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ztember 2.18 Reichsmark und 22 Pfennig
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Origlnal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet
Nummer 257 Mittwoch, den 16. September 1931.
194. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspig.
Finanz=Anzeigen 40 Reſchepfg. Relamezele (92 mr
breit /2 Reichsmart. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
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aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fäſlil ſeder
anſkonto Deuiſche Bani und Darme
Nabat weg.
jädter und Nationaban”
geberſpannter Parlamentarismus.
T Ibgeordneke im Reichstag gegenüber 391 in früheren Zeiken. — Zinanzierung der Parkeikaſſen
mit Hilfe der Diäken. — Wo bleibt die Kürzung der Abgeordneken-Diäken und die
Verkingerung der Parlamenke im Reich und in den Ländern?
beſtehen ſoll, und dem neben dem Reichsbankpräſidenten „. ein
Aa serung des Heichstagswählrechls ! Bertreter des Reichsfinanzminiſteriums und
Reichswirtſchafts=
miniſteriums, ſowie ein beſonderer Banken=
Kom=
miſſar angehören wird. Bis zur Stunde i alleroings noch
— Lſchnationale Klage beim Staaksgerichlshof keine Entſcheidung gefallen, welche Perſönlichkeit zum Bauken=
g die Aenderung des preußiſchen Wahlrechts.
ſer überraſchende Beſchluß der Preußenregierung, im Wege
er z verordnung auch das Wahlrecht zu ändern und den
Wahl=
oten gleich um 50 Prozent zu ändern, hat naheliegende
ſer ungen über ähnliche Abſichten der Reichsregierung
er=
we— In Preußen hat das Vorgehen beträchtlichen Widerſtand
ueſt, denn wenn einmal mit Notverordnungen auf dieſem
Tbegonnen wird, iſt ein Ende nicht abzuſehen, wenn man
S. Verringerung der Länderparlamente für notwendig
hal=
wn.
h unſeren Informationen beſtätigen ſich die der
Reichs=
rea ig unterſtellten Abſichten nicht. Das
Reichsinnenmini=
ſter) hat allerdings vor Jahr und Tag eine Vorlage
ausgear=
eF vorin der Wahlquotient von 60 auf 70 000 Stimmen
her=
ſt wurde. Der Entwurf iſt im Reichsrat, wenn wir uns
innern, auch ſchon beraten worden, wobei der Quotient
auf 75 000 heraufgeſetzt wurde. Dabei iſt es aber
geblie=
d die parlamentariſche Lage macht es wenig ahrſchein=
8 der Reichstag im Laufe der nächſten Monate Zeit oder
9t, ſich mit dieſem Stoff zu beſchäftigen. Die Notwen=
1it eines Abbaues der
Reichstagsabgeord=
wird allerdings von keiner Seite beſtritten. Wir ſind
icklich auf 577 Abgeordnete gekommen, gegenüber 397 im
leichstag — eine Zahl, die erſt kurz vor dem Kriege durch
ielilung der größten Wahlkreiſe um ein Geringes erhöht
1. Auch bei einer Stimmenzahl von 75 000 pro Sitz kommen
Nmer noch auf 450 Abgeordnete. Wenn man ſchon an eine
el nung herangeht, wäre doch zu überlegen, ob man nicht die
er Abgeordneten feſtlegt und entſprechend der Zahl der ab=
Aren Stimmen verteilt. Aber das ſind Dinge, die man
zu=
ader Zukunft überlaſſen muß. Da die Deutſchnationalen
uißen eine Klage beim Staatsgerichtshof wegen der Unzu=
A9:t der Wahlrechts=Notverordnung angekündigt haben, wird
aM ichskabinett ſicherlich erſt den Entſcheid des Gerichtes über
eA iſtiſchen Vorausſetzungen und das Herannahen von Neu=
Vo9 abwarten.
zwiſchen ließe ſich aber überlegen, ob es nicht eine Frage
ſotenen Sparſamkeit wäre, die Diäten der
Reichstagsabge=
n, die für eine Seſſionsdauer von acht Monaten berechnet
Aitſprechend zu kürzen. Denn es hat doch wenig Sinn, daß
geordneten jeden Monat eine feſte Rente bekommen und
nur zu Hauſe bleiben können, um gelegentlich eine kurze
le in Berlin zu geben, — ganz abgeſehen davon, daß ein
eſer Ausgaben in die Parteikaſſen fließt.
WItheiten des Reichskabinekks. — Beſprechungen
indor
mit den Laugerminiſtern.
* Berlin, 15. September. (Priv.=Tel.)
S Reichskabinett hat am Dienstag ſeine Veratungen uder
bße Wirtſchaftsprogramm fortgeſetzt. Vorläufig iſt man
noch bei der Generaldebatte. Wie ſchon angekündigt, iſt
Fertigſtellung des Programms erſt für Mitte der nächſten
zu rechnen.
der Reichskanzlei fand heute tormittag die geſtern
an=
fi: 9te Beſprechung des Reichskanzlers und des Reichs=
Tiniſters mit den Ländervertretern ſtatt. Sie auerte bis
ach 13 Uhr. Es nahmen daran teil der bay riſche
Mi=
räſident Held, der ſächſiſche Miniſterpräſident Schieck, der
ibergiſche Miniſterpräſident Bolz, der heſſiſche
Staats=
nit Adelung und für Baden Innenminiſter: Meier und
T3miniſter Matthes. Aus der Tatſache, daß nicht, wie
angenommen wurde, die Finanzminiſter, ſondern die
„erpräſidenten ſelbſt zu dieſer Beſprechung nach Berlin ge=
I ſind, ergibt ſich ſchon, daß es ſich um eine möglichſt
igleichung der Maßnahmen der Länder an die des Reiches
icht nur um finanzielle Probleme gehandelt at, obgleich
klirlich in allen Erörterungen, gegenwärtig die Hauptrolle
ſr!
Bankenaufſicht und Akkienrechtsreform.
BB. Berlin, 15. September. Priv.=Tel.)
„I der geſtrigen Miniſterbeſprechung hat man ſich aus=
Tich mit der Frage der Bankenaufſicht und der
Aktien=
eform beſchäftigt. Man geht wohl in der Annahme nicht
Daß die Reichsregierung die Erledigung dieſer beiden
Eme ſchnellſtens vornehmen will. Was die Bankaufſicht le=
19 konnten die geſtrigen Beratungen noch zu leinem
Ab=
gebracht werden, da zwiſchen einzelnen Reſſorts noch
Ingsberſchiedenheiten beſtehen. Es wird aber damit
ge=
daß bereits in der morgigen großen Kabinettsſitzung die
eidung fällt.
in einzelnen iſt die Konſtituierung ein
sbeſon=
n Ausſchuſſes vorgeſehen, der aus 4—5 Mitgliedern
kommiſſar ernannt werden ſoll. Ebenſo wird erſt der
Aus=
ſchuß ſelbſt die an ſich außerordentlich komplizierren
Richt=
linien für die Tätigkeit des Bankenkommiſſars
aufſtellen. Im übrigen wird der Ausſchuß leine
Eingriffsmöglichkeiten beſitzen, ſondern lediglich in der
Lage ſein, die Verwaltungsorgane der jeweiligen Bank zu
Sitzungen zuſammenzuberufen und ſie vor beſtimmten 2
nahmen zu warnen. Die Reichsregierung wird eine
Ermäch=
tigung erhalten, im gegebenen Fall entſprechend den Richtlinien
des Ausſchuſſes beſondere Schritte unternehmen zu könn. Den
Bankenkommiſſar werden die Reichsbanknebenſtellen unterſtützen
und als vorgeſchobene Poſitionen über evtl. gravierende
Ban=
kenvorgänge berichten.
Die Aktienrechtsreform geht in gewiſſem Sinne noch
über die Bankenaufſicht hinaus. Neben der Neuregelung
hin=
ſichtlich des Aufſichtsrates und der Zahl der zuläſſigen
Aufſichts=
ratsſitze umfaßt die Reform die Frage der Stimmrechtsaktien,
der Au chtsratshaftung, der Publizität und des
Depotſtimm=
rechtes der Banken, ſowie Generalvorſchriften über Art und
Auf=
ſtellung des Geſchäftsberichtes.
Dingelden beim Reichskanzler.
Berlin, 15. September.
Der Reichskanzler empfing heute abend den Führer der
Deut=
ſchen Volkspartei, Abgeordneten Dingeldey, zu einer längeren
Ausſprache. Es liegt auf der Hand, daß Abgeordneter Dingeldey
den Kanzler in erſter Linie über die Auffaſſungen unterrichten
wollte, die in der Potsdamer Tagung ſeiner Reichstagsfraktion
anfangs voriger Woche zum Ausdruck gekommen ſind, namentlich,
ſoweit ſie ſich auf die Außenpolitik beziehen. Von unterrichteter
Seite wird aber Nachdruck darauf gelegt, daß die Beſprechung
einen viel weiteren Rahmen hatte und ſich namentlich auch auf
die wirtſchaftlichen Probleme bezog,, die mit den
Plä=
nen der Reichsregierung zuſammenhängen. Daß die Beſprechung
damit einen ähnlichen Charakter hat, wie z. B. vor einiger Zeit
die Zuſammenkunft mit Geheimrat Hugenberg, geht auch daraus
hervor, daß auch der Führer der Zentrumspartei, Prälat Kaas,
an ihr teilnahm.
39 Millionen Renſchen „feiern”.
Scharfe Kritik Grahamis an. Snowdens neuem Budget
EP. London, 15. Sepicmber.
Im Unterhaus wurde heute die Budget=Debatte fortgeſetzt.
Der frühere Handelsminiſter Graham übte im Namen der
Ar=
beiter=Vartei an Snowdens neuem Budget herbe Kritik. Es
ſtehe außer Frage, erklärte er, daß dieſes Budget „berhaupt
nur bei einem Steigen der Weltmarktpreiſe ausgeglichen
wer=
den könne. Bei einer Fortdauer der Kriſe jedoch ſei es völlig
unmöglich, die Goldwährung aufrecht zu erhalten, da die Lage
nicht nur Deutſchlands und der übrigen europäiſchen Länder,
ſondern ſogar die der Vereinigten Staaten dies verhindern
werde. Den nicht weniger als 30 Millionen Menſchen
würden während des kommenden Winters in den
führenden Induſtrie=Ländern
unterſtüzuugs=
bedürftig ſein. Von der Einführung eines Zolltarifs
er=
wartet Graham keinen Vorteil für England, denn die zu
er=
wartenden Vergeltungsmaßnahmen der anderen Länder wirden
England viel mehr Schaden zufügen, als die neuen Zolle nützen
könnten.
Winſton Churchill, der nach Graham ſprach, verteidigte
die ſeinerzeit von ihm wiedereingeführte Goldwährung des
Pfundes. Er verlangte die Einberufung einer
gro=
ßen internationalen Konferenz zur
Unter=
ſuchung des Gold=Problems.
Die Zahl der engliſchen Arbeitsloſen hat in der vergangenen
Woche wiederum eine Zunahme erfahren, und zwar um 38 412
auf 2800 631.
Wann wird in England gewählk?
Der Führer der engliſchen Arbeiter=Partei, Hend’rſon,
be=
zeichnet in einer Fraktionsſitzung die Abhaltung von Neuwahlen
im Oktober als höchſt unwahrſcheinlich. Er vertrat dagegen die
Anſicht, daß Ende November oder Anfang Dezember es zu einer
Befragung der Wähler kommen werde.
Va
Auoruch der Manöver bei der engliſchen
Aklankik=
flokke. —Unzafriedenheit mit den Seldherabſekungen
London, 15. September.
Die Admiralität teilt mit: Nach Meldung des
Komman=
danten der Atlantikflotte hat die Bekanntgabe der
Soldherab=
ſetzungen für die Marine bei einem Teil der Beſatzungen
Er=
regung ausgelöſt. Infolgedeſſen hat man es für wünſchenswert
gehalten, die Durchführung des Manöverprogrammes
einzuſtel=
len und die Schiffe wieder in die Häfen zurückzuſchicken. In der
Zwiſchenzeit ſollen die Beſchwerden über die durch die neue
Soldregelung hervorgerufenen Härten geprüft und der
Admira=
lität zu weiterer Beſchlußfaſſung zugeleitet werden.
Putſch vor der Wahl.
Von unſerem Berichterſtatter.
H. Wien, 14. September.
Acht Tage vor dem Abſchluß der Kandidatenliſten für die
Wahl des neuen, mit erweiterten Vollmachten ausgerüſteten
Bundespräſidenten und mitten in der Zeit der Demütigungen,
denen Oeſterreich in Genf ausgeſetzt iſt, brach in der Nacht von
Samstag zu Sonntag der Putſchverſuch der ſteyriſchen
Heim=
wehrgruppe über das Land herein. Die Hintergründe des
Putſchverſuches ſind noch recht dunkel. An offenbaren Tatſachen
ſieht man nichts als den mit völlig unzulänglichen Mitteln
ver=
ſuchten Handſtreich, der ſofort abgeblaſen wurde, als die gar
nicht einmal ſo übermächtige Staatsmacht entſchloſſen zugriff.
Unbeantwortet aber ſind die Fragen: Mit wem? Warum? Für
was?
Für den alten Heimatſchutz —, den
Heimwehrgedan=
ken, iſt der Putſchverſuch Pfriemers geradezu
eine Tragödie. Die in der berechtigten Notwehr gegen
den auſtromarxiſtiſchen Terror erwachſene
Heimatſchutzbewe=
gung, die ſich unter der Führung Steidles einſt aus guten
Grün=
den von der Parteipolitik fernhielt, wollte nichts anderes ſein
als eine ſtaatsbürgerliche Schutztruppe gegen den
ſtaatsfeind=
lichen Terror der von links verhetzten Straße. Dieſe
Heim=
wehrbewegung aber war ein Machtfaktor, der pläneſchmiedende
Parteipolitiker zu dem Verſuch reizte, dieſe Kräfte für eigene
Pläne zu mobiliſieren. Einer der Männer, der immer und
immer wieder verſuchte, die Heimwehren für ſich einzuſpannen,
war Dr. Seipel, der frühere Bundeskanzler. Er wollte die
Heimwehr nicht ſo ſehr ſeiner eigenen Partei, den
Chriſtlich=
ſozialen, denen ſie an ſich ja ſchon befreundet war, zuführen —
aber er hat zweifellos jene Entwicklung möglich gemacht, die
unter der Führung des Fürſten Starhemberg zur Gründung
einer Heimwehrpartei und gleichzeitig zur Spällung der
Heim=
wehren führte. Die Gruppe, die da in der Steiermark einen
Putſchverſuch unternomen hat, iſt nicht die große Heimwehr,
ſondern iſt eine völlig ſelbſtändige Gruppe Starhemberg=
Pfriemer. Auch wenn gerade in den letzten Wochen mit
ſchein=
bar günſtigen Erfolgsausſichten der Verſuch einer
Wiederver=
einigung der organiſatoriſch völlig getrennten Heimwehrgruppen
ünternommen worden iſt, beſteht doch ſicherlich keinerlei
Ver=
bindung zwiſchen den aufſtändiſchen Heimwehren und etwa der
Tiroler oder der Vorarlberger Heimatwehr. Kein Gegner der
Heimwehr konnte dieſer ſolchen Schaden zufügen wie es die
ſelbſtändige Heimwehrgruppe der Steiermark mit ihrem Putſch
getan hat. Und es müſſen merkwürdige Freunde des
Heim=
wehrgedankens geweſen ſein, die den Führern des Putſches den
Nat zum Aufſtand gaben . . . Eswäre ſehrintereſſanr
zu erfahren, wie und unter welchen
Voraus=
ſetzungen Pfriemer ſich zu dem Putſch entſchloß.
Hat man ihm geſagt, daß das Bundesheer mitmachen würde?
Hat man ihm beſtimmte außenpolitiſche Zuſicherungen gemacht?
Glaubte Pfriemer vielleicht gar, nur ein Glied der großen
ſüd=
oſteuropäiſchen Neuordnung zu ſein, die nach dem Scheitern des
deutſch=öſterreichiſchen Zollunionplanes immer mehr in den
Vor=
dergrund tritt? Hoffentlich werden dieſe Fragen beantwortet.
Oder brannte in der Steiermark nur die blinde
Oppo=
ſition gegen die von Frankreich diktierten
Be=
dingungen auf? Ein Vorgang, der nur zu verſtändlich
wäre angeſichts der Ketten, die das franzöſiſche Kapital auch
noch nach dem öſterreichiſchen Verzicht auf die Zollunion mit
Deutſchland dem Lande anlegen will. Bei den Teilnehmern
am Putſchverſuch, bei dem einfachen Heimwehrmann, der Haus
und Hof verließ, um Pfriemers Ruf zu folgen, hat die Wut
über die fortſchreitende Entrechtung Oeſterreichs ſicher eine Rolle
geſpielt. Anders wäre es kaum denkbar, daß trotz der
offen=
ſichtlich mangelhaften Organiſation ſo umfangreiche
Beſetzungs=
maßnahmen glatt funktionierten. Aber der Führer der
Be=
wegung ſelbſt, der doch in öffentlichen Aufrufen die Uebernahme
der Staatsgewalt verkündete, hat ſich cher nicht allein durch
dieſen verſtändlichen Oppoſitionsdrang zu einer in ihrem Ziele
ganz unklaren Tat hinreißen laſſen. Für eine Erhebung gegen
die Genfer Diktate Frankreichs hätte er ja auch ganz andere
Kräfte als nur dieſe Heimwehrgrupve zu mobiliſieren vermocht
vorausgeſetzt, daß der Plan eines politiſchen
Wider=
ſtandes Hand und Fuß gehabt hätte. So bleibt nur die
Ver=
mutung, die ſich auf eine Stelle des erſten Aufrufs der Putſchiſten
ſtützt, daß die ganze Bewegung bis zu einem gewiſſen Grade
einen legitimiſtiſchen, einen ſchwarz=gelben Einſchlag hatte.
Die Folgen des Putſches werden am härteſten den
Heim=
wehrgedanken treffen, den die Heimwehrputſchiſten ſelbſt am
gröblichſten verletzt haben. Schon erheben die Sozialdemokraten
die Forderung nach einer Entwaffnung und Auflöſung der
Heimatwehren, und ſchon verſucht man gefliſſentlich, den
Unter=
ſchied zwiſchen den Putſchiſten und der wirklichen Heimwehr zu
verwiſchen. Man wird es ſchon verſtehen, die Heimwehr als
ſolche ins Unrecht zu ſetzen. Auch gibt es Leute, die offen
aus=
ſprechen, daß bei geſchickter Verwertung der zu erwartenden
Unterſuchungsergebniſſe nunmehr der Zeitpunkt gekommen ſei,
eine erſte öſterreichiſche Bundesregierung aus der Koalition mit
den Sozialdemokraten aufzubauen.
Währenddes ſollte ſich Oeſterreich eigentlich ſchon für einen
bedeutſamen Wahlkampf rüſten: Die Wahl des
Bundespräſidenten, die zum erſtenmal nicht mehr durch
die Nationalverſammlung, ſondern durch das Volk ſ.lbſt
vor=
genommen werden ſoll, und aus der ein Präſident hervorgeht,
der erheblich erweiterte Befugniſſe beſitzt. Befugniſſe, die rein
rechtlich auch der gegenwärtige Präſident ſchon hatte, die er aber
ſo gut wie gar nicht ausübte, weil ſie ihm nur durch das
Parlament und noch nicht vom Volke ſelbſt gegeben waren. Es
gibt nicht viele Kandidaten für den beſonders jetzt ſo
verant=
wortungsvollen Poſten, und die Mehrzahl der Parteien
ver=
zichtet auf jede Nominierung. Nur die Chriſtlichſozialen, von
denen Dr. Seipel — bergeblich — aufgeſtellt zu werden hoffte,
haben den gegenwärtigen Präſidenten in Ausſicht genoumen, und
die Sozialdemokraten werden Dr. Renner präſentieren. Der
Aus=
gang der Wahl iſt nicht nur wegen der mangelnden
Anteil=
nahme anderer Parteien, ſondern vor alem auch in der Folge
des Putſchverſuchs vom Sonntag noch recht ungewiß.
Seite 2
Mittwoch, den 16. September.
Nummer 2
über die Regelung der Bezüge der Gemeindebeamken
München, 15. September.
Die bayeriſche Notverordnung über die Regelung der
Ge=
meindebeamtenbezüge iſt nunmehr veröffentlicht worden. Die
Verordnung, die ſich auf Artikel 48 Abſ. 4 der Reichsverfaſſung
und § 64 der bayeriſchen Verfaſſungsurkunde ſtützt, iſt in der
Miniſterratsſitzung vom 9. September beſchloſſen, aber erſt jetzt
veröffentlicht worden.
Die bayeriſche Notverordnung bezieht ſich nicht nur auf
die Dienſtbezüge, Wartegelder und Verſorgungsanſprüche
der Beamten und Angeſtellten der Gemeinden, ſondern
auch der Beamten und Angeſtellten der Bezirke, Kreiſe und
ſonſtigen Körperſchaften des öffentlichen Rechts.
Hierzu gehören insbeſondere die öffentlichen rechtlichen
Berufs=
vertretungen (Handelskammern, Handwerkskammern,
Bauern=
kammern uſw.), dann aber auch die Anſtalten, Vereine und
Stiftungen des öffentlichen Rechts, weiterhin aber auch die
Unternehmen (Aktiengeſellſchaften), deren Geſellſchaftskapital ſi=h
mit mehr als der Hälfte im Eigentum des Staates oder anderer
Körperſchaften des öffentlichen Rechts befindet. In § 41 der
Verordnung iſt
der Grundſatz aufgeſtellt, daß die Dienſtbezüge,
Warte=
gelder und Verſorgungsanſprüche der Gemeindebeamten
nicht günſtiger geregelt ſein dürfen, als die Bezüge
gleich=
zubewertender Beamten und Angeſtellten des bayeriſchen
Staates. Die Angleichung der Gemeindebeamtenbezüge
hat alſo an die Staatsbeamtenbezüge zu erfolgen.
In § 1 iſt weiterhin feſtgeſtellt, daß bei dem Vergleich mit den
Staatsbeamtenbezügen auch alle ſonſtigen Bezüge heranzuziehen
ſind, welche die Gemeindebeamten mit Rückſicht auf ihre
haupt=
amtliche und nebenamtliche Dienſtleiſtung erhalten. In § 2 der
Verordnung iſt den Gemeinden die Verpflichtung auferlegt,
innerhalb eines Monats nach Inkrafttreten der Notverordnung
eſtzuſtellen, ob ihre beſtehende Beſoldungsregelung den
Grund=
ſätzen des § 1 entſpricht, bzw. zu veranlaſſen, daß nötigenfalls
die erforderlichen Aenderungen mit Wirkung vom 1. November
1931 vorgenommen werden und die geänderte Regelung den
Auf=
ſichtsbehorden vorzulegen. Dieſe dreifache Verpflichtung erſtreckt
ſich nach ausdrücklicher Beſtimmung des § 2 der Verordnung
auch auf die Dienſtbezüge, Wartegelder und
Verſorgungs=
anſprüche der derzeitigen Stelleninhaber. Nach § 3 der
Ver=
ordnung haben die Aufſichtsbehörden nach Vorlage der
Beſol=
dungsregelung zu prüfen, ob dieſe den Grundſätzen des § 1
entſpricht. Iſt dies nicht der Fall, ſo haben die
Aufſichtsbehör=
den die erforderlichen Aenderungen mit Wirkung vom 1.
No=
vember 1931 ſelbſt feſtzuſetzen. Gegen die Feſtſetzung einer
Aen=
derung durch die Aufſichtsbehörde kann die Entſcheidung des
Landesſchiedsgerichtes nach Artikel 90 der Gemeindeordnung
angerufen werden.
Von dem weiteren Inhalt der Verordnung iſt noch
bemer=
kenswert, daß das Staatsminiſterium des Innern ermächtigt iſt,
im Benehmen mit den beteiligten Staatsminiſterien die
erfor=
derlichen Ausführungsbeſtimmungen zur Verordnung zu erlaſſen,
dann bindende Richtlinien für die Bemeſſung der Dienſtbezüge
der von der Veroronung betroffenen Beamten und Angeſtellten
aufzuſtellen. Weiterhin iſt
das Staatsminiſterium des Innern ermächtigt, die
Beſtim=
mungen der Verordnung auf die vor dem Inkrafttreten
der Verordnung bewilligten Verſorgungen zu erſtrecken.
Es iſt damit zu rechnen, daß die Ausführungsbeſtimmungen und
die Richtlinien ſchon in den nächſten Tagen veröffentlicht werden
und daß auch von der Ermächtigung zur Ausdehnung der
Ver=
ordnung auf die Penſionierten und Empfänger von
Hinter=
bliebenenbezügen alsbald nach dem Erſcheinen der
Reichsnot=
verordnung Gebrauch gemacht wird. Schließlich iſt in der
Ver=
ordnung noch in einer Reihe beſonderer Beſtimmungen
die Einführung einer Ausgleichsabgabe zur Sicherung der
einheitlichen Regelung der Bezüge vorbehalten.
worden. Für die Einführung einer Ausgleichsabgabe in der
Verordnung ſelbſt beſtand kein Anlaß, nachdem die Verordnung,
die ſich aus der oben erwähnten Beſtimmung des § 2 ergibt,
auf dem Standpunkt ſteht, daß die Beſtimmungen der
Verord=
nung auch auf die Bezüge der derzeitigen Stelleninhaber
An=
wendung zu finden haben. Die Verordnung geht damit von
der Rechtsauffaſſung aus, daß der Begriff „wohlerworbene
Rechte” der Angleichung der Bezüge der derzeitigen
Stellen=
inhaber an die der Staatsbeamten nicht im Wege ſteht und daß
die Aufſichtsbehörden bei ihren Feſtſetzungen dementſprechend
zu verfahren haben. Für den Fall jedoch, daß ſich bei der
Durchführung der Verordnung wider Erwarten Schwierigkeiten
oder Verzögerungen der Angleichung durch Prozeßführungen
ergeben ſollten, erſchien es zweckmäßig, die Einführung einer
Ausgleichsabgabe ſchon jetzt vorzubehalten.
* Großherzogin Eleonore 60 Jahre.
Morgen, am 17. September, vollendet Ihre Königl. Hoheit
Großherzogin Eleonore ihr 60. Lebensjahr. Vor dem Umſturz
wäre dieſer Tag als ein Feſttag vom ganzen Heſſenvolk
ge=
feiert worden. Wenn das heute auch nicht iſt, ſoll doch in
Dank=
barkeit der Frau gedacht werden, die ſich auch durch den Zwang
der geänderten Verhältniſſe nicht abhalten ließ und läßt, in
ozialem Wirken Gutes zu tun, ohne zu fragen nach Dank oder
Anerkennung. Das ſoziale Wirken auch iſt es, das es
recht=
fertigt, des 60. Geburtstages der Großherzogin öffentlich zu
gedenken.
Großherzogin Eleonore, die ehemalige Prinzeſſin von Solms,
Hohenſolms=Lich, hat alsbald nach ihrer Verehelichung ihre
um=
fangreiche ſoziale Tätigkeit für das heſſiſche Volk begonnen, vor
allem für Kranke und materiell Bedrängte. Wie wenige
ihres=
gleichen hat ſie dieſe Tätigkeit bis heute fortgeſetzt und iſt auch
heute noch führend in vielen ſozial wirkenden Organiſationen
tätig.
Schon im Jahre 1905 hat Großherzogin Eleonore das
Prä=
ſidium des Alice=Vereins für Frauenbildung und Erwerb
über=
nommen, einer Vereinigung, die Dank ihrer Initiative ſeitdem
durch Angliederung vieler Nebenorganiſationen erweitert und
vergrößert wurde.
Das ganz beſondere Intereſſe der Großherzogin galt aber
dem Alice=Frauenverein, dem Heſſiſchen Landes=
Frauen=
verein vom Roten Kreuz, deſſen Vorſitz ſie im Jahre 1912 nach
der Prinzeſſin Viktoria von Battenberg übernommen und deſſen
Hauptaufgabe bekanntlich die Ausbildung von
Berufskranken=
ſchweſtern iſt. Dieſe Ausbildung erfolgt in der
Kranken=
ſchweſternſchule des Alicehoſpitals. Zu den Aufgaben des Alice=
Frauenvereins zählt auch die Frauenhilfe, die gleich nach
Aus=
bruch des Krieges ins Leben gerufen wurde, ferner die Nähſtube
des Roten Kreuzes und die Arbeitshilfe des Alice=
Frauen=
vereins, die heute noch vielen Damen Arbeitsgelegenheit und
da=
mit Lebenserwerb bietet.
Erinnert ſei auch an die auf Veranlaſſung der
Groß=
herzogin Eleonore zurückzuführende Zentrale für Mutter= uno
Säuglingsfürſorge in Heſſen, die ebenfalls heute noch, wenn auch
in geänderter Form, ſegensreich wirkt. Gleich der Fürſorge für
die jungen Menſchenkinder galt die Sorge der Großherzogin den
Kranken. Unvergeſſen wird ſein, was ſie, teilweiſe unter ſchweren
materiellen Opfern, für die Lungenkrankenfürſorge tat. Die
Eleonorenheilſtätte iſt neben vielem ihr zu danken.
Vom Tage.
Reichspräſident v. Hindenburg empfing geſtern mittag den
franzöſiſchen Botſchafter de Margerie zur Entgegennahme ſeines
Abberufungsſchreibens.
Der Vorſtand des Landesverbandes der höheren Beamten
Preußens hat gegen die ſoeben veröffentlichte Notverordnung
der Staatsregierung Stellung genommen und angekündigt, daß
er eine Entſcheidung über die Rechtsgültigkeit der getroffenen
Maßnahmen im ordentlichen Rechtswege herbeiführen werde.
Bei der S.P.D.=Kundgebung im Berliner Sportpalaſt
wur=
den zehn Perſonen feſtgenommen.
Elf Perſonen, darunter drei
Polizeibeamte, wurden verletzt. Nach Schluß der Verſammlung
haben ſich beſondere Zwiſchenfälle nicht ereignet.
Die kommuniſtiſche Fraktion des Preußiſchen Landtages hat
die Aufhebung der preußiſchen Sparnotverordnung beantragt.
Um die ſofortige Entſcheidung über dieſen Antrag zu ermöglichen,
fordert die Fraktion in einem Schreiben an den
Landtagspräſi=
denten die Einberufung des Landtages.
Der ſächſiſche Landtagsvorſtand hat beſchloſſen, den
Sächſi=
ſchen Landtag zu ſeiner nächſten Vollſitzung auf den 29.
Septem=
ber einzuberufen.
Im Braunſchweigiſchen Landtag wurde am Dienstag der
nahionalſozialiſtiſche Miniſterkandidat. Regierungsrat Klagges,
mit 20 gegen 19 Stimmen gewählt. Für Klagges ſtimmten acht
Nationalſozialiſten, elf Abgeordnete der bürgerlichen
Einheits=
liſte und der Abg. Groh; 17 Sozialdemokraten, 1 Kommuniſt und
der volksnationale Abg. Schrader gaben ungültige
Stimmzet=
tel ab.
Der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Bureſch iſt in Genf
eingetroffen, um an den Verhandlungen des Finanzkomitees
über das öſterreichiſche Anleihegeſuch teilzunehmen. Dr. Bureſch
wird einige Tage in Genf bleiben.
Auf Anregung der italieniſchen Regierung hat die
Sowjet=
union mit Italien eine Abmachung getroffen zum gegenſeitigen
Austauſch für die internationale Abrüſtungskonferenz beſtimmter
Angaben über den Stand der Rüſtungen beider Länder. Der
Austauſch erfolgt in den nächſten Tagen.
Das Stillhalteabkommen wurde am Montag in London von
den Vertretern der engliſchen Banken unterzeichnet.
für die Berbilligung der Zinſen für Ernke
finanzierungs-Kredike.
Berlin, 15. Septer
1. Die reichsſeitig gewährte Zinsverbilligung für
Finanzierung der Getreidernte in Anſpruch genommenen g
kredite, die zunächſt für Geſchäfte zugeſagt waren, die in d.
bis zum 20. September 1931 abgeſchloſſen und erfüllt wer
nunmehr auf Geſchäfte ausgedehnt worden, die bis zum 20
ber 1931 abgeſchloſſen und erfüllt werden.
Hiernach wird den getreideverarbeitenden Betrieben
Roggen, Weizen und Gerſte inländiſcher Herkunft diesi
Ernte aufnehmen, nach Lieferung der Ware auf Antre
Zinsverbilligung der hierzu in Anſpruch genommenen
kredite gewährt. Zur Erlangung der Zinsvergütung iſt ei
Käufer und Verkäufer unterſchriebene Beſtätigung des G.
abſchluſſes einzureichen und eine von dem finanzierenden
inſtitut unterſchriebene Abſchrift der entſprechenden Diskon
nung mit vorzulegen.
Die Zinsrückvergütung wird — ohne Rückſicht auf eine
längere Laufzeit des Wechſels — auf die Dauer der Di
rung, jedoch höchſtens für ſechs Wochen, gewährt. Sie betr
zeit 4 Prozent p. a. der Wechſelſumme; wird der derzeitige
bankdiskontſatz von 8 Prozent herabgeſetzt, ſo erfährt der
gütungsſatz die gleiche Ermäßigung. Die Verbilligung erf
Geſchäfte, die bis zum 20. Oktober 1931 abgeſchloſſen und
werden. Die Anträge ſind jeweils binnen einer Woche
füllung und Diskontierung der Deutſchen Rentenbank=Kr
ſtalt, Berlin W. 8, einzureichen, die entſprechende Vordr
Verfügung hält.
2. Eine gleiche Zinsrückvergütung wird den hafervere
den Fabrikbetrieben gewährt, welche Hafer inländiſcher
diesjähriger Ernte aufnehmen.
Das engliſche Notſtandsgeſetz, das die Regierung zur
Her=
ausgabe von Notverordnungen auf die Dauer von einem Monat
ermächtigt, iſt vom Unterhaus in zweiter Leſung mit 310 gegen
253 Stimmen angenommen worden.
Vor dem Verfaſſungsausſchuß der engliſch=indiſchen Konferenz
hielt Gandhi ſeine erſte Rede, in der er erklärte, er ſei als
Be=
auftragter des Indiſchen Kongreſſes für eine Zuſammenarbeit
zwiſchen England und Indien auf der Grundlage der Gleichheit.
Dieſe Zuſammenarbeit müſſe freiwillig ſein und aufgehoben
wer=
den können, wenn einer der Teilnehmer es verlange.
Nach Meldungen aus Waſhington hat die engliſche
Regie=
rung dort den Vorſchlag unterbreitet, die Großkampf=
Linien=
ſchiffe abzuſchaffen.
3. Es iſt ferner Vorkehrung getroffen, daß in gleiche
Vorſchüſſe verbilligt werden, die auf abgeſchloſſene Lie
verträge über Roggen=, Weizen= und Gerſtelieferungen, u m
ſoweit Lieferungen und Vorſchüſſe über Warengenoſſei
in Frage kommen, durch die Getreideinduſtrie und Komn S
A.=G. und, ſoweit Lieferungen und Vorſchüſſe über den C—
handel in Frage kommen, durch die Zenirale deutſcher (
kreditbanken gewährt werden. Die Verbilligung eif: Für
Wechſel, die für derartige Bevorſchuſſungen auf Lieferr Er
träge im Rahmen der hierfür eröffneten Rediskontmögl
bis zum 20. Oktober 1931 diskontiert werden. Die Antr I—
binnen einer Woche nach Diskontierung der Deutſchen I—
n=
bank=Kreditanſtalt einzureichen.
Dr. Pfriemer
4. Die Entſcheidungen der Deutſchen Rentenban:
anſtalt über die Anträge ſind endgültig und können im —
wege nicht angefochten werden.
der Führer der ſteiriſchen Heimwehr, nach Südſlawien entflohen.
Dr. Pfriemer iſt mit ſeiner Frau, einem Sohn und mehreren
Emigranten in Marburg eingetroffen und wurde von den
jugo=
ſlawiſchen Behörden zur Weiterreiſe nach Laibach aufgefordert.
Er dürfte bei Radkersburg die Grenze überſchritten haben.
Der Weltkrieg ſah die Großherzogin gleich vom Beginn
not=
wendig werdender Hilfstätigkeit inmitten und immer führend im
Wirken für die Kriegsopfer und für die durch den Krieg in
ſoziale Bedrängnis Geratenen. Sie übernahm das Protektorat
über die Frauenhilfe, in der ſie emſig mitarbeitete, unterſtellte
ſich mit der Kriegsamtsnebenſtelle der Kriegsamtshauptſtätte des
18. Armeekorps, ſie war tätig in der Nähſtube des Roten
Kreuzes und, was beſonders dankens= und anerkennenswert,
auch noch nach der Revolution an der Kriegerheimkehr.
Nach=
dem ſie ſelbſt Ausbildung als Krankenſchweſter im Alicehoſpital
erhalten, begleitete die Großherzogin auch zweimal Lazarettzuge
an die Front und förderte, wie erwähnt, tätig die „
Arbeits=
hilfe”, die heute noch ſozial ſegensvoll wirkt.
Auch an ihre Vorſtandstätigkeit im Verein Freundinnen
junger Mädchen ſoll erinnert ſein, ebenſo wie an die Tatſache,
daß Großherzogin Eleonore ſeit 1923 deutſche Nationalvorſitzende
dieſes großen Verbandes iſt.
Mit dieſer kurzen Aufzählung iſt bei weitem nicht
er=
ſchöpfend die Tätigkeit der Großherzogin gewürdigt. Es genüge
aber, um den Geburtstag zum Anlaß zu nehmen, all die an ihre
Dankespflicht zu erinnern, die in das ſoziale Wirken einbezogen
ſind. Möge die Großherzogin noch lange Befriedigung in dieſer,
*9
dem Heſſenvolk gewidmeten Tätigkeit finden!
Von Dr. Hellmut Thomaſius.
Wir ſitzen im Kino und die Filme rollen vor unſeren Augen
ab. Der Ton begleitet die Handlung. Das erſcheint uns, vom
techniſchen Standpunkt aus betrachtet, bereits als etwas
Altge=
wohntes, obgleich es, wenigſtens was die Tonbegleitung
anbe=
trifft, eine noch ziemlich junge Angelegenheit darſtellt. Aber es
liegt einmal in unſerer Zeit, daß wir techniſche Fortſchritte ſchon
nach kurzem Beſtehen als etwas Gegebenes hinnehmen, als
etwas, das ſich von ſelbſt verſteht. Der Film rollt alſo vor
unſeren Augen ab, und wir können durchaus nichts Neuartiges
an ihm entdecken. Die Meinung bildet ſich in uns, daß hier
ein nunmehr abgeſchloſſenes, ein am Endpunkt ſeiner
Entwick=
lung angelangtes Gebiet vorliege, ein Gebiet, das keines weiteren
Ausbaus mehr fähig iſt. Nichts falſcher als dieſe Meinung.
Gerade das Gegenteil iſt richtig. Ununterbrochen und mit
eiſer=
nem Fleiß wird
5. Eine Zinsverbilligung wird ferner gewährt für
die gegen die von der Deutſchen Getreidehandels=Geſellf1
geſtellten Getreidelagerſcheine gewährt werden. Und zu
im Zins verbilligt: a) bei Einlagerung des Getreides d
Landwirt; der von der Reichsbankanſtalt gegen den Or
ſchein der Getreidehandelsgeſellſchaft dem Landwirt unn
gewährte Lombarokredit; b) bei Einlagerung des Getre.1
den Handel: der Wechſelkredit, der gegen einen von der
ler ausgeſtellten, von der Zentrale deutſcher Getreidekre!
gegen Empfangnahme des Getreidelagerſcheins akzeptiei
der Bankverbindung des Händlers girierten Wechſelé v.
unter Führung der Deutſchen Rentenbank=Kreditanſtal
den Bankenkonſortium gewährt wird.
Die Zinsrückvergütung beträgt in dieſen beider
5 Prozent des Kreditbetrages, und zwar bei a) für, d
der Lombardierung des Getreidelagerſcheins, bei b)
Dauer der Wechſellaufzeit. Wird der derzeitige Reick
von 8 Prozent herabgeſetzt, ſo erfährt der Ruckverg4
die gleiche Ermäßigung. Die Verbilligung erfolgt auch h
die Deutſche Rentenbankkreditanſtalt, die notigenfalls
Einzelheiten Auskunft gibt.
Reform der Wahl für den Völkerbundst
Genf, 15. Sep
Der Rechtsausſchuß der Völkerbundsverſammlung be
am Dienstag mit der Frage des Wahlſyſtemsfür den 9
verſchiedenen Staaten war darauf hingewieſen worden,
bisherige Syſtem der Wahl im Völkerbundsrat eine gr
von Staaten grundſätzlich von der Möglichkeit der Wal
Rat ausſchließe und Regierungen wie Ungarn, Oeſter
Portugal keinerlei Ausſicht hätten, in den Völkerbun
wählt zu werden. Der Rechtsausſchuß beſchloß mit 2‟
Stimmen, der Vollverſammlung die Einſetzung eines A.
durch den Rat vorzuſchlagen, der unverzüglich eine Re
Wahlſyſtems ausarbeiten ſoll.
da
an der weiteren Vervollkommnung der Filmtechr
gearbeitet. Unmengen von Erfindungen, von Patel
Patentanmeldungen geben davon Kunde. Aber das
geſchaffen wird, kommt dem im Lichtſpieltheater Sitzer
immer zum Bewußtſein. Es tritt nicht augenfällig in
nung. Für das große Gebiet der Filmaufnahme und
dergabe aber kann es ebenſo von höchſter Bedeutung
für die Wirtſchaftlichkeit des Filmbetriebs überhauP
Wirtſchaftlichkeit litt vor allem unter den weiten un
ligen Reiſen, die zum Zwecke mancher Aufnahme gem
den mußten. Mancherlei Mittel wurden von den Filne
erdacht, um dieſe Reiſen zu vermeiden. Ganze Si
Landſchaften, die Pyramiden, tropiſche Urwälder, 2
Schiffe, alles nur Erdenkbare wurde auf den Film
meiſt ſogar in natürlicher Größe, aufgebaut. Das T
falls kein billiges Vergnügen. Aber immerhin noch 9e
die Reiſe. Deshalb ging man ſpäter dazu über.
Modelle herzuſtellen, die den Hintergrund oder die
der Handlung bildeten. Sie wurden mit Hilfe beidn
tiſcher Verfahren mit den handelnden Perſonen 3u
heitlichen Bilde vereinigt, dem es kein Menſch anſäh
Weiſe es entſtanden war. Nunmehr iſt ein weiteres
ausgearbeitet worden, bei dem das
Zuſammenwirken von umgebung und Handlung
des Tonfilms
in eigenartiger Weiſe herbeigeführt wird. Es wern”,
verſchiedenen Empfindlichkeit der photographiſchen T.
die verſchiedenen Farben. Zuerſt wird der Hinterbt”
graphiert. Soll die Szene alſo in Aegypten ipie..
eine einfache Aufnahme der dortigen Tempel ode. .
ſchaft. Auch irgendein Modell kann aufgenommen.
man ſich den Hintergrund verſchafft, iſt gleichgultig.
nden
Negativ des Hintergrunds wird ein Film herbe”
derſeite des Films enthält ein Poſitiv, das khit
wvährend die Hinterſeite ein Negativ aufnimmt. S
Poſitivs und das Grau des Negativs müſſen 9i.
abgeſtimmt ſein, die beiden Aufnahmen müſſen, ſich e
dieſen Vorbereitungen erfolgt die eigentliche Aal
einer Kamera, in der eine Vorrichtung zum Dute
dieſes Films angebracht iſt. Er läuft gleichweb.
äußerſt farbenempfindlichen Film und kopiert ſich
Aufnahme der Handlung. Auch dieſe beiden Fütch.
FImer 257
Mittwoch, den 16. September.
Seite 3
ag Schickſal des Europa=Ausſchuſſes.
Japaniſche Krikik an der Behandlang wirtſchaflicher Fragen durch den Enropa=Ausſchuß.
Die außereuropäiſchen Staaken fordern Einſchallung des Völkerbundes
oder Gleichberechtigung der außereuropäiſchen Skaaken im Europa=Ausſchuß.
ſammenarbeit mit dem Ziel der Ueberwindung der heutigen
Curkius und Briand
europäiſchen Wirtſchaftsnot einſetze.
Vor Curtius ſprach der japaniſche Botſchafter in
Brüſſel. Er geißelte die Tendenz des Europa=Ausſchuſſes,
Weiterbeſtehen des Europa=Ausſchuſſes.
Genf, 15. September.
politiſchen Ausſchuß der Völkerbundsverſammlung
ent=
wa w. heute eine große politiſche Ausſprache über das weitere
Sch des Europa=Ausſchuſſes. Die Völkerbundsverſammlung
hat= zu entſchließen, ob das eben abgelaufene Mandat des
Eu =Ausſchuſſes verlängert werden ſoll und in welcher Form
der pa=Ausſchuß jetzt weiter beibehalten wird. Nach
Aus=
üh n des japaniſchen und perſiſchen Vertreters, ergriff
Reichsaußenminiſter Curkius
gas t. Er führte aus: Der Standpunkt der deutſchen
Re=
gier v zu den Arbeiten des Europaausſchuſſes iſt bereits von
zur Seite in den bisherigen Verhandlungen zum Ausdruck
br.! Die Arbeiten der letzten Jahre des Völkerbundes
gbe eutlich den unmittelbaren Zuſammenhang zwiſchen der
euro hen und der Weltwirtſchaft gezeigt und insbeſondere
w5, daß es heute unmöglich iſt, Europa zu iſo=
Es erſcheint ferner
z=haft, ob eine beſondere Staatengruppierung
Euro=
n wirtſchaftlicher Beziehung in der Zukunft über=
I durchführbar iſt. Die gleiche Frage ſtellt ſich auf
—ſchem Gebiet. Eine Entſcheidung hierüber iſt heute
m nicht möglich. Bisher liegt noch kein Antrag auf
Odierung des Europa=Ausſchuſſes vor. Die Erfah=
— des einen Jahres reicht zweifellos nicht aus, um
8 ein abſchließendes Urteil über die Arbeiten des
Spa=Ausſchuſſes zu fällen. Es wäre grundſätzlich falſch
vereits zu Beginn der Arbeiten im Europa=Ausſchuß
—lrbeiten zur Ueberwindung der europäiſchen
Wirt=
snot aufzugeben und zu verzagen. Es ſei daher un=
Sgt notwendig, die bereits eingeleiteten Arbeiten des
Europa=Ausſchuſſes weiter fortzuſetzen.
ſti tzlich falſch wäre es, wenn heute dem Europa=Ausſchuß
untsl t werden würde, Unterausſchüſſe einzuſetzen. Der
Euro=
ſ2 huß müſſe nach wie vor die Möglichkeit haben, für
ein=
ſeim ſondere Wirtſchaftsfragen beſondere Ausſchüſſe zu
bil=
n.in der öffentlichen Meinung iſt allgemein ſehr ſtarke
ke=und Kritik an den Arbeiten des Europa=Ausſchuſſes zu
Tacl treten. Die Beteiligung der außereuropäf=
Staaten an den Arbeiten des
Europa=
uſſes iſt unbedingt notwendig. Die
Beſorg=
außereuropäiſchen Staaten erſcheinen einerſeits gerecht=
1ndererſeits jedoch haben dieſe Staaten ſtets die Möglich=
2it Y abt, an den Arbeiten teilzunehmen, und durch
Denk=
die Arbeiten anzuregen. Bisher ſind jedoch von
europäiſcher Seite keinerlei derartige
nAungen dem Europa=Ausſchußzugegangen.
erropa=Ausſchuß ſtellt heute lediglich einen Ausſchuß des
ſöl indes dar. Die Vollverſammlung des Völkerbundes hat
danc Ujährlich die Gelegenheit, zu den Arbeiten des Europa=
Slſſes Stellung zu nehmen und dieſe zu kritiſieren.
* Europa=Ausſchuß iſt heute lediglich ein
Studienaus=
keine Regierungskommiſſion mit irgendwelchen
* en Machtvollkommenheiten. Es liegt ſomit für die
reuropäiſchen Staaten keine Beſorgnis vor. Der Aus=
* der Auffaſſungen zwiſchen den europäiſchen und der
tßereuropäiſchen Staaten iſt durchaus notwendig.
der weiteren Behandlung des ruſſiſchen wirtſchaftlichen
griff=Paktes empfahl Dr. Curtius die Einſetzung eines
Enusſchuſſes, in dem gleichmäßig außereuropäiſche und
che Staten vertreten ſein ſollen. Er empfahl, daß der
2 Ausſchuß bei der Vollverſammlung beantragen ſoll,
Wropa=Ausſchuß zu berechtigen, einen Sonderausſchuß mit
ng der außereuropäiſchen Staaten einzuſetzen. Der Eu=
(Sſchuß müſſe nach wie vor die dringenden Fälle
woirt=
ſer Aufgaben verfolgen und die öffentliche Meinung
ver=
daß der Ausſchuß ſeine geſamten Kräfte für die Zu=
wirtſchaftliche Fragen zu behandeln, die der alleinigen
Zuſtän=
digkeit des Völkerbundes unterſtänden. Er verlangte, daß die
außereuropäiſchen Staaten zu den Arbeiten des Europa=
Aus=
ſchuſſes gleichberechtigt zugezogen werden. Der ruſſiſche
wirt=
ſchaftliche Nichtangriff=Pakt dürfe nicht in einem Sonderausſchuß
des Europa=Ausſchuſſes, ſondern müſſe im Rahmen des
Völker=
bundes behandelt werden. Der perſiſche Vertreter ſchloß
ſich dieſem zum erſten Male gegen den Europa=Ausſchuß von
außereuropäiſchen Seite vorgebrachten Angriff an.
Briand über die Nolwendigkeil des Europa=
Ausſchuſſes.
Im politiſchen Ausſchuß ſprach nach Curtius Briand. Er
verantworte, ſo ſagte er u. a., voll die Schaffung des Europa=
Ausſchuſſes. Der Europa=Ausſchuß ſei von der
Vollverſamm=
lung gebildet und habe jetzt nur die Aufgabe, der
Vollverſamm=
lung über die abgelaufenen Arbeiten zu berichten. Der Europa=
Ausſchuß habe im Sinne des Völkerbundes gearbeitet. Ein
Gedanke, den Europa=Ausſchuß aufzulöſen, komme heute
über=
haupt nicht in Frage. Der Europa=Ausſchuß ſei in der letzten
Zeit aus dem urſprünglichen Rahmen herausgedrückt worden,
da ihn die europäiſchen Völker in ihrer Not um Hilfe angerufen
hätten. Der Europa=Ausſchuß habe verſucht, dieſem Appell
zu folgen und damit eine Rolle übernommen, die eigentlich
dem Völkerbund zufallen ſollte. Zweifellos ſei es dem Europa=
Ausſchuß bisher nicht gelungen, die Leiden der Völker, die
be=
ſonders litten, zu mildern. Aber der Europa=Ausſchuß habe
auf verſchiedenen Gebieten bereits praktiſche Ergebniſſe erzielt.
Er habe geholfen, eine Annäherung der wirtſchaftlichen
Inter=
eſſen herbeizuführen und eine Ausdehnung der
Wirtſchafts=
märkte zu ſchaffen. Insbeſondere habe der Ausſchuß weſentlich
die Lage der Agrarſtaaten erleichtert und praktiſche Ergebniſſe
auf dem Gebiete des Landwirtſchafts=Kredites erzielt. Der
Vor=
wurf mangelnder Tätigkeit ſei ſomit unrichtig. Dem Europa=
Ausſchuß könne nur der Vorwurf des Uebereifers gemacht
wer=
den. Er habe aus der Notlage der Zeit heraus Fragen in
An=
griff genommen, die vielleicht Weltprobleme ſeien, und damit
eher zu der unmittelbaren Zuſtändigkeit des Völkerbundes
ge=
hörten. Der Europa=Ausſchuß würde ſelbſtverſtändlich auch
künftig dem univerſellen Charakter des Völkerbundes Rechnung
tragen. Er, Briand, empfinde ſich als der moraliſche Vater des
Europa=Ausſchuſſes und habe bisher keine Veranlaſſung
ge=
ſehen, die etwas übereilten Schritte ſeines Kindes zu
verlang=
ſamen. Der Europa=Ausſchuß müſſe nach wie vor offenſtehen
für die Behandlung aller Fragen ſowohl derer, die im Rahmen
des Völkerbundes an ihn herantreten, wie auch derer, die
außer=
halb des Völkerbundes eine Löſung erforderten. Der Europa=
Ausſchuß müſſe daher ſeine Arbeiten wie bisher fortſetzen.
Briand teilte am Schluſſe mit, daß er dem politiſchen
Aus=
ſchuß einen Vorſchlag über das weitere Schickſal des Europa=
Ausſchuſſes habe zugehen laſſen.
Verlängerung des Mandals des Europa=Ausſchuſſes
um ein Jahr.
Die ſtundenlange Debatte im Politiſchen Ausſchuß der
Völ=
kerbundsverſammlung über das weitere Schickſal des Europa=
Ausſchuſſes iſt zunächſt mit der Einſetzung eines
Redaktionsaus=
ſchuſſes abgeſchloſſen worden, dem Briand, Curtius, Sato (Japan),
Beneſch (Tſchechoſlowakei), Lange (Norwegen), Grandi (Italien),
Lord Lytton (England), Buſta (Eſtland) und ein Vertreter
In=
diens angehören und der in der nächſten Sitzung am Mittwoch
einen Vorſchlag für die endgültige Regelung vorlegen ſoll.
In der Ausſprache wurde von den außereuropäiſchen
Staa=
ten, insbeſondere von China und Indien, darauf hingewieſen, daß
die Zuziehung der außereuropäiſchen Staaten zu den
Verhand=
lungen des Europa=Ausſchuſſes unbedingt notwendig ſei. Man
ſucht nunmehr eine Löſung zu finden, daß die Vollverſammlung
des Völkerbundes eine Entſchließung annimmt, in der das
Man=
dat des Europa=Ausſchuſſes auf ein weiteres Jahr verlängert
wird, daß ſobald als möglich die Finanz= und
Wirtſchaftsorgani=
ſationen mit den im Europa=Ausſchuß behandelten
wirtſchafts=
politiſchen Fragen befaßt werden und lediglich außergewöhnliche
Fälle rein europäiſchen Charakters auch weiterhin ausſchließlich
im Europa=Ausſchuß zur Verhandlung kommen.
Berlängerung des Reparalions=Feierjahres
auf vier oder fünf Jahre?
* Berlin, 15. Sept. (Priv.=Tel.)
Die Londoner „Times” laſſen ſich von ihrem Waſhingtoner
Korreſpondenten einen längeren Bericht ſchicken, in dem von der
Möglichkeit eines neuen, ſchon in den nächſten Tagen
bevorſtehen=
den Schrittes Hoovers geſprochen wird. Danach ſoll ſich der
ame=
rikaniſche Präſident mit der Abſicht tragen, den Wünſchen der
Wallſtreetfinanziers entſprechend, die Verlängerung des
Reparationsfeierjahres auf 4oder 5 Jahre in
An=
regung zu bringen.
An deutſchen amtlichen Stellen liegen keinerlei Anhaltspunkte
vor, die einen ſolchen Vorſtoß Hoovers wahrſcheinlich machten. Es
iſt zwar ganz ſicher, daß der amerikaniſche Präſident wirtſchaftlich
einſichtig genug iſt, um zu wiſſen, daß mit einem
einjähri=
gen Aufſchub nicht viel erreicht wird. Er unterſchätzt
aber beſtimmt auch nicht die Widerſtände, die er in ſeinem eigenen
Volke zu überwinden hat. Gerade deshalb hat Herr Hoover, ehe
er ſeinen erſten Vorſchlag unterbreitete, ſich die Zuſtimmung der
Parteien ſchriftlich zuſichern laſſen. Der gute Umſchwung,
der damit einſetzte, iſt aber dann durch die Haltung der
Franzoſen wieder zunichte gemacht worden. Die
Hoffnungen, die Amerika auf das Hoover=Jahr
ſetzte, haben ſich nicht erfüllt und nicht erfüllen
können. Ein Stimmungsumſchwung bei den amerikaniſchen
politiſchen Parteien iſt unvermeidlich und unverkennbar. Deshalb
wird Herr Hoover Schwierigkeiten genug haben, um vom Kongreß,
der im Dezember zuſammentritt, nachträglich die Genehmigung für
ſeinen einjährigen Vorſchlag zu erhalten. Ehe er die nicht in der
Taſche hat, wird er ſich kaum zur Propagierung weiterer Pläne
entſchließen.
Weiter darf man nicht vergeſſen, daß Anfangs nächſten
Jahres die Abrüſtungskonferenz zuſammentritt, und
daß die Amerikaner ſehr deutlich haben durchblicken laſſen, daß
die Neigung zu einem Schuldennachlaß erheblich
größer ſein würde, wenn auf der Konferenz — die
Ausſichten dafür ſind freilich recht gering — ein ſichtbarer
Abbau der europäiſchen Rüſtungen erfolgt.
Ueber eines kann wohl nirgends ein Zweifel beſtehen, daß
Deutſchland am 1. Julinächſten Jahres nicht
wie=
mer anfangen kann und wird, die unterbrochenen
Reparationszahlungen wieder aufzunehmen,
weil uns einfach die Mittel dazu fehlen, ſelbſt wenn
bis dahin eine innere Beruhigung gelungen ſein ſollte und die
Wirtſchaft zu arbeiten beginnen könnte. In diplomatiſchen
Krei=
ſen wird allgemein damit gerechnet, daß daher vielleicht ſchon um
die Jahreswende eine neue
Reparationskonfe=
renz ſtattfinden wird zur Abänderung des Youngplanes und
viel=
leicht auch der anderen Schuldenabkommen. Solange aber noch ſo
viel unbekannte Größen in Rechnung zu ſtellen ſind, wird Herr
Hoover kaum Veranlaſſung nehmen, ſich noch einmal ſo weitgehend
vor ſeinem Kongreß zu exponnieren.
Frankreich und die deutſchen Reparglionszahlungen.
In Berliner politiſchen Kreiſen herrſcht ſtarkes Befremden
über Ausführungen des Grafen dOrmeſſon in der Pariſer
Zeit=
ſchrift „Revue de Paris”. Wenn Graf d’Ormeſſon dort behauptet,
Deutſchland habe in den Jahren 1918 bis 1931 erſt 21 Milliarden
Goldmark bezahlt und damit noch nicht einmal die franzöſiſchen
Wiederaufbaukoſten erſetzt, ſo kann dem nur entgegengehalten
werden, daß nach den deutſchen Schätzungen Deutſchland 1923
be=
reits 55 bis 56 Milliarden an Reparationen gezahlt hat. Aber
ſelbſt wenn man dieſe deutſchen Schätzungen außer acht läßt und
die Berechnungen des Inſtitut of Economics und des engliſchen
Volkswirtſchaftlers Keynes zugrunde legt, ergibt ſich, daß die
deutſchen Zahlungen bereits vollauf genügt haben, um den
fran=
zöſiſchen Wiederaufbau zu decken. Das Inſtitut of Economics und
Keynes haben, ebenfalls im Jahre 1923, die deutſchen
Repa=
rationszahlungen auf 27 Milliarden geſchätzt. Nach dem Dawes=
Plan ſind dazu gezahlt worden acht Milliarden und auf Grund
des Young=Planes 2,7 Milliarden. Das wären alſo insgeſamt
rund 37 Milliarden. Frankreich hat mit dem auf ihn
entfallen=
den Anteil von 54 Prozent 18 Milliarden Goldmark erhalten.
Da aber die franzöſiſchen Schätzungen der Wiederaufbaukoſten
zwiſchen 80 und 100 Milliarden Franken liegen, würden bei
einer Umrechnung auf Goldbaſis die franzöſiſchen
Wiederaufbau=
koſten in Höhe von rund 16 Milliarden bereits überbezahlt ſein.
Ebenſo abwegig ſind die weiteren Ausführungen des Grafen
dOrmeſſon. Seine Behauptung, Frankreich habe in dieſem
Som=
mer alles getan, um in der Kreditfrage Deutſchland
entgegen=
zukommen, ſteht in kraſſem Widerſpruch zu dem Verhalten
Frank=
reichs, das im Gegenteil mit allen Mitteln verſucht hat, die
Kre=
ditfrage zu verzögern. Seiner weiteren Behauptung, Deutſchland
wirtſchafte nicht ſparſam genug, ſtehen die Feſtſtellungen des
Lay=
ton=Berichtes gegenüber, der ausdrücklich erklärt, daß Deutſchland
alles getan habe, um ſeinen Haushalt in Ordnung zu bringen.
ider abgeſtimmt ſein. Die Handlung wird vor einem
Hintergrund aufgenommen. Sie wird ſehr ſtark durch
S weißes Licht aufgeblendet. Ebenſo werden alle Ver=
Möbel und ähnliches aufgeblendet, was noch als
e auf den Film kommen ſoll. Auf dem farbenempfind=
Silm entſtehen durch dieſes Verfahren gleichzeitig zwei
Einmal der Hintergrund. Die durch die Linſe des
A)8 der Aufnahmekamera geſammelten weißen Lichtſtrah=
Beleuchtungskörper kopieren ihn vom vorderen rotgrauen
uf den dahinter befindlichen. Das zweite Bild iſt die
ng, die in gewöhnlicher Weiſe aber durch den erſten Film
9 auf den zweiten kommt. Sie hat keinen eigenen Hin=
O, da die blaue Wand, vor der ſie ſpielt, auf dem
Film=
lichtbaren Eindruck hinterläßt. Die Farben müſſen bei
Verfahren richtig aufeinander abgeſtimmt ſein. Ebenſo
e Einſtellung derart erfolgen, daß die Größenverhältniſſe
Handlung und Hintergrund auf dem Film die richtigen
Aber das macht keine Schwierigkeiten. Den Beweis
eben die aufgenommenen Filme, die in keiner Weiſe
er=
laſſen, wie ſie zuſtande kamen.
Gedruckter Ton im Tonfilm.
Seitet dieſes Verfahren mit einem beſonderen, für ſich
aphierten Hintergrund, ſo kommt bei einem anderen eine
re Tongebung zur Anwendung. Beim Tonfilm fällt der
2 kanntlich nicht immer ſo aus, wie man es wünſcht.
Manch=
biz0 46 eine ganze Anzahl von Aufnahmen gemacht werden,
richtig getroffen iſt. Das erfordert Zeit, macht Arbeit
Oſten. Deshalb hat man begonnen, ſich bei der
Ton=
für beſtimmte Arten von Filmen von der Mitwirkung
enſchen bis zu einem gewiſſen Grade frei zu machen. Das
He
ose Serfahren gleicht in gewiſſem Sinne der Buchdruckerei
ſiei her Art von Gummiſtempeln, bei denen die Worte,
ähn=
ge0 beim Buchdrucker, aus einzelnen Buchſtaben
zuſammen=
werden. Auch bei ihm wurden die Buchſtaben einzeln
2 Dmmen, und zwar ſämtliche Buchſtaben des Alphabets.
Id die Lettern, aus denen ſich jedes beliebige Wort, aus
2 lich jeder beliebige Satz bilden läßt. Ebenſo wie der
bald dickere, bald feinere Schrift wählt, laſſen ſich auch
Tt Hilfe der Verſtärker ganz nach Wunſch leiſe oder laute
Tkungen erzielen. Beim Lichttonverfahren befindet ſich
rlich auf dem Film, der die Handlung enthält, an der
w in feiner Streifen, auf dem der Ton in Form dünnerer
(cerer dunkler Striche aufgenommen iſt. Dieſer Ton=
ſtreifen entſtand bisher durch die unmittelbare Aufnahme der
Sprache oder von Muſik mit Hilfe von Vorrichtungen, durch
die die Schallſchwingungen in Helligkeitsunterſchiede
umgewan=
delt werden. Bei dem neuen Verfahren ſind die einzelnen
Buch=
ſtaben, Konſonanten ſowohl wie Vokale, bereits auf derartige
Tonſtreifen aufgenommen. Man kann ſich vorſtellen, daß ſie in
einer Art von Setzerkaſten in ähnlicher Weiſe vorſortiert ſind,
wie die Lettern in der Buchdruckerei. Hier in dieſem Fach die
Streifen mit „m” dort die mit „a”, dort die mit „d‟, dort die
mit „c‟. Soll ein Wort gebildet werden, ſo nimmt man die
Streifen heraus, fügt ſie in der entſprechenden Länge
anein=
ander an und kopiert ſie auf den für den Tonſtreifen
vorge=
ſehenen Raum des eigentlichen Films. Dabei muß darauf
ge=
ſehen werden, daß die Ausdehnung der Worte und alles ſonſtige
richtig zur Handlung paßt. Vorerſt wird dieſes Verfahren in
der Hauptſache dazu verwendet, die bekannten Tierfilme oder
ſonſtige Trickfilme mit einer aus ihren Beſtandteilen
aufgebau=
ten, alſo ſynthetiſchen Sprache zu verſehen. Hier läßt ſich leicht
ändern und korrigieren. Ob man dann ſpäter dazu übergeht,
nach dieſem Verfahren auch Sprechfilme zu verbeſſern, indem
man z. B. ſchlecht gelungene Stellen ohne Neuaufnahme mit
ſynthetiſcher Sprache ändert, muß abgewartet werden.
Künſtliche Naturerſcheinungen.
Von den Naturerſcheinungen, die der Film für ſeine Zwecke
ausnützt, laſſen ſich eine ganze Anzahl auf künſtlichem Wege
nachahmen. Am leichteſten Regen und Sonnenſchein. Dazu iſt
weiter nichts nötig, als eine Feuerſpritze, eine Waſſerbrauſe
oder ein ſonſtiges Regengerät und für den Sonnenſchein eine
ſtarke Lampe. Schwieriger ſind Nachtaufnahmen. Sie ſollen
ſo ausfallen, daß es Nacht iſt und daß der Zuſchauer trotz der
Finſternis etwas ſieht. Früher half man ſich in der Weiſe, daß
man die fertigen Filme blau oder violett tönte. Später kamen
allerlei Beleuchtungstricks. Jetzt hat man eine ſehr kräftige
Scheinwerfereinrichtung gebaut, die ein zerſtreutes, aber
photo=
graphiſch höchſt wirkſames Dämmerlicht liefert. Es entſtehen
Bil=
der, die trotz ihrer Dunkelheit viele Einzelheiten und die Mimik
gut erkennen laſſen. Zur Erzeugung des Nebels aber hat man
vor kurzem in Erdöl ein gutes Hilfsmittel gefunden. Es wiro
unter ſtarkem Druck aus Zerſtäubern herausgepreßt, die ſo
ge=
baut ſind, daß ſich äußerſt feine Tröpfchen bilden. Dieſe bleiben
lange in der Luft ſchweben und ſtellen einen für Filmzwecke ſehr
brauchbaren Nebel dar, der in jeder gewünſchten Dichte erzeugt
werden kann.
(
* „Gük überreichen der Brüzkenwöge ...
Aus Saaz in Böhmen wird uns geſchrieben: An Stelle der
deutſchen Staatsbeamten, die im Zuge der von Prag geübten
Tſchechiſierungspolitik im deutſchen Gebiet der Tſchechoſlowakei
entlaſſen wurden, ſitzen in allen ſtaatlichen Aemtern, des Landes,
alſo auch in denen der von reindeutſcher Bevölkerung beſiedelten
Gebieten, heute zahlloſe tſchechiſche Beamte, die vielfach überhaupt
nicht in der Lage ſind, ſich mit dem deutſchen Publikum zu
verſtän=
digen. Während man deutſche Staatsbeamte, die ſich um die
Wei=
terbelaſſung im Staatsdienſte beworben haben, ſtrengſten
Sprach=
prüfungen unterzogen und faſt ausnahmslos hat „durchfallen”
laſſen, fand man es in Prag nicht für nötig, auch die ins deutſche
Gebiet verſetzten tſchechiſchen Angeſtellten daraufhin einer Prüfung
zu unterziehen, ob ſie ſich mit der deutſchen Bevölkerung ſprachlich
verſtändigen könnten. Wie es um die Kenntniſſe dieſer auf das
deutſche Gebiet im wahrſten Sinne des Wortes losgelaſſenen
tſchechiſchen Staatsbeamte beſtellt iſt, geht aus einer dieſer Tage
vom Vorſteher des Eichamtes in der deutſchen Stadt Poderſam bei
Saaz erlaſſenen Kundmachung hervor, die ihrer Originalität
hal=
ber der Nachwelt erhalten zu werden verdient Sie lautet wörtlich:
„Nach der 8 1 mi Min aufger, vom 28. März 1881. RGBl.
No. 30 iſt aufgerichtet alles Wöge eichen zu laſſen for der
ferloſene jede 2 Jähre. Aus dieſer Grund machen wir Sie
auf=
merkſam, daß Sie ihre Wage, welche war im Jahre 1929
ge=
eichnet am eheſte laſſen überreichen müſſen oder andernfalls
müſſen wir gegen Ohnen austretten, für Uebertretung der oben
eingeführten andtgericht.
Vorſteher der Beamte (Unterſchrift).
Der Anhang des Schriftſtückes lautet:
An das Eichamt in .. . .."
5 Ke.,
Stempel 1 Mark.
Der unterzeichnete beſucht güt überreichen der Brüzkenwöge
auf . . . . kg in . . . ."
Unterſchrift: . . ."
Ein deutſcher Beamter in der Tſchechoſlowakei, der ein
tſche=
chiſches Schriftſtück ſo mangelhaft ausfertigen würde, wie der
Vor=
ſteher des Eichamtes in Poderſam ſeine deutſche”
Verlautba=
rungen, wäre unzweifelhaft am längſten auf ſeinem Poſten
gewe=
ſen. Eine traurige Ergänzung findet die Meldung in der Tatſache,
daß die unter allerlei Mittelchen zum Beſuche der tſchechiſchen
Min=
derheitsſchulen in den deutſchen Gebieten der Tſchechoſlowakei
ver=
anlaßten deutſchen Schulkinder ein ähnliches „Deutſch” ſchreiben,
wie der famoſe Eichamtsvorſteher von Poderſam deſſen ſprachliche
Qualifikation ſeiner vorgeſetzten Prager Behörde ausreichend
genug für ſeinen Wirkungskreis in einer deutſchen Stadt von
6000 Einwohnern erſcheint! . . .
Re.
Seite X
Mittwoch, den 16. September.
Nummer 1
Statt Karten.
Geſtern erlöſte der Tod unſere liebe Mutter, Schwiegermutter,
Großmutter, Schweſter und Tante
Hau Magodiend Stihewe.
geb. Göckel
von ihrem langen, mit großer Geduld ertragenem Leiden.
In tiefer Trauer:
Frau Marg. Zimmermann Wwe.,
geb. Orth und Kinder
Käte Amberger, geb. Orth
Paul Amberger.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 17. Sept. 1931,
nach=
mittags 3 Uhr, auf dem Friedhof an der Nied.=Ramſtädterſtr. ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
(13372
Hankſagung.
Allen denen, die beim Heimgange
unſerer lieben Entſchlafenen an
unſerem Schmerz teilgenommen
haben, ſowie für die zahlreichen
Blumenſpenden ſagen wir
herz=
lichen Dank. Insbeſondere danken
wir Herrn Pfarrer Weiß für die
troſtreichen Worte am Grabe,
ſowie den Schweſtern der
Petrus=
gemeinde für ihre liebevolle
Pflege und allen denen, die ihr
die letzte Ehre erwieſen haben.
Jak. Küſier
und Kinder.
Darmſtadt, Niederſtraße 3. (*
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen
innigſtgeliebten Bruder, unſeren guten Onkel
Georg Sepp
Veieran von 1870/71
verſehen mit den hl. Sterbeſakramenten im
84. Lebensjahre zu ſich in die Ewigkeit
ab=
zurufen.
In tiefer Trauer:
Eliſabeth Sepp
und Angehörige.
Dankſagung.
Da es uns unmöglich iſt, für die Blumenſpenden,
Beileids=
bezeugungen, und allen die unſerer lieben Entſchlafenen
Frau
Matg. Salentin Aiw.
geb. Scherm
die letzte Ehre erwieſen, ſedem einzeln zu danken. bitten
wir auf dieſem Wege unſeren herzinnigſten Dank
ent=
gegen zu nehmen.
Die tieftrauernden Kinder.
Darmſtadt, Feldbergſtraße 62.
13367
Goene
ALue Füsse
Eelie eiten et
4
He e en et
Ee
voem 1 Sch. er ien
Eet
Eetet ein ien der eimet
Nues et
Hue ne
en Unebndlichect und Siet
-6beschwel"
Darmſtadt, Liebfrauenſtr. 39.
(*
Die Beerdigung ſindet Donnerstag, den 17. September
1931, nachmittags 3½ Uhr auf dem Waldfriedhof, das
Seelenamt früh 6½ Uhr in der Eliſabethenkirche ſtatt.
Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen Beweiſe
herzlicher Anteilnahme beim Heimgang
unſeres Gatten und Vaters, des
Steuerrats Heinrich Krug
ſagen innigſten Dank
Sufanne Krug, geb. Bräckner
Gretel Krug.
Darmſiadt, den 15. September 1931.
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Mittwoch, den 16. September.
Sefte 5
rmer 257
1
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, den 16. September 1931
17
Anfruf zut winterhilfe.
iſt O
Arb
wei)
ſtre=
unn
fei
au= 1
Ki-
der
ver
tigr
ha u
Reichspräſident, die Reichsregierung und die Wohl=
AI fahr rbände erlaſſen folgenden Aufruf zur Winterhilfe:
Not iſt da. Sie iſt in allen Berufen und Ständen. Sie
im Hauſe des Fleißigen und Sparſamen, wenn er keine
indet. Und Millionen in Deutſchland, die arbeiten
möch=
ſen, den keine Arbeit. Der Zuſammenbruch droht heute nicht
meE inzelnen, ſondern dem ganzen Volke.
Streit um die Schuld an der Not hilft uns nicht
Er macht keinen Hungrigen ſatt. Wir wollen nicht
wir wollen helfen!
Liebe zum Nächſten und die Sorge um die Zukunft
Volkes und damit auch um die eigene Zukunft müſſen
jenwirken, das letzte, was jeder hergeben kann, heraus=
und es einzuſetzen im Kampfe gegen die Not.
(v. Lebensmittel, Kleider, Sachen, Holz und Kohlen,
inn helfen, Not zu lindern, wenn in rechtem Sinne und
miten Ort gegeben wird.
ner darf ſagen: Ich kann nichts geben, mir geht es
ſchlecht genug. Wenn du nicht mithelſen willſt, der Not
ren, wird es dir bald noch ſchlechter gehen. Etwas zu
jat jeder. Wer ſonſt gar nichts hat, hat noch ſeine Zeit
ine Hände, um mitzuhelfen, daß von dem, was andere
lönnen, nichts umkommt und alles an Ort und Stelle
t wird.
allen Orten im deutſchen Vaterland, in allen Bezirken,
zen und Ländern werden Sammelſtellen eingerichtet.
Dort=
t eure Gaben. Dort meldet euch zum Helferdienſt. Hilfe
call nötig. Auch dafür wird geſorgt, daß jeder für die
eintreten kann, deren Not ihm beſonders am Herzen
Nun gebt auch wirklich! Gebt, ſoviel ihr entbehren
Führt mit uns den Kampf gegen die Not! Wir wollen
Deutſche Liga der freien Wohlfahrtspflege: Zentral=
6 für die Innere Miſſion der deutſchen Evangeliſchen
Deutſcher Caritasverband, Zentralwohlfahrtsſtelle der
en Jugend, Deutſches Rotes Kreuz, Genfer
Wohlfahrts=
v. Chriſtliche Arbeiterhilfe.
e außerordentliche wirtſchaftliche Notlage, die
gegenwär=
ganze Welt heimſucht, hat unſer Vaterland beſonders
troffen.
ir werden dieſe Nöte überwinden, wenn das Volk in
Hi-3 reitſchaft und Opferſinn zuſammenſteht. Reichspräſident
umn eichsregierung richten daher an alle, die helfen können,
dial ngende Bitte, dem Aufruf zur Winterhilfe bereitwilligſt
Fal zu leiſten. Es geſchieht dies auch in der Hoffnung, daß
ſord Liebestätigkeit zur inneren Verſöhnung unſeres Volkes
bes ſen möchte. Die Hilfe ſoll die große Not lindern, aber
ſiesl auch neues menſchliches Vertrauen ſchaffen unter den
des en Volksgenoſſen ſelbſt und für das deutſche Volk in der
der Reichspräſident:
für die Reichsregierung:
v. Hindenburg
Dr. Brüning, Reichskanzler
er nicht für ein beſtimmtes Gebiet geben, aber dort helfen
wh vo die Not beſonders groß iſt, der überweiſe ſeinen
Bei=
irn in die Deutſche Liga der freien Wohlfahrtspflege,
Ber=
i7. 24, Oranienburger Str. 13/14, oder auf deren
Poſtſcheck=
kal „Abteilung Winterhilfe” Berlin Nr. 33 643.
zurf
Opernſchule der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt. Es
rmit nochmals auf die jetzt beginnenden Kurſe in der
Opern=
der Städt. Akademie hingewieſen. Neben der geſanglichen
ldung wird den Studierenden die Möglichkeit gegeben, ſich
in artienſtudium Enſemblegeſang. Gehörbildung
Sprech=
ung. rhythmiſcher Gymnaſtik. Fechten, Italieniſch, kurz in
was zu einer vollſtändigen Bühnenausbildung gehört, zu
lkommnen. Die hervorragenden Lehrkräfte, über die die
ſchule der Städt. Akademie verfügt, ſind hier hinlänglich be=
Neben verſchiedenen Vortragsabenden wird den Studie=
* in jedem Jahr Gelegenheit gegeben, ihr Können und ihre
F7 hritte in einer geſchloſſenen Opernaufführung mit Orcheſter
weiſen, ein Bildungsmittel, das nur wenigen Opernſchulen
zu jerfügung ſteht. Es ſei noch beſonders darauf hingewieſen,
dad uch Studierende anderer Geſangslehrkräfte als Hoſpitanten
mie Opernſchule eintreten können; ſie genießen die gleichen
= und Pflichten wie die eigentlichen Studierenden der Opern=
Anmeldungen im Sekretariat der Städt. Akademie für
rnſt. Eliſabethenſtraße 36, Fernſprecher 3500 (Stadtverwal=
— Akademie=Chor. Die nächſte Probe findet heute. Mittwoch,
D.15 Uhr, im Saale der Städt. Akademie für Tonkunſt, ſtatt.
Heſſiſches Landestheater.
Preiſe 1—8 Mk. erstag,17. Sept. 9½—2234 Uhr. C2. Die Macht des Schickſals,
Preiſe 1—8 Mk. Tg. 18. Sept. 20, Ende nach 221 Uhr. D2. Reifeprüfung.
Preiſe 0.90—7.20 Mk. Stag, 19. Sept 20, Ende gegen 22½ Uhr. Außer Miete
Alt=Heidelberg. Kleine Preiſe 0.50—4 Mk. rtag, 20. Tept. 191z: Ende 22 Uhr. Außer Miete. Die drei
Musketiere. Halbe Preiſe 0 50—5 Mk.
ImKauptquartier der kominenden Winterhilfe
Die Armee der 180000.- Ades ist bereit.- Die „Deutsche Eiga der kreien Wohdlahrtspllege‟
* Selbſt die Optimiſten ſind der Ueberzeugung, daß der
kom=
mende Winter ſchwerer ſein wird, als der vergangene. Die
Ar=
beitsloſigkeit iſt größer geworden und ſcheint nicht abebben zu
wollen, die wirtſchaftliche Lage iſt ſchwieriger denn je und hat
Kreiſe erfaßt, die letztes Jahr noch von der Kriſe verſchont waren:
die Löhne, Gehälter, Renten ſind noch radikaler herabgedrückt
worden.
Trotz aller beängſtigenden Tatſachen haben wir vor dem
ver=
gangenen Winter wenigſtens eines voraus. Während
Deutſch=
land vor einem Jahre kaum einen Begriff hatte, welche Schrecken
der Winter mit ſich bringen mußte, während ſich damals die
kata=
ſtrophale Entwicklung mit unheimlicher Schnelligkeit vollzog, ſind
wir heute in der Lage, die Situation des kommenden Winters
falls unvorhergeſehene Ereigniſſe keinen Strich durch die
Rech=
nung machen — wenigſtens in großen Zügen ſchon jetzt zu
über=
ſehen. Das Bild der nächſten Monate mag triſt und unſagbar
ſchwer vor uns ſtehen — zumindeſt haben wir die Zeit und den
guten Willen, alles vorzubereiten, um nach Kräften die Not zu
lindern. Die amtlichen Stellen ſorgen mit allen Mitteln dafür,
daß die finanzielle Beanſpruchung der öffentlichen Kaſſen
getra=
gen werden kann; aber damit iſt nur ein kleiner Teil der
Auf=
gaben erfüllt, die uns im Winter erwarten werden.
Die Reſervearmee der privaten Wohlfahrtspflege muß bis
zum letzten Mann und Pfennig eingeſetzt werden. Und das wird
auch geſchehen; heute ſchon ſteht die geſamte Organiſation der
deutſchen freien Liebestätigkeit fix und fertig gerüſtet da. Ihr
Hauptquartier iſt die „Liga der freien Wohlfahrtspflege” in
Ber=
lin, die ſeit 1925 als Dachorganiſation der ſechs großen Verbände
arbeitet:
Centralausſchuß für die Innere Miſſion der deutſchen
evan=
geliſchen Kirche (67 000 Mitglieder).
Deutſcher Caritasverband (katholiſch, 83000 Mitglieder)
Zentralwohlfahrtsſtelle der deutſchen Juden (2600
Mit=
glieder),
Deutſches Rotes Kreuz (11 000 Mitglieder),
Fünfter Wohlfahrtsverband (interkonfeſſionell, 11 000
Mit=
glieder).
Chriſtliche Arbeiterhilfe (5400 Mitglieder).
Insgeſamt ſteht alſo ein Heer von 180 000 ſtändig und
haupt=
beruflich tätigen Kräften zur Verfügung, das im Rahmen der
Liga zuſammengefaßt iſt. Der Präſident der Liga iſt der frühere
bayeriſche Miniſterpräſident und jetzige deutſche Geſandte in
Brüſ=
ſel. Graf Hugo Lerchenfeld: der Geſchäftsführer iſt
Regierungs=
rat Dr. Vöhringer, früher leitender Referent in der Stuttgarter
Zentralleitung für Wohltätigkeit.
Die Hilfsmittel der Liga ſind außerordentlich groß. Sie
ver=
fügt über 9000 geſchloſſene Anſtalten im ganzen Reich (
Kranken=
häuſer uſw.) mit insgeſamt 550 000 Betten, über mehr als 8000
„halboffene‟ Heime (Kinderhorte uſw.) mit rund 500 000 Plätzen,
ſowie über eine umfangreiche Organiſation der „offenen”
Für=
ſorge: Hilfsvereine, Unterſtützungskaſſen, Haus= und
Gemeinde=
pflegeſtationen.
Man iſt ſich völlig im klaren darüber, daß die Anſtrengungen
der Wohlfahrtspflege in dieſem Jahr nicht nur größer, ſondern
auch anders geartet ſein müſſen, als die des vergangenen Winters.
Die damals überall aufgezogenen lokalen Aktionen, die in der
Hauptſache Geldſpenden ſammelten und verteilten, ſind jetzt
zu=
ſammengefaßt und unter die zentrale Leitung der Liga geſtellt
worden, wenn auch die praktiſche Tätigkeit von den örtlichen und
Provinz=Verbänden ausgeübt wird. Zunächſt wurde die geſamte
Aktion unter das gemeinſame Schlagwort „Winterhilfe” mit dem
Motto „Wir wollen helfen!” geſtellt. Dann wird dafür geſorgt
werden, daß in dieſer Zeit, die an Geldmangel einerſeits und
Warenüberfluß andererſeits leidet, das Hauptgewicht nicht auf die
Sammlung von Barmitteln, ſondern auf die Beibringung von
Naturalien gelegt wird. Die Ernten waren meiſt gut. und gerade
auf dem Lande gibt man lieber Getreide, Obſt. Gemüſe uſw. als
Bargeld. Die Verteilung und nötigenfalls Verarbeitung dieſer
Lebensmittel muß natürlich ſchnell funktionieren. Ferner ſollen
„Kleiderwochen” eingeführt werden, in denen vor allem
Klei=
dungsſtücke, Wäſche und Schuhe geſammelt werden.
Die Stadt= und Landkreiſe bilden einzelne Ausſchüſſe, in denen
alle Religionen und Stände vertreten ſein ſollen. Ihnen obliegt
die Aufgabe, die Winterhilfe unter denen, die noch geben können,
zu provagieren, ehrenamtliche Helfer einzuſtellen, mit den
Behör=
den (Arbeits= und Wohlfahrtsämtern) zuſammenzuarbeiten und
die Spenden den Notleidenden zuzuführen. Unterſtützt wird dieſe
Arbeit durch die Zuſage der Reichsbahn. Liebesgaben
gebühren=
frei zu befördern, und durch die Hilfe der Reichswehr, die ihre
Transportmittel ſowie ihre „Gulaſchkanonen” (für
Maſſenſpeiſun=
gen) zur Verfügung ſtellen will.
Die Erfahrungen des letzten Winters haben gezeigt, daß nicht
jeder bei jedem mit Erfolg um Gaben bitten kann. Deshalb wird
nun beiſpielsweiſe ein katholiſches Gebiet durch die Caritas, ein
proteſtantiſches durch die Innere Miſſion bearbeitet, während in
liberalen Kreiſen Rotes Kreuz und Fünfter. Wohlfahrtsverband
wirken.
Die Erwerbsloſen ſelbſt ſollen in möglichſt großer Zahl als
Helfer eingefügt werden; entweder für die Sammeltätigkeit, für
die Organiſation oder für Spezialaufgaben, wie beiſpielsweiſe die
Kleiderreparatur in den „Kleiderwochen”
Natürlich iſt das geſamte Hilfswerk ſtändig von gewiſſen
Ge=
fahren bedroht. Da iſt die Gefahr des Mißbrauchs durch ſolche,
die gar keine Unterſtützung nötig hätten; hier ſucht man durch
Zuſammenarbeit mit den Wohlfahrtsämtern, die ja die
notleiden=
den Bevölkerungsklaſſen meiſt genau kennen, vorzubeugen. Eine
noch größere Gefahr aber iſt die der Demütigung, zu der das
ein=
fache und natürliche Werk des Helfens und des Gebens oft wird,
Gott ſei Dank iſt zumindeſt die vornehme „wohltätige. Dame‟
heute ausgeſtorben, die ihr gutes Herz meterweit vor ſich her zu
tragen pflegte. Es iſt die Pflicht aller Beteiligten, dafür zu
ſor=
gen, daß die Hilfe menſchenwürdigen Charakter trage; daß ſie eine
ſelbſtverſtändliche Herzensgeſte ſei und keine überhebliche Poſe.
Die Induſtrie= und Handelskammer
Darmſkadk zur Sanierung der Darm=
Hauter Boltsount.
Die geſtrige Vollverſammlung der Induſtrie= und
Handels=
kammer Darmſtadt befaßte ſich unter anderem mit der durch die
Zahlungseinſtellung der Darmſtädter Volksbank verurſachten
ſchwierigen Lage. Nach eingehender Ausſprache nahm die
Kam=
mer zu der ſo überaus bedeutungsvollen Frage wie folgt
einſtim=
mig Stellung:
„Im allgemeinen Intereſſe unſerer Stadt iſt es dringend
geboten, daß die Darmſtädter Volksbank in der einen
oder anderen Form als weſentlicher Faktor der einheimiſchen
Wirt=
ſchaft beſtehen bleibt. Bei der weiteren Behandlung der
Dinge muß von allen Beteiligten erwartet werden, daß neben
be=
rechtigter Kritik und begreiflichem Unmut der Geiſt kühler
Berechnung die Oberhand behält. Unter dieſem
Ge=
ſichtspunkte müſſen die Beſtrebungen, die Darmſtädter
Volksbank zu erhalten, betrachtet und gefördert
wer=
den. Hierbei iſt größte Beſchleunigung vonnöten,
um weitere ſchwere Schädigungen der Darmſtädter
Wirtſchaftskraft zu verhüten.”
Ermitklungsverfahren gegen die Volksbankleikung.
Wie wir von zuverläſſiger Seite erfahren, hat die
Staats=
anwaltſchaft auf Grund verſchiedener Anzeigen wegen der
be=
kannten Vorgänge bei der Darmſtädter Vollsbank ein
Ermitt=
lungsverfahren eingeleitet. In dieſem Verfahren ſoll klargeſtellt
werden, ob keine ſtrafrechtlichen Verſtöße gegen die
Beſtimmun=
gen des Genoſſenſchaftsgeſetzes ſtattgefunden haben. Dieſes
Strafverfahren hat natürlich auf die im Gang befindlichen
Sa=
nierungsbeſtrebungen für die Bank keinen Einfluß.
Das Gebok der Skunde: Batgeldlos zahlen!
Wenn es auch Sorge der Regierung und Reichsbank iſt, die
zur reſtloſen Ueberwindung der Geldkriſe erforderlichen
Maßnah=
men durchzuführen, ſo hat doch jeder einzelne die Möglichkeit, die
— Heſſiſches Landestheater. Heute abend findet die erſte
Eerholung der komiſchen Oyer „Die verkaufte Braut”
2r Inſzenierung Renato Mordos ſtatt.
— Sinſonickonzerte im Heſſiſchen Landestheater. Das Ge=
Brogramm für die dieswinterlichen Sinfoniekonzerte bringt
nde Sinfonien. Beethoven Nr. 2, D=Dur. Bruckner Nr. 7.
uar, Mozart: 4=Dur K. V. Nr. 201 (Erſtaufführung), C=Dur
giter) Mahler; Nr. 9 (Erſtaufführung), Rob. Schumann:
, D=Moll, und Joſ. Haydn: Oxford=Sinfonie, zum 200. Ge=
Stag. Eine weitere Beethoven=Sinfonie dirigiert Felix von
ngartner an dem Beeihoven=Abend, der den Abſchluß der
Zerte bildet.
— Muſikverein. Die Proben für das erſte ordentliche Konzert
des Muſikvereins im 100. Jahre ſeines Beſtehens haben ihren
Anfang genommen. Zur Aufführung kommt die Große Meſſe in
U=Moll und das Tedeum von Anton Bruckner. Näheres über das
Konzertprogramm des Muſikvereins im Jubiläumsjahr wird
dem=
nächſt bekannt gegeben. Um die geplanten Konzerte würdig
durch=
führen zu können, lädt der Muſikverein alle ſangeskundigen
Damen und Herren ein, ſeinem Chor als aktive Mitglieder
bei=
zutreten. Zur Anmeldung genügt das Erſcheinen in einer der
Proben, die in der Regel Montags und Freitags, abends 8 Uhr,
im Vereinshaus, Wilhelm=Gläſſig=Straße 24, ſtattfinden.
Zweck=
mäßig iſt vorherige Anfrage daſelbſt (Fernſpr. 1655) Nächſte
Geſamtprobe am Freitag, den 18. September, unter Leitung von
Kapellmeiſter Dr. Schmidt=Iſſerſtedt. Auskunft bei der
Platzord=
nerin des Muſikvereins, Frau Ella Arnold. Aeußere Ringſtr. 118,
Fernſpr. 331
— Orpheum. Märchentheater. — Sonntag, den 20.
September, nachmittags 3.30 Uhr, iſt für die Kleinen eine einzige
Aufführung des Bürknerſchen Märchens „Die Prinzeſſin auf.
der Erbſe” angeſetzt.
möglichſt weitgehende Ausdehnung des
bargeld=
loſen Zahlungsverkehrs.
In Deutſchland iſt der bargeldloſe Zahlungsverkehr ſoweit
ausgebildet, daß die Umſätze in der Unternehmerſpäre bereits
ausſchließlich bargeldlos erfolgen, während das Stückgeld (
Metall=
geld und Banknoten) nur noch für Lohnzahlungen und
Ver=
brauchsausgaben verwendet wird. Hier liegen noch gewaltige
Er=
ſparnismöglichkeiten, zu deren Ausnutzung die großen
volkstümli=
chen Zahlungsverkehrseinrichtungen, vor allem der
Ueherweiſungs=
verkehr der öffentlichen Sparkaſſen, der ſogenannte
Spargirover=
kehr, die Vorausſetzung geben. Bargeldlos zu zahlen, iſt heute
kein Privileg des wohlhabenden Bankkunden mehr. Das Netz des
Spargiroverkehrs umfaßt über 4500 kontoführende Stellen, im
Reiche (Sparkaſſen. Girokaſſen, Kommunalbanken und deren
Spitzenbanken, die Girozentralen und Landesbanken), bei denen
bereits zirka 2 500 000 Spargirokontoinhaber (nicht zu verwechſeln
mit den 18 000 000 Sparbuchinhabern) ihren Zahlungsverkehr bei
denkbar einfacher Formularbenutzung bargeldlos abwickeln.
Gegen=
über anderen Trägern des bargeldloſen Zahlungsverkehrs bieten
die Spar= und Girokaſſen eine zeitgemäſe Verzinſung der
Gut=
haben bei völlig koſtenloſer Ausführung aller Zahlungsaufträge.
Wer ſich am bargeldloſen Zahlungsverkehr beteiligt, handelt
in mehrfacher Beziehung verdienſtvoll: Er ſelbſt ſpart Geld, Zeit
und Arbeit er läßt dieſe Vorteile auch ſeinem ihm
zahlungspflich=
tigen Schuldner zukommen und unterſtützt die Regierung und
Reichsbank in ihrem Kampf um Geſundung der Wirtſchaft.
— Die ſchriftliche Staatsprüfung für den höheren Forſtdienſt
beginnt am 3. November 1931, vormittags 8.30 Uhr. zu Darmſtadt
im Prüfungsſaal. Paradeplatz 3. Geſuche um Zulaſſung zu dieſer
Prüfung ſind unter Verwendung des geſetzlichen Eingabeſtempels
ſpäteſtens bis zum 17. Oktober I. J. bei der Miniſterialabteilung
für Forſt= und Kameralverwaltung einzureichen.
— Deutſch=Evangeliſcher Frauenbund, Ortsgruppe Darmſtadt.
Die Mitgliederverſammlung im Heylshof war gut beſucht. Die
Rednerin des Tages, Frl. Grotefend=Marburg, gab in ihrem
Vor=
trag: „St Eliſabeth im evangeliſchen Licht” Antwort auf die
Frage: „Was hat die „heilige‟ Eliſabeth für ein Intereſſe für
uns Evangeliſche
Die Heilige geht uns nichts an. Aber
Eli=
ſabeth iſt nicht nur die Heilige, ſie war auch die Landgräfin, und
iſt als ſolche die Stammutter des Fürſtengeſchlechts, das uns
Phi=
lipp den Großmütigen ſchenkte. Ihr Leben hat, ſo kurz es war,
zielſicher den Weg verfolgt, den ſie als inneren Beruf vor ſich
ſah: den Weg des Opfers und der Entſagung. Sie war demütig
aus tiefinnerlicher Frömmigkeit demütig den Geringſten und
demütig Gott gegenüber. Bei aller Lieblichkeit war ſie eine ſtarke
Perſönlichkeit. Den Rahmen der Ausführungen, denen die
An=
weſenden voll Intereſſe lauſchten, bildeten die Schilderung von
Zeit und Ort, in die Eliſabeth geſtellt war.
— Verein der Freunde des Heſſiſchen Landestheaters Die
ſatzungsgemäße ordentliche Mitgliederverſammlung des Vereins
findet am kommenden Freitag, dem 18. September, 8 30 Uhr.
im Saale der Freimaurerloge, Sandſtraße, ſtatt. Im Anſchluß
daran wird Generalintendant Hartung über ſein Programm
ſprechen. Hierzu ſind Gäſte herzlichſt willkommen. Um
pünkt=
liches Erſcheinen wird dringend gebeten. (Siehe Anzeige.)
Richt Hur ein nones Automobil
„.. dieser Wagen verkörpertin seiner Konstruktion einen derartigen Fortschritt, daß er mit
keinem-
in Deutschland gebauten, standardmäßig entwickelten Wagen verglichen werden kann. . . . Ehe
Sie auf Ihre Kosten Experimente mit Wagen machen, deren Konstruktion wenig erprobte und
bis heute noch nicht bewährte Neuerungen aufweist, können Sie bei dem nächsten Opelhändler
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be-
währten Prinzipien gebaut wurde.
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V
Vhe
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[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Mittwoch, den 16. September.
Nummer 21
Das Schauſpiel=Programm des Landeskheakets
im Hepkember und Oktover.
Das Schauſpiel bereitet vor der erſten Klaſſiker=Aufführung
im Großen Haus Gerhart Hauptmanns Drama „Ratten”
für
die nächſte Woche vor. Das zu den großen dramatiſchen Arbeiten
des Dichters zählende Werk iſt in Darmſtadt bisher nicht geſpielt
worden. In dieſer Vorſtellung tritt zum erſten Male innerhalb
ihres Darmſtädter Vertrages Franziska K inz von den Reinhardt=
Bühnen, Berlin, im Landestheater auf.
Gerhart Hauptmann wird an den letzten Proben ſelbſt
mit=
arbeiten und der Aufführung, die Renato Mordo inſzeniert,
bei=
wohnen.
Nach den „Ratten” folgt am 4. Oktober die Neuinſzenierung
von Shakeſpeares „Romeo und Julia‟. Die Titelrollen
ſpie=
len: Karl Paryla und Eliſabeth Ligeti. Es iſt die erſte
Inſze=
nierung Guſtav Hartungs nach der Wiederübernahme der
In=
tendanz.
Der Aufführung von „Romeo und Julia” wird die erſte
Ur=
aufführung der Spielzeit folgen: die neue dramatiſche Arbeit
von H.
J Rehfiſch dem Verfaſſer der „Affäre Dreyfus. Es iſt
ein Volksſtück in 10 Bildern: „Der nackte Mann”.
Ende Oktober tritt Paul Wegener ſeinen dreimonatigen
Vertrag mit dem Landestheater an, er ſpielt als erſte neue Rolle
einer Neuinſzenierung den Wallenſtein”.
Die erſte Schauſpielvorſtellung im Kleinen Haus iſt Fritz
3”
Schwieferts Luſtſpiel „Marguerite
das das
Landes=
theater bereits zweimal mit Erfolg in Bad=Nauheim ſpielte.
Die zweite Premiere iſt die Komödie des Ruſſen Kataiew
„Die Quadratur des Kreiſes” ein Stück von der Liebes=
und Wohnungsnot im Sowjetſtaat, vom deutſchen Bearbeiter des
Stückes. Norbert Schiller, ſelbſt inſzeniert.
Ein Shaw=Abend aus Anlaß des 75. Geburtstages des
Dich=
ters bringt die beiden Komödien „Die große Katharina”
und „Blanco Poßnets Erweckung”.
Eine Henrik=Ibſen=Inſzenierung wird die vierte Premiere im
Kleinen Haus ſein. Unter Günter Haenels Regie wird „Nora”
neu einſtudiert
Ihr folgt der erſte Klaſſiker der Spielzeit im Kleinen Haus:;
Hebbels „Maria Magdalena” mit Franziska Kinz und Paul
Wegener.
— Landesbibliothek. Neue Erwerbungen (Auswahl)
vom 14. September 1931 an auf 14 Tage zur Anſicht im Leſeſaal
aufgeſtellt: „Eduard Bötticher: Kritiſche Beiträge zur Lehre von
der materiellen Rechtskraft im Zivilprozeß; Berlin 1930; 30/801.—
Hans Eitel: Alte Eichſtätter Grabmale; Würzburg 1931; 31 B 47.
Die Memoiren des Grafen Tamas v. Erdody. Habsburgs Weg
von Wilhelm zu Briand. Zürich 1931: 31/33. — Adolf v.
Grol=
man: Kind und junger Menſch in der Dichtung der Gegenwart;
Berlin 1930; 30/793. — Waldemar Curian: Der integrale
Natio=
nalismus in Frankreich. Charles Maurras und die Action
Fran=
caiſe; Frankfurt a. M. 1931; 31/166. — E. Heſſe: Haut= und
Haarpflege, eine natürliche Schönheitspflege. 2 Aufl. München
1930: 30/727. (Der Arzt als Erzieher, H 6/77.) — Anton Jirku:
Geſchichte des Volkes Israel. Leipzig 1931. 31/316. — Benedikt
Kautsky: Reparationen und Rüſtungen: Wien 1931: 31/297
Joſef Ruckhoff: Die Geſchichte des Gymnaſium Tricoronatum; Köln
1931; 31 B 51. (Veröff. d. Rhein. Muſeums in Köln. Bd. 1.)
Emanuel Lasker: Das Schachſpiel; Berlin 1931: 31/163. — Les
Lipres de Enfance du KV. au XlK. Siecle, Préface de Paul
Gavault. T. 1. 2. Paris 1930. 30 B 110. — Orbis t
rrarum. Bd. 21
"
2 B 66.
Martin Hürliman: Die Schweiz; Zürich 1931;
— Max Planck: Einführung in die theoretiſche Phyſik Bd. 2:
Ein=
führung in die Mechanik deformierbarer Körper. Leipzig 1931,
28/420. — Michael Maria Rabenlechner: Streifzüge eines
Biblio=
philen durch die deutſche Dichtung Oeſterreichs der letzten 150
Jahre. Wien 1931; 31/333. — Wilhelm Schäfer: Wahlheimat.
Leipzig 1931; Sg. 502 Bd. 71.
Ludwig Schmieder: Das Bene=
Richard
diktinerkloſter St. Blaſien. Augsburg 1929 29 B 145. —
Thurnwald: Die menſchliche Geſellſchaft. Bd. 1: Repräſentative
Lebensbilder von Naturvölkern; Berlin 1931; 31/335.
Jean=
Paul Vaillant: Rimbaud tel qulil fut. Paris 1930; 30/794. —
Herbert Tingſten: Amerikaniſche Demokratie Breslau 1931. 31/288.
(Jedermanns Bücherei. Abt. Rechts= und Staatswiſſenſchaft.)
Karl Wache: Der öſterreichiſche Roman ſeit dem Neubarock Leipzig
1930. 30/714. — Kurt K. T. Wais: Henrik Ibſen und das Problem
des Vergangenen. Stuttgart 1931; 31/293. (Tübinger
Germa=
niſtiſche Arbeiten, Bd. 14.) — Vom 28. September 1931 an
ver=
leihbar. Vorbeſtellungen werden im Leſeſaal entgegengenommen.
— Weltbund für Erneuerung der Erziehung. Als Auftakt
für, den Weltkongreß in Nizza 1932 veranſtaltet die Deutſche
Sek=
tion des Weltbundes für Erneuerung der Erziehung vom 3. bis
5. Oktober ein deutſches Zwiſchentreffen in Dortmund. Das
Ge=
ſamtthema lautet: „Die Lebenswelt des Kindes unſerer Zeit und
die Erziehung”. Das genaue Programm der Tagung ſowie die
Teilnahmebedingungen können bei dem Ortsausſchuß des
Welt=
bundes für Erneuerung der Erziehung, Herrn Dr. Lambeck,
Dort=
mund, Präſidentenſtraße 9, erbeten werden.
— Orpheum. Schwankgaſtſpiele, Freitag, den 18
Sep=
tember, geht letztmalig Arnold und Bachs beſter Schwank
„Hurra, ein Junge” in Szene. Außer K. L. Lindt, welcher
ſich dem Publikum in der urkomiſchen Rolle des Pappenſtiel zeigt
und in den vorangegangenen Vorſtellungen Stürme der Heiterkeit
erzielte, ſtellen ſich als neue Mitglieder vor: Maria Gerhard
als Henny. Weber ſowie der charmante Bonvivant Heinz
Albrecht Marcks als Dr. Wehling. Samstag, den 19 und
Sonntag, den 20. September, finden die beiden einzigen
Auffüh=
rungen des dreiaktigen Schwankes Börſenfieber” (Er
träumt von Laura) von Reimann und Schwartz ſtatt. Der Stoff
der Handlung iſt gerade in unſeren Tagen ein aktueller. Wiederum
ſind die Eintrittspreiſe allerbilligſt angeſetzt (von 80 Pf. bis
2 Mk.), und hat jedermann Gelegenheit, ſich durch den Beſuch
die=
ſer Vorſtellungen von den Sorgen des Alltags durch befreiendes
Lachen für einige Stunden zu erholen.
— 10 Akademie=Konzerte. Von den Soliſten der Akademie=
Konzerte die im kommenden Winter erſtmalig in Darmſtadt
auf=
treten, ſei an erſter Stelle die Pianiſtin Lubka Koleſſa (
Leip=
zig) genannt. Die Künſtlerin hat ſich beſonders als Chopin=
Spie=
lerin einen großen Namen gemacht; ſie wird auch hier in einem
Orcheſterkonzert das E=Moll=Konzert von Chopin ſpielen, das in
unſerer Stadt ſeit längeren Jahren nicht mehr zum Vortrag kam.
Weiterhin treten erſtmalig hierauf: der Pianiſt Heinz Jolles
(Köln) in einem Kammermuſikabend mit Mia Peltenburg
(Bern) Geſang, die Altiſtin Maria Baska (Berlin) und der
Geiger Samuel Duskin (Paris); den drei Künſtlern geht
der beſte Ruf für ihr Fach voraus. Anmeldungen zur Miete
nimmt das Sekretariat der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſa=
bethenſtraße 36. Fernſprecher 3500 (Stadtverwaltung) entgegen.
Wohlfahrtsunterſtützung. Mit Rückſicht auf die Tagung
der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft im Städtiſchen Saalbau
findet die Auszahlung der Unterſtützung an die Wohlfahrts=
Unter=
ſtützungsempfänger diesmal am Freitag, dem 18. d. M.,
nachmit=
tags von 1—6 Uhr, in den Garderoberäumen des Saalbaues ſtatt.
Der Alte Mieter=Verein, e. V., Stiftsſtraße, teilt uns mit,
daß die für Mittwoch abend feſtgeſetzte Mieterverſammlung nicht
von ihm einberufen iſt. Die zurzeit ſchwebenden Mieterfragen
ſind von dem Reichsbund deutſcher Mietervereine, Sitz Dresden,
mit den Reichs= und Länderſtellen beſprochen worden.
*
Warnung vor einem Arzneimittelbetrüger „In letzter Zeit
reiſt ein angeblicher Eduard Jahn aus Ober=Weißbach (
Thürin=
gen) in Heſſen und den angrenzenden Gebieten umher und bietet
hauptſächlich der ländlichen Bevölkerung Präparate gegen Aſthma
und Bronchialkatarrh an. Er forderte für ſeine wertloſen
Mittel=
chen 10—30 RM. und verſicherte ſeinen zahlreichen Käufern
glaub=
haft, daß durch Einnahme des Mittels ihr Leiden innerhalb 14
Tagen geheilt ſei. Das Landeskriminalpolizeiamt Darmſtadt
warnt vor dem Betrüger und bittet, bei ſeinem Vorſprechen die
nächſte Polizeiſtation zwecks ſeiner Feſtnahme zu verſtändigen.
Der Betrüger iſt 1,75—1,80 Meter groß, hat linksgeſcheiteltes,
dunkelblondes Haar, im Oberkiefer 3 oder 4 Goldkronen und trägt
bläulich=grauen Anzug, rotbraune Schuhe und grauen Hut.
Gee dastallodte delhr dr Tos,
Die Stadt liegt ohne romantiſche Reize in der flachen Ebene,
und doch begrüßen wir ſchon aus der Ferne freudig ihre Türme
und fühlen uns ergriffen in ihren Mauern weil uns hier das
deutſche Schickſal näher iſt als ſonſt. Das Morgenrot der
deut=
ſchen Frühzeit wirft ſeinen Glanz auf ſie; ſie war dem Kaiſer eine
feſte Stütze und ſah 1122 den Friedensſchluß zwiſchen Staat und
Kirche. Ihr Reichstag offenbarte 1521 die hiſtoriſche Bedeutung
der Reformation; ihr Brand von 1689 verkündete den ſiegreichen
Vorſtoß Frankreichs zum Rhein. Ehrlich ſei es geſagt: Wer heute
nach längerer Zeit zum erſten Male wieder offenen Auges durch
die Straßen wandert, ſieht von allen Geiſtern der Vergangenheit
als erſten den Zerſtörer Melac umherſpuken, um einzureißen, was
die ſchaffensfrohen Hände des letzten Jahrhunderts bauten. Leere
Hallen, verlaſſene Werkſtätten, verwitternde Mauern und die
Sorge im Angeſicht des Bürgers wie des Arbeiters reden,
ohne daß man zu fragen hätte. Aber trotzdem, dem Geiſt der
Zerſtörung auch wenn er ſeit 1689 ſeine Methoden verfeinert hat,
gehört nicht das letzte Wort in der Geſchichte; wenn inmitten
des Zuſammenbruchs ein Gemeinweſen den Mut und die Stärke
findet, ſich auf die ſchaffenden Kräfte, die in ihm wirken, zu
be=
ſinnen und ſie zu einer ſo bedeutenden Schau wie der im Andreas=
Stift zu vereinen, ſo iſt das eine ernſte Mahnung, aber auch eine
zuverſichtliche Verheißung für die Zukunft.
Dem neuen Muſeum in S. Andreas eilt ſein Ruf voraus,
und es hatten ſich am letzten Samstag nicht nur zahlreiche
Darm=
ſtädter, ſondern auch Bensheimer und rheinheſſiſche
Vereinsmit=
glieder eingefunden. Bürgermeiſter Metzler, unter deſſen
Initia=
tive das alte verwahrloſte Gebäude zum idealen Heim für das
Muſeum ſich wandelte, begrüßte den Verein im Namen der
Stadt=
verwaltung, und ehe man es recht merkte, hatten die
aufmerk=
ſamen Freunde vom Wormſer „Geſchichtsverein ſchon für
Frei=
karten zum Eintritt geſorgt. Herr Direktor Dr. Grill, der die
gewaltige Arbeit der Ueberführung des Muſeums vom
Paulus=
ns Andreas=Stift leitete und ſeine muſterhafte neue Anordnung
ſchuf, gab dann einen Ueberblick über die Geſchichte des Stifts
ſeit den Tagen, wo der fromme und tätige Biſchof Burkard es
in die Stadt hinein, an ſeinen heutigen Platz verlegte und ſpäter
Biſchof Lupold (um 1200) eine Erneuerung vornahm die
ders der Pſeudovierung ihre bleibende Form gab. Nach
Brande wurden in gotiſcher Zeit die Decke gewölbt und
bogenfenſter geſetzt. Die Wiederherſtellung, 1927
begonne=
mit geſchickter Hand die Wunden der Zeit geheilt, unheilige
werk entfernt und damit einen Raum geſchaffen, der in
beherrſchten Sicherheit und klaren Ruhe einen beneider
ſchönen Rahmen abgibt für die religiöſen Denkmäler, di
im alten Gotteshauſe vereinigt ſind. Ebenſo ſtark wir
romaniſche und gotiſche Kreuzgang, wo in feierlicher Wer
ſchiedenheit, in die nur der Himmel und die Türme der
hineinſchauen, eine reiche Sammlung von Grabſteinen
u=
bracht iſt,
Das Muſeum wurde erſt 1881 gegründet. Daß es in 50
ſo reich wurde und in manchen Abteilungen, in der vorg
lichen zum Beiſpiel, ganz Einzigartiges enthält, verdankt
wiß auch dem geſchichtlich ſo fruchtbaren Boden, aus
ſich nährt; noch mehr aber der Zuſammenarbeit der M
deren Namen mit der Geſchichte der Stadt, des Muſeums u
wiſſenſchaftlichen Arbeit für immer verbunden bleiben, de
zügigen Förderers Gen.=M. Freiherr v. Heyl, des Direktor
Dr. A. Weckerling und San.=Rats Dr. K. Köhl. Was ſie ſe
ten, unterſtützt vom Gemeinſinn ihrer Mitbürger, angefang
der Hinkelſteinkeramik bis zu den Billionenſcheinen des
1923, immer unter ſorgſamer Betonung deſſen, was der
ihrer tätigen Vaterſtadt ſeit der Zeit der römiſchen Töpfer
Speirer Straße hervorgebracht, das liegt nun wohlgeord
den freundlich erneuerten Wohnräumen des Stifts zu be
Benützung bereit und weckte in vielen Beſuchern den lel
Wunſch, wiederzukommen zu eingehender Betrachtung und
fung. Zum Schluß ſaß man im ſchönen Gildenſaale nu
Weilchen in angeregtem Gedankenaustauſch mit den Herr
Wormſer Vereins. In liebenswürdiger Weiſe lud deſſen
ſitzender, Herr Cornelius Freiherr v. Heyl. zu einem Beſ=
Herrnsheim ein, und Herr Archivdirektor Dr. Dieterich ſprag
aus der Seele, als er den Wormſern und ihrer Stadt f
inhaltsreichen Nachmittag dankte.
* Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Aus dem Gerichksſaal.
Helia.
„Trara um Liebe‟.
Es iſt um „Trara um Liebe” ein bißchen viel „Trara”
ge=
macht worden. Ein bißchen zu viel! Es iſt überhaupt ein bißchen
zu viel, was auf dieſem Gebiete zurzeit im Film geboten wird.
Dienſt iſt Dienſt!” und „Trara um Liebe” im Grunde das gleiche:
Luſtiges, oder luſtig ſein ſollendes aus dem Leben der alten Armee.
Immer wieder muß die Armee der Vorkriegszeit herhalten. Die
Drehbuchdichter der Filminduſtrie ſind wirklich nicht ſehr
ideen=
reich. Und immer, wenn es ſich darum handelt Operettenſtoffe
zu ſchöpfen und zu geſtalten, iſt es die öſterreichiſche Armee. Hier
gibt es immer Trottel im Mannſchaftsſtand und Trottel bis
hinauf in die höchſten Stellen. Hier gibt es immer ſchneidige
Uniformen und ſchlanke Leutnants und Rittmeiſter, die dieſe
Uni=
formen gut zu tragen wiſſen. Und es gibt immer leichtſinnige
Frauen. Tänzerinnen oder Hofburgſchauſpielerinnen, mit denen
die ſoliden Ehefrauen betrogen werden. Und immer gibt es
Sektgelage, Tanz=, Varietévorſtellungen und all die ſchönen Dinge,
an denen ſich die uniformierte Jugend in ihrer Freizeit und,
ſo=
weit ſie über viele Mittel verfügt, ergötzt hat. In „Trara um
Liebe” heiratet ein Rittmeiſter der k. u. k. Huſaren ſo beiläufig auf
Befehl die entzückende Nichte eines Erzherzogs, die er aber ſchon
in der Hochzeitsnacht betrügt, die er aber endlich und ſchließlich
nach allerlei tollen Zwiſchenfällen lieben lernt und mit ihr, d. h.
mit ſeiner eigenen Frau, durchhrennt. Das alles wird in hübſchen
Bildern und luſtig geſpielten Szenen gezeigt. Ein bißchen pikant,
ein bißchen frivol, im Geſamtbild aber heiter und flüſſig. — Nur,
daß in der heutigen Zeit den Filmdichtern nichts anderes einfällt.
bleibt bedauerlich — Köſtlichen Humor vermittelt wiederum ein
*
reizender Micky=Maus=Trickfilm.
*
— Im Union=Theater bleibt des großen Erfolges wegen das
originelle Militärluſtſpiel „Dienſt iſt Dienſt” noch zwei Tage auf
dem Spielplan. Hauptdarſteller iſt Fritz Schulz als Huſar
Kacz=
marek. In weiteren Hauptrollen wirken mit: Lucie Engliſch die
ewige Soldatenbraut, Ralph Arthur Roberts, Maly Delſchaft,
Fritz Spira u. a. Dazu ein reichhaltiges Beiprogramm.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch heute den
ſpannen=
den Kriminaltonfilm „Hilfe, Ueberfall” (Alarm um Mitternacht)
mit Gerda Maurus. Hans Stüwe, Hans Brauſewetter. Otto
Wall=
burg, Herm. Valentin u. a. Der Höhepunkt des Filmes iſt die
Beraubung eines in voller Fahrt befindlichen D=Zuges durch
Pi=
raten der Luft. Dazu ein reichhaltiges Beiprogramm
100 Mark Belohnung
*
für Ramhaftmachung der „Reifenſtecher”.
Bei der Radſportveranſtaltung am vergangenen Mittwoch
abend ſind an den auf der Mörfelder Landſtraße parkenden
Kraft=
wagen viele Dutzend Reifen durch Bubenhände unbrauchbar
ge=
macht worden. Schon ſeit geraumer Zeit treiben dieſe Burſchen
ihr Unweſen, ohne daß es bis jetzt gelungen wäre, ihrer habhaft
zu werden.
Der Allgemeine Deutſche Automobil=Club. Gau 3a, hat nun
eine Belohnung von einhundert Mark ausgeſetzt, die dem zufällt,
der ſo genaue Angaben macht, daß die Täter ihrer Beſtrafung
zu=
geführt werden können. Sachdienliche Angaben werden erbeten
an die Geſchäftsſtelle des A.D.A. C.. Gau 3a, Frankfurt a. M.,
Stiftsſtraße 41, Telephon Nr. 24 516. Dieſe Belohnung wird
ver=
geben nach dem Ermeſſen des Vorſtandes des A.D.A.C., Gau 3a,
rechtliche Anſprüche können nicht erhoben werden.
* Der große Sand verkauft. Der ſeitherige Truppenübungsplatz
„Großer Sand” wurde jetzt zum größten Teil von dem Mombacher
Gemüſebauverein angekauft. Der Teil, der ſich an den Gonſenheimer
Wald anſchließt (in der Nähe der Kugelfänge), ging an den heſſiſchen
Staat zurück. Er ſoll Naturſchutzpark werden, um einen Teil der
viel=
gerühmten Mainzer Sandflora, die bekanntlich nur noch in den Steppen
Aſiens zu finden iſt, zu erhalten.
Diebſtähle von Blumen. In der Nacht vom 4. auf 5. Sept.
wurden von dem Fenſterſims einer in der Schloßgartenſtraße
Parterre liegenden Wohnung acht wertvolle Kakteenſtöcke
ent=
wendet. Unter dieſen befand ſich auch ein ſogenanntes großes
Greiſenhaupt, eine Windmühle mit mehreren Ablegeranſätzen und
eine Biſchofsmütze — In der Nacht vom 11. zum 12. September
wurden etwa 15 bis 17 wertvolle Kakteen, die an einem Hauſe
der Hochſtraße, außerhalb auf der Fenſterbank aufgeſtellt waren,
geſtohlen. Die Pflanzen ſind etwa 4 bis 5 Jahre alt. Es handelt
ſich um verſchiedene Sorten. Sachdienliche Mitteilungen werden
auf Zimmer 12 des Polizeiamts, Hügelſtraße 31—33,
entgegen=
genommen.
Aus den Parteien.
— Deutſche Volkspartei Frauengruppe. Am
kommenden Donnerstag, den 17. September, findet die
diesmona=
tige Zuſammenkunft auf dem „Heiligen Kreuz” um 4 Uhr ſtatt.
Eine unſerer Führerinnen wird über politiſche Fragen ſprechen,
außerdem wird etwas Muſik gemacht werden. Wir bitten um
recht zahlreiches Erſcheinen der Mitglieder und Freunde.
Montag gegen. Kommuniſten zwei Mörfe
und einen Walldorfer. Am 19. April d. J. an
Sonntag, ſollte in Walldorf eine Veranſtaltung der Komn
ſchen Partei mit anſchließender Demonſtration ſtattfinde
jedoch vom Kreisamt verboten wurde. Es wurde aber do
Demonſtration verſucht, ſo daß die Gendarmerie eingreifen
Dabei ſollen die drei Angeklagten ſich an einem Widerſtand
die Beamten beteiligt haben und ſind heute wegen Aufr
angeklagt. Alle drei beſtreiten. Sie wären überhaupt erſt
dazu gekommen, als ſchon alles vorbei war. Der Staatse
hält den erſten für ſchuldig und beantragt gegen ihn ſiebe
nate Gefängnis, die Beſtrafung des dritten ſtellt er ins
ſen des Gerichts, für den zweiten beantragt er Freiſpruch,
Gericht hält zwei der Angeklagten durch die
Beweisaufnah=
überführt. Der erſte erhält wegen qualifizierten Aufr
in Tateinheit mit qualifiziertem Landfriedensbru
er hat den Beamten an der Bruſt ergriffen und zum Schla
geholt — acht Monate Gefängnis, der dritte
Teilnahme am Aufruhr, ſechs Monate Gef
nis, der zweite Angeklagte wird freigeſprochen.
Es ſoll dann gegen einen Pflaſtermeiſter aus
Ramſtadt, einen Nationalſozialiſten, wegen Beleit
Amtsanmaßung und tätlicher Beleidigung verhandelt u
doch behauptet der Angeklagte, nichts mehr von der ganzen
zu wiſſen. Er habe vor einiger Zeit einen Motorradunf
habt, der ihm ſein Erinnerungsvermögen genommen habe.
Gericht beſchließt daraufhin, die Verhandlung zu vertagen
Vor der Großen Strafkammer wird am Die
gegen einen gebürtigen Bayern, Steinhauer in
penheim, wegen, gefährlicher Körperverlet
verhandelt. Am 25. September vorigen Jahres wurde in
Heppenheimer Gaſtwirtſchaft die Hochzeit des Sohnes un
Tochter gefeiert. Die Gaſtwirtſchaft wurde an dem Tag ni
trieben, doch da der Wirt auch Meiſter im Steinhauerg”
war, wollte man drei oder vier jungen Steinhauern nicht d
weiſen. Der Dank der vier jungen Leute, ſämtlich Bayern
daß ſie in ſpäter Stunde, als ſie genug des Alkohols zu
nommen hatten, Krakeel anfingen. Das Reſultat war ei
tendes Geſicht des Wirtes und ein Meſſerſtich in dem Konf
Gaſtes. Drei der jungen Leute — der vierte war aufW
ſchaft und nicht aufzutreiben — wurden vom hieſigen Bezirt
fengericht wegen Hausfriedensbruchs, fahrläſſiger und gefäk.
Körperverletzung zu Gefängnisſtrafen verurteilt. Der Ha1
keeler, der nach Anſicht des Erſtgerichtes mit dem Meſſer ge
hatte und 6 Monate und 10 Tage Gefängnis erhielt legte
fung ein „Er ſei ganz harmlos und friedlich geweſen, Ne
nem Meſſer befragt, zeigte er ein winziges, kleines Meſ
vor, das ebenſo wie hier, auch anderswärts allgemeines Ge
erregen dürſte. Das Gericht hebt das Urteil erſter Inſta
und verurteilt den Angeklagten wegen gemeinſchaftlicher
fährlicher Körperverletzung in zwei Fällen und
Hausfriedensbruchs zu insgeſamt drei Mon
Gefängnis. Es ſei dem Angeklagten nicht nachgewieſe
er der Meſſerſtecher war.
p. Schwurgericht. Die nächſte Tagung beginnt am 12.
ber. Unter anderen Sachen wird das Gericht ſich mit der
ſache gegen Brackhoff von Sprendlingen bei
wegen Bankrottes befaſſen müſſen, für deren Verhandlun
Tage in Ausſicht genommen ſind. Die Sache ſtand ſchon 31
ten Schwurgerichtstagung zur Verhandlung an. Der Ang
war damals flüchtig gegangen und hatte ſich nach Monaco b=
Ein umſtändliches Auslieferungsverfahren machte ſich
daru=
wendig.
Diebſtähle. In der Nacht von Samstag, den 5. aul
tag, den 6. September, wurde von dem Eingang eines Ge
in der Rheinſtraße ein etwa 1.20 Meter großes, rotbraun
ſtrichenes Schutzgitter einer Ladentür entwendet. — In der,
vom 12. zum 13. September wurde aus der Garderobe des
Cafés in der Rheinſtraße ein ſilbergrauer Velourhut mit
ſeide ausgefüttert, entwendet. In dem Hut, auf dem Siber
befindet ſich der Firmenſtempel Ph. Herold, Hutgeſchäſt,
ſonen, die ſachliche Mitteilungen angeben können, werden.
beim Polizeiamt, Hügelſtraße 31—33, Zimmer 3, vorzuſgs
In der Nacht vom 12. zum 13. September wurde in der
Dieburger Straße 220 eingebrochen Entwendet wurden
haſen, 2 Widder und 1 ſchwarze Häſin. Die ſchwarze Häſt
trächtig und ſollte in den erſten Tagen werfen Perſon”
ſachdienliche Angaben machen können, werden erſucht, beinl
zeiamt, Hügelſtraße 31—33. Zimmer 3. vorzuſprechen.
Wer iſt der Eigentümer. Auf dem Polizeiamt wi.
blaue Badehoſe und ein Frottierhandtuch weiß mit 1u0:
geſtellt. Dieſe Gegenſtände ſollen angeblich im Juli 1994
Nähe der Techniſchen Hochſchule verloren gegangen
ſein=
tumsberechtigte wollen auf Zimmer 12 des Polizeiamts,
ſtraße 31—33, vorſprechen.
Tageskalender für Mittwoch, den 16. September 192 Großes Haus, 19.30 Uhr:
Heſſ Landesthe
Kleines Haus: Keine Vorſtellu
verkaufte Braut”,
Konzerte: Zur Oper, Schloßkeller, Sportplatz=chelt.
Kinovo
am Böllenfalltor, Herrngartenkaffee.
lungen: Union= Helia= und Palaſt=Lichtſpiele. —L=
Heim, Riegerplatz 3. 20.30 Uhr: Vortrag „Die Ange
und die Wirtſchaftskriſe‟.
mmer 257
Mittwoch, den 16. September.
Seite 7
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Teroſtingnng der Tentfgen Snnoſoielfcaf!
WeGefeltfcaft!
Pege zur Förderung der Landwirtſchaft.
uler Beſuch aller Verſammlungen. — Lebhaftes Inkereſſe der Landwirke an den wiſſenſchaftlichen
und prakkiſchen Erfahrungen auf dem Gebiel des Ackerbaues und der Biehzuchk.
miſtes gegenüber der wagerechten beſitzt, empfiehlt es ſich, bei der
Neuanlage einer Düngerſtätte darauf Rückſicht zu nehmen.
Be=
annder ohennnchen Beränftanangen ſonders geeignet iſt die württembergiſche Dunglage. Ein an=
enten eingefunden, um an der
* Geſtern
vor=
mittag begannen
die öffentlichen
Ver=
ſammlungen,
nach=
dem an den
Vor=
tagen bereits in
Ausſchuß=Sitzungen
weſentliche. Arbeit
geleiſtet worden
war. ImStädtiſchen
Saalbau hatten ſich
ſehr zahlreiche In=
Verſammlung der Dünger=Abkeilung.
inehmen, die der Vorſitzende, Rittergutsbeſitzer Dr. e. h.
trig= Zeeſtow leitete. Er begrüßte herzlichſt die Verſamm=
und führte dann in Erinnerung an den großen Chemiker
—is v. Liebig etwa folgendes aus: Unſere Tagung findet
in dem ſchönen Darmſtadt ſtatt, in der Stadt, in der der
Die Agrikulturchemiker ſeiner Zeit, Juſtus von Liebig,
ren wurde. Juſtus v. Liebig wurde im Jahre 1803 in
Darm=
geboren, wo er ſeine erſte Jugendzeit verlebte. Er widmete
dem Apothekerberuf, und ſchon damals zeigte ſich ſein hohes
reſſe für die chemiſchen Vorgänge. Er arbeitete ſpäter (1822)
E Thenard und bei v. Humboldt. Seine Lehrer erkannten
da=
mi ſchon die außerordentliche Begabung des jungen Gelehrten
die Erforſchung der chemiſchen Vorgänge. So wurde er dann
als ganz junger Gelehrter im Jahre 1924 nach Gießen
be=
wo er die erſte Stelle für experimentelle Chemie gründete.
S. Ruf verbreitete ſich ſehr bald in ganz Deutſchland als
Refor=
r or auf dem Gebiet der Chemie und ſpäter der
Agrikultur=
je, und von allen Teilen des Vaterlandes ſtrömten ſeine
2rihm zu. In Anerkennung ſeiner hohen Verdienſte um die
nie und um die Landwirtſchaft wurde er 1845 geadelt. Im
re 1852 wurde er als Profeſſor nach München berufen. Schon
Jahre 1860 wurde er zum Präſidenten der Akademie der
enſchaften ernannt.
Die deutſche Landwirtſchaft aber und insbeſondere die
tſche Landwirtſchafts=Geſellſchaft ſowie ihre Dünger=
Abtei=
x. danken dem hochbegabten Gelehrten und Forſcher für die
2rordentlichen Verdienſte, die er ſich um die Landwirtſchaft
orben hat, und ſie bitten Sie, ſich zu Ehren des großen Toten
den Plätzen zu erheben. — Die D. L. G. wird heute durch
Vorſitzenden ihres Vorſtandes einen Lorbeerkranz an dem
Emal von Liebigs niederlegen.
Nach dieſer Anſprache trat die Verſammlung in die
Tages=
nung ein. Zunächſt referierte Rif rgutsbeſitzer
Honig=
nitz über
Erfahrungen mit eigenen Düngungsverſuchen.
Er führte u. a. aus: Veranlaßt durch die guten Erfahrungen
nunmehr vierzigjährigen Verſuchsanſtellung meines Schwie=
Haters, v. Dieſt=Zeitlitz, habe auch ich in meiner Wirtſchaft
12 Jahren Verſuche angeſtellt, ſeit dem Jahre 1923 meiſtens
dem Schema der D L. G. Meine Wirtſchaft hat leichten
den. Einheitswert je Hektar 416 RM., Fruchtfolge: Kartoffeln
Stallmiſt und Serradella=Gründüngung Sommerkorn, Roggen.
den einjährigen Mangelverſuchen zu allen Früchten wurde ſeit
Jahren ein Dauerverſuch zum Syſtem Aereboe durchgeführt.
den einjährigen Verſuchen war die Stickſtoffwirkung immer
die Phosphorſäure= und Kaliwirkung unbedeutend, durch
(i wurde bei Kartoffeln der Stärkegehalt heruntergedrückt.
5 Patentkali gab keine Mehrerträge. In dem Dauerverſuch
ste ſich eine weſentliche Phosphorſäurewirkung beſonders darin.
auf den phosphorſäuregedüngten Stücken der Stickſtoff viel
er zur Wirkung kam. Die Erfahrungen mit den Verſuchen
d die allerbeſten durch gewiſſe Umſtellungen in der
Kunſtdünger=
ſorgung haben ſich die geringen Unkoſten vielfach eingebracht,
bin vor Uebertreibungen bewahrt geblieben und habe eine
1 größere Sicherheit in der Beurteilung der Entwicklung aller
anzen erhalten.
Anſchließend referierte Prof. Dr. Wießmann=
Harles=
aſen über das Thema
Der Stallmiſt und ſeine Pflege.
Der Boden befindet ſich nur dann in dem gewünſchten
Gare=
tand, wenn er einen ausreichenden Humus= und Kalkgehalt
itzt. Deshalb muß der Kalkdüngung, und vor allem auch der
allmiſtdüngung, beſondere Aufmerkſamkeit geſchenkt werden.
enn die Stallmiſtdüngung vernachläſſigt wird, gehen die
Er=
ige ſchon nach kurzer Zeit zurück. Neuere Verſuche, die auf den
niſchen Staatsgütern in Aaskov und Lyngby ausgeführt
wor=
n ſind, ſcheinen unſeren deutſchen Erfahrungen allerdings zu
derſprechen. Dieſe Verſuche dürfen aber auf die deutſchen
erhältniſſe nicht ohne weiteres übertragen werden. Auch in
2utſchland ſind Fälle bekannt, in denen auf guten Böden mit
ner Mineraldüngung ohne Stallmiſt gute Erfolge erzielt
wer=
n. Das ſind aber nur Ausnahmen. Zur zweckmäßigen
Behand=
ng des Stallmiſtes muß dafür geſorgt werden, daß der Miſt der
Dnne, dem Wind und dem Regen eine möglichſt kleine Oberfläche
etet, und daß er eine gleichmäßige Beſchaffenheit annimmt.
erner muß die Aufſtapelung eine Miſtvorratswirtſchaft
ermög=
chen. Dieſe Forderungen werden am beſten und billigſten durch
2s ſogenannte Kaſtlverfahren von Prof, Henkel erfüllt. Bei
En großen Vorzügen, die die lotrechte Aufſtapelung des Stall=
deres Verfahren zur Pflege des Stallmiſtes iſt von Hauptmann
Krantz angegeben worden. Es beruht auf der Heißvergärung
des Miſtes. Wieweit dieſes Verfahren wirtſchaftlich
gerechtfer=
tigt iſt, läßt ſich auf Grund der bisher vorliegenden Verſuche noch
nicht ohne weiteres bejahen.
Die geringen Milch= und Viehpreiſe zwingen heute manchen
Landwirt, ſeinen Viehbeſtand zu verkleinern. Aus dieſem Grunde
hat die Düngung mit Stroh und Strohkompoſt an Wert
ge=
wonnen. Die Düngung mit Stroh kann noch nicht allgemein
empfohlen werden, wenngleich die bisherigen Verſuche die
Aus=
ſicht eröffnen, daß ſie unter beſtimmten Bedingungen für die
Praxis nutzbar gemacht werden kann. In viehſchwachen
Betrie=
ben iſt die Herſtellung von Kunſtmiſt von Bedeutung. Mit der
Humusanreicherung des Bodens ſteigt die Wirkung der
künſt=
lichen Dünger, insbeſondere des Stickſtoffes
In Anſchluß an die Vorträge entſpann ſich eine ſehr angeregte
Ausſprache. Profeſſor Dr. Neubauer=Dresden empfahl. bei
allen dieſen Verſuchen zunächſt nach einem der geeigneten
Ver=
fahren die Löslichkeit der Nährſtoffe im Boden unterſuchen zu
laſſen. Profeſſor Dr. Ehrenberg=Breslau betonte die
An=
reicherung die der Stallmiſt durch erhöhte Kraftfuttergaben an
Phosphorſäure erfahre. Dr. Reinhardt=Berlin hob die hohe
betriebswirtſchaftliche Bedeutung hervor, die der behelfsmäßigen
Edelmiſtbereitung zukomme. Durch die ermöglichte ſtarke
Ein=
ſtreu habe er die Rinderzahl auf die Hälfte verringern können.
ohne daß ſich die Stallmiſtmenge verringert habe. Geheimrat
Falke=Leipzig betonte die ſehr erfreuliche Tatſache, daß der
Stallmiſt und ſeine Behandlung immer mehr in den
Mittel=
punkt der Erörterungen gelange, und ſchilderte die Erfahrungen,
die er auf ſeiner Lehrwirtſchaft ſowohl mit der
Edelmiſtberei=
tung, als auch mit der Kaſtldüngung gemacht habe. Beſonders
wertvoll erwies ſich eine Strohdüngung als bleibende Strohdecke
auf den Koppeln. An der weiteren Ausſprache beteiligten ſich
Geheimrat Tacke=Bremen Geheimrat Gerlach=Berlin und
Prof Lemmermann=Berlin, der an die ausgedehnten
Wag=
nerſchen Verſuche mit Stall= und Kunſtdünger erinnerte und die
Adco=Bereitung vollkommen durch Kalkſtickſtoff und Harnſtoff
er=
ſetzbar hielt.
Nach weiterer kurzer Ausſprache ſchloß der Vorſitzende die
Verſammlung.
In einer
Verſammlung zur Sörderung der Hauswirkſchaft.
unter dem Vorſitz von Frau Burg=Görg wurde über:
„Umſtellung des ländlichen Haushaltes ohne Geldkoſten”
ge=
ſprochen. Frl Koch von der Landwirtſchaftskammer Kiel
be=
handte die „Zweckmäßige Ernährung aus wirtſchaftseigenen
Mit=
teln” und betonte die Bedeutung der ländlichen Koſt nach
zweck=
mäßigen Grundſätzen. Sie führte etwa aus:
Im Rahmen der Beſtrebungen zur Hebung der
Ernährungs=
weiſe nach zweckmäßigen Grundſätzen ſpielt die ländliche Koſt eine
bedeutende Rolle. Der Sonderausſchuß für Hauswirtſchaft der
D. L.G. hat es ſich deshalb zur Aufgabe gemacht, durch ſorgfältige
Erhebungen ein Bild über die Ernährungsweiſe der
Landbevöl=
kerung aus allen Teilen Deutſchlands zu erhalten. Die
Unter=
ſuchungen haben nicht nur für den Wiſſenſchaftler Wert, ſondern
laſſen auch Schlüſſe zu über die Verwertung der aus der eigenen
Wirtſchaft entnommenen Nahrungsmittel, über den Bedarf an
Bargeld zur Beſchaffung, der notwendigen Kolonialwaren und
Genußmittel. Die Frage des Nährwertes der Nahrung im
Ver=
hältnis zum Preiſe bedarf der Beleuchtung. Es werden ſich hier
Wege zeigen, in welcher Weiſe die Hausfrau ſich umſtellen muß,
um mit dem geringſten Aufwand an Geldmitteln, und unter
beſt=
möglichſter Verwendung wirtſchaftseigener Mittel die Ernährung
ihrer Familie auf geſunde Grundlage zu ſtellen. Fragen nach der
dazu notwendigen Geſtaltung und Ausnutzung ihrer
Geflügelhal=
tung, ihres Gartens und ihrer Vorratswirtſchaft ſchließen ſich an.
Dabei iſt bei allen dieſen Maßnahmen darauf Wert zu legen, daß
dadurch nicht das Arbeitsmaß der Landfrau noch vergrößert oder
ſogar noch die Einſtellung familienfremder Arbeitskräfte erfordert
wird. Je kleiner der Betrieb, um ſo geringer die zur Verfügung
ſtehenden Mittel an Bargeld, um ſo größer aber auch der
Arbeits=
umfang der Bäuerin. Die Forderung nach einer vollwertigen
Er=
nährung der Landbevölkerung muß alſo getragen ſein von dem
Verſtändnis für die Belange der ländlichen Hauswirtſchaft.
Es wird die Aufgabe, der landwirtſchaftlichen
Hausfrauen=
vereine und der ländlich=hauswirtſchaftlichen Schulen ſein, bei der
Behandlung der Ernährungsgeſtaltung zugleich die
betriebswirt=
ſchaftlichen Einflüſſe zu berückſichtigen. Zweckmäßige
Eigenherſtel=
lung verſchiedener Nahrungsmittel, wie Fleiſch Fett, Gemüſe und
Obſt, und ihre beſtmögliche Verwertung für die eigene Familie
iſt eine Notwendigkeit der heutigen Zeit.
„Die zeitgemäße Umſtellung der Haushaltsführung” erörterte
Frau Dr. v. Strantz=Pommritz an Hand eines der
Bei=
ſpiele aus dem Pommritzer Lehrbetrieb, die durch den Film „Wie
ſich die Bauersfrau die Arbeit erleichtern kann” erläutert wurde.
Die Zeitverhältniſſe fordern immer unerbittlicher von den
Landfrauen eine Einſchränkung der Barausgaben und auf der
anderen Seite erhöhte Arbeitsleiſtung für Verbrauch und
Pro=
duktion. Bei der Produktion, bei den Waren, die aus dem
Land=
haushalt verkauft und abgegeben werden, werden die
Anforde=
rungen an Menge und Güte immer größer, und dadurch wächſt
ganz ſelbſtverſtändlich die aufzuwendende Arbeit. Anderſeits muß
beim Verbrauch im Hauſe ſelbſt in immer ſtärkerem Maße darauf
geachtet werden, das, was der landwirtſcheftliche Betrieh und der
ländliche Haushalt an wirtſchaftseigener Mitteln liefert, unter
möglichſter Vermeidung von Geldausgaben für den Haushalt ſo
weit wie möglich nutzbar und verwertbar zu machen. Gerade
dieſe doppelte Aufgabe, die aus den Forderungen des
Wirtſchafts=
lebens erwächſt, macht die Haushaltführung auf dem Lande heute
zwar recht intereſſant, aber auch recht ſchwierig. Ein mit
alther=
gebrachten Arbeitsweiſen arbeitender Haushalt kann dieſer
Auf=
gabe gar nicht gerecht werden. Er wird die vorhandenen
Arbeits=
kräfte und Betriebsmittel bis zum äußerſten abnutzen müſſen, um
dennoch letzten Endes an der Fülle der Anforderungen zu
ſcheitern.
Es muß alſo die Haushaltsführung auf dieſe ſich oft
wider=
ſtreitenden Anforderungen umgeſtellt werden: Einſchränkung der
Bargeldausgaben und Erhöhung der Produktion in Menge und
Güte. Dazu muß alles, was ſich im ländlichen Haushalt an
Mög=
lichkeiten und Hilfsmitteln bietet, noch weit mehr und vor allem
noch viel zielbewußter und zweckentſprechender ausgenutzt und zur
Haushaltsführung mit herangezogen werden. Solche Umſtellung
erfordert viel Denkarbeit. Umſicht und Organiſationsfähigkeit,
Fähigkeiten, die die Landfrau in erſter Linie mit in dieſem
Kampfe einſetzen muß. Jede einzelne Arbeit muß auf die
ſpar=
ſamſte und ſchnellſte, und doch leichteſte Weiſe erledigt werden.
Hierzu ſind notwendig richtige Arbeitsvorbereitung,
Arbeitsaus=
führung zum richtigen Zeitpunkt, Ordnung, richtige
Arbeitstech=
nik und geſunde Körperhaltung.
Eine ſolche beſte Art der Ausführung jeder einzelnen Arbeit
läßt ſich aber bei den vielerlei verſchiedenen Arbeitsgebieten,
Ar=
beitsſtätten und Hilfskräften des ländlichen Haushaltes für alle
Arbeiten auf die Dauer nur durchhalten, wenn ſtrafſte
Arbeits=
einſtellung ſowohl für den einzelnen Tag, wie auch für größere
Zeitabſchnitte aufgeſtellt und durchgeführt wird. Dieſe richtige
und genaue Arbeitseinteilung iſt deshalb oberſtes Erfordernis
für die Umſtellung der Haushaltführung. An Ergebniſſen aus
der Pommritzer Arbeit werden die Vorteile der richtigen
Arbeits=
organiſation gezeigt.
Verſammlung der Geräteabteilung der D. L. G.
Die außerordentlich gut beſuchte Verſammlung eröffnete
Oberamtmann Görg=Preußlitz als Vorſitzender der Abteilung
mit begrüßenden Worten. Nach Erledigung der geſchäftlichen
Angelegenheit und der Ergänzungswahlen von Ausſchuß und
Sonderausſchüſſen wurden die Anträge zur Schauordnung für die
Wanderausſtellung Manuheim durchberaten und mit einigen
Abänderungen angenommen. Ebenſo wurde das
Preisausſchrei=
ben für die Hauptprüfung mehrreihiger
Kartoffelbearbeitungs=
geräte feſtgeſetzt, ſo daß nunmehr für die Mannheimer
Wander=
ausſtellung folgende Hauptprüfungen beſchloſſen ſind: a)
Kartof=
fellegemaſchinen, b) Kartoffelſichtmaſchinen c) mehrreihige
Kar=
toffelbearbeitungsgeräte, 4) Motorgrasmäher, e)
Wäſcheſchleu=
dern und Wäſchepreſſen, k) kleine Waſchmaſchinen, g)
Haus=
backöfen.
Hierauf folgten die auf der Tagesordnung ſtehenden
Vor=
träge. Die Vorträge waren auf die beſonderen techniſchen
Inter=
eſſen der kleineren Betriebe eingeſtellt. Dr. Köhler=
Greifen=
hagen erörterte „Mechaniſierungsfragen im bäuerlichen Betrieb”.
Während der Großbetrieb mit der Mechaniſierung im
weſent=
lichen einen Erſatz der teuren menſchlichen und tieriſchen
Arbeits=
kraft durch Maſchinen und Geräte zur
Produktionskoſtenherab=
ſetzung erreichen will, kommt es beim Kleinbetrieb vor allem auf
eine Unterſtützung und Erleichterung der zu leiſtenden
Eigen=
arbeit an. Da der Bauer immer hauptſächlich ein Handarbeiter
bleiben wird, hat neben der Aufſtellung von Maſchinen und
land=
arbeitstechniſchen Einrichtungen auch die betriebswirtſchaftliche
Organiſation dauernde Bedeutung. Unter den heutigen
Verhält=
niſſen wird man eine Verbilligung des Arbeitsvorganges zunächſt
eher durch landarbeitstechniſche Maßnahmen als durch
Maſchinen=
verwendung erreichen können, zumal im bäuerlichen Betrieb bei
der Maſchinenverwendung infolge der geringen Benutzung
jähr=
lich ein höherer Satz zur Verzinſung und Amortiſation
anzu=
rechnen iſt, als beim Großbetrieb. So ſtehen die einfachen
Ma=
ſchinen und Geräte zur Arbeitserleichterung und
Qualitätsver=
beſſerung im Vordergrund, um den Bauer für die geiſtige Arbeit
friſcher zu machen. — Gutsbeſitzer Dehlinger=Weilerhof
führte dann u. a. aus
Wir Landwirte ſehen ſehr wohl die Gefahren der weiteren
Vermehrung des Arbeitsloſenheeres glauben aber zu ſtärkerer
Mechaniſierung der bäuerlichen Betriebe, berechtigt zu ſein da
uns die Not zu weiterer Senkung der Produktionskoſten zwingt
und wir hinter den mechaniſierten Farmen Amerikas und
Ruß=
lands nicht zu weit zurückbleiben dürfen. Selten werden
hier=
durch Arbeitskräfte frei gemacht. Es ſollen nur die Arbeitsſpitzen
gebrochen werden, und der mit ſeinen Angehörigen unter ſeiner
Arbeit faſt erliegende Landwirt, ſoll Herr über ſeine Arbeit
werden.
Es gibt viele Möglichkeiten, ſchon vorhandene Maſchinen
durch ſchnellen Umbau oder Einbau einzelner Erſatzteile für
andere Zwecke nutzbar zu machen oder ihre Arbeit zu verbeſſern.
Die Grundlage der Bodenbearbeitung iſt das richtige Pflügen,
um die meiſt noch zu flache Ackerkrume, zu vertiefen. Beſſeres
Pflügen erſpart Arbeitsgänge beim Beſtellen und gibt
Sicher=
heit für naſſe und trockene Jahre. Gegen den hier
weitverbrei=
teten Hederich muß durch Streuen von Kainit rechtzeitiges Eggen
und durch Spritzen mit genoſſenſchaftlichen Spritzen vorgegangen
werden. Die Hackmaſchine darf nicht ſtillſtehen. Dieſe kann durch
Umbau auch als Kartoffelpflanzlochmaſchine verwendet und im
Rübenbau ſchon zur Blindhacke herangezogen werden. Der
Gur=
kenkrehl beſchleunigt das Verziehen der Rüben.
Die Heuernte fällt ſchon in die Zeit der Rübenpflege. Da
bringen Grasmäher. Pferderechen Wender vereinigt mit
Schwa=
denrechen, große Erleichterung. Auch das Aufreutern erſpart
Ar=
beit und Wege. Der Grasmäher mit Handablage oder
Anhau=
blech läßt uns auch in der Getreideernte nicht im Stich. Sonſt
wird wegen ſeiner ſchnellen und guten Arbeit immer mehr der
Garbenbinder gekauft. Sind leiſtungsfähige Dreſchmaſchinen
vor=
handen, ſo bringt das Dreſchen vom Felde weg beſondere
Arbeits=
erſparnis und Beſchleunigung. Strohaufzüge, Sackwinden und
Spreugebläſe erſparen Kraft und Zeit. Ladegerüſte vergrößern
das Faſſungsvermögen der Wagen. Genoſſenſchaftliche
Rei=
nigungsanlagen erhöhen den Verkaufswert des Getreides.
In der Kartoffelernte iſt die Rodemaſchine bald eine
Selbſt=
verſtändlichkeit. Trotzdem wollen wir auf die Hilfe der Frauen
und Kinder nicht verzichten. Die Zuckerrüben können durch
bil=
lige, genoſſenſchaftliche Heber angehoben oder auch nach vorheri=
Seite 8
Mittwoch, den 16. September.
gem Köpfen mit Köpfſchippen durch Rodepflüge herausgeworfen
werden. Auch mancher umgebaute Kartoffelroder iſt hierzu
ge=
eignet. Die Getreideſtoppel iſt ſchnellſtens durch Grubber,
Mehr=
ſcharpflüge und Scheibeneggen umzubrechen. Die Herbſtſaat bringt
dann beſondere Gelegenheit zur Koppelung von Geräten und zur
Vielanſpannung. Auch im Hofe und Stall iſt durch zweckmäßigere
Benützung der Räume, durch neuere Einrichtungen und Geräte
vieles zu vereinfachen und zu verbeſſern.
Schließlich beſchäftigte ſich Dipl.=Landwirt Steinmetz
Durlach mit der „Bedeutung landwirtſchaftlicher
Handarbeits=
geräte”, die mit der Verkleinerung des Betriebes ſteigt. Wenn
auch nicht gegen die Maſchine als ſolche geſprochen werden ſoll, ſo
müſſe doch den Handgeräten größere Sorgfalt zugewendet werden.
So ſeien z. B. die meiſten Hacken nur als Schlaghacke zu
ge=
brauchen, wodurch bei ſchlechter Arbeit auch ein großer
Mehrauf=
wand an Zeit und Kraft vergeudet wird. Die Senſen ſeien
ge=
rade in Süddeutſchland beſonders verbeſſerungsbedürftig, weil ſie
meiſt zu kurz und zu gerade ſind.
In ſeinen Dankesworten betonte der Vorſitzende, daß
hier ein wichtiges Gebiet für den Fachnormenausſchuß vorliege,
um auch auf dem Gebiet der Handgeräte die nötige Sichtung
an=
zubahnen. — In der Ausſprache bemerkte Herr Schilling=
Undenheim, daß für die Hacken immerhin ein gewiſſes Gewicht in
Betracht komme, um in richtiger Weiſe in den Boden zu gelangen;
doch müſſe den Geräten mit Zieharbeit immer mehr Geltung
ver=
ſchafft werden. Eine gewiſſe Verſchiedenartigkeit werde ſich je
nach den verſchiedenen Bodenverhältniſſen nicht vermeiden laſſen;
doch ſei auch er erfreut, wenn etwas Durchgreifendes auf dieſem
Gebiete geſchehen würde.
Berſammlung der Schweinezuchk=Abkeilung
der 9.2. 6.
Unter dem Vorſitz von Oekonomierat Hoffmann=Hofgüll
wurde nach Erledigung der geſchäftlichen Angelegenheiten und der
Beratung der Schauordnung für die Wanderausſtellung in
Mann=
heim 1932 über das Thema „Schweineſtallhygiene” von Dr.
Stockklausner=Grub gehört. Der Referent führte aus:
Die Verhütung der Ferkelkrankheiten, einer der ſchlimmſten
und weitverbreitetſten Geißeln der Schweinezucht, erfordert
be=
ſondere hygieniſche Maßnahmen, die ſich in vier Gruppen einteilen
laſſen: Maßnahmen der Haltung, der Ernährung, der Zuchtwahl
und der Abwehr von Seuchen. Eine Reihe von Fragen
hygie=
niſcher Natur ſtehen noch ſtark im Widerſtreit der Meinungen
und bedürfen noch weiterer Klärung. So iſt ſich z. B. die
Züchter=
welt einig über die Eigenſchaften, die ein guter Stall aufweiſen
ſoll, aber über die Art und Weiſe, wie dieſe Eigenſchaften am
beſten zu erreichen ſind, gehen die Meinungen noch weit
aus=
einander. Die Frage, ob Maſſivſtall oder Holzſtall zu bevorzugen
ſei, ſcheint immer mehr zugunſten des Holzſtalls entſchieden zu
werden. Doch ſtehen auch bei dieſen unbeſtrittenen Vorzügen noch
eine Reihe von Nachteilen gegenüber. Zur Klärung der
Verhält=
niſſe bei der natürlichen und künſtlichen Ventilation des
Schweine=
ſtalles, durch die Luftzufuhr, Temperatur und Feuchtigkeit der
Stalluft geregelt werden, iſt eine weitere Erforſchung ihrer
Grundlagen notwendig. Eigene Verſuche haben ergeben, daß die
einzelnen Stallungen hierbei ſo große Verſchiedenheiten
aufwei=
ſen, daß man ſich hüten muß, die bei einem Stall gemachten
Er=
fahrungen verallgemeinern zu wollen. Auf dem Gebiete der
Hygiene der Ernährung haben neuere Forſchungen die Bedeutung
der Mangelkrankheiten für die Ferkelaufzucht gezeigt. Die
Wich=
tigkeit der Mineralſtoffe und der Vitamine für Wachstum und
Geſundheit tritt dabei immer mehr in den Vordergrund. Neben
Haltungs= und Fütterungsfehlern ſpielt auch die latente Form
der Schweinepeſt eine erhebliche Rolle, als Urſache des
Ferkel=
kümmerns. Ueber die Häufigkeit dieſer Urſache herrſcht noch
Un=
klarheit deren Behebung durch die Schwierigkeit einer
einwand=
freien Diagnoſe behindert wird. Die hygieniſchen Maßnahmen
auf dem Gebiete der Haltung, Fütterung und Seuchenverhütung
müſſen unterſtützt werden durch eine vernünftige Zuchtwahl, bei
der Geſundheit und Konſtiſtution der Zuchttiere, nicht
vernach=
läſſigt werden. Die Behauptung, daß unſere Kulturraſſen
anfäl=
liger ſeien gegen die Aufzuchtskrankheiten als die Landraſſen, iſt
durch nichts bewieſen, ebenſowenig, daß Leiſtungszucht und
Lei=
ſtungsfütterung eine Schwächung der Konſtitution hervorrufen
müſſen. Die Frage der Wirkſamkeit ſpezifiſcher Mittel zur
Vor=
beuge und Heilung der Ferkelkrankheiten iſt noch zu wenig
ge=
klärt, wie überhaupt das Geſamtbild der Schweineſtallhygiene zur
völligen Klärung noch dringend der Mitarbeit der züchteriſchen
und wiſſenſchaftlichen Kreiſe bedarf.
Im Städtiſchen Saalbau fand um 17 Uhr die Verſammlung
zur Förderung der Landarbeit ſtatt, bei der Gutsbeſitzer Wolf=
Albig über das Thema arbeitswirtſchaftliche Fingerzeige für die
ſüd= und weſtdeutſchen Bauern und Winzer unter beſonderer
Be=
rückſichtigung der Flurbereinigung referierte und ausführte: In
den fraglichen Gebieten iſt überall Weinbau mit Landwirtſchaft
verbunden. Die Betriebe ſind in der Nachkriegszeit allgemein
in=
tenſiver ausgeſtaltet worden. Mehr und mehr iſt eine Umſtellung
der Klein= und Mittelbetriebe von der Naturalwirtſchaft und dem
Selbſtverſorgungsbetrieb zu der kapitaliſtiſchen Wirtſchaft erfolgt.
Die zunächſt bei der Induſtrie eingeführte Arbeitsforſchung hat
in ihrer Anpaſſung an die Landwirtſchaft weittragende
Bedeu=
tung erlangt. Hierbei war eine beſondere Organiſation der
Be=
triebe des trockenen Weinbauklimas gegenüber den Betrieben mit
öheren Niederſchlagsmengen und ſtärkerer Graswüchſigkeit nötig.
Der arbeitswirtſchaftliche Einfluß der Flurbereinigung auf die
kleinen und mittleren Bauernbetriebe ſpielt eine hervorragende
Rolle. Der Anteil der Wegeſtunden an der geſamt aufgewandten
Arbeitsſtundenzahl im zerſplitterten Betrieb und im geſchloſſenen
Betrieb iſt außerordentlich verſchieden. Die Einordnung der
Acker=
bauarbeiten und der Weinbauarbeiten in den verſchiedenen
Jah=
reszeiten erfordert eine genaue Regelung. Die Bedeutung der
landwirtſchaftlichen Maſchinen als arbeitserſparender Faktor tritt
klar zutage. Die Arbeitsſpitzen müſſen durch entſprechende
Ar=
beitsverteilung und Arbeitsverfahren beſeitigt werden.
Ueber=
haupt ſpielt die Arbeitswiſſenſchaft eine hervorragende Rolle.
Anſchließend hielt Dipl.=Landw. W. Conin=Ludwigsburg
einen Vortrag, dem folgende Gedanken zugrunde lagen: Die
Ar=
beitswirtſchaft hat für den ſüd= und weſtdeutſchen Bauern die
Aufgabe, unter Anpaſſung an die natürlich gegebenen
Wirtſchafts=
verhältniſſe den Arbeitsaufwand zu verringern und den
Arbeits=
ertrag zu ſteigern. In erſter Linie muß verſucht werden, die durch
die Gemengelage bewirkte große Betriebserſchwernis nach
Mög=
lichkeit zu beheben. Ein zerſtückelter Bauernbetrieb ſtellt große
Anforderungen an den Betriebsleiter und die mitarbeitenden
Familienmitglieder. Durch einen den Verhältniſſen angepaßten
Feldbau muß und kann der große Wirtſchaftsleerlauf und der
große Wegeanteil verringert, die Durchführung der Arbeiten
er=
leichtert und geſichert werden. Die Arbeiten im Feldbau ſind
möglichſt arbeitsbillig und erfolgſicher durchzuführen. Hierbei
muß ſich der Bauernbetrieb der beſterprobten und für die Gegend
paſſendſten Arbeitsverfahren und Arbeitsgeräte bedienen. Die
Hofwirtſchaft verlangt den Hauptteil des geſamten
Jahresarbeits=
aufwandes, in den Bauernbetrieben. Durch Aenderungen und
Verbeſſerungen muß man dieſen Arbeitsanteil verringern. Die
Anwendung der Landmaſchinen iſt nicht immer wirtſchaftlich,
des=
halb muß der Frage der Maſchinenbeſchaffung und Haltung im
Bauernbetrieb ganz beſondere Aufmerkſamkeit geſchenkt werden.
Die Frage der Art der Spannviehhaltung iſt für den
Bauern=
betrieb ſehr wichtig. Hier werden oft ſehr große Fehler
began=
gen, die abgeſtellt werden müſſen. Bei den bäuerlichen
Familien=
wirtſchaften iſt die Frage einer Arbeitsintenſivierung ſehr
wich=
tig. Der Arbeitserleichterung für die Bauernfrau muß ſich die
Arbeitswirtſchaft in den Bauernbetrieben" ganz beſonders
an=
nehmen.
In Weinbaubetrieben ſind die Fragen der Arbeitswirtſchaft
weſentlich ſchwieriger als in reinen Ackerbaubetrieben. Hier muß
der Ackerbau dem Weinbau ſtreng angepaßt und allen
Möglich=
keiten der Arbeitserleichterung ſowohl des Wein= wie des
Acker=
baues größte Aufmerkſamkeit geſchenkt werden, ſo daß der geſamte
Betrieb für beide Wirtſchaftszweige möglichſt arbeitsbillig und
er=
folgreicher durchgeführt werden kann.
Abends fand im Fürſtenſaal die
Berſammlung der Kolonial=Abkeilung
ſtatt, in der über
„Die Notwendigkeit von Kolonialbeſitz für die deutſche
Wirt=
ſchaft, insbeſondere die Landwirtſchaft”
Dr. Arthur Dix=Berlin referierte. Er führte aus:
Die wirtſchaftliche Bedeutung eigenen Kolonialbeſitzes wird
je nach Zeitumſtänden verſchieden bewertet. In den Anfängen
der deutſchen Kolonialbewegung trat beſonders das Streben nach=
Siedlungsland, für deutſche Bauernſöhne in den Vordergrund
Weiterhin rückte das Bedürfnis der Induſtrie an kolonialen Roh=
ſtoffen in die erſte Reihe. Gegenwärtig gelten die Kolonien
be=
ſonders als geſicherte Abſatzmärkte für die heimiſche Erzeugung.
Grundſätzlich können alle drei Hauptgrundlagen der
wirtſchaft=
lichen Bewertung eigenen Kolonialbeſitzes ohne Rangſtreit ihren
Platz nebeneinander behaupten.
Mag auch die hohe Bedeutung kolonialer Abſatzmärkte in
erſter Linie für die Induſtrie gelten, ſo iſt doch auch die
Land=
wirtſchaft an kolonialem Beſitz unter allen drei erwähnten
Ge=
ſichtspunkten intereſſiert: an der Gewinnung überſeeiſchen
Sied=
lungsbodens für überſchüſſige ländliche Volkskräfte, an der
Ver=
ſorgung mit Rohſtoffen, deren Erzeugniſſe auch von der
Land=
wirtſchaft benötigt werden, und in gewiſſem Umfange, auch an
kolonialen Abſatzmärkten. Auch die Landwirtſchaft benötigt der
Baumwolle und des Siſalhanfes ſowie der kolonialen
Pflanzen=
fette. Dieſe Pflanzenfette, die in einer ſehr ausgedehnten
deut=
ſchen Induſtrie Verwendung finden, liefern Rückſtände, die als
Futtermittel für die Landwirtſchaft von hohem Wert ſind.
Was den Abſatz auf kolonialen Märkten anbetrifft, ſo kommt
für die Landwirtſchaft vor allen Dingen, der Abſatz von
Zucht=
tieren aller Art und von Sämereien in Betracht. Mittelbar iſt
es für die Landwirtſchaft von Wert, wenn die in enger
Verbin=
dung mit ihr arbeitenden Induſtrien, wie etwa die
Dünger=
induſtrie und die landwirtſchaftliche Maſchineninduſtrie, auf dem
Boden eigener Kolonien erweiterten Abſatz finden, da die dadurch
ermöglichte Produktionsſteigerung auch zu einer
Produktionsver=
billigung und damit zur Preisſenkung auch auf dem Inlandmarkt
führen kann. Neben den materiellen Vorteilen dürfen die ideellen
Momente nicht überſehen werden: die Weitung des
Geſichtskrei=
ſes, die Weitung des deutſchen Betätigungsfeldes, die Möglichkeit
lohnender Unterbringung von Volksgenoſſen auf eigenem
über=
ſeeiſchen Boden, die ſeeliſche Entſpannung eines in Europa allzu
beengt lebenden Volkes.
Der Reichsbund akademiſch gebildeker Landwirke e. B.
veranſtaltete geſtern abend im Rahmen der D.L.G.=Tagung eine
zwangloſe geſellige Zuſammenkunft, an der neben zahlreichen
pro=
minenten Vertretern der Landwirtſchaft der heſſiſche Miniſter für
Arbeit und Wirtſchaft, Präſident Henſel von der Heſſiſchen
Land=
wirtſchaftskammer, Verbandsdirektor Berg, zahlreiche
Landtags=
abgeordnete uſw. teilnahmen. Mit muſikaliſchen Darbietungen
verſchönte Obermuſikmeiſter Weber mit ſeinem Orcheſter den
Abend, den die zahlreich erſchienenen Teilnehmer in angeregtem
Gedankenaustauſch verbrachten.
Der Abend wurde eröffnet durch eine herzliche
Begrüßungs=
anſprache des 1. Vorſitzenden des Landesvereins Heſſen=Darmſtadt.
Landwirtſchaftsrat Direktor Dr. Kraft=Gau=Algesheim, der
be=
ſonders die Ehrengäſte willkommen hieß und ſeiner Freude über die
ſtarke Beteiligung an der Veranſtaltung Ausdruck gab.
Anſchließend hielt Oekonomierat Dr. v. Altrock, der 1.
Vor=
ſitzende des Reichsundes, eine warme Willkommensanſprache. Er
betonte, daß die Organiſation des Reichsbundes akademiſch
gebil=
deter Landwirte auch in Darmſtadt und Heſſen erfreuliche
Fort=
ſchritte zu verzeichnen habe. Weiter entwarf er ein kurzes Bild
über die Tätigkeit der Organiſation. Die Angehörigen ſeien in
ſo vielen verſchiedenen Berufszweigen tätig, daß ſich verſchiedene
Gruppenbildungen nötig machten. Es ſei aber eine
Einheitlich=
keit innerhalb der Organiſation gewährleiſtet. Weiter kam der
Redner auf die Ziele und Pflichten der Organiſation zu ſprechen,
die ſich mit Standes= und Bildungsfragen befaßten. Es ſei Pflicht
aller Mitglieder, die Organiſation nach Kräften zu ſtärken. Mit
dem Wunſche, der Abend möge in angeregter Unterhaltung
ver=
bracht werden, ſchloß er ſeine Anſprache.
Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft Korell ſprach über
„Umſtellungs=Forderungen der Landwirtſchaft in Heſſen”
Er begrüßte die Verſammlung namens der heſſiſchen Regierung
und ſkizzierte kurz das Verhältnis zwiſchen Landwirtſchaft,
aka=
demiſch gebildeten Landwirten und Staatsverwaltung. Der
akademiſch gebildete Landwirt ſei der Geſamtlandwirtſchaft
ge=
genüber Berater und Fachbeamter, und als ſolcher müſſe er ſich
ſtets anſehen, d. h. er müſſe ſich bewußt ſein, daß ohne die
Unter=
ſtützung der Geſamtlandwirtſchaft nichts zu erreichen ſei, ſondern
nur in enger Zuſammenarbeit. (Beifall.) Zu ſeinem Theia
bemerkte der Herr Miniſter, daß es ſich bei beabſichtigter
Um=
ſtellung lediglich um Tendenzen handele, daß man alſo keinen
Zwang ausüben, ſondern nur Wege gehen wolle, die nach
klima=
tiſch und wirtſchaftlich gegebenen Verhältniſſen als die für die
Landwirtſchaft erſprießlichſten gefunden worden ſeien. Ohne
innere Gewinnung und Ueberzeugung der Landwirte in den
um=
zuſtellenden Gebieten ſei nichts auszurichten. Man wolle auch
nur eine innere Gewinnung, keine erzwungene, zu der
Erkennt=
nis der praktiſchen Neuausgeſtaltung. Miniſter Korell beleuchtete
nunmehr einige Spezialgebiete, unter beſonderem Hinweis auf
die offenſichtlich erzielten Erfolge, die freimütig von den
Land=
wirten anerkannt wurden. So erinnerte er an die klimatiſch
und wirtſchaftlich notwendigen Aenderungen im Weinbau, an
die volkswirtſchaftliche Bedeutung des heſſiſchen Weinbaues, an
die Umſtellungserfolge im Gemüſe und Obſtbau, an das enorme
Anwachſen des Spargelanbaues in Heſſen von 1186 Hektar im
Jahre 1927 auf 2378 Hektar im Jahre 1931, und ſchließlich auf
die erfolgreichen Umſtellungsverſuche im Hohen Vogelsberg auf
Grünlandwirtſchaft. Der Miniſter wünſchte, daß deutſche
Ver=
edelungsprodukte an erſter Stelle in Deutſchland konſumiert
würden. Schließlich wies er auf die Wichtigkeit des „
Rechen=
ſtiftes”, d. h. der Rentabilitätsberechnung, hin und betonte
hier=
bei ganz beſonders die Aufgaben der akademiſch gebildeten
Land=
wirte. Mit dem nochmaligen Hinweis, daß es ſich bei den
ange=
deuteten Umſtellungstendenzen in erſter Linie und lediglich um
Ausnutzung gegebener Verhältniſſe handele, ſchloß Miniſter
Korell ſeine Ausführungen, die mit lebhaftem Beifall
aufgenom=
men wurden.
Bei ernſter und geſelliger Unterhaltung blieb man noch
einige Stunden zuſammen.
Wir geben nachſtehend eine Ueberſicht über die am
Donners=
tag, den 17., und Freitag, den 18. September, ſtattfindenden
Ver=
ſammlungen. Der Beſuch der Verſammlungen iſt koſtenlos.
Donnerstag, den 17. September:
Verſammlung der Ackerbau=Abteilung. 9 Uhr, Rummelbräu,
Großer Saal, Rheinſtraße 101: Möglichkeiten der Verbeſſerung
der Bodenbearbeitung im bäuerlichen Betrieb. (Dr. Roemer=
Erbes=Büdesheim); Stand und Entwicklung des Zuckerrübenbaues
in den mittel= und kleinbäuerlichen Betrieben Süddeutſchlands
(mit Lichtbildern) (Miniſterialrat Bauer=Darmſtadt).
Gemeinſame Verſammlung der Deutſchen Geſellſchaft für
Züch=
tungskunde und der Allgemeinen Tierzucht=Abteilung, 10 Uhr.
Pauſe. Fortſetzung 2 Uhr Vereinigte Geſellſchaft, Großer Saal,
Rheinſtraße 36: Deutſchlands Höhenrinderzucht mit beſonderer
Berückſichtigung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe (Miniſterialrat
Dr. Niklas=München); Lichtbilder wilder verwandter Arten
und fremdländiſcher Raſſen unſerer Haustiere mit kurzen
Erläu=
terungen (Geheimrat Heck=Berlin). (Pauſe.) Tagesfragen aus
dem Gebiete der Aufzuchtkrankheiten (Profeſſor Dr. Ernſt=
München).
Verſammlung der Betriebs=Abteilung. 11 Uhr, Städtiſcher
Saalbau, Großer Saal, Riedeſelſtraße 40: Welche
Wirtſchaftsände=
rungen erfordern die derzeitigen Verhältniſſe von den ſüd= und
weſtdeutſchen Bauernbetrieben? (Prof. Dr. Ries=Bornim und
Landesökonomierat Foß=Ludwigsburg).
Verſammlung der Obſt= und Weinbau=Abteilung. 2 Uhr,
Rum=
melbräu, Großer Saal, Rheinſtraße 101: Sortenwahl im Obſtbau
nach betriebswirtſchaftlichen Geſichtspunkten (Gutsbeſitzer
Secre=
tan=Hohenau); Die Umſtellung des Weinbaues auf Pfropfreben
in Heſſen (Oberſtudiendirektor Fuhr=Oppenheim)
Freitag, den 18. September
indet folgende öffentliche Verſammlung ſtatt: 118.
Hauptver=
ſammlung, 10 Uhr, Städtiſcher Saalbau. Großer Saal
Riedeſel=
ſtraße 40: Stand und Entwicklung der landwirtſchaftlichen
Ver=
hältniſſe in Heſſen innerhalb der letzten 25 Jahre (Oekonomierat
Dr Hamann Generaldirektor der Landwirtſchaftskammer für
Heſſen, Darmſtadt).
Nummer 257
Mikel und Wege zur Senkung
der landwirtſchaftlichen Erzeugungskoſten.
Von Diplomlandwirt Böttrich=Darmſtadt.
Keine einzige Frage beſchäftigt den praktiſchen Landwirt be
der ſich gegenwartig immer mehr verſchärfenden Agrarkriſe
ſehr, wie die nach der Rentabilität ſeines Betriebes, und zwe
nicht nur nach der Rentabilität des laufenden Wirtſchaftsjahres
ſondern vielmehr nach derjenigen der weiteren Zukunft. Staate,
hilfe= und Selbſthilfemaßnahmen finden überall weitgehende Er,
örterung. Selbſtverſtändlich iſt, daß der Landwirt heute alle zu
treffenden Wirtſchaftsmaßnahmen einer kritiſchen Prüfung
unter=
ziehen muß. Die geringen geldlichen Mittel, die zur Verfügung
ſtehen, dürfen nur dort eingeſetzt werden, wo ſie ſich
einerſeit=
beſonders lohnend erweiſen, andererſeits ſich raſch umſetzen und
ſo in erhöhtem Maße der Wirtſchaft wieder zufließen. Vor allen
gilt es. die Erzeugungskoſten zu ſenken, d. h. es muß billiger
pro=
duziert werden, denn hierin liegt die größte Hilfe, die der
Land=
wirtſchaft zuteil werden kann.
Es iſt eine erwieſene Tatſache, daß in erſter Linie durch ratio= 51
nelle Anwendung der Handelsdüngemittel der
Produktionsauf=
wand weſentlich vermindert wird, zumal die künſtlichen Dünger
heute die billigſten Hilfsmittel ſind, die der Landwirtſchaft zu
Verfügung ſtehen. Wie jeder weiß, werden durch Volldungun
die Ernteerträge bedeutſam geſteigert, und jeder Zentner
Mehr=
ernte, der auf gleicher Flächeneinheit produziert wird, verringert
die auf den Zentner Erntegut entfallenden allgemeinen
Betriebs=
unkoſten. Der Nährſtoff Kali ſpielt hierbei inſofern eine beſon= u
dere Rolle, als durch ihn nicht nur lohnende Mehrerträge
er=
zielt werden, ſondern er iſt auch ein Ernteſicherungsmittel von
hervorragender Bedeutung. Große Verluſte ſind der
Landwirt=
ſchaft bei der vergangenen Ernte durch umfangreiche
Auswinte=
rungsſchäden entſtanden Es ſollte daher ein jeder Landwirt
rechtzeitig entſprechende Vorbeugungsmaßnahmen treffen, um ſich
eine gute Halmfruchternte zu ſichern. Die Erfahrung hat gelehrt.
daß dort, wo die Winterſaaten rechtzeitig vor der Saat
ausrei=
chend mit dem Pflanzennährſtoff Kali verſorgt waren, die
Aus=
winterungsſchäden ſich weniger ſtark bemerkbar machten, denn Kal
fördert die Jugendentwicklung durch beſſere Beſtockung der (
ten, wodurch dieſe Kulturen einem harten Winter beſſer
ſtand=
halten können. Daß die Kalidüngeſalze ferner noch inſofern ein
Ernteſicherungsmittel ſind, als hierdurch Lagerfrucht und anderen
pflanzlichen Schädigungen vorgebeugt wird, iſt hinreichend
be=
kannt. Erwähnenswert iſt weiter noch, daß gerade das Kali au
die Ausbildung ſchwerer, gehaltreicher Körner und ſomit auf die
Erzielung marktfähiger Qualitätsware durch Erhöhung des
Hekto=
litergewichts günſtigen Einfluß ausübt.
Wenn alſo durch die Anwendung von Kalidüngeſalzen die
Erträge lohnend erhöht, die Ernteprodukte in ihrer Güte
ver=
beſſert werden und die Ernte ſelbſt vor Schädigungen
verſchieden=
ſter Art geſichert wird, ſo ſenken ſich dadurch zwangsläufig die
Er=
zeugungskoſten je Flächeneinheit, eine Tatſache, die in der
Jetzt=
zeit nicht wichtig genug genommen werden kann. Bei der
Herbſt=
beſtellung ſollte daher ein jeder Landwirt in ſeinem Intereſſe und
nicht zuletzt auch im Intereſſe unſerer Volkswirtſchaft der
Kali=
düngung die ihr unzweifelhaft gebührende Beachtung ſchenken.
Verwerkung der diesjährigen Kgrkoffelernke.
Man nimmt an, daß die Kartoffelernte in Deutſchland heuer
ebenſo groß ausfallen wird wie im Vorjahr. Freilich weiß man
noch nicht, wie weit die naſſe Witterung des Monats Auguſt die
zu erwartende Kartoffelernte der Menge und vor allem der Güte
nach geſchädigt hat. Jedenfalls hat die Phytophthorakrankhei
Krautfäule) ſtark an Ausdehnung gewonnen. Man ſchätzt den
Be=
darf für Speiſezwecke auf etwa 12—13 Millionen Tonnen,
wah=
rend der Saatgutbedarf an Kartoffeln mit etwa 6—6,5 Millionen
Tonnen angenommen wird. Für das Brenn= und vor allem
Trocknungsgewerbe ſucht man die Aufnahmefähigkeit an
Kartof=
feln zu erhöhen. In dieſem Jahr können der Verfütterung auch
größere Mengen Kartoffeln zugeführt werden, nachdem ſich der
Schweinebeſtand gegenüber dem Vorjahr um 3 Millionen Stüd
vergrößert hat. Wichtig iſt es nun, daß die zum Verkauf
gelan=
genden Kartoffeln in beſter Qualität angeboten werden, denn
nur dadurch läßt ſich der Abſatz fördern. Im abgekaufenen
Wirt=
ſchaftsjahr kam uns der gute Abſatz ſowohl an Speiſe= vie a
Saatkartoffeln an das Ausland ſehr zu ſtatten. Dieſer Abſatz ſaß
ſich heuer, da in vermehrtem Maße wieder mit der ausländ
Konkurrenz zu rechnen ſein wird, nur erreichen, wenn in beſter
Qualität geliefert wird. Es iſt daher wichtig, ſchon bei der Ernie
auf eine ſorgfältige Einbringung der Kartoffeln zu achten. Wid ſa
die Ernte zu früh vorgenommen, vor allem, wenn die Kartoffeln; ſo
noch nicht ſchalenfeſt ſind, ſo leiden ſie erheblich am Ausſehen, s.
Ein Entfernen der kranken und vor allem der faulen Knollen )ge
iſt beſonders wichtig. Gerade heuer tritt, zum Teil veranlaßk mu
durch die Krautfäule, die Braunfäule der Kartoffeln auf. Ferner E
zeigt ſich als Folge der Näſſe allenthalben in ſtarkem Maße die .
Naßfäule. Solche an Braun= und Naßfäule ganz oder teilweiſen
erkrankten Knollen müſſen unbedingt entfernt werden. Hat die ſ
Fäule ſchon die ganze Knolle ergriffen, ſo muß dieſe beſeitig! Fri
werden. Teilweiſe von der Fäule ergriffene Knollen laſſen ſie
nach Waſchen und Dämpfen noch zur Fütterung verwenden. 1* I-
Achkek auf den Karkoffelkrebs bei der Ernke!
Die zunehmende Ausbreitung des Kartoffelkrebſes wird
einer ernſten Gefahr für den Kartoffelbau. Die rechtzeitige Er
kennung dieſer Krankheit als Vorausſetzung für eine wirkſam
Bekämpfung iſt daher von großer Wichtigkeit. Der Kartoffelkreb
iſt im allgemeinen auf die unterirdiſchen Teile der Pflanze be
ſchränkt und wird daher meiſt erſt zur Erntezeit bemerkt. Er I
dadurch gekennzeichnet, daß an den Knollen blumenkohlartige Ge
ſchwülſte von verſchiedener Größe entſtehen. Dieſe Wucherunge
ſind zunächſt hellbraun und feſt, ſpäter werden ſie dunkelbrau
und zerfallen größtenteils gegen Ende der Wachstumszeit. De
Erreger des Kartoffelkrebſes iſt ein Pilz, durch deſſen Entwiclun
im Knollengewebe die Geſchwülſte verurſacht werden. Er bilds
in dieſen Wucherungenzahlloſe Vermehrungsorgane, die zum 2
im Boden zurückbleiben, zum Teil mit den geernteten Knole.
verſchleppt werden und auf dieſe Weiſe die geſamte Wirtſchaft Ve"
ſeuchen. Der Pilz iſt im Boden jahrelang lebensfähig und ial
bis heute weder durch beſtimmte Düngung, noch durch irgendwei,
chemiſchen Präparate bekämpft werden. Glücklicherweiſe Ai0
eine größere Anzahl von Kartoffelſorten, die von dem Pilz Nie
befallen werden. Der Anbau ſolcher Sorten, die in bezuh. Lt*
Bodenanſprüche und Verwendungsmöglichkeit den krebsanſgtlse
Sorten nicht nachſtehen, iſt das einzige Mittel, um ſich vor ſcht
ren Ernteverluſten zu ſchützen. Verzeichniſſe von ſogel
krebsfeſten Sorten, die vom amtlichen deutſchen Pflanzenſchlt.
dienſt geprüft worden ſind, können von den Hauptſtellen
Pflanzenſchutz koſtenlos bezogen werden. Hier kann auch jel
tere Auskunft über die Abwehrmaßnahmen eingeholt M.
Dr. B.
Beſchaffenheit des diesjährigen Roggen
und Beizenſaatgukes.
Die Unterſuchung zahlreicher Weizen= und Roggenproben.
heurigen Ernte auf Keimfähigkeit und Geſundheitszuſtand. P.
die Samenkontrollabteilung der B. Landesanſtalt für Pſtſlod.
bau und Pflanzenſchutz in München hat ergeben, daß die Lei
fähigkeit im allgemeinen normal iſt. Doch iſt das bis Veh. S
droſchene Getreide noch recht nachreifebedürftig und bedarl"
gerer ſorgfältiger Speicherbehandlung, vor allem häunge.
ſchaufelns, damit es ſich nicht auf dem Lager erwärmt.
ſeiner Keimfähigkeit leidet. Auch ergibt ſich bei Roggen, 9o.
folge des naſſen Erntewetters nicht ſelten die Körner ausbe..
ſen ſind und in manchen Fällen auch die Keimfähigkeit 30. b.
ſchen übrig läßt. So kamen Roggenproben zur Unterſüchltls.
nurmehr zu 78 Prozent und ſogar nur zu 25 Prozent kel
waren. Derartige Waren ſind zur Ausſaat völlig unbrat..
In viel ſtärkerem Maße als in der Keimfähigkeit mächt.
naſſe Witterung im Geſundheitszuſtand des Getreideſaſtot.
merkbar. 91 Prozent der unterſuchten Roggenproben wa.”.
bis ſehr ſtark von Fuſarium befallen. Ein derartig hohet. 2.
tritt nur in ganz ungewöhnlich naſſen Jahren aufe, Seil
Weizen, der an ſich gegen die Ungunſt der Witterung U0.
Fuſariumbefall widerſtandsfähiger iſt. ergab ſich bei 4. Sc
der unterſuchten Proben ein ſtarker bis ſehr ſtarker Beſtt
Fuſariumpilz ſtellt bekanntlich die Haupturſache des Aush.
des Getreides dar und kann durch eine Beizung erfolde.
kämpft werden. Infolgedeſſen iſt dem Lanl
dringend zu raten, ſein Saatgetreide .
Ausſaat zu beizen. Ferner iſt es auf dem Lager Nrd
zu behandeln und erſt in Säcke zu füllen, wenn 8 deh. S
prozeß durchgemacht hat und ganz trocken geworden, iſ. SLr
wachſenes oder dumpfig riechendes Getreide darf auf ki.
Prof. Dr. Gentet.
zur Ausſaat verwendet werden.
Nu ner 257
Aus Heſſen.
Mittwoch, den 16. September.
Seite 9
va, eheilgen, 14. Sept. Evangeliſcher Volkstag. Die
enanger7. Kirchengemeinde hatte für Sonntag alle Gemeindeglieder zu
einem e geliſchen Volkstag eingeladen, deſſen Ziel und Zweck es war,
das Ba, der Gemeinſchaft zwiſchen allen Gemeindegliedern zu ſtärken
und die egenſätze des Lebens zu überbrücken. Am Sonntag morgen
fand
Mitwirkung des Kirchengeſangvereins ein Feſtgottesdienſt
ſtatt, im m Herr Studienrat Knöpp aus Darmſtadt die Feſtpredigt
hielt, fy eren Vordergrund er den Hinweis auf den alles einenden
enangeli n Glauben ſtellte. Nachmittags um 2 Uhr war dann
gemein=
ſamer, §(arſch nach der Täubcheshöhle, zu einem Waldfeſt, an dem
ſämtlich irchlichen Vereine und die Kinder des Kindergottesdienſtes
Unter den Klängen des Poſaunenchores war der Weg bis
teilnahr
zum Fé atz bald zurückgelegt. Neben den Mitgliedern unſerer
Ge=
meinde ten ſich auch einige Beſucher aus den Nachbargemeinden
ein=
gefunde Nach der Begrüßung durch Herrn Pfarrer Grein hielt Herr
Pfarrey ele=Damſtadt eine Anſprache über das Thema „Der Kampf
um die neinde‟ Vorträge des Poſaunenchors und der
Kirchengeſang=
vereine Gräfenhauſen und Arheilgen erfreuten die zahlreich
anweſen=
den Zuer. Eine große Freude wurde den Kindern durch die Ver=
teilunc: Brezeln bereitet. Zum Abſchluß des Nachmittags führten
Mitgli, des Jungmädchenvereins und des Jünglingsvereins das
Märchs el „König Droſſelbart” auf, das auch in dieſer Umgebung ſehr
Um 5.30 Uhr wurde mit Muſik der Heimweg angetreten.
zön
Am A1, fand dann in dem überfüllten Gemeindehaus ein
Lichtbilder=
vortrag tt. Herr Pfarrer Knab=Guſtavsburg, der im Auftrage des
Guſtat) Uf=Vereins die deutſchen Kirchengemeinden in Jugoſlawien
zeigte in anſchaulichen, ſelbſtaufgenommenen Bildern das
beſucht
Leben. Wirken der dortigen Volksgenoſſen und ſchilderte in beredten
Wortery n harten Kampf, den ſie um Glauben und Heimat führen.
ieder Herr Arer Grein dankte dem Redner für ſeine Ausführungen und
gab deu Iffnung Ausdruck, daß der Tag ſeinen Zweck voll erfüllt habe
teif
Die ünfzigjährigen gingen am Sonntag morgen aus Anlaß
g Kic erfolgt, blieb un 2 MM., hnter dem deranſchlagten Erlis
zurück. je Genehmigung konnte deshalb nicht erfolgen, ſo daß eine
zweite pachtung notwendig wird.
berſtadt, 15. Sept. Großer Erfolg Eberſtädter
Sten raphen. Bei dem Gauwettſchreiben, das anläßlich
des 18 autags des Kurzſchriftgaues Darmſtadt am verfloſſenen
ſom Sonnt) in Bickenbach ſtattfand, konnte ſich der hieſige
Steno=
humſe graphe rein hinſichtlich der errungenen Erfolge erneut an die
Spitze er am Wettſchreiben teilnehmenden Vereine ſtellen. Im
une ganzer rrang der Verein 8 erſte Preiſe mit Ehrenpreiſen,
16 erſt und 2 dritte Preiſe. Die höchſte Leiſtung erzielte stud.
ungen u ing. S rich Schmitt mit einer fehlerfreien Arbeit in der
Ab=
u teilun g 90 Silben. —
—Feuerwehrübung. Als letzte Uebung
LMf
u” vor de emnächſt ſtattfindenden Inſpektion hielt die hieſige Frei=
0 willig euerwehr am Sonntag morgen auf dem
Eleonorenſchul=
hof es Geräteexerzieren und eine Angriffsübung, bei der das
ſchu , Eleon2 iſchulhaus als Brandſtätte gedacht war, ab. Die Uebung
Zufriedenheit des Wehrkommandos.
Rotlauf=
na ft verlie‟
ſeuch Die Rotlaufſeuche ſcheint hier weiter um ſich zu greifen.
Ein — erer Fall dieſer gefürchteten Tierkrankheit iſt unter dem
*
Uheaf
Schwe beſtand des Landwirts Georg Harniſchfeger II.,
Kirch=
feſtgeſtellt worden. Auch hier wurde die Gehöftſperre
ſtraße
ſofort geordnet.
ßdorf, 15. Sept. Beigeordnetenwahl. Die Wieder=
Beigeordneten Nicolay iſt kreisamtlich beſtätigt worden.
Unt wahl
ſot, Obſt / 53. Die Verſteigerung des Gemeindeobſtes brachte ein
be=
zn. friedis es Ergebnis. Der Erlös betrug 388 RM. gegen 108 RM. im
ſorie
Faſelankauf. Die Gemeinde beabſichtigt, einen
6-6n junge aſelochſen und zwei junge Ziegenböcke anzukaufen.
4Nieder=Ramſtadt, 14. Sept. Hefſ. Sängerbund (Gau
Darm .=Land). In der Gauvorſtandsſitzung wurde beſchloſſen, den
Gauſc= rtag in Pfungſtadt, und zwar im Saale des Gaſthauſes „Zum
dut rheinä a Hof” am 11. Oktober Ifd. J3. abzuhalten. — Obſt= und
Gar Yibauverein. Die Anmeldebogen für die am N. ds. Mts.
Nia im S= des Gaſthauſes „Zum Darmſtädter Hof” (Knapp) ſtattfindende
lokale ſtausſtellung ſind jetzt in Händen der Mitglieder. Dieſe müſſen
bis ſſtens 20, d8. Mts. in Händen der Ausſtellungsleitung ſein,
wenn Berückſichtigung finden ſollen. Rückgabe kann an den
Vorſitzen=
den E Vereins, Herrn Bürgermeiſtereiſekretär Steuernagel, oder an
den Ainsdiener, Herrn Hch. Spengler, erfolgen.
ickenhofen, 14. Sept. Unſere Gemeinde erlebte anläßlich des
Muf 100Arigen Beſtehens ihrer evangeliſchen Kirche
einen yen Feſttag. Das Dorf prangte in ſeinem Feierkleid. Wohl
jedes us trug Feſtſchmuck. Das Kirchlein ſelbſt hatte ſein
vornehm=
friſchem Grün und bunten Herbſtblumen geziertes. Gewand
ſtes,
gut angel- und konnte kaum die vielen Gäſte aus nah und fern in ſeinem
Inne faſſen. Der Feſtgottesdienſt am Vormittag war ſehr gut
be=
zeng ſucht-c erhielt durch eine Predigt des Ortsgeiſtlichen, Herrn Pfarrers
Butt— durch herzliche Begrüßungsanſprachen der Herren
Superinten=
dent I Müller und Dekan Reichert ſowie durch die Mitwirkung des
treffl r Schaafheimer Poſaunenchores, des neugegründeten Kirchen=
und uenchores von Sickenhofen und nicht zum mindeſten durch die
ſoliſt— Mitwirkung von Frl. El. Sartorius=Schaafheim (Sopran) eine
beſor s feſtliche Weihe. — Die kirchenmuſikaliſche Nachfeier am
Nach=
mittc jar ein Ereignis für die muſikliebende Bevölkerung des Ortes.
Jede klätzchen war beſetzt, als der Organiſt, Herr Chr. Thomas
rt a. M.), mit der Sonate „Jeſus lebt” die Vortragsfolge wür=
Fre
Snete. Das Lied. Ein feſte Burg” mit Poſaunenbegleitung
bil=
ann eine machtvolle Ouvertüre zum Vortrag des Herr Prälaten
dete
D. Diehl. Aus dem reich ſprudelnden Quell ſeines geſchichtlichen
erzählte er in ſeiner bekannten feſſelnden Art aus alten ſtolzen
Wi
Zeit er kirchlichen Vergangenheit Sickenhofens und Hergershauſens.
Jede) uhörer erlebte den von ihm geprägten Satz: „Geſchichte iſt da,
yrem großen ſchönen Garten zu ergötzen, aber auch von ihr zu
lerm! „Sein Vortrag gipfelte in der Mahnung, ſich ein Vorbild an
den rbigen, opferwilligen Bauern der Vergangenheit zu nehmen und
s fen, unſer Kirchentum auch in der troſtloſen Zerriſſenheit der
mit=
art zu erhalten. Es war für die zahlreichen Kirchenbeſucher eine
Geg-
den muſikaliſchen Darbietungen, die in reicher Fülle von Frl.
D
48 und den Herren Thomas, Siegler (Tenor), Ph. Sälzer (Cello),
h / Darmſtädter (Orgel und Violine), Lehrer Krapp (Cello),
Leh-/Rühl (Orgel) und Oberreallehrer Müller (Tenor) geſpendet
wur=
lauſchen. Streikte auch die Orgel am Schluß beim Vortrage
eines n virtuoſer Hand geſpielten F=Moll=Sonate Mendelsſohns, ſo
verlln doch die Zuhörer in höchſter Befriedigung über die
wohl=
gel— ne Gedenkfeier das 100jährige Kirchlein.
m Lng
und
Grabfunde der Völkerwanderungszeit bei Hechtsheim.
Auf der Hechtsheimer Höhe, am Hange des Großberges,
dort, wo ihn der Weiſenauer Weg überquert, wurde durch den
Ackerbeſitzer, Herrn Sebaſtian Enders, ein aus größeren
Platten hergerichtetes Grab angetroffen (Flur V 2/0). Da dem
Muſeum aus Unkenntnis der beſtehenden Vorſchriften keine
recht=
zeitige Mitteilung zuging, konnte eine fachmänniſche Unterſuchung
nicht in wünſchenwerter Art vorgenommen werden. Nicht
„Fundſtücke” allein, die in Gräbern der Vorzeit vermutet werden
können, machen eine ſolche Entdeckung wichtig. Die genaue
Kenntnis der Lagerung des geſamten Grabinhaltes, des
Be=
ſtatteten und etwaiger Beigaben, hat unter Umſtänden der
Hei=
mat noch viel mehr zu ſagen, als aufgelefene Scherben und
Eiſenbrocken. Und durch ein nicht fachgemäßes Ausheben kann
manches, ungewollt, zerſtört werden.
Eine Unterſuchung der Fundſtätte am Mittwoch, dem 9.
September, vormittags, ergab Folgendes:
Es handelt ſich hier um ein fränkiſches
Platten=
grab aus dem 6. bis 7. Jahrhundert, das ſauber hergerichtet
war (L. — 1,83 Meter, Br. — 0,44 Meter). Je zwei bis drei
Platten ſtanden an beiden Seiten, am Kopf= und am Fußende
des nach Oſtnordoſten gelagerten Grabes je zwei ſchmale Stücke.
Als Bodenbelag diente eine größere Platte und ein kleineres
Stück. Gedeckt war das Grab mit zwei ſtärkeren Platten. Es
ſtellte ſich nun heraus, daß einzelne der Steine von einem
zer=
trümmerten, römiſchen Sarkophag des 4. Ihh. n. Chr. und deſſen
Deckel herrührten. Mit der glattgearbeiteten Seite ſtanden dieſe
Stücke nach innen gerichtet. Ihre andere Seite zeigte bei
eini=
gen den bekannten groben römiſchen Scharierſchlag. Ein Teil
des dachförmigen Deckels ſtand an der linken Seite, der zweite
Teil war zum Abdecken benutzt. Wo man damals, bei
Beerdi=
gung des Merowingers, den römiſchen Sarg vorgefunden hatte,
kann nicht feſtgeſtellt werden, da Nachrichten über Funde und
Siedlungen aus der Römerzeit für Hechtsheim überhaupt ſehr
ſpärlich vorliegen.
Dieſes Plattengrab barg das Skelett eines alten Mannes.
Der Schädel iſt ziemlich gut erhalten. Die Backenzähne des
Oberkiefers muß der Alte ſchon lange vor ſeinem Tode
ver=
loren haben. Die übrigen Skelett=Teile waren beim
Aus=
heben zum großen Teil zerbrochen.
Bei gründlicher Durchſicht des Grabraumes fand ſich ein
eiſernes Werkzeug, ein Klappmeſſer, vor, das einen
wei=
teren Beweis für die zeitliche Einreihung dieſer Beſtattung
er=
gab. Das Meſſer lag in der Erde zwiſchen Bodenbelag und
Wandplatte, in der Nähe der linken Hand. Grifflänge 12,9
Zentimeter, Breite 3 Zentimeter. Die Klinge ſelbſt iſt zwiſchen
den beiden Griffplatten feſtgeroſtet. Der kleine Haken, mit dem
ſie aus dem Griff herausgehoben wird, iſt leider neu
abge=
brochen. Bekannt ſind uns ſolche Meſſer aus Gräbern der
Frankenzeit (Gundersheim b. Worms, Reichenhall in Oeſterreich).
Eine weitere Unterſuchung auf dem Acker beſtätigte die
Vermutung, daß hier vielleicht ein fränkiſcher Friedhof
vorliegt. Ein zweites Grab (in freier Erde) in 1,20 Meter
Ent=
fernung, gleichgerichtet wie das erſte, enthielt das ſehr zerſtörte
Skelett einer erwachſenen Perſon und einen eiſernen Meſſergriff
mit Holzreſten (bei der rechten Hand). Von einer weiteren
Grabung muß vorher abgeſehen werden.
Ein weiteres Grab dieſer Zeit fand ſich ſchon vor etwa
30 Jahren im anſtoßenden, damals neuangelegten Wingert, vor.
Aus ihm ſtammt ein kleines Gefäß (Muſ. Mz.). Das hier
angeſchnittene Grabfeld liegt etwas weit vom Hechtsheimer
Ortsgebiet entfernt. Kann alſo zu einer anderen Niederlaſſung
gehört haben. Im Ort ſelbſt ſind fränkiſche Gräber
(1903) beim Hausbau Jak. Schäfer VII. (Ecke Heuer= und
Ring=
ſtraße, Haus Anton Menne) und beim Bau der anſtoßenden
Turnhalle zutage gekommen. Es iſt anzunehmen, daß es ſich
um einen ſpäter an dieſer Stelle angelegten zweiten fränkiſchen
Friedhof handelt. Vielleicht gehört er aber auch zu dem ſehr
früh ausgegangenen Dorfe Dulcinesheim. Dieſe Fragen
P.
können heute noch nicht beantwortet werden.
* Tagung der Deukſchen Geologiſchen Geſelſchaft
in Mainz.
Zurzeit tagt hier vom 13. bis 19. September die Hauptverſammlung
der Deutſchen Geologiſchen Geſellſchaft im „Weißen Saal” des
Kurfürſt=
lichen Schloſſes. Die Tagung wurde am Dienstag vormittag durch den
Geſchäftsführer, Prof. Dr. Schmidtgen=Mainz, mit
Begrüßungs=
worten an die Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden,
dar=
unter Provinzialdirektor Dr. Wehner, Oberbürgermeiſter D.
Ehr=
hard, Landgerichtspräſident Dr. Jungk, ſowie die übrigen Gäſte
eröffnet. Die ſtattliche Anzahl der erſchienenen Gäſte bezeuge das große
Intereſſe, das man der Tagung entgegenbringe. Das Mainzer Becken
und ſeine nähere und weitere Umgebung habe für den Geologen
Deutſch=
lands immer noch ſeine alte Anziehungskraft behalten. Es ſei
Gelegen=
heit geboten, die Gäſte mit den neueſten Forſchungen bekannt zu machen.
und zwar neben den klaſſiſchen auch mit den neueſten Fundſtellen. Er
hoffe, daß ſich die Tagungsteilnehmer nicht enttäuſcht fühlten. —
Ober=
bürgermeiſter Dr. Ehrhard begrüßte die Gäſte im Auftrage der Stadt
Mainz mit herzlichen Worten Es ſei ſchon ein erhebendes Gefühl,
wenn man ſehe, daß die Wiſſenſchaft trotz der ſchweren Zeit weiter
arbeite und ſich nicht irre machen laſſe. Er hoffe, daß die Tagung neue
Anregung und neue Kraft zum Arbeiten gebe, wozu Mainz und ſeine
Umgebung ganz beſonders geeignet ſei. — Im Auftrage der Rheiniſchen
Naturforſchenden Geſellſchaft begrüßte deren Vorſitzender, Dr.
Mann=
heimer, die Teilnehmer der Tagung. — Der Vorſitzende der
Deut=
ſchen Geologiſchen Geſellſchaft, Geheimer Oberbergrat Prof. Dr. Nauff=
Berlin, gab namens des Vorſtandes der Geologiſchen Geſellſchaft ſeiner
Freude Ausdruck über den herzlichen Empfang und die freundlichen
Worte ſeiner Vorredner. Sein Dank galt beſonders dem Erſcheinen der
Behörden und der anderen Gäſte — Nach Erledigung einiger
geſchäft=
licher Angelegenheiten wurde mit den wiſſenſchaftlichen Vorträgen
be=
gonnen.
Auf der reichhaltigen Tagesordnung ſind außer 2 wiſſenſchaftlichen
Vorträgen bedeutender Kapazitäten auf dem Gebiete der Geologie, eine
große Anzahl von Exkurſionen in die Umgebung von Mainz, ferner nach
Frankfurt a. M., Kreuznach, Darmſtadt, Wiesbaden, Gießen, Oppenheim,
Alzey, Ludwigshafen, Frankenthal, Gemünden. Kirn, Boppard, Neuwied
und anderen Orten vorgeſehen.
Anläßlich der Tagung ſprach am Dienstag abend 8 Uhr im „
Rhein=
goldſaale” der Stadthalle auf Anregung der Rheiniſchen
Naturforſchen=
den Geſellſchaft der Leiter des Vulkangeologiſchen Dienſtes von
Nieder=
ländiſch=Indien, Dr. Stehn aus Bondoong in Java, über die
Aus=
brüche des Vulkans Krakatau. Der Vortrag wurde durch Aufnahmen
der letzten Ausbrüche des Vulkans wirkungsvoll unterſtützt, und den
Zuſchauern iſt mit dieſem Film das Großartigſte gezeigt worden, was je
auf dieſem Gebiete geboten wurde.
Afe
P
SA
Dieses Jahr kein Katarrh
wenn 20 Mgnst
gimmst!
* Klein=Gerau, 13. Sept. Herr Adam Hechler 1.
Weichen=
ſteller i. R., und deſſen Ehefrau Luiſe, geb. Flauaus, können am
Freitag, dem 18. September, das ſeltene Feſt der Goldenen
Hoch=
zeit begehen. Die beiden Ehegatten erfreuen ſich bei körperlicher
und geiſtiger Friſche der beſten Geſundheit und ſind weit über die
Grenzen Klein=Geraus hinaus als brave, arbeitſame Leute
be=
kannt. Herr Adam Hechler war 41 Jahre bei der Eiſenbahn im
Hauptbahnhof Darmſtadt tätig.
— Hirſchhorn, 15. Sept. Waſſerſtand des Neckars am
14. September 2,02 Meter, am 15. September 1,92 Meter.
8. Lampertheim, 15. Sept. Zwei ſchwere
Motorrad=
unfälle. Ein Schloſſer von Mannheim=Waldhof wollte vorgeſtern
nachmittag mit ſeiner 32 Jahre alten Frau die hieſige Kirchweihe per
Motorrad beſuchen. Zwiſchen Kirſchgartshauſen und hier platzte der
hintere Reifen der Maſchine, dieſelbe geriet ins Schleudern, und die auf
dem Soziusſitz mitfahrende Frau fiel dadurch ſo unglücklich auf die
Straße, daß ſie einen ſchweren Schädelbruch erlitt Ein gerade
nach=
folgendes Auto brachte dieſelbe ſofort nach dem hieſigen St.
Marien=
krankenhaus, aber bis man mit ihr dort eintraf, war der Tod bereits
eingetreten. Der Mann war zunächſt auch bewußtlos, erholte ſich aber
im Krankenhaus wieder und hatte keine weiteren ernſten Verletzungen
davongetragen. — Ein weiterer ſchwerer Unfall ereignete ſich auf der
die hieſige Gemarkung durchziehenden Straße Worms-Bürſtadt, nahe
des Bahnüberganges der Strecke Worms—Lampertheim. Dort verlor
ein Fahrer die Herrſchaft über ſeine Maſchine mit Beiwagen, wodurch
er gegen einen Baum rannte. Seine im Beiwagen mitfahrende Braut
aus Hofheim mußte mit ſchweren Beinbrüchen in das Wormſer
Kranken=
haus eingeliefert werden, während auch hier der Lenker mit weniger
ern=
ſten Verletzungen davonkam. Die beiden hatten die Kirchweihe in
Hof=
heim beſucht und befanden ſich um 11 Uhr auf der Rückfahrt nach
Karls=
ruhe. Wie man hört, handelt es ſich um eine Schwarzfahrt. Die
Maſchine iſt ſchwer beſchädigt und wurde von der hieſigen Polizei in
Gewahrſam genommen.
— Gernsheim, 15. Sept. Waſſerſtand des Rheins am
14. September 2,49 Meter, am 15. September 2,51 Meter.
Aa. Langen, 15. Sept. Tödlicher Unfall. Die im Alter von
74 Jahren ſtehende Frau Wilhelmine Brehm ſtürzte in der Scheune ſo
unglücklich ab, daß ſie an den Folgen ihrer ſchweren Verletzungen ſtarb.
Rheinheſſen.
* Nierſtein, 15. Sept. Der geſtern im Kornſand gefundene Tote iſt,
wie die behördlichen Ermittlungen ergaben, ein Invalide aus
Frank=
furt a. M. namens Jean Noth, der zu Beſuch ſeiner Angehörigen in
Weiſenau weilte und dort zum Angeln nach dem Kornſand gekommen
war. Dabei hat den ſchon länger Herzkranken ein tödlicher Schlaganfall
betroffen.
Aus Oberheſſen.
Gießen, 14. Sept. Landgerichtsdirektor i. R. Bücking
geſtorben. Unerwartet iſt geſtern der Landgerichtsdirektor i. R.
Wilhelm Bücking in Gießen im 76. Lebensjahre verſtorben. Bücking
gehörte einer altheſſiſchen Familie an, er wurde in Gießen geboren,
ſtudierte in Gießen, Heidelberg Berlin und Leipzig und trat 1881 in den
heſſiſchen Juſtizdienſt ein. Unter anderem war er Amtsanwalt in
Gießen, Friedberg und Bingen, dann Amtsrichter, Stactsanwalt,
Land=
richter und Landgerichtsrat in Mainz, zuletzt vom 1. Januar 1900 bis
Anfang November 1910 Landgerichtsdirektor in Gießen. Er war allezeit
eine Zierde des Richterſtandes. Als Vorſitzender des Oberheſſiſchen
Kunſtvereins in Gießen von Anfang 1923 bis März 1931 — er wurde
bei ſeinem Rücktritt zum Ehrenvorſitzenden dieſes Vereins ernannt
hat er für die heſſiſche Kunſt und für die Künſtlerſchaft in Heſſen ſehr
eifrig und ſegensreich gewirkt. Weiter hat er als Mitglied des heſſiſchen
Finanzgerichts und als Mitglied der erweiterten
Brandverſicherungs=
kammer ſeine Kraft der Allgemeinheit gewidmet.
Vilbel, 14. Sept. Die Heſſiſche Wander=Ausſtellung
Geſund=
heitspflege und ſoziale Fürſorge hat ihre Tätigkeit in
Oberheſſen aufgenommen. Die Ausſtellung wurde am Samstag, den
5. September, im Volkshaus zu Vilbel eröffnet. Der Beſuch der
Aus=
ſtellung und der Vorträge iſt als voller Erfolg zu verbuchen. Sämtliche
Vorträge waren ſtets bis zum letzten Platz gefüllt. Ein Sondervortrag
am Mittwoch vormittag für die Erwerbsloſen zeigte einen Beſuch von
600 Erwerbsloſen. Die Ausſtellung wird anſchließend in Bad Nauheim
und Friedberg gezeigt. Die Vorarbeiten in dieſen Städten ſind ſchon
getroffen, ſo daß dort ebenfalls mit einem guten Beſuch der Ausſtellung
und der Vorträge gerechnet werden kann.
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(*ms)
Seite 10
Mittwoch, den 16. September.
Reich und Ausland.
An den Unrechten gekommen.
Frankfurt a. M. Vorgeſtern ging ein
Bettler „Im Trutz” von Haus zu Haus. Er
hatte anſcheinend Pech, denn entweder wurde
ihm nicht aufgemacht oder man wies ihn ab.
Schließlich wurde er auch renitent, ſchlug an die
Türen und klingelte in einem fort. Als er in
einer Wohnung im 1. Stock ſich der Frau des
Hauſes allein gegenüber glaubte, wurde er frech
und ſchob ſeinen Fuß zwiſchen die Türe, um das
Schließen derſelben zu verhindern. Hier war der
Bettler nun aber an die falſche Adreſſe
gekom=
men. Die Frau rief um Hilfe, und der
herbei=
eilende Mann nahm ſich den Grobian vor, den
er dann der Polizei übergab.
Doppelt verunglückt.
Frankfurt a. M. In Frankfurt beſteht
ebenſo wie anderwärts, die Unſitte, daß
Auto=
fahrer beim Halten die Tür ihres Wagens nach
der verkehrten Seite öffnen. Dieſer Unfug hat
vorgeſtern einen ſchweren Unfall hervorgerufen.
In der Börſenſiraße öffnete ein Autofahrer die
Tür ſeines Wagens nach der Straßenſeite, als
ein Radfahrer im gleichen Augenblick
herange=
fahren kam, gegen die Tür ſchlug, vom Rade
fiel und ſich an der Hand verletzte. In dieſem
Augenblick nahte ein zweites Auto, das nicht
ſchnell genug bremſen konnte, und überfuhr den
geſtürzten Radfahrer. Es handelt ſich um einen
Shloſſer, der ſchwer verletzt ins Krankenhaus
gebracht wurde.
Sprengſtoffdiebſtahl.
Geſeke. Aus dem von den beiden
Zement=
werken Fortuna und Weſtfalen gemeinſam
be=
nutzten Pulverhaus wurden in der Nacht 15
Kilogramm Sprengſtoff und mehr als 400
Sprengkapſeln geſtohlen. Von den Tätern fehlt
bisher jede Spur.
Eine Mutter mit ihren Söhnen ermordet
aufgefunden.
Weſel. Eine furchtbare Bluttat iſt in der
vorletzten Nacht in dem kleinen
landwirtſchaft=
lichen Ort Brünen begangen worden. In einem
Wäldchen fand man dort das Fahrrad des
Schmiedemeiſters Behling. Als der Beſitzer
be=
nachrichtigt werden ſollte, machte man die
ſchauerliche Entdeckung, daß Frau Behling
ſo=
wie die beiden Söhne im Alter von 18 und 15
Jahren ermordet in ihren Betten lagen. Die
Mutter und einer der beiden Söhne wieſen noch
Spuren eines Erdroſſelungsverſuches und der
zweite Sohn noch eine Schußwunde auf. In der
Wohnung des Schmiedemeiſters wurde auf dem
Tiſch ein Zettel gefunden, der die wenigen
Worte enthielt: „Es iſt 3 Uhr, mein Mann iſt
noch nicht zurück‟. Die Polizei iſt eifrig bemüht,
den Verbleib des Schmiedemeiſters, der ſich eines
guten Rufes erfreute und mit ſeiner Familie in
beſtem Einvernehmen lebte, feſtzuſtellen. Behling
hatte vorgeſtern abend ſeine Wohnung verlaſſen,
um einen Nachbarn zu beſuchen. Von dieſem
Beſuch iſt er nicht wieder zurückgekehrt.
Auto=Unglück.
Erwitte (Kreis Lippſtadt). Ein
Kraft=
wagen aus Herzfeld kam in der Nähe der
Ge=
meinde Eikeloh ins Schleudern, als er einen
an=
deren Wagen überholen wollte, und fuhr gegen
einen Baum. Von den fünf Inſaſſen erlitten
drei ſchwere Verletzungen, während die übrigen
Perſonen leicht verletzt wurden. Die
Schwerver=
letzten wurden in das Erwitter Krankenhaus
gebracht, wo der Chauffeur, dem das Steuerrad
die Bruſt gequetſcht hatte, geſtorben iſt.
Im Ruderboot von Augsburg nach Kairo.
Paris. Nach einer Meldung aus Kairo,
krafen dort zwei junge Deutſche, Johann
Boeſ=
ſel und Hans Boeſch, in einem ſechs Meter
langen Ruderboot ein, nachdem ſie Ende März
Augsburg verlaſſen hatten. Sie beabſichtigen,
an der nordafrikaniſchen Küſte entlang,
Spa=
nien zu erreichen und durch den Aermelkanal
nach Deutſchland zurückzukehren.
Ranbüberfall auf eine chineſiſche Stadt.
Schanghai. Eine Schar Räuber
unter=
nahm am Freitag einen Ueberfall auf die Stadt
Suiningku in Nord=Kiangſu. Nach völliger
Aus=
plünderung der Einwohner griffen ſie die Schule
an, nahmen ungefähr 100 Schulknaben und ihre
Lehrer gefangen und entführten ſie in die Berge,
wo ſie ſie gefangen halten, um Löſegeld zu
er=
langen.
Erſtes Bild von der glücklichen Ankunfk
Marga von Ehdorfs in Tokio.
Marga von Etzdorf wird von einer kleinen
japaniſchen Kollegin empfangen.
Eine rieſige Menſchenmenge hatte ſich auf dem
Flugplatz von Tokio eingefunden, um der
An=
kunft der deutſchen Japanfliegerin Marga von
Etzdorf beizuwohnen, die nach 12tägigem Fluge
wohlbehalten die japaniſche Hauptſtadt erreichte.
Die franzöſiſchen Herbſtmanöver auf dem Gelände der Marne=Schlachl.
Panzerwagen auf Raupenſchleppern in einer Geländemulde der Champagne.
Die franzöſiſchen Herbſtmanöver, an denen ſich drei Diviſionen mit modernſten techniſchen
Aus=
rüſtungen beteiligten, haben diesmal auf dem Gebiet der Marne=Schlacht faſt genau 17. Jahre
nach dem furchtbaren Ringen ſtattgefunden.
Große Sturmverwüſtungen im ganzen Komitat
Temesvar.
Budapeſt. Die „Donaupoſt” meldet aus
Temesvar, daß der gemeldete Sturm auch im
ganzen Komitat Temesvar gewütet hat. Es war
ein regelgrechter Zyklon. In Hatzfeld und in
an=
deren kleineren Orten des Komitats gab es auch
zahlreiche Tote. Man ſchätzt die Zahl auf 25.
Auch die Verwüſtungen ſind groß.
Neue Tornadogefahr für Britiſch=Honduras.
London. Die Hauptſtadt von Britiſch=
Honduras, Belize, die erſt in der vergangenen
Woche von einer ungeheuren
Unwetterkata=
ſtrophe heimgeſucht wurde, iſt von zwei neuen
Gefahren bedroht. In einer der Vorſtädte,
na=
mens Meſopotamien, iſt ein Großfeuer
ausge=
brochen, das bisher nicht eingedämmt werden
konnte: Es nähert ſich den dort liegenden
Alko=
hol=Vorratshäuſern, ſo daß man ſchwere Explo=
ſionen befürchtet. Weiter hat die meteorologiſche
Station in Tacubays gemeldet, daß ſich ein
neuer ſchwerer Tornado Honduras nähert, der
noch heftiger als derjenige vom vergangenen
Donnerstag ſein ſoll und bereits die Stadt
Quintana Noo in Mexiko paſſiert hat. Die
Ein=
geborenen fliehen mit den ihnen noch
verblie=
benen Habſeligkeiten ins Innere des Landes.
Der Orkan hat, wie ſich jetzt herausſtellt, auch
bis zu 100 Kilometer tief ins Innere des
Lan=
des hinein gewütet. Leichen treiben den Fluß
herunter, der durch Belize fließt.
3000 Todesopfer in Britiſch=Honduras?
New. York. Nach Meldungen aus Colon
wird jetzt mit 3000 Todesopfern der
Unwetter=
kataſtrophe in Britiſch=Honduras gerechnet,
nach=
dem bekannt geworden iſt, daß mehrere Orte im
Landesinnern ebenfalls ſchwer heimgeſucht
wor=
den ſind.
Von der 50=Jahr=Feier des B. 9. A. in Berlin.
Die Aufſtellung der Studenten=Deputationen und der anderen Abordnungen vor dem Reichstag
in Berlin.
Anläßlich ſeines 50jährigen Beſtehens veranſtaltete der V. D. A., der Verein für das Deutſchtum
im Ausland, eine rieſige Kundgebung in Berlin. Im Reichstag fand eine große Feier ſtatt,
während auf dem Platz vor dem Reichstagsgebäude die Abordnungen mit Nationaltrachten und
Fahnen Aufſtellung nahmen.
Misdrover Hokel niedergebrannk.
Das völlig abgebrannte Hotel Belvedere in Misdroy.
Wie die Polizei feſtſtellte, iſt das Großfeuer, durch das das bekannte Hotel Belvedere in Misdroy
eingeäſchert wurde, durch Brandſtiftung entſtanden. Der Beſitzer des Hotels nahm ſich im Keller
des Hauſes das Leben.
Nummer 251
Beſorgnis um das Schickſal
der deutſchen Ozeanflieger.
New York. Ueber das Schickſal der de,
ſchen Ozeanflieger herrſcht, Beſorgnis, da d.
Flugzeug nur mit Betriebsſtoff für 48 Stunde
alſo bis 4.30 Uhr, ausgerüſtet war. In hieſia=
Fliegerkreiſen wird darauf hingewieſen, daß d
Ozeanflieger vielleicht an einem Ort gelond
ſind, der ſo entlegen iſt, daß ſie noch keine Na
richt haben geben können.
Der deutſche Flieger Johannſen.
Die New Yorker Flughäfen in Erwartun=
EStu
der deutſchen Ozeanflieger.
bung New Yorks ſind in Empfangsbereitſch
Das bisher hervorragende Flugwetter machte
der Umgebung New Yorks plötzlich Gewitt
ſtürmen Platz. Angeſichts des ſtarken Geg
windes wurde die Ankunft der deutſchen Oze
flieger vor Mitternacht als unwahrſchein!
aufgegeben und mit der Möglichkeit eines E
treffens zwiſchen 2 und 3 Uhr morgens gerechr
Im Laufe der Nacht waren auch die amerika
ſchen Flugplätze beſſer erkennbar, nur
Rooſev=
field, wo eine große Menſchenmenge bis n
Mitternacht wartete, blieb nebelüberhang
was indeſſen nach Anſicht der Flugbehörde k
Hindernis für die Landung des Apparates ſ 4
würde. Die Morgenblätter beſchäftigen ſich e
gehend mit dem Kurs, den das Rody=Flugze
infolge der atmoſphäriſchen Schwierigkei
durch Gewitterſtürme und Nebel genommen
ben könnte.
Wachſende Sorge um die deutſchen Ozeanflie=
New York. Die Beſorgniſſe um die de
ſchen Ozeanflieger Rody und Johannſen wach
ſtündlich. Die äußerſt ungünſtigen Wetterberie
von der Nordatlantikküſte melden Gewitter= 1
Nebelbänke. Die Küſte wird von zahlreid
Flugzeugen abgeſucht, und die Schiffe ſind an
wieſen, nach den vermißten Fliegern Ausſchau
halten.
Die Rückfahrt des „Nautilus”,
Oslo. Wilkins Unterſeeboot „
Nautilu=
erreichte geſtern morgen die Höhe der I
Senjan (Nordnorwegen) und nahm Kurs 0
Harſtadt, wo es im Laufe des Tages einteff
wird.
„Do. X” vom Blitz getroffen.
New York. Während eines heftigen
witters ſchlug der Blitz in das Flugzeug ,90.
im Flughafen Northbeach ein. Ein Mitgl
der Beſatzung, das mit anderen unter ei
Tragfläche des „Do. X‟ Schutz geſucht ha
wurde bewußtlos zu Boden geworfen und
Hoſpital gebracht. Zwei andere Perſonen w.
den gleichfalls zu Boden geworfen, blieben A
unverletzt. Das Flugzeug „Do. X” ſelbſt wr
nicht beſchädigt.
Das deutſche Krankenhaus in Konſtantinop
eröffnet.
Konſtantinopel. Vorgeſtern wi
ohne alle Feierlichkeit, dem Ernſt der Zeit
ſprechend, im Beiſein des deutſchen Botſchaf
in der Türkei, Nadolny, und des Leiters
Kaiſerswerther Diakoniſſenanſtalt, des fruh‟
Botſchaftspredigers Graf Luttichan, das hie
deutſche Krankenhaus eröffnet. Die Leil
des Krankenhauſes hat Chefarzt Dr. Naab,
der Chefchirurg Orchan Bey zur Seite ſtehr.
ter 257
Seite 11
F der Spur des Attentäters von Jorbagg!
Umfangreiche Maßnahmen zur Ermikklung der Verbrecher.
jeberhafte Suche der Polizei.
apeſt. Bei der Forträumung der Trümmer auf der
unglii ätte bei Torbagy wurde heute vormittag der Leichnam
des ve ißten Staatsbahnbedienſteten gefunden.
Et nunmehr feſtgeſtellt worden, daß die Handſchrift auf
dem S Tatort gefundenen Zettel identiſch iſt mit der auf einem
Melds el eines bis 1930 in Budapeſt anſäſſig geweſenen
Eiſen=
drehey der erwieſenermaßen im Dienſte der Kommuniſtiſchen
Varte von zahlreiche Reiſen ins Ausland unternommen hatte.
Weits ſurde geſtern abend unweit der Fundſtelle der Reſte der
Hölley ſchine ein Briefumſchlag, gefunden, auf dem verwiſchte
ſtenos hiſche Aufzeichnungen zu ſehen waren. Dieſe
Aufzeich=
nunge onnten im Stenographiſchen Büro des
Abgeordneten=
hauſes cht entziffert werden, ſo daß man glaubt, daß es ſich um
eine Arierte Schrift handelt. Ein Alteiſenhändler teilte ferner
mit,
ihm am 7. September auf der Landſtraße ein deutſch
ſprecht ir junger Mann angehalten und erſucht habe, ihn auf
ſeiner ſagen eine Strecke mitzunehmen. Er erklärte dann, daß
er ür ugter Kommuniſt ſei und in Deutſchland feſte
Verbin=
gung= eſitze. Das Geſpräch kam ins Stocken, als ein Automobil
ange) en kam, das auf ein Zeichen des Deutſchen anhielt und
ihn
Budapeſt mitnahm. Die Gendarmerie iſt nun bemüht,
dieſex zeimnisvollen angeblichen Chemiker ausfindig zu machen.
Bei 9 Politiſchen Sektion der Polizei laufen ſeit geſtern,
nach=
dem a. Prämie von 50 000 Pengö ausgeſchrieben wurden.
Hun=
derte i anonymen Briefen ein. Täglich melden ſich Männer
und Z jen, um der Polizei Winke und Weiſungen über die
Er=
greif= der Täter zu geben.
i Nap” zufolge wurde der an der Unglücksſtelle von Bia
Torb” gefundene und von den Attentätern geſchriebene Brief
der Budapeſter Polizei vorliegenden Handſchriften von
bekaryn kommuniſtiſchen Agitatoren verglichen. Dabei ſoll
feſt=
geſtel vorden ſein, daß die Schrift von einem der Polizei gut
bekary n kommuniſtiſchen Agitator ſtammt. Der Name dieſer
Perſs gegen die vor Monaten ein Strafverfahren eingeleitet
Au war
die vor ihrer Verhaftung nach dem Auslande flüchtete,
wird ! Intereſſe der Erhebungen geheimgehalten. Auch ſoll die
uch M Polis in Erfahrung gebracht haben, daß die betreffende Perſon
ſeit 2 Flucht mit Hilfe eines gefälſchten Paſſes des öfteren nach
Ungs gekommen war. Man vermutet, daß die Attentäter, die
wie eits feſtgeſtellt wurde, in einem Auto am Tatort
einge=
troff waren, ſofort nach dem Attentat auf tſchechoſlowakiſches
Gebr lüchteten. Die Budapeſter Oberſtadthauptmannſchaft habe
über ſe Annahme der tſchechoſlowakiſchen Behörde berichtet.
lden Gi
rd mg
fü*
Sdapeſt. Der Reichsverweſer, der auf die Nachricht von
dem enbahnattentat bei Bia Torbagy Schloß Gödöllö verlaſſen
hat, nach der Hauptſtadt zurückzukehren, hat kurze Zeit nach
ſein— lnkunft den Miniſterpräſidenten Karolyi empfangen, um
deſſes Zericht in der Angelegenheit des Eiſenbahnunglücks
ent=
geges nehmen. Nach dem Miniſterpräſidenten erſtatteten der
Inm iniſter und der Honvedminiſter ihre Berichte über die
ge=
trof n Maßnahmen.
* Miniſterpräſident erklärte vor Preſſevertretern, daß die
Rees ing die notwendigen Schritte zur Wahrung der Ruhe und
Ore g im ganzen Lande getan habe. Grund zu irgendwelcher
higung beſtehe, wie der Honvedminiſter betonte,
keines=
wee Es werde alles getan, um die Urheber des Attentats den
Ger n zuzuführen. Innenminiſter Fiſcher erklärte, daß in
Zu=
lum lle Vorbeugungsmaßnahmen zur Verhinderung von
Auf=
wies ng und Aufreizung ergriffen würden. Zur Ermittelung
der deber des Attentats ſei der ganze öffentliche Apparat
ein=
geſes vorden.
Große Trauerfeier für die Opfer des Eiſenbahnanſchlages
in Ungarn.
Die 25 Todesopfer des Eiſenbahn=Attentats werden am
Don=
nerstag. 3 Uhr nachmittags, unter großen Trauerfeierlichkeiten,
die von der Hauptſtadt und der Staatsbahn veranſtaltet werden,
Blick auf den Eiſenbahnviadukt bei Bia Torbagy,
von dem die Waggons infolge der Gleisſprengung hinunterſtürzten.
beigeſetzt. Die lange Reihe der Särge wird auf der
Generals=
wieſe bei Ofen aufgebahrt. Die Trauerfeierlichkeiten werden im
Beiſein des Reichsverweſers Horty und ſämtlicher Mitglieder
des Kabinetts unter einer großen Militärparade ſtattfinden. Die
Särge der Opfer aus der Provinz werden ſodann auf die
Bahn=
höfe gebracht, während die Budapeſter Opfer auf dem Zentral=
Friedhof beigeſetzt werden.
Das „geheimnisolle Telepbongeſprich Bldopeſt-Kovenhagen
aufgeklärt.
Budapeſt. In der Angelegenheit des geheimnisvollen
Telephongeſprächs zwiſchen Budapeſt und Kopenhagen meldet der
„Peſter Lloyd”, daß die hieran geknüpften Kombinationen
unzu=
treffend ſeien. In Wirklichkeit, habe ſich folgendes zugetragen;
Der Stationschef, des Budapeſter Oſtbahnhofes, Deſider
Hommon=
nay, der zur Zeit des Attentats Dienſt hatte, ſei dreimal aus
dem Ausland telephoniſch angerufen worden, und zwar um 3 Uhr
aus Kopenhagen, um 3.15 Uhr aus London und um 3.40 Uhr aus
Berlin. In allen drei Fällen hätten ſich nicht Privatperſonen,
ſondern Zeitungen nach dem Ausmaß der Kataſtrophe erkundigt.
Geſpräche mit Privatperſonen ſeien nicht abgewickelt worden. Es
habe ſich beim Stationschef niemand in dem Sinne erkundigt,
daß er einen Reiſeplan nach den Zuſtänden auf den Linien der
ungariſchen Staatsbahn einrichten wollte.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 16. September.
10.D0: Schulfunk: Engliſch.
15.15: Stunde der Jugend.
„abmittagskonzert des Rundfunk=Orch. Sol. Roſe Stein.
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18.40:
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19.30: Programm. Wetter, Wirtſchaftsmeldungen.
19.45: Lither=Konzert.
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21.00: E. Kahn: Orientaliſche Muſik.
22.15: Zeit. Wetter. Nachrichten, Sport.
22.30: Mannheim: Komponiſtenſtunde: Werke von E. Mehlich. Ausf.:
Mehlich (Klavier), Dr. Fellner (Tenor).
23.00: Budapeſter Zigeunermuſik der Kapelle Bela Rag.
Königswuſterhauſen.
Mittwoch, 16 September.
9.00: Berliner Schulfunk: Der Wedting einſt und ſetzt.
10.10: Schulfunk: Vier Wochen als Geſt dei den Samoanern.
14.45: Kindertheater: „Die veilorene Meledie‟.
15.45: Margarete Benſer=Bruhn: Wie verwerten die Landfrauen
ihr Wirtſchaftsobſt?
16.00: Prof. Dr. Lampe: Mit deutſchen Lehrern auf
Auslandsſtu=
dienfahrten.
16.30:
Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Ebhardt: Berühmte Orgelmeiſter: Silbermann. Arp,
Schnittger u.
18.00: Thea Schleusner: Auf den Spuren van Goghs in der
Provence.
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Priv. Doz. Dr. Borries: Mitteleuropa als Problem.
18.5
Wetter für die Landwirtſchaft.
19.9
dr. Haneld: Der Beamte in Frankreich.
Deutſcher Arbeiter=Mandoli=
19.30: Unterhaltungskonzert. Mitw.
niſtenbund. Ortsgruppe Leipzig=Süd, Leipziger Rundfunk=Orcheſter.
20.30: Profeſſor Jöde: Schöne Lieder am Abend zu ſingen.
21.10: Sinfonie=Konzert des Berliner Funf=Orcheſters.
22.15: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.45: Budapeſt: Zigeunermuſik der Kavelle Béla Racz
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Seite 12
Mittwoch, den 16. September.
Nummer 257.
Sport, Spiel und Jucnen.
Zußball.
Germania Pfungſtadt — Union
Wixhauſen 0:1.
Das war eine bittere Pille
für Pfungſtadt auf eigenem
Ge=
lände. Man hatte nicht mit einem
Sieg der Gäſte gerechnet, der
leicht noch höher hätte ausfallen
können. Pfungſtadt konnte ſeine
Anhänger nicht begeiſtern,
ob=
wohl ſie zeitweiſe ein ſehr gutes
Spiel lieferten. Wixhauſen
im=
ponierte durch ſehr friſches und
auch techniſch anſprechendes Spiel,
das auch den verdienten Sieg
brachte. Das Treffen war
ſpan=
nend von Anfang bis zur letzten
Minute. In den erſten 3 Min.
war Pf. leicht im Vorteil, ohne
jedoch gefährlich zu werden. W.,
mit dem Winde als
Bundesge=
noſſen, gewinnt zuſehends mehr
an Boden und brachte das Tor
des Platzbeſitzers des öfteren in
Gefahr. Ein gut eingeleiteter
Angriff brachte in der 35. Min.
durch Jakobi das einzige Tor
des Tages. Obwohl jetzt
Pfung=
tadt mit Hochdruck ſchaffte, war
es ihm nicht möglich, die
Gäſte=
deckung zu überwinden. Nach der
Pauſe wird Pfungſtadt leicht
überlegen, wodurch der Torwart
Wixhauſens gezwungen wurde,
des öfteren ſein ganzes Können
zu zeigen. Das Spiel wird
immer ſpannender, Pfungſtadt
kämpft um den Ausgleich.
Wix=
hauſen ſchafft mit Rieſeneifer,
um endlich ſeinen Sieg
ſicherzu=
ſtellen. Kurz vor Schluß glaubte
man ſchon an ein zweites Tor,
indem der Halbrechte Wixhauſens
2 Meter frei vor dem Tor den
Ball gegen die Latte ſchoß. P
ſtellte eine junge, kräftige Elf,
die in der Geſamtleiſtung
befrie=
digte. Bei den Gäſten überragte
der Mittelläufer, der zweifellos
der beſte Mann auf dem Platze
war. Die beiden Verteidiger mit
Torwächter bilden ein gutes
Schlußtrio. Der Angriff war gut
beſetzt, bis auf den
Mittelſtür=
mer, der ſehr ſchwach war.
Schiedsrichter leitete
einwand=
frei. — Pfungſtadt 2. —
Wix=
hauſen 2. 4:1.
Vom Spork des Sonnkags.
Oben: Nurmi läuft beim Internationalen Sportfeſt im Sport=Club Charlottenburg. Nurmi
(vorn im ſchwarzen Trikot) war nicht zu ſchlagen, doch konnte der Wittenberger Syring (hinten
im dunklen Trikot) einen neuen deutſchen Rekord aufſtellen. — Unten: Vom Fußball=
Länder=
kampf Deutſchland-Oeſterreich in Wien. Kreß bei der Abwehr eines Angriffs des öſterreichiſchen
Stürmers Schall.
Germania Pfungſtadt — Polizei Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag treffen ſich obige Mannſchaften
zum fälligen Verbandsſpiel in Pfungſtadt. Die Rivalität beider
Gegner rührt ſchon von früher her. Die Kämpfe dieſer beiden
Rivalen waren die erbitterten, harten, doch immer fairen
Treſ=
fen, in denen es ſich mehr um die Vormachtſtellung als um eine
Preſtigefrage handelte. In dieſem Jahre kämpften beide
Mann=
ſchaften mit wechſelndem Erfolg. Wie ſtehen nun die Chancen
am kommenden Sonntag? Zweifellos wird ein raſſiges,
tem=
peramentvolles Spiel zu erwarten ſein, das ſicherlich ſeine
An=
ziehungskraft nicht verfehlen wird. Wir halten den
Spielaus=
gang für ziemlich offen, da es bis jetzt keiner Mannſchaft
ge=
lungen iſt, ſich in der diesjährigen Verbandsſpielſaiſon beſonders
herportun zu können und eine beſtändige Form zu erreichen.
F. Cl. Dreieichenhain — TSV. Meſſel 1:4 (1:3).
Der T. u. Sp.=Verein Meſſel konnte auch am vergangenen
Sonntag ſeinen Siegeszug fortſetzen, da er den F. Cl.
Dreieichen=
hain nach durchweg überlegenem Spiel mit 4:1 Toren ſchlug.
Am nächſten Sonntag empfängt Meſſel die 1. Mannſchaft
des F. Cl. Klein=Zimmern. Auch hier ſollte ein Sieg nicht allzu
ſchwer fallen.
Deutſches Jurn= und Sporkabzeichen.
Die nächſte Prüfung zur Erlangung des deutſchen Turn= und
Sportabzeichens in Gruppe V, Radfahren, findet am
kom=
menden Sonntag, den 20. September d. J., vormittags 9 Uhr,
auf der bekannten Strecke „Rundum Kranichſtein” ſtatt.
Anmeldungen ſind zu richten an Herrn Gg. Hahn, Darmſtadt,
Schwanenſtraße Nr. 20.
Tennis.
Tennis= u. Eisklub Darmſtadt Jun. — T.C. Mainz.
Am 20. September empfängt die Jugendmannſchaft nach
lan=
ger Wettſpielpauſe zum Saiſonabſchluß noch einmal eine
auswär=
tige Juniorenmannſchaft. Die Junioren des T.C. Mainz treten
in Darmſtadt zum Rückſpiel an. — Die Darmſtädter Junioren
ſpielen in der Aufſtellung: Colin, v. Harnier, Voigt. W. Hauck,
Münſter, Külp. Langenbach, Schaberger v. Flotow=Schenck und
Frl. v. Weber, Frl. Reuling, Frl. Külp, Frl. Beuer, Frl. Löhlein,
Frl. L. Ringer, Frl. Wöhler. In den Einzelſpielen und
Doppel=
ſpielen der Herren dürften die Darmſtädter dominieren, in den
Spielen der Juniorinnen dagegen wird kaum ein Gewinnpunkt
für Darmſtadt abfallen, ſo daß erſt die Gemiſchtdoppelſpiele die
Entſcheidung bringen werden. Der Ausgang des Spieles iſt alſo
vollkommen offen. Spielbeginn morgens 9.30 und nachmittags
2.30 Uhr auf den Plätzen am Böllenfalltor.
Handball.
TV. 1885 Nieder=Ramſtadt — MTV. Urberach 3:1 (3:0).
Das Spiel wurde in der 1. Hälfte in ſcharfem Tempo
durch=
geführt. Der Sturm der Einheimiſchen kombinierte ſchön und
konnte auch gleich nach Beginn in Führung gehen, um dann in
kurzen Abſtänden auf 3:0 zu erhöhen. Urberäch dagegen kam
ſel=
ten zum Torſchuß, da die Hintermannſchaft der Einheimiſchen keine
Erfolge zuließ. Nach dem Wechſel jedoch wurde das Spiel
lang=
ſamer. Der Sturm der Einheimiſchen ſpielte nun ſehr planlos und
zerfahren. Die ſchönſten Torgelegenheiten wurden ausgelaſſen.
Mitte der 2. Hälfte kam dann Urberach, zu ſeinem verdienten
Ehrentreffer — Die 2. Mannſchaft errang vorher gegen
Buch=
ſchlag 1. nach fairem Spiel 3:3 (1:3) 1 Punkt.
Die 1. Schüler
(nur mit 10 Mann) ſpielte gegen Sportv. 98 Schüler, dort, und
verlor 2:1 (1:1).
Roman von
DToglieoltaltoaoiWliktorsvensen
12)
Copyright Berlin=Schöneberg 1931 by Delta=Verlag Kurt Ehrlich.
Nachdruck verboten.
Das Hotelperſonal verharrte in ſtummer, faſt feindſeliger
Betrachtung. Eickhoff rebellierte: „Vielleicht iſt ſie noch zu retten,
Können Sie nicht einen Arzt holen? Aber ganz ſchnell . . ." Er
holte Geld hervor und verteilte, ohne nachzuzählen.
Der Junge ſowie der Hausdiener bekamen plötzlich Beine;
ſie fegten davon. Sogleich begannen die beiden Mädchen,
Dienſt=
eifrigkeit zu entfalten; ſie rieben, ziemlich zwecklos, mit einem
befeuchteten Tuch die Schläfen Eliſabeths ab, zogen die Gardinen
hoch und ließen den Tag ein. Im Zwielicht dieſes trägen
Halb=
duſters wurde die Unordnung des Zimmers noch troſtloſer. Das
dünne Kleidchen über dem Stuhl, Mantel und Hut am
Wand=
haken, die kleinen, verbeulten Schuhe unterm Bett, ein ſchmaler
Koffer — all das heiſchte ängſtlich und verwaiſt um Mitleid.
„So in ſchönes, junges Fräulein, und macht ſolche
Dumm=
heiten!” bemerkte eines der Mädchen, um Teilnahme zu
bekun=
den. Es klang nach bezahltem Mitgefühl — eine Portion auf dem
Servierbrett für das Zimmer im dritten Stock — aber Eickhoff
empfand es dennoch als wohltuend, nicht ganz allein zu ſein in
dem Niemandsland zwiſchen Leben und Tod. Der Arzt trat ein.
Ein narbendurchzogenes Menſurgeſicht mit Hornbrille. Sein
prü=
fender Blick überflog den Schauplatz. Er ſtellte eine Ledertaſche
hin und näherte ſich dem Bett.
Eickhoff murmelte etwas, das eine Vorſtellung erſetzen ſollte,
und ſagte: „Ein Selbſtmordverſuch, Herr Doktor?‟
„Wann hat man ſie aufgefunden?
„Soeben. Vor kaum zehn Minuten.”
„Na, wollen mal ſehen ..‟ Der Arzt legte den Rock ab und
beugte ſich über die lebloſe Geſtalt. Während der Unterſuchung
fragte er weiter: „Weiß man, wer die junge Dame iſt . . . Ich
meine, wegen etwaiger Angehöriger
Eickhoff begriff: „Ich kenne ſie. „Ich komme auch für alle
ent=
ſtehenden Koſten auf.”
Der Doktor knurrte Unverſtändliches. Dann verkündete er:
„Glücklicherweiſe ſcheint der Fall nicht ganz hoffnungslos . . . Hat
aber ine ordentliche Portion geſchluckt. Wir müſſen eben den
Magen auspumpen. Und nun wäre es beſſer, wir blieben allein.”
Eickhoff erklärte, unten warten zu wollen. Er ſaß auf dem
Korbbänkchen am Eingang, während der Hausdiener ſich bemüßigt
fühlte, ihm Troſt zuzuſprechen. Dann tauchte ein Herr im
Cuta=
way auf, deſſen Phyſionomie den ehemaligen Oberkellner
ver=
riet; es war der Beſitzer. Er war bereits durchaus im Bilde und
darob nicht im geringſten gut gelaunt. Mit gefurchter Stirn
ſtarrte er Eickhoff an, als ob er in ihm den Hauptſchuldigen
er=
blickte. Schließlich pflanzte er ſich unmittelbar vor der Bank auf
und meinte höchſt mißbilligend: „So etwas tut man nicht!“
„Ja, es iſt ſehr traurig . . ." war die ausweichende Antwort.
„Traurig oder nicht — ſo etwas tut man nicht!” bellte der
Hotelier angriffsluſtig. „Sie können ſich an den Fingern
abzäh=
len, daß ſo etwas für das Renommee eines Hauſes nicht
zuträg=
lich iſt. Habe ich recht?”
„Vollkommen. Aber Leute, die ſich umbringen wollen, fragen
gewöhnlich nicht danach.”
„Wenn ſie wieder lebendig wird, muß ſie raus!”
„Kann ich Ihnen nicht verdenken. Ich werde die Dame wo
anders unterbringen.”
„Aber erſt, wenn die Rechnung bezahlt iſt.”
„Natürlich. Machen Sie alles gleich fertig! Sie werden
kei=
nen Schaden erleiden.”
Der Hotelier verzog ſich in den Glasverſchlag und, einen
Knei=
fer aufſetzend, widmete er ſich den erforderlichen Schreibarbeiten.
Eickhoff blieb in ziemlich zwieſpältiger Stimmung zurück: er hatte,
ohne lange zu überlegen, die Obſorge für dieſes Mädchen
über=
nommen, das er kaum kannte, zu der er eigentlich keinerlei
irgend=
wie geartete Beziehungen beſaß, und das ſich fraglos in
verzwei=
felter Lage befand.
Seine eigene Situation verbot es ihm, ſich auf Experimente
einzulaſſen — er ſah ſich jetzt mit einem Male in eine
Angelegen=
heit verwickelt, die ſeine Bewegungsfreiheit zu hemmen drohte.
Dennoch — und das erſchien ihm ſelbſt unerklärlich — wartete er
in aufrichtiger Angſt auf das Ergebnis der
Wiederbelebungsver=
ſuche. Wo blieb nur der Arzt? War es zu ſpät geweſen?
Er ſchlich die Treppe empor, auf Fußſpitzen den Korridor
ent=
lang und blieb horchend vor der Türe ſtehen.
Von drinnen her vernahm man nichts, nur hier und da
ab=
gebrochene Worte, das Klirren von Gefäßen und das Plätſchern
ausgeſchütteten Waſſers
Endlich ging die Türe auf, der Doktor trat heraus. „Schönes
Stück Arbeit!” rief er und lachte roh=geräuſchvoll.
Eickhoff atmete auf: „Gott ſei Dank!“
„Ja, das Unglückswurm lebt wieder. Aber ich kann Ihnen
jetzt ſagen: halb hinüber war ſie ſchon. Nun haben wir alles
wieder herausgeholt, in ganzen Haufen Miſt. Das Fräulein iſt
Handball im Odenwaldgan der 2.2.
Der 13. September brachte folgende Ergebniſſe:
Meiſterklafſe: Nieder=Klingen — Groß=Bieberau 3:6, Momart — Erben
2. 5:4, Michelſtadt — König (Michelſtadt hat ſeine Mannſchaft aus
dieſer Spielreihe zurückgezogen). A=Klaſſe Nord: Klein=Umſtadt
Reinheim 03, Altheim — Langſtadt 6:2, Gundernhauſen — Nichen
6:3.
A=Klaſſe Süd: Steinbuch — König 2. 2:2, Bell — Steinbach 4:4, Leng
feld — Mümling=Grumbach 7:2.
B=Klaſſe: Gruppe 1: Michelſtadt 2 — Erbach 3. 2:1; Grupbe o.
Groß=Bieberau 2. — Habitzheim 1. 5:3, Klein=Zimmern — Shach
brücken 10:6; Gruppe 3:, Schlierbach — Heubach 4:3, Schagftein
— Semd 2:1.
C=Klafſe: Gruppe 1: Zell 2. — König 3. 3:5, Momart 2. — Stein
bach 2, 6:3; Gruppe 2: Lengfeld — Georgenhauſen 5:3. Grupp=
3: Langſtadt 2. — Altheim 2. 6:2, Schaafheim 2. — Gundern
hauſen 2. 6:2.
Freundſchaftsſpiele: Reinheim 2. — SV. 98 Darmſtadt 1. Jgd. 2,8, Rein
heim Jgd. — Tgſ. Ober=Ramſtadt 1. Jgd. 0:6.
In der 1. Halbzeit lieferten ſich Klingen und Groß=Bieberau ein gleich
wertiges Treffen. Nach der Pauſe legten die Gäſte größeren Eifer
den Tag und zeigten ein beſſeres techniſches Können als die Platze
die zudem noch vom Schußpech verfolgt war, ſo daß ihrer
Niederlo=
nicht auszuweichen war. Obwohl Erbach im ganzen Spielaufbau und
ſeiner Spielfertigkeit ſeinen Gegner überragte, mußte es Momart
Punkte überlaſſen, das Glück war ihm nicht hold. Bei Momart en
täuſchte der Sturm der zuſammenhanglos vorging. Die Läuferrein
und der Tormann gefielen. Die Begegnung in Gundernhauſen verlief a
ſtändig und ſchnell. Im Endſpurt holten ſich die Einheimiſchen de
Sieg, zu dem Richens Tormann durch leichtſinnige Fußabwehr noch vie
beitrug. Richen hatte es in der Hand, ein Unentſchieden herauszuholen
Klein=Umſtadt war nicht ſo ſchwach, wie das Torergebnis beſagt, j1
Gegenteil, in der 1. Halbzeit drückte es ſtark, nur verſtanden es di
Stürmer nicht, dem durchgeführten Angriff den Schuß folgen zu laſſei
Es wurde vor dem Tor ſo viel hin= und hergewurſtelt, bis ſchließlich ei
Reinheimer dazwiſchenfuhr und klärte. Nach der Pauſe war Reinhei
im Vorteil. Die Sache in Altheim war für den Platzverein leicht, Lan
ſtadts Tormann hielt ſehr gut. Reichlich harr kämpfte man in Stein
buch. In Zell gab es ein ausgeglichenes Spiel zu ſehen, das ſehr unte
ungünſtigen Platzverhältniſſen litt. Lengfeld überragte ſeinen Gegne
um eine Klaſſe. Allerdings ſei erwähnt, daß Mümling=Grumbach m
10 Mann und einem Erſatztorhüter antrat, der 2 bis 3 Bälle laufen lie
die ſonſt gehalten worden wären. Trotz der Niederlage war Erbachs
die beſſere Mannſchaft und im Zuſpiel viel genauer als die Michelſtädte
die auch mit dem Torſchuß zu ſehr zögerten. Der Sieg von Groß=Bi
beraus 2. war verdient. Ein torreiches, ſehr anſtändiges Treffen wurd
in Klein=Zimmern durchgeführt. Der Spachbrücker Sturm ſpielte etwa
zerfahren, ſo daß ſich die einheitlicheren Klein=Zimmerner durchſetzten
Die Zuſchauer verhielten ſich muſtergültig. Das Spiel in Schagfhei!
war ſchnell, doch ſollten ſich die Zuſchauer einer anderen Tonart b.
fleißigen. So geht es nicht! Die Begegnungen in der C=Klaſſe verliefe
ziemlich ohne Zwiſchenfall. Die jungen Anfänger müſſen ſich aber u
bedingt merken, daß ſportliche Entgleiſungen ſcharf gerügt werden. 9
dieſen Entgleiſungen gehören freches Mundwerk und Schlagen bzt
Nachtreten nach dem Gegner. Wir verlangen in der D.T., daß ſich de
Spieler beherrſchen lernt und nicht im Jähzorn und der 1. Aufwallur
handelt.
Am Sonntag, den 20. September, treten an:
Meiſterklaſſe: Groß=Bieberau — König um 3.30 Uhr, Nieder=Klingen
Groß=Umſtadt um 3.30 Uhr, Kirch=Brombach — Momart um 3.:
Uhr.
A=Klaſſe Nord: Langſtadt — Hergershauſen um 2 Uhr, Richen — Rei
heim um 3.30 Uhr. A=Klaſſe Süd: König 2. — Lengfeld 1. um 3.:
Uhr, Zell — Steinbuch um 3.30 Uhr
B=Klaſſe: Gruppe 1: Beerfelden — Hainſtadt um 2 Uhr; Gruppe
Habitzheim — Klein=Zimmern um 3.30 Uhr; Gruppe 3: Heuba
Schaafheim um 3.30 Uhr, Groß=Umſtadt 3. — Schlierbach 1.u
2 Uhr.
C=Klaffe: König 3. — Momart 2. um 2 Uhr, Steinbuch 2.— Zell
um 3.30 Uhr, Nieder=Klingen 2. — Reinheim 2. um 2 Uhr.
Freundſchaftsſpiele: Böllſtein — Michelſtadt 2. um 2 Uhr.
Auf die Schiri=Sitzung in König (Hotel Büchner, Beſitzer 5ch. Tr
ſer) wird nachdrücklichſt hingewieſen. Sie beginnt um 8 Uhr, was ma
beachten wolle.
Der engliſche Fliegerleutnant Stainforth hat bei ſeinem Rekordet
ſuch in Plymouth nicht eine Stundengeſchwindigkeit von 621 Kilomeern
ſondern von „nur” 609,811 Stdklm. erreicht, wie eine Nachprüfm ſer
Meßinſtrumente ergab.
Wetterbericht.
Der hohe Druck im Weſten hat ſich weiter oſtwärts nach der
Feſtland ausgebreitet und nimmt Deutſchland mit in ſeinen
B=
reich. Während im Laufe des geſtrigen Tages noch Kaltluſt B
wölkung und wechſelhaftes Wetter verurſachte, hat in den Aben
ſtunden Beruhigung eingeſetzt. Ausſtrahlung während der Nac
bewirkte ſtarken Temperaturrückgang, der in unſerem Bezirk ſte
lenweiſe bis zu leichtem Bodenfroſt führte. Der hohe Druck hä
die nächſten Tage ſtand, ſo daß trockenes, zu Frühnebel neigende
aber tagsüber heiteres Wetter vorherrſcht. Ein= und Ausſtrahlu!
charakteriſieren die Temperaturen. Nachts gehen die Werte b
zum Gefrierpunkt zurück, und in Bodennähe ſogar etwas darunte
während tagsüber die Sonne Erwärmung bringt, welche me
und mehr zunimmt.
Ausſichten für Mittwoch, den 16. September: Nachts friſch, Gefa.
leichten Bodenfroſtes, Frühnebel, tagsüber heiter und wo.
mer, trocken.
Ausſichten für Donnerstag, den 17. September: Fortdauer d
ſchönen Wetters.
noch in bißchen ſchwach. Gegen Abend wird ſie dann wieder
dem Damm ſein. Dreißig Mark, wenn ich bitten darf!“
Als Eickhoff ein paar Stunden ſpäter wieder nachſchauen k0
fand er Eliſabeth in ihrem Zimmer fertig angezogen vor;eſie
da, das Köfferchen zu Füßen, wie in einem Warteſaal.
„Was treiben Sie für Unſinn!” begrüßte er ſie. „Glücklich
weiſe bin ich noch gerade zurechtgekommen.”
Sie lächelte bloß: „Sie ſind zu ſpät oder zu früh gekommen
je nachdem. Sie haben dann meinetwegen alle möglichen.
gelegenheiten gehabt. Das habe ich nicht gewollt.”
„Iſt nicht wichtig,” lenkte er ab. „Sie ſind reiſefertig!.9
hat Ihnen wohl geſagt . . ."
Sie beſtätigte: „Das auch. Aber außerdem muß ich
Palais.”
„Sie wollen heute auftreten? In Ihrem Zuſtand??
„Es muß eben gehen. Wenn ich lebendig bin, muß ich Matt
lich auch arbeiten.”
Er ſtaunte über den einfachen Mechanismus dieſer 299
die ſie vor dem Grabe kehrtmachen und geradewegs wieder.2
Podium marſchieren ließ. Er erbot ſich, ſie zu begleiten: 9
keine Eile hatten, gingen ſie langſam durch Seitenſtraßen, Li.
beth erzählte, daß ihr Vater allabendlich verſucht habe, ſie
der Vorſtellung abzufangen; ſie ſei gezwungen geweieh. *
mäßig einen anderen, ihm unbekannten Ausgang zu Neucek
bei dieſer Gelegenheit berichtete ſie von dem Bau, in deſſeh. 2
ler das Elfenpalais ſeine Räume hatte, ein altes, weitlault:
Eckhaus, mit Höfen, Hinterhöfen, Lichtſchächten, Durchgängen.
Nebentüren, ein Labyrinth, wunderbar geeignet, um 30.
ſchlüpfen. „Aber es iſt ſchrecklich, dieſes Katz= und Nausſh.
fügte ſie hinzu. „Wie lange ſollte das ſo weitergehen!
daß Sie wiederkommen würden, hatte ich aufgegeben, ſeitoe.
wußte, wer Sie ſind.”
„Was wollen Sie damit ſagen?‟ Das kam ziemlich noe.
heraus.
Sie blieb an einer Litfaßſäule ſtehen und wies aul L
rotumränderten Anſchlag. Er ſah näher hin und — Me..
ſein Herz ſchneller ging — las er unter der Ueberſchriſt” vo
Tauſend Mark Belohnung”, die behördliche Aufforderung
Ergreifung Stenzels. Tatſchilderung, Perſonalbeſchrigtis
rchP
träts illuſtriert. Zwar war das ein altes Bild, wie Gict
kannte, aber die Aehnlichkeit blieb unverkennbar, Es gehiche.
Er verharrte ſtumm und bewegungslos. „Gehen wir N.
ſagte Eliſabeth. Und dann: „Ich wollte Sie nicht erſchree.
Langſam ermannte er ſich. „Eine hübſche Belohnung.
warf er hin.
„Ja, etwas für Schuftel. Als ich das da geleſeh L
glaubte ich natürlich beſtimmt, ich würde Sie nie meh. .
ſicht bekommen.”
(Fortſetzung folgt)
Mittwoch, den 16. Sept.
Naum er 257
u
Jaut
Dr deutſche Außenhandel im Auguſt 1931.
Wolle und andere Tierhaare — 8 Mill. RM.). Ferner zeigen Kupfer
und Eiſenerze mit einer Abnahme um jeweils 5 Mill. RM. einen erheb=
Droſſelung der Einfuhr.
lichen Einfuhrrückgang. Zugenommen hat die Einfuhr von Holz zu
322 Millionen Ausfuhr=Ueberſchuß.
Einfuhr im Auguſt beträgt 454 Mill. RM. Gegenüber der
tatſäs en Einfuhr im Juli iſt die Einfuhr um 84 Mill., d. i. um 15,6
ückgegangen. Von dieſem Betrage entfallen rund 40 Mill. auf
.
die Fc offeinfuhr (Rückgang 14 v. H.), 30 Mill. RM. auf die Einfuhr
nsmitteln (Rückgang 20 v. H.) und 13 Mill. RM. auf die
Fer=
von
tigw 9 infuhr (Rückgang 13 v. H.).
Ausfuhr (ohne Reparations=Sachlieferungen) iſt von 792
WA Miur 1 7. im Juli auf 776 Mill. RM. im Auguſt gefallen. Dieſe
Ab=
nahry itſpricht zwar nicht der ſaiſonüblichen Bewegung der Ausfu
zum Auguſt, die in der Regel eine Zunahme zeigt. Jedoch iſ
u bo ſichtigen, daß die Ausfuhr vom Juni zum Juli eine über da
ſaiſo x zige Ausmaß hinausgehende Steigerung erfahren hatte.
Ver=
in die Zunahme der Ausfuhr vom Juni bis Auguſt in dieſem
ge.
Jahr= 63 Mill. RM.) mit der Zunahme im gleichen Zeitraum des
Voris 3 (+ 63 Mill. RM.), ſo zeigt ſich eine dem Vorjahr wertmäßig
gläckz, eigerung für die Monate bei ſogar geringeren Ausfuhrerlöſen
u W8 infolg ir ſeither geſunkenen Preiſe.
in Erfüllung früher geſchloſſener Verträge erfolgten
Repa=
atäs=Scchlieferungen betragen im Auguſt B Mill.
RM.3r Rückgang um 9 Mill. RM. gegenüber dem Vormonat beruht
04 zu ei! erheblichen Teil (rund 5 Mill. RM.) darauf, daß zufällig im
maft
Meit
Manu
Lenail z
Vorm t beſonders hohe Anſchreibungen von Lieferungen an
Waſſer=
n ſtattgefunden haben.
Handelsbilanz für Auguſt ſchließt mit einem
Ausfuhr=
über 71 von 322 Mill. RM. (Juli 254 Mill. RM.) ab; einſchließlich
trations=Sachlieferungen überſteigt der Wert der ins Ausland
n Waren die Einfuhr im Auguſt um 348 Mill. RM. (Juli 289
N.).
2em Rückgang der Rohſtoffeinfuhr ſind die Textilrohſtoffe
mit Mill. RM. beteiligt (darunter Baumwolle — 9 Mill. RM.,
fahrz
drus inbuch 2, um 1. 2ün. r. Miſt um 8 1.
int
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 15. September.
S heutige Börſe eröffnete wider Erwarten gut behauptet,
verein=
ir etwas feſter, nachdem noch an der Vorbörſe ſehr niedrige
gelt
Un Ria Kurg nannt worden waren. Die ſchwache Veranlagung aller
Aus=
land ſen, insbeſondere die ſtarke Abwärtsbewegung, der deutſchen
Wer i Amſterdam und New York, waren keineswegs dazu angetan,
nach / Nückſchlägen von geſtern eine freundlichere Beurteilung der
Bör ge zu geſtatten. Da jedoch nur wenig Material an die Märkte
zudem noch glatt aufgenommen wurde, wurde ein neuer
Kurs=
mieden. In Spezialwerten konnte man ſogar einiges
Kaufinter=
eſſe ſachten, während in Nebenwerten kaum Nachfrage beſtand, ſo
ge davon relativ ſtark gedrückt wurden. Die Umſätze
beſchränk=
ndeſſen allgemein auf ein Minimum, da die Kuliſſe weitgehendſte
ur Itung bewahrte. Merklich ſchwächer eröffneten Gesfürel, die 3½
Pro= einbüßten, ferner Aku, Licht u. Kraft, Holzmann, Harpener und
ſeir
—2 Prozent zu verzeichnen
nk. bei denen Kursverluſte von 11
Gut behauptet blieben, dagegen J.G. Farben, Salzdetfurth,
und Metallgeſellſchaft. Feſter tendierten am Elektromarkt
echr mit plus 1½ Prozent und Siemens mit plus 2½ Prozent.
b-wexte lagen uneinheitlich, bei Abweichungen von ½—1 Prozent
nac den Seiten Schiffahrts= und Verkehrswerte neigten durchweg
wäche; Hapag (minus 1½ Prozent), Nordd. Lloyd (minus 1¾
A.=G. für Verkehrsweſen und Reichsbahnvorzugsaktien gaben
Prozent nach. Von Bankaktien verloren Commerzbank 1
Pro=
en uch der Anleihemarkt lag ſchwächer. Altbeſitz gaben ¼ Prozent
cm Pfandbriefmarkt machte ſich nach den Steigerungen heute eine
fühl.
Reaktion geltend; die Mehrzahl der Kurſe erſchienen mit
Mir- Minus=Zeichen, beſonders 8prozentige Serien und
Ligurdations=
pfar iefe.: Reichsſchuldbuchforderungen verloren 2 Prozent.
h den erſten Kurſen ſetzte ſich für Spezialpapiere eine weitere
Erhl ag um etwa 1 Prozent durch, die ſich ſedoch ſpäter nicht immer
beho eten. Die Stimmung wurde ziemlich unſicher, und die Umſätze
noch weiter zurück. Am Geldmarkte blieb Tagesgeld mit 7
Pro=
zen 1 verändert. Am Deviſenmarkt lag die Reichsmark nur wenig
rt. Von Uſancen nannte man London — New York 4,8606,
ver=
Jar / 123,R7, Mailand 92,90, Madrid 54,00, Schweiz 24,91½, Holland
120
der Abendbörſe lagen die Kurſe weiter überwiegend
ſchwä=
cher: 28 liegt immer noch einiges Angebot auch aus dem Ausland vor.
Au um Rentenmarkt waren die Werte eher angeboten. Hier verſtimmt
vor= en Dingen der niedrige Auslandskurs der Young=Anleihe.
Far=
berx ffneten behauptet, gaben im Verlauf 9 Prozent nach und
erhol=
tew;, ſchließlich leicht auf 25½ Prozent.
Berlin, 15. September.
2 ſcharfe Abwärtsbewegung, die der geſtrigen Börſe ihren
Stem=
vek” gedrückt hatte, ſetzte ſich heute nicht fort. Hatte man rormittags
noo=fürchtet, daß weitere Exekutionen und Verkäufe des Publikums
voro ommen werden könnten, ſo wurde man zu Beginn des offiziellen
Vees vom Gegenteil einigermaßen überrraſcht. Es war zwar
wie=
der das Ware da, der aber in Reaktion verſchiedentlich auch
Deckungs=
ne og gegenüberſtand. So machte die Eröffnung einen weſentlich
gün=
ſtieir Eindruck als geſtern, die Stimmung war beruhigter, und die
Te rz konnte, obwohl ſich die letzten Kurſe nicht immer voll
behaupte=
ter „H obwohl immer noch verſchiedene Papiere mit Minus=Minus=
Zer erſchienen als gehalten bezeichnet werden. Bei einigen Papieren
wFe 2ichsbank, Hanſa=Dampf, Chadeaktien, Gesfürel, Holzmann,
Nord=
ſe—s chſeefiſcherei und Svenska betrugen die Rückgänge aber doch 3 bis
gent. Auch Phönix eröffneten mit 19 nach 21 Prozent
ausgeſpro=
ch=Ahwach, ebenſo lagen Harpener unter Druck, obwohl angeblich das
RN and für Montanpapiere ſtärkeres Intereſſe zeigte. J.G. Farben
er Iten etwa behauptet, Salzdetfurth und Siemens ſogar etwas feſter.
D. guten Eindruck machte die heute zur Veröffentlichung gelangte
A” handelsbilanz per Auguſt. Demgegenüber blieben die Meldungen
b= 0 em ſchwachen Auslandsbörſen und beſonders von den ſtarken
Rück=
g un der deutſchen Werte an der geſtrigen New Yorker Börſe ziemlich
er ickslos. Am Pfandbriefmarkt war dagegen das Bild auch heute
rriinerfreulich. Die Schwäche des Rentenmarktes war auch der Grund
ri ne Unſicherheit, die ſich nach den Erholungen der erſten
Börſen=
ſtr), wieder bemerkbar machte.
Produkkenberichke.
Ferliner Produktenbericht vom 15. September. Nach ſtetigem, eher
2 etwas ſchwächerem Vormittagsverkehr machte ſich für Roggen bei
ehin ſehr knappem Angebot und ziemlich reger Nachfrage eine
ce Befeſtigung um 2—3 Mark geltend, während Weizen, der in
ge=
en Qualitäten reichlicher offeriert iſt, leicht im Preiſe nachgab.
rdwelche beſondere Anregungen waren nicht gegeben, das
Weizen=
rgeſchäft ſtockt weiterhin, für die vereinzelt herauskommenden guten
itäten werden von den Mühlen beachtliche Aufgelder bezahlt. Der
rungsmarkt folgte in der Preisbewegung dem Effektivmarkte, man
te aber, bei Weizen wiederum Käufe von beſonderer Seite
beobach=
u können, doch iſt man ſich nicht darüber im klaren, ob es ſich
hier=
m eine echte Stützungsaktion handelt. Weizenmehl hat bei unver=
Eten Preiſen nach wie vor ſchleppendes Geſchäft, Roggenmehl wird
gen bei 25 Pfg. höheren Preiſen lebhafter umgeſetzt. Hafer iſt
tſächlich in abfallenden Sorten angeboten, die Preiſe neigen zur
läche. Gerſte ruhig und unveränderte Marktlage.
*
Mekallnokierungen.
w—
* Berliner Metallnotierungen vom 15. September ſtellten
Tür je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt cif Ham=
2. Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für
deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 71.50 RM. — Die
Notie=
gen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte
Terung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenalu=
Tium 98= bis 99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf
RM., desgl. in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 174 RM.
nnickel, 98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 48—50
Feinſilber (1 Kilogr. fein) 38,775—40,75 RM.
Holzmaſſe und von Oelkuchen.
Die Lebensmitteleinfuhr iſt namentlich infolge
vermin=
derter Bezüge an Weizen (— 8 Mill. RM.), Küchengewächſen (— 6Mill.
RM.) und friſchen Kartoffeln (— 5 Mill. RM.) geſunken. Auch hat
u. a. die Südfruchteinfuhr ( —2 Mill. RM.) abgenommen, während die
Obſteinfuhr (+ 6 Mill. RM.) geſtiegen iſt.
Die Abnahme der Fertigwareneinfuhr verteilt ſich auf die
verſchiedenſten Erzeugniſſe. Sie erſcheint in den Ausweiſen bei den
Textilfertigwaren erheblich ſtärker (— 12 Mill. RM.) als ſie tatſächlich iſt
(etwa 3 Mill. RM.), weil die Vormonatszahlen umfangreiche
Lager=
abrechnungen enthielten.
Der Rückgang der Geſamtausfuhr (einſchließlich der Reparations=
Sachlieferungen) zeigt mit 25 Mill. RM. den gleichen Betrag wie die
Abnahme der Fertigwarenausfuhr weil die leichte Abnahme der
Lebensmittelausfuhr Zucker jedoch geſtiegen) durch eine
ent=
ſprechende Zunahme der Rohſtoffausfuhr (ſchwefelſaures
Am=
moniak) ausgeglichen wird.
Die bedeutendſten Veränderungen in der
Fertigwarenaus=
fuhr haben bei den nichtelektriſchen Maſchinen deren Ausfuhr um
17. Mill. RM. geſunken iſt, und bei den Textilfertigwaren, deren Abſatz
(insbeſondere an Kleidung, Wäſche und Wollgeweben) entſprechend der
Saiſon um 15 Mill. RM. geſtiegen iſt, ſtattgefunden. Zugenommen hat
ferner die Ausfuhr von Kraftfahrzeugen ſowie von Pelzen und
Pelz=
waren. Rückläufig dagegen zeigte ſich u a. auch die Ausfuhr von Papier
und Papierwaren, Eiſenwaren, Waſſerfahrzeugen und elektrotechniſchen
Erzeugniſſen.
Von den wichtigſten Reparations=Sachlieferungen
im Auguſt entfallen auf die Gruppe Rohſtoffe: Steinkohlen mit 4,5
2) Mill. RM.; auf die Gruppe Fertigwaren: Eiſenwaren mit 8,6
(Juli
(Juli 7,9) Mill. RM., nichtelektriſche Maſchinen mit 4,0 (6.1) Mill. RM.,
chemiſche Erzeugniſſe nebſt Farben mit 2,0 (1,4) Mill. RM.,
elektrotech=
niſche Erzeugniſſe einſchließlich der elektriſchen Maſchinen mit 1,2 (1,7)
Mill. RM. und Waſſerfahrzeuge mit 0,7 (5,4) Mill. RM.
Birtſchafliche Rundſchau.
Von der Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft. Da die geplante
Sitzung der Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft nicht mehr im
lau=
fenden Monat ſtattfinden kann, iſt man innerhalb der verſchiedenen
Län=
dergruppen übereingekommen, das Proviſorium, das am 30. September
ablaufen ſollte, um das erſte Drittel des Monats Oktober zu verlängern.
Es wird angenommen, daß die beabſichtigte Tagung Anfang Oktober
abgehalten werden kann. Man rechnet damit, daß die J. N.G. infolge
der unklaren allgemeinen Lage nochmals bis etwa zum Jahresende
pro=
viſoriſch verlängert wird.
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
Der Verband der Arbeitgeber im bergiſchen Induſtriebezirk hat das
Tarif= und Lohnabkommen für die rechtsrheiniſche Textilinduſtrie vom
Januar 1931 am 15. September 1931 zum 15. Oktober 1931 gekündigt.
Der Aufſichtsrat der Baumwollſpinnerei und =weberei
Lamperts=
mühle, Ludwigshafen, beſchloß, für 1930/31 (30. 6.) auf das Aktienkapital
von 1,6 Mill. RM. unverändert 6 Prozent Dividende vorzuſchlagen.
Im gegenſeitigen Einvernehmen iſt der bisherige Geſchäftsinhaber
der Darmſtädter und Nationalbank K.=G. a. A., Generalkonſul Dr.
Auguſt Strube, aus der Bank ausgeſchieden.
Die Seidengroßhandelsfirma Schott A.=G., Frankfurt a. M., hat in
ihrer Generalverſammlung beſchloſſen, die Geſellſchaft zu liquidieren.
Die Firma, deren Aktienkapital 200 000 RM. beträgt, wurde im Vorjahre
zur Fortführung der Geſchäfte der früheren Seidenfirma Eduard Schott
in Frankfurt a. M. gegründet.
Auf Anweiſung der Ungariſchen Nationalbank werden den nach dem
Auslande Reiſenden ausländiſche Zahlungsmittel im Werte von 150
Pengö ſtatt wie bisher 300 Pengö ausgehändigt. Die
Deviſenüber=
weiſungen, die bisher bis zum Gegenwert von 300 Pengö geſtattet waren,
werden gänzlich eingeſtellt.
Belannkmachung über Prolongakionskurs
bei Börſengeſchäften.
Auf Grund des 8 2 der Verordnung zur Durchführung der
Verordnung des Reichspräſidenten für die Abwicklung von
Bör=
ſengeſchäften vom 25. Juli 1931 (RGBl. I, S. 395) und in
Aus=
führung des § 4 Abſ. 1 der Bekanntmachung des Börſenvorſtandes
vom 8. September 1931 (Amtliches Kursblatt Nr. 163 vom 9.
Sep=
tember 1931) wird folgendes angeordnet:
Als Prolongationskurs für die Hinausſchiebung der nach 8 4
Abſ. 1 der Bekanntmachung des Börſenvorſtandes zu Berlin vom
September 1931 auf den 10. Oktober 1931 prolongierten
Ge=
ſchäfte gelten die in der Anlage dieſer Bekanntmachung
aufgeführ=
ten Kurſe.
Berlin, den 15. September 1931.
Der Börſenvorſtand.
Anlage zur Bekanntmachung des Börſenvorſtandes vom 15,
September 1931 (ſiehe beſondere Beilage).
Auf Grund des § 2 der Verordnung zur Durchführung der
Verordnung des Reichspräſidenten für die Abwicklung von
Bör=
ſengeſchäften vom 25. Juli 1931 (RGBl. I. S. 395) wird folgendes
angeordnet:
8 1.
Die Erklärungen aus Prämien= Stellage= und Nochgeſchäften,
die vor dem 13. Juli 1931 auf Ultimo September 1931
abge=
ſchloſſen ſind, müſſen ſpäteſtens am 28. September 1931, 13 Uhr,
abgegeben werden.
Die ſich hieraus ergebenden Verpflichtungen zur Zahlung von
Prämien ſind am 30. September 1931 zu erfüllen.
Die Fälligkeit der ſich aus den Erklärungen ergebenden
Ver=
pflichtungen zur Lieferung oder Abnahme von Wertpapieren wird
auf den 10. Oktober 1931 verſchoben.
3 2.
Der Käufer hat dem Verkäufer für die Hinausſchiebung
ſei=
ner Verpflichtung zur Abnahme und Zahlung von Wertpapieren
auf den 10. Oktober 1931 10 Prozent jährliche Zinſen zu zahlen.
Von dieſer Verpflichtung kann ſich der Käufer dadurch
be=
freien, daß er ſich dem Verkäufer gegenüber am 28. September
1931, 13 Uhr, bereit erklärt, die Wertpapiere am 30. September
1931 abzunehmen und zu bezahlen. In dieſem Falle iſt der
Käu=
fer verpflichtet, die Wertpapiere am 30. September 1931
abzuneh=
men und zu bezahlen.
Berlin, den 15. September 1931.
Der Börſenvorſtand.
In Abänderung unſerer Bekanntmachung vom 8. September
1931 wird beſtimmt, daß die Feſtſtellung der Kaſſaeinheitskurſe
vom 17. September 1931 ab an der hieſigen Börſe für alle
Divi=
dendenpapiere um 13 Uhr erfolgt.
Berlin, den 15. September 1931.
Der Börſenvorſtand.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 15. Sept.:
Getreide. Weizen: September 49. Dezember 50.30, März
53.25, Mai 54½; Mais: Sept. 42½, Dez. 38½, März 40.25, Mai
42.50; Hafer: Sept. 22.25, Dez. 24, Mai 26½; Roggen: Sept.
39½, Dez. 39.50, Mai 42.
Schmalz: Sept. 7.42½, Okt. 7.37½, Dez. 6.42½, Jan. 6.40.
Speck, loko 7.62½.
Schweine: leichte 5.75—6.00 ſchwere 5.00—5.75,
Schweine=
zufuhren: Chicago 19 000, im Weſten 17 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 15. Sept.:
me.
Schmalz: Prima Weſtern 8.20; Talg, extra, loſe 2.75.
Getreide. Weizen: Rotwinter 62½8, Hartwinter 62½; Mais,
loko New York 57½; Mehl, ſpring wheat clears 4.00—4.50;
Fracht: nach England 1,6—2,3 Schilling, nach dem Kontinent
8—8.50 Cents.
Berliner Kursbericht
vom 15. September 1931
Deviſenmarkt
vom 15. Sepiember 1931
Me H
Danatbank. ..
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E.G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Eleltr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Gie
70.50
63.—
40.—
28.50
45.—
29.375
J.—
277.—
55.—
42.—
14.625
69.
72.—
Meue
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergn
w.
Geſ. f.elektr. Untem.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u. 1
Köln=Neueſſen /
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Korsw.
Orenſtein & Koppell
Mee
96.125
36.—
56.—
30.125
25.50
38.—
74.—
25.25
33.50
33.—
16.50
Meee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kaf
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtof”
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Mi
RRe
38.50
53.375
80.—
20.50
84.—
15.—
elſingfors
Wien
Prag
Budapeſt,
Sofia
Holland
Lslo
Kopenhagen
Stocholm
London
Buenos=Aires
New Yor
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 9
100 Lepa
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
Sta.
Zeſo
1 Pa=
9e
1 D
100 Belgo
100 Lire
ſ100 Franes
Geld
10.5c4
59,18
2.770
73.43
3.0:
1.88
7.
12.54
935
4.20
9t
j85
Brief
„6i4
.30
769
3.o6s
170.22
18.54 4
Schweiz
Spanien
—5
anzig.
apan
Rio de Jan
goflat
Zſtambu
airo
Kanada
lruguah
Ssland
Tallinn (Eſtl.;
Riga
opeſo 302 100 19l. Kr. 9 92.5 100 eſtl. 8 112 100 Lai= ei.27 21.48
Frankfurter Kursbericht vom 15. September 1931.
M
532%Interm.,
Baden .......
82Bahern zuufa.
....."
% Heſſen v.28
v. 29
2 Preuß. Staat.
82 Sachſen ......
......
78 Thüringen.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ungsſch. 4½.Ab=
Gunesant zbls.
..
Dtſche. Anl.
ugsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe .
—
8% Aachen v.
2 Baden=Baden
S8Berlin.
„26
%5 Darmſtal
v. 28
729 Dresden..
Frankfurt a.
89
v. 2
*
v. 26
89 Mainz
12
8%Mannhei
v.27
82 München us.=
Kürnberg. . ...
88
82 Biesbaden
5% beſi. Landesbl.
33
Golboblie
4½% Heſſ. Lbs.=
Hyp.=Bk.=Liquid
4¾% „Kom.=Obl
8% Preuß. Lds..=Anſt. 6. Pf.
720
„2 Gocnebcg
Dt. Ko 45 öſ.-Anl.
mel= *Auslser. 388
56.5 3.3 Dt. Komm. Samm= Abl. (Neubeſitz). 9 1½, 8% Berl. Hyp. Bt. — 1½%,Liqu.=Bfbr.
1% Frkf. Hyp.=Bt., R= —
— ½% „ Lic. Pfbr 74.5 — Pfbr.=B m Liqu.
*2 88 82 Mein.Hhp.=Bk. 80 9 Lia. Pfbr.
*½, Hyp.=Bk.
Pf g1 Lia g
43 81 18% Preuß. Boden= 90 cred.=Bant .... „ Lig. Bfbr.:
½9
% Preuß Sentrl.= 88.5 B
Merne Ri
42 90 Lig. Pfbr. 82 Rhein.Shp. Bk. 88.5 R 43% Lia. Bfbr. 80,
77.25 75 Rhein.=Weſtf. — 70.1 Bo. Fredit.
Südd. Bod. 91 Ereb=Bonk ... R 86 172 84 15% D.BfBe.I 8
Me
6% Daimler=Benz
825 Dt.Linol. Werke
**
82g Klöchner=Werkel
Mainkrw. v. 26
Mitteld. Stahl.
82 Salz.
„Co
Deset
%Ver. Stal
8% Voigte Häffnerl
J. G. Farben Bonds
5% Bosn. L.E.B.
53
2. Inveſt.
5% Bulg. Tab.v. 02
Oſt. Schätze
12 Oſt. Goldrentel
Lo vereinh. Rumän
4½8
1427
4%0 Türk. Admin.
gbad
1. Be
45
Zollanl
4½% ungarn 1913
1914
4½2
Goldr.
1910
42
Aktier
Aig. Kunſtzide Unie
A. E. 6. ....
AndregeNoris Bahn
Aſchaffbg.Brauerei
Zellſt
Bemberg, J. P..
Bergm. El.=Verkel
BrownBoverickCie
Buderus Eiſen....
Cemeni Heidelbere
Karlſtad
J. 6.Chemie, Baſell
em.Werke Mbert
Fhade ......
Contin. Gummiw.
Linoleum
Saimrer-Bc ....
59.25
51.5
ee
75.5
77.5
1.65
A6
51.5
Aae
53.
41.5
23.25
40
124.5
R
„Mnf ch
Erdöl ....."
Gold=u.
Silber=
heide=Anſtalt
inoleumwerke
Eiſenhandel. ..
Ohckerh
hoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
I.Kraft
Sſchw. Bergwer
ßlingenMaſchir
Ettlingen
„Spinnerei
Faber & Schleiche
F. G. Far
Feinmech.
i
Felt. &
Frankf. Gas i. Lie
Hof..
Gelſen:. Bergwer!
eſ.f.elettr.Untern.
zoldſchmidt Th. .
Britzner Maſchine
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
ammerſen (Os
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Hofbra=
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Hindrichs=Au fſerm.
Hirſch Kupfer.. ...
Hochtie Eſſen ..
Holzmann, Phil.
Zlſe Bergb. Stamml=
Genüſſel
Junghans .......
Kali Chemie ..
Aſchersleben.
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R..... .
Klein, Schanzlin ..
glöcknerwerke ....
Knorr C. H. ....
Lahmeher & Co. .
Laurahütte ......
Lech. Augsburg...!
36.5
96.5
36
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65.5
29.5
40
Löwenbr. Münch.
üdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Maint.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br. ...
Mannesm.=Röhren
(ansfeld Berg. ..
ketallgeſ. Frankf
ſiag, Mühlenba
TontecatiniMail
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſel
Overbedar
Phönix Bergbau ..
Reiniger. Gebbert
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
„
Metallwaren..
Stahlwerke ...
Riebeck Montan..
Roeder Gebr. ...
Rütgerswerte ....
Sachtleben A. G.
Salzbetfurth Kali
Salzw. Heilbron:
höfferhof=Bind.,
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
ſchucker: Elektr. ..
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
Südd. Immobilien
Bucker=A. G.
Spenkka Tändſticks
Tellus Bergbau ...
Thür. Liefer.=Geſ..
Tietz Leonhard
Tucher=Brauerei..
unterfranlen
Beithwerke .. . . .
Ver. f. Chem. Ind.
Stahlwerfe ..
Strohſtoffabr.
60251 uitramarim „.!
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39
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zoigt & Haeffner.
Bahß E Freytag.
Wegelin Rußfabrik
Weſteregeln Kali.
Zelſtoff=Verein:.
Waldhof......
Memel ......
Allg. D1. Creduzanſt.
Badiſche Bank...
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBanwerein
Bayer, Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.
Cypothelbk.,
Comm. u. Privatb
Darm ſt. n. Nat.=Bl.
Dt. Bank und Die.
Dt. Efſ. u. Wechſel
Dresdner Bank...
Frankf. Bank ....!
öyp.=Bank ...
Pfdbr.=Bk., .
Mein.Hyp. Bank
Sſt. Creditanſtalt
Pfälz. Hyp.=Ban1
Reichsbank=Ant. ..
Rhein. Hyp.=Bani.
übd. Bob.Er.Bk.)
Wiener Bonkverein
Württb. Notenbank
A. G. ſ. Bertehrsw.
IIIg. Lolalb. Kraft
G Dt. Reichsb.Vzo
......
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Nordd.
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Südd. Eiſenb.=Gei.
Allianz. u. Emttg.
Berſicherung ..
Verein. Berfi.*
FrankonaRück=u.M
Nannh. Berſich.
Otavi Minen
Schantung Handels
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44.2
50.25
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39.75
40
1.75
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31
69.75
28.6
28.8
A
130
19
10.5
[ ← ][ ]Seite 14
Mittwoch, den 16. September.
Nummer 25
Verein der Freunde des Heſſiſchen
Landestheaters-E. B.— Darmſtadt
Einladung zur
Ordentlichen
Mitglieder=Verſammlung
Freitag. 18. Septbr. 1931, 8½, Uhr, im
Saale des Logengebäudes, Sandſtr. 10.
Anſchließend — ca. 9½/, Uhr— ſpricht
Generalintendant Hartung
über ſein Programm.
Hierzu ſind Gäſte herzlichft eingeladen
und willkommen. Der Vorſtand.
Wc
Matuppfad
Ruher Hrund
im berrlichen Mähltal
Der beste Zwetschenkuchen
Stick 0.20
Der vorzügliche Bohnenkaffee
kleine Kanne 0.50
Frisch gekelterter Apfelmost
Gr. schatt. Garten m. herrl. Ausblick
Gemütliche Räume. (13348
Von Eberstadt 2km, Nd.-Ramstadt 3km
Dos großen Erfoiges wegen
verlängert!
Eine höchst unkriegerische
Angelegen-
heit aus einer trostlosen Garnison.
Dienst
34
Dienst
mit Frits Schalz als Husar Kacxmarek,
der durch seine beispiellose Dummheit
seine Vorgesetzten bald zum Wahnsinn
bringt.
In weiteren Rollen Lueie Buglisch,
R. A. Roberts, Trude Berliner, Haly
Delschaft u. a.
Dazu ein reichhaltiges
Beiprogramm.
Beginn: 3.45, 600 und 8.20 Uhr
Hente unel folgende Tage
Wieder ein köstlicher unübertrefflicher
Lustsptel-Schlager!
FELIK BRESSART
als Major und Festungskommandant
Fröschen in dem neuesten
Richard-Eiehberg-Tonfilm:
Hente letzter Tag
Herda Maurus u. Hans Stüwe
in dem spannenden Kriminal-Tonfilm
Fel
N
Oberfa
(Alarm um Mitternacht)
Regie: Johannes Meyer.
In weiteren Rollen: Ofto Wallburg,
Bra Schmidt-Kayser, Herm. Valentin,
Hans Brausewetter u. a.
Ein sensationelles Abenteuer mit
auf-
regenden Kämpfen und tollen
Ver-
folgungen in Eisenbahn, Auto und
Flugzeng
Dazu ein reichhaltiges Beiprogramm.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
Mittagtiſch 808
Speisehaus
16.
Fauldrath
Hölgesſtr. 5, I KSept.
Schweinekotelette
verſchied. Salate.
oder
Hühnerfricaſſé
auf Reis
Fahrräder
billig zu verleihen.
Eliſabethenſtr. 35.
Brauerei ſaez SCHÜL
Schloßgasse 25 RL
und Felsenkeller
Rie
Ab heute
Konigspier
ſik=Verein
M
Freitag. 18. Sept.,
20 Uhr:
Geſamkprobe.
Vollzähl. Erſcheinen
notwendig. (13355
Aufarbeiten
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Eine Lachkanonade
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Pandler, Martha Eggerth,
Anton Pointner, Ernst Verebes,
und Senta Söneland.
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mit einer Fülle lustiger Situationen,
mit süßen Mädels, feschen Jungen
und den entzückenden Melodien
von Hans May. (V.13346
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der kleine Faun
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
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Skädkiſche Akademie für Tonkunſt
Darmſtadt, Eliſabethenſtraße 36.
Fernſprecher 3500 (Stadtverwaltung).
Heun Alavemie Kongerte
Leikung: Profeſſor Wilhelm Schmitt,
Städt. Muſikdirektor.
Für den Winter 1931/32 wurden folgende Soliſten verpflichtet:
1) 24. September: Willy Hutter, Klavier, Orcheſterkonzert,
Klavierkonzert von Schumann.
Erica Morini, Wien Violinabend.
3) 16. November: Duſolina Giannini, New York, Arien=
und Liederabend.
4) 3. Dezember: Samuel Duſhkin, Paris, Violine,
Orche=
ſter=Konzert, Konzert von Boccherini.
5) 14. Dezember: Maria Baska, Berlin, Arien= u.
Lieder=
abend.
6) 7. Januar: Hermann Schey, Berlin
Hans Rosbaud, Frankfurt a. M.
Liederabd. Die Winterreiſe v. Schubert.
7) 21. Januar: „Alfred Hoehn, Frankfurt a. M., Klavier,
Konzerte A=Dur Mozart und G=Dur
Beethoven.
8) 22. Februar: Mia Peltenburg, Bern, Geſang
Heinz Jolles, Köln, Klavier
Kammermuſikabend.
Annie Steiger=Betzak, Frankfurt a. M.,
Violine, Konzert von Tſchaikowſky.
10) 21. April: Lubka Koleſſa, Leipzig, Klavier,
Kon=
zert F=Moll von Chopin.
(St. 12900
Orcheſter: Der Inſtrumental=Verein
(Orcheſter der Städt. Akademie für Tonkunſt).
Miekpreiſe:
Balkon u. Empore 1. u. 2. Reihe 35 ℳ, (Einzelprs. 6—7 ℳ)
Sperrſitz 1.—9. Reihe, Empore 3. u. 4. Reihe 32.50 ℳ (
Ein=
zelpreis 5—6 ℳ.
Sperrſitz 10.—18. Reihe, Empore 5.—7. Reihe 25 ℳ (
Einzel=
preis 3.50—4.50 ℳ).
Sperrſitz 19.—23. Reihe, Vorſaal 1.—3. Reihe/ 15 ℳ (Einzel=
Galerie 1. Reihe, Eſtrade 1. Reihe
prs 3—4 ℳ).
Vorſaal 4.—9. Reihe, Galerie 2. Reihe/ 10 ℳ (Einzelpreis
Eſtrade 2. Reihe
1.50—2.00 ℳ).
Die Zahlung der Miete kann in 10 Raten erfolgen.
Sämtliche 10 Konzerte finden im „Großen Saal” des Städt.
Saalbaues ſtatt. — Mietanmeldungen ſind ſchriftlich oder
mündlich zu richten an das Sekretariat der Städt. Akademie
f. Tonkunſt, Eliſabethenſtr. 36, Fernſpr. 3500 (Stadtverwaltg.).
Ssssssststsssssssstssssssssssstttssssste
*
13366 T
Aonopel Heute Nacht
bis ½4 Uhr geöffnet
Blelchstr. 43
Seesttsssststttstttttstttttssttttssttsttssstsstt
Großes Haus 19.30—22.15 Uhr
Hessisches
B2
Landestheater
Mittwoch
16. September 1931
Kleines Haus
Die verkaufte Braut
Komische Oper von Smetana
Preise 1—8 Mark
Geschlossen
2) 19. Oktober:
9) 10. März:
Wir laden hiermit unſere Mitglieder zu einer
Hußerorormnchen denerarverfämwiang
auf
Freitag, den 25. September 1931, abends 8 Uhr,
im Städtiſchen Saalbau, dahier,
ergebenſt ein.
Tagesordnung:
1) Bericht des Aufſichtsrats.
2) Beſchlußfaſſung über Oeckung des Verluſtes.
3) Statutenänderung: 8 17, Abſatz 1.
8 48, Abjatz 1.
S1.
(Erhöhung des Geſchäftsanteils und der Haftſumme.)
4) Neufeſtſetzung der Kredit=Höchſigrenze.
5) Aufſichtsratswahl.
Darmſtadt, den 14. September 1931.
Der Vorſtand
der Darmſtädter Volksbank e. G. m. b. H.
13371
J. A.: Richter.
Ausik-
Inſtrumente
und Saiten bill.
bei Gerbig,
Neckar=
ſtraße 24, Hths. I.
(1723a)
Triumt
der Qualität und
Billigkeit ſind die
Angebote aus
mei=
ner rieſenhaft.
Auswahl in
Haid 4 Nen=
Nähmaſchinen.
Gütting
Schuchardſtraße 10.
13304a)
Zeiß=Brikells
abGrubeMeſſel b.D
10—50 Ztr. je Ztr.
1.19 ℳ, 50 u. mehr
Ztr. je Ztr. 1.17 ℳ.
in Darmſtadt bill.
bei Georg Schmitt,
Schwanenſtraße 15.
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Gewerkſchaft Meſſel
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1250 Kilo, kalzinierte Soda. 12‟
Seifenpulver, 50 Kilo Zahmſo.
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30 Kilo, Sohlenleder=Hälfe, 2
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50 Quadratfuß Futterlede
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Senf, 300 Kilo Linſen, 250 Kilo
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Marmelade, 1250 Kilo Apfelgele
Kilo Kakao, 20 000 Stück Eier
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300 Kilo grüne Kern, 150 Kilo
geröſtet, (5 Kilo Kaffee=Eſſenz
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Kilo Limburger=Käſe, 50 Kilo C
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Heringe, 900 Kilo Haferflocken,
Suppennudeln (Hörnchen), 500 K
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