Einzelnummer 10 Pfennige
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Franfurt a. M. 1304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 157
Moniag, den 8. Juni 1931.
194. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
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breit)2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
jede Verpſlſchtung auf Erfüllung der
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aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konurs oder gerſchiſcher Beſtreſung fänlt jedes
Rabat weg. Banſlonto Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalbant.
Bas Lommantäde von Chegaers.
Wanderprediger Briand.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Beiderſeits herrſchk Uebereinſtimmung.
Selbſthilfe und inkernakionale Zuſammenarbeit
nolwendig.
TU. London, 7. Juni.
Am Sonntag um 19.15 Uhr wurde folgender amtlicher Be=
Eicht über die Zuſammenkunft in Chequers herausgegeben: „
Wäh=
rend des Wochenendes haben der Reichskanzler und der
Reichs=
außenminiſter ihren Beſuch in Chequers abgeſtattet. Von eng=
Tiſchen Miniſtern waren anweſend: der Miniſterpräſident, der
Alußenminiſter und der Handelsminiſter. Am Sonntag gab der
Miniſterpräſident ein Frühſtück.
Der Beſuch war vor einigen Monaten zum Zwecke perſönlicher
Fühlungnahme vereinbart worden. Bei Gelegenheit dieſer
zwang=
ſoſen Zuſammenkunft wurde in freundſchaftlicher Weiſe die Lage
rörtert, in der ſich das Deutſche Reich und andere
Induſtrieſtaa=
ten im gegenwärtigen Augenblick befinden.
Die deutſchen Miniſter betonten mit beſonderem Nachdruck
die Schwierigkeiten der augenblicklichen Lage in Deutſchland und
die Notwendigkeit der Schaffung von Erleichterungen. Die
eng=
liſchen Miniſter ihrerſeits wieſen auf den internationalen
Cha=
takter der gegenwärtigen Kriſe und ihre beſonderen
Rückwirkun=
gen auf England hin. Beiderſeits herrſchte Uebereinſtimmung
darüber, daß neben den Maßnahmen, die jedes einzelne Land für
ſich zu ergreifen hätte, die Wiederherſtellung des Vertrauens und
die wirtſchaftliche Belebung von internationaler Zuſammenarbeit
abhängig ſeien. In dieſem Sinne werden beide Regierungen ſich
bemühen, die gegenwärtige Kriſe in enger Zuſammenarbeit mit
den Regierungen anderer Länder zu überwinden.”
Wieder in London.
Die Beſprechungen in Chequers dehnten ſich bis etwa 16.30
Uhr aus, worauf die deutſchen Miniſter zuſammen mit dem
deut=
ſchen Botſchafter nach London zurückkehrten. Der Reichskanzler
und der Reichsaußenminiſter begaben ſich in die deutſche Bot=
Ghaft, wo die Vertretex der deutſchen Preſſe verſammelt waren.
An der Preſſebeſprechung nahm jedoch der Reichskanzler nicht teil.
Ox Curtius verlas das Communiqué und erklärte, daß er eine
ingehende Erörterung nicht wünſche. Er erwähnte zunächſt die
ußerordentlich herzliche Aufnahme in Chequers. Deutſcherſeits
ſei der
dringende Wunſch geäußert worden, dem
Miniſterpräſi=
denten baldigſt die Gaſtfreundſchaft in Deutſchland erwidern
zu können.
Ueber den Inhalt des Communiqués ſagte Dr. Curtius, er wolle
nochmals betonen, daß er nicht von einer Konferenz, ſondern von
eänem freundſchaftlichen Beſuch zurückkehre. Die deutſchen Herren
hätten eine Ausſprache geſucht und gefunden. Es ſei ihnen
ge=
lungen, eingehend die finanzielle, die innere und äußere Lage
Deutſchlands und die möglichen Erleichterungen zu beſprechen.
Sie hätten freundſchaftliches Verſtändnis gefunden. Der
Mei=
tungsaustauſch ſei durchaus freundſchaftlich geweſen.
Auf eine Frage gab Dr. Curtius zu, daß die grundlegenden
Beziehungen zwiſchen England und Deutſchland, wie ſie ſich zuletzt
noch aus dem Locarnovertrag ergeben hätten, nicht
er=
wähnt worden ſeien. Das Wort Locarno wäre nicht gefallen.
Die Abrüſtungsfrage ſei nur geſtreift worden. Es ſei
un=
rusbleiblich geweſen, daß in den Beſprechungen natürlich auch die
mögliche Haltung Amerikas erwähnt worden ſei. Er beſtätigte
ſerner, daß ſowohl handels= wie induſtriepolitiſche
Eragen zur Erörterung gelängt wären. Auf eine weitere
Frage über die Bedeutung des Communiqués äußerte ſich der
Außenminiſter dahin, daß man zunächſt die Rückwirkungen der
Beröffentlichungen und des deutſchen Beſuches auf die innere und
die äußere Lage abwarten müßte. Die im Communigué
enthal=
tenen Worte, „es beſtände beiderſeitige Uebereinſtimmung”, legte
der Außenminiſter dahin aus, daß keinerlei feſte Bindungen
ge=
troffen ſeien, die etwa einem Abkommen gleichbedeutend wären,
as neben den Maßnahmen, die jedes einzelne Land für ſich zu
ergreifen hätte, die Wiederherſtellung des Vertrauens und die
wirtſchaftliche Wiederbelebung von internationaler
Zuſammen=
rbeit abhängig ſeien.
Dr. Curtius erklärte ferner, daß die Engländer ſehr ſtark die
eägenen Schwierigkeiten gegenüber den Deutſchen betont hätten.
. . . wie eine Bombe gewirkk.
Der Eindruck der Nokverordnung in Waſhingkon.
Mellon fährk nach Europa.
iner rückhaltloſen Offenheit haben in den amtlichen Kreiſen Meſſerſtiche und Schüſſe mehr oder minder ſchwer verletzt.
Waſhingtons wie eine Bombe gewirkt.
Der Inhalt wurde ſofort telephoniſch nach Hoovers Sommer=
B in Staate Virgina weitergegeben, wo dieſer das Wochenende
verlebte und mit der Ausarbeitung einer Kürzung des Marine= lung befindet, aus der die Schüſſe fielen. Der Nationalſozialiſt
aushaltes um 25 Millionen Dollar beſchäftigt war.
Bedeutſam iſt, daß nunmehr auch Schatzſekretär Mellon
Reſe Woche eine ſechswöchige Reiſe nach England und Frankreich
mtritt. Wenn dieſe Reiſe auch als halb privater Art gekennzeich= hielt, an deſſen Folgen er im Laufe des Tages im Krankenhaus
het wird, ſo glaubt man doch, daß Stimſon und Mellon auf ihrer
Europareiſe bereits die Kriegsſchuldenfrage mit den maßgebenden
man in Waſhington der Anſicht, daß Hoover jetzt die Frage der
Schuldenherabſetzung mit der Frage der europäiſchen Rüſtungs= Da ſie auf die Haltrufe der Schutzleute nicht ſtehen blieben,
mäßigung verknüpfen werde. Die ſoeben von Senator Borah ſchoſſendie Polizeibeamten, wobei ſieben
Kommu=
hobene Forderung nach Reviſion der Reparationszahlungen
bäürfte unter dieſen Umſtänden wohl um ſo größere Bedeutung
maden, als Borah gerade in den letzten Wochen häufig
Beſpre=
wungen mit dem Staatsdepartement und mit Hoover über die waffen, die beſchlagnahmt wurden. Mehr als 70 Perſonen
Schuldenfrage hatte.
Senakor Borah für ſoforkige Reparalions=Reviſion.
Wie aus Waſhington gemeldet wird, fordert Senator
Borah in einer langen Erklärung die ſofortige
Revi=
ſion der Reparationszahlungen. Keine Nation, ſo
erklärt Borah, ſollte dazu beitragen, das deutſche arbeitende
Volk in unerhörtes Elend zu ſtürzen. Der deutſche
Mit=
telſtand werde unter den jetzigen Umſtänden
ge=
opfert. Die Unfähigkeit Deutſchlands, ſeine
Zahlungen fortzuſetzen, ſei teilweiſe auf die
ſchweren Rüſtungen, anderer Nationen
zurück=
zuführen. Dieſe Rüſtungen ſtellten eine Verletzung des
Verſailler Vertrages dar.
Den Weltkriegskoken der deutſchen Kraftfahrkruppen.
Das Ehrenmal,
das am Sonntag zum Gedenken der im Weltkrieg gefallenen
An=
gehörigen der deutſchen Kraftfahrtruppen in Potsdam enthüllt
wurde. Der Entwurf ſtammt von dem Berliner Architekten
Fritz Ebhard.
Die Walſtreek gekeilter Meinung.
New York, 7. Juni.
In der Wallſtreet gehen die Anſichten über die Folgen eines
etwaigen Moratoriums für Deutſchland weit auseinander.
Allge=
mein wird jedoch befürchtet, daß die erſten Folgen eines ſolchen
Moratoriums die ſchärfſte Zurückziehung der kurzfriſtigen
An=
leihen, Sinken des Markkurſes und weitere Kursrückgänge der
deutſchen Dollarobligationen ſein würden. Größtenteils wird
je=
doch zSegeben, daß letzten Endes ein Moratorium Deutſchland
Hilfe bringen würde.
Schießerei in Chemnik. — 2 Toke, 70 Verhaftete.
Chemnitz, 7. Juni.
Anläßlich des am Sonntag in Chemnitz ſtattfindenden
Gau=
tages der Nationalſozialiſten kam es morgens auf dem Brühl zu
einem Zuſammenſtoß zwiſchen Nationalſozialiſten und
Kommu=
niſten. Dabei wurden aus dem Keller eines Hauſes mehrere
TU. New York, 7. Juni. Schüſſe abgefeuert. Nach polizeilichen Angaben wurden zwei
Die Notverordnung und der Aufruf der Reichsregierung mit Nationalſozialiſten getötet und zehn bis zwölf durch Steinwürfe,
Ergänzend wird berichtet, daß ſich in dem Hauſe am Brühl 16,
wo ſich der Zuſammenſtoß ereignete, eine kommuniſtiſche Buchhand=
Steinbach aus Chemnitz wurde durch einen Schuß ſofort getötet,
während Gutſche aus Mittweida einen ſchweren Bauchſchuß
er=
geſtorben iſt. Fünf weitere Nationalſozialiſten wurden ſchwer
ver=
letzt. Ein Schupokommando ſperrte ſofort das ganze Viertel ab.
ropäiſchen Staatsmännern beſprechen werden. Verſchiedentlich Die Kommuniſten verſuchten, über Mauern und Zäune zu fliehen.
niſten verletzt wurden. Bei der polizeilichen Durchſuchung
der kommuniſtiſchen Buchhandlung fand man Schuß= und
Hieb=
ſind feſtgenommen und der Polizei zugeführt worden.
* Paris, 6. Juni.
Nächſten Sonntag ſoll Briand in Courdon an einer
Kund=
gebung der Frontkämpfer teilnehmen und das Wort ergreifen.
Solche Miniſterreiſen ſind an ſich keine Seltenheit. Sämtliche
Mitglieder des Kabinetts pflegen ab und zu auf das flache Land
zu gehen und Reden zu halten. Manchmal haben dieſe Reden
eine allgemeine Bedeutung, oft dienen ſie nur der lokalen Politik
und der Aufrechterhaltung des „Kontakts mit den Wählern”,
Niemandem fällt es aber in Frankreich ein, ſich über dieſe Art
der politiſchen Aktivität aufzuhalten oder ihre Berechtigung in
Zweifel zu ziehen. Nun aber entſchloß ſich Briand auch einmal,
eine kleine politiſche Reiſe auf das Land zu unternehmen und
ſtürzte damit das mühſam wiederhergeſtellte politiſche
Gleich=
gewicht in der Kammer beinahe um. Das erſcheint dem
Nicht=
eingeweihten ſonderbar, ſelbſt bei Beachtung des Umſtandes, daß
Briand augenblicklich der Zankapfel zwiſchen rechts und links iſt.
Die Sache wird verſtändlicher, wenn man bedenkt, daß
Cour=
don die Hochburg Malvys, des Präſidenten der
Finanzkom=
miſſion und ſchlimmſten Feindes der Regierung, iſt.
Die Volkstümlichkeit Malvys vor ſeinen Wählern ſoll erſchüttert
ſein, und Briand bezweckt, dieſe wieder herzuſtellen. Ein
perſön=
licher Dienſt im Intereſſe eines Oppoſitionsführers, das iſt eine
heikle Sache vor den Wahlen ſeitens eines Regierungsmitgliedes,
außerdem der erſte Eingriff Briands in die Innenpolitik ſeit
langer Zeit. Das iſt aber noch nicht das weſentlichſte. Nach
ſeiner Niederlage in Verſailles ließ Briand einige Worte in Genf
fallen, die für Frankreich beſtimmt waren. Er ſprach davon, den
Wanderſtab zu ergreifen und als „Wanderprediger des Friedens”
das Land zu bereiſen. Die Rechte faßte dieſe Worte richtig auf
und fand, daß dieſer Pilgerſtab einem Knüppel verdammt ähnlich
ſei. Man fürchtete, durch die vielen perſönlichen Angriffe Briand
in den innenpolitiſchen Kampf gedrängt zu haben. Dadurch wäre
der linksſtehenden Oppoſition der mangelnde Führer für
die Wahlen gegeben. Und Briands Name faſziniert noch
immer die Maſſen, um einen Wahlkampf zu entſcheiden.
Es gelang, Briand zu überreden, am Quai d’Orſay zu bleiben.
Sein Erſcheinen in Courdon macht, auf die Rechte den Eindruck, daß
er auch vom Quai d’Orſay aus mit dem Wanderſtabe
herumfuch=
teln kann. Das iſt der Hintergrund der innenpolitiſchen
Auf=
regung, ſie iſt durchaus verſtändlich. Bedauernswert iſt
nur, daß die Außenpolitik in Frankreich immer
mehr zu einem Objekt der Wahlagitation wird;
die Vermiſchung der Innen= und Außenpolitik trägt ſelten gute
Früchte.
Die Große Fronleichnamsprozeſſion in Berlin.
Berlin, 7. Juni.
Sonntag vormittag fand auf dem Kaiſer=Franz=Joſeſ=Platz
die Berliner öffentliche Hauptfeier des Fronleichnamsfeſtes unter
großer Beteiligung der Berliner Katholiken ſtatt. Vor dem
Haupt=
eingang der Hedwig=Kathedrale, die wegen Umbaues zur
Biſchofs=
kirche einige Wochen lang, für gottesdienſtliche Handlungen
ge=
ſchloſſen iſt, zelebrierte der Domprobſt Generalvikar Steinmann
in Gegenwart der Domherren eine Meſſe, während der ſich Chor=
und Volksgeſänge, letztere begleitet von einer Militärkapelle,
ab=
wechſelten. Wegen drohenden Regens war von einem
Pontifikal=
amt Abſtand genommen worden. Von den Anweſenden ſeien
er=
wähnt: Reichsverkehrsminiſter von Gugrard,
Reichspoſtmini=
ſter Schätzel, die Staatsminiſter Schmidt und Steiger, der
badiſche Geſandte Honold, der heſſiſche Geſandte Nuß ſowie
Miniſterialdirektor Klauſener, der Vorſitzende der Berliner
katholiſchen Aktion. Ferner ſah man viele Parlamentarier. Nach
der Meſſe bewegte ſich bei Sonnenſchein die
Fronleichnamspro=
zeſſion zu den vier auf dem Kaiſer=Franz=Joſef=Platz errichteten,
in Blumenſchmuck prangenden Altären. Das Allerheiligſte trugen
unter dem Baldachin, abwechſelnd Biſchof Schreiber und
Domprobſt Steinmann, umgeben von den Domherren in
gro=
ßem Feſtgewande. Gleich hinter dem Allerheiligſten ſchritten an
der Spitze der Ehrengäſte die Miniſter und die übrigen genannten
Perſönlichkeiten. Eine Kompagnie Reichswehr, unter
Voran=
tritt der Muſikkapelle, die katholiſchen Studentenverbindungen,
die Männer=, Frauen= und Jugendvereine mit ihren vielen
Fah=
nen und bunten Wimpeln, die Vertreter der Berliner männlichen
und weiblichen Ordensniederlaſſungen in ihren verſchiedenen
Klei=
dungen ſowie die blumenſtreuenden Kinder gaben der Prozeſſion
ein abwechſlungsreiches, farbenprächtiges Bild. Mit dem Geſang
des Tedeums kehrte die Prozeſſion vom vierten Altar an der
Weſt=
ſeite der Staatsoper zum Altar am Eingang der Kathedrale
zu=
rück. Hier erteilte der Biſchof den Schlußſegen.
„Graf Zeppelin” in Magdeburg.
Magdeburg. „Graf Zeppelin”, der am Sonntag früh
in Friedrichshafen zu einer Landungsfahrt nach Magdeburg
ge=
ſtartet war, landete nach mehrſtündiger Rundfahrt über der
wei=
teren Umgebung Magdeburgs gegen 18 Uhr, von einer großen
Menſchenmenge begeiſtert begrüßt. Nach Begrüßungsanſprachen
des Oberpräſidenten der Provinz Sachſen, des
Oberbürgermei=
ſters von Magdeburg und Profeſſor Junkers aus Deſſau trat
das Luftſchiff gegen 18,30 Uhr die Rückreiſe nach
Friedrichs=
hafen an.
Erdbeben in England.
EP. London. Das Erdbeben, das in der vergangenen Nacht
einen großen Teil Englands erſchütterte, weckte auch in London
die meiſten Bewohner aus dem Schlafe. Beſonders ſtark war das
Beben in Mittel= und Nordengland. In Hull ſtürzten zahlreiche
Schornſteine ein und ein Dach wurde auf die Straße geſchleudert.
In Nottingham ging dem Erdbeben ein heftiges Gewitter voraus.
In den Badeorten Nordenglands waren die Erſchütterungen ſo
groß, daß eine große Anzahl von Einwohnern die Häuſer
verlie=
ßen und ſich an den Strand begaben. Das Zentrum des Erdbebens
iſt etwa 60 Kilometer ſüdlich von Hull zu ſuchen. Wenn auch das
Erdbeben das heftigſte war, das England bisher heimgeſucht hat,
ſo wurden doch keine bedeutenden Sachſchäden angerichtet; auch
ſind Verluſte an Menſchenleben nicht zu beklagen.
Seite 2
Montag, den 8. Juni 1931
Nummer 157
Aus der Landeshaupkftadk.
Bruf. dr. Honau /.
Zulſce Heineve ſcaver.
Darmſtadt, den 8. Juni 1931.
Reichsverband bildender Künſtler Deutſchlands.
Elfte Mitgliederverſammlung in Darmſtadt.
Die Tagung des Reichsverbandes bildender Künſtler
Deutſch=
lands, die an hundert prominenter Künſtler aus allen Gauen
Deutſchlands bis zum Donnerstag in Darmſtadt vereinigt zu
ernſten und wichtigen Beratungen über materielle und idelle Dinge
der Kunſt, begann geſtern mit einem Begrüßungsabend im
Städtiſchen Saalbau. Leider mußte des regneriſchen Wetters
wegen der Abend von der ſchönen Terraſſe in den Gartenſaal
ver=
legt werden, deſſenungeachtet waren es ein paar ſehr anregende
und angeregte Stunden, die die Künſtler mit ihren Damen und
den Darmſtädter Gäſten und Gaſtgebern zuſammenhielten.
Der Abend trug ganz ungezwungenen Charakter. Man ſah
unter den Erſchienenen — Delegierte aus Hamburg, Danzig,
Nürn=
berg, München, Leipzig, Breslau uſw. uſw. — neben vielen
Pro=
minenten, die Herren Profeſſoren Boſſelt, Höhne,
Bal=
luſcheck=Berlin, Frau Milly Steger die bekannte
Bild=
hauerin. Ernſt Fritſch=Berlin, Felixmüller=Dresden,
Rich. Hollenberg=Stuttgart uſw. Von Darmſtädter
Künſt=
lern waren Profeſſor Hölſcher Prof. Kempin, Dr. Daniel
Greiner, Alexander Poſch, Aug. Soeder u. v. a. erſchienen.
Im Laufe des Abends entbot der Gauvorſitzende, Dr. Daniel
Greiner, den Gäſten und Delegierten herzlichen
Willkommen=
gruß und wies auf die Bedeutung der Tagung gerade für
Darm=
ſtadt hin. Im Namen der auswärtigen Teilnehmer dankte Herr
Prof. Höhn beſonders für die herzliche Aufnahme durch den
Gau Heſſen und die Stadt Darmſtadt. Er erinnerte an frühere
bedeutſame Ausſtellungen in Darmſtadt, von denen immer
wert=
volle Anregungen für die Kunſt ausgingen. — Im übrigen
ver=
liefen die Stunden ſchnell in anregender Unterhaltung und
tem=
peramentvollem Gedankenaustauſch. — Heute, Montag, werden die
Künſtler vom Herrn Staatspräſidenten Adelung, heute abend
von dem Herrn Oberbürgermeiſter empfangen.
M. St.
Deutſcher Sprachverein. Zu Pfingſten dieſes Jahres war in
Halle eine Hauptverſammlung des Deutſchen Sprachvereins. Der
Obmann unſeres Zweiges wird am Donnerstag, den 11. Juni, im
Realgymnaſium darüber berichten. Daneben wird der
Schrift=
führer in einem Vortrag auf „Aenderungen im Darmſtädter
Wort=
ſchatz” hinweiſen. (S. Anzeige.)
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus Montag, 8. Juni 20, Ende uach 22.30 Uhr Pr. 1—6 Mr.„Alt=Heidelberg‟ Dienstag 9. Juni 19.30—22.30 Uhr 4 25, T Gr. 2, 3 u. 4
Valerio Pr. 1—10 Mt. Mittwoch, 10. Juni 19.30—22.45 Uhr Dſtdt. Volksb. Gr. 1-7V
Carmen Pr. 1—10 Mk.
F 12 Donnerstag, 11. Juni 19.30—22.,45 Uhr Preiſe 0.60—6 Mk.
Figaros Hochzeit Freitag, 12. Juni Keine Vorſtellung. Samstag 13. Juni 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr
E 26
Die drei Musketiere Pr. 1-10 Sonntag, 14, Juni 17.30—22.30 Uhr Gaſtſpiel Hans Grahl
P6, M6. Darmſt. Volksbühne Gr. I—1V
Abſchiedsvorſtellung Dr. Karl Böhm
Die Meiſterſinger von Nürnberg
Kleines Hans: Geſchloſſen bis 20. Juni (Tanzabend Edith Bielefeld)
Gaſtſpiele des Hefſiſchen Landestheaters in Bad=Nauheim
Donnerstag, den 11. Juni 1931: „Wie werde ich reich und glücklich”
Sonntag, den 14. Juni 1931: „Alt=Heidelberg”
— Heſſiſches Landestheater. Heute Montag findet eine einmalige
Vorſtellung von Meyer=Förſters Schauſpiel „Alt=Heidelberg”
zu=
gunſten der Wohlfahrtseinrichtungen der Genoſſenſchaft Deutſcher
Büh=
nenangehöriger ſtatt. Inſzenierung: Renato Mordo; Bühnenbild: Elli
Büttner. In den Hauptrollen ſind befchäftigt: Elſe Knott als Käthi,
Werner Hinz als Karl Heinz, Hans Baumeiſter als Dr. Jüttner, Franz
Pfaudler als Lutz. — Morgen Dienstag gelangt unter Leitung des
Komponiſten die erfolgreiche Oper „Valerio” zur Aufführung. —
Generalmuſikdirektor Dr. Karl Böhm, der als Nachfolger Pollaks nach
Hamburg geht, dirigiert am Sonntag, 14. Juni, als Abſchiedsvorſtellung
„Die Meiſterſinger von Nürnberg‟. Den Stolzing ſingt
Hans Grahl.
Am Samstag verſchied unerwartet im Städt. Krankenhaus
zu Darmſtadt Polizeimajor Prof. Dr. jur, Harry Hollatz.
Polizeimajor Prof. Dr. Hollatz wurde geboren am 30. April
1883 in Tremeſſen (ehem. Provinz Poſen) als Sohn des
verſtor=
benen Rechnungsrates Erich Hollatz. Nach beſtandener
Reifeprü=
fung ſtudierte er in Berlin, Paris, Breslau und Genf Rechts= und
Staatswiſſenſchaften, wurde 1905 Gerichtsreferendar und verließ
1907 den praktiſchen Juſtizdienſt. Von der Univerſität Breslau
zum Dr. juris promoviert, habilitierte er ſich 1909 als
Privat=
dozent für Staats= und Völkerrecht, wurde 1910 außerordentlicher
Profeſſor an der Univerſität Neuenburg (Schweiz) und hielt
nebenamtlich populär=juriſtiſche Vorträge an der Handelsakademie
Lauſanne. Später übernahm er das wiſſenſchaftliche Sekretariat
des Comité Maritime International in Brüſſel. Der Krieg
be=
endete dieſe Tätigkeit.
Zu Kriegsbeginn meldete er ſich als Kriegsfreiwilliger und
wurde ſpäter zum Offizier befördert. Nach ſeiner Verwundung
in Rumänien fand er im militäriſchen Gerichtsdienſt als
Gerichts=
offizier Verwendung. Er war Inhaber des Eiſernen Kreuzes
1. und 2. Klaſſe und anderer Kriegsauszeichnungen
Nach Beendigung des Krieges lehrte er als Privatdozent an
der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt Oeffentliches
Recht und hielt an der Volkshochſchule Darmſtadt
verfaſſungsrecht=
liche Uebungen, die ſich des beſonderen Zuſpruches von
Polizei=
beamten erfreuten.
Am 1. Januar 1921 wurde er als Polizeioffizier in die heſſiſche
Schutzpolizei eingeſtellt und am 1. Auguſt 1921 zum Polizeimajor
befördert. Er bearbeitete rechtliche Angelegenheiten und
entfal=
tete eine reiche Tätigkeit als Lehrer innerhalb der Polizei.
Sei=
ner Lehrtätigkeit an der Heſſ. Landespolizeiſchule in Darmſtadt
verdanken die meiſten Polizeibeamten ihre Kenntniſſe in Rechts=
und Staatswiſſenſchaft. Er war ſtets hilfsbereit und unterſtützte
alle Polizeibeamten, die ſich an ihn wandten, aus dem reichen
Schatze ſeines Wiſſens mit Rat und Tat. — Am 23. September
1925 wurde er zum außerordentlichen Profeſſor an der Techniſchen
Hochſchule zu Darmſtadt ernannt. Dieſe Tätigkeit übte er
neben=
amtlich bis zuletzt aus. Der Heſſ. Verwaltungsakademie ſtand er
ſeit Gründung als Studienleiter vor und dozierte an den
Päda=
gogiſchen Inſtituten in Darmſtadt und Mainz. Durch ſeine
wiſſen=
ſchaftliche Vorträge in dieſen und anderen Städten iſt er weiten
Kreiſen als geſchätzter Lehrer bekannt geworden.
Die Nachricht von ſeinem Hinſcheiden hat nicht nur bei den
Polizeibeamten, ſondern auch bei der großen Zahl ſeiner ſonſtigen
Hörer und Freunde aufrichtige Trauer hervorgerufen. L,
— Heſſiſches Rotes Kreuz. Im Kindererholungsheim
des Heſſ. Roten Kreuzes in Bingenheim (Oberheſſen) ſind für
die am 18. Juli d. J. beginnende Knabenkur, zu der Knaben
im Alter von 6—10 Jahren aufgenommen werden können, noch
einige Plätze frei. Da die Kurzeit ſich vollſtändig mit den
heſſiſchen Sommerferien deckt, werden manche Eltern gewiß froh
ſein, ihrem Kind einen Erholungsaufenthalt dort gönnen zu
kön=
nen. Anmeldungen haben baldigſt bei der Geſchäftsſtelle des Alice=
Frauenvereins, Dieburger Straße 21 (Sprechſtunde vormittags)
zu erfolgen, wo auch die erforderlichen Aufnahmeformulare zu
erhalten ſind. Die Kurkoſten betragen 3 Mk. täglich. alſo 90 Mk.
für die 30 Tage dauernde Kur. Im Bedürftigkeitsfalle kann vom
Heſſ. Roten Kreuz ein Zuſchuß bis zu 45 Mk. gewährt werden.
Entſprechende Anträge ſind bei der Anmeldung mündlich oder
ſchriftlich zu ſtellen.
Das Uniontheater bringt ab heute in Neuaufführung das entzückende
Luſtſpiel „Die Privatſekretärin” mit Renate Müller, Herm.
Thimig, Felix Breſſart und Ludw. Stöſſel. Der große Erfolg, den die
„Privatſekretärin” überall erzielte, dürfte ihr auch weiterhin treu
blei=
ben, zumal die Neuaufführung zahlreichen Wünſchen entſpricht. Dazu
ein reichhaltiges Beiprogramm.
Das Heliatheater zeigt heute letztmalig den intereſſanten Film von
der Himalaya=Expedition 1930: „Himatſchal, der Thron der
Götter”. Jugendliche haben Zutritt.
In den Palaſtlichtſpielen wird das ſenſationelle Stummfilm=
Doppel=
programm „Roſe Marie” und „Mr. Wu” heute zum letzten Male
vorgeführt. Beginn 3 Uhr.
— Orpheum. Heute Montag iſt keine Vorſtellung. Morgen
Diens=
tag gelangt der große Lachſchlager des Int. Theaters: „Der ledige
Ehemann in drei Akten von Max Reimann und Otto
Schwarz erſtmalig zur Aufführung. Karl Ludw Lindt ſpielt die
männliche und Freya Sturmfels die weibliche Hauptrolle. Um allen
Kreiſen ein paar ſorgenfreie Stunden zu ermöglichen, ſind die
Eintritts=
preiſe auf 60 Pfg. bis 2 RM. ermäßigt. Wer morgen und folgende
Abende tüchtig lachen will, beſuche den „Ledigen Ehemann”. (S. Anz.)
— Ein Autofahrer, der bar bezahlt. Dieſer Tage ſtieß am
Monument ein Perſonenkraftwagen, deſſen Inſaſſen Italiener waren,
mit einem Motorradfahrer zuſammen, deſſen Rad in die Brüche ging.
Der Lenker des Autos erbot ſich, den Schaden des Motorradfahrers auf
der Stelle in bar abzugelten. Da die Autoinſaſſen der deutſchen Sprache
nicht mächtig waren, dauerte es längere Zeit, bis die beiden „Parteien”
einig waren. Inzwiſchen hatte ſich eine größere Menſchenmenge an
der Unfallſtelle eingefunden, die ihre Dolmetſcherdienſte anbot und die
gegenſeitige Verſtändigung zu unterſtützen ſuchte.
*
Hauftadsfienang Barmſtadt 131.
II.
Die Eröffnung
war, wie Oberbürgermeiſter Mueller in ſeiner Eröffnungs=
Anſprache geſtern vormittag konſtatierte, wieder ein „
geſellſchaft=
liches Ereignis allererſten Ranges”. (Was ſind wir beſcheiden
ge=
worden!) Er glaubte das konſtatieren zu ſollen, angeſichts des ſehr,
ſogar über Erwarten ſtarken Beſuches, der Beweis dafür ſei,
daß die Ausſtellungs=Eröffnungen auf der Mathildenhöhe noch
nichts von ihrer alten, ſeit Jahrzehnten gewohnten
Anziehungs=
kraft eingebüßt haben. Und er ſagte weiter, daß unſere Künſtler
beſcheiden genug ſind (Künſtler ſollten nie beſcheiden ſein), zum
mindeſten einen Teil des Erfolges (dieſes ſtarken Beſuches) auf
das Konto des äußeren Rahmens dieſer Ausſtellungseröffnung zu
ſetzen. Die Eröffnungen waren immer vom Wetter begünſtigt,
die Sonne lachte über das von der Natur verſchwenderiſch
aus=
geſtattete Fleckchen Erde, in dem unſer Kunſttempel ſteht, und —
die Damen fanden willkommene Gelegenheit, ihre neue
Frühjahrs=
oder Sommertoilette zu zeigen. Dazu kommt noch das
Bewußt=
ſein, auf einer Stätte zu ſtehen, die in der ganzen Welt als
Geburtsſtätte der modernen Kunſt allgemein bekannt
gewor=
den iſt.
Es wäre aber unrecht, ſagte der Oberbürgermeiſter weiter, d
Beſuch allein auf den äußeren Rahmen der Eröffnung zuri
zuführen. Das Darmſtädter Publikum beſitzt ein ſtarkes in
neres Verhältnis zur bildenden Kunſt, zeigt ei
Beſtreben, ſich immer wieder auseinanderzuſetzen m
den Problemen der Kunſt.
Es wäre ſehr ſchön, Herr Oberbürgermeiſter, wenn Sie au
in dieſer Hinſicht Recht hätten, wenn dieſe Konſtatierung nie
nur eine „Liebenswürdigkeit” an die Bürger Ihrer ſchönen Sto
wäre. Wir würden Ihnen ſo gerne zuſtimmen, wenn wir un
nicht auch an Aeußerungen erinnern müßten von denen, die E
fahrung haben, daß nämlich von all den vielen, die zur Eröf
nung kamen, weil ſie „geladen” ſind — es waren geſtern ſich
ein halbes Tauſend — nur ſehr wenige noch auf Grund des E
werbes einer Eintrittskarte den Weg zur Ausſtellung ſuchen, d
man in einem Beſuch gar nicht ganz erfaſſen kann. Od
wenn gar, was noch viel erfreulicher wäre, recht viele unter
Käufern zu finden wären. Wir hoffen gern, daß uns die
ko=
menden Wochen aus Ueberzeugung zur Anſicht des Oberbürge
meiſters bekehren. Wir werden dann gern die Zweifler od
Peſſimiſten allein ſtehen laſſen. —
Oberbürgermeiſter Mueller begrüßte dann herzlichſt i.
Namen und in Vertretung des Vorſitzenden der Arbeitsgemei
ſchaft, Oberregierungsrat Emmerling, die vielen Erſchienenen, I
ſonders die Gäſte von auswärts, die aus Anlaß der Tagung d
Reichsverbandes bildender Künſtler anweſend ſind, unter die
die Herren Profeſſor Höhne und Profeſſor Boſſelt (e
maliges Mitglied der erſten Künſtlerkolonie, und gab dem Wur
Ausdruck, daß das Intereſſe ſich auch umſetzen möge in ein mat
rielles für unſere Künſtler. Trotz der neuen Notve
ordnung ſei das noch möglich. (Vergl. unſeren Aufſatz in geſtriger
Nummer.) Er ſprach ſodann Dankesworte an Staat und Stadt,
deren Entgegenkommen die Ausſtellung ermöglichte, und gedachte
ſchließlich des tieftraurigen Ereigniſſes in München, wo der Brand
des Kriſtallpalaſtes dem deutſchen Kunſtbeſitz unerſetzliche Verluſte
zufügte. —
Die alſo eröffnete Ausſtellung wurde dann von den Beſuchern
beſichtigt. Ein erfreulicher Anblick, das Drängen in den Sälen
und Kojen, der angeregte und anregende Gedanken= und
Mei=
nungsaustauſch vor dieſem oder jenem Bild, der oder jener Plaſtik.
Hoffentlich bietet die Ausſtellung wenigſtens zu 50 Prozent den
gleichen Anblick während ihrer ganzen Dauer.
Mehr noch wie am Samstag, da das kalte Nachmittags= und
Abendlicht die Räume erhellte, ward geſtern der Eindruck
ge=
feſtigt, da goldene Sonne die Säle durchflutete, der nämlich, einer
faſt feierlichen, weil aus ernſter, ſchwerer Notzeit geborenen
Freu=
digkeit, die zu bewundern iſt angeſichts der materiellen Lage
un=
ſerer Künſtler. Der eines freundlich=heiteren Geſichts, eines
er=
freulich ſtarken künſtleriſchen Geſamtniveaus. Es ſei in dieſem
Zu=
ſammenhang ein Satz wiederholt, der in der Sonntagsnummer
durch falſche Stenogrammübertragung ſinnlos würde: Wenn die
Maler unſerer Zeit es auch entweder ablehnen oder nicht mehr
verſtehen, ſinnlich zu malen, richtiger vielleicht, durch ihre Bilder
ſinnlich zu wirken — ſinnlich in des Wortes reiner Deutung
ver=
ſtanden —, weil ſie vielleicht die enge Beziehung zur
Körper=
lichkeit, zum Weſentlichen, verloren haben, weil ſie immer mehr
ſeeliſch oder geiſtig, mit Intellekt an die Löſung künſtleriſcher
Probleme herantreten, was beſonders von den heſſiſchen Malern
zu ſagen iſt, ſo iſt die rein künſtleriſche Wirkung der großen
Mehr=
zahl der Werke, die hier von Heſſen zuſammengetragen ſind,
un=
gemein ſtark, anziehend, reizvoll. —
Vielleicht iſt es Kurt Kempin noch, der ſo malt, vielleicht
iſt es auch — merkwürdiger Weiſe — die Plaſtik Well
Ha=
bichts, in der er — ganz ſachlich, „naturaliſtiſch” — den
modernen Weibtyp zu geben verſucht, die ſinnliche Wirkung
aus=
ſtrahlt; es iſt aber im übrigen in übergroßer Mehrheit nur noch
der Farbenrauſch, das Schwelgen in Buntheit; zerfließt ſonſt völlig
in der geiſtigen Stoffdurchdringung, die ſowohl Landſchaft wie
Körperlichkeit intellektuell durchleuchtet, zerlegt, ſeziert, um ſie
nach Eigenem — als „Kunſtwerk” — zuſammenzufügen. Sofern
nicht die abſichtliche Beſchränkung auf „ſachliche” Wiedergabe des
Stofflichen eigenen modernſten Stil prägen ſoll. —
Richard Hölſchers wundervoll leuchtende Landſchaften,
auch ſein buntſtrahlendes Feſtgewand der Tochter,
Gunſch=
manns Blumen, Ferdinand Barths reiche, farbentiefe
Aqua=
relle oder Tempera=Skizzen, Karl Depperts grauenvolles
Kriegstryptychon, Breitwieſer in einigem, Lippmann
der Aeltere, noch vielleicht auch Karl Küſtner in ſeinen
durch=
ſichtigen Landſchaften, Prof. Jobſts feine und ſtarke Köpfe (
be=
ſonders Auguſt Buxbaum und der Großherzog) und wenige andere
haben noch die Beziehungen zur Körperlichkeit, wirken auf alle
Sinne (die kurze Aufzählung ſoll keinen Anſpruch auf
Vollſtändig=
keit erheben). Dann aber kommt ſchon die große Zahl der „Nur=
Geiſtigen”, bewußt und gewollt „Intellektuellen”, (nur ein Bei=
Eine Bikke an die Waldbeſucher.
Alljährlich fallen zahlreiche Rehkitze (Rehkälber) in den
Wäl=
dern und Feldern der in dieſem Falle unangebrachten Tierliebe der
Ausflügler zum Opfer. Die Kitzchen, im allgemeinen ſetzt das
Reh zwei, ſind in der erſten Zeit noch zu ſchwach, der Mutter
überallhin zu folgen. Bei der Aufnahme der Aeſung entfernt ſich
die Ricke oft mehr oder weniger weit von ihnen oder zieht ſich
beim Herannahen von Menſchen vorſichtig zurück, während die
Kälbchen ſich in hohem Graſe unſichtbar zu machen ſuchen. Solche
Tierchen werden nun häufig von Spaziergängern gefunden, als
„mutterloſe Waiſen” angeſehen und zur nächſten Forſterei gebracht
oder mit nach Hauſe genommen. Letzteres iſt übrigens als
Jagd=
vergehen ſtrafbar. Auch glauben die unerfahrenen Tierfreunde,
das „Fiepen” oder Angſtgeſchrei der Kitze, durch das ſie nur die
Ricke auf die ihnen drohende Gefahr inſtinktiv aufmerkſam machen,
wäre durch Hunger verurſacht, und ſchon wird verſucht, dem
Tier=
chen irgend etwas ganz Unmögliches, wie z. B. Schokolade,
Bröt=
chen. Milchkaffee einzuflößen. Die mitgenommenen oder auf der
Forſterei abgegebenen Kitze gehen in den allermeiſten Fällen
in=
folge falſcher Ernährungsweiſe — die Muttermilch des Wildes iſt
eben kaum zu erſetzen — elend zugrunde. Der Schaden, der
all=
jährlich auf dieſe Weiſe dem Rehwild, beſonders in der Nähe von
größeren Städten, zugefügt wird, iſt bedeutend und läßt ſich
ver=
meiden, wenn jeder Ausflügler als wahrer Tierfreund ſich von
etwa aufgefundenen Kitzen, ohne ſie zu berühren, ſofort entfernt
und ſie ihrem Schickſal überläßt. Er kann feſt überzeugt ſein, daß
die Ricke bald zu ihren Jungen zurückkehrt, um ſie zu ſäugen und
langſam in eine in der Nähe liegende beſſere Deckung zu führen.
Auch an die Hundebeſitzer ſei die Bitte gerichtet, gerade in der
jetzigen Zeit in Wald und Feld ihre Hunde ſo zu führen, daß ſie
ſie feſt in der Hand haben, denn im Handumdrehen hat ſich die
Tragödie des Abwürgens eines Kitzes oder ſonſtigen Jungtieres
oder der Zerſtörung eines mit Eiern oder Jungen beſetzten
Vogel=
neſtes abgeſpielt.
Vom Wochenmarkt. Kleinhandelspreiſe vom 6. Juni 1931
für ein Pfund bzw. Stück in Reichspf.: 1. Gemüſe: Spargeln
(1. Sorte) 45—50, dto. (2. Sorte) 25—30), Kohlrabi 5—10.
Ka=
rotten 15—25, Spinat 15—20, Römiſchkohl 15—20, Wirſing 20 bis
25. Erbſen 25—30, Zwiebeln 15—20, Knoblauch 80, Rhabarber 10
bis 12. Tomaten 60—80, Kopfſalat 6—10, Salatgurken 50—70,
Blumenkohl 50—70, Rettich 10—15. 2. Kartoffeln:
Spätkar=
toffeln 5—7 3 Obſt: Erdbeeren 70—80, K ſchen 35—40,
Tafel=
äpfel 50—70, Apfelſinen 10—20, Zitronen 4 10. Bananen 50 bis
60. 4. Eßwaren: Süßrahmbutter 170—190. Landbutter 140
bis 150, Weichkäſe 30—35, Handkäſe 3—15. Eier friſche 9—11.
5. Wild und Geflügel; Hühner 80—120. Tauben 40—80.
). Fleiſch= und Wurſtwaren; Rindfleiſch. friſch 74—100.
Kalbfleiſch 100, Schweinefleiſch 90—110 Dor fleiſch 120. Wurſt 50
bis 140, Wurſtfett 60, Schmalz. ausgelaſſen 80.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsauittung betzufügen. Anonyme Aufrage
nicht beaniworiet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsvorbimdüidtett
F. 48. Wenn es ſich, was wir unterſtellen, um ein Haus handelt,
das unter der Herrſchaft des Mieterſchutzgeſetzes ſteht, ſo iſt darauf
auf=
merkſam zu machen, daß dieſes Geſetz bis zum 30. Juni 1931 verlängert
iſt. Es iſt aber zurzeit noch nicht abzuſehen, wie ſich die Rechtslage
nach dieſem Zeitpunkt geſtaltet. Bleibt der Mieterſchutz weiter in dem
ſeitherigen Umfange beſtehen, ſo wird es ſchwierig ſein, die Räumung
zu dem angegebenen Termin zu erzwingen, wenn nicht einer der in
§5 2—4 des M. Sch.G vorgeſehenen Tatbeſtände dem Vermieter zur
Klage auf Aufhebung des Mietverhältniſſes berechtigt. Wir machen
da=
bei insbeſondere auf § 49 Abſ. 1 und 2 M. Sch. G. aufmerkſam,
Unter=
ſtände das Haus dagegen nicht dem Mieterſchutz, ſo wäre die
getrof=
fene Vereinbarung und damit Räumung zum angegebenen Termin zu
erzwingen.
Tageskalender für Montag, den 8. Juni 1931.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 20 Uhr: „Alt=
Heidelberg”, — Kleines Haus: Keine Vorſtellung. —
Or=
pheum, 20,15 Uhr: „Amneſtie” — Konzerte: Zur Oper,
Schloßkeller, Zum Tropfſtein. Herrngarten=Café. —
Kino=
vorſtellungen: Union=, Helia= und Palaſt=Lichtſpiele.
Heutzutage kann nicht jedes in die Sommerfriſche,
obwohl es gerade in dieſer ſchweren Zeit recht gut wäre. Die
Wirtſchaftskriſe laſtet zu ſehr auf dem deutſchen Volk. Wenn ſchon
ſo viele Frauen in dieſem Jahre auf eine Erholungsreiſe
ver=
zichten müſſen, ſollten ſie wenigſtens zu Hauſe die
unrentab=
len Arbeiten vermeiden und etliche Wochen hindurch
mehr als ſonſt ins Freie, in unſeren herrlichen Stadtwald und die
Umgebung, ſpäzieren gehen. Zu den unrentablen Arbeiten zählt
heute unbedingt das Zuhauſewaſchen. Die ſich ſeit „75” Jahren
immer bewährte Großwäſcherei Hering wäſcht auf Grund ihrer
jahrzehntelangen Erfahrung und mittels ihrer beſten techniſchen
Einrichtung billiger, ſchonender und hygieniſcher. 3824
ſpiel: Siehe Schelds „Rennpferde”, in deren maleriſcher Löſung
der doch ungewöhnlich begabte Künſtler faſt ganz verzichtet auf
Durcharbeitung etwa des Organiſchen, der Muskulatur, deren
Spiel doch gerade beim Rennpferd, wie überhaupt beim Tier, den
ſinnlichen Reiz bedingt), die die letzte Gruppe umrahmen, die
etwa ſo einzurangieren iſt, daß ſie Stimmung oder äußerem
Zu=
fall die Wirkung ihrer Werke nach der einen oder anderen Seite
bewußt oder unbewußt überlaſſen. Was ſelbſtverſtändlich kein
Werturteil gegenüber dem einzelnen Kunſtwerk bedeuten
ſoll.
Wenn wir im weiteren verſuchen werden, zu den einzelnen
Künſtlern kritiſch oder Verſtehen vermittelnd Stellung zu nehmen,
ſoll dies geſchehen, um das Vorgeſagte zu beweiſen. Der
Laien=
beſucher findet zum einzelnen Kunſtwerk und zu dem Vorgeſagten
am beſten Abſtand oder Kontakt, wenn er einmal objektiv, ſoweit
es Objektivität gegenüber dem Künſtler gibt, ſeine Sinne ſprechen
läßt. Wenn er ſich prüft, vor welchem Werke der Malerei oder
Plaſtik ihm der Wunſch des „Beſitzenwollens” rege wird. Die
mehr oder weniger ſtarke Dringlichkeit dieſes Wunſches iſt ein
guter Gradmeſſer für die ſinnliche, ſinnfällige Wirkung des
Kunſt=
werkes. (Die natürlich mit Kritik nichts zu tun zu haben
braucht; ebenſowenig mit irgendwie maßgeblichem
Kunſtver=
ſtändnis.)
Zu Reinhold Ewald. Hanau, deſſen warme, bei aller
Zart=
heit und Kultur der Farben ſtark wirkende Bilder, die
unverkenn=
bar ſeine Eigenart im Kolorit verraten — wie wundervoll iſt der
Lido! —, muß ſeine begabte Schülerin Eliſabeth Freund=
Fiſcher genannt werden, die noch ſo viel von ihrem Meiſter
hat, aber doch eigenen Weg findet. Ihre Akte ſind groß und
natürlich geſehen, aber künſtleriſch (farbig) durchdrungen. —
Georg Breitwieſers ſiebenſtückige Kollektion zeigt große
Fortſchritte des Künſtlers. Sauberkeit techniſchen Könnens,
Kul=
tur der Farbe und ſicheren Blick für Bildwirkung in der
Land=
ſchaft, wie im Stilleben, auch in den Waſſerfarben durchweg gute,
in ſich geſchloſſene Kunſtwerke.
Auch Hans Vielmetter, von dem wir wiſſen, daß er ein
ernſt Ringender iſt, iſt reifer geworden. Sein Selbſtbildnis mit
Matroſen iſt ungemein ſtark in der farbigen Wirkung, ſein
Frauenbildnis ein gutes Durchdringen des Porträts auch nach der
ſeeliſchen Einſtellung, ſeine „Dünen” groß, weit geſehen. Einer
der intereſſanteſten dann Erich Martin=Offenbach, deſſen ſehr
eigenartige, feine, ſtark farbige und zeichneriſch wie maleriſch
un=
gemein gekonnte Bildniſſe mit zu den beſten Werken der
Aus=
ſtellung gehören. — Und eine ungemein friſche, farbig
tempera=
mentvolle Landſchaft „unſeres” Seniors, des 90jährigen H. R.
Kröh! Dieſe „Partie am Wallgau” iſt wundervoll.
Max Streeſe.
Kunſt. Wiſſenſchaft und Leben.
Aus Braunſchweig erhalten wir folgendes Telegramm:
Edith Winkelmanns Drama „Rembrandt” am Samstag hier
uraufgeführt innerhalb des Feſtſpielzyklus. Werk machte ſtarken
Eindruck. Zahlreiche Hervorrufe der Dichterin.
Rummer 157
Montag, den 8. Jnni 1931
Seite 3
Tagung des Heſſiſchen Einzelhandels.
derung fand die derzeitige Lage der einzelnen Zweige der
Prokeſt gegen die Rokverordnung.
Sozialverſicherung. Sehr intereſſant war das vorgelegte Zah=
Im großen Saale des Reſtaurants „Zur Krone” fand
neſtern die gutbeſuchte Mitgliederverſammlung des
Landesver=
wandes des Heſſiſchen Einzelhandels ſtatt. In Anbetracht der
rnſten Zeitverhältniſſe war auf die Abhaltung eines bereits
ge=
planten größeren Verbandstages in Alsfeld verzichtet worden.
Nach einleitenden Begrüßungsworten des erſten
Vorſitzen=
den wurde der Kaſſenbericht erſtattet und die Jahresrechnung
genehmigt. Zum erſten Vorſitzenden wählte die Verſammlung
(inſtimmig wiederum Kaufmann Wilhelm Kalbfuß,
Darm=
radt, M. d. v. R. W. R. Im Anſchluß daran referierte der
1. Syndikus, Dr. Moeßner, über die Tätigkeit des
Landesver=
dandes im abgelaufenen Jahre. Das Jahr 1930 habe
durch=
ſchnittlich einen Umſatzrückgang von 10 bis 20 Prozent gebracht.
Die Umſätze in 1931 werden vorausſichtlich, angeſichts der
Ar=
keitsloſigkeit und ſinkendem Konſum noch weſentlich geringer
ſein. Neben Fragen des unlauteren Wettbewerbs, des
Zugabe=
weſens, der Rabatte und des Hauſierhandels waren
insbeſon=
dere die Filial= und Warenhausſteuer, ebenſo die
Wanderlager=
ſteuer behandelt worden. Auf die verhängnisvollen Folgen der
ſtändigen Erhöhungen der Realſteuern, der dadurch bedingten
Entwertung des Grundbeſitzes und der unerträglichen neuen
Grund= und Sondergebäudeſteuerbelaſtung in Heſſen wurde
ein=
gehend hingewieſen. Der Verband hatte ſich in zunehmendem
Maße mit ſozial= und tarifpolitiſchen Angelegenheiten zu
be=
ſchäftigen. Ueber die ſeinerſeitigen Verhandlungen bezüglich der
Breisſenkungsaktion, ſowie der damit zuſammenhängenden
Fragen wurde ausführlich berichtet. Der Verband war weiter
beſtrebt, ſeine Selbſthilfeeinrichtungen: Glasverſicherung, Mahn=
und Inkaſſo=Abteilung, Steuer= und Buchſtelle auszubauen, um
fömit auch jedem einzelnen Mitglied direkte praktiſche Vorteile
zu bieten. Der Redner ſchloß mit einem warmen Appell zum
Zuſammenſchluß und zur Mitarbeit in der
Einzelhandelsorga=
riſation.
Anſchließend hielt der Vorſitzende, Herr Vilhelm
Kalb=
uß, einen ausgezeichneten Vortrag über
„Not und Hoffnung im Einzelhandel”.
Ausgehend, von der heute erſchienenen Notverordnung der
Keichsregierung, deren Inhalt in großen Zügen wiedergegeben
wurde, ſchilderte der Redner die kataſtrophale Entwicklung der
Berhältniſſe in Reich, Ländern und Gemeinden, und wies
be=
ſonders auf die heſſiſchen Steuererhöhungen und ihre überaus
bedenklichen Folgen hin. Die Frage einer Arbeitszeitverkürzung
ſei für den Handel außerordentlich ſchwierig. Eingehende Schil=
lenmaterial des Anteils der Warenhäuſer und der
Filialge=
ſchäfte zum Geſamtumſatz des Deutſchen Einzelhandels und ein
Ueberblick: Warenhaus und die zuſammenhängenden
Steuer=
fragen. Der Redner unterſtrich insbeſondere die Bedeutung
des Arbeitsloſenproblems und der Reparationsfrage für den
Einzelhandel. Sehr bedenklich für den Handel ſei die derzeitige
Handhabung des Eigentumsvorbehalts in Verbindung mit dem
großen Kapitalmangel im Handel. Eine Geſundung müſſe in
erſter Linie durch eigene, d. h. inländiſche Kapitalbildung, nicht
durch Auslandskredite erſtrebt werden. Die wirtſchaftliche Lage
gebe auch in Zukunft zu ernſten Beſorgniſſen Anlaß und es ſei
unbedingte Notwendigkeit, daß der Einzelhandel ſich mehr denn
je feſt zuſammenſchließe in der Erkenntnis, daß nur dem
ge=
holfen wird, der ſich ſelbſt hilft. — Den von hervorragender
Sachkenntnis zeugenden Ausführungen dankte langanhaltender
Beifall der Verſammlung.
Der Vorſtand legte die nachſtehende
Entſchließung
vor, die einſtimmig angenommen wurde:
„Entgegen wiederholten Verſprechungen ſind insbeſondere
durch die heute erſchienene Notverordnung wiederum
Steuer=
erhöhungen in erſchreckendem Ausmaß beſchloſſen worden.. Der
Heſſiſche Einzelhandel erhebt gegen die ſtändig wachſende
Er=
höhung der Steuern und ſozialen Laſten ſchärfſten
Ein=
ſpruch, und weiſt in ernſter Sorge auf die unheilvollen
Fol=
gen, zunehmenden Verfall der Wirtſchaft und ſichtbares Sinken
der Konſumkraft der Bevölkerung, hin.
Die Regierung wird dringend aufgefordert, nunmehr auf
raſcheſtem Wege energiſche und umfaſſende Maßnahmen zu
er=
greifen, um den auf der Wirtſchaft ruhenden unerträglichen
Druck weſentlich zu mildern und Steuern und ſozialen Laſten
endlich fühlbar zu ſenken. Insbeſondere muß dies von der
Heſſiſchen Regierung erwartet werden, da die zur
Mil=
derung der Härten der Grund= und
Sondergebäude=
ſteuererhöhung erlaſſenen Beſtimmungen in jeder Weiſe
ungenügend ſind. Es wird erneut die Wiederaufhebung der am
5. Dezember 1930 beſchloſſenen Steuererhöhungen verlangt.”
Nach anſchließender Diskuſſion, wurde die eindrucksvolle
Verſammlung geſchloſſen. — Der Mitgliederverſammlung des
Landesverbandes war die ordentliche Generalverſammlung des
Glasverſicherungsvereins a. G. des Heſſiſchen Einzelhandels
vorausgegangen. Der Glasverſicherungsverein war, genau wie
in den Vorjahren, in der Lage, den Mitgliedern einen günſtigen
Abſchluß vorlegen zu können.
G. Ober=Ramſtadt, 6. Juni. Vom Schwimmbad. Seit
Ein=
tritt ſommerlichen Wetters herrſcht auch in unſerem Schwimmbad
wie=
der lebhafter Betrieb. In unmittelbarer Nähe des Ortes gelegen,
ſt es ſowohl zu Fuß, als auch auf jeglichen Beförderungsmitteln (u. a.
Bedarfshalteſtelle der Heag=Omnibuſſe) leicht zu erreichen. Auch
ge=
nügende Parkgelegenheit für Automobile iſt geſchaffen. Das allen
ſport=
chen Bedürfniſſen entſprechende Schwimmbecken mit einer Abteilung
fir Nichtſchwimmer und einem Planſchbecken für Kinder, liegt ideal
ein=
gebettet in einer das Auge und Herz erfreuenden Blumenanlage, die
Freunde des Schwimmbades in liebenswürdiger Weiſe durch Stiftungen
und koſtenloſe Arbeitsleiſtung ſchufen halfen und damit der
Geſamtan=
lage eine wirkungsvolle Umrahmung gaben. Auf unbedingte
Sauber=
leit in jeder Hinſicht muß gerade bei einem Schwimmbad beſonderer
Wert gelegt werden. Daß man dieſer Forderung in unſerem Bade in
weitgehendſtem Maße gerecht wird, beweiſt die anerkennenswerte Arbeit
des 1. Vorſitzenden der Schwimmbadgeſellſchaft. Herrn Oberpoſtſekretär
Völſing und ſeiner treuen Mitarbeiter und Helfer. Wer deshalb unſere
herrlichen Wälder durchwandert hat und ſich nach einer köſtlichen
Er=
holung ſehnt, der beſuche unſer ideales Schwimmbad und laſſe dort
Sonne, Luft und Waſſer ſeiner Geſundheit zugute kommen.
AF. Könia i. Odw. (Stahlbad), 6. Juni. Aus dem
Ge=
meinderat. Die vorläufigen Steuerſätze der Gemeindenmlage und
Sondergebäudeſteuer für das Rechnungsjahr werden, da im allgemeinen
keine weſentlichen Aenderungen in der Beſteuerungsgrundlage
einge=
reten ſind, für endgültig erklärt. Es werden durch die Bürgermeiſterei
Dauerkarten, die zum gleichzeitigen Beſuch der Kurkonzerte und zur
Benutzung des Schwimmbades berechtigen, an Erwachſene zum Preiſe
von 4 RM. jährlich ausgegeben. Erwerbsloſen iſt die Benutzung des
Schwimmbades gegen Vorzeigen ihres Ausweiſes zu einer ermäßigten
icweiligen Gebühr von 10 Pfg. geſtattet. Mit einigen Abänderungen
wird die Hebeliſte über Kanalbenutzungsgebühren genehmigt. Das
Ein=
ernten des Gemeinde=Heugraſes wird öffentlich vergeben, wobei
Wohl=
fahrtserwerbsloſe möglichſt Berückſichtigung finden ſollen.
Wohlfahrts=
erwerbsloſe ſollen nur noch zwei Tage wöchentlich beſchäftigt werden
und erhalten fortan die geſetzliche Unterſtützung. Als Waſenmeiſter wird
em Kreisamt Erbach Karl Arnold zu Fürſtengrund in Vorſchlag
ge=
bracht. Zur Deckung des Bedarfs wird der Ankauf von Heu zum
Tages=
treis beſchloſſen. Der Herr Bürgermeiſter gibt bekannt, daß das
Kultur=
bauamt Darmſtadt die hieſige Waſſerleitungsanlage beſichtigte. Da in
höheren Lagen der Gemeinde empfindlicher Waſſermangel herrſcht, ſoll
as Amt geeignete Vorſchläge zur Behebung des Mißſtandes einreichen.
— Durch Anſchlag gibt die hieſige Bürgermeiſterei die
Straßenverkehrs=
ordnung und eine Anordnung zum ſparſamſten Waſſerverbrauch bekannt,
vorauf im allgemeinen Intereſſe und zur Vermeidung von
Unannehm=
lichkeiten beſonders hingewieſen ſei.
Dp. Zwingenberg, 6. Juni. Die Schützenabteilung des
Sol=
daten= und Krieger=Vereins Zwvingenberg, veranſtaltet an den drei
näichſten Sonntagen ein Preisſchießen. Die Schützen treten hiermit zum
ſtenmal an die Oeffentlichkeit. Zu der Veranſtaltung ſind alle Freunde
des Schießſportes beſtens eingeladen. Eine Anzahl teils ſehr ſchöner
Preiſe, welche im Schaufenſter des Herrn Schuhmachermeiſters Maul
ausgeſtellt ſind, winken den beſten Schützen. Man darf dem jungen
Berein zu ſeinem Beginnen Erfolg wünſchen, um ſo mehr, da er einen
Sport pflegt, der in der Geſchichte des Städtchens ſeit mehreren
Jahr=
huinderten immer wieder Erwähnung findet.
Sonderzug
des Darmstädter Tagblatt zum
Handball-Endspiel
am Sonntag, den 14. Jun), in
Hagen
Fahrpreis Hin- u. Rückfahrt Mk. 13.-
(statt Mk. 28.—). Der Zug fährt morgens
6‟ Uhr ab Darmstadt und ist ca. /12 Uhr
in Hagen. Rückfahrt abends I9 Uhr. Ankunft
in Darmstadt Ca. 24 Uhr.
Anmeldungen bis heute Abend 6 Uhr
am Schalter der Geschäftsstelle, Rheinstr. 23
Aus den Parkeien.
— Die Ortsgruppe Mainz der Deutſchen Volkspartei hat
ſo=
eben folgende Entſchließung gefaßt: Die ſchweren
Schickſals=
fragen, die Deutſchland in den kommenden Wochen löſen muß,
for=
dern homogene Regierungen im Reich und Preußen, die ſich auf
breite nationale Schichten der Bevölkerung ſtützen. Die neue
Not=
verordnung beweiſt überdies, daß die Regierung Brüning ſich nicht
von dem ſozialiſtiſchen Einfluß freihält, den wir für den
Nieder=
gang des deutſchen Staatslebens verantwortlich machen. Wir
er=
warten deshalb von der Parteiführung, daß ſie ſich für die
Bil=
dung neuer Regierungen unter Einbeziehung der Rechten im
Reich und Preußen einſetzt und für dieſes Ziel gegenüber der
Reichsregierung alle verfügbaren politiſchen Waffen anwendet.
Wir verlangen die ſofortige Inangriffnahme der notwendigen
innerpolitiſchen Reformen, die die grundlegende Sanierung unter
den Geſichtspunkten größter öffentlicher Sparſamkeit
herbeizufüh=
ren in der Lage ſind. Wir fordern hierin klare, zielſichere
Füh=
rung der Deutſchen Volkspartei.
25 Jahre Volksbildungsverein Langen.
42. Langen, 7. Juni. Der Volksbildungsverein Langen
be=
ging am Samstagabend im Saalbau „Zum Lindenfels” in
ein=
facher aber würdiger Weiſe die Feier ſeines 25jährigen Beſtehens.
Der Verein wurde, nachdem im Mai 1906 die erſten
Vorberei=
tungen ſtattgefunden hatten, am 28. Juli 1906 offiziell gegründet.
Dem neugegründeten Verein traten bald 18 Ortsvereine bei. Auch
die Gemeinde wurde Mitglied des Vereins, wie überhaupt der
Volksbildungsverein ſich ſtets der Unterſtützung der Gemeinde,
ſoweit dieſe dazu in der Lage war, erfreuen durfte. Eine der
wichtigſten Einrichtungen des Vereins iſt die heutige
Stadt=
bibliothek. Trotz der Kriegszeit und der für das lange beſetzt
ge=
weſene Langen, doppelt ſchweren Nachkriegszeit, gelang es, den
Verein hochzuhalten.
Mit Rückſicht auf die allgemeine Lage wurde das Jubiläum
des 25jährigen Beſtehens am Samstagabend nur in Geſtalt einer
Saalfeier bzw. Konzertes begangen, deſſen rein muſikaliſchen Teil
Frl. Eliſabeth Caſſelmann (Klavier), Karl Miſchoneck=
Sprendlingen (Cello) und Karl Völp=Bergen (Violine)
über=
nommen hatten und mit ihren Darbietungen verdienten Beifall
fanden. Zu Gehör kamen u. a. Trio in B=Dur Allegro von
Mo=
zart. Trio in B=Dur Allegro von Beethoven und Trio Opus 50
von Tſchaikowſky. Den geſanglichen Teil des Abends beſtritt,
ebenfalls mit anerkennenswertem Erfolg, der Gemiſchte Chor der
„Freien Sport= und Sängervereinigung” Langen, unter Leitung
von Th. Lohr. Beſonderen Anklang fanden „Frühlingsahnung”
und „Abſchied vom Walde” beides von Mendelsſohn=Bartholdy,
und der am Schluß des Programms ſtehende beliebte Walzerchor
„An der ſchönen blauen Donau” von Johann Strauß, der
wieder=
holt werden mußte.
In dieſem Programm fügten ſich die Anſprachen ein, die auf
das Jubiläum Bezug nahmen. Nach einem herzlichen
Begrüßungs=
wort des Vorſitzenden Otto Würtz ergriff Schulrat Haſſinger=
Darmſtadt namens des Landesbildungsamts und im beſonderen
Auftrag des Kultusminiſters Dr. Adelung ſowie der Zeutralſtelle
für Volksbildung und Jugendpflege in Heſſen das Wort. Er
be=
glückwünſchte Langen zu ſeinem erfolgreichen Volksbildungsverein
und fand Worte des Dankes und der Anerkennung für die
Be=
ſtrebungen des Jubelvereins. Glückwunſchanſprachen hielten dann
außer einem Vertreter des Heſſiſch=Naſſauiſchen Verbandes für
Volksbildung Bürgermeiſter Zimmer für die Gemeinde Langen,
Rektor i. R. Diehl=Hersfeld, der 20 Jahre Schriftführer des
Vereins war, Rektor Koch für die Langener Schulen und Lehrer
Adrian, der namens des Vorſtandes dem verdienten
Vorſitzen=
den Würtz als Anerkennung für ſeine Leiſtungen ein Buchgeſchenk
übermittelte. Die eigentliche Feſtanſprache hielt Dr.= Karl
Geb=
hardt=Frankfurt als Vorſitzender des Rhein=Mainiſchen
Ver=
bandes für Volksbildung, welcher Verband übrigens, in dieſem
Jahre auf ein 30jähriges Beſtehen zurückblicken darf. Der Redner
gab einen Einblick in die Arbeit des Verbandes, die für die
Ent=
wicklung des deutſchen Volksbildungsweſens überhaupt von nicht
zu unterſchätzender Bedeutung geweſen ſei. Er wies u. a. darauf
hin, wie der Verband als erſte deutſche Volksbildungsorganiſation
im Jahre 1906 begonnen habe, ein Wandertheater für das geſamte
Rhein=Main=Gebiet zu ſchaffen, das ſpäter für alle anderen
deut=
ſchen Wandertheater zum Vorbild geworden ſei. Dann ſprach er
über die vielſeitigen Aufgaben, die heute der Verband habe, nicht
zuletzt im Zuſammenarbeiten mit dem Rundfunk und den
Volks=
hochſchulen, und über die Bedeutung der Volksbildungsarbeit im
allgemeinen.
Im weiteren Verlauf des Jubiläums wurde am
Sonntag=
abend gewiſſermaßen als Feſtvorſtellung „Was Ihr wollt” von
Shakeſpeare aufgeführt.
— Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg—Amerika=Linie.
(Auſtral /Kosmos=Linien.) Ohne Verbindlichkeit. Aenderungen
vorbehalten. Ab Hamburg: Nach New York: D. Deutſchland
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[ ← ][ ][ → ]Seite 2
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Nummer 157
Montag, den 8. Juni 1931
Seite 5
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ASC. ſiegk in der Haupkklaſſe vor SV. 98 und Rok=Weiß und wird Beſiter des „Tagblalt”-Wanderpreiſes.
Klaſſe 6, Stadt=Darmſtadt=Wanderpreis, offen für Vereins=
Dieder Mäffenderaa, int der Rheinſtraße Jugendmannſchaften, Turner und Sportler 1913 und ſpäter
ge=
boren: 1. Spv. 98, 1., 6.53,6 Min., 2. Spp. 98, 2., 7.3 Min., 3. Polizei
7.15,6 Min., 4. Rot=Weiß.
Spannende Rahmenkämpfe im Hochſchul=Stadion.
Klaſſe 7, Heag=Wanderpreis, offen für Vereins=
Schülermann=
ſchaften (Turner und Sportler) aus Darmſtadt und Vororten, 1916
Berbelag für Leibesübung und Jugenderküchligung! und ſpäter geboren: 1. Polizei 5ſzo Min, 2. Spp. 98 592 Min.
reineil
Wie im ganzen Reich, ſo hält auch unſer Stadtamt für
Leibes=
übung alljährlich ſeinen Werbetag ab, an dem alle Leibesübung
treibenden Vereine der Stadt und näheren Umgebung teilnehmen,
um für ihre hohe Sache zu begeiſtern, um neue Gönner zu finden
und noch Abſeitsſtehende von dem körperlichen und ſeeliſchen
Ge=
winn aus ſportlicher Betätigung zu überzeugen.
Auch geſtern vormittag umſäumten wieder ungezählte Tauſende
die Rheinſtraße, auf der die Staffelläufe abgewickelt wurden. Die
„erſten Plätze” hielt die Jugend beſetzt und ließ ſich auch durch keine
Pferdebeine der reitenden Macht beunruhigen. Dahinter blickten
in mehreren Reihen, am Ziel an der Hauptpoſt ſogar von den
Fenſtergeſimſen und Bäumen, die geſpannten Geſichter der
erwar=
tungsfrohen Zuſchauer. Lachender Sonnenſchein bei angenehmer
Temperatur, hatte den Damenflor reichlich herausgelockt, der den
lebhaft bewegten Rahmen farbenfreudig verſchönte.
Die Zuſchauer kamen ſchon in Stimmung, als die Jugend das
Rennen eröffnete und in guter Zeit abſolvierte. Lebhaft
ange=
feuert wurden dann die Sportmädel. Hier trat die
wiedererſtan=
dene Damenmannſchaft vom Böllenfalltor mit einer Ueberraſchung
auf die Bühne, denn ſie durchlief die Strecke in neuer Beſtzeit.
vor Polizei und Tgde. Beſſungen. Leider waren die übrigen
Tur=
nerinnen nicht am Start. Dieſer ganze Lauf der Leichtathletinnen
überraſchte durch den faſt ausnahmslos ſchönen Stil und durch
aus=
gezeichneten Stabwechſel. Einen ſpannenden Kampf lieferten ſich
dann in Klaſſe 3 Tgſ. Eberſtadt und Tgſ. Ober=Ramſtadt. Erſt auf
der Gegenſtrecke gewann Ober=Ramſtadt einen Vorſprung von zirka
35 Metern, den es nicht mehr abgab. Im Kampf um den Preis
der Stadt Darmſtadt lag die Jugend der 98er auf den beiden
erſten Plätzen vor Polizei. Rot=Weiß hatte Malheur und fiel
zu=
rück. In der gemiſchten Klaſſe 5 kam Polizei mit 1 Sekunde
Vor=
ſprung zu einem knappen Sieg vor dem Schwimmklub
Jungdeutſch=
land. Im Lauf der Schüler ſiegte wieder Polizei vor Spv. 98 und
Tgd. Darmſtadt 46. In drei Wettbewerben wurde jedoch Einſpruch
erhoben, und die Polizeiplacierung kann noch revidiert werden.
Der Ausſchuß mag ſich mit den Proteſten abmühen, und er wird
ſicherlich eine gerechte Entſcheidung treffen. Einen ganz klaren
Sieg holte ſich dann die Polizei in Klaſſe 2. Um den
Sicherheits=
faktor genügend hoch zu halten, hatte man allerdings die Meldung
aus der Hauptklaſſe zurückgezogen, die dadurch auf drei
Konkur=
renten ſich verminderte. Das Hauptintereſſe konzentrierte ſich auf
dieſe Konkurrenz. Wenn A.S.C. zum dritten Male Sieger blieb,
ging der Ehrenpreis des „Darmſtädter Tagblatts” endgültig in
den Beſitz der Akademiker. Als die Läuferbeſetzung bekannt wurde,
ſtanden die Wetten hoch für A.S.C. Der Hauptgegner, Spp. 98,
hatte in letzter Minute über 2X400 und 200 Meter Erſatz nehmen
müſſen. Schon nach dem erſten Wechſel lag A.S.C. knapp voran,
dann aber ſchafften Schupp und Gellweiler (98) über je 800 Meter
einen Vorſprung von 15 Metern bis zum 1. Wendepunkt heraus.
Ein Dreikampf entſpann ſich: Habich=98, Schilgen=A.S.C. und
Geſſer=Rot=Weiß über 1500 Meter. Wie nicht anders zu erwarten,
erlief unſer Blonder 30 Meter Vorſprung für A. S.C., und damit
war das Rennen ſchon entſchieden. Am dritten Wendepunkt betrug
der A. S. C.=Vorſprung ſchon zirka 90 Meter. Lindner und Krauth
über je 800 Meter konnten gegen Gaß und Stepp zwar etwas
Bo=
den gut machen, aber A. S.C. ging unangefochten als Sieger durchs
Ziel und wurde ſo Beſitzer des „Tagblatt”=Wanderpreiſes, wozu
wir herzlich gratulieren. Der Sieg mußte dreimal hart erkämpft
werden, und es iſt nur recht und billig, daß der Pokal — wie wir
hören — gründlich eingeweicht wurde — alkoholfrei, verſteht ſich.—
Spv. 98 landete in dieſem Hauptrennen 17 Sekunden zurück an
zweiter Stelle, Rot=Weiß 1 Minute darnach als Dritter.
Dank der guten Organiſation und der Mitwirkung der
Ver=
kehrspolizei wickelte ſich die Veranſtaltung raſch, reibungslos und
E ohne Unfall ab. Erſt wenn man auf einen Lauf geſpannt iſt,
empfindet man, wie unheimlich raſch die Elektriſchen in der
Rhein=
ſtraße aufeinander folgen.
Nach den Läufen erfolgte ein kurzer Umzug nach dem
Markt=
platz, wo Obermedizinalrat Dr. Friedrich, der
Ausſchußvor=
ſtende, die Preisverteilung vornahm. Mit markigen Worten,
auf dem freien Boden des Sportes und der
Leibesertüch=
tigung zuſammenzuarbeiten und der Volksgemeinſchaft ohne
Rückſicht auf perſönlichen Eigennutz zu dienen,
überreichte er den Siegern die für ihre Vereine errungenen
Aus=
zeichnungen. Dem verdienten Sportführer dankte der Gruß der
zahlreichen Sportler und Sportlerinnen.
Die Siegerliſte:
Klaſſe 1 (Hauptklaſſe), offen für alle Vereine, auch für
Aus=
wärtige; Tagblatt=Wanderpreis: 1. Akad. Sportclub 20.49½ Min.
2 Spv. 98 21.7,3 Min. 3. Rot=Weiß 22.9,2 Min.
Klaſſe 2, Staatspräſidenten=Wanderpreis, offen für alle
Turn=
vereine und Vereine der Klaſſe B u. C. der D. S.B. aus Darmſtadt
und Vororten: 1. Polizei 10.3,2 Min. 2. Akad. Tv. Alemannia
10.21,1 Min. 3. Tgſ. 1875 10.32,7 Min. 4. Tgſ. Eberſtadt 10.36,8
Minuten.
Klaſſe 3, offen für alle Turn= und Sportvereine aus
Darm=
ſtadts Vororten: 1. Tgſ. Ober=Ramſtadt 3.14,3 Min. 2. Tgſ.
Eber=
ſtadt 3.32 Min
Klaſſe 4, Alkoda=Wanderpreis, offen für Fußball= oder
Hand=
hall treibende Turn= und Sportvereine in Darmſtadt und aus den
— Vororten: 1. Polizei 9.51,4 Min. 2. Akad. Sportclub 10.2,8 Min.
1 Spp. 98 10.17,6 Min. 4. Tgm. 1846 10.20 Min. 5. Sportabt.
Merck 10 27,8 Min.
Klaſſe 5, Merck=Wanderpreis, offen für Vereine aller Arten
aus Darmſtadt und den Vororten; 1. Polizei 3.18 Minuten
* Schwimmklub Jung=Deutſchland 3.19 Min 3. Velociped=Club
Darmſtadt
3. Tgd. Darmſtadt.
Klaſſe 9, Opel=Wanderpreis, offen für Vereins=
Damenmann=
ſchaften (Turnerinnen und Sportlerinnen aus Darmſtadt und
Vor=
orten): 1. Spv. 98 5.54,4 Min. 2. Polizei 6.02 Min. 3. Tgm.
Beſſungen 6.32 Min.
In den Klaſſen 5, 7 und 9 iſt die Entſcheidung zweifelhaft, da
Einſpruch hoben wurde.
Die Rahmenkämpfe,
die bereits am Samstag auf dem Hochſchul=Stadion begonnen
hat=
ten, führte in dieſem Jahre der Akad. S. C. ſehr glücklich durch.
Die Waſſerball=Entſcheidungen
hatten ſchon kurz nach ½3 Uhr zahlreiche Zuſchauer angelockt. Im
Kampf um den 3. Platz unterlag Rot=Weiß, deſſen Sieben
allerdings 3 Erſatzleute aufwies, gegen die Turngemeinde
1846 2:3 (1:0). Das Spiel litt unter dem unbefriedigenden
Schiedsrichter Mink=Worms, der bei dem etwas maſſiv
ausgetra=
genen Kampf wiederholt 3 und 4 Teilnehmer aufs Trockene ſetzte.
Dafür löſte das Spiel Jung=Deutſchland gegen Techn.
Hochſchule 10:0 (6:0) Genuß und Freude aus. Auch die
un=
terlegenen Hochſchüler ertrugen die Niederlage mit Humor.
Trotz=
dem ſie ſich alle Mühe gaben, war ihnen nicht einmal der greifbar
nahe Ehrentreffer beſchieden. Stürmer müſſen eben ſchießen
können, wie es auf der Gegenſeite beſonders Berges (4) und
Orle=
mann (3) demonſtrierten. Die Reihenfolge des Waſſerballturniers
war demnach:
1. Jung=Deutſchland 18:1 Tore
2. Techn. Hochſchule 5:12
3. Turngemeinde 1846 4:10
4:8
4. Rot=Weiß
Dann wandte ſich das Intereſſe den
Kämpfen auf dem grünen Raſen
zu. In einem Handballſpiel trafen ſich
A. S. C. — Rot=Weiß 2:11 (2:7).
Wenn auch A.S.C. gegen früher an Spielſtärke und Können
gewonnen hat, ſo reichte es nicht aus, dem Liga=Gaſt einen
gleich=
wertigen Gegner abzugeben. Dazu rackerte ſich der Sturm durch
engmaſchiges, tiefes Zuſpiel ſehr raſch ab, vernachläſſigte die Flügel
und konzentriete den Aufbau zu ſehr nach innen. Rettig, R.=W.,
zeigte ſchon in der erſten Halbzeit fünfmal, wie Strafwürfe
er=
folgreich geworſen werden. Nach der Pauſe legten ſich die Rot=
Weißen etwas Schonung auf, auch zeigte die A. S. C.=Abwehr
beſ=
ſeres, wenn auch oft genug die Steilvorlagen der Rot=Weiß=Läufer
ungehindert in und neben das Tor verlängert wurden.
Den Abſchluß bildete das Fußballtreffen
A. S. C. — S.=V. Ober=Ramſtadt.
Hier zeigten die Rotgeſtreiften ein überraſchend ſauberes
Können, zwei flinke und flankenſichere Außen, deren Hereingaben
vom Innenſturm geſchickt aufgenommen und mit einem recht netten
Schuß aufs Gehäuſe gejagt wurden. Die Gäſte aus Oberramſtadt
wurden zunächſt ſtark eingeſchnürt, trotz energiſcher
Zerſtörungs=
arbeit fällt aus ſchöner Kombination der erſte Treffer für A.S.C.,
dem kurz danach ſchon der zweite folgt, als der eine
Gäſtever=
teidiger zu ſpät kommt. Dann laſſen die Gäſte eine „totſichere‟
Chance aus, und Weitſchüſſe gehen tief ins Aus. Nach raſantem
Linienlauf umſpielt der A. S. C.=Rechtsaußen die weißblaue Deckung,
und ſchon ſteht das Spiel 3:0 für die Platzherren. Dann aber iſt
es aus mit der Freude. Der Wind hatte ſeine Kraft erſchöpft, die
ſchweren Regenwolken vorbeizutreiben. So entlud ſich das
himm=
liſche Naß und ſetzte die Zuſchauer in Bewegung. Der faire und
ſchnelle Fußball=Match war ein glücklicher und harmoniſcher
Aus=
klang des Sportwerbetages 1931.
Möge er reiche Früchte tragen!
Schöner Erfolg der Polizei=Leichtathleten in Rüſſelsheim.
Im Anſchluß an den Stadtſtaffellauf begaben ſich die
Leicht=
athleten des Polizei=SV. zum „Sporklub Opel” nach
Rüſſels=
heim, der anläßlich des 25jährigen Jubiläums ſeiner
Fußballabteilung zum Klubkampf eingeladen hatte. Der Kampf
geſtaltete ſich zu einem zähen Ringen um den Sieg zwiſchen Opel
und PSV. Mörfeldens Turner, die der Dritte im Bunde waren,
fielen ziemlich ab. Faſt bei jeder Uebung wechſelte die Führung
um ½ Punkt. Erſt die letzte Uebung, die Schwedenſtaffel, brachte
Darmſtadt den Sieg.
Der ſehr ſpannende Klubkampf endete mit 75½ Punkten für
Sportklub Opel, 33½ Punkten für Turnverein Mörfelden und 77
Punkten für PSV.
Die Ergebniſſe:
200 Meter: Dörr=Polizei, 25 Sek.; Rüſſelsheim 25,4 Sek.;
Mörfelden 25,9 Sek.; Grauer=P. 27 Sek. 100 Meter: Klein=P.,
11,9 Sek: R. 12 Sek.; Deſcher=P. 12,7 Sek.: M. 12,8 Sek. 800
Meter: Eckardt=P. 2:14 Min.; Stahl=P. 2:20,6 Min. 4 mal 190
Meter: P. 48,4 Sek.; R. 48,1 Sek.; M. 51,1 Sek. Schwedenſtaffel:
P. 2:18 Min.; R. 2:25 Min. Hochſprung: Bär=P 1,67 Meter;
R. 1,65 Meter; M. 1,60 Meter; Eidmann=P. 1,55 Meter; R. 1,60
Meter; M. 1.45 Meter. Weitſprung: Bär=P. 5,72 Meter; R. 5,62
Meter: M. 5,24 Meter; Steuerwald=P. 5,60Meter; M. 5,17 Meter.
Kugelſtoßen: Steuerwald=P. 11,82 Meter; R. 13,66 Meter;
Eckardt=P. 10,97 Meter. Speerwerfen: Sommer=P. 50,40 Meter;
R. 46,15 Meter, M. 38,16 Meter; Lang=P. 37,20 Meter. Diskus:
Eckardt=P. 30,95 Meter; R. 35,77 Meter; M. 25,17 Meter;
Som=
mer=P. 31,38 Meter; R. 31,33 Meter: M. 20,74 Meter.
„Rund um die Frankfurter Anlagen”.
Die „Frankfurter Stadtſtaffel”, ſeit zwei Jahren über eine
verkürzte Strecke von nur 5,6 Km. geführt, wurde am Sonntag
mit nur 700 Teilnehmern gelaufen. In der Hauptklaſſe gab es
ſowohl im Einzellauf wie auch bei der Staffel ſehr ſchöne Kämpfe.
Im Einzellauf führte Hetzel (FSV.) während der erſten
Strecken=
hälfte, wurde dann aber von Seiffert (Eintracht) überholt, der
aber auch die Führung 1000 Meter vor dem Ziel an den ſpäteren
Sieger Siegel (Mörfelden) abgeben mußte. Seiffert wurde noch
von ſeinem in der B=Klaſſe laufenden Klubkameraden
Simme=
dinger überholt, der damit das Rennen der B=Klaſſe überlegen
gewann. In der Hauptklaſſe der Staffel, zu der nur vier
Mann=
ſchaften von je 15 Läufern antraten, gab es zunächſt einen Kampf
der beiden alten Rivalen Eintracht und SC. 80, die abwechſelnd
führten. Die 80er gerieten dann aber, weil ihnen einige ihrer
Veſten fehlten, ins Hintertreffen. Vorübergehend konnte der J.G.=
Sportverein in Front ziehen, aber vom neunten Mann an
über=
nahm die Eintracht endgültig die Führung, um mit 100 Meter
Vorſprung zum 14. Male dieſen Staffellauf, zu gewinnen. Die
Zeiten aller Klaſſen blieben hinter denen des Vorjahres zurück,
allerdings wurden die großen Staffeln auch diesmal durch einen
plötzlich auftretenden Regen geſtört. Bei den Damen ſiegten
eben=
falls die Eintrachtler, obwohl ſie ohne Haux und Lorenz antreten
mußten.
Beim Nationalen Sportfeſt in Hannover ſtand der Lauf von
Dr. Peltzer über 400 Meter im Mittelpunkt. Der lange Doktor
ließ ſeine Gegner Vach=Kaſſel und Pätzold (Schöneberger T. S.V.)
in der glänzenden Zeit von 49,8 Sek. einfach ſtehen.
Eiſel-Rennen auf dem Nürburgeing.
Die Rennen der Mokorräder.
Die am Sonntag ausgetragenen Eifelrennen auf dem
Nüc=
burgring wurden bei prächtigem Sommerwetter ausgetragen.
Be=
reits in den frühen Morgenſtunden hatten ſich zahlreiche Wagen
und Motorräder eingefunden, unter die ſich eine rieſige Eskorte
von Radlern miſchte, ſo daß bald Tauſende von Zuſchauern die
Rennſtrecke umſäumten. Als Rennſtrecke war die Südſchleife des
Nürburgrings beſtimmt, die ſich in ausgezeichneter Verfaſſung
befand.
Bauhofer ſiegt bei den Solomaſchinen.
Punkt zehn Uhr ſenkte ſich für die Solomaſchinen die
Start=
flagge. Schon in der 2. Runde hatte Rüttgen=Erkelenz auf NSU.
in raſender Fahrt ſich einen klaren Vorſprung geſichert. Im
Hin=
terfeld lieferten ſich Heyer, Bauhofer, Brand, Frentzen und der
Frankfurter Klein einen ſcharfen Kampf um die Plätze. Heyer fiel
jedoch bald zurück, Pätzold geriet in den nächſten Runden
aus=
ſichtslos zurück und gab auf. Schon hatte Rüttgen, die halbe
Strecke hinter ſich gebracht, als er durch einen Sturz koſtbare
Mi=
nuten verlor, und den angreifenden Bauhofer paſſieren laſſen
mußte. So brachten die Schlußrunden ein erbittertes Duell
zwi=
ſchen Bauhofer und Rüttgen, in dem ſchließlich der Endſieg an
Bauhofer fiel. Die Ergebniſſe: Solomaſchinen, 40. Runden,
312 Km.: 1. Bauhofer=München, DKW., 500 ccm 3:07:11,51 Std.;
2. Rüttgen=Erkelenz, NSU., 500 ccm., 3:08:46,40 Std.; 3. Klein=
Frankfurt, Horex, 500 ccm., 3:11:28,60 Std.; 4. Loos=Godesberg,
Imperia Python, 349 ccm., 3:12:31,40 Std.; 5. Heyer=Krefeld,
AJS., 495 ccm., 3:15:22 Std.; 6. Dom=Godesberg, Imperia=
Python, 349 ccm., 3:15:22 Std.; 7. Bertholet=Köln, Rudge, 349
ccm., 3:24:13,40 Std.; 8. Röſe=Düſſeldorf, BMW., 750 ccm., 3:24:46
Std.; 9. Schminke=Godesberg, Imperia=Python, 500 ccm., 3:25:14,80
Std.; 10. Heide=Weidenau, BMW., 500 ccm., 3:26:28,80 Std.
In der Seitenwagenklaſſe Schneidt=Frankfurt erfolgreich.
Im Meiſterſchaftslauf für Seitenwagenmaſchinen betrug die
Strecke 202,8 Km. In den erſten Runden konnte der Aachener
Weyers die Spitze behaupten, doch ſchon wenig ſpäter ging an ihm
der Münchener Möritz vorbei, der dann wieder zeitweilig von
dem Elberfelder Erlenbruch verdrängt wurde. So erlebten die
Zuſchauer ein ſpannendes, abwechſlungsreiches Rennen mit ſehr
forſchem Tempo. Erſt als in den Mittagsſtunden ein Regenſchauer
niederging, wurde das Tempo etwas gemildert. Allmählich
ver=
ſchob ſich wieder das Bild. Möritz auf Viktoria konnte ſich
gegen=
über den Angriffen von Schneidt=Frankfurt nicht behaupten, der
ſeinen erſten Platz dann auch bis zum Schluſſe behaupten konnte.
Das Rennen der Wagenklaſſe.
Caracciola=Mercedes/Benz vor von Morgen=Bugatti.
Nach 1½ſtündiger Pauſe wurde um 2.30 Uhr die Wagenklaſſe
geſtartet. Von den 22 Fahrern gingen 18 ins Rennen. Kaum nach
Beginn erlitt der Luxemburger Knepper einen gefährlich
aus=
ſehenden Sturz, doch ſtellten ſich ſpäter, ſeine Verletzungen als
leichte Hautabſchürfungen heraus. Von Anbeginn an übernahm
Caracciola die Führung, dicht gefolgt von von Morgen. In
grö=
ßeren Abſtänden kamen Burggaller und von Brauchitſch. So blieb
es bis zur 12. Runde, in der von Morgen einen Vorſtoß auf den
an der Spitze liegenden Caracciola unternahm. Der Verſuch
glückte, doch einige Runden ſpäter konnte Caracciola, das
ver=
lorene Terrain wieder gutmachen und von Morgen nach einem
erbitterten Kampf auf den zweiten Platz verweiſen. Dabei blieb
es bis zum Schluſſe, um ſo mehr, da von Morgen beim
Erſatzteil=
lager einen Reifen auswechſeln und tanken mußte. Sehr gut hielt
ſich auch der Mercedes=Fahrer von Brauchitſch, der Burggaller
hinter ſich ließ und den dritten Platz hinter den beiden Favoriten
behaupten konnte. Caracciola war dermaßen gut in Fahrt, daß
er zum Schluſſe faſt das geſamte Feld überrunden konnte.
Da=
gegen war Burggaller ſoweit zurückgefallen, daß er aufgab. Die
Ergebniſſe waren (312 Km.): 1. Caracciola, Mercedes=Benz,
7069 ccm., 2:50:47,40 Std.; 2. von Morgen, Bugatti, 2300 ccm.,
2:53:06,60 Std.; 3. von Brauchitſch=Berchtesgaden, Mercedes=Benz,
7020 ccm., 3:00:22,60 Std.; 4. Seipel=Dietz, Bugatti, 1685 ccm.,
3:16:55,60 Std.; 5. Winter=Chemnitz, Bugatti, 1685 ccm., 3:21:12,40
Std.; 6. Ziegrand=Eſch (Luxemburg), Bugatti, 2300 ccm., 3:29:27,20
Std. Die Strecke ging über 40 Runden, alſo 312.Km.
Seite 6
Montag, den 8. Juni 1931
Aufſtiegsſpiele:
Gruppe Main: Germania 94 Frankfurt — Viktoria Kahl 6:1.
V. f. B. Groß=Auheim — SpVgg. Griesheim 02 3:3. Gruppe
Heſſen: Viktoria Walldorf — Olympia Lorſch 2:0. Gruppe
Würt=
temberg: FVg. Mühlacker — SV. Feuerbach 1:3. SV.
Tail=
fingen — Spfr. Eßlingen 0:2. Gruppe Baden: FC. Mühlburg
— FC. Rheinfelden 3:2. FV. Offenburg — FC. Singen 1:1.
Gruppe Nordbayern: SpVgg. Weiden — FSV. Nürnberg 4:1.
Gruppe Südbayern: FC. Straubing — SSV. Ulm 3:0. Union
Augsburg — MSV. München 1:0. Gruppe Rhein: Amicitia
Viernheim — Germania Ludwigshafen 3 :0. Gruppe Saar:
SV. 05 Saarbrücken — V. f. B. Zweibrücken 6:0. Weſtmark Trier
— FC. 02 Kreuznach 3:0.
In der Gruppe Heſſen
ſiegte am Sonntag Walldorf über Olympia Lorſch mit 2:0. In
dieſer Gruppe rücken jedoch ſämtliche drei Kreismeiſter, auch
Kaſtel, zur erſten Klaſſe auf, da ſich Kreuznach die Chance der
Aufrückung in die Gruppe Heſſen durch ſeine Niederlage gegen
Weſtmark Trier vergeben hat; bekanntlich ſollte Kreuznach, im
Falle es ſeine Aufſtiegsſpiele in der Gruppe Saar gewann, zur
heſſiſchen Bezirksliga geſchlagen werden.
Geſellſchaftsſpiele:
Samstag; Wormatia Worms — FSV. Mainz 05 6:1.
V. f. R. Mannheim — SV. Waldhof 1:2. — Sonntag: FSV.
Frankfurt — SpVgg. Fürth 4:1. Kickers Offenbach — Germania
Bieber 6:1. SpVg. 03 Fechenheim — Viktoria Urberach 3:3.
V. f. B. Friedberg — 1. FC. Hanau 1893 2:2. Kickers
Aſchaffen=
burg — Union Niederrad 2:4. SC. Freiburg — Freiburger FC.
1: 6. Union Böckingen — Phönix Ludwigshafen 6:2. V. f. R.
Heilbronn — SC. Stuttgart 2:1. Schwenningen komb. — SpVgg.
Schramberg 1 :2. Jahn Regensburg — T. u. B. Leipzig 3 : 2.
Mitteldeutſchland — Zentral=Ungarn 1:5.
Samstag: Boruſſia Fulda — 1. FC. Nürnberg 2:5.
For=
tung Düſſeldorf — Rot=Weiß Frankfurt 3:4. SpVgg. Erfurt —
ASV. Nürnberg 2:2. Sonntag: SC. Kaſſel 03 — 1. FC.
Nürnberg 0:4. FC. Schalke 04 — Rot=Weiß Frankfurt 1:0.
Sportfreunde Halle — Schwaben Augsburg 2:3.
Fußball im Reich.
Berlin: Minerva — Tennis=Boruſſia (F.=Sp.) 6:2. Hertha
BSC. Wilmersdorf (Pok.=Sp.) 8:0. Privatſpiele:
Vik=
toria 89 — 1. SV. Jena 5:2. 1. FC. Neukölln — Wacker 04 6:4.
Südſtern — Polizei 2:1. Blau=Weiß — V. f. B. Pankow 4:1.
Weſtdeutſchland: Turu Düſſeldorf — Union Gelſenkirchen 0:4.
Arminia Bielefeld — Schalke 96 3:2. Südoſtdeutſchland:
Ober=
ſchleſien — Niederſchleſien 5:1. Mittelſchleſien — Niederlauſitz
1:2 nach Verl. Norddeutſchland: Hamburger SV. — Hungaria
Budapeſt 2:2. Holſtein Kiel — Chemnitzer BC. 2:3. Holſtein
Kiel — SC. Erfurt 4:2. Union — Viktoria Hamburg 2:3.
Wil=
helmsburg 09 — Bremer Sportfreunde 3:1. Eintracht
Braun=
ſchweig — Kricket=Viktoria Magdeburg 6:1. Mitteldeutſchland:
Wacker Leipzig — SC. Erfurt 5:2. Fortung Leipzig — Wacker
Halle 2:4. Olympia=Germania — Ring Greil. Dresden 3:2.
Boruſſia — SV. 98 Halle 4:5. V. f. L. Merſeburg — Favorit
Halle 1:2. Preußen Chemnitz — SpVg. Dresden 5:1. SC.
Zwickau — S. u. BC. Plauen 4:2. SpVgg. Falkenſtein — V. f. B.
Leipzig 2:3.
Fußball im Ausland.
Schweiz: Ch. de Fonds — Young Boys Bern 6:0. Blue
Stars Zürich — FC. Baſel 4:1. Pariſer Turnier: Slavia Prag
— Club Franc. Paris 1:4 n. V. Wolverhampton — RC.
San=
tander 1:3. Urania Genf — Racing Club Paris 3:0.
Oeſter=
reich: Auſtria — Vienna 1:4. Sportklub — Rapid 2:6. Admira
— WAC. 5:2. Slovan — Floridsdorf 0:0 abg.
Fürkh in Frankfurk geſchlagen.
Fußballſportverein — Sp.Vg. Fürth 4:1 (2:0).
Seinem 6:3=Sieg, den er am Vorſonntag gegen den 1. FC.
Nürnberg erzielte, reihte der Fußballſportverein nun einen 4:1=
Sieg über einen weiteren Vertreter der Fußballhochburg
Nürn=
berg=Fürth, über die Sp.Vg. Fürth, an. 4000 Zuſchauer ſahen im
Frankfurter Stadion ein ſchönes Spiel, deſſen Feinheiten auch
nicht unter dem zeitweilig ſtark niedergehenden Regen litten. Die
Frankfurter lieferten wieder ein friſches, rationelles Spiel, dem
auch das Können als ſolide Grundlage nicht fehlte. Beſonders
gut war wieder der rechte Flügel Armbrüſter=Keck, dann gefiel
aber auch die Läuferreihe. Die Fürther boten in bezug auf
Tech=
nik und Taktik gute Leiſtungen, aber der Zuſammenhang zwiſchen
den einzelnen Mannſchaftsteilen, ſo vor allem zwiſchen
Läufer=
reihe und Sturm, ließ doch zu wünſchen übrig. Die Einſtellung
einiger Erſatzleute dürfte kaum für dieſe Mängel
ausſchlag=
gebend geweſen ſein. Da die Frankfurter 60 der 90 Spielminuten
für ſich hatten und zudem auch die beſſere Geſamtleiſtung boten,
ſo muß man ihren Sieg als verdient bezeichnen.
Rot=Weiß verliert in Schalke 0:1.
Zurzeit wird ſich wohl keine deutſche Mannſchaft beim
Publi=
kum wohl einer ſolchen Beliebtheit erfreuen, wie Schalke in ſeiner
Heimat. Zum Gaſtſpiel von Rot=Weiß Frankfurt kamen am
Sonn=
tag nicht weniger als 22 000 Zuſchauer zuſammen, obwohl
das Wetter recht ſchlecht war. Allerdings übte auch die
Gäſte=
mannſchaft mit Kreß eine große Anziehungskraft aus. Kreß wurde
von den „Knappen” auch auf eine harte Probe geſtellt, die er
glänzend beſtand. Nur einmal wurde er geſchlagen, und das war
ſchon zwei Minuten nach Spielbeginn, als plötzlich überraſchend
Kuzorra allein und freiſtehend vor dem Tore war. Später
er=
weckte Kreß wahre Beifallsſtürme, als er dem Mittelſtürmer
Kellner den Ball vom Kopf wegboxte und als er zweimal Czepan
das Leder vom Fuß nahm. Rot=Weiß war im allgemeinen eine
ebenbürtige Mannſchaft und hinterließ keinen ſchlechten Eindruck.
Lehrſpiel in Bitterfeld.
Zentralungarn ſchlägt Mitteldeutſchland 5:1.
Die Serie der Lehrſpiele einer mitteldeutſchen
Verbands=
mannſchaft gegen eine Auswahlelf von Zentralungarn wurde am
Sonntag in Bitterfeld mit einem Spiel eröffnet, von dem 8900
Zuſchauer den beſten Eindruck mitnahmen. Die Ungarn führten
einen ſehr feinen Fußballſtil vor, ſie ſpielten aber nicht nur ſchön,
ſondern auch zweckmäßig. Es war ein Lehrſpiel im Sinne des
Wortes. Die Sachſen ſetzten ſich dem überlegenen Können der
Magyaren mit einem Feuereifer entgegen, konnten aber den 5:1=
Sieg der Ungarn, der bei der Pauſe ſchon mit einer 3:0=Führung
geſichert war, nicht verhindern.
HSV. — Hungaria 2:2.
Wenn der Hamburger SV. große ausländiſche Mannſchaften
verpflichtet, dann hat er ſtets in irgendeiner Beziehung Pech. Als
um Sonntag Hungaria Budapeſt am Rothenbaum gaſtierte,
reg=
nete es zur Abwechſlung wieder einmal ſehr ſtark, und die
Sport=
intereſſenten blieben zu Hauſe. Dem finanziellen Fiasko ſtand
tber ein ſportlicher Gewinn gegenüber, denn das Spiel brachte
ſehr ſchöne Momento und feine Leiſtungen auf beiden Seiten.
Beſonders gut im Schwung war der HSV., der denn auch dem
berühmten Gaſt ein verdientes Unentſchieden von 2:2 abnehmen
konnte, nachdem die Ungarn bei der Pauſe noch 2:1 geführt hatten.
Beide Tore für die norddeutſche Meiſterelf ſchoß der
Mittelſtür=
mer Wollers, der übrigens die Gelegenheit, zum Siege zu
kom=
men, vergab, indem er wieder einmal einen Elfmeter verſchoß.
* Zußball im Kreis Skarkenburg.
Groß=Zimmern Odenwald=Meiſter!
Privatſpiele am Samstag: VfL. Neu=Iſenburg — Viktoria
Urbe=
rach 9:0 (!), Germania Oberroden — SC. 06 Dietzenbach 1:1.
Privatſpiele am Sonntag: Sportvgg. 03 Fechenheim — Viktoria
Urberach 3:3, Ballſpielklub Aſchbg.=Schweinheim — Haſſia
Dieburg 3:4, SV. Zellhauſen — SV. Münſter 3:0. FV.
Sprendlingen — SV. 07 Kriftel 11:0, SC. 06 Dietzenbach —
SV. 1911 Niederroden 3:3, FC. 07 Bensheim — Germania
Pfungſtadt 3:1, FV. Hofheim (Ried) — Germania Eberſtadt
5:4, Germania Eberſtadt (Pokalelf) — Konkordia Gernsheim
3:0, Union Wixhauſen — Sportvgg. Arheilgen 6:3.
Verbandsſpiele: VfL. Michelſtadt — SV. Roßdorf 4:3 (2:1).
Durch die Niederlage Roßdorfs iſt Groß=Zimmern
A.=Meiſter der Gruppe Odenwald geworden. — Das Spiel
in Groß=Gerau kam nicht zum Austrag, da ſowohl Hahn wie
auch Groß=Gerau verzichtet haben.
Reichsbahn Darmſtadt — Union Darmſtadt 3:2 (1:1).
Daß die Reichsbahnſportler in dieſem Samstagabendſpiel
einen einwandfreien Sieg über die Beſſunger Unioniſten erringen
würden, hatten wohl die wenigſten erwartet. Nach ſchönem
Zu=
ſammenſpiel des Sturmes kommen die Gäſte zum erſten Erfolg.
Kurz vor Halbzeit gelang es Reichsbahn, durch wuchtigen Schuß
von Frieß I das Spiel auf 1:1 zu ſtellen. Wenige Minuten nach
Wiederanſtoß erzielt Weißmantel für die Grün=Weißen den
Füh=
rungstreffer. Dann gleicht Union wieder aus. Berth hatte zwar
den Ball ſchon in der Hand, wurde jedoch vom Gäſteſtürmer ins
Tor gedrängt. Nun iſt eine zeitweiſe Ueberlegenheit der Gäſte
nicht zu verkennen. Daniel und Grießheimer klären öfters
brenz=
liche Sachen. Kurz vor Spielſchluß ſchiebt Peter den Ball an dem
herausgelaufenen Gäſtetormann vorbei ins Netz. Schiedsrichter
Eberhardt=Pfungſtadt amtierte korrekt.
Rot=Weiß A.H. — FC. Union A.H. 6:0 (2:0),
Die Alten Herren beider Vereine trafen ſich auf dem Rot=
Weiß=Platz zum fälligen Rundenſpiel. Union ſchien noch wenig
eingeſpielt, Rot=Weiß lag ſchon bei der Pauſe mit 2 Toren in
Führung und konnte in der zweiten Halbzeit ſeine Ueberlegenheit
durch 4 weitere Treffer kennzeichnen. Wie ſchon in all den
Spie=
len der Alten Herren, war wieder ein guter Beſuch feſtzuſtellen,
was auf eine gewiſſe Beliebtheit dieſer Spiele ſchließen läßt.
Rot=Weiß 2. — Viktoria Griesheim Reſ. 5:0.
Wie im Vorſpiel, ſiegten die Rot=Weißen wieder überlegen 5:0.
Sportverein 1898 (Jugend).
3 Jgd. — 1. Jgd. Münſter, hier, 5:1; nach dem Staffellauf
am Morgen eine ſchöne Leiſtung! 4. Jgd. — 2. Jgd. Union, dort,
0:0. 2. Schüler — 1. Schüler Groß=Gerau, dort, 1:3.
Fr. Tgde. Darmſtadt — Erzhauſen 0:3.
Darmſtadt war Gaſt bei obigem Gegner und mußte ſich mit
reichlichem Erſatz geſchlagen bekennen. Beide Mannſchaften
ſpiel=
ten einen fairen Fußball. Man ſah bald dieſe, bald jene Partei
im Vorteil. Erzhauſen war in ſeinen Aktionen glücklicher,
wo=
gegen Darmſtadt, durch den Erſatz gehandicapt, im Angriff die
nötige Durchſchlagskraft fehlte. Alles in allem ein werbendes
Samstagabendſpiel, das ein korrekter Schiri leitete.
Fr. Tde. Darmſtadt — Fr. Turner Wixhauſen 3:4 (1:1).
Um es vorweg zu ſagen, man merkte der Darmſtädter Elf das
Samstagabendſpiel an. Wixhauſen komplett, Darmſtadt mit
Er=
ſatz. Es entwickelt ſich ſofort ein lebhaftes Feldſpiel, bei dem
man Wixhauſen, mit dem Wind ſpielend, leicht im Vorteil ſah.
In dieſer Drangperiode gelingt Wixhauſen das Führungstor
worauf Darmſtadt prompt ausgleicht. Nach dem Wechſel erlebt
Darmſtadt ſchwarze fünf Minuten, und ehe ſich der Darmſtädter
Hüter umſieht, hat Wixhauſen das Reſultat auf 4:1 geſtellt. Die
hieſigen beſinnen ſich doch und holen bis zum Schluß noch 2 Tore
auf. Schiedsrichter einwandfrei.
Darmſtadt 2. — Erzhauſen 2. 4:0. Darmſtadt 2. —
Wix=
hauſen 2. 4:1. Jugend Darmſtadt — Jugend Ober=Ramſtadt 4:2.
Werbeſpiele in Auerbach: Auerbach — Jahn
Wein=
heim Erſ. 1:4 (1:1). Bensheim — Reichsbahn Darmſtadt 6:4
(4:3). Bickenbach — Jahn Weinheim 9:6 (1:4).
Die ſehr gut beſuchten Auerbacher Werbeſpiele anläßlich des
50jährigen Beſtehens verliefen zur vollſten Zufriedenheit. Es
ſteigerte ſich das Intereſſe bis zum Schluß da drei
grundverſchie=
dene Spiele geboten wurden. Zum erſten Spiel trat der Tv.
Auerbach als Gaſtgeber mit Erſatz gegen Weinheims Zweite an
und erreichte nicht die gewohnten Leiſtungen, ſo daß die Gäſte
mit 4:1 verdiente Sieger blieben. Bensheim gegen Reichsbahn,
unter Leitung von Zeunert=Langen, wurde zum ſchönſten Spiele
des Tages. Bensheim ſtellte nicht die ſtärkſte Beſetzung.
Reichs=
bahn war im Feldſpiel vor der Pauſe ſichtlich überlegen, doch
verſagte der Sturm, und es bleibt fraglich, ob Bensheim bei
beſ=
ſerem Schußvermögen der Reichsbahn das Spiel nach der Pauſe
ſiegreich geſtaltet hätte. Entgegen dieſem anſtändigen und flotten
Spiel verlief das Schlußtreffen zwiſchen Bickenbach und dem
badi=
ſchen Meiſter Jahn Weinheim, als ginge es um Punkte.
Wein=
heim war vor der Pauſe ſtark im Vorteil und ſchoß Tore, ſo daß
Hennemann mit ſeinen Leuten aus dem Häuschen kam. Einige
unglückliche Entſcheidungen von Geibel=Pfungſtadt, hervorgerufen
durch das recht harte Spiel Bickenbachs, ließen auf eine
ungün=
ſtige zweite Hälfte ſchließen. Zum Glück kam es anders. Man
erkannte Bickenbach gegen vorher kaum wieder. Hennemann hatte
umgeſtellt und ſeine Angriffe klappten. Acht Tore wurden
ge=
ſchoſſen, und ſo nahm das Spiel nach viel Aufregung doch noch
ein befriedigendes Ende.
Werbeſpiele in Hahn: Groß=Hauſen — Stockſtadt
6:1 (4:1). Griesheim komb. — Hahn 2:6 (1:1). Pfungſtadt —
Griesheim 4:1 (2:1). Hahn — Pfungſtadt Erſ. 8:5 (4:1),
Auch die Hahner Spiele verliefen ſehr gut, mit dem
Unter=
ſchied, daß der Grund zur Trübung nicht auf dem Spielfelde lag.
Verſtändlich iſt, daß das ſtark Landwirtſchaft treibende Crumſtadt
infolge der Maul= und Klauenſeuche nicht nach Hahn fuhr. Doch
hätte man die Abmeldung früher geben müſſen und nicht am
Samstag, da hierdurch das Hahner Programm ungeworfen wurde.
Es ſprang Griesheim mit einer bunten Elf der unteren Spieler
ein, und Hahn mußte zweimal mit ſeiner Erſten ſpielen. Das
Haupttreffen der beiden Kreismannſchaften verlief ſehr anregend
und beſcherte den Pfungſtädtern ſeit langer Zeit wieder einmal
einen verdienten Sieg. Halten die Leiſtungen an, ſo dürfte die
Kriſis überwunden ſein. Nach anfänglich verteiltem Spiel 0:0
und 1:1 ſteigerten die Pfungſtädter immer mehr das Tempo, ſo
daß Griesheim ſchließlich ins Hintertreffen geriet. Das
Schluß=
ſpiel der Hahner gegen Pfungſtadts Zweite zeigte Ermüdung des
Gaſtgebers durch das Doppelſpiel. Trotzdem war die Elf noch
ſtark genug, Pfungſtadts Reſerven einwandfrei zu beſiegen.
Sonſtige Spiele; Arheilgen — Eintracht Frankfurt
12:2 (6:1). Wolfskehlen — Wallerſtädten 5:3 (4:2), Zweite 8:2.
Erzhauſen — Buchſchlag komb. 8:1 (3:0). Biebesheim —
Zwin=
genberg 3:1 (0:1). Weiterſtadt — Büttelborn 4:2 (3:1).
Fuß=
ball: Biebesheim — Konkordia Gernsheim 0:8.
Was ſoll man zur Arheilger Leiſtung noch ſagen? Eintracht
ſpielt ebenfalls Kreisklaſſe. Das planmäßige Ueben unter
erſt=
klaſſiger Leitung wird den Arheilgern noch mehr Siege
einbrin=
gen. Wolfskehlen ſpielte recht lahm. Die Elf kam gar nicht in
Schwung, und der Sieg wurde gerade noch ſo erfochten. Dagegen
muß man ſich ſehr über Zwingenberg wundern. Die Elf trug das
dritte Spiel in Biebesheim aus und erzielte ein beachtliches 1:3.
Beſter Mann iſt der Hüter.
Weiterſtadt hatte Büttelborn, das in der Meiſterklaſſe mit
an führender Stelle ſteht, als Gaſt. In der 1. Halbzeit konnte
Nummer 157
Weiterſtadt 3mal erfolgreich einſchießen, Büttelborn nur
ein=
mal. Das Spiel war in der erſten Halbzeit abwechſlungsreich,
in der zweiten Halbzeit etwas hart. Beide Vereine erzielten
dann noch je 1 Tor. Bei Weiterſtadt verdient der Tormann ein
beſonderes Lob. Schiedsrichter Eichner=Langen gut. — Jugend
Büttelborn 8:0.
Weſtdeukſchland — Süddeutſchland 12:8 (5:4).
In Aachen ſtanden ſich am Sonntag im Handballwettkampf
die Auswahlmannſchaften von Weſtdeutſchland und
Süddeutſch=
land gegenüber. Während der Weſten zu dieſem Spiele ſeine
augenblicklich beſte Mannſchaft aufſtellen konnte, mußte ſich der
Süden von einer zweiten Garnitur vertreten laſſen, da ſich die
Spieler des Sportvereins 1898 Darmſtadt angeſichts des am
kommenden Sonntag ſtattfindenden Wiederholungsſpieles um
die deutſche Meiſterſchaft Schonung auferlegten und abſagen
mußten. Das Treffen litt ſehr unter dem ſchlechten Wetter. Es
regnete faſt unaufhörlich, ſo daß auch nur 4000 Zuſchauer, eine
für weſtdeutſche Verhältniſſe im allgemeinen und für die
Hanv=
ballſtadt Aachen im beſonderen ſchwache Ziffer. Weſtdeutſchland
ſiegte auf Grund der beſſeren Zuſammenarbeit, der ganzen
Mannſchaft und des ausgeprägten Wurfvermögens des
Innen=
ſturms verdient. Bei der Pauſe lag der Süden mit 4:5 noch
keineswegs ausſichtslos im Rennen, kam aber dann bis auf
10:6 ins Hintertreffen.
Aus dem Spielverlauf.
Auffermann brachte die Weſtdeutſchen zuerſt in Führung,
die Weidenlehner ausglich. Der erneuten Führung durch
Auffermann ſetzte Huber wiederum den Ausgleich entgegen.
Durch Ortmann, Voſſenkaul und Klein zog der Weſten dann
5:2 davon. Der Suden verbeſſerte durch 2 Strafwürfe von
Zacherl auf 5:4 bis zur Halbzeit.
Nach der Pauſe erhöhte Poſſenkaul auf 6:4, aber Zacherl
und Huber ſtellten das Spiek auf 6:6. Nun fielen in kurzer
Folge für den Weſten vier Tore, für die Auffermann, Ortmann,
Geilenberg und Klein verantwortlich zeich eten.
Weſtdeutſch=
land führte 10:6. Weidenlehner verbeſſerte auf 10:7, aber
Ort=
mann und Geilenberg ſtellten das Spiel uf 12:7, und durch
den ſüddeutſchen Linksaußen Pabsdorf fiel dann der achte und
letzte ſüddeutſche Treffer.
Die beiden Mannſchafte
Süddeutſchland, mit Bender=Schwanheim; Feil=
Eintracht Frankfurt, Denzer=Fürth; Klein=Poſt Frankfurt,
Geb=
hardt=Fürth, Weber=Trier; Huber=Pol. Darmſtadt, Spengler=
Waldhof, Weidenlehner=Pol. Stuttgart, Zacherl=Fürth und
Pabsdorf=Schwanheim ſpielend, hatte in dem Fürther Stürmer
Zacherl den beſten Mann. Bender im Tor hielt, was zu halten
war. In der Verteidigung war der Frankfurter Feil unſicher
und verſchuldete zahlreiche Strafwürfe, die zu Toren führten.
Die Läuferreihe war in Aufbau und Abwehr gleichgut, ſpielte
aber doch nicht die erwartete dominierende Rolle. Im Angriff
wurde ſchlecht zuſammengeſpielt. Zacherl war hier der weitaus
beſte Mann.
Weſtdeutſchland erſchien mit Körfer=VfB. Aachen;
Görres=VfB. Aachen, Biel=Spfr. Siegen; Korte=Sch. W. Barmen,
Klein=Vikt. Düſſeldorf, Heinz=Siegen; Geilenberg=Tura Barmen,
Auffermann=VfB. Aachen, Ortmann, Voſſenkaul=Alemannia
Aachen, Reinberg=VfB. Aachen. Der Innenſturm war hier der
beſte Mannſchaftsteil, obwohl Auffermann durch den glatten
Boden einen ſehr ſchweren Stand hatte. Ausgezeichnet war
der Mittelläufer Klein, der früher beim DHC. Berlin wirkte.
Verteidigung und Torwart waren gut. Von den beiden
Flügel=
ſtürmern gefiel Geilenberg am beſten.
Schiedsrichter Pöthmann, ein weit über die
Gren=
zen des WSV. hinaus bekannter Pfeifenmann, wurde ſeinem
guten Rufe auch diesmal wiederum gerecht.
Repräſentativſpiel: In Aachen: Weſtdeutſchland —
Süd=
deutſchland 12:8 (5:4). Privatſpiele: Rot=Weiß Frankfurt
TV. Harheim (Samstag) 3:1. Turnerſchaft Darmſtadt — Pol.
Darmſtadt (Samstag) 0:16. Hakoah Wiesbaden — TSV. Mainz
1860 5:8. Nürnberg: Sportler — Turner 6:4.
In einem weiteren Vorrundenſpiel um die Hochſchul=
Handballmeiſterſchaft der Gruppe Weſt gewann Köln
in Hannover verdient 10:3 (6:3) und ſpielt nun in der
Zwiſchen=
runde gegen die Techniſche Hochſchule Darmſtadt.
SvCre
uurüſtet
Re
F Sd
ſpäten
de Kämpfe
kfurt
ſy reibur
190 9
120 Kuge
Argeln:
J. T
Arnge:
Fr ankfurt
che
T. E.C. Darmſtadt — Tgde. 1846 Darmſtadt 15:0.
T.E. C., Junioren — T.= u. H.=C. Wiesbaden, Junioren 7:6
Am Samstag blieb der Tennis= und Eisclub in der
Lokal=
begegnung überlegener Sieger. Betrachtete man die ſtarke
Mann=
ſchaft, die der T.E.C. nominiert hatte, ſo mußte man ſich von
vorn=
herein auf einen ſolchen Ausgang des Wettſpiels gefaßt machen.
Lediglich in einigen Wettſpielen konnten die 1846er einen 3. Satz
erringen, der dann aber immer durch größere Routine an die
T. E. C.=Spieler fiel.
Bei dem Juniorenwettſpiel in Wiesbaden traten an: Colin,
Voigt, Langenbach, v. Harnier, Münſter u. Frl. v. Weber, Frl.
Reuling, Frl. Beuer. Während die Junioren, mit Ausnahme v.
Harniers, alle verloren, ſiegten alle Junioren. Bei Frl. v. Weber
machte ſich ein intenſiveres Training ſofort bemerkbar, Frl.
Reu=
ling gewann glatt, und Frl. Beuer ſiegte durch Energieleiſtung
nach 6:3 verlorenem 1. Satz noch 8:6, 6:4. — Im Herrendoppel
ver=
loren Colin-Voigt, die ſich noch nicht recht verſtanden, in zwei
Sätzen, während v. Harnier—Münſter 7:5, 6:1 ſiegten. — In den
gemiſchten Doppelſpielen ſiegte Wiesbaden im erſten Spiel im
3. Satz 6:4, Darmſtadt holte ſich das 2. mit 5:2 zgz. ebenfalls im
3., während das letzte Mixed beim Stande von 2:1 für Darmſtadt
im entſcheidenden Satz wegen Regens abgebrochen werden mußte,
Das Geſamtergebnis war 7:6 Punkte, 16:15 Sätze und 153:140
Spiele für Darmſtadt.
Tgde. 46, Darmſtadt.
Bei den geſtrigen Vorſpielen um die Kreismeiſterſchaften im
9. Kreis (Mittelrhein) D. T. wurden die Dameneinzel
ausge=
tragen. Von der Tgde. 46 Darmſtadt ſpielte nur Frau Dill, die ſich
auch gegen ihre Gegnerinnen behaupten konnte. Außerdem
ge=
wannen in Darmſtadt noch Frau Dr. Schmidt (Tv. Aſchaffenburg)
und Frl. Meyer (Tv. 1860), Sandhöfer Wieſen, Frankfurt a. M.
In Mainz ſtanden Frl. Kliffmüller und Graetz (Tgde. 46
Darm=
ſtadt) Angehörigen des Turnvereins 1817 Mainz und des Tv.
1860, Sandhöfer Wieſen, Frankfurt a. M. und des Tv. Neu=
Iſen=
burg gegenüber. Beide Darmſtädterinnen ſiegten in ihren
Grup=
pen, während als dritte Gewinnerin Frau Krippendorf, Frankfurk
a. M., hervorging. Damit haben die genannten Damen die
Be=
rechtigung errungen, an den Kreisſpielen im Auguſt d. J.
teil=
zunehmen.
Der Tennis=Länderkampf Zeutſchland — Amerika.
Der Deutſche Tennisbund hat auf Grund der beim Rot=
Weiß=
lurnier gezeigten Leiſtungen ſeine Mannſchaft für den
Länder=
kampf gegen Amerika, der vom 12. bis 14. Juni auf den Plätzen
es Turnierklubs Blau=Weiß nach dem Davispokalſyſtem
ausge=
ragen wird, aufgeſtellt. Der Bund hält konſequent an der
Sus=
endierung des Spitzenſpielers Daniel Prenn feſt und hat dieſen
icht berückſichtigt. Den Amerikanern George Lott und van Ryn
reten im Einzel Nourney=Köln und Gottfried v. Cramm=Hannover
ntgegen. Falls v. Cramm verzichtet, tritt Henkel=Berlin an ſeine
Stelle. Für das Doppelſpiel ſind die Rot=Weißen Zander und
Eichner oder Henkel und Eichner auserſehen.
Alain Gerbault,
er einſame Weltumſegler, der mit ſeinem Boot
Fire=Creſt” in zwei Jahren rund um die Welt
uhr, rüſtet zu einer neuen Fahrt, die ihn zu den
ſübſeeinſeln führen ſoll. Sein neues, 10,2 Meter
unges Schifflein trägt den poetiſchen Namen
„Die weiße Tochter der Sonne‟.
Nummer 157
Der wahre Kanuke.
Hinauf! Ueber die Berge, zu den Wolken, in den blauen Aether hinein mit Segelflugzeug,
Freiballon und Sportflugzeug. Jenſeits alles Kleinen, erhaben über Streit und Hader der
Menſchen, frei im Raum, Sieger der Lüfte!
Vom 7. bis 13. Juni findet die Deutſche Luftfahrt=Werbewoche ſtatt, die die Jugend aufrufen und
den Stand des deutſchen Luftſports zeigen ſoll.
Montag, den 8. Juni 1931
Laftjäyer iar Mot:
Zur Deutſchen Luftfahrt=Werbewoche vom
Seite 7
Neuer Europa=Rekord im Schwimmen.
Magda Lenkei (Ungarn)
ſchwamm beim Olympia=Trainingsſchwimmen
in Budapeſt einen neuen Europa=Rekord im
100 Meter Freiſtil, den ſie um 0,2 Sek. auf
69,8 Sek. verbeſſerte.
Regler=Bereinigung Darmſtadt und Umgebung.
Meiſterſchaften im Süddeutſchen Gau.
Der Süddeutſche Gau hat in der Zeit vom 31. Mai bis
Juni ſeine Meiſterſchaften in Frankfurt a. M. ausgetragen.
jie ſpäten Abendſtunden des vergangenen Sonntags beendeten
de Kämpfe. Es war eine ſehr gute Beteiligung feſtzuſtellen. In
telcher Weiſe der Kegelſport fortgeſchritten iſt, zeigen die
aus=
zeichneten Ergebniſſe der einzelnen Kämpfe. Der Verband
frankfurt hatte ſo gute Vorarbeiten geleiſtet, daß die Kämpfe
ſh reibungslos und programmäßig abwickelten.
Ergebniſſe:
Verbandsmannſchaften. a) Asphalt, 10er Mannſchaften,
100 Kugeln: Frankfurt a.M., Gaumeiſter 5607 H.: b) Bohle,
10) Kugeln: Frankfurt a. M. 7262 Holz; c) Schere, 1000
ſugeln: Frankfurt a. M. 6527 H.
J. Bahn — Amerikanerbahn. Zer Mannſchaften ä vier
ſänge: Saarbrücken 3493 Punkte. Einzelmeiſter:
Dolle=
frankfurt a. M. 684 P. — Verbandseinzelmeiſter.
Aſphalt, 200 Kugeln: 1. Maas, Bad Homburg 1123 P.
Bohle, 200 Kugeln: Stoffel, Frankfurt a. M. 1482. P.
1Schere, 200 Kugeln: K. Hartmann, Frankfurt a. M.
2) P.: — „Senioren=Einzelmeiſter, 100 Kugeln,
„Aſphalt: Ohlig, Mainz 552 Holz, Schinnerl, Darmſtadt
15 Holz: b) Bohle: Ohlig, Mainz 702 Holz; c) Schere:
taffenberger, Wiesbaden 645 Holz. —
Fraueneinzel=
eiſterin. Aſphalt, 100 Kugeln, Frau Orbis, Wiebaden
M1 Holz.
Gaumeiſterſchaft auf Aſphalt: „Gemütlichkeit”, Gelnhauſen,
09 Holz bei 500 Kugeln.
Um das Sportabzeichen auf Aſphalt bewarben ſich 163
ſegelbrüder, von denen es 19 errangen, darunter Hübner,
armſtadt, mit 1105 Holz das goldene Abzeichen.
Bei der Gaugründungsfeier am Sonntag abend wurde u. a.
zhümmel, Darmſtadt, der 10 Jahre
Verbandsvorſitzen=
ir iſt, die goldene Gau=Ehrennadel überreicht.
Schwerakhlekik.
Meiſterſchaften des 2. Kreiſes des DASV. 1891.
Die Meiſterſchaften des 2. Kreiſes im Gewichtheben,
Rin=
in, Leichtathletik, Raſenkraftſport, Jiu=Jitſu,
Rundgewichts=
egen und Tauziehen, die der Sportverein Viktoria und 1912
ckenheim, unter Anteilnahme der geſamten Bevölkerung
ver=
nſtaltete, nahmen einen glänzenden Verlauf. Die Reſultate:
ſewichtheben (15 Teilnehmer vom Bantamgewicht
auf=
ärts): 1. Wagner=Kirn 635 Pfd., Zingel=Griesheim 720 Pfd.,
Mühlberger=Frankfurt 830 Pfd., Mohr=Bürgel 805 Pfd.,
ſchmabel=Neu=Iſenburg 895 Pfd., Johe=Großoſtheim 835 Pfd.
ſewichtheben, Altersklaſſe (vom Federgewicht): Vad=Hanau 119
ſunkte, Blume=Mombach 146 P., Scheid=Frankfurt 168 P. (beſte
agesleiſtung), Kupfer=Offenbach 152 P.; Aelteſtenklaſſe: 1.
ink=Offenbach 42 Punkte. Jiu=Jitſu: Holzhäuſer=
Sachſen=
tuſen, Buchberger=Sachſenhauſen, Weider=Sachſenhauſen, Gun=
=Frankfurt. Ringen, Altersklaſſe (vom Federgewicht
auſ=
ärts): König=Frankfurt, Hermann=Hanau, Fiſcher=
Biſchofs=
eim, Grötſch=Frankfurt. Steinſtoßen: Görlich=
Lauben=
eim 9 m. (10 Kg.), Ritzel=Bieber 9,09 m. (12,5 Kg.),
Ott=
ieburg 8,16 m. (15 Kg.), Willi Schmidt=Schwanheim 8,41 m.
5 Kg.) Gewichtwerfen (Federgewicht aufwärts):
Kreis=
en=Iſenburg 12,71 m. (12,5 Kg.), Umſtädter=Laubenheim 14,14
(12,5 Kg.), Ott=Dieburg 11,43 m. (18,75 Kg., Liſt=
Neu=
ſeriburg (25 Kg.). Hammerwerfen (Federgewicht
auf=
ärts): Kreis=Neu=Iſenburg 33,16 m., Guttandin=
Die=
urg 30,90 m., Ott=Dieburg 38,74 m., Liſt=Neu=Iſenburg
100 m. Dreikampf: 100 Meter, Weitſprung, Kugelſtoßen:
S 70 Kg. Gewicht: 1. Ritzel=Bieber, über 70 Kg. Gewicht: 1.
teuerwald=Darmſtadt 172 Pkte.
Rundgewichts=
ſegen: 1. Bergen 368 Punkte, 2. Dieburg 35934 Pkte.
ingen (Bantam aufwärts); Hübner=Mainz, Mathes=Mainz,
hI=Groß=Zimmern, Kraus=Pol. Darmſtadt,
karker=Hattersheim, Bräun=Oberſtein, Börner=Mainz.
Süddeutſcher Meiſter im Gewichtheben wurde der SV.
Mün=
er 1860, der im Endkampf über den SV. 1925 Würzburg
ſieg=
lich blieb.
Vince Dundee, Weltmeiſter.
Der amerikaniſche Mittelgewichtler Vince Dundee, der durch
ihe beiden Siege über den engliſchen Meiſter Len Harvey ſtark
den Vordergrund trat, ſchlug in New York ſeinen Landsmann
en Jeby über 10 Runden glatt nach Punkten und wurde damit
dei tmeiſter im Mittelgewicht. Der Titel war nach dem Rücktritt
icey Walkers über ein Jahr frei, die Liſte der Boxweltmeiſter
Damit alſo wieder vollſtändig. Die Titelträger, von denen Max
Mmeling der einzige Nichtamerikaner iſt, vom Fliegengewicht auf=
Aars, ſeien bei dieſer Gelegenheit noch einmal genannt: Frankie
Haro, Al Brown, Toni Canzoneri, Jack Thompſon, Vince Dun=
** Maxie Roſenbloom und Max Schmeling.
Schalke 04 ſpielt am kommenden Samstag in Frankfurt
egen F. B. S.
Überraſchungsſieg beim Union=Rennen
Agakhon gewinnk das „Berliner Derby”
Bei ſchönſtem Sommerwetter wurde am Sonntag auf der
Hoppegartener Bahn das ſogenannte „Berliner Derby”, das
Union=Rennen, im Werte von 40 770 Mark, ausgeritten. Der
Beſuch war im Verhältnis zum vorigen Sonntag, an dem das
Hindenburg=Rennen durchgeführt wurde, ziemlich ſchwach. Das
Feld war ſehr ſtark, 14 Teilnehmer gingen an den 2200=Meter=
Start, um die wichtigſte Vorprüfung zum Deutſchen Derby
mit=
zumachen. Groll und Sopran gingen zu Beginn des Rennens
ſofort in ſcharfer Fahrt an die Spitze, ihnen folgte in einigem
Abſtand das geſamte Feld mit Sonnenglaube an letzter Stelle.
Im Bogen kamen Hegemeiſter, Agathon und Granville auf, auch
Sonnenglaube konnte ſeine Poſition ſehr verbeſſern. Sodann
gelang es Agathon und Granville, die führenden Groll und
Sopran glatt zu überholen, es folgten Sichel und Sonnenglaube.
Agathon und Granville kämpften bis ins Ziel, wo es Agathon
mit guter Unterſtützung von Pretzner gelang, mit Kopflänge vor
Granville einzukommen. In einer Länge Abſtand folgten Sichel
und Sonnenglaube, deſſen guter vierter Platz überraſchte. Dieſer
Sieg des Dreijährigen aus dem Stalle Paulus hat Agathon an
die Spitze des diesjährigen Derby=Jahrganges gebracht, und man
darf geſpannt ſein, ob es Agathon gelingt, auch im Deutſchen
Derby erfolgreich zu bleiben. — Die klaſſiſche Prüfung „Goldene
Peitſche” im Werte von 7800 Mark endete mit dem
Überraſchungs=
ſieg von Dir. Spes Napoleon vor Winkelried und Walzertraum.
Jgnorant=Rennen: Dreijährige, 2800 Mark. 1600 Meter:
1. Lewins Windroſe (Viſek), 2. Loe, 3. Andura. Toto: 22. Platz:
12, 54, 38. H—2.* Ferner: Oriolus, Silberling, Fex, Meliſſe,
Gallia.
Pauline=Rennen: Zweijährige Stuten, 2800 Mk., 1000 Meter:
1. v. Opels Vichy (Narr), 2. Taubneſſel, 3. Hera. Toto: 34.
Platz: 20, 25, 5—4 Lg. Ferner: Manitoba.
Adonis=Rennen: Dreijährige, Verkaufsrennen, 3900 Mark,
1600 Meter: 1. Oppenheimers Margherita d’Arezzo (Huguenin),
2. Garde, 3. Aſtoria. Toto: 129. Platz: 20, 15, 14. K—K.
Goldene Peitſche: Ehrenpreis und 7800 Mark, 1200 Meter:
1. Dir. Spes Napoleon (M. Schmidt), 2. Winkelried, 3.
Walzer=
traum. Toto: 192. Platz: 27, 25, 14. H—H. Ferner: Maſſo
d’Arezzo, Palfrey, Mellitus, Seelſorge.
Union=Rennen. Dreijährige Hengſte und Stuten, Ehrenpreis
und 40 770 Mark. 2200 Meter: 1. Paulus' Agathon (Pretzner),
2. Granville, 3. Sichel, 4. Sonnenglaube. Toto: 151. Platz: 22,
60, 16. 169. K—5ſ. Ferner: Sopran, Silberfuchs, Hegemeiſter,
Vichy, Gafron, Marengo, Germanicus, Sporn, Lamdo, Groll.
Adalbert=Rennen: Zweijährige Hengſte und Wallache, 2800
Mark. 1000 Meter: 1. Graditz‟ Don Ricardo (Böhlke).
Gaſtfreund=Rennen: 2900 Mark, 1800 Meter: 1. Niſſens
Spinelly (O. Schmidt), 2. Eroica, 3. Morgenwind, 4. Fra
Dia=
volo. Toto: 39. Platz: 15, 20, 20, 21.
Rennen zu Düſſeldorf.
Preis vom Hofgarten: Ehrenpreis und 4000 Mark, 1400
Meter: 1. Janſſens Gebt Feuer (Schramm), 2. Papageno,
3. Hohenſyburg. Toto: 34. Platz: 17, 36, 25. ½—K. Ferner:
Sergius, Ordensſchweſter, Audi, Fortunatus, Holyca.
Düſſeldorfer Jagdrennen: Ehrenpreis und 3000 Mark, 4000
Meter: 1. v. Boſſes Amedee de Savoie (Siegling), 2. Silver
Cord, 3. Porte Flip. Toto: 89. Platz: 25, 21, 25. 3—3 Lg.
Fer=
ner: Froher Mut, Turned up, Kalif, Myſidor, Neck.
Der Staffellauf Potsdam-Berlin, an dem wieder 5000
Läu=
fer teilnahmen, wurde in der Hauptklaſſe überraſchend vom
Poli=
zeiſportverein vor SC. Charlottenburg und Deutſcher Sport=Club
gewonnen.
Grünwald=München, der traditionelle Staffellauf, ſah über
3000 Läufer im Wettbewerb. Sieger blieb wiederum 1860 vor
Jahn und ASV.
Im Tenniskampf Oeſterreich — U. S.A. ſiegten die
Amerika=
ner 5:0.
Beim Berliner Rot=Weiß=Turnier fiel die erſte Entſcheidung
im Damen=Einzel, wo Frl. Adamoff über Frau Friedleben mit
3:6, 6:0, 6:4 erfolgreich blieb. Für das Finale im Herren=Einzel
qualifizierten ſich D. Prenn und Roderich Menzel.
Bei dem Automobilrennen um den Großen Preis von Genf
wurde der Wagen des franzöſiſchen Bugatti=Fahrers, Graf
Czaykowſki, von dem Wagen eines Konkurrenten an die
Seite gedrängt. Um nicht in die Zuſchauer hineinzufahren, gab
der Führer Vollgas und rannte gegen eine Villa. Der Beſitzer
der Villa, der dem Rennen zuſah, erlitt ſchwere Beinbrüche und
ſtarb bald nach der Einlieferung in das Krankenhaus. Seine
Frau und ſein Sohn, die ebenfalls zuſahen, erlitten ſchwere
Ver=
letzungen.
Jockey E. Haynes wurde mit einer Geldſtrafe von 1000 RM.
beſtraft, da er beim Großen Preis von Hamburg mit Lateran den
favoriſierten Graf Jſolani ſchwer behindert hatte.
Karl Dehm, der populäre Frankfurter Sportler (Eintracht),
iſt am Samstag im Alter von nur 45 Jahren geſtorben.
Die deutſchlandfahrer auf der Olympiabahn.
Sawall ſiegt in den Dauerrennen.
Das Auftreten der ſiegreichen Mannſchaft der
Deutſchland=
rundfahrt und der erſte Start des Franzoſen Maronnier hatten
der Berliner Olympiabahn nicht den gewünſchten Maſſenbeſuch
gebracht. In den Dauerrennen zeigte ſich Sawall einmal mehr
als wirklicher Bahnmatador und feierte einen verdienten Sieg,
den ihm eigentlich nur Maronnier ſtreitig zu machen verſuchte.
Die Deutſchlandfahrer zeigten, daß ſie auch auf der Bahn ihren
Mann ſtehen und ſchlugen eine Bahnfahrermannſchaft im
Ver=
folgungsrennen ſicher mit 30 Meter Vorſprung. Das Omnium
der Straßenfahrer holte ſich Thierbach, der nur das Mal=
Fahren knapp an Stöpel verlor, dann aber im Punktefahren
und Verfolgungsrennen leicht triumphierte. Das
Geſamt=
ergebnis im Omnium der Straßenfahrer: 1. Thierbach 22
Punkte, 2. Stöpel 17 P., 3. Geher 15 P., 4. Metze und 5. Siegel
je 12 P., 6. Buſe 11 P. — Geſamtergebnis im Preis
der Deutſchlandfahrer: 1. Sawall, 2. Maronnier 16 P., 3.
Manera 13 P., 4. Hille 8 P., 5. Wolke 7 P.
Den Autopreis von Irland holte ſich auf den großen Wagen
Capt. Birkin auf Maſerati mit einem Stundenmittel von faſt 143
Kilom. vor Campari=Italien auf Alfa=Romeo.
Die 10 000 Kilometer=Fahrt des A. v. D. hat am Samstag
ihr Ende erreicht. 67 Wagen paſſierten die Ziellinie auf der
Berliner Avusbahn.
Das Goldene Rad von Frankfurt wurde von Thollembeck vor
Schön, Chriſtmann, Catudal und Schäfer gewonnen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 8. Junf.
15.20: Dr. Roſa Kempf: Frauenarbeit in Familie und Beruf.
16.30: Wiesbaden: Konzert des Kurorcheſters.
18.10: Dr. Kracauer: Wie erklären ſich große Bucherfolge?
18.35: Studienrat Dipl.=Ing. Liebmann: Fortbildung, ein modernes
Beamtenproblem.
18.55: Miniſterialrat Dr. Siegert: Publikum und Polizei.
19.20: Zeit, Wetter, Wirtſchaftsmeldungen.
19.25: Engliſcher Sprachunterricht.
19.45: Dr. F. Wallner: Lebensweisheit in der Nuß: 4. La Bruyére.
20.1b: Kammeropern.
22.00: Um die engliſche Sonntagsruhe: Unterhausdebatte vom
20. April 1931: Bearbeitet von Actualis.
22.40: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
23.00: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Montag, 8. Juni.
10.00: Uebertragung von dem Bauarbeiterſchutzkongreß des
Allge=
meinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes im Reichstag.
Eröffnungs=
anſprache: Th. Leipart.
14.50: Kinderſtunde: Wir machen eine Kinderzeitung.
15.40: G. Tannenberg: Das Geſicht der Jugend in der
Oeffent=
lichkeit.
16.00: Prof. Michel: Die Förderung der künſtleriſch Begabten in
der Volksſchule.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Lieder zur Arbeit, Dr. Dürre. Lotte Theile (Geſang).
18.00: Prof. Dr. Loewe: Der jüdiſche Volkshumor.
18.30: Priv.=Doz. Dr. Maſur: Bildung und Geſellſchaft in
Deus=
land im 19. Jahrhundert.
18.55: Wetter für die Landwirtſchaft.
19.00: Engliſch für Anfänger.
19.25: Gartenbauinſpektor. Goetz: Die Behandlung ungepfropfter
Bäume im Frühjahr und Sommer.
19.45: Wetter für die Landwirtſchaft.
anſchl. Ob.=Ing. Nairz: Viertelſtunde Funktechnik.
20.00: Querſchnitt durch eine Stadt: Frankfurt a. O.
21.00: Abendkonzert mit Franz Baumann.
22.10: Tagesnachrichten.
22.30: Tanzmuſik der Kapelle Harry Head.
Weiterbericht.
Die Ausläufer der Atlantikſtörung rücken immer weiter
oſi=
wärts vor. Dabei gelangen in gewiſſen Zeitabſtänden Staffeln
ozeaniſcher Luft nach dem Feſtland und geſtalten das Wetter
wech=
ſelhaft. Bewölkung und Aufheiterung löſen ſich ab und zeitweiſe
treten Schauer auf, die bei Einbruch kühlerer Luft von
Gewitter=
ſtörungen begleitet ſein werden.
Ausſichten für Montag, den 8. Juni: Weiterhin wechſelhaftes
Wetter mit einzelnen, zum Teil gewitterartigen
Nieder=
ſchlägen.
Ausſichten für Dienstag, den 9. Juni: Noch kein beſtändiges
Wet=
ter in Ausſicht.
Hauptſchriftleltung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich m
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Bshmann
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer :
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Willv Kuble:
Druck und Verlag: L. C. Wittſch — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
[ ← ][ ]Seite 8
Monkag, den 8. Jnni 1931
Nummer 157
Hotel-Restaurant
Bchdel
Georgenstraße 1½
Deberall bekannt die wirklich
gute Küche!
Frühstück von 0.50 an
Mittagessen v. 0.90 an
Abendessen v. 0.80 an
Weine
7, Ltr. . . von 0.23 an
1/ Ltr. . . von 0.55 an
Biere
Eder-Bräu
das bayerische
Oualitätsbier
Im 1. Stock Dachgarlen!
O
Heute letzter Tag
Die Bezwingung der höchsten
Berggruppe der Welt
Die Himalaya-Expedition 1930
unter deutscher Leitung von
Professor Dr. Dyhrenfurth.
Ab heute nur 3 Tage.
Der größte Lustspiel-ErTols
der Salson.
Wir geben den zahlreichen an uns gerichteten
Anregungen statt und bringen
in Neuaufführung
Der Thron der Götter
Eine Tonfilm-Reportage
von dem
Kampf mit den Bergen über
7000 Meter Höhe.
Filmische Höhenrekorde, die
nicht so bald geschlagen werden
dürften.
Jugendliche haben Zutritt.
Kinder zahlen nachmittags
halbe Preise.
Begiun: 3.45, 6,00 u. 8.20 Uhr.
Die
LIrraisckeräffn
mit
Renate Müller
Hermann Thiemig, Felix Bressart
und Ludwig Stößel.
Regie: Wilhelm Thiele.
Es ist das entzückendste und charmanteste
Lustspiel welches seit Jahren über eine
Tonflm-Bühne ging.
TV.8856
Dazu
ein reichhaltiges Beiprogramm.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
Heute letzter Tag
Wiederum ein sensationelles
Stummfilm-Doppelprogramm.
Joan Crawford, James Murray,
und House Peters
in dem Abenteurerflm
Voranzeigel
Rose-Marie
(Die Rose der Prärie)
Nach dem Bühnenstück von
Otto A. Barbach und Oscar
Hammerstein.
Regie: Lucien Hubbard.
Der Film verknüpft eine änßerst
spannende Handlung mit einer
romantischen Liebesgeschichte.
Im II. Teil
Lon Chaney und Renee Adoree
in dem Sensations-Drama
99
Hr. Wu‟
Regie: William Nigh
R
Beginn: 3.30, 5.45 u. 8.15 Uhr.
Portrag
Biochem. Berein
Dr. med.
Schüß=
ler, Darmſtadt.
Donnerstag, den 11. Juni, 8 Uhr abends.
im Phyſikſaal des Realgymnaſiums:
Bericht des Obmanns über die Tagung zu
Halle, Vortrag des Schriftführers über
Aenderungen im Darmſtädter Bortſchatz. —
Eintritt frei. Gäſte willkommen. (8908
in der Nationalen Wirtſchaftshilfe,
Schleiermacherſtraße 26, Ecke Wieſenſtr.
30—50 Pfg.
Frühſtück.
40—80 Pfg.
Mittageſſen
40—80 Pfg.
Abendeſſen .
(890
ohne Trinkzwang!
Dienstag, d. 9. Juni,
abends 8 Uhr,
im großen Saale des
„Bürgerhof”.
Eliſa=
bethenſtraße Redner:
Herr F. Rabenalt=
Offenbach.
1. Die häufigſt
vor=
kommenden
Krank=
heiten, ihre
Erken=
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