Gnzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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lich amaligem Erſcheinen vom 1. Sepiember
ſtember 2.48 Reſchsmark und 22 Pfennig
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inzelner Nummern infolge höherer Gewalt
den Bezſeher nicht zur Kürzung des
es. Beſſellungen und Abbeſtellungen durch
ne Verbindlichkeſt für uns. Poſiſchecktonio
Franfurt a. M. 1301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nochrichten mur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geftanet.
Nummer 256 Dienstag, den 15. Sepiember 1931. 194. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reſchspfg.
Finanz=Anzelgen 40 Reichspfg. Nellamezeile (92 mm
brelt/2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
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(4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufuhr, Streit uſp., erſiſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konhurs oder gerſchtlicher Beltrelbung fäll ſeder
Rabatt weg. Bankkonio Deuiſche Bänk und Darme
ſädier und Nationalbank
Die preußiſche Spar=Notverordnung.
rung der beſtehenden Beſoldungsgeſeke. — Sonſtige Maßnahmen zur Sicherung der Haushalke.
Ais rage der Ausgleichszulagen. — Sonderbeſtimmungen für Gemeinden und Gemeindeverbände.
Kapitel 1 enthält die Aenderungen des Preußiſchen
Beſol=
dungsgeſetzes. Die Vorſchriften ſehen im weſentlichen eine
Kur=
enügende Sparmaßnahmen
zung der ſogenannten Stellenzulagen vor, die zum Teil recht
de=
trächtlich ſind und Kürzungen bis zu einem Drittel vorſehen. Sie
werden für die einzelnen Miniſterien beſonders feſtgeſetzt. Auch
in Preußen.
die Dienſtbezüge der nicht planmäßigen Beamten werden
ent=
ſprechend gekürzt.
Neuregelung der Gebührenabgabe der Nokare. — Aenderung des Wahlgeſehzes.
Es bleibt noch ein gewalliges Defizik.
Vergebliche Hoffnungen auf Reichshilfe.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Die preußiſche Regierung hat jetzt endlich ihre
Spar=
der jung der Oeffentlichkeit übergeben. Sie ſtellt inſofern eine
de tſchung dar, weil man es ſich reichlich bequem gemacht
ha 12 Finanzen Preußens in Ordnung zu bringen. An ſach=
liah Ausgaben ſind im Ganzen 50 Millionen geſtrichen worden.
Dc): ein Betrag, der ſich noch weſentlich hätte erhöhen laſſen
kr), wenn man die Ermächtigung des Reichspräſidenten dazu
be=1 hätte, ſchleunigſt eine Verwaltungsreform durchzuführen
uri le überflüſſigen Aemter abzubauen. Aber auch auf
an=
de Gebieten der Verwaltung wäre noch allerlei
herauszu=
geweſen, ſo daß bei wirklich ernſthafter Durchprüfung des
weit mehr als 50 Millionen hätten eingeſpart werden
n breiteſten Raum der Verordnung nimmt die
Ueber=
g der Beamtenbeſoldung ein. Von einer Gehaltskürzung
tand genommen worden. Die Abſtriche, die aber
dorge=
in worden ſind, laufen jedoch praktiſch auf eine
Gehalts=
g hinaus. Man hat erreicht, daß die Beſoldungserhöhuns
Jahre 1927 in Kraft trat, nunmehr reſtlos wieder
auf=
n worden iſt. Am ſtärkſten werden die Lehrer und von
aden
wieder die Junglehrer in Mitleidenſchaft gezogen, die in
iger Zahl ſtellungslos geworden ſind. Die Verordnung
ar) auch auf die Gehälter der Gemeindebeamten über. Die
Mrmeiſter wehren ſich noch immer, ſich den Richtlinien der
br ſchen Regierung, die vor einiger Zeit bekannt gegeben
ſn ſind, anzupaſſen. Insgeſamt iſt für die Beamten die
N chkeit gegeben, ein Schiedsgericht anzurufen, wenn ſie
glau=
be ausreichende Gründe zur Anfechtung von
Beſoldungs=
ar9 ingen durch die Aufſichtsbehörden zu haben. Zu den
Pro=
tel der Beamten, daß die Gehaltskürzungen der letzten Zer
9Aohlerworbenen Rechte der Beamtenſchaft antaſten, erklärt
reußiſche Finanzminiſter, daß ſich die wohlerworbenen
nicht auf die Beamtenbeſoldung beziehen können. Es iſt
ausgeſchloſſen, daß es noch zur Anrufung der Gerichte
en wird, um einmal gründlich zu klären, was unter dem
f der wohlerworbenen Rechte zu verſtehen iſt.
er preußiſche Etat iſt durch dieſe Maßnahmen aber noch
tvegs ausbalanciert. Das Defizit iſt vor kurzem auf 356
nen geſchätzt worden. Welche Summe nun tatſächlich
ein=
t worden iſt, weiß man im preußiſchen Finanzminiſterium
ar ſelbſt nicht. Es läßt ſich aber nicht beſtreiten, daß
immer ein ſehr ins Gewicht fallendes Defizit bleibt. Der
iſche Handelsminiſter Schreiber erklärt nun in einer
Be=
ung zur preußiſchen Spar= und Notverordnung, daß die
halte der Länder und Gemeinden jetzt nur noch mit Hilfe
keiches ausgeglichen werden könnten. Die preußiſche
Re=
ig hofft alſo auf einen Zuſchuß des Reiches, falls die
rüberweiſungen zurückgehen ſollten. Es ſteht aber ſchon
eſt, daß das Reich nicht eingreifen kann, weil es dann
ſo=
auch die anderen Länder unterſtützen müßte. Außerdem
das Reich ebenfalls unter rückläufigen Steuereinnahmeri.
reußiſche Regierung wird aber über kurz oder lang no.h
il eine Sparaktion einleiten müſſen. Es wäre zu
wün=
daß ſie dann etwas ſchärfer an die Beſchneidung der
Sach=
iben herangeht und die Beamtengehälter zunächſt einma;
getaſtet läßt.
Der Inhalk der preußiſchen Berordnung.
Die Notverordnung des Preußiſchen Staatsminiſteriums,
te ſeit einiger Zeit angekündigten Sparmaßnahmen enthält,
im heutigen Montag erlaſſen worden. Die Verordnung
ert ſich in fünf Teile und enthält außerdem Richtlinien für
Feſtſetzung der Bezüge von Gemeindebeamten. Mit der
notverordnung wird gleichzeitig eine Verordnung zur Aen=
7g des Landeswahlgeſetzes vom 24. Auguſt 1931
veröffenr=
die ebenfalls vom 12. September datiert iſt.
Paragraph 1 dieſer Verordnung beſtimmt, daß künftig jedem
Swahlvorſchlage ſo viele Abgeordnetenſitze zugewieſen wer=
Tollen, daß je einer auf 60 000 (an Stelle von 40 000) abge=
Ten Stimmen kommt und daß entſprechend auch bei den
Tkreisvorſchlägen und bei den Landeswahlvorſchlägen auf
U Reſtſtimmen 1 Sitz (an Stelle von 40 000 Reſtſtimmen)
illt. Nach dieſer Berechnung verbleibende Reſtſtimmen
en nur noch berückſichtigt, wenn wenigſtens 30 000 Stimmen
Der 20 000) abgegeben worden ſind. Dieſe Verordnung tritt
Paragraph 2 mit dem Tage in Kraft, an dem die nächſten
Stwahlen zum Preußiſchen Landtag beſtimmt werden.
Der erſte Teil der Sparnotverordnung enthält die
Aenderun=
an den Beſoldungsgeſetzen, der zweite Teil enthält ſon=
Maßnahmen zur Sicherung der Haushalte. Der dritte
beſchäftigt ſich mit der Ausgleichszulage, der Vierte Teil
alt Sonderbeſtimmungen für Gemeinden ind Gemeindever=
2e, der fünfte Teil regelt die Gebührenabgabe der Notare neu.
Aenderung der beſtehenden Beſoldungsgeſeße.
Die preußiſche Sparnotverordnung gliedert ſich in fünf Teile,
N erſter Aenderungen der beſtehenden Beſoldungsgeſetze
an=
giet.
Kapitel 2 enthält entſprechende Kürzungen der
Stellenzu=
lagen der Lehrer und Lehrerinnen an den öffentlichen
Volks=
ſchulen.
Kapitel 3 enthält Kürzungen der Dienftbezüge der Lehrer
und Lehrerinnen an den Mitelſchulen. Die bisherigen
Gruno=
gehälter für Mittelſchullehrer und =lehrerinnen wverden um 300
Mark gekürzt.
Kapitel 4 enthält die entſprechenden Kürzungen der
Dienſt=
bezüge und Stellenzulagen der Gewerbe= und
Handelsſchuil=
lehrer.
Kapitel 5 beſtimmt, daß Ausführungsbeſtimmungen zu
dieſem Teil der Notverordnung von dem zuſtändigen
Mini=
ſterium erlaſſen werden ſollen.
Die Vorſchriften dieſes 1. Teiles der Notverordnung treten
vom 1. Oktober 1931 ab in Kraft.
Sonſtige Maßnahmen zur Sicherung der Haushalke.
Der zweite Teil der Verordnung beſchäftigt ſich mit den
ſonſtigen Maßnahmen zur Sicherung der Haushalte.
Kapitel 1 handelt von dem Aufſteigen in den
Dienſt=
altersſtufen. Die Hauptbeſtimmung iſt, daß die
plan=
mäßigen Beamten und Lehrperſonen zwei Jahre länger als in
den geltenden Vorſchriften vorgeſehen, die Bezüge der
Dienſt=
altersſtufe erhalten, nach der ſie jetzt, d. h. im September 1931,
beſoldet werden.
Kapitel 2 bringt die Abänderung beſtimmter
Ein=
zelvorſchriften der Beſoldung. Danach ſind z. B.
für Pflegekinder und Enkel Kinderbeihilfen ab 1.
Or=
tober nicht mehr neu zu bewilligen.
Kapitel 3 bezieht ſich auf Zulagen,
Beförderungs=
ſtellen und Nebenvergütungen. Danach darf „ine
Zulage künftig nur gewährt werden für Stellen, deren
Amts=
aufgaben ſich durch ihre beſondere Verantwortlichkeit oder
Schwierigkeit weſentlich über die anderen Stände derſelben
Gruppen herausheben. Weiter wird beſtimmt, daß die Zayl
der geſetzlich oder im Haushaltsplan feſtgelegten Zulagen der
planmäßigen unmittelbaren Staatsbeamten nach dem obigen
Prinzip unter Anlegung des ſtrengſten Maßſtabes erneut
nach=
geprüft wird. Dasſelbe gilt für die ſachliche Notwendigkeit der
übrigen Beförderungsſtellen.
Kapitel 4 ordnet an, daß auf die Lehrer an den
wiſſen=
ſchaftlichen Hochſchulen, die in den Ruheſtand treten, das für
die unmittelbaren Staatsbeamken jeweils geltende
Verſorgungs=
recht Anwendung findet. Es hebt weiter das Geſetzüber
die Altersgrenze der Hochſchullehrer auf und
kürzt endlich die Bezüge der zum 1. Oktober
aus=
ſcheidenden oder ſchon früher ausgeſchiedenen
Hochſchullehrer um 10 Prozent.
Kapitel 5 bringt Aenderungen des
Schutzpolizeibeamten=
geſetzes.
Kapitel 6 behandelt die Lehrperſonen an Fachſchulen. Es
beſtimmt, daß die Bezüge von Lehrperſonen an Fachſchulen, die
von Gemeinden unterhalten werden, ſich nach
Beſoldungsoro=
nung oder Richtlinien regeln, die vom Handelsminiſter zu
er=
laſſen ſind.
Kapitel 7 enthält die Vorſchrift, daß Beförderungen
bis auf weiteres nicht ſtattfinden dürfen und daß
Verſetzungen nur vorgenommen werden dürfen,
ſo=
fern die Beſetzung einer Stelle bei den oberen Inſtanzen oder
bei den leitenden oder Einzelſtellen anderer Behörden dies
er=
forderlich macht, oder ſoweit durch Verſetzungen
Beamten=
ſtellen eingeſpart werden.
Kapitel 8 definiert in ſeinem erſten Paragraphen die
Be=
amteneigenſchaft, wobei geſagt wird, daß die tatſächliche
Uebertragung einer mit obrigkeitlichen Funktionen verbundenen
Tätigkeit allein dieſe Eigenſchaft nicht begründet, das
Beamten=
verhältnis im Staate, einer Gemeinde oder einer ſonſtigen
Kör=
perſchaft des öffentlichen Rechtes nur durch Aushändigung einer
Urkunde des Inhaltes „Unter Berufung in das
Beamtenverhält=
nis . . ." zuſtandekommt. Die Paragraphen 2 und 3 dieſes
Ka=
pitels ſehen Verpflichtungen für Beamte mit Ausnahme der
richterlichen Beamten und der beamteten Hochſchulprofeſſoren und
die Lehrperſonen für die Uebernahme eines anderen Amtes, das
ihrer Vorbildung entſpricht, auch wenn ſie mit einem geringeren
Dienſteinkommen verbunden iſt, vor. Die folgenden Kapitel
dieſes Teiles beſchäftigen ſich mit den beurlaubten Beamten, den
Angeſtellten bei der preußiſchen Staatsverwaltung, ferner mit
den öffentlich=rechtlichen Religionsgeſellſchaften und den Theater=
und Orcheſterunternehmungen.
Ausgleichszulagen.
Im dritten Teil wird die Ausgleichszulage behandelt. Es
wird beſtimmt, daß, ſoweit die Geſamtbezüge eines verheirateten
Beamten mit einem Geſamtdienſteinkommen bis zu 15 000 RM.
durch die bisherigen und dieſe Kürzungsverordnung um mehr
als 20 v. H. geſenkt werden, der Beamte eine beſtimmte
Aus=
gleichszulage erhält.
Die bisher aufgeführten Teile der Verordnung enden mit
einer Schlußbeſtimmung folgenden Inhaltes: „Mit Wirkung ab
1. Oktober 1931 ſind die Bezüge der Beamten, Lehrperſonen
und Angeſtellten nach den Vorſchriften des erſten bis dritten
Teiles der Sparverordnung neu feſtzuſetzen, ſoweit nicht
aus=
drücklich eine andere Regelung getroffen iſt.”
* Die kommende Skaaksaufſicht
über das deukſche Bankweſen.
Von
Reichsminiſter a. D. Prof. Dr. Moldenhauer, M. d. R.
Die Zahlungsſchwierigkeiten der Danat=Bank und der
Dresdner Bank und die darauf folgende ſchwere Kriſe in der
deutſchen Kreditwirtſchaft haben die Frage nach Einführung
einer Reichsaufſicht über das deutſche Bankweſen aufgerollt.
Da=
bei ſchwebt den einen die Staatsaufſicht vor, die ähnliche
Vor=
kommniſſe wie die genannten nach Möglichkeit verhindern ſoll,
während die andern, die ſozialiſtiſche Seite, mit ihren
Vor=
ſchlägen weitere Ideen verbinden. Sie wollen durch die
Einwir=
kung des Staates auf die Kreditgewährung der Banken dieſer
eine beſtimmte Richtung geben und ſo auch von der
Kredit=
ſeite aus die Planwirtſchaft des ſozialiſtiſchen Staates aufziehen.
Die Reichsregierung hat einen Neuner=Ausſchuß einberufen,
der ſich aus Sachverſtändigen des Bankweſens zuſammenſetzt
und ſich ſeit Wochen mit Vorſchlägen für eine Reichsaufſicht
beſchäftigt.
Auch wer die ſozialiſtiſchen Gedankengänge aus
grundſätz=
licher Erwägung ablehnt, wird nicht ohne weiteres der Meinung
ſein, daß nun alles, wie es heute iſt, gut und ſchön wäre und
ſo bleiben könne. Aber man wird ſich doch überlegen, in
wel=
cher Form eine Aenderung des heutigen Zuſtanos erfolgen kann.
Die Parallele zum Verſicherungsweſen drängt ſich ſehr ſchnell
auf. Und doch wäre es grundverkehrt, eine Staatsaufſicht für
das Bankweſen einführen zu wollen, wie wir ſie im
Reichs=
aufſichtsamt für Privatverſicherung beſitzen. Das
Schwerge=
wicht der Aufſicht über das Verſicherungsweſen liegt in der
Beaufſichtigung der Lebensverſicherung, bei der viele Jahre lang
Beiträge geleiſtet werden, aus denen, wenn der Verſicherte ſtirbt
oder den Endtermin erlebt, die Verſicherungsſumme bereitgeſtellt
wird. Beruhen die Berechnungen auf einer falſchen Grundlage
oder werden die Gelder nicht richtig angelegt und verwaltet, ſo
können Millionenverluſte eintreten und die Abſicht, für die
Hin=
terbliebenen oder das hohe Alter zu ſorgen, mißlingt. Die
Lebensverſicherung hat heute eine erprobte wiſſenſchaftliche
Grundlage. Ihre Kontrolle von Staatswegen iſt nicht ſchwierig,
und man kann ſagen, daß ſie ſich im großen und ganzen
be=
währt hat. Viel ſchwieriger liegen die Verhältniſſe in den
andern Verſicherungszweigen. Hier kann die Aufſichtsbehörde
das Entſtehen zweifelhafter Unternehmungen verhindern,
dar=
über wachen, daß die Verſicherungsbedingungen nicht gegen die
billigen Intereſſen der Verſicherten verſtoßen, und kann zur
Not einſchreiten, wenn eine Unternehmung vom Geſchäftsplan
abweicht. Die Erfahrung hat gezeigt, daß trotzdem die ſchweren
Zuſammenbrüche, die ſeit 1929 das deutſche Verſicherungsweſen
erſchüttert haben, nicht vermieden werden konnten. Im
Bank=
weſen wird es ſich im weſentlichen um die Kreditgewährung
handeln. Wie ſoll aber dieſe kontrolliert werden? Will der
Staat etwa die Verantwortung übernehmen?
Wenn man zu wirklich brauchbaren Reſultaten gelangen
will, muß man von der Tatſache ausgehen, daß auf die
Geſtal=
tung der Kreditwirtſchaft die Reichsbank, bei der die Banken
die Wechſel rediskontieren, den ſtärkſten Einfluß hat. Es käme
alſo darauf an, der Reichsbank eine beſſere
Informationsmög=
lichkeit zu gewähren. Eine Staatsaufſicht, losgelöſt von der
Reichsbank, würde niemals ihre Aufgabe erfüllen können.
Da=
gegen läßt ſich wohl eine derartige Verbindung mit der
Reichs=
bank denken, daß bei dieſer eine Stelle gebildet wird, die die
Entwicklung des Bankweſens beſonders überwacht, und zwar
nach der Richtung der Liquidität und der Sicherheit der
An=
lagen hin, und diefe Stelle das Recht hat, über alle hier
an=
ſchlägigen Fragen Auskunft zu verlangen. Die Stelle iſt dan.:
in der Lage, wenn nach ihrer Ueberzeugung die Entwicklung
zu Bedenken Anlaß gibt, die Reichsbank, mit deren Direktorium
ſie eng verbunden ſein muß, auf die Mängel aufmerkſam zu
machen. Es ſteht dann bei der Reichsbank, die entſprechenden
Folgerungen zu ziehen. Aber dies wird nicht genügen. Die
zweite Aufgabe wird darin liegen, daß dieſe Stelle die
Beden=
ken nicht nur mit dem Vorſtand der Bank beſpricht, ſondern auch
den Aufſichtsrat, und zwar jedes einzelne Mitglied des
Aufſichts=
rats darauf aufmerkſam macht. Aufgabe der kommenden
Aktien=
rechtsreform iſt es, den Aufſichtsrat wirklich wieder zum
Kon=
trollorgan zu machen. Dieſem Gedanken würde die erwähnte
Vorſchrift dienen. Man kann ſogar in Erwägung ziehen, ob
nicht unter Umſtänden auch der Generalverſammlung Bericht
er=
ſtattet werden muß, wie das die Novelle zum
Verſicherungsauf=
ſichtsgeſetz für die Verſicherungsgeſellſchaften vorſieht. Dabei
wird man ſich darüber klar ſein, daß nicht jede kleine Bank
dieſer neuen Praxis zu unterwerfen iſt; ſondern es genügt, dieſe
Beſtimmungen zunächſt auf die Aktienbanken auszudehnen. Auch
das Gelingen dieſer Aufgabe iſt bedingt durch die Löſung der
Perſonenfrage. Zur Ausübung des Amtes gehört nicht nur
eine volle Beherrſchung des Bankweſens nach der theoretiſchen
und praktiſchen Seite hin, ein Vertrautſein mit den
Verhält=
niſſen in Deutſchland, ſondern auch ſehr viel Geſchicklichkeit und
Takt. Nicht als ein mit der Aufſicht beauftragter Poliziſt darf
die betreffende Perſönlichkeit erſcheinen, ſondern als ein Mann,
dem auch die Banken volles Vertrauen entgegenbringen können.
Das zweite Mittel einer ſchärferen Kontrolle beſteht darin,
daß dieſelbe Beſtimmung, die jetzt für die
Verſicherungsgefell=
ſchaften eingeführt iſt, nunmehr auch für alle Aktienbanken
er=
laſſen wird, nämlich, daß ſie ſich jährlich einer Prüfung durch
einen von der Geſellſchaft unabhängigen Prüfer unterziehen
müſſen. Auch das entſpricht den Gedanken der kommenden
Ak=
tienrechtsreform. Nachdem er für das Verſicherungsweſen ſchon
vorweg genommen iſt, würde es nichts verſchlagen, ieſen
Ver=
ſuch auch auf dem Gebiet des Bankweſens zu machen.
Ich glaube, daß man nicht weiter gehen ſoll. Es genügt,
daß die Stellen, die einen Einfluß auf die Tätigkeit der
Ban=
ken haben, nämlich Reichsbank auf der einen und Aufſichtsrat
auf der andern Seite, nach Möglichkeit informiert werden, wenn
Bedenken beſtehen, und daß die jährliche Reviſion einen weiteren
Schutz bietet. Dagegen würde ich die Einführung einer
beſon=
deren Konzeſſion oder von Strafen oder des Rechts des
Ver=
bots des Geſchäftsbetriebes für im höchſten Grage bedenklich
halten. Wir müſſen die Bewegungsfreiheit und
Verantwort=
lichkeit des Bankdirektors uns erhalten, die nicht durch ſtaatliche
Bevormundung erſetzt werden kann.
Seite 2
Dienstag, den 15. September 1931
Nummer
R
Sonderbefkimmungen für Gemeinden
Der vierte Teil enthält Sonderbeſtimmungen für
Gemein=
den und Gemeindeverbände. In den allgemeinen Vorſchriften
des Kapitels 1 wird zunächſt feſtgelegt, daß die
Verwaltungs=
organe der Gemeinden und Gemeindeverbände berechtigt ſino,
alle zum Ausgleich ihrer Haushalte erforderlichen Maßnahmen
zu treffen, einſchließlich der Kündigung entgegenſtehender
Ver=
träge mit halbmonatiger Friſt, ſoweit ſie ſich auf
Perſonalaus=
gaben beziehen; Tarifverträge ſind ausgenommen. Kapitel 2
dieſes vierten Teiles beſchäftigt ſich mit den Dienſtbezügen, den
Wartegeldern und Ruhegehältern der Beamten der Gemeinden
und Gemeindeverbände und der Verſorgung ihrer
Hinterblie=
benen. Dieſe Beſtimmungen laufen im weſentlichen darauf
hin=
aus, daß die Verhältniſſe bei den Gemeindebeamten den
Grund=
ſätzen angepaßt werden, die für die Staatsbeamten gelten. Der
fünfte und letzte Teil der Sparverordnung behandelt
die Gebührenabgabe der Nokare,
die nach ſeinem § 1 verpflichtet ſind, einen von 5 bis zu 50
Pro=
zent geſtaffelten Teil der von ihnen für ihre Notariatsgeſchäfte
vereinnahmten Vergütung an die Staatskaſſe abzuliefern.
Zum Kapitel 2 des vierten Teils der preußiſchen
Veroro=
nung ſind
beigegeben, die zunächſt die Stadtgemeinde Berlin, dann die
Städte in ſieben Größenordnungen, weiter die Landgemeinden
und ſchließlich die Provinzen behandeln, und weiter über
Zu=
lagen, Aufwandsentſchädigung und Nebenbezüge beſtimmt. Die
Richtlinien ſehen folgendes vor:
A. Stadtgemeinde Berlin.
Das Grundgehalt des Oberbürgermeiſters darf künftig den
Betrag von 30 000 RM., das Grundgehalt des Bürgermeiſters
und Stadtkämmerers den Betrag von 22000 RM., das
Gruno=
gehalt der Stadträte 16 000 RM. nicht überſchreiten. Bei den
Bezirksämtern darf das Grundgehalt des Bürgermeiſters 16 000
RM., das der Stadträte 14 000 RM. nicht überſchreiten.
B. Städte.
Es gelten künftig folgende Höchſtſätze:
1. Städte von 400 000 bis 1000 000 Einwohner:
Bürger=
meiſter 18 000 bis 24 000 RM., 2. Bürgermeiſter 15—17 000 RM.,
Stadträte 12 600 RM.
2. Städte von 100 000 bis 400 000 Einwohner:
Oberbürgei=
meiſter 15—18 000 RM., 2. Bürgermeiſter 13—14 000 RM.,
Stadt=
räte nicht mehr als 10 600 RM.
3. Städte von 50 000 bis 100 000 Einwohner:
Oberbürger=
meifter 15 000, 2. Bürgermeiſter 13 000, Stadträte 8 400 RM.
4. Städte von 30 000 bis 50 000 Einwohner und kreisfreie
Städte: Oberbürgermeiſter 14000, 2. Bürgermeiſter 10 600,
Stadträte 8 400 RM.
5. Kreisangehörige Städte von 10 000 bis 30 000 Einwohner:
Bürgermeiſter 12 600, 2. Bürgermeiſter 8 400, Stadträte 8 400 RM.
6. Städte von 2500 bis 10 000 Einwohner: Bürgermeiſter
8 400 RM.
7. Städte unter 2 500 Einwohner: Bürgermeiſter 5 000 RM.
C. Aemter und Landgemeinden.
Bürgermeiſter und Beigeordnete der Aemter in der
Rhein=
provinz und in Weſtfalen dürfen keine höhere Beſoldung
er=
halten als die entſprechenden ſtädtiſchen Beamten in den en= Gruppen. Das gleiche gilt für die
hauptamtsbe=
ſoldeten Vorſtanosbeamten der Landgemeinden.
D. Provinzen.
1. Provinzen mit mehr als 4 000 000 Einwohnern:
Landes=
hauptleute dürfen hier nicht mehr als 24 000 RM., Landesräte
nicht mehr als 12 600 RM. erhalten.
2. Provinzen mit weniger als 4 000 000 Einwohnern:
Lan=
deshauptleute dürfen hier nicht mehr als 24000 RM.,
Landes=
räte nicht mehr als 10 600 RM. erhalten.
E. Zulagen, Aufwandsentſchädigungen und Nebenbezüge.
Ruhegehaltsfähige Zulagen dürfen nur inſoweit bewillige
werden, als ſie zuſammen mit dem Grundgehalt nicht das für
die einzelnen Beamtenkategorien feſtgeſetzte Höchſtgrundgehalt
überſteigen.
Nicht ruhegehaltsfähige Zulagen dürfen den in den
Richt=
linien genannten Beamten nicht gewährt werden.
Aufwandsentſchädigungen dürfen nur Oberbürgermeiſtern
bzw. Erſten Bürgermeiſtern, Amtsbürgermeiſtern und
Gemeinde=
vorſtehern, ſowie in der Stadtgemeinde Berlin dem
Oberbürger=
meiſter und dem Bürgermeiſter der Zentralverwaltung gewährt
werden.
der Akademie für Tonkunſt in Darmſtadi.
Im September 1851 war es, daß Philipp Schmitt, damals
ein Fünfundzwanzigjähriger, in Darmſtadt eine Muſikſchule ins
Leben rief, da er ſich durch ſeinen Dienſt als erſter Geiger an der
Hofkapelle nicht völlig ausgefüllt fühlte, und weil er eine ſtarke
pädagogiſche Begabung in ſich ſpürte, die ihn auf die damals noch
recht ungewöhnliche Idee brachte, in einer Muſikſchule weitere
Kreiſe zum Muſizieren und zur Muſikpflege heranzubilden. Man
war ſonſt damals durchaus gewöhnt, Muſikunterricht ſtets im
Pri=
vatunterricht bei anerkannten Künſtlern zu nehmen. Schmitt
er=
kannte, daß in einer Muſikſchule die Ausbildungsmöglichkeiten ſich
ſtark verbreitern konnten, daß neben dem Unterricht im
Haupt=
fach, der unter Umſtänden zur Verbilligung in kleinen Klaſſen
ge=
halten werden konnte, die Möglichkeit zum Enſembleſpiel, zum
Muſizieren von Kammermuſik und theoretiſchem Unterricht als
Nebenfach gegeben war. Anfangs war es gar nicht leicht, das
Vorurteil zu beſiegen, das gegen dieſe Neuerung vorhanden war,
nach und nach ſiegte aber die Sache, das Vertrauen des
Publi=
kums wurde in immer größerem Maße gewonnen, es gliederte
ſich ein Unterrichtsfach an das andere an, alles jedoch aus dem
Grunde, weil in Philipp Schmitt ein Meiſter des Unterrichtens an
der Spitze ſtand, deſſen pädagogiſche Befähigung reſtlos anerkannt
wurde. Sein feiner muſikaliſcher Geiſt brachte ihn dahin, daß er
in erſter Linie die Werke der großen Meiſter zum Unterricht
heranzog und dadurch im Sinne Schumanns der ſeichten
Salon=
muſik, dem Schwärmen für fadeſte Opernpotpourris und ähnliches
den Kampf anſagte. Wer aus der Kenntnis des Notenbeſitzes
alter Familien heraus weiß, wie ſich der an der damaligen
fran=
zöſiſchen und italieniſchen Oper oder an ſüßlich romantiſcher
Lied=
kunſt im Stile von Franz Abt geſchulte Geſchmack in der Wahl
des in der Hausmuſik gepflegten Muſikſtoffes kundtat, der weiß,
daß ein ſolcher Kampf eine rechte Kühnheit war. Das
allmäh=
liche Gelingen dieſer Umſtellung des Geſchmacks der Dilettanten
feſtigte andererſeits wieder das Vertrauen zur Anſtalt und ihrem
Leiter, und ſchon 1878 konnte er mit faſt zweihundert Schülern die
Anſtalt in eine Kunſtſchule zur Ausbildung von Berufsmuſikern
und eine Dilettantenſchule gliedern. Damals gab er dem
In=
ſtitut auch den Namen „Akademie für Tonkunſt”. Immer mehr
trat die Akademie nun an die Oeffentlichkeit heran, bald
bürger=
ten ſich die alle zwei Jahre ſtattfindenden Schüleraufführungen
im Saalbau ein, und ich erinnere mich gut aus meiner Jugend,
wie weit dieſe Ereigniſſe ihre Kreiſe ſelbſt in das Schulleben
hin=
über ſchlugen.
Der Reichsfinanzminiſter gibt bekannt, daß die
Steuer=
amneſtiefriſt auf jeden Fall bis 15. Oktober allgemein verlängert
wird. Dies gilt auch für Abgabe der Vermögenserklärung 1931,
ſowie für die Anzeigen von ausländiſchen Familienſtiftungen
und Beteiligungen.
Aus nationalſozialiſtiſchen Kreiſen wird erklärt, daß die
Mitteilung des Reichstagsabgeordneten Dr. Frick, die
National=
ſozialiſten würden ſich wieder an den Arbeiten des Reichstages
beteiligen, nur ſo zu verſtehen ſei, daß die Nationalſozialiſten
lediglich zu dem Zweck an den Plenarverhandlungen des
Reichs=
tages teilnehmen wollen, zu verſuchen, das Kabinett Brüning zu
ſtürzen. Eine weitergehende Beteiligung an den Arbeiten des
Reichstages käme für die Nationalſozialiſten nicht in Frage.
In Hagen wurden am Sonntag von der Polizei in einem
Verſammlungslokal im Stadtteil Behringhauſen ganz
über=
raſchend 74 Funktionäre einer illegalen Kampforganiſation der
Kommuniſten feſtgenommen. Alle Feſtgenommenen werden dem
Unterſuchungsrichter zugeführt.
Die geſamte ungariſche Preſſe betont in einer Beſprechung der
Eiſenbahnkataſtrophe, daß Ungarn, das die kommuniſtiſche Gefahr
bisher nicht ernſt genommen habe, nun die Lehre aus der
Mos=
kauer Offenſive ziehen und ſeinerſeits zu einer energiſchen
Offen=
ſive übergehen müſſe.
In Anweſenheit des am Sonntag in London eingetroffenen
Nationaliſtenführers Gandhi trat geſtern der Verfaſſungsausſchuß
der Round Table=Konferenz zu ſeiner erſten Geſchäftsſitzung
zu=
ſammen.
Der bisherige ſozialiſtiſche Abgeordnete und Präſident des
Auswärtigen Ausſchuſſes der franzöſiſchen Kammer, Paul Boncour,
wurde am Sonntag bei einer Erſatzwahl mit 342 gegen 260
Stim=
men zum Senator gewählt.
Gerüchtweiſe verlautet, daß der Gouverneur der Bank von
England in Montreal eine Beſprechung mit dem Gouverneur der
Federal Reſerve Bank gehabt hat.
In Waſhington fanden bedeutſame Beratungen zwiſchen dem
Präſidenten Hoover und dem Staatsſekretär Stimſon über den von
Senator Borah aufgeſtellten Plan eines fünfjährigen
Flottenbau=
ſeiertages ſtatt.
Die Offizierspenſionen der allen deutſchen Mmee.
Der Deutſche Offiziersbund, Landesverband Heſſen,
ſchreibt uns: In einer der letzten Nummern einer heſſiſchen
Wochenſchrift werden ganz phantaſtiſche Offizierspenſionen der
alten deutſchen Armee mit denen Frankreichs verglichen. Die
Zahlen der alten deutſchen Armee ſind faſch. Sie ſind wohl dem
„Berliner Tageblatt” vom 15. 8. 31 entnommen, aus Hetzgründen
ſo fabelhaft hoch angegeben und vom Reichsfinanzminiſterium
längſt richtiggeſtellt.
Die Offiziere wurden 1920 in die Beamtenbeſoldungsordnung
eingepreßt, ſehr zu ihren Ungunſten, denn ſie paßt gar nicht für
Offiziere einer Armee, die im allgemeinen 3 bis 4 Jahre
Batail=
lonskommandeure 2½ Jahre Oberſtleutnants beim Stabe und
3 bis 4 Jahre Oberſt und Regimentskommandeure waren, alſo
innerhalb ihrer Charge gar nicht bei zweijähriger Stufung hoch
heraufrücken konnten, ſondern immer in den unteren Stufen
ver=
bleiben mußten. Darum ſind die Offiziere der Reichswehr längſt
wieder aus der allgemeinen Einſtufung und Eingruppierung
her=
ausgenommen und haben eine Sondereinteilung, und für die
Stabsoffizier=Chargen vom Oberſtleutnant ab Einheitsgehälter,
genau, wie früher — Beſoldungsordnung C. Wer ſich über die
Offizierpenſionen genau informieren will, braucht nur die
Be=
ſoldungsordnung der vor dem 1. 10. 27 in den Ruheſtand
verſetz=
ten Reichsbeamten einzuſehen. Meiſt bleiben die Penſionen
der Oberſten und Regimentskommandeure unter 650 Mark
monat=
lich, der patentierten Oberſtleutnants unter 500 Mark. Alte
Herren, die ſeinerzeit zwei Jahre Junker und Fähnrich, zehn
Jahre Leutnants mit 75 Mark Gehalt nebſt geringem Servis und
fünf Jahre Premier=Leutnants mit 50 Pfennigen
Gehalts=
erhöhung täglich waren. Die obigen Summen müſſen aber noch
mit 13—14 Prozent nach der jetzt dreifachen Kürzung gekürzt
wer=
den. Dazu kommen 9 Prozent Steuern. Nun kommt eine neue
Notverordnung mit Kürzung ſämtlicher Penſionen. Sie beginnen
mit 30 ſtatt 35 Prozent und enden mit 75 ſtatt 80 Prozent bei
40 Dienſtjahren und darüber. Bereits bekanntgegeben vom
Reichs=
finanzminiſter in ſeiner Beſprechung mit dem Allgemeinen
Be=
amtenbund. Sollte man aber nur die alten Beamten und
Offi=
ziere treffen wollen, ſo würde lediglich mit 75 Prozent aufgehört.
Es würden dann nur die Alten mit 40 Dienſtjahren und darüber
gekürzt. Das iſt ſehr hart für die Betroffenen und macht für das
Deutſche Reich wenig aus. Um zu zeigen, wie weit die Hetze geht,
zum Schluß noch folgendes: Es gibt Blätter, die behaupteten, die
Marſchälle Foch und Joffré hätten nur eine Penſion von 6000
Mark bezogen; aber ein Marſchall von Frankreich
er=
hält bis zu ſeinem Tode ſein volles Gehalt!
Wenn man dieſe Penſionen der alten Offiziere (die noch
lebenden 105 Generale mit 12—15 000 Mark Penſion, die nun
auch beträchtlich gekürzt werden, ſpielen keine Rolle) vergleicht
mit den nach den Morgenblättern des 12. 9. 31 bekanntgegebenen
bereits gekürzten Gehältern der Städte und Gemeinden, dann ſind
ſie geradezu mäßig, und Neid iſt hier nicht am Platze, beſonders,
wenn man bedenkt, daß den Offizieren, welche ſchwer verwundet
waren, die Kriegszulage durch Ermächtigungsgeſetz einfach
ge=
ſtrichen worden iſt, die Verſtümmlungszulage auf die Hälfte
ge=
kürzt und das Offizierkriegswitwengeld ſehr ſtark gekürzt
wor=
den iſt.
Kr.
Beſonders deutlich erkennt man das künſtleriſche
Glaubens=
bekenntnis des Begründers der Anſtalt daran, daß er ſeinen Sohn,
den heutigen Leiter der Anſtalt, Profeſſor Wilhelm Schmitt, zur
Vollendung ſeiner Studien nach Berlin auf die damals
angeſe=
henſte Deutſche Muſikſchule, die Hochſchule für Muſik, zu Joſeph
Joachim und Carl Markees ſandte, wo er ſtreng im Sinne der
klaſſiſchen Kunſt ausgebildet wurde. Als Wilhelm Schmitt und
ſeine Schweſter Bertha nach Vollendung ihrer Studien in das
Lehrerkollegium eintraten, blühte die Akademie ganz beſonders
auf, und ebenſo erwies ſich die Berufung des hervorragenden
Pia=
niſten Willy Hutter, eines Schülers von Buſoni, als überaus
glücklicher Griff. Die Angliederung einer Geſangſchule für
Kon=
zert, Oper und Haus war ein weiterer wichtiger Schritt, und
bald blühte das Inſtitut ſo, daß mehrmals ſich die vorhandenen
Räume als zu beſchränkt erwieſen und bauliche Erweiterungen,
ſchließlich der Neubau unternommen werden mußten. Großzügige
Gewährung von Freiſtellen an beſonders begabte, unbemittelte
Schüler trug dazu bei, die Akademie für Tonkunſt zu einem für
Darmſtadt überaus wichtigen Bildungsinſtitut werden zu laſſen.
Als Profeſſor Philipp Schmitt am 15. November 1909 die Augen
ſchloß, da hatte er ſeine kleine Gründung von 1851 zu einer Höhe
hinaufgearbeitet, die er ſich als junger Mann wohl kaum hätte
träu=
men laſſen. Nun übernahm der junge Wilhelm Schmitt die
Lei=
tung, und ich entſinne mich gut, wie ſehr gerade in dieſen Jahren,
in denen ich in den höheren Klaſſen des Gymnaſiums lernte,
meine Mitſchüler, mit denen ich viel zuſammen muſizierte, für den
„Wilhelm” ſchwärmten, wie ſehr ſie nicht nur im Violinſpiel
ge=
fördert waren, ſondern wie auch ihr Intereſſe für beſte
Kammer=
muſik durch die Anregungen ihres Lehrers ſo lebendig war, daß
ein reiches Muſizieren in den Privathäuſern die Folge war.
Lei=
der hat alle die, mit denen ich damals nicht nur während der
Schuljahre, ſondern auch ſtets in den Univerſitätsferien ganz
regelmäßig zuſammen muſizierte, der Weltkrieg verſchlungen. Ich
ſelbſt geſtehe gern, daß ich, obwohl kein Schüler der Akademie, auf
dieſe Weiſe indirekt ſtarke Anregungen genoſſen habe, daß ich alſo
Wilhelm Schmitt großenteils meine recht ausgiebige Kenntnis von
Kammermuſik verdanke. Ich erwähnte gerade dies gerne, weil es
ein Bild entwirft, wie befruchtend der von der Akademie
aus=
gehende Geiſt auch auf weitere Kreiſe gewirkt hat.
Brachte der Weltkrieg ſelbſt nicht viele einſchneidende
Aende=
rungen für die Anſtalt, die Schülerzahl ſtieg in dieſer Zeit ſogar
erheblich, ſo begannen ernſthafte Schwierigkeiten in den
Nach=
kriegsjahren, als wegen der zunehmenden Teuerung die
Schüler=
zahl zurückging und dann während der Inflation die
Vermögens=
ſubſtanz in nichts zerfloß, die Stipendienfonds vernichtet waren,
von den Schülervorſpielen aus Sparſamkeitsgründen abgeſehen
werden mußte, manche Unterrichtszweige, die ſich ſchlecht
rentier=
ten und die in der Blütezeit ruhig von den übrigen Einnahmen
Schedete Tumulke um eine polikiſche Berſannl
in Berlin.
Berlin, 14. Septem
Im Sportpalaſt fand heute abend um 20 Uhr eine
ſozialdemokratiſche Kundgebung ſtatt, bei der der ſozialden
tiſche Reichstagsabgeordnete Künſtler und als ſein
Gegen=
der kommuniſtiſche Reichstagsabgeordnete Neumann ſpr
Schon im Laufe des Nachmittags kam es zu größeren
komm=
ſchen Anſammlungen. Reichsbannerleute wurden mit 0
und aufreizenden Sprechchören empfangen. Der Verkehr
Potsdamer Straße konnte nur mit ſcharfen polizeilichen 9
rungen aufrechterhalten werden. Die Polizei bemühte
Radauluſtigen in die Seitenſtraßen abzudrängen. Gegen 1
herrſchte in der Umgebung des Sportpalaſtes ſtarke Unru
Als die Polizei bereits eine Stunde vor der vorgeſ
Oeffnung des Saales, alſo ſchon um 18.15 Uhr, ein Tor zun
hof des Sportpalaſtes öffnete, um einem Teil der Wartende
meiſt Mitgliedern des Reichsbanners, Einlaß zu gewähren.
ten die Kommuniſten die Gelegenheit dazu, auch einem Tei
Mitglieder Eingang zu verſchaffen. Im Vorhof des Sportp
entſpann ſich eine Schlägerei, in die die Polizei eingreifen
Vor dem Gebäude mußte wegen des ungeheuren Andrang
Fahrverkehr umgeleitet werden. Die Kommuniſten ſetzte
Verſuche fort, in den Sportpalaſt zu dringen, wurden jedo
der Polizei unter Verwendung des Gummiknüppels zu
trieben.
Die Läden in der Umgebung wurden zum großen Tei
zeitig geſchloſſen. Die Polizei räumte ſchließlich den Bürg
gegenüber dem Verſammlungsgebäude und ſperrte auch der
gerſteig unmittelbar vor dem Gebäude.
Als um 19 Uhr die Wartenden eingelaſſen wurden, kan
neuen Zwiſchenfällen, und der Andrang verſtärkte ſich der
daß es in der Menge zu Verletzungen kam, Frauen zu Bot
riſſen wurden und einige in Ohnmacht fielen. Der Arbeite
riter mußten in einer größeren Anzahl von Fällen Hilfe le=
5 Schwer= und 25 Leichlverlekzte vor dem Sporkz
Durch die panikartige Flucht der abgedrängten Komm
wurde ein Teil der Flüchtlinge zu Boden geriſſen. Die
ihnen herſtürmende Maſſe trat auf die am Boden Liegender
bei wurden 5 Perſonen ſchwer und 25 leicht verletzt. V
Schwerverletzten, die in Krankenhäuſer geſchafft wurden,
einer einen doppelten Beckenbruch, die anderen trugen Art
Beinbrüche davon.
Bis 19.30 Uhr wurden acht männliche Perſonen wegen
ſtandes gegen die Polizeigewalt verhaftet und der Abteil /
zugeführt. Obwohl der Sportpalaſt ſchließlich nur bis zur
gefüllt war, hat die Polizei jeden weiteren Zutritt zun
ſammlungslokal geſpert. Vermutlich kann die Verſammlun
in aller Ruhe abgehalten werden.
* Berlin, 14. September. (Priv.=
Das Reichskabinett hat am Montag nun ſeine Bera
über das neue Wirtſchaftsprogramm aufgenommen. Sie
die ganze Woche hindurch andauern. An amtlicher Stell
aber der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß bis zum Di
ſpäteſtens Mittwoch der nächſten Woche die Verhandlunge
Abſchluß gekommen ſind und daß dann unmittelbar dar
Veröffentlichung der neuen Notverordnung erfolgen kann
Für Dienstag ſind Beſprechungen zwiſchen dem Reichs
und dem Reichsfinanzminiſter und den Finanzminiſterr
Reihe von Ländern vorgeſehen, nämlich von Bayern, (
Württemberg, Baden und Heſſen. Es liegt auf der Ha
dabei die Finanzſorgen der Länder zur Sprache kommen
und daß man überlegen will, wie auch die mittleren Lände
Ausweg aus den gegenwärtigen Schwierigkeiten finden kön
Heſſiſche Polikik.
Die Landtagsfraktion der Sozialdemok
hat ſich am Montag in mehrſtündiger Sitzung erneut m
Möglichkeiten von Erſparniſſen im Staatshaushalt befaf
wird, ſo verlautet, der Regierung Vorſchläge u ſ—
breiten, die darauf hinauslaufen, die finanzielle Notl /—
Staates und der Gemeinden zu lindern. Auch die Frage d /—
beitsbeſchaffung war Gegenſtand eingehender Bera
gedeckt werden konnten, abgebaut werden mußten. Es war
ten ſchwerſter Sorgen nicht nur für die Profeſſor Ph. Sch
Akademie für Tonkunſt, ſondern auch für die anderen Muſt
der Herren Süß und Vogel. Es iſt noch in aller Erin
daß damals die Stadt eingriff, und daß nach langen, ſo!
Erwägungen die drei erwähnten Inſtitute, deren größtes
tem die Akademie war, verſchmolzen wurden, und daß unter
nahme der Lehrkräfte aller drei Schulen die Städtiſche A.
für Tonkunſt unter der Leitung des nunmehr ſtädtiſchen
direktors Wilhelm Schmitt gegründet wurde.
Ein ungeahnter Aufſchwung wurde ſofort Tatſache, den
die großzügigen Maßnahmen, die ſofort ergriffen wurde!
die Heranziehung noch weiterer erſtklaſſiger Lehrkräfte, d.
deren aber auch durch den großen Bildungswillen weiteſte!
im letzten Jahrzehnt blühte die Akademie von neuem in
ſtaunlichem Maße auf. Es würde zu weit führen, alle
tungen zu beſprechen, die inzwiſchen an der Anſtalt ins 2e
rufen worden ſind, die Tätigkeit der Opernſchule, das An
des Schülerorcheſters, mit dem ſich der längſt unter Wilh. *
Leitung ſtehende angeſehene Inſtrumentalverein verband,
richtung der beliebten und in ihrem Wirken an den entſcht
ten Richard=Wagner=Verein anknüpfenden Akademiekonge"
Seminar zur Ausbildung von Muſiklehrern, das Semll
Sprecherziehung und die Einführung von Kurſen in L
dung und rhythmiſcher Gymnaſtik — um nur einige 24
zweige zu nennen — haben bewieſen, daß die Städtiſche.”
für Tonkunſt, um deren Zuſtandekommen und Ausbau
jetzige Oberbürgermeiſter Mueller beſondere Verdienſte."*
hat, ihre Aufgabe richtig verſtanden hat, und in hekpe..
Weiſe an der Erhaltung eines künſtleriſchen Muſitlevele
ſerer Stadt beteiligt iſt, ja, daß auch darüber hinaus. I."
Anregungen ſich über ganz Heſſen verbreitet haben, un.
die Befruchtung der Schulmuſik keine untergeordnete Not”
hat. Achtzig Jahre voll Strebens, voll Sorgen und Mtt
auch reiche Erfolge, bedeutſame Anerkennung, werthet.
dienſte um Muſikkultur bezeichnen den Weg der Ahſtat
wir uns bewußt, daß eine ſolche Anſtalt zahloſe
Berols=
ausbildet, daß ſie aber vor allem ihre Aufgabe darih
breite Menge von Muſikliebhabern der Kunſt zuzufth..
das Beſtehen unſerer großen ſtaatlichen Kunſtinſtitute ed
abhängig iſt, ob es genug Menſchen gibt, die in der. S
in der Kunſt mehr als einen bloßen Zeitvertreib ſe9.n
ein wichtiges Lebensbedürfnis iſt, aus den Kämpfen
Lebens ſich in Regionen höherer und reinerer Nr. 0
Möge die Städtiſche Akademie unter ihrem zielbewtn.
noch lange imſtande ſein, dieſe Aufgabe zu erfüllen V.
zen Volke unſerer Stadt und unſerer Heimat durch i.
Friedrich. ?
zu dienen.
7h
Seite 3
Dmer 256
Dienstag, den 15. September 1931
Aröſtung, Kriegsſchulden und Reparationen
(ng he Anregung auf Streichung oder Verminderung der Kriegsſchulden als Vorſpiel zur algemeinen
Abrüſtungskonferenz. — Amerika ankworkel mit einem Abrüſtungsplan.
Amerikas Skandpunkk.
Finanzkonkrolle des Völkerbundes
Erſt Abrüſtung,
in Enkgegenkommen in der Schuldenfrage.
EP. Paris, 14. September.
i ſehr bedeutungsvolle Nachrichten trafen heute nachmittag
vorr ſchiedenen Quellen aus Waſhington hier ein. Die eine
staw von dem New Yorker Korreſpondenten der „Agence
Eco=
et Finangiere”, dem bekannten amerikaniſchen
Finanz=
indigen Parker Willis. Sie lautet, in der Frage der Ab=
H ſei keinerlei Aenderung in der Anſicht der Waſhingtoner
ingetreten. Es beſtätige ſich, daß im Verlaufe des
z rsdie amerikaniſche Regierung einen
Vor=
zur Neuregelung der Kriegsſchulden mit
echender Herabſetzung der Reparationen
ingen werde. Dieſem Vorſchlag werde wahrſcheinlich
brüſtungsplan beigegeben werden. Seit langem
ieſe Idee geprüft. Die Diskuſſion werde von Tag zu Tag
her. Schwierigkeiten blieben zu überwinden und man
tit Vorſicht vorgehen. Waſhington bereite ein Terrain
or einiger Zeit ſei aber mit einer offiziellen Mitteilung
rechnen. — Soweit die Meldung der Agefi.
Agentur Radio verbreitete einige Stunden ſpäter
fol=
gen3 Vaſhingtoner Meldung: Von gut unterrichteter Seite
er=
fahw an, daß die engliſche Regierung offiziös die
Un ſung einer Streichung oder ſtarken
Ver=
rung der Kriegsſchulden als Vorſpiel zu
lgemeinen Abrüſtungskonferenz erneuert
die Macdonald anläßlich ſeiner Amerikareiſe im Jahre
30 reits gemacht habe. Dieſe Anregung habe keine günſtige
luXme auf amerikaniſcher Seite erfahren. Man drücke die
An=
ſich 3, daß die Vorbereitung der allgemeinen
Abrüſtungskonfe=
tem eniger einfach ſei, als Macdonald es ſich vorſtelle.
Ge=
nar Vorbereitungen ſeien notwendig, um ein günſtiges
Re=
ſul= u erzielen. Es ſei jedoch wichtig, daß dieſe Vorbereitungen
nich irch eine Diskuſſion über die allgemeine Herabſetzung der
und Reparationsſchulden erſchwert werden. Eine
Ent=
ung könne erſt fallen, nachdem Europa ab=
Die Verminderungoder die Annullierung
riegsſchulden und der Reparationen müſſe
eine Folge der Abrüſtungskonferenz und
ni ihre Vorbereitung ſein. Man glaubt, daß die
Am n über die Kriegs= oder Reparationsſchulden durch die
U dung Stimſons mit den hauptſächlich intereſſierten
Mäch=
ter Europa eine Beſſerung erfahren haben. — Man ſei zu
Ne oder zu Unrecht übrigens der Meinung, daß Frankreich
wer als je eine Annullierung der Kriegsſchulden wünſche,
ſeit=
der klar geworden ſei, daß dieſe Annullierung die Streichung
utſchen Reparationslaſten zur Folge haben würde. End=
Siubt man in Waſhington, daß der Zuſammentritt der Ab=
5 skonferenz bis nach den franzöſiſchen Wahlen, die
voraus=
im Mai nächſten Jahres ſtattfinden, verſchoben werden
18 Millionen Dollar Rickzahlungen
W eſchlagnahnkes deutſches Eigenkun in 1. S.A.
is Staatsdepartement kündigt die Auszahlung von 18
Mil=
ſic! Dollar auf Grund des Abkommens über die Rückzahlung
fü Uſchlagnahmtes Eigentum an Deutſchland an. Die
Einkaſ=
ſiel von Gegenanſprüchen in Höhe von 9 Millionen Dollar
ſſt), der amerikaniſchen Regierung auf unbeſtimmte Zeit aus=
—worden, um franzöſiſchen Proteſten vorzubeugen.
Erſahwahl zum Völkerbundsrak.
e Vollverſammlung des Völkerbundes ſchritt am Montag
nel ttag zur Erſatzwahl für drei alljährlich ſtatutenmäßig in
ſeAitzter Reihenfolge aus dem Völkerbundsrat ausſcheidende
ANächte. Diesmal waren Spanien, Perſien und Venezuela
hu chieden. Spanien, das bereits vor einigen Jahren das Recht
9el jederwählbarkeit wiedererlangt hatte, wurde mit 43
Stim=
at den Rat wiedergewählt. Ferner wurden einſtimmig China
ur tit 45 Stimmen Panama in den Rat wiedergewählt. Es
(rl en ferner Ungarn und Mexiko je zwei Stimmen.
für inkernakionale Anleihen?
Genf, 14. September.
Im Völkerbundsrat gelangte am Montag der Bericht des
Kreditausſchuſſes der Europakommiſſion zur Beratung, in dem
empfohlen wird, den ſtändigen Finanzausſchuß des Völkerbundes
als eine Art Finanzkontrollſtelle für alle internationalen
An=
leiheverhandlungen auszubauen. Der Bericht iſt auf den
Vor=
ſchlägen der franzöſiſchen Regierung aufgebaut und ſieht vor, daß
der Finanzausſchuß insbeſondere die finanzielle und wirtſchaftliche
Lage der anleiheſuchenden Staaten eingehend prüfen ſoll. Die
Bildung eines neuen Organs für die Prüfung internationaler,
durch den Völkerbund aufgenommenen Anleihen wird ausdrücklich
abgelehnt, jedoch die Einſetzung beſonderer Abordnungen, für die
Prüfung einzelner Anleihefragen empfohlen. Ferner wird
vorge=
ſchlagen, daß der Finanzausſchuß mit der Baſeler B. J.3. eng
zu=
ſammenarbeitet, die beſonders als Treuhänder für die
internatio=
nalen Anleihen empfohlen wird. Der Vorſchlag des früheren
bel=
giſchen Finanzminiſters Francqui zur Umwandlung
internationa=
ler kurzfriſtiger in langfriſtige Anleihen wird dagegen im Bericht
mit großer Vorſicht behandelt, da der Plan auf ſtarken
franzöſi=
ſchen Widerſtand geſtoßen iſt. Dr Curtius beantragte
Ueberwei=
ſung des Planes zur weiteren Prüfung an den Finanzausſchuß
des Völkerbundes.
Der Bericht des Kreditausſchuſſes, der in Form einer
allgemei=
nen Empfehlung und Anregung gehalten iſt, wurde ſodann ohne
weitere Ausſprache angenommen.
Der Völkerbundsrat überwies weiter zunächſt den Antrag der
Saarregierung auf Aufnahme einer internationalen
An=
leihe von 150 Millionen franzöſiſche Franken
dem Finanzausſchuß des Völkerbundes zur Prüfung.
Der Rat behandelte dann einen äußerſt ſchwierigen
Rechts=
ſtreit zwiſchen der engliſchen und der finnländiſchen Regierung.
Die finnländiſche Regierung verlangt von England eine
Entſchä=
digung von einigen hunderttauſend Pfund für 12 finniſche Schiffe,
die in den Jahren 1916 und 1917 während der Abſperrung der
Oſtſee durch die deutſche Fotte von der engliſchen Regierung auf
Grund einer Vereinbarung mit der Zarenregierung
beſchlag=
nahmt und verwendet worden waren. Der Rechtsſtreit wurde im
Hinblick auf die zahlreichen hierbei aufgetauchten
Rechtsſchwierig=
keiten vertagt.
Die Liguidakion des Sonnkags=Putſches.
Wieder völlige Ruhe in Oeſterreich.
Bereits am Sonntag abend waren in ganz Oberſteiermark
die ſtaatlichen Organe wieder im Beſitz
ſämt=
licher Aemter und Behörden, und der Heimwehrputſch
war nach ungefähr 24ſtündiger Dauer reſtlos niedergeſchlagen.
Nirgends leiſteten die Heimwehrleute angeſichts des energiſchen
Vorgehens der ſtaatlichen Machtfaktoren ernſtlichen Widerſtand,
Im Laufe des Montag wurden zahlreiche
Verhaf=
tungen von Unterführern der geſtrigen Putſch=Bewegung durch
die öſterreichiſchen Behörden vorgenommen. Ebenſo wurde eine
ſtattliche Menge von Waffen beſchlagnahmt. Dr. Pfriemer ſoll
nach der Grenze geflüchtet ſein. Ob er ſie bereits überſchritten
hat, konnte noch nicht ermittelt werden.
Im Oberöſterreich wurden von der Staatsanwaltſchaft die
Führer der Heimwehr=Organiſation, Puchmayr und General
Eng=
liſch=Poparic, verhaftet. — Gegen den Führer der
oberöſterreichi=
ſchen Heimwehr, Fürſten Starhemberg, wurde ein Haftbefehl
er=
laſſen. Fürſt Starhemberg iſt auf ſeinem Schloß Walterskirchen
verhaftet worden und unter Bedeckung nach Linz gebracht und
in das dortige Landesgerichtsgefängnis eingeliefert.
Bundeskanzler Bureſch nach Genf abgereiſt.
Bundeskanzler Dr. Bureſch iſt heute mittag nach Genf
ab=
gereiſt. In politiſchen Kreiſen ſieht man in der Abreiſe des
Bundeskanzlers im gegenwärtigen Augenblick eine Gewähr
da=
für, daß die Regierung auch ein Wiederaufflammen des
nieder=
geworfenen Putſchverſuchs in irgendeinem Punkte Oeſterreichs
für ausgeſchloſſen hält.
Hefſiſches Landestheaker.
Enes Haus. — Montag, 14. September 1931.
Klavier=Abend Guſtav Beck.
uſtav Beck iſt bemüht, in ſeinen Klavierabenden nicht nur
können im beſten Licht zu zeigen, ſondern auch wertvolle
ſeinen Hörern zu bieten. Sein heutiges Programm brachte
ſten Teil Bach, Mozart und Schumann, dann Chopin,
rt und Liſzt und ſchließlich ziemlich zugabenhaft
aus=
nd Straußſche Walzer. Wie viel Mühe und Arbeit ſteckt
rem ſolchen Programm, welche Leiſtung, ſolche Fülle von
Teil ſehr ſchwierigen Werken auswendig vorzutragen.
Dar=
or allem Achtung vor ſolch ernſtem Fleiß und ſo bedeuten=
Können. Unſer vorjähriges Urteil fanden wir auch heute
gt. Becks Stärke liegt im Kammermuſikſpiel und in der
hligen Begleitung zum Geſang, dort gibt es für ihn
keiner=
einmungen, dort kann ſich ſeine ausgezeichnete Muſikalität,
ihligkeit und Künſtlerſchaft voll auswirken. Im eignen
2rt, wie heute, iſt die größte Hemmung wohl das
Aus=
igſpielen. Es gibt Menſchen, denen das nicht liegt, da es
elbſt ſo geht, habe ich volles Verſtändnis dafür. Selbſt
ſollſter Beherrſchung des Werkes gibt vielen das
aufge=
ene Buch ein Gefühl der Sicherheit, eine Minderung der
Oſität. Beck ſchien mir zuweilen durch dieſe Nervoſität
ge=
rt, und ich glaube ſicher, daß ihn der Gedächtnisfehler a=n
16 des erſten Mozartſatzes, bei Schumanns „Am Kamin”
beim „Kind im Einſchlummern” daheim noch nie genarrt hat.
Jachs Italieniſches Konzert war im erſten Satz
ausgezeich=
eformt. Klangſchön und empfindungsvoll geriet der lang=
Satz, während uns das Finale übereilt ſchien. Durs=
T und klar, fein im Vortrag war die ſelten gehörte Mozart=
Ite in B=Dur. Schumanns Kinderſzenen fanden wir
un=
oft ſehr ſchön, zuweilen ſtörte etwas das Arpeggieren beim
dieſpiel, „Glücks genug” fanden wir zu flüchtig, den „
Stek=
erdritter” und die Zwiſchenſätzchen in „Fürchtenmachen” zu
und verwiſcht. Von Chopin=Werken enttäuſchte etwas die
Oll=Ballade durch eine gewiſſe Zerriſſenheit, die Berceufe
Cis=Moll=Mazurka wurden techniſch ausgezeichnet, der As=
*Walzer weitaus am beſten geſpielt. Nun kamen die
vir=
n Werke und da glänzte Guſtav Beck durch ſeine vorzügliche
riik, durch den feinen Anſchlag. Das Scherzo von d’Albert,
Tamos geſpielte Campanella von Liſzt und der Strauß=
Zer in der Konzertbearbeitung von Grünfeld wirkten aus=
Cchnet. Schon nach der Chovin=Gruppe folgte ein
Chopin=
öer als Zugabe, und am Schluß gab es noch eine ganze
Reihe von Stücken, mit denen Beck für den überaus herzlichen
Beifall dankte. Guſtav Beck iſt ein großer Könner, ein
ſympa=
thiſcher Künſtler, aber ſowohl beim Muſizieren mit Orcheſter
(Brahms=Konzert), als auch in der Kammermuſik tritt Können
und Begabung glänzender hervor als beim Solo=Klavier=Abend.
F.N.
Probleme ums Waſſer.
Vor einigen Monaten wurde der Oeffentlichkeit davon
Kenntnis gegeben, daß ſich der Verein deutſcher Ingenieure, der
Verein deutſcher Eiſenhüttenleute, der Verein Deutſcher
Chemi=
ker und die Deutſche Geſellſchaft für Metallkunde zu einer
Ge=
meinſchaftsarbeit auf dem Gebiet der Korroſion und des
Korroſionsſchutzes vereinigt haben. In dieſem Generalangriff
führender techniſcher Verbände gegen die mit „Korroſion”
be=
zeichneten zerſetzenden Einwirkungen von Flüſſigkeiten oder
Gaſen auf Metalle darf man einen Beweis für die beträchtlichen
Gefahren und Verluſte erblicken, denen die Erzeugniſſe der
Tech=
nik ausgeſetzt wären, wenn nicht der Kamppf gegen jene
Ein=
flüſſe mit aller Schärfe betrieben würde. Von der
Größen=
ordnung dieſer Verluſte erhält man einen Begriff, wenn man
erfährt, daß nach ſtatiſtiſchen Feſtſtellungen jährlich etwa
24 Milliarden Kilogramm Eiſen allein durch
Roſt zerſtört werden. Schon dieſe Zahl läßt über die
gewaltige wirtſchaftliche Bedeutung der Korroſionsforſchung
keinen Zweifel, wobei hervorzuheben iſt, daß es ſich dabei nur
um das begrenzte Gebiet der Unterſuchung der Korroſion durch
Waſſer handelt. Bereits hier geht es um ungeheure Werte.
Wenn man bedenkt, welches Kapital allein in den Rohrnetzen
der deutſchen Waſſerwerke angelegt iſt, ſo gelangt man zur
Ueberzeugung, daß fortgeſetzte Forſchungsarbeiten zur
Verhin=
derung aller materialzerſtörenden Faktoren vom wirtſchaftlichen
Standpunkt unerläßlich ſind. Solche Arbeiten hätten ſich in
Zu=
kunft z. B. auf die Unterſuchung von Schutzbelägen, auf die
Ausſchaltung von elektrolytiſchen Zerſtörungsmöglichkeiten
u. a. m. zu erſtrecken.
Auch in anderer Hinſicht bietet die Erforſchung des
Waſ=
ſers der Wiſſenſchaft dankbare Aufgaben. Nur mit Hilfe ihres
Rüſtzeugs iſt es möglich, die ſtändige Bereitſtellung von gutem
Trinkwaſſer, eines der wichtigſten Lebensfaktoren unſeres Volkes,
durch fortgeſetzte hydrologiſch=geologiſche Unterſuchungen zu
ge=
währleiſten, die einer wirtſchaftlichen Beſchaffung neuer
Grund=
waſſermengen dienen. Vorausſetzung für ihre Verwendung iſt
die unbedingte Sicherheit vor Geſundheitsſchädigungen, wie ſie
wiederum nur aus den Ergebniſſen der Forſchung gewonnen
werden kann. Dieſe bietet auch nach anderer Richtung wertvolle
Ganoyl in London.
Von unſerem (D=Korreſpondeuten.
London, 14. September.
Europa iſt groß. Doch das Britiſche Weltreich iſt größer.
Europa hat nur für ein Ding Intereſſe: für die Wirtſchaftskriſe.
Doch England hat ſich, außer für die Sparmaßnahmen der
Natio=
nalen Regierung, noch für einige andere Dinge zu intereſſieren.
Eines dieſer „anderen Dinge” iſt Indien. Was die Nationale
Re=
gierung ſagt und tut, das ſteht auf der „front=Page” der Blätter.
Doch was Gandhi ſagt und tut, das ſteht auf der gleichen Seite.
Neben dem Charakterkopf Macdonalds ſieht man den
Asketen=
ſchädel Gandhis. Und der den beiden zugeteilte Spaltenraum
iſt gewöhnlich ſo gleich bemeſſen, daß der Fremde mitunter Mühe
hat, herauszufinden, was die Engländer eigentlich mehr
inter=
eſſiert: die Pläne der Nationalen Regierung oder der Londoner
Beſuch des Mahatma?
Gandhi hat etwas „an ſich”, das ihn für die engliſche Preſſe
unwiderſtehlich erſcheinen läßt. Er ſelbſt macht für ſich nicht die
geringſte Reklame. Er hat keinen „Preß=Manager‟. Er gibt für
„Publicity” keinen Penny aus. Trotzdem machen die Blätter von
ihm ſolch ein Aufhebens, daß ſelbſt Charlie Chaplin ihn darum
beneiden könnte. Jede Einzelheit ſeines Londoner Aufenthalts
wird aufs Ausführlichſte beſprochen. Wo er wohnt? Welch eine
Kleidung er trägt? Was er ißt? Wo er ſich badet?, das weiß
man alles ſchon ſeit Monaten. Gandhi wohnt in London bei
einer ſeiner zahlreichen Verehrerinnen, einer Miß Muriel Liſter,
im Eaſt=End, in einer Art Armen=Heim. Er iſt in London ebenſo
gekleidet wie in Indien. Er wird ſich, wenn es zu halt werden
ſollte, bloß einige wollene Tücher um den Leib wickeln. Er
er=
nährt ſich von Reiß, Zitronen, Honig, heißem Waſſer und
Ziegen=
milch. Die Ziegenmilch wird ihm täglich von ſeinen Londoner
Verehrern geliefert. Im Hauſe, in dem Gandhi wohnt, gibt es
keinen Alkohol, keine Fiſche, kein Fleiſch und keine Eier. Selbſt
ein Bisquit, das aus Ei gemacht iſt, darf Gandhi — gemäß den
Vorſchriften des Hinduismus — nicht eſſen. Nach denſelben
Ge=
ſetzen darf er ſich nur in fließendem Waſſer baden. Den Körper
eines gläubigen Hindu darf kein Tropfen Waſſer zweimal
berie=
ſeln. Für Gandhi iſt daher in Miß Liſters Heim ein beſonderes
Duſchzimmer eingerichtet worden. Ja, Miß Liſter hat in ihrer
rührenden Sorgfalt um Gandhis Wohlergehen, ſelbſt — — die
Luft chemiſch unterſuchen laſſen und hat feſtgeſtellt, daß die Luft
im Eaſt=End weſentlich geſünder als in anderen Londoner
Stadt=
teilen wäre.
Mit Gandhi kamen nach London der Pandit Malaviya und
Miß Slade. Der Pandit Malaviya iſt noch heiliger als Gandhi
ſelbſt. Jedenfalls nimmt er es mit den religiöſen Vorſchriften
des Hinduismus ſo genau, daß er beiſpielsweiſe nur Ganges=
Waſſer zu trinken vermag. Um ihm dieſes zu ermöglichen, hat
ein reicher Hindu rund 20 000 Mark geſtiftet, damit während der
ganzen Dauer der Round=Table=Konferenz friſches Ganges=Waſſer
aus Indien gebracht und dem Pandit vorgeſetzt werden könne.
Miß Madeleine Slade, die junge Engländerin, die ſich ganz der
Sache Gandhis ergeben, zum Hinduismus übergetreten und den
indiſchen Namen Mirabei angenommen hat, ſtammt aus einer
be=
kannten engliſchen Ariſtokraten=Familie. Ihr Vater war der
Ad=
miral Sir Edmund Slade. Miß Slade folgt Gandhi bereits ſeit
Jahren von einem Ort zum anderen. Auch jetzt weicht ſie kaum
einen Augenblick von ſeiner Seite. Sie wird ihn nun auch —
zu Winſton Churchill begleiten: denn „In London”, ſagte Gandhi
einem Ausfrager noch in Port Said, „werde ich in erſter Linie
verſuchen, mit Winſton Churchill und ſeinem Kreis
zuſammen=
zukommen; meine vielen Londoner Freunde mögen es verzeihen,
wenn ich ſie etwas überſehe; denn diejenigen Briten, die mich
als ihren Feind betrachten, ſind mir im Moment die wichtigeren;
ich will verſuchen, gerade ſie von der Gerechtigkeit der indiſchen
Sache zu überzeugen.
Prinz Friedrich Leopeld von Preußen †.
Potsdam, 14. September.
Prinz Friedrich Leopold von Preußen iſt in Flatow (
Grenz=
mark Poſen=Weſtpreußen) an einem Gehirnſchlag geſtorben.
Prinz Friedrich Leopold wurde 1865 als Sohn des bekannten
Heerführers aus dem Kriege 1870/71, Prinz Friedrich Karl, und
ſeiner Gattin Maria Anna, Prinzeſſin von Anhalt, geboren. Er
heiratete im Jahre 1889 Prinzeſſin Sophie zu Schleswig=Holſtein,
die Schweſter der verſtorbenen Kaiſerin. Von ſeinen drei Söhnen
fiel Prinz Friedrich Karl 1917 als Fliegeroffizier, und Prinz
Friedrich Sigismund verunglückte 1927 bei einem Sportturnier in
Luzern tödlich. Nach dem Kriege hatte Prinz Friedrich Leopold
ſeinen ſtändigen Wohnſitz in Lugano genommen.
Handhaben, ſo bei der Beurteilung der Eignung von Wäſſern
für induſtrielle Zwecke, z. B. für Färbereien, Bleichereien,
Kunſt=
ſeidefabriken, Filmfabriken uſw. Für Induſtriezwecke iſt
insbe=
ſondere der Ausbau von Enthärtungsverfahren erforderlich, um
die äußerſt nachteiligen Wirkungen des Keſſelſteins
einzuſchrän=
ken. Es iſt berechnet worden, daß Keſſelſtein einen
jährlichen Verluſt von etwa 45 Mill. Tonnen
Kohle zur Folge hat. Als Ergebnis wiſſenſchaftlicher
Forſchung entſtand z. B. das deutſche Permutitverfahren zur
Enthärtung von Waſſer.
Nicht geringer iſt der Anteil der Wiſſenſchaft bei der
Beſei=
tigung und Reinigung der Abwäſſer. Erſt die
Entwäſſerungs=
anlagen ermöglichen das Beſtehen und Fortentwicklung großer
Wohnbezirke und Induſtriezentren. Der Ausbau der
Reini=
gungsverfahren iſt dabei nicht nur im Intereſſe der allgemeinen
Hygiene, ſondern auch vom Standpunkt der Wirtſchaft
hinſicht=
lich der Erſparniſſe an Anlage= und Betriebskoſten und der
Ver=
wertung der Rückſtände von größter Bedeutung. Das in
Deutſchland ausgebaute Verfahren der ſelbſttätigen
Schlamm=
abſcheidung und geruchloſen Zerſetzung des Schlammes hat in
der ganzen Welt Anwendung gefunden. Sein
volkswirt=
ſchaftlicher Wert iſt auf mehrere Mill. RM. zu
beziffern. Für Abwäſſer erzeugende Induſtrien iſt die
wiſſen=
ſchaftliche Durchdringung des Abwaſſerproblems eine ihrer
Exiſtenzbedingungen. Die Rentabilität ihrer Produktion kann
u. U. zu einem Teil bedingt ſein durch den Wert der aus
Ab=
wäſſern wiedergewonnenen Rohſtoffe, z. B. Faſerſtoffe bei
Papier= und Zellſtoff=Fabriken, Alkohol und Brennſtoffe aus
Sulfitablaugen, Fette und mediziniſche Produkte aus
Woll=
wäſchereien.
— Die Oktobernummer von Weſtermanns Monatsheften iſt wieder
von einer großen Reichhaltigkeit. Es iſt intereſſant, feſtzuſtellen, wie
dieſe ſchönſte deutſche illuſtrierte Monatsſchrift feit Jahrzehnten ihrem
Programm treu geblieben iſt, ihrem Programm, Hüter und Wahrer
deutſcher Kunſt und Kultur, Literatur und Wiſſenſchaft zu ſein. Sie
hat ſtets die Spreu von dem Weizen geſondert und dem wirklich
Wert=
vollen die Wege geebnet. Dabei war ſie nie aufdringlich in ihrer
Mei=
nung, es genügte ihr, das Wertvollſte bieten zu dürfen, und ſie hat das
Urteil über das Gebotene gern dem freundlichen Leſer überlaſſen. Daß
dieſes Urteil immer zugunſten von Weſtermanns Monatsheften ausfiel,
zeigt die Beliebtheit der Zeitſchrift in allen gebildeten deutſchen Kreiſen.
Der Verlag Georg Weſtermann, Braunſchweig, hat ſich bereit erklärt,
unſeren Leſern gegen Einſendung von 30 Pfg. Porto ein 100 Seiten
ſtarkes Heft mit vielen Abhandlungen, Kunſtbeilagen und einer Menge
von ein= und buntfarbigen Bildern unberechnet zu überſenden, um ihnen
Gelegenheit zu geben, dieſe ſchöne deutſche illuſtrierte Monatsſchrift
ken=
nen zu lernen.
Seite 4
Dienstag, den 15. September 1931
O
Nummer 25
Carl, Rudolf, Wilhelm
Die glückliche Geburt eines
kräftigen Sonntagsjungen
zeigen hocherfreut an
Wilhelm Jahn u. Frau
Gretel, geb. Behrens.
Darmstadt, den 13. September 1931.
Statt Karten.
Ihre Vermählung geben bekannt
Dipl. Landwirt Raimund Buder
Dr. Hildegard Buder, geb. Schenck
Berlin, September 1931.
Todes=Anzeige.
Vergangene Nacht verſchied infolge eines
in voriger Woche erlittenen Schlaganfalls
mein guter Mann, unſer lieber Vater, Bruder,
Schwager, Onkel und Vetter
Herr Philipp Schleidt
Glaſermeiſter
im 66 Tebensjahr.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Marie Schleidt, geb. Kröhler
Adam Schleidt, Glaſermeiſter.
Darmſtadt, den 14. September 1931.
Lauteſchlägerſtraße 9.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 16. September,
nachmittags 2½ Uhr auf dem alten Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt. Wir bitten von
Beileids=
beſuchen abzuſehen.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe inniger Anteilnahme
und die reichen Blumenſpenden anläßlich des uns
betroffenen ſchweren Verluſies danken herzlichſt
Paul Roggenbuck
und Kinder.
Darmſiadt, den 15. September 1931.
Privat-Schneider-Unterricht
Gründliche Ausbildung an eigener Garderobe
Zuschnelden,
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Am 10. September verſchied ſanft
in Wiesbaden unſer lieber Onkel und
Schwager
Geh. Juſtizrat
Heſſiſcher Notar i. R.
im 79. Lebensjahr.
Für die Hinterbliebenen:
F. Weiffenbach
Landgerichtspräſident
Dr. W. Weiffenbach
Amtsgerichtsdirektor.
Darmſiadt, Bad Nauheim, Gießen,
Stuttgart.
Vereinigung
früherer
Leibgardiſten
Darmſtadt.
Geſtern verſchied, unſer
lang=
jähriges, treues Mitglied
Kamerad
Georg Lücker
Rohrleger i. R.
Die Einäſcherung findet am
Mittwoch, den 16. September,
nach=
mittags ½3 Uhr, auf dem
Wald=
friedhof ſtatt.
Wir bitten unſere Mitglieder,
dem verſtorbenen Kameraden recht
zahlreich die letzte Ehre zu erweiſen.
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Der Vorſtand.
Die Einäſcherung hat in der Stille
ſiattgefunden.
1
13294
Todes=Anzeige.
Unſer lieber Vater, Schwieger=, Groß= und
Urgroß=
vater
Georg Lücker
Rohrleger i. R.
iſt nach langem, ſchwerem Leiden Sonntag früh von
uns gegangen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Auguſt Enders, Darmſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 1
Familie Hans Boden, Worms.
Die Einäſcherung findet Mittwoch, den 16. September
1931, nachm. 2½ Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Plötzlich und unerwartet entriß uns der Tod durch
Herzſchlag meinen heißgeliebten Mann, unſeren
herzensguten Vater, Sohn, Bruder, Schwiegerſohn,
Schwager, Onkel und Vetter
Rudolph Senf
Gutsbeſitzer
Inh. des Eiſ. Kreuzes
im Alter von 38 Jahren.
Im Namen der tieftrauernd Hinterbliebenen:
Feodora Senf, geb. Hechler.
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Dr. Mayer,
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dem eine Frau meiſtens ſich ke
Mühe mehr gibt, beſonders reizvo
zuſehen. Aber aus reiner Ner
wollte ich wenigſtens mal die W
der Creme Tokalon Hautnahrur
meinem verwitterten und faltige
ſicht verſuchen. Nun denken S
meine Ueberraſchung, als nach ein
licher Behandlung die Leute zu m.
ten: „Sie werden ja jünger.”
dieſe Bemerkung ermutigt, entſch
mich, die Behandlung weiterzu
und in 5 Monaten hatte ſich b.
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eine Frau von 40 oder 45 ausſehe
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roſig, und ich habe kaum den
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Darmſtadt, den 6. September 1931.
Die Einäſcherung fand in aller Stille ſtatt.
Deckbetten
fertig gefüllt
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Schmerzerfüllt teilen wir Freunden und Bekannten
mit, daß heute vormittag unſer lieber guter Sohn,
Bruder, Schwager und Onkel
Heinrich Petter
nach kurzer ſchwerer Krankheit ſanft entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Georg Vetter, Kirch=Beerfurth
Familie Georg Gerbig, Groß=Bieberau
Kirch=Beerfurth, den 13. September 1931.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 16, 9. 31,
vormittags 12 Uhr, in Kirch=Beerfurth, vom
Sterbehaus aus ſtatt.
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90
Feder-Kissen
fertig gefüllt
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und
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150 925 925
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Berufsberatung.
Kein Börsianer humpelt mehlr
Künftig hinter Kursen her=
Hat er „LEBRWOHI‟* im Hans:
Läuft er der Tendenz voraus:
) Gemeint ist natdrlich das verünmte, 1oh lce
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dörterstr. 5: Chr. Schwinn Inh. W. keich, Dr98 I.
Drog, Ph. Secker Akl., Ludwgshöhstl."
Dmer 256
Dienstag, den 15. September 1931
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadk.
Darmſtadt, den 15. September 1931.
winkerarbeit des Gewerkſchaftsbundes
der Angeſtellten (G.2.A.)
16. September mit einem Vortrag des Geſchäftsführers
dsC über „Die Angeſtellten und die Wirtſchaftskriſe”
begon=
zſes Thema dürfte für alle Angeſtellten von größtem
In=
tereſf n. weil auch zur Frage der Kurzarbeit Stellung genom=
Zu dieſem Vortrag ſind Gäſte willkommen.
Samstag, dem 19. September, findet ein Familienabend
lieder und Angehörige ſtatt.
Vorträge über Einführung in die Pilzkunde finden am
dem 22., und Dienstag, dem 29. September, ſtatt. Herr
bach, Schriftleiter der „Zeitſchrift für Pilzkunde” ſpricht
ichtige Lebenserſcheinungen aus dem Reiche der Pilze‟
„Unſere wichtigſten, nützlichſten und ſchädlichſten Pilze‟
räge werden durch bunte Lichtbilder ergänzt werden. Der
iſt frei. Gäſte ſind willkommen.
erhin beginnt am 1. Oktober eine Arbeitsgemeinſchaft für
zr. Es handelt ſich hier um eine Arbeitsgemeinſchaft an
halter teilnehmen ſollen, welche als ſolche bereits tätig
mit anderen Worten, keine Anfänger. Die Unterlagen
Durchführung dieſer Arbeitsgemeinſchaft zeigen, daß ſie
Teilnehmer intereſſant und abwechſelungsreich ſind. Der
ner großen ſtädtiſchen Handelslehranſtalt in Heſſen ſagte,
Aufgaben derart geſtellt ſind, daß jeder Teilnehmer hier
enen kann, daß ſie aber auch bei jedem Intereſſe finden
Die Teilnahme iſt koſtenlos. Anmeldungen werden bei
jäftsſtelle des GDA., Eliſabethenſtraße 34 I,
entgegen=
n. Für die Lehrlinge werden die Scheinfirmenkurſe
ührt. Hier hat jeder Lehrling Gelegenheit, den Aufbau
triebes kennen zu lernen und ſich durch praktiſche
Mit=
üte Kenntniſſe anzueignen. Auch dieſe Kurſe ſind für die
er vollſtändig koſtenlos. Die Ortsgruppe des GDA. will
Kriſe die Weiterbildung der Angeſtellten als beſondere
durchführen, denn nur der gut durchgebildete Angeſtellte
wärts kommen. (Alles Nähere ſiehe in der Anzeige der
t71 Ausgabe.)
mtlicher Dolmetſcher. Das Geſamtminiſterium hat am
5onber 1931 mit Wirkung vom gleichen Tage die
Dienſtver=
tyn eines beeidigten Ueberſetzers und Dolmetſchers für die
Sprache und eines beeidigten Ueberſetzers für die
latei=
chs rache für die geſamte heſſiſche Staatsverwaltung dem
uS at Dr. Anton Stiefenhofer in Darmſtadt,
Heiden=
e 27, übertragen. Der bisher als Ueberſetzer und
Dol=
ſo für dieſe Sprachen beſtellt geweſene Profeſſor Dr. Leidolf
Dſtadt iſt verſtorben.
ſer Heſſiſche Lehrerturnverein hält am 26. September in
eim a. M. ſeine Hauptverſammlung ab. Bei dieſer
Ge=
wird wie in früheren Jahren neuzeitliches Schulturnen
vorgeführt. Auch Nichtmitglieder ſind eingeladen.
ferſetzung in den Ruheſtand. Auf Grund des § 1 des
Ge=
er die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw.
mber 1923 tritt der Verwaltungsoberaſſiſtent bei dem
atiſtiſchen Amt Ernſt Heß am 1. Oktober 1931 in den
Hd.
luszahlung des Gnadenvierteljahrs. Nach den Vorſchrif=
Reichsbeſoldungsordnung ſteht den Hinterbliebenen von
und Ruheſtandlern das Recht auf Auszahlung des
Ge=
es Geſtorbenen auf die Dauer von drei Monaten zu. Der
(niſter der Finanzen hat zum Zwecke der Streckung der
aſi ittel angeordnet, daß das Gnadenvierteljahr anſtatt
bis=
iner Summe in ſechs Halbmonatsraten ausgezahlt wird.
Se Sechſtel kann an die Hinterbliebenen unmittelbar nach
dem esfall gezahlt werden. Die nach dem Tode fälligen
Dienſt=
bezi-3 es Sterbemonats ſtehen den Erben zu.
luswirkung der Sparmaßnahmen. Der heſſiſche Miniſter
tus und Bildungsweſen hat in einem Rundſchreiben an
is= und Stadtſchulämter ſowie an die Direktionen der
Schulen in Heſſen darauf hingewieſen, daß im Hinblick auf
jerige Lage des Landes im Jahre 1931 Kredite für die
ein indlichen Arbeitsgemeinſchaften und die Fortbildung der
erl und Lehrerinnen nicht zur Verfügung geſtellt werden
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus.
j. 15. Sept
19½—23½ Uhr. Tannhäuſer. Pr. 0.90—7.20 Mk.
Ueber einen Teil der Kalten iſt verfügt.
1, 16. Sept
19½—22½4 Uhr. B2.
Preiſe 1—8 Mk.
Die verkaufte Braut.
tag,17. Sept.
19½—2234 Uhr. C 2
Preiſe 1—8 Mk.
Die Macht des Schickſals.
18. Sept.
20, Ende nach 22½4 Uhr.
Preiſe 0.90—7.20 Mk.
D2. Reifeprüfuug.
g. 19. Sept.
20, Ende gegen 22½ Uhr. Außer Miete.
Alt=Heidelberg. Kleine Preiſe 0.50—4 Mk.
19½: Ende 22 Uhr. Außer Miete. Die drei
f7 20. Sept.
Musketiere. Halbe Preiſe 0 50—5 Mk.
Heſſiſches Landestheater. Der ungewöhnliche Beifall. den
e Opernenſemble unter Leitung von Dr. Hans
Schmidt=
ſt bei der Eröffnung der Spielzeit in Wagners „
Tann=
r” erzielte, veranlaßt die Generaldirektion des
Landes=
bereits heute eine Wiederholung zu Preiſen 0.90 bis
M. anzuſetzen. — Die Ende der vorigen Spielzeit mit
Erfolg aufgeführte Revue=Operette „Die drei
Mus=
re” in der Regie von Rabenalt=Reinking, wurde in den
an wieder aufgenommen und gelangt am Sonntag, den
tember, zur Aufführung.
Die nächſte Schauſpiel=Premiere. Als nächſte
Schauſpiel=
re werden Gerhart Hauptmanns, Ratten” aufgeführt.
ka Kinz wird in dieſer Vorſtellung als Frau John ihr
ment antreten.
Welche Bauknoten sind gultig
Zählreiche Renkenbankſcheine noch gülkig. — Alle Reichsbankuoken ſeik 1924.
Die Banknoken der bayeriſchen, fächſiſchen, würkkembergiſchen und badiſchen Privak=Aokenbanken.
In der letzten Zeit kam es häufig vor, daß deutſche Banknoten
im Verkehr vom Publikum zurückgewieſen wurden, da ſie angeblich
ungültig ſind. Beſonders bei den Rentenbankſcheinen herrſcht die
allergrößte Unſicherheit, da die Anſchauung ſehr verbreitet iſt, daß
nach Einführung der Reichsmark die frühere Rentenmark.
durch die im Jahre 1923 erfolgreich die Inflation beendet worden
iſt, außer Kurs geſetzt iſt. Es vergeht faſt kein Tag daß nicht bei
einer Kaſſe der Reichsbank oder der Großbanken Auskunft über
die Gültigkeit verſchiedener Geldſcheine verlangt wird oder
Strei=
tigkeiten zwiſchen ſonſt in allen Fragen des Geldverkehrs
durch=
aus bewanderten Perſonen entſchieden werden müſſen. Beſonders
die Fünfmarkſcheine erleiden faſt ſtets das Schickſal, daß ſie
zurück=
gewieſen werden, zumal ſie jetzt ſehr ſelten im Verkehr und durch
die ſilbernen Fünfmarkſtücke erſetzt worden ſind.
Es gilt darum, eine Aufſtellung der gültigen Banknoten und
Rentenbankſcheine, ſowie der Noten der vier deutſchen
Privat=
notenbanken kennen zu lernen, die auf Grund einer Aufſtellung
der Reichsbank erſchöpfende Auskunft über die mannigfaltigen
Ungewißheiten gibt, zumal tatſächlich ſowohl zahlreiche
Reichsbank=
noten wie Rentenbankſcheine im Laufe der letzten acht Jahre außer
Kurs geſetzt worden ſind. Falſch iſt aber die Anſchauung, daß alle
Rentenbankſcheine ungültig ſind.
Von den Rentenbankſcheinen gelten alle Werte zu
1000 Mark. 500 Mark und 100 Mark vom 1. November 1923, die
alſo die erſten Rentenmarkſcheine waren. Von den Werten zu
50 Rentenmark, ſowie zu 10 und 5 Mark ſind nur die II.
Aus=
gaben noch gültig, und zwar die 50=Rentenmarkſcheine vom
20. März 1925. die 10=Rentenmarkſcheine vom 3. Juli 1925 und
die 5=Rentenmarkſcheine vom 2. Januar 1926. Man kann ſich dieſe
Tatſachen leicht dadurch merken, daß man folgendes im Gedächtnis
behält (da man die vielen verſchiedenen Zeitangaben vergißt);
Die hohen Werte über 100 Rentenmark gelten vom 1. November
1923, die kleinen von 50 Rentenmark abwärts nur vom Jahre
1925 ab.
Die Reichsbanknoten ſind auch zum Teil außer Kurs.
Bei ihnen iſt es aber ſehr leicht, durch einen kleinen
Gedächtnis=
trick genau zu wiſſen welche Werte gültig ſind und welche nicht.
Es gelten nämlich alle Reichsbanknoten zu 10. 20. 50, 100. 500 und
1000 Reichsmark, die das Datum vom 11. Oktober 1924 tragen.
Es ſind dies die erſten Ausgaben der Reichsbanknoten. Außerdem
gelten noch die zweiten Ausgaben der Banknoten zu 10 Reichsmark
und 20 Reichsmark. Dieſe tragen das Datum vom 22. Januar
1929. Man darf alſo unbeſehen Reichsbanknoten annehmen, ohne
Schaden zu erleiden.
Die Privatbanknoten, das ſind die Banknoten der
bayeriſchen, ſächſiſchen, württembergiſchen und badiſchen
Privat=
notenbanken, haben im allgemeinen nur für die betreffenden
deut=
ſchen Länder Intereſſe, in denen ſie ausgegeben werden, da ſie
nur ſelten über die Landesgrenzen hinauskommen. Sie ſind darum
auch in den anderen deutſchen Ländern nur wenig bekannt, und
es beginnt bei Geſchäftsleuten ein großes Rätſelraten, wenn ihnen
einmal gelegentlich eine derartige Banknote in Zahlung gegeben
wird. Uebereinſtimmend ſind mit den Banknoten der Reichsbank
auch die Noten der genannten Privatnotenbanken zuerſt am
11. Oktober 1924 crusgegeben worden. Es galten die ſächſiſchen
Privatbanknoten (zu 50 und 100 Reichsmark) und die badiſchen
(zu 50 Reichsmark) von dieſem Datum. Das gleiche gilt für die
Noten der bayeriſchen Notenbank zu 100 Reichsmark, während
die Werte zu 50 Reichsmark nur in der II. Ausgabe vom 1 Sept.
1925 gültig ſind. Die Noten der Württembergiſchen
Notenbank gelten in den Ausgaben zu 100 und 50 Reichsmark vom
11. Oktober 1924, und die Noten zu 50 Reichsmark der II. Ausgabe
vom 1. Auguſt 1925.
Man erkennt aus dieſer Zuſammenſtellung, daß trotz der
zahl=
reichen Werte und Ausgabetage die Ueberſicht über die gültigen
Banknoten und Rentenbankſcheine durchaus nicht ſchwer iſt, da
be=
ſonders für faſt alle Reichsmarkwerte der Reichshank und der
Privatnotenbanken der 11. Oktober 1924 der entſcheidende Tag iſt.
Zur Erledigung kommt: Die Stelle des Amtsvorſtands
des Forſtamts Butzbach am 1. Oktober 1931. Meldeſchluß:
30. September 1931.
— Die Ortsgruppe Darmſtadt des Deutſchen Flottenvereins
bittet, die für den kommenden Winter geplanten Vorträge und
Filmvorführungen durch rege Teilnahme zu ermöglichen. Der
Reigen dieſer Abende wird eröffnet durch die Vorführung des
Großfilms „Deutſchlands Flotte im Mittelmeer” am Samstag,
den 19. September abends 8½ Uhr, im Städtiſchen Saalbau. Der
Film zeigt die Flotte auf ihrer Ausbildungsfahrt im Frühjahr
1930 im Mittelmeer. Die wichtigſten Manöver der Flotte:
Koh=
lenübernahme, Kaliberſchießen Torpedoboots=Durchbrüche werden
gezeigt. Man begleitet die Flotte auf ihrer Fahrt nach Spanien,
beim Beſuch der Hafenſtädte Vigo, Alicante, des berühmten
Pal=
menwaldes von Elche. Auch Italien empfängt das deutſche
Ge=
ſchwader mit großer Begeiſterung. Zum Beſuch des Königs von
Italien in Meſſina ſieht man die Schiffe im vollen Flaggenſchmuck.
Mit der Freiwache ſtreift man durch Venedig, wohnt der Parade
der Fasciſten auf dem Markusplatz bei. Man begleitet die Schiffe
nach Korfu. Man ſieht auf der Leinwand das Achilleion, die
Toteninſel. Man berührt Marlorca mit Palma. Den Höhepunkt
aber bilden die Fahrt= und Schießübungen, das Scharfſchießen und
der Durchbruch der Torpedoboote. Alles in allem, ein Film, der
den höchſten Anſprüchen Genüge leiſtet.
— Gabelsberger Stenographenverein (gegr. 1861) Darmſtadt
(Ballonſchule). Einen ſehr ſchönen und erfreulichen Erfolg
er=
zielte der Verein auch bei dem Gauwettſchreiben in Bickenbach.
Von dem Verein nur in den Abteilungen 100 Silben und höher
beſchickt, zeitigten die Wettſchreiber des Vereins vor allem in
dieſen höheren Abteilungen hervorragende Leiſtungen. So wurden
insbeſondere in den Abteilungen über 200 Silben Ehrenpreiſe
nur von dem Verein 1861 erſtritten. Die Höchſtleiſtung des
Wett=
ſchreibens erbrachte mit 260 Silben das Mitglied des Vereins
Hans Fiſcher, weitere Ehrenpreiſe in den Abteilungen über 200
Silben erhielten die Mitglieder Wilhelm Schmitt in 240, Hans
Griesheimer und Marie Lauer in 220 Silben. Von den insgeſamt
ausgegebenen 29 Ehrenpreiſen 94 erſten Preiſen, 5 zweiten, 4
drit=
ten Preiſen wurden dem Verein bei der Preisverteilung 16
Ehren=
preiſe, 50 erſte Preiſe, 2 zweite Preiſe und 2 dritte Preiſe
zu=
erkannt.
Die Beratungsſtunde der Städtiſchen Mutter= und
Säug=
lingsfürſorge in der Mühlſtraße 4 findet vom 17. September an
nicht mehr wie bisher Mittwochs vormittags, ſondern
Donners=
tags, vormittags von 10 bis 11 Uhr ſtatt. Diejenige in der
Eich=
wieſenſtraße, Gemeindehaus Beſſungen, wird dort nicht mehr
Freitags vormittags, ſondern Mittwochs vormittags, von 9 bis
10 Uhr. ſein, und zwar erſtmals am 16. September 1931.
— Als kaufmänniſcher oder techniſcher Angeſtellter in Rußland.
Die große Arbeitsloſigkeit führt dazu, daß viele Angeſtellte
ver=
ſuchen, in Rußland Stellung zu finden. Die Auslandsabteilung
des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten (G. D. A.) hat durch die
Verteilung einer Anzahl Sonderdrucke über die wichtigſten
Be=
dingungen bei Abſchluß eines Vertrages mit den ruſſiſchen
Ver=
tretungen in Deutſchland in erheblichem Umfange aufklärend
ge=
wirkt. In dieſer Schrift wird darauf hingewieſen, daß
kaufmän=
niſche Angeſtellte überhaupt nicht geſucht werden. Für techniſche
Angeſtellte haben ſich die Anſtellungsbedingungen in letzter Zeit
ſehr verſchlechtert. Dies hat nun den G. D. A. veranlaßt, einen
neuen Sonderdruck erſcheinen zu laſſen, in dem über die
Anſtel=
lungs= und Lebensverhältniſſe alles nähere geſagt wird. Das
Ma=
terial iſt von einem Deutſchen zuſammengeſtellt und erſcheint
erſt=
malig in der Monatshalbſchrift „Der Handelsſtand im Auslande‟
Es wird in ſachlicher Weiſe über Mindeſtgehälter,
Lebensmittel=
preiſe, Klima uſw. berichtet. Die Schrift kann unter Beifügung des
Rückportos von der Auslandsabteilung des G. D. A. Hamburg 36,
Büſchſtraße 4, abgefordert werden.
— Deutſche Kolonialgeſellſchaft Darmſtadt. Wir verweiſen
nochmals auf den Beſuch des in Verbindung mit der
Kolonial=
abteilung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft am heutigen
Tage abends 8 Uhr, im Fürſtenſaal, Grafenſtraße 18
ſtattfinden=
den Vortrags des Herrn Dr. Arthur Dix über das Thema „Die
Notwendigkeit von Kolonialbeſitz für die deutſcheWirtſchaft,
insbe=
ſondere für die Landwirtſchaft” Alle Kolonial=Intereſſenten ſind
willkommen. Der Eintritt iſt frei.
— Kunſtausſtellung Darmſtadt 1931 Mathildenhöhe. Durch
guten Beſuch ermutigt, hat ſich die Leitung entſchloſſen, die
außer=
ordentlich ſehenswerte Ausſtellung noch eine Woche über den 15.
September hinaus offen zu halten. Die nächſte und vielleicht letzte
Führung, die Kunſtmaler Hans Vielmetter übernommen hat, wird
am Samstag, dem 19. September, nachmittags 3.30 Uhr,
ſtatt=
finden.
— Volkshochſchule. Wir machen noch einmal darauf
aufmerk=
ſam, daß heute die Vortragsreihe über „Einführung in
die Pilzkunde” von F. Kallenbach um 20.15 Uhr im
Real=
gymnaſium fortgeſetzt wird.
Pilzausſtellung unſerer wichtigſten eßbaren und giftigen
Schwämme im Gewerbemuſeum, Neckarſtraße 3, in Darmſtadt, am
Sonntag, den 20., und Montag, den 21. September. Bei
rechtzei=
tiger Voranmeldung wird für ſachkundige Führung, insbeſondere
für Schulen geſorgt. Die Ausſtellung wird organiſiert von F.
Kallenbach, Schriftleiter der Zeitſchrift für Pilzkunde (Heſſiſche
Landesſtelle für Pilz= und Hausſchwamm=Beratung. Fernruf 4755)
in Verbindung mit der Volkshochſchule, der Deutſchen Geſellſchaft
für Pilzkunde und dem Lehrerperein für Naturkunde. Der
Ein=
tritt iſt frei! Alle Pilzfreunde werden um gefällige Mithilfe
bei der Materialbeſchaffung gebeten Pilze können, in Papier
gepackt, an den Tagen vor der Ausſtellung beim Hausmeiſter des
Gewerbemuſeums abgegeben oder eingeſandt werden.
— Im Helia=Theater ſtartet heute „Trara umdieLiebe‟
ein neues Werk des bekannten Regiſſeurs Richard Eichberg, deſſen
Ruf dafür bürgt, daß es wieder ein Treffer und Lachſchlager
ge=
werden iſt. Der beliebte Komiker Felix Breſſart ſpielt die Rolle
eines Majors und Feſtungskommandanten. Ferner wirken mit:
Georg Alexander, die reizende Martha Eggerth. Maria Paudler,
Ernſt Verebes u. a. Dazu der neueſte Micky=Film: „Der kleine
Faun” und das gute Beiprogramm.
Im Union=Theater läuft heute und folgende Tage das
originelle Militärluſtſpiel „Dienſt iſt Dienſt‟ Der Film iſt
eine höchſt unkriegeriſche Angelegenheit aus einer troſtloſen
Garni=
ſon und hat als Hauptdarſteller Fritz Schulz als Huſar
Kacz=
marek. In weiteren Hauptrollen wirken mit: Lucie Engliſch die
ewige, Soldatenbraut, Ralph Arthur Roberts, Maly Delſchaft,
Fritz Spira u. a. Dazu ein reichhaltiges Beiprogramm.
— Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen nur noch heute und morgen
den ſpannenden Kriminaltonfilm „Hilfe! Ueberfall!
(Alarm um Mitternacht) mit Gerda Maurus. Hans Stüwe, Hans
Brauſewetter, Otto Wallburg. Herm. Valentin u. a. Der
Höhe=
punkt des Filmes iſt die Beraubung eines in voller Fahrt
befind=
lichen D=Zuges durch Piraten der Luft. Dazu ein reichhaltiges
Beiprogramm.
Vereinskalender.
— Evangeliſcher Arbeiter= und
Handwerker=
verein. Dienstag, den 15 September, abends 8.30 Uhr im
Ver=
einshaus, Stiftsſtraße 51: Monatsverſammlung. Die Wichtigkeit
der Tagesordnung erfordert vollzähliges Erſcheinen.
Tageskalender für Dienstag, den 15. September 1931.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, 19.30—23.15 Uhr:
„Tannhäuſer” — Kleines Haus: Keine Vorſtellung. —
Kon=
zerte: Zur Oper, Schloßkeller, Sportplatz=Reſtaurant am
Böllenfalltor. Herrngartenkaffee — Kinovorſtellungen:
Union=. Helia= und Palaſt=Lichtſpiele.
Seite 6
Dienstag, den 15. September 1931
Nummer 2
Heſſen.
Dg. Arheilgen, 14. Sept. Familienabend. Der hieſige
Arbeiter=Turn= und Sportverein hatte ſeine Mitglieder und
Freunde zu einem Familienabend in das Gaſthaus „Zum goldenen
Löwen” eingeladen. Nach einem einleitenden Muſikſtück der
Haus=
kapelle und einem flotten Marſch des Trommler= und Pfeiferkorps
begrüßte der Vorſitzende die ſehr zahlreich Erſchienenen. Im
Mit=
telpunkt des Abends ſtand die Ehrung einiger Jubilare für 25jähr.
treue Mitgliedſchaft, denen als Zeichen der Anerkennung die
Sil=
berne Bundesnadel überreicht wurde. Sodann wechſelten
muſika=
liſche Darbietungen der Kapelle und des Trommler= und
Pfeifer=
korps, ſowie turneriſche Vorführungen und ſonſtiges mit
gemein=
ſam geſungenen Liedern in bunter Reihenfolge miteinander ab.
Beſonderen Anklang fanden wieder die exakt ausgeführten
herr=
lichen Tänze der Turnerinnen in ihren buntfarbigen Tanzkleidchen.
An das eigentliche Programm ſchloß ſich ein Tänzchen an, dem
ſei=
tens der Jugend eifrig gehuldigt wurde. Die Veranſtaltung nahm
einen harmoniſchen Verlauf, und in ziemlich angeregter Stimmung
traten die Anweſenden den Heimweg an. — Film=und
Licht=
bilder=Vortra=. Von beſonderem Intereſſe und von der
Einwohnerſchaft ſicherlich begrüßt, dürfte der Film= und
Lichtbild=
abend ſein, den die hieſige Bürgermeiſterei in Verbindung mit der
Landesverſicherungsanſtalt Heſſen und den Krankenkaſſen am
kom=
menden Freitag, den 18. September, abends 8 Uhr, im großen
Saal des Gaſthauſes „Zum goldenen Löwen” veranſtaltet. Das
Thema lautet: „Kampf der Krebskrankheit”, Gerade
über dieſe fürchterliche Volkskrankheit beſtehen heute unter der
Menſchheit noch viele Unklarheiten und Unkenntniſſe. Als Redner
iſt Herr Obermedizinalrat Kupferberg=Mainz, einer der
be=
deutendſten Aerzte auf dem Gebiete der Krebskrankheiten,
ge=
wonnen, der über die Verhütung und Heilung der
Krebskrank=
heiten ſprechen wird. Ein Aufklärungsfilm und zahlreiche
Licht=
bilder werden den Vortrag veranſchaulichen. Eine beſondere Note
erhält die Veranſtaltung dadurch, daß die hieſigen Vereine ihre
Mitwirkung zugeſagt haben. In Anbetracht der Wichtigkeit des
Themas ſollte ſich niemand dieſen Abend entgehen laſſen, zumal
nur zur Deckung der Unkoſten ein Eintrittsgeld von 30 Pfg.
er=
hoben wird. Eintrittskarten ſind auf der hieſigen Bürgermeiſterei
erhältlich. — Der Geſangverein, Sängerluſt” wird ſich
am kommenden Sonntag, den 20. September, an dem Preis=
Wer=
tungsſingen des Sonnetſchen Männerquartetts in Offenbach
betei=
ligen. Der Verein bringt dort in der 2. Klaſſe, unter der
Kon=
kurrenz von 10 Vereinen, die beiden Chöre „Gothentreue” und
u Gehör. „Die Fahrt erfolgt mit Omnihus.
„Da‟
* Griesheim, 14. Sept. Geſtern, Sonntag, fand die Inſpektion
der Freiwiltigen Feuerwehr Griesheim ſratt. Die Wehr, die nur
aus freiwilligen Mitgliedern beſteht, war faſt vollzählig
erſchie=
nen. Dem anweſenden Kreisfeuerwehrinſpektor Karpfinger,
Darmſtadt, wurde die Wehr in allen Teilen vorgeführt. An ein
Gerätexerzieren ſchloß ſich ein kurzes Fußexerzieren an und folgte
ein vom Kreisfeuerwehrinſpektor ſelbſt ausgearbeiteter
Brand=
angriff auf das Geſamtgebäude des Kaffee Sander. Von beiden
Zügen ſowie vom Stoßtrupp wurde das Brandobjekt in Angriff
genommen und ſo galt vor allem die noch in den oberen
Stock=
werken befindlichen und durch Treppenhausbrand abgeſchnittenen
Perſonen zu retten, die von den mit Rauchſchutzgeräten
ausgerüſte=
ten Mitgliedern des Stoßtrupps in Sicherheit gebracht wurden.
Die auf den Straßen notwendig gewordene Umleitung des
Ver=
kehrs wurde von der Gendarmerie unter Mithilfe der Ortspolizei
ausgeführt. Anſchließend wurde vom Stab, beſtehend aus Kreis=
und Ortsleitung der Wehr, Bürgermeiſter und einigen
Gemeinde=
räten, eine Parade abgenommen, woran ſich beide Züge unter
Vorantritt der Muſikkapelle beteiligten. Nach dem Einbringen der
Geräte fand bei Kamerad Gerhard im Feſtſaal zum grünen Laub
ein kurzes gemütliches Beiſammenſein ſtatt, wobei der
Komman=
dant Schmidt alle Anweſenden begrüßte, beſonders den Herrn
Bürgermeiſter Feldmann, die erſchienenen Gemeinderäte, die
Poli=
zei und die erſchienenen Mitglieder der Arbeiterſamariterkolonne.
Anſchließend ergriff „Kreisfeuerwehrinſpektor Karpfinger das
Wort zur Kritik und betonte: Muſtergültig ſei die Wehr in ihrem
Handeln und in ihrer Schlagfertigkeit und eine beſondere Stärke
liege in dem der Wehr angegliederten Stoßtrupp, der mit
Fahr=
rädern und Handfeuerlöſchgeräten ausgerüſtet, nicht nur bei
Uebungen, ſondern auch im Ernſtfalle des öfteren ſchon ſeine
Tüch=
tigkeit bewieſen hat. Bürgermeiſter Feldmann dankte im Namen
der Gemeinde allen Mitgliedern der Wehr für die ſtete
Bereit=
ſchaft ihrer Perſon und verſprach, daß die Gemeinde trotz der
ſchlechten finanziellen Lage ſtets zur Ausbildung und Ausrüſtung
alles tun werde und er als Bürgermeiſter will ſelbſt alles das
tun was in ſeinen Kräften ſteht, um die Wehr auf der Höhe
zu halten. (So wird vermutet, daß das für die Schlußübung bzw.
für die Nachfeier der Schlußübung bereits ſchon angekündigte Faß
Bier eine perſönliche Stiftung des Herrn Bürgermeiſters ſein
ſoll.) Im weiteren wurde durch Herrn Inſpektor Karpfinger die
Auszeichnung des Wehrmanns Aßmus vorgenommen, der 40 Jahre
der Wehr treue Dienſte geleiſtet hat. Er betonte, daß die Heſſiſche
Regierung in Dankbarkeit einen Mann auszeichnet, der mit Treue
einen ganzen Lebensabſchnitt, wobei ſchwere und gefahrvolle
Stun=
den verzeichnet ſind, bei der Wehr verbracht hat aus Liebe zur
Sache unter der Parole: „Gott zur Ehr, dem Nächſten zur Wehr.”
Gratulationen folgten durch den Herrn Bürgermeiſter und den
Kommandanten der Wehr. Für Unterhaltung ſorgte die 14 Mann
ſtarke Muſikabteilung, die mit Märſchen und anderen Muſikſtücken
zu dienen wußte.
Inhaber Roſenberg u. Sternfels, konnte dieſer Tage auf ein 75 von Herrn Libmann Levi, dem Großvater der beiden
jetzi=
gen Inhaber, gegründet, und ſeit der Gründung befindet es ſich
in dem Elternhauſe an der Neuen Darmſtädter Straße. Nachdem
ſich die älteſte Tochter Mina, die jetzt noch lebende Mutter bzw.
Schwiegermutter der beiden jetzigen Inhaber, mit dem Kaufmann
Leopold Roſenberg aus Wenings in Oberheſſen verheiratet hatte,
übernahm Herr Roſenberg am 1. Mai 1889 die Führung des
da=
ſchäftsgebaren verſtand es Herr Roſenberg das Geſchäft auf
ſeine heutige Höhe zu bringen. Es erfreut ſich das Haus
Roſen=
berg nicht nur allein am hieſigen Platze, ſondern auch außerhalb
im Ried und in Rheinheſſen, wohin er ſich auf Reiſen begab,
wegen ſeiner Solidität und Preiswürdigkeit eines ſehr guten
Rufes und einer treuen Kundſchaft.
Cp. Pfungſtadt, 14. Sept. Kirchweihe. Der Kirchweihſonntag
war vom Wetter begünſtigt. Infolgedeſſen war der Verkehr trotz der
ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe, die zwar allenthalben deutlich
in Erſcheinung traten ziemlich ſtark. Die Kirche war gut beſucht. Im
Vormittagsgottesdienſt ſprach Pfarrer Strack über „Warum und wie
feiern wir Kirchweihe?‟ Der Muſikverein gab gegen 12 Uhr am
Rat=
haus ein Platzkonzert, das viele Zuhörer verſammelt hatte. In den bei denen Großvater, Vater und Söhne, oder wie es zahlreich der
einzelnen Lokalen war Stimmungsmuſik aller Art. In den
Wirtshaus=
ſälen war Tanzmuſik. Nach alter Sitte wurde auch dieſes Jahr die
Kirchweihe von jungen Paaren viel zur Verlobung benutzt. — Die
Bürgermeiſterei gibt bekannt, daß die Gemeinde noch einige
Grummei=
grasſtücke abzugeben vat. Ferner ſind die Weißbinderarbeiten in
ver=
folgen.
G. Ober=Ramſtadt, 14. Sept. Jugendſonntag. Am
Samstag zog um 8 Uhr eine ſtattliche Jugendſchar vom Marktplatz
ab mit flatternden Wimpeln und unter friſchem Geſang durch die
Hauptſtraße zum Spielplatz in der Günkelbach. Dort wurde nach
einem Lied, einer kurzen Anſprache des Ortspfarrers und nach
einem Feuerſpruch von einem Mitglied des Jugendvereins ge= iſt. Noch manches Studentenlied miſchte ſich in das fröhliche
Trei=
ſprochen, ein gewaltiger Holzſtoß entzündet. Hoch ſchlugen die
Flammen, hoch ſprühten die Funken, „Flamme empor!” ſchallte es
und machte das Gelöbnis in jungen Herzen lebendig: auch wir
wollen uns durchringen durch Nacht zum Licht! Der
Sonntag=
morgen vereinigte die Jugend mit ihren Wimpeln im Gottesdienſt.
Auch eine große Gemeinde war dem Glockenruf gefolgt. Am Nach= an den Provinzialausſchuß verfolgte Berufung zurückgenommen
mittag zog die Jugend wieder hinaus zum Spielplatz, und bei
Spiel und Volkstanz vergingen bald die ſchönen Stunden. Der Phil. Volk 1, nichts mehr im Wege. Dieſe findet am Montag,
Abend fand die Jugend wieder im Saal „Zum Löwen” bei einem
Gemeindeabend. Der Saal war ſehr gut beſetzt. Ein feines
und flott geſpielt, wurde dargeboten. Sehr gut geſpielte
Vortrags=
ſtücke des Poſaunenchors, Lieder der „Jugend und kurze Be= ſicht offen.
grüßungs= und Schlußworte des Herrn Pfarrers Nürnberger
um=
rahmten den Abend, der in all ſeinen Teilen von der Gemeinde
hankbar angenommen wurde.
Die 50. Kauptversammlung
des Jierschutzvereins lür Kessen-
fand im Feſtſaal der Turnhalle in Schotten ſtatt. Der Vorſitzende,
Herr Miniſterialrat Jung, eröffnete die Verſammlung und
be=
grüßte in herzlichen Worten die zahlreich Erſchienenen aus allen
Ständen, insbeſondere den Vertreter der ſtaatlichen Behörde,
Herrn Kreisdirektor Dr. Jann, und der Stadt Schotten, Herrn
Bürgermeiſter Mengel, ſowie Herrn Kreisſchulrat
Haſen=
zahl, Herrn Dekan Widmann und die Herren Rektoren und
Volksſchullehrer, Direktoren und Lehrer der höheren Schulen des
Bezirks, die Vertreter der Forſtbehörden, der Gemeinden, des
Kreiſes und Herrn Kreisveterinärrat Dr. Metz u. a.
Kreisdirektor Dr. Jann hieß die Verſammlung herzlich
will=
kommen und verſicherte aufs lebhafteſte, daß die
Verwaltungs=
behörde gerne die Tierſchutzſache unterſtützen würde. Auch Herr
Bürgermeiſter Mengel ſagte Dank im Namen der Stadt Schotten
dafür, daß der Tierſchutzverein auch wiederum in dem lieblichen
Vogelsberg=Städtchen tage. Herr Dekan Widmann=Gedern ſprach
namens der kirchlichen Behörde anerkennende Worte für die
Tätigkeit des Vereins während der letzten 50 Jahre hoffend, daß
ſolch ſegensreiche Tätigkeit auch für die nächſten Jahrzehnte
mög=
lich ſein wird.
Hierauf erſtattete der Schriftführer und Geſchäftsführer, Herr
Oberrechnungsrat N. Kratz=Darmſtadt. Bericht über die
Tätig=
keit der Geſchäftsſtelle des Tierſchutzvereins für Heſſen während
des Geſchäftsjahres 1930. Nachdem der Redner die umfangreiche,
von Herrn Oberrechnungsrat Stephan in ſachverſtändiger und
gewiſſenhafter Weiſe geprüfte Rechnung für 1930 vorgetragen und
einzeln erläutert hatte, ſtellte er feſt, daß ſich beliefen: die
Ge=
ſamt=Einnahmen auf 32 009,48 RM., die Geſamt=Ausgaben auf
30 100,02 RM., und ein Reſt von 1909,46 RM. und ein
Vermögens=
ſtand von 20 687.59 RM. erzielt worden ſei. In der
gegenwärti=
gen Zeit der wirtſchaftlichen Not iſt es beſonders
anerkennens=
wert, daß uns die Unterſtützung nicht verſagt wurde, und es iſt
auch erfreulich, daß es uns möglich war, mit kleinen Mitteln
(2 Mk. Beitrag jährlich pro Mitglied) unſere Tätigkeit für die
leidende Tierwelt ununterbrochen und zielbewußt fortzuſetzen. Die
Zahl der Mitglieder hat ſich gegen das Vorjahr kaum verändert.
Anzeigen wegen Tierquälerei haben ſich 184 ergeben und ſind den
in Betracht kommenden Behörden zugeleitet worden. Es handelt
ſich hierbei immer wieder in der Hauptſache um Tierquälereien an
Pferden, Hunden Katzen, beim Transport von Vieh in zu kleinen
Behältern. Abſchießen von Singvögeln u. a.
Niſthöhlen ſind in 1930 nicht beſtellt worden, da der Bedarf
in der Hauptſache im Vorjahre gedeckt wurde. Für Herbſt 1931
ſoll Beſchaffung wieder angeregt werden.
Die Erbauung eines Tierheims für Darmſtadt konnte immer
noch nicht erfolgen, da die Stadt Darmſtadt ihre gegebene Zuſage
mit Rückſicht auf die ungünſtige wirtſchaftliche Lage noch nicht
ein=
löſen konnte.
Durch die immer mehr zunehmende Aſphaltierung der
Stra=
ßen hat ſich ergeben, daß an ſteilen Strecken ein Aſphaltieren um
deswillen nicht empfehlenswert iſt, als die Zugtiere mit ſchweren
Laſten auf den ſteilen Stellen ſtürzen und Tierquälerei zu
ertra=
gen genötigt ſind. Es muß demnächſt angeregt werden an Stellen
mit ſtarker Steigung eine Rauhbahn anzulegen. In Oberheſſen iſt
man bereits dazu übergegangen, an ſolch ſteilen Stellen
Rauh=
bahnen herzuſtellen.
Der Obſt= und Gartenbauverein Wieſeck hat ein
Vogelſchutz=
gehölz in muſterhafter Weiſe errichtet. Es erſcheint
wünſchens=
wert, daß noch mehr ſolcher Vogelſchutzgehölze angelegt werden,
namentlich in Gemarkungen, für welche Feldbereinigung
ausge=
führt wird.
Beifall der Verſammlung und der Dank des Vorſitzenden
lohnten die rührige Tätigkeit der Geſchäftsſtelle.
Zum Jahresbericht 1930 führte der Schriftführer und
Schriftleiter der Allgemeinen Tierſchutz=Zeitſchrift, Herr Profeſſor
Dr. Spilger=Darmſtadt, folgendes aus:
Das bereits ſeit einigen Jahren geplante heſſiſche
Naturſchutz=
geſetz iſt den Landtagsabgeordneten jetzt endlich zugegangen. Es
iſt zu erwarten, daß es im Landtag einſtimmige Annahme
Die Tierſchutzvereine der ganzen Welt haben angeregt, den
tober, den Todestag des liebenswürdigen Tierfreundes
Fra=
von Aſſiſſi als Welttierſchutztag feierlich zu begehen
Feiern ſind in dieſem Jahre unmöglich, doch kann in Schul
Kirchen ſowie in der Preſſe des Tages gedacht werden.
Der Tierſchutzverein für Heſſen iſt beſonders bemüht
gend zum Tierſchutz anzuleiten. Die Allgemeine Tierſchu
ſchrift enthält ſeit einem Jahre eine für die Jugend beſ
Beilage. Der Verein hat ferner verſchiedene Lichtbildſer
ſchafft, die umſonſt zur Verfügung geſtellt werden (Meldur
das Sekretariat des Pädagogiſchen Inſtituts in Darmſtat
Der Vorſchlag des Ausſchuſſes, 113 Diplome und 130
Geldgeſchenke zu gewähren, wurde genehmigt. Für die A
nung kommen in Betracht:
1. Polizeiaufſichtsperſonal: Gend.=Hauptwe
ſter Ihrig=Ober=Ramſtadt, Schröbel=Bensheim, Zinßer=Zu
berg. Wendel=Groß=Umſtadt, Hartmann=Beerfelden Leppe
im Odw., Stein=Offenbach, Dörr=Sprendlingen (Kr. Off.
Löchel=Kirtorf, Cloos=Ober=Erlenbach, Ludw. Schmalz=W
Merſchrod=Wennigs, Weitzel=Lauterbach, Katzenmeyer=Schli
Philippi=Schotten, Luft=Mainz, Weller=Alzey. Ebert=Nied
Ruhland=Bingen. Dörrſchuck=Bingen, Fiſcher=Gau=Algeshein
Heßloch: Gend.=Meiſter Rauth=Bürſtadt Schneider=Groß=31
Birkenſtock=Ober=Roden. Müller=Beerfelden. Gappa=Lin
Arzt=Langen, Fornoff=Grünberg, Schaller=Lich, von der Au
Hahn=Alsfeld, Brand=Finthen Wolf=Nierſtein, Karn=Wör=
Polizeibeamte: „Polizei=Hauptwachtmeiſter
Darmſtadt. Otto Barth=Bensheim. Jakob Weidner=Vie
Heddrich=Neu=Iſenburg, Möſer=Neu=Iſenburg. Griesheime 5
bach. Trautmann=Offenbach, Nieß=Gießen, Löffler=Gießen,
Gießen, Becker=Gießen, Seip=Bad=Nauheim, Joh.
Wagner=
heim, „Knußmann 1.=Mainz, Dreſen=Mainz. Schulz=Main
meier=Mainz, Eggert=Mainz, Dauernheim=Mainz. Collnot
Kurt Barth=Worms; Polizei=Oberwachtmeiſter Spieß=Da
Zöller=Darmſtadt. Dippel=Mainz; Polizei=Meiſter Frit
Bensheim.
2. Für treue Tierpflege: Georg Stork, Ar ſaf
Peter Keller, Joh. Ph. Eßinger Nieder=Beerbach; Eliſabetl Eh.
Balkhauſen: Jakob Rettig, Ph. Schmitt, Bensheim; TSl.
Keilmann, März, Kratz, Keilmann, Bürſtadt: Dingeldein. —
n=
fels: Georg Trautmann, Adam Frank. Fränkiſch=Crumbad wer
Bohland, Ludw. Flick. Groß=Zimmern: Hch. Höreth 10. Pe Ee
her, Schaafheim: Wilh. Hofmann. Adolf Gärtner. Auguſ mg
Otto Haas. Hebſtahl Adam Walter, Leonhard Laub Reich
Georg Back, Paul Witzel, Ludwig Mohr, Höchſt i. O.; Jalſ—4
mann. Marie Kaufmann. Paul Stegmüller, Kath. Ka ſaan
Ober=Moſſau: Jakob Gräber, Pfaffenbeerfurth: Hieronym i
quard Sandbach: Georg Müller Mörfelden; Joh. Marti /=
Erlenbach: Marie Magdalene Martin, Viernheim: Hch hs
Auguſt Kiſter, Altenburg; Rudolf Weicker. Lina Geiſel. H
ſt=
hauſen; Albert Nohl, Blofeld; Andreas Appel, Leidhecken Sd
rich Lenz. Ortenberg; Hch. Ferfler, Geora Ickler Friedber T.0
Marg. Köhler, Heblos: Hch Nies. Hh. Götz, Hch. Kaſper m=
Johs. Möller 8. Ph. Koch, Johs. Schmidt Johs, Beier
Moller, Hch. Georg, Stockhauſen; Karl Schröder, Joſeph T mmt
Schotten: Georg Gitſch, Lauterbach: Viehl. Rudingshai
Henſel. Gonſenheim: Jakob Weyer, Mainz=Koſtheim: Ada=
Ein=
mayer, Ph. Jakoh Juli. Mainz=Koſtheim; Johann Pitzer, es
heim; Anton Habermann, Andr. Engelhardt Bingen: Hef
penberg, Mommenheim: Johann Ettel, Ph. Diehl. Oicn
Bernhard König, Wies=Oppenheim.
Herr Lehrer Blei hielt hierauf einen ſehr ſorgfälti gse
arbeiteten hochintereſſanten Vortrag über Tierſchutz (KI
Lande. Für die vortrefflichen Ausführungen wurde ihn E
Beifall gezollt, worauf der Vorſitzende nach herzlichen Da
ten für den Vortragenden die erfolgreiche Tagung nac
ſchließen konnte.
G. Ober=Ramſtadt, 14. Sept. Amtstag. Das
Vermeſſungs=
amt=Land Darmſtadt, Bleichſtraße 1, hält ab 1. Oktober ſeinen
Amtstag ſtatt ſeither Dienstags jetzt Samstags ab. —
Vor=
trag. Die Heſſiſche Eiſenbahn=A.G. Darmſtadt veranſtaltet am
Mittwoch, dem 16. September, abends einen Vortrag über die
Elektrizität im Haushalt, Gewerbe und Landwirtſchaft. Redner
des Abends iſt Herr Albert Heß von der Werbeabteilung der Heag.
* Ober=Ramſtadt, 14. Sept. In der hieſigen Kleinkinderſchule
wird morgen Dienstag ein wichtiger Vortrag ſtattfinden, zu dem
die einheimiſche Bevölkerung freundlichſt eingeladen wird. Das
Thema lautet „Was iſt der Menſch?‟. Die ganze Veranſtaltung
wird von geſanglichen und muſikaliſchen Darbietungen umrahmt
ſein. Der Eintritt iſt frei.
Cp. Münſter bei Dieburg, 14. Sept. Der Gemeinderat
be=
ſchloß, eine Lehrerinnenſtelle in eine Lehrerſtelle umzuwandeln. Für
die Stelle wird Lehrer Frank vorgeſchlagen. Die Schloſſerarbeiten für
die Einfriedigung des Kriegerdenkmals wurden dem Schmiedemeiſter
Griesheim, 14. Sept. 75jähriges Geſchäftsjubi= Heckwolf zugewieſen. Die Rathenauſtraße, die urſprünglich nur 8½
läum. Das Manufakturenwarengeſchäft Libmann Levi Nachf., Meter breit ſein ſollte, ſoll jetzt eine Breite von 12 Meter erhalten.
Hinſichtlich des Verkaufs der Gemeindehäuſer ſollen erſt noch
Richt=
jähriges Beſtehen zurückblicken. Im Jahre 1856 wurde das Ge= linien ausgearbeitet werden. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurden
Uinterſtützungsgeſuche behandelt.
* Zipfen bei Lengfeld, 14 Sept. Am letzten Sonntag hielt
die Alt=Adelphia nach langjährigem Brauch wieder eine von
nahezu 90 Teilnehmern beſuchte Familienzuſammenkunft im
Saale des Hauſes Becker ab. Der Vorſitzende der ſeit über ein
halbes Jahrhundert beſtehenden Philiſtervereinigung der in
Gie=
ßen nun im ſiebten Jahrzehnt mit zurzeit 45 Studenten
blühen=
mals noch kleinen Ladengeſchäfts. Durch Fleiß und reelles Ge= den ſtudentiſchen Reformverbindung Prof. Kiſſinger begrüßte
die unter dem grün=weiß=goldenen Banner hier vereinigten
An=
hänger aus Darmſtadt und den Orten des Gebietes des
nörd=
lichen und öſtlichen Odenwaldes, ſowie aus Frankfurt. Er wies
zurück auf das Bedürfnis dieſer Zuſammenkünfte, deren Zweck
iſt, den Geiſt der Freundſchaft, die einſt die Studierenden auf der
Hochſchule zuſammenführte, wach zu halten und zu vertiefen
ſo=
wie auch eine andauernde und für beide Teile erſprießliche
Wech=
ſelbeziehung zwiſchen der aktiven Verbindung und der
Philiſter=
ſchaft zu unterhalten. Dabei gedachte er ſo vieler lieben
Verbin=
dungsbrüder, die früher an dieſen Vereinigungen regelmäßig
teil=
genommen, aber im Laufe der Jahrzehnte, abgerufen wurden.
Daneben wies er auf die Bedeutung der Adelphenfamilien hin,
Fall iſt, Väter und Söhne das gleiche Band in Ehren tragen.
Zahlreich waren auch die Aktiven vertreten, denen die Alten ein
Vorbild der Treue zur Korporation geben, während ſie umgekehrt
mit ihrer friſchen Art wieder einen Hauch ſtudentiſchen Frohſinns
in das Philiſterium der Alt=Adelphen tragen. Dem Feſtgruß
ſchiedenen Gemeindewohnungen ſowie die Dacharbeiten an Gemeinde= folgte das Farbenlied, deſſen Weiſe einſt der Altmeiſter Arnold
gebäuden und die Schreinerarbeiten in einer Wohnküche durch die Ge= Mendelsſohn der Korporation gewidmet hatte, Fröhliche
Erinne=
meinde zu vergeben. Angebote haben bis zum 19. September zu er= rungen wurden lebendig. Pfarrer Vogel gedachte in ſeiner
ge=
mütvollen Art der Zeit ſeiner Aktivitas, die damals der für eine
neue Form des Ehrenſchutzes ohne Duell, eintretenden junger
Verbindung allerlei Schwierigkeiten brachte, die heute längſt
überwunden ſind, da durch das ſogenannte Erlanger
Ehrenab=
kommen der Friede zwiſchen den Studenten verſchiedener
An=
ſchauung erfreulicherweiſe mit gegenſeitiger Achtung hergeſtellt
ben von Alt und Jung, und mit dem Wunſche bald wieder zu
ähnlichen ſchlichten Zuſammenkünften ſich zu finden, ſchieden alle
aus dem trauten Kreis ihrer lieben Adelphia,
n. Reichelsheim i. O., 13 Sept. Einweiſung des neuen
Bürgermeiſters. Nachdem die von der unterlegenen Seite
wurde, ſteht der Einweiſung des neuen Bürgermeiſters. Herrn
den 14. September, in einer dringlichen Gemeinderatsſitzung durch
den Kreisdirektor ſtatt. — Der Voranſchlag der hieſigen Ge=
Spiel: „Lapp im Schnakenloch” von den Mitwirkenden ſehr gut meinde liegt acht Tage, nämlich vom 15. bis 22. September (beide
Tage einſchließlich) auf der Bürgermeiſterei zu jedermanns
Ein=
m. Beerfelden, 14. Sept. Hohes Alter. Am letzten Sonntag
be=
ging Frau Joſpeh Salomon Wwe, ihren 80. Geburtstag. Sie erfreut
ſich noch eines verhältnismäßig guten Wohlbefindens.
4l. Höchſt i. O., 14 Sept. Betriebsunfakl.
hieſigen Holzwarenfabrik Gebrüder Weigel war der We
Philipp Mohr an der Kreisſäge mit dem Schneiden von
ſchäftigt, als plötzlich ein Stück mit ungeheurer Wuch
geſchleudert wurde und ihn auf den Oberarm traf. Mi
baren Verletzungen an Arm und Schulter mußte der Be E
werte ſofort mit dem Auto nach Darmſtadt ins Krau ſais
verbracht werden.
Cd. Michelſtadt, 14. Sept Handball. Ein ſportl
Ei=
eignis von ganz beſondere Bedeutung wird ſich am kor Se
Sonntag im hieſigen Stadion abſpielen. Spielvereinigut
in Bayern und Sportverein 98 Darmſtadt treffen ſich h. i0
mittags 3,30 Uhr zum Spiel um die Süddeutſche Handba.
Lei=
ſchaft. Die Spielſtärke beider Mannſchaften bürgt für eit geiſt
ſpannendes Spiel, auch ſind die Eintrittspreiſe ſo feſtge Ed
ſich jeder dieſes intereſſante Treffen anſehen kann, und zw /Zten
Sitzplatz 1,30 RM., Stehplatz 0,80 RM. Schüler und Err Elo
0,50 RM. Sobald uns nähere Einzelheiten, wie Mannſe mu
ſtellung und dergleichen, bekannt ſind, werden wir auf die
nochmals zurückkommen. — Obſtverſteigerunge
Dienstag, 15. September, ab 4 Uhr nachmittags, wird
auf den Bäumen der Stadt Michelſtadt verſteigert. Die 2/29
rung beginnt an der Hochſtraße (Keller der Brauerei 2
Am Mittwoch beginnen dann die Verſteigerungen des 2
den Provinzialſtraßen. Es wird begonnen vormittags 8
der Straße Michelſtadt—Amorbach an der Linde in Stock.
Dorf=Erbach. Am ſelben Tage, vormittags 9 Uhr, an de
Erbach—Dorf=Erbach, bei Dorf=Erbach beginnend. — 2
nerstag 17 September nachmittags 2 Uhr, an der Straß‟ Ee
ſtadt—Weitengeſäß anfangend, in Weitengeſäß. — Am 9"
dem 23. September, vormittags 8 Uhr, Straße Zell-Mi ol”
oberhalb Zell beginnend bis Michelſtadt. — Geſ
dGe
prüfung. Die Herbſt=Geſellenprüfung
werbevereins Michelſtadt findet im Oktober ſtatt. Ar u
gen können bei dem Vorſitzenden der Geſellen=Prüfung /
Beit
ſion, Herrn Schreinermeiſter Joh. Ihrig, Michelſtadt, in
vom 19. September bis 3. Oktober unter Vorlegung der IDie
chenden Unterlagen erfolgen. Spätere Anmeldungen kön: Eich
berückſichtigt werden.
g Gernsheim, 14. Sept. Eine große Trauergeme!
der auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben gekommenen F1
Weber das letzte Geleite. — Das Wohnhaus des Bäcke
Heinrich Lenhart, das im Zwangsverſteigerungswege 1—
wurde, ging nunmehr käuflich auf einen Bäckermeiſter v9
heim bei Darmſtadt über. — Herr Bierverleger und
waſſerfabrikant Franz Leonhard Adler errichtet an dem
lerpfad, und zwar gegenüber der Heckenmühle ein Pri ſein
— Not kennt kein Gebot, d. i. ein Sprichwort, aber
Wahrwort. Es hat ſich beſonders in der Klein= und Soöick,
fürſorge ſowie in der allgemeinen Fürſorge bemerkbar
Alle diejenigen Unterſtützungsempfänger, die noch über
vermögen verfügen, können vom 1. September 1. J. vom
fürſorgeverband nur noch Unterſtützung erhalten, wenn
gunſten des Bezirksfürſorgeverbandes, eine Sicherungs
eintragen laſſen. Das gleiche gilt auch für die Empſä!
gemeiner Unterſtützung hinſichtlich der Gemeinde gegenübe
große Anzahl Unterſtützungsempfänger, wurde davon 9.
Eine erhebliche Erſparnis zugunſten von Kreis und Geme
die Laſtenträger ſind, macht ſich bemerkbar. — Die Ned /lus
verhältniſſe der hieſigen Bürgermeiſterei lagen ſehr im ar‟
dieſem Grunde erwies ſich die Neueinrichtung einer 1
ſehr notwendig. Der Gemeinderat, der von der dringent ſ.
wendigkeit überzeugt war, bewilligte ſ. Zt. die Mittel 2
richtung. Nunmehr iſt die von Herrn Verwaltungsf.
Philipp Fuchs, Groß=Gerau, nach modernen Grundſätze! ſi
richtete Regiſtratur fertiggeſtellt. Sie ſtellt ein Prachtt
die Verwaltung dar. — Die Dammbrucharbeiten des Win?
bei Rodau werden von dem hieſigen Unternehmer Joher 1o0
Rapp als Wenigſtnehmer ausgeführt. Einige Ausgeſtet.
hier haben auf einige Wochen dadurch lohnende Beſchäft.”
eun
halten.
—Gernsheim. 14 Sept. Waſſerſtanddes Na=
13. September 257 Meter, am 14. September 2,40 Mete”=
BIOK-ULTRA Ist dle
schäu-
mende Sauerstoff-Zahnpaste,
deren blologische Wirkung
wissenschafttich anerkannt ist.
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mmer 256
Dienstag, den 15. September 1931
Seite 7
erbſttagung der Deutſchen Landwirtſchafts=Geſellſchaft.
Der Abſatz landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe
in Heſſen.
Von Dr. Pebler, volkswirtſchaftlicher Referent der Landw.=Kammer für Heſſen.
m Nahmen der augenblicklich in Darmſtadt ſtattfindenden liegt. Immerhin iſt der genoſſenſchaftliche Suſammenſchluß für die
S tagung der Deutſchen Landwirtſchafts=Geſelſchaft werden Zukunft anzuſtreben, um vor allem auch die Erzeuger in der
uch mehrere Vorträge zu Gehör kommen, die das ſchwierige Marktbelieferung nach Güte, Art und Menge entſprechend zu
St des Abſatzes und der Verwertung landwirtſchaftlicher beeinfluſſen. Wir haben zurzeit auf unſeren Viehmärkten einen
Sgniſſe betreffen. Es ſoll deshalb in den nachfolgenden Aus= gewiſſen Ueberſchuß an Fettſchweinen, ſchweren Kälbern ſowie an
ſis igen ein ungefähres Bild der derzeitigen Abſatzverhältniſſe Kühen, während allgemein eine Nachfrage nach jüngerem
ge=
iri ſſen, oder beſſer geſagt, in dem umfaſſenderen Frankfurter, mäſteten Vieh und leichteren Schweinen vorhanden iſt. Indeſſen
B chaftsgebiet gegeben werden.
können allgemeine Nichtlinien nur von Fall zu Fall gegeben
wer=
der heſſiſche Landwirt ſteht zurzeit bei den meiſten ſeiner den, da bekannterweiſe die Marktanforderungen je nach Jahres=
S gniſſe in ſcharfem Wettbewerb mit dem Ausland.
zeit und Marktlage ſehr verſchieden ſind. Es ſei nur kurz darauf
Die maßgebenden Produktenbörſen ſind Frankfurt und
Biheim. Was die Verwertung der Getreideernte betrifft, ſo
ſelbe in dieſem Jahr leider durch die ſtändigen Unwetter und
fälle ſtarke beeinträchtigt worden. Es ſind Maßnahmen in
ct genommen, um den Ablatz und die Verwertung der be=
N gten Getreidemengen ſicher zu ſtellen. An der Frankfurter
Nannheimer Börſe wurde ſeit einigen Jahren das Getreide
44 om beſtimmten Mindeſt=Hektolitergewicht gehandelt, wobei
E dem noch beſondere Beſtimmungen für Auswuchs, Ueber=
EI intergewichte, Feuchtigkeitsgehalt, Beſatz mit fremden Be=
* eilen uſw. vorgeſehen waren. In den letzten Jahren,
ins=
ſere ſeit Beſtehen des Noggenbrot=Geſetzes und der wirk=
Werbetätigkeit für einen ſtärkeren Verbrauch von
enbrot ſind auch wieder die Landmühlen ſtärker ins Geſchäft
Aimen, was natürlich für den Abſatz von Inlandsgetreide jehr
E oll iſt. Erfreulicherweiſe iſt auch die Qualität des in den
raucherplätzen angebotenen Noggenbrotes weſentlich geſtie=
2 nicht zuletzt bedingt durch den ſtarken Wettbewerb, im
ergewerbe.
Im Umſatz von Braugerſte ſind in den letzten Jahren für
E andwirtſchaft ungünſtige Veränderungen eingetreten. Su=
. ſt der Bierverbrauch ſeit etwa zwei Jahren rück=
2’g, infolge der ſtarken Beſteuerung des Bieres und der
n Notlage unſeres Volkes. Außerdem iſt auch das
Aus=
auf dem Braugerſtenmarkt vertreten und tut der
ein=
ichen Landwirtſchaft Abbruch. Die heſſiſche Landwirtſchaft
nit der ſogenannten Landesgerſtenſtelle eine
Arbeitsgemein=
aller beteiligten Berufsgruppen der Landwirtſchaft,
Mäl=
n. Brauereien, des Handels und der Genoſſenſchaften
ge=
mit dem Siel, einheitliche Sorten Braugerſte für die ein=
* Anbaugebiete zu ſchaffen und die Güte der angebotenen
igerſte zu verbeſſern.
Vas den Umſatz von Speiſekartoffeln anlangt, ſo wird der
Ffurter Markt ſchon frühzeitig mit Auslandsware beliefert. Die
wirte ſind deshalb vielfach nicht mehr in der Lage
Frühkar=
n mit einem nennenswerten Gewinn abzuſetzen. Gerade im
ungenen Wirtſchaftsjahr hatten wir im Herbſt wie auch jetzt
2r völlig unzureichende Preiſe, die nur vorübergehend in
N Frühjahr infolge der Verknappung der Vorräte anzogen.
eulicherweiſe konnten Anfang dieſes Jahres mehrere hundert
gons Speiſekartoffeln nach dem Ausland verkauft werden.
Landwirtſchaft iſt beſtrebt, eine beſſere Sortierung der
ſekartoffeln durchzuführen, ſoweit dieſe Maßnahme ent=
Hend bezahlt wird.
Auf dem Gebiet des Obſt= und Gemüſe=Abſatzes liegen die
Dätniſſe zurzeit lehr ungünſtig. In dieſem Jahr haben wir in
en wie auch in den Nachbarbezirken eine reichliche Obſternte
es wäre zu wünſchen, daß Möglichkeiten geſchaffen werden,
* dieſelbe der Verbraucherſchaft zu billigen Preiſen und in
Beſchaffenheit zugute kommt. Es darf von unſeren heſſiſchen
braucherſchichten erwartet werden, daß lie ſoweit wie möglich
das deutſche Obſt zurückgreifen. Insbeſondere ſollte auch
Verbrauch von Wirtſchaftsobſt, das zu günſtigen Preiſen
Zeit erhältlich iſt, geſteigert werden. Das Gleiche gilt für
re heſſiſchen Gemüſearten, die in guter Qualität auf den
Ekt gelangen.
Was den Abſatz der tieriſchen Erzeugniſſe betrifft, ſo ſind auch
lebendes Vieh Frankfurt und Mannheim die maßgeblichen
rkte. Der Verdrauch an Fleiſch iſt ſo groß, daß das
Frank=
er Wirtſchaftsgebiet jährlich eine Sufuhr von 600 00o
weinen aus anderen deutſchen Bezirken zu verzeichnen hat.
Sufuhren ſtammen in der Hauptſache aus Hannover und
endurg, wo bereits ſchon leit langen Jahren genollenſchaft=
* Viehverwortungen eingerichtet ſind. Auch in Heſſen haben
in den marktfern gelegenen Gebieten Viehverwertungsgenoſ=
Thaften gebildet, die der Hannoverſchen
Viehverwertungs=
rale in Frankfurt angeſchloſſen ſind. Im allgemeinen ſind die
Asverhältniſſe für lebendes Vieh in Heſſen als günſtig zu be=
2nen, da die Landwirtſchaft unmittelbar im Verbrauchergebiet
hingewieſen, daß es heute ſchwierig iſt, die tieriſchen Fette,
ins=
beſondere Schweineſchmalz, mit Vorteil zu verwerten. Der
Ver=
brauch an Schweineſchmalz iſt rückgängig, während der Verzehr
von Kunſtbutter, Margarine uſw. ſich gegenüber der
Vorkriegs=
zeit verdreifacht hat. Von der richtigen Verwertung des tieriſchen
Fettes ſind insbeſondere die Schweinepreiſe ganz weſentlich
be=
dingt.
Bezüglich der Marktverhältniſſe für Molkereiprodukte wird
eine gewiſſe Umſtellung von der Friſchmilchlieferung auf die
Ge=
winnung von tadelloſer Molkereibutter und Käſe und die
Aus=
dehnung dieſer Erzeugung notwendig. Notwendig iſt, daß die
Landwirtſchaft des Frankfurter Wirtſchaftsgebietes ſich zu einer
großen Liefergemeinſchaft zuſammenſchließt, um die Belieferung
der Städte mit Friſchmilch und die Verarbeitung der
über=
ſchüſſigen Milch ſo zu geſtalten, daß für die Landwirtſchaft die
Milcherzeugung wieder lohnend wird. Wertvoll wäre natürlich
auch, wenn der Friſchmilchverbrauch trotz der Notlage unſeres
Volkes nicht vermindert, ſondern geſteigert werden kömte, da
viele Kreiſe noch nicht erkannt haben, daß die Milch eines unſerer
billigſten und geſündeſten Nahrungsmittel iſt.
Bezüglich des Abſatzes von Eiern ſei bemerkt, daß ſeit etwa
2 Jahren im Frankfurter Wirtſchaftsgebiet eine
genoſſenſchaft=
liche Eierverwertungszentrale eingerichtet iſt und der Abſatz des
deutſchen Friſcheies erfreuliche Fortſchritte macht. Erforderlich
iſt, daß die Erzeuger geſunde Zuchttiere verwenden, ihre Cierg
richtig füttern und die Ware, ſoweit ſie nicht über den Handel
oder direkt günſtig verkauft werden kann, den genoſſenſchaftlichen
Sammelſtellen zuleiten.
Schließlich ſei noch des Abſatzes von Wein gedacht. Hier
liegt es vor allen Dingen an den deutſchen Verbrauchern, daß ſie
ſich wieder mehr dem Genuß von deutſchem Wein zuwenden. Es
iſt als ein ſehr trauriges Seichen unſerer heutigen Wirtſchaft zu
bezeichnen, daß der Winzer ſeine Erzeugniſſe zu Preiſen abletzen
muß, die weit unter den Geſtehungskoſten liegen, und daß die
Auslandsware unſere Märkte mehr und mehr überſchwemmt.
Eine Betrachtung der Erzeugungs= und Abſatzverhältniſſe in
Heſſen zwingt dem Leſer ohne weiteres die Frage auf wie eine
Be=
leitigung der beſtehenden Schwierigkeiten erreicht werden kann.
Unverkennbar hat ſich die Ernährungsbaſis unſeres Volkes ſtark
verringert. Zahlreiche Exiſtenzen brechen zuſammen und ſuchen
nach neuen Erwerbsmöglichkeiten, und zwar hauptſächlich in
Be=
rufen, die mit dem Vertrieb und Verkauf von Lebensmitteln
aller Art zu tun haben. Während auf der einen Seite der
Land=
wirt in der Hauptſache noch als Einzelverkäufer auftritt, ſtehen
auf der anderen Seite geſchloſſene Organiſationen des Handels
und der Verbraucher, die beſtrebt ſind, die Geſtehungskoſten
ihrer Einkäufe ſoweit wie möglich zu ſenßen. Eine zweite
Cat=
lache iſt die, daß das Ausland dank der dahinterſtehenden
kapital=
ſtarken Handels= und Großhandelskreiſe immer weiter in der
Verſorgung des deutſchen Marktes mit Lebensmittelnevordringt
und in der Hauptſache wohl auch der Verkauf von
Auslands=
waren für den deutſchen Geſchäftsmann rentabler iſt als der
Umſatz vieler deutſcher Erzeugniſſe, die in ihrer
Einheitlich=
keit und Menge hinter der Auslandsware zurückſtehen.
Hieraus hat ſich eine gewaltige Vergrößerung der
Handels=
ſpanne auf Koſten der Erzeuger ergeben, die, wenn dieſer
Su=
ſtand weiter beſtehen bleibt, zu einem unvermeidlichen
Suſammen=
bruch unſerer geſamten Landwirtſchaft führen muß, ja ſich
be=
reits in gefährlichem Ausmaße vollzogen hat. In weiten
Be=
zirken Heſſens ſtellen wir eine Verelendung der
landwirtſchaft=
lichen Betriebe feſt. Hohen Preiſen der Bedarfeſtoffe ſtehen
niedrige Preiſe der Ernteerzeugniſſe gegenüber. Es darf
des-
halb auch in dieſem Suſammenhang ein ernſter Appell an die
Verbraucherſchaft Darmſtadts gerichtet werden, da wo
Inlands=
ware in geeigneter Qualität zum Verkauf angeboten wird, nach
dieſer zu greifen und um ein Beiſpiel anzuführen, lieber ein
paar deutſche Birnen ouer Aepfel zu kaufen, als Bananen,
Apfelſinen und Auslandstrauben.
Ferner darf nicht überſehen werden, daß der augenblickliche
Suſtand der Neubildung felbſtändiger landwirtſchaftlicher Be=
1 triebe, ſei es durch Ceilung oder durch Neuſiedlung, gänzlich
un=
möglich macht. Mit Bedauern ſtellt die Landwirtſchaft feſt, daß
in den Städten häufig planlos neue Siedlungen erbaut werden,
ohne daß die Gewißheit beſteht, daß nach Aufhebung der
Woh=
nungszwangswirtſchaft und infolge der Geburtenrückgänge dieſe
Wohnungen weiter bezogen werden, während auf der anderen
Seite zurzeit ſo gut wie keine Mittel vorhanden ſind für die
Schaffung neuer Bauernſtellen in Heſſen bzw. im Norden und
Oſten des Neichs.
Ich glaube, in den vorſtehenden Ausführungen einen ungefähren
Ueberblick über die Abſatzverhältniſſe der heſſiſchen Landwirtſchaft
gegeben zu haben. Anläßlich der derzeitigen Herbſttagung der
Deutſchen Landwirtſchafts=Geſellſchaft und ihrer zahlreichen
Vortragsveranſtaltungen iſt die heſſiſche Landwirtſchaft
Gegen=
ſtand eingehender Beſprechungen und Erörterungen.
Die Deutſche Landwirtſchafts=Geſellſchaft, die ſchon ſeit bald
50 Jahren die Förderung der Landwirtſchaftstechnik und =
wiſſen=
ſchaft in vorbildlicher Weiſe in Verbindung mit allen der
Land=
wirtſchaft dienenden Stellen betrieben hat, wird bei ihrer
dies=
jährigen Herbſttagung auch für unſere heſſiſche Landwirtſchaft
ſegensreich wirken. Alle auswärtigen Beſucher aus Wiſſenſchaft
und Praxis werden Gelegenheit haben, durch Ceilnahme an den
verſchiedenen Ausfügen, die heſſiſche Landwirtſchaft und ihre
Einrichtungen kennen zu lernen.
Möge die Cagung der Deutſchen Landwirtſchafts=Geſellſchaft
und ihre Mitwirkung bei der Verbeſſerung der Abſatzverhältniſſe
weitere Früchte bringen zum Segen unſerer geſamten deutſchen
Landwirtſchaft.
Zweiter Tag der Herbſkkagung der 92G.
In 27
Sonder=
ausſchüſſen vollzog
ſich geſtern die
Ar=
beit der D.L. G. auf
der Darmſtädter
Herbſttagung. Eine
Reihe von
Aus=
ſchüſſen, ſo die
Son=
der=Ausſchüſſe für
Fleiſchſchafzucht, für
Merinozucht,
Land=
ſchafzucht, Fleiſchwollſchaftzucht, für die Zucht des Landſchweines,
des veredelten Landſchweines, des Edelſchweines und des
Berk=
ſhireſchweines, berieten u. a. die Beſtimmungen der Schauordnung
für die Mannheimer Wanderausſtellung (31. Mai bis 5. Juni
1932) und nahmen eine Reihe abändernder Anträge an. Der
Sonderausſchuß für Rinderleiſtungsprüfungen beſprach die
zu=
künftige Geſtaltung des Deutſchen Rinderleiſtungsbuches und nahm
einen Bericht entgegen über den gegenwärtigen Stand des
Kon=
trollvereinsweſens in Deutſchland. Danach iſt auch im Jahre
1930 eine erfreuliche Zunahme der Kontrollvereine feſtzuſtellen.
Die Zahl der Vereine überſchritt im Jahre 1930 die Ziffer 3000,
und der Jahresmilchertrag der Kontrollkuh ſtieg im Mittel auf
3795 Kilogramm (gegenüber einem Durchſchnittsmilchertrag von
2220 Liter in Deutſchland). Im Sonderausſchuß für Ziegenzucht
wurden die Erfahrungen erörtert, die mit dem erſten
Ziegenlei=
ſtungspreisbewerb auf der Wanderausſtellung Hannover gemacht
wurden. Die Einrichtung einer Ziegenmilchkoſthalle wurde für
Mannheim wieder in Ausſicht genommen.
Im Sonderausſchuß für Tabakbau wurde über die Ergebniſſe
der vorjährigen Tabakdüngungs= und Sortenverſuche ſowie über
den Stand der 1931 eingeleiteten Verſuche Bericht erſtattet. Ferner
berichtete Oekonomierat Hoffmann=Speyer über das Ergebnis
der Qualitätsprüfung von Tabakproben aus D. L.G.=
Düngungsver=
ſuchen 1930. Im Sonderausſchuß für Futterpflanzenzüchtung
be=
richtete Dr. Wick über die Ergebniſſe der Rotklee= und Luzerne=
Verſuche der letzten Verſuchsperiode. Die Ergebniſſe der
Mais=
ſortenverſuche wurden im Sonderausſchuß für Mais dargelegt. Im
Anſchluß daran erörterte Güterdirektor Buck=Raſtatt die
Maß=
nahmen, die für den beſſeren Abſatz inländiſchen Maisſaatgutes
zu treffen ſind.
Eine Reihe bemerkenswerter Fragen wurde in der Sitzung
des Sonderausſchuſſes für Landarbeit behandelt. Die
Wirtſchaft=
lichkeit der Kuhanſpannung, und im Anſchluß daran die Frage der
Vielanſpannung wurde auf der Grundlage der vorliegenden
Er=
fahrungen ausführlich erörtert. Ebenſo wurden die Pläne für
die Landarbeitsausſtellung auf der Mannheimer
Wanderausſtel=
lung eingehend beraten. Auch das hauswirtſchaftliche
Beratungs=
weſen und die mancherlei mit der Hauswirtſchaft verbundenen
Be=
ſtrebungen fanden in den Sonderausſchüſſen für Hauswirtſchaft
entſprechende Berückſichtigung. Von den übrigen
Sitzungsergeb=
niſſen ſei aus dem Ausſchuß der Geräte=Abteilung noch die
Bera=
tung des Preisausſchreibens für die Hauptprüfung mehrreihiger
Kartoffelbearbeitungsgeräte erwähnt, die neben den bereits
vor=
liegenden Preisausſchreiben für die Hauptprüfung der
Motorgras=
mäher, der Kartoffelſichtmaſchinen, der Wäſcheſchleudern und
Wäſchepreſſen für die Mannheimer Wanderausſtellung in Ausſicht
genommen ſind. Heute, Dienstag, beginnt die Reihe der
öffent=
lichen Verſammlungen vormittags um 10 Uhr mit der
Verſamm=
lung der Dünger=Abteilung und der Verſammlung zur Förderung
der Hauswirtſchaft. Ueber die Ergebniſſe dieſer Verſammlung
werden wir berichten.
Seite 8
Dienstag, den 15. September 1931
Nummer 256
Für Obſt- und Gemüſezüchker ſowie Winzer
bringt die Herbſttagung der Deutſchen Landwirtſchafts=Geſellſchaft
einige ſehr zeitgemäße Referate und Beſprechungen. Ueber „
Sor=
tenwahl im Obſtbau nach betriebswirtſchaftlichen Geſichtspunkten”
ſpricht am Donnerstag, den 17. September, nachmittags 2 Uhr, im
Rummelbräu, großer Saal, in der Verſammlung der Obſt= und
Weinbauabteilung, Herr Secretan=Hohenau und über „Umſtellung
des Weinbaues auf Pfropfreben in Heſſen” in derſelben
Verſamm=
lung Herr Oberſtudiendirektor Fuhr=Oppenheim. Am Freitag, den
18. September, in der Hauptverſammlung der D. L. G., im
Städti=
ſchen Saalbau, vormittags 10 Uhr, ſpricht Herr Generaldirektor
Dr. Hamann über „Stand und Entwicklung der landwirtſchaftlichen
Verhältniſſe in Heſſen innerhalb der letzten 25 Jahre‟
Verſchiedene Ausflüge bieten gleichfalls Gelegenheit zum
Stu=
dium und zur Weiterbildung. So die Ausflüge in das
rhein=
heſſiſche Weinbaugebiet am Mittwoch den 16. September,
nachmit=
tags und nach Groß=Umſtadt und Roßdorf am Donnerstag, den
17. September, nachmittags, ſowie an die heſſiſche Bergſtraße am
Freitag, den 18. September, nachmittags.
Zwecks Anmeldung zu den Ausflügen wende man ſich an die
Geſchaftsſtelle der Herbſttagung der Deutſchen Landwirtſchafts=
Geſellſchaft in Darmſtadt Vereinigte Geſellſchaft, Kaſinoſtraße.
Der Zutritt zu den Vorträgen im Rummelbräu iſt für
jeder=
mann frei.
Verladekonkrolle für Aepfel.
Die Schweiz und andere Länder mit ſtarkem Apfelanbau für
Verſand haben Einrichtungen in Form von „Kontrollen”
geſchaf=
fen, die dem Empfänger von Aepfeln in Waggonſendungen die
denkbar größte Gewähr für peinlichſte Belieferung gewähren. Dieſe
Kontrolle wird von ausgebildeten Kontrolleuren ausgeübt. Den
Antrag auf Kontrolle hat der Verlader zu ſtellen. Eine ähnliche
Einrichtung haben die Süddeutſchen Landwirtſchaftskammern und
Landesobſtbauverbände nunmehr ins Leben gerufen. Jeder
Be=
ſteller von Obſt in Waggonſendungen hat jetzt die Möglichkeit, dem
Verlader dieſes Obſtes zur Pflicht zu machen, eine ſogenannte
„Kontrollverladung”, durchzuführen.
Diesbezügliche Anträge ſind an die Landwirtſchaftskammer in
Darmſtadt zu richten, welche auch nähere Auskunft erteilt.
D. Biblis, 14 Sept. Bürgerproteſtverſammlung
gegen die Verdoppelung der Bürgerſteuer.
Nach=
dem der Ortsvorſtand in ſeiner letzten Sitzung zum Ausgleich des
Gemeindebudgets mit 11:3 Stimmen erneut die doppelte
Bürger=
ſteuer beſchloſſen hatte, fand nunmehr im „Weißen Löwen” eine
Proteſtverſammlung ſtatt, die von den ſeinerzeitigen
Einſpruch=
erhebern einberufen worden war. Den Vorſitz führte Joh. Häuſer,
der nach kurzer Einleitung auf die einzelnen Punkte der
Tages=
ordnung überging. Er ſtellte verſchiedene Fragen an die Vertreter
der Gemeinde, die allerdings nur in der Perſon des
Bürgermei=
ſters, des Beigeordneten ſowie zweier Gemeinderatsmitglieder
er=
ſchienen waren. Herr Bürgermeiſter A. Kärcher trug zur
Klä=
rung aller ſtrittigen Fragen ſein Möglichſtes bei und verſtand
es außerdem, mit treffenden Worten die Lage der Gemeinde zu
ſchildern. Der Verſammlungsleiter ſtellte dieſe Ausführungen
zur Diskuſſion, wobei man ſich allgemein darüber klar war, daß
eine Verdoppelung der Bürgerſteuer eine Härte für die
werk=
tätige Bevölkerung bedeute. Es bleibt den Einſpruchserhebern
nur noch die Möglichkeit, beim Kreisausſchuß weiterhin
Ein=
ſpruch zu erheben da der Voranſchlag bereits endgltig
verab=
ſchiedet iſt und Abſtriche nicht mehr vorgenommen werden können.
Aa. Hähnlein, 14 Sept. Einführungder Bier=und
Bür=
gerſteuer. Das Kreisamt Bensheim hat hier die Bier= und
Bürger=
ſteuer eingeführt. Die Gemeindebierſteuer die beiſpielsweiſe für
Ein=
fachbier 3,75 RM. beträgt, tritt am 1. Oktober 1931 in Kraft. Die
Bür=
gerſteuer wird für das laufende Rechnungsjahr mit dem anderthalbfachen
Landesſatz erhoben.
e. Bad Wimpfen, 14. Sept. Reichsjugendwettkämpfe
der Nealſchule. Auf dem hieſigen Sportplatz fanden unter
Lei=
tung des Herrn Studienrats Petri die Reichsjugendwettkämpfe der
Real=
ſchule Bad Wimpfen ſtatt. Die obere Klaſſe begann mit dem 100=Meter=
Wettlauf. Die höchſte Leiſtung betrug 15 Kilometer Geſchwindigkeit.
Die unteren Klaſſen hatten 75 Meter Wettlauf. Hierbei war die höchſte
Leiſtung 11,2 Kilometer Geſchwindigkeit. Im Ballwerfen war die
Höchſt=
leiſtung bei der oberen Klaſſe 63,6 Meter bei der unteren Klaſſe 46,6
Meter. Beim Weitſprung erreichte die obere Klaſſe die Höchſtleiſtung
von 4,80 Meter und die untere Klaſſe 4,10 Meter. Hieran anſchließend
gingen die Schüler und Schülerinnen in die Turnhalle, wo an den
Ge=
räten geturnt wurde.
Cp. Klein=Gerau, 14. Sept. Unfall. Die Frau eines hieſigen
Landwirtes wurde von einer ſcheuenden Kuh ein Stück des Weges
ge=
ſchleift „Sie erlitt dabei ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie in das
Kranken=
haus Groß=Gerau eingeliefert werden mußte.
Aa. Offenbach, 14. Sept. Max Jaskowſky 75 Jahre alt
Am Dienstag, den 15. September, kann das Ehrenvorſtandsmitglied des
Rhein=Main=Gaſtwirteverbandes, Heſſiſcher Landesverband, Max
Jas=
kowſky, ſeinen 75. Geburtstag begehen. Jaskowſky iſt gleichzeitig
Ge=
ſchäftsführer des Verbandes. Die Gaſtwirte=Innung Heſſen. Sitz
Darm=
ſtadt, und die ihr angeſchloſſenen Ortsgruppen haben zu Ehren des
Jubi=
lars eine Kundgebung erlaſſen, in der ſie ihm zu ſeinem Ehrentage
herzliche Glückwünſche ausſprechen. Jaskowſky, ein geborener Berliner.
kam 1890 nach Gießen und eröffnete dort die Wirtſchaft „Zu den zwölf
Apoſteln‟ Er iſt heute Ehrenmitglied der Gaſtwirte=Innung Gießen.
Nach Offenbach übergeſiedelt, übernahm er 1916 hier die Gaſtwirtſchaft
„Zum goldenen Engel”. In Offenbach machte er ſich beſonders um die
Verſchmelzung der beiden urſprünglich beſtehenden Gaſtwirtevereine
ver=
dient. Jetzt iſt er Vorſitzender des Offenbacher Gaſtwirtevereins.
Gleich=
zeitig iſt er Ehrenmitglied des früheren „Bundes Deutſcher Gaſtwirte‟
* Sandbach, 14. Sept. Gemeinderatsbericht.
An=
weſend waren außer dem Bürgermeiſter und Beigeordneten noch
6 Gemeinderatsmitglieder, ſo daß der Gemeinderat gerade
be=
ſchlußfähig war. 3 Gemeinderatsmitglieder haben wegen
Nacht=
arbeit und Erkrankung gefehlt. Zunächſt gibt der Bürgermeiſter
das Ergebnis der diesjährigen Körung des Faſelviehs bekannt,
welches zur allgemeinen Zufriedenheit ausgefallen iſt. Nachdem
nun die Ortsdurchfahrt mit erhöhten Fußſteigen verſehen wird,
ſollen auch die Hofeinfahrten gepflaſtert werden. Die
Pflaſter=
arbeiten läßt die Gemeinde ausführen. Die betreffenden
An=
wohner haben einen entſprechenden Zuſchuß in Höhe der
Arbeits=
koſten zu zahlen. Auch wird den Anwohnern überlaſſen, daß ſie
die Arbeiten auf ihre Koſten ausführen laſſen können, jedoch bis
ſpäteſtens 15. Oktober ds Is., da bis dahin alles Material von
der Straße abgeräumt wird. In letzterem Falle ſtellt die
Ge=
meinde Pflaſterſteine und Sand koſtenlos zur Verfügung. Die
Fußſteige ſelbſt ſollen an den Kurven zu den Seitenſtraßen nicht
erhöht werden, ſondern ſollen dort auf die Straße auslaufen,
da=
mit ein Anſtoßen und ein Stürzen auf die Randſteine vermieden
wird. Im Gemeindebackhaus wird beabſichtigt, eine Waſſerleitung
anzubringen, jedoch ſoll vorher eine Ortsbeſichtigung ſtattfinden.
Ein Antrag von Fritz Bartb bezüglich Lieferung von Material
(Splitt und Sand) zur Herſtellung der Betonmauer vor ſeinem
Wohnhaus, damit bei Errichtung des Fußſteiges das Wohnhaus
nicht eingefüllt wird, kann in heutiger Sitzung nicht entſprochen
werden, jedoch ſoll eine Ortsbeſichtigung ſtattfinden und die
An=
gelegenheit in nächſter Sitzung entſchieden werden. Auf ein
Rund=
ſchreiben des Kreisamts Erbach vom 25. Auguſt ds. Js. wird auch
zur Wiederbelebung der Bauwirtſchaft durch ſteuerliche
Begün=
ſtigung beſchloſſen, daß die Gemeinde für die vor dem 1. April
1931 bezugsfertig gewordenen Wohngebäude hinſichtlich der
all=
gemeinen Gebäudeſteuer der Gemeinde dieſelben Vergünſtigungen
gewährt, wie ſie der Heſſiſche Finanzminiſter hinſichtlich der
ſtaat=
lichen Grundſteuer gewährt hat, und zwar ſind Wohngebäude, die
vor dem 1. April 1931 bezugsfertig waren, über 5 Jahre hinaus
für das 6 7. und 8 Jahr von der ſtaatlichen Grundſteuer auf
Antrag befreit und für das 9. und 12. Jahr findet eine
Ermäßi=
gung um die Hälfte ſtatt. — Die Schafweide ſoll auch in dieſem
Winter vervachtet werden. — Weiter erteilt noch der
Gemeinde=
rat ſeine Genehmigung zur Uebernahme von 2 Bürgſchaften in
Höhe von 1670 und 500 RM. mit der Bedingung, daß die
An=
tragſteller die Gemeinde durch Rückbürgen ſichern. Ein Antrag
auf Steuererlaß, mußte aus naheliegenden Gründen abgelehnt
werden.
Ct. Heubach i. Odw., 14. Sept. Aus dem
Gemeinde=
rat. Kanalgebührenordnung: Eine durch die Bürgermeiſterei
aufgeſtellte Gebührenordnung findet Durchberatung und Gen
migung durch den Gemeinderat. Die Gebuhrenordnung über
Erhebung von Kanalbenutzungsgebühren in der Gemeinde
bach tritt mit Wirkung vom 1. Oktober 1931 in Kraft. Als W
ſtab für die Bemeſſung der Gebühren dienen die Brandverſi
rungskapitalien der einzelnen Hofreiten. Die jährliche Kar
benutzungsgebühr beträgt: für die erſten 5000 — 10 Pfg., für 1
5000—8000 — 8 Pfg. für über 8000—12000 — 6. Pfg., für 7
12000—15 000 — 5 Pfg. und für über 15 000 — 4 Pfg. für
RM. Brandverſicherungswert der Hofreite. Die Mindeſtger W
beträgt 5.— RM. — 2. Punkt. Blockhausbau des M. W.
Gemeinderat erſcheint die Errichtung eines Hausbaues, wie
plant, in der jetzigen Jahreszeit zweifelhaft. Der Holzliefer
aus dem Gemeindewald kann ſomit, nicht ſtattgegeben wer
Der Gemeinderat beſchließt weiter, mit dem Hausbeſitzer von 9
zu verhandeln, unter welchen Bedingungen dieſer wohnen
ble=
kann. — Punkt 3. Betrifft die Gemeinde=, Kreis= und Pro
zialumlagen, hier: Wiederbelebung der Bauwirtſchaft
ſteuerliche Begünſtigungen. Der Gemeinderat beſchließt bie
die vor dem 1. April 1931 bezugsfertig gewordenen Wohngebe
in der Gemeindegrundſteuer zu belaſſen wie bisher.
bezug auf das Abonnement der „Darmſtädter Zeitung”
der Gemeinderat auf ſeinem alten Beſchluß. — 5. Feldſe
Ueber die Einſtellung von Hilfsfeldſchützen und über nächtliche
markungsſperre ſoll in nächſter Sitzung beraten werden.
nichtöffentlicher Sitzung finden weiter noch Unterſtützungs
beits= und eine Anzahl Steuerſtundungsgeſuche ihre Erledie
Cp. Worfelden, 14. Sept. Gemeinderatsſitzung.
meinderat beſchloß, im Hinblick auf den hohen Grundwaſſerſtand
geſehene Anpflanzung von Obſtbäumen bis auf weiteres zurückzuſt
Ein Faſelochſe ſoll abgeſchafft und durch ein neues Tier erſetzt we
Gegen das Urteil des Jagdpacht=Einigungsamtes ſoll kein Einſpru
hoben werden. Steuervergünſtigungen für Ernteſchäden, zur Bele
der Bauwirtſchaft uſw. ſollen nach den allgemeinen Richtlinien in s
kommen.
Cp. Ober=Roden, 14. Sept. Der Gemeinderat befaßte
der letzten Sitzung mit der Waſſerbezugsordnung, zu der Aenderr M
vorgeſchlagen wurden. Eine endgültige Entſcheidung kann jedock
im Einvernehmen mit den anderen Waſſerbezugsgemeinden des Gru
waſſerwerks Dieburg herbeigeführt werden. Außerdem unterhielt
ſich über den vom Miniſterium zurückgekommenen Gemeindevoran) —
Zur Deckung des Fehlbetrages — die Steuerſätze ſind genehmigt
man die bevorſtehenden Notverordnungen der heſſiſchen Regierun ,
warten. Dann wurden die Standgelder für die Kirchweihe feſte
In nichtöffentlicher Sitzung wurden Wohlfahrtsangelegenheite
handelt.
4. deutſcher Bismarcktag in Bingen.
Ah. Der 4.Deutſche Bismarcktag wurde am Samstag und Sonntag
in Bingen a. Rh. abgehalten. Staatsminiſter a. D. Wallraf der
langjährige Vorſitzende, wurde von der Mitgliederverſammlung
wieder=
gewählt. In den Vorſtand wurden neu aufgenommen:
Regierungs=
präſident von Sybel=Koblenz, Generalkonſul Roſelius=Dresden,
Bürger=
meiſter Sieglitz=Bingen, Dr. Ruſſel=Koblenz und Generaldirektor Dr.
Sieg=Köln. Die Mitgliederzahl beträgt zurzeit 3625. Die
Mitglieder=
verſammlung ſchloß ſich der Meinung des Vorſitzenden an, nach der in
der heutigen Notzeit auf die Grundſteinlegung des
Bismarcknational=
denkmals auf der Eliſenhöhe bei Bingerbrück verzichtet werden ſolle,
doch habe der Verein die dringende Aufgabe, den Gedanken an die Her=
ſtellung des Denkmals in beſſere Zeiten hinüber zu tragen. Die
Haupt=
eſtverſammlung des Bismarck=Nationaldenkmalvereins wurde in Bingen
anläßlich des 4. Deutſchen Bismarcktages zu einer machtvollen
Kund=
gebung. Die Bismarckgemeinde Bingen mit Bürgermeiſter Dr. Sieglitz
an der Spitze hatte das Feſt gut vorbereitet. Staatsminiſter a. D. Exz.
Wallraf=Köln ſprach in ſeiner bekannten herzlichen Art die
Be=
grüßungsrede. Unter den Teilnehmern befanden ſich zahlreiche
promi=
nente Perſönlichkeiten. U. a. war der heſſiſche Finanz= und
Juſtiz=
miniſter Kirnberger anweſend. Exz. Wallraf verlas ein Telegramm
des Reichspräſidenten von Hindenburg, das folgenden Wortlaut hatte:
„Allen Teilnehmern am 4. Deutſchen Bismarcktag herzlichen Dank für
die freundlichen Grüße, die ich aufrichtig erwidere. Möge Ihre Feier
Ihrem Gelöbnis, im Geiſte Bismarcks an der Geſundung und Einigung
der deutſchen Nation mitzuarbeiten, kraftvollen Ausdruck verleihen.”
Ferner waren Grüße des Bismarckvereins in Braſilien eingetroffen.
Im Namen der Städte Bingen und Bingerbrück ſprach Dr.
Sieg=
litz. Beſonders herzlich dankte er dem langjährigen Vorſitzenden des
Bismark=Nationaldenkmalvereins, Exz. Wallraf, für ſeine unermüdliche
Arbeit. Nach verſchiedenen Liedvorträgen hielt Exz. Wallraf die
Feſtanſprache. Mit warmen Worten ſchilderte er die Verdienſte
Bismarcks um das deutſche Volk. Bismarcks Werk ſei kein
Muſeums=
ſtück, ſondern an ihm könnten viele ſchwankende Geſtalten der
Gegen=
wart lernen. Damals habe der alte Kanzler als Steuermann des
deut=
ſchen Volkes das Staatsſchiff verlaſſen müſſen. Heute beſteige ein
ande=
rer Führer das Schiff, um es nach Jrrungen in den rechten Kurs zu
bringen. Gott möge geben, daß dieſem Manne Kraft und Mut
ver=
liehen ſei, ſein ſchweres Amt durchzuführen. Redner ſchilderte Bismarck
als Mann des Glaubens, des Mutes und der Vaterlandsliebe. Zum
Schluß des Feſtes trug Juſtizrat Dr. Mummenhoff, Vorſitzender des
Weſtfäliſchen Bismarckbundes, ein Gedicht vor, das, wie die Rede
Wall=
rafs. lebhaften Beifall fand. Der Bismarcktag fand ein Ende mit der
Fahrt nach Kreuznach, wo vor dem Bismarckdenkmal von Exz. Wallraf
ein Kranz niedergelegt wurde.
Aukobus vom Perſonenzug erfaßt.
Drei Schwer= und neun Leichtverletzte.
Mainz, 14. Septemk
Wie die Reichsbahndirektion Mainz mitteilt, wurde
Sonntag nachmittag das Geſellſchaftsauto einer Firma in M
Weiſenau, das Fußballſpieler nach Alzey bringen wollte, auf
unbewachten Uebergang der eingleiſigen Eiſenbahnſtrecke B
heim—Alzey von einem Perſonenzug erfaßt und gegen eine
graphenſtange geſchleudert. Von den 16 Inſaſſen wurden
ſchwer und neun leicht verletzt. Anſcheinend hat der Autof
die Bahnſignale überhört. Die Unterſuchung iſt eingeleitet.
Ac. Worms, 14. Sept. Gäſte aus Darmſtadt im
ſeum. Vorgeſtern nachmittag trafen im Muſeum Mitg
des Hiſtoriſchen Vereins Darmſtadt zu einer Führung ein.
Bürgermeiſter Metzler begrüßte die Gäſte aufs herzlichſte.
Muſeumsdirektor Dr. Grill übernahm die Führung der
durch das neuhergerichtete Muſeum. Nach etwa zweiſtün
Rundgang dankte Archivdirektor a. D. Prof. Dr.
Dietrich=
ſtadt für die Fülle des Geſchauten. Anſchließend waren die
ſtädter Gäſte noch geraume Zeit mit den Mitgliedern des
tumsvereins Worms gemütlich beiſammen. — Der Verl
heſſiſcher Chordirigenten hielt ſeine Verbandst
ab. Jakob Niebergall begrüßte als erſter Vorſitzender di
ſchienenen. Geſang und Streichquartett fanden wohlverdient
nachhaltige Anerkennung. Der Begrüßungsabend fan
Höhepunkt in den Ausführungen des Herrn Simrock=Offe
Im Auftrag des Heſſiſchen Sängerbundes überbrachte Herr
Mayer herzliche Grüße und die freundliche Anregung zu ir
währender naher Zuſammenarbeit zwiſchen dem Heſſiſchen
gerbund und dem Chordirigentenverband. Im gemütlichen
ſammenſein endete der Abend zur Ehre der Veranſtalter
moniſch und erinnerungsreich. — Winterhilfe des R
Kreuzes. Der Zweigverein des Roten Kreuzes iſt zurzei
den vorbereitenden Maßnahmen zur Durchführung einer
faſſenden Winterhilfe beſchäftigt. Die Verwirklichung des C
rungsplanes erfordert große Mittel, die nur unter Inan!
nahme des Vermögens des Zweigvereins beſchafft werden k!
Für den 19. und 20. September ſind daher Straßenſamml
angeſetzt.
Roman von
ViktorSvensen
11)
Copyright Berlin=Schöneberg 1931 by Delta=Verlag Kurt Ehrlich.
Nachdruck verboten.
Knabenhaft begeiſtert, begann er, noch kurz vor Ladenſchluß,
Lebensmittel einzukaufen: Wurſt, Konſerven, Tee, Zucker, Salz,
Brot, Butter, Obſt.
„Ich brauche für mehrere Tage”, ſagte er zu dem
bedienen=
den jungen Mann, und das Wort Proviant ſchmolz ihm wohlig
im Munde. Erinnerung an jungenhafte Freuden unter
Wander=
zelten im Walde wurde wach, wo man auf Reiſigfeuern kochte.
Das war die alte Jungenſehnſucht, tief verborgen in allen
Män=
nerherzen, der Traum vom Blockhaus in abgeſchiedener
Verbor=
genheit.
Er packte ſeine Laſt an Vorräten in eine Droſchke und fuhr
hinaus. Der Schlupfweg, den Stenzel im Zaun entdeckt hatte,
bot ihm Einlaß. Sogleich begann er, ſich einzurichten.
Aller=
dings waren im Augenblick dieſe Möglichkeiten nicht ſehr groß,
denn er hatte leider vergeſſen, daß es im Hauſe kein Licht gab.
Der elektriſche Strom war abgeſchnitten. Er nahm ſich vor,
gleich am nächſten Tage für Petroleumbeleuchtung zu ſorgen,
denn auch Gas kam nicht in Frage. Was das Kochen anbetraf,
ſo waren die Schwierigkeiten wenigſtens bis auf weiteres nicht
erheblich, er entſann ſich, daß im Keller noch einige Vorräte an
Holz und Kohlen lagern mußten, die für die Feuerung der
Keſſel in der Waſchküche und der Zentralheizung benutzt
wor=
den waren.
Der kommende Morgen brachte Arbeit in Menge. Es gab
zu fegen und aufzuräumen. Die Ueberzüge mußten von den
Möbeln genommen und dieſe geſäubert werden. Er wagte
ſo=
gar, einige Fenſter der Gartenfront zu Lüftungszwecken zu
öff=
nen. Die anderen, die von der Straße aus geſehen werden
konnten verhängte er um ſo ſorgfältiger, ſchließlich konnte ja
jeder Lichtſchein verräteriſch werden. Er ſchleppte
Brennmate=
rial heran, ſetzte die Küche inſtand, ſtellte Porzellan, Gläſer,
Eß=
beſtecke und Tiſchwäſche in Bereitſchaft, und gegen Mittag
berei=
tete er die erſte Mahlzeit zu. Es wurde eine fürſtliche Tafel.
Dann hatte er Zeit, in der Bibliothek zu ſitzen, ein Buch zu
leſen, zu rauchen und nachzuſinnen. Gegen Abend ſtahl er ſich
fort, um alle fehlenden Dinge einzuholen.
IK.
Nach einigen Tagen wurde er kühner. Er litt unter der
dauernden Abgeſchloſſenheit. So wagte er ſich denn in den
ſpä=
ten Stunden in ein Café. Immerhin beobachtete er die Vorſicht,
ſich abſeits zu halten, er ſaß in einer Niſche, nur um
irgend=
wwelche Begegnungen zu vermeiden und blieb ſtets nur kurze
Zeit.
Das Sonderbare war nun: er lebte gleichſam in einer andern
Stadt. Es ſchien das gleiche Berlin zu ſein, in dem er geboren
und aufgewachſen war und dennoch nicht dasſelbe. Die Straßen
und Plätze ſtimmten, die Häuſer ſtanden da, doch ſein Leben
ſpielte ſich in anderen Sphären ab. Er fuhr gleichſam in einer
anderen Klaſſe des Zuges. Es gab da eine enge Nachbarſchaft
von Menſchen, die nichts voneinander wußten.
Wer ahnte beiſpielsweiſe augenblicklich von ſeiner Eiſtenz,
ausgenommen jenes Mädchen, das erklärt hatte, es „warte au
ihn” Aber was beſagte ſchon eine ſolche hingeworfene uno
wahrſcheinlich längſt bereits vergeſſene Bemerkung!
Nichtsdeſtoweniger kreiſten ſeine Gedanken um die „blaue
Eliſabeth”, und ein paar belangloſe Worte gewannen Bedeutung
für ihn. Schließlich konnte es doch ſein, daß ſie wirklich wartete.
Es war doch möglich! Möglich, daß ſie in einem kleinen Zimmer
ſaß und harrte, ob er nicht an die Türen pochen werde.
Am Nachmittag fuhr er in die Stadt, entſchloſſen, das Hotel
ausfindig zu machen. Allerdings war das nur ein Verſuch und
kaum ein beſonders ausſichtsreicher, denn er hatte an dem
frag=
lichen Abend nicht auf die Umgebung geachtet und entſann ſich
nur, wenn ihn die Erinnerung nicht täuſchte, daß es ſich um die
Mittelſtraße handeln konnte.
In der Mittelſtraße gibt es nun viele Hotels. Beinahe jedes
zweiteHaus iſt eines — Eickhoff ſtellte dieſe, ihm eigentlich
ge=
läufig geweſene Tatſache neuerdings feſt und ſeine Hoffnungen
ſanken. Es war ziemlich töricht, was er da unternahm.
Er ſpähte nach leuchtenden Schildern, ſehr nutzlos, denn jetzt
bei Tageslicht leuchtete keines. So ging er denn ins erſte beſte
Haus, das ihm annähernd in Betracht zu kommen ſchien, und
er=
kundigte ſich beim Portier. Nicht einmal einen Namen konnte er
angeben, ſondern nur eine ungefähre Perſonalbeſchreibung.
Der Erfolg war dementſprechend. Der Mann maß ihn
miß=
trauiſch abweiſend. Hier wohnten keine alleinſtehenden Damen.
Das Hotel habe ausſchließlich langjährig bekannte Gäſte aus der
Provinz. Kaufleute und Landwirte. Eine Dame? Nö!!
Es war wieder ein halber Hinauswurf. Eickhoff dankte und
ging. Aber, wenn man ehrlich urteilte, ſo war ſein Anliegen nicht
gerade ſonderlich vertrauenerweckend, nein, das konnte man
lich nicht behaupten.
Die Auskunft im zweiten Hotel lautete ähnlich wie
genau ſo im dritten und vierten. Man hielt ihn wohl fur
Polizeiagenten oder ſonſt ein fragwürdiges Subjekt, mit 31
habten Abſichten — überall kalte Mienen und unverhohle
lehnung.
Eickhoff unternahm noch einen letzten Verſuch: in dieſer
brüchigen, nur vier Fenſter breiten Haus gab es anſch
überhaupt keinen Portier, ein ſchmieriger Boy lümmelte
Eingangstür, in die Lektüre eines illuſtrierten Blattes D
Das Markſtück, das in ſeine Hand glitt, machte ihn leb
was der Herr wünſche? Eickhoff ſagte ſeinen Vers her.
Der Junge zog kräftig durch die Naſe hoch: „Meinen Si
leicht Fräulein Mamroth?"
„Kann ſein — wenn ſie Eliſabeth heißt.”
„Will mal nachſehen.”
Der Junge ſchlüpfte in einen Glasverſchlag, wo das
buch auflag, und blätterte dort herum. Sein ſchwarzum:
ter Finger hielt ſuchend inne: „Fräulein Eliſabeth Mamrd.
fünf Tagen zugezogen, wohnt bei uns.‟ Er warf einen Di‟
Schlüſſelbrett. „Muß auch zu Hauſe ſein. Soll ich ſie rüI
„Ja. Sagen Sie nur, der Herr, auf den ſie warten wo!
hier.”
Der Junge verſchwand treppaufwärts. Es dauerte d
lange, bis er wieder ſichtbar wurde.
„Nun, kommt die Dame?” fragte Eickhoff.
Der Junge eilte an ihm vorbei. „Ich ſoll den Dauts
holen. Wir müſſen die Türe aufkriegen. Innen bieſl”
und niemand gibt Antwort.”
Immer zwei Stufen nehmend, raſte Eickhoff hoch.
Korridor der dritten Etage ſah er zwei Stubenmädchen ſe”
die Köpfe zuſammenſteckten. Sie verſuchten abwechſelne,?t
Schlüſſelloch zu ſpähen.
„Was iſt los, um Gottes willen?” rief er.
Achſelzucken. „Sie muß jedenfalls drinnen ſein. „
paſſiert?‟
„Kann man nicht ſehen.”
Der Hausdiener mit grüner Schürze und verſtauot.”
tauchte auf. Er begann ohne Umſchweife mit einem be
Drahtende zu hantieren, und ſehr bald hörte man von be."
Seite den Schlüſſel zu Boden kliren. Nun konnte. L
aufgeſperrt werden. Fünf Menſchen drängten ſich durh
Im Bette, völlig zugedeckt, lag Eliſabeth. Ihre *
waren farblos, die Augen geſchloſſen. Auf dem Nacht.
ein halb geleertes Glas Waſſer, und daneben waren Lut
gebliebene weiße Tabletten zerſtreut.
(Fortſetzung folgt.)
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Der Konkursberwalter.
Zwangsverſteigerung.
Termin: Dienstag, den 29. September 1931, nachmittags
½4 Uhr, im Sitzungsſaale Zimmer 219 des Neuen
Gerichtsgebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 3 Bd. 13. Bl. 640:
Flur 3 Nr. 1069, Hofreite Nr. 29. Wendelſtadtſtraße,
720 qm. Schätzung: 37 500.— RM
Flur 3 Nr. 10692ſ.o, Grasgarten (Vorgarten) daſervn,
63 gvi. Schätzung: 500.— RM.
Eigentümer: 1. Hofmaler Heinrich Julius Nover, 2. Anna
geb. Nover, Ehefrau von Regierungsrat Ludwig
Schmierer in Michelſtadt i. O., 3. Juliane Nover in
Frankenthal (Pfalz), 4. Emilie Juliane Nover, als
Geſamtgut der Erbengemeinſchaft.
(11476a
Die Zwangsverſteigerung erfolgt
zwecks Aufhebung der Gemeinſchaft.
Darmſtadt, den 18. Mai 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Zwangsverfkeigerung.
Termin: Donnerstag, den 1. Oktober 1931, nachmittags
½4 Uhr, im Sitzungsſaale Zimmer 219 des Neuen
Gerichtsgebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 3. Bd. 7. Bl. 333:
Flur 3 Nr. 673, Hofreite Nr. 90, Frankfurterſtraße,
409 qm. Schätzung: 36 000.— RM.
Flur 3 Nr. 673¾, Grasgarten, Frankfurterſtraße,
101 qm. Schätzung: 1000.— RM.
Flur 3 Nr. 673‟/z, Grasgarten (Vorgarten) daſelbſt,
110 qm. Schätzung: 1000.— RM.
Eigentümer: Eheleute Bernhard Lengfelder und
Katha=
rina geb. Kaus in Darmſtadt, Frankfurterſtraße 90,
zu je einhalb.
(11477a
Darmſtadt, den 4. Juni 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Zwangsverſteigerung.
Termin: Donnerstag, den 24. September 1931, nachmittags
½4 Uhr, im Sitzungsſaale Zimmer 219 des Neuen
Gerichtsgebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 4, Band 3,
Blatt 135:
Fl. 4, Nr. 858 Grasgarten, Hügelſtraße, 162 qm.
Schätzung: 1500.— RM.
Fl. 4, Nr. 859 Hofreite Nr. 29 daſelbſt, 574 qm.
Schätzung: 45 500 RM.
Eigentümerin: Ehefrau des Bäckermeiſters Thomas Wilz.
Eliſabeth verwitwete Heeb geb. Hein in
Darm=
ſtadt, Hügelſtraße 29.
(11187a
Darmſtadt, den 18. Mai 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
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Termin: Donnerstag, den 12. November 1931, nachmittags
½4 Uhr, im Sitzungsſaal des Neuen Gerichtsgebäudes
in Darmſtadt, Zimmer 219.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 5, Blatt 862.
Flur 6 Nr. 448 Hofreite Nr. 33, Frankenſteinſtraße,
1692 qm. Schätzung: 44 500 RM.
Flur 6 Nr. 4482/yo, Hofreite Nr. 33,
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ſtraße, 67 am. Schätzung: 500 RM.
Flur 6. Nr. 449, Hofreite Nr 32, Weinbergſtraße,
313 qm. Schätzung: 10 000 RM.
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Eigentümer: Eheleute Architekt Heinrich Portune und Luiſe
geb. Wendel in Darmſtadt.
Darmſtadt, den 10. Auguſt 1931.
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Zwangsverfkeigerung.
Termin: Dienstag, den 10. November 1931, nachmittags
½4 Uhr, im Sitzungsſaal des Neuen Gerichtsgebäudes,
Zimmer 219.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 5, Bd. 10, Bl. 659.
Flur 22 Nr. 28‟/,, Bauplatz in der Landskron, 677 qm.
Schätzung: 3200 RM.
Blatt 661. Flur 6. Nr. 637, Hofreite Nr. 50,
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bergſtraße, 97 qm. Schätzung: 11 500 RM.
Flur 6 Nr. 638, Grasgarten daſelbſt, 54 qm.
Schätzung: 500 RM.
Flur 6 Nr. 711, Grabgarten, Ludwigshöhſtraße, 137 qm.
Schätzung: 1000 RM.
Flur 6 Nr. 712, Grasgarten, daſelbſt, 39 qm,
Schätzung: 300 RM.
Flur 6 Nr. 713, Hofreite Nr. 60 daſelbſt, 191 qm.
Schätzung: 3700 RM.
Eigentümer: Schutzmann i. R. Friedrich Lang und Eheleute
Schutzmann i. R. Friedrich Lang und Chriſtine geb.
Schneider in Darmſtadt.
Die Zwangsverſteigerung erfolgt zwecks Aufhebung
der Gemeinſchaft.
Darmſtadt, den 7. Auguſt 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.
(12612a
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Seite 10
Dienstag, den 15. September 1931
Reich und Ausland.
Schweres Auko=Unglück bei Nürnberg.
Vier Tote und ein Schwerverletzter
Nürnberg. In Buch bei Nürnberg ſtieß
ein mit Aepfeln beladener Laſtkraftwagen, auf
dem ſich neun Perſonen befanden, mit einem
Möbelwagen zuſammen. Der Laſtkraftwagen
wurde völlig zertrümmert, wobei drei Perſonen
ſofort den Tod fanden. Ein 18jähriges Mädchen
ſtarb auf dem Wege zum Krankenhaus.
Zu dem ſchweren Autounglück am
Ortsaus=
gang von Buch erfährt der Landesdienſt des
Südd. Korreſpondenz=Büros noch folgende
Ein=
zelheiten: Der der Autoverkehrsgeſellſchaft
Höch=
ſtadt a. A. gehörende Perſonen= und
Laſtkraft=
wagen, der täglich zwiſchen Nürnberg und
Höch=
ſtadt mit Arbeitern, Obſthändlern und Frachtgut
verkehrt und mit 12 Perſonen beſetzt war, fuhr
um 6.05 Uhr morgens auf einen aus Richtung
Nürnberg kommenden Möbelwagen, der von
einem Schlepper gezogen war, auf. Das
Höch=
ſtädter Transportauto hatte, offenbar eine zu
große Geſchwindigkeit und konnte, da die Bremſe
nicht funktionierte, nicht mehr rechtzeitig zum
Stehen gebracht werden. Der ins Schleudern
ge=
ratene Wagen fuhr auf den Möbelwagen auf;
dem Höchſtädter Auto wurde die ganze linke
Seite weggeriſſen, das Gehäuſe des Möbelwagens
dagegen nur leicht beſchädigt. Der
Zuſammen=
ſtoß war äußerſt heftig. Vier von den zwölf
In=
ſaſſen des Transportautos wurden auf die
Straße geſchleudert, drei blieben mit
Schädel=
brüchen tot liegen, während der vierte auf dem
Transport ins Krankenhaus verſtarb. Die acht
anderen Mitfahrer kamen mit dem Schrecken
da=
von. Der Führer des Höchſtädter Autos iſt
ver=
haftet worden.
Die Unterſuchung in der Mordſache Hattemer.
Frankfurt a. M. Im weiteren Verlauf
der Unterſuchung der Erſchießung des Feldhüters
Hattemer, wurden die Täter Lorenz und ſein
Komplize Wolf unter ſchwerer Bedeckung an den
Tatort geführt, um dort eine Rekonſtruktion der
Vorgänge bei der Tat möglich zu machen. Auch
der ſachbearbeitende Staatsanwalt war zugegen.
Bei ſeiner Vernehmung mußte Wolf nunmehr
auch zugeben, gewußt zu haben, daß Lorenz im
Beſitze einer Schußwaffe war, und daß er
dar=
über unterrichtet war, daß Lorenz die
Schuß=
waffe geladen bei ſich führte. Die Erhebungen
bezüglich anderer ſtrafbarer Handlungen ſind
noch im Gange. Vorerſt beſtreiten beide, ſolche
begangen zu haben.
Sprengſtoffdiebſtahl.
Frankfurt a. M. In der Nähe von Ellar
(Kreis Limburg) beſitzt die Firma Götz u. Lieber
ein kleines Gebäude, in dem ſie Sprengſtoffe
aufbewahrt, die in den benachbarten
Stein=
brüchen Verwendung finden ſollen. In dieſes
Gebäude wurde in der Nacht vom Samstag zum
Sonntag eingebrochen. Die Diebe entwendeten
5 Kilo Dynamit, in kleinere Pakete eingeteilt.
Obwohl die Landjägerei ſofort die
Nachfor=
ſchungen aufnahm, ſind die Einbrecher nach
Frankfurt a M. entkommen. Die Frankfurter
Krininalpolizei wurde verſtändigt, die ſich um
die Ermitilung der Täter bemüht.
Einen Raubmord nach vier Jahren geſtanden.
Frankfurt a. M. Aus Nürnberg wird
gemeldet: Von der Gendarmerie in Hammelburg
wurde der 25 Jahre alte Dienſtknecht Karl
Möl=
ler aus Bettenburg bei Dresden, der bei dem
Gutspächter Endres bedienſtet war, verhaftet.
Nach ſeinem Geſtändnis hat er vor vier Jahren
in der Nähe von Salmünſter ein 20 Jahre altes
Mädchen ermordet und beraubt. Der Verhaftete
war bereits früher wegen der gleichen Sache
zur Unterſuchung in das Landgerichtsgefängnis
Hanau eingeliefert worden, mangels Beweiſes
mußte er damals wieder freigelaſſen werden.
Jetzt hat er freiwillig ein Geſtändnis abgelegt
und als Beweis für ſeine Ausſagen einen Ring
übergeben, den er dem ermordeten Mädchen
ge=
ſtohlen hatte. Der Täter wurde in das hieſige
Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert und wird in
Kürze wieder nach Hanau übergeführt werden.
Ein Fünfzehnjähriger vermißt.
Wiesbaden. Seit 2. September ſchon
wird der am 17. November 1916 geborene Fritz
Puhlmann aus der Friedenſtraße vermißt. Der
Junge ſoll ſeine ſämtlichen Papiere bei ſich
ha=
ben. Der Vermißte wird wie folgt beſchrieben:
Etwa 1,70 Meter groß, von kräftiger Figur,
dunkelblondes Haar, gebräunte Geſichtsfarbe,
braune Augen, vollſtändige Zähne, hüpfender
Gang. Puhlmann trug zuletzt einen blauen
Anzug und helles Sporthemd mit Sportkragen,
grüne gehäkelte Krawatte, lange blaue
Woll=
ſtrümpfe, ſchwarze Schnürſchuhe mit
Gummiſoh=
len und Gummiabſätzen.
Die Beerdigung Lujo Brentanos.
Aſchaffenburg. Am Montag vormittag
11 Uhr fand auf dem Friedhof die Beerdigung
des verſtorbenen Gelehrten Lujo Brentano ſtatt.
Auf ausdrücklichen Wunſch Lujo Brentanos
er=
folgte die Beſtattung in aller Stille, ſo daß die
Univerſitäten und die übrigen offiziellen Stellen
davon abſahen, Vertreter zu ſchicken. Für ſie
alle, ſowie für die Freunde und Schüler Lujo
Brentanos ſprach Prof. Lotz von der Univerſität
München.
Raubmord an einem Ehepaar?
Magdeburg. Die Eheleute Klump in
Heteborn (Kreis Oſchersleben) wurden am
Mon=
tag früh in ihrer Wohnung erſchlagen
aufgefun=
den. Bereits am Sonntag abend fand ein
Ein=
wohner von Heteborn, der Klump zum
Skat=
ſpielen abholen wollte, die Wohnung
verſchloſ=
ſen vor. Man ſchenkte dieſem Umſtand jedoch
keine beſondere Aufmerkſamkeit. Als man am
Montag keinen Eingang in die Wohnung fand,
wurde die Gendarmerie verſtändigt, die die
Wohnung gewaltſam öffnen ließ. Man fand das
Ehepaar erſchlagen in der Schlafkammer.
Dar=
aufhin wurde die Magdeburger Mordkommiſſion
herbeigerufen.
Der deutſche Ozean=Flug.
Liſſabon. Das Junkers=Flugzeug W 33,
das vorgeſtern zum Ozeanflug nach New York
aufſtieg, hat um 15.30 Uhr nachmittags die
Azoren überflogen. Alles ſchien gut an Bord zu
gehen.
Das Waſſerflugzeug „Breundſchaft” nach Ching gefkarkek.
Links: Die Mannſchaft des Waſſerflugzeugs vor dem Start. Von links nach rechts: Flieger Schonger, Flugkapitän Bertram, B
monteur Klausmann. Rechts: Die Junkers=Waſſerflugmaſchine auf dem Templiner See bei Potsdam vor dem Start. — Zum erſten 9
wird der Verſuch unternommen, China mit einem Waſſerflugzeug zu erreichen. Der Flugkapitän Bertram und ſeine Begleiter ſind
ihrer Junkers=Maſchine vom Templiner See bei Potsdam geſtartet. Das Flugzeug, das die chineſiſche Aufſchrift „Freundſchaft” trägt,
in Nanking niedergehen und ſpäter Flüge durch China unternehmen, um die Flüſſe auf ihre Eignung für den Waſſerflugverkehr zu pr.
England will ſein Luftſchiff verkaufen.
Belize nach dem Orke
Das engliſche Luftſchiff „R 100” am Ankermaſt von Cardington.
Infolge der neuen Sparmaßnahmen der engliſchen Regierung hat das Kabinett beſchloſſen, das
Luftſchiff „R. 100”, das Schweſterſchiff der ſeinerzeit unter ſo tragiſchen Umſtänden verunglückten
„N 101”, zu verkaufen. Offenbar hat ſich die Konſtruktion der engliſchen Luftſchiffe immer mehr
als unzulänglich herausgeſtellt.
Wafferſchuhe für das öfkerreichiſche Milikär.
Ein öſterreichiſcher Soldat bei einer Schießübung auf Waſſerſkiern.
Bei der öſterreichiſchen Armee ſind jetzt Waſſerſchuhe eingeführt worden. Die Soldaten werden im
Waſſerſki=Fahren fertig ausgebildet und können ſelbſt in Hockſtellung mitten auf dem Waſſer ihre
Schießübungen ſo gut ausführen wie auf dem Trockenen.
Schneefall im Rieſengebirge.
Hirſchberg. Bei 2 Grad Kälte hat es
am Sonntag im Hochgebirge ziemlich kräftig
ge=
ſchneit. Die Schneekoppe und andere Teile des
Hochgebirges zeigten am Sonntag nachmittag
bereits ein Wintergewand; die Schneedecke
er=
reichte mehrere Zentimeter Höhe.
In den Bergen erfroren.
Salzburg. Eine ganze Familie iſt, wie
aus St. Johann bei Pongan gemeldet wird, das
Opfer der Kälte in den Bergen geworden.
Un=
terhalb des Hochkönig=Schutzhauſes wurden
vor=
geſtern der Privatbedmte Karl Hauptmann nebſt
Frau und Tochter aufgefunden. Die beiden
Frauen waren bereits tot; Hauptmann wurde
in völlig erſchöpftem Zuſtand noch lebend
gefun=
den, verſtarb aber bereits auf dem Transport
zum Arthur=Haus.
Der Abſturz des Flugzeuges „Bindeſtrich”
in Rußland.
Moskau. Nach einer Meldung aus Ufa
iſt Doret beim Abſturz des franzöſiſchen
Flug=
zeugs „Bindeſtrich” in der Nähe der Mündung
des Fluſſes Tanyp nicht ums Leben gekommen.
Geſtern nachmittag iſt ein Flugzeug nach dem
Ural geſtartet, um dem franzöſiſchen Flieger
Doret Hilfe zu leiſten. — Die Unterſuchungen
an Ort und Stelle haben ergeben, daß die
Kata=
ſtrophe des Flugzeuges „Bindeſtrich” durch eine
Exploſion verurſacht worden iſt. Aus Ufa wird
gemeldet, daß der überlebende Flieger Doret
Kränze an den proviſoriſchen Gräbern ſeiner ſo
tragiſch ums Leben gekommenen Gefährten
nie=
derlegte.
1200 Toke in Belize.
London. Wie aus Belize gemel. fär
haben nach den neueſten Schätzungen
Wirbelſturmkataſtrophe 1200 Menſchen
eingebüßt. Zur Wirbelſturmkataſtrophe
wird noch gemeldet: Unter den Toten Sden
ſich zahlreiche Zöglinge des Jeſuitenko m
das nach Angaben von Augenzeugen
Kartenhaus zuſammenbrach. Viele Le 5i
geborgen worden; aber die Behörde
nunmehr beſchloſſen, die Trümmer in —
ſtecken, um den Ausbruch von Seuchet wve
hindern. Der ſtehen gebliebene Teil 1c,
hat kein elektriſches Licht mehr, da die T.
ter hohe Flutwelle, die ſich über das La Bol
auch in das Elektrizitätswerk eindrang
kaniſche Seeflugzeuge ſind mit Aerzten
dikamenten eingetroffen; auch der ame
Minenſucher „Swan” leiſtet Beiſtand.
Schweres Unwetter in Südſlaw'
Zehn Perſonen ertrunk
Belgrad. Am Sonntag wütete
lichen Gebiet Südſlawiens ein ſchwere
der auf dem Lande großen Schaden
Auf weiten Strecken ſind die Kulture
und zahlreiche Häuſer abgedeckt wor
Telephonverbindung zwiſchen Belgrad
Ausland war bis Sonntag früh unterk —7.N
alle Leitungen zerſtört waren. — DFeiſt
Dampfer „Alt=Betſchei”, auf dem ſich b ahe
gäſte befanden, verſank infolge des 14—teil
auf der Theiß. Obwohl ſofort Hilfe hſeit
ertranken 10 Perſonen.
Sturmverheerungen in Temesu
Vier Tote.
Budapeſt. Wie die „Donaupoſt /—04
wütete am Sonntag nachmittag in Ten T
furchtbarer Sturm. Etwa 100 Häuſe ſ.i0
im Laufe des halbſtündigen Orkans. Gde
Die chemiſche Fabrik Leda iſt beinahe 1I—
zerſtört. Auch der Pulverturm iſt
ebenſo eine Reihe von Kirchtürmen.
lagen des Strandbades wurden vor Aun
Hunderte von Metern weit fortgeriſ
Kaſſier des Strandbades wurde getöt Se
drei andere Perſonen in einem Par /
auf das ein großer Baum ſtürzte.
Erdſtöße in Griechenland.
Athen. Zahlreiche Erdſtöße ſind Koſ
tag im Norden der Inſel Euböa verſ. wſe
den. Viele Häuſer haben Beſchädigun
ten. Zwanzig Perſonen wurden verle.
Felsabſtürze auf Helgoland.
Inſel Helgoland. Am Ste
Nordküſte von Helgoland ſind am Son= / 6
mittag Felsabſtürze erfolgt, durch die
ſteinsmaßen — wahrſcheinlich mehrer”
Kubikmeter — in Bewegung geſetzt we
Die Abſtürze erfolgten an einer Stell
der Uferweg bereits mehrfach wegen
lungen zurückverlegt werden mußte.
ei
ufer mißt an dem betroffenen Gelände
Der Raum zwiſchen Uferſchutzma.
Felswand iſt durch das abgeſtürzte Ge
hoch angefüllt. Da ſich trotz des ſtürmi
Irit
ters über 2000 Gäſte auf Helgoland
von denen ſehr viele den traditionel
um das Oberland unternahmen, iſt es
licher Umſtand anzuſehen, daß Menſche
Abſtürzen nicht zu Schaden gekommen
Einwohnern werden die Abſtürze als
ten ſeit 1926 bezeichnet.
Das Flugzeug „Fragezeichen” wieder
Paris. Das franzöſiſche Flugzeu
zeichen” das bekanntlich mit dem Flucgd
deſtrich” in Paris geſtartet war und b.
am Freitag notlanden mußte, und da.
Flieger nicht die notwendigen Papie
feſtgehalten worden war, iſt am Sonr.
mittag wieder in ſeinem Heimathafen
eingetroffen.
Byrd will wieder zum Südpo!
New York. Kommandant Byrd
kannt gegeben, er bereite eine neue.
chtige, in den
nmer 256
Dienstag, den 15. September 1931
Seite 11
U. Shendahnanenat dei Tasapent.
gig lehnlichkeit der Eiſenbahn-Akkenkake bei Zükerbog und bei Torbagy.
gia hweren Auswirkungen des furchkbaren Anſchlages. — Die unſchuldigen
ſer. — Zuſammenarbeit der Berliner und Budapeſter Kriminalpolizei.
rien geforſcht. Man iſt der Ueberzeugung, daß
Die Nachforſchungen
die Attentäter das Land nicht verlaſſen konn=
ten, da die Grenzſtationen ſofort von dem
An=
ſchlag verſtändigt wurden.
dauern iſt dagegen das Schickſal einer 25
jäh=
rigen Ungarin, Frau Steffi Ruff, die mit ihren
beiden Kindern ihrem Gatten, der in Belgien
als Bergarbeiter Anſtellung gefunden hatte,
nachreiſen wollte. Die Frau erlitt eine
Gehirn=
erſchütterung und Quetſchungen an beiden
Beinen, ihr dreijähriges Töchterchen eine
Gehirnerſchütterung und eine Quetſchwunde am
Kopf und ihr vierjähriges Söhnchen ebenfalls
Quetſchungen.
Ein weiteres Todesopfer der Kataſtrophe.
Der bei der Eiſenbahnkataſtrophe von Bia
Torbagy ſchwer verletzte engliſche Kaufmann
Harry Clemens iſt geſtern nacht im
Kranken=
haus ſeinen Verletzungen erlegen. An der Un=
lien
Brotisleue
SCHECHO-SLOMAKEI
TER-
CH
Komorn
UNGARN
Budeßest
Bicskeb.
Unglücksstelle
Grbag.
um
ſchad
ſom
ta-
zu. 1
to
P2
de
*3
häl
EI
dapeſt. Nach Feſtſtellungen der Polizei
Eiſenbahnattentat bolſchewiſtiſchen Ur=
Es iſt wahrſcheinlich von mehreren
verübt worden, die vermutlich mehrere
im Aſche mit Ekraſit an Ort und Stelle
—i. In den geſtrigen Morgenſtunden iſt
inem Wagen 1. Klaſſe des abgeſtürzten
es eine 25. Leiche, die eines
Bahnſchaff=
efunden worden. Der Berliner
Polizei=
it hat in einem Telegramm um
Aufklä=
ber die Einzelheiten des Anſchlags von
irbagy erſucht und ſich beſonders danach
ygt, ob die am Schauplatz vorgefundene
che Drohung in ſtehender Schrift verfaßt
ſei, wie dies anläßlich des
Eiſenbahn=
zes bei Jüterbog der Fall war. Die
c hat bisher 15 Perſonen verhaftet, die
slich mit kommuniſtiſchen Zentralen
dung unterhalten haben. Die
Unter=
h wurde auch in der Richtung fortgeſetzt,
t die Arbeiter der Elektrizitätszentrale
Nähe der Unglücksſtätte, bzw. die
Berg=
ſer n den benachbarten Bergwerken
Spreng=
ntwendet haben. Geſtern früh ſind 27
en bei der Oberſtadthauptmannſchaft
ein=
un, die Hinweiſe auf die mutmaßlichen
geben wollen. Die Budapeſter Polizei
it der Berliner Kriminalpolizei nament=
* Polizeirat Gennat, in ſtändiger
Ver=
g, um auf Grund gegenſeitiger
Mittei=
zu klären, ob nicht ein Zuſammenhang
a dem Eiſenbahnanſchlag bei Jüterbog
m bei Bia Torbagy, einem überwiegend
ſchen Dorf, eine Verknüpfung beſteht. Es
ich bei gegenſeitigem telephoniſchem
Aus=
der Beobachtungen viele Anhaltspunkte
Annahme ergeben haben, daß die
An=
ſche) auf die gleiche Art begangen worden
ſei vielleicht nach Verabredung. Als Täter
n im Umgang mit Sprengſtoffen vertraute
en in Frage. Die beiden Batterien, die
urzſchluß in dem mit etwa 2 Kilogramm
gefüllten Koffer auslöſten, ſind
Erzeug=
uEl er Orion=Glühlampengeſellſchaft. Bei
Ver=
rVertreter der Orion=Geſellſchaft wurde
ellt, daß die Batterien in der Zeit
zwi=
ſch) em 30. Auguſt und dem 5. September in
andel gekommen ſind. Es wird nun
be=
z nach dem Verkäufer der beiden Batte=
Die Trümmer der abgeſtürzten Waggons.
Das Schickſal einzelner Reiſender in dem
Unglückszug.
Auf wunderbare Weiſe iſt der im
Schlaf=
wagen reiſende Graf Joſef Palffy=Daun bei
dem Eiſenbahnattentat ohne Schaden
davon=
gekommen. Er wurde bei der Kataſtrophe aus
dem Wagen geſchleudert und flog in einem
50 Meter weiten Bogen zur Erde, blieb aber
unverletzt. Ebenſo wurde ein dreijähriges
Mädchen ruhig ſchlafend unverſehrt aus ſeinem
verunglückten Wagen geborgen. Sehr zu be=
glücksſtelle ſind die Aufräumungsarbeiten in
vol=
lem Gange. Man hat in den abgeſtürzten
Wagen keine weiteren Todesopfer oder
Ver=
letzte gefunden.
Die geheimnisvollen Telephonanrufe.
Nach einer Budapeſter Meldung ſoll, wie
wir bereits meldeten, unmittelbar nach dem
Eiſenbahnunglück ein Mann aus Kopenhagen
telephoniſch im Budapeſter Bahnhof angerufen
und ſich danach erkundigt haben, ob auf den
Karte der Eiſenbahnſtrecke.
ungariſchen Eiſenbahnen alles in Ordnung ſei,
da er ſeinen Reiſeplan danach richten wolle.
„Politiken” hat auf Anfrage bei der Budapeſter
Polizei die Mitteilung erhalten, daß dieſes
Ge=
ſpräch 12 Minuten nach Mitternacht, alſo kurz
nach dem Unglück ſtattgefunden haben ſoll. Die
Budapeſter Polizei ſei davon überzeugt, daß
dieſes Geſpräch in Zuſammenhang mit dem
An=
ſchlag ſtehe. Die Generaldirektion des däniſchen
Telephonamts erklärt, in dieſer Angelegenheit
nichts zu wiſſen, Man hält es in Kopenhagen
für ausgeſchloſſen, daß irgendein in
Kopen=
hagen anſäſſiger Ungar mit dem Anſchlag in
Verbindung ſtehen könne. — Bemerkenswert iſt,
daß ſich am Samstag nachmittag, etwa ſieben
Stunden vor Ausführung des Verbrechens, eine
Arbeiterin in einer Tabakhandlung danach
er=
kundigte, ob nicht in einer Zeitung bereits über
den Eiſenbahnanſchlag etwas erſchienen ſei. r
Auf der Suche nach den
Eiſenbahn=
alkenkätern.
Die Suche nach den Attentätern von Bia=
Torbagy geſtaltet ſich ſehr ſchwierig. Die Polizei
iſt der Meinung, daß drei Leute den Anſchlag
verübt haben, wovon der eine der ungariſche
Vertrauensmann einer ausländiſchen
kommuni=
ſtiſchen Bande iſt. Die Täter ſollen in einem
Auto erſchienen und abgefahren ſein. Die
Hand=
ſchrift auf dem Zettel, der in der Nähe der
Un=
glücksſtelle gefunden worden iſt, weiſt auf die
Hand eines intelligenten Mannes hin, der
offen=
bar Frauenhandſchrift nachahmen wollte. Der
Unterſuchungsrichter gab der Ueberzeugung
Aus=
druck, daß die Täter es deshalb auf einen
inter=
nationalen Zug abgeſehen hätten, damit
Rei=
ſende verſchiedener Nationen getötet würden und
die internationale Preſſe ſich mit dem Fall
be=
ſchäftige.
Die Direktion der ungariſchen Staatsbahnen
hat auf die Ergreifung der Täter des Bia
Tor=
bagyer Eiſenbahnattentats eine Belohnung von
50 000 Pengö ausgeſetzt. Der Zuſtand von vier
im Rochushoſpital gepflegten ſchwerverletzten
Opfern des Attentates iſt noch immer
lebens=
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Seite 12
Dienstag, den 15. September 1931
Nummer 256
Sdg TeeTaiie Saoseent
Gewinnauszug
5. Klaſſe 37. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterſe.
Ohne Gewähr
Nachdruck verbote
Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe
Gewinn=
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleſcher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
Fußball.
SV. Weiterſtadt — SV. Geinsheim 4:3 (0:3), Ecken 7:5.
Am Sonntag hate Weiterſtadt den SV. Geinsheim zum
Ver=
bandsſpiel zu Gaſt. Weiterſtadt mußte infolge Erkrankungen
um=
ſtellen, was ſich beſonders im Sturm ſtark bemerkbar machte.
Die Gäſte ſtellten eine ſtabile und flinke Mannſchaft. Schon gleich
nach Anpfiff entwickelte ſich ein äußerſt ſchnelles und ſtrammes
Spiel. Durch die allzu große Wendigkeit und ſaftigen Schüſſe des
Gäſteſturmes hatte der Tormann Weiterſtadts nicht allzu leichte
Arbeit. In der ſünften Minute mußte er den erſten Treffer für
Geinsheim laufen laſſen. Die Einheimiſchen finden ſich nun beſſer,
jedoch der Sturm vergaß das Schießen. Im Anſchluß an eine Ecke
konnten die Gäſte auf 2:0 erhöhen. Nunmehr kam Geinsheim
mächtig auf. und die Hintermannſchaft der Einheimiſchen hatte
ſchwere Arbeit. Ein gut eingeleiteter Vorſtoß der Gäſte wurde
von dem Torwart abgewehrt. Jedoch der Nachſchuß entfiel dem
Torwart, ſo daß Geinsheim zu einem leichten dritten Tor kam.
Ein Spieler Geinsheims wurde des Feldes verwieſen. Nach
Sei=
tenwechſel drückten die Einheimiſchen ſtark. Bisweilen wurde nur
gegen das Gäſtetor geſpielt. Jedoch die geſchickte und reichliche
Abwehr ließ keinen Erfolg zu. Ein Foulelfmeter wurde von dem
Gäſtetorwart abgewehrt. Ein Handelfmeter wurde endlich von
Zimmermann zum erſten, ein Handelfmeter zum zweiten Gegentor
verwandelt. Im W.=Sturm ging es nun beſſer, jedoch die
tot=
ſicherſten Sachen wurden in letzter Minute vereitelt. Zimmermann
ſtellte überraſchenderweiſe durch einen ſcharfen Schuß, der dem
Torwart entfiel, den Ausgleich her. Kurz vor Schluß konnte Becker
nach anfänglicher Belagerung den Siegestreffer erzielen. Mit
dem Schlußpfiff konnte Weiterſtadt, als glücklicher Sieger den
Platz verlaſſen. Den Leiſtungen entſprechend wäre ein
Unent=
ſchieden gerecht geweſen. In der letzten Hälfte ſpielten die
Ein=
heimiſchen mit großer Hingabe. Schiedsrichter Zeng=Egelsbach
brachte das ſcharfe Spiel bei einwandfreier Leiſtung unter Dach
und Fach.
Die 2. Mannſchaften trennten ſich 2:2 (2:0).
Die Handballelf unterlag gegen Mörfelden 7:1. Die 1.
Ju=
gend gewann gegen Roßdorf 10:1.
SV. Höchſt — SV. Lengfeld 3:3.
Am Sonntag hatte der SV. Höchſt den SV. Lengfeld im
Verbandsſpiel zu Gaſt. Das Spiel wurde ſehr hart durchgeführr.
ging aber trotzdem nicht über die Grenzen des Erlaubten. Höchſt
beſitzt eine äußerſt ſchnelle und ſpielſtarke Elf, in der Torwart,
Halbrechter und Verteidigung beſonders hervorſtachen. Lengfeld
ſpielte im Durchſchnitt auch ſehr gut. Der Torwart war etwas
unſicher und hätte mindeſtens ein Tor verhüten können, hielt aber
dafür zwei totſichere Sachen tadellos. Die Verteidigung hat man
ſchon beſſer ſpielen ſehen, während in der Läuferreihe der alte
Klotz beſonders hervorſtach. Im Sturm klappte es ganz gut,
her=
vorzuheben wären hier die beiden Außen. Lengfeld ging
jedes=
mal in Führung und ſchoß noch ein klares Tor, das Schiedsrichter
Betſche=Sprendlingen nicht gab. Daß der Schiedsrichter Lengfeld
ſehr benachteiligte, iſt erklärlich, da derſelbe im letzten Jahr ein
Privatſpiel des SV. Lengfeld gegen Eppertshauſen leitete und
damals von Lengfeld wegen eines Regelverſtoßes angezeigt wurde.
Dies ſollte wohl in dieſem Spiel geſühnt werden. Erwähnt ſei
hier noch folgender Fall: Bei einem falſchen Einwurf wollte der
Schiedsrichter Freiſtoß geben. Erſt Zuſchauer und Spieler mußten
ihn über die geltende Regel aufklären, worauf er dann die
an=
dere Partei einwerfen ließ. Daß die 150 Lengfelder Zuſchauer
durch dieſe Entſcheidungen in Erregung kamen, iſt zu begreifen.
Bei einem einwandfreien Schiedsrichter hätten ſich jedenfalls die
Zuſchauer ruhiger verhalten. Auf ſolche Schiedsrichter verzichten
jedenfalls auch die Odenwaldvereine. Erwähnt ſei, daß die
Spie=
ler beider Vereine ſich anſtändig verhielten.
BfL. Michelſtadt — SV. Noßdorf 0:1.
Mit einem heißerkämpften knappen Sieg konnte ſich der SV.
Noß=
dorf bei ſeinem wohl ſtärkſten Gegner die wertvollen Punkte holen.
Das entſcheidende Tor wurde bereits in der zweiten Spielminute durch
Roßdorfs Halblinken erzielt. Alle Bemühungen der Platzbeſitzer, dieſes
Tor aufzuholen, ſcheiterten an dem aufopfernden Spiele der Gäſte=
Hintermannſchaft. Michelſtadt hatte ſogar noch Glück, daß ein weiteres
von Roßdorfs Mittelſtürmer erzieltes Tor nicht gegeben wurde und in
der Folge Roßdorfs Stürmerreihe mehrmals großes Schußpech hatte,
ſonſt wäre das Ergebnis klarer ausgefallen. Dennoch bot Michelſtadt
eine ſehr gute Leiſtung, und Roßdorf kann mit dem erzielten Reſultat
gegen dieſen Gegner zufrieden ſein. — Schiedsrichter Feigk=Darmſtadt
leitete den harten, aber nicht unfairen Kampf zu Zufriedenheit beider
Parteien.
In dem vorhergegangenen Spiel der 2. Mannſchaften ſiegte
Noß=
dorf 6:4.
Reichsbahn Darmſtadt — Sp.V. Jugenheim 6:0 (2:0).
Schon in der 9. Min. ſchießt Bär das 1. Tor für die Reichsbahn
auf eine ſchöne Flanke des auf Linksaußen ſpielenden Weißmantel.
Ob=
wohl die Darmſtädter mit dem Wind ſpielen und Jugenheim nur ſelten
über die Platzmitte hinauskommt, fallen zunächſt keine weiteren Tore.
da Neichsbahn zu ungenau zuſpielt und der Sturm mit dem Torſchuß
zögert. Die einzige Ausbeute der 1. Halbzeit iſt eine Menge Eckbälle,
von denen Spamer einen zum 2. Tore eindrückt. In der 2. Hälfte
wurde die Spielweiſe der Darmſtädter beſſer, obwohl der linke Läufer
verletzt ausſcheiden mußte. In regelmäßigen Abſtänden fallen bis zum
Spielende noih 4 Tore (Weißmantel 2, Stromberger und Spamer). Die
geſamte Hintermannſchaft leiſtete wie immer ſaubere Arbeit. Als in
der 2. Hälfte die Läuferreihe noch aktiver wurde und den Sturm gut
bediente, kam auch dieſer gut in Fahrt. Jugenheim mangelt es noch an
Ueberſicht und gegenſeitigem Verſtändnis, doch verdient die Mannſchaft
für ihr ruhiges und anſtändiges Spiel ein Geſamtlob.
* Kreisliga Südheſſen.
Wieder ein ſenſationsreicher Spieltag!
Als die größte Ueberraſchung der Begegnungen zählt unbedingt die
glatte Niederlage der Bibliſer auf eigenem Platze. Die hohe Niederlage
Gernsheims und der ungehemmte Siegeszug der Bürſtädter ſorgten in
zweiter Linie dafür, daß keine Eintönigkeit im Südheſſenkreis aufkommt.
Die Reſultate lauten:
Olympia Worms — Concordia Gernsheim . . . 6:1 (5:1),
Olympia Lampertheim — Spv. Abenheim . . . 5:3 (3:1),
Spv. Horchheim — Normannia Pfiffligheim . . 4:2 (2:2),
Viktoria Neuhauſen — VfR. Bürſtadt . . .. 1:4 (0:1),
FV. Biblis — Starkenburgia Heppenheim . . . 1:4 (1:1),
Alem Worms Reſ. — Spp. Hochheim (
Freund=
ſchaftsſpiel)
3:1 (2:1).
VfL. Lampertheim und FV. Hofheim waren ſpielfrei. Die
Stürmer=
reihen verſchiedener Vereine waren diesmal ſehr ſchußfreudig; nicht
weniger als 31 Tore wurden in den 5 Punkteſpielen erzielt. Gernsheim
konnte in Worms nicht die ſeitherigen guten Leiſtungen aufbringen;
allerdings war in dieſen Treffen ein vollſtändig verſagender
Schieds=
riehter am Werk, der den Leuten durch grundfalſche Entſcheidungen die
Luſt am Spiel nahm. In Lampertheim konnte Olympia gegen die
ſchwachen Abenheimer 5 Tore ſchießen, mußte ſich jedoch 3 Gegentore
ge=
fallen laſſen, was immerhin zu denken gibt. In Horchheim kam es zu
dem vorhergeſehenen Sieg der Einheimiſchen; die Pfiffligheimer
Nor=
mannen haben dieſes Jahr aber auch rein gar nicht zu beſtellen. Der
Ueberraſchungsſieg der ſtabilen Bürſtädter Naſenſpieler in Neuhauſen
wird durch die weit größere Senſation in Biblis übertroffen. Dort
kämpften die Bergſträßer mit einem Eifer und einem dermaßen ſoliden
Können, daß ein Sieg der Heppenheimer nach der Halbzeit nie in Frage
ſrand. Für die Bibliſer Majorität auf eigenem Platze iſt das ein harter
Schlag, der in erſter Linie der ſchwachen Stürmerreihe zuzuſchreiben iſt.
In einem Freundſchaftsſpiel konnte die Reſervemannſchaft Alemannias
die geſchwächten Hochheimer nach fairem Kampf glatt beſiegen. Die
Tabelle:
Spiele gew. un. verl. Punkte
VfR. Bürſtadt
.. 3
Olympia Lampertheim . .
d.
Olympia Worms
Sportverein Horchheim
Starkenburgia Heppenheim
Viktoric Neuhauſen
VfL. Lampertheim".
SV. Biblis
Sportverein Hochheim
0
Normannia Pfiffligheim
Concordia Gernsheim
Sportverein Abendheim".
FV. Hofheim.
2
Die Neſerhemannſchaft von Wormatia Worms darf laut Beſchluß der
Behörde nicht mehr mitwirken.
In der Sammelklaſſe 3, Ried, büßte der Tabellenführer 07 Bensheim
in Biebesheim einen Punkt ein. Die Reſultate lauten: Biebesheim —
Bensheim 1:1, Groß=Rohrheim — Lorſch Reſ. 5:2, Zwingenberg
Klein=Hauſen 20:, Bobſtadt — Hüttenfeld 3:0, Fehlheim — Auerbach 2:1.
Es haben ſich alſo diesmal mit Ausnahme der Biebesheimer alle
Platz=
beſitzer durchgeſetzt. Der Kopf der Tabelle ſieht demgemäß ſo aus:
Spiele gew. un. verl. Punkte
07 Bensheim".
„.
0
Olympia Biebesheim . . . 2
Auerbach
Bobſtadt
TV. Viebesheim . . . . . 2
Zwingenberg . . .
Kraftſpork.
Kreisjugendtag 2. Kreis (Mittelrhein) in Groß=Zimmern.
Der 2. Kreis (Mittelrhein) des Deutſchen Athletik=Sport=Verbandes
hatte für Sonntag zum Jugendtag nach Groß=Zimmern gerufen, um die
Meiſterſchaften im Gewichtheben, Boxen und Ningen auszutragen.
An=
nähernd 200 Schüler und Jugendſportler waren aus den verſchiedenen
Bezirken des 2. Kreiſes ſchon am Samstag nach Groß=Zimmern
gekom=
men, wo ſie gaſtfreundliche Aufnahme fanden. Am Sonntag morgen
wurden auf dem Weiher die Meiſterſchaften der Schüler im Ningen und
Geſvichtheben ausgetragen. Nach der Mittagspauſe bewegte ſich ein
ſtattlicher Werbeumzug nach dem Weiher, wo die Endkämpfe im Ringen
im Leicht=, Mittel= und Schwergewicht der Jugend zum Austrag kamen.
Im Schwergewicht wurde Ph. Reinhard (Groß=Zimmern), im
Mittel=
gewicht Mick (Dieburg) Sieger.
Tennis.
Zweimal Hilde Krahwinkel.
Bis auf das Herreneinzelſpiel, das wegen Dunkelheit auf Montag
vertagt werden mußte, wurden die tſchechiſchen Tennismeiſterſchaften in
Prag am Sonntag beendet. Die größte Ueberraſchung des Tages war
die Niederlage des Italieners de Morpurgo, der in der Vorſchlußrunde
des Cinzelſpieles von dem Japaner Kawachi mit 8:6, 7:9, 6:4
ge=
ſchlagen wurde. Auf der anderen Seite qualifizierte ſich H. Satoh durch
einen 5:7, 6:4, 6:2=Sieg über du Plaix für das Finale, das alſo eine rein
japaniſche Angelegenheit iſt. Das Damendoppel holten ſich
erwartungs=
gemäß Hilde Krahwinkel (die Siegerin im Einzelſpiel) und die
Franzöſin Mathieu 6:0, 6:2 gegen Blanar=Stavel, in der Endrunde
des Mired wurden dagegen Hilde Krahwinkel=Siba von dem franzöſiſchen
Paar Mathieu=Glaſſer mit 6:4, 6:4 abgefertigt. Im
Herren=
doppel ſiegten Malececk=Hecht zwar in der Vorſchlußrunde mit 7:5, 3:6,
7:9 über de Morpurgo=Glaſſer, verloren dann aber im Endſpiel gegen
Macenauer=Marſalek mit 4:6, 1:6, 1:6.
30. Ziehungstag
12. September 19
In der heutigen Schluß=Ziehung wurden Gewinne über 400 M. gezog
2 Gewinne zu 1000 M. und 2 Prämien zu 500000 M. auf Nr. 2729
Ferner ſielen:
4 Gewinne zu 10000 M. 159546 320126
2 Gewinne zu 5000 M. 397646
8 Gewinne zu 3000 at. 77280 82297 278696 369348
30 Gewinne zu 2000 M. 7911 26902 58316 74632 115622 118s
124339 134452 172868 182887 200401 230578 269442 321979 3951
32 Gewinne zu 1000 M. 38314 80244 81902 114979 162044 1801
194663 216461 217368 276829 282234 293381 338734 3534 10 369
392425
70 Gewinne zu 600 M. 6854 11963 23608 44079 48185 62141
76141 104326 105487 107141 112613 134657 169592 184520 15
216163 223068 232667 243757 275330 280581 295005 300490 307.
326227 332789 339129 346205 350884 353989 365795 374336 376
398414
Geſchäftliches.
Startnummer 13 — und Dunlop.
Gegen die Zahl 13 haben viele Menſchen etwas einzuwer
Als Startnummer iſt ſie nun ganz und gar nicht willkom
Bei der Internationalen Sechs=Tage=Fahrt wurde aber die
mit ausgeloſt und fiel auf den Weltrekordmann Ernſt Henne
trotz dieſer unbeliebten Nummer auf Dunlop=Reifen die 8
ſtraſpunktfrei beendete und die Goldene Medgille errang. Er
traute ſeiner Bereifung, die er bereits in vielen Weltrekord
ten erprobt hatte.
Handarbeits=Ausſtellung. Die zurzeit im Mozartſaal
der Firma Willi Karg, Ernſt=Ludwigſtraße 7, veranſtaltete s
arbeitsausſtellung findet allgemein reges Intereſſe. Es ſin
neueſten Modelle aller Art ausgeſtellt, daher iſt der Beſuch
zu empfehlen. Da heute der letzte Tag dieſer Ausſtellung iſt
nicht verſäumt werden, darauf hinzuweiſen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Dienstag. 15. Septemder.
15.20: Hausfrauen=Nachmittag.
18.40: Dr. Metz: Holländer und Deutſche in Niederländiſch=Ind
19.05: A. Stüber, H. Auerbach und K. Jacklowſti: Die junge K
mannsgeneration.
19.45: Wettſingen. Ueber die beſte Leiſtung entſcheiden die Hi
20.30: Berlin: Wir wollen helfen.
22.00: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
Königswuſterhauſen.
Dienstag, 15. September.
10.10: Schulfunk: Muſikgeſchichte in Liedern
11.45: Münter: Abſchluß=Feier der 76. Hauptverſammlung *
Evangeliſchen Vereins der Guſtav=Adolf=Stiftung.
15.00: Kinderſtunde. Märchen und Geſchichten.
15.45: Frauenſtunde: Künſtleriſche Handarbeiten
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: M. Vollmberg: Mit den Gummiſuchern im Urwald.
18.00: P. Weſtheim: Gegenwartsfragen der Kunſt.
18.30: Dr. Pechel: Bleibende Werte der deutſchen Dichtung.
18.55: Wetter für die Landwiriſchaft
19.00: Franzöſiſch für Anfänger
19.30: W. Eggert: Möglichkeiten und Grenzen der wirtſchaftlid /
Selbſthilfe.
19.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Berlin: Wir wollen helien! — Einlage: Tages u Sxoring
22.30: Wetter=, Tages= und Sportrichrichten.
Weiterbericht.
Die Kaltluftreſte der abziehenden Störung verurſachen
in unſerem Bezirk vorübergehend noch Haufenwolkenbi
Jedoch ſetzt ſich das Hochdruckgebiet, das bereits auf dem Kon
Platz ergriffen hat, immer mehr durch. Wenn es auch m. /—
vereinzelt zu Nebel= oder Dunſtbildungen kommt, ſo heiteſe
doch tagsüber der Himmel auf. Die Temperaturen werd
folge der Ein= und Ausſtrahlung zwiſchen Tag und Nacht ſt.
Gegenſätze erfahren. Ob die Hochdruckwetterlage länger an m.
wird, iſt noch nicht vorauszuſehen, zumal an der Südſeite
kräftigen Tiefs über Island ſehr warme Luftmaſſen bereit E
den Britiſchen Inſeln vorgeſchoben werden.
Ausſichten für Dienstag, den 15. September: Stellenweiſe
nebel, ſonſt meiſt heiter, trocken, Temperaturengegenſät
ſchen Tag und Nacht ſich etwas verſchärfend.
Ausſichten für Mittwoch, den 16. September: Fortdauer d
ſtändigen Wetters wahrſcheinlich.
Sauptſchriftleitung. Rudolf Mauve
Verantwortſich zür Polltlk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feuilleion. Mu
Aueland und Heſche Nachrſchten: Mar Streeſei für Sport: Karl B7h
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; ſür den Schlusdienſt: Andreas Bau
„Die Gegenwari” Tagesſpſegel in Bild und Wort: Dr. Herbert. Neite
für den Inſeraienteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kühle.
Druck und Verlag. L. C. Wiltich — ſämtlich in Darmſtiad”
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Dienstag, den 15. Sept.
Die Börſenlage zu Wochenbeginn.
Erhebliche Kurseinbußen. — Ausgeſprochen ſchwache Tendenz an den Börſen.
Zwangsverkäufe und Selbſterekukionen.
käufen, teilweiſe aber auch aus Selbſtexekutionen im Hinblick auf
herannahende Differenztermine. Das Geſchäft war nicht ſonder=
Starke Rüdwärtsbewegung.
lich groß. Farben lagen zu Beginn 34 Prozent unter den Ber=
Frankfurt a. M., 14. September.
Börſe eröffnete zu Beginn der neuen Woche in
ausgeſpro=
wacher Haltung. Man war allgemein ſehr peſſimiſtiſch
ge=
da die Ereigniſſe in Oeſterreich und das Eiſenbahnatten=
Ungarn als ein Symptom dafür angeſehen werden, daß ſich
tiſchen Verhältniſſe allenthalben noch in Gärung befinden.
deſſen bewahrt man äußerte Zurückhaltung, zumal auch
Auslandsbörſen, die meiſt in ſchwacher Haltung
verkehr=
te Anregung ausgehen konnte. Obwohl das Angebot nicht
ar. ergaben ſich gegen die Kurſe vom Freitag abend recht
he Kurseinbußen, beſonders bei Spezialpapieren. Neben
ungünſtigen Momenten verwies man beſonders auf die
igkeiten im Blumenſtein=Konzern. Am ſtärkſten gedrückt
eröß en J. G. Farben mit minus 6 Prozent, Salzdetfurth
7½ Prozent), Conti Gummi (minus 42/ Prozent) und
Me smann mit minus 4½ Prozent. Mit Minus=Minus=Zeichen
eſch en Siemens, die ſpäter mit 10 Prozent Verluſt zur Notiz
gel len, Kali Aſchersleben und Holzmann, die je etwa 5—6
br 1: niedriger taxiert wurden. Ziemlich matt lagen ferner:
Ch =—7½ Mark), Scheideanſtalt, Rütgerswerke, Deutſche
Lino=
ſei Larſtadt und Montanpapiere, bei denen ſich Kursverluſte
vor —4 Prozent einſtellten. Am Bankenmarkt büßten
Reichs=
ba— eile 4 Prozent ein. Höher lagen nur Südd. Zucker mit
plrx Prozent. Der Anleihemarkt ſchloß ſich der ſchwachen
All=
timmung an. Altbeſitzanleihe (—0,60 Prozent), Türken
Prozent. Auch am Pfandbriefmarkt wurde Material ab=
. ſo daß gleichfalls ſchwächere Stimmung herrſchte.
Gold=
pfg iefe gaben durchweg um 1 Prozent nach.
f dem ermäßigten Niveau blieben die Kurſe im Verlaufe
ſeEn, da ſich ſtärkeres Angebot nicht mehr bemerkbar machte.
Aſsi leben kamen ſchließlich. 6 Prozent und Holzmann 5 Prozent
nies er zur Notiz. Gegen Schluß der Börſe machte ſich auf
Des ſen eine leichte Erholung bemerkbar. Am Goldmarkt zog
Tch eld im Hinblick auf den Medio auf 7 Prozent an. Am
De=
viſtrkt nannte man London — New York 4.8603. —Paris
12— e. —Madrid 53.75. —Schweiz 24.91½, —Holland 12,04¾4.
der Abendbörſe, ſetzte ſich die Rückwärtsbewegung
wes fort. In den meiſten Märkten lag wieder Angebot, wenn
auu icht in ſonderlichem Umſange, vor, z. T. aus Zwangsver=
liner Schlußkurſen, und ſchloſſen leicht erholt bei 95¾4 Prozent.
Berlin, 14. September.
Neben politiſchen ungünſtigen Momenten waren es
wirtſchaft=
liche Ueberlegungen, die geſtern die Stimmung ungünſtig
beein=
flußten. Einmal wird die Situation der Reichsbank nach
Unter=
zeichnung des Stillhalteabkommens durch die 25prozentige erſte
Freigabe in dieſer Woche ſchwieriger; außerdem ſtehen verſchiedene
Zahlungstermine hinſichtlich der Abwicklung der Börſen=
Engage=
ments, die unbedingt eine Belaſtung für den Geldmarkt bedeuten.
Man hatte ſchon vormittags mit einer ſchwächeren Börſe gerechnet,
das zu den erſten Kurſen herauskommende Material übertraf aber
alle Erwartungen bei weitem. Es gelangte von den
verſchieden=
ſten Seiten (Publikum, Spekulation, Ausland und auch
Exekutio=
nen) Ware in größeren Mengen an die Märkte. Da die
Aufnahmeluſt äußerſt gering war, verurſachte dieſes
An=
gebot zahlreiche Minus=Minus=Zeichen. (Man konnte über 30
va=
riable Papiere zählen.) Bei den niedrigſten Kurſen iſt allerdings der
Zwang, eine Minus=Minus=Notiz vorzunehmen, ſehr bald
ver=
geben, ſo daß ein falſches Bild leicht entſtehen könnte. Geſtern waren
aber die Kursabſchwächungen in der Tat recht erheblich und gingen
häufig, insbeſondere bei den Standardwerten, über 5 Prozent
hinaus. So verloren J. G. Farben. Salzdetfurth. A. E. G.,
Chade=
aktien, Spenska, Polyphon und beſonders Siemens bis zu 11½
Prozent. Selbſt Papiere, für die eine Anregung in Form der
zu erwartenden zweiten Rate, der Freigabegelder beſtand, wie
Schiffahrtsaktien, konnte ſich der Allgemeintendenz nicht entziehen.
Bei Betrachtung der Börſe muß man in der Anſicht beſtärkt
wer=
den, daß es nur zu begrüßen wäre, wenn die Beſtrebungen, alle
Orders der Kundſchaft durch die Börſe zu leiten, möglichſt bald
Erfolg hätten.
Auch im Verlaufe wurden weitere Exekutionen beobachtet,
und es traten erneut Kursrückgänge ein, die bei einigen
Papie=
ren bis zu 2 Prozent betrugen. Auch einige Bankaktien waren
heute wieder ſtärker angeboten. Mindeſtens ebenſo ſtark wie an
den Aktienmärkten war geſtern das Angebot, am
Pfandbrief=
markt. Auch hier war die Kaufneigung nur ſehr gering, ſo daß
die einzelnen Marktgebiete ziemlich einheitlich zirka 2—3 Prozent
im Kurſe gedrückt waren.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
irker Nückgang der Schweizer Einfuhr nach Deutſchland. In den
Monaten des Jahres 1931 beläuft ſich die ſchweizeriſche Ausfuhr
utſchland auf 129,2 Mill. Schw. Fr. Die Totalausfuhr im Jahre
trug 397,8 Mill. Schw. Fr.; ſie ging im Jahre 1930 bis auf 282,5
Schw. Fr. zurück. Im Monatsdurchſchnitt belief ſich die Ausfuhr
eutſchland für 1927 auf 33,15 Mill. Schw. Fr., für 1930 auf 23,54
nd für 1931 auf nur 18,46 Mill. Schw. Fr. Dagegen hat ſich
fuhr aus Deutſchland verhältnismäßig gut gehalten. Der
Monats=
nitt betrug im Jahre 1927 (Schw. Fr.) 45,14 Mill., im Jahre
1 09 Mill. und im Jahre 1931 (in den erſten 7 Monaten) 51,86
Insgeſamt belief ſich die Einfuhr aus Deutſchland nach der
im Jahre 1977 auf 541,7 Mill. Schw. Fr., im Jahre 1930 auf
Till. Schw. Fr. und in den erſten 7 Monaten 1931 auf 363 Mill.
Fr.
ndelsverkehr mit den Vereinigten Staaten von Amerika. Der
Generalkonſul in Chicago, Dr. H. F. Simon, hält am Frei=
* 2. Oktober 1931, bei der Außenhandelsſtelle für das Rhein=Main=
0 in Frankfurt a. M. Sprechſtunden über die wirtſchaftlichen
Ver=
hEe in ſeinem Amtsbezirk (Staaten Illinois, Jowa, Nebraska, Wis=
C0o Minneſota, Dord= und Süd=Dakota) ab. Firmen, die an den
SS tunden teilnehmen wollen, werden gebeten, dies der
Außenhan=
del e für das Rhein=Main=Gebiet, Frankfurt a. M., Börſe, bis zum
2tember mitzuteilen, damit eine Verteilung der Beſucher auf die
zu3 rfügung ſtehende Zeit ſtattfinden kann.
.h A.=G. für Wirtſchaftliche Beteiligungen, Frankfurt a. M. Die
U.=G. für Wirtſchaftliche Beteiligungen, Frankfurt a. M., beruft
au r 5. Oktober eine außerordentliche Generalverſammlung ein mit
er Tagesordnung: Beſchlußfaſſung über die Herabſetzung des
Wapitals (2,2 Mill. R.) durch Einziehung eigener Aktien von
2 Mill. RM. und durch Zuſammenlegung der übrigen Aktien im
nis 2:1 unter gleichzeitiger Aenderung der Satzungen betr. die
gkeit der Einziehung von Aktien. Der Verſammlung wird ferner
* gemäß 8 240 H.G.B gemacht werden.
Mekallnokierungen.
ie Berliner Metallnotierungen vom 14. September ſtellten
r je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt cif Ham=
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für
utſche Elektrolytkupfernotiz) auf 72 RM. — Die
Notie=
t der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes
Sreiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte
ung und Bezahlung) ſtellten ſich für
Originalhüttenalu=
m. 98= bis 99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren
70 RM., desgl. in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 174
Reinnickel, 98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 49
RM., Feinſilber (1 Kilogramm fein) 39—41 RM.
Produkkenberichte.
annheimer Produktenbericht vom 14 September. Weizen inländ.
24,25—24,75 Noggen inländ. 21,25—21,75, Hafer inländ. neue
16,50—18, Sommergerſte inländ. 17—19, Futtergerſte 17—18,
chrot (Mannh. Fabr.) prompt 12—12,25, Biertreber mit Sack
11,25, Trockenſchnitzel 6, Wieſenheu loſe 3,80—4,40, Rotkleeheu
Luzernkleeheu 4,30—4,80, Stroh: Preßſtroh Roggen=Weizen
T.80, Hafer=Gerſte 3,40—3,60, geb. Strvh Roggen=Weizen 2,60—2,80,
amehl Spezial 0 mit Sack (Südd, Großmühlenpreis ab Mühle)
lusmahlung Sept. 39,75 dito neue Ausmahlung (97 Prozent)
Nob. 35,25, dito mit Auslandsweizen 37,75, Roggenmehl mit Sack
31. Weizenkleie fein mit Sack 9,50—9,75, Erdnußkuchen 12,25 bis
Tendenz ſtetig. Bei unveränderten Forderungen für
Inlands=
treide und infolge des ſchwachen Mehlgeſchäftes verkehrte, der
in ruhiger Haltung.
Diehmärkke.
rankfurter Viehmarkt vom 14. September. Aufgetrieben waren
Einder, 354 Ochſen, 162 Bullen, 552 Kühe und 466 Färſen, ferner
alber 86 Schafe und 4613 Schweine. Bezahlt wurde pro Zentner
Ogewicht: Ochſen al) 41—4, a2) 37—40, b) 32—36; Bullen a) 33
b)27—32; Kühe a) 32—35, b) 28—31, c) 22—27; Färſen a) 41—45,
50—53, c) 44—49, d) 36—43; Schafe nicht
Viertel Rinder, 5 Kälber, 11 Hammel und 21t halbe Schweine.
rfleiſch 1 70—75, dito 2 60—70, Bullenfleiſch 58—61, Kuhfleiſch 2
5 dito 3 30—45, Schweinefleiſch 65—72. Geſchäftsgang ſchleppend.
Ɨbericht: Auf dem Rindermarkt war der Auftrieb etwas größer als
—Vorwoche. Bei ruhigem Geſchäft verblieb Ueberſtand. Die Preiſe
bei allen Viehgattungen einen Pfg nach. Das angetriebene Vieh
Don mittlerer Qualität, etwa 50 Prozent des Auftriebes wurden
in die Verſorgungsgebiete ausgeführt. Der Schweinemarkt war
* ſchwächer als in der Vorwoche beſchickt. Bei ruhigem Geſchäft und
Denden Preiſen wurde ausverkauft. Fettſchweine geſucht, magere
Eine vernachläſſigt. Kälber und Sch=e bei ſchleppendem Handel
Emt,
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 14. Sept.:
Getreide. Weizen: Sept. 48,75, Dez. 50.50, März 53.25, Mai
55; Mais: Sept. 42.50, Dez. 38½, März 40½ Mai 42½; Hafer:
Sept. 21½, Dez. 23.25, Mai 26½; Roggen: Sept. 39, Dez. 3938,
März 41.50, Mai 42,50.
Schmalz: Sept. 7.45, Okt. 7.37½, Dez. 6.45. Jan. 6.42½.
Schweine: leichte 6.00—6.25, ſchwere 5.10—6.00;
Schweine=
zufuhren: Chicago 37 000, im Weſten 109 000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 14. Sept.:
Schmalz: Prima Weſtern 8.20; Talg, extra, loſe 2.75.
Getreide. Weizen: Rotwinter 62.75, Hartwinter 62.75;
Mais, loko New York 56.50; Mehl, ſpring wheat clears 4.00
bis 4.50; Fracht: nach England 1,6—2,3 Schilling, nach dem
Kontinent 8.00—8.50 Cents.
Kakao. Tendenz; kaum ſtetig; Umſätze: 143; Loko: 4.75;
Sept. 4.27, Okt. 4.34, Dez. 4.47, Jan. 4.56, März 4.69, Mai 4.82,
Juli 5.01.
Die zweike amerikaniſche Breigabe=Rate
für beälſche Verorteien.
Sobald die Schwierigkeiten, die bisher der Auszahlung der zweiten
Rate der amerikaniſchen Entſchädigung an die deutſchen Reedereien
ent=
gegenſtanden, endgültig bereinigt ſind, werden der Norddeutſche Lloyd
6284 00 und die Hapag 9 656 000 Dollar erhalten.
Als erſte Rate wurden bereits bezahlt an den Norddeutſchen Lloyd
7 339 000 und an die Hapag 11 270 000 Dollar.
An Zinſen für die Zeit vom 31. Dezember 1928 bis zum 18. Juli
1930 ſtehen ferner zu dem Lloyd 2 101000 und der Hapag 3 228000
Dollar. Außerdem werden an die früheren Eigentümer deutſcher
Patente ſowie der Funkſtation Sayville insgeſamt etwa 6 Millionen
Dollar gezahlt werden.
Das amerikaniſche Staatsdepartement gab geſtern bekannt, daß die
Schwierigkeiten bezüglich der Auszahlung der Entſchädigungen an die
deutſchen Entſchädigungsberechtigten: Hamburg=Amerika=Linie,
Nord=
deutſcher Lloyd und andere Reedereien ſowie die Inhaber deutſcher
Patente und die Eigentümer der deutſchen Funkſtation Sayville nunmehr
beſeitigt ſeien. Die Vereinigten Staaten würden die zweite Rate der
den deutſchen Entſchädigungsberechtigten zuſtehenden Summe binnen
kurzem auszahlen. Die deutſche Reichsregierung werde für die am 30.
September fällige Summe, die Deutſchland an die amerikaniſche Mixed
Claimes=Berechtigte zu zahlen hatte, ein Moratorium erklären. Dazu
ſei die deutſche Reichsregierung nach dem deutſch=amerikaniſchen
Schulden=
abkommen berechtigt. Auf dieſe Weiſe würde dem franzöſiſchen
Stand=
punkt, daß Deutſchland während des Hoover=Jahres an keine fremde
Regierung Schulden zahlen ſolle, Rechnung getragen werden.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Wie wir hören, hat die Stempelvereinigung den Zinsſatz für
Bank=
ſparkonten mit Wirkung vom 15. September 1931 auf 6 Proent p. a.
neu feſtgeſetzt.
Die deutſche Rohzinkproduktion ſtellte ſich im Monat Auguſt 1931
auf 3808 Tonnen gegen 2809 Tonnen im Monat Juli 1931.
Die Umſätze des Schuheinzelhandels wieſen im Berichtsmonat
ver=
glichen mit denen des Vormonats, einen erheblichen Rückgang auf, der
ſich im Durchſchnitt nach dem Bericht des Reichsverbandes Deutſcher
Schuhhändler e. V., Berlin, auf 30 Prozent belief, in einzelnen Fällen
ſogar bis nahe an 50 Prozent heranreichte.
Nach den cm Freitag gepflogenen Verhandlungen wird das geſamte
Werk des Phönix ſpäteſtens am 1. Oktober völlig ſtillgelegt. Dadurch
werden etwa 400 Arbeiter und Angeſtellte brotlos,
Die vor 2 Jahren nach dem Vergleichsverfahren der
Seidengroß=
handelsfirma Schott in Frankfurt a. M. zur Fortführung deren
Ge=
ſchäfte mit 200 000 RM. nom. Aktienkapital gegründete Schott A.=G.
Seide und Wolle, Frankfurt a. M., hat, wie wir erfahren, wieder die
Liquidction beſchloſſen. Vorausſichtlich wird dieſe ehemals im deutſchen
Seidengroßhandel ſehr bedeutende Firma, die auch in Berlin eine Filiale
unterhält, künftig nur ein Etagengeſchäft betreiben.
Die Badiſche Lokaleiſenbahnen A.=G., Karlsruhe, macht einer
außer=
ordentlichen Generalverſammlung am 30. September Mitteilung gemäß
8 240 H.G.B. vom Verluſte von mehr als der Hälfte des Aktienkapitals
von 900 000 RM. 1930 hat bekanntlich trotz der Zuſchüſſe mit einem
Verluſt von 414 828 RM. abgeſchloſſen.
Der Gläubigerserſammlung der Commerzbank des Saarlandes A.=G.,
Saarbrücken, am 18. ds. Mts. wird der Bericht des Ausſchuſſes vorgelegt.
Gleichzeitig ſoll der Gläubigerausſchuß endgültig gewählt und Beſchluß
über die Einleitung des gerichtlichen Vergleichsverfahrens gefaßt werden.
Das ſeit 1819 beſtehende Bankhaus C. Wilh. Stengel, Zwickau, hat
geſtern ſeine Schalter geſchloſſen. Die Firma ſtrebt einen
Liquidations=
vergleich an, für den die Inhaber ihr ganzes Vermögen zur Verfügung
ſtellen. Sie hofft, bei einer ruhigen Abwicklung die Gläubiger
befrie=
digen zu können. Ein Status liegt noch nicht vor.
Die geſtrigen Unruhen in Steiermark hatten auf die Wiener Börſe
keinen Einfluß. Die Kuliſſe begann mit teilweifen Beſſerungen, ſpäter
trat Geſchäftsſtille ein. Im Clearing ergaben ſich keine Veränderungen.
Am Montag vormittag hat in dem Gebäude der Schweizer
Muſter=
meſſe in Bafel der von der Internationalen Geſellſchaft und dem
Inter=
nationalen Verein der Lederinduſtriechemiker einberufene Kongreß der
Lederchemiker mit einer kurzen Eröffnungsfeier ſeinen Anfang
genom=
men.
Berliner Kursbericht
vom 14. September 1931
Deviſenmarft
vom 14. Sepfember 1931
Me
Danatbank. . . . . . .
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban1
dapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Eleltr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
G.
69.50
64.—
40.—
29.625
49.50
30.125
53.50
28.—
53.50
44.—
70.50
72.—
Deutſche Erdöl.
Clektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u. 1
Köln=Neueſſen /
Phil. Holzmann
Kali Aiſchersleben.
Nlöcknerwerte
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Kotsw.
Orenſtein & Koppel
Mee
Rtd
38.—
57.75
33.
Rfce
H.5o
27.50
34.125
34.—
16.—
Volyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kafſ=
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſto
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.. Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Aupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
60-
22.75
139.—
56.—
81.—
23.75
29.—
14—
95.—
18.—
29.—
Helſingfor=
Wien
Prag
Budapeſt
Soſig”
Holland
Lslo
Kopenhagen
Stockholm
London.
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk.
100 Schillingl
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 T.Sta.
1 Pap. Peſo
1 Dollar.
100 Belge
100 Lire
100 Francs
Gelo
10.59
59.17
12.467
73.43
3.057
169.88
112.51
112.54
112.62
20.459
1.151
4.209
58.55
Ai
1s.s0
Rit
10.81
59.39
12.427
72.57
3.063
170.24
112.7
112.76
112.84
20 489
1.1551
4.217
58.67
22.,07
16.54
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Nio de Janetro
Jugoſlawien /100 Dinar
Portugal
Athen
Iſtambu
Kairo.
Kanada
Uruguan
Jsland
Tallinn (Cſtl.)
Riga
Währung /
100 Franken
100 Peſetas
100 Gulden
11 Yen
Milreis
100 Escubot
100 Drachm
11 türk. 2
1 äghpt. 2
teanad. Doll.
1 Goldpeſo
100 isl. Kr.
100 eſtl. Kr.
100 La1s
Radd
62.08
37.71
81.75
2.079
0.256
7.432
18.54
5.452
20,9s
4.776
1.888
52.36
112.44
81.27
Brie
2.24
37.79
81.91
2.083
0.258
7.446
17.56
5.462
20.99
4.184
1.982
92.54
112.66
81.43
Frankfurter Kursbericht vom 14. September 1931.
72 Dtſch. Reichsan!
5½%Intern.,
68Baden ....."
8%Bahern .....
....."
88 Heſſen v.2s
v. 291
6% Preuß. Staat.
8% Sachſen ......
....
72 Thüringen.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4ÜI=
Ab=
löſungsanl.. ...
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
0 Aachen v. 29
829 Baden=Baden.
6%Berlin
88 Darmſtadt v.26
v. 28
7% Dresden. ... ..
8%0 Frankfurt a. M.
v. 26
5. 26
835 Mainz
82 Mannheim b. 26
N
82Mänchen
82 Nürnberg.
82 Wiesbaden
% Heſi. Lande
89
Goldobli
4½% Heſi Lds.
Hyp.=Bk.=Liquid.)
4¾% Kom.,Obl.
8% Preuß. Lds..=Anſt. G. Pf.)
7%
82 Goldoblig
93.5
62.5
45.25
3.25
1.35
66
84.5
Rre
80
75
VL
Bk.Girozentr. für
Heſſen Goldobl. 75.25
8½ Kaſſeler Land. Goldpfbr. 91
79 Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.,
8% Naſſ. Landesbt.
82.75
73
4½½ „ Liqu. Obl/ 81.25
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
-AuslSer.
„ Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
8% Berl. Hyp.Bk.
4½ %,Licgu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp.=Bk..
½% — Lic.Pfbr.
Pfbr.=Bk
„ Liqu
83 Mein.Hhp.=Bk.
„Lig.Pfbr.
82 Pfälz. Hyp.=Bk.
Lig. Pfor
4½
8% Preuß.
Boden=
ered.=Ban!
4½% Lig.Pfbr.
89 Preuß.Centrl.=
Bodencr.=Bank
„ Lig. Pfbr.
825 Rhein.=Hhp.Bi.!
5% Lig.Pfbr.
7 Rhein.=Weſtf.
Bo. Credit.
% Südd. Bod.
Cred.=Bank
a.Pl
Mie
D Daimler=Benz
88 Dt. Linol=Werke
2 Klöckner=Werkel
Mainkrw. v. 26/ 707/,
Mitteld. Stahl.
39 Salzmannu. Co
72 Ver. Stahlwerkel 55.5
8% VoigtckHäffnerl 75.5
3. 6. Farben Bonos/ 77
58
92
15% Bosn. 2.E.B.
L.Inveſt.
5% Bulg. Tab.b. 021
4½% Oſt. Schätzel
4% Oſt. Goldrentel
5” vereinh. Rumän
4½%
42 Türk. Admin.
„ 1. Bagdadl
Zollanl.
4½% ungarn 1918
1914
Goldr.
1910
Artier
30.5
1.8
11.75
12.5
91.
91
Ala. Kunſtzüde Intel 43.75
A. E. G. . . . . . . . . . / 53
83.25 AndregeNoris Bahn
Aſchaffba. Brauereil
Zellſtoffl 25.25
Bemberg, 1. P..
Bergm. El.=Werke
BrownBoverickCie.
s9 Buderus Eiſen..../ 24
81 Semeni Heidelberg/ 40
Karlſtadt
79
J. 6. Chemie, Baſell128
Chem.Werke Albert
Chade
1185
9o.25 MContin. Gummiw./ 71.5
Linoleuml 32
85.5
84
nier=Benz
11.5
Mnfce
Erdöl
Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt
Linoleumwerke
„ Eiſenhandel. .
Dyckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft!
Eſchw. Bergwerk.
EßlingenMaſchinen
Ettlingen Spinnereil
Faber & Schleicher
3.6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter))
Felt. & Gnilleaume
Frankf. Gas i. Lig.
Hof..
Gelſen:. Bergwer!
Geſ.felettr. Untern.
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frrft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Lempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Au fſerm.
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eiſer
Holzmann, Phil.
Ziſe Bergb. Stamm
Genüſſel
Junghan?
Kali Chemie
„ Aſchersleben
Kämmgarnſpinn.
Karſtadt, R... . . .
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68.5
95.5
23.75
24
37.5
58
19.25
21
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eeee Mi Ve
Lüdenſcheid Metalll
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Maintr.=W. Höchſt.
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Metallgeſ. Frankf
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e Hu
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Bahß & Frehtag.
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„ Waldhof.
„ Memel..
60
44
63
Oberbedar;
Bhöntx Bergbau
Reiniger. Gebbert
Rh. BraunkohlenI.
„ Elektr. Stamm
„ Metallwaren.
Stahlwerke ...
Riebeck Montan.
Roeder Gebr. .
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Ver. f. Chem. Ind.
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Baher. Hhp. 1. W.
Berl. Handelsgeſ.
Khpothelbk.,
Comm. u. Privatb
Darm ſt. u. Nat.=Bk.
121
Dt. Bank und Di
66
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank
a
Frankf. Bank
„ Hyp.=Bank
Pfdbr.=Bk.
21.75 Mein. Hyp.Bank..
Sſt. Creditanſtalt
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Reichsbank=Ant...
Rhein. Hyp.=Bank.
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65
103.5
153
50
84.5
92.,75
108.25
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N. .G. f.Veriehrei
Allg. Lokalb. Kraftn
786 Dt.Reichsb. Vzo)
Hapag
Nordd, Llohd. . ..
Südd. Eiſenb.=Ge
31.5
GSil,
30
Allianz. n. Stuttc,
Berſicherung ...150
Verein. Verſ. 135
FrankonaRück=u.M
Mannh. Verſic
Otavi Minen
ſchantung Sanbelsl
Seite 14
Dienstag, den 15. September 1931
Nummer 21
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Herrenſohlen
Damenſohlen
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Angelegen-
heit aus einer trostlosen Garnison.
Das originelle Militär-Lustspiel
Dienst ist
Dienst
mit Fritz Schalz als Husar Kaezmarek,
der durch seine beispiellose Dummheit
seine Vorgesetzten bald zum Wahnsinn
bringt.
In weiteren Rollen; Lucie Englisch,
R. A. Roberts, Trude Berliner, Maly
Delschaft u. a.
Wieder ein köstlicher unübertrefflicher
Lustspiel-Schlager!
EELIK BRESSART
als Major und Festungskommandant Fröschen in dem neuesten
Richard-Eichberg-Tonfilm
Gerda Maurus u. Hans Stüwe
in dem spannenden Kriminal-Tonfilm:
Hilfe!
Uberfall!
Dazu ein reichhaltigen
Beiprogramm.
(Alarm um Mitternacht)
Regie: Johannes Mever.
In weiteren Rollen: Otto Wallburg,
Bra Schmidt-Kayser, Herm. Valentin,
Hans Brausewetter u. a.
Ein sensationelles Abenteuer mit
auf-
regenden Kämpfen und tollen
Ver-
folgungen in Eisenbahn, Auto und
Flugzeug
Daxu ein reichhaltiges Beiprogramm.
Holzſtr., a. Br
(13117a
Nichkrau
in 3 Tagen
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pot,Halle a. S
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Beginn: 3.45, 600 und 8.20 Uhr
Beginn 5 Uhr, letzte Vorst. 8.20 Uhr.
Woog, 14.Se)
Waſſerhöhe
Luftwärme
Waſſerwärme
mittags 7 Uh
Woogs=Polizei
Deutscher Flotten-Verein
Ortsgruppe Darmstadt
Deutscblands Flotte im Mäittelmeer
Ein Großflm der Zeit
Städt. Saalbau, Samstag, 19. September,
20.30 Uhr.
Eintrittspreise: Vorverkauf Verkehrsbüro Mk. 0.70,
0.90, 1.10, 1.30, Abendkasse Mk. 0.80, 1.—, 1.20. 1.50,
Erwerbslose Mk. 0.40 gegen Ausweis.
(13295
Berſtorgeräng
Mittagtiſch 30s
Speisehaus
Fauldrath
Hölgesſtr. 5,
Schweinebraten
Wirſinggemüſe
oder
Kartäuſerklöße
Apfel=Kompott
Mittwoch, den 16. September, 20.30 Uhr
Geſchäftsführer Hugo Weinberg ſpricht über:
Die Angestellten und die
Wirtschaftskrise
Gäſte willkommen.
Eintritt frei.
Samstag, den 19. September, 20.30 Uhr
Familienabend für
Mitglieder u. Angehörige
Dienstag, den 22. September, 20.30 Uhr
Lichtbilder=Vortrag mit bunten Lichtbildern
Einführung
in die Pilzkunde
Dienstag, den 29. September, 20.30 Uhr
Fortſetzung des Lichtbildervortrags:
Unsere wichtigsten, nützlichster
und schädlichsten Pilze
Redner: Herr F. Kallenbach, Schrittleiter der
Zeitſchrift für Pilzkunde.
Gäſie willkommen.
Eintritt frei.
Alle Veranſtaltungen finden im (13316
GDA-Heim, Riegerplatz 3. ſtatt.
Gewerkſchaftsbund der Angeftellten GDA
Ortsgruppe Darmſtadt.
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eines jungen Haushaltes in dem Hauſe
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deorg Alexander als fescher Rittmeister Graf Rudi Werthern
Maria Paudler als Hofschauspielerin Josefne
Martha Eggerth als Komtesse Maria Charlotte
Anton Polntner als Erzherzog Max
Ernst Verebes und Senla Söneland.
Eine schwungvolle Tonflm-Operette mit einer Fülle lustiger Situationen,
mit süßen Mädels, feschen Jungen und den entzückenden Melodten von
Hans May.
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Barzahlung:
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mit dreitür. Spiegelſchrank:
Küche (natur
beſtehend aus Küchenſchrank, Anrichte, Tiſch,
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hin=
ſichtlich der Firma: Theodor Kalbfuß,
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Abteilung B: Am 11. September 1931
hinſichtlich der Firma: Heſſiſche
Licht=
ſpiel=Theater=Aktiengeſellſchaft.
Darm=
ſtadt: Durch Beſchluß des Aufſichtsrats
vom 20. Juni 1931 iſt der
Geſellſchafts=
vertrag geändert. — Die von der
außer=
ordentlichen Generalverſammlung vom
20. Juni 1931 beſchloſſene Herabſetzung
des Grundkapitals auf 300 000.— RM.
und die in derſelben Verſammlung
be=
ſchloſſene Erhöhung des herabgeſetzten
Grundkapitals um 150 000. —RM. ſind
durchgeführt. Das Grundkapital beträgt
jetzt 450 000.— RM.
Als nicht eingetragen wird
veröffent=
licht: Das Grundkapital iſt eingeteilt in
100 Stammaktien zu je 1000.— RM.
200 Vorzugsaktien zu je 1000.— RM.,
150 neue Vorzugsaktien
zu je 1000.— RM.
Die Aktien lauten ſämtlich auf den
In=
haber. — Die neuen Vorzugsaktien
er=
halten wie die bisherigen Vorzugsaktien
aus dem Jahresgewinn vornweg eine
Dividende von 8% und falls auf die
Stammaktien für ein Geſchäftsjahr eine
höhere Dividende als 6% ausgeſchüttet
wird, eine Zuſatzdividende für das
be=
treffende Geſchäftsjahr von ½% für
jedes volle Prozent, das über 6% hinaus
auf die Stammaktien entfällt. (13291
Darmſtadt, den 12. September 1931.
Amtsgericht I.
Das diesjährige Herbſtobſt aus dem
Gemeindeobſtwäldchen wird losweiſe an
Ort und Stelle am Dienstag, den 22
September, vormittags 8 Uhr
begin=
nend, meiſtbietend verſteigert.
Es kommen zum Ausgebot ungefähr
300 Los Aepfel feinſter Sorten, im
gan=
zen etwa 2000 Zentner, und 30 Los
Birnen, etwa 200 Zentner.
Zuſammenkunft am Eingang des
Obſt=
waldchens. Nähere Auskunft erteilt der
Baumwart Lang und Feldſchütz Drott.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Wallerſtädten.
(13290
Gerhardt.
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Heinrichſtraße 52.
(13135b)
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Donges & Wieſt.
(13139b)
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e. G. m. b H.
(12320
Die Stadtwahlkommiſſion hat
feſt=
geſtellt, daß an Stelle des verſtorbenen
Stadtratsmitgliedes Herrn Heinrich Krug
Herr Rechtsanwalt
Dr. Friedrich Mattern
in den Stadtrat einzutreten hat.
Das Protokoll liegt am 15., 16. und
17. September 1931 im Stadthaus.
Zimmer Nr. 33, während der
Dienſt=
ſtunden zur Einſicht der Beteiligten
offen. Einwendungen gegen die Wahl
und den Gewählten ſind während dieſer
Zeit ſchriftlich oder zu Protokoll bei
dem Unterzeichneten bei Meidung des
Ausſchluſſes vorzubringen. (St. 13324
Darmſtadt, 12. September 1931.
Der Stadtwahlkommiſſar
Derp, Bürgermeiſter.
Barmer Bogen
10 Mtr. Kupon ..
Klöppel-
Hemdennasse
volle Weite
Wäsche-
Stickerei
schöne Muster
3,05 Mtr. Kupon".
Stickerei-
Hemdenpasse
volle Weite
Uftocelberekt
Schal-Kragen
Crepe Marocaine,
aus reiner K’seide,
mit Madaira-Stick
Jabot-Kragen
Crépe-Georgette m.
moderner Stickerei
C.
Kleiderweste
Sportform,
Kunst-
seidenrips mit 4
Perlmutterknöpfen
Plastron-
Kragen
Crépe de Chine
m. Spachtelmot.