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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 162
Samstag, den 13. Juni 1931.
194. Jahrgang
27 mm breilie Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
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breit)2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
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(4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strelk uſw., erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
aufträge und Teiſfung von Schadenerſotz. Bel
Konſurs oder gerichtliſcher Beltreibung ſällil ſeder
Rabatt weg. Banſſonto Deutſche Bani und Darme
ſädter und Nationalbank.
Auf dem Wege nach Neudeck.
ſer Reichskanzler erſkakkel dem Reichspräfidenken Bericht über Chequers. — Verſchärfung der
innen=
polikiſchen Lage. — Nokverordnung und Tribukreviſion. — Widerſtand des Kanzlers gegen
Reichstagszuſammenkrikk. — Der Reichsbankpräſidenk ſchalkek ſich ein.
Die Sozialdemokraken
wollen neue Berhandlungen.
* Berlin, 12. Juni. (Priv.=Tel.)
Der Reichskanzler iſt am Freitag zum Reichspräſidenten nach
ſeudeck gefahren, um ihm über die Beſprechungen in Chequers,
ber auch über die letzten innenpolitiſchen Ereigniſſe Bericht zu
rſtatten.
Im Vordergrund des heutigen Intereſſes ſtand der geſtrige
ſeſchluß der volksparteilichen Reichstagsfraktion. Der Beſchluß
indet in der Berliner Preſſe, ſoweit ſie die Regierung ſtützt, eine
ihr unfreundliche Kommentierung. Am ſchärfſten wird dabei die
Hermania”, das Zentrumsorgan. In der Sitzung der
volkspar=
tilichen Reichstagsfraktion hat ſich herausgeſtellt, daß die
Mei=
ungen ſehr geteilt ſind. Der Beſchluß, am Dienstag im
Aelte=
enrat für die Einberufung des Reichstags zu ſtimmen, iſt mit
iner Mehrheit von 2 Stimmen angenommen worden, ein
Be=
zeis, daß die nationalen Notwendigkeiten, aus denen heraus die
ſegierung glaubt handeln zu müſſen, ſehr ſtarkes Verſtändnis
ge=
un den haben. Im Reichsausſchuß der Volkspartei, der am
Frei=
ag tagte, ſind die Dinge ähnlich gegangen. Es iſt bezeichnend,
aß in der Entſchließung des Reichsausſchuſſes die Fraktion
voll=
dumen totgeſchwiegen iſt und lediglich dem Parteiführer
Dingel=
t). das Vertrauen bekundet wird, alſo eine Kompromißformel,
Ne erkennen läßt, wie es um die Stimmung innerhalb der
Par=
gi ſteht. Dieſe Vorſicht wird begreiflich, wenn man ſich die
finan=
zellen Folgen ausmalt, die aus einer ſchweren parlamentariſchen
u ſe entſtehen können.
Der Reichsbankpräfident Dr. Luther
at ſich denn auch ſchon gemeldet und einer Abordnung der
volks=
niteilichen Fraktion zu Gemüte geführt, daß er ſehr ernſte
Schwie=
gkeiten kommen ſieht, wenn durch die Einberufung des
Reichs=
ags die Möglichkeit gegeben iſt, den finanziellen Effekt der
Not=
erordnung aufzuheben, und dadurch jede Sicherheit einer
Voraus=
erechnung wegfalle. Dr. Luther hat davon geſprochen, daß es
im unter dieſen Umſtänden zweifelhaft erſcheine, ob er den
twiſchenkredit von 250 Millionen erhält, den er von
en Banken braucht, um die Reichskaſſen über den 15. Juni
hin=
ſegzubringen. Was dann eintreten kann, wenn die Reichskaſſe
der wäre, iſt für jeden klar. Seine Ausführungen ſind denn auch
egreiflicherweiſe — und namentlich im Zuſammenhang mit dem
irrseinbruch an der Börſe und den weiter andauernden,
um Teil politiſchen Gold= und Deviſenabziehungen nach dem
Aus=
inde — nicht ohne Eindruck geblieben. In informierten Kreiſen
echnet man, daß die Reichsbank ſeit dem. 1. Juni 750
Mil=
ionen an Gold und Deviſen hat abgeben müſſen,
avon heute allein 150 Millionen. Das iſt an ſich nicht weiter
be=
rohlich, denn die Deckungsbeſtände der Reichsbank betragen noch
ber 2 Milliarden, die Notendeckung liegt infolgedeſſen über 50
brozent. Sie braucht nach dem Bankgeſetz „nur 40 Prozent zu
etragen, ſo daß alſo die Reichsbank noch über genügend
Gegen=
littel verfügt. Die Hinweiſe des Reichsbankpräſidenten blieben
gtürlich nicht ohne Eindruck.
Der Reichskanzler
laubt, daß er ſich denn auch trotz des volksparteilichen Beſchluſſes
och durchſetzen wird. Er hat ſich mit ſeinen Miniſterkollegen
ſoli=
ariſch erklärt und lehnt eine Neubildung des
Kabi=
etts ab. Daran hatte die Volkspartei in erſter Linie gedacht,
a ſie gegen einzelne Miniſter ein ſtarkes Mißtrauen hegt, in der
innahme, daß ſie in den kommenden ſchwierigen Zeiten nicht ſtark
enug ſein werden. Der Kanzler hat auch den Rat abgewieſen,
aß er bei ſeinem Vortrag in Neudeck dem Reichspräſidenten ſeine
berniſſion anbieten und dann unmittelbar nach ſeiner Rückkehr
ein Kabinett rekonſtruieren möge. Dr. Brüning ſagte ſich, daß
r ſich damit zwiſchen zwei Stühle ſetzen und automatiſch
bewir=
en würde, daß die Sozialdemokraten für die Einberufung des
leichstages ſtimmen. Jetzt hegt er die Hoffnung, daß er die
So=
taldemokraten, die in ihrer Freitagsſitzung eine endgültige
Be=
hlußfaſſung erneut ausſetzten, durch die Zuſicherung einer ſpäteren
eſetzlichen Aenderung einzelner Teile der Notverordnung ruhig,
alten kann.
Rein theoretiſch geſehen, haben ſich alſo alle Parteien ſo
feſt=
elegt, daß
die Einberufung des Reichstags und damit der Rücktritt des
Kabinetts oder die Auflöſung des Reichstages
unvermeid=
lich ſind.
der Kanzler hat für den Samstag noch neue Beſprechungen mit
ſen Führern der kleineren Parteien angeſetzt. Am Sonntag will
T auf der Sitzung der Zentrumsfraktion in Hildesheim ſprechen,
pobei der Teil ſeiner Rede, der ſich mit der Tributfrage und der
nnenpolitiſchen Lage beſchäftigt, veröffentlicht werden ſoll.
Da=
hit hofft er, auf Volkspartei und Landvolk, noch Eindruck zu
hachen und durch die Neubeſetzung der beiden freien
Ainiſterien der Juſtiz und der Wirtſchaft, wobei
der Volkspartei einige Garantien geben will, zunächſt um die
Aippen herumzukommen. Eine andere Möglichkeit wäre durch
eine Aenderung der Haltung des Kanzlers in der Tributfrage
ge=
gecen. Die Volkspartei will am Montag nachmittag noch einmal
Mammentreten, das Landvolk am Dienstag morgen endgültig
beſchließen.
Wann kommt das Morakorium?
Der Reichskanzler hat ſich über ſeine außenpolitiſchen Pläne
den Parteiführern gegenüber nur ſehr zurückhaltend
ausgeſpro=
chen. In politiſchen Kreiſen verlautet, daß die Entſcheidung
für ein Transfermoratorium im Kabinett
be=
reits gefallen iſt. Unſicher iſt dagegen, wann das
Mora=
torium kommen ſoll. Eine ſehr ſtarke Strömung verlangt, daß
dies ſofort geſchehen müſſe, ſchon um der Volksſtimmung über die
Nstverordnung ein Gegengewicht zu geben und ein Ziel zu
zei=
gen das die Aufbürdung neuer Laſten rechtfertige. Der Kanzler
hat ſich bisher dieſem Drängen widerſetzt. Wenn wir recht
unter=
richtet ſind, hat er ſich in Chequers von Macdonald beſtimmen
laſſen, zunächſt noch abzuwarten. Von engliſcher Seite wurde
an=
geführt, daß gerade jetzt die amerikaniſchen Miniſter Stimſon
und Mellon eine Europareiſe angekündigt haben und
bei der Gelegenheit, auch ein Bild über die europäiſche
Wirt=
ſchaftslage gewinnen wollen. Macdonald befürchtete eine ſchwere
Verärgerung der amerikaniſchen Staatsmänner, wenn
unmittel=
bar vor ihrer Ankunft nun Deutſchland doch einen entſcheidenden
Schritt tue, und er hat ſogar zu verſtehen gegeben, daß eine
übereilte deutſche Aktion uns in Amerika die
Symptahien koſten könnte, die wir zu einer erfolgreichen
Durchfechtung unſeres Zieles nötig haben. Dieſe Gründe hat der
Reichskanzler offenbar geteilt und offenbar zugeſagt, daß er bis
zu ſeiner Rückſprache mit den Amerikanern keine entſcheidenden
Schritte tun wolle, d. h. alſo, die Verkündung des
Trans=
fermoratoriums bis anfangs Auguſt verſchiebe.
Gegen dieſe Auffaſſung des Kanzlers iſt im Kabinett aber
ſtarker Widerſtand erfolgt) und es iſt vorgeſehen, daß der
Kanzler unmittelbar nach ſeiner Rückkehr aus Neudeck eine neue
Kabinettsſitzung abhält. Dabei wird ſicherlich der Verſuch
ge=
macht, den Kanzler von ſeinem Standpunkt abzubringen. Wir
würden es für einen weſentlichen Gewinn erachten, wenn das
gelänge. Eine unmittelbare Wirkung hat ja da die
Inanſpruch=
nahme des Transfermoratoriums für uns nicht, weil wir noch
90 Tage lang weiterzahlen müſſen. Inzwiſchen kann ſich ja der
internationale Sachverſtändigenausſchuß einſchalten. Unſere
Ver=
hältniſſe haben ſich aber doch ſchon ſo zugeſpitzt, daß wir nicht in
der Lage ſind, auf den für uns günſtigſten Zeitpunkt zur Reviſion
zu warten, ſondern, daß wir handeln müſſen, weil wir keine
Mi=
nute mehr verlieren können. Es wäre aber auch aus
pſychologi=
ſchen Gründen nicht unbedenklich, wenn der Kanzler wirklich
glaubte, noch mit ſo langen Friſten rechnen zu können. Die
Be=
urteilung der Notverordnung würde vielleicht in einem ganz
an=
deren Licht verlaufen, wenn die Regierung zu erkennen gäbe, daß
die Zeit des Wartens endgültig vorbei iſt und der
Endkampf um die Tributzahlungen begonnen hat.
Skellungnahme der Sozialdemokrakie.
Berlin, 12. Juni.
Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion hat in ihrer Sitzung
am Freitag folgenden Entſchluß gefaßt:
„Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion ſtellt feſt, daß die
neue Notverordnung eine große Anzahl von Beſtimmungen
ent=
hält, die die werktätige Maſſe auf das allerſchwerſte belaſtet. Ihre
Durchführung würde eine unerträgliche Verſchlechterung der
Lebenshaltung des werktätigen Volkes zur Folge haben. Die
ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion war und iſt bereit, zur
Sicherung der ſozialen Einrichtungen und zur Ueberwindung der
Wirtſchaftskriſe an der Sanierung der öffentlichen Finanzen
mit=
zuwirken. Die neue Notverordnung hat aber durch ihre kraſſe
Einſeitigkeit, die die unteren Volksſchichten auf das ſchwerſte
be=
laſtet, die größte Erregung ausgelöſt. Dieſe Erregung iſt um ſo
berechtigter, weil die Notverordnung Eingriffe enthält, die ſozial
nicht gerecht, unzweckmäßig und nutzlos ſind, dabei aber
unge=
heuer verbitternd wirken. Die ſozialdemokratiſche
Reichstagsfrak=
tion verlangt deshalb eine Aenderung der
Notverord=
nung, die den berechtigten Forderungen der breiten Maſſen des
Volkes entſpricht. Sie hat davon Kenntnis genommen, daß der
Fraktionsvorſtand Verhandlungen mit der
Reichs=
regierung aufgenommen hat, um eine durchgreifende
Aenderung der Notverordnung zu erreichen. Sie wird die
Ent=
ſcheidung ihrer weiteren Schritte von dem Ergebnis
die=
ſer Verhandlungen abhängig machen. Deshalb
ver=
tagt ſich die Fraktion auf Dienstag vormittag. In der neuen
Sitzung wird ſie ſich entſcheiden, ob ſie eine Einberufung des
Reichstages verlangen ſoll.”
Engliſche Beſorgnis
über die mitkeleuropäiſche Wirtſchaftslage.
TU. London, 12. Juni.
Die engliſchen Blätter laſſen ſich aus Berlin ausführlich über
die politiſche Lage und über die mutmaßlichen Abſichten der
deut=
ſchen Regierung in der Tributfrage berichten. Außerordentlich
be=
merkenswert iſt eine Aeußerung der „Finanzial News‟. Das
Blatt ſagt, daß die Unſicherheit über die Ausſichten einer Reviſion
des Yungplanes der hauptſächlichſte Grund für die Schwäche der
deutſchen Währung ſei. Es ſei von überragender Bedeutung, daß
dieſe Sorgenquelle ſofort beſeitigt werde. Schon die Ankündigung
einer Konferenz würde viel zur Beruhigung beitragen. An
vie=
len Stellen ſei man der Anſicht, daß die Weltkriſe jetzt ihr
kriti=
ſches Stadium erreicht habe und daß die nächſten Wochen für die
weitere Entwicklung bedeutſam ſein würden. Wenn der geſunde
Menſchenverſtand vorherrſche und ein annehmbarer Ausweg aus
dem gegenwärtigen Stillſtand in der Reparationsfrage gefunden
werde, ſo könne man auf eine Beſſerung hoffen.
Beamke und Nokverordnung.
Von
Oberlandesgerichtspräſident i. R. Dr. Beſt, M. d. L., Darmſtadt.
In einem Aufſatz „Zur Notverordnung” vom 7. Juni d. J.
hat Reichsfinanzminiſter Dr. Dietrich dargelegt, daß ohne die
Sanierung der Sozialverſicherung in ihren verſchiedenen
Geſtal=
ten weder eine Gehaltskürzung der Beamten noch ſonſtige
direkte Belaſtungen erforderlich wären. Es würde vielmehr
die Finanzen vollkommen in Ordnung bringen, wenn die
Zucker=
ſteuer verdoppelt, derMineralölzoll erhöht ſowie die
monatlicheZah=
lung der Umſatzſteuer eingeführt würde und wenn man daneben
die vorgeſehenen Kürzungen am Etat vornehme. Allein die
Sanierung der Knappſchaft, die Kriſenunterſtützung und die
Bildung eines Fonds zur Arbeitsbeſchaffung mache die
vorer=
wähnten direkten Belaſtungen erforderlich.
Zur Begründung der Belaſtungen führt die Reichsregierung
zutreffend aus, daß nach dem Gedanken der Volksgemeinſchaft
alle Volksgenoſſen zur Abwendung der durch die
Arbeitsloſig=
keit verurſachten Kataſtrophe nach Maßgabe ihrer
Lei=
ſtungsfähigkeit beizutragen hätten. Die Heranziehung zu
dieſen Beiträgen erfolgt dann aber nicht einheitlich, ſondern für
die verſchiedenen Berufsklaſſen in verſchiedener Weiſe. Für
Reichs=, Länder und Gemeindebeamte und die ihnen
gleichge=
ſtellten Perſonen im Wege der Gehaltskürzung. Für die Lohn=
und Gehaltsempfänger, die nicht öffentliche Beamte ſind, durch
die Kriſenlohnſteuer und für die übrigen Volksgenoſſen durch
die Kriſenſteuer für Veranlagte.
Die für eine Vergleichung weſentlichen Grundſätze der
Be=
laſtung der verſchiedenen Berufszweige ſind folgende: Die
Ge=
haltskürzung erſtreckt ſich, wie erwähnt, nicht nur auf
Be=
amten und Soldaten des Reichs, deſſen Wartegeld= und
Ruhe=
gehaltsempfänger und verſorgte Hinterbliebenen, ſondern auch
auf den gleichen Perſonenkreis der Länder und Gemeinden.
Auch Reichsbahn und Reichsbank ſind ihr unterworfen, und die
Kirchen und anderen öffentlich=rechtlichen Religionsgeſellſchaften
werden zur Kürzung ermächtigt. Die Kürzung erſtreckt ſich auf
alle haupt= und nebenamtlichen Bezüge, tritt zu der
ſechspro=
zentigen Kürzung vom 1. Dezember 1930 hinzu und wird
gleich=
wohl nach den ungekürzten Bezügen bemeſſen. Die Kürzung
iſt ähnlich wie die Einkommenſteuer geſtaffelt und beträgt bei
den Beamten der Sonderklaſſe und der Ortsklaſſe A, ſoweit die
Jahresbezüge 3000 RM. nicht überſteigen, 4 Prozent,
ſo=
wveit ſie zwiſchen 3000 und 6000 RM. liegen 5 Prozent, zwiſchen
6000 und 12 000 RM. 6 Prozent und über 12000 RM. 7 Proz.
Bei den Ortsklaſſen B, C und D ſowie bei den Penſionären,
Witwen und Waifen, die ein niedrigeres Wohnungsgeld
bezie=
hen als die Beamten der Ortsklaſſe A ſind die Kürzungen je
um ein Prozent höher. Kinderzuſchläge werden nicht gekürzt
und die Kinderreichen nicht unerheblich erhöht. Die erneuten
Kürzungen beginnen mit dem 1. Juli d. J. und treten erſt am
31. Januar 1934 außer Kraft.
Der Kriſenlohnſteuer ſind mit Ausnahme der
öffentlichen Beamten, für die nach dem Vorſtehenden
Gehalts=
kürzung ſtattfindet, alle Lohn= und Gehaltsempfänger
unter=
worfen, die nach den 88 2, 3 und 69 bis 82 des
Einkommen=
ſteuergeſetzes dem Steuerabzug vom Arbeitslohn unterliegen.
Es kommen dafür weſentlich Arbeiter und Angeſtellte in Handel,
Induſtrie, Handwerk und der übrigen Wirtſchaft in Betracht.
Die Steuer erſtreckt ſich auf die Bruttobeträge von Löhnen,
Ge=
hältern, Tantiemen und Gratifikationen, die in der Zeit vom
30. Juni 1931 bis 1. Januar 1933 gewährt werden. Die
Kriſenlohnſteuer beträgt, wenn der monatliche Lohn 300
RM. nicht überſteigt, 1 Prozent und ſteigt je nachdem der
Monatslohn 400, 500, 600, 700, 1000, 1500 und 3000 RM.
nicht überſteigt, auf 1,5, 2, 2,5, 3, 3,5, 4 und 4,5 Prozent. Bei
Monatsbezügen über 3000 RM. beträgt ſie, gleichviel wie hoch
die Bezüge ſind, 5 Prozent.
Zur Kriſenſteuer für Veranlagte werden die
ſteuerpflichtigen Perſonen herangezogen, die der veranlagten
Einkommenſteuer unterliegen. Das ſind im weſentlichen die
ſelbſtändigen Inhaber von Handels=, Induſtrie= und
Handwerks=
unternehmungen, Beſitzer von beweglichen und unbeweglichen
Vermögen, Aerzte, Rechtsanwälte, Notare, Techniker und andere
Angehörigen der freien Berufe. Die Steuer wird grundſätzlich
neben der Kriſenlohnſteuer erhoben, doch ſind von ihr Lohn= und
Gehaltsempfänger hinſichtlich des Arbeitslohnes,
wenn dieſer im Steuerabſchnitt den Betrag von 16 000 RM.
nicht überſteigt, befreit. Bemeſſungsgrundlage für die Steuer
iſt das Einkommen, das für Steuerabſchnitte endgültig
ver=
anlagt wird, die in den Jahren 1931 und 1932 geendet haben,
wobei der ſteuerfreie Einkommensteil und die
Familienermäßi=
gungen nicht abgezogen werden dürfen. Die Steuer beträgt,
wenn das Jahreseinkommen 3600 RM. nicht überſteigt,
0,75 Prozent und ſteigt, je nachdem das Einkommen 6000.
20 000, 100 000, 250 000, 500 000 und 1 Million nicht überſteigt,
auf 1, 1,5, 2, 2,5, 3 und 3,5 Prozent. Erſt bei
Jahresein=
kommen über 1 Million ſteigt die Steuer auf 4 Prozent. Hat
ein veranlagter Einkommenſteuerpflichtiger ſowohl Arbeitslohn
von nicht mehr als 16 000 RM. als auch ſonſtiges Einkommen,
ſo iſt die Steuer unter Abzug der Werbungskoſten und
Schuld=
zinſen nur vom ſonſtigen Einkommen zu erheben. Die Steuer
wird für 1931 mit 50 Prozent und für 1932 voll erhoben. Beide
Arten der Kriſenſteuer kann die Reichsregierung für 1932
auf=
heben oder mindern, wenn die Lage des Arbeitsmarktes es
ge=
ſtattet.
Auf Grund der vorſtehenden Grundſätze allein iſt es
nament=
lich deshalb nicht ganz leicht, die Belaſtung der öffentlichen
Be=
amten einer= und der Angeſtellten und Arbeiter der Wirtſchaft,
ſowie der ſelbſtändigen Wirtſchaftsunternehmer und freien
Be=
rufe andererfeits zutreffend zu vergleichen, weil die
Belaſtungs=
grundlage teils nach Jahren, teils nach Monaten bemeſſen iſt,
die Grenzen der Steigerungsſätze verſchieden gezogen ſind und
die Belaſtungen teils geſtaffelt ſind, teils nicht.
Die nachſtehende Tabelle iſt deshalb beſtimmt, die gebotene
Vergleichung zu erleichtern.
Nach der Notverordnung vom 5. Juni 1931 haben bei den
nach=
aufgeführten Jahreseinkommen an Gehaltskürzung und
Kriſen=
ſteuer jährlich zu tragen:
Jahreseinkommen RM. 3600 6000 10000 15 000 20 000 50 000 100 000
u. Gehaltsempfängerk) 36 120 350 600 1200 3500 7000
und Kapitaliſten . . 27 60 150 225 300 1000 2000
„ . 366 630 1110 1740 2690 15000 bahn.
Nur bei
Reichs=
bank u.
Reichs=
402 690 1210 1890 2890
I. Nichtbeamtete Lohn=
II. Selbſtändige
Unter=
nehmer, freie Berufe
III. Reichs=, Staats= und
Gemeindebeamten der
Sonderklaſſe und der
Ortsklaſſe A.
TV. Beamte d. Ortsklaſſen
B, C u. D ſowie
Pen=
ſionäre pp. .
Die Tabelle zeigt, daß die Belaſtung der öffentlichen Beamten
die der nicht beamteten Lohn= und Gehaltsempfänger um das
Vielfache und in noch höherem Maße die der ſelbſtändigen
Unternehmer, freien Berufe und Kapitaliſten überſteigt.
Ob=
wohl der Reichskanzler wiederholt anerkannt hat, daß die
Be=
amtengehalte nur zu beſcheidenſter Lebensführung ausreichen
und obwohl gegenüber den fortgeſetzten Entrechtungen von
einer Sicherheit der Beamtengehalte nicht die Rede ſein kann.
Obwohl auch ohne ſolche Entrechtungen die Quelle der
Be=
amtengehalte weniger nachhaltig fließt als die von Einkommen,
die auf beweglichem oder unbeweglichem Vermögen oder ſolidem
Gewerbebetrieb beruhen.
Wenn in ſeinem obenerwähnten Aufſatze der
Reichsfinanz=
miniſter erklärt, daß die Beamten ihn um eine einheitliche
Be=
laſtung aller Volksgenoſſen nach dem Verhältnis ihrer
Leiſtungs=
fähigkeit erſucht hätten, ſo entſpricht das dem Standpunkt, den
die Beamten von jeher eingenommen haben. Sie ſind zu
je=
dem notwendigen Opfer bereit, verlangen aber im Einklange mit
der Reichsverfaſſung Steuergerechtigkeit. Die Angaben des
Miniſters, weshalb dem Erſuchen um dieſe nicht hätte
ent=
ſprochen werden können, ſind unverſtändlich. Denn man konnte
eine gerechte Beamtenſteuer den Länder= und
Gemeinde=
kaſſen ebenſogut zuführen wie die ungerechte Kürzung ihrer
Gehalte. Die Behauptung des Finanzminiſters wird aber
auch durch ſeinen eigenen Kollegen, den Reichsminiſter
Trevira=
nus widerlegt. Dieſer hat in einer Rede in Hamburg offen
er=
klärt, daß allein die Rückſicht auf die mögliche Steuerflucht der
nicht durch Gehalte, Löhne und Beſoldung Gebundenen die
Urſache der verſchiedenen Behandlung abgebe. Wenn
Trevira=
nus ſich darauf beruft, daß ein Heilmittel gegen die Steuerflucht
noch nicht erfunden ſei, ſo überſieht er, daß man ihr letzthin in
Spanien draſtiſch und dem Vernehmen nach auch wirkſam
ent=
gegengetreten iſt. Was Miniſter Treviranus jetzt ausplaudert,
hat der Reichsfinanzminiſter Dietrich ſelbſt vordem zugegeben.
Er hat die frühere Gehaltskürzung wiederholt im Reichstag
damit begründet, daß man ſich an diejenigen halten müſſe, die
ſich dem Zugriffe nicht durch Steuerflucht entziehen könnten.
Jetzt iſt Herr Dietrich vokſichtiger geworden, räumt aber doch
in ſeinem Aufſatze ein, daß man ihn ſtark gedrängt habe, die
ganze Laſt auf die Beamten, Angeſtellten und Arbeiter
ab=
zuwälzen.
Das Ergebnis iſt, daß auch der Notverordnung nicht der
Verfaſſungsgrundſatz der Steuergerechtigkeit, ſondern das
Prin=
zip des geringſten Widerſtandes zugrunde liegt, das ich letzthin
erörtert habe. Die Maſſenmacht, die der Reichsarbeitsminiſter
vertritt, hat ſich inſofern durchgeſetzt, als man trotz der vom
Finanzminiſter ſelbſt anerkannten Urſache des Finanzelends des
Reichs ſich auf unzulängliche Maßnahmen beſchränkt und von
einer Aenderung der Form der Arbeitsloſenverſicherung, von
einer Zuſammenlegung der Kriſen= und Wohlfahrtsfürſorge, von
der Einführung einer wirkſamen Bedürftigkeitsprüfung und
anderen gebotenen Reformen abermals abgeſehen hat. Und
die „Wirtſchaft” hinter der die Geldmacht ſteht, hat zwar nicht
ihre volle vom Reichsfinanzminiſter bezeugte Forderung, wohl
aber die einſeitige und ungerechte Belaſtung der politiſch
Schwachen durchgeſetzt, die in der vorſtehenden Tabelle zum
Ausdruck kommt. An dieſer Tatſache wird auch dadurch nichts
ge=
ändert, daß man zur Verſchleierung der Sachlage die Belaſtung
nicht einheitlich aufgezogen, ſondern in Gehaltskürzung und die
beiden Formen der Kriſenſteuer geſchieden hat. Auch bei der
Gehaltskürzung tritt das Prinzip des geringſten Widerſtandes
mehrfach zutage. Unter anderem darin, daß man die höheren
Beamten, die bei der letzten Beſoldungsordnung am ſchlechteſten
abgeſchnitten haben, am höchſten belaſtet und dadurch die
Ent=
lohnung der qualifizierten Leiſtung weiter verſchlechtert hat.
Und dann durch die Behandlung der in den Städten wohnenden
Penſionäre, Witwen und Waiſen. Sie erhalten zwar ein erheb=
*) Hierbei iſt zu berückſichtigen, daß die Löhne und Gehälter in der
Wirtſchaft bereits durchgängig weſentlich gekürzt worden ſind, was in
dieſer ſteuerlichen Zuſammenſtellung nicht zum Ausdruck kommt. Die
Schriftleitung.
Vom Tage.
Der deutſche Botſchafter von Hoeſch wird ſich im Laufe der
kommenden Woche zu einer Beſprechung mit der deutſchen
Reichs=
regierung nach Berlin begeben.
Die Zehnjahrfeier der lettländiſchen Kriegsmarine erreichte
geſtern ihren Höhepunkt mit der Abnahme der Flottenparade
durch den Staatspräſidenten Kwieſis. Von Waſſerflugzeugen
be=
gleitet fuhr das Flaggſchiff „Virſaitis” an den Reihen von
lett=
ländiſchen und ausländiſchen Kriegsſchiffen vorbei, auf deren Decks
Offiziere und Mannſchaften Paradeaufſtellung genommen hatten.
Hierauf wurden die ausländiſchen Schiffskommandeure dem
lett=
ländiſchen Staatspräſidenten vorgeſtellt.
Die öſterreichiſche Regierung hat heute an die Parteien eine
Art Ultimatum wegen der Erledigung des von ihr in Ausſicht
genommenen Sparprogramms geſtellt. In einer Konferenz der
Mehrheitsparteien erklärte Bundeskanzler Dr. Enders, daß die
Erſparungsmaßnahmen in der nächſten Woche verabſchiedet
wer=
den müßten, wenn die Regierung die Verantwortung für die
Wei=
terführung der Geſchäfte tragen ſolle.
Im Prozeß gegen den italieniſchen Komplizen des engliſchen
Finanzmannes Hatry iſt nach einer einwöchigen
Verhandlungs=
dauer geſtern vor dem Mailänder Strafgericht das Urteil gefällt
worden. Der italieniſche Finanzmann Giovanni Gialdini wurde
der Aktien= und Obligationenfälſchung ſowie ihrer Beleihung für
ſchuldig erklärt. Wegen dieſer Schwindeleien wurde er gemäß dem
Antrag des Staatsanwalts zu fünf Jahren zehn Monaten
Zucht=
haus verurteilt.
In der „Daily Mail” erklärt der diplomatiſche Korreſpondent
des Blattes, daß die Luftfahrtpolitik der Sowjetunion Europa
ernſtlich beunruhige und eine Regierung des Kontinents bereits
eine Denkſchrift darüber vorbereite, die den anderen Regierungen
unterbreitet werden ſolle. Der Korreſpondent behauptet, daß in
der Sowjetunion jährlich 30 000 bis 50 000 Piloten und
Flugzeug=
mechaniker ausgebildet würden.
Zum neuen Präſidenten der Mandſchuriſchen Eiſenbahn
wurde Viscount Uchida ernannt. Uchida war früher japaniſcher
Botſchafter in Rußland.
Wie Havas aus Buenos Aires berichtet. melden
Blätternach=
richten aus Lima, daß in Peru eine revolutionäre Verſchwörung
entdeckt und im ganzen Lande der Belagerungszuſtand ausgerufen
worden ſei. Die Regierung beherrſche die Lage.
Der Ausſchuß der Verteidigung des Britiſchen Weltreiches
trat geſtern unter dem Vorſitz des Premierminiſters Macdonald
zuſammen. Ueber die Beratungen, die den britiſchen Vorſchlägen
für die nächſtjährige Abrüſtungskonferenz gewidmet waren, wurde
bisher nichts mitgeteilt. An der Sitzung nahm auch Lloyd George
teil.
lich geringeres Wohnungsgeld als die aktiven Beamten, werden
aber gleichwohl in erhöhtem Maße gekürzt.
Die Rechtsgiltigkeit der Notverordnung vom 5. Juni
unter=
liegt bezüglich der Gehaltskürzung zunächſt den gleichen
Beden=
ken wie die vom 1. Dezember 1930. Wenn auch nach dem Art.
48 der Reichsverfaſſung der Reichspräſident einzelne beſonders
aufgeführte Verfaſſungsgrundrechte vorübergehend außer Kraft
ſetzen kann, ſo ſind doch darunter die im Art. 129 RV.
als unverletzlich bezeichneten Rechte der Beamten nicht begriffen.
Und wenn ſich zwar nicht ausdrücklich, aber nach ihrem
Zuſam=
menhange die Verordnung darauf beruft, daß nach dem
Reichs=
beſoldungsgeſetz und den ihm nachgebildeten Landesgeſetzen die
Beſoldungsoronungen durch einfaches Geſetz geändert
wer=
den könnten, ſo ſetzt man ſich dabei gefliſſentlich über das
Ur=
teil hinaus, das die führenden deutſchen Staatsrechtslehrer und
mehrfache obergerichtliche Entſcheidungen über dieſe
Beſtimmun=
gen abgegeben haben. Das Urteil geht dahin, daß die
bezeich=
neten Beſtimmungen eine Umgehung der Reichsverfaſſung
dar=
ſtellen und als verfaſſungswidriger Trick deshalb nichtig ſind.
Ueber die vom 1. Dezember 1930 hinaus iſt die Notverordnung
vom 5. Juni aber auch nach folgender Richtung zu beanſtanden.
Sie kürzt im Gegenſatze zu der Verordnung vom 1. Dezember
1930 unmittelbar auch die Gehalte der Landes= und
Gemeinde=
beamten, die nach Art. 5 der Reichsverfaſſung lediglich der
Landesgeſetzgebung unterliegen. Der Eingriff wird durch den
Art. 8 RV. nicht gerechtfertigt, da die Einnahmen aus der
Kürzung nicht für Reichszwecke verwendet werden und durch
den Art. 11 beſonders deshalb nicht, weil nicht nur die
Zu=
läſſigkeit der Kürzung, ſondern dieſe ſelbſt angeordnet wird.
Auch die Art. 5 ff. RV. ſind nach Art. 48 dem Zugriffe des
Reichspräſidenten entzogen und die Notverordnung iſt auch
des=
halb verfaſſungswidrig und nichtig.
Die ägypkiſchen Senakswahlen.
TU. London, 12. Juni.
Der ägyptiſche Miniſterpräſident Sidky Paſcha teilte der
Preſſe mit, daß die Senatswahlen auch in den ſpäten Abendſtunden
im ganzen Land vollkommen ruhig verlaufen ſeien. Am
Don=
nerstag wurden 40 der 100 Senatoren gewählt. Es ſind nur
Kan=
didaten der beiden Regierungsparteien und einige Unabhängige
erfolgreich geweſen. Die reſtlichen 60 Senatoren werden vom
König ernannt. Das ägyptiſche Parlament wird am 20. Juni
eröffnet.
Reviremenk in der franzöſiſchen Diplomakie.
WTB. Paris, 12. Juni.
Heute vormittag fand der letzte Miniſterrat unter dem Vorſi
des Präſidenten der Republik Doumergue ſtatt. Auf Vorſchlan
des Außenminiſters Briand wurde der franzöſiſche Botſchafter ir
Madrid Corbin, zum franzöſiſchen Botſchafter in Brüſſelem
nannt. Der derzeitige franzöſiſche Botſchafter in Brüſſel, Perett
de la Rocca, tritt in den Ruheſtand. Der franzöſiſche Botſchafte
in Moskau, Herbette iſt zum franzöſiſchen Botſchafter in
Madrid ernannt worden. — Am Schluſſe des Miniſterrats ha=
Miniſterpräſident Laval im Namen der Regierung dem Präſidenr
ten der Republik den Dank Frankreichs ausgeſprochen.
Schwenkung der likauiſchen Außenpolitik?
TU. Kowno, 12. Juni.
Die Anweſenheit der litauiſchen Auslandsvertreter aus der
wichtigſten Hauptſtädten in Kowno ſteht mit einer grundſätzlichem
Ueberprüfung der litauiſchen Außenpolitik in Verbindung. Am
Donnerstag fand eine Kabinettsſitzung ſtatt, an der die litauiſcher
Geſandten, der Vorſitzende und Vizevorſitzende des
Staatsrates=
der memelländiſche Vertreter, ſowie die juriſtiſchen Berater de
Regierung teilnahmen. Wie verlautet, wurden auf dieſer
Sitzun=
die Hauptfragen der litauiſchen Außenpolitik behandelt.
Es ſoll allgemein ein Beſchluß dahin gefaßt worden ſein, daſ.
der Schwerpunkt der litauiſchen Außenpoliti
in Anbetracht der veränderten Verhältniſſ,
von nun ab mehr als bisher nach den weſteuro
päiſchen Zentren zu verlegen ſei. In Verbindung dar
mit ſollen auch die beabſichtigten Veränderungen in der litauiſcheig ou im Nech
Auslandsvertretung durchgeführt werden.
Kampf unker den Eingeborenen in Nakal.
WTB. Durban, 12. Juni
In Natal iſt es zu ſchweren Zuſammenſtößen unter den
Ein=
geborenen gekommen. In den Bezirken Greytown, Muden un
Weenen ſind Hunderte von Hütten der
Eingebore=
nen überfallen und niedergebrannt worden. Die
Verluſte unter den Eingeborenen ſollen ſehr groß ſein. Der Kamp”
entſtand wegen der Zuweiſung von Ländereien, die dem kürzlick
verſtorbenen Häuptling des Monu=Stammes gehör, hatten.
Be=
der offiziellen Verteilung ſeiner Hinterlaſſenſchaft waren neum
Europäer anweſend, um die Verhandlungen zu überwachen. Die
Eingeborenen nahmen jedoch bald eine drohende Haltung an, unzd
die Weißen flohen Hals über Kopf in eine in der Nähe gelegen.”
Farm; dieſe wurde darauf von den Eingeborenen mit Steinen
be=
worfen, wodurch drei Europäer verletzt wurden. Schließlich
ent=
kamen die Europäer in einem Auto nach Greytown. Die Entſen;
dung eines ſtarken Polizeiaufgebots in das Unruhegebiet
macht=
für einen Augenblick den Unruhen ein Ende, doch bald darau
mußten weitere Verſtärkungen in das gefährdete Gebiet beorder
zeruf fol d
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werden.
Türkiſche Abwehrmaßnahme gegen Ausländer.
WTB. London, 12. Juni.
Nach einem Bericht aus Konſtantinopel hat die türkiſche
Re=
gierung einen Geſetzentwurf fertiggeſtellt, demzufolge frende=
Staatsangehörige in der Türkei künftig beſtimmte Berufe nicht,
mehr ausüben dürfen. Die Liſte der geſamten Berufe iſt
ziem=
lich lang und umfaßt u. a. Chemiker, Aerzte, Rechtsanwälie.
Chauffeure, Kellner und Bootsfahrer. Halbamtlich wird dazu
er=
klärt, daß das Geſetz nicht auf ſolche Ausländer angewendet werden
ſoll, die bereits vor der Inkraftſetzung des Geſetzes in einem de
erwähnten Berufszweige tätig waren.
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Boykoik europäiſcher Tuchwaren in Indien.
EP. Bombay, 12. Juni.
Der Arbeitsausſchuß des Kongreſſes hat ſeine Beratungen
beendet. Eine Einigung über die Streitfrage zwiſchen Hindus
und Mohämmedanern konnte nicht erzielt werden. Die Beratung
hierüber wird auf einer neuen Tagung des Ausſchuſſes in Surrat
am 1. Juli fortgeſetzt werden. Der Ausſchuß beſchloß weiter, den.
Boykott europäiſcher Tuchwaren in verſchärfter Form fortzuſetzen.
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Kankon-Regierung beſchlagnahmt Zolleinnahmen.
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EP. Honkong, 12. Juni. — Mig ge
Die Kantonregierung hat die Zolleinnahmen des Hafens be— Ms Verle
ſchlagnahmt. Der Zolldirektor ſah ſich daraufhin zum Abſchlußs ungspläne
eines neuen Uebereinkommens gezwungen. Danach werden die 90 Partei
jenigen Beträge, die zur Deckung des auswärtigen Zinſendienſtes lngte ich
erforderlich ſind, nach wie vor an Nanking abgeliefert, währendr Mſt, ob ſie
der Reſt des Geldes der Kantonregierung zur Verfügung geſtellt ichsſtock ſt
wird.
Das schlafmtemes grogen Berſchotels
Von S. E. White.
Am 16. Februar d. J. brachte die „Times of
India” in Bombay den ſenſationellen Bericht vom
Ableben des großen indiſchen Beſchwörers Tingra,
der als letzter der reichen Gangooly, einem
myſteriö=
ſen Tod zum Opfer gefallen iſt.
Die reiche Familie Gangooly in Bombay war eine ſehr
be=
kannte und geachtete, ja man könnte beſſer ſagen — gefürchtete.
Sie befaßte ſich ſeit Generationen ſchon mit dem Herſtellen von
kleinen Tonfiguren, die roh gearbeitet und unſchön waren, aber
— wie es der Leſer ſpäter beſtätigt finden wird — eine ſeltſame
Macht ausübten. Tiefe, unerklärliche Myſtik lag ihnen zugrunde;
ſie waren Talismane, Zaubergegenſtände, Götzenbilder, fähig
— Gutes und Böſes zu verurſachen
Lange Jahre ging alles ſeinen gewöhnlichen, den Umſtänden
entſprechenden Gang, nicht anders, wie es um die vielen
übri=
gen Beſchwörer und Zauberkünſtler in Indien beſtellt iſt, die
in der Oeffentlichkeit weniger hervortreten, bis dann der
heran=
gewachſene Tingra das Geſchäft ſeiner Väter übernahm. Sein
Schickſal möchte ich an dieſer Stelle ſchildern, da mich — von der
Univerſität Kalkutta ausgehend — über ein Jahrzehnt hindurch,
eine nahe Bekanntſchaft mit ihm verband. Der junge Tingra
war äußerſt intelligent; er beherrſchte mehrere Sprachen,
be=
ſchäftigte ſich viel mit der modernen Forſchung der weißen und
ſchwarzen Magie, kannte die neue indiſche Literatur und laß mit
Vorliebe ſophiſtiſche Werke. Seinen Beruf nahm er wohl
zu=
meiſt als Erwerb auf, glaubte aber auch ſelbſt an ſeine
Zauber=
ſprüche. Von dem pſychologiſchen Geſetze ausgehend, daß jede
Idee eine verwirklichende Kraft beſitzt, ſetzte er fort, den Leuten
Heilung von Krankheiten, Kindergeburten, Geſchäftsaufſchwung,
gute Ernten herzuzaubern. Aber dabei blieb es nicht; er
beſchwor auch ſkrupellos frühen Too, Krankheiten und Ruin. . .
Und hatte Erfolge, geradezu erſtaunliche Erfolge . . . So wurde
Tingra mit der Zeit immer reicher, heiratete dann und bekam
zwei Söhne.
Eines Nachmittags beſuchte ich Tingra. Er war gerade
da=
bei, der Frau eines reichen und ſtadtbekannten Hindukaufmanns
— — häßliche Geſchwüre auf dem Geſicht zu beſchwören. Die
Nebenbuhlerin, die dieſen teufliſchen „Auftrag” erteilt hatte,
ſtand mit einigen anderen Indern in reſpektvoller Entfernung
und ſah zu. Tingra arbeitete langſam, etwas theatraliſch, und
fang leiſe eine monotone Melodie vor ſich hin. Er kannte die
Wirkung einer öffentlichen Demonſtration. Umſtändlich
form=
ten ſeine Hände einen Teufel, wie er auf allen indiſchen Tem=
pelſchnitzereien zu ſehen iſt, nur bedeutend kleiner. Aus einem
netallenen Gefäß entſtrömte ein ſüßlicher Geruch ...
Obwohl ich allen übernatürlichen Dingen ſtets ſkeptiſch
gegen=
überſtand, intereſſierte es mich doch, dieſer „Geiſterbeſchwörung”
bis zum Ende beizuwohnen und ich verharrte ruhig auf meinem
Platze. Die Zeremonie dauerte etwa eine halbe Stunde; —
niemand bewegte ſich, niemand ſprach, auch der eintönige
Ge=
ſang Tingras verſtummte allmählich. Alle Blicke waren auf
die Tonmaſſe gerichtet, die unter den Fingern des Beſchwörers
immer vollkommenere Formen erhielt. Und plötzlich ſah ich über
der Teufels=Figur den „Geiſt des Böſen” ſchweben, eine
Er=
ſcheinung, die ſich immer im Kreiſe zu drehen begann. Ich
ver=
ſuchte den Blick von dem tanzenden Teufel zu reißen, aber
ver=
geblich. Immer wieder drehte er ſich hohnlächelnd im Kreiſe,
ſchwirrte über den Händen des Beſchwörers. Es wurde mir
ſchwindelig in dem engen, von ſüßlich=berauſchendem Aroma
durchtränkten Raume. Doch ſchon verſchwand, die teufliſche
Halluzination ebenſo ſchnell und plötzlich, wie ſie gekommen
war . . . Eine wohltuende Entſpannung der Nerven trat ein,
die Anweſenden räuſperten ſich zaghaft, die Zeremonie war zu
Ende . ..
Ueber dieſe Erſcheinung dachte ich lange nach und verſuchte
ſie mit logiſcher Vernunft zu erklären. Zweifellos ſtellte der
von mir erblickte Teufel lediglich den Gedanken des Beſchwörers
dar, der ſich durch ſeinen, in großem Maße vererbten Atavismus
und Suggeſtionsgabe, bei den Anweſenden auswirkte. Etwas
Uebernatürliches verneinte ich entſchieden, denn weshalb ſollte ich
vor dem Bilde eines Gedankens leichter zurückſchrecken, als vor
einem in Worten ausgedrückten Gedanken. Um ſo erſtaunter, ja
direkt faſſungslos war ich, als mir bald darauf von einem
Ge=
ſchäftsfreunde (der von der Beſchwörung durch Tingra nichts
wußte) mitgeteilt wurde, daß die Frau des reichen
Hindukauf=
mannes — — —in eine Lepraſtation übergeführt worden ſei ...
Ein häßlicher und gefährlicher Ausſatz bedeckte ihr hübſches und
junges Geſicht.
Seit dieſem Ereignis mied ich das Haus des jungen Tingra
und bekam ihn faſt zwei Jahre nicht zu ſehen, hörte aber um ſo
mehr von ſeinen enormen „Erfolgen” die ſeinen Namen bis
weit über die Landesgrenzen trugen. Bis dann eines Tages
ein Bote bei mir erſchien und mir einen Brief von Tingra
über=
brachte. Ich ſollte ihn beſuchen, ihn beraten Die Miſſion
ſagte mir keinesfalls zu, aber ich ging doch hin. Bei meiner
Ankunft ſaß Tingra auf der Türſchwelle ſeines Hauſes,
toten=
blaß und am ganzen Körper zitternd. Er beobachtete eine
Pro=
zeſſion, einen Leichenzug, der allmählich in der Ferne verſchwand.
Auf meine verwunderten Fragen erfuhr ich nun, daß es
„Tingras Werk war”. Tingras Beſchwörung hatte bewirkt, daß
Charaka, der Parſe, innerhalb kurzer Zeit erkrankte und gleich
darauf ſtarb . . . Tingra ſelbſt hatte keine Fehde mit Charaka, kannte ihn kaum . .
— „Und als der Leichenzug mein Haus paſſierte”, — be— 2ch für
richtete Tingra, immer noch unter der Wirkung des Erlebten De ich
zitternd — „ſtoppte plötzlich die Prozeſſion, der Deckel des Sar— Anbah
ges öffnete ſich und, kaum traute ich meinen Augen, — — Mmier ſteck
Charaka ſtand auf . . . Direkten Schrittes näherte er ſich mir, die vie
— um Rache zu nehmen . . ." Ich war wie verſteinert, unfählg: ohe in
mich zu rühren, noch an eine Flucht zu denken. Mit einem-hm gerä
jähen Aufſchrei ſank ich zurück und bedeckte mein Geſicht mit 1Anicht me
beiden Händen. Inzwiſchen kam der Tote immer näher ... .e
Ich hörte ſeine ſchleichenden Schritte neben mir und — — —
fühlte plötzlich einen ſtarken Schmerz, ähnlich einem Krampf, in
meiner linken Schulter . . Die knochige Hand des Todes zerrie
an mir, es konnte keine Täuſchung ſein, meine Haare ſtanden zu
Berge, und als ich mit dem Aufwand meiner letzten Kraft die
Hände vom Geſicht riß, — — war der Tote wieder im Sarg.
Die Prozeſſion zog ruhig weiter, als ob nichts vorgefallen wäre.,
Bei den letzten Worten entblößte Tingra ſeinen Oberkörpek
und ich ſah auf ſeiner linken Schulter deutliche Abdrücke einer
Hand . . . Hingegen kam Tingra von der Aufregung bald
wie=
der zu ſich, nur, daß ſich die Auswüchſe ſeiner Phantaſie jeßt
gegen ihn, Tingra, richteten, beunruhigte ihn. Das Geſprach
blieb auch unerquicklich und ſtockend bis Benoy Nath, Tingras:
älteſter Sohn, das Haus betrat. Im ſelben Augenblick mußie
ſich Tingra zur ſeitlichen Wand umfehen, wo auf einem Regat
ein kleines Teufelsgebilde ruhte, dasſelbe, das Charakas Tod
bewirkt hatte. Auf dem Kopfe des Mephiſto begann — wie=
Tingra beteuerte — der „Geiſt des Böſen” zu tänzeln, zu ſchwe—
ben, — — und langſam glitt die Erſcheinung zur Tür, wo der
Knabe ſtand . . . Sie berührte kaum merklich ſeine Stirn
und=
war im nächſten Augenblick verſchwunden. Ein plötzliches
Zucken-
durchfuhr den Körper des Knaben, was auch meiner Aufmerk=
ſamkeit nicht entging .
Tingra ſprang auf, — fürchterliche Angſt erfaßte ihn.
Was=
ſollte das bedeuten? Er befahl dem Kinde, fich ſofort zu baden-
und dann in den Tempel zu gehen. Benoy ſtarrte ſeinen Vater
derſtändnislos an; er ſah den Grund nicht ein, weshalb er dieſe
Zeremonien vornehmen ſollte, doch verſprach er alles zu tun und
entfernte ſich.
In derſelben Nacht erkrankte Benoy an der Peſt . . . Tingra.
erkannte mit Entſetzen, daß es dieſelbe Krankheit war, an der
Charaka ſtarb. Noch verzweifelter wurde er, als ihm der Kranke
geſtand, entgegen ſeinen Weiſungen weder gebadet, noch im
Tem=
pel geweſen zu ſein. Und als Tingra voll Verzweiflung über
dieſe Nachricht auf ſeinen Erſtgeborenen ſtarrte, ſah er Charaka
neben dem Krankenbette ſtehen . . . Am frühen Morgen war
Benoy dot...
[ ← ][ ][ → ]Nummer 162
Samstag, den 13. Juni 1931
Geinenvener und Tusgleicsſton.
Von Bürgermeiſter Dr. Niepoth, M. d. L., Schlitz.
Anmerk. d. Schriftleitung: Die Ausführungen
des Vorſitzenden der Deutſchen Volkspartei in Heſſen
dürften in Anbetracht, der heutigen Tagung des
Landgemeindetages von beſonderem Intereſſe ſein.
Am Samstag, den 13. Juni, tritt der heſſiſche
Landgemeinde=
u in Dieburg zuſammen. Von dieſer Tagung aus ſoll ein
zeinſamer Notruf aller heſſiſchen Landgemeinden, wie es in
d Einladung heißt, hinaus in die Lande ſchallen und dieſer
Mruf ſoll beſtätigen, daß es den kleinen Gemeinden nicht
beſ=
ſe ſondern vielfach noch ſchlechter geht, als den Städten. Die
Ofentlichkeit wird dieſe Feſtſtellung ohne Widerſpruch
ent=
gennehmen, denn über die Notlage der Geſamtheit aller
Kom=
mnen beſteht heute kein Streit mehr. Viel umſtrittener iſt
ſan die Frage, ob auch ſeitens der Gemeinden alles geſchehen
iſ uim dieſe Notlage, die ein großer Teil der vernünftigen
fnanzpolitiker kommen ſah, zu vermeiden oder wenigſtens zu
mdern und noch ſchwieriger iſt es, einen nach aller Anſicht
gagbaren Weg zu finden, der aus der Kriſe herausführt. Ich
m die zweite Frage, die der Selbſtſchuld der Gemeinden, nicht
ehöpfend behandeln, wenn auch nicht verſchwiegen werden
ſan, daß der Verwaltungskoſtenaufwand der heſſiſchen
Gemein=
m im Rechnungsjahr 1926 mit 7,27 RM. auf den Kopf der
zvölkerung, den des Durchſchnitts der Länder mit 5,88 RM.
m faſt 25 Prozent überſtieg, und daß der Schuldenſtand der
piſchen Gemeinden auf den Kopf der Bevölkerung berechnet
v höchſte in ganz Deutſchland iſt. Sicher iſt jedenfalls, daß
einen Teil der betroffenen Gemeinden finanzieller
Zuſam=
mbruch droht und Zahlungsunfähigkeit bevorſteht. Dieſes
ete und Schlimmſte gilt es zu verhindern, es fragt ſich nur
M2. Die heſſiſche Regierung ſchlug den bequemſten Weg vor,
für ſolche Fälle zur Verfügung ſteht: Die
Reichsſteuerüber=
mſungen der Geſamtheit der Gemeinden werden um einen
wimmten Prozentſatz gekürzt. Mit dem dadurch zur Verfügung
ſeenden Betrag wird ein Fonds (Ausgleichsſtock) gebildet und
ſiraus wiederum die durch Wohlfahrtslaſten beſonders ſchwer
ſrängten Gemeinden unterſtützt.
Die Deutſche Volkspartei iſt grundſätzlich Gegnerin ſolcher
ſads, die zwar ſehr einfach gebildet werden können, deren
Erteilung unter die Reflektanten aber erhebliche
Schwierigkei=
macht, ſelbſt wenn man den beſten Willen, der mit der
Frteilung betrauten Beamten vorausſetzt. Es fehlt eben an
im notwendigen objektiven Maßſtab, von den
politi=
chn Einflüſſen, die im parlamentariſchen Staat
erfahrungsge=
rn8 zugunſten einzelner in die Waagſchale geworfen werden,
nz zu ſchweigen. Daß dieſe unſere Stellungnahme
grund=
chlich richtig iſt, wird allein dadurch bewieſen, daß der
Aus=
ichsſtock, der im Finanzausgleichsgeſetz von 1920 vorgeſehen
ly ſich in der Praxis ſo ſchlecht bewährte, daß man von ſeiner
Drierung ſpäter abſah. Wir wiſſen aber auch, daß außerge=
Tohrliche Zeiten außergewöhnliche Mittel verlangen und waren
iſehulb bereit, unſere Bedenken zurückzuſtellen und der
Regie=
ugsvorlage unter gewiſſen Vorausſetzungen zuzuſtimmen.
sBy verlangten, daß die Unterſtützungen an die Gemein=
7½ ausſchließlich in Form von Darlehen zu geben
tmei und ließen uns dabei von dem Gedanken leiten, daß es
mt verantwortet werden kann, vermögende Gemeinden, deren
sZitz in der Jetztzeit nicht realiſierbar iſt, auf die Dauer zum
Nhreil von armen Gemeinden, die auch nach der Kriſe nichts
aen werden, zu bevorzugen.
Wir forderten weiter, daß Gewähr gegeben ſein
nite, daß die Perſonalausgaben, der aus dem
Aus=
lechsſtock unterſtützten Gemeinden nicht über die von
vergleich=
gen Kommunen hinausgingen, und daß auch die Richtſätze
der Fürſorge nicht höher lägen, wie im Durchſchnitt.
zm Schluß wollten wir noch Vorſorge getroffen
ſben, daß keine Gemeinde bedacht würde, die neue
Auf=
ſben übernähme, ſoweit ſie nicht durch Geſetz oder
Ver=
unung dazu verpflichtet wäre. Während unſer 1. Antrag
ſiſtimmig angenommen und die Forderung bezüglich der
öche der Perſonalausgaben und die Richtſätze in einer
ein=
mig gefaßten Entſchließung niedergelegt wurde, konnte unſer
ges Verlangen — praktiſch das Verbot weiterer
Kommunali=
inungspläne — nur unter Widerſpruch der
Sozialdemokrati=
an Partei durchgeſetzt werden. Als Redner unſerer Fraktion
mangte ich von der Regierung eine unzweideutige
Aus=
uft, ob ſie ſich bei der Verteilung der Mittel aus dem
Aus=
ſſichsſtock ſtreng an die von der Mehrheit des Landtags
ge=
üligten Forderungen zu halten gedenke. Dieſes unſer Ver=
langen war um ſo mehr berechtigt, als aus den Ausführungen
des ſozialdemokratiſchen Vertreters hervorging, daß ſeine
Frak=
tion zwar unſeren Forderungen, ſoweit ſie in den
Entſchließun=
gen Ausdruck fanden, zugeſtimmt habe, daß ſie von der
Regie=
rung aber gar nicht verlange, die Entſchließung auch tatſächlich
durchzuführen. Die Antwort des Regierungsvertreters fiel auch
demgemäß aus, und wir hatten den Eindruuck, daß gerade
die von uns erhobene Forderung, ſich
eindeu=
tig feſtzulegen, der Regierung äußerſt unbequem war.
Man ſprach um den Kern der Dinge herum und vermied
irgendwelche poſitiven Erklärungen. Damit war für die Deutſche
Volkspartei eine neue Sachlage gegeben. Wir wollten auf
dem Umweg über den Ausgleichsſtock der
Regie=
rung die Möglichkeit geben, Auswüchſe der
Selbſtverwaltung zu beſeitigen, und wir
woll=
ten vor allen Dingen verhindern, daß
Gemein=
den auch weiterhin eine fehlerhafte
Finanz=
politik auf dem Rücken der Allgemeinheit
fort=
führenkonnten. Da ſich die Regierung nicht bereit erklärte,
unſeren Wünſchen zu entſprechen, war die ganze „Entſchließung”
natürlich zunächſt nur weiße Salbe und hatte keinen materiellen
Wert, deshalb lehnten wir die Vorlage ab. Eines möchte ich
aber noch bemerken, die Verantwortung dafür, daß die
Ver=
teilung der Mittel aus dem Ausgleichsſtock entſprechend den
Beſchlüſſen der Mehrheit des Landtags erfolgt, bleibt beſtehen,
und die in Betracht kommenden Beamten müſſen darüber klar
ſein, daß ſie nicht nur von dem jetzigen, ſondern auch von dem
kommenden Landtag zur Rechenſchaft gezogen werden können.
50jähriges Dienſtiubiläum
der Admiräle Souchon und von Hipper.
Die Admiräle Souchon (links) und von Hipper,
die vor 50 Jahren in den Verband der Reichsmarine eintraten.
v. Hipper zeichnete ſich in der Seeſchlacht vor dem Skagerrak
aus und wurde 1918 zum Chef der deutſchen Hochſeeflotte
er=
nannt. Souchon war bei Ausbruch des Weltkrieges Kommandant
des deutſchen Mittelmeergeſchwaders, ſchlug ſich dann mit ſeinen
Schiffen nach Konſtantinopel durch, wo die „Göben” und „
Bres=
lau” das Rückgrat der Verteidigung der Dardanellen und des
Bosporus bildeten.
Das Rheiniſch=Weſtfäliſche Kohlenſyndikak
zur Kohlenpreisſenkung.
UNB. Eſſen, 12. Juni.
Auf der heutigen Zechenbeſitzerverſammlung wurde folgende
Stellungnahme des Rheiniſch=Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats zur
neuen Kohlenpreisſenkung feſtgelegt: Nach Preſſeäußerungen ſoll
der Reichsfinanzminiſter in einer Sitzung der Deutſchen
Staats=
partei die Miteilung gemacht haben, daß mit den Vertretern des
Bergbaues über eine Herabſetzung der Kohlenpreiſe von einer
Reichsmark je Tonne verhandelt werde. Richtig iſt, daß vor
Er=
laß der Notverordnung der Ruhrbergbau darüber unterrichtet
wurde, was die Notverordnung bringen werde, und daß bei dieſer
Gelegenheit erörtert wurde, welche Erſparniſſe für die Zechen
er=
zielt werden würden und für eine Preisſenkung verwendet
wer=
den könnten. Der Bergbau hat aber zum Ausdruck gebracht und
begründet, daß er den Plan der Regierung für verfehlt hält.
Des=
halb kann man von einer Verhandlung mit dem Bergbau über
eine Preisſenkung nicht ſprechen. Dieſer kann ſeine Hand zu einem
Vorhaben der Regierung, das er für ſchädlich hält, nicht bieten.
Und innerhalb eines halben Jahres ſtarb dann an derſelben
innkheit auch Tingras zweiter Sohn, darauf ſein Weib ...
Aich für Tingras Schickſal ein gewiſſes Mitleid empfand,
ver=
ute ich ihm begreiflich zu machen, daß die Peſt zur Zeit in
Ambay epidemiſch auftrete und ſicher nichts Geheimnisvolles
winter ſtecke. Aber es hatte keine Wirkung auf Tingra; er ſah
ſiot die vielen hundert anderen Opfer, er ſah nur die
Kata=
ſtphe in ſeinem eigenen Hauſe. Daß ſich Charakas Geiſt bitter
ihm gerächt habe, davon war er feſt überzeugt . . . Es war
in nicht mehr zu helfen. Das Fehlen der logiſchen Urteilskraft
hrde Tingra zum Verhängnis; er konnte die Geiſter nicht mehr
hnen, die er gerufen hat".
Darauf kam Tingras raſches Ende. Eines Morgens erwachte
(nach einem fürchterlichen Alpdruck . . . Er glaubte es nicht
Dr aushalten zu können: in jeder Truhe, überall ſah er die
ihn einſtürmenden Geſpenſter. Tingra empfand ſogar
Aſiſche Schmerzen; er lief wie beſeſſen umher, verſuchte ſich
Erſcheinungen und der Schmerzen zu entledigen.
Vergeb=
le! Und plötzlich blieb er wie verſteinert ſtehen: er ſah ſich
A ſeinem Bette regungslos liegen . . . Angſterfüllt entfloh er
9 dem Hauſe.
Zwei Tage irrte Tingra ziellos durch die Straßen, den
Anſchen ausweichend, von dunklen Mächten verfolgt und
ver=
ſüchtert. Dann wurde mir im „Taj=Mahal”=Hotel, wo ich
bhnte, Tingras Beſuch gemeldet. Ich erkannte ihn kaum, ſo
Gemagert, verwildert, gealtert ſah der kaum dreißigjährige
Ann aus, deſſen erſtaunliche Intelligenz und große Begabung
Uh vor vielen Jahren auf ihn aufmerkſam machten. Es war
* letzte Mal, daß ich Lingra ſah. Troſt konnte ich ihm nicht
Fen, nur raten, ſich in Behandlung eines guten europäiſchen
hchiaters zu begeben. Er verſprach es mir auch, kam aber nicht
Ku, denn am nächſten Morgen ſchon wurde er in einer
ent=
benen, ſchmutzigen Gaſſe Bombays tot aufgeſunden. Anzeichen
bes gewaltſamen Todes konnte an ſeiner Leiche nicht feſtgeſtellt
aden, „nur „ſonderbare Würgemale auf dem Halſe, die in
mim von Brandblaſen auftraten . . ." Da der Fall nicht wenig
Hub aufwirbelte und in der engliſchen Preſſe ausgiel g
be=
idelt wurde, begannen ſich auch die engliſchen Militärärzte
fur zu intereſſieren und ihr Gutachten — nach der genaueſten
ierſuchung der Leiche — lautete übereinſtimmeno, daß es ſich
ſrbei nur um eine echte Stigmatiſation handeln konnte ..
pathologiſche Anatomie und Seuchenlehre Dr. Oskar Seifried
hat einen Ruf vom Board der wiſſenſchaftlichen Direktoren des
Rockefeller=Inſtituts for Medical=Reſſarch in New York=
Prince=
ton als Aſſociate Member dieſes Inſtituts zum 1. Juli 1931
er=
halten. Herr Dr. Seifried leiſtet dem Ruf Folge
An der Landesuniverſität habilitierten ſich folgende Herren:
in der juriſtiſchen Fakultät der Hilfsaſſiſtent am Juriſtiſchen
Se=
minar Dr. Max Kaſer für das Fach des Römiſchen und
verglei=
chenden bürgerlichen Rechts; in der Philoſophiſchen Fakultät,
II. Abteilung, der Aſſiſtent am Mathematiſchen Seminar Dr.
Her=
bert Grötſch für das Fach der reinen Mathematik.
Zum Rektor der Heſſiſchen Landesuniverſität wurde der
or=
dentliche Profeſſor für Forſtwiſſenſchaft Dr. phil et rer, pol Karl
Vanſelow für die Zeit vom 1. September 1931 bis 31. Auguſt
1932 gewählt.
„Putſche, Staat und wir” — ein Nachkriegsbuch von C
Cura=
tor. 180 Seiten mit 66 Bildern, Badenia=Verlag, Karlsruhe.
Broſch. 3.80.
In recht ſpannender Weiſe erzählt hier Curator ſeinen Weg,
den äußeren und inneren, den er in den Jahren 1918 bis 1923/30
durchmeſſen. Er führt ihn, Jahrgang 1900, zunächſt zum „
Kom=
miß”, in die Revolution 1918 in Berlin, in die folgenden inneren
Wirren und Nottage in Nordſchleswig, Oberſchleſien, hinein in
Orgeſch. Brigade Ehrhardt, zuletzt zu Hitler. Je weiter der Weg,
deſto ſtärker wird der Drang, hinter die treibenden Mächte der
politiſchen Bewegungen und Aktionen zu gelangen. Der anfangs
friſch=unbekümmerte Landsknecht zieht den bunten Rock aus, vor
die Betätigung der Fauſt tritt der jetzt durch Erfahrung und
Wiſſen gekühlte Kopf. Die Erkenntnis von Phraſe, von
Verant=
wortung unbelaſteter Demagogie einerſeits und
verantwortungs=
bewußtem Staats= und Volksbewußtſein andererſeits wird
Weg=
weiſer, politiſcher Führer darf ihm nur der ſein, der auch der
treueſte Diener des Volkes in ſeiner Geſamtheit iſt. — Ein Buch,
das, unterſtützt durch gute Ausſtattung, in unſerer Zeit der
Aus=
einanderſetzung mit politiſchem Radikalismus nur nützlich zu
leſen iſt.
Ap. Roy René: Mit toten Augen zum Licht. (Ueberſetzung aus
dem Franzöſiſchen von H. J. Bolle.) Verlag von Ernſt Heinrich
Moritz (Inh. Franz Mittelbach), Stuttgart. Broſchier 3,20 RM.
Das Schickſalsbuch eines Kriegsblinden, die Erzählung ſeiner
Leiden ſeiner Not, ſeiner Hoffnungen, ſeines Strebens und ſeines
ſieghaften Kampfes gegen die Nacht bis zum Wunder des erneuten
Lebens. Er ſchildert, indem er ein Bild von dem Schrecken des
Krieges gibt, wie er durch eine geplatzte Granate am Chemin de
Dames im April 1917 in grauenhafter Weiſe ſeines Augenlichtes
für immer beraubt wurde, wie er, in ewige Nacht verſunken, „alle
Arten geprüft hat”, ſeinem Leben ein Ende zu machen, aber durch
Willenskraft und Seelenſtärke ſich aus der Verzweiflung
heraus=
riß, ſein ſeeliſches Gleichgewicht wieder erhielt und ſich ein neues
Leben aufbaute. Nachdem er in einer muſtergültigen
Blinden=
lehranſtalt Aufnahme gefunden und leſen und ſchreiben gelernt
hatte, nahm er ſeine vor dem Kriege begonnenen Studien in der
ecole Polytechnique wieder auf, beſtand ſeine Examina mit Lob und
Seite 3
Die Welle der Ausſchreikungen wächſt.
Zahlreiche Toke und Berlekzle.
Schwere kommuniſtiſche Unruhen in Lauenburg.
Nach Schluß eines polizeilich genehmigten
Demonſtrations=
zuges von Kommuniſten kam es zwiſchen Lüneburger und
Lauen=
burger Kommuniſten zu einer ſchweren Schlägerei. Die Polizei
wurde bei dem Verſuch, die Kämpfenden zu trennen, umzingelt,
zu Boden geſchlagen und erheblich verletzt. Die Beamten mußten
in der Notwehr von ihrer Waffe Gebrauch machen, wobei ein
Kommuniſt getötet und zwei weitere ſchwer verletzt wurden. Die
Polizeidirektion Lüneburg hat für die nächſten Monate ſämtliche
Demonſtrationen und Umzüge der Kommuniſten verboten.
Skraßenkumulke in Elberfeld.
In der Nacht auf Freitag iſt es in Elberfeld, wiederum in
der Umgebung des Rathauſes, zu großen Straßentumulten
ge=
kommen. Vor allen Dingen in der Bachſtraße, in der
Parade=
ſtraße und in Hofkamp kam es zu großen Menſchenanſammlungen
und Demonſtrationen. Dabei wurde auch in einigen Fällen das
Pflaſter aufgeriſſen und eine Anzahl von Straßenlaternen
zer=
trümmert. Die Polizei mußte zahlreiche Verhaftungen
vor=
nehmen.
Neue Todesopfer in Kaſſel.
Bei den erneut einſetzenden Unruhen am Donnerstag abend
wurde der Metzgergeſelle Dominikowſki kurz nach Mitternacht
angeſchoſſen. Er mußte in ſchwerverletztem Zuſtand ins Kaſſeler
Krankenhaus gebracht werden, wo er inzwiſchen ſeinen
Verletzun=
gen erlegen iſt. In der Altſtadt wurde die Leiche eines 87
jäh=
rigen Schuhmachers gefunden, der in ſeiner Wohnung am
Mitt=
woch durch einen Querſchläger getötet worden war. Die Polizei
nahm 50 Verhaftungen vor, darunter die (nes
kommu=
niſtiſchen Führers, der nachweislich, geſchoſſen hat.
Kommuniſtiſche Ueberfälle in Breigen.
Wegen mehrerer kommuniſtiſcher Ueberfälle auf
National=
ſozialiſten in der letzten Zeit veranſtaltete die Ortsgruppe
Bre=
men der N.S.D.A.P. geſtern abend in der Neuſtadt eine
öffent=
liche Kundgebung, in deren Verlauf Kommuniſten ſchwere
Ueber=
fälle auf Nationalſozialiſten und Polizeibeamte verübten. Zwölf
Polizeibeamte, zahlreiche Nationalſozialiſten und mehrere
Unbe=
teiligte wurden verletzt, 9 Kommuniſten wurden feſtgenommen.
Zuſammenſtöße in Hamburg.
Hamburg, 12. Juni.
Im Anſchluß an eine kommuniſtiſche Proteſtverſammlung
ge=
gen die Notverordnung, die von etwa 8= bis 10 000 Perſonen
be=
ſucht war, kam es an verſchiedenen Stellen der Stadt zu
Zuſam=
menſtößen mit der Polizei. Ein beſonders ſchwerer
Zuſammen=
ſtoß ereignete ſich gegen Mitternacht am Volkshausmarkt. Die
Polizei mußte hier mehrere Schüſſe abgeben, wobei 6 Perſonen
verletzt wurden. Bei einem ſpäteren Zuſammenſtoß an der
eng=
liſchen Kirche fielen ebenfalls Schüſſe. Ein Polizeibeamter wurde
verletzt. Dem energiſchen Zugreifen der Polizei mit einem
grö=
ßeren Mannſchaftsaufgebot gelang es dann, den Volkshausmarkt
zu räumen und die Ruhe wiederherzuſtellen.
Gegen 17 Uhr kam es am Schaarmarkt zu Zuſammenſtößen zwiſchen
Kommuniſten und Polizei. Die Polizei wurde beſchoſſen und
er=
widerte das Feuer. 14 Widerſtand leiſtende Demonſtranten
wur=
den verhaftet.
Schießereizwiſchen Sozialdemokraken u. Kommuniſſen
Sprottau, 12. Juni.
In Primkenau gerieten drei Funktionäre der S. P.D. auf dem
Heimweg von einer Verſammlung mit zwei Kommuniſten in einen
Wortwechſel. Es entwickelte ſich darauf eine Schlägerei, in deren
Verlauf der Funktionär Geppert drei Schüſſe aus einem
Revol=
ver abgab. Die beiden Kommuniſten wurden erheblich durch
Arm= und Oberſchenkelſchüſſe verletzt. Gleichzeitig traf Geppert
aber auch ſeinen Parteifreund Puſch, der mit einem ſchweren
Bauchſchuß ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte.
Unzuſtändig!
Berlin, 12. Juni.
Der Preußiſche Landtag lehnte am Freitag den
deutſchnatio=
nalen Antrag auf Vollſtreckung des Todesurteils an Kürten als
nicht zur Zuſtändigkeit des Landtags gehörend mit den Stimmen
der Sozialdemokraten, des Zentrums, der Staatspartei und der
Kommuniſten ab.
wurde Ingenieur für Straßen= und Brückenbau im Miniſterium
für öffentliche Arbeiten, Doktor der Rechte und Profeſſor der
Volkswiſſenſchaft, verheiratete ſich und wurde Vater zweier
Kin=
der. Mit größter Aufrichtigkeit mit der Klarheit des
wiſſenſchaft=
lich gebildeten Geiſtes und der Empfindſamkeit eines Künſtlers in
der Analyſe beſchreibt er die wechſelnden Zuſtände ſeines
Bewußt=
ſeins und die Etappen der Rückkehr in ein faſt normales Leben.
Hochintereſſent iſt die Schilderung des Seelenlebens und des
gei=
ſtigen Sehens der Blinden, er erzählt z. B. wie früher unbewußt
aufgenommene Bilder durch eine Berührung, ein Geräuſch einen
Geruch einen Namen in ihm hervorrufen würden. Er machte
Be=
ſuche und Reiſen und nahm nach den Schilderungen ſeiner
Beglei=
ter das Geſchaute in ſich auf. Erſchütternd iſt die Schilderung
ſeines Familienlebens, des Verkehrs mit ſeinen Kindern und des
Schmerzes, daß er ſeine Frau und ſeine Kinder nicht ſehen kann,
deren Entwicklung er nur nach den Beſchreibungen der anderen
werde verfolgen können. Aber aus der Liebe ſeiner Umgebung
erwuchs ihm ein neues Glück, eine „reiche Ernte an Empfindungen
und Erlebniſſen”. Und welche Freude, ſagt er, liegt in dem
Be=
wußtſein, daß ich noch imſtande bin, Leben zu ſchaffen, reiches,
volles Leben mit all ſeiner Luſt und ſeinen Mühen! Und Licht zu
geben, jenes Licht, das mir entriſſen wurde. So kann er am Schluß
von ſich ſagen: „Ich führe ein ſehr beſchäftigtes Leben, ganz nahe
dem normalen und beſtimmt glücklicher als die Hälfte der
Men=
ſchen. Wer in ſeiner Seele den Hauch der reinen Liebe, der
Zärt=
lichkeit oder der Freundſchaft geſpürt hat, der beſitzt kein Recht
mehr, ſeinem Loſe zu fluchen, denn er hat in dieſer Welt alles
ge=
kannt, was den Preis des Lebens macht.” — Für den Pſychologen,
ſo ſagt Eugene Brieux, Mitglied der „Academie Fransaiſe”, in
ſeinem Vorwort, gehört das Buch zu den ſeltenſten und
wertvoll=
ſten Dokumenten. Man kann es nicht leſen, ohne voll ehrfürchtiger
Bewunderung vor dem Manne zu ſtehen, der ſolche Prüfungen mit
ſo mannhaftem Herzen trägt.
Ap. Briefe von Karl Stamm. Geſammelt und eingeleitet von Eduard
Gabler. (Kommiſſionsverlag von Raſcher u. Cie., Zürich. Preis
6,80 Mark.)
Der Schweizer Dichter Karl Stamm iſt im Jahre 1890 in der
Schwei=
geboren und — erſt 29 Jahre alt — ſchon 1919 in Zürich geſtorben. Von
ſeinen Dichtungen, die in 2 Bänden herausgegeben ſind, nehmen die
Gedichte „Aufbruch des Herzens”, in denen er ſich als echter Dichter und
Lyriker offenbart, die erſte Stelle ein. Briefe von Dichtern, in denen
ſich ihr geiſtiges und ſeeliſches Leben wiederſpiegelt, haben immer
An=
ſpruch auf beſonderes Intereſſe. Die von ſeinen Freunden
herausge=
gebenen Briefe Karl Stamms begleiten als eine Unterſtrömung ſein
dich=
teriſches Schaffen während ſeines kurzen Lebens. Obwohl die Auswahl
und chronologiſche Anordnung der Briefe die innere Entwickelung des
Dichters betonen will, runden ſie ſich in ihrer Geſamtheit zu einem
auto=
biographiſchen Bild, in dem auch die äußere Linie des Lebensweges,
ſo=
weit es der Schaffenszeit angehört, deutlich genug bleibt. Der erſte
Teil der Briefe „Frühzeit” umfaßt die Jahre 1911—1914, der zweite
„Krieg und Wirrſal” die Jahre 1914—1917, der dritte „Löſung” reicht
bis zwei Tage vor ſeinem Tode. In dieſer Selbſtbiographie in Brieſen
eines nach Kämpfen und Leiden früh dahingeſchiedenen Dichters wird
man vieles finden, was Verſtand, Herz und Gemüt angeht.
Seite 2
Samstng, den 73. Junt 1931
Nummer 762
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Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
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ſtorbenen entſprechend in aller Stille auf dem
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Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Mayer, Neunkirchen
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Neunkirchen, den 12. Juni 1931.
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Die Beerdigung findet Sonntag, den 14. Juni 1931,
nachmittags 3½ Uhr ſtatt.
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unſeren Mitgliedern mitzuteilen,
daß wir als
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ſämtliche Klubfahrten bis auf wei=
teres einſtellen. Die übrigen Klub=
veranſtaltungen (ſiehe
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programm) bleiben beſtehen.
Von den Klubmitgliedern und
allen Kraftfahrern, die von den
neuen Maßnahmen ohne
Unter=
ſchied betroffen werden, wird als
außerſte Notwehr erwartet, daß ſie
— entſprechend der Entſchließung
des Gaues IIIa des ADAC. — mit
ſofortiger Wirkung die Benutzung
ihrer Fahrzeuge nur auf das
aller=
notwendigſte beſchränken.
Ein die gegenwärtige Lage ernſt
erkennendes ſtarkes
Zuſammenhal=
ten aller Betroffenen kann allein
die Vernichtung des auf unzähligen
Wirtſchaftsgebieten Werte und
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dieſer Maßnahme im Einvernehmen mit dem
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Gasbezieher den Verbrauch von 10 cbm pro Monat
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uarienvogel —Zugelaufen: 1 Schäferhung
Wir machen wiederholt darauf au
merkſam, daß auch noch
Fundgegenſtänd-
vorhanden ſind, die in früheren Bekann /
machungen verzeichnet waren.
Intereſſer=
ten können die Fundgegenſtände währen.
den Büroſtunden auf dem Fundbüro der
heſſ. Polizeiamts, Hügelſtr. 11, beſichtigen
Die Arbeiter=Beförderung
mittels Kraftwagen nach und von de
Bauſtelle bei Herſtellung des ehemaliges
Griesheimer Truppenübungsplatzeß- al
Flugplatz ſoll vergeben werden.
Arbeitsbeſchreibungen u. Bedingunge‟
liegen bei dem Tiefbauamt, Zimme
Nr. 6, während der Dienſtſtunden 7—
Einſicht offen. Auch werden dort d
Angebotſcheine abgegeben. (st. 912
Angebote ſind bis Samstag, des
20. Juni 1. J., vormittags 10 Uhr
bei der unterzeichneten Stelle einzureichen Re
Darmſtadt, den 12. Juni 1931.
Tiefbauamt.
Heugrasberſteigerung
Der Heugrasertrag, der „Beſi
Wieſen” wird am Dienstag, de
16. d. Mts., von vorm. 9 Uhr ac
verſteigert. Zuſammenkunft: Lichtwieſem)
weg—Darmbachbrücke (am Waldeingang.
Darmſtadt, den 12. Juni 1931.
st. 9151) Städt. Güterverwaltung
Heugrasberſteigerung
Montag, den 22. Juni 1931,
vorm. 8 Uhr, wird in DarmſtaO
(Wirtſchaft „Heiliges Kreuz”) das He—
gras von den fiskaliſchen Wieſen in der
Gemarkungen Arheilgen. Darmſtal=
Egelsbach, Langen, Hanauer=Koberſta =
und Wixhauſen des Forſtamtes Kranic
ſtein verſteigert. Auskunft durch D=
(91S,
Förſter.
Darmſtadt, den 11. Juni 1931.
Forſtamt Kranichſtein.
Franfirt 7.M.
Pferde=Märkte
15. Juni. 13. Juli,
17. Anguſt, 12. Oktober, 7. Dezbr.
Durchſchnittlicher Auftrieb 700
Pferde all. Raſſen, auch
Schlacht=
pferde: größte Auswahl u. beſte
Gelegenheit für Kauf od. Tauſch.
Ein Beſuch dieſer Märkte iſt zu empfehlen
der Handel Sonntags verboten. 9
Nummer 162
Samstag, den 13. Juni 1931
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 13. Juni 1931.
Evangeliſcher Volkskag.
EPH. Die Evangeliſchen Gemeinden der Stadt haben
beſchloſ=
am Sonntag, dem 5. Juli 1931, einen evangeliſchen
ſolkstag abzuhalten. Es beſteht das dringende Bedürfnis, über
Grenzen der Einzelgemeinde hinaus an einem beſonderen
brntag das Evangeliſche Gemeinſchaftsgefühl in
ur ganzen Stadt zur Darſtellung zu bringen. Es ſoll dies
ge=
ſehen durch einen evangeliſchen Volkstag, der als Volkstag für
e Evangeliſchen unſerer Stadt gelten ſoll. Außer den
feier=
hen Vormittagsgottesdienſten, die eine beſondere Ausgeſtaltung
gahren, wird am Nachmittag eine große öffentliche Volksfeier
f dem Herrgottsberg ſtattfinden, zu der Herr Prälat D. Dr. Dr.
ſiehl ſein Erſcheinen zugeſagt hat. Dem Evangeliſchen Bund
die Ausgeſtaltung dieſer Feier übertragen worden. Bereits
tz1 weiſen wir auf dieſen Tag hin und bitten die Evangeliſchen
den Standes und jeden Berufes unter Hintanſetzung aller
ſterſchiede der Partei und der Richtung an dieſem Tage ein
oßes öffentliches Bekenntnis für die Sache unſeres evangeliſchen
ſaubens durch ihre Beteiligung abzulegen.
Verſetzung in den Ruheſtand. Am 1. Juli 1931 tritt der
ſchnungsdirektor bei dem Miniſterium der Finanzen Karl
frieb zu Darmſtadt auf Grund des 8 1 des Geſetzes über die
ltersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 19. Dezember
123, in Verbindung mit Artikel 2 des Geſetzes über die
Einſtel=
ing des Perſonalabbaues in Heſſen und zur Aenderung des
heſſi=
ſen Perſonalabbaugeſetzes vom 8. Oktober 1925 in den
Ruhe=
ſind.
In den Ruheſtand verſetzt wurden: Am 2. Juni: der
Amts=
ſhilfe Leonhard Veith, bei dem Kreisamt Worms, auf ſein
ſichſuchen, mit Wirkung vom 1 Juli 1931 an; am 3. Juni; der
blizeihauptwachtmeiſter Philipp Schweizer zu Mainz auf
in Nachſuchen, mit Wirkung vom 16. September 1931 an.
Heſſiſches Landeskheaker.
Großes Haus
Samstag 13. Juni VMfRF 26
Alt=Heidelberg Pr. 0.80-8 Mk. Sonntag, 14. Juni 17.30—22.30 Uhr Gaſtſpiel Hans Grahl
P6, M6. Darmſt. Volksbühne Gr. 1—1V
Abſchiedsvorſtellung Dr. Karl Böhm
Die Meiſterſiuger von Nürnberg Montag, 15. Junt. Geſchloſſene Vorſtellung
Viktoria und ihr Huſar Dienstag. 16. Juni 19.30, Ende vor 23 Uhr. Außer Miete
Der Hauptmann von Köpenick Pr.0 50-4 Mk. 20, Ende nach 22.30 Uhr
(25
Gaſtſpiel Hans Grahl
Mittwoch, 17. Junt Caralleriarusticanahier :DerBajazzo
Preiſe 1—10 Mk. Donnerstag, 18. Juni 19.,3, Ende gegen 22.30 Uhr.
B 25
Die drei Musketiere Pr. 1—10 Mk FFreitag 19. Juni D 26
19.30, Ende gegen 22,30 Uhr.
Die drei Musketiere Pr. 1—10 Mk. Samstag, 20. Juni 19.30—22.15 Uhr. T, Gr 1,2, 3, 4, 5, 6, 7. 8
Allt=Heidelberg Pr. 0.50.5 Mk. Sonntag, 21. Juni 19.30 Ende gegen 22.30 Uhr. E 27
Die drei Musketiere. Pr. 1—10 Mk Kleines Haus Montag, 15. Juni 20—22.30 Uhr. Miete T, Gr. 3, 4, 5, 6, 7,8
Zum 1. Male: Die Silberſchnur
Preiſe 1—5 Mk. Samstag, 20. Juni 20, Ende gegen 21.30 Uhr. Pr 1.2,3 Mk.
Tanz=Abend Edith Bielefeld
Sonntag, den 14. Juni 1931: „Alt=Heidelberg”
Mittwoch, den 17. Juni 1931: „Lady Fanny”
Sonntag, den 21. Juni 1931; „Die Silberſchnur”
Gaſtſpiele des Heſſiſchen Landestheaters in Baden=Baden
Dienstag, den 16. Juni 1931: „Ariadne auf Naxos”,
lilhelm Meyer=Förſter wird
— Heſſiſches Landestheater. „Alt=Heidelberg” von
in der erfolgreichen Neuinſzenie=
NtrNeift2 M Färc Sodlig din ſechlen Sans
bſchiedsvorſtellung für den nach Hamburg berufenen
General=
ſſikdirektor Dr. Karl Böhm in Szene gehen. Adolf Klotz
geht in dieſer Aufführung das Jubiläum ſeiner 50jährigen
Zu=
wörigkeit zum Landestheater und ſingt die Partie der
Nach=
zall. Als Walter Stolzing gaſtiert Hans Grahl, der außerdem
n Mittwoch, den 17. Juni, ein Gaſtſpiel als Bajazzo geben wird.
Die Erſtaufführung der an allen deutſchen Bühnen mit
außer=
dentlichem Erfolg gegebenen Revue=Operette „Die drei
zusketiere” von Benatzky, dem Komponiſten des
muſikali=
ſen Luſtſpiels „Meine Schweſter und ich” wird am Donnerstag,
in 18. Juni, ſtattfinden. Muſikaliſche Leitung: Fritz Bohne.
Heſſiſches Miniſterium für Kultus und Bildungsweſen.
ſeledigt ſind: Die Lehrerſtelle für einen epangeliſchen
ihrer an der Volksſchule in Strebendorf, „Kreis Alsfeld;
näumige Dienſtwohnung iſt vorhanden: — die Lehrerſtelle für
nen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Storndorf
teis Alsfeld; geräumige Dienſtwohnung iſt vorhanden: — die
ihrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in
ſichelhain, Kreis Lauterbach; Dienſtwohnung iſt vorhanden.
Fernſprechverkehr. Die Fernſprechvermittlungsſtelle in
bfheim (Taunus) iſt an das Schnellverkehrsamt Frankfurt a. M.
igeſchloſſen worden und nimmt von ſofort ab auch am
Schnell=
prkehr mit Darmſtadt teil.
Gegen die Benzinverkeuerung.
Vom Heſſiſchen Automobilklub wird uns geſchrieben: Die
Notverordnung hat auch den Kraftfahrern eine Ueberraſchung
ge=
bracht durch die Einführung der neuen Betriebsſtoffzölle. Dieſe
Zölle (Reichsabgabe) werden nicht nur von den im Ausland
be=
zogenen, ſondern auch von den im Inland hergeſtellten
Betriebs=
ſtoffen gefordert. Dieſe betragen bei Benzin 6½, bei Gemiſchen
5½ und bei Benzol 4½ Pfennig pro Liter. Durch dieſe neuerliche
Belaſtung der Betriebsſtoffe iſt eine derartige Verteuerung
der=
ſelben eingetreten, daß ihre Tragung durch die Kraftfahrer nicht
mehr möglich iſt. Es weiß heute jedermann, und wir brauchen
deshalb nicht beſonders darauf hinzuweiſen, daß der Kraftwagen
heute keinen Luxus mehr bedeutet, ſondern der deutſchen
Wirt=
ſchaft unentbehrlich geworden iſt. Die Kraftfahrer ſind ja, was
ſteuerliche Belaſtungen anbelangt, ſchon ſehr viel gewöhnt, man
darf dieſe Abgaben aber nicht bis zur Untragbarkeit treiben.
Während im Februar beiſpielsweiſe der Benzinpreis noch 29 Pfg.
betrug, iſt derſelbe heute bis auf 39½ Pfg. emporgeſchnellt: das
bedeutet eine Verteuerung von über 30 Prozent. Wenn man
be=
rückſichtigt, daß vor der Einführung des neuen Zolles in den
Preiſen für Betriebsſtoffe ſchon zirka 12 Pfg. für Zoll
und Spiritusablöſung enthalten waren, ſo
beträgt heute die ſteuerliche Abgabe für einen
Liter Benzin 18½ Pfg. Die Hälfte des heutigen
Betriebsſtoffpreiſes iſt alſo Steuer.
Wir erheben dringende Verwahrung gegen dieſe erneute
Betriebsſtoffbeſteuerung und werden, ſolange dieſe beſteht
keiner=
lei auswärtige Veranſtaltungen mehr abhalten. Wir bitten aber
alle Kraftfahrer in ihrem eigenſten Intereſſe, uns zu
unter=
ſtützen und nur noch die allerdringendſten
Fahr=
ten auszuführen.
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— Schlußfeier der Volksbühne. Wie alljährlich, ſo wird auch
dieſes Mal die Schlußfeier der Volksbühne am heutigen Samstag
im Städtiſchen Saalbau allen Teilnehmern einige frohe Stunden
bieten. Dieſe Feier iſt beſonders dazu angetan, um die
Theater=
beſucher mit den ausübenden Künſtlern in einen innigeren
Kon=
takt zu bringen, als dies im Theater möglich iſt. Für die
Mit=
glieder der Volksbühne bedeutet die Veranſtaltung den Abſchluß
der Darhietungen im Spieljahr 1930/31. Der Eintrittspreis
(0.60 RM. und 1 RM.) iſt ſo gering, daß jeder an der Feier
teil=
nehmen kann. Deshalb auf zur Schlußfeier der Volksbühne in
den Saalbau!
Sonderfahrt
des Darmstädter Tagblatt zum
Handball-Endspiel
Abfahrt Sonntag früh pünktlich
1a5 Uhr, ab Luisenplatz.
— Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt: Am Sonntag
um 11 und 11.30 Uhr vormittags, an allen Wochentagen um 11
und 11.30 Uhr vormittags und 3 und 3.30 Uhr nachmittags. Die
Madonna des Bürgermeiſters Meyer von Baſel von Hans Holbein
dem Jüngeren kann ſtets getrennt von den Führungen beſichtigt
werden.
Saalbau-Gaststätte
im Sommer aut der lerrasse. Mittagessen zu M. 1.— 1.30 u. 1.60.
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torte 0.90, ff. Ausschankweine. Bestgepflegte Spetialbiere. (9041b
— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Ausſtellung Fritz
Schwarzbeck, Bingen=Frankfurt. In der Reihe ihrer
Aus=
ſtellungen junger Künſtler zeigt die Bücherſtube jetzt eine
Aus=
ſtellung des in Bingen und Frankfurt lebenden Plaſtikers Fritz
Schwarzbeck, der der „Darmſtädter Gruppe” angehört.
Schwarz=
beck zeigt gleichzeitig Zeichnungen und Aquarelle. Die
Ausſtel=
lung iſt täglich bis zum 20. Juni geöffnet.
Matthias Weber
spielt bei freiem Eintritt Samstag abend 8 Uhr
im Rummelbräu (Rheinstraße 101) (9112a
(Konzert findet bei jeder Witterung statt.) A
— Im Helia=Theater ſieht man nur noch drei Tage Felix
Breſ=
ſart, den beliebten deutſchen Komiker, in dem originellen
Lach=
ſchlager „Der Schrecken der Garniſon‟. Dazu das reichhaltige
Bei=
pogramm. Jugendliche haben Zutritt
—Die Ruſſiſche Kapelle auf der Mathildenhöhe iſt jeden Tag
zur Beſichtigung von 10 bis 12.30 Uhr und von 3 bis 7 Uhr
ge=
öffnet.
Seite 5
Monakskalender des Aquarien= u. Terrarienvereins
„Hokkonia” Darmſtadt.
Im Monat Juli wimmelt es in den Zimmeraquarien von
Jung=
brut. Soll ſich nun die Nachzucht zur Zufriedenheit entwickeln, darf der
Liebhaber beim Herbeiſchaffen von Futter nicht nachläſſig ſein. Die
Behälter der tropiſchen Fiſche bedürfen, wenn die Tiere Brut haben, an
den kühlen Tagen noch einer zeitweiſen Heizung. Das Thermometer iſt
daher ſtets zu beobachten. An heißen Tagen ſind die Becken mit
Kalt=
waſſerfiſchen gut zu durchlüften, andernfalls Verluſte eintreten können.
Iſt in dieſen Behältern das Waſſer ſehr warm geworden, ſo empfiehlt
es ſich, teilweiſen Waſſerwechſel vorzunehmen. Hiermit ſoll aber nicht
geſagt werden, daß das Becken nun unter die brauſende Waſſerleitung
geſtellt wird, wie dies vielfach zu beobachten iſt, um die Tiere dann
wie=
der einzuſetzen. Der Waſſerwechſel hat alſo allmählich zu erfolgen.
Guter Pflanzenwuchs oder kräftige Durchlüftung machen den
Waſſer=
wechſel meiſt überflüſſig. Von Waſſerpflanzen blühen in dieſem Monat
ſchon eine ganze Anzahl, ſo der Waſſerſchlauch, die Waſſer=Aloe,
ver=
ſchiedene Laichkräuter und Hahnenfußgewächſe, ferner die weiße und
gelbe Teichroſe, die Waſſernuß, der ſchwimmende Froſchlöffel, das
mr=
meine Pfeilkraut, die Schwertlilie uſw.
Schwertlilien, Froſchlöffel und Kalmus eignen ſich vorzüglich als
Uferbepflanzung in Freilandanlagen und wirken ebenſo ſchön im
Sumpf=
aquarium für das Zimmer. Freilandanlagen für Schildkröten, Fröſche,
Kröten und andere Terrarientiere werden von vielen Liebhabern, die
dazu Gelegenheit haben, eingerichtet. Natürlich müſſen ſie durch einen
dichten Bretterzaun, der auch das Durchgraben unter der Erde
verhin=
dert, eingefriedigt ſein. Der Tierbeſtand der Terrarien iſt von Zeit zu
Zeit zu kontrollieren, ſowohl auf ſeine Vollzähligkeit hin, als auch auf
den Geſundheitszuſtand der Pfleglinge. Tote und kranke Tiere müſſen
ſofort entfernt werden. Mit der zunehmenden Wärme entfalten die
Reptilien eine größere Lebendigkeit. Die Schlangen häuten ſich. Die
Ringel= und Würfelnattern, auch die Blindſchleiche, ſind in der
Paa=
rung. Von Amphibien ſind Waſſerfroſch, Feuer= und Kreuzkröte noch
in der Paarung, und findet ſich daher auch vielfach der Laich dieſer
Tiere. Larven werden jetzt ſchon vom Waſſerfroſch gefunden, die Larven des
Grasfroſches und der Erdkröte haben zu Ende dieſes Monats ſchon
vielfach ihre Verwandlung beendet.
In der warmen Jahreszeit iſt bei der Pflege von Seewaſſer=
Aqua=
rien beſonderes Augenmerk auf gut funktionierende Durchlüftung zu
legen. Nordſeetiere ſind möglichſt an kühlen Orten unterzubringen, da
eine Temperatur von mehr als 22—23 Grad Celſius ſelten vertragen
wird. Meiſtens werden ſie in ſolchen Fällen von ihrer Unterlage
ab=
fallen und bald darauf eingehen. Hiervon werden beſonders die
Nel=
ken befallen. Auch iſt die Fütterung in der warmen Jahreszeit
einzu=
ſchränken. Wöchentliche Fütterung genügt da vollſtändig. Dagegen
werden Tiere aus dem Mittelmeer ſich beſonders im Sommer ſehr
wohl fühlen. Unſere Krabben häuten ſich faſt monatlich. Der
abge=
ſtoßene Panzer iſt in dem Becken zu belaſſen, um von dem Tier wieder
aufgezehrt zu werden. Hierdurch wird der neu zu bildende Panzer
in=
folge Kalkaufnahme ſchneller wieder gebildet.
(Mitgeteilt vom Verein für Aquarien= und Terrarienkunde „
Hot=
tonia‟ Darmſtadt. — Vereinsabende jeden erſten und dritten Samstag
im Monat. Vereinslokal „Zum Gutenberg”, Ecke Grafen und
Wieſen=
ſtraße. Gäſte willkommen.)
— Heſſenbeſuch in Darmſtadt. Man ſchreibt uns: Der
Unter=
ſtützungsverein „Haſſia”, e. V. (Heſſenverein), in Frankenthal in
der Pfalz begeht am Sonntag, den 14. Juni d. H., das Feſt ſeines
40jährigen Beſtehens. In Anbetracht der jetzigen Zeitverhältniſſe
hat der Verein jedoch von einer größeren Feier Abſtand
ge=
nommen. Um ſeinen Mitgliedern jedoch etwas zu bieten, hat der
Vorſtand beſchloſſen, an dieſem Tag ſeine Mitglieder mittels
Autos in ſeine ehemalige Heimat zu führen, und ſind folgende
Veranſtaltungen vorgeſehen Morgens: Fahrt durch Teile des
herrlichen Odenwaldes, anſchließend hieran Beſichtigung der
Sehenswürdigkeiten in Darmſtadt, zugleich Frühſtücksraſt.
Als=
dann gemeinſames Mittageſſen im Kaffee Waldesruh bei Traiſa.
Hieran anſchließend gemütliches Beiſammenſein bei Konzert und
Tanz. Abends wieder Rückfahrt nach Frankenthal durch die
Bergſtraße. Wir heißen unſere Landsleute in Darmſtadts
Mauern herzlich willkommen.
— Eliſabethenſtift. Nachdem an Himmelfahrt Chriſti der
Po=
ſaunenchor von Arheilgen und am 1. Pfingſttag in aller Frühe
der Poſaunenchor der Stadtmiſſion Geſunde und Kranke erfreut
hatte veranſtaltete das Städtiſche Orcheſter unter Herrn
Stadt=
kapellmeiſter Schlupp am Mittwoch nachmittag vor dem
chirurgi=
ſchen Krankenhauſe des Stifts und dann im Stiftsgarten vor der
Inneren Abteilung ein Konzert. Es war eine auserleſene Folge
von Muſikſtücken verſchiedener Art, die meiſterhaft vorgetragen
wurden. Alle Zuhörer, beſonders die Kranken, ſind dem
Stadt=
orcheſter und ſeinem Dirigenten herzlich dankhar für dieſen
muſi=
kaliſchen Genuß. Wir freuen uns, wenn das Stadtorcheſter wieder
einmal ſpielt.
— Volksbühne. Montag, den 15. d. M. 23 Uhr, wird in einer
Nachtvorſtellung im Union=Theater der Tonfilm „Feind im
Blut” gezeigt, ein Film aus der ärztlichen Praxis von dem
Leben beider Geſchlechter. Der Film zeigt eine Reihe von
Ori=
ginglaufnahmen deutſcher und ausländiſcher Kliniken. Herr
Medizinalrat Dr. Werner, Heppenheim wird die einleitenden
Worte zum Film ſprechen. Wir empfehlen unſeren Mitgliedern
den Beſuch dieſes Aufklärungsfilms. Karten zum Preiſe von
75 Pfg. ſind gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte an der Kaſſe
des Union=Theaters zu haben.
— Zyklus volkstümlicher Konzerte. Am Samstag, dem 13.
Juni, eröffnet der bekannte ehemalige Militärkapellmeiſter
Matthias Weber einen mehrwöchigen Zyklus populärer
Kon=
zerte, welche abwechſelnd täglich jeweils abends 8 Uhr im
Rum=
melbräu=Reſtaurant, Hotel Prinz Heinrich Heſiſchen Hof und im
Chauſſeehaus ſtattfinden. Durch die unterſchiedliche Lage der vier
Lokale, Zentrum, Weſten und Süden der Stadt, iſt den
Bewoh=
nern der betreffenden Stadteile Gelegenheit geboten, ohne
beſon=
dere Mühe Ablenkung und Erbauung bei bekannt guter Muſik
zu finden. Dieſe Zyklus=Konzerte ſollen bei jeder Witterung
durch=
geführt werden, da bei ungünſtigem Wetter Säle und Veranden
angenehmen Aufenthalt bieten. Der Eintritt iſt frei, um
jeder=
mann den Beſuch zu ermöglichen. Dieſe neue Einführung dürfte
allgemeines Intereſſe erwecken. Siehe auk täglich die
An=
zeige in den hieſigen Zeitungen.
— In den Palaſt=Lichtſpielen wird ab heute wieder ein
Stummfilm=Doppelprogramm vorgeführt, und zwar der ſpannende
Abenteuerfilm aus den Diamantenfeldern Afrikas „Der Ring des
Unheils” mit Eleanor Boardmann. Conrad Nagel und Lawrence
Gray, Regie: John P. Mac Carthy, ſowie ein aufregendes
Film=
werk „Brand im Oſten” mit Lon Chaney in der Hauptrolle.
Die=
ſer Film ſpielt zur Zeit der chineſiſchen Unruhen in Schanghai.
Regie: George Hill.
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Aoftihanfftemrawdant ii der Aitftadt.
Schaufenſterſtürmer im Kleiderhaus Heß.
Geſtern abend fand auf der Inſel eine erlaubte Kundgebung
des Kommuniſtiſchen Kampfbundes gegen den Fascismus ſtatt, an
der etwa 150 Perſonen teilnahmen. Nach Schluß der Kundgebung
verſuchten die Demonſtranten, einen Zug zu bilden und durch die
Langgaſſe vorzurücken. Beim Einſatz der Schutzpolizei liefen ſie
auseinander, verſammelten ſich dann wieder, ſo daß die Polizei
erneut zur Auflöſung ſchritt. Beim Kleiderhaus Heß am
Schil=
lerplatz wurden zwei Schaufenſter eingeworfen und drei Mäntel
geſtohlen. Vor der „Krone” wurde ein Laſtwagen umgeſtürzt.
Als die Polizei auch mit Steinen beworfen wurde, griff ſie
energiſch durch und ſtellte alsbald die Ruhe wieder her. Drei
Per=
ſonen wurden ſiſtiert.
Aus dem Gerichtsſaal.
Das Urteil in der Beleidigungsſache gegen Direktor Nuß.
Aw. Am Freitag, um 3 Uhr, wurde die Verhandlung nach
dreitägiger Pauſe fortgeſetzt. Staatsrat Karcher, der für die
Schuldfrage als weſentlicher Zeuge herbeizitiert worden war,
konnte keinerlei Klärung bringen, da ihn größtenteils ſein
Ge=
dächtnis im Stich ließ. Dagegen hatte die Verteidigung den
frühe=
ren engſten Mitarbeiter des Direktors Nuß, einen jetzt in Berlin
wohnenden Oberingenieur, mitgebracht, der die ganzen Ausſagen
des Angeklagten beſtätigte und unterſtützte. Der Schwiegerſohn
des Bürgermeiſters Schulte wünſcht dann ſeine am Dienstag
ge=
machten Ausſagen zu berichtigen, ebenſo im Wormſer Stadtrat
ſeine in erſter Inſtanz gemachten Ausſagen. Mit großer Geduld
ließ das Gericht die weitſchweifigen Erörterungen und Fragen
uber ſich ergehen. Nach Verleſung einiger Urkunden und
Proto=
kolle beginnt nach vierſtündiger Beweisaufnahme der
Staats=
anwalt ſein Plädoyer. Er iſt durch die Beweisaufnahme
über=
zeugt, daß der Angeklagte wiſſentlich falſche Dinge in ſeinen
Brie=
fen behauptet habe, daß ihm der Schutz des 8 193 (Wahrung
be=
rechtigter Intereſſen) keineswegs zugeſprochen werden könne, und
beantragt wie in erſter Inſtanz eine Geldſtrafe von zweimal je
300 Mark. Der Nebenkläger vertritt dieſelbe Anſicht.
Insbeſon=
dere wünſcht er aber einen Satz im Urteil, der eigentlich einen
Vorwurf gegen den Bürgermeiſter enthalte, nämlich, daß man
ver=
pflichtet ſei, ſtets den Schein zu wahren, ausgemerzt zu wiſſen.
Der Verteidiger beantragt die Berufung zu verwerfen, da ſich
keinerlei andere Geſichtspunkte ergeben hätten.
Um 10 Uhr abends verkündet der Vorſitzende folgendes Urteil:
Die Berufungen werden zurückgewieſen und das
Urteil erſter Inſtanz in vollem Umfange
beſtä=
tigt. Es ſei kein Zweifel, daß eine Beleidigung vorliege, aber
es ſei ebenfalls kein Zweifel, daß der Angeklagte in gutem
Glau=
ben und in Wahrung berechtigter Intereſſen gehandelt habe, denn
die Meinung der beiden Briefempfänger war für ihn von
weſent=
licher Bedeutung. Der Vorſitzende betont, daß ſich durch die
Be=
weisaufnahme ergeben habe, daß der Bürgermeiſter ſeine
Mei=
nung aus den lauterſten Abſichten und auf Grund langer Studien
umgeſtellt habe.
Am Donnerstag wurde in 2 Verhandlungen gegen einen 32jähr.
Schloſſer verhandelt. Einmal wegen
Sittlichkeitsver=
brechens. Er ſoll kleine 9= und 10jährige Mädchen beim Spiel
in unſittlicher Weiſe berührt haben. Der Schloſſer behauptet, die
ganze Anzeige ſei auf die Gehäſſigkeit und Bosheit ſeiner
frühe=
ren Hauswirtin zurückzuführen. Doch das Gericht kann ſich dem
nicht anſchließen. Es kommt zwar zu dem Ergebnis, daß die
Mäd=
chen, aufmerkſam gemacht, etwas reichlich Phantaſie entwickelt
haben und daß es auf ihre Ausſagen hin den Mann nicht
ver=
urteilen kann, doch betont es in der Urteilsbegründung, daß ein
ſtarker Verdacht beſtehen bleibe und daß der Angeklagte ſich auf
keinen Fall einwandfrei benommen habe. Das zweite Mal iſt er
wegen Heiratsſchwindels angezeigt. Auf Spaziergängen
durch die Stadt redete er mit Vorliebe Dienſtmädchen an, mit
denen er ſich dann zu einem abendlichen Spaziergang verabredete.
Leicht wurde es ihm allerdings dadurch gemacht, daß die Mädchen
beinahe ausnahmslos ohne weiteres, ja, ohne ſich nach ſeinem
Namen zu erkundigen, auf alles eingingen. Schon beim erſtenmal
des jeweiligen Zuſammenſeins kam es faſt ſtets zu intimerem
Ver=
kehr und obendrein bezahlten die Mädchen noch die
Wirtshaus=
zeche, da er ſtets ohne Geld war. Bei einem Mädchen gab er ſich
als lediger Chauffeur aus mit einem Wochenverdienſt von über
80 Mark. Er reiſte ſogar mit zu den Eltern des Mädchens.
Weih=
nachten wollte man ſich verloben und Oſtern, ſollte die Hochzeit
ſein. Er verſtand es dann, im Laufe der Zeit dem Mädchen
ins=
geſamt 125 Mark zu entlocken. Schließlich wurde das Mädchen
von einem Bekannten, der öfters mit ihnen zuſammengeweſen war
und der heute wegen Beihilfe angeklagt iſt, aufgeklärt. Der
An=
geklagte behauptet, ihm habe jede Betrugsabſicht gänzlich fern
gelegen. Er iſt bereits dreimal wegen genau derſelben Fälle
vor=
beſtraft und erhält wegen fortgeſetzten
Rückfall=
betrugs acht Monate Gefängnis. Der
Mitange=
klagte wird freigeſprochen, da die Anklage, daß er den
erſten Angeklagten bei ſeinen Betrügereien unterſtützen wollte,
nicht bewieſen werden konnte.
Samstag, den 13. Juni 1931
— Wanderklub Falke 1916. Darmſtadt. Die Juni=Wanderung
führte ins Rodgau, unter Führung der Herren K.,Ballweg
und Th. Willenbücher. Beide Führer verſtanden es ausgezeichnet,
trotz der großartigen Eindrücke der kurz vorangegangenen
Pfingſt=
wanderung den Wanderern dieſe Fahrt ſchmackhaft zu machen,
was um ſo höher anzuerkennen iſt, als ein Gebiet gewählt war,
das im allgemeinen als wenig intereſſant gilt. Von den
Hirſch=
köpfen aus gings auf bekannten Pfaden zum Einſiedel, wo erſte
kurze Raſt gehalten wurde. Beim Weitermarſch hatten wir
Gele=
genheit, ein ſtarkes Rudel „Geweihter” bewundern zu können,
eine willkommene Beute für unſere Filmſchützen. Auf ſchmalen
Pfaden kreuzten wir dann den prächtigen Hochwald öſtlich der
Grube Meſſel, nicht ohne einen Blick in dieſe Oelſchiefer=Grube
geworfen zu haben. Nach längerem Marſch durch ſchönen
Miſch=
wald gelangten wir nunmehr öſtlich der Strecke Darmſtadt—
Aſchaffenburg, nach Münſter, wo wir im Badiſchen Hof die
dur=
ſtigen Kehlen netzten. Ein parkartiger, von vielen
Wieſenein=
ſchnitten lieblich unterbrochener Eichenwald ließ uns nach kurzem
Marſch über freies Feld in ſeinem kühlen Schatten untertauchen.
Schmale Jägerpfade führten uns nun nach kurzer Zeit zum
Grup=
penwaſſerwerk Dieburg. Hier erwartete uns Herr
Kulturbau=
inſpektor Wolfenſtädter, der ſich liebenswürdigſt bereit erklärt
hatte, uns das Waſſewerk zu erklären. Unter ſeiner
ſachverſtän=
digen Führung konnten wir daher dieſe ſegensreiche Anlage in
allen ihren Teilen im vollen Betrieb eingehend beſichtigen. Ein
vorzügliches Mahl vereinigte hierauf die Wanderer im gaſtlichen
Haus Haigni in Hergershauſen, wo wir unter viel Kurzweil bis
zum Abgang des Zuges verblieben, mit dem wir gegen 6 Uhr
wieder in Darmſtadt ankamen.
— Achtung! Nicht hereinfallen! Man ſchreibt uns: Eine
Blin=
den= und Erwerbsbeſchränkten=Beſchäftigungs=Stätte”, verſendet
augenblicklich an alle Welt Muſterpackungen, die ein vollkommen
unkünſtleriſches und wertloſes kleines Dreifarbendruckblatt in
kitſchigem Bronzerahmen enthalten, das 2 RM. koſten ſoll. Die
Sache iſt augenſcheinlich: Die Beſchäftigungs=Stätte läßt ein paar
Blinde die Bildchen in die Rahmen einkleben und verkauft dieſe
Produktion mit über 300 Prozent Nutzen (das ganze Ding iſt
höchſtens 35 Pf. wert). Der Empfänger eines unverlangt durch
die Poſt zugeſandten Gegenſtandes iſt nur verpflichtet, denſelben
zur „Abbolung bereit” zu halten.
Vereinskalender.
Verein der Pioniere und Verkehrstruppen
Darmſtadt und Umgegend. Wir erinnern nochmals an
die am Sonntag, dem 14. d. M., nachmittags 4 Uhr, im
Re=
ſtaurant Bürgerhof. Ludwigsplatz, ſtattfindende
Monatsver=
ſammlung.
*Segelflugexpedition der RRG.
nach dem Jungfraujoch in der Schweiz.
Eigenbericht der Expedition.
Unſere Segelflug=Expedition nach der Schweiz hat bisher
einen recht guten Verlauf genommen, wenn auch Schwierigkeiten
auftraten, mit denen vorher nicht gerechnet werden konnte. Den
Auftakt der Veranſtaltung bildeten zwei Schleppſegelflüge
anläß=
lich eines Flugtages in Baſel, wo wir den Schweizern erſtmalig
dieſe neueſte Methodik des Segelfluges demonſtrieren konnten
Zur großen Freude der zahlreichen Zuſchauer gelangen Groenhoff
zwei ausgezeichnete Segelflüge an einem in der Nähe des
Flug=
platzes gelegenen Berge. Nach dieſer Veranſtaltung ging es mit
Hochdruck an das eigentliche Ziel der Veranſtaltung. Der
„Fafnir” wurde verladen und nach Lauterbrunn, am Fuße der
Jungfrau, gebracht. Am Dienstag begann der Transport mit der
Zahnradbahn auf den Berg. Der Transport geſtaltete ſich infolge
der großen Ausmaße der Flügel des „Fafnir” etwas ſchwierig.
Das Flugzeug mußte mit Sricken und Strohſäcken auf zwei offenen
Waggons verladen werden. In Station Scheidegg, oberhalb des
Eigergletſchers, erfolgte nach einer langen Tunnelfahrt die
Um=
ladung. Wir Expeditionsteilnehmer fuhren infolge der ſtarken
Steigung auf dem Waggon des „Fafnir” mit und paßten im
Scheinwerferlicht der Lokomotive auf unſer Flugzeug auf.
End=
lich Ankunft am Jungfraujoch=Hotel. Es war ein eigenartiger
Weltrekord=Segeflieger Günther Groenhoff,
dem es als Erſtem gelang, einen Segelflug über den Alpen
auszuführen. Er ſtartete von dem 3400 Meter hohen
Jung=
fraujoch und landete nach etwa einſtündigem Fluge trotz
beſchädigter Maſchine wohlbehalten bei Interlaken.
Kontraſt, als wir vor dieſem großen in die Felſen gebauten Hotel
ſtanden, während Wolkenfetzen an uns vorüberhuſchten, der Schnee
uns in dichten Flocken umwirbelte. Im Tal, das wir kurz vorher
verlaſſen hatten, herrſchte prachtvolles Sommerwetter! Dann
begann der Transport des Flugzeuges nach dem Plateau des
Jungfraujochs. Es war nicht möglich, durch das Hotel über die
Treppen zum Plateau zu gelangen, der Weg durch den
Sphinx=
ſtollen über den Gletſcher hinweg würde uns 24 Stunden Zeit
koſten. So zogen wir von der Terraſſe des Hotels über den
ver=
eiſten Steilhang mit 70 bis 80 Grad Neigung 100 Meter über
dem Gletſcher zum Weſtausgang des Stollens hinauf zum Joch.
Es herrſchte überaus ſtarker Wind, die Wege vereiſt und naß und
heftiges Schneetreiben. Bergführer, Arbeiter und Beamte der
Jungfraubahn machen das Unmögliche möglich. Nach
mehrſtün=
diger Arbeit, angeſeilt, über ins Eis geſchlagene Stufen bringen
ſie die Einzelteile des „Fafnir” unbeſchädigt in den Stollen, der
Rumpf, der etwas zu breit iſt, wird in einer Eishöhle im Innern
des Mönch=Berges untergebracht. Abends ſchon ſaß Groenhoff
über ſeinen Karten, Flugwege ſtudierend. Am nächſten Morgen
ſtrahlend blauer Himmel, wenige Kumulus=Wolken, blendend weiſß
Berge und Gletſcher. Ein herrliches Bild! Der Wind wehte m.
8—10 Sekundenmetern aus Nordweſten. Die Geländebeſichtigurm
ergab die Möglichkeit eines guten Starts gegen Norweſten im
Tal von Lauterbrunn und Interlaken. 80 Meter voraus war de
Abgrund zum Eigergletſcher. Bei 5 Grad Kälte erfolgt de
Montage des „Fafnir”. Auf ½2 Uhr wird der Start feſtgeſet=
Inzwiſchen treffen auch die Schweizer Segelflieger mit drei Flu; 9
zeugen ein Um 14 Uhr ſteht der „Fafnir” am Hang. Großf
Kumulus=Wolken ziehen raſch vorüber, Aufwind=Wolkenſchirm
über Jungfrau und Mönch. Groenhoff geht nochmals vor b.;
zum Abgrund, beſtimmt dann die Startſtelle. Während wir fi/ 9
großer Spannung ſind, iſt Groenhoff überaus ruhig. Die Inſtrru/
mente ſind in Ordnung, 10 Mann am Startſeil. Unſere Schwe=,
zer Fliegerkameraden helfen wacker mit. Wir rechnen mit ſchne= Start im Schnee. Dann . . . Ausziehen! . . . Laufen! . ..
Ehe „Los!” gerufen werden kann, läßt die Haltemannſchaft an
Schwanz los. Das Flugzeug gleitet im Schnee raſch voran, komm
nicht ab, verſchwindet in der Mulde, gleitet zum Rande des A.b
grundes, ein heftiger Krach, Schnee ſtiebt hoch, das rechte
Höhe-
ſteuer fliegt davon. Uns alle befällt ein furchtbarer Schre= (n6,
Armer Groenhoff! Sekunden lauſchen wir auf den Krach der u umd=Pit
der Tiefe aufſchlagenden Maſchine . .. da taucht plötzlich daſ glaſ
„Fafnir” 50 Meter tiefer im Fluge auf, ſtrebt raſch nach dem T 4/ sulein 1
zu, kurvt, nähert ſich der Station Scheidegg. Landung? Neiy Klaſſ
Umkehr. Alles räumt das Schneefeld doch da ſegelt der „Fafni-/ / Rogſiadt
ſchon im Tal von Lauterbrunnen, wird kleiner und kleiner, em —u dechert
ſchwindet nach 24 Minuten unſeren Blicken. Kurz darauf wi-/ Eüwp Ge
uns mitgeteilt, daß ein Zuſchauer im Fernglas den ſteilen Ab zrien=Buſe
ſturz des Flugzeuges über Interlaken beobachtet hat. Wir warte) Im Lei
bange auf die kommenden Nachrichten. Endlich erfolgt der An uenod ei
ruf, der uns erlöſt: „Bin in Interlaken nach 56 Minuten glat
Lipinger=
gelandet.” Wir atmen auf. Der erſte Flug von der Jungfrau 3 angen errit
geglückt. Groenhoff hat hiermit eine ganz hervorragende Leiſtun
vollbracht, indem er das beſchränkt ſteuerfähige Flugzeug dur/ G. Pm
ſtarke Böen und Wirbel ſicher nach Interlaken gebracht und hi /kzm der
glatt gelandet hat.
Im folgenden laſſen wir Groenhoff ſeine Eindrücke von de n un wurde
Fluge wiedergeben: „Als ich beim Start nicht frei kam. blic) age und C
mir nichts übrig, als zu warten, bis das Flugzeug in den Abgrur) ) breits ge
ſtürzt und hierdurch vielleicht flugfähig wird. Am Rande ds 0 acht Ta
Abgrundes befanden ſich hohe Schneewehen. Es gab einen hei /r Riel
tigen Stoß gegen die Naſe des „Fafnir”, dann ſenkrechter Fal epyntag, 14
und nun „Höhenſteuer‟. Doch was iſt das? Der „Fafnir” g”/ (chezrk ane
horcht nicht dem Ruderausſchlag, er ſauſt weiter kopfüber in di
Tiefe Eine große Felszacke droht. Da . . . plötzlich richtet ſi
der „Fafnir” jäh auf und ſchießt ins Tal hinaus. Mehr als 2001/9 Mhr 0ul
Meter Tiefe unter mir, Eigergletſcher, rechter Hand ragt de Sviele und
Mönch in die Wolken. Das Höhenſteuer geht ſo merkwürd
ſchwer und der „Fafnir” folgt ſo träge. Ich überlege, was paſſie t Lerhältniſſe
ſein kann. Sicher iſt das Steuer verletzt, aber wie und wo? F/lyskate.au
pw Perſon
fliege noch immer mit viel Fahrt einige Kurven, dann verſuck, nenſein in
ich. flacher zu fliegen, zu ſegeln. Plötzlich neigt ſich der „Fafnix
vorüber, ich ziehe das Höhenſteuer, ſo weit ich kann — es nürz anget
und „Eintre
nichts, er ſchießt kopfüber in die Tiefe. Blitzſchnell denke ich.
Höhenſteuerbruch? — Fallſchirm? —, da erfolgt ſchlagartiges Am= e2 an denl
9s Gaues
bäumen, jetzt fliegt er wieder ruhiger, ich halte auf Interlaken au
— da ſchon wieder neigt ſich die Naſe tiefer, tief unten das Ta — Nied
von Lauterbrunnen, es pfeift immer lauter in den Flächen — Im lommen
wieder der Ruck des Aufrichtens. Dies widerholt ſich wieder ur) Kerden, d
wieder — ſo kann ich niemals glatt landen! Deshalb nur nol Mauſifreun
bis Interlaken über das weite Tal gelangen und dann mit de rracht 2
Fen. Der
Fallſchirm abſpringen! Wieder ein langer Sturzflug, er will ur
will nicht enden — ich reiße die Kabel und Rohre ab, die de
Deckel über mir mit den Inſtrumenten verbinden. Jetzt muß i
abſpringen — die ſchöne Maſchine — unſere Expedition — alle
aus! Ein letzter Verſuch — ich laſſe die Fahrt auf der Maſchim oen Kre=
und ſauſe im Sturzflug weiter in die Tiefe. Unten der Thung ſiſsarbeit
See, davor Wieſen mit Bäumen, dort eine Halle — der Flugpla” ſurd Erbo
Interlaken — jetzt iſt es zum Abſprung zu ſpät — ich muß gla
landen. Die Erde kommt raſch näher — Bäume — eine Stei
dem im
kurve — der „Fafnir” folgt dem Höhenſteuer ruckartig — jet
ur Kollegen
nicht überſteuern — noch einen Baum überſpringen — die Ku) ſhe Mittel
rindewieſen
ſten Turne
2—r Nachmi
DDie Paramonnt filmt Darmſtadt. In der Zeit vom 3. bis
5. Juli finden in Darmſtadt die Meiſterſchaften des Deutſchen
Reichsbahn=Turn= und Sportbundes ſtatt. Der Direktor einer
nordamerikaniſchen Eiſenbahnlinie, der Verbindungen mit der
Filmgeſellſchaft Paramount hat, intereſſiert ſich für den
organiſa=
toriſchen Aufbau des deutſchen Eiſenbahnerſports und will über
die in Darmſtadt ſtattfindenden Meiſterſchaften einen Film
drehen. Beſonderen Wert legt man „drüben” auf die
Vorfüh=
rung der „Rhönräder”, von denen in Darmſtadt 50 Stück in
Tätig=
keit treten werden. Bereits jetzt ſchon ſind eine Reihe beſonderer
Rhönradſpezialiſten in Würzburg zuſammengezogen worden, um
einheitliche Vorführungen zu üben. Die Paramount wird
geeig=
nete Sportaufnahmen machen und darüber hinaus beſonders
charakteriſtiſche Stadtbilder filmen. Das ſtädtiſche Verkehrsamt
und der Verkehrsverein haben bereits die Fühlung mit der
Para=
mount aufgenommen. Der Film wird in ſämtlichen Theatern der
Welt ſoweit ſie mit der Paramount Abſchlüſſe haben, als
Spezial=
ſportfilm der Filmgeſellſchaft laufen, die ſich ebenſo das
Bild=
monopol für dieſe Veranſtaltung geſichert hat.
Spendet morgen dem
Rotkreuztag
dem Alice=Hoſpikal und ſeiner Schweſteroſchaft.
— „Der ledige Ehemann”, der überaus tolle Schwank von
Reimann und Schwartz, bleibt nur noch bis Sonntag auf
dem Spielplan. Die letzten Vorſtellungen ſeien wiederholt
all=
gemeiner Beachtung empfohlen. Der an Situationen ſo reiche
Schwank findet allabendlich beifälligſte Aufnahme. Wer einmal
recht von Herzen lachen will, muß ſich den „ledigen Ehemann”
an=
ſehen. Eine ganz große Leiſtung Karl Ludwig Lindt in ſeiner
Rolle als, Gattin”. Auch Freia Sturmfels als Tante Jutta” iſt
von unvergleichlicher Komik. Die derzeitig geltenden kleinen
Eintrittspreiſe von 60 Pfg. bis 2 RM. machen es
wei=
teſten Kreiſen möglich, die letzten Vorſtellungen anzuſehen.
Vor=
verkauf: Verkehrsbüro und Hugo de Waal. Für telephoniſche
Beſtellungen: Kaſſaruf 389. (Siehe Anzeige.)
— Das Union=Theater zeigt bis auf weiteres den
Aufklärungs=
film „Feind im Blut”, ein unter der Regie von Walter
Rutt=
mann entſtandener Tonfilm aus der ärztlichen Praxis. Der Film
behandelt die Schickſale eines Medizinſtudenten, eines
Geſchäfts=
reiſenden und eines Arbeiters. Er iſt ein Querſchnitt durch
groß=
ſtädtiſche Lebensformen und Exiſtenzbedingungen, durch die
Ar=
beitsſtätten. Wohnungen, Vergnügungen und ſozialen
Einrichtun=
gen, zwiſchen denen das Leben dieſer Zeit verläuft.
Cokale Veranſtalkungen.
m M
— das halbe Höhenſteuer fehlt, nur Fetzen hängen am Rohr — ernätslolo
ich werfe mich ins Gras und bleibe liegen — Ruhe!” Rdl. Ke. mmlung v
inn durchf
ſhieden
ſrge. Die
innen am 9
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De
efchchmenden Notizen ſind ausſchſietlich alt Hinweiſe auf Anzeigen m betrachte 0. Oher.A
m keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krifſ.
M e3.5
— Schleſier=Vereine. V. Heute Vereinsabend im Ober/ Gmtag, den
waldhaus. Im Vordergrund des Intereſſes ſteht die Unterbringurg) a mühl
einer Gruppe junger Mädchen aus Polniſch=Oberſchleſien wär gmy
rend zweier Wochen, die Ernennung eines Ehrenmitgliedes ur) Eüſche 3
die Ehrung von Mitgliedern für 35= und 25jährige Vereinszug.”1 R1 am
hörigkeit. Schleſier, die Nichtmitglieder ſind, werden als Gäd=/ E evont
ſtets gerne aufgenommen. Gemeinſame Rückfahrt im Sonder iNo
wagen der Heag.
— Im Hotel Prinz Heinrich=Garten findet moe bing.
gen, Sonntag abend, Gartenkonzert mit Tanz ſtatt. Der Beſuhl n48 Uhr
wird beſonders empfohlen.
— Sportplatz=Reſtaurant und Café, am Böllev
falltor; nahe gelegenſter Ausflugspunkt. Staubfreie Gärten, gel
ſchützte Terraſſen. Nachmittags Konzert, abends Tanz (bei gü
ſtiger Witterung im Freien). Heute Kaffee= und Kuchen=Zal,
(Siehe Anzeige.)
— Schuls Felſenkeller. Samstag und Sonntag
Ga=
tenkonzert, ausgeführt vom Stadtorcheſter „Bei ungünſtige
Witterung iſt Konzert in der Schloßgaſſe (Brauerei=Ausſchan1.
— Im Herrngarten=Café finden täglich die beliebten)
Gartenkonzerte, ausgeführt vom Stadtorcheſter, ſtatt. — Morgei)
Sonntag findet im Herrngarten=Café ab 11 Uhr Frühkonzert unt
perſönlicher Leitung von Kapellmeiſter Schlupp ſtatt.
Nachmi=
tags= und Abendkonzert.
— Heute Samstag und morgen Sonntag finden im Hote lu
Reſtaurant Poſt am Hauptbahnhof in ſämtlichen Parterrel
räumen die allſeits beliebten ſchönen Geſellſchaftsabende mit Ta
ſtatt. Alle Beſucher dieſer Abende werden immer wieder ger 20
kommen. (Siehe heutige Anzeige.)
— Café Martini=Bar. Heute und morgen findet
ſämtlichen Räumen ein Roſenfeſt ſtatt. Zirka 300 lebende Roſol
werden die Dekoration bilden. Eine verſtärkte Kapelle ſorgt fu
Unterhaltung. (Siehe Anzeige.)
Tageskalender für Samstag, den 13. Juni 1931.
Heſſ Landestheater Großes Haus, 20 Uhr. Ende no‟
— Kleines Haus: G.
22 30 Uhr, F. 26: „Alt=
Heidelber=
er ledige Ehemanr:
ſchloſſen. — Orpheum 20.30 Uhr: „
— Konzerte: Zur Oper, Schloßkeller. Datterich Café Mad
tini=Bar, Herrngartencafé, Tropfſtein, Schuls Felſenkelleil
Wiener, Kronenbräukeller, Sportpl.=Reſt. am Böllenfalltae
Hotel=Reſt. Poſt. — Kinovorſtellungen: Union=, Heli=
und Palaſt=Lichtſpiele. Darmſt Volksbühne abds
20 Uhr, im Städt Saalbau: Schlußfeier mit Buntem Abend
Tanz. — Cafs Ernſt=Ludwig, nachm. 15 Uhr bis nachA
1.30 Uhr: 10=Stunden=Billard=Turnier. — Stadtkapell
abends 20.30 Uhr: Geiſtl. Abendmuſik des Heſſ. Singkreiſesl
Drücken Sie einen Strang Chlorodont=Zahnpaſte auf die trockene Chlorodont=Zahnbürſte (Spezialbürſte mit gezahntem
Borſtenſchnitt), bürſten Sie Ihr Gebiß mun nach allen Seiten, auch von unten nach oben, tauchen Sie erſt jetzt
die Bürſte in Waſſer oder beſſer in Chlorodont=Mundſpülwaſſer und ſpülen Sie damit unter Gurgeln gründlich
nach. Der Erfolg wird Sie überraſchen. Der mißfarbene Zahnbelag, der ſich beſonders bei Rauchern unangenehm
bemerkbar macht, verſchwindet und die Zähne erhalten einen wundervollen Elfenbeinglanz. Das koſtbare Pfefferminz=
Aroma verleiht dem Munde hemrliche Friſche und Wohlgeruch. Uebeweugen Sie ſich zerſt durch Kauf einer Tube
zu 54 Pf., große Tube 90 Pf. Chlorodont=Zahnbürſten 1 Mk., für Kinder 60 Pf. Chlorodont=Mundwaſſer
Flaſche 1 Mk. und 2 Mk. Zu haben in allen Chlorodont=Verkaufsſtellen. Man verlange nur echt Chlorodont
und weiſe jeden Erſatz dafür zurück. Man ſchreibt uns hierzu:
„edenfalls habe ich seit fünfzehn jahren jedes Probieren aufgegeben und bleibe Ihrem Chlorodont
treu; ebenso gebraucht es meine Familie und verordne ich es, s0 oft ich dazu Gelegenheit habe
in meiner Praxis.” H...., (Origtealbrief bei unsenem Notar hinterlegt.) Dr. 1, L.-E., derztin.
Aus Heſſen.
Die Erfolge der heſſiſchen Ziegenzucht
auf der Wanderausſtellung in Hannover.
Cp. Auf der Wanderausſtellung der Deutſchen
Landwirt=
aFtsgeſellſchaft in Hannover konnte die heſſiſche Ziegenzucht
an=
kennenswerte Erfolge erringen
Vor allem muß hervorgehoben werden, daß die
Samm=
unng des Landesverbandes der Ziegenzuchtvereine für den
ſolksſtaat Heſſen mit dem la= und Siegerpreis des
ſtichsernährungsminiſters ausgezeichnet werden
mnite.
Beim Wettbewerb in Einzelklaſſen führte der
andesverband 22 Ziegen und Böcke vor, von denen allein 20 mit
ſreiſen ausgezeichnet werden konnten. Es konnten folgende
ſi iſe errungen werden:
Klaſſe 1, ältere Böcke: Stadt Lauterbach 1a=Preis
„) Ehrenpreis der Landwirtſchaftskammer für Heſſen:
Stations=
uſel 2. Preis; Gemeinde Billertshauſen 3. Preis; Stationsbock
Isfeld Anerkennung.
Klaſſe 2. zweijährige Böcke: Gemeinde Hattenrod
=Preis.
„Klaſſe 3, einjährige Böcke: Gemeinde Angersbach
Preis.
Klaſſe 4, ältere Ziegen: Heinrich Münſter=
Hatten=
d 1a=Preis und Ehrenpreis der Landwirtſchaftskammer für
Heſ=
ſn. Philipp Rädge 9.=Pfungſtadt 10=Preis; Philipp
Klöp=
mger 7.=Pfungſtadt 2o=Preis: Heinrich Rau 4=Hattenrod 4
b=
freis: „Ludwig Kramer 10=Pfungſtadt und Valentin
Cröß=
unn9=Pfungſtadt je eine Anerkennung.
Klaſſe 5, zweijährige Ziegen: „Erziehungsheim
fünlein 1b=Preis; Otto Schwarz=Griedel 2b=Preis.
Klaſſe 6. einjährige Ziegen: Philipp Rädge 9. 1b=Preis: Philipp Zeh=3.=Pfungſtadt 2a=Preis; Leon=
7o Dechert=Maar 2b=Preis; Heinrich Dreut 2.=Griedel 3b=Preis;
hilipp Geiſel 1.=Pfungſtadt 4b=Preis und Chriſtoph Scheld 6.=Buſeck 4e=Preis.
Im Leiſtungswettbewerb konnte die Ziege von
Rau=
uitenrod einen 2. Preis, die Ziegen von Münſter=Hattenrod und
ſöppinger=Pfungſtadt, ſowie der Bock von Angersbach
Anerken=
ugen erringen.
Cp Pfungſtadt, 11. Juni. Heugrasverſteigerung. Die zu
thinn der Woche ſtattgehabte Heugrasverſteigerung von den
Ge=
einndewieſen erbrachte einen Geſamterlös von 2030.50 RM. Die
Taxa=
vnen wurden faſt durchweg nicht erreicht. Ein Morgen kam je nach
gge und Güte im „Durchſchnitt auf 30—50 RM. Die Verſteigerung
bereits genehmigt. Barzahlung oder Bürgſchaftsleiſtung hat
inner=
ilb acht Tagen zu erfolgen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 11. Juni. Turnverein. Das am
6nntag, 14. d. M., ſtattfindende Gaukinderturnen umfaßt die dem
(tbezirk angehörenden Vereine des Main=Rhein=Gaues der
Deut=
ſen Turnerſchaft. Die Wettkämpfe beginnen vormittags um
Uhr auf dem Feſtplatze am Ortsausgang nach Waſchenbach zu.
der Nachmittag wird ausgefüllt durch Aufführung von Reigen,
Hiele und Volkstänze. Die Eintrittspreiſe ſind den derzeitigen
ſerhältniſſen entſprechend niedrig gehalten und ſind für die
Ta=
eskatre auf 30 Pfg. und für die Nachmittagszeitkarte auf 20 Pfg.
ro Perſon feſtgeſetzt. Am Abend findet noch gemütliches
Beiſam=
fenſein im Vereinslokal „Darmſtädter Hof” (Knapp) ſtatt. —
kängertag. Die beiden hieſigen Geſangvereine „Harmonie‟
nd „Eintracht=Freundſchaft” beteiligen ſich am kommenden
Sonn=
tg an dem in Griesheim b. Dſt. ſtattfindenden Wertungsſingen
1s Gaues Darmſtadt=Land im Heſſ. Sängerbund.
— Nieber=Ramſtadt, 12. Juni. Im Evangeliſchen Vereinshauſe wird
m kommenden Sonntag ein muſikaliſcher. Abend abgehalten
eicden, der ſchon lange mit großem Fleiß, vorbereitet worden iſt Alle
Kuſikfreunde werden auf dieſe Veranſtaltung beſonders aufmerkſam
ge=
ncht. Das reichhaltige Programm verſpricht allerlei gute
Darbietun=
ſen. Der Eintrittspreis iſt niedrig gehalten. Erwerbsloſe haben freien
MMrritt.
G. Ober=Ramſtadt, 12. Juni. Rotkreuztag. Der Rotkreuztag,
ſſen Zweck es iſt, die Allgemeinheit immer mehr mit dem Weſen des
fonen Kreuzes vertraut und es volkstümlicher machen zu helfen, findet
dieſem Jahre am Sonntag den 14. Juni, ſtatt. Die weitverzweigte
ilfsarbeit des Roten Kreuzes in Krankenhäuſern, Säuglings=,
Mütter=
nd. Erholungsheimen, Gemeindekrankenpflegeſtationen, in der
Tuber=
tbſefürſorge, in Krippen, Kindergärten, Horten, aber vor allem auch
edem im Bedarfsfalle jedermann zugute kommenden Sanitäsdienſt
ſei=
er Kollegen, erfordert gerade in der gegenwärtigen Notzeit beſonders
bhe Mittel, mit denen ihm nach beſtem Können an die Hand zu gehen
flicht aller iſt. Der derzeitigen Wirtſchaftslage Rechnung tragend, will
ie Arbeitsgemeinſchaft des Alieefrauenvereins und der Freiwilligen
ſanjätskolonne vom Roten Kreuz in Ober=Ramſtadt auf eine
Straßen=
mmlung verzichten, dafür aber vom 13. ds. Mts. ab eine
Hausſamm=
ung durchführen, der im Intereſſe der guten Sache ein voller Erfolg
eſchieden ſein möge. — Klein= und
Sozialrentnerfür=
orge. Die Bezüge der Klein= und Sozialrentner für Monat Juni
ummen am Montag, den 15. d3. Mts., nur vormittags von 8—12 Uhr,
ei der Gemeindekaſſe zur Auszahlung
G. Ober=Ramſtadt, 12. Juni. Frühlingsfeſt. Die
Turngeſell=
hft e V. Ober=Ramſtadt veranſtaltet am Samstag, den 13. und
ſonntag, den 14. d. M., auf ihrem Turnplatz in der Roßdörfer Straße
m Frühlingsfeſt mit großem Schau= und Werbeturnen. Am
Sams=
ſig, den 13., abends 9 Uhr, werden Platzkonzert und turneriſche und
ſortliche Darbietungen die Beſucher unterhalten, der Eintritt hierzu
Frei, am Sonntag nachmittag iſt großes Konzert und Aufführungen
Sportabteilungen, abends Tanz. — Säuglingsfürſorge.
im Montag, den 15. d. M., nachmittags von 2—3 Uhr, iſt
Säuglings=
eratungsſtunde im Zimmer 18 des Nathauſes. —
Feuerwehr=
bung. Die nächſte Feuerwehrübung iſt auf Montag, den 15. d. M.,
bends 8 Uhr, angeſetzt. An dieſer haben die Mannſchaften der Freiw.
nd Pflichtfeuerwehr teilzunehmen.
430jähriges Jubiläum der Sängerbereinigung
geurmana Eileshenn
verbunden mit Gau=Werkungsſingen des Gaues Darmſtadk=Land des Heſſiſchen Sängerbundes
am 13., 14. und 15. Juni 1931.
J. Griesheim, 13. Juni.
Nachdem bereits am verfloſſenen Sonntag durch einen gemeinſamen
Kirchgang mit anſchließender Gedenkfeier am Kriegerehrenmal und auf
dem neuen Friedhof das 50jährige Jubiläum, der Sängervereinigung
„Germania” ſeinen Auftakt genommen hat, trennen uns jetzt nur noch
wenige Stunden von dem Jubelfeſte. Der genze Ort ſteht in dieſen
Tagen im Zeichen des 50jährigen Jubiläums der Sängervereinigung
„Germania” und des damit verbundenen Gau=Wertungsſingens des
Gaues Darmſtadt=Land des Heſſiſchen Sängerbundes. 19 Gau=Vereine
mit 825 Sängern werden Proben ihres Könnens ablegen, und für
Herrn Profeſſor Noack=Darmſtadt von der Akademie für Tonkunſt, der
als Kritiker zu dieſer Veranſtaltung beſtellt iſt, wird es keine leichte
Aufgabe ſein, die richtige Bewertung für unſere heute in geſanglicher
Hinſicht auf der Höhe ſtehenden ländlichen Geſangvereine zu treffen.
Wenn auch die wirtſchaftlichen Verhältniſſe heute nicht ſo recht dazu
angetan ſind, eine wahre Feſtſtimmung aufkommen zu laſſen, ſo freut ſich
unſer Ort dennoch über ſeine lieben Gäſte, die aus nah und fern
hier=
her kommen und um die Siegespalme ſtreiten und um Zeuge zu ſein
bei der goldenen Jubiläumsfeier der Sängervereinigung „Germania”,
ſie mitzufeiern und verſchönern zu helfen. Der Ort prangt heute im
Schmucke friſchen Grüns, Fahnen wehen von den Häuſern, Ehrenpforten
ſind errichtet, um unſere Feſtgäſte herzlich willkommen zu heißen. Da
ſich unſer Feſtort ſchon von jeher bei Feſten eines guten Rufes erfreut
und auch die Gäſte gerne dem Ruf der Sängervereinigung gefolgt ſind,
wird es ſich auch diesmal die Einwohnerſchaft nicht nehmen laſſen, ihren
Feſtgöſten den Aufenthalt in unſeren Mauern ſo angenehm als möglich
zu geſtalten.
Wenn wir nun heute noch einmal auf die Geſchichte des Vereins
einen kurzen Rückblick werfen, ſo finden wir, daß es ein recht
beſchwer=
licher Weg war, den der Verein in dem halben Jahrhundert zurückgelegt
hat, um zu ſeiner heutigen Blüte zu gelangen. Unter der Deviſe „In
Freud und Leid zum Lied bereit” hatten ſich am 20. März 1881 39
ſan=
gesfrohe Männer zuſammengefunden, die allſonntäglich in ihrem
Stamm=
lokal „Zum grünen Laub” ſich einfanden und bei fröhlichen Volksliedern
gemitliche Stunden verlebten und beſchloſſen, unter dem Namen
Geſang=
verein „Frohſinn” den Verein ins Leben zu rufen. Von den damaligen
ſangesfrohen jungen Männern iſt es noch 14 ehemaligen Mitgliedern
ver=
gönnt, auch bei dem goldenen Jubiläum Zeuge zu ſein. Es ſind dies
die Herren Peter Feldmann 12., Tobias Poſeiner. Johannes Gelfius,
Peter Kunz 6., Friedrich Feldmann 5., Heinrich Schaffner 4., Valentin
Poſeiner 12., Konrad Wilhelm Funk 1., Valentin Ritter 6. Friedrich
Wicht 1., Valentin Kullmann 5., Jakob Rotenberger 3., Jakob
Hof=
mann 9, Philipp Schupp 9. In einer einberufenen Verſammlung wurde
der im Jahre 1920 verſtorbene Schmiedemeiſter Philipp Rauſch zum
Vorſitzenden gewählt, und die geſangliche Leitung übernahm der 1902
verſtorbene Oberlehrer Seibert. Dieſe beiden Leiter ließen es ſich denn
auch recht angelegen ſein, den Verein in ſeinen jungen Jahren zu heben
und ſeine geſanglichen Leiſtungen zu fördern. Ueber 10 Jahre leiteten
beide die Geſchicke des Vereins, bis im Jahre 1894 Herr Heinrich Höhl 1.
den Vorſitz übernahm und das Amt nicht weniger als 35 Jahre mit
gutem Verſtändnis und harmoniſcher Zuſammenarbeit mit den anderen
Vorſtandsmitgliedern leitete. Ihm iſt der Verein zu beſonderem Dank
G. Ober=Ramſtadt, 10. Juni. Säuglingsfürſorge. Am
Montag, den 15. d. M., nachmittags von 2—5 Uhr, findet im Zimmer 18
des Rathauſes Säuglingsberatungsſtunde ſtatt. — Feuerwehr. Die
3. planmäßige Uebung der Freiw. und Pflichtfeuerwehr iſt für Montag,
den 15. d. M., abends 8 Uhr, angeſetzt. Alle Mannſchaften haben
hier=
zu vünktlich am Gerätehaus (neues Rathaus) zu erſcheinen.
r. Babenhauſen, 12. Juni. Eiſenbahndiebſtahl. In den
letzten Wochen wurden auf dem hieſigen Güterbahnhof mehrmals
Dieb=
ſtähle verübt, wobei den Dieben allerlei Waren in die Hände fielen.
Frankfurter Eiſenbahnpoliziſten, die ſich dieſe Woche auf die Lauer
leg=
ten, iſt es mun gelungen, die Geſellen bei ihrer mitternächtigen Arbeit
zu überraſchen. Als die Beamten ſie anriefen, ließen die Diebe ihre aus
dem erbrochenen Güterwagen geſtohlenen Gegenſtände im Stich und
gingen flüchtig. Mehrere Schüſſe, die ihnen nachgeſchickt wurden,
gin=
gen fehl. Beim Abſuchen des Geländes fanden die Bahnpoliziſten
einen trotz der Schüſſe „ſchlafenden” Mann, bei deſſen Vernehmung es
ſich herausſtellte, daß er Steiger aus Frankfurt hieß und wegen
Eiſenbahndiebſtahls ſchon mit neun Monaten Gefängnis vorbeſtraft iſt.
Mit dem Diebſtahl im hieſigen Güterbahnhof will der Feſtgenommene
allerdings durchaus nichts zu tun haben. Genaueres wird die
Unter=
ſuchung ergeben.
Cs. Ueberan, 12. Juni. Zufolge des Reſultates des 1. Wahlganges
zur Beigeordnetenwahl ſetzte im Laufe dieſer Woche eine ſtarke
Wahl=
aktivität ein. Es wird allgemein mit äußerſter Anſtrengung gearbeitet.
Die Sozialdemokratiſche Partei hielt zur Stellungnahme der Stichwahl
für den kommenden Sonntag ihre Mitgliederverſammlung bei Gaſtwirt
Fritz Stuckert geſtern abend ab.
* Steinbach i. O., 12. Juni. Am Sonntag verſammelten ſich nach
vorausgegangenem Kirchgang die 70jährigen des Kirchſpiels Michelſtadt
im Lokale ihres verſtorbenen Alterskameraden Georg Geiſt (Gaſthaus
„Zum ſcharfen Eck”) in Steinbach. Der Einladung war in großer
An=
zahl Folge geleiſtet worden. Unter den Jubilaren befand ſich auch Graf
Adalbert zu Erbach=Fürſtenau. Alte Erinnerungen wurden ausgetauſcht,
und angeregte Stimmung hielt die Jubilare bis zur Abendſtunde
zuſam=
men. Mit dem Abſchiedsgruße „Auf Wiederſehen in gleicher Zahl bei
der 80jährigen Feier” ging man auseinander.
verpflichtet, daß er zu ſeiner heutigen Blüte gelangt iſt. Für dieſe
mühevolle Arbeit, die er während der 35 Jahre und unter Aufopferung
ſeiner ganzen Kräſte als Vorſitzender leiſtete, wurde er in dankbarer
An=
erkennung einſtimmig zum Ehrenvorſitzenden ernannt. Im Jahre 1895
war Herr Oberlehrer Seibert aus geſundheitlichen Rückſichten
gezwun=
gen, den Dirigentenſtab niederzulegen, und an ſeine Stelle trat dann
Herr Kanzleidiener Wilhelm Ehrhardt aus Darmſtadt, deſſen Name
noch bei vielen Aelteren auch wegen ſeines guten Humors in guter
Er=
innerung lebt. Unter deſſen Leitung nahm der Verein zum evſten Male
im Jahre 1906 mit gutem Erfolg an einem Geſangs=Wettſtreit in
Roß=
dorf teil und errang den 3. Preis in der 3. Landklaſſe unter 7 Vereinen.
Nach einer 14jährigen ununterbrochenen Dirigentenzeit trat auch er des
Alters wegen zurück, und im Jahre 1909 übernahm dann der jetzige
Diri=
gent, Herr Muſikdirektor Simmermacher, die geſangliche Leitung des
Vereins, bis der Krieg ausbrach und auch er unter die Fahne gerufen
wurde. Wie alle Vereine, ſo hatte auch die „Germania” unter den
Schrecken des 1914 ausgebrochenen Weltkrieges zu leiden. Vier
ſanges=
frohe Mitglieder, deren Mund für immer verſtummt iſt liegen zum
ewigen Schlummer in fremder Erde gebettet. Ein ehrendes Andenken
wird ihnen für immer im Herzen bewahrt bleiben.
Als nun der Weltkrieg beendet war, nahm auch der Verein wieder,
allerdings unter unzähligen Schwierigkeiten, ſei es durch die Beſatzung
oder die Nachwehen des lang andauernden Krieges, ſeine geſangliche
Tätigkeit wieder auf. Durch tatkräftige und geſchickte Zuſammenarbeit
zwiſchen Vorſitzenden und Dirigenten kam der Verein allmählich wieder
durch jungen Nachwuchs zum Aufſtieg. In den folgenden Jahren
be=
tätigte ſich der Verein wiederholt an Geſangswettſtreiten und vermochte
bei ſtarker Konkurrenz im Jahre 1927 in Bürſtadt den 4. Preis, im
Jahre 1929 in Eppertshauſen ebenfalls den 4. Preis und im Jahre 1930
in Worfelden in der 4=Klaſſe den 2. Preis, den Klaſſen=Ehrenpreis und
den Dirigentenpreis zu erringen. Seit dieſem Jahre, dem
Jubiläums=
jahre, liegt nun der Vorſitz in den Händen des Herrn Heinrich
Roten=
berger, welcher mit Unterſtützung des nicht raſtenden Ehrenvorſitzenden,
Herrn Heinrich Höhl 1., die Vorarbeiten zu dem heute ſtattfindenden
50jährigen Jubiläum mit allem Erfolg durchführte. Mit Stolz kann
der Verein auf ſeine 50jährige Geſchichte zurückblicken, und beſonders
kann ſich der Verein rühmen, in dieſem halben Jahrhundert von nur
3 Vorſitzenden geleitet worden zu ſein, was gewiß als ein Zeichen großer
Einmütigkeit anzuſprechen iſt. Den tatkräftigen Bemühungen des
Ehren=
vorſitzenden und der inneren Uebereinſtimmung und Eintracht der
Mitglieder, die immer nur ein Ziel im Auge hatten, das allein die
Ge=
meinſchaft löſen kann, iſt es zu verdanken, daß der Verein zu ſeiner
heu=
tigen Blüte kam und ſo ſchöne Erfolge erzielte.
Möge der Ehrentag der „Germania” von neuem Zeugnis ablegen
für dieſes Streben, und der Verein ſich allezeit als ein treuer Hüter
und Pfleger des deutſchen Volksliedes erweiſen, dieſes koſtbaren Gutes.
das uns auf allen unſeren Lebenswegen begleitet und unſeren
Empfin=
dungen in Freud und Leid ſo beredten Ausdruck verleiht. Möge
ins=
beſondere der Wettſtreit uns zeigen, was bisher Gutes erreicht wurde
und was wir in Zukunft noch Beſſeres und Schöneres erwarten dürfen.
Der Sängervereinigung „Germania” zu ihrem goldenen Jubiläum
unſeren herzlichſten Glückwunſch und den auswärtigen Sangesbrüdern
und Feſtgäſten ein herzliches Willkommen in Griesheim.
* Schwimmbad=Einweihung in Wald=Michelbach i. 9.
Unweit Wald=Michelbachs, in einem anmutigen Tälchen zwiſchen
Galgenhöhe und Kottenberg, umrandet von ſaftigen Wieſen und
dunkel=
grünen Laubwäldern, liegt ein etwas verträumt ausſehender Teich. Von
den Einheimiſchen und zum Teil auch von den Fremden ſchon ſeit
Jah=
ren als Badeplatz benützt, erfreute ſich dieſer Teich als Schimmſtätte
doch nicht allzu großer Beliebtheit.
Nun hat der hieſige Verkehrsverein mit weitgehendſter Unterſtützung
der Gemeindeverwaltung und der Oberförſterei aus dieſem Teich ein
Schwimmbad herrichten laſſen. Die Sohle des Teiches wurde etwas
tiefer gelegt und mit einer Schicht Kies bedeckt. Die Ufer wurden mit
abgeſchrägtem, trockenem Mauerwerk eingefaßt. Das Bad iſt 60 Meter
lang und 30 Meter breit und beſteht aus einem Badeplatz für
Schwim=
mer und Nichtſchwimmer. An der Umgebung und Lage des Teiches
wurde ſo wenig wie möglich geändert, um das Fleckchen Erde in ſeiner
Zufälligkeit und Schönheit zu erhalten. Die Badekabinen und die
Er=
friſchungshalle wurden auch aus dieſen Gründen etwas abſeits errichtet.
Am Sonntag nachmittag findet nun die Einweihung des neuen
Schwimmbades ſtatt, verbunden mit Wett=, Kunſt=, Reigenſchwimmen
und Beluſtigungen. Freunde und Gönner des Schwimmſportes werden
zu der Veranſtaltung am Sonntag ſowie zur häufigen Benützung des
idhlliſch gelegenen Schwimmbades, recht herzlich eingeladen. Es werden
Tages=, Wochen= und Sommerbadekarten zu niedrigſten Preiſen
aus=
gegeben.
Somit erhält Wald=Michelbach außer dem Hallenſchwimmbad in
der neuen Schule dank der Initiative des Verkehrsvereins für wenig
Geld ein Luft=, Licht=, Sonnen= und Schwimmbad, wie man wohl
wenige in Odenwalds Tälern antreffen wird.
— Gernsheim, 12. Juni. Waſſerſtand des Rheins am
11. Juni 2,27 Meter, am 12. Juni 2.29 Meter.
— Hirſchhorn, 12. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
11. Juni 2,28 Meter, am 12. Juni 1.96 Meter.
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Samstag, den 13. Juni 1931
Nachrichken des Standesamts Darmſtadi.
Geſtorbene. Am 5. Juni: Schwab, Maria Barbara, geb. Raab,
66 J., Ehefrau des Steueraufſehers i. R., Rhönring 27; Wenner,
Johann Michael, Taglöhner, 54 J., Crumſtadt, hier Grafenſtraße 9;
Maſſing. Sabine, geb. Beckert, 47 J.. Ehefrau des Landwirts,
Griesheim b. D., hier Erbacherſtraße 2. Am 7. Juni: Frohmann,
Sarah, geb. Joſeph, 72 J., Witwe des Kaufmanns, Wendelſtadtſtr. 40.
Am 6. Juni: Hollatz, Harry Wilhelm Walter, Profeſſor an der
Techniſchen Hochſchule, Dr., Neckarſtraße 6. Am 7. Juni: Stößel,
Eliſabeth Henriette, ohne Beruf, led. 39 J., Wenckſtr. 7. Am 8. Juni:
Becker, Eleonore, ohne Beruf, led., 77 J., Erbacherſtr. 25; Heil,
Georg Johann, Hilfsarbeiter, 83 J., Gundernhauſen, hier Grafenſtr. 9;
Conradi, Anna Maria Juliane Magdalena, 72 J., Privatin, ledig,
Wittmannſtr. 45. Am 9. Juni: Dörr, Georg, Fuhrmann, 64 J.,
Bismarchſtr. 77: Spieß. Suſanna, geb. Diehl, 42 J., Ehefrau des
Landwirts, Pfungſtadt; von Schell, Louis Otto Franz.
Verſiche=
rungsbeamter, 73 J., Emilſtr. 1: Fuchs, Valentin, Hausmeiſter i. R.,
75 J., Friedrichſtr. 28; Stier, Anna Luiſe Marie, Schneiderin, ledig,
Liebfrauenſtr. 112. Am 10. Juni: Becker, Georg,
Verwaltungsſekre=
tär, 39 J., Barkhausſtr. 43. Am 11. Juni: Rühl, Lina, Penſionärin,
71 J., ledig. Nieder=Ramſtädterſtraße 30: Erler, Margaretha, geb.
Hilling, 54 J., Ehefrau des Tapeziers, Nieder=Ramſtädter Straße 18. —
Marie Bonarius, geb. Chriſt, 75 J., Witwe des Hofbeamten i. R.,
Forſtmeiſterplatz 9. Friederike Kümmel, Diakoniſſe, ledig, 85 J..
Er=
bacher Straße 25.
Kirchliche Nachrichten.
Samstag (13. Juni).
Staötlirche. Abends 8,30 Uhr: Andacht.
Stadtkapelle. Abends 8.30 Uhr: Pfingſtmuſik der Singgilde.
Ein=
tritt frei.
Johanneskirche. Abends 8 Uhr: Chriſtenlehre des Nordbezirks im
Gemeindehaus. Pfarrer Marx.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Abends 8.15
Uhr: Chriſtenlehre. Pfarraſſiſtent Becker.
2. Sonntag nach Trinitatis (14. Juni).
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen
Abendmahls. Pfarrer Wagner. — Vorm. 11,30 Uhr:
Kindergottes=
dienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Stadtkapelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. —
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler.
— Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 16. Juni, abends 8 Uhr:
Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 17., und
Sams=
tag. W. Juni, nachm. 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde.
— Samstag, 20. Juni, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der
Stadt=
gemeinde. Poſaunenchor.
Feierabend (Stiftsſtraße 51). Mittwoch, 17. Juni, abends 8.15 Uhr:
Bibelſtunde. Pfarrer Köhler.
Walderholungsſtätte am Befſunger Forſthaus. Sonntag, 14. Juni.
vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Goethe.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 14 Juni, vorm. 9 Uhr,
Chriſtenlehre für die Reformationsgemeinde Oſt. Pfarrer
Lauten=
ſchläger. — Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (
ge=
meinſamer Abend). — Montag, 15. Juni, abends 8 Uhr: Jugendbund
der Lukasgemeinde. — Dienstag, 16. Juni, abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung der Stadtgemeinde (ältere Abtlg.). — Mädchenvereinigung
der Reformationsgemeinde (jüngere Abtlg.). — Mittwoch, 17. Juni,
nachm. 4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde. — Abends 8 Uhr:
Jugendbund der Markusgemeinde. — Mädchenvereinigung der
Refor=
mationsgemeinde (ältere Abtlg.). — Donnerstag, 18. Juni, abends
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Jugendbünde der
Lukas=, Markus= und Schloßgemeinde (gemeinſamer Abend). —
Frei=
tag. 19. Juni, abends 8 Uhr: Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Köhler.
Martinskirche. Vorm. 8 Uhr: Frühgottesdienſt, anſchließend
Chriſtenlehre für beide Abteilungen der Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer
Köhler. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Beringer. —
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt.
Landeskirchenrat D. Waitz.
(Kirchliche Veranſtaltungen. Dienstag, 16. Juni, abends
8 Uhr, im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. — Mittwoch, 17. Juni,
nachm. 2 Uhr, im Gemeindehaus: Handarbeits= und Strickſchule. —
Donnerstag, 18. Juni, abends 8 Uhr, im Martinsſtift:
Mädchenvereini=
gung Oſt; im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt; Mauerſtr. 5:
Poſaunenchor. — Freitag, 19. Juni: abends 8 Uhr, im Gemeindehaus:
Jugendvereinigung (ältere Abtlg.).
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.
— Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Veranſtaltungen: Montag, 15. Juni, abends 8 Uhr:
Kirchenchor.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Becker. — Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Becker.
Beffunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 8,30 Uhr:
Chriſten=
lehre (Weſtbezirk). Pfarrer Irle. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
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Pfarrer Irle. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Irle.
— Nachm. 3 Uhr: Feſtgottesdienſt anläßlich des 25jährigen Beſtehens
des Diakonievereins. Pfarrer Guyot.
Veranſtaltungen: Sonntag, 14. Juni, abends 8,15 Uhr:
Jugendvereinigung. — Montag, 15. Juni, abends 8 Uhr:
Poſaunen=
chor (Neue Trainkaſerne). — Abends 8.15 Uhr: Mädchenvereinigung.
— Donnerstag, 18. Juni, abends 8 Uhr: Poſaunenchor (Neue
Train=
kaſerne). — Freitag, 19. Juni, abends 8 Uhr: Mädchenchor. — Abends
Samstag, B. Juni, abends 7.30 Uhr:
8,15 Uhr: Kirchenchor.
Singekreis.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Müller.
Veranſtaltungen: Sonntag, 14. Juni, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung (Elternabend). — Montag, 15. Juni, abends 8 Uhr:
Jugendbund. — Mittwoch, 17. Juni, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
(Gruppenabend).
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck.
— Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Evangeliſcher
Sonntags=
verein: Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. — Donnerstag, 18. Juni,
abends 8 Uhr: Betſtunde.
Schloßkapelle Kranichſtein. Sonntag, 14. Juni, vorm. 10 Uhr:
Gottesdienſt. Pfarrer Grein=Arheilgen.
Stadtmiffion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
— Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3.30 Uhr: Bibelſtunde.
Herr Bringmann. — Montag, nachm. 4 Uhr: Frauenarbeitsſtunde. —
Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde von Frau Miſſionar
Hoff=
mann=Lindenfels. — Abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. —
Mitt=
woch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends 8.30
Uhr: Vortrag von Herrn Profeſſor Weimar. Thema: „Gibt es eine
Gewißheit über die überſinnlichen Dinge?” — Freitag, abends 8.30 Uhr:
Bibelſtunde in der Kinderſchule, Beſſungerſtraße 80. Prediger Neuber.
— Samstag, abends 6 Uhr: Eiſenbahner=Vereinigung. — Abends 8.15
Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, 14. Juni, vorm.
9 Uhr: Weißkreuzſtunde für junge Männer. — Nachm. 230 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — Nachm. 4.45 Uhr:
Bibel=
beſprechſtunde für junge Mädchen. Abends: Allgemeine Bereiligung
an dem Muſikabend in Nieder=Ramſtadt. — Dienstag, abends 8,30 Uhr:
Freundeskreis für junge Mädchen. Bibelbeſprechſtunde von Herrn
Bringmann. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Freundeskreis für junge
Männer. Einweihung des Jugendbundheimes mit allerlei Sang und
Klang. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
— Samstag, nachm. 5 Uhr: Abfahrt der jungen Männer per Rad nach
der Wolfsſchlucht. Treffen am Vereinshaus.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen im Freundinnenheim,
Sandſtraße 24. Jeden Donnerstag, abends 8.15—10 Uhr:
Zuſammen=
kunft. (Näharbeiten können mitgebracht werden.) — Jeden 1. und 3.
Mittwoch im Monat, abends 8.30—10 Uhr: Nähen und Zuſchneiden.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtr. 22, Inf.=
Kaſerne, Hof links). Sonntag: Fahrt an den Rhein. — Dienstag, abds.
8.30 Uhr: Jungvolkſtunde. — Mittwoch, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde
mit Herrn Studienrat Knöpp. — Donnerstag: Heimabend. —
Frei=
ag: Auf dem Sportplatz. — Mittwoch, nachm. 4 Uhr: Jungſchar. —
Sonntag, 21. Juni, abends 8 Uhr, für Damen und Herren:
Lichtbilder=
vortrag von Herrn Kaufmann Gengenbach über Grönland”.
B.=K=, im Bund deutſcher Bibelkreiſe, Darmſtadt, Alexanderſtr. 22.
Samstag, 13. Juni, abends 7 Uhr: Geländeſpiel (Tierbrunnen). —
Mittwoch, 17. Juni, nachm. 4 Uhr: Spielen (Tierbrunnen). —
Donners=
tag, 18. Juni, abends 8,15 Uhr: Heimabend für Aeltere. — Samstag,
20. Juni: Wildenburg=Tagung. Einzelheiten werden noch
bekannt=
gegeben.
Deutſcher Bund der Mädchen=Bibelkreiſe. Donnerstag, 11. Juni.
abends 8 Uhr: 2. Kreis, Stiftsſtr. 9, v. — Freitag. 12. Juni, abends
halb 6 bis halb 7 Uhr: „Heller Schein” (Schüilerinnen), Stiftsſtr. 9, p.
— Samstag, 13., und Sonntag, 14. Juni: Freizeit auf dem Breuberg.
(Näheres in den Kreiſen.) — Dienstag. 16. Juni, abends 8 Uhr:
Arbeitsgemeinſchaft (ältere Gruppe), Stiftsſtr. 9. v. — Mittwoch,
17. Juni, nachm. 5—6 Uhr: „Heller Schein” (Schülerinnen),
Stifts=
ſtraße 9. p.
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein: Feierabend (
Stifts=
ſtraße 51). Dienstag, 16. Juni, abends 8,30 Uhr:
Mitglieder=
verfammlung.
Die Chriſtengemeinſchaft. (In der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße.) Sonntag, den 14. Juni, 10 Uhr:
Menſchenweihe=
handlung mit Predigt.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 15. Juni, abends 8.30 Uhr,
im Feierabend, Stiftſtr. 51: Bibelſtunde.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Predigt (P. Schanz); 11 Uhr: Sonntagsſchule; 8 Uhr: Bericht von der
Jahreskonferenz. (P. Schanz.) — Dienstag, abends 8,15 Uhr:
Sing=
ſtunde des Gem. Chores. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Jugendverein
(Singabend, neue Jugendharfe mitbringen.) — Donnerstag, abends
8,30 Uhr: Gemeindegebetsſtunde.
Cbriſtlich=wiffenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Society)
in Darmſtadt, Aula der Landesbauſchule, Neckarſtraße 3: Gottesdienſte
jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten Mittwoch
im Monat, abends 8,15 Uhr. Thema am 14. Juni: „Gott, der
Er=
halter des Menſchen”; Predigt: Röm. 8, 35.
Methodiſten=Gemeinde (Evangeliſche Freikirche), Wendelſtadtſtr. 38.
Sonntag, 14. Juni, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr:
Predigt. Prediger E. Bültge. — Mittwoch, 17. Juni, abends 8 Uhr:
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Vibel= und Gebetsſtunde. Prediger E. Bültge. — Freitag, 19. Jurn.
abends 8 Uhr: Frauen=Miſſionsverein
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße w.
Sonntag, den 14. Juni, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11 Uh.
Sonntagsſchule. Nachm. um 4 Uhr: Predigt. Abends 8.15 Uhm
Jugendſtunde. — Mittwoch, den 17. Juni, abends 8.15 Uhr:
Bihge=
ſtunde. — Freitag, den 19. Juni, abends 8.30 Uhr: Gebetsverſammlum
Chriftliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40).
Sonntm=
den 14. Juni, vorm. 9.30 Uhr: Andacht (Prediger Kruſt). 11.15 Ub.
Sonntagsſchule. Nachm. 3.30 Uhr: Jugendbundſtunde. Abends 8 Uhm P
Evangeliumsverkündigung. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunsd. geumdl
Advent=Gemeinde, Waldſtraße 18. Samstag, den 13., ab 8.30 Uha; zrig!
Gottesdienſt (Müller=Frankfurt), nachm. gem. Spaziergang auf
Kohlplatte. — Mittwoch, 2.30 Uhr: Religions= und Erſatzunterricht
Kinder, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. — Donnerstag: Näh= und Baſt,e
abend. — Freitagabend 8.15 Uhr: Gebetsſtunde. — Samstag, 8.30 Uhe
L. Verſ.=Sabbatſchule und Predigt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt 1, Hindenburgſtr. (ehem. K2o ſmell
ſino): Sonntag, den 14., vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und Mittwora g. 0
den 17., abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt 2, Bismarchſtr. 54. Sonntan, ſia de vein
den 14., vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 17., aben 3 mgelöſt ha
8.30 Uhr: Gottesdienſt
Internationale Bibelforſchervereinigung, Ortsgruppe Darmſtax ſerſh.
Städtiſcher Saalbau großes Muſikzimmer: Jeden Mittwons//02
abend 8 Uhr: Vortrag. Sonntags vormittags 10 Uhr: Kinderverſamm=, /y Neſch.
lung. Fürſtenſaal (Grafenſtr. 20).
itrine S0
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Gemeinde Eberſtadt. (Samstag, 8.15 Uhr: Chriſte=,0
lehre der Buben.) — Sonntag, vom. 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt, a= Pc."
ſchließend Kindergottesdienſt. Abfahrt des Frauenvereins nach Linde==w. Ro
fels vorm. 7.30 Uhr — Montag, 5.30 Uhr: Mädcheniungſchar 2: 8 U rAppen oul
Bubenringe. — Dienstag, 5.30 Uhr: Bubenjungſchar 3: 8 Uhr Führer ezet Intk!.
kreis. — Mittwoch, 2 Uhr: Nähſtube; 5.30 Uhr Bubenjungſchar 1 u— Satszverwa
2: 8.30 Uhr Kirchenchor. — Donnerstag, 5.30 Uhr: Mädchenjungſchar 7 ener Verſtat
8 Uhr Mädchenringe. — Freitag, 5.30 Uhr: Mädchenjungſchar 1. —odrſte ſeine
Samstag, 8.15 Uhr: Chriſtenlehre der Mädchen.
jeitskraft,
Provinzial=Pflegeanſtalt: Kein Gottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 14. Juni, 8,45 Uhr ſoeun bt
Chriſtenlehre; 9.,30 Uhr: Gottesdienſt; 10,30 Uhr: Kindergottesdierſe.
der Gr.: 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kl. — Dienstag: Mädche=, Mchien, hal.
m Große,
gruppe. — Mittwoch: Jungengruppe.
Evangeliſche Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 14. Jurz nuen, ſo w
vormittags halb 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. halb 11 Ub ſweer auf.
Chriſtenlehre. Nachm. 2 Uhr: Gottesdienſt in Waſchenbach. — Diem= Die größ
tag: Jugendvereinigung. — Mittwoch; Kirchenchor. — Freitag: Jurt mßiſchen
mädchenverein.
Euangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 14. Juni, 9.30 Uh. M Miche
Gottesdienſt. 10.30 Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag: Jugendve; Mana5
ein. — Dienstag, 8,30 Uhr: Bibelſtunde. — Mittwoch: Kirchenchor. — ie in ſl0
Donnerstag: Mütterabend. — Poſaunenchor im Schulſaal. — Freita g/ Korrup
Mädchenverein. — Samstag: Jugendverein.
ziltungen,
Evang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 9.30 Uhr: HausirOſtpr
gottesdienſt; Jahresfeier der 50=Jährigen; Feier des hl. Abendmahle3
Kollekte für die Epileptiſchen=Anſtalt. Nachm. 2 Uhr: MonatsverſamT alten as
lung des evang. Arbeitervereins; abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde,
nüfte und
Dienstag: Poſaunenchor. — Mittwoch: Jungmädchenverein.
roß
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen, Alte Darmſtädter Straße /n Kön
Sonntag, den 14., vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den 18., aben- „eiwiertel
8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim, Groß=Gerauer Straße 3. Somt hri
tag, den 14., nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 17., abends 8.30 Uh Inſied!
3 Dörfer
Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt, Weingartenſtraße 35. Sonntc) e Sche
den 14., vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den 18., abends 8.30 Ub ſlerwe
Gottesdienſt.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Eberſtaz) N
Pfungſtädter Straße 7 I (Reſtauration „Zur Harmonie‟): Jeden Do/80 In
Ein
nerstag, abends 8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt, Bahnhofſtr. 25. Son m auch
tag, den 14., vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den 18., abends 8.5 10. Juli
Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt, Bahnhofſtraße 22. Son
tag, den 14., nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 18., abends 8.30 Uhn
Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf. Dieburger Straße 22. Sonnt
den 14., nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 17., abends 8.30 Uhn
Gottesdienſt.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung. Ortsgruppe Reinheim
Odw., Kirchſtraße 93: Jeden Samstag, abends 8 Uhr: Bibelſtudium m
Diskuſſion.
Internationale Bibelforſcher=Veretnigung, Ortsgruppe Bickenbac
Darmſtädter Straße 28: Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr: Bibelſtudiu:
mit Diskuſſion.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Auerbach
Darmſtädter Straße 69. Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr: Bibelſtudiu!
mit Diskuſſion.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Rüffelsheim, Mainzer Straße 82.
Son=
tag, den 14., nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 18., abends 8 Uhr
Gottesdienſt.
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Samstag, den 13. Juni 1931
*Das „Retabliſſement” Oſtpreußens.
Aus Elend und Bankerokk zur blühenden Provinz. — Das Werk des Soldaken=Königs.
Von Friedrich von Oppeln=Bronikowſki.
Akz. Die Miniſterreiſen nach dem Oſten haben die Not der lution. Vor allem aber milderte der König den Steuerdruck des
heusmark grell unterſtrichen. Wer geſchichtlich denkt, weiß, daß
uigleiches Elend vor 200 Jahren dort geberrſcht
„daß es dank einer zielbewußten Politik überwunden worden
z Die Geſchichte kann auch hier Lehrmeiſterin der Gegenwart
ſi. In der „Inſtruction” des Soldatenkönigs Friedrich
Alhelm I. von 1722 an ſeinen „Succeſſor”, eine Art von
poli=
iuern Teſtament, heißt es: „Da mein ſeliger Vater 1713
geſtor=
fand ich das ganze Land (Oſt)preußen von der
Menſchen=
w Viehpeſt faſt ausgeſtorben, alle Domänen im ganzen
ade verpfändet und in Erbpacht gegeben, die ich alle wieder
agelöſt habe, die Finanzen in ſolchem ſchlechten Stande, daß ein
hakrott nahe war, die Armee in ſolchem ſchlechten Stand und
hin an Zahl, daß ich alle geweſene Unrichtigkeit nicht genug
i beſchreiben.”
Einen bankerotten Staat hatte der
fünfundzwanzig=
iſtige Soldatenkönig geerbt, ein träges, in Armut dumpf
dahin=
zmerndes Volk, ein Land ohne inneren und äußeren
Zuſam=
mahang, von Memel bis Mörs über ganz Deutſchland verzettelt,
m neidiſchen Nachbarn durchſetzt und umgeben, von fremden
hppen durchzogen, einen koſtſpieligen Hofſtaat, den Brutherd
unger Intrigen und Geldvergeudung, ein Durcheinander in der
Statsverwaltung, leere Kaſſen, ein Chaos, aus dem nur ein
ſcer Verſtand und ein eiſerner Wille herausfinden konnten. Es
ſeurfte ſeines ganzen harten Pflichtgefühls, ſeiner ungeheuren
leitskraft, ſeines organiſatoriſchen Genies, und ſeines tiefen
ſatvertrauens, um an dieſer Erbſchaft nicht zu verzweifeln.
Ge=
y iſt er mit ſeinem Krückſtock oft erbarmungslos
dazwiſchen=
ſhren, hat „gut ruſſiſch” geſtraft wie ſein Nachbar, Zar Peter
Große, aber ſo wenig Revolutionen mit Roſenwaſſer gemacht
pden, ſo wenig baut man zerrüttete Staaten mit weißer Salbe
nder auf.
Die größte Tat des Soldatenkönigs war die Schöpfung des
mußiſchen Heeres und eines pflichttreuen Beamtentums, aber
zy1 uſt minder groß und bleibend, war ſeine Ordnung der
fnanzen, die Hebung des Gewerbefleißes, um „Land und
ite in floriſſanten Zuſtand” zu bringen, das Aufräumen mit
Korruption und der Vetternwirtſchaft in den
Stadtver=
mtungen, die Entſchuldung der Städte und der
Wiederauf=
in Oſtpreußens, die Fürſorge für Stadt und Land durch
in planmäßige Einwanderungspolitik, die an das Siedlungswerk
ealten askaniſchen Markgrafen und des Großen Kurfürſten
an=
nofte und es mit den geſteigerten Machtmitteln des Staates
noßzügiger Weiſe fortführte.
Unendliche Mühen, Koſten und Enttäuſchungen, nichts ſchreckte
König ab. Während die laufenden Staatseinnahmen nur
ſünviertel Million Taler betrugen, gab er dank ſeiner weiſen
ſtanzverwaltung ſechs Jahre lang jährlich eine Million für die
Iiſiedlung in Litauen aus und errichtete ſechs Städte
ſ: 3 Dörfer, 11 Kirchen, 1480 Schulen, 24 Mühlen und 49
Domä=
m Schon 1725 waren 9500 neue Koloniſten angeſetzt. Zur
berwachung und Förderung dieſes Siedlungswerkes ſetzte er
h i beſondere Kommiſſion ein und ſah jahraus, jahrein auf ſei=
.Inſpektionsreiſen ſelbſt nach dem Rechten.
Ein nachdrückliches Mittel zur Hebung des Bauernſtandes
3. E4pr äuch die Aufhebung der Hörigkeit auf den Staatsdomänen
mds //1 Juli 1719) zwei Menſchenalter vor der franzöſiſchen Revo=
des verarmten Landes, indem er die Steuern gerecht verteilte. Zu
dieſem Zweck hob er die alte landſtändiſche Steuerverwaltung,
den verrotteten „Landkaſten” auf und nahm das Steuerweſen in
ſtaatliche Verwaltung, trotz des Widerſtandes der Stände, die ſich
auf ihre Vorrechte beriefen und denen er die berühmten Worte
ent=
gegendonnerte: „Ich ruiniere die Junkers ihre Autorität. Ich
komme zu meinem Zweck und ſtabiliere die Souveränité wie
einen Rocher von Bronze.” Mehr noch: durch eine neue
Kataſter=
vermeſſung als Grundlage gerechter Beſteuerung und die
Ein=
führung des Generalhufenſchoßes zwang er auch die adligen
Gutsbeſitzer, Steuern zu zahlen.
In einem Lande, das dem Deutſchtum erſt wieder gewonnen
werden mußte, lag dem König begreiflicherweiſe vor allem an
„deutſchen Leuten”. Als Bauern von der litauiſchen Grenze,
von den Polen aufgehetzt, mit Sack und Pack wieder
abwan=
derten, verbot er „bei Leibes= und Lebensſtrafe”, künftig einen
Samaiten oder Polen anzuſiedeln. So lieferten denn die
öſterreichiſchen Länder, beſonders Schleſien und Böhmen, die
meiſten Koloniſten. Hier hatten die Glaubensverfolgungen ſeit
Jahrhunderten gewütet, ſtets zum Schaden der deutſchen
Ober=
ſchicht, des alten Adels und des gebildeten Bürgertums.
Unmittelbar beſchäftigt uns hier die große Einwan
derung der Salzburger nach Oſtpreußen, bei den
damaligen Volkszahlen eine richtige Völkerwanderung von
20 000 Menſchen. Auch die Salzburger hatten ſeit,über hundert
Jahren ſchwere Verfolgungen erlitten. Ihrer „Talleute” hatte
ſich ſchon der Große Kurfürſt angenommen, und ſeitdem erſchien
ihnen Brandenburg als gelobtes Land der Gewiſſensfreiheit.
Als nun der Erzbiſchof Firmian mitten im Winter 1731/32
30 000 ſeiner proteſtantiſchen Landeskinder von Haus und Hof
vertrieb, wandten ſie ſich an Friedrich Wilhelm I., und er lud
ſie zur Einwanderung ein. Er hatte fünf= bis ſechstauſend
er=
wartet; als er erfuhr, daß über 20 000 kämen, ſchrieb er: „Sehr
gut!” Was tut Gott dem Brandenburgiſchen Hauſe Gnade!”
In Potsdam empfing er ſelbſt die erſten, ließ reichlich Geld
unter ſie verteilen und ſagte immerfort: „Kinder, ihr ſollt’s gut
bei mir haben!‟ Dann begann er ſelbſt mit lauter Stimme ein
Kirchenlied zu ſingen und die Menge ſtimmte begeiſtert ein. In
Berlin wurden ſie von der Königin empfangen und von den
Einwohnern beherbergt; vollends in Königsberg ward ihnen
ein großartiger Empfang zuteil.
Nur ſchwer freilich fügten ſich die Alpenſöhne, die aus einem
ſchönen Land mit mildem Klima kamen, in das rauhe Klima
der nordiſchen Tiefebene, in den preußiſchen Staat mit ſeiner
ganzen jugendlichen Strenge. Der Miniſter von Görne klagte,
daß die Bauern die Vereinbarungen nicht innehielten, daß die
Taglöhner nicht arbeiten wollten, und er bot ſich ſelbſt zum
Sündenbock ihrer Mißſtimmungen an. Doch der König ſchrieb
ihm auf gut berliniſch: „Es geht auf mir los, ich
über=
nehme alles.” Mißernten und Ueberſchwemmungen kamen hinzu.
Bisweilen hatte er Kriſen der Niedergeſchlagenheit, wo er die
Ausgaben „mit Löffeln gefreſſen” hatte und der ganze
Sied=
lungsplan ihm vergeblich erſchien. „Was Preußen anlanget”,
ſchrieb er einmal „iſt nicht unſere Schuld, aber wir dirigieren.
und unſer Herrgott muß den Segen geben. Wenn er das nicht
geben will, iſt nicht unſere Schuld”. Trotzdem blieb er uner=
Seite 9
müdlich tätig und befriedigte alle billigen Forderungen der
Sied=
ler. Und die ſtaatskluge Art ſeiner Beamten zerſtreute allmählich
alle Mißhelligkeiten. Große Summen ſtrömten mit den
Emi=
granten ins Land. Durch Sammlungen in allen
proteſtanti=
ſchen Ländern wurde faſt 1 Million Gulden aufgebracht und der
Verkauf ihrer in der Heimat zurückgelaſſenen Güter, für den ſich
der König eifrig verwandte, ergab abermals 1½ Millionen.
Der größte Reichtum aber, den ſie mitbrachten, war ihr Fleiß.
Induſtrie und Landwirtſchaft blühten auf und nach Ablauf der
Freijahre begannen die neuen Landeskinder, wenn auch anfangs
murrend, Steuern zu zahlen und wehrfähige Männer zu ſtellen.
In der Folge hat Oſtpreußen ſeine Dankesſchuld an Preußen
reichlich abgetragen; es hat Korn und Soldaten
gelie=
fert, wie keine Provinz, aber auch aufrechte Männer
genug in Kunſt, Wiſſenſchaft und Politik. Und 1812 ging von
ihm der Anſtoß zur Befreiung Deutſchlands vom napoleoniſchen
Joch aus.
Als Friedrich Wilhelm an ſeinem Lebensabend mit dem
Kronprinzen Fritz das Land bereiſte, war das „Retabliſſement”
vollendet. Begeiſtert ſchrieb dieſer an ſeinen Freund und
Men=
tor Voltaire: „Der König hat keine Koſten geſcheut, um ſeine
heilſamen Abſichten durchzuführen. Die Aecker ſind urbar
ge=
macht, das Land bevölkert, der Handel gedeiht, und jetzt herrſcht
Ueberfluß in dieſer Provinz, die zu den fruchtbarſten
Deutſch=
lands gehört. Und alles iſt allein das Werk des Königs. Er
hat die Pläne entworfen und ſie ſelbſt ausgeführt, hat weder
Mühe und Sorge noch ungeheure Koſten geſpart, um einer
hal=
ben Million denkender Weſen, Leben und Glück zu ſichern. In
dieſer hochherzigen Arbeit, durch die der König eine Wüſtenei
bevölkert, ſie fruchtbar und glücklich gemacht hat, liegt etwas
Heroiſches.”
Friedrich der Große hatte alſo in großes Muſter vor Augen,
als er nach dem Tode ſeines Vaters 1740, zur Herrſchaft kam.
Und doch hat er ſelbſt dieſes Vorbild noch weit übertroffen.
Für Oſtpreußen hat er freilich am wenigſten getan, denn er
fand es ja blühend vor.
Zieht man die Summe aus dem preußiſchen Siedlungswerk
ſeit dem Großen Kurfürſten, ſo ergibt ſich nach den
Berechnun=
gen der gelehrten Forſchung, daß im Todesjahr des
Soldaten=
königs etwa ein Viertel, im Todesjahr Friedrich des Großen
etwa ein Drittel der Geſamtbevölkerung Preußens aus meiſt
deutſchen Anſiedlern und ihren Nachkommen beſtand, die
alle=
ſamt ſchweren Drangſalen entronnen, Menſchen, die auf dem
Schutt verbrannter oder verfallener Dörfer und Städte neue
Heimſtätten bauten, Brachfelder urbar machten und Sümpfe
austrockneten, die mit dem Schwung der Arbeit andere
Volks=
geiſter und Gewerbe mitbrachten und mit der alten Bevölkerung
zu einem neuen Volk voll zäher Tatkraft zuſammenwuchſen.
Etwas irgendwie Vergleichbares bietet in der
neueren Geſchichte nur die Beſiedlung
Ameri=
kas durch Europa. Mit ihr vergleicht der jüngſt
verſtor=
bene Hiſtoriker des Altertums Eduard Meyer, die planmäßige
griechiſche Beſiedlung Vorderaſiens unter den Seleukiden und
die deutſche Beſiedlung des Oſtens vom 12. bis 14.
Jahrhun=
dert. Das viel näherliegende, großartige Siedlungswerk der
Hohenzollern von 1640 bis 1789 ſcheint er nicht zu kennen. Auch
Goethe ſchweben nichtdeutſche Bilder vor, als er am Schluß
ſeines „Fauſt” das höchſte Glück großer Menſchen und der
Weis=
heit letzten Schluß dahin formuliert:
„Eröffn’ ich Räume vielen Millionen.
Nicht ſicher zwar, doch tätig=frei zu wohnen.
Fauſts Zukunftsviſion war in Preußen längſt zum Ereignis
geworden, als Goethe den alten Einſiedler von Sansſouci
be=
beſtaunte und „ſeine eigen Lumpenhunde über den großen
Mann räſonnieren” hörte. Auch die Gegenwart kann aus
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ſem Vorbild noch viel lernen.
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Zur Aufklärung — betr. Bauſparkaſſen!
Bis Ende 1929 war die Gründung einer Bauſparkaſſe nur bei
Erfüllung beſtimmter geſetzlicher. Vorſchriften möglich.
Seit 1. Januar 1930 hann jedermann eine Bauſparkaſſe
gründen, ohne geſetzlich an die Erfüllung ſachlicher
oder perſönlicher, Vorausſetzungen gebunden zu ſein.
Infolge dieſes geſetzloſen Zuſtandes wiitet ſeit 1930 in
Deutſch=
land eine Gründungsſeuche in Baüſparkaſſen.
Die unheilvollen Folgen dieſer Seuche finden ihren erſchreckenden
Ausdruck in der Betrachtung des Vorſitzenden des
Wohnungsausſchuſſes im Preußiſchen Landtag:
Von den ihm bekannten 210 Bauſparkaſſen halte er
180 für betrügeriſch oder dilletantenhaft; höchſtens
10, wahrſcheinlich noch nicht 6, ſeien ſo, daß man ſie
als ſeriös und empfehlenswert bezeichnen könne!!
Leute ohne jedes Vermögen, Leute, die den Offenbarungseid
geleiſtet haben, oder gegen die Haftbefehl erlaſſen iſt,
können heute Bauſparkaſſen gründen und haben
Bau=
ſparkaſſen gegründet. Leute, die nichts zu verlieren
haben, ſelbſt Vorbeſtrafte, heiſchen; Vertrauen für die
Verwaltung fremder Spargroſchen.
Die Werbung ſolcher Kaſſen verſpricht das Blque vom
Himmel herunter.
Erft im Oktober 1931 tritt das Bauſparkaſſengeſetz in Kraft.
Jeder prüfe daher, wann die Bauſparkaſſe gegründet
wurde, beurteile ſie nach ihren Leiſtungen und nach der
Sicherheit der ihr anvertrauten Spargelder und prüfe
auch, ob ſie nicht, wenn ſier,zinsloſes Geld:
verſpricht, in Wirklichkeit das Mehrfache, erlaubter
Zinſen in ihren Geſchäftsbedingungen verſtecht den
Bau=
ſparern abnimmt.
Jeder hüte ſich vor einer Kaſſe, deren Werber die Zuteilung der
Bauſparſumme nach 3 oder 6 Monaten oder ſelbſt
einem Jahr Spartätigkeit beſtimmt „verſprechen”, Keine
gut aufgebaute Bauſparkaſſe macht derartige
Ver=
ſprechungen. Keine kann ſie halten.
Als die älteſte, weitaus größte und bedeutendſte Banſparkaſſe
mit den weitgehendſten Erfahrungen haben wir immer
und immer das Bauſparkaſſengeſetz verlangt und endlich
erreicht. Solange es ſich nicht ausgewirkt hat, warnen
wir jedermann vor den geſchilderten Gefahren.
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Samstag, den 13. Juni 1931
Seite 17
Nummer 162
Die zertrümmerten Schaufenſter der Stadt=Sparkaſſe im Bezirksamt Berlin=Wedding,
die von Demonſtrationen eingeworfen wurden. Straßenunruhen, eingeworfene Fenſterſcheiben
ein Bild, das in den letzten Tagen in deutſchen Städten leider nicht ſelten war.
Der „Gükerzug der Luft” wird in den regelmäßigen Dienſt geſtellk.
„D 2000”, das größte Landflugzeug der Welt,
wird ab 20. Juni auf der Strecke Berlin-London fahrplanmäßig im ſogenannten „gemiſchten
Verkehr” (Paſſagier=, Poſt= und Frachtverkehr) eingeſtellt. — Soeben hat das Rieſenflugzeug mit:
20 Mann an Bord ſeinen Probeflug zurückgelegt, der es zum erſten Male nach London führte,
Ain 14. Jun. Lug des beutſchen Aoten Mreudes.
Vom Wirken des Roten Kreuzes:
Ein Kranker wird zur dringenden Operation mit dem Flugzeug in den nächſten Ort
m3 Krankenhaus befördert.
Am 14. Juni findet in ganz Deutſchland der Tag des Roten Kreuzes ſtatt, der den Blick der
Oeffentlichkeit auf die Aufgaben der ſegensreichen Organiſation lenken und den Kreis der Förderer
und Helfer erweitern ſoll.
Der deutſche Bokſchäfter in Amerika wurde Ehrendokkor der New Yorker
Colnmbia-=Univerfikäl.
Der deutſche Botſchafter in Amerika von Prittwitz und Gaffron (links), geſchmückt mit dem neuen
Doktorhut der Columbia=Univerſität. — Rechts: Profeſſor Butler, der Rektor der New Yorker
Columbia=Univerſität.
Heichy antd Austand.
Tagung des Volksbundes
Deutſche Kriegsgräberfürſorge.
Königsberg. Unter dem Präſidium des
Reichswehrminiſters a. D. Dr. Geßler tagte hier
der Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge im
Beiſein von Vertretern der Reichs= und
Staats=
behörden, der Kirchen, Univerſitäten und
be=
freundeter Verbände und Vereine. Legationsrat
Dr. Kraske als Vertreter des Auswärtigen Amts
und des Miniſteriums des Innern überbrachte
dem Bunde Glückwünſche zu der Tagung und
ſtellte den Fortgang der Gräberfürſorge in den
verſchiedenen ehemaligen Fronten feſt, wobei er
beſonders die unterſchiedsloſe Behandlung von
Freundes= und Feindesgräbern durch die
Fran=
zoſen anerkannte. Dr. Barth, von der
Landwirt=
ſchaftlichen Hochſchule Berlin, berichtete über die
Bauarbeit des Volksbundes auf den deutſchen
Kriegergräberſtätten an der ehemaligen
Weſt=
front und das Friedhofsbauprogramm 1931/32.
Nach einem Referat des erſten ſtellvertretenden
Präſidenten Feldprobſt D. Schlegel über den
Volkstrauertag am Sonntag Reminiſzere wurde
einſtimmig beſchloſſen, die Reichsregierung um
geſetzlichen Schutz des Tages vor jeder
Ent=
weihung zu bitten. Der Geſchäftsbericht zeigt
eine geſunde Weiterentwicklung des Bundes. Der
Vorſtand wurde einſtimmig wiedergewählt mit
Reichsminiſter a. D. Dr. Geßler als Präſidenten.
An den Reichspräſidenten v. Hindenburg richtete
die Tagung ein Huldigungstelegramm, das den
Dank an den Befreier von Oſtpreußen ausſpricht
und treue Arbeit im vaterländiſchen Sinne
ge=
lobt. Die nächſtjährige Bundestagung wird
wahr=
ſcheinlich in Berlin abgehalten werden.
Ein betrunkener Kraftfahrer überrennt
drei, Perſonen.
Marburg. In der Deutſchhausſtraße
er=
eignete ſich am Donnerstag abend gegen 10 Uhr
ein ſchwerer Verkehrsunfall. Als der Reiſende
Nothmann aus Hannover, der Sohn des
Gara=
genbeſitzers Nöll aus Marburg ſowie der
Auto=
ſchloſſer Hellmann aus Marburg damit
beſchäf=
tigt waren, eine Panne an dem Auto des erſteren
auszubeſſern, fuhr ein hieſiger Geſchäftsmann mit
ſeinem Auto in raſender Fahrt ſo dicht an dem
unter einer brennenden Straßenlaterne ſtehenden
Auto vorbei, daß er die drei an ihm beſchäftigten
Perſonen umriß und etwa 20 Meter mitſchleifte.
Nach kurzem Halten fuhr der raſende Autofahrer
weiter, ohne ſich um die Verletzten zu kümmern.
Nothmann erlitt einen doppelſeitigen
Schenkel=
bruch, eine Gehirnerſchütterung und innere
Ver=
letzungen, ſo daß an ſeinem Aufkommen
gezwei=
felt wird, während Nöll einen Schenkelbruch und
Hellmann ſchwere Quetſchungen davontrugen.
Man brachte die Verletzten in die nahe gelegene
Klinik. Wie feſtgeſtellt wurde, iſt der Führer des
raſenden Autos betrunken geweſen.
Vom Leichenauto überfahren.
Kaſſel. Der 65jährige Ortsdiener Umbuch
in Sandershauſen wurde von dem Leichenauto,
das die bei dem Autounglück am Sandershäuſer
Berg tödlich verletzte Gärtnersfrau Metz nach
Sandershauſen brachte, überfahren, wobei er
einen dreifachen Bruch des Unterſchenkels und
ſchwere innere Verletzungen davontrug. Sein
Zuſtand iſt bedenklich.
Familiendrama.
Neumünſter. Aus bisher unbekannten
Gründen ſchoß geſtern vormittag der
Handels=
vertreter Chriſtoph Müller ſeine Mutter nieder,
erwartete in der Wohnung ſeinen aus der Stadt
heimkehrenden Vater und tötete dieſen durch
einen Revolverſchuß in den Hals. Der Täter
richtete darauf die Waffe gegen ſich ſelbſt und
machte ſeinem Leben durch einen Schuß in die
Schläfe ein Ende. Die ſchwerverletzte Mutter
konnte noch lebend in das Krankenhaus gebracht
werden, jedoch iſt ihr Zuſtand hoffnungslos.
Eine neue Münchener Kunſtausſtellung als
Hilfs=
werk für die brandgeſchädigten Künſtler.
München. Die Münchener Künſtlerſchaft,
vertreten durch die Münchener Künſtler=
Genoſ=
ſenſchaft, den Verein bildender Künſtler
Mün=
chens (Sezeſſion) und die Neue Sezeſſion, werden
zuſammen eine neue Kunſtausſtellung im
Deut=
ſchen Muſeum (Bibliotheksgebäude) veranſtalten.
Der Gedanke an eine Ausſtellung, die ſich nur
auf die brandgeſchädigten Künſtler beſchränkt, iſt
fallen gelaſſen worden. Die brandgeſchädigten
Künſtler ſollen durch das Hilfswerk entſchädigt
werden. Dieſe neue Ausſtellung wird vom 15.
Juli bis 15. Oktober ſtattfinden.
Schwerer Schaden durch eine Windhoſe.
Swinemünde. Ueber das Dorf
Morge=
nitz auf Uſedom ging am Donnerstag
nachmit=
tag eine Windhoſe nieder, die ungeheuren
Scha=
den anrichtete. Die Hälfte der Wohn= und
Wirt=
ſchaftsgebäude des Dorfes wurde beſchädigt.
Durch die Gewalt des Sturmes wurden
Stall=
gebäude und Wohnhäuſer abgedeckt und zerſtört.
Bäume bis zu einem Meter Durchmeſſer im
Stamm wurden entwurzelt, zum Teil glatt
durchgebrochen. Auf dem Kirchhof in Morgenitz
ſtürzte der Sturm zahlreiche Grabſteine um. Im
benachbarten Dorfe Krienke wurde ein Geſpann
mit vier Pferden zwei Meter hoch vom
Erd=
boden emporgehoben. Hierbei wurde ein Pferd
ſchwer verletzt. Der Kutſcher kam mit dem
Schrecken davon. In Morgenitz arbeiten die
Be=
wohner angeſtrengt, um die Dorfſtraße, die einem
Trümmerfeld gleicht, wieder gangbar zu machen.
Drei Dampfer an der norwegiſchen Küſte
geſtrandet.
Loegſtoer. Im dichten Nebel ſind der
deutſche Schoner „Adelheid”, der holländiſche
Schoner „Wilhelma” und ein deutſcher
Drei=
maſter, deſſen Name noch nicht feſtgeſtellt werden
konnte, auf dem nördlichen Grund bei Loegſtoer
geſtrandet. Die „Wilhelma” konnte ſpäter
frei=
kommen, die Lage der beiden anderen Schiffe iſt
gefährlich.
Die Beteiligung der Sowjet=Union an der
Zeppelin=Nordpolfahrt.
Moskau. Nach einem Telegramm der
Tele=
graphenagentur der Sowjetunion ſind der Leiter
des Arktiſchen Inſtituts der U.d. S. S.R., Prof.
Samoilowitſch, und der Leiter des Slutzker
Aerologiſchen Obſervatoriums, Prof.
Moltſcha=
now, nach Berlin abgereiſt, um an den
Bera=
tungen zur Ausarbeitung der Route des
bevor=
ſtehenden Zeppelin=Nordpolfluges teilzunehmen.
Derkeichsverband deutſcherBaumeiſter
ehem. Deutſcher Bauſchulbund, hielt in Berlin
ſeine 6. Reichstagung ab. An der Tagung
nah=
men die Vertreter des Reichs, der Reichs= und
preußiſchen Miniſterien, der Stadt Berlin, der
Reichsbahn, der Reichspoſt, techniſcher und Fach=
Verbände teil. Es ſtanden dringende Berufs= iſterſchan.
fragen zur Erörterung. Als erfreulich und be= ochlt.
ſonderer Erfolg im letzten Jahr iſt die
Umbe=
nennung der Baugewerk= und Höheren
Bau=
ſchulen in „Höhere techniſche Lehranſtalten”,
ferner die geſetzliche Regelung der
Berufsbezeich=
nung „Baumeiſter” zu verzeichnen. Neue
Auf=
gaben werden darin erblickt, daß augenblicklich
in techniſchen Berufskreiſen die ſtark umſtrittene
Frage des geſetzlichen Schutzes der
Berufsbezeich=
nung „Architekt” in den Vordergrund gerückt iſt.
Zur letzteren Frage ſtellt ſich der
Reichsver=
band poſitiv ein. Einen breiten Raum nahm
die Beratung über die Wertung der
Abſchluß=
prüfung an den Höheren techniſchen
Lehranſtal=
ten für Hoch= und Tiefbau als Wirtſchaftsabitur
ein. Ihren Abſchluß fand die Tagung in einer
machtvollen Kundgebung im großen Sitzungsſaal
des ehemaligen Herrenhauſes, unter Teilnahme
einer ſehr großen Anzahl von Vertretern
ſtaat=
licher und kommunaler Behörden, techniſcher und
Fachverbänden und der Höheren techniſchen
Lehr=
anſtalten. Zimmermeiſter F. Freidel, Hildeshein,
Vorſitzender des Reichsverbandes deutſcher
Baumeiſter, proklamierte den neuen Na
men des Bundes. Herr Reichspräſident von
Hin=
denburg hat die Würde eines Ehrenbaumeiſters
angenommen. Mit einem Ergebenheitstelegramm
an den hohen Ehrenbaumeiſter fand die
Kund=
gebung ihren Abſchluß.
Baunormen=Tagung.
Berlin. Die Baunormen=Tagung wurde
am Freitag vormittag im ehemaligen
Herren=
haus, in Gegenwart des Reichsarbeitsminiſters
Dr. Stegerwald, des Oberbürgermeiſters Sahm.
der Vertreter des Deutſchen Arbeitgeberbundes
und der ausländiſchen Normen=Ausſchüſſe
eröff=
net. Der Vorſitzende, Prof. Dr.=Ing. Gehler=
Dresden, erklärte, es gelte jetzt, den Normungs=
Gedanken in die weiteſten Volkskreiſe zu tragen.
Reichsarbeitsminiſter Dr. Stegerwald begrüßte
die Tagung im Namen der Reichsregierung. Er
erkannte an, daß die deutſche Normungsarbeit
von Anfang an das Ziel im Auge gehabt habe,
durch weitgehende Ausſchaltung von Leerlauf
und Berückſichtigung von Sonderwünſchen, die
Erzeugniſſe der Wirtſchaft zu verbilligen. Es ſei
Pflicht aller für das Volkswohl
Verantwort=
lichen, die Ergebniſſe dieſer langjährigen
Ge=
meinſchaftsarbeit der Allgemeinheit nutzbar zu
machen. Die Normung in Verbindung mit
rich=
tig verſtandener Rationaliſierung führe, zu
Preisſenkungen. Alle Stellen der Verwaltung
und Wirtſchaft müßten prüfen, ob die Vorteile,
die die Normung biete, heute in vollem Umfange
ausgenutzt werden. Die Reichsregierung und die
Regierungen der Länder würden nach
Möglich=
keit die Arbeiten des deutſchen
Normenaus=
ſchuſſes fördern. Oberbürgermeiſter Dr. Sahm
hob die Bedeutung der deutſchen
Normungsar=
beit beſonders für die Kommunalverwaltungen
hervor. Es ſprachen weiter Oberregierungsraf
Kaiſer=München über die techniſchen und
wire=
ſchaftlichen Erfolge der Normung im
Wohnungs=
bau, Prof. Graf von der Techniſchen Hochſchule
Stuttgart über die Normung der Bauſtoffe
und Bauſtoff=Prüfungen, Magiſtrats=Oberbaurak
Löſchmann=Berlin über die techniſchen und
wirt=
ſchaftlichen Erfolge der Normung im
Straßen=
bau und Miniſterialrat Dr.=Ing. Ellerbeck über
die Bedeutung der Normung im Stahl=, Beton=
und Eiſenbetonbau.
Ein Hitzewelle über Spanien.
Madrid. Ueber ganz Spanien iſt eine
Hitzewelle hereingebrochen. Die höchſte
Tempera=
tur war vorgeſtern in Madrid mit 36 Grad im
Schatten feſtgeſtellt worden.
Ein Konſul unterſtützt Mädchenhandel.
London. Einer Reutermeldung aus
Mon=
tevideo zuſolge, wurde dort der bolivianiſche
Kunſul Eugene Gorgoroſo wegen Unterſtützung
des weißen Sklavenhandels von der Polizei
ver=
haftet. Der Konſul wird beſchuldigt, notoriſchen
Mädchenhändlern, die aus Argentinien
ausge=
wieſen waren, bolivianiſche Päſſe ausgeſtellt und
auf dieſe Weiſe ihre Rückkehr nach Argentinien
ermöglicht zu haben.
Exploſion in einem türkiſchen Bergwerk.
Konſtantinopel. In dem
Kohlenberg=
von Zonguldak, am Schwarzen Meer,
er=
ete ſich eine Exploſion, wobei zehn Arbeitet
zahlreiche andere verletzt wurden
1
debu
ſter M
mstag nt
md wir
Mummer 762
Samstag, den 13. Juni 1931
Seite 11
Sport, Spiel und Jucnen
der Schuupiaß
des Kampfes:
Sporkverein 98
I9. Polizei Berlin.
Auuf dem eingerichteten
Sport=
utz „Höing” in Hagen ſtehen
am Sonntag nachmittag im
biederholungsſpiel um die
dutſche Handball=Meiſterſchaft
DSB. Sportverein 98
m Polizei Berlin
gegen=
ſter. Der Sportplatz iſt vom
Ehnhof Hagen aus direkt mit
d Straßenbahn=Linie 8 in
wa 10 Minuten zu erreichen.
de Teilnehmer unſerer Son=
Ffahrt werden mit den
Auto=
dſen zum Platz befördert.
Ein=
uttskarten zum Spiel ſind
ge=
igend reſerviert. Wir machen
ah einmal darauf aufmerkſam,
13 die Abfahrt in Darmſtadt
unktlich um ½5 Uhr erfolgt.
De Autobuſſe ſind ausverkauft.
Die beiden Gegner treten in
hgen in der gleichen
ufſtellung an wie in
lagdeburg. Die
Darm=
ſdter Mannſchaft fährt am
Emstag nachmittag bereits ab,
ud wir hoffen, daß ſie die
Viſterſchaft nach dem Süden
eführt.
Strallenbahn
haltefelle
Sportplatz
Hoing‟
Stadt Haden
tumer
bwege
Zum
Sporfplstz Hoine
Heuke Skark
der Gau=Leichkakhlekik-Meiſterſchaften.
Heute nachmittag um 18 Uhr fällt im Stadion des
Sport=
weins 1898 der erſte Startſchuß: die Frauen eröffnen die
Ampfe um die Meiſterſchaften des Gaues Bergſtraße im
Süd=
dutſchen Fußball= und Leichtathletik=Verband. Die Beſetzung
die=
ſ Frauen=Wetbewerbe iſt zahlenmäßig immerhin recht
zufrie=
dnſcellend ausgefallen, und da in dieſem Jahre erſtmalig wieder
de DDamen mit von der Partie ſind, iſt es gewagt, die
Leiſtun=
ar der Damen im Hinblick auf die etwaigen Siegerinnen im
ura us zu vergleichen. Neben dem Sportverein 98 haben die
Po=
liei Darmſtadt, Viktoria 06 Griesheim und S.V. 1916 Groß=
Ge=
za Vertreterinnen des ſchönen Leichtathletikſports gemeldet, und
ur ſind vorſichtig genug, keine namentlichen Tips zu geben.
Je=
dh beſteht gar kein Zweifel, daß gerade die Frauenkämpfe
be=
ſaders intereſſant verlaufen werden, ſowohl in den Sprint= und
Atrelſtrecken, als auch in den Wurf=, Sprung=, Stoßübungen und
da Staffeln. Von den Männer=Konkurrenzen werden
hute die Entſcheidungen, fallen über 400. 1500,
000 Meter und im Diskuswerfen. Hier ſind A. S. C.,
Alzei, Rot=Weiß, der Sportverein 98, Viktoria 06 Griesheim
ud der Sport=Club Ober=Ramſtadt am Start. Die Meldungen
ſio auch bei den Aktiven gut ausgefallen, ſo daß in den
Kurz=
ſtecken und über 400 Meter Vorläufe erforderlich ſind. Im 400=
Yeter=Lauf werden, ſich wohl die Sportvereinler und
Hart=
ncke=A. S. C. durchſetzen, im 1500=Meter=Lauf wird unſer
bekann=
t akademiſcher Meiſter Fritz Schilgen erneut ſeine gute Form
be=
viſen, während über 10 000 Meter Lindner=Leiß (S.V. 98) und
hffmann (Rot=Weiß) um den Titel kämpfen. Das Diskuswerfen
gut beſetzt; wir ſind geſpannt, wer hier den Sieg erringt.
Am Sonntag ab 9 Uhr vormittags, werden dann
anderen Meiſterſchaften der Aktiven und der Dreikampf der
Uten Herren ausgetragen. Neben den Alterskämpfern des
Platz=
preins iſt erfreulicherweiſe Viktoria Griesheim mit zwei alten
ſimpen vertreten: Höchſtalter 58 Jahre!! Bei den Aktiven wird
ſehr intereſſante Kämpfe geben. Vor allem wird unſer
Alt=
eiſter und Rekordmann Ernſt Söllinger im Kugelſtoßen wieder
rt einer ausgezeichneten Leiſtung aufwarten. Schilgen wird wohl
ſch über 800 Meter den Sieg erringen, während im 5000=Meter=
Auf Habich (98) ſicher mit Erfolg ſeinen Titel verteidigen wird.
m Speerwerfen bringt Viktoria Griesheim in Schecker einen
lann, der ſchon die 55=Meter=Marke überworfen hat. Hier iſt
hr allem auch der jüngſte A. S. C.er Deppenbrock zu nennen, neben
ſichel=98 und Neff=A.S.C. Im Weitſprung ſollte Steinhardt=
1S.C., der Bruder des bekannten Hürdenläufers, die beſten
Hrünge erzielen. Auch der Hochſprung wird wohl den A.S. C.ern
ſcht zu nehmen ſein. In den Sprintſtrecken ſind die Leiſtungen
prhältnismäßig gleichmäßig; wir ſind auch hier auf den Ausgang
1s 100= und 200=Meter=Laufes geſpannt. Auch der Kampf in
ſr 4X100=Meter= 4X400=Meter= und 4X1500=Meter=Staffel
vllen wir als Offen bezeichnen.
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Tgeſ. Ober=Ramſtadt — T.V. Eberſtadt.
Obige Mannſchaften treffen ſich heute Samstag abend
6. 30 Uhr zu einem Freundſchaftsſpiel in Ober=Ramſtadt. Im
Vorſpiel mußte Ober=Ramſtadt, erſatzgeſchwächt, eine Niederlage
hinnehmen. Ob das Ergebnis diesmal umgekehrt lautet, iſt
frag=
lich, da Eberſtadt eine ſehr gute Mannſchaft beſitzt.
Fußball.
SV. 98 (Jugend).
1. Jgd. geſperrt. 2. Jgd.—1. Jad. Groß=Zimmern dort,
Ab=
fahrt mit Auto 8,45 (Marſtall). 3. Jgd.—1. Jgd. Arheilgen, hier,
9.45. 4. und 5. Jgd. ſpielfrei. 1. Schüler—2. Schüler Polizei,
dort, Samstag 17.15. 2 Schüler—1 Schüler Polizei, dort.
Sams=
tag 18, 3. Schüler—1. Schüler Rot=Weiß, Stadion, Sonntag 8.45.
Geſchäftliches.
Eine Reiſe nach Norwegen iſt zu gewinnen,
außerdem hohe Barpreiſe und verlockende Troſtpreiſe. Was Sie
dafür tun ſollen? Nur ein klein wenig praktiſchen Verſtand und
guten Geſchmack beweiſen! Wenn Sie die vorzüglichen
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giſchen Fiſchkonſerven Fettheringe, Brislinge, Sild und Makrelen
kennen, wird Ihnen die Löſung des intereſſanten
Preisausſchrei=
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Ala=Haus.
Jede Minute ein G. d. F.=Eigenheim.
Bei einer Wanderung von Konſtanz nach Königsberg, alſo
quer durch das Deutſche Reich, würde man jede Minute oder alle
100 Meter an einem G.d.F.=Eigenheim vorbeikommen, wenn die
von der Bauſparkaſſe Gemeinſchaft der Freunde
in Ludwigsburg (Württ.) finanzierten 11 337 Ein= und
Mehrfamilienhäuſer an einer gerade Strecke errichtet wären. Ein
beiſpielloſer Erfolg dieſer größten deutſchen Bauſparkaſſe, die trotz
der Wirtſchaftskriſe bei ihrer Frühjahrszuteilung wiederum
8,8 Millionen Reichsmark für 602 deutſche und öſterreichiſche
Bau=
ſparer bereitgeſtellt hat. Die G. d. F. hat allein mehr geleiſtet,
als 200 Bauſparkaſſen zuſammen. Die Gemeinſchaft der Freunde
iſt von großer Bedeutung für den Wohnungsbau, hat ſich doch in
6½ Jahren über 170 Millionen Reichsmark zur Verfügung
ge=
ſtellt; dabei iſt nicht zu vergeſſen, daß die durch die G.d.F.=
Bau=
ſparer aufgebrachten Millionen in wirkſamer Weiſe die
Arbeits=
loſigkeit mildern.
Rundfunk=Programme.
Beſetzung und Programm dieſer Meiſterſchaften ſind alſo
der=
art, daß ſich für alle Sportbegeiſterten, ſoweit ſie an dieſen Tagen
nicht in Hagen weilen, ein Beſuch zweifelsohne lohnt. Die
Lei=
ſtungen unſerer Leichtathleten bieten Gewähr für feine Kämpfe.
Ueberdies haben die Eintrittspreiſe einen Rekord=Tiefſtand zu
verzeichnen.
Handbal.
Tb. Herrnsheim — Polizei Darmſtadl.
Am Sonntag, 1.32 Uhr, fährt die Polizei=Liga nach
Herrns=
heim bei Worms. Herrnsheim iſt Bezirksmeiſter der D.T. und
gilt als beſte rheinheſſiſche Handballmannſchaft „Bekannt iſt der
flinke und ſchußfreudige Sturm. Die Polizei ſpielt in der
Auf=
ſtellung vom letzten Mittwoch, die ſich gut bewährt hat. — Das
Spiel am letzten Mittwoch gegen Polizei Hanau konnten die
Darmſtädter Poliziſten mit 14:7 glatt und überzeugend für ſich
entſcheiden. Das Treffen war ſehr abwechſelungsreich und
inter=
eſſant. — Die Damen ſpielen in Frankfurt gegen Rot=Weiß
Frankfurt.
Rol=Weiß Darmſtadt — Sppag. 04 Arheilgen.
Am Sonntag. 10 Uhr, ſtehen ſich auf dem Rot=Weiß=Platz
an der Rheinallee obige Mannſchaften in einem
Freundſchafts=
ſpiele gegenüber. Arheilgen hat ſeine Aufſtiegſpiele zur Ligaklaſſe
günſtig beendet, beſitzt wieder eine große Spielſtärke. Im letzten
Aufſtiegſpiel, das Arheilgen ausgetragen hat, konnte es den
A=Meiſter des Bezirks Main/Heſſen ſicher mit 5:2 beſiegen.
Das Spiel findet recht frühzeitig ſtatt, damit jedem
Sport=
intereſſenten Gelegenheit geboten iſt, ſich noch das Waſſerballſpiel
der beiden Liga=Mannſchaften von Rot=Weiß und Jung=
Deutſch=
land im Woog anzuſehen. — Jugend—S.V. 98. 3. Jugend, 10 Uhr.
A. S. C. — T. V. Götzenhain.
Zu einem Freundſchaftsſpiel hat der A. S.C. den T.V.
Götzen=
hain verpflichtet. Götzenhain, das in dem Frankfurter Bezirk in
der A=Klaſſe ſpielt, verfügt über eine gute Spielſtärke und wird
der A.S.C.=Mannſchaft einen ebenbürtigen Gegner abgeben.
Spielbeginn: 15.45 Uhr Hochſchulſportplatz.
Tgde. Beſſungen 1865 — Tgeſ. Darmſtadt 1875.
Heute Samstag, um 18.30 Uhr, treten ſich obige Vereine zu
einem Freundſchaftsſpiel auf dem Sportplatz an der Heidelberger
Straße gegenüber. Die 1875er haben in letzter Zeit gegen ſehr
ſpielſtarke Gegner überraſchend ſchöne Reſultate erzielt, was
darauf ſchließen läßt, daß ſich die Elf zurzeit in einer guten Form
befindet. Für die Beſſunger gilt es, eine vor längerer Zeit
erlit=
tene 4:2=Niederlage wett zu machen. Ob dies allerdings gelingt,
muß das Spiel erſt zeigen. Bei dem ſchon jahrelang beſtehenden
freundſchaftlichen Verhältnis beider Mannſchaften iſt mit einem
fairen und ſchönen Handballſpiel zu rechnen.
Frankfurt a. M.
Samstag, 13. Juni.
10.20: Schulfunk: Die Sendung der Deutſchen in der Welt.
12.25: Leipzig: Beſuch in einer Böttcherwerkſtatt: Zwei Hörſzenen
von O. Karich.
15.20: Stunde der Jugend.
16.30: Der Menſch in der Muſik; Ausf.: Das Philharmoniſche
Orcheſter, Stuttgart.
18.15: Armin T. Wegner: Im Faltboot über den Geigenſee.
18.40: Zeit, Programm.
18.45: Direktor Burmann u. H. Fürth: Siedlungspolitik.
19.10: Zeit, Wetter, Wirtſchaftsmeldungen.
19.1d: Spaniſch.
19.45: Abend in Aßmannshauſen: Wochenend=Hörbericht.
20.30: Pat und Patachon machen Muſik; Hörſpielſcherz von A.
Auerbach, Muſik von J. Offenbach.
21.15: Wien, Heldenplatz: Promenaden=Konzert der Vereinigten
Wiener Heeresmuſiken.
22.15: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.35: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Sonnabend, 13. Juni.
15.00: Kinderbaſtelſtunde: Abſchied von der Familie Tüchtig. Eine
Preisaufgabe.
15.45: Dr. Elſe Hildebrandt: Die Lebenswelt d. weibl. Angeſtellten.
16.00: Schulrat Quaß: Eine ſchulfunkmethodiſche Arbeitsgemeinſchaft
in der Grenzmark.
16.30: Hamburg: „Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Dr. Friedrich: Heilkraft des Lichtes.
18.00: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
18.30: Otto Heller: Weltberühmte Sportpreiſe.
18.bd: Wetter für die Landwirtſchaft.
19.00: H. Engel: Die Viſitenkarte der fernen Sender.
19.30: L. Klinenberger: Erinnerungen an Henrik Ibſen.
19.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Luſtiger Abend.
21.00: Von dem Heldenplatz, Wien: Promenadekonzert der
Vereinig=
ten Wiener Heeresmuſiken. Ausf.: Kapellen der Infanterie=
Regi=
menter Nr. 2, 3, 4 und 5.
22.30: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl.: Tanzmuſik der Kapelle Daios Béla.
Weiterbericht.
Ausſichten für Samstag, den 13. Juni: Teils bewölkt, teils aufheiternd.
ſchwül. vereinzelte Gewitterſtörungen.
Ausſichten für Sonntag, den 14. Juni: Fortdauer des öfters zu
Ge=
wittern neigenden Wetters, im ganzen noch warm.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortich für Pollik und Wirtſchaft: Rudeif Maupe: für Feuilleton, Neich um
Aucland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport= Karl B3hmann;
ſür den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſplegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
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Nummer 162
Samstag, den 13. Junf
„Neueſte Nachrichten
Von Eduard Butzmann, Berlin.
Abweichend von den Grundſätzen im Warenverkehr hängt der
Dis=
kontſatz einer Notenbank nicht allein von Angebot und Nachfrage ab.
Der nach dieſem Satze zu entrichtende Preis für das Leihgeld wird
viel=
mehr von mancherlei anderen Faktoren beeinflußt. Von hervorragender
Bedeutung iſt hierbei, über welche Beſtände an Gold und Deviſen die
Bank verfügt, wie die geſamte Zahlungsbilanz des ganzen Landes und
des Weltmarktes ſich geſtaltet uſw. Da alle dieſe verſchiedenen
Um=
ſtände keinen dauernden Beſtand haben, ſo gilt dies naturgemäß auch
für den Diskontſatz, der in kürzeren oder längeren Zeitabſtänden ſich
nach oben oder unten zu verändern pflegt. Deshalb muß die
Aufrecht=
erhaltung eines und desſelben Diskontſatzes in einem Lande für einen
längeren Zeitraum als Ausnahme betrachtet werden, wogegen in der
Mehrzahl der Länder der Diskontſatz alljährlich ein= oder mehrere Male
zu wechſeln pflegt. Als bemerkenswert ſei aber hier angeführt, daß
z. B. Jugoſlawien ſeinen Diskontſatz von 6 v. H. von 1922 bis 1930,
alſo mehr als 8 Jahre unverändert durchgehalten hat, was eine ganz
ungewöhnliche Erſcheinung darſtellt.
Die Diskontſätze der Notenbanken, wie ſie augenblicklich beſtehen.
beſvegen ſich zwiſchen 2 und 11 v. H., zeigen alſo eine gewaltige Spanne.
Der Durchſchnitt bewegt ſich etwa um 6 v. H. bei der Berückſichtigung
von 38 Notenbanken, ſo daß Deutſchland mit den zurzeit in Kraft
be=
findlichen 5 v. H. die gute Mitte hält. Die gleiche Höhe hält der
Dis=
kont in unſerem Bruderreich Oeſterreich inne, ebenſo in Danzig und auch
in der Südafrikaniſchen Republik. Wie bedauerlich hoch dieſer
Pro=
zentſatz des Diskontes iſt, und wie nachteilig er ſich für ein Land wie
Deutſchland auswirkt, das den verzehrenden Wettbewerb der vielen
beſſer daſtehenden Staaten zu beſtehen hat, erkennt man erſt dann, wenn
man ſich die in dieſen Staaten geltenden Diskontſätze der Notenbanken
vergegenwärtigt.
Geradezu ideal iſt dieſer Zuſtand bei einem Diskontſatze von 2 v.
H., wie die Vereinigten Staaten von Nordamerika (ſeit dem 24. 12. 30),
Frankreich (ſeit dem 2. 1. 31) und die Schweiz (ſeit dem 22. 1. 31) ſich
ihn leiſten können. Induſtrie und Handel dieſer Staaten haben vor
dem deutſchen Induſtriellen und Kaufmann einen Diskontgewinn von
3 v. H. voraus, was bei den gedrückten Preiſen auf dem Weltmarkte
gar nicht hoch genug veranſchlagt werden kann. Aber auch Belgien (ſeit
dem 1. 8. 30) und Holland (ſeit dem 24. 1. 31) werden des faſt gleichen
Vorteils teilhaftig, denn ſie verfügen über einen Diskontſatz ihrer
Zen=
tralnotenbank in Höhe von 2½ v. H. Mit einem weiteren halben
Hun=
dertſatz höher können England (ſeit dem 1. 5. 30) und Schweden (ſeit
dem 6. 2. 31) aufwarten, die mit 3 v. H. ihrer Volkswwirtſchaft einen
anſehnlichen Anreiz für die Inanſpruchnahme des Diskontkredites
bie=
ten. Daran ſchließt ſich dann das Dänenreich mit einem Diskontſatze
von 3½ v. H. (ſeit dem 13. 11. 30) als zweiter der ſkandinaviſchen
Staa=
ten. Der dritte fkandinaviſche Staat. Norwegen, erſcheint dann mit
4 v. H. (ſeit dem 8. 11. 30) in der Reihenfolge der anſteigenden
Diskont=
ſätze, wozu dann auch noch Irland (ſeit dem 1. 5. 30) und die
Tſchecho=
flowakei (ſeit dem 25. 6. 30) mit dem gleichen Hundertſatze von 5 ſich
geſellen. Mit einem Diskontſatze von 4½ v. H. findet ſich nur die
Notenbank von Java (ſeit dem 10. 3. 30) vor.
Unter den beſſer geſtellten Staaten befinden ſich demnach faſt alle
als ſchärfere Konkurrenten Deutſchlands auf dem Weltmarkte
arbei=
tenden Induſtrieſtaaten. Nur Japan mit einem Diskontſatze von 5.11
v. H. (ſeit dem 6. 10. 30) und Italien mit 5½ v. H. (ſeit dem 19. 5. 30)
erſcheinen als internationale Wettbewerber Deutſchlands hinter
dem=
ſelben. Den gleichen hohen Diskontſatz von 5½ v. H. haben auch
Jugo=
ſlawien (ſeit dem 28. 5. 30) und Ungarn (ſeit dem 30. 5. 30), während
die Notenbank von Spanien (ſeit dem 17. 7. 30) und diefenige
Finn=
lands (ſeit dem 26. 8. 30) ihrer Wirtſchaft 6 v. H. als Diskontſatz
auf=
erlegt haben.
Alle übrigen Staaten leiden unter noch höheren Diskontſätzen. So
müſſen von den europäiſchen Ländern Eſtland (ſeit dem 7. 10. 30),
Lett=
land (ſeit dem 1. 10. 30), Litauen (ſeit dem 1. 4. 30) einen Diskontfatz
von 7. v. H. ertragen, Portugal (ſeit 2. 6. 30), Volen (ſeit 3. 10. 30)
und Island (ſeit 16. 12. 29) ſogar 7½ v. H. Noch ſchlechter ſteht es in
dieſer Hinſicht mit Rumänien, das ſeit 31. 3. 31 8 v. H. Diskont
ver=
langt, wogegen mit 9 v. H. Griechenland. Bulgarien und Albanien zu
rechnen haben. Das ſind die höchſten Diskontſätze bei den euroväiſchen
Notenbanken, denen in Südamerika die von Chile (mit 8 v. H.) und
Bolivien (mit 9 v. H.) gleichſtehen, aber von Ecuador mit 11 v. H.
noch übertroffen werden.
So ſpiegelt ſich die wirtſchaftliche Lage in geldlicher Beziehung in
den verſchiedenen Diskontſätzen merklich wider. Aus dem Geſamtbild
gewinnt man aber die einwandfreie Beſtätigung, für die bedauerliche
Verſchlechterung der Geſamtlage, die nicht deutlicher zum Ausdruck
ge=
bracht werden kann als durch die gewaltige Spanne von 9. v. H.
zwi=
ſchen dem niedrigſten und dem höchſten Diskontſatze der größten 38
Notenbanken der Welt.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Cornelius Heyl A.=G., Worms Die Generalverſammlung, in der
11,824 Mill. RM. Stammaktien und 2,1 Mill. RM. Vorzugsaktien
ver=
treten waren, genehmigte ohne Erörterungen einſtimmig den bekannten
Abſchluß mit 4 Prozent Dividende auf die Stammaktien. Neu in den
Aufſichtsrat gewählt wurde Georg don Falkenhayn.
Zahlungscinſtellung einer großen Hamburger Exportfirma. Das
füh=
rende Hamburger Exporthaus Schlubach, Thiemer u. Co. hat geſtern die
Zahlungen eingeſtellt. Man will verſuchen, das mit der Hamburgiſchen
Wirtſchaft ſeit Jahrzehnten eng verbundene Unternehmen, wenn auch
in anderer Form, wieder aufzurichten. Die deutſchen Gläubiger ſollen
bis auf Privatkredite gering ſein. Betroffen ſind in erſter Linie
aus=
ländiſche, vor allem engliſche Bankgläubiger. Die Geſamtſumme der
Paſſiven der zuſammengebrochenen Firma Schlubach, Thiemer u. Co.
beläuft ſich auf über 700 000 Pfund Sterling. Es muß bei dieſer Ziffer
jedoch berückſichtigt werden, daß die Firma große und außerordentlich
wertvolle überſeeiſche Beſitzungen hat. Hauptgläubiger dürfte das
Lon=
doner Haus Henry Schroeder ſein. Die getrennt von der Firma
Schlu=
bach, Thiemer u. Co. arbeitende Firma Schlubach, Sapper u. Co. wird
von dem Zuſammenbruch des Hamburger Hauſes nicht betroffen. Die
Zahlungseinſtellung der angeſehenen Hamburger Firma, die ſeit 1908
beſteht und aus der im Jahre 1868 gegründeten Firma Schlubach u. Co.
hervorgegangen iſt, hat in Hamburg und weit darüber hinaus größtes
Aufſehen erregt.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 12. Juni ſtellten ſich
für je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 74.75 RM. — Die Notierungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte Lieferung
und Bezahlung) für Originalhüttenaluminium. 98= bis 99proz.,
in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 170 RM., desgl. in
Walz= oder Drahtbarren 99proz. 174 RM., Reinnickel 98= bis 99. 350 RM., Antimon Regulus 48—51 RM., Feinſilber (1
Kilogramm fein) 36.50—38.50 RM.
Produkkenberichte.
Vom Rohhäutemarkt. Am Rohhäutemarkt machten die
Preisrück=
gänge weitere Fortſchritte. Auf der Mitteldeutſchen Häuteauktion in
Leipzig gingen Ochſen= und Rindshäute gegenüber der Vorauktion
ver=
einzelt bis zu 12 Prozent, meiſt aber bis zu 2 Prozent, zurück.
Kuh=
häute lagen um 10 Prozent ſchwächer, wobei allerdings der größte Teil
der ſchweren Gewichtsklaſſen unverkauft blieb.
Berliner Produktenbericht vom 12. Juni. Bei der gegenwärtigen
Unſicherheit bezüglich der weiteren Entwicklung in der Politik ſowie
be=
züglich der Preisgeſtaltung am Futtergetreidemarkte hielt ſich das
Ge=
ſchäft im Produktenverkehr wieder in engſten Grenzen. Der Mehlabſatz
geht über die Deckungen des notwendigſten Bedarfes nicht hinaus,
Ab=
ſchlüſſe auf ſpätere Lieferung kommen jedenfalls nur ſporadiſch zuſtande.
Auf der anderen Seite bleibt das Inlandsangebot von Brotgetreide zur
prompten Lieferung ziemlich gering, Preiſe waren wenig verändert.
Abſchlüſſe in Neugetreide ſcheitern zumeiſt an der zu großen Spanne
zwiſchen Forderungen und Geboten. Am Lieferungsmarkte ſetzte
Wei=
zen ¼ bis 2 Mark ſchwächer ein, Roggen lag ruhig, aber ziemlich ſtetig.
Weizen= und Roggenmehle in den Forderungen wenig verändert. Hafer
am Promptmarkte ausreichend offeriert und im Preiſe ebenſo wie am
Lieferungsmarkte nicht immer behauptet. Gerſte alter und neuer Ernte
bei ſchleppendem Geſchäft eher wieder ſchwächer.
Frankfurker und Berliner Efſekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 12. Juni.
An der heutigen Börſe wirkte ſich die Zuſpitzung der innerpolitiſchen
Lage in einer erneut ſchwachen Tendenz aus. Neben der politiſchen
Sitnation verſtimmten noch ſehr ſtark ein Bericht des Inſtitutes für
Konjunkturforſchung, das von einer weiter verſchärften
Weltwirtſchafs=
kriſe berichtet, ferner die anhaltende Schwäche der Reichsmark und
er=
neut nicht unerhebliches Angebot in Pfandbriefen. Es trafen wieder
größere Verkaufsorders vom Auslande ein, daneben wurden weitere
Exekutionen vorgenommen. Das herauskommende Material fand kaum
Aufnahme, ſo daß ſich gegen die Abendbörſe wieder ſtärkere
Kursrück=
ſchläge ergaben. Nach den erſten Kurſen beobachtete man umfangreiche
Interventionstätigkeit der Großbanken, ſo daß ſich die Kurſe um etwa
1 Prozent erholten. Stark angeboten waren vor allem J. G. Farben,
Siemens, Schuckert, Deutſche Linoleum, Bemberg, Rheinſtahl und
Salz=
detfurth, die von 1½—4½ Prozent nachgaben. Am Nentenmarkt nahm
das Angebot ſehr großes Ausmaß an, ſo daß die Mehrzahl der
Gold=
pfandbriefe repartiert werden mußten. Eine ganze Anzahl von Papieren
erſchienen mit Minus=Zeichen und fanden nur zu ſtark ermäßigten
Kur=
ſen Aufnahme. Die Kurserholungen, die zeitweiſe eingetreten waren,
vermochten ſich im Verlauf der Börſe infolge der nicht aufhörenden
Ab=
gabetätigkeit, hauptſächlich am Rentenmarkt, nicht zu behaupten. Die
Kurſe gingen teilweiſe noch unter das Anfangsniveau zurück. Der
Schluß der Börſe war etwas beruhigt, da die Kuliſſe auf Grund der
Interventionen einige Deckungen vornahm. Die Kursbeſſerungen
be=
trugen 1—2 Prozent, bei Siemens 4 Prozent, Salzdetfurth 2½ Prozent
und Schuckert 3 Prozent. Am Geldmarkt blieb Tagesgeld mit 4 Prozent
unverändert. Am Deviſenmarkt herrſchte weiterhin für die Reichsmark
ſchwache Tendenz. Mark gegen Dollar 4,2170, gegen Pfunde 20,51.
Das Pfund lag international ſchwächer. Man nannte London — New
York 4,8623, Paris 124,21, Mailand 92,92, Madrid 48,25, Schweiz 25,03½,
Holland 12,08.
An der Abendbörſe machte die Beruhigung der Stimmung im
Anſchluß an den Mittagsſchlußverkehr weitere Fortſchritte, wobei
be=
ſonders die Befeſtigung der Reichsmark etwas anregte. Das Geſchäft
war anfangs ziemlich klein, da die Kuliſſe infolge der ungeklärten
inner=
politiſchen Lage ſtarke Zurückhaltung bekundete. Nach den erſten Kurſen,
die gegen den Berliner Schluß behauptet lagen, wurde das Geſchäft recht
lebhaft und auf Deckungen der Spekulation und einigen Meinungskäufen
auf dem erniedrigten Niveau zeigten die Mehrzahl der Papiere
Beſſe=
rungen bis zu 1½ Prozent. Die Börſe blieb bis zum Schluß etwas
freundlicher geſtimmt.
Berlin, 12. Juni.
Die Abwärtsbewegung der Kurſe nahm auch, wie dies nicht anders
zu erwarten war, an der heutigen Börſe ihren Fortgang. Die Kriſe der
Regierung Brüning, die durch die Entſcheidung der Deutſchen
Volks=
partei akut geworden iſt, die Situation am Deviſenmarkt, das
außer=
ordentlich ſtarke Pfandbriefangebot ſchwache Dollarbonds, Young=
Dawes=Anleihekurſe in New York, löſte allgemein Abgabeneigung aus,
zumal der Bericht des Inſtitutes für Konjunkturforfchung
verſtimmen=
den Einfluß ausübte. An den Hauptmärkten ſenkte ſich das Niveau
an=
fangs um 2 bis 4 Prozent gegen geſtern, verſchiedentlich waren darüber
hinausgehend Rückgänge bis 8¾ Prozent feſtzuſtellen. Außer den
Aus=
landswerten, die überhaupt zuerſt mit Minus=Minus=Zeichen an den
Maklertafeln erſchienen, waren Berger, Svenska, Salzdetfurth, Schleſ.
Gas Lit B und Siemens empfindlich abgeſchwächt. Nur einige
Neben=
werte wie Hoeſch, Deutſche Erdöl und Chemiſche Heyden hatten
gering=
fügige Erholungen bis zu 1 Prozent aufzuweiſen.
Im Verlaufe vermochte ſich die Interventionstätigkeit der
Groß=
banken, die heute recht kräftig einſetzte, auch kursmäßig etwas
auszuwir=
ken. Nachdem zu den erſten Kurſen ſehr viel Material Unterkunft
ge=
funden hatte, ſetzten ſich Erholungen bis zu 1 Prozent durch. Eine
leichte Anregung ging davon aus, daß die europäiſchen Auslandsbörſen
nach ſchwächerer Eröffnung gleichfalls keine Erholungen meldeten.
Außerdem ſprachen Gerüchte von einem bevorſtehenden Beſchluß
ameri=
kaniſcher Banken, keine weiteren Kreditkündigungen in Deutſchland
vor=
zunehmen. Anleihen ſchwächer, d. h. nur Altbeſitz waren um 0.40 Mark
rückgängig. Ausländer ſchwächer. Pfandbriefe flau.
Reichsſchuldbuch=
forderungen 2 bis 6 Prozent abgeſchwächt. Am Deviſenmarkt ſcheint
unter den Banken ein ſtillſchweigendes Uebereinkommen dahingehend
ge=
troffen worden zu ſein, daß Pfunde und Dollar, die unverändert
ge=
fragt blieben, nur noch zur amtlichen Notiz zu handeln. International
lag die Schweiz ſehr feſt und der Dollar etwas freundlicher. Am
Geld=
markt trat eine Verſteifung ein „Tagesgeld zog auf 5 bis 7 Prozent
an, während die übrigen Sätze unverändert blieben.
Die deviſenabgaben der Reichsbank.
Die Reichsbank hatte am Freitag am Deviſenmarkt ihren ſchwerſten=
Tag zu beſtehen. Die Anforderungen gingen weitaus über das
bis=
herige Maß hinaus. Man ſchätzt die Abgaben der Reichsbank am
geſtrigen Markt auf 150 Millionen RM., doch dürfte dieſer Betrag
eher=
zu niedrig gegriffen ſein.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 12. Juni::
Getreide. Weizen: Juli 57½, Sept. 57.75, Dez. 61½; Mais—
Juli 56.25, Sept. 52½, Dez. 46½; Hafer: Juli 26, Sept. 26,50.,
Dez. 29; Roggen: Juli 37½, Sept. 39.75, Dez. 42.50.
Schmalz: Juli 8.10, Sept. 8.22½, Dez. 8.20; Speck, 9.12½.,
Schweine: leichte 6.85—7.10, ſchwere 6.25—6.50; Schweine=: Chicago 15 000, im Weſten 66 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 12. Junis
Schmalz: Prima Weſtern 8.50; Talg, extra, loſe 3½.
Getreide. Weizen: Rotwinter 86.50; Mais, loko New York
70.25; Mehl, ſpring wheat clears 4.20—4.58; Fracht: nach Eng= 1,6—2,3 Schilling, nach dem Kontinent 8—8.50 Cents.
Kakao. Tendenz: willig; Umſätze: 122; Lokonotiz: 5½;;
Juli 4.72, Sept. 4.87, Okt. 4.93, Dez. 5.01, Jan. 5.12, März 5.2t,;
Mai 5.33.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft, Metallwiſſenſchaft un
Metalltechnik” ſtellte ſich am 10. Juni 1931 auf 64,9 gegen 64,1 am
Juni (Durchſſchnitt 1909/13 — 100), ſtieg alſo um 1.2 Prozent. Für
die=
einzelnen Metalle wurden nach dem Preisſtande vom 10. Juni folgende=
Einzelindexziffern errechnet: Kupfer 59,7 (am 3. Juni 1931: 61,2), Blei
71,9 (66,4), Zink 46,7 (41,1), Zinn 55,6 (54,0), Aluminium 118,1 (118,1),
Nickel 107,7 (107,7), Antimon 74,0 (74,0).
Die Elektro=Nitrum=A.=G. in Rhina (Baden) weiſt, per 31.
Dezem=
ber 1930 einen Verluſt von 260 844 RM. bei 1,5 Mill. RM. AktienkapitaE:
aus. Es wurde ein Betriebsüberſchuß von (in Mill. RM.) 0,19 erzielt.
Unkoſten erforderten 0,13 und Abſchreibungen 0,11. Die Bilanz
ver=
zeichnet Anlagen mit 0,76, Maſchinen und Utenſilien mit 0,34,
Debie=
toren mit 0,18 und Kreditoren mit 0,15.
Die Rheiniſche Gerbſtoff= und Farbholz=Extrakt=Fabrik Gebr. Müller=
A.=G. verbucht für das Geſchäftsjahr 1930 einen Rohgewinn von 10r1
Mill. RM. Für Unkoſten wurden 946 930 RM. verwandt. Aus dem
Reingewinn von 108 844 RM. werden 7 Prozent Dividende verteilt.
Durch die ungünſtigen Verhältniſſe am Baumarkt wurde das
Er=
gebnis der Tritonwerke=Bamberger Leroi A.=G. Hamburg=Frantfurt z.
M., ſtark beeinträchtigt. Die bei der Fuſion beſchloſſenen Sparmaßnah= können ſich erſt bei Wiederbelebung des Baumarktes auswirken.
Der für den 2. Juli einzuberufenden Generalverſammlung wird die=
Verteilung von 7 Prozent Vorzugsaktien=Dividende vorgeſchlagen, außf
neue Rechnung ſollen 2446 RM. vorgetragen werden. (Im Vorjahre 1E1
Prozent Dividende bei Triton=Werke A.=G. und 0 Prozent bei
Bam=
berger=Leroi A.=G.)
Die Getreidekredit A.=G. Mannheim, erzielte aus bankmäßigen
Ge=
ſchäften im Geſchäftsjahr 1930 ein Erträgnis in Höhe von 115 573 RM.
(152 581 RM.), denen Geſamtunkoſten in Höhe von 133 222 (139 654)
RM. gegenüberſtehen.
Die Generalverſammlung der Dyckerhoff u Widmann A.=G. ge
nehmigte einſtimmig den Abfchluß mit der Verteilung einer 8prozentigen
Dividende.
Die Verhandlungen des Stahlwerksverbandes mit der Räteren”
rung über die Lieferung von Walzeiſen ſind zum endgültigen Abſchuf
gekommen. Es werden 200 000 Tonnen Eiſenerzeugniſſe geliefert wer
den. Davon entfallen auf Stabeiſen 40 Prozent, auf Bleche ebenfall
40 Prozent und auf Formeiſen und Knüppel 20 Prozent. Mit der
Lieferung wird ſofort begonnen. Ueber die Preisfrage iſt noch nichts z
erfahren.
Unter Teilnahme von Delegierten aus Deutſchland, Belgien,
Franl=
reich, Italien, Ungarn, den Niederlanden, aus Polen, Oeſterreich,
Schweden, Dänemark und der Tſchechoſlowakei wurde in Prag der:
5. Kongreß der Internationalen Konföderation der europäiſchen Rübens:
produktion eröffnet.
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Berliner Kursbericht
vom 12. Juni 1931
Deviſenmarlt
vom 12. Juni 1931,
Berl. Handels=Geſ.
Danatbank . . . . . ..
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban1
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Tonti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdö
102.—
109.—
100.—
100.—
38.75
66.50
40.—
4.—
36.—
63.—
57.50
30.—
91.—
100.50
46.50
Elektr. Lieſerung
J. G. Farben
Gelſ. Berow.
Geſ. f. elektr. Untern
Harpener Bergbau
boeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bow.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel
83.—
109.—
52.50
75.25
45.—
35.—
56.25
96.25
36.50
41.50
45.—
24.875
22.50
50.25
31. 25
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tien
Verein. Gilanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
32.75
151.50
77.—
32. 125
101.—
47.25
19.50
33.—
101.—
30.—
100.—
Cd
39.—
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
Nei Yor)
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn. M1
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
00 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 E=Sta.
1 Pap. Peſe
1 Dollar
100 Belga
100 Lire
100 Francs
Geld
10.599
59.185
12.47‟
73.50
3.049
169.41
112.71
112.71
112.80
20.475
1.283
4.209
58.63
22.06
16.475
Brieff
0.619
59.305
12.49:
73.64
3. 055
169.75
112 93
112.9:
113.0
20.51!
1.26
4.217
58.75
22. 10
16.515
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
zugoſlawien
Portugal
Athen
zſtambu
Kairo
Kanada
Uruguan
Jsland
Tallinn (Eſtl.)
Riga
MMalbane, Kommanontgefraſchaft
Frankfurter Kursbericht vom 12. Juni 1931.
Pe
K
„
½%Intern., „
6%Baden .......
8% Baher ....."
6O
....
8% Heſſen v. 28
8% „
v. 29
6% Preuß. Staat.
8‟ Sachſen ......
......"
7% Thüringen. ..
Dtſche. Anl.
Ruslo=
ſungsſch. +:/.
Ab=
löſungsanl. . . . .
Dtſche. Anl.
Ablö=
fungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ...."
8% Nachen v. 29
8½ Baden=Baden
6% Berlin ......."
8% Darmſtadt v. 26
8% „ v. 28
7½ Dresden... ...
8% Frankfurt a. M.
7%6
v. 26
6%
v. 26
8% Mainz.......
8% Mannheim v. 26
6%
„ v. 27
8% München .....
88 Nümberg. . . . .
8% Wiesbaden .
8% Heſſ. Landesbl.
8% Goldoblig
4½% Heſſ. Lds.=
Hhp.=Bk.=Liquib.
4¾% „Kom.=Obl
8% Preuß. Lds.
pfbr.=Anſt. G. P
72 Golboblig
95.7
84
64
73
98
79
88
89
93.4
39
K.
81
Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
3½ Kaſſeler Land.
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2 Kaſſeler Land. Goldpfbr..
6%
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07
4.55
11.
81.5
72
86.25
86.25
84.5
99
94
93
85.75
83
100.5
97
97
62
4½2
„ Liqu. Obl
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97
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 162.
Samstag, den 13. Juni 1931
Seite 13.
Siamin maind auttstet
Roman von Alexandra von Boſſe.
Cophright 1930 by Karl Köhler u. Co., Berlin=Zehlendorf.
Hier war ſchon vorgeſorgt, daß ihr ſpätes Kommen keine Ver= / Strickleiter, die am Fenſter hängengeblieben war, aber ſonſt nichts,
voderung erregte. Als Signor Lanzi mit Nichte hatte er ſich was die Helfer verraten konnte. Der Polizeidetektiv, der von
e inſchrieben, geſagt, daß eine Meldung nicht nötig ſei, da er Rom kam, konnte auch keine Fußtapfen entdecken außer denen, die
amnächſten Morgen ſchon abreiſen müſſe. Infolge unliebſamer Flavias Schuhe verurſacht, weil eben Gino in Strümpfen geweſen
Abrögerung der Ankunft ſeiner Nichte hätten ſie den Abendzug war und Richard in filzſohligen Schuhen.
peiumt, deshalb noch in Rom übernachten müſſen. Das Gepäck
ſaf hon an der Bahn.
Urn acht Uhr morgens ging der Expreß über Mailand nach ſchlafen und war wie ſonſt von dem Gärtner an ſeiner Hütte
an=
die Schweiz ab, mit dem der Signor Lanzi und ſeine Nichte En= gehängt worden. Noch war er etwas ſchläfrig, aber er bellte doch
riichtta Todeſchi abreiſten. Die Nichte hatte Zahnſchmerzen, trug den den Garten abſuchenden Polizeidetektiv wütend an. Der fand
einſchwarzes Seidentuch um Kinn und Wangen. Flavia hatte die Stelle, wo die Flüchtende die Mauer überklettert hatte,
ver=
diie Art der Verhüllung gewählt, weil ſie gemeint, ein dichter folgte die Spur weiter und ſtellte feſt, daß die weitere Flucht in
Schier vor dem Antlitz einer Dame errege immer müßige Reu= einem Automobil erfolgt war. Die Eindrücke, die die Räder des
gee Ganz unverhüllt hatte ſie ihr Geſicht aber nicht laſſen wol= Autos auf dem durch die Vignen führenden Wege hinterlaſſen
10yfürchtend, jemand am Bahnhof oder im Zuge zu begegnen, hatten, verrieten das. Nahe davon fand man die Spur, die ein
dierie kannte und erkennen könnte.
Sie und Lanzi atmeten befreit auf, als der Zug ſich in Be= hineinführte. Dieſer Sohlenabdruck wurde ſorgfältig vermeſſen
weang ſetzte. Mit Lanzi ſtand ſie bald auf ganz vertrautem Fuß, und photographiert.
diie Gemeinſames verband ſie: die Liebe zu Richard Droſten und
diie Sorge um ihn. Würde es ihm gelingen, unangehalten die auf den Deuſchen. Da er nicht wollte, daß Flavias heimliche
Ginze zu erreichen und zu überſchreiten?
Zwanzigſtes Kapitel.
Wo iſt die Dame, mit der Sie reiſen?
Richard war die ganze Nacht durchgefahren, und Toni Hof= Tochter befreundet geweſen und, wie er glaube, nach dem Kriege
rnür hatte ein ziemlich ſchnelles, gleichmäßiges Tempo einhalten wieder mit ihr in freundſchaftliche Verbindung getreten. Die
klmen, da die Straßen gut und gerade während, der zweiten Folge war, daß Polizeibeamte ſich in das Hotel in der Via
Häſte der Nacht verkehrsfrei waren. Sie trafen noch vor Mittag Frattina begaben und feſtſtellten, daß der Deutſche Herr Richard
iüt florenz ein, wo Richard ſeinem Chauffeur, eine Ruhepauſe Droſten, am Abend zuvor in ſeinem eigenen Auto abgereiſt ſei.
ginen mußte. Er ſtieg in einem Hotel ab, füllte den Anmelde= Nun ſtellte ſich auch heraus, daß der Betreffende ausgewieſen
uA mit ſeinem vollen Namen aus, denn ſeit dem Kriege war war, alſo gezwungen geweſen, bis zu einem beſtimmten Termin
acin Italien die ſofortige Anmeldung eines angekommenen Italien zu verlaſſen. Es ſtellte ſich heraus, daß die Auswei=
Zſtnden vorgeſchrieben. Trotz der Ungeduld, die ihn weitertrieb, ſung auf Antrag des Herrn Marcheſe Roccaferri erfolgt war,
blſie er in Florenz die Nacht, ſich ſo gleichſam ein Alibi ſchaffend, was dieſer damit erklärte, daß die freundſchaftlichen Beziehun=
Dien er war überzeugt, daß er bereits verfolgt wurde und man gen, die ſeine Tochter mit dem deutſchen Abenteurer unterhielt,
illnan der Grenze anhalten würde. Das wir ihm jetzt ziemlich, ihm widerwärtig waren. Gerade darum habe er ſeine Tochter,
guehgültig. Was konnte ihm geſchehen, nachdem die Entführte nach ſeinem väterlichen Recht, vorübergehend in ihrer
Be=
mich mit ihm gereiſt war. Er war entſchloſſen, dreiſt abzuleug= wegungsfreiheit beſchränkt, was ſie zur Flucht veranlaßte.
unn die Entführung der Tochter des Marcheſe Roccaferri
durch=
gufhrt zu haben. —
Erſt um zehn Uhr morgens, nachdem die alte Amalie, die Reiſe bereits um neun Uhr angetreten hätte, während die
Ent=
ilür das Frühſtück bringen wollte, vergebens Einlaß begehrt führung erſt viel ſpäter, wahrſcheinlich in den erſten
Morgen=
hüte, war Flavias Flucht entdeckt worden. Man entdeckte die ſtunden, erfolgt ſein konnte. Es wurde ſofort an alle Grenz=
(Nachdruck verboten.)
Warum hatte der Hund ſich nicht gerührt? Es war
unbe=
greiflich, Zappo hatte am Morgen ſeinen Veronalrauſch
ausge=
grober Männerſtiefel hinterlaſſen und die in ein Broccolifeid
Marcheſe Roccaferri tobte. Sein Verdacht richtete ſich ſofort
Ehe mit Richard Droſten allgemein bekannt wurde, konnte er
der Polizeibehörde nicht wahrheitsgemäß angeben, warum ſein
Verdacht ſich auf den Deutſchen richtete. Er ſagte, um ſeinen
Verdacht zu begründen, der deutſche Herr ſei früher mit ſeiner
Danach ſchien der Verdacht des Marcheſe tatſächlich
begrün=
det, obgleich die Hotelbeamten ausſagten, daß Herr Droſten ſeine
ſtationen des Nordens telegraphiert, den Deutſchen Richard
Droſten, der vermutlich in einem dunkelgrau lackierten Auto über
die Grenze zu gelangen ſuchen würde, mit ſeiner Begleiterin
anzuhalten. Die junge Dame ſollte, bei beſter Behandlung, in
Gewahrſam gebracht und bewacht werden, bis ihr Vater ſie
per=
ſönlich abholen würde. Den Deutſchen ſollte man zunächſt in
Haft nehmen und erſt auf Befehl von Rom her, da er
ausge=
wieſen ſei, über die Grenze befördern.
Ehe die römiſchen Polizeibehörden ſich zu dieſer
telegraphi=
ſchen Weiſung entſchloſſen, war viel koſtbare Zeit mit
Erkundi=
gungen und Feſtſtellungen verſtrichen, und Roccaferri mußte
erſt auf ein Telegramm von der Brennergrenze warten, welches
meldete, daß der Flüchtige dort verhaftet worden ſei, ehe er
die Reiſe dahin antrat. Denn ſo ganz ſicher war es nicht, daß
das Paar dieſen Weg nehmen würde, obgleich Droſtens Paß
ihn eigentlich zwang, dieſen Weg zu nehmen. Vielleicht hatte
er ſich einen falſchen, auf ihn und Flavia lautenden Paß
ver=
ſchafft, der ihm die öſterreichiſche Grenze nach Wien zu öffnete
oder in die Schweiz hinein. Es wurde alſo noch ein Telegramm
verfaßt, das an alle Grenzen die Weiſung gab, das Paar, das
auf die gegebene Beſchreibung paßte, unter welchem Namen es
auch immer reiſte, anzuhalten. Die Folge war, daß verſchiedene
unſchuldige, der Heimat zuſtrebende Hochzeitspärchen
vorüber=
gehend in Haft genommen und in Schrecken verſetzt wurden.
Richards Auto wurde bereits in Bozen angehalten. In dem
Augenblick, wo er am Hotel Greif vorfuhr, traten zwei
Kara=
biniere an das Auto heran und fragten ihn, nach höflichem
Gruß, ob er Herr Richard Droſten ſei. Er bejahte wohlgemut.
Und ſeine Freude, daß Flavia nicht bei ihm war, war ſo groß,
daß ſeine Miene, trotz der drohenden Verhaftung, heitere
Ge=
laſſenheit zeigte. Der Kaxabinieriwachtmeiſter erſuchte ihn, im
Auto ſitzenzubleiben und zu warten.
Richard zog ſeine Uhr, warf einen Blick darauf und ſagte:
„Ich habe ſehr wenig Zeit, will hier nur ſchnell etwas eſſen,
dann weiterfahren. Ich bin ausgewieſen und muß bis zu einer
beſtimmten Stunde Italien verlaſſen haben. Weshalb ſoll ich
warten?"
„Ich handle nach Befehl” erwiderte der Wachtmeiſter. Der
Polizeikommiſſar von Bozen wird gleich erſcheinen, dann wird
es ſich vielleicht herausſtellen, daß es ſich um ein Mißverſtändnis
handelt.”
Die beiden Karabinieri wußten, daß es ſich um eine
Ent=
führungsgeſchichte handelte und konnten annehmen, daß hier ein
Mißverſtändnis vorlag, denn die Hauptperſon, die Entführte,
war augenſcheinlich in dem Auto nicht vorhanden.
Nun erſchien eiligſt der Polizeikommiſſar, ein kleines
ſchwarzhaariges, aufgeregtes Kerlchen mit krummer Naſe und
ſtechenden, ſchwarzen Augen; begleitet war er von zwei
Stadt=
poliziſten.
„Sie ſind Herr Richard Droften?” fragte er.
„Der bin ich.”
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