Darmstädter Tagblatt 1931


19. Oktober 1931

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Einzelnummer 10 Pfennkge

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſiattet
Nummer 290
Montag, den 19. Oktober 1931. 194. Jahrgang

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4 Dollar 420 Markl. Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
jede Verpſlichtung auf Erfüllung der Anzelgen=
aufträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beltreiſbung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bani und Darm=
Kädter und Natſonalban

Der Kellogg=Pakt eingeſchaltet.
umert /1 Aeue japaniſche Note an den Völkerbundsrat erhebt Widerſpruch gegen das bisherige Berfahren.
Deſſet
Der Ral ſtell Rechtsſtreikigkeiken zurück.

Löfung nur durch friedliche Mikkel!
WIB. Genf, 18. Oktober.
Die Mitglieder des Völkerbundsrates, mit Ausnahmen der
g. durch hreter Chinas und Japans und der Vertreter der Vereinigten
ſüaten, hielten geſtern noch eine geheime Sitzung unter dem
itz Briands ab. Ueber die Beſprechung wurde folgendes
I. 9. mFumunigué ausgegeben:
Die Mitglieder des Rates mit Ausnahme der beiden Par=
ie
haben im Laufe des heutigen Tages die Prüfung des chine=
ſtavaniſchen
Konflikts fortgeſetzt und Vorſchläge ins Auge ge=
Be2 Rüdie den beiden Parteien unterbreitet werden könnten. Im
Rrient haben die Mitglieder des Rates in ihrer Eigenſchaft als
4nſäiſiagrarmächte des Paktes von Paris anerkannt, es liege
ſntereſſe vor, daß ihre Regierungen die Aufmerkſamkeit der
gtungen von Nanking und Tokio auf die Beachtung der
ſepflichtungen lenkten, die ſie durch Art. 2 dieſes Paktes
nommen haben. Art. 2 lautet:
Die Hohen vertragſchließenden Parteien vereinbaren, daß
Regelung und Entſcheidung aller Streitigkeiten oder Kon=
ü
die zwiſchen ihnen entſtehen könnten, welcher Art und wel=
hürſprungs
ſie auch ſein mögen, niemals anders als durch
A
Fkliche Mittel angeſtrebt werden ſoll.
MeKSF boweit das Communiqué des Völkerbundsſekretariats. Die
late vertretenen Signatarmächte des Kellogg=Paktes haben
brund der Beratungen ſofort die entſprechenden Telegramme
hTokio und Nanking geſandt. Dieſe Aktion bedeutet, daß nun=
ſuder
Kellogg=Pakt in Funktion getreten iſt.
der Völkerbundsrat iſt am Sonntag vormittag mit Ausſchluß
Kreick Vertreter von Japan und China zu einer neuen geheimen
bng zuſammengetreten, in der die in der Nacht zum Sonntag
aroffene. Note der japaniſchen Regierung an
ſrd geprüft wurde. In dieſer Note hält die japaniſche Re=
Aeng den bisher eingenommenen Standpunkt uneingeſchränkt
ſErcht und vertritt die Auffaſſung, daß das bisherige Vorgehen
hölkerbundsrates im Widerſpruch zu den Beſtimmungen des
Aibundspaktes ſtehe, und daß ferner die Zuziehung nur eines
ſen Signatarſtaates des Kellogg=Paktes (Vereinigten Staa=
Munzuläſſig ſei. Die japaniſche Regierung gibt dieſem ihrem
t4tpunkt ia vier einzelnen Punkten nachdrücklichſt Ausdruck
4ſetont zum Schluß ihrer Note, daß ſie dringend um eine Be=
ſurtung
dieſer vier Punkte erſuche, und ſich ihre endgültige
tyllngnahme vorbehalten müſſe.
in der geheimen Vormittagsſitzung der Ratsmächte iſt Briand
churagt worden, noch im Laufe des Sonntagnachmittags die
ſeder japaniſchen Regierung zu beantworten. Briand hat
ener Eigenſchaft als Präſident des Völkerbundsrates am
trag abend der japaniſchen Regierung auf ihre Anfrage über
Rchtsrundlagen der Zuziehung der amerikaniſchen Regierung
Regelung des Streites telegraphiſch eine Note übermit=
Un der er betont, daß die Unterſuchung der Rechts=
ie
zweifellos zu einem ſpäteren Zeitpunkt
hlich ſei. Briand verſichert der japaniſchen Regierung je=
. der Völkerbundsrat, nichts tun werde, was irgendwie
lägenſatz zum Völkerbundspakt ſtehe.
Es fließt Bluk.
TU. Moskau (über Koivno), 18. Oktober
aach ruſſiichen Meldungen aus China wurde in dem kleinen
hnof Hanku auf der ſüdmandſchuriſchen Eiſenbahn der
Zmiſche Leutnant Sudſuki von unbekannt geblie=
henChineſen
angeſchoſſen und ſchwer verwundet. Die
anſchen Behörden haben ſofort Hanku militäriſch beſetzt und
tagen Genugtuung. Am Samstag kam es in Schanghai
3ſammenſtößen zwiſchen Japanern und Chineſen, wobei
(Fapaner getötet wurden. Mehrere Perſonen wur=
rletzt
.
Vom Tage.
Mläßlich der 100. Wiederkehr des Geburtstages Kaiſer
Forichs III. veranſtaltete der Preußenbund am Sonntag
N0 Potsdamer Friedenskirche eine feſtliche Weiheſtunde, der
S tehrtauſendköpfige Gemeinde beiwohnte. Neben dem Kron=
upaar
waren auch zahlreiche andere Mitglieder des Hauſes
Menollern anweſend. Am Sarkophage wurden anſchließend
ſäu niedergelegt.
Mr Sonutag fand das Reichstreffen der National=
büüliſten
in Braunſchwei g ſtatt, wobei Hitler eine An=
hielt, und anſchließend auf dem Schloßplatz den Vorbei=
ider
S. A.=Leute abnahm. An dem S.A.=Aufmarſch nahmen
PMMitglieder der NSDAP. teil.
(N Lille kam es zu ernſten Zuſammenſtößen zwi=
kommuniſten
und Sozialiſten. Der ſozialiſtiſche Bürger=
Elüt Salengo, der ſchlichtend eingreifen wollte, wurde erheblich

Achdem die Arbeit auf den in ruſſiſchen Häfen
kean den deutſchen Schiffen am Samstag mittag 12
kilieder aufgenommen wurde, haben bereits zehn
hſer den Hafen von Leningrad verlaſſen. Der Reſt der Schiffe
Wim Laufe des Sonntags.
mexikaniſche Soldaten, die von dem Bürger=
Kötz der Stadt Ixhuatlan im Staate Vergcruz zur Aufrecht=
öilng
der Ordnung angefordert waren, ſind in der Nähe dieſer
KAvon Aufſtändiſchen aus dem Hinterhalt überfallen worden.
e Mann wurden entweder getötet oder verwundet,
d engliſche Regierung hat von ihrem Vertreter in San
2ha Box die Nachricht erhalten, daß die dortige Begierung
092gtorium für Bankſchulden erklärt hat. Ferner iſt
ruhlſne Verfügung die Verpflichtung der Staatsbank, Banknoten
Kd einzulöſen, aufgehoben worden. Gleichzeitig wurde die
Pllgsfuhr aus dem Lande verboten.

Reichsfinanzminiſter Diekrich in Darmſtadk.
Uns wird geſchrieben:
Vor den Spitzenkandidaten zur heſſiſchen Landtagswahl ſowie
vor zahlreichen Vertretern der Deutſchen Staatspartei ſprach am
Sonntag früh Reichsfinanzminiſter Dietrich über die Reichs=
politik
und die heſſiſche Landtagswahl. In überaus feſſelnder
Form legte er die letzte Entwicklungsphaſe der deutſchen Politik
klar. Der Abſtimmungsſieg im Reichstag ermögliche der Regie=
rung
, jetzt an die Löſung der brennenden Notfragen heranzu=
gehen
. Es hatte ſich dabei gezeigt, daß unter allen Mittelparteien
die Deutſche Staatspartei neben dem Zenrum die einzige ſei, die
eine klare Linie aufweiſe. Es gelte jetzt, drei großen Gefahren aus=
zuweichen
: Die Währung muß unter allen Umſtänden gehalten
werden, eine zweite Inflation verträgt das deutſche Volk nicht.
Herr Schacht habe ſich, in der Art wie er ſeine Kritik vortrug, am
deutſchen Volk ſchwer verſündigt. Es gehe heute allen Notenbanken
ſchlecht. Die Bank von England würde nach Abbürdung ihrer
Auslandskredite noch ſchlechter daſtehen als die Reichsbank. Wenn
den Sparkaſſen für abſolut ſichere Objekte Kredite gewährt wer=
den
ſollen, ſo ſei dagegen ebenſo wenig einzuwenden, wie dagegen,
daß man heute gute Wechſel als zuſätzliche Deckung für den Noten=
umlauf
betrachte. Alles komme darauf an, daß im Volke das
Vertrauen erhalten bleibt. Wir müßten unnötige Einfuhr ver=
meiden
, eine Autarkie wäre ſinnlos, angeſichts der Tatſache, daß
Millionen von Volksgenoſſen heute noch durch die Ausfuhr be=
ſchäftigt
werden. Mit Wärme ſetzte ſich der Miniſter für eine
bäuerliche Politik ein. Die mittelſtändiſche Betriebsform habe
ſich weniger kriſenanfällig gezeigt als die Truſte und Großbetriebe.
Die ſchweren Opfer, die die Beamtenſchaft gebracht habe, müſſen
durch entſchloſſene Preisſenkung ausgeglichen werden.
An den Darlegungen des Miniſters und Parteivorſitzenden
knüpfte ſich eine rege Ausſprache, die eine völlige Klärung herbei=
führte
. Ebenſo geſchloſſen wie im Reich ſtehe die Deutſche Staats=
partei
in Heſſen da. Es ſei falſch, von einer Spaltung zu reden;
es handele ſich nur um eine Abſplitterung durch die Radikal=
demokraten
. Ausdrücklich feſtgeſtellt wurde, daß alle namhaften
demokratiſchen Vertreter in Stadt und Land treu zur Staats=
parei
ſtehen. Der Landesvorſitzende Oberſtudiendirektor Dr. Wei=
ner
ſprach Reichsminiſter Dietrich herzlichſten Dank für die über=
aus
wertvolle und aufſchlußreiche Unterrichtung aus.
Heſſiſcher Zenkrumsparkeitag.
Mainz, 18. Oktober.
Am Sonntag vormittag fand im Frankfurter Hof die 55. Ver=
treterverſammlung
und der 7. Nachkriegsparteitag der heſſiſchen
Zentrumspartei ſtatt. Der Vorſitzende, Reichstagsabgeordneter
Dr. Bockius, hieß die Vertreter willkommen. Generalſekretär
Gahr gab einen ausführlichen Bericht über Organiſationsfragen.
Ueber die politiſche Lage in Heſſen referierte der Fraktions=
vorſitzende
der heſſiſchen Zentrumspartei, Miniſterialrat Hof=
mann
. Seine Ausführungen gipfelten in dem Satz: Mit dem
Reichskanzler Brüning gegen jede Inflation. Sodann gab Reichs=
tagsabg
. Bockius einen Ueberblick über die Geſchehniſſe der letz=
ten
Tage. Bei den kommenden heſſiſchen Landtagswahlen wollten
die Zentrumswähler Brüning zeigen, daß ſie keine blinden Heſ=
ſen
ſeien.
Im Mittelpunkt des Parteitages ſtand eine große öffentliche
Kundgebung am Nachmittag, an der über 2000 Beſucher teil=
nahmen
. Hierbei ſprach der frühere Reichsarbeitsminiſter Dr.
Brauns. Er ſchilderte zunächſt die politiſche Lage, wie ſie ſich
vor der Abſtimmung im Reichstag zeigte, und behandelte dann
die verſchiedenen Gründe, die zu der politiſchen Kriſe des Kabi=
nettes
führten. In der Wirtſchaftskriſe ſah er den Hauptgrund
der politiſchen Kriſe. Für ſie das Kabinett Brüning oder gar das
Zentrum verantwortlich zu machen, hielt Brauns für abwegig,
weil die Kriſe keine deutſche ſei, ſondern vom Ausland herein=
getragen
wurde. Die Löſung der wirtſchaftlichen Fragen ſei vor=
dringlich
. Von dem Erfolg der wirtſchaftlichen Sanierungsarbeit
hänge nach Brauns Anſicht die Zukunft des Volkes ab. Der Red=
nere
ſetzte ſich dann ausführlich mit den verſchiedenen Sanierungs=
methoden
auseinander, wobei er jedes Währungsexperiment ab=
lehnte
. Trotz mancher Fehler, die begangen wurden, bezeichnete
er die Grundlagen der jetzigen Wirtſchaftsordnung für geſund.
Außenpolitiſch forderte er die Fortführung der Verſtändigungs=
politik
. Alle Demonſtrationen der Wehrverbände ſeien abzulehnen.
Brauns Forderungen für die Zukunft ſind: 1. Umſchuldung der
kurzfriſtigen Kredite, 2. Reviſion des Reparationsproblems,
3. Neuregelung des Kreditweſens unter beſonderer Berückſichti=
gung
der geldarmen Länder.
Bürgervorſteherwahlen in Bückeburg und Stadthagen
Bückeburg, 18. Oktober.
Die Bürgervorſteherwahlen ſind ziemlich ruhig verlaufen.
Die Wahlbeteiligung war ſowohl in Bückeburg wie auch in
Stadthagen lebhaft. Die Schlußergebniſſe waren wie folgt:
Bückeburg: Kommuniſten 173 (letzte Landtagswahl Mai 1931:
136), Deutſchnationale 612 (748), Sozialdemokraten 633 (925),
Staatspartei 320 (249), Deutſche Volkspartei 420 (544). Natio=
nalſozialiſten
1119 (1151); Stadthagen: Kommuniſten: 662 (509),
Einheitsliſte (Deutſchnat. und DVP.) 499 (583), Sozialdemokra=
ten
1991 (2449), Staatspartei, 512 1411), Nationakfoztaliſten 1060

(1112).

Frankreich und Amerika.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 17. Oktober.
Je näher der Tag der Zuſammenkunft zwiſchen dem franzö=
ſiſchen
Miniſterpräſidenten Laval und Hoover rückt um ſo unruhi=
ger
wird man in Frankreich. Zuerſt erſchien die Einladung Hoo=
vers
an Laval als ein Preſtigeerfolg, als ein diplomatiſcher Sieg
über das geſamte übrige Europa. Das war einigermaßen über=
trieben
, doch nicht ganz ohne Grundlage. Seither ſah man in
Paris aber ein, daß die Einladung Hoovers für Laval eine furcht=
bare
Verantwortung bedeutet und daß die Zuſammenkunft in
Waſhington die unvermeidliche Aufrollung einer Reihe jener
Probleme bedeutet, deren Vorhandenſein man in Paris nur
zögernd zuzugeben pflegt. Aus dieſer Erkenntnis wuchs in Paris
das Mißtrauen, und der Ton Amerika gegenüber wurde auf ein=
mal
weniger freundlich. Laval bekommt von ſeiner Preſſe immer
energiſchere Ratſchläge, und ganz rechts zeigt ſich die Tendenz, die
Einladung Hoovers als ein Schlinge aufzufaſſen, die Amerika der
franzöſiſchen Außenpolitik legt. Es fehlt nicht mehr viel
zu einer richtiggehenden Preſſefehde zwiſchen
Frankreich und Amerika, denn jenſeits des Ozeans
bleibt man auf die franzöſiſchen Preſſeſtimmen, die ihre Unruhe
über die Waſhingtoner Zuſammenkunft ausdrücken, die Antwort
nicht ſchuldig. Die amerikaniſche Preſſe nach dem Kriege war ja
nie beſonders gut auf Frankreich zu ſprechen, und ſie befindet ſich
jetzt in einer beſonders reizbaren Stimmung
Kurz und gut, mit der Reiſe Lavals nach Waſhington geht es
ſo, wie es ſtets mit allem, was zwiſchen Paris und Waſhington
geſchieht, zu gehen pflegt. Zuerſt flammende Begeiſterung, denn
auf beiden Seiten des Ozeans wahrt man ſorgfältig traditionelle
Sympathien, die bei beſonderen Gelegenheiten aus dem Kühl=
ſchrank
hervorgeholt werden. Die Sympathien zerfließen dann
aber ſehr bald, und man entdeckt wieder einmal, daß man ſich
gegenſeitig ſehr wenig leiden kann.
Zwiſchen Franzoſen und Nordamerikanern
beſtehen unüberwindliche pſychologiſche Gegen=
ſätze
, die ſtark genug ſind, um ſich von Politik und geſchichtlichen
Traditionen unabhängig zu äußern. Die geiſtige Einſtellung des
Franzoſen und des Amerikaners ſind entgegengeſetzt. Es iſt nur
ſelbſtverſtändlich, daß auch die politiſchen Methoden grundver=
ſchieden
ſein müſſen; um was es ſich auch handeln mag, man ſieht
ſelbſt im Falle des beſten Einverſtändniſſes ſofort einen Streit
über die Methoden entſtehen. Das erklärt es zum Beiſpiel, daß
ſelbſt ein franzöſiſcher Staatsmann von der geiſtigen Elaſtizität
Briands, deſſen diplomatiſche Kunſt in Europa immer wieder an=
erkannt
wurde, in ſeinen Verhandlungen mit Amerika von ſtändi=
gem
Unglück verfolgt wurde.
Bei der bevorſtehenden franzöſiſch=amerikaniſchen Auseinan=
derſetzung
müſſen ſich aber Gegenſätze ergeben, die nicht in den
Methoden wurzeln, ſondern von prinzipieller Natur
ſind. Darum iſt das Mißtrauen der franzöſiſchen Preſſe leicht
verſtändlich.
Die amerikaniſche Oeffentlichkeit erblickt in der franzö=
ſiſchen
Außenpolitik, eine der Haupturſachen
der Weltwirtſchaftskriſe. Und die politiſchen Kreiſe in
Paris neigen dazu, in den Abſichten, die Hoover zugeſchoben wer=
den
, ein groß angelegtes Wahlmanöver und im übrigen den Ver=
ſuch
zu ſehen, die internationale Sanierung auf Frankreichs
Koſten durchzuführen. Wir ſprechen nur von den Abſichten, die
man Hoover zuſchreibt, denn außer den Folgerungen, die man
aus den Erklärungen des amerikaniſchen Präſidenten ziehen kann,
weiß man vorläufig nichts Authentiſches über das Programm der
Waſhingtoner Zuſammenkunft. In Paris wird ſogar die Frage
erwogen, ob Laval in Waſhington vor einen in allen Einzelheiten
ausgearbeiteten Sanierungsplan für die Weltwirtſchaft geſtellt
wird oder ob ſich erſt aus der Fühlungnahme der beiden Staats=
männer
das weitere ergeben wird. Selbſtverſtändlich wäre für
Frankreich dieſe zweite Eventualität die ſympathiſchere. Am lieb=
ſten
würde man ſogar die Ausarbeitung von praktiſchen Ergeb=
niſſen
ganz dem normalen diplomatiſchen Apparat überlaſſen. Da=
von
wird aber kaum die Rede ſein können, da Amerika ſelbſtver=
ſtändlicherweiſe
ſofortige und möglichſt greifbare Reſultate von den
Beſprechungen erwartet.
Die Verlängerung des Hooverplans kann mit
Beſtimmtheit erwartet werden. Schon hierbei iſt eine
ſchwierige Auseinanderſetzung über den ſogen.
bedingungsloſen Teil der deutſchen Zahlungen
zu erwarten. Wichtiger erſcheint es aber noch, die Flüſſigkeit
des Kapitalmarktes wieder herzuſtellen. Dazu wäre eine groß=
zügige
amerikaniſch=franzöſiſchen Initiative notwendig. Und als
dritter Punkt erſcheint die Abrüſtungsfrage. Bemerkenswert iſt,
daß in Frankreich das Intereſſe für die Abrüſtung irgendwie im
Abflauen begriffen iſt; Hoover wird dagegen ſchon aus innen=
politiſchen
Gründen unbedingt ein großes Gewicht auf die Ab=
rüſtungsfrage
legen. Franzöſiſcherſeits wieder wünſchte man die
Beſprechungen in Waſhington nach Möglichkeit dazu zu benutzen,
die Stabiliſierung der engliſchen Währung zu erzwingen. Frank=
reich
will aus ganz verſtändlichen Gründen die
Stabilität der engliſchen Währung. Es ſcheint aber
nicht, daß der Beſuch Lord Readings eine währungspolitiſche Eini=
gung
zwiſchen Frankreich und England gezeitigt hat. Im Gegen=
teil
, es verlautet, daß man in England erſt nach den Wahlen die
Stabiliſierung des Pfundkurſes ins Auge faſſen will.
Letzten Endes iſt es nicht abzuſehen, welche Fragen noch in
Waſhington zur Sprache kommen könnten. Das Rätſelraten iſt
im Gange, aber es fehlt an jedem Anhaltspunkt. Sicher aber iſt
die franzöſiſche Befürchtung ſchlimmer Ueberraſchungen nicht ganz
unberechtigt. Frankreich könnte wieder einmal gezwungen werden
nachzugeben und um den politiſchen Nutzen der Nachgiebigkeit ge=
bracht
werden. Darum weiſen hier einige Stimmen auf die Not=
wendigkeit
einer diplomatiſchen Verſtändigung mit Berlin vor
der Abreiſe Lavals hin

Graf Zeppelin auf dem Wege nach Südamerika.
Friedrichshafen. Nach einem beim Luftſchiffbau ein=

gegangenen Funkſpruch befand ſich das Luftſchiff Graf Zeppelin,
te Nord, 15 Grad
um 10 Uhr vormittag.
25 Grad Nord und 16 Grad
30 Minuten Weſt, um 11 1.
30 Minuten Weſt, um 18 Uhr M.E. 3. auf 20 Grad 18 Minuten
Nord und 29 Grad 44 Minuten We

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Seite 2

Montag, den 19. Oktober 1931

Nummer 29

H. der Lauueshaustftädt.
Darmſtadt, den 19. Oktober 1931.
* Gau=Männerturnwart Gg. Bauer . Einen ſchmerzlichen
Verluſt erleidet der einheimiſche Main=Rheinturngau der Deut=
ſchen
Turnerſchaft durch das Ableben ſeines Turnerführers. Am
geſtrigen Tage ſchloſſen ſich für immer die Augen eines der treuen
Arbeiter in der Deutſchen Turnerſchaft. Eine lange Reihe von
Jahren ſtand Gg. Bauer an der Spitze des Main=Rheingaues, als
begabter Führer und treuer Berater. Sein letztes Werk war die
Durchführung des 50. Gauturnfeſtes in Griesheim, um hierauf
alsbald auf ein ſchmerzliches Krankenlager geworfen zu werden,
von dem es keine Geneſung für ihn mehr geben ſollte. Seine
ſegensreiche Tätigkeit in den Turnvereinen ſeines geliebten Main=
Rheingaues dürfte unvergeſſen bleiben. Ehre ſeinem Andenken!
(S. heutige Anzeige.)
Falſche Reichsbanknoten über 100 Reichsmark. Von den
im Umlauf befindlichen Reichsbanknoten über 100 RM. mit dem
Ausgabedatum vom 11. Oktober 1924 iſt eine neue Fälſchung
feſtgeſtellt worden, die an nachſtehenden Merkmalen unſchwer zu
erkennen iſt: Das Papier iſt weicher. Die Pflanzenfaſern ſind
durch aufgezeichnete violette Striche nachgeahmt. Bei dem inner=
halb
der gemuſterten Blindprägung liegenden Kontrollſtempel
fehlt über der kleinen flügelartigen Verzierung der Punkt. Die
Vorderſeite der Fälſchung macht einen verſchmutzten Eindruck. Die
Beſchriftung iſt durch Ueberzeichnung mit ſchwarzer Duſche ver=
ſtärkt
worden und deshalb auffällig dunkler als die Unterſchriften.
der Stempel des Reichsbankdirektoriums und die Verzierung in=
nerhalb
der drei erſten Textzeilen. Auf der Rückſeite iſt die Be=
ſchriftung
außer der völlig unleſerlichen Strafandrohung faſt
durchweg mit ſchwarzer Tuſche überzeichnet. Die Reihenbezeich=
nung
und die Notennummer zeigen ſchmalere Typen, teilweiſe
durch Handzeichnung verbeſſert. Vor Annahme derartiger Nach=
bildungen
wird gewarnt.
Im Gartenbauverein Darmſtadt e. V. nimmt am nächſten
Donnerstag die Wintertätigkeit ihren Anfang. Der Leiter der
Heſſiſchen Landesſtelle für Pilz= und Hausſchwammberatung, Herr
F. Kallenbach wird einen Lichtbildervortrag hal=
ten
über das zeitgemäße Thema: Der Eberſtädter Naturpfad als
Förderer der Heimatidee und des Naturſchutzes‟. Es wird auch
Tafelobſt ausgeſtellt werden. Züchter können ſich noch daran be=
teiligen
. (S. Anz.)

Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus. Montag, 19. Okr. Keine Vorſtellung. Dienstag, 20. Okt. 2022½ Uhr. Außer Miete. Martha,
Preiſe 0.503 Mk. Mittwoch, 21. Okt. 2022½ Uhr. B 5. Die Reifeprüfung.
Preiſe 0.604.80 Mc. Donnerstag, 22. Okt. 19½, Ende gegen 22 Uhr. C 5. Das Mädchen
aus dem goldenen Weſten. Pr. 0 806. 40 Mk. Freitag, 23. Okt. 19½22½ Uhr. E 5. Romeo und Inlia.
Preiſe 0.705.60 Mk. 19½22½ Uhr. H 2. Bühnenvolksbund.
Samstag, 24. Okt. Die Ratten. Preiſe 0.705 60 Mk. Sonntag, 25. Okt. 15½18 Uhr. Heſſenlandmiete II, 1 III, 2.
Die drei Musketiere. Preiſe 0.50 4Mk.
2022½ Uhr. Außer Miete.
Die drei Musketiere. Preiſe 0.504 Mk.

Kleines Haus.

Montag, 19, Okt. Keine Vorſtellung. Dienstag, 20. Okt. 2022½ Uhr. Zuſatzmiete V 3.
Die Quadratur des Kreiſes. Pr 0.604.50 Mk. Mittwoch, 21. Okt. 19½22½ Uhr. Außer Miete Vorſt. z. halben
Preiſen. Zar und Zimmermannn., 0.402.50, Donnerstag, 22, Okt.
20 22 Uhr. Außer Miete. Vorſtellung zu halben
Preiſen. Lady Fanny und die Dienſtbotenfrage.
Preiſe 0.402 Mk. Freitag, 3. Ot. Keine Vorſtellung. Samstag, 24 Okt. 20, Ende nach 22 Uhr Zuſatzmiete VI 2.
Die Dubarry. Preiſe 0.705 Mk. Sonntag, 25 Okt. 2022 Uhr. Opern= und Operetten=Abend.
Preiſe 0.402 Mk.

Gaſtſpiele des Heſſiſchen Landestheaters:
Worms, Freitag, den 23. Oktober, Tannhänſer.

Tannhäuſer in Worms. Zu kleinen Preiſen von 0,50 bis
3. RM. wird am Dienstag, den 20. Oktober, 20 Uhr. im Gro=
ßen
Haus Martha, komiſche Oper von Flotow, gegeben.
Am Freitag, den 23. Oktober, gibt das Heſſiſche Landestheater
in Worms ein Gaſtſpiel mit der Oper Tannhäuſer, unter
der muſikaliſchen Leitung von Dr. Hans Schmidt=Iſſerſtedt.

Vier Maler.
Zu der Ausſtellung in der Kunſthalle am Rheinkor.
Vier Darmſtädter Maler haben ſich hier zu einer Ausſtellung
zuſammengefunden. Zwei davon treten zum erſten Male an die
Oeffentlichkeit: Heinz Hohmann und Martin Ehlers. Sie
zeigen Arbeiten, die zum Teil bis 1900 zurückliegen. Die beiden
anderen ſind Karl Scheld und Hanns Frhr. von Geher.
Heinz Hohmann kommt wohl nur in ſeinen kleinformati=
gen
Paſtellen, zum eigentlichen Sprechen‟ Er zeigt da in
Blicken auf Baum uno Wieſe, auf Parkwege unter belaubten
Wipfeln ein feines Empfinden für die intime Landſchaft. Auch
die Einzelſchilderungen aus heſſiſchen Schlöſſern ſprechen freund=
lich
an. Die Oelgemälde mit ihrer milchig=hellen Behandlung
von Sonne und Grün reichen über die Naturſtudie nicht hinaus,
abgeſehen von einem mit ganz anderer Palette gemalten Por=
trät
des Vaters 1907, das Kraft und Nachoruck hat. Die ſpäte=
ren
Bildniſſe (Paſtell) ſtoßen offenſichtlich ins Leere. Sie orien=
tieren
ſich nur noch am Begriff der treuen Detailſchilderung und
gelangen zu keiner Form.
Martin Ehlers zeigt unverhüllt den Autodidakten. Die
unbelehrte Hand ſetzt Farben und Linien unmittelbar hin, ohne
die Schulerfahrung, die von vornherein zu einer durchgreifen=
deren
Geſamtorganiſation der Bildtafel führt. Aber daß dieſer
Dilettantismus ein ſehr echtes, ja ein faſt magiſches Verhältnis
zur Wirklichkeit bewahren kann, darüber geben die Bleiſtift= Bild=
niſſe
im Erdgeſchoßraum Auskunft. Dieſer Kopf einer Frau,
eines Mädchens, haben genau jene fanatiſche, heftige Geladenheit
mit Realität, die die Akademie zunächſt einem jeden nehmen muß
und die man außer bei Dilettanten nur noch bei Kindern und
Primitiven findet. (Wieſo dieſes Verhältnis zur Wirklichkeit
tatſächlich magiſch iſt, könnte ich beweiſen, doch würde das
hier zu weit führen.)
Karl Scheld iſt in den leichter gegriffenen aquarelliſtiſchen
Sachen durchgehend glücklicher als im Oelgemälde. Seine Reiter=
gruppe
(1929) hat die leichte, federnde Spannung der Linie, die
man an ihm kennt. Die Studie Mann mit Pferden (1931)
ſetzt zu feiner maleriſcher Schilderung an. Aber überzeugender
und ganzer ſind Dinge wie das aquarellierte Selbſtbildnis oder
das Mädchen mit Katze oder die Gruppe Zuſchauer am Woog.
Da iſt Kultur der Farbe, klare Geſamtauffaſſung, heitere Stim=
mung
, freies, klottes Vorgehen.
Hanns Frhr. von Geyer zeigt Vortreffliches in Land=
ſchaftsaquarellen
, namentlich in einem Blick aus dem Fenſter:
breite maleriſche Handſchrift, feuchte Farbe von großer Spann=

Ingangſekung der Darmſtädker Winkerhitfe.
Eröffnung einer Winterhilfsküche.

Anſtelle der Winterhilfsküche 1 iſt einſtweilen die Erwerbs=
loſenküche
1 der Arbeiterwohlfahrt Darmſtadt ins Leben gerufen
worden, die in den Rahmen der Winterhilfe der Arbeitsgemein=
ſchaft
der freien Wohlfahrtspflege eingegliedert wird. Die Küche
wird heute bereits in Betrieb genommen; ſie befindet ſich in einem
von Fräulein Alter dankenswerterweiſe zur Verfügung geſtell=
ten
Raum der Möbelfabrik Alter, Kirſchenallee. Geſtern vormit=
tag
war zu einer Beſichtigung der fertiggeſtellten Küche eingela=
den
worden, der u. a. Vertreter des Staates und der Stadt Folge
geleiſtet hatten.

Die Küche iſt in zwei Räume eingeteilt, einen großen ( ab=
geteilten
) Kochraum, in dem ſich ein Kochkeſſel befindet, der 200
Liter Speiſe (netto) faßt, in dem alſo, wenn man je Portion
einen Liter rechnet und je Kind einen halben Liter, 200 erwachſene
Perſonen oder 400 Kinder geſpeiſt werden können. In dieſem
Raume befinden ſich alle zur Zubereitung der Speiſen notwen=
digen
Küchenutenſilien. Hier können auch Perſonen eſſen, welche
ihre Mahlzeit nicht mit nach Hauſe nehmen wollen. Außer die=
ſem
großen iſt auch noch ein kleinerer, 100 Liter faſſender Hilfs=
keſſel
aufgeſtellt. In dem Nebenraum lagert bereits der Küchen=
vorrat
für die nächſten Tage. Das heutige Mittageſſen beſteht
aus Reisſuppe und Rindfleiſch. Es haben ſich 45 Familien ange=
meldet
; ausgegeben werden heute 120 Liter (Perſonen), die ſich
auf Erwachſene (mit je 1 Liter) und Kinder (mit je 0,5 Liter)
verteilen, ſo daß heute bereits weit mehr als 150 Perſonen ge=
ſpeiſt
werden.

Sämtliche Gegenſtände in der Küche wurden hochherzigerweiſe
geſtiftet; die Stifter wollen nicht genannt ſein. Es darf aber er=
wähnt
werden, daß die Horneffer=Schule als erſte Schule in Er=
innerung
an die freundliche Aufnahme bei ihrem Beſuch in Darm=
ſtadt
mehrere Zentner Obſt zur Verfügung geſtellt hat. Die
Ausgabe des Eſſens erfolgt nach Frankfurter Muſter, jedoch den
beſonderen Darmſtädter Verhältniſſen Rechnung tragend, im
weſentlichen nach den bereits bekannten Richtlinien der Darm=
ſtädter
Winterhilfe. Für eine Eſſensportion (1 Liter) werden
10 Pfg. entrichtet. Frauen und Männer aller Stadtteile und aller
Schichten im Verein mit älteren und jüngeren Erwerbsloſen haben
tagelang angeſtrengt gearbeitet, um die Eröffnung der Küche 1
vorzubereiten und ſicherzuſtellen.
Herr Avemarie, wies in ſeiner Begrüßungsanſprache an=
läßlich
der offiziellen Eröffnung der Küche auf die Notwendigkeit
ſolcher Einrichtungen hin und gab einen kurzen Ueberblick über
die Aufgaben und den Betrieb der Küche. Er dankte all denen,
die tätig mitgeholfen haben, insbeſondere Frau Miniſter Leuſch=
ner
, und richtete an alle einen warmen Appell, durch tätige Unter=
ſtützung
der Darmſtädter Winterhilfe zur Linderung der Not bei=
zutragen
.
Die beſten Wünſche der Regierung, insbeſondere des am Er=
ſcheinen
verhinderten Miniſters Leuſchner, überbrachte Oberregie=
rungsrat
van Baßhuyſen, für die Stadt im Namen des
Oberbürgermeiſters Mueller und des Bürgermeiſters Delp ſprach
Direktor Schrauth, der zugleich auch im Namen des Städti=
ſchen
Wohlfahrtsamtes der Küche vollen Erfolg wünſchte und der
Hoffnung Ausdruck gab, daß mit Hilfe der Winterhilfe die ſchwere
Not des bevorſtehenden Winters überwunden werden möge. Die
volle Unterſtützung des Kirchenvorſtandes der Johannisgemeinde
betonte deſſen Vertreter, Lehrer Weber, der für das Gelingen
der Winterhilfe die Hilfe Gottes erbat.
Herr Avemarie dankte in ſeinem Schlußwort für die Wünſche
und ſprach nochmals den Dank für den Willgen zur Mithilfe und
die bereits erfolgte Unterſtützung aus. Eine Beſichtigung der
tadellos ſauberen Einrichtungen ſchloß ſich dieſem ſchlichten Eröff=
nungsakte
an. Möge das große Werk der Winterhilfe von Erfolg
gekront ſein!

Spenden für die Winterhilfe können auf das Konto des Stadt=
Hilfsausſchuſſes nicht nur bei der Hauptſtelle der Städtiſchen
Sparkaſſe, ſondern auch bei den beiden Filialen getätigt werden.
Für Spender größerer Beträge auf Poſtſcheckkonto 70 190 Frank=
furt
a. M. oder auf Städtiſche Sparkaſſe wird eine Karte aus=
geſtellt
, in denen ihnen die Leiſtungen der Winterhilfe in Darm=
ſtadt
den Hausſammlern gegenüber als abgegolten beſcheinigt
wird.
Das Orpheum iſt heute Montag und folgende Tage ge=
ſchloſſen
. Kommenden Samstag, 24., und Sonntag. 25.
Oktober, findet ein Gaſtſpiel des berühmten Schweizer Illu=
ſioniſten
Sabrenno ſtatt, worüber weitere Mitteilungen
folgen.

Das
Darmstädter Fahrplanbuch
(Winter-Ausgabe) ist
in allen bekannten Verkaufsstellen zum Preise von
80 Pfeneig
erhältlich.

weite, freies Verfügen über alle Mittel. Eine Landſchaft in Oel,
Felder bei Dämmerung ſchildert ſtimmungsvoll einen Abend,
der Formen und Farben ineinanderrinnen läßt. Das Studium
der Malweiſe alter deutſcher Meiſter hat ihn dann, wie H. Hoh=
mann
in ſeiner launigen Anſprache erwähnte, zu einer ganz
anderen Malart geführt, von der einige Proben zu ſehen ſind.
Ein denkbar ſchroffer Uebergang, der den Künſtler techniſch ge=
fördert
haben mag, aber als Flucht aus der Zeit höchſt
problematiſch bleibt.
Wilhelm Michel.
Schule für rhythmiſche Gymnaſtik
der Skädkiſchen Akademie für Tonkunſt.
Kleines Haus. 18. Oktober.
Die Vorführungen, die am Sonntag vormittag von der
Schule für Körperbildung und Bewegungslehre unter Leitung
von Gretel Pfuhl, als Abteilung der Städt. Akademie für
Tonkunſt, veranſtaltet wurden, zeigten ſehr deutlich, wie not=
wendig
gymnaſtiſche Tätigkeit nach irgendeinem Syſtem hier
iſt es das nach Dr. Bode für die heranwachſende Jugend an=
erkanntermaßen
und im beſonderen für Muſikſtudierende iſt.
Umſo verwunderlicher und bedauerlicher bleibt es, daß außer
6 bis 8 Kindern nur 5 Mädels vorgeführt werden kannten. Es
wäre zu wünſchen, daß ſich daran die Akademieſchüler in viel
ſtärkerem Maße, vielleicht obligatoriſch, beteiligten, auch die
Buben und jungen Herren.
Es war wohl kaum beabſichtigt, abgeſchloſſene Leiſtungen zu
zeigen, denn überall waren nur eben gute Anfänge zu ſehen,
ſondern es ſollten vor allem Methodik, Wege und Ziele nachge=
wieſen
werden. Dies geſchah denn auch in weitem Umfang, viel=
leicht
etwas zu umſtändlich und langatmig. Reine Gymnaſtik,
unter Verzicht auf Tänzeriſches und Künſtleriſches, hat immer
etwas Eintöniges, Lehrhaftes. Die Monotonie, unter denen die
allzu gedehnten, wenig Abwechſlung bietenden Uebungen litten,
wäre durch Verwendung friſcherer, intereſſanterer Klavierbeglei=
tungen
zu mildern geweſen. Für die Kinderübungen genügt das
Tambourin.

Die Vorführungen beſtanden aus Ballgymnaſtik und
zentrationsübungen mit Kindern und im 2. Teil für
wüchſige aus Bewegungsfolgen Kreislauf im Raum, Schu
Zug, Druck, geſpannt, gelöſt u. a. Es konnte aus ihnen
Ueberzeugung gewonnen werden, daß Gretel Pfuhl auf
rechten Weg iſt, hübſche Erfolge zu erzielen, und daß dieſe
teilung ein wichtiges Glied im Rahmen der Ausbildung au
Akademie bildet, das ſtärkerer Ausnutzung wert iſt. U.

Schlußfeier der Darmſtädker Freiwilligen Feuerwe
Am Samstag abend hielt die Freiwillige Feuerwehr Dg
ſtadt im Konkordiaſaale ihre diesjährige Schlußfeier ab.
1. Kommandant, Hofmann, begrüßte die Teilnehmer, insbeſhen
dere Herrn Polizeihauptmann Philippi, Kreisfeuerwehrinſpeienu
Karpfinger. Branddirektor Winter, und bot den übrigen
nehmern ein herzlich Willkommen.
Kreisfeuerwehrinſpektor Karpfinger dankte im Namen
Kreisamtes für die Einladung. Der Dezernent des Feuer!
weſens, Regierungsaſſeſſor Dr. Eckſtein, ſei leider verhind
ſelbſt zu kommen. Er wünſcht der Feier einen ſchönen Verld
Im Auftrage des Herrn Oberbürgermeiſters ſprach Branddit
tor Winter, ebenſo für die ſtädtiſche Berufsfeuerwehr. Es wurhix t
darauf eine Reihe von Auszeichnungen verliehen. Kommand se
Hofmann und Feuerwehrmann Ries erhielten für 40jährige
gehörigkeit zur Freiwilligen Feuerwehr ein Ehrenzeichen, e
konnte der Feuerwehrmann Renkel das Abzeichen für 25jäh=
Zugehörigkeit erhalten. Eine Reihe von Feuerwehrleuten erhl
ein Diplom für 10= und 20jährige Zugehörigkeit. Weiter wun
ſechs Feuerwehrleuten der ſtädtiſchen Berufsfeuerwehr, die
Freiwilligen Feuerwehr und der Berufsfeuerwehr zuſammen
Jahre angehören, durch die Freiwillige Feuerwehr Geſch
überreicht. Der übrige Teil der ſchön verlaufenen Feier galtſ.
gemütlichenUnterhaltung. Geſangliche und muſikaliſcheDarbietun
wurden von einem Tänzchen abgelöſt, das die Teilnehmer ein
Stunden kameradſchaftlich beiſammen hielt.
Eine inkereſſanke Zeuerwehrübung.
Am Sonntag früh war die Arheilger Brandſirene lang
ſchrill in ganz Darmſtadt zu hören. Man glaubte, es ſei irg
wo im Nordteil der Stadt ein größerer Brand ausgebrod
Bald aber ſtellte ſich heraus, daß die Freiwillige Feuerwehr
heilgen eine Uebung abhielt. Als Brandobjekt für dieſe G
übung hatte man den Bahnhof Kranichſtein ausgewählt.
Vertreter der Reichsbahndirektion, der Bahnmeiſterei, des
triebsamts des Bahnhofs Kranichſtein, des Darmſtädter Waſr
werks, der Bürgermeiſter von Arheilgen ſowie ſonſtige El
gäſte hatten ſich eingefund. Man nahm an, daß auf dem Bah
Kranichſtein Güterwagen in Brand geraten ſeien, auch das B
gebäude und ein etwas abſeits liegendes Wohngebäude ſeien
dem Feuer ergriffen, dazu ſei ein Perſonenzug verunglückt
eine Reihe von Perſonen ſeien verunglückt.
Auf die Alarmierung durch die Sirene rückte die gut cäkie
gerüſtete Freiwillige Feuerwehr in Arheilgen heran und auchsſt e!
Kreismotorſpritze aus Darmſtadt war alarmiert worden.
Sanitätswache vom Roten Kreuz in Arheilgen und der Arbei
Samariterbund Arheilgen, unter Leitung der Aerzte Dr. 9
und Dr. Goke, leiſteten für die Verwundeten Hilfe. Die S

täter hatten ihre Verbandsplätze in Zelten untergebracht undſt
beiteten ganz vorzüglich mit der Feuerwehr Hand in Hand. ir a
Nicht ſo ganz leicht geſtaltete ſich die Uebung der Feuerwiß=
die
von Wixhauſen. Erzhauſen und Meſſel unterſtützt war. Mi=
benutzte
als Gelände leerſtehende Geleiſe. Löſchſchläuche muſ u
über die Geleiſe gelegt werden und da ſtellte ſich heraus,
der Druck des Waſſers ſo gering war, daß im Ernſtfalle
eine Motorſpritze, nicht auszukommen wäre. Der Waſſerdſſ.
reichte an den Häuſern nicht einmal bis zum 1. Stock. Die Lwia lad
arbeiten hätten im Ernſtfalle erſt Erfolg gehabt, wenn die Krchi richt
motorſpritze zur Verfügung geſtanden hätte.
ar den
Immerhin wurden die Uebungen ſehr exakt und mit Umſidel
abgewickelt. Zum Schluß gab nach der etwa zweiſtündigen Uel ferne
in ſeiner Kritik Kreisfeuerwehrinſpektor Karpfinger Kennt.
von den zutage getretenen Mängeln. Die Uebung habe in erſ
Linie den Zweck verfolgt, den Feuerwehrleuten und den Sc.
tätsmannſchaften die Bahnanlagen genau zur Kenntnis zu hüheit
gen, da in einem Ernſtfalle damit gerechnet werden müſſe,
Rettungsarbeiten in Dunkelheit ausgeführt werden müßten es i
Oberinſpektor Schuck von der Bahnbetriebsleitung nahm
vorgebrachten Mängel zur Kenntnis und verſprach, ſofort
Maßnahmen zu treffen, daß Abhilfe geſchaffen werde.
* Auf der Griesheimer Chauſſee wurde geſtern ein Wa=
burſche
von einem Motorradfahrer überrannt und erheblich
letzt. Der Betroffene mußte ins Stadtkrankenhaus verbige
M.
werden.
* Glücklich abgelaufen, iſt geſtern abend gegen 346 Uhr/Zum
Zuſammenſtoß zwiſchen einem Omnibus und einem Perſon
auto. In einem Ueberlandwagen fuhr eine Turner=Hand)cmiſt
mannſchaft von Crumſtadt, insgeſamt 15 Perſonen, vom
in Urberach zurück. An der Abzweigung Meſſeler Chauſ
Jagdſchloß Kranichſtein kam von dort einen Perſonſ0 mit
wagen auf die Chauſſee. Der Lenker des Großkraftwagens konuü dank
bei Geradeausfahren, den Perſonenwagen nicht überholen" ſch
um einen folgenſchweren Zuſammenſtoß zu vermeiden, bremſp
und bog ſcharf, nach rechts ab. Infolge des abſchüſſigen und
chen Feldbodens ſtürzte jedoch der Wagen um und blieb vo
Mauer des Hofgutes Kranichſtein liegen. Die Inſaſſen wul
bei dem Sturz heftig durcheinander geworfen; einige erlitte
hebliche Verletzungen; ſie konnten jedoch faſt alle nach Hilfelein
durch die Städtiſche Sanitätswache ſpäter den Heimweg antr
Die Polizei ſtellte ſofort den Tatbeſtand feſt.

Lokale Veranſtalkungen.

Evangeliſche Stadtmiſſion. Darmſtol

Mühlſtraße 24. Am Dienstag, den 20. Oktober, findet nacht
tags um 4 Uhr wieder eine Frauenbibelſtunde durch Frau
ſionar Hoffmann=Lindenfels ſtatt. Hierzu ergeht freundliche
ladung.

* Aſtrologiſche Bibliothek, Band I.
Aſtrologiſches Lehrbuch von Rudolf Freiherrn von Sebottend
Theoſophiſches Verlagshaus, Leipzig. 4. Auflage.

Dieſes aſtrologiſche Lehrbuch ſollte in dem Bücherſchrank eines
hängers der Aſtrologie nicht fehlen. Der auf dem Gebiete der Aſtru
ſehr bekannte Verfaſſer hat die Aufgabe, die er ſich ſtellte, den
haften Anfänger ſofort in medias res zu führen, in einfacher und
dem völlig ausreichender Weiſe gelöſt. Selbſt der Zögernde, der
einem leichten Schauder an die aſtronomiſchen und mathematiſchen
kenntniſſe denkt, die die gewiſſenhafte Aufſtellung eines Horoſkopes
em Aſtrologen verlangt, wird durch das Studium dieſes Werkes
Weg zur Kenntnis und Ausdeutung ſeines Horofkopes durch
wir handwerkliche Arbeit der mathematiſchen Berechnungen
nehr verſperrt finden. Das Lehrbuch geht über das Elementare
hinaus. Und das iſt gut ſo. Denn ſonſt könnte es vorkommen, da
Schüler über den Berechnungen der Tranſite und Progreſſionen
den Blick für das Weſentliche derliert und mißmutig ſeinen Vorſatzl
der verläßt. Aber dieſe Gefahr beſteht nicht. An Hand von gut ge
ten Beiſpielen, die wie ein roter Faden das ganze Werk durchziehen.
der Schüler nachdem er ſich die nötigen aſtronomiſchen und aſtroloßſ
Vorkenntniſſe zu eigen gemacht hat, die Berechnung des Horoſkop=
Hilfe von Häuſertabellen und Ephemeriden. Ueber die Feſtſtellun
Datums, Aufſuchen und Aufzeichnen der Häuſer, über die etwas
riger ſcheinende Berechnung der Planetenplätze und der ſen)
Punkte, über das Aufſchlagen der wichtigen Aſpekte, auch über 2
und Hyleg führt das Werk den Schüler zur Ausdeutung des Horo?
Ein beſonderes Kapitel iſt der Beſprechung der Beziehung der Tiex
zeichen zueinander der Aſtrologe ſpricht von Entſprechungen
überaus überſichtlicher Art gewidmet. Der mathematiſch nicht Vor
dete findet eine kurze, ſehr klare Anweiſung für das Rechnen mit
nallogarithmen und mit Logarithmen überhaupt. Nicht zu übe?
iſt, daß ein Anhang mit erklärenden Tafeln und Figuren den
dieſes ausgezeichneten Lehrbuches noch bedeutend erhöht. Daß dieſes
bereits in der vierten Auflage erſcheinen konnte, beweiſt, daß der
faſſer die Aufgabe, die er ſtellte, überzeugend gelöſt hat. Er bewei/t
auch darüber hinaus, daß die Zahl der Anhänger der aſtrologiſchen
anſchauung ſtändig im Wachſen begriffen iſt.
Ein warmer Anhänger der Aſtrologie Oskar H. Schmitz
einmal in ſeinem Werke Der Geiſt der Aſtrologie‟: Das Horoſkop
uns, was für Pferde wir im Stalle haben. Ja, das iſt es! Obe?
liches Darüberhinweggleiten läßt das gar nicht erkennen; ein Ho7/6
verlangt aufmerkſame Betrachtung, verlangt reſtloſe Verſenkung
Liebe zur Sache jedes will erobert ſein; die Beſchäftigung mit i9
fordert konzentriertes Einſetzen des ganzen Ich. Deswegen iſt
Maſſenherſtellung von Horoſkopen Nonſens, und der Verfaſſer de‟
ger Arbeiten ſteht in Wahrheit nicht höher als jene turbanbes
Greiſe und Jünglinge, die auf den Jahrmärkten dem ſtaunenden, 1 .
loſen Volke aus bunten Käſten billige Weisheiten verzapfen.
ſchon deswegen kann man ſich freuen, daß dieſes Lehrbuch eine der

Wirren und armſeligen Aeußerlichkeiten ſich auf ſich ſelbſt zu bef!
und danach u leben.

[ ][  ][ ]

Natntmter 290

Montag, den 19. Oktober 1931

Seite 3

* Hlatkenburger 2. 0.-Glubfahrt.
Tach einer ſportlich trotz vorübergehender Unterbrechung durch
.Benzin=Streik ſehr erfolgreichen Saiſon hat der Starken=
wer
A.C. am geſtrigen Sonntag durch eine Clubfahrt, die un=
nöonlich
zahlreiche Beteiligung fand, ſeine Sport=Saiſon 1931
bſchloſſen, Sammel= und Startplatz war wie immer der
itplatz. Von hier gings in ſo gut diſziplinierter Fahrt, daß
iiem Korſo gleichkam, über den Umweg durch Rhein= und
ſhelminenſtraße hinein in den im wundervollen Herbſtſchmuck
higenden Odenwald nach den Vier Stöck, wo die Schluß=
ſtattfand
. Die Stunde Fahrt durch den Reichtum purpurner
wenſchönheit war ein köſtlicher, unbeſchreiblicher Genuß, wenn
Adie Sonne fehlte und dafür ein ſilberner Dunſtſchleier den
henrauſch dämpfte.
Der Feſtſaal in den Vier Stöck war feſtlich, wenn auch nur
dden beſcheidenen, aber ſchönen Mitteln, die der Herbſtwald
z geſchmückt. Herr Oberregierungsrat Dr. Bernheim nahm
zeend der animierten Kaffee=Kuchen=Tafel Gelegenheit, in der
ihm gewohnten herzlich=kernhaften Weiſe die Teilnehmer im
ſen des Club=Vorſtandes zu begrüßen und ihnen zu danken
ndie zahlreiche Teilnahme, die erneut die Tatſache beſtätigt,
Kin Starkenburger A.C. ſowohl das ſportliche, wie das ge=
ſöaftliche
Leben trotz der Not der Zeit ſich in aufſteigender
wicklung bewegt. So manche ſchöne Sportfahrt liegt trotz
gPauſe des Benzinſtreiks hinter uns. Beſonders ſchön war
allgemeinem Urteil die Pfalzfahrt des letzten Sonntags.
nicht dabei ſein konnte, hat heute Gelegenheit, noch ein paar
hden in harmloſer Fröhlichkeit zu verleben. Und wenn heute
die Sportveranſtaltungen der Saiſon offiziell ihren Abſchluß
n, ſo ſicherlich nicht die geſelligen des kommenden Winters,
dunns hoffentlich noch oft harmoniſch zuſammenführen. Nur
chrder Clubgeiſt ſo lebendig bleibt wie bisher, wenn die Pflege
gpörtlichen Kameradſchaft weiter ſo fruchtet, wird der Star=
hurger
A. C. weiterblühen und gedeihen. Darauf ein dreifach
inges Töff=Töff Hurra!!!
Danach ſprachen der Vorſitzende des Vergnügnungsausſchuſſes
dder Sportleiter den Dank ihrer Ausſchüſſe aus und ent=
üälten
die Abſichten der Programmgeſtaltung des kommenden
zuers mit dem Wunſche, daß alle ſich nach wie vor zuſammen=
n
mögen in dem Streben Starkenburger zu bleiben,
wheute ſchon zu beſtimmtem Begriff geworden iſt. Und dann
ſickelte ſich ein ſo harmloſes fröhliches Leben und Treiben,
undſees heute ſelten geworden iſt, wie es aber von taktvollem An=
Handſſ: an die Verhältniſſe der Zeit zeugt. Für die Jugend gabs
* Feuerſe;Wurſtſchnappen, Sackhüpfen und ähnliche harmlos=ſchöne
war. e für die Erwachſenen Eierlaufen, Tanz und Tanzturnier
läuche
heraus Aw. Die Pauſen wurden ausgenutzt durch Bekanntgabe des
üitats eines vom Sportleiter eingeſchobenen Wettbewerbs im
Mülen und korrekten Fahrtrichtungswechſel, d. h. rückwärts
Gſlngen und ſchnellſtens den Wagen in die entgegengeſetzte
nn die ſihrichtung zu bringen, eine Aufgabe, die bei ſtarkem Verkehr
i den Fahrer herantritt. Erſter wurde mit 25 Sek. Herr Artur
2 mit Unſdel, zweiter Herr Redakteur Streeſe mit 28 Sek., dritter
ger Kemſ lerren Strack Boſch und Deutſch mit je 30 Sek., dann
ahe in e mit bis 40 Sek. die Herren Traiſer, Knieriem, Grimm,
ind den su., Schmidt, Emil Jakob, Dr. Bernheim uſw.
tnis zuhwerr Oberregierungsrat Dr. Bernheim ſprach dann der
ſen müſſe ſaiſſe, deren Unterſtützung den Beſtrebungen des Clubs be=
en
müßtenahrs in Hinſicht auf Verkehrsverhältniſſe und wirtſchaftliche
ſtebungen, auch in der Propaganda der Sportbetätigung un=
mn
wertvoll ſei, Dank und Anerkennung aus und überreicht
im Redakteur M. Streeſe ehrenhalber das Clubabzeichen.
eſr dankte herzlichſt mit dem Bemerken, daß dieſe Ehrung nicht
zſilich, ſondern für die ganze Darmſtädter und heſſiſche Preſſe
geirſtir möge, die zu vertreten er als Vorſitzender des Landesver=
s
die Ehre habe.
ſum unterhaltenden Teil trug neben dem Tanzturnier, in
eiſte Sieger Frau Trainé mit Herrn Senft, zweite die
ſtwviſter Boſch wurden, Herr Rektor Strack mit ausgezeich=
ſe
Geſangsvortrag bei. Den Abſchluß fand der ſchöne Nach=
ſittg
mit einem gemeinſamen Abendeſſen, deſſen fabelhaftes
dank der gemeinſamen Fürſorge des Vergnügungs= und
ſtotausſchuſſes mit 30 Pfennigen (!) bezahlt wurde. Um
lanzmuſik machte ſich Herr H. Kauck verdient. Die Heim=
ſü
durch den Herbſtabend war trotz ſtarken Verkehrs und
fws gleich ſchön. Der Starkenburger darf einen äußerſt

ſugenen Tag buchen.
Schulgeldermäßigung. Das Kuratorium der Städt. Aka=
m
für Tonkunſt hat beſchloſſen, die Schulgeldſätze der Dilet=
tiklaſſe
in allen Inſtrumentengattungen, die ſeither monat=
5. RM. betragen haben, mit Beginn des Winterſemeſters
nonatlich 12. RM. herabzuſetzen. Es ſei darauf aufmerk=
temacht
, daß die Schüler dafür eine Stunde wöchentlich allein
hrem Inſtrument erhalten und eine Stunde Elementar=
dte
oder Vomblattſpielen in Klaſſen. Das Kuratorium hofft,
(ädieſe ſtarke Schulgeldermäßigung auch den durch die Schwere
heit und die Notverordnungen betroffenen Kreiſen die muſi=
Uſte Erziehung ihrer Kinder auch weiterhin zu ermöglichen
ſhSegen einer guten Hausmuſik. Die Schulgeldſätze für die
oyhule (Ausbildungsklaſſen) und für Geſang müſſen in der
führigen Höhe beſtehen bleiben. Die Schulgeldermäßigung be=
ohtſich
alſo nur auf diejenigen, die ſeither 16. RM. monat=
Gür Inſtrumentalunterricht bezahlt haben."

Von Stadtarzt Dr. Harms=Berlin.

R.HI. V. Eine zweckmäßig eingerichtete und gut wirkende Hei=
zungs
= und Beleuchtungsanlage iſt für das Wohlbefinden und die
Heſundheit des Menſchen, beſonders des Großſtadtmenſchen, der
gezwungen iſt, den größten Teil ſeines Lebens in gewerblichen
oder Wohnräumen zu verbringen, von der größten Bedeutung.
Umſo unverſtändlicher erſcheint es, daß vielfach ſelbſt Leute, die
auf perſönliche Geſundheitspflege und eine hygieniſche Häuslich=
keit
großen Wert legen, gegen die einfachſten Regeln der Heizung
und Beleuchtung verſtoßen und an Ueberlieferungen feſthalten,
die längſt als unzweckmäßig und unhygieniſch erkannt ſind.
Das gilt von der Beleuchtung ſowohl für die Tageslicht=
beleuchtung
, als auch für die künſtliche Beleuchtung. Das Tages=
licht
, das eine große chemiſche und keimtötende Wirkung ausübt,
ſollte ungehinderten Eintritt in die Räume haben. Alle unnützen
Fenſterverkleidungen, Vorhänge, Uebergardinen müſſen auf das
unbedingt notwendige Maß beſchränkt werden. Die Tapeten und
Wandanſtriche ſollten im Gegenſatz zu den noch immer bevorzug=
ten
dunklen Tönungen hell und licht ſein, um eine Verſchluckung
des Lichtes zu vermeiden. Die künſtliche Beleuchtung, ſowohl die
Allgemein= wie die Einzelbeleuchtung, ſollte vorzugsweiſe von
Zweckmäßigkeitsgründen und nicht von Dekorationswirkungen ge=
leitet
ſein. Starke Schlagſchatten, ſowie eine ſtörende Blendung
müſſen vermieden werden. Arbeitsplätze, Eßtiſche uſw. müſſen
durch eine gerichtete Beleuchtung erhellt werden. Bei der Decken=
beleuchtung
ſoll man die Form des Kronleuchters oder der Ampel
vermeiden und die dicht an der Decke angebrachte Spiegel= oder
Kugelleuchte bevorzugen. Eine Beleuchtunsanlage iſt kein Deko=
rationsobjekt
, ſondern eine techniſche Einrichtung, deren Form
durch ihren Zweck beſtimmt iſt.
Eine neuzeitliche, gut wirkende Heizungsanlage muß
in hygieniſcher Hinſicht zunächſt die Bedingung erfüllen, daß wir
uns in dem geheizten Raum behaglich fühlen, d. h. daß wir die
Temperatur als angenehm empfinden und nicht durch zu große
Kälte oder Wärme unangenehm berührt ſind. Dies hängt ſelbſt=
verſtändlich
von der Eigenart des Einzelnen, dem Fettpolſter, der
Durchblutuneg der Haut, der nervöſen Erregbarkeit, aber auch
von der Kleidung und der Gewöhnung bzw. Verwöhnung, ſowie
von der Art der Arbeit ab. Sodann muß eine gute Heizungs=
anlage
die Wärme in einem Raum gleichmäßig verteilen und eine
gleichbleibende Temperatur der Räume garantieren. Sie ſoll auch
nicht zu einer Verſchlechterung oder Verunreinigung der Luft des
Raumes und der freien Atmoſphäre mit Staub. Rauch, Ruß oder
ſchädlichen Gaſen führen. Durch ſtändige, techniſche Vervollkomm=
nung
iſt man beſtrebt, alle Heizungsanlagen, ſeien ſie örtliche oder
Zentralheizungen, ſo auszugeſtalten, daß ſie dieſen Anforderungen
nach Möglichkeit entſprechen. Im allgemeinen muß eine gut wir=
kende
Heizung der Temperatur der Aufenthaltsräume ſelbſt bei
tiefſter Außentemperatur auf 18 bis 20 Grad Celſius halten;
eine Heizungsanlage muß als fehlerhaft angeſehen werden, wenn
ſie nur bei Windſtille bzw geringer Luftbewegung ausreichend
iſt, dagegen bei ſtärkeren Windverhältniſſen ihren Zweck nicht
erfüllt.
Bei der Einzelheizung ſpielt auch heute noch die größte Rolle
der Kachelofen, welcher die älteſte Form des Ofens darſtellt

und für viele noch immer zur Erzielung der Gemütlichkeit und
Wohnlichkeit eines Raumes unentbehrlich iſt. Er hat in den letz=
ten
Jahren, ſowohl in ſeiner äußeren Form, als auch in ſeiner
inneren Anlage eine weſentliche Umgeſtaltung und Verbeſſerung
erfahren. Vom hygieniſchen Standpunkt aus iſt gegen ihn nichts
einzuwenden, leiſtet er doch eine gute Speicherung der Wärme
in ſeinen Wänden und eine langſame Abgabe nach außen und
vermeidet eine zu hohe Oberflächentemperatur, die, wenn ſie mehr
als 70 Grad Celſius beträgt, leicht zur Verbrennung des aufge=
lagerten
Staubes und damit zu Reizungen der Schleimhäute und
der Atmungsorgane führen kann.
In ähnlicher Weiſe hat der eiſerne Ofen, der heute in
zwei Hauptformen, dem ſogenannten einfachen oder iriſchen Ofen
und dem Füll= oder Anthrazitofen, hergeſtellt wird, eine moderne
Ausgeſtaltung erfahren. Bei ihm iſt beſonders auf eine gut wir=
kende
Reguliervorrichtung, auf größte Dichtigkeit ſeiner Wan=
dungen
und auf einen feſten Schluß aller beweglichen Teile zu
achten, damit ein Entweichen der ſchädlichen Verbrennungsgaſe
vermieden wird. Auch auf ſeine richtige Aufſtellung iſt zu achten,
damit die Wärmeſtrahlen ſich nach allen Richtungen des Raumes
hin ausbreiten können, was bei der üblichen Aufſtellung in einer
Ecke oder Niſche nicht möglich iſt.
Die Kohlenöfen haben in letzter Zeit auch in Deutſchland eine
ernſte Konkurrenz durch die Gasheizung und elektriſche
Heizung erhalten, die vielfach von der Verwendung als Er=
gänzungs
= oder Uebergangsheizung zu einem Gebrauch als Dauer=
heizung
gelangt ſind. Sie haben gegenüber, der üblichen Ofen=
heizung
in wiriſchaftlicher und hygieniſcher Hinſicht nicht zu unter=
ſchätzende
Vorteile. Transport und Lagerraum des Feuerungs=
materials
fällt weg, die Bedienung iſt einfach. Staubentwicklung
findet nicht ſtatt, die Temperatur kann automatiſch geregelt wer=
den
, dagegen ſind die Betriebskoſten recht hohe.
Die Einzelheizung tritt aber immer mehr zurück gegenüber
der Sammel= oder Zentralheizung, die wir bei der
Uebernahme einer modernen Wohnung als ſelbſtverſtändlichen
Komfort vorausſetzen. Die außerordentlichen Vorteile, welche die
Zentralheizung in jeder Hinſicht bietet, haben ihr mit Recht dieſe
überragende Stellung verſchafft, wenn auch manche Menſchen ſie
nach wie vor wegen der Erzeugung von trockener Luft und wegen
der damit verbundenen Reizungen der Schleimhäute ablehnen.
Nach einwandfreien Feſtſtellungen iſt die Urſache dieſer Störun=
gen
jedoch nicht die allzu große Trockenheit der Luft, ſondern eine
zu hohe Temperatur der Heizkörper, die zur Verbrennung des
aufgelagerten Staubes und damit zur Entſtehung von reizenden
Verbrennungsprodukten führt. Die Heizkörper ſollten eine höhere
Temperatur als 70 Grad Celſius nicht aufweiſen und täglich von
dem aufgelagerten Staub gereinigt werden.
Erſt wenn man ſich allgemein zu der Erkenntnis durchgerun=
gen
hat, daß die Einrichtung einer Wohnung vorzugsweiſe durch
ihren Zweck beſtimmt iſt und auch dadurch ſchön und anheimelnd
wirken kann, wird man auch eine Erfüllung der hygieniſchen An=
forderungen
, die unſer modernes Zeitalter an die Heizung und
Beleuchtung ſtellen, näher kommen.

* Pfungſtadt, 18. Okt. Politiſche Schlägerei. Am
Sonntag abend kam es zwiſchen Reichsbannerleuten und Natio=
nalſozialiſten
am Ortseingang von Pfungſtadt zu einer
Schlägerei. Auf einem Laſtkraftwagen mit Anhänger kamen 88
Reichsbannerangehörige von einem Treffen in Groß=Gerau. Sie
ſpurden nach amtlicher Darſtellung von etwa 200 Darmſtädter
und Eberſtädter Nationalſozialiſten mit Steinen bewörfen, wo=
bei
5 Reichsbannerleute Kopfverletzungen erlitten. In der ent=
ſtehenden
Schlägerei kam es auf beiden Seiten zu Verletzten, ein
Reichsbannermann erhielt einen Bauchſtich.

macht den Kuchen noch besser.
Spart Butter und Eier.

Tageskalender für Montag, den 19. Oktober 1931.
Landestheater, Großes Haus, Keine Vorſtellung.
Klines Haus: Keine Vorſtellung. Konzerte: Zur Oper,
Filoßkeller, Sportplatz=Reſt. am Böllenfalltor, Herrngarten=
Kinovorſtellungen: Union=, Helia= und
Maſt=Lichtſpiele Städt. Saalbau, 20 Uhr: 2. Aka=
Mnie=Konzert mit Erica Morini.

MILCH
1P 13625
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GLÜCKSKLEE-MILCH G. M.B.H., ABTL. DST 25 HAMBURG

U. Ober=Ramſtadt, 16. Okt. Landtagswahl. Die Wähler=
liſten
für die am 15. November ſtattfindende Landtagswahl liegen
von Sonntag, den 18., bis einſchließlich Sonntag, den 25. Oktober,
verktags während der Dienſtſtunden, an den beiden Sonntagen
(18, und 25. Oktober) von 913 Uhr auf dem Bürgermeiſterei=
büro
zur Einſicht aus. Einſprüche gegen die Wählerliſten ſind bis
zum Ablauf der Auslegungsfriſt ſchriftlich bei der Bürgermeiſterei
vorzubringen.
* Hering, 18. Okt. Motorraddiebſtahl. In der Nacht
vom 16. auf 17. d. M. wurde aus einer hieſigen Garage ein Mo=
torrad
mit folgenden Kennzeichen entwendet: Marke D. K.W.. 200
Kubikzentimeter. Fabriknummer 279 942, IS 20 406; 4,5 PS.,
blauſchwarzer Tank.

Am geſtrigen Sonntag veranſtalteten die Reitergruppen des
Junglandbundes auf dem Griesheimer Sand eine Fuchsjagd. Die
Leitung hatte Dr. Denker=Darmſtadt übernommen. 20 Reiter
beteiligten ſich an dieſer Jagd, die einen intereſſanten Verlauf
nahm. Eine große Zahl Zuſchauer hatte ſich eingefunden, die von
einem günſtig gelegenen Hügel den Verlauf gut überſehen.
konnten.
Der erſte Teil der Jagd wurde geritten mit dem Fuchs in
Sicht.. Es war ein ſchöner Anblick, als die Reiter aus dem herbſt=
lichen
Wald. an der Spitze den Fuchs, in rotem Jagddreß (Dr.
Denker) kamen. Ihm folgten die beiden Hunde (Reitlehrer Höhl=
Griesheim) Nach einigen Sprüngen verſchwand das Ganze im
nahen Wald, wo nach einer Reitſtrecke von etwa 1 Kilometer ein
Stopp eingelegt wurde, bei dem die Reiter einen von einem
Gönner geſtifteten Labetrunk erhielt. In guter Diſziplin ging
die weitere Jagdſtrecke vor ſich, die jetzt als Schnitzeljagd ge=
ritten
wurde. Zwei Hunde folgen der Schnitzelſpur. Da iſt plotz=
lich
der Fuchs verſchwunden. In einem nahen Wäldchen hat er
ſich verſteckt und muß geſucht werden. Der Jungreiter Wilhelm
Nothnagel=Griesheim machte den Fuchs auf. Nun ſammelte
ſich das Ganze und unter Voranritt des Fuchſes galoppierte alles
vorbei, als plötzlich der Fuchsſchwanz vom Führer abgeworfen
wurde. Als Gewandteſter und Sieger des Tages konnte Ludwig
Becker=Arheilgen den Fuchsſchwanz greifen.
Beim Sammeln dankte Dr. Denker allen Teilnehmern, und
insbeſondere der Reitergruppe Griesheim, die die Vorbereitun=
gen
zu dieſer ſchönen Jagd getroffen hatte.
Der Provinzialvorſitzende des Verbandes der Reit= und Fahr=
vereine
von Heſſen=Starkenburg, Gutspächter Heil=Habitzheim,
verteilte die Brüche und richtete noch einige ermahnende Worte
an die jungen Reiter, auch weiterhin den Reitſport zu pflegen
zum Beſten unſeres Vaterlandes und der deutſchen Pferdezucht
ſelbſt. Der allgemeine Wunſch der Teilnehmer, in dieſem Herbſt
noch eine zweite Jagd zu reiten, ſoll in Erfüllung gehen. Vor=
ausſichtlich
findet dieſelbe in Arheilgen oder Weiterſtadt ſtatt.
F. W.
Hirſchhorn a. N., 18. Okt. Waſſerſtand des Neckars
am 16. d. M.: 1.60 Meter; am 17. d. M.: 1,57 Meter.

Jcder Anfrage iſt die ledte Bezussquiltung beizufügen. Auonzme Anfrogen werder
nicht beantworist. Die Deantworiang erfelgt ehne Rechtsverbindtichtelt
Angeſtelltenverſicherung. 1. Iſt uns unbekannt; wenden Sie ſich an
das Reichstagsamt. 2. In normalen parlamentariſchen Zeiten
zweckmäßig durch die Parteien und Eingaben an das Parlament.
Kleinrentner. Vorſitzender iſt Juſtizrat Lindt, Inſelſtraße
Sprechſtunde: Samstags, nachmittags 24 Uhr.

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[ ][  ][ ]

Seite 2

Montag, den 19. Oktober 1931

Nummer 290

Thomas Alva Ediſon .

TU. New York, 18. Oktober.
Der weltbekannte amerikaniſche Erfinder Ediſon iſt im
Alter von 84 Jahren am heutigen Sonntag morgen um 9.24 Uhr
MEZ., ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben, geſtorben.

Der König der Erfinder.

Als vor wenigen Wochen Charlie Ediſon, der Sohn des
großen Erfinders, in London eintraf, mußte er ſich natürlich
ſofort über ſeinen Vater äußern. Er beſchrieb, wie der vier=
undachtzigjährige
Mann noch immer ſeinen Experimenten lebt
und wie er Schlaf und Mahlzeiten vergißt, wenn ein techniſches
Problem ihn beſchäftigt. Mein Vater arbeitet auch am Tage
meiſt bei elektriſchem Licht, ſagte er, und merkt infolgedeſſen
nicht, wie der Tag ſich in die Nacht verwandelt. Um nicht ge=
ſtört
zu werden, läßt er bei beſonders wichtigen Verſuchen alle
Uhren an den Wänden ſtillſtehen. Auf ſeinem Arbeitstiſch liegen
ſtets ein paar Zwieback und einige Tafeln Schokolade; das ge=
nügt
ihm, falls er hungrig wird. Mein Vater behauptete, daß
alle großen Entdeckungen zu 99 Prozent dem menſchlichen Fleiß
und nur zu einem Prozent dem Genie des Erfinders zu dan=
ken
ſeien."
Ediſons Genie bleibt dennoch unbeſtritten. Es hat mehr
Menſchen gegeben, die Tag und Nacht im Laboratorium verbracht
haben, ohne deshalb den Phonographen oder die Kohlenfaden=
lampe
zu erfinden, ohne den Fernſprecher zu verbeſſern und
einen Einfluß auf die Entwicklung der Technik auszuüben, wie
dies vor Ediſon noch keinem Menſchen gelungen iſt. Etwa
2000 Patente hat Ediſon in Amerika eintragen laſſen, in ſeiner
beſten Zeit etwa alle 10 bis 11 Tage ein Patent. Und es
waren keine kleinen Erfindungen, die er ſich ſchützen ließ! Er
war der erſte Menſch, der ſich im Hauptberuf als Erfinder be=
zeichnen
konnte. Hatte er die Löſung eines Problems gefunden,
ſo verlor für ihn damit jenes ganze techniſche Gebiet, zu dem
dieſe Probleme gehörten, an Bedeutung, und er ging zu einem
neuen Kreis von Aufgaben über.
Dieſer univerſale Kopf, der die Naturwiſſenſchaften be=
herrſchte
wie kaum ein Menſch vor und nach ihm, hat auf der
Schule nichts gelernt, keine Univerſität beſucht und keine Vor=
leſungen
gehört. Er war Autodidakt. Am 11. Februar 1847
wurde Thomas Alva Ediſon als Sohn eines kleinen Getreide=
händlers
, der aus politiſchen Gründen aus Kanada geflohen
war, in Milan im Staate Ohio geboren. In der Schule hielt
man ihn für völlig unbegabt. Die Mutter unterrichtete ihn des=
halb
zu Hauſe, aber auch dieſer Unterricht war ihm nicht lange
vergönnt. Mit 12 Jahren mußte er ſich ſelbſt ernähren, als
Zeitungsjunge, der im Gepäckwagen der Eiſenbahn mitfuhr und
auf jeder Station Zeitungen verkaufte. Im Gepäckwagen legte
er ſich eine eigene Handdruckerei an und druckte nun, ſein
eigener Unternehmer, auf eigene Fauſt eine kleine Zeitung in
200 bis 300 Exemplaren. Da veröffentlichte er Nachrichten etwa
folgender Art: John Robinſon, Vorſteher der Gepäckabteilung
der Station James Creel, iſt geſtern auf dem Bahnhof geſtürzt
und hat ſich das Bein verletzt. Alle Gepäckmeiſter ſind troſt=
los‟
. Das wurde auf den Stationen gern gekauft und war ein
ſicheres Geſchäft. Aber in demſelben Gepäckwagen richtete ſich
der junge Ediſon auch ein kleines chemiſches Laboratorium ein,
um während der Fahrt zu experimentieren. Durch einen un=
glücklichen
Zufall zerbrach einmal eine Phosphorflaſche; es ent=
ſtand
ein kleiner Brand, der leicht gelöſcht werden konnte, aber
zur Folge hatte, daß der junge Chemiker ſamt ſeinen Flaſchen
und Apparaten unſanft an die Luft befördert wurde. Dabei
ſoll ſich ein Schaffner ſo grob benommen haben, daß Ediſon
ſich das Ohrenleiden zuzog, das ſchließlich zum völligen Verluſt
ſeines Gehörs geführt hat.

OM

Todes=Anzeige.

Nach kurzem ſchweren Krankenlager verſchied un=
erwartet
meine liebe Tochter, unſere geliebte
Schweſter, Tante, Schwägerin und Nichte

Erna Rothermel

In tiefer Trauer
Minna Rothermel Ww.
u. Familie.
Darmſtadt, den 17. Oktober 1931.

Die Beiſetzung findet Dienstag, vormittags 11 Uhr,
(15052
auf dem alten Friedhof ſtatt.

Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.

Gott der Allmächtige hat meinen geliebten Gatten,
unſeren herzlieben Vater, treuſorgenden Schwieger=
ſohn
, unſeren lieben Bruder, Schwager u. Onkel

nach einem Leben voller Mühe und Arbeit und
nach ſchweren Kämpfen plötzlich und unerwartet
zu ſich genommen.
In tiefem Schmerz

Emmh Weiler, geb. Wittich
und Kinder. 5055

Berühmte Aerzte ſollen ſpäter Ediſon vorgeſchlagen haben,
ihn durch eine leichte Operation von ſeiner Taubheit zu heilen.
Aber er lehnte ab. Nach ſeiner Anſicht hatte er gerade der
Taubheit viele Erfolge zu verdanken, denn ſie ſchützte ihn vor
Ablenkung durch allerlei Geräuſche und bewahrte ihn auch vor
nutzloſen Unterhaltungen, die ihn nur vom Laboratorium fern=
gehalten
hätten. Sein Leben galt nicht dem Vergnügen, ſondern
dem Experiment, der Erfindung. Nachdem man ih: aus dem
Gepäckwagen herausgeworfen hatte, richtete er ſich ein kleines

Laboratorium in der Dachkammer des väterlichen Hauſes ein
und ſtudierte ein paar Elementarbücher über Telegraphie.
Schließlich erhielt er eine Anſtellung als Telegraphenbeamter
bei einer nordamerikaniſchen Eiſenbahn. Die Apparate, mit
denen er täglich zu arbeiten hatte, erſchienen ihm ſehr unvoll=
kommen
, und er verbeſſerte ſie deshalb. Es gelang ihm, zwei
und ſogar vier Telegramme gleichzeitig durch einen einzigen
Draht zu ſenden, ohne daß die Depeſchen einander ſtörten. Er
war 17 Jahre alt, als er ſein Doppelſyſtem der Telegraphie
erfand, und 22 Jahre, als er den automatiſchen Telegraphen
konſtruierte, der ſelbſt auf größte Entfernungen 3000 Worte in
der Minute beförderte. Die freie Zeit, die er nach ſeinem
Dienſt erübrigen konnte, verbrachte er in ſeinem kleinen Privat=
laboratorium
. Als es ihm eines Tages gelang, durch eine
ſeiner kleinen Verbeſſerungen ein Eiſenbahnunglück zu verhüten,
wurde eine große Telegraphengeſellſchaft auf ihn aufmerkſam.
Er wurde angeſtellt und arbeitete für dieſe Geſellſchaft eine
Reihe von Patenten aus. Als der Direktor, General Lefferts,
ihn eines Tages fragte, wieviel er für ſeine Erfindungen ver=
lange
, fürchtete er ſich, die ihm ungeheuer erſcheinende Summe
von 5000 Dollars zu nennen. Deshalb ſagte er: Bitte, machen
Sie mir ein Angebot. Was ſagen Sie zu 40 000 Dollars?
fragte ihn der General. Als er nun glückſtrahlend mit ſeinem
Scheck über 40 000 Dollars zur Bank kam, wußte er nicht, daß
er ſeinen Namen auf das Papier ſchreiben mußte, und da er
infolge ſeiner Taubheit nicht verſtand, was der Kaſſierer von
ihm verlangte, nahm er an, daß die Bank den Scheck nicht ein=
löſen
wolle und er alſo betrogen ſei.
Mit den 40 000 Dollars eröffnete Ediſon in New York eine
Werkſtätte, in der er für fremde Rechnung Apparate baute. Aber
die fremden Aufträge ſtörten ihn bei ſeiner eigentlichen Arbeit,
dem Erfinden. So zog er nach Menlo Park, wo er in aller
Stille ſeinen Experimenten leben konnte. Zu jener Zeit ſprachen
die Zeitungen von ihm ſchon als von dem Zauberer von Menlo

Park und dem jungen Mann, der mit ſeinen Fußtapfen deeu
Weg zum Patentamt warm getreten hat, Bei der Beſchäftigung
mit telegraphiſchen Apparaten war ihm der Gedanke gekommen
ob man nicht die menſchliche Stimme einfangen, gewiſſermaß
konſervieren und nach langer Zeit wieder hervorholen könre
Er erfand den Phonographen. Dieſe Erfindung erregte gewoſ
tiges Aufſehen aber Ediſon arbeitete längſt an anderen Däu
gen. Die Elektrizität ſchien ihm eine Unzahl unausgeſchöpfzn
Möglichkeiten zu bieten. Er vervollkommete den Fernſprech,
und ſchuf die Glühlampe. Es iſt richtig, daß ſchon 25 Jabe
vor Ediſon der Deutſche Heinrich Göbel elektriſche Glühlamp
mit Kohlenfäden angefertigt und öffentlich gezeigt hatte. Den
noch darf Ediſons Verdienſt um die Erfindung der Kohlen
fadenlampe im Jahre 1879 nicht in den Schatten geſtellt w=e
den. Planmäßig unterſuchte Ediſon alle Stoffe, die ihm errerc
bar waren, um einen geeigneten Glühfaden zu finden. 13 Monau
arbeitete er wie ein Beſeſſener an dieſer Erfindung. Zuerſt val=
ſuchte
er es mit feinen Metalldrähten aus Platin, Iridium, S7ſ
cium, Bor und anderen Stoffen, dann wollte er verkoh)/
Papierſtreifen in einem luftleer gepumpten Behälter zum Glühml!
bringen. Er miſchte Ruß und Teer, er verbrannte Baumwol=
zwirn
, bis er endlich unter 300 Bambusarten jene herausfard
die ſich zur Herſtellung von Kohlenfaden eignete.

Die Glühlampe war da, aber es fehlte der fortlaufen
Strom, um ſie zu unterhalten. Ediſon kuppelte eine Damt
maſchine mit einer Dynamomaſchine und errichtete das ere
Elektrizitätswerk, das am 4. September 1882 in New York /
Betrieb genommen wurde. Emil Rathenau und Siegmuy
Bergmann lernten bei ihm. Als ſie nach Deutſchland zurückkeh.
ten, gründete Rathenau die Deutſche Ediſon=Geſellſchaft, aus 2u
die A.E.G. entſtanden iſt, und Bergmann die Bergmann=EE)
trizitätswerke A.=G. in Berlin. Neun Jahre verwendete Edif,
darauf, eine große elektromagnetiſche Erzaufbereitungsanlage
Amerika zu ſchaffen. Sein ganzes Vermögen ſetzte er ein u.
als das Werk vollendet war, wurden in den Bergen von Minn,
ſota beſonders ergiebige Erze gefunden, die nahezu zum halb,
Preis angeboten werden konnten. Das Vermögen war verlor=
ungeheure
Schulden laſteten auf Ediſons Schultern, aber
verlor den Mut nicht und erwarb mit großen Zementfabriken, Mft
er nun errichtete, ein neues, noch größeres Vermögen. Im Jak=
1889 brachte er den erſten Kinoaufnahmeapparat heraus, ud
auch ſpäter hat er ſich um die Verbeſſerung des Kinematograpbiſ
verdient gemacht. Er iſt der fruchtbarſte Erfinder, den unſere //d
dieſer Beziehung verwöhnte Zeit geſehen hat. Die Menſchh/ce über
wird ihm ewig zu Dank verpflichtet ſein.

Wetterberichl.

Der hohe Druck hat jetzt mehr und mehr die Tendenz, ſich
zuſchwächen. Dabei verurſacht ozeaniſche Luft bei ihrem Ty.
dringen wiederholt ſtärkere Bewölkung, und vereinzelt tre
auch leichtere Niederſchläge auf. Auch morgen wird der herrſchen
Witterungscharakter fortdauern, denn Luftdruck und Luftzufuyüle:
zeigen wenig Aenderung.
Un
Ausſichten für Montag, den 19. Oktober: Neblig und wolkig, Mheim
bei aufheiternd, vereinzelt etwas Sprühregen; Temperatu Man
wenig verändert.
lieas
Ausſichten für Dienstag, den 20. Oktober: Wenig Aenderung Aution
Wetterlage.
die

Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feuiſleton, Reich
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Kari Böhmamu
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer;
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort Dr. Herbert Nette:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willv Kuble:
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 8 Geiten

Nachruf.
Nach einer ſchweren Operation iſi unſere liebe Mitarbeiterin
Hauteln eina Röihermer

geſiorben. Sechsundzwanzig Jahre hat ſie uns in treueſier Pflicht=
erfüllung
zur Seite geſtanden. Ihr Heimgang iſt für uns ein großer,
unerſetzlicher Verluſt.
(15051

Für Auguſt und Ludwig Schwab

Ludwig Schwab Ww.

Todes=Anzeige.
Main=Rhein=Gau O. T.

Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, unſrenlieben Turnfreund

Gg. Bauer

Gau=Männer=Turnwart
aus dieſem Leben abzurufen.
Wir bitten die Vereine des Gaues
ſich mit ihren Fahnen zahlreich
an der Beerdigung, deren Zeit=
punkt
noch mitgeteilt wird, zu
(15053
beteiligen.

Main=Rhein=Gau D. T.

Der Gau=Vorſtand.

Nachruf.

Plötzlich und unerwartet verſchied heute morgen unſer allſeits ver=
(15054
ehrter Senior=Chef

Todes=Anzeige.

Deit Budtitant Lound 2ertänn.

Mit ihm iſt ein vorbildlicher und immer treu beratender
dahingegangen.
Sein Andenken werden wir ſtets in Ehren halten.
Darmſtadt, den 17. Oktober 1931.

Heute morgen um 6 Uhr verſchied nach ſchwerem,
mit großer Geduld ertragenem Leiden mein
innigſtgeliebter Mann, mein lieber, ſtets treu=
ſorgender
Vater

Herr Wilhelm Polk

(15056

Das geſamte Perſonal der
Firma Lautz und Hofmann.

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Siskel Volk, geb. Rehm
Wilhelm Ferdinand Volk.
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den 17. Oktober 1931.
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Die Beerdigung findet Dienstag, den 20. Oktober,
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[ ][  ][ ]

imer 290

Montag, den 19. Oktober 1931

Seite 5

enewenſchen Onsoun•gitierKämpfe.

Die zweike Serie hak begonnen.
üt wenigen Ausnahmen traten am Sonntag die Mann=
aru
der ſüddeutſchen erſten Klaſſe bereits in die zweite Serie
heiſterſchaftsſpiele ein. Es gab an dieſem Sonntag einige
heraus fen Klärungen, jedoch ſteht erſt in einer Gruppe mit einiger
natogrſchiereit feſt, wer Meiſter werden wird.
n unſ hs iſt die Gruppe Baden, wo der Karlsruher FV. in
Weuihrg über den SC. mit 6:1 ſiegte, und damit ſeinen Vor=
an
vor Freiburger FC. und VfB. Karlsruhe auf acht Punkte
ſüh. Der KFV. wird der erſte Gruppenmeiſter ſein, den Süd=
ſügand
melden kann. Seine Rivalen, Freiburger FC. und
B Tarlsruhe mußten neue Niederlagen einſtecken. Freiburg
Ahrin Rheinfelden 1:0 und der VfB. ließ ſich im Lokalkampf
ihrem: nix Karlsruhe 3:7 ſchlagen. Phönix taucht jetzt wieder
enſthafter Anwärter auf den zweiten Platz auf. Sehr zu
er herrſichttal iſt auch der FV. Raſtatt, der ſich durch ſeinen 2:3=Sieg
d Luſt Milingen auf den zweiten Platz vorgearbeitet hat.
KWürttemberg haben ſich Union Böckingen und FC.
wollywzhim mit je 14:6 Punkten an die Tabellenſpitze geſetzt, je=
Temperch iimn ſich in dieſer Gruppe, wo der Kampf um die Führung
ſes faſt gleich ſtarken Mannſchaften beſtritten wird, die
deriſ zuton in jeder Woche wieder ändern. Böckingen ſchlug zu
uſu ie Stuttgarter Kickers 2:0, während Pforzheim über den
horſen Zweiten VfB. Stuttgart, 3:0 ſiegte, Feuerbach fer=
es
ſermania Brötzingen, das die Tabelle anführte, 2:0 ab.
RN
30 MNordbayern hat ſich die Tabelle nur unweſentlich
ſa* Zuunpet. Der 1. FC. Nürnberg hielt ſich mit einem ſauer er=
Nell iwuimn 2:1=Sieg über die Fürther Raſenſpieler auf dem erſten
Ru60
itzhind die Sp.Vg. Fürth wahrte die zwei Punkte Abſtand
übemonaant als nur durch einen knappen Sieg, ſie gewann in Bayreuth
Zie Würzburger Kickers fallen jetzt ſtark zurück, diesmal
fe ſich in Höf 5:0 ſchlagen.
lch in Südbayern gab es keine beſonderen Aenderun=
Bgeſehen davon, daß Wacker München ſich in Ingolſtadt
chagen ließ, und daß nun Bayern und München 60 im
wſum Titel und zweiten Platz allein auf weiter Flur ſind.
Kayern ſiegten über Ulm 3:1, München 60 ſchlug den
Afberraſchend ſicher 4:1.
Inder Gruppe Main konnte die Eintracht Frankfurt nach

zem inerwartet glatten 5:2 (4:1)=Sieg in Offenbach über die
Y.ſexs ihren Tabellenvorſprung auf drei Punkte ausdehnen,
noſußballſportverein Frankfurt und Union Niederrad, die
n hat ſchte in der Tabelle, ſpielten unentſchieden 1:1.
InHeſſen liegt Mainz 05 jetzt allein an der Tabellen=
zel
Vormatia Worms kommt in den letzten Wochen ſtark auf,
Uanjährige Heſſenmeiſter beſiegt den bisherigen Tabellen=
rer
Kaſtel 2:0 und ſteht nun mit dieſem zuſammen auf dem
iten Platz, zwei Punkte hinter Mainz.
Ander Saar wahrte der FV. Saarbrücken ſeine vier Punkte
ſeh rſwrng vor dem Altmeiſter FK. Pirmaſens. Beide Mann=
es
gaftüy waren diesmal erfolgreich, FV. Saarbrücken ſchlug im
alrmpf die Sportfreunde 3:2 und Pirmaſens war in Kai=
lauern 2:0 erfolgreich.
Inder Gruppe Rhein ſteht nach den Ergebniſſen dieſes
zumgs der SV. Waldhof allein an der Tabellenſpitze. Er be=
ſtel
hen FV. Sandhauſen mit der Rekordtorziffer 11:0, wäh=
d
die bislang punktgleich mit an erſter Stelle ſtehende Elf
25ſl. Neckarau im 0:0=Spiel gegen Sp.Vg. Sandhofen einen
nit ſinbüßte. Auch Phönix Ludwigshafen konnte nur unent=
edenſpielen
, der Tabellendritte ließ in Viernheim (2:2) einen

Die Fußball=Ergebniſſe.

Vorrunde um den D.F.B.=Pokal.
InBreslau: Südoſt= Weſtdeutſchland 3:0 (3:0).
Verbandsſpiele in Süddeutſchland.
ule Heſſen: SV. 98 Darmſtadt Viktoria Walldorf 2:1.
Aynpia Lorſch Viktoria Urberach 2:1. 1. FC. Langen
S9 Wiesbaden 1:0. FSV. Mainz 05 Alemannia Worms
4: Wormatia Worms F.Vgg. Kaſtel 06 2:0.
Uſcſe Main: Kickers Offenbach Eintracht Frankfurt 2:5.
Gemania 94 Frankfurt Rot=Weiß Frankfurt 1:3. FSV.
Saenſtamm VfL. Neu=Iſenburg 1:1. Sp.Vgg. 02 Gries=
hein
1. FC. Hanau 93 4:2. FSV. Frankfurt Union
Wiuerrad 1:1.
ul0ſe Rhein: Amicitia Viernheim Phönix Ludwigs=
heuſn
2:2. Sp.Vgg. Mundenheim FC. 08 Mannheim 2:1.
SyJgg. Sandhofen VfL. Neckarau 0:0. SV. Waldhof
EBSandhauſ. 11:0. VfR. Mannheim FG. Kirchheim 4:0.
ulvje Saar: 1. FC. Kaiſerslautern FK. Pirmaſens 0:2.
SN. Saarbrücken FV. Saarbrücken 2:3. Boruſſia Neun=
kkcen
VfR. Pirmaſens 4:1. Saar 05 Saarbrücken
Wemark Trier 3:1. 1. FC. Idar SV. 05 Saarbrücken 2:2.
1Me Nordbayern: VfR. Fürth 1. FC. Nürnberg 1:2.
1TNC. Bayreuth Sp.Vgg. Fürth 2:3. FV. 04 Würzburg
DAF8. Nürnberg 3:3. Bayern Hof Würzburger Kickers 5:0.
1ICC. Schweinfurt Sp.Vgg. Weiden 1:0.
Fülhe Südbayern: DSV. München 1860 München 1:4.
Biern München SSV. Ulm 3:1. VfB. Ingolſtadt
Aer München 2:0. Schwaben Augsburg Teutonia Mün=
cha
1:2. Jahn Regensburg FC. Straubing 2:1.
AIhe Württemberg: Union Böckingen Stuttgarter
Siers 2:0. FV. Zuffenhauſen FC. Birkenfeld 0:3. 1. FC.
Pſtzheim VfB. Stuttgart 3:0. Spfr. Eßlingen VfR.
sio/ Sſhronn 3:2. SV. Feuerbach Germania Brötzingen 2:0.
rulle Baden: VfB. Karlsruhe Phönir Karlsruhe 3:7.
De Freiburg Karlsruher FV. 1:6. Sp.Vog. Schramberg
FC. Mühlburg 2:1. FC. Rheinfelden Freiburger FC.
1M FC. Villingen FV. Raſtatt 2:3.

Aroeteaſchang deim 939.*Botal.
Südoft gewinnk das Borrundenſpiel gegen Weſt=
deutſchland
mit 3:0 (3:0).
Das noch ausſtehende Vorrundenſpiel um den Pokal des
Deutſchen Fußball=Bundes hat am Sonntag in Breslau eine
große Ueberraſchung gebracht. Südoſtdeutſchland konnte die weſt=
deutſche
Elf, in der die Läuferreihe vollkommen verſagte, glatt
mit 3:0 (3:0) ſchlagen und ſich damit für die Zwiſchenrunde quali=
fizieren
. Für die Zwiſchenrunde ſtehen außer den Schleſiern noch
Süddeutſchland, Norddeutſchland und Berlin feſt.
Trotz des ſchlechten Wetters hatten ſich in Breslau zu die=
ſem
Spiel 10 000 Zuſchauer eingefunden. Schon in der erſten
Halbzeit ſetzte der Landregen der letzten Tage wieder ein und
während der zweiten Halbzeit regnete es faſt ſtändig. Dadurch
wurde natürlich das Spiel beider Mannſchaften erheblich geſtört.
Der Weſten mußte nach einigen Abſagen das Spiel mit einer
ſehr ſchwachen Läuferreihe beſtreiten, auf deren Verſagen auch in
erſter Linie die Niederlage zurückzuführen iſt. Dennoch verdient
aber der Südoſten, für ſeinen Sieg ein volles Lob. Seine
Mannſchaft zeigte eine abgerundete, gute Leiſtung und ſiegte ver=
dient
. Alle Poſten waren gut beſetzt. Beſonders gefallen konnte
der flach kombinierende Sturm, der in Joppich=Hoyerswerde einen
famoſen Torſchützen hatte. In der Läuferreihe überragte der
Oberſchleſier Hanke und in der Verteidigung lieferte Wcydt=
Breslau ein über dem Durchſchnitt ſtehendes Spiel.
Bei der weſtdeutſchen Elf wollte während des ganzen
Spieles kein Zuſammenhang aufkommen. Die berühmte Fünfer=
reihe
von Schalke 04 ſpielte völlig zerfahren. Der gefürchtete
Durchreißer Kuzorra wurde ſo gut abgedeckt, daß er ſich kaum
zur Wirkung bringen konnte. Die Außenſtürmer Tibulſki und
Rothardt waren glatte Verſager und auf ihrem Niveau ſtand
auch die geſamte Läuferreihe: In der Verteidigung war Heini
Weber (Kaſſel) der Turm in der Schlacht und auch ſein Neben=
mann
Lepper ſpielte recht nützlich. Der Torhüter Mellage konnte
die drei Treffer des Gegners nicht verhindern.
Schon nach wenigen Minuten Spieldauer ergab ſich eine
leichte Ueberlegenheit der Schleſier. Die für ein Repräſentativ=
ſpiel
unmögliche Läuferreihe des Weſtens wurde immer wieder
glatt überſpielt. Immerhin dauerte es aber doch 25 Minuten,
bis der erſte Treffer fiel. Blaſchke hatte Joppich gut freigeſpielt
und dieſer ſchoß unhaltbar ein. Zwölf Minuten ſpäter fiel nach
ſchönem Zuſammenſpiel des geſamten Angriffs durch Joppich der
zweite Treffer, und vier Minuten, vor dem Wechſel verwandelte
dann abermals Joppich einen Flankenball zum dritten Treffer.
Nach dem Wechſel tauſchte der weſtdeutſchen Sturmführer
Jatzek ſeinen Klatz mit Kuzorra, aber das Spiel des Sturms
wurde dadurch nicht beſſer. Die Schleſier waren auch jetzt zeit=
weiſe
drückend überlegen. Czepan mußte ſtändig zurückbleiben.
um in der ſchwachen Läuferreihe auszuhelfen. Alle Angriffe der
Süddeutſchen blieben aber erfolglos, da der Verteidiger Weber
immer wieder für die Weſtdeutſchen der Retter in der Not war.
Der Danziger Schiedsrichter Bitzer zögerte mit den meiſten
Entſcheidungen zu ſehr, er zog ſich auch den Unwillen des Pu=
blikums
zu.
Berliner Fußball.
(A) Spandauer SV. Hertha=BSC. 5:2. Minerva
Wacker 04 3:2. Blau=Weiß Südſtern 3:2. 1. FC. Neukölln
BFC. Preußen 2:2. (B) VfB. Pankow Tennis=Boruſſia 1:1.
Union Oberſchöneweide Berliner SV. 92 3:1. Norden=Nordweſt
Polizeiſportverein 3:3. Viktoria 89 BV. Luckenwalde 1:1.
5. 5. Darmſtadt 1898 Bikkoria Walldorf 2:1 (1:1).
Die Sportvereinself wußte, daß von dem Ausgang des
geſtrigen Spieles viel abhing. Und daher kämpften die 98er auch
mit wirklich vorbildlichem Eifer, um ſich wenigſtens nicht die
letzte Chance, den Anſchluß an die Tabellenvorletzten, zu erhalten
und damit noch entſcheidend in den Endkampf um den Abſtieg
eingreifen zu können, zerſtören zu laſſen. So glückte denn auch end=
lich
wieder ein Sieg, der dem Spielverlauf nach verdient war,
wenn auch der Generalangriff der Gäſteelf in den Schlußminuten,
mit Schneid und Kampfkraft vorgetragen, leicht den Ausgleich
hätte bringen können. Dies muß man den Walldörfern unbedingt
zugeſtehen: ſie verſtehen, unter reſtloſem Einſatz des Könnens zu
kämpfen und eine Begeiſterung aufzubringen, die ſie befähigt,
trotz techniſcher Mängel ein Spiel offen zu halten und auch einem
beſſeren Gegner gegenüber gleichwertig zu erſcheinen. Wie die
Walldörfer gegen Spielende hin das Tempo forcierten, um den
Ausgleich zu erkämpfen, erregte allgemeine Bewunderung; daß
es dann doch nicht zum Remis reichte, war hauptſächlich auf die
Taktik der Einheimiſchen, d. h.. auf die Verſtärkung der Hinter=
mannſchaft
durch Zurücknahme der Stürmer, zurückzuführen. Als
lobenswert iſt weiter noch zu erwähnen, daß Walldorf über ein
gutes eVrteidigerpaar und einen ausgezeichneten Mittelläufer
verfügt, während der Torwächter übrigens ein Erſatzmann aus
der 2. Mannſchaft zu Spielbeginn einen recht unſicheren Ein=
druck
machte.
Bei der Geſamtkritik der Darmſtädter Elf iſt es ſchwer, ſich
zu entſcheiden, ob man loben oder tadeln ſoll. Noch iſt die Mann=
ſchaft
zu wenig ausgeglichen, als daß ſie als eine Einheit ange=
ſehen
und gewertet werden kann. Wenn wir zuerſt die wirklich
ſchwachen Punkte hervorheben, ſo iſt es die Kopfloſigkeit, die
die Mannſchaft befällt, wenn der Gegner zu offenſiv wird; dies
mag in erſter Linie darauf zurückzuführen ſein, daß die Außen=
läufer
nicht exakt genug decken, wodurch jede Geſchloſſenheit in
der Hintermannſchaft gerade in den Spielphaſen höchſter Gefahr
verloren geht. Das unbeholfene Zuſpiel des linken Läufers und
die ſchlechte Figur, die Laumann, der halt nur Verteidiger iſt,
als Stürmer macht, fielen merklich auf. Daneben gab es aber
auch manche durchaus befriedigende Leiſtungen, ſo die ſichere
Abwehrarbeit der beiden Verteidiger Rupp=Kugel die ausdauernde

Arbeit von Kratz als Mittelläufer und der ſtärkere Drang aufs
Tor, der durch den Angriffsgeiſt von Geyer mitverurſacht iſt. Ich
hatte bei dem geſtrigen Spiel den Eindruck, daß die Elf dann zu
einer beſſeren Form ſchnell zurückfinden kann, wenn das Zu=
trauen
zur eigenen Kraft ſich einſtellt.
Das Spiel ſelbſt wurde fair und einwandfrei durchgeführt.
Zu Spielbeginn gab es zahlloſe Torchancen für die 98er, jedoch
keine Tore. Langſam gewannen die Gäſte Boden, ſo daß von Mitte
der 1. Halbzeit ab das Spiel ausgeglichen war. In der 30 Min.
ging Walldorf in Führung. Ein Strafſtoß aus 25 Meter wurde
direkt zum Treffer verwandelt; Müller im Tor der Darmſtädter
hätte den Ball unbedingt gehalten, wenn dieſer nicht durch eine
Unebenheit des Bodens ſtark abgelenkt worden wäre. Der Aus=
gleich
fiel ſchon 1 Minute ſpäter, als Württemberger auf Steil=
vorlage
von Müllmerſtadt den Torwächter umſpielte und mit dem
Ball ins leere Tor lief. Auch die 2. Hälfte ſah zu Beginn die
Einheimiſchen ſtark im Angriff. Der entſcheidende Treffer wurde
in der 62. Minute im Anſchluß an einen Eckball durch Hebeiſen,
der wuchtig unter die Latte ſchoß, erzielt. Der Endſpurt der
Gäſteelf in den Schlußminuten konnte abgewehrt werden.
Im Spiel der Ligareſerven blieben die 98er mit 8:2 Sieger,
nachdem es ſchon bei Halbzeit 5:1 geſtanden hatte.
Wormatia Kaſtel 2:0 (1:0).
Die 4000 Zuſchauer, die nach dem klaren Wormatia=Sieg in
Wiesbaden eine entſcheidende Formverbeſſerung des Titelver=
teidigers
erwarteten, wurden enttäuſcht. Das Spiel war für
Lorſch ſiegte verdient, denn ſeine Mannſchaft bot die beſſere
ſehr nervös. Daran trug aber auch der Schiedsrichter zum Teil
Schuld, denn er machte erſt die Mannſchaften durch ſeine häufi=
gen
Benachteiligungen nervös. Wormatia kam überraſchend ſchon
in der erſten Minute zum Führungstor. Ludwig Müller köpfte
aufs Tor, ein Verteidiger ſchlug den Ball weg, aber Müller
erwiſchte das Leder noch einmal und drückte es in die Maſchen.
Das Spiel war nun meiſt ausgeglichen, die beſſere Technik zeigte
jedoch Worms. In der 29. Minute nach der Pauſe konnte Willy
Winkler aus vollem Laufe unhaltbar einſchießen und damit auf
2:0 erhöhen. Bei Kaſtel war die Hintermannſchaft gut, der
Sturm ſchußſchwach.
Olympia Lorſch Viktoria Urberach 2:1 (1:0).
Das Spiel war ſpannend und fair. Unter der guten Spiel=
leitung
von Fink=Offenbach wickelte ſich der Kampf glatt ab.
Lorſch ſiegte verdient, denn ſeine Mannſchafte bot die beſſere
Geſamtleiſtung. Metz ſchoß in der 9. Minute den Führungs=
treffer
und Lorbacher 1 verwandelte bald nach der Pauſe ein
zweites Tor. Urberach kam in der 20. Minute zum Gegentreffer.
FC. Langen SV. Wiesbaden 1:0 (0:0).
Die erſte Halbzeit dieſes Spiels verlief ziemlich ausgeglichen.
Langen hatte die beſſeren Torchangen, verſiebte aber viel. Sofort
nach der Pauſe ſchoß dann Barthel nach einer Vorlage von
Jäckel den entſcheidenden Treffer. Wiesbaden drängte gegen
Schluß ſehr ſtark, konnte aber den Ausgleich nicht erreichen. Lan=
gen
verdiente ſich die beiden Punkte durch größeren Eifer. Der
Sieger hatte aber auch die beſſere Hintermannſchaft. Pfeil=
Hanau leitete vor 400 Zuſchauern recht gut.
Mainz 05 Alemannia Worms 4:2 (1:0).
Der Sieg der Mainzer war verdient, ſie hatten allerdings
das Glück, die Wormſer Hintermannſchaft in einer recht ſchwachen
Form anzutreffen. Außerdem war auch der Wormſer Angriff
nicht durchſchlagskräftig genug. Mainz übernahm in dem ſehr
temperamentvollen Spiel in der 14. Minute die Führung. Bald
nach der Pauſe erhöhte Burkhardt auf 2:0. Worms verſchuldete
dann ein Selbſttor und im Anſchluß daran ſchoß Burkhardt noch
einen vierten Treffer. Der Wormſer Mittelſtürmer Becker ſchoß
in einem Zwiſchenſpurt der Alemannia die beiden Gegentreffer.

järtner=Offenbach leitete vor 5000 Zuſchauern gut. Spiele
ve Heſſen: Tore Punkte Mainz 05 11 43:18 16:6 Wormatia Worms 10 23:9 14:6 F. Vg. Kaſtel 10 20:17 14:6 Alemannia Worms 11 27:19 12:10 Olympia Lorſch 17:16 12:10 1. FC. Langen 17:10 11:11 SV. Wiesbaden 11 16:18 10:12 Viktoria Walldorf 11 13:28 7:15 Viktoria Urberach 11 13:28 6:16 SV. Darmſtadt 11 15:33 6:16

* Zußball im Kreis Skarkenburg.
Normale Ergebniſſe am 18. Oktober. FV. Sprendlingen rückt vor.
Union Darmſtadt Germania Oberroden 0:1 (0:1).
FSV. Groß=Zimmern Germania Eberſtadt 1:3.
Sp.Vgg. 04 Arheilgen Viktoria Griesheim 5:1 (2:1).
Germania 03 Pfungſtadt FV. Sprendlingen 0:1 (0:1).
Haſſia Dieburg Polizei Darmſtadt 2:0 (1:0).
Union Wixhauſen FC. 03 Egelsbach 2:2.
Die Ergebniſſe des geſtrigen Sonntags haben im großen und
ganzen den Beweis erbracht, daß die Spielſtärke der meiſten Ver=
eine
im Kreis doch eine ziemlich ausgeglichene iſt, und daß in den
meiſten Fällen die Tagesform entſcheidet. Wenn man bei den
drei Spitzenreitern des Kreiſes anderer Meinung ſein könnte, ſo
muß dazu aber geſagt werden, daß auch dieſe nicht ſtärker als die
meiſten anderen Mannſchaften angeſehen werden dürfen. Was
ſie aber dieſen voraus haben, iſt die gleichmäßige Form, mit der
ſie von Sonntag zu Sonntag aufwarten. Zu den drei führenden
Mannſchaften tritt nun auch der Fußballverein Sprendlingen
hinzu, und man geht nicht fehl, wenn man unter den erſten Vier
der heutigen Tabelle den kommenden Meiſter ſucht.
Die führenden Oberrodener hatten an der Heidelberger
Straße wirklich nur Glück, daß ſie beide Punkte heimbringen
konnten. Der Tabellenletzte lieferte dem Erſten ein faſt gleich=
wertiges
Spiel und hätte ein Unentſchieden verdient gehabt. Ein
Mißverſtändnis zwiſchen dem Beſſunger Torwart und einem Ver=
teidiger
, welcher den Ball ſelbſt ins leere Tor köpfte, entſchied
das Spiel. Auch die Tatſache, daß die Gäſte gleich zu. Beginn
einen Elfmeter verſchoſſen, kann an dem Geſamturteil über das

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Montag, den 19. Oktober 1931

Nummer 297

Spiel nichts ändern. In Groß=Zimmern ließ ſich Eberſtadt nicht
vom zweiten Platz verdrängen, mit 3:1 brachten die Darmſtädter
Vorortler den erwarteten Sieg heim. Auch Arheilgen enttäuſchte
ſeine Anhänger nicht, mit 5:1 fiel der Sieg über Griesheim ziem=
lich
deutlich aus. In Pfungſtadt ſah man einen harten Kampf,
der bis kurz vor Schluß torlos blieb. Eine Gewaltaktion der
Gäſte brachte dieſen dann den 1:0=Sieg. Pfungſtadts Sturm
ſpielte reichlich ſchwach, ſonſt wäre es anders ausgegangen. Das
2:2 in Wixhauſen, wo Egelsbach gaſtierte, entſpricht etwa den
Erwartungen und auch dem Stärkeverhältnis. Bei Haſſia Die=
burg
ſcheint endlich die Pechſträhne abgeriſſen zu ſein. Wir hatten
ſchon des öfteren darauf hingewieſen, daß ſich die Kreisſtädter
ſtcher nach vorn ſchaffen würden, und der geſtrige Sonntag hat
dies nur beſtätigt. Nachdem Dieburg ſchon am letzten Sonntag in
Eberſtadt eine gute Leiſtung bot und nur durch Pech verlor, gelang
den Dieburgern geſtern ein klarer Sieg gegen die Darmſtädter
Polizei. Unſeres Erachtens dürfte es nicht allzu lange mehr
dauern, und wir finden die Dieburger mit bei der Mittelgruppe.
Im übrigen weiß der heutige Tabellenſtand mehr über die Lage
zu ſagen.

Spiele Gew. Un. Verl. Tore Pkte. Germania 08 Oberroden 9 19:8 16 Germania Eberſtadt 10 17:10 15 Sp. Vgg. 04 Arheilgen 11 32:15 15 FV. Sprendlingen 26:14 12 FC. 03 Egelsbach*) 10 23:21 12 Sportverein Münſter 10 19:13 11 Sportverein Mörfelden 26:15 Germ. 03 Pfungſtadt 10 3 20:15 Polizei Darmſtadt 10 21:21 Union Wixhauſen 9 18:21 Sp.Vgg. Haſſia Dieburg 17:18 FSV. Groß=Zimmern 10 18:43 Viktoria Griesheim 10 12:29 Union Darmſtadt 10 10:33 *). Das am letzten Sonntag abgebrochene Spiel Egelsbach

Mörfelden iſt heute in der Tabelle für Egelsbach gewonnen ge=
wertet
; allerdings ſteht die behördliche Entſcheidung noch aus.

Fußball im Kreis Südheſſen.

Abenheim Biblis 6:3. Bürſtadt Heppenheim 5:2. Olym=
pia
Lampertheim Gernsheim 5:0. Hofheim Hochheim 2:2.
Pfiffligheim Neuhauſen 2:3. Horchheim Olympia Werms 1:2.

Union DarmſtadtGermania Oberroden 0:1 (0:1).
Das Spiel gegen den ſich in guter Verfaſſung befindlichen
Tabellenführer nahm einen von Anfang bis Ende ſpannenden
und fairen Verlauf. Vorweg ſei bemerkt, daß der Sieg Ober=
rodens
ſehr glücklich zu nennen iſt. Mit der Freigabe des Balles
entwickelte ſich ſofort ein flottes, ſpannendes und faires Spiel,
bei dem Oberroden vorerſt nicht im Vorteil iſt. Schon in der
1. Minute verſchießt der Rechtsaußen Oberrodens die größte
Chance, einen Handelfmeter. Von nun an wird das Spiel aus=
geglichener
. Beide Tore kamen öfters in Gefahr, aber die beiden
Torwächter ſind gut disponiert. Bei einem gefährlichen Angriff
Oberrodens, Schuß auf das Tor, köpfte der linke Union= Vertei=
diger
vor den Händen des Torwächters den Ball ins eigene Tor.
Mit dieſem 1:0 für den Gegner geht es in die Pauſe. Nach
Halbzeit ſpielt Union mächtig auf Sieg, und ſetzte ſich nur noch
in der Hälfte des Gegners feſt. Tore und Sieg lagen in der
Luft blieben aber aus infolge der ſchwachen Leiſtung des
Innenſturmes. Oberroden ſtellt eine äußerſt ſchnelle, durchge=
bildete
, auf allen Poſten gleich gut beſetzte Kampfmannſchaft.
Union zeigte heute, durch erneute Umſtellungen eine Pracht=
leiſtung
; es dürfte unſtreitig bis jetzt das beſte Spiel geweſen
ſein. Schiedsrichter Pänzer, Ludwigshafen, entſchied ſehr oft
zum Nachteil des Platzvereins.
SondermannſchaftStegmüller 8:1. 1. Jgd.Weiterſtadt
1. Jgd. 6:1. 2. Jgd.Sportverein 98 3. Jgd. 0:0. 1. Schüler
1. Schüler Eberſtadt 8:0.

Rot=Weiß DarmſtadtSV. Weiterſtadt 2:0 (0:0).
Vor zirka 400 Zuſchauern kämpften beide Mannſchaften in
ſtärkſter Beſetzung um den erſten Tabellenplatz. Die Gäſte konn=
ten
die erſte Hälfte den Rotweißen ein offenes Spiel liefern.
Nach der Pauſe, als es bei dem Gaſtgeber auch im Sturm
klappte, wurde die Partie für Weiterſtadt ausſichtslos. Nach
beiderſeitigem aufgeregtem Spiel wurden torlos die Seiten ge=
wechſelt
. In der zweiten Hälfte geſtaltete Rotweiß das Spiel
überlegen und ſtellte durch zwei Treffer den vielbejubelten Sieg
ſicher. Weiterſtadt ſtellte eine körperlich kräftige Elf ins Feld,
welche in der ballſicheren Hintermannſchaft ihre Hauptſtärke hatte,
während das Können der Stürmerreihe nicht ausreichte, einer
Hintermannſchaft, wie ſie zurzeit Rotweiß beſitzt, gefährlich zu
werden. Bei Rotweiß ſpielte die Hintermannſchaft ohne
Tadel, während der Sturm erſt nach dem Wechſel in Fahrt kam.
Die Mannſchaft war dem Gegner techniſch und taktiſch überlegen,
was den Erfolg verdient macht. Nach dieſem Treffen ſtehen
nun die Rotweißen mit 9 Spielen, 18 Punkten, 33 zu 5 Toren,
ungeſchlagen an der Spitze. Die Leiſtung des Schiedsrichters
war korrekt. Zweite Mannſchaft 6:0. Damit bleibt die
Mannſchaft ungeſchlagen und verzeichnet ein Torverhältnis von
47:5.
Haſſia Dieburg Polizei Darmſtadt 2:0 (1:0).

Unter der völlig ungenügenden Leitung von Benning ( Bür=
gel
) lieferten ſich beide Mannſchaften einen nicht befriedigenden
Punktkampf. Es lag zu wenig Syſtem in dem Vorhaben aller
Spieler, es wurde nur ſelten flach geſpielt und ungenau kom=
biniert
. Meiſtens wurde der Ball ziemlich hoch und ohne ge=
nügende
Berechnung getreten. Am meiſten haperte es in den
beiden Angriffsreihen, in denen kein Spieler ſich freizuſtellen
wußte und noch weniger einen ſeiner Nebenleute freizuſpielen
verſuchte. Bei der Polizeimannſchaft klaffte in der Sturm=
Mitte ein Loch. Zimmermann iſt nicht im geringſten der Sturm=
führer
der Mannſchaft. Dieburg erzielte in jeder Hälfte ein Tor,
wobei zu berückſichtigen iſt, daß das letzte durch einen völlig un=
berechtigten
Elfmeter fiel. Wiederholte Ausgleichsgelegenheiten
werden aber von den unſicheren Polizeiſtürmern vermaſſelt oder
ſie werden von der ſicher abwehrenden Dieburger Verteidigung
vorzeitig zum Stehen gebracht. Polizei 2. Haſſia Dieburg
(Privatſpiel) 2:1.
Sportverein 1898 (Jugend).

1. Jgd. und 4. Jgd. ſpielfrei, weil Gegner verhindert.
2. Jgd.1. Jgd. Gr.=Gerau, hier, 1:0. 3. Jgd.2. Jgd. Union,
dort, 0:0. 1. Schüler1. Schüler Griesheim, dort, 1:0. 2. Schüler
gegen 1. Schüler Gr.=Gerau, hier, 1:4.

Poſt Darmſtadt Boruſſia Dornheim 2:3 (1:2).
Poſt Darmſtadt hatte Boruſſia Dornheim als Gaſt zu einem
Verbandsſpiel am Dornheimer Weg. Obwohl Poſt durchweg über=
legen
ſpielte, konnte ſie doch den Sieg gegen den hart ſpielenden
Dornheimer nicht erringen. Poſt hatte viele Torgelegenheiten
herausgearbeitet, jedoch der im Schießen noch nicht ſichere Sturm
konnte ſie nicht verwandeln. Im Ganzen war aber feſtzuſtellen,
daß die Mannſchaft gute Fortſchritte macht. Die Niederlage war
unverdient. Schiedsrichter Schwarz=Griesheim fand nicht unge=
teilten
Beifall.
Eintracht Darmſtadt Wolfskehlen.
Eintracht lieferte geſtern das Spiel der Spiele, jeder Spieler
wußte, um was es ging. In der 40. Minute ging Eintracht auf
Vorlage von Ganß durch Hofmann in Führung. In der zweiten
Hälfte war Eintracht durch techniſch beſſeres Spiel meiſt im
Vorteil. Abermals auf Vorlage von Ganß erzielte Mühlbach das
2. Tor. Wolfskehlen nutzte einen Strafſtoß aus und ſchon hieß es
2:1. Hofmann erzielte noch ein drittes Tor und ſtellte ſo den
Sieg ſicher. Bei Eintracht konnte jeder gefallen, während beim
Gaſtgeber nur 2 Spieler durch anſtändiges Spiel gefallen konnten.

Dem Spielleiter Heil=Sprendlingen iſt es zu danken, daß das
Spiel gut unter Dach und Fach kam. Eintracht verſchoß noch zwei
wegen rohen Spiels verhängte Elfmeter.

Fr. Tgdm. Darmſtadt Münſter 5:4 (3:1).
Beide Mannſchaften lieferten ſich vor ungefähr 400 Zu=
ſchauern
, ein jederzeit ſchnelles, bis zum Schlußpfiff ſpannendes
Spiel. Das Treffen zeigte mit Beginn ein übernervöſes Han=
deln
auf beiden Seiten, und es dauerte eine Weile, bis ſich die
Mannſchaften gefunden hatten. Münſter ſtellte ein Mannſchaft
ins Feld, die in allen Teilen gut beſetzt war und durch ihre
Schnelligkeit und faire Spielweiſe angenehm auffiel. Darmſtadt
wußte um was es ging und lieferte dem Gaſt ein ebenbürtige3
Spiel. In der Halbzeit ſchält ſich eine leichte Ueberlegenheit der
Hieſigen heraus, die auch bis zur Pauſe anhielt. Darmſtadt
geht in Führung und erhöht alsbald auf 2:0. Münſter kämpft
unentwegt weiter und erzielt durch den Mittelſtürmer den erſten
Gegentreffer. Kurz vor der Pauſe verwandelt Darmſtadts Halb=
rechter
eine Linksflanke zum 3:1. Bei Wiederantritt hielt man
den Sieg der Hieſigen für ſicher, was kam, wurde faſt verhäng=
nisvoll
. Ehe man ſich verſieht, gelingt es einem Darmſtädter
Verteidiger kurz hintereinander 2 Eigentore zu fabrizieren. Mün=
ſter
, durch das 3:3 angeſpornt, berennt das Darmſtädter Tor.
Im Anſchluß an einen Strafſtoß geht Münſter ſogar in Füh=
rung
. Nur noch 15 Minuten Spieldauer. Da beſinnt ſich Darm=
ſtadt
und geht mit einer noch nie dageweſenen Energieleiſtung
zum Endſpurt über. Münſter ſucht das Reſultat zu halten, doch
Darmſtadts Linksaußen kann den Ausgleich und bald darnach
mit ſchönem Schrägſchuß das Siegestor erringen. Die vom Miß=
geſchick
verfolgte Münſterer Elf hätte nach den hier gezeigten
Leiſtungen einen beſſeren Tabellenplatz verdient. Trotzdem die
Darmſtädter Elf die zweite Hälfte nur mit 10 Mann ſpielte, ver=
dient
die Mannſchaft durch die am Schluß gezeigten Leiſtungen
ein Geſamtlob. Schiedsrichter gut. 2. Mannſchaften 2:0 für
Darmſtadt. Die Jugeno verlor in Pfungſtadt mit 3:1.

Schwere Niederlage des Deutſchen Meiſters.

In Berlin gab es am Sonntag nach längerer Pauſe wie=
der
einen vollen Verbandsſpielbetrieb. Im Mittelpunkt ſtand
n der Abteilung A das Zuſammentreffen der deutſchen Meiſter=
elf
Hertha B.S.C. mit dem Spandauer S.V., das in Spandau
etwa 7000 Zuſchauer angelockt hatte. Die Befürchtungen, die man
vor dem Kampf für Hertha B.S.C. gehegt hatte, waren durchaus
begründet. Denn die Spandauer gewannen nicht nur beide
Punkte, ſondern ſiegten mit 5:2 (4:1) unerwartet hoch. Damit
iſt für Hertha die Abteilungsmeiſterſchaft kaum noch zu holen;
denn Minerva 93, die Wacker 04 überlegener, als es das Er=
gebnis
von 3:2 (2:0) beſagt, abfertigte, liegt jetzt mit fünf Punk=
ten
Vorſprung in der Tabelle kaum noch erreichbar in Front.
In der Abteilung B mußten die Favoriten gleichfalls Punkte ab=
geben
, kamen aber dabei doch glimpflicher davon. Tennis Bo=
ruſſia
fand beim V.f.B. Pankow härteren Widerſtand als er=
wartet
und mußte ſich mit einem 1:1 (0:1) begnügen. Das gleiche
Ergebnis erzielte Viktoria 89 gegen den unterſchätzten Lucken=
walder
B.S.V. In der Tabelle behauptet Tennis Boruſſia mit
einem Punkt vor Viktoria 89 weiter die Führung.

Ueberraſchungen in der mitteldeutſchen Pokalrunde.

In allen mitteldeutſchen Gauen wurde am Sonntag um den
Mitteldeutſchen Fußballpokal gekämpft. Dieſer Wettbewerb läuft
ſchon ſeit Jahren neben der Verbandsmeiſterſchaft her; der Sie=
ger
erwirbt ſich die Berechtigung zur Teilnahme an der Deutſchen
Meiſterſchaft. Die teilweiſe ungleichen Paarungen der erſten
Runde brachten mehrere zweiſtellige Torziffern. Auf der anderen
Seite mußte aber manch ſtolzer Favorit eine unerwartete Nie=
derlage
hinnehmen und wurde damit ſchon beim erſten Start
aus dem Rennen geworfen. So unterlag die ſpielſtarke Mann=
ſchaft
der Chemnitzer Polizei gegen die Sportfreunde Markran=
ſtädt
überraſchend 1:3. In Dresden ſchlug die zweitklaſſige Dres=
denſia
den Spitzenführer der Gauklaſſe, Brandenburg, mit 3:2,
und Raſenſport Dresden unterlag gegen D. S.K. Weipert mit 1:2.
Nicht beſſer erging es den auf Reiſen befindlichen Leipziger
Mannſchaften. T.u.B. Leipzig verlor gegen den B.C. Naumburg
2:3, und Olympia=Germania Leipzig wurde von V.f.B. Ober=
röblingen
ſogar 5:0 geſchlagen.

Engliſcher Fußball.
Der Tabellenführer erneut geſchlagen.

Weſtbromwich Albion, der diesjährige engliſche Pokalſieger
und derzeitige Tabellenführer, kann ſcheinbar ſeine führende
Stellung auf die Dauer nicht behaupten. Nachdem Weſtbromwich
ſchon am letzten Samstag eine Niederlage einſtecken mußte, wurde
die Mannſchaft auch diesmal geſchlagen. Sie verlor auf eigenem
Platz gegen Liverpool 1:2 und hat nunmehr ihren Tabellenvor=
ſprung
eingebüßt. Die ganze Spitzengruppe hat ſich jetzt wieder
eng zuſammengeſchoben. Arſenal, der letzte Meiſter der erſten
Liga, büßte allerdings auch einen Punkt ein, er ſpielte in Lon=
don
gegen die Bolton Wanderers nur 1:1. Bemerkenswert bleibt
noch der 3:0=Sieg von Aſton Villa in Portsmouth, ſowie der 3:2=
Sieg, den der Tabellenzweite Sheffield Wednesday über Everton
auf dem Platz des Gegners erzielte. In der zweiten Liga war
der Tabellenführer Bury mit 4:1 über Preſton Nordhend ſieg=
reich
. Dagegen wird aus Schottland wieder eine große Ueber=
raſchung
gemeldet: Der ewige Meiſter Schottlands, die Glas=
gow
Rangers, wurde auf eigenem Platz von Queens Park 1:0
geſchlagen. Gegen die gleiche Mannſchaft hatten die Rangers eine
Woche vorher im Endſpiel um den Pokal von Glasgow noch
3:0 gewonnen.

Fußballkampf England Irland 6:2.

In Belfaſt wurde am Samstag vor 30 000 Zuſchauern der
Fußball=Länderkampf England Irland ausgetragen. Die Eng=
länder
waren für dieſes Spiel zwar favoriſiert, aber ihr Sieg
kommt in der Höhe des 6:2 (3:1) Reſultats doch überraſchend.
Dem Spielverlauf nach war er allerdings auch in dieſem Ausmaß
verdient, denn die engliſche Mannſchaft zeigte das ſyſtemvollere
und auch zweckvollere Spiel. Die Torſchützen für England waren
Houghton, Waring (je zwei) Smith und Hine. Die beiden Tref=
fer
für Irland erzielten Kelly und Dunne.

Kegler=Bereinigung Darmſtadt und Ungehung.
Meiſterſchaftskämpfe. Ausſcheidungskegeln.
Die Meiſterſchaften des Deutſchen Keglerbundes nehmen ihren
Infang in den Ausſcheidungskämpfen der Verbände. Aus ihnen
ſchälen ſich die Verbandseinzelmeiſter und die Kampfmannſchaften
heraus. Abweichend von der Gepflogenheit des abgelaufenen
Geſchäftsjahres wird das Kegeln 1931/32 nicht nur im Bürger=
Verein, ſondern auch auf den Bahnen in der Turnhalle, im Kon=
kordiaſaale
und bei Krichbaum vorgenommen.
Nach den Beſtimmungen des Bundesſportausſchuſſes gelten
für die Ausſcheidungskämpfe folgende Richtlinien: a) Männer:
viermal 100 Kugeln und ein Endlauf über 200 Kugeln, b) Se=
nioren
und Frauen: fünfmal 100 Kugeln; der erſte Lauf
kann in je 50 Kugeln geteilt werden. Wer die höchſte Holzzahl
erreicht, wird Verbandsmeiſter in ſeiner Abteilung. Die beſten
20 Mann bilden die Verbandskampfmeiſterſchaft. Der Sportausſchuß
iſt berechtigt, aus dieſer Mannſchaft vor jedem Kampfe die Zehner=
mannſchaft
nach Stärke und Zuverläſſigkeit zuſammenzuſtellen.
Meldnugen bis Ende Oktober an den Sportwart.

Schießſpork.

Die Schützengeſellſchaft Wildſchütz hielt geſtern ihr erſt=
maliges
Vogelſchießen ab. Trotz der ungünſtigen wirtſchaftlichen
Verhältniſſe war die Beteiligung der Schützen über Erwarten
gut. Aus dem ſich ergebenden harten Kampf gingen folgende
Sieger hervor: Linker Flügel: Schnatz; Rechter Flügel: Peter;
Rumpf mit der damit verbundenen Königswürde: Schaffnit.
Das außerordentlich große Intereſſe, das der diesjährigen Ver=
anſtaltung
entgegengebracht wurde, follte Veranlaſſung geben,
fernerhin dem Schießſport zu huldigen.

Kraffſpork.

Darmſtadt 1910 Einigkeit 05 Damm 10:8.
Ungefähr 400 Zuſchauer mögen es geweſen ſein, die ſich
Samstag abend in der Turnhalle, Soderſtraße 30, eingefund
hatten, um dem Kampf zwiſchen den obengenannten Vere
beizuwohnen. Sie dürften ihr Kommen nicht bereut haben, J.
es gab in allen ſieben Gewichtsklaſſen temperamentvolle GSn
die bei dem vollauf befriedigten Publikum wahre Beifallsſtä
für jede Prachtleiſtung der beiderſeitigen Kämpen auslöſte. Gy.
beſonders taten ſich die unteren Gewichtsklaſſen hervor, die Bu
abwechſlungsreiche Aktionen und rafantes Tempo dafür ſor a/ Im d
daß keine Langeweile aufkam. Nach der körperlichen Verfaßu
hatten die Aſchaffenburger Vorſtädter ein deutliches
voraus. Techniſch wwar allerdings keine Ueberlegenheit fer
ſtellen. Das Manko an Kraft glichen die Einheimiſchen Su
einen geradezu beſtechenden Siegeswillen aus, den man an ih
ſchon lange nicht mehr ſah und der hoffentlich jetzt anhält.
des harten Kampfescharakters muß lobenswert anerkannt
den, daß es nie zu einer beabſichtigten Verletzung der Say9
regeln kam, was auch dem Unparteiiſchen, Mundſchenk=Koſtk
gutzuſchreiben iſt.
Die Ergebniſſe:

Bantamgew.: Borowſki (10)K. Morharot (Damm). T
Ueberſtürzer am Boden ſiegt B. in der 7. Min. 3:0. F
gewicht: SchwarzJ. Mohrhardt. Sch. verdienter Punktſieger.
Leichtgew.: Daum=(10)Schmidt. In den Bodenrunden erg=
der
Einheimiſche D. einen minimalen Punktvorteil. 7
Weltergew.: Keitel=(10)Schmittner Joh. Sch. knapper Puut
ſieger, 7:2. Mittelgew.: Truber=(10)Gehrig. Sieger Eiſ
der 12. Minute. 7:5. Halbſchwergew.: Walter=(10)
Schmittuer. In der Hitze des Gefechts läuft W. in ds e4ſt,
Minute direkt in eine Kopfſchleuder, der er zum Opfer fällt.1.
Schwergew.: Veith=(10)Stenger. Sieger Veith nach 1½
10:8 für Darmſtadt 10.
Frankfurt 1886 Polizei Darmſtadt 9:8.
Zum 3. Verbandskampf in der Oberliga begaben ſich
Darmſtädter Poliziſten geſtern nach Frankfurt a. M. Vor
kleinen Zahl Zuſchauer wickelte ſich der Kampf unter der einn
freien Leitung von Hübler=Neu=Iſenburg ohne Anſtände ab.
im Schwermittelgewicht hat er eine neue Entſcheidung gett

und beide Ringer in der 19. Minute von der Matte verwin

da keiner im Kampf angeblich die Angriffsmöglichkeiten ausn
t
Eine Entſcheidung, die beide Parteien bis jetzt nicht kan
Arbeitsſieger hätte Heßfeldt (Polizei) werden müſſen. Eyſ,
dieſe Entſcheidung ging der Kampf für die Polizei eigentlich
loren, iſt aber nach Anſicht des Kampfrichters doch gewonney
Frankfurt einen Mann ſtarten ließ, der für den Verein noch
Starterlaubnis hat. Es kämpften: Bantamgewicht: Buck (F
Schnauber (P.) 0:3. Federgewicht: Jung (F.) Schanz, Gg.
3:3. Leichtgewicht: Weimar (F.) Schanz, Aug. (P.) 3:5.
tergewicht: Popp (F.) Lang (P.) 6:5. Leichtmittelgemh
Hirſchmann (F.) Knapp (P.) 9:5. Schwermittelgewicht:
*
ber (F.) Ließfeldt (P.) 0:0. Schwergewicht: Hauf, Ph. (F
Siebert (P.) 9:8. Zeit: 30:30 Minuten.
Auf den nächſten Kampf am kommenden Sonntag in der 2
zeitſporthalle: Polizei I Groß=Zimmern wird jetzt /eſe
An
aufmerkſam gemacht.
Ircſen
M

Dr. Peltzer geſchlagen. Körnig vor Lammers.
In Offenburg fand am Samstag das erſte badiſche Hcl

Hallenfportfeſt in Offenburg.
ſportfeſt ſtatt und brachte nach jeder Richtung hin einen a.
Erfolg. Etwa 3000 Zuſchauer hatten ſich eingefunden. Es=
durchweg
ſpannende Kämpfe und auch gute Leiſtungen. Im M.
punkt des Intereſſes ſtand der Sprinter=Dreikampf
allen drei Läufen behielt der Charlottenburger Körnig
Lammers=Oldenburg die Oberhand, in zwei Läufen ſiegt.
ſehr ſicher, im dritten mit Handbreite. Die UeberraſchungMis in
Tages war die Niederlage Dr. Peltzers im 1000=Me ſu den
Lauf. Trotz einer nicht ganz ausgeheilten Fußverletzung Nerümpft
Peltzer an den Start und mußte ſich nicht nur die ſichere Nülulären S.
lage durch den Franzoſen Keller=Paris, der in 2.47,8. Fium verſo
gefallen laſſen, er mußte auch noch den Stuttgarter Paul unddwlkom
Mannheimer Abel vorbeiziehen laſſen. Das Kugelſtoßen mrcſiieid;
eine ſichere Beute Brechenmachers, der 13,87 Meten a ſie
zielte, die hier ſtartenden Ausländer kamen nur auf mäßige Pu zuſpiel
Bei den Frauenwettbewerben waren die F ngk
furter J.G.=Sportlerinnen Siebert und Kalk im Dreikampf ßon
im Weitſpringen erfolgreich, während der Zweikampf der Si sie
terinnen von der Freiburger Turnerin Wolf vor Gladitſch K.)var
ruhe gewonnen wurde.

Fakhig ſiegt im Großen Preis der Republit.
Berlins wertvollſtes Galopprennen, der anſtelle des GllN und
toren=Rennens im vorigen Jahre neu geſchaffene Große Prer.4 auf 2
Republik, gelangte am Sonntag in Grunewald bei kühlem HAet erzie
wetter, aber trotzdem gutem Beſuche, zur Entſcheidung. Tſch d
Vertreter des Derbyjahrganges und drei ältere Pferde fande-Jun
I
zum Kampf um die 60 000 Mark am Start ein.
Fathia, unter dem leichteſten Gewicht, übernahm ſofor.

Führung vor Amalfi, Wolkenflug und Dionys, während Mi n
den Beſchluß bildete. In der Geraden ging Wolkenflug zun / Eie

griff über, aber Fathia zog immer wieder unter der Peitſch
und gewann ſicher unter dem Jubel der Maſſen. Erſt 6 Lcl
dahinter führte der vorjährige Sieger Graf Iſolani das üün
Feld durchs Ziel. Fathia, auf der Otto Schmidt wieder
laktiſch guten Ritt lieferte, erfüllte ſomit die ErwartungerAiſch
mnan ſchon zu Beginn der Saiſon auf ſie geſetzt hatte, un=
Stute behält weiterhin den Ruf, in dieſem Herbſt bisher noc20g
geſchlagen zu ſein.
Preis von Seddin. Für Zweijährige. 3000 Mk., 1000 M91 5
1. R. Haniels Perlmuſchel (Haynes), 2. Liberto, 3. Faiens
Preis von Rehbrücke. 3000 Mark, 1400 Meter: 1. Frau E‟
Opels Rochus (Narr), 2. Winkelried, 3. Savonarola. R

von Saarmund. 3500 Mark, 1600 Meter: 1. Geſtüt Myk‟
hovens Null Ouvert (Raſtenberger), 2. Tarquinius Sups9
3. Reichsmark. Preis von Nowawes. Zweijährige.
Mark. 1200 Meter: 1. Frhr. S. A. v. Oppenheims Schwad.90)e
(Grabſch), 2. Pelagon, 3. Wilderich. Großer Preis der 2ah
blik. Ehrenpreis und 60 000 Mark. 2800 Meter: 1. Stall HSM)e
Fathia (Otto Schmidt), 2. Wolkenflug, 3. Graf Jſolanf. ude
46: Platz: 12, 11, 18. 16 Lg. Ferner liefen: Dionys, AgSM 2,,
Avanti, Miſſouri. Verloſungs=Rennen. 3800 Mk., 1600 P
1 E. G. Butzkes Theſeus (Grabſch) 2. Jambus, 3. Kerie ſ.* Si)
2.9.
Preis von Kartzow. 2300 Mk., 1800 Meter: 1. Hans M,
Steinfeld (Wenzel), 2. Venuſta, 3. Kirgiſe, 4. Adarenaſſ)
Flug=Weltrekord nur 655 Stundenkilometer.

Wie ſich erſt jetzt bei der Ueberprüfung der Inſtrun
herausſtellte, iſt bei der Berechnung der Geſchwindigkeits=
rekorde, die der engliſche Fliegerleutnant Stainforth am 29.
tember bei Calshot mit dem neuen Vickers Rolls Royc=As!
flugzeug aufſtellte, ein kleiner Fehler unterlaufen. Die vo1ſ
Stainforth erzielte DurchſchnittsGeſchwindigkeit beträgt nicht!
urſprünglich angegeben, 408,8 Stundenmeilen, ſondern nur
Stundenmeilen, was aber immer noch das phantaſtiſche Stu-P
mittel von 655,667 Stundenkilometern ausmacht.

Schweizer Turner beteiligen ſich nicht an der Olympiade

Die Schweizer Turner beſchloſſen auf einer Tagung 7 7.
zern ihre Nichtteilnahme an den Olympiſchen Spielen im
Angeles. Dieſer Entſchluß iſt umſo bedauerlicher, als die Se
zer nach ihren in Amſterdam gezeigten Leiſtungen gute 2
ausſichten geltend machen könnter,

[ ][  ][ ]

mamer 290

Montag, den 19. Oktober 1931

Seite

Mter Md Teft iii.
Zwiſchenrunde
e dei Handoanpotet der 95b.
der Zwiſchenrunde zum Handballpokal der D.S.B. hätte
beinahe in der Zwiſchenrunde wieder Ueberraſchungen ge=
nachdem
in der Vorrunde Berlin unerwartet ausſchied.
Eine kalte Duſche.
Mikeldeutſchland Säddeutſchland 8:2 (3:1).

ban hatte wohl damit gerechnet, daß der Pokalverteidiger
fiſtteutſchland in der Heimat ſeines Verbandsmeiſters gegen
euſtdeutſchen Vertreter einen Sieg erringen werde. Dabei war
ſeh=ſie Hoffnung auf ein unerwartet gutes Abſchneiden, einen
mltſt bülle ſchen Sieg, nicht ganz aufgegeben worden. Mitteldeutſch=
rundeNugzetwarteter
Sieg traf aber nicht nur ein, ſondern wurde in
orteil huptööhe errungen, in der man ihn als eine Blamage für den
gpher erd auffaſſen mußte, deſſen Vertreter in der diesjährigen
Sienzhuethten Meiſterſchaft alle Mannſchaften ausſchalteten und erſt in
ur örſchluß= bzw. Endrunde am Deutſchen Meiſter, Polizei Ber=
huſeiterten
. Die Tatſache, daß Sachſens Sieg in dieſer Höhe
Eirt iſt, iſt leider nur ein ſchwacher Troſt. Im Vorjahre kam
ſitühutfſchland nicht über die Vorrunde, diesmal reichte es zur
pnſtnrunde; vielleicht kommt der Süden 1933 wieder einmal
Frfdſpiel.
4r 5000 Zuſchauern ging der Kampf im Stadion zu Wei=
nxe
vonſtatten. Für Süddeutſchland begann er ſehr verhei=
Ynyzoll, denn der Verteidiger und dreimalige Gewinner des
rder ktyl kam zu Anfang gar nicht in Fahrt. Wenn die in der erſten
ſtände Feünſtunde vollkommen überlegenen Süddeutſchen durch den
dung /uſthr Halblinken Zacherl nur einmal erfolgreich waren, ſo
atte vg z in erſter Linie an der glänzenden Arbeit des mitteldeut=
ſiten
geitchlußdreiecks. Erſt nach einer Viertelſtunde hatte ſich der
icht ſu r Beſetzung ſpielende mitteldeutſche Angriff gefunden und
züſſen 4kie ſüddeutſche Mannſchaft auf eine ſchwere Probe. Trotz=
eigenng
! Darmſtädter Torhäter Henß geradezu akrobatiſche Lei=
gewaſim
vollbrachte, mußte er ſich bis zur Pauſe dreimal von dem
rein mtt utſchen Halblinken Klingner=Leipzig geſchlagen geben.

achh)t Pauſe erhöhten die Mitteldeutſchen durch Böttcher= Leip=
u
4:1, wobei Henß im ſüddeutſchen Tore nicht ſchuldlos war.
eſder=Darmſtadt konnte dann den Vorſprung der Sachſen
chin zweites Tor auf 2:4 verkürzen. Von nun ab beherrſch=
ihr
die Mitteldeutſchen das Feld, und in kurzen Abſtänden
lgen
1t1/ Klingner (2), Böttcher und Oswald (Leipzig) das End=
elrns
her.
ag in Ateldeutſchland verdankt ſeinen Sieg in erſter Linie ſeinem
dimlißreieck, das in der erſten Vietelſtunde einen ſüddeutſchen
orhinderte und damit die Grundlage zu dem ſpäteren Sieg
uhſen legte. Läuferreihe und Sturm der Mitteldeutſchen
rem den gleichen Mannſchaftsteilen Süddeutſchlands überlegen.
ödeutſchland fehlte in erſter Linie ein Mittelſtürmer von
ma Außerdem enttäuſchte auch der Darmſtädter Linksaußen
diſche iit Läuferreihe und Verteidigung boten nichts Beſonderes,
beſt illerdings nicht vergeſſen werden darf, daß der Fürther
tttliufer Gebhardt gleich zu Beginn eine Kopfverletzung
uſttmd dadurch behindert war.
ſiiedsrichter Schiebold=Breslau leitete den Kampf korrekt.
Peſtdeutſchland-Norddeutſchland 9:6 (3:4, 6:6) n. V.
in Aachen durchgeführte Spiel brachte vor 6000 Zu=
uhy
den Weſtdeutſchen mit 9:6 einen erſt in der Verlänge=
ekämpften
Sieg. Die weſtdeutſche Mannſchaft bot während
eulären Spielzeit nicht die erwarteten Leiſtungen; vor allem
arm verſagte mit Ausnahme des Internationalen Voſſen=
yllkommen
. Genügen konnten nur die Außenläufer und
teidigung. Die Einheimiſchen ſpielten taktiſch beſonders
mülng da ſie bei den großen norddeutſchen Spielern mit dem
het Zuſpiel ſehr ins Hintertreffen kamen. Erſt in der Ver=
ſeſggrig
konnte ſich der Sturm zu entſchloſſenerem Handeln auf=
wingn
. Die Norddeutſchen boten eine gute Durchſchnittslei=
n
9l SSie hatten keinen Verſager in ihren Reihen; ihr beſter
am oar der Sturmführer Zorn, der auch die meiſten Tore er=
ſtſ
. Charakteriſtiſch für die Härte des Kampfes iſt die Tat=
heshß
bis in die zweite Hälfte faſt alle Treffer durch Straf=
irfr
felen.
FM0 ih erſten Spielabſchnitt hatte der Norden meiſt mehr vom
ſesnd ging durch Zorn auf 2:0 in Führung. Voſſenkaul ver=
ſeut
auf 2:1, Norddeutſchland zog aber auf 4:1 davon. Bis
ilkähnt erzielte Voſſenkaul noch zwei Treffer.
ch dem Wechſel glich Voſſenkaul durch Strafwurf aus, aber
rmud Koſchik erhöhten wieder auf 6:4. Klein und Voſſenkaul
Ilteln bis zum Ende der regulären Spielzeit das Ergebnis auf
zu H5.
nder Verlängerung waren die Weſtdeutſchen ſtark über=
em
eie erzielten durch Auffermann, Voſſenkaul und Geilenberg
mi Treffer und ſtellten das Endergebnis her.

Die Handball=Ergebniſſe.
zwichenrunde um den D.S.B.=Handballpokal.
Wüißenfels; Mitteldeutſchland Süddeutſchland 8:2.
Wthen: Weſtdeutſchland Norddeutſchland 9:6 nach Verl.

Süddeutſche Bezirksliga=Spiele.

uWſe Heſſen: TSV. Braunshardt Polizei Darmſtadt
El. Alemannia Worms Polizei Worms 5:6.
use Main: Kickers Offenbach TSG. Höchſt 01 1:0.
DeC. Langen VfR. Schwanheim 2:2. Eintracht Frank=
ffnn
Rot=Weiß Frankfurt 5:5.
ULNe Südrhein: Poſt Wiesbaden FSV. Mainz 05 5:4.
Dabah Wiesbaden FC. Kreuznach 2:6.
Fule Württemberg: (I) Sp.Vgg. 03 Tübingen Sport=
fhude
Tübingen 5:3. KSV. Zuffenhauſen SC. Stutt=
Gu 2:4. (II) Kickers Stuttgart VfB. Stuttgart 9:2.
kusie Südbayern: SSV. Ulm DSV. München 8:4.
21e8. München Ulmer FV. 94 2:4. Poſt München

Haneonſt endfpien.
T5V. Braunshardk Polizei Darmſtadt 3:14 11:8).
Eine empfindliche Niederlage mußten die Braunshardter gegen
Polizei Darmſtadt auf eigenem Gelände hinnehmen. Trotzdem
der Gaſtgeber erſtmals wieder in kompletter Aufſtellung antreten
konnte, ſtellte man jedoch in faſt allen Mannſchaftsteilen glatte
Verſager feſt. Die Elf ſpielte ſehr zerfahren und litt auch noch
ſehr an ungenauem Zuſpiel. Zwar arbeitete der Sturm einige
ſchöne Torgelegenheiten heraus, wobei drei verwandelt, die übri=
gen
jedoch im Uebereifer vermaſſelt wurden. Eine Ausnahme
machte der Torhüter, der in glänzender Art und Weiſe hielt, was
zu halten war. Die Erfolge der Gäſte konnte er jedoch nicht ver=
hindern
.
Polizei dagegen hatte einen ſehr guten Tag und hat das
Spiel, ſelbſt in dieſer Höhe, verdient gewonnen. Die Mannſchaft,
bei der das Zuſammenſpiel vorzüglich klappte, führte ein glänzen=
des
Spiel vor, aus dem die Braunshardter Elf ſicher viel lernen
konnte. Polizei hinterließ einen ſehr guten Eindruck. Das
Spiel war äußerſt ſchnell und verlief, von einigen Kleinigkeiten
abgeſehen, ſehr anſtändig. Schiedsrichter Rohrbach=Frankfurt
leitete ganz vorzüglich.
Braunshardt 2.Merck Darmſtadt 2. 5:4 (dort); Brauns=
hardt
Jugend-Polizei Darmſtadt 1. Jgd. 2:5; Braunshardt
SchülerPolizei Darmſtadt Schüler 5:1.

Fa München 3:3.

Fuche Nordbayern: (4). Nürnberger SC. Kickers
Eüzburg 8:3. (B) Barkochba Nürnberg FC. Bayreuth
E Polizei Nürnberg Pfeil Schweinau 12:1. ASV.
Binberg Sportring Bayreuth 4:2.
7We Rhein: Phönix Mannheim VfR. Mannheim 5:5.
Dſanheim 08 Polizei Manuheim 3:6. SV. Waldhof
Uwigshafen 03 14:3. MTG. Mannheim Mannheim 07
E7 Pfalz Ludwigshafen FV. Frankenthal 3:3.
Tuuye Saar: (I) 1. FC. Kaiſerslautern VfR. Kaiſers=
werm
5:4. Reichsbahn Kaiſerslautern Ingob. St. Ing=
ba
5:8. SV. Sulzbach Viktoria St. Ingbert 3:5.
Weſtmark Trier Sp.Vgg. Saarlouis 9:0. VfB. Dil=
men
SV. Merzig 5:6. Saar Roden Sportfr. Saar=
1Aiten 6:3.
Sonſtige Spiele.
OShut: Turnerkampf Bayern Württemberg 7:
90apeſt: Länderkampf Ungarn Oeſterreich 3:16.
* 2 50 apeſt: Städtekampf Budapeſt Wien 1:17.

Handball in der 2.T.
Zahlreiche Uebertaſchungen.
Kreisklaſſe: Walldorf Arheilgen 2:1 (1:0), Griesheim
Pfungſtadt 5:2 (1:2), Bickenbach Bensheim 5:0 (2:0),
Langen Groß=Zimmern 4:5 (2:4), Klein=Wallſtadt
Groß=Umſtadt 3:1, Aſchaffenburg Damm 4:2 (2:2), Turnv.
Turngeſ. Obernburg 1:2 (0:1).
Meiſterklaſſe: Sprendlingen Reichsbahn 6:6 (4:3), Tgſ.
Beſſungen 4:2 (2:), Heppenheim Tgde. 1846 Darmſtadt
12:8 (5:4), Egelsbach Lorſch 4:0 (2:0), Worfelden Nau=
heim
5:4 (4:2), Büttelborn Gros=Gerau 5:3 (2:1), Waller=
ſtädten
Wolfskehlen 6:3 (3:1).
A=Klaſſe: Auerbach Eberſtadt 4:5 (2:1), Seeheim Zell
12:3 (6:2), Urberach Crumſtadt 7:2 (4:2), Nieder= Ram=
ſtadt
Hahn 7:4 (5:2), Weiterſtadt Roßdorf 3:3 (1:2).
B=Klaſſe: Auerbach Eberſtadt 5:2, Kirſchhauſen Schwan=
heim
7:2 (5:0), Alsbach Zwingenberg 1:4 (0:2), Stock=
ſtadt
Biebesheim ohne Schiri, Gerusheim Groß= Rohr=
heim
12:0 (6:0), Groß=Hauſen Crumſtadt 8:1 (3:1) Poſt=
ſportv
. Ober=Ramſtadt 6:2, Nieder=Ramſtadt Münſter
3:3 (1:1), Erzhauſen Buchſchlag 2:2 (0:0).
Jugend: Beſſungen Wallerſtädten 0:9, Sprendlingen Ar=
heilgen
3:0, Birkenau Hüttenfeld 16:2, Langen Erz=
hauſen
7:0.
Wie war das alles möglich? Nun haben die Senſationshung=
rigen
doch noch Ausſicht, daß es zwiſchen Arheilgen und Bicken=
bach
noch brenzlich werden kann. Walldorf meldet: Nach einer
Viertelſtunde fiel im Anſchluß an einen Eckball das erſte Tor für
Walldorf. Nach der Pauſe kam Arheilgen durch und verwandelte
Strafwurf zum 1:1. Dann war die Platzelf leicht im Vorteil.
Acht Minuten vor Schluß geht Halbrechts durch zum Siegestref=
fer
. Schönes und anſtändiges Spiel, Hey=Hattersheim ſehr gut.
In Griesheim fing es ſehr verheißungsvoll für Pfungſtadt an.
Bald fielen zwei Tore. Dann wurde Griesheim beſſer und holte
kurz vor der Pauſe ein Tor auf. Bei leichter Ueberlegenheit der
Platzelf ſchoß dieſe noch drei Tore. Vier Spieler (je Partei zwei)
wurden von Zimmer=Sprendlingen geſchwärzt. Er ſoll kleinlich
geweſen ſein. Bickenbach landete mit klarem Siege über Bens=
heim
, wobei der ganze Sturm Anteil an der Torbeute hatte.
Bensheim war vom Pech verfolgt, und hätte zum mindeſten das
Ehrentor verdient. Path=Frankfurt a. M. korrekt bei ſehr anſtän=
digem
Spiel. Langen ließ ſich mit zwei Toren von Groß= Zim=
mern
überraſchen. Ueberhaupt waren die Odenwälder während
der erſten Hälfte im Vorteil. 2:4. Dann drehte Langen auf und
erzielte den Ausgleich, 4:4. Zehn Minuten vor Schluß fiel der
glückliche Siegestreffer für die Gäſte. Langen war ohne ſeinen
Mittelläufer Werner und Irion nicht ganz ſchuldlos. Wenner=
Beſſungen war ſchon beſſer. In der Oſtgruppe verwundert Groß=
Umſtadts Verluſt in Wallſtadt nicht. Das Lokaltreffen in Aſchaf=
fenburg
litt unter einem Dammer Schiri. In Obernburg konnte
ſich die Tgſ. trotz ſtarkem Erſatz durchſetzen.
In der Meiſterklaſſe ſieht man nun klar. Freilich gibt
es noch die Rückſpiele, und darauf baut die Reichsbahn. Das
Sprendlinger Spiel hätte der Kreisklaſſe Ehre gemacht, ſoll der
Schiri Rückert=Nd.=Ramſtadt geſagt haben. 3:1 für Sprendlingen
und 4:3 bei der Pauſe. Dann 4:4 und 6:4. Acht Minuten vor
Schluß holt die Reichsbahn mit Spurt das Unentſchieden. Aller=
dings
rühren fünf Tore der Gäſte aus Strafwürfen her. Zwanzig
Tore fielen in Heppenheim bei einem Spiel mit der Tgde. 1845,
das begeiſtern konnte. Halbzeit 5:4. Dann tat ſich Sänger im
Tor der 1846er weh, ſo daß man die hohe Torzahl begreiflich
findet. Sehr gutes Einvernehmen und objektive Zuſchauer, die
Sänger und Geduldig bewunderten. Egelsbach hat ſich endlich
gefunden und ſiegte in ſchnellem Spiele klar. Somit die beiden
erſten Punkte. Das Haupttreffen im Ried ſtand dem Sprend=
linger
nichts nach. Als ob Kreisklaſſe ſpielte, Worfelden war
in allen Teilen um eine Kleinigkeit beſſer. Nauheim holte in
einem Spurt zwei Tore auf. Metzler=Lorſch machte ſein Meiſter=
ſtück
. Büttelborn und Gros=Gerau vertrugen ſich ebenfalls ſehr
und Heuß=Bensheim tat ſein Uebriges. Die Platzelf lag 5:1 in
Führung, doch holte Groß=Gerau gerechterweiſe zwei Tore auf.
Wallerſtädtens vollzählige Elf hielt ſich dran und führte 3:1.
Als Wolfskehlen auf 4:3 verbeſſert hatte, ſah es ſehr brenzlich
aus. Doch rettete der Hüter die Partie.
In der 4=Klaſſe ſicherte ſich Eberſtadt zwei wertvolle
Punkte in Auerbach. Mit 1:3 drehten die Gäſte ſtark auf und
führten dann 5:3. Auerbach hatte einen Strafwurfſpezialiſten.
Seeheim Zell einſeitig, wie erwartet. Cerumſtadt hatte fürch=
terliches
Pech. Der Verluſt in Urberach ging noch in Ordnung.
Die Platzelf überraſchte mit drei Toren, und man vertrug ſich
gut. Auf dem Rückweg ſtürzte der Omnibus um, doch wurde glück=
licherweiſe
nichts Schlimmes angerichtet.
Weiterſtadt hatte Roßdorf zum fälligen Verbandsſpiel zu
Gaſt. Gleich nach Anpfiff, als der Weiterſtädter Torhüter ſeinen
Platz noch nicht eingenommen hatte, konnte Roßdorf mühelos ins
leere Tor einſenden. Kurze Zeit darauf kommt Roßdorf zum 2.
Treffer. Weiterſtadt erzielt bis Halbzeit nur ein Tor. Nach Wie=
deranpfiff
hatte Weiterſtadt mehr vom Spiel und geht ſogar mit
3:2 in Führung. Bis zum Schlußpfiff ſtellte Roßdorf das End=
ergebnis
von 3:3 her. Schiri konnte nicht gefallen und war wohl
der jüngſte Mann auf dem Platze. Weiterſtadt JugendGroß=
Gerau 0:0 (0:0).
In der B=Klaſſe enttäuſchte Schwanheim ſehr und verlor
ſeinen Hüter. Alsbach hat immer noch nichts gelernt. Hervor ragt
die Buchſchlager Elf, die ſich tapfer in Erzhauſen ſchlug und 2:2
erzielte. An dem Neuling konnten manche in ſportlicher Hinſicht
lernen.
Poſt Darmſtadt 1. T.V. Ober=Ramſtadt 2. 6:2 (3:2).
Die Handballer der Poſt konnten geſtern ihre erſten Punkte
einheimſen. Das Spiel konnte durchweg gefallen und war Poſt
etwas überlegen. Einige Unfairheiten beiderſeits nahmen dem
Spiel etwas an Schönheit, jedoch iſt zu hoffen, daß auch dieſe
Formfehler nach und nach verſchwinden. Schiedsrichter Gengnagel=
Crumſtadt gut,

Tgſ. 1875 DarmſtadtTgd. 1865 Beſſungen 4:2 (2:2).
Eine recht ſtattliche Zuſchauermenge umſäumte den Platz, als
Schiri Fey=Pfungſtadt zur angeſetzten Zeit den Ball freigab. Das
Spiel nahm für den Platzbeſitzer einen verheißungsvollen An=
fang
, denn bald lagen ſie durch einen unhaltbaren Wurf von
Vierheller in Führung. Doch die Freude währte nicht lange, denn
der flinke Holletſchek nahm eine Vorlage geſchickt auf und gegen
ſeinen Bombenſtoß war Deißroth 2. machtlos. Auf und ab wogte
nun der Kampf; beide Tore kamen abwechſelnd in Gefahr, doch
vorerſt waren die Hintermannſchaften der Lage gewachſen. End=
lich
brachte Kaltenbach nach einem Deckungsfehler der blau=weißen
Verteidigung die Gäſte in Front. Noch vor der Pauſe konnte je=
doch
Deißroth 1. den Treffer wieder egaliſieren, ſo daß man mit
2:2 die Seiten wechſelte. Mit unverminderter Schnelligkeit ging
der Kampf weiter. Immer wieder prallten die Stürmerreihen
an der Deckung ab, und was dennoch durchging, wurde von den
Hütern, die verſchiedentlich durch glänzende Paraden begeiſterten,
unſchädlich gemacht. Zwei von Deißroth 1. mit wuchtigem Schuß
verwandelte Strafſtöße gaben ſchließlich den Ausſchlag.
Beide Mannſchaften lieferten heute ein ſchönes und das
beſonders hervorgehoben auch faires Treffen. Die Gäſte waren
in techniſcher Hinſicht den Platzbeſitzern bedeutend unterlegen.
Dieſe ſpielten zudem mit größerer Hingabe. Insbeſondere die
Läuferreihe hatte einen großen Tag; Spahn war wieder der Beſte
auf dem Platz. Im Sturm waren Ruppert, Schneider und Fuchs
techniſch ſehr auf der Höhe; leider hatten ſie mit ihren Schüſſen
vielfach Pech und dadurch entgingen die Beſſunger einer höheren
Niederlage. Schiedsrichter Fey leitete vorzüglich; er hatte aller=
dings
bei der einwandfreien Spielweiſe beider Mannſchaften ein
leichtes Amt. 2. Mannſchaften 3:2 für Beſſungen.

Der Mitbegründer der Sp.Vg. Fürth, Hans Ruff, der zuletzt
das Training von Bayern Hof leitete, iſt jetzt bei einer zu ſpät
vorgenommenen Blinddarm=Operation geſtorben.
Für den erkrankten Stuttgarter Bernlöhr wird der Kölner
Rennen am kommenden Montag in der deutſchen Amateur= Box=
ſtaffel
gegen Amerika im Berliner Sportpalaſt ſtehen.
Infolge ſchwerwiegender Meinungsverſchiedenheiten wurde
für den 2. November ein außerordentlicher Kongreß des Inter=
nationalen
Fechtverbandes nach Genf einberufen.
Im Tenniskampf gegen die Tſchechoſlowakei führte Italien in
Prag nach dem erſten Tage bereits mit 3:0 Punkten. Bei den
Tſchechen fehlte allerdings der Deutſchböhme Roderich Menzel.
Im Tennisturnier von Bozen gewann Paula von Reznicek
mit 6:4, 2:6, 6:4 das Dameneinzel gegen die Italienerin Eboli.
Jean Borotra gewann bei den engliſchen Hallen= Tennis=
meiſterſchaften
das Schlußſpiel im Herren=Einzel mit 10:8, 6:3,
0:3. 6:3 gegen den Japaner J. Sato.
Berlin ſiegte im Hockeykampf gegen München, der in der
Reichshauptſtadt vor 3000 Zuſchauern ausgetragen wurde, mit
3:0 (Halbzeit 2:0) Treffern. Berlin war ſtändig ſtark überlegen.
In Duisburg endete am Samstag das Hockey=Städteſpiel
zwiſchen Duisburg und Köln mit einer knappen 1:0=Niederlage
der Kölner.
Der Berliner Schlittſchuh=Club gewann in Paris einen Eis=
hockeykampf
gegen Stade Francais mit 5:0 Treffern.
Frankreichs Halbſchwergewichtsmeiſter Sportiello verteidigte
ſeinen Titel durch einen Punktſieg über Dellau erfolgreich.
Württembergiſcher Veins=Meiſter in der Leichtathletik wur=
den
bei den Herren die Stuttgarter Kickers und bei den Frauen
Polizei Stuttgart.
Im Städtekampf der Amateurboxer ſiegte Stuttgart über
Mannheim mi 10:6 Punkten.
Seinen 200. Torerfolg für Aſton Villa erzielte der Kapitän
und Mittelſtürmer Walker im Spiel gegen Bolton Wanderers.
Im Waſſerball wurde Frankreich in London von der eng=
liſchen
National=Sieben unerwartet hoch mit 7:3 Treffern ge=
ſchlagen
.
Engliſcher Meiſter im 220 Yards Crawlſchwimmen wurde in
2:22.2 Min. der Titelverteidiger Sutton=London.
Für den Fall der Nichtteilnahme an den Olympiſchen Spie=
len
in Los Angeles beabſichtigt Oeſterreich, im neuen Wiener
Stadion eine große internationale Veranſtaltung, eine ſogenannte
Olympiſche Woche, durchzuführen.
Die amerikaniſche Box=Zeitſchſtrift The Ring veröffentlicht
wieder ihre Weltrangliſte der Boxer. Die Amerikaner rangieren
im Schwergewicht Max Schmeling vor Jack Sharkey an erſter
Stelle.

Sportliterakur.
Heft 42 von Motor und Sport iſt erſchienen. Aus ſeinem
ſehr reichhaltigen Rahmen ſeien einige beſonders intereſſante
Artikel herausgehoben: Grenzen eines Großkonzerns Nach=
klänge
zum Pariſer Salon Raſſe‟ Um Märkte und Brenn=
ſtoffpreiſe‟
. Neben vielen kleinen aktuellen Meldungen und wert=
vollen
Berichten iſt in ſportlicher und belletriſtiſcher Hinſicht
dieſes Heft eine Freude für ſeine Leſer. (60 Rpf. pro Heft, Vogel=
Verlag. Pößneck oder Kioske.)

Geſchäftliches.
Intereſſanter Rundfunk=Vortrag!
Wir möchten unſere Leſer darauf hinweiſen, daß ſie Gelegen=
heit
haben, morgen in einem Vortrag: Was Sie vom Rundfunk
noch nicht wiſſen, das Neueſte aus dem Gebiete der Radio=
Technik zu erfahren. Der Vortragende, Herr Obering. Schilling,
ſteht durch ſeine langjährige Tätigkeit bei der führenden Radio=
firma
in engem Kontakt mit allen Forſchungsſtellen, und ſomit
verſpricht der Abend ſehr lehrreich und intereſſant zu werden.
Der Vortrag findet morgen, Dienstag, den 20. Oktober 1931,
abends 8 Uhr, im Fürſtenſaal in Darmſtadt, Grafen=
ſtraße
20, ſtatt.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 19. Ot. ober.
17.05: Nachmittagskonzert.
18.40: Ein Gang mit dem Mikrophon durch das neue Verbands=
haus
d. Deutſchnationalen Handlungsgehilfen=Verbandes in Kaſſel.
19.05: Engliſch.
19.45: Mandolinen=Konzert. Ausf.: Mandolinata Mannheim 1920.
20.35: Zu Leos Janaceks Oper: Aus einem Totenhaus. Einfüh=
rungsvortrag
: Intendant Iltz.
21.00: Stunde der Kammermuſik (Beethoven). Amar=Quartett.
21.55: Düſſeldorf: Aus einem Totenhaus. 3. Akt. Oper von Leos
Janacel.
2.40: Zeit, Wetter, Nachrichtei Sport.

Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Montag, 19. Oktober.
0.00: Uebertragung vom Hegel=Kongreß.
4.45: Kinderſtunde: Kinderzeitung.
15.40: W. Becker: Vom Handwerk in der Kunſt.
3.00: Schulrat Tſchentſcher: Neue Wege im Raumlehreunkerricht
der Volksſchule.
5.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
7.30: Lo Bücheler=Gerfin und Mitwirkende: Gebrauchsmuſik.
8.00: Priv.=Dozent Dr. Weinert: Feuer und Schwert in der
Menſchheitsentwicklung
18.30: Spaniſch für Anfänger.
9.00: Oekonomierat Richter: Richtige Winterbehandlung der Kar=
toffelvorräte
.
19.30: Muſikaliſche Impreſſionen. Norag=Orcheſter.
20.15: Reichsminiſter Treviranus: Kleinſiedlung vor den Toren der
Großſtädte.
0.40: Hotel Eſplanade: Unterhaltungsmuſik der Kapelle von Geczy.
21.20: Die Flucht vor der Freiheit. Hörſpiel von F. v. Hoerſchel=
mann
.
22.15: Wetter=, Tages= und Sportnachri
anſchl. Femina: Tanzmuſik. Jazz=Orcheſter Paul Godwin und Tangs=
Kapelle El Aguilar.

[ ][  ]

Scite 8

Montag, den 19. Oktpber 1931

Nummer 29

Mittelmeerlahrt
zwiſchen Smyrng und Jaffa.

Von
Adolf Ziegler.
(Schluß.)
In Merſine (Anatolien) haben wir einen ganzen Tag Zeit.
Wir gehen durch die Stadt und weit hinein ins Land, in die
Siedlungen. In einem Graben vor einer Polizeiſtation ſah
ich dort über 20 zeriſſene Feze, die man widerſpenſtigen Alt=
Türken mit Gewalt abgenommen hatte. Der Ghazi in An=
gora
läßt nicht mit ſich ſpaßen, hat er doch in Erzeroum ſiebzehn
Alt=Türken hängen laſſen, weil ſie an den Aufſtänden wegen
Abſchaffung des Fezes beteiligt waren. Am Hafen hat Merſine
europäiſchen Charakter, weiter im Innern ſind wir ſofort in
der alten aſiatiſchen Türkei. Die Frauen ſind hier nicht mehr
verſchleiert, aber ſie wenden das Geſicht ab oder verhüllen es
mit der Hand, wenn man ſie anſchaut. Sie tragen Hoſen wie
die Hamals (Laſtträger) in Konſtantinopel, mit den weiten,
rockartigen Falten am Geſäß. Ein mit Baumwollenballen
(Landesprodukt) beladenes Kamel ſchreitet über die Straße,
Neben der Mutter ſpringt munter das poſſierliche Junge. Wir
begegnen unfagbar ſchmutzigen Türkenfrauen. Es ſind Bäuerinnen.
Sie tragen hübſche, helle, mit buntfarbigen Punkten überſäte
Kopftücher. Eva iſt unter allen Himmeln und noch bis in die
Dürftigkeit hinunter in irgend etwas kokett. Doch die Hoſen
mit dem weiten Blaſebalg hinten, der bis an die Waden hängt,
ſind für weibliche Weſen über alle Maßen häßlich. In den
Gärten leuchten Orangen und das Zuckerrohr ſteht hoch im
Schaft. Die Gemüſehändler verkaufen 2,50 Meter für 5 Piaſter
(12 Pfennige). Wer gute Zähne hat, mag ſich eine Stange
kaufen. Der reine, friſche Zuckerſaft ſchmeckt ganz köſtlich. In
Merſine ſah ich bei einem Händler einen kleinen Anatol=
Nomadenteppich. Er war mit zwei Stiften an die Wand ge=
nagelt
. Eine grobe, ſimple Knüpfung, aber luſtig in Grün und
Orange. 10 Pfund ſagt der Händler. Jok! (Nein!) 8 Pfund!
Bech! (5) biete ich, mit dem Bemerken, daß ich nur 5 Pfund
türkiſches Geld bei mir habe, was den Tatſachen entſpricht. Zu
meinem Erſtaunen packt mir der Teppichhändler den kleinen
Anatol ein. Tine gorüschelin efendi (Auf Wiederſehen, mein
Herr.) Vorher hatten die Schweden noch einen reizenden Sattel

aus blauem Filz mit Hand=Goldftickerei erſtanden. Vielmehr
der Dichter Siwerts hatte ihn gekauft. Der praktiſchere Tor
Bonnier proteſtierte. Er dachte an die vielen Zollgrenzen . . .
Ich riet Siwerts, ſich nun noch ein weißes Eſelchen zu kaufen,
ſamit er würdig in die heilige Stadt Jeruſalem einziehen
könne.
Unſer Schiffsarzt iſt ein Schwarzhemd, ein Freund von
Muſſolini, ein Freund der erſten Stunde. Abends diskutieren
wir auf Deck, die Schweden, der Fasciſt, die Bolſchewiken, der
zukünftige Petroleumkönig, der Aegypter mit dem Ramſes=
profil
und der Heſſe. Wir diskutieren und bekommen heiße
Köpfe, wir diskutieren tief in die Nacht hinein. Wir ſind alle
in beſter Stimmung, auch die Bolſchewiken. Das Meer iſt glatt,
die Mahlzeiten auf dem Schiff ſind abwechſelungsreich und vor=
züglich
. Beſonders der Konditor iſt ein vollendeter Künſtler,
Wir bringen ihm ein Paket türkiſche Zigaretten und bedanken
uns für ſeine Sorgfalt. Wir hatten es nicht zu bereuen, an
den zehn Tagen, die wir auf dem Dampfer verbrachten, war
das Gebäck immer überraſchend anders, aber immer fein und
lecker. Doch nichts iſt vollkommen. Die Milano hatte Schwa=
ben
. Am Abend liefen die ſchwarzbraunen Geſellen geſchäftig
auf den weißlackierten Wänden meiner Kajüte hin und her.
Wenn es allzu ſtark kniſterte, ſchlug ich mit einem Pantoffel
ein paar Dutzend tot und hatte dann 5 Minuten Ruhe.
Vor Alexandrette werfen wir wieder Anker. Der Kapitän
lädt mich ein, mit ihm an Land zu fahren. Er erledigt ſeine
Geſchäfte in der Schiffsagentur, während ich mir die Gegend
betrachtete. In Alexandrette iſt ein beklommene Stimmung.
Die Druſenaufſtände klingen hier aus. Jedermann iſt ver=
ſchloſſen
und mißtrauiſch. Man ſchaut in düſtere Geſichter. Ich
gehe den Waſſerlauf des Baches aufwärts. An den Ufern
ſtehen ärmliche Hütten. Die Wände ſind aus Bambus, aus
Lehm, manchmal aus Holz. In jeder Hütte wohnt eine Familie.
Längs der Küſte ſind meilenweit ſeichte Gewäſſer, über denen
Myriaden von Schnaken in der Sonne wirbeln. Die kleinen
Bieſter ſtechen durch Hoſe, Unterhoſe und Strumpf, wie ganz
feine Nadeln. Im Weltkrieg wollten die Amerikaner, die hier
waren, die Tümpel unter Petroleum ſetzen. Die Aufgabe erwies
ſich aber als zu groß und die Sache unterblieb. In Alexandrette
bin ich vielen fieberkranken Menſchen begegnet. Einzelne tau=
melten
über die Straße, wie Trunkene. Ich nahm einen Fähr=
mann
, um nach dem Schiff zurückzufahren. Dieſer zitterte am

ganzen Körper. Er wollte mich umſonſt ans Schiff rud
wenn ich ihm nur ein paar Chininpillen geben wolle.
konnte kaum im Boot ſtehen, und ich ergriff ſelbſt die Ru
Ich bezahlte ihm die Ueberfahrt und holte bei Muſſolt
Freund eine Tube Chinin=Pillen, über die der Schiffer
aus glücklich war.
In Beyrouth ließ mich der franzöſiſche Offizier, nach
er einen raſchen Blick auf meinen deutſchen Paß gewo
hatte, diesmal nicht an Land. Auf den Kriegsſchiffen, die
Hafen lagen, kündeten die Hörner allerhand Befehle.
war Bereitſchaftsbetrieb.
Wir fuhren nach Jaffa weiter und gingen am näd
Mittag dort auf der Reede vor Anker. Vor der Küſte 1
wie drohende Ungetüme ſchwarze Felſenriffe im Meer.
hohem Seegang erfordert die Einfahrt auf den breiten
großes ſeemänniſches Geſchick der Ruderer. Im pſycholog
Augenblick werfen ſich alle Mann mit aller Wucht in die
men und mit Hoh=Hopp . . . Hoh=Hopp . . . ſind ſie auf
Sturzwelle durch das tückiſche Rifftor.
England hat Paläſtina ſeinen Stempel aufgedrückt.
Schiffer ſind dreiſt, wie vielfach im Mittelmeer, aber
einigt ſich ohne viel Umſtände. Die engliſche Hafenpo
will mich wieder einmal impfen. Das ſoll mir alle vier W
irgendwo einmal paſſieren. Ich ſehe die Nützlichkeit d
Vorſichtsmaßregel nicht ein und erkläre dem Arzt, daß ich
kürzlich geimpft worden und im übrigen ganz geſund ſei.
Engländer ſind Gentlemen, wenn ihre Intereſſen nicht in
ſtehen. Wenn Sie ſich innerhalb 48 Stunden krank fi
ſollten, dann melden Sie ſich bitte bei mir. Mit dieſen We
entläßt mich der Arzt mit höflichem Gruß.
Die Schweden drücken mir die Hand. Sie fahren
nach Jeruſalem und von dort nach Aegypten. Ich will v.
in Jaffa bleiben, im Hotel de Jeruſalem, finde dort aber k.
Platz. Eine arabiſche Hochzeitsgeſellſchaft hat alle Zimme
legt. Ein paar Häuſer weiter iſt ein kleines Hotel. Es oe
Stephan Frank, dem Nachfahren eines in den 80er Ju
eingewanderten Württembergers. Im Hofe ſteht mit a
krempelten Aermeln die dicke, dunkelhaarige Frau Frank.
ſingt im ſchönſten Süddeutſch: Röslein, Röslein, Rr
rot .. ." Ich finde dieſen Geſang hier im gelobten Land
ſeltſam, bis auf der Terraſſe ein blondbezopftes Menſche
erſcheint und ruft: I komm ſchon, I komm ſchon!" C
Röslein, das 17ährige Töchterlein eines Kolonialdeu/Aekö
Sie iſt als Zimmermädchen hier. Auf der Straße ſteh amder
großer deutſcher Leiterwagen . . . Ich frage mich, ob ich winha
in Württemberg bin, oder ſonſtwo in einem kleinen
ſtädtchen drunten am Neckar ..."

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