufe zu bringen. Es
iſt nun drollig, zu leſen, wie die Zwerge im Märchenland leben, von
ihren Gebräuchen, wie ſie ihre Politik machen und welches Aufſehen das
Erſcheinen der erſten Nummer der neuen Zeitung erregte. Durch das
Erſcheinen eines Konkurrenzblattes im Nachbarſtaat bricht zwiſchen
bei=
den Staaten Krieg aus. Dies iſt alles mit ſeltenem Humor geſchildert.
Die ſprühende Erzählungskunſt Paul Kellers reißt den Leſer mit. Die
witzigen Einfälle überſtürzen ſich, man muß leſen und lachen, wird in
eine wehmutsvoll geſpannte Stimmung verſetzt, und ſchlägt man ſacht
den Deckel zu, ſo kann man nur ſagen: „Es war köſtlich”.
Der Maſchinenmenſch und ſeine Erlöſung. Roman. Aus dem Nachlaß
herausgegeben von Frau Emmy Wille. 320 Seiten. Vornehm
in Ganzleinen gebunden 6 RM.
Ein grandioſes ſymboliſches Bild unſerer Zeit mit ihrer
Uebermecha=
niſierung und ihrem alle wahre Kultur tötenden Maſchinen=Geiſt ſchuf
Bruno Wille in dieſem packenden, ſtilgewaltigen und
erkenntnis=
tiefen Werk. — Im Mittelpunkt dieſes, ſtellenweiſe an die kühnſten
Phan=
taſien E. T. A. Hoffmanns gemahnenden Werkes ſteht der ſcheinbar
zum Leben wieder erwachte Baron Lamettrie, deſſen Werk. Lhomme
machine” der Anlaß zu der heute herrſchenden „mechaniſchen Einſtellung
der Menſchheit iſt. — Und der Maſchinenmenſch wird erlöſt! Er lernt,
die Auswüchſe der „Maſchinen=Kultur” aus der Ewigkeitsſchau zu
be=
trachten und erkennt, daß die Maſchine erſt dann zum Segen der
Menſch=
heit wird, wenn die Menſchen Herren und nicht Knechte der Maſchine
ſind. Der „Maſchinen”=Menſch iſt ein empfindlicher Schlag gegen den
heute regierenden Egoismus, Materialismus und Mammonismus der
modernen Ziviliſation; ein Künder einer neuen Zeit und eines neuen
Geiſtes! Wer über die heute heurſchenden Verhältniſſe und über die
zu=
künftige Entwicklung der Technik mitreden will, und wer in all dieſem
Wirrwarr den einzig richtigen Weg erkennen will, auf dem Technik und
Kultur ſich harmoniſch verbinden laſſen, ſollte dieſes Werk leſen!
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Seite 2
Sonntag, den 25. Oktober 1931
Nummer 296
Der mind ans 9eulſchland.
Nieder mit der Zollunion — es lebe die Zollunion! — Beneſch
nimmt Fühlung mit Oeſterreich. — Donauföderation unter
fran=
zöſiſcher Hoheit.
Von unſerem Prager H=Korreſpondenten.
* Prag, Mitte Oktober.
Es liegt im Sinne des franzöſiſchen Strebens, um
Deutſch=
land einen Ring zu legen, der nach Belieben zuſammengezogen,
mit deſſen Hilfe das unglückliche Reich noch mehr als bisher
aus=
gepreßt werden kann, ſolange, bis ihm die Luft ſo völlig
abge=
ſperrt iſt, daß es nicht mehr zu atmen vermag. Dann, wenn
Deutſchland Saft und Kraft verloren hat, wenn der wichtigſte Teil
ſeines Organbaues, ſeine Wirtſchaftsſtärke, abgeſchnürt iſt — dann
iſt der von Frankreich herbeigeſehnte Zeitpunkt da, winkt
Er=
füllung des kühnſten franzöſiſchen Traumes: Deutſchland als
Kolonie Frankreichs! Wer an dieſen Abſichten und Plänen der
franzöſiſchen Politik noch gezweifelt haben ſollte, dem werden die
Paris=Prager Manöver gegen die deutſch=öſterreichiſche Zollunion
die Augen geöffnet haben, die vereinten Bemühungen des Quai
dOrſay und des Hradſchins, dieſe Union zwiſchen Wien und
Ber=
lin unmöglich zu machen und ſie durch den wirtſchaftlichen
Zu=
ſammenſchluß der Nachfolgeſtaaten zu erſetzen, alſo durch ein
Ge=
bilde, das ein Mitteleuropa unter Ausſchluß Deutſchlands
an=
ſtrebt. Man weiß, welche Rolle der tſchechiſche Außenminiſter
Dr. Beneſch in der Frage der deutſch=öſterreichiſchen Zollunion
ge=
ſpielt hat und weiterhin zu ſpielen von Paris auserſehen ſcheint,
und darum auch iſt man einigermaßen erſtaunt darüber geweſen,
daß der ſonſt ſo Redſelige ſeit jener Zeit ſchweigt, da der von
Herrn Frangois Poncet auf der Völkerbundsfrühjahrskonferenz
vorgelegte Gegenplan zum Wien=Berliner Zollprojekt die
Unmög=
lichkeit ſeiner Verwirklichung erwieſen hat, denn gerade Dr.
Be=
neſch beſitzt in hohem Maße die Fähigkeit, ſchwarz für weiß zu
er=
klären und dafür den Wahrheitsbeweis zu erbringen .. .
Mög=
licherweiſe hat man es ſich in Paris eingeſtanden, daß das Anſehen
des tſchechiſchen Außenminiſters in den letzten Jahren in Europa
einigermaßen erſchüttert worden iſt und daß es beſſer erſcheint,
ihn eine Zeitlang in den Hintergrund treten zu laſſen — aber
ſelbſtverſtändlich hat man dieſerwegen nicht auch die Aktion zur
Einkreiſung Deutſchlands und zur Unterwerfung Oeſterreichs
un=
ter das franzöſiſche Diktat unterbrochen.
Die Macht des franzöſiſchen Geldſacks vermag, wie ſich gezeigt
hat, über viele Schwierigkeiten hinwegzuhelfen: ihm iſt es
zu=
zuſchreiben, wenn auf dem Haager Schiedsgerichtshof einige
Exo=
ten ihre Stimmen zugunſten der Pariſer Plätze in die Waagſchale
warfen und ſo ein Urteil herbeiführten, das die von Oeſterreich
und Deutſchland geplante Zollunion als einen „Vorſtoß gegen die
beſtehenden Friedensverträge” bezeichnet, und gleicherweiſe dem
Einfluß Frankreichs iſt es gelungen, das von ſchweren
wirtſchaft=
lichen Nöten bedrängte Oeſterreich zur Verzichtleiſtung auf eine
engere wirtſchaftspolitiſche Bindung mit dem Deutſchen Reiche
zu zwingen .. . vorläufig wenigſtens.
So bedauerlich vom geſamtdeutſchen Standpunkt es iſt: die
Tatſache läßt ſich nicht aus der Welt ſchaffen, daß der Zwang der
Verhältniſſe ſtärker geweſen iſt, als der gute Wille Oeſterreichs,
ſich miteu=ſchland zu einer Wirtſchaftseinheit zuſammenzuſchlie=
ßen, und ebenſowenig läßt ſich überſehen, daß auch das letzte
Bollwerk gegen eine Donauföderation unter franzöſiſcher Führung,
Ungarn, wankend geworden iſt vor dem Geldſack Frankreichs, daß
alſo von dem Augenblick an, da Oeſterreich und Ungarn in die
Abhängigkeit Frankreichs gebracht worden ſind, an Stelle der
deutſch=öſterreichiſchen Zollunion die von Paris und Prag
ange=
ſtrebte Donauföderation unter Ausſchluß des Deutſchen Reiches
vorbereitet werden kann. Mit der Einbeziehung Ungarns in die
Intereſſenſphäre Frankreichs und der Tſchechoſlowakei erſcheint
auch die Brücke zwiſchen den Trabanten der franzöſiſchen Politik
hergeſtellt, zwiſchen den Kleinen=Entente=Staaten. Oeſterreich
kann ſich der Umklammerung angeſichts der Ausſichtsloſigkeit einer
baldigen Verwirklichung des Anſchlußgedankens an Deutſchland
nicht länger mehr entziehen. Es wird zum Eintritt in dieſes neue
mitteleuropäiſche Staatenbündnis gezwungen werden, eines
Bünd=
niſſes, das von tſchechiſcher ſowohl wie von franzöſiſcher Seite als
die einzige Rettung aus dem jetzigen wirtſchaftlichen Chaos in den
Staaten des Donaubeckens hingeſtellt wird. Analog der
ehemali=
gen öſterreichiſch=ungariſchen Monarchie ſoll die Donauföderation
einen gemeinſam großen Wirtſchaftsraum bilden mit dem freien
Weg nach dem Oſten. Ja, hat nicht auch das deutſch=öſterreichiſche
Zollunionsprojekt dieſe Brücke nach dem Oſten angeſtrebt? Haben
ſich nicht Ungarn und Jugoſlawien bereit erklärt, dieſem Bündnis
beizutreten, weil ſie darin einen Weg aus der gemeinſamen
wirt=
ſchaftlichen Not erblickten? Unzweifelhaft wären die Möglichkeiten
zur Verwirklichung dieſer Pläne gegeben geweſen, unzweifelhaft
hätte ſo den beteiligten Staaten Hilfe gebracht werden können —
aber dieſe Entwickelung entſprach nicht den Abſichten und Zielen
Frankreichs. Paris will die wirtſchaftliche Einſchnürung
Deutſch=
lands und ſeine militäriſche Einkreiſung. Durch die
Zuſammen=
faſſung der Staaten der Kleinen Entente unter Einbeziehung
Oeſterreichs und Ungarns in die Intereſſengemeinſchaft kommt
Frankreich ſeinen Zielen näher, und darum auch gewährt es
An=
leihen und läßt es an lockenden Verſprechungen den Oeſterreichern
und Ungarn gegenüber nicht fehlen, läßt endlich auf der letzten
Tagung der Europakommiſſion in Genf den Profeſſor der
Finanz=
wiſſenſchaft an der Budapeſter Univerſität, Dr. Hantos, ein
Mitteleuropaprojekt vorlegen, das, genau beſehen, zuletzt auf das
gleiche Ziel hinſteuert, wie es die franzöſiſche Politik im Auge hat:
auf die Schaffung eines mitteleuropäiſchen Staatenblockes unter
Ausſchaltung Deutſchlands. Ob damit die Geſundung
Mittel=
europas herbeigeführt werden kann, bleibt bei dem Umſtande,
daß die geplante Donauföderation ohne Berückſichtigung der
un=
geheuren Bedeutung des deutſchen Abſatzmarktes für die in ihr
vereinigten Staaten ein unmögliches Gebilde bleiben muß,
ab=
zuwarten.
Daß die Arbeit um die Schaffung dieſes Gebildes inzwiſchen
weſentliche Fortſchritte gemacht haben muß, geht daraus hervor,
daß der ſo lange ſchweigſam geweſene tſchechiſche Außenminiſter
Beneſch in den letzten Tagen ſeine Unterhändler in Wien und
Budapeſt beauftragt hat, bei den Regierungen auszukundſchaften,
zu welcher Einſtellung in der Frage der wirtſchaftlichen
Annähe=
rung an die Teſchechoſlowakei, bzw. an die Kleine Entente ſie ſich
entſchieden haben. Dieſer Schritt Beneſch’ bedeutet, daß man in
Paris Oeſterreich und Ungarn durch die langfriſtigen Darlehen
feſt genug in Händen zu haben glaubt. Das Echo aus Wien iſt
inſofern erfreulich, als die Oeſterreicher dem tſchechiſchen
Außen=
miniſter und ſeinen Hintermännern zu verſtehen gaben, daß ſie
einem mitteleuropäiſchen Wirtſchaftsbündnis nur unter der Pru
ausſetzung beitreten würden, daß von tſchechiſcher oder ande
Seite politiſche Nebenziele ausgeſchaltet bleiben. Ebenſo inter
ſant iſt die aus der neuen Fühlungnahme des tcheſchichen
Außg=
miniſters erſichtliche Tatſache, daß er ſeine frühere Konzeption *
Kleinen Entente zurückgeſtellt hat und dafür nunmehr eine Wirt
ſchaftskombination anſtrebt, in die auch Oeſterreich und Ungcn
einbezogen werden ſollen. Es iſt heute noch nicht vorauszuſag:nn
inwieweit ſeine dahin zielenden Bemühungen von Erfolg gekräu
Bie
ſein werden, um ſo mehr, als in der Tſchechoſlowakei ſelbſt in Ru
Wiederaufrichtung des alten öſterreichiſch=ungariſchen
Wirtſchaff=
gebietes eine Gefährdung der nationalen und politiſchen Unabhr
gigkeit des tſchechiſchen Volkes erblickt wird und ſich Widerſtämnd
gegen eine Sanierung Oeſterreichs und Ungarns geltend mach m.
von der man annimmt, daß ſie einſt der Tſchechoſlowakei in RS=os
nung geſtellt werden wird.
Großer Sprengſtofſ=Zund bei Kommuniſten.
Berlin, 24. Oktobe=
Zu der Entdeckung eines Sprengſtofflagers bei einem komrm”
niſtiſchen Funktionär wird bekannt: Der betreffende
Funktiom=
war vor einiger Zeit mit mehreren Koffern von außerhalb mi
Berlin gekommen. Auf dem Bahnhof und vom Bahnhof nach
ner Wohnung wurde er durch Beamte der politiſchen Polizei f50 häht,
genommen, die in den Koffern ſehr gefährliche Sprengſtoffe euwa
deckten. Daraufhin wurde die Wohnung des Funktionärs
du-
ſucht, wobei man umfangreiche weitere Sprengſtoffmengen 8
Druckſchriften fand. Man fand auch geſtanzte Blechſcheiben, de
den A
Form und Beſchaffenheit darauf ſchließen ließen, daß ſie für og verl
Fabrikation von Bomben beſtimmt waren. Gegen den Funktion= u
wurde ſofort ein Strafverfahren wegen Verbrechens gegen 3. j Kon
Sprengſtoffgeſetz eingeleitet.
Mun
Die heute durchgeführte Hausſuchung im kommuniſtiſc,
Karl=Liebknecht=Haus ſollte Feſtſtellungen liefern,
wem der Verwalter des Sprengſtofflagers in Verbindung ſto,
und welchen Zwecken der angehäufte Exploſivſtoff dienen ſollte. V
Veranlaſſung der Abteilung I des Berliner Polizeipräſidiums
Nachforſchungen gegen mehrere Perſonen eingeleitet worden,
funf
den Sprengſtoff nach Berlin geleitet haben. Man nimmt an,A
das Berliner Sprengſtofflager aus Beſtänden herrührt, die n
mehreren großen Sprengſtoffdiebſtählen der letzten Zeit in mmtiten
ſchiedenen Teilen des Reiches ſtammten. Ueber den Namen 7u5
verhafteten Kommuniſten wird im Intereſſe der Unterſuchn, /p heie
züd
Stillſchweigen bewahrt. Man rechnet mit weiteren Verhaftung
MiteSc
Bei der Durchſuchung des Karl=Liebknecht=Hauſes wurd
einige Angeſtellte feſtgenommen, weil ſie den 2
weiſungen der Polizei keine Folge leiſteten.
Sonderſchlichker im Reichsbahn=Lohnſtreik.
Berlin, 24. Oktoben
Der Reichsarbeitsminiſter hat im Lohnſtreit bei der
De=
ſchen Reichsbahngeſellſchaft den Schlichter für den Bezirk Rhe=,
land, Oberlandesgerichtsrat Dr. Joetten, zum Sonderſchlich
beſtellt. Die Verhandlungen finden am Montag, 26. Oktock;
in Berlin ſtatt.
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Ymmmer 296
Aus der Landeshaupkſtadk.
Helbſkändige Sparkaſſen.
Darmſtadt, den 25. Oktober 1931.
Die ungünſtige Entwicklung, die die Finanzen einiger
Ge=
noden infolge der Arbeitsloſigkeit genommen haben, hatte auch
iunsparerkreiſen teilweiſe Beunruhigung hervorgerufen. Man
füütete vielfach, durch die finanzielle Notlage einer Kommune
kuönte, auch das Vermögen der zu ihrem Bezirk gehörenden
Spar=
kuy beeinträchtigt werden. Dieſe Befürchtung, war von jeher
giaudlos. Sparkaſſenvermögen war ſtets vom Vermögen der
Ge=
mede laut geſetzlicher und Satzungsvorſchriften vollkommen
ge=
tment. Ein eigenmächtiger Eingriff einer Finanzverwaltung in
diu=Yermögen der Sparkaſſe iſt ausgeſchloſſen. Um die
Selbſtän=
dügit und Unabhängigkeit der Sparkaſſen von den Gemeinden
nno zuu unterſtreichen und zu erweitern, hat die Notverordnung
vy6. Oktober eine Reihe von weiteren Sicherungsbeſtimmungen
guſicht. Von beſonderer Bedeutung iſt hierbei die Verleihung
diſeigenen Rechtsperſönlichkeit an die Sparkaſſen. Bisher waren
dütsparkaſſen unſelbſtändige Einrichtungen der Gemeinden,
nun=
muk werden ſie zu Anſtalten mit eigener Rechts=
„iſönlichkeit umgeſtaltet, wie dies ſchon ſeit langem im
Siutrat Baden und Heſſen (bezüglich der Bezirksſparkaſſen) der
Giagl iſt. Damit ändert ſich nichts an der Haftung der
Ge=
men den für die Sparkaſſen, die weiter beſtehen
ouiz bültübt, die Sparkaſſen erhalten lediglich im Rahmen der
kom=
mmrlen Verwaltung eine größere Selbſtändigkeit, wie ſie die
wirchaftliche Eigenart ihrer Einrichtung erfordert. Noch ſchärfer
außdisher wird das Vermögen der Sparkaſſe von dem
kommu=
nuln Vermögen getrennt. Um eine ſtärkere Beteiligung auch der
öjühen Wirtſchaft an der Verwaltung der Sparkaſſen zu
ermög=
lüchn, werden ſachkundige Perſönlichkeiten aus dem
Wirtſchafts=
leih in den Vorſtand berufen. Ferner iſt die Kreditgewährung
ag ie Kommunen ſtark begrenzt worden, ſo daß auch in dieſer
Rütung kein Anlaß zu Bedenken oder Kritik vorliegt.
Sonntag, den 25. Oktober 1931
Seite 5
M
PPH. Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die
Kirchen=
grung wurde der Pfarrer Heinrich Wolf zu Ranſtadt auf
yNachſuchen und unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen
üuſte mit Wirkung vom 1. November 1931 in den Ruheſtand
Mußzt.
=Kunſthalle. Der Großherzog und Prinz Ludwig beehrten
vaFreitag die „4 Maler” mit ihrem Beſuch. Die Ausſtellung
we als ſehr ſchön befunden. Eingehend verweilt wurde bei
tiſchen Fragen des Paſtells und der v. Geyerſchen Altmeiſter=
— Der Eintrittspreis iſt heute Sonntag vormittag auf
pf. herabgeſetzt.
=Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Die Photo=Ausſtellung
Rute Schüler iſt heute vormittag von 11.30—1 Uhr geöffnet.
Heſſiſches Landestheater.
Mie Hee
bei der Ecnttg, 25. Okt.
Bezirt
15½—18 Uhr. Heſſenlandmtete II,1 III, 2.
Die drei Musketiere. Preiſe 0.50—4 Mk.
20—22½ Uhr. Außer Miete.
die drei Musketiere. Preiſe 0.50—4 Mk.
MMintzn, 28 Okt. — Leine Vorſtelung.
Dientag, 27. Okt.
19½—2234 Uhr. K3. Bühnenvolksbund. T.
Gr. 4, 5, 6. Die Macht des Schickſals. 0 70-5 60.
MAroch, 28. Okt.
20—2234 Uhr. F2. Darmſtädter Volksbühne.
Die Ratten. Preiſe 0 70—5.60 Mk.
20, Ende gegen 22½ Uhr. B8. Die Kaiſerin
Dumeistag, 29 Okt.
und der Pferdedieb. Preiſe 0 70—5.60 Mk.
Fruſtg, 30. Okt.
20—22½4 Uhr. D8. Das Mädchen aus dem
voldenen Weſten. Preiſe 0.70—5 60 Mk.
Soimntag, 31. Okt.
19½, Ende gegen 22½ Uhr T. Gr. 1,2, 3, 7u 8.
Der Tronbadour. Ermäßigte Preiſe 0.50—4 Mk.
g: 1. Nov.
14, Ende geg. 18 Uhr: Feſtſpiel „Auferweckung”
und Schauturnen der Turngemeinde 1846,
Preiſe 0.50—1.50 Mk.
20, Ende 22½ Uhr A 5. Die Boheme.
Preiſe 0.70—5.60 Mk.
Kleines Haus.
25 Okt.
20—22 Uhr. Opern= und Operetten=Abend.
Preiſe 0.40—2 Mk.
g, 26. Okt. Keine Vorſtellung.
ag, 27. Okt.
30—22 Uhr.
Preiſe 0.60—
Zuſatzmiete 1,3.
4.50 Mk.
Marquerite: 3.
hoch, 28. Okt.
20, Ende nach 22 Uhr. Zuſatzmiete 1I, 2.
Die Dubarrth. Preiſe 0 70—5 Mk.
29, Ende gegen 22 Uhr. Zuſatzmiete III,3.
Dmmurstag, 22,. Okt. Die Dubarrh. Preiſe 0.70—5 Mk.
1ic.30, Okt.
Keine Vorſtellung.
Sarntag, 31. Okt.
912, Ende 21½ Uhr. Zuſatzmiete Vl 3.
Die heilige Flamme. Preiſe 0 60—4.50 Mk.
22½, Ende gegen 24 Uhr. Außer Miete.
Marguerite: 3. Preiſe 0.60—3.60 Mk.
14½—1 ½ Uhr. Guſtav Adolf. 0.50 u. 3 Mk.
SOpms, 1. Nob 19—22 Uhr Guſtav Avolf. Preiſe 0.50—3 Mk.
* Die zwei Premieren der Woche. Die nächſte Schauſpiel=
(Prnnere wird am Donnerstag, dem 29. Oktober, ein Shaw=Abend
ein. „Die große Katharina” und „Blanco Posnets
weckung” ſind unter dem Titel „Die Kaiſerinundder
ſededieb” zuſammengefaßt. Die Hauptrollen der beiden
Stuc ſind beſetzt mit den Damen Kinz. Hoffart, Kleinſchmidt,
Lige und den Herren Hinz, Paryla, Keim Sieber Maletzki,
Wese, Baumeiſter, Keßler. Inſzenierung: Renato Mordo;
Büh=
nenbider: Lother Schenck von Trapp. — Am Samstag, dem 31.
Okkor, wird als zweite Erſtaufführung der Woche „Die hei=
NFlamme” von W. S. Maugham gegeben. Das auf faſt
Uly ſeutſchen Bühnen erfolgreich geweſene Stück iſt in Wien und
Beeli mehr als 100mal gegeben worden. In der Berliner und
Pienr Aufführung ſpielte Franziska Kinz mit großem Erfolg die
Roal der Schweſter Wayland. Die Mutter wird von Joſefine
Rorthann, der früheren Heldin des Frankfurter Schauſpielhauſes,
geggein. Die Tochter Stella hat Eliſabeth Ligeti übernommen.
die jännlichen Hauptrollen ſind beſetzt mit den Herren Keim,
Lobkmp, Kutſchera, Schindler. — Am Mittwoch dem 28
Okto=
berz uird „Die Dubarry”, Operette von Millöcker=Mackeben,
zum eſten Male wiederholt, am Freitag, dem 30. Oktober, „Das
Miiſchen aus dem goldenen Weſten”, das einen ſtarken
uchlumserfolg hatte. Für Samstag, den 31. Oktober, iſt eine
achtorſtellung um 22.15 Uhr angeſetzt, in der das beliebte
Luſt=
ſpiel Marguerite : 3” gegeben wird. Leny Marenbach
„ir vieder die Rolle der Marquerite ſpielen. Sonntag, den
ſoember, wird „Die Bohéme” von Puccini wieder im
Muſikaliſche Leitung: Karl. Maria
Spitglan aufgenommen.
Bwaſtr.
Aufruf an die ebangeliſche Bevölkerung Darmſtadts.
Noch immer wurde die materielle Not unſeres Volkes
über=
wunden, wenn es zu den Quellen ſeiner geiſtigen Kraft
zurück=
kehrte. Das Reformationsfeſt ſteht vor uns. In dieſem Jahre geht
unſere Erinnerung ganz beſonders zurück auf den Helden des
evangeliſchen Glaubens Guſtav=Adolf, den Kämpfer und Politiker
aus Frömmigkeit. Sein Bild ſoll lebendig vor uns treten als
Wecker von Glauben und Liebe. Wir rufen die ganze
evan=
geliſche Bevölkerung unſerer Stadt auf. an den Feiern im Kleinen
Haus teilzunehmen.
Zugleich aber wollen wir eine Tat chriſtlich=ſozialer Liebe tun.
Das große Vorbild ſoll den Opferſinn wecken zur Hilfe für die
Tauſende notleidender Schweſtern und Brüder unſeres Glaubens.
Der geſamte Reinerlös fließt der evangeliſchen Nothilfe zu. Wir
geben uns der Hoffnung hin, daß kein evangeliſcher Mann keine
evangeliſche Frau unſerer Stadt, die noch irgend dazu in der
Lage ſind, ſich dieſem Hilfswerke entziehen. Möge ein neuer Strom
evangeliſchen Glaubens und evangeliſcher Liebe von unſerer
Re=
formationsfeier ausgehen.
Der Vorſtand des Evangeliſchen Bundes,
Zweigverein Darmſtadt.
Dr. Bergér, Pfarrer, Vorſitzender; Dr. Andres, Regierungsrat;
Brückner, Frau, Sanitätsrat; Boller, Kaufmann; Dr. Dingeldey,
Rechtsanwalt; Grimm Dipl.=Ing.; Jäger Oberpoſtſekretär, Irle,
Pfarrer; Kleberger Pfarrer; Knoll Profeſſor; Dr. Kolb.
Sani=
tätsrat; „Kraus, Marie; Kadel, Oberregierungsrat, Kleinert,
Betriebsinſpektor; „Krämer, Studienrat; Langsdorf,
Büro=
direktor; D. Matthes, Profeſſor; Müller, Pfarrer; Pickert,
Studienrat: Roth. Inſpektor: Stier, Hofzimmermeiſter; Walther,
Oberin; Weiße Sophie; Weiß, Lehrer; Dr. Waitz,
Landeskirchen=
rat; Dr. Zimmermann, Studienrat; Zimmermann, Dekan.
Dem Ehrenausſchuß für das Guſtav=Adolf=Weiheſpiel
gehören an:
Ausfeld, Dr. Profeſſor, Studienrat: Axt, Profeſſor
Ober=
ſtudienrat; Balſer, Staatsrat; D. D. E. E. Becker, Prof,
Stu=
dienrat; von Bellersheim, Freifrau; Bender,
Buch=
druckereibeſitzer; Berg. Direktor des Verbandes landw.
Genoſ=
ſenſchaften und der landw. Landesgenoſſenſchaftsbank: D. Dr. A.
Berger, Geh. Hofrat, Profeſſor; „Berglar=Schröer,
Schriftſteller; Beringer, Pfarrer; Bernbeck, Dekan i. R.
Block, Staatsrat; Bohnenberger. Direktor von der Heag;
Born, Rektor; Boßelmann Kaufmann; Dr. Brüning,
Sanitätsrat; Dr. Büchler, Oberkirchenrat; Carius,
Ver=
lagsbuchhändler; Catoir, Oberin; Colin, Studienrat; Dr.
Dahlem, Vizepräſident der Kirchenregierung und des
Landes=
kirchenamtes: D. Dr. Dr. Diehl; Prälat: Dr. Dingeldey,
Prof., Geh. Hofrat; D. Eberhard, Profeſſor; Eckert,
Zeichen=
lehrer: Dr. Eckler, Studienrätin; Fabricius,
Regierungs=
rat; Feuerbach, Reichsbahnoberſekretär; D). Dr. Flöring,
Geh. Rat; Gebhardt, Prov.=Direktor; v. Gordon. Oberin;
Goethe, Pfarrer; Guyot, Pfarrer; v. Hagen,
Oberſtleut=
nant a. D.; v. Hahn, Präſident i. R.; Hainebach,
Regie=
rungsrat; „Graf v. Hardenberg, Hofmarſchall und Chef der
Großhzal. Hofverwaltung; Hauptmann, Kaufmann;
Hech=
ler, Miniſterialrat; Dr. Heid Obermedizinalrat; D
Herr=
mann, Staatsarchivdirektor; Helmreich, Lehrer i. R.; Heß,
Frau Landesgerichtsdirektor; Heß, Apotheker; Heß, Pfarrer;
Heſſe, Landesforſtmeiſter, Staatsrat; Heſſe, Fabrildirektor;
Hickel, Pfarrer; „Hoffmann, Telegraphendirektor a. D.;
Horre, Oberkirchenrat; Frau Hübner; Kabey,
Poſtamt=
mann; Kalbfleiſch Prof, Oberſtudienrat; Kalbfleiſch,
hältzi. Di Kähl. Füuzem Aläfäi.
Sachſi=
direktor; Kropp. Juſtizſekretär; Kichler,
Oberlandesgerichts=
rat; Laufer, Arbeiterſekretär; Lautenſchläger,
Stadt=
pfarrer; Lautenſchläger, Oberſtudiendirektor Lehr,
Land=
gerichtsrat; Leiſter, Präſident der Oberpoſtdirektion; Dr.
Löhlein, Miniſterialrat; Löſch, Stadtſchulrat; Logel,
Frau Apotheker; Marx, Pfarrer; Maurer, Vermeſſungsrat;
Mauve, Chefredakteur des Darmſtädter Tagblatts”; May,
Fabrikdirektor: Dr. Merck, Fabrikant; Louis Merck
Fa=
brikant; Dr. Merck, Geh. Rat, Fabrikant: Meywald
Semi=
narleiterin; „Mueller, Oberbürgermeiſter; Dr. Müller,
Oberkirchenrat, Superintendent: Münch, Zahnarzt; v
Nyoen=
heim, Freifrau; Nohl, Präſident d. Heſſ. Handwerkskammer;
v. Oidtmann, Generalleutnant, a. D.; v. Oetinger=
Balkhaus=Wieſenhütten, Freiherr; Page, Rektor;
Paſſert, Frau Apotheker; „Pfaff, Oberſtudiendirektor;
Pfnor, Lehrerin i R.; Pfotenhauer, Direktor;
Ram=
dohr, Apotheker; Ritzert, Oberſchulrat; Roeder,
Fabrik=
direktor; Röhm, Fabrikant; Röhricht, Direktor d. Inneren
Miſſion; v. Römheld, Wirkl. Geheimrat; Rückert, Pfarres;
Rummel, Brauereibeſitzer; „Rutloh, Rektor; Sames,
Rektor; „Schäfer „Berufsſchuldirektor; Schäfer, Lehrer;
Schneider Oberrechnungsrat: Schneider, Metzgermeiſter;
Schneidt Dipl.=Ingl. Oberſchulrat; Schitzſpan,
Oberlan=
desgerichtsrat; Dr. Schottler, Direktor: Schröder,
Poli=
zeioberſt a D.; Schüttler. Direktor d. Heſſ. Handwerkskammer;
Sehrt, Oberbaurat; Dr. Siedersleben,
Handelsſchuldirek=
tor; Seitz, Lehrer; Streeſe, Redakteur und Vorſitzender des
Reichsverbandes der Deutſchen Preſſe, Landesverband. Heſſen;
Stroh. Oberpoſtdirektionspräſident i. R.; Stützel, Redakteur
der Heſſiſchen Landeszeitung”; Dr. Sturmfels
Oberſtudien=
direktor i. R.; Süffert. Präſident a. D. der
Oberrechnungs=
kammer und des Verwaltungsgerichtshofs; Dr. Tenner,
Apo=
thekenbeſitzer; Theobald. Geheimerat, Landgerichtspräſident
i. R.; Thüre, Oberjuſtizrat; D, Velte Prof.
Predigerſeminar=
direktor i. R.; Vogel, Stadtpfarrer; Lic v. d. Au,
Landes=
jugendpfarrer; Baron von der Recke, Polizeimajor;
Wag=
ner, Pfarrer; Waitz, Verlagsbuchhändler: Dr. Walther,
Oberveterinärrat; Wamſer, Oberfinanzrat: Walbe, Geh.
Baurat, Profeſſor; Walz Frau; Weiß Pfarrer; Wentzel,
Profeſſor; Wick, Rektor; Dr. Zander, Chefarzt d.
Eliſabethen=
ſtiftes, Profeſſor.
Vogel=Ausſtellung der Vereinigung für Bogelſchuß
und Liebhaberei Darmſtadt und Umgevung.
Wie im vergangenen Jahre veranſtaltet die hieſige
Vereini=
gung für Vogelſchutz und Vogelliebhaberei auch dieſes Jahr in
der Zeit vom 31. 10 bis 3. 11. eine Ausſtellung in= und
auslän=
diſcher Sing= und Ziervögel. Bei vielen Vogelliebhabern und
Naturfreunden wird die letzte ſo überaus zahlreich beſuchte
Aus=
ſtellung noch in lebhafter Erinnerung ſein. Dieſes Jahr
ver=
ſpricht die Ausſtellung, nach den jetzt vorliegenden Anmeldungen,
eine noch reichlichere Beſchickung. Beſonderes Intereſſe wird die
mit einer Unmenge von Material ausgeſtattete Abteilung für
Vogelſchutz erregen. Die Ausſtellung findet in den Räumen der
Künſtler=Kolonie auf der Mathildenhöhe ſtatt. Die gute
Ober=
licht=Beleuchtung dieſer Räume wird eine noch beſſere und hellere
Aufſtellung der verſchiedenen Tiere als bei der letzten Ausſtellung
in der Turnhalle gewährleiſten. Beachten Sie die ſpäter
er=
ſcheinenden Hinweiſe und Anzeigen in dieſem Blatt.
— Evangeliſche Stadtmiſſion E. V., Mühlſtraße 24. Am
heutigen Sonntag begeht die Evangeliſche Stadtmiſſion die Feier
ihres 43. Jahresfeſtes. Aus dieſem Anlaß findet vormittags um
10 Uhr ein Feſtgottesdienſt in der Martinskirche ſtatt, bei
dem Herr Pfarrer Köhler=Darmſtadt die Feſtpredigt halten
wird. Der Feſtgottesdienſt wird durch Darbietungen der
Stadt=
miſſionschöre verſchönert werden. Am Nachmittag um 3 Uhr
fin=
det im Vereinshaus. Mühlſtraße 24, die eigentliche Jahresfeſt=
Feier ſtatt, bei der Herr Pfarrer Köhler wiederum die
Haupt=
anſprache halten wird. Muſikaliſche und deklamatoriſche
Darbie=
tungen werden das Feſt bereichern und verſchönern. Die
Evan=
geliſche Stadtmiſſion tut nun ſchon ſeit mehr als vier Jahrzehnten
ihre geſegnete Arbeit in unſerer Stadt. Im Jahre 1888 aus
klei=
nen Anfängen hervorgegangen und ins Leben gerufen durch
glau=
bensfreudige Männer, wie Oberhofpyrediger Bender, Landwirt
Philipp Vogel. Rinner und Delp, hat ſich das Werk in
dieſen Jahren zu einer geſegneten Miſſionsarbeit entwickelt. Sechs
Arbeitskräfte ſtehen gegenwärtig im Dienſt der hieſigen
Stadt=
miſſion, die eine umfangreiche Miſſionstätigkeit unter allen
Be=
völkerungsſchichten betreiben, und unzählige Menſchen ſind in all
den Jahren durch den Dienſt der Stadtmiſſion geſegnet worden,
ſo daß dieſe Miſſionsarbeit das Wohlwollen und Intereſſe
weite=
ſter Kreiſe verdient. Die Einladung zum Jahresfeſt ergeht an
jedermann. Der Eintritt zu demſelben iſt frei!
— Hedwig Jungkurth wurde, wie wir erfahren, nach
erfolg=
reichem Gaſtſpiel als Marzelline an die Staatsoper Berlin
engagiert.
— Das geſamte Perſonal der Oper, mit Ausnahme einiger in
den „Drei Musketieren” beſchäftigten Kräfte, wird an dem heute
Sonntag, 20 Uhr, im Kleinen Haus ſtattfindenden Opern= und
Operetten=Abend in dankbaren Aufgaben beteiligt ſein.
Zum Vortrag gelangen Arien und Enſembles aus beliebten
Wer=
ken, die zum größten Teil im Spielplan des laufenden Jahres
erſcheinen ſollen. Dem Programm iſt ein Vordruck angefügt, auf
dem die Zuhörer, angeregt durch die Darbietungen des Abends
und die nähere Bekanntſchaft mit den künſtleriſchen Qualitäten
der Mitwirkenden, ihre Wünſchefür den Oyern=
Spiel=
plan der Theaterleitung übermitteln ſollen. Dieſe Fragebogen
können nach Schluß des Konzerts in den im Vorraum des Kleinen
Hauſes aufgeſtellten Kaſten niedergelegt werden. Wer ſich die
Frage länger überdenken will, kann den Bogen am nächſten Tage
der Mietabteilung zuſtellen. Sollte die ſzeniſche Aufführung der
vorgeſchlagenen Werke auf Schwierigkeiten ſtoßen, ſo wird es doch
ſicher möglich ſein, bei einem der nächſten Opern= und Operetten=
Abende, die als ſtändige Einrichtung gedacht ſind. Arien und
Enſembles daraus zum Vortrag zu bringen, und auf dieſe Art
dem Publikum die Kenntnis wertvollen Operngutes zu vermitteln.
die Winkerhilfe in Heſſen.
Ein Beitrag von O. B.
In den Preſſemitteilungen über die Organiſation und den
Fortgang der Winterhilfe iſt auch die Rede davon, daß „zu
erwar=
ten iſt, daß die notwendigen Mittel beſtimmt eingehen, ja. man
wird hoffentlich ſo viel Ueberſchuß haben, daß die weitere Abſicht,
Kinderheime, Kleinkinderſchulen, Erholungsheime ins
Leben zu rufen, bzw. beſtehende Einrichtungen entſprechend der
größeren Inanſpruchnahme in dieſem Winter zu erweitern, ebenſo
verwirklicht werden können”
Iſt es nun wirklich nötig, dieſen Ueberſchuß
ſo zu verwenden?. Ich erlaube mir, dieſe Frage zu
ver=
neinen. Es ſtehen genügend Häuſer — im Winter wie auch im
Sommer — zur Verfügung, die in dieſer Notzeit vorzüglich
geeig=
net ſind, auf billigſte Art als Kinderheime,
Erholungs=
heime jüngerer und älterer Perſonen, für Freizeiten
Er=
werbsloſer uſw. verwendet zu werden; unſere heſſiſchen
Jugendherbergen! Wir beſitzen in den Jugendherbergen
Burg BreubergbeiNeuſtadti. O Vater=Bender=
Heim bei Herchenhain, Jugendherberge
Lauter=
bach Carl=Ulrich=Heim in Zwingenberg (
Berg=
ſtraße), Starkenburg=Turm bei Heppenheim,
Naturfreundehaus bei Meßbach i. O., Neumühle
bei Gonſenheim ſolch ſchöne, zweckmäßige und mit allem
Küchengerät uſw. ausgerüſtete Erholungsheime, daß
man wirklich davon abſehen kann, neue einzurichten oder
vorhan=
dene zu vergrößern. Von großem Vorteil dürfte es ſein, daß der
Jugendherbergsverband auf die Veabreichung der Verpflegung
kei=
nen Wert legt, ſondern dies den Stellen auf Wunſch überläßt,
die die Pfleglinge entſenden. Daß ſich dadurch der Aufenthalt
außerordentlich billig geſtaltet dürfte jedem klar ſein. Dies ſollte
gerade von den heſſiſchen Wohlfahrtsämtern viel mehr wie bisher
beachtet werden. Andere Kreiſe und Städte, u a. Frankfurt,
ſchicken ihre Pfleglinge immer in ihre Jugendherbergen, z. B.
Schloßborn, Rüdesheim, Herchenhain, auf die
Weg=
ſcheide uſw.? Kann dies in Heſſen nicht auch
ge=
ſchehen? Zudem ſpenden die in der Umgebung einer
Jugend=
herberge wohnenden Landwirte freudig die Lebensmittel für ſolche
Erholungsaufenthalte und Freizeiten, wie dies bisher ſchon oft
geſchehen iſt. Im allgemeinen beträgt die
Aufenthaltsge=
bühr für die Nacht einſchließlich Tag für die
Per=
ſon höchſtens 60 Pf. Für obigen Preis wird das geſamte
Heim mit vollſtändiger Einrichtung für jede gewünſchte Zeit
ver=
mietet. Eine Störung durch Wanderer findet nicht ſtatt, weil
dieſe während der Vermietung in benachbarten Jugendherbergen
übernachten. Bleibt noch die falſche Annahme zu erwähnen, in
den Jugendherbergen beſtände die Schlafgelegenheit aus einem
alten Kommißbett mit Brettern und einem plattgeſchlafenen
Strohſack. Das war einmal, und nur die Ausrüſtung von 2 oder
3 kleineren Jugendherbergen iſt noch ſo primitiv, weil die Mittel
zur Verbeſſerung fehlen. Und ſauber, hell und luftig ſind alle
Jugendherbergen. Vor allem die oben aufgeführten
Jugendher=
bergen ſind zweckmäßig, hygieniſch und einwandfrei und gemütlich
eingerichtet. Die Schlafräume faſſen 2—20 Betten mit
Draht=
matratzen, übereinander oder einzeln. Als Auflage dienen Wolle=,
Roßhaar= oder Seegrasmatratzen. Für jedes Bett ſind 2—4 gute
Schlafdecken oder Feder=Deckbetten vorhanden. Gengügend
Schränke, Tages= bzw. Nachtaborte, Waſch= und Baderäume
Kran=
kenzimmer, mehrere Tagesräume, Dunkelkammern uſw. befinden
ſich heute in jeder größeren Jugendherberge. Politiſche und
reli=
giöſe Streitgeſpräche, Nikotin und Alkohol ſind verboten. Nur der
Schornſtein darf rauchen! Die geſundheitliche Ueberwachung wird
von den zuſtändigen Kreisärzten beſorgt
Jeder Träger der Verantwortung in Stadt und Gemeinden
und damit auch die führenden Perſönlichkeiten der Winterhilfe
ſollten einmal die oben genannten Jugendherbergen beſuchen, um
ihre Eignung als Erholungsheime für ihre Pfleglinge
feſtzu=
ſtellen, denn „Anſchauung iſt das Fundament aller Erkenntnis”!
— Die Freireligiöſe Gemeinde veranſtaltet heute Sonntag
abend in der Aula des Realgymnaſiums einen Lichtbildervortrag.
Aſſeſſor Schramm ſpricht an Hand zum Teil eigener Aufnahmen
über die Frankreichfahrt der Freireligiöſen Jugend. Jedermann
iſt freundlichſt eingeladen.
Ein, Fadd,wie er jeden Cag vorkomnt!
Auf dem Bahnhok in Bukareſt=Antrepoüte brannten bor einigen Monaten 2Tagerhäufer mit allen darin beſindlichen Gütern
nieder. Bie rumän. Bahn=u. Zollbehörden berweigerten jeden Schadenerlatz. Bir haben an unſere Verſicherten Entſchädigung
ingekamthöhe von g0000 Xm. gezahlt. C Bie groß mögen die Verluſe der bielen Firmen geweſen lein, die nicht fürden
Tand=
transvortberlichert waren: Gehören Sie zu ihnen: Dann ſchützen Sie ſich zuhünftig durch eine Cransportberſicherung bei uns!
ALLIANZ UND STÜTTGARTER VEREIN
VERSTCHERUWCTAEWUESELLSCHAE
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an unsene Vertichencal
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tEnrnenznsiensnungsbanr 4.6.
larfee für aber drei Milliarder
Reicdiward Lichertrertieherunsen
Seite 6
Sonntag, den 25. Oktober 1931
Nummer 29S
2. Sparerlongreß in Darmftadt.
Ablehnung aller inflakioniſtiſchen Experimenke.
Die Führer der deutſchen Sparer=Bewegung haben ſich am 24.
Oktober zum 2. Deutſchen Sparer= und Wirtſchaftskongreß in
Darmſtadt zuſammengefunden.
Der Tagung gingen am 23. Oktober Kommiſſionsberatungen
der Vertreter der deutſchen Sparer=Schutzkaſſen voran, die ſich mit
dem weiteren Ausbau dieſer in verſchiedenen Reichsteilen bereits
ſtark entwickelten Inſtitute befaßten.
Der Sparer=Kongreß ſelbſt wurde durch eine
Begrüßungs=
anſprache des Vorſitzenden, Landtagsabg. Bauſer=Stuttgart,
er=
öffnet, der darauf hinwies, daß die deutſche Sparerbewegung
ſo=
wohl für die Intereſſen der alten Sparer als auch für die
Siche=
rung der neuen Erſparniſſe zu kämpfen habe. Zur
Hauszins=
ſteuerfrage wurde nach längerer Ausſprache nachſtehende
Ent=
ſchließung angenommen:
Der Sparerkongreß lehnt den Gedanken einer Staatshypothek
als Erſatz für die bisherige Hauszinsſteuer mit aller
Ent=
ſchiedenheit ab, da durch die Staatshypothek das deutſche
Volks=
vermögen noch weiter ſozialiſiert und dem Großkapital ſowie den
ausländiſchen Gläubigern ausgeliefert wird. Wir fordern, als
Endziel eine gerechte Löſung der Hauszinsſteuerfrage d. h. einen
gerechten Ausgleich zwiſchen den Intereſſen der
Hypothekengläubi=
ger und Sparer als der rechtmäßigen Eigentümer, der Hausbeſitzer
und Mieter unter Berückſichtigung der finanziellen Bedürfniſſe der
Länder und Gemeinden. Der Kongreß beauftragt die Führer der
Sparerbewegung, den Kampf in dieſem Sinne energiſch
fortzu=
ſetzen und die Verhandlungen mit der Regierung und den
verſchie=
denen Verbänden weiterzuführen.
Ueber das Thema Sparer und Währungsfrage
be=
richtete Juſtizrat Brink=Berlin. An dieſes Referat ſchloß ſich
eine ſehr lebhafte Ausſprache an, die zur Annahme der
nachſtehen=
den Entſchließung führte:
Der Sparerkongreß lehnt mit größter Entſchiedenheit jede
Inflation oder inflationiſtiſche Maßnahme
und jeden Verſuch einer neuen Entwertung des Geldes und
Schä=
digung der Sparer ab. Der Sparerkongreß erwartet von der
Re=
gierung, daß ſie alle derartigen Pläne auf das ſchärfſte bekämpft,
und daß auch die Feſtellung der Schuld an der deutſchen Inflation
durch den Staatsgerichtshof für das Deutſche Reich endlich
entſpre=
chend den Beſchlüſſen des Preußiſchen Landtags und anderer
Län=
derparlamente durchgeführt wird. Der Kongreß verkennt nicht
daß die Goldwährung die Gefahr in ſich ſchließt, daß Deutſchland
in gefährliche wirtſchaftliche und politiſche Abhängigkeit von den
goldbeſitzenden Ländern gerät. Die deutſchen Sparer müſſen aber
unbedingt fordern, daß alle Währungsexperimente unterbleiben
müſſen, ſolange nicht eine unbedingt feſte und ſichere Währung an
die Stelle der bisherigen Währung geſetzt werden kann.
Notwen=
dig iſt auch auf dieſem Gebiete in erſter Linie der Wille und die
Rückehr zur Ehrlichkeit und zum Recht.
Ueber das Thema „Forderungen der deutſchen Sparer an die
deutſche Innen= und Außenpolitik” ſprach der Vorſitzende.
Ueber das Thema. Schutz der deutſchen Sparer=Sparerbund=
Schutz=
kaſſen” berichtete Herr Jakobi=Leipzia — Zum Schluß ſprach
Frau Teuffert=Harburg über den Weltſpartag.
Das erſte ordentliche Konzert des Muſikvereins in ſeinem
hundertſten Vereinsjahr findet am Dienstag, den 3. November.
20 Uhr im Großen Haus des Landestheaters ſtatt. Es bringt
unter Leitung von Kavellmeiſter Dr. Schmidt=Iſſerſtedt die Große
Meſſe in P=Moll und das Tedeum von Anton Bruckner. Als
So=
liſten ſind gewonnen worden: Suſanne Horn=Stoll, Clara Herber,
Hans=Jürgen Walter, Berlin und Theo Herrmann. Der Chor des
Muſikvereins wird bei der Aufführung des Tedeums durch den
Wormſer Sängerchor verſtärkt. Eine öffentliche Hauptprobe findet
am Montag den 2. November. 20 Uhr, ſtatt. Näheres ſiehe heutige
Anzeige. Wer bei dieſem erſten Konzert noch die Vorteile der
inaktiven Mitgliedſchaft genießen will, nämlich freien Beſuch aller
vier ordentlichen Konzerte des Jubiläumsjahrs nebſt Hauntproben
gegen ratenweiſe Zahlung des nach dem gewünſchten Platz im
Landestheater abgeſtuften Jahresbeitrags, hat jetzt noch
Gelegen=
heit, ſich als inaktives Mitglied anzumelden bei Frau Ella Arnold,
Aeußere Ringſtraße 118, Fernſprecher 3316.
— Goethe=Vorleſung der Volkshochſchule. Der zweite Teil der
Goethe=Vorleſung, die Dr. Max Wauer anläßlich des 100.
Todes=
tages des Dichters an der Volkshochſchule hält und die in dieſem
Semeſter Leben und Schaffen Goethes von ſeiner Ankunft in
Wei=
mar bis zu Schillers Tod umfaſſen ſoll, begnnt am Dienstag, dem
27. Oktober, im Saal 236 der Techniſchen Hochſchule. Alle übrigen
Lehrgänge ſind aus dem Arbeitsplan zu erſehen, der in der
Ge=
ſchäftsſtelle der Volkshochſchule zu haben iſt. Die Anmeldungen
erfolgen umgehend. Am zweiten Abend Zutritt nur gegen
Aus=
weis durch Hörerkarte. Die Hörgebühr kann in Raten gezahlt
werden.
— Tagsüber Stift und abends Abteilungsleiter. Man ſchreibt
uns: Stift und Abteilungsleiter, das reimt ſich doch eigentlich
gar nicht zuſammen, wird jeder ſagen, der dieſe Ueberſchrift lieſt.
Wer aber den tieferen Grund kennt, der damit gekennzeichnet
werden ſoll, der wird wiſſen, daß hier etwas ganz anderes
ge=
meint iſt. Vor einigen Jahren hatte der Gewerkſchaftsbund der
Angeſtellten (GDA.) eine Lehrmethode, nämlich die
Scheinfirmen=
arbeit, eingeführt. Nachdem nun eine längere Zeit verſtrichen
iſt, kann über dieſe Arbeit ein allgemeiner Ueberblick gegeben
werden. Auf der großen Jugendbundtagung des GDA. in
Hirſch=
berg in Schleſien wurde eine Sonderausſtellung der Scheinfirma
des GDA gezeigt. Mit Stolz konnte darauf hingewieſen werden,
daß mit Scheinfirmen in allen Weltteilen. Verbindung
aufgenom=
men worden iſt. Mit dieſer Arbeit iſt dem Lehrling Gelegenheit
gegeben, ſich einen Ueberblick über einen Geſchäftsbetrieb zu
ver=
ſchaffen. Die heutige Entwickelung im Betriebe hat dazu
ge=
führt, daß dieſer in viele Abteilungen eingeteilt iſt. Damit iſt
aber dem Lehrling die Möglichkeit genommen, ſich über die
Zu=
ſammenhänge ein Bild machen zu können. Will er ſeinen Poſten
als Spezialkraft ſpäter einmal voll ausfüllen, dann muß er aber
dieſe Zuſammenhänge des Betriebes kennen. Die Ergebniſſe der
Scheinfirmenarbeit zeigen nun, wie ſich dieſe Abſicht verwirklichen
ließ. Bei Schaffung der Scheinfirmen durch den GDA. tauchten
erſt Bedenken auf. Man glaubte, es mit einer Spielerei abtun
zu können uſw. Allmählich mußten aber auch die Gegner
aner=
kennen, welch praktiſcher Wert in dieſer Arbeit ſteckt, denn die
Lehrlinge müſſen in dieſen Kurſen praktiſche Arbeit leiſten. So
kann es nicht wundernehmen, daß heute die damaligen Gegner
die gleiche Ausbildungsarbeit übernahmen. In vielen
Handels=
ſchulen iſt die Scheinfirmenarbeit als Unterrichtsfach mit
über=
nommen worden. Zweck und Sinn dieſer Arbeit iſt in erſter
Linie darin zu ſuchen, daß der Lehrling an ſelbſtändiges Denken
und Handeln gewöhnt werden ſoll. Macht er dabei einmal einen
Fehler, dann wird dies nicht allzu tragiſch genommen, denn
be=
kanntlich wird aus den Fehlern am meiſten gelernt. Die andere
Firma, mit der die Verbindung aufgenommen iſt, wird dieſen
Fehler mit Freuden feſtſtellen und Richtigſtellung verlangen.
Der Ehrgeiz wird dadurch geweckt und erzieht dazu, die Sache
im=
mer richtig auszuführen. Sehr weſentlich iſt aber noch in der
heutigen Zeit, daß die Teilnahme ohne Koſten für den Teilnehmer
iſt. Die Ortsgruppe Darmſtadt hat zwei ſolcher Scheinfirmen
er=
richtet, und zwar die Firma: Rin und Raus, ſowie Köper und
Kretonne. Inh. Guſt. Freytag. Die eine Firma arbeitet
Mitt=
wochs und die andere Freitags abends ab 20.30 Uhr im GDA.=
Heim, ſo daß die Lehrlinge im Betrieb die notwendige Zeit für
die Teilnahme haben. Mit Eifer und Freude ſind die jungen
Menſchen bei der Arbeit. Wer daran teilnehmen will, iſt
freund=
lichſt eingeladen.
* Edel=Pelzkier=Ausſtellung.
Eine ſeltene Gelegenheit, die bekannteſten Edelpelztiere aus
Deutſchland lebend zu ſehen, bietet ſich von heute bis Dienstag im
Bürgerhof”, Eliſabethenſtraße. Der Reichsbund Deutſcher
Pelz=
tierzüchter veranſtaltet eine Ausſtellung, die außerordentlich ſtark
beſchickt iſt. Etwa 120 Tiere, darunter die wertvollſten Exemplare,
ſind vorhanden. Der Reichsbund ſelbſt hat ſich hervorragend an
dieſer Ausſtellung mit beſonders ſchönen und wertvollen Tieren
be=
teiligt. Lebend befinden ſich in dieſer Schau Marder, Iltiſſe,
ver=
ſchiedene Fuchsarten, Nerze. Nutrias, Waſchbären, Opoſſum uſw.
Auch Privatbeſitzer und Edelpelztierfarmen haben die Schau
reich=
lich beſchickt. Die Tiere, die im einzelnen Werte von vielen
hunderten Mark repräſentieren, ſind ſorgfältig gepflegt und
be=
finden ſich in gutem Futterzuſtand. Eine Beſichtigung iſt leicht
möglich, da alle Tiere in Drahtkäfigen untergebracht ſind.
Be=
ſonders intereſſant iſt eine dem Bund gehörige Wildkatze, eines
der noch wenigen in Europa lebenden Tiere, wenn nicht das letzte.
Denn weder in Zoologiſchen Gärten, noch im Freien hat man in
den letzten Jahren eine ſolche Tierart feſtgeſtellt. Bereits geſtern
wurde die Ausſtellung eröffnet und hatte einen ſtarken
Intereſſen=
tenbeſuch aufzuweiſen. Damen und Herren benützen die Gelegenheit,
die Edelpelztiere anzuſehen und ihre Kenntniſſe auf dieſem
Ge=
biete zu erweitern. Sehr viel Freude macht es dabei, die einzelnen
Tiere zu beobachten, der Nerz z. B. iſt geradezu zutraulich, iſt ſehr
lebhaft und neugierig, die Füchſe dagegen ſitzen ſcheu in einer Ecke
und beobachten ſcharf jede Bewegung des Beſuchers, die Wildkatze
duckt ſich meiſt, wie zum Sprung bereit. Neben dieſer beſonders
auch für Kinder lebrreichen lebenden Tierſchau, ſind noch zahlreiche
Edelvelze ausgeſtellt, die beſonders die Damen intereſſieren dürften.
An der geſtrigen Eröffnung der Ausſtellung nahm der
Bundes=
vorſitzende Brenner teil. Die Ausſtellung leitet Herr Stork. Für
Prämiierung der beſten Tiere ſind mehrere wertwolle Preiſe
aus=
geſetzt, u. a. vom Staat, von der Stadt und vom Bund. Der
Be=
ſuch der Ausſtellung die von 9 bis 19 Uhr ununterbrochen geöffnet
iſt, kann nur empfohlen werden.
Beſchränktes Umzugsverbot im Kreiſe Darmſtadk.
Auf Grund des Artikels 123 Abſ. 2 der Reichsverfaſſung
wur=
den vom Kreisamt Darmſtadt für den Kreis Darmſtadt mit
Aus=
nahme der Stadt und Gemarkung Darmſtadt bis auf weiteres alle
Verſammlungen und Kundgebungen unter freiem Himmel,
Um=
züge, Durchmärſche und jedes Marſchieren und Fahren in
geſchloſ=
ſenen Gruppen von 18 bis 8 Uhr morgens wegen unmittelbarer
Gefahr für die öffentliche Sicherheit mit Wirkung vom 26. Oktober
ab verboten. Rückmärſche von angemeldeten politiſchen
Verſamm=
lungen in geſchloſſenen Gruppen bleiben, ſoweit ſie angemeldet
und im Einzelfall nicht verboten ſind, geſtattet.
— Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Nachdem die
Litera=
riſch=Künſtleriſche Geſellſchaft ihr Winterprogramm mit dem
Vor=
tragsabend des Dichters Edwin Erich Dwinger mit ſtarkem Erfolg
eröffnet hat, wird nunmehr am Montag, den 2. November, 8 Uhr,
der bekannte Schriftſteller Hans Siemſen=Berlin auf Grund
ſeines jüngſten längeren Aufenthalts in Rußland über. „Das
Experiment des Bolſchewismus” berichten. Hieran
ſchließen ſich am Freitag, den 6. November, ein Tanzgaſtſpiel von
Niddy Impekoven im Kleinen Haus des Landestheaters
und am 1. Dezember der heitere Wilhelm Buſch=Abend
des Rezitators Hans Balſer an. Für die zweite Hälfte des
Winters ſind der Vortragsabend von Kaſimir Edſchmid über
ſeine jüngſten Reiſen, ein Lichtbilder=Vortrag von Profeſſor Dr.
Fritz Wichert=Frankfurt a. M. über den „Neuen Formwillen
un=
ſerer Zeit”, das Gaſtſpiel eines auswärtigen Theaters und das
hiſtoriſche Konzert des Trios Harlan=Lucas=Duis vorgeſehen. Die
Mitgliedſchaft berechtigt zur unentgeltlichen Teilnahme an
ſämtlichen Veranſtaltungen. Anmeldungen nimmt die
Buchhand=
lung A. Bergſträßer (Wilhelminenſtraße 29) entgegen.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt.
Wir veranſtalten bereits am Mittwoch, den 28.
Okto=
ber, (nicht Donnerstag, den 20. d. M., wie urſprünglich
ange=
geben, da an dieſem Tage laut heutiger Mitteilung die Opel=
Werke nicht arbeiten) für unſere Mitglieder, deren Angehörige
ſo=
wie ſonſtige Freunde von Handwerk und Gewerbe mit heizbaren
Allwetter=Omnibuſſen eine Sonderfahrt nach Rüſſelsheim zur
Beſichtigung der Opel=Werke. Die Fahrt wird zu
einem außergewöhnlich niedrigen Ausnahmepreis durchgeführt.
Nähere Auskunft erteilen die Herren Vorſitzenden der
ange=
ſchloſſenen Innungen und Vereinigungen, ſowie unſere
Geſchäfts=
ſtelle: Luiſenſtraße 6, 1. (Hintergebäude), Fernruf: 2452—2454, an
die auch ſofortige Anmeldungen zu erfolgen haben.
— Hiſtoriſcher Verein. Im erſten Vortrag des
Winterhalb=
jahres wird uns am Montag (26. Oktober, 18 Uhr, im
Realgym=
uaſium) Herr Karl Lettenbaur in die Frühzeit unſeres
Landestheaters führen. Er wird ſprechen über „Das
Conſervato=
rium des teutſchen Schauſpiels und ſeine Beziehungen zu
Darm=
ſtadt. 1811—1818”, (Vgl. Anz.)
— Männer=Vereinigung der evangeliſchen Lukasgemeinde. Am
Sonntag, dem 25. Oktober, wird der neue Gemeindepfarrer der
Lukasgemeinde Herr Pfarrer Müller, in ſein Amt eingeführt.
Aus dieſem Anlaß veranſtaltet der Frauenverein unſerer Gemeinde
einen Begrüßungsabend, wozu unſere Mitglieder gebeten werden,
nach Möglichkeit an der Veranſtaltung teilzunehmen. Der
Be=
grüßungsabend iſt umrahmt von muſikaliſchen Darbietungen
nam=
hafter Soliſten. — Teekarten werden zum Preiſe von 30 Pf. bei
Hausmeiſter Görich verabfolgt.
— Das Flötenkonzert von Sansſouci. Das Union=
Thea=
ter zeigt bis auf weiteres den ſeit langem mit
Span=
nung erwarteten großen hiſtoriſchen Tonfilm aus dem
Leben Friedrichs des Großen „Das Flötenkonzert von Sansſouci”
Otto Gebühr, der geniale Verkörperer der Geſtalt des großen
Königs, ſpielt und ſpricht zum erſten Male auf der tönenden
Lein=
wand. Die Rollen der hiſtoriſchen Perſönlichkeiten ſind mit den
erſten Berliner Bühnendarſtellern beſetzt. Wir erinnern aus der
großen Zahl (etwa 84 erſter Darſteller) nur an Hans Rehmann,
Renate Müller. Walter Janſſen. Raoul Aslan, Friedrich Kanßler,
Karl Goetz, Theodor Loos, Hans Brauſewetter, Wladimir
Soko=
loff. Friedrich Kühne, Alfred Beierle. Jacob Tiedtke, Karl Elzer.
Ferdinand Hart. Martin Herzberg. Werner Schott und Hubert
von Meyerinck. Jugendliche haben Zutritt und zahlen nachmittags
halbe Preiſe.
— Das Helia=Theater bringt heute und folgende Tage den
erſten in den Dſchungeln aufgenommenen Tonfilm „Afrika ſpricht”
(Das Paradies der Hölle). Der Film zeigt u. a. erſtmalige
Auf=
nahmen eines ganzen Zwergvolkes und Bilder von Frauen mit
dem Entenſchnabel. Man hört Löwen brüllen, Zebras ſchreien,
und nackte Wilde erlegen Löwen mit dem Speer. Im
Beipro=
gramm ſieht man „Ein Jagdabenteuer im Sudan” und die neueſte
Ufa=Tonwoche.
— In den Palaſt=Lichtſpielen läuft heute und folgende Tage
ein intereſſantes Stummfilm=Doppelprogramm, und zwar ein
Drama aus den Kohlengruben „Helden der Nacht” mit Douglas
Fairbanks jr. und das ſpannende Kriminal=Abenteuer „Das
Ge=
heimnis im Schlafwagen” mit Oſſi Oswalda und Jgo Sym in den
Hauptrollen. Dazu das gute Beiprogramm.
— Von den Alpen bis vor die Tore Roms. Im Rahmen einer
der beliebten Film=Morgenfeiern wird heute Sonntag vormittag
11.15 Uhr im Helia=Theater der Kultur=Groß=Film „Von den
Alven bis vor die Tore Roms” (Italien I) zum erſten Male
vor=
geführt. Jugendliche haben Zutritt und zahlen halbe Preiſe.
Vor=
verkauf an der Helia=Kaſſe.
* Monalskalender für Bogelichuk.
Mitgeteilt vom Verein für Vogelſchutz und =liebhaberei.
Darmſtadt und Umgebung.
Gilbhart=Oktober.
Wald und Flur prangen in buntem Herbſtgewand, der Stmnncu
wind brauſt über das Land und wirft die gelben Blätter
Erde. Die meiſten Zugvögel verlaſſen uns in dieſem Monat
ſuchen ihre ſüdlichen Winterquartiere auf. Der Droſſelzug iſst
vollem Gange, die Lerchen liegen ſcharenweiſe auf den
Feldec=
die graue Bachſtelze zieht in kleinen Geſellſchaften und ſtattet Xü
fig den Bauersleuten beim Abernten der Felder Beſuche ab. 10
bei uns überwinternden Stand= und Strichvögel haben das Süuze
Familienleben aufgegeben und ſtreichen in kleineren oder gr. ü0-=0
ren Geſellſchaften umher. Meiſen. Goldhähnchen. Baumläufer und ziſſ
Kleiber ſtreifen in lockerem Verbande, häufig von einem Buu Foſ
ſpecht geführt, von Gehölz zu Gehölz, das ganze Geäſt eifrig nu
Inſektennuppen abſuchend. Die bunten Stieglitze machen ſich,6
kleinen Trupps vereint, in Gärten und Feldern an den Unkruſteswebes
ſämereien zu ſchaffen. Die Haubenlerche hat ſich wieder auf.
Straßen und Plätzen der Städte eingeſtellt. Wenn auch
jubelnde Frühjahrsgeſang fehlt, ſo iſt doch im Oktober reich9=
Gelegenheit zu ſchönen Beabachtungen geboten, und wer m
Glück begünſtigt iſt, kann manchen ſeltenen Vogel zu Geſicht /ᛋ
kommen.
Für den Vogelſchützer iſt der Oktober ein wichtiger und
beitsreicher Monat. Niſthöhlen ſind jetzt ſchon anzuſchaffen
aufzuhängen, ſie dienen den Höhlenbrütern nicht nur als
B=
ſtätten, ſondern auch als Schlafhöhlen. Es iſt auch ratſam.
Höhlen anzubringen, ſolange noch Laub an den Bäumen hä.ur m doher
da die Vögel um ihre Behauſung Licht lieben.
Für die Winterfütterung ſind ſchon jetzt geeignete Futteryll-3Mſt u
vorzubereiten, man denke auch an Futerplätze für Bodenvöge
nicht an die Fütterungsgeräte gehen Das Futter muß den
ſtets und beſonders bei ſchroffem Witterungswechſel, Wirbelſch
und Glatteis zugänglich bleiben. Iſt das Futter den Vögeln
ſolange gutes Wetter iſt zugänglich, wird aber dasſelbe durchp!
lichen Schneefall oder Glatteis verdeckt, ſo ſind die an dieſe
Fü=
rung gewöhnten Vögel erſt recht dem Verderben preisgegeben.
der raſche Stoffwechſel vieler Kleinvögel eine ſtändige Nahrum
am 4
zufuhr verlangt, kann während einiger Morgenſtunden, in
E Sac
Glatteis alle Nahrungsquellen verſchließt, der ganze Meiſenbeſteh rut dem
einer Gegend vernichtet werden. Grundbedingung für die Win=”3 zu die
fütterung iſt alſo Wetterſicherheit.
— Vortrag Prof. Dr. Herm. Beckb. Im Saale der Städtis
Mit de
Akademie für Tonkunſt ſprach Prof. Dr. H. Beckh. Pfarrer in
Chriſtengemeinſchaft, aus ſeinen umfaſſenden Arbeiten über m m Appa
Wagner heraus über das Blutserlebnis im Parſifal und das 6m une un
heimnis des hl. Gral. Der Redner ging davon aus, daß
Chriſtentum gewiſſermaßen in einer „oberirdiſchen” und e5
„unterirdiſchen” Strömung durch die Geſchichte gefloſſen iſt.
„unterirdiſche” Strom wurde im Stillen getragen von MenſchMk
die etwas wußten von dem geheimnisvollen Wirken des Erls4
blutes an Menſch und Erde. So konnte Wolfram von Eſchenn!
ſich in ſeiner Parſifaldichtung noch an ein Verſtändnis ſeiner 9
genoſſen wenden, das ſpäteren Generationen verloren ging.
chard Wagner war der erſte, der die Gralsgeheimniſſe nach
j=
hundertelanger Verborgenheit wieder zum Erlebnis ſeiner
bringen konnte. Was dem denkenden Erfaſſen des moder
Menſchen noch größte Schwierigkeiten bereitet, hat durch die 4
kung der Parſifal=Muſik vor und nach der Jahrhundertwende min Lucnis
Seelen mächtig ergriffen. Heutzutage kann es als Aufgabe e=grlostaße
funden werden — und ſind die Möglichkeiten dafür vorhanden.
ins volle Licht des Bewußtſeins heraufzubringen, was beimm!
kaliſchen Kunſtwerk leicht ein unterbewußter ſeeliſcher Eindwu
bleibt. In dieſem Sinn führte der Redner auch am Flügenk.4 Zehſing
die dem Vortragsthema entſprechenden Stellen der Parſäheindeis
Muſik ein.
— Die Vorausſetzungen zur Eröffnung des Vergleichsverit
rens der Darmſtädter Volksbank erfüllt. Die Leitung der Vo=zl
bank ſchreibt uns: Erfreulicherweiſe ſind in dieſer Woche noch
erforderlichen Zuſtimmungserklärungen ſeitens unſerer Gläub;
99
eingegangen. Die ſehr umfangreichen Unterlagen für das Au
gleichsverfahren ſind ebenfalls fertiggeſtellt. Die Zuſtimmurzud
erklärungen mit den Unterlagen werden am Montag beim
Am=
gericht eingereicht. Damit ſind unſererſeits die Vorausſetzutuk
zur Eröffnung des Vergleichsverfahrens erfüllt.
— Daß die Verwendung von Gas zu Kochzwecken viel B4.
und Gelderſparnis bringt, leuchtet jeder Hausfrau ein, die urie
Vorträge beſucht hat. Für die Veranſtaltungen am nächſten Dis
tag und Donnerstag ſind bereits alle Eintrittskarten vergriff megeſt hot
ein Beweis, daß die Hausfrauen den Ausführungen größte A
deutung beimeſſen. Jedoch nicht nur das Kochen, ſondern atn
das Heizen mit Gas hat durch die Leiſtungsfähigkeit und
Pr=
würdigkeit der Heizöfen in letzter Zeit eine ſtarke Ausbreit
gefunden. In den meiſten Haushaltungen macht man ſich mit. 21
Heizen viel zu viel Arbeit, Schmutz und Mühe und nutzt h,
Brennſtoff nur ſehr unvollkommen aus. Dem abzuhelfen iſt
Gasheizung berufen und befähigt. Bei der Anſchaffung en
480 50
Gasheizofens iſt die Größe des Ofens von ausſchlaggebender
deutung, denn nach dem Rauminhalt des Zimmers richtet ſich Muhm.
Größe des Ofens. Dieſe zu beſtimmen, überläßt man dem Inſtad
teur oder dem Gaswerk, das auf Wunſch jederzeit einen Ingennu
zur Beratung koſtenlos zur Verfügung ſtellt. Die Heizöfen ſel
ſind in dem neuen Ausſtellungsraum des Gaswerks Eliſabetk:
ſtraße 254, zu beſichtigen. Gleichzeitig ſind ſämtliche moder
Gasgeräte dort aufgeſtellt, ſo daß Intereſſenten ein Beſuch
Ausſtellung wärmſtens empfohlen werden kann. (Siehe Anzei
— Schneeweißchen und Roſenrot, die erfolgreichſte Märcku
aufführung der vorigen Spielzeit, wird heute Sonntag nachr
tags 3.30 Uhr, in neuer Einſtudierung einmalig aufgeführt. 24
Märchen iſt neu bereichert an Tanzeinlagen ſowie durch das
ſcheinen des Bären und des böſen Zwergen. Um allen Eltern
ihren Kindern den Beſuch dieſes ſchönſten Märchens zu ermöglick:/ A.
ſind die Preiſe wie folgt feſtgeſetzt: 20. 25, 40 und 50 Pf. 2
Mühlstr.
Plätzen für 1 Mark wird für jede gelöſte Karte ein Freiſitz dane —
abgegeben. Karten: Kiosk Ernſt=Ludwigs=Platz von 9—1 10
Orpheumskaſſe ab 2 Uhr, telephoniſch 389.
— Orpheum. Heute Sonntag, abends 8.15 Uhr, iſt der zw
und letzte Sabrenno=Gaſtſpielabend. Kartenverkauf iſt von ?,
1 Uhr im Kiosk gegenüber dem Verkehrsbüro, von 1 bis 7 m0 b00K
im Kiosk am Paradeplatz und ab 2.30 Uhr ununterbrochen an.
Orpheumskaſſe. Preiſe 80 Pf bis 1.75 Mark. (Siehe Anzeige, Meu0 Nen
Vom Wochenmarkt. Kleinhandelspreiſe vom 24. Okts Mür 2upio
1931 für ein Pfund bzw. Stück in Reichspf.: Gemüſe, Kohlr4
5—8, gelbe Rüben 6—8, rote Rüben 6—10, weiße Rüben 10—
Schwarzwurzeln 20—25. Spinat 12—15, Römiſchkohl 10—15. 7
kraut 6—10, Weißkraut 5.,8. Wirſing 6. 10. Roſenkohl 20—
Stangenbohnen 60—70. Erbſen 30—35, Zwiebeln 8—10, Kmtz
lauch 80. Tomaten 25—30. Feldſalat 80—100. Endivienſalat 8—
Kopfſalat 10—15. Salatgurken 50—70. Blumenkohl 10—60. BA
tich 5—10. Meerrettich 70—80. Kartoffeln; Frühkartoff
3—4. Obſt: Tafeläpfel 10—15. Wirtſchaftsäpfel 5—8.
Tafell=
nem 10—20. Wirtſchaftsbirnen 6——10. Zwetſchen 20—25, Quit-20m.
10— 15. Trauben 25—35 Nüſſe 25—30. Zitronen 4—10. Banarit,
och
35—40 Eßwaren: Süßrahmbutter 170—190, Landbutter
bis 150. Weichkäſe 20—30. Handkäſe 3—13. Eier, friſche 12—
von 15.
Wild und Geflügel: Gänſe 100, Hühner 80—100. Enten
bis 130. Tauben 50—70. Reh 60—140. Fleiſch=und Wuk
waren: Rindfleiſch, friſch 74—100, Kalbfleiſch 100. Schwei k.
fleiſch 90—110. Dörrfleiſch 120. Wurſt 50—140. Wurſtfett Arsſe 21
Schmalz ausgelaſſen 80.
Nachſendung von Poſtſendungen. Wer in die Lage konpe Ech
ſich ſeine Poſtſendungen nachſenden laſſen zu müſſen, tut gut dar geihſadt
zu dem Nachſendungsantrag für das ſeitherige Zuſtellpoſtamt
amtlichen Formblätter zu benutzen. Dieſe ſind an den Poſtſch=”
tern und von den Briefträgern zu erhalten. Die Verwendung ?/ — Süt
amtlichen Formbläter gewährleiſtet die pünktliche Nachſendus
Durch Hänorrhoiden raſende Schmerzen, vorzeitiger Tod!
Viele, die an Hämorrhoiden leiden, werden die Ueberſchrift
übertrieben finden, weil ſie das Leiden erſt im Anfangsſtadium
kennen.
Jetzt iſt es vielleicht nur läſtig, aber es kann auch raſende
Schmerzen verurſachen und zu Geſundheitsſtörungen ſchwerſter Art.
ja, zu einem qualvollen Hinſterben führen.
Sie ſollten aber nicht verzweifeln, wenn Sie meinen, es vor
Schmerzen nicht mehr aushalten zu können, denn ſelbſt dann kann
das Leiden noch auf ein erträgliches Maß gemindert oder ſogar
ganz behoben werden.
Die meiſten der dagegen angewandten Mittel richten ſich.
mehr gegen die ſichtbaren Folgen, als gegen die verborgenen
Ur=
ſachen, es ſind nur Linderungsmittel:
Allerdings muß ſofort Linderung geſchafft werden, aber
gleich=
zeitig muß man die Urſachen beſeitigen.
Das kann nur durch eine kombinierte Kur erreicht werden
Dr. med. Hans Fiſchers Kur beſteht aus drei Mitteln: Salbe,
Pillen und Zäpfchen.
Hier nur eins von den Tauſenden von Dankſchreiben:
Heute teile ich Ihnen mit, daß ich mit Ihrer Salbe perſönlich
die allerbeſte Erfahrung gemacht habe. Aber auch die Zäpfchen
und die Pillen wirken vereint zur Bekämpfung des großen Uebels
der weitverbreiteten Hämorrhoiden. Ich kenne kein gegenwärtig
exiſtierendes Mittel, das ſo ſchnelle Abhilfe bringt wie Ihre
Drei=
heit: der Salbe, Pillen und Zäpfchen. „Ich werde es nicht
ver=
ſäumen, überall Ihre Präparate mit beſtem Gewiſſen zu empfeh=
len; denn ich ſelbſt bin innerhalb 6 Wochen von meiner Erkrg. /
kung durch Ihre Mittel geheilt worden.
Karlsruhe, den 17. 10. 31.
Hochachtungsvollſt Prof. Dr. Aa 1
Sie können ſich ſelbſt von der Wirkung überzeugen, und zu
koſtenlos, wenn Sie uns Ihre Adreſſe mitteilen. Wir ſenden chr”
koſtenlos eine Probe unſerer Kurmittel, beſtehend aus Pille ſy
Zäpfchen und Salbe.
Sie machen damit einen Verſuch und wenn Sie mit derW‟
kung dieſer kleinen Probe zufrieden ſind, ſo machen Sie die gar?
Kur, die übrigens nicht teuer iſt.
Machen Sie dieſen koſtenloſen Verſuch ſofort. Schreiben S
(TF.IS
gleich heute eine Poſtkarte an:
Dr. med. Hans Fiſcher. G. m. b. H., Berlin W 57. K260.
hanner 296
Sonntag, den 25. Oktober 1931
Gukes Licht förderk guke Arbeik!”
n lich wie bereits im vorigen Jahre ſoll auch im Winter
eäne Werkſtattlichtwerbung zur Verbeſſerung der
Beleuch=
den Werkſtätten und damit für die Verbeſſerung der
„rbgeie rfahren und Anbahnung erhöhter Produktivität aller
ewutweige durchgeführt werden. In einer wirtſchaftlich ſo
waen Zeit, wie der augenblicklichen, bedarf es auch im
Hand=
erh4 Anſpannung aller Kräfte, der Anwendung aller Mittel.
eyw ret ſind, die Arbeitsmethoden zu vereinfachen und durch
wrirneer Aufwand größten Nutzen zu erzielen. Alle
Organiſa=
onaet eben deshalb danach, ihre Mitglieder mit dem neueſten
tany)r Technik vertraut zu machen, damit der Handwerker
iſtwuns und konkurrenzfähig bleibt.
:19halb hat ſich auch das „Deutſche Handwerksinſtitut” mit
onern Intereſſe als Förderer hinter dieſe Werbung geſtellt.
Bedeutung des Kleingewerbes, insbeſondere derjenigen
die einen lebensnotwendigen, täglich auftretenden
Be=
frndecken haben. iſt unbeſtritten. Die Förderung des geſamten
irwerbes iſt daher im Intereſſe der Wirtſchaft erforderlich,
das Handwerk ſelbſt eine Exiſtenzfrage, um ſo mehr, als
ſeustrie mit der Verbeſſerung der Arbeitsverfahren durch
ſcſille Einrichtungen bereits vorausgegangen iſt. Bei dem
imn eine rationelle Betriebsführung im Handwerk
herbei=
fülhn, fällt der Beleuchtung eine große Bedeutung zu. Aus
ſeiſnhrunde erklärte ſich auch das „Reichskuratorium für
Wirt=
afzükeit” bereit, die Werkſtattlichtwerbung zu fördern.
jede menſchliche Tätigkeit erſt durch gutes Sehen
ermög=
urd, iſt das Auge der wichtigſte Faktor bei jeder Arbeit,
nen kleichterung der Funktionen des Auges durch gute
Beleuch=
ign tt daher zur Folge, daß die Zeit und die Arbeitskräfte
ausgenutzt, daß an Material geſpart, ſaubere Herſtellung
ö=heiſtet und ein größerer Gewinn erzielt wird. Gutes Licht
zunächweislich die Leiſtung und fördert die Qualität. Die
hug von Qualitätsware iſt aber erfahrungsgemäß die beſte
Häfzempfehlung, und die Zufriedenheit der Kunden bedeutet
1:/Handwerker die Baſis für die Gewinnung einer Stamm=
Gft. Gute Beleuchtung iſt demnach ein unbedingt
notwen=
ſiktor im Dienſte der Rationaliſierung des Handwerks.
Fiſt daher zu begrüßen, daß die Elektro=Gemeinſchaft
urmudt am Mittwoch, den 28. Oktober 1931, abends 8 Uhr, im
dtrſtn Saalbau zu Darmſtadt einen Lichtbildervortrag
veran=
ltettnt dem Thema: „Die gute Werkſtattbeleuchtung . In
nſſichauf die große Bedeutung, die dieſes Thema für eine
aus=
cheye und vor allem lichttechniſch richtig angeordnete
Werk=
ſternleuchtung darſtellt, iſt es für jeden Gewerbetreibenden
ſalnin ſeinem eigenſten Intereſſe an dieſem Vortrage
teilzu=
mim Mit dem Vortrag iſt ferner noch eine intereſſante Aus=
Auſ von Apparaten für gewerbliche Zwecke verbunden, die auf
ümſtgerne und unverbindlich im Betrieb vorgeführt werden.
Die Elektro=Gemeinſchaft Darmſtadt gibt ſich der angenehmen
Erwartung hin, daß der Vortrag, der ſich an anderen Orten einer
großen Beteiligung aus den gewerbetreibenden Kreiſen erfreute,
auch hierorts durch einen zahlreichen Beſuch ausgezeichnet ſein
möge.
EPH. Martinsgemeinde. Sonntag, 25. Oktober, abends 7.30
Uhr, veranſtaltet die Mädchenvereinigung der Martinsgemeinde=
Weſt im Gemeindehaus, Liebfrauenſtraße 6, einen
Unterhaltungs=
abend, bei dem u. a. das von dem Stifter der Martinskirche, Dr.
Max Rieger, verfaßte Märchenſpiel „Die Gänſemagd”
aufgeführt wird. Außerdem werden Lieder geſungen, Zither=
Klavier= und andere Muſikſtücke vorgetragen.” Beſondere Freude
werden wohl die jetzt neu veröffentlichen Odenwälder Volkstänze
erwecken. Programme, die zugleich als Eintrittskarten gelten,
ſind am Saaleingang zu haben. — Unſere
Gemeindevortrags=
abende beginnen am kommenden Montag, dem 26. Oktober.
Vor=
läufig ſind 4 Vorträge in monatlichen Abſtänden vorgeſehen, die
packende Gegenwartsfragen behandeln ſollen. Sie beſchäftigen
ſich alle mit dem Gottloſenproblem und behandeln. Natur ohne
Gott”. „Volk ohne Gott” „Familie ohne Gott”. „Menſch ohne
Gott”. Wir ſind ſicher, daß dieſe Fragen beſonderem Intereſſe in
der Gemeinde begegnen werden, zumal eine eingehende Ausſprache
vorgeſehen iſt. Den erſten Vortrag am kommenden Montag.
abends 8 Uhr, im Gemeindehaus, Liebfrauenſtraße 6, hält
Pfar=
rer Dr. Berger über „Natur ohne Gott‟. Dabei wird auch auf die
von der Naturwiſſenſchaft kommenden Zweifel vom Gottesbegriff
eingegangen werden.
— Chriſtlicher Verein junger Männer E. V., Darmſtadt,
Alexanderſtraße 22 (Infanteriekaſerne). Wir laden hierdurch zu
unſerem literariſchen Abend heute Sonntag, abends 8.30 Uhr, ein.
Jeder junge Mann iſt willkommen. Gleichzeitig machen wir auf
unſere Bibelſtunde am Mittwoch abend und unſeren Turnabend
Freitags (in der Ludwigs=Oberrealſchule) aufmerkſam.
— Oeffentliche Trocken=Skikurſe des Skiklubs Darmſtadt=
Oden=
wald. Unter Hinweis auf unſere erſte Veröffentlichung machen
wir nochmals darauf aufmerkſam, daß die erſten Stunden der
diesjährigen Trockenſkikurſe am 2. und 6. November beginnen.
Eine Vorbeſprechung mit Einteilung und Aufklärung über die
Kurſe findet am 26. Oktober 1931, abends 7.30 Uhr, in der
Turn=
halle Soderſtraße 30 ſtatt. Die Kurſe umfaſſen acht Stunden.
Von Teilnehmern, welche Mitglied werden wollen, wird der
Jugend=Kursbeitrag erhoben.
— Stenographie und Maſchinenſchreiben. Die
Stenographen=
vereinigung „Gabelsberger” beginnt am Dienstag, den 27 und
Freitag, den 30. Oktober, neue Kurſe in Einheitskurzſchrift für
Anfänger und Fortgeſchrittene im Ludwig=Georgs=Gymnaſium,
Karlſtraße 2 (gegenüber der Hügelſtraße). Die Unterrichtsleitung
liegt in Händen ſtaatlich geprüfter Lehrer. Maſchinenſchreiben
täglich von 17 bis 21 Uhr im Hauſe Karlſtraße 23 pt. nach der
Zehnfinger=Blindſchreibmethode. (Val. Anz.)
— Johanneskirche. Auf vielfache Anregungen ſei hiermit
be=
kannt gegeben, daß die Johanneskirche heute zum Gottesdienſt gut
geheizt ſein wird. Wenn das am vergangenen Sonntag noch nicht
der Fall war, ſo deshalb, weil die gegenwartige Notlage aus
Sparſamkeitsgründen zwang, die Heizung ſolange wie möglich
hinauszuſchieben.
— Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher
Erkran=
hung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunachſt der Hausarzt
zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am
Sonn=
tag, dem 25. Oktober 1931, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung
bereit: Dr med. E. Draudt, Heinrichſtraße 17. Telephon 2520;
Dr. med. Berger. Wilhelminenſtraße 5, Telephon 187; Dr. med.
H. Hofmann, Lauteſchlägerſtraße 16, Telephon 3069.
Es verſehen den Sonniagsdienſt und in der daran ſich
an=
ſchließenden Woche den Nachtdienſt vom 24. Oft. bis 31 Oft. die
Merck’ſche Apotheke, Rheinſtraße 9, Beſſunger Apcthcke,
Wittmannſtraße 1.
Aus den Parkeien.
— Deutſchnationale Volkspartei. Dr.
Ober=
fohren Vorſitzender der Reichstagsfraktion der
Deutſchnatio=
nalen Volkspartei, ſpricht heute abend in der Woogsturnhalle
über „Kriegserklärung an das Syſtem Brüning”. Neben Herrn
Dr. Oberfohren ſpricht der Stahlhelmführer Herr Staatsanwarc
Dr. Wolf aus Mainz über „Frontgeiſt gegen den Marxismus”.
Lotale Veranſelkungen.
Die bierenter erſcheinenden Notizen ſind ausſchlſeßlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu bsrrasten.
in keinem Faſſe irgend ie als Beſprechung oder Kritif.
— Ludwigshöhe. Sonntag nachmittag 4 Uhr Konzert.
Tageskalender für Sonntag, den 25. Oktober 1931.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 15,30 und 20 Uhr:
Die drei Musketiere”, — Kleines Haus, 20 Uhr: Opern= und
Operettenabend — Orpheum, 15.30 Uhr:
Märchenvorſtel=
lung „Schneeweißchen und Roſenrot”: 20.15 Uhr: Gaſtſpiel
Sabrenno, der Magier von Baſel” — Konzerte: Zur Oper,
Schloßkeller, Sportplatz=Reſtaurant am Böllenfalltor.
Herrn=
gartenkaffee, Alter Ratskeller. Café Ganßmann. Datterich. Zum
Heſſiſchen Haus, Café Ernſt=Ludwig, Brauerei Schul, Hotel=
Reſtaurant Poſt, Hotel und Reſtaurant Bender, Rummelbräu,
Reichshof. Reſtaurant Sitte, Ludwigshöhe nachm. 16 Uhr;
Eberſtadt: Gaſthaus z. Eiſenbahn, Café Volkmann.
Schweizer=
haus, Zur Traube. — Verein Hottonia”
Freilandan=
lage, Nähe Botaniſcher Garten: Tierphoto=Ausſtellung von
Aenny Fahr. — Kinovorſtellungen: Union= Helia=
und Palaſt=Lichtſpiele. — Helia, vorm. 11,15 Uhr: „Von den
Alpen bis vor die Tore Roms".
Neue Kurse
wfinheitskurzschrift
beginnen
Hienstag, den 27. Okt.
nd Freitag, den 50. Okt.
UnLudwig Georg-Gymnasium
0rlsstraße 2) abends 7 u. 8 Uhr
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oren ind bisher noch nicht geimpft
rdes ſind, wird nochmals
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ten uan:
Mwwvoch, den 28. Oktober,
von 15—17 Uhr,
ders ſtundeturmſchule, Rundeturm=
9ße 9ſowie in der Mornewegſchule,
marntraße 21.
Naghhau 8 Tage ſpäter in den
(st. 15297
ſches ſchulen.
Dagntadt, den 22. Oktober 1931.
Bürgermeiſterei.
Fi Verſteigerung von Fundgegen=
(15367b
Jänden.
Biſenntmachung.
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untris daß die im Bereich des Be=
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Dd. Arheilgen, 24. Okt. Unfall. Heute morgen ereignete
ſich in der Mühlſtraße ein bedauerlicher Unfall. Als der Knecht
des Landwirts Appel, Leibchesmühle, wie gewöhnlich mit einem
leichten Wagen Milch und Mehl ins Dorf fuhr, löſte ſich die
Bruſtkette am Geſchirr des Pferdes und der Wagen rannte gegen
einen auf der Straße ſtehenden anderen Wagen an. Durch den
Anprall war ſcheinbar, der Fuhrmann mit dem Kopf auf die
Wagenleitern aufgeſchlagen, denn er lag bewußtlos auf dem
Wagenſitz. Der nach einiger Zeit herbeigeholte Arzt ſtellte eine
Gehirnerſchütterung feſt und veranlaßte die Ueberführung des
immer noch bewußtloſen Verletzten, in das Krankenhaus. Das
Krankenauto der Freiwilligen Sanitätskolonne Darmſtadt holte
den Verletzten ab.
* Weiterſtadt, 24. Okt. Winterhilfe 1931/32 Auf
Ein=
ladung der Bürgermeiſterei verſammelten ſich die Vorſtände
ſämt=
licher Vereine, beſonders die der Wohlfahrtspflege und der
Land=
wirte, zu einem Ortsausſchuß, aus dem wiederum ein engerer
ge=
ſchäftsführender Ausſchuß gewählt wurde. Dieſem Ausſchuß
ge=
hören an die Herren Bayer, Heinr. Böhm, Bürgermeiſter
Mein=
hardt, Pfarrer Uhl, die Krankenſchweſter, Landwirt Chriſtoph
Wagner, Schreinermeiſter Heuſe, Kaufmann Samz, Heinrich Hirſch,
Frau Chriſtine Becker und Katharine Heß. Alle waren von der
Notwendigkeit der Aktion durchdrungen und ſagten bereitwilligſt
ihre Mithilfe zu. In einem Aufruf werden alle Volkskreiſe
auf=
gefordert, jeder nach ſeinem Können mitzuhelfen, den ſchwerſten
Winter zu überſtehen, und wo ein Wille iſt, da iſt ein Weg. Viele
„Wenig gibt ein „Viel”, auch die kleinſte Gabe wird dankbar
angenommen, und zwar Lebensmittel, Kleidungsſtücke.
Brenn=
material und Geld. Die Lebensmittel ſollen auf Abruf in Teilen
geliefert werden. Alle Spenden werden innerhalb der Gemeinde
verwendet. Jeder iſt heute ſittlich verpflichtet, ſeinen
notleiden=
den Mitmenſchen zu helfen. Ueber weitere Hilfsmaßnahmen wird
noch beraten.
E. Wixhauſen, 24. Okt. Bekämpfung des kleinen
Froſtſpanners. Im Intereſſe des heimiſchen Obſtbaues ſollte
ſich jeder Obſtbaumbeſitzer an der Bekämpfung des kleinen
Froſt=
ſpanners beteiligen. Gehört doch der kleine Froſtſpanner, der
Ende Oktober erſcheint, zu den ſchädlichſten Feinden unſeres
Obſt=
baues. Seine erfolgreiche Bekämpfung iſt möglich durch
An=
bringung von Leimringen an den Baumſtämmen. Dieſe müſſen
in dieſen Tagen unbedingt angelegt werden, wenn man dieſen
ſchlimmſten Schädling der Obſtbäume mit Erfolg bekämpfen will.
F Eberſtadt, 24 Okt. Winterhilfe 1931/32. Unter
dem Vorſitz von Poſtmeiſter Maykemper tagte geſtern abend
im Rathausſaale der für die Winterhilfe 1931/32 gebildete
Orts=
ausſchuß, um über Fragen organiſatoriſcher Art zu beraten. Die
zur Verfügung ſtehenden Sammler und Sammlerinnen, die zur
Sitzung eingeladen und erſchienen waren, wurden den einzelnen
Sammelbezirken zugeteilt und mit Weiſung verſehen. Im ganzen
ſind 14 Sammelbezirke gebildet und für jeden Sammelbezirk zwei
Sammler beſtimmt worden. Die Sammlung findet in der Zeit
vom 1. bis 15 November ſtatt. Die Sammler werden mit
amt=
lichen Sammelliſten ausgeſtattet. Die Einwohnerſchaft wird gut
daran tun, ſich vor der Einzeichnung von dem amtlichen Charakter
der Sammelliſten zu verläſſigen, um unbefugten Sammlern
zu=
vorzukommen. Es wurde noch einmal darauf hingewieſen, daß
in der Zeit vom 15. Oktober bis 15. Dezember andere
Samm=
lungen nicht ſtattfinden dürfen. Sollten ſolche doch vorkommen,
ſo wäre die Bürgermeiſterei davon zu benachrichtigen. Um den
Sammlern die Arbeit zu erleichtern, wird den Haushaltungen ein
Fragebogen übergeben werden, in dem Angaben beſonders über
fortdauernde Hilfeleiſtungen in Geld. Naturalien oder Freitiſchen
für Kinder gemacht werden können. Angeregt wurde, die
ört=
lichen Vereine zur Einſchränkung ihrer Veranſtaltungen
anzu=
gehen oder in Fällen, wo ſolche Veranſtaltungen ſchon in
Aus=
ſicht genommen ſind, auf die Veranſtalter einzuwirken, einen Teil
von dem Reinerlös der Winterhilfe 1931/32 zur Verfügung zu
ſtellen. Von einem Schreiben der Ortsgruppe Eberſtadt des
Bundes „Königin Luiſe”, daß ſie ſich auf Anordnung der
Bundes=
leitung an der Winterhilfe nicht beteiligen dürfe, nahm der
Aus=
ſchuß Kenntnis.
F. Eberſtadt, 23 Okt. Volksbildungsvorträge. Der
Ortsausſchuß für Volksbildung und Jugendpflege hat in einer
kürzlich abgehaltenen Sitzung beſchloſſen. auch im kommenden
Win=
ter wieder Volksbildungsarbeit zu treiben in der Hoffnung, daß
trotz der allgemeinen Notlage die zahlreichen
Volksbildungs=
freunde, die in den letzten Jahren regelmäßig als Hörer an den
Winterveranſtaltungen teilnahmen, dem Rufe des Ausſchuſſes auch
diesmal Folge leiſten werden. Lehrer F. Kallenbach=
Darm=
ſtadt, der bei der Einrichtung des Eberſtädter Naturpfades den
biologiſchen Teil bearbeitete, iſt als Redner gewonnen worden.
Er wird als Vorbereitung für die im kommenden Jahre
geplan=
ten Exkurſionen in einer längeren Vortragsreihe das Thema:
„Aus dem Leben unſerer Pflanzenwelt” behandeln
unter beſonderer Berückſichtigung des Natur= und Heimatſchutzes,
teilweiſe an Hand von Lichtbildern, teilweiſe an Hand von
Ver=
ſuchen und mikroſkopiſchen Vorführungen. Der erſte
Vortrags=
abend iſt auf den 4. November feſtgeſetzt. Die Vorträge finden
auch in dieſem Jahre in der Georgſchule, Saal 1 (unten links)
ſtatt und beginnen jeweils um 8,15 Uhr.
F. Eberſtadt, 23. Okt. Beratungsſtunde für
Krüp=
pel. Die Bürgermeiſterei weiſt darauf hin, daß jeweils am erſten
Donnerstag eines Monats von 9,30 bis 10.30 Uhr, in dem
Ge=
bäude der Landesverſicherungsanſtalt in Darmſtadt.
Wilhelminen=
ſtraße 34, unentgeltliche Beratungsſtunden für Krüppel
ſtattfin=
den. — Rotlaufſeuche. Die unter den Schweinebeſtänden
der Georg Harniſchfeger. Chriſtian Böhm, Jakob Dächert 5. und
Karl Roßmann ausgebrochen geweſene Rotlaufſeuche iſt erloſchen.
Die angeordnet geweſenen Sperrmaßnahmen ſind aufgehoben
wor=
den. — Aerztlicher Sonntagsdienſt. Am Sonntag, den
25. Oktober, verſieht den ärztlichen Sonntagsdienſt Dr. med.
Blum. — Laubſtreu=Verſteigerung. Das Laubſtreu
auf Wegen und Schneiſen des Gemeindewaldes (Forſtort
Klings=
ackertanne und Prömſter) wird am Montag, den 26. Oktober,
nachmittags um 4 Uhr. im Rathaus in mehreren Loſen öffentlich
meiſtbietend verſteigert. — Beratungsſtunde. Die Mutter=
und Säuglingsfürſorge hält ihre nächſte Beratungsſtunde am
kommenden Montag, den 26. Oktober, nachmittags von 3—4 Uhr
in der Gutenbergſchule ab. — Landwirtſchaftliche
Schule. Alle Landwirte ſeien darauf hingewieſen, daß die
landwirtſchaftliche Schule zu Darmſtadt am 9. November 1931
ihren 66. Lehrgang beginnt. Das Schulgeld für heſſiſche
Staats=
angehörige beträgt 30 RM. und für Nichtheſſen 35 RM.
F Eberſtadt, 23. Okt. Herbſtkonzert des
Geſang=
vereins „Frohſinn” (1842). Wenn der Geſangverein „
Froh=
ſinn” (1842) Vorbereitungen für ein großes Herbſtkonzert
getroffen hat, das am Sonntag, den 8 November 1931. im Saale
„Zum Bergſträßer Hof” (Peter) ſtattfinden und aller Vorausſicht
nach zu einem Ereignis auf geſanglichem Gebiete werden wird,
ſo zeugt dies von ſeinem ſtarken Willen, das alte Vereinsbanner
auch in trüber Zeit hochzuhalten. Der Verein hat ſich bei ſeinem
Entſchluſſe zur Abhaltung des Konzertes aber auch gleichzeitig
der Hoffnung hingegeben, daß er ſeitens der Bevölkerung
Eber=
ſtadts durch einen zahlreichen Beſuch in gleicher Weiſe wie bisher
unterſtützt und damit für die Opfer, die ſeine Sänger freudig auf
ſich genommen haben, entſchädigt wird.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 23. Okt. Nachprüfung der
In=
validenverſicherungsquittungskarten Am
Don=
nerstag, den 29. d. M., von 9 bis 12 Uhr vormittags, wird durch
einen Kontrollbeamten der Landesverſicherungsanſtalt die
Nach=
prüfung der Invalidenverſicherungskarten auf dem Rathaus
da=
hier vorgenommen. Die Arbeitgeber haben die Verpflichtung, zu
dieſem Termin die Quittungskarten der von ihnen beſchäftigten
Arbeiter Geſellen, Gehilfen, Lehrlinge und Dienſtboten
vorzu=
legen. Auch Hausgewerbetreibende ſowie unſtändig Beſchäftigte
(Hausſchlächter. Taglöhner. Putzfrauen. Wäſcherinnen uſw.) und
die freiwillig Verſicherten müſſen ihre Quittungskarten zum Zweck
der Nachkontrolle vorlegen. Es iſt darauf zu achten, daß die
Bei=
tragsmarken odrnungsmäßig eingeklebt ſind. — Winterhilfe.
Der Ortsausſchuß läßt bekannt geben, daß Gaben zur
Winter=
hilfe irgendwelcher Art auch in Raten geleiſtet werden können,
insbeſondere iſt es geſtattet, feſte, in regelmäßigen Zeitabſchnitten
zu leiſtende Spenden zu zeichnen, die alsdann von den Sammlern
abgeholt werden. Mit den Bäckern und Metzgern ſind
Verhand=
lungen im Gange, die auf eine Verbilligung des Brot= und
Fleiſchwarenpreiſes hinauslaufen. Es wäre zu wünſchen, daß
dieſe Verhandlungen von Erfolg ſind, den Bedürftigen wäre ſelbſt
durch eine kleine Verbilligung der lebensnotwendigſten
Nahrungs=
mittel ſchon viel gedient.
f. Roßdorf, 24 Okt. Bautätigkeit. In dieſem Jahre wurden
hier nur drei Wohnungsneubauten errichtet; zwei weitere
Wohnungs=
neubauten ſind im Rohbau hergeſtellt. Da der Staat die Bezuſchuſſung
von Neubauten infolge Fehlens von flüſſigen Mitteln einſtellen mußte.
waren einige Bauluſtige gezwungen, von ihrem Bauvorhaben abzuſehen.
Griesheim, 24. Okt. Gemeinderatsbericht. Zu
Be=
ginn der Gemeinderatsſitzung, die von Herrn Beigeordneten
Dick=
hardt geleitet wurde, nahm dieſer Gelegenheit, dem Gemeinderat
die wichtigſten Beſtimmungen, der neuen Gemeindeordnung
be=
kanntzugeben und zu erläutern. Der von der Verwaltung
vorge=
legte Nachtragsvoranſchlag für 1931 zeigt folgendes Bild:
Aus=
gabe: Rubrik 34: Fur die Herſtellung von Wegen uſw., die
als Notſtandsarbeiten ausgeführt wurden, wurden an
Arbeits=
löhnen mehr verausgabt, als vorgeſehen, 11880 Mk. Rubrik
43a: An Barunterſtützungen für die Wohlfahrtserwerbsloſen
waren vorgeſehen — 70 000 Mk., verausgabt ſind bis 17. Oktober
1931 — 85 800 Mk., alſo mehr — 15800 Mk.: bis zum 31. März
1932 werden für ſolche vorausſichtlich benötigt für 24 Wochen
durchſchnittlich pro Woche 5000 Mk. — 120 000 Mk.; b) für
Kriſen=
unterſtützungsanteile werden nach den bis jetzt vorliegenden
Er=
gebniſſen vorausſichtlich mehr benötigt als vorgeſehen 10 000 Mk.
Summa 157 680 Mk. Einnahme: Rubriken 14, 22, 23. 28, 33
und 36. Infolge der Notverordnung werden bei den
Beamten=
gehältern insgeſamt geſpart — 4655 Mk. Rubrik 28: Bei den
Schulbedürfniſſen werden erſpart — 1000 Mk. Rubrik 36:
Er=
ſparnis an vorgeſehenen Dachreparaturen im Faſelſtall — 800 Mk.
Summa 6455 Mk. Es verbleibt alſo ein ungedeckter Fehlbetrag
in Höhe von 151 225 Mk. Da eine Erhöhung der Umlagen nicht
in Frage kommen kann und man ſich aus der Erhöhung der Bier=
und Bürgerſteuer keine Erfolge mehr verſpricht, ſieht die
Verwal=
tung für die Deckung dieſes Fehlbetrags keine Möglichkeit mehr,
weshalb nach ihrer Anſicht nur noch die Hilfe des Staats übrig
bleibt. Der Gemeinderat iſt der Auffaſſung, daß, nachdem die
Sätze für die Bier= und Bürgerſteuer jetzt ſchon um 100 Prozent
über den Landſätzen liegen, und die Bierſteuer bereits jetzt ſchon
infolge Rückgangs des Bierkonſums eine abfallende Tendenz zeigt,
bei einer weiteren Erhöhung der Steuerſätze der Konſum noch
mehr zurückgeht und infolgedeſſen eine Ertragserhöhung nicht mehr
bringt. Auch eine weitere Erhöhung der Bürgerſteuer hält der
Gemeinderat niht mehr für tragbar, da die Arbeitsloſigkeit immer
mehr um ſich greift und die Steuer nur von den Berufstätigen
erhoben werden kann. Der Nachtragsvoranſchlag wurde ſchließlich
vom Gemeinderat gutgeheißen und ſoll dem Kreisamt die
Ent=
ſchließung überlaſſen werden. — Die Tagegelder und Reiſekoſten
der Gemeindevertreter wurden, in gleicher Höhe feſtgeſetzt, wie
dieſe für die Staatsbeamten gültig ſind. — Die Feldgeſchworenen=
Gebühren wurden auf 5 Mk. pro Tag feſtgeſetzt. — Von der
Ver=
waltung war die Anlage einer elektriſchen Lichtleitung im dritten
Schulhaus angeregt worden, da dasſelbe als Wohllokal für die
Landtagswahl auserſehen war. Die Bewilligung der erforderlichen
Mittel wurde abgelehnt. Die Abſtimmung ſoll im Saale der
Koch=
ſchule im 4. Schulhauſe erfolgen. — Die Kommuniſtiſche Partei
hat die Verlegung der Gemeinderatsſitzungen aus dem Rathaus
in ein anderes Lokal ſowie die Renovierung oder den Abbruch des
Rathauſes beantragt. Beide Anträge wurden gegen die Stimmen
der kommuniſtiſchen Fraktion abgelehnt. — Nachdem die Arbeiten
für die Regulierung des Sandbachs demnächſt in Angriff
genom=
men werden ſollen, iſt der Gemeinderat der Anſicht, daß nach
Mög=
lichkeit auch Griesheimer Arbeitsloſe zu beſchäftigen ſind. Die
Verwaltung wurde beauftragt, Verſuche nach dieſer Richtung hin
zu unternehmen.
Cp. Pfungſtadt, 24 Okt. Aus dem Gemeinderat. Zu
Be=
ginn der letzten Gemeinderatsſitzung wurden die
Gemeinderatsmitglie=
der Hechler und Crößmann zu Urkundsperſonen ernannt. Der
Ge=
meinderat, der bis auf zwei entſchuldigt fehlende Mitglieder vollzählig
zuſammen war, befaßte ſich zunächſt mit den unliebſamen Vorfällen, die
ſich am Sonntag abend hier abgeſpielt haben. Hierzu lag ein Antrag
des Gemeinderatsmitgliedes Brauer vor, der im Intereſſe des guten
Rufes des Ortes Pfungſtadt beſtimmte Forderungen hinſichtlich der
all=
gemeinen Sicherheit erhob. Im einzelnen hatte der Antrag Brauer
folgenden Wortlaut: „Die am letzten Sonntag an der Güterhalle ſich
ereigneten Terrorakte veranlaſſen mich, den Herrn Bürgermeiſter zu
fragen, welche Vorkehrungen er künftighin zu treffen gedenkt, um eine
änliche Wiederholung von vornherein unmöglich zu machen. Neben dem
in letzter Zeit ſtark geſunkenen Ruf der Gemeinde Pfungſtadt
veran=
laſſen mich noch folgende Gründe zu einer Erörterung: 1. Es iſt eine
alte Feſtſtellung, daß der Paſſantenverkehr insbeſondere an Sonntagen
nach Eberſtadt und zurück ſehr ſtark iſt. In kurzen Abſtänden iſt zum
zweiten Male der friedliche Spaziergänger ungewollt in gefahrvolle
Situationen gebracht worden. Als ſchlagender Beweis, wie der Paſſant
in Mitleidenſchaft gezogen wird, lehrt uns der Roheitsakt Herrn Liebig
gegenüber. 2. Die Sicherheit der dortſelbſt wohnenden Familien recht=
f. Roßdorf, 23. Okt. In einer öffentlichen Bekanntmachung der
Bürgermeiſterei werden die Beſitzer von Baumpflanzungen längs der
Telegraphenleitungen aufgefordert, gelegentlich der im Herbſt
ſtattfin=
denden Ausäſtungen der an dieſen Linien vorhandenen
Bäume dieſe ſo weit zurückzuſchneiden, daß Berührungen mit
vor=
eiführenden Telegraphen= und Fernſprechleitungen auch beim raſchen
Wachſen der Bäume ausgeſchloſſen bleiben. — Das Erntedankfeſt
vurde in der Kirche in althergebrachter Weiſe gefeiert. Um den Altar
ſerum waren geſpendete auserleſene Proben diesjähriger Garten= und
Feldfrüchte aller Art aufgeſtapelt. Im Mittelpunkt des Gottesdienſtes
ſtand die eindrucksvolle Predigt unſeres Pfarrers Berck. Poſaunenchor
und Mädchenchor halfen die Feier verſchönern. Das Gotteshaus wies
einen ſehr guten Beſuch auf. — Winterhilfe. Der Ortsausſchuß
für die Winterhilfe 1931 iſt nunmehr in hieſiger Gemeinde ebenfalls
ge=
bildet worden. Der Vorſitz im Ortsausſchuß wurde Pfarrer Berck
über=
tragen. Der Ortsausſchuß wird alsbald ſeine Tätigkeit aufnehmen. Er
vill, ſoweit es ihm möglich iſt, und die zur Verfügung ſtehenden Mittel
ausreichen, den Armen in unſerer Gemeinde in der kommenden Not
ſes Winters helfen. Er hofft, daß ihm dabei von allen, die dazu irgend
in der Lage ſind, Mittel gegeben werden. In allernächſter Zeit wird
eine Hausſammlung ſtattfinden. Von der Sammlung abgelegter
Klei=
dungsſtücke will man zunächſt abſehen. — Perſonalien. Dieſer
Tage iſt Herr Ferdinand Dreyer, der über 32 Jahre hier wohnhaft
und bei der Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A. G. beſchäftigt war, nach
Berlin übergeſiedelt. Er genoß in allen Kreiſen der Bevölkerung das
Anſehen eines biederen, aufrechten Mannes und war als ſolcher wie
ſelten einer bei alt und jung beliebt.
Dd. Alsbach a. d. B., 24. Okt. Ein Bubenſtreich. In der
Nacht von Dienstag auf Mittwoch, zwiſchen 12 und 1 Uhr, wurden
die Bewohner der Kirchſtraße durch eine heftige Detonation aus
dem Schlafe geweckt. Die Urſache konnte jedoch in der Nacht nicht
feſtgeſtellt werden. Jetzt hat ſich herausgeſtellt, daß der
exploſions=
artige Knall von einem zur Entzündung gebrachten, aus einem
Rohr von einem Fahrradrahmen hergeſtellten Sprengkörper
her=
rührte. Da der Sprengkörper anſcheinend nur den Zweck hatte,
zu explodieren und einen gewaltigen Krach zu machen, nimmt man
an, daß es ſich nur um einen Dummenjungenſtreich handelt, und
ſewegen ſich die Vermutungen über den Täter in einer
beſtimm=
ten Richtung. Die Unterſuchung iſt noch im Gange. — Die
Holz=
dauerei im Forſtbereich des Forſtamtes Jugenheim, zu
wel=
chem die Gemeindewaldungen Jugenheim, Seeheim. Alsbach,
Bickenbach, Zwingenberg, Balkhauſen, Auerbach, Hochſtetten und
Reichenbach gehören, wird in allernächſter Zeit beginnen. Gefällt
wird wieder das vorgeſchriebene Quantum. Bei den
Arbeiter=
einſtellungen kommen in allererſter Linie ausgeſteuerte
Erwerbs=
loſe vorgenannter Orte in Frage, ſoweit ſie dieſe Arbeit leiſten
können. Wie verlautet, ſoll der Holzhauerlohn gegen das
Vor=
jahr um 15 Prozent gekürzt werden:
Dp. Zwingenberg. 23. Okt. Diebſtahl. In der verfloſſenen
Nacht wurden Herrn Schneidermeiſter Heinrich Bender, hier, auf
ſeinem Gartengrundſtück auf der Tuchbleiche 72 junge
Pfirſich=
bäume, welche erſt vor kurzer Zeit veredelt wurden, entwendet.
Hoffentlich gelingt es den oder die Täter bald zu faſſen.
— Gernsheim a. Rh., 24. Okt. Waſſerſtand des Rheins
am 23. d. M.: 0,44 Meter, am 24. d. M.: 0,46 Meter — morgens
5.30 Uhr.
Cz. Buchſchlag, 24. Okt. Der von Darmſtadt nach Frankfurt
um etwa 12.45 Uhr hier durchfahrende Schnellzug mußte wegen
der auf Station Buchſchlag—Sprendlingen in Gang befindlichen
Gleis=Reparaturarbeiten auf ein Nebengleis geleitet werden.
Hierbei erlitt der erſte Perſonenwagen des Zuges, der erſt vor
14 Tagen aus der Werkſtatt wieder in Betrieb genommen war,
einen Achſenbruch, der die Entgleiſung des Wagens zur Folge
hatte, doch blieb glücklicherweiſe der übrige Teil des Zuges
in=
folge der ſehr herabgeminderten Fahrgeſchwindigkeit vor der
Ent=
gleiſung bewahrt. Reiſende — die zum Teil im erſten Schrecken
den Weg durch die Fenſter ins Freie nahmen — wurden nicht
ver=
letzt. Der Verkehr war momentan geſperrt, ſo daß die Züge der
Mittagsſtunden empfindliche Verſpätung erlitten. Da aber ein
Hilfszug zur Bergung des entgleiſten Wagens ſchnell zur Stelle
war, konnte durch Umleitung auf ein anderes Gleis der Betrieb
raſch wieder ohne nennenswerte Verſpätungen durchgeführt
wer=
den. Großer Sachſchaden iſt nicht entſtanden.
fertigt zum anderen meine Anfrage. Wenn die Gerüchte ſich b.
heiten ſollten, daß die Schutzmannſchaft vom Hotel Strauß ab den
abmarſchierender Nationalſozialiſten ſich ſelbſt überließ, muß ich
nicht nur eine Leichtfertigkeit erblicken, fondern mich unwillkürlich /e
gen: haben die Bewohner außerhalb des geſchloſſenen Ortsteils
denſelben Anſpruch auf Schutz? Gerade dieſer Frage lege ich U/
dere Bedeutung bei, weil ich überzeugt bin, daß die blutige Ausg
derſetzung vermieden worden ſei, wenn der Zug von zwei V
beamten bis zum wirklichen Ortsausgang (Bornmühle) angeführt
den wäre. Mit Leichtigkeit wäre zu erreichen geweſen, den 9n
banner=Laſtzug in den Büchnersweg abzuleiten oder aber den Zu
Nationalſozialiſten auf den Hildebrandſchen Privatweg zu komm
ren. Da dem Bahnkörper in ſolchen Fällen eine beſondere Rol
fällt, beantrage ich vorſorglich, der Gemeinderat wolle beſchließem
1. der Herr Bürgermeiſter ſich unmittelbar mit der Direktion der 7
bahn in Verbindung ſetzt, um zu erreichen, a) daß der lebende Zag
der Straße alsbald ſo geſtaltet wird, daß er ſich nicht höher als 2
höhe zeigt, b) daß der leitende Bahnbeamte verpflichtet iſt, auf 9
nung der Schutzorgane den geſamten Bahnkörper zu erleuchten.
den Schutzbeamten eine beſſere Ueberſicht ſowie in beiden Fällem
Störern ihre Tätigkeit erſchwert wird. 2. Der Begleitſchutz der hi: I den
Schutzmannſchaft ſich in den Fällen, wo kein größeres Aufgeboe,,wüur d0
Verfügung ſtehen kann, jeweils bis zur Ortsgrenze Bornmühle Zmrn P
ſtrecken hat; 3. die gegenüber der Häuſergruppe Lehrer Grund benm+Mor
liche halbnächtige Lampe in eine ganznächtige ſofort geändert ᛋregſtern
Falls der Gemeinderat wider Erwarten den loſen Ortsteil hinſichtli=Awdw ſprech
u verzei
gleichen Schutzanſpruchs ablehnen ſollte, beantrage ich, daß
Bewohner desſelben die Hundeſteuer ab 1. Januar 1932 in
kommt. Meine Anträge bezwecken eine Erleichterung für den Srmen Auch
heitsdienſt, damit derſelbe den in der Verfaſſung verankerten Schutz uw ſcherlich
jede Einzelnen auch durchführen kann. Eine beſondere —ee Bruhige
Debatte ſollen meine Anträge nicht auslöſen. Ich bitte daher zurshm
teidigung des früheren guten Rufes der Heimatgemeinde um
Ann=
der Anträge. Nach ausführlichen Erklärungen des Bürgerme
die weſentlich zur Aufklärung beitrugen, fand der Antrag Annu
Sodann wurde die für die bevorſtehenden Landtagswahlen erforde,
Wahlkommiſſion ernannt. Die Gemarkung Pfungſtadt wird zu
tagswahl in 4 Bezirke eingeteilt. Als Wahlvorſteher fungieren
meinderatsmitglieder Hechler, Wälke Jäger und Heinrich Cröf
Die weitere Ausſprache betraf die Aufſtellung der neuen Fuhm
waage, wobei zunächſt der Pachtvertrag mit der Exportbraucrei
Hildebrand, auf deren Gelände die Waage zu ſtehen kommt, gen
wurde. Das alte Wieghäuschen ſoll bei der neuen Waage Verwe
finden. Die Maurerarbeiten an der neuen Brückenwaage wurder
Firma Eidmann u Clemenz übertragen, während die Pflaſtera,!
Heinrich Pfannenſchmidt zugeteilt wurden. Die Lieferung der P
ſteine erfolgt durch die Firma Mink=Alsbach. Ueber die Neure
der Wiegeverhältniſſe kam es zu einer regen Ausſprache. Der b
liche Antrag, die Stelle eines Wiegmeiſters nicht auszuſchreiben,
den Güterverwalter als Wiegmeiſter zu übernehmen und als Sie
treter einen Feldſchützen zu beſtimmen, wurde mit Stimmengle5er außerk
abgelehnt. Mit allen gegen 2 Stimmen kam man dann übereir indert. Ge
die neue Brückenwaage einen Wiegmeiſter zu beſtellen. Bewerbr zurgen zu
ſind unter Angabe der Vergütungsanſprüche bis Montag nachmitt Bieſe anzu
ſtellen. Bis auf weiteres erledigt die Wiegegeſchäfte an der e Berlit
Waage der Wiegmeiſter der Viehwaage und ſein Stellvertreter. chmltheiß
Grund eines Vorſchlages des Finanzausſchuſſes ſtimmte man dan:½an Niver
Liquidierung der Rückſtände zu den Rechnungen des Elektrizitätsi+ ſch nunn
Waſſerwerkes für 1930 zu. Die Gebühren der Feldgeſchworenen den Transa
5.— Mk. für den Tag betragen. Die Taggelder für die Gemeind/ᛋ6rund de
mitglieder betragen für den ganzen Tag 8.— Mk. und für einen Emler des Ku
Tag 4.— Mk. Auslagen für Reiſekoſten werden beſonders ver Heh upten.
während die Vergütung für entgangenen Arbeitsverdienſt in den tnenswerter
geldern einbegriffen iſt. Die Pflanzſtücke am alten Friedhof ſollen ungeſchäft
den feitherigen Bedingungen wieder auf 6 Jahre verpachtet werde- dmr nordiſch
gegen ſoll die Pachtdauer für die Pflanzſtücke an der alten Schins wrß der B
ein Jahr betragen, wobei ſich die Gemeinde freie Verfügung übe 10s Börſen
Nutznießung des Obſtes läßt. 10 Obſtbäumchen ſollen beſchafft w. eage der
Das Erlenholz an der Torfgrube ſoll im Laufe des Winters gefäll / nch wie
den, während an den Dämmen Neuanpflanzungen ſtattfinden 7 mmen trot
Der Ertrag der Weiden ſoll verſteigert werden. Von einer Beſte Yche von 15
verbilligter Braunkohlenbriketts an bedürftige Familien, ſoll abge Zümz ei
werden, da der Preisunterfchied zu gering iſt. Die StundungssMontaa
für Steuerrückſtände an die Gemeindekaſſe ſollen jährlich 8 ProzeT iſſug zei
tragen. Intereſſant war noch die Mitteilung, daß die noch beſteh Aunen. Ta=
18 Stiftungskapitalien, die einſt einen namhaften Betrag ausmer; hure
jetzt auf 669,10 RM. zuſammengeſchmolzen ſind.
Das dürfte nicht mehr pafſieren.
daß jemand wegen zu glatt gebohnertem Boden zu Fall kommt.
müßte größten Wert darauf legen, daß Treppen und Fußbödemm de
noch mit „Perwachs” gebohnert werden, denn „Perwachs” mach 4
ſächlich nicht glatt. Ausrutſchen iſt normalerweiſe ausgeſchloſſen. e
gibt „Perwachs” herrlichen Hochglanz, erfriſchenden Tannendurft, h/Mſ in
äßt keine Fußſpuren, iſt waſſerfeſt, äußerſt ergiebig und ſparſam. mf
eigene Sicherheit und der eigene Vorteil verlangt deshalb, daß./
Bohnern nur noch „Perwachs” verwandt wird. Auch zum Polierem!
Türen, Möbel, Leder, Stein= und Marmorplatten, farbige und 9
Schuhe iſt „Perwachs” hervorragend. Es muß aber immer daram
achtet werden, daß „Perwachs” nur hauchdünn aufgetragen und
dem Auftragen ſofort poliert wird. (Auftragen mit rauhem Tuch,
ren mit weichem Tuch oder weicher Bürſte.) Auf Wunſch erhalte-
von den Thompſon=Werken G. m. b. H., Düſſeldorf, gerne koſtenlos”
Probedoſe.
Geſunde Kinder
ſind die Hoffnung und die ſichere Baſis unſerer auflebenden N=
Die Beſchaffenheit des Menſchenmaterials beſtimmt die Zukunft
Volkes. Wir brauchen ein geſundes, ſtarkes Geſchlecht — wir bre
Kinder, die in Geſundheit ſtrotzen und den Ernſt dieſer Zeit mit jn
dem Lachen verſcheuchen. Mehr Sonne! Mehr Licht! iſt der
unſerer Zeit. Die Wohnungsnot der großen Städte läßt dieſe
ſucht nach Sonne und Licht für Körper und Seele immer driüg!“
werden. Denn was in den Großſtädten und im Tieflande So
ſchein” genannt wird, das iſt nur ein verkümmertes Sonnenlicht,
Wiſſenſchaft hat erkannt, daß die dem menſchlichen Auge unſicht
ultravioletten Strahlen dem Körper das geben, was er brauch
Abwehrkräfte gegen Krankheiten zu entwickeln. Denn nur die —N
baren ultravioletten Strahlen ſind es, die dem Menſchen geſumslen
lichen Nutzen bringen. Ultraviolettmangel ſchwächt das Knochen—Ng,
des Körpers oder deſſen Widerſtandskraft. Knochen und Zähns aile
aus ziemlich ähnlichem Stoff gebaut.
Beachtenswert ſind daher die Erfolge mit der Hanauer Quarz.
der ſogenannten „Künſtlichen Höhenſonne‟
Näheres erſehen Sie aus dem Inſerat der Quarzlampen=Geſel.. b. H., Hanau, in vorliegender Nummer.
Aus der Radio=Induſtrie.
Ein beſonders den heutigen Verhältniſſen angepaßter ſehr
werter Apparat iſt der 3=Röhren=Empfänger Telefunken 33,
Preis infolge hunderttauſendfacher Verbreitung jetzt neuerlich
geſenkt werden konnte. Es gibt dieſen Empfänger für Gleige=
Wechſelſtrom, mit und ohne eingebauten Lautſprecher, ſo daß iu
Anwendungszweck und jeden Wunſch ein entſprechendes Node=
Verfügung ſteht. Mit dieſem Empfänger hat man immer die Au
unter mehreren Programmen und iſt nicht nur auf den nächſten
ſender beſchränkt, ohne daß man eine Hochantenne braucht.
Der Name der Weltfirma Telefunken iſt die Garantie für tec=
Höchſtleiſtung. (Siehe heutige Anzeige.)
Wekierberichl.
Das kräftige Biskayatief hat ſich nunmehr ganz auf da.
land verlagert und breitet ſeinen Kern über unſerem Beö,
Baroneterſtänden bis zu 740 Millimetern aus. Dabei ha.
reits in der letzten Nacht die ozeaniſche Warmluft zu Milde
und verbreiteten Regenfällen geführt, die bei uns über 10 2
meter Niederſchlag brachten. Beim Weiterzug der Störung
an der Rückſeite ozeaniſche Luft aus höheren Breiten zu. De”
Witterungscharakter unfreundlich geſtalten wird. Die Leſle
turen gehen im allgemeinen zurück und bei wechſelnder D
kung treten noch Regenſchauer auf.
Ausſichten für Sonntag, den 25. Oktober: Unbeſtändig un?
ſelnd wolkig mit Schauern, kälter.
Ausſichten für Montag, den 26. Oktober: Teils bewölkt, teils
heiternd, noch vereinzelte Schauer, Nachtfroſtgefahr.
Sonntag, den 25. Oktober
Ninrner 296
latte
Markttechniſche Kursveränderungen.
Beſſerer Markk der Kaſſawerke. — Einflüſſe der amerikaniſch=franzöſiſchen Ausſprache.
Telephon=Freiverkehr ruhig und wenig veränderk.
Enkſpannung der Deviſenlage.
Mikkeleuropäiſche Deviſenkonſerenz.
di den momentanen geringen Umſätzen des Freiverkehrs kommt
fwiger darauf an, ob gute oder ſchlechte Momente aus der Wirt= Leſterreich ſchlägt die Ekablierung eines Deviſen=
„auwder Politik vorliegen, ſondern es ſind in der Hauptſache
markt=
techmhe Momente für die Kursbewegungen ausſchlaggebend. So kann
Clegrings vor.
os,*us geſtern paſſieren, daß man kursmäßig von einer behaupteten
Tekohrz ſprechen muß, während ſtimmungsmäßig eher eine
Abſchwä=
ſchuanzu verzeichnen wäre. Man hörte daher auch nur ganz wenige
Kufu gen, die ſich etwa auf dem ermäßigten geſtrigen Abendniveau
betiogen. Auch Schultheiß lagen geſtern erſtmalig widerſtandsfähiger,
„wvogg ſcherlich die Erklärungen in der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung
otzwusberuhigend gewirkt haben, da jetzt der Verluſt des Konzerns in
ſeiuavollen Höhe erkennbar iſt, und man nunmehr an die
Reorgani=
ſtng des Unternehmens gehen kann. Auch der Quartalsbericht der
5.003 farben lieſt ſich nicht ungünſtig und wurde als tendenzſtützender
faſtu ebenſo wie das feſte New York von geſtern bezeichnet. Dagegen
ſchebin die Verhandlungen zwiſchen Hoover und Laval in Amerika auf
umpnoten Punkt angelangt zu ſein. Von der Arbeit des
Wirtſchafts=
geiwatz in den nächſten Tagen geht ebenfalls eine Beunruhigung aus,
ga ſunwiſſen Kreiſen ein ſtarker Vorſtoß gegen die Tarifverträge
er=
ſayu wird und dadurch leicht innerpolitiſche Schwierigkeiten entſtehen
öniun. Nicht ganz von der Hand zu weiſen ſind auch die
Befürch=
umm in der Hinſicht, daß die letzten Beſtimmungen des
Börſenvor=
tarſch betreffs der Engagementsverlängerungen noch verſchiedentlich
Alchtkillungen vor dem Ultimo zur Folge haben könnten. Während
ſall fe Aktien die Tendenz eher leichter war, hielt das Intereſſe für
eſtſiainsliche Werte und ſpeziell für Dollarbonds an. Intereſſant iſt
oahn te Feſtſtellung, daß ſich auch für die reinen Kaſſawerte ein von
gen / Tag wachſender Markt entwickelt hat, ſo daß es heute ſchon
töghi iſt, auch für Publikumsrechnung die ſonſt weniger gehandelten
„Veugumzuſetzen.
2) außerbörsliche Telephonfreiverkehr lag geſtern ruhig und wenig
eräitrr. Gegenüber den geſtrigen Abendkurſen waren teilweiſe leichte
Zeſſſierngen zu verzeichnen, die als Rückwirkungen der feſten New
Yor=
v Brie anzuſehen ſind. Man hörte Kurſe für AEG., Reichsbank,
arwe, Berliner Handels. Auch für Farbenbonds trat etwas Intereſſe
uf.f bchultheiß konnten ſich auf, dem in den letzten Tagen erreichten
liedützen Niveau behaupten. In dem Verwaltungskommuniqué
beſtä=
ſch nunmehr die von uns bereits mehrfach angeführten verluſt=
Transaktionen bei dem Ankauf von eigenen Aktien.
uff ſund des Verwaltungskommuniqués iſt allerdings ein weiteres
bſüty des Kurſes vorläufig vermieden worden. J.G. Farben konnten
h eupten. Der Bericht für das dritte Vierteljahr 1931 bringt keine
emnunswerten Veränderungen im Geſchäftsbereich. Bei ihrem großen
xprueſchäft ſei die Geſellſchaft durch die Entwertung des Pfundes
md odt nordiſchen Valuten betroffen worden. — Die Frage der Wieder=
Zöfffug der Börſe liegt weiterhin im Dunkeln. Auch die
Bemühun=
n X Börſenvorſtandes haben noch keinen Erfolg gefunden, da die
Weviaglage der Reichsbank einer Wiederingangſetzung des
Effektenver=
hrs ach wie vor im Wege ſteht. Immerhin hat ſich nach unſeren
In=
rwenonen trotz der weiteren Deviſenverluſte auf Grund der neuen
keifide von 15 Prozent der Markguthaben eine Entſpannung der
De=
ſetnöunz eingeſtellt. Auch auf den übrigen Konten wird ſich in dem
n. Rmag zur Veröffentlichung kommenden Ausweis eine fühlbarere
nillrſtng zeigen. Der Geldmarkt zeigte keine bemerkenswerten
Ver=
ndeg ugen. Tagesgeld ſtand mit 8—8,5 zur Verefügung.
Privatdis=
ntä aren weiterhin leicht gefragt. Von Deviſen lag der holländiſche
ulclen unſicher, auch das Pfund neigte weiter zur Schwäche. Man
irtic ondon-Kabel 3,91½, London-Paris 99,5, London-Holland
66½, London-Zürich 20 London —Stockholm 16,92, London—Oslo
d ſbenhagen 17,80. Die Dollarmeldungen waren unverändert. Die
kambvertung im Auslande zeigte ein kleines Disagio von 1,5 bis 2
rozei gegenüber der Parität.
ſy Verlauf ſchränkte ſich das Geſchäft weiter ein. Die Kursbaſis
Tſamittags konnte ſowohl für Aktien als auch für Renten gehalten
erddin Der Kurs für Schultheißaktien lag ſogar vorübergehend etwas
feumüher. Wie wir aus Kreiſen der Reichsbank hören, beſtand geſtern
Achswechſel mit Fälligkeit per 20. Januar lebhafte Nachfrage. Das
geſcht in Schatzanweiſungen war dagegen ſtill. Auch der
Privatdis=
ſtwintmckt lag luſtlos.
Die Auslandsbörſen.
MLondoner Börſe war heute auf einen zuverſichtlichen
on „immt, doch hielt ſich das Geſchäft in ziemlich engen
Gren=
i. die Kursveränderungen gegen geſtern waren unbedeutend.
ntesutionale Werte, unter ihnen wieder die deutſchen, lagen
ſter Die Londoner Börſe war auch im Verlaufe ſehr ruhig, es
rrſſct allgemeine Neigung, das Ergebnis der am Dienstag
ittffinenden Wahlen abzuwarten. Die Kursveränderungen waren
ir inedeutend. Auch die Amſterdamer Börſe war zum
gſochk nhluß ſehr ruhig und kaum verändert. Dawes= und
Young=
sleipezogen 2 Prozent an. Im Wiener Freiverkehr
gin=
n. ) Kurſe auf vereinzelte Gewinnmitnahmen zurück. Die
ſtriy New Yorker Börſe eröffnete in ſtetiger Haltung,
Kusgeſtaltung war infolge von Gewinnmitnahmen nicht
ein=
sitli.h
Anden internationalen Deviſenmärkten war das Geſchäft am
achunſtag natürlich ganz unbedeutend, größere Veränderungen
gallen ſich nicht. Das engliſche Pfund war unverändert 3,91½/
gern en Dollar, die Reichsmark hielt ſich auf 16,77½ in
Lon=
n7 M Norddeviſen ſchwächten ſich auch heute an allen Plätzen
Ainigkeit ab. In New York ſtellte ſich die Reichsmark auf
30 4 gen 23,35 geſtern; war alſo knapp behauptet. Von den
danakaniſchen Deviſen war Rio ſchwächer, es ging in New
brk :m 6,25 auf 6 zurück. Der Gulden zeigte mit 40,5 ebenfalls
was hwächere Tendenz.
Wiedereröffnung der Wiener Börſe.
Dia Liener Börſenzeitung teilt in einem Communiqué mit, daß
nuchten Dienstag die Wiener Börſe wieder eröffnet werden
ird.
Bh 27. Oktober ab finden wieder die regelmäßigen Börſen=
Frſagmlungen der Effektenſektion, und die amtliche Notierung von
urſen für Effekten ſtatt. Der Börſenverkehr gegenüber dem
In der nächſten Woche ſoll auf Anregung der B. J Z.
eine mitteleuropäiſche Deviſen=Konferenz in Wien ſtattfinden.
Von öſterreichiſcher Seite wird die Etablierung eines Deviſen=
Clearings namentlich für den Verkehr mit Ungarn und der
Tſche=
choſlowakei vorgeſchlagen werden, damit es Oeſterreich ermöglicht
werden ſoll, ungefähr 60—70 Prozent ſeiner Warenbezüge aus
Ungarn und der Tſchechoſlowakei im Wege des reinen
Abrech=
nungsverkehres ohne Berührung mit dem Deviſenmarkt
auszu=
gleichen.
Berliner Deviſen=Feſtſekzung vom 24. Okfober.
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Stockholm
London
Buenos Aires 0.978
New York
Belgien
Italien
Paris
Schweiz
Bietſchaftliche Rundſchau.
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 21. Oktober. Die vom
Statiſtiſchen Reichsamt für den 21. Oktober berechnete Indexziffer der
Großhandelspreiſe lag mit 107,3 um 0,6 v.H. höher als in der Vorr
woche. Dieſe Steigerung iſt auf Preiserhöhungen für
landwirtſchaft=
liche Erzeugniſſe und für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren — vor
allem für Textilien — zurückzuführen. Die Indexziffern für die
Haupt=
gruppen lauten: Agrarſtoffe 98,7 (plus 1,3 v. H.), Kolonialwaren 94,9
(minus 0,2 v. H.), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 99,7 (plus 0,3
p. H.) und indnſtrielle Fertigwaren 133,3 (minus 0,2 v.H.).
Der Konkursſtatus der Nordwolle. Der am Montag, 26. Oktober,
ſtattfindenden Gläubigerausſchußſitzung der Nordwolle wird
nachſtehen=
der Status in der Konkursabwicklung der Norddeutſchen Wollkämmerei
und Kammgarnſpinnerei, Bremen, der per 29. Auguſt d. Js. aufgeſtellt
iſt, vorgelegt worden. Aktivc: Verwaltungsgebäude 4 075 000 RM.,
da=
von verpfändet 4 075 000 RM.; Werke und ſonſtiger Grundbeſitz:
c) Grundbeſitz, Gebäude, Maſchinen uſw. 3 000 001 RM., verpfändet
3 000 000 RM.; b) fonſtiger Grundbeſitz der Werke 123 535 RM.,
ver=
pfändet 116 034 RM.; Kaſſe Reichsbank und Poſtſcheck 62 413 RM.,
ver=
pfändet; Wechſelbeſtand 2 639 260 RM., verpf.; Bankguthaben 3 271 746
RM., verpfändet 474 360 RM.; Effekten 5000 RM., verpf. 5000 RM.
Beteiligungen. — Debitoren. a) Warendebitoren 14 164 000 RM.,
ver=
pfändet 3 820 360 RM.; b) ſonſtige 2 879 103 RM., verpf. 1 110 572 RM.
— Waren: a) Waren und Betriebsmittel in acht Spinnereien 18 850 000
RM., verpfändet 4 380 062 RM.; b) in ſonſtigen Werken 3 742000
RM., verpfändet. Geſamtſumme 53 126 059 RM. verpf 16 081 388 RM.
Ab geſicherte, bevorrechtigte Forderungen und Maſſenſchulden 22 276 583
RM. Freie Aktiva 30 849 476, Paſſiva 16 081 388 RM.
Bank=
ſchulden 158 291087 RM. bevorrechtigte geſicherte und Maſſeſchulden
12 709 422 RM. Rückwechſel 2 604 043 RM. bevorrechtigte uſw.
Hypo=
thekengläubiger 4 191 034. Kreditoren: a) Warenkreditoren 13 670 958.
b) ſonſtige 6 781 326 RM., bevorrechtigt 2 855 391; Akzepte 1 479 432,
be=
vorrechtigt ; Penſionskaſſe 3 417970, bevorrechtigt. Inanſpruchnahme
aus Bürgſchaften 47 421 000 bevorrechtigt: Forderungen 2 422 966,
be=
vorrechtigt. Geſamtſumme 240 299 416 RM. Ab geſicherte,
bevorrech=
tigte Forderungen und Maſſeſchulden 22 276 583 RM. Ungeſicherte
Schulden 218 023 233 RM. Die Koſten der Konkursabwicklung bleiben
vorbehalten.
Eiſenbahnrentenbank und Eiſenbahnbank, Frankfurt a. M. Den
beiden Inſtituten iſt, wie wir erfahren, jetzt die Vorlage der
Goldmark=
eröffnungsbilanz ab 31. März 1932 vom Preußiſchen
Handelsminiſte=
rium auf Grund des 8 59 der Durchführung zur Verordnung über die
Goldmarkeröffnungsbilanzen genehmigt worden. Es iſt erinnerlich, daß
das Preußiſche Handelsminiſterium vor drei Monaten den Antrag auf
Verlängerung bis 30. September 1931 hatte ablehnen müſſen, auf Grund
des Geſetzes vom Februar 1915. Der nach dieſem Geſetz von 1915
ent=
gegenſtehende Grund für eine Verlängerung iſt inzwiſchen durch die
völlige Klärung der jugoſlaviſchen Forderungen der Inſtitute beſeitigt
worden, wodurch einer Verlängerung um ein halbes Jahr nichts mehr
im Wege ſtand.
Pfälziſche Gas A. G., Ludwigshafen. Die vom Kreis und pfälziſchen
Städten gegründete Geſellſchaft iſt jetzt mit Studien über eine
einheit=
liche Verſorgung der Vorderpfalz in Form einer Gruppen=
Gas=
verſorgung beſchäftigt, die ev. ſpäter zu einer
Ferngasver=
ſorgung durch Zuleitung von der Nuhr odr Saar ausgearbeitet
werden ſoll. Zu der techniſchen Durchführung dieſes Planes wurde
das Münchener Ingenieurbureau von Miller herangezogen, das an der
Errichtung der Pfalzwerke beteiligt wär. Bekanntlich haben die Pfalz=
Werke A.G. die geſamte Stromverſorgung der Rheinpfalz zur Aufgabe.
Immer noch weitere Bankzuſammenbrüche in den Vereinigten
Staa=
ten. Zehn Banken mit Depoſiten von insgeſamt 13,3 Millionen Doll.
haben in verſchiedenen Städten des Landes ihre Schalter geſchloſſen.
Darunter befindet ſich eine japaniſche Bank in Seattle mit Depoſiten
von 3,5 Millionen Dollar. Der Schalterſchluß dieſer Bank wird auf
ſtarke Zurückziehungen der Einlagen der chineſiſchen Kunden als Folge
des chineſiſch=japaniſchen Konfliktes zurückgeführt. Seit Beginn des
Jahres haben im ganzen über 1200 Banken mit Depoſiten von etwa
900 Millionen Dollar ihre Schalter ſchließen müſſen.
Verlängerung des internationalen Walzdrahtverbandes. In der in
Düſſeldorf abgehaltenen Verſammlung des internationalen
Walzdraht=
verbandes wurde eine grundſätzliche Einigung darüber erzielt, den
Ver=
ühese iſt bis auf weiteres zeitlich inſofern eingeſchränkt, als er band auf fünf Jahre bis Ende 1936 zu verlängern. Der neue Verbands=
Monkag lekzter Tag der Amneſtie=Zeichnungsfeiſt.
für die ſteuerfreie Reichsbahnanleihe.
der ſeit von halb 12 Uhr vormittags bis halb 1 Uhr nach= vertrag, mit deſſen Ausarbeitung eine Kommiſſion beauftragt wurde,
ittaryſtattfindet und an Samstagen entfällt. Die am 14 Juli wird noch vor Mitte November unterzeichnet werden.
J. aolgte Siſtierung des Handels in allen ungariſchen
Wert=
wies” bleibt aufrecht. Da nach der Deviſenverordnung der
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
andelmit ausländiſchen Zahlungsmitteln ausſchließlich der
terra ſiſchen Nationalbank und den von ihr hierzu ermächtigten
erſc, geſtattet iſt, iſt ein börſenmäßiger Handel von
aus=
indi en Zahlungsmitteln ſtreng verboten. Die Kurſe der
terrbſiſchen Nationalbank für ausländiſche Zahlungsmittel
ede yim amtlichen Kursblatt veröffentlicht werden.
ML5gnierangsaklion für die Bank Marmoroſch
geſcheikert.
Uc, die Stützungsaftion für die Bank Marmoroſch, Blank u. Co.
rd binnt, daß der Sanierungsentwurf bereits fertig ausgearbeitet
nd 1M Verwaltungsrat der Nationalbank genehmigt war, als der
onds nur der Nationalbank durch ſein perſönliches Einſchreiten eine
egathr Wandlung herbeiführte. Finanzminiſter Argetojanu iſt bis
Hi ſchen Augenblick für die Durchführung der Sanierung geweſen.
de 2 Aandlungen zur Feſtlegung der Ausgleichsbedingungen wurden
En Awen Nachmittag bis in die ſpäten Nachtſtunden fortgeſetzt. Es
Nurdeiue Maßnahmen getroffen, um einen Nun auf andere Banken
beichdern. Der Geldmarkt von Bukareſt iſt durchaus ruhig,
des=
leichee ſt die Börſe optimiſtiſch.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 24. Okt.:
Getreide. Weizen: Dezember 56, März 59½, Mai 61,50,
Juli 61,25; Mais: Dezember 38½, März 40,75, Mai 42,50, Juli
44,50; Hafer: Dezember 24½, Mai 26,50, Juli 26½;
Rog=
gen: Dezember 41,75, März 45, Mai 46,25.
Schmalz: Oktober 7,87½, November 7,47½, Dezember 6,32½,
Januar 1932 6,17½.
Speck, loco 6,62½.
Schweine: Leichte 5,00—5,20, ſchwere 5,15—5,40;
Schweine=
zufuhren in Chicago 10 000, im Weſten 31 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 24. Okt.:
Schmalz: Prima Weſtern 8,80; Talg, extra loſe 3½.
Getreide. Weizen; Rotwinter, Hartwinter 70; Mais:
loco New York 54½; Mehl: ſpring wheat clears 4,30—4,60;
Getreidefracht nach England 1,6—2,3 sh. n. d. Kontinent 8—8½.
Kakao: Tendenz ſtetig, Umſätze 30, Loconotiz 42; Oktober
4 31. Dezember 4,43. Januar 1932 4,53, März 4,67, Mai 4,81,
Juli 5,02, September 5,18.
Die Reichsbanhgeſellſchaft weiſt darauf hin, daß mit dem 26. Oft.
(Montag) die Amneſtiefriſtverlängerung abläuft. Wer alſo noch
Mon=
tag ſteuerfreie Reichsbahnanleihe zeichnet, erlange alle mit dem
An=
leiheerwerb verbundenen ſteuerlichen Vergünſtigungen, nämlich
Befrei=
ung von ſämtlichen Steuernachzahlungen und Befreiung von Strafen.
Das hohe Zeichnungsergebnis von rund 180 Millionen, das die Anleihe
bereits nach einer Auflegungsdauer von nur einem halben Monat
ge=
habt habe, ſei ein Beweis für das außergewöhnliche Intereſſe, das ihr
entgegengebracht werde.
Die J. G.=Zarbenindiſtrie im 3. Bierkeljahr 1931.
Ueber das dritte Quartal des Geſchäftsjahres der J.G.
Farben=
induſtrie A.G. iſt folgendes mitzuteilen: Der Umſatz in Farbſtoffen und
Färbereihilfsprodukten weiſt gegenüber dem vorausgegangenen Quartal
keinen weſentlichen Unterſchied auf. Gewiſſe Rückgänge, die für
ver=
ſchiedene europäiſchen Verkaufsländer zu verzeichnen ſind, finden ihren
Ausgleich in einem zum Teil ſaiſonmäßig bedingten Anziehen des
Ueberſeegeſchäfts.
In Düngemitteln iſt der Auslandsabſatz gegenüber dem
glei=
chen Zeitraum des Vorjahres geſtiegen. Im Inland iſt dagegen infolge
der ſchwierigen Kreditlage der Landwirtſchaft der Abſatz hinter dem
des Vorjahres zurückgeblieben. — Das Leunabenzin ffindet
wei=
terhin ſteigende Beachtung in den Abnehmerkreiſen.
Chemikalien und Löſungsmittel zeigen keine
Verände=
rung der bisher noch verhältnismäßig befriedigenden Geſchäftslage.
Photographieartikel, vor allem Rohfilme, waren wie
üb=
lich ſaiſonmäßig belebt. — In Kunſtfeide hatte das Bekanntwerden
der im Vorquartalsbericht erwähnten Verſtändigung auf dem Gebiete
der Viskoſeſeide zunächſt die Abrufe verſtärkt. Seit Auguſt wirkt aber
auch hier die Wirtſchaftskriſe nachteilig. — Viſtrafaſer ebenſo wie
Riechſtoffe konnten wie bisher gehalten werden.
Das Geſchäft in Pharmazeutika und
Pflanzenſchutz=
mitteln nahm in den meiſten Ländern weiterhin einen ſtetigen
Ver=
lauf. Bei ihrem großen Exportgeſchäft iſt die Geſellſchaft durch die
Ent=
wertung des engliſchen Pfundes und der ſkandinaviſchen Währung
ebenfalls betroffen. Die ſonſtigen Auswirkungen der allgemeinen
Wirt=
ſchaftskriſe laſſen ſich in ihren ungünſtigen Folgen noch nicht überſehen.
Produkkenberichte.
Süddeutſches Weizenmehl Spezial Null 36,90, Roggenmehl (60prozent.)
30—31, Weizenkleie fein 925, desgl. grob 9,75, Roggenkleie 9,50—10,
Biertreber 11,50—12. Erdnußkuchen 12—12,50, Kokoskuchen 12,75—17,50,
Palmkuchen 9,50—9,75, Rapskuchen 8,50—9,50, Sohaſchrot 12,25—12,50,
Trockenſchnitzel 6—6,25. Tendenz: ruhig.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Von allen Plätzen des
Inlan=
des wird eine weitere Abnahme der Produktion gemeldet, ſo daß das
Angebot in friſchen Landeiern immer geringer wird. Da auch aus dem
Auslande infolge Rückganges der Produktion feſtere Preiſe gemeldet
wurden, gingen auch am hieſigen Markt die Preiſe weiter in die Höhe,
wie das ſchon zu Beginn der Woche angekündigt worden war. Die
Notierungen ſtellen ſich daher heute durchweg um 1—2 Pfg. das Stück
höher. Das Geſchäft hat ebenfalls eine leichte Beſſerung erfahren, da
der Konſum in Anbetracht weiterer ev. zu erwartender Preisaufſchläge
noch etwas eindeckte. Ob jedoch die Nachfrage mit den Erhöhungen
Schritt halten wird, wird von Händlerkreiſen als ſehr fraglich
dahin=
geſtellt. Kühlhausware, die ſtark offeriert wurde, liegt dagegen ziemlich
Holländer und Dänen 12—14, Flandern 13—13,50, Italiener, Chineſen,
Franzoſen, Schleſier und Bahern nicht am Markte; Kühlhauseier 9—
11,50, Mittel= und Schmutzeier 8—8,5.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Das Nachlaſſen der
Produk=
tion und die in den letzten Wochen ſtark gefallenen Preiſe haben in
Ver=
bindung mit der wieder ſtärkeren Nachfrage ſeitens Englands zu einer
Beſſerung der Tendenz und Befeſtigung der Preiſe geführt. Da die
Forderungen Hollands und der Randſtaaten weſentlich höher gehalten
ſind, mußten auch am hieſigen Markt ſehr beträchtliche Erhöhungen
vor=
genommen werden. Inwieweit ſich dies auf den Abſatz, der in dieſer
Woche erheblich beſſer war, für die nächſte Zeit auswirken wird, bleibt
abzuwarten. Die Preiſe für Auslandsbutter wurden um rund 10 Mk.,
die für deutſche Butter um 5 Mark pro Zeut heraufgeſetzt. Die
Ver=
kaufspreiſe des Großhandels lauten: Auslandsbutter (holländiſche oder
däniſche) 150—154, deutſche Molkereibutter 130; kleinere Packungen
ent=
ſprechender Aufſchlag. Die Preiſe verſtehen ſich in RM. für 50 Kilo
ab Frankfurt am Main.
Berliner Produktenbericht vom 24. Oktober. Das Geſchäft an der
Wochenſchlußbörſe geſtaltete ſich wieder ſehr ſchleppend. Dem kleinen
Inlandsangebot ſtand nur geringe Nachfrage gegenüber, ſo daß ſich die
Preisveränderungen am Promptmarkte in engſten Grenzen hielten. Da
der Mehlabſatz keine Belebung erfahren hat, kauften die Mühlen
wei=
terhin nur den notwendigſten Bedarf, wobei die Gebote etwa auf dem
geſtrigen Niveau liegen. Futterweizen findet weiter etwas Beachtung.
Am Lieferungsmarkt ſetzte Weizen 0,5 Mark höher ein; für Roggen kam
zunächſt nur eine Oktoberſicht zuſtande, wobei das geſtrige Schlußniveau
um 1 Mark überſchritten wurde. Die heute erfolgten Andienungen in
Höhe von 330 Tonnen blieben auf die Preisgeſtaltung des
Roggenmark=
tes ohne Einfluß. — Weizen= und Roggenmehle hatten unveränderte
Marktlage; kleine Bedarfskäufe erfolgten zu geſtrigen Preiſen. Hafer
iſt bei geringen Umſätzen gut behauptet. Induſtrie= und Futtergerſte
liegt eher wieder etwas feſter. Weizen= und Roggenexportſcheine waren
zu entgegenkommenden Preiſen angeboten.
Viehwärkke.
* Auf dem Schweinemarkt in Weinheim a. d. B. am Samstag, den
24. Okt., ſtanden 510 Tiere zum Verkauf, die ſämtlich in andere Hände
kamen. Es koſteten Milchſchweine das Stück 3—8 Mk., Läufer das Stück
10—25 Mark. Der Marktverlauf war mäßig.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Dem Plane, für eine größere Menge Hafer gegen
Gerſtenzollver=
billigungsſcheine Exportmöglichkeit zu verſchaffen, dürften ſich nach
unſeren Informationen inzwiſchen außerordentliche Schwierigkeiten
ent=
gegengeſtemmt haben, ſo daß es unwahrſcheinlich erſcheint, daß es zu
einer Haferausfuhr kommen dürfte.
In der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung der Mechaniſchen Weberei zu
Linden, Hannover=Linden, wurde beſchloſſen, der für den 15. Dezember
1931 einzuberufenden G.V. nach Umwandlung der Vorzugsaktien m
Stammaktien die Herabſetzung des A.K. von 13 566 000 RM. im
Ver=
hältnis 10:1 auf 1356 600 RM. vorzuſchlagen. Ferner ſoll in
Ausfüh=
rung der G. V. die Wiedererhöhung des A.K. in einem dem Ergebnis
der Sanierungsverhandlungen entſprechenden Ausmaß vorgeſchlagen
werden.
Die G.V. der Adler u. Oppenheimer A.G., Berlin, genehmigte den
Abſchluß für 1930/31 und beſchloß, den Reingewinn von 161912 RM.
auf neue Rechnung vorzutragen. (Im Vorjahre aus 715 178 RM.
Rein=
gewinn 4 Prozent Dividende.)
Im Lohnſtreit in der weſtſächſiſchen Textilinduſtrie haben die
Ge=
werkſchaften den Schlichter für Sachſen und Mitteldeutſchland um
Ver=
tragshilfe erſucht. Die Verhandlungen finden Dienstag, 27 Oktober,
vormittags in Leipzig ſtatt.
Es wird verbreitet, daß die Verwaltung des Arbed=Konzerns
die „Einſtellung der Neu= und Umbauten, die in der Burbacher
Hütte in großem Maße geplant ſeien angeordnet habe‟. Nach
Ermittelungen des Fwd., entſpricht dieſe Meldung nicht den
Tat=
ſachen. Es iſt nur richtig, daß man in der Verwaltung eine
Be=
grenzung der Neubauten in Erwägung ziehe, und wahrſcheinlich
werde man auch den Bau der neuen Mittelſtraße einſtellen. Im
übrigen ſei aber das Neubauprogramm für 1931 bereits zum
größten Teile durchgeführt.
Die Societe Meridionale de Banque, deren Geſchäftsbezirk
haupt=
ſächlich die weſtliche Mittelmeerküſte iſt, hat geſtern ihre Schalter
ge=
ſchloſſen. Die Niederlaſſungen der Bank in Carvaſonne und Narbonne
ſtern unter Siegel gelegt worden.
ſind bereits
Seite 10
Sonntag, den 25. Oktober 1931
Nummer
OM
In dankbarer Freude zeigen die
Geburt eines Sohnes an
Leni Wamser
geb. Schumacher
Ferdinand Wamser
Köln-Riehl, Riehlergürtel 72, den
*
24. Oktober 1931.
Johanna Braunwarth
Karl Wittmenn
Verlobte,
25. Oktober 1931
Schulzengasse 3
Müllerstr. 19
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, unſere innigſtgeliebte,
unvergeßliche Tochter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Katharing Schön
Wilhelm Steckenreuter
Margarete Steckenreuter
geb. Helm
Vermählte.
Darmſiadt
Noackſiraße 9.
Oktober 1931
(15326
Statt Karten.
Ludwig Fettweis
Architekt B. D. A.
Mathilde Fettweis
im Alter von 35 Jahren nach
einem ſchmerzensreichen
Kran=
kenlager zu ſich in die Ewigkeit
abzurufen.
Dässeldorf
geb. Engel
Vermählte
im Oktober 1931
15398
Darmstadt
Die Beerdigung findet Dienstag
nachmittag 3 Uhr vom
Trauer=
hauſe, Arheilgen,
Frankfurter=
ſtraße 27 aus ſtatt. (15395
Dankſagung.
Das Feſt der Silberhochzeit begehen
am 28. Okt. die Eheleute
Kriminal=
wachtmeiſter Heinrich Jäger und Frau
Marie, geb. Bauer. Friedbergerſtraße 1.
A
Am Mittwoch, den 21. Oktober 1931 verſchied nach
ſchwerer Krankheit mein lieber Gatte, unſer lieber
Vater und Großvater
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme bei unſerem
ſchweren Verluſte ſagen
innig=
ſien Dank
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Heimgang unſeres teueren Ent
ſchlafenen ſage ich, zugleich im Namen aller
Hinterbliebenen, meinen tiefgefühlteſten
Dank.
Minna Bopp, geb. Kamuff.
Hamborn=Darmſtadt, Oktober 1931
Todes=Anzeige.
Heute entſchliefnach kurzem,aber
ſchwerem Leiden meine liebe
Tochter
Jakob Löhr
Techn. Reichsbahnoberſekretär.
E. Frommann
und Familie.
geb. Grimm.
Es bittet um ſtille Teilnahme
Johann Grimm.
Darmſtadt, 23. Okt. 1931. (15325
erbacherſtr. 16
Nach ſeinem Wunſche fand die Beiſetzung in
aller Stille ſtatt.
Herzlichen Dank ſagen wir Herrn Pfarrer
D. Waitz für ſeine tröſtenden Worte und allen
Freunden und Bekannten für die erwieſene
Teil=
nahme.
Elſe Löhr, geb. Kroll
Philipp Löhr
Regierungsbaumeiſter a. D.
Blanka Löhr, geb. Krams
und 1 Enkel.
Von der Reise zurück
Zahnarzt KöhlerI.
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Plötzlich und unerwartet
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Großmutter u. Schwiegermutter
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Die trauernden Hiuterbliebenen:
Heinrich Eichrodt, ſen.
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iſt geſtern Nachmittag im 75. Lebensjahre durch
einen Hirnſchlag jäh aus unſerer Mitte geriſſen
worden.
In tiefer Trauer:
Frau Wilhelmine Braun, geb. Lutz.
Die Beerdigung findet am
Montag, nachm 4 Uhr, auf dem
Waldfriedhof ſtatt. (15377
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Die Beerdigung findet am Montag, 26. ds. Mts.,
vorm. 11½ Uhr, auf dem alten Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
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Oskar Sippel.
Im Namen der trauernden
Hinterbliebenen:
Johanna Sippel.
Darmſtadt, 23. Oktober 1931.
Saalbauſtr. 41,
(15364
Die Beerdigung findet Montag,
26. Oft 1931, nachm. ½4 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Witwe des verſtorb. Schneidermeiſters Johann Schäfer
heute früh 8 Uhr nach kurzem Leiden zu ſich zu
rufen.
Die tranernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 24. Oktober 1931.
Saalbauſtr. 22.
115880
Die Beerdigung findet Dienstag, den 27. Oktober
1931, vormittags 11 Uhr, von der Kapelle des
Waldfriedhofes aus ſtatt.
Kavallerie=Verein
Darmſiadt
Am 23. Oktober verſchied unſer
langjähriges treues Mitglied
Kamerad
Oskar Sippel
Die Beerdigung findet ſtatt am
Montag, den 26. Oft., nachm.
3.30Uhr auf dem Waldfriedhof.
Wir bitten die Kameraden um
recht zahlreiche Beteiligung.
Treffpunft 3.15 Uhr, Eingang
Waldfriedhof.
Dankſagung.
Allen denjenigen, die unſerem geliebten
Gatten und Vater das letzte Geleite gaben,
ihn durch Blumengrüße ehrten und an
un=
ſerem tiefen Schmerz teilnahmen, ſei auf
dieſem Wege unſer Dank geſagt.
Frau Emmp Weiler
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Hoße Falſchgeldwerkſtatt aufgehoben.
Firlnkfurt a. M. Wir berichteten bereits
„uber :0 Feſtnahme von zwei
Falſchgeldvertrei=
ern, ½ in Kaiſerslautern bei der Ausgabe von
LArſch anzwanzigmarkſcheinen feſtgenommen
wur=
n. Bei Komplizen, die mit dem Auto nach
koſtannſtrt zurückgekehrt waren, wurden hier von
wür Airninalpolizei verhaftet. Nunmehr iſt es
huch glungen, die Falſchgeldwerkſtatt
auszu=
bem ind zwar in der Druckerei von Bartels im
ſeime Hirſchgraben 6, wo den Falſchmünzern
lün Höferzimmer zur Verfügung geſtellt worden
rr. 4e Falſchgeldherſteller arbeiteten des
gachtt und hatten Nachſchlüſſel zu der Druckerei,
r uuffällig Zutritt zu ihrer Werkſtatt zu
bem Unter ihnen befinden ſich zwei
Spezial=
ſſchlegt. Bis zum Samstag war es den
Falſch=
inzau gelungen, 20 000 RM. in
Zwanzigmark=
einuherzuſtellen, die ausgezeichnet gelungen
ecktret: Die beiden nach Frankfurt entkommenen
ülſchunzer waren nach ihrer Ankunft zuerſt in
* Wefſtatt geeilt und hatten die Geräte
bei=
mtte ſthafft. So verſteckten ſie die Druckpreſſe
der Privatwohnung des Bartels in einer
zdeionne, wo ſie aber von der Kriminalpolizei
Atdestwurde. Die Verhafteten, die zuerſt
leug=
tenr aben nun unter dem Druck des
vorliegen=
n Aeeismaterials Geſtändniſſe abgelegt. Die
timmſpolizei iſt bemüht, die Angelegenheit,
fogz wulrſcheinlich noch weitere Kreiſe ziehen
Ffte peiter aufzuklären.
Einonch in ein Frankfurter Waffengeſchäft.
Sklarel=Prozeß.
Berlin. Bei der weiteren Erörterung über
die Liquidation der KVG. wird Bürgermeiſter
Kohl von dem Vorſitzenden eingehend befragt.
Als Kohl ſich auf nichts beſinnen will, macht der
Vorſitzende die Bemerkung: „Dann muß
Bürger=
meiſter Kohl für geiſteskrank erklärt und das
Verfahren gegen ihn eingeſtellt werden.”
Darauf=
hin erregt ſich Bürgermeiſter Kohl derart, daß
in eine Pauſe eingetreten werden muß. Die
Staatsanwaltſchaft beantragt. Bürgermeiſter
Kohl durch den Gerichtsarzt Profeſſor Störmer
unterſuchen zu laſſen. Profeſſor Störmer äußert
ſich dahingehend, daß er nicht an eine
Erinne=
rungsloſigkeit und Gedächtnisſchwäche bei Kohl
glaube. Anſchließend bringt das Gericht die
Vor=
gänge bei der Uebernahme der KVG. durch die
Sklareks zur Sprache. Leo und Willi Sklarek
er=
klären, daß auch dieſer Uebernahmevertrag von
ihrem Bruder Max gemacht worden ſei und ſie
ihn nur formell unterſchrieben hätten.
Dem=
gegenüber behauptet der Angeklagte,
Stadtamts=
rat Sakolofski, daß bei der Formulierung des
Vorvertrages und auch bei der Verleſung des
endgültigen Vertrages ſämtliche drei Sklareks
zugegen geweſen ſeien. Trotz eifrigſter
Bemühun=
gen des Vorſitzenden konnte es auch in der
Frei=
tagsverhandlung zu keiner Klärung der Frage
kommen, wieſo dieſer Vertrag abgeſchloſſen
wer=
den konnte, durch den die bisher ſtädtiſche KVG.
an die Privatfirma der Sklareks übertragen
wurde. Die Verhandlung wird auf Montag
vertagt.
„Graf Zeppelin” zum Rückflug geſtartet.
Sonntag, den 25. Okfober 1931
Seite 13
Der gewalkiaſte „Fahrſtuhl” der Welk bei Niederfinow im Bau.
Heuke ein allkägliches Bild: Ankunfk von amerikaniſchem Gold in Paris.
Goldfäſſer aus Amerika werden auf einem Pariſer Bahnhof in Empfang genommen.
Täglich kommen jetzt in Frankreich Goldſendungen im Werte von vielen Millionen an, die
haupt=
ſächlich aus Amerika ſtammen und der Schatzkammer der Bank von Frankreich zugeführt werden.
Amerika hat in den letzten Wochen Gold im Werte von nicht weniger als 3 Milliarden Mark
abgeben müſſen.
Das ungeheuere Schiffshebewerk bei Niederfinow in der Nähe von Eberswalde.
Ein großartiges Werk der Technik am Hohenzollernkanal, der Berlin mit Stettin verbindet, iſt im
Entſtehen. Es iſt das gewaltige Schiffshebewerk von Niederfinow, das zur Ausgleichung des
Waſſerniveauunterſchieds von 36 Metern gebaut wird. Ein 1000=Tonnen=Schiff wird zuſammen
mit einer rieſigen Wanne von 80 Metern Länge, 12 Metern Breite und 4 Metern Tiefe im
Fahr=
ſtuhl hinauf= oder hinunterbefördert werden können.
ZuSärge werden in die gemeinſame Gruft
Vähüeed alle Häuſer von Herne ſchwarz geflaggt hatten, fand die feierliche Beiſetzung der
unglück=
ſchem opfer, der Bergwerkskataſtrophe auf der Grube „Mont Cenis” ſtatt. Hunderte von
Men=
henu ſgten dem Zuge auf den Friedhof von Sodingen, wo die toten Bergleute in gemeinſamer
Gruft beigeſetzt wurden.
uf dem Friedhof von Herne=Sodingen getragen.
F unkfurt a. M. Es dürfte erinnerlich
n, daſvor einiger Zeit in einem bekannten
Waf=
ngeſ hft in der Neuen Mainzer Straße durch
uge Dac von der darüberliegenden leerſtehenden
—ohmug aus ein umfangreicher Waffendiebſtahl
Afolgs Die Täter wurden damals ſehr bald
er=
ittelt,nachdem ſie einen Feldhüter, der ihnen
ei eiſten Diebſtahl entgegentrat, erſchoſſen
hat=
uun. 2nmehr iſt in der Nacht vom Freitag zum
e amssg das in Frage kommende Geſchäft er=
Lut o Dieben heimgeſucht worden, die das
ſrm Haufenſter befindliche Drahtgitter
durch=
e mitten die Scheibe einſtießen und aus dem
haueſter mehrere Revolver ſowie andere
Wegenrinde mitnahmen.
Shperer Unfall im Hamburger Hafen.
Hunburg. Samstag morgen ereignete ſich
Howurger Hafen ein ſchwerer Unfall. Eine
hrkaſt die einen größeren Trupp
Hafenar=
iterra Bord des im Hafen liegenden Damp=
7s „Ndua” befördern wollte, legte zu dieſem
ſſwpecks n einer Kaſtenſchute an, die längsſeits
AAs Tmpfers feſtgemacht hatte. Als 15
Hafen=
beitertrotz Warnung auf einmal das
Schuten=
ck binten, um an Bord des Dampfers zu
ge=
vunger drach infolge der Ueberlaſtung das Deck
n, döſcen Hafenarbeiter ſtürzten in den etwa
Mar tiefen Innenraum. Sie erlitten
an=
einan innere Verletzungen und mußten in ein
ranlehaus geſchafft werden. Unmittelbare
„ebemzfahr dürfte jedoch bei keinem der
Ver=
unglü tin beſtehen.
Eiſenbahnunglück in Lothringen.
W Saga brücken. Auf dem Bahnhof Hayingen
lothuien) fuhr kurz vor dem Einfahrtsſignal
n nu Deutſch=Oth fahrender Perſonenzug auf
en=ſüterzug auf. Der Schlußwagen des
ſüterhues wurde vollſtändig zertrümmert. Der
ſremawurde getötet. Zwei Wagen ſchoben ſich
/eingener. Der Lokomotivführer und der Heizer
ſurden unter den Kohlen des umſtürzenden
„endeis begraben, kamen aber mit
geringfügi=
en AFletzungen davon. Von den Reiſenden
Murdemrei leicht verletzt. Der Materialſchaden
ſt besſtend.
Für 15-20 000 RM. Bilder geſtohlen.
Nürnberg. Auf dem Dachboden eines
Heimes im Norden der Stadt, das ſich früher im
Beſitz einer Stiftung befand, lagerte bis vor
etwa Wochen eine Anzahl von Oelgemälden,
denen man keine weitere Beachtung ſchenkte, da
die derzeitigen Beſitzer ſich ihres Wertes nicht
bewußt waren. In Wirklichkeit ſtellten ſich aber
einen ganz erheblichen Wert dar. Es handelt ſich
um einen Zyklus von 13 Bildern des bekannten
Kunſtmalers Ferdinand Keller, die in den
Jah=
ren 1883—1886 entſtanden ſind und Darſtellungen
aus Wagners „Nibelungen” zeigen. Sie
reprä=
ſentieren einen Liebhaberwert von 15 000 bis
20 000 RM.
Vor etwa drei Wochen nun lieferten zwei
Burſchen in dem Heim Kartoffeln an. Der eine
der beiden zeigte Intereſſe für eines der Bilder.
Er wollte es gern in ſeinem Gartenhaus
auf=
hängen, wie er ſagte. Da man ſich über den
Wert der verſtaubten Bilder im Unklaren war,
erteilte der Leiter des Heims dem Hausmeiſter
die Erlaubnis, das Bild zu verſchenken. Aber es
blieb nun nicht bei dieſem einen Bilde. Ohne
Wiſſen des Heimleiters verſchwanden auch die
anderen Bilder bis auf eines vom Dachboden.
Die Burſchen ſetzten ſich mit einem Kunſthändler
ins Benehmen, durch deſſen Vermittlung der
Verkauf an einen anderen Händler zuſtandekam,
und zwar für einen Preis von 800 RM. für die
zwölf Bilder. Während dieſer
Verkaufsverhand=
lungen bei dem Kunſthändler war ein Fabrikant
im Laden zugegen. Dieſer nahm nun die
Ge=
legenheit wahr, an dem Geſchäft ſich zu
beteili=
gen und ſchickte zu dem Hausmeiſter des Heimes,
wo er, angeblich im Auftrage der beiden
Bur=
ſchen, das letzte Bild, ein Bildnis Richard
Wag=
ners, holen und in ſeine Wohnung ſchaffen ließ.
Die anderen Bilder ſollen einer hieſigen
Samm=
lung und einem Antiquaritätenhändler
ange=
boten worden ſein, wobei angegeben wurde, ſie
ſtammten aus dem Beſitze einer Botſchaft in
Paris.
In der Angelegenheit wurden vorgeſtern
ver=
ſchiedene Perſonen von der Kriminalpolizei
ver=
nommen. Die weitere Unterſuchung iſt im Gange.
Achtet auf eure Kinder!
Breslau. In der Kleinen Fürſtenſtraße
ſtürzten Samstag vormittag die vier und zwei
Jahre alten Kinder des Zuſchlägers Rother,
während ihre Eltern zur Arbeit gegangen waren,
vom dritten Stockwerk auf die Straße. Sie
blie=
ben mit ſchweren Verletzungen bewußtlos liegen.
Im Krankenhaus wurden bei beiden
Gehirner=
ſchütterungen und innere und äußere
Verletzun=
gen feſtgeſtellt. Man hofft, ſie am Leben zu
er=
halten. Die Kleinen hatten auf der Fenſterbank
geſpielt, während ihre ältere Schweſter
Haus=
arbeiten verrichtete. Beim Spielen ſtürzten ſie
durch die Scheiben und fielen auf den
Bürger=
ſteig.
Schweres Autobusunglück.
Wien. Ein ſchweres Verkehrsunglück
er=
eignete ſich am Freitag abend unweit des Dorfes
Parndorf im Burgenland. Der mit 20 Perſonen
beſetzte Autobus Neuſiedl=Wien wurde an einem
ungeſicherten Bahnübergang von einem Zuge der
Strecke Neuſiedl=Parndorf erfaßt und völlig
zer=
malmt. Aus den Trümmern wurden drei Tote
geborgen, ferner drei Schwerverletzte.
Das öſterreichiſche Telephonnetz
ſoll verpachtet werden.
Wien. Wie die „Reichspoſt” zu berichten
weiß, ſoll ein ausländiſcher Schwachſtrom=
Kon=
zern ſich mit der Abſicht tragen, das öſterreichiſche
Telephonnetz auf 25 bis 50 Jahre zu pachten und
in eigener Regie zu betreiben. — Das Blatt tritt
dieſem Projekt auf das entſchiedenſte entgegen,
da es geeignet ſei, das Telephon erheblich zu
ver=
teuern und der Pachtgeſellſchaft auf induſtriellem
Gebiet eine Monopolſtellung zu verſchaffen,
wo=
durch die öſterreichiſche Schwachſtrom=Induſtrie
ſchwer geſchädigt werden würde.
Al Capone zu 11 Jahren Gefängnis verurteilt.
Der bekannte Unterweltkönig Al Capone, dem
es bisher ſtets gelungen war, ſich dem Zugriff
der amerikaniſchen Juſtiz zu entziehen, iſt geſtern
in Chikago zu 11 Jahren Gefängnis und 50 000
Dollar Geldſtrafe verurteilt worden, und zwar
wegen Verletzung der Einkommenſteuergeſetze.
Seine Verteidiger beabſichtigen, Berufung vor
dem Bundesgericht in Waſhington einzulegen.
Pernambuco. Das Luftſchiff „Graf
Zep=
pelin” iſt geſtern früh 3,05 Uhr MEZ. zum
Rück=
flug nach Friedrichshafen geſtartet.
Begegnung zwiſchen „Graf Zeppelin”
und „Cap Arcona”.
Hamburg. Wie Kommodore Rolin, der
Führer des Hamburg=Süd=Dampfers. Cap
Ar=
cona” ſeiner Reederei telegraphiert, begegnete
das Schiff am Samstag um 5.45 Uhr MEZ. auf
6,35 Grad ſüdlicher Breite und 33,37 Grad
weſt=
licher Länge dem „Graf Zeppelin”, der ſich auf
der Heimreiſe nach Europa befindet.
Schwedens höchſter Geiſtlicher
neu gewählt.
Knud Weſtmann,
bisher Theologieprofeſſor in Upſala, wurde vom
Kirchenkonſiſtorium in Stockholm zum neuen
Erzbiſchof von Schweden gewählt. Der
Erz=
biſchofſitz war ſeit dem Tode Nathan
Söder=
bloms frei.
mm Herz und Hergen?
Aarom Sorg
Trinken Sie den coffeinfreien und völlig unschädlichen AAMTLETIA
Seite 12
Sonntag, den 25. Oktober 1931
Nummer
Ohheln gegen die engiiſce Hertſchaft.
* Dem großen Publikum völlig unerwartet durcheilte die
Kunde von Unruhen gegen die engliſche Herrſchaft auf Zypern
die Welt. Hatte doch, ſeit 1878 England dort ſeine Flagge
gehißt hatte, abſolute Ruhe auf der Inſel geherrſcht, und man
nahm allgemein an, daß die meiſt griechiſchen Einwohner mit der
gerechten Herrſchaft der Engländer im Gegenſatz zu der bis
da=
hin erduldeten
türki=
ſchen Mißwirtſchaft recht
zufrieden ſeien. Wenn
auch die Gründe des
Aufruhrs noch nicht
ge=
meldet ſind, ſo wird
man wohl kaum
fehl=
gehen, wenn man
an=
nimmt, daß nationale
Gründe die Haupturſache
abgaben. Die
bedeuten=
de Vergrößerung
Grie=
chenlands durch die
Bal=
kankriege und den
Welt=
krieg, die Befreiung
Kretas vom türkiſchen
Joch nach langen
Kämp=
fen, die Schwächung der
Türkei und überhaupt
die ſtärkere Betonung
des
Nationalitätsgedan=
kens in der letzten Zeit,
ſowie die Emanzipation
der farbigen Völker von
der Vormundſchaft der
europäiſchen Mächte
konnten ſchließlich auch
auf Zypern nicht ohne
Einfluß bleiben, deſſen
Herrſcher, die
Englän=
der, eben doch immer
Fremde für die
Bevöl=
kerung ſind. 1914 ſchon
war der Wunſch auf der Europäiſche Caféhausſtraße
Oben:
Inſel laut geworden,
in Larnaca.
mit dem neuerſtandenen
eroberten und dem türkiſchen Reiche einverleibten. 1832
bemäch=
tigte ſich Mehemed Ali von Aegypten des Landes und wurde
1833 von der Pforte förmlich damit belehnt. 1840 kam Zypern
jedoch wieder an die Türkei zurück.
Nach dem ruſſiſch=türkiſchen Kriege wurde durch Vertrag
vom 4. Juni 1878 Zypern an England abgetreten, doch behielt
dem ein Beirat (exeautine gonail) von 7 Männern zun
ſteht, davon 4 Beamte, 3 Landeseinwohner. Eine Ar4 Mls
vertretung beſteht aus 24 Mitgliedern, von denen wieOiu or
nannte Beamte ſind, während 3 von der mohammedani;
von der griechiſchen Bevölkerung gewählt werden. Desinund
iſt in 6 Bezirke mit je einem engliſchen Diſtriktschef eineült
An Eiſenbahnen beſitzt Zypern 122 Kilometer, an Tele guha
en=
linien 412 Kilometer.
Blick auf die Inſel Zypern
von Süden her.
Bazartreiben
in der Biſchofſtadt Nikoſia.
Groß=Griechenland, dem ſprach= und religionsverwandten,
ver=
einigt zu werden.
Die Inſel Zypern (früher richtiger Cypern geſchrieben) iſt
9282 Quadratkilometer groß (Heſſen 7682 Quadratkilometer) und
hat 315 000 Einwohner, wovon etwa vier Fünftel Griechen ſind.
Mohammedaner ſind aus der Zeit der Türkenherrſchaft noch
etwa 60 000 vorhanden, meiſt türkiſch, nur wenige arabiſch
ſprechend. Die Zahl der Engländer beträgt nur einige Hundert.
Zypern wird der Länge nach von zwei Gebirgen durchzogen;
in der dazwiſchen liegenden Ebene fließt der Pidias, der
ein=
zige Fluß, der im Sommer nicht austrocknet. Die Sommer
ſind außerordentlich trocken und heiß, die Winter regneriſch und
ſehr kalt. Im allgemeinen iſt die Inſel recht fruchtbar, obwohl
der Ackerbau, trotz mancher von den Engländern eingeführten
Verbeſſerungen, noch nach ſehr unſprünglicher Art und lange
nicht ſo intenſiv betrieben wird, wie dies möglich wäre.
Ueber=
haupt iſt die Inſel bedeutend herabgekommen gegenüber dem
Altertum, in dem ſie berühmt war ob ihrer Schönheit, ihrer
Fruchtbarkeit und ihrer hohen Kultur. Aphrodite, die
ſchaum=
geborene Göttin der Schönheit und der Liebe, nennt Zypern
ihre Heimat, daher auch ihr Name Kypris. Der köſtliche
Zypern=
wein war weltberühmt. Kupfer, das von Zypern (griechiſch
Kypros) ſeinen Namen hat, wurde beſonders hier gewonnen;
heute lohnt ſich der Abbau gar nicht mehr. Und die gefundenen
Altertümer zeugen von hoher Kunſtfertigkeit und blühendem
Reichtum.
Die erſten Bewohner Zyperns waren Semiten, ſehr bald
ſiedelten ſich die ſee= und handelstüchtigen Phöniker an und
brachten die erſte Kultur. Später kamen griechiſche
Einwan=
derer, die neue monarchiſche Kleinſtaaten gründeten. Seit dem
8. Jahrhundert v. Chr. war Zypern dem aſſyriſchen Reiche
unterworfen, ſpäter übte Tyros eine Art Oberherrſchaft, bis
Amaſis von Aegypten es 560 v. Chr. eroberte. Mit dieſem
Land kam die Inſel 525 unter perſiſche Herrſchaft, der es die
Griechen in den Jahren 478—449 v. Chr, wieder entriſſen.
410 v. Chr. vereinigte König Euaporas ganz Zypern zu einem
der Sprache nach faſt ganz griechiſchen Reich und behauptete
ſich auch in langen, ſchweren Kämpfen gegen die Perſer. Nach
der Schlacht von Iſſos 333 v. Chr. kam Zypern zum Reich
Alexanders des Großen. Unter deſſen Nachfolgern wurde es der
Zankapfel zwiſchen Syrien und Aegypten, bis es bei letztem
endgültig verblieb. 58 v. Chr. wurde es dann eine Provinz des
Römerreiches. Bei der Teilung dieſes Reiches fiel es zu Oſt=Rom.
647 nach Chr. wurde es zweimal von den Sarazenen
er=
obert, aber von den Byzantinern wieder genommen.
Kom=
nenos I., ein byzantiniſcher Statthalter, machte ſich unabhängig
und nahm den Kaiſertitel an. Seine Nachkommen herrſchten bis
1191. Richard Löwenherz nahm in dieſem Jahre auf ſeinem
Kreuzzug einen Eroberungszug vor und in 25 Tagen die ganze
Inſel in Beſitz und belehnte damit 1193 den König von
Jeruſalem, Guido von Buſignan. Deſſen Familie in faſt
drei=
hundertjähriger Herrſchaft das Land zu großer Blüte brachte.
Jakob II. hatte eine Venezianerin Caterina Cornaro zur Frau,
die 1489 ihre Rechte auf Zypern der Republik Venedig abtrat,
die ſich im Beſitz der Inſel behauptete, bis 1570 die Türken
trotz monatelanger tapferſter Gegenwehr der Venezianer Zypern
ſich der Sultan ſeine Souveränitätsrechte, ſowie den Ueberſchuß
der Einnahmen über die Ausgaben vor. Später verpflichtete
ſich England zur Zahlung einer Entſchädigung von 92 746 Pfund
Sterling an die Pforte. 1882 erhielt Zypern eine neue Ver=
Die „Tripolis=Rakete‟
ein großer Bluff?
Der amerikaniſche Profeſſor und ſeine Privatſekretärin.
LMit
der Rakete in die Ehe. — Ein falſcher Nachfolge=
Profeſſor Piccards.
In der Wüſte Sahara machte vor einigen Monater:
geblicher amerikaniſcher Profeſſor Darwin O’Lion nach Bager
amerikaniſcher Zeitungen ſenſationelle Vorbereitungen, T im
einer Rakete in die Stratoſphäre 60 Km. hoch vorzuſtoß
Meldungen von der „Tripolis=Rakete” wurden immer ſ.
neller, und die amerikaniſchen Zeitungen wußten bereits nnel
den, daß Prof OLion mit ſeiner Rakete perſönlich in 9 Suuſt
fliegen würde, um ſich dann mit einem Fallſchirm niede zuſigen.
Auch die deutſche Preſſe berichtete über dieſe Vorbereiu ſwur
Eroberung der Stratoſphäre, die nach dem heutigen Sicz der
Raketenforſchung durchaus nicht außerhalb der Möglicht ſugg
wenn es ſich um einen tüchtigen Raketeningenieur Uneimen
kühnen Forſcher handelte. Prof. Piccaro, der mit ſeinemakllon
in die Stratoſphäre vorgeſtoßen war, hatte gezeigt, Zude
Menſch in dieſen Höhen leben und atmen könne. Nunzdill
allerdings Prof. O’Lion die vierfache Höhe erreichen. A
Stratoſphärenflugzeug oder, beſſer geſagt, ſeine Stratoäuren
rakete, war nach den Berichten auf Grund wiſſenſchaftlit. o
ſchungen erbaut worden, und bot nicht nur innerh al ümres
Metallkörpers Raum für den Stratoſphärenforſcher, ſonrmſ.
war auch ſo ausgeſtattet, daß ein Menſch in der dünnen u
geringen Druck einer Höhe von 60 Kilometer leben koni ſi9
Stratoſphärenrakete hatte nämlich angeblich eine ſrommne
„Atemkammer” die durch ſinnreiche Einrichtungen von de Auſt
druck der Außenwelt vollkommen unabhängig war. Wer wnan
dieſe Berichte las, konnte man alles glauben, denn heut e fchrein
der Technik nichts unmöglich. In Wirklichkeit aber karn 181 de
Sache nichts heraus, als ein großer Bluff und die en
Wer=
lobung im Stratoſphärenflugzeug. Prof. O’Lion hatteänmlick
in Wien eine Sekretärin namens Fräulein Maria Sol Avey
pflichtet und nach Tripolis mitgenommen. Hier bauer;m=
Förderung der italieniſchen Regierung anſcheinend eer A
Attrappe eines Stratoſphärenflugzeuges, das in der OcſMusy
in die Lüfte ſteigen und der ehrfürchtigen Menſchheliſtmnd
von den Zuſtänden am Rande des Luftmeeres bringe ſoollte
Dieſes Stratoſphärenflugzeug brachte jedenfalls der GreHärdl.
großes Glück. Ein ſportbegeiſterter Engländer, der eigs unat
Tripolis gekommen war, um ſich dieſen ſenſationellen akneten
Sir Ronald Storr,
der engliſche Gouverneur von Zypern.
faſſung. Am 5. November 1914 jedoch benutzte England die
Gelegenheit des Weltkrieges und verleibte Zypern unter
gänz=
licher Loslöſung von der Türkei ſeinem Reiche auch formell ein.
Am 1. Mai 1925 wurde es zur engliſchen Kronkolonie erklärt.
Als ſolche wird es von einem engliſchen Gouverneur regiert,
Karte des öſtlichen Mittelmeers mit der Inſel Zypern.
aufſtieg anzuſehen und im „Grand=Hotel” in Tripolis Lhnuun.,
genommen hatte, hatte bei der Beſichtigung der Raketentrrapf
die junge Sekretärin in der Kabine geſehen und ſich in ſeu den z.
ſchaftlich verliebt. So kam eine Verlobung in dieſ engel
artigen Stratoſphärenflugzeug zuſtande. Von jetzt an mdſ= An=
Engländer damit betraut, das Unternehmen zu finanzi &, wen;
er wurde für würdig erachtet, all die Reiſen zu bezahlemiſl: d7.
Profeſſor nach Misda, nach dem Dſchemel und nach nüver” honſtal
Orten in Tripolis unternahm, um angeblich ſeinen Srt /vo humſt
zubereiten. Es wurde aber nichts daraus. Jetzt
wifeinall=
niſche Zeitungen zu berichten, daß die italieniſche Krliatllvd 0
waltung von dem Unternehmen des Profeſſors abgerü tſt.! M Müt
Profeſſor iſt verſchwunden, und die Sekretärin erzäh tva/ß 1.
überhaupt gar kein Profeſſor iſt. Die Rakete iſt jedemis ygan F0.
beſtimmt nicht geeignet, in die Lüfte zu ſteigen und +nick weim
einmal für einen Lunapark gut genug ſein. Der Prrfoy; ſo
auch nicht O’Lion heißen und er hat noch niemals in rogung
nen Zeiten einen Aufſtieg unternommen, iſt alſo auch ni 9oab
verwundet worden, wie in der amerikaniſchen Zeitu herigäh
wird. Das erzählte die Sekretärin. Wir wollen zur (re M.
Profeſſors annehmen, daß es ſich um Täuſchungen haft,1 un
daß er tatſächlich ein großartiger Raketenforſcher iſt, Tnühl
kurz oder lang 60 Kilometer hoch in die Lüfte ſteigen nd! 9
lange Dauer der Vorbereitungen iſt ganz ſicher kein geend
weis, denn ein Vorſtoß in ſolche Höhen erfordert, weur ſac 20t
gemäß durchgeführt werden ſoll, die umfangreichſten aalbger4.
tungen und Berechnungen, die vorſichtigſten Konſtrukuand un ,
die Bereitſtellung der beſten wiſſenſchaftlichen Appary AAu90
die Vorbereitungen Prof. Piccards dauerten recht ge un
haben gerade zu einer Zeit, wo die meiſten bereit/keſptiſl
waren, zu einem ſenſationellen Erfolge geführt. Eirngmoße
Erfolg hat wenigſtens die „Tripolis=Rakete” ſchon geſ”, Aden
die junge Sekretärin ſauſt mit dieſer Rakete in die Elenſo9
damit auf dem Gebiete der Heiraten einen ſenſationell Meekol
erzielt. Hoffentlich erreicht Prof. O’Lion in der Stratoprſ? d
zweiten Rekord, der den ſeiner Sekretärin noch übertr c1 hwinl
Die andere Menſchheit wird inzwiſchen die Entwilngl /
Dinge rubig abwarten.
Hauptſchriftleitung Rudolf Mauve
Veranwortich für Poltiltl und Wirtſchaft: Radelf Mauve: für Feutlle mlelich.
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſei für Sport: Karl PPM0
für den Handel: Dr. C. H. Que tſch; für den Schlußdienſt. Andreae wilil ”
„Dſie Gegenwart” Tagesſplegel in Bild und Wort. Dr. Herbert. ! den Inſeratenteil und geſchäftliche Miteſlungen. Wiliv Kul
Druck und Verlag. E.C. Wittich — ſämtich in Darmſtadl.
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Nummer 296
Sonntag, den 25. Oktober 1931
Seite 15
SabslsKds La SAbt
Hunooan.
Sp. pgg. 04 Arheilgen — 5.V. 98 Darmſtadk.
Oliges Spiel, das am heutigen Sonntag, vormittags
uago Uhr, am Arheilger Mühlchen zum Austrag kommt,
ver=
ucht recht intereſſant zu werden, intereſſant deshalb, da die
ſüſkenträger ſich nicht ein zweitesmal den Scherz leiſten dürfen,
Spiel zu verlieren. Die Arheilger ſind bei weitem nicht ſo
echt, wie ihr Tabellenſtand ſagt, ihr 4:3 gegen Polizei
Darm=
art auf eigenem Gelände beſagt genug; auch bei der letzten
Nie=
heu age in Darmſtadt zeigten ſie ganz gute Leiſtungen. Der Sturm
immer genügend Torgelegenheiten, wenn geworfen wird
Flen auch Tore, die Verteidigung darf nicht zu weit aufrücken.
e, ſüddeutſche Meiſter hat allerdings für dieſes Spiel ein großes
l; gewitzigt durch die Niederlage in Worms wird er das Spiel
ax leicht nehmen. Schon einmal vor vier Jahren mußten ſich
armſtädter ganz überraſchend eine Niederlage gefallen laſſen
nd. der Meiſterſchaft Valet ſagen. Für die Arheilger heißt es
haaus der Gefahrzone retten. Zwei Punkte in dem kommenden
oel holen, hieße ſchon allerhand, obwohl niemand daran glaubt.
denfalls wird ſich Arheilgen die erdenklichſte Mühe geben. dem
ouen Gegner den Sieg ſo ſchwer wie möglich zu machen.
Unter=
gn die Arheilger, ſo werden die Spieler die Niederlage mit
ſgand hinzunehmen wiſſen. Ein Spaziergang nach dem
Arheil=
rMühlchen wird ſich lohnen. Kreisliga=Eintrittspreiſe!
Polizei Darmſtadt — Rok=Weiß Darmſtadt.
Seute Sonntag, findet auf dem Polizei=Sportplatz ein
inter=
artes Spiel ſtatt. Polizei — Rot=Weiß, zwei ebenbürtige
gner, die beide hart um die Punkte kämpfen müſſen. Rot=Weiß
ſelar das Vorſpiel nur knapp mit einem Tor Unterſchied und
des=
ſt wird es den Poliziſten nicht leicht fallen, die Ausſichten auf
Tabellenſpitze durch zwei weitere Punkte zu feſtigen. Das
hiU findet vorausſichtlich um 11 Uhr morgens ſtatt. — Um 1.30
ſr ſpielen die Damen der Polizei gegen die Damen des
Turn=
ns Biebesheim.
Lokalkampf am Müllersteich: Darmſtadt—Griesheim.
Seute nachmittag 3 Uhr empfängt Darmſtadt ſeinen hart=
Iſten Gegner aus der 1. Gruppe, die beſtbekannte Grieshei=
„rElf. Von früher her waren beide Mannſchaften immer ſchon
rle Rivalen, die Bezirksklaſſe ſah ſie immer in der
Spitzen=
uwe. Das änderte ſich auch nicht beim Aufſtieg zur Kreis=
— Auch hier hat ſich Griesheim in der Spitzengruppe
be=
uket. Das Spiel iſt als offen zu bezeichnen, obwohl Darmſtadt
Vorteil des eigenen Platzes genießt.
Handball in der 9.T.
demm — Tgſ. Obernburg, Klein=Wallſtadt — Aſchaffenburg.
Sm Main=Rhein=Gau ruht der Spielbetrieb und damit auch
ſäner Kreisklaſſe. Die Oſtgruppe bringt, keine Spiele von
uagender Bedeutung; dafür wartet man ſchon lange auf dieſe
Ifen. Die Vorſpiele als erſter Sonntag brachten damals drei
hrmſchende Ergebniſſe, und dieſe ſollen nun berichtigt werden.
lrnn gelingen, jedoch wir ſetzen ein Fragezeichen dahinter.
Der Tabellenſtand der unteren Klaſſen:
efisklaſſe: Gr.=Umſtadt — Erbach, Tv. Obernburg — Leider,
Ru.-ſſe:
C. umſtadt
No.=Ramſtadt
einen St. 12o.=Ramſtadt
ſuehn
Uü berach
Aeiterſtadt
Rußdorf
Klt ſſe, Süd:
Schwanheim
zwingenberg
KKwchhauſen
Aerbach
Asbach
Eherſtadt
yoe Weſt:
Rwoß=Hauſen
öunsheim
zumſtadt
=Rohrheim
Swckſtadt
debesheim
Guresheim
ye Nord:
Buchſchlag
M.=Ramſtadt
bshauſen
Aünſter
Aftſportverein
=Ramſtadt
Spiele
gew.
unent.
verl.
Tore
20:13
18:17
23:13
19:13
12:13
6:18
11:22
32:12
26:13
22:14
11:11
7:21
12:38
19:6
27:4
29:15
12:23
15:8
13:20
2:41
16:8
20:6
15:5
23:14
18:38
11517
Punkte
6
6
Tie diesjährige Tagung der Vereinsſpielwarte und
Schieds=
findet am Sonntag, um 2 Uhr in dem Vereinslokal des
hun ereins Seeheim ſtatt.
Sporkkalender.
Sonntag, den 25. Oktober 1931.
Handball.
11,00 Uhr: Pol=Platz: Polizei — Rot=Weiß Darmſtadt.
15,00 Uhr: Müllersteich: Fr. Tgde. — Fr. Tſch. Griesheim.
Fußball.
11,00 Uhr: Exerzierplatz: Eintracht — SV. Geinsheim.
14,30 Uhr: Polizeiplatz: Polizei — F. S.V Groß=Zimmern.
14,30 Uhr; Dornheimerweg: Poſt — Chattia Wolfskehlen.
15.00 Uhr: Stadion: S.V. 98 — Alemannia Worms.
Kraftſport.
10.30 Uhr: Polizeihalle: Polizei — Vorwärts Gr.=Zimmern.
Leichtathletik.
Ab 9 Uhr: Stadion: Herbſtwaldläufe des Kreiſes für alle Klaſſen.
Die Olympia-Marke
der Deutſchen Sporkbehörde.
Die Frage der Beteiligung Deutſchlands an den Olympiſchen
Spie=
len 1932 iſt in ihr entſcheidendes Stadium getreten. Der Gedanke, ſich
infolge der ernſten wirtſchaftlichen Lage nicht am X. Olympia zu
be=
teiligen, liegt nahe Dieſes Fernbleiben kann ſich aber auf die
näch=
ſten 1936 in Deutſchland ſtattfindenden Olympiſchen Spiele
ſchädigend auswirken.
Der Vorſtand der Deutſchen Sportbehörde und die Vorſitzenden
ihrer Landesverbände haben unter eingehender Berückſichtigung aller
dafür und dagegen ſprechenden Gründe beſchloſſen die
Vorbereitungs=
arbeiten für Los Angeles fortzuſetzen. Als Richtpunkt wurde eine rund
30 Aktive (Männer und Frauen) umfaſſende
Expe=
dition ins Auge gefaßt. Der endgültige Umfang der
Mann=
ſchaft muß ſich ſelbſtverſtändlich nach den eingegangenen Mitteln
richten.
Der auf die Deutſche Sportbehörde treffende Koſtenanteil für die
Olympia=Expedition beträgt bei der vorgeſehenen Mannſchaftsſtärke
50 000 RM. Dieſer Betrag ſoll durch die Olympia=Marke zu
10 Pfg. aufgebracht werden. Zu dieſem Zwecke wurden 500 000
Mar=
ken ausgegeben.
Main=-Rhein=Gau der Deutſchen Turnerſchaft.
Heute Schauturnen in Beſſungen. — Am 1. November Bühnenſpiel
„Auferſtehung” und Schauturnen der Turngemeinde 1846.
Die gewaltige Entwicklung, die die D.T., der älteſte deutſche
Verband für Leibesübungen, im letzten Jahrzehnt genommen hat,
iſt gekennzeichnet durch die Vielſeitigkeit der Betriebsformen, die
heute das zeitgenöſſiſche Turnen aufweiſt. Auch im Rhein=Main=
Gau ſind die Vereine fortſchrittlich vorangegangen in ihrer
Ar=
beit, und überall wetteifert man, die heilige Aufgabe, unſere
Ju=
gend friſch, fromm, fröhlich und frei zu erhalten, aufs beſte zu
er=
füllen. Wie die Turnvereine dieſes erfüllen, davon ſollen die
Veranſtaltungen der beiden Turngemeinden Beſſungen und
Darm=
ſtadt als Glieder des Main=Rhein=Gaues am heutigen und
näch=
ſten Sonntag zeugen. Die Turngemeinde Beſſungen wird heute
nachmittag 3 Uhr in ihrem Turnhauſe an der Heidelberger
Straße in ihrem Hallenſchauturnen mit der Maſſe, 300
Ausführende, zur Maſſe ſprechen und mit weniger, ſogenannten
eingepaukten Vorführungen einen Einblick in den
Turnſtunden=
betrieb geben. Groß und klein ſind an der Turnfolge, die elf
Schaunummern umfaßt, beteiligt.
Techniſch hervorragend aufgebaut erſcheint das Schauturnen
der 1846er am nächſten Sonntag im Heſſiſchen Landestheater im
Rahmen der 85=Jahrfeier des Vereins. Schon bei früheren
Ge=
legenheiten erbrachte die Turngemeinde ſtets den Beweis, daß nur
durch die Ausbildung der Maſſen, ſowohl in körperlicher als auch
geiſtiger Beziehung. Dienſt am Volke geleiſtet wird. Die
Turn=
folge, in drei Hauptabteilungen gegliedert. bringt im erſten Teile
Körper= und Bewegungsſchule, im zweiten Abſchnitt wird man das
Gerät in verſchiedener Verwendung ſchauen, und endlich im
letz=
ten Teile Luſt und Freude an Tanz und Spiel bewundern können.
Dem Schauturnen voraus geht das Bühnenfeſtſpiel „
Auf=
erſtehung” des mittelſächſiſchen Dichters Ernſt Hüttig (
Mitt=
weida=Dreiwerden). Hiermit ſtellt die Turngemeinde beſonders
ein großes Ziel der D.T. heraus, daß ſie nicht nur auf techniſchem
Gebiet Vorbildliches leiſtet, ſondern auch den kulturellen Aufgaben
unſeres Volkes dient und volkserzieheriſch wirkt, daß ſie ihre
Mit=
glieder auch geiſtig=ſeeliſch zu erfaſſen und zu beeinfluſſen ſucht.
Dieſer Tätigkeit dient einmal die große Veranſtaltung der
Darm=
ſtädter Turngemeinde, die in erſter Linie darauf Wert legt,
Be=
geiſterung bei den Teilnehmern zu erwecken, ſie zum
Gemeinſchafts=
gefühl zu erziehen, ſie nicht nur auf die D. T., ſondern auch auf
das große deutſche Vaterland und die deutſche Volksgemeinſchaft
einzuſtellen. Tauſende lauſchten gelegentlich des 5. Sächſiſchen
Landesturnfeſtes im Vorjahre in Chemnitz ergriffen dem Feſtſpiel
„Auferſtehung” mit welchem die Turngemeinde ihr Schauturnen
einleitet. Möge dem Bühnenfeſtſpiel derſelbe durchſchlagende
Er=
folg beſchieden ſein wie allerorts, wo es zur Aufführung bereits
gelangte.
Abends
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Südweſtdeutſche Hochſchul=Rugby=Meiſterſchaft.
In akademiſchen Sportkreiſen trägt man ſich mit dem
Gedan=
ken, eine ſüdweſtdeutſche Hochſchulmeiſterſchaft im Rugby auszuo
ſchreiben, um dem Studenten=Rugby feſtere Form zu geben. An
der Meiſterſchaftsrunde ſollen ſich im kommenden Jahre die
Mann=
ſchaften der Univerſitäten Frankfurt und Heidelberg und der
Tech=
niſchen Hochſchulen Darmſtadt, Stuttgart und Karlsruhe
be=
teiligen.
Hollands Olympiſches Komitee hat jetzt ſeinen übereilten Beſchluß,
nicht an den Olympiſchen Spielen in Los Angeles teilzunehmen,
rück=
gängig gemacht.
Mit 6:2 Punkten ſiegten die amerikaniſchen Amateurboxer in
Kopenhagen gegen eine däniſche Staffel.
Weltmeiſter im Weltergewicht wurde in Boſton Louis Brouillard
mit einem Punktſieg über den ſeitherigen Titelverteidiger Thompſon.
Für den Neujahrstag hat Köln mit Budapeſt einen Fußball=
Städte=
kampf abgeſchloſſen, der in der Rheinmetropole zum Austrag gelangt.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M
Gleichbleibendes Werktags=Programm. 6.15: Wetter, Gymnaſtfk.
o 6.45: Gymnaſtik. o 7.15: Wetter. o 7.20: Frühkonzert (
Schall=
platten) 7.55: Waſſerſtand. o 12: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen.
O 12.05: Konzert. O 12.40: Nachrichten. 12.55: Nauener
Zeit=
zeichen. O 13: Konzert (Fortſetzung). o 13.50: Nachrichten. o 14:
Werbekonzert. o 14.40: Gießener Wetterbericht. 15.05: Zeit,
Wirtſchaftsmeldungen. 17.00, 18.30, 19.30: Wirtſchaftsmeldungen,
Sonntag, 25. Oktober.
7.00: Bremen: Hafenkonzert.
8.15: Morgenfeier in der Weißfrauenkirche. Veranſtaltet von der
Evangeliſchen Landeskirche Frankfurt a. M.
10.30: Laienmuſik. Ausf.: Mitglieder eines Singkreiſes. Funkorch.
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: Ich glaube, lieber Herr, hilf meinem
Unglauben.
12.00: Schallplattenkonzert.
13.50: Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden.
14.00: Dr. Hudde: Dringende Aufgaben der Wirtſchaftsberatung.
— Dr. Grauer: Das Sparen am falſchen Ort.
15.00: Stunde der Jugend. Kaſperltheater.
16.00: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Mitw.: Th. Brandt
(Heiteres. Intermezzo).
17.00: H. Jungbauer: Das unerfahrene Geſpenſt, von H. G. Wells,
17.30: F. R. Werckhäuſer: Die Wanderbühne in unſerer Zeit.
18.00: Mannheim: Ein Geſellſchaftsabend beim Intendanten von
Dalberg. Ausf.: Prof. Dr. Walter (Sprecher), Sophie Karſt
(Sopran), H. Kuppinger (Tenor), Eliſabeth Helfferich (
Rezitatio=
nen), Dr. Cremer (Klavier), Kergl=Quartett.
19.00: Grete de Franceſco: Die Höchſchule für Politik.
19.30: Wetter für die Landwirtſchaft. — anſchl. Sportnachrichten.
19.40: Unterhaltungskonzert des Philharm. Orcheſters Stuttgart.
20.40: Zum 500. Geburtstag von Francois Villon: Der
unſterb=
liche Landſtreicher. Eine Hörfolge.
21.25: Konzert des Roth=Quartetts.
22.25: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.40: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Gleichbleibendes Werktags=Programm. 6.30
Gymnaſtik. O 6.45, 18.55: Zeit, Wetter für den Landwirt. —
ca. 6.50: Frühkonzert. O 10.35, 13.30: Nachrichten. o 12: Wetter
für den Landwirt. O 12.05: Schallplatten bzw. Schulfunk. O 12.55:
Nauener Zeit. O 14.00: Schallplatten. 15.30: Wetter, Börſe,
Deutſche Welle: Sonntag, 25. Oktober
6.30: Funk=Gymnaſtik.
7.00: Bremer Hafenkonzert.
8.00: Mitteilungen und praktiſche Winke für den Landwirt.
8.15: Wochenrückblick auf die Marktlage.
8.25: Prof. Dr. Nolte: Senkung der Produktionskoſten durch
ſach=
gemäße Düngung.
8.55: Morgenfeier. Glockenſpiel der Potsdamer Garniſonkirche.
anſchl. Glockengeläut des Berliner Doms.
10.05: Wettervorherſage.
11.00: Dr. Banniza v. Bazan: Elternhaus und Jugendbund.
11.30: Leipzig: Bach=Kantate: Ich glaube, lieber Herr, hilf meinem
Unglauben.
12.10: Oeffentliche Kundgebung des Reichsverbandes der
heimat=
treuen Oſt= und Weſtpreußen e. V. im Wintergarten.
13.00: Konzert des Orcheſters des Königsberger Opernhauſes.
14.00: O. L. Brandt: Weinleſe und Weinprobe.
14.30: Heinrich Lerſch lieſt eigene Dichtungen.
15.00: M. Raſchte: Ein Menſch mit Büchern und Schallplatten.
16.00: Blasorcheſter=Konzert.
17.00: Ulap: Ausſchnitt aus dem Kunſtabend. Veranſtaltet vom
Reichsverband Deutſcher Kriegsbeſchädigter und
Kriegshinterblie=
bener.
18.00: Mannheim: Ein Geſellſchaftsabend beim Intendanten von
Dalberg. Ausf.: Prof. Dr. Walter (Sprecher), Sophie Karſt
(Sopran), H. Neugebauer (Tenor), Dr. Cremer (Klavier), Kergl=
Quartett. Rezitation: Eliſabeth Helfferich.
19.00: H. Gruner: Der Metallarbeiter.
19.20: M. Hochſtetter: Caruſo und Schaliapin.
19.45: Dr. Würzburger: Der Hörer hat das Wort.
20.00: Staatsoper Dresden: La Bohéme. Oper von G. Puccini.
22.30: Wetters Tages= und Sportnachrichten.
anſchl. Tanz=Muſik der Kapelle Ilia Livſchakoff.
Die heutige Nummer bat 24 Geiten
[ ← ][ ][ → ]Seite 16
Sonntag, den 25. Oktober 1931
Nummer 296
A
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Amerika beiſpielsweiſe —, daß auch in
die-
ſen Ländern trotz Nückgang der
Sterblich=
keitsziffern eine rapide Abnahme der
Go=
burten zu verzeichnen iſt?
Sollte nicht eher eine Urſache darin zu
finden ſein, daß heute faſt viern al ſoviel
Frauen berufstätig ſind — und ſein müſſen
— als vor 50 Jahren? Daß immer weniger
Menſchen „den Mut zur Ehe” finden? Und
daß, ganz unabhängig von wirtſchaftlichen
Problemen, eine allgemeine, ſehr
beträcht=
liche Abkehr von der Natur und dem
natür=
lichen Leben, alſo auch von Begriffen wie
„Che”, „Familienglück”, „Kindererziehung”
Platz gegriffen hat? Und dokumentiert mit
dieſer Einſtellung, die beſonders jene Kreiſe
erfaßt hat, die von „Not” nicht ſprechen
können, ein ehemals blühendes Land nicht
ſeine traurige Dispoſition zum Verfall?
Naum für alle
und noch mehr hat die Erde ..."
Das Geſpenſt der
Uebervöl=
kerung — ein Irrtum!
Als im Codesjahr des Kaiſers Auguſtus
— im Jahre 14 nach unſerer Zeitrechnung
— die Untertanen des römiſchen Weltreiches
gezählt wurden, gab es genügend Leute, die
mit Kaſſandra=Blick die Vernichtung der
Erde durch die Menſchen — Uebervölkerung
— prophezeiten. Damals zählte man lochs
Millionen Menſchen in Italien, ebenſoviel
in Spanien, drei Millionen in Griechenland,
drei Millionen in Gallien und etwas über
vier Millionen in der übrigen Welt,
ins=
geſamt etwa 23 Millionen Menſchen! Und
ſchon damals ging das Geſpenſt der
Ueber=
völkerung um!
Heute ſchätzt man die Bewohner der Erde
auf 2,3 Milliarden. Man iſt zumal in jenen
Gebieten, die durch Siviliſation noch wenig
erſchloſſen ſind, auf Schätzungen angewieſen
— Aſien, tropiſche und arktiſche Erdteile.
2,3 Milliarden Menſchen — beſteht nun
heute die berechtigte Furcht vor
Uebervöl=
kerung, vor Nahrungs= und Exiſtenzſorgen
der kommenden Generationen?
Unſere Kinder und die der anderen.
Von Peter Holmgren.
Der September des Jahres 1931 ſchenkte
ans eine Senſation, die bisher in der
Ge=
ſchichte der Welt einzigartig iſt: Cauſende
von Frauen haben — auf einem
Frauen=
tongreß in Waſhington — den Entſchluß
gefaßt, als Parallele zu dem Feierjahr der
Cributzahlungen ein Jahr ohne
Kin=
der einzulegen. Es war vor der
Abſtim=
mung viel die Nede von ſozialen und
wirt=
ſhaftlichen Gründen, von der Swangslage
des Volkes und von der Not, die man den
Kindern erſparen möchte. Catſache bleibt,
daß Frauen von ſich aus auf ihre ſchönſte
lund größte Lebensaufgabe verzichtet haben.
1Daß ſie ihrem Beruf — ob für kurze oder
lange Seit, iſt gleichgültig — entſagen,
Kin=
dern das Leben zu ſchenken, und in dem
jungen Leben die Welt aufzubauen und zu
lentwickeln. Einen ſchwereren Verzicht, eine
mnatürlichere Entſagung gibt es wohl
kaum..
Dennoch ſprachen dieſe amerikaniſchen
Frauen nur aus, was die Entwicklung der
Kulturvölker in den letzten Jahrzehnten
be=
lwies: Nückgang der Geburtenziffern. Man
kann die Geburtenzahlen eines Volkes wohl
mit Nocht als den Ausdruck ſeiner
Lebens=
kraft anſehen. Jeder Untergang eines
(Kulturvolkes iſt verbunden mit einer
ver=
minderten Kinderzahl. Wie ſteht es nun in
der ganzen Welt um die Kinder?
Der Oſten hat doppelt ſoviel Kinder
als der Weſten.
Will man einmal von den unziviliſierten
Stämmen abſehen, die ſtatiſtiſch ſchwer zu
lerfaſſen ſind, bei denen aber die Kinderfrage
1gewiß noch kein „loziales Problem” iſt, ſo
ſteht an orſter Stelle als kinderfreundliches
Land der Oſten, und zwar Fapan. Das
japaniſche Chepaar hat im Durchſchnitt vier
Kinder — ſo war es um die
Jahrhundert=
zwende, ſo iſt es heute noch. Mit geringem
1Abſtand folgt Indien — auch hier ſind vier
Kinder der Durchſchnitt.
Schon auf der erſten Etappe auf dem
Wege nach Weſten bemerkt man den
Nück=
gang: Nußland, vor dem Kriege als das
fruchtbarſte Land Europas geltend — 5,4
Kinder im Durchſchnitt je Ehe — hat heute
nur noch drei Kinder. Italien und Irland
haben eine Geburtenziffer von 3,2 Kindern
ſe Ehe — etwas höher alſo als Nußland.
Auch hier ſank die Siffer erheblich. Man
rechnete um die Jahrhundertwende mit
keinem Durchſchnitt von 4,5 bis 5,2 Kindern
ie Che. In England kennt, man ſchon
länger das Prinzip der
Geburtenbeſchrän=
leung. Ende des vergangenen Jahrhunderts
hatte jede engliſche Ehe 3,7 Kinder — heute wenig Kinder geboren, daß Deutſchland —
liegt alſo unter dem ehemals ſo
beanſtan=
deten franzöſi hen Swei=Kinder=Syſtem.
Armes Deutſchland!
Jeder dritte Deutſche ſtirbt heute
unver=
heiratet. Und den Ehepaaren werden ſo
Stärker aber als dieſe Urſache wirkt ſich
wohl die Einſtellung des Menſchen zum Kind
aus. Je höher die Kulturſtufe, um ſo
größer wird im allgemeinen der Wunſch des
Menſchen — im Gegenſatz zum Primitiven
Warum mißtrauſt du den Menſchen der Welt,
Solange in den Augen deines Kindes die Unſchuld fteht?
Warum jagſt du geguält nach Gütern und Geld,
Wenn das Spiel deines Kindes ſoviel Reichtum verrät?
Darfft du verzweifeln in des Lebens Nacht,
Wenn ein Kind dich umarmt und lacht?
Du verlorſt deinen Glauben im Elend der Seit?
Dein Kind lächelt! — Spürſt du die Ewigkeit?
Carmen Sylva.
Habt ihr wirklich keinen Platz für mich?
Sehr traurig!
—, die eigene Sukunft und die des Kindes
ö= wird. Von 1000 deutſchen verheirateten Menſchen ſtellt. „Unſere Kinder ſollen es beklagten „Uebervölkerung der Erde‟. In
ve= Frauen zwiſchen 15 und 45 Jahren wurden, beſſer haben als wir.” Wir aber — ſo ſagt. Südamerika, Afrika und Auſtralien harren
n. 1913 etwa 130 Kinder geboren — heute, man ſich gerade in der heutigen wirtſchaft= Cauſende von Quadratſeilometern der
Er=
lich ſo ungeheuer ſchwierigen Seit — wir ſchließung — abgeſehen von der ſtärſteren
e= Wo liegen die Gründe und Urſachen die= haben es furchtbar ſchwer. Kann man die Ausnützung der Bodenkräfte, die noch in
as ſes traurigen Nückganges? Es darf nicht geliebten Kinder einem möglicherweiſe noch den meiſten Ländern möglich iſt. Die Mutter
in= überſehen werden, daß gleichzeitig mit dem härteren Schickſal ausſetzen? Die ſchwieri Erde ſelbſt iſt nicht ſchuld an den
Ernäh=
tte Geburtenrückgang die Sterblichkeit der gen Wohnungsverhältniſſe, große Exiſtenz= rungsſchwierigkeiten, die ſich für Millionen
t2. Säuglinge und Kleinkinder nachgelaſſen hat, ſorgen — man kann ſich keine Kinder mehr. von Menſchen unter dem Druck der ſtark
d. ſchem Gebiet haben dieſen Erfolg erzielt. Aber auch dieſe Urſachen und Gründe Aber neben allen natürlichen Hinderniſſen
d. Je geringer aber die Kinderſterblichkeit iſt, können nicht als durchweg maßgebend an= ſtellen ſich einer organiſchen Verteilung der
ro um ſo weniger Geburten ſind erforderlich, geſehen werden. Wie läßt es ſich erklären. Menſchheit auf der Erde die von Menſchen
uto wenn eine Familie eine beſtimmte Anzahl, daß in Ländern, die bis vor kurze Seit noch aufgerichteten Schranken entgegen.
Wirt=
keine Not kannten — die Schweiz und ſchafts= und politiſche Machtprobleme...
urgen
anunnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnannnnn
ur noch 2,06 Kinder. Auch Frankreichs wenn die Bevölkerungskurve weiterhin in ſicherzuſtellen. Eine Auffaſſung, die ſich
zwei=Kinder=Syſtem datiert ſchon aus der dieſem Cempo ſinkt — in 45 Jahren um zwangsläufig ergibt aus den Anforderungen. „Falſche Organiſation der Bevölkerumng”
Zeit der Jahrhundertwende — 2,9 Kinder faſt 20 Millionen weniger Menſchen haben, die eben dieſe höhere Kulturſtufe an den könnte man eher ſagen an Stelle der
viel=
nunmehr 69 Kinder!
er Fortſchritte auf auf ſozialem und hugieni= „leiſten”.
it! von Kindern beſitzen und aufziehen will.
beſiedelten Staaten ergeben.
[ ← ][ ][ → ] je Geſchichte lehrt, daß ſich das Leben der Völker in
immer wiederkehrenden Schwankungen, in auf= und
niedergehenden Wellenbewegungen der allgemeinen
wirtſchaftlichen, ſozialen und kulturellen Lage vollzieht. Der
Ge=
ſchichtsſchreibung ſpäterer Seiten wird es vorbehalten bleiben, den
ganzen Ciefſtand des Wellentales, das unſere Gegenwart
kenn=
zeichnet, nüchterner zu ermeſſen als wir es vermögen, die wir
mitten darin leben. Einer wirtſchaftlich und ſozial ſchweren
Ge=
genwart, die wir mit einer Weltarbeitsloſigkeit von wohl 25
Millionen Menſchen an Ausmaß der Kriſe und an Umfang des
davon betroffenen Gebietes der Erde alles Dageweſene zu
über=
ſteigen ſcheint und dabei von einer Croſtloſigkeit iſt, die der
Hoff=
nung auf baldige Beſſerung zunächſt wenig Naum läßt. Winkt
uns wirklich keine glücklichere Sukunft mehr?
Die Geſchichte ſollte uns eigentlich zuverſichtlich ſtimmen.
Swar ſind hiſtoriſche Vergleiche immer gefährlich; unmittelbare
Folgerungen aus der Geſchichtsſchreibung früherer
Menſchheits=
epochen zu ziehen, hat ſich nur zu oft als unzuläſſig erwieſen. Zu
groß ſind die Unterſchiede der Bedingungen, zu anders geartet
und räumlich begrenzt waren die Verhältniſſe des wirtſchaftlichen
und ſozialen Lebens, als daß ſich in früherer Zeit ohne weiteres
Linien erkennen ließen, wie wir ſie in der heutigen allgemeinen
Notlage vor uns haben. Eines aber lehrt die Geſchichte: waren
die Verhältniſſe des wirtſchaftlichen und ſozialen Leben noch ſo
ſchlecht und ſahen die Seitgenoſſen ihre Lage zunächſt auch als
noch ſo hoffnungslos an, immer kehrten regelmäßig
beſſere Heiten wieder, immer wurde das böſe
Wellen=
tal von freundlicheren Wellenbergen abgelöſt, ſtets trat nach
einiger Seit ein Umſchwung ein, kam er häufig genug auch ſpät
oder von ganz anderer Seite, ſo daß man ihn reder vorausſagen
noch ſelbſt herbeiführen konnte.
Genau ſo große Croſtloſigkeit, wie ſie heute die Maſſen
er=
griffen hat, herrſchte in den Seiten während und nach dem
dreißigjährigen Kriege deſſen volkswirtſchaftliche
Vernichtungswirkungen man ſich nicht arg genug vorſtellen kann;
warf er doch das menſchliche Einzel= und Gemeinſchaftsleben in
allen Lebensbedingungen um Jahrhunderte zurück. Dörfer und
Städte lagen wüſt, menſchenleer; enthielt doch z. B. die Stadt
Iglau, die vorher allein 7000 bis 8000 Cuchmacher gezählt hatte,
nach Kriegsende nur noch 300 anſäſſige Bürger. Die niederen
Schulen gingen ein, es fehlte an Unterhaltsmitteln für die Lehrer.
Bauer und Bürger lebten auf das ärmlichſte, in zerriſſener
Klei=
dung; pornehmſtes Cransportmittel für die Sivilbevölkerung war
der Schiebkarren, wie die Chroniſten berichten. Die
allernotwen=
digſten Lebensbedürfniſſe blieben unbefriedigt, ſelbſt das Baden
galt als Luxus. Und doch folgte dieſem Wellental furchtbarſter
Notzeit der Wiederaufſtieg aus tiefſter Barbarei, als ſich die
Entdeckung fremder Erdteile, die Ergebniſſe der
Kolonialgründungen in einer Belebung der Wirtſchaftstätigkeit
im europäiſchen Mutterlande auszuwirken begannen, die
große amerikaniſche Edelmetallproduktion
die allgemeine europäiſche Geldwirtſchaft ermöglichte und mit dem
Erſtarken der Cerritorialſtaaten ſowie der nachhaltigen
Han=
delswirkung der Meſſen Gewerbefleiß, Manufaktur
und Verkehr gefördert wurden.
Der ſiebenjährige Krieg vernichtete eine halbe
Million Menſchenleben, Brandenburg=Preußens und Sachſens
Wohlſtand; die Einkommen der Bevölkerung ſanken auf ein
Minimum, der Steuerdruck wurde unerträglich. Von der
Ein=
fachheit der Lebenshaltung, die damals eiſerner Swang wurde,
macht man ſich heute bei unſeren, auch in der breiten Maſſe
ge=
ſtiegenen Lebensanſprüchen kaum ein rechtes Bild. Und doch
folgte auch damals ein Wiederaufſtieg. Hatte der Krieg doch die
Frage des Welthandels und der Kolonialentwicklung im Sinne
des freihändleriſch eingeſtellten engliſchen Neiches entſchieden;
das bedeutete für Preußen die Gewinnung einer Handelsſtellung
Vertriebener Bauer als Landſtreicher.
Holzſchnitt aus dem dreißigjährigen Kriege.
Criumph der Sufälle.
Von Albrecht Schaeffer.
Die vier Wände des ländlich kleinen und niedrigen Naumes
waren zitronengelb mit einem himmelblauen Band unter der
weißen Decke; der runde Eßtiſch in der Mitte blinkte von
glat=
tem Geſchirr um einen großfarbigen Blumenſtrauß, und in dem
einzigen, ſehr breiten und hohen Fenſter war die ganze Bläue
des Sees, waren im Sonnendunſte die grauen fernen
Gebirgs=
ketten, war in Septemberreine der blaue Himmel zu ſehen —
ſo für den Gaſtfreund, der dieſem Fenſter gegenüber ſaß. In ihm
bildete ſich während des Speiſens mit dem Architekten und
ſei=
ner Frau — wie er ſelber beide inmitten der dreißiger Jahre —
das Empfinden, eine der zartbeſchwingten und leicht ſich
wan=
delnden Duo=Sonaten von Schubert oder Mozart zu hören, in
denen Klavier und Violine ſich wie himmliſche Geſpielen
befeh=
den. So gingen dieſe beiden miteinander um, vollkommen
ver=
traut, ineinander verzweigt, gerne uneins — nämlich auf die
friedlichſte Weiſe, und in der Uebereinſtimmung locker und jeder
in ſich, immer ihrer heiteren Paarigkeit ſicher und frei von
ge=
ſchmeidigen Geleiſen.
Der Cag war ſonnenwarm. Eleonore, die junge Frau, legte
ſich nach dem Eſſen in den Garten unter Geſträuch, ſagte, ſie
wollte allein ſein. Als die Männer dann in einem Winkel der
ſchattigen Bibliothek ſaßen — hier glänzte der See nur in blauen
Streifen durch Wipfelgrün in die kleineren Fenſter, bemerkte der
Architokt:
„Sie zählt heute eben ihr fünftes Jahr — unſere Ehe; darum
haben wir uns bei Ciſch mehr um uns als um dich bekümmert.
Sur Entſchädigung will ich dir nun berichten, auf weiche Weiſe
Karikatur aus der Seit der Konkinentalſperre.
Das ausgeſogene Europa im Netz des Korſen.
zwiſchen Oſt- und Weſteuropa durch die Verdrängung Schwedens,
zügleich wurde Polen verhindert, an der Oſtſee vorzudringen,
und nicht zuletzt die Einführung des
Kartoffelan=
baues als wichtige Hilfe für die Landwirtſchaft. Das Bemühen
um die Herſtellung der wirtſchaftlichen Einheit durch
Kanal=
bauten, die Beſeitigung ſtädtiſcher Monopole, die
Einfüh=
rung gleicher Geſetze und
Gewerbeverfaſſun=
gen, die Förderung der eigenen Induſtrie — unter anderem
fällt in dieſe Seit die Entſtehung der Porzellaninduſtrie —
hal=
fen weiter bei der Ueberwindung des wirtſchaftlichen Ciefſtandes.
Noch viel ſtärker als der ſiebenjährige Krieg drückten dann die
napoleoniſchen Kriege, die Nheinlandbeſetzung
und die durch Napoleon über faſt ganz Europa verhängte
Kon=
tinentalſperre die Lebensverhältniſſe herab. Deutſchland
ging ſeines Oſtſeehandels und ſeiner öſtlichen Schiffahrt verluſtig,
die lange Kriegszeit brachte Hungersnöte mit allen ihren Folgen,
große Staatsverſchuldung, Papiergeldinflation und
Kapitalver=
luſte in größtem Ausmaß in Europa. Sügleich mit den
napo=
leoniſchen Kriegen und deren Lockerung der volklichen und
ſtaat=
dieſe erſten fünf Jahre zuſtande kamen. Mir ſcheint es
denkwür=
dig — nämlich durch vier Schläge auf meine Schulter; vier
mäch=
tige Schläge des Zufalls.”
„Ja, Edgar, laß mich das hören.”
„Vom Gymnaſium in Hannover” begann der Architekt
„ſprang ich in ein Corps an der Cechniſchen Hochſchule in
Mün=
chen und habe da mit Crinken, Fechten, Neiten und einer Menge
ärgerer Corheiten ſoviel Seit vergeudet, daß ich für meine letzten
Studienjahre ganz einſam nach Berlin zog und mich in die
Arbeit einkellerte. Es glückte mir dann, ich beſtand meine
Prü=
fungen gut, hatte aber am Abend der letzten keinen Geſellen,
mit dem ich das Ereignis hätte feiern mögen. Schlen, rte da
alſo abgeſpannt, wenig froh, als Berbannter durch die abendlich
ſtromende Menge dem Nathaus zu, um im Keller dort eine
ein=
ſame Slaſche mit mir zu leeren — faſt nur der Gewohnheit
zu=
liebe, weil der Menſch, wenn er feiern will, trinkt. Da ſchlug
mich eine Hand auf die Schulter.
Ein Schulkamerad war das, ein etwas leichter Geſelte, aber
redlich, Vertreter einer Firma, auf der Durchreiſe in Berlin.
Nun, die Schulzeit ſchmiedet fa merkwürdig haltbare Bande,
läßt uns den fremdeſten Menſchen nach Jahrzehnten überall mit
dem glücklichen Du begrüßen, und da ſaßen wir bald tief in
Rheinwein und goldenherben Erinnerungen, ſchließlich aufs beſte
berauſcht, und — Menſch! ſagte mein Freund zu mir, du gefällſt
mir ſo, du ſollſt nun mein Schwager werden.
Er hatte keine Schweſter, ſondern einen verheirateten
Bru=
der mit einer Schwägerin, die er meinte. Er zeigte mir ein
Bild dieſer Schweſtern, ſie lächelten mir beide, ich ſprach: Dieſe
oder die, weiche zu haben iſt, will ich nehmen. Dann ſchrieb er
an dieſe eine Anſichtskarte mit der Benachrichtigung, und ich
unterſchrieb: Dein zukünftiger Mam Edgar, herzliche Grüße.
Im Seichen des Wiederaufbaues:
Das unverzagte Schaffen auf dem zerſtörten Boden, den
ſiebenjährige Krieg hinterließ, wird durch die Seichnun
Menzels zu den Werken Friedrichs des Großen verſimbildlia
lichen Gefüge drang aber eine Wirtſchaftsauffaſſung in Eurartug dafür,
durch, die der wirtſchaftlichen Betätigung des Einzeln zukannt we
freieren Spielraum ließ. Freiheit des Erwerbs wuritarfurt die
zum Loſungswort. Damit zog das techniſche Seitalter, frei gebe mit Hi
worden von den ihm im 18. Jahrhundert noch angelegten Keit1, modiſch
herauf. Die Verwendung von Aaſchinen ermöglickr.ghr regel
den Großbetrieb und den Fernabſatz. Es entſtand allmählich Mtin, über
Weltwirtſchaft als ein die ganze Erde umfaſſender Euzzuſprech
ſamtwirtſchaftszuſtand mit Vielſeitigkeit und Beſtändigkeit ä-m 1800 ei
internationalen Beziehungen, im Vergleich zu den beſchränkterzich einen
Verhältniſſen früherer Seit. Große einheitliche Wirtſchaftf uemer lied
gebiete bildeten ſich, die aufkommenden Dampfſchiffe marrn
ten das Meer zur wichtigſten Verkehrs= und Handelsſtraße.
In Deutſchland brachten der Ausbau der Eiſenbal
nen und des Poſtweſens, die vielfältigen Fortſchritted
Cechnik und wiſſenſchaftlichen Chemie, die Entſtehung 7.
Suckerinduſtrie, die der Landwirtſchaft mit der ungeahnt ſich a.- 2
dehnenden Verbreitung des Huckerrübenanbau
ſtützend unter die Arme griff, die Vereinheitlichung des Sch
gebietes uſw. eine Vermehrung der Gütererzeugung, die mBöe
Mißernten, Hungersnöten und von der Schwere der Seit a/
zwungener Auswanderung der Bevölkerung nach Amerika /
großer Sahl einen ſicher nicht erwarteten Aufſchwung der wir
ſchaftlichen Lage des Einzelnen wie der Geſamtheit hervorrt
Das Volkseinkommen wuchs ſtändig an. Die Steinkohlenprodar
tion vermehrte ſich von 1848 bis 1861 auf das 4,5fache, die Hü
tenproduktion auf mehr als das 5fache, um mar ein paar Sch
zu nennen.
Und heute? Wieder ſind ſchwere Seiten hereingebrochen
ob ſo ſchwere, wie nach dem dreißigjährigen Kriege, ſteht nat
dahm — wieder ſehnen ſich die Menſchen nach der „guten, alk4
Seit‟. Daß die alte Seit nicht immer gut war, ward nur z lei ?
vergeſſen; das liegt aber wohl ſehr mit daran, daß erfahrung
gemäß frohe Erlebniſſe länger und beſſer in der menſchliche
Erinnerung haften bleiben als ſchlimme. Daraus ergeben
dann rückwirkend die „goldenen” Seiten. Daß wir ſolche
heut=
nicht haben, läßt ſich nicht beſtreiten.
Soll man ſich auch hüten, aus der Erkenntnis der Hiſto:
Wechſel auf die Sukunft zu ziehen, ſo bleibt doch zumindeſt 5.
eine tröſtende Lehre der Geſchichte, daß bisher noch immer aN
ſchwere Seiten, wenn auch nicht die guten alten, ſo doch beiien
Seiten gefolgt ſind. Mag es diesmal auch ſchwer halten, ange
ſichts des faſt die ganze Welt umfaſſenden Kriſengebietes, es lach
ſich die Hoffnung auf einen Wiederaufſtieg der wirtſchaftichd
Lage nicht verneinen. Noch ſind die Möglichkeiten menſchliche
Schaffensgeiſtes auf der Erde nicht erſchöpft, noch immer gibl
ungelöſte Probleme der Wiſſenſchaft und Cechnik m Aenge
und alle Wirtſchaftsentwicklung beruht letzten Endes weſeni.
auf den Fortſchritten von Wiſſenſchaft und Cechnik —, denin
Klärung von den weittragendſten Folgen ſein kann.
Dieſer Croſt iſt das ſchönſte Geſchenk, das wir der Geſchic
verdanken.
Dr. Fritz Molle.
ges
Au=
war
E
Darauf tranken wir dann noch mehr, und am anderen
L=
hatte ich, da ich ihn nicht wieder ſah, das Verlöbnis, die Schn‟ce
ſter, die Poſtkarte völlig vergeſſen.
Swei Jahre ſpäter war ich in München bei einer Baufll
eingetreten und ſpazierte eines Abends im Engliſchen Galtl
Da hörte ich laufende Schritte hinter mir, eine Hand ſchlägt 0t
auf die Schulter. Menſch! ſagte mein Freund, denn er wal "ch
da biſt du, wie kommſt du her? Ich erklärte es ihm, und *
ſprach: Haben wir damals nicht eine Poſtkarte geſchrie.
Ach, ſagte ich, nun fällt es mir wieder ein. Da lachte er, dle
mich um und ſagte: Aber dort ſitzt ſie ja auf der Bankl Ree
nur hin.
Nun — er und ſeine beiden Schwägerinnen — ſein Oil
war eben auf Reiſen — wir aßen zuſammen am Chineſl
Curm am Abend. Eleonore war als Lebendige lieblichel
reizvoller als ihr Bildnis, aber ich habe ihr auch gefauel
beide gefielen wir uns ſo, daß wir uns auf dem Heimweg 50ß
und uns verlobten.
Sie kehrte dann in das Rheinland, in ihre Heimat inl
wir ſchrieben uns Briefe, aber alsbald ging es nicht gul.
kannten uns nicht, verſtanden uns nicht, wir klagten uns ai
kritiſierten uns, wir ſagten: das iſt keine Liebel Bel
Winzigkeit eines Mißverſtehens, dann meinten wir beide.
ins Licht wie geblendete Vögel geflogen zu ſein — un
brach der Krieg aus. Da habe ich denn allen Ernſtes 9.
„rAkit
und von allem Abſchied genommen und habe ſie nach ſehl
Seit ebenſo vergeſſen wie zwei Jahre vorher ihr Bild ue
Poſtkarte.
Nach dem Kriege erging es mir ſchlecht, meine Lebel” zas
hatte ich bis zur Neige verbraucht, um die vier Jahre
Gräben und Lazaretten zu überſtehen. Wer braucht. "
In dem von Herrn Nat Johann Caſpar Goethe mit einer
wahrhaft imponierenden Gleichmäßigkeit eigenhändig
geſchriebe-
nen Haushaltungsbuch finden wir die zur Meſſe gemachten
rei=
chen Geſchenke an die Gattin eingetragen, und nie ohne einer
liebenswürdigen Vermerk, zum Beiſpiel „wegen beſonderen
Sleißes‟. Dieſe Geſchenke beginnen mit 13—15 Gulden; ſpäter
ſteigen ſie höher. Dazwiſchen erſcheinen goldene Ohrringe, grüne.
goldgeſtickte Pantoffeln, Spitzen, eine ſeidene, mit Pelz beſetzte
Polonaiſe für 104 fl. 30 und andere ſtandesgemäße Kleidung
für die Frau des Hauſes.
Mit dem zunehmenden Ruhne des Sohnes wird Frau Nat
Goethe ſchon eine Art Weltberühmtheit. Alexander von
Hum=
boldt macht ihr im Jahre 1807 auf der Durchreiſe einen Beſuch.
Frau von Stael, die geiſtreiche Feindin Napoleons, Cochter des
Miniſters Necker, Verfaſſerin des zuerſt in England gedruckten
Buches „De PAllemagne” reiſt extra rach Frankfurt, um die
Mutter Goethes kennen zu lernen. Die junge Bettina ſchildert
dieſes Suſammentreffen in einem phantaſtiſch langen Brief an
Soethe. Sie ſchreibt darin u. a.: „Die Mutter hatte ſich, ob
Frau Nath Goethe
im Spiegel ihrer Seit.
Von Alfons Paguet.
Fun Aja liebte zeitlebens ſchöne Kleider, anſehnliche Stoffe,
nſtrhul gearbeitete Spitzen. Gern trug ſie die kunſtvoll gefaltete
zubol, rug in Konzerten und Jeſellſchaften ſtolz ihren koſtbaren
hmug an Hals und Händen. Eine mit Edelſtein beſetzte Doſe
deu s Gfſtenk des Herzogs Karl Auguſt, Handſchuhe aus Eiſenach
u Geſtenk der Herzogin=Witwe Anna Amalia, und die ihr in
im ilhernbad von der Königin von Preußen geſchenkte goldene
sk 4n bringen ihr die freudigſte Erregung, ſie zeigt ſich gern
diczſe funkelnden Sachen, läßt ſich von den Freunden
bewun=
in, oyt dafür, daß die Auszeichnungen ſofort überall in der
(adt hrannt werden. Natürlich macht es ihr auch Vergnügen,
Fkakfurt die als Schwiegertochter liebevoll aufgenommene
riſtiſtwe mit Hüten, Kleidern, Schals, mit ſchönen Stoffen und
rha) modiſchem Kleinkram zu verſorgen. Aus Weimar
ſen=
min ihr regelmäßig die Modeſournale und unterhaltende
tſchtiſten, über deren Inhalt ſie nicht verſäumt, ihre Befrie=
Nungg uszuſprechen. An Goethe perſönlich ſendet ſie noch am
Ahy 1800 einen Settel wie dieſen: „Lieber Sohn! Hier
ſicke aA einen Sommerhut von der neueſten Faſſon — wünſche,
erzminer lieben Cochter wohlgefallen möge. Da er aber ein
feitlhes Ausſehen hat, ſo ſoll mit kommenden Poſtwagen
chemtzeringerer von Stroh, alle Cage zu tragen, nachfolgen.
nern ?ankinett für den lieben Auguſt. Er ſoll es geſund
zer=
ſen.,
Gogtes Mutter bewahrte noch im Schrank ihr
Hochzeits=
d. 6 war von blaßgrauer Seide, mit Gold= und Silber=
Een drchwirkt. Ein ſcharlachroter Samtüberwurf gehörte
z, jü lem ſpäter einmal der Sohn, ſchön wie ein junger Gott,
dem Eiſe vor dem Nechneigraben vor den Augen der ent=
It imle Hände klatſchenden Mutter dahinſchwebte. Es wird
der Felby Nantel geweſen ſein, den ſie nach Jahren dem jungen
Wauſiſieer Unzelmann für ſeine königlichen Nollen ſchenkte.
Modentenſilien aus dem 18. Jahrhunderk.
Modebild vor der franzöſiſchen Revolntion.
aus Oronie oder aus Uebermut, wunderbar geſchmückt, aber mit
deutſcher Laune, nicht mit franzöſiſchem Geſchmack. Ich muß Dir
ſagen, daß, wenn ich die Mutter anſah mit ihren drei Federn
auf dem Kopf, die nach drei verſchiedenen Seiten hin ſchwankten,
eine rote, eine weiße und eine blaue — die franzöſiſchen
Natio=
nalfarben, welche aus einem Feld von Sonnenblumen
empor=
ſtiegen —, ſo klopfte mir das Herz vor Luſt und Erwartung —
ſie war mit großer Kunſt geſchminkt, ihre größen ſchwarzer
Augen feuerten einen Kanonendonner, um ihren Hals ſchlang ſich
der bekante goldene Schmuck der Königin von Preußen, Spitzen
altherkömmlichen Ausſehens und großer Pracht, ein wahrer
Familienſchatz, verhüllten ihren Buſen, und ſo ſtand ſie mit
weißen Glacéhandſchuhen, in der einen Hand einen künſtlichen
Fächer, mit dem ſie die Luft in Bewegung ſetzte, die andere,
welche entblößt war, ganz beringt mit blitzenden Steinen, dann
und wann aus einer goldenen Cabatiere mit einer Miniature
von Dir, wo Du, mit hängenden Locken, gepudert, nachdenklich
den Kopf auf die Hand ſtützeſt, eine Priſe nehmend. Frau von
Stael war als Corinna gekleidet, ein Curban von aurora= und
orangefarbener Seide, ein ebenſolches Gewand mit einer orange
Cunika, ſehr hoch gegürtet; ihre ſchwarzen Augenbrauen und
Wimpern glänzten, ihre Lippen auch von einem myſtiſchen Not;
die Handſchuhe waren herabgoſtreift und bedeckten nur die Hand,
in der ſie das bekannte Lorbeerzweiglein hielt.
Kleiderfragen waren für das im ſtrengen Herkommen
auf=
gewachſene Frankfurter Bürge zum von einer Bedeutung, die
man heute in dem Maße nicht mehr kennt. Kleider galten als ein
Kennzeichen des Standes. Nach der noch in den Jugendjahren
(1751) erneuerten Kleiderordnung des Magiſtrats der Freien
Reichsſtadt Frankfurt aus dem Jahre 1671 durfte der erſte
Stand, der ſich aus dem Schultheiß, den Schöffen, den
Sun=
dikern, den Magiſtratsperſonen, der zweiten Bank und den
adligen Geſchlechtern ſowie ferner aus Doktoren und Lizentiaten
zuſammenſetzte, alle Arten Stoffe und Seidenzeuge tragen, dazu
eine nicht allzu koſtbare goldene und ſilberne Verbrämung, Weſten
und Korſett aus Drap dor und goldene Uhren. Die Angehörigen
des zweiten Standes, der die Natsherren der dritten
Bank und die namhafteſten Kaufleute und Nentner umfaßte,
durften eine weiße, mit Silber und Gold verbrämte Weſte tragen
und ſilberne Uhren. Sum dritten Stande gehörten alle
Gerichtsprokuratoren, Kaufleute, Künſtler, die beſſeren Krämer,
Leutnants und Fähnriche der Bürgerwehr. Verboten waren ihnen
dreifarbige Stoffe, in Indien gefärbte Cottons, Samtkragen und
Kappe, Schärpen, alle Samt=, Gold= und Silberaufſchläge, von
ſeidenen Seugen, das helle, brillierende und „mehrfarbene”
pon=
ceau, roſenfarben, karmoiſin und blau mourant. Nur die Frauen
durften ſich in rote Sarben kleiden. Den vierten Stand
machten die gemeinen Krämer, Handelsdiener und
Handwerks=
leute aus. Dieſe durften weder geknüpfte Perücken, noch
damaſtene und geſtreifte Seidenzeuge, noch goldene oder ſilberne
Beſätze tragen, nur die glatten Seuge von „modernſten” Farben
ſowie meſſingene, vergoldete und ſilbern geſchlagene oder
ge=
goſſene Knöpfe waren ihnen geſtattet. Wer nicht Handwerker
oder Krämer war, ferner alle Caglöhner, Kutſcher und
Fuhr=
leute gehörten zum fünften Stand. Dieſen Proletariern
waren weder Seide, noch goldene oder ſilberne Cücher, weder
ge=
färbte Schuhe noch Reifröcke erlaubt, ebenſowenig wie den
Mägden, die nicht Bürgertöchter waren, die aufgeſteckten
Klei=
der, die großen Spitzenſchlafhauben, Caffetmützchen, falſche
Per=
len, Sierrat an Stirn, Hals und Ohren.
Philoſophie und Liebe
auf dem Bahnſteig.
Beobachtungen von P. Berglar=Schröer.
„Es iſt immer wieder abenteuerlich!”, ſage ich zu einem
Freunde, den ich zum Bahnſteig begleitete: „Ein Sug ſtürzt aus
der Ferne in die Ferne!‟ Die kurze Naſt iſt ein pygmäenhaftes
Gebrodel von kleinen Rufen, haſtigen Wünſchen, aphoriſtiſchen
Befehlen und ſchnellen Suſagen!” Man weiß um das Woher und
Wohin des Suges!. Man ſteht zwiſchen geographiſchen
Gegeben=
heiten und den Fahrplanziffern der Ankunft, Abfahrt, Ankunft!
Aber, weiß man auch, ob der Sug wirklich am Siele ankommt?”
— Der Freund lächelt weiſe: „Das iſt eben der
Ungewißheits=
faktor! Er iſt das Abenteuer! Die meiſten denken nur nicht
daran, nehmen Wirklichkeit für Wirklichkeit! Aber irgendwie iſt
doch in ihnen das Schickſalhafte jeder Wirklichkeit: Das
Un=
gewiſſe! Und das rumort in ihren Aufregungen!” — Ich ſehe ihn
von der Seite an: „Meinſt du nicht, daß die Sorge um den
Sitz=
platz dieſe Aufregung ſchafft?” — Wieder lächelt der Freund:
„Ja, auch das! Es ſpukt darin der Urtrieb einer Erhaltung! In
dieſem Falle: Man möchte ſich aus der unterbewußten
Unſicher=
heit wenigſtens die eine Sicherheit des Sitzplatzes ſichern! Aber
wie verdammt wenig bedeutet dieſe Sicherheit in der
Unſicher=
heit! Ich glaube ſogar, der Wunſch nach körperlicher
Bequem=
lichkeit iſt nur ein uneingeſtandenes Ablenkungsmanöver für die
unterbewußten Beunruhigungen der Unſicherheit!” Wie herzlich
ſchlecht alſo ſteht es doch um die Wirklichkeit eines Sitzplatzes
in der Ungewißheit dieſer Wirklichkeit! Und trotzdem rennen die
Menſchen wie verrückt!”, ſage ich. Nun lacht der Freund luſtig:
„Ja, es iſt lächerlich! Es iſt grotesk!. Wenn man ſich das alles
einmal überlegt, kann man, weiß Gott, nur dazu lachen!”. — In
dieſem Augenblick lief der Sug ein. Das Lächeln auf dem Geſicht
des Freundes verſchwand und wich einer ſcharfen Spannung. Er
drängte vor. Er rannte den Sug entlang. Er ſtieg ein. Er riß
ein Fenſter auf. Er winkte und rief: „Hier, — ſo, nun kann’s
losgehen! Ich habe noch einen Fenſterplatz erwiſcht!”.
Sufrieden=
heit war in ſeinen Augen. Behaglichkeit des „Be=ſitzes”. Und
vielleicht auch etwas Schadenfrohes, weil noch viele rannten und
keine Plätze fanden. — Ich blickte ihn wohl ſehr ſpöttiſch an. Er
tat, als ſähe er’s nicht. Ich ſagte: Worüber wir grade vorher
ſprachen, über das Ungewiſſe, über eingebildete Wirklichkeit, über
die Lächerlichkeit, das alles ſcheint nur in der .!‟ Er
unter-
brach mich: „ in der Cheorie zu beſtehen! Ja freilich! Selbſt
in die Unſicherheit fährt es ſich viel bequemer auf der
Wirklich=
keit eines Sitzplatzes! . Ich weiß ja, daß ich jetzt ſelbſt
lächer-
lich wirke! Aber der Wert liegt doch darin, daß ich wenigſtens
dieſe Lächerlichkeit ſelbſt erkenne! Das iſt immerhin noch ein
Plus vor vielen anderen Menſchen!” Ich ſah ihn immer noch
hitelsta? Kaum daß die alten Wohnungen geflickt wurden
hweinz denn neue erbaut. Catkraft, Lebensmut, Hoffnung
alles mr mir dahin mit den verſickerten Wellen der
Nevo=
on, Ei mich noch eine Weile getäuſcht und getragen hatten.
ſchlug nich im Jahre 1920 wieder einmal eine Hand auf die
ultern München, die Straße vergaß ich, ein Kamerad aus
Gräg um La Baſſée. Er war Bayer, hier aus der Chiem=
gegenn) von bäueriſcher Herkunft, aber gewieft, Inhaber eines
zhan ſ; und da er Holz und etwas Kapital hatte, nahm er
9 mitt ſch.
e Wir huten billige Landhäuſer im Stile der Bauernhöfe.
en auuch von ſolchen Stall und Scheune und verwandelten ſie
andkkaſer, die Einnahmen ſtiegen hoch und zerrannen raſcher,
En es mr Inflation. Ein Flickwerk des Lebens, nur um das
en zu fiſten.
Eine: lages fuhr nun mein Kamerad zu Verhandlungen nach
uncherund ſiehe — der Mann, mit dem er zu verhandeln hat, iſt
Brude meines Schulfreundes, der Schwager meiner
Ver=
ten, Kſonore. Mein Kamerad kam in ſein Haus, Eleonore
Ne ſetzs hrt, ſie hörte meinen Namen, fragte nach mir — dann
Richte me Kamerad mir zurückkehrend, ein kleines Paket von
mit. (s war eines jener Feldpoſtpäckchen — Schokolade,
ſaretttnund etwas Geſtricktes — wie der Krieg ſie myriaden=
S aus gät hatte. Es war am Anfang des Krieges für mich
ect genacht, aber dann doch nicht abgeſchickt worden. Ein
Damgefüil hatte ſie damals gehemmt; nun war ſie mit der
ſeren At auch freier geworden und ſandte mir es zu mit dem
Lamcß datierten Gruß, der noch darinlag. Und daraus
Ide een Briefwechſel, in dem wir uns recht in dem gleichen
Wß erkanten und verſtanden, in dem wir uns damals
ver=
guten -m mißverſtanden. Wir ſuchten uns nicht auf, ſchickten
uns keine Bilder; wir verſtanden uns aus unſeren Worten, aus
Nebeln unſeres Weſens traten wir in Geſtalten, und wir banden
uns aneinander, ſo behutſam wie man verbindet, und langſam,
immer inniger, immer leibhaftiger, endlich verlangend nach
Wirklichkeit, endlich zuſammengepaart, unſeres Lebens gewiß.
Ich wenigſtens erwachte eines Morgens mit der
Entſchloſſen=
heit, zu ihr zu fahren, und führte ſie aus.
Allein eben war es die Stunde, wo unſere Geldwährung
wieder feſtgeſtellt wurde. Meine und meines Kameraden
Ein=
nahmen, die bis dahin ſcheinbar unermeßlich geſtrömt hatten,
waren im Augenblick wie verdunſtet. Wir würden zwar unſer
Geſchäft weiter betreiben können, aber mit plötzlich ſehr
ge=
ringem Gewinn — viel zu gering — ſchien mir — für zwei,
Eleonore und mich. Bis zu dem Augenblick aber, wo ich in der
Eiſenbahn ſaß; hatte ich noch in glücklicher Blendung nur auf
meine Liebe geſtarrt wie auf einen Sauberbaum, deſſen Wachstum
kein Ende nahm. Nun ſah ich mich plötzlich um, wohin ich den
RNieſen voll, Zlüte pflanzen ſollte, da war nur ein winziger
Con=
ſcherben voll Lehm. Mittenwegs ſtieg ich da aus dem langſamen
Sug, in einer größeren Station, wo auch Schnellzüge halten,
hockte dann dort, einen Sug zur Nückfahrt erwartend, auf einer
Bank in der trüben Sonne, und ſchaute in mein inneres Dunkel
den langen Weg zurück, der durch Cod, Zermalmung und
Lei=
den, durch Wahrheit, Halbheit, Leichtfertigkeit in die Berliner
Kellernacht zurückſchrumpfte, z. dem Ciſch voll Flaſchen und
Cabakaſche unter Qualmwolken im rotglühenden Nampenlicht,
wo die Anſichtskarte glänzte, der Knabenſtreich. Aus dieſem
Scherz war nun ein Ernſt geworden, der mehr nach eines Dämons
verroſteter Hand roch als nach eines Gottes. Aber Ritterlichkeit
im Gemüt ſchien es mir ganz gerecht, daß ich die ſchon Herz=
Getraute nicht an mich binden durfte, die ich damals, als noch
Unbekannte, unverſchämt wie mit einem Laſſo fing. So ſaß ich
dort, unjung, nicht ſehr geſund, wieder entblättert, mutlos, vom
ganzen ſimnloſen Lebenskrieg arg beſchädigt.
Mein Sug ſchnaufte langſam heran, und ich erhob mich. Da
war’s denn, daß zum vierten und letzten Male eine Hand meine
Schulter traf. Diesmal war’s ein Corpsbruder, damals
Archi=
tekt wie ich, jetzt in der Hauptſache Kaufmann, Leiter einer neuen
Baugeſellſchaft auf genoſſenſchaftlicher Grundlage, wie ſich
als-
bald offenbarte. Menſch’ ſagte er, hier ſitzeſt du, dich ſuchen wir
ja gerade, dich wirft uns der Himmel herab, einen Architekten,
zuverläſſig, wenn möglichſt kriegsbeſchädigt — ſicherlich biſt du
beides. Du bekommſt . . . als er die Summe nannte, lachte ich,
als ob ich weinte.
So war es, du, Martin, ja ſo war es. Glaubhaft — nein, und
doch wahrhaft. Wie wenn du einen Nagel in die Wand ſchlagen
willſt, und auf deinen erſten Hieb fähr; er bis an den Kopf
hinein. Du nimmſt einen neuen Nagel und ſchlägſt ihn ſchief.
Aber du hämmerſt ihn gerade und verſuchſt es wieder — allein
nach einer Weile will er noch tiefer. Nun gibſt du es auf, aber
ein Kind entwindet dir den Hammer und ſchlägt einmal ſinnlos
froh auf den Nagel. Der ſitzt, ſtahlfeſt in Stein, in der rechten
Ciefe, wie ſeit immer — für immer.
Es ſollte ſo ſein.”
Der Erzähler ſchwieg, die Stirn trocknend mit ſeinem Cuch;
auch dem Gaſtfreund war heiß geworden, obwohl die
Nachmit=
tagsſonne, die draußen glühte, keines der Fenſter erreichte. Allein
alsbald erſchien die ausgeſchlafene Hausfrau, ſelber ſonnenrot
wie Geranjum, und bra ſte erfriſchende Getränke, kühl und
ein=
leuchtend wie der See.
em wenig ſpöttiſch an: „So iſt das Leben!”, ſagte er mm wieder
lehr ernſt. Und zuckte mit den Schultern: „Aber man kann’s nicht
ändern!”. Als der Sug ſich dann in Bewegung ſetzte, ſchaute er
noch einmal lachend aus dem Fenſter: „Alſo, lebe wohl und auf
Wiederſehen!”. Ich konnte mir’s nicht verkneifen: „Und was
macht der Ungewißheitsfaltor?‟. Er winkte ab: „Das iſt mir
jetzt egall. Ich ſitze in ihm auf einem ausgezeichneten Platz!”.
Dann zündete er ſich eine Sigarette an
Aus entgegengeſetzter Nichtung donnert jetzt ein Sug an die
andere Seite des Bahnſteigs. Auch hier iſt Haſt, Geſchiebe,
Ge=
dränge. Jagd nach der Wirklichkeit des Sitzplatzes in aller
Un=
ſicherheit dieſer Wirklichkeit. — Mein Blick fällt auf zwei ſehr
junge Menſchenkinder. Das Mädchen ſtellt ſich noch einmal ganz,
ganz nahe zu ihm, als müſſe es ihn, als müſſe er es bei lich
be=
halten. Sie ſind nur ſie ſelbſt, ihre Augen durchgreifen ſich, ſind
noch einmal Särtlichkeit, Wunſch, Sehnſucht, Bitte und Dank.
Aber da iſt auch die andere Gegenwart: Die Neiſenden, die Seit,
die weißgrüne Signalſcheibe zur Abfahrt, der Lokomotippfiff.
Er ſagt leiſe: „Ellil”, ſonſt nichts. Da hebt ſie ihm ſcheu die
Lippen entgegen. Und muß ſich faſt losreißen, ſo heiß brennt der
andere Mund. Dann trennt ſie die Entfernung. Nur die Augen
betteln, verſprechen, gewähren noch. Und nun geht die Kleine,
als trüge ſie etwas Heiliges aus dieſer Gegenwart in den Craum
ihrer Sukunft. Wird er ſich erfüllen? . . . Wird daraus
Lebens=
not und Kampf werden. Oder müde Enttäuſchung und
Neſigna=
tion?. . Ach, wer weiß dasl. . . Wer weiß, ob dieſe Minute
grade dieſes Abſchieds auf grade dieſem Bahnſteig nicht das
Schickſalträchtige in ſich birgt, das ſich einmal, unbekannt noch,
erfüllen muß?"..
P
Vielleicht ſteht ſie, ſpäter einmal, auf einem gleichen
Bahn=
ſteig; — wie eben jetzt dieſe junge Frau, zart und melancholiſch,
und doch irgendwie leidgefeſſelt neben der rechneriſchen
Nobuſt=
heit ihres Mannes ſteht. Sie hat wohl noch tauſenderlei auf dem
Herzen, das ſie ſagen möchte: Frauliches, Liebendes, Mütterliches.
Er ſagt immer nur: „Ja, jal. Iſt ſchon recht!. Aber die
Haupt=
ſache ſind zunächſt jetzt mal die Verträgel. Die ſind das große
Nechenerempell Und wenn mir das gelingt. . .! Aber was haſt
du?”, unterbricht er ſich. „Ich denke gerade ſchmerzlich, ob unſere
Liebe und unſer Leben immer nur lolch ein Nechenerempel ſein
wird!”, lächelt ſie müde. Seine kühle Vernunft zuckt nur die
Achſeln gegen ihr Gefühl. „Hätteſt du etwas mehr von meiner
Lebenspraxis . . .! Na ja, — laſſen wir’s! Da iſt der Berliner
Wagen!”. Sie möchte, daß er ſie einmal recht feſt in ſeine Arme
nähme. Er hat nur einen füchtigen Kuß für ſie. Dann eilt er,
ſich ſeinen Platz zu ſichern. Sie ruft: „Wegen deiner Verträge
ſchreibe mir bittel Sch freue mich dann für dich!‟. Das aber hört
er ſchon nicht mehr. Er hat bereits ſeinen Platz, zieht ſein
Notiz=
buch und rechnet. Sie wendet ſich langſam, geht davon, und eine
ſchmerzliche Bitterkeit gräbt eine kleine Furche ein ..
*
Vielleicht aber ſteht die Kleine auch einmal da, wie jetzt das
alte Mütterchen neben dem ſtakigen Alten: „Haſt du auch alles,
Karl?”. „Ja, ich habe alles, was ich brauche!”. Sie ſchließt das
Halstuch etwas höher um ſeinen Nacken an: „Du mußt dich in
acht nehmen!. Du erkälteſt dich ſo leicht!” „Ich werde mich ſehr
in acht nehmen!”, ſagt er und hüſtelt, weil er weiß, daß ſie ihm
dann oben den Nücken klopft. Das tut ſie auch: „Und warm in
die Neiſedecke einhüllen!. Nichtig um die Beine ſchlagen!‟ Er
nickt: „Ganz beſtimmt! So und ſo!” und er demonſtriert ihr, wie
er das machen wird. Das iſt komiſch, und ſie lächelt mit einem
lehr dümen Kicherton, und hält dabei die Hand vor den Mund:
„Ich habe die Zähne vergeſſen!”. Das macht nichtsl”, lagt er,
„Zum Eſſen biſt du ja wieder zu Haulel”. „Vergiß du auch die
Butterbrote nicht, und den Apfell”, erinnert ſie ihn. „Nein,
Liebe, ich vergeſſe es nicht! Und ſorge dich nur nicht um mich: Ich
mach alles, wie du’s willſt!” — Soweit ſind die beiden Alten
ſchon, daß nur noch das gegenſeitige Umſorgen da iſt. Sie küſſen
ſich nicht. Sie ſtreicheln ſich nur einmal die alten Hände: „Auf
Wiederſehn, Lieber!”. „Auf Wiederſehn, Liebe!”
Vielleicht ſteht die Kleine einmal ſo auf dem Bahnſteig.
Freilich ſind dann die meiſten Stationen haſtiger Lebensfahrt und
das Drängen auf den Bahnſteigen des Lebens ſchon vorbei. Aber
dann iſt das Beſte geblieben, was das Leben und was die Liebe
noch als Letztes bewahrt: Eben das Sorgen aus Liebe!.
wieder ei Huhn aus dem Korde ſchlüpft, was nicht wieder
ein=
zufangen iſt.
Sie heißen die feindlichen Vettern, drei=, vier=, fünfmal
haben ſie ſich ſchon in den Haaren gelegen. Jünfmal hat der
Marktpoliziſt ſie auseinander reißen müſſen, fünfmal hat er ſie
ermahnt, wie rechte Vettern zueinander zu ſtehen, fünfmal ihnen
verboten, den anderen Betrüger, Lump, Tagedieb und ich weiß
nicht was alles, zu ſchelten.
Sie ſind jetzt gewarnt, ſie geben ſich beide Mühe nunmehr
gut miteinander auszukommen, wo ſie doch alle paar Cage
mit=
einander zu tun haben. Denn die ſchwarzen Bauern, die oberhalb
der großen braſilianiſchen Stadt, in den Feldern ihre Frucht
ziehen, bringen ſie eigenhändig zum Markt; ſie vertrauen
nie=
man als lich lelbſt, ſie kommen ja auch nicht aus ohne ein
Stünd=
chen Schwatz hier, ein Stündchen Schwatz dort, und ohne einen
guten Schnaps zu trinken. Aber auch Pedro, der Markthelfer,
gibt ſich mit dem Frieden viel Mühe; er hat ſchließlich nichts als
dieſen Beruf. Am Kai iſt die Arbeit heiß, die Adminiſtradores
ſehen dem armen ſchwarzen Mann auf die Finger und taſten ihm
die Caſchen ab, wenn er heim will; auf dem Markt iſt immer
raſch etwas zu verdienen, und Pedro iſt ein ſparſamer Mann, der
an ſein Alter denkt, der ſeine Gelegenheit ſucht, hier einmal hilft
und dort einmal kauft und verkauft, wenn er hört, daß in der
anderen Marktſtraße die Hühner und der rote Pfeffer im Preis
ſteigen.
Juſt weiß er, daß heute die Melonen rar werden. Die zweite
Marktreihe hat ſchier ausverkauft, da hat ein gewiegter
Händ=
ler den rechten Blicke dafür. Er verfolgt alſo aufmerkſam, wie
die Preiſe in der zweiten Marktreihe anziehen, weil gerade jetzt
erſt die Köchinnen der Gringos, die faulen Köchinnen aus den
Vierteln von Sta. Chereſa auf den Markt kommen, um
einzu=
kaufen.
Und bald iſt Pedro auf der anderen Markthälfte, flüſtert
halblaut mit dieſem und mit jenem — die Polizei hat ja ein
Vorurteil gegen ſolchen Handel —, er kauft hier eine Melone
für hundert Reis, für die er drüben ſchon zweihundert
wieder=
bekommt. Die Preiſe ſteigen, jetzt hat nur noch ſein Vetter
Paolo Melonen, ſchöne reife Melonen, die er in der Frühe mit
Weib und Kind zum Markt geſchleppt hat. Weib und Kind ſind
die gute Gelegenheit, um ſeine Melonen, 15 herrliche Melonen, mit geſchickten Händen und findet bald, wo Paolo ſer
loszuſchlagen.
Aber Paolo iſt ein dummer Bauer, er weiß nicht, daß in der ſchnaps zu nehmen.
anderen Marktſtraße die Melonen ausverkauft ſind. Er läßt ſich
von Vetter Pedro beſchwatzen — ſie ſind ja heut gut Freund und
haben auch dem Marktpoliziſten geſchworen, nie wieder zu
rau=
fen. Kurz, Pedro läßt ſich von Paolo ein Angebot machen. 200
Reis will Paolo für die Melonen haben, für 150 läßt er ſie dem
Vetter ſchließlich, der dumme Bauer, der nicht weiß, daß ſie
hinter ſeinem Rücken ſchon für 300 gehandelt werden. Er meint, ſo geſchickt, daß man ſo leicht das Geld dicht bei ihm 41)
Markthalten ſei mit drei Stunden ſchwatzen und warten getan, wird, da ktommt der Bauer Paolo in die Cür.
er hätte nur ſeine Beine gebrauchen ſollen, das wäre richtiger
geweſen.
ja nicht träumen laſſen, daß er heute den Markt ſprengen wird
mit ſeinem Melonenkauf. Er hat nie mehr als einen halben
Mil=
reis in der Caſche, es wird einem ja doch herausgezogen, was ſucht. Und er lagt ihm freundlich, daß er das Geld fü/
man darüber im Beutel hat. Er muß alſo elig laufen, um ſich Melonen brächte und ſeine Waren haben möchte.
das Geld zu holen, ſtreichelt dem Vetter den Bart, der ſpärlich
grau über dem ſchwarzen Kinn ſprießt, und läßt ſich noch einmal
den Preis in die Hand verſprechen, gleich will er wieder da ſein
mit ſeinem Geld.
Kaum iſt Pedro aber unterwegs, da kommt der erſte
Käu=
fer und bietet dem Bauer Paolo, der eben ſeine Melonen für
150 verkaufte, 200 Milreis für das Stick, ſchöne, goldgelbe
Melonen ſind es, mit einem dünnen grauen Netz rundum. Der
arme Paolo läuft erſt dunkel an unter ſeiner Haut, wird dann riſſen. Er beklagt den armen Vetter Markthelfer unk 1 Nenſch hi
aſchgrau und ſieht ſeufzend auf ſeine Früchte. Aber er hat ſie ja
Pedro für 150 Milreis das Stück verſprochen, und Pedro iſt
ſein Vetter und Freund, und er hält dem Freunde das
Verſpre=
chen. Die Leute laſſen ſich indes nicht gefallen, daß Paolo da
zwiſchen ſeinen herrlichen Melonen ſteht. Sie nennen ihn
Wuche=
rer und Dummkopf, weil er keine verkaufen will. Auch die
ſchwarzen Köchinnen der hohen Teamten ſchreien ihn an, ſie
bie=
ten 250, ſie bieten 300 für eine Melone. Aber Paolo will
ehr=
lich bleiben. Er ſagt, er hätte die Melonen für 100 Milreis das
Stück verkauft und ſie gehörten ihm nicht mehr. Da beginnen ja
alle Leute zu lachen über einen ſolchen dummen Menſchen, der
die Melone für 100 abgegeben hat, wo er 300 hätte bekommen
können. Eine licke ſchwarze Einkäuferin, dreimal ſo dick noch
wie Paolos Weib daheim, drückt ihm grinſend 300 Milreis in
die Hand und ſtiehlt ihm eine Melone. Paolo iſt ganz verdutzt
über ſo viel Schlechtigkeit, er ſieht bedenklich auf die drei
ſchmutzigen Scheine in ſeiner Hand, aber ſie ſind echt und
Bar=
geld.
Da haben die andern die Lage erfaßt, die nächſte nimmt
Paolos Hand von hinten, drückt ihm 300 Milreis in die Hand
und ſtiehlt wahrhaftig auch eine Melone, ein dritter tut es ſchon
offen von vorn, er gibt Paolo 400 Milreis, nie ſind ſolche Preiſe
am Markt bezahlt. Aber die Köche und Köchinnen haben
Auf=
trag, Melonen zu kaufen, mögen die Hausfrauen daheim ob der
Preiſe ſchelten, noch ſchlimmer iſt es, ohne Melonen
heimzu=
kommen. Sechs ſind ſchon fort, acht ſind fort, jetzt reißen ſich
die Leute darum, und auf einmal ſind die 15 Melonen weg,
Bet=
ter Pedros ehrlich gekaufte Melonen; es wäre zum entrüſten,
aber was iſt gegen die Gewalt zu tun?. Man ſollte der Polizei
Beſcheid ſagen, aber muß man da nicht bekennen, daß der
Markthelfer Podro wider das Vervot Handel treibt. Ratlos
geht der arme Bauer Paolo hin, ſteckt ſein Geld weg und will
einen Zuckerrohrſchnaps trinken, vielleicht kommt ihm da ein
guter Gedänkel.
zioe
Weltrich geh
ſiehrt, wel
Niunn
pofül it
Als Pedro zurückkommt, iſt Paolo nicht mehr
Markt, er hat das Geld umſonſt geholt. Die Leute erz
A
Wunderdinge über die Preiſe. Pedro gerät außer ſich
noch eine Weile nach ſeinen Melonen, aber er findet
nicht eine einzige. Und es wäre doch ein Geſchäft gewt
Jahren hat er keine ſolche Gelegenheit gehabtl. PedrMſtwu ner 7
bitterſter Entrüſtung über ſeinen Vetter Paolo. Wer Mim ſch!
wieder den Streit angefangen? Aber daß Paolo zu Mftlmne!.
unehrlicher Kerl iſt, der dumme Bauer vom Montersckunch Mie
„pite M
hätte er ihm nicht zugetraut.
Pedro geht deshalb in Paolos Quartier, um ihn zu 30t Mie
zu ſtellen; es iſt ein kleines Haus in einer kaum zwei Sch WSſüne 2
ten Seitengaſſe, Quartier der Bauern, die abends niſcteit wlle.
heimkommen, nur eine kleine Pritſche für jeden, juſt ſo
zwei Sack Gemüſe darunter abſtellen und ſich
darüber=
legen können.
Pedro unterſucht das Quartier gründlich, er weiß F2u lenger
wird niemals ſo viel Geld auf der Straße bei ſich führe ien nelicht
längſt wieder hein, um im Garten zu arbeiten, Paolo lauert auf ſelbſt für die Melonen bekommen hat; Pedro iſt auch aihlen u ſun
chen verborgen hat, eher er ausgegangen iſt, einen Sund
Bald findet Pedro das Geld, und das Geld iſt d4
Hätte Paolo nicht warten müſſen, bis er wiederkam? 24
leicht hat Paolo die Gelegenheit für ihn ausnutzen wall
der gute Paolo das Geſchäft für leinen Vetter Pedrok
wollen? Im einen wie im anderen Falle, das Geld gehör
dem Markthelfer. Juſt hat er die Scheine vorſichtig v.aß
Vetter Pedro ſieht ſich doch im Augenblicke unſchl M
es iſt eine böſe Lage, in einem Bauernquartier fechten 7
Vetter Pedro hat indes nicht ſo viel Geld bei ſich, er hat ſich wo keine Freunde in der Nähe ſind. Aber er ſammelt fü/
Hat Paolo etwa ein gutes Gewiſſen? Der Händler urd0
erfreut, daß er den Vetter endlich trifft, überall hat er!K
Der Bauer Paolo hat allerhand Umwege hinter ſich
ſich an allen Ecken vorſichtig umgeſehen. Er wünſchte
weniger, als Vetter Pedro zu treffen. Daß er ihm num
hier begegnen muß, iſt eine vertrackte Geſchichte. Es 34/
auch in allen Gliedern, Neißaus zu nehmen, aber er had
Geld daliegen und dazu einige Säcke mit allerhand Dim
man nicht gern aus den Händen läßt. Paolo beginnt Wit Relan
Im ihr Bere
bärmlich zu lügen, die Melonen ſeien ihm aus den Härhiſten
ihn auf gleich zur Polizei zu laufen, dergleichen darf Alſt heit hr.
doch nicht gefallen laſſen!
ziu der wag
Da wird auch Dedro ſehr lebendig, aber er redet vor tun Hund h!
Geld, er birſt nur ſo von guten Natſchlägen, er will MM im
Paolo zum Jefe politico gehen, wie kann der Vetter ſich /t lade ſteh
gefallen laſſen. Wäre er nur dabei geweſen, gern hätrk nß gemo
zur Seite geſtanden.
Fünfzig Schritt laufen ſie zuſammen in gerechter Ernl
laufen rechtwegs zum Markt, laufen auf den Marktpolis/
Mi un hott
um ihm den Fall vorzutragen. Aber wie der Geſtreng.
Blick wartend aufhebt, denkt jeder, der andere ſolle EAm
denkt Paolo an die fünfzehnmal 400 Milreis, die er z0i .bemeich
nen Säcken verborgen meint, donkt Pedro an die fün4
400 Milreis im Bruſtlatz, und noch ſchlimmer, daß einerl.
Markthelfer ja aller Handel verboten iſt. „Ach, es iſt
ſeufzt er alſo, „warum ſoll man Euch die Geſchichte erl”cl
len?” Und er nickt dem Marktpoliziſten freundlich m un —
ſeines Weges.
„Nun, wem du nicht willſt,” leufzt Paolo, „ſchließlk
ja deine Sache.”
„Habt ihr euch wieder bei den Haaren gehabt?” bru /
Poliziſt.
„Nein, nein”, verſichern ſie beide.
Nein, diesmal glauben ſie in Freundſchaft
auseinande-
men zu ſein.
Kätſel
II
at
77I 8 18 7741
20 471 17
3 6 8 8
Von Hans Friedrich Blunck.
Sie heißen die feindlichen Vettern, der dicke ſchwarze Bauer
Paolo, der oben unterm Montecorro ſeine Melonen züchtet, und
der alte Händler und Hehler Pedro, der ſich den lieben langen
Cag auf dem Markt herumtreibt und zuſieht, wie die
Bauern verkaufen, wo ſie ihr Geld laſſen und ob nicht einmal
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl. für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt. Fernſpr. 1, 2389— 2392.— Alle Rechte vorbehalten. Nachdr.7
Car! De
Silbenrätſel.
Aus den Silben: an ar ba berg burg ce ci
der di dol e ef eiſ ex fa ga gri ham jo li
mi nal ne ne ne nett ni nin no non ob d
phir rauch re ro roſ ſa ſe ſi ſi ſtro terſ un wei
ſind 19 Wörter zu bilden, deren Anfangs= und Endbl”
beide von oben nach unten geleſen, eine Bauernregel f1
ergeben.
Die Wörter bedeuten: 1 wohlriechendes Räucherharz. 22
gerät, 3 Nachtſchmetterling, 4 Filmſchauſpielerin, 5 Blüt=
6 Erdzeitalter, 7 Bildhauerarbeit, 8 Stadt in der Schweit
fenlager, 10 Berg der Salzburger Alpen 11 Milits34,
12 Gemeinſchaft. 13 italieniſcher Komponiſt. 14 ſcwackt
lava, 15 Edelſtein. 16 Fremdenführer, 17 deutſche Stadt,
des Gedichts, 19 Fiebermittel.
Auflöſungen der Rätſel aus Nr. 43
Silben=Vorſetz=Rätſel.
Emma Irma Norma, Sitte, Torte, Ratte, Eiland.
Tiefland Einer, Nenner, Donner, Elbe, Silbe, Eibe, Ho6
Pauſe, Abgang, Ausgang Rundgang.
„Ein ſtreitendes Ehepaar”.
te mer weider, wo mer am letztemol ſteh gebliwwe ſind,
am de Reklame.
udo freegt mer ſich: was is Reklame ?
hlame is, wann mer vun was redde macht. Reklame is,
de Leit die Nas druff ſtumbt. Reklame is, wann mer
wo mer gärn los weer. Bloß därf mer nadierlich net
owe, ſundern muß geheerig ins Zeich fahrn. Mer muß
ſo laut drumpete un poſaune, daß es die ganz Wäld
ir muß ſich rege un e Uffhewens mache, daß es nor ſo e
z. Mer muß ſo laut kreiſche, daß die Leit die leis
Zwei=
m in ihrm Innere net mehr heern, un glaawe, daß ſe
6 mer’n uff die eidringlich Art beibringt, unbedingt
umiſſe, jedenooch um was ſich’s grad hannelt;
beiſpiels=
chirr e Audomobill, odder um e Haushaltungsbutzmiddel,
wie geſagt, die Reklame muß laut ſei, muß lowe un
ihzlund ſo horſchaff genau befähle, daß es iwwerhaubt kaan
üyſprch gibt, un daß mer ganz afach folche muß, indem mer
tmumit Aſtand läwe un zweidens effenduwäll net emol net
jaſh ſitwe kann.
Senk ich mir däß zum Beiſpiel ganz färchterlich, wann aam
ſe cletzte Stund, die wo mer noch zu läwe hott, uff aamol
Uck aß mer ärchend en ſtrenge Reklamebefähl — dann wie
igit er bloß lowe, ſundern direckermah befähle dhut die
duüchkeklame! — alſo daß mer ſo en ſtrenge Reklamebefähl net
ylxnott, wie zum Beiſpiel: „Bade zu Hauſe”, „Schmücke dein
ma „Heize mit Gas, „Koche elektriſch”, „Drink deutſchen
ind dder wie die Sprich all haaße. In ſo=eme Fall, wann’s
aux=Stärwe geht, do mag aam s Gewiſſe net ſchlecht zwicke,
muenkt valleicht: heſte dei Heim gekocht, un dei Gas geſchmickt,
ſein ſek triſch geheizt, un dei Haus verdrunke, un dein Wei gebad,
„vengekehrt, weil mer jo meiſtens zuletzt ſei Gedanke net mehr
axyeiſamme hott, korzum, mer denkt valleicht, wann mer die
ſekmdefähl richdich befolcht hett, dann hett mer valleicht noch
ſon dag lenger läwe kenne. No un die ſpeede Erkenntnis
üſtton meeglicherweis de Abſchied von däre Wäld zimmlich
ſiheen, un ſaumeßich ärchern.
Wſ die Reklame, un beſunners die Zeidungsreklame
ſebn ihr Berechdichung, als Lob= und Abreiſungsmiddel, als
ſtyaſtern, als Mackſchreiern, for all un jenes, was der
ge=
ets Nenſch heit dreiwe un laſſe muß, un for alle Addiggel,
Wſiß ſeit heit brauche. Un der wo behaubt, die Reklame weer
bägder waaß net, daß e dichdicher Geſchäftsmann ohne
Re=
ronesan Hund hinnerm Owe evor locke kann, und daß er ohne
wameiwwerhaubt kaa Geſchäft mache kann, un bald ganz allans
imLade ſteh dhet. Un je mieſer die Zeide, um ſo mehr
enn iach wärwe lehrn
Daßhott ſich alſo vermudlich aach der Reklame= un
Broba=
hauhff vun unſere Stadtverwaldung, bzw. vum
Verkehrsver=
geyya, un hott alſo diß Johr e Serje Reklamebefähl losgeloſſe,
muuwrdiche Zeidunge, wo’s alſo ungefehr gehaaße hott, daß
Tluſtadt geſähe hawwe mißt, bevor mer ſtärbt, wie’s jo aach
st: Fennedich ſähen, un ſtärben . . .
Un iwwer a vun dene Serje=Annohſe hab ich mich am
letzte=
mol uffgeregt; un mit vollem Recht, wie mer diwerſe Zuſchrifte
bewieſe hawwe. Allerdings, noochdem ich mich devo iwwerzeicht
hab, ſo war awwer aach grad die Reklame=Annohs die
aller=
unglicklichſt vun der ganze Serje; iwwer die annern’Annohſe,
die mer in gleichem Stil losgeloſſe hott, kann mer gedaalter
Maanung ſei .
Unſer ſtädtiſcher Reklame= und Brobagandaſchäff hott mer
awwer aach ausenannerboſſamendiert, wie ſchwer es weer, for
Darmſtadt zu wärwe, un daß er’s däßhalb dißmol uff e witziſch
un humoriſtiſch Art hett browwiern wölle".
No, was den „Witz” un„Humor” bedrifft, ſo muß ich ſage,
daß däß ſo zimmlich heit die rahrſte Addiggel ſinn, wo mer hott.
Dohärngäje: Wichdichduerei, Ehrgeiz, Uffgebloſenheit,
Groß=
mogelichkeid, däß ſind Eigenſchafte, wo mer heit leichter drifft.
Domit is awwer weiders kaan Staat zu mache, un erſt recht kaa
Reklame —
Un wann ich perſeenlich aach vun Witz un Humor nix verſteh,
ſo därf ich doch ſage: was kaan Witz un Humor is, waaß ich
doch! — Un daß die bedräffende Annohſe Witz un Humor adme,
däß glaabt ſälbſt dem Schuchard ſei beſter Arweiter net —
Deß Wichdichſte awwer bei de Reklame is, daß ſe ehrlich
is! — Wann mer alſo mit Eigenſchafte brahle will, die mer nett
hott, ſo märkt aach de Dimmſte die Abſicht, un wärd verſtimmt.
Wann alſo unſer Reklamemächer Witz un Humor vordeiſche, den
ſe net hawwe, dann brauch mer ſich net zu wunnern, wann ſe
mit=ere derardiche Reklame näwer’s Neſt leje.
Daß es dohärngäje ſchwer is, for Darmſtadt zu wärwe,
daß glaab ich unſerm Reklameſchäff ohne geſchworn. Du lieber
Gott, mir hawwe leider kaa beriehmte Dode, vun dene mer
läwe kennte, wie beiſpielsmeßich die Weimarianer. Un was
unſer beriehmte Läwende bedrifft, ſo ſin die entwedder ſo
beſcheide, daß ſe kaa Reklame mit ſich mache loſſe, odder ſie ſin
verärcherd un verkrummbelt, weil ſe hier zu Lebzetde
net genug geehrt wärren. — Un was gar des Allerſchäwichſte is:
einzelne vun dene „beriehmte” Läwende ſetze ſich in ihrm Aercher
gar hie, un ſchreiwe gehäſſiche Addiggel in auswärdiche Zeidunge,
un reiße Darmſtadt erunner, drotzdem en unſer Natzionaleſſe:
„Gequellte mit Schmierkees” odder en Kringel Flaaſchworſcht ſehr
gud bekimmt.
Alſo ich will’s unſerm ſtädtiſche Reklameſchäff ſchun ganz gärn
glaawe, daß=em ſchwer fellt, for Darmſtadt zu wärwe. s freecht
ſich drum blooß, ob Darmſtadt e därardich Wärwung
iwwer=
haubt neediſch hott, un ob ſich der Uffwand bezahlt macht. —
Ge=
wiß, mir brauche Leit, die hier emol in de „Drauwe”
iwwer=
nachte, un im „Ratskeller” effenduwäll zu Middag eſſe, ſunſt hett
mer die zwaa vornehme Lokahlidhäde jo gornet zu baue brauche —
Wobei ich uff en ſchwerwiegende Widderſpruch hieweiſe mecht:
nemlich ſeiner Zeit hott’s gehaaße, mir braichte die vornehme
Lokahle wäje de Fremde: — heit haaßt’s: mir brauche die
Fremde, wäje dene vornehme Lokahle—
Wann mer ehrlich ſei wolle, dann miſſe mer ſage, daß die ganz
Fremdewärwung, die wo Darmſtadt macht, in de Haubtſach —
Frankfort un Heidelbärch zugut kimmt, dann weer als Fremder
nooch Darmſtadt kimmt, fehrt ganz beſtimmt aach emol nooch
Frankfort odder Heidelbärch. Ob awwer die, die nooch Frankfort
odder Heidelbärch fahrn, aach nooch Darmſtadt kumme, däß mecht
ich dohie geſtellt ſei loſſe. Un wann mer alſo for Darmſtadt
wärwe wolle, dann miſſe mer emol for alle Dinge bei uns
affange, un net uff e humoriſtiſch un witzich Art Fremde hierher
kitzele wolle. Insbeſunnere, wo mer Darmſtadt aach noch den
Beiname gäwwe hott „die vornehme‟
miſſe mer emol for alle Dinge bei uns afange, un net uff e
humoriſtiſch un witzich Art Fremde hierher kitzele wolle.
Ins=
beſunnere, wo mer Darmſtadt aach noch den Beiname gäwwe hott
„die vornehme‟ .. . . .."
Kommen
Sie nach
hie
Wann mer awwer gar druff hieweiſe dhut, daß Darmſtadt
diß Johr bei weitem net unner dem „Fremdeſchwund” zu leide
ge=
hatt hett, wie annere Fremdeſtädt, ſo is däß äwe grad en
Be=
weis defor, daß Darmſtadt kaa Fremdeſtadt is, ſundern daß die,
die hierher kumme, aus alter Ahenglichkeid kumme.
Schließlich un endlich mecht ich awwer bemärke, daß ich mit
Vorſtehendem net geſagt hawwe mecht, daß mer etwa mit unſerm
Städtche kaa Reklame mache kennt. — Oh bidde! — Mir geht ſo
manches Schreiwe zu, vun Leit, die de Zufall, odder die Umſtend
hierher gefiehrt hawwe, un die ſich dankbar der Zeid erinnern, wo
ſe in unſerm liewe, un ſcheene, un ruhiche un ſauwere Städtche
verläwe durfte. Un die Reklame, die wo diejeniche drauß for
uns mache, is die beſt!
Mit aam Wort, unſer Städtche is kaan Bluffer, is kaa
uff=
gedaggelt, verbrehmt un verſchminkt Scheenheit, die wo ſich jedem
erſte beſte an die Bruſt wärft. Ganz im Gäjedaal: unſer Städtche
is ehnder e bische verſcheemt, wie e jung Mädche, awwer geſund,
friſch un roſich, un wer ſich’s gewinnt, hott’s lieb for ſei ganz
Läwe. — — Un mit ſo=eme Juwehl kann mer ſchun Reklame
mache; awwer bidde, in Zukumft mit dem neediſche
Finger=
ſpitzegefiehl . . . ."
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Iwwrichens hott aach die
Liewes=
affeer zwiſche dem Romeo un däre Julia viel Staab
uff=
gewärwelt, wann’s aach bloß Therjaderſtaab is. — Awwer ich
glaab drotzdem net, daß mer domit „Die Fremde” in’s Therjader
näxe kann, ganz abgeſähe vun de Eiheimiſche, un noch
abge=
ſehener vun de Juchend, die ſpannt, bei aller Begeiſterung
ihre „Liebling” die Gail net mehr aus, odder leßt s Benzien
auslaafe, un drickt es Audo haam
Den Eidruck hatt ich aach die Woch, nooch dem ſogenannte
„Dißkurzionsawend‟ Do hab ich nemlich unwillkierlich an de
Heinrich Heine denke miſſe: — — „Sie ſaßen und tranken am
Teetiſch, und ſprachen von Liebe viel”
Noja, mit de Lieb is es jo aach ſo e Sach, un wann
„geſetzte” Menner von der Lübe reden, wie einſt im Mai,
nooch=
her kann mer ſich ſchun denke, daß do net mehr viel debei
eraus=
kumme kann — —. Freilich:
Mit Worten läßt ſich trefflich ſtreiten,
Mit Worten ein Syſtem bereiten,
An Worte läßt ſich trefflich glauben,
Von einem Wort läßt ſich kein Jota rauben
Awwer do mag mer ſage was mer will, iwwer die Lieb kann
mer net filleſofiern, die Lieb kann mer nor erläwe;
wenichſtens nooch meiner Erfahrung — —. Ob aaner, odder
de annere vun dem vierblätteriche Kleeblatt, wo ſich im
Ther=
jaderzeddel heflich zu der Frog geaißert hott, in ſeiner Juchend
wohl jemols ſo gottſeelich=kreizdumm verliebt gewäſe is?
Mir ſcheints net ſo. — Zuwas alſo all die Sprich, vun de Lieb
un iwwer die Lieb? —
Es iſt die alte Geſchichte
Doch bleibt ſie ewich neu,
Un wem ſie juſt paſſieret,
Dem bricht das Härz entzwei".
Bei däre Uffiehrung, wo ich drinn wor, is zufellicherweis
nix gebroche, kaa Härz un kaa Baa, obgleich letzteres ſehr leicht
de Fall hett ſei kenne, uff däre verwogene Dräbb, wo kaa
Ge=
lender dro war, un wo däßhalb jed Baubollezei mindeſtens mit
fuffzig Mack Strof belegt hett. — Un der alte Capulet hott ſich
ſei Haus doch ſicher net vun ſo=eme verdrehte
Noochkriegs=
arſchidäckt baue loſſe . . .
Daß mer iwwrichens uff ſo=ere verunglickte Eisbomb, wo ſich
fälſchlicherweis „Biehnebild” bezeichnet, weder als feiriſcher
Romeo noch als verliebte Julia richdich „in Glut” kumme kann,
däß glaab ich aach; insbeſunnere, wann ſe aach noch im
„ſcheenſte Moment” mit ihrm Hinnerkobb nooch em Bubbligumm
zu lieje, un miſſe ihr Liewesbeteierunge in de Schnierboddem
babbele. E: Glick, daß wenichſtens in de geeichende
Sidde=
watzion immer e Sail, odder e Stang, odder en Poſte
griff=
bereit zur Hand is, wo die Liewende dro erum kläddern un ihr
Gefiehle „abreagiern” kenne, wie däß ſcheene deitſche
Fremd=
wort haaßt; ich bin allerdings dobei manchmol es bische an de
Zologiſche Gadde erinnert worrn
Iwwrichens, aan Brofitt hab ich vun däre „Ausſproch”
wenigſtens doch gehatt. Nemlich ich hab widder ſoviel neie
Fremdwörter uffgeſchnabbt, daß ich for=e gud halb Johr
eige=
deckt bin. Mit däre ſubbjäckdiefiſtiſche Obbjäckdiefierung, odder
der obbjäckdiefiſtiſche Subbjäckdifierung, do kann mer emol, bei
Geläjenheit, en ganze Stadtrat mit kobbſchei mache.
A
Schach
zal
Aufgabe 636.
mier 438.
Joel Fridlizius in Gotenburg
(1. Preis, St. Petersburger Zeitung, 1898.)
g b
a b d e
Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen matt.
küfſtellung: Weiß; Kg7 Dh1 Tc3 Ed6 Sd5 Batc2e4
Schwarz: Kd4 La7 e2 Sa5 Bb6 d2 f7 g5 (8); 3-.
Aufgabe 637.
T. King Parks.
(1. Preis. Football Field, 1908.)
G: Kd1 Da2 Te8 14 Lf1 f8 Sd7 g6 Bb2b5 c2 d6 e2 (13);
Schwarz: Kd5 La5 e6 Sa1 b3 Bb4 f2h3 (8).
Matt in zwei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 624—628.
224.* (Roſenkilde. Ehrenpreis i. d. Dreizügerabteilung der Schwalbe‟, 1930—III.
2ANLbl e5 Sa3 e7 Ba7 c2 c5 d2 f4g2g6; Ke4 ThlhzLe2 g1 8b8
K F) 1. K:b87 T:a31 1. Dg57 Lg41 2. K:b8 Th8+. — 1. Dh6—h5!
*8W5F, erzwingt daher Weglenkung vom Treffpunkt 43: 1. .. . T:h5
D2 -h5 3. C4X, 1. . . . L:h5 2. K:b8 (2. 8b52 L:c51 Td3, Tb3+, Ta3
W4b3, Bc3. Zwei hervorragend durchgeführte Treffpunktſpiele,
2S TB. Rowland. Dublin Evening Mail 1886. (Ka4 Dh8 Tg7 Lc1 Sa3
LD4t2 13; Kc3 8e5 Bc2; 2-) 1. Seß—f41 Sc4, Sd3 (Selbſtblocks
Fr . 8:c6, 8:t3 2. Tc7, Tg3+ (Feſſelungsmatte).
626. B. Sommer. Ehrenpreis i. d. Dreizügerabteilung der „Schwalbe‟, 1930—TV.
(Ka8 Df3 Le8 h2 Bd2 f6 g5; Ke6 Lbl Sb8 Bb2c5 g6; 3-.) 1. Bf77 Sa6!
2. Bf8 S+ (—D) Ke7 (Sc7+); 1. Bd37 L:d3 2. D:d3 BbID1 — Jbeegemäße
Verführung: 1. Bd47 B:d4! Der verſteckte Löſungszug iſt 1. Ka8—b71 (droht
2. Dg4+ Kd5 3. Lf7F Be4 2. Bd4 B:d3 e. p. 3. De4F. Ein ſchwieriger
Bauern=Römer.
627. M. Adabaſcheff. Ehrenpreis i. d. Zweizügerabteilung der „Schwalbe‟, 1930—II.
(Kf7 Da5 Ta3 f1 Lg4h8 8s4 h3 Bd2d5f5g7: Ket Sg2 Bd4 e6 g5 g6
16; 2X.) 1. Bg7—g8 8! Ein hübſches Zugzwangſtück mit fünf Selbſtblockierungen.
628. F. Matouſek. 1. Preis, Caſopis, 1915. (Kh8 Dg1 Tb6 Sa2 e5 Bb5 d3 g2
h4; Kd5 Sf5 Bg3; 3+) 1. Tb0—f6! 8d4 2. Sct Kc53. Tf5-; 1. . . . 8e3
2. Sd7 Kd4 3. Td6F: 1. . . . K:e5 2. Db6 Kf4 3. Dd4F. Drei hübſche
Feſſe=
lungen des ſchwarzen Springers. 1. . . . ST anders 2. Sb4+.
Löſerliſte: eand. med. J. B. Gottlieb in Dieburg (624
und 626; auch 622, 623); Georg Peter (625, 627).
Der zeitgemäße Haushalt.
Speiſezettel vom 26. Oktober bis 1. November.
(Mitgeteilt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag: Blumenkohlſuppe, Kölner Schnitten, Kartoffeln und
Tomatentunke.
Dienstag: Gebr. Grießſuppe, Spinat mit Kaiſerſchmarren.
Mittwoch: Haferſuppe, gebackene Leber mit Kartoffeln.
Donnerstag: Gerſtenſuppe, Himmel und Erde mit
Blut=
wurſt.
Freitag: Gemüſeſuppe, Reis=Fiſch=Auflaufk), Salat.
„Samstag: Bohnenſuppe mit Dörrfleiſch, Aepfel.
Sonntag: Hammelbraten mit weißen Rüben nach Teltower
Art gekocht, Kartoffeln, Aepfel im Schlafrock.
*) 2 Pfund Seefiſche in Salzwaſſer gar ziehen laſſen, 185
Gr. Reis mit ¾ Liter Waſſer, 60 Gr. Fett etwas Salz
aus=
quellen laſſen. Der Fiſch wird enthäutet, entgrätet mit dem
Reis in eine vorbereitete Auflaufform eingeſchichtet. Auf jede
Reisſchicht Tomatenſauce geben und etwas Parmeſankäſe ſtreuen.
Zum Schluß wird das Gericht mit geriebenen Semmeln
be=
ſtreut und mit Fettſtückchen belegt, 20 Minuten backen. Man
nimmt ½4 Liter Tomatentunke zu dieſer Menge.
Verdrückten Gummimantel zu glätten. Die
gummierten Stoffmäntel laſſen ſich leider nicht durch Bügeln
wieder glätten, wenn ſie einmal verdrückt wurden. Man kann
aber es ſehr gut erreichen, wenn man die äußere Stoffſeite,
wobei man den Mantel auf einen Bügel hängt, mit einem
naſſen Schwamm ſtrichweiſe vollkommen durchnäßt, ebenſo die
Aermel, die man am beſten mit Papier feſt ausſtopft, um dann
den unteren Rand des Mantels, wie der Aermel, mit ſchweren
Gegenſtänden an Bindfadenſchlingen zu belaſten. Läßt man den
Mantel über Nacht ſo hängen, dann erſcheint er am anderen
E.
Tage wieder völlig glatt und faltenlos.
Hum
Or
Das Hleinere Uebel.
„Nicht doch — nicht doch! Madame, rufen Sie lieber das
Ueberfallkommando.”
Das Modell. A.: „Was iſt eigentlich dieſer Herr mit den
O=Beinen ſeines Zeichens:
B.: „Er ſteht Modell.” — A.:
B.: „Durchaus nicht! Er dient
„Unmöglich! Sie ſcherzen.
in einer Möbelfabrik als Modell für geſchweifte Tiſch= und
Stuhl=
beine
Was verſteht das Kind? Frau A.: „Ich verſtehe nicht, daß
Ihr Kleiner nicht friert. Das Thermometer ſteht heute ſechs
Grad unter Null.” — Frau B.: „Aber was verſteht denn ſo ein
kleines Kind vom Thermometer!“
Er weiß Beſcheid. „Ich habe heute ein gutes Werk getan” berichtete
der Kaufherr ſeiner Frau. — „Das war nett von dir”, entgegnete dieſe.
„Wem haſt du denn geholfen?” — „Einem meiner Buchhalter. Er wollte
heiraten und verlangte deshalb eine Gehaltserhöhung; aber ich habe ſie
ihm verweigert.”
Sie weiß alles beſſer. „Dagegen kannſt du wirklich nichts ſagen,
Luiſe, der Mann iſt der Frau überlegen, ſchon weil er zuerſt erſchaffen
worden iſt.” — „Oh, man macht ja immer zuerſt einen Entwurf, bevor
man an das eigentliche Meiſterwerk geht.”
Das „formelle‟ Geſellſchaftskleid
iſt eine ganz neue Type der Saiſon, eine Modellart, die
ſozu=
ſagen zwiſchen nachmittäglichem und abendlichem Kleide die
Mitte hält und ſomit wirklich das iſt, was die elegante Frau
heuer brauchen wird.
Die ſchwierige wirtſchaftliche Situation bringt es mit ſich,
daß man in großer Aufmachung wohl nur zu den
Tanzveranſtal=
tungen der ſpäteren Ballſaiſon erſcheinen wird, während
vor=
derhand fürs Theater, für Konzerte und für den abendlichen
Beſuch ein kleineres Kleid genügen muß, das natürlich nicht etwa
wie ein ſchlichtes Beſuchsmodell ausſehen, ſondern in Machart,
Material und Garnierung auf einer viel höheren Stufe
ſtehen ſoll.
Die Kleider, von denen heuer die Rede ſein wird, ſind
außer=
ordentlich dekorativ und werden immer gerne getragen werden,
weil die Dame ſich darin reſtlos wohlfühlt, wozu ſicherlich auch
der Umſtand beiträgt, daß dieſe Modelle meiſt mit langen
Aermeln gearbeitet werden, ſo daß ſie von vornherein den
ärmel=
loſen Kleidern vorgezogen werden dürften.
Natürlich muß der im Vergleich zum großen Abendkleide
immerhin „kleinere” Stil ſolcher Entwürfe durch eine reichere und
originellere Ausführung wettgemacht werden, ſo daß es niemand
wundernehmen wird, wenn man gerade hier Schaffungen von
aparteſter Note findet. Das Material, das hier in Frage kommt,
iſt ſehr verſchiedenartig und umfaßt eigentlich alle Modegewebe
der Saiſon. Einerſeits ſchätzt man Georgette ſehr, betrachtet aber
auch Marokko=Krepp als abſolut modiſch=richtig. Spitzenſtoffen
aller Art wird große Aufmerkſamkeit geſchenkt, da ja ihre aparte
Wirkung allgemein bekannt iſt. Gelegentlich zieht man auch
Brokate heran, die aber nicht für ganze Kleider verarbeitet,
ſon=
dern hauptſächlich für lange Bluſen und Dreiviertelkaſaks
be=
ſtimmt ſind, die ſehr gefallen und ſich ſowohl im Privatſalon als
auch im öffentlichen Rahmen (beiſpielsweiſe im Theater)
aus=
gezeichnet aus der Menge hervorzuheben vermögen.
Daß den verſchiedenen Glanzſeiden ebenſo wie den Samten
und Velourſchiffons ungeteilter Beifall gezollt wird, iſt nicht
in Zweifel zu ziehen. Sehr gerne verarbeitete man aber für
ſolche Kleider auch zweierlei Material, indem beiſpielsweiſe
Satin mit Georgette oder Velourſchiffon mit Gaze kombiniert
oder aber eine feine Zuſammenſtellung von Brokat mit
Seiden=
ſamt geſchaffen wird. Auch Spitzenmaterial läßt ſich natürlich
auf ſehr intereſſante Art kombinieren. Dem „formellen”
Charak=
ter dieſer Modelle entſpricht auch ihre verlängerte Form, die an
jene der Abendkleider erinnert. Sofern zu dieſer Aufmachung
ein Hut gewählt wird, entſcheidet man ſich unbedingt für einen
der intereſſanten „Poſtillons”, die mit einem aparten
Strauß=
federngeſteck oder mit einem Bandurrangement garniert ſein
können.
Für die verſchiedenen Gelegenheiten zu denen Kleider dieſer
Art gebraucht werden, haben wir die Modelle unſerer Gruppe
herausgegriffen. Für eine „Cocktail=Party” die zu den
belieb=
teſten Veranſtaltungen der privaten Geſelligkeit zählt, wählt man
immer gerne ein Spitzenkleid; ganz lang natürlich, mit den
weiten, bauſchigen, zur Hand zuſammengezogenen Aermeln und
einem kleinen Berthenkragen; dazu einen Poſtillonhut mit
Straußfeder in der Schattierung des eben beſprochenen Kleides.
Im „Zeichen der Zeit” ſteht die Popularität der „
Apres-
soupers”, da man große Nachtmahlgeſellſchaften nach
Tunlich=
keit vermeidet und den „offiziellen Tees nach 10” den Vorzug
zibt. Für ſolche Zwecke kommen ganz entzückende kombinierte
Schaffungen in Betracht und vor allen Dingen erweiſt ſich hier
Brokat als ein Material, das ſeine Wirkung niemals verfehlt.
Es gibt heuer ausgezeichnete Kaſakformen mit originellen
Aermelpartien, die aus Satin, broſchiertem Materiale oder
Metallbrokat hergeſtellt, hervorragend elegant ſind und zu einem
unklen Samt= oder Satin=Rocke getragen werden ſollen. (
Mittel=
bild.)
Für kleine abendliche Tanzveranſtaltungen in privatem
Kreiſe ſetzen ſich die verſchiedenen maleriſchen Gaze=
Chiffon=
kleider in feiner Paſtellfarbe durch; ſie werden gerne mit einem
ſchwarzen Jäckchen kombiniert, das ſehr ſchlank macht und immer
Beifall findet.
Als letzte Skizze bringen wir eines der neueſten „
Stufen=
kleider” bei dem jede Etage in Blätter aufgelöſt iſt, die oben
durch Säume zuſammengezogen werden, ſo daß ſich eine
aus=
gezeichnete, ſehr lebhafte Linie erreichen läßt, die gerade für
Mo=
delle dieſer Art als ungemein vorteilhaft zu bezeichnen iſt.
Natürlich müſſen Kleid und Jäckchen in der Farbe nicht
unbedingt kontraſtieren, ſondern können auch einheitlich gearbeitet
werden, wobei man allerdings trachtet, die neueſten abendlichen
Modefarben ins Treffen zu führen, unter denen ein leuchtendes
Kardinal zweifellos den Sieg davontragen wird.
Schon heute iſt man ſich in den führenden Salons darüber
einig, daß die Abendmode in nächſter Zukunft im Zeichen des
„formellen Geſellſchaftskleides” ſtehen wird. Willy ungar.
Die „Parfüm=Bar”
iſt ſicherlich ein ausgezeichneter Gedanke einiger prominenter
Modehäuſer, die ja ſchon ſeit mehreren Jahren ihre ganz beſon=
deren „Eigenparfums” erzeugen und mit dieſer Neuſchaffung nun
den Beweis erbringen, daß es doch noch immer Dinge gäbe, die
die elegante Frau zu faſzinieren vermögen, ſofern man
ſteht, ſie ganz individuell zu halten.
Darum haben ſich viele der führenden Schneiderfirne
dem Gedanken der „Parfum=Bars” ſehr intenſiv beſchäftäu
Idee ausgezeichnet ausgebaut und auch ſehr beachtenswaat en
ſultate erzielt. Einer ſolchen Bar liegt der Gedanke zwu
daß in Hinkunft jede Dame der „Duft=Mixer” ihres eigerinm /t
füms ſein ſolle.
Natürlich muß eine ſolche „Bar der Wohlgerüche” ein
Auswahl verſchiedener Parfüms beibehalten, um der Dan
wirklich die Möglichkeit zu geben, originell und vielfältä
zu können.
Die Bar ſoll alſo alle Spielarten der Gerüche vom
Phantaſie=Aroma bis zum ſchwerſten Heliotrop und von
der alle Varianten bis zu herbſtem Duft und ſogar zu
„Bitter=Parfüms” enthalten.
Ganz wie in einer Bar ſind in einem kleinen Sch
viele Flaſchen aneinandergereiht, die alle voneinander
verſchiedene Gerüche enthalten.
Natürlich gibt es kleine Stäbchen, die dem Miſchem
außerdem eine verſchraubbare dünne Röhre, die als „Mi
betrachten iſt.
Daß es jeder Dame große Freude bereiten muß,
perſönliches Parfüm miſchen zu können und „Meiſter ihre
zu ſein und ihr Parfüm nach Tageszeit und Laune zu vaſ
unterliegt wohl nicht dem geringſten Zweifel.
daß
FEn lam
warf no
ren Crou
rit und
Große Anhänger
an einer zarten Seidenſchnur befeſtigt, gelten als
aparte=
einer eleganten nachmittäglichen Aufmachung. Sie haben.
Würfel= oder Prismen=Form und ſind faſt ausnahm.!
leuchtenden Modefarben, wie giftgrün, kardinallila oder M=
z1n 0ch
inws es ſit
zu dem Nat
nder Vo
hin Algier
aft. Halt
Luſſe an 7
ſebenſalon
e Flaſche
ſeſoy”, ri
zuli gehalten. Natürlich müſſen ſie aus einer leichten Mae
geſtellt ſein, da ſie ja — bei ihren verhältnismäßig
Dimenſionen — ſonſt allzu ſchwer wären. Man track!
Farbe dieſer Anhänger nach Tunlichkeit in irgendeiner
in der Aufmachung zu wiederholen, ſei es nun, daß ſie
Schattierung der Hutgarnierung oder mit der Tönung der
ſchuhſteppbahnen in Uebereinſtimmung gebracht werden.
Ein maleriſcher Ausſchnitt
iſt gegenwärtig — als neueſte Idee eines führenden Sak!
auf einer großen Bühne an einer prominenten Schaufa)
zu ſehen, und zwar handelt es ſich um eine große Abend—
die aus wundervoll=ſchimmernden Seidenſamt verfertigt
Schlankheit der Figur betont und als einzige Garnierun
Roſe als Anſteckblume bringt. Von der Roſe ausgehen
zur Schulter enger zuſammenlaufend iſt eine Bahn
geſchnitten, die einen aparten Transparenteffekt eſl
läßt, der ſicherlich eine höchſt eigenartige Mode ins Treffen
Wenn Kleider dieſer Art vielleicht auch nicht für jeden
geeignet ſind, ſo ſtellen ihre Details immerhin eine ſehl
tenswerte und durchaus künſtleriſch=empfundene Anregule
aus der man vielerlei Neues zu ſchöpfen vermag. (Sſſie=
Der „automatiſche” Lippenſtift
iſt ein beachtenswertes Novum auf kosmetiſchem Gebielf=
Vorteil liegt darin, daß ſich hier jedes umſtändliche Aufſchl.
We
erübrigt, da der Lippenſtift durch eine ſinnreiche Konſtrunl”
dem Gehäuſe „aufſteigt”, ſobald die obere Deck=Klappe ”
wird. Er führt alſo mit voller Berechtigung ſeinen präglut. .
Namen „Lift”
Dieſe höchſt eigenartigen Lippenſtifte geſtatten natürlich.
ungemein graziöſe Handhabung, die an jene der ſe*
Taſchen=Feuerzeuge erinnert.
Nun iſt alſo auch der Kosmetik eine jener beſtecheng."
heiten gegeben worden, die in modiſchen Kreiſen 9
geiſterung hervorrief.
harmer
Sonntag, den 25. Oktober 1931
kiffre Jats, Pastamt C.C.1.
Seite 23
(Nachdruck verboten).
l—tis ſelbſt ſchob mit bereitwilliger Hand das
Golokaſſet=
iüber. „Hören Sie an: Wie wäre es, wenn ich Ihnen, und meinen Mann hier an Bord nehmen. MacCoy, Geſchäft!
hin ir 200 Pfund, zu verdienen gebe?"
Roman von
/ Ernſt Klein
Zigarette wurde angezündet, und durch den Rauch
in Fich die hellbraunen Augen mit einer ungeahnten Schärfe
ſchwarzen Aeuglein des Levantiners. „200 Pfund? Wie
u” iſt eigentlich die Geſchichte?"
äa tis war beleidigt und zuckte entrüſtete Schultern.
zun ige Geſchichte? Das gibt es bei mir nicht! Es handelt
ſh) und klar darum, drei Briefe, die irgendein verrücktes
zmmer einmal an ihren Liebhaber geſchrieben hat, und
dieſer Kerl 100 000 Pfund verlangt, wiederzubekommen,
ſc e 100 000 Pfund zu bezahlen. Verſtanden?”
ſetſtanden! Und wer iſt der Kerl?”
„eſontes Marquis de Sala. Gegenwärtig erſter Sekretär
u portugieſiſchen Geſandtſchaft in London.”
or Croupier pfiff durch die Zähne. „Mir ſcheint, ich habe
fruinen Irrwanderungen durch dieſes Tal des Jammers
ſoch inmal von dem Geſellen gehört! Er iſt indeſſen ſo
umtu g, daß ich ihn unter 500 Pfund nicht anfaſſen kann!”
gatis brach in heftige Schmerzensſchreie aus, aber e3
itztmyni nichts. Sorino blieb feſt und war von ſeinem Preis
hi erunterzubringen. Und Gelatis, zu deſſen beſten
Ge=
jutegenſchaften es gehörte, ein glänzender Menſchenkenner
ſſtet wußte ſofort, daß dieſer Mann die 500 Pfund wert war,
syoppelte, das Fünffache, das Zehnfache. Er hatte ſich durch
8 uwhe Kinn und die unſchuldigen Augen auf den Leim führen
ſſechebenſo wie ſein getreuer Kerim, der ſich jetzt ſtöhnend
nzend von ſeinem unfreiwilligen Lager erhob und mit
ſafſ igem Blick um ſich ſtierte.
„luch’, daß du verdufteſt!” herrſchte ihn ſein Herr an.
heini kam durch die gefürchtete Stimme zum vollen
Be=
ßpier, warf noch einen giftigen Blick auf den ihm freundlich
ſichiden Croupier und machte die Tür von draußen zu.
Ratis und ſein neuer Vertrauensmann blieben allein.
ſee Levantiner war ein Mann, der nach dem Prinzip arbei=
19it iſt Geld. Kurz und bündig ſetzte er Sorino
auseinan=
uwas es ſich handelte. „Die Frau war hier. Die Briefe
m dem Namen Iſis unterzeichnet. Sehr wahrſcheinlich
(ein der Wohnung Salas in London. Sala iſt
gegenwär=
a in Algier als Gaſt des alten Eſels Lord Crayton auf
ſr acht. Halt!‟ Er ſprang mit einer Beweglichkeit, die bei
ſen Naſſe an Fett und Fleiſch überraſchte, auf und ſtürzte
ausm bein Tebenſalon hinüber, wo ſein Freund MacCoy dabei war,
lila )frire Flaſche Sekt zu entkorken.
McCoy”, rief Gelatis ihn an, „ſind Sie noch ſo weit, daß
Au im Ihnen vernünftig reden kann?”
Coy ſchaute ihn entrüſtet an. Haben Sie mich ſchon
ein=
i herunken geſehen?” bellte er. „Was wollen Sie?‟
habe einen neuen Steward für Sie!”
„5 brauche keinen neuen Steward. Ich habe von dem
Ge=
el ynehin ſchon genug!”
„Dann werden Sie eben einen von den alten hinausſchmeißen
100 Pfund für Sie!”
MacCoy ſtemmte ſich mit den Fäuſten auf und äugte den
jungen Mann an, der, ſchüchtern und beſcheiden, von Gelatis nach
vorn geſchoben wurde. „100 Pfund? Na — aber geſtohlen wird
mir an Bord der Yacht nicht!”
„Beſchäftige ich Diebe! Bin ich ein Gauner?” empörte ſich
Gelatis. „Ich bin ein anſtändiger Geſchäftsmann, der für jede
Hilfe, die ihm ſeine Freunde, zuteil werden laſſen, ſich dankbar
erweiſt, MacCoy. Wann ſoll alſo mein junger Freund Sorino
bei Ihnen antreten?"
MacCoy leerte das erſte Glas der vierten Flaſche und dachte
nach. „Soll morgen früh an Bord ſein! Und was mache ich mit
dem, den ich an die Luft ſetze?‟
„Den ſchicken Sie zu mir! Ich lege ihn inzwiſchen auf Eis.
Später können Sie ihn wieder abholen!“
„Auch gut!” brummte MacCoy und genehmigte ſich das zweite
Glas der vierten Flaſche.
Am nächſten Morgen ſtand Charley Hale vor Kapitän
MacCoy, etwas wacklig im Kopf und etwas wacklig in den
Bei=
nen, denn er hatte eine wüſte Nacht hinter ſich. Als mit dem
hübſchen, ſympathiſchen Croupier das Spielglück verſchwunden
war, erklärte Lilian, an Bord zurückzukehren. Großer Streit
mit ihrem Begleiter, doch ſie behielt recht. Es war alſo Charley
nichts anderes übriggeblieben, als ſie zur Jacht zu bringen,
wor=
auf er ſchleunigſt wieder in die „Maiſon d’Or” zurückkehrte, ſeinen
ſämtlichen Gewinn an dem falſchen Spieltiſch anbaute,
gefälſch=
ten Wein trank und den Reſt ſeiner Barſchaft verjubelte. Nun
wuchtete der Kapitän vor ihm, grimmig und zähnefletſchend wie
ein Maſtiff, und teilte ihm unter Gebell und Gebrüll mit, daß er
ſeinen Dienſt auf der Jacht ſofort einzuſtellen und ſich in das
Haus des Monſieur Gelatis oben bei der Kasba zu begeben habe.
„Nein, Sir, nie und nimmer!” proteſtierte Charley, deſſen
Erinnerungen noch zu friſch waren.
Ein ſolches „Nein” war MacCoy nicht gewöhnt. Die Adern
ſchwollen ihm an der Stirne an, und ſeine Hände, behaart bis an
die Nägel, begannen drohende Zuckungen auszuführen. „Sie
werden tun, was ich Ihnen befehle. Sie bleiben weiter im Sold
und werden bei Herrn Gelatis warten, bis ich Sie wieder
zurück=
rufe. Verſtanden?‟
Charley murmelte ein ſehr knieweiches „Verſtanden!”,
mar=
ſchierte in ſeine Kabine, packte ſeinen Koffer und trollte ſich
Lilian, nach der er Ausſchau hielt, war nirgendwo zu ſehen. Sie
konnte ſich einmal den Luxus des längeren Schlafens leiſten. Die
Damen, auf deren Launen ſie bis jetzt hin und her zu fliegen
hatte, machten dem Stubenmädchen im Hotel Saint=Georges das
Leben angenehm. Gegen neun Uhr ſtand ſie auf, machte behaglich
Toilette und meldete ſich bei Mr. Brown. Der gab ihr
wohl=
wollend lächelnd den ganzen Tag frei, und erlaubte ihr ſogar, aus
der Schiffsbibliothek einen Baedecker für Algier mitzunehmen.
Als ſie den Fuß auf das Laufbrett ſetzte, das vom Schiff auf
den Quai hinunterführte, blieb ſie wie erſtarrt ſtehen. Den Hut
unternehmend auf die Seite gedrückt, ein kleines, verbrauchtes
Köfferchen in der Hand, ſtieg gemächlich ihr Glücksbringer, der
hübſche, elegante Croupier, herauf. Erkennung und Ueberraſchung
gegenſeitig.
„Sie?” ſtießen beide zu gleicher Zeit hervor.
Der Croupier nahm ſeinen Hut ab und verbeuget ſich. „Ich
muß geſtehen, daß in meinem Leben ſelten ein Tag ſo angenehm
angefangen hat wie dieſer. Daß er mir gleich die Erfüllung
einer für unerfüllbar gehaltenen Hoffnung bringt, iſt mehr als
ein gutes Omen!"
„Entwickeln Sie immer ſolche Beredſamkeit fremden Damen
gegenüber?” ſchnippte Lilian.
„Wenn mir die Damen dieſer Anſtrengung wert erſcheinen,
gewiß! Uebrigens geſtatten Sie — mein Name iſt Stefano
Sorino, geſtern noch Angeſtellter des ehrenhaften Herrn Gelatis,
ab heute Steward an Bord der „Belle Iſabelle‟.
Das war eine Nachricht! Lilian ſprang zwei Schritte zurück
und ſchaute ihn mit großen Augen an. „Sie als Steward? Und
Charley?"
„Charley? Ich bedauere, dieſen jungen Mann, der ſo hoch
in Ihrer Gunſt zu ſtehen ſcheint, nicht zu kennen. Sollte er
vielleicht mit Ihrem Begleiter von geſtern abend identiſch ſein?”
In den Ton dieſer Frage war reichlich viel Unverſchämtheit
hineingepackt, und Lilian ſteckte indigniert die Naſe in die Luft.
„Wie kommen Sie eigentlich hierher?” fragte ſie ſehr von oben
herunter.
„Weil ich, meiner Natur folgend, an Ihnen zum Wohltäter
wurde.”
Des Mädchens Geſicht war ein großes, höhniſches
Frage=
zeichen.
Doch der unglaubliche junge Mann nickte und fuhr abſolut
gleichmütig fort: „Es iſt mir geglückt, ein bißchen Glück zu
Ihren Gunſten zu korrigieren. Geſchickte Leute können das
nämlich. Mein hoher Chef war jedoch damit nicht einverſtanden
und verſchaffte mir eine Stelle als Steward auf dieſem Schiff.
wo ich meine Talente in noch größerem Maße als bisher zur
Entfaltung zu bringen hoffe. Sie ſehen, das Schickſal belohnt
Gutes mit Gutem. Der erſte Menſch, dem ich an Bord meiner
neuen Heimat begegne — ſind Sie!”
Eine armſelige Stewardeß, die Sie davon abhalten, ihren
Urlaubstag zur Gänze zu genießen.”
„Der Tag gehört natürlich mir — —” fing er an, doch von
der Kommandobrücke herab erſcholl die Stimme des Herrn.
„Sie, kommen Sie mal herauf!” ſchrie Mac Coy.
„Sofort, Sir!” Und zu Lilian haſtig: „Warten Sie hier auf
mich, Fräulein!"
„Nein!”
Aber als er nach zehn Minuten an das Laufbrett
zurück=
kehrte, ſtand ſie noch da. Er hatte ſeinen Koffer nicht mehr
bei ſich. Der Hut ſaß in noch unternehmenderem Winkel auf
dem braunen Schädel und ſeine Augen funkelten Lilian wie die
eines übermütigen Jungen an. „Ich habe doch gewußt, daß Sie
auf mich warten werden. Kommen Sie, Fräulein, ich werde
Ihnen zeigen, was in Algier zu ſehen iſt.”
„Ich wüßte nicht, daß ich Sie darum gebeten hätte!”
„Natürlich haben Sie mich darum gebeten, weil Sie wußten,
daß ich es tun würde. Warum haben Sie denn dann gewartet?”
Lilian fand zum erſtenmal in ihrem Daſein ihre
Schlag=
fertigkeit ſchachmatt geſetzt. Sie begnügte ſich, verächtlich die
Schultern zu zucken und über die Lauftreppe hinunter zu
ſtolzieren.
(Fortſetzung folgt.)
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die Ereignisse am Vorabend des
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Fäden jener Zeit geknüpft wurden.
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Preußen zustande kam und wie
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