Einzelnummer 10 Pfennlge!
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Aorche
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0. Junf 2.18 Reichsmark und 22 Pſennt
ragegebühr, abgeholt 2.25 Reichsmar”, durch die
genturen 2.40 Neſchsmart ſrei Haus. Poſtibezugspreie.
Junl ohne Beſtellgeld monatlich 2.45 Reichimart.
derantwortiſchtelt für Aufnahme von Anzel
himmten Tagen wird nicht übernommen.
Nicht=
einen einzelner Nummern in
herer Gewalt”
erechtigt den Bezieher nicht
Kürzung det
ſeazugspreiſes, Beſſellungen und Abbeſtellungen durck
mruf obne Verbindlichkelt für uns. Poſtſcheckonte
Frankfurt a. M. 4301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſianer.
Nummer 178
Montag, den 29. Juni 1931.
194. Jahrgang
Anzeigenpreis:
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FinanzAnzeigen 40 Reiſchspfg. Relamezeile (92
*
eil/ 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspf=
FinanzAlnzeigen 60 Reſchepfg. 92 mm breite Relſan
zelle 3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmal
(41 Dollar
420 Mar
n Falle höhe
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Strel
uſw., erliſct
We
ſede Verpflichtung auf Erfüllun=
An
3,
auffräge un
ng von Schadenerſatz.
ſchicher Beſtreibung ſall” ſeder
Konlurs oder
Nabatt weg. Banſlonto Deut
Bani und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Mellon vermittelt in Paris.
Sonnkagsgefpräche
bei Finanzminiſter Flandin.
Forkſehung der Unkerhallungen nokwendig.
Die Franzoſen halten diesmal über ihre Beſprechungen mit
amerikaniſchen Schatzkanzler Mellon und dem Botſchafter
ge dicht. Aus ihren amtlichen Mitteilungen iſt über den
ung der Beſprechungen nichts zu erfahren. Einige
Indis=
ntionen ſind jedoch in der Pariſer Preſſe erſchienen, die
er=
inen laſſen, daß ſich Herr Mellon unerwartet hartnäckig zeigt
an will am Montag weiter verhandeln, und es wird wohl
ſenstag werden, bis man zu einem Abſchluß kommt. An
Ber=
er amtlichen Stellen lagen am Sonntag offizielle Nachrichten
ſuch nicht vor, und deswegen haben auch keine Beſprechungen des
ſparationsausſchuſſes der Reichsregierung ſtattgefunden.
Flandin gab am Sonntag zu Ehren Mellons ein Frühſtück,
m außerdem der amerikaniſche Botſchafter Edge, der
Gouver=
ſear der Bank von Frankreich, Moret, ſowie der ehemalige
Gou=
fneur Moreau; ein Direktor der Société Genérale und
ver=
ſtedene höhere Beamte der franzöſiſchen Nationalbank beiwohn=
Offizielle Verhandlungen wurden bei dem Frühſtück nicht
führt, doch bildeten das Hooverſche Angebot und die
gegen=
ſhrtigen franzöſiſch=amerikaniſchen Verhandlungen genug
Ge=
ächsſtoff. Finanzminiſter Flandin ſetzte ſeinem Gaſt die
Rück=
tkungen des amerikaniſchen Vorſchlages auf die franzöſiſchen
ſanzen auseinander.
gend de
hule
1931. 2
dt. Saald
3
useppe Iar
lellung.
W. Sclt
5
1e1
Unannehmbare
ftanzöfiſche Bedingungen.
TU. Paris, 28. Juni.
Die franzöſiſch=amerikaniſchen Verhandlungen werden in
m ganzen Umfange erſt am Montag wieder aufgenommen.
biher haben ſich zwiſchen der amerikaniſchen und der franzöſi=
Aufaſſung drei Hauptpunkte herausgeſchält, über die
Meinungsverſchiedenheiten beſtehen. Amerika
Aiſcht einmal, daß der geſamte Betrag des
unge=
hützten Teiles der Tribute lediglich
Deutſch=
ad — und zwar zinslos — wieder zur
Verfü=
ſun g geſtellt wird, während Frankreich auch die kleinen
mit=
eluropäiſchen Staaten daran teilhaben laſſen will. Die
franzö=
ſſtie Regierung wünſcht außerdem, daß die B. J. Z. die
Ga=
mtie für die Anleihe übernimmt, die ſie mit dem
unge=
ſitzten Teil der Tribute an Deutſchland eröffnet. Wie in
ameri=
hſchen Kreiſen verlautet, ſoll ſich Mellon jedoch nachdrücklichſt
gegen gewehrt haben. Schließlich ſteht die franzöſiſche
Rigierung noch auf dem Standpunkt, daß es unmöglich ſei,
datſchland, ſo weitgehende finanzielle Erleichterungen zu
ge=
ſüren, ohne dafür ſehr ernſte politiſche und
wirt=
ſchrftliche Garantien zu erhalten. Es liegt in der
Ab=
ſt Frankreichs, eine genaue Kontrolle über die Anwendung der
ſewerdenden Tributgelder auszuüben. Unter dieſem
Geſichts=
ſikel iſt auch die Unterredung des deutſchen Botſchafters mit
Naal, Briand und Flandin zu betrachten. Laval verlangte von
e Reichsregierung ganz beſtimmte Garantien über ihre
fried=
ſiten Abſichten und ihren ehrlichen Wunſch einer
Zuſammen=
ſileit. Er ſoll bei dieſer Gelegenheit darauf hingewieſen haben,
ſa ſich Deutſchland verpflichten müſſe, auf die Durchführung
Zollunion mit Oeſterreich zu verzichten.
Fer=
h verlangte er die Verſicherung, daß weder die
Reichs=
urine noch das Reichsheer in irgendeiner
iſe etwas von den freiwerdenden Geldern
nalte.
Baſhingken iſt opkimiſtiſch.
TU. New York, 28. Juni.
In Waſhington iſt man über den Ausgang der Pariſer
Ver=
dlungen nach wie vor optimiſtiſch. Laut „New York Herald
bune” erwartet man, daß das Abkommen über den
Zahlungs=
ſchub innerhalb einer Woche zuſtande kommt. Wie das Blatt
beſirt, hat Hoover keineswegs die Abſicht, Frankreich gegenüber
nachgiebig zu ſein. „New York Times” erklärt erneut, daß
jetzigen franzöſiſchen Bedingungen für die Vereinigten
Staa=
unannehmbar ſeien. Ihre Annahme würde den
Zahlungs=
iſhub unwirkſam machen. Hoover ſtehe nach wie vor auf dem
ſadpunkt, daß für Frankreich keine Extrawurſt
ge=
ten werden dürfe. Schon jetzt ſcheinen jedoch Zweifel
die endgültige Wirkſamkeit der einjährigen Zahlungspauſe
hfutauchen, denn „New York Herald Tribune” erklärt, daß, falls
ag, nach Zuſtandekommen des Abkommens ſpäter
zwangs=
ue diplomatiſche Verhandlungen ſtattfinden
müß=
um ein neues Wirtſchaftschaos nach dem
Ab=
uf des Feierjahres zu verhüten.
Eine peinliche Sihung.
Von unſerem Korreſpondenten.
* Paris, 28. Juni.
Nach einer gefährlichen und noch peinlicheren Diskuſſion hat
Kammer die franzöſiſche Antwort an Hoover mit 386 Stimmen
en 189 gebilligt. Es war kein glänzender Sieg für die
Regie=
u. Die Unterſtützung der Sozialiſten war notwendig, ſie kam
eine milde Gabe. Dafür ſind von rechts Stimmen ausge=
Gen ...."
Man ſpricht nicht gerne über die Nachtſitzung in der Kammer
Freitag auf Samstag. Urſprünglich wollte man die Einig=
Ader Kammer und die Ueberwindung der Parteipolitik in
m lebenswichtigen Moment demonſtrieren. Es iſt etwas ganz
(eres herausgekommen. Es gab Augenblicke, in dem die Kriſe
Vermeidlich ſchien. Und man hörte von der rechtsſtehenden
Oppoſition grauſame Dinge, von den Rückſichten auf Wallſtreet,
die ſchwierige Situation dreier amerikaniſcher Großbanken, was
Präſident Hoover zu ſeiner Intervention beſtimmt haben ſoll. Die
franzöſiſche Diplomatie wurde einer unerbittlichen Kritik
unter=
zogen, und der franzöſiſchen Botſchaft in Waſhington
nachgewie=
ſen, daß ſie die Abſichten Hoovers ſpäter erfuhr, als die Preſſe.
Es iſt kein Wunder, daß man in England — „Evening Standard‟
über einen Perſonalaustauſch in der franzöſiſchen Diplomatie
ſpricht.
Die franzöſiſche Antwort an Hoover iſt ein Produkt der
Ver=
legenheit. Sie will den Schein retten, indem ſie die theoretiſche
Aufrechterhaltung des Youngplans fordert und ſtellt ein
Armuts=
zeugnis für die franzöſiſche Außenpolitik dar. Die Art, wie die
Kammer in der Haſt tagen mußte, wird in Paris demütigend
empfunden. Es iſt aber unrecht, für all das die Regierung Laval
verantwortlich zu machen. Die Rechte, die ihr dieſe Dinge
vor=
wirft, trägt bedeutend mehr Verantwortung daran. Sie hat in
der Tat jede außenpolitiſche Initiative verhindert und alle
Freunde einer Verſtändigungspolitik eingeſchüchtert.
In aller Haſt ſoll jetzt aus den Beſprechungen mit Mellon
und der ſpäter folgenden Zuſammenkunft mit den deutſchen
Mini=
ſtern Außenpolitik konſtruiert werden. Die Ausſichten dieſer
neuen Außenpolitik ſind aber nicht ſamt und ſonders roſig. Die
vorläufige Einigung in der Reparationsfrage wird zwar in den
politiſchen Kreiſen nicht bezweifelt. Aber die innenpolitiſche
Situ=
ation der Regierung Laval iſt ſchlecht. Die öffentliche Meinung
iſt desorientiert; durch die demagogiſchen Kämpfe um Briand
ver=
hetzt und beunruhigt, vermag ſie die wahre Situation nicht zu
begreifen.
Aanzeroerti auu M Roil.
* Berlin, 28. Juni. (Priv.=Tel.)
Der Juli wird im Zeichen einer ganzen Reihe von
wich=
tigen diplomatiſchen Beſprechungen ſtehen. Mitte des Monats
kommen die Engländer nach Berlin, im Anſchluß daran wird
der amerikaniſche Staatsſekretär des Auswärtigen, Stimſon, der
Reichsregierung ſeine Aufwartung machen. Zwiſchendurch
fin=
det dann wahrſcheinlich auch ein Beſuch des Kanzlers und des
Außenminiſters in Paris ſtatt, doch läßt ſich im Augenblick noch
nicht ſagen, ob die Reiſe tatſächlich in der erſten Juli=Hälfte vor
ſich gehen wird. Die diplomatiſchen Unterhaltungen darüber
werden noch geführt. Jedenfalls findet die Pariſer Reiſe erſt
nach dem Abſchluß der Hoover=Aktion ſtatt.
In Rom iſt Herr v. Schubert zum Wochenende in das
Außenminiſterium gebeten worden und im Anſchluß an ſeine
Unterhaltung mit Grandi begab ſich der Botſchafter zu Muſſolini.
Beide einigten ſich darauf, an die Berliner Regierung den
Wunſch weiterzuleiten, den Reichskanzler und den Außenminiſter
in Rom als Gäſte begrüßen zu dürfen. Die offizielle Einladung
liegt zwar noch nicht vor, ſteht aber außer allem Zweifel. Es
ſteht aber auch ebenſo feſt, daß die Reichsregierung den Wunſch
Muſſolinis auf das herzlichſte begrüßen wird.
34. Bundeskag
des Reichsbundes der Zivildienſtberechligken.
Mainz, 28. Juni.
Die Bundestagung des Reichsbundes der
Zivildienſtberechtig=
ten, die vom 28. Juni bis 1. Juli in Mainz abgehalten wird,
wurde heute vormittag mit einer öffentlichen Kundgebung im
großen Saal der Stadthalle eröffnet. Ueber 1500 aus Wehrmacht
und Polizei ausgeſchiedene Staatsdiener, Beamte des Reiches, der
Länder und der Kommunalverwaltungen, füllten den feſtlich
ge=
ſchmückten Saal. Bundesdirektor Krüger=Berlin eröffnete die
Tagung mit einer Begrüßungsanſprache, die in erſter Linie, dem
befreiten Rheinlande galt. Als leitenden Grundgedanken der
Tagung ſtellte Bundesdirektor Krüger die Sorge um die
Erhal=
tung des Berufsbeamtentums und insbeſondere die Sorge um die
Zivilverſorgung heraus. Er betonte, daß die Tätigkeit des
Bun=
des dabei nicht im Gegenſatz ſtehe zu den Beſtrebungen der
Beam=
ten aus anderen Herkunftsklaſſen. Als Vertreter der heſſiſchen
Staatsregierung und des Deutſchen Landkreistages begrüßte dann
Provinzialdirektor Dr. Wehner den Bundestag und betonte
nachdrücklich die Berechtigung der vom Reichsbund aufgeſtellten
Forderungen. Als Vertreter der Stadt Mainz wünſchte
Bürger=
meiſter Dr. Krauß der Tagung vollen Erfolg. Miniſterialrat
Dr. Jeß=Mecklenburg=Schwerin hielt ſodann das Hauptreferat
über „Zivilverſorgung und
Anſtellungsbehör=
den‟ Er betonte die Notwendigkeit der Zivilverſorgung, um
dem Soldaten und dem Polizeibeamten die Berufsfreude zu
er=
halten und ihn nicht der politiſchen Beeinfluſſung radikaler
Ele=
mente auszuſetzen. Redner unterſuchte dann verſchiedene im
Laufe der Jahre gegen die Zivilverſorgung vorgebrachten
Ein=
wände, wie: daß ſie einen Eingriff in die Selbſtverwaltung
dar=
ſtelle, daß die Zivildienſtberechtigten nicht hinreichend vorgebildet
wären, daß ihnen die Einarbeitung ſchwerer falle, als jungen
Zivilanwärtern, daß die Anſtellungsbehörde ſich die Bewerber
nicht ſelbſt ausſuchen dürfe uſw., und widerlegte ſie in
eingehen=
den Ausführungen. An die Zivildienſtberechtigten ſelbſt richtete
Dr. Jeß die ernſte Mahnung, die Bewerbung um Anſtellung
plan=
mäßig durchzuführen und forderte zum Schluß alle dazu
Berufe=
nen auf, mitzuhelfen, die Zivilverſorgung ſo zu geſtalten, daß den
aus Wehrmacht und Polizei ausſcheidenden Staatsdienern ihr
Recht werde. Dann brauche man ſich um den Beſtand von
Wehr=
macht und Polizei keine Sorge zu machen. Der Vorſitzende des
heſſiſchen Verbandes, Dörr, ſchilderte eingehend die
Verhält=
niſſe in Heſſen und führte an Hand reichhaltigen ſtatiſtiſchen
Materials aus, daß die geſetzlichen Beſtimmungen zugunſten der
Zivilverſorgungsberechtigten noch nicht überall zur Durchführung
gekommen ſeien. Er richtete an Regierung und Parlament den
dringenden Appell, die Verſprechungen und
Verpflich=
tungen einzulöſen, die ſie im Intereſſe der
Verſorgungs=
anwärter eingegangen ſeien. Es wurde dann in die Ausſprache
eingetreten, deren Ergebnis in einer Reihe von Entſchließungen
niedergelegt wurde.
12 Jahre Berſailler Dikkak!
Berlin, 28. Juni.
Am heutigen zwölften Jahrestage der Unterzeichnung des
Verſailler Diktates veranſtaltete der Arbeitsausſchuß Deutſcher
Verbände im ehemaligen Herrenhaus eine Kundgebung gegen die
Kriegsſchuldlüge und für die Reviſion des Verſailler Diktates.
Gouverneur z. D. Dr. Schnee verwies in ſeiner
Begrüßungs=
anſprache darauf, daß der Schritt Hoovers einen Wendepunkt in
der ganzen Tributfrage bedeuten müſſe, denn es ſei undenkbar, daß
ſich an dieſe einjährige Zahlungspauſe wiederum das
Inkrafttre=
ten der Tributlaſten in der bisherigen Art anſchließen könne.
Sodann hielt Univerſitätsprofeſſor Dr. Hoetzſch einen
Vor=
trag über das Thema „Reviſion und Kriegsſchuld”.
Seine Ausführungen waren im weſentlichen eingeſtellt auf das in
dieſen Tagen erfolgende Erſcheinen des erſten Bandes der neuen,
von der Sowjetregierung herausgebenen Dokumente
aus den zariſtiſchen Archiven. Die Veröffentlichung würde
im Kampfe um die Kriegsſchuldfrage
wertvol=
les Tatſachenmaterial bringen und ſich als ein
Meilenſtein auf dem Wege der Wahrheit
erwei=
ſen. Sodann wandte ſich der Redner gegen Artikel 231 des
Ver=
ſailler Diktates, der ein Fleck auf der Ehre des deutſchen Volkes
ſei. In aller Welt mehrten ſich die Stimmen, die die ſittlichen
Grundlagen der Vertragsbeſtimmungen von Verſailles als nicht
berechtigt, als falſch anſähen.
Rieſenbrand
auf der Pariſer Kolonialausfkellung.
Die holländiſche Abkeilung vernichkel.
TU. Paris, 28. Juni.
Im holländiſchen Pavillon der Kolonialausſtellung brach in
den frühen Morgenſtunden im Schalterraum ein Feuer aus, das
ſich in wenigen Minuten auf das ganze Gebäude ausdehnte und
ſchließlich auch auf zwei kleinere gegenüberliegende Gebäude
über=
griff. Der Wächter des Pavillons hörte gegen 5 Uhr morgens
mehrere Exploſionen, die aus der Garderobe zu kommen ſchienen.
Als er die Tür öffnete, ſchlugen ihm die Flammen entgegen.
Durch den entſtandenen Durchzug gelangte das Feuer ins Innere
des Gebäudes, und bald war der geſamte Komplex der
holländi=
ſchen Ausſtellung nur ein einziges Flammenmeer. Auf den Alarm
„Großfeuer”: Menſchenleben in Gefahr” eilten ſämtliche Pariſer
Feuerwehren an die Brandſtätte und gaben aus 20 Rohren
Waſ=
ſer. Wenig ſpäter erſchien der Kolonialminiſter Paul Reynaud,
der Generalorganiſator der Kolonialausſtellung, Marſchall
Lyau=
tey, der Polizeipräſident, der holländiſche Geſandte in Paris,
und verſchiedene andere höhere Perſönlichkeiten an der
Brand=
ſtätte. Trotz größter Bemühungen gelang es nicht, das
Pracht=
gebäude mit ſeinen vielen kleinen Türmen zu retten, das ſtets
der Anziehungspunkt für viele Tauſende von Zuſchauern war. Der
holländiſche Architekt, der die Bauarbeiten geleitet hatte, lief
weinend um den brennenden Flammenherd und verſicherte, daß
mehr als 25 Jahre ernſter Arbeit notwendig geweſen ſeien, um
alle die ſeltenen Gegenſtände in den holländiſchen Kolonien
zu=
ſammenzuſuchen, die im Innern des Gebäudes aufgeſtellt waren.
Gegen 10 Uhr war die größte Gefahr, nämlich ein Uebergreifen
des Brandes auf andere Ausſtellungsgebäude, beſeitigt. Von der
holländiſchen Abteilung iſt jedoch nichts als ein einziger
Schutt=
haufen übriggeblieben. Nur ein ganz unweſentliches
Neben=
gebäude konnte gerettet werden. Der Sachſchaden ſollen ſich auf
10 Millionen Gulden belaufen.
50 Tänzerinnen aus den Flammen gerekkel.
50 Millionen Franken Brandſchaden.
Der Schaden, der durch den Rieſenbrand des holländiſchen
Pa=
villons auf der Pariſer Kolonialausſtellung entſtanden iſt, ſtellt
ſich bei genauer Betrachtung als ſehr viel größer heraus, als man
bei oberflächlicher Schätzung zuerſt angenommen hatte. Der
Prü=
fungsausſchuß hat den Schaden auf mindeſtens 50 Millionen
Fran=
ken beziffert. Wie weiterhin verlautet, haben ſich noch im letzten
Augenblick etwa 50 eingeborene Tänzer und
Tänze=
rinnen aus dem brennenden Gebäude gerettet.
Das Hauptgebäude war buchſtäblich über ihren Köpfen in
Flam=
men aufgegangen, und nur ganz notdürftig bekleidet gelang es
ihnen, ſich aus den Fenſtern zu retten. Kaum hatte der letzte
Mann das brennende Haus verlaſſen, als dieſes unter furchtbarem
Getöſe zuſammenbrach.
Die holländiſche Kronprinzeſſin Juliana, die augenblicklich in
Paris weilt, traf in den Morgenſtunden in Begleitung der Gattin
des holländiſchen Geſandten ebenfalls an der Unglücksſtätte ein.
Die Prinzeſſin konnte nur ſchwer ihre Erſchütterung verbergen.
Laval und Briand haben dem holländiſchen Geſandten ihr Beileid
ausſprechen laſſen. Im Augenblick iſt die Feuerwehr damit
be=
ſchäftigt, unter den Trümmerhaufen nach etwa noch greifbaren
wertvollen Ausſtellungsgegenſtänden zu ſuchen.
Vom Tage.
Der Propellertriebwagen des Dipl.=Ing. Kruckenberg trat
Sonntag, um 9.50 Uhr. ſeine Rückfahrt von Düſſeldorf über
Duis=
burg—Eſſen—Dortmund, nach Hannover an, wo er um 14.13 Uhr
programmäßig eintraf.
Das Luftſchiff „Graf Zeppelin” unternahm am Sonntag eine
Landungsfahrt nach Stuttgart-Böblingen.
Der Verein Deutſcher Ingenieure hat von ſeiner Tagung in
Köln an den Reichspräſidenten ein Ergebenheitstelegramm
ge=
richtet, auf das der Reichspräſident geantwortet hat.
Reichsminiſter Dietrich ſprach am Sonntag auf der
Reichsver=
bandstagung des Deutſchen Schloſſer= und
Maſchinenbauhand=
werks in Eiſenach über „Reparationen und Notverordnung”.
In der hiſtroiſchen Paulskirche zu Frankfurt a. M. fand
geſtern aus Anlaß der hundertſten Wiederkehr des Todestages des
Freiherrn vom Stein eine Gedächtnisfeier ſtatt, auf der u. a. die
Miniſter Severing und Dr. Wirth ſprachen.
Seite 2
Montag, den 29. Imm 4981
Nummer 178
Darmſtadt, den 29. Juni 1931.
Landesbibliokhek.
Neue Erwerbungen (Auswahl), vom 29. Juni an auf 14 Tage
im Leſeſaal zur Anſicht aufgeſtellt:
Abderhalden, Emil: Handbuch der biologiſchen
Arbeits=
methoden. Abt. 9, T. 8. Berlin 1931. Q 3324/110. Adler Max:
Wegweiſer. Studien zur Geiſtesgeſchichte des Sozialismus. 5. Aufl.
Wien 1931 31/192. Bülow, Friedrich: Volkswirtſchaftslehre.
Leipzig 1931. 31/270. Catalano, Michele: Vita di Ludovico
Arioſto. Bd. 1
Geneve 1930—1931. 31/208. Churchill,
Winſton S.: Weltabenteuer im Dienſt. Leipzig 1931. 31/219.
Coudenhove=Kalergi, R. N.. Los vom Materialis
mus! Wien 1931. 31/150. Freudenthal, Herbert:
im deutſchen Glauben und Brauch. Berlin 1931. 31 B— Lel”
3.
Ga=
belentz. Hans von der: Die Wartburg. Ein Wegweiſer durch
ihre Geſchichte und Bauten. München 1931. 31/280. Halfter,
Fritz: Friedrich Fröbel. Der Werdegang eines
Menſchheiterzie=
hers. Halle 1931. 31/191. Hielſcher
Das Reich.
Friedrich:
Berlin 1931. 31/275. Jeans, James: Sterne. Welten und
Atome (The Unirerse around us). Stuttgart 1931. 31/2
7
Maen=
ner, Ludwig: Prinz Heinrich zu Schoenaich=Carolath. Ein
par=
kamentariſches Leben der wilhelminiſchen Zeit (1852—1920).
Stuttgart 1931. 31/162.
nſchen.die Geſchichte machten.
Viertauſend Jahre Weltgeſchichte in Zeit= und Lebensbildern.
Hrsg. von Peter Richard Rohden und Georg Oſtrogerſky. Bd. 1—
Wien 1931. 31/181. Reſerve=Feldartillerie=
Regi=
ment Nr. 25. Geſchichte der Großherzöglich Heſſiſchen .. und
ſei=
ner Formationen. Frankf. a. M. 1930. 30/780. Reuel, Fritz: Das
Aufl 31/189. Sartorius
Eisſportbuch. Stuttgart 1928.
Waltershauſen Auguſt: Die Entſtehung der
Weltwirt=
ſchaft. Jena 1931. 31 B 25. Schneider, Friedrich u. Armin
Tille: Einführung in die Thüring. Geſchichte Jena 1931. 31/235
ecklenburg Auguſt: Göttingen. Die Geſchichte einer
deut=
ſchen Stadt. Göttingen 1930. 30 B 111. Tingſten Herbert:
Amerikaniſche Demokratie Breslau 1931. 31/288. Trotzki,
Leo: Geſchichte der Ruſſiſchen Revolution. Februarrevolution.
Berlin 1931. 31/186. Vetter Franz: Die Farbe Ihre
Er=
ſcheinung, ihr Weſen und ihre Wirkung. Langenſalza 1931 31/182
Wagemann Ernſt: Struktur und Rhythmus der
Weltwirt=
ſchaft. Berlin 1931. 31/273. Winthuis,
Einführung i
die Vorſtellungswelt primitiver Völker. Neue Wege der
Ethno=
logie. Leipzig 1931. 31/151.
Vom 13. Juli an verleihbar. Vormerkungen werden im
Leſe=
ſaal entgegengenommen.
Bund Königin Luiſe: Sonnwendfeier am Rhein.
Wir ſind auf der Waldeck am Bismarckturm bei Ingelheim.
Ein tiefblauer Nachthimmel, beſät mit unzähligen Sternen, wölbt
ſich über den Fluten des Rheines. Hunderte von Lichtern aus den
rebenumkränzten Weinorten ſpiegeln ſich in dem Strom.
Jo=
hanniskäferchen fliegen umher. In tiefem Schweigen gruppiert
ſich der lange Zug der Kameradinnen des Bundes Königin Luiſe
bei dem Licht der Pechfackeln, ebenſo viele Kameraden vom
Stahl=
helm um den hohen Holzſtoß. Der Ring iſt geſchloſſen. Ein flotter
Marſch der Stahlhelmkapelle reißt uns aus unſerer Ruhe.
Warm=
herzige Begrüßungsworte der Gauführerin Frau Niebler folgen.
Dann wird während des Verſpruchs einer Jungkameradin der
Holzſtoß angezündet, zu gleicher Zeit lodert auf dem Bismarkturm
ein Feuer auf. Das gemeinſame Lied „Flamme empor” erklingt
bei dem Kniſtern des Feuers. Als hätten die Flammen nur auf
dieſen Mahnruf gewartet, ſo ſchlagen ſie hoch auf, während der
Feuerrede des jungen Pfarrers Göbel und fachen bei den
Um=
ſtehenden die Begeiſterung an, mit der der gemeinſame Geſang
des Liedes hinausſchallt: „O. Deutſchland hoch in Ehren!‟. Der
Kreisführer des Stahlhelm von Ingelheim gedenkt der gefallenen
Kameraden des Weltkrieges und ermahnt uns zur Treue an den
toten Helden. Erſchütternd erklingt zu dieſer Totenfeier die Weiſe
vom guten Kameraden von drei Violinen ganz leiſe geſpielt. Eine
Kameradin ſpricht ein feierliches Gedicht „Deutſchlands Tote
und wirft zur Ehrung einen Eichenkranz, geſchmückt mit der
ſchwarz=weiß=roten Schleife in die Feuersglut. Die Kameradinnen
von Mainz haben einen wirkungsvollen Sprechchor vorbereitet
und der Redner des Stahlhelm ſpricht ein zündendes Schlußwort.
Die weihevolle Feier klingt aus in dem Deutſchlandlied, bei deſſen
vierter Strophe aller Hände ſich zum Schwur gen Himmel ſtrecken.
Und das Sinnbild dieſer Sonnwendfejer:
Möge auch unſer geliebtes Vaterland von den Flammen des
Haſſes und der Verwirrung geläutert werden und ſich aus der
Aſche als ein neues, einiges und ſtarkes erholen!
Das Union=Theater bringt heute zum letzten Male den
luſti=
gen Tonfilm: „Ich geheaus und dubleibſt da”, nach dem
der „Berliner Illuſtrirten Zeitung” erſchienenen Roman von
Wilhelm Speyer. Camilla Horn in der Titelrolle. Dazu ein
reichhaltiges Beiprogramm.
Das Helia=Theater zeigt nur noch heute den neuen deutſchen
Tonfilm „Seitenſprünge‟ (Er geht rechts — ſie geht
links.) Dazu das gute Beiprogramm.
den Palaſt=Lichtſpielen läuft nur noch heute ein
erſtklaſſi=
ges Stummfilm=Doppelprogramm. Man ſieht Lon Chaney †.
den Meiſter der Maske, in ſeinem letzten Großfilm „Das
eiſerne Netz”; und im zweiten Teil die heitere Militärgroteske
„Gibt’s ein ſchoneres Leben.
Großes Haus — 28. Juni:
Carmen.
Große Oper von G. Bizet.
Die letzte Vorſtellung des Landestheaters iſt
bezeichnender=
weiſe eine Oper, wie ja für alle feſtliche Gelegenheiten die Oper
den Spielplan beherrſcht. Aufs neue eine Mahnung, dieſer auch
finanziell ausſchlaggebenden Kunſtgattung die ſorgſamſte Pflege
zuzuwenden, die vor allem darin beſtehen ſollte, ihr eine einheit
liche, ſtarke muſikaliſche Führung zu geben.
Die Löſung der Führerfrage, wie ſie vorläufig gewählt wurde
nämlich zwei erſte Kapellmeiſter gleichberechtigt nebeneinander,
an=
ſtatt ein General an der Spitze, iſt durchaus nicht eine glückliche.
Es ſei denn, daß die Gleichberechtigung nur darin beſteht, daß
jedem von beiden die Leitung einer annähernd gleichen Zahl von
Opern und Konzerten zuſteht; Organiſations=, Spielplan=,
Be=
ſetzungs=, Vertretungs=, Anſtellungs= und andere entſcheidende
Fragen indes einem von beiden verantwortlich übertragen wird.
Hiervon aber wurde nichts bekannt
Doppel=Regierung zweier ſtarker Perſönlichkeiten führt
un=
ausweichlich zu Kämpfen, mindeſtens zu unklaren Zuſtänden; mit
wei ſchwachen iſt uns nicht gedient; ein ſtarker drückt den
ſchwä=
eren in kurzer Friſt weg. In jedem Falle werden zu den
äuße=
en Schwierigkeiten ſchwerwiegende innere hinzugefügt. Alle
Er=
führung ſpricht für einen Alleinführer. Müſſen wir immer
Ex=
v.rifnente machen auf Koſten des Inſtituts und des Publikums?
Die Carmen=Aufführung iſt eine der beſten der nun
beende=
ten Spielzeit, und bewies es auch heute. Das Haus war ohne
iete ausverkauft. Den Joſé ſang aushilfsweiſe Herr Wörle
us Frankfurt ſehr erfolgreich. C. M. Zwißler dirigierte,
ark temperamentvoll, aber er überſtürzte — das iſt ein Fehler
ſthon oft geſtört hat — vielfach die Tempi derart, daß der
Zu=
ummenhang mit der Bühne gefährdet war.
Zwei ſcheidende Mitglieder verabſchiedeten ſich: Hans Ney
var viele Jahre lang für die kleinen Chargen ein
außerordent=
ih vielſeitig begabter und gewandter Darſteller und ein Sänger
eſſen Stimmumfang faſt unbegrenzt ſchien. Wir, werden ihn
och manchmal vermiſſen. Ernſt Overlack berechtigt ſein gutes
Naterial, nunmehr zu den tragenden Rollen des erſten Faches
aufzuſteigen. Auch er hat ſich vielfach bewährt. Wir werden uns
freuen, von Beider künftigen Erfolgen zu hören.
F. H.
Rheinfahrt und Kundgebang der 9
Sutsgtlet eriſtn.
Ft. Ein ganz prächtiges Ausflugswetter war beſtellt und trat
auch richtig ein, als die Deutſche Volkspartei Heſſens am geſtrigen
Sonntag ihre traditionell gewordene Rheinfahrt veranſtaltete
Recht zahlreiche Mitglieder und Freunde der Partei aus ganz
Heſſen, insbeſondere aus Mainz und Darmſtadt, aus Bingen
und Worms, aus Bad=Rauheim und Gießen, ebenſo auch aus
dem ſonſtigen Oberheſſen und aus dem Odenwald waren der
Einladung gefolgt, und ſo war der ſtattliche umgebaute Dampfer
„Drachenfels”, der kurz nach 9 Uhr die Mainzer Landungsbrücke
verließ, dicht beſetzt von einer trotz aller Not der Zeit
frohge=
ſtimmten Menge, die ein paar Stunden ruhiger Ausſpannung
und vaterländiſcher Erhebung verleben wollte.
In flotter Fahrt ging es bei herrlichem Sonnenſchein über
den von Paddlern überaus ſtark belebten Rhein, an deſſen Ufern
ungezählte Menſchen, in Zelten lagernd, Erholung ſuchten, nach
St. Goar. Für Unterhaltung auf dem Schiff war in reichem
Maße geſorgt, eine flott ſpielende Muſikkapelle war an Bord
und der rühmlichſt bekannte Männerchor der
volkspär=
teilichen Arbeitnehmergruppe Worms, trug mit
vielen ebenſo unermüdlich wie vortrefflich geſungenen Liedern
nach Kräften dazu bei, daß die rechte Rheinfahrt=Poeſie ſich bald
einſtellte. (Die Geſangsgruppe hatte auch bei dem
Reichspartei=
tag in Mannheim verdienten Erfolg davongetragen.) Das
zahl=
reiche Jungvolk brauchte auch den erſehnten Tanz nicht zu
ver=
miſſen und im Geſpräch verging der ſchöne Tag nur zu bald.
Nicht unerwähnt bleibe die Bordverpflegung.
In St. Goar, wo Böllerſchüſſe das Schiff begrüßten,
wurde eine längere Mittagsraſt eingeſchoben. Die Teilnehmer
begaben ſich in gemeinſamem Marſch zur Ruine
Rhein=
fels, wo eine vaterländiſche Kundgebng ſtattfand.
Herr Dr. Keller, M. d. L., Vorſitzender der deutſchen
volks=
parteilichen Landtagsfraktion, hielt etwa folgende, mit ſtärkſtem
Beifall aufgenommene Anſprache nach der Begrüßung durch den
Bürgermeiſter:
„Hier in der berückenden Schönheit der deutſchen Landſchaft,
die uns trotz Sorgen und Unraſt gefangen nimmt, erfüllt uns
die Empfindung, im Brennpunkt heimatlicher, deutſcher, ja
welt=
geſchichtlicher Geſchehniſſe zu ſtehen. Der Rhein iſt der „
dater=
ländiſche” Strom, ohne den Deutſchland ſeine Weſenhaftigkeit
verlöre, mit dem freien Rhein hat es Zukunft. Wir wollen heute
bei dem großen Schatten, der auch in dieſe Feierſtunde fällt,
Elend, Folter, Schande und Ausbeutung — heute nicht die
Frage nach der Schuld von Einzelnen oder Gruppen ſtellen. Wie
einſt Begeifterung, müßte jetzt die Not uns zu einem Block
ſchmieden. Das vaterländiſche Wort bedeutet wenig gegen die
Tat. Uniform war einſt ein Zeichen nationaler Geſchloſſenheit,
heute iſt ſie zum Abzeichen von Parteien geworden. Wir ſtreiten
um die hehrſten Begriffe, um Volk, Vaterland und Freiheit.
Auch das Werk Streſemanns mußte Teilerfolg und Kompromiß
ſein wie auch das Werk Steins und Bismarcks. Aehnlich geht
heute auch gegen die lebenden Führer, wie Dingeldey, die Hetze
Politiſch und wirtſchaftlich, kulturell und künſtleriſch erleben wir
heute vielfach ſtatt Freiheit zuchtloſe Willkür, nichts ſehen wir
dagegen von dem ſelbſtverſtändlichen Korrelat der Freiheit, der
Selbſtverantwortung, von der ſelbſtverſtändlichen Auffaſſung, daß
Freiheit Gemeinſinn bedeutet. Ueber Weltanſchauung und
Par=
tei muß eine Einigung, muß eine deutſche Einigkeit möglich
ſein, freilich eine Einigkeit in Opferſinn und Gemeinſinn, ſonſt
kommen wir ſtatt zum Aufſtieg zum verdienten Untergang. Dieſer
Platz, an dem wir hier eben ſtehen, trug einſt eine ſtolze Feſte
heute eine Ruine. Dies Zeichen ſoll uns eine Mahnung
bedeu=
ten, daß auch der Bau des Bismarckreiches nicht unzerſtörbar iſt;
politiſcher Hader, Raſſen= und Maſſenhaß, Gleichgültigkeit und
Sittenverfall können bewirken, was der feindliche Anſturm
nicht vermocht hat. Wir, die Deutſche Volkspartei, rufen zur
Abwehr auf. Wir waren einſt die Partei der Reichsgründung
und des Ausbaues des Reiches, wir haben auch früher ſchon eine
Erneuerung für notwendig gehalten. Statt der Erneuerung
kamen Umſturz und Selbſtverſtümmelung. Wenn uns jetzt
auch vieles nicht gefällt, ſo wollen wir deshalb doch nicht abſeits
ſtehen, wollen den Schützengraben der Verantwortlichkeit nicht
verlaſſen. Wir wollen zähe ringen, wenn auch die Erfolge nur
ſchmal ſein können. Wir treten ein für die Erhaltung des
Reiches und für die Erhaltung der gefährdeten Exiſtenzen.
Wi=
wollen die Geſundung der Wirtſchaft und die Geſundung des
ſittlich erkrankten Volkskörpers. Niemand ſoll uns im Eintreter
für Deutſchlands Recht und Freiheit übertreffen. nur die
hyſteriſche Geſte lehnen wir ab. Auch eine kleine Tat iſt mehr=
Wert als ein großes Wort, und ſo ſchaffen wir, wenn auch nich
mehr für uns ſelber, ſo doch für Kinder und Kindeskinder das
alte, ſchöne, freie Vaterland. Und das wollen wir angeſichts des
Schickſalsſtromes bekräftigen."
Mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf die deutſche
Zukunft fand die an hiſtoriſcher und darum doppelt
eindrucks=
voller Stätte vor ſich gehende Kundgebung ihr Ende,
Die Rückfahrt verlief ebenfalls programmäßig, und in Mainz
zerſtreuten ſich die Teilnehmer, ſoweit ſie nicht noch dort
zuſam=
menblieben.
ufe
ten
ſtei.
ftell
NSDAP.-Treffen in Darmftadt.
* Die Propagandaveranſtaltung der Nationalſozialiſten, die
am Samstag abend, wie bereits gemeldet, mit einer
Sonnwend=
feier am Bismarckturm eingeleitet worden war, wurde am
geſtri=
gen Sonntag fortgeſetzt. Fur den Vormittag war ein S.A.=Appell
angeſetzt, zu dem die S.A.=Mannſchaften um 9 Uhr vormittags
auf dem Exerzierplatz antraten. Um 10 Uhr fand auf dem
Marien=
platz ein Gottesdienſt ſtatt, an dem etwa 1000 S.A.= und S. S.=
Leute teilnahmen. Schon der Gottesdienſt hatte zahlreiche
Zu=
ſchauer angelockt. An dem an den Gottesdienſt anſchließenden
Propagandamarſch der S.A. und S. S. durch zahlreiche Haupt= und
Nebenſtraßen der Stadt war die Teilnahme der Bevölkerung nicht
minder ſtark. Aus dem Publikum heraus wurden die Mannſchaften
häufig mit Blumenſpenden bedacht. Den Propagandamarſch
be=
endete ein Vorbeimarſch der Zugteilnehmer an den Führern der
Bewegung, unter ihnen der Gauleiter der
DAf
259
Gemeinder, vor dem 115er=Denkmal, woſelbſt die
einen Kranz niedergelegt hatte mit der Aufſchrift; „Die NSDAP.,
Ortsgruppe Darmſtadt, den toten Helden
Um Zwiſchenfälle mit Andersdenkenden zu bermeiden, war die
Polizei eingeſetzt, die in Kraftwagen und zu Pferde den Zug
be=
gleitete. Nach Schluß der Kundgebung rückten die Teilnehmer in
geſchloſſenen Zügen in
Luartiere ab. Als Abſchluß des
Pro=
zO
22
pagandatreffens der
P. fand am Sonntag abend in der
Feſthalle eine große öffentliche Kundgébung ſtatt, in der
Gaulei=
ter Gemeinder und der Darmſtädter Führer, Stadtrat Abt,
ſpra=
chen. Wie wir hören, verliefen ſowohl die Kundgebungen des
Samstags als auch die des Sonntags ohne jeden Zwiſchenfall. b=r.
Die Wetterlage ſteht nach wie vor unter dem Einfluß hohen
Druckes, der vorerſt für unſer Gebiet wetterbeſtimmend bleibt.
Dabei ſchreitet der Temperaturanſtieg weiter fort, und auch nachts
wird es wärmer. Im nördlichen Deutſchland dürften die
Aus=
läufer der im Norden vorüberziehenden Störungen zeitweiſe
Be=
wölkung verurſachen.
D
U
G
P
IF SMAUmgeLogen
und eröffnen den neuen Laden am Weissen Turm, früher
Ehrhard, am Montag vormittag um vo Uhr.
Zur Einführung geben wir z Tage gratis:
beim Einkauf von 1.— ein gutes Stück
Toiletten-
seife oder eine gute Rasierklinge
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unserer Haushalt-Abteilung
beim Einkauf von 1.— ein Stück gute Kernseife
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beim Einkanf von 2.— ein
oder ein Putztuch.
Dose
Bohnerwachs
(9909b
I
MAHANIOR
Parfümerie und Seifenhaus Jetzt am Welssen Turm.
Das traditionelle Johannisfeſt des Bezirksvereins Darmſtadt
des Verbandes der Deutſchen Buchdrucker wurde, zwar den
ſchwe=
ren Zeiten entſprechend in einfachem, beſcheidenem Rahmen, aber
mit einem ausgewahlt guten Programm in ſämtlichen Räumen
des Mathildenhöhſaales abgehalten. Auf der geſchmückten Bühne
ſtand die Büſte Gutenbergs, eingefaßt von den Buchdruckerfarbe
ſchwarz=rot=gold=blau=ſilber. Der feſtgebende Verein hatte
zunft=
gemäß in aparten Einladungen die Gäſte zu ſeinem Feſte gebeten,
bald war der rechte Kontakt unter den ſehr zahlreich Erſchienenen
gefunden, ſo daß der Abend in beſter Harmonie und Stimmung
verlief.
Eingeleitet wurde die Vortragsfolge mit dem
Krönungs=
marſch aus der Oper „Der Prophet‟. Den muſikaliſchen Teil
hatte das Stadtorcheſter in bewährter Friſche übernommen. Der
Buchdruckergeſangverein „Gutenberg” unter der Leitung des
Chormeiſters H. Jäger=Arheilgen brachte einige ausgezeichnet
Chöre, u. a.
„Heil Gutenberg”. „Die gebundene Nachtigall” um
die humoriſtiſchen „Preſſeneuigkeiten” zu Gehör und fand m
ſeinen Darbietungen lebhaften Beifall. Nach der Ouvertüre zu
Oper „Maritana” hielt der Bezirksvorſitzende M. Bolkart di
Feſtanſprache, in der er auf die Bedeutung des Johannis
feſtes hinwies, das man trotz der ſchweren Zeit deswegen begeh
um das Andenken des großen Erfinders und Meiſters Johanne,
Gutenberg zu ehren, um in ſchlichter Art der Männer gedenken
zu können, die in jahrzehntelanger Arbeit die Geſchicke des
Ver=
bandes mitleiteten und um wenigſtens einmal im Jahre bei einem
Zuſammenſein dem Solidaritätsgedanken Ausdruck geben zu können
In dieſem Sinne begrüßte er alle Anweſenden herzlich im Namen
Bezirksvorſtandes. Zu Ehren Gutenbergs wolle man das alte
kenntnis zum Verbande erneuern. Kurz zeichnete der Redner hie
die große Tat Gutenbergs, dem ſeine Jünger heute treu anhängen
Er kam dann auf die ſchwere wirtſchaftliche Not unſeres Vater
landes zu ſprechen; die Rettung liege allein in der Organiſation.”
Nur durch enge kollegiale Sammlung könne das Schickſal
gemei=
ſtert und die Kriſenzeit überwunden werden. Jeder einzelne müſſe
treu zum Verbande ſtehen, und überall müſſe der Wille ſein
„Licht ſoll es werden, trotz Nebel und Nacht”. — Zum Schluſſe
nahm der Bezirksvorſitzende die
Ehrung der Verbandsjubilare
vor, die jahrzehntelang für den Verband kämpften, auch in
ſchwer=
ſten Zeiten, als der Verband äußeren Einwirkungen und
finan=
ziellen Nöten zu erliegen drohte. Durch die Arbeit und Treue
der alten Anhänger und Mitglieder konnte der Verband über alle
Klippen glücklich hinwegkommen. Mit herzlichen Glückwunſd
worten überreichte er die goldene Ehrennadel Mitgliedern, die
dem Verbande 40 und mehr Jahre angehören. Der Verband zählt
eine große Zahl alter aktiver Mitglieder, erfreulicherweiſe die
größte Zahl aller deutſcher Bezirksvereine, und zwar gehören den
Verbande 60 und mehr Jahre an: Adolf Schnabel: 50 und mel
Jahre: Peter Aßmuth, Friedrich Böhme, Peter Hildebeutel,
Wil=
helm Hille, Phil. Joſ. Knab, Friedrich Speyer. Jakob Wam 1d:
40 und mehr Jahre: Juſtus Bärenz, Franz Brauburger,
Dintelmann. Juſtus Erni, Ludwig Ernſt, Johann Fiſcher C
Härting, Philipp Hammel, Peter Hotz, Jean Klober, Hei
Kühnly, Chriſtian Lindenberger, Heinrich Mager, Wilh. Mat=
Alwin May, Wilhelm Mohr, Wilhelm Oswald, Hermann Pa
Die Behörzen=Angeftellen und die Nolverordnung.
ſchäftsführer, Hugo Weinberg, wies in ſeinem Referat darauf hin,
daß die Notverordnung eine ganz beſondere Belaſtung der
Ange=
ſtellten und insbeſondere der Behördenangeſtellten darſtelle. Der
neue Vorſchlag der Reichsregierung auf Herabſetzung der
Arbeits=
zeit könne nur dann Zuſtimmung finden, wenn er ohne
Gehalts=
ürzung vorgenommen würde. Die große Herabſetzung bedeute
für den Behördenangeſtellten eine Verminderung des
Einkom=
mens, das als untragbar bezeichnet werden muß. Gegen die Lohn=
und Gehaltskürzung mache ſich ſchon heute unter den Arbeitgebern
des Einzelhandels eine Gegenſtrömung geltend, die jetzt zur
Er=
kenntnis kommen würden, daß damit die Wirtſchaft nicht
ange=
kurbelt werden könne. Zuſammenfaſſend könne geſagt werden,
daß auf dem bisherigen Wege nicht weitergegangen werden darf.
Anſchließend fand eine ſehr rege und lebhafte Ausſprache ſtatt,
worauf die folgende Eutſchließung einſtimmi
Annahm=
fand: Die Ortsgruppe Darmſtadt „Behördenangeſtellte
im GD2
erhebt ſchärfſten Proteſt gegen die durch die Notverordnungen
feſt=
geſetzte Gehaltskürzung. Es iſt ſcheinbar den Herren Miniſtern
unbekannt, daß der größte Teil der Behördenangeſtellten nur
einen Bruttoverdienſt von 200 Mk. bezieht. Die Tatſache daß die
Behördenangeſtellten durch Sozialbeiträge, durch Notopfer,
Ein=
kommen=, Kirchen= und Bürgerſteuer insgeſamt mehr als 25
Pro=
zent ihres an ſich ſchon ſehr kargen Einkommens an Steuern
ab=
führen, iſt ſeitens der Reichsregierung bisher ſo gut wie gar nicht
gewürdigt worden. Es hat den Anſchein, als wolle man auch
diesmal die Notlage dieſes Standes vollkommen unberückſichtigt
laſſen. Die Behördenangeſtellten müſſen von der Reichsregierung
als Akt der Billigkeit verlangen, daß die großen Einkommen in
viel höherem Maße als bisher zu den Steuern herangezogen
wer=
den, daß aber bei den kleinen Einkommen nun endlich einmal
Schluß mit der Schmälerung gemacht wird.
Guſtav Piefke, Wilhelm Wiemer, Jakob Wolf, und 25 und n
Jahre 120 Mitglieder. Im Namen der Geehrten dankte Verbai
Beſonders un
mitglied Hildebeutel in warmen Worten.
ſtrich er nochmals die ſchweren Zeiten, die der Verband durch
kämpfen hatte
Den Abend verſchönerten außer den ſchon erwähnten Che
und Muſikdarbietungen originelle humoriſtiſche Vorträge de
Geſtern in de
Herrn Volz, die wahre Lachſalven auslöſten.
frühen Morgenſtunden fand das in allen Teilen harmoniſch 1.
laufene Feſt der Buchdrucker mit einem Ball und geſelligem Zu
ammenſein ſein Ende. Gerne werden alle Teilnehmer an d0
ſchön verlaufene Johannisfeſt zurückdenken.
Btieffaſtea.
a nen
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugdguittung behufägen. Aronyme
nicht beantwortet. Die Deantwortung erfolgt ohne Rechtsverdindiichtet
K. B. hier. Das Landesamt für Wetter= und Gewäſſerkunde hier,
Zeughausſtraße 3, iſt zur Auskunftserteilung in der Lage
E. 100. 1 Nein. 2. Wenn Ihnen bei Abſchluß des Mietvertragel
re ja wohl der V
B.G.B. Hiernach bedurfte der Vertrag, weil für längere Zeit als ein
Jahr abgeſchloſſen, der Schriftform, was aber nicht ausſchließen würde,
daß eine bindende mündliche Zuſage hinſichtlich der Badeeinrichtung
an=
zunehmen wäre.
H. hier. Wenden Sie ſich an den Verein Alt=Darmſtadt.
Ge=
ſchäftsſtelle: Roßdörfer Straße 34.
Tageskalender für Montag, den 29. Juni 1931.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen! —
Kleines Haus, 20—22.45 Uhr: „Arm wie eine Kirchenmaus”
Konzerte: Zur Oper Schloßkeller, Herrngarten=Café,
Kinovorſtel=
Sportplatz=Reſtaurant am Böllenfalltor.
Kunſt=
lungen; Union= Helia= und Palaſt=Lichtſpiele.
usſtellung Mathildenhöhe geöffnet von 10—1
aalbaus. 20 Uhr:
Uhr — Großer Saal des Städt
2. Prüfungs bend der Opernſchule: „La Traviata”,
Nummer 178
it,.
4
Hauptverſamimlung des Odenwaldklabs.
Eigener Bericht.
Miltenberg hat ſeine alte Anziehungskraft bewährt. Als
Bundesgenoſſin hatte es ſich die Sonne geworben, die lang
ver=
nißte Freudenſpenderin, die die bezaubernde Mainlandſchaft in
die ſchönſten Farben tauchte und die Möglichkeit bot, am
Main=
ifer in der leicht gebauten, großen Feſthalle am Abend ein Feſt
bzuhalten. Ein klarblauer Himmel lag über den
bewalde=
en Hängen, die Sonne beſtrahlte das leuchtende Rot der
Sand=
teinbrüche, im tiefſten Frieden zog der Fluß langſam ſeine Bahn.
In dieſe herrliche Landſchaft waren auch fröhliche Geſichter
ge=
tellt, es ging ein Aufjauchzen durch alle, die ſich als Glieder des
roßen Odenwaldklubs in Miltenberg zuſammenfanden. Man
ſatte das Gefühl, als ſehnter
ige nach ai den Aebela nach i der ſtar des Mſags. So Daren.
ſenn ſchon am Samstag viel mehr „Vorſchwalben” eingeflogen,
ls bei den Feſten vergangener Jahre.
Für die verantwortlichen Männer des Odenwaldklubs war
illerdings der Samstag ein Tag ernſter Arbeit. Der
Haupt=
usſchuß tagte ſtundenlang unter dem Vorſitz des
Ober=
lürgermeiſters Mueller aus Darmſtadt, der ſich im Sturm die
berzen aller Odenwaldklubler erobert hat. Die langwierigen
Verhandlungen des
Wegbezeichnungsausſchuſſes
beitete Miniſterialrat Guntrum aus Darmſtadt mit
gewohn=
em Geſchick. Eine Wiederſehensfeier voller Herzlichkeit wurde der
begrüßungsabend in der Städt. Feſthalle. Ja, dieſer
Vor=
ſbend wurde mehr, er wurde zu einem ehrlichen, machtvollen
Be=
ſenntnis zu Heimat und Vaterland. Und gerade die Erinnerung
den Tag der Unterzeichnung des Verſailler Schmachfriedens
lallte dieſe Menſchen verſchiedenſter Lebensauffaſſungen zu einem
rotzigen dennoch” zuſammen.
Die Reden des Abends gipfelten alle in dem Leitgedanken.
aß die aus der Heimatliebe geborene Vaterlandsliebe uns groß
ind ſtark mache, und daß die Verbundenheit mit der Natur eine
wige Kraftquelle ſei. Mit dem Flammenſchwert ſeines Wortes
röffnete der temperamentvolle Vorſitzende der Ortsgruppe
Mil=
enberg Oberveterinärrat Lenz, den Feſtabend.
Bezirksamt=
nann Dr. Reiß, als Vertreter des Regierungspräſidenten von
Unterfranken, begrüßte den Odenwaldklub als Bundesgenoſſen
der Regierung, der beſonders nötig ſei in einer Zeit, in der der
ßinn für das Schöne verloren zu gehen drohe, und der die Kraft
ſabe, den guten Geiſt der Liebe zur Natur zu wecken.
Bürger=
neiſter Schweſinger, ein Redner mit gewaltiger Stimme,
der den Lautverſtärker ablehnte, entbot die Grüße der
Milten=
ſerger Stadtverwaltung und Bevölkerung; er wünſchte „
Son=
jenſchein dem Odenwaldklub, der Heimat, dem Vaterland
Der
keiſtungen des Odenwaldklubs gedachte ferner in rührenden
Wor=
ten Direktor Werner aus Frankfurt, als Vertreter des
Reichs=
verbandes der deutſchen Gebirgs= und Wandervereine;
freund=
haftliche Grüße entbot Prof. Keller als Vorſitzender des
peſſartbundes. Für ſo viel Anerkennung fand das rechte
Vorte des Dankes Oberbürgermeiſter Mueller, der ſeine
mei=
ſerliche Rede ausklingen ließ in ein Preislied auf Miltenberg,
las nicht von ſeiner ruhmvollen Vergangenheit zehre, ſondern
kechnik und Wiſſenſchaſt herbeirufe, um ſolche Vergangenheit
ine würdige Zukunft anzureihen. Den Feſtabend verſchönten in
inem bunten Programm die von Muſikmeiſter Beer geleite
lſchaffenburger Stadtkapelle und die vereinigten Männerchöre
s Bürgergeſangvereins und des Geſangvereins Melomania
Niltenberg, die von Gauchormeiſter Maurer vorbildlich
ge=
führt, ſtärkſten Eindruck hinterließen. Der Beifall erreichte ſeinen
ſöhepunkt, als das packende Chorwerk für Männerchor
ind
Orcheſter „Friedrich Rotbar
von
Pod=
ſertzky verklungen war. In den Rahmen dieſes wahrhaft
volkstümlichen Feſtes paßten ausgezeichnet die Erntereigen
ſer Burſchen und Mädchen Miltenbergs, die, in ſchmucker Tracht,
n Lied und Tanz altes Volkgut lebendig werden ließen. Die
Schuhplattler=Tänze der Ortsgruppe. Groß=Heubach
brühten zwar nicht die Kraft der Oberbayern, aber ſie hatten
ſoch etwas erſchriſchend Urwüchſiges. Allgemeiner Tanz fand
ſicht ſtatt, mit Rückſicht auf den ſchwarzen Tag unſerer Geſchichte,
ler ſich für alle Zeiten mit dem Namen Verſailles verknüpft. Der
fonntagmorgen führte in ſtrahlender Schöne die Maſſen des
ſdenwaldklubs in die Feſtſtadt. Dabei zeigte es ſich, welch ein
ſichtiges Verkehrsmittel das Groß=Auto geworden iſt.
Fahr=
teuge aller Art ſtellten ſich ein, groß und klein, einfach und üppig,
ſt Holz, mit Polſter, mit Blumenſchmuck Ortsgruppen, die nur
it greßer Umſtändlichkeit und großem Zeitverluſt dem Feſtort
tten zuſtreben können, konnten die Wanderſtrecke mit dieſem
euzeitlichen Gefährt bequem abkürzen. Die Darmſtädter z. B.
llten mit den Heag=Wagen in Klein=Heubach an, auch die
(annheimer kamen angeautelt, und viele, viele andere.
e k.
In der originellen Einladung des Vorſitzenden der
Orts=
ruppe und des Feſtausſchuſſes, Oberveterinärrat Lenz, der ſich
rößte Verdienſte um das Feſt erwarb, wird
Miltenberg
1 a. wie folgt geſchildert:
Miltenberg, die „Perle des Mains”, lieblich gebettet zwi=
Gen die Kuppen, Berge und Hänge des Odenwalds und des
Speſ=
urts. — Zackige Ruinen ragen anderwärts im Odenwalde
impo=
ſint und majeſtätiſch, jedoch ewig kalt und klagend, luſtlos,
lieb=
bs in die Lüfte. — Hier, in Miltenberg grüßt euch, ihr lieben
Zundes= und Wander=Freundinnen und =Freunde, vom Berge eine
Utehrwürdige, formenſchöne und gutgepflegte trutzige Burg, die
pehenden Fahnen und Wimpel entbieten euch den Willkomm der
für Naturſchönheiten begeiſterten Beſitzerin.
ſchgemuten.
laden mittelalterlich kunſtvoll errich=
Im Städtchen
bte, reichgeſchmückte Bürgerhäuſer zu geruhſamer Betrachtung
Von den hochragenden Türmen grüßt
und gaſtlicher Einkehr
aich in harmoniſch geſchloſſenen Akkorden der Klang unſerer
blocken, ſie rufen euch und entführen mit den Wellen der Töne
uren Geiſt in lichte, höhere Sphären. — Des Waldes dunkle
Echatten ſpenden euch Kühlung und erquickende Ruhe, räumlich
ahe und doch vollkommen entrückt dem nervenzerrüttenden
Die Fluten des Maines bieten euch, die
aſten des Alltags
r zeitig genug ankommt, wohlige Bäder mit Erfriſchung und
räftigung. — An den Berghängen blühen die Reben und in den
Lellern liegt wohlgebauter, kräftiger, duftender Wein zu eurer
abung und würziges Bier zur Erfriſchung und Stärkung der
ebensgeiſter.
Die Hauptverſammlung
durde pünktlich um 11 Uhr im Feſtſaal des Hotels „Zur
als Ehrengaſt, der
inde” eröffnet. Am Vorſtandstiſch ſa
dichter Adam Karrillon. Den Vorſitz führte das
Darmſtäd=
tr Oberhaupt, Herr Oberbürgermeiſter Mueller. Eine
ſtim=
nungsvolle Einleitung zu den geſchäftlichen Verhandlungen
ſoten die vereinigten Geſangsabteilungen der Ortsgruppe
Darm=
ſadt und Mannheim deren „Wandern und Geſang — deutſches
friſch und kräftig mit dem „Friſch auf”
lied ſchönſter Klang;
ſurch den Saal brauſten, und dem das zart=kräftige „Laßt ziehen
uns im Morgengrauen”, im ſtraffen Marſch=Rhythmus geſungen,
blots.
Dann hielt Oberbürgermeiſter Mueller die
Eröffnungs=
mſprache mit herzlicher Begrüßung der Anweſenden und dem
ank an die Sänger. Von den Ehrengäſten wurden beſonders
ſerzlich begrüßt der Vertreter der bayeriſchen Regierung,
Regie=
ungspräſident von Unterfranken: Bezirksamtmann Dr. Reiß,
der Stadt Miltenberg: „Bürgermeiſter Schweſinger, der
Vertreter der Oberpoſtdirektionen Darmſtadt, Frankfurt und
karlsruhe: Oberpoſtrat Klingelhöffer, Verteter der
Reichsbahn=
ſirektion Nürnberg: Reichsbahnamtmann Jaeger. Syndikus
ſer Handelskammer Aſchaffenburg: Dr. Weichert, von den
Vorſtand des Reichsverbands der
leutſchen Wandervereinen
ſeutſchen Gebirgs= und Wandervereine Direktor
Werner=
frankfurt. Bad. Schwarzwaldverein Direktor Dr.
Hausrath=
heidelberg, vom Deutſchen und Oeſterr Alpenverein, Sekt.
Darm=
ſadt und Starkenburg: Miniſterialrat Guntrum=Darmſtadt;
uhlreiche Ehrenmitglieder, darunter der Dichter Karrillon. Ge=
heimrat Luthmer und alle Vertreter der Ortsgruppen, endlich die
Vertreter der Preſſe
Mit dem Dank für ihr Erſcheinen verband
der Vorſitzende den Wunſch, daß alle Anweſende ſich hier im Kreiſe
der Odenwaldwanderer wohlfühlen mögen. Er verlas dann eine
große Anzahl von Begrüßungs= und Entſchuldigungsſchreiben und
ſranlen Glitder eMichlrsh Statspnrsſſent des Wulsekäauts
Heſſen Dr. Adelung=Darmſtadt. Miniſter des Innern des
Volkſtaates Heſſen Leuſchner=Darmſtadt, heſſ.
Miniſte=
rium für Kultus und Bildungsweſen Darmſtadt
Zentrale, für
Volksbildung und Jugendpflege in Heſſen Schulrat
Hwſ=
ſinger=Darmſtadt, badiſcher Staatspräſident, Karlsruhe, von
vielen befreundeten Vereinen, vom Heſſ Verkehrsverband,
Darmſtadt, Verkehrsverband Nordbayern Odenwald=
Verkehrs=
bund Darmſtadt, Jugendherbergsverband Gau Baden, Gau Süd=
Erbach=
heſſen, von dem Ehrenmitglied Graf Konrad zu
Erbach, von Kreisdirektor Wolf, Bad Tölz. Prof.
Lipp=
mann=Lichtenberg.
Sanitätsrat, Dr. Maurer=Darmſtadt,
von dem Ehrenpräſidenten der Ortsgruppe Miltenberg,
Göt=
zinger=Freiburg i. B. uſw.
Daran ſchloſſen ſich
Begrüßungsanſprachen.
Im Namen der Oberpoſtdirektionen Darmſtadt, Frankfurt,
Karlsruhe ſprach Herr Oberpoſtrat Klingelhöffer=
Darm=
ſtädt. Er ſang dem Odenwaldklub ein Loblied ob ſeiner
Tätig=
keit in Bezug auf Wegebezeichnung uſw. und vor allem ob ſeiner,
den Umſatz der Poſt ſo eifrig hebenden Tätigkeit durch das
An=
ſichtskartenſchreiben. Aber noch für anderes muß man dem Klub
dankbar ſein. Hunderte von Poſtbeamten ſind Mitglied und
nehmen an ſeinen geſundheitsfördernden Wanderungen teil, und
ſchöpfen aus ihnen Kraft und Berufsfreudigkeit. — Weiter
ent=
boten herzliche Grüße und wünſchten der Tagung beſten Verlauf
De däer in Darſc euidcher Siche Bunfcir in
Starkenburg) des Deutſch=Oeſterr. Alpenvereins.
Oberbürgermeiſter Mueller ſprach allen Rednern
herz=
lichen Dank, für die Begrüßungsworte aus. Danach wurden die
Ortsgruppen aufgerufen. Der Aufruf ergab die Anweſenheit
von 94 Ortsgruppen, die mit 2410 Mitgliedern
vertreten waren, darunter Darmſtadt mit 210, Mannheim mit
272. Leider hat ſagte der Vorſitzende auch der Tod im letzten
Jahre viele Lücken geriſſen. Zum Gedenken der Toten
erhebt man ſich von den Sitzen.
Von der Verleſung des Protokolls der letzten
Hauptverſamm=
lung wird Abſtand genommen, da der Bericht in der „Dorflinde‟
abgedruckt iſt. Den Tätigkeitsbericht erſtattet der Schriftführer,
Herr Dr. Goetz=Darmſtadt. Aus ſeinen Ausführungen ſei
wie=
dergegeben: die Not der Zeit hat auch den Odenwaldklub nicht
verſchont. Es ſind etwa 1300 Mitglieder ausgetreten, zwei
Orts=
gruppen ſind aufgelöſt. Damit muß man rechnen. Bedauer!
aber bleibt und nicht zu entſchuldigen iſt es wenn Beamte in
durchaus geſicherten Stellungen nur aus Verärgerung über
den geringen Gehaltsabbau (Sehr richtig!) den Klub verlaſſen.
Immerhin aber iſt der Klub feſtgefügt, der Kern iſt und bleibt
treu, und höchſt erfreulich iſt die innere Arbeit des Klubs. Das
Bild zeigt zwar den Stempel der heutigen Zeit, aber gleichzeitig
doch ein hocherfreuliches Maß von Willen zur Arbeit, zum
Sich=
erhalten von innerer Kraft und Lebenswillen, ſo daß wir zwar
ernſt, aber mit feſter Zuverſicht in die Zukunft blicken: Mag ſie
uns auch neue Schläge verſetzen, wir beugen den Nacken nicht in
ſchlappen Verzagen, ſondern werden zäh um unſern Odenwaldklub
ringen, bewußt, daß wir für eine gute, im Intereſſe der
Allge=
meinheit notwendige Sache, arbeiten. Helfen Sie alle mit bei
dieſem Kampf zur Erhaltung und Stärkung des Odenwaldklubs,
Der temperamentvoll
vor=
in der Arbeit für Heimat und Volk.
getragene Bericht wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen.
Den Rechenſchaftsbericht, der ebenfalls in der „
Dorf=
linde” abgedruckt iſt, erſtattet Schatzmeiſter Herr Kammer. Nach
dem Prüfungsbericht des vereidigten Bücherreviſors iſt die
Rech=
nungsführung einwandfrei. Dem Rechner wird Entlaſtung
er=
teilt. Der Voranſchlag für 1931/32 bilanziert mit 46 500 Mk.,
und wird ohne Debatte genehmigt. Der Mitgliedsbeitrag beträgt
wie bisher 2 Mk.
Herr Miniſterialrat Guntrum berichtet über die
Wege=
bezeichnung und die Wanderkarten. Die letzte Auflage der
Wege=
bezeichnungskarte iſt ſoweit vergriffen, daß im Laufe des
kom=
menden Jahres eine neue ergänzte und berichtigte Karte
heraus=
kommen wird. Den Herren, die jahraus jahrein die
Wegebezeich=
nung vornehmen und ergänzen, wird herzlichſt Dank geſagt
Auch dieſem Berichterſtatter dankt herzlich und unter
lebhaf=
tem Beifall der Vorſitzende.
Ueber Verkehrsfragen berichtet Bürgermeiſter Daub=
Darm=
ſtadt. Er dankt den Reichspoſt= und Reichsbahnbehörden für das
oft (wenn auch nicht immer) erwieſene Entgegenkommen den
Wünſchen gegenüber, die von den Ortsgruppen an den
Verkehrs=
ausſchuß herangetragen und von dieſem geprüft und weitergeleitet
wurden.
Ueber den Jungodenwaldklub berichtet Herr
Haupt=
lehrer Schumann, der neue Leiter des Jugendklubs. Er
be=
fürwortet warm die Bewegung der Jugend innerhalb der
Orts=
gruppen, die ihr nach Möglichkeit die immer gewünſchte Selbſtän=
Der Vorſitzende
unter=
digkeit gewähren ſollten. (Beifall.)
ſtreicht den Appell des Vorredners und bezeichnet auch ſeinerſeits
die Forderungen der Jugend als berechtigt.
der 2. Vorſitzende, Herr Hauptlehrer Weiſert berichtet
über Satzungsänderungen, die vor dem notwendigen Neudruck der
Satzungen erfolgen ſollen. Es handelt ſich im weſentlich um
Neu=
regelung des Geſchäftsjahres und um Aenderung der
Vorſtands=
zuſammenſetzung. Der bisherige Schriftführer, ſoll künftig
bein Weer aßen Dizaldehiren. Die Mſichleegen Nde
rungen finden nach kurzer Debatte Annahme.— Der nächſte Punkt
betrifft Zuwahl zum Hauptvorſtand. Es werden zur Zuwahl
vor=
geſchlagen die Ehrenmitglieder Bürgermeiſter Daub. und
Direk=
tor Dr. Hinrichs=Offenbach, Amtsgerichtsrat Gahmbauch,
Oberbahninſpektor Zwingler=Eberbach, Kaufmann
Willen=
bücher=Beerfelden Landrat Naumann=Wiesloch.
Als Ort der nächſten Hauptverſammlung, am 12. Juni 1932,
wird Erbach vorgeſchlagen, wo vor 50 Jahren der
Oden=
waldklub gegründet wurde. Der Vorſchlag wird nach
kurzer Debatte einſtimmig angenommen.
Auf Antrag der Ortsgruppe wird deren 81jähriges, noch
wanderfrohes Mitglied Herr Rat Buchmann zum Ehrenmit=
Herr Wolf=König lädt im Namen des
Müm=
glied ernannt.
linggaues zur Einweihung des Ihrigturmes auf dem
Lärm=
feuer am nächſten Sonntag ein. Das Klubzimmer auf der
Star=
kenburg in Heppenheim iſt fertiggeſtellt und kann in Benutzung
genommen, werden, nach Vereinbarung mit der Heppenheimer
Ortsgruppe. — Damit iſt die Tagesordnung erſchöpft und die
milde im Geschmack und sehr bekömmlich,
bringt Erleichterung und Linderung bei Sodbrennen,
Magen-
säure, wirkt beruhigend. Man verlange ausdrücklich Kaiser-
Natron nur in grüger Original-Packung, höchste Reinheit garantiert,
niemals lose, in den moisten Geschäften. Rexépte gratis.
*5a4
4raold Holste Wwe- Bielefeld.
1-681)
Seite 3
Hauptverſammlung wird mit herzlichen Dankesworten des
Vor=
ſitzenden geſchloſſen.
Das Feſtmahl
im einfachſten Rahmen gehalten, vereinte dann der Teilnehmer
ſo viel, als der Saal faſſen konnte, während die übrigen ſich auf
an=
dere Gaſtſtätten verteilten. Nach altem Brauch nahm
Oberbür=
germeiſter Mueller hierbei Gelegenheit, in herzlichen Worten
denen zg danken, die ſich der Mühe und Arbeit der Vorbereitung
der Tagung unterzogen. Vor allem nochmals der Stadt
Milten=
berg ſelbſt für die ungemein herzliche Aufnahme und dann neben
dem verdienten Vorſitzenden Oberveterinärrat Lenz den Herren
Rechtsanwalt Dr. Schreier, Steinbruchbeſitzer Zeller,
Reichs=
bahnoberſekretär Eiſemann. Kaufmann Breunig,
Buch=
händler Halbig, Forſtmeiſter Meder, Bauamtmann Proſch,
Kaufmann Mörſchel, Dr. Schultheiß, Frau Dr. Schreie
und Herrn Dr. Wolz von der Miltenberger Preſſe. Schließlich
wurde noch Dank geſagt dem Bürgergeſangverein „Meiomania”
und ſeinem Leiter, Gauchormeiſter Maurer.
Nach dem Mahle ordnete ſich pünktlich
der Feſtzug,
der ſich ebenſo pünktlich in Marſch ſetzte und zwei Stunden
hin=
durch das feſtlich geſchmückte und jubelnde Miltenberg mit
reiz=
vollem Leben bunt erfüllte. Blumen über Blumen ergoſſen ſich
über die 3000 Feſtzugteilnehmer, denen man überall herzlichſt
zu=
jubelte, beſonders dem an der Spitze marſchierenden
Hauptaus=
ſchuß mit Oberbürgermeiſter „Mueller, Oberſtudiendirektor
Kiſſinger, Profeſſor Dr. Köſer, Dr. Goetz Bürgermeiſter
Daub und vielen ſonſtigen prominenten Darmſtädtern. Viele
Ortsgruppen hatten für den Feſtzug reizvolle Trachten= und ſonſt
originelle Gruppen zuſammengeſtellt. So bot der Feſtzug ein
buntbewegtes, herzerfriſchendes Bild.
Auf dem Feſtplatz
löſte ſich der Zug auf. Hier entwickelte ſich bald ein reges
Volks=
feſttreiben bei wundervoll harmoniſcher Stimmung. Die
Milten=
herger Jugend bot Volkstänze und Reigen, die Groß=Heubacher
Schuhplattler und andere Geſang. Letzteren auch nochmals die
Männereſangsabteilung der Mannheimer und Darmſtädter
Orts=
grupp
pen unter Leitung des Dirigenten Dr. Enkirch=Mannheim.
Stürmiſch bejubelt wurde hier mit dem offiziellen Abſchluß
des Feſtes die letzte Rede des Oberbürgermeiſters Muerler,
der er u. a. folgendes ſagte, nachdem er den Sängern gedankt:
Pflege des Geſanges iſt unſere Hauptaufgabe neben Wandern und
Pflege der Heimat= und Vaterlandsliebe. Alle dieſe Aufgaben ſollen
durchdrungen und erfüllt werden von dem gemeinſamen
Volksbewußtſein. Ich glaube, daß der Odenwaldklub hier
ſchon Vorbildliches geleiſtet hat. Es kommt ihm zugute, daß ſein
Arbeitsgebiet ſich über vier Ländergrenzen erſtreckt. So iſt uns
ganz von ſelbſt die Aufgabe zugewachſen, die Bruderhand über die
Ländergrenzen zu ſtrecken. Wir Bayern, Badener,
Preu=
ßen und Heſſen ſind ſeit langem treue und
auf=
rechte Freunde. Wir kennen wohl und pflegen die Eigenart
der deutſchen Stämme und wollen ſie unangetaſtet laſſen; wir
haben aber lange vor den Diplomaten es fertig
ge=
bracht, das Gemeinſame des deutſchen Volkstums zu
betonen. Und unſere Freundſchaft und Brüderlichkeit iſt um ſo
wertvoller, als ſie wahrhaft reinen, ſelbſtloſen Idealen huldigt,
Mlens. FStüeniſche Beiald. Mre koſtſen und Alalben, deß
wir heute in Miltenberg aufs neue dieſen Willen kraftvoll
be=
kundet haben, und daß auch dieſe Tagung ein wichtiger neuer
Markſtein auf dem Wege deutſcher Volksgeſundung iſt.
Mit dieſem laſſen wir auch den Bericht ausklingen, der ſonſt
noch vieles und ſchönes über das Feſt ſagen könnte.
M. St.
Reit- und Sahrkarpier in Reinheim.
Bei herrlichſtem Sommerwetter trafen ſich geſtern die
Mit=
glieder des Reit= und Fahrvereins des vorderen Odenwaldes in
Reinheim zu friedlichem Wettkampf im Pferdeſport. Es iſt jetzt
allgemein bekannt, welche hohen Ziele ſich die ländlichen
Reiter=
vereine in ganz Deutſchland geſteckt und zum Teil ſchon mit
gro=
ßem Erfolg erreicht haben. Nicht nur der Mann ſoll geſchult
wer=
den, um mit Mut und Geſchicklichkeit das edelſte und ſtärkſte
unſe=
rer landwirtſchaftlichen Tiere, das Pferd, zu meiſtern, ſondern es
ſoll auch das Verſtändnis für die Pferdezucht und haltung
ge=
pflegt und gefördert werden. Schöne Ergebniſſe zeigten die
Vor=
führungen in Reinheim und bewieſen, daß ausdauernd und mit
Fleiß gearbeitet wird. Unzweifelhaft waren große Fortſchritte
zu verzeichnen. Die Beteiligung war ſehr rege. Es nahmen teil
die Reitabteilungen Langen=Brombach, Habitzheim, Groß=Umſtadt
und Brandau. Die Preisverteilung geſtaltete ſich folgendermaßen:
1. Wettkampf der Reitabteilungen: Anfänger: 1.
Bran=
dau — Ernſthofen (Reitlehrer H. Eidenmüller, Lengfeld). 2. Gr.=
Umſtadt (Reitlehrer Karl Müller, Lengfeld).
Vorgeſchrit=
tene: Habitzheim (Reitlehrer Phil. Maul, Groß=Umſtadt).
2. Vielſeitigkeitsprüfungen: Sonderklaſſe: 1. Georg
Weber 6., Groß=Umſtadt. 2. W. Wulf jr., Büttelborn.
Vor=
geſchrittene: 1. Gg. Haas, Tannenmühle. 2. Gg. Kredel,
Langenbrombach. 3. A. J. Dückert, Undenheim. 4. Fritz Heil,
Habitzheim. 5. Gg. Meiſinger, Langenbrombach. Anfänger:
1. Gg. Weber 2., Brandau. 2. L. Heil, Richen. 3. R. Kleeberger,
Gr.=Umſtadt. 4. Erich Schilling, Brandau. 5. P. Böhm, Brandau.
3. Geſpannprüfung für Kutſch= u. Stuhlwagen: Heſſiſcher
Wagenſchlag: 1. Fritz Heil, Habitzheim. 2. H. L. Weber, Gr.=
Umſtadt. Offen für alle Pferde: 1. Rolf Müller,
Geor=
genhauſen und Gg. Dreſſel, Groß=Zimmern.
4. Jagdſpringen: Heſſiſcher Arbeitsſchlag: 1. Georg
Kredel, Langenbrombach. 2. Gg. Haas, Tannenmühle. 3. Georg
Weber 2., Brandau. 4. Jak. Balz, Brandau. Heſſ.
Wagen=
ſchlag: 1. H. L. Weber, Groß=Umſtadt. 2. P. Böhm, Brandau.
3. Karl Michel, Habitzheim. 4. Gg. Weber 4., Brandau. 5. Fritz
Weber, Brandau. Für alle Pferde: 1. A. J. Dückert,
Un=
denheim. 2. W. Wulf jr., Büttelborn. 3. P. Böhm, Brandau.
4. Rolf Müller, Georgenhauſen.
5. Geſpannprüfung für Zwei= u. Mehrſpänner: Heſſiſcher
Arbeitsſchlag: 1. Rolf Müller, Georgenhauſen. 2. Fritz
Heil, Habitzheim.
6. Reiterprüfung: Sonderklaſſe: 1. Rolf Müller,
Geor=
genhauſen. 2. A. J. Dückert, Undenheim. 3. W. Wulf jr.,
Büt=
telborn. Gemiſchte Klaſſe; 1. Gg. Haas, Tannenmühle.
2. Karl Michel, Habitzheim. 3. Gg. Weber 2., Brandau. 4. Gg.
Weber 6., Brandau. 5. P. Böhm, Brandau.
7. Geſpannprüfung für Kutſch= und Stuhlwagen:
Gemein=
ſchaftliche Klaſſe: 1. Heinz Heil, Habitzheim. 2. Gg.
Dreſ=
ſel, Groß=Zimmern, und Rolf Müller, Georgenhauſen. 3. Karl
Fritſch, Dilshofen.
8. Paarſpringen: Kaltblüter: 1. Gg. Meiſinger und Gg.
Kredel, Langenbrombach. 2. Jak. Balz und Gg. Weber 2.,
Bran=
dau. 3. W. Joſt und Gg. Ohl in Groß=Umſtadt.
Warmblü=
ter: 1. W. Wulf jr., Büttelborn, und A. J. Dückert, Undenheim.
2. P. Böhm, Brandau, und H. Eidenmüller, Lengfeld. 3. Georg
Weber 6. und Fr. Weber 5. in Brandau. Für Reitpferde:
1. Rolf Müller, Georgenhauſen, und Fritz Heil, Habitzheim.
9. Reiterſpiel: 1. H. Eidenmüller, Lengfeld, u. Gg. Weber 6.,
Brandau. 2. Erich Schilling, Brandau, und Jak. Balz, Brandau.
Alles in allem kann die Veranſtaltung bei gutem Beſuch als
wohlgelungen bezeichnet werden. So bedeutet auch ſie ein
Be=
weis für die wertvolle und nützliche Kleinarbeit, die überall auf
dem Lande geleiſtet wird und zuſammengenommen den Erfolg im
ganzen und großen ergibt. Viele Tropfen geben ein Meer.
Von trih bis spät den milden Willt
ein horrlichar Genuß!
F-Stumpen.
Enn Ve
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Montag, den 29. Juni 1931
Nummer 178
Aniverſal”=Zeuerwehrmann
jetzt bei keiner Tagung der Provinzwehren erreicht worden ſei.
Aus dem Geſchäftsbericht über die letzten drei Jahre geht hervor,
daß Freiwillige Feuerwehren neugegründet wurden in: Klein=
Tomnne!
b. Erbach, 27. Juni.
Erbach, das ehrwürdige, hiſtoriſche Städtchen im herrlichen
Mümlingtal, hat ſein ſchönſtes Feſtkleid angelegt. Herrliches
Birken= und Tannengrün, überreicher Flaggenſchmuck in den
Far=
ben der Republik und denen des alten Reiches, unterbrochen von
der Stadtfarbe Blau=Rot, grüßt die Delegierten der Freiwilligen
Feuerwehren der Provinz Starkenburg, die heute den geſchäftlichen
Teil des großen Feuerwehrtreffens in Erbach zu erledigen haben.
Die Muſikkapellen der Bruderwehren Erbach und Michelſtadt
emp=
fangen die lieben Gäſte am Bahnhof. Um 3.20 Uhr beginnt die
offizielle Tagung in der ſtädtiſchen Feſthalle „Unter den Linden”.
Die Tagung ſteht unter Leitung des Verbandsvorſitzenden
Knaup=Birkenau. Sein Gruß gilt zunächſt allen
Feuerwehr=
kameraden, insbeſondere den Vertretern der Wehren aus den
an=
ſchließenden Ländern, Baden, Bayern, Preußen, Heſſen=Naſſau
u. a. Unter allgemeinem Beifall heißt er die Vertreter der
Weh=
ren aus dem befreiten Gebiet willkommen. Weiter gilt ſein
beſonderes „Willkommen” den Vertretern der heſſiſchen Behörden,
u. a. hatten alle Kreisämter Vertreter entſandt. Außerdem hieß
er herzlich willkommen die Vertretung der Stadtverwaltung,
Ober=Regierungsrat Bornſcheuer von der heſſiſchen
Brandverſiche=
rungskammer, Regierungsrat Riemann als Vertreter der Landes=
Kriminalpolizei, die Branddirektoren und Feuerwehrinſpektoren
der verſchiedenen Kreiſe und die Vertreter der Feuer=Löſchgeräte=
Fabriken. Die Grüße des Miniſters des Innern überbrachte
Kreisdirektor von Werner=Erbach, der auch für den Kreis Erbach
herzlichen Willkommengruß ausſprach. Seine Verſicherung, daß er
und alle ſeine Kollegen, wie ſeither, auch in Zukunft den
Feuer=
wehren alle nur mögliche Unterſtützung angedeihen laſſe, fand
leb=
haften Beifall der ganzen Verſammlung. Für die Stadt Erbach
ſprach Bürgermeiſter Dengler=Erbach herzliche und freundſchaftliche
Worte des Willkommens. Er hob die Entwickelung der
Frei=
willigen Wehren in der Nachkriegszeit, insbeſondere die
Verjün=
gung in den Reihen der aktiven Wehrleute hervor. Im Kreiſe
Erbach beſtünden Freiwillige Wehren, die bereits über 60 Jahre
alt ſind. Weiter ſprachen: für die Brandverſicherungskammer
Heſ=
ſen Oberregierungsrat Reuling=Darmſtadt, für den Badiſchen
Landesverhand Freiwilliger Feuerwehren und für den
Reichs=
verband derſelben, Branddirektor Ueberle=Heidelberg, für den
Bayeriſchen Feuerwehrverband Branddirektor Mkeßner=
Aſchaffen=
burg, für die Oberheſſiſchen Wehren Branddirektor Braubach=
Gie=
ßen, und für die Rheinheſſiſchen Wehren Branddirektor Aſtheimer=
Biſchofsheim. Herr Mießner=Aſchaffenburg überreichte dem
Pro=
vinzialvorſitzenden, Herrn Knaup im Auftrag ſeines Verbandes
das Bayeriſche Feuerwehr=Ehrenkreuz, das dieſer mit herzlichen
Dankesworten für ſeinen Verband in Empfang nahm. Die
An=
weſenheitsliſte ergab die erfreuliche Tatſache, daß von insgeſamt
178 Wehren 139 Vertreter entſandt hatten. Mit Genugtuung ſtellte
der Vorſitzende feſt, daß eine derartig hohe Delegiertenzahl bis
Umſtadt Spachbrucken, Würzberg, Worfelden, Schwanheim,
Nau=
heim, Weißkirchen, Gundernhauſen und Büttelborn. Die Tatſache,
daß ein weiterer Ausbau der Freiwilligen Wehren, insbeſondere
die zahlenmäßige Vermehrung der Wehren, erforderlich iſt, wurde
beſonders unterſtrichen. Durch Einbeziehung einzelner Orte in
die Stadt Mainz ſcheidet ein alter Vorkampfer der Wehre
Starkenburgs aus dem Provinzialverband, Feuerwehrinſpektor
Aſtheimer=Biſchofsheim, für den Schildgen=Groß=Gerau aufrückte.
Die Ehrenzeichen, die von den verſchiedenen Verbänden für
langjährige Mitgliedſchaft und beſondere Verdienſte verliehen
wurden, weiſen eine ſtattliche Zahl aus. Beſonders fand die
Tatſache, daß die „Heſſiſche Feuerwehrzeitung” jetzt ein beachtliches
Niveau erreicht habe, Erwahnung. Die Führerkurſe, deren
Ab=
haltung den drei Provinzialverbänden Heſſens abwechſelnd
ob=
liegt, fanden in den Berichtsjahren in Starkenburg ſtatt.
Dan=
kend wurden auch die Mittel, die die Brandverſicherungskammer
dierfür zur Verfügung geſtellt hat, erwähnt. Die Wehren wurden
ſarauf hingewieſen, daß alle eine Haftpflichtverſicherung
abzu=
ſchließen verpflichtet ſeien.
Mitglieder: Knaup=Heppenheim, Pieroth=Groß=Steinheim. Nuß=
Neu=Iſenburg, wieder und Rödler=Dieburg neugewählt. Als Ort
der nachſten Tagung im Jahre 1934 wurde Ruſſelsheim
be=
ſtimmt. — Dann ſprach Regierungsrat Riemann (
Landeskriminal=
amt) in trefflichem Vortrag über das Thema „Brandſtifter=
Er=
mittelung . Leider können wir auf die ſehr intereſſanten
Aus=
führungen hier nicht näher eingehen. — Die Verſammlung wurde
nach über dreiſtündiger Dauer mit herzlichen Wünſchen für einen
weiter guten Verlauf des Feſtes geſchloſſen.
Am Abend fand unter Teilnahme der Erbacher Vereine
aller Richtungen — eine begrüßenswerte Einigkeit! — ein
glän=
zend verlaufener Feſtabend ſtatt.
Cp. Dieburg, 27. Juni. Beratung des
Gemeindevoran=
ſchlags. Nachdem ſich der Finanzausſchuß des Gemeinderates
ein=
gehend mit dem neuen Gemeindevoranſchlag für 1931 befaßt hatte, trat
jetzt das Plenum in die Beratung des Voranſchlags ein, der einen
un=
gedeckten Fehlbetrag von 119 000.— RM. aufweiſt. Der Zuſchlag für die
Trichinenſchau des Tierarztes wurde mit zwölf gegen neun Stimmen
ge=
nehmigt. Die hundertprozentige Erhöhung der Bievſteuer wurde mit
14 gegen fünf Stimmen bei zwei Enthaltungen abgelehnt. Dagegen
wurde die Erhöhung der Bürgerſteuer mit einer Mehrheit von einer
Stimme angenommen. Die Erhöhung beträgt 100 Prozent.
Die Oeffentlichkeit intereſſieren insbeſondere die Leiſtungen
der Heſſiſchen Brandverſicherungskammer für die Förderung des
Feuerlöſchweſens und für Unterſtützungen: Es wurden gegeben:
Für Gemeindewaſſerleitungen, Brandteiche uſw., 206 239 RM., für
Verbeſſerung der Löſchgerätſchaften rund 284 000 RM., für
Unter=
ſtützungen und Renten verunglückter Feuerwehrleute rund 92 00
RM.; ſonſtige Koſten 16000 RM., für Führerlehrgänge rund
16 000 RM., dieſe Summen zuſammen geben den beachtlichen
Be=
trag von rund 613 000 RM. Beſonderer Wert wird auf den
Aus=
bau des Motorſpritzen=Weſens gelegt. Dringend gewarnt wurde
davor, daß die Finanznot in den einzelnen Gemeinden dazu führe,
Die
die Voranſchläge für Feuerwehrausgaben zu kürzen.
Brandſchäden=Statiſtik läßt leider nichts Erfreuliches erkennen. Im
Jahre 1929 hatten wir in Heſſen 219 Brände. Der Brandſchaden
betrug 2072 884 RM., gegen 1 112 286 R
im Vorjahre. Für
1930 liegen die Zahlen noch nicht vor.
Die Zuſammenarbeit
aller Wehren mit den Organiſationen des Roten Kreuzes wurde
hervorgehoben.
DenRechenſchaftsbericht gab Herr Aſtheimer=Biſchofsheim. Die
Einnahmen betragen 1609,30 RM., die Ausgaben 1526,30.
Gut=
haben bei Banken: 1118,75, ſo daß ſich am Ende des
Berichts=
ahres ein Vermögen von 1201,75 RM. in bar ergibt. Ein
An=
trag der Freiwilligen Feuerwehr Erbach, die Provinzorganiſation
möge in Zukunft die Koſten für die Beſchaffung der
Feuerwehr=
ehrenkreuze tragen, findet gegen 2 Stimmen Billigung, ebenfalls
der Deckungsvorſchlag, der eine Umlage von 5 Pfg. pro Kopf und
Jahr für den Provinzverband vorſieht. Den Bericht der
Kreis=
feuerwehrinſpektören geben die Herren Rödler=Dieburg, Nuß=
Neu=
ſſenburg, Breunig=Bensheim, Apfel=Heppenheim, Wacker=Erbach,
Karpfinger=Darmſtadt, Schildgen=Groß=Gerau. Hier kam
verſchie=
dentlich zum Ausdruck, daß ſich die Wehren, insbeſondere
diejeni=
gen der Landgemeinden, die Ausbildung des „Einheits
Feuerwehrmannes, d. h. die Ausbildung jedes einzelnen
an ſämtlichen Geräten, als oberſte Aufgabe ſtellen müſſen. In
verſchiedenen Kreiſen iſt dies ſchon in größerem Umfange
durchge=
führt. — In den Landes=Ausſchuß werden die drei ausgeſchiedenen
D Biblis, 27. Juni. Gemeinderatsſitzung. Die
Schieds=
gerichtsſache des ehemaligen Feldſchützen Hahn gab Anlaß zu lebhafter
Debatte. Es handelt ſich hier um Erhöhung der Penſion des H., der
durch das Provinzialſchiedsgericht Heſſ. Gemeindebeamten vertreten iſt,
Letzten Endes beſchließt der Ortsvorſtand, daß die zuſtändige Kommiſt
ſion dieſe Sache bearbeiten ſoll, lehnt natürlich auf alle Fälle eine
Er=
höhung ab. Am 30. Juni wird vor dem Arbeitsgericht in Darmſtadt
die Angelegenheit der Waldarbeiter verhandelt, die an die Gemeinde
Nachzahlungsforderungen ſtellten. Dieſe Forderung beläuft ſich auf Mk.
1020,75 für 13 Mann; weitere 32 Waldarbeiter waren mit den ſeinerzeit
ür dieſe Notſtandsarbeit gezahlten Löhnen zufrieden. Als Vertreter
der Gemeinde ſollen Bürgermeiſter A. Kärcher und die
Gemeinderats=
mitglieder V. Dörr, Angert und V. Kappel der Verhandlung beiwohnen
Die am 26. Juni ſtattgefundene Heugrasverſteigerung der
Gipfel=
harſt mit einem Erlös von 357,50 Mk. (voriges Jahr 517,50 Mk.) wurde
trotz des enormen Ausfalles genehmigt, da man ſich von einer Wieder
verſteigerung in anbetracht der Verhältniſſe keine Beſſerung verſprach.
Herr Rektor Grimm ſtellte Antrag auf Bewilligung von 125 Mk. für
Schulmaterial (Schrank und Vorhänge). Der Antrag auf Bewilligung
des Betrags in ſeiner ganzen Höhe wurde mit 8:5 Stimmen abgelehnt;
nur die als notwendig erachtete Beſchaffung von Vorhängen wird
ge=
nehmigt — Zwecks Regelung der Grunderwerbsſteuer der Frau
Kro=
ſchelbach, Worms, ſowie der Gemeinde ſollen die Gemeinderatsmitglieder
Fränkel und Angert, Beigeordneter Kiſſel und Bürgermeiſter A. Kärcher
an zuſtändiger Stelle vorſtellig werden.
Die
Haferverſteigerun=
vom 24. Juni 1931 wird genehmigt. — Die Turngemeinde möchte zu
ihrem Feſte am 15. und 16. Auguſt einen Schulhausſaal als Umkleide
raum und den Schulhof als Feſtplatz haben. Dem Antrag wurde
ein=
ſtimmig ſtattgegeben.
Mein lieber Mann, mein guter Vater und einziger Sohn
Fritz Hartmuth
Nach ſchwerer Krankheit ſiarb unſer
lang=
jähriger Reiſevertreter
Herr
wurde uns heute im 36. Lebensjahre von ſeinem ſchweren
Leiden durch einen ſanften Tod entriſſen.
Die Hinterbliebenen:
Wilma Hartmuth, geb. Jungwirth
Elfriede Hartmuth
Margarete Hartmuth
Wir verlieren in dem Verſtorbenen einen
ruhigen, fleißigen und gewiſſenhaften
Mit=
arbeiter, dem wir ein ehrendes Andenken
bewahren werden.
Fritz Hartmuth.
Fritz Hartmuth
Darmſtadt, den 27. Juni 1931.
Darmſtadt, den 27. Juni 4931.
9013
Mauerſtraße 3
T. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 30. Junſ 1931, nachm. 3 Uhr,
auf dem Friedhof Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
(9917
Nach langer Krankheit verſchied am 27. Juni
unſer lieber Kollege
Herr
In dem Entſchlafenen verlieren wir einen
auf=
richtigen und guten Mitarbeiter und empfinden
ſein frühes Hinſcheiden auf das Schmerzlichſte.
Darmſtadt, den 27. Juni 1931.
Ein treues Gedenken bewahren ihm
(9914
Die Angeſiellten der
L. C. Wittich’ſchen Hofbuchdruckerei.
Dankſagung.
don
Bett
Heute nacht wurde mein lieber Mann, unſer guter Vater, Großvater,
Schwiegervater und Bruder
Profeſſor Or. Zulius Leidolf
Oberſtudienrat i. R.
durch einen ſanften Tod erlöſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen=
Emilie Leidolf, geb. Otto.
Darmſtadt, Grünberg i. H., 28. Juni 1931.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 1. Juli 1931, nachm. 3 Uhr.
auf dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
(9918
Blumenſpenden und Beileidsbeſuche dankend verbeten.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme
während der Krankheit und beim Heimgange unſerer
unvergeßlichen Mutter ſagen wir herzlichen Dank.
Beſonders danken wir den Barmherzigen Schweſtern
und den Pflegeſchweſtern des Marien=Hoſpitals für
die liebevolle, aufopfernde Pflege, ſowie für die
zahlreichen Kranz= und Blumenſpenden.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Aohlbehagen jeder Zeit
W hat das gute Bett bereit. —
Du allererst soll man beim Schenken
* an gute Federbetten denken!
Das gute Fedlerbett hält länger
drum kauft im Bettenhaus L. Menger.
Georg Roeder Helene Aoeder.
Hygienische Bettfedernreinigungsanstalt neuesten Systems
T7027a
Bleichstraße 17 — Telephon 1608.
Darmſtadt, den 28. Juni 1931.
Soderſtraße 17, I.
(9919
Kinderwagen=Perdecke
werden tadellos neu bezogen /4579
Sattlermeiſter,
Karl Möser, n. Ramſtädterſt.27
Slühle
werd. geflocht. (*ge
Eliſabethenſtr. 19,II
Wellberühmt!
i b & Neu
Nähmaſchinen
techniſch vollendet!
Bütting
Schuchardſtraße 10.
(8829
Dienstag, den 30. Juni, einmalige Wiederholung!
Todes=
Anzeige.
Durch Gottes unerforſchlichen
Ratſchluß wurde heute unſer
herzensguter,
unvergeßlicher
Sohn, unſer lieber Bruder,
Herr
Friedrich Wingert
durch die Folgen eines
Unglücks=
falles im blühenden Alter von
kaum 24 Jahren von uns ge=
(9916
nommen.
Die tiefgebeugten
Eltern und Geſchwiſter.
Darmſtadt, 27. Juni 1931.
Die Beerdigung findet
Diens=
tag=Nachmittag 16 Uhr auf dem
Waldfriedhofe ſtatt. Das
Re=
quiem iſt am gleichen Tage
mor=
gens um 6 Uhr in St. Fidelis.
Erklärung.
Die gegen Herrn Förſter Stein in Kirſchhäuſen
ausgeſprochene Beleidigung nehme ich hier
mit bereuend und mit tiefſtem Bedauern a
unwahr zurück. Außerdem zahle ich 40 RM.
in die evang. Kirchenkaſſe Heppenheim.
Kirſchhauſen, den 24. Juni 1931. (97266
Eliſabetha, Franziska Neuhäuſer, geb. Lernbecher
Alkohol-
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richt. Die Heuernte iſt nun ſoweit beendet. Das Erträgnis iſt im
großen und ganzen als zufriedenſtellend zu bezeichnen. Dagegen ſind
die Preiſe für das Heu ſehr niedrig, weit unter dem Friedenspreis Zur
Zeit iſt man mit dem Hacken und Häufeln des Tabaks und der
Kartof=
feln beſchäftigt, deren Stand ein ſchönes Feld zeigt. Auch die anderen
Hackfrüchte ſtehen ſehr günſtig. — Durch die Gewitterregen und Wärme
haben ſich auch die Halmfrüchte bis jetzt gut entwickelt. Schon werden
Vorbereitungen für die Getreideernte getroffen. Man kann auch da mit
einer guten Ernte rechnen. Frühkirſchen, die ein mäßiges Ergebnis
hat=
ten, ſind abgemacht. Allerdings iſt ein großer Teil auf dem Baume
gefault. Wenn kein Unwetter dazwiſchen kommt, verſpricht das
Kern=
obſt auch einen ſchönen Ertrag.
Rummer 171
Nontag, den 29. Juni 1931
Seite 5
Der große Feſtzug
um erſt mit Verſpätung in Bewegung und traf ſo gegen ½4 Uhr
af dem Feſtplatz ein. Die Griesheimer Reiterſchaft eröffnete
dn impoſanten Zug, den zahlreiche Muſik= und Spielmannszüge
mterbrachen. Wo er erſchien, erbrauſten begeiſterte Heilrufe,
Alumen regneten auf die gebräunten ſtraffen Geſtalten der
Tur=
verinnen und Turner. Hinter den Fahnenſchwingern, die
rieſen=
goß die Farben des Reiches, Heſſens, der Stadt und der
Tur=
vrſchaft flattern ließen, ging der Ehrenausſchuß, dem die
Gau=
jechterſchaft „Schutz”=Begleitung ſtellte. Der erſten
Fahnenabtei=
ling folgten der Gau=Frauenausſchuß und dann die nahezu 300
Zurnerinnen in einheitlich blauem Dreß, faſt alle ſonnenbraun,
in elaſtiſchen Gleichſchritt. Eine halbe Stunde bald dauerte
dr Vorbeimarſch der Turner und Turnerjugend. Vielen
Ver=
ensgruppen gingen die bereits mit dem Eichenkranz geſchmückten
Atersturner voraus. Den Abſchluß bildeten die Griesheimer
Vereine, Freiw. Feuerwehr mit Banner und Muſik. „Es war
en Feſtzug, wie ihn Griesheim noch nicht ſah”, beſtätigten die
Aingeborenen.
Auf dem Feſtplaß
hatten ſich inzwiſchen 4½—5000 Zuſchauer eingefunden, die in
uchten Ringen den Kampfplatz umſäumten und den
ununterbro=
genen Darbietungen der Turnerſchaft begeiſtert folgten. Nack
Volkstänzen der Turnerinnen — einfache, durchgehende Figuren,
bi ſtraffer Taktierung oder ſchwingenden Walzermelodien —
folg=
en die Gaufechter, zwei Fahrer der Rhönradabteilung der Tgſ. 75,
kurner an 12 Pferden, Keulenübungen der Turnerinnen. Ein
vunderbares Bild waren die Freiübungen der geſamten
Wett=
ämpfer und =Kämpferinnen. Beweis, wie die fruchtbare Arbeit
ſuich im kleinſten Verein das große Gelingen ſicherr. Unermüdlick
ſielten die Aktiven bis 6 Uhr abends aus, in Sonnenglut und
Staub, denn die Sonne ſog gierig das auf den Raſen geſprengte
Laß auf. Doch ohne Un= und Zwiſchenfall verlief die Turnſchau
des Main= und Rhein=Gaues. Lebhafter Beifall wurde den Sie
dern bei der abſchließenden Siegerehrung zuteil, die Gau=
Ober=
urnwart Hofferbert=Darmſtadt vornahm. Nach der Mahnung,
teu und unerſchütterlich am Werke Jahns feſtzuhalten, zu wirken
zum Wohle des eigenen Ichs und der Geſamtheit, an der
Befrei=
ung von inneren und äußeren Ketten, erklang das dreifache Heil
af die hehre Sache und die eichenkranzgeſchmückten Siegerinnen
und Sieger
Für die flotte Organiſation und vor allem die raſche
Bekannt=
habe der Sieger — bei nahezu 1000 Teilnehmern an
Meyrkämp=
en, in nur dreiſtündiger Arbeit, eine anerkennenswerte Leiſtung
b riefen die Trommler und Horniſten ſchon am Sonntag
mor=
en nach 5 Uhr durch Griesheim, und bald marſchierten die
ktreiter nach dem „Griesheimer Lager‟. Der Sonntag war ja
er Hauptkampftag um Sieg und Kranz. Viele Hundert
Wett=
ſimpfer und Kämpferinnen kamen am Sonntag morgen mit Bahn
md Auto. Wie erhofft, wurde der Tag zu einem
Kein Wölkchen verdunkelte den Himmel. Als die
Mittſommer=
ſinne es zu warm mit uns hielt, da boten der Schatten der
nächtigen alten Bäume um den Turnplatz und die Feſtzelte
hillkommenen Unterſchlupf. Schon um 6 Uhr betraten die
Tur=
nr den grünen Raſen, denn man wollte den Kämpfern und
hämpferinnen die kurze Friſche des Morgens zugute kommen
liſſen. Trotz Sonnenglut und der ſich lange erſtreckenden
Wett=
bwerbe für den Einzelnen — zum Teil waren die Riegen erſt
agen ½1 Uhr fertig — gab es recht gute Leiſtungen. Die
Leutſche Turnerſchaft legt ja ihr Beſtreben darauf an, in die
Treite zu wirken und Rekordleiſtungen nicht zu forcieren. Die
goße Turnſchau des Gaues erwies, daß dieſes Beſtreben gerade
der Jugend feſten Boden gefaßt hat und ſich im Nachwuchs
ar Turner und Turnerinnen vielverſprechende Talente finden.
Der vielſeitigſte Kampf wurde von den Turnern im
Zwölf=
kimpf abſolviert. An Reck und Barren konnte man mehrfach
enie kaum zu überbietende Exaktheit der Uebungen, die ein
höchſtmaß von Geſchicklichkeit und Körperbeherrſchung
erforder=
tm, feſtſtellen. So erreichte Benz=Rüſſelsheim im Fünfkampf an
an Geräten von 100 überhaupt erreichbaren Punkten 97! In
Yerbindung mit den volkstümlichen Uebungen war überall ein
gfreulich gutes, vielſeitiges Können zu konſtatieren.
Die Wettbewerbe der Jugend und Turnerinnen, die in
nehreren Hundertſchaften antraten, leitete eine
Feierſtunde
en. Oberlehrer Roth verſtand es, in die Herzen der
Wett=
limpfer Kraft und Zuverſicht zu gießen, und den Glauben zu
fſtigen, daß ehrliches Ringen nach geiſtiger und körperlicher
Yervollkommnung und Reife den beſten Gewinn in ſich ſelbſt
ſhließe.
An allen freien Stellen des großen Platzes begann dann
ds Ringen um den Sieg. Sprung, Lauf, Wurf, gymnaſtiſche
ud rhythmiſche Uebungen wechſelten miteinander ab. Auf den
hrten Laufbahnen erreichten faſt alle Turnerinnen über die 75
Neter=Strecke die Mindeſtzeit von 10,6 Sek., mehrere ſehr
be=
ahtliche Zeiten um 10 Sekunden. Im Hochſprung zeigte die
junge Henni Schömer=Pfungſtadt einen ſchönen Sprung von
150 Meter, doch die geſtrengen Kampfrichter entſchieden „
be=
uhrt”. Bei den Turnern zeigte Phil. Schneider, Tgde. 46, daß
in den guten Spuren ſeines Vaters wandelt, der am Vortage
jieger im Altersturnen St. III geworden war. Er trug
ver=
dent den Sieg im 12=Kampf Mittelſtufe heim.
Um 11 Uhr fand am Kriegerdenkmal in Griesheim die
granzniederlegung ſtatt, wobei Herr Dr. Bolle=Tv.
Gries=
him tiefempfundene Worte des Gedenkens ſprach.
gebührt neben de.=Griesheimer Turnerſchaft und den Rechnern
vor allem Gaupreſſewart Matthes=Darmſtadt alle Anerkennung.
Die Mehrheit der feſtlich geſtimmten Seelen blieb dann be
Konzert, Tanz und dem Austauſch von Erinnerungen im fröhlichen
Rund, wo auch die Unplacierten Tröſtung ſuchten und fanden.
Am Montag mittag werden neben Volks= und
Jugendbeluſti=
gungen von der Griesheimer Turnerjugend, am Abend von der
Turnerſchaft Darbietungen gezeigt, bis ein Feuerwerk den
offi=
ziellen Schluß des Gaufeſtes verkündet.
Wir geben nachſtehend die 10 Erſten in jeder Gruppe wieder:
Turner:
Zwölfkampf, Sonderſtufe: 1. Georg Stephan, Tv. Birkenau,
187 P.; 2. Rich. Lüttgemann, Tv. Rüſſelsheim, 186; 3. Rud. Kutt,
Tgſ. Walldorf, 183: 4. W., Blumenſchein, Tgde. 46, 182; 5. Jak.
Karn, Tgde. 46, 179; 6. Franz Bauer, Tgde. Neu=Iſenburg, 177;
7. Wilh. Gernandt, Tgſ. Walldorf, 175: 8. W. Gick, Tv.
Baben=
hauſen, 170: 9. Peter Steffan, Tv. Rüſſelsheim. 169; 10. H.
Schieferdecker, Tgde. 46. 163 P.
Zwölfkampf, Oberſtufe: 1. Fritz Koch, Tv. Rüſſelsheim, 194 P.
2. Franz Müller, Tv. Biebesheim, 188; 3. Peter Hofmann, Tv.
Eberſtadt, 187; Hch. Bauer, Tv. Eberſtadt, 187; 4. Jak.
Ritters=
berger, Tv. Heppenheim, 185: 5. Adam Herbert, Tv. Rüſſelsheim,
184; 6. Jak. Schubert, Tv. Auerbach, 179; 7. Hans Brehm. Tv.
Birkenau, 178: Hch. Kramer, Tv. Pfungſtadt, 178; 8. Ludwig
Hof=
mann, Tv. Eberſtadt, 177: 9. Jak. Keller, Tv. Seeheim, Will=
Schaffner, Tſch. Griesheim, Heinz Meyer, Tv. Groß=Gerau, 176 P.
10. Heinr. Fuchs, Tv. Jugenheim. 175 P.
Zwölfkampf, Mittelſtufe: 1. Phil. Schneider, Tgſ. D., 203 P.
2. Wilh. Kayſer, Tv. Eberſtadt, Fritz Jakob, Tv. Birkenau, 196
3. Ludw. Roth, Reichsb. Darmſt., 193; 4. Fritz Ewald, Tv.
Roß=
dorf, 191: 5. Adam Ackermann, Tv. Nieder=Modau, 185; 6. Adan
Florig, Tv. Birkenau, Gg „Schickedanz Tgde. Neu=Iſenburg, 184;
7. Heinr. Kehr, Tgſ. Ober=Ramſtadt, 183; 8. Jakob Graf, Tv.
Wor=
felden, 182: 9. Heinr. Röſch, Tv. Eberſtadt, 181: 10. Peter Bayer,
Tv. Eſchollbrücken, 180 P.
Zwölfkampf, Unterſtufe: 1. Karl Mehnert, Tv. Nauheim. 196
Punkte; 2. Wilh. Klink, Tv. Dieburg, 195; 3. Wilh. Vierheller,
Tgſ. D., 194; 4. Gg. Geiß, Tv. Ober=Ramſtadt, Ad. Lehr, Tv.
Wolfskehlen, 192; 5. Phil. Kaffenberger, Tv. Roßdorf, 190;
6. Karl Pfeiffer, Tv. Bensheim. Ernſt Fiſcher, Tgſ. Ober=
Ram=
ſtadt, Wilh. Mink, Tv. Reichenbach, Joh. Sterkel, Tv. Dieburg,
187: 7. Heinr. Schlett, Tv. Münſter, 186; 8. Fritz Schömer, Tv.
Seeheim, 185: 9. Alfr. Bäuerle, Tv. Ober=Ramſtadt, 182: 10. H.
Hahn, Tgde. Weiterſtadt, 181.
Zehnkampf, Sonderklaſſe: 1. W. Benz, Tv. Rüſſelsheim, 188
Punkte; 2 K. Schwinn, Tgde. Darmſtadt, 174; 3. Rob. Dunz, Tv.
Nieder=Ramſtadt, 171; 4. Fritz Banyay, Tgde. Darmſtadt. 166;
5. Hans Ohl, Tv. Babenhauſen, 161; 6. Heinr. Detambel, Tv.
Rüſſelsheim, 155: 7. Gg. Pfaff, Tgde. Sprendlingen, 144.
Zehnkampf, Oberſtufe: 1. Willi Schäfer, Tv. Arheilgen, 183
Punkte: 2. Andr. Hock, Tv. Rüſſelsheim, 175; 3. Alw. Curth, Tgde.
Neu=Iſenburg, 170: 4. Wilh. Spieß, Tv. Eberſtadt, 169; 5. P. G.
Hermann, Tv. Arheilgen, W. Michoneck, Tgde. Sprendlingen, L.
Hartung, Tv. Goddelau, Karl Henrich, Tgde. Neu=Iſenburg, Ph.
Bambach, Tv. Groß=Gerau, 167; 6. Jak. Becker, Tv. Langen, Hrch.
Widmaier, Tſch. Griesheim, 166; 7. Herm. Fiſcher, Tv.
Gerns=
heim, Wilh. Weißmantel, Tv. Eberſtadt, 165: 8. Aug. Spieß, Tv.
Eberſtadt, 164: 9. Herm. Kehr, Tv. Ober=Ramſtadt, Gg. Kuhn,
Tgſ. Darmſtadt, G. Aſtheimer, Tv. Rüſſelsheim, L. Sudheimer,
Tv. Biebesheim, Wilh. Hartmann, Tv. Harreshauſen, 163
10. Martin Becker, Tv. Nieder=Ramſtadt, 162.
Zehnkampf, Mittelſtufe: 1. G. Hofmann, Tv. Heppenheim, 174
Punkte; 2. Wilh. Loos, Tv. Crumſtadt, 173: 3. Heinr. Paſſet, Tgde.
Neu=Iſenburg, 172; 4. Ernſt Mink, Tv. Eberſtadt, Alb. Rotermel,
Tv. Biebesheim, 171; 5. H. Untertal, Tgde. 46 D., 170; 7. Ludw
Schäfer, Tgſ. D., 167; 7. Wilh. Völger, Tv. Arheilgen, 166; 7. Ph.
Rhein, Tv. Lorſch, Heinr. Huther, Tv. Münſter, 166; 8. Fr.
Merſch=
roth, Tv. Hahn, 165: 9. Peter Dintelmann, Tv. Ober=Ramſtadt,
Joſ. Brand, Tv. Dieburg, L. Hefermehl, Tv. Goddelau, 164;
10. H. Möller, MTV. Urberach, Schupp, Tv. Nauheim, 163.
Zehnkampf, Unterſtufe: 1. W. Scheuermann, Tv. Groß=Gerau,
179 Punkte; 2. Adam Kunkelmann, Tv. Waſchenbach, 175; 3. O.
Rett, Tgeſ. D., 170: 4. Otto Kilp, Tv. Biebesheim, 169; 5. Phil
Klingler, Tgde. Stockſtadt, 168; 6. Phil. Reimund, Tv.
Reichen=
bach, Fritz Verry, Tv. Zwingenberg, 167; 7. Karl Kolb, Tv.
Goddelau, Fritz Sterkel, Tv. Dieburg, 166; 8. Gg. Barth, Tgde.
Stockſtadt, 165; 9. Wilh. Steinmann, Tv. Zotzenbach, Adam
Boni=
fer, Tv. Dieburg, Fritz Hartmann, Tv. Bensheim, 164; 10. Ferd.
Storck, Tv. Langen, Heinr. Schmidt, Tv. Reichenbach, Jak.
Speng=
ler, Tgde. Beſſungen, Jak. Schneller, Tv. Lorſch, Gg. Mink, Tv
Ober=Ramſtadt, G. Wendel, Tgeſ. Ober=Ramſtadt, 162.
Jugend=Klaſſe A (14—16 Jahre) Siebenkampf: 1. Hans
Rein=
heimer, Tv. Rüſſelsheim, 133 Punkte; 2. W. Nold, Tv. Rüſſels
heim, Friedr. Wenzel, Tv. Gernsheim, 121; 3. Fritz Kraft, Tv.
Groß=Rohrheim, 119; 4. Jul. Bendorf, Tv. Ober=Ramſtadt, 117:
5. L. Deuker, Tſch. Griesheim, Peter Fiſcher, Tgſ. Ober=Ramſtadt,
115; 6. Ludwig Maus, Tv. Hahn, Wilh. Jakob, Tgſ. Walldorf,
113; 7. Gg. Schnatz, Tv. Gernsheim, Hch. Rittersberger, Tv. Hep
penheim, 112: 8. Herb. Müller, Tv. Gernsheim, Herm. Ferner,
Reichsb. Darmſt., 111: 9. Wilh. Hofmann, Tſch. Griesheim, 110
10. Phil. Miſchlich, T. u. Sp.V. Worfelden, Hch. Fendt, Tv.
Baben=
hauſen. Peter Senzel, Tſch. Griesheim. 109.
Jugendklaſſe B, Neunkampf: 1. Wilh. Chriſt, Tv. Crumſtadt,
157 Punkte; 2. K. Schmank. Tv. Groß=Gerau, 134; 3. Ludwig
Hebermehl, Tv. Crumſtadt, Ludw. Mann, Tv. Wolfskehlen, 132,
4. Jak. Gengnagel, Tv. Erfelden, 131; 5. Arthur Dichmann, Tv.
Dieburg, 130: 6. Fritz Bambach, Tv. Groß=Gerau, G. Bender,
Tgde. Weiterſtadt, 129; 7. Fritz Bauer, Tv. Eberſtadt, 128; 8. Karl
Lämmermann, Tv. Groß=Gerau, 127: 9. Ernſt Schupp, Tv.
Nau=
heim. 125: 10. Johs. Ganß, Tv. Dieburg, Heinr. Böttiger, Tv.
Pfungſtadt, Heinr, Hofmann, Tv. Wolfskehlen, 123.
Frauen.
Achtkampf 1, Oberſtufe=
1. Lina Bauer, Tſch. Griesheim
148½ P.: 2. Dina Wannemacher, Tgſ. Darmſtadt, 146; 3. Gretel
Fiſcher, Tgm. Beſſungen, 140; 4. Luiſe Niebel, Tgm. Darmſtadt,
139; 5. Gretel Niebel, Tgm. Darmſtadt, 138½; 6. Roſa
Hanne=
mann, Tſch. Griesheim, 137½; 7. Toni Beimert, Tgſ. Darmſtadt,
136½; 7. Luiſe Becker, Tgſ. Darmſtadt, 136½; 8. Hedwig Rett,
Tgſ. Darmſtaot, 135½: 9. Juliane Köppner, Tv. Bensheim, 133;
10. Anna Feldmann, Tſch. Griesheim, 132½.
Achtkampf, Unterſtufe: 1. Gretel Dintelmann, Tv. Ober=
Ram=
ſtadt, 151½ P.; 2. Emmi Röth, Tgſ. Darmſtadt, 144½; 2. Emmi
Schmidt, Tgmd. Sprendlingen, 144½; 3. Eliſ. Reinecken, Tgſ.
Walldorf, 144: 4. Kätha Haas, Tv. Goddelau, 143½; 5. Marta
Laube, Tp. Groß=Gerau, 140½; 5. Lina Guthier, Tv.
Heppen=
heim, 140½; 6. Käthi Exel, Tgſ. Walldorf, 140; 7. Helma Mohr,
Tgm. Beſſungen, 139½; 7. Gretel Müller, Tv. Ober=Ramſtadt,
139½: 7. Anna Schmidt, Tv. Seeheim, 139½: 8. Elſe Hühn, Tv.
Groß=Gerau, 139; 8. Lieſel Jakob, Tgſ. Walldorf, 139; 8. Marie
Koch, Eif. Sp.=V. Darmſtadt, 139: 9. Käthchen Fiſcher, Tv.
Roß=
dorf, 138: 9. Marg. Steller, Tv. Groß=Gerau, 138: 10. Eliſ.
Hechler, Tv. Bensheim, 137½.
Neue deutſche Turner=Beſtleiſtungen.
Bei den Weſtfäliſchen Volksturnmeiſterſchaften in Dortmund
wurden am Sonntag fünf neue D.T.=Beſtleiſtungen aufgeſtellt,
von denen der ewig junge Turnermeiſter Lingnau allein vier
für ſich buchte. Der Dortmunder ſtellte im Kugelſtoßen den Rekord
auf 15.30 Meter und erreichte im beidarmigen Kugelſtoßen 27,93
Meter, faſt den deutſchen Rekord Hirſchfelds (27,96 Meter). Im
beidarmigen Steinſtoßen brachte er es auf 19,36 Meter. Sein
Klubkamerad Großſpitz wartete im beidarmigen Speerwerfen mit
104,95 Meter ebenfalls mit einer neuen Turner=Beſtleiſtung auf.
Heeresmeiſterſchaft im Fünfkampf.
Die Heeresmeiſterſchaft im Fünfkampf, verbunden mit dem
Länderkampf Deutſchland—Finnland, wurde am Sonntag in
Winsdorf mit dem Fechten fortgeſetzt. Sieger in dieſer Diſziplin
blieb Leutnant Naudse (D.), der es auf 13 Siege brachte, vor
Oberleutnt. Heide, Oberltn. Max und Ltn. Dickelacker. Erſt an
fünfter Stelle folgte mit Hauptmann Lundſtroem der erſte
fin=
niſche Teilnehmer.
Unter den am kommenden Samstag, dem 4., und Sonntag,
dem 5. Juli, vom Bund der Deutſchen Reichsbahn=Turn= und
Sportvereine im Stadion der Techniſchen Hochſchule zur
Durch=
führung kommenden Bundesmeiſterſchaften beanſpruchen die in der
Leichtathletik wohl das meiſte Intereſſe. Mit über 250
aktiven Teilnehmern aus allen Teilen des Deutſchen Reiches ſteht
feſt, daß man nicht nur zahlenmäßig, ſondern auch was die
Lei=
ſtungsfähigkeit des Einzelnen betrifft, bei einer Veranſtaltung
zu=
gegen iſt, die wohl als die bedeutendſte in dieſem Jahre in
Darm=
ſtadt auf dieſem Gebiete anzuſprechen iſt, abgeſehen davon, daß
die hieſige Veranſtaltung die gleiche vor drei Jahren in München
bei weitem übertrifft. Die einzelnen Konkurrenzen, Laufen,
Springen, Staffeln, haben eine außerordentlich zahlreiche
Betei=
ligung aufzuweiſen. Alle in der deutſchen Leichtathletik unter
den Aktiven mit an erſter Stelle ſtehenden Sportsleute, wie
Kapp, Zeilhofer Gilch, Löder=München. Gebrüder
Helber und Rohleder=Stuttgart, Furtwängler=
Regensburg, Poppe=Oldenburg, Janzen=Emden. Dierig
Breslau, Albrecht=Mannheim. Rick=Engers u. a befinden
ſich unter den Teilnehmern, ſo daß die einzelnen Kämpfe bei ſehr
guter Beſetzung auch recht intereſſanten Sport verſprechen. Die
zahlreiche Beteiligung macht es erforderlich, ſchon am Samstag
einzelne Entſcheidungen und Vorkämpfe in faſt allen Konkurrenzen
auszutragen. Die Zwiſchen= und Hauptkämpfe finden Sonntag
vormittags und nachmittags ſtatt. Um auch der Darmſtädter
Be=
völkerung die Teilnahme an der in großem Rahmen ſich
abwickeln=
den Veranſtaltung zu ermöglichen, haben die Veranſtalter Wert
auf Feſtſetzung niedriger Eintrittspreiſe im Hochſchulſtadion gelegt.
Schwimmwektkämpfe in Frankfark.
Um die Gau=Meiſterſchaft.
Im Gegenſatz zu den früheren Kämpfen um die
Gaumeiſter=
ſchaft, gab es diesmal keine Einzelkonkurrenzen, ſondern
aus=
ſchließlich Staffelwettbewerbe. Die Grundlage bildeten die
Be=
ſtimmungen zu der deutſchen Vereinsmeiſterſchaft, nach der die
teilnehmenden Vereine in drei Klaſſen eingeteilt wurden. Jede
Klaſſe hatte ein beſtimmtes Staffelprogramm zu erledigen, bei
dem die jeweiligen Mindeſtzeiten feſtgelegt waren. Damit
hat=
ten die Kämpfe auch an Publikumsintereſſe gewonnen, was ſich
auch in dem zahlreichen Beſuch — es waren ungefähr 3000
Zu=
ſchauer anweſend — ausdrückte. Die Ergebniſſe waren:
Klaſſe 1: Geſamtſieger: 1. Frankfurter SC. 287.3 Punkte
2. Jungdeutſchland Darmſtadt 226,3 Punkte; 3. SV.
Offen=
bach 96 146.9 Punkte — Einzel=Ergebniſſe: 10X100 Meter
Freiſtilſtaffel: 1. Jungdeutſchland D. 11.58 Min. 6X100
Me=
ter Rückenſtaffel: 1. SV. Offenb. 96 8:42 Min. 6X200 Met.
Bruſtſtaffel: 1. Erſter Frankf. SC. 19:37 Min. 100, 200, 400,
200, 100 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Jungdeutſchland D. 13:29.3
Min. Doppelte Lagenſtaffel: 1. Erſter Frank. SC. 11:39.5.
Klaſſe 2: Geſamtſieger: 1. Gießener SV. 230.6 Punkte: 2. Rot=
Weiß Darmſtadt 222.7 Punkte; 3. Niederrad 04 166.7 P.
Klaſſe 3: Geſamtſieger: 1. Delphin Frankfurt 235.1 Punkte;
Poſeidon Aſchaffenburg 194.3 Punkte; 3. SV. Wetzlar
188,6 Punkte.
Beite 6
Montag, den 29. Juni 1931
Die negen Deutſchen Sandballmeiſter.
Polizei Berlin bei den Herren.
99
Ue
oridaris Biesau vei den Btürrt.
In Leipzig wurden am Sonntag vor 10 000 Zuſchauern
die erſten Deutſchen Handball=Meiſter im Kampfe der Meiſter der
D.T. und der D. S.B. ermittelt. Bei den Herren kamen die
Sport=
ler zu einem ſchönen Erfolg, der Pol. SV. Berlin konnten den Tv.
Krefeld=Oppum überlegen mit 12:5 (6:3) ſchlagen; dagegen
trium=
phierte im Spiel der Damen der D. T.=Meiſter Vorwärts Breslau,
der den SC. Charlottenburg knapp mit 4:3 (3:1) ſchlagen konnte.
Polizei-SB. Berlin — TV. Kreſeld=Oppun 12:5 (6:3).
In dieſem Spiel zeigte der Pol. SV. Berlin wahre Handball=
Meiſterleiſtungen. Die Kombinationsmaſchine der Poliziſten kam
bald in Schwung, und dann gab es kein Halten mehr. Die
Ber=
liner Mannſchaft hatte keinen Verſager; ſie war ein wirklich
ein=
heitliches Gebilde, das die Zuſchauer durch ſeine vollendete
Spiel=
kunſt geradezu begeiſterte. In der zweiten Halbzeit gaben ſich die
Poliziſten kaum noch aus, ſo überlegen waren ſie ihrem Gegner.
Bei Krefeld war der Sturm ſchwach; er ſpiekte zu langſam und
tändelte zu viel. Die beſten Leute waren hier der Tormann
Clausmann, der rechte Läufer Sommer und der Verteidiger
Winkler. Sehr ſchwach ſpielten die Außenſtürmer. Der Tormann
war an den Treffern des Gegners ſchuldlos, denn alle Tore des
Siegers waren geradezu Schulbeiſpiele für die Kunſt, Tore zu
machen. Bartel verſchaffte den Berlinern in der 2. und 12. Min.
— jeweils nach ſchöner Komibnation — die erſten Treffer. Detges
holte in der 19. Minute einen Treffer für Krefeld auf, aber ſchon
in der nächſten Minute hatte Regehl für Berlin die alte
Tor=
differenz wiederhergeſtellt. Witte ſchoß in der 17. Minute das
vierte, Regehl in der 20. Minute das fünfte Tor für Berlin.
Kre=
felds Verteidiger Winkler verwandelte in der 24. Minute einen
Strafwurf zum Gegentor. In der nächſten Minute brachte Regehl
den ſechſten Treffer an. Kurz vor dem Wechſel holte ſich Krefeld
durch H. Klausmann noch ein Tor. Nach der Pauſe hielt die
Ueberlegenheit der Berliner an. Hinze buchte den ſiebenten
Tref=
fer. Die Weſtdeutſchen kamen nur ſelten einmal zu Angriffen. Bei
einem Durchbruch ſchoß dann H. Klausmann das vierte Gegentor,
Berlin antwortete mit zwei Erfolgen von Wolf und Bartel. Ein
20=Meter=Wurf Detges brachte den Weſtdeutſchen in der 22. Min.
das fünfte und letzte Gegentor ein. Der Reſt der Spielzeit gehörte
wieder ganz den Poliziſten, die durch Regehl, Witte und Hinz noch
zu drei ſchönen Erfolgen kamen.
*R
29. Borwärks Breslan —SC. Charloikenb. 4:3 (3:1).
Breslau eröffnete den Kampf mit der Sonne im Rücken und
drängte den SC. Charlottenburg ſofort zurück. Zunächſt waren
beide Angriffsreihen etwas unſicher. Breslau gewann dann
zu=
erſt mehr Sicherheit, und kam auch in der fünften Minute durch
einen Strafwurf, den die Halbrechte, Frl. Türke, verwandelte, zum
Führungstreffer. Die Berliner Damen griffen energiſch an, aber
ſie konnten die ſtarke Verteidigung des Gegners, die auch die
Ab=
ſeitsregel geſchickt ausnützte, nicht überwinden. Frl. Türke
ver=
wandelte einen Strafwurf zum 2:0 für Breslau und erhöhte auf
3:0. Dieſes Ergebnis machte die Damen des SC. Charlottenburg
nervös; ihr Sturm ſpielte jetzt ſehr eigenſinnig und verlor
da=
durch noch mehr an Durchſchlagskraft. Immerhin glückte ihnen
aber doch in der 13. Minute durch einen geſchickten Bodenwurf
von Frl. Bechthold der erſte Erfolg. Dabei blieb es trotz
zeit=
weiliger Ueberlegenheit Berlins bis zur Pauſe. Nach
Wieder=
beginn drängte der SC. Charlottenburg erneut; aber jetzt war
ſeine Zuſammenarbeit zu ungenau. Breslau kam durch Frl. Türke
zu einem vierten Erfolg. Erſt jetzt fand ſich Berlin beſſer und
drängte nun auch bis zum Schluß. Es gelangen auch durch Frl.
Reichard zwei weitere Gegentore, und um ein Haar wäre auch
noch der an ſich verdiente Ausgleich gefallen. — Lindner=Leipzig
leitete das Spiel gut.
Erfolgreiche Schleſienfahrt
der füddeutſchen Handball=Elf.
In Oppeln 14:1-Sieg über Oberſchleſien.
Eine ſüdeutſche Handball=Auswahlmannſchaft, gebildet aus
den Vereinen S.=V. 98 Darmſtadt, Sppg. Fürth und München
1860, trug am Samstag und Sonntag in Schleſien zwei Spiele
aus. Das erſte Spiel führte die Süddeutſchen am Samstag abend
in Oppeln vor 3000 Zuſchauern mit einer Auswahlmannſchaft
von Oberſchleſien zuſammen. Die Süddeutſchen ſiegten ſicher mit
14:7 (Halbzeit 7:3). Sie ſtellten die einheitlichere, techniſch
beſ=
ſere und körperlich ſtärkere Mannſchaft. Der Sieger wußte
durch ſeine langen Flankenbälle beſonders zu gefallen. Im
An=
griff, der muſtergültig zuſammenarbeitete, waren Feick, Zacherl
und Fiedler die erfolgreichſten Leute. Bei den Oberſchleſiern
war die Läuferreihe ſchwach, der Sturm ſpielte zu engmaſchig.
Beſter Mann der Elf war Jüttner, der auch die meiſten
Gegen=
tore auf ſein Konto brachte. — Das Spiel wurde leider gegen
Schluß durch die früh hereinbrechende Dunkelheit beeinträchtigt.
Bis dahin war es durch ſein Tempo und durch die famoſen
Lei=
ſtungen der Süddeutſchen eine Propaganda für den Handball,
wie man ſie ſich wirkungsvoller kaum vorſtellen konnte.
Gegen Südoſt 13:6.
Von Oppeln aus begab ſich die ſüddeutſche Handball=
Reprä=
ſentative nach Breslau, wo ſie am Sonntag bei ſehr heißem
Wet=
ter im Sportpark Breslan=Grüneiche vor 4000 Zuſchauern gegen
die Verbandsmannſchaften von Südoſtdeutſchland antrar. Auch
hier konnte die ſüddeutſche Mannſchaft mit 13:6 (Halhzeit 7:2)
Treffern einen überlegenen Sieg feiern. Die Süddeutſchen
führ=
ten ein techniſches hochſtehendes Spiel vor. Die ganze Mannſchaft
arbeitete vorbildlich zuſammen und verſtand es auch, die
gege=
benen Torchancen zu nützen. Die Schleſier kämpften verbiſſen,
waren aber in ihrem Spiel zu primitiv und kamen ſo nur
gele=
gentlich zur Geltung. Bei den Süddeutſchen zeichneten ſich
beſon=
ders der Mittelſtürmer Hauptenbuchner=München und der
Links=
außen Feick=Darmſtadt aus. Sie waren auch an den Treffern am
ſtärkſten beteiligt.
Handball=Ergebniſſe.
Erſte „deutſche” Meiſterſchaft in Leipzig: Männer: Polizei
Berlin — TV. Krefeld=Oppum 12:5. Frauen: SC.
Charlotten=
burg — TV. Vorwärts Breslau 2:4. Repräſentativſpiele: In
Oppeln: Süddeutſchland — Oberſchleſien (Sa.) 14:7. In
Bres=
lau: Süddeutſchland — Südoſtdeutſchland 13:6. Privatſpiele:
Rot=Weiß Frankfurt — Polizeiſportverein Darmſtadt 7:8.
Handball im Odenwaldgau der 2.T.
Kirch=Brombach U/II—Steinbach II 4:1 (2:1)
Kirch=Brombach I—Steinbach I 11:3 (5:2).
Im erſten Spiel zeigte ſich Kirch=Brombach leicht überlegen
durch beſſere Schußkraft und geſchickteres Stellungsſpiel. — Im
Spiel der Erſten blieb K. ſtets im Vorteil, was das Ergebnis
deutlich zum Ausdruck bringt.
Der Deutſche Fußballmeiſter geſchlagen.
Rol-Weiß Frankfurk —- Herkha-B5C. 5:4 (3:2).
Das Jubiläumsſpiel anläßlich ſeines 30jährigen Beſtehens
brachte dem SC. Rot=Weiß Frankfurt in jeder Hinſicht einen
ſchönen Erfolg ein. 12 000 Zuſchauer waren zum Frankfurter
Stadion gekommen, und dieſe Maſſen ſahen einen feſſelnden
Kampf, der ſchnell war, aber auch techniſch gute Leiſtungen
brachte. Berlin trat ohne Lehmann und Stahr, ſonſt aber mit
ſeiner kompletten Meiſterelf an. Rot=Weiß lieferte wieder
ein=
mal eine ſehr feine Partie, die ihm auf Grund ſeiner beſſeren
deer erſten Halbzeit auch einen knappen, aber ver=
Leiſtungen in
dienten 5:4=(2:2)=Sieg eintrug. In der erſten Halbzeit war Rot=
Weiß ſtändig leicht überlegen, und nach einer halben Stunde
la=
gen die Frankfurter bereits 3:0 in Führung. Das erſte Tor
fabrizierte der Hertha=Verteidiger Wilhelm ſelbſt, er ſchlug einen
Diagonalſchuß Strehles ins eigene Mal. Dietzel erhöhte nach
ſchöner Vorlage von Rutz in der 21. Minute auf 2:0, und der
Rechtsaußen Scholz fügte in der 28. Minute den dritten Treffer
an. Zehn Minuten ſpäter lenkte der Mittelſtürmer Herthas,
Ap=
pel, einen Ball über Kreß hinweg zum erſten Gegentor ein und
kurz vor der Pauſe ſchoß Kirſey nach feiner Flanke von Ruch den
zweiten Gegentreffer. Nach der Pauſe lief Hertha zu einer feinen
Form auf. die Berliner waren jetzt auch meiſt leicht überlegen.
Zunächſt kam Frankfurt noch durch Rutz zu einem vierten Treffer.
In der 15. Minute ſchoß dann Kirſey nach Täuſchungsmanöver
von Appel das dritte Tor für Berlin, und in der 20. Minute
fiel durch einen placierten Straſſtoß von Liskow der Ausgleich.
In der Schlußminute hielt Berlins Mittelläufer Müller, den
r=
Frankfurter Rutz im Sirafraum feſt, der Schiedsrichter Müll=
Griesheim verhängte einen Elimeter, den Rutz zum
ſiegbringen=
den Treffer für Frankfurt verwandelte.
Die hunderiſte Begegnung
Club — Kleeblatt 2:1.
Das Privatſpiel zwiſchen den beiden alten Hochburgrivalen
Spvg. Fürth und 1. FC. Nürnberg, das am Sonntag in Fürth
vor 7000 Zuſchauern zum Austrag kam, trug den Charakter eines
Jubiläumsſpiels, denn es war die hundertſte Begegnung dieſer
beiden traditionsreichen Mannſchaften. Den Charakter eines
Freundſchaftsſpiels hatte das Treffen allerdings nicht, denn es
wurde von beiden Seiten reichhaltig rauhbeinig geſpielt. Leider
hatte das Spiel in Behm V.f.R. Fürth auch noch einen völlig
unzulänglichen Schiedsrichter der durch ſeine kleinlichen
Ent=
ſcheidungen Zuſchauern und Spielern auf die Nerven ging.
Der Sieg des Clubs war auf Grund ſeiner beſſeren
Lei=
ſtungen in der erſten Halbzeit verdient. Die Nürnberger
dräng=
ten während dieſer Spielphaſe die Kleeblättler faſt zurück, kamen
aber erſt in der 38. Minute zum Führungstreffer, der von dem
jungen Mittelſtürmer Friedel auf gutes Zuſpiel von Schmidt hin
erzielt wurde. Drei Minuten ſpäter kam Fürth zum Ausgleich,
Torſchütze war Frank. Nach der Pauſe wurden die Fürther
beſ=
ſer, ſie ſpielten jetzt auch überlegen, konnten aber die gute
Ab=
wehr des Clubs nicht mehr ſchlagen. Der entſcheidende Treffer
fiel zehn Minuten vor Schluß aus einem Strafſtoß von Kalb, den
der alte Internationale aus 18 Meter Entfernung unhaltbar
an=
brachte.
In Michelſtadt
Stukigatker Kickers — 35B. Frankfurk 4:2 (3:2).
Im Stadion zu Michelſtadt lieferten ſich am Sonntag vor
2000 Zuſchauern die Mannſchaften von FSV. Frankfurt und
Stuttgarter Kickers, die für einige Tage Gäſte des ſchönen
Städt=
chens im Odenwald geweſen waren, ein intereſſantes,
tempera=
mentvolles Freundſchaftsſpiel. Die Kickers gewannen mit 4:2
(3:2), jedoch hätte ein Unentſchieden dem Verlauf des Spieles
und den Leiſtungen der Mannſchaften eher entſprochen. Frankfurt
litt unter dem vorzeitigen Ausſcheiden der verletzten Spieler
Mihm und Knöpfle, außerdem waren der Tormann Blaimer
und die beiden Verteidiger recht ſchwach. Stuttgart übernahm
in der 12. Minute durch Buhl die Führung. Zwei Minuten
ſpäter erzielte Frankfurt nach ſchöner Kombination durch Mihm
den Ausgleich. Aus klarer Abſeitsſtellung ſchoß Welz ein
zwei=
tes Tor für Kickers, und nach einem Eckball für Stuttgart fügte
Mautz den dritten Treffer an. 5 Minuten vor der Pauſe
ver=
beſſerte Gölz das Ergebnis auf 3:2. Nach der Pauſe lag der FSV.
mehr im Angriff, aber ſeine beiden Außenſtürmer hatten viel
Schußpech. Stuttgart war glücklicher, Mautz ezielte 5 Minuten
vor Schluß aus einem Gedränge heraus den 4. Treffer.
Schieds=
richter Zeng=Egelsbach war recht ſchwach.
Fußball=Ergebnifſe.
Süddeutſchland.
Aufſtiegsſpiele: Gruppe Main; Germania 94 Frankfurt
FSV. Heuſenſtamm (Sa.) 3:0. Viktoria Kahl — Sp.Vg. 02
Griesheim 0:2. Entſcheidungsſpiele um den 10. Bezirksligaplatz:
Gruppe Württemberg: In Heilbronn: VfR. Heilbronn—
F. Vg. Mühlacker 2:1. Gruppe Baden (Wiederholung):
In Lahr: Freiburger FC. — FV. Offenburg 4:2. Gruppe
Nordbayern (Wiederholung): In Schweinfurt: FC.
Bayreuth — FSV. Nürnberg 7:1. Gruppe Saar: In
Neun=
kirchen: VfB. Dillingen — Phönix Kaiſerslautern 1:2.
Repräſen=
tativſpiele: In Pirmaſens: Gruppe Saar — Gruppe Rhein 3:2.
In Freiburg: Freiburg — Karlsruhe 3:9. Geſellſchaftsſziele:
Rot=Weiß Frankfurt — Hertha=BSC. Berlin 5:4. FSV.
Frank=
furt — Kickers Stuttgart 2:4. Sp.Vg. Fürth — 1. FC. Nürnberg
1:2. FC. Villingen — VfB. Stuttgart (Sa.) 4:5. Schwenningen=
Troſſingen — VfB. Stuttgart 1:7. Bäyern Hof — Linz=Urfahr 4:0.
Länderſpiel.
In Stockholm: Schweden — Dänemark 3:1.
Frankfurker Tenniskurnier.
Am Sonntag wurde das Allgemeine Frankfurter
Tennistur=
nier bei guten Wetterverhältniſſen zu Ende geführt. Die
Ueber=
raſchung des Tages bildete der Frankfurter Erwen, der im Herren=
Einzel den deutſchen Juniorenmeiſter Kleinlogel=Darmſtadt
in einem unheimlichen Tempo mit 6:4 6:1 6:3 im Finale
nieder=
kanterte. Vorher hatte der Darmſtädter den Frankfurter Henke
mit 1:6 7:5 7:5 nach einem hartnäckigen Kampfe aus dem Rennen
geworfen, während Halberſtadt=Frankfurt gegen Erwen bei dem
Stande von 6:3 für Erwen aufgegeben hatte. Im Damen=Einzel
blieb Frl. Fiſcher=Darmſtadt gegen die Frankfurterin Frl.
Kraft mit 6:3 6:3 6:1 in der Vorſchlußrunde erfolgreich. Auf der
anderen Seite qualifizierte ſich, Frl. Menges=Fr. mit einem 5:7
6:4 6:1=Ergebnis gegen Frau Hoeſch=Fr. für die Erdrunde.
Sie=
gerin wurde Frl. Menges, die Frl. Fiſcher 6:2 6:0 abfertigte. Wie
im Herren=Einzel gab es auch im Herren=Doppel eine
Ueberraſch=
ung. Hier wurde das favoriſierte Paar Erwen/Kleinlogel ſchon in
der Vorſchlußrunde von der Wiesbadener Kombination v. Knoop=
Hammacher mit 6:1 4:6 6:3 geſchlagen. In der oberen Hälfte
blieben Henke/Halberſtadt leicht mit 6:2 6:1 gegen Claß/Müller
ſiegreich. Den Schlußkampf gewannen dann Henke/Halberſtadt—
Hammacher/von Knoop mit 6:2 6:1 6:4. Das Gemiſchte Doppel
ſah im Finale das Paar Menges/Baun mit 6:4 6:4 erfolgreich
gegen Frl. Leefeldt/Salmony, die vorher Frl. Huck/Mann nach
erbittertem Widerſtand mit 13:11 6:4 niedergerungen hatten.
Frl. Menges/Baun hatten Frau Hoeſch/Endries mit 7:5 6:4
aus=
geſchaltet. Die Entſcheidung im Damen=Doppel mußte infolge
der vorgerückten Zeit auf Montag verlegt werden.
Nummer 178
Dionns gewinnk das Deutſche Derby.
Die Hamburg=Horner Bahn war am Sonntag der Schauplatz
des größten deutſchen Pferdeſportereigniſſes. Tauſende von
Zu=
ſchauern bevölkerten ſchon frühzeitig bei herrlichſtem
Sommer=
wetter die Rennbahn. Es bot ſich ein geradezu phantaſtiſches Bild:
die fabelhafteſten Damenmoden waren zu ſehen; im Kontraſt dazu
ſtanden die Herren mit ihren ſteifen grauen Hüten und den
dunk=
len Anzügen. Es lag eine große Spannung in der Luft, da in
dieſem Jahre niemand wußte, wer bei dem unſicheren
Derbyjahr=
gang eigentlich das beſte Pferd war. So kam es auch, daß ſich 17, In Parit
Pferde an den Start begaben, unter ihnen allerdings ſechs der) fder 7
kraſſeſten Außenſeiter. Doch bald wandten ſich die meiſten Sym n. 9
pathien Dionys aus dem Stalle Graditz zu, der ja in letzter Zeit / , geichte
verblüffende Erfolge durch Sichel erzielen konnte. Man wußte, ſiegt,
daß das ſtaatliche Geſtüt in Otting einen Trainer von Form hat, ſen Gar
der kein Pferd ohne ſtarke Siegeschancen auf die Bahn ſchickt.
verſt
Der Rennverlauf.
i Frod
eitete.
Die Pferde waren ſchnell in die Startrichtung gebracht, nur in wei
Adrienne tänzelte etwas nervös. Als die Glocke ertönte, über= engen
nahmen Granville, Dionys, Groll und Reichswehr auf dem durch
Frank=
die Sonne ſehr harten Geläuf die Führung; in einer 2. Gruppe
folgten Filmenau, Miſſouri, Kavalleriſt; als letzte liefen
Aga=
ſichnet
ton und Sonnenglaube. Am erſten Bogen unternahmen Oſtade
und Kavalleriſt, die gut nach innen kamen, einen energiſchen” ſe)
Vorſtoß, der die beiden Pferde etwas nach vorn brachte. In der onlalde
blein=
Mitte der Gegenſeite ging Kavalleriſt mit einer halben Länge, ſoße g
Vorſprung an die Spitze vor Oſterfreude, Dionys und Granville.
Es folgten in längerem Abſtand Maſaniello, Groll und Agathon, ſtel.
Sonnenglaube lag immer noch an letzter Stelle. Die letzten 100 9
Meter entwickelte ſich ein Duell zwiſchen den allein vorgegan=” ſiüt
unn
genen Dionys, Genio, Adrienne, Granville, Miſſouri und
Prie=
ſter, aus dem Dionys, dann von Böhlke mit der Peitſche angetrie= ei
ſich und
ben, als Sieger hervorging. Zweiter wurde Adrienne vor
Miſ=
ſouri, Granville, Sonnenglaube und Kavalleriſt. Die Zeit von
Dionys von 2:35,4 für die 2400 Meter iſt in Anbetracht der all= rde
gemein ungewiſſen Verfaſſung des Derbyjahrganges als recht gut fde
zu betrachten. Der Richterſpruch lautete 2—2½ Kopflänge.
ſich
In Dionys gewann ein Pferd, das wohl den Sieg verdient
hat. Es iſt durchaus nicht der beſte Vertreter des deutſchen Turfs,
jedoch der vielleicht würdigſte Repräſentant des diesjährigen
Derbyjahrganges.
Ingend=Preis. Zweijährige. 3200 Mk., 1000 Meter: 1
Trauns Chryska (Haynes). — Ulrich von Oertzen=Rennen. 6000 mehr
Mk., 1600 Meter: 1. Graditz” Viadukt (Huguenin), 2. Tantris,
3. an der Wien. — Hammer=Rennen. 3200 Mk., 1400 Meter:
1. Graditz' Altenſtein (Zehmiſch). — Deutſches Derby. 3jährige
Hengſte und Stuten. 100 000 Mk., 2400 Meter: 1. Graditz‟
Dio=
nys (Böhlke), 2. Adrienne, 3. Miſſouri, 4. Granville. Toto:
28; Platz: 15, 37, 23, 21. 2—2½ Kopf. Ferner: Vierzeiler,
Ka=
valleriſt, Sonnenglaube, Maſaniello, Genio, Agathon,
Keller=
mann, Groll, Oſtade, Prieſter, Oſterfreude, Reichswehr, Filmenau.
— Jenfelder Ausgleich. 3200 Mk., 1600 Meter: 1. Metzners
Sternkarte (Schramm), 2. Jlos, 3. Le Mauvais, 4. Windroſe.
Toto: 444; Platz: 71. 16, 14. 16. 34—2 Lg. — Horner Ausgleich.
6000 Mk., 2100 Meter: 1. Matthieſſens Adebar (Printen), 2.
He=
rodias, 3. Faro. Toto: 53; Platz: 13, 13. 12. Hals— Lg. Ferner
liefen: Sterneck, Linz, Georgia, Anskar, Ria. — Oleander=Rennen.
3200 Mk., 1200 Meter: 1. Lucas Paſtete (Wermann).
Derby ſiegk im Spring=Derby.
Auf dem ſchönen Turnierplatz in Klein=Flottbeck bei Hamburg
gelangte am Samstag das traditionelle Deutſche Springderby zum
Austrag. Die Teilnehmerzahl blieb mit nur 32 erheblich hinter
der des Vorjahres zurück. Der Kurs über die 16 Hinderniſſe war
äußerſt ſchwierig, was ſchon allein aus der Tatſache erhellt, daß
keiner der Teilnehmer ohne Fehler abkam. Sieger blieb der
kapi=
tale Springer Derby unter Oblt. Haſſe mit ſieben Fehlern vor
Baccarrat (Oblt. Momm) und Chineſe (Oblt. v. Noſtitz=Wallwitz),
die ſich mit je acht Fehlern in den zweiten Platz teilten. „Derby
hat damit die wertvolle Trophäe zum zweitenmale gewonnen
nachdem ihm bereits im Jahre 1929 ein Sieg glückte.
Unfall beim Baden=Badener Bergrennen.
Naturgemäß brachte man beim Baden=Badener
Automobil=
turnier dem über 10 Kilometer führenden Bergrennen ein
geſtei=
gertes Intereſſe entgegen. Tauſende von Zuſchauern umſäumten
die nach dem Kurhaus Bühlerhöhe führende Rennſtrecke.
Bedauer=
licherweiſe blieb in dieſem Jahre das Rennen von Unfällen nicht
verſchont. Beim Training erlitt der Münchener Klopfer in einer
abſchüſſigen Kurve Reifendefekt und ſtürzte die Böſchung hinab,
wenig ſpäter war es Graf Hardegg, deſſen Wagen ſich an derſelben
Steile mehrmals überſchlug. Während Klopfer noch mit
verhält=
nismäßig leichten Verletzungen davon kam, waren die ſeines
Bei=
fahrers ſchwerer Natur. Graf Hardegg erlag einem
Schädelbruch. Dieſe Unglücksfälle führten offenſichtlich dazu,
daß man das Tempo nicht allzu ſehr forcierte. Nach der Abſage
Caracciolas und dem Fernbleiben weiterer Mercedes=Fahrer
wurde das ganze Rennen eine einſeitige Angelegenheit von
Bu=
gatti. Hier fuhr von Morgen mit 80,5 Std.=Km. und 7:27,1 Min.
die beſte Zeit des Tages. v. Stuck, der ſich ebenfalls eingefunden
hatte, gab infolge Behinderung durch einen Zuſchauer auf der
Rennſtrecke auf.
Bei der Baden=Badener Geſchicklichkeitsprüfung wurde der
Darmſtädter Hedderich auf BMW. Vierter.
Schwere Stürze beim „Rundſtreckenrennen im Pfälzer Wald”.
Das vierte Rundſtreckenrennen im Pfälzer Wald bei
Land=
ſtuhl hatte angeſichts des herrlichen Sommerwetters einen
Maſ=
ſenbeſuch gefunden. Leider befand ſich die 10,35 Kilometer lange
Strecke in einem ſehr ſchlechten Zuſtand. Nicht nur durch
Schlag=
löcher, ſondern auch durch rieſige Staubentwicklung wurden die
Fahrer ſtark gefährdet. Bedauerlicherweiſe kam es denn auch bei
dem Rennen der Lizenzfahrer in der 500er=Klaſſe, zu einem
ſchwe=
ren Maſſenſturz. Der Ludwigsburger Moll kam zu Fall, und
über ihn ſtürzten Mühlbacher=Nürnberg, Lang=Cannſtadt und
Ketterl=Oggersheim. Während Moll ſelbſt kaum verletzt wurde
und Mühlbacher mit leichteren Verletzungen davonkam, mußten
Lang und Ketterl mit ſchweren Schädelbrüchen ins Krankenhaus
eingeliefert werden. Alle übrigen Konkurrenzen wickelten ſich
ohne Unfälle und Zwiſchenfälle ab. Bei den zuerſt geſtarteten
Ausweisfahrern, deren Strecke über 5 Runden (51,75 Kilometer)
ging, ſiegte der Mettlacher Joſef Wolff mit 32:46 Min., kam alſo
auf den ausgezeichneten Durchſchnitt von 95 Kilometern. Er
war damit faſt ebenſo ſchnell wie der Beſte des Tages überhaupt,
Pätzold=Köln, der einen Durchſchnitt von 95,1 Kilometer erreichte,
allerdings über die doppelt ſo lange Strecke von 103,5 Kilometern.
Großer Preis von Europa für Motorräder.
Ein verhältnismäßig ſchlechter Publikumserfolg war der
Motorradrennen am Sonnrag auf der Rennbahn von Lings=
Monthléry um den Großen Preis von Europa beſchieden. Der
Kölner Soenius war in der 500er=Klaſſe auf Motoſaccho geſtartet.
Aber ein Defekt warf ihn ſchon nach 5 Runden aus dem Rennen.
Der NSU=Fahrer Roland wurde durch ſturz ſchon in der dritten
Runde zur Aufgabe gezn ungen. Hunt, der Doppelſieger der
eng=
liſchen Touriſt Trophy, kam zu einem leichten Erfolg in der 500=
Kbzm.=Klaſſe. Nott gewann das Rennen der 350=Kbzm.=
Ma=
ſchinen, und in der Kategorie bis 250 Kbzm. blieb Graham
Wal=
ker erfolgreich. Bei den kleinen Maſchinen ſicherte ſich
Fenil=
hough vor dem DKW.=Fahrer Iwan=Goor einen kleinen
Vor=
ſprung.
mmer 178
ie deutſchen Frauenſiegen in Paris
Seite 7
im Leichkathlekik Länderkampf mit
54,5: 43,5 Punkken.
Gchs
In Paris wurde am Sonntag der erſte Leichtathletik=
Länder=
en Syaunff der Frauen zwiſchen Deutſchland und Frankreich
ausge=
ter Zarngn. Da bekannt war, daß das Leiſtungsvermögen der
deut=
wußichtet Leichtathletinnen weſentlich über dem der franzöſiſchen
Da=
um honmüliegt, ließ ſich Deutſchland bei dieſem Kampf nur mit einer
ickt, ſtweſen Garnitur vertreten. Es war eine weſtdeutſche
Vertre=
uu verſtärkt durch einige ſüddeutſche Damen, die den
franzö=
iſihn Frauen eine klare Niederlage von 54,5 zu 43,5 Punkten
19. nueretete. Mit ſeiner erſten Garnitur hätte Deutſchland natürlich
ie überiiſte weit höheren Sieg erzielt, es hätte dann kaum die
über=
em durschſchenden Niederlagen in den Laufkonkurrenzen gegeben, durch
Gruppütz Frankreich diesmal zu ſeinen meiſten Punkten kam.
Ag Der Länderkampf war mit annähernd 4000 Perſonen aus=
Oſtagenechnet beſucht. Beim Einmarſch der deutſchen Damen gab
koiſches enen ſehr herzlichen Beifall. Nach dem Abſpielen der beiden
In dſchaionalhymnen tauſchten die Mannſchaftsführerinnen, Frl.
Länd qulein=Deutſchland und Mlle. Radideau=Frankreich
Blumen=
ranvilſtrüuße aus, eine Geſte, die wiederum vom Publikum mit ſehr
gathae ohlftem Beifall quittiert wurde.
bten 1. Die Kämpfe brachten einige Ueberraſchungen. Frankreich
rgegackmſt in den Läufen beſſer ab, als man erwartet hatte. So
Prigenn Frl. Radideau das 80=Meter=Laufen in 10,4 Sek. vor
getricß il Erfling, Frl. Battu brachte die 1000 Meter in 3:12,6 Min.
Miim ſich und Frl. Conbernoux holte ſich die 80 Meter Hürden
it vomup vor Frl. Haux=Frankfurt in der neuen franzöſiſchen
der allä jürdzeit von 12,8 Sekunden. Die einzige Laufkonkurrenz
icht gup une für Deutſchland von Frl. Lorenz=Frankfurt gewonnen, die
ge, ar3 200 Meter=Laufen ſicher an ſich brachte. Dann ſiegten die
verdienteeutchen Damen aber auch in der Staffel und in den meiſten
TurfsSu= und Sprungkonkurrenzen. Im Kugelſtoßen ſtellte Frl.
ährigeeulein ſogar einen neuen Weltrekord auf, ſie verbeſſerte
zneeigene Welthöchſtleiſtung um 3 cm. auf 12,88 Meter.
ſeter: 1 Trotz der Ueberraſchungen bei den Laufwettbewerben ſtand
h. 600ſee Sieg der deutſchen Damen von der dritten Konkurrenz ab
ontriiü nehr in Frage.
Die Ergebniſſe:
eter!
Zjährie
190 Meter: 1. Radideau=F. 10,4 Sek., 2. Erfling=D. 1 Meter
22
Dieuük. 3. Velu=F., 4. Hausmann=D.
Toto / 100 Meter: 1. Lorenz=D. 26,2 Sek., 2. Erfling=D. 2 Meter
ler, Kaumük. 3. Conſolin=F., 4. Carne=F.
Kelley 1000 Meter: 1. Batu=F. 3:12,6 Min., 2. Lenoir=F., 7 Meter
lmenauwitk. 3. Werkmeiſter=D. 15 Meter zurück. 4. Wever=D. auf=
Netznersesden.
Frl. Lorenz.
Frl. Heublein.
Kugelſtoßen: 1. Heublein=D. 12,88 Meter (
Welt=
rekord), 2. Link=D. 10,69 Meter, 3. Velu=F. 9,68 Meter, 4.
Radideau 9,29 Meter.
Speerwerfen: 1. Warmier=F. 34,03 Meter, 2. Link, 3. Haux=D.
4. Behr=F. (keine Weiten angegeben).
Diskuswerfen: 1. Heublein=D. 35,17. Meter, 2.
Kre=
wett=D 33,16 Meter, 3. Velu=F. 33,02 Meter, 4. Warmier=F.
27,59 Meter.
Weitſprung: 1. Schlarp=D. 5,26 Meter 2. Horchler=D.
4,90 Meter, 3. Jakob=F., 4.88 Meter, 4. Behr=F. 4,87 Meter.
Hochſprung: 1. Laudre=F. und Horchler=D. je 1,46
Meter, 3. Link=D. 1,39 Meter, 4. Gruß=F. 1,35 Meter.
Geſamtergebnis: Deutſchland 54,5 P., Frankreich 43,5 P.
Main=Heſſens
Leichkakhlekik-Meiſterſchaften.
5 Tilel gehören Darmſtädtern.
Metzner läuft 400 Meter in 48,8 Sekunden!
Im Frankfurter Stadion wurden am Samstag und Sonntag
leichtathletiſchen Meiſterſchaften des Bezirks Main=Heſſen
zetragen, die in jeglicher Hinſicht einen befriedigenden
Ver=
fnahmen. Die gebotenen Leiſtungen ſtanden durchweg auf ſehr
he Stufe, obwohl die große Hitze den Aktiven ſehr ſtark zuſetzte.
üie beſte Leiſtung des Tages vollbrachte der Eintrachtler
Metz=
der die 400 Meter ohne ernſthafte Konkurrenz auf der
Außinbahn in 48,8 Sekunden lief und damit die beſte diesjährige
Zeit herausholte. Auch in allen anderen Konkurrenzen
Hoch=
pig und Diskuswerfen ausgenommen, ſtanden die Leiſtungen
iw juter Stufe. Bedauerlich war an beiden Tagen der ſchwache
Beſüh. — Bei den Damen fehlten die beim Länderkampf in
Pars tätigen Frankfurterinnen Frl. Fleiſcher, Lorenz und Haux,
wrdrch hier nicht die gewohnten Leiſtungen erreicht werden
eLoaſten.
Die Ergebniſſe:
berren: 100 Meter: 1. Welſcher 10,8: 2. Mährlein 10,9;
Nermann 11,0, alle Eintracht Frkf. 200 Meter: 1. Mährlein=
nahEäſracht 22,0; 2. Kurz=BSC. Offenbach 99 22,2; 3. Niermann=
„Eättracht 22,8. 400 Meter: 1. Metzner=Eintracht 48,8; 2.
Mertens=
hältIGSV. 50,0; 3. Jonas=JG.=SV. 50,2. 800 Meter: 1. Stepp=
Sſ. Darmſtadt 1:58,8; 2. Jordan=Eintracht 1:59,3; 3. Knöckel=
SC Frankf. 1880 2.:00. 1500 Meter: 1. Blind=Rotweiß Darm=
4:14,3; 2. Wöll=JG.=SV. 4:17,8: 3. Lohberger=Eintracht
198. 5000 Meter: 1. Schilgen=ASC. Darmſtadt 15:55,6;
ahree Ha bich=SV. 98 Darmſtadt 16:13; 3. Siegel=TV. Mörfelden
1621: 4. Lindner=SV. 98 16:37. 10 000 Meter: 1.
Lind=
inn eᛋ=SV. 98 34:40; 2. Siegel=Mörfelden 34:47,4; 3. Klein=JG.=
funde, S. P 35:49,2. 10 000=Meter=Gehen: 1. Orth 56:25 Min.; 2.
Cey=
deinom 57:24 (beide Hotg Frkf.); 3. Wenninger=Groß=Steinheim
89. 110 Meter Hürden: 1. Welſcher=Eintracht 15,4; 2. Sack=
Eimracht 16,5; 3. Schwethelm=SV. Wiesbaden 17,0. 400 Meter
„Hüten: 1. Schwethelm=SV. Wiesbaden 56,9; 2. Mott=Eintracht
571 3. Schneider=BSC. 99 Offenb. 59,3. 4X100=Meter=Staffel:
Entracht 42,4: 2. SV. 98 Darmſtadt 44, 2; JG.=SV. 46,8.
9.4290 Meter: 1. JG.=SV. 3:27; 2. Eintracht 3:28; 3. S V. 98
Damſtadt 3:32,3. 4X1500 Meter: 1. Eintracht 17:59,2;
2 lurnerbund Wiesbaden 18:18,8: 3. SC. Wiesbaden 18:44,1.
Kulſtoßen: 1. Schneider=Opel Rüſſelsheim 14,28 Meter; 2.
Berg=
we Sl Frkf. 1880 13,71 Meter: 3. Leuchs=ASC. Darmſtadt 12,62
Metr. Diskuswerfen: 1. Steinbrenner=Eintracht 38,30 Meter;
inders=Eintracht 37,61 Meter:; 3. Schneider=Rüſſelsheim 37,47
Mietr. Speerwerfen: 1. Dr. Ebner=Mainz 05 56,01 Meter;
Leff=ASC. Darmſtadt 53,64 Meter; 3. Krichel=SV. 98
Dimſtadt 50,50 Meter. Hochſprung: 1. Streib=SV. Wiesbaden
1,65Meter; 2. v. Berg=TSV. Meſſel 1.,62 Meter; 3.
Deppen=
iſck=ASC. Darmſtadt 1,60 Meter. Stabhochſprung: 1. Reeg=
O Rüſſelsheim 3.60 Meter; 2. Stahl=TSV. Langen 1862 3.20
Metr: 3. Grabke=Eintracht 3,20 Meter; 4. Hartmann=Eintracht
3..10 Meter. Weitſprung: 1. Haſſinger=Eintracht 6,84 Meter;
2 Ehneider=BSC. 99 Offenbach 6,37 Meter; 3. Steinhardt=
EJ. Darmſtadt 6,28 Meter. Dreiſprung: 1. Sack=Eintracht 12.92
Mitt: 2. Deppenbrock=ASC. Darmſtadt 12,80 Mtr.; 3.
Litzin=
ger/Poſt Frkf. 12,70 Meter. Dreikampf Alte Herren: Klaſſe A:
1. leisdorf=JG.=SV. 1243,40 Punkte; Klaſſe B: 1. Angſtmann=
Einracht 1519,70 Punkte; Klaſſe 5: 1. Wöbke=SV. 98
Darm=
ſtrd 909,10 Punkte.
Bernhardt=Eintracht 13.1. 200
Frauen: 100 Meter:
Stepp. 2:35,
Meter: 1. Ewe=Eintracht 27,9. 800 Meter:
2. tulay. 3. Späth (alle 98 D.) 4X 100 Meter: 1.
Ein=
tradt 52.9, 2. SC. 1880 52,9; 3. JG.=SV. 52.9 (beide Handbreite
zurick). Diskuswerfen: 1. Reuter=SC. Frankfurt 1880 34,83 Mtr.
Hocſprung: 1. Jack=SC. 1880 1.35 Meter. Speerwerfen: 1. Mül=
lerEintracht 26,69 Meter. Ballweitwerfen: 1. v. Hayn=TSG
Rocheim v. d. H. 59,90. Weitſprung: 1. Hermann=JG.=SV. 4,95.
Flnfkampf: 1. Kalk=JG.=SV. 224 Punkte. Kugelſtoßen: 1. v.Hayn=
Ts6. Rodheim 10,38 Meter.
Der Leichtathletikkampf Baden—Elſaß in Freiburg endete mit
eüntn Unentſchieden von 70:70 Punkten. Der anſchließend
aus=
gingene Fußball=Städtekampf Freiburg=Karlsruhe brachte der
Kalsruher Elf einen hohen 9:3 (5:0) Sieg.
Deulſche Athletikſiege in Amſterdam.
Wegner=Halle ſpringt Rekord. — 4,12 Meter Stabhochſprung.
Das internationale Leichtathletikfeſt im Olympiſchen Stadion
zu Amſterdam, an dem Athleten aus Schweden, Norwegen,
Hol=
land, Belgien, Finnland, Frankreich, Polen und Deutſchland
teil=
nahmen, brachte vor 10 000 Zuſchauern äußerſt ſpannende Kämpfe
und zum Teil auch hervorragende Leiſtungen. Die deutſche
Expe=
dition, ohne Körnig und Nöller, konnte einige ſehr ſchöne Erfolge
erzielen. Bemerkenswert iſt vor allem die Leiſtung von Wegner=
Halle, der im Stabhochſprung mit 4,12 Meter einen neuen
deut=
ſchen Rekord aufſtellte. Beſondere Erwähnung verdienen aber
auch die Siege, die Jonath=Bochum über 100 und 200 Meter gegen
den holländiſchen Sprinterſtar Berger, der im Vorjahre in
Stam=
ford Bridge auch engliſcher Meiſter wurde, erzielte. Die
Ergeb=
niſſe lauteten:
100 Meter: 1. Jonath=Bochum 10,7 Sek., 2. Berger=Holland,
Bruſtbr. zur., 3. Kremer=Köln, 4. van der Berghe=Holland und
Borchmeyer=Bochum. — 200 Meter: 1. Jonath=Bochum 21,5 Sek.,
2 Verger=Holland 21,9 Sek., 3. Borchmeyer=Bochum, 4. v. d
Berghe=Holland, 5. Schlößke=Berlin. — 400 Meter: 1. Wachenfeldt=
Schweden 49,6 Sek., 2. Prinzen=Belgien 50,2. — 800 Meter:
1. Johanneſſen=Norwegen 1:50,4 Min., 2. Danz=Charlottenburg
1.56.7 Min., 3. Lyfland=Holland 1:59,1 Min.
1500 Meter
1. Petkievicz=Polen 4:08,3 Min., 2. Wichmann=Charlottenburg
4:10,4 Min., 3. Oehrn=Schweden 4:11 Min. — 5000 Meter:
1. Petri=Hannover 15:15 Min., 2. Carlſſon=Schweden 15:41.8 Min.,
3. Fegers=Holland 15:47,2 Min. — Stabhochſprung: 1. Wegner=
Halle 4,12 Meter (Deutſcher Rekord), 2. Lindblad=Schweden 4,02.
Speerwerfen: 1. Pentilä=Finnland 69,05 Meter, 2. Sunde=
Nor=
wegen 62,15. — 100 Meter=Damen: 1. Schurmann=Holland 12,2
Sek., 2. Wittmann=Berlin 12,6 Sek., 3. Dounée=Holland 12,7 Sek.
4mal 100 Meter: 1. Kombinierte Mannſchaft (Jonath.
Borch=
meyer, Kremer (alle Deutſchland, Boos=Belgien) 42,4 Sek.,
2. Haarlem 42,5 Sek. (Holländiſcher Rekord), 3. SC.
Charlotten=
burg (ohne Körnig) 42,8 Sek.
Die Nationalmannſchaft des B. D. R.
Die Wettbewerbe der Nationalmannſchaft des B. D. R. auf
der Berliner Olympiabahn brachten am Sonntag folgende
Er=
gebniſſe: Endlauf der Erſten: 1 Daſch=Berlin, 2. Kohlhardt=
Leipzig. 3. Treder=Berlin, 4. Dangel=Berlin. — Endlauf der
Zweiten: 1. Frach=Breslau, 2. Popel=Dortmund, 3. Erdmanſki=
Berlin, 4. Oeſtreich=Frankfurt. — Endlauf der Dritten: 1. Bolz=
Aus dieſen 10 Fahrern rekrutiert
Berlin, 2. Hoyer=Breslau. —
ſich jetzt die Nationalmannſchaft. Becht=Frankfurt war nicht
an=
getreten.
Bei den nordbayeriſchen Leichtathletikmeiſterſchaften wurden
Frl. Dollinger (1. F. C. Nürnberg) und Frl. Schmidtbauer (Poſt
Nürnberg) vierfache Meiſterinnen.
Bei den ſüdbayeriſchen Leichtathletikmeiſterſchaften in Ulm
lief der Augsburger Drentwett 100 Meter in 10,9 Sek., 200
Meter in 22,5 Sek., Frl. Kellner=München 60 die 100 Meter in
12,4 Sek.
Bei den Meiſterſchaften des Speyer=Gaues ſtellte Rummel=
Haßloch im Dreiſprung mit 13,71 Meter einen neuen DT.=Rekord
auf
Bei den Oſtpreußen=Meiſterſchaften warf Hirſchfeld mit 46
Meter den diesfährigen beſten Diskuswurf.
Deutſche Golfmeiſterſchaft.
Die am Sonntag auf den Plätzen des Golf= und Landklubs
Wannſee entſchiedene 8. offene Deutſche Golfmeiſterſchaft wurde
von dem Franzoſen Golias mit 292 Schlägen für die 72
Löcher gewonnen. Golias konnte erſt im zweiten Abſchnitt ſeinen
Landsmann Dallemagne aus der Führung verdrängen, der mit
300 Schlägen Zweiter vor dem Stockholmer Roberts mit 302
Schlägen wurde. — Die beſte Leiſtung bei den Amateuren
zeigte der Engländer Brown mit 320 Schlägen. Samek
(Berlin) rangierte mit 325 Schlägen hinter ihm.
Freiburger FC., VfR. Heilbronn und FC. Bayreuth haben
ſich den Verbleib in der Bezirksliga geſichert.
Beim Karlsruher Tennisturnier wurde Haentſch=Berlin vor
Henkel ſüddeutſcher Meiſter.
Beim „Trierer Weſtmark=Tenniskampf wurde Goſewich=
Frankfurt Pokalſieger.
Das Goldene Rad von Berlin holte ſich der Kölner Krewer
vor Urago.
Boren.
80 Meter Hürden: 1. Conbernoux=F. 12,8 Sek. (Neuer
Lan=
desrekord), 2. Haux=D. Bruſtbr. zurück, 3. Laudre=F., 4.
Tigge=
mann=D,
4 mal 100 Meter: 1. Deutſchland (Hausmann, Erfling, Lorenz,
Haux) 50.2 Sek., 2. Frankreich 5 Meter zurück.
Rot=Weiß, Darmſtadt.
Bei den geſtern auf dem Polizeiplatz ſtattgefundenen
Gau=
meiſterſchaften beteiligte ſich Rotweiß mit ſeiner Box=Abtlg. als
einziger Vertreter dieſer Sportart, ſo daß die Rot=Weißen die
Meiſterſchaften unter ſich austragen mußten. Trotzdem wurden
die Kämpfe mit großer Verbiſſenheit durchgeführt und man
konnte mit den gezeigten Leiſtungen voll und ganz zufrieden
ſein. Anſchließend die einzelnen Gaumeiſter: Fliegengew.; Fr.
Staudt, Bantamgew: H. Blum, Federgew.: E. Eiſenberg,
Leichtgew.: W. Diehl, Weltergew.: K. Auracher, Mittelgew.:
A. Meininger, Halb=Schwergew.: W. Bauer. K. Bork=Rot=Weiß
konnte ſich die Gaumeiſterſchaft im 3000=Meter=Lauf ſichern, die
er in der guten Zeit von 11,22 Min. durchlief. Wir gratulieren
der Abteilung zu ihrem Erfolg.
Kegler=Bereinigung Darmſtadt und Umgebung.
Verbandsklubmeiſterſchaftskämpfe
Bis geſtern wurden die Rückkämpfe in der B=Klaſſe
ausge=
tragen, ferner noch ein rückſtändiger Start aus der A=Klaſſe
er=
ledigt. Es erreichten in der A=Klaſſe (Rückkampf
„D. K. 23‟
2490 H., in der B=Klaſſe (Rückkampf): 1. „Kranz” Eberſtadt 1.
2470 H., 2. „Muntere Dinger” 2437 H., 3. „Keglerluſt” 2409 H.,
4. „Klu‟
2399 H., 5. „Kranz”, Eberſtadt 2. 2203.
Die A=Klaſſe iſt nunmehr abgeſchloſſen. Die Meiſterſchaft
er=
rang die 1. Riege des Klubs „Zwölfer T. G. D. 46” mit dem
Ge=
ſamtreſultat von 4964 Holz.
Zum endgültigen Abſchluß der Kämpfe in der B=Klaſſe iſt
noch ein Start vom Klub „Muntere Dinger” zu erledigen.
Frankfurker Ruder-Regakka.
Obwohl die international ausgeſchriebene Frankfurter
Re=
gatta nicht von ausländiſchen Mannſchaften beſchickt worden war,
wurde ſie durch ein ausgezeichnetes Meldeergebnis zu einem
ſportlichen Ereignis. An den beiden Mainufern, auf den
einzel=
nen Brücken hatten ſich Tauſende von Zuſchauern eingefunden.
Faſt jedes einzelne Rennen war heiß umſtritten; beſonders die
Begegnung zwiſchen der Frankfurter Germania und Amicitia
Mannheim im Ruderverbandsvierer, bei dem die Frankfurter
Mannheim mit einer halben Länge hinter ſich ließ. Dafür holte
ſich Amicitia den Gaſtvierer klar vor dem Offenbacher RV. und
verwies auch im Jubliäumsachter nach ſcharfem Endſpurt die Mz.=
Kaſteler RG. auf den zweiten Platz.
Auch der zweite Tag der Frankfurter Regatta nahm bei
präch=
tigem Wetter einen ausgezeichneten Verlauf. Dazu kam noch als
beſonders erfreuliches Moment, daß ſich über 30 000 Zuſchauer
eingefunden hatten. Wiederum war Amicitia Mannheim in
ausgezeichneter Fahrt und konnte drei Siege erringen. Mit ſieben
Erfolgen an den beiden Renntagen ſtellten die Mannheimer den
erfolgreichſten Verein. Im Kaiſervierer hatte Amicitia, um von
Düſterloh für den Einer zu ſchonen, zurückgezogen, ſo daß
Ger=
mania Frankfurt kampflos den Sieg zugeprochen erhielt.
Mann=
heims Achter, der mit ſeinen zwei Erfolgen in Frankfurt ſeine
Formverbeſſerung unter Beweis ſtellte, dürfte unſtreitig in
Süd=
deutſchland überhaupt nicht zu ſchlagen ſein. Eine der beſten
Vierer=Mannſchaften neben Amicitia Mannheim und Germania
Frankfurt iſt, die Kleber=Mannſchaft des Offenbacher RV.
Bei den württembergiſchen Schwimm=Meiſterſchaften lag
durchweg Göppingen 04 in Front.
Geſchäftliches.
Ueberfüllte Säle in allen Städten Deutſchlands
ha=
ben gezeigt, daß gerade jetzt das Intereſſe des Kranken zu einem
natürlichen Heilverfahren ſtärker iſt als bisher. Ein erfahrener
Volksredner, ein überzeugter Anhänger einer der größten Natur=
Paul Menzel —, ſpicht am Dienstag, den
heilbewegungen —
30. Juni, im Kaiſerſaal in Darmſtadt, über Heilmittel und
Heil=
methoden. Allen Kranken und Leidenden iſt der Beſuch dieſes
hochintereſſanten Vortrags, der bei freiem Eintritt ſtattfindet,
empfohlen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 29. Juni.
7.30: Bad Ems: Frühkonzert des Kurorcheſters.
9.30: Naſſau: Gedächtnisfeier für den Reichsfreiherrn vom Stei.
11.45: Rheinhalle Koblenz: Jubiläumsfeier des Rheiniſchen Vereins
für Denkmalspflege und Heimatſchutz anläßlich ſeines 25jährigen
Beſtehens. Feſtrede: Geh.=R. Prof. Dr. Clemen. Mitw.: Männer=
geſangverein Rheinland”, Kapelle „Rauſch
12.30: Zeit, Wirtſchaftsmeldungen, Programmanſage.
12 40: Schallplattenkonzert.
Auf dem Golfplatz. Mikrophonbericht.
15.5
16.30: Bad Ems: Konzert des Kurorcheſters.
18.10: R. Hain: Als deutſcher Student in Grenoble.
18.35: Zur Feier des Freiherrn vom Stein.
19.15: Zeit Wetter, Wirtſchaftsmeldungen.
19.20: Engliſch.
19.45: Unterhaltungskonzert.
21.15: Abſchiedsvorſtellung für Carl Ebert: Der Tod des
Empo=
dokles. Trauerſpiel von Friedrich Hölderlin.
22.45: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
23.00: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Montag, 29. Juni.
9.00: Schulfunf: Die 100. Wiederkehr des Todestages des
Frel=
herrn vom und zum Stein.
9.30: Uebertragung des Feſtaktes anläßlich der 100. Wiederkehr
des Todestages des Staatsminiſters Reichsfreiherrn vom Stein
aus dem Schloß Naſſau a. d. Lahn.
15.00: Jugendſtunde: Wir fotografieren den Alltag. Ein
Fotowett=
bewerb
15.40: W. Bergmann: Vom Weſen und der Notwendigkeit des
Ma=
ſitzierens.
16.00: Rektor Kayſer: Stilübungen mit Volksſchülern.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30:
K. Graef und Mitwirkende: Das Melodram.
18.00: Dr. Traub: Querſchnitt durch deutſche Zeitſchriften.
18.30:
Foerſter: Die Gartenblume des Monats: Roſenfreuden.
3: Wetter für die Landwirtſchaft.
18.55
Engliſch für Anfänger
19.0
19.25
berreg.=Rat Dr. Nelſon: Was muß der Landwirt von des
Ausführungsbeſtimmungen zum Milchgeſetz wiſſen.
19.45: Wetter für die Landwirtſchaft.
anſchl. Obering. Nairz: Viertelſtunde Funktechnik.
20.00
Hotel Adlon: Unterhaltungsmuſik der Kapelle Emil Roof
20.45: Prof. Dr. Auhagen: Die Agrarrevolution in Sowjet=
Ruß=
land
21.20: Sinfonte=Konzert. Leipziger Sinfonie=Orcheſter. Mitw.: Prof.
Guſtav Havemann (Violine).
22.20: Weiter=, Tages= und Sportnachrichten.
Danach: Tanzmuſik der Kayelle Barnahas von Géen
Wefterberichl.
Ausſichten für Montag, den 29. Juni: Meiſt heiter, warm und
trocken.
Ausſichten für Dienstag, den 30. Juni: Fortdauer der Wetterlage.
Hauptſchriftleitung Rudelf Maupe
Verantwortlich für Pollilk und Wirtſchaft: Rudelf Mal
für Feuilleten, Reich um
r Sport. Karl Bähmann
he Nachrichten: Mar Sireeſe; für
eiend Obd 2 r. C. 8. Que tſch, ür den Schlaßdienſt. Andreat Bauer i ſch
ür den Hande
„Dle Gegenwart”,„ Tagetſplegel in Blid und Wort Dr. Herbert Neit
für den Inſeratenteil und geſchäftiche Mitteilungen Willr Kuble
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ſe heutige Nummer hat 8 Seiten.
Seite 8
Montag, den 29. Juni 1931
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Hente letzter Tag
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Gerda Maurus und Oskar Sima in
Beitenspränge
(Er geht rechts — sie geht links)
Zwei Abenteuer aus einer modernen Ehe
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr
V.9839)
O
Lon Chaney, der Meister der Maske in
Das eiserne Netz
Im II. Teil die beitere Militär-Groteske
Gibt’s ein schönlres Leben
Jugendliche zugelassen. Beginn: 3.45, letzte Vorst. 8.15
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