Huzelnmmmer 10 Mfemmige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſkrierte Beilage: „Die Gegenwarte, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 245
Freitag, den 4. September 1931.
194. Jahrgang
Das Begräbnis der Follunion.
Aürungen von Curkius und Schober im Europa=Ausſchuß. — „In Erwarkung eines fruchtbaren Ergebniſſes
der Arbeiten der europäiſchen Sludienkommiſſion.” — Der franzöſiſche Verkreler „hochbefriedigl”.
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
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breit)2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichepfg.
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Rellame=
zelle 300 Reſchsmark. Alle preiſe in Reichsmark
ſ4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
jede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichticher Beſtreibung fällt ſeder
Nabatt weg. Bankkonto Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter und Naiſonalbank.
Preisgabe
unker franzöſiſchem Druck.
Genf, 3. September.
Die entſcheidenden Verhandlungen des Europa=Ausſchuſſes, in
dii Dr. Curtius und Schober die Erklärungen über die
Zurück=
ſEng des deutſch=öſterreichiſchen Zollunionplanes, abgeben
wer=
d’fanden am Donnerstag ſtatt.
Dr. Schober gab die erwartete Verzichterklärung gleich
zu Beginn ab.
Siſt ſo eindeutig ausgefallen, wie man es angeſichts der ſonſt
rſichtigen Völkerbundsſprache ſelbſt bei größtem Peſſimismus
y erwarten konnte. Schober erklärte:
In dem Bericht des Wirtſchaftsausſchuſſes der
Europakommiſ=
ſi iſt die Frage aufgeworfen worden, ob nicht eine neue
Auf=
f ung für die europäiſche Zuſammenarbeit
ge=
ſch en werden müſſe. In dem Bericht iſt ferner feſtgeſtellt
wor=
d’ daß ein weſentlicher Fortſchritt in der Frage
eler europäiſchen Union zu verzeichnen ſei. Dieſe
Ge=
ngänge hätten die deutſche und öſterreichiſche Regierung dazu
irt, daß der Gedanke einer Zollunion zu einem
Solg führen könnte, wenn auch andere Stellen
bereit erklären würden, dieſer Zollunion
ſchen den beiden Staaten beizutreten. Die
Ewicklung, die ſeitdem ſich vollzogen hat, iſt
Tyemein bekannt.
Lit Rückſicht auf dieſe Entwicklung und in völliger
Ueber=
nſtimmung mit der deutſchen Regierung haben die beiden
egierungen nunmehr ſich verſtändigt, und feſtgeſtellt, daß
n Gegenſatz zu den urſprünglichen Abſichten Schwierigkeiten
* der Durchführung des Zollunionplanes eingetreten ſind.
ie öſterreichiſche Regierung erklärt daher, das Projekt der
terreichiſchen Zollunion nicht weiter verfolgen zu wollen,
nd hofft, daß dieſe Erklärung dazu beitragen werde, die
otwendige allgemeine Beruhigung herbeizuführen und eine
Inſtruktive Zuſammenarbeit zwiſchen den Regierungen zu
ſchaffen.
Die gegenwärtige Wirtſchaftskriſe wird zu
em größeren Teil außerordentlich verſchärft durch die
hende weitreichende Vertrauenskriſe, die die
Grund=
n der europäiſchen Wirtſchaft erſchüttert.
die abgegebene Erklärung ſoll zur Wiederherſtellung des
Vertrauens beitragen und die engere europäiſche
Zuſammen=
arbeit für die Zukunft ſichern.
Die öſterreichiſche Regierung hat ihrerſeits alles getan, um ſich
* zu helfen. Ich bin in Handelsvertragsverhandlungen mit
ien, Ungarn und Südſlawien eingetreten. An der
ſelbſtän=
n Initiative Oeſterreichs hat es nicht gefehlt. Aber durch dieſe
nahmen allein kann die gegenwärtige Kriſe nicht überwunden
den.
die öſterreichiſche Regierung iſt nach wie vor bereit, an
iner gemeinſamen europäiſchen Aktion mitzuwirken und
er=
lärt von neuem ihre Bereitſchaft, ſämtliche Pläne für eine
pirtſchaftliche Geſundung und die Wiederherſtellung
ein=
gehend zu prüfen.
öſterreichiſche Regierung hat bereits vor Jahren den
Gedan=
vertreten, daß ein gemeinſamer Wirtſchaftsplan und eine
Zu=
nenarbeit aller 27 europäiſchen Staaten nicht möglich ſei, und
deshalb zu einer gruppenweiſen Verſtändigung geſchritten
den müſſe. Schober führte dann weiter aus, daß
die jetzt eingeleiteten Verhandlungen der engliſchen
Regie=
rung mit den europäiſchen Staaten zwecks Herabſetzung der
Zölle von grundſätzlich größter Bedeutung ſeien. Ein guter
Ausgang der Verhandlungen werde zweifellos für die
Be=
gebung der Wirtſchaftskriſe von entſcheidender Bedeutung
ein. Die öſterreichiſche Regierung werde alles tun, um den
Wünſchen der franzöſiſchen Regierung Rechnung zu tragen.
franzöſiſchen Vorſchläge auf Einräumung von Vorzugszöllen
die Agrarſtaaten ſeien bereits in der öſterreichiſchen Regierung
Zehend beſprochen worden. Ein Vorſchlag der öſterreichiſchen
lierung, Vorzugszölle einzuräumen, ſei bisher jedoch noch nicht
ktert worden. Es ſei nunmehr Aufgabe der Europakommiſſion,
„dee der Vorzugszölle für Oeſterreich zu realiſieren. Es müſſe.
mit neuen Methoden geprüft werden, ob nicht die Herſtellung
freien Verkehrs zwiſchen den einzelnen Staaten möglich iſt.
Erfahrung habe gezeigt, daß die Herſtellung des freien Ver=
Es leichter durchzuführen ſei als die Ermäßigung der Zolſtarife.
Oſterreichiſche Regierung mache den Vorſchlag, daß
unverzüg=
ein Unterausſchuß eingeſetzt werde, der die weſentlichen
Ele=
ſte und Bindungen der Zollunion ſchaffen ſolle.
Curkius: Erklärungen zur Zollunion.
Nach den Erklärungen des öſterreichiſchen Außenminiſters
1ober nahm auch der deutſche Außenminiſter Dr. Curtius im
ymen einer größeren, die gegenwärtigen Aufgaben der
Euro=
ommiſſion behandelnden Rede zur Frage der deutſch=
öſter=
ſchen Zollunion Stellung, um ebenfalls einen Verzicht auf
* Projekt auszuſprechen.
„Der Gedanke der abſoluten Notwendigkeit eines engeren
wirtſchaftlichen Zuſammenſchluſſes der europäiſchen
Län=
der” ſo führte er aus, „hat in der letzten Zeit große
Fort=
ſchritte gemacht. Die Sachverſtändigen haben ſich von der
Velle dieſer Erkenntniſſe tragen laſſen. Ich hoffe, daß
Deſe Welle ſtark genug ſein wird, auch die Regierungen
Wder alle Hemmungen und Bedenken hinweg dem
vorge=
zeichneten Ziel entgegenzutragen.
Die Empfehlungen des Wirtſchaftsausſchuſſes berühren ſich eng
mit dem Gedanken, aus dem vor einigen Monaten der ihnen
allen bekannte Plan der deutſchen und der öſterreichiſchen
Regie=
rung hervorging. Mir liegt viel daran, einige Bemerkungen
da=
zu zu machen, Bemerkungen, die unabhängig von den in den
nächſten Tagen zu erwartenden Gutachten des ſtändigen
Inter=
nationalen Gerichtshofes im Haag ſind, das ſich auf die rechtliche
Seite der Angelegenheit bezieht. Die Abſicht der deutſchen und
öſterreichiſchen Regierung bei dem Projekt einer Zollunion
zwi=
ſchen ihren Ländern iſt von vornherein dahin gegangen, daß
dieſer Plan der Ausgangspunkt für weitergehende
Wirtſchafts=
verträge ſein ſollte, an denen eine möglichſt große Anzahl
euro=
päiſcher Mächte teilzunehmen hätte. Seitdem haben ſich die
Er=
eigniſſe überſtürzt, ſo daß ſich die urſprüngliche Sachlage völlig
verändert hat.
Wir ſtehen jetzt vielmehr in der europäiſchen
Studienkommiſ=
ſion vor Plänen von allgemeinerem Charakter. Wir wollen an
der Verwirklichung dieſer Pläne aktiv mit allen Kräften
mitarbeiten. In Erwartung eines fruchtbaren Ergebniſſes
der Arbeiten der europäiſchen Studienkommiſſion hat die
deutſche Regierung im Einvernehmen mit der
öſterreichi=
ſchen Regierung nicht die Abſicht, das urſprünglich ins
Auge gefaßte Projekt weiter zu verfolgen.”
Dr. Curtius erklärte ſodann zum Schluß, das erzielte
Er=
gebnis der Arbeiten der Europakommiſſion erſcheine, gemeſſen an
den Dimenſionen der furchtbar drängenden Not unſerer Zeit
ge=
ring. Daß wir in dieſem erſten Jahr der Tätigkeit des
Euro=
päiſchen Gremiums trotz aller gemeinſamen Bemühungen noch
nicht zu Ergebniſſen gelangen konnten, die unſeren leidenden
Völkern eine unmittelbarere und fühlbarere Erleichterung zu
brin=
gen imſtande ſind, wiro viele mit bangem Zweifeh erfüllen. Wir
dürfen unsaber unſererſeits durch ſolche Zweifel nichtlähmen laſſen.
Wir müſſen aus den Schwierigkeiten, die wir alle im Laufe unſerer
bisherigen Arbeit immer deutlicher erkannt haben, vielmehr nur
die immer dringendere Mähnung entnehmen, nicht nur das, was
ſchon jetzt praktiſch durchführbar iſt, ſchnell in die Tat
umzu=
ſetzen, ſondern darüber hinaus mit entſchloſſenem Mut auch an
die uns obliegenden größeren Aufgaben heranzugehen.
Flandins Erwiderung:
„Außerordenklich glücklich formulierk.”
Der franzöſiſche Finanzminiſter Flandin gab im Anſchluß an
Dr. Curtius im Namen der franzöſiſchen Regierung eine kurze
Er=
klärung ab, in der er feſtſtellte, daß die von Schober und Curtius
abgegebenen Erklärungen außerordentlich glücklich formuliert ſeien.
Im Namen der franzöſchen Regierung nehme er von dieſen
Erklä=
rungen Kenntnis. Er hoffe, daß das durch den deutſch=
öſterreichi=
ſchen Zollunionsplan entſtandene „Malaiſe” nunmehr endgültig
zerſtreut ſei. Der Bericht der Wirtſchaftlichen Sachverſtändigen
er=
öffne große Hoffnungen auf eine europäiſche Zuſammenarbeit. Er
könne im Namen von Frankreich erklären, daß die franzöſiſche
Re=
gierung mit allen Mitteln für eine engere Zuſammenarbeit der
europäiſchen Regierungen eintrete.
Jtalieniſche und kſchechoflowakiſche Befriedigung.
Im weiteren Verlauf der Sitzung des Europa=Ausſchuſſes
ergriff nach dem franzöſiſchen Finanzminiſter Flandin der
ita=
lieniſche Außenminiſter Grandi das Wort. Er erklärte, daß er
mit der größten Befriedigung Kenntnis von den Erklärungen des
deutſchen und des öſterreichiſchen Außenminiſters genommen
habe. Eine ähnliche Erklärung gab der tſchechiſche
Handels=
miniſter Krofta ab.
Damit fand die Vormittagsſitzung des Europa=Ausſchuſſes
ihren Abſchluß.
* Frankreich hat in Genf einen vollen Sieg davongetragen,
indem es Deutſchland und Oeſterreich zwang, die Zollunion
preiszu=
geben. Die Erklärungen von Schober und Curtius ſind nicht ganz
gleichlautend. Sie unterſcheiden ſich darin, daß Schober den
Ge=
danken der Zollunion bedingungslos preisgibt, während ausden
Formulierungen des deutſchen Außenminiſters
geleſenwerden kann, daß er den Anſpruch auf die
Zollunion aufrecht erhält und darauf
zurück=
greift, ſobald die Verſuche der
Europakommiſ=
ſion ſcheitern. Immerhin haben die Franzoſen erreicht, daß
aus den Erklärungen der Verzichtleiſtung das Wort „im
Augen=
blick” fallen gelaſſen werden mußte, wobei noch nicht einmal
ge=
ſagt iſt, daß die Franzoſen jetzt endgültig zufrieden geſtellt ſind.
Das Ergebnis iſt jedenfalls niederſchmetternd. Selbſt
das Blatt des Kanzlers, die „Germania”, verzichtet auf
einen Rechtfertigungsverſuch und begnügt ſich mit der
Entſchul=
digung, daß die franzöſiſche Politik dieſes Ziel nur durch ſchweren
politiſchen Druck erreicht habe, daß auch die Abgabe dieſer
Erklä=
rungen vor der Bekanntgabe des Haager Gutachtens erzwungen
worden ſei, daß endlich mehrere deutſch=öſterreichiſche
Formulie=
rungen für die Verzichterklärung von den franzöſiſchen Vertretern
der Reihe nach als unzureichend verworfen worden ſeien. Von der
Rechten her wird denn auch zum Alarm gegen die Reichsregierung
geblaſen und zum mindeſten der Rücktrittdes
Außenmini=
ſters, ſonſt der Rücktritt des ganzen Kabinetts,
gefordert. Die Deutſchnationalen werden vermutlich
ſchon am Freitag die Einberufung des Reichstages
verlangen. Der Stahlhelm bereitet eine große
Proteſt=
kundgebung vor und, wenn wir recht unterrichtet ſind, wird
auch ein Appell an den Reichspräſidenten erwogen,
um wenigſtens zu verhindern, daß unmittelbar nach dieſer
Nieder=
lage die franzöſiſchen Miniſter, die für den 26. und 27. d. M. ihren
Beſuch in der Reichshauptſtadt in Ausſicht geſtellt haben, als Gäſte
der deutſchen Regierung in Berlin erſcheinen.
Nach ſpaniſchem Vorbild?
Von unſerem Berichterſtatter.
L. Z. Agram, 1. September 1931.
Die Erkenntnis, daß es ſo nicht weiter geht, iſt in
Süd=
ſlawien zu einer Binſenweisheit geworden. Irgendetwas muß
geſchehen, damit der Staat dem Strudel der Wirtſchaftskriſe
ent=
riſſen wird, hinter der die ſchwerſten politiſchen Gefahren drohen.
Man weiß nur nicht recht, was man unternehmen ſoll. Zeiten
gloßer Not verlangen meiſt die Zuſammenfaſſung aller Kräfte‟.
Aber ſchon dieſer Anfang iſt in Südſlawien ungewöhnlich ſchwer.
Wie ſoll man denn zuſammenfaſſen können, was ſeit jeher
aus=
einanderſtrebte?
Südſlawien leidet an drei Kriſen. Zuerſt an
der politiſchen Kriſe, die durch die ſerbiſche Diktatur eine
Zeit=
lang ausgeſchaltet werden konnte. Sodann an einer latenten
Wirtſchaftskriſe und ſchließlich an einer ſchweren und akuten
Finanzkriſe. Das dringendſte Problem iſt augenblicklich die
Be=
ſchaffung von möglichſt vielem Geld. Doch die Gläubigerſtaaten
ſchütteln den Kopf. Wer ſoll denn die Garantie für ihre Anleihen
übernehmen? Das Belgrader Regime wird mehr denn je als
vor=
übergehend betrachtet und was nach ſeinem Sturze kommt, weiß
der liebe Gott allein. Schon im Vorjahre, als das Vertrauen des
Auslandes noch nicht ſo ſtark erſchüttert war, bekundeten die
weſt=
lichen Kapitalsmärkte eine erſtaunliche Verſteifung gegenüber
Südſlawien. Wäre der Zufall der deutſch=öſterreichiſchen
Zoll=
unionspläne nicht eingetreten, ſäße Belgrad heute noch ohne
An=
leihe dar. So erhielt es einen Tropfen auf einen heißen Stein.
Frankreichs Finanzhilfe wäre ſchon unter normalen Umſtänden
zu gering geweſen, durch die Ereigniſſe des Sommers aber wurde
ſie völlig wirkungslos.
Ein kurzer Ueberblick über die finanzielle Lage zeigt ein
düſteres Bild. Der Belgrader Staatshaushalt beträgt insgeſamt
13 Milliarden Dinar oder rund 900 Millionen Mark. Schon aus
dieſer verhältnismäßig geringen Summe erkennt man die ſchwache
Finanzkraft des Landes. Zur Deckung der Ausgaben dienen
natürlich in erſter Linie Zölle, Steuern, Monopole und Tribute.
Aber ſo wie die Reparationen plötzlich verſiegten, erfüllten auch
die Zölle und die Steuern nicht die Erwartungen. Man kann
den Rückgang der Zolleinnahmen und die Einbußen der Kauf= und
Steuerkräft des Landes aus ſeiner Handelsbilanz erſchließen. In
den erſten ſechs Monaten dieſes Jahres ging die
Ausfuhr um 31 Prozent und die Einfuhr um
25 Prozent im Werte zurück. Dazu kommen jetzt die
Ver=
luſte, durch das Weizenhandelsmonopol, die auf eine Milliarde
Dinar — 75 Millionen Mark — geſchätzt werden müſſen. Die
Mehrausgaben für die Weizenkäufe, die Mindereinnahmen bei
den Steuern, Zöllen und Staatsmonopolen ſowie der Verluſt der
Reparationseinkünfte haben das Belgrader Budget außer Rand
und Band gebracht. Die Ausgaben dürften kaum zu 60 bis 70
v. H. gedeckt ſein. Da die Erſchließung neuer Einnahmequellen bei
der Verarmung der Bevölkerung unmöglich iſt, bleibt nichts
anderes als eine unbarmherzige Droſſelung der Ausgaben und
die dringende Hoffnung auf eine möglichſt große und möglichſt
raſche Anleihe übrig.
Politiſche Anleihen können jedoch nicht ins Unendliche
ge=
währt werden. Die franzöſiſchen Bankiers tragen ſchließlich ihren
Kunden gegenüber die Verantwortung für die ausgeborgten
Gel=
der. Der franzöſiſche Sparer hat ohnehin ſchon mit politiſchen
Geſchäften ſehr betrübende Erfahrungen gemacht. Die vielen
Milliarden, die in den ruſſiſchen Aufmarſchbahnen ſtecken, bleiben
ihm unvergeßlich. Andererſeits kann Belgrad den Karren nicht
laufen laſſen, wie er laufen möchte. Es beſteht die Gefahr, daß
die Regierung die Weizenaktion nicht länger durchführen kann.
Die Preiſe müßten zuſammenbrechen und infolgedeſſen
Enttäu=
ſchung und Erbitterung aufflammen. Das Anſehen des Regimes
würde einen vernichtenden Schlag erhalten und die Erregung ſich
vielleicht in handgreiflichen Formen äußern. Zweifellos
wären ſolche Meutereien ausſichtslos, aber die
Regierung könnte nicht verhindern, daß ihr Kredit noch weiter
ſinkt. Auch die Offiziere und Beamten müſſen regelmäßig
be=
zahlt werden. In anderen Balkanländern kann man ihnen in
Zeiten der Verlegenheit die „Selbſtbezahlung” anheimſtellen, in
Südſlawien aber iſt das unmöglich. Hier wurde ja die
Ver=
faſſung zertrümmert, um reſtloſe Ordnung zu ſchaffen und die
Korruption auszurotten. Wo anders hat das Volk auch immer
noch eine wenn auch trügeriſche Hoffnung. Wenn es ſich getäuſcht
ſieht, bringt es ſeinen Unwillen durch Stimmzettel zum Ausdruck.
Wird die Wahlſchlacht gewonnen und die verhaßte Regierung
geſtürzt, geht ein Aufatmen durchs Land. Es dauert immer
Mo=
nate, bis es ſich erweiſt, daß die neue Regierung auch nichts
taugt. Aber in Südſlawien fehlt ſelbſt dieſes Ventil. Der
Um=
ſtand, daß jede ernſtliche Kritik verboten iſt, trägt beſtimmt nicht
zur Hebung der Stimmung bei, die ſich immer entſchiedener
ge=
gen das Regime richtet.
Die Regierung iſt nun in einer wenig beneidenswerten Lage.
Sie gleicht einem Schwerkranken, der ängſtlich verſchweigen muß,
daß er krank iſt. Ihre Innenpolitik war ganz auf die Philoſophie
Coués eingeſtellt. Sie erklärte täglich: Jetzt geht es gut, nun iſt
es beſſer, bald geht es ausgezeichnet, wunderbar . . . Sie kann auf
keinen Fall geſtehen, daß ſie verſagt und durch ihre frankophile
Außenpolitik auch die Handelspolitik ſo total verbaut hat, daß
Südſlowiens Ernte unverkäuflich iſt. Sie kann nicht geſtehen, daß
darin die Haupturſache ihrer finanziellen Zerrüttung liegt.
Trotzdem müſſen ſchon in der nächſten Zeit am Staatshaushalte
die ſchmerzlichſten Abſtriche vorgenommen werden, wenn nicht
alles zuſammenkrachen ſoll. Es beſteht die Gefahr, daß ſich
Bel=
grad dann durch einen kühnen Dreh hilft, indem es die
Schuld auf Deutſchland wirft. Der Verluſt der
Re=
parationseinkünfte könnte für die ganze Miſere verantwortlich
gemacht werden. Die ſerbiſche Diktatur würde ihre Hände in
Unſchuld waſchen. Sie muß die Gehälter herabſetzen und die
Ge=
treidepreiſe zuſammenbrechen laſſen, nur weil Deutſchland die
heiligſten Verträge zerriſſen hat. Geht es dem Volke nun noch
ſchlechter, ſo möge es ſich in Berlin bedanken. . .
Die Droſſelung der Ausgaben muß, unter welchem Vorwand
immer, auf jeden Fall eintreten. Aber das wäre nur der erſte
Schritt zur Sanierung. Dann muß die Anleihe kommen, und zwar
auf kommerzieller, nicht auf politiſcher Grundlage. Zu dieſem
Zwecke iſt es nötig, daß die Diktatur ſich
unſicht=
bar macht. Es hat heute keinen Sinn, ſich darüber den Kopf zu
zerbrechen, ob das Regime in zehn oder m zwanzig ahren die
Freitag, den 4. September 1931
Seite 2
ſüdſlawiſche Idee unter den widerſtrebenden Volksteilen ſo tief
verankern könnte, daß ſie vor ſeparatiſtiſchen Angriffen geſichert
iſt und ohne Gewalt über ihre Gegner zu triumphieren vermag.
Für theoretiſche Ueberlegungen iſt heute keine Zeit mehr
vor=
handen. Die Erkenntnis von der Notwendigkeit eines
Syſtem=
wechſels ſcheint auch in die Kreiſe der maßgebenden Männer
ge=
drungen zu ſein. Zugleich iſt man mit vollem Rechte überzeugt,
daß ein völliges Nachlaſſen kataſtrophale Wirkungen haben müßte.
Die Beruhigung der Geiſter konnte eben nicht durchgeführt
wer=
den. Völlige Freiheit in Südſlawien würde jetzt nur Freiheit
zum verſchärften Kampf bedeuten.
Man zerbrach ſich den Kopf über den beſten Ausweg.
Stehen=
bleiben kann man nicht, vorwärtsſchreiten kann man auch nicht,
und zurück kann man am wenigſten. Es bleibt nur ein Umweg
übrig. Daher ſtrebte man eine langſame und vorſichtige
Locke=
rung der Diktatur an. Man will vorerſt die Grundlage
der Regierung verbreitern, die bis heute nichts als eine allſeits
abgelehnte Idee und das gut bezahlte Militär hinter ſich hatte.
Man zog jetzt einen alten Plan wieder hervor. Eine einheitliche
„Staatspartei” aus ernannten Mitgliedern ſollte gegründet
wer=
den. Neben ſie wollte man eventuell auch eine ernannte Oppoſition
ſtellen. Der König ging in den letzten Wochen an die
Verwirk=
lichung dieſes Gedankens. Die Partei ſollte am 16. Auguſt, dem
10. Jahrestag ſeiner Thronbeſteigung feierlich proklamiert
wer=
den. Später wollte man aus ihren Reihen eine Kammer und
einen Senat zuſammenſtellen, um dem Staate eine
parlamen=
tariſche Faſſade zu geben. So hoffte man die erſehnte Anleihe zu
erhalten.
Dieſe Partei brauchte natürlich ehemalige Parlamentarier,
die ſchon durch ihren Namen die Konſolidierung der Verhältniſſe
andeuten ſollten. Der König verhandelte lange auf ſeinem
Jagd=
ſchloß in Bosnien mit ehemaligen gemäßigten Politikern. Mit
Matſchek und Pribitſchewitſch, den maßgebenden
Füh=
rern der Oppoſition, nahm er natürlich keine Fühlung. Es
wur=
den lediglich Männer konſultiert, von denen man hoffen konnte,
daß ſie mit ſich reden ließen. Allein man hatte ſich in dieſer
Hoffnung ſehr getäuſcht. Es iſt unbekannt, an welchen
Einzel=
heiten die Verhandlungen ſcheiterten. Sicher iſt nur, daß die
Mehrzahl der geladenen Perſonen es ablehnte, an den Abſichten
der Regierung mitzuarbeiten. Die Ueberzeugung, daß mit halben
Maßnahmen wenig gedient ſei, mag dafür ausſchlaggebend
ge=
weſen ſein. In der Ablehnung waren die ſerbiſchen
Parlamen=
tarier ebenſo einig wie die Kroaten und die Slowenen. Die
Teilnahme an der Verantwortung in einem ſo kritiſchen
Augen=
blick iſt zweifellos eine ſehr undankbare Aufgabe. Die „
Staats=
partei” hätte ja nur als Dekorum dienen, im übrigen aber
vor=
geſchriebene Politik machen ſollen. Der 16. Auguſt verlief
infolge=
deſſen in gedrückter Stimmung. Die Enttäuſchung war in
Bel=
grad ebenſo bemerkenswert, wie in anderen Städten des Landes.
Die Frage, was geſchehen muß, iſt alſo nicht gelöſt. Wenn
ein allmählicher Abbau des Regimes nicht möglich iſt, müſſen
bald die Umſtände ſtärker werden als alle taktiſchen Erwägungen.
Die Kroaten nehmen nach wie vor einen völlig ſtarren
Stand=
punkt im Sinne ihrer extremen ſeparatiſtiſchen Forderungen ein.
Aus Furcht, vom Volke einſt zur Rechenſchaft gezogen zu werden,
können ſich auch die gemäßigten Elemente nicht entſchließen, in
die Breſche zu ſpringen. Immer häufiger hört man flüſtern: Es
kommt ganz ſo, wie in Spanien. Phantaſtiſche Gerüchte über die
republikaniſche Strömung ſind im Umlauf. Der König wird einer
anachroniſtiſchen Herrſchſucht geziehen und für alles
verantwort=
lich gemacht. Seine Lage iſt überaus ſchwierig. Er gleicht dem
Manne, der ein Horniſſenneſt in der Fauſt umklammert hält. Er
weiß, daß er die Hand nicht ewig zudrücken kann, er weiß aber
auch, daß er furchtbar zugerichtet würde, wenn er einmal
los=
laſſen muß.
Der Verſuch, ein Uebergangsregime zu ſchaffen — denn als
ſolches wird die Staatspartei gewertet —, iſt vorläufig
geſchei=
tert, aber man darf nicht annehmen, daß damit die Würfel ſchon
gefallen ſind. Es ſtehen zu große Dinge auf dem Spiel, als daß
man die Hände in den Schoß legen könnte. Es geht um nichts
weniger, als um Thron und Staat. Daher muß man annehmen,
daß die Verſuche in kurzer Zeit erneuert werden. Die Frage,
wie die ſerbiſche Diktatur unter möglichſt geringen
Erſchütte=
rungen liquidiert werden kann, wird nicht mehr von der
Tages=
ordnung verſchwinden.
Veröffenklichung des Wirkſchafksprogtamms
bereiks am 6. Hepkember?
In politiſchen Kreiſen verlautet neuerdings, daß die
Reichs=
regierung ſich dahin entſchloſſen habe, ihre Arbeiten zur
Aufſtel=
lung ihres Wirtſchaftsprogrammes möglichſt zu beſchleunigen, um
ſchon in der kommenden Woche fertig zu ſein, während
urſprüng=
lich mit der Veröffentlichung erſt für den 15. September gerechnet
war. Jetzt dagegen ſoll wenn irgend möglich, die
Reichsnotver=
ordnung, in der alle Maßnahmen finanzieller, ſozialpolitiſcher
und wirtſchaftlicher Art zuſammengefaßt werden, etwa am 6.
Sep=
tember herauskommen, gleichzeitig mit der preußiſchen
Notver=
ordnung, um die Angriffsfläche für die öffentliche Kritik zu
ver=
breitern.
Vom Tage.
Am Donnerstag nachmittag fand in Mainz eine öffentliche
Kundgebung des Kongreſſes der Freien Gewerkſchaften ſtatt,
wo=
bei der heſſiſche Staatspräſident Adelung in einer Rede an den
Abwehrkampf der Gewerkſchaften im ehemals beſetzten
Rhein=
land erinnerte und ſich für Verſtändigung und Völkerfrieden gegen
politiſche und wirtſchaftliche Knechtung einſetzte.
In der heutigen Sitzung des Berliner Börſenvorſtandes wird
grundſätzlich beſchloſſen werden, daß die Erfüllung der am 15. 12.
fälligen Lieferungs= und Abnahmeverpflichtungen
hinausge=
ſchoben wird. Die Einzelheiten werden baldtunlichſt feſtgelegt,
Wegen der Erleichterung der Rückzahlung von Lombarddarlehen
ſind Verhandlungen eingeleitet.
Der Prozeß gegen den Führer des Deutſchtums in Poſen und
Pommerellen, der zu einer Verurteilung der Abgeordneten
ge=
führt hat, iſt Gegenſtand einer Petition beim Völkerbund.
Der Berliner Wochenendbeſuch des franzöſiſchen
Miniſterprä=
ſidenten Laval und des Außenminiſters Briand wurde, wie
Fran=
gois=Poncet, dem Reichsaußenminiſter Curtius in Genf mitteilte,
endgültig auf den 26. und 27. September feſtgelegt.
Zu ſchweren Unruhen iſt es in Ecuador wegen Ueberlaſſung
des Zündholz=Monopols an den ſchwediſchen Zündholz=König
Kreu=
ger gekommen.
Meuternde chileniſche Matroſen befinden ſich im Beſitz des
größten Teils der Flotte. Die Arbeiter ſympathiſieren, mit den
bolſchewiſtiſchen Forderungen der Matroſen und drohen mit dem
Generalſtreik. Die Regierung iſt zurückgetreten. Der
Belagerungs=
zuſtand wurde verhängt.
Brankreich verhinderk amerikaniſche
Auszahlungen
für beſchlagnahmtes deutſches Eigenkum.
EP. Paris, 3. September.
Der amerikaniſche Botſchafter Edge begab ſich am Mittwoch
zu dem Miniſterpräſidenten Laval, mit dem er eine längere
Unter=
redung hatte. Mit dem Beſuch Edges beim Miniſterpräſidenten
bringt man die Nachricht der „New York Times” in
Zuſammen=
hang, wonach Präſident Hoover eine Herabſetzung der
interalliier=
ten Schulden von einer vorherigen Verminderung der deutſchen
Reparationsſchuld abhängig mache, und die Meldung der Agence
Economique et Finangieres, daß eine amerikaniſche Initiative in
Bälde zu erwarten ſei. Irgendwelche Anhaltspunkte für die
Rich=
tigkeit dieſer Kombination fehlen jedoch von franzöſiſcher Seite
vollkommen.
Dagegen ſind, wie aus Waſhington gemeldet wird, nunmehr
neun Millionen Dollar für beſchlagnahmtes deutſches Eigentum
auszahlungsbereit. Unterſtaatsſekretär Caſtle erklärte jedoch, daß
der franzöſiſche Widerſtand, der trotz der Verhandlungen des
ameri=
kaniſchen Botſchafters Edge in Paris bisher nicht gebrochen
wer=
den konnte, die Auszahlung der Summen unmöglich wacht. Im
übrigen ſollen weitere neun Millionen Dollar ebenfalls
auszah=
lungsbereit ſein.
Botſchafter Edge iſt angewieſen worden, der franzöſiſchen
Re=
gierung dringlich nahezulegen, die Zahlungen des amerikaniſchen
Schatzamtes an deutſche Reedereien nicht weiter aufzuhalten.
Deutſchland ſchulde nach dem Schuldenabkommen mit Amerika
jähr=
lich etwa 9 Millionen Dollar für Bezahlung privater
amerikani=
ſcher Anſprüche gegen die Reichsregierung aus dem Weltkriege.
Andererſeits ſchulde Amerika deutſchen Privatleuten als zweite
Rate der im Freigabegeſetz von 1928 für die Beſchlagnahme
deut=
ſcher Schiffe, Pgtente und der Funkſtation Sayville zugebilligten
Entſchädigung etwa 18 Mill. Dollar. Dieſe Summe dürfe das
Schatzamt aber nach dem Freigabegeſetz nur zahlen, wenn die
Reichsregierung obige private Anſprüche befriedige. Nun habe ſich
die Reichsregierung im Jahre 1930 im Haag verpflichtet, im Faile
eines Moratoriums an keine Gläubigerregierung zu zahlen.
Ame=
rika betrachte obige 9 Mill. Dollar nicht als Verpflichtung zwiſchen
zwei Regierungen, ſondern als Zahlung Deutſchlands an private
Amerikaner und habe daher alle Zeichner des Haager Abkommens
um ihre Zuſtimmung erſucht. Alle hätten bereitwilligſt ſofort
zu=
geſtimmt, nur Frankreich weigere ſich, und, wie Edge berichte,
ſcheine es an dieſer Weigerung feſthalten zu wollen. Amerika
be=
dauere dieſe Verzögerung, da man wiſſe, daß gewiſſe deutſche
An=
ſpruchsberechtigte in großen finanziellen Schwierigkeiten ſeien, und
ſei an ſich bereit, dieſe 18 Millionen Dollar, morgen zu zahlen,
falls obige legale Schwierigkeit beſeitigt werden kann. Man müſſe
nunmehr verſuchen, einen anderen Ausweg zu finden.
Staatsſekretär Caſtle dementierte, daß der amerikaniſche
Botſchafter in Paris Edge mit dem franzöſiſchen
Miniſterpräſiden=
ten Laval Reparationsfragen, insbeſondere die Frage einer
Ver=
längerung des Hooverfeierjahres beſprochen habe. Schritte dieſer
Art würden zwar von gewiſſen Bankkreiſen und anderen Stellen
gefordert. Die Regierung beabſichtige aber nicht, in den nächſten
Monaten derartige Verhandlungen formell oder informell zu
führen.
Nummer 245
Die deutſche Auffaſſung:
„Reinerlei Rechke aufgegeben.”
Von maßgebender deutſcher Seite wird zu dem in der heutigen
Sitzung des Europa=Ausſchuſſes erfolgten Abſchluß der
Verhand=
lungen über den deutſch=öſterreichiſchen Zollunionsplan und den
hierzu abgegebenen Verzichterklärungen von deutſcher und
öſter=
reichiſcher Seite darauf hingewieſen, daß die Notwendigkeit des
Abbruches der Aktion von der Reichsregierung bereits ſeit
län=
gerer Zeit vorgeſehen worden war. Es habe ſich jetzt darum
ge=
handelt, mit möglichſt geringen Verluſten und mit der
ſelbſtver=
ſtändlichen Wahrung der Würde und der Haltung die Aktion zum
Abſchluß zu bringen. Seit den Ereigniſſen dieſes Sommers habe
es ſich als unmöglich erwieſen, mit Oeſterreich die Aktion
durchzu=
führen.
Es wird ferner von zuſtändiger deutſcher Seite betont, daß
kein rechtszerſtörender Verzicht erfolgt ſei und in den Erklärungen
der beiden Regierungen keinerlei Rechte aufgegeben worden ſeien.
Ueber die bervorſtehenden Verhandlungen über den
Zoll=
unionsplan im Rat ſeien bisher noch keine endgültigen
Verein=
barungen getroffen. Jedoch werden die heute abgegebenen
Er=
klärungen eine weſentliche Erleichterung der Lage bedeuten.
Die Erklärungen Flandins und Grandis waren, wie ferner
betont wird, nicht vereinbart. Die Erklärungen des deutſchen und
des öſterreichiſchen Außenminiſters haben in dem entſcheidenden
Satz, über den, wenn auch nicht formell ausgeſprochenen Verzicht
auf die gegenwärtige Durchführung des Zollunionsplanes
über=
eingeſtimmt. Jedoch weiſen die beiden Erklärungen weſentliche
Abweichungen der Eingliederung dieſer Verzichterklärungen in dem
geſamten Rahmen der politiſchen Ausſprache auf. Auf deutſcher
Seite betont man die ſelbſtverſtändliche Pflicht, auch weiter mit der
öſterreichiſchen Regierung in den bevorſtehenden Verhandlungen
im Rat zuſammenzugehen.
„IN Erwarkung, daß . .."
Berlin, 3. September.
Von einer ſehr maßgebenden Seite, die über die Entwickelung
des Problems der europäiſchen Zuſammenarbeit beſtens
unterrich=
tet iſt, wird uns mitgeteilt: Reichsaußenminiſter Dr. Curtius hat
ſeine Erklärungen, die er über die deutſch=öſterreichiſche Zollunion
im Europa=Ausſchuß in Genf heute abgab, mit den Worten
ein=
geleitet, „In der Erwartung, daß . . ." Was bedeutet das, Her=
Reichsaußenminiſter? Um dieſes Problem zu verſtehen, iſt es
notwendig, daß man ſich noch einmal Rechenſchaft über den bisher
zurückgelegten Weg gibt.
In dem Protokoll über die deutſch=öſterreichiſche Zollunior
hatten die deutſche und öſterreichiſche Regierung ihren Plan
al=
einen Beitrag zur Verwirklichung eines verbeſſerten Wirtſchafts
Europas bezeichnet und allen europäiſchen Staaten den Beitrit
offen gehalten. Der Gedanke, den die beiden Länder damit vo=
Europa aufgegriffen haben, iſt inzwiſchen Allgemeingut der wirt
ſchaftlichen Sachverſtändigen geworden.
Sowohl in dem von den Baſeler Bankſachverſtändigen beſtell
ten Bericht, wie auch in dem des vom Europa=Komitee eingeſetztet
Zehner=Ausſchuſſes, deſſen Bedeutung, in der heutigen Rede des
Reichsaußenminiſters beſonders hervorgehoben wurde, wird die
wirtſchaftliche Solidarität Europas ſtark unterſtrichen. Indem ſich
die europäiſchen Regierungen dieſe Ideen zu eigen machen, be
kennen ſie ſich zum erſtenmal zu einem Gedanken, der bisher ir
vagen und undeutlichen Formen in der europäiſchen Oeffentlichkeit
erörtert wurde. „Das Ziel, das erreichk werden muß”, heißt es in
dem Bericht, ziſt die weiteſtgehende Zuſammenarbeit der Nationen
Europas, um aus dieſem Kontinent einen gemeinſanen
Markt für die Erzeugniſſe der europäiſchen
Länder zu ſchaffen.‟ Der Bericht geht natürlich
da=
von aus, daß es nicht von heute auf morgen möglick
iſt, eine vollſtändige europäiſche Zollunion herbeizuführen. Ei
ſieht vielmehr hierfür ein Syſtem der ſtufenweiſen Annäherung
vor mit dem Endziel, „aus Europa eine vollſtändige wirtſchaft
liche und zollpolitiſche Einheit zu machen‟. Dieſes Ziel ſoll au
drei Märkten des Perſonen=, Waren und Kapital=Verkehrs er
reicht werden. Keinem Land werden dabei Opfer zugemuter
denen nicht entſprechende Vorteile gegenüberſtehen. Dabei müſſe.
natürlich Formen gefunden werden, welche die Zuſammenarbei
Europas mit anderen Kontinenten ſicherſtellen.
Die Erwartung, der der Reichsaußenminiſter in ſeiner her
tigen Erklärung Ausdruck gegeben hat, geht alſo dahin, daß e
nicht nur bei papierenen Beſchlüſſen bleiben darf, ſondern da
in Ausführung der oben entwickelten Gedanken wirtſchaftlich de
Grundſtein für eine neue europäiſche Wirtſchaftspolitik gelee
wird. Hierzu hat der Plan, der im März zwiſchen der deutſche
und der öſterreichiſchen Regierung behandelt worden iſt, den en
ſcheidenden Impuls gegeben. Der Kerngedanke des deutſch
öſterreichiſchen Planes, deſſen urſprünglicher Sinn durch Mißtraue
entſtellt und politiſiert worden iſt, iſt alſo nicht zerſtört, ſonder
wird und muß den Anfang zu einer Wirtſchaftsbefriedung Eur!
pas bilden.
* Am Grabe Rainer Maria Rilkes.
Um die letzte Ruheſtatt großer Menſchen wehen keine
Trauerfahnen. Schmerz um unwiederbringlich Verlorenes,
Jam=
mer um das, was unerbittlich in den Schoß der Vergangenheit
verſunken iſt — an den Gräbern unſerer Großen haben dieſe
Gefühle keinen Platz. Das Kleine des Alltags, jede der tauſend
Sorgen, Freuden und Hoffnungen verblaſſen im Unweſentlichen,
wenn zu unſeren Füßen das Grab eines Menſchen liegt, der
über dem Leben ſtand. Der alles aus der Höhe des
Erd=
gelöſten erkannte und betrachtete wie Rainer Maria Rilke.
Wirken und Sein fließen in ihm zu Einem zuſammen und
ſtein nichts von der Stunde der Geburt und des Todes. Drei
einfache Namen nur reichen ſich die Hände. Namen, in denen
ſich die urewigen Spannungen zwiſchen Mann und Weib
aus=
gleichen. Namen, aus denen Wärme und Glanz der Sonne
Oeſterreichs leuchten. Namen, deren Klang die milde, unendlich
weiche Landſchaft um das Donautal, um die Wachau, um Melk
und Krems und Wien malt, den Blick ins Grenzenloſe führt,
die Welt vom Gegenſtändlichen löſt und eine alte Kultur zum
Geſtirn verſunkener Jahrhunderte verklärt.
Das Antlitz des Grabmals ſchaut nach Süden. Aus einer
Welt, die hoch über dem Tale liegt, in dem die Rhone zum
Mittelmeer wandert, empfängt am frühen Morgen der graue
Stein das Licht des Tages und bannt es, bis hinter Montana
und Vermala, hinter den Diablerets der letzte Glanz verſinkt.
Aus firnweißen Höhen herab weckt die Sonne den Schläfer, wenn
ſie über dem Monte Leone oder den Miſchabels aufgeht. Mit
der webenden Wärme eines früchtegeſegneten Tales, mit dem
Blütenſtaub hängender Gärten und mit der Farbenglut
fallen=
der Herbſtblätter umhegt ſie die Blumen des einfachen flachen, weiland heiligen römiſchen Reiches deutſcher Nation, der lange
ſchein ihres Abſchiedes von den Eisfeldern hoch über dem
Turtmanntal, bis zu den Hängen des Val d’Anniviers und
Val d’Hérence hinab zur Kirche von Raron, dem alten ſtolzen
Herrenſitz im Wallis.
Die Sehnſucht vieler deutſcher Jahrhunderte ſank mit Rilke
ins Grab. Sehnſucht endloſer Wanderwege, unergründlichen
Suchens von Wunderdingen in der ſüdlichen Sonne, Sehnſucht,
die Hunderte von Pfaden über unwirtliches Gebirge ſchuf und
immer wieder aufbaute, wenn die Elemente ſie zerſtörten. Die
den Bergen den Schrecken nahm, der ſie lange Jahrhunderte
umwittert khatte, die ihre Schönheit ergründete und ſie pflückte Lſuchen und zu finden.
wie die Alpenroſen an den Hängen der Päſſe. Und die
lang=
ſam von dem Wunderſamen des Weges umzaubert wurde, daß
ſie ihr Ziel vergaß und die Berge um ihrer ſelbſt willen
auf=
ſuchte. Das Hohe Lied deutſcher Sehnſucht nach dem Lande
Italia, nach der ſonnigen Lombardei und dem blauen
Mittel=
meer: Hier am Grabe Rilkes klang ihr letzter Abgeſang, zerbrach
das Inſtrument an der Schwelle einer neuen Zeit. Der Dichter
beſchloß einen Geiſterzug, deſſen Reihe unabſehbar iſt, der ſich
weit in die Tiefen der erſten chriſtlichen Jahrhunderte verliert.
Aus der Gruft Rilkes wachſen zart und ſchüchtern erſte
Sproſſen von Efeu und Immergrün. Bereiten ſie den grauen
ſchlichten Stein zu ſeiner gewaltigen Aufgabe vor, die das
Lebenswerk des Schläfers da unten geformt hat. Dieſer Stein
muß Grenzwacht halten. Denn wenige hundert Meter oberhalb
überwinden die Grenzen der Zeit. Darum ſagt auch der Grab= von Raron, auf den Graten des Wildſtrubels, des Balmhorns
und des Bietſchhorns zieht eine unſichtbare und doch ſo hohe
Grenze ihre Spuren, eine Grenze, die freilich mit den politiſchen
Bezirken nichts zu tun hat. Hier oben reichen ſich die Kräfte
des Südens und die Kräfte des Nordens die Hände, ſcheiden
ſich Regen und Sonne, Schnee und Wind, tritt vor allem die
Sprache aus ſorglos geſichertem Gehege auf ein heißes
Kampf=
feld. In Rainer Maria Rilkes Grab läuft der Norden, der
Süden und der Weſten nach raſtloſen Wanderungen auf
Grenz=
pfaden zuſammen zur großen kulturellen Waſſerſcheide, zum
ehernen Drehpunkt dreier Welten. Auf altem deutſchen Walſer
Boden, den ſchon die Urväter durch meilenlange Waſſerleitungen
mit dem Tau der Gletſcher bewäſſerten, um dann das deutſche
Korn, den Roggen, in den Boden zu verſenken, wirft vom
Simplon her Mailand und Rom ſeine Schatten und klopft leiſe
an, drängen fränkiſche Laute vom Weſten her über den
Genfer=
ſee, über Martinach, über Sitten und Siders zum
ſchickſalsver=
pflichteten Ausgleich jahrhundertelangen Zurückweichens. Hier
an den ſonnigen Hängen des Lötſchbergs fand der Sohn des
Hügels am Mittag. Und am Abend ſchimmert nur der Wieder= in Frankreich gelebt hatte, fand ein europäiſcher Geiſt die höchſte
Pflicht und die letzte Reife ſeines Daſeins — nach ſeinem Tode.
Daß Rainer Maria Rilke das weihevolle Gefäß des
Mutter=
lauts ein. Leben lang hoch hielt, daß er ſein Bewußtſein, wo
immer er war, in dieſen Kelch hineinverſenkte, daß er ihn immer
wieder inbrünſtig austrank und ein jedes Mal ihn wieder mit
herrlicherem Trank füllte, der ewig mit der deutſchen Sprache
verbunden ſein wird, das allein berechtigte ihn und nur ihn,
hier auf dem Friedhofe der Felſenkirche von Raron, angeſichts
der Wolkenkönige unter den Schweizer Bergen hoch über den
fruchtgärenden Aeckern des Rhonetals die Statt ſeiner Aſche zu
Hier bewahrt Rilke den Pokal der deutſchen Sprache in de
Tiefe eines myſtiſchen Wortes, das er aus den Gründen eine
jahrtauſendalten Bewußtſeins heraufholte, das das Letzte, da
Schönſte wie das Furchtbarſte, gnädig verſchleierte:
Roſe, o reiner Widerſpruch,
Luſt,
niemandes Schlaf zu ſein
unter lo vielen
Lioern.
Unendlicher Wohllaut der Sprache, die füße Weichheit bei
klungener Kinderlieder tönt aus Dir herauf!
Möge Letztes im Sinn dieſer Worte immer wieder den grau
ſamen Händen des Verſtandes entgleiten, möge dieſer Ruf 3.
den tiefſten Wurzeln unſeres Weſens hinleiten, das immer un
ewig im Mythos und in der Myſtik das Höchſte finden wird.
— „Im Weſten nichts Neues” zur öffentlichen Vorführung ſre
gegeben. Die Filmprüfſtelle Berlin hat unter dem Vorſitz des Hert
Reg.=Rats Zimmermann den Univerſal=Film „Im Weſten nichts Neue‟
nach dem gleichnamigen Roman von Erich Maria Remarque zur öffe:
lichen Vorführung ohne Ausſchnitte freigegeben, nachdem das Ausw0
tige Amt und das Reichswehrminiſterium als Sachverſtändige ihre bi
herigen Bedenken gegen die Vorführung des Film fallen gelaſſen habe
gang mit einem großen Preisausſchreiben für die be
deutſche Gegenwartsnovelle (15000 RM. Preiſe).
ehrenamtliche Jury haben u. a. übernommen: Dr. Paul Fechter, 2
Alfons Paquet, Dr. Wilhelm von Scholz, Frau Helene von
Noſtih=
iſt erfreulich, daß trotz der ſchweren wirtſchaftlichen Lage auf dieſe We.
wieder einmal etwas für die Förderung des wertvollen Teils des der
ſchen Schrifttums geſchieht. — Beſonderes Intereſſe wird diesmal d
Unterhaltungsteil finden, in dem der bedeutende ſpaniſche Philoſoph u.
Schriftſteller Joſé Ortega y Gaſſet über „Die Frau als Illuſion d.
Mannes” ſchreibt, der bekannte Theatermäzen und =leiter Grbpr:
Neuß eine Betrachtung über das „Theater am Wendepunkt” bringt, u.
ein Einblick in die Werkſtatt der Silhouettenfilm=Künſtlerin Lotte R
niger getan wird. — Witzig und nachdenklich daneben ein illuſtriert
Kapitel über das Téte=Zrtöte. — In der Abteilung Wohnung und Kut
zeigt die „neue linie” ein für ihre Leſer entworfenes Gigenhaus, d
bereits für den verhältnismäßig geringen Betrag von 1400 Mk. ſchlüſſ
fertig geliefert werden kann. Daneben den intereſſanten Umbau ein
Dachwohnung, Plaſtik von Ernſt Barlach, neuartig grabiertes Silb
und Malerei auf Glas. — Die Mode bringt diesmal in ausgezeichnet
Fotos einen Ueberblick über die neue Hutmode, ferner ſind bereits ”
Vorſchau auf Herbſt und Winter das Abendkleid. Enſemble und Manr
Nock und Bluſe in neueſten Modellen zu ſehen. Das Septemberheſt
neuen linie” iſt überall für 1 Mk. zu haben, wo nicht, direkt vom 24
lag=Otta Beher, Leipzig.
Airm der
nolwendig. — Für einen gerechten Finanz
g ihren M
ſert
jate
gen macht
der hie
eutob
Berlin, 3. September.
Vie bereits geſtern von uns gemeldet, empfing der
Reichs=
kex er am Mittwoch die Vertreter des preußiſchen
Landgemeinde=
te. Weſt, wobei ſie dem Kanzler auf folgende Entſchließung
u Vorſtände des Verbandes der Preußiſchen Landgemeinden
udes Deutſchen Landgemeindetages verwieſen:
Die finanzielle Not der ländlichen
Gemein=
de iſt auf das Höchſte geſtiegen. Mit
Sparmaßnah=
u allein läßt ſie ſich nicht beheben. Die Notverordnungen und
Din Ausſicht geſtellten zukünftigen Maßnahmen der
Reichs=
wrung und vieler Länderregierungen laſſen bisher ein
genü=
ces Verſtändnis für die Lage der deutſchen Landgemeinden
Diſſen. Der Deutſche Landgemeindetag fühlt ſich daher ver=
„tet, auf die äußerſt bedrohliche und ernſte Situation der
— chen Landgemeinden mit allem Nachdruck hinzuweiſen. Wenn
—. Notlage nicht baldigſt durch entſprechende Maßnahmen der
DSregierung gemildert wird, ſo muß der Deutſche Landge=
—detag für die beſtimmt zu erwartenden ſchwerwiegenden
Fol=
die Verantwortung den Stellen überlaſſen, welche die ernſt
cinten ruhigen Vorſchläge der deutſchen Landgemeinden bis=
Eingehört verhallen ließen.
luch die Richtlinien des Herrn Reichsfinanzminiſters für
e: „Sparaktion” gehen in erheblichem Umfange wiederum nur
v großſtädtiſchen Verhältniſſen aus und nehmen daher auf ein
wdem Deutſchen Städtetag aufgeſtelltes Sanierungsprogramm
Bg. In der vor wenigen Tagen veröffentlichten gemeinſamen
(gebung des Landkreistages, Reichsſtädtebundes, Verbandes
Dreußiſchen Provinzen ſowie des Deutſchen
Landgemeinde=
to iſt bereits feſtgeſtellt, daß die großen Städte und die „
deut=
ſo Gemeinden” und die Gemeindeverbände nicht ein und
das=
ſo ſind. Das Sanierungsprogramm des Städtetages iſt nur
iyern zu begrüßen, als in der kommunalen Betätigung und in
Dkommunalen Verhältniſſen der großen Städte endlich die
(hränkungen und Erſparniſſe Platz greifen ſollen, die in den
Eichen Kreiſen und kleineren Gemeinden bereits ſeit langem
S geführt ſind. Die kleineren Gemeinden waren ſchon infolge
S geringen Steuerkraft von jeher nicht in der Lage, eine
wtige Ausgabenpolitik zu treiben. Für die ländlichen Kreiſe,
f= die Klein= und Mittelgemeinden iſt infolgedeſſen das
Sa=
ngsprogramm des Städtetages in weſentlichen Punkten be=
Eingslos. Um ſo mehr iſt es zu bedauern, daß ſowohl die
2linien des Herrn Reichsfinanzminiſters wie auch die
Richt=
i einzelner Länderregierungen ſich an dieſes Sanierungs=
Eramm des Städtetages halten und glauben, bei den Gemein=
Oſchlechthin durch Befolgung dieſer Vorſchläge eine
Er=
tis erzielen zu können.
Die Finanznot der ländlichen Gemeinden und Kreiſe beruht
rn. auf einer zu großen Ausgabefreudigkeit, ſondern auf der
roßen Städte einſeitig bevorzugenden
Vertei=
g des Steueraufkommens durch die
Finanz=
a gleiche der meiſten Länder ſowie auf der Ueberbürdung
zwangsläufigen Ausgaben in den Gebieten der
Sule, der Fürſorge und des Straßenbaues.
Dieſe Finanznot wird noch beſonders verſchärft durch die
Sixkaſſennotperordnung, die den Sparkaſſen ver=
Ht, irgendwelche Kredite den Gemeinden zu gewähren und
t die leiſtungsſchwachen Landgemeinden bei den ſchlechten
ereingängen und dem beſonders ſtark geſunkenen
Steuerauf=
ten in eine völlig unhaltbare Lage bringt. Infolge dieſes
igen Steueraufkommens ſind die ländlichen Gemeinden nicht
er Lage, mangels Kaſſenkredite ihrer Sparkaſſen die
vorge=
ebenen Vorauszahlungen auf den ſchon an ſich
ungerecht=
gten Anteil an der Kriſenfürſorge zu leiſten, ſowie die im
reſſe der Verminderung der Arbeitsloſen bereits
angefan=
n Arbeiten durchzuführen. Bei den wirtſchaftlichen und
rlichen Verhältniſſen auf dem Lande ſtellen ſich weiterhin die
Rückſtände angeordneten Verzugszahlungen und =zinſen als
verfehlte Maßnahme dar.
Nach den Ausführungen des Herrn Reichsarbeitsminiſters
dem Kongreß der freien Gewerkſchaften in Frankfurt iſt für
nächſten 7 Monate mit einer Ausgabe des Reiches und der
einden von 2 Milliarden RM. für die Arbeitsloſen zu rech=
Die bereits in den letzten Monaten untragbar gewordenen
Ifahrtslaſten der Gemeinden müſſen ſich infolgedeſſen im
nenden Winter weſentlich erhöhen. Die geſamten Ausgaben
die Arbeitsloſen werden aber nur dann aufgebracht werden
en, wenn die Organiſation nach den Vorſchlägen des Deut=
Langemeindetages durch Schaffung einer Reichsar=
beitsloſenfürſorge geändert wird, in der die
Kriſenfür=
ſorge und die Wohlfahrtspflege zuſammengefaßt ſind. Darüber
hinaus muß bei der Gewährung jeglicher
Arbeitsloſenunter=
ſtützung nur nach Bedarf die Bedürftigkeit durch eine Vorprüfung
bei den Gemeinden nachgewieſen werden. Die
Naturalverpfle=
gung der Arbeitsloſen muß baldigſt entſprechend den
Verhält=
niſſen in den einzelnen Bezirksfürſorgeverbänden von den
letzte=
ren gefördert werden, wenn auch durch eine derartige Maßnahme
weſentliche Erſparniſſe nicht erzielt werden.
Je größer die finanzielle Not wird, um ſo dringender muß
außerdem die Forderung des Deutſchen Landgemeindetages nach
einem gerechten Finanzausgleich wiederholt werden.
Dieſer Finanzausgleich darf nicht mehr wie bisher das zufällige
örtliche Steueraufkommen berückſichtigen, ſondern muß endlich in
erſter Linie von der Einwohnerzahl und der Kinderzahl der
Gemeinden ausgehen.
Nachdem die Ausgaben der Gemeinden und
Gemeindever=
bände für die Wegeunterhaltung durch den in den letzten Jahren
geſteigerten Kraftwagenverkehr beſonders angewachſen ſind, iſt
eine ſtärkere Beteiligung des letzteren an den Ausgaben für die
Straßenunterhaltung nicht mehr aufzuſchieben. Zu dieſem Zweck
iſt beſchleunigt die Kraftfahrzeugſteuer in eine
Betriebsſtoff=
ſteuer umzubauen, deren erhöhte Einnahmen ausſchließlich den
Wegeunterhaltungspflichtigen zufließen müſſen.
Die Richtlinien, die der Reichsfinanzminiſter zur
Durchfüh=
rung der Notverordnung des Reichspräſidenten zum Ausgleich
der Haushalte der Länder und Gemeinden an die
Landesregie=
rungen in einem Rundſchreiben verſandt hat, enthalten, dem
„Berliner Börſen=Courier” zufolge, neben der Aufhebung
von langfriſtigen Verträgen mit hochbezahlten
Angeſtellten noch eine ganze Reihe von
Einzelempfeh=
lungen für Erſparniſſe bei Ländern und
Ge=
meinden. Für die Perſonalerſparniſſe empfiehlt der
Reichs=
finanzminiſter: Kürzung der Beſoldung, Herabſetzung des
Hun=
dertſatzes bei den Penſionen, Wartegeldern und
Hinterbliebenen=
bezügen uſw. In erſter Linie wird Angleichung an die
Reichsbeſoldung erſtrebt. Die Aenderung kann auch
er=
folgen durch Verlängerung der Aufrückungsfriſten für die
Dienſt=
altersſtufen und durch Vermehrung der Dienſtaltersſtufen.
Weiter ſehen die Richtlinien vor: Wegfallvermerk bei
Be=
amtenſtellen, Entlaſſung von Arbeitern und Angeſtellten,
Herabſetzung oder Streichung von Notſtandsbeihilfen,
Unter=
ſtützungen uſw. Ferner ſchlagen die Richtlinien vor, daß
Bau=
ten unterlaſſen werden, wenn die Mittel für die
Wohlfahrts=
erwerbsloſen nicht voll vorhanden ſind. Auch hält es der
Reichs=
finanzminiſter für angezeigt, den Neubau von Hotels Gaſtſtätten,
Penſionen, Theatern Kinos und ähnlichen Dingen mit hohen
Verwaltungsgebühren oder ſonſtigen Lizenzgebühren zu
verbie=
ten. Für das Unterrichtsweſen wird die Erhöhung
der Klaſſenzahl und der Pflichtſtundenzahl, die
Einengung der Freiſtellen durch ſtärkere
Begab=
tenausleſe, die Einſchränkung der Ausgaben für Stipendien
uſw. empfohlen. Wegen einer Juſtizreform will ſich der
Reichs=
finanzminiſter mit dem Reichsjuſtizminiſter in Verbindung ſetzen.
Er rät jetzt ſchon den Ländern eine Herabſetzung der
No=
tariatsgebühren an. Wegen der Erſparniſſe an den
Für=
ſorgelaſten verweiſt der Reichsfinanzminiſter auf die Richtlinien
des Städtetages. Im übrigen empfiehlt er den Ländern und
Gemeinden Abſchlagszahlungen auf ihre kurzfriſtigen Kredite.
Nur in ſehr vorſichtiger Form ſtellt er eine Umſchuldungsaktion
in Ausſicht. Länder und Gemeinden müßten ſelbſt
Schulden=
tilgungspläne aufſtellen und für die Abdeckung aus laufenden
Mitteln in den nächſten Jahren Gewähr leiſten. Zur
Wohlfahrts=
erwerbsloſenfürſorge heißt es in dem Rundſchreiben zum Schluß:
Ich muß ſchon jetzt darauf hinweiſen, daß ich auch auf dem
Ge=
biet der Wohlfahrtslaſten nur dort unterſtützend eingreifen
werde, wo in der betreffenden Gemeinde alles zum
Etatsaus=
gleich Erforderliche getan worden iſt.
Der „Reichsbund der höheren Beamten hat an die
Reichs=
regierung ein längeres Schreiben gerichtet, in dem er ausführliche
Vorſchläge für Einſparungen in der Verwaltung macht.
Aus=
gehend von der „wachſenden Erkenntnis”, daß nicht ein einzelner
Stand, nicht die „Wirtſchaft” für das Schickſal des Volkes
maß=
gebend iſt, ſondern nur der Staat als Organiſation aller
Volks=
genoſſen, weiſt er auf die große Bedeutung der Beamntenſchaft bei
allen Maßnahmen hin. „Auf die Kraft der Beamtenſchaft, die
Staatsmaßnahmen gut vorzubereiten und gerecht und entſchloſſen
mit Ausdauer und Verſtändnis in die Tat umzuſetzen, kommt es
unter Verhältniſſen, wie ſie dem deutſchen Volke noch bevorſtehen,
beſonders an.” „Die Erkenntnis der grundlegenden Bedeutung der
Beamtenarbeit bildet den Ausgangspunkt für die klare Scheidung
zwiſchen Beamtentum und (privater) Arbeiter= und
Angeſtellten=
ſchaft.”
Die höhere Beamtenſchaft verkennt nicht, daß auf faſt allen
finanziellen Gebieten Einſchränkungen nötig ſind. Durch
Erſpar=
niſſe allein iſt aber eine Beſeitigung der Volksnot nicht zu
er=
reichen. Neben der Reform der Verwaltung müſſen zwei
Vor=
bedingungen erfüllt ſein: 1. Die unter großen Opfern erſparten
Mittel dürfen nach Ablauf des Hooverjahres, nicht als
Repara=
tionszahlungen, ins Ausland wandern, und 2. muß eine
plan=
mäßige Ausweitung des Lebensraumes des deutſchen Volkes
er=
folgen, durch innere Siedlungspolitik (dazu gehört auch die
Be=
ſeitigung der Hinderniſſe durch eine willkürliche Grenzziehung)
und Rückgcwinnung des Koloniallandes.
Die höheren Beamten wiſſen, daß eine ſparende
Verwaltungs=
reform ohne ſtarke Beeinträchtigung der perſönlichen Belange
vie=
ler Beamten nicht möglich iſt. Dennoch fordern ſie dieſe und
machen folgende Vorſchläge: Wiederherſtellung einer größeren
Selbſtverantwortung, Zuſchußpolitik für Länder und Gemeinden
iſt nicht tragbar, Erhaltung eines möglichſt tüchtigen
Berufs=
beamtentums, Anſtellung allein nach Leiſtung ohne Rückſicht
auf Parteizugehörigkeit, Einſchränkung, der ſog. politiſchen
Be=
amten auf das unentbehrliche Maß, Vereinheitlichung und
Verein=
fachung des Steuerrechts und des Rechtsſchutzes, des formalen
Ver=
waltungsrechtes, Beſchränkung der Spitzenbehörden auf
richtung=
gebende Tätigkeit, Zurückſtellung aller unbedingt nötigen
Sach=
auslagen, Einführung des Nettohaushaltes in den
Wirtſchafts=
verwaltungen, keine Einführung privatwirtſchaftlicher Formen in
den Verkehr der öffentlichen Verwaltung, weil eine Gefahr für
die Lauterkeit, Freigabe der Hauszinsſteuer für Mietſenkung. Die
Reform kann zum großen Teil im Rahmen der Reichsverfaſſung
erledigt werden, wenn nur der ernſtliche Wille da iſt. Dazu gehört
auch die Bereinigung der Ländergrenzen, der En= und Exklaven,
und Zuſammenſchluß oder Anſchluß leiſtungsſchwacher Länder.
Trotz der Opfer, die damit für die höhere Beamtenſchaft
wie=
der verbunden ſind, iſt die höhere Beamtenſchaft zur Mitarbeit
daran bereit und bittet die Reichsregierung, zu benennende
Ver=
trauensperſonen heranzuziehen.
Der Geſchäftsführende Vorſtand des Deutſchen
Beamtenbun=
des trat am Donnerstag in Berlin zu einer außerordentlichen
Sitzung zuſammen, in der er ſich mit der gegenwärtigen
beamten=
politiſchen Lage und den neuen Maßnahmen gegen die
Beamten=
ſchaft beſchäftigte. Einſtimmig nahm der Vorſtand eine
Ent=
ſchließung an, die u. a. beſagt:
„Der Beamtenſchaft ſind durch die Verordnung vom 5. Juni
1931 ſchwerſte Belaſtungen auferlegt worden deren in Ausſicht
geſtellte Milderung immer noch auf ſich warten läßt. Statt zu
mildern, hat man weitere Maßnahmen zu Ungunſten der
Be=
amten getroffen und in Ausſicht genommen. Einige Länder
haben bereits über die Reichsregelung hinausgehende
Kürzun=
gen vorgenommen. Die Verordnung vom 24. Auguſt 1931 gibt
den Ländern in dieſer Beziehung völlig freie Hand. Dieſes
Vorgehen, das den Ländern und Gemeinden bei ihrer finanziellen
Abhängigkeit vom Reich Sondermaßnahmen gegen die Beamten
nahelegt, muß deutlich gekennzeichnet werden. Der Glaube an
Recht und Gerechtigkeit, die ein Staat in einer Zeit wirtſchaftlicher
Not beſonders achten ſollte, geht bei der angebahnten Weiſe
völ=
lig verloren. Die Vorenthaltung der Alterszulagen bedeutet
einen Einbruch in das Beſoldungsſyſtem, die Beſeitigung eines
im Geſetz ausdrücklich feſtgelegten Rechtsanſpruches, eine ganz
unterſchiedlich wirkende wirtſchaftliche Benachteiligung.
Außer=
dem muß feſtgeſtellt werden, daß dieſe Maßnahmen, wenn nicht
die bisher gültigen und anerkannten Rechtsauffaſſungen
rück=
ſichtslos beiſeitegeſchoben werden, nicht durch Notverordnung
er=
laſſen werden können. Der Geſchäftsführende Vorſtand des
Deutſchen Beamtenbundes, ſo fährt die Entſchließung fort,
ver=
urteilt die bürokratiſche und fiskaliſche Art vermeintlicher
Spar=
maßnahmen. Die Beamten verlangen, daß weitere wirtſchaftliche
und rechtliche Schädigungen unterbleiben.”
Aie
A
Die 7. Inkernglionale Büro-Ausftellang.
automatiſche Büro. — Büros heute und früher. — Der
der Maſchine. — Der automatiſche Buchhalter. — Die
iſchreibmaſchine. — Geräuſchloſe Schreibmaſchinen. —
För=
derung der Geſundheit.
Die „Internationale Büroausſtellung”, die am 4.
Septem=
in Berlin eröffnet wird, läßt erkennen, in welchem gewal=
1 Umfange unſer Maſchinenzeitalter ſich bereits auch der
os bemächtigt hat. Faſt auf allen Gebieten des Büroweſens
der Weg zurückgelegt worden, den das Schreibgerät vom
lſekiel bis zur Schreibmaſchine gemacht hat. In früherer
war Büro und Buchhaltung von der Tüchtigkeit der
An=
ellten abhängig. Jetzt werden dieſe ſtark entlaſtet durch
reiche Maſchinen, die wie denkende Gehirne arbeiten und
ei noch den Vorzug haben, daß Rechenfehler bei ihnen
aus=
hloſſen ſind. Das moderne automatiſche und mechaniſierte
IO berfügt ſelbſtverſtändlich über die beſten Schreibmaſchinen,
denen ganz moderne Syſteme mit zahlreichen
Verbeſſerun=
wvie z. B. „Endlos=Schreibmaſchinen” und „
Fernſchreib=
cinen” hier zu ſehen ſind. Große ſenſationelle
Umwäl=
gen wie auf dem Gebiete des Radios gibt es hier kaum,
II die Maſchineninduſtrie iſt beſtrebt, gediegene Arbeit zu
ern, die ſich durch große Zuverläſſigkeit auszeichnet, aber ſie
nicht durch irgendtvelche unerprobte, ſenſationelle
Neuerun=
berblüffen. Erſtaunlich iſt aber, wie man es verſtanden
die ſchwierigſten Rechengänge, die ein kluges Gehirn in
Eſtrengteſter Arbeit erledigen kann, durch die Maſchine aus=
Een zu laſſen. Da gibt es nicht nur Addiermaſchinen, die
durch große Schnelligkeit der Arbeit auszeichnen, ſondern
9 als wirkliche techniſche Senſation, die allerdings nicht für
Aroße Publikum berechnet iſt, automatiſche Rechenmaſchinen,
Lenen man multiplizieren und dividieren kann. Das Er=
„ls wird fein ſäuberlich automatiſch aufgeſchrieben, ſo daß
* keine Schwierigkeiten hat, wichtige Rechnungen feſtzuſtellen
* zu prüfen. Wie oft mußte früher, wenn das Ergebnis
1angreicher Rechnungen nicht ſtimmte, der Buchhalter ſeine
Seit ausführen, und wenn er jedesmal, wie es vorkam, ein
Leles Ergebnis heraus bekam, zum ſicheren Zeichen, daß alle
Snungen falſch oder unzuverläſſig waren, dann mußte der
Stblchhalter einſpringen, und ſchließlich mußte der Prokuriſt
* *er Chef ſelbſt die Rechnungen prüfen, bis endlich ein all=
gemein befriedigendes Ergebnis feſtgeſtellt werden konnte. Die
kunſtvoll ausgeführten Rechenmaſchinen, die wahre Wunder
tech=
niſcher Leiſtung ſind, haben auf dieſem Gebiete Wandlung
ge=
ſchaffen. Automatiſche Buchhaltungsmaſchinen ergänzen das
Büromaterial zu einer ganz modernen Einrichtung unſeres
Automaten= und Maſchinenzeitalters. Die Maſchine hat alſo
tatſächlich einen vollen Sieg errungen und ſehr viele Angeſtellte
erſetzt, die früher die Büros füllten. Auch hier iſt es ein Fluch
der Maſchine, daß ſie wie auf allen anderen Gebieten
Arbeits=
loſigkeit ſchafft. Die Adreſſenſchreiber wurden durch
Adreſſier=
maſchinen verdrängt, die in kurzer Zeit mit größter Sorgfalt
und Genauigkeit zahlloſe Adreſſen druckt und nicht nur dafür
ſorgt, daß keine vergeſſen wird, ſondern auch bei mehreren
Typen ganz beſtimmte Auswahl zuläßt. Mehrkann man
ſchließ=
lich von einer Adreſſiermaſchine nicht verlangen. Rechnungen,
Quittungen, Durchſchreibezettel für die Kaſſe werden von
Ap=
paraten hergeſtellt, die nicht nur eine leichtere Arbeit
ermög=
lichen, ſondern auch der Sicherung der Ergebniſſe dienen. Archive
und Regiſtraturen, geiſtreich konſtruierte Fernſprecher,
Diktier=
maſchinen, Druck= und Vervielfältigungsapparate mit
Erzeug=
niſſen, die den Eindruck des Schreibmaſchinenoriginals machen,
ſind in überraſchend neuen Syſtemen und Modellen zu ſehen.
Auch gegen Scheckbetrüger ſind Maßnahmen getroffen. Es gibt
Schreibmaſchinen, die beſonders für das Ausſchreiben von
Schecks eingerichtet ſind. Bei gewöhnlicher Schrift iſt es leicht,
durch Radierungen Fälſchung vorzunehmen, wenn die Betrüger
ſich Mühe geben und eine große Praxis darin haben. Die
Scheckſchreibmaſchine ſorgt dafür, daß die Schrift nicht radiert
werden kann und bringt auch noch auf andere Art allerlei
Sicherheitsmittel, ſo daß der Chef mit Ruhe die größten
Be=
träge ausſchreiben kann, ohne befürchten zu müſſen, daß damit
Unfug getrieben wird. Man braucht nur dafür zu ſorgen, daß
Deckung vorhanden iſt. Auch für die Geſundheit der
Büro=
angeſtellten wird durch beſonders eingerichtete Büros und Möbel
geſorgt. Früher wußte man nichts von beſonderen Formen
der Möbel, der Beleuchtung, der Belüftung, die alle zuſammen
der Förderung der Geſundheit dienen. Auch geräuſchloſe
Schreib=
maſchinen und andere Apparate, die früher viel Lärm machten,
ſind geeignet, die Arbeitsfähigkeit der Angeſtellten zu erhöhen,
da die Nerben geſchont werden. Das „Büro der Zukunft” wird
ſich dadurch auszeichnen, daß alle Arbeiten nicht nur automatiſch
und mit der Maſchine bewältigt werden, ſondern daß ſie auch
unhörbar in größter Stille vor ſich gehen werden. Der Menſch
wird aber nie völlig entbehrt werden können, denn ſeine
Orga=
niſationskraft und ſeine Ordnung iſt durch keine Maſchine zu
erſetzen.
*
des Georg Müller=Verlages. Als im Mai d. Js. das
viel=
jeſprochene Buch des geheimnisvollen Amerikaners K. Phillips Morgan
„Nicht warten — wirken! Amerikas Glaube an Deutſchland”
heraus=
kam, konnte niemand ahnen, wie ſchnell ſich die in dem Buch äußernde,
freundliche Haltung Amerikas gegenüber unſeren Neparationsſorgen in
einem tatſächlichen politiſchen Eingriff in das europäiſche und
weltwirt=
chaftliche Kräfteſpiel verwirklichen würde. Seit Hoovers „Feierjahrs=
Plan” iſt noch viel eingetreten, was Morgan als unvermeidlich
bevor=
ſtehend angedeutet hatte. Die Verfäſſer von hunderten bereits
einge=
ſandter Antworten an K. Phillips Morgan, als deren Sammlung und
Auswahl das Preisausſchreiben gedacht war, ſehen ſich tagtäglich vor ſo
veränderte Tatſachen geſtellt, daß es dem Verlage geraten ſchien, den
urſprünglich auf den 30. September feſtgeſetzten Einſendetermin bis
zum 1. Dezember 1931 hinauszuſchieben. Denjenigen, die ihren
Bei=
trag bereits eingeſandt haben, iſt es alſo freigeſtellt, ihn
zurückzufor=
dern und in der neuen zur Verfügung geſtellten Zeit umzuändern. Der
Verlag Georg Müller München, erläßt noch einmal die Aufforderung,
Antworten an K. Phillips Morgans Buch „Nicht warten — wirken!“
oder Aeußerungen zur geſamt=deutſchen Lage, oder zu einzelnen,
beſonders ſchwerwiegenden deutſchen Problemen der Wirtſchaft und der
Politik unter den bekannten und in jeder Buchhandlung erhältlichen
Bedingungen an einen der acht Preisrichter bis zum 1. Dezember d. Js.
einzuſenden. Die preisgekrönten Arbeiten — 20000 Mark ſind dafür
ausgeſetzt — werden dann in einem Buch „Deutſche über Deutſchland
1931” veröffentlicht. Angeſichts des Aufſehens, das dieſe Publikation
in der ganzen Welt erregen wird, iſt die Mitarbeit eines jeden
Deut=
ſchen, der wertvolle Gedanken und Ideen zum Aufbau ſeines
Vater=
landes mitzuteilen hat, dringend erwünſcht und erforderlich.
Von der Univerſität Gießen. Juſtizrat Dr. Ludwig Fuld in
Mainz, der ſich durch zahlreiche Schriften auf faſt allen Gebieten der
Rechtswiſſenſchaft einen angeſehenen Namen erworben hat, feiert am
3. September ſein 50jähriges Doktorjubiläum. Die Juriſtiſche Fakultät
der Heſſiſchen Landesuniverſität in Gießen hat ihm aus dieſem Anlaß
das Doktor=Diplom mit ehrenden Worten erneuert.
Das Hygieniſche Inſtitut der Heſſiſchen Landesuniverſität in Gießen
veranſtaltet vom 12. bis einſchließlich 17. Oktober 1931 einen Kurſus
über Bakterien und Pettenkoferien. Eingeladen ſind
dazu Aerzte und Tierärzte, die ſich für bakteriologiſche Fragen
inter=
eſſieren, alſo beſonders Bakteriologen, Pathologen und Kliniker, ferner
Botaniker und Zoologen. Vortragende ſind der Direktor des
Hygieni=
ſchen Inſtituts, Profeſſor Dr. P. Kuhn, und der Direktor des
Inſti=
tuts für Phyſiologiſche Chemie, Profeſſor Dr. R. Feulgen=Gießen,
Nähere Auskunft erteilt das Hygieniſche Inſtitut.
Freitag, den 4. September 1931
Nummer 245
Litwinow ging weiter auf den ruſiſchen Vorſchlag eines or.
Scharfe Angriffe Likeoinows gegen die Wirkſchafts= gemeinen wirtſchaftlichen Nichtangriffspaktes ein. Es ſei
bedauer=
lich, daß der Europaausſchuß den Pakt ſtillſchweigend übergangen
habe und keine Regierung ſich entſchloſſen habe, dazu Stellung zu
polikik der europäiſchen Regierungen.
Ceite 2
Die Ausſprache im Europa=Ausſchuß.
Lord Robert Cecil
über die europäiſche Schickſalsgemeinſchafk.
Genf, 3. September.
In Fortſetzung der Generalausſprache im Europaausſchuß
verlangte der türkiſche Außenminiſter Tewfik Ruſchdi Bey die
Einſetzung eines beſonderen Ausſchuſſes, um den Francqui=Plan
näher auszuarbeiten.
Lord Robert Cecil wies auf die Bildung der neuen
Regie=
rung in England hin und erklärte ſich nicht in der Lage, ſachlich
zu den wirtſchaftspolitiſchen Fragen Stellung zu nehmen. Die
entſcheidende Tatſache ſei heute in der Erkenntnis der
unmittel=
baren Zuſammenhänge zwiſchen den Schickſalen der einzelnen
Staaten zu ſehen. Er begrüße es, daß Dr. Curtius auf die
Not=
wendigkeit der Zuſammenarbeit als entſcheidende Forderungen
des Tages hingewieſen habe. In den Erklärungen des deutſchen
und öſterreichiſchen Außenminiſters über den Zollunionplan ſehe
er ein ſichtliches Zeichen des Verſuches, zu einer allgemeinen
Ver=
ſtändigung zu gelangen. Der Redner ſprach den beiden
Regie=
rungen ſeinen herzlichen Dank und die wärmſten Glückwünſche
aus. Lord Nobert Cecil erklärte weiter, eine allgemeine
Panik=
ſtimmung habe heute die Menſchheit ergriffen, die lähmend auf
die Entſchlußfähigkeit wirke. Die große Frage ſei heute, wieweit
tatſächlich die unmittelbare Abhängigkeit des Wohlergehens der
einzelnen Staaten untereinander gehe. Die politiſche Tragweite
der heutigen Kriſe dränge zu ſofortigen Taten.
In einer großen Rede griff ſodann der Vertreter Rußlands,
Litwinow, die bisherigen Maßnahmen der europäiſchen
Regie=
rungen zur Bekämpfung der Kriſe an. Eine Wiederherſtellung
des Vertrauens ſei nur möglich, wenn ein Vertrauensverhältnis
zwiſchen allen Staaten beſtehe. Das heute noch fehlende
Ver=
trauensverhältnis der europäiſchen Mächte zu Rußland ſei eine
Haupturſache der Kriſe. Er habe bereits auf der Maitagung
unterſtrichen, daß die europäiſchen Regierungen unbedingt
Maß=
nahmen ergreifen müßten, um das friedliche
Nebeneinander=
beſtehen der beiden ſozialen politiſchen Syſteme zu erreichen, das
der Sowjetunion und der übrigen europäiſchen Staaten. Seit
einem Jahrhundert hätten die meiſten Wirtſchaftsabkommen auf
der Meiſtbegünſtigungsklauſel beruht, was weſentlich zur
Stetig=
keit der internationalen wirtſchaftlichen Beziehungen beigetragen
habe. Das Vorzugsſyſtem ſtehe hierzu in ſchroffem Gegenſatz. Die
in der letzten Zeit mit den Donauſtaaten abgeſchloſſenen
Vor=
zugsverträge bedeuteten eine eindeutige Bevorzugung dieſer
Staa=
ten auf Koſten der ruſſiſchen Getreideausfuhr. Das geſamte
Vor=
zugszollſyſtem ſei ohne Zweifel ausgeſprochen gegen Rußland
ge=
richtet, obwohl verſchiedene Delegierte ihm, Litwinow, erklärt
hätten, es beſtänden keine feindſeligen Pläne der europäiſchen
Staaten gegen Rußland. Rußland ſei als
Hauptgetreideausfuhr=
ſtaat von der allgemeinen Kriſe ebenſo berührt, wie die übrigen
landwirtſchaftlichen Ausfuhrſtaaten. Es müſſe auf das ſchärfſte
gegen die Hilfe proteſtieren, die man jetzt auf dem Wege der
Vorzugszölle einigen Staaten auf Koſten Rußlands angedeihen
laſſe. Hierdurch könne nur eine Verſchärfung der internationalen
Kriſe und eine Störung der Zuſammenarbeit zwiſchen den
Regie=
rungen geſchaffen werden.
nehmen. Er wandte ſich dagegen, daß alle von einer Regierung
ergriffenen wirtſchaftlichen Zwangsmaßnahmen gegen einen
an=
deren Staat ſofort als Dumping bezeichnet würden. Der ruſſiſche
Nichtangriffspakt ſei vom Europaausſchuß wie ein Tennisball von
einem Ausſchuß zum anderen geworfen worden. Litwinow
erklärt=
zum Schluß, er ſpreche nicht nur als Vertreter von 150 Millionen
Menſchen, ſondern als Vertreter eines der beiden in der Welt
beſtehenden ſozialpolitiſchen Syſteme. Zweifellos würde die
Re=
gelung aller Fragen einfacher, wenn es nur Länder mit einem
ſozialpolitiſchen Syſtem in der Welt geben würde. Das ſei aber
nicht der Fall. Der Europaausſchuß müſſe dem Rechnung tragen.
Allgemein fiel auf, daß Litwinow die Erklärungen des
deut=
ſchen und öſterreichiſchen Außenminiſters zum Zollunionsplan nicht.
erwähnte.
Der Europa=Ausſchuß ſchloß nach weiterer Einzeldebatte die
allgemeine Ausſprache und nahm den Bericht des
Koordinations=
komitees über die Maßnahmen auf wirtſchafts= und
finanzpoliti=
ſchem Gebiete an. Es wurde ein Redaktionskomitee eingeſetzt, in
dem auch Deutſchland vertreten iſt, das die Aufgabe hat, einen
Bericht für die Völkerbundsverſammlung auszuarbeiten.
Das Finanzkomitee des Völkerbundes iſt heute
zuſammen=
getreten. Es wird ſich in ſeiner laufenden Seſſion u. a. mit
dem Geſuch Oeſterreichs auf eine Finanzhilfsaktion beſchäftigen.
Das Komitee beſchloß, zunächſt einen allgemeinen
Meinungsaus=
tauſch über die finanzielle Lage der Länder Mittel= und
Oſt=
europas vorzunehmen. Es beſchäftigte ſich ſodann mit einzelnen
Fragen, die Bulgarien betreffen, und nahm u. a. einen Bericht
des bulgariſchen Finanzminiſters über die Budgetlage und einen
Bericht der bulgariſchen Nationalbank über die Zeit von März
bis Juli d. J. entgegen.
ca. 2600 Kisten
feine
ge-
räuch.
Neue Marinaden
1 Ltr.-Dose 909 . . . . . .
Haferflocken
gut
Weiße Bohnen?
Stück
Zum Kuchenbacken
Blütenmehl ein .. Pfund
feinstes
Auszugsmehl Plund
MagnetKuchenmehl
in Originalpackung . . . . Pfund
5o Rückvergütung
Wir laden hiermit unsere Mitglieder zu einer
außerordendluch. Generalversammlung
auf
Freitag, 11. Beptember 1931, nachmittags 3 Uhr,
im Städtischen Saalbau, dahier
ergebenst ein.
Tagesordnung:
1. Bericht der Verwaltung.
2. Bekanntgabe und Erläuterung des Status per 24. 8. 1951.
5. Beschlußfassung über Deckung des Verlustes.
4. Satzungsänderungen (88 48 und 51, Erhöhung des Geschäftsanteils und
der Haftsumme).
5. Zustimmung zur Bestellung eines Staatskomrkissars unter den dafür
Vor-
gesehenen Bedingungen.
6. Genehmigung der Vereinigung mit der Hessischen Handwerker Zentral-
Genossenschaft, Darmstadt.
7. Aufsichtsratswahlen.
Darmstadt, den 5. September 1951.
Der Aufsichtsrat der Darmstädter Volksbank
e. G. m. b. H.
J. Nohl, Vorsitzender.
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wirte=Gewerbes, des ſelbſtändigen Handwerkes un
Gewerbes wie überhaupt des geſamten Mittelſtande‟
Die wöchentlich erſcheinenden Beilagen „Nürnberge
Hausbeſitzer=Zeitung”, „Fränk. Gaſtwirte=Zeitung
und „Süddeutſche Mittelſtands=Zeitung” erfreue
ſich an Hand ihrer wertvollen redaktionellen Beitras
größter Beachtung, ſtets ſteigender Beliebtheit un
ſtempeln die „Nürnberger Bürger=Zeitung‟ 31
größten deutſchen Mittelſtandszeitung im Sinn
der Wirtſchaftspartei.
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werbe-
starken Darmstädter Tagblatt!
Darmſiadt, den 4 September 1931.
Jubiläum. Das ſchon erwähnte Jubiläum der
vierzig=
jcx gen Zugehörigkeit zum Heſſiſchen Landestheater=Orcheſter
be=
aoder als Künſtler und Menſch hochgeſchätzte Kammermuſiker
K1 Mechler, Heinrichsſtraße 100, am Montag, den 7. Sept.
Orpheum. Zwei Volksvorſtellungen: „Der keuſche
emann” Morgen Samstag, den 5., ſowie Sonntag, den
ptember, abends 8.30 Uhr, gelangt der vor 14 Tagen mit
ſc großem Erfolg aufgeführte Arnold und Bach=Schlager „Der
kee Lebemann”, in der vorzüglichen Enſemblebeſetzung mit
Z. Ludwig Lindt, Grete Keßler, Emmy Seipel, Joſef Gurk,
48 Fuchs u. a. nochmals zur Aufführung, und zwar gelten
e von 60 Pfg. bis 2 RM. — Karten: Verkehrsbüro und de
A. Rheinſtr. 14. (Siehe Anzeige.)
— Notgemeinſchaft erwerbsloſer Berufsmuſiker. Im
An=
ſch; an das Konzert der Wiener Sänger vereinigte ſich die
O rtafel mit den Wienern im Orangeriegarten zu einem
Kom=
m. Beim Betreten des Orangeriegartens wurden die
Teil=
mier überraſcht durch die Klänge der neugebildeten „
Notge=
eynſchaft erwerbsloſer Darmſtädter Berufs=
„iker” unter perſönlicher Leitung des Obermuſikmeiſters
Sythias Weber. Das faſt komplette Orcheſter ſtellte ſich
hier=
ry zum erſtenmal der Oeffentlichkeit vor. Das Orcheſter tat mit
—Wahl des erfahrenen und langerprobten Muſikmeiſters Mat=
: Weber einen glücklichen Griff. Echtes Muſikantentum und
ine Muſizierfreudigkeit ſtanden im Vordergrunde. Reicher
all und ehrliche Anerkennung löſten ſämtliche Nummern bei
wden letzten Platz füllenden angeregten Publikum aus.
— Miſſionsabend. Die Oſtaſienmiſſion (allgemeiner ev.=
pro=
mit. Miſſionsverein) die ſeit über 40 Jahren in China und
Snwirkt und auch hier in Darmſtadt eine ganze Anzahl treuer
ru langjähriger Mitglieder hat, veranſtaltet am Sonntag, den
Eeptember, abends, im Gemeindehaus, Kiesſtraße 17 wieder
Miſſionsabend. In der Mitte dieſer Veranſtaltung ſteht
Lichtbildervortrag von Miſſionsdirektor Pfarrer
2ranne aus Berlin, der an Stelle des bekannten und
berühm=
to ). Dr. Witte jetzt die Leitung der Oſtaſienmiſſion
übernom=
i hat. Er iſt uns kein Unbekannter Seine früheren Vorträge,
dich ſtets auf einer gründlichen perſönlichen Kenntnis des ge
inten Miſſionsgebietes aufbauen, ſind uns noch in guter
Er=
ung. Das Thema, über das er ſprechen wird, iſt: Amerika
Vorbild und Warnung. Devaranne iſt vor einiger
2 von einer längeren Studienreiſe aus Amerika heimgekehrt
y wird daher ſeine Ausführungen auf Grund genauer
Kennt=
ty des Landes machen.
Bühnenvolksbund. Wir weiſen beſonders darauf hin, da
—bei Anmeldung in unſere Theatergemeinde bis zum 10. d. M
itliche Vergünſtigungen gewähren. Verlangen Sie
unver=
iche Auskunft in unſerer Geſchäftsſtelle bei Chriſtian Arnold
kalienhandlung, am Weißen Turm.
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 — Wanderabteilung. An
itag, den 6 September, findet die Herbſtgauwanderung des
—Rhein=Gaues der D. T. ſtatt. Wie alljährlich, ſo iſt auch
Eieſem Jahre der Treffpunkt aller Wanderabteilungen des
s das Ehrenmal unſerer gefallenen Turnbrüder auf dem
kenſtein. Sammelpunkt iſt um 12 Uhr im Hofe der Burg
haben den Abmarſch zu unſerer Wanderung auf 7. 30 Uhr
Tierbrunnen gelegt. Zu dieſer Gauwanderung laden
—alle Mitglieder, gleich welcher Abteilung, herzlichſt ein.
Turngemeinde Beſſungen 1865, e. V. Darmſtadt. Am
eptember d. J. findet die diesjährige Gauwanderung nach
Frankenſtein ſtatt. Die Turngemeinde beteiligt ſich
ſelbſt=
andlich an dieſer Wanderung und bittet die Mitglieder, aber
beſonders die Aktiven, ſich zahlreich an dieſer Wanderung zu
ligen. Die Wanderabteilung, welche die Führung
übernom=
hat, verbindet mit der Gauwanderung ihre 9. Wanderung.
Teilnehmer treffen ſich Ecke Landskron= und Götheſtraße
hier wird pünktlich um 8.30 Uhr abmarſchiert. Es iſt ge=
1t, daß die Teilnehmer nach dem offiziellen Teil auf dem
ikenſtein den Heimweg antreten können, ſo daß man ganz
wieder um 2 Uhr zu Hauſe ſein kann.
Vortrag. Die hieſige Ortsgruppe der „Geſellſchaft für
tiſches Chriſtentum (Tp.)” veranſtaltet am Freitag, den
eptember abends, im Großen Saal des Feierabends einen
ragsabend. Pfarrer Lic. theol. Dr. Zöller (Tp.) aus Leipzig
9t über „Möglichkeit und Grenze der Glaubensheilung‟. Der
rragende iſt bereits weiteren Kreiſen in Darmſtadt bekannt.
von ihm begründete Theopſychologie (— Tp.) bedeutet den
uch einer Belebung des im Neuen Teſtament verankerten
lichen Heilungsgedankens. Die genannte Geſellſchaft legt
t darauf frei von jedem ſektenhaften Treiben innerhalb
Landeskirche und ohne Gegenſätzlichkeit gegen die ärztliche
enſchaft zu wirken. Der Eintritt zu dem Vortrag iſt frei.
— Der Verein für Aquarien= und Terrarienkunde „Hottonia”
mſtadt, wird am kommenden Sonntag, den 6. Sept.,
vormit=
ſeine am Judenteich, hinter dem Botaniſchen Garten, gele=
Freilandanlage feierlich einweihen und der
Oeffent=
eit übergeben. Die Anlage und die mit der Eröffnung
ver=
dene kleine Schau wird dann Sonntag, ab 2 Uhr nachmittags
Montag abend für das Publikum geöffnet ſein. Dem Beſucher
et die Anlage ein anſchauliches Bild unſerer einheimiſchen
waſſerflora und Faung, zeigt in beſonderem Ausſtellungshaus
ganze Reihe wohleingerichteter Aquarien,
Terra=
n und Seewaſſerbecken. Von ganz beſonderem
In=
ſe iſt auch das wohlbeſetzte Freilandterrarium. Im übrigen
tit der Eröffnung eine Roſenſchau der Gärtnerei Ernſt Bauer,
erſtraße 85, ſowie eine Pilzausſtellung des Vereinsmitglieds
teck verknüpft. Der Beſuch der Anlage kann dem Publikum
empfohlen werden.
* Für Pilzſammler! In der Zeit der Pilzernte werden
all=
lich zahlreiche Erkrankungen und Todesfälle durch den Genuß
iger Pilze verurſacht. Dabei handelt es ſich in den meiſten
en um den Genuß ſelbſtgeſuchter Pilze. Jedem Pilzſammler
t nicht dringend genug empfohlen werden, nur Pilzarten zu
venden, die ſihm zweifellos als eßbar bekannt ſind. Einen
erblick über die wichtigſten eßbaren und ſchädlichen Pilze gibt
im Reichsgeſundheitsamt unter Mitwirkung des Botaniſchen
ſeums in Beſrlin und der Deutſchen Geſellſchaft für Pilzkunde,
mſtadt, bearbeitete Pilzmerkblatt, das im Jahre 1928 in neuer
eiterter Ausgabe im Verlag von Julius Springer, Berlin
9. Linkſtraße 23/24, erſchienen iſt und von dort oder im Wege
Buchhandels bezogen werden kann. Der Preis für 1 Stück
rägt 0,90 Mk.. für 100 Stück 80.— Mk.. für 1000 Stück 700.—
rk zuzüglich Porto. In der Neuausgabe des Pilzmerkblattes
den 63 Pilzarten beſchrieben und auf 57 farbigen Abbildungen
geſtellt. Die Neuausgabe in Taſchenformat hat einen Umfang
40 Seiten; ſie enthält außerdem eine Reihe von Belehrungen
* die Pilzé als Nahrungsmittel, als Futtermittel, über das
nmeln und über Gegenmaßnahmen bei Pilzvergiftungen.
— Raſchet als man glaubte, hat die elektriſche Küche ihren
geszug begonnen und iſt erfolgreich in den Wettbewerb mit
eren Energiearten getreten. Sie iſt heute keine Seltenheit,
vor allem kein Luxus mehr. Ihre Ausbreitung wird ſich in
llicher Weſiſe vollziehen, wie die der Glühlampe und die des
ktromotors. Die hygieniſchen Vorzüge der elektriſchen Küche
hen nicht mur in der Sauberkeit, die der Fortfall von Kohle,
Le und Ruß mit ſich bringt, ſondern auch ganz beſonders
In, daß dne Luft nicht verbraucht und nicht durch Verbren=
(9Sgaſe verſchlechtert wird. Infolge der milden, gleichmäßigen
* genau regelbaren Wärmezufuhr iſt ein An= oder Verbrennen
Sreiſen kaum möglich. Die milde Wärme des elektriſchen
des hat außerdem noch den Vorzug, daß nur Qualitäts=
Eügniſſe hargeſtellt und bedeutende Fetterſparniſſe erzielt
den können. Der immer noch gemachte Einwand, das
elek=
ce Kochen ſſei zu teuer, findet dadurch ſeine Widerlegung, daß
„Eits eine große Anzahl Haushaltungen elektriſch kochen und
* Lenſelben immer wieder beſtätigt wird, daß die aufgewandten
Iſten nicht höher liegen, als bei der anderen Energieart auch.
Er ſich von dem Obengeſagten überzeugen will, der beſuche den
Ike abend 8 Uhr bei freiem Eintritt im Heaahaus Luiſenſtr. 12,
Ikſindenden Vortrag mit dem Thema „Die Elektrizität im
ushalt‟. Den Beſuch des Vortrages wird niemand bereuen.
In ihrer ſcheinbaren Jahresbewegung gelangt die
Sonne am 24. September an den Herbſtpunkt, deſſen
Bedeutung darin liegt, daß er die nördliche Hälfte der
Sonnenbahn von der ſüdlichen trennt. Er liegt dem
Frühlingspunkt genau gegenüber im weſtlichen Teil des
Sternbildes der Jungfrau. Wenn die Sonne in dieſen
Punkt gelangt, ſind auf der ganzen Erde Tag und Nacht
gleich lang, und der Herbſt beginnt auf der nördlichen
Erdhalbkugel ſeinen Einzug zu halten.
Am Sternenhimmel iſt das Erſcheinen der Plejaden
ein Anzeichen des ſcheidenden Sommers. Auf unſerer
Sternkarte, die am 1. September um 10 Uhr abends,
am 15. September um 9 Uhr abends und am 30.
Sep=
tember um 8 Uhr abends gilt, ſind ſie nahe dem
Nordoſt=
horizont zu finden. Sie gehören zum Sternbild des
Stiers, deſſen hellſter Stern Aldebaran um dieſe Zeit
aufgegangen iſt. Man findet die Sterngruppe der
Ple=
jaden jetzt am beſten, wenn man von der Kapella, dem
hellſten Stern des Nordoſthimmels, ausgeht und den
Blick etwas nach rechts ſchweifen läßt. Je nach der
Schärfe des Auges wird man ſechs Sterne oder mehr
erkennen können
Auf der Oſtſeite des Himmels befinden ſich ferner
Perſeus, Kaſſiopeia, Andromeda, Widder, Pegaſus,
Waſ=
ſermann und der Fiſch. Die Mehrzahl der helleren
Sterne iſt auf der Weſtſeite zu ſuchen. Atair im Adler,
Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Arktur im
Bootes ſind die glänzendſten Fixſterne. Dazu tritt noch
der am Südhirozont ſtehende Planet Saturn. Durch
ſein ruhiges Licht unterſcheidet er ſich deutlich von den
ſtärker funkelnden Fixſternen.
Von den übrigen Planeten wird Merkur, in der
zweiten Monatshälfte am Morgenhimmel ſichtbar ſein.
Er kann am 22. September zwiſchen 4 Uhr und 5 Uhr
morgens etwa eine Dreiviertelſtunde lang mit bloßem
Auge beobachtet werden, dann nimmt die Dauer ſeiner
Sichtbarkeit wieder ab. Venus und Mars ſind
unſicht=
bar: Jupiter erſcheint erſt wenige Stunden vor Sonnenaufgang
am öſtlichen Morgenhimmel.
Als beſondere vorausberechenbare Himmelsereigniſſe ſind
noch die Sonnenfinſternis am 12. September und die totale
Mondfinſternis am 26. September zu nennen. Während
die erſte — eine ſehr unbedeutende teilweiſe Sonnenfinſternis —
in Europa nicht geſehen werden kann, tritt die Mondfinſternis zu
ſehr günſtiger Stunde ein. Nachdem die Sonne am Samstag, dem
26., um 6 Uhr abends untergegangen iſt, beginnt die Finſternis
um 6 Uhr 54 Minuten. Die Totalität dauert von 8 Uhr 6 Min
bis 9 Uhr 31 Min. und hat ihren Höhepunkt um 8 Uhr 48 Min.
Das Ende der Finſternis tritt um 10 Uhr 42 Min. ein, ſo daß
die Geſamtdauer faſt 4 Stunden beträgt. In bezug auf die
Zeit=
umſtände ähnelt dieſe Finſternis der gleichfalls totalen
Mond=
finſternis vom 2. April dieſes Jahres, die faſt überall in
Deutſch=
land bei klarem Himmel verfolgt werden konnte. Beſonders
intereſſant war das Leuchten des im Erdſchatten befindlichen
Mondes in gelblichen bis dunkelroten Farbtönen, das ſich auf die
lichtbrechende Wirkung der Erdatmoſphäre zurückführen läßt.
„Den Daten der Finſterniſſe entſprechend iſt am 5. September
letztes Mondviertel, am 12. Neumond, am 18. erſtes Viertel und
am 26. Vollmond.
Unter dem Motto „Was geht in Heſſen vor,” hatte geſtern
abend die Nationalſozialiſtiſche Partei zu einer
Wahlverſamm=
lung in die Turnhälle am Woogsplatz aufgerufen. Wegen
Ueber=
füllung mußte die Turnhalle ſchon eine Viertelſtunde vor Beginn
polizeilich geſchloſſen werden. Nach dem gewohnten Einmarſch
der S. S.= und S.A.=Leute, eröffnete der Ortsgruppenleiter,
Stadtrat Abt, die Verſammlung und widmete zunächſt dem am
Mittwoch beigeſetzten Reichstagsabgeordneten Gemeinder einen
warmempfundenen Nachruf. Die Verſammelten ehrten das
An=
denken des Toten durch Erheben. Der Redner übte ſcharfe Kritik
an dem Verhalten der Polizei, die ſich provozierend benommen
habe. Zu dem Thema des Abends ſprach dann der bisher einzige
nationalſozialiſtiſche Landtagsabgeordnete Prof. Dr. Werner=
Butzbach. Der Redner gehört zu dem Dutzend Abgeordneten im
Heſſiſchen Landtag, die zu feſſeln und etwas zu ſagen verſtehen.
Die Klinge, die dieſer keinem Strauß aus dem Wege gehende, alte
Parlamentarier führt, iſt ſcharf und von ſeinen Gegnern
ge=
fürchtet. Er liebt paradoxe Gegenüberſtellungen und erſchlägt oft
durch ein paſſendes Zitat. Viele möchten ihn daher lieber nicht
im Parlament und als Verſammlungsgegner ſehen. So
beifall=
heiſchend ſeine Rede gebaut und vorgetragen wird, ſo ſchwer iſt es
einen ehenſo guten Bericht zu fabrizieren, der nicht das Gewiſſen
eines Staatsanwaltes aufwühlen müßte! Den ſachlichen Kern
ſeiner Forderungen kann man wie folgt umreißen: Nur ein Mann
in Deutſchland weiß heute, ob im Herbſt dieſer ſchon einmal
ver=
längerte Landtag ſtirbt und Neuwahlen ſtattfinden — der
Reichs=
kanzler Brüning. Heſſen, das durch den Verſailler Vertrag in der
franzöſiſchen Militär= und Machtſphäre liegt — entmilitariſierte
Zone, internationaliſierter Rheinſtrom, Verkehrsbeſchränkungen,
Brücken=Vorſchriften — iſt vom Reich in der Frage der Abgeltung
der heſſiſchen Eiſenbahnen und in der Verteilung des
Weſt=
fonds ſchwer benachteiligt worden. Da die großen Brüder
Preußen und Bayern von einer wahren Reichsreform nichts wiſſen
wollen, da alle Bemühungen der heſſiſchen Politiker in dieſer
Richtung erfolglos blieben, könne dieſes Problem als zurzeit
nicht aktuell beiſeite gelegt werden. Der Vorſatz der Weimarer
Verfaſſung: „Alle Gewalt geht vom Volke aus”, werde von den
jetzigen Regierungsparteien außer Kraft geſetzt, wenn es ſich um
die Erhaltung der Pfründe handle, und man wende die früher oſt
bekämpften Metternichſchen Methoden an, was ſich bei der
Bei=
ſetzung Gemeinders in der ganzen Gloriole gezeigt habe. Im
Gegenſatz zu der Aeußerung von ſtaatsparteilicher und
ſozialdemo=
kratiſcher Seite, der Richter habe den Staat zu ſchützen, müſſe der
Satz des Alten Fritz gelten, der Richter habe die Gerechtigkeit zu
ſchützen als die Grundlage jedes Staates. Das Verhältnis zwiſchen
Staat und Kirche müſſe endlich geregelt werden. Abſchließend
ſkizzierte Prof. Werner die Wahlausſichten der einzelnen Parteien
im Kampf um die Mandate. Die Volksrechtpartei werde
verſchwin=
den, die Volkspartei auf die Hälfte, der Landbund auf ein
Drit=
tel des jetzigen Beſtandes zurückgehen, die Deutſchnationalen
ver=
kleinert erſcheinen. SPD. und Demokraten ſchwere Verluſte
er=
leiden. Das Zentrum müſſe unter dem nun einſetzenden
Front=
angriff der NSDAP. in den bisher ſtärkſten Poſitionen ſchwere
Einbußen erleiden. „Wir wollen aus der Haut des Zentrums
unſere Riemen ſchneiden, denn es hat die Herrſchaft des
Marxis=
nus in Deutſchland ermöglicht und ausgebeutet‟. Der
Wahlaus=
gang werde ſympthomatiſch ſein für die Entwickelung des
politi=
ſchen Status in Deutſchland — Als zweiter Redner ſetzte ſich
Abg. Felix Neumann insbeſondere mit den Freunden ſeiner
früheren Partei, der Kommuniſtiſchen Partei, auseinander und
malte ihnen ein Bild des größten Sklavenlandes der Welt, der
Sowjetunion. Gegenüber ſtellte er den Zukunftsſtaat der
natio=
nalſozialiſtiſchen Bewegung, des „Reichs der Freiheit, der Arbeit
und der ſozialen Gerechtigkeit”, das den Gedanken des
Klaſſen=
kampfes nicht kenne. — Abſchließend teilte Stadtrat Abt die
Er=
richtung einer Erwerbsloſenküche in der Jahnſtraße mit. Der
Red=
ner erklärte, da er neulich zu Unrecht wegen der angeblichen
Be=
hauptung, die Polizei ſei zu Provokationen angewieſen. verurteilt
wurde, erhebt er dieſe Behauptung angeſichts der
Mittwochvor=
gänge erneut und verlange das Einſchreiten des Staatsanwaltes.
Mit einem Heil auf das Deutſche Vaterland und Adolf Hitler
=
ö=
ſchloß die ruhig verlaufene Kundgebung.
Infolge durchgreifender Maßnahmen und ſofortiger
Nach=
richtenübermittelung des Landeskriminalpolizeiamtes Darmſtadt
war es der Stuttgarter Polizei möglich, heute als Täter des ſchweren
Auerbacher Hoteleinbruchs, bei dem einem Amerikaner
beträcht=
liche Wertgegenſtände geſtohlen wurden, den 24jährigen ledigen
Hoteldiener Fritz Peter Krämer aus Bieberbach feſtzunehmen.
Krämer war vom 9. Mai bis 1. Juni als Hoteldiener im Hotel
„Krone” zu Auerbach beſchäftigt.
Wer iſt der Tote? Am Sonntag, den 30. Auguſt, wurde
bei Mainz aus dem Rhein eine männliche Leiche geländer, deren
Perſönlichkeit noch nicht feſtgeſtellt werden konnte. Die Leiche
hat etwa 8 bis 10 Tage im Waſſer gelegen. Sie iſt 1,71 Meter
groß, vermutlich 50 bis 55 Jahre alt, hat dunkles, meliertes
Haar, braune Augen, kurzen, geſtutzten rötlichen Schnurrbart. Es
fehlen größtenteils die Eck= und Backenzähne in beiden Kiefern.
Die Kleidung beſtand aus grauem Leinenanzug mit Streifen,
zwei weißen Hemden, weißblau=geſtreiften baumwollenen
Strümp=
fen, ſchwarzen Halbſchuhen, ſchmalem Ledergürtel und weißem
Taſchentuch mit rotblauen Rändern, gezeichnet „WV. H.‟.
— Bühnenvolksbund. Unſere Geſchäftsſtelle bei Chriſtian
Arnold am Weißen Turm nimmt noch täglich Neuanmeldungen
entgegen. Bei rechtzeitiger Anmeldung werden
Sondervergünſti=
gungen gewährt. Wir haben uns entſchloſſen, eine
Jugend=
miete aufzulegen mit zunächſt 6 Vorſtellungen. Jede
Vor=
ſtellung koſtet 0,75 RM. Wir machen alle chriſtlichen und
natio=
nalen Verbände beſonders darauf aufmerkſam, zumal wir damit
einer Anregung aus dieſen Kreiſen gern entſprochen haben.
An=
meldungen und Auskunft in der Geſchäftsſtelle.
— Im Helig=Theater läuft bis auf weiteres E. A. Duponts
„Salto Mortale. Im tönenden Beiprogramm wird der neueſte
Micky=Film „Micky und die Indianer” gezeigt.
— Das Union=Theater zeigt heute und folgende Tage Liane
Haid, Ivan Petrovich und Georg Alexander in dem Tonſilm=
Luſt=
ſpiel „Opernredoute”. Regie: Max Neufeld; Muſik von
Otto Stranſky.
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen nur noch heute im
Doppel=
programm die tönende Luſtſpielpoſſe „Lumpenball”. Im
zweiten Teil gelangt zur Vorführung das romantiſche
Stumm=
filmwerk „Der Mönch von St. Bartholomä”, ein Film aus der
herrlichen Berchtesgadener Alpenwelt, mit Watzmann, Königſee
und Steinernem Meer.
Luftpoſt. Seit 1. September erfolgt der Abflug des Flug
zeugs nach Frankfurt a. M. ſtatt 12.25 erſt 12.35. Schlußzeit für
die Auflieferung beim Poſtamt Rheinſtraße 11.35 Uhr. Der
Ab=
flug des Flugzeugs nach Mannheim erfolgt ſeit dem gleichen
Tage ſtatt 15.45 um 13.20 Uhr: Schlußzeit für die Auflieferung
beim Poſtamt Rheinſtraße 12.20 Uhr.
— Ganz beſonders billige Rheinfahrten werden am
kommen=
den Sonntag mit den Schiffen „Ida” und „Rheinluſt” ab Mainz
durch das Rhein=Reiſe=Büro Siegfried Halm. Mainz. ausgeführt
Der Kartenverkauf hat bereits begonnen, ſolche ſind zu haben bei
Ph. Leuthner, Darmſtadt. Ernſt=Ludwigsplatz 2. und im Rhein=
Reiſe=Büro. Mainz. (Näh. ſ. Anz.),
18,70. Ende 22,15 Uhr. D 1. Tannhäuſer.
Preiſe 1 00—10 Mk. Kleines Haus.
Samstag, 5. Sept. Tönende Marionetten:
16 Uhr Kindermärchen „Das kalte Herz
Preiſe 0.30—1 20. 20 Uhr „Der Bajazzo”,
vorher Kabarett, Preiſe 0.60—2.00 Mk.
Sonntag, 6. Sept.
Tönende Marionetten:
16 Uhr Kindermärchen Rumpelſtilzchen” Preiſe
0 30—1.:0 Mk 20 Uhr Schwänke von Hans
Sachs und Karl Ettlinger, Künſtlerkabarett,
Preiſe 0.60—2 Mk.
Montag, 7. Sept.
Tönende Marionetten:
20 Uhr. „Der Baſazzo”, vorher Kabarett,
Prciſe 0.60—2 Mk.
— Heſſiſches Landestheater. Der Vorverkauf für die erſten
drei Vorſtellungen der neuen Spielzeit hat begonnen. Als erſte
Schauſpiel=Aufführung geht Dienstag, den 8. September Max
Dreyers „Reifeprüfung” in Szene. Die Regie hat Günther
Haenel; das Bühnenbild entwarf Elli Büttner. Die Hauptrollen
ſind beſetzt mit den Damen: Lena Hutter. Rotraut Richter, Lotte
Kleinſchmitt und Jenny Wiener, den Herren: Karl Paryla, Joſef
Keim. Emil Lohkamp, Franz Kutſchera, Hugo Keßler und Hans
Baumeiſter. Als erſte Opern=Neuinſzenierung iſt für Sonntag,
den 13. September, Smetanas „Die verkaufte Braut”
vor=
geſehen. — Es wird nochmals beſonders auf das am Samstag, den
5., Sonntag, den 6. und Montag, den 7 September, ſtattfindende
Gaſtſpiel des Stuttgarter Künſtler=Marionetten=
Theaters hingewieſen. Am Samstag und Sonntag findet
nachmittags je eine Kindervorſtellung mit den Märchen „Das
kalte Herz” und „Rumpelſtilzchen” ſtatt. Das Abendprogramm
ſieht am Samstag und Montag die Oper: „Der Bajazzo” von
Leon=
cavallo (auf Schallplatten von Mitgliedern der Mailänder=Skala
geſungen), am Sonntag Schwänke von Hans Sachs und Karl
Ett=
linger, ſowie täglich ein Künſtlerkabarett (mit Schallplatten) vor.
BIOK-ULTRA ist dle schäu-
Mende Sauerstoff-Zahnpaste,
Deren blofogische Wirkung
LSSenschaftlich anerkannt ist.
der Dame verhindert Zahnstelnansotz,
Cockerwerden der Zähne, Bpritzt nicht u.
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8
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Freitag, den 4. September19
Nummer
Deutſch und weltoffen!
Von Schulrat Heinrich Haſſinger, Darmſtadt.
Wenn man des öfteren Gelegenheit hat, in den
Jugendher=
bergen mit jungen Menſchen zuſammenzuſitzen und ſich mit ihnen
zu unterhalten, dann fällt einem ſo wohltuend und angenehm auf,
wie ſehr ſie doch — dieſe jungen Wanderer — daheim ſind in
ihrem Deutſchland. Ich erinnere mich beſonders eines Abends,
wo wir ſo recht gemütlich beiſammen ſaßen, die einen von nah,
die anderen von weit her, ein buntes aber frohes Gemiſch von
Menſchen aus allen Berufen, die einen mit offenſichtlich
prole=
tariſchem, die andern mit ebenſo deutlich ſichtbarem bürgerlichen
Denken, alſo durchaus keine gleichförmige Maſſe in Bildung oder
Anſchauung. Wir hatten zuerſt geſungen, alle zuſammen
natür=
lich, wie ſich das in einer Jugendherberge gehört, und dann
waren wir dazu übergegangen, Spiele auszuſinnen, die alle
be=
ſchäftigen konnten. Da war nun einer dabei, der ließ ſich vom
Herbergsvater ein paar alte Zeitungen geben und las daraus
Namen vor, Städtenamen, Dorfnamen, wie er ſie gerade fand.
Und wer an der Reihe war, der mußte etwas von dieſer Stadt;
von dieſem Dorf erzählen; konnte er es nicht, dann mußte er
irgendeine kleine Strafe ausführen. Ich muß ſagen, ich war doch
erſtaunt, was bei dieſem Spiel zum Vorſchein kam. Es war
eigentlich ſelten, daß einer die Antwort ſchuldig blieb. Dafür
waren wir allerdings auch faſt ausnahmlos „zünftige Geſellen”,
wie der Herbergsvater anerkennend ſagte, Vielgereiſte und
Viel=
erfahrene alſo. Aber trotzdem, was ſie nicht alles von den
ein=
zelnen Plätzen zu erzählen wußten! Sie kramten ein wenig in
der Erinnerung und da hatten ſie ſchon etwas Schönes
gefun=
den; die einen wußten von landſchaftlichen Schönheiten, von
intereſſanten oder merkwürdigen Baudenkmälern, die anderen
er=
zählten von Arbeiten. Gewohnheiten, Sitten, von Kleidung,
Tänzen und Liedern, die ihnen dort aufgefallen waren, wieder
andere hatten perſönliche Erlebniſſe in der betreffenden Gegend
oder Stadt gehabt und gaben ſie nun zum beſten. Kurzum, ich
wunderte mich, wieviel ſich doch in ſo einer Jugendherberge mit
ihren verſchiedenen Gäſten an Kenntniſſen über deutſches Land
und deutſche Menſchen zuſammenträgt, und ich dachte:
Wahr=
haftig, die ſind daheim in ihrem Deutſchland. Aber was mich
am meiſten bei dieſer ganzen Sache freute, das war die Tatſache,
daß ſie bei ihren Erzählungen alle ohne Ausnahme ein ſtarkes
Gefühl von Zuneigung, faſt möchte ich ſagen von Liebe zu dieſem
erwanderten und wirklich erlebten Deutſchland ſpüren ließen.
Eine Liebe möchte ich ſagen, wie man ſie einem Weſen gegenüber
hat, das man in allen ſeinen Vorzügen kennt, das man auch in
ſeinen Schwächen verſteht, und bei dem man ſich geborgen und
heimiſch fühlt. So ſollte ſie insgeſamt deutſch ſein, unſere deutſche
Jugend, dachte ich. Nicht mit hohler Phraſe und Großtun und
brahleriſcher Kaltſchnäuzigkeit, ſondern mit der gleichen
Inner=
lichkeit, die aus dem verbindenden Erleben herkommt. Dazu
allerdings müßten alle auch das Objekt ihrer Zuneigung und
Liebe, ihre Heimat und ihr Vaterland, wirklich aus eigener
An=
ſchauung und aus eigenem Erleben kennen. Mit ſolch innerlich
gefeſtigter Liebe zu ſeinem Volk und zu ſeinem Vaterland wird
man auch immer Verſtehen haben zu dem Fremden, das dort
irgendwo hinter Grenzen auch Volk und Vaterland bedeutet.
Blick und Sinn werden ſich öffnen für die Welt und dieſen offenen
Sinn für die andern haben wir als Menſchen dieſer Welt genau
ſo nötig, wie wir als Deutſche die Liebe zu unſerm Lande und
unſerm Volke nötig haben.
— Orpheum. Märchen=Theater. Mit der Pflege
deut=
ſcher Märchenſpiele beginnt das Orpheum am kommenden
Sonn=
tag, den 6. September, nachmittags ½4 Uhr, mit dem ganz
reizen=
den Kinder=Luſtſpiei „Das tapfere Schneiderlein”, in neuer
Ein=
ſtudierung und Inſzenierung. Drei überaus luſtige Bilder, ſo
recht geeignet, die Phantaſie der Kinder anzuregen; 1. Bild: In
Schneiderleins Stübchen. 2. Bild: Im Königszimmer. 3. Bild
Im wilden Walde. — Die Hauptrollen liegen in bewährten
Händen und ſpielt Karl Ludwig Lindt „den tapferen Schneider”
— Die Prinzeſſin ſpielt allerliebſt Grete Keßler. — Um allen
Kin=
dern den Beſuch zu ermöglichen, wird auf die mäßigen
Eintritts=
preiſe von 30 Pfg. bis 1.50 RM. gegen Vorlage der heutigen
Anzeige an der Orpheumskaſſe noch eine beſondere Vergünſtigung
gewährt. Außerdem winkt jedem 50. Beſucher obiger Märchen=
Vorſtellung eine Bargeldprämie von 2 RM., welche die glücklichen
Gewinner ihrer Weihnachtsſparkaſſe einverleiben können. (Siehe
Anzeige.)
Im Städtiſchen Leihamt findet am Mittwoch, den 9., und
Donnerstag, den 10. September, vormittags von 8.30—12 Uhr,
Verſteigerung verfallener Pfänder ſtatt. (Siehe heutige Anzeige.)
Aus den Parkeien.
Deutſche Staatspartei — Ortsgruppe Darmſtadt.
Heute Freitag, den 4. September, findet im Reſtaurant „Zur Krone‟
eine Mitgliederberſammlung ſtatt mit der Tagesordnung:
Stellung=
nahme zu den Landtagswahlen; Referent: Abgeordn. Oberamtsrichter
Schreiber=Vilbel.
Lokale Veranſtaltungen.
Die Nerunter erfcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hlnwelſe auf Anzeigen zu betrachten
m keinem Faſſe irgendwie als Beſprechung oder Kril?.
— Vortrag. „Vom Freiheitskampf im Reich der Mitte‟
ſpricht am Sonntag, den 6. September, abends, im Chriſtlichen
Verein Junger Männer Darmſtadt E. V., Alexanderſtraße 22
(Inf.=Kaſerne) Herr Miſſionar Karl Michel — Das 400=
Millio=
nenvolk der Chineſen, das ſeit zwei Jahrzehnten einen
beiſpiel=
loſen Freiheitskampf nach drei Fronten (national, politiſch, ſozial)
führt, dürfte wahrſcheinlich in Zukunft mehr geſtaltend und
be=
ſtimmend in die Weltgeſchichte eingreifen, als das bisher der Fall
war, und als man auch im allgemeinen geneigt iſt, anzunehmen.
Wird China dem Bolſchewismus in die Arme treiben oder nicht,
das iſt eine Frage, die uns ſehr viel angeht. Wenn auch darauf
keine Antwort gegeben werden ſoll, weil das zurzeit noch nicht
möglich iſt, ſo dürfte es doch von Intereſſe ſein, zu erfahren, wie
ſich der Kommunismus heute ſchon in China auswirkt.
Vereinskalender.
— Verein ehem. 117er Darmſtadt. Heute abend
Mitgliederverſammlung. Erſcheinen Pflicht.
— Vereinigung ehem. 97er Darmſtadt. Die
Kame=
raden nebſt Angehörigen beteiligen ſich vollzählig an der
Zu=
ſammenkunft des Bundes ehem. elſ.=lothr. Regimentsvereine am
Sonntag, den 6. September 1931, nachmittags 4 Uhr, im
Reſtau=
rant Bürgerhof.
— Verein der Pioniere und Verkehrstruppen
Darmſtadt und Umgegend Auf die Veranſtaltung des
Bundes elſaß.=lothr. Regimentsvereine am Sonntag, den 6.
Sep=
tember d. J., wird hingewieſen.
Tageskalender für Freitag, den 4. September 1931.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines
Haus: Keine Vorſtellung. — Konzerte: Zur Oper,
Schloßkeller, Sportplatz=Reſtaurant am Böllenfalltor.
Kinovorſtellungen; Union=, Helia= und Palaſt=
Licht=
ſpiele. — Heaghaus. 20 Uhr: Vortrag „Die Elektrizität im
Haushalt”, — Feierabend, Stifſtr. 51. 20 Uhr: Vortrag
„Möglichkeiten und Grenzen der Glaubensheilung”. — Heſſ.
Haus, Grafenſtr. 37, nachmittags 15 und 17 Uhr: Waſch=
Vor=
führungen mit dem Weimer=Waſchſauger.
Golkesdienſt der Iſrgelikiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge.
Freitag, 4. Sept. Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 45 Min.
Samstag, 5. Sept. Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min
Sabbatausgang 7 Uhr 50 Min.
Sonntag, 6. Sept: Beainn der Selichottage: Morgens 6 Uhr
30 Min. Abends 6 Uhr 30 Min.
Gebelzeilen in der Synagoge der Iſrgeliliſchen
Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 5. Sept. Vorabend 6 Uhr 30 Min. Morgens
8 Uhr. Nachmittags 4 Uhr — Min. Sabbatausgang 7 Uhr 50 Min
Wochentag8: Morgens 5 Uhr 30 Min. Nachmittags 6 Uhr 30 Min
Sonntag, 6. Sept.: 1. Slichanstag. Morgens 5 Uhr. — Freitag.
H. Sept.: Erew Rausch Haschonoh. — Morgens: 4 Uhr 30 Min.
Ans Heſſen.
Dd. Arheilgen 4. Sept. Oeffentliche
Gemeinderats=
ſitzung. Unter dem Vorſitz des Herrn Beig. Spengler an Stelle des
beurlaubten Bürgermeiſters fand am Mittwoch abend eine öffentliche
Gemeinderatsſitzung ſtatt. Der Vorſitzende verlieſt einen Auszug aus
dem Protokoll über die Abſtimmungstagfahrt für die Baulandumlegung
am Lindenweg, wonach die Koſten des Verfahrens gemäß einer
frühe=
ren Abmachung von der Gemeinde übernommen werden ſollen. Da
je=
doch die finanzielle Lage der Gemeinde es nicht geſtattet, die etwa 3000
RM. betragenden Koſten ganz zu übernehmen, beſchließt der
Gemeinde=
rat, entſprechend einem Vorſchlag der Finanzkommiſſion, für jeden
Bau=
platz — es ſind etwa 70 neue Plätze — einen Betrag von 20 RM. zu
erheben. Zu Punkt 2 wird ein Geſuch der Anwohner der Dieburger
Straße um Heyſtellung eines erhöhten Fußſteiges zurückgeſtellt, da in
dem diesjährigen Voranſchlag Mittel hierfür nicht vorgeſehen ſind und
auch in dieſem Jahre nicht zu beſchaffen ſind. Zu 3., betr. Geſuch des
Philipp Kurz um Eröffnung der Erlichſtraße, hatte die
Gemeindever=
waltung bereits Schritte unternommen, um unter den beteiligten
Grundeigentümern eine Einigung über eine teilweiſe Eröffnung der
Straße herbeizuführen. Sie werden vom Gemeinderat gurgeheißen und
Mittel für die nowendigſten Arbeiten genehmigt. 4. Dem Geſuch des
Georg Rapp um Verbreiterung des Mühlches=Weges wird dahingehend
entſprochen, daß von dem Eigentümer des neuerbauten Hauſes ein
Ge=
ländeſtreifen von 25 Quadratmeter zur Verbreiterung des Weges
er=
worben wird. Zu 5 wird das Geſuch des hieſigen Bauernvereins um
Stundung der Grundſteuer nach längerer Debatte dahingehend erledigt,
daß auf Antrag der jeweils fällige Zielbetrag bis zum 30. des nächſten
Monats zinslos geſtundet wird. Desgleichen werden auch die
Schon=
friſten für die übrigen Gemeindeſteuern bis zum 15. des auf den
Fällig=
keitstermin folgenden Monats verlängert. Zu 6. wird die
Bedürfnis=
frage für Heinrich Peter Roth, Forſthaus Meſſel, zur Errichtung eines
Ausſchankes für alkoholfreie Getränke bejaht. 7 Die Errichtung einer
Tankſtelle an der Frankfurter Straße wird genehmigt gegen Erſtattung
einer Anerkennungsgebühr von 50 RM. Zu 8. wird beſchloſſen, der
von einer Hochwaſſerkataſtrophe betroffenen Gemeinde Rockenhauſen
eine kleine Spende zu gewähren. Außerhalb der Tagesordnung wird
noch die Reparatur im Wohnhaus des Bademeiſters Anthes beſchloſſen
und die Verſteigerung des Grummetgraſes für den Erlös von 72 RM.
genehmigt. Die anſchließende geheime Sitzung beſchäftigt ſich mit der
Uebernahme von Kurkoſten und Steuerſtundungen.
Cp. Weiterſtadt, 3. Sept. Die Feuerwehrinſpektion nahm
für die hieſige Wehr einen guten Verlauf. Kreisfeuerwehrinſpektor
Karpfinger=Darmſtadt war mit den Leiſtungen ſowohl der Freiwilligen
als auch der Pflichtfeuerwehr zufrieden. Unter anderem wurde ein
Brandangriff auf die Gaſtwirtſchaft „Zur Sonne” unternommen,
wo=
bei der Plan eines Zimmerbrandes zugrunde lag. An der Uebung
nahmen auch die Arbeiter=Samariter teil.
Griesheim, 3. Sept. Baulandumlegung „Am
Heag=
bahnhof” der Gemarkung Griesheim. Der vom Umlegungsausſchuß
beſchloſſene Umlegungsplan nebſt Unterlagen, liegt in der Zeit
vom 1. September 1930 bis einſchließlich 30. September 1931
werk=
täglich von 8—12.30 Uhr bei der Bürgermeiſterei offen. Gegen den
Plan können die Beteiligten innerhalb der Offenlegungsfriſt
ſchriftliche Erinnerung daſelbſt erheben. — Aus der
Baulandum=
legung Am Heagbahnhof”, ſoll ein Maſſegrundſtück mit 866 qm
Flacheninhalt zum Verkauf kommen. Die in Betracht kommenden
Bedingungen können auf dem hieſigen Baubüro eingeſehen werden.
— Flugzeug=Notlandung. Am Dienstag vormittag nahm
ein Frachtflugzeug, das von Stuttgart kam und nach Frankfurt
fliegen wollte, dort, aber wegen des dichten Nebels nicht landen
konnte, auf dem hieſigen Truppenübungsplatz eine Notlandung
vor. Als es aufſetzte, kam es in einen Graben und ſtellte ſich auf
den Kopf, wodurch der Propeller brach. Der Pilot blieb
unver=
letzt. Im Laufe des geſtrigen Tages iſt das Flugzeug wieder
wei=
tergeflogen.
F. Eberſtadt, 3. Sept. Hochwaſſerſchäden. Alle diejenigen,
die durch das letzte Hochwaſſer geſchädigt worden ſind, haben — ſoweit
das bis jetzt noch nicht geſchehen — bis ſpäteſtens 10. d. M. ihre
Schä=
den ſchriftlich bei der Bürgermeiſterei anzumelden. —
Verkehrsun=
fall. Auf der Bickenbacher Straße ereignete ſich geſtern gegen abend
ein ſchwerer Verkehrsunfall. Beim Ueberholen eines Laſtautos fuhr ein
aus entgegengeſetzter Richtung kommender Motorradfahrer auf den
über=
holenden Perſonenkraftwagen auf und erlitt dabei ſchwere Verletzungen.
beſonders eines Oberſchenkels. Der Verletzte wurde alsbald in ein
Darmſtädter Kränkenhaus übergeführt. Der=Perfonenkraftwagen
wurde=
nur unerheblich beſchädigt und konnte nach Feſtſtellung des Tatbeſtands
ſeine Fahrt fortſetzen.
Ak Nieder=Ramſtadt, 3. Sept. Obſt= und
Gartenbauver=
ein. In der Mitgliederverſammlung wurde die Veranſtaltung einer
Lokal=Obſtausſtellung endgültig beſchloſſen. Dieſe findet ſtatt am
27. September d. Js. im Saale des Gaſthauſes Zum Darmſtädter Hof
(Knapp). Die Ausſtellung beſchränkt ſich auf Obſt und Konſerven.
Gar=
tengewächſe werden diesmal ausgeſchloſſen. Innerhalb der Obſtgruppe
wird unterſchieden zwiſchen Hoch= und Niederſtammobſt, und innerhalb
dieſer Untergruppen wiederum zwiſchen Tafel= und Wirtſchaftsobſt. Die
Anmeldungen zur Ausſtellung müſſen bis ſpäteſtens 20. September in
Händen des Ausſtellungsausſchuſſes ſein, damit dieſer ſeine
Vorberei=
tungen treffen kann. Zugelaſſen zur Ausſtellung iſt jedes Mitglied
Von dieſer Vergünſtigung ſollten möglichſt alle Mitglieder Gebrauch
machen. Eine Ausſtellung hat nicht allein den Zweck, irgend einen
Preis einzuheimſen, ſondern das Hauptziel geht ſchließlich darauf
hin=
aus der Außenwelt zu beweiſen, welches Obſt in hieſiger Gegend
ge=
züichtet wird, und in Verbindung damit Käufe abzuſchließen. Bei der
zu erwartenden reichlichen Obſternte iſt dies notwendiger denn je.
Schweinezählung. Die am 1. d. M. durchgeführte
Schweine=
zwiſchenzählung hatte folgendes Ergebnis (die in Klammern
ange=
gebenen Zahlen bedeuten das Ergebnis der Zählung am 1. Juni I. J.):
a) Zuchteber 12 (11), b) Zuchtſauen 50 (53), Schweine: 1. unter acht
Wochen 207 (151), 2. über acht Wochen bis ein halbes Jahr 254 (197),
3. über ein halbes Jahr bis ein Jahr 87 (83), über ein Jahr 2 (4).
Geſamtzahl 612 (499). Es iſt ſonach ein nicht unbeträchtlicher Zugang
zu verzeichnen.
G. Ober=Ramſtadt, 3. Sept. Mit Rückſicht auf das
Kirchweih=
feſt fällt am Montag, den 7. d. M., die übliche Beratungsſtunde
der Säuglingsfürſorge aus. — Die Tatſache, daß alljährlich immer
wieder ſchwere Pilzvergiftungen zu verzeichnen ſind, und der
Um=
ſtand, daß dieſen Naturprodukten unſerer Waldungen, den Pilzen,
infolge der großen Notlage, die heute auf allen Schichten der
Be=
völkerung laſtet, in erhöhtem Maße nachgegangen wird, läßt es
angezeigt erſcheinen, immer wieder auf die großen geſundheitlichen
Gefahren hinzuweiſen, die beim Genuß nicht einwandfreier Pilze
entſtehen können. Derjenige, der Pilze ſammelt, ſollte ſich über
deren Unſchädlichkeit für den menſchlichen Genuß deshalb
unbe=
dingt genau vergewiſſern. Allerorts finden ſich Pilzkenner, die in
der Lage und bereit ſind, hierüber Rat und Auskunft zu erteilen.
Hieſige Intereſſenten belieben ſich im Bedarfsfalle an Herrn
Poſt=
meiſter Weber, Ernſt=Ludwigſtraße 9, zu wenden.
G. Ober=Ramſtadt, 2. Sept. Vom Standesamt. Beim
hieſigen Standesamt wurden im Monat Auguſt 13 Geburten (8
Knaben, 5 Mädchen) und 1 Sterbefall beurkundet. Sowohl im
Monat Juli als auch im Auguſt fanden Eheſchließungen nicht ſtatt.
— Kirchweihe. Am nächſten Sonntag und Montag (6. und 7.
September) wird hier die von auswärts ſtets gut beſuchte
Kirch=
weihe gefeiert. Trotz der allgemeinen wirtſchaftlichen Nöte haben
ſich unſere Geſchäftsleute für dieſes Feſt doch gut gerichtet und
wer=
den bemüht ſein, den hoffentlich auch in dieſem Jahre recht
zahl=
reichen Kirchweihgäſten nur das Beſte zu bieten. Dem eigentlichen
Sinne der Kirchweihe vom religiöſen Standpunkt aus wird auch
im Vormittagsgottesdienſt am Sonntag beſonders gedacht werden.
An. Groß=Zimmern, 3. Sept. Vorgeſtern wurde unter zahlreicher
Beteiligung der Einwohner der Maurerpolier Valentin
Wucher=
pfennig, zu Grabe getragen. Er iſt am Sonntag im Krankenhaus
zu Dieburg, wo er Geneſung von einem tückiſchen Leiden ſuchte,
ver=
ſtorben.
Bk. Schaafheim, 2. Sept. Heimatmuſeum. Dem
Ver=
nehmen nach beabſichtigen einige hieſige Herren die Gründung
eines Heimatmuſeums. Es wäre ſehr zu begrüßen, wenn dieſe
Idee zur Wirklichkeit würde und die Unterſtützung der
Einwoh=
nerſchaft findet. Kirchweihfeſt. Die Kirchweihe iſt, jetzt
vorüber, und iſt dieſelbe, was Beſuch und Umſatz anbelangt,
beſ=
ſer ausgefallen, wie erwartet wurde. Wenn auch die Einnahmen
gegen frühere Jahre zurückblieben, ſo waren im allgemeinen die
Geſchäftsleute doch zufrieden. — Ernteſchluß. Die
Getreide=
ernte iſt jetzt auch glücklich, wenn auch in halbverdorbenem
Zu=
ſtand, unter Dach und Fach. Dieſe Woche noch wird mit der
Grummeternte begonnen. Hoffentlich bleibt das Wetter gut,
da=
mit dieſelbe raſch vonſtatten geht.
Ds. Fränkiſch=Crumbach, 3. Sept. Am 4. September feiert unſer
altes. Dortelchen” ihren 98. Geburtstag. Frau Dorothea Rauth,
geb. Seibert, iſt am 4. September 1833 als die Tochter des Johann
Sei=
bert und deſſen Ehefrau, geb. Bock, geboren. Trotz des hohen Alters
iſt ſie noch in voller körperlicher und geiſtiger Friſche. Täglich macht ſie
noch ihre Spaziergänge, ohne ſich dabei weiter anzuſtrengen. Intereſſant
iſt es, zu wiſſen, daß Frau Dorothea Rauth die letzte Konfirmandin
des hieſigen Pfarrers Stahl im Jahre 1847 war. Hoffentlich können
wir in 2 Jahren das ſeltene Feſt ihres 100jährigen Geburtstages feiern.
Cs. Ueberan, 2. Sept. Schweinezählung. Diev
jährlich am 1. September ſtattfindende Schweinezählung
durch die Feldſchutzen der Gemeinde gegenwartig vorgen=
Da die Zählung für ſteuerliche Erfaſſung in keinem Zuſe
hang ſteht, liegt es im Intereſſe eines einwandfreien Erge
daß bei der Aufnahme möglichſt genaue Angaben erfolg
Arbeiterwohlfahrt. Geſtern wurde durch die Ar
wohlfahrtsorganiſation eine Hausſammlung
vorgenomme=
angeſammelten Gelder werden für Notleidende, ſowie
holungsbedürftige Kinder durch Gewährung von Zuſchüſſ
Heilkuren verwendet. Nach dem vorliegenden Sammelbog
man ſich an dem Werke der Nächſtenliebe allgemein he
Wenn auch die Beträge ſich aus Pfennigen zuſammenſetzen,
die Endſumme doch ſchon einen Betrag, der, wenn richti
wendet, ſo manchem über die allergrößte Not hilft.
Bf. Brensbach i. Odw., 3. Sept. Ein bei einem näch
Einbruch in Langſtadt in voriger Woche geſtohlenes Damen
rad wurde im Walde bei Groß=Oſtheim vorgefunden. Die
radglocke trug den Namen des Verkäufers des Rades, de
Brensbach iſt, und durch Ermittelungen bei demſelben ſtel
heraus, daß das gefundene Rad mit dem geſtohlenen ident
— Reuige Diebe. Einem Landwirt in Nieder=Kainsbac
den nachmittags aus einer Farm 7 Hühner mitſamt einem
Nähe hängenden Sack entwendet. Als derſelbe, den Verli
merkend, gehörig Radau ſchlug und mit Anzeige drohte, war
nächſten Morgen die Hühner nebſt Sack wieder zur Stelle.
ſten Sonntag und Montag findet hier Kirchweihe ſtatt.
R. Pfaffen=Beerfurth i. Odw., 2. Sept. In der letzte
mußten mehrere Reparaturen an der Waſſerleitung vorgene
werden. Durch die hierdurch entſtandenen Auslagen wa
Waſſervorſtand gezwungen, den Waſſerzins um 1 Ziel zu er
Die Preiſe für das Fallobſt ſind in den letzten Tagen ſe
fallen, und wurde dieſe Woche pro Zentner 1 RM. bezahlt
Ernte iſt nun beendet, doch war das zuletzt eingefahrene Ge
durch das anhaltende Regenwetter derart ausgewachſen, da
es nur noch zum kleinſten Teil für die menſchliche Ernährun
wenden kann.
T. Groß=Gumpen, 3. Sept. Der hieſige Kriegerverein
brachte ſeinem Ehrenvorſitzenden, Förſter i R. Georg
Be=
zu ſeinem 75. Geburtstage die herzlichſten Glückwünſche und
reichte demſelben gleichzeitig, anläßlich ſeiner langjährigen
gliedſchaft, eine Jubiläumspfeife. Auch der hieſige
Geſang=
brachte ſeinem Mitglied zu dem obengenannten Wiegenfeſt ei
derreiches Ständchen dar. Förſter Bertſch dankte gerührt.
bx. Lengfeld, 3. Sept. Als heute morgen gegen 7 Uh
leichtes Gewitter über unſere Gegend hinzog, wurde in dem
Habitzheim ein im Dienſte des Hofpächters Heil ſtehender j
Mann vom Blitz erſchlagen. Der Erſchlagene iſt der in den
ziger Jahren ſtehende Friedrich Amend aus Haſſenroth. Er
mit ſeinem Pferdegeſpann auf das Feld gefahren, um zu pf.
und mit ihm noch zwei weitere Geſpannführer des Hof
Wegen des ungünſtigen Wetters traten, die drei Geſpann
wieder den Heimweg an. Plötzlich brach Amend, der das mi
Geſpann am Zügel führte vom Blitze tödlich getroffen lautle
ſammen, während die beiden anderen Leute und die Pferde
Beſchädigungen erlitten. Der auf ſo tragiſche Weiſe ums
Gekommene hinterläßt eine Frau mit zwei kleinen Kindern.
Ce. Mümling=Grumbach, 1. Sept. Jugendheim. Seit
dung der evangeliſchen Pfarrei litt die Gemeinde unter dem
eines geeigneten Raumes zur Abhaltung von Gemeinde= Vereins
Familienabenden. Die Zuſammenkünfte der „Evangeliſchen Ju
die Abende des Frauenvereins, ſowie die ſonſtigen Veranſtaltungen
ten entweder in einem Schulſaal oder in einem Gaſthaus ſtatt
was bei allem Entgegenkommen der politiſchen Gemeinde und d
treffenden Gaſtwirte immer als ein Uebelſtand empfunden wurde.
ſoll dieſer Mangel durch die Bereitſtellung von Räumen in dem eh.
gen Verwaltungsgebäude des „Gummiwerkes Odenwald” beſeitig.
den, deſſen Verwaltung ſich in hochherziger Weiſe zur koſtenloſen
laſſung des Gebäudes bereit erklärt hat. Es bedarf nur geringf!
Veränderungen, um die ſeither abgeteilten Räumlichkeiten zu eine
mütlichen Heim umzugeſtalten. Auch ließe ſich die Einrichtung
Jugendherberge ohne jegliche Veränderung und ohne größere
leicht bewerkſtelligen. Der Leitung des „Gummiwerkes Odenwal
bührt für ihre freundliche Unterſtützung der Dank der Gemeinde
es iſt zu hoffen, daß das neue Gemeinde= und Jugendheim bald. be
werden-Eann.—
Bg. Rimhorn, 3. Sebt. Frecher Diebſtahl. Am hell
Tage wurde in dem Hauſe des Joh. Nik. Heinderkircher ein Die
begangen. Die Tochter des Genannten wollte, da ſie ſich demnäch
heiraten will, in den nächſten Tagen verſchiedene Einkäufe machen
dieſem Zweck hatte ſie, wie verlautet, auf der Sparkaſſe Geld abgel
und zu Hauſe in einem Schrank aufbewahrt. 150 RM. ſollen dem
den Dieben in die Hände gefallen ſein. Die ſofort benachrichtigte
zei konnte bis jetzt noch keine einwandfreien Feſtſtellungen machen
Cl. Gammelsbach, 3. Sept. Vom Militärverein.
dem eigenen Schießſtande trug der Militärverein das Schießen
die Haſſia=Bezirksmeiſterſchaft aus. Geſtellt wurde eine M
ſchaft aus vier Schützen. Die beſte Mannſchaft wird dann am
ſterſchaftsſchießen am 27 September in Dieburg teilnehmen.
ſchließend wurden dann einige Ehrenſcheiben herausgeſchoſſen,
zwar von Lehrer Lehr. Georg Schwinn und E. Setzer=Rothenl
Am Montag, den 7. September, und am Sonntag, den 13.
tember ſoll ein größeres Preisſchießen abgehalten werden, an
ſich auch auswärtige Schützen und Vereine beteiligen werden.
Cx. Airlenbach, 2. Sept. Von der Landwirtſchaft, 2
die letzten ſchönen Tage gelang es, das ſolange deyn Regen ausge
Getreide unter Dach und Fach zu bringen. Nur der größte Teil
Hafers iſt noch einzubringen. Am meiſten hat der Roggen gelitten
zum Teil ſo ausgewachſen war, daß ſich ein Dreſchemn nicht mehr II
Fünfzig Prozent des geſamten Getreides müſſen unſbedingt als ver
tet angeſehen werden. — Die Segelfliegergruppe aus Heidelberg
auf der Suche nach günſtigem Uebungsgelände war, bezeichnete ur
grundeten und baumloſen Berge als das günſtigſte (zelände der ga
Umgebung. Die Gruppe will nach Aberntung des GGetreides hier
Flüge und Uebungen vornehmen. — Die hieſige Sſchule hielt gen
ſam mit der Schule von Falken=Geſäß ihre ReichKjugendwe
kämpfe ab. Sieben Knaben und zwei Mädchen gingen als Si
hervor.
Cr. Falken=Geſäß, 3. Sept. Tod bei der Arbeit. Geſ
abend wurde der 55jährige Landwirt und Maurermeiſter Jakob Da. ſich gegen Mittag auf das Feld in der Nähe des Friedhofes 2
felden begeben hatte, vermißt. Da er geäußert hatte, nach ſeiner 2
arbeit noch einige Beſorgungen zu erledigen, war man hauch weiter 1
beunruhigt. Erſt als der Sohn abends aus der Singſtlunde nach B
kam, ſtellte man Nachforſchungen an. Nach langem Sluchen fand
Herrn Daum, auf der Wieſe liegend, neben ſich noch die Senſe.
Herzſchlag hatte dem arbeitsreichen Leben ein jähes Enzge bereitet,
Tod muß ſchon gleich nach Beginn der Arbeit eingetret en ſein, oa
hwei Reihen Gras gemäht waren. Die Teilnahme deie Ortsbeno9
gegenüber der ſo ſchwer betroffenen Familie iſt gellgemein, *
Daum gehörte dem Vorſtand des hieſigen Geſangvereins („Eintracht
der auch am Samstag ſeinem langjährigen treuen Mitgl iede geſchld
das letzte Geleite geben wird.
43. Wahlen i. O., 3. Sept. Gelände=Enteignung
Straßenbau. Zur Beſchaffung von Arbeitsgelegednheit iſt
heſſiſchen Geſamtminiſterium angeordnet worden, daß dac für die *
breiterung der Straße Wegſcheide—Waldmichelbach zwiſchert Wahlen
Affolterbach erforderliche Gelände in den Gemarkungent Affoller”
und Wahlen auf Grund der Verordnung über das vereinn achte
En=
nungsverfahren zur Beſchaffung von Arbeitsgelegenheit efnteigne."
den kann.
0. Reichenbach i. Odw., 2. Sept. Kirchweihe. Ttrotz günſt!
Wetters war die Kirchweihe nicht ſo gut beſucht als in frützzeren 2a4
Die ſchlechte Wirtſchaftslage lag drückend über dem ſonſt ſ9, frohen 2
und angeſichts der Arbeitsloſigkeit konnte keine rechte Stimmung
kommen. Wenn auch die Gaſthäuſer zum Teil gut beſetzt (waren, !
der Umſatz doch ſehr zu wünſchen übrig. Wo ſoll das Gheld, 9a2 2
Kerbfeiern nun einmal notwendig iſt, auch herkommen? ( Selbſt Ne‟
Kindern war die Freude mäßig. Das Karuſſell nahm // für die 2
10 Pfg. Es war auch danach beſetzt! Vor dem Kriegel;, als die *
dienſte beſſer waren, konnte man für 3 Pfg. fahren. / Auch die
ſchäftsleute dürften wieder lernen, mit roten Pfennigen zu regl.”
ſtatt immer noch auf glatte Zehner abzurunden. — Ein) Gewitte.
heftigem Regenguß verurſachte am Montag wieder eine kleine Le
ſchwemmung. Im Augenblick war die Lauter wiedek’e mächtie
geſchwollen.
j. Von der Bergſtraße, 2. Sept. Als geſtern in Weinhe!
in der Grabengaſſe ſpät abends ein junger Mann; in der S.t
lichen Wohnung ſeinen Browning entſicherte, entlt ud ſich piobs:
die Waffe. Der Schuß traf ſeinen bereits im ᛋeBett ließel"
28jährigen Bruder Karl hinterm Ohr in den Hinterkopl. *
Schwerverletzte wurde in das hieſige Städt. Krgeinkenhaus 1e
geführt. Glücklicherweiſe beſteht keine Lebens gefahr. U*
ſuchung iſt eingeleitet.
— Hirſchhorn, 3. Sept. Waſſerſtand d/ s Reckar?
Pegel am 2. September 2,12 Meter, am 3. Septemb4 r 195 MEle*
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In der
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kleinen Kin=
Fukkerverderbnis
Bürw anzättensen kegen.
Die ungünſtigen Witterungsverhältniſſe, denen die
abge=
teten, noch nicht heimgebrachten Futterpflanzen während des
nats Auguſt faſt ausnahmslos ausgeſetzt waren, haben unſeren
dwirten großen Schaden zugefügt, und es gilt jetzt darum,
en nicht noch größer zu machen durch unſachgemäße
Aufbewah=
g oder unſorgfältige Verfütterung derſelben.
Während bei günſtigem Erntewetter das Trocknen ohne
Ver=
von Pflanzenſubſtanz und ohne Einbuße der Verdaulichkeit
ſich geht, laugt der Regen große Mengen Nährſtoffe aus. Hef=
Gewittergüſſe beſpritzen außerdem die Pflanzen mit Erde,
ver=
ſten nährſtoffreiche Blätter, bringen das Getreide zum Lagern
ſ. Die geſchnittenen Pflanzen verlieren durch anhaltende
genfälle, wie wir ſie in der letzten Zeit zur Genüge beobachten
nten, oft bis zu 40 Prozent ihrer Nährſtoffe und können durch
kterien und Schimmelpilze verderben. Durch Einſäuern des
tters laſſen ſich dieſe Nachteile zwar teilweiſe beſeitigen, aber
t einem nicht unbeträchtlichen Verluſt an Nährſtoffen wird man
h hierbei zu rechnen haben.
Das verregnete Futter ſucht man durch Beigabe von
Koch=
r Viehſalz ſchmackhafter und verdaulicher zu machen; war es
„dorben, ſo beſeitigt man die ſchlimmſten Teile, das übrige iſt
häckſeln und zu dämpfen oder wenigſtens anzubrühen.
Ueberſchwemmungen können außerdem zu einem Verſanden
r Verſchlammen der Futterpflanzen führen. Werden mit
die=
größere Sandmengen aufgenommen, ſo kann ſich der Sand im
igen und Darm anſammeln und zu ſchweren Verſtopfungen,
liken und dadurch zum Tode führen. Getrocknetes, verſchlamm=
Futter ſtäubt beim Freſſen ſtark und kann dadurch leicht
Ent=
idungen der Augen, der Luftwege und ſelbſt der Lungen zur
(ge haben. Das einfachſte Mittel, dieſe Nachteile zu verhüten,
Reinwaſchenlaſſen desſelben durch nachfolgenden Regen und
gfältiges Ausſtäuben nach dem Trocknen.
Verſchimmeltes Futter nimmt einen unangenehmen,
moder=
igen Geruch, ſowie einen ſcharfen oder bitteren, widerlichen
ſchmack an, weshalb es von unſern Haustieren ungern
genom=
n oder ſogar ganz verweigert wird. Nach Verfütterung
des=
den ohne vorherige Behandlung treten häufig
Verdauungs=
rungen, Darmerkrankungen, Nierenentzündungen,
Frühgebur=
uſw. auf, die unter den Erſcheinungen von Appetitloſigkeit,
lik, Blähung, Verſtopfung oder Durchfall ihren Anfang
neh=
n. Deshalb iſt hier große Vorſicht und tägliche Ueberwachung
Viehbeſtandes geboten. Werden ſolche Störungen beobachtet,
nn muß mit der Verfütterung des ſchadhaften Futters alsbald
gehört und für eine Entleerung desſelben aus dem Verdau=
Nuß.
gskanal geſorgt werden.
C Seeheim, 2. Sept. Der hieſige Kriegerverein hatte
ne Mitglieder zu einer Monatsverſammlung eingeladen, um
er die Gründung einer Sterbekaſſe zu beraten. Der
ſtell=
rtretende Vorſitzende, Kamerad Phil. Liſt, bat nach kurzen
Be=
üßungsworten die Vertreter der Allianz und Stuttgarter
Le=
nsverſicherung, Herrn König=Mainz und Herrn Eberle=Lorſch,
er den Stand des Verſicherungsvertrages dieſer Geſellſchaft mit
r Haſſia zu berichten. In anſchaulicher Weiſe verbreitete ſich
rr König über die Frage, ob Umlage oder Verſicherung das
chtige für die Vereine ſeien. Die Umlage müſſe als
unzweck=
ißig abgelehnt werden, denn wenn z. Zt. auch den
Hinterblie=
nen durch freiwillige Sammlungen unter den Mitgliedern noch
te Unterſtützung zuteil werden könne, ſo ſei das für die Zukunft
ſicher, da die Kriegervereine naturgemäßer Weiſe mit der Zeit
mer kleiner würden. Die Hauptverſammlung der Haſſia im
inuar d. I. hat nun endgültig einen Sammelvertrag mit obiger
erſicherung abgelehnt, aber den Einzelvereinen eigene Abfchluſſe
tpfohlen. Dem haben inzwiſchen zahlreiche Vereine entſprochen.
Die Allignz verhandelt nur mit den Vereinen, nicht mit
Einzel=
mitgliedern, ihre kleinſte Verſicherungsſumme beträgt 100 RM.
Bei Unfällen wird die doppelte Summe ausgezahlt. Die
Geſell=
ſchaft verlangt weder ärztliche Unterſuchung noch
Geſundheitsbe=
ſcheinigung und gewährt allen Mitgliedern bis zum 85.
Lebens=
jahr Aufnahme, vorausgeſetzt, daß dieſe ſich mit dem
Pauſchal=
abſchluß des Vereins anmelden. Es dürfen bis 25 Prozent der
Mitglieder das 65. Lebensjahr überſchritten haben, doch werden
dieſe nach dem Vereinsabſchluß nicht mehr aufgenommen. Da keine
Wartezeit geſetzt iſt, wird das Sterbegeld ſofort nach dem Tode des
Verſicherten an den Verein ausgezahlt, der es den Hinterbliebenen
aushändigt. Die volle Verſicherungsſumme wird erſt nach
ein=
jähriger Zugehörigkeit zur Verſicherung ausgezahlt./ Erfolgt der
Tod früher, ſo werden ſoviel Zwölftel Summe bezahlt, als das
Mitglied an Monaten verſichert war. Es können die Mitglieder
auch ihre Ehefrauen mitverſichern, ebenſo werden Kriegerwitwen
aufgenommen. Die jährliche Prämie muß für jeden Verein
be=
ſonders errechnet werden, ſie richtet ſich nach Anzahl und Alter der
Mitglieder. An der Verteilung der Dividende nehmen die Vereine
als ſolche teil. — Es wurden zahlreiche Fragen an die beiden
Herren gerichtet, was ein grundſätzliches Intereſſe der
Anweſen=
den an einer Sterbekaſſe verriet. Man einigte ſich, in Bälde eine
außerordentliche Hauptverſammlung entſcheiden zu laſſen und bis
dahin eine unverbindliche Errechnung der Prämienhöhe von der
Geſellſchaft einzuholen.
W. Heppenheim a. d. Bergſtr., 1. Sept.
Bezirkskonfe=
renz im Geſundheitsweſen. Auf Veranlaſſung des
Be=
zirksverbandes 12 Frankfurt a. M. im Geſamtverbande der
Ar=
beiter der öffentlichen Betriebe tagten hier die Vertreter der
Reichsſektion Geſundheitsweſen. Für das Innenminiſterium des
Volksſtaats Heſſen war Obermedizinalrat Dr. Schmidt anweſend.
Auch Kreisdirektor Pfeifer, der Bürgermeiſter der Stadt
Heppen=
heim Schiffers, Vertreter des Allgemeinen Deutſchen
Beamten=
bundes, der S.P.D.=Fraktion des Heſſ. Landtags, der
Arbeiter=
wohlfahrt, des Arbeiterſamariterbundes des Zentralverbands der
Invaliden, des Verbandes ſozialiſtiſcher Aerzte Deutſchlands, der
Vereinigung ſozialiſtiſcher Studenten und etwa 100 Delegierte
waren erſchienen. Zur Tagesordnung ſtand 1. Arzt und
Sozialis=
mus. Referent: Dr. Plaut, Frankfurt a. M. 2 Vorführung des
Filmes „Falſche Scham”. 3. Das Weſen und Wirken der freien
Krankenpflege Referent: Paul Levy=Berlin, Reichsleiter der
Reichsſektion Geſundheitsweſen. Das Gebotene fand allgemeinen
Beifall, es wurde empfunden, daß die Konferenz gute Arbeit
ge=
leiſtet hat.
g. Gernsheim, 2. Sept. Eine öffentliche Sitzung des
Ge=
meinderats findet am Freitag, den 4. September 1931, abends
8 Uhr, im großen Sitzungsſaale ſtatt. Der öffentliche Teil der
Tages=
ordnung umfaßt: 1. Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1931; 2.
Be=
ſchlußfaſſung über das Ergebnis der Rechnungsprüfung der 1929er
Ge=
meinde= und Elektrizitätswerksrechnung; 3. Aufforſtung von 1 Hektar
Gelände auf der Sandhöhe; 4. Geſuch der Firma Olex Deutſche
Petro=
leumsverkaufsgeſellſchaft (Sitz Mannheim) um Anbringung eines
Re=
klameſchildes an einem elektriſchen Ständer in der Biebesheimer Straße;
5. Geſuch des Karuſſellbeſitzers Ludwig Müller in Mainz=Koſtheim um
Ermäßigung des Standgeldes für den Karuſſellplatz. — Die
Zuſam=
menkunft der evangeliſchen Gemeinde im Saalbau. Darmſtädter Hof”
am letzten Sonntag nahm bei Geſangs= Muſik= und Theaterdarbietungen
einen ſchönen Verlauf. Herr Dekan Vogel richtete herzliche Worte an
die Erfchienenen.
Bm. Bürſtadt, 2. Sept. Verſetzt. Durch die allgemeine
Per=
ſonalverminderung wurde auch auf dem hieſigen Bahnhof eine
Kraft übrig, und wurde Herr Reichsbahnaſſiſtent P. Lamely als
Bahnhofsmeiſter nach Groß=Rohrheim verſetzt. Der nun geſchiedene
Beamte galt hier ſeit einem Jahrzehnt dienſtlich und privat als
allgemein beliebt, und wird ſein Weggang ſehr bedauert.
Beſon=
ders iſt es die kleine evangel. Gemeinde nebſt Kirchengeſangverein,
Odenwaldklub und Geflügel= und Farbentaubenzuchtverein, welche
ihr eifriges Mitglied. Kirchenrechner, Schriftführer und
begeiſter=
ten Wanderer ſehr ungern ſcheiden ſehen. Alle fanden für den
Scheidenden nebſt Familie dankende Abſchiedsworte und beſte
Wünſche für die Zukunft.
Aa. Hähnlein, 3. Sept. Zuchtviehmarkt=Lotterie. Der
Ziehungstermin für den hieſigen Zuchtviehmarkt iſt jetzt auf 27.
Sep=
tember feſtgeſetzt worden.
Cp. Dornheim, 3. Sept. Unfall. Der drei Jahre alte Knabe
eines Einwohners kam beim Einfahren eines leichten, mit Rüben
be=
ladenen Wagens unter das Gefährt und wurde an den Oberſchenkeln,
über die die Räder des Fuhrwerks gingen, erheblich verletzt.
P. Rüffelsheim, 3. Sept. Derraſende Tod. Auf der
Rampen=
ſtraße der Opelbrücke wurde am Mittwoch abend von dem
Perſonen=
auto des Kaufmanns J. Gr. aus Rüſſelsheim ein 11jähriges Kind
aus Flörsheim, das beim Spielen am Bürgerſteig auf die Fahrſtraße
ſprang, überfahren und getötet. Den Fahrer des Autos trifft keine
Schuld.
4a. Langen, 2. Sept. Der Obſt= und
Gartenbauver=
ein Langen hat den Anſchluß an den Obſt= und
Gemüſegroß=
markt Nauheim bei Groß=Gerau beſchloſſen. Die Obſtſammelſtelle
befindet ſich in der Fährgaſſe (Anweſen Herling). Die erſte
Obſt=
anlieferung auf dem Nauheimer Markt, erfolgt noch in dieſer
Woche. — Todesfall. Einer der älteſten hieſigen Einwohner,
Wilhelm Koch 1., iſt im Alter von 81 Jahren geſtorben. Koch
konnte im Frühjahr mit ſeiner Frau das goldene Hochzeitsfeſt
feiern.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 37. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Nachdruck verboten
Ohne Gewähr
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen I und II
2. September 1931
21. Ziehungstag
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne zu 10000 M. 39515
16 Gewinne zu 5000 M. 29500 117650 216257 228459 259750 273835
332815 356677
18 Gewinne zu 3000 M. 33697 72300 160216 210632 242093 270458
280038 309179 391526
64 Gewinne zu 2000 M. 2559 31398 33232 40165 58638 58808
60676 89516 103114 110722 110931 130733 137419 161375 163376
167693 174353 176431 182872 186453 190814 193131 221520 278478
288711 290850 320290 322840 353231 375308 388649 382721
104 Gewinne zu 1000 M. 8443 9099 10400 21731 24933 42884 45816
50337 60761 69549 77439 89005 89279 97323 98595 105076 109628
116073 126796 140169 167218 171966 182127 183316 186993 220925
243067 261853 263201 264382 272274 284173 290897 299824 301039
305885 306885 317080 318528 330760 331434 332255 339275 343432
343673 361421 364904 364970 371787 389066 392248 393389
198 Gewinne zu 500 M. 8 6493 10412 15129 26273 26990 31093
35302 46580 61988 53722 60962 65377 68266 75627 76366 78940
89386 90451 101044 108055 110744 113563 122779 122927 125449
130082 131538 135178 141512 149452 168477 161178 161830 164133
164465 164764 168668 170486 171073 176641 186672 187346 200476
201659 207399 211825 216284 222366 224172 234078 248996 252363
253599 257605 257749 268905 265586 268907 270869 276181 276669
277482 288249 288408 293305 296939 315747 319139 321286 324367
327236 328304 329278 335366 337266 340331 342776 343169 345123
348471 365481 359417 367017 369816 371154 371769 371989 376699
376598 380209 380599 382796 382978 385043 386544 395812 396362
398666
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
6 Gewinne zu 10000 M. 16759 252645 391481
4 Gewinne zu 5000 M. 6268 134301
18 Gewinne zu 3000 M. 107590 136065 153276 175621 223814
281692 322261 388127 390694
40 Gewinne zu 2000 M. 3767 16442 46507 89692 180787 161018
168969 172720 197193 212035 225094 230822 258782 263297 263643
287647 306340 312898 362343 394594
100 Gewinne zu 1000 M. 6100 10823 19750 35933 48061 48468
89424 91644 91976 93263 112758 112822 113577 117081 124960
130702 133541 142807 143617 168742 165318 180186 181613 189516
190453 193231 196369 196452 197088 199876 220137 233663 238957
240366 240700 261393 263578 263673 270990 275629 288542 319693
325637 326032 345360 351860 352452 362040 366270 372601
140 Gewinne zu 500 M. 4173 17393 23182 28120 33179 35290 42396
42897 50871 60182 66579 69650 71673 75194 78096 78696 81653
81913 93981 106963 118339 121502 121708 121806 141572 143939
145145 161450 154327 163306 171201 171624 173818 179737 183652
195769 203312 206385 214476 215465 216260 217849 226095 230670
237013 240420 242575 243330 252333 267662 282968 292380 298287
307689 308223 318710 319193 393427 326486 326701 336711 336731
338683 343091 363883 382341 386415 380093 392776 393820
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2 zu je 300000, 2 zu je 200000, 4 zu je 50000, 12 zu je 25000,
64 zu je 10000, 134 zu je 5000, 268 zu je 3000, 782 zu je 2000,
1560 zu je 1000, 2476 zu je 500, 7630 zu je 400 Mark.
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Seite,8
Freitag, den 4. September 1931
Nummer 245
Die Geburt ihres zweiten Sohnes
geben bekannt
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
anläßlich des Ablebens unſerer lieben Tante
Dr. Ing. Otfo V.
u. Frau Eia, geb.
Keußler
Kissinger.
Frl. Marie Feldmar
Darmstadt, den 3.
September-
z. Zt. Privatklinik Dr. Hoffmann.
1931
ſagen wir, wie auch für die zahlreichen
Blumen=
ſpenden, hiermit Allen unſeren herzlichſten Dank.
Be=
ſonders danken wir noch Herrn Pfarrer Weiß, für die
troſtreichen Worte, ſowie den Schweſtern des Städt.
Krankenhauſes für die liebevolle Pflege während ihrer
Krankheit,
Die trauernden Hinterbliebenen.
(Bergſtr.)
4. September 1931.
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die herzliche Anteilnahme und
Blumenſpenden bei dem Heimgang
unſerer lieben, unvergeßlichen
Ent=
ſchlafenen ſagen wir unſeren innigen
Dank. Beſonderen Dank HerrnPfarrer
Weiß für die troſtreichen Worte am
Grabe, ſowie den Schweſtern der
Petrusgemeinde.
die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Jacob Haas.
Darmſtadt, den 3. September 1931,
Luiſenſtr. 20.
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Reiches, der Länder und
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den daher gebeten, Bewerbungs=
Unterlagen ſewells ſchnellſtens zurück=
11605a
zuſenden.
Auf Chiffre=Anzeigen keine
Original=
zeugniſſe einſenden.
Darmſtadt, 3. September 1931,
Am 2. September, nachmittags 3 Uhr,
er=
löſte Gott durch einen ſanften Tod von ihrem
langen, ſchweren Leiden unſere geliebte Mutter,
Schwiegermutter und Großmutter, meine
liebe Schweſter
Frau Käthe Oeinhard.
geb. Labes
Witwe des Generalmajors Rudolf Oeinhard.
Liddi Bolle
Karl Schmitt
Verlobte
Lautenbach
Heppenheim
Statt beſonderer Anzeige.
Geſtern Abend um 7 Uhr iſt unſere liebe Tante und Schwägerin
Fräuſein Lina Bepler
im 77. Lebensjahre nach kurzem ſchweren Leiden ſanft
ent=
ſchlafen.
In tiefer Trauer:
Carola Rothert, geb. Ehrhardt
Frieda Ehrhardt
Minnie Bepler, geb. Ingle=Bal
Dr. W. Rothert.
Darmſtadt, Offenbach a. M., London, den 3. September 1931.
Alicenſtr. 10.
Die Beerdigung findet ſtatt am Samstag, den 5. September,
vormittags 11 Uhr, von der Kapelle des Friedhofs, Nieder=
Ramſtädterſtraße aus.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen. 127
Oipl=Ing. Rudolf Oeinhard
Ernſt Otto Oeinhard
Hanns Werner Oeinhard
Johann Friedrich Oeinhard
Lotte Oeinhard, geb. Wickop
Hilde Deinhard, geb. Sartorius
und 4 Enkelkinder
Emmh Labes.
Darmſiadt (Weyprechtſtr. 6), Leuna, Barcelona,
Eſſen (Ruhr), Wiesbaden.
(12791
Die Beiſetzung findet am Samstag, den 5. September,
nachmittags 3 Uhr, von der Kapelle des Friedhofs an
der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
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geb. Delp
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
herz=
lichſien Dank.
Im Namen aller Hinterbliebenen:
El. Jennewein, geb. Müller.
Darmſtadt, den 3. September 1931.
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arbeit.
ammer 245
Ein Film zum 709. Todestag der Heiligen Eliſabekh.
Freitag, den 4. September 1931
Seite 9
Aus dem Film „Die Heilige Eliſabeth‟: Die Heilige mit den Kindern.
8 ieſem Jahre wird überall in Deutſchland der 700. Todestag der Heiligen Eliſabeth, der
fr nen Landgräfin von Thüringen, gefeiert, die am 19. November 1231 nach ſtreng asketiſchem,
uy der Wohlfahrt der Armen gewidmetem Leben ſtarb und 1235 heilig geſprochen wurde.
(Photo: Leo=Film.)
Ein Denkmal für den Erfinder der Rähmagſchine.
Die Büſte Joſef Maderſpergers,
Die erſte Nähmaſchine,
des Erfinders der Nähmaſchine, die im Park der konſtruiert von dem Schneider Maderſperger
Techniſchen Hochſchule Wien Aufſtellung findet.
aus Kufſtein.
In Wien gelangt jetzt eine überlebensgroße Büſte von Joſef Maderſperger, dem Erfinder der
Näh=
maſchine, zur Aufſtellung. Maderſperger war ein armer Schneider aus Kufſtein (Tirol), wo er
1766 zur Welt kam. Er ſtarb im Armenhauſe zu St. Marx im Alter von 84 Jahren.
* Eine Rieſenſtadt in Zahlen.
Berlin, die „amerikaniſchſte” Stadt Europas.
Berlin, die „amerikaniſchſte” Stadt Europas.
Sausgedehnteſte Stadt Europas neben Rom. — Berlin, ein
Aenwald. — Berlin als Sportſtadt. — 2 Milliarden Steuern
jährlich.
Von der Größe und wirtſchaftlichen Bedeutung der
deut=
ſo Reichshauptſtadt erhält man durch die Rieſenzahlen
Kennt=
m die das „Statiſtiſche Jahrbuch” zuſammengeſtellt hat. Berlin
i1e „amerikaniſchſte” Stadt Europas, denn ſie hat ſelbſt Lon=
O und Paris an Flächenausdehnung übertroffen und iſt über=
Htnach Größe der Fläche die viertgrößte Stadt der Welt.
An ſie auch im Innern noch ziemlich eng gebaut iſt, da hier
E vielhundertjährige Bauplan ſich nicht mehr ändern läßt, ſo
Eet ſie ſich doch an der Peripherie ungeheuer aus. Hier
en die Grundſätze des modernen Städtebaues berückſichtigt
en, die für die Siedelungen viel Luft und Licht, ſowie weite
Saflächen und für den Verkehr breite Straßen fordern. So
Int es, daß Berlin zugleich ein Rieſenwald iſt. Es gibt wohl
ge Großſtädte in der Welt, die den Anforderungen der
Hum
oochenend-
md Sonnenschein
ELECTROLA
Anbahleung
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Hygieniker ſo entſprechen wie Berlin. Es wird überraſchen zu
hören, daß die Reichshauptſtadt ungefähr 500 000 Bäume
be=
ſitzt, genau 479 000. Das Verhältnis der Freiflächen zu den
be=
bauten ſtellt ſich auf 83:17, d. h., es iſt noch nicht einmal der
fünfte Teil der Rieſenſtadt von Bauten eingenommen. Damit
können ſich aber die Verkehrsfanatiker nicht entſchuldigen, wenn
ſie auf dem Kurfürſtendamm und auf anderen hervorragenden
Straßen die ſchönen alten Bäume fällen ließen, denn dieſe
böllig unangebrachte Geſchäftigkeit der maßgebenden Amtsſtellen
ſchädigt die Schönheit und Geſundheit der Stadt in nicht wieder
gut zu machender Art. Sind doch im letzten Jahr nicht weniger
als 1268 Bäume ihrem unverſtändlichen Eifer zum Opfer
ge=
fallen, zuſammengerechnet ein Wäldchen von hübſcher
Ausdeh=
nung. Auf der anderen Seite wird wieder viel zur Ertüchtigung
der Bevölkerung getan. 50 große Freibäder — darunter das
vorbildliche, alljährlich von Millionen Menſchen beſuchte
Wann=
ſeebad — 20 Schwimmhallen, 500 Turnhallen und 309 Spiel= und
Sportplätze ſorgen dafür, daß jung und alt nach des Tages
Arbeit Kräftigung und Erquickung finden. Nund 1000
Ein=
richtungen für Sport und Spiel ſind eine erfreuliche
Errungen=
ſchaft, zumal die großen Schwimmhallen allen Anforderungen
der modernen Geſundheitslehre entſprechen und vorbildlich in
Bau und Einrichtungen ſind. Dieſe erfreulichen Inſtitutionen
ſind zum großen Teil dem Wirken des früheren
Oberbürgei=
meiſters Böß zu verdanken, deſſen Verdienſte in dieſer Be=
ziehung nicht verſchwiegen werden ſollen. Er hatte ein Herz
für die Berliner Kinder, ließ ſich nur leider allzuwenig von
wirtſchaftlichen Rückſichten leiten. Die Berliner haben allerdings
im letzten Berichtsjahr genug Geld an Steuern aufgebracht. Das
geſamte Aufkommen betrug rund 2 Milliarden Mark. Leider
wurde davon nur ein Teil für die Intereſſen der Stadt
ver=
wendet. Durchſchnittlich hat jeder Berliner im Jahr etwas mehr
als 500 Mark an Steuern gezahlt. Der Berliner Verkehr hat
ſich auch rieſenhaft entwickelt, ſelbſt wenn er in dem letzten Jahr
durch Wirtſchaftskriſe und Tarifverteuerung zurückgegangen iſt.
4000 Straßenbahnwagen haben ein Schienennetz von 643
Kilo=
meter zur Verfügung. Ungefähr 9 000 Taxameter ſorgen neben
2 000 Untergrundwagen und Autobuſſen für den Schnellverkehr.
Auch eine Erinnerung an alte, gemütliche Zeiten iſt noch
vor=
handen, nämlich die Pferdedroſchke. Jüngſt wurde berichtet,
daß das Ende der „Hotehü” mit der letzten Droſchke gekommen
ſei. Dieſe wehmütige Betrachtung hatte nur den einen Fehler,
daß ſie falſch war. Es gibt nämlich in Berlin nach 119
Pferde=
droſchken. Sie ſpielen allerdings weder durch ihre Zahl noch
durch ihre Eigenſchaften eine erhebliche Rolle. Berlin iſt eine
Nieſenſtadt mit ungeheurer Fläche geworden. Die Haſt des
Verkehrs ift ſeit dem Jahre 1900, wo die alte gute
Pferde=
droſchke noch große Bedeutung hatte, gewaltig gewachſen. Heute
ſteht die Metropole, im Zeichen der Autos und
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Seite 10
Freitag, den 4. September 1931.
Nummer 245
Die 1
rkehrs.
Neue Münzen des Bakikans.
Die Berliner Börſe in der Burgſtraße.
Am 3. September wurde an allen deutſchen Börſen der Effektenverkehr wieder aufgenommen.
Die nächſten Tage müſſen entſcheiden, welches Kursniveau im allgemeinen gehalten werden kann.
Die neuen Münzen mit dem Bilde Papſt Pius XI.
Da die erſte Münzſerie des vatikaniſchen Staates infolge der Nachfrage von Sammlern aus alle
Welt raſch vergriffen war, hat man jetzt eine neue Serie herausgebracht, die das Bild des Hei
Vaters, geſchaffen von dem Bildhauer Miſtruzzi, tragen.
Reich und Ausland.
Aus Frankfurt a. M.
Bei der Reviſion einer Logierwirtſchaft
wurde der 16jährige Arbeiter Ernſt F. aus
Mannheim angetroffen, der ſich nicht genügend
ausweiſen konnte. Durch Rückfrage bei der
Polizeibehörde in Mannheim wurde feſtgeſtellt,
daß der Jugendliche wegen Unterſchlagung von
130 RM. geſucht wurde. Da er flüchtig war,
hatte man in Mannheim bereits gegen ihn
Haftbefehl erlaſſen. Außerdem intereſſiert ſich
für dieſen jungen Menſchen auch noch die
Straf=
vollzugsbehörde; er hat wegen Unterſchlagung
noch drei Monate Gefängnis zu verbüßen.
Auf der Landſtraße zwiſchen Niedereſchbach
und Bonames fuhr ein Motorradfahrer nachts
mit einem Pferdefuhrwerk zuſammen. Mit
einem Schädelbruch und äußeren Verletzungen
wurde der Motorradfahrer in das hieſige
Bür=
gerhoſpital überführt. Dort ſtarb er wenige
Stunden nach ſeiner Einlieferung. Die
Schuld=
frage, insbeſondere ob die Fahrzeuge
vor=
ſchriftsmäßig beleuchtet waren, iſt noch nicht
ge=
klärt.
In der Offenbacher Landſtraße fiel ein 2
½=
jähriger Junge in einen Kübel mit heißer
Sei=
fenlauge und zog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu,
daß er kurz nach der Einlieferung in das Städt.
Krankenhaus ſtarb.
Vom Zuge überfahren und lebensgefährlich
verletzt,
Ba. Wiesbaden=Biebrich. Am
Bahn=
hof Biebrich=Oſt ſind zurzeit Maurer auf der
Strecke mit Arbeiten beſchäftigt. Als geſtern
morgen, gegen 9.30 Uhr, das Kommen eines
D=Zuges angeſagt wurde, rief der Rottenführer
ſämtliche Arbeiter zurück. Nachdem der D=Zug
die Strecke paſſiert hatte, fand man den etwa
35 Jahre alten Arbeiter Hans Scheer aus
Bieb=
rich, Querſtraße 3 wohnhaft, ſchwer verletzt auf
dem Gleis liegen. Dem Bedauernswerten war
der linke Fuß abgefahren und auch ſonſt hatte
ir an den übrigen Körperteilen ſchwere
Fleiſch=
wunden davongetragen. Das Sanitätsauto
brachte ihn ins Wiesbadener Städt.
Kranken=
haus.: Scheer, der nach Angaben ſeiner Kollegen
ebenfalls auf den Ruf des Rottenführers die
Strecke verlaſſen haben ſoll, muß anſcheinend
doch aus einem noch nicht ermittelten Grunde
zurückgelaufen ſein und wurde ſo überfahren.
Der „Fliegende Miſſionar”
Paker Schulie Zeigk ſeinen afrikaniſchen
Film in Berlin.
Pater Schulte und Ozeanflieger Köhl (rechts)
vor der Uraufführung des Miſſions=Films.
Der „Fliegende Miſſionar” Pater Schulte, der
die katholiſche Miſſionsarbeit im Ovamboland
(Afrika) mittels modernſter Hilfswerkzeuge, wie
Motorboot, Auto und Flugzeug, durchführte
und dadurch Tauſende Menſchen vor dem
Hun=
gertode rettete, wohnte jetzt der Uraufführung
eines ſelbſt gedrehten Afrikafilms in Berlin
bei. Pater Schulte, der ſelbſt in Afrika ein
Flugzeug führte, wurde von dem ehemaligen
Ozeanflieger Köhl begleitet.
Ein Bild von der enkſekzlit
ſtrophe in China.
Dämme aus Sandſäcken werden in den Straßen Hankaus errichtet.
Eine Ueberſchwemmung, wie ſie ſelbſt in dem kataſtrophengewohnten China kaum je dageweſen iſt,
hat die Täler des Jangtſe und ſeiner Nebenflüſſe betroffen und Städte und Dörfer in 3600
Quadratmeilen Umfang überflutet. 300 000 Menſchen ſind ertrunken, die Ernte iſt vernichtet, und
man rechnet mit einer furchtbaren. Hungersnot in ganz Mittel=China.
Weſpen überfallen Kinder und Lehrer.
Kaſſel. Eine Kaſſeler Schule unternahm
am Dienstag einen Ausflug in einen Kaſſeler
Park. Bei den dort veranſtalteten Spielen auf
der Wieſe trat ein Kind in ein in der Erde
befindliches Weſpenneſt. Die Folgen ließen
nicht auf ſich warten. Der ganze Weſpenſchwarm
fiel ſofort über die Kinder und das Lehrperſonal
her, die in eiliger Flucht Rettung ſuchten.
Im=
merhin wurden über 30 Perſonen erheblich
ge=
ſtochen, die von den den Ausflug begleitenden
Arbeiterſamaritern behandelt wurden. Der
Schulausflug mußte ſofort abgebrochen werden.
Diebesbande am Werk.
Ehrenbreitſtein. In der
vorver=
gangenen Nacht verſuchte eine Einbrecherbande
im benachbarten Arenberg an drei verſchiedenen
Stellen einzubrechen, jedoch wurden ſie überall
verſcheucht. Zunächſt unternahmen die
Ein=
brecher einen Einbruchsverſuch in den Keller des
Pfarrhauſes. Dann drangen die Diebe in den
Hof des Caritashauſes ein. Durch das Geräuſch
wurden die Inſaſſen des Caritashauſes aufmerk=, worauf die Täter die Flucht ergriffen. In
einem weiteren Fall riſſen die Diebe in der
Kirche in Niederberg den Opferſtock aus der
Wand und nahmen ihn mit. Die Kriminalpolizei
nimmt an, daß es ſich in allen Fällen um die
gleiche Diebsbande handelt.
Tödlicher Unfall in der Wurſtküche.
Mayen. Ein tödlicher Unfall ereignete
ſich hier in der Wurſtküche einer Metzgerei. Ein
Lehrling, der mit dem Aufhängen der
Wurſt=
waren beſchäftigt war, berührte dabei eine über
das Hakengerüſt laufende Eiſenſtange, die auf
bisher ungeklärte Weiſe elektriſch geladen war.
Der Meiſter verſuchte ſofort, den Jungen aus
ſeiner gefährlichen Lage zu befreien, erhielt
je=
doch einen Schlag und ſtürzte zu Boden. Als
der Lehrling von der Stange gelöſt wurde, war
er bereits tot.
Juwelenbetrüger Levy in Pirmaſens verhaftet.
Pirmaſens. Die Pirmaſenſer Polizei
hat vorgeſtern einen guten Fang gemacht. Sie
nahm den Kaufmann Ludwig Levy aus
Saar=
brücken feſt, in deſſen Beſitz ſich Juwelen im
Werte von 40 000 bis 50 000 RM. befanden.
Man ſtellte die Juwelen ſicher, da man mit der
Möglichkeit rechnet, daß ſie aus den durch Levy
in Idar und Oberſtein verübten
Juwelendieb=
ſtählen herrühren. Levy hat die Juwelen
unver=
zollt über die deutſch=franzöſiſche Grenze gebracht,
behauptet aber, die Juwelen in Paris gekauft
zu haben. Levy hat, wie bereits gemeldet wurde,
vor einigen Monaten in Oberſtein Juwelen im
Werte von etwa 70 000 RM. geſtohlen und war
den Nachforſchungen durch die Polizei durch eine
komplizierte Flucht entgangen. Es war damals
vermutet worden, daß er ſich ins Ausland
bege=
ben habe. Die Annahme liegt nahe, daß die bei
ihm vorgefundenen Juwelen aus dieſem
Dieb=
ſtahl ſtammen. Der Verhaftete dürfte demnächſt
nach Idar und Oberſtein zur gerichtlichen
Abur=
teilung übergeführt werden.
Schiffsunfall im Nebel.
Bad Godesberg. Der Perſonendampfer
„Freiherr vom Stein” geriet im dichten Nebel zu
nahe an das Ufer. Das Vorderteil des Schiffs
bohrte ſich in den Leinpfad. Der
Perſonen=
dampfer konnte erſt mit Hilfe eines
Schlepp=
dampfers wieder flott gemacht werden und dann
ſeine Fahrt fortſetzen. Perſonen kamen bei dem
Unfall nicht zu ſchaden.
Major Strecker unter dem Verdacht der
Brand=
legung feſtgenommen.
Berlin. Vor acht Tagen brach, wie
er=
innerlich, in einer Villa in Klein=Machow bei
Zehlendorf Feuer aus. Das Haus iſt an einen
Major a. D. Karl Strecker, einen Mann von
nahezu 70 Jahren, vermietet. Die Feuerwehr
entdeckte viele Brandherde, die mit Hilfe von
Spiritus, Benzin und Schwarzpulver hergerichtet
waren. Im Laufe der Unterſuchung wurde
ge=
gen Strecker ſoviel belaſtendes Material
zuſam=
mengetragen, daß geſtern nachmittag ſeine
Feſt=
nähme angeordnet wurde. Strecker leugnet,
mit der Brandſtiftung irgendwie in
Zuſammen=
hang zu ſtehen. Er war mit 50 000 RM.
ver=
ſichert, die ihm zugefallen wären, wenn der Plan
ſo gelungen wäre, wie man es ſich gedacht hatte.
Seine pekunjären Verhältniſſe waren nicht ſehr
günſtig. Er mußte eine ziemlich hohe Miete
be=
zahlen und konnte erſt mit größeren Einnahmen
rechnen, wenn eine Goethe=Schrift und ein
Ton=
filmmanuſkript, woran er arbeitete, verkauft
waren. Die Fahndung nach ſeinen
Helfershel=
fern iſt im Gange.
Ein wichtiger Fund in Jüterbog.
Berlin. Das Eiſenbahnattentat bei
Jüter=
bog, das vor faſt vier Wochen große Aufregung
verurſachte, iſt immer noch Gegenſtand
ein=
gehender Unterſuchungen. Man hat jetzt einen
wichtigen Fund gemacht. In einer Entfernung
von 160 Meter von der Exploſionsſtelle wurde
ein Schienenſtück von 2.15 Meter Länge
gefun=
den, das über einen Zentner wiegt. Es paßt,
abgeſehen von den Abſplitterungen, in die Lücke,
die die Exploſion in den Schienenſtrang geriſſen
hat. Ueber die Wucht der Sprengwirkung gibt
die Entfernung von 160 Meter Aufſchluß. Es
muß alſo ein ſtarker Exploſivſtoff verwendet
worden ſein, der ein Gewicht von mehr als
einem Zentner ſo weit fortſchleudern konnte.
Was für ein Exploſivſtoff dies geweſen iſt,
konnte noch nicht feſtgeſtellt werden, da Reſte
nicht vorhanden ſind. Nach dem Gutachten der
Sachverſtändigen müſſen die Attentäter aber
2 bis 4 Kilogramm zur Verfügung gehabt haben.
Erfolgreiche Suche nach den fünf vermißten
Touriſten.
Arolla. Die beiden Rettungskolonnen,
die am Mittwoch morgen aufgebrochen waren,
um nach den im Aiguilles=Rouges=Maſſiv vom
Unwetter überraſchten fünf Ausflüglern aus
Sitten zu ſuchen, haben die Vermißten am
Süd=
hang aufgefunden. Alle fünf Touriſten ſind mit
den Rettungskolonnen am Mittwoch nachmittag
wohlbehalten in Arolla eingetroffen
Schwere Exploſion bei der A.C.G.
Berlin. Am Donnerstag vormittag, gegen
12 Uhr, ereignete ſich aus bisher noch unbekann
ter Urſache in dem A. E.G.=Werk in der Hoff
mann=Straße in Berlin=Treptow eine ſchwer
Exploſion. Dabei wurde eine ganze Fabrikwan
herausgeſchleudert und ein Teil des Daches ab
gedeckt. Mehrere Perſonen wurden ſchwer ver
letzt.
Die Exploſion ereignete ſich im 6. Stockwert
in einer Klempnereiwerkſtatt, beim Einſetzer
einer neuen Acetylenflaſche in einen Schweiß
apparat. Die Flaſche explodierte plötzlich mi
ungeheurem Knall. Dabei wurden vier Perſone;
ſchwer und ſieben Perſonen leicht verletzt. Dure
die Wucht der Exploſion wurde das Dach abge
deckt und die Außenmauern ſowie die Zwiſchen
wände zu den umliegenden Räumen eingedrückt
Die Fenſter wurden hinausgeſchleudert. Sämt
liche verunglückten Perſonen fanden im Urban
Krankenhaus Aufnahme. Die Feuerwehr konnt
um 12.15 Uhr mittags wieder abrücken, da ein
Brand nicht entſtanden war. Der Sachſchadei
iſt ſehr erheblich.
Das Exploſionsunglück in Bezons bei Paris,
Paris. Wie aus Bezons berichtet wird
hat die Exploſion zwei Todesopfer (Frauen) und
14 Schwerverletzte gefordert. Durch die Gewalt
der Exploſion wurden ſechs Werkſtätten
voll=
kommen zerſtört. In einem Umkreis von
ſun=
dert Metern ſind alle Mauern eingeſtürzt, ſo
daß die Unglücksſtätte ein Bild der Verwüſtung
zeigt. Die Körper der beiden getöteten Frauen
wurden durch den Luftdruck 20 Meter weit
fort=
geſchleudert. Wie die Unterſuchung ergab, han
delt es ſich um eine Nytrozelluloſe=Exploſion. De/
Sachſchaden iſt ſehr bedeutend.
Ungewißheit über das Schickſal des Unterſee
Boots „Nautilus”.
Oslo. Nach einer Zeitungsmeldung au
Longyeartown auf Spitzbergen, will die
Schiff=
leitung des norwegiſchen Kohlen=Dampfer
„Ingertre”, der dort vorgeſtern eingelaufen iſ
am 1. September, nachts um 21.50 Uhr, Signal
aufgefangen haben, die ſie nicht zu entziffer
vermochte, von denen ſie aber annimmt, da
ſie von dem Unterſeeboot „Nautilus” ſtammet
Die Oeffentlichkeit in Norwegen iſt über da
Schickſal der „Nautilus” ſtark beunruhigt. Di
drahtloſe Station auf Bergen hatte bisher nol
keinerlei Nachrichten empfangen. Sechs no)
wegiſche Radioſtationen, darunter die auf Spit
bergen, Jan Meyen und auf der Bäreninſe
haben den Auftrag, mit dem Unterſeeboot Ver
bindung zu ſuchen. „Die Nautilus” iſt in de
Lage, 96 Stunden unter Waſſer zu bleiben. De
norwegiſche Gelehrte Helland Hanſen, der Prk
feſſor der Ozeanographie und Sachverſtändige
für Radioübermittlung für Unterſeebootsdienſt
iſt, hat ſich dahin geäußert, daß bisher noch kei
beſonderer Grund zur Beunruhigung über da
Schickſal der „Nautilus” vorliege.
Ueberſchwemmungsgefahr in Nanking.
Nanking. Die Stadt Nanking wird durd
die Ueberſchwemmung des Jangtſe=Fluſſes ſtar.
bedroht. Drei beſonders wichtige Deiche, 90e
vor dem Weſttor liegen, ſind von den Flute!
weggeſchwemmt worden. Tauſende von Flucht
lingen halten ſich auf den berühmten Stadr
mauern auf. Es ſind bereits Maßnahmen er
griffen worden, um das Eindringen des Waſſer
in die Stadt zu verhindern.
Amerikas Warenhauskönig in Berlih
Edward A. Filene,
erikaniſche Warenhauskönig und Philan
t in Berlin eingetroffen. Filene, de
vohltätige Stiftungen gemacht hat, i
ternatig
kummer 245
Freitag, den 4. September 1931
Seite 11
2
V
siderungen durch den Odenwald. — Unbekannte Schönheit im
Schatten der Bergſtraße.
Von Fritz H. Chelius.
RDV. Zu den wenigen deutſchen Gebirgen, deren
Schön=
z noch längſt nicht zur Genüge beachtet wird, gehört der
genwald, jener Gebirgszug, der ſich in einer Ausdehnung
50 Kilometer zwiſchen Darmſtadt und Heidelberg hinzieht
die oberrheiniſche Tiefebene zwiſchen Main und Neckar
Oſten zu abſchließt. Wohl können die beiden Endpunkte,
nſtadt, die ehemalige Reſidenz der kunſtſinnigen Heſſenfürſten,
Norden, und das romantiſche Heidelberg im Süden nicht
Mangel an Fremdenverkehr klagen, aber zum allergrößten
e gleitet dieſer Verkehr am Fuß der Berge entlang, durch
wie ein einziger, friedlicher Garten davorgelagerte
Berg=
ße, die gerade durch den Schutz dieſer Berge die mildeſte
ſonnigſte Gegend ganz Deutſchlands iſt. Aber es lohnt
die Randhöhen einmal zu überſteigen! Die ganze Romantik
„Siegfried=Idylls”, die ganze Poeſie des deutſchen
Wald=
ſers erſchließt ſich hier dem Gaſte in den Buchenhainen des
nwaldes, durch die man tagelang ſtreifen kann, ohne je den
d verlaſſen zu müſſen. Kernig und echt deutſch wie dieſe
dſchaft iſt auch ihre Bevölkerung. Der Odenwälder Bauer
hlicht und gediegen, und dementſprechend iſt das Odenwälder
f einfach, ſauber und von jener traulichen Gemütlichkeit, die
rt anheimelnd wirkt.
Die Vergangenheit prägt heute noch dem Odenwald ihre
akteriſtiſchen Merkmale auf: Die Burgen und Schlöſſer des
nwaldes — ſoweit ſie an der Bergſtraße liegen — danken
Exiſtenz der von Süden nach Norden ziehenden Schlagader
Verkehrs, wie z. B. das Alsbacher und das Auerbacher
oß. Während das Schloß von Alsbach heute faſt völlig im
ten Meer des Waldes untergegangen iſt, blickt das
Auer=
er Schloß noch ſtolz und trotzig von der Höhe herab zur
gſtraße. Soweit die Burgen im Nordweſten liegen, wie
tenberg oder der Breuberg, war ihre Aktionsrichtung mehr
dem Maintal gewendet. Das heutige Lichtenberg, das
ihin ſichtbar auf vorſpringendem Bergrücken gelegen und zu
bergszwecken vermietet iſt, iſt ein ſtolzer Renaiſſancebau des
Jahrhunderts, in den aber Teile des alten Schloſſes, das
eits 1120 errichtet wurde, eingebaut ſind. Hier war ſchon
lther von der Vogelweide bei Diether II, Grafen zu
Katzen=
ſogen, zu Gaſte, und die Landgrafen von Heſſen fühlten ſich
dort ſicherer als in ihrer Reſidenz. Der Breuberg
da=
en bietet das Bild einer romantiſchen Burg, die heute trotz
8 Alters von über 800 Jahren noch vorzüglich erhalten iſt
ſogar noch bis in die 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts
tiert war. Noch älter als der Breuberg iſt die Burg
Lin=
nfels, von der heute aber nur noch Ruinenreſte
vor=
iden ſind.
Das Gebiet des Odenwaldes wird von einer ganzen Reihe
Kraftpoſtlinien durchſchnitten, ſo daß auch der, der weniger
zu Fuß iſt, ſowohl von Darmſtadt aus, wie auch von
Bens=
m. Weinheim, Waldmichelbach und Beerfelden aus bequem
ſchönſten Punkte des Odenwaldes beſuchen kann. So ward
er der lieblichſten Punkte, das im Herzen des Odenwaldes
egene Städtchen Lindenfels, dem Verkehr erſchloſſen,
früher nur in langer Fußwanderung zu erreichen war. Heute
ren von den Bahnhöfen
Darm=
pt. Bensheim, Fürth und
Reichels=
m Kraftpoſtlinien dorthin.
Lin=
ifels eignet ſich vorzüglich als
andquartier für nähere und
wei=
e Touren. Die dankbarſten
Aus=
ge führen durch die wundervollen
ilder nach allen
Himmelsrichtun=
i, ſowohl nach der Neunkirchner
he, wie auch nordwärts nach
Lich=
berg und Breuberg, oder ſüdwärts
ch der Tromm zu.
Durch den Süden des Odenwaldes
von Heidelberg aus im Norden —
Irt die Wanderung zu den
Neckar=
rgen, in die Heimat Götz von
Ber=
hingens. Von Heidelberg aus über
ckargemünd, Neckarſteinach,
Hirſch=
rn nach Eberbach iſt eine der
be=
inteſten und ſchönſten Touren. Im
rzen des Odenwaldes entdeckt man
Idylle in ihrer reinſten Form:
aldmichelbach, Birkenau, Fürth, Er=
Gh. Schönberg und Michelſtadt, das
id reizende Flecken mit alten
Fach=
erkhäuſern. Jedes einzelne Dorf,
des Städtchen iſt für Wanderer ein
tbſal des Auges und des Herzens.
er Odenwald iſt nun einmal der
ald der Siegfried=Sage, des
Nibe=
ngen=Liedes. Und wenn auch der
legfried=Brunnen bei Grasellenbach
Forſtort Speſſart nur eine legen=
Fahrt mit der Odenwaldbahn nach Michelſtadt. Zeichen A
gelb, durch das Städtchen, am Rathaus vorbei, gerade aus, ſpäter
links ab, durch Feld und Wieſen zum Wald, in dieſem allmählich
ſteigend an der „Emilienhütte” und dem Forſthaus „Silvan”
vor=
bei nach eineinhalb Stunden Jagdſchloß Eulbach (510 Meter,
aus=
gegangenes Dorf gleichen Namens, „Engliſcher Garten” mit
ſehenswerten Baumgruppen und Ueberreſten römiſcher Bauten, ſo
vom Würzberger und Eulbacher Kaſtell. Künſtliche Burgruine
mit Reſten mittelalterlicher Bauwerke, u. a. von der Wildenburg)
Wirtſchaft im Forſthaus. Ohne Zeichen auf der nach Amorbach
führenden Straße nach zweieinviertel Stunden Boxbrunn; nach
vicket SrAw .
EutBgcn
Zacn
en MSpkch
wünzBens
asöNz
vmrensscn
AuonBRctt.
nikchzeri
*
Buct
heim. Die ganze Bergſtraße liegt wie ein aufgeſchlagenes Buch
zu ſeinen Füßen, und die Bergwälder grüßen wie ein grünes
Meer zu dem ſtolzen Ausſichtsturm herauf. Auch vom Felsberg
aus iſt die Ausſicht lohnend, aber hier gehört das größere
Inter=
eſſe den geologiſchen Eigentümlichkeiten, denn hier finden ſich
nicht weniger als 18 „Felſenmeere‟ Zweifellos war der
Oden=
wald in prähiſtoriſchen Zeiten ein vulkaniſches Gebirge, und
dieſe „Felſenmeere” ſind Ueberbleibſel von eruptiven Ausbrüchen.
Die rieſigen Geſteinsmaſſen beſtehen aus Hornblende=
Granit=
felſen, die ſich gletſcherhaft den Abhang hinunterſchlängeln. Man
hat auch ſchon im Altertum und frühen Mittelalter dieſe
Stein=
maſſen nutzbar zu machen verſucht, wie der „Altarſtein” und die
„Rieſenſäule” beweiſen. Man hat angefangen, ſie an Ort und
Stelle zu bearbeiten, und da man ſie ſcheinbar nicht
abtrans=
ſortieren konnte, einfach hier liegen laſſen. Bei der
Rieſen=
ſäule iſt das z. B. durchaus begreiflich; denn der Koloß hat
9,25 Meter Länge bei einem Durchmeſſer von 1,29 Meter. Es
ſcheint aber, daß man ſie früher doch einmal aufgerichtet hatte,
denn die Unterſeite weiſt eine Niſche auf, in der ein
Heiligen=
bild geſtanden haben kann. Zuerſt ſcheinen ſie die Römer
be=
arbeitet zu haben und im Mittelalter ward ſie zur
Bonifatius=
ſäule, an der die Jugend der Umgegend ihre Frühlingsfeſte
feierte.
zweieinhalb Stunden Zeichen — weiß, von der Straße links ab
(Neidhof bleibt rechts), auf dem „Ruſſenpfad”, am „Amorsbrunn”
vorbei nach vier Stunden Amorbach. (Abtei, Abteikirche mit
herr=
lichen Deckengemälden, Stuckarbeiten, ſchmiedeeiſernem Gitter und
berühmter Orgel. Leiningiſches Schloß, Schloßmühle,
Fachwerk=
häuſer, Seegarten, katholiſche Pfarrkirche mit Deckengemälden,
Amtsgericht. Rathaus. Gotthardsruine, Schwimmbad.
Rückfahrt über Miltenberg=Aſchaffenburg
Amorbach ab: S 20,01; Miltenberg an: 20,20; Miltenberg ab:
20,30; Aſchaffenburg an: 21,36; Aſchaffenburg ab: 21,39;
Darm=
ſtadt=Hbf. an: 22,43.
däre Bedeutung hat, ſo kann das der Schönheit dieſes Fleckchens
keinen Abbruch tun.
Auf zwei andere Punkte ſoll aber noch der Fremde beſonders
hingewieſen werden: auf den Malſchen und auf den
Fels=
berg. Wenn man in der dortigen Gegen jemand nach
„Malſchen” fragt, kann es einem paſſieren, daß man nach dem
Dorf Malchen gewieſen wird. Denn der Berg heißt im
Volks=
munde (wenn auch fälſchlich) „Melibokus”. In ſeiner Form
dem (natürlich weit impoſanteren) Veſuv ähnelnd, iſt er mit
517 Meter der höchſte und charakteriſtiſchte Berg des
nordweſtlichen Odenwaldes: man ſollte ihn ſchon wegen
des einzig=ſchönen Fernblicks beſuchen. Nach Weſten
be=
herrſcht er die ganze Rhein=Ebene, nach Norden das
Gebiet bis weit über Darmſtadt hinaus, im Oſten ſchweift der
Blick bis zur Neunkirchner Höhe und im Süden bis nach Wein=
Fern vom Verkehr, unweit der Landſtraße zwiſchen Mudau
und Amorbach, liegt die einſame verlaſſene Burgruine
Wilden=
burg.
Bei dem freundlichen Ort Buch verlaſſen wir die Landſtraße,
überſchreiten die Mud, verfolgen den von Rain und Hecken
um=
gebenen Feldweg (alten Burgweg) bis zur Hofmühle. Von hier
erſteigen wir den Schloßberg, ein ins Tal vorgelagerter
Wald=
rücken des Preunſchenberg. Plötzlich ſtehen wir vor Zwinger
und Wallgraben. Wie im Traum entſchleiert ſich ein Bild von
geheimnisvollem Zauber. Mit bangem Gefühl betreten wir die
gewölbte Torhalle, umſchleichen den Bergfried, die Georgskapelle
und den gräumigen Palas, ſowie die Trümmer zerfallener
Architekturſtücke. Ueber uns rauſcht der Wald. In den Ruinen
ſchlummert der Uhu. Von der zum Schutze für das Kloſter
Amorbach erbauten Burg nehmen heute noch die Reſte einen
Raum von 90 Meter Länge und 40 Meter Breite ein. Der
Haupterbauer des älteſten Teils war aller Vorausſetzung nach
Ruppert von Duren, der Freund und Reiſebegleiter Kaiſer
Friedrich I. und Heinrich VI.
Auf den Reiſen durch Deutſchland, Frankreich und Italien
1171—1196 ſah er manch Schönes und Anregendes. Als
beſon=
deres Vorbild ſoll ihm die Barbaroſſaburg in Gelnhauſen
ge=
dient haben. Als Freund der ſchönen Künſte lud Ruppert
Wolfram von Eſchenbach in ſeine ſtille Odenwaldburg ein. Hier
dichtete Wolfram etwa 1195—1210 einen Teil ſeines Parſifal,
Als Motiv ſeiner Gralsburg nahm ſich Wolfram die
Wilden=
burg. Vielleicht noch mehr als dieſe Annahme ſpricht für den
Aufenthalt Wolframs auf der Wildenburg die Künſtlerſchaft in
Stein:
„Bertold murt mich (Bertold mauerte mich)
Ulrich hiwe mich” (Ulrich hieb mich).
Ferner die Worte: „O we Muter” (o weh Mutter), die in der
Volksſage als Klage eines Mädchens, das als Bauopfer
einge=
mauert worden ſein ſoll, gedeutet werden. Dieſe Worte bringt
man mit dem Parſival in Verbindung.
Ulrich von Duren verkaufte in ſeiner Geldnot im Jahre
1271 Burg und Höfe an Erzbiſchof Werner von Mainz.
Im Bauernkrieg 1525 brannten die Bauern die Burg bis
auf die Mauern nieder. Seit jener Zeit hält die Burg ihren
Märchenſchlaf.
Wie ſchön mag für Wolfram von Eſchenbach die Zeit
gewe=
ſen ſein, als er auf hohem Roß durch das Tal von Amorbach
und auf die Wartburg ritt und dort ſeine Minnelieder ſang.
Dornröschen erwache und erzähle dem deutſchen Volk, wie
man auf der einſamen Burg einſt gelebt, geliebt und
gelit=
ten hat.
Im Jahre 1465 erbaute Schenk Philipp TV., Erbacher Linie,
eine Kapelle zur Aufſtellung eines wundertätigen Marienbildes.
In dem Marienaltar wurden Reliquien des Apoſtels Petrus und
der heiligen Urſula aufbewahrt. Durch die wundertätigen
Eigen=
ſchaften kam ein großer Zulauf von Wallfahrern. Die Kapelle
iſt als älteſtes Kirchlein im Kreis Erbach zu betrachten. Im
Dreißigjährigen Kriege wurde es bis auf die Mauern zerſtört
und ſpäter das Langhaus niedergelegt. Heute ſteht nur noch der
Chor mit einem Dachreiter. Das darin befindliche Glöckchen wurde
i. J. 1807 von Lukas Scheck in Heidelberg gegoſſen.
Als heute noch beſonders bemerkenswert iſt der „Heilige
Born” zu nennen. Der Quellenurſprung liegt unter der Kirche.
Wie in alten Zeiten, ſo beſteht heute noch das feſte Vertrauen
auf die Segens= und Heilkraft der Quelle.
Das Grafenhaus Erbach bleibt den Traditionen treu und
be=
dient ſich bei dem Sakrament der Taufe in der erlauchten Familie
des geweihten Waſſers aus dem „Heiligen Born”,
Veinstube Mühlum, Bensheim a. d. B.
duhuten vom Marktplatz, in der Grieselstraße 34. — Telepbon 36
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Main-Rhein=Gau der Deutſchen Turnerſchaff.
Das Arbeitsprogramm für September.
Der Monat September dürfte in der turneriſchen Arbeit des
Main=Rhein=Gaues als Uebergangsmonat von der
Wettkampf=
tätigkeit zur Breitenarbeit, das iſt Aus= und Fortbildung der
Lehrkräfte in den Vereinen, bezeichnet werden. Schon der erſte
Septemberſonntag zeugt von einer Gemeinſchaftsarbeit innerhalb
des Gaues mit der Schmuck=Gedächtnis=Wanderung nach dem
Frankenſtein. Alljährlich an dieſem Tage ziehen nicht nur die
Turner des Main=Rhein=Gaues, ſondern die geſamte
Mittel=
rheiniſche Turnerſchaft, im Gedenken ihres bedeutenden Führers,
Emanuel Schmuck, hinaus in die Natur. Schmuck, der ehemalige
heſſiſche Turninſpektor, hat lange Jahre hindurch an der Spitze des
Mittelrheiniſchen Turnkreiſes deſſen Geſchicke geleitet und darüber
hinaus noch im Ausſchuß der D.T. im Dienſte turneriſchen
Gedan=
kens ſowie der turneriſchen Arbeit geſtanden. Um ſein Andenken
zu ehren, hat man den erſten Septemberſonntag zum Wandertag
erklärt und damit eine ſchöne turneriſche Tat in engſte und
unver=
gängliche Verbindung gebracht mit dem Namen eines
Turner=
führers, der nie im Mittelrheinkreis und der D.T. vergeſſen
wer=
den wird. — Zweimal tritt, und zwar am 9 und 30. September,
die Gauſchule der Turnerinnen in der Turnhalle der
Turn=
gemeinde Darmſtadt abends 8,15 Uhr zur Ausbildungsarbeit
zu=
ſammen. Dem erſten Lehrtag am 9 September geht nachmittags
4.15 Uhr eine Sitzung des Fachausſchuſſes für das Frauenturnen
voraus. Die Tagesordnung umfaßt einige Punkte, von welchen
die wichtigſten „Die Erfahrungen beim letzten Gau=Frauenturnen”
und „Das Gau=Frauenturnen 1932 und ſeine Geſtaltung”, ſein
dürften. Zu dieſen Punkten werden die Stellungnahmen der
ein=
zelnen Vereinsleiter, die ſchriftlich bis zum 5. September dem
Ausſchuß einzureichen ſind, erwartet, und dürfte hier
umfang=
reiches Material, welches Anregungen bringen dürfte, zur
Be=
ratung vörliegen und ernſter Erörterungen und Abwägungen
be=
dürfen. Der Fachausſchuß für Kinderturnen beginnt am
20. September in der Turnhalle der Turngemeinde Beſſungen
ebenfalls mit dem erſten Lehrgangstag die Ausbildungsarbeit für
1931/32. Der Lehrplan umfaßt: Singen der Jugend. Spiele,
Leiſtungsturnen ohne Geräte. Einführung in die erſte Hilfe bei
Unglücksfällen und anderes mehr. Es dürfte dies ein
arbeits=
reicher Tag auf dem Gebiete des Kinderturnens werden, der den
Abteilungsleitern der Vereine reichlich Stoff für die Winterarbeit
liefern dürfte. Am gleichen Tage verſammeln ſich die Turner zu
einer Gau=Uebungsſtunde im Männerturnen. Ort und
Zeit hierfür iſt noch nicht beſtimmt. Drei
Wettkampfveranſtal=
tungen ſtehen noch für September auf dem Arbeitsplan, und
zwar werden die Intereſſen der Volksturner zunächſt auf die
Opel=Kampfſpiele in Rüſſelsheim am 13.
Septem=
ber gerichtet ſein. Dieſe gauoffene Veranſtaltung wurde ſeit ihrem
Beſtehen alljährlich ſehr ſtark von den Volksturnern beſucht, und
waren beſonders die Kämpfe um die ausgeſetzten Wanderpreiſe
ſtets heiß umſtritten. Mit dem 13. September tritt die
Handball=
gemeinde des Gaues in die Pflichtſpielreihe um die Gau=
Meiſter=
ſchaft ein und die Spielfelder werden mehr wie ſeither ſich
bevöl=
kern. Ausgezeichnete Treffen ſtehen hier in Ausſicht. Die Turner
haben ihre bedeutende Veranſtaltung in den Geräte=
Meiſter=
ſchaften des Mittelrheinkreiſes am 27. September in
Darm=
ſtadt, welche in ihrer vorauszuſehenden ſtattlichen Beſchickung,
ſowie ihren Leiſtungen auf dem Gebiete des Kunſt=Geräteturnens,
als Groß=Turnſchau angeſprochen werden darf. Ebenſo dürfte
der Vereinskampf (Volks= und Geräteturnen) zwiſchen Neu=
Iſen=
burg. Hofheim und Groß=Gerau, der im Rahmen der Feier des
85jährigen Beſtehens des Tv. Groß=Gerau. am 6. September zum
Austrag gelangt, eine lokale Bedeutung überſchreiten, zumal hier
Vertreter dreier verſchiedener Gaue im Wettkampf ſtehen. Die
Gauleitung (Gauvorſtand) tritt am 16. September zu einer
ge=
ſchäftlichen Tagung in Darmſtadt zuſammen und befaßt ſich in der
Hauptſache mit organiſatoriſchen Fragen allgemeiner Art.
Odenwald-Gau 2.I.
Die Herbſtwanderung des Gaues am 6. September führt
nach dem zwiſchen Moſſau= und Erzbachtal gelegenen
Lärm=
feuer. Dort treffen ſich die Wanderabteilungen am
neuerſtan=
denen Ihrig=Turm. Um 12 Uhr beginnt das eigentliche Treffen.
Zu Beginn werden die Herbſtwaldläufe, für Turner der
Ober= und Unterſtufe, Jugendliche und Turnerinnen ausgetragen.
Sie ſtehen unter der Leitung des Gauwartes für das volkstümliche
Turnen, Diehl=Erbach. Nach den Läufen vereinigen ſich die
Teil=
nehmer unter der Leitung des Gaujugendwartes zur üblichen
Feierſtunde und jugendfrohem Betrieb. Es wird wie immer
ge=
turnt (eine unvorbereitete Körperſchule für alle), neckiſche
Boden=
übungen und ähnliches, Neckſpiele uſw. für die dazu Berufenen
und Gewillten, gemeinſam bekannte Lieder geſungen und neue
eingeübt („Volker” nicht vergeſſen) und geſpielt. Es wird alſo
vieder recht ſchön werden. Mit der Siegerehrung, die dort
oben in einem wirklichen Eichenkranz beſtehen ſoll, ſchließt die
Feier.
* Handball in der 9.T.
Bickenbach — Pfungſtadt Langen — Arheilgen, Griesheim=
Bensheim; Walldorf — Groß=Zimmern.
Wie im Vorjahre ſchält ſich auch diesmal die Ueberlegenheit
von Arheilgen und Bickenbach bereits am vierten Sonntag
her=
aus. Die kommenden Spiele werden die Stellung noch befeſtigen.
Bickenbach ſchlug kürzlich daheim Arheilgen 7:4 und wird
minde=
ſtens ebenſo beſtimmt jetzt Pfungſtadt beſiegen. Dagegen hat es
Arheilgen in Langen ſchon ſchwerer. Wohl verfügt die Platzelf
über die zurzeit ſtärkſte Abwehr in der Kreisklaſſe. Doch wird es
diesmal gegen Arheilgen nicht gelingen, das Tor ganz rein zu
halten. Langens Sturm iſt nicht in ſonderlicher Verfaſſung, ſo
daß mit 2:0 oder 3:0 für Arheilgen zu rechnen iſt. Wenn man
das Treffen Griesheim—Bensheim nach der Leiſtung beider in
Pfungſtadt beurteilt, wo ſie beide unentſchieden ſpielten, ſo hat
Griesheim in der Abwehr ein Plus und Bensheim den beſſeren
Sturm, wenn der geſchwärzte Rechtsaußen vollwertig erſetzt
wer=
den kann. Die Lage iſt daher genau ſo ungewiß, als bei dem
vier=
ten Spiel Walldorf — Groß=Zimmern. Der Platzelf hätte man
einen Sieg zutrauen können, wenn ſie am letzten Sonntag nicht
zwei Leute verloren hatte. Man wird auch hier mit einem
knap=
pen Ergebnis zu rechnen haben.
Im zweiten Bezirk ſpielen:
Erbach — Damm, Groß=Umſtadt — Tgſ. Obernburg, Turnv.
Obernburg — Aſchaffenburg, Klein=Wallſtatt — Leider.
Mit etwas Anſtrengung kann Erbach beide Punkte behalten,
da Damm nicht mehr der Gegner des Vorjahres iſt. Groß=Umſtadt
trifft daheim auf die ſehr gute Tgſ. Obernburg, der man
Meiſter=
ausſichten einräumt. Mithin wäre es ſchon eine Leiſtung, wenn
ein Punkt in Groß=Umſtadt bleibt. Weiter wird man
Aſchaffen=
burg und vielleicht noch Leider als Sieger ſehen.
T.=V. Bickenbach — T.=V. Pfungſtadt.
Am kommenden Sonntag, 15.30 Uhr empfängt der T.=V.
Bickenbach T.=V. Pfungſtadt zum Verbandsſpiel. Pfungſtadt
ſpielt ſchon jahrelang Kreisklaſſe, woraus ohne weiteres zu
er=
ſehen iſt, daß man dort verſteht. Handball zu ſpielen. Dies
be=
weiſt auch der klare 4:0=Sieg über Walldorf, und das
Unent=
ſchieden 3:3 gegen Bensheim am vergangenen Sonntag. Die
Ner haben durch ihre klaren Siege über Arheilgen, Bensheim
und Walldorf bewieſen, daß ſie zurzeit in der beſten Form ſind,
und es iſt zu hoffen, daß ſie auch am kommenden Sonntag ihren
Siegeszug fortſetzen. — Vorher ſpielen die 2. Garnituren.
Handball.
SVgg. 04 Arheilgen — Polizei Worms.
Zum zweiten Verbandsſpiel auf eigenem Gelände empfängt
die Sportvereinigung am kommenden Sonntag um 15 Uhr Polizei
Worms. Will Arheilgen zu den erſten Punkten kommen, ſo muß
es ſich ſtark ſtrecken, denn Spieler wie Galm. Götz und Böhm in
den Reihen der Poliziſten laſſen ſich nicht leicht ſchlagen. Der
Aus=
gang des Spieles iſt vollſtändig offen.
TSV. Braunshardt — Wormatia Worms.
Auf der „Neuwieſe” in Braunshardt ſtehen ſich am kommenden
Sonntag um 15 Uhr obige Vereine gegenüber. Die Gäſte aus
Worms, die ſcheinbar ihre vorjährige große Form wieder erreicht
haben was der 12:6 Sieg am letzten Sonntag über Polizei Worms
beweiſt, werden alles dranſetzen, beide Punkte aus Braunshardt
mitzunehmen. Aber die Braunshardter, die in der zurzeit
ſtärk=
ſten Aufſtellung antreten, werden ſich nicht ohne weiteres
ge=
ſchlagen bekennen. Das Spiel verſpricht einen recht ſpannenden
Verlauf zu nehmen und iſt in ſeinem Ausgang vollkommen offen
zu bezeichnen, wenn auch die Einheimiſchen den Vorteil des
eige=
nen Platzes genießen und ſie ein kleines Plus beſitzen.
Fußball.
FC. Eintracht Darmſtadt.
Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele begibt ſich am
kom=
menden Sonntag der FC. Eintracht nach Hahn, um gegen die
dortige Olympia anzutreten. Ob Eintracht dieſes Spiel gewinnt,
iſt ſehr fraglich, da die Grün=weißen immer noch mit Erſatz
an=
treten müſſen. Ein Sieg der Grün=weißen liegt trotzdem im
Be=
reich der Möglichkeit, wenn ſich jeder Spieler bewußt iſt, um was
es geht, vor allem darf nicht ſo intereſſelos geſpielt werden wie
im letzten Spiel, denn Hahn iſt eine Mannſchaft, gegen die nicht im
Spazierengehen zu gewinnen iſt. — Bei günſtiger Witterung fährt
alles per Rad.
Rotweiß Darmſtadt — Reichsbahn Darmſtadt.
Nach dem 6:0 Siege über Olympia Hahn treten die
Reichs=
bahnſportler am kommenden Sonntag um 11 Uhr auf dem
Rot=
weiß=Platz zum Verbandsſpiel gegen die ſpielſtarke Mannſchaft
von Rotweiß an. Die Reichsbahn ſpielt in ihrer derzeitigen
ſtärk=
ſten Beſetzung mit: Berth; Faßhauer. Daniel; Seckler, Bär.
Grieß=
heimer: Spamer, Bock, Weißmantel, Mahr und Frieß. Wir halten
das Reſultat für offen. — Die zweiten Mannſchaften ſpielen um
9.30 Uhr. Hier ſollte ein Sieg der Platzbeſitzer eine ſichere Sache
ſein.
* Fußball im Kreis Skarkenburg.
Voller Spielbetrieb am Sonntag. — Die Spitzenreiter bedroht,
Germania Oberroden — F.=V. Sprendlingen.
S.=V. Münſter — Germanig 03 Pfungſtadt.
Polizei=Spv. Darmſtadt — S.=V. Mörfelden.
Viktoria. Griesheim
Haſſia. Dieburg.
F.=C. 03 Egelsbach — Sp.=Vg. 04 Arheilgen.
Germania Eberſtadt
Union Darmſtadt.
Union Wixhauſen — F. S.V. Groß=Zimmern.
Die beiden letzten Sonntage in der Starkenburg=
Kreisliga haben gelehrt, wie bedenklich ſich eine
Unter=
ſchätzung der Neulinge bzw. der für ſchwächer angeſehenen
Mann=
ſchaften auswirken kann; alle dieſe Teams ſind, auch wenn man
berückſichtigt, daß dieſe erſten Sonntage allein keinen Maßſtab
ergeben, ſondern erſt eine längere Serie von Spielen, durchaus
ernſt zu nehmen, und ein Tip hält infolgedeſſen ſchwerer als ſonſt.
Das einzige, was man dem kommenden Sonntag poſitiv
voraus=
ſagen kann, iſt die Tatſache daß die beiden Spitzenreiter vor
ſchweren Aufgaben ſtehen, und daß am Sonntag abend entwder
eine Verdichtung der Snitzengruppe eingetreten iſt oder aber ein
Verein allein die Tabelle anführt. Die größte Chance für
letz=
teren Fall hat unſtreitig Germania Oberroden. Deren Gegner,
der F.=V. Sprendlingen, het bisher noch nicht recht überzeugen
können und wir glauben nicht, daß die Sprendlinger ſich in O.
durchſetzen. Zwar wird gerade dieſes Spiel von einer gewiſſen
Nachbarrivalität überſchattet, aber trotzdem liegt ein knapper
Sieg Oberrodens am nächſten. Pfungſtadt hat die ſchwerere
Auf=
gabe. Einmal muß es nach auswärts, zum anderen haben die
Germanen ſich in Münſter immer noch recht ſchwer getan.
Nach=
dem die Mannſchaft in Dieburg nicht überzeugen konnte, liegt
ein Münſterer Erfolg am nächſten. Die Darmſtädter
Ordnungs=
huter erwarten Mörfelden. Diesmal geht man wohl kaum fehl,
wenn man die Polizei als Sieger erwartet. Auch in Griesheim
kann man einen ſicheren Tip wagen, denn wir halten Dieburg
doch für ſtärker als den Gaſtgeber. Offener erſcheint der
Spiel=
ausgang in Egelsbach. In Arheilgen würden wir unbedenklich
mit einem Arheilger Erfolg rechnen, aber auf dem Egelsbacher
Gelände haben — zumal nach Regenwetter! — ſchon die ſtärkſten
Mannſchaften ihre liebe Not gehabt. Sagen wir offen: Das
ſcheint uns auch in Eberſtadt der Fall zu ſein; allerdings liegt
hier ein neuer Erfolg der Platzherren doch näher als ein Sieg
der Beſſunger. Vielleicht ſpielt man Unentſchieden. Die
Begeg=
nung in Wixhauſen verſpricht intereſſant zu werden. Nachdem
Groß=Zimmern zwei ſo ſenſationelle Erfolge erringen konnte,
liegt natürlich nichts näher, als die Frage nach dem Spielausgang
in Wixhauſen. Wir haben ſo das Gefühl, als ob man jetzt
end=
gültig und überall vor Groß=Zimmern gewarnt iſt und mit dem
nötigen Ernſt an die Aufgabe herangehen wird. Unſer Tip heißt
demnach trotz allem Wixhauſen. Käme es anders, müßte man die
Zimmerer in die Gruppe der wirklich ſtarken Mannſchaften
ein=
reihen. Die Spiele beginnen im September bereits um 3 Uhr.
„Die unteren Klaſſen im Kreis melden für
Sonn=
tag ebenfalls vollen Spielbetrieb. Die Ergebniſſe der einzelnen
Spiele ſind bereits am Montag, bzw. in den Berichten im Laufe
der Woche an dieſer Stelle veröffentlicht worden, ſo daß ſich deren
Widergabe erübrigt. Eigentliche Ueberraſchungen waren nicht
zu verzeichnen, denn die Favoriten blieben durchweg in Front.
Ab kommender Woche ſollen dann auch Tabellen Aufſchluß über
die Lage in den einzelnen Gruppen geben.
Für den Sonntag ſind folgende Spiele angeſetzt:
Gruppe Bergſtraße=Ried: Rot=Weiß, V. f. R.,
Darm=
ſtadt — Reichsbahn Darmſtadt (11 Uhr); Olympia
Hahn — Eintracht Darmſtadt (1 Uhr), F. S.V Jugenheim
Boruſſia Dornheim. Germania Leeheim
Poſt Darmſtadt.
S.=V. Geinsheim — S.=V. Groß=Gerau, Chattia Wolfskehlen=
S.=V. Weiterſtadt.
V. f. L. Michelſtadt;
Gruppe Odenwald: S.=V. Höchſt
S.=V. Roßdorf — Viktoria Schaafheim; S.=V. Lengfeld —
Vikto=
ria Kleeſtadt: V. f. R. Beerfelden — Spvg. Groß=Umſtadt.
Gruppe Dreieich: Spgm Sprendlingen — S.=V. Offenthal;
F=C. 02 Dreieichenhain — S.=C. 06 Dietzenbach; T.= u. S
Meſſel — F.=V. Eppertshauſen; 1. F.=C. Langen, Reſ. — S.=V.
Erzhauſen (1.30 Uhr).
Spielbeginn; durchweg 3 Uhr, falls nicht anders angegeben.
Schießſpork.
Heſſiſcher Schützenbund, Gau Darmſtadt.
Der Gauverein Schützengeſellſchaft Eiche Darmſtadt hatte am
29. und 30. Auguſt 1931 ſein diesjähriges Preisſchießen. Unter
ſtarker Beteiligung wurden folgende Reſultate erſchoſſen:
Ehren=
gruppenpreis: Tell, Ober=Ramſtadt, 184 Ringe, 1.
Grup=
penpreis: Feurio, Darmſtadt 159 R., 2. Gruppenpreis:
Tell, Darmſtadt. 147 R., Klaſſenpreiſe: Sonderklaſſe:
1. H. Junk 66 R. 2 Hörr=Feurio 64; 3. Henkelmann=Tell D. 64;
4 Schwab=Tell D. 63. — 1. Klaſſe: 1. Handſchuch=Fledermaus
65 R., 2. Schweinheimer=Hammelstrift 63; 3. Loſſer=Tell Ober=
Ramſtadt 58; 4. Büchner=Tell Ober=Ramſtadt 58: 5. Dimmunch=
Feurio 57: — 2. Klaſſe: 1. Weimar=Feurio 66 R. 2. Wetzſtein=
Weidmannsheil 63, 3. Schmidt=Hubertus 62, 4. März=Diana 62;
5. Feuerpeil=Feurio 61: 6. Neidig=Diana 61; 7. Sulzmann=Eiche
Alters=
61: 8. Holdenreuter Eiche 59; 9. Merz=Eiche 59:
klaſſe: 1. A. Huthmann=Tell Nieder=Ramſtadt 63 R., 2. Kunkel=
Feurio 60 3. Wagner=Weidmannsheil 59; — Werbeſchießen:
1 Hörr=Feurio 36 R., 2. Handſchuch=Fledermaus 35. 3. Büchner=
Ober=Ramſtadt 34, 4. Junk=Hubertus 34. 5. Huthmann 34.
Gau Rodgau: Tell=Eppertshauſen 1 Gruppenpreis;
Sonderklaſſe: 1. W. Mormann 65 R., 2. Euler 58;
2. Klaſſe: 1. Johann Mormann 59 R., ſämtlich in Tell=
Epperts=
hauſen.
Leichkathlekik.
Klubkampf Rot=Weiß Darmſtadt — Tgde, 1846 DDarmſtadt
Wie ſchon berichtet, findet morgen, Samstag nachmittag 5oo
Uhr, auf dem Rot=Weiß=Platz in der Rheinallee obiger Kluh,
kampf ſtatt. Die Leiſtungen der Rot=Weißen ſind durch die
ver=
ſchiedenen Klubkämpfe in letzter Zeit hinreichend bekannt.
laß
die Tgde 46 über ſehr gute Kräfte verfügt, bewies das
Gau=
ſportfeſt der D. T. auf dem Platz der Tgſ. 75 am 25. und 26. Jul=
1931. Dort errang die 4X100=Meter=Damen=Staffel in der Zeit
von 57,6 Sekunden den erſten Sieg, in der Turner=Oberſtufe
Fritz Engel im Diskuswerfen mit 31,50 Meter einen 2. Sie
Jakob und Rieble liefen in der Turner=Mittelſtufe Zeiten
11,9 Sek. über 100 Meter Fiſcher in der Unterſtufe 11,8
über 100 Meter, Rebſcher über 800 Meter in 2,21 Min. In der
4X100=Meter=Staffel 48,8 Sek. Es iſt ſehr ſchwer über den
Ausgang des Kampfes irgendwelche Vorherſagen zu machen, da
ſich die Leiſtungen, wie aus den kurzen Angaben erſichtlich, ſehr
nahekommen. Auf alle Fälle darf mit ſpannenden Kämpfen
ge=
rechnet werden, deren Beſuch ſich lohnen dürfte.
SVgg 04 — Tv. Arheilgen 41,5: 50,5 Punkten.
Am Mittwoch fand wieder ein leichtathletiſcher Klubkampf am
Arheilger Mühlchen ſtatt, zu dem ſich die Sportvereinigung 04 und
der Turnverein 1876 geeinigt hatten. Das dadurch ſtark
ange=
regte lokale Intereſſe fand an dieſem Abend Ausdruck in einer
ſehr beifallsfreudige Zuſchauermenge, die die gebotenen, teilweiſe
ſehr intereſſanten Kämpfe lebhaft verfolgte. Nach einem
Auf=
marſch der Teilnehmer und einer kurzen Begrüßung durch den
Vertreter der D. S.B. nahmen die einzelnen Kämpfe ihren Anfang.
Die Vertreter des Turnvereins konnten vor allem in den Wurf=
und Sprungkonkurrenzen genügend Punkte ſammeln, um
ſchließ=
lich den Klubkampf mit allerdings nur neun Punkten gewinnen
zu können.
Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Iſrael (S.) 11.9. Sek
2. Andres (T.) in 12.0 Sek., 3. Frey (T.) 12.1 Sek.; 4. Holzſchuh
(S.) 12,3 Sek.: — 200 Meter: 1. Iſrael (S.) 24,2 Sek., 2. Frey
(T.) 24,4: 3. Rückerich (S.) 25.0: 4. Demmel (T.) 26,3: — 3000
Meter: 1. Roß (T.) 10:06,0 Min., 2. Anthes (S.) 10:12: 3. Fleck.
(S.) 10:31: 4. Weſp (T.) 10:36: — Weitſpru ng: 1.
Wirtmü=
ler (T.) 5,50 Meter: 2. Repp (T.) 5,36; 3. Rückerich (S.) 5,31:
4. Iſrael (S.) 4,97: — Hochſprung: 1. Rückerich (S.) 150
Meter: 1. Repp (T.) 1,50; 2. Völger (T.) 1.43: 3. Lindenlaub
(S.) 1.38: — Speerwerfen: 1. Braun (T.) 43,14 Meter;
Götz (T.) 42.11; 3. Anthes (S.) 34,25: 4. Melk (S.) 33.78;
Diskuswerfen: 1. Wirtmüller (T.) 33,11 Meter; 2. Götz (T.)
31,08: 3. Lindenlaub (S.) 28,21; 4. Melk (S.) 24,92: —
Kugel=
ſtoßen: 1. Iſrael (S.) 9.99 Meter; 2. Braun (T.) 9.94; 3 Melk
(S.) 9,85: 4. Wirtmüller (T.) 9,53: — 3 X1000 Meter=
Staf=
fel: 1. S. 8:58,8 Min. 2. T. 8:59 Min.; — 4X100 Meter:
1. T. 48,8 Sek., 2. S. 49,9 Sek.
Kegler=Meiſterſchaften 1932 in Leipzig.
Der Deutſche Kegler=Bund hat beſchloſſen, ſeine 10. Meiſterſchaften
im Jahre 1932 in Leipzig zu veranſtalten. Grundſätzlich will man auch
am 4. Internationalen Kegler=Turnier in New York teilnehmen, doch
ſoll die endgültige Entſcheidung erſt im Frühjahr des nächſten Jahres
fallen.
Im Tennis=Dreiländerkampf in Philadelphia führt England
nach zwei Tagen mit 4 Siegen vor Frankreich mit einem Sieg und
Amerika, das noch kein Spiel gewinnen konnte.
Die amerikaniſche Tennis=Meiſterſchaft im Gemiſchten Doppel
fiel an Betty Nuthall/George Lott und im Herren=Doppel an
Alliſon van Ryn.
Ein Hockey=Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Dänemark
wird in dieſem Jahre nicht ſtattfinden, dafür wurde für den 2.
Oktober ein Spiel zweier Repräſentativ=Mannſchaften vereinbart,
Vox 25 000 Zuſchauern gewann in Wien Sparta Prag das
dritte Spiel gegen Juventus Turin um den Mitropacup mit 32.
(1:1). Es wurde dabei derart hart geſpielt, daß drei Italiener
und ein Prager vom Feld verwieſen werden mußten.
Nach einer langen Disqualifikation lieferte Köln=Sülz am
Mittwoch vor 3000 Zuſchauern ſein erſtes Spiel gegen Fortung
Düſſeldorf und verlor mit 3:0 (0:0).
Englands Pokalſieger. Weſtbromwich Albion, unterlag: im
Mittwoch gegen Sunderland mit 2:1 Treffern.
Im Länderkampf der Amateurboxer in Ancona ſiegte Bayern
mit 10:6 Punkten gegen die italieniſche Nationalſtaffel.
Mit 40:32 Punkten gewann Japan in Tokio den Schwimm=
Länderkampf gegen eine amerikaniſche Auswahlmannſchaft.
Beim Marathon=Schwimmen in Toronto über 15 Meilen gab
Ernſt Vierkötter auf, Sieger wurde der Amerikaner George Young
in 8:08:25 Std.
Frankfurt a. M.
Freitag, 4. September.
17.00: Wiesbaden: Konzert des ſtädt. Kurorcheſters.
18.40: Dr. „Pfund: Diskontpolitiſche Fragen.
19.05: Mannheim: Aerztevortrag: Tiere als Paraſiten und
Krank=
heitsüberträger.
19.30: Zeit Programm, Wetter, Wirtſchaftsmeldungen.
19.45: Freiburg: Handharmonika=Konzert. Ausf.: Elite=Truppe des
Freiburger Handharmonika=Clubs.
20.15: Caruſo=Konzert auf Schallplatten.
21.15: Konzert des Philharmoniſchen Orcheſters.
22.15: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.40: Tanzmuſik der Funkkapelle.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Freitag, 4. September.
10.10: Schulfunk: Mit Goldſuchern in Alaska.
15.00: Jungmädchenſtunde: Sollen wir noch handarbeiten?
15.40: Jugendſtunde: Erlebniſſe in Finnland.
16.00: Dr. Littmann: Die Auslandsarbeit des Zentralinſtituts und
die pädagogiſche Auslandsſtelle.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Franz de Paula Roſt: Ernſte Balladen.
18.00: Prof. Stein: Staatsaufſicht über die Banken?
18.30: Prof. Dr. Reichenbach: Entwicklung des geometriſchen Dene
kens.
18.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
19.00: Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Aerzte.
19.30: Dr. Würzburger: Die Welt des Arbeiters.
19.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
20,00: Konzert im Dreivierteltakt. Norag=Orcheſter.
21.00: Der zerbrochene Krug. Luſtſpiel von Heinrich Kleiſt.
22.15: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.30: Abendunterhaltung. Alois Pachernegg und ſein Orcheſte,
Mitw.: R. Koppel (Bariton), J. Bürger (Flügel).
Hauptſchriftleitung. Rudolf Maupe
Veranwortlich für Politik und Wiriſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleion, Reich 10.
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhman?
ſür den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas BaueriN4
„Die Gegenwart”, Tagesſplegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitellungen: Willv Kuble
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtad”
Füu unverlangte Manuſkrivte toird Garantie der Rückſendung nicht übernemmelt.
Wetterberichl.
Von den Britiſchen Inſeln hat ſich in nordöſtlicher Richtung
eine Rinne tiefen Druckes herausgebildet, in der heute morgen Eeinl
Kern über Dänemark und ein weiterer über England und Irland
lag. Warme Luft iſt dabei über Deutſchland vorgedrungen und
ſtellenweiſe treten Niederſchläge auf. Da mit dem Vorüberzug 95"
Englandſtörung eine weitere Staffel warmer Luft folgt, ſo bleibt
das Wetter vorerſt feuchtwarm und regneriſch. Später wird kühle
Luft beim Vordringen nach dem Feſtland noch unbeſtändiges
Wer=
ter verurſachen, wobei Temperaturrückgang einſetzt und Gewitter”
ſtörungen nicht ausgeſchloſſen ſind.
Ausſichten für Freitag, den 4. September: Regneriſches und
wol=
kiges Wetter mit aufkommender Gewitterneigung,
Temperg=
turen noch wenig verändert.
Ausſichten für Samstag, den 5. September: Kühleres, noch unde‟
ſtändiges Wetter mit Schauern und Gewitterſtörungen.
Die beutige Nummer hat 18 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]mer 245
Freitag, den 4. Sept.
Wiedereröffnung der Börſen.
Berkaufsaufkräge. — Recht erhebliche Abſchläge gegenüber dem lekten Börſentag
ſieden Wochen, zum Teil größer als 25 Prozenk. — Teilweiſe Reparkierungen.
Mit dem 3. September iſt an allen deutſchen Börſen der
ieb wieder aufgenommen worden. Der Verkehr wickelte ſich
llgemeinen ſehr ruhig ab. Bei der Kursfeſtſtellung ergaben
55 aber doch recht erhebliche Abſchläge gegenüber dem letzten
entag vor etwa ſieben Wochen. Da die Börſen allerlei
Be=
nikungen unterworfen ſind und die Kursfeſtſtellung der
be=
lichen Ueberwachung unterliegt, läßt ſich gerade nicht
be=
ten, daß die neuen Kurſe die tatſächliche Stimmung der
en widerſpiegeln. Nachdem nun das Ergebnis des erſten
s vorliegt, darf man wohl zum Ausdruck bringen, daß es
eicht für alle Beteiligte doch vorteilhafter geweſen wäre,
eſtens noch einen Monat, wenn nicht noch etwas mehr. ins
gehen zu laſſen. Wir befinden uns außen= wie
innenpoli=
in recht unerfreulichen Situationen. Da die Reichsregierung
drundzüge ihres Wirtſchaftsprogrammes noch immer nicht
b int gegeben hat und wohl erſt Mitte September klar zu
er=
ken ſein wird, in welcher Richtung ſich der neue finanz= und
wchaftspolitiſche Kurs der Reichsregierung bewegt, hätte es
ſi mpfohlen, mindeſtens noch das Wirtſchaftsprogramm
abzu=
wen, damit man ſich dann ein einigermaßen fundiertes
Ur=
teüber unſere nächſte Zukunft hätte machen können. Nachdem
u aber die Börſen ihre Arbeit wieder aufgenommen haben,
man ſich mit den gegebenen Verhältniſſen abfinden. Bei
Börſenbeſuchern ſcheint auch der ehrliche Wille
vorzuherr=
eine ſtarke Reſerve zu üben. Wir werden aber wohl über
oder lang doch daran gehen müſſen, die noch beſtehenden
ngungen zu beſeitigen, damit man ſich dann an Hand der
Kursgeſtaltung ein wirkliches Bild von unſeren
Verhält=
machen kann. Das iſt immer noch beſſer, weil man ſich
da=
vor einem ungeſunden Optimismus oder einem unbegrün=
Peſſimismus am beſten zu ſchützen vermag.
Das neue Kursnigeaa:
2diglich amkliche Rokierungen der Kgſſenkurſe.
Nach der ſiebenwöchigen Unterbrechung brachte die
Frank=
ter Börſe auf Grund der bekannten Ereigniſſe in der
chenzeit, erwartungsgemäß ein vollkommen verändertes und
dem 13. Juli naturgemäß ſtark ermäßigtes Kursniveau. Wir
n die Vorbereitungen zur Börſeneröffnung jeweils mitge=
Eine Freizügigkeit im Börſenverkehr, wie er zuletzt
be=
fehlt ſchon inſofern, als lediglich amtliche Notierungen der
enkurſe feſtgeſetzt werden. Ein Ausrufen und ein Handeln
rer Kurſe unterbleibt. Es ſind in Frankfurt fünf
Börſen=
ſtiſſare vom Börſenvorſtand ernannt, mit deren Hilfe die
feſtſetzung erfolgt, ſoweit ein normaler Ausgleich auf Grund
vorliegenden Orders nicht möglich iſt. Dabei dürften wohl
Atlinien für Kursabſchläge vorliegen, die für die einzelnen
ktwerte verſchieden ſind. So werden die unvermeidlichen
rückgänge gegenüber den letzten amtlichen Feſtſetzungen vom
Juli in noch einigermaßen erträglichen Grenzen gehalten.
zu beachten war der Markt für feſtverzinsliche Werte, da=
Aviederum für die öffentlich=rechtlichen Inſtitute und für
kom=
ale Anleihen. Die Verhältniſſe am Aktienmarkt waren
deiſe ſehr bedingt durch vorliegende Zwangsexekutionen der
en letzten Wochen inſolvent gewordenen Bankfirmen. Dazu
en freiwillige Exekutionen für Rechnung von Firmen, die
iell ihre Zahlungen noch nicht eingeſtellt hatten. Soweit
hört betrifft dies zunächſt drei Firmen des Frankfurter
zes. Ein Handel in unnotierten Werten erfolgte unter
Aus=
ß der Oeffentlichkeit. Es iſt für die Bewertung der neuen
sgrundlage zu beachten, daß eine Exekution für
Bankenkund=
t die ſchwachgewordene Depots haben vorerſt unterbleibt.
Frankfurt fanden ziemlich große Umſätze am Farbenmarkte
ebenſo in Scheideanſtalt und Metallgeſellſchaft, die für
nung illiquider Firmen Verkäufe größeren Stils aufwieſen.
enüber dem 11. Juli betragen die Kursrückgänge durchweg
25 Prozent und vereinzelt auch ziemlich darüber hinaus.
feſtverzinsliche Werte ſind Kursabſchläge ebenfalls von 10
etwa 15 Prozent faſt die Regel.
Am Bankenmarkt verloren D.D.=Bank 25. Danat 24. Adca
Württembergiſche Noten 9,5. Barmer Bankverein 14, Berk.
dels 26. Commerzbank 28, Reichsbank 22,5. Bayer. Hyp. 12,5
zent. Dresdener Bank waren geſtrichen. J.G. Farben ſtellten
29,5 Prozent niedriger Von Elektroaktien waren geſtrichen
ickert und Geſ. f. El. Sie wurden nur zum Teil abgenommen,
einem Kursabſchlag von 39 Prozent. A. E. G. desgleichen
einem Kursrückgang von 26 Prozent. Rheag verloren 16½,
rideanſtalt büßten 24, Metallgeſellſchaft 15 Prozent ein. Von
ſtoffwerten gaben Waldhof 18 Prozent, Aſchaffenburger Zell,
rationierter Abnahme 14,5 Prozent nach. Von Bauwerten
oren Holzmann (rationiert) 20 Prozent, Hoch=Tief 9 Proz.
yß u. Freitag geſtrichen. Zement Heidelberg 10 Prozent
ſächer. Salzwerke Heilbronn mit 144,5 ebenfalls ſtark
abge=
ſächt. Ziemlich ſchwach lagen Erdöl mit 19,5 und Rütgers
19,5 Prozent Kursverluſt. A.=G. für Verkehr 15 Prozent
dächer Karſtadt 9 Prozent nachgebend. Am Pfandbriefmarkt
en die Notierungen ſehr verſchieden. Es ſind aber durchweg
Tsrückſchläge von 12 bis 16 Prozent gegenüber dem 11. 7. zu
Zeichnen. Ueberwiegend wurde voll abgenommen und voll
geglichen. Tagesgeld 7. Monatsgeld 8 Prozent für erſte
jeſſen.
Kein Ausrufen anderer Kurſe.
Die heutige Wiedereröffnung der Berliner
rſe vollzog ſich in großer Ruhe, zumal jeglicher
Vorbörſen=
kehr verboten war und keine Kurſe ausgerufen werden durften.
bartungsgemäß lagen bei den einzelnen Papieren überwiegend
rkaufsaufträge vor und die als ungefähre Norm geſetzte 25
pro=
tige Grenze als Wertverluſt wurde zum Teil noch unterſchrit=
Als erſtes Papier wurde Ilſe mit 115 nach 142, aber auch
ief notiert, und auch bei den meiſten übrigen Werten trat eine
iefbezeichnung in irgendeiner Form ein. Im allgemeinen lagen
zur Feſtſtellung gelangenden Kurſe noch zirka 2 bis 3 Prozent
ker den letzten Freiverkehrskurſen. Aber auch hier ſtimmt das
ht immer. So lagen z. B. Rheiniſche Braunkohlen zirka 10
Pro=
t darunter. Teilweiſe mußten auch Repartierungen
vorgenom=
n werden, für die aber eine offizielle Veröffentlichung nicht
Egeſehen iſt. Auch bei J. G Farben, Siemens, Salzdetfurth und
lyphon waren die Abſchläge teilweiſe größer als 25 Prozent,
y wurden dieſe Kurſe anſcheinend ohne Repartierungen
feſtge=
k. Etwas günſtiger ſcheint die Situation am Pfandbriefmarkt
ſein. Auch hier werden ſich zwar Briefrepartierungen nicht
ver=
iden laſſen, doch bewegen ſich. die Kurſe etwa auf Baſis des
ſen Freiverkehrs. Von den Berliner
Hypothekengoldpfand=
efen wurden die 8er Emiſſion mit 82 Prozent, die 7er
Emiſſio=
n mit 76 Prozent und die 6prozentigen Emiſſionen mit 72 Pro=
It feſtgeſetzt. Die 8prozentigen Kommunal ſtellten ſich auf 76
rozent und die 7= und Gprozentigen auf 71 Prozent. Für Tages=
4O nannte man einen Satz von zirka 9 Prozent, während für
Onatsgeld, Warenwechſel. Privatdiskonten uſw., zuverläſſiges
ekhaupt noch nicht zu hören war. Am Deviſenmarkt war die
Ndenz ſehr ruhig, nennenswerte Veränderungen waren nicht
verzeichnen.
Der erſte Börſenkag im Reiche.
Soweit es ſich bis jetzt überſehen läßt, verlief die Börſe in
Tanderen deutſchen Großſtädten ähnlich wie in Berlin. An den
Dorſen in Leipzig, Dresden und Bremen überwog das Angebot.
** Kurſe wurden den Berliner Notierungen angeglichen. Auch
*er Frankfurter Börſe betrugen die Kursrückgänge durchweg
—O v..H, bei den Aktien, für feſtverzinsliche Werte waren
Kursabſchläge von 10 bis 15 v. H. faſt die Regel. Das
Pfand=
briefgeſchäft verlief wider Erwarten ziemlich glatt. Ueberall
mußten ſehr viele Kurſe geſtrichen werden. Abweichend von der
Berliner Tendenz verlief die Börſe in Hamburg. Hier war nach
den bisherigen Feſtſtellungen von einem größeren
Verkaufs=
andrang nichts zu bemerken. Auf einigen Gebieten, wie z. B. am
Pfandbriefmarkt überwogen ſogar die Kauforders, was man als
ein beſonderes Zeichen des wiederkehrenden Vertrauens wertete.
Meiallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 3. September ſtellten
ſich für je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt eif
Ham=
burg, Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für
die deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 74.50 RM. — Die
Notie=
rungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes
(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte
Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für
Originalhüttenalumi=
nium. 98= bis 99proz, in Blöcken Walz= oder Drahtbarren auf
170 RM., desgl. in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 174 RM.,
Reinnickel, 98= bis 99proz. 350 RM., Antimon=Regulus 49—51
RM., Feinſilber (1 Kilogr. fein) 38—40 RM.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 3. Sept.:
Getreide. Weizen: Sept. 45¾ Dez. 49, März 51½, Mai
53½; Mais: Sept. 43½, Dez. 39, März 41½, Mai 43.75; Hafer:
Sept. 21½, Dez. 23½, Mai 25½; Roggen: Sept. 33.50. Dez.
36.50. März 38.25, Mai 40.25.
Schweine, leichte 6.15—6.60, ſchwere 5.65—6.50;
Schweine=
zufuhren: Chicago 19 000, im Weſten 73000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 3. Sept.:
Schmalz: Prima Weſtern 8.00; Talg, extra, loſe 2.75.
Getreide. Weizen, Rotwinter 58½, Hartwinter 58.75; Mais,
loko New York 57½; Mehl ſpring wheat clears 3.85—4.20;
Fracht: nach England 1,6—2,3 Schilling, nach dem Kontinent
8—8.50 Cents.
Kakao. Tendenz: kaum ſtetig; Umſätze: 168; Loko: 4:/;
Sept. 4.55, Okt. 4.61, Dez. 4.78, Jan. 4.86, März 5.00, Mai 5.12,
Juli 5.32.
Piehmärkte.
Darmſtädter Schlachtviehmarkt vom 3. September. Zum heutigen
Schlachtviehmarkt waren aufgetrieben: 8 Ochſen, 124 Kälber, 1 Ziege.
Bezahlt wurden für das Pfund Lebendgewicht: Kälber a) 44—49, b) 40
bis 43, c) 35—39 Pfg. Marktverlauf ſchleppend.
Mannheimer Kleinviehmarkt vom 3. September. Auftrieb: 165
Kälber, 7 Schafe, 92 Schweine, 1114 Ferkel und Läufer. Preiſe für
50 Kilo Lebendgewicht in RM.: Kälber b) 52—56, c) 48—52, d) 43—48;
Schafe b) 30—34; Schweine nicht notiert. Preiſe pro Stück in RM.:
Ferkel bis 4 Wochen 8—12, Ferkel über 4 Wochen 12—16 Läufer 17—20.
Marktverlauf: Mit Kälbern mittel; geräumt; mit Ferkeln und Läufern
ruhig
Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 3. September. Der Auftrieb
des Nebenmarktes beſtand aus 63 (98) Rindern, 937 (863) Kälbern, 270
(257) Schafen und 1444 (920) Schweinen, Marktverlauf: Bei allen
Vieh=
gattungen ſchleppend. Kälber und Schafe geräumt, bei Schweinen
ge=
ringer Ueberſtand. Es notierten pro Zentner Lebendgewicht in RM.:
Kälber b) 52—55, c) 47—51, d) 40—4; Schafe a) 38—42, b) 32—37
c) 24—31: Schweine b) 53—56, c) 52—55, d) 51—55 e) 48—52, f) und g)
nicht notiert. Im Vergleich zu den Preiſen des Nebenmarktes vom 27.
Auguſt ergaben ſich Preisrückgänge bei Kälbern von 2, bei Schafen von
1 und bei Schweinen von 1—2 Mark.
Bilanz der Leipziger Meſſe.
Geſchäftsbelebend. — Teilweiſe gute Amſähe.
In den meiſten Meſſehäuſern und Ausſtellungshallen hat der Beſuch
und der geſchäftliche Verkehr ziemlich gleichmäßig bis zum Schluß
an=
gehalten. Im allgemeinen zeigt es ſich, daß die Meſſe belebend auf das
Geſchäft eingewirkt hat. Einzelne Branchen haben die Umſätze der
vor=
jährigen Herbſtmeſſe erreicht und in Möbeln ſogar übertroffen. Auf
dem Techniſchen Gelände brachte der letzte Tag noch ausländiſche
Auf=
träge für kleine Maſchinen für die Werkſtatt, für neue Bauſtoffe und
praktiſche Neuheiten für den Haushalt. Auch die Schmuckwarenmeſſe in
billigen Artikeln hat ganz gute Umſätze gebracht. Das Intereſſe für
Gebrauchsmöbel bis zur teueren Art hielt bis zum Schluß an. Auch
mit den Aufträgen auf Lederwaren und dem Intereſſe an
Gebrauchs=
waren ſind die Ausſteller leidlich zufrieden. In Haushaltartikeln und
blanken Waren zeigte ſich, in welchem Umfange die Verchromung an die
Stelle der Vernickelung getreten iſt. Störend machte es ſich bemerkbar,
daß den Ausländern, die auf der Spielwarenmeſſe nach Neuheiten
Aus=
ſchau hielten, erklärt werden mußte, daß die Spielwareninduſtrie
be=
ſchloſſen habe, Neuheiten nur auf der Frühjahrsmeſſe auszuſtellen. Da
aber trotzdem manche gute Neuheit herausgebracht wurde, ſo hat ſich in
ſolchen billigen Artikeln doch ein ganz guter Umſatz entwickeln können.
Auch diesmal hat die Meſſe ihre alte Kraft bewährt, ausländiſche
Produ=
zenten und Verbraucher miteinander in Beziehung zu bringen. So
er=
klärt z. B. ſelbſt die Leitung der italieniſchen Sonderausſtellung, die zum
erſten Male eine Ueberſicht über die italieniſche Tabakinduſtrie gab, mit
dem Erfolg dieſer Meſſe ſich durchaus zufrieden. Auch da, wo die
Herbſt=
meſſe nicht zu größeren Beſtellungen führen konnte, hat ſie den
Indu=
ſtrien Gelegenheit gegeben, durch perſönliche Fühlungnahme mit der
Kundſchaft die eigene Produktion dahin zu überprüfen, ob ſie mit dem
Bedarf der Kundſchaft in Einklang ſteht.
Produkkenberichke.
Berliner Kursbericht
vom 3. September 1931
Mannheimer Produktenbericht vom 3. September Weizen inländ.
Auguſt 23,75—24,25, Roggen inländ, 21,25—21,75, Hafer inländ. neu
17—18,50, Sommergerſte inländ 17—19, Sohaſchrot (Mannh. Fabr.)
prompt 11,25 Biertreber mit Sack 10,25—11, Trockenſchnitzel 5,50—6,
Wieſenheu loſe 3,80—4,40, Rotkleeheu 4—4,40, Luzernkleeheu 4,30—4,80,
Stroh: Preßſtroh Roggen=Weizen 3,60—3,80, Hafer=Gerſte 3—3,20, geb.
Stroh Roggen=Weizen 3,40—3,60, Hafer=Gerſte 2,60—2,80, Weizenmehl
Spezial 0 mit Sack, alt, Sept. 40, dito neu, 97 Prozent, Sept. 35,
Roggenmehl mit Sack, 0—60 Prozent, 28,75—30, mit Auslandsweizen
für Hälfte Sept.=Nov. 37,50, Erdnußkuchen 12,25—12,50. Tendenz ſtetig.
Das Angebot in deutſchem Weizen iſt reichlicher, die Forderungen waren
erhöht. Gute Nachfrage beſteht fortgeſetzt für Roggen. Das
Mehl=
geſchäft iſt außerordentlich ruhig. Die Börſe verkehrte in ſtetiger
Hal=
tung. Südd. Weizenauszugsmehl 4.— RM. mehr, ſüdd. Brotmehl 10.—
RM. weniger wie Spezial 0.
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
Die Chemiſche Fabrik Stötz u. Co. in Eberbach hat ihr erſt im
Vorjahre errichtetes neues Werk im Gummelsbachtal nunmehr ſtillgelegt
und die Belegſchaft entlaſſen. Auch bei der Chemiſchen Fabrik Odin in
Eberbach wurde ein weſentlicher Teil der Arbeiter entlaſfen.
In dem Betriebe des Braunkohlen=Schwelkraftwerkes Heſſen=
Frank=
furt A.=G. (Hefrag) in Wölfersheim ſoll der Abraumbetrieb vom 1.
Okto=
ber ab vorausſichtlich bis zum 1. Mai nächſten Jahres ſtillgelegt werden,
wodurch 250 Arbeiter zur Entlaſſung kommen werden.
Die Mitteldeutſche Hartſteininduſtrie A.=G., Frankfurt a. M., hat
die Genehmigung erhalten vom 10. September ab den Steinbruch= und
Baſaltbetrieb bei Nieder=Ofleiden (Oberheſſen) ſtillzulegen. Von dieſer
Maßnahme werden etwa 200 Arbeiter betroffen.
Eine der größten Putzwollfabriken Deutſchlands, die Firma Karl
Karthaus in Gladbach=Rheydt, hat nach dem Ableben ihres Inhabers
infolge der allgemeinen wirtſchaftlichen Notlage die Zahlungen einſtellen
müſſen.
Aus der franzöſiſchen Außenhandelsſtatiſtik für die erſten 7 Monate
des laufenden Jahres ergibt ſich, daß aus Deutſchland nach Frankreich
für 3 818 000 000 Franken Waren eingeführt wurden gegen 4 660 000 000
Franken in der gleichen Zeit des vergangenen Jahres. Die Ausfuhr
Frankreichs nach Deutſchland betrug in den erſten 7 Monaten 1931
1799 000000 Franken gegenüber 2 567 000 000 Franken in der gleichen
Zeit 1930.
Deviſenmarkt
vom 3. September 1931
Verl, Handels=Geſ.
Danatbank. . . . .
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl 40.—
N6=
Elektr. Lieferung
76.—
J. G. Farben 93.—
75.—
35.
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
n7.-
27.50 Harpener Bergbau / 40.—
Hoeſch Eiſen
52.—
Phil. Holzmann 45.—
59.— Kali Aſchersleben
33.— Klöcknerwerke
35.—
60.— Mannesm. Röhr. . 36.—
50.— Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
69.— Oberſchleſ. Koksw. 40.—
70.50 Orenſtein & Koppel
„eu
Rütgerswerke
Salzdetfurth Jali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hobenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drahtl
Wanderer=Werke
Schweiz 100 Franken 1159.13 59.25 Spanien 100 Peſetas 137.66 37.74 12.468 12.488 Danzig 100 Gulden 181.79 81.95 73.43 73.57
Japan Yen 2.078 3.052 3.054 Rio de Janetrol= 1 Milreis 0.254 169.68 170.0. Jugoſlawien 100 Dinar 7.413 112.54 112.76 Portugal 100 Escubos 18.58 112.54 112.76
Athen 100 Drachm. 112.63 112.85 Iſtambu 1 türk. 2 20.461 20 50
Kairo äghpt. 2 20.98 1.185 1.19
Kanada canad. Doll 4.209 4.217 Uruguatz Goldpeſo 1.848 58,61 58.73
Island 100 isl. Kr. 22.02 22.06 Tallinn (Eſtl.) 100 eſtl. Kr. 112.39 16.50 18.54 Riga
100 Lats 181.22
Bt. 96 82.12
2.082
0.256
7.427
18.57
1 5.45 5.46
21.00
4.181 4.199
1.852
92.36/ 92.54
Frankfurter Kursbericht vom 3. September 1931.
78 Dtſch Reichsan
6%
5½%Intern., „
6%Baden .......
89Bahem .....
.....
88 Heſſen b.28
v. 29
6% Preuß. Staat.
8% Sachſen ......
....
7% Thüringen. . . .
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. Fſ=
Ab=
löſungsanl.. ..
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
8%6 Aachen v. 291
89 Baden=Baden.
69Berlin ......"
8% Darmſtadt v. 26
v. 28
7% Dresden......
8% Frankfurt a. M.
v. 26
5. 26
82 Mainz ..s...
89 Mannheim v. 26
v. 27
82München ....=
88 Nürberg.. ..
8½ Wiesbaden
5% Heſſ. Landesbk.
Goldoblig
4½% Heſſ. Lds.=
Hhp.=Bk.=Liquid
„Kom.=Obl.
iePren
Lbs.
pfbr.=Anſt. G. Pf
7%
92 Golboblig
Re
*
44
66
82.5
74
83.25
VMauue
Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
89 Kaſſeler Land. Goldpfbr..
7% Kaſſeler Land. Goldpfbr..
88 Naſſ. Landesbk.
4½% „Ligu. Ob
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAuslSer.
„„ Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)..
8% Berl. Hyp.Bk.
4½%nLiqu.=Pfbr.
8% Frkf. Hhp.=Bk.,
4½% „ Lig. Pfbr.
Pfbr.=Bk.
i3
Liqu.
32 Mein. Hhp.=Bk.
Lig. Pfbr.
0 Pfälz.Hyp.=Bk.
4½% „ Lig. Pfbr.
8% Preuß.
Boden=
cred.=Bank ....
4½% „ Lig. Pfbr.
% Preuß.Centrl.
Bodencr.=Bank.
4½% „ Lig. Pfbr.
8% Rhein. Hyp. Bk.
½2%0 „Lig. Pfbr.,
Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit..
% Südb. Bod.=
Cred.=Bank ...
4½% 5 Lig Bfbr.
82.5
85
80
77
83
86
80
83
83
Re
88
Mi!
6% Daimler=Benz
8% Dt. Linol. Werke
89 Klöckner=Werkel
Mainkrw. v. 26
v Mitteld. Stahl.
2 Salzmannu. Co
7% Ver. Stahlwerke
18% VoigtcHäffner
F. G. Farben Bonds
5% Bosn. L.E. B.
2.Inveſt.
3% Bulg. Tab. b. 02
4½% Oſt. Schätze
42 Oſt. Goldrentel
5% vereinh. Rumän
4½%0
„
4% Türk. Admin.
. 1. Bagdad
Zollank.
%5 ungarn 1913
1914
Goldr.
1910
Aktien
Alg. Kunſtzüide Unie
A. E. G. .... .....
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
„ Zellſtoft
Bemberg, J. P....
Bergm. El.=Werke
BrownBoverickCie.
Buderus Eiſen....
Cemeni Heidelberg
Karlſtabt
J. G. Chemie, Baſe
Chem.Werke Abert
Chade
.
Contin. Gummiw.
Linoleum
er=Benz...
65
A.
72
72
22
12.25
12
10.75
50
59
38
23
40
420
69
Mefte
Erdöl .......
Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt
„ Linoleumwerke
„ Eiſenhandel...
Dyckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger,
Elektr. Lieferg.=Gef.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk..
EßlingenMaſchinen
EttlingenSpinnereil
Faber & Schleicher
J.6. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaume
Frankf. Gas i. Lig.
Hof..
Gelſent. Bergwer!
Geſ.f.eleltr. Untern.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger .!
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.. ..
Hochtief Eſſen ..
Holzmann, Phil.
Jlſe Bergb. Stamm
„ Genüſſe
Junghans..
Kali Chemie
„ Aſchersleben.
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R.. ..
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke.
I.
Knorr C. H..
Lahmeher & Co.
Laurahütte
Lech, Augsburg:
40
90
Af
71
75
93
48.2
25
140
A
45
1e
65
125
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metal!
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br..
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Berg.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſel
Oberbedarf".
Phönix Bergbau.
Reiniger, Gebbert
Rh. Braunkohlen
„ Elektr. Stamm
Metallwaren.
Stahlwerke ..
Riebeck Montan.
Roeder Gebr. ..
Rütgerswerke ..
Sachtleben A. G.
Salzdetfurth Kali.1
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schucker: Elektr. . .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
Südd. Immobilien
Zucker=A. G.
Spenska Tändſticks
Tellus Bergbau.
Thür. Liefer.=Geſ.
Tietz Leonhard
Tucher=Brauerei
Unterfranken . . . ..
Beithwerke
Ver. f. Chem. Ind.
„ Stahlwerke ...
Strohſtoffabr.
Ultramarin ..
15
36
38
70
2
25
e
115
38
103
89
48
64
15
40
„Ke
Boigt & Haeffner.
Bahß & Frehtag.
Wegelin Rußfabrik
Beſteregeln Kali.
Zellſtoff=Verein...
„Waldhof....
„ Memel...
Allg. Dt. Ereditanſt.
Badiſche Bank.
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBanwerein
Bayer, Hhp. u. W.)=
Berl. Handelsgeſ.
„ Hypothekbk..
Comm. u. Privatb
Darmſt. n. Nat.=Bk.
Dt. Bank und Dic.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Bank.
Frankf. Bank.
„ Hhp.=Bank
„ Pfdbr.=Bk.. .
Mein. Hyp. Bank ..
Oſt. Creditanſtalt
Pfälz. Hyp.=Ban!
Reichsbank=Ant. . 1103
Rhein. Syp.=Bonk.
Südd. Bod.=Cr.Bk.
Wiener Bankverein!
Württb. Notenbank/a07
A..G. f. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsb. V;
Hapag ......"
Nordd. Llohyd..
Südd. Eiſenb.=Gef.
Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung.
Verein. Verſ.
FrankongRück=
kannh. V
Otavi Minen
ſchantung Handelsl
41
65
75
102
31
68
[ ← ][ ][ → ]Seite 14
Freitag, den 4. September 1931
Novelle von
Cs ging un die Aecker... Maul Berglar Schröer.
(Nachdruck verboten.)
10)
Von draußen her fällt doch ſoviel Taglicht in den Stall, daß
die Menſchen deſſen Zeuge werden. Frauen weinen .. .
Der Weidener rührt ihn wieder an, dann rüttelt er ihn,
dann kommt ein flehentliches Bitte in ſeine Stimme:
„Kobrer . .. habt Ihr das wirklich getan?"
Vielleicht iſt es nur die traurige Milde dieſer Stimme, die
ſich einen Weg zur Seele des Mathias öffnet; — denn nun hebt
der müde und zerſtört ſeine Augen zu dem andren, ſchaut ihn
an, ſchaut fragend um ſich, und ſcheint ſich zu beſinnen und zu
ſammeln:
„Jaja!”, flüſtert er kaum vernehmlich und nickt ein paarmal.
— Dann wieder feſtigt ſich im Blick des Kobrer die
Rückerinne=
rung und entzündet flackenrnde Lichter eines gloſenden Grimms:
„Soweit hats eh kommen müſſen mit uns!"
Und der Grimm brandet erneut wieder auf:
„Bis aufs Letzt hat er mich malträtiert!“
Der Weidener faltet ſeine zitternden Hände:
„Dann gnad Euch Gott, Kobrer! . . . Ich kann Euch nit
mehr helfen!“
„S muß eg allens laufen, wies läuft!”, ſagt der ganz leiſe.
„Im Namen des Geſetzes!”, ſagt der Kinzle: „Folgt mir!“
Als der Mathias das hört, will er gleich aufſtehn. Aber er
hat ja die Verena noch in ſeinen Armen, und er ruft ſie an:
„Verena! .. Hörſt mich noch, Verena?!” — Aber die liegt
wie leblos auf ſeinen Knien und rührt ſich nicht. — Der Kobrer
blickt ſuchend um ſich, bis ſeine Augen in denen des Weideners
ſtehen:
„Eine Bitt nur hätt ich, Herr Pfarr!”
„Was dann? . . . Wann ichs erfüllen kann?!“
Nehmts Euch der Verena ein biſſl an!"
Der Weidener kann kein Wörtl mehr ſprechen. Er nickt nur.
— Da erhebt ſich der Kobrer und bettet die Frau behutſam auf
eine Strohſchütte, die da irgendwo im Stalle liegt. Dann
kniet er ſelbſt noch einmal dovor nieder, ehe er ſeine Hände
dem Kinzle reicht. Der legt ſchmale ſtählerne Feſſeln darum.
Die Menſchentraube vor der Tür öffnet ſich. Die beiden gehen
durch eine ſchmale Leibergaſſe. Gehen in die Sonne. Auf der
Dorfſtraße. Gehen nach Linz, wohin der Mathias Kobrer
ein=
zuliefern iſt. Der Kinzle gibt den Tatſachenbericht zu Protokoll,
wird dann entlaſſen und kehrt nach Niederſteyr zurück, wo er
vielen Fragen begegnet, denen er die Antwort ſchuldig bleiben
muß. Denn er kann ja nicht wiſſen, wie dieſe Sache ausgeht.
In Niederſtehr aber finden ſich immer mehr Leute, die dieſe
furchtbare Tat verurteilen, die ſie verabſcheuen; die aber auch
die menſchlichen Milderungsgründe ins Licht ſtellen. Wohl die
meiſten von ihnen wiſſen noch von dem Teſtament. Und wenn
auch nur vom Hörenſagen, ſo doch zugleich aus dem Munde des
Wieprer und des verſtorbenen Kobrer ſelbſt, — und zwar aus
jener Zeit, wo die beiden noch gemeinſam in innigſter Eintracht
und Gemeinſchaft wirtſchafteten.
Ach, und ſie wiſſen auch noch, — einige wenigſtens unter
ihnen, — daß das alles dann anders wurde, als der alte Kobrer
die arme Keuſchlerstochter heiraten wollte, und daß dann das
Teſtament plötzlich ſo abgeändert wurde, daß es zugunſten des
Wieprer lag! — Und das alles ſteht nun wieder auf; und der
Weidener ſammelt es.
Und jemehr ſich dies Material ſammelt, umſomehr befeſtigt
ſich in ihm die Gewißheit, daß er hier vor menſchlichen
Abgrün=
den ſteht. Und, vielleicht nur, um in dieſe hinabzuleuchten,
ent=
wickelt er einen Spürſinn, den ihm, dem in menſchlichen Dingen
noch Unkundigen, kaum einer zugetraut hätte! . . . Dabei ſtößt
er aaf einen in der Oberſtehrer Bauernſchaft begüterten alten
Freund des Wieprer, den nun das Gewiſſen treibt, weil er hört,
was alles für den Inhaftierten davon abhängen kann: Der Weg
vom Leben zum Too, wenn das Gericht auf Mord erkennt!
Auf lange, ſchwere Kerkerſtrafe, wenn das Urteil auf Totſchlag
fällt! . . . Auf eine mildere Strafe aber, wenn ſich aus der
Schuld und dem Unrecht des Wieprer die Blutſchuld des Kohrer
mildert!.
Zu dieſem Alten alſo geht der Weidener und beſchört ihn im
Namen Gottes und der Gerechtigkeit, zu ſagen, was er weiß! . . ."
Und der Alte ſagt aus, daß der Wieprer ihm damals eine
Aeußerung getan hat: Der Bruder ſei krank und er, der Wieprer
ſei der alleinige Erbe, wenn der andere einmal mit dem Tode
abgehen ſollte! Wenn der aber jetzt heirate, dann werde
deſſen Frau Miterbin des Beſitzes!
„Könnts Ihr auf ein Wörtliches beſinnen?”, fragt der
Wei=
dener geſpannt und ſchaut den andren flehend an.
„Ja, wörtlich nit, aber dem Sinn nach!”sgibt der Alte an.
„Dann müßt Ihr mir das ſagen!”, fordert der Weidener.
„Der Sinn iſt geweſen: Ich werd ihm einen Strich dadurch
machen!”, ſo etwa wirds der Wieprer ausgedrückt haben.
„Könnt Ihr das vor Gericht beſchwören!“
„Täts Euch ſonſt nit ſagen!” ſagt der Alte feſt.
Und ſo wendet ſich der Weidener nach Linz, berichtet das
alles, und dort ergibt es eine Indizie, die immerhin den
Hei=
ligenſchein des Erſchlagenen weſentlich zugunſten des Kobrer
beeinträchtigt.
Vor Gericht ſelbſt aber ſagt der Zeuge noch aus:
S” geht eh um die Aecker! ... hat der Wieprer geſagt!“
„Wißt Ihr das ganz genau, daß 8 ſo gelautet hat?"
„Nit anders, bei meiner Seel Seligkeit!”, beharrt der Alte.
Auch die zahlreichen Zeugen aus Niederſteyr ſelbſt ſagen
günſtig für den jungen Kobrer aus. Nicht nur ſtellt man ihm
das beſte Zeugnis eines im allgemeinen ſehr friedfertigen und
gutartigen Mannes aus, ſondern es ergibt ſich auch aus den
vielen Ausſagen, daß ſelbſt der durch den Teſtamentsnachtrag
benachteiligte ſchlechte Beſitz des Mathias Kobrer dem Wieprer
ein Dorn im Auge geweſen ſei!
Und nur, um den zu drangſalieren, habe der Erſchlagene
ihm die Abfuhr und das Waſſer geſperrt; auch ſei es, wenn
nicht nachweisbar, doch ſehr wahrſcheinlich, daß der gegen den
Vater der Verena Köbrer verlorene Prozeß, der um eine
Grenz=
berichtigung ging, den Wieprer noch tiefer in ſeinen Haß
ver=
ſtrickt babe! ..
Der Angeklagte ſelbſt gibt dasſelbe Bild von den
ungerech=
ten Zuſtänden und von dem peinigenden Verhalten des Wieprer.
Im übrigen beſtreitet er die Tat nicht. Er gibt ſie zu. Auf
die einzelnen Einzelheiten am Tage der Tat vermag er ſich nicht
Nummer 245
mehr zu beſinnen. Er weiß nur noch, daß der Wiebrer kon
daß ſie in Streit gerieten, woran er vielleicht nicht unſchuldie
geweſen ſei, und daß er dann im Verlauf des Stteites die Ar
nahm und zuſchlug! ..
„Es ging um Frau und ging ums Kindl!” ſagt er leiſe und
müde. „Und da es um die ging, und wir alle von den
Aeckerp=
leben müſſen, ſo gings auch um die Aecker, Ihr Herren).,
Verſteht Ihr das!?"
Das iſt ſeine letzte Ausſage geweſen. Danach hat er üy
hingeſetzt und den wüſten Kopf in ſeine Arbeitshände vergraben.
Er weiß nicht, ob das Gericht das auch ganz verſteht? . . . Ob
es damit zu einer milderen Strafe kommt?! Darüber denſt
er weiter jetzt nicht nach! . . . Denn er denkt an die Vereng
und das Kindl! . . . Und daran, wie es denen nun wohl
er=
gehen wird und wie und wovon ſie leben?! . . . Ach, das iſt ein
gar ſchmerzliches Sinnen; und das reißt ihn auch nochmals
hoch:
„S” iſt jetzt die Ernte!” ſagt er gradaus.
Die Richter und die Geſchworenen ſchauen ſich ratlos an.
„Die verkommt, wann ich nit daheim bin!“
Das Gericht weiß nicht, was es darauf ſagen ſoll.
„Wann ſie verkommt, hungern die Frau unds Kindl!"
Die hinter den grünen Tiſchen ſitzen und ſeufzen.
„Derf ich nit heim auf die Aecker?” fragt er.
Die Köpfe der anderen neigen ſich einander zu. Man iſt
ratlos. Man flüſtert leiſe. Im Zuhörerraum entſteht eine
Be=
wegung, die wie eine große Woge des Mitleids über die
Men=
ſchen geht.
Der Staatsanwalt, dem ſonſt die Schärfe der Anklage im
Blut liegt, läßt die Anklage des Mordes fallen. Totſchlag könne
in Frage kommen! Aber ſelbſt der unterſtehe hier nach allem
den mildernden Umſtänden im weiteſten Maße! .. . Freilich, auf
Freiſpruch könne er nicht zurückgehen! . . . Aber er ſelbſt halte
hier ſchweren Kerker noch für zu hart! . . . Eine
Gefängnis=
ſtrafe ſei das einzige, was in Frage komme!
Der Gerichtshof zieht ſich zurück. Er kommt nach kurzer
Be=
ratung wieder in den Saal. Es entſteht eine atemloſe Still,
In die hinein wird eine milde Gefängnisſtrafe angeſagt. Der
Kobrer hört das. Er nimmt die Strafe an. Der Weidener
greift nach ſeinen Händen. Die übrigen alle raunen ein
Mur=
meln der Zuſtimmung in den Saal!
„Ich bin doch kein Mörder nit!” ſagt der Kobrer leiſe.
„Nein, Nein! . . Das ſeid Ihr gewiß nit!”, ſagt der
Weidener.
„Und ein Diebsmenſch bin ich auch nit!” ſagt der Mathigs.
„Auch das ſeid Ihr nicht!” gibt der Weidener zurück.
S” ging doch nur ums Unrecht und ums Recht!”
Da nickt der Weidener erſt einmal wortlos vor ſich hin; und
er hält die Hände des anderen feſt umſpannt, ehe er ſagt:
„Recht? .. . Unrecht? . . . Wir ſind arme Menſchen!“
Aber dann geleitet er den Mathias Kobrer bis zu dem
Ge=
richtsdiener, der ihn in Empfang nimmt, um ihn der Strafe
zuzuführen! . . . Und ehe er ſich verabſchiedet, um ins Dorf
zurückzukehren, findet er noch einen Troſt und eine Beruhigung
für den Mathias Kobrer.
„Sorgt Euch nit gar zu ſehr um die Verena und ums Kindl!
. . . Und auch nit um die Aecker und die Ernt! . . . Ich werd
in der Gemein ſchon dafür ſorgen, daß alles gut reinkommt,
Kobrer! .. Gelt?! . . . Und nu: Pfüet di Good, Mathias!
Nu muß ich halt heimgehn! . . . Zur Verena!”
„Pfuet Enk Good!” ſagt der Mathias Kobrer, ſchaut hinter
dem Davongehenden her und läßt ſich willig abführen".
— End
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Darmſtadt, den 3. September 1931