Gnzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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—schentlich 2maligem Erſcheinen vom 1. September
September 2.18 Reſchsmark und 22 Pfennig
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Franfut a. M. 4301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluftrierte Beilage: „Die Gegenwart=, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit + verſehenen Origlnal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 246
Samstag, den 5. September 1931. 194. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspig.
Finanz=Anzelgen 40 Reichspfg. Reklamezelle (92 mm
breit) 2 Reichsmark. Anzeigen von auswäris 40 Reichspfg.
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ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
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Konkurs oder gerichticher Beſtreibung fäll jeder
Rabatt weg. Bankkonio Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter und Naionalbank
Auf den Trämmern der Zollunion.
MSladsausſprache am 13. Okkober über die Genfer Verhandlungen. — Folgen der franzöſiſchen
Macht=
polikik: Angünſtige Akmoſphäre für einen Beſuch Lavals und Briands in Deutſchland.
Neue franzöſiſche Schikanen.
Tiefgehende Erregung in Berlin.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Aelteſtenrat des Reichstages hat am Freitag den kommu=
—ſchen Antrag auf frühere Einberufung des Reichstages abge=
It.
Dieſes Ergebnis war nach den letzten Vorgängen in Genf
v. ohne weiteres zu erwarten, denn durch ſie iſt eine ſtarke
Er=
ng auch bei den bürgerlichen Mittelparteien ausgelöſt wor=
Man hat ſich indes aber wohl geſagt, daß der
Reichsaußen=
iſter Dr. Curtius vor Ende September nicht in
Zelin ſein kann und daß man ſeine Rückkehr zum mindeſten ab=
—ten muß, ehe man endgültig Stellung nimmt und die
Konſe=
zen aus den ganzen Vorgängen zieht.
Die Sozialdemokraten, die immer noch auf neue Zugeſtänd=
*. des Kanzlers warten, haben ihre Fraktion erſt für die
kom=
rde Woche einberufen, ebenſo halten es Wirtſchaftspartei, Land=
— und Volkspartei, deren Vorſitzender Dingeldey am Freitag
Ei Kanzler war und in den nächſten Tagen noch eine weitere
2ſprache haben wird. Im Aelteſtenrat des Reichstages haben
gens die Deutſchnationalen durch den Abg. Berndt eine Er=
Sing von unerhörter Schärfe abgeben laſſen, die man wegen der
ſerordnungen in allen Wendungen gar nicht wiedergeben darf.
klang aus in der Forderung nach dem Rücktritt des
Außen=
ſters und des ganzen Kabinetts. Die Deutſchnationalen haben
dieſer Forderung aber keine Reſonanz gefunden. Immerhin
feſtgeſtellt werden, daß der Wunſch nach einer gründlichen.
enpolitiſchen Ausſprache infolge des Scheiterns
Zollunion auch bei den bürgerlichen Parteien beſteht und
ſpäteſtens unmittelbar nach dem 13. Oktober — an dieſem
nin hält auch die Regierung feſt — die große Abrechnung
kom=
wird. Ob ſie nach der perſonellen Seite irgendwelche
Fol=
ngen haben wird, läßt ſich im Augenblick noch nicht ſicher
be=
vorten, aber es läßt ſich ſagen, daß in der Reichskanzlei eine
niedergedrückte Stimmung herrſcht.
Die Deutſchnationalen haben verlangt, daß angeſichts
offfen feindſeligen Haltung Frankreichs”
Beſuch der franzöſiſchen Miniſter in Berlin
reſagt werde, eine Auffaſſung, die weiteſten
Bo=
i ergriffen hat, und für die eigentlich bei der Regierung
Ver=
onis vorhanden ſein ſollte. Es läßt ſich in der Tat kaum
den=
daß, unmittelbar nachdem uns die Franzoſen in Genf
öffent=
auf die Knie gezwungen haben, die Vorausſetzungen für eine
rauensvolle Ausſprache vorhanden ſein ſollten. Aber man darf
Ih vor allem nicht vergeſſen, daß in Deutſchland Tauſende
ent=
zelter Exiſtenzen leben, die dieſe Gelegenheit zu einer
Ent=
ing ihrer Verzweiflung benutzen könnten. Dagegen ſind, ſo
9ten wir, auch die umfaſſendſten Vorſichtsmaßregeln der
Poli=
nutzlos und es würden ſich nicht auszudenkende
Fol=
t ergeben, wenn, den franzöſiſchen Miniſtern
einem Beſuche in Deutſchland etwas
ge=
lihe. Unter ſolchen Umſtänden die Verantwortung für die
önliche Sicherheit der franzöſiſchen Politiker zu übernehmen,
ein gewagtes Unterfangen. Deshalb wäre es ſchon aus dieſem
inde gut, wenn der Beſuch der Franzoſen, der ja einem Einzug
Sieger in Berlin gleichkäme, abgeſagt würde.
Berliner Preſie zum Berzicht auf die Zoll=Anion.
CNB. Berlin, 4. September.
Nachdem bereits geſtern abend einige Zeitungen ſich mit dem
Zicht auf die Zoll=Union beſchäftigt hatten, nehmen die meiſten
tigen Morgenblätter ebenfalls eingehend zu der Erklärung im
Eopa=Ausſchuß Stellung.
Die „Voſſ. Ztg.” nennt die Zoll=Union eine Frühgeburt, die
ſt recht lebensfähig war, als ſie zur Welt kam. Wenn es
zu=
ft, ſo ſchreibt das Blatt, daß der Vertreter Frankreichs nicht
einen Verzicht für die Gegenwart, ſondern auch ein feierliches
rſprechen für alle Zukunft gefordert hat, dann ſtellt die
gleich=
tende Erklärung, die Curtius und Schober geſtern abgegeben
ſen, ein geſchicktes und annehmbares Kompromiß dar. Es wäre
lliche Preſtigepolitik geweſen, wenn Deutſchland und Oeſterreich
4bhängig von dem Spruch des Haager Gerichtshofes und auch
te politiſchen Druck der Signatarmächte von Verſailles und St.
Emain, auf ein räumlich enger begrenztes Projekt nicht Verzicht
eiſtet hätten zugunſten eines Planes, der mehrere größere
Zoll=
ionen vorſieht.
Der „Börſen=Curier” bezeichnet den Zoll=Unionsplan als
Tomatiſch unzulänglich vorbereitet. Niemand ſollte aber leug=
, daß die Abſichten auch im internationalen Sinne gut waren
O daß der Druck, unter den ſie geſetzt wurden, der Herkunft nach
chtpolitiſch, der Wirkung nach erſt durch die Kraft der Ereig=
1e, die ſo noch vor wenigen Monaten nicht vorauszuſehen waren,
Uberwindlich war. Die Macht derer, die den Plan aus
politi=
en Gründen bekämpften, hat ihn in der beabſichtigten Form zu
1 gebracht; die Mittel dieſer Macht wurden durch die Auswir=
Igen der Wirtſchaftskriſe geſichert. Der Verzicht auf den Unions=
In darf kein Ende ſein. Er ſei der Anfang zu Größerem.
Der „Tag” bezeichnet es als müßig, jetzt darum zu ſtreiten,
die Zoll=Unionspolitik richtig oder falſch geweſen ſei. Es
ben jede Politik, wenn ſie nur zur rechten Zeit und mit
m rechten Mittel arbeitet, fruchtbar und möglich. Der Rück=
IIlei längſt überfällig. Es wäre aber eine merkwvürdige
Auf=
lung, wenn man Curtius allein als Sündenbock für eine
2litik in die Wüſte ſchickte, für die doch das ganze Kabinett
rantwortlich ſei. Nicht die Spiegelfechterei in Geuf, ſondern
1e wahre Realpolitik könne in Zukunft Erfolge verſprechen.
** Lage, die jetzt geſchaffen worden ſei, ſei nur zu meiſtern,
Emn neue Männer neue Wege ſuchten.
Der Widerhall in Wien.
TU. Wien, 4. September.
Zu den geſtrigen Erklärungen des deutſchen und des
öſter=
reichiſchen Außenminiſters in Genf ſchreiben die „Wiener
Neueſten Nachrichten” die dem Vizekanzler Schober
nahe=
ſtehen, u. a. folgendes: Die franzöſiſche Erpreſſung kann es zwar
verhindern, in dieſem Augenblick die Zollunion zu verwirklichen,
ſie kann aber nicht die Tatſache aus der Welt ſchaffen, daß
Oeſtereich wirtſchaftlich und politiſch ohnmächtig ſei, was gerade
die Kriſenvorgänge am deutlichſten bewieſen haben, die
Frank=
reich die Waffen gegen uns in die Hand gegeben haben.
Die „Reichspoſt” verſieht ihren Leitartikel mit der
Ueber=
ſchrift „Canoſſa”. Sie ſagt u. a., das angerichtete Unheil iſt
groß geworden. Es wurde in verſchiedenen Kreiſen ſchon nach
Oſtern bekannt, daß Frankreich kreditpolitiſch antworten werde.
Warum man nicht damals zu einer Verſtändigung zurückgefunden
hat, warum man nicht wenigſtens, als die Kreditanſtalt in
Brand geſchoſſen war, eine Formel fand, die den Frieden
leich=
ter als heute vermittelt hätte, darüber wird noch Klarheit
ge=
ſchaffen werden müſſen, wenn die geſamten Akten überprüft
werden können.
Die „Neue Freie Preſſe” betont, daß der Verzicht auf
den Zollunionplan nichts an Oeſterreichs wirtſchaftlicher Kriſe
ändere. Die Zollunion zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich
iſt zur Strecke gebracht. Aber nicht getötet iſt die Not der
unter=
drückten Millionen. Durch keine Preſſion werden jene
Bedürf=
niſſe zum Schweigen gezwungen, die durch den Wahnſinn der
Friedensverträge entſtanden ſind. Die Zollunion wird von der
Tagesordnung abgeſetzt, aber die Kataſtrophe iſt geblieben.
Poſitives muß geſchaffen werden, ſonſt wird der paneuropäiſche
Gedanke ſelbſt zu Grunde gehen.
Das Hauptorgan der Sozialdemokraten, die „
Arbeiter=
zeitung” wendet ſich gegen den franzöſiſchen Imperialismus.
der nunmehr auf der Höhe ſeiner Macht ſtehe, da das
fran=
zöſiſche Geld Europa regiere wie es wolle. Das Blatt wendet
ſich aber auch gegen die deutſche und die öſterreichiſche Politik
in der Zollunionsfrage. Der Kampf habe mit einer
demütigen=
den Niederlage geendet.
Die Londoner Preſſe.
EP. London, 4. September.
Zu den Verzichtserklärungen Dr Schobers und
Reichsaußen=
miniſters Dr. Curtius auf die Durchführung des deutſch=
öſter=
reichiſchen Zoll=Union=Planes ſchreibt der „Daily
Dele=
graph”, daß mit eine der bemerkenswerteſten und
unheilvoll=
ſten internationalen Epiſoden ihr erwartetes Ende gefunden
habe. Die Kapitulation ſei ſowohl von Deutſchland als auch
von Oeſterreich trotz dem Vorhandenſein einer geringen
Mei=
nungsverſchiedenheit bedingungslos. Der Grund hierfür ſei
darin zu ſuchen, daß die finanziellen Schwierigkeiten der beiden
Länder es ihnen nicht erlaubten, gegen Mächte Widerſtand zu
leiſten, deren Unterſtützung für ſie unentbehrlich werden könnte.
Die „Times” begrüßt den Verzicht Deutſchlands und
Oeſterreichs auf das Zoll=Unionsprojekt im Intereſſe einer
deutſch=franzöſiſchen Ausſöhnung, die durch das Vorhandenſein
des Union=Planes ſtark erſchwert wurde. Die „Times” erhofft
weiter als Erſatz für die Zoll=Union ein engeres und
auf=
richtiges Zuſammenarbeiten aller europäiſchen Regierungen. An
die Adreſſe Frankreichs gerichtet erklärt das Blatt, daß nach
Be=
ſeitigung des Hinderniſſes der deutſch=öſterreichiſchen Zoll=Union
die Welt beſonders von denjenigen, die das Projekt
zum Scheitern brachten, eine wirkſame Führung
auf dem Wege zu einer engeren wirtſchaftlichen
Zuſammenarbeit der europäiſchen Länder
er=
warte. Die Organiſation der wirtſchaftlichen Kooperation
ſei kein Stoff für philoſophiſche Debatten und zeitraubende
Un=
terſuchungen, ſondern erfordere promptes Handeln. Dem
Europäiſchen Union=Ausſchuß und den in ihm einflußreichen
Regierungen biete ſich jetzt eine großartige Gelegenheit, die
Führerrolle bei dem wirtſchaftlichen Wiederaufbau Europas zu
übernehmen.
Paris iſt befriedigt.
EP. Paris, 4. September.
Die franzöſiſche Preſſe zeigt ſich mit Ausnahme der
äußer=
ſten Rechtspreſſe befriedigt von der deutſch=öſterreichiſchen
Ver=
zichtserklärung auf den Zoll=Unionspakt. Die Linkspreſſe lobt
die Genfer Methode und deren Atmoſphäre, durch die allein
eine ſolche „friedliche Regelung” möglich geweſen ſei.
Die Rechtspreſſe zeigt ſich auch weiterhin mißtrauiſch, wenn
nicht gar feindlich und gehäſſig, wie z. B. das „Echo de Paris”
wo Pertinax ſich fragt, ob die franzöſiſche Regierung befriedigt
ſei und ihren Geldbeutel nun öffnen dürfe. Die franzöſiſche
Regierung habe bereits verneinend auf dieſe Frage geantwortet.
Finanzminiſter Flandin ſei mit zugenähten Taſchen nach Genf
gekommen und habe ſich geſtern damit begnügt, von den
Er=
klärungen Schobers und Curtius” Kenntnis zu nehmen. Pertinar
kommt auch heute wieder auf den Artikel 11 des
Völkerbunds=
paktes zu ſprechen, den man eventuell gegenüber Oeſterreich
anwenden müſſe.
Die Linkspreſſe glaubt aus der ganzen Affäre die Lehre
ziehen zu dürfen, daß nur durch eine wirkliche europäiſche
Zu=
ſammenarbeit und wirtſchaftliche Hilfsmaßnahmen für die
be=
drängten Länder ähnlichen Verſuchen vorgebeugt werden könne.
Frankreichs bisherige Haltung ſei negatib geweſen, ſchreibt das
„Deuvre”, und das europäiſche Problem warte immer noch auf
Abſchied von Curkius.
„Die öſterreichiſche Regierung erklärt, das Projekt der
öſter=
reichiſchen Zollunion nicht weiter verfolgen zu wollen und hofft,
daß dieſe Erklärung dazu beitragen werde, die notwendige
all=
gemeine Beruhigung herbeizuführen und eine konſtruktive
Zu=
ſammenarbeit zwiſchen den Regierungen zu ſchaffen.‟ Die
Er=
klärung, die der öſterreichiſche Außenminiſter Dr. Schober am
3. September im Europa=Ausſchuß in Genf abgab, iſt klar und
eindeutig. „In Erwartung eines fruchtbaren Ergebniſſes der
Arbeiten der europäiſchen Studienkommiſſion hat die deutſche
Regierung im Einvernehmen mit der öſterreichiſchen Regierung
nicht die Abſicht, das urſprünglich ins Auge gefaßte Projekt
weiter zu verfolgen.” Etwas verkläuſulierter dieſe Erklärung
des deutſchen Reichsaußenminiſters, aber das ändert an der
bitteren Tatſache nichts. Die deutſch=öſterreichiſche Zollunion
wurde in Genf zu Grabe getragen, und es war nicht einmal ein
Begräbnis erſter Klaſſe. Nicht deutlicher konnte die tatſächliche
Lage gekennzeichnet werden als durch die lobende Feſtſtellung
des franzöſiſchen Finanzminiſters Flandin, daß die von Schober
und Curtius abgegebenen Erklärungen „außerordentlich
glück=
lich formuliert” ſeien. Wir haben eine ſchwere Niederlage
er=
litten, die ſchwerſte ſeit Jahren, und lächerlich würde jeder
Be=
ſchönigungsverſuch ſein. Es heißt auch nicht leichtfertig eine Kriſis
heraufbeſchwören, wenn das deutſche Volk in dieſem Augenblick
die ſehr ernſte Frage aufwirft, ob die für die deutſche
Außen=
politik verantwortlichen Männer alles Menſchenmögliche getan
haben, um ein derartig verhängnisvolles Fiasko zu vermeiden,
oder ob ſie eine Schuld an der Entwicklung der Dinge trifft.
Nicht darum handelt es ſich, einen Sündenbock in die Wüſte zu
ſchicken, ſondern darum, Klärung zu ſchaffen, Klärung nach
innen und nach außen.
Als im Frühjahr dieſes Jahres der Plan einer
deutſch=
öſterreichiſchen Zollunion der Oeffentlichkeit bekannt gegeben
wurde, war die europäiſche Lage eine weſentlich andere als
heute. Anders zu beurteilen waren auch die Erfolgsausſichten,
ſo lange Herr Henderſon in London zielbewußt eine Politik
trieb, die den Gefahren begegnen ſollte, die der engliſchen
Wirt=
ſchaft in immer ſteigendem Maße aus den Folgeerſcheinungen
des Verſailler Diktates erwuchſen. Wenn heute von der Rechten
dem deutſchen Reichsaußenminiſter in erſter Linie vorgeworfen
wird, daß er den deutſch=öſterreichiſchen Zollunionplan
diplo=
matiſch ſchlecht vorbereitet habe, und daß daraus erſt die
ſchar=
fen Widerſtände erwachſen ſeien, ſo überſieht man offenbar ganz,
daß auch damals ſchon die deutſche Außenpolitik ſich in einer
Zwangslage befand gegenüber den „paneuropäiſchen” Plänen
Briands. Die deutſch=öſterreichiſche Zollunion war ein Verſuch,
die deutſche Aktionsfreiheit zurückzugewinnen. Dieſer Verſuch
iſt kläglich geſcheitert, weil die engliſche Unterſtützung, auf die
man offenbar in Berlin gerechnet hatte, ſich als nicht ſtark
genug erwies. Er iſt letzten Endes aber geſcheitert, weil die
finanzielle Mißwirtſchaft eines Jahrzehntes das deutſche Reich
ſo zermürbt hat, daß es, um weiter leben zu können, ſtändig
fremder Unterſtützung bedarf. Es mag dahin geſtellt bleiben,
ob Herr Dr. Curtius damals hätte anders handeln können, es
mag dahin geſtellt bleiben, ob er die Möglichkeit einer
Unter=
ſtützung durch die Engländer zu hoch gewertet hat, und es mag
auch dahin geſtellt bleiben, ob er die Kräfte des deutſchen
Volkes richtig eingeſchätzt hat; den Vorwurf, daß er den
Wider=
ſtand der Franzoſen unterſchätzt habe, wird man ihm gerechter
Weiſe kaum machen dürfen. Es iſt überhaupt die Frage, ob
man einen deutſchen Außenminiſter, der ſich doch faſt ſtets in
einer Zwangslage befindet, einen Vorwurf machen kann
wegen eines Mißerfolges, der ſich aus der deutſchen Schwäche
ergibt. Aber auch wenn man alles das weitgehendſt
berück=
ſichtigt, kommt man doch nicht darüber hinweg, daß das
Ver=
bleiben eines Außenminiſters im Amtnach einer
derartig verhängnisvollen Niederlage der
deutſchen Außenpolitik völlig unmöglich
er=
ſcheint. Dabei iſt es nicht ſo ſehr entſcheidend, ob er
ver=
meidbare Fehler begangen, entſcheidend vielmehr iſt die
Ein=
buße an perſönlichem Anſehen im In= und
Aus=
land, die eine ſolche Niederlage nun einmal mit
Naturnot=
wendigkeit zur Folge hat. Die Perſönlichkeit von Dr. Curtius
mag noch ſo ſympathiſch ſein, man mag ſeine Arbeitskraft noch
ſo hoch einſchätzen, nach der Niederlage von Genf
be=
ſitzt er insbeſondere unſeren außenpolitiſchen
Gegnern gegenüber nicht mehr das Maß von
per=
ſönlichem Anſehen, das zur Führungder
außen=
politiſchen Geſchäfte eines großen Volkes nun
einmal unerläßlich iſt.
Es mag ſein, daß dem Rücktritt Dr. Curtius” in dieſem
Augenblick erhebliche innerpolitiſche Bedenken entgegenſtehen.
Wenn geltend gemacht wird, daß die Stellung der gegenwärtigen
Reichsregierung nicht ſtark genug ſei, um gerade jetzt perſonelle
Aenderungen vornehmen zu können, ſo wird man derartige
Er=
wägungen nicht kurzer Hand bei Seite ſchieben können. Auf
der anderen Seite aber würde die Beſetzung des
Außenminiſter=
poſtens, etwa mit einem fähigen Diplomaten, nicht nur eine
Geſte nach außen, ſondern gleichzeitig auch eine parteipolitiſche
Neutraliſierung der Außenpolitik bedeuten, die gerade im
gegen=
wärtigen Augenblick recht nützlich wäre.
Daß die Macht die Welt regiert, haben uns die trüben
Ereigniſſe dieſes Sommers wieder einmal eingehämmert. Sie
haben uns auch wieder einmal ſinnfällig vor Augen geführt,
daß wir koſtbare Jahre durch törichte Wirtſchaft verloren haben.
Wir müſſen die Zähne zuſammenbeißen und durch eiſerne
Spar=
ſamkeit in zielbewußter Arbeit die Vorausſetzungen
ſchaffen für eine Befreiung aus der Umklammerung des
Ver=
ſailler Diktates. Wir werden außenpolitiſch kurztreten müſſen
während dieſer Zeit der mühſeligen innerpolitiſchen
Aufbau=
arbeit. Und unſere außenpolitiſche Arbeit wird nicht dadurch
erleichtert werden, daß ſich unſer nationales Gefühl manchmal
gegen Unerläßliches ſträuben wird. Eine gewaltige Aufgabe
gilt es zu bewältigen. Zu erfüllen wird ſie nur ſein von einem
Mann, der nicht belaſtet iſt mit der formellen Verantwortung
auß
Kataſtrophen dieſes Somm=
Seite 2
Samstag, den 5. September 1931
Nummer 246
Buris vervieter
den Amerikanern Enkſchädigungszahlung
an deutſche Privakgläubiger.
Wir haben ſchon geſtern auf die neue Unfreundlichkeit
Frankreichs gegenüber Deutſchland hingewieſen, weil die
fran=
zöſiſche Regierung Einſpruch erhob, daß Amerika auf Grund von
Schiedsgerichtsurteilen fällige Entſchädigungen an deutſche
Fir=
men im Betrage von 18 Millionen Dollar auszahlt. Dieſer
neue Fall franzöſiſcher Rückſichtsloſigkeit wird nur dazu
bei=
tragen, die deutſch=franzöſiſche Atmoſphäre weiter abzukühlen.
Es handelt ſich um Folgendes:
In den Vereinigten Staten ſtehen 18 Dollarmillionen zur
Auszahlung an Deutſchland zur Verfügung, wovon neun
Mil=
lionen wiederum von Deutſchland auf Grund des Haager
Ab=
kommens an amerikaniſche Kriegsbeſchädigte zu zahlen wären,
ſo daß alſo Deutſchland neun Millionen zu erhalten hätte. Da
jedoch das Haager Reparationsabkommen die Klauſel enthält,
daß Deutſchland keine privaten Kriegsanſprüche von Gläubigern
der Vereinigten Staaten befriedigen darf, ohne vorher die
Gläu=
biger anderer Länder zu berückſichtigen, holte die Waſhingtoner
Regierung bei der Unterzeichnung des Haager Abkommens die
Erlaubnis ein, die Auszahlung trotz des Hoover=Feierjahres
vornehmen zu können. Sämtliche Unterzeichner des Haager
Ab=
kommens haben dieſe Erlaubnis erteilt mit der alleinigen
Aus=
nahme Frankreichs. Der Pariſer Botſchafter Edge hat die
Waſhingtoner Regierung informiert, er habe wenig Hoffnung,
daß Frankreich noch nachgeben werde. Die Auszahlungen
wür=
den hauptſächlich dem Norddeutſchen Lloyd zugutekommen. Es
iſt nicht ausgeſchloſſen, daß das Waſhingtoner Abkommen
trotz=
dem die Möglichkeit finden wird, die Anſprüche, und zwar aus
einem anderen Fonds nach Deutſchland gelangen zu laſſen,
zu=
mal die Gelder in Deutſchland dringend benötigt werden.
Die Tatfache, daß der amerikaniſche Staatsſekretär die
Flucht in die Oeffentlichkeit angetreten hat, iſt ein Beweis
da=
für, daß man Frankreich unter Druck nehmen will. Das
Er=
gebnis bleibt abzuwarten.
Neuer Schlag gegen das deutſche Schulweſen
in Polen.
Dirſchau, 4. September.
Auf Anordnung des Kreisſchulinſpektors Tarnowicz ſollte
die hieſige dreiklaſſige deutſche Volksſchule, die an eine
pol=
niſche Volksſchule angeſchloſſen iſt, mit dem 1. September in
eine zweiklaſſige Schule umgewandelt werden. Da die 137
deutſchen Kinder aber unmöglich in zwei Klaſſenräumen
unter=
gebracht werden konnten, verſuchte der polniſche Schulleiter
Mielnik eine Schwächung der Schülerzahl herbeizuführen, indem
er den Kindern empfahl, in die polniſchen Klaſſen überzugehen.
Die Folge dieſer Empfehlung waren energiſche Proteſte der
deutſchen Elternſchaft. Am Donnerstag erſchien nun Rektor
Mielnik während des Unterrichts in den deutſchen Klaſſen und
überwies 50 deutſche Kinder, ohne vorher die Eltern
benach=
richtigt zu haben, den polniſchen Klaſſen. Es wurden die
Kin=
der ausgewählt, die katholiſch ſind und polniſch=klingende Namen
tragen. Als einige Eltern der gewaltſam umgeſchulten Kinder
von der unerhörten Maßnahme des Rektors erfuhren, erſchienen
ſie in dem Schulgebäude und verlangten die Ueberweiſung ihrer
Kinder in die deutſchen Klaſſen. Da man ihr Verlangen
ab=
ſchlägig beſchied, kam es zu erregten Szenen vor dem
Schul=
gebäude. Die Gewaltmethoden der polniſchen Schulbehörde
haben bei den deutſchen Eltern ungeheure Empörung ausgelöſt.
Sowjetrufſiſche Skimmen.
TU. Moskau, 4. September.
Die Sowjetpreſſe beſchäftigt ſich ausführlich mit der
Be=
handlung der Zollunionsfrage in Genf. Die „Jsweſtija” und
die „Prawda” ſchreiben, die Niederlage der Wiener und
Ber=
liner Diplomatie in der Frage der Zollunion ſei nur auf
ſtärkſten wirtſchaftlichen Druck des
franzöſi=
ſchen Druck des franzöſiſchen Kapitals
zurück=
zuführen, das ſich bemühe, um jeden Preis die
Alleinherr=
ſchaft auf wirtſchaftlichem Gebiet zu erhalten. Der
Zuſammen=
bruch des Zollunionsplanes werde in der politiſchen und
wirt=
ſchaftlichen Lage Europas keine Eutſpannung bringen.
Es werde ſich zeigen, daß der Verſuch, das Zollproblem auf
andere Weiſe zu regeln, etwa in Geſtalt einer deutſch=
franzöſi=
ſchen Zollunion, oder eines Paneuropas, vollſtändig
unmög=
lich ſei.
Vom Tage.
In der Frage der Vermietung des Grundſtücks der
Bau=
ſtudiengeſellſchaft A.=G. i. L., einer Untergeſellſchaft der Stadt
Berlin, in der Strahlauerſtraße 30, an eine Sektion der NSDAP.
ſt es jetzt zu einer gütlichen Einigung gekommen. Die Geſellſchaft
hat jetzt an die Sektion der NSDAP. eine beträchtliche
Summe als Abſtand gezahlt, nachdem alle anderen
Ver=
ſuche, zu einer Vertragskündigung zu kommen, ergebnislos
ver=
laufen waren.
Angeſichts der Enthüllungen über ſchwere Verluſte Berliner
Schauſpieler bei Auslandsbanken hat das Landesfinanzamt eine
Unterſuchung über evtl. Steuerhinterziehung eingeleitet.
Reichsaußenminiſter Dr. Curtius hat geſtern den
Präſi=
denten der Regierungskommiſſion des Saargebietes, Sir Erneſt
Wilton, empfangen.
Der frühere Erzherzog Leopold Salvator von
Oeſter=
reich iſt geſtern in Wien im Alter von 68 Jahren geſtorben.
Das Todesurteil gegen den kürzlich wegen Spionage
zu Gunſten Sowjetrußlands verhafteten Oberleutnant
Humnicki iſt vorgeſtern abend in der Feſtung Breſt=Litowſk
vollſtreckt worden. Der Staatspräſident hat die
Begnadi=
gung des Offiziers abgelehnt.
Wie von der mexikaniſchen Grenze gemeldet wird, hat die
mexikaniſche Regierung angeordnet, daß die Friſt für die
Aus=
weiſung der Chineſen aus Nord=Mexiko, die
mor=
gen ablaufen ſollte, bis auf weiteres verlängert wird.
Endgülkiges Ergebnis des Preußen-Volksentſcheids.
UNB. Berlin, 4. Sept. (Eigene Meldung.)
Am Freitag vormittag wurde das endgültige Ergebnis des
Volksentſcheids „Landtagsauflöſung” vom 9, Auguſt 1931
feſtge=
ſtellt. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, haben ſich
danach an der Abſiimmung beteiligt 10 425 636 — 39,2 v. H.; davon
ſind gültige Stimmen 10 182 185 — 38,2 v. H.; ungültige Stimmen
243 450 — 0,9 v. H. Von den gültigen Stimmen ſind Ja=Stimmen
9 793 030 — 36,8 v. H., Nein=Stimmen 389 125 — 1,5 v. H.
Den größten Prozentſatz an Ja=Stimmen ſtellte der
Stimm=
kreis Merſeburg mit 54,1, dicht dahinter folgt Pommern mit 53,5,
Oſthannover mit 49,0, Frankfurt a. O. 47,4, Oſtpreußen mit 47,1,
Schleswig=Holſtein mit 47,0, Liegnitz mit 43,7, Magdeburg mit 42,1
der ortsanweſenden Stimmberechtigten. Den kleinſten Prozentſatz
an Ja=Stimmen erbrachten die Stimmkreiſe Köln=Aachen mit 16,1,
Koblenz=Trier mit 25,4, Weſtfalen=Nord mit 26,9 und Berlin mit
30,1 v. H.
Die Miniſter=Anſprüche der Nakionalſozialiſten
in Braunſchweig.
(NB. Braunſchweig, 4. September.
In einer nationalſozialiſtiſchen Verſammlung hielt
Regie=
rungsrat Klagges, der ſich unter den Kandidaten befindet, die
für den Braunſchweiger Miniſterpoſten genannt werden, die
Forderung nach einem zweiten Miniſter ausdrücklich aufrecht
Nach einem Bericht der Braunſchweigiſchen Landeszeitung
er=
klärte Klagges: Wir verlangen zwei Miniſter und von dieſen
beiden einen Nationalſozialiſten. Ob der von uns
vorzuſchla=
gende Miniſter im Landtag gewählt wird, können wir alle nicht
wiſſen, da hier Umſtände mitſprechen, die nicht zu überſehen
ſind. Wir wollen weiter mitregieren und auch weiter die
Ver=
antwortung tragen.
Rückkritt des Kommandeurs des Wehrkreiſes I.
Generalmajor von Schniewind,
der Befehlshaber des Wehrkreiſes II (Stettin) und Kommandeur
der 2. Diviſion, wird am 1. Oktober in den Ruheſtand treten.
Spurmannädenen ii Heiſen.
Das heſſiſche Geſamtminiſterium hat zur Vermi
derung des Fehlbetrags, der durch den Ausfall an Reichs= uu
Landesſteuern entſteht, zunächſt angeordnet, daß ſachlis
Ausgaben nur geleiſtet werden dürfen, ſoweit ſie au
geſetzlichen oder ſachlichen Gründen
unbedin=
zwingend ſind. Alle irgendwie vermeidbaren ſachlichen Au
gaben im Staatshaushalt müſſen vollſtändig unterbleiben.
Beratungen über ſonſtige Einſparungen, inst
ſondere über die Verminderung der perſönlichen
An=
gaben, ſind in vollem Gange.
Weikere Gehaltskürzungen in Bayern.
München, 4. September.
Das Geſamtminiſterium hat eine Notverordnung erlaſſe
durch welche die Dienſt= und Verſorgungsbezüge der ledig
und kinderlos verheirateten Beamten und Angeſtellten der C
meinden, Bezirke und Kreiſe und der ſonſtigen, der Aufſicht d.
Staates unterſtehenden Körperſchaften des öffentlichen
Rech=
die einen Betrag von 1 500 RM jährlich überſteigen, mit W
kung vom 1. Oktober 1931 um weitere 5 Prozent gekürzt we
den. Weiter iſt die für die Staatsbeamten vor einigen Tag
betroffene Regelung auch auf die Beamten der Gemeinden u
der ſonſtigen Körperſchaften ausgedehnt worden. Der Erl
einer weiteren Notverordnung über die Angleichung der Bezü
der Beamten und Angeſtellten der genanten öffentlichen
Körp=
ſchaften ſteht in den nächſten Tagen bevor.
Die Ruheſtandsbeamken in der Nokverordnung.
In letzter Zeit tritt im Zuſammenhang mit Erröterungen üb
das Penſionskürzungsgeſetz in der Preſſe immer wieder die Ar
faſſung zutage, als ob die Ruheſtandsbeamten, und namentlich
Empfänger der ſog, hohen Penſionen, von dem Zugriff der öffer
lichen Hand auf ihre Bezüge gänzlich verſchont geblieben ſeien.
daß es nun die höchſte Zeit ſei, auch dieſe Mitbürger einer grün
lichen Schröpfung eben durch das Penſionskürzungsgeſetz zu unte
ziehen. Demgegenüber ſoll noch einmal feſtgeſtellt werden, daß ar
die Ruheſtandsbeamten ſelbſtverſtändlich ſowohl von der Reick
hilfe als auch von den Gehaltskürzungsbeſtimmungen der beid
Notverordnungen in vollem Umfange und uneingeſchränkt betr.
fen worden ſind. Auch die Bezüge der Ruheſtandsbeamten ſind n
die aller anderen Beamten demnach mit einer Mindeſtkürzu
von 10 Prozent, die ſich bis zu 14 Prozent ſteigert, betroffen w
den. Die Reichsregierung hat ſogar trotz des damit begangen
doppelten Unrechts auch diejenigen Ruheſtandsbeamten von dieſ
Kürzungen nicht befreit, die durch die Beſoldungsordnung von 19
keinerlei Vorteile gehabt haben.
Naluralleiſtungen für die Arbeitsloſen.
Berlin, 4. September.
Amtlich wird mitgeteilt: Im Reichsminiſterium für Ernc
rung und Landwirtſchaft und im Reichsarbeitsminiſterium fa
den am 3. und 4. September Beſprechungen zwiſchen den bet
ligten Reſſorts und den kommunalen Spitzenverbänden darük
ſtatt, in welchem Umfange im kommenden Winter Arbeitsloſ
und anderen Unterſtützungsempfängern Naturalleiſtungen
Stelle von Geldleiſtungen gewährt werden könnten. Die
Frage kommenden Maßnahmen wurden eingehend erörtert. T
Reſſorts werden ſich nun mit den beteiligten Wirtſchaftskreiſ
in Verbindung ſetzen. Dann wird die Ausſprache fortgeſetzt.
Im Anſchluß an dieſe amtliche Mitteilung erfährt man a
dem Reichsernährungsminiſterium folgendes: Im Miniſteriu
iſt man der Auffaſſung, daß es angeſichts der bevorſtehend
weiteren Steigerung der Arbeitsloſigkeit und angeſichts der au
äußerſte angeſpannten Lage der öffentlichen Finanzen, nebend
allgemeinen Ernährungspolitik das beſondere Ziel ſein müſſ
Vorſorge für die ausreichende und verbilligte Ernährung d
Arbeitsloſen zu treffen. Zu dieſem Zweck müßten alle beteiligt
Wirtſchaftskreiſe — die Landwirsſchaft, die Lebensmittelind
ſtrien, der Zwiſchen= und Einzelhandel —, gemeinſame Opf
bringen. Die Bemühungen des Reichsernährungsminiſteriur
gingen dahin, die notwendigen Vorbereitungen für die Maßna
men der Reichsregierung vom ernährungswirtſchaftlich
Standpunkte aus zu leiſten.
Abſchluß des Gewerkſchaftskongreſſes.
Frankfurt, 4. September.
Das Hauptintereſſe der Freitags=Sitzung des ADGB. wan)
ſich der Vorſtandswahl zu. Es wurden Leipard als Bunde
vorſitzender, Graßmann und Eggert zu Stellvertretern gewäh
Der Kongreß nahm dann noch eine Entſchließung an, in d
die Einbeziehung der Heimarbeiter in die Arbeitsloſenverſichk
rung und die Wiederherſtellung des Anſpruchs auf Unterſtützu
der erwerbsloſen Jugendlichen und verheirateten weiblich
Arbeitnehmer verlangt wird. Brandes faßte im Schlußwi
das Ergebnis dahin zuſammen, daß die Gewerkſchaften in de
Abwehrkampf Außerordentliches geleiſtet hätten, wenn ſie al
infolge der Notlage gewiſſe Poſitionen aufgeben mußten.
Das Sehen im Dunkeln.
Wer aus einem hellen Raum ins Dunkle tritt, ſieht zunächſt
gar nichts. Nach einiger Zeit aber hat ſich das Auge an die
Dunkelheit gewöhnt, und ſolange noch eine Spur von Licht
vor=
handen iſt, laſſen ſich einzelne Gegenſtände erkennen. Dieſe
An=
paſſungsfähigkeit an Hell und Dunkel iſt durch einen beſonderen
Stoff in der Netzhaut unſerer Augen bedingt, der als „
Seh=
purpur” bezeichnet und von den ſogenannten Stäbchen der
Netz=
haut produziert wird. Die ſehempfindliche Schicht der Netzhaut
beſteht aus den Stäbchen und Zäpfchen. Mit den Zäpfchen
werden die Farbenbilder, die die Linſe des Auges auf die
Netz=
haut wirft, aufgenommen. Der von den Stäbchen gebildete
Sehpurpur wird durch das Licht ausgebleicht, bildet ſich aber in
der Dunkelheit wieder. Wir orientieren uns alſo in der
Dun=
kelheit mit Hilfe des Sehpurpurs (Dämmerungsſehen). Neuere
Forſchungen faſſen den Sehpurpur als eine Art von
Senſibili=
ſator der Netzhaut auf. Er ermöglicht aber nur ein
Schatten=
ſehen, ein Erkennen von Unterſchiedenen von Hell und Dunkel,
nicht von Farben. Farbenſehen iſt nur mit Hilfe der Zäpfchen
möglich. An der Stelle des deutlichſten Sehens, dem gelben
Fleck der Netzhaut, finden ſich keine Stäbchen. Hier entwickelt
ſich alſo kein Sehpurpur.
Die Fähigkeit, des Nachts zu ſehen, kann beim Menſchen
recht erheblich beeinträchtigt ſein. Man ſpricht dann von
Nacht=
blindheit. Aber nicht jeder iſt nachtblind, der ſich im Dunkel
ſchwer zurechtfindet. Die meiſten Stadtmenſchen ſind an die
Dunkelheit überhaupt nicht mehr gewöhnt. Ihre nächtlichen
Wege führen ſie immer durch beleuchtete Straßen. Ueberall läßt
ſich heute künſtliches Licht in dunkle Räume bringen; meiſt ſteht
elektriſches Licht zur Verfügung, das durch einen Griff ſofort
Tageshelle verbreitet. Nur der Jäger, der Landmann, der
Sol=
dat iſt noch an das Sehen in der Finſternis gewöhnt. In der
Kriegszeit mußte ſich aber mancher wieder an einen Gang im
Dunkeln gewöhnen. Die meiſten Geſunden lernten es ſchnell.
Andere verloren ihre Sicherheit im Dunkeln, aber es war mehr
eine ſeeliſche Unſicherheit, die ſie behinderte. Sie warteten nicht
ab, bis ſich das Auge an die Dunkelheit gewöhnt hatte und
be=
haupten, ungenügende Augen zu haben. In der Kriegszeit ſtellte
ſich aber auch heraus, daß tatſächlich die eigenartige Erſcheinung
der Nachtblindheit zugenommen hatte, und zwar wahrſcheinlich
infolge der Unterernährung. Echte Nachtblindheit, d. h. eine
Störung in der Funktion der Stäbchenſchicht in der Netzhaut,
lommt bei verſchiedenen Netzkrankheiten vor, tritt aber auch ohne
Erkrankung ſonſt völlig geſunder Augen auf. Wie ſchon geſagt,
ſoll ſich die Nachtblindheit auf Unterernährung zurückführen
laſſen. Andererſeits iſt aber nachgewieſen worden, daß die
Nachtblindheit bei reichlicher Ernährung nicht ſchwindet, dagegen
verhältnismäßig raſch zu beſeitigen iſt, wenn einige Zeit
hin=
durch regelmäßig Leber gegeſſen wird. Dr. Siebert berichtet, daß
er in Pulau Bulang (Holländiſch=Indien) 120 Eingeborene, die
an Nachtblindheit litten, mit Leberdarreichung geheilt habe.
Während die Leute früher mit Eintritt der abendlichen
Dunkel=
heit und vor voller Tageshelle ſich nicht zurechtfinden konnten
und ziemlich hilflos waren, konſtatierten ſie nach vier bis fünf
Tagen Lebereſſen mit Freuden, daß ſie wieder Mond und
Sterne ſehen konnten. Nach neun Tagen war die Heilung
voll=
ſtändig. Die Eingeborenen waren übrigens keineswegs
unter=
ernährt, ſondern hatten ſtets eine ausreichende, gute Koſt
er=
halten. Eine üppige Ernährung hatte keine Beſſerung gebracht.
Wenn die Nachtblindheit durch Netzhauterkrankung bedingt
iſt, verſagt allerdings auch die Leberbehandlung. Die ohne
andere Augenkrankheit entſtandene Nachtblindheit beruht
viel=
leicht auf einer Störung der Regenerationsfähigkeit des
Seh=
purpurs in der Stäbchenſchicht. Ob dabei eine übermäßige
Blendung eine Rolle ſpielt, läßt ſich nicht ſicher beurteilen, die
in der Sonne leben und ſich nur bei Tage bewegen, wie
Schlan=
gen, Eidechſen, fehlt die Stäbchenſchicht und daher auch die
Fähigkeit, Sehpurpur zu bilden und zu regenerieren. Tiere der
Dunkelheit (Maulwurf, Fledermaus, Eule) beſitzen nur eine
Stäbchenſchicht und verfügen folglich nur über
Dämmerungs=
ſehen. Der Menſch beſitzt Stäbchen= und Zapfenſchicht. Iſt die
Stäbchenſchicht geſchädigt, ſo kann er nicht mehr ſehen, ſobald
die Dämmerung eintritt; die Farben verblaſſen und die Zäpfchen
ſprechen nicht mehr an. Wie man ſich die Wirkung der Leber
auf die Regenerationsfähigkeit des Sehpurpurs vorſtellen ſoll,
läßt, ſich nicht ſagen. Leber iſt ein altes Volksheilmittel.
Siebert weiſt darauf hin, daß in der Bibel berichtet wird, wie
Tobias durch ſeinen Sohn mit Galle und Leber geheilt wird.
Hippokrates gibt ein Rezept über die Anwendung der Leber
bei Augenkrankheiten bekannt und ſchon in einem altägyptiſchen
Papyrus wird die Leber als Heilmittel geprieſen. In neueſter
Zeit ſind ausgezeichnete Heilerfolge mit Leberfütterung bei
bös=
artiger Blutarmut (perniziöſer Anämie) erzielt worden. Aber
auch bei dieſer Behandlung konnte die Art der Leberwirkung
gegen die Krankheit noch nicht ergründet werden.
Dr. med. Georg Kaufmann.
* England. baukunſt und Lanoſchaft.
Der mit über 300 ganzſeitigen Bildern in wundervollet
weichgetontem Druck geſchmückte England=Band der Rei
„Orbis Terrarum”) verdankt ſeine Entſtehung neben der „1.
tiative des Verlages, E. O. Hoppé, der die Auswahl der B.
der beſorgte. Wie in faſt allen Bänden der Orbis=Terrarut
Reihe, vielleicht noch mehr wie in irgend einem andern, fu9
dieſer England=Band erſchöpfend in die Baukunſt des Land
ein und gibt einen inſtruktiven Eindruck der landſchaftlich
Eigenart des Inſelreiches. Eine Wertſchätzung des Band
kann kaum treffender gegeben werden als es Charles F.
Maſterman in ſeiner umfangreichen Einleitung getan
Er ſchreibt u. a. „. . .Der wundervollen Bilderreihe, in welch
dieſes Buch — nach Auswahl und Technik in geradezu genial
Weiſe — die Schönheit und die Herrlichkeit meines Vaterland
wiedergibt, einige einleitende Worte vorausſchicken zu durſt
iſt mir eine Ehre und ſtolze Freude. Ich weiß von kein
ähnlichen Sammlung, die in gleichem Maße dem Auslande
der gern wiſſen möchte, wie es in England ausſieht, dem En
länder, der das Land ſeiner Väter verlaſſen hat und zu ſkel
den Ländern und Menſchen ausgewandert iſt, und endlich a.
denjenigen unter uns, die nie über die Geſtade unſerer Inle.
hinausgekommen ſind, jenes ganz eigenartige Gefühl we.
mütiger, um nicht zu ſagen ſchmerzlicher Freude gäbe, das du
alles wahrhaft Schöne, insbeſondere aber durch die leidenſche
liche Liebe in uns erweckt wird, die wir bei dem Gedanken
Heimat und Vaterland empfinden. Ein Werk wie die
iſt von internationaler Bedeutſamkeit und muß auch ganz inte
national dankbar begrüßt werden.
Meine Worte ſollen hinleiten auf Bilder, welche Lan
ſchaften wiedergeben und Werke von Menſchenhand.
Sie eröffneten Perſpektiven auf die engliſche Geſchichte ein
ganzen Jahrtauſends. Aber in weſentlichen Punkten iſt 2
Bild dem Worttext überlegen. Dem, der hierüber Näheres
hören wünſcht, möchte ich die Lektüre zweier Bücher empfehle
die kürzlich erſchienen ſind. Das eine iſt das „England:=Dl
von Sr. Ehrwürden Dr. Inge, Dekan der Paulskirche, Oe
andere die engliſche Geſchichte von George Macaulay Trebelya”
Die Freude an den Bildern des vorliegenden Buches wird, ie
beträchtlich wachſen, wenn man jene beiden Schriften 289
Seite 3
kummer 246
Samstag, den 5. September 1931
Seſterreich und Frak vor dem Rat.
2 öſterreichiſche Zinanzhilfegeſuch vom Rak an den Ausſchuß verwieſen. — Wien zu allen Sicherheiten
bereil. — Prüfung der Selbſländigkeitswünſche des Jrak beſchloſſen.
ziehen, unter welchen Bedingungen Länder, die unter der Herr=
Deutſchland forderk „offene Tür”
chen zu dieſer Frage die Vertreter Italiens, Südafrikas und
Ir=
lands.
in allen Mandaksfragen.
Der italieniſche Außenminiſter Grandi betonte, es handele
1a
iM
Genf, 4. September.
Der Völkerbundsrat trat Freitag nachmittag unter dem
Sitz des ſpaniſchen Außenminiſters Lerroux zu einer Sitzung
nmen, um das vor einigen Wochen eingereichte Geſuch der
s rreichiſchen Regierung auf Prüfung der
m tſchaftlichen Lage Oeſterreichs und
Durch=
rung finanzieller Sanierungsmaßnahmen
ſeraten. Die Außenminiſter von Deutſchland, Italien und
n nahmen an der Sitzung teil. Die franzöſiſche Regierung
— durch Finanzminiſter Flandin vertreten. Auf Erſuchen des
sſpräſidenten nahm der öſterreichiſche Außenminiſter Scho=
— am Ratstiſch Platz. Der norwegiſche Berichterſtatter ſchlug
rHinweis auf den dringenden Charakter des öſterreichiſchen
sgeſuches dem Völkerbundsrat vor, den Antrag der öſter=
—ſchen Regierung unverzüglich dem Finanzausſchuß des
Völ=
windes zur Prüfung zu überweiſen.
Der öſterreichiſche Außenminiſter Schober gab ſodann auf
Echen des Ratspräſidenten in engliſcher Sprache eine Er=
Erung ab, in der es heißt: „Da die öſterreichiſche Regie=
— die Abſicht hat, dem Finanzausſchuß des Völkerbundes alle
„ſendigen Informationen mit allen Einzelheiten über die
—chaftliche und finanzielle Lage Oeſterreichs vorzulegen,
ſit es mir überflüſſig, jetzt gleich einen näheren Bericht dem
Oerbundsrat über die Finanzlage Oeſterreichs vorzulegen,
— öſterreichiſche Regierung hat bereits alle erforderlichen
Sgenden Maßnahmen ergriffen und ein volles
Finanzpro=
m ausgearbeitet, das dem Finanzausſchuß vorgelegt werden
—. Die öſterreichiſche Regierung iſt ſich aber ſehr wohl be=
, daß zur Ueberwindung der gegenwärtigen Kriſe die
Zu=
ienarbeit mit den anderen europäiſchen Staaten und dem
—erbund notwendig iſt, und ſie hat geglaubt, daß die Zeit nun
nmen iſt, um die Aufmerkſamkeit des Rates auf die Lage in
Drreich zu lenken. In dankbarer Erinnerung an die Hilfe,
—Oeſterreich bei einer früheren Gelegenheit gebracht worden
Eſabe ich die Ehre, den Rat zu erſuchen, das Anſuchen der
reichiſchen Regierung, an das Finanzkomitee zu überreichen.”
(Der italieniſche Außenminiſter Grandi gab ſodann eine
Erklärung ab, in der er den Antrag des Berichterſtatters
Ueberweiſung des öſterreichiſchen Hilfegeſuches an den
nzausſchuß des Völkerbundes warm unterſtützt.
Der Völkerbundsrat beſchloß ohne weitere Ausſprache die
2 rweiſung des öſterreichiſchen Hilfegeſuches an den Finanz=
c huß des Völkerbundes.
Kulkurforkſchritt ſtakt Aufräſlung.
Im weiteren Verlaufe der heutigen Ratsſitzung lenite der
reter Großbritanniens, Lord Robert Cecil, bei der
Behand=
des Berichtes der Kommiſſion für geiſtige Zuſamemnarbeit
Aufmerkſamkeit des Rates noch beſonders auf eine
Entſchlie=
die dieſe Kommiſſion zur Abrüſtungsfrage gefaßt hat und
er die Erwartung ausgeſprochen wird, daß mit Rückſicht auf
künftige kulturelle Entwicklung die Laſt der Rüſtungen
ver=
dert und die allgemeine Abrüſtungskonferenz im Februar
ſten Jahres Erfolg haben werde. Es wurde ſodann noch eine
de von wenig intereſſierenden Berichten über die allgemeine
ierbundstätigkeit erledigt. Die Petition der ungariſchen
Min=
eit Rumäniens bezüglich der Forderungen, die die
Nachkom=
der Szekler Regimenter an den rumäniſchen Staat wegen
eignung ihres Beſitzes gerichtet haben, wurde wiederum auf
ſpätere Tagung verſchoben, da die direkten Verhandlungen
chen der Minderheit und der rumäniſchen Regierung zu kei=
Ergebnis geführt haben.
Zu dem
Bericht der Mandatskommiſſion
den verſchiedene Erklärungen abgegeben, die ſich auf die durch
in Ausſicht genommene
Selbſtändigkeits=
lärung des Irak entſtandene grundſätzliche Frage be=
ſich darum, die allgemeinen Bedingungen für die
Außerkraft=
ſetzung eines Vertrages feſtzuſtellen. Dies ſchließe aber nicht aus,
daß in jedem einzelnen Falle beſonders vorgegangen werden
müſſe. Der Völkerbund müſſe die Unabhängigkeitsbeſtrebungen
der jungen Staaten unterſtützen, aber auch die Bedingungen
prü=
fen, unter denen die Selbſtändigmachung zu erfolgen habe. Der
Vertreter Irlands ſetzte ſich nachdrücklichſt dafür ein, daß
recht=
zeitig Garantien für die Sicherung der Rechte der Minderheiten
in den aus der Mandatsherrſchaft entlaſſenen Gebieten geſchaffen
werden.
Der deutſche Außenminiſter Dr. Curkius
ergriff gleichfalls das Wort. Er erklärte, die deutſche Regierung
könne den allgemeinen Regeln, die auf den ausgezeichneten Bericht
über dieſe Frage aufgeſtellt worden ſeien, im allgemeinen
zuſtim=
men. Für viele der Wünſche und Sorgen, die
ver=
ſchiedene Vertreter in dieſer Beziehung geäußert hätten, habe die
deutſche Regierung Verſtändnis, insbeſondere
bezüg=
lich der Aufrechterhaltung des Grundſatzes der offenen Tür
und der Gleichberechtigung.
Daß die deutſche Regierung beſonderes Verſtändnis für die
Forderung nach Sicherung der Rechte dernationalen
und religiöſen Minderheiten habe, brauche er als
Ver=
treter Deutſchlands nicht beſonders zu betonen. Seiner Meinung
nach dürften aber die allgemeinen Regeln nicht ſo eng
gefaßt werden, daß ſie zu einem unüberwindlichen
Hindernis für die Selbſtändigwerdung der
Mandatsſtaaten werden. Die
Selbſtändigkeitsmaß=
ſtäbe und Grundſätze bezüglich der Integrität und
Unabhängig=
keit nach außen dürften keinen abſoluten Charakter haben, ſondern
müßten ſich den einzelnen Fällen anpaſſen. Was den Irak
an=
gehe, ſei er überzeugt, daß alle Beteiligten mit den erforderlichen
Vorſichtsmaßnahmen vorgegangen ſeien. Er hoffe, daß die
Selb=
ſtändigkeitswünſche des Iraks bald in Erfüllung
gehen, ohne daß die Grundſätze der wirtſchaftlichen
Gleichberech=
tigung verletzt werden, und daß die Entlaſſung aus dem Mandat
den im Irak wohnenden Völkerſchaften zum Segen gereichen
werde.
Lord Cecil ſchloß ſich der Auffaſſung des deutſchen
Ver=
treters an. Er betonte ſeinerſeits, daß die Verleihung der
Unabhängigkeit das Ziel des Mandatsſyſtems
ſei. Der franzöſiſche Delegierte Flandin verlas eine längere
Stellungnahme ſeiner Regierung zu dem Bericht des
Mandats=
ausſchuſſes, aus der ſich ergab, daß Frankreich
beſonde=
res Gewicht auf die Garantien für den Fall des
Aufhörens eines Mandats legt. Flandin erklärte
außerdem, daß er nicht mit den Ausführungen des italieniſchen
Vertreters einverſtanden ſei, aber der Forderung nach
wirtſchaft=
licher Gleichberechtigung aller Mächte im Falle der Aufhebung gen Diözeſen haben die Biſchöfe ſchon während der
Verhand=
des Mandats zuſtimme.
Der Berichterſtatter Marinkowitſch legte hierauf eine auf kommens entſprechen.
Grund der heutigen Ausſprache abgeänderte Entſchließung vor,
in der es u. a. heißt: Angeſichts der dem Völkerbund obliegenden
Verantwortung ſpricht der Rat den Wunſch aus, daß
entſpre=
chend den vom Mandatsausſchuß aufgeſtellten Grundſätzen, aber
nur nach gründlicher Prüfung jedes einzelnen Falles, feſtgeſtellt
werden ſoll, ob ein Mandatsgebiet, deſſen Emanzipation
vor=
geſchlagen wird, zur Unabhängigkeit reif iſt. Der
Völkerbunds=
rat muß naturgemäß mit größter Sorgfalt alle Verpflichtungen
der Mandatsgebiete gegenüber der Mandatsmacht prüfen, um
ſich zu vergewiſſern, daß ſie mit der ſtaatlichen Unabhängigkeit terei iſt in greifbare Nähe gerückt, falls nicht die neue
Regie=
vereinbar ſind, daß insbeſondere der Grundſatz der
wirtſchaft=
bundspaktes gewahrt iſt.
ſtellte der britiſche Delegierte Lord Cecil den Antrag, im Lichte
dieſer Grundſätze nunmehr die Lage des Iraks durch den
Mandatsausſchuß bis zur Januartagung des Völkerbundsrats
prüfen zu laſſen. Der Völkerbundsrat beſchloß demgemäß, daß
die Frage der Emanzipation des Iraks im Hinblick auf die zu
erfüllenden allgemeinen Vorausſetzungen bis zum Januar vom
Mandatsausſchuß unterſucht werden ſoll.
dien geleſen hat, und wiederum können dieſe nur an
Inter=
gewinnen, wenn man ſie an Hand ſo zauberhafter Bilder
Maſterman ſchließt ſeine von verſtändlichem nationalen
lz getragene, von Sachkenntnis diktierte und geiſtvoll
ge=
nte Einleitung alſo: „ . . . Hier alſo habt ihr England!”
Sicherlich gibt es Länder, die noch ſchöner und maleriſcher
ſei es Bayern und Süddeutſchland, mit dem verſchwimmen=
Blau, mit ſeinen Dörfern und Häuſern, die jedes das
ge des Fremden entzücken, ſei es die Provenge, wo die Gotik
römiſche Tradition überwindet, ſei es Arles, Avignon,
nes, Caraſſone, Les Baux oder ſeien es die Kathedralen
dfrankreichs, Chartres, Rouen, Beauvais, Amiens, Bourges,
ein großer engliſcher Schriftſteller „das Beſte, Schönſte und
rlichſte, was je von Menſchen erſchaffen” genannt hat, ſei es
lich Italien, das in Stadt und Land ſeinem Namen als
ſcheln Gottes” Ehre macht.
Hier in England iſt der Sommer nur kurz und
unzuver=
ig. Den größten Teil des Jahres quälen uns arktiſche
uide, atlantiſcher Regen. Trotzdem: wir können auf hiſtoriſche
ikmäler von unvergänglicher Schönheit weiſen, auf eine
Ge=
chte jahrhundertelang ununterbrochener friedlicher
Entwick=
g. Es iſt ein Land, das unzählige Male in Poeſie und
Oſa beſungen wurde, wie es vor dreihundert Jahren unſer
ßter Dichter mit Stolz und Freude getan hat, „dies zweite
Tadies”, „This blessed plot, this earth, this realm, this
gland”.
Wahrlich: Maſterman hat Recht. Wer es verſteht, ſich in
ſen koſtbaren Band hineinzuvertiefen, der hat Eng=
**
d.
Araufführung im Düſſeldorſer Schauſpielhaus.
„Die Gebrüder Kuckelkorn” ſtammen aus dem Italieniſchen. Da
Ben ſie. Die Brüder Caſtiglione”, und ihr Vater iſt AlbertoCon=
Xuoni. „Hier nun haben zwei im rheiniſchen Volkstum gut
be=
nderte Bearbeiter — Peter Seifert und Franz Zimmer=
Inn — eine Umkleidung des Schwankſtoffes ins Rheiniſche verſucht.
S Jagd nach dem großen Los des verſtorbenen „Opa”, das nirgends
Zutreiben iſt, ſelbſt in ſeinem Grabe geſucht wird und ſchließlich nach
Erlei Gehetz im Kreiſe der erbenden Verwandtſchaft doch ein taler=
Udiges Happy end ergibt, ſteht im Mittelpunkt der von kräftigen
tuationseffekten und rheiniſchen Lokalfarben erfüllten Komödie. Wie
42 bei ſolchen Stücken, hängt Gedeih und Verderb der Wirkung von
Berliner Premieren.
* Danſtellung ab, und die ließ an breitausgeſpielter, ſchwankdraſtiſcher
Tſchaulichkeit wenig zu wünſchen übrig, ſo daß dem Täufling und ſei=
S.
T geiſtigen Vätern ein ſchöner Erfolg beſchieden war.
Auch Berlins Theaterdirektoren vertreten den Standpunkt:
„Ernſt das Leben und heiter die Kunſt”. Und ſo beginnt die
ſo=
genannte „Kriſenſpielzeit” 1931/32 mit zwei Operetten und einem
völlig unproblematiſchen Proſawerk. Recht — „heiter”!
Im Deutſchen Theater Reinhardts ſtartete alſo die
erſte ernſt zu nehmende Neuheit. Sie heißt „Kat”, und iſt die
deutſche Bühnenbearbeitung eines engliſchen Romans von Erneſt
Hemingway. Der Roman ſoll (ich kenne ihn leider nicht)
ganz und gar epiſch gehalten ſein; ſchon aus dieſem Grunde hätte
man ſich nicht an die Dramatiſierung heranwagen dürfen. Die
himmelweiten Unterſchiede zwiſchen Epik und Drama müſſen doch
jedem Theatermenſchen hinlänglich bekannt ſein; ſeeliſche Affären.
auf die man wohl einen künſtleriſch geſtalteten und ſprachlich
ſchönen Roman aufbauen kann, nicht aber ein Bühnenwerk,
wir=
ken auf der Bühne um ſo farbloſer, als ſie meiſt ohne äußerliche
Handlung ausgetragen werden. So auch hier in dieſer Arbeit.
Eine große Liebe inmitten des Weltenbrandes reicht nicht aus,
um die Zuſchauer drei Stunden zu feſſeln, zumal in der Tat faſt
gar nichts geſchieht. Ein amerikaniſcher Offizier dient in der
italie=
niſchen Armee, verliebt ſich in eine engliſche Krankenſchweſter,
deſertiert nach der Schweiz mit der Geliebten, und bleibt eines
Tages allein: Kaiſerſchnitt: Frau und Kind tot. In dieſem
dün=
nen Rahmen gelingt dem Verfaſſer noch nicht einmal eine „
Schil=
derung” der ſogenannten Kriegspſychoſe; geſchweige denn, die
Aufzeichnung von perſönlichen Charakteren. Man ahnt nur, daß
der Kernpunkt der Sache die Wandlung eines Zynikers zu einem
gottesfürchtigen Menſchen ſein ſoll. Dieſe Wandlung durch Liebe
kommt aber im Werke leider nicht zum plaſtiſchen Ausdruck und
auch die ſprachlichen Werte des Romans gingen in der
Bearbei=
tung von Zuckmayer und Hilpert verloren. (Sofern ſie,
was ich nicht beurteilen kann, vorhanden waren.)
Verſchwommene, zum Teil unechte Kriegstypen beleben die
fadenſcheinige Handlung kaum; man bleibt teilnahmslos=kühl und
wundert ſich wieder einmal darüber, warum literariſch ehrgeizige
Bühnen mit ſolchen Nieten eine Spielzeit eröffnen. Weder
Zeit=
theater, noch Literatur. Noch nicht einmal handfeſter
Theater=
kitſch. Die natürliche Folge: Durchfall. Woran die Regie mit
ihren endloſen Längen und die luſtlos=langweilige Aufführung
mit die Schuld tragen. Kein gutes Zeichen für die kommende
Saiſon!
Mehr Glück mit der Stückmahl hatte die rührige Direktion
Rotter, die Berlins Bedarf an Erzeugniſſen der heiteren Muſe in
guten Aufführungen liefert. Die geſchäftstüchtigen
Operetten=
berſorger brachten im Metropol=Theater das neue Opus
von Paul Abraham, dieſem neu aufgetauchten ungariſchen
Schlagerkomponiſten, den man zu unrecht mit Lehär und Kalmän
vergleicht, der aber ausgezeichnet verſteht, nicht übermäßig
origi=
nelle Themen in einem farbenprächtigen Orcheſtergewand
aufzu=
tiſchen. Auch die „Blume von Hawai” bringt, wie im letzten
Schwere Zuſammenſtöße in Barcelona.
TU. Madrid, 4. September.
Nach Mitteilungen von Pridatperſonen, die aus Barcelona
in Madrid angekommen ſind, haben Streikende in dem Vorort
Sanz bei Barcelona die Kirche angezündet. In Barcelona ſelbſt
kam es an zahlreichen Stellen der Stadt zu Schießereien
zwi=
ſchen Streikenden und der Polizei. Bisher ſollen zwei
Per=
ſonen getötet und zahlreiche verwundet worden ſein. Die
Tele=
phonverbindungen ſind weiter unterbrochen.
Die ſchweren Unruhen ſetzten geſtern morgen nach
verhält=
ſchaft von Mandaten ſtehen, ſelbſtändig werden können. Es ſpra= nismäßig ruhiger Nacht erneut ein. In einem Vorort kam es
nach Schluß einer Streikverſammlung zu Schießereien, die, wie
die Polizei behauptet, von den Manifeſtanten ausgingen. Die
Polizei erwiderte die Schüſſe. Auf beiden Seiten gab es
zahl=
reiche Verletzte. Als die Polizei das Gebäude des Bauarbeiter=
Syndikats durchſuchte, wurde ſie wiederum von Schüſſen
emp=
fangen. Eine allgemeine Straßenſchlacht folgte; auch hier
wur=
den auf beiden Seiten zahlreiche Verletzte davongetragen. Die
geſtrigen Unruhen haben bereits drei Todesopfer gefordert. Die
Streikbewegung hat ſich auf Badalona,
Tar=
raſa und Sabadel ausgedehnt. Aus zahlreichen
an=
deren Gegenden des Landes wird eine große Unruhe unter der
Arbeiterſchaft gemeldet.
Uebergreifen der Wirkſchaftskriſe auf Frankreich.
EP. Paris, 4. September.
Wie ſehr auch die franzöſiſche Wirtſchaft anfängt, durch die
allgemeine Weltwirtſchaftskriſe beeinflußt zu werden, geht aus
der Statiſtik über die Arbeitsloſigkeit hervor, die — natürlich
immer in dem Frankreich eigentümlichen, beſchränkten Maße —
ein ziemlich ungünſtiges Bild in der Berichtswoche vom 22. bis
29. Auguſt zeigt. Danach iſt die Zahl der Arbeitsloſen von
36 972 in der Vorwoche auf 37 673 geſtiegen, eine für dieſe
Jah=
reszeit in Frankreich bisher ungewöhnliche Erſcheinung. Im
gleichen Zeitraum des Vorjahres waren nur 964 Stellenloſe
ge=
zählt worden. 53 000 Stellengeſuche konnten nicht berückſichtigt
werden, gegenüber 12 031 im Vorjahre. — Dabei darf nicht
ver=
geſſen werden, daß in dieſer Statiſtik nur die franzöſiſchen
Staatsangehörigen erfaßt werden; Zehntauſende von
Auslän=
dern ſind zurzeit in Frankreich ohne Arbeit. Außerdem iſt in ſehr
vielen Fabriken und Werkſtätten Kurzarbeit eingeführt.
Frankreich verbiekel die Wein=Einfuhr.
EP. Rom, 4. September.
Die franzöſiſche Regierung hat unter dem Druck ihrer
Weinerzeuger die Einfuhr ausländiſcher Weine verboten. Die
italieniſche Regierung hat ſofort Vorſtellungen unternommen
und Vorbehalte gegen dieſe Maßnahmen gemacht, da erſt
kürz=
lich ein Abkommen über die Einfuhr italieniſcher Weine
abge=
ſchloſſen worden war. Es ſind Verhandlungen im Gange, um
die Folgen des Verbotes zu prüfen und man erwartet eine
beſſere Berückſichtigung der Intereſſen des italieniſchen
Wein=
baues.
Nach der Einigung zwiſchen Bakikan und Auirinal.
EP. Rom, 4. September.
Der Erzbiſchof von Bologna, Kardinal Naſalli=Rocca, hat
Muſſolini telegraphiſch zu dem Abkommen mit dem Papſt
be=
glückwünſcht. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß es für
Vater=
land und Religion reiche Früchte bringen werde. — Die
katho=
liſche Zeitung „Avenire d’Italia” hebt ebnfalls die einmütige
Befriedigung über das Abkommen hervor, deſſen Geiſt ſeine
Be=
deutung noch ſteigere und den Wert vervielfältige. — In
eini=
lungen Maßnahmen durchgeführt, die den Grundzügen des Ab=
Belagerungszuſtand über Chile.
EP. New York, 4. September.
Aus den Meldungen über die Lage in Chile ſcheint
her=
vorzugehen, daß es der Regierung gelungen iſt, eine
grundſätz=
liche Einigung mit den aufſtändiſchen Matroſen zu erzielen.
Der die Verhandlungen führende Admiral hat die Bedingungen
der Rebellen der Regierung unterbreitet. Das Ende der
Meu=
rung in letzter Stunde ſich darauf verſteift, von den Rebellen
lichen Gleichberechtigung entſprechend dem Geiſte des Völker= eine bedingungsloſe Unterwerfung zu fordern. Die Lage der
Regierung iſt jedoch nicht gerade günſtig. Die Mannſchaften
Nachdem dieſe Entſchließung einſtimmig angenommen war, der vor Talcahuana verankerten Kriegsſchiffe ſollen
eben=
falls zu den Aufſtändiſchen übergegangen ſein.
Zudem hat ſich das Fliegerkorps geweigert, die Schiffe
der Rebellen mit Bomben zu belegen. — Geſtern iſt
über das ganz Land der Belagerungszuſtand verhängt worden.
Die chileniſche Regierung hat die Forderung der
meutern=
den Matroſen, die ihr in einem Ultimatum übermittelt worden
waren, in vollem Umfange angenommen.
Jahre „Viktoria und ihr Huſar”, eine ganze Reihe von ſchmiſſigen,
einſchmeichelnden Melodien, die bald ganz Berlin ſingen und
pfei=
fen dürfte. Somit iſt das Ziel erreicht und da die Muſik
ſchlag=
kräftig genug iſt, die Schwächen des Librettos dreier
Operetten=
handwerker vergeſſen zu machen, erzielte das Singſpiel einen
ge=
radezu ſtürmiſchen Erfolg.
Auch die andere Rotter=Inſzenierung im
Admirals=
palaſt wurde ſehr beifällig aufgenommen; hier hörte man in der
Operette „Dubarry” unverwüſtliche Millöcker=Weiſen in der
nicht ungeſchickten Moderniſierung von Theo Mackeben.
In der Komiſchen Oper kam ebenfalls eine Operette „Thron
zu vergeben” von Auguſt Neidhart, Muſik von Bert
Wittmann. Ein neuer Mann — ſoll eine Frau ſein. Ob ſo
oder ſo: Den Operettenparnaß dürfte Wittmann kaum ſtürmen
mit den harmloſen Liedchen. Auch hier Publikumserfolg.
Das Roſe=Theater, die echte=rechte Volksbühne Berlins,
feiert in dieſem Monat ſein 25jähriges Beſtehen.
Nach dieſen einleitenden „Plänkeleien” wird noch in dieſem
Monat die große Offenſive aller Theaterleiter einſetzen, um den
großen Feind, Wirtſchaftskriſe genannt, zu beſiegen. Man
er=
wartet eine erſchütternde Hauſſe in Premieren aller Art.
Andre von Kün.
— Arthur Maximilian Miller: Das Jahr der Reife. Roman.
Geleit=
wort von Jakob Schaffner. Verlag Deutſche Buch=Gemeinſchaft G. m.
b. H., Berlin. In Halbleder 4,90 RM.
„Das Jahr der Reife” iſt das Werk eines wahrhaften jungen
Dich=
ters, der als einer der nächſten Anwartſchaft auf den Jugendpreis
Deut=
ſcher Erzähler 1931 hatte. Jakob Schaffner, der dem Preisgericht
an=
gehört, gibt dem jungen Verfaſſer ein Patenwort mit auf den Weg, eine
begrüßenswerte Sitte zur Förderung unſeres literariſchen Nachwuchſes.
Schaffner ſtellt der Oeffentlichkeit den Autor und das Werk mit
folgen=
den Worten vor: „Arthur Maximilian Miller hat uns ſeine
Jugend=
geſchichte geſchrieben, eine beſinnliche, vielbewegte, kampfreiche und doch
in ſich ſtille und einfache Geſchichte . . Ich habe ſelten etwas ſo
rück=
ſichtslos, ſo deutſch und weltverloren Junges erlebt, ſo etwas
Antigroß=
ſtädtiſches, etwas, das ſo ſelbſtſelig und ſelbſttraurig mit dem Nücken
gegen die ganze Ziviliſation ſteht. Wenn dieſer Dichter einmal mit der
Geſtalt umgehen lernt und der Form, und er erhält ſich dabei ſeine
Friſche und Echtheit, und er gewinnt noch ein wenig an Mächtigkeit
hinzu, dann kann da etwas werden, wovor mancher anſpruchsvolle
Zau=
ber in Nichts zerfließt . . . Der Held iſt ein kleiner Lehrer in einem
weltfernen Bauerndorf, in welchem er ſein Jahr der Reife erduldet,
er=
kämpft und ſchließlich gnadenweiſe geſchenkt bekommt, wie wir alles
Weſentliche und Unverlierbare gnadenweiſe erhalten, das Schwere wie
das Leichte, das Dunkle wie das Helle. Mit drei Frauen ſehen wir ihn
im Kräfteſpiel und mit einer hartköpfigen, hinterwäldleriſchen
Bauern=
gemeinde, mit einer trotzigen, harten Pfarrergeſtalt, mit ſeiner Schule,
den Kinderſeelen, dem Geiſt der Muſik und dem Stern der Dichtung.
Seite 4
Samstag, den 5. September 1931
Nummer 246
Die naefiondle Regierung
And Lloyd George.
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
London, Anfang September.
Während all der aufregenden Tage, da die nationale
Re=
gierung geboren wurde, hat es in England wohl kaum einen
zweiten Mann gegeben, der ſo unter ſeiner erzwungenen
Taten=
loſigkeit gelitten haben muß, wie Lloyd George. Eine nationale,
zu mutigem Handeln entſchloſſene Regierung mußte ja gerade
ihm willkommene Gelegenheit zum Eingreifen bieten. Verſteht
es doch keiner ſo aus dem hoffnungslofeſten Chaos ſtets wieder
ein geordnetes Kosmos zu ſchaffen, wie der Walliſer Hexenmeiſter.
Statt deſſen hatte ein heimtückiſches Leiden ihn ausgerechnet
einige Wochen vor Ausbruch der Kriſe aufs Krankenlager
ge=
worfen. Und der immer Lebenſprühende, immer Unermüdliche
mußte ſich, ob er wollte oder nicht, gerade jetzt zu Wochen der
Ruhe und Untätigkeit verurteilen laſſen.
Indeſſen, die gefährliche Operation war immerhin ſchon vor
etwa Monatsfriſt glücklich überwunden, und ſo ganz
teilnahms=
los und ſtumm hat Lloyd George daher die Ereigniſſe der
letzten Wochen doch nicht anſehen müſſen. Er durfte ſich
aller=
dings nicht viel bewegen und nicht ausgehen. Aber er konnte
täglich in ſeinem Londoner Heim die Führer der Liberalen
Partei, Lord Reading und Sir Herbert Samuel, empfangen
und mit ihnen die Lage ausgiebigſt beſprechen. Durch
Ver=
mittlung der Beiden hat Macdonald den kranken Lloyo George
mehrmals um ſeinen wertvollen Rat gebeten. Und die
offi=
zielle Parteileitung der Liberalen meldete, daß Lloyd George
mit allem Vorgegangenen, „in volſtem Einverſtändnis” geweſen
wäre und den Liberalen zur Teilnahme an der neuen Regierung
in aller Form ſeinen Segen erteilt hätte. Von einer öffentlichen
Kundgebung nahm er Abſtand. Dazu, meinte er, hätte er zur
Zeit keine genügende Kenntnis der allgemeinen Lage. Doch
immerhin erklärte er in Kürze: „Die Bildung einer nationalen
Regierung iſt keineswegs eine Ueberraſchung. Die Intereſſen
des Vaterlandes haben allem anderen voranzugehen. Einerlei
welche Folgen dieſes für den Einzelnen auch haben mag .
Und ein Preſſemann, der Lloyd George einen Augenblick ſah,
teilte noch mit, daß die politiſchen Ereigniſſe auf Lloyd George
„geradezu wie ein Wünderelexir gewirkt” hätten. Seine
Geſund=
heit beſſere ſich mit jedem Tage. Er fühle förmlich neues Blut
durch ſeine Adern rinnen. Und er warte nur darauf, wieder
mobil und zum tatkräftigen Mitarbeiten fähig zu ſein
In Anbetracht all dieſer Tatſachen berührte es etwas
ſon=
derbar, als man im ſozialiſtiſchen und der neuen Regierung
feindlich geſinnten „Daily Herald” die Mutmaßung ausſprechen
hörte, Lloyd George werde ſich nach ſeiner Wiederherſtellung
auf die Seite der Oppoſition ſchlagen und, gemeinſam mit
Henderſon und den übrigen Labour=Rebellen, am Sparprogramm
der nationalen Regierung heftig Kritik üben. Das Labour=
Blatt ſtützte ſeine Annahme auf die Tatſache, daß Lloyd George
noch im Februar im Parlament eine wütende Rede gegen „
über=
triebene Sparmaßnahmen” gehalten und beſonders gegen die
„City=Barone” und deren „kurzſichtige Finanzpolitik” gewettert
und gedonnert hatte. Der „Daily Herald” ſcheint jedoch völlig
zu überſehen, daß dieſe Worte zu einer Zeit geſprochen wurden,
als weder Hoovers Plan des Tributaufſchubs, noch die deutſche
Kriſe, noch die letzten Schwierigkeiten der Londoner City in
Wirkſamkeit getreten waren. Seitdem hat ſich nicht nur die
Weltlage, ſondern vor allem auch die Situation Englands von
Grund aus geändert. Der Liberale Führer hat in all dieſe
Zuſammenhänge ſicher eine klarere Einſicht, als ſonſt jemand.
Daher iſt es wenig verwunderlich, daß kaum eine andere
Lon=
doner Zeitung ſo nachdrücklich für die nationale Regierung und
für die geplanten Sparmaßnahmen, Lohnkürzungen und
Preis=
ſenkungen (zur Hebung des rapide zurückgehenden britiſchen
Außenhandels) eintritt, wie die „News Chronicle”, das
Leib=
blatt Lloyd Georges. Keine Partei hat überdies durch die
Bildung der nationalen Regierung ſo an Preſtige gewonnen.
wie gerade die Liberalen. Man darf es alſo als höchſt
unwahr=
ſcheinlich betrachten, Lloyo George die Intereſſen ſeiner eigenen
Partei ſo weit verleugnen zu ſehen, daß er ſich der nationalen
Regierung in den Weg ſtellen wird. Eher wäre man berechtigt,
das gerade Gegenteil zu erwarten. Und in der Tat ſpricht ſchon
jetzt vieles dafür, daß man Lloyd George, ſollte er nach einigen
Wochen geſundheitlich wieder hergeſtellt ſein, nicht nur auf
Seiten der nationalen Regierung, ſondern aller
Wahrſcheinlich=
keit nach mitten in ihren Reihen, auf einem der
verantwortungs=
vollſten Poſten, erblicken dürfte.
die Holſt der Leuen englichen Relenug.
EP. London, 4. September
Ueber die Außenpolitik der neuen Regierung wurden
heut=
im Foreign Office von verantwortlicher Stelle, offizielle
Fr=
klärungen abgegeben. Es wurde darin Nachdruck auf die
Feſt=
ſtellung gelegt, daß das Hauptarbeitsgebiet der
noto=
nalen Regierung die innere und die nationale
Poli=
tik bilden werde. Die Außenpolitik der Regierung werde von
dem Grundſatz beſtimmt ſein, daß eine enge Zuſammenarbeit
zwiſchen den Völkern unerläßlich ſei, um die augenblicklichen
äußerſt ſchwierigen und komplizierten Probleme zu löſen, die
ſich als Folge der univerſellen Wirtſchaftsdepreſſion auf
politi=
ſchem und finanziellem Gebiet in der ganzen Welt ergeben
haben. Die neue Regierung werde, wo immer ſich Gelegenheit
biete, ihren Einfluß in der Richtung der Vertiefung der
Zu=
ſammenarbeit unter den Völkern geltend machen. Jedem
Ver=
ſuch, ein bisher noch ungelöſtes Problem zu regeln, werde die
engliſche Regierung mit Sympathie gegenüberſtehen. Nur mit
Bedauern habe der neue Außenminiſter Lord Reading
gun=
ſichts der dringenden innerpolitiſchen Aufgaben ſich entſchloſſen.
nicht perſönlich nach Genf zu gehen. Sollte ſich aber eine
Ab=
weſenheit des Außenminiſters von London ermöglichen laſſen.
ſo werde er ſich zur Teilnahme an den Sitzungen der
Völker=
bundsverſamlung nach Genf begeben.
Standgerichke in Polen.
WTB. Warſchau, 4. September.
Das polniſche Geſetzblatt veröffentlicht eine Verordnung des
Miniſterrates betreffend die Einführung des
Standrechtsberfah=
rens bei den allgemeinen Gerichten auf dem ganzen Gebiete des
polniſchen Staates in bezug auf Verbrechen und Vergehen des
Raubes, Hochverrates ſowie auf Vergehen gegen Vorſchriſten
zum Schutze der öffentlichen Sicherheit, des Eigentums und
des Lebens.
Kommuniſtiſche Unruhen in Ekugdor.
WIB. New York, 4. September.
Aſſociated Preß meldet aus Guahaquil, dem Hafen von
Ekuador, daß dort fortgeſetzt kommuniſtiſche Unruhen ſtatſin.
den. Die Unruhen begannen unmittelbar nach den bereits
be=
kannten Demonſtrationen gegen das ausländiſche
Zündholz=
monopol.
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anläßlich unſerer Verlobung ſagen
wir hiermit unſeren herzlichſten Dank.
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Frankfurt (Maln), den 4. September 1931. (12817
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kummer 246
Samstag, den 5. September 1931
Seite 5
Darmſiadt, den 5 September 1931.
* Herbſtkagung der deutſchen
Landwirkſchafts=
geſeliſchaft in Darmſtadt
13. bis 18. September.
Trotz ſchweſter Erſchütterungen unſeres geſamten
Wirtſchafts=
as und trotz erheblicher Verluſte durch Unwetter und Regen
rend der Getreideernte hat die deutſche Landwirtſchaft den
nicht verloren. Theorie und Praxis, wie ſie in der deutſchen
wirtſchaftsgeſellſchaft mit ihren 45 000 Mitgliedern vereint
werden in der Woche vom 13. bis 18. September in
Darm=
in zahlreichen Beratungen, Vorträgen und Verſammlungen
tige Förderungsmaßnahmen der Landwirtſchaft eingehend
be=
hſeln, wobei die ſüd= und weſtdeutſchen Verhältniſſe im
Vorder=
id der Erörterung ſtehen. — In den öffentlichen
Verſammlun=
werden u. a. folgende Gebiete behandelt: „Stand und
Ent=
relung der heſſiſchen Landwirtſchaft in den letzten 25 Jahren”
r Stallmiſt und ſeine Pflege” „Wie ſich die Bauersfrau die
eit erleichtern kann”. „Die Bedeutung landwirtſchaftlicher
darbeitsgeräte”. „Schweineſtall=Hygiene”. „Arbeitswirtſchaft=
Fingerzeige‟. „Die ſüd= und weſtdeutſchen Bauern und
Win=
unter beſonderer Berückſichtigung der Flurbereinigung”. „Die
wendigkeit von Kolonialbeſitz für die deutſche Wirtſchaft,
ins=
ndere die Landwirtſchaft” „Der Ackerfutterbau in
Südweſt=
tſchland”. „Das Zuchtziel in der deutſchen Fleckviehzucht”.
rtoffel= und Getreideverwertung”, „Stand und Bedeutung der
rdezucht in Weſtdeutſchland”. „Stand und Entwickelung des
eutſchen Zuckerrübenbaues”. „Deutſchlands Höhenrinderzucht”,
rtſchaftserforderniſſe in ſud= und weſtdeutſchen Bauernbetrie=
„Die Umſtellung des Weinbaues auf Pfropfreben in Heſſen”.
Mit Rückſicht auf den heſſiſchen Weinbau wurde die Tagung,
ſonſt gewöhnlich im Oktober ſtattfindet, auf Mitte Septemher
verlegt. Ein Beſuch der Vortragsveranſtaltungen dürfte ſich
edingt lohnen.
Zum Staatskommiſſar für die Darmſtädter Volks=
* hat auf Vorſchlag der Miniſterialkommiſſion das Heſſiſche
imtminiſterium im Einvernehmen mit dem Oberbürgermeiſter
Stadt Darmſtadt den früheren Miniſterialdirektor im
Juſtiz=
iſterium Miniſterialdirektor i. R. Dr. Schwarz
ellt.
Miniſterialdirektor Dr. Schwatz wird im Einvernehmen mit
Kommiſſion alle diejenigen Maßnahmen energiſch und
ziel=
ußt durchführen, die ſowohl für die Wahrung der Intereſſen
Staat und Stadt, als auch im Intereſſe der an der
Volks=
k Beteiligten notwendig und erforderlich ſind.
Die Verhandlungen mit den Organen der Volksbank
en der unverzüglichen Einberufung der Generalverſammlung
diejenigen mit den Gläubigern und Geldgebern wegen
Still=
ung und Bereitſtellung von weiteren Mitteln zur
Sicherſtel=
g der Liquidität ſind eingeleitet, ſo daß bei befriedigen=
Löſung dieſer Fragen alsbald nach der Generalver=
Unmlung mit dem Inkrafttreten der
Bürg=
aft von Staat und Stadt und mit der Wieder=
5ffnung der Volksbank gerechnet werden
in.
Ernannt wurden am 28. Auguſt die Polizeihauptwachtmeiſter
Probe Karl Heinrich Schiffmann, Cornelius
Hell=
uer Heinrich Martin Keller, Adam Zimmer zu Mainz
Polizeihauptwachtmeiſtern, ſämtlich mit Wirkung vom 1. Okt.
1 an.
EPH. Evangeliſcher Bund. Der Heſſiſche Hauptverein des
ingeliſchen Bundes läßt wegen der Ungunſt der Verhältniſſe
e diesjährige Landesverſammlung ausfallen. Es finden nur
vinzialverſammlungen ſtatt, und zwar am 16. September in
imſtadt für Starkenburg; am 21. September in Gießen für
erheſſen; am 23. September in Mainz für Rheinheſſen.
Be=
delt werden die Fragen der Gottloſenbewegung, der
Katholi=
n Aktion, und der Proteſtantiſchen Politik.
EPH. Lehrgang für Bibel= und Jugendarbeit. Das Evangeliſch=kirch=
Landesjugendamt für Heſſen veranſtaltet wiederum in dieſem Jahr
n Lehrgang für Bibel= und Jugendarbeit, und zwar in der Zeit
11. bis 15. Oktober 1931. Es iſt gelungen, auch diesmal den
Direk=
der Wichernſtiftung (Rauhes Haus) in Hamburg, Fritz Engelke
einen Vortragszyklus zu gewinnen. Ebenſo kommt vorausſichtlich
bekannte Berliner Individual=Pſychologe Dr. Fritz Künkel. Ein
aues Programm folgt ſpäter.
— Waldkolonie. Die feierliche Enthüllung der Chriſtusfigur
r dem Eingangsportal des Paul=Gerhardt=Hauſes findet
Sonn=
vormittag 9.30 Uhr vor dem Paul=Gerhardt=Hauſe ſtatt;
an=
ießend iſt Feſtgottesdienſt in der Kirche. Die evangeliſchen
neindeglieder ſind herzlich zu der Feier eingeladen.
Jubiläum. Am 4. September ſind es 30 Jahre, daß die
nſthandlung. Julius Hergt ſich hier am Ort befindet. Herr
cgt, ein Thüringer, und ſeine Gattin, eine geborene
Darmſtäd=
in, haben es durch Umſicht und Tüchtigkeit ſoweit verſtanden,
er Stadt reichenden Kundenkreis ein ſicherer Berater und
er=
rener Führer in allen Fragen des Erwerbs von einfachſtem
5 Kunſtleben der Stadt ſegensreichen Wirkens.
Im Schloßmuſeum ſind Führungen: am Sonntag
vor=
ttag um 11 und 11.30 Uhr, an allen Wochentagen um 11 und
30 Uhr vormittags und um 3 und 3.30 Uhr nachmittags. Die
adonna des Bürgermeiſters Meyer von Baſel von Hans
Hol=
n d. Jg. kann ſtets geſondert von den Führungen beſichtigt
den.
Die Ruſſiſche Kapelle auf der Mathildenhöhe iſt jeden Tag
Uhr.
Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Nach Beendigung der
sſtellung Hans=Günther Lehmann und der im
An=
luß daran gezeigten „Balineſiſchen Malerei” eröffnet die
Bücher=
be am Dienstag vormittag 12.30 Uhr eine Ausſtellung des der
heingruppe” angehörenden Düſſeldorfer Malers Robert
vorderſter Reihe. Geboren 1905 in Dortmund, ſtudierte er an
* Akademie in Düſſeldorf und wirkte dann abwechſelnd in
27 hat Pudlich ſeinen Wohnſitz in Düſſeldorf. Gezeigt werden
lbilder, Paſtelle, Aquarelle und Zeichnungen. (S heutige
An=
ge.)
Mütterſchulungskurſe. Mehr als 100 Frauen haben bereits
* im Jandar d. J. eröffnete Mütterſchule des Alice=Vereins für
auenbildung und Erwerb beſucht, um ſich Kenntniſſe in den
ver=
jedenen Gebieten der Kinder= und Säuglingspflege und
Er=
hung anzueignen. Die Teilnehmerinnen waren zum Teil ſelbſt
üitter, zum Teil jung verheiratet oder verlobt. Eine große
An=
bl junger Mädchen kam auch mit der Ueberzeugung, daß eine
ſche Mütterſchulung ebenſo notwendig für die Ausbildung iſt
e die Erlernung des Kochens und Nähens. Mit Beginn des
ſinterſemeſters ſollen wieder Kurſe eingerichtet werden. Der
literrichtsplan wird ſo eingeteilt werden, daß in der Zeit vor
ſeihnachten Beſchäftigungsmaterial und Spielzeug aus
wert=
ſem oder billigem Material hergeſtellt und beſchädigtes Spiel=
Ug ausgebeſſert werden kann. Die Kurſe dauern 24 Nachmittage.
weils Dienstags und Donnerstags von 4—6 Uhr. Die
Teil=
hmergebühr konnte auf 9 RM. für den Kurſus herabgeſetzt wer=
N bei dreimaliger Ratenzahlung. Minderbemittelten Frauen
nn auf Antrag die Teilnehmergebühr ganz oder teilweiſe
er=
ſſen werden. (Siehe Anzeige.)
— Hausfrauenbund. Wir erinnern unſere Mitglieder an die
Tonatsverſammlung am Dienstag, den 8. September. 16 Uhr, im
artenſaal des Saalbaus. Vortrag mit Lichtbildern über „
Hy=
ene in Küche und Haus”, Referentin: Frau Pelz=
Langenſcheid=
äſſel. Nach der Sommerpauſe würden wir uns freuen, recht viele
Litglieder begrüßen zu dürfen, auch unſere neuen Mitglieder
Iden wir herzlich ein.
Die Mittelſtandsküche des Hausfrauenbundes, Heidelberger
traße 47, gibt den Zeitverhältniſſen entſprechend ab 1. September
Littageſſen zu 65 Pfennig — bei Abnahme von Wochenkarten er=
Täbigt ſich der Preis auf 60 Pfennig. Das Mittageſſen beſteht
us ſehr guter Suppe, Fleiſch, reichlich Gemüſe und Kartoffeln.
** Küche iſt ge” fnet täglich (außer Sonntags) von 12—2 Uhr.
Rolontal-ausſtellung in Darmſtadi.
Am Sonntag, den 6. September, beginnt vormittags 11 Uhr
die erſte Deutſche Kolonial=Wanderausſtellung in den oberen
Räumen des ſtädtiſchen Saalbaus. Die Ausſtellung wurde in der
letzten Zeit in allen größeren Städten Deutſchlands mit großem
Erfolg gezeigt. Bis zu 2000 Perſonen beſuchten täglich die
in=
tereſſante Kolonialſchau, die ſich in die verſchiedenſten Abteilungen
gliedert. Im einzelnen ſtellt ſich der Aufbau folgendermaßen dar.
Volkswirtſchaftliche Abteilung: Der Werdegang der
kolonialen und uberſeeiſchen Rohſtoffe vom Urprodukt bis zu den
verſchiedenſten Fertigfabrikaten in zirka 30 Schaukäſten mehreren
Bildern und 16 farbigen Bildtafeln des Statiſtiſchen Reichsamts
Berlin. Völkerkundliche Sammlung: An Waffen,
Werkzeugen, Kunſtgegenſtänden, Bekleidungsſtücken. Hausgeräten,
Schmuckſachen, Götzen pp. aus Deutſch=Oſtafrika, Deutſch=
Südweſt=
afrika, Kamerun, Togo. Kiautſchau und den Südſee=Inſeln.
Zoo=
logiſche Abteilung: Schaukäſten mit Inſekten, Käfern und
Schmetterlingen. Eine Sammlung Gehörne und Tierköpfe,
ver=
ſchiedener Tierſchädel, Häute, Elfenbein und kleinerer
präpa=
rierter Tierchen aus allen deutſchen Kolonien Kulturarbeit
in den deutſchen Kolonien: Schreibhefte, Bücher,
Druck=
ſachen und Handarbeiten der Eingeborenen. Bilder aus deutſchen
Negerſchulen, von deutſchen Bauten und deutſchem Schaffen. Die
Schlafkrankheit und ihre Bekämpfung durch Germanin desgleichen
die Malaria durch Plasmochin. Die Ueberträger der Krankheiten
uſw. Geologiſche Abteilung: Aus Deutſch=Südweſtafrika:
Kupfer, Malachit, Bauxit. Wolframit. Vanadium, Blei, Zinn,
Zinnſand. Marmor und Glimmer aus Deutſch=Oſtfrika.
Aus=
wanderungsweſen: Schiffahrt: Schiffsmodell, Zelte,
Tro=
penapotheke, Tabellen. Flaggen der einzelnen Schiffahrtslinien
und vieles Bildmaterial. Münzweſen Briefmarken: aus
Deutſch=Oſtafrika, Neuguinea, Kiauſchou ſowie
Kolonialkriegsnot=
geld. Kolonial=Literatur: Faſt alle in der
Nachkriegs=
zeit erſchienenen Werke, Zeitſchriften uſw. Ehrentafel;
23 Kopfbilder der bekannteſten Afrikaforſcher, Staatsſekretäre des
Reichskolonialamtes und Gouverneure. Photographiſche
Wieder=
gabe des Bismarcktelegramms an den deutſchen Konſul zu
Kap=
ſtadt, wodurch Deutſch=Südweſtafrika erworben wurde.
Kaiſer=
licher Schutzbrief über den Erwerb Deutſch=Oſtafrikas.
In erſter Linie handelt es ſich um eine Ausſtellung, die der
Jugend den kolonialen Gedanken wieder näher bringen ſoll. Aber
auch Erwachſene werden die Ausſtellung mit großem Intereſſe
ſehen können. In den weſtdeutſchen Städten hat die Tagespreſſe
aller Richtungen zuſtimmend von der Ausſtellung Kenntnis
ge=
nommen. Die Eintrittspreiſe von 15 und 30 Pfennigen
ermög=
lichen weiten Kreiſen der Bevölkerung den Eintritt.
* Steuer= und Wirkſchaftskalender
für die Zeit vom 1. bis 15. September 1931.
Aufbewahren!
Ausſchneiden!
1. Sept.: Letzter Tag für die Entrichtung des Schulgeldes
für die Darmſtädter höheren Schulen und die
gewerb=
lichen Fortbildungsſchulen für den Monat Auguſt 1931
an die Stadtkaſſe. (Schonfriſt bis 10. September 1931.)
5. Sept.: Abgabe der Beſcheinigung an die
Finanz=
kaſſe, daß die Summe der im Auguſt 1931
abgeführ=
ten Steuerabzugsbeträge mit der Summe der im Auguſt
1931 einbehaltenen Steuerbeträge übereinſtimmt.
(Keine Schonfriſt.)
5. Sept.: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom
16. bis 31. Auguſt 1931 erfolgten Lohnzahlungen Falls
die bis zum 15. Auguſt 1931 einbehaltenen Beträge 200
RM. nicht erreicht haben, im Ueberweiſungsperfahren
Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom
1 bis 31 Auguſt 1931 erfolgten Lohnzahlungen. (Keine
Schonfriſt.)
5. Sept.: Abführung der im Steuerabzugsverfahren
einbehalte=
nen Ledigenſteuer und der
Kriſenlohn=
ſteuer.
5. Sept.: Ablauf der Schonfriſt für die am 25. Auguſt
1931 fällig geweſene dritte Vorauszahlung (ſtaatliches
Ziel) laut gelbem Steuerbeſcheid über ſtaatliche
Grundſteuer, Sondergebäudeſteuer und
Gewerbeſteuer für das Rechnungsjahr 1931/32.
10. Sept.: Zahlung der Börſenumſatzſteuer, ſoweit dieſe
im Abrechnungsverfahren entrichtet wird.
10. Sept.: Ablauf der Schonfriſt für die Entrichtung des
Schulgeldes für die Darmſtädter höheren Schulen
und die gewerblichen Fortbildungsſchulen für den
Mo=
nat Auguſt 1931.
16. Sept.: Letzter Tag für die Abgabe der
Vermögens=
erklärung für 1931 und Ablauf der Friſt für die
Steuer=Amneſtie. Die Steuer=Amneſtie iſt auf
die Umſatzſteuer und die Erbſchaftsſteuer einſchließlich
der Schenkungsſteuer ausgedehnt worden.
H. W. Wohmann.
— Lconcavallos Oper „Der Bajazzo” bildet die Hauptnummer
des Programms der erſten Abend=Vorſtellung des Künſtler=
Marionetten=Theaters Deininger im Kleinen Haus
des Heſſiſchen Landestheaters. Die muſikaliſche Wiedergabe
ge=
ſchieht auf Schallplatten mit Verſtärker=Apparatur, die von der
Firma Lindſtröm Berlin zur Verfügung geſtellt wurde. Allererſte
italieniſche Sänger, das prachtvolle Orcheſter und der geſamte
ich ein allſeitiges Verſtändnis dem weit über die Grenzen un= Chor der Mailänder Scala wirken mit. Die Puppen ſind nach
den mitwirkenden Sängern geſchnitzt, die Koſtüme ſind
italieni=
ſchen Originalkoſtümen des 18 Jahrhunderts nachgebildet. „In
indſchmuck bis zum gediegendſten Kunſtbeſitz zu werden. Wir ausgezeichneter minutiöſer Darſtellung iſt dieſes Puppenſpiel mit
nſchen dem Jubilar ein weiteres glückliches Gedeihen ſeines für der Muſik ſo eng zuſammengeſchloſſen, daß man den Genuß einer
richtigen Opernvorſtellung hat. Dazu nie ermüdende Darſteller,
keine überanſtrengten Sänger, das Ideal jedes Theaterdirektors”,
ſo ſchrieb die Berliner Preſſe bei dem vor wenigen Tagen
abgo=
ſchloſſenen Gaſtſpiel in der Funkausſtellung. Im Kabarett
ſingt Richard Tauber, ſpielt Max Roſenthal, ſpricht Paul Graetz
Auch hier Marinonetten in Verbindung mit Schallplatten. Die
gleiche Aufführung wird am Montag wiederholt. Am Sonntag
abend wird das vollſtändige Kabarett gezeigt, dazu der Hans=
Sachs=Schwank. Der fahrende Schüler im Paradies
Beſichtigung geöffnet, von 10 bis 12.30 Uhr und von 3 bis und die Negergroteske „Gigitulpa” von Karl Ettlinger. Der
Nachmittag bringt zwei Kindervorſtellungen in der bisherigen
Art der Marionettenbühne, d. h. mit geſprochenem Wort, und
zwar am Samstag „Das kalte Herz” am Sonntag „
Rum=
pelſtilzchen” Vorverkauf zu kleinſten Preiſen an der
Tages=
kaſſe des Großen Hauſes.
— Das tapfexe Schneiderlein im Märchentheater Orpheum
udlich. Pudlich ſteht unter den Künſtlern der „Rheingruppe” gelangt morgen, Sonntag, nachmittag, halb 4 Uhr, erſtmalig in
neuer Inſzenierung und Einſtudierung zur Aufführung. Wie
wer=
den unſere Kleinen und Kleinſten entzückt ſein über die luſtigen
tris Südfrankreich, Belgien, Holland und in der Schweiz. Seit Streiche des tapferen Schneiderleins! Beſonders im dritten Bilde
„Im wilden Walde”, wo die vielen wilden Tiere das
Schneider=
lein bedrängen, dieſer aber durch ſeine große Tapferkeit ein
Ein=
horn zähmt, das ſich in einem Baume feſtgerannt hat. Dieſes ganz
reizende und neue Märchen wird durch K. L. Lindt (das tapfere
Schneiderlein), Grete Keßler, in der Rolle des Prinzeßchen”
u. a. m. wirkungsvollſt dargeſtellt, ſo daß die Aufführung hellen
Jubel finden wird. Um allen Kindern den Beſuch zu ermöglichen,
wird auf die mäßigen Eintrittspreiſe (von 30 Pfg. bis 1,50 Mk.)
gegen Vorlage der heutigen Anzeige noch eine
beſon=
dere Vergünſtigung gewährt. Außerdem fällt auf jede 50
ge=
löſte Eintrittskarte eine Bargeldprämie von 2 Mk. (S.
Anzeige.)
— Volksbühne. Wer ſich den regelmäßigen Theaterbeſuch des
Landestheaters ſonſt nicht leiſten kann, wird Mitglied der
Volks=
bühne. Er kann zwiſchen 6, 12 und 18 Vorſtellungen wählen und
erhält einen Gutſchein, der zum freien Beſuch einer Vorſtellung
im Landestheater berechtigt, wenn er ſeine Mitgliedſchaft zur
Volksbühne bis 10. Seytember anmeldet. Für je zwei neue
Mit=
glieder, die er der Volksbühne zuführt, erwirbt er einen weiteren
Gutſchein. Die vorjährigen Mitglieder ſind vom Eintrittsgeld
be=
freit, ſofern ſie ihre Mitgliedſchaft bis zum 1. Oktober erneuern.
Die Auswahl der Stücke, die die Volksbühne ſelbſt trifft, hat
all=
gemein Anerkennung gefunden. Auf die ſchon ſeit einigen Jahren
beſtehende Jugendgemeinde der Volksbühne wird nochmals
aut=
merkſam gemacht. Der Beitrag iſt auf 65 Pfg. herabgeſetzt
wor=
den. Die Vorſtellung koſtet 75 Pfg. Den erwachſenen ſowie den
jugendlichen Mitgliedern der Volksbühne wird der Theaterzettel
unentgeltlich geliefert. Die Einführungen in die Stücke (münd=
und Proſpekte in allen Zahlſtellen der Volksbühne und in der
Geſchäftsſtelle, Eliſabethenſtraße 34 (Haus Alter).
Straßenſperre. Wegen Vornahme von
Erweiterungs=
bauten der elektriſchen Straßenbahn wird die Pallaswieſenſtraße
zwiſchen Frankfurter= und Plönniesſtraße vom 3. bis 9. September Rate ausgegeben; die Karten für die Konzertmiete erſt ab 14.
1931 für Fahrzeuge aller Art geſperrt.
Kofenloſe Rechlsbergkung
durch die Rechisauskunfiſtielle des Allgemeinen
Deulſchen Frauenvereins in Darmſtadt.
Man ſchreibt uns: Die zunehmende Volksverarmung der
letz=
ten Jahre hat dazu geführt, daß heute nur noch wenige in der
Lage ſind, ſich zum Sachwalter für ihre Rechtsangelegenheiten
einen Rechtsanwalt zu beſtellen. Um aber auch dem immer mehr
wachſenden Bedürfnis der Nichtbemittelten oder
minderbemittel=
ten Kreiſe nach Rechtshilfe und Rechtsrat gerecht zu werden, ſind
faſt in allen größeren Städten Deutſchlands ſogenannte
Rechts=
auskunftsſtellen eingerichtet, die in gemeinnütziger Weiſe
unent=
geltlich Hilfe leiſten.
Auch in Darmſtadt iſt ſchon ſeit längerer Zeit eine ſolche
Stelle geſchaffen, deren Träger der Allgemeine Deutſche
Frauen=
verein iſt.
Die Aufgabe dieſer Rechtsberatungsſtelle iſt im weſentlichen
zweifacher Art: Sie iſt zunächſt darauf bedacht, den Rechtsfrieden
unter den Parteien zu erhalten oder wieder herzuſtellen, weil
ge=
rade in der Regl den minderbemittelten Kreiſen mit der
Verwei=
ſung auf den Prozeßweg wenig gedient iſt. Sie iſt auch
insbeſon=
dere in den Fällen auf Prozeßverhütung bedacht, in denen ſelbſt
beim beſten Willen aller Beteiligten eine entgegengeſetzte
Auf=
faſſung beſteht und niemand die Bekundungen der Beweisperſonen
und ihre Würdigung durch den Richter vorausſagen kann. Eine
Vermittlung in Güte unter den Parteien ſtellt meiſt den kürzeren
und beſſeren Weg und eine dauerhaftere Löſung dar, denn ein
leidenſchaftlich durchgeführter Rechtsſtreit bringt meiſt Verluſt an
Zeit und Geld, Schädigung der Geſundheit, Feindſchaft u. a. mehr
mit ſich.
Mißlingt der Verſuch einer gütlichen Einigung ſo müſſen
allerdings die Parteien gegebenenfalls auf den Rechtsweg
ver=
wieſen werden. Eine Vertretung bzw. Bearbeitung von
Rechts=
angelegenheiten übernimmt die Rechtsſchutzſtelle aber nur dann,
wenn es ſich nach Beurteilung der Berater um offenbar
begrün=
dete Anſprüche handelt denn die Rechtsauskunftsſtelle iſt auch bei
Vertretung von Einzelintereſſen in erſter Linie ein Organ des
Rechts und nicht Anwalt eines Einzelintereſſes. Neben der
Gewährung von Rechtsrat wird auch insbeſondere bei
ſchreib=
ungewandten Perſonen praktiſche Hilfe geleiſtet, und zwar jeder
Art z. B. Anfertigen von Anträgen, von Schriftſätzen, Eingaben,
Beſchwerden, Schriftwechſel mit dem Gegner, Vertretung vor
Be=
hörden, jedoch nicht vor den ordentlichen Gerichten. Ob und
in=
wieweit im Einzelfalle Hilfe erteilt wird, entſcheidet der
jewei=
lige Berater.
Die Rechtsauskunftſtelle gewährt ihre Hilfe unentgeltlich,
ge=
ringe Unkoſtenbeiträge für Porto, nicht aber für Schreibauslagen,
werden nur in ganz beſonderen Fällen angeſordert, insbeſondere
dann, wenn ein ausnahmsweiſe umfangreicher Schriftwechſel
ein=
ſetzen muß.
Die Beratungsſtelle wird von drei Juriſtinnen geleitet.
Aus=
kunft wird in Rechtsfragen jeder Art, frei von parteiiſcher und
wirtſchaftlicher Einſtellung erteilt.
Die Beratungsſtunden finden jeden Mittwoch. Waldſtraße 21,
Hinterhaus, 1. Stock. in der Zeit von 5 bis 7 Uhr nachmittags
ſtatt.
Die Chriſtliche Wiſſenſchaft.
Zur Vermeidung irriger Auffaſſung werden wir gebeten.
mitzuteilen:
Ein chriſtlich=wiſſenſchaftlicher Praktiker heilt nicht. Er
wen=
det ſein geiſtiges Verſtändnis von Gottes Wort an, wie er es
durch die gottbegnadete Lehre der Chriſtlichen Wiſſenſchaft gelernt
und begriffen hat, um in großer Liebe dem Hilfeſuchenden zu
hel=
fen. Die Heilung, tut Gott allein. „Er ſandte ſein Wort, und
machte ſie geſund.” (Pfalm 107:20.)
Auch unſer großer Meiſter, Chriſtus Jeſus, ſagte oft bei den
Heilungen, die ſein Verſtändnis bewirkte: Dein Glaube hat
dir geholfen”. So iſt es alſo des Hilfeſuchenden Glauben, d. h.
Empfänglichkeit für die Liebe Gottes, die ihn heilt.
Der chriſtlich=wiſſenſchaftliche Praktiker hält ſich ſtreng an die
Vorſchriften des Kirchenhandbuches, auch bezüglich der
Entſchä=
digung für ſeinen Zeitaufwand; denn er hat dieſen Beruf als
autoriſierter Vertreter aus Nächſtenliebe erwählt, unter Aufgabe
jedes anderen Berufes, jeder anderen Erwerbsquelle. Die
Schutz=
befohlenen möchten ſich wohl auch ſo hoch einſchätzen, daß ſie
ſelbſt=
verſtändlich gern ihre Dankbarkeit beweiſen, wie es andernfalls
auch Aerzten und Geiſtlichen gegenüber geſchieht.
— Zehn Akademie=Konzerte. Die 10 Akademie=Konzerte, die
in ihrem Plan für den kommenden Winter wieder
Orcheſterkon=
zerte, Soliſten= und Kammermuſikabende vorſehen, bieten auch in
der Wahl der Soliſten, abgeſehen von der hohen künſtleriſchen
Qualität, ſtändige Abwechſlung. Hierbei wird nach Möglichkeit
auch den Wünſchen der Mieter Rechnung getragen. So iſt es der
Leitung der Konzerte möglich geweſen, auf vielſeitigen Wunſch der
Mieter hin Duſolina Giannini (Sopran) und Alfred
Hoehn (Klavier) wieder im kommenden Winter auftreten zu
laſſen. Duſolina Giannini, die heute zu den allererſten
Sopra=
niſtinnen Europas zählt, wird nach Ablauf des Winters wieder
nach Amerika überſiedeln, ſo daß ihr bevorſtehendes Auftreten im
November das letzte für längere Jahre ſein dürfte. — Wegen der
Mietpreiſe ſiehe Anzeige. Im Sekretariat der Städt. Akademie
für Tonkunſt. Eliſabethenſtraße 36 liegt ein Saalplan aus, nach
dem ſich neu hinzutretende Mieter ihre Plätze ſelbſt wählen
können.
Heſſiſches Landestheater.
Preiſe 100—10 Mk. Dienstag, 8. Sept. 20, Ende nach 22 Uhr. 41. Reifeprüfung.
Preiſe 0 90—9 Mk. Mittwoch, 9. Sept. 19½z, Ende gegen 22½ Uhr. Bl. Die Macht
des Schickſals. Pleiſe 1—10 Mk. Donnerstag, 10. Sept. 20. Ende nach 22 Uhr. C1. Reifeprüfung.
Preiſe 0.90—9 Mk. Samstag, 12. Sept. 19½. Ende gegen 22½ Uhr. V1. Die Macht
des S hickſals. Preiſe 1—10 Mk. Sonntag, 13. Sept. 19, Ende gegen 22 Uhr. 42. Die verkaufte
Braut. Preiſe 1—10 Mk. Kleines Haus. Samstag, 5. Sept.
Tönende Marionetten:
16 Uhr Kindermärchen „Das kalte Herz
Preiſe 0.30—1 20. 20 Uhr „Der Bajazzo”,
vorher Kabarett, Preiſe 0.60—2.00 Mk.
Sonntag, 6. Sept. Tönende Marionetten:
16 Uhr Kindermärchen „Rumpelſtilzchen” Preiſe
0 30—1.:0 Mk 20 Uhr Schwänke von Hans
Sachs und Karl Ettlinger, Künſtlerlabarett.
Preiſe 0.60—2 Mk.
Montag, 7. Sept.
Tönende Marionetten:
20 Uhr. „Der Bajazzo”, vorher Kabarett,
Preiſe 0.60—2 Mk.
Gaſtſpiele des Heſſiſchen Landestheaters:
In Bad Nauheim am Sonntag, 6. Sept.: Die Quadratur des Kreiſes,
In Bad Nauheim am Mittwoch, 9. S pt.: Ne feprüfun).
In Bad Nauheim am Sonntag, 13. S.pt.: Marguerite: 3.
— Eröffnungsvorſtellung im Großen Haus. Unter der
muſi=
kaliſchen Leitung von Dr. Schmidt=Iſſerſtedt und der Regie von
Renato Mordo, Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp wird am
Sonntag, den 6. September, 18.30 Uhr, mit Wagners „
Tann=
häuſer” die neue Spielzeit eröffnet. Die Hauptpartien ſind
be=
lich und ſchriftlich) erhalten die Jugendlichen koſtenlos. Auskünfte ſetzt mit den Damen: v. Stoſch Mitrovic, und den Herren Seibert,
Herrmann und Draht. Das Ballett im Venusberg iſt von Irene
Scheinpflug neu einſtudiert. — Heuteſwerden die Mietkarten für
Haupt= und Zuſatzmieten ſowie für Wahlmieten von 9—13.30 Uhr
und von 17—19.30 Uhr an der Hauptkaſſe gegen Zahlung der erſten
Sent mber.
Seite 6
Samstag, den 5. September 1931
Aw. Das Bezirksſchöffengericht verhandelte am
Frei=
tag gegen den 23jährigen Gau=Preſſewart der
N. S. D. A. P. wegen Beleidigung und Bedrohung des
heſſiſchen Innenminiſters Leuſchner. Er hatte für
den „Heſſenhammer” einen Artikel geſchrieben, überſchrieben.
Ge=
gen den marxiſtiſchen Blutterror in Heſſen . Dieſer Artikel erſchien
am 2. Oktober vorigen Jahres, worauf Miniſter Leuſchner das
Blatt auf einige Wochen verbot. Es wurde dann zunächſt ein
Ver=
fahren gegen den Herausgeber des Blattes, Herrn Gottfried Feder,
eingeleitet, der jedoch im Juli dieſes Jahres freigeſprochen wurde,
da er einwandfrei nachweiſen konnte, daß er den Artikel vor
ſei=
nem Erſcheinen nicht geleſen hatte. Im Laufe dieſes Verfahrens
mußte ſich Herr Berger endlich bequemen, ſeine Autorſchaft
zuzu=
geben. Das heißt, ganz bekennt er ſich nicht ſchuldig. Er ſpricht
von einem nicht benannten Mann, der den Artikel angeblich
ver=
faßt haben ſoll. Er habe ihn dann lediglich etwas abgeändert. In
dieſem Artikel ſteht unter anderem: „Ihr koſtbares Leben (gemeint
iſt Miniſter Leuſchner) iſt in dem Augenblick verwirkt wo noch ein
S.A.=Mann ſeine Augen für immer ſchließt.” Herr Berger meint,
dieſer Satz ſei zweifellos etwas unklar ausgedrückt. Der Leſer
könne vielleicht meinen, es ſolle eine Mordandrohung ſein, aber
derartiges ſei ja ein grober Verſtoß gegen die Ziele und die Taktik
ſeiner Partei. Es ſei nur eine unglückliche Formgebung. Der
Staatsanwalt iſt der Anſicht, daß die Beſchimpfungen und
Belei=
digungen in dieſem Artikel jedes Maß überſtiegen und beantragt
eine Gefängnisſtrafe von fünf Monaten. Der Verteidiger muß
ſelber zugeben, daß die Form des Artikels nicht glücklich gewählt
ſei, deſſen Inhalt jedoch nach wie vor beſtätigt werden müſſe, und
beantragt eine geringe Geldſtrafe. Das Gericht verurteilt den
An=
geklagten wegen Beſchimpfung, Beleidigung und
Nötigung zu vier Monaten Gefängnis. Für zwei
Monate wird ihm eine dreijährige Bewährungsfriſt zugebilligt.
Es wird derſelbe Angeklagte dann in einem zweiten Verfahren
der Beleidigungder Staatsanwaltſchaft beſchuldigt.
Im „Heſſenhammer” erſchien im Februar dieſes Jahres anläßlich
eines Verfahrens gegen den Reichsbannerführer Roſar wegen
un=
befugten Waffenbeſitzes, das eingeſtellt werden mußte, ein Artikel,
in dem die Staatsanwaltſchaft beſchuldigt wurde, ſie habe für
Roſar Partei ergriffen. Aber das ſei ja ein „Tendenzurteil, wie
man es von der Staatsanwaltſchaft ſchon gewöhnt ſei‟. Der
An=
geklagte beſtreitet auch hier, den Artikel geſchrieben zu haben, doch
da er den Verfaſſer nicht nennen will, und er für den heſſiſchen
Teil verantwortlich zeichnet, muß das Gericht ihn zur Rechenſchaft
ziehen. Der Angeklagte verſucht heute, die ganze Sache auf ein
anderes Gebiet zu lenken, indem er den Kriminalbeamten
Vor=
würfe macht. Das Sonderbare iſt nämlich, daß die Polizei Anzeige
erhielt, ein Mann habe vor etwa fünf Jahren bei Roſar Waffen
geſehen. Und nun macht der Angeklagte der Polizei zum Vorwurf.
daß ſie drei Tage zur Durchführung einer Hausſuchung gebraucht
habe. Auch hier hält das Gericht den Angeklagten für ſchuldig und
verurteilt ihn wegen Beamtenbeleidigung zu einer
Geldſtrafe von 200 Mark hilfsweiſe 20 Tage Gefängnis.
Zugute zu rechnen ſei hier dem Angeklagten, daß er nicht in der
Lage geweſen ſei, weder die tatſächliche, noch die rechtliche
Grund=
lage der ganzen Angelegenheit zu beurteilen.
— „Der keuſche Lebemann” — 2 Volksvorſtellungen im
Orpheum. Heute, Samstag, und morgen, Sonntag, abends
8,30 Uhr, wird der famoſe Arnold= und Bach=Schlager „Der keuſche
Lebemann” in der ausgezeichneten Rollenbeſetzung mit Karl
Lud=
wig Lindt (Titelrolle) und der charmanten Grete Keßler,
mit Emmy Seipel, Joſef Gurk. Peter Fuchs u. a. letztmalig
wie=
derholt. Auf die volkstümlichen Eintrittspreiſe von 0,60 bis
2 Mk. ſei beſonders hingewieſen. Karten im Verkehrsbüro und
bei Hugo de Waal, Rheinſtraße 14. (Siehe Anzeige.)
Das Union=Theater zeigt heute und folgende Tage Liane
Haid, Jvan Petrovich und Georg Alexander in dem Tonfilm=
Luſt=
ſpiel „Opernredoute”, Regie: Max Neufeld; Muſik von Otto
Stransky. Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
— Im Helia=Theater läuft bis auf weiteres E. A. Duponts
„Salto Mortale”. Im tönenden Beiprogramm wird der neueſte
Micky=Film „Micky und die Indianer” gezeigt. Beginn: 3.45, 6.00
und 8.20 Uhr.
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen ab heute ein großes
Sen=
ſations=Doppelprogramm. Richard Talmadge zeigt in dem Film
„Talmadge der tolle Reiter” atemberaubende Hetzjagden und
Ver=
folgungen. Dazu ſieht man im 2. Teil Eddy Polo den Bezwinger
von 1000 Gefahren in „Rache für Eddy‟. (Die Liebe des Cowboy).
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
— Ausſtellung. Der Reichsbund deutſcher Pelztierzüchter,
Gruppe Heſſen, hält vom 24. bis 26. Oktober, im großen Saale
des Reſt. „Bürgerhof‟. Darmſtadt. Eliſabethenſtraße 2, eine
Edel=Pelztier=Ausſtellung ab. Der Reichsbund wird
keine Koſten ſcheuen, um dieſe Schau zu einer wahren
Sehenswür=
digkeit zu geſtalten, weshalb allen Tierfreunden der Beſuch dieſer
Ausſtellung jetzt ſchon empfohlen werden kann, zumal dieſes die
erſte Ausſtellung von Edel=Pelztieren, wie Silberfuchs, Nerz,
Nutria, Waſchbären. Marder, Iltis uſw. iſt. Auch iſt es für das
pelztragende Publikum ſehr intereſſant, ſich einmal dieſe Tiere,
die eigentlichen Lieferauten der ſo ſehr begehrten und modernen
Edelpelze, lebend zu betrachten, die man in der Wildnis doch
nicht ſo leicht zu Geſicht bekommt, und die zum großen Teil auch
nicht in Deutſchland beheimatet ſind. Der Eintrittspreis iſt der
Zeit entſprechend ſehr niedrig gehalten, ſo daß jedem der Beſuch
möglich iſt. Erwerbsloſe und Kleinrentner erhalten
Eintritts=
ermäßigung. Nähere Einzelheiten werden noch bekannt gegeben.
Alle Anfragen ſind an den Ausſtellungsleiter Hch. Stork.
Ar=
heilgen, Bornſtraße 54, zu richten.
— Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg—Amerika=Linie (Auſtral=
Kosmos=Linien). Ohne Verbindlichkeit. Aenderungen vorbehalten.
Nach New York (ab Hamburg bzw. Cuxhaven): „Reliance” am 7. 9.
bzw. 8. 9., „New York” am 9. 9. bzw. 10. 9., „Albert Ballin” am
16. 9 bzw. 17. 9., „St. Louis” am 19. 9. bzw. 20. 9., „Hamburg”
am 23. 9. bzw. 24. 9., „Deutſchland” am 30. 9. bzw. 1. 10., „
Mil=
waukee” am 3. 10. bzw. 4. 10., „New York” am 7. 10. bzw. 8. 10. —
Nach Kanada (Gemeinſchaftsdienſt Hapag=Lloyd): „Hagen” (Lloyd)
ab Hamburg am 18. 9. — Nach der Weſtküſte
Nordameri=
kas (Gemeinſchaftsdienſt Hapag=Lloyd): „Tacoma” (Hapag) ab
Ham=
burg am 9. 9., „Donau” (Lloyd) ab Hamburg am 19. 9., „San
Fran=
cisco” (Hapag) ab Hamburg am 30. 9. — Nach Kuba: „Seſoſtris”
ab Hamburg am 10. 9. — Nach Mexiko (in Gemeinſchaft mit der
Ozean=Linie): „Seſoſtris” ab Hamburg am 10. 9., „Rio Bravo (Ozean)
am 22. 9., „Adalia” (Hapag) ab Hamburg am 3. 10. — Nach
Weſt=
indien (in Gemeinſchaft mit der Roland=Linie Bremen, und der
Neederei H. C. Horn, Flensburg): „Roland” (Lloyd) am 12. 9., „
Gali=
cia” (Hapag) ab Hamburg am 19. 9., „Magdalena” (Hapag) am 3. 10.
— Nach den Weſtindiſchen Inſeln (in Gemeinſchaft mit der
Neederei H. C. Horn, Hamburg): „Georgia” (Hapag) ab Hamburg am
8. 9., „Zulia” (Horn) ab Hamburg am 22. 9. — Nach der
Weſt=
küſte Zentralamerikas (Gemeinſchaftsdienſt Hapag=Lloyd):
ab Hamburg: „Tacoma” (Hapag) am 9. 9., „Wiegand” (Lloyd) am
15. 9., „Donau” (Lloyd) am 19. 9., „San Franeisco (Hapag) am 30. 9.
— Nach Uruguay und Argentinien (ab Hamburg): „
Gene=
ral Oſorio” am 10. 9., „Taunus” am 16. 9., „General Artigas” am
20. 9., „Württemberg” am 25. 9., „Kyphiſſia” am 30. 9. — Nach
Mittelbraſilien (ab Hamburg): „General Oſorio” am 10. 9.,
„Patricia” am 19. 9., General Artigas” am 20. 9., „Württemberg”
am 25. 9. — Nach Südbraſilien (in Gemeinſchaft mit der
Ham=
burg=Südamerikaniſchen Dampfſchiffahrts=Geſellſchat und dem
Norddeut=
ſchen Lloyd) ab Hamburg: „Münſter” (Lloyd) am. 10. 9., „Entrerios”
(H. S. D. G.) am 24. 9., „Pernambuco” (H.S.D.G.) am 15. 10. — Nach
der Weſtküſte Südamerikas (in Gemeinſchaft mit der Roland=
Linie, Bremen) (ab Hamburg): Ein Dampfer (Noland) am 10. 9.,
„Itauri” (Kosmos) am 24. 9. — Nach Oſtaſien (
Gemeinſchafts=
dienſt Hapag=Lloyd): ab Hamburg: „Ramſes” (Hapag) am 9. 9., „
Ha=
venſtein” (Hapag) am 12. 9., „Main” (Lloyd) am 16. 9., „Lippe” am
19. 9. — Nach Niederländiſch=Indien (Gemeinſchaftsdienſt
der Deutſch=Auſtraliſchen Dampfſchiffs=Geſellſchaft, A. G., Hamburg, und
der N. V. Nederlandſche Stoompaart Maatſchappif (Oceaan”): Ein
Dampfer ab Hamburg am 22. 9. — Nach Auſtralien (
Gemein=
ſchaftsdienſt der Deutſch=Auſtraliſchen Dampfſchiffs=Geſellſchaft,
Ham=
burg, des Norddeutfchen Lloyd, Bremen, und der Reederei Alfred Holt
u. Co., Liverpool) ab Hamburg: „Rendsburg” am 16. 9. — Nach
Süd=
afrika (Deutſch=Auſtraliſche Dampfſchiffs=Geſellſchaft. A.G.,
Ham=
burg): „Naumburg” ab Hamburg am 23. 9. — Hamburg—
Lon=
don=Linie: Wöchentlich drei Abfahrten. — Mitgeteilt durch das
Reiſebüro der „Hamburg=Amerika=Linie, Darmſtad Luiſenplatz Nr. 1
(Tel. 1308/9).
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 4. Sept. Hausſammlung. Der hieſige
Ortsausſchuß für Arbeiterwohlfahrt veranſtaltet gegenwärtig eine
Sämmelwoche. Frauen dieſer Organiſation ſprechen bei den
ein=
zelnen Haushaltungen vor und bitten um kleine Gaben. Die
ge=
ſammelten Gelder finden Verwendung für wohltätige Zwecke, für
Notleidende und für erholungsbedürftige Kinder durch Zuſchüſſe
zu Heilkuren. Aus dem Sammelbogen iſt erfreulicherweiſe zu
er=
ſehen, daß die Beteiligung an dieſem Werke der Nächſtenliebe trotz
der Ungunſt der Zeit eine recht zahlreiche iſt. Ein jeder gibt, was
in ſeinen Kräften ſteht, und wenn es auch nur Pfennige ſind, ſo
wird doch ein anſehnlicher Betrag zuſammenkommen, der, richtig
und zweckentſprechend verteilt, manchen in Nor geratenen
Fa=
milien und Perſonen über die ſchlimmſten Tage hinweghelfen kann.
— Für die hieſigen Vierzigjährigen, die demnächſt eine
ge=
meinſame Geburtstagsfeier veranſtalten, findet am Samstag, den
5. September, abends im Gaſthaus „Zur Sonne” eine letzte
Zu=
ſammenkunft vor der Feier ſtatt.
O. Erzhauſen, 4. Sept. Gemeinderatsbericht. Die
kom=
munale Sondergebäudeſteuer für 1931: Ermäßigung bei
Reparaturhypo=
theken: Auf miniſterielle Verfügung ſind Anträge auf Erlaß verlängert
bis 1. März 1932. Dieſelben ſind an die Bürgermeiſterei zu richten. —
Die Verpachtung der Winterſchafweide wird beſchloſſen. — Antrag der
Gewerkſchaft heſſiſcher Gemeindebeamten; betr. Beſoldung des
Feld=
ſchützen wird zurückgeſtellt. — Inſtandſetzung der Gemeindehäuſer. Am
Gemeindehaus Hauptſtraße und Ludwigſtraße ſollen die Fenſter mit
neuem Anſtrich verſehen werden. — Der Antrag des Schutzmanns betr.
Ausſchellen bleibt unerledigt. — Dem Antrag des Kampfbundes gegen
Fascismus betr. Befreiung von Billettſteuer wird ſtattgegeben. —
Er=
gänzung der Wohnungskommiſſion; bei der Wahl eines Stellvertreters
für P Briehl wird Joh. Lotz 10. ernannt. — Bezüglich Anſchaffung von
drei Ziegenböcken wird bekannt gegeben, daß dieſe vom
Ziegenzuchtver=
ein Lauterbach zum Preiſe von 137 Mark beſchafft ſind; die Speſen für
den Einkauf werden genehmigt. — Die Abſchaffung eines Faſels wird
beantragt. Eine Kommiſſion, beſtehend aus dem Bürgermeiſter und den
Gemeinderäte Ch. Thomas und J. Haaß, wird beauftragt, bei der
Faſel=
verſteigerung am 6. Oktober in Darmſtadt Erſatz zu beſchaffen. — Die
Grasverſteigerung im Faulbruch wird genehmigt.
F Eberſtadt, 4. Sept. Offenlage einer Ortsſatzung.
Die Ortsſatzung über die Abgabe von „elektriſcher Arbeit” in der
Gemeinde Eberſtadt iſt aufſichtsbehördlich genehmigt worden. Die
Satzung liegt von Montag, den 7. September, ab eine Woche lang
auf Zimmer 2 der Bürgermeiſterei zur allgemeinen Einſicht offen.
— Elektro=Inſtallationen. Zur Ausführung elektriſcher
Inſtallationen (Neu= und Nachinſtallationen) ſind nur die von der
Gemeinde, zu dieſen Arbeiten zugelaſſenen Elektro=Inſtallateure
Heinrich Bach. Emil Kaiſer, Guſtav Mange und Karl Wolf
berech=
tigt. Bei Zuwiderhandlungen gegen dieſe Beſtimmung wird die
Stromlieferung verſagt bzw. eingeſtellt. — Wenndie Drachen
ſteigen. Die Bürgermeiſterei weiſt darauf hin, daß das
Drachen=
ſteigenlaſſen innerhalb des geſchloſſenen Ortsteils, ſowie in der
Nähe von elektriſchen Leitungen ſtrengſtens unterſagt iſt und
Zu=
widerhandlungen unnächſichtlich zur Anzeige gebracht werden.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Am Sonntag, den 6.
Sep=
tember, verſieht den ärztlichen Sonntagsdienſt Dr. med. Blum.
An ihn wende man ſich, wenn der Hausarzt nicht erreichbar iſt.
P. Eberſtadt, 4. Sept. Turngeſellſchaft e. V. Der Verein
hält am Samstag, den 5. September, abends 8.30 Uhr, in ſeinem
Ver=
einslokal „Zum Bergſträßer Hof” (Peter) eine wichige
Mitgliederver=
ſammlung ab. — Turnverein 1876 e. V. Am kommenden
Sonn=
tag, den 6. September, führt der Turnverein 1876 e. V. ſeine diesjährige
9. Wanderung als Herbſt=Gauwanderung mit Vereinsmuſik über den
Frankenſtein nach Seeheim durch. Abmarſch 10 Uhr. Sammelplatz:
Kurhotel Schweizerhaus” — Odenwaldklub. Die Ortsgruppe
Eberſtadt des Odenwaldklubs unternimmt am kommenden Sonntag ihre
diesjährige zehnte Wanderung. Sie führt die Teilnehmer über
Heppen=
heim, Helenenruhe, Lindenſtein und Bensheim, Sonntagskarte
Heppen=
heim 1,10 RM. Marſchzeit zirka 5 Stunden; Ruckſackverpflegung. —
Künſtler=Gaſtſpiel. Frankfurter Bühnenkünſtler geben
kommen=
den Sonntag, 6. Sept., im Saale „Zum Schwanen” (Schmitt) ein
Gaſt=
ſpiel. Nachmittags um 3 Uhr kommt das Märchenſpiel „Hänſel und
Gretel und die Knuſperhexe”, abends 8.30 Uhr das Luſtſpiel „Donna
Clara als Muſtergattin” zur Aufführung.
Cp. Pfungſtadt, 4. Sept. Unfall. Eine 80 Jahre alte Frau kam
in ihrer Wohnung zu Fall und zog ſich einen Rippenbruch zu.
Grummetgrasberſteigerung. Am Montag, 7. September,
nachmittags 2 Uhr wird im Rathausſaal das Grummetgras von den
Gemeindewieſen Weidäcker (ſogen. Fohlenweide), der Neuen Nachtweide,
Am Erlenwaldkauf, Am Schwarzen Stockkauf, am Heidedamm, von der
Rädgeswieſe und dem kleinen Judenfriedhof öffentlich verſteigert.
G. Ober=Ramſtadt, 4. Sept.
Schweinezwiſchenzäh=
lung. Die am 1. d. M. ſtattgefundene Schweinezwiſchenzählung
hatte hier folgendes Ergebnis (die in Klammern ſtehenden
Zah=
len bedeuten die Beſtande vom 1. Juni): Zuchteber 3 (3),
Zucht=
ſauen 30 (41), unter 8 Wochen alte Ferkel 178 (260) Schweine von
8 Wochen bis ½ Jahr 667 (554) von ½ Jahr bis 1 Jahr 289 (153),
1 Jahr alte und ältere 9 (10), ſomit insgeſamt 1176 (1031).
Nicht=
beſchaupflichtige Hausſchlachtungen von Schweinen fanden in der
Zeit vom 1. Juni bis 31. Auguſt d. J. nicht ſtatt. —
Kirch=
weihe. Mögen die wirtſchaftlichen Nöte noch ſo groß ſein, man
will wenigſtens alter Tradition gemäß die Kirchweih feiern.
Ge=
wiß hat man heute vielfach den Mut verloren, Feſte zu feiern,
aber auf die „Kerb” will und ſoll man eigentlich nicht verzichten,
iſt ſie doch das örtliche Ereignis, zu dem ſich alter Gewohnheit
ge=
mäß mal wieder die Angehörigen von auswärts zu Hauſe
einfin=
den und hier frohe Stunden verleben. Möge deshalb nun ſchönes
Wetter eintreten und unſer Kirchweihfeſt erneut ſeine
Anziehungs=
kraft beweiſen. Die Geſchäftsleute haben ſich jedenfalls aufs beſte
gerichtet.
f. Roßdorf, 4. Sept. Standesamtliches. Im Monat Auguſt
wurden regiſtriert: 3 Geburten, 4 Eheſchließungen und 1 Todesfall. —
Urliſte. Die Liſte zur Wahl der Schöffen und Geſchworenen liegt zur
Zeit eine Woche lang zur Einſicht während der Dienſtſtunden auf der
Bürgermeiſterei offen, und können Einwendungen vorgebracht werden.
— Als Pilzſachverſtändiger für die Gemeinde iſt der Förſter
Kirſchner beſtimmt; Pilzſammler können ſich an ihn um Rat wenden.
r. Babenhauſen, 4. Sept. Der hieſige Frauenverein beteiligt
ich kommenden Sonntag an der Zuſammenkunft der Frauenvereine des
Kreisverbandes in Groß=Zimmern. — Die Freiwillige
Feuer=
wehr hält dieſen Sonntag eine Uebung ab — Der Wanderklub
Berg auf” (Ortsgruppe des Odenwaldklubs) hat ſeine für dieſen
Sonntag geplante Wanderung zum Kühkopf wegen Hochwaſſers
verſcho=
ben und macht dafür einen Gang nach König und Erbach i. O. — Die
Realſchule hielt bei guter Beteiligung ihre
Reichsjugendwert=
kämpfe ab. Sie fanden teils in der Turnhalle, teils auf dem
Exer=
zierplatz ſtatt. Bewertungsrichter beim Geräteturnen waren die
Vor=
turner Henkel und H. Ohl vom Turnverein 1891. Alle Schüler
wid=
meten ſich mit Begeiſterung den ſportlichen Kämpfen, ſo daß allein 24
Sieger eine höhere Punktzahl als wie vorgeſchrieben erreichten.
—Charlie Fornoff ſpielt heute und morgen
wie=
derum mit ſeiner erſtklaſſigen Attraktionskapelle nach neuem
Re=
pertoir im Reſtaurant „Zum Datterich”, Kiesſtraße 27.
Im Herrngarten=Café finden ab heute täglich
abends bei jeder Witterung die beliebten Unterhaltungskonzerte
ſtatt. (Siehe heutige Anzeige.)
— Hotel und Reſtaurant Poſt. am Hauptbahnhof,
veranſtaltet heute, Samstag, und morgen, Sonntag.
Geſellſchafts=
abende mit Tanz. Die gemütlichen Abende im Hotel Poſt ſeien
freundlichſt in Erinnerung gebracht. (Siehe heutige Anzeige.)
Schuls Brauerei, Schloßgaſſe 25, Samstag und
Sonn=
tag die beliebten Konzerte. Anfang 8 Uhr. Eintritt frei.
Vereinskalender.
Kriegerverein Darmſtadt. Heute abend 8.30
Uhr im Vereinslokal Eintracht” Eliſabethenſtraße 12
Monats=
verſammlung. Kam Anton hält einen Vortrag „Der Markt von
Darmſtadt”
Tageskalender für Samstag, den 5. September 1931.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus Geſchloſſen. — Kleines
Haus: Tönende Marionetten, 16 Uhr: „Das kalte Herz” 20 Uhr:
„Der Bajazzo”. — Orpheum, 20.30 Uhr: Der keuſche
Lebe=
mann” Konzerte: Zur Oper, Schloßkeller, Sportplatz=
Reſtaurant am Böllenfalltor, Herrngartenkaffee, Schuls
Felſen=
keller Datterich. — Kinovorſtellungen: Union=, Helia=
und Palaſt=Lichtſpiele. — Feſtgemeinſchaft Darmſtadt
1930/31. 20 Uhr, im Saalbau: „Jubiläums=Feier 16 Darmſt.
Geſangvereine.
Nummer 246
Mauſoleum und Ruine auf dem Heiligenberg
zu Jugenheim d. d. B.
EPH. Die Gvangeliſche Landeskirche in Heſſen hat die ihr ſeinerzeit
zugleich mit einer entſprechenden Stiftung zur Unterhaltung übergeben=
Kirchenchor=Ruine (Kloſterkirche aus dem Jahre 1150) auf dem Heiligen
berg in Jugenheim a. d. B. in der letzten Zeit zur Verhütung des Ver
falls in einigen Teilen herſtellen laſſen. Weiter hat ſie die hinter deor
Ruine im Kreuzgarten ſtehende, der Gefahr der Zerſtörung durch Sturm
und Wind ausgeſetzte 1000jährige Femlinde neu ſtützen und
ausmauer=
laſſen. Dieſe Arbeiten dienten zur Erhaltung alter hiſtoriſcher Erin,
nerungsſtätten auf dem Heiligenberg mit ſeinem Mauſoleum, die don
Einheimiſchen und Fremden gerne beſucht und beſichtigt werden
Le. Groß=Umſtadt 4. Sept. Pferdemarkt. In Verbindung
mit der Stadt Groß=Umſtadt veranſtaltet der Ausſchuß der Landwirt,
ſchaftskammer für die Provinz Starkenburg am Donnerstag, 24. Sebt
vormittags 9 Uhr beginnend, zu Groß=Umſtadt einen Faſel= und Zucht.
viehmarkt, verbunden mit Preiszuerkennungen. Auf dem Markt
wer=
den die aufgetriebenen Rindviehfaſel, Eber und Ziegenböcke, ſoweit ſio
zuchtfähig ſind und dem Zuchtziel entſprechen, durch die
Kreiskörkom=
miſſion unentgeltlich gekört. Es ſind ſowohl Preiſe von der
Landwirt=
ſchaftskammer wie auch von der Stadt Groß=Umſtadt und dem
Landes=
pferdezuchtverein vorgeſehen. Sämtliche zum Auftrieb gelangenden Tiere
ſind bis ſpäteſtens 2. September d. Js. bei der Bürgermeiſterei Groß=
Umſtadt unter Angabe der Gattung, der Naſſe, des Schlages und des
Alters anzumelden. Auch Händlerpferde werden prämiiert.
* Groß=Bieberau, 4. Sept. Die Schweinezwiſchenzählung
am 1. d. M. in hieſiger Gemeinde hatte ein Ergebnis von 1313 Stück
Dv. Beedenkirchen, 4. Sept. Impfung. Geſtern vormittag wurde
die diesjährige Impfung vorgenommen. — Kirchweihe.
Dieſelb=
wird dieſes Jahr am Sonntag und Montag, den 20. und 21. September
abgehalten. — Infolge des wieder eingetretenen ſchlechten Wetters iſt
die kaum begonnene Grummeternte wieder zum Stillſtand gekommen.
Es wär zu wünſchen, daß der reichliche Beſtand der Wieſen in gutem
Zuſtande eingebracht werden könnte.
R. Pfaffen=Beerfurth i. Odw., 4. Sept. Am kommenden Sonnag.
den 6. d. M., findet eine Feuarwehrübung ſtatt. — Einbruch.
In dem benachbarten Bockenrod wurde dieſe Woche in der Gaſtwirtſchaſt
„Zum grünen Baum” eingebrochen, wobei 25 Mark entwendet wurden.
Der Täter konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden.
— Nonrod, 4. Sept. Am Sonntag, den 6. September, findet in den
gemütlichen Räumen des Kurhauſes Berg Nachkirchweih ſtatt.
T. Wiebelsbach, 4. Sept. Die wegen Ablauf der Wahldauer des
ſeit=
herigen Bürgermeiſters Hild feſtgelegte Bürgermeiſterwahl
braucht nicht ſtattzufinden, da bis zu dem beſtimmten Termin ein weiterer
Wahlvorſchlag nicht vorlag. Somit gilt Herr Bürgermeiſter Hild auf
weitere neun Jahre als Oberhaupt der Gemeinde einſtimmig
wieder=
gewählt.
Cd. Michelſtadt, 4. Sept. Freiwillige Feuerwehr. Die
monatliche Haupwverſammlung der Freiwilligen Feuerwehr Michelſtadt
fand vorgeſtern abend im „Grünen Baum” ſtatt. Vorſitzender Kamerad
Pfaff eröffnete die Verſammlung und erteilte dem Kameraden
Brand=
meiſter Burger das Wort zu dem Bericht über den
Provinzialfeuerwehr=
tag in Erbach. Burger gab kurz gehaltene, aber doch ſehr intereſſant
Erläuterungen von dieſer Tagung. Ein weiterer Punkt der Tagesord
nung war wieder das Kapitel Motorſpritze. Hier konnte Kamerat
Pfaff die Mitteilung machen, daß nach langem Hin und Her auch dieſ
Sache glücklich unter Dach und Fach gebracht worden ſei. Man habe ſick
für Zweitaktmotorſpritze (Syſtem Metz=Karlsruhe) mit einer Minuten
leiſtung von 800 Litern entſchieden, und die Abnahme des Gerätgs ſol
vorausſichtlich am Samstag, den 19. September, nachmittags 2 Uhr,
er=
folgen. Der Preis des Gerätes beträgt mit dem nötigen Zubehör uſw.
etwa 5000 RM. Im weiteren Verlauf der Verſammlung wurden dann
noch 1 Eintritt und 1 Austritt bekannt gegeben. Unter Verſchiedenes
wurde die Abhaltung des diesjährigen Jahresballes beſprochen, und
e=
ſoll dem Vorſtand überlaſſen werden, das Programm desſelben
entſpre=
chend zu geſtalten. Auf Antrag Flechſenhaar wurde weiter beſchloſſen,
die ſeitherige Ehrung für 50jährige aktive Dienſtzeit, die in der
Ueber=
reichung einer goldenen Schnur beſtand, in Zukunft fallen zu laſſen und
dafür eine Belohnung in barem Gelde zu geben. Ausſchlaggebend war
ür dieſen Beſchluß die Tatſache, daß ja dieſe Feuerwehrveteranen vom
Landesverband mit dem Feuerwehr=Ehrenkreuz geehrt werden. Am
Schluſſe unterhielt man ſich noch über die letzte Uebung, eine in ihr=
Begründung recht dürftige Kritik wurde an den Anordnungen uſw.)8
Brandmeiſters Burger geübt. Die verſchiedentlich als zu lang empfül=
denen Führerbeſprechungen vor verſammelter Mannſchaft bei den
Uebungen können vielleicht in Zukunft eine Aenderung erfahren, aber
berſchiedene andere Nörgeleien haben wohl einen anderen Hintergrund
und wären beſſer unterblieben. Auch über die letzte Nachtübung, bei
der es nicht ganz klappte, wurde noch geſprochen, doch war der für dieſt
Uebung verantwortliche 2. Brandmeiſter Kaffenberger nicht anweſend
und deshalb ſoll die ganze Sache noch einmal in einer Führerſitzung vor
genommen werden.
m. Beerfelden, 4. Sept. Filmvortrag. Vorgeſtern nachmitta
hatten ſich in der hieſigen Turnhalle die hieſigen und einige auswärtig
Schüiler eingefunden zu einer Filmvorführung, und zwar in einer Zah.
daß der ganze Naum gut beſetzt war. Beſonders für ältere Schüler in
tereſſant waren die beiden erſten Filme: das Herz und ſeine Bewegur
gen, und in Verbindung damit der Blutkreislauf, das Fließen des Blute
durch Arterien, Venen und Lungen; eine Reihe hochintereſſanter Verſuch
nit flüſſiger Luft. Vor Beginn des Hauptfilms: Die Seeſchlacht au
Skagerrak” wußte Herr Kapitänleutnant Mumm=München durch eine
er Sache ſehr angepaßten und anſprechenden Vortrag den Anweſende
das Verſtändnis zu öffnen für das nun Folgende, ferner gab Redne
nachher packende Erläuterungen zu dem, was auf der Leinwand erſchie!
und brachte dadurch den Anweſenden das Weſentliche nahe. — Man ia
zunächſt die U=Boote ſchwimmend tauchend, deren innere Einrichtun!
die Tätigkeit der Offiziere und Mannſchaften. Mit Hilfe von Karter
kizzen und ſchematiſchen Darſtellungen erlebte man dann die Aus= un
Auffahrt der deutſchen und engliſchen Flotte zur Schlacht und deren
Ve=
lauf. Man bekam ein Bild von dem Leben und Treiben in und al
dem Schiff, vor und während des Kampfes, man bekam einen Schimmt
von der Wirkung der Geſchoſſe über und in dem Waſſer, von Granake
und Torpedos. Der Verluſt an Schiffen wurde während der Kamp
handlung jeweils angezeigt, am Schluß gab es eine Ueberſicht über 9.
beiderſeitigen Verluſte. — Wieder mehr Leben und Bewegung auf de
Leinwand brachte der Film „Hindenburg bei der Gedenkfeier auf der
hiſtoriſchen Schlachtfelde bei Tannenberg”, das wirkte entſprechend De
ſonders auf die jüngere Zuſchauerſchaft, die den ſtummen Bildern 9.
nötige Jubelbegleitung ſpendete. Die älteren Kinder verfolgten dan
wieder mit großer Aufmerkſamkeit die Skizzen, die den Aufmarſch de
Heere und den Gang des Kampfes vermittelten. — Die ganze Dard!
tung dauerte über 2 Stunden; ſelbſt unter den kleinen Anweſenden we
weder eine Ermüdung noch die Unruhe durch Langeweile zu beobachte.
das beſte Zeichen dafür, daß das Geſchaute und Gehörte voll befriediß!
— Abends erfolgte dann die Darbietung für Erwachſene, die ſich au
eines entſprechenden Beſuches erfreute und die auch allſeitig befriedig.
Cx. Airlenbach, 4. Sept. Blitzſchlag. Geſtern ging in de
Morgenſtunden gegen 6.30 Uhr ein heftiges Gewitter über unſere.
Dorfe nieder. Etwa 100 Meter von einer Hofreite entfernt ſchlug
Blitz in einen eiſernen Viehweidepfoſten, von da aus riß er den Bode
etwa 20 Meter auf und verteilte ſich dann in ſchwächere Arme, die u4
allen Seiten den Rcſen zerriſſen und zerfurchten. Der Stachelor”
leitete den Strom über eine naſſe Lattentür zur angrenzenden Die
weide, wo ein Stück Großvieh, das im ſelben Moment den Drahl
rührte, bewußtlos zuſammenfiel. Auch ein Mädchen, das ungefahr
Meter von der Einſchlagſtelle entfernt war, war bewußtlos. Selbſt
Entfernungen über 100 Metern ſpürten Arbeiter noch ſtarke elettriſt
Schläge, die ſie faſt zu Boden riſſen. Auch die elektriſche Leitung des
treffenden Landwirts wurde ſchwer beſchädigt. Starke Kupferdrahle d‟
ſchmolzen und gußeiſerne Schalter zerſprangen wie Glas. Ebenſd
Ortstransformator wurde ſtark beſchädigt. Erſt in den ſpäten 24
mittagsſtunden war der Schaden behoben.
Dk. Wald=Michelbach, 4. Sept. Landwirtſchaftliche 3e9
lingsprüfung. Die Heſſiſche Landwirtſchaftskammer veranſta.,
im Oktober die diesjährige Prüfung der landwirtſchaftlichen Lehrllnt
Die Prüfung hat den Zweck den landwirtſchaftlichen Lehrlingen. "
beendeter Lehrzeit die Möglichkeit zu geben, ſich einen Befähigungsn.
weis über ihre praktiſchen Kenntniſſe zu erwerben. Leider ſtehen de*
noch viele heranwachſende Landwirte auf dem Standpunkt, auc La
dieſe Prüfung den Forderungen ihres Berufes gewachſen zu ſein. 2”
Einſtellung beruht meiſtens auf der falſchen Beurteilung des Prüult”
wertes. Diejenigen jungen Landwirte, welche an der Prüfung ielti
men wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens 15. September bei der Lan..
ſchaftskammer angemeldet haben. Mit der Anmeldung iſt gleigßse”
einzuſenden: 1. der Lebenslauf; 2. Zuſtimmungserklärung und De‟
nis des Lehrherrn, ſowie das letzte Schulzeugnis; 3. eine ſelbſtgell”
bene Beſchreibung der Lehrwirtſchaft laut Anleitung; 4. der Nächtt
der zweijährigen Praxis; 5. die Prüfungsgebühr von 5 RM. Die 2"
linge werden von dem Zeitpunkt und dem Ort ſchriftlich in Henn..
geſetzt. Die Beſtimmungen für die Lehrlingsprüfung und eine 4u
tung zur Beſchreibung der Lehrwirtſchaft ſind von der Landmrhge
kammer koſtenlos zu beziehen.
Seite 7
Nummer 246
in ſeiner Sitzung vom 4. September 1931 einſtimmig folgen=
Beſchluß gefaßt:
Durch die außerordentlichen Niederſchläge im Auguſt d. J.,
1 mit 204 Millimeter ſonſt nur in 5 Monaten niedergehen, ſind
h im Gebiet des Aſtheim=Erfelder=Entwäſſerungs=Verbandes
vere Waſſerſchäden aufgetreten. Wochenlang ſtand das
abge=
hte Getreide zum Teil auf den Feldern und konnte nicht
ein=
racht werden. Die Frucht iſt teilweiſe verdorben, teilweiſe in
er Güte ſtark beeinträchtigt. Auch die ſonſtigen Feldfrüchte
en unter dem Regenwaſſer ſtark gelitten, beſonders die
Kar=
eln und die anderen Hackfrüchte zeigen die größten Schäden.
Wie in anderen Gebieten müſſen auch im Gebiet des
Aſtheim=
elder=Entwäſſerungs=Verbandes weitgehende
Steuererleichte=
gen gewährt werden. Die Landwirte im Aſtheim=Erfelder=
Ent=
ſſerungs=Verband ſind aber neben den Steuern mit hohen
Bei=
gszahlungen für die Entwäſſerung belaſtet. Der Vorſtand wird
icht, mit den zuſtändigen Miniſterien in Verbindung zu treten,
die am 1. Oktober 1931 zu erhebenden Abgaben für die
Bei=
gsklaſſen durch einen Zuſchuß des Staates oder des Reiches
er=
t werden.
Es muß aber hierbei feſtgeſtellt werden, daß die Schäden nicht
olge Ueberſchwemmungen durch Verſagen der geſchaffenen
Ent=
ſſerungsanlagen entſtanden ſind. Auch ſtand das Waſſer in den
nälen und den Entwäſſerungsgräben immer in einer derarti=
Höhe, daß das Regenwaſſer abfließen konnte. Der Boden war
och derartig mit Regenwaſſer geſättigt, daß dieſer Abfluß
er=
lich verzögert wurde. Auch muß ausdrücklich feſtgeſtellt wer=
„ daß das noch bis zum 17. Auguſt in geringem Umfange
ein=
aſſene Rheinwaſſer keinen ſchädlichen Anſtau in den
Grä=
hervorgerufen hat. Das tagelange ununterbrochene Arbeiten
Pumpwerke konnte nur dadurch möglich werden, daß das
einwaſſer die feinen Algen in den Gräben rechtzeitig
abge=
demmt hat, die ſonſt einen regelrechten Betrieb der Pumpwerke
hindert hätten.
Wenn die Entwäſſerung nicht durchgeführt geweſen wäre,
re der noch nicht eingebrachte Teil der Ernte im Gebiet des
heim=Erfelder=Entwäſſerungs=Verbandes vollkommen vernichtet
das Waſſer noch lange nicht abgefloſſen.
Auch ſind Gemeinden des Verbandes durch den Bruch des
ndbachdammes und den ſchlechten Zuſtand des Landgrabens
terhin ſchwer geſchädigt.
Im übrigen ſchließt ſich der Verbandsausſchuß der Anfrage des
geordneten Glaſer an und erwartet Uebernahme der
Pump=
en durch den Staat nach dem Beſchluß des Landtags.
Ca. Lorſch, 3. Sept. Zum erſten Male findet in dieſem Jahre die
ſcher Kirchweihe ſchon im September ſtatt, während ſie ſeit
niſchengedenken immer erſt im November gefeiert wurde. Mit
Rück=
auf das um dieſe ſpäte Jahreszeit gewöhnlich herrſchende ſchlechte
tter hat man ſich entſchloſſen, die Kerb vorzuverlegen, und man hofft,
nit einen größeren Zuzug von Fremden zu erreichen; aber auch den
heimiſchen ſelbſt iſt es angenehmer, bei warmem Sonnenſchein
Kirch=
he zu feiern, als bei naßkaltem Herbſt= oder Winterwetter,
Hirſchhorn, 4. Sept. Waſſerſtand des Neckars am
gel am 3. September 1,95 Meter, am 4. September 1,90 Meter.
Geſtorbene. Am 28. Auguſt: Karn, Elfriede Katharina,
Heubach, Kr. Dieburg, hier, Grafenſtr. 9. Feldmar, Marie,
J., ohne Beruf, Niederſtr. 21. Am 29. Aug.: Meyer, Ernſt
org, Buchhalter, 77 J., Hochſtr 8. Am 30. Auguſt: Heim,
igdalene, geb. Hofmann, 64 J., Ehefrau des Kranführers,
irdbergſtr. 37. Am 29 Auguſt: Bub. Barbara Eliſabeth, 60 J.,
ig. Ordensſchweſter, Klein=Zimmern hier Martinspfad 72. Am
Auguſt: Kaiſer, Maria, geb. Gerhard, 47 J.. Ehefrau des
ckers, Wienerſtr. 65. Stockum Johannes, Metzgermeiſter,
J., in Höchſt, Kr. Erbach. hier, Grafenſtraße 9. Am 31. Auguſt:
ttmynn, Martin, Monteur, 7
ſ.. Bachgang 20. Am
September: Kabrhel, Rudolf Joſeph, Kaufmann, 48 J.,
ingſtadt, hier Grafenſtr. 9. Gentil, Georg.
Lokomotiv=
rer i. R., 86 J. Hermannsſtr. 49. Seip Margarethe Helene,
Henkel, 70 J., Witwe des Glaſermeiſters. Soderſtr. 102.
kermann. Adam, Mühlenbauer, 51 J.. Nieder=Ramſtadt,
Grafenſtr. 9. Pfeifer, Ferdinand, Bahnſattler i. R.,
J., Heidelbergerſtr 21. Am 2. September: Deinhard
rta Katharina Emilie, geb. Labes, 62 J., Witwe des
General=
jors a. D.. Weyprechtſtr. 6. Bepler Karoline Magdalene
orgine ohne Beruf, ledig. 76 J., Aliceſtr. 10. Am 3. September:
uſchäffer Eduard Wilhelm Auguſt Georg. Diplom=
In=
tieur, ledig, Kahlertſtr. 13. Kiſſinger Margarete, ohne
ruf, 69 J.. ledig. Griesheim, Kreis Darmſtadt, hier
Grafen=
iße 9. — Am 3. September: Edel,Marie, 29 Tage, Hähnlein,
eis Bensheim, hier, Heinheimerſtraße 21 — Am 4. September:
rr. Erna, 2 J.. Reichelsheim. Kreis Erbach, hier,
Landgraf=
org=Straße 100: Schiff, Helene, geb Beſſunger, 70 J., Witwe
Kaufmanns, Bismarckſtraße 41.
Samstag (5. September).
Stadtkirche. Abends 3,30 Uhr: Andacht.
Johanneskirche. Abends 8 Uhr: Chriſtenlehre des Nordbezirks.
arrer Marx
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus d. Waldkolonie). Abends
5 Uhr: Chriſtenlehre.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Beichte.
14. Sonntag nach Trinitatis (6. September).
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
iligen Abendmahls. Pfarrer Vogel. — Vorm. 11.30 Uhr:
Kin=
rgottesdienſt Pfarrer Lautenſchläger. — Nachm. 5 Uhr:
Abend=
ttesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller
An=
cht geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer
ogel. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen
dendmahls. Pfarrer Heß. — Vorm. 11,30 Uhr:
Kindergottes=
enſt Pfarrer Kleberger.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Dr.
21gér. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Dr.
ergé
Feierabend (Stiftsſtraße 51). Mittwoch, 9 September, abends
15 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Köhler.
Walderholungsſtätte am Beſſunger Forſthaus. Sonntag, den
September, vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Diakon
Boch=
ann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Goethe
Gemeindehaus (Kiesſtraße, 17). Sonntag 6. September, nach=
Ittags 2.30 Uhr: Taubſtumiengottesdienſt. Pfarrer Heß.
dends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (
gemein=
ier Abend) — Montag, 7. September, abends 8 Uhr:
Jugend=
nd der Lukasgemeinde. — Männervereinigung der Lukasge=
Einde: Monatsverſammlung. — Dienstag. 8. September, abends
Uhr: Kirchengeſangperein der Stadtkirche: Wiederbeginn der
Tügproben. Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. —
Mädchen=
keinigung der Reformationsgemeinde (jüng. Abtlg.). — Mitt=
Sch 9. September nachm. 4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde.
Abends 8 Uhr: Jugendbund der Markusgemeinde. — Mädchen=
Teinigung der Reformationsgemeinde (ältere Abtlg.). — Don=
* ISkäg. 10. September, abends 8 Uhr: Jugendbünde der Lukas=,
arkus= und Schloßgemeinde. — Freitag, 11. September, abends
Uhr: Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 8. September abends
Ahr: Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. Mittwoch,
September, und Samstag, 12. September, nachm. 2—4 Uhr:
andarbeitsſchule der Stadtgemeinde. — Donnerstag. 10.
Sep=
ber, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde.
Samstag, 12. September, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
Er Stadtgemeinde, Poſaunenchor.
Diakonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger
Stre
21. Fernſprecher 2
Martinskirche. Vorm. 8 Uhr; Frühgottesdienſt, anſchließend
eide Abteilungen der Martinsgemeinde Oſt.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
*2 beiligen Abendmahls Landeskirchenrat D. Waitz. Anmel=
4ng von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei — Vorm. 11,15 Uhr; Kin=
Samstag, den 5. September 1931
— Bensheim, 4. Sept. Auch in dieſem Jahre wird das
Winzer=
feſt, hierſelbſt in der bewährten großzügigen Weiſe abgehalten.
Das=
ſelbe findet in der Zeit vom 19. bis 22. September ſtatt. Wiederum
er=
ſteht auf dem Marktplatz das hiſtoriſch getreu nachgebildete Winzerdorf
mit ſeinen vielen anheimelnden Buchten, die zum Niederlaſſen einladen,
wiederum wird der gute Bergſträßer Wein allenthalben zum Ausſchank
gelangen, werden Frohſinn, Tanz und Gemütlichkeit zu ihrem Rechte
kommen. Die Vorbereitungen ſind zu alledem noch umfangreicher und
ſorgfältiger getroffen als bisher. In den Anlagen und in den Straßen
werden Vergnügungs= und Schaubuden vielerlei Art Aufſtellung finden.
Ueberall in den Straßen erſtehen gemütliche Winkel zum geruhſamen
Pokulieren. Glänzende, abwechſlungsreiche Darbietungen werden zur
Unterhaltung der herbeiſtrömenden Gäſte veranſtaltet werden; es iſt
eben wieder das beliebte, ſo gern beſuchte Bergſträßer Winzerfeſt in
Bensheim, deſſen Mittelpunkt am Sonntag, 20. September, der große
hiſtoriſche Feſtzug bilden wird.
W. Heppenheim a. d. B., 3. Sept. Verſetzung,
Landwirtſchafts=
rat Dr. Richard Görlach beim Landwirtſchaftsamt zu Heppenheim wurde
in gleicher Dienſteigenſchaft an das Landwirtſchaftsamt nach Groß=
Um=
ſtadt verſetzt. — Geſellenprüfung. Die diesjährigen
Geſellen=
prüfungen für die Lehrlinge des Handwerks, die im Jahre 1931 ihre
Lehrzeit beenden, finden im Laufe des Monats September ſtatt. Die
Anmeldungen haben ſpäteſtens bis 15. September zu erfolgen, und zwar
für die Lehrlinge des Maurerhandwerks bei Maurermeiſter Graber, für
die Lehrlinge des Schuhmacherhandwerks bei Innungsmeiſter Neher und
für die Lehrlinge des übrigen Handwerks bei Spenglermeiſter Valentin
Koob — Kreisausſchußſitzung. Am 8. September,
vormit=
tags 8.30 Uhr, findet im Kreisamtsgebäude eine öffentliche Sitzung des
Kreisausſchuſſes ſtatt.
e. Bad Wimpfen, 3 Sept. Motorradunfall. Der hieſige
Schreinermeiſter Emil Knöll ſtürzte geſtern vormittag auf ſeinem
Nachhauſeweg von Heilbronn nach Bad Wimpfen am Berg in
Ober=
eiſesheim ſo unglücklich von ſeinem Motorrad, daß er ſich ſchwere Ver
letzungen zuzog und bewußtlos auf der Straße liegen blieb. Die
Ver=
letzungen waren ſo erheblich, daß er ins Krankenhaus übergeführt
wer=
den mußte. — Landwirtſchaftliches. Die
Gemeindeobſtver=
ſteigerung ſtand dieſes Jahr im Zeichen des Abbaues. Bäume mit dem
gleichen Behang gegenüber früheren Jahren, die mit 25 bis 35 Mark
bezahlt wurden, konnten für die Hälfte erſteigert werden. Der Zentner
Aepfel ſtellte ſich durchſchnittlich auf 1,30 Mk. — Die Bürgermeiſterei
gibt bekannt, daß am Sonntag, 6. September, wiederum eine
Ein=
fahrt in das Salzbergwerk Kochendorf ſtatfindet. Abfahrt
mit dem Omnibus am Löwenbrunnen hier vormittags 7 Uhr bis zum
Salzbergwerk. 15 Uhr Führung durch Alt=Wimpfen vom Marktplatz
aus. 20 Uhr Konzert im Kurgarten, veranſtaltet von der Bergkapelle
Kochendorf, unter Mitwirkung des Geſangvereins „Concordia” Bad
Wimpfen.
Cp. Klein=Gerau, 3. Sept. Unfall. Ein auswärtiger
Laſtkraft=
wagen, der mit Kies beladen war, brach auf der Brücke an der
Knops=
mühle ein und geriet in den Graben. Das Laſtauto wurde erheblich
beſchädigt.
Db. Urberach 4. Sept. Kirchweihfeſt. Sonntag und Montag,
den 6. und 7. d. M., begeht unſer Ort das Kirchweihfeſt oder die ſogen.
„Kerb‟. Wie in anderen Ortſchaften, ſo werden auch hier dieſes Jahr
die Feſtlichkeiten hinter denen der vergangenen Jahre weit zurückſtehen,
was ja durch die ſchwierige Lage bedingt iſt. Trotzdem läßt man den
Mut nicht ganz ſinken und hofft auf einigermaßen Zuſpruch aus der
näheren und weiteren Umgebung. Tanz findet in drei Sälen ſtatt, und
zwar im „Schwanen”, „Zur Krone” und „Zur Sonne”, während der
„Heſſiſche” und „Hanauer Hof” dieſes Jahr keine Muſikweiſen ertönen
laſſen. Fußballklub „Viktoria”, der voriges Jahr auf Kerb einen
Rekord=
beſuch auf ſeinem Spielplatz aufzuweiſen hatte, hofft diesmal auch wieder
auf einen Maſſenbeſuch, zumal der Tabellenführer der Heſſen=Bezirks=
Liga, Mainz=Kaſtel, hier anzutreten hat. Das Spiel findet um halb 4
Uhr ſtatt und tipt man im allgemeinen auf die erſte Niederlage Kaſtels.
dergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt. Landeskirchenrat
D. Waitz.
Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Montag,
7. September abends 8 Uhr, im Martinsſtift:
Monatsverſamm=
lung der Helferinnen des Frauenvereins. — Dienstag, 8.
Sep=
tember, abends 8 Uhr, im Martinsſtift; Kirchenchor; im
Ge=
meindehaus: Jugendvereinigung. — Mittwoch. 9 September,
nachm. 2 Uhr, im Gemeindehaus: Handarbeits= und Strickſchule.
Donnerstag, 10. September, abends 8 Uhr, im Martinsſtift:
Mädchenvereinigung (Oſt); im Gemeindehaus:
Mädchenvereini=
gung (Weſt); Mauerſtraße 5: Poſaunenchor. — Freitag, 11.
Sep=
tember, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus: Jugendvereinigung
(ältere Abteilung).
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Miſſions=
direktor Pfarrer Devaranne=Berlin. — Vorm. 11.15 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt.
Die Johanneskirche iſt täglich von 7 bis 7 Uhr zur ſtillen
An=
dacht geöffnet.
Veranſtaltungen: Montag, 7. September, abends
8 Uhr: Mütterabend.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus d. Waldkolonie). Vorm.
9,30 Uhr: Feierliche Enthüllung der Chriſtusfigur über dem
Ein=
gangsportal das Paul=Gerhardt=Hauſes; anſchließend
Feſtgottes=
dienſt Pfarrer Marx. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Veranſtaltungen: Donnerstag. 10. September, abends
8 Uhr: Mütterabend.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 8.30 Uhr:
Chri=
ſtenlehre (Oſtbezirk). Pfarrer Weiß. — Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung von
9.30 Uhr an in der Sakriſtei. Pfarrer Weiß. — Vorm. 11,30 Uhr
Kindergottesdienſt. Pfarrer Weiß.
Veranſtaltungen: Sonntag, 6. September, abends
8,15 Uhr: Jugendvereinigung. — Montag, 7. September, nachm.
3 Uhr: Vorſtandsſitzung des Frauenvereins. — Abends 8,15 Uhr:
Mädchenvereinigung (Jüngerenkreis). — Dienstag, 8 September,
abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor. — Donnerstag. 10. September,
abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung (Aelterenkreis). — Abends
8,15 Uhr: Poſaunenchor. — Abends 8,15 Uhr: Frauenabend mit
Vortrag von Frau Hübner über „Die Gefährdung der Familie
durch die ſittliche Not der Zeit” — Freitag, 11. September, abends
8 Uhr: Mädchenchor. — Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. —
Sams=
tag, 12. September, abends 7.30 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche. Vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer
Mül=
ler. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Müller.
Veranſtaltungen: Sonntag, 6. September, abends
8 Uhr: Jugendvereinigung. — Montag, 7. September, abends
8 Uhr: Jugendbund. — Dienstag, 8. September, abends 8 Uhr
Kirchenchor. — Donnerstag, 10. September, abends 8 Uhr
Jugendvereinigung.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit hl.
Abend=
mahl. — Pfarrer Hickel. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
— Ev. Sonntagsverein: Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden (
Ge=
burtstagsfeier). — Donnerstag, 10. September, abends 8 Uhr
Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3.30 Uhr:
Bibelſtunde. Herr Bringmann. — Montag, nachm. 4 Uhr:
Miſ=
ſionsarbeitsſtunde. — Abends 8,30 Uhr: Männerbibelſtunde. Herr
Bringmann. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde.
Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibeiſtunde. — Mittwoch, abends
8.30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abend 8,30 Uhr
Bibelſtunde. Herr Bringmann. — Freitag, abends 8,30 Uhr:
Bibelſtunde in der Kinderſchule, Beſſungerſtr. 80. Prediger Menne.
— Samstag, abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor.
Schloßkapelle Kranichſtein. Sonntag. 6. September, vorm.
10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Grein=Arheilgen.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag: Die
Jugend=
bundſtunden für junge Männer fallen aus. Teilnahme an der
Zelteröffnung in Mainz. — Nachm. 4,45 Uhr: Bibelbeſprechſtunde
für junge Mädchen. — Abends 8,30 Uhr: Gebetsſtunde und
Spiel=
kreis für junge Männer. — Dienstag, abends 8,30 Uhr:
Mädchen=
kreis: Jugendbundgedenkfeier. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr:
Kin=
derbund. — Abends 8,30 Uhr: Freundeskreis für junge Männer
Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen im
Freundinnen=
heim. Sandſtraße 24. Jeden Donnerstag, abends 8,15—10 Uhr:
Zuſammenkunft. Rüſtwochen auf das grüne Kreuz; Bibel und
Geſangbuch mitbringen. — Jeden 2. und 4. Mittwoch, abends
8.15—10 Uhr: Nähen und Zuſchneiden. — Sonntag, den 6. Sept.,
nachmittags: Nach Möglichkeit Teilnahme an dem Singetreffen
auf dem Heiligenberg in Jugenheim.
„Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtr. 22,
Inf.=Kaſerne. Hof links). Sonntag, abends 8,30 Uhr: Vortrag
von Herrn Miſſionar Michel: „Der Freiheitskampf im Reich der
Mitte . — Dienstag. abends 8.30 Uhr: Jungvolkſtunde (14—18). Thema: „Andreasmiſſion” — Mittwoch, abends 8,30
Uhr: Bibelſtunde der Hauptabteilung mit Herrn Studienrat
Knöpp. — Donnerstag: Heimabend. — Freitag: Spiel und Sport.
— Jungſchar (Buben bis 14 Jahren): Mittwoch und Samstag.
nachm. 4,30—6 Uhr; Erzäblſtunde, Singen, Spielen und Andacht.
In der neuhergerichteten Kirche zu Nauheim fand der
Deka=
natstag des evang. Dekanats Groß=Gerau ſtatt. Eröffnet wurde
die Tagung mit einer Andacht. Pfarrer Georgi=Mörfelden ſprach
von der großen Verantwortung der Kirche und ihrer Führer. Die
Kirche hat immer noch die Aufgabe, das Evangelium zu
verkün=
digen und ſie kann dieſe Aufgabe wagen, wenn ſie bereit iſt, in
allen ihren Kreiſen Ernſt zu machen mit der Botſchaft der Liebe.
Dekan Allwohn=Nauheim eröffnete nach der Andacht die Sitzung.
Er richtete herzliche Worte der Begrüßung an die Anweſenden.
unter denen ſich auch Herr Oberkirchenrat Dr. Müller, als
Vetre=
ter des Landeskirchenamtes, befand. Pfarrer Dörr=Büttelborn
hielt darauf einen Vortrag über „Die Pflichten der Gemeinden im
Abwehrkampf der Kirche‟. Der Redner ſchilderte den ganzen Ernſt
der Lage mit offenen Worten. Die Kirche iſt in einen Kampf
hineingeſtellt worden nach verſchiedenen Fronten. Kampf gegen
Freidenkertum und Sektenweſen. Dieſer Kampf erfordert eine
neue Um= und Einſtellung der kirchlichen Arbeit. Wenn auch
viel=
fach der Feind in unſeren Reihen eingebrochen iſt, brauchen wir
nicht zu verzagen, denn es iſt ja Gottes Sache, die wir führen.
Miſſion nach innen und außen iſt die Forderung der Stunde. An
den Vortrag ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache an. Man war ſich
einig über den Ernſt der Lage. Gar mancher praktiſche Hinweis
zum Arbeiten auf dieſem Gebiet wurde gegeben, vor allem auch
die Notwendigkeit der praktiſchen ſozialen Arbeit am Bruder in
Not voll und ganz anerkannt. Der kommende Winter wird gerade
auf dieſem Gebiet reiche Möglichkeit zur Betätigung der
Bruder=
liebe geben.
Der Rechenſchaftsbericht über den kirchlichen und religiöſen
Zuſtand der Dekanatsgemeinden in den Jahren 1929 und 1930
war von dem Dekanatsſtellvertreter, Pfarrer Scriba=Groß=Gerau,
mit großer Sorgfalt ausgearbeitet. Der Bericht zeigt von dem
mannigfachen kirchlichen Leben, von Opferfreudigkeit und Treue,
aber auch von Gleichgültigkeit und Kampf. Der Bericht wurde
ohne Ausſprache genehmigt. Angenommen wurde auch der
Vor=
anſchlag der Dekanatskaſſe für 1931/32.
Nun folgten die Wahlen. Es war der letzte Dekanatstag, der
Herr Dekan Allwohn geleitet hat. Mit Rückſicht auf ſeine
Geſund=
heit verläßt er in allernächſter Zeit Nauheim und muß deshalb
auch die Führung des Dekanats niederlegen. Das Scheiden von
Dekan Allwohn, der in muſtergültiger Weiſe ſein Amt verwaltet
hatte, fällt beſonders den Geiſtlichen des Dekanats ſchwer.
Herz=
liche Worte der Anerkennung und des Dankes widmete Herr
Pfar=
rer Scriba im Namen des Dekanatstages an den ſcheidenden Dekan.
Gottes Segen" geleite ihn in ſeinen neuen Wirkungskreis. Die
Neuwahlen gaben folgendes Ergebnis: Es wurden gewählt zum
Dekan: Pfarrer Scriba=Groß=Gerau; zum Stellvertreter des
De=
kans: Pfarrer Fritſch=Kelſterbach; zum Stellvertreter beider im
Dekanatsausſchuß: Pfarrer Heddäus=Biſchofsheim. Dekan Allwohn
richtete noch herzliche Worte des Abſchieds an die Verſammlung
und ſchloß die Beratungen. Möge der diesjährige Dekanatstag
mit ſeinen Anregungen, Beſchlüſſen und Wahlen weiter mithelfen.
daß auch im Dekanat Groß=Gerau unſere evangeliſche Kirche im
Segen Gottes wirke und walte.
— Nierſtein a. Rh., 4. Sept. Eine immer noch am meiſten beſuchte
iſt die Nierſteiner Kirchweihe, welche vom 6.—8, September
ſtatt=
findet. Das alte Weinhaus „Zur Krone” bildet den
Hauptanziehungs=
punkt. Hier findet an allen 3 Tagen Konzert und Tanzvergnügen ſtatt,
wozu die Kapelle des Obermuſikmeiſters Matthias Weber eine allen
Anſprüchen gerecht werdende Muſik ſtellt.
B.=K. im Bund deutſcher Bibelkreiſe, Darmſtadt,
Alexander=
ſtraße 22. Samstag, 5 September und Sonntag, 6. September:
Wanderfahrt in den Odenwald. — Mittwoch, 9. September,
nach=
mittags 3,30 Uhr: Spielen für Jung=Siegfried. — Donnerstag,
10. September, nachm. 4 Uhr: Spielen für Treuburg. — Abends
8,15 Uhr: Aelterenkreis. — Samstag. 12. September:
Zuſammen=
kunft im Heim.
Die Chriſtengemeinſchaft. Sonntag, 6 September, 10 Uhr:
Menſchenweihehandlung. (Näheres Hügelſtraße 29 I.)
Möttlinger Freundeskreis. Montag, 7. September, abends
8,30 Uhr, im Feierabend. Stiftſtr. 51: Bibelſtunde.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9 Sonntag, vorm 10
Uhr: Predigt: 11 Uhr: Sonntagsſchule; 8 Uhr: Predigt. —
Mon=
tag, abends 8.15 Uhr: Jugendperein. — Dienstag, nachm. 4 Uhr:
Frauenmiſſionsverein; abends 8,15 Uhr: Singſtunde. — Mittwoch,
nachm. 4 Uhr: Kinderbund. — Donnerstag, abends 8,15 Uhr:
Bibelſtunde
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40). Sonntag,
6. September vorm. 9,30 Uhr: Andacht. — Vorm. 11.15 Uhr:
Sonntagsſchule. — Nachm. 3,30 Uhr: Jugendbundſtunde. — Abends
8,15 Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Dienstag, abends 8,15
Uhr: Bibelſtunde.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten),
Mauer=
ſtraße 17. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt; 11 Uhr:
Sonn=
tagsſchule; abends 8.15 Uhr: Predigt und Feier des heil.
Abend=
mahls. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag,
abends 8.30 Uhr: Gebetsverſammlung. (Prediger Hähnel.)
Methodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche), Wendelſtadtſtr. 38.
Sonntag, 6. September, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends
8 Uhr: Predigt. Thema: „Was viele Menſchen von Jeſus
zurück=
hält?” Prediger E. Bültge. — Mittwoch, 9. September, abends
8 Uhr: Bibel= und Gebetſtunde. Prediger E. Bültge — Freitag,
11. September, abends 8 Uhr: Jugendbundſtunde. Auch Frauen=
Miſſionsverein.
Advent=Gemeinde, Waldſtraße 18. Sonntag, 20 Uhr: Oefftl.
Vortrag. — Mittwoch, 14.45 Uhr: Religions= und
Erſatzunter=
richt für Kinder; 20 Uhr: Oeffentliche Bibelſtunde. —
Donners=
tag: Näh= und Baſtelabend. — Freitag, 20 Uhr: Gebetsſtunde. —
Samstag, 8.30 Uhr: Lehr=Verſ.; 9.30 Uhr: Sabbatſchule;
10.30 Uhr: Predigt.
Internationale Bibelforſchervereinigung, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt. Jeden Mittwoch, abends 8 Uhr: Vortrag im Furſtenſaal,
Grafenſtraße 20.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science
Society) in Darmſtadt, Aula der Landesbauſchule, Neckarſtraße 3.
Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und
dritten Mittwoch im Monat, abends 8.15 Uhr. Thema am 6.
Sep=
tember: Der Menſch; Predigt: 1. Moſe 1:27.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm.
11.15 Uhr: Sonntagsſchule; nachm. 4.30 Uhr: Verkündigung des
Evangeliums. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Gebetsſtunde.
Freitag, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde (Betrachtung 1.
Petrus=
brief, Kap. 1).
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, 8.45 Uhr:
Chriſten=
lehre: 9.30 Uhr: Gottesdienſt: 10.30 Uhr: Kindergottesdienſt
der Gr.; 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kl. — Dienstag:
Mädchengruppe. — Mittwoch: Jungengruppe. — Donnerstag:
Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 6.
Sep=
tember, vorm. 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt; vorm. 10,30 Uhr:
Chriſtenlehre; nachm. 1,30 Uhr Eröffnungsgottesdienſt zum
dies=
jährigen Konfirmandenunterricht. — Dienstag:
Jugendvereini=
gung. — Mittwoch: Kirchenchor. — Freitag: Jungmädchenverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr:
Gottesdienſt. Pfarrer Naumann=Darmſtadt. — Montag:
Frauen=
verein. — Mittwoch: Jugendbund Wartburg. — Donnerstag:
Jungmädchenverein.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 6. September,
9,30 Uhr: Gottesdienſt. (Kirchweihſonntag.) 10.30 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. — Dienstag: Bibelſtunde. — Mittwoch, 5 Uhr:
Mäd=
chenjungſchar. 8,30 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag. 6 Uhr
Bubenjungſchar. 8,30 Uhr: Mütterabend. Poſaunenchor im
Schul=
ſaal. — Freitag: Mädchenverein.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Internationale Bibelforſchervereinigung, Ortsgruppe
Eber=
ſtadt, Reſtauration „Zur Harmonie”, Pfungſtädter Straße. Jeden
Donnerstag, abends 8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion.
Internationale Bibelforſchervereinigung, Ortsgruppe Rein
heim i. O., Kirchſtraße 93. Jeden Samstag, abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtudium mit Diskuſſion.
Internationale Bibelforſchervereinigung, Ortsgruppe
Bicken=
bach, Darmſtädter Straße 28. Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr
Bibelſtudium mit Diskuſſion.
Internationale Bibelforſchervereinigung, Ortsgruppe
Auer=
hach, Darmſtädter Straße 69. Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr:
Bibelſtudium mit Diskuſſion.
FFunkausstellung 1931.
Bericht von Dipl.-Ing. H. Schwan, Berlin.
Am 30. Auguſt hat die 8. große deutſche Funkausſtellung und
Phonoſchau in Berlin ihre Pforten geſchloſſen. Trotz der vielmehr
gerade wegen der Wirtſchaftslage iſt man allgemein überraſcht
von dem guten Erfolg! Wenn man ſchon kaum in Theater und
Cafés gehen kann, will man wenigſtens zu Hauſe Unterhaltung
haben. Und diesmal hat die Induſtrie die Anſchaffung guter
Ge=
räte durch ſtarke Preisſenkung weſentlich erleichtert. Faſt
über=
all ſieht man Neukonſtruktionen; und ſie ſind auch nötig, denn es
werden immer mehr Großſender gebaut, das Wellenchaos wird
immer ſchlimmer: — größte Trennſchärfe iſt heute das Gebot der
Stunde!
Das Netzgerät dominiert auf der ganzen Linie. Der
ver=
beſſerte Netz=Zweier für Orts= und Bezirksempfang koſtet
ein=
ſchließlich Röhren noch nicht ganz 100 RM., unter günſtigen
Bedin=
gungen wird er auch den einen oder anderen Großſender bringen
können. Unter den ausgeſprochenen Fernempfängern hat ſich der
Zweikreis=Netzdreier zu einer Art Standard=Type entwickelt.
Durchweg hat man die beiden Abſtimmkreiſe mechaniſch mit
ein=
ander gekuppelt mit entſprechender Ausgleichsmöglichkeit. Die
Bedienung wird weiterhin erleichtert durch die Tatſache, daß eine
ganze Reihe von Firmen die Skalen nach Stationsnamen geeicht
hat. Große Beachtung bei allen Beſuchern fand die neue „Auto=
Skala", bei welcher die einzelnen Stationsnamen ausgewechſelt
Haito-Skaßa.
Die „Auto-Skala” von Teletunken.
werden können, falls einmal die eine oder andere Wellenläng
geändert werden ſollte. Aeußerlich wird der
Rundfunkempfänge=
immer mehr ein zur Wohnungseinrichtung paſſendes Möbelſtüc
Bei billigeren Geräten ſieht man Preßgehäuſe vor, ſonſt verwer
dent man viel Edelhölzer. Die erforderliche Trennſchärfe wir
durch die Verwendung von Luftdrehkondenſatoren und
Zylinder=
ſpulen, ſowie durch abſtimmbare Antennen geſchaffen, alſo Mitte
die man ſchon lange kennt, aber ſeither aus reinen
Preisgründe=
nur wenig benutzte. Die im letzten Jahre geſchaffene Rieſenſkal
hat ſich derart viele Freunde erworben, daß jetzt verſchiedene
Fi=
men von dieſer Anordnung Gebrauch machen. Der Preis für de
Standard=Netzdreier einſchließlich Röhren liegt etwa um 220 RM.
alſo erheblich unter dem ſeitherigen Preis. Ganz große Gerät
ſieht man wegen der Wirtſchaftslage weniger. Immerhin ſind ſie
vertreten, empfangen ganz Europa und noch mehr, ſind in
fabel=
haften Gehäuſen untergebracht, haben Einknopfbedienung und
koſten entſprechend. Im allgemeinen aber hat man gelernt, infolg
der Verbeſſerungen an den Röhren mit weniger Stufen, dafü
aber mit raffinierten Schaltungen, auszukommen. So hat ma
verſchiedentlich Höchſtleiſtungsgeräte mit vier Röhren
aufgebau=
die teils als Dreikreisempfänger, teils als Superhet mit mehre
ren Bandfiltern geſchaltet ſind.
Der Wirkungsgrad der Lautſprecher konnte allgemein
geſteigert und trotzdem der Preis geſenkt werden. Der dynamiſche
Lautſprecher liegt ſtark in Front, was auf zwei Momente zurück.
zuführen iſt: man hat jetzt auch kleinere Modelle für die normal
Mietswohnung geſchaffen zu erſchwinglichen Preiſen. Von 29,50
RM. an gibt es ein komplettes dynamiſches Chaſſis, von etwa 4
RM. an ſchon ein Chaſſis mit vermanentem Magneten, das keine
Fremderregung mehr braucht. Dann aber ſind viele Firmen da
zu übergegangen, auch Lautſprecher zu entwickeln, die ihre Er
regung dem Empfänger entnehmen und dadurch natürlich billige
zu liefern ſind. Aber auch die magnetiſchen Lautſprecher konnten
weiterentwickelt werden. Hier wurde beiſpielsweiſe in den
„Kelchſtrahler” ein Modell geſchaffen, das einen Frequenzbereich
von etwa 50 bis 7000 Hertz praktiſch ohne Fremdtöne, alſo ohn
lineare Verzerrungen wiederzugeben geſtattet und dem
dynami=
ſchen Lautſprecher nicht nachſteht. Der Kelchſtrahler arbeitet mit
einer neuattigen, feſt eingeſpannten Membrane aus —
Flugzeug=
haut! Vielfach hat man Empfänger und Lautſprecher zuſammen
gebaut, wobei auffällt, daß man ſich bei den Fernempfängern
ziemlich ausſchließlich für den dynamiſchen Lautſprecher entſchie
den hat.
Die Röhren konnten teilweiſe verbeſſert und auch
verbillig=
werden, wenn wir auch an dieſer Stelle feſtſtellen müſſen, daß
ihr Preis immer noch ungerechtfertigt hoch liegt. Einen großen
Fortſchritt ſtellen die indirekt beheizten Gleichſtromröhren dar,
kann man mit ihnen doch jetzt Gleichſtromer aufbauen, die den
gleichen Wirkungsgrad aufzeigen wie die Wechſelſtromgeräte. Es
dürfte in dieſem Zuſammenhang auch intereſſieren, daß durck
dieſe neuen Röhren die Möglichkeit geſchaffen wurde, ein
moder=
nes Gleichſtromgerät bei Umzug oder Stromumſtellung ohne
grö=
ßere Koſten auf Wechſelſtrom umzuſtellen. Endlich wurden auch
die Batterieröhren verbeſſert und ſo die Baſis geſchaffen für die
Weiterentwickelung des Batteriegerätes, welches ſeit Aufkommen
der Netzempfänger ziemlich ſtiefmütterlich behandelt wurde.
Die Mittel für die Störbefreiung hatte man in
einer eigenen Abteilung zuſammengefaßt. An praktiſchen
Beiſpie=
len, in der Hauptſache an Haushaltgeräten,
Hochfrequenzbeſtrah=
lern, Ventilatoren uſw. konnte ſich der Beſucher überzeugen, wie
überaus unangenehm ſich die Störungen auf benachbarte
Rund=
funkempfänger auswirken und mit wie geringen Mitteln ſich
Ab=
hilfe ſchaffen läßt, wenn nur der gute Wille vorhanden iſt. Noch
beſſer natürlich, man kauft nur noch entſtörte Geräte, die nicht
teurer ſind!
Das Zubehör war in gewohntem Umfange vertreten
Diesmal wurden auch verſchiedene Vorſatzgeräte gezeigt, durch
welche die Trennſchärfe der bereits in Händen der Rundfunkhörer
befindlichen Geräte auf das durch die Großſender bedingte Maß
geſteigert werden kann. Kurzwellenbauteile, ja ſogar Teile für
den Ultra=Kurzwellenfunk wurden wieder in größerem Umfange
gezeigt. Von allen Fabrikanten wurde beſtätigt, daß die
Nach=
frage nach Einzelteilen wieder ſtark zugenommen habe — auch
eine Folge der Wirtſchaftslage!
Und überall findet man elektriſche
Schallplatten=
viedergabe. Vielfach hat man dieſe Anordnungen, alſo
elek=
triſches Laufwerk und Tonabnehmer, mit dem Empfänger, ja
ſtel=
lenweiſe auch mit dem Lautſprecher zuſammengebaut zu Truhen
und Muſikſchränken. Der „Excello=Plattenwechſler” ſpielt
auto=
matiſch zehn Platten, macht alſo nach vorher zuſammengeſtelltem
Programm ohne jede Bedienung über eine halbe Stunde Muſik.
Der „Excello-Plattenwechsler” der Firma Körting.
Den Brennpunkt des allgemeinen Intereſſes ſtellte aber ohne
Zweifel die Selbſtaufnahme von Schallplatten dar! Sprache und
Muſik, ja ſogar Rundfunkübertragungen kann man damit zu
be=
liebig häufiger Wiedergabe bei erſtaunlicher Güte feſthalten.
Aus=
geſtellt war ein Automat, ähnlich einer Fernſprechzelle, durch den
man eine Platte beſprechen und ſofort wieder abhören kann.
Preis der Einrichtung nur 100.— RM.! Vielleicht ſtellt die Poſt
ſpäter derartige Anordnungen im Schalterraum auf zur
Herſtel=
lung moderner „Sprech=Briefe‟.
Die am Rundfunk intereſſierten Behörden hatten ſich diesmal
in größerem Umfange an der Ausſtellung beteiligt. Reichs=
Rund=
funk=Geſellſchaft und die einzelnen Sendegeſellſchaften gaben einen
anſchaulichen Einblick in ihr Arbeitsgebiet, die Heinrich=Hertz=
Ge=
ſellſchaft zur Förderung des Funkweſens zeigte elektriſche
Muſik=
geräte und Ultrakurzwellen, und die Reichspoſt beteiligte ſich durch
Fernſehvorführungen. Auch zwei Induſtriefirmen
be=
tätigten ſich auf dieſem Gebiete. Man hat die Bildzahl und die
Zahl der Bildpunkte geſteigert (zirka 25 bzw. 10000), ein
bedeu=
tender Fortſchritt iſt nicht abzuleugnen. Intereſſant iſt, daß neben
die mechaniſchen Syſteme diesmal auch die Braunſche Röhre, alſo
eine maſſelos arbeitende Einrichtung mit ſehr gutem Erfolge
ge=
treten iſt. Immerhin wird es wohl noch einiger Jahre
konzentrie=
ter Laboratoriums= und Fabrikationsarbeit bedürfen, bis dem
Publikum eine vollkommen ausgereifte Konſtruktion in die Hand
gegeben werden kann. Vorerſt ſichert ſich die Induſtrie die
Mit=
arbeit der Baſtler, denn die Induſtrie hat einen Fernſehbaukaſten
herausgebracht, der die Teilnahme an den deutſchen und
engli=
ſchen Verſuchsſendungen ermöglicht.
So hat alſo im Ganzen betrachtet die Funkausſtellung doch
wieder viel Neues gebracht, wenn wir auch keine
umwäl=
zenden Neuerungen finden konnten. Von allen Seiten
Die Selbstaufnehmer Einrichtung der AEG.
wurde aber viel Kleinarbeit geleiſtet mit dem ſchönen
Ergebnis einer nicht unbeträchtlichen Leiſtungsſteigerung und
einer heute mehr denn je erwünſchten Preisſenkung,
trotz=
dem man gerade diesmal entſchieden von minderwertigen
Bau=
teilen abgerückt iſt und nur mehr beſte Qualität benutzt!
*Künstliche Diamanten.
Von
Dr. Alfred Gradenwitz, Berlin.
Der Verſuch von Moiſſan, bei dem geſchmolzenes ſchwediſches
Eiſen mit reiner Zuckerkohle geſättigt und durch plötzliche
Abküh=
lung in kaltem Waſſer die Kohle auskriſtalliſiert wurde, und
zwar unter ſo ungeheurem Druck, daß winzige Teilchen von
Dia=
manten entſtanden, dieſer klaſſiſche Verſuch iſt zwar mehrfach
wie=
derholt und in gewiſſem Maße beſtätigt worden. Immerhin
gel=
ten ſeine Ergebniſſe noch nicht allgemein für erwieſen, und erſt
neuerdings ſind wieder ſkeptiſche Stimmen laut geworden.
Um ſo intereſſanter ſind aus dieſem Grunde die kürzlich von
einem amerikaniſchen Forſcher, Prof. Dr. J. W. Herſhey, am
McPherſon College im Verein mit ſeinen Studenten nach
ſechs=
jähriger Dauer abgeſchloſſenen Verſuche, bei denen ein zwar im
Prinzip ähnliches, in allen praktiſchen Einzelheiten jedoch
grund=
ſätzlich verſchiedenes Verfahren zur Anwendung gelangt iſt.
Der bei dieſer Gelegenheit benutzte elektriſche Ofen geſtattete
die Herſtellung einer Temperatur von etwa 3000 Grad Celſius.
An Stelle der urſprünglich verwandten Sandtiegel wurden ſolche
aus Graphit gewählt; ihre Abmeſſungen betrugen etwa 10
Zenti=
meter in der Höhe von 7 Zentimeter im Durchmeſſer. Der
Graphit=
tiegel wurde zunächſt mit einer Miſchung von zwei Teilen feiner
Eiſenfeilſpäne und einem Volumteil reiner Zuckerkohle gefüllt;
durch Variieren dieſes Miſchungsverhältniſſes ließ ſich jedoch
feſt=
ſtellen, daß bei Verwendung von weniger Kohle und mehr Eiſen
noch beſſere Ergebniſſe erzielt werden. Die Miſchung wurde im
elektriſchen Ofen bei der ſchon erwähnten Temperatur von 3000
Grad verflüſſigt, wobei eine Spannung von entweder 110 oder
220 Volt angelegt wurde. Möglichſt langſames Schmelzen
er=
wies ſich als beſonders vorteilhaft.
Der Tiegel mit der darin enthaltenen weißglühenden Maſſe
wurde ſodann in ein Gefäß mit eiskalter Salzlauge eingetaucht,
wobei die plötzliche Abkühlung und Zuſammenziehung der
Ober=
fläche einen Druck von mehr als 1000 Atmoſphären erzeugte.
Die=
ſer Druck bewirkte aber, daß ſich ein Teil der ſchwarzen
Zucker=
kohle in kleine Teilchen von Diamantkriſtallen verwandelte. Das
Eiſen wurde ſodann in Königswaſſer aufgelöſt und ein Rückſtand
erhalten, der in ſeiner Hauptmaſſe aus amorpher Kohle beſtand.
Hiervon wurde der größte Teil durch Auskochen in konzentrierter
heißer Schwefelſäure mit darin gelöſtem ſalpeterſauren Kali ent=
fernt, der Rückſtand mit Flußſäure behandelt und hierauf unter
dem Mikroſkop auf Diamanten unterſucht. Es zeigte ſich, daß er
aus flockigem Graphit mit darin eingeſchloſſenen mikroſkopiſch klei
nen, aber auch mit größeren Diamantteilchen beſtand. Der größt,
derartige Diamant war etwa viermal ſo groß wie der größte vor
Moiſſan und ſeinen Schülern hergeſtellte.
Prof. Herſhey ſieht hierin nicht nur die endgültige Beſtäti
gung der Ergebniſſe Moiſſans, ſondern auch den erſten Schritt au
dem Wege zur Herſtellung praktiſch brauchbarer Diamanten; die
noch beſtehenden Hinderniſſe ſind rein techniſcher Art und anſchei
iend nicht unüberwindlich.
„Das Meter.
Am 21. März d. I. wurde nach einem Beſchluß der perſiſche
Regierung auch in dieſem Land das metriſche Syſtem eingeführ=
Deutſche Firmen haben den Auftrag bekommen, die Normalmaß
zu liefern. Auch in der Türkei wird vom 1. Januar 1933 ab da
metriſche Syſtem allgemein geſetzliche Geltung erhalten. Zuletz
hatte Polen im Juli vergangenen Jahres dem metriſchen Ma
und Gewichtsſyſtem reſtlos Eingang verſchafft, davor Japan da
Meter neu eingeführt. Es gibt wohl kaum noch eine Kulturnation
mit Ausnahme von England und Amerika, die heute kein
metri=
ſches Syſtem als Grundlage des Maß= und Gewichtsſyſtems hat
Das Meter verdankt ſeine Schaffung einer im Jahre 179
eingeſetzten franzöſiſchen Kommiſſion, die ein natürliches Maß
ſyſtem finden ſollte. Nach den damaligen Beſchlüſſen ſollte da
Meter der zehnmillionſte Teil eines Erdmeridianquadranten bil
den. Auf Grund ſehr ſorgfältiger Meſſungen, die von franzöſi
ſchen Wiſſenſchaftlern in Peru, in Lappland und in Frankreic
vorgenommen wurden, konſtruierte man eine Längeneinheit, di
im Jahre 1799 im Staatsarchiv zu Paris in Form eines Platir
ſtabes niedergelegt wurde. Dieſer Stab hieß das „métre de
archives” Auf der Generalkonferenz der internationale
Meterkonvention 1889 wurde beſtimmt, daß anftelle dieſes
U=
maßes, das internationale Meterprototyp als Einheit de
Längenmaßes gelten ſolle. Dieſe Urmaße beſtehen aus Stäbe
von X=förmigem Querſchnitt, die aus einer Miſchung von
Teilen Platin und 10 Teilen Iridium hergeſtellt ſind, wurden i
vielen Stücken hergeſtellt und an die einzelnen Nationen, z
deren Gebrauch abgegeben. Deutſchland erhielt beiſpielswei
das Meter Nr. 18. Die auf dem Maßſtab eingeritzte Teilun
bezeichnet mit ihren Endſtrichen genau die Länge eines
Meter=
wenn der Stab horizontal gelagert iſt und bei einem Baru
meterſtand von 760 Millimeter die Temperatur des ſchmelzende
Eiſes hat. Schon die Aufzählung dieſer Vorausſetzungen läſ
erkennen, welche Schwierigkeiten entſtehen, wenn die für wiſſet
ſchaftliche Zwecke hinreichende Genauigkeit erzielt werden ſol
Die neueren Meſſungen, die mit weſentlich feineren Methode
arbeiten konnten, als dies am Ausgang des 18. Jahrundert
möglich war, hatten ergeben, daß das franzöſiſche Urmeter nu
999,9135 Millimeter lang iſt, alſo um etwa neunhundertſte
Millimeter zu kurz. Wenn auch dieſe „Haarſpalterei” zunäch
befremdet, ſo muß doch bedacht werden, daß die Wiſſenſcha
vermöge der zur Anwendung kommenden ſtarken Vergrößerunge,
derartige genaue Maße benötigt. Es ſind deswegen auch 9
e=
ſtrebungen im Gang, ſich vollſtändig von einem Maßſtab ſre
zu machen und eine Größe einzuführen, die zu jeder Zeit un!
an jedem Ort wieder hergeſtellt werden kann, nämlich die Wel
lenlänge des Lichtes in einem beſtimmten Teil des Sonnen
ſpektrums.
KURZE MITTEILUNAET
* Das Ergebnis der zweiten deutſchen Verkehrszählung, d
in den Jahren 1928 und 1929 auf den deutſchen Landſtraße
durchgeführt wurde, liegt jetzt vor. Es iſt nach einheitliche
Richtlinien des deutſchen Straßenbauverbandes auf einem un
fangreicheren Straßennetz als bei der erſten Verkehrszähluf
1924/25 gezählt worden. Haupt= und Nebenſtraßen, insgeſan
ein Straßennetz von über etwa 133 000 Km. Geſamtlänge, wu
den berückſichtigt. Wir greifen die wichtigſten Ergebniſſe herau=
Von dem Geſamtverkehr entfallen dem Gewichtnach 28 b.
auf den Zugtierverkehr, 37 v. H. auf Krafträder und Perſoner
kraftwagen und 35 v. H. auf die Laſtkraftwagen. Die
verkehr=
reichſte Landſtraße in Deutſchland iſt heute die Strecke Koln=
Mainz, es folgen Stuttgart—Heilbronn, Düſſeldorf-Köln ur
Chemnitz—Siegmar. Im Vergleich zu der erſten Verkehrszal
lung wurde ermittelt, daß bei ziemlich gleichbleibender Verte
lung auf alle Straßen etwa eine Verdopplung des Lan:
ſtraßenverkehrs feſtgeſtellt wurde.
* Schienenfahrzeuge auf Luftreifen. Die franzöſiſche Socié
Michelin hat ein Verſuchsfahrzeug erfolgreich laufen laſſen, da
ſtatt eiſerner Reifen mit Spurkranz luftgefüllte Reifen an de
Rädern hat. An der Innenſeite der Räder ſind Reifen größere
Durchmeſſers aus Stahlblech angebracht, die das Fahrzell
zwangsmäßig auf der Schiene führen. Das Fahrzeug ſoll eine
außerordentlich ruhigen Lauf und günſtige Fahreigenſchafte
haben. Eine ſehr hohe Adhäſionszahl ermöglicht es, de
Wagen aus ſeiner normalen Geſchwindigkeit von 80. Km.
der Stunde auf einer Strecke von 100 Meter zum Stillſtand 3
bringen. Die Höchſtgeſchwindigkeit beträgt 100 Km. in de
Stunde. Der Brennſtoffverbrauch von 20 Litern für 100 Kr.
iſt mit Rückſicht auf die Nutzlaſt von über 2 Tonnen recht günſt!
* Ein Queckſilberdampfkraftwerk will die General Electric Compal
in Schenectady errichten. In einen derartigen Kraftwerk wird in de
Dampfkeſſel nicht Waſſer, ſondern Queckſilber verdampft, deſſen damt
förmige Form dann die gleichen Funktionen zu erfüllen hat, die ſonn L
Waſſerdampf ausübt. In dem neuen Werk wird das Queckſilber unt
einem Druck von 8,8 Atm. verdampft, und zwar durch eine Kohlenſta.
feuerung mit Lufterhitzung. Der Queckſilberdampf treibt dann eine 2r
bine von 20 000 Kilowatt Leiſtung. Es handelt ſich hier alſo nicht 1
eine kleine Verſuchsanlage, ſondern um ein vollgültiges Kraftwerk Ie.
großen Ausmaßes. Durch die Kondenſation des Queckſilberdampſes 4.
die Kühlung der Brennkammer werden außerdem noch erhebliche Mci
gen Waſſerdampf erzeugt, die in anderen Kraftwerken — einen Mie
meter devon entfernt — verwertet werden. Neuerdings warnen den ſ
Wiſſenſchafter vor den außerordentlich großen Gefahren der An
ſilbervergiftungen, die auch bei minimalem Gehalt der Luft an Aunc
ſilberdampf zu leichten ſchleichenden, aber ſehr ernſten Vergiftungen I""
ren können.
NEUE BÜOHER UND ZEITSCHRIFTRT
* Die neuzeitliche Entwickelung der Schußwaffen. Von Geh. Ne
Dr. C. Cranz und Prof. G. von Eberhard (Schriftenrels
Deutſches Muſeum, Abhandlungen und Berichte, 3. Jahr4
Heft 3). Berlin 1931, VDJ.=Verlag. Din A4 5, III52 Seile
mit 19 Abbildungen und 4 Zahlentafeln. Broſch. 1 N=
(VDJ.=Mitgl. 0.90 RM).
Von dem Arkebuſier der 42 Kommandos zu einem einölge
Schuſſe brauchte und dem Bronzegeſchütz des Mittelalters, bei be"
es einen Rekord darſtellte, drei Schüſſe an einem Tage zu b"
feuern, bis zu einem modernen Maſchinengewehr und einem Ge.
geſchütz liegt eine ſo bedeutſame techniſche Entwickelung Miut
uns, daß es auch dem geſchworenen Pazifiſten empfohlen we.
kann, ſich wenigſtens mit den wichtigſten Erſcheinungen berttnt
zu machen. Das vorliegende Heft behandelt, von ſachkunglse
Feder geſchrieben, den Zeitraum ſeit der zweiten Hälfte deS T 4
zehnten Jahrhunderts.
voN 2350 RM 4N
werden 1,2 Liter Vierzylinder ab Werk Rüsselsheim geliefert.
Ein vorbillicher Motor Hr einen vorbildlichen Wagen, 65 mm
Bohruns, 20 mm Hlub, Hlubrolumen 186 cem, Verdichtungsver.
hultnis Sh. 1i6, leichug 3a PS, deimsl gelagerte dmamisch md
eatioch ausgegslichenekurbelnelle, Nelson Bohnalite Kolben.
der Länge nach durchbohrte Pleuelstangen zur Druckschmierung
der Kolbenbolzenlager. — Benzinreiniger und Pumpe, Sperial=
Vertikal-Verzaser. — Vornärmungskontrolle. — lange
Halb-
eliptik-Federn, Gesamtlänge der Federn es. 30 n des Radstandes.
Ebrdauligche Stobdämpfer vor.
APOr10 R
er neue 1,2 Ltr. Vierzylinder Opel ist dal Ein idealer Wagen, — eine Gipfelleistung
der Konstrukteure des erfolgreichsten deutschen Automobils. Sie brauchen sich nur ans
Steuer zu setzen, die Geschmeidigkeit und lautlose Kraftentfaltung des Motors zu fühlen, die
absolut weiche Schaltung der Gänge, die unerhört leicht reagierende Steuerung, den
be-
haglichen Komfort und die vorzüglichen Fahreigenschaften auf jeder Straße kennen zn
lernen — und Sie werden sofort begreifen, warum dieser Wagen einen neuen Maßstab für
Automobilwerte darstellt.
Mit seiner modernen, auf traditionellen Erfahrungsgrundsätzen Kußenden Konstruktion, die
unerprobte oder unbenährte Neuerungen vermeidlet, — mit seinen eleganten, schr
aWeck-
mäßigen und widerstandsfähigen Holz-Stahl-Karosserien, — mit seinem Preis, — der dank des
günstigen Material-Einkaufs für die gewaltige Opel-Produktion weit unter seinem wirklichen
Wert liegt, — verkörpert er einen völlig neuen Begriff vom Bau kleiner Wagen, löst er die
wichtigste Aufgabe unserer Zeit: die Leistung zu steigern — die Kosten einzuschränken.
Seine vorwärtsstürmende Kraft, seine Hlare Schönheit, seine Leistungsfähigkeit und seinen
bleibenden Wert dankt der Wagen dem harmonischen Ausgleich aller Teile seiner
Kon-
struktion und dem idealen Verhältnis von Kraft und Gewicht, Gewicht und Form, Form und
Linie. Das uralte Gesetz idealer Proportion, der =Goldene Schnitt, ist hier zum Prinzip für
den Automobilbau geworden.
Sie sind es sich selbst schuldig, das neueste Produkt Deutschlands größter
Automobil-
fabrik zu fahren, ehe Sie einen Wagen kaufen, zumal die Probefahrt bei jedem
Opel-Händler unverbindlich ist und Sie zu nichts verpflichtet. Von Opel
gebaut — von Opel erprobt, — der Wagen, der kommen mußte! • • Die
günstigen Bedingunger der Allgemeinen Finanzierungs Gesellschaft erleichtern
Ihnen die Anschaffung.
er g0ldche dchmitt im Cdutomobilbau!
WVaugas
[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Samstag, den 5. September 1931
Zu den deatſchen Kauftftag Meifterſchäften.
Nummer 246
Neue Giganken der Luft.
Die hervorragendſten Teilnehmer.
Oben links: Gerhard Fieſeler, der im vorigen Jahr die deutſche Kunſtflugmeiſterſchaft errang.
Oben rechts: Die junge Afrikafliegerin Elli Beinhorn. Unten links: Lieſl Bach, die
Europa=Kunſtflugmeiſterin. Unten rechts: Der Bremer Kunſtflieger Achgelis, der den
Welt=
rekord im Rückenfliegen hält. — Am 6. September werden im Berliner Flughafen die diesjährigen
deutſchen Kunſtflug=Meiſterſchaften unter Beteiligung zahlreicher hervorragender Flieger
aus=
getragen.
Oben: „Do. S” die größere Ausführung des Dornier=Wal, die jetzt zum erſten Male de
deutſchen Oeffentlichkeit gezeigt wird. Das neue Rieſen=Flugboot bietet Platz für 25 Paſſagie;
und vermag eine Geſchwindigkeit von 185 Kilometern zu entwickeln. — Unten: Das amerike
niſche Rieſenluftſchiff „Akron”, das zweimal ſo groß wie der „Graf Zeppelin” iſt, verläßt zuf
erſten Male die Halle in Akron, die mit den neuartigen Halbkreis=Toren verſehen iſt.
Mädchenbruſtbild von Pietro Rotari
(1707—1762).
In der Dresdner Gemäldegalerie verſuchte ein
angeblicher Schriftſteller, Waldemar Grupe, ein
kleines Gemälde von Pietro Rotari zu ſtehlen.
Er hatte ſich bereits mit dem Gemälde aus der
Galerie entfernt, als dem Wächter die Eile des
Mannes auffiel und er ihn auf der Straße
feſt=
nehmen ließ.
Reich und Ausland.
Die Autoſtraße auf den Feldberg i. T.
Frankfurt a. M. Immer mehr werden
die Gipfel unſerer Mittelgebirge auch dem
Kraftwagenverkehr erſchloſſen. Im vorigen Jahr
wurde die Autoſtraße auf den Großen Feldberg
im Schwarzwald in Benutzung genommen, jetzt
folgt ſein Namensvetter im Taunus. Am
Mitt=
woch, den 9. September, findet die
Ueber=
gabe der jetzt fertiggeſtellten Autoſtraße auf den
Großen Feldberg an den Kommunalverband
ſtatt. An dem nachmittags 4 Uhr, nach einer
Beſichtigungsfahrt über die Straße, im
Feldber=
ger Hof ſtattfindende Uebergabeakt werden
Regierungsrat Jacobs und Oberforſtrat
Rech=
tern für die Regierung in Wiesbaden, die
Vor=
ſitzenden des Kommunalverbands und des
Land=
ratsamts des Main=Taunuskreiſes uſw. die
be=
teiligten Automobilverbände u. a. m.
teil=
nehmen.
Verkehrsunfälle in Frankfurt a. M.
Frankfurt a. M. Die Zahl der
Verkehrs=
unfälle iſt in Frankfurt a. M. außerordentlich
hoch. Das Polizeipräſidium hat deshalb die
An=
ordnung getroffen, daß jeden Monat eine
Stati=
ſtik über die im vorhergegangenen Monat
erfolg=
ten Verkehrsunfälle veröffentlicht wird. Dieſe
Statiſtik iſt in verkehrserzieheriſcher Hinſicht von
großer Bedeutung, wie die Erfahrungen in
an=
deren Städten gelehrt haben. Sie wird an die
Schulbehörden, an die Verkehrswacht und an die
Preſſe übermittelt, und außerdem wird auch der
Rundfunk informiert. Die Unfallziffern ſind in
Frankfurt tatſächlich außerordentlich hoch, wie
die nachſtehenden Zahlen für den Monat Auguſt
beweiſen: Es kamen 230 Verkehrsunfälle zur
Kenntnis der Polizei, darunter 218 Unfälle, an
denen Autos beteiligt waren, 72 Motorräder,
81 Fahrräder und 37 Unfälle, die durch
Fuß=
gänger veranlaßt wurden. 111 Perſonen
wur=
den verletzt, 3 getötet. In 188 Fällen entſtand
Sachſchaden.
Vereikelter Gemäldediebſtahl
in der Dresdner Galerie.
Eröffnung der „JBA‟
Berlin. Die Internationale 7. Büro=
Ausſtellung (JBA) wurde geſtern vormittag
hier in Anweſenheit zahlreicher Vertreter des
Diplomatiſchen Korps, der Reichs= und
Staats=
behörden, der Wiſſenſchaft und der Wirtſchaft
eröffnet. Nach den Begrüßungsworten von
Stadtrat Czeminſki nahm Staatsminiſter Dr.
Dr. e. h. Schreiber in der Eröffnungsanſprache
u. a. zu der Frage Stellung, ob die Büromaſchine
nicht den Menſchen von ſeiner Arbeitsſtätte
ver=
dränge. Alle bisherigen Erfahrungen,, ſo führte
der Miniſter aus, ſprechen dafür, daß die
Ein=
führung von Büromaſchinen eine Erleichterung,
nicht eine Wegnahme der Arbeit bedeute. Das
hiſtoriſche Beiſpiel der Schreibmaſchinen ſei ein
Beweis von ſeltener Eindringlichkeit; denn nicht
weniger als neun Millionen Frauen arbeiten
heute in allen Ländern an der Schreibmaſchine.
Nach weiteren Anſprachen des Vorſitzenden des
Reichsverbandes der deutſchen Büroinduſtrie, e.
V. Direktor Hermann Klee, des Vorſitzenden des
Büromaſchinen= und Büromittelhandels, e. V.,
Arth. Kohnert, und des Vorſitzenden des
Reichs=
bundes deutſcher Papier= und
Schreibwaren=
fabriken, e. V., Guthke, wurde ein Rundgang
durch die Ausſtellung unternommen.
Frankfurter Opern=Intendant verzichtet auf
einen Teil ſeiner Bezüge.
Frankfurt a. M. Ein bemerkenswertes
Beiſpiel einſichtsvoller Anpaſſung an die
Wirt=
ſchaftslage hat, wie die „Frankfurter
Nachrich=
ten” melden, der Intendant der Frankfurter
Oper Prof. Turnau geboten. Prof. Trunau hat
auf die Aufrechterhaltung ſeines
Anſtellungsver=
trages hinſichtlich der ihm zuſtehenden
Gehalts=
bezüge verzichtet und dem Magiſtrat den
Ver=
trag mit dem Erſuchen um Feſtſetzung eines
verringerten Gehalts zur Verfügung geſtellt,
wobei er dem Magiſtrat die Feſtſetzung ſeiner
künftigen Bezüge überläßt.
Familientragödie in Aſchaffenburg.
Aſchaffenburg. Der 49 Jahre alte
Hausmeiſter und Chauffeur Albin Mißlitz,
wohnhaft in der Grünwaldſtraße 20, hat ſeine
44 Jahre alte Ehefrau Anna, geb. Flach, durch
Hiebe, mit einem ſchweren Fichtenprügel am
Kopf und Geſicht ſchwer verletzt. Der 18jährige
Sohn des Mißlitz entriß dem Vater den ſchweren
Prügel, konnte aber nicht verhindern, daß
Miß=
litz auf ſeine Ehefrau dann mit einem
feſt=
ſtehenden Meſſer einſtach, ſo daß ſie tot
zuſam=
menbrach. Die furchtbare Mordtat ereignete ſich
im Schlafzimmer der Eheleute. Unmittelbar
nach der Tat eilte Mißlitz in die Speiſekammer,
wo er ſich die Mordwaffe ſelbſt in die Bruſt ſtieß.
Er ſtarb nach kurzer Zeit, offenbar an innerer
Verblutung. Die Ehe Mißlitz war ſchon ſeit
langer Zeit nicht mehr harmoniſch; die Frau
hatte die Abſicht, ihren Mann zu verlaſſen.
Haftbefehl gegen den Schriftſteller Karl Strecker.
Potsdam. Der Vernehmungsrichter hat
am Freitag nachmittag, im Einverſtändnis mit
der Staatsanwaltſchaft, den Haftbefehl über
Karl Strecker verhängt. Die Verdachtsmomente
ſind ſehr ſchwer, da er zwar für die Nacht des
Brandes ein ausgezeichnetes Alibi angeben
kann, für die Nacht vorher jedoch keinerlei
Aufenthaltsort nachzuweiſen vermag. Die
Staats=
anwaltſchaft wird noch heute die
Vorunter=
ſuchung gegen Strecker wegen Verbrechens der
vorſätzlichen Brandſtiftung und des
Verſiche=
rungsbetrugs eröffnen. Der Gattin Streckers
und ſeinem Freunde Rudolf Presber wurde eine
Sprecherlaubnis mit dem Verhafteten erteilt.
Lichtbild=Ferndienſt Deutſchland—Rom.
WTB. Rom. Der Ferndienſt für die
Ueber=
mittlung von Lichtbildern zwiſchen Rom
einer=
ſeits und Berlin, Hamburg, Frankfurt a. M.,
München, London, Kopenhagen und Stockholm
andererſeits iſt in Betrieb geſetzt
worden.
„Graf Zeppelin” auf der Rückfahrk.
Pernambuco. „Graf Zeppelin” iſt am
Freitag früh um 1.40 Uhr amerikaniſcher Zeit
(6.40 Uhr. M. E. 3.) zu ſeinem Rückflug von
Süd=
amerika nach Deutſchland wieder aufgeſtiegen.
New York. Wie, Aſſociated Preß”, aus
Pernambuco meldet, erfolgte der Abflug des
Luftſchiffes „Graf Zeppelin” vollkommen glatt,
innerhalb von fünf Minuten. Später
über=
flog das hell erleuchtete Luftſchiff in
beträcht=
licher Höhe die Stadt Pernambuco. Sieben
Stunden nach dem Abflug paſſierte „Graf
Zep=
pelin” die 125 Meilen von der Küſte entfernte
Inſel Fernando Noronha.
Die zweite Südamerikafahrt des „Graf Zeppelin”
um zwei Tage vorverlegt.
Poſt nach Südamerika und zurück
in 14 Tagen.
Luftſchiff „Graf Zeppelin” wird, wie wir
von der Hamburg—Amerika=Linie erfahren,
ſeine zweite Südamerikafahrt nicht am 19.
Sep=
tember, ſondern ſchon am 17. September in
Friedrichshafen antreten. Das Luftſchiff wird
vorausſichtlich am 20. September in Pernambuco
ſein, von dort wieder am 24. September nach
Friedrichshafen abfahren, wo es am 28.
Sep=
tember zu erwarten iſt. Die Reiſe, für die der
ermäßigte Fahrpreis von 1000 Dollar für die
einfache Fahrt gilt, bringt für den Verkehr
zwi=
ſchen Europa und Amerika ein wichtiges
poſta=
liſches Novum. Da ſowohl zwiſchen Berlin und
Friedrichshafen, als auch zwiſchen Pernambuco,
Rio de Janeiro und Bahia Flugzeugverbindung
im Anſchluß an Abfahrt und Ankunft des „Graf
Zeppelin” beſteht, wird man innerhalb von nur
14 Tagen aus Südamerika Antwort auf Briefe
haben, die mit dem Zeppelin nach drüben
abge=
gangen ſind. Im gewöhnlichen Poſtperkehr muß
man dagegen 5 Wochen auf Antwort aus Rio
de Janeiro warten. — Auch für die zweite
Süd=
ameriakfahrt des „Graf Zeppelin” liegt die
Abfertigung in den Händen der Hamburg=
Ame=
rika=Linie, die gleichzeitig durch Unterſtützung
des „Do. X‟=Fluges und des neuen, erfolgreich
heendeten Amerikafluges v. Gronaus ihr
In=
tereſſe an der Ueberſee=Luftfahrt beweiſt. Auch
für „Do. X” und v. Gronau hat die Hämburg=
Amerika=Linie die Abfertigung in den
amerika=
tiſchen Reiſeſtationen übernommen.
Deutſches Motorſchiff in Korea geſtrandet.
Hamburg. Das Motorſchiff „Burgenland”
der Hamburg—Amerika=Linie iſt am geſtrigen
Freitag morgen auf ſeiner Oſtaſienfahrt in der
Nähe von Pokuſa (Korea=Archipel) auf einen
Felſen aufgelaufen. Auf ſeine drahtlos
ausge=
ſandten Hilferufe ſind mehrere Schiffe an die
Unfallſtelle abgegangen. Wie die „T.=U.” auf
Anfrage bei der Hamburg—Amerika=Linie
er=
fährt, ſind die Fahrgäſte des Schiffes inzwiſchen
von dem japaniſchen Dampfer „Baikal Maru”,
übernommen worden und befinden ſich auf dem
Wege nach Moji (Japan). Die Mannſchaft iſt
an Bord geblieben. Anſcheinend beſteht für das
Schiff keine unmittelbare Gefahr. Nähere
Ein=
zelheiten liegen bei der Hapag noch nicht vor,
Brandſtiftung auf einem landwirtſchaftlichen
Anweſen.
Ein Todesopfer.
Bremen. In der Nacht zum Freitag wurde
in der Ortſchaft Lehringen, bei Verden an der
Aller, das Anweſen des Landwirts Winkelmann
völlig eingeäſchert. Leider forderte der Brand
ein Todesopfer. An den gefüllten Scheunen
breiteten ſich die Flammen mit großer
Schnellig=
keit aus, ſo daß es einem Knecht Haaſe nicht
mehr möglich war, ſich zu retten. Seine Leiche
wurde völlig verkohlt aufgefunden. Auch in
die=
ſem Falle hat man Urſache, den Brand auf einen
Sabotageakt zurückzuführen.
Auf der Suche nach der „Naukilus”
Oslo. Der Flieger Riiſer Larſen iſt beau
tragt worden, ſich mit einem Waſſerflugzei
in die Gegend nördlich von Bergen zu begebe
um mit dem Robbenfänger „Frithjof Nanſei
gemeinſam an den Nachforſchungen nach de
Unterſeeboot „Nautilus” zu arbeiten. Larſe
ſoll noch von einem zweiten Waſſerflugzeug b
gleitet werden.
Es hat ſich herausgeſtellt, daß die Meldun
wonach zwiſchen dem Unterſeboot „Nautilus
und dem norwegiſchen Walfiſchfänger „Pionier
eine Verbindung zuſtande gekommen wäre, un
zutreffend iſt. Der Irrtum iſt darauf zurückzt
führen, daß ein Telegramm des „Pionier” falſ
ausgelegt worden iſt.
Der Arktisforſcher Kapitän Riiſer Laiſel
erklärte geſtern abend in Bergen nach eine
Konferenz mit anderen Sachverſtändigen, da
man über die augenblickliche Lage beraten un
auch die Vorbereitungen für eine eventuel
Hilfsexpedition beſprochen habe. Wegen d
vorgerückten Jahreszeit müßten die Vorbere
tungen alle getroffen ſein. Gleichwohl beton
Larſen, daß nach ſeiner Anſicht noch kein Gruz
zu ernſten Beſorgniſſen vorliege.
Moskau. Der Verſuch der ruſſiſchen Fun
ſtationen, mit Kurzwellen mit Wilkins U=Bo
„Nautilus” in Verbindung zu kommen, iſt e
gebnislos verlaufen. Die Vermutung, daß
der „Nautilus” in der Nähe der Bären=Inſe
befindet, hat ſich bis jetzt nicht beſtätigt. Soll
ein Antrag auf Rettung der „Nautilus”=Exx
dition von intereſſierter Seite erfolgen, dar
will die Sowjetregierung den Eisbrecher „Kre
ſin” mit dem Flieger Tſchuchnowſki entſende
der ſich bekanntlich ſeinerzeit erfolgreich an d
Rettung der „Italia”=Mannſchaft beteiligt h/
Norwegiſcherſeits will man jetzt alles unte
nehmen, um die „Nautilus” zu finden. T
norwegiſche Regierung bereitet augenblickl
Maßnahmen vor, die getroffen werden müſſe
um ſchnellſtens eine Hilfsexpedition ausrüſten
können. Der Beſchluß dürfte noch im Laufe 2
heutigen Tages bekannt gegeben werden.
Sachverſtändigenkreiſen, hegt man jetzt kein
Zweifel mehr, daß der „Nautilus” ein ernſt
Unglück zugeſtoßen ſein muß.
Schwere Tumulte vor einem polniſchen Geric
Warſchau. Vor dem Lodzer Burggeri
hatte eine Verhandlung gegen drei Bandik
ſtattfinden ſollen, die vor einigen Wochen ein
Raubüberfall auf einen Geldbriefträger zu 1
ernehmen verſuchten. Allein ſchwere Tumul
vor dem Gerichtsgebäude, die in dem Augeſbt
einſetzten, als der Gefangenenwagen vor de
Gebände Halt machte, hatten die Folge, d.
nicht gewagt werden konnte, die Angeklagt
ausſteigen zu laſſen. Zunächſt ſtürzten ſich erl
50 Perſonen, die offenſichtlich dem übleſten M.
angehörten, auf den Wagen, um die Verbreg
zu befreien. Raſch herbeigerufene Polizel
Fuß und zu Pferd mußte eine förmliche Schla
mit dem Janhagel ausfechten, in deren Verle
elf Perſonen, darunter drei Schutzleute, ver!
wurden. Endlich gelang es, fünf der Rade
führer feſtzunehmen, was das Signal zu ein
neuen Angriff auf die Polizei war, diesmal
dem Ziele, dieſe Verhafteten der Polizei W.
der zu entreißen. Nach vieler Mühe iſt es da
ſchließlich doch gelungen, die Menge auseine.
derzutreiben und die Gefangenen abzutrausp.
ieren.
Vierzig Tote bei einem Bergwerksunglück.
London. Bei einer Exploſion in dem 9
binſon=Deep=Bergwerk, in der Nähe von Joh/
nisburg in Südafrika, wurden am Donners!
40 Eingeborene getötet, ſowie 2 Europäer u
14 Eingeborene ſchwer verletzt.
Ueberſchwemmungen auf Portorico.
New York. Wie aus San Juan (Por
ſco) gemeldet wird, ſind bei Ueberſchwe
ifungen, die durch ſtarke Regengüſſe hervor
kufen wurden, 200 Perſonen ums Leben 4
kommen.
[ ← ][ ][ → ]umeter 246
Samskag, den 5. September 1931
Der Enklarger des 9berſten Redl
geitbrern.
Spion brachke ſeinen Enklarver ins Zuchthaus.
idie eines ruſſiſchen Adligen. — Der Gardeoffizier als Dieb
Einbrecher. — Wie der ruſſiſche Offizier öſterreichiſcher Spion
wurde. — Senſationelles Zuſammentreffen mit Redl.
in Wien ſtarb vor einigen Tagen arm und verlaſſen ein alter
häusler Joſef von Jezes, der einſtmals eine große Rolle in
Heſchichte Oeſterreichs und Rußlands ſpielte. Er war der
mr, der zuerſt auf die Spionagetätigkeit des berüchtigten Ober=
Redl, der als Chef der öſterreichiſchen Spionageabwehr
be=
lich ſein Vaterland in der ſchmachvollſten Weiſe an Rußland
gten hat und nach ſeiner Entlarvung ſich im Zimmer eines
er Hotels eine Kugel in den Kopf ſchoß. Er konnte lange
ſein verbrecheriſches Geſchäft betreiben, weil kein Menſch auf
inen Verdacht hatte. Als Joſef von Jezes zum erſten Male
Hericht erklärte, daß der Hauptſpion gegen Oeſterreich im
v eichiſchen Generalſtab ſitze, konnte gerade dieſer Spion —
ich Oberſt Redl — gegen Jezes eine ſchwere Zuchthausſtrafe
tragen und durchſetzen und dadurch ſeinen Feind beſeitigen.
ieſem ſenſationellen Zuſammenſtoß zwiſchen Redl und Jezes,
ine Rolle als bezahlter öſterreichiſcher Spion ſpielte, kam es
olgende Weiſe:
Joſef von Jezes war der Sohn reicher und angeſehener Eltern,
n Petersburger Hofkreiſen eine hervorragende Rolle ſpielten.
yam in das Kadettenkorps des Zaren, in dem die zukünftigen
eoffiziere ihre erſte Ausbildung genoſſen. Dann kam er als
ier in das vornehme Probraſzenſki=Regiment, und eine ſchnelle
iere ſchien ihm ſicher. Da wurde er eines Tages des Dieb=
5 an den Eigentum ſeiner Regimentskameraden überführt
aus dem Regiment ausgeſtoßen. Nun war er für Rußland
igt. Hier konnte er keine Stellung mehr erlangen, da die
iere des Probraſzenſki=Regiments in allen Aemtern über
n Einfluß verfügten und nicht duldeten, daß der Verfemte
er zu Anſehen kam. Jezes war auch nicht der Mann, der ſich
er aufraffen konnte, denn er war Alkoholiker in ungewöhn=
Weiſe und völlig willenlos. Er ging nach Oeſterreich und
te auch hier ſein Leben mit kleinen Diebſtählen und
Ein=
ſen, wofür er bald mit Gefängniſſen und Zuchthäuſern
Be=
tſchaft machte. Er wurde „Ehrenbürger von Stein” (Stein
in Zuchthaus) genannt, da er ſo häufig hier unfreiwilliger
war. Eines Tages, als er eben wieder das Zuchthaus ver=
laſſen hatte, traf er auf der Straße einen hohen öſterreichiſchen
Offizier, der zur Zeit, als Jezes in Petersburg Gardeoffizier
war, der öſterreichiſchen Botſchaft in der ruſſiſchen Hauptſtadt als
Militärattaché zugeteilt war. Der öſterreichiſche Offizier, der den
Ruſſen in der Zeit ſeines Glanzes gekannt hatte und damals
auch mit ihm befreundet war, war über die Tragödie des
ehe=
maligen Gardeoffiziers entſetzt, und ſchlug ſeinem einſtmaligen
Freunde vor, für die öſterreichiſche Spionage tätig zu ſein, da
er in Rußland gut Beſcheid wußte. Eines Tages erfuhr Joſeph
von Jezes bei dieſer Tätigkeit durch einen Zufall, daß im
öſterreichiſchen Generalſtab ein hoher Offizier für Rußland gegen
ſein eigenes Vaterland Spionage trieb. Er teilte dieſe
Kennt=
nis ſeinem früheren Freude mit, der ihn aber erſuchte, dieſen
ſchmählichen Verdacht nicht noch einmal zu äußern, da ſonſt gegen
ihn mit aller Strenge des Geſetzes verfahren werden würde.
Im ganzen öſterreichiſchen Generalſtab war man empört über
dieſe Verdächtigung. Da wurde von Jezes eines Tages plötzlich
verhaftet, weil er nicht nur gegen Rußland, ſondern auch gegen
Oeſterreich Spionage getrieben haben ſollte. Dies war nichts
Ungewöhnliches, denn es kommt häufig vor, daß Spione für
beide Parteien arbeiten und ſich von beiden bezahlen laſſen. In
der Verhandlung erklärt Jezes noch einmal, daß ein hoher
öſter=
reichiſcher Offizier Spionage treibe. Er konnte nur den Namen
noch nicht feſtſtellen. Da ſtand Oberſt Redl auf und beantragte
gegen den Angeklagten eine längere Zuchthausſtrafe, die Jezes
auch verbüßte. Wäre man damals ſeinen Anſchuldigungen
nach=
gegangen, dann wäre vielleicht die Spionagetätigkeit des Oberſt
Reol ſchon eher aufgedeckt worden. In Oeſterreich wurde
übrigens geleugnet, daß Joſeph von Jezes auf dieſen Spion
im öſterreichiſchen Generalſtab hingewieſen habe. Es ſollte ſich
angeblich nur um Kombinationen von Reportern gehandelt
haben. In das Dunkel der Redl=Affäre, die durch den
Selbſt=
mord des Oberſten ohne jede gerichtliche Aufklärung abgebrochen
wurde, wird wohl niemals volles Licht kommen, da die
Betei=
ligten Intereſſe daran haben und hatten, die Schuld von dieſer
furchtbaren Spionagetätigkeit von ſich abzuwälzen. Es iſt aber
eine tragiſche Jronie des Schickſals, nach zahlreichen
Där=
ſtellungen und Berichten, daß der Spion in großer Stellung
den Mann, der ihn anprangerte, ohne ſeinen Namen zu kennen,
ins Zuchthaus ſchicken konnte. Allerdings ſoll Jezes tatſächlich
Gegenſpionage gegen Oeſterreich getrieben haben.
Enricos zweifacher Eiſenbahnunfall.
(g) Rom. Enrico Sicchi heißt der biedere Römer Bürger,
der binnen acht Tagen zwei ſogenannte Eiſenbahnunfälle erlebte.
Den erſten bei einer Zugentgleiſung in der Nähe der Hauptſtadt,
den zweiten jedoch im — Gerichtsſaal, woſelbſt er vom Rechts=
Seite 41
beiſtand der Eiſenbahngeſellſchaft wenn auch nicht überfahren, ſo
doch ausnehmend ſchlau überrumpelt wurde. Enrico erlitt bei der
Entgleiſung Reibungen und wollte es nicht unverſucht laſſen,
hieraus ein Kapital zu ſchlagen. Er ſtrengte einen Prozeß gegen
die Bahn an und forderte einen unverſchamt hohen Schadenerſatz
mit der Begründung, die Lähmung des Armes mache ihn dauernd
arbeitsunfähig. Er war in entſprechender Aufmachung vor dem
Kadi erſchienen, mit dicken Armbinden und ſo. Und behauptere,
den Arm nicht mehr richtig heben zu können. „Zeigen Sie uns
doch bitte,” forderte den Kranken der Syndikus auf, „wie hoch
Sie Ihren kranken Arm doch noch heben können!” Enrico ſtrengte
ſich rieſig an und hob die Hand im Schweiße ſeines Angeſichts
ein klein wenig höher. „Höher geht es nicht mehr”, ſtöhnte er
und ſchien am Ende ſeiner Kräfte zu ſein. — „So, ſo,” brummre
der Anwalt, „ging es denn vor dem Unfall beſſer?” — „Das will
ich meinen”, empörte ſich Signor Sicchi, „ſchauen Sie her!“
Sprachs und hob den gelähmten Arm mit einer breit
ausholen=
den Geſte über den Kopf. Es dauerte eine Weile, bis er kapierte,
warum die Anweſenden in ein homeriſches Gelächter ausbrachen
und warum er mit ſeinen Schadenerſatzanſprüchen abgewieſen
wurde..
Die ſelkſamen Zwillinge.
(g) London. Der Koran iſt reich an Sprüchen. Und man
behauptet, daß er für jede Lebenslage ein oder auch mehrere weiſe
Worte geprägt hat, ja, die rechtgläubigen Jünger Mohammeds
wollen wiſſen, daß es überhaupt keine Lebenslage gibt, in der
man nicht Troſt oder Erklärung im Heiligſten der Bücher, alſo
im Koran, finden könne. Nun hat ſich aber nach hier vorliegenden
Meldungen in Bagdad ein Ereignis zugetragen, von dem man
zunächſt nicht wußte, wo es im Koran eine Erklärung fände. Das
Ereignis beſteht darin, daß einem gewiſſen Sathar Bey zwei
Kin=
der geboren wurden, für die man ſelbſtverſtändlich Allah dankbar
iſt, aber die Kinder haben doch etwas an ſich, was vielleicht den
einfachen Mann beunruhigen kann. Beide Kinder weiſen nämlich
je ein vollſtändig ausgewachſenes und fabelhaft gutes Gebiß auf.
Man denke: Zwillinge und dann noch mit vollzähligen Zähnen.
Jeder wird begreifen, daß man da an das Walten des Teufels
oder dergleichen glaubte.
Sathar Bey iſt, ſobald die Kinder das Licht der Welt erblickt
hatten, zu dem nächſten Prieſter gelaufen und hat ihn befragt,
was das zu bedeuten habe. Der hat es nicht gewußt, wie alle
nachfolgenden, die Sathar Bey befragte, es ebenfalls nicht wußten.
Nur einem, einem Tempeldiener, iſt vielleicht das richtige Licht
aufgegangen, indem er darauf hinwies, daß im Koran geſchrieben
ſtehe: „Einem geſchenkten Gaul ſchaut man nicht ins Maul!”
Freilich bedarf es einiger Ueberwindung, ein paar Zwillinge als
einen Gaul zu betrachten und ihnen nicht in den — Mund zu
ſehen. Aber immerhin . .
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(I. 12804)
Seite 12
Samstag, den 5. September 1931
Sddg SalbbTasaetiele
Hagonn.
Sporlverein Darmſtadt 1898 — Mainz 05.
Liga und Ligaerſatz der 98er fahren morgen zu Mainz 05.
Die Darmſtädter werden dort zweifellos einen ſehr ſchweren Stand
haben. Die Leute vom Fort Bingen ſind in dieſer Saiſon durch
Zuzug auswärtiger Spieler insbeſondere des Exnürnbergers
Scherm und des Brötzinger Burkhardt, äußerſt ſpielſtark; man ſieht
in den Mainzern ſchon den zukünftigen Heſſenmeiſter. Trotzdem
hoffen wir, daß die Darmſtädter verſtehen werden, für ein gutes
Reſultat zu kämpfen. Auch die bisher ungeſchlagene Reſerveelf der
98er ſteht im Spiel gegen die Mainzer Reſerven vor einer ſchweren
Aufgabe. 3. und 4. Mannſchaft, ſtehen ſich im Trainingsſpiel
gegenüber.
Rotweiß Darmſtadt — Reichsbahn Darmſtadt.
Am Sonntag vormittag um 11 Uhr treffen ſich auf
dem Rotweißplatz obige Mannſchaften zum fälligen Verbandsſpiel.
Reichsbahn hat ſich zu einem ſpielſtarken Gegner entwickelt.
Rot=
weiß muß ſchon ſehr auf der Hut ſein, um ſeinen Anhängern keine
Ueberraſchung zu bereiten. In den vergangenen Spielen gegen
die Reichsbahn zog bis jetzt Rotweiß immer den Kürzeren,
Aller=
dings ſei erwähnt, daß in all dieſen Spielen nie eine kompl. Elf
zur Stelle war, während am Sonntag die Mannſchaft erſtmalig
wieder mit Beutel im Sturm bis auf den noch verletzten
Torwäch=
ter vollſtändig antritt. Dieſes Treffen wird ohne Zweifel eines
der intereſſanteſten der A=Klaſſe ſein. — Vorher treffen ſich die
zweiten Garnituren beider Vereine. — Heute abend 5,30 Uhr
erwarten die 1. Schüler die des Sportv. 98.
SV. Münſter — Germania Pfungſtadt.
Am Sonntag empfängt SV. Münſter die Germania
Pfung=
ſtadt. Pfungſtadt iſt als ein ſehr ſtarker Gegner in Münſter
be=
kannt und hat dieſes Jahr ſchon überzeugende Spiele geliefert.
Wenn Münſter die Punkte behalten will, ſo müſſen die Heimiſchen
ganz anderes leiſten, wie in den letzten Spielen. Es wäre
drin=
gend notwendig, einmal den Sturm umzuſtellen. Pfungſtadt wird
ſich anſtrengen, um die Punkte mit nach Hauſe zu nehmen. Das
Spiel halten wir für offen.
Chattia Wolfskehlen — SV. Weiterſtadt.
Infolge der ſchlechten Platzverhältniſſe wurde das am 6.
Sep=
tember fällige Verbandsſpiel Chattia Wolfskehlen gegen
Sportverein Weiterſtadt vom Verband abgeſetzt.
Fr. Tgde. Darmſtadt — Langen.
In Fortſetzung der Serienſpiele empfängt Darmſtadt die erſte
und zweite Mannſchaft von Langen zum Kampf um die Punkte.
Es iſt nicht das erſte Mal, daß ſich beide Teams gegenüberſtehen.
Die vergangenen Spiele konnte Darmſtadt zum größten Teil knapp
für ſich entſcheiden. Das Treffen am kommenden Sonntag erhält
dadurch noch mehr Reiz, da beide Vereine in den Kampf gehen,
um ſich die Spitze der Tabelle zu ſichern. Wer der Sieger ſein
wird, iſt offen. Nach den gezeigten ſchwachen Leiſtungen der
hie=
ſigen Elf in Münſter, beſteht die Gefahr, daß Langen die Punkte
entführt. Das Remis in Münſter ſollte als Warnung dienen.
Spielbeginn der 1. Mſch 3 Uhr, 2 Mſch. 1 Uhr. 3. Mſch.
vor=
mittags 9,30 Uhr gegen Ober=Ramſtadt; die Jugend erwartet um
11 Uhr Zwingenberg.
Kreisliga Südheſſen.
Vor ſchweren Aufgaben!
Die Favoriten unſeres Kreiſes ſind teils vor ſchwere Aufgaben
geſtellt, zumal es ſich am letzten Sonntag bewieſen hat, daß die
ſogenannten „ſchwächeren” Vereine mit recht guten Leiſtungen
auf=
zu warten verſtehen. Bei alldem kann natürlich bei dieſen
Spie=
len noch nicht die Rede davon ſein, daß ſie von ausſchlaggebender
Bedeutung für die Meiſterſchaft ſeien, denn dafür iſt ja die jetzige
Form nicht ausſchlaggebend genug. Immerhin hat die Sache
da=
durch ſchon jetzt einen gewiſſen Reiz, daß durch die Spielſtärke
ver=
ſchiedener Vereine auch für dieſesmal wieder Ueberraſchungen zu
erwarten ſind, zumal ſich folgende Mannſchaften gegenüberſtehen:
VfR. Bürſtadt — VfL. Lampertheim; Olympia Lampertheim
— Normannia Pfiffligheim; Starkenburgia Heppenheim — FV.
Hofheim; Spv. Hochheim — Viktoria Neuhauſen; FV. Biblis —
Concordia Gernsheim; Spv. Abenheim — Spv. Horchheim;
Olym=
via Worms — Wormatia Reſ.
Man ſchätzt ſchon jetzt die Bürſtädter Raſenſpieler als
Anwär=
ter auf den erſten Platz, aber auch VfL. Lampertheim hat mit
ſeiner ſpielſtarken Mannſchaft gewiſſe Chancen. Es wird deshalb
in dieſer Begegnung zu einem harten Ringen um die Punkte
kom=
men. Auch Olympia Lampertheim iſt gut vom Start gekommen;
dem Treffen gegen die Normannen ſieht man mit Zuverſicht
ent=
gegen. Die Hofheimer haben das Pech, ohne ihren ſchwer
verletz=
ten Tormann antreten zu müſſen und werden ſchon deshalb bei
den Heppenheimern keine Ausſichten auf Gewinn haben.
Außer=
dem haben die Bergſträßer zu beweiſen, daß die Niederlage des
Vorſonntags beim Neuling mehr eine Ueberrumpelung war. In
Hochheim kann man Neuhauſen, trotz ſeiner Tüchtigkeit beim erſten
Spiel, wenig Siegesausſichten geben; ebenſo liegen die
Verhält=
niſſe bei der Begegnung in Biblis, wo die Gäſte aus Gernsheim,
trotz ihres anerkannt guten Könnens mit einer Niederlage
rech=
nen müſſen. Der Neuling Abenheim hat im erſten Spiel wenig
überzeugt; hier iſt ein Punktgewinn der Horchheimer nicht
aus=
geſchloſſen. Das Lokaltreffen in Worms hat auf die Tabelle
kei=
nen Einfluß, kann jedoch für Olympia ſehr gut als
Trainings=
ſpiel dienen.
In der Sammelklaſſe Gruppe Ried ſind folgende
intereſ=
ſante Verbands=Spiele angeſetzt:
Zwingenberg — 07 Bensheim, TV. Biebesheim — VfR
Fehl=
heim, FSV. Hüttenfeld — Auerbach, Lorſch Reſ. — Olympia
Biebesheim; Kleinhauſen — Groß=Rohrheim.
Es iſt nicht in allen Spielen mit Siegen der Platzvereine zu
rechnen ſchon deshalb iſt auch dieſen Treffen ein gewiſſer Reiz
nicht abzuſprechen.
Tennis.
T. u. E.C. Darmſtadt — T. C. 1914 Frankfurt.
Wegen der unſicheren Witterung hat der Oberſchiedsrichter des
Spieles, der Bezirkspräſident des Bezirkes Heſſen und Heſſen=
Naſſau, Dr. Grüder, das Programm des Meden=Endkampfes
ge=
ändert. Das Wettſpiel beginnt bereits um 11.30 Uhr vormittags
mit den Spielen Endriß — Halberſtadt und Claß — Erwen. Am
Nachmittag um 3 Uhr ſpielen dann Kleinlogel — Goſevich.
An=
ſchließend werden die drei Herrendoppel ausgetragen, die
Frank=
furt in der Aufſtellung Goſevich=Halberſtadt, Erwen=Schmidt=Knatz
und Nahm=Tremerey beſtreitet. Dieſe Löſung hat auch noch den
Vorteil, daß dann ſämtliche Spiele auf den beiden Tribünenplätzen
im Palmengarten abgewickelt werden können. Mit dem um 10.21
Uhr ab Hbhf. fahrenden B.P.=Zug iſt der Beginn des Kampfes
bequem zu erreichen, zumal die T.E.C.=Mannſchaft ſelbſt erſt mit
dieſem Zug nach Frankfurt fährt.
Leichkakhlekik.
Rotweiß Darmſtadt — Tgde. 1846 Darmſtadt.
Wir verweiſen nochmals auf den heute nachmittag 5 Uhr an
der Rheinallee beginnenden Leichtathletik=Klubkampf.
Schwerathlekik.
„Deutſche Eiche Roßdorf — SV. Mainz=Weiſenau.
Im weiteren Verlauf der diesjährigen Freundſchaftsſpiele
empfängt der Kr.=Sp.=V. Deutſche Eiche Roßdorf am Samstag,
abends8, 30 Uhr, im Gaſthaus. Zur Sonne” im Mannſchafts=
Ringen den Sportverein Mainz=Weiſenau, A=Meiſter 1930, Liga
1931, ebenſo die 1. Jugendmannſchaft desſelben. Da Weiſenau
erſt=
klaſſige Kämpfer mitbringt, wird Roßdorf alles daranſetzen müſſen,
um ehrenvoll abzuſchneiden. So ſteht im Leichtgewicht der
be=
kannte Sportler Kauth, im Schwergewicht Ditt (Tormann der
1. Fußball=Liga Weiſenau). Dieſe Kämpfe dürften die
intereſſan=
teſten de Tages werden.
Handball.
Sporkverein Darmſtadk 1898.
Die aktive Handballabteilung des Sportvereins 1898 hat im
Programm des morgigen Sonntags drei Verbandsſpiele ſtehen.
Die Ligamannſchaft tritt auf dem Rotweiß=Platz gegen die erſte
Elf des Platzvereins an. Zweifellos ſteht damit die
Sportver=
einself vor einer ſchweren Aufgabe, da die Rotweiß=Mannſchaft
in den letzten Jahren an Schlagkraft ſtark gewonnen hat und auch
in dieſer Saiſon wieder in guter Form iſt. Im Intereſſe des
An=
ſehens des Darmſtädter Handballſportes erhoffen wir einen
ein=
wandfreien Spielverlauf des Lokaltreffens. Die Ligareſerven
ſtehen auf dem Platz am Böllenfalltor um 1 Uhr 30 der erſten Elf
von Königſtädten gegenüber. Da die Gäſte als eine der
ſpielſtärk=
ſten Mannſchaften der A=Klaſſe anzuſprechen ſind, werden es die
98er nicht leicht haben, einen Punktgewinn zu erzielen. Vor dem
Treffen auf dem Rotweiß=Platz trägt die dritte Mannſchaft der
98er gegen die Reſerven von Rotweiß ein Verbandsſpiel aus,
deſ=
ſen Ausgang offen erſcheint.
Rol=Weiß Darmſtadt — Sb. 98 Darmſtadk.
Am Sonntag treffen ſich auf dem Rotweiß=Platz an der
Rhein=
allee obige Gegner im Verbandsſpiel. Eine Vorausſage über das
Abſchneiden von Rotweiß gegen Sportverein 98 iſt ſchwer zu geben.
Sportverein 98 dominierte bei ſeinen ſeitherigen Spielen
haus=
hoch über ſeine Gegner. Aber auch Rotweiß konnte alle ſeine
Spiele für ſich überlegen geſtalten, wenn auch das Spiel am
ver=
gangenen Sonntag gegen die Polizei ein ſo überaus unglückliches
Ende nahm. Bekannt iſt die Tatſache, daß von jeher die Rotweiß=
Mannſchaft gerade gegen Sportverein 98 ihre beſten Spiele
lie=
ferte. Vergleichen wir die Ergebniſſe der letzten Spiele zwiſchen
dieſen beiden Mannſchaften, ſo muß feſtgeſtellt werden, daß ſie
äußerſt knapp ausgefallen ſind und einmal ſogar Sportverein 98
dabei den Kürzeren zog. Berückſichtigt man das gute Können von
Sportverein 98 und die Formverbeſſerungen von Rotweiß, ſo iſt
ſchon im voraus mit einem ſehr ſchnellen und ſpannenden Spiel zu
rechnen, das am Sonntag nachmittagum 3 Uhr auf dem
Rotweiß=Platz zum Austrag gelangt.
Vor dem Hauptſpiel treffen ſich um halb 2 Uhr die zweite
Mannſchaft von Rotweiß und die dritte Mannſchaft von
Sportver=
ein 98 zum fälligen Verbandsſpiel.
Tv. 1885 Nieder=Ramſtadt — Tv. 1876 Eberſtadt b. D.
„In einem Abendſpiel ſtehen ſich am Samstag, 18 Uhr, die
erſten Mannſchaften des Tv. Nieder=Ramſtadt und Eberſtadt auf
dem Sportplatz „Wildnis” in einem Freundſchaftsſpiele gegenüber.
Bei der bekannten Spielſtärke des Tv. Eberſtadts und der
augen=
blicklich guten Konſtitution der Einheimiſchen, darf man auf den
Ausgang des Spieles geſpannt ſein.
Waſſerball.
Rotweiß Darmſtadt — SSF. Barmen.
Heute abend 6 Uhr treffen ſich im Woog die beiden
Jugendmannſchaften vorgenannter Vereine zu einem
Freund=
ſchaftsſpiel. Wie ſchon erwähnt befindet ſich die Barmener
Jugend auf einer Süddeutſchlandreiſe, woſelbſt ſie gegen Frankfurt,
Karlsruhe, Pforzheim und Heilbronn ſehr gute Reſultate erzielte.
Vor dem Waſſerballſpiel treten beide Mannſchaften zu drei
Staffeln: 3mal 100 Meter Kraul, 3mal 50 Meter Lagen und 7mal
50 Meter Kraul gegenüber, deren Sieger bei dem beiderſeitig
guten Material ſchlecht vorauszuſagen iſt. Nach den Wettkämpfen
treffen ſich abends halb 9 Uhr in der „Krone” die Eltern der
Jugend ſowie alle Rotweiß=Mitglieder zu einem kurzen
Be=
grüßungsabend unſerer Gäſte aus Barmen.
Schwimmen.
Große Erfolge der Darmſtädter Polizeiſchwimmer in Wiesbaden.
Bei dem am 4., 5. und 6. September ſtattfindenden Provinzial=
Sportfeſt in Wiesbaden konnten namentlich die Darmſtädter ſich ganz
hervorragend placieren. Von zehn Konkurrenzen konnten ſie 7 erſte,
2 zweite und 3 dritte erringen. Nachſtehend die guten Reſultate:
100 Meter Bruſt: 1. Weichſel Zeit: 1:31 Min. (Kunze mit 1:29 Min.
mußte wegen falſchen Anſchlags diſtanziert werden); 3. Wachtmeiſter
Kleiter 1:33 Min. 300 Meter beliebig: 1. Lindemann, 4:43 Min.
50 Meter Retten: 1. Weichſel. 50 Meter Streckentauchen: 1. Weichſel,
36:6 Min. 3 mal 50 Meter Lagen: 1. Darmſtadt, 1:48,6 Min. 6 mal
50 Meter Bruſt: 1. Darmſtadt, 4:09 Min. 3 mal 100 Meter beliebig:
1. Darmſtadt, 3:33,4 Min. Ferner wurde noch Fink 3. im
Rückenſchwim=
men, 100 Meter beliebig 2. und 3. Gimbel und Fuchs und Kunz 2. im
Streckentauchen. Auch die nachmittags begonnenen Wettkämpfe haben
für Darmſtadt vielverſprechend angefangen.
Hertha Wunder ſchwimmt Rekord.
Im Leipziger Carolabad unternahm die bekannte
Rekord=
ſchwimmerin Hertha Wunder am Donnerstag abend einen
An=
griff auf den Weltrekord im 400=Meter=Bruſtſchwimmen, der aber
nicht ganz glückte. Unter offizieller Kontrolle erreichte die
Leip=
zigerin eine Zeit von 6:42,4 Minuten und blieb damit knapp
hin=
ter dem in 6:41,6 von der Engländerin Welſtenholme gehaltenen
Weltrekord zurück. Frl. Wunder konnte jedoch ihren eigenen
deut=
ſchen Rekord über dieſe Strecke von bisher 6:42,9 Minuten um
ge=
nau eine halbe Sekunde verbeſſern.
Schluß der Motorrad=Sechstagefahrt.
Mit der ſechſten Etappe von Gardona über Brescia; nach der
Monzabahn bei Mailand wurde am Freitag die internationale
Sechs=
tagefahrt der Motorräder über 210 Kilometer beendet. 40 Fahrer
blieben ſtrafpunktfrei. Unter dieſen mit der goldenen Medaille
ausgezeichneten Fahrern befinden ſich die Deutſchen Ernſt Henne=
München (BMW, 750 Kubikzentimeter), J. Mauermeyer=
Mün=
chen (BMW=Seitenwagen, 750 Kubikzentimeter) und J. Stelzer=
München (BMW, 750 Kubikzentimeter), während H. Hieronymus=
Nürnberg (Zündapp, 500 Kubikzentimeter) mit drei und J. von
Krohn=Berlin (Zündapp, 350 Kubikzentimeter) mit ſechs Punkten die
ſilberne Medaille erhielten. Als einzige Ländermannſchaft gingen die
Italiener Gilera, M. Maffeis und R. Grana (alle auf Gilera)
ſtraf=
punktfrei aus dem Wettbewerb hervor und ſiegten damit im Kampf um
die Internationale Trophäe‟. Die deutſche Mannſchaft Henne,
v. Krohn und Mauermeher belegte mit nur ſechs Strafpunkten, die alle
auf das Konto von v. Krohn kommen, einen ehrenvollen zweiten Platz.
In weitem Abſtand folgten dann England mit 600 und Frankreich mit
803 Strafpunkten.
Ein Uebertrift zur D.S.B.
Der Polizeiſportverein Frankfurt, der vor einigen Jahren von der
D. S. B. zur Deutſchen Turnerſchaft übergetreten war, iſt jetzt wieder zur
Deutſchen Sportbehörde für Leichtathletik zurückgekehrt. Dieſer Schritt
wird damit begründet, daß der damalige Uebertritt ins Turnerlager
ſatzungswidrig geweſen wäre.
Der Frankfurter Verteidiger Stubb kann im Länderſpiel gegen
Oeſterreich nicht mitwirken, er wird durch Munkert (1. FC. Nürnberg)
erſetzt.
Frl. Hammer=Wiesbaden erkämpfte ſich in Belgrad die
Tennis=
meiſterſchaft von Jugoſlawien im Damen=Einzel.
Charly Retzlaff, der junge hoffnungsvolle amerikaniſche
Schwer=
gewichtler, wurde in New York von Joe Sekyra überraſchend nach
Punk=
ten geſchlagen.
Die neuen deutſchen Europameiſterſchaften im Boxen, Hein Müller
und Hein Domgörgen, ſind von der Internationalen Box=Union
an=
erkannt worden.
Die Saarkampfſpiele, die am 8. September in Saarbrücken
durch=
geführt werden ſollten, ſind abgeſagt worden.
Dr. Peltzer wird nun doch am Leichtahtletik=Länderkampf gegen
Frankreich am Sonntag in Paris teilnehmen.
Zu dem am 13. September in Stockholm ſtattfindenden
Leicht=
athletikwettkampf wurden der deutſche 400=Meiſter Metzner=
Frank=
furt und der Hürden=Rekordler Beſchetznik=Berlin eingeladen.
Die Unionbahn Breslau=Lilienfeld wird am 1. Oktober
zwangsver=
ſteigert werden.
Nummer 246
Südoſtdeutſchland in Not.
Der Südoſtdeutſche Leichtathletik=Verband iſt infolge
Zahlungsſchwi=
rigkeiten ſeiner Vereine jetzt ſelbſt in eine finanzielle Notlage gerotz=
Es wurde daher beſchloſſen, mit Wirkung vom 1. Oktober die
Geſchäft=
ſtelle aufzulöſen und alle Arbeiten nur noch ehrenamtlich erledigen zu
laſſen.
In Berlin hat jetzt die Stadvverordneten=Verſammlung dem B.
ſchluſſe des Magiſtrats, das Stadtamt für Leibesübungen aufzulöſen
zugeſtimmt.
Aus Bädern und Kurorken.
Bad Liebenzell im Schwarzwald.
Unſere Thermen, ſeit nahezu 1000 Jahren bekannt und berühmt
wvegen ihrer Heilwirkung bei Badekuren gegen Nheuma, Blutarmut
Frauenleiden, Alterserſcheinungen, bewähren ſich bei den ſeit einigen
Jahren mehr beachteten Trinkkuren ganz hervorragend bei
Verdauungs=
ſtörungen, Nierenleiden und Katarrhen des Nachens und der oberen
Luftwege. Der Kurverwaltung gingen während der Saiſon viel
be=
geiſterte Dankſchreiben zu, und ſie erhält täglich Beſtellungen auf
Lie=
ferung der Quellen nach allen deutſchen Gauen.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 37. Preußiſch=Süddeuiſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Ableilungen I und II
22. Ziehungstag
3. September 1931
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
4 Gewinne zu 10000 M. 156739 230041
10 Gewinne zu 5000 M. 80208 91625 112473 136000 392751
18 Gewinne zu 3000 A. 38896 68586 81083 181712 201221 219113
318672 320860 344337
62 Gewinne zu 2000 M. 11429 37244 41035 45929 63330 75369
75604 81611 88528 98126 116480 136719 146664 153085 159388
161041 168923 222253 239713 2589 17 281027 282740 284439 294289
302108 320614 322054 339786 352942 355282 381769
114 Gewinne zu 1000 M. 4886 5628 22512 32652 42702 57827 73595
75983 99127 104035 114141 120071 121208 121646 133405 134355
139840 140896 141948 167442 167825 171956 173609 182713 191141
198082 208171 208801 213324 224338 233821 238709 240773 243419
248120 261612 253336 253530 257487 260478 260661 262094 272858
300064 306065 311442 318388 318685 323028 336765 360498 368031
371057 378804 382024 392343 393620
184 Gewinne zu 600 M. 1073 18568 23005 24024 27347 30880 40947
43681 45877 60408 55353 58041 64387 64950 71637 77275 84417
87771 97098 97201 102692 103261 106346 119098 123088 126047
138682 139691 144101 157170 178202 187801 196914 199291 201642
202682 210579 211428 212952 212984 216180 221974 222707 226045
230595 232060 232429 2441 12 253436 254027 255 170 266424 272677
274643 276956 283594 285074 286318 292148 292566 303756 308864
315669 321998 334404 335611 340522 34 1223 348814 349322 349649
366531 367092 362032 363479 377637 382144 387423 387517 392710
395081 396973
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 26000 M. 30806
2 Gewinne zu 10000 M. 227501
6 Gewinne zu 5000 M. 34942 111283 167607
2 Gewinne zu 3000 M. 21229
50 Gewinne zu 2000 M. 5558 26111 32179 43978 86497 91323
158820 160876 182689 183161 216782 236495 278556 281873 284977
289622 291578 300975 330583 335146 336636 346234 353616 364317
371148
90 Gewinne z 1000 M. 5279 31118 34185 43903 46608 50502
57600 59766 70617 72242 76694 95075 95511 113017 119823 144564
145944 153689 169061 159912 187116 189830 193970 197102 197239
206652 207523 217011 219898 226091 239706 239878 242399 944497
248626 263949 265639 270946 280124 291322 308034 331787 348489
348876 383565
140 Gewinne zu 500 M. 11746 18119 29110 30144 32164 37348 41871
41910 45577 50397 55620 67619 74668 76540 88080 89651 96571
98920 107887 111803 115317 116728 118695 129418 134263 136301
144288 149013 149039 150848 158108 158192 162533 167106 167362
172111 174748 176414 178953 185351 189228 194518 202106 214894
236558 238476 24 1480 243109 248063 260115 276892 379394 0800
288738 296036 290699 291352 294948 30 1268 321020 326810 32818
340114 346504 355403 363978 376975 377987 380240 396468
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500000, 2. Gewinn
2 zu je 300000, 2 zu je 20000), 4 zu je 50000, 10 zu je 25000,
58 zu je 10000, 118 zu je 5000, 248 zu je 3000, 670 zu je 2000
1356 zu je 1000, 2172 zu je 500, 6546 zu je 400 Mark.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag. 5. September.
10.20: Schulfunk: Jouez et chantez! Franzöſiſche Kinderlieder,
Kin=
derreigen und Kinderſpiele. (Schallplatten)
15.20: Stunde der Jugend.
17.00: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Mitw.: Liesl Keßler
(Sopran), G. P. Rau (Baß). Am Flügel: A. Haagen.
18.40: Regierungspräſident Dr. Friedensburg: Wie kommen die
Städte und Gemeinden über die jetzige Kriſe hinweg?"
19.05: Spaniſch.
19.30: Zeit Programm. Wetter, Wirtſchaftsmeldungen.
19.45: Großes Konzert des Funforcheſters. — Intermezo:
Amou=
resken, von Franziska zu Reventlow. Mitw.: Kammerſänger John"
Gläſer (Tenor), Konzertmeiſter L. Amar (Violine).
22.15: Zeit, Wetter. Nachrichten, Sport.
22.35: Schlangenbad: Tanzmuſik des Kurorcheſters.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Sonnabend, 5. September.
14.50: Kinderbaſtelſtunde.
15.45: Margarete Weinberg: Menſchenbildung und Hausarbeit.
16.00: J. Berdolt: Hermann Litz und die Landerziehungsheime.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: San.=Rat Dr. Juliusburger: Weſen und Urſachen vervöſer
Erkrankungen.
18.00: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
18.30: Dr. Clauß: Die Beduinen.
18.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
19.00: Frhr. von Autenried: Tier und Menſch im Urwald,
19.30: Stud.=Rat Webe: Deutſche Runendenkmäler.
19,55: Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Alte und neue Tänze. Leipziger Funkorcheſter. Emdé=
Tanz=
ſportorcheſter. — Einlagen: Ann Krug (Chanſons), N. Balaue
(Heitere Vorträge), A. Schäffer (Klavierhumoriſt), F. Samunler
(Flügel).
22.00: Wetter=, Tages= und Sporinachrichten.
anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Sam Baskini. Refraingeſang: Hals
Schuhardt=Emme.
Wetterberichl.
Nur langſam bewegt ſich das neue weſtliche Tief in der Zut
richtung ſeiner Vorläufer nordöſtlich weiter, ſo daß das Kei
gebiet noch vollſtändig über England lag. Durch den Einfluß
ner Südſeite dürften uns noch Niederſchläge zugeführt werde
welche ſpäter, hervorgerufen durch den Luftwechſel, mehr
Schauern übergehen und mitunter von Gewittererſcheinungen
gleitet ſein werden. Durch die Südweſtluft ändern ſich zunächſt.
Temperaturen wenig, gehen aber mit dem Drehen der Winde 00
Weſten allgemein zurück. Die Abkühlung wird durch den ſpär
folgenden Rückſeiteneinfluß mit ſeiner Kaltluft weiter I9
ſchreiten.
Ausſichten für Samstag, den 5. September: Wechſelnd woltig, de
weiſe Niederſchläge, zum Teil gewitterhafter Art, leichte 9.
kühlung, ſüdweſtliche bis weſtliche Winde.
Ausſichten für Sonntag, den 6. September: Weitere Abkuhlun.
noch wechſelnd wolkig, aber auch aufheiternd, einzelne Schauf
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Veraniwortich für Poliſt und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feutſleien, Reich M0.
Ausland und Heſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Bähmenli
ſür den Handel: Dr. C. H. Quetſch für den Schlußdienſt: Andrcas Bauef:N.
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für den Inſeralenteil und geſchäftliche Mitteſlungen: Willv Kuhles
Druck und Verlag: L. C. Wlttich — ſämtlich in Darmſtadt
Fül unverlangte Manuſkrivte wird Garantie der Rückſendung nicht übernemimele
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
zmer 246.
Samstag, den 5. Sept.
llatte
ürtſchaftskriſe und genoſſenſchaftliche Anternehmungen
Präſidenk Klepper
der die Lage der genoſſenſchafklichen
Anker=
nehmungen.
der Präſident der Preußiſchen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe,
Soer, hatte die Preſſe zu einer Ausſprache über die
Wirtſchafts=
kw unter beſonderer Berückſichtigung, der Lage der genoſſenſchaft=
15. Unternehmungen geladen. Präſident Klepper ging davon
a daß wir uns 1918 wieder für den Anſchluß an die
Weltwirt=
fS, entſchieden hätten, und ſtellte feſt, daß es uns nicht gelungen
ſo amentlich die ſchwierige Lage der Landwirtſchaft zu beſſern,
ry ier beſonders auf den Oſten hinwies. Die Preußenkaſſe könne
z. die Grundrichtungen der Agrarpolitik nicht beeinfluſſen, ihre
Siabe beſtehe aber darin, die Landwirtſchaft nach Möglichkeit
weſen negativen Folgen der Entwicklung der letzten Jahre
frei=
zr ten. Das ſei auch in weitgehendem Umfang geglückt. Man
h) das Genoſſenſchaftsweſen bisher mit Erfolg von dem Riſiko
ur thaftspolitiſcher Transaktionen ferngehalten. Wenn man von
de beſonderen Kriſenherd, des öſtlichen Landesteils abſehe, ſo
IS. man ſagen, daß das Genoſſenſchaftsweſen auch dann, wenn
ſre ie Lage noch weiter ungünſtiger entwickeln ſollte, ſtandhalten
we. Das gewerbliche Genoſſenſchaftsweſen ſei von der Kriſe
ri ſo betroffen worden, wie die Urproduktion. Im gewerblichen
ſſenſchaftsweſen leide man unter dem Dualismus der
Dresd=
n: Zank und der Preußenkaſſe.Hier werde eine Vereinigung
ge=
fo rt. Es ſei nicht notwendig und vielleicht auch nicht erwünſcht,
däeiden Organismen zwangsweiſe zuſammenzupreſſen. Was not=
Ankfurker Börſe gelockerker und elwas beruhigk.
Der zweite Börſentag nach der mehrwöchigen Unterbrechung
Sebereits ein beſſeres Einſpielen auf die neue Grundlage. Die
71 nahmen des Börſenvorſtandes bringen allmählich ein gutes
S tionieren mit ſich. Insgeſamt iſt die ganze Börſenverfaſſung
z ſchon gelockerter und weit beruhigter als am Vortage. Am
2:nmarkt iſt das Angebot zwar teilweiſe noch reichlich, aber bei
u m nicht mehr ſo drängend als am Eröffnungstage. Natürlich
15n noch einige Märkte unter Kursdruck, beſonders ſolche, in
dor für Rechnung illiquider Firmen Exekutionen erfolgten
Be=
kötlich werden ſchwachgewordene Depots der Bankenkundſchaft
v.den Großbanken, noch ſehr ſchonend behandelt, ſo daß von
die=
ſe zeite her eine Gefahr für größere Verkäufe nicht beſteht. Bei
d=Käursfeſtſetzung haben ſich die neuen Richtlinien für den
heu=
tu. Tag ſehr gut bewährt, Aktien ſollen mit 25—50 Prozent bei
digendem Angebote und nicht mehr mit 5 oder 10 Prozent
ab=
g mmen werden, bei ermäßigten Kurſen (eine Kursſtabiliſierung
a ſem geſtrigen niedrigen Niveau erfolgt alſo zweckmäßigerweiſe
e gen manchen Anregungen nicht) wurde durchweg der
Aus=
gl) zwiſchen Angebot und Nachfrage geſchaffen.
Ziemlich beruhigt lag bemerkenswerterweiſe wiederum der
Anlagemarkt. Bei 8prozentigen Goldpfandbriefen überwog
bei höherer Kursbaſis teilweiſe die Nachfrage. Liquidations=
Pdbriefe noch uneinheitlich, da verſchiedene Vortagsware noch
a inehmen war. Der freie Markt regulierte ſich ziemlich gut
m ſelbſt bei gehaltenen Kurſen, deren Feſtſetzung bekanntlich
r. Ausſchuß der Oeffentlichkeit erfolgt. Hierher fallen Schuld=
Eſorderungen, Städteausloſungen, Genußrechte und Liqui=
E nspfandbriefe, falls ſie keine amtliche Notiz genießen.
Auffallenderweiſe waren, am Frankfurter Platze größere
Sen von J.G. Farben=Aktien geſucht, ſo daß wohl von der geſt=
7 Ausgleichsſtelle Ware noch zur Verfügung geſtellt werden
te. Der Frankfurter Kurs von 9312 lag ſogar ½ über Berlin
über der geſtrigen Höhe. Bankaktien zeigten gegenüber dem
ag durchweg noch Rückgänge. So Weſtbank um 1. Barmer
kverein um 2. Commerzbank 1½, D.D.=Bank 1 Prozent.
Dresd=
waren wieder geſtrichen. Von Chemiewerten notierten
erſt=
s Goldſchmidt mit 25 gegen 34½ am 13. Erdöl verloren
rozent. Am Kunſtſeidenmarkt Aku um 3 Prozent ſchwächer.
iberg, für die bisher keine Notiz vorlag, waren 58 nach 84.
nlich ſchwierig war noch die Entwicklung am Montanmarkt.
rdings konnten hier wenigſtens entgegen geſtern ziemlich
te notiert werden. So Kläckner mit 32. Harpener 40,
Gelſen=
en 33½, Stahlverein 26, Otavi 11½, Phönix 25. Letzterer nur
teilweiſer Abnahme. Von Kaliwerten waren Salzdetfurth um
rozent höher. Erſtmals notiert Aſchersleben mit 80 (110½ am
7.), Weſteregeln 84 (113½). Unverändert lagen von
Einzel=
ten A.G für Verkehr mit 31 Conti Gummi mit 69, dieſe revar=
*. Badiſche Maſchinen 110, Salzwerke Heilbronn 144½ Kar=
* verloren 1½ Süddeutſche Zucker 5½ Prozent.
Metallgeſell=
ſt. 1 Prozent, dagegen Zement Heidelberg um 2. freundlicher,
eideanſtalt unverändert 90 Prozent bei heute voller Abnahme.
Elektromarkt hat das Angebot gegenüber dem Vortag
gleich=
s nachgelaſſen. Die Kurſe liegen vereinzelt etwas unter der
tagshöhe. A.E.G. waren bei einem Kursabſchlag von 4
Pro=
geſucht. Schukert erſtmals 75 (115), Siemens 1. Licht u. Kraft
Trozent ſchwächer. Deutſche Linoleum um 1. Aſchaffenburger
behauptet, aber repartiert. Die Kurſe für Pfandbriefe
dürf=
überwiegend leicht höher ſein. Tagesgeld unverändert 7 Pro=
Monatsgeld 7—8 Prozent.
Die Abendbörſe war eher etwas optimiſtiſcher geſtimmt.
nur zu Mittagskurſen gehandelt werden kann, war das
Ge=
ft ziemlich gering, da überwiegend Nachfrage beſtand. Neue
rſe werden nicht feſtgeſetzt, doch ſchienen die Mittagskurſe durch=
Geld zu ſein. Es zeigt ſich ſchon jetzt, däß der bisherige
Zu=
id des Handelns nur zu Mittagskurſen ohne die Möglichkeit zu
en Kursfeſtſetzungen wohl auf die Dauer auf das Geſchäft ſehr
mend wirkt. Ueberwiegend beſteht der Wunſch, daß auch die
endbörſe wieder ihre eigenen Kursfeſtſetzungen vornehmen kann.
Lebhafte Börſe in Berlin.
Im Gegenſatz zu geſtern war die heutige Börſe vor Beginn
Kursfeſtſtellung, weſentlich lebhafter. Die freien Makler
pro=
ierten dagegen, daß ſie an den per Kaſſe getätigten Geſchäften
9t mit der Courtage beteiligt ſein ſollen und verhandeln durch
e Deputation mit dem Börſenvorſtand, der verſuchen will, ab
ontag eine Aenderung in dieſer Hinſicht zu ſchaffen. An Hand
erſten feſtgeſtellten Kurſe mußte man dann feſtſtellen, daß die
immung weſentlich beruhigter war als geſtern. Die geſtern
un=
edigten Verkaufsaufträge ſcheinen zwar nicht zurückgezogen zu
n, doch machte ſich bei den Banken niedriger limitiert einiges
ufintereſſe bemerkbar. Vor allem trug aber die Situation am
ntenmarkt weſentlich zu der beſſeren Auffaſſung bei. Hier
rech=
man damit, die noch herauskommende Ware voll unterbringen
können, da für die geſtern übernormal niedrig notierten Werte
ichfrage einſetzte. Die Hauptüberraſchung des Tages war aber
hl die, daß bei den meiſten Effektenkurſen voll abgenommen
Urde und nur noch ganz vereinzelt 25 bis 50prozentige
Repartie=
ngen ſtattfanden. Hierbei waren die Kurſe ſogar noch teilweiſe
her als geſtern. Im Durchſchnitt gingen die Abſchläge nicht über
Prozent hinaus, nur bei den Papieren, für die geſtern keine
2tiz zuſtande kommen konnte, waren ſie gegen den 11. Juli
natür=
h niedriger. Die Werte mit internationalem Charakter hatten
„erdings unter den Meldungen ſchwacher Auslandsbörſen ſtärker
leiden. So verloren Polyphon 8 Prozent und Spenska 38 Mark,
kavi konnten ebenfalls nur ½ Mark niedriger bei 90prozentiger
Spartierung feſtgeſetzt werden. Die Elektrowerte litten beſonders
iter ſchwachen Züricher Meldungen, doch wurden heute auch bei
apieren wie A. E.G. und Siemens keine Repartierungen mehr
rgenommen. Auch Schubert u. Salzer verloren weitere 9
Pro=
nt und mußten ſich eine 25prozentige Repartierung der Abnahme
fallen laſſen.
Der Deviſenmarkt lag auch heute ſehr ruhig. Pfunde und
Spa=
ken neigten zur Schwäche, dagegen tendierte die Schweiz feſter.
Geld etwas leichter, Tagesgeld 8—9½ Prozent und darunter,
Conatsgeld 8—10 Prozent.
wendig ſei und war geſchehen werde, ſei, dort, wo eine
doppelſei=
tige Kreditgewährung vorliege, eine Vereinheitlichung
herbeizu=
führen. Das Genoſſenſchaftsweſen müſſe ſich dort zuſammenfinden,
wo eine Zentralſtelle für das genoſſenſchaftliche Kreditweſen
vor=
handen ſei. Die Konſumgenoſſenſchaften wären durch die Kriſe
nicht ſo ſtark berührt, weil ſie über einen ſicheren und überſehbaren
Abſatz verfügen und ſich mit ihrer eigenen Produktion regelmäßig
auf dieſen Abſatz einſtellen könnten. Durch die ſtarken
Einſchrän=
kungen, der ſich die Arbeitnehmer aller Schichten durch
Beſchnei=
dung ihres Einkommens hätten unterwerfen müſſen, könne die
Kriſe nicht bekämpft werden, wenn nicht eine Neugeſtaltung der
Wirtſchaftspolitik hinzukomme. Es ſei nicht möglich, auf der einen
Seite die Konſumkraft zu verringern und auf der anderen
Seite die Lebenshaltungskoſten zu erhöhen. Ebenſo ſei es
unmög=
lich, einen geordneten Geldverkehr wiederherzuſtellen, aber
gleich=
zeitig eine Wirtſchafts= und Handelspolitik zu treiben, die dieſe
Neuordnung verhindere. Weiter wandte ſich Klepper dagegen, daß
man gewaltſam das Ausſcheiden nicht lebensfähiger Betriebe
ver=
hindere und ſich ebenſo ſehr gegen einen perſonellen
Ausſcheidungs=
prozeß wehre, der zum Weſen einer Regeneration gehöre. Zum
Schluß ſtellte Präſident Klepper feſt, daß die Konſequenz unſerer
grundſätzlichen Entſcheidung im Jahre 1918 den Wiederanſchluß
an die Weltwirtſchaft zu ſuchen, nur im Wohle der Agrarwirtſchaft
und der geſamten Wirtſchaft beſtehen könne. Man dürfe das Ziel
nicht in der Vergangenheit ſehen und man könne nicht
kapitali=
ſtiſche Politik auf der aktiven und ſozialiſtiſche Wirtſchaft auf der
paſſiven Seite treiben. Man könne alſo nicht den Anſchluß an die
Weltwirtſchaft ſuchen, aber gleichzeitig den politiſchen
Voraus=
ſetzungen, die dafür notwendig ſeien, aus dem Weg gehen. Er
ver=
langte dann weiter eine Anpaſſung an die Bedürfniſſe des
Mark=
tes, von dem wir uns immer weiter entfernten.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metelltermine vom 4. September ſtellten ſich
für Kupfer: „September 61 (62.75) Oktober 61.75 (62.75),
November 62.,50 (63.50) Dezember 63,25 (63.75) Januar 63.50
(64), Februar 63.75 (64.25) März 64 (65), April 64.50 (65),
Mai 65.25 (66.25), Juni 66 (66.25) Juli 66.25 (66.75), Auguſt
66,75 (67) Tendenz: ſchwächer. — Für Blei; September und
Oktober 20 (22) November 20.50 (22.25) Dezember 21 (22.50),
Januar 22 (22,50), Februar und März 22.50 (22,75) April und
Mai 22.50 (23), Juni und Juli 22.25 (23), Auguſt 22.25 (22.25).
Tendenz: ſchwächer. — Für Zink: September 21.25 (23),
Okto=
ber 22 (22.50) November 22.25 (22,75). Dezember 22.75 (23),
Januar 23 (24), Februar 23.75 (24), März 24.25 (24.50), April
24 (25.50), Mai 25 (25.50), Juni 25 (26), Juli 25,50 (26.25),
Auguſt 25 50 (27). Tendenz: abgeſchwächt. — Die erſten Zahlen
bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 4. Sept.:
Getreide. Weizen: Sept. 46¾, Dez. 49½8, März 52½, Mai
5338; Mais: Sept. 44,75. Dez. 393, März 41.50, Mai 44;
Hafer: Sept. 21½, Dez. 23½, Mai 25.75; Roggen: Sept. 33.75,
Dez. 36, März 38.50, Mai 40½.
Schmalz: September 7.22½, Oktober 7.15, Dezember 6.20,
Januar 6.20; Speck, loko 6,87½.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 4. Sept.:
Schmalz: Prima Weſtern 8.00; Talg, extra, loſe 2.75.
Getreide. Weizen: Rotwinter 60, Hartwinter 58.25; Mais,
loko New York 58.75; Mehl, ſpring wheat clears 3.85—4.20;
Fracht: nach England 1,6—2,3 Schilling, nach dem Kontinent
8.00—8.50 Cents.
Kakao. Loko 41½; September 4.52, Oktober 4.58, Dezember
4.75, Januar 4.83, März 5.00, Mai 5.12, Juli 5.32.
Berliner Kursbericht
vom 4. September 1931
Deviſen=Aufruſ.
Anmeldefriſt=Berlängerung bis 19. Sepkenber.
Bei Nichkerfüllung der Ablieferungsverpflichkung
ſchwere Strafen.
Wie aus zahlreichen Anfragen und Mitteilungen beim
Reichs=
wirtſchaftsminiſterium der Reichsbank und anderen beteiligten
Stellen hervorgeht, iſt die am 29. Auguſt erlaſſene Verordnung
über den Aufruf der Deviſen= und Goldbeſtände, ſoweit es ſich um
Beträge mit einem Gegenwert von über 1000 RM. handelt,
an=
ſcheinend nicht zur Kenntnis aller Betroffenen gelangt. Im
Hin=
blick auf die ſchweren Strafen, die bei Nichterfüllung der
Verpflich=
tung zur Ablieferung angeſetzt ſind, und um zu verhindern, daß
hieraus für die Betroffenen ſchwere Schädigungen entſtehen
kön=
nen, hat ſich die Reichsregierung im Benehmen mit der
Reichs=
bank entſchloſſen, die fürdie Ablieferung der Deviſen=
und Goldbeſtände vorgeſehene Friſt ſvom 29
Auguſtbis 15. September 1931) um vier Tage bis
zum 19. September 1931 zu verlängern, damit alle
davon Betroffenen auch wirklich Kenntnis von der ſie treffenden
Verpflichtung erlangen.
Die hierfür notwendige Durchführungsverordnung enthält
außer der Friſtverlängerung inſofern eine Erweiterung der
bis=
herigen Beſtimmungen, als nunmehr Anſprüche aus Konten bei
ausländiſchen Banken ohne Rückſicht auf den Tag der Begründung
oder der Fälligkeit Anſprüche der Reichsbank oder den
Deviſen=
banken anzubieten ſind. Für ſolche Bankguthaben gilt alſo nicht
mehr die in 8 6 der Verordnung vom 29. Auguſt vorgeſehene
Aus=
nahme, nach welcher Anſprüche, die ſpäter als am 29. November
1931 fällig werden, nicht angeboten zu werden brauchten.
Produkkenberichte.
Berliner Produktenbericht vom 4. September. Die Befeſtigung am
Weizenmarkte machte heute weitere Fortſchritte. Das Inlandsangebot
hat ſich nicht verſtärkt, und neben einer leichten Belebung des
Weizen=
mehlgeſchäftes trug die Höherbewertung der Weizenausfuhrſcheine zu
der beſſeren Nachfrage im Promptgeſchäft bei, ſo daß etwa drei Mark
höhere Preiſe als geſtern durchzuholen waren. Am Lieferungsmarkt
waren zunächſt die höchſten Notierungen des Vormittagsverkehrs nicht
voll behauptet, immerhin ergaben ſich Preisbeſſerungen um 2,50—3 Mk.
Roggen wurde von der Befeſtigung nur etwas mitgezogen und war im
Prompt= und Lieferungsgeſchäft um etwa 1 Mk. befeſtigt. Weizenmehl
iſt etwas beſſer gefragt, insbeſondere in der Provinz, ſo daß 25 Pfg.
höhere Preiſe bewilligt wurden, Roggenmehl hat normales.
Herbſt=
geſchäft bei ſtetigen Preiſen. Hafer bei kleinem Angebot und
befriedi=
gender Konſumnachfrage etwa 2 Mk. feſter. Gerſte im Gegenſatz zur
Allgemeintendenz bei ſchleppendem Geſchäft eher matter.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Der Verwaltungsrat der Reichsmaisſtelle beſchloß, die
Monopolver=
kaufspreiſe und =bedingungen bis 10. Oktober 1931 unverändert zu
be=
laſſen.
Die Abladungen der zum Deutſchen Kaliſyndikat gehörenden
Kali=
werke im Auguſt 1931 betrugen 642 056 Doppelzentner Reinkali. Die
Abladungen in den erſten vier Monaten (Mai bis Auguſt) des
laufen=
den Düngejahres betrugen 2 332 314 Dz. Reinkali.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft Metallwiſſenſchaft,
Me=
talltechnik” ſtellte ſich am 2. September 1931 auf 63,0 gegen 64,0 am 26.
Auguſt 1931 (Durchſchnitt 1909/13 — 100), fiel alſo um 1,6 Prozent.
Für die einzelnen Metalle wurden nach dem Preisſtande vom 2.
Sep=
jember 1931. fokgende Einzelindexziffern errechnet: Kupfer 55,8 (am
W. Auguſt 1931: 55,8), Blei 68,8 (75,0), Zink 46,7 (483), Zinn 65,0 (64,7),
Aluminium 118,1 (118,1), Nickel 107,7 (1G7,7), Antimon 77.0 (77,7).
Das Röhrengeſchäft iſt im Monat Auguſt auf dem Inlandsmarkte
in einem alle Befürchtungen übertreffenden Ausmaße zurückgegangen.
Der Auftragseingang hat in allen Rohrſorten einen Stand erreicht, der
ſelbſt für eine beſcheidene Verſorgung der Mitgliedswerke mit Arbeit
zur Aufrechterhaltung ihrer Betriebe nicht mehr ausreicht. Die
Ge=
ſchäftslage auf den Auslandsmärkten iſt weiterhin ſchwierig und
unbe=
friedigend.
Oeviſenmarkt
vom 4. September 1931
Berl. Handels=Geſ.
Danatbank. . . . . .
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag.
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Eleftr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
93.—
33.50
Deutſche Erdöl 38—
Elektr. Lieferung
76.—
J. G. Farben
74.—
Gelſ. Bergw.
Geſ.felektr.untern.!
47.-
Harpener Bergbau 40.—
27.—
5e.— Hoeſch Eiſen u.
32.—
27.50 Köln=Neueſſen /
Phil. Holzmann 43.—
55.—
Kali Aſchersleben 80.—
32.—
58.50 glöcknerwerke
32.
5o.— Mannesm. Röhr. 35.—
Maſch.=Bau=untn.
69.— Oberſchleſ. Korsw. 37.50
76.— Orenſtein & Koppell
Meeee
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer.
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
BogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke.
22.50
K
56.—
82.—
26.—
84.—
100.—
94.—
19.75
Helſingfors
Wien
Prag
Budapel.
Sofia
Holland.
Oslo.
Kopenhagen
Stockholm
London.
Buenos=Aires
New York.
Belgien
Italien.
Paris
Währung
ſ1o0 finn.Mk.
u00 Schilling
u00 Tſch. Kr.
100 Pengö
ſ100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
u s=Sta.
1 Pap. Peſo
1 Dollar.
ſt00 Belga
ſ100 Lire
100 Franes 1
Geld
10.59
59.13
12.468
73.43
3.052
169.,631
112.52
112.52
112.61
20.456
1.180
4.209
58.61
22.,02
16.50
Brieſ
10.81
59.25
12.499
73.57
3.05g
189.27
112.74
112.74
112.83/
20 496
1.194
4.217
58.73
22.06
18.54
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Jonetro
Jugoſlawien
Portugal
Athen
Iſtambu
Kairo
Kanada
Nrugnay
Fsland.
Tallinn (Eſtl.) 1
Riga
Währung /(
100 Franken
100 Pefetas
100 Gulden
* Yen
1 Milreis
100 Dinar
100 Gseubos 18.53
100 Drachm
türk. 2
1äghvt. 2 . Bolll”
Goldpeſo
100 isl. Kr.
100 eſtl. Kr. 112.39
100 Lats
Rrdd
82.04
36.96 3
81.79 *
2.079
0.2541
7.419
5.45
2095
4.191 4
1.828
92.38
81.22
Brief
82.30
7.04
81.g5
2.082
0.250
7.476
18.57
5.46
20.99
4.199
1.832
92.54
112.st
81.38
Frankfurter Kursbericht vom 4. September 1931.
720 Dtſch. Reichsan
„
5½%Intern.,
62Baden .......
89Bahern .....
689
....
82 Heſſen v. 28
820
v. 29
6% Preuß. Staat,
8% Sachſen ......
......
7% Thüringen.. .
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 42,
Ab=
löſungsanl.. . .
Diſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ...
390 Aachen v. 29
82Baben=Baben.
6%Berlin .......
8% Darmſtadt v. 28
83
v. 28
72 Dresden. .
8% Frankfurt a.M.
v. 25
z.26
82Mainz uustrat=
8% Mannheimv.26
v.27
8% München ....
82 Nürnberg. ..
89Wiesbaben
3% Heſſ. Lanvesbl.
82
Golboblig
4½% Heſf. Lbs.=
Hhp.=Bk.=Liquid.
4¾% „Kom.=Obl.
82 Preuß. Lbs..=Anſt. G. Pf.
2 Golboblig
Ma
Bk. Girozentr. fürl
Heſſen Goldobl.
8% Kaſſeler Land. Goldpfbr.,
79Kaſſeler Land. Goldpfbr.,
82 Naſſ. Landesbk.
4½8 „Bim. obl
Ot. Komm. Sam=!
mel=Ablöſ.=Anl.
4AuslSer. 1
„ Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)..
8% Berl. Hyp. Bk.
½%,Liqu.=Pfbr.
825 Frkf.Hyp.=Bk.
83.75
4½% n Lia Pfbr.
Pfbr.=Bk.
Liau.
Mein.Shp.=Bk.
„ Lig. Pfbr.
2 Pfälz.Hyp.=Bk.
4½0 „Lig. Pfbr.
8% Preuß.
Boden=
cred.=Bank ....
14½% „ Lig. Pfbr..
188 Preuß.Centrl.=
Bodener.=Bank.
4½% n Lig.Pfbr.
8% Rhein, Ghp.Bk.
4½% „ Lig. Pfbr..
18% Rhein.=Weſtf.=
Bd.Fredit. .
% Südd. Bod.
Freb.=Bank ....
14½2 Lia.Pfbr.
83
Mie
6% Daimler=Benz
8% Dt. Linol.,Werkel
82 Klöckner=Werke
Mainkrw. v. 26
72% Mitteld. Stahl.
18% Salzmannu,Co
7% Ver. Stahlwerke
825 BoigtcHäffner
85
5. 6. Farben Bonds
5% Bosn. L.E. B.
L. Inveſt.
50 Bulg. Tab.b. 02
4½% Oſt. Schätze
42 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%
4%0 Türk. Admin.
4% 1. Bagdadl
42
Zollanl.
4½½ ungar 1913
1914
412
Goldr.
1910
Aktien
Alg. Kunſtziide Unie
A. E. 6. ... .
AndregeNorisBahn
Aſchaffbg.Brauereil
„ Bellſtoff
Bemberg, J. P...
Bergm. El.=Berke
BrownBoverickCie.
Buderus Eiſen....
Eemeni Heidelberg
Karlſtadt
7. 6.Chemie, Baſel
Chem.Berke Abert
Chabe .......
Contin. Gummiw.
„ Linoleum
Daimter=Benz...
6
72
D3
12.25
11.55
11.75
170
69
1
Mefe
Erdöl .......
Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt
„ Linoleumwerke
„ Eiſenhandel. . .
Ohckerhoff u.Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk.
EßlingenMaſchinen
EttlingenSpinnerei
Faber & Schleicher
F.6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaume
Frankf. Gas i. Lig.
Hof..
Gelſent. Vergwer!
Geſ.f.eleltr.Untern.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frrft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilvertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer. ..
Hochtief Eſen ....
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stamml
Genüſſe
Junghans ...
Kali Chemie
Aſchersleben:
Kämmgarnſpinn.
Karſtadt, R.. . . . ..
Klein, Schanzlin .
glöcknerwerke .
Knorr C. H...
Lahmeher & Co. ..
Laurahütte ......
Lech, Augsburg ...
38
70
38.5
40
52.5
44
Gn
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br. .
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Berg.
Metallgeſ. Frankf..
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurfel
Oberbedarf..
Phönix Bergbau.
Reiniger. Gebbert
Rh. Braunkohlen.
„ Elektr. Stamm
„ Metallwaren ..
„ Stahlwerke ...
Riebeck Montan.,
Roeder Gebr. . ..
Rütgerswerte ..
Sachtleben A. G.
Salzdetfurth Kali.
Salzw, Heilbronn
Schöfferhof=Binb.,
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr. ..
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske,
Südd. Immobilien
Bucker=A. G.
Sbenska Tändſticks
Tellus Bergbau,
Thür. Liefer.=Geſ..
Tietz Leonhard
Tucher=Brauerei
unterfranken.. . ..
Beithwerke ..
Ver. f. Chem. Ind.
„ Stahlwerke ...
Strohſtoffabr.
Ultramarin ...!
15.25
25
(n
22.5
140
144.5
116.5
36
76
48
Voigt & Haeffner
Wahß & Frehtag.
Wegelin Rußfabrikl
Weſteregeln Kali.. 84
Zellſtoff=Verein.
„ Waldhof. ..
43
„ Memel:
Allg. Dt. Creditanſt. 65
Badiſche Bank...
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BarmerBanwerein
Bayer. Hyp. u. W. 100
Berl. Handelsgeſ.
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Darmſt. u. Nat.=Bk.) 78
Dt. Bank und Dic. 74
Dt. Eff. u. Wechſell 80
Dresdner Bank..
Frankf. Bank
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„ Hyp.=Bank
100
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Mein. Hyp. Bank
Oſt. Creditanſtalt
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25
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FrankonaRück=u. M
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11.75
Schantung Handelsl
Seite 14
Samstag, den 5. September 1931
Nummer 24
„ie
„REICHSHOR
Das Haus der guten Küche
Spezial-Ausschank des
Würzburger Hofbräu
Naturreine Ausschankweine
Hente und folgende Tage
Ein Tonfilm-Lustspiel von riesigem
Ausmaß u. fabelhafter Anfmachnng:
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(gegenüber der Hochschule (12857a
das gemütliche Gafé und Weinlokal
Mittwochs. Samstags u. Sonntags
bis 1,4 Uhr geöffne?.
Verner auf vielseitigen Wunsch
Samstags und Ma
Sonntags Tanzabend.
Maf
Speisehaus
.5.
Fauldrath
Hölgesſtr. 5,I. (Sept.
En
Salzkartoffe, Salat
ee
Eine heitere Begebenheit v.
einem Wiener Opernball wit
Ljane Hald, Dran Petrorlch,
und Georx Alexander.
Musik von Otto Stransky.
Der Schlager: „In Santa Lueia,
da schwört man im Mal”,
beherrscht heute das Repertoir aller
Tapellen.
Dazu ein
reichhaltiges Beiprogramm
Linſenſuppe
mit Würſtchen 35,3
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
Ab hente
Mur noch 21 Auführungen
Heuie Samslag, 5. und Sonniag, 6. Sepl.
abends 81. Uhr
2 Volks-Vorstellungen 2
„Der keusche Lebemann”
Schwank in 3 Akt. v. Arnold u. Bach
Mitwirk.: Krete Kebler Emy Seipel.
AK. I. Lindt, Josef Geak u. a. m.
Das Sensations Stummflm.
Doppelprogramm
Richard Talmadge
der Held vieler Abentener
in
Talmadlge dertolleheiler
Atemberaubende Hetziagden und
Verfolgungen halten bis zum Unde
in Spannung.
Im II. Teil
Eddy Polo
der König der Sensationen und
Bezwinger von 1000 Gefahren
in
Rache für Eddg
(Die Liebe des Cowboys).
Eddy Polo ist keine Gefahr zu groß,
kein Spruns zu hoch, kein Pierd zu
D
(f.12830
Beiun 3.45, 600 mnd 820 Uhr.
Heute und folgende Tage
Bin Film voll mitreißender Spannung
und Tempo
Salto Mortale
Regie E. A. Dupont, der Schöpfer
T. „Varlets” und „„Atlantio‟
Mitwirkende:
Anna Sten, Reinhold Vernt.
Adolf Wohlbrück, Otto Wallburg. Kurt
(erron n. T. 4. — 4temberaubende
Sensationen treiben in grandioser
Steigerung die spannende Handlupg
bis zum Höhepnnkt.
Der große internationale Weltzirkus
mit seinem farbenerfüllten, fesselnden
Milien bildet den Hintergrund von
Duponts neuestem Tonkilmmerk.
— Im tönenden Beiprogramn
Micky u. die Indianer
Bucherstube
Alfred Bodenheime
ROBERT PUDLICH
AUSSTELLUNG
Oel, Aquarell, Pastell und Graph
Geöffnet ab Dienstag, vorm. 12,U.
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Müüfillitiilil Sonntag, den 6., Montag, den 7. und Dienstag, den 8. Sepfember 1931 IIf
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Rhéinstrom. Eichner Wilh., Zur Linde. Engel Joh., Zum Schiff. Gröhl Ed. Zum gold. Anker, Gerhardt Jakob, Zur Krone, Hamm K., Rheinhotel. Höhr
Wmmmmmmmmmm
5
diersteiner Kirehmeih belannd meitz und breit.
Ein Volksfest, alten Zeiten entnommen
Aüch-Du wirst als Gasd auf: Deine Rechnung komn
Rheinhessens Weinmetropole ladet Dich ein
Drum aut am Sonntag nach Nierstein am Rhein.
Ludw Café, Kehl. RheinischerHof Kehl, Rebstock, Lerch Ww. Naab Adolf, Café. RudolkWw. Deutscher Kaiser, SchmittA us.„ZurEisenbahn, Schmitt Fritz. Zur Einigkeit. Vowinkel Math., Zur schönen Aussicht. Weit
Otto,Rheinlust. Wilhelm Frdr., Bauee nsckänke, Weiß K., Zwölk Apostel. Winzergenossenschaft. Tanz ab 4 Uhr: ZurKrone,Zur Linde Rheinhotel, Rhein,Hok, ZumSchitt, Zum altenVaterRhein. Zugverbind,kast stü
Erstes Reinheimer Lichtspielhaus
Uie ine
Samstag, den 5. Sept. Sonntag, den 6. Sept.
2 länkt einer der größten und gewaltigsten stummen
Filme der letzten Jahre
Andreas Hofen
FDer Freiheitskampf des Tiroler Volkes.
Gutes Beiprogramm.
Sonntag 2 Uhr Vorstellung.
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Was eine Frau im Frühling träumt!
Taunusburg"
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[ ← ][ ][ → ]mmmer 246
Samstag, den 5. September 1931
Seite 12
Nrgtebllatenlsadit
Copyright Berlin=Schöneberg 1931 by Delta=Verlag Kurt Ehrlich.
Roman von
ViktorSvensen
Nachdruck verboten.
ſit der Gleichmäßigkeit eines Uhrwerkes zählte Richard
Sff: hundertzwanzig, hunderteinundzwanzig,
hundertzwei=
u. vanzig .."
Nechaniſch griff die linke Hand nach den feuchten Tabak=
Mr n, die zu Einlagepuppen gerollt waren. Die noch immer
Im hinreichend geübte Rechte drehte das Deckblatt herum und
ſS die fertige Zigarre zu den übrigen.
Das alles ging ſchnell, aber nicht ſchnell genug. Faſt nie
kwe er das vorgeſchriebene Tagespenſum von fünfhundert=
F5ig Stück erreichen. Dann kam von Zeit zu Zeit eine An=
. des Meiſters beim Anſtaltsdirektor und in weiterer Folge
Syeis und Strafe: Koſtverluſt, Dunkelarreſt. Statt Erbſen=
c Mehlſuppe, Grütze oder Kohl, gab es nur Brot und Waſſer.
Während der erſten Monate hatte ihn dies geſchreckt und
nütigt. Wenn der Direktor geſträubten Bartes, die Augen
heiſer brüllte, hatte er mit geducktem Haupte dageſtanden,
zeiß auf der Stirn und im Gefühl eines armen Sünders.
einem Jahr jedoch war er ſtumpf geworden, ſeine
Wehr=
ma leit machte ihn gleichgültig dagegen, was er zu eſſen erhielt
gegen alles andere.
Ihn beſchäftigte ausſchließlich der Gedanke an die Freiheit.
Vorſtellung, hier lebenslänglich begraben ſein zu müſſen,
i ſchlimmer als der Tod.
Erſt langſam war es ihm zum Bewußtſein gekommen, wie
—inge ſtanden. Noch Wochen nach ſeiner Einlieferung hatte
äge dahingedämmert, als ſei alles das, was ſeit ſeiner
Saftung geſchehen war, nur ein wüſter Traum. Und er hatte
in verlaſſen, wie zu einer etwas abſonderlichen Reiſe, von
Snan eines Tages — wohl bald — wiederkehren mußte.
Die Fahrt im vergitterten Transportkäfig, die Bewachung,
— Ankunft, Aufnahme, Einkleidung, Numerierung, der
Haar=
mt, die Wärter, die Arbeit — er begriff nichts davon. Er
E in einer Schattenwelt.
Dann war ganz unerwartet dieſer Brief gekommen, der
S ge, den er außer einigen geſchäftlichen Mitteilungen ſeines
2 tSanwaltes erhalten hatte. Wer hätte ihm auch ſchreiben
n!
Die Züge auf dem Umſchlag ſchienen ihm unbekannt. Erſt
er die Unterſchrift entzifferte, entſann er ſich: Dr. Tilla
h. Ach ja, Tilla! Und richtig: ſie war Aerztin. Ganz.
m Geſichtskreis entſchwunden, zumal nach ſeiner Heirat.
früher — nun das war lange her.
Jetzt fiel ihm mit einemmal alles wieder ein: ihre
flam=
de Blondheit, in die er einige Monate lang verliebt ge=
2n war, ihre etwas harten Bewegungen, die Stimme und
— ſehr beſtimmte Art, zu geben und zu nehmen. Sie war
Fabschlag /X. von denen, die an gebrochenem Herzen krankten, wenn
r. ſich trennte. Er hatte vor ihr faſt Reſpekt gehabt.
Weer Bposteht) Nun ſchrieb ſie. Warum gerade ſie? Wenige Zeilen nur:
2 nach ihrer Ueberzeugung das Recht auf ſeiner Seite ſei
—. ſie an ihn glaube.
alität Asterbn
dbeerpflanzen
250 ccm.
Säppch. u. and. N. 5.I.
60
ir. u. reichtrag., bill. zu verkauf.
Was hieß das? Gab es denn Leute, die das nicht taten?
Ihn für ſchuldig hielten? Er entdeckte daß ſonſt keine
Men=
ſchenſeele ſich zu ihm bekannt hatt: er ſtand allein.
II.
Hundertdreißig, hunderteinunddreißig,
hundertzweiund=
dreißig! Wenn er zu hundertfünfzig oder hundertſechzig
ge=
langt war, würde die Mittagsglocke läuten. Heute ebenſo wie
täglich. Dann eine Stunde Pauſe. Wieder zurück in den Käfig
des graugetünchten Saales, der nach Beize roch und deſſen von
Tabakſtaub durchſetzte Luft zum Huſten reizte.
Am gleichen Tiſche ſaßen noch dreißig andere mit ſteinernen
Geſichtern. Der Meiſter ging auf und ab und kontrollierte.
Täglich zehn Stunden lang, von früh bis abend, immer
das=
ſelbe. Es war eine Mühle, die nie endigte.
Beim Mittagszeichen erhoben ſich alle, traten an und
mar=
ſchierten in die Zelle. Eickhoff teilte ſie mit zwölf Genoſſen;
ſie tauchten jetzt auf aus den verſchiedenen Werkſtätten.
Eßnäpfe hervor. Der Kalfaktor füllte ſie, man hörte
Schmatzen und Schlürfen.
Eickhoffs Blick ſuchte Stenzel, ſeinen Bettnachbarn, den er
ſonſt nicht zu Geſicht bekam, denn er arbeitete auf einem anderen
Flügel bei den Schuhmachern. Er entdeckte ihn an einer Narbe,
die ſich über den kahlgeſchorenen Schädel zog, dem Andenken
einer längſt verjährten Schlägerei.
Stenzel hockte in einer Ecke, den Napf zwiſchen die Knie
geklemmt, und unterhielt ſich im Flüſterton mit dem hageren,
ſchwindſüchtigen Boguslawſki, der ſich zu ſeinem Ohr
hinab=
beugte. Stenzel hatte pfiffige, verſteckte Augen, die immer über
etwas beluſtigt ſchienen, ſeine Haltung war ſelbſtbewußt, ein
gefangenes, aber ungezähmtes Raubtier: er betrachtete ſein
Schickſal nur als Unterbrechung, Berufsriſiko, gegen das man
nicht haderte.
Eickhoff wäre gern nähergetreten, aber er zögerte, um nicht
zu ſtören. Das Geſpräch war vielleicht wichtig, denn Boguslawſki
gehörte zu den Schloſſern, und alles hing davon ab, daß der
Handel zuſtande kam. Er ſollte die Haken beſorgen, die ſie für
die Strickleiter benötigten, nachdem er bereits die Stahlſäge
be=
ſchafft hatte.
Mit der Anfertigung der Strickleiter war man nach ſechs
Wochen endlich fertig geworden, nun lag ſie verborgen unter
Lederſtapeln und harrte ihrer Verwendung. Das Fenſtergitter,
genügend tief angefeilt, trug in ſeinen Stäben ſeitwärts ſtarke
Einſchnitte, die man weder vom Hofe her, noch von der Zelle
aus wahrnehmen konnte; überdies war die Stelle mit
ge=
ſchwärztem Brotteig ſorgfältig verkittet. Die Zelleninſaſſen
wußten davon, aber niemand kümmerte ſich darum, Stenzel und
Eickhoff hatten ihre Sache ſelbſt zu erledigen, das ging keinen
etwas an.
Boguslawfki zog ſich jetzt zurück, Stenzel war allein, er
löffelte die Reſte aus dem Eßnapf aus.
„Nun, was iſt?” fragte Eickhoff neben ihm.
„Alles in Butter. Du lieferſt zwei Pfund Tabak.
Ueber=
morgen kann’s losgehen.”
„Um welche Zeit?"
Stenzel ſtellte den Napf fort. „Nachmittag. Wir werden
beide krank ſein.‟ Die Hilfloſigkeit des andern verdroß ihn.
„Am Nachmittag iſt alles hier fort”, erläuterte er noch.
„Und wenn wir draußen ſind?”
„Dann in die nächſten Felder! Das Getreide ſteht
manns=
hoch. Da finden ſie uns nicht, mitſamt ihren Hunden. Sie
dürfen ja nur fünf Kilometer weit, dann kommen die
Land=
jäger an die Reihe. Mit denen werden wir ſchon fertig. Wir
warten, bis es dunkel iſt, verſtanden?”
„Ja.”
„Nun ſchaff” den Tabak ran!”
„Den habe ich.”
Eickhoff dachte an die Vorräte, die er im Laufe mehrerer
Monate beiſeite gebracht hatte. Anfangs war ihm das zuwider
geweſen, aber er konnte nicht anders. Alle ſtahlen Material.
Es wurde als Tauſchmittel benötigt. Man trieb Handel mit
Leder, Stoff, Garn, Knöpfen, Tabak, und ſchließlich ging alles
auf dunkeln Wegen hinaus aus der Anſtalt. Die beiden Pfund
Tabak hatte er im Strohſack verwahrt, ſie waren ſo gut wie
bares Geld.
Zwei Tage hölliſcher Spannung. Jeden Augenblick davor
zittern müſſen, alles ſei entdeckt. Das zerſägte Gitter konnte
zuſammenbrechen, die Strickleiter gefunden werden, und dann
gab es Verhöre, Einzelhaft, verſchärfte Ueberwachung. Die zwei
Tage zerrten an den Nerven.
Aber nichts geſchah, niemand rührte ſich. Mit letztem
Auf=
gebot brachte Eickhoff es zuſtande, gemeinſam mit Stenzel dem
Oberwachtmeiſter zu melden, ſie hätten beide heftige
Leib=
ſchmerzen. Stenzel log wunderbar, ſeine Miene war
erbar=
mungswürdig.
„Wahrſcheinlich habt ihr wieder irgend ſon Dreckzeug
ge=
freſſen”, ſchnauzte der Beamte.
Stenzel murmelte etwas von verdächtiger Wurſt.
„Dann bleibt ihr eben hier!” entſchied der Oberwachtmeiſter,
als ob er eine Strafe diktiert hätte. „Und um vier Uhr zum
Arzt!”
Aus der Zelle zogen die anderen in die Werkſtätten und
Arbeitsſäle. Die Tür wurde verſchloſſen, der ganze Flügel lag
tot. Nur irgendwo draußen ſchlurfte der Kalfaktor über den
Korridor und trug Kübel zur Reinigung.
Stenzel ſprang aufs Bett und ſpähte in den Hof hinab.
Stummes Beobachten, dann auf Zehenſpitzen zur Türe.
Her=
nach wieder zum Fenſter.
Schließlich verkündete er: „Der Wächter hat gerade die Uhr
geſtochen. Eine Stunde Zeit. Alſo los!”
Schon ſchleppte er aus einem Winkel die Leiter hervor,
verankerte die Haken an der „Mauer, das Gittergeſtänge) gab
einem Nuck nach. Die Oeffnung war groß genug, um
durch=
zuſchlüpfen.
Vorher wurde der Strick langſam, geräuſchlos hinabgelaſſen.
Er reichte knapp bis zum Boden. Stenzel ſtellte es mit
Befrie=
digung feſt.
Von unten riſſen ſie mit vereinter Kraft die Leiter herab.
Ein wenig Mauerwerk bröckelte und polterte in die Tiefe. Aber
ſie nahmen ſich keine Zeit, um zu lauſchen, ob jemand das
Geräuſch gehört hätte, ſchon war der Haken auf den Firſt der
Umfaſſungsmauer geſchleudert. Stenzel arbeitete wie ein
Raſender.
(Fortſetzung folgt.)
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herabwaltenden Otraußenfedern.
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ſchäftigten erſucht, die für den Monat Auguſt erforderliche Nachweiſung neb
den fälligen Beiträgen bis ſpäteſtens 10. d. Mts. an die Kaſſe einzuſender
Erfolgt die Einſendung der Nachweiſung und der Beiträge in der vo
bezeichneten Friſt nicht, ſo iſt der Vorſtand auf Grund des § 318a RV.O
ermächtigt, die Beiträge zwangsweiſe feſtzuſetzen.
II. Ebenſo werden die Arbeitgeber mit weniger als fünf Beſchäftigten erſuch
die Beitragsanforderung für Auguſt ſpäteſtens bis zum 10. d. Mts. z
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für den Monat Auguſt bis ſpäteſtens 10. d. Mts. zu entrichten. Bei Ein
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Wir bitten zu beachten, daß pro Monat nicht mehr als vier= bzw.
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ders auf die Rückſeite des überſandten Beſcheids — vergl. Monatsſpalte.
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Für die Beiträge, die bis zu dem feſtgeſetzten Termin nicht gezahlt ſinl
müſſen Mahngebühren erhoben und die mit erheblichen Koſten verbunden
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rechtzeitig erfolgen, außer den geſetzlichen Gebühren ½ % Verzugszuſchläge pr
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