Einzelnummer 10 Pfennige
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Franifturt a. M. 1304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 116
Montag, den 22. April 1931.
194. Jahrgang
21 mm brelfe Zeile im Kreiſe Darmſfadt 25 Reichspfg.
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zeile 3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmart
(1 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtiſcher Beitreibung fällt jeder
Rabatt weg. Banklonto Deuſche Bank und
Darm=
ſädter und Nationalbank.
Eriſtenzfragen des Mikkelſtandes.
Verſprechungen des Reichsfinanzminiſters.
Berlin, 26. April.
Das Berliner Kartell des ſelbſtändigen Mittelſtandes
veran=
ſtaltet einen Vortragszyklus, bei dem alle bürgerlichen Parteien
Gelegenheit haben, ihr Programm zur Erhaltung des ſelbſtändigen
Mittelſtandes zu entwickeln. Heute ſprach neben den preußiſchen
Landtagsabgeordneten Bayer (DVP.) und Knieſt (D.
Staats=
partei) Reichsfinanzminiſter Dietrich.
In ſeiner Rede führte er u. a. aus: Den Tiefſtand der
Ent=
wicklung haben wir inſofern überwunden, als die Zahl der
Ar=
beitsloſen zurückgegangen iſt. Wenn es nicht gelungen iſt, überall
eine Senkung der Realſteuern durchzuführen, ſo deswegen, weil
der Reichsrat die urſprünglichen Vorſchläge der Regierung
geän=
dert hat, aber ein Stillſtand iſt wenigſtens faſt allgemein erreicht.
Der Abbau der öffentlichen Bauwirtſchaft war
not=
wendig, weil wir im Begriff waren und es vielfach ſogar ſchon
ge=
tan hatten, Wohnungen zu bauen, die den Minderbemittelten
nichts nützten, weil ſie dieſe nicht bezahlen konnten. Die
Staats=
wirtſchaft muß der Privatwirtſchaft Platz machen. Nur
Klein=
wohnungen dürfen noch mit öffentlichen Mitteln gebaut werden,
wenn man ſich auch darüber keinem Zweifel hingibt, daß durch die
momentane Einſchränkung des öffentlichen Bauweſens die
Wieder=
ingangſetzung der Wirtſchaft gehemmt iſt. Aber noch verfehlter
wäre es, aus dieſem Grunde die alten Fehler fortzuſetzen. Das
erſte, was unbedingt im Intereſſe des gewerblichen Mittelſtandes
notwendig iſt, iſt die Bildung von Kapital und damit
die Verbilligung der Zinſen.
Der weſteuropäiſche Kapitalismus kann ſich gegen den
Bolſchewismus nicht dadurch halten, daß er ſtändig größere
Kapitalkonzentrationen ſchafft, ſondern nur dann, wenn
neben dem Großkapital eine breite Maſſe mittlerer und
klei=
nerer Exiſtenzen erhalten und wiedergeſchaffen wird, die,
geſtützt auf ein mehr oder weniger beträchtliches Vermögen,
ein ausſchlaggehender Faktor im Kampfe gegen die
Bolſche=
wiſierung ſind.
Aus dieſem Gedanken heraus muß die Forderung erhoben werden,
ſdaß der Mittelſtand und ſein Beſitz ſteuerlich
ge=
ſſſchont wird. Dazu iſt der erſte Schritt getan, indem Vermögen
ſGbis zu 20 000 RM. von der Vermögensſteuer freigeſtellt worden
Find. In der Linie dieſer Politik ergibt ſich die weitere
Forde=
mung, daß die Staats= und Gemeindewirtſchaft
ein=
ſeſchränkt wird. — Die Redner legte an Hand von Zahlen
ſar, daß die öffentlichen Ausgaben in Deutſchland in der
Vor=
kriegszeit etwa 7 Milliarden Mark betrugen und ſich jetzt auf 18
EMilliarden Mark belaufen. Die Sparſamkeitsaktion iſt eingeleitet.
DDas Reich hat an ſeinem eigenen Etat mehr als 10 Prozent
ge=
hipart. Eben ſind wir im Begriff, eine neue Aktion
ſauf dieſem Gebiete durchzuführen. Wir hoffen,
ſoaß unſer Beiſpiel in den Ländern und den
Ge=
meinden Nachahmung findet.
Von der Löſung dieſer großen Probleme der Kapitalbildung,
ſder Steuerbelaſtung, der Einſchränkung der öffentlichen
Wirt=
lächaft hängt das Wohl und Wehe des Bürgertums ab, und die
änneren Streitigkeiten, die das Bürgertum zerriſſen, in
FParteien aufgelöſt und ſo machtlos gemacht haben, ſtellen
unter=
weordnetes Gezänk und Dinge zweiter und dritter Ordnung dar.
Waraus muß das Bürgertum, die Konſequenzen ziehen.
„ch will nicht verhehlen, daß alle meine Darlegungen geſehen
wer=
en müſſen im Zuſammenhang mit der großen Frage: Wiewird
ſiich das Reparationsproblem entwickeln und
öſen? Wenn die deutſche Kapitalbildung nicht ausreicht, neben
er Zahlung der Reparationen den Bedarf des Inlandes zu decken,
ann iſt die erſte Vorausſetzung zu einer wirklichen Geneſung die
Meuordnung der Reparationsleiſtungen.
Parkeikag der Wiriſchaftsparkei in Hannover.
Hannover, 26. April.
Aus Anlaß des Parteitages der Reichspartei des Deutſchen
Mittelſtandes (Wirtſchaftspartei) in Hannover fand am Sonntag
mittag eine öffentliche Kundgebung ſtatt. Der Parteivorſitzende
10rewitz betonte in ſeiner Begrüßungsanſprache die
Notwendig=
heit, daß auch die mittelſtändiſche Bewegung ſich international
ver=
ſändige, um in der wirtſchaftlichen Entwicklung eine Annäherung
zu erzielen. An den Reichspräſidenten v. Hindenburg wurde
gin Ergebenheitstelegramm abgeſandt. Die Reihe der zahlreichen
A8orträge wurde eingeleitet durch den Vorſitzenden der
Reichstags=
ſtraktion, Mollath. Er erklärte u. a., der Mittelſtand müſſe
Mittler und Ausgleicher der im Volke vorhandenen und ſich ſtets
verſchärfenden Spannungen und Gegenſätze ſein, beſonders zwiſchen
heapital und Maſſe. Der Redner erörterte ſodann die
außenpoli=
tſſtſchen Forderungen der Wirtſchaftspartei. — Der Führer der
preußiſchen Landtagsfraktion, Abgeordneter Ladendorf, ſprach
über „Privateigentum in Wirtſchaft und Staat”,
Reichsjuſtiz=
miriniſter a. D. Abg. Dr. Bredt behandelte das Thema „
Reichs=
rſeform und Verwaltungsreform”. Er führte u. a. aus, ſolange
mian den Wohlfahrtsſtaat weiter kultiviere, ſei eine Reichs= und
Berwaltungsreform nicht möglich. Die Bismarckſche
Reichsverfaſ=
ſing ſei abgeſtellt geweſen auf den Gedanken der Vorherrſchaft
Mr Mreußens. Das ſei wohl in der Monarchie möglich geweſen, heute
über könne man den preußiſchen Landtagswähler nicht über die
Wähler in anderen deutſchen Staaten ſtellen. Die
großpreu=
biſche Löſung, die kleinen Staaten mehr und
rehr in Preußen aufgehen zu laſſen, erſcheine
anz unmöglich. Es ſei überhaupt noch nicht der
Zeit=
unkt gekommen, die Reichsreform in Angriff zu
ehmen, da die ſüddeutſchen Staaten nicht
ge=
b eigt ſeien, grundſätzlich darauf einzugehen.
Eine wirkliche Reichsreform könne nur erfolgen
imn einem Augenblick großen nationalen
Auf=
ſcchwungs.
Vom Tage.
Geſtern wurde die Berufungsverhandlung gegen den
General=
direktor der Pleſſiſchen Verwaltung, Piſtorius, in Kattowitz
zu Ende geführt. Sie endete mit einer Abänderung des Urteils
erſter Inſtanz, das Piſtorius wegen Beleidigung des Wojwoden
Dr. Graczynſki zu zwei Monaten Gefängnis verurteilte, auf 14
Tage Gefängnis.
Die eſtniſche Regierung hat den Vorſchlag der
deut=
ſchen Regierung angenommen, wonach die Frage der
Entſchä=
digung der deutſchen Gutsbeſitzer, die ſeinerzeit für
Deutſchland optierten, und deren Güter in Eſtland
enteig=
net wurden, einer deutſch=eſtniſchen Vergleichskommiſſion
unter=
breitet werden ſoll.
Frankreich hat ſeinen Handelsvertrag mit
Bra=
ſilien gekündigt. Seit 1920 beſteht in den
Handelsbezie=
hungen zwiſchen den beiden Ländern ein Modus vivendi. Der
Schritt Frankreichs wird mit der Erhöhung verſchiedener
braſilia=
niſcher Zollpoſitionen begründet, wodurch im Jahr 1930 die
fran=
zöſiſche Einfuhr nach Braſilien ſtark geſunken ſei. Der Wert der
nach Frankreich aus Braſilien eingeführten Waren war im Jahre
1930 um 40 Prozent höher als die franzöſiſche Einfuhr nach
Bra=
ſilien.
Hauptmann Sediles, der vom Kriegsgericht zum Tode
ver=
urteilt und ſpäter vom König begnadigt worden war, iſt mit
anderen, gleichfalls im Jaca=Prozeß verurteilten
Offizieren in Madrid eingetroffen. Sie wurden bei ihrer
Ankunft vom Generalkapitän von Madrid im Namen der
Regie=
rung begrüßt. Die Regierung hat ſie zu „Ehrengäſten der
Republik” ernannt.
In New York und in 435 anderen amerikaniſchen Gemeinden
ſowie in 47 kanadiſchen Städten begann in der Nacht zum
Sonn=
tag um 2 Uhr die Sommerzeit.
Franzöſiſche Angſtkräume.
Neue Manöver gegen die Zell-Union.
TU. London, 26. April.
Im Zuſammenhang mit der Rede des tſchechoſlowakiſchen
Außenminiſters Beneſch über das deutſch=öſterreichiſche
Zollabkom=
men und deren Aufnahme in Frankreich meldet der Pariſer
Kor=
reſpondent des „Mancheſter Guardian”, daß man jetzt auf den
Verfuch Frankreichs und der Tfchechoſlowakei
gefaßt ſein müſſe, die Erörterung der rechtlichen
Seite dieſer Vereinbarung in Genf zu
hinter=
treiben. Zweifellos befürchteten dieſe Regierungen, daß der
internationale Gerichtshof oder irgendeine andere unabhängige
juriſtiſche Autorität die Frage wahrſcheinlich zugunſten
Deutſch=
lands und Oeſterreichs entſcheiden könnte. Frankreich werde ſich
alſo dem Vorſchlag der Ueberweiſung des deutſch=öſterreichiſchen
Zollabkommens an den Haager Schiedsgerichtshof widerſetzen.
Hierzu ſei es berechtigt, da es bei der Annahme der fakultativen
Klauſel den Vorbehalt gemacht habe, alle Streitfälle
auszu=
ſchließen, wenn die urſprünglichen Tatſachen, aus denen ſie ſich
ergeben, zeitlich vor dem Beitritt zur fakultativen Klauſel liegen.
Bei ſeiner Durchreiſe durch Paris äußerte Titulescu, wie
der Korreſpondent aus guter Quelle erfahren hat, die Anſicht, es
könnte im Intereſſe Rumäniens liegen, ſich der
deutſch=öſterreichiſchen Zollvereinigung
anzu=
ſchließen. Auch die ſüdſlawiſche Regierung zeige
ähnliche Tendenzen, obwohl man in Paris dies
nur als ein Druckmittel auf Frankreich zur
Her=
gabe einer Anleihe anſehe. Aehnliche Beſtrebungen ſeien
auch in Polen bemerkbar. Offenbar liege es auch im Intereſſe
anderer kleinerer Länder, wie Eſtland, Lettland, Litauen, der
Zollvereinigung beizutreten, obwohl ihre Regierungen ſich dieſer
Tatſache noch nicht bewußt ſeien. Die wirkliche Furcht
Frankreichs beſtehe nun nicht etwa darin, daß bei einer
Ver=
wirklichung der Pläne die Zollvereinigung nur die beiden
Länder Deutſchland und Oeſterreich umfaſſe, ſondern vielmehr
darin, daß dieſe ſich auf zuviel Länder erſtrecken
würde, was nicht den Wünſchen Frankreichs
ent=
ſpräche.
Pariſer Peſimismus über die engliſche Noke.
TU. Paris, 26. April.
Die am Samstag in London überreichte Antwortnote der
bri=
tiſchen Regierung auf die franzöſiſchen Vorſchläge zur
Flotten=
frage traf am Sonntag am Quai d’Orſay ein. Obgleich der Text
der Note vorläufig noch nicht bekannt iſt und keine amtliche
Aus=
kunft über den Inhalt erteilt wird, verlautet doch mit voller
Beſtimmtheit, daß die Note eine in ſehr höflicher
Form gefaßte Ablehnung des franzöſiſchen
Standpunkts darſtelle. Sie enthalte angeblich gewiſſe
engliſche Gegenvorſchläge, die jedoch der franzöſiſchen Auffaſſung
in keiner Weiſe gerecht würden.
Eine Antwort aus Rom iſt noch nicht
einge=
laufen, da Italien erſt die Veröffentlichung der britiſchen Note
abwarten wollte. Die Pariſer Sonntagspreſſe beſchäftigt ſich
ein=
gehend mit der Lage und ſpricht ſich durchweg äußerſt peſſimiſtiſch
über das Schickſal des Flottenabkommens aus.
Anklage gegen die Leung=Werk=Spione.
CNB. Berlin, 26. April.
Der Oberreichsanwalt in Leipzig hat gegen den Spengler
Becker, den Oekonomieverwalter Aman, die Frau Beckers und den
Gefreiten im 6. Reiterregiment, Vollrath in Demmin, ſowie gegen
fünf andere Perſonen Anklage wegen Werkſpionage und Verrats
militäriſcher Geheimniſſe erhoben. Der Prozeß vor dem
Reichs=
gericht dürfte im Juni ſtattfinden. Der Hauptangeſchuldigte Becker,
der in Weißenfels in unmittelbarer Nähe der Leuna=Werke
wohnte, hat der franzöſiſchen Spionagezentrale in Straßburg
Be=
triebsgeheimniſſe der Leuna=Werke verſchafft, und zwar mit Hilfe
ſeiner Frau, die als Aufwärterin bei den Leuna=Werken tätig
war. Der Oekonomieverwalter Aman, der ſich gleichfalls zum
Zweck der Spionage bei den Leuna=Werken in Weißenfels
ange=
ſiedelt hatte, unterſtützte nicht nur Becker bei ſeiner Werkſpionage,
ſondern nutzte auch ſeine verwandtſchaftlichen Beziehungen zu dem
Reichswehrſoldaten Vollrath dazu aus, dieſen zur Preisgabe von
Dingen zu bewegen, die im Intereſſe der Landesverteidigung
ge=
heimgehalten werden mußten.
Unpolikiſches Moſaik.
Die Frau in der Polizei. — Deutſchland an 2. Stelle:
Genf, 26. April.
Die Beſchäftigung der Frau in der Polizei hat in den letzten
Jahren große Fortſchritte gemacht. Wie ſich aus einem
Bericht des Völkerbundsſekretariats ergibt, ſind gegenwärtig mehr
als tauſend Frauen im Polizeidienſt beſchäftigt, am meiſten in den
Vereinigten Staaten, nämlich 593, die übrigen entfallen auf
Deutſchland mit 159. England 150, Holland 33, Polen 57,
Schweiz 4 und Dänemark 7. Ihr Dienſt gilt hauptſächlich
dem Schutz für Frau und Kind und der
Sitten=
polizei.
Der deutſche Konſul in Nyborg tot aufgefunden.
Kopenhagen. Der deutſche Konſul in Nyborg (Fünen),
Baron v. Haxthauſen, iſt am Sonntag früh im Wallgraben
von Nyborg tot aufgefunden worden. Man nimmt an, daß es ſich
um einen Unglücksfall handelt.
Ueberſchwemmung im Wilnger Gebiet.
TU. Warſchau. Die Ueberſchwemmungskataſtrophe im
Wilnaer Gebiet nimmt noch an Umfang zu. Beſonders ſchwer
iſt die Stadt Wilna betroffen. Der Vilijn=Fluß hat einen
Staud von etwa 9 Metern erreicht. Den Anſtrengungen der
aufgebotenen Truppen iſt es nicht gelungen, das
Elektrizitäts=
werk, das nur einige hundert Meter vom Ufer des Fluſſes
ent=
fernt iſt, vor den Fluten zu ſchützen. Der aufgerichtete Damm
wurde durchbrochen, und die Waſſermaſſen drangen in den
Tur=
binenraum ein, ſo daß die Maſchinen ſtillgelegt werden mußten.
Ganz Wilna iſt ohne Licht. Nunmehr ſind, auch die
höher gelegenen Stadtviertel in Gefahr. Drohend umſpülen die
Fluten die alte Wilnger Kathedrale. Bisher ſind allein in
Wilna mehr als 150 Häuſer unter Waſſer. Ungefähr 2000
Per=
ſonen ſind abdachlos geworden. Der greiſe orthodoxe
Erz=
biſchof Theodoſius von Wilna erlitt infolge ſtarker
Er=
regung einen Schlaganfall. Sein Leben iſt in Gefahr. Der
Arbeitsminiſter, General Hubicky, begab ſich am Sonntag nach
Wilna, um dort über die weiteren Maßnahmen zu beraten.
Auch im Grodnoer Bezirk, wo der Niemen aus den Ufern
trat, ſind mehrere Orte überſchwemmit worden.
Eine verzwickte Geſchichte.
A. S. Vor der erſten Pariſer Zivilkammer ſtanden dieſer.
Tage eine Frau und zwei Männer. Die Frau, Madame Hetnoult,
hat eine, Tochter, Mademoifelle Dupiſſeau, weil ihr Vaäter
da=
mals, anno 17, während des Krieges, laut Militärbuch ſo hieß.
Das junge Fräulein hätte wohl ihr ganzes Leben lang Dupiſſeau.
geheißen, wenn nicht Frau Henoult ſich mit Monſieur Trougelot
hätte verheiraten wollen, der es für angebracht hielt, dem
unbe=
kannten Vater Dupiſſeau die Gewalt über die Tochter ſeiner
zu=
künftigen Frau zu entziehen und für ſich die Vaterſchaft
anzu=
erkennen. Monſieur Dupiſſeau, ein braver Pariſer Arbeiter,
er=
hielt alſo dieſer Tage den gerichtlichen Beſcheid, vor der
Zivil=
kammer zu erſcheinen, damit die Vaterſchaftsurkunde über die
genannte Mademoiſelle Dupiſſeau für null und nichtig erklärt
werden kann. — Monſieur Duviſſeau glaubte zu träumen. Er
war unverheiratet und wußte nichts von der Exiſtenz „ſeiner
Tochter”.
Durch den Mund ſeines Anwalts ließ er vor der
Zivilkam=
mer erklären: Mit dem allergrößten Vergnügen, meine Herren!
Ich kenne weder Madame Henoult noch Mademoiſelle Dupiſſeau.
Während des Krieges wurde mir mein Militärpaß geſtohlen.
Der Vater von Mademoiſelle — denn einen Vater muß ſie ja
wohl haben — ſcheint damit Mißbrauch getrieben zu haben.
Alſo nehmen Sie (zu der Gegenpartei gewendet) die Kleine, von
deren Leben ich keine Ahnung hatte. Bei den heutigen Zeiten
bin ich froh, mich durchzubringen. — Sprachs, und alles ſchien
gut zu gehen. Da entdeckte man, daß allein der flüchtige,
unbe=
kannte Vater das Kind anerkannt hatte: Madame Henoult konnte
wohl die Mutter ihres Kindes ſein, hatte aber kein Recht, dies
vor dem Gericht zu beſtätigen. Sie konnte darum auch Monſieur
Dupiſſeau gerichtlich nicht um eine Nichtigkeitserklärung ſeiner
Vaterſchaft angehen. Das Verfahren war ungültig.
Traurig=
keit kam über Madame Henoult, die Mutter ihres Kindes iſt,
ohne es zu ſein, über Monſieur Depiſſeau, der niemals Vater des
Kindes war und es nun effektiv geworden iſt, über Monſieur
Trougelot, der gern Vater ſein möchte, es vorgab, geweſen zu
ſein und es nicht werden kann, und über das Gericht, das dieſe
verzwickte Geſchichte zu entwirren hatte. Man beſchloß, eine
Unterſuchung einzuleiten und vierzehn Tage über den Fall zu
ſchlafen.
der Fall Moulin.
EP. Rom, 26. Ar
Ueber den Fall des Profeſſors Moulin hat geſtern vor
über=
füllter Kammer und in Anweſenheit Muſſolinis der
Unterſtaats=
ſekretär des Innern, Arpinati, u. a. erklärt: Der belgiſche
Pro=
feſſor habe hauptſächlich durch das Einholen von Erkundigungen
Verdacht erregt. Moulin habe Mailand, Turin, Bologna,
Flo=
renz und Genua beſucht. In Mailand hat er ſich mit einem
poli=
tiſch Verdächtigen, einem gewiſſen Faravelli, getroffen, bei dem
ein Brief des bekannten Fliegers Baſſaneſi mit der Adreſſe
Mou=
lins gefunden wurde. Der Brief habe Weiſungen für die
anti=
fasciſtiſche Propaganda in Italien enthalten ſowie den Auftrag,
Geheimberichte nach Belgi en zu ſenden, die
Flug=
felder zu inſpizieren, und genaue Mitteilungen über die
Flieger=
abwehr, den Ueberwachungsdienſt der wichtigſten Staatsgebäude
und Zeitungsredaktionen zu machen. Moulin habe nach ſeiner
Verhaftung ſofort geſtanden. Die Polizei ſetze ihre Fahndungen
fort. Moulin ſei geſtern eine Unterredung mit dem
Generalkon=
ſul gewährt worden; er habe ſeine Machenſchaften bereut.
Ar=
pinati erklärte zum Schluß, in Italien ſei die Achtung der
Aus=
länder traditionell, aber niemand dürfe die Gaſtfreundſchaft zum
Schaden des Staates mißbrauchen und in dieſer Hinſicht gebe es
keinen Unterſchied zwiſchen Einheimiſchen und Fremden.
Seite 2
Montag, den 27. April 1931
Nummer 116
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 27. April 1931.
— 80 Jahre. Herr Wilhelm Wedler, Alfred=Meſſel=Weg 34,
begeht morgen, den 28. April, in ſeltener Körperfriſche ſeinen 80.
Geburtstag. Er nahm als Kriegsfreiwilliger im 6 Rheiniſchen
Infanterie=Regiment Nr. 68 am Feldzug 1870/71 teil, ſteht heute
noch ſeinem Geſchäftsbetrieb vor und unternimmt Geſchäftsreiſen.
Mit Vorliebe betätigt er ſich auf den Gebieten der Entomologie
(Falterfauna) und des Gartenbaues.
— Darmſtädter Sängerſchaft. Die Maſſenchorprobe zum
Lie=
derabend, der am 2. Mai d. J in der Feſthalle zu Darmſtadt
ab=
gehalten wird, findet am Freitag, dem 1. Mai, abends 8,30 Uhr.
in der Feſthalle ſtatt. Die vorhergehenden Abende ſind für die
einzelnen Proben der Gruppenchöre feſtgelegt. Die Noten: „Hymne
an die Kunſt” von Mangold und „Friſch geſungen” von Silcher
ſind zur Probe am Freitag mitzubringen. Es iſt Ehrenſache der
geſamten Sängerſchaft, ſich an dieſer Maſſenchorprobe vollzählig zu
beteiligen. Der Kartenverkauf durch die einzelnen Vereine hat
bereits ſtark eingeſetzt, ſo daß mit einer ausverkauften Feſthalle
gerechnet werden darf. Die Einwohner Darmſtadts werden
noch=
mals gebeten, ſich rechtzeitig mit Karten zu verſorgen. Näheres
ſiehe heutige und kommende Anzeige.
— Mozart=Verein. Verſchiedene Anfragen beantwortet der
Verein dahin, daß das Montags=Konzert, bei dem Franz
Völ=
ker mitwirkt, nicht durch Rundfunk übertragen wird. Das
Kon=
zert beginnt pünktlich 20 Uhr.
* Handgewebe=Ausſtellung. Der Bund deutſcher
Jugendver=
eine, e. V. deſſen Tagung im vorigen Jahre in Darmſtadt wohl
noch in beſter Erinnerung ſein wird, hat auf ſeiner. Jugendburg
Weſterburg eine eigene Handweberei eingerichtet, in der etwa 20
ausgebildete Fachkräfte arbeiten. Der Reinerlös der verkauften
Erzeugniſſe fließt dem Bunde zu. In einer Wanderausſtellung,
die zurzeit im Gemeindehaus, Kahlertſtraße 26, gezeigt wird, ſind
zahlreiche in dieſer Weberei hergeſtellte Gegenſtände, Tiſchdecken,
Divankiſſen, Maßkleider, Zimmergarnituren (Vorhänge. Decken
und Kiſſen) u. a. auch ein Handwebrahmen in Betrieb zur Schau
geſtellt. Die kunſtgewerblichen Handarbeiten, die in reizvollen,
aparten Farbenzuſammenſtellungen mit großer Sorgfalt
angefer=
tigt ſind, finden beſonders bei den Damen ſtarke Beachtung, zumal
ganz neue und eigenartige Muſter von auserleſenem Geſchmack
zeugen und ſomit die Ausſtellung Intereſſenten in hohem Maße
auch Anregungen zu geben vermag. Der geſchickte Aufbau der
Schau und deren Reichhaltigkeit bietet zugleich einen guten
Ein=
blick in die umfangreiche und vielſeitige Tätigkeit der
Handwebe=
reien auf der Weſterburg. Da ſich die Ausſtellung eines ſehr regen
Beſuches erfreuen kann, wurde ſie bis einſchließlich Dienstag
ver=
längert.
Heſſiſches Landestkheaker.
28. April 19.30—23 Uhr
Der Hauptmamn von Köpenich
423
Preiſe 1—10 Mk. 15, 1730, 20 15 Uhr
Colin=Roß=Tonfilm:
„Achtung Auſtralien,
Achtung Aſten !0
Dazu Beip vgramm
Preiſe 1—2.60 Mk. Mittwoch,
29. April 20—22 Uhr.
E 23
Torquato Taſſo
Preiſe 0.80 bis 8 Mr. 15, 17.30, 20.15 Uhr
Colin=Roß=Tonfilm:
„Achtung Auftralien,
Achtung Aſien!“
Dazu Beiprogramm
Preiſe 1—2.60 Mk. Donnerstag,
30, April 19.30—33 Uhr
der Hauptmann von Köpenick
Darmſt, Volksb. Gr u. 17
Gig Preiſe 1—10 M1. 20—22.15 Uhr
Blaubart.
Zuſatzmiete 11I.10
Preiſe 1.20—6 Mk. Freitag,
1. Mai 19.15—33 Uhr
Der Hauptmann von Köpenick
Geſchloſſene Vorſtellung
für das Gewerkſchaftskartel!
Kein Kartenverkauf. 19,30 Ende gegen 22.30 Uhr
Zar und Zimmermann
Geſchloſſene Vorſtellung
für das Gewerkſchaftskartell
Kein Kartenverkauf Samstag,
2. Mai 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr
Uraufführung: Balerio
Heitere Oper
B21 Preiſe 1.20—12 Mk Unbeſtimmt Sonntag,
3. Mai 14.30—16.45 Uhr
Im weißen Röß!
Geſchloſſene Vorſtellung
20—22.15 Uhr
Gg2 Turandot
Preiſe 1—10 Mk. 19.30, Ende gegen 22 Uhr
In neuer Einſtuoierung:
Die Wildente
Zuſatzmiete 1,10
Preiſe 1.20—6 Mk.
— Heſſiſches Landestheater. „Der Hauptmann von
Köpenick” von Carl Zuckmayer wird morgen. Dienstag, im
Großen Haus mit Günter Haenel in der Titelrolle und den übrigen
Kräften der erfolgreichen Erſtaufführung in Szene gehen. — „Die
Wildente”, Schauſpiel von Ibſen, gelangt in neuer
Inſzenie=
rung von Günter Haenel Sonntag, den 3. Mai, im Kleinen Haus
zur Aufführung.
zun Burmſtadt ,Belein ſür Brtsgeſchichie und Heinmtrände.
328. Veranſtaltung.
Die Veranſtaltung ſtand unter dem Zeichen des
wiederkehren=
den Frühlings. Als Redner des Abends ſprach Herr
Amtsgerichts=
rat Hans Otto Becker=Dieburg über „den
Früh=
ling in Kunſt, Kultur und Literatur”.
Die Veranſtaltung, die ſich zu einer Huldigung an den
Früh=
ling geſtaltete, wurde eingeleitet durch einen fein ausgeführten
DSt de von Hildach und „Liebesſeier” von Weingartner. Dieſe
feinen zarten Weiſen, mit klangvoller Stimme geſungen, zogen
die Zuhörer ſchon mächtig in ihren Bannkreis.
Dann führte der Vortragende, Herr Amtsgerichtsrat Becker,
unter anderem etwa folgendes aus:
Alljährlich ereignet ſich auf unſerer Erde ein Wunder, das
wir, ſo oft wir es auch ſchon erlebt haben, ſtets von neuem wieder
mit allen Sinnen freudig genießen, — das Wunder der
Auf=
erſtehung in der Natur, das Wiedererwachen der im Todesſchlaf
des Winters erſtarrten Erde. Alljährlich warten wir in den
Stür=
men des Winters auf den Frühling und wiſſen, daß er allen
Un=
bilden zum Trotz doch kommen muß, denn die Frühlingshoffnung
hat uns noch nie betrogen. Der Einzug des Frühlings iſt wie ein
herrliches, glänzendes Schauſpiel, das ſich vor unſeren Augen
abſpielt.
Wenn in der Pflanzenwelt ſonſt noch alles tot und ſtarr iſt,
da beweiſen uns die Blütenkätzchen der Haſelſträucher und
Wei=
den, daß wieder Leben in die Natur kommt, und wenn dann ein
lauer Südwind kommt, hören wir den melodiſchen Ruf der Amſel,
wenn die Schneeglöckchen ihre Köpfe hervorſtrecken, wiſſen wir, es
dauert nimmer lang.
Immer mächtiger regt es ſich, immer neue Farben miſcht der
Lenz, um ſie in ſeinem Gemälde aufzutragen. Als erſte Waldbäume
ſchmücken ſich Lärchen und Birken. Zugleich beginnt der Wunder
ſchönſtes die Obſtblüte, die Mandelblüte an unſerer Bergſtraße,
ſpäter kommen Pfirſiche mit ihrem zarten Rot und Aprikoſen,
dann folgen die weißen Schlehen, Pflaumen. Kirſchen und
Zwet=
ſchen, deren Blütenſchnee ſich am klarblauen Himmel abhebt.
So wirkt die Symphonie des Frühlings auf die meiſten
Men=
ſchen berauſchend, ſicherlich aber auch beglückend und erhebend.
Man vergißt im Frühling alles Leid des Winters, ein neues Stück
Leben beginnt. So iſt der Frühling die Zeit des Erwachens und
Hoffens, der Arbeit und Freude. Und wer den Frühling recht
ver=
ſteht und recht genießt, der erwirbt ſich bis zum nächſten Lenz
Glück und Freude.
Des weiteren ging der Redner ein auf die volkskundliche
Seite und auf die Frühlingsbräuche, die ſich auch in unſerer
hoch=
entwickelten Zeit vielfach erhalten haben. So zum Beiſpiel hat
man noch in vielen Gegenden des Odenwaldes das Feuerrad.
Die Sonne wird durch ein ſtrohumflochtenes Rad ſymboliſiert, das
brennend den Berg hinabgerollt wird. Auf Baldur, den
nordi=
ſchen Frühlingsgott, geht die Sage vom Helden Siegfried zurück,
der die ſchlafende Walküre erlöſt und wachküßt und die letzte
Modifikation dieſer Mythe iſt das herrliche Märchen vom
Dorn=
röschen, das durch den Kuß des Prinzen vom hundertjährigen
Schlaf erweckt wird. Die Bedeutung dieſer Märchen iſt klar: der
belebende Kuß der Sonne erweckt die Erde vom langen
Winter=
ſchlaf. Schon mit dem Lichtmeßtag, an dem in vielen Gegenden
die Kerzen geweiht werden, um dann gegen Gewitter und
Krank=
heitsfälle im Hauſe zu dienen. bebt es an, dan folgt die
die Faſelnacht, eine Verbindung verſchiedenartige Elemente.
In manchen Gegenden wird ein Pflug der Hoffnung, auf den
bald wieder beginnenden Ackerbau, von Frauen und Mädchen ge=
zogen, manches Mal geht es dabei durch einen Bach, dabei
wer=
den die alten Jungfern verſpottet, die jungen Mädchen geneckt und
gefangen.
Beſonders freudig wird als Bote des Frühlings in vielen
Ge=
genden Freund Adebar begrüßt, er, der Storch, erfreut ſich wie
ſelten ein Tier der beſonderen Gunſt des Volkes von altersher,
Das Kind, das ihn im Frühling zuerſt erblickte, erhielt eine
Be=
lohnung, ſein Neſt auf dem Kirchdach oder anderswo wurde heilig
gehalten und gegen jede Verletzung geſchirmt. So war’s einmal
— heute iſt dieſer Lieblingsvogel leider ſtrichweiſe faſt ganz
aus=
gerottet. Reich ſind weiter die Palmſonnstags=,
Gründonners=
tagsgebräuche im Volksleben.
Mit Oſtern iſt gleichfalls mancherlei Brauch und Glaube
ver=
knüpft. Der eierlegende Oſterhaſe iſt heute noch bei unſerex
Ju=
gend beliebt. Der Haſe war wegen ſeiner Fruchtbarkeit der
Früh=
lingsgöttin geweiht, und das Oſterei das Symbol des
aufkeimen=
den Lebens. Am Oſtermorgen macht die Sonne nach altem
Glau=
ben Freudenſprünge, und das Oſterwaſſer, das die jungen Mädchen
am früheſten Morgen ſchweigend ſchöpften, verhalf ihnen beim
Waſchen zur Schönheit.
Der erſte April ſpielt gleichfalls im Volksmund eine große
Rolle, und das in den Aprilſchicken iſt der ewig wiederkehrende
Scherz bei unſerem Volke. Der letzte April bringt dann die
Walpurgisnacht, an die ſich der Glaube an den Ritt der
Hexen zum teufliſchen Feſte auf dem Blocksberg knüpft. Der
Name iſt auf die heilige Walpurga zurückzuführen eine Aebtiſſin
des Kloſters Heidenheim bei Eichſtätt, die im Jahre 778
kanoni=
ſiert wurde, und Schützerin gegen allerlei Zauber war; ihr war
der 1. Mai gewidmet. Wie es in der Walpurgisnacht zugeht,
ſchildert uns ſehr anſchaulich Grimmelshauſen, in ſeinem
bekannten Roman „Simplicius Simpliciſſimus”
Die Dichter der höfiſchen Zeit jubeln dem Mai zu, und der
launiſche April, der oft noch Eis und Schnee und Hagel bringt,
bekommt ſeinen Abſchied. Reich iſt die Poeſie und der Liederſchatz
bei alt und jung, mit denen der Mai begrüßt wird. So iſt der
Frühlingskultus tief in unſerem Volksleben verwurzelt. Auf
Dichtkunſt und Malerei, in denen der Frühling von den Künſtlern
gefeiert wird, ging der Redner ein und bot eine reiche Fülle
volkskundlicher Anregungen Reicher Beifall lohnte die
feinſinni=
gen Ausführungen des geſchätzten Redners. Anſchließend brachte
Frau Hauptmann Hoffmann eine mundartliche Begrüßung
An den Frühling” von Robert Schneider in gutem Darmſtädter
Dialekt zum Vortrag. Als weitere Muſikvorträge folgten von den
Herren Haas und Voltz „Morgen” von Richard Strauß und
„An den Frühling” von Gieg, ſowie von Frl. Schneller
geſun=
gen „Heimkehr vom Feſte‟. Mit einem Klavierſolo „
Frühlings=
rauſchen” fand der ſinnig geſtaltete Abend ſeinen Abſchluß dem
die zahlreiche Gemeinde durch reichen Beifall an die Muſikjünger
für die feinen Darbietungen dankte.
In ſeinen Dankesworten an den Redner und die jungen
Künſtler wies der Vorſitzende Herr Philipp Weber
noch=
mals darauf hin, wie der Frühling immer wieder der alte Freund
der Menſchen bleibe, dem auch das ſtärſte Winterdräuen weichen
müſſe, beſonders wenn ihm ſo fein gehuldigt würde wie in „Alt=
Darmſtadt”; er ließ den Abend ausklingen mit einer Dichtung
von Ernſt von Wolzogen „Baumbluſt an der Bergſtraße‟.
Beſonders ſtimmungsvoll wirkten auf die Beſucher die von
ſorgen=
der Frauenhand mit Frühlingshlüten geſchmückten Räume.
Nächſte Veranſtaltung am 7. Mai. Näheres wird noch
be=
kannt gegeben. Gleichzeitig ſei nochmals auf die am 3. Mai
ſtatt=
findende Beſichtigungsfahrt nach Dreieichenhain
hinge=
wieſen.
Aus den Darmſtädker Lichtſpieliheakern.
Helia.
* Die geſtrige Film=Morgenfeier im Helia=Theater war recht
gut beſucht. Der Kulturfilm „Deutſchlands Flotte im
Mfttelmeer” intereſſierte mit Recht weite Kreiſe, einmal,
weil in dieſem Bildſtreifen Gelegenheit gegeben war, unſere ſtolze,
wenn auch kleine Flotte, die Linienſchiffe „Schleſien”, „Heſſen”,
Hannover” und „Schleswig=Holſtein” gewiſſermaßen auf einer
Manöverfahrt zu begleiten, zum anderen, weil feſſelnde
Reiſebil=
der bekannter, am Mittelmeer liegender Städte und Länder
ge=
zeigt wurden. Das Manövrieren war natürlich vollkommen
fried=
licher Art und hätte auf jedem anderen Meere „als Exerzierplatz
der Schiffe” ausgeführt werden können, es hinterließ aber einen
ausgezeichneten Eindruck von unſeren blauen Jungs. Da gab es
als Dienſt auf hoher See u. a. eine Flottenparade, ein
Kaliber=
ſchießen der Linienſchiffe und Kreuzer, Toxpedobootsdurchbrüche,
kriegsmäßiges Kohlen, Uebungen an Bord. Schleppmanöver,
Aus=
booten und vieles mehr. Dieſe intereſſante Tätigkeit zu Waſſer
war angenehm unterbrochen durch Urlaubstage und mit dieſen
„Nach langem Suchen
endlich das Richtige
Gelbe Raucherzähne
für meine Zähne. Nach
dreimaligem Gebrauch
blendend weiße Zähne, trotzdem dieſelben durch vieles Rauchen braun und
unſchön wirkten. Ich werde nichts anderes mehr gebrauchen, als Chlorodont.”
B., Horſt Berg. — Man verlange nur die echte Chlorodont=Zahnpaſte, Tube
54 Pf. und 90 Pf., und weiſe jeden Erſatz dafür zurück.
1 Dr 5236
verbundene Beſichtigungen ſchöner fremder Landſtriche. Die
meiſten Menſchen haben einen inneren Drang, zu reiſen, ſie
wol=
len neue Welten ſehen, Schönes in ſich aufnehmen und
verarbei=
ten. Dazu bietet dieſe Mittelmeerfahrt reichlich Möglichkeiten.
Man landet in Spanien — erlebt einen richtigen Stierkampf
— man wandelt in dem einzigen europäiſchen Palmenwald von
Elche beſucht Italien, Meſſina, die herrliche Lagunenſtadt
Vene=
dig, Corfu, Schloß Achilleion, und andere Sehenswürdigkeiten,
nimmt an einem Bordfeſt und an einer Faſchiſtenparade teil und
kehrt ſchließlich mit der deutſchen Flotte wieder froh in die
Hei=
mat zurück. — Da die Aufnahmen faſt durchweg ſehr gut ſind und
ein eindrucksvolles Bildmaterial hier zu einem ſehenswerten
Bild=
ſtreifen zuſammengefügt iſt, wurde die Filmvorführung mit
leb=
haftem Intereſſe und großer Befriedigung aufgenommen.
Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 25. April in R.Pf.
per Pfund bzw. Stück. Gemüſe: Gelbe Rüben 6—10, rote
Rüben 15—20, Schwarzwurzeln 30—40, Spinat 20—25, Rotkraut
25—35 Weißkraut 12—20. Wirſing 20—30, Zwiebeln 8—18,
Knob=
lauch 80. Tomaten 60—70. Feldſalat (Lattich) 60—100, Kopfſalat
25—30, Salatgurken 90—100, Blumenkohl 40—100, Rettich 20—25.
Meerrettich 60—80. Kartoffeln; Spätkartoffeln 400—500
per Zentner. Obſt: Tafeläpfel 30—60, Wirtſchaftsäpfel 20—40,
Apfelſinen 5—15, Zitronen 4—10, Bananen 45—55 Eßwaren:
Süßrahmbutter 160—190, Landbutter 130—150, Weichkäſe 25—35,
Handkäſe 4—12. Eier (friſche) 9—10. Wild und Geflügel:
Hühner 80—130 Enten 140, Tauben 60—90. Ziegenlämmer 70—80.
fleiſch= und Wurſtwaren: Rindfleiſch (friſch) 74—100,
Kalbfleiſch 100, Hammelfleiſch 100, Schweinefleiſch 90—110.
Dörr=
fleiſch 120. Wurſt 60—140, Wurſtfett 60, Schmalz (ausgelaſſen) 80.
* Geſpräche in Balparaiſo.
Von Kaſimir Edſchmid.
Eines Tages lief mein Dampfer in eine Bucht in Chile ein.
In der Bucht lag eine Stadt wie Genua. So duftig. So hügelig.
Valparaiſo.
Ich verließ den Dampfer, auf dem der chileniſche Botſchafter
in Waſhington, der mitfuhr, gerade von dreißig Leuten wie ein
antiker Triumphator abgeholt wurde. Ich wunderte mich darüber
nicht, denn Davila war der beſte Kopf der Regierung Ibanez und
einer der beſtgeeigneten Männer, um Geld in Amerika für Chile
locker zu machen. Hingegen wunderte ich mich, daß ich für jede
meiner zehn Handtaſchen beim Ausſteigen auf den Kai dem Träger
laut gedrucktem Tarif ein und eine halbe Mark zahlen mußte.
Ich fand, wenn auch eine Militärregierung, die gegen die alten
Familien ſich durchgeſetzt hatte und ſich auf die Hafenarbeiter
ſtützte, den Hafenarbeitern wohlgeſinnt ſein mußte ... ich fand,
daß dieſe Regierung es zu gut mit den Hafenarbeitern meinte.
Valparaiſo war eine ziemlich europäiſche Stadt. Ein wenig
gedrückt, wenn man einmal darin war. Etwa 200 000 Einwohner.
Erträgliche Läden.
Ich hatte in Chile viele deutſche Freunde. Schon am ſelben
Mittag fuhr ich mit einem jungen Mann, der mir durchaus den
Sportklub zeigen wollte, nach Vina del Mar hinaus. Vina del
Mar war der Ort, wo die „beſſeren Leute” alle wohnten und war
zugleich der Badeort, in dem ſich im Sommer das ganze
Süd=
amerika der Weſtküſte fand.
Der Sportklub war wirklich originell. Er war umſchloſſen
wie ein Park, und man fuhr durch das Tor an dem livrierten
Wächter mit einer gewiſſen Ehrfurcht vorbei. Und nun ſah man
ſowohl ein Pferderennen als auch Tennisſpieler, Golfſpieler,
hockeyſpielende Damen und Leute, die Gymnaſtik machten ..
alles nebeneinander.
„Das Ganze iſt eine Aktiengeſellſchaft”, ſagte der kleine
ge=
ſcheite Deutſche. „Für alle Sportarten koſtet die Aktie 5000 Peſos
(die Hälfte in Mark). Für Golf allein nur tauſend. Für Tennis
nur dreihundert. Sehen Sie die Schafherde auf dem freien Stück?
das iſt die Dividende. Jedes Jahr kriege ich für meine Golfaktie
einen Hammel zu Weihnachten. Nett — nicht?”
Und er kletterte wieder in ſeinen Buick und fuhr mit mir
den Strand entlang nach Con=Con. Die Verdoppelung des
Na=
mens bedeutete auf indianiſch die Mehrzahl.
Der Weg an das äußerſte Ende der Valparaiſo=Bay war teils
ſehr gut, teils ſehr ſchlecht, das heißt, der Weg war ſtellenweiſe
nicht weitergeführt.
„Hier iſt jedesmal das Geld für den Bau ausgegangen,” ſagte
der kleine Deutſche ſarkaſtiſch an den betreffenden Stellen, „aber
jetzt muß der Weg, in dem ſchon bald drei Millionen Peſos ſtecken,
mit Arbeitsloſen fertig gemacht werden. Arbeitsloſe ſind überall
ſehr gefährlich.”
„Ich dachte, die Regierung des General Ibanez ſei felſenfeſt”,
ſagte ich.
„Solange ſie hohe Gehälter für die Offiziere zahlen kann, ja.
Die Offizierskaſte fühlt ſich wohl. Sie ſehen das ſchon am Abſatz
der Automobile. Wo wäre es früher einem Offizier in Chile
ein=
gefallen, Auto zu fahren! Solange die Eiſenmänner=Regierung
Geld hat, hat ſie Anhänger. Wenn ſie keines hat, iſt ſie pleite.”
Valparaiſo war neben der Hauptſtadt Santiago die größte
Stadt Chiles — und als Hafen von Santiago beſonders wichtig.
Der Weg am Meer war reizend. Nach zwanzig Kilometern Fahrt
ſtand plötzlich eine einzelne Königspalme am Strand. Hier
mün=
dete der Aconcagua=Fluß. Wir fuhren den Fluß entlang tief
hin=
ein ins Land. Strohhütten, Vieh, grüne Weide, Palmen und
Waſſer. Eine Miſchung von Württemberg und Holland — am
Pazifiſchen Ozean. Die Ochſen hatten ein Fell, ſo ſeidig wie
Katzen.
Gegen Abend waren wir wieder am Strand von Vina
del Mar.
„Paſſen Sie jetzt auf”, ſagte der Kleine. „Die nächſte Ecke
heißt Miramar.”
Vierhundert ſchöne elegante Autos ſtanden quer über die
Straße hinter einem Kreideſtrich, der die Chauſſee teilte, mit dem
Kühler nach dem Meer ... wie Pferde, die zur Parade
ausge=
richtet waren.
In den meiſten Wagen ſaßen und lagen viele hübſc,
heraus=
gebrachte Mädels mit langen Beinen, viele davon blond. Sie
rauchten mit verblüffender Sicherheit Zigaretten — gemalte
Ma=
donnen mit ſportlicher Nonchalance. Sie waren ziemlich alle nach
Paris hin angezogen, aber Paris mit ſportlichem Einſchlag. Und
ſie genierten ſich gar nicht, ſich über vorbeigehende deutſche und
engliſche Damen luſtig zu machen, eine verwegene, arrogante und
hübſche Geſellſchaft.
„Was machen denn alle dieſe Autos hier?” fragte ich.
„Sie betrachten den Sonnenuntergang”, ſagte der Kleine.
Tatſächlich ſchauten die meiſten der Damen ſtarr und verſunken
auf das Meer. Ich lachte. Ich war mir nicht klar, ob das, was
da vorging, eine Art freche Romantik oder eine ſentimentale
Mode war. Was konnte man denn wiſſen, was in den hochnäſigen
Köpfen dieſer hübſchen Girls vorging, die, obwohl ſie Indio=Blut
in ſich hatten, Engländerinnen und Holländerinnen als zu
gering=
raſſig, für ihren Verkehr anſahen. „Sehr geſchickte Mädchen”,
dachte ich. „Sehr geſchickt dafür, daß ihre Vorfahren eine
Ver=
brecherkolonie waren.”
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. — Sonntag, den 26. April.
„Hamlet”.
Tragödie von Shakeſpeare.
Dieſer Sonntag gehörte der Baumblüte in Weinheim, der
früheſten an der Bergſtraße. Zwiſchen Sonne und Regenſchauern
leuchtete das Meer der weißen und roten Blüten zwiſchen dem
vielfältigen jungen Grün der Birken, Buchen und Tannen in
der romantiſchſten Landſchaft: zwiſchen der verfalleyen Burg
Windeck, dem Sinnbild mittelalterlicher Vergangenheit, und der
Wachenburg, dem Zeichen jungdeutſcher Gegenwart. Eine
Pracht, einzigartig und einmalig im Laufe des Jahres!
Sie brachte mich um die erſten Szenen der früh
beginnen=
den Hamlet=Aufführung, doch der weitere Verlauf der
Vorſtel=
lung gab ein klares Bild von dem Hamlet des Gaſtes Emil
Lohkamp vom Stadttheater Bochum. Ein Bild, das
über=
wiegend günſtig war. Der Gaſt verfügt über eine ſchlanke,
ſym=
pathiſche Bühnen=Erſcheinung, ausdrucksvolle Züge, ſichere
Sprachtechnik. Sein Hamlet beſaß zwar nicht die dunklen
Hin=
tergründe, die an die Erkenntnis der Weltgrenzen führen. Aber
er war eindringlich, klar, ausdrucksvoll. Ein männlicher
Ham=
let, dem alle krankhaften Züge fern waren! Man könnte ſich
vorſtellen, daß Herr Lohkamp bei ſeinen günſtigen
ſchauſpiele=
riſchen Mitteln anderen Rollen ſeines Faches noch reſtloſer
ge=
wachſen iſt als gerade der geiſtig komplizierten Hamlet=Geſtalt.
Aber auch in dieſer vermochte ſeine Darſtellung zu feſſeln und
Anklang zu wecken.
2.
* Sam in Schnabelweide. Eine luſtige Kleinſtadtgeſchichte.
Von Will Vesper. Mit Federzeichnungen von Adalbent
Roth. In Leinen gebunden 5 RM. Hanſeatiſche Verlagsanſtalt,
Hamburg 36, und Berlin—Leipzig. Will Vesper, rühmlich bekannt
als Vorkämpfer für alles deutſche Schrifttum, erfreut ſeine Leſek
mit der reizvollſten Kleinſtadtgeſchichte unſerer Zeit: „Sam in
Schnabelweide‟ Schnabelweide, das iſt die Kleinſtadt, in der
die braven Bürger ihre Schnäbel ergiebig weiden laſſen in den
Gerüchten über die lieben Nächſten. In einer ſolchen Kleinſtadt
taucht Sam, ein kleiner Kamerunneger, auf, der den Greueln der
franzöſiſchen Kolonialwirtſchaft entflohen und auf drollige Weiſe
nach Deutſchland gekommen iſt. Seine Erſcheinung ſtellt alles in
der Stadt auf den Kopf. Leichtbeſchwingt und übermütig
ver=
ſpottet nun Vesper Klatſchſucht und geiſtige Enge. Wer Vespers
Art kennt, weiß, daß er die Wahrheit zu ſagen vermag ohne zu
verletzen, daß hinter ſeinem Schelmenſpiel Ernſt und
Lebensweis=
heit ſtehen. Entzückende kleine Zeichnungen von Adalbert Roth
begleiten die behaglichen und abenteuerlichen Geſchehniſſe des
Romans.
Nummer 116
Montag, den 27. April 1931
Seite 3
HAlk. Mnfchr nuach 50d Mufer 1. H.
Der Heſſiſche Automobilclub, e. V., Darmſtadt, und der
Heſſiſche Automobilclub Rheinheſſen, e. V., Mainz (beide A. v. D.),
veranſralteten geſtern nach alter Tradition gemeinſam ihre
Club=
anfahrt, die über Mainz nach Kreuznach und von da nach Bad
Münſter a. St. bezw. der wundervoll gelegenen Ebernburg
führte, wo der Fahrt Ziel und Endpunkt war. Die Beteiligung vor. Leider erfreute ſich die Veranſtaltung keines allzugroßen
Be=
an der erſten Fahrt der kommenden Saiſon war trotz wenig
gün=
ſtigen Wetters — der April zeigte ſich in ſeiner beſten
Charakte=
riſtik mit Sonnenſchein, Regen, Hagel und Sturm — über
Er=
warten gut. Etwa 40 Wagen, ſämtlich voll beſetzt, fanden ſich am
Sammelpunkt und Startplatz, dem Clubheim des H.A.C.
Rhein=
ceſſen „Hof zum Gutenberg” in Mainz, ein und pünktlich um
10 Uhr erfolgte die Abfahrt der langen Kolonne, zunächſt nach
BBingen, woſelbſt das H.A.C.=Mitglied, Herr Kaſper, der
(ründer und Seniorchef der Sektkellerei Scharlachberg zum
BBeſuch und zur Beſichtigung ſeines Betriebs eingeladen hatte.
Herr Kaſper ſelbſt empfing und begrüßte die Gäſte herz=
Eichſt, und unter ſeiner und des Sohnes und Schwiegerſohnes
Führung wurden dann die rieſigen Kellereien und Lager in
ver=
ſchiedenen Trupps beſichtigt und intereſſante Erläuterungen über
die Sektfabrikation gegeben, d. h. von „Fabrikation” kann nicht
eigentlich die Rede ſein, denn Scharlachberg=Sekt iſt kein „Fabri=
Fat”, ſondern eigentlich nur ein zweimal gegorener Wein. Und
zwar, wie der Seniorchef mit Stolz feſtſtellt, ausſchließlich
deutſcher Rieslinge. Andere Weine werden hier nicht
verarbeitet, und es iſt der beſondere Stolz des Beſitzers und Chefs
d es Hauſes, dieſen reſtlos deutſchen Sekt zu ſo hoher Qualität
emtwickelt zu haben, von der eine liebenswürdig gereichte
Koſt=
robe überzeugte.
Die für den Beſuch bei Scharlachberg vorgeſehene Zeit ſchwand
ſchnell, und nach herzlichen Dankesworten, die offiziell im Namen
der Gäſte und des Clubs Herr Direktor Kahlert, der 2.
Vor=
ſictzende des H.A. C., ſprach, ging die Fahrt in geſchloſſenem Korſo
duurch Bingen und bei ſtrahlendem Sonnenſchein bis Kreuznach.
Im Hotel Klapdohr wurde hier gemeinſam zu Mittag gegeſſen,
die Beſichtigung des ſchönen Bades ſelbſt mußte leider wegen
lchen Stimmung konnte dieſes Apriltoben keinerlei Abbruch tun.
Im flotter Fahrt gings gegen 3 Uhr dem Ziel, der Ebernburg
bei Bad Münſter a. St. zu. Auch hier mußte der vorgeſehene
Swaziergang die prachtvollen ſteilen Anlagen hinauf und in die jedermann ermöglicht iſt, den Wettkämpfen beizuwohnen.
Uugebung der Burg wegen der Regenſchauer abgekürzt werden,
dach hellte ſich das Wetter nach dem Kaffee freundlich auf und
herrliche Rundblicke entſchädigten reichlich für bisher entgangenen
Naturgenuß. Tief drunten rauſchten die Waſſer in ſchäumendem
Gefälle, wo Alſenz und Nahe ſich einen. Auf halber Höhe
unter=
halb der Burg, vor weitem Rondell, glänzt in Sonne Karl
Cauers wundervolles Denkmal Franz von Sickingens und Hut= der bürgerliche Kandidat Georg Götz mit 84 Stimmen
tems, die hier mit vielen anderen Reformationsgrößen einſt lange, vor dem ſozialdemokratiſchen Kandidaten Straub mit 73 Stimmen,
Zaflucht fanden, bis die Ebernburg nach wechſelvollem Schickſal zum Bürgermeiſter gewählt. Der Gewählte iſt 33 Jahre
oon Karl Günther 1841 im alten Stil wiederhergeſtellt wurde
und zu dem ward, was ſie heute iſt: Ausflugs= und — Ver= Wahlbeteiligung betrug 93 Prozent.
z ügungslokal! —
Offiziell war die Fahrt hier beendet. Nach Erledigung der
um der Sport= und Tourenkommiſſion vorgeſchriebenen
Forma=
ihäten gings mit einbrechendem Abend wieder der Heimat zu.
Die Vergnügungskommiſſion aber bereitete dem Tag in Mainz
itt ſeinen letzten Abſchluß in einer Einkehr im Weinhaus Kirſch,
vu in dem behaglichen Weinſtübchen, das aus der letzten
Gaſt=
vrrtsmeſſe her bekannt iſt und von hier ſtammt, ſich noch an einem kranz, Freiwillige Feuerwehr, der Kriegerverein von Auerbach und der
ſar köſtlichen Tropfen gelabt wurde. Den Dank für dieſen fürtreff= Landwirtſchaftliche Konſumperein Auerbach niederlegen.
iegen Abſchluß ſprachen alle Teilnehmer dem Vorſitzenden der
Bargnügungskommiſſion, Herrn Erich Fiſcher, vor dem Ab= ter dem Statjonshaus ſich befindliche Wildnis beſeitigt und eine kleine
hrednehmen in herzlichſter Weiſe aus.
Aus Heſſen.
— Johann Strauß mit ſeinem Wiener Tonkünſtler=Orcheſter
ommt wieder! Seit dem letzten Gaſtſpiel des bekannten Wiener=
Vrlzer=Dirigenten hat Johann Strauß ſowohl Frankreich, Italien,
dillland, Tſchechoſlowakei als auch die Schweiz und ein Großteil
deutſchlands mit ganz außergewöhnlichen Erfolgen bereiſt. Ueber=
A. wurde dieſem anerkannt beſten Interpreten der Wiener Muſik
u ejubelt. Millionen Zuhörer hat Strauß zu großen
Beifalls=
urmen hinzureißen vermocht, und ſo dürfte auch dem diesjährigen
haftſpiel des Künſtlers in hieſiger Stadt mit großem Intereſſe
ent=
eg enzuſehen ſein. Karten zu 1,20 und 2,20 RM. bei Chriſtian
ynold am weißen Turm. Rundfunkhörer erhalten gegen
Vor=
eigen der Quittungskarte Preisermäßigung.
— Hausfrauenbund. Wir machen unſere Mitglieder
freund=
aßt darauf aufmerkſam, daß Mittwoch den 29. April, 3 Uhr, die
ſeächtigung des Landesmuſeums ſtattfindet unter Führung von
räulein Marie Fröhlich. Treffpunkt Muſeum. Dann teilen
u noch mit, daß anläßlich der Reichs=Seefiſchwerbewoche,
Frei=
ag. den 1. Mai, abends 8 Uhr, im Heagſaal Koch= und
Brat=
offührungen mit Koſtproben ſtattfinden, wozu unſere Mitglieder
enndlichſt eingeladen und auch Gäſte willkommen ſind. Wir
iren die in dieſer Woche erſcheinenden Inſerate der Heag be=
Mren zu wollen.
RDV. Telegrammverkehr in Eil= und Schnellzügen. Seit dem
5. April iſt verſuchsweiſe von der Reichsbahn eine Neuerung
ein=
eführt worden, die es den Reiſenden in Schnell= und Eilzügen
rn öglicht, auf Unterwegsbahnhöfen durch das
Zugbegleit=
er ſonal Telegramme aufzugeben. Zugführer oder
unſchaffner nehmen den Text entgegen, der in offener Sprache in
euckſchen oder lateiniſchen Buchſtaben geſchrieben ſein muß und
lant mehr als 14 Wörter umfaſſen darf. Zur Beförderung werden
u gewöhnliche Telegramme angenommen. Die Gebühr wird
ſenfalls im Zuge erhoben, zuzüglich einer Sondergebühr von
Pf. Umgekehrt kann man auch Reiſende im Zug telegraphiſch
ſre ichen. Bisher wurden ſolche Telegramme nur auf dem Bahn=
0 ausgerufen. Seit dem 15. April werden ſie — nach
vergeb=
chem Ausrufen — falls es ſich um Reiſende in den aus
Durch=
naswagen gebildeten D= und Eilzügen handelt — dem
Zug=
ſhr er übergeben, der den Empfänger dann während der
ſahrt im Zug zu ermitteln verſucht.
Briefkaſten.
Invalid‟. Den Weg der Dienſtaufſichtsbeſchwerde haben wir
Auge gehabt.
Tageskalender für Montag, den 27. April 1931.
e ſ. Landestheater, Großes und Kleines Haus: Keine
Vorſtellungen. — Konzerte: Zur Oper Rheingauer
Wein=
ſtnbe, Schloßkeller, Datterich, Sportplatz=Reſt. Böllenfalltor,
Tpeater=Reſtaurant, Hotel=Reſt. Poſt, Zum Tropfſtein. Alter
Ratskeller. — Kinovorſtellungen: Union=, Helia= und
Pnlaſt=Lichtſpiele.
Aa. Eberſtadt, 26. April. Ueberreichungder
Geſellen=
briefe. Der Geſellenprüfungsausſchuß des Ortsgewerbevereins
Eberſtadt nahm am Sonntag nachmittag im Saale des „
Darm=
ſtädter Hofes” die Ueberreichung der Geſellenbriefe ſowohl von der
letzten Herbſt= als auch von der jetzigen Frühjahrs=Geſellenprüfung
ſuches. Weißbindermeiſter Karl Kolb eröfnete als Vorſitzender
des Prüfungsausſchuſſes mit herzlichen Worten der Begrüßung die
Veranſtaltung. Als Vertreter, der Heſſiſchen Handwerkskammer
Darmſtadt war deren Syndikus Dr. Kollbach erſchienen.
Ins=
geſamt konnten 18 Geſellenbriefe verteilt werden. Die
Herbſt=
geſellenprüfung 1930 hatten zwei Maurer, ein Schreiner, ein
Tape=
zierer, ein Stuhlmacher und ein Ofenſetzer beſtanden. Der
Früh=
jahrsgeſellenprüfung 1931 hatten ſich ein Maurer, ſechs
Weißbin=
der, zwei Zimmerer, ein Stuhlmacher, ein Gerber und ein Ofenſetzer
mit Erfolg unterzogen. Im Namen des Vorſtandes des
Orts=
gewerbevereins richtete der 2. Vorſitzende Jakob Dächert, eine
mahnende Anſprache an die Junggeſellen. Die Uebergabe der
Ge=
ſellenbriefe fand im einfachſten Rahmen ſtatt.
Cp. Pfungſtadt, 25. April. Die letzte Nutz= und
Brenn=
holzverſteigerung aus dem Gemeindewald ſoll am Montag, den
27. April, nachmittags, auf dem Rathaus ſtattfinden. Das Holz ſtammt
aus den Diſtrikten „Klingsackertanne” und „Malchertanne‟ Insgeſamt
kommen 43 Raummeter Holz und 810 Wellen zum Ausgebot. — Das
Konzert, des evangeliſchen Bläſerchors, das am
ver=
gangenen Sonntag mit ungewöhnlich großem Beifall aufgenommen
wurde, wird am Sonntag abend (26. April) im Rahmen des erſten
Pro=
gramms wiederholt. Es wird, wie beim erſtenmal, im Evangeliſchen
Gemeindehaus abgehalten.
T. Dieburg, 25, April. IIn der neuen Allee hinter der
Schieß=
mauer wurden nachts von den dort angepflanzten jungen Bäumchen an
vier derſelben die Baumpfähle herausgeriſſen und
mitge=
nommen. Von welchen Händen dieſes Bubenſtück verübt wurde, konnte
leider noch nicht ermittelt werden. Die Stadtverwaltung hat eine
Be=
lohnung für die Namhaftmachung dieſer Uebeltäter ausgeſetzt.
Le. Groß=Umſtadt, 25. April. Gerätewettkampf. Am
Sonn=
tag, den 3. Mai, nachmittags 3 Uhr, findet im Saalbau zum „Weißen
Roß” dahier ein Gerätewettkampf zwiſchen den Turnvereinen Arheilgen,
Seligenſtadt und Groß=Umſtadt ſtatt. Aller Vorausſicht nach verſpricht
dieſe Veranſtaltung eine hochintereſſante zu werden, da nur Kürübungen
ernſetzender Regen= und Hagelſchauer unterbleiben. Der fröh= vorgeführt werden. Für Turnfreunde beſonders für langjähige Turner,
iſt Gelegenheit geboten, von ſich aus die Uebungen zu werten; außerdem
wird nach jeder Uebung die von dem Turner erreichte Punktzahl von den
Preisrichtern bekanntgegeben. Da die Veranſtaltung auch einen
werben=
den Zweck hat, ſo ſind die Eintrittspreiſe ſo niedrig gehalten, daß es
T. Schaafheim, 25. April. Der Ferkelbeſtand der
landwirt=
ſchaftlichen Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaft hier ſtand unter dem
Ver=
dacht der Schweinepeſt, was ſich jedoch nicht beſtätigt hat. Die deswegen
getroffenen Schutzmaßnahmen wurden gemäß Verfügung des Kreisamts
wieder aufgehoben.
cd. Rehbach, 26. April. Bei der heutigen Stichwahl wurde
alt und der Sohn des kürzlich verſtorbenen Bürgermeiſters. Die
Cp. Hochſtädten, 25. April. Die Beerdigung
Bürger=
meiſter Jährlings geſtaltete ſich zu einer großen letzten Ehrung
des Verſtorbenen. Außer den Berufskollegen aus der ganzen
Nachbar=
ſchaft und weiten Kreiſen der Einwohnerſchaft gaben ihm eine ganze
Reihe von Korvorationen das letzte Geleite. Pfarrer Eßlinger hielt die
Grabrede und gab dabei ein Lebensbild des Verſtorbenen. Kramzfvenden
ließen die Gemeinde, der Ortsvorſtand, das Kreisamt Bensheim, der
Bürgermeiſterverein des Kreiſes Bensheim, der Geſangverein Lieder=
Bd. Hähnlein, 25. April. Am Haltepunkt Hähnlein wurde die
hin=
aber ſchöne Anlage hergerichtet. Eine noch ſchönere Anlage könnte
un=
weit des Haltepunktes, am Rondell auf der Alsbacher Seite, angelegt
werden und würde eine ſolche für Alsbach als Luftkurort an der
Berg=
ſtraße beſtimmt ebenſolche Reklame machen, als die drei aufgeſtellten
Schilder. Vielleicht tragen dieſe Zeilen dazu bei, daß ſich der
Verſchöne=
rungs= und Verkehrsverein Alsbach einmal dieſer Sache annimmt.
W. Heppenheim a. d. B., 25. April. Hohe Schülerzahl. Am
Schluſſe des Schuljahres 1930/31 wurden bei der hieſigen Volksſchule
insgeſamt 68 Schüler entlaſſen, und zwar 39 Mädchen und 29 Knaben.
Die Zahl der Neuaufgenommenen beträgt 163, und zwar 81 Mädchen
und 82 Knaben, ſo daß nahezu 100 Kinder mehr aufgenommen wurden.
Da in den beiden nächſten Jahren die Verbältniſſe ähnlich liegen, und
in Heppenheim ſchon ſeit Jahren Schulhausnot beſteht, muß wohl die
Stadt den Bau eines neuen Schulhauſes in Erwägung ziehen. —
Gaſt=
wirte=Tagung. Der 48. Verbandstag des Rhein=Mainiſchen
Gaſt=
wirteverbandes (Heſſiſcher Landesverband) findet am 28. 29. und 30.
April in Heppenheim ſtatt. Das Referat in der Hauptverſammlung hat
Herr Präſident Köſter, Mitglied des Reichstags, übernommen. Ebenſo
werden führende Leute des Gaſtwirtsgewerbes über verſchiedene
wich=
tige Punkte referieren. Die Stadt Heppenheim rüſtet ſich bereits zu der
Tagung, die Gaſtwirte aus ganz Heſſen zuſammenführen wird, um ihren
Gäſten das Beſte zu bieten. — Schweinehaltung im Kreiſe
Heppenheim. Während Anfang September vorigen Jahres die
Zahl der Schweinehaltungen im Kreiſe Heppenheim noch 5940 betrug,
ging ſie nach dem Ergebnis der Schweinezwiſchenzählung vom 2. März
d. J. auf 42082 zurück. Der Schweinebeſtand im Kreiſe Heppenheim, der
gewöhnlich der zweitkleinſte in Starkenburg iſt, ging während des
glei=
chen Zeitraums von 14 531 auf 13 635 zurück. Die Zahl der
Hausſchlach=
tungen betrug während des Winters in unſerem Kreiſe 3230. —
Wa=
renlieferung. Die Stadtverwaltung vergibt auf dem
Submiſ=
ſionswege die Lieferung von 750 Kg. Nupfervitriol und 100 Kg.
Noſpra=
ſen franko Faſelhof. Muſter ſind bis 29. April in Zimmer 10 des
hie=
ſigen Nathauſes einzureichen, wo auch die Lieferungsbedingungen
einzu=
ſehen ſind.
Bd. Aus dem Ried, 25. April. Die landwirtſchaftlichen Arbeiten
ſchreiten bei günſtigem Wetter ſehr gut vorwärts. In einigen
Gemein=
den hat man ſchon begonnen, Kartoffeln zu legen. Auch iſt man in den
letzten Jahren vielfach dazu übergegangen, den Dickwurzſamen ſelbſt zu
ziehen, und werden jetzt die Samenſetzlinge geſetzt. Viele Landwirte
ſind gerade hierin Spezialiſten und erzielen aus dem Verkauf des
ſelbſt=
gezogenen Samens Einnahmen, die die Mühe lohnen. Der
Saaten=
ſtand iſt infolge der nur ſehr langſam wärmer werdenden Witterung
noch im Wachstum gegen die Vorjahre zurück, doch iſt dies kein Grund
zu Beſorgniſſen, denn ſchon oft haben Kälterückſchläge, die dieſes Jahr
weniger zu fürchten ſind, den Saaten Schaden zugefügt. Der kommende (
Wonnemond wird ſchon ſeine Schuldigkeit tun und der Landwirtſchaft zu
einer hoffentlich guten Ernte verhelfen.
4a. Wolfskehlen, 26. April. Die erſten Spargel
konn=
ten dieſer Tage bereits in der hieſigen Gemarkung geſtochen
wer=
den. — Die Generalverſammlung des Fußballklus „Chattia” der Stadt Alzey kamen 43 Halbſtück 1930er zum Ausgebot. Der
Wolfskehlen nahm einen guten Verlauf. Anſtelle des 1. Vorſitzenden
leitete Vorſtandsmitglied Ludwig Schaffner die Verhandlungen, trug der Erlös pro Halbſtück 330 RM. für Riesling wurden pro Halb=
Die einzelnen Berichte der Funktionäre wurden mit großem Inter=
Stelle des ſeitherigen Vorſitzenden Valentin Roth Heinrich
Schuch=
mann gewählt.
Eese ne
IH
*
A
A r
N
* Landwirtſchaft, Hecken und Bogelſchuk.
h. Die Landleute lieben die Hecken nicht, weil ſie ihnen ein Stückchen
vom Acker wegnehmen oder ein anderes Stückchen beſchatten. Gerade in
der gegenwärtigen Zeit lodern wieder überall auf den Feldrainen und
auf Oedungen die Feuer. Hecken ſind es, die der Menſch anzündet, um
ein unbedeutendes oder doch kaum nutzbares Fleckchen Erde zu
gewin=
nen. Dabei bedenkt er kaum, daß er dadurch ſeinen treueſten Freunden
und Gehilfen ihre Quartiere, ja ihnen die ganze Exiſtenzmöglichkeit
raubt. Die Vögel fliegen in die Weite und werden ſo vollſtändig
ver=
trieben. Unter den Büſchen hatte ſich der Igel ſein Mooslager
einge=
richtet, Blindſchleichen, Ringelnatter und Eidechſe hatten unter den
Steinen Schutz geſucht, das Feuer überraſcht und vernichtet ſie. Die
nützlichen Singvögel ſind ihren Todfeinden ſchutzlos preisgegeben, kein
Unterſchlupf bietet ihnen Schutz. Und wie hatten dieſe Tierchen doch
dem Landwirt bei der Bekämpfung der Schädlinge geholfen! Die
Men=
ſchen ſollten die Hecken nicht nur erhalten, weil ſie nützlich ſind, ſondern
auch, weil ſie ſchön ſind und das Landſchaftsbild reizvoller geſtalten.
Denkt an die Schleenhecke im Silber ihrer Blüten im Frühling, an die
poeſievolle Heckenroſe im Sommer, und an die purpurnen Hagebutten
im Herbſt. Und dazu die Jubellieder der gefiederten Sänger!.
Be=
ſonders bei uns haben die Hecken und Baumgruppen von alters her die
Bedeutung von Grundſtücksgrenzen. Hier unter dieſen Baumgruppen
haben die Landleute ihre Mahlzeiten während der Feldarbeiten
ein=
genommen, hier haben ſie während der Heuernte vor den glühenden
Sonnenſtrahlen Schutz gefunden, hier haben die Hütejungen geruht und
geſpielt. Aus all dieſen Gründen ſollte jede Gemeinde Heimatſchutz
pflegen, die Hecken und Vogelherbergen erhalten, beſonders wo ſie nicht
ſchaden. An Straßenböſchungen, an Hohlwegen, an Bahnkörpern ſollte
man Weißdornbüſche anpflanzen, jede Gemarkung müßte mindeſtens ein
Vogelſchutzgehölz haben. Auch durch die Feldbereinigung ſind ſchon
zahlreiche Hecken weggefegt worden. Doch iſt zu erwarten, daß die
Be=
hörden für die Erhaltung der Hecken eintreten. Die Feldbereinigung
bringt den Landwirten bedeutende wirtſchaftliche Vorteile, möge ſie auch
fernerhin darauf bedacht ſein, den Gehilfen des Landwirts an
geeigne=
ten Stellen Unterkunft und Schutz zu bieten und zugleich die Schönheit
des Landſchaftsbildes erhalten.
g. Gernsheim, 25. April. Herr Studienrat Dr. Flöring,
ſeit=
her an der hieſigen Realſchule tätig, wurde in gleicher Dienſteigenſchaft
an das Realgymnaſium Darmſtadt verſetzt. Ueber die Perſon des
Nachfolgers iſt noch nichts bekannt. — Am Samstag, 2. Mai,
nachmit=
tags um 8 Uhr veranſtaltet das Gewerkſchaftskartell Gernsheim im
Saalbau des Gaſtwirts Phil. Bopp ſeine diesjährige Maifeier. Das
Programm umfaßt geſangliche und turneriſche Darbietungen, ſowie
Tanz. — Am Freitag, 1. Mai, gaſtiert im Gaſthaus „Zum Deutſchen
Haus” (Beſitzer Georg Haas) das Rhein=Mainiſche Künſtlertheater aus
Frankfurt a. M. — Unter Mitwirkung des Schnurrbuſchquartetts
Darm=
ſtadt veranſtaltet der Geſangverein „Sängerluſt” am Sonntag, 10. Mai,
im Roſengartenpalaſt einen Konzertabend. Ein genußreicher
Abend ſteht bevor. — In den Monaten Januar, Februar und März
d. Js. wurden in hieſiger Herberge insgeſamt 793 Wanderer verpflegt,
und zwar waren es 798 über 20 Jahre alte und 65 unter 20 Jahre
alte. — Von ſeiten des Schiffervereins wurde angeregt, daß am Rhein
durch die Gemeinde eine Zapfſtelle für Waſſerverabreichung an die auf
Schiffsreiſen befindlichen Schiffer eingerichtet wird. Ein Gedanke, dem
Unterſtützung gebührt. — Der Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1931
iſt nunmehr fertiggeſtellt und wird in den nächſten Tagen den einzelnen
Gemeinderatsfraktionen zur Stellungnahme zugehen. — Die Zahl der
in hieſiger Gemeinde ſich aufhaltenden Ausländer beiderlei Geſchlechts
beträgt 22. Es ſind vornehmlich Angehörige der Staaten Oeſterreich,
Schweiz, Polen, Tſchechoſlowakei und Holland. — Für die Dauer der
Erkrankung des Lehrers an der katholiſchen Volksſchule Herrn Philipp
Jung iſt eine Hilfslehrkraft tätig.
Nauheim (Kr. Gr.=Gerau), 25. April. Die Anlieferungen bei
der Gemüſe= und Obſtgroßmarkt e. G. m. b. H. haben bereits ſeit
etwa drei Wochen eingeſetzt. Angeliefert wurden ſeither beſonders
Radies, Salat, Lattich, Rhabarber, Spinat. Spargel wurden ſchon
die erſten geſtochen und bei der Marktgenoſſenſchaft abgeliefert. Die
Preiſe ſind zurzeit für fachmänniſch ſortierte Ware außerordentlich
hoch. Es liegt im Intereſſe aller Spargelzüchter, daß die erſten
Spargelpfeifen ſchon zum Markt nach Nauheim gebracht werden,
ſelbſt bei der geringſten Menge.
e Bad=Wimpfen, 25. April. Aus dem Gemeinderat. In
der Heinsheimer Straße, gegenüber dem Albrechtſchen Brundſtück, am
Zaun der Kkubanlage, ſoll eine halbnächtige Straßenlampe angebracht
tverden. Bezüglich des Verkaufs des Wohnhauſes Flur I Nr. 737,
Hof=
reite vor dem Unteren Tor zu Bad=Wimpfen am Berg, beantragt der
Gemeindergt ortsgerichtliche Verſteigerung. Die Errichtung eines
Ur=
nenhains auf dem Friedhof zu Bad=Wimpfen a. B. ſoll nach den
Vor=
ſchlägen der Friedhofskommiſſion auf Koſten der Gemeinde angelegt
werden. Die Friedhofsordnung wird dementſprechend geändert.
Be=
züglich der Müllabfuhrgebühren wird die Bürgermeiſterei beauftragt,
eine Ortsſatzung über zwangsweiſe Einführung der Müllabfuhrgebühr
demnächſt dem Gemeinderat vorzulegen. Ehrenamtliche Feldſchützen
wurden für Bad=Wimpfen am Berg 4, für Bad=Wimpfen im Tal und
Hohenſtadt je 2 und für den heſſiſchen Helmhof einer ernannt. Die
Ortsſatzung betr. die Umſtellung der Beſoldungsverhältniſſe der
Ge=
meindebeamten wurden dahin abgeändert, daß neueingeſtellte Beamte
ihre Beiträge zur Fürſorgekaſſe ſelbſt zu bezahlen haben. Dem
Geſang=
verein Morgenrot wird die Wieſe neben der Turnhalle als Feſtplatz für
den 10. Mai überlaſſen. Die Einführung einer Polizeiverordnung,
be=
treffend den ungehinderten Verkehr auf den Bürgerſteigen der Gemeinde
Bad=Wimpfen wurde gnehmigt. — Es folgte dann die nichtöffentliche
Sitzung. Vor Schluß der öffentlichen Sitzung gibt der Bürgermeiſter
noch bekannt, daß in der nächſten Sitzung der Voranſchlag für 1931 zur
Beratung kommt — Volksbücherei Bad=Wimpfen. Das
Winterhalbjahr hat einen erfreulichen Aufſchwung gebracht. Die
Leſer=
zahl hat ſich faſt verdoppelt von 53 auf 104. Dementſprechend iſt auch
die Zahr der ausgeliehenen Bücher von 552 auf 1056 geſtiegen.
Beſon=
ders die Jugend zählt eifrige Leſer. Der Buchbeſtand iſt um 86 neue
Bände vermehrt worden, ausnahmslos Werke beſſerer Schriftſteller. Die
Bücherei bleibt auch während des Sommers geöffnet und findet die
Bücherausgabe Sonntags von 11—12 Uhr im Kloſter ſtatt. — Das
Be=
zirksſchöffengericht Darmſtadt verhandelte am Donnerstag gegen einen
hieſigen Kaufmann wegen Vergehens gegen das Republikſchutzgeſetz. Er
hat in einer Wirtſchaft auf die verfaſſungsmäßig feſtgeſtellte Staatsform
geſchimpft und dem Finanzamt Beerfelden „Vetterleswirtſchat”
vorge=
worfen. Der Staatsanwalt beantragte drei Monate Gefängnis. Das
Gericht ſpricht den Angeklagten wegen Vergehens gegen das
Republik=
ſchutzgeſetz frei und wegen Beleidigung des Finanzamtes wird er zu
einer Geldſtrafe von 300 Mark und zu den Koſten des Verfahrens
ver=
urteilt.
By. Langen, 25. April. Unfälle. An der Ecke Darmſtädter=
Landſtraße—Dieburgerſtraße ſtießen ein Laſt= und ein Perſonenauto
zu=
ſammen und drückten die Mauer an der „Krone” ein. — Beim Verlaſſen
der Schule lief ein Schüiler der Schule in der Frankfurterſtraße in ein
Auto und wurde ein paar Meter weit geſchleift. Er trug Verletzungen
am Kopfe davon und mußte ins hieſige Krankenhaus geſchafft werden.
—Beerdigung. Unter großer Beteiligung wurde geſtern Herr
Paul Jenſen zu Grabe getragen. Er war längere Jahre Mitglied des
Gemeinderates, des Kirchenvorſtandes und ſonſtiger Korvorationen.
Rheinheſſer.
v. Alzey, 25 April. Bei der Naturweinverſteigerung
Beſuch war recht gut, das Gebot ging ſehr flott. Im Durchſchnitt
be=
ſtück durchſchnittlich 515 RM. erzielt. Der Geſamterlös der
Naturwein=
eſſe aufgenommen. Bei der Neuwahl des Vorſtandes wurde an verſteigerung beträgt 14500 RM. Der verbeſſerte 1930er Wein, der
an=
ſchließend verſteigert wurde, erzielte durchſchnittlich pro Halbſtück 280
NM. und erbrachte insgeſamt 3000 RM.
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(Fl.4632)
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Seite 4
Montag, den 27. April 1931
Nummer 116
Siamia soink anttsft.
Roman von Alexandra von Boſſe.
(Nachdruck verboten.)
Copyright 1930 by Karl Köhler u. Co., Berlin=Zehlendorf.
Schon war es Nacht, doch irgendwo, von der Terraſſe aus
nicht zu ſehen, ſtand der Mond am Himmel und ergoß ſein
ſil=
bernes Licht über den Park, die Schatten darin dunkler und
ge=
heimnisvoller erſcheinen laſſend. Gleich einem ſchimmernden
See erſchien die Wieſe, umſäumt vom dunklen Baumſchatten, und
wie leuchtende Bäche die Wege, deren Kies taugenäßt war. Oreſte
hörte das Rauſchen der verſchiedenen Brunnen, die ihre Waſſer
in marmorne Becken ergoſſen. Er hörte das haſtige, rhythmiſche
Zirpen der Grillen im Graſe. Von einer der Kirchen in
Fras=
cati kam das monotone Klingklang eines melancholiſch
geſtimm=
ten Glöckchens. Vielleicht war es das Sterbegeläut eines
Mön=
ches. Dann fing in der Tiefe des Parkes eine Nachtigall zu
ſchlagen an.
Bronchi ſtand an der Brüſtung der Terraſſe und rauchte eine
Zigarette nach der anderen. Es drängte ihn, Flavia zu ſprechen,
zu erfahren, was ſich während ſeiner Abweſenheit zugetragen
hatte, und ſich mit ihr zu verſtändigen. Er ſehnte ſich nach ihr,
ſehnte ſich danach, wieder ihre Stimme zu hören und in ihrer
Nähe zu ſein. Er ſehnte ſich danach, den zarten, ſüßen Duft zu
atmen, der ſie umgab.
„Signor Conte!”
Eine flüſternde Stimme ziſchte die zwei Worte ſo leiſe, daß
ſie ſich kaum von dem Gezirp der Grillen unterſchieden. Oreſte
wußte noch nicht, ob ſein Ohr ſich getäuſcht hatte, da glitt ein
ſchmaler Schatten die Stufen zur Terraſſe herauf, und nun
er=
kannte er den kleinen Reitjungen Flavias, Gino, der ihr
beſon=
derer Schützling war. Gino blickte ſich vorſichtig um, huſchte an
ihn heran und zeigte etwas weißes Viereckiges, das er in der
braunen Hand hielt.
„Ein Brief!” flüſterte er. Und kaum hielt Bronchi den
klei=
nen weißen Briefumſchlag in der Hand, war der Bringer auch
ſchon ebenſo lautlos verſchwunden, wie er gekommen war.
Bronchi blickte ſich horchend um, ſich zu vergewiſſern, daß
nie=
mand den Vorgang beobachtet hatte. Nichts regte ſich ringsum.
Nur die Brunnen rauſchten weiter ihr ewiges Lied, die Grillen
zirpten, die Nachtigall lockte und ſchluchzte. Das monotone
Glockenläuten war verſtummt. Von Frascati her tönte der
lang=
gezogene Pfiff einer Lokomotive. Der letzte Abendzug fuhr ein.
Dann war auf der Straße jenſeits des Parkes das Nahen eines
Autos zu hören. Tocelli kam zurück.
Bronchi ſchob den Brief in die Taſche und begab ſich eiligſt in
den erſten Stock des Hauſes hinauf in ſein Zimmer. Hier
ſchloß er ſich ein, ehe er den Brief öffnete. Sein Herz pochte
ſo heftig, daß er ganz atemlos war, ſo ſehr erregte ihn die
Gewißheit, daß er eine Botſchaft von Flavia in der Hand hielt.
Aus dem Umſchlag zog er eine Karte, darauf ſtand in
Fla=
vias ſchöner, klarer Schrift geſchrieben:
„Erwarte mich noch heute an der Grotte, bei der weſtlichen
Parkmauer. Ich weiß nicht, wann ich unbemerkt kommen kann.
Bin ich bis elf Uhr nicht da, erwarte mich nicht länger. F."
Bronchi ſah auf die Uhr. Es war noch nicht neun. Es
machte ihm aber nichts aus, ſchlimmſtenfalls zwei Stunden lang
im Dunkel des Parkes, vielleicht vergebens, auf Flavia warten
zu ſollen. Wenn ſie es wünſchte, wollte er gern die ganze Nacht
warten. Wenn Flavia ihn zu einem Stelldichein beſtellte, hatte
ſie gewiß Wichtiges mitzuteilen. War die Entſcheidung gefallen?
Mußte ſie wirklich, wie ſie es vorausgeſehen, Villa Valcena
ver=
laſſen? — Sollte er heute noch ihr Geheimnis erfahren? — Er
zitterte vor Erregung.
Schnell machte er ſich bereit, den Platz des Stelldicheins
auf=
zuſuchen. Er füllte ſeine Doſe mit Zigaretten, ſteckte
Wachs=
hölzer ein, warf einen dunklen Mantel um und zog eine weiche
Mütze über den Kopf. Da unten im Park bei der Grotte war
es abends immer feucht und kalt. Vorſichtig und unbemerkt
verließ er darauf das Haus, durchſchritt den Park, die hellen,
mondbeſchienenen Stellen vermeidend, bis er die Grotte, die
ganz im Dunkel dichter Baumkronen lag, erreichte.
Er mußte nicht allzulange warten. Als er die dritte
Ziga=
rette ausgeraucht hatte, hörte er leichte nahende Schritte,
ver=
mutete, daß es Flavia war, die kam. Er erkannte ihre ſchlanke
Geſtalt, die in einen dunklen Mantel gehüllt war, als ſie über
die mondbeſchienene Wegkreuzung huſchte. Nun trat er ihr
ent=
gegen:
„Flavia!”
„Oreſte!"
Sie trat zu ihm in den Schatten, ihre Hände fanden ſich, und
er hörte ihren raſchen Atem. Sein Herz pochte wie raſend,
ver=
ſchlug ihm die Sprache, und ihm ſchwindelte, als wäre er
be=
rauſcht. Dies nächtliche Stelldichein war mehr, als er ſo bald
zu hoffen gewagt, obgleich er wußte, daß Flavia es ihm gewährt,
um wohl über ihre Flucht, aber nicht über ihre Liebe mit ihm
zu ſprechen.
„Ich danke dir, daß du kamſt”, flüſterte ſie, ſeine Hand
drückend.
„Ich danke dir für dein Vertrauen.”
Sanft entzog ſie ihm die Hand. Er konnte jetzt, da ſeine
Augen ſich ans Dunkel gewöhnt, die Umriſſe ihres Geſichts
er=
kennen und ſah darin die Augen glänzen. Ihr Geſicht erſchien
bleich. Da er ihr ſo nahe war, allein mit ihr, ergriff ihn faſt
unwiderſtehliches Verlangen, ſie zu umarmen und an ſich zu
ziehen. Aber nun ſagte ſie:
„Ja, ich vertraue dir, und ich denke, ich werde es nicht zu
bereuen haben.”
„Niemals!” verſicherte er und trat dabei einen Schritt
zu=
rück, als müßte er eine gewiſſe Entfernung zwiſchen ſich und ihr
laſſen.
Sie legte ihre Hand auf ſeinen Aermel und zog ihn bis an
die Mauer der Grotte, in den dunkelſten Schatten dichten
Lor=
beergebüſches. Hier umgab ſie der ſtarke, ſüße Duft blühender
Nachtſchattengewächſe und der bitterherbe des Lorbeers. Es roch
auch nach feuchtem welken Laub. Feucht und kalt war es hier,
Doch ſtanden ſie ganz verborgen, und kein Lauſcher konnte in
der Nähe ſein. Nach kurzem Schweigen ſagte Flavia;
„Es iſt entſchieden, ich werde Valcena verlaſſen. Soll ich
aber dein Anerbieten annehmen, muß ich dir zuerſt mein
Ge=
heimnis verraten."
„Ich verlange das durchaus nicht”, verſicherte er eifrig. „Wein
Anerbieten ſetzt keine Bedingungen voraus.”
„Und doch wirſt du es vielleicht zurückziehen, wenn du erſt
weißt —‟
„Ganz gewiß nicht!” unterbrach er ſie. „Es kann nichts
geben, das mich dazu veranlaſſen würde!”
Wieder legte ſie die Hand auf ſeinen Aermel.
„Höre erſt! Ich bin — verheiratet!“
Unwillkürlich trat Oreſte einen Schritt zurück, ſo daß ihre
Hand von ſeinem Aermel glitt. Er war ſo unangenehm
über=
raſcht, ſo verblüfft, daß er nicht einmal einen Laut des
Erſtau=
nens von ſich gab. Er glaubte nicht recht gehört zu haben. Sie
ſprach haſtig und leiſe weiter, aber er konnte kaum verſtehen, was
ſie ſagte.
(Fortſetzung folgt.)
Statt Karten.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme, ſowie für die Kranz=
und Blumenſpenden bei dem
Hin=
ſcheiden unſerer lieben Mutter
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Kleider. Wäſche u.
Schuhe? H. Zwern,
Langgaſſe 7.
Poſtkarte genügt.
Anentſchieden in Amſterdam.
Holland- Deutſchland 1:1 01:0).
Der Fußball=Länderkampf gegen Holland hat dem Deutſchen
Fußball=Bund ein beſſeres Ergebnis gebracht, als man auf Grund
der ſchwachen deutſchen Mannſchaftsaufſtellung erwartete. Gegen
die ſehr ſtarke, ſorgfältig ausgewählte und vorbereitete holländiſche
Nationalmannſchaft, die kürzlich noch Belgien ſchlagen konnte,
er=
zielte die mit ſehr gemiſchten Gefühlen in dieſen Kampf entlaſſene
deutſche Elf ein durchaus ehrenvolles Unentſchieden von 1:1. Man
muß zugeben, daß ein beſſeres Ergebnis für die Deutſchen nicht
werdient geweſen wäre, denn die Niederländer waren ihnen
durch=
aus ebenbürtig, und im Spielverlauf hatten ſie ſogar ein leichtes
Plus. Sie waren ſchneller als ihr Gegner und griffen meiſt auch
Bügiger und entſchloſſener an. Man darf auch ſagen, daß Deutſch=
Tand mit einem anderen Tormann als Kreß die Partie ſicher glatt
werloren hätte, denn der Frankfurter hielt wieder in einer
über=
ragenden Form alles, was nur auf ſein Tor kam. Als er in der
30. Minute der erſten Halbzeit doch einmal geſchlagen wurde, da
hatte Tap aus einem für Kreß unüberſichtlichen Gedränge
ge=
ſchoſſen. Uebrigens war dieſes Führungstor der Holländer auch
werdient, denn ſie hatten in der erſten Halbzeit mehr vom Spiel.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit drängte Deutſchland, dann wurde
Der Kampf ausgeglichener, und gegen Schluß lag Holland wieder
enehr im Angriff. Schlöſſer erzielte den Ausgleich. Die 6000
deut=
ichen Schlachtenbummler unter den 32 000 Zuſchauern freuten ſich
ſehr, ſie jubelten auch ſchon, als Lachner wenig ſpäter ein zweites
Kor ſchoß, aber die Freude war verfrüht, der Schiedsrichter er=
Eannte auf „Abſeits”.
Die deutſche Mannſchaft in dieſer Aufſtellung hat uns alſo nicht
fenttäuſcht. Es gab natürlich Schwächen, ſo vor allem im Sturm,
wo die rechte Seite recht ſchwach war und wo eigentlich nur
Ri=
chard Hofmann genügte. „Sehr nett ſpielte die Läufereihe, deren
beſter Mann der unermüdliche Schaffer Knöpfle war, und auch die
Werteidigung ging an. Sie hatte allerdings auch in Kreß einen
muverläſſigen Mann hinter ſich.
Aus dem Spiel.
Deutſchland ſpielte in der erſten Halbzeit mit dem Wind.
Holland hatte Anſtoß. Die Niederländer fanden ſich weit ſchneller
zuſammen als die Deutſchen, bei denen es zunächſt bei der
Zuſam=
menarbeit von Läuferreihe und Sturm ſehr haperte. In der 5.
Minute kam Deutſchland zur erſten Ecke. Gleich darauf rettete
Kreß in einer ſehr ſchwierigen Situation. Die Holländer wurden
mit ihren ſchnellen, von Elan getragenen Vorſtößen immer
gefähr=
ſicher. Bei einem Gegenangriff ſchoß Lachner gegen den Pfoſten.
Holland kam in der 16. Minute nach anhaltend überlegenem Spiel
zur erſten Ecke. Dann wurde der Kampf ausgeglichener. Die
teutſche Elf, die nun recht gut zuſammenarbeitete, hatte eine
An=
zuhl von guten Chancen. Müller verfehlte einmal ganz knapp,
ud kurz darauf gab es einen Lattenſchuß von Schlöſſer. In der
23. Minute ſchoß Tap einen Strafſtoß von der Strafraumgrenze
auis knapp neben den Pfoſten. Fabelhaft wehrte Kreß noch in der
ekleichen Minute einen Durchbruch von Adam ab. Die deutſchen
Worſtöße wurden zahlreicher, aber die holländiſche Abwehr
arbei=
tiete ſehr ſicher. Außerdem ſpielten auch die Deutſchen langſamer
aEes ihr Gegner. In der 30. Minute wehrte Kreß einen Strafſtoß
ſehhr fein ab, aber ſchon in der nächſten Minute kamen die
Hollän=
der zum Führungstreffer. Lagendaal gab eine lange
Vor=
he ge nach rechts, Kreß ging etwas zu früh aus dem Tor, hielt aber
zweimal kurze Schüſſe, er bekam jedoch den Ball nicht weit genug.
Es entwickelte ſich ein Gedränge, und plötzlich hatte Tap eine
Lücke gefunden. Weber wollte noch einmal eingreifen, kam aber
zu ſpät. Der Jubel der Holländer über dieſen Treffer iſt kaum zu
beiſchreiben. Die deutſche Elf war aber nicht entmutigt, ſie griff
jest ſogar entſchloſſener an. Albrecht und der zu nervöſe Müller
ſchoſſen knapp neben das Tor, Lachner zielte gegen die Latte. Eine
Anzahl von Angriffen endete außerdem im „Abſeits”. Gegen
Shluß riſſen die Holländer mit ihren ſchnellen, kraftvollen
Vor=
ſtßen das Heft wieder an ſich. Dann war Halbzeit.
Nach der Pauſe.
Mit verteiltem Spiel begann die zweite Halbzeit. Allmählich
eigab ſich dann ein größerer Druck der deutſchen Elf, die aber vor
dein Tore zu unſicher war. Der Ball wurde etwas zu hoch
gehal=
en, die Kombination ging zu ſehr in die Breite. Dagegen trieben
ſe= Holländer den Ball ſteiler und ſchneller vor, ſie ſchoſſen auch
ſeſſer. 20 Minuten lang ſpielte Deutſchland überlegen, eine Reihe
ſon ſehr günſtigen Momenten ging ungenützt vorüber. In der
0. Minute gab es einen kleinen Zwiſchenfall, bei einem
Zuſam=
nemprall mit Knöpfle verletzte ſich Tap. Das Publikum johlte,
her Tap konnte bald wiederkommen. Er gab dann gleich einen
Bambenſchuß aufs deutſche Tor ab, aber Kreß meiſterte auch
die=
en Schuß. Das Spiel verlor zwar an Tempo, aber es kamen
mirner mehr Härten auf. Endlich fiel in der 28. Minute der
ver=
ſiemte Ausgleich. Müller ſpielte ſich auf dem linken Flügel
uich und ſchoß. Sein Schuß wurde zwar abgewehrt, aber Schlöſſer
awm den Ball wieder auf und jagte ihn placiert und mit Wucht
w ſchen die Pfoſten. Die Deutſchen lagen jetzt klar in Front,
wei Minuten ſpäter erzielte Lachner nach Vorarbeit von Schlöſſer
u— Albrecht einen zweiten Treffer. Der Schiedsrichter erkannte
ber auf „Abſeitstor‟. Die Entſcheidung wurde von einem großen
(.1 des Publikums mit ſtarkem Proteſt aufgenommen, und
tat=
ich lich war ſie auch ſehr zweifelhaft. Ueberhaupt konnten die
Ab=
iesentſcheidungen des Schweden Bergquiſt oft wenig gefallen.
ſoll land ſetzte zu einem Endſpurt an, aber die deutſche Abwehr war
U der Höhe. Drei Minuten vor Schluß ſah es allerdings einmal
gefährlich aus, aber Knöpfle rettete in letzter Sekunde vor
inem Treffer der Holländer. Müller lief noch einige Male in die
10reitsfalle, und Schlöſſer vergab eine ſichere Chance. Dann kam
e: Schlußpfiff. In der Zahl der Eckbälle hatte Deutſchland mit
I5 ein deutliches Plus, jedoch ſpiegelt dieſes Verhältnis den
zi=elverlauf nicht.
Bergquiſt=Schweden hatte als Schiedsrichter keinen guten Tag.
Die ſüddeutſchen Endſpiele.
Fürkh voran!
Troſtrunde Nordweſt weiter ohne Enkſcheidung.
Der letzte Aprilſonntag hat in der Frage nach dem
ſüddeut=
ſchen Meiſter zwar noch keine Entſcheidung, aber doch eine gewiſſe
Klärung gebracht. Die Spvg. Fürth konnte in Mannheim das
ſchwere Spiel gegen den S.=V. Waldhof vor 15 000 Zuſchauern
ſicher und verdient mit 4:2 (2:0) gewinnen. Die Kleeblättler
haben damit eine ernſte Gefahr hinter ſich gebracht, und es iſt jetzt
kaum noch daran zu zweifeln, daß ihnen der Meiſtertitel zufallen
wird. Um ſo härter wird aber noch der Kampf um den zweiten
Platz werden. Diesmal haben ſich die Bayern München vor die
Frankfurter Eintracht ſchieben können, aber ſchon am nächſten
Sonntag können die beiden Mannſchaften die Plätze wieder
wech=
ſeln. Vor 25 000 Zuſchauern ſchlugen die Bayern die
Frankfur=
ter knapp 2:1 (2:1). Bayern kam ſchon in den erſten vier
Minu=
ten durch Welker und Haringer zu ſeinen Treffern. Dann drängte
die Eintracht überlegen bis zum Schluß, aber gegen die gute und
ſehr verſtärkte Bayern=Verteidigung glückte ihr nur ein
Gegen=
treffer, den Möbs erzielte. Die beiden anderen Spiele der
Mei=
ſterrunde hatten keine Bedeutung mehr, ſie endeten beide mit
Ueberraſchungen. Union Böckingen unterlag auf eigenem Platz
gegen die Wormatia Worms mit 0:5 (0:1) und der K.F.V. mußte
ſich zu Hauſe im Kampf gegen den F.=K. Pirmaſens mit einem
Unentſchieden von 2:2 (0:0) begnügen.
In der Troſtrunde Nordweſt haben die beiden
Tabel=
lenführer Phönix Ludwigshafen und V. f. L. Neu=Iſenburg ihre
Spiele verloren. Phönix wurde am Samstag in einem ſehr harten
Spiel von Rot=Weiß Frankfurt 2:1 beſiegt, und Iſenburg unterlag
in Niederrad hoch mit 0:4 (0:2). So ſind alſo die beiden
Tabel=
lenerſten punktgleich geblieben, und es müßte eigentlich ein
Ent=
ſcheidungsſpiel ſtattfinden. Es iſt aber anzunehmen, daß der
Ver=
band einen der beiden Vereine beſtimmt, ſchon am nächſten
Sonn=
tag mit München 60 das Entſcheidungsſpiel um die dritte
ſüd=
deutſche Vertreterſtelle auszutragen.
Runde der Meiſter:
Spvg. Fürth
Bayern München
Eintracht Frankfurt
S.=V. Waldhof
Karlsruher F.=V.
Wormatia Worms
F.=K. Pirmaſens
Union Böckingen
Troſtrunde Nordweſt:
V. f. L. Neu=Iſenburg
Phönix Ludwigshafen
RW. Frankfurt
F.=V. Saarbrücken
Union Niederrad
L. Neckarau
2. Idar
S.=V. Wiesbaden
Troſtrunde Südoſt:
München 60
1. F.=C. Nürnberg
Schwaben Augsburg
F.=C. Pforzheim
Stuttgarter Kickers
3. f. R. Fürth
F.=V. Raſtatt
Phönix Karlsruhe
Bayern München —
Die Tabellen.
Spiele
13
12
13
Tore
34:15
39:20
28:18
31:29
25 :28
31:39
27:39
32:49
Tore
29:19
32:19
34:28
30:30
34:32
32:35
29:51
20:26
Tore
70:21
47:12
45:12
41:32
31:26
31:46
20:51
11:65
Punkte
19:5
17:7
16:8
12:14
12:14
9:17
8:16
7:19
Punkte
19:9
19:9
18:10
15:13
13:15
9:17
9:19
8:18
Punkte
26:2
20:8
18:10
16:12
14:12
8:20
6:20
2:26
Eintracht Frankfurt 2:1 (2:1).
Auf ſchlechtem, ſehr aufgeweichtem Gelände und vor 25 000
Zuſchauern lieferten ſich die beiden Mannſchaften einen ſehr
har=
ten, packenden Kampf, der den Bayern einen ebenſo knappen, wie
unverdienten Sieg einbrachte. Frankfurt hatte nämlich in beiden
Halbzeiten weit mehr vom Spiel, ſtellte die einheitlichere
Mann=
ſchaft, die präziſer zuſammenarbeitete und auch flinker am Ball
war. Dagegen ſpielten die allerdings ſtark erſatzgeſchwähten
Bayern vollkommen zuſammenhanglos. Sie litten zudem auch
noch in der erſten Halbzeit unter einer verfehlten
Mannſchafts=
aufſtellung. Bayern kam ſchon in den erſten vier Minuten durch
Welker und Haringer (Elfmeter) zu ſeinen Treffern. Frankfurt
drängte dann bis zum Schluß faſt ſtändig, konnte aber lediglich
durch Möbs zehn Minuten vor Halbzeit ein Tor aufholen.
SV. Waldhof — Sp.Vg. Fürth 2:4 (0:2).
In einem ſehr ſchnellen, techniſch jedoch auf keiner ſehr
hohen Stufe ſtehenden Spiele konnte die Spielvereinigung Fürth
in Mannheim durch einen 4:2=Sieg über den SV. Waldhof die
Tabellenführung befeſtigen. Die Fürther waren etwas beſſer
und haben den Sieg auch einigermaßen verdient. Allerdings
brachten ſich die Nordbayern durch ihr ſehr hartes und unfaires
Spiel bald um die Sympathien der 15 000 Zuſchauer, die im
übrigen dem Kampfverlauf ſachlich und objektiv folgten. Fürth
ging vor der Pauſe 2:0 in Führung, mußte ſich aber nach dem
Wechſel durch Torſchüſſe von Pennig und Rasmuß den
Aus=
gleich gefallen laſſen. In den letzten Phaſen des Kampfes
er=
zielte dann Frank, der auch die Tore der erſten Halbzeit
ge=
ſchoſſen hatte, noch zwei Torerfolge und ſtellte das Endergebnis
her. Schiedsrichter Neuweiler=Pforzheim war ziemlich machtlos,
regeltechniſch jedoch einwandfrei,
10 Teilnehmer um die „Deutſche” ſtehen feſt.
Wie der Deutſche Fußball=Bund mitteilt, ſollen unter allen
Umſtänden bereits am 10. Mai die erſten Vorrundenſpiele um die
Deutſche Fußball=Meiſterſchaft ſtattfinden. Von den 16
Mann=
ſchaften, die an dieſen Kämpfen teilnehmen, ſind bereits zehn er=
mittelt. Es fehlen lediglich noch die Vertreter ron Süd= und
Weſt=
deutſchland. Die übrigen Verbände werden bei der D.F.B.=
Mei=
ſterſchaft durch die folgenden Mannſchaften vertreten:
Brandenburg: Tennis Boruſſia und Hertha/B. S.C.;
Mitteldeutſchland: Dresdener Sport=Club und Sppg. Leipzig;
Norddeutſchland: Hamburger S.=V. und Holſtein Kiel;
Südoſtdeutſchland: Beuthen 09 und F.=V. 06 Breslau;
Baltenverband: Pruſſia Samland und V. f. B. Königsberg.
Die drei weſtdeutſchen Vertreter werden vorausſichtlich
For=
tuna Düſſeldorf, V. f. B. Bielefeld und Meidericher Spp. oder
Schwarz=Weiß Barmen heißen.
Die Zußball=Ergebniſſe.
Länderſpiele:
In Amſterdam: Holland — Deutſchland
1:1 (1:0)
In Luxemburg: Luxemburg — Weſtdeutſchland , 4:3 (3:2)
In Barcelona: Spanien — Irland.
1:1 (1:1)
Städteſpiel:
In Amſterdam: Amſterdam — Duisburg . . . 4:2 (2:0)
Süddeutſchland.
Meiſterſchaftsſpiele:
Runde der Meiſter: SV. Waldhof—SpVgg. Fürth 2:4 (0:2).
Bayern München — Eintracht Frankfurt 2:1 (2:1).
Karls=
ruher FV. — FK. Pirmaſens 2:2 (0:0). Union Böckingen —
Wormatia Worms 0:5 (0:1).
Troſtrunde Nordweſt: Rot=Weiß Frankfurt — Phönix
Ludwigshafen 2:1 (0:1). Union Niederrad — V. f. L. Neu=
Iſenburg 4:0 (2:0). 1. FC. Idar — FV. Saarbrücken 5:2 (2:0).
Troſtrunde Südoſt: Kickers Stuttgart — München 1860
0:1 (0:0). 1. FC. Nürnberg — FV. Raſtatt 4:0 (2:0). 1. FC.
Pforzheim — Phönix Karlsruhe 6:0 (4:0).
Um den 6. Platz in Nordbayern: In Würzburg; Kickers
Würz=
burg — ASV. München 1:2.
Aufſtiegsſpiele: Gruppe Main: SpVgg. 02 Griesheim —
V. f. B. Groß=Auheim 5:1. Viktoria Kahl — Germania 94
Frankfurt 0:1. Gruppe Heſſen: Olympia Lorſch — Viktoria
Walldorf 1:2. Gruppe Saar: V. f. B. Zweibrücken — SV. 05
Saarbrücken 0:3. FC. 02 Kreuznach — Weſtmark Trier 0:0.
Gruppe Baden: FC. Rheinfelden—FC. Mühlburg 2:1. Gruppe
Württemberg: Sportfreunde Eßlingen — SV. Feuerbach 3:1.
Gruppe Südbayern: MSV. München — Union Augsburg 2:3.
Gruppe Nordbayern: SpVgg. Weiden/Windiſch=Eſchenbach —
FC. Schweinfurt 4:2.
Geſellſchaftsſpiele: Kickers Offenbach — SpVgg. Fechenheim 03
(Samstag) 2:1. FSV. Frankfurt — V. f. L. Neckarau 5:0.
Germania Bieber — Kickers Offenbach 3:1. 1. FC. Hanau
1893 — FSV. Mainz 05 3:2. SV. Wiesbaden — VfR.
Mann=
heim 3:4. SpVgg. 03 Fechenheim — Kickers=Vikt. Mühlheim
4:0. SC. Freiburg — SpVgg. Freiburg 2:4. Wacker München
— 1. FC. Nürnberg (Samstag) 1:2. FC. Villingen —
Schwen=
ningen (komb.) 1:2. Teutonia München — Bajuwaren
Mün=
chen 3:4. Saar 05 Saarbrücken — Sportfr. Saarbrücken 3:4.
Brandenburg=Pommern: Meiſterſchaft: Hertha BSC. — Berliner
SV. 92 3:2. Geſellſchaftsſpiele: V. f. B. Pankow — SV. 98
Halle 4:1. Südſtern — Wittenberg 07 3:1. Viktoria 89 —
Blau=Weiß 0:1. Polizei — Tasmania 8:3. Norden=Nordweſt
— Hota 6:2. Wacker 04 — Union Oberſchöneweide 2:1.
Kickers — Union Potsdam 6:3. Stettiner SC. — Minerva
Berlin 1:7. Preußen — Raſenfreunde Stettin 3:3.
Fußball im Ausland.
Schweiz: Grashoppers Zürich — FC. Lugano 3:1. Chiaſſo — FC.
St. Gallen 8:3. Brühl St. Gallen — Blue Stars Zürich 1:5.
FC. Winterthur — Young Fellows Zürich 2:4. Old Boys —
Nordſtern Baſel 1:1. Black Stars — Young Boys Bern 1:3.
FC. Bern — FC. Baſel 1:3. Solothurn — FC. Aarau 0:2.
Luzern — Konkordia Baſel 2:0. Servette — Urania Genf 1:1.
Etoile — Chaux de Fonds 1:1. FC. Biel — Carouge Genf 2:0.
Oeſterreich: Vienna — Nicholſon 4:3. Admira — Wacker 7:2.
Auſtria — Slovan 6:1. Wiener SC. — Floridsdorfer AC. 2:3.
WAC. — Rapid 3:4. Grazer AC. — SV. Beuthen 09 4:0.
Ungarn: Nemzetti — Bocskay 3:1. Ferencvaros — Ofner Elf 4:0.
3. Bezirk — Kispeſt 3:3. Vaſas — Hungaria 1:4. Ujpeſt —
Pecs=Baranya 0:0. Sabaria — Baſtya 4:2.
Frankreich: Red Star Paris — Real Jrun 3:0. FC. Touen=
Real Irun 1:3. Cl. Francais — Racing Cl. Paris 1:1. US.
Suiſſe — CASG. Paris 2:4.
Kurheſſen Marburg — Sb. 98 Darmſtadt 3:5 (2:2).
In einem ſehr fairen Spiel kam Sportverein 1898 zu einem
auch in dieſer Höhe verdienten Sieg über den ſtarken, zum
weſt=
deutſchen Spielverband zählenden Gegner in Marburg. Der
Sieg iſt um ſo bemerkenswerter, als die Darmſtädter das Spiel
ohne ihren Verteidiger Laumann, einem erſtmals in der 1.
Mann=
ſchaft ſpielenden Torwächter aus einer jüngeren Mannſchaft
ſowie mit zwei Innenſtürmern aus der Reſervemannſchaft
be=
ſtritten. Zudem rief ein während des Spiels niedergehender
Gewitterregen eine außerordentliche Glätte des Lehmbodens des
Spielfeldes hervor. Aber dieſer Umſtand ließ die techniſche
Ueberlegenheit der 98er beſonders zur Geltung kommen.
Die von Hans Fürſt eingeleiteten Angriffe der 98er
ſchei=
terten zunächſt an den aufmerkſamen, guten Schlußleuten der
Gaſtgeber. Erſt durch Verwandlung eines: Handelfmeters
konn=
ten ſie in Führung gehen. Ein weiterer Handelfer wurde von
ihnen verſchoſſen. Marburg erzielte den Ausgleich gleichfalls
durch Verwandlung eines wegen Handſpiels verhängten
Elf=
meters und gleich darauf den Führungstreffer durch ſchönen
Kopfball. Faſt auf die gleiche Weiſe glichen die 98er vor der
Pauſe aus. 5 Minuten nach der Halbzeitpauſe fiel das ſchönſte
Tor des Tages. Darmſtadts Mittelläufer führte einen der
weni=
gen Strafſtöße aus, dirigierte den Ball auf des Mittelſtürmers
Kopf, und blitzſchnell ſauſte von da der Ball in des Gegners
Netz. Durch einen Flankenſchuß des Rechtsaußen wurde der
Torvorſprung auf 4:2 erhöht. Bei dieſem Stand holte zwar
Marburg noch ein Tor auf, aber ein weiteres, vom Darmſtädter
Rechtsaußen geſchoſſenes Tor ſtellte die alte Tordifferenz her,
bei der es auch blieb.
Seite 6
Montag, den 27. April 1931
Nummer 116
Polizei Darmſtadt — FV. Speyer 4:0 (2:0).
Vor einer recht anſehnlichen Zuſchauermenge lieferten ſich
beide Mannſchaften einen ritterlichen Kampf, der von Anfang
bis Ende jeden in Bann hielt. Die Gäſte, lauter ſtämmige
Ge=
ſtalten, bildeten eine Mannſchaft, die gut aufeinander eingeſpielt
war und keinen ſchwachen Punkt enthielt. Hervorzuheben iſt
der Torwächter, der ein glänzendes Spiel zeigte. Die
Mann=
ſchaft fiel nicht nur durch ihr ſpieleriſches Können, ſondern auch
durch ihre Diſziplin und ihre faire Spielweiſe ſehr angenehm
auf. Wir hoffen, ſie nächſtes Jahr in Darmſtadts Mauern
wieder begrüßen zu können. Die Polizeimannſchaft, ſeit langem
wieder komplett, bewies aufs neue ihre derzeitige Spielſtärke.
Ein beſonderes Lob erübrigt ſich. Der neue Verteidiger paßt
rer Spielerfahrung ein vollwertiger Erſatz zu werden.
Flauke von Göbel 2 durch Pfeiffer 1:0. Das Spiel iſt ziemlich
ausgeglichen, eine leichte Ueberlegenheit der „Grünen” deutlich
bemerkbar, die auch durch ein Tor des Mittelſtürmers zum
Aus=
druck kommt. Die zweite Hälfte ſieht zunächſt Speher im
An=
griff liegen; die neue Polizeiverteidigung beſteht aber ihre
Feuer=
probe und klärt die brenzlichſten Situationen. Allerdings kam
ihr zugute, daß Speyers Sturm in Ueberkombination ſich tot
lief, vor allem auch das Schießen vergaß, ſo daß den Gäſten das
verdiente Ehrentor verſagt blieb. Dann kommt die Polizei ſtark
auf und ſtellt durch zwei ſchöne Schüſſe des Linksaußen Müller
das Endreſultat her. Heftiger Regen zwingt den gut
amtieren=
den Schiedsrichter, ein Herr aus Groß=Gerau, zum vorzeitigen
Spielabbruch.
Rot=Weiß Darmſtadt 2. — SV. Leeheim 1. 7:0.
Rot=Weiß Darmſtadt 2. — SV. Zwingenberg 7:4 (1:4).
konnte wegen des zu ſtarken Regens nicht ſtattfinden und iſt auf
den kommenden Mittwoch verlegt.
angeſetzte Verbandsſpiel für die 1. Mannſchaft
auszutragen gegen Leeheim und zeigte ſich dieſer Aufgabe
voll und ganz gewachſen. Die Leeheimer mußten die
Ueber=
legenheit der Rot=Weißen mit einer 7:0=Niederlage anerkennen.
kämpfenden Gäſte auf. Lautz=Pfungſtadt amtierte gut.
Die 2. Mannſchaft hatte ſchon vorher für Sonntag den
A=Kläſſen=Vertreter Zwingenberg zum Rückſpiel verpflichtet. Um
nun allen gerecht zu werden, mußte die Elf auch am Nachmittag
Vormittag ſtark verausgabten, und niemand hätte geglaubt, daß
die Mannſchaft es noch fertig brächte, auch dieſen ohne Zweifel
ſtarken Gegner niederzukantern, zumal die Rot=Weißen bei
Halb=
zeit mit 4:1 verloren hatten. Nach der Pauſe jedoch mit dem
Wind im Rücken, gab es eine Wendung. Rot=Weiß wurde durch
genaues, flaches Zuſpiel beſſer, ließ den Gegner nicht
aufkom=
men und ſchoß in dieſem Zeitraum 6 Tore, womit die
Nieder=
lage der Gäſte beſiegelt war. Mit dieſer lobenswerten Leiſtung
hat die Mannſchaft erneut bewieſen, daß ihre derzeitige
Spiel=
ſtärke faſt der der 1. Garnitur gleichkommt.
Die Alten Herren gewannen gegen Germania Pfungſtadt
3:2, während die Jugend in Weiterſtadt kampflos gewann, da
der Platzverein nicht antrat.
Sportverein 1898 (Jugend).
1. Jgd. — 1. Jgd. Groß=Gerau, hier, 1:0. Die Gegner waren
ragend. — 2. Jgd. — 1. Jgd. Polizei, dort, 2:0. Ein verdienter
drei Tore, eines ſchöner wie das andere, in den Kaſten. —
2. Schüler — 1. Schüler Griesheim, hier, 0:5.
Fr. Tgde. Darmſtadt — Sprendlingen 1:1.
Darmſtadt war aus Anlaß des Sportwerbetages in Semd
als Gaſt. Gegner war der beſtbekannte Kreisklaſſenverein Tgde.
mitgeſprochen hat. Es trat zu dieſem Spiel in kompletter
Auf=
ſtellung an, Darmſtadt, das auch zu dieſem Spiel mit Erſatz
an=
treten mußte, lieferte dem Gegner ein gleichwertiges Spiel. Bohounnek, Fritz, Perwein und wieder Fritz ſtellten die Wiener
Darmſtadt bearbeitet ſofort mit lebhaften Angriffen des
Geg=
ners Heiligtum. Im letzten Augenblick klärt immer wieder der
Torwart Sprendlingens. Torlos geht es in die Pauſe. Nach ein ſiebentes Tor für Wien erzielt hatte.
dem Wechſel erzielt Darmſtadt nach ſchönem Innenſpiel das erſte
Tor. Sprendlingen verſucht unter allen Umſtänden,
gleichzu=
ziehen, was auch in der letzten Viertelſtunde durch Elfmeter
gelingt. Mit dem Schlußpfiff hat ein Spiel ſein Ende genom= eine in einem Freundſchaftsſpiel gegenüber. Das Spiel wurde
men, das die zahlreich erſchienenen Zuſchauer voll befriedigte. — angeſichts der Unfähigkeit des Schiedsrichters ſehr hart durch=
Klingen 1. 0:1, Darmſtadt Jugend — Jugend Pfungſtadt 1:0.
Krößſch=Leiprig Kunſtkurn=Meiſter.
Kunſtturn=Meiſterſchaften der D.T. in Eſſen.
verkauftem Hauſe die dritte Kunſtturn=Meiſterſchaft der Deutſchen Worms das 3. Tor, dem Schäfer (Rot=Weiß) kurz danach das
Turnerſchaft zum Austrag. Seit 1925 hatte die D.T. keine Geräte=
Meiſterſchaften mehr ausgetragen. 110 Turner aus den 18 Turn= ſeinen Halbrechten und den Mittelſtürmer noch zu 2 Treffern.
kreiſen und aus Deutſchböhmen ſtellten ſich zum Kampfe, der aus
einem Zehnkampf beſtand, und zwar aus je drei Uebungen (zwei Strafſtoß zum 2. Treffer. Rot=Weiß kommt noch zweimal und
Pflicht= und eine Kürübung) an den drei Geräten Reck, Barren zwar durch Schäfer und den nun im Sturm ſpielenden Meyer,
und Pferd, und einer Kunſt=Freiübung.
Die Veranſtaltung wurde durch eine Anſprache des D.T.=
Männerturnwartes Schneider=Leipzig eröffnet. Es ſprachen
dann noch Wohlfahrtsminiſter Dr. Hirthſiefer für die
preu=
ßiſche Regierung, Oberbürgermeiſter Dr. Bracht für die Stadt
Eſſen und Staatsminiſter a. D. Dr. Dominicus, der 1.
Vor=
ſitzende der D.T.
Der Zehnkampf ſtellte an die Teilnehmer ſehr große
Anfor=
derungen. Bei den erſten Uebungen gab es, bis die allgemeine
Nervoſität überwunden war, einige Verſager. Dann aber
wur=
den die Uebungen durchweg ruhig geturnt und ſtellenweiſe
ernte=
ten die Turner für ihre Leiſtungen ſtürmiſchen Beifall. Beſonders erhöht durch Strafſtoß auf 0:2. Kurz vor Halbzeit verwandeln
war dies beim Reckturnen der Fall, bei dem Leiſtungen ganz die Platzherren einen Eckball. 1:2 geht es in die Pauſe. Nach
außergewöhnlicher Natur geboten wurden.
Nach den erſten Uebungen hatte ſich Ernſt Winter (
Wup=
pertal=Langenfeld), der frühere Frankfurter Eintrachtler, an die
Spitze geſetzt. Das Glück war ihm aber nicht hold. Der
ſym=
pathiſche Turner, der die größte Ueberraſchung der ganzen
Ver=
anſtaltung bot und der beſte Turner war, kam durch Pech um
ſei=
nen ſicheren Sieg. Bei der Schwung=Uebung am Reck unterlief
ihm, der bis zur ſechſten Uebung die Spitze gehalten hatte, ein
Verſager, der ihn weit zurückwarf. Der Leipziger Krötzſch, der
Zehnkampfſieger des letzten Deutſchen Turnfeſtes, der Winter
immer hart auf den Ferſen geblieben war, kam ſo an die Spitze
und gab dieſe bis zum letzten Gerät nicht mehr ab, ſo daß er
deut=
ſcher Gerätemeiſter wurde. Mit 184½ Punkten wurde er erſter
Sieger, während Winter noch den Sachſen Tolmar (Hohenſtein=
Ernſtthal) paſſieren laſſen und ſich mit dem dritten Platz
begnü=
gen mußte.
Die Ergebniſſe: 1. Sieger und deutſcher Meiſter: Krötzſch=
Leip=
zig 184½ Punkte, 2. Tolmar, Hohenſtein=Ernſtthal, 181½ Punkte,
3. Winter, Wuppertal=Langenfeld, 181 Punkte, 4. Bettermann=
Leipzig 178 Punkte, 5. Wedekind=Forſt 174½ Punkte, 6. Troſtheim=
Dortmund 173½ Punkte, 7. Plagek=Dortmund 171½ Punkte,
Neu=
haus=Bochum 171½ Punkte, Trettner=Altenburg 171½ Punkte, 8.
Mack=Hindenburg 170½ Punkte, 9. Betzler=Göggingen 1694
Punkte, Kleine=Leipzig 169½ Punkte, 10. Wehrler=Mylau 169
Punkte.
Von den Handball=
Ausklang in Abt. Weſt.
Weſtmark Trier — Pol. Darmſtadt 8:7.
Das letzte Treffen der Abteilung Weſt endete mit einer
Ueber=
raſchung, da es dem Saarmeiſter gelang, die Darmſtädter
Poli=
ſich mehr und mehr der Mannſchaft an und verſpricht bei größe= ziſten knapp zu beſiegen. Die Darmſtädter hatten allerdings ſchon
kampflos verloren, da ſie mit ihrem Omnibus zu ſpät eintrafen.
Die Zuſchauer hatten ſchon zum größten Teile den Platz verlaſſen.
Die Tore: Nach verteiltem Feldſpiel heißt es auf eine ſchöne Der Sieg des Saarmeiſters, der beſonders in der erſten Halbzeit
(5:2) ſehr gut in Form war, iſt als verdient zu bezeichnen.
Die Schlußtabelle.
SV. 98 Darmſtadt
Pol. Darmſtadt
SV. Waldhof
Weſtmark Trier
FV. Mainz 05
8 Sp. 52:19
8 „ 37:32
8 „ 25:29
27:37
14:38
T.
15 P.
9
3
Handball-Ergebniſſe.
Vorrunde zur D. T.=Meiſterſchaft.
In Oggersheim: TV. Oggersheim — TV. Algenrodt
5:3. Frauen: TV. Kaiſerslautern — Stadt SV. Frankfurt 1:9.
In Leipzig: TSV. 1867 Leipzig—TV. 60 Fürth 7:8. Frauen:
TV. Jahn Aue — Ulmer Turnerbund 2:1. In Magdeburg:
Das Samstagabendſpiel der Mannſchaft gegen Union TV. Magdeburg=Neuſtadt — Tib. Berlin 4:6. Frauen: Turnklub
Hannover — Tib. Berlin 1:2. In Breslau: TV. Vorwärts
Breslau — TV. Neufahrwaſſer 7:3. Frauen: Vorwärts Breslau
Vormittags hatte die 2. Mannſchaft das ziemlich kurz —TV. Ohra=Danzig 4:0. In Krefeld: TV. Krefeld=Oppum—
Polizei Kiel 6:2. Frauen: TV. Krefeld 1855 — Hamburger
Turnerbund 2:3.
Süddeutſche DSB.=Meiſterſchaft: Abt. Weſt: Weſtmark Trier —
Polizei Darmſtadt 8:7.
Sehr angenehm fiel das ſportliche Verhalten der eifrig und fair Repräſentativſpiele: In Berlin: Berlin — Wien 9:7 (7:2). In
Deſſau: Deſſau — Magdeburg 8:6.
Aufſtiegsſpiele: Main=Heſſen A: V. f. L. Sachſenhauſen — TG.
Dietzenbach 2:2. TSG. Höchſt 01 — Kickers Offenbach 2:1.
SpVgg. Arheilgen — TSV. Braunshardt 1:7.
antreten. Man merkte es den Rot=Weißen an, daß ſie ſich am Privatſpiele: Jubiläumsturnier in Rödelheim: FSV. Frankfurt
— Rödelheimer Tgde. 1:6. Eintracht Frankfurt — Turn= und
Fechtklub Frankfurt 4:5. Rödelheimer Tgde. — Turn= und
Fechtklub Frankfurt 2:1. Eintracht — FSV. Frankfurt 1:6.
Weitere Spiele: TV. Nieder=Eſchbach — Rot=Weiß Frankfurt
0:1. V. f. R. Schwanheim — TSV. Langen 1:1. SV. 1860
München — ASV. München 8:5.
Länderſpiel im kleinen.
Berlin ſchlägt Wien 9:7.
In Berlin kam am Sonntag das Handball=Rückſpiel der
Städtemannſchaften von Berlin und Wien zum Austrag. Im
ver=
gangenen Jahre endete der Vorkampf auf Wiener Boden und
diesmal konnten die Berliner einen ſehr ſchönen Sieg erringen.
In beiden Mannſchaften ſtanden mehrere Internationale, ſo daß
man dieſes Spiel, ohne zu übertreiben, als ein Länderſpiel
zwi=
ſich faſt gleichwertig. Bei den Gäſten war der Torhüter über= ſchen Deutſchland und Oeſterreich anſprechen kann. Berlins Sieg
iſt damit auch ein Erfolg für den deutſchen Handball, der durch
Sieg. — 4. Jgd. — 2. Jgd. Groß=Gerau, hier, 3:1. — 1. Schüler, die letztjährigen Niederlagen der deutſchen Damen und Herren in
— 1. Schüler Roßdorf, dort, 4:0. Roßdorfs „jugendliche” Schü= ſeinem internationalen Anſehen etwas ins Hintertreffen geraten
ler vermochten „Bello” nicht aufzuhalten. Er jonglierte ihnen war. 4000 Zuſchauer wurden Zeugen des packenden und
ſpannen=
den Kampfes, der Berlin beſonders von der Pauſe in einer ganz
ausgezeichneten Form ſah. Zabel und Kaundynia legten zunächſt
zwei Tore vor, denen Bohounnek den erſten Treffer für die
Oeſter=
reicher folgen ließ. Strafwürfe von Kaundynia und Bohounnek
ſtellten das Ergebnis auf 3:2, und dann kam Berlin ganz groß
in Fahrt. Bartel, Kaundynia, Hinze und Bartel erzielten in die=
Sprendlingen, der in ſeiner Klaſſe immer ein gewichtiges Wort ſer Reihenfolge noch vier Treffer und ſtellten das
Halbzeitergeb=
nis mit 7:2 her.
Nach dem Wechſel waren die Wiener ſtark überlegen. Durch
das Spiel im Nu auf 7:6. Bartel erzielte aber mit zwei weiteren
Treffern das Endergebnis, nachdem zwiſchendurch Fritz auch noch
Wormatia Worms — Rot==Weiß Darmſtadt 6:4 (5:1) abgebr.
Geſtern nachwittag ſtanden ſich in Worms die obigen Ver=
Darmſtadt 1b — Ober=Ramſtadt 1:0, Darmſtadt 3. — Ober= geführt. Not=Weiß ſpielte ohne Rettig und Lehr. Das Spiel
nahm einen ſchnellen Anfang, und 5 Minuten nach Beginn
ge=
lang dem Halbrechten das 1. Tor für Worms, dem der
Rechts=
außen kurze Zeit danach das 2. folgen ließ. Bei dem Verſuch,
dieſes 2. Tor zu verhindern, zog ſich Meher im Rot=Weiß=Tor
eine Fußverletzung zu und mußte zeitweiſe ausſcheiden, konnte
In der Eſſener Ausſtellungshalle kam am Sonntag vor aus= aber ſpäter im Sturm weiterſpielen. In der 15. Min. gelang
1. Gegentor entgegenſetzte. Vor Halbzeit kommt Worms durch
Kurz nach Wiederbeginn verwandelt Arnold (R.=W.) einen
zu Toren, dann gelingt dem Mittelſtürmer der 6. Treffer für
Worms. 10 Minuten vor Schluß wird der Schiri von dem
lin=
ken Wormaten=Verteidiger tätlich angegriffen, worauf das Spiel
abgebrochen wurde.
Um die Reichsbahn=Bezirksmeiſterſchaft.
Reichsbahn Mannheim — Reichsbahn Darmſtadt 3:9 (1:2).
Im Rückſpiel in Mannheim waren die Platzherren ſehr auf
der Hut und vereitelten zunächſt jeden Angriff des
Gäſteſtur=
mes. Der ſchmale und etwas kurze Platz iſt ungewöhnt, und
die Darmſtädter können ſich nicht recht finden. Erſt in der 20.
Minute gelingt den Gäſten durch Schmidt die Führung. Arnold
4 Minuten gleichen die Mannheimer aus. Jetzt drehen die
Darmſtädter auf und drücken unaufhaltſam. Sechsmal
hinter=
einander muß ſich der Mannheimer Torhüter geſchlagen
beken=
nen. Torſchützen: Hartmann 3, Wolf 2, Weber 1. Mannheim
erzielte dann in der 46. Minute aus Abſeits das 3. T.r. Kurz
vor Schluß ſtellt Wolf die Partie auf 3:9. Der Schiri aus
Mannheim war in ſeinen Leiſtungen weit unter Durchſchnitt.
Mit dieſem Siege hat Darmſtadt in der Bezirksrunde das 7.
Spiel gewonnen, und man kann die Erwartung ausſprechen,
daß die Grün=Weißen ohne Verluſtpunkte als Bezirksmeiſter an
den Endſpielen um die Deutſche Reichsbahn=
Handballmeiſter=
ſchaft teilnehmen werden.
Handball in der 9.T.
Handball=Borrunde der 9.T.
Im großen und ganzen endeten die 10 Spiele der Handbo
Vorrunde der D.T. mit normalen und erwarteten Ergebni
Allerdings blieben auch einige Ueberraſchungen nicht aus.
ſolche iſt das Ausſcheiden des Mittelrheinmeiſters, TV. Algenr
zu erwähnen, der in Oggersheim von der dortigen Vereinig
Turnerſchaft aus dem Rennen geworfen wurde. Ebenſo üb
raſchend kommt der knappe Sieg, den TB. 1860 Fürth in Lei=
gegen den dortigen Turn= und Sportverein 1867 errang. Bei den
Turnerinnen gab es auch zwei Ueberraſchungen. So wurde der
Turnerbund Ulm, der im Vorjahre zweimal mit Vorwärts
Bres=
lau im Finale ſtand, in Leipzig von dem Sachſenmeiſter Jahn=
Aue aus dem Nennen geworfen und auch der ſieggewohnte
Turn=
verein 1855 Krefeld kam auf eigenem Platze um eine Niederlage
gegen den Hamburger Turnerbund nicht herum. Der
Stadtſport=
verein Frankfurt konnte mit ſeiner Damenelf den erwarteten
kla=
ren Sieg gegen die noch wenig ſpielerfahrene Mannſchaft des
TV. Kaiſerslautern erringen.
Bensheim — Pfungſtadt 3:1 (1:1), Zweite 5:4; Roßdorf —
Klein=Zimmern 2:4 (1:2); Bickenbach — Lampertheim 5:3 (2:3),
Zweite 6:0, Jugend — Griesheim 2:2; Langen — Fechenheim 3:6
(2:3), Zweite 0:4; Sprendlingen — Groß=Zimmern 4:6 (1:3);
Egelsbach — Seeheim 2:3 abgebr.; Großhauſen — Auerbach 4:3
(0:3); Erzhauſen — Worfelden Erſatz 0:2; Wallerſtädten —
Crum=
ſtadt 1:2 (0:2); Hahn — Stockſtadt 1:0.
Die verſchiedenen Regenſchauern ließen etliche Spiele
aus=
fallen. Andere wurden nach der Pauſe abgebrochen, wie in
Roß=
dorf. In Erzhauſen ſpielte man nur ſieben Minuten und in Hahn
fünf. Auch die Leiſtungen waren beeinträchtigt durch
aufge=
weichte Plätze. Langen ſtellte nicht vollwertigen Erſatz für drei
Spieler in der Abwehr, ſo daß Fechenheim die Oberhand behielt.
Wiemer=Bickenbach konnte nicht überzeugen. Auch Sprendlingens
Erſatz war mäßig, ſo daß es der gute Hüter allein auch nicht
hal=
ten konnte. Groß=Zimmern gefiel ſehr und zeigte in allen Teilen
gute Leiſtungen, ſo daß der Sieg verdient iſt. Auch Pfungſtadt
konnte in Bensheim nichts ausrichten. Nach verteiltem Spiele
werden die Seiten mit 1:1 gewechſelt. Später mußte ein
Pfung=
ſtädter Läufer vom Felde, ſo daß Bensheim ſich durchſetzen konnte
und mit zwei weiteren Toren den Sieg erfocht. Rechel=Hähnlein
pfiff reichlich viel, doch konnte man ihn ſo laſſen. Das Tor der
Pfungſtädter iſt umſtritten. Bickenbach hatte wieder einen guten
Tag und ſchlug mit überlegener Ausdauer, die gleichwertigen
Lampertheimer. Hennemann beteiligte ſich diesmal mit drei
Er=
folgen an der Torbeute, Schneider ſchoß 2 Tore. Seeheim leiſtete
ſich in Egelsbach einen Spielabbruch, als Spalt auf Geheiß von
Murmann=Langen den Platz nicht verließ. Dies war nicht
not=
wendig, da Seeheim von Anfang an beſſer war. Großhauſen
konnte das verlorene Pauſenergebnis von 0:3 gegen Auerbach
doch noch mit 4:3 auf Sieg umſtellen. Wallerſtädten kann die
Früchte ſeiner Meiſterſchaft nicht genießen. Der Sturm iſt kaum
wiederzuerkennen. So blieb auch diesmal Crumſtadt, wenn auch
knapp, Sieger.
Tgde. Beſſungen — Eintracht Darmſtadt 8:0 (abgebr.).
Am Samstag abend ſtanden ſich obengenannte Vereine in
einem Freundſchaftsſpiel auf der Rennbahn gegenüber. Obwohl
das Spiel bereits wegen des ſtark einſetzenden Regens 4
Minu=
ten nach der erſten Halbzeit abgebrochen werden mußte konnten
die Turner dieſen hohen Sieg herausſpielen. In der
Platzmaun=
ſchaft klappte alles vorzüglich, und die Gäſte hatten überhaupt
nichts zu beſtellen. Die Eintrachtler ſpielten wohl ſehr eiſrig,
jedoch fehlt der Mannſchaft vor allem das Syſtem. Ihr
Spiel=
aufbau iſt zu durchſichtig und ihr Spiel zu primitiv, um zu
Er=
folgen führen zu können. Der beſte Mann der Gäſte war ihr
Torwächter.
Geſtern weilten die 1. und 2. Fauſtballmannſchaft der
Beſ=
ſunger Turner in Ernſthofen, um ſich dort an einem Fauſtball=
Pokalturnier zu beteiligen. Die 1. Garnitur wurde gegen ſtärkſte
Konkurrenz glücklicher Gewinner des ſchönen, vom TV.
Ernſt=
hofen geſtifteten Pokales. — Die 2. Mannſchäft konnte mit einer
Ausnahme ihre Spiele ſiegreich geſtalten.
Tgſ. 1875 Darmſtadt — Turnerſchaft Griesheim 1:2 abgebr.
Die in großer Zahl erſchienenen Zuſchauer kamen nicht ganz
auf ihre Koſten. Durch die Regen=Glätte des Bodens war das
Spiel beeinträchtigt. Das Treffen ſelbſt, welches beiderſeits in
vorbildlich fairer Weiſe durchgeführt wurde, war vollkommen
ausgeglichen. Die Gäſte gingen zunächſt Mitte der 1. Hälſte
durch unhaltbaren Wurf in Führung. Nach dem Wechſel
konn=
ten ſie eine momentane Schwäche der Darmſtädter
Hintermann=
ſchaft ausnutzen und ein weiteres Tor erzielen. Dann holten
die 75er durch Neutzſch ein Tor auf. Der Ausgleich lag häufig
in der Luft, aber ungenaues Zuſpiel und Unüberlegtheit
ver=
hinderten weitere Erfolge. Etwa 10 Minuten vor Schluß mußte
leider der Kampf abgebrochen werden, da ein erneuter
Gewit=
terregen weiteres Spiel unmöglich machte. Die Gäſte hatten
ihre beſten Leute in der Verteidigung und im Mittelläufer.
Der Torwart war ebenfalls ſehr gut. Bei den 75ern ſpielte die
Hintermannſchaft einſchließlich Läuferreihe recht anſprechend.
Der Sturm war das Schmerzenskind der Mannſchaft. — Die 2.
Garnituren trennten ſich 5:2. Der Darmſtädter Mannſchaft für
ihre ſchöne Leiſtung ein Geſamtlob.
Turngeſellſchaft Ober=Ramſtadt — SV. 98 Darmſtadt (Ligareſ.)
Die Ligareſerven der 98er fuhren zur Austragung eines
Freundſchaftsſpieles nach Ober=Namſtadt. Dort iwaren jedoch
nur einige Turnerſpieler mit dem Schiedsrichter anweſend, und
deshalb wurde das Spiel nicht angepfiffen.
Aus dem Main=Rhein=Gau der 2.T.
Volksturnlehrgang im Mai.
Im Main=Rhein=Gau hat, unter den einzelnen Zweigen der
Leibesübungen, die in ihm betrieben werden, beſonders das
Volks=
turnen, das ſind die Uebungen des Laufs, Wurfs und Sprungs,
beachtliche Fortſchritte zu verzeichnen. Das beweiſt die
Leiſtungs=
ſteigerung im abgelaufenen Jahre, die nicht nur in einer
umfang=
reichen Höchſtleiſtungsliſte, die jetzt die Gaufachleitung
veröffent=
lichte, ihren Ausdruck findet, ſondern auch in der Steigerung des
Durchſchnittskönnens. Dieſer Erfolg kann nur allein auf die
in=
tenſive Lehrarbeit im Gau, welcher ſich der Gaufachausſchuß
unter=
zieht, zurückgeführt werden, und die ſowohl die Spitzen= als aug
die Breitenleiſtung zu einer ſtetigen Aufwärtsentwicklung geführt
hat. In den einzelnen Vereinen macht ſich gerade auf dem
Ge=
biete des Volksturnens der Führermangel immerhin ſehr
bemerk=
bar. Dieſem Uebelſtande zu ſteuern, läßt ſich der
Volksturnaus=
ſchuß des Gaues die Ausbildung von Lehrkräften beſonders
an=
gelegen ſein, und ſchrieb auch für 1931 wiederum einen Lehrgang
für Volksturner, der am 2., 3., 30. und 31. Mai auf dem ideal
ge=
legenen Sportplatz der Turnerſchaft Griesheim ſtattfindet, aus.
In zwei Abteilungen, für Anfänger und Fortgeſchrittene, ſolt
Praxis und Theorie des Volksturnens gelehrt werden. Zunächſt
werden die Anfänger mit der ganzen Materie der Uebungen ver”
traut gemacht, während bei den fortgeſchrittenen Volksturnern
die perſönliche Neigung und Veranlagung zum Zwecke der Lele
ſtungsbeſſerung gefördert und ausgeſchliffen werden. Neben den
rein praktiſchen Uebungen werden vier Vorträge die
Lehrgangs=
teilnehmer mit dem bekannt machen, was zur Ueberwachung des
Körpers beim Betreiben von Leibesübungen notwendig iſt. IN
einem Lichtbildervortrag wird zuletzt das praktiſch Erlernte noch”
mals gezeigt und beſprochen. Die koſtenloſe Unterbringung aul
dem Sportplatze in den dazu eigens hergerichteten Räumen kann
als ideal bezeichnet werden, zumal hier beſonders Gelegenheit
ge=
boten iſt zum gegenſeitigen Meinungsaustauſch in Erfahrungen
aus dem Vereins= und Verbandsleben. Nicht zuletzt dürfte auch
Fidelitas ihren Einzug halten und die Lehrgangszeit in den
Frei=
ſtunden zum Erlebnis geſtalten. Obwohl die Meldefriſt zum Lehr”.
gang bereits verſtrichen, laufen immer noch Anmeldungen bei der
Gaufachleitung ein, ſo daß nun der endgültige Meldeſchluß e
den 30. April verlegt wurde.
Nummer 116
Montag, den 27. April 1931
Seite 7
Kohn-Berlin wieder deukſcher Waldlanf=Meiſter.
Zum erſten Male kam am Sonntag eine wirkliche „deutſche
Meiſterſchaft” im Waldlauf zum Austrag, da die Deutſche
Sport=
behörde für Leichtathletik und die Deutſche Turnerſchaft, die
bis=
her alljährlich eigene Meiſterſchaften ausgetragen hatten, dieſe
zuſammen abwickelten und damit
Ddie erſte praktiſche Auswirkung
Des Einigungsvertrages zwiſchen
Den beiden Verbänden
dokumen=
ierten. Die Turner, die etwa
in Drittel der Teilnehmer
ſtell=
uen, ſchnitten allerdings
lei=
ſtungsmäßig bei dem Wettbewerb
ſchlecht ab, da ihre beſten Läufer
erſt auf dem 11. und 12. Platz
einkamen.
Die 10 Kilometer lange Strecke
Der Meiſterſchaft führte
vorwie=
gend durch ebene Waldwege und
Durchweg gute, aber harte
Stra=
ßen. In zwei Schleifen begann
und endete ſie im Stadion zu
Hannover. Bereits nach der
erſten Schleife hatte ſich das Feld
ver rund 100 Läufer ſtark
ge=
ichtet, und eine 6 Mann ſtarke
Spitzengruppe führte das Feld
nn. Kohn=Berlin paſſierte nach
ver erſten Runde zuerſt das
Sta=
dion, dicht von Holthuis,
Schön=
elder, Helber, Petri und
Moli=
vor gefolgt. Mit Abſtand folgte
eine zweite Gruppe, die aus
Behm. Schaumburg und
Dreck=
riann beſtand. Nach dem
Paſſie=
ten des Stadions zog Kohn das
Tempo ſo an, daß Holthuis und
nach ihm auch Helber
zurückfie=
len. Der Heeresmeiſter
Schön=
felder lag allein bei dem
Ber=
läner, gab aber im letzten Drittel
lötzlich auf. Petri lag jetzt allein mit 20 Meter Abſtand hinter
Kohn, mußte aber auch bald wegen Seitenſtechens nachlaſſen und
zeitweiſe im Schritt gehen. Dadurch kam der Berliner Poliziſt
Molitor auf und ging an den zweiten Platz. Mit 200 Metern
Borſprung beendete der Sieger von 1929, Kohn=Berlin, den Lauf
alls Sieger, nachdem er den im Stadion verſammelten Zuſchauern
nch einen prächtigen Endſpurt geboten hatte. Molitor belegte
den zweiten Platz, während Helber vor Holthuis nur knapper
Dritter werden konnte.
Im Mannſchaftslauf mußte der Titelverteidiger Polizei
Hamburg ſeinen Titel an die Berliner Polizei abgeben.
Die Ergebniſſe:
Deutſche Waldlauf=Meiſterſchaft: Einzellauf (10
Kilo=
meter): 1. Kohn=Teutonia Berlin 34:16,2 Min.; 2. Molitor=Polizei
Berlin 34:47,8 Min., 3. Helber I.=RPSV. Stuttgart 35:00,2
Der Kampf um die deutſche Waldlauf=Meiſterſchaft.
Kohn=Berlin Helber I=Stuttgart Schönfelder=Reichswehr
Petri=Hannover
Min.; 4. Holthuis=SV. Weener 35:00,6 Min.: 5. Dreckmann=
Polizei Hamburg 35:10,5 Min.; 6. Behm=Mil.=Sportſchule
Wüns=
dorf: 7. Petri=Hannover 97; 8. Schaumburg=Polizei Berlin;
9. Lütjens=Polizei Hamburg; 10. Boltze=Hannover 78; 11.
Ziegel=
ſcheck=Turnkreis Rheinland 36:04,2 Min.; 12. Gebhard=TV.
Mitteldorf 36:06,6 Min. — Mannſchaftslauf: 1. Polizei
Berlin 16 Punkte: 2. Polizei Hamburg 26 Punkte; 3. DSV. 1878
Hannover 31 Punkte: 4. Viktoria Hamburg 36 Punkte; 5.
Reichs=
bahn Stuttgart 44 Punkte.
Leichkakhlekik.
Jugend: Polizei Darmſtadt — SV. 1898 65:89 P.
Die Jugend des Polizeiſportvereins hatte am Samstag die
Jung=Leichtathleten des Sportvereins 1898 Darmſtadt zu Gaſt.
Auich dieſer zweite Klubkampf der beiden Vereine ſtand als erſte
Tahnveranſtaltung dieſes Jahres unter einem guten Stern. Auch
emige Zuſchauer waren erſchienen, vor deren Augen ſich in raſcher
Folge und intereſſanter Abwechſelung ein Kampf nach dem
ande=
ran abwickelte. Wenn auch die Leiſtungen mit Rückſicht auf den
Beginn der Saiſon nicht gerade überragend waren, ſo boten doch
eimige Wettbewerbe ſehr feine Kampfmomente. Dies gilt
beſon=
dars für die Kurzſtrecken, für die Staffeln, für den 3000=Meter=
Lrruf, auch für das Kugelſtoßen, das Weitſpringen und das
Disku=
verfen, bei dem ſich die beiden Sportvereinler erſt mit dem letzten
Murf vorplacieren konnten. Recht anſprechend waren die 11,77
Meter von Wißmann (P.) im Kugelſtoßen, Klaſſe A, dem Haas
E..) mit 11,35 Meter in Klaſſe B allerdings nicht viel nachſtand.
Aus gut iſt auch der Weitſprung von Maul (S.) mit 5,06 Meter in
7haſſe B anzuſprechen, ebenſo der Sprung der Kleinſten in Klaſſe C,
um denen Klein 2. und Storck auf 4,08 bzw. 4,01 Meter kamen.
lach der Ballweitwurf von Kollmann (P.) von 62 Metern konnte
ich, ſchon ſehen laſſen. Im übrigen waren natürlich die Leiſtungen
uch von Wind und Witterung beeinflußt. Nach den erſten
Wett=
ſewverben lag zunächſt der Polizeiſportverein in Führung, dann
oSten die Jung=Leichtathleten des Sportvereins wieder auf, und
ashdem ſie ſich auch die 10X½=Runden=Abſchluß=Staffel geſichert
arten, war dieſer zweite Klubkampf mit 65:89 Punkten wiederum
ununſten des Sportvereins 1898 entſchieden, wobei der Hinweis
licht vergeſſen ſei, daß die Polizeijugend diesmal das
Endergeb=
iss um 10 Punkte beſſer geſtalten konnte als im Herbſt des
Vor=
ahres. Die Ergebniſſe:
Jugend A (1913/14) 100=Meer=Lauf: 1. Rühl (P.) 13.1 Sek.,
Moßner (P.) 13.2 Sek., 3. Klein 1. (S.) 14,2 Sek., 4. Bäniſch
E.) 14,5 Sek. 800=Meer=Lauf: 1. Gebhard (S.) 2.19 Min., 2.
dieer (S.) 2,24 Min., 3. Neebe (P.) 2,39 Min., 4. Wenz (P.) 2,42
Min. 3000=Meter=Lauf: 1. Löwel 2. (S.) 10,37 Min., 2. Dörſam 2.
S.) 10,40 Min., 3. Wißmann (P.) 10.402/= Min., 4. Nöſinger (P.)
2,D5 Min. 4X100=Meter=Staffel: Totes Rennen, 50,5 Sek.
Hoch=
orng: 1. Ramm (S.) 1,50 Meter, 2. Rühl (P.) 1.45 Meter, 3.
Zämiſch (S.) 1.44 Meter, 4. Schönig (P.) 1,37 Meter.
Kugel=
oſsen: 1. Wißmann (P.) 11,77 Meter, 2. Wieſeneck (S.) 11.0
Neter, 3. Doerr (S.) 10,86 Meter, 4. Schönig (P.) 9,95 Meter.
iskuswerfen (aktiver Diskus): 1. Rieger (S.) 21,31 Meter, 2.
eidrich (S.) 21,02 Meter, 3. Schönig (P.) 19,74 Meter, 4. Does
PJ 15,94 Meter. — Jugend B (1915/16), 100 Meter: 1. Röth
P PD 13,3 Sek., 2. v. Flotow 2. (S.) 13,4 Sek., 3. Traiſer (S.) 14,2
ſei., 4. Blanck (P.) 15,0 Sek. 1500=Meter=Lauf: 1. Iſrael (S.)
10 Min., 2. Aßmann (P.) 5,21 Min., 3. Front (S.) 5,56 Min.,
Ulbus (P.) 6.15 Meter. Olympiſche Staffel: 1. S. 4,29 Min.,
B. 4,38 Min. Kugelſtoßen (10 Pfd.): 1. Haas (S.) 11,35 Meter,
Tßmann (P.) 9.43 Meter, 3. Göttmann (S.) 8,81 Meter, 4.
Reu=
r (P.) 7,57 Meter. Weitſpung: 1. Maul (S.) 5,06 Meter,
Traiſer (S.) 4,73 Meter, 3. Reth (P.) 4,52 Meter, 4. Reuter
Pr 4,39 Meter. — Jugend C, 50 Meter: 1. Weber (P.) 8,2 Sek.,
Klein 2. (S.) 8,3 Sek., 3. Storck (S.) 8,5 Sek., 4. Wannemacher
Lr 8,6 Sek. 4X100=Meter=Staffel: 1. S. 62,3 Sek., 2. P. 63,2
ek. Ballweitwerfen: 1. Kollmann (P.) 62 Meter, 2. Petermann
ſei tſprung: 1. Klein 2. (S.) 4,08 Meter, 2. Storck (S.) 4,01 Meter.
bei tſprung: 1. Klein 2. )S.) 4,08 Meter, 2. Storck (S.) 4,01 Meter,
Weber (P.) 3.98 Meter, 4. Kollmann (P.) 3,90 Meter.
Schwimmen.
Klubkampf Tgſ. 75 Darmſtadt — Tgſ. Offenbach 10:2 P.
MMit dieſem unerwartet hohen Sieg konnten die 75er an der
urigeſellſchaft Offenbach für die bei dem letzten kreisoffenen
kaffeltag erlittenen Niederlagen glänzend Revanche nehmen.
iddem erſten Kampfe, der 4X6=Bahnen=Lagenſtaffel für Turner
hintte das ſehr zahlreiche Publikum dem Siege der Offenbacher
ker die erſatzgeſchwächten Darmſtädter lebhaften Beifall ſpenden.
er ſtarke Optimismus der Gaſtgeber erhielt jedoch ſchon bei den
ſchrten beiden Staffeln, der Jugend=Bruſtſtaffel 4X4 Bahnen
10Turner=Freiſtilſtaffel 4X6 Bahnen, die von den Gäſten knapp
er ſicher gewonnen wurden, einen Dämpfer. Nach einigen
Ein=
gem, bei denen die Turnerinnen und die Sprungriege der Tgſ.
ſembach recht Gutes zeigten, konnten die Darmſtädter die
Jugend=
gemiſtaffel 4X4 Bahnen und die Schwellſtaffel 2, 4, 6. 8, 10, 8,
4 2 Bahnen gewinnen und ſich ſo den Sieg ſichern. Derſelbe
ſiwde dann noch durch den Erfolg in der 10X4=Bahnen=
Freiſtil=
fſitel vervollkommnet.
Die ſüddeutſche Bezirksliga trat in Stuttgart zu einer neuen
hurng zuſammen, bei der ſie ſich auf die Beibehaltung des Main=
* Spielſyſtems mit geringfügigen Aenderungen einigte.
Pferdeſpork.
Rennen in Frankfurt a. M.
Der zweite Frankfurter Renntag hatte trotz des recht
ſchlech=
ten Wetters einen guten Beſuch aufzuweiſen. Der gebotene
Sport war ſehr intereſſant. Ein Hauptanziehungspunkt war
natürlich das Verloſungs=Rennen, bei dem eine Dame der
Frankfurter Geſellſchaft die 1000 Mark dem Sieger vorzog. Im
übrigen dominierten wieder die Frankfurter und ſüddeutſchen
Pferde. Den Kairos=Preis gewann Paroli ſehr leicht gegen
Hunding, der zu ſpät ins Rennen kam. Red Dragon feierte
dann einen überlegenen Sieg gegen Vardar und Fair. nature,
die kein gutes Rennen hatte. Im Verloſungsrennen führte
Feuermal ſehr lange, unterlag aber ſchließlich dem
ausgezeich=
net gerittenen Hexenprinz. Das Abſchlußrennen ſah wieder
ein=
mal Pedrillo vor Petrella erfolgreich.
Kairos=Preis, 1800 Mark, 1400 Meter: 1. Ebbeslohs Paroli
(Huguenin), 2. Hunding, 3. Stronn. Toto: 12. Platz 12, 14.
½—1½ Lg. Ferner: Elida.
Preis von Reinheim, 1800 Mark, 2000 Meter: 1. Buhofers Red
Dragon (Naumann), 2. Vardar, 3. Fair nature. Toto: 18.
Platz: 13, 14. 3—2½ Lg. Ferner: Raugräfin, Senner, Hilf
Dir ſelbſt.
Verloſungs=Jagdrennen, 3200 Mark, 3000 Meter: 1. Stahls
Hexenprinz (Regier), 2. Gerold, 3. Feuermal. Toto: 110.
Platz: 22, 18, 29. 5—¼ Lg. Ferner: Schwälbchen, Canio,
Rundfunk, Roſenprinz, Ruuiſſeau d’Or, Redopp.
Aurelius=Preis, 3000 Mark, 1800 Meter: 1. Gatſchis Flaſh Light
(Bollinger), 2. Galeria Reale, 3. Black Bridge. Toto: 27.
Platz: 13, 16. 28. ¼—1 Lg. Ferner: Altenhof, Nemrod,
Fortunatus, Mentha.
Laland=Jagdrennen, 2500 Mark, 3600 Meter: 1. Keims Greif an
(Keim), 2. Hohenfels, 3. Roswitha. Toto: 54. Platz: 15,
16, 14. 1½—2 Lg. Ferner: Lagina, Kabalia, Fähnrich,
Heilige Johanna.
Augias=Preis, 1800 Mark, 1400 Meter: 1. Wuchers Pedrillo
(Krabbes), 2. Patrella, 3. Luſt und Leid. Toto: 35. Platz:
17, 16, 38. 2—3 Lg. Ferner: Runkler, Gaby, Sauſewind,
Ferrens, Irrfee.
Rennen zu Grunewald.
Eröffnungs=Rennen, 3500 RM., 1200 Meter: 1. Butzkes
Reichstag (E. Grabſch), 2. Prolongobarde, 3. Calcum. Toto: 50;
Platz: 16, 24, 14. K.—1½ Lg. Ferner: Ute, Maſſo d’Arezzo,
Ro=
ſenquarz, Varro, Bill.
Schneebeeren=Jagdrennen, Verkaufsrennen, 3000 RM., 3200
Meter: 1. Scholz: Fechter (Scharff), 2. Hekla, 3. Vineta, 4.
Laxen=
burg. Toto: 33; Platz: 13. 22. 20, 23. *——1½ Lg.
Frühjahrs=Jagdrennen, 3000 RM., 3000 Meter: 1. Weils
Lichtblick (Bismark), 2. Oſtfranke, 3. Wechſelburg, 4.
Stauffen=
burg. Toto: 53; Platz: 14, 12, 63, 30. 10—12 Lg. Ferner: St.
Robert, Ledum, Thea, Severus, Sontra, Schmeichlerin, Merian,
Donau, Charleſton, Leierſchwanz, Seelchen.
Preis vom Großen Stern, Dreijährige, 5500 RM., 1200 Met.:
1. Weils Lamdo (Saidik), 2. Ich will, 3. Waſſerquelle. Toto: 51;
Platz: 12, 11, 13. K.—6. Ferner: Felek, Ramſes, Germanicus,
Makrele.
Alemannen=Hürdenrennen, 5600 RM., 3000 Meter: 1. S. A.
v. Oppenheims Amalfi (Müſchen), 2. Mannestreue, 3. Aſſuan.
Toto: 16: Platz: 11, 11. 2—½ Lg. Ferner: Achmed.
Herrſtraße=Jagdrennen, Herrenreiten, 3000 RM., 3800 Meter:
1. Dahlmanns Rößling (Oehme), 2. Barfuß, 3. Tamaratten.
Toto: 34; Platz: 31, 65. 7—4 Lg. Ferner: Kermak, Brabant,
Eiche.
Preis vom Teufelsſee, Ausgleich 3, 3000 RM., 1600 Meter:
1. Landswerths Rotenſtein (O. Schmidt), 2. Kerner, 3.
Tarn=
ſchild, 4. Roxana. Toto: 110; Platz: 28, 78, 192, 85. 1—1½ Lg.
Ferner: Patgulli, Polyglott, Jos, Wallia, Steinfeld, Jazzo,
Spi=
nelly, Polydor, Fiametta, Rohr, Schelm, Schneeberg, Mynheer,
Luftballon, Katuſchka, Lyſander.
Rennen zu Düſſeldorf.
Rheinbahn=Preis, für Dreijährige, Ehrenpreis und 4000 RM.,
1400 Meter: 1. Ravenbergs Grandel (Wenzel), 2. Fino, 3.
The=
ſaurus. Toto: 15: Platz: 12, 14, 22. H.—K. Ferner: Ferrari,
Charakter, Megara, Tenever.
Preis der Jakobe von Baden, 3500 RM., 2400 Meter: 1.
Ro=
dewalds Ria (Buge), 2. Smaragd, 3. Fernpaß. Toto: 40; Platz:
16. 18, 16. H.—3. Ferner: Nobelmann, Curator, Gutenberg,
Larida, Daland, Moewe, Franciska, Fernpaß.
Die Entſcheidung über die Ortswahl für die
Olym=
piſchen Spiele 1936 iſt noch nicht gefallen, jedoch ſtehen bei der
Ab=
ſtimmung nur noch die beiden Städte Berlin oder Barcelona zur
Wahl.
Kegler=Bereinigung Darmſtadk und Umgebung.
Darmſtadt zum 6. Male Bezirksmeiſter.
Der Sonntag brachte die Entſcheidung, wer als Bezirksmeiſter
der einzelnen Bezixke zu gelten hat. Im 1. Bezirk fanden die
Endkämpfe in Darmſtadt ſtatt. Dort gelang es Frankfurt a. M.
dank ſeines großen Vorſprungs im Vorkampf die Meiſterſchaft
zu erreichen. Der 2. Bezirk bucht als Meiſter den Verband
Mainz, der in Neu=Iſenburg ſtartete. Seiner Mannſchaft gelang
es, das ſehr gute Reſultat von 5421 Holz zu erreichen.
Geſamt=
reſultat 10 679 Holz.
Im 3. Bezirk ſicherte ſich in Wiesbaden der Verband
Darmſtadt zum 6. Male durch ſeine guten Leiſtungen im Vor=
und Rückkampf die Meiſterſchaft. 10 790
Geſamtholz=
zahl darf er für ſich buchen. Bemerkenswert iſt, daß er mit
die=
ſem Geſamtreſultat an der Spitze aller Verbände im Süddeutſchen
Gau marſchiert.
Vom Bezirke waren die Reſultate des Rückkampfes noch nicht
bekannt. Dem Vorkampfe entſprechend, dürfte es wohl Bad=
Nau=
heim gelungen ſein, die Meiſterſchaft zu erreichen.
Die Gaumeiſterſchaften werden in der Zeit vom 30.
Mai bis 6. Juni in Frankfurt a. M. ausgetragen.
Der Große Preis von Monza.
Der Große Preis von Monza brachte Bullus auf N. S.U.
die erſte Niederlage in dieſem Jahre. Erſt in der letzten Runde
wurde Bullus in der Halbliterklaſſe von ſeinem Landsmann Hicks
auf A. J. S. paſſiert und nur um 10 Sekunden geſchlagen. Hicks
legte die 274,440 Km. lange Strecke in 2:13:00 Stunden zurück und
erreichte damit einen Stundendurchſchnitt von 127,795 Km. Aufdem
3. Platz endete mit Simpſon (Norton) ein weiterer engliſcher
Fahrer.
Rugby.
Zwiſchenrunde zur deutſchen Meiſterſchaft: „In Berlin: Tennis=
Boruſſia Berlin — SC. Frankfurt 80 0:10. — Privatſpiel:
Stadtſportverein Frankfurt — BSC. Offenbach 14:3.
Hocken.
Endſpiel um den Hockey=Silberſchild: In Köln: Weſtdeutſchland —
Brandenburg 1:2 (1:2).
Repräſentativſpiele: In Mannheim: Süddeutſchland — Oſtſchweiz
(Damen) 4:3. In Berlin: Berlin — Leipzig (Damen) 6:4.
In Berlin: Berlin — Stettin (Herren) 6:2.
Tennis.
England — Monaco 5:0.
In Plymouth wurde am Samstag das Vorrundentreffen um
den Davispokal zwiſchen England und Monaco beendet. Nachdem
England den Sieg bereits am zweiten Tage mit einer 3:0=
Füh=
rung in der Taſche hatte, konnte es auch noch die beiden
Einzel=
ſpiele des letzten Tages gewinnen. Auſtin beſiegte Galeppe 6:0,
6:1, 6:2 und Kingsley fertigte Landau ebenfalls in drei Sätzen
6:0, 6:1, 6:4 ab.
In der Davispokal=Schlußrunde der Südamerikazone trafen
ſich in Santiago de Chile Argentinien und Chile. Da Chiles beſter
Spieler erkrankt war, wurde mit dem Doppelſpiel begonnen, das
Argentinien überlegen 6:0, 6:0, 6:0 gegen die Chilenen gewann.
Dr. Landmann, der zum Davispokalſpiel abgeſagt hat, wurde
in Berlin beim Tennisſtädtekampf Berlin-Prag von dem
Deutſch=
böhmen Roderich Menzel überraſchend leicht mit 6:1, 3:6, 6:2
ge=
ſchlagen.
Beim Tenniskampf Oeſterreich-Japan in Wien gingen am
zweiten Tage die Japaner durch den Gewinn des Doppelſpieles
mit 2:1 in Führung.
Geſchäftliches.
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Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 27. April.
15.20: Dr. Erika Meder=Schmidt: Mutige Schulanfänger, eine
Her=
zensfreude der Mutter.
6.30. Nachmittagskonzert: 1. Teil Werke von W. Bennett, H.
Marſchner, C. M. v. Weber, C. Reinecke, R. Schumann, L. Spohr,
Mitw.: Grete Krüger (Sopran); 2. Teil: Alte Tanzmuſik.
18.15: Dr. W. Beniamin: Ich packe meine Bibliothek aus.
18.40: H. Taſiemka. Pem und Dr. Laven: Fremder Beſuch in
Frankfurt
19.10: Engliſch.
19.35: Stunde der Kammermuſik. (Frankfurter Orcheſterverein),
Quartett in Es=Dur op. 127 von L. van Beethoven. Ausf.: Das
Amar=Quartett des Südweſtfunks: die Herren Licco Amar u. W.
Caſpar (Violine), E. Kraack (Bratſche) u. M. Frank (Violoncell).
20.20: Edmund=Eysler=Abend: Leitung: Der Komponiſt; Mitw.:
Louiſe Kartouſch (Sopran), Kammerſänger R. Sulzer (Tenor).
21.35: Im Fluge um die Welt: Aſien; 1. Abend: Im Zeichen des
Halbmonds. Von Stambul nach Teheran; Zuſammenſtellung: K.
Köſtlin.
22.40: Tanzmuſik der Kapelle Haas=Mahagonny.
Deutſche Welle: Montag, 27. April.
10.10: Schulfunk: Querſchnitte durch das zeitgenöſſiſche deutſche
Schrifttum.
14.50: Kinderſtunde. Wir machen eine Kinderzeitung.
15.40: Reg.=Rat Harteck: Deutſche Männer aus eigener Kraft.
6.00: Oberreg.=Rat Liebich: Die Pflichten und Rechte des
Arbeit=
gebers gegenüber der Berufsſchule.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Lic. Dr. Hartmann: Die nordiſche Jugend.
18.00: Dr. J. Günther: Deutſch für Deutſche.
18.30: Prof. Dr. Andrae: Altertumsfunde und Bibel.
19.00: Engliſch für Anfänger.
19.25: Prof. Dr. Wundſch: Landwirtſchaft und Fiſchereiweſen.
19.45: Ob.=Ing. Nairz: Viertelſtunde Funktechnik.
20.00: Prof. J. Biehle: Die Bekämpfung des Lärmes.
20.30: Wien: Siebentes Europäiſches Konzert. Wiener
Philharmo=
niker.
Danach: Tanzmuſik. Ben=Berlin=Orcheſter.
Die Wetterlage ſteht noch unter dem Einfluß der neuen
At=
lantikſtörung, die heute morgen mit ihrem Kern über der
Nord=
ſee lag. Weitere ozeaniſche Luft gelangt infolgedeſſen nach dem
Kontinent, ſo daß der Witterungscharakter zunächſt etwas
unbeſtän=
dig bleibt und einzelne Schauer auftreten.
Ausſichten für Montag, den 27. April 1931: Wechſelnd wolkig mit
Aufheiterung, kühler, einzelne Schauer.
Ausſichten für Dienstag, den 28. April 1931: Bewölkt mit
Aufhei=
terung, tagsüber etwas wärmer, im ganzen trocken.
Hauptſchriftlettung. Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polttik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feutſleton, Reich um
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
ſür den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreat Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort. Dr. Herdert. Neite.
für, den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen Wills Kuble
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Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
[ ← ][ ] Seite 8
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DieMa ſenchorprobe zum Liederabend
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den 1. Mai ds. Js. abends 8.30 Uhr,
in der Feſthalle ſatt.
Die geſamte Sängerſchaft wird
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beten, vollzählig zu erſcheinen. Die
Noten von „Hymne an die Kunſt” von
K. Mangold, und „Friſch geſungen”
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