Darmstädter Tagblatt 1931


08. April 1931

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 92
Mittwoch, den 8. Aprul 1931.
194. Jahrgang

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Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fäl
Nabat weg. Banfkonto Deutſche Bani und Darm=
fädter
und Nationalbant

Die (inladung nach Cheauers.
Freundliche Aufnahme der engliſchen Einladung in Berlin. Ungünſtiges Echo in Paris.
Die Pariſer Preſſe befürchket Berbeſſerung des deutſch=engliſchen Berhälkniſſes.

* Die Bedeukung der Ausſprache.
England wieder ehrlicher Makler auf dem Konkinenk?
Die engliſche Einladung an den Reichskanzler und den
Reichsaußenminiſter zu einem Beſuch in London hat in der
Berliner Preſſe mit ganz verſchwindenden Ausnahmen des radi=
Talen linken Flügels eine ſehr freundliche Aufnahme gefunden.
Man glaubt, darin den Verſuch Englands erkennen zu können,
ſich wieder in die Rolle des ehrlichen Maklers auf dem Kon=
inent
einzuſchalten. Mit einiger Ueberraſchung muß man aber
Doch die unfreundlichen Kommentare der franzöſiſchen Preſſe zur
Kenntnis nehmen. Es berührt beinahe peinlich, daß derſelbe
Herr Briand, der faſt jeden Monat eine perſönliche Ausſprache
mit dem engliſchen Außenminiſter gehabt hat, es nun übel
mimmt, wenn die Engländer den Wunſch haben, ſich nun auch
einmal mit den Leitern der deutſchen Politik zu unterhalten.
Db Henderſon tatſächlich daran gedacht hat, auch Briand nach
Thequers zu bitten, darüber ſind die deutſchen amtlichen Stellen
niicht unterrichtet. Es iſt aber an ſich wenig wahrſcheinlich, daß
Macdonald wirklich die Abſicht gehabt haben ſollte, den Kreis
Der Teilnehmer derart zu erweitern. Schon aus dieſem Grunde
Gat die Andeutung, daß auch Grandi und vielleicht ſogar Muſſo=
Aini zum gleichen Zeitpunkt nach London kommen könnten, wenig
Wahrſcheinlichkeit. Es könnte vielleicht überraſchen, daß die
Einkadung nicht nur an den Außenminiſter, ſondern auch an
Sen Reichskanzler ergangen iſt, der ſich ja in außenpolitiſchen
Fragen bisher ſehr ſtark zurückgehalten hat. Mißtrauiſche Ge=
rnüter
könnten daran erinnern, daß auch der engliſche Botſchafter
eine Demarche wegen der deutſch=öſterreichiſchen Zollunion nicht
bei Dr. Curtius, ſondern beim Kanzler ſelbſt unternommen hat.
Indeſſen erklärt ſich die Einſchaltung des Kanzlers wohl mehr
aus formalen Gründen. Der Gaſtgeber auf engliſcher Seite iſt
a der engliſche Miniſterpräſident Macdonald, in deſſen Auftrag
Henderſon eingeladen hat. Es war alſo eine Selbſtverſtändlich=
leit
, daß dann die Einladung nicht nur an den deutſchen Außen=
riniſter
, ſondern auch an den Kanzler ging. Wenn aber der
Kanzler ſelbſt mitfährt, dann wird daraus wohl geſchloſſen
werden dürfen, daß er die Abſicht hat, den Gedankenaustauſch
nicht allein auf die Abrüſtung und die übrigen Fragen mehr
Hiplomatiſcher Art zu beſchränken. Er wird vermurlich den
Wunſch haben, auch die wirtſchaftlichen Probleme zu behandeln
und die engliſche Politik nachdrücklich auf die Gefahren aufmerk=
ſſam
zu machen, die aus der Weltwirtſchaftskriſis allen euro=
wäiſchen
Staaten drohen, wobei es dann nur ſelbſtverſtändlich
ſt, daß auch die beſondere Lage Deutſchland berückſichtigt wer=
wen
muß. Denn es kann ja auch der engliſchen Regierung, die
ſehr aufmerkſam die innere Entwicklung Deutſchlands verfolgt,
nicht entgangen ſein, daß der Zeitpunkt nicht mehr ferne iſt, wo
wir außerſtande ſind, die Reparationsleiſtungen aus dem Young=
plan
weiter zu zahlen trotz aller Anſtrengungen, die wir zum
Ausgleich unſeres Haushaltes machen. Es iſt zu hoffen, daß die
Bedenken des Reichskanzlers, der als Träger des Sanierungs=
brogramms
ſich bereits ein internationales Anſehen erworben
hat, in Chequers auf einen fruchtbaren Boden fallen.
Die Vorgeſchichte der Einladung.
Ueber die Vorgeſchichte der Einladung weiß ein Berliner
Boulevardblatt u. a. folgendes zu melden: Die Einladung iſt
bereits vor mehreren Wochen mündlich durch den engliſchen Bot=
ſchafter
in Berlin übermittelt worden, und zwar noch ehe der Ab=
ſchluß
des Vorvertrages über die deutſch=öſterreichiſche Zollunion
zuir Kenntnis der Weſtmächte gebracht wurde. Die Einladung an
den Kanzler und an Dr. Curtius wurde damit begründet, daß
Henderſon die deutſche Regierung eingehend über die Verein=
larungen
unterrichten möchte, die zwiſchen England, Frankreich
und Italien über die Abrüſtung zur See getroffen worden ſind.
Der Reichskanzler und der Außenminiſter haben damals die Ein=
ladung
vorläufig angenommen, ohne daß ein Termin des Beſuches
in England feſtgelegt worden wäre. Inzwiſchen geſchah die Ver=
öffentlichung
des deutſch=öſterreichiſchen Vorvertrages, kamen die
ablehnenden, zum Teil proteſtierenden Erklärungen der engliſchen
und der franzöſiſchen Regierung. Es war zweifelhaft geworden,
ob die von Henderſon angeregte Zuſammenkunft auf dem Land=
ſitz
des engliſchen Miniſterpräſidenten ſich noch verwirklichen laſſen
würde. Während der letzten Tage vor Oſtern kam Henderſon=in
ernem Geſpräch mit dem deutſchen Botſchafter in London erneut
auif die Einladung zu ſprechen und erſuchte um Mitteilung, ob der
Reichskanzler und Dr. Curtius die Einladung endgültig annehmen
und welchen Termin für die Zuſammenkunft ſie vorſchlügen. Am
vergangenen Donnerstag wurde telephoniſch nach London mitge=
teilt
, daß Kanzler und Reichsaußenminiſter am 1. Mai in Che=
Aiers eintreffen wollten. Auf dieſen Tag einigte man ſich ſehr
cnell.
Beſuch in Chequers erſt Ende Mai?
London, 7. April.
In unterrichteten engliſchen Kreiſen verlautet, daß der Be=
ſurch
des Reichskanzlers Dr. Brüning und des Reichsaußen=
miniſters
Dr. Curtius wahrſcheinlich nicht vor Ende Mai er=
ſolgen
wird. Im Anſchluß an ſeinen Beſuch in Paris, ſo heißt

es weiter, habe Henderſon den Wunſch, ſich mit Dr. Curtius
über verſchiedene die beiden Länder gemeinſchaftlich inter=
eſſierenden
Fragen auszuſprechen. Deshalb ſei die engliſche Ein=
ladung
erfolgt. Dem Vernehmen nach werden ſich die Be=
ſprechungen
über ſehr mannigfaltige Gegenſtände, ſo gut wie
ſicher auf die geplante deutſch=öſterreichiſche Zollunion erſtrecken.
Ein beſtimmtes Programm werde aber nicht feſtgeſetzt werden.
Die Berliner Preſſe zur Einladung nach Chequers.
Berlin, 7. April.
Die Einladung Maedonalds an Reichskanzler Brüning und
Reichsaußenminiſter Curtius zu einer Ausſprache in Chequers
wird in den meiſten Berliner Abendblättern, insbeſondere in
der der Regierung naheſtehenden Preſſe als eine gute Gelegen=
heit
beſprochen, die europäiſche Verſtändigung zu fördern.
Der Abend bezeichnet ſolche Zuſammenkünfte als eigent=
lich
etwas Selbſtverſtändliches‟. Die Frage der Freunde einer
deutſch=franzöſiſchen Verſtändigung, weshalb nicht eine ähnliche
Einladung nach Frankreich möglich geweſen ſei, werde von dem
Teil der Pariſer Preſſe beantwortet, der die Einladung ungün=
ſtig
beurteile. Aus ihm ſpreche eine Stimmung der verkniffenen
Gehäſſigkeit, die ſich von der großzügig gelaſſenen Art der eng=
liſchen
Arbeiterregierung aufs Peinlichſte abhebe.
Die Germania begrüßt die Einladung als den Aus=
druck
der freundnachbarlichen Beziehungen zwiſchen England
und Deutſchland, nicht zuletzt deshalb, weil ſich in den vergange=
nen
Monate Vorgänge ereignet hätten, die Anlaß zu Mißver=
ſtändniſſen
hätten geben können. Die engliſche Politik und öffent=
liche
Meinung habe wiederholt bewieſen, daß ſie den Kriegsgeiſt
abgebaut habe und einem angemeſſenen deutſchen Wiederaufſtieg=
keine
unüberſteiglichen Hinderniſſe in den Weg legen wolle.
Das Berliner Tageblatt weiſt darauf hin, daß ein
Gedankenaustauſch in einem zwangloſeren Rahmen als dies in
Genf möglich wäre, zuſtandekommen werde. Unter Bezugnahme
auf die franzöſiſchen Aeußerungen zu der Einladung ſchreibt das
Blatt, es ſtänden immer noch drei bis vier Wochen
zur Verfügung, umeine Verſtändigung zwiſchen
London, Paris und Berlin in die Wege zuleiten.
Die Voſſiſche Zeitung ſchreibt, es wäre leicht=
ſinnig
, allzugroße Hoffnungen auf die Be=
ſprechung
zu ſetzen und anzunehmen, daß Mac=
donald
und Henderſon jetzt Sachwalter der
deutſchen und der öſterreichiſchen Intereſſen
Frankreich gegenüber ſein werden. Es ſei eng=
liſches
Intereſſe, nicht im Schlepptau Frankreichs die Politik
einer europäiſchen Verſtändigung durch die Neubildung geg=
neriſcher
Koalitionen abzulöſen.
Nach Anſicht der Deutſchen Allgemeinen Zei=
tung
werde für den Erfolg der Beſprechungen
entſcheidend ſein, daß der Kreis der zu behan=
delnden
Fragen weder zu eng noch zu weit gezo=
gen
werde. Deutſchland betrachte die Abrüſtung, auf die es
ein vertragliches Recht habe, im Geſamtrahmen der internatio=
nalen
Politik. Aus der Teilnahme des Reichskanzlers an den
Beſprechungen entnimmt das Blatt, daß er beabſichtige, in
einem freundſchaftlichen Gedankenaustauſch all die wichtigen
Probleme zur Sprache zu bringen, die das deutſche Voll
bedrücken: neben der Abrüſtung die Frage der deutſchen
Tribute und der wirtſchaftlichen Beziehungen
zwiſchen den europäiſchen Staaten, ſowie die
Weltwirtſchaftskriſe und ihre Folgen für
Europa.
Die Kreuzzeitung begrüßt auch die Gelegenheit,
außerhalb von Genf die ſchwebenden europäiſchen Probleme zu
beſprechen. Es müſſe aber der Hoffnung Ausdruck gegeben
werden, daß ſich die deutſchen Miniſter durch die engliſche Cour=
toiſie
nicht einfangen laſſen werden. Der Beſuch könne
erſtaunliche Wirkungen auslöſen, wenn die
deutſchen Staatsmänner, ſich nicht einwickeln
ließen und wenn England wirklich als ehrlicher
Makler auftreten werde.
Aehnlich äußert ſich die Deutſche Tageszeitung
Es ſei keineswegs ausgeſchloſſen, ſo ſchreibt das Blatt, daß in
der Frage der Flottenrüſtungen eine Preſſion auf Deutſchland
mit Hinblick auf ſeine neuen Panzerſchiffe erfolgen ſolle. Das
Blatt unterſtreicht die große Verantwortung der deutſchen
Staatsmänner bei der Annahme der Einladung.
Die Nachtausgabe fordert, daß deutſcherſeits als Haupt=
thema
der Beſprechungen die Frage des Young=Planes und einer
neuen Reparationskonferenz aufgeſtellt werde.
Briand lehnt ab.
Paris, 7. April.
Echo de Paris ſchreibt: In gewiſſen politiſchen engliſchen
Kreiſen iſt man der Anſicht, daß die engliſche Regierung einiger=
maßen
unklug gegenüber Briand gehandelt hat, als ſie ihn einlud,
an der Beſprechung mit den deutſchen Miniſtern teilzunehmen.
Man kann ſich vorſtellen, daß der Chef des Quai d’Orſay nicht freu=
digen
Herzens ſich zu einer derartigen Reiſe bereitfinden würde.
Sein Beſuch in London droht in demütigender Weiſe den Miß=
erfolg
ſeiner Politik zu beſtätigen. Aber Henderſon träumt davon,
zwiſchen Briand und Curtius zu vermitteln, um ſeine eigene Wahl
für den Präſidentenpoſten der allgemeinen Abrüſtungskonferenz
vorzubereiten. Amtliche Kreiſe ſeien zurückhaltend, aber von ver=
trauenswürdiger
Seite will Pertinax erfahren haben, daß Briand
bereits mit Bedauern abgelehnt habe, da er nicht imſtande ſei
kurz vor der Wahl des neuen Präſidenten der Republik nach Lon=
don
zu gehen.

* Die Beſſerung der Börſenlage.
Seit Ende Januar iſt an den deutſchen Aktienmärkten bis
in die jüngſte Zeit, von einigen Schwankungen nach unten ab=
geſehen
, eine Belebung zu verzeichnen. Dieſe berechtigt zu der
Frage, ob es ſich bei der Bewegung an den Aktienmärkten nur
um eine vorübergehende handelt, oder ob man darin bereits den
Beginn zu einer konjunkturellen länger anhaltenden Hauſſe=
bewegung
erblicken darf, die den Auftakt zu einer neuen Belebung
der geſamten Wirtſchaftskonjunktur bilden würde. Der deutſche
Aktienindex erreichte kurz nach Beginn des Jahres 1931 einen
Tiefpunkt, und ſeitdem hat ſich eine nach der langen Baiſſe in
ihrem Ausmaß als ſchon recht bemerkenswert anzuſehende Beſſe=
rung
durchgeſetzt. Hervorzuheben iſt hierbei, daß die Beſſerung
das Geſicht einer ſtetigen Entwicklung trägt und daß infolge=
deſſen
bisher Rückſchläge faſt völlig ausgeblieben ſind. Da zu=
dem
gleichzeitig umfangreiche Umſätze getätigt worden ſind, ſo
kann nicht von einer ſprunghaften Aufwärtsbewegung geſprochen
werden, bei der nur verhältnismäßig geringfügige Aktienpoſten
den Beſitzer wechſeln. Wenn man ſich die Frage vorlegt, was den
unmittelbaren Anlaß zur Belebung der Effektenmärkte, die doch
augenſcheinlich im Gegenſatz zu der im Depreſſionszuſtand be=
findlichen
allgemeinen wirtſchaftlichen Lage ſteht, gegeben hat, ſo
wird man zunächſt feſtſtellen müſſen, daß die ſtarke Nervoſität,
die ſich im Herbſt des vergangenen Jahres unter dem Einfluß
der politiſchen Vorgänge, verſtärkt durch zahlreiche wirtſchaft=
liche
Einflüſſe vom Auslande her, als Störungsfaktor erſten
Ranges erwies, inzwiſchen einer ruhigeren Auffaſſung gewichen
iſt. Zweifellos ſind ſowohl auf dem Gebiete der inneren wie der
äußeren Politik nennenswerte Fortſchritte erzielt worden, und
ſie haben zu einer Rückkehr des Vertrauens geführt. Die ruhigere
Auffaſſung hat es aber zuwege gebracht, daß die depreſſiven
Baiſſekräfte an den deutſchen Effektenmärkten ſich nicht mehr ſo
ſtark wie in der zurückliegenden Zeit durchſetzen konnten. Man
ſtellte feſt, daß eine große Anzahl führender Aktien unterbewertet
war, und zog aus dieſer Feſtſtellung die entſprechenden Folge=
rungen
. Vergleicht man Rendite und Kursgeſtaltung, ſo ergibt
ſich, daß die Dividenden für 1930 nur einen verhältnismäßig
geringen Rückgang aufzuweiſen haben, während der deutſche
Aktieninder von einem angenommenen Stand von 100 zu An=
fang
1930 bis Mitte Januar 1931 auf annähernd die Hälfte ge=
ſunken
war. Es iſt daher nicht verwunderlich, wenn er ſich in=
zwiſchen
weſentlich erholt hat. Hierzu kam ein lebhaftes
Deckungsbedürfnis für große Baiſſeengagements, die bis Mitte
Januar 1931 eingegangen worden waren, und das mit der Wie=
derherſtellung
des Vertrauens zunehmende Intereſſe des Aus=
landes
und auch deutſcher Kapitaliſtenkreiſe, die bis dahin für
ihre Guthaben im Auslande gewinnbringende Anlagemöglich=
keiten
geſucht, aber nicht gefunden haben. Auch die Entwicklung
des Geldmauktes, der im Zeichen einer fortſchreitenden Erleich=
terung
ſteht, hat der Beſſerung der Börſenlage eine Stütze ge=
geben
, außerdem iſt zu gegebener Zeit, mit einer Herab=
ſetzung
der Diskontrate wir erwarten ſie im April
nach Abwicklung des Quartalsultimo zu rechnen. Allerdings
iſt auf dem Kapitalmarkt eine nennenswerte Entlaſtung nicht
eingetreten, nur macht ſich überall das Streben nach einer Sen=
kung
der Zinslaſten, auch in dem erhalten der deutſchen Banken
gegenüber ausländiſchen Geldofferten, bemerkbar. Zu dieſen
Umſtänden, die eine Rückkehr zu einer ſachgemäßen Bewertung
der deutſchen Aktien begünſtigten, traten dann noch Feſtſtellungen
allgemeiner Art, wonach ſich ſeit einiger Zeit in Handel und
Induſtrie die Verſchlechterung in den Abſatzverhältniſſen ſtark
verlangſamt, auf einigen Sondergebieten ſogar eine Beſſerung
eingeſtellt hat. Alles in allem handelt es ſich alſo bei der Kurs=
bewvegung
der letzten Monate um den Ausgleich einer Unterbe=
wertung
, die Aufwärtsbewertung iſt zunächſt als eine typiſche
Neaktion auf die ſtarke Baiſſebewegung der letzten Monate auf=
zu
faſſen und entbehrt infolgedeſſen nicht der wirtſchaftlichen Be=
rechtigung
.
Was nun den Markt der feſtverzinslichen Werte anbelaugt,
ſo waren auch hier in erſter Linie die gleichen Kräfte für die
Aufwärtsbewegung wirkſam, zum Teil aber waren noch beſon=
dere
Faktoren maßgebend. Die an der New Yorker Börſe notier=
ten
deutſchen Dollaranleihen weiſen ſeit Januar nach langer
Zeit wiederum erhebliche Kursſteigerungen um mehr als 10
Prozent auf. Auch die Young=Anleihe und die Dawes=Anleihe
hatten Beſſerungen zu verzeichnen. Es iſt ganz klar, daß ſich
hierin die allmähliche Wiederkehr des Vertrauens zu Deutſch=
land
deutlich ausprägt, indem die durch die Herbſtvorgänge
vorigen Jahres verurſachte Unterbewertung der deutſchen
Effekten wieder einigermaßen in Ausgleich gebracht iſt. Dieſe
Geſundung wurde auch durch die Tatſache bedingt, daß während
der letzten Monate die internationalen Geldſätze ſtändig herunter=
gegangen
ſind, vor allem aber, daß ſich infolge der allgemein vor=
herrſchenden
Wirtſchaftsdepreſſion andere gewinnbringende An=
lagemöglichkeiten
immer ſchwerer finden ließen. Große Teile
des Kapitaliſtenpublikums ſahen ſich mehr und mehr zu In=
veſtierungen
in feſtverzinslichen deutſchen Werten veränlaßt, was
aus dem ſtarken Abſatz an Pfandbriefen gerade im neuen Jahre
hervorgeht. Auch auf den Rentenmärkten der Welt zeigt ſich
wieder feſtere Tendenz, ſeitdem die Baiſſetendenz auch an wich=
tigen
Warenmärkten abgeflaut iſt; allerdings handelte es ſich
bisher nur um kleine Anſätze, die nicht dazu berechtigen, von
einem Umſchwung der Weltkonjunktur zu ſprechen. Dies umſo
mehr, als trotz der Aufwärtsbewegung der Rentenkurſe die Ent=
laſtung
der Kavitalmärkte erſt gering iſt. Die Aufnahmefähig=
keit
für neue Emiſſionen zu niedrigeren Zinsſätzen, die zwecks
Konverſion der unter Zugrundelegung höherer Wert=
maßſtäbe
abgeſchloſſenen, alten hochverzinslichen Schulden
norwendig ſind, iſt jedenfalls in fühlbarem Maße noch nicht ge=
wachſen
, aber man kann feſtſtellen, daß ſich eine Kapitalumſchich=
tung
in den Vereinigten Staaten wie in Großbritannien, Frank=
reich
, Holland und Skandinavien bereits zu vollziehen beginnt,
was ſelbſtverſtändlich ſchließlich auch auf Deutſchland nicht ohne
günſtigen Einfluß bleiben kann. Im weſentlichen wird Deutſch=
land
aus eigener Kraft eine Geſundung ſeines Kavitalmarktes
anſtreben müſſen; Anſätze einer Feſtigung ſind, was nicht über=
ſehen
werden darf, auf vielen Gebieten erkennbar, ſo hat bei=
ſpielsweiſe
das Jahr 1930 trotz der ſchweren Wirtſchaftskriſe
eine weitere erhebliche Vermehrung der Sparkaſſenguthaben ge=
bracht
, eine Tendenz, die auch im neuen Jahre bisher angehalten
hat. Selbſtverſtändlich erſcheint gerade in der Emiſſion neuer

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Seite 2

Mittwoch, den 8. April 1931

Nummer 97

Pfandbriefe Zurückhaltung geboten, und dieſer Grundſatz wird
denn auch von dem größten deutſchen Pfandbriefinſtitut, der
Gemeinſchaftsgruppe Deutſcher Hypothekenbanken, die ſoeben
ihren Abſchluß herausgebracht hat, in den allgemeinen Ausfüh=
rungen
des Geſchäftsberichtes beſonders anerkannt. Eine Rück=
bildung
der Pfandbriefemiſſionen auf den in der Vorkriegszei
üblichen Umfang würde genügen, um eine grundlegende Neuord=
nung
des deutſchen Kapitalmarktes zu ermöglichen, die auch die
Korrektur der Renditen und Nominalzinsſätze einſchließen muß
Das Stadium rückläufiger Wirtſchaftstätigkeit und zunehmen=
der
Geldflüſſigkeit, in dem wir uns gegenwärtig befinden, bietet
ſicherlich für eine ſolche Korrektur eine günſtige Baſis.
Eingangs dieſer Ausführungen war die Frage aufgeworfen
worden, ob es ſich bei der Belebung des Effektenmarktes nur um
eine vorübergehende Bewegung handelt. Im Vorſtehenden iſt
der Beweis dafür erbracht, daß das Abflauen der Vertrauens=
kriſis
der eigentliche Anlaß zu der Belebung geweſen iſt; inſofern
hat daher die Aufwärtsbewegung, zumal ſie als Reaktion auf
die ſtarke Baiſſebewegung der letzten Monate zu betrachten iſt,
durchaus ihre Berechtigung. Geht man aber von der wirtſchaft=
lichen
Seite an die Beurteilung des Effektenmarktes als einem
Wirtſchaftsbarometer heran, ſo muß zugegeben werden, daß die
ökonomiſchen Vorausſetzungen für eine konjunkturelle Aufwärts=
bewegung
der Effektenkurſe nur im begrenzten Umfange gegeben
ſind. Die Wirtſchaft hat wohl die Kriſe überwunden, ſie befin=
det
ſich aber in der Depreſſion, d. h. in einer Entwicklungsphaſe,
in der ſich die Konjunkturwende erſt allmählich vorzubereiten an=
fängt
. Die Dauer der Depreſſion iſt dabei noch ſehr fraglich;
ſie kann kurz oder lang anhalten, je nachdem es gelingt, mit der
Wiederherſtellung des Vertrauens die Kraftanſtrengungen, die,
ausgehend von Staat und Wirtſchaft, gemeinſam von Arbeit=
gebern
und Arbeitnehmern getragen, nötig ſind, um den Weg
durch die Depreſſion zu verkürzen, zu verbinden. Erſt dann kann
der konjunkturelle Antrieb für Wirtſchaft und Börſe ſich ein=
ſtellen
, erſt dann würden ſich die Vorausſetzungen für eine kon=
junkturelle
Hauſſe am Effektenmarkt ergeben.

Paris mißkrauf der Inikiakive Henderſons.
EP. Paris, 7. April.
Die zuerſt von der Times veröffentlichte Nachricht, daß die
engliſche Regierung den Reichskanzler Brüning und den Reichs=
außenminiſter
Curtius, ſowie den franzöſiſchen Außenminiſter
Briand für Anfang Mai zu einer Zuſammenkunft nach London
eingeladen habe, hat hier ein einheitlich ungünſtiges Echo gefunden.
Man befürchtet offenbar, daß eine Verbeſſerung des deutſch= eng=
liſchen
Verhältniſſes eine Lockerung der franzöſiſch=engliſchen Be=
ziehungen
mit ſich bringen könnte.
Das Journal verſpottet die engliſche Re=
gierung
weilſie ſich trotz der Fehlſchläge bei der
Vermittlungsaktion zwiſchen Paris und Rom
darauf verſteife, eine Schiedsrichterrolle zu
ſpielen. Die Engländer wollten jetzt offenbar als Verſöhnungs=
makler
in der Anſchlußfrage dienen. Leider gehe ihnen aber die
für dieſe Schiedsrichterrolle unentbehrliche Unparteilichkeit voll=
ſtändig
ab. Das Blatt fügt hinzu, in Frankreich ſei man feſt
überzeugt, daß das deutſch=öſterreichiſche Zollprojekt ſowohl vom
wirtſchaftlichen wie auch vom politiſchen Standpunkt aus unan=
nehmbar
ſei.
Im Echode Paris ſtößt Pertinax einen wahren Alarm=
ſchrei
aus. Er ſpricht von einem neuen Schlag gegen
Briand und bezeichnet die Initiative Henderſons
als durchaus bedauerlich‟ Ermutigt durch die ſchmei=
chelhafte
Einladung würden die Deutſchen, da England
keine ernſthaften Einwendungen gegen den Anſchluß erhebe, ihr
Spiel beſchleunigen und alle ihre Forderungen vorlegen. Die
Deutſchfreundlichkeit der engliſchen Arbeiter=
regierung
müſſe berechtigtes Mißtrauen aus=
löſen
und werde daher unfehlbar zu einer Verſchärfung
der diplomatiſchen und militäriſchen Abwehr
führen.
Selbſt das linksſtehende Oeuvre äußert ſich in glei=
chem
Sinne und erklärt, eine ſoherzliche Einladung
ſei gegenüber den Führern einer Regierung,
deren Politik eine wahre Kriſe in Europa her=
vorgerufen
habe, nicht angebracht geweſen. Das
Blatt erklärt, die Gründe, die Briand für die Ablehnung der an
ihn ergangenen engliſchen Einladung angeführt habe, ſeien nur
Vorwände. In Wirklichkeit habe Briand wahrſcheinlich dieſe Zu=
ſammenkunft
, wenige Tage vor der wichtigen Ausſprache über das
deutſch=öſterreichiſche Zollprojekt, nicht für opportun gehalten.
Im übrigen befürchtet das Oeuvre, die Deutſchen könnten aus
London den Eindruck mitnehmen, daß ſie mit einem entſchloſſenen
engliſchen Widerſtand in Genf nicht zu rechnen brauchten, wodurch
ſie vielleicht in ihrer Unnachgiebigkeit beſtärkt würden.

* Der Baker der Inneren Miſſion.
Johann Heinrich Wichern.
Zu ſeinem Todestag am 7. April.
Von Superintendent Propſt Lic. Borrmann=Angermünde.
Im Anfang war die Tat läßt Goethe den Doktor Fauſt
die erſten Worte des Johannes=Evangeliums überſetzen. Damit
wird zum Ausdruck gebracht, daß die chriſtliche Religion auf
eine Liebestat Gottes an den Menſchen gegründet iſt und ſich
auf= und ausbauen muß in Taten der Liebe. Heute, wo wir
überall praktiſches Chriſtentum ſehen und treiben, iſt dieſe Reli=
gion
der Tat ſo lieb und vertraut, daß wir kaum mehr ver=
ſtehen
, daß die chriſtliche Kirche erſt vor hundert Jahren in das
Zeitalter der chriſtlichen Nächſtenliebe einzutreten begann. Um
ſo höher ſteht der Name des Mannes, der die Kirche dieſe ihre
innerſte Miſſion lehrte nicht durch Worte, durch herrliche Taten:
Johann Heinrich Wichern. Dieſer praktiſche Chriſt kann noch
heute, fünfzig Jahre nach ſeinem Tode, Lehrer und Führer ſein,
daß wir durch ihn zu der Erkenntnis kommen: Unſer Volk hat
nur ſolange Lebensberechtigung, als in ihm die Barmherzigkeit
lebt.
Als das älteſte Kind von ſieben Geſchwiſtern wurde J. H.
Wichern am 21. April 1808 zu Hamburg, das damals unter der
franzöſiſchen Fremdherrſchaft ſeufzte, geboren. Sein Vater
ſtammte aus dem Arbeiterftande, arbeitete ſich aber durch eiſer=
nen
Fleiß, den der Sohn von ihm erbte, bis zum Notargehilfen
und vereidigten Ueberſetzer hinauf. Des Hauſes Seele war die
Mutter, eines Buchhalters Wittſtock Tochter, die ihren Kindern
den Sonnenſchein treueſter Mutterliebe leuchten ließ. Dennoch
geſtaltete ſich Heinis Jugend ſehr hart, zuerſt durch die Not der
Franzoſenzeit (1813 trieb Davouſt in Winterkälte die Ein=
wohner
Hamburgs, darunter die Familie Wichern, aus der
Stakt), dann durch den Tod des Vaters, ſo daß der kaum fünf=
zehnjährige
Jüngling neben der eigenen Ausbildung auf dem
Gymnaſium noch für den Unterhalt von Mutter und ſechs Ge=
ſchwiſtern
ſorgen mußte. So hat ihn ſchon ſeine Jugend zu
ſeinem Rettungswerk an den Aermſten der Jugend erzogen.
Freilich wurde dieſe raſtloſe Tag und Nachtarbeit mit ſieb=
zehn
Jahren gab Wichern lechzig Stunden wöchentlich in der
Anſtalt Pöſeldorf auch der Grund zu den qualvollen Kopf=
ſchmerzen
, die ihn ſein Leben lang peinigten und ſein Siechtum
herbeiführten. 1830 bezieht Wichern die Univerſität Berlin
und lernt dort ein noch größeres Elend kennen als in Hamburg.
Aber er ſieht auch tatkräftige Hilfe am Werk, ſo in der frei=
willigen
Beſchäftigungsanſtalt, die der fromme Baron von
Kottwitz in einer leeren Kaſerne der Alexanderſtraße für die
Arbeitsloſen, die es ſchon damals in Berlin gab, eingerichtet
hatte. Unter ihnen lebte Kottwitz, dieſer Vater der Erwerbs=
loſenfürſorge
, als das verehrte Haupt einer großen Familie.

Bom Tage.
Die Preußifche Zentrumspartei veröffentlicht eine Erklärung, die ſich
gegen das Volksbegehren des Stahlhelms zur Auflöfung des Preußiſchen
Landtags ſowie gegen einen Volksentſcheid wendet.
Kommenden Donnerstag werden unter den Parteien des jetzigen
Rumpfkabinetts in Thüringen die Verhandlungen um die Ergänzung
der Thüringer Regierung beginnen.
Der in Innsbruck wohnhafte reichsdeutſche Hauptmann von Maltitz
wurde für immer aus Oeſterreich ausgewieſen.
Die Wahlkommiſſion der Deutſch=Evangeliſchen Kirche in Südſlawien
hat auf Grund des vorliegenden Stimmverhältniſſes feſtgeſtellt, daß der
bisherige biſchöfliche Adminiſtrator Dr. Philipp Popp zum deutſch=
evangeliſchen
Biſchof und Dr. Wilhelm Roth zum weltlichen Präſidenten
gewählt worden ſind.
Der Internationale Kongreß der demokratiſchen Parteien, an dem
auch Reichstagsabgeordneter Lemmer von der Deutſchen Staatspartei
teilnimmt, hielt am Oſtermontag ſeine erſte Vollſitzung in der Athener
Jandelskammer ab.
Der rumäniſche Geſandte in London, Titulescu, iſt nach Bukareſt
berufen worden, um die Kabinettsbildung zu übernehmen.
Wie aus Moskau gemeldet wird, wurde am Karſamstag in Rußland
eine größere Anzahl von Kirchen geſchloſſen und das Läuten der Glocken
unterſagt. Im Laufe des Jahres ſollen weitere 70 Prozent der noch
beſtehenden Kirchen geſchloſſen werden. Weiter ſoll, wie gemeldet wird,
die theologiſche Fakultät in Leningrad geſchloſſen worden ſein.
In Suchum wurde auf der Straße der Leiter der Organiſations=
abteilung
der ſüdruſſiſchen kommuniſtiſchen Partei, Patſchulia, hinter=
rücks
ermordet. Der Täter konnte nicht ermittelt werden. Die OGPw.
hat 18 Perſonen verhaftet, die der Beteiligung am Mord verdächtiat
werden.
Nach den bisher vorliegenden Wahlergebniſſen für die ſpaniſchen
Gemeindewahlen haben die Monarchiſten 1160 und die Linksparteien 194
Delegierte erhalten.
Im Zuſammenhana mit dem jüngſten Handſtreich in Funchal auf
Madeira iſt der engliſche Kreuzer London heute von Gibraltar nach
Madeira ausgelaufen, um die engliſchen Intereſſen vor etwaigen Ueber=
griffen
zu ſchützen.
Die Bemühungen Gandhis, in der Frage der Minderheitenvertre=
tung
in einer neuen indiſchen Regierung mit den Mohammedanern eine
Einigung herbeizuführen, ſind erfolglos geblieben.
Der Gouverneur der Bank von England, Montagu Norman, iſt
vom Präſidenten Hoover im Weißen Hauſe empfangen worden. Die
Unterredung dauerte über eine halbe Stunde. Ueber den Gegenſtand
der Unterredung verlautet bisher noch nichts. Man nimmt an, daß
Fragen verſchiedenſter Art, wie das Gold= und das Silberproblem, die
Weltwirtſchaftslage und anderes mehr zur Sprache kamen.

Die neue revolntionäre Bewegung in Benezuela greift immer mehr
um ſich und hat bereits ben ganzen Südweſten des Staates erfaßt.

Beneſch hekt weiter

gegen die deutſch-öſterreichiſchen Zollvereinbarungen
Prag, 7. April.
Miniſter des Auswärtigen Dr. Beneſch befaßte ſich auf dem
Oſterkongreß der tſchechoſlowakiſchen Nationalſozialiſtiſchen Partei
in ſehr abfälliger Art mit dem deutſch=öſterreichiſchen Zollabkom=
men
, wobei er u. a. behauptete, der deutſch=öſterreichiſche Vertrag
ſei wie eine Bombe in die Beſtrebungen um ein vereinigtes
Europa hineingeplatzt. Aus ſachlichen und formalen Gründen
müſſe die Tſchechoſlowakei gegen dieſen Plan Stellung nehmen.
Als ſachlichen Grund führte der Redner die Behauptung an, daß
der Plan den großen Gedanken der europäiſchen Zuſammenarbeit
diskreditieren könne, da er in ſeiner heutigen Konzeption nur
zum politiſchen Vorteil Deutſchlands und Oeſterreichs und keines=
wegs
der europäiſchen Allgemeinheit geſchaffen ſei. Weiter be=
hauptete
Dr. Beneſch, daß die Entwicklung zur Einheit und euro=
päiſchen
Zuſammenaxbeit nach ſeinem Urteil dadurch verhindert
und Europa noch mehr als bisher in zwei Lager geſpalten würde.
Wirtſchaftlich helfe der Plan nach ſeinem Urteil überhaupt nie=
manden
. Als weiteren Grund glaubte der Redner anführen zu
können, daß die Tſchechoſlowakei in ihren Lebensintereſſen ge=
ſchädigt
würde, politiſch, weil er den Anſchluß Oeſterreichs an
Deutſchland vorbereite, und wirtſchaftlich, weil er gerade die
Tſchechoſlowakei in dieſer Beziehung tiefer treffen würde, als es
den Anſchein habe. Den Gedanken, ſich dem vorbereitenden
Vertrag anzuſchließen, lehnte Dr. Beneſch ebenfalls mit großer
Entſchiedenheit ab mit der Behauptung, dies würde bedeuten, ſich
international der politiſchen Bewegungsfreiheit zu entäußern, in
den politiſchen Einfluß Deutſchlands zu geraten, den Dr. Beneſch
als enorm bezeichnen zu können glaubte und nach einigen Jahren
auch die wirtſchaftliche Unabhängigkeit und die Selbſtbeſtimmung
der Tſchechoſlowakei in Gefahr bringe. Aus formalen Gründen
müſſe man zur Ablehnung kommen, da der ganze Plan den übrigen

Von ihm hat Wichern den Gedanken: allein Familienleben ſtatt
Kaſernierung geſtaltet den Anſtaltsbetrieb, ſegensreich, übernom=
men
. Der greiſe Baron wurde das bewunderte Jedeal des
Jünglings: O du unvergleichlicher Mann, könnte ich einmal ſo
werden wie du! ſchreibt Wichern in ſein Tagebuch. Aehnlichen
Einfluß übte der Philantrop Dr. Julius auf den Studenten
aus. Dieſer Menſchenfreund hatte das damalige Gefängnis
weſen in all ſeiner Härte ſtudiert und hielt in Berlin Vorleſun=
gen
über Gefängniskunde, in welchen er ſeine Hörer das Ge=
fängnis
als Beſſerungsanſtalt anſehen lehrte. Wichern hat bei
ſeiner Gefängnisreform dieſen Gedanken in die Tat umgeſetzt:
durch zweckmäßige Beſchäftigung und Charakterbildung den Ge=
fangenen
ſchon im Gefängnis zu einem brauchbaren Glied der
Geſellſchaft zu erziehen. Es iſt für Wicherns praktiſchen Sinn be=
zeichnend
, daß ihm Schleiermacher nichts geben konnte, während
durch Männer wie Kottwitz und Julius ihm die beiden großen
Leitgedanken für ſeine ſpätere Anſtaltstätigkeit die der Fami=
lie
und der Arbeit auf den weiteren Lebensweg mitgegeben
wurden.
Nach gut beſtandenem Examen tritt der Kandidat 1832 als
Oberhelfer in die Sonntagsſchule des Hamburger Paſtors
Rautenberg ein. In dieſer Tätigkeit findet Wichern als Leiter
des Beſuchsvereins des Vorläufers der heutigen ſeel=
ſorgeriſchen
Hausbeſuche, Kinder in ſo entſetzlicher Umgebung,
daß ihn der Menſchheit ganzer Jammer packt. Kinder an Leib
und Seele verkommen, in Pflege bei Leuten, die in wilder
Ehe lebten, keine Schule und Kirche kannten, waren keine
Seltenheit. Ein Junge hatte ſchon zweiundneunzigmal wegen
Diebſtahls mit der Polizei Bekanntſchaft gemacht; ein andrer
bereits an der Kette gelegen.
Ihn jammerte des Volkes, wie einſt den Heiland, dem er
an dieſen elendeſten der Kinder dienen wollte. Und da er über=
zeugt
war, daß ſolchen Kindern aus ihrer ſittlichen Not nur
durch Entfernung aus der Sumpfluft der häuslichen Verhält=
niſſe
zu helfen ſei, tauchte der Gedanke eines Rettungshauſes
beſſer eines Rettungsdorfes in ihm auf. Durch die Hamburger
Senatoren Hudtwalker und Sieveking, die er für den Plan
begeiſterte, wurden ihm Mittel und Haus zur Verfügung ge=
ſtellt
: 1833 zog Wichern ins Rauhe Haus vor den Toren
Hamburgs im Buſch gelegen und von rauhen Winden um=
weht
(daher der Name) mit den erſten Knaben ein. Bald
ſtieg der Zöglinge und damit auch der Häuſer Zahl, denn
Wichern hielt an ſeinem Prinzip feſt, daß nie mehr als zwölf
bis vierzehn Knaben, zu einer Familie unter einem Hausvater
zufammengeſchloſſen, ein Haus bewohnen ſollten. Nur dann
könnte ihnen der Segen des Familienlebens zuteil werden. Auch
ſeinen Grundgedanken, daß die Zöglinge die Arbeit lernen
müßten, ſetzte Wichern mit liebevoller Strenge in die Tat um.
wvie denn überhaupt ſeine große Freundlichkeit, gepaart mit
heiligem Ernſt für das Rauhe Haus beitimmend wurde.
Wicherns Bedeutung ging ſchon zu ſeinen Lebzeiten über Ham=
burg
und das Rauhe Haus hinaus. Man war auf ihn in

Staaten als fertige Sache vorgelegt wurde. Zu verlangen, daß
heute andere Staaten einem vertraulich von zwei Staaten in
ihrem Sinn und Geiſte abgeſchloſſenen Vertrage beitreten, müſſe,
ſo behauptete Dr. Beneſch, einfach in jedem Staate, der ſich
reſpektiere und auch ſelbſt dann, wenn er, wie die Tſchechoſlowaket
keine Preſtigepolitik treibe, nur eine ſehr kühle Aufnahme, wenn
nicht ſofortige und entſchiedene Ablehnung finden. Die Tſchecho=
ſlowakei
ſehe ohne Einvernehmen mit der Kleinen Entente, mit
Italien und Frankreich ſowie allerdings auch ohne Einvernehmen
mit Deutſchland keine Möglichkeit, das kontinentale Europa neu
zu geſtalten. Die Tſchechoſlowakei ſei auf alle Eventualitäten vor=
bereitet
. Sie habe ſich ſofort mit Frankreich und der Kleinen
Entente verſtändigt und befinde ſich auf der gleichen Linie mit
Polen.
Wer wird Präſidenk von Frankreich?
EP. Paris, 7. April.
Die Zeitſchrift Revue des Vivants ſetzt ihren Wettbewerb
Wer wird Präſident der Republik? fort. Die außenpolitiſchen
Ereigniſſe der letzten Zeit haben für dieſe wichtige Wahl, die am
13. Mai ſtattfinden wird, bisher nur wenig Intereſſe übrig ge=
laſſen
. Das Geheimnis, das die Präſidentenwahlen jeweils um=
gibt
, beſteht auch in dieſem Jahre. Der jetzige Präſident Dou=
mergue
ſcheint auf ſeiner Weigerung, ſich erneut für ſieben Jahre
wählen zu laſſen, zu beſtehen. Außenminiſter Briand zeigt weni=
ger
Luſt denn je, dieſes ermüdende Amt zu übernehmen, zumal die
Ereigniſſe der letzten Zeit ſeine Stellung alles andere als gefeſtigt
haben. An erſter Stelle der Kombinationen ſteht jetzt der Senats=
präſident
Doumer, der ſich großen Hoffnungen hingibt, in den
Elyſée=Palaſt einziehen zu können. Dieſer Tatſache trägt auch das
bisherige Ergebnis des Wettbewerbs Rechnung. An erſter Stelle
ſteht Doumer mit 873 Stimmen; es folgen Briand mit 861, Dou=
mergue
mit 753. Painlevé mit 432, Senator Lebrun mit 411,
Kriegsminiſter Maginot mit 401 Stimmen uſw.
Hnori
Go
Die Reichvor Lnwerungsanſtalt für Angeftellte
im Jahre 1930.
Der Ortsausſchuß Darmſtadt der Vertrauensleute für die
Reichsangeſtelltenverſicherung teilt mit:
Am 31. Dezember 1930 liefen 125 576 (1929: 98 621) Ruhe=
gelder
mit 19 982 (15 858) Kinderzuſchüſſen, 63 557 (55 036) Wit=
wen
= und Witwerrenten und 37 233 (34 238) Waiſenrenten. Ins=
geſamt
waren im Berichtsjahre 98 965 (96 542) Leiſtungsanträge
zu bearbeiten. Der Geſamtaufwand für die Renten=
leiſtungen
, Abfindungen und Beitragserſtattungen, betrug im
Jahre 1930 183,6 Millionen (145,3 Millionen) RM. Gegenüber
dem Jahre 1928 iſt die Zahl der im Jahre 1930 eingegangenen
Ruhegeldanträge um 82,6 v. H. geſtiegen. Dieſe ſtarke Steigerung
beruht zum Teil auf der Herabſetzung der Wartezeit durch das
Geſetz vom 7. März 1929, zum Teil iſt ſie aber auch eine Folge der
ungünſtigen Wirtſchaftslage, die die Verſicherten mehr als in gün=
ſtigen
Zeiten veranlaßt, das Ruhegeld in Anſpruch zu nehmen.
Die Zahl der Anträge von Verſicherten auf Heilverfahren
ſtieg auf 132 862 (117 131). Hiervon entfallen auf ſtändige Heil=
verfahren
79 546 (71919), auf nichtſtändige Heilverfahren ( Zahn=
erſatz
uſw.) 53 316 (45 212). Es wurden 49 047 (45 221) ſtandige
Heilverfahren durchgeführt. Die durchſchnittliche Dauer der Kuren
betrug in den Lungenheilſtätten 105 (102) Tage, in den Sana=
korien
30 (30) Tage und in den Bädern 29 (28) Tage. Die Zahl
der Anträge auf Gewährung von Zuſchüſſen zu Heilverfahren für
tuberkulöſe, tuberkulosgefährdete und rachitiſche Kinder von Ver=
ſicherten
und für Waiſenrentner betrug 7182 (7366). Zuſchüſſe
wurden in 5143 (5164) Fällen bewilligt. Für die Geſundheits=
fürſorge
wurden insgeſamt 27,1 Millionen RM. (23,4 Millionen
RM.) aufgewendet. Die Geſamtbeitragseinnahme be=
lief
ſich auf rund 385 Millionen RM. (372 Millionen RM.). Die
Beiträge machen etwa 5 v. H. des durchſchnittlichen Monatsver=
dienſtes
aus gegen 7 v. H. in der Vorkriegszeit. Die Zahl der Ver=
ſicherten
wird für das Jahr 1930 auf 3,5 Millionen geſchätzt.
Vermögen wurde nach den bisherigen bewährten Grundſä
auch weiter wertbeſtändig auf Goldmarkgrundlage angelegt, und
zwar in der Hauptſache in langfriſtigen, zum großen Teil hypo=
thekariſch
erſtſtellig geſicherten Tilgungsdarlehen, deren Kündbar=
keit
im Regelfalle für beide Teile auf 3,5 bis 5 Jahre ausgeſchloſ=
ſen
wurde. Auch wurden als langfriſtige Anlage wiederum grö=
ßere
Mengen Goldpfandbriefe und Goldſchuldverſchreibungen von
Hypothekenbanken und öffentlich=rechtlichen Anſtalten angekauft.
Weiterhin kaufte das Direktorium mit Zuſtimmung des Verwal=
tungsrats
vom Deutſchen Reiche Reichsbahnvorzugsaktien zum
Preiſe von rd. 230 Millionen RM. Vom Kaufpreis wurden im
Berichtsjahre rd. 50 Millionen RM. bezahlt, der Reſt wird in
Teilbeträgen in den Jahren 1931 und 1932 entrichtet werden. Der
Förderung des Wohnungsbaues wurde wiederum ganz be=
ſondere
Aufmerkſamkeit gewidmet. An Mitteln hierfür wurden
rd. 184 Millionen RM. (154 Millionen RM.) langfriſtig zur Ver=
fügung
geſtellt. An verſicherte Angeſtellte wurden 1468 hypotheka
riſche Darlehen für neuerſtellte Eigenheime mit 9623 531 RM.
ausgezahlt. Der Verwaltunskoſtenaufwand betrug wie
im Vorjahre 2,5 v. H. der Geſamteinnahme. Es verbleiben alſo
97,5 v. H. dieſer Einnahme für die Zwecke der Verſicherung.

weiteſten Kreiſen aufmerkſam geworden, ſo daß der in den Stür=
men
des Revolutionsjahres 1848 zuſammentretende erſte
Kirchentag in Wittenberg gern des Spezialiſten für chriſtliche
Liebesarbeit Rat zur Abſtellung der ſittlichen und ſozialen Not=
ſtände
hören wollte. So hielt Wichern am 22. September 1848
in Wittenberg ſeine epochemachende Rede über die Innere
Miſſion als die Arbeit des heilserfüllten Volksteils an den
heillos Gewordenen und legte ſie der Kirche als ihr wichtigſtes
Lebenswerk aufs Gewiſſen, der Kirche, die nun ſprechen müſſe:
Die Arbeit der inneren Miſſion iſt mein, die Liebe gehört mir
wie der Glaube‟ Nicht weniger als 123 Rettungshäuſer ent=
ſtanden
in den nächſten Jahren, es folgten Herbergen zur Hei=
mat
Brüderanſtalten, Stadtmiſſionen in großer Zahl. Der
Zentralausſchuß für die Innere Miſſion der evangeliſchen
Kirche, heute ein Rieſenwerk mit dem Sitz in Berlin=Dahlem,
begann ſofort nach dem Wittenberger Kirchentag ſeine Tätigkeit,
und die Seele dieſes Werkes war Wichern. 1851 wurde ihm die
Reviſion der Staatsgefängniſſe übertragen, und was er für die
Geſundheitspflege und geiſtige Beſchäftigung der Gefangenen
vorſchlug, wurde ausgeführt. Seit 1857 Oberkonſiſtorialrat im
Evangeliſchen Oberkirchenrat, blieb er bis 1874 als vortragen=
der
Rat im Miniſterium des Innern Dezernent für die Straf=
anſtalten
und das Armenweſen noch immer Leiter des Rauhen
Hauſes, Trotzdem hatte er Zeit, in den Brüdern vom Rauhen
Hauſe ein Sanitätskorps zu ſchaffen, das 1864, 1866 und 1870/71
Samariterarbeit im Felde leiſtete. So iſt Wichern auch der
Gründer der Felddiakonie geworden.
Damit haben wir ſchon die Bedeutung dieſes großen, am
7. April 1881 nach langjährigem Leiden verſtorbenen Mannes
für die Gegenwart geſtreift. Die Kirche hat ſein Wort heute in
die Tat umgeſetzt, daß ihr der Glaube gehört wie die Liebe‟:
So gründet ſich die Weltkonferenz für praktiſches Chriſtentum
n Stockholm ebenſo wie jedes Werk der Inneren Miſſion auf
Wichern. Auch unſere öffentliche Wohlfahrts=
pflege
ſteht heute bewußt oder unbewußt unter ſeinem Ein=
fluß
. Sein Gedanke der Familienerziehung Gefährdeter iſt wie
ſein Arbeitsprogramm: Gebt dem Gefährdeten Beſchäftigung!
Allgemeingut aller Wohlfahrtsarbeit geworden. Und zumal
unſerer Zeit der Arbeitsloſigkeit hat dieſer Mann der Barm=
herzigkeit
mit ſeiner Forderung der Arbeit für Arbeitsloſe viel
zu ſagen. Im Gefängnisweſen haben ſeine Grundſätze über
Einzelhaft, Beſchäftigung, Bildung des Gefangenen in der Gegen=
wart
zur vollen Anerkennung und praktiſchen Auswirkung des
Befängniſſes als Beſſerungsanſtalt geführt. Vor allem iſt ſeint
Vertrauen zu den Menſchen, in denen er das Ebenbild Gottes
ſah, vorbildlich für alle Arbeit an gefährdeten Menſchen gewor=
den
. Dieſer Glaube war freilich mit Klugheit gepaart, aber
doch grenzenlos an das Göttliche im Menſchen. So wird jeder
Volksfreund etwas von dieſem Geiſt Wicherns in ſich tragen!
müſſen, um trotz Undank und Enttäuſchung den Glauben an ſeine
Pflegebefohlenen nicht zu verlieren, ohne den eine geſegnete Ar=
beit
nicht denkbar iſt.

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Nummer 97

Mittwoch, den 8. April 1931

Neuer deutſcher Porſtoß in Genf.

Das Abrüftungsproblem.
Deukſchland forderk erneuk Offenlegung
der Rüſtungen.
EP. Genf, 7. März.
Die deutſche Reichsregierung hat die Frage der Offenlegung
des gegenwärtigen Rüſtungsſtandes erneut aufgegriffen und in
einer Note vom 27. März den Völkerbund aufgefordert, die Frage
auf der 63. Tagung des Völkerbundsrates im kommenden Mai
noch einmal zu beraten. Deutſchland hat ſchon während der Ab=
rüſtungsvorberatung
den Antrag auf Offenlegung der
Rüſtungen geſtellt und dazu einen bis ins Einzelne ausgear=
beiteten
Vorentwurf eingereicht. Dieſer Entwurf wurde jedoch
vom Abrüſtungsvorausſchuß, der ſich als nicht zuſtändig erklärte,
an den Völkerbundsrat überwieſen. Im Januar beſchränkte ſich
der Völkerbundsrat darauf, den Generalſekretär
damit zu beauftragen, von allen Staaten Angaben
über ihre Rüſtungen einzufordern, ohne aber
die Art und Weiſe oder den Umfang für die ein=
zufordernden
Angaben vorzuſchreiben. Von der
engliſchen Regierung iſt mittlerweile angeregt worden, die völlig
unzureichenden Tabellen des Abkommens=Vorentwurfs für die Ab=
rüſtungskonferenz
zur Offenlegung der Rüſtungen zu benutzen. Da
zu befürchten war, daß auf dieſe Weiſe eine der ent=
ſcheidendſten
und wichtigſten Vorfragen für die
ganzen Weltabrüſtungsverhandlungen unge=
klärt
bliebe oder verſchleppt werden würde, wirft die deutſche
Reichsregierung die Kernfrage der Offenlegung der
Rüſtungen noch einmal auf. Sie weiſt in ihrer Note vom
27. März darauf hin, daß der Rat im Januar die Aufgabe gehabt
habe, eine vollſtändige Ueberſicht über alle =
ſtungsfaktoren
zu ſchaffen, ſo wie ſie für die Weltabrüſtungs=
konferenz
zur Abſchätzung des Maßſtabes der Herabſetzung und
Begrenzung der Rüſtungen erforderlich ſei. Dieſes Ziel
könne jedoch nach Anſicht der deutſchen Regie=
trung
nur erreicht werden, wenn die gleichen An=
igaben
in übereinſtimmender Form von allen Re=
ſigierungen
ohne Ausnahme verlangt und einge=
lliefert
würden. Nur ein Bild, das auf Grund derartiger
gleichförmiger Angaben zuſtande gekommen ſei, erlaube, den =
ſſtungsſtand
der verſchiedenen Länder, ſowie das Wertverhältnis
der einzelnen Rüſtungsarten untereinander zu vergleichen. Eine
Cderartige gleichförmige Offenlegung iſt bereits, woran die deutſche
Regierung erinnert, im Jahre 1923 vom Völkerbund gefordert
worden, jedoch in der Zwiſchenzeit wieder in Vergeſſenheit ge=
rraten
. Deshalb hält es die deutſche Regierung = notwendig,
mauf der Maitagung des Völkerbundsrates eine Entſchließung über
Die Vorlage eines geeigneten Fragebogens an alle Regierungen
ſu faſſen.
*
* Die deutſche Regierung hat damit einen Antrag, den ſie
während der Beratungen der vorbereitenden Abrüſtungskommiſ=
ſſion
ſchon wiederholt eingebracht hat, wieder aufgenominen, weil
ſſie mit Recht der Meinung iſt, daß als Grundlage für alle un=
arteiiſchen
Abrüſtungsverhandlungen nur genaue, gleichmäßig
nufgeſtellte und ausgearbeitete Tabellen dienen können. Die
CHroßmächte haben ſich dieſer Anregung immer wieder entzogen.
weil ſie ein ſolches Vergleichsſchema nicht wollen. Es würde eben
wie unwürdige Spielerei, die in Genf mit dem Abrüſtungsgedan=
Een getrieben wird, durch den nüchternen Aufmarſch der Zahlen
ggar zu deutlich aufdecken. Es iſt deshalb auch zu erwarten, daß
ſiesmal auf der Ratstagung um den deutſchen Antrag der Streit
von neuen entbrennt. Und wenn eine Mehrheit es ablehnen ſollte,
as Thema grundſätzlich zu diskutieren oder dem deutſchen Antrag
zu entſprechen, dann wäre damit endgültig der Beweis erbracht,
ſaß eben unter dem maßgebenden Einfluß, von Frankreich die
Staaten, die ſeit Verſailles nicht abgerüſtet, ſondern aufgerüſtet
daben, mit allen Mitteln den Verſuch machen wollen, ſich ihren
Verpflichtungen zu entziehen, die ſie im Verſailler Vertrag ſelbſt
übernommen haben.

Heilige Woche in Palermo.
Von Karl Menninger.
In Neapel iſt es kalt. In den Hafengaſſen kauern die
Weiber und Kinder um ſchwelende Holzfeuerchen, die ſie in
wen dunklen Wohnlöchern an der Straße entfacht haben. Es
vegnet. Kein Menſch hört auf den Fiſchhändler, der Tintenfiſche
und Flundern, die ſelbſt im Tod noch ein unverſchämtes Lachen
um das platte Maul herum haben, feilbietet, nein, nicht bietet:
ſthreit! Jenes merkwürdige Schreien, das man von Neapel
ſtidwärts immer hören kann: es ſchwillt und ſurrt an wie eine
Sirene, hält ſich eine knappe Zeit auf der Höhe, und fällt dann
raelodiſch herab.
Es regnet kalt. Ein Mädchen läßt ſich von einem Kohlen=
häindler
2 Pfund Kohlen in ein Tuch wiegen.
Nachts fährt der Dampfer nach Palermo. Er nimmt die
le tzten Gäſte an Bord. Auf der anderen Seite des Schiffes iſt
S tille. Leiſe ſchlägt das Waſſer an das Schiff. Unentwegt blitzen
dire Lichter dreier Leuchtbojen durch die Vollmondnacht. Und
drüben der Veſuv. Aus ſeiner ſchneebedeckten Haube wälzt
eis lautlos und unabläſſig weiße Wolken empor; manchmal
lauchten ſie am Kratermund rot auf; dann ziehen ſie in langer
ahne über den Nachthimmel. An ſeinem Fuß wallt wie
ſchwarzer goldflitterbeſtickter Samt nach dem Meer herab Sorrent.
Langſam gleitet das Schiff an der ewig rauchenden Opfer=
ſchale
vorbei in die ſtille Nacht.
Palermo ſtrahlt in heller Sonne. Nur in der Sonne,
menn Straßen und Häuſer die Augen blenden, daß ſie das
baue, herrliche Meer wie Kühlung empfinden, entfaltet dieſe
Sttadt ihren ganzen Zauber normanniſch=arabiſcher Berührung.
Aselche Wucht und Hoheit, und welche Ferne zugleich, in der
(apella palatina und in Monreale, wo die Wände mit Moſaik
fie mit ſchwerem Goldblech und Email überzogen ſind! Aber
um wieviel menſchlicher, ja rührend in ſeiner Einfalt, iſt jenes
verſunkene Kloſtergärtlein von S. Giovanni degli Eremiti!
Ueber dem Kaſten des Langhauſes ſitzen ſtatt der Gelvölbe fünf
rate Moſcheekuppeln, und daneben ſchiebt ſich ein winziger Kreuz=
gurng
durch Zitronen, Agaven, Ozuntien! Ein einziger Fleck
Ende, ein rührender Zeuge, daß im Menſchen eine Kinderſeele
ſeSt.
Es iſt Gründonnerstag.
In der mächtigen, langhingelagerten Kathedrale feiert der
Erzbiſchof eine heilige Handlung. Er ſitzt vorm Chor, den
Räücken zum Volk, auf einem Polſter, und auf und ab wogen in
gldenen Gewändern Prieſter, küſſen den Ring, bewegen die
Auppen, kommen und gehen. Im Schiff ſtaut ſich die Menge.
Aänke gibt es nicht, höchſtens Stühle. Auf ihnen ſitzen, knien,
ſte hen groß und klein. Es iſt keine geſchloſſene Meſſe. Wie
diee Prieſter kommt und geht das Volk. Ein Kind ſchreit auf.
Aie maleriſchen Carabinieri mit Frack und Dreimaſter, immer

Belgiens Sozialiſten für Abrüſtung
bis zur Rüſtungsgleichheik am Rhein.
Brüſſel, 7. April.
Der belgiſche Sozialiſtenkongreß wurde am Oſterſonntag
mit einer Ausſprache über die Abrüſtungsfrage und die Landes=
verteidigung
abgeſchloſſen. Mit großer Mehrheit wurde die
Entſchließung des Parteivorſtandes angenommen, in der die
Pärtei ſich für eine allmähliche Abrüſtung ausſpricht. Auch in
Belgien müßten die Rüſtungen vermindert werden, bis die
Rüſtungsgleichheit am Rhein erreicht ſei, ohne daß
Belgiens Sicherheit gefährdet werde. Damit hat
ſich der Kongreß gegen die vom Kriegsminiſterium geforderten
Kredite zur Befeſtigung der belgiſchen Grenze, aber auch gegen
die einſeitige Abrüſtung Belgiens ausgeſprochen.
Die Schwierigkeiten
der Londoner Blotkenkonferenz.
Frankreichs ungenaue Flotkenſtakiſtiken.
London, 7. April.
Der diplomatiſche Mitarbeiter des Daily Telegraph macht
Henderſon für die Schwierigkeiten verantwortlich, die ſich dem
Abſchluß des Flottenabkommens entgegenſtellen. Es ſei unüber=
legt
und ſehr oberflächlich verhandelt worden. Die Haupturſache
der Schwierigkeiten ſei die gleiche, die zum Zuſammenbruch der
britiſch=franzöſiſchen Verhandlungen auf der Londoner Flotten=
konferenz
geführt habe. Schon damals hätten die von Frankreich
gegebenen Statiſtiken über die Flottenſtärke Unſtimmigkeiten ent=
halten
, die jetzt in der gleichen Form wiedergegeben ſeien. Die
für 1934, 1935 und 1936 geplanten Neubauten ſeien darin nicht
enthalten. Italien habe ſich zu der Ueberlegenheit von rund
90 000 Tonnen an franzöſiſchen Kreuzern und Torpedobootszer
ſtörern nur deshalb bereit erklärt, weil in dieſer Zahl lediglich
40 000 Tonnen moderner Schiffe enthalten waren. Jetzt ſehe man
aber in Rom, daß Frankreich auf eine Ueberlegenheit von rund
90 000 Tonnen moderner Schiffe hinziele.
Der Daily Herald ſagt, daß die Schwierigkeiten als eine
ernſte Warnung für den Verlauf der kommenden Abrüſtungskon=
ferenz
zu betrachten ſeien. Die Verſuche der Franzoſen, die Zu=
geſtändniſſe
auf ein Mindeſtmaß herabzudrücken, ſeien offenſichtlich.
Rervoſitäl in Frankreich.
Paris, 7. April.
In der Pariſer politiſchen Oeffentlichkeit macht ſich eine ſtarke
außenpolitiſche Erregung bemerkbar, wobei ſich das Mißtrauen und
die Unzufriedenheit ſowohl gegen Italien wie gegen England rich=
ten
. Man wirft der engliſchen Oeffentlichkeit ziemlich unverblümt
vor, daß ſie bei ihrer Vermittlung zwiſchen Frankreich und Italien
in der Frage des Flottenabkommens rein egoiſtiſche Ziele verfolgt
und Frankreichs Intereſſen ſchlecht gewahrt habe. Das Flot=
tenabkommen
ſei heute wieder in Frage geſtellt und
man ſtehe womöglich vor einer erneuten Erſchütte=
rung
der franzöſiſch=italieniſchen Beziehungen.
England habe augenſcheinlich die Abſicht, ſeine Vormacht=
ſtellung
im Mittelmeer zu erneuern und neige jetzt dazu,
auch in der Frage der deutſch=öſterreichiſchen Zollunion eine für
Frankreich höchſt unerwünſchte Vermittler= bzw. Schiedsrichterrolle
zu übernehmen. Die franzöſiſche Außenpolitik habe
nicht das geringſte Intereſſe daran, ſich durch
England in irgendwelche Verhandlungen mit
Deutſchland verſtricken zu laſſen, da ſie dann
leicht in eine iſolierte Lage geraten könnte. In
Genf ſei die Verhandlungsplattformbreiter, um ſo
mehr, weilmanſich dort auf Polen und die Kleine
Entente ſtützen könne. Was die am Montag verbreiteten
Gerüchte von einer wichtigen Beſprechung über die Flottenfrage
in Ville Franche anbelangt, ſo verhält man ſich dem Dementi des
Quai d’Orſay gegenüber recht ſkeptiſch. Nach Lage der Dinge müſſe
man annehmen, daß dieſe Unterredung tatſächlich beabſichtigt ge=
weſen
ſei. Wenn der Quai d’Orſay dieſe Abſicht jetzt leugne, ſo
könne das nur bedeuten, daß man ſtrengſte Geheimhaltung ge=
wünſcht
habe, oder daß Grandi anderen Sinnes geworden ſei.

zu zweit in Italien, ſtehen beiſammen, ſprechen. Kinder ſtreiten
ſich um einen Stuhl.
Abſeits von dieſem Getriebe ſteht des Grab des größten
deutſchen Kaiſers, Friedrich II. Ein wundervoll roter Porphyr=
ſchrein
unter einem Dach aus dem gleichen Geſtein: wie müht
man ſich ab um Sinn und Wollen der Vergangenheit, wie lebt
und leidet ein Herz die Geſchichte ſeines Volkes und hier
ſteht man vor dem Ende eines der Kühnſten, greifbar nah, aber
doch vor der Schwelle!
Am Nachmittag wogt die Menge durch die Straßen. An
den Treppen der vielen Kirchen, die oft in die Häuſerreihe ein=
gebaut
ſind, ſtaut ſie ſich. Hat die Kirche zwei Eingänge, ſteht
über dem einen Entrata, über dem andern Useita (Ausgang).
Carabinieri wachen über die Ordnung. Was iſt los?
Santa rappresentazione: heilige Ausſtellung! Ueber und
über mit Kerzen iſt der Altar beſteckt. Sein Bild iſt verhängt.
Die Menge kommt, ſchaut die Schmückung eine Weile, geht wie=
der
. Wer beten will, findet an einem Seitenaltar Platz. Hier
in Italien kann man es auch erleben, daß eine Dame im Pelz=
mantel
ein Heiligenbild ſtreichelt.
Abends komime ich auf einen jener wundervoll heimeligen
Plätze, die man nur in Italien findet. Sta. Caterina reckt ſich
mächtig in die dunkle Nacht. In maleriſchem Laternenlicht
ſchiebt ſich die Menge die Flügeltreppen hinauf. Auf dem Stein=
geländer
ſitzt ein Geiger und fiedelt um ein Almoſen. In der
prunkvollen Kirche dasſelbe Bild, nur hier in äußerſter Pracht:
Eine Menge Leuchter, die man bei uns nur in Schreinen ver=
wahrt
ſieht, ſteht zwiſchen Blumen und Schauſtücken vor bis zu
den Altarſchranken. Hunderte von Kerzen, und davor in kind=
lichem
Staunen die Menge. Und man erinnert ſich, daß der
größte Theatermaler Italiens Galli=Bibbiena für dieſe heiligen
Schauſtellungen die kühnſten Entwürfe machte und aufſtellen ließ.
Sicher werden die Frauen mit Kennerſchaft ſich untereinander
erzählen, welche Kirche die ſchönſte rappresentazione gehabt hat.
Karfreitag.
Am Vormittag treffe ich auf einen Umzug der Heiligen=.
bilder: Madonna und der Gekreuzigte.
Die verhangene Trommel begleitet dumpf den Zug.
Vier Römer in Rüſtung mit geſchloſſenem Viſier tragen
den Glasfarg des Gekreuzigten. Davor wird das Kreuz mit
dem Lendentuch getragen. Eine Reihe Diener in Rokokofräcken,
rot und grün, folgen; ſie tragen brennende Kerzen; das Haar
haben ſie pomadiſiert und dick darauf Puder geſtreut, daß ſie
förmlichen Schaum auf dem Kopf haben. Dann kommt das Wich=
tigſte
: die Madonna. Auf einem Sockel ſteht die betende Jung=
frau
, umgeben mit einem Samtmantel und einem rieſigen ſil=
bernen
Strahlenkranz; gelbe und grüne Kerzen brennen davor,
und ueben ihr werden Wolken von Weihrauch verbrannt.
An 4 mächtigen Deichſeln, je 2 nach vorn und hinten, wird
das Bild von 2430 jungen Männern auf der Schulter ge=
ſchleppt
. Geſchleppt, nicht getragen; es muß ungeheuer ſchwer

Seite 3
Merkwürdigerweiſe habe gerade das franzöſiſche Außenminiſterium
Grandis Namen genannt, während in der Preſſe vorläufig nur
von einer Unterredung franzöſiſcher Staatsmänner gemunkelt wor=
den
ſei.
Die Zeitung Paris Nouvelle bemerkt zu der Flottenfrage,
daß tatſächlich die Abſicht beſtanden habe, ein Zuſammentref=
fen
zwiſchen Briand und Grandi am Mittelmeer
herbeizuführen. Leider hätten ſich die franzöſiſch= italie=
niſchen
Meinungsverſchiedenheiten jedoch ſeit der
letzten Ausſprache zwiſchen Briand, und dem italieniſchen Bot=
ſchafter
vertieft. Man habe in Rom und in Paris feſtſtellen
müſſen, daß die veröffentlichten Zahlen des Abkom=
mens
ſtark von dem abwichen, worüber vorher in
Paris und Rom verhandelt worden ſei. Unter die=
ſen
Umſtändn habe eine politiſche Begegnung ihren Sinn ver=
loren
. Was vor einigen Tagen noch Abſicht und Wahrheit geweſen
ſei, könne alſo heute mit Recht dementiert werden. Die Lage ſei
außerordentlich ernſt, und es werde ſchon von dem Zuſam=
menbruch
des Flottenabkommens geſprochen.
Nachdem bereits von amtlicher franzöſiſcher Seite die Gerüchte
über eine Art Flottenkonferenz in Ville Franche
dementiert worden ſind, iſt es kaum noch erforderlich, feſt=
zuſtellen
, daß in Rom von einer Reiſe Grandis nach Ville Franche
nichts bekannt iſt. Obwohl kein beſonderes Dementi ausgegeben
worden iſt, hält man die im Auslande aufgetauchte Ankündigung
in unterrichteten Kreiſen für völlig unbegründet. Auch über eine
eventuelle Reiſe Grandis nach London iſt hier noch keinerlei Be=
ſchluß
gefaßt worden. Der Tevere kritiſiert die Gerüchte über
eine Flottenkonferenz zwiſchen dem franzöſiſchen Außenminiſter
und dem franzöſiſchen Marineminiſter in Ville Franche, indem
er ſich u. a. die Frage vorlegt, was denn Dumarc in Ville Franche
zum Flottenabkommen ſagen könnte, in einem Augenblick, wo er
ſich anſchicke, über ein Meer, das ſowohl italieniſch wie franzöſiſch
ſei, nach Tunis zu fahren, nach Tunis, wo die italieniſch= franzö=
ſiſchen
Intereſſen in einen Knoten verwickelt ſeien, der hoffentlich
kein gordiſcher ſein werde.
Zür Gleichberechtigung
zwiſchen Deukſchland und Frankreich.
Paris, 7. April.
Die Volonté wirft heute die Frage auf, ob Frank=
reich
ſich ſtark und mutig genug fühle, mit
Deutſchland innerhalb eines neuen Europa auf
dem Fuße wirklicher Gleichheit zu leben oder ob
es ſich ſowohl in wirtſchaftlicher Hinſicht wie im
Geſichtspunkt des nationalen Dynamismus
Deutſchland unterlegen fühle und deshalb einen
willkürlichen Vorteil behalten wolle. Von dieſer
Frage hänge die endgültige Orientierung der internationalen
Politik Frankreichs ab. Der Verſailler Vertrag habe Deutſchland
eine Reihe von Hemmniſſen verſchiedener Art bereitet. Heute
hätten die als Strafmaßnahmen gedachten Be=
ſtimmungen
keine Daſeinsberechtigung mehr,
einmal, weil man nicht ewig auf einem Volke eine verdiente oder
unverdiente Strafe laſten laſſen dürfe, ſodann, weil das Problem
der Kriegsverantwortung im Lichte, der verſchiedenen diploma=
tiſchen
Dokumente ſich als ſehr verwickelt herausgeſtellt habe. Die
einſeitige Kriegsverantwortung Deutſchlands,
wie ſie in Verſailles betont wurde, ſei ein Dog=
ma
, dem kein vernünftiger Menſch mehr bei=
pflichten
könne. Auch die präventiven Charakter tragenden
Maßnahmen des Verſailler Vertrages ſeien heute nicht mehr be=
rechtigt
. Deutſchland habe keine Luſt mehr, an ſeinen Gegnern
von geſtern militäriſche Revanche zu nehmen. Die Nachbarn
Deutſchlands müßten ſich derart verhalten, daß das deutſche Volk
ſich nicht gezwungen fühle, an den Krieg als die ultima ratio zu
appellieren. Maßgebend für Frankreichs Einſtel=
lung
könne alſo nurdie eingangs geſtellte Frage ſein.
Wenn man ſich für die Gleichheit entſcheide,
müſſe man entſchloſſen an die Schaffung eines
neuen Europa gehen und dürfe keine Zeit mehr
verlieren. Wenn man ſich aber für die Ungleich=
heit
entſcheide, müſſe man um jeden Preis den
status guo ſolange wie möglich aufrecht er=
halten
, dürfe ſich aber nicht verheimlichen, daß
eines Tages eine Exploſion dieſen status auo
auf Frankreichs Koſten zerſchlagen werde.

ſein, denn alle 10 Schritte klappert ein Mann mit einer Holz=
klapper
: da wird es abgeſtellt. So wandert es langſam über
der Menge durch die Straße.
Auf einem Platz begibt ſich etwas merkwürdiges: beim
Umbiegen kommt Maria an Chriſtus vorbei. Dieſe Begegnung
wird dadurch hervorgehoben, daß die Madonna dreimal im
Sturmſchritt ungefähr 10 Meter vor= und zurückgetragen
wird! Ich konnte den Sinn nicht erfahren.
Monreale liegt über Palermo. In wundervollem Halb=
kreis
weitet ſich vor einem die Bucht von Palermo.
Auf einem kleinen Platz ſteht der Crucifiſſo. Auf den Bal=
konen
ringsum Kinder, Männer und Frauen. Alles verſammelt
ſich hier. Aber verkauft wird doch noch.
Alte Männer, die die Straße heraufkommen, ziehen beim
erſten Anblick des Gekreuzigten den Hut. Kinder balgen ſich
davor, wer die Kerzen warten darf.
Gegen 6 Uhr kommt Muſik. Der kleine Platz iſt übervoll
von Menſchen. Das Bild wird in feierlichem Zug wieder in
die Kirche gebracht.
Ich ſteige hinunter, durch Zitronengärten und Geranien=
büſche
, in die conca doro, in die Goldmuſchel von Palermo.
Siziliſche Bauern kommen herauf, aus den Gärten oder mit einer
Fuhr leerer Zitronenkiſten. Einer bittet mich, ich ſoll ihm ſeinen
prächtig bemalten Karren aufnehmen. E tropp ossuro, es iſt
zu dunkel! Schade; aber er ſchenkt mir eine handvoll japaniſcher
Miſpeln, nospole.
Eine finſtere Karfreitagſtimmung iſt über das Land gezogen:
brennend rot flammt der Himmel über den dunklen Bergen, über
dem Land ziehen ſchwarze Wolken auf.
Als ich in Palermo bin, iſt Nacht. In den Straßen das
italieniſche Leben. Ich biege in die Via Maqueda: dort ſchwekt
über der Menge immer noch die Madonna. Ihr ſilberner Kianz
glitzert auf, die Kerzen flackern, die Holzklapper ſchwirrt hohl.
Eben beginnt die Muſik Beethovens Trauermarſch.
Wie ein Schleier der Madonna hängt der Weihrauch zwiſchen
den Häuſern.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Jahreshauptverſammlung des Schiller=
undes
. Der Deutſche Schillerbund hielt in Weimar ſeine
ahreshauptverſammlung ab. Der vom Vorſitzenden des Bundes,
rofeſſor Dr. Scheidemantel=Weimar, erſtattete Jahres=
richt
zeigte, welche hohe Kulturaufgabe der Deutſche Schiller=
und, namentlich auch in den Grenzlanden, erfüllt. Die dies=
hrigen
Feſtſpiele in Weimar, die ſich wiederum über vier Wochen
ſtrecken, bringen Wilhelm Tell und Wallenſtein mit Ludwig
füllner als Wallenſtein. Für die Herbſtveranſtaltungen ſind
uſt 1. und 2. Teil ſowie Schillers Demetrius vorgeſehen. Gleich=
itig
wird der Schillerbund im Herbſt ſein 25jähriges Beſtehen
tlich begehen. Im Jahre 1932, dem Goethejahr, ſollen aufge=
hrt
werden: Braut von Meſſina, Egmont, Triumph der Emp=
ndſamkeit
und Die Geſchwiſter.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Mittwoch, den 8. April 1931

Nummer 97

AHN

Marga Hees
Peter Waldinger

Verlobte

Darmstadt

April 1981

Stat Karten.

Walter Bußmann.
Diplom= Ingenieur
Annelieſe Bußmann
geb. Claß

Darmſtadt
Vittoriaſtraße 63.

Vermählte

7. April 1931.

Wir bringen
zum
Kinder-Mittwoch

und zum

Er war ſo gut,
Er ſtarb ſo frühz
Wer ihn gekannt
Vergißt ihn nie.
Stait Karten.
Unſer lieber und herzensguter Sohn und
Bruder
Hans Bärthel
Kaufmann
wurde am 7. April 1931 im blühenden Alter
von 23 Jahren durch einen Unglücksfall aus
unſerer Mitte geriſſen.
Die tief trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Bärthel
Frau Magareihe, geb. Eichenauer
Ludwig Bärthel
Rudolf Bärthel.
Darmſiadt, den 8. April 1931.
Dornheimer Weg 30.
(5510
Die Beerdigung findet am 9. April 1931, nachmittags
23 Uhr auf dem Waldtriedhof ſiatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir dankend abſehen zu
wollen.

Am 5. April verſchied nach kurzer Krank=
heit
unerwartet
Herr Karl Böhm
Werkmeiſter unſerer Abteilung Mälzerei.
Wir verlieren in dem Verſtiorbenen einen
langjährigen, treuen und gewiſſenhaften
Mitarbeiter, deſſen Verdienſie uns immer
in Erinnerung bleiben werden.
ssgol Venuleth & Ellenberger A.=6.

Für all die guten Glückwünſche,
ſchönen Blumen und Geſchenke,
die uns anläßlich unſerer Ver=
mählung
ſo ſehr erfreuten,
danken wir allerherzlichſt.
Emil Lauterbach und Fran
Dora, geb. Neßz.

Die Beerdigung
von
Eliſabeth Seip, geb. Nolde
findet heute Nachmittag 3 Uhr
von der Kapelle des Waldfried=
hofs
aus ſtatt
Adam Seip und Kinder
Pallaswieſenſtr. 121.
f5498

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen am
2. Oſierfeiertag, abends 6¾/ Uhr, meine innigſi=
geliebte
unvergeßliche Frau und herzensgute
treubeſorgte Mutter, Schweſter, Schwägerin
und Tante

geb. Joſt
nach kurzem, ſchweren Leiden, im 39. Lebens=
jahre
, in die Ewigkeit abzurufen.
Für die tieftrauernden Sinterbliebenen:
Friedr. Klingelhöfer.
Meſſel, den 7. April 1934.

Beerdigung findet am Donnerstag, nachmittag8 3 Uhr,
in Meſſel ſtatt.

Dr. med. Riemenschneider
hat seine ärztliche Tätigkeit wieder aufgenommen.
Sprechstunden täglich 8-9 vormitt. u. 3-5 Uhr nachmitt.,
außer Samstags.
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Nachruf.
Am 2. ds. Mts, verſchied nach kurzer Krankheit unſer verehrter
I. Vorſitzender
K
Hert Joh. Heinrich oſer.
Seit ungefähr 30 Jahren dem Vorſtand der Kaſſe angehörend,
verſah er lange Jahre das Amt des II. und ſeit 1929 das Amt des
I. Vorſitzenden und hat ſtets ſeine ganze Perſönlichkeit zum Wohle
der Kaſſe eingeſetzt.
Wir verlieren in dem Dahingeſchiedenen einen Mann, der ſein
Amt ſtets mit ſozialem Verſtändnis und zum Beſten der Mitglieder
zu verwalten wußte.
Sein Andenken wird von uns ſtets in hohen Ehren gehalten werden.
Darmſtadt, den 7. April 1931.
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Meine liebe Schweſter, unſere
gute Tante und Großtante
Lina Ritſert
wurde am 2. April im faſt vol=
lendeten
88. Lebensjahre in die
ewige Heimat abgerufen.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Ottilie Rahn, geb. Ritſert.
Darmſtadt, 7. April 1931.
Die Beerdigung hat in der Stille
ſtattgefunden.

Von der Reiſe zurück.
Augenarzt Dr. W. Engelbrecht
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Sprechſtunden Werktags 9½12½,
2½5 Uhr, außer Samstag nachm.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herz=
licher
Teilnahme beim Heimgange
meines lieben Mannes
Herrn
Generalagent A. Wembacher
ſage ich hiermit allen meinen Dank.
Senta Wembacher
Nd.=Ramſtadt, 6. April 1931.
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[ ][  ][ ]

Nummer 97
Aus der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, den 8. April 1931.
* Berufsjubiläum. Am 1. April waren es 30 Jahre, daß
Herr Dentiſt W. Weidner ſeine Praxis in Darmſtadt ausübt,
davon 27 Jahre im Hauſe Landwehrſtraße 14. Gleichzeitig war
Herr Weidner 30 Jahre bei der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe und
der Krankenkaſſe der Firma C. Schenck zugelaſſen.
Hohes Alter. Am 9. April feiert Frau Apollonie Weif=
fenbach
, geb. Loos (früher Heinheimerſtr. 100, jetzt Hopfen=
gartenſtr
. 31), ihren 80. Geburtstag in körperlicher und geiſtiger
Friſche.
Ausſtellung. Die Werkſtütte H. von Büdingen, hier, Hein=
richſtraße
16 I., veranſtaltet am 9. und 10. April, vorm. 101 und
nachm. 36 Uhr eine Ausſtellung von nach kunſtgewerblichen Ge=
ſichtspunkten
ſelbſtgefertigten Kleidern, Anziigen, Wäſche. Mäntel,
Pullover uſw. für Baby und Kinder bis zum Backfiſchalter. Die
Ausſtellung wurde bisher in mehreren Großſtädten gezeigt und
hat überall ſtarkes Intereſſe erregt. (Näh. Anzeige.)
Die Inſaſſen des Alice=Hoſpitals wurden am 1. Oſterfeier=
tag
durch Darbietungen des Geſangvereins Sängerluſt erfreut.
Die wohlgelungenen Geſangsvorträge, gelangten von einer höher
gelegenen Stelle des Gartens aus zu voller Wirkung, und löſten
bei den Zuhörern ungeteilten Beifall aus. Dem eifrigen Vereins=
dirigenten
, Herrn Grim, ſowie allen Beteiligten gebührt für die
kunſtgerechte Wiedergabe der Geſangsſtücke uneingeſchränktes Lob
und herzlichſter Dank!
Graf Kerſerling in Mallorca. Graf Keyſerling verbringt,
wie man uns mitteilt, nach dem beiſpielloſen Erfolg ſeiner Vor=
träge
in Paris eine Erholungszeit im Schloß Formentor auf der
Inſel Mallorca. Um ihn iſt eine kleine Gemeinde von ſpaniſchen
Freunden verſammelt, mit denen er täglich am Meeresſtrande
hiloſophiſche Uebungen abhält. Graf Keyſerling hat in Spanien
ſehr viele Verehrer und Anhänger, mit dem verſtorbenen Dr.
Primo de Rivera war er eng befreundet. Graf Keyſerling hält
alle ſeine Konferenzen auf Spaniſch, das er ſich erſt vor drei
JJahren zugeeignet hat.
Joſeph Roſenſtock in Darmſtadt. Der am Freitag, den 10.
April pünktlich 8. 30 Uhr, ſtattfindende Kammermuſikabend
ddes Schnurrbuſch=Quartetts iſt ausſchließlich Klavier=
Fkammermuſikwerken gewidmet. Joſeph Roſenſtock, der erſt vor
reinigen Wochen von einer Reiſe nach Rußland zurückgekehrt iſt,
Dürfte der Kammermuſikgemeinde Darmſtadts ein willkommener
Waſt ſein. Die zum Vortrag kommenden drei Werke von Brahms,
MMozart und Schubert ſind eine klare Charakteriſtik für jeden ein=
Belnen der drei Meiſter.
Ufa=Bildſpiele im Kleinen Haus. Die Ufa=Bildſpiele im
Kleinen Haus des Landestheaters werden Samstag, den 11. April,
mnit der Erſtaufführung des Colin Roß=Films Achtung
Auſtralien! Achtung Aſien! eröffnet. Das Eröffnungs=
programm
, für das das großartige Tonfilmwerk, des bekannten
Weltreiſenden Colin Roß erworben werden, konnte, wird beim
ffilmliebenden Publikum ein beſonders ſtarkes Intereſſe finden.
Achtes Sinfoniekonzert im Heſſiſchen Landestheater. Einen
romantiſchen Abend bringt das achte Sinfoniekonzert am Mon=
ſtag
, den 13. April. Unter Leitung von Generalmuſikdirektor Dr.
MKarl Böhm kommen nach jahrelanger Pauſe die A=Moll=Sinfonie
won Felis Mendelsſohn=Bartholdy, und die dritte, die rheiniſche
Sinfonie von Robert Schumann, zur Aufführung. Otto Drumm,
Der erſte Konzertmeiſter des Landestheater=Orcheſters ſpielt das
ſelten zu hörende Violinkonzert II=Moll von Saint=Saens. Den
wielen Freunden romantiſcher Muſik wird die Wahl der vorge=
ſſehenen
Werke Freude bereiten.

Mittwoch, den 8. April 1931

Seite 5

Heſſiſches Landeskhealer.

Großes Haus Kleines Haus Mittwoch.
8 April ſ; 7023 Uhr.
Torquato Taſſo
Tſtdt. Volksb. Gruppe 1-1V
Er 14
Preiſe 0.808 Mt Mife. 9e
Der Graus
Zuf.=W. W1,12 T. Gr. 2u. 3
Preiſe 1 206 Mr. Donnerstag,
9. April 2022 Uhr
Sturm im Waſſerglas
to:. Volksb. Gruppe 1-1
C.20 u. 415 Pr. 110 Mk 2022.,15 Uhr
Blaubart
Zuſatzmiete V 11
T. Gr. 7 u. 8 1.206 Mk. Freitag,
10. April 19.30. Ende nac 22 Uhr
Fidelio
Darmſt. Volksb. Gr. IIV
C10
Preiſe 110 Mk
Gutſcheine beſchränkt gültigl 20.3022 Uhr
Dritter Kammermuſſkabend des
Schnurröuſch=Quartetts
Preiſe /, 2, 3 Mk. Samstag
11. April 19,30. Ende gegen 22.15 Uhr
Tnrandot
E21
Preiſe 110 Mk. 15 17.30 20.15
Erſtaufführung des Colin=Roß=
T nſi ms: Achtung Auſtralien,
Achtung Aſien!
Preiſe 08 2 80 Sonntag,
12 April 18.302 Uhr
Aüda
A 21
Preiſe 1 bis 10 Mk.
Wahlgutſcheine beſchränkt gültig 15 17.30 20.15
Colin=Roß=Tonfilm
Achtung Auſtralien,
Achtung Aſſen
Preiſe 0.802.80

Heſſiſches Landestheater, Heute, Mittwoch, geht im Kleinen
Haus das erfolgreiche Schauſpiel von Friedrich Forſter Der
(5raue in Szene. In den Hauptrollen: Leithner, Hoffart, Keim.
FFidelio, Oper von Beethoven gelangt Freitag den
10. April, zum erſten Male in dieſer Spielzeit zur Darſtellung.
Muſikaliſche Leitung: Dr. Karl Böhm. Die Partie der Leonore
Puccinis Oper Tu=
fingt
Johanna Heſſe=Köln als Gaſt.
andot wird am Samstag, den 11. April, im Großen Haus
uin der Inſzenierung von Renato Mordo (Bühnenbild: Lothar
Schenck v. Trapp) unter muſikaliſcher Leitung von Karl Maria
Bwißler zum erſten Male wiederholt. Hermine Körner
ommt zu einem nochmaligen Gaſtſpiel in der nächſten Woche nach
Darmſtadt. Vorher gaſtiert ſie mit dem Enſemble des Heſſiſchen
Dandestheaters am Samstag, den 11., und Sonntag, den 12. April.
in Worms und Bad=Nauheim mit der engliſchen Konverſations=
Komödie Die erſte Frau Selby.

*Jahresbericht der Denkmalpflege
im Volksſtaat Heſſen 19131928, Bd. /Va
Bearbeitet und herausgegeben im Auftrag des Herrn Miniſters für Kultus und Bildungsweſen. Darmſtadt 1930, Staatsverlag.
(Gedruckt bei L. C. Wittich, Darmſtadt.)

Heſſen iſt das Geburtsland des deutſchen Denkmalſchutzes. Am
Oktober 1902 trat das heſſiſche Geſetz des Denkmalſchutzes als
erſtes der Art in Kraft. Es ſtand nicht nur auf dem Papier. Mit
den Verordnungen ging Hand in Hand die Aktion zur Rettung
bedrohter Denkmäler. Das bezeugen die Jahresberichte der heſſi=
ſchen
Denkmalpflege. Wenn man den oben erſchienenen umfang=
reichen
Teilband des 4. Jahresberichts mit ſeinen 175 ausgezeich=
neten
Abbildungen durchblättert, ſo kann man ohne Einſchränkung
behaupten, daß ſich Geſetz und Organiſation der heſſiſchen Denk=
malpflege
bis auf unſere nicht nur wirtſchaftlich, ſondern auch
künſtleriſch kritiſchen Tage bewährt haben.
Aus der Fülle der von 19131928 von der Denkmalpflege
geleiſteten und im Jahresbericht IVa veröffentlichten Arbeit ſeien
von den von der Denkmalpflege gehobenen vorgeſchichtlichen Fun=
den
(Berichte von Fr. Behn, P Helmke, G. Blecher, G. Behrens)
und von den von ihr betreuten Denkmälern über der Erde (Bericht
von H. Walbe) ſolche von mehr als nur lokaler Bedeutung in den
Vordergrund geſtellt.
Von den Bodenaltertümern: die wohl keltiſche Sandſtein=
figur
von Raibreitenbach (Kr. Erbach), die nahe dem Galgenberg
bei Goddelau 1917 gefundene Steinplatte mit der früheſten chriſt=
lichen
Inſchrift Rheinheſſens (genannt werden auf der Tafel:
Dadilo, Remico, Duccio, Derſtus), die raſch berühmt gewordene
Fundſtelle Lämmerſpiel (Kr. Offenbach) der älteren Steinzeit
die an der Schindkaute bei Groß=Gerau gehovenen Ueberreſte
einer altgermaniſchen Färberei und Weberei mit 120 tönernen
Webſtuhlgewichten, welche die Kette zu ſpannen hatten, das 1924
von Profeſſor Behn aufgedeckte große Mithräum am Südoſtaus=
gang
von Dieburg, für Archäologie und Religionsgeſchichte glei=
cherweiſe
bedeutſam, die 1924/25 vorgenommene Ausgrabung der
frühmittelalterlichen kaiſerlichen Jagdvogtei, von Dreieichenhain,
die Entdeckung der paläolithiſchen Höhlen bei Treis a. d. Lumbda
mit ihren Werkſtätten zur Herſtellung von Quarzitgeräten, die
ungewöhnlich reiche Ausſtattung fränkiſcher Frauengräber bei
Freiweinheim mit Perlenſchmuck, Gläſern, Kettengehängen, Rie=
menbeſchlägen
, tauſchierten Fibeln uſw., die fränkiſchen Grab=
funde
in Wöllſtein mit Gürtelblechen und Beſchlägen, von denen
Aufnähbleche mit einem Roſettenornament, das von der romani=
ſchen
Ornamentik übernommen wird, und ein gekuppeltes Tier=
protomen
wegen ſeiner engen Verwandtſchaft mit dem hölzernen
Vogelkopf von Vimoſa (Fünen) als beſonders bemerkenswert er=
ſcheinen
. Endlich ſei noch vermerkt der freigelegte karolingiſche
Türſturz der Kirche in Zotzenheim mit ſeiner noch ungedeuteten
Zeichenſymbolik.
Die Veröffentlichung H. Walbes über die von ihm an den
Baudenkmälern Oberheſſens geleiſtete, erſtaunlich umfangreiche
Arbeit iſt mehr als ein bloßes Referat. Dieſer Beitrag erhebt
ſich vor jenen Baudenkmälern, die über Heſſen hinaus die kunſt=
geſchichtliche
Forſchung berühren, zum Rang einer wiſſenſchaftlichen
Darſtellung. Wir leſen von der ebenſo ſorgſamen als wohlgelun=
genen
Wiederherſtellung der Walpurgiskirche in Alsfeld, die bau=
geſchichtlich
bedeutſam iſt wegen ihres Wechſels von der Gelnhau=
ſener
Gotik (baſilikale Anlage wie die Kirchen zu Geiß=Nidda und
Homberg) zur Marburger Gotik (Hallenkirche), wir werden zu=
verläſſig
unterrichtet über die nicht alltägliche Baugeſchichte der
Remigiuskirche in Großendorf=Büdingen, dieſes baugeſchichtlichen
Markſteins aus der erſten Chriſtenzeit in Franken, daß weithin
ſich kein kirchlicher Bau mehr ſo hohen Alters und doch ſolchen
Umfangs, zugleich von ſolcher Bedeutung ſeit einem Jahrtauſend
ſich findet (H. Haupt), wir hören von dem landſchaftlich ſo reiz=
voll
gelegenen Friedhof von Herrnhaag mit ſeinen zahlreichen,
künſtleriſch hochſtehenden Grabſteinen aus dem 18. Jahrhundert,
von der einſt befeſtigten Kirche in Hitzkirchen, von der Kirche in
Oberwiddersheim (13. Jahrh.) mit der ungewöhnlichen achſidialen
Wertvolle Wand=
Ausniſchung des Chors in der Oſtmauer.
malereien wurden durch H. Velte freigelegt in den Kirchen von
Oſtheim (Kr. Friedberg), Fraurombach und vor allem in der
Kirche zu Heuchelheim, deren aufgedeckte Wandmalereien die heſ=
ſiſche
Kunſtgeſchichte um ein einzigartiges Fresken=Bilderbuch aus
dem 13.17. Jahrhundert bereicherten. Endlich überſah. man

nicht die des Denkmalſchutzes würdigen, weil noch völlig unange=
taſteten
dorfkünſtleriſchen Ausſtattungen der Kirchen zu Heblos
und Freienſeen.
Mit beſonderer Hingabe wird von der heſſiſchen Denkmal=
pflege
der Fachwerkbau betreut. Aus dem vorliegenden Jahres=
bericht
heben wir als bemerkenswert für die noch ausſtehende
Geſchichte des deutſchen Fachwerkbaues hervor die Erneuerung
und Freilegung des Fachwerks nachſtehender Bauten: Haus
ckart 4.=Büdingen, Haus Heinrich Reinhard=Nidda, beide um
1500! Haus des Herz Schiff in Ortenberg, ein wundervolles
Beiſpiel für die Löſung der Bebauung einer ſpitzen Straßengabe=
lung
, Rathaus=Butzbach (Mitte 16. Jahrh.), charakteriſtiſch durch
ſeinen kurvig bewegten Giebel, Haus zum Löwen und Haus Hader=
mann
. mit beſchieferten maleriſchen Dachaufbauten (Einfluß
Frankfurts a. M.), beide inButzbach, Rathaus in Münzenberg (1551),
nur teilweiſe erneuert, volle Freilegung durch die Gemeinde ab=
geſchlagen
, Haus Dotter=Münzenberg, typiſches Beiſpiel für ober=
heſſiſche
Bauweiſe, das ſog. Allwohnſche Haus (1618) in Wölfers=
heim
mit reicher Schnitzerei, eines der ſchönſten Fachwerkhäuſer
Heſſens, deſſen abgebrochene Reſte bei dem Neubau der Hauben=
mühle
bei Nidda wieder Verwendung fanden, Haus Bette (Ende
des 15. Jahrh.!) und Haus Geiße (Anfang des 17. Jahrh.), beide
in Gießen, Haus, im Geſerich in Langsdorf, 156163 erbaut
durch Chriſtian Gabriel von Ilmenau für Johannes Gewend, bau=
geſchichtlich
ein Outſider in Oberheſſen, im Grundriß und Auf=
bau
fränkiſch, in den Einzelformen jedoch niederſächſiſch. Haus
Georg Kratz im Grünen Meer in Laubach, das älteſte Wohn=
haus
des Ortes vom Ende des 15. Jahrhunderts. Zum Schluß ſei
noch genannt die dem Gedächtnis der Gefallenen geweihte Fried=
hofskapelle
in Schlitz, eine der ſchönſten Kriegerehrungen Heſſens,
ein Muſterbeiſpiel im beſten Sinne vorbildlicher Heimatkunſt.
Bei der heilloſen Verwirrung des künſtleriſchen Geſchmacks und
der Verkümmerung lokaler handwerklicher Ueberlieferungen kön=
nen
derartige handwerkliche Muſterleiſtungen auf dem Lande nur
dort noch entſtehen, wo Denkmalpflege und Gemeinden Hand in
Hand arbeiten, wie es in Schlitz geſchah. Gegenbeiſpiel: Abbruch
des Fronbrunnens in Grüningen trotz begründeten Einſpruchs der
Denkmalpflege.
Dem Denkmälerbericht folgen noch: Bericht des Staatsarchivs
über die ländliche Urkundenpflege (J. R. Dieterich und W. M.
Becker), über das heſſiſche Denkmalarchiv (A. Feigel). Der Jahres=
bericht
ſchließt ab mit einem Ortsverzeichnis, iſt mit ſcharf ge=
druckten
Abbildungen aufs reichſte ausgeſtattet. Es ſtehen noch
aus die Berichte über die Baudenkmäler Starkenburgs und Rhein=
heſſens
, über die Pflege ſtaatlicher Baudenkmäler, über die Tätig=
keit
des Denkmalrats und den Stand der Arbeiten für die Inven=
tariſation
der Bau= und Kunſtdenkmäler Heſſens.
Der vorliegende Jahresbericht, Bd. 1Ia, 191328 iſt ohne jeg=
liche
Polemik, dank der aus ihm ſprechenden ſachlichen Arbeit, eine
Rechtfertigungsſchrift für die Notwendigkeit der Denkmalpflege,
zumal wenn ſie mit ſo viel Takt gehandhabt wird, wie in Heſſen.
Das abattre toutes les statues, dem im Vernunftjahr 1793 nicht
weniger als 235 Statuen des Straßburger Münſters, herrliche
deutſche Bildwerke, zum Opfer fielen, iſt in unſeren Tagen wieder
laut geworden. Aber Vernichtung des Gewordenen bedeutet kein
Freiwerden von alter Form und Anbruch einer neuen Kunſt=
epoche
. Frei iſt nur der, der zum Gewordenen ſeine, d h. d
lebendige Stellung findet. Was aus innerer Notwendigkeit ge=
ſchaffen
, ob wuchtiger Dom oder geduckte Dorfkirche, iſt immer
gegenwärtig; gewachſene Form wird von der Zeit ebenſowenig
entwertet wie das Weſen eines Baumes. Die Tradition gibt
nicht nur Vergleichsmomente, ſondern ſie gibt auch wahre Erkennt=
nis
und unvergleichliche Tatkraft. Michelangelo wollte das
Pantheon auf den Petersdom ſtellen und ſchuf in völlig neuer
Linie und freieſter Schöpfung die Peterskuppel (Poelzig). Auch
für die Bauwerke unſerer Zeit wird noch die Stunde des Denkmal=
ſchutzes
ſchlagen, wenn ſich erſt einmal eine volkswüchſige Tra=
dition
der neuen Bautechniken herausgebildet haben wird, d. h.
wenn die Zukunft ihrerſeits unſere modernen Bauwerke als natio=
E. Zeh.
nale Denkmäler bewertet.

Die Freireligiöſe Gemeinde Darmſtadt veranſtaltete am
er
Oſtertag im Städtiſchen Saalbau ihre Jugendweihe. D
Saal war voll beſetzt und erbauten ſich die zahlreichen Zuhörer
ſowohl an der gehaltvollen Weiherede des Predigers Schramm
wie an den muſikaliſchen Darbietungen des Stadtorcheſters Feier=
lich
erklangen die Chöre des Geſangvereins Weſtend (Dirigent
Herr Herfurth), von der Empore aus vorgetragen. Die Weihe der
zur Entlaſſung kommenden Kinder darunter einige von a
KK
ſch
wärts, durch den Prediger machte erſichtlichen Eindruck. Ein
und Erinnerungsblatt wurde den Weihlingen überreicht und nach
Fackelſpruch und Flammenlied (bei loderndem Fackelſchein) ſchloß
Walters Preislied aus Die Meiſterſinger die erhebende Feier,
mit der noch eine Lebensweihe verbunden war.
V
O
Taunusburg-Casino straße

das intime, vornehme Abendlokal,

(5300

Orpheum. Die Weltſtadt=Revue Der Chic von Pa=
ris
ſetzt heute und folgende Abende ihr erfolgreiches Darm=
ſtädter
Gaſtſpiel bis einſchließlich 15. April im Orpheum fort. Wer
die prunkvolle Schau ſieht, iſt berauſcht von dem farbenprächtigen
Vielerlei das dieſe Revue in verſchwenderiſchſter Weiſe bietet.
Dies gilt ſowohl bezüglich der Ausſtattung als auch der Leiſtung
der nahezu 50 Mitwirkenden. Alle Erwartungen wurden
übertroffen. (Siehe Anzeige.)
p. Heſſiſcher Richterverein. Die Hauptverſammlung findet am
9 Mai in Bensheim ſtatt. Auf der Tagesordnung ſteht u. a.
ein Vortrag von Oberamtsrichter Hofmeyer über Rechtspflege=
ordnung
.

Die Forderungen der Invalidenverſicherung an die Ange=
ſtelltenverſicherung
. Wie die Artikelſerie im Darmſtädter Tag=
blatt
zeigte, fordert die Invalidenverſicherung von der Angeſtell=
tenverſicherung
1. eine einmalige Summe von 500 Millionen,
2. eine jährliche Abgabe von etwa 30 Millionen. Dieſe Beträge
ſollen aus der Rücklage der Angeſtelltenverſicherung gezahlt wer=
den
, obwohl dieſe Rücklage dazu dienen ſoll, den Angeſtellten im
Alter Rente oder den Hinterbliebenen Hilfe uſw. zu gewähren.
Die Rücklage iſt aus den Beiträgen der Angeſtellten nebſt Ar=
beitgeberanteilen
geſchaffen worden. Es iſt alſo das Geld der
Angeſtelltenſchaft. Gegen dieſe Maßnahme ruft der GDA. zum
Proteſt heraus. Am Donnerstag, den 9. April, ſpricht der Ver=
trauensmann
der Angeſtelltenverſicherung und Geſchäftsführer des
GDA., Hugo Weinberg, im GDA.=Heim, Riegerplatz 3, über: Der
Raub an unſerem Eigentum. Die Kundgebung iſt öffentlich.
Den Vertretern der Invalidenverſicherung iſt Gelegenheit ge=
geben
, ihre Anſicht zu vertreten, da ſich eine Ausſprache an den
Vortrag anſchließt.
Vorbereitungskurſe für den kaufmänniſchen Beruf. Dazu
gehören auch ſolche für Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben. Neue
Anfängerlehrgänge in der von allen ſtaatlichen ſtädtiſchen und
privaten Betrieben verlangten Einheitskurzſchrift beginnen am
Donnerstag, abends, in der Ballonſchule, und am Freitag, abends,
in der Beſſunger Knabenſchule, und zwar durch den Gabelsberger
Stenographenverein von 1861. Maſichnenſchreib=Unterricht wird
in eigener Schule, Ballonplatz 7. zu jeder Tageszeit erteilt.
Unfall. Geſtern nachmittag ſtürzte in der Kranichſteiner
Straße ein Motordreirad um, wobei der Fahrer, ſich erhebliche
Verletzungen zuzog. Er mußte nach dem Krankenhaus gebracht
werden.

dann werden Sie
immer doppelte
Freude an Ihrer
Wäsche haben.

Wenn Sie dem ersten
heißen Spülwasser
etwas Sil - kalt ver-
rührt
beigeben,

P

TEenkeg
Sund utetese
Hiei d nesltas

Einihe etse
Eindlapasleste
*
Jugedieests
200
Aohn

.

1770

Viel flotter geht das
Spülen mit Sil. und
die Wäsche wird blü-
tenweiß
und duftig
schön!

[ ][  ][ ]

Seite 6

Mittwoch, den 8. April 1931

Nummer 97

* Hindenburgpreis
zut Zörderung des Segelfluges 1931.
Von der Rhön=Roſſitten=Geſellſchaft wird ein von dem Herrn
Reichspräſidenten geſtifteter Hindenburgpreis mit einer Zuſatz=
prämie
von 3000 Mark ausgeſchrieben.
Um den Preis können ſich nur deutſche Staatsangehörige be=
werben
.
Der Preis wird demjenigen Bewerber zuerkannt, der die
beſte Geſamtflug leiſtung auf Segelflugzeugen im lau=
tenden
Jahre erzielt. Bei dieſer Ausſchreibung des Hindenburg=
Preiſes iſt aber auch erſtmalig auf die Möglichkeit der Durchfüh=
rung
von Segelflügen nach Hochſchleppen durch Motorflugzeuge
Rückſicht genommen worden.
Der 12. Rhön=Segelflug=Wettbewerb findet
in dieſem Jahre vom 22. Juli bis zum 5. Auguſt auf der Waſſer=
kuppe
ſtatt. Für die Teilnehmer an dieſer Veranſtaltung wird
es eine Freude ſein, zu erfahren, daß in dieſem Jahre der Sport=
leitung
des Wettbewerbes, die in früheren Jahren ſehr unter
Geldmangel zu leiden hatte, eine Preisſumme von 22 000 Mk. für
den Wettbewerb zur Verfügung ſteht. Wie in den voraufgehen=
den
Jahren iſt der 12. Rhön=Wettbewerb wiederum international
ausgeſchrieben.
Der Rhön=Wettbewerb gliedert ſich nach altem Muſter in einen
Uebungs= und einen Leiſtungswettbewerb. Erſterem ſtehen 10 000
Mark, letzterem 12000 Mark zur Verfügung. Im großen und
ganzen iſt die diesjährige Ausſchreibung eng an frühere Aus=
ſchreibungen
angelehnt. Sie trägt aber in erhöhtem Maße den
jungen Fliegern Rechnung, die jetzt am Leiſtungswettbewerb teil=
nehmen
müſſen, ohne bisher von Streckenflügen auch nur eine
Ahnung zu haben.
Der Uebungswettbewerb ſieht zunächſt einen Preis von 3500
Mark für die Geſamtflugdauer vor, wovon auf die Juniorenklaſſe
1500 Mk. entfallen und eine Geſamtflugdauer von mindeſtens zwei
Stunden bei Flügen von über 15 Minuten Dauer gefordert wird.
Der Seniorenklaſſe ſtehen 2000 Mark zur Verfügung für Flüge
von mindeſtens 1 Stunde bei einer Geſamtflugdauer von über
5 Stunden.
Wie in den vergangenen Jahren, wird auch in dieſem Jahre
wieder ein Preis für die größte Höhenſumme im Betrage von 1500
Mark ausgeſchrieben werden, der unter diejenigen 3 Flugzeuge
verteilt wird, welche auf mindeſtens 5 Flügen von je mindeſtens
100 Meter Höhe die größte Höhenſumme erreichen.
Um den jungen Fliegern des Uungswettbewerbs auch Gelegen=
heit
zu Streckenflügen zu geben, iſt außerdem ein Streckenübungs=
preis
von 1500 Mark ausgeſetzt, der unter die 3 Flugzeuge ver=
teilt
wird welche die größte Strecke Minimum 20 Kilometer
erflogen haben.
Für den Arbeitseifer der Vereine, die nach dem 1. September
1930 in eigener Werkſtatt ein Segelflugzeug hergeſtellt haben,
mit dem während des Wettbewerbes eine Höhe von mindeſtens
100 Metern erreicht worden iſt, ſind 1500 Mark zur Verfügung
geſtellt, die unter 5 Bewerber verteilt werden.
An Tagespreiſen ſtehen der Sportleitung außerdem noch 2000
Mark zur Verfügung.
Die Ausſchreibung des Leiſtungswettbewerbes ſieht einen
Streckenflug=Ermunterungspreis in Höhe von 1500 Mark vor der
unter die 3 Flugzeuge verteilt wird, welche die größte Geſamtflug=
ſtrecke
erzielen, wobei nur Flüge von 25 Kilometern in Anrech=
nung
gebracht werden.
Weiterhin ſind 2000 Mark für 3 Flugzeuge ausgeſchrieben,
welche eine Mindeſtſtrecke von 50 Kilometern erflogen haben.
Wie in den verfloſſenen Jahren, wurde auch für den 12.
Rhön=Wettbewerb wieder ein Preis von 3000 Mark ausgeſchrie=
ben
für die beiden Flugzeuge, welche die größte Flugſtrecke wäh=
rend
der Dauer der Ausſchreibung, mindeſtens jedoch 100 Kilo=
meter
zurückgelegt haben.
In den letzten Wettbewerben hat es ſich gezeigt, daß die Aus=
ſchreibung
eines Fernzielflugpreiſes, der einen Flug nach einem
mehrere Kilometer entfernten Punkt mit Rückkehr zur Startſtelle
forderte, ungemein befruchtend auf den Wettbewerb und die Ge=
ſchicklichkeit
der Piloten gewirkt hat. Aus dieſem Grunde iſt auch
in dieſem Jahre wieder ein ſolcher Preis in Höhe von 2000 Mark
ausgeſetzt für 2 Flugzeuge, welche nach dem Oechſenberg bei Vacha
zirka 35 Kiloleter von der Waſſerkuppe entfernt fliegen, die=
ſen
umrunden und zur Waſſerkuppe zurückkehren. Im vergan=
genen
Jahre war für dieſen Flug der 12 Kilometer entfernte
Kreuzberg auserſehen worden. Die Bedingung wurde damals
von Kronfeld und Groenhoff erfüllt. Auf dieſen Flügen darf
keine Zwiſchenlandung vorgenommen werden.
Auch für den Leiſtungswettbewerb ſieht die Ausſchreibung
einen Höhenpreis vor der in Höhe von 1500 Mark unter die bei=
den
Flugzeuge verteilt wird, welche die größte Höhe, mindeſtens
aber 2000 Meter über der Waſſerkuppe erreichen.
An Sonderpreiſen, die als Tagespreiſe für beſondere Auf=
gaben
täglich vorgeſchrieben werden, ſtehen der Sportleitung noch
2000 Mark zur Verfügung.
Auch im Ausland ſind für dieſes Jahr eine größere Anzahl
von Segelflugveranſtaltungen vorgeſehen, ſo in Oeſterreich, Un=
garn
, Frankreich, England, Italien, Rußland und Amerika. Man
darf darauf geſpannt ſein, ob dieſe erhebliche internationale ſegel=
fliegeriſche
Beteiligung nach nahezu 10 Jahren wieder einmal
dazu führen wird, unſeren deutſchen Segelfliegern die Rekorde zu
4. K.
entreißen.
* Vom Blindenweſen und Blindenunweſen in Heſſen. Man
ſchreibt uns: Aehnliche Darlegungen wie die nachſtehenden haben
häufig ſchon Veranlaſſung gegeben, daß das Publikum alles in
einen Topf wirft und ſich vollſtändig ablehnend beim Angebot
von Blindenware verhält. Das dürfte wohl auch nicht recht ſein,
denn die Beſtrebungen der Blinden, im Wirtſchaftsleben auch
ihren Mann zu ſtellen verdienen die warmherzige Förderung
aller Kreiſe. Es iſt Menſchenpflicht, denen beizuſtehen, die auf
der Nachtſeite des Lebens wohnen, denen der für volle Erwerbs=
fähigkeit
wichtigſte Sinn fehlt. Aber gegen das Unweſen in der
Blindenpropaganda muß zur Aufklärung folgendes geſagt werden:
Es gibt in Heſſen nur zwei gemeinnützige Unternehmungen, deren
Erträgniſſe den Blinden in größerem Umfang zugute kommen.
Dies ſind der Blindenbeſchäftigungsverein Darmſtadt mit 80 Mit=
gliedern
, die über die ganze Provinz Starkenburg verteilt ſind,
und die Blindenbeſchäftigungsanſtalt in Mainz. Dieſe beiden Un=
ternehmungen
ſtellen Bürſten=, Beſen= und Korbwaren her und
laſſen dieſe nebſt einigen zur Branche gehörigen Artikeln dem
Publikum durch Reiſende zum Kauf anbieten. Die Blindenanſtalt
in Friedberg iſt eine Lehranſtalt; ſie ſtellt wohl ſolche Gegen=
ſtände
her, vertreibt ſie aber nicht durch Reiſende, und das Blin=
denheim
in Bingen, iſt nur für Frauen und fertigt nur Hand=
arbeiten
, läßt aber auch nicht reiſen. Wer außerdem Blindenware
anbieten läßt, kann nur als Privatunternehmer betrachtet wer=
den
. Dieſe Aufklärung iſt notwendig, weil, die vielen Reiſende
und Hauſierer, die Blindenerzeugniſſe anbieten, geradezu zur
Landplage geworden ſind; ein Verkäufer von Blindenware gibt
dem anderen die Türklinke in die Hand, und was wird alles an=
geboten
: Gegenſtände, die gar nicht von Blinden hergeſtellt wer=
den
können, wie Bilder, Perlenunterſätze, Eieruhren, Salatbeſtecke,
Türſchoner und Wäſche. Um ſich den Anſchein eines gemein=
nützigen
Unternehmens zu geben oder mit dieſem verwechſelt zu
werden, gebrauchen die Reiſenden und Hauſierer den Trick, daß
ſie ſagen, ſie kämen von den Blinden von Darmſtadt, Mainz oder
Offenbach, nennen ſich Blindenwerkſtätte oder Blindenanſtalt oder
Blindenbetrieb. Auch außerheſſiſche Unternehmungen treiben ihr
Weſen in Heſſen und nehmen dadurch den heſſiſchen Blinden die
Arbeit weg und überliefern dieſe unter Umſtänden der Fürſorge.
So wird das Gebrechen der Blindheit in gewinnſüchtiger Abſicht
ausgenützt. Und die verſchiedenen Beſtrafungen ſolcher unreellen
Unternehmer haben noch wenig genützt. Man kann ſich aber ſchützen,
wenn man von Reiſenden oder Hauſierern ſtets die Ausweiſe ver=
langt
und ſich dieſe aufs genaueſte anſieht.

Eine Erholungsreiſe iſt billiger als feine!

Was die Hausfrau dazu ſagk.
Von Hildegard Margis,
Mitglied des Geſchäftsführenden Vorſtandes des Reichsverbandes
Deutſcher Hausfrauenvereine und der Zentrale der
Hausfrauenvereine Groß=Berlin.
Wir ſetzen die in Nr. 84 unſeres Blattes
mit einem Beitrag eines Arztes begon=
nene
Aufſatzreihe mit dieſer Aeußerung
einer Hausfrau fort.
RDV. Wie oft hört man in heutiger Zeit ſagen: Ach was,
unſere Eltern und Großeltern ſind auch nicht gereiſt und waren
doch geſunde, friſche und arbeitsfrohe Menſchen! Es bedarf keiner
beſonderen Erläuterung, um die Unrichtigkeit einer ſolchen Be=
hauptung
zu beweiſen. Das Großſtadtleben und des Dienſtes
immer gleichgeſtellte Uhr laſſen der Perſönlichkeit keine Entwick=
lungsmöglichkeiten
. Der Menſch bedarf wenigſtens einmal im
Jahre auf ein paar Tage einer ſtärkeren Verbundenheit mit der
Natur. Das gilt nicht nur für alle diejenigen, die in einem Be=
triebe
ſtehen, ſondern mindeſtens ebenſo ſehr für die Hausfrau,
die tagaus, tagein, ob Sonntag oder Feiertag, ob morgens oder
ſpät abends, Gewehr bei Fuß ſtehen muß, um den vielſeitigen An=
ſprüchen
ihres Haushalts gerecht zu werden.
Gut geſagt, aber wovon ſollen in dieſer wirtſchaftlichen Not
noch Rücklagen für eine Reiſe gemacht werden? Wenn man von
dem Grundſatz ausgeht, daß ein paar Tage Luftveränderung und
Umgebungswechſel ebenſo lebensnotwendig ſind wie das Brot, das
man ißt, wie die Milch, die man trinkt, ſo werden ſich mit Beharr=
lichkeit
und Energie die vergleichsweiſe geringen Mittel aufbrin=
gen
laſſen. Leider hat ſich bei uns, dem uralten Reiſetrieb der
Germanen entſprechend die Idee feſtgeſetzt, daß eine richtige
Reiſe notwendigerweiſe ins Ausland führen muß, ja, daß man
in manchen Kreiſen ein wenig verächtlich von den naheliegenden
Erholungs= und Kurorten denkt. Faſt könnte man auf dieſe wie
auf bedeutende Menſchen das Wort: Der Prophet gilt nichts in
ſeinem Vaterlande anwenden.
Gilt aber das Reiſen ſchon als dringende Notwendigkeit zur
Erhaltung der Lebenskraft für alle diejenigen, die nur einer all=
gemeinen
Erholung bedürfen, ſo noch viel mehr für die, die mit
irgendeinem Leiden behaftet ſind. Geſundheit iſt heute eine
Macht, die kaum einer anderen vergleichbar iſt. Daher ſind
Kuren, die der Vorbeugung oder der Behandlung eines Leidens
dienen, wahrhaftig nicht als ein Luxus anzuſehen, ſondern als eine
Lebensnotwendigkeit, ſowohl des Einzelnen wie der Geſellſchaft.

Vortrag. Schon ſind die Oſterfeiertage vorbei und jede
Hausfrau, die den Feiertagsbraten auf einem neuzeitlichen Gas=
herd
zubereitet hat, wird die vielen Annehmlichkeiten beſtätigen,
die die Gasküche bietet. Es iſt für die Hausfrau zur Selbſtver=
ſtändlichkeit
geworden, in der warmen Jahreszeit ihre Speiſen
auf Gas zuzubereiten. Denn läſtige Hitze und lange Kochzeit
kennt man beim Gasherd nicht. Geſtützt auf techniſche, ins Ein=
zelne
durchdachte Konſtruktionen werden, die Gasapparate ihren
Siegeszug fortſetzen. Ausſchlaggebend ſind in erſter Linie die Be=
triebs
= und Anſchaffungskoſten der Kochgeräte, und in dieſer Be=
ziehung
ſteht der Gasherd an erſter Stelle und wird es trotz aller
Neuerungen auf dem Gebiete der Kochgeräte bleiben. Wer jedoch
Zweifel an der Güte und Schmackhaftigkeit des Kochgutes, das
auf einem Gasherd zubereitet iſt, hegt, dem iſt Gelegenheit ge=
boten
, ſich im nächſten Donnerstagsvortrag, den 9.
April 1931. abends 8 Uhr, im Bürgerhof. Eliſabethen=
ſtraße
2, vom Gegenteil zu überzeugen. Der Vortrag findet bei
freiem Eintritt ſtatt. Nach dem Vortrag wird jede gewünſchte
Auskunft erteilt.

UUechaßk ich hrch und heiter hur Cg0
V
uch nenm von Leu zu LeitgA

a
Zct

Im Union=Theater läuft ab heute: Der Fall des General=
ſtabsoberſt
Redl mit Theodor Loos und Lil Dagover in den
Hauptrollen. Dieſer Tonfilm, in deſſen Mittelpunkt der größte
Spion der Weltgeſchichte ſteht, ſchildert ſtreng ſachlich, aber gerade
deshalb in einer beſonders packenden Weiſe das Leben und die
Taten Redls.
Im Helia=Theater wird nur noch heute und morgen die er=
folgreiche
Tonfilm=Operette Der Bettelſtudent gezeigt. Jugend=
liche
ſind zugelaſſen.
In den Palaſt=Lichtſvielen läuft ebenfalls nur noch heute
und morgen im großen Doppelprogramm Der Heldenritt im
wilden Weſten mit Ken Maynard, dem tollkühnen Präriereiter
in der Hauptrolle. Ferner ſieht man Liane Haid und Käthe von
Nagy in Königin ſeines Herzens.
Lotterie. Der unſerer heutigen Nummer beiliegende Lot=
terieproſpekt
weiſt ſpeziell darauf hin, ſich bei Losbeſtellungen
direkt an die ſtaatlichen Lotterie=Einnehmer zu wen=
den
. Dadurch werden den Spielern die unnötigen Portokoſten er=
ſpart
. Wir bitten das im Intereſſe unſerer einheimiſchen Lotterie=
Einnehmer zu berückſichtigen, zumal bei dem jetzt gültigen Lotterie=
plan
ſehr viele Treffer nach Darmſtadt gefallen ſind. Im übrigen
ſind die Gewinnchancen überall die gleichen.
Tödlicher Motorradunfall eines Darmſtädters. Auf einer
Oſterfahrt mehrerer Darmſtädter ereignete ſich ein ſchwerer Mo=
torradunfall
in einer Kurve in der Nähe Brettens. In einem
Schlagloch kam ein Motorrad ins Schleudern. Der Motorrad=
fahrer
konnte ſich durch Abſpringen retten, während der 23jährige
Soziusfahrer Hans Bertel von hier (Dornheimer Weg 30) im
Bogen auf ein zufällig im gleichen Augenblick nachfahrendes Auto
geſchleudert wurde und einem ſchweren Schädelbruch auf der
Stelle erlag.
Schädlingsbekämpfung mit hochgiftigen Stoffen. Eine
Reichsverordnung vom 15. September 1927 verbietet den Gebrauch
von Blauſäure (Zyanwaſſerſtoff) und ſämtlicher Stoffe, Ver=
bindungen
und Zubereitungen, die zur Entwicklung oder Ver=
dampfung
von Zyanwaſſerſtoff oder leichtflüchtiger Zyanverbin=
dungen
dienen, in jeder Anwendungsform bei Bekämpfung pflanz=
licher
und tieriſcher Schädlinge (auch bei Vertilgung von Unge=
ziefer
). Am 1. Mai 1931 tritt nun eine ergänzende Verordnung
in Kraft, die von der Erlaubniserteilung, Eignungsprüfung, dem
Gebrauche von Gasmasken, Mundſtücken, mit Atemeinſatz und
Naſenklemme für die Arbeiten mit hochgiftigen Stoffen im Freien,
ſowie den Maßregeln zur Verhütung und Maßnahmen bei Be=
handlung
von Gasvergiftungen handelt. Sobald die heſſiſchen
Ausführungsbeſtimmungen dazu ergangen ſind, wird auf die Ver=
ordnung
noch zurückzukommen ſein.
Vom Wochenmarkt. Kleinhandelspreiſe vom 4. April 1931
für ein Pfund bezw. Stück in Reichspf: 1. Gemüſe: Erdkohl=
raben
810. gelbe Rüben 610, rote Rüben 1218, weiße Rüben
610. Schwarzwurzeln 3040, Spinat 4050, Rotkraut 2030
Weißkraut 1020, Wirſing 2030. Roſenkohl 4050, Z viebeln 8
bis 12 Knoblauch 80, Tomaten 6070, Feldſalat 100140, Endi=
vienſalat
1020, Kopfſalat 3050, Salatgurken 100, Blumenkohl
40100, Meerrettich 6080. 2.
Kartoffeln; Spätkartof=
feln
3½41
3. Obſt: Tafeläpfel 3060, Wirtſchaftsäpfel 20
4.
bis 40, Apfelſinen, 515, Zitrgnen 410. Bananen 4555.
=
waren
; Süßrahmbutter 180200, Landbutter 130150, Weich=
käſe
2535 Handkäſe 412, Eier, friſche 1012.
5. Wild
und Geflügel: Hühner 80130. Enten 140. Tauben 6090
Ziegenlämmer 75.
F
eiſch= und Wurſtwaren; Rind=
fleiſch
, friſch 80100, Kalbfleiſch 100 Hammelfleiſch 100. Schweine=
fleiſch
90110, Dörrfleiſch 140. Wurſt 60140. Wurſtfett 60,
Schmalz, ausgelaſſen 80.

Aus den Parkeien.

Wenn nun aber wirklich durch tapferſte Sparſamkeit eine
Reiſe ermöglicht worden iſt, ſo tritt häufig noch eine Enttäuſchung
ein: Die Reiſe hat nicht mit den tatſächlichen Koſten übereinge=
ſtimmt
. Man kennt den Fahrkartenpreis, den Wohnungs=, Pen=
ſions
= und gegebenenfalls Bäderpreis. Man kennt aber ſelten die
vielen Kleinigkeiten, die hinzukommen oder durch Veränderungen
in der Lebensweiſe eintreten können. Dieſe verſtimmenden Ent=
täuſchungen
könnten mehr und mehr vermieden werden, wenn die
Bäder, oder beſſer geſagt die Penſionen, Hotels und Kurhäuſer
ſich dazu verſtänden, Pauſchalpreiſe einſchließlich aller Aus=
gaben
, z. B. auch für Bedienung, feſtzuſetzen. Dieſe Geſamtpreiſe
ſollen klar erkennen laſſen, welche Mittel vorhanden ſein müſſen,
um für eine gewiſſe Zeitdauer ſich einen Erholungsurlaub leiſten
zu können. Sicherlich wird die Wirkung eines Kuraufenthaltes
weniger beeinflußt durch einen um ein paar Tage kürzeren Aufent=
halt
, als durch nachfolgenden Aerger und Knapſen an allen Ecken
und Enden. Aber nicht nur nachfolgende Enttäuſchungen werden
vermieden, auch die Anſprüche des Reiſenden werden von vorn=
herein
, d. h. alſo, noch bevor die Reiſe angetreten wird und es zu
perſönlichen Reibungen zwiſchen Wirt oder Kurverwaltung und
Gaſt kommen kann, auf einen beſtimmten Betrag feſtgelegt. Auch
das trägt ſicherlich ſeinen Nutzen für die Erhöhung der Beliebt=
heit
von Ort und Penſion und für die Erholung des Gaſtes.
Häufig wird auch darüber geklagt, daß in manchen Badeorten
die verabreichten Mahlzeiten nicht immer den Anforderun=
gen
neueſter Ernährungsforſchung entſprechen. Das
Fleiſch beherrſcht auch im Sommer allzu ſtark die Tafel; Gemüſe,
beſonders Friſchgemüſe, gibt es nur in kleinen Mengen, und
friſches Obſt fehlt faſt ganz. Es wäre zu wünſchen, daß Köche und
Köchinnen der Penſionen und Hotels ihre Kenntniſſe im Diät=
kochen
vervollkommneten und daß ferner bei der Speiſefolge be=
rückſichtigt
würde, daß auch die Anſchauung über die Ernährungs=
weiſe
des geſunden Menſchen ſich von Grund auf geändert hat.
Man hat ſich allgemein wieder zu einer leichteren Koſt be=
kehrt
, und der Wirt, der meint, durch ſchwere, den Magen über=
laſtende
Speiſen oder aber zahlreiche Gerichte eine beſondere An=
ziehungskraft
für ſeinen Gäſtetiſch auszuüben, wird meiſt ſchwer
enttäuſcht werden. Eine Rundfrage, ob in den Badeorten eine
Vereinfachung des Küchenzettels zugunſten einer wenn auch nur
geringen Herabſetzung des Penſionspreiſes erwünſcht ſei, würde
ganz zweifellos ein poſitives Reſultat ergeben.
Wir haben uns in den letzten Jahren gewöhnt, ſtark in Ex=
tremen
zu denken. Das gilt auch von der Einſtellung zum Reiſen.
Genau wie es falſch war, mit der Reiſe einen ungebührlichen
Luxus und Koſtenaufwand zu verbinden. genau ſo falſch wäre,
wenn man jetzt in das Gegenteil verfallen würde. Lernen wir,
das Reiſen wieder zu ſchätzen als den Höhepunkt des Jahres, von
dem Lebensbejahung, Arbeitsfreude und Geſundheit ausgeht!

Berkehrswerbung für die Bergftaße.
F. Der Starkenburger Automobil=Club hat in ſämtlichen
Auto= und Motorradzeitungen Deutſchlands ſowie in der führen=
den
Tagespreſſe, beſonders in Norddeutſchland, eine gerade zu
Beginn der Baumblüte begrüßenswerte, ſtarke Wer=
bung
für unſere ſchöne heſſiſche Berg ſtraße einge=
leitet
. Zweck der Werbung iſt, den Verkehr in unſerem ſchönen
Heſſenlande zu fördern und damit ſeiner ſchwer kämpfenden Wirt=
ſchaft
einen Dienſt zu erweiſen.
Dieſer Werbung des Starkenburger Automobil=Clubs ſollten
alle Gemeinden und den Verkehr fördernden Vereine und ſonſtige
Stellen die ſtärkſte Unterſtützung zuteil werden laſſen. Das kann
zunächſt dadurch geſchehen, daß ſie auf die Beſeitigung der die Ver=
kehrsſtraßen
insbeſondere die Bergſtraße
verunzierende und
die Verkehrsſicherheit gefährdende Geſchäftsreklame vom
Standpunkt des Denkmal= und Heimatſchutzes hinwirken. In die=
ſem
Zuſammenhang wird auch auf die Beſtimmungen der Reichs=
verordnung
über Warnungstafeln für den Kraftfahrzeugverkehr
vom 8. Juli 1927 hingewieſen, wonach das Anbringen von Tafeln,
die zu Verwechſelungen mit den aufgeſtellten Warnungstafeln füh=
ren
können, verboten iſt (8 6 der Verordnung), ſowie auf die
wiederholt ergangenen Entſcheidungen des Reichsgerichts, nach
denen die Gemeinden für Schadensfälle infolge ungenügender In=
ſtandhaltung
und Sicherheit der Straßen in vollem Umfange
verantwortlich und erſatzpflichtig ſind.
Die Gemeinden hätten weiter ihr Augenmerk darauf zu rich=
ten
, daß die Ortsdurchfahrten mit den guten Straßenverhältniſſen
der Bergſtraße, die eine der beſten Autoſtraßen Deutſchlands iſt.
in Einklang gebracht werden. Erforderlich ſcheint es auch, darauf
hinzuweiſen, die Ueberſicht der Straße durch Beſchneiden der
Hecken, Beſeitigung überhängender Baumäſte, Lichtung der Baum=
reihen
an den Kurven, Auffriſchung und Ankalkung in den Kur=
ven
, Einebnen der Seitengräben u. a. m. zu ſichern. Die Beſchil=
derung
in den Ortsdurchfahrten und die Wegweiſer außerhalb
der Ortſchaften ſollten in weithin ſichtbarer Form und Farbe vor=
genommen
und, wo nötig, erneuert werden.
In Verbindung mit dem Landesverband vom Heſſiſchen Roten
Kreuz empfiehlt es ſich, da, wo noch erforderlich, Unfallſtationen
mit auffallender Bezeichnung zu errichten.
Für Gaſthäuſer iſt es ratſam, den Frühjahrsgäſten beſte und
preiswerte Verpflegung und Unterkunft zu bieten und geräumige
Parkplätze, wenn möglich auch Garagen, zu errichten.
Auch die Tankſtellenbeſitzer können zur Werbung beitragen,
indem ſie den Gäſten zuvorkommenden Kundendienſt erweiſen.
Ueberhaupt ſollte jedermann darauf bedacht ſein, alles zu ver=
anlaſſen
und zu tun, was geeignet iſt, bei den Beſuchern unſerer
Heimat einen guten Eindruck zu hinterlaſſen; denn das wird ſie
zum Wiederkommen und längeren Aufenthalt einladen.
Volksbühne. Die Mitglieder der Konzertgemeinde beſuchen
als ſiebentes Konzert den Freitag, den 10. April, im Kleinen
Haus ſtattfindenden Kammermuſikabend des Schnurrbuſch= Quar=
tetts
. Für die übrigen Mitglieder der Volksbühne ſtehen uns
außerdem Karten zu bevorzugtem Preis zur Verfügung, die in
der Geſchäftsſtelle der Volksbühne, Eliſabethenſtr. 34 (Haus Alter),
gegen Vorzeigen der Mitgliedskarte erhältlich ſind.
Lokale Veranſtalkungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachte
keinem Falſe
endwie als Beſprechung oder Krit
Chriſtlicher Verein Junger Männer Darm=
ſtadt
E. V., Alexanderſtraße 22
2 (Inf.=Kaſerne). Heute, Mitt=
woch
, abends 8,30 Uhr, haben wir unſere wöchentliche Bibelſtunde
und laden dazu jedermann freundlichſt ein. Freunde und Gäſte
ſind herzlich willkommen.
Das Waldreſtaurant Neues Schießhaus
erinnert an die beliebten Kaffee= und Kuchentage. (Siehe Anz.)

Deutſche Volkspartei, Frauengruppr. Das
geſellige Zuſammenſein findet erſt am nächſten Mittwoch, den 15.
April, ſtatt. Näheres wird noch bekannt gegeben. Jugend=
gruppe
der Deutſchen Volkspartei. Heute Abendſpazier=
gang
. Treffpunkt 8 Uhr pünktlich am Tierbrunnen.
Tageskalender für Mittwoch, den 8. April 1931.
Heſſ. Landestheater. Großes Haus. Anfang 20 Uhr. Ende
Uhr: Torquato Taſſo‟, Darmſtädter Volksbühne. Gr.
2 r
V. G 14 Kleines Haus, Anfang 19,30 Uhr, Ende 22,15
Uhr: Der Graue. Zuſatzmiete VT 12. T. Gruppe 2 und 3.
Kon=
Orpheum. 20.15 Uhr: Der Chic von Paris,
zerte: Zur Oper, Schloßkeller, Zum Tropfſtein. Theater=
Reſtaurant, Datterich, Rheingauer Weinſtube, Sportplatz=Reſt.
Böllenfalltor. Alter Ratskeller
Kinovorſtellungen:
Union= Helia= und Palaſt=Lihtſpiele.
Vereinigte Ge=
ſellſchaft
: Ausſtellung Der Menſch.

AMIZ

Rd.
Guricohes Rurrss
Arrg!

[ ][  ][ ]

Nummer 97

Mittwoch, den 8. April 1931

Seite 7

Aus Heſſen.

* Schwerer Mokorradunfall.
. Bensheim, 7. April.
Heute abend 7 Uhr ereignete ſich wiederum am hieſigen Rit=
terplatz
ein ernſter Motorradunfall. Von zwei aus der Stadt kom=
menden
, je doppelt beſetzten Motorrädern, rannte das eine gegen
den vom Bahnhof herfahrenden Autobus der Linie Darmſtadt.
Seeheim-Jugenheim, welcher von einer Ausflugsfahrt zurück=
kehrte
. Führer ſowie Soziusfahrer, des Motorrades flogen im
Bogen von ihrer Maſchine und wurden ſchwer verletzt. Sie muß=
ten
mittels des ſofort an der Unfallſtelle erſchienenen Kranken=
autos
der Freiwilligen Bensheimer Sanitätskolonne in das hie=
ſige
Hoſpital verbracht werden. Man hat beobachtet, daß die Mo=
torradfahrer
, alle in Worms wohnhaft, mit ſehr großer Geſchwin=
digkeit
gefahren ſind. Wer die Schuld an dem Unfall trägt, iſt
noch nicht feſtgeſtellt. Der Chauffeur des Autobus wurde von der
Polizei ſofort vernommen. Der eine der beiden Motorradfahrer
iſt mit dem Kopfe ſo heftig auf die Kappe des Autobus aufge=
flogen
, daß dieſe eine Einbuchtung erlitt.

* Arheilgen, 7. April. Das Konzert des Geſangvereins
Liederzweig im Gaſthaus Zum weißen Schwanen war außer=
ordentlich
gut beſucht. Im erſten Teil des Programms gelangten vier
ruſſiſche Volkslieder zum Vortrag, die mit ihren ſchwermütigen Melodien
und ihrem tragiſchen Inhalt tiefergreifend auf die Zuhörer wirkten. Der
ziveite Teil brachte mit ſeinen Chören Sabbatfrühe‟, Komm zum
Wald, Hans und Grete und dem Befreiungschor Deutſch der Rhein
eine leichtere und freudigere Note in die Veranſtaltung. Als Soliſten
wirkten mit Herr Konzertmeiſter und Violinvirtuoſe E. Lindner und
Herr Kammermuſiker H. Hennig (Flügel), beide vom Staatstheater
Wiesbaden. Sowohl Chor wie auch die Soliſten mußten ſich, durch den
Beifallsſturm gezwungen, des öfteren zu Zugaben bereitfinden.
Der Arheilger Poſaunenchor bereitete den Einwoh=
nern
eine freudige Ueberraſchung, indem er am 1. Feiertag, morgens
gegen 7 Uhr. an verſchiedenen Stellen des Dorfes Choräle zum Vortrag
brachte. Der Obſt= und Gartenbauverein, hält nächſten
Freitag ſeine Generalverſammlung ab.
0. Erzhauſen, 7. April. Mit Schluß des Schuljahres am 28. März
wurden hier 17 Schüler, 13 Knaben und 4 Mädchen entlaſſen.
Zur Auf=
nahme
kommen am 20. April 44 Kinder, B Knaben und 21 Mädchen.
Die Schülerzahl nimmt dadurch um 27 Kinder zu und beträgt im neuen
Schuljahr 332. Am 30. April tritt Herr Rektor Kadel in den wohlver=
dienten
Ruheſtand.
I. Griesheim, 7 April. Jubiläum Der Geſangverein Froh=
hnn
feiert am 2. Auguſt d. J. ſein 50jähriges Beſtehen, der Not der
Zeit gehorchend, in einem engen Rahmen als Vereinsfeier. Gegründet
wurde der Verein am 6. Februar 1881 unter dem Namen Geſangverein
Eintracht‟. Er wechſelte ſeinen Namen noch im ſelben Jahre, am 27
Dezember, da derſelbe die Fahne des alten aufgelöſten Geſangvereins
Frohſinn für 50 Mk. aufkaufte, die den Namen Frohſinn trug. Die
anfängliche Mitgliederzahl betrug 42 Sänger, erweiterte ſich aber in dem=
ſelben
Monat der Gründung auf 54 Sänger. Von den Gründern ſind
noch acht am Leben, von denen zwei dem Verein heute noch angehören.
Es ſind dies die Herren J. Hofmann, Pfützenſtraße und Heinrich Schek=
ker
, Pfungſtädterſtraße. Der Geſangverein Frohſinn, hatte während
der 50 Jahre ſeines Beſtehens drei Vorſitzende und acht Dirigenten.
Dieſer achte Dirigent iſt heute Herr Lehrer Ewald in Groß=Gerau. Der=
Die
ſelbe hat den Verein im Geſang zur vollen Blüte gebracht.
Konfirmation der in dieſem Jahre aus der hieſigen Volksſchule
zur Entlaſſung gekommenen Kinder fand am 2. Oſterfeiertag ſtatt. Zur
Entlaſſung kamen 27 Knaben und 36 Mädchen.
Eberſtadt, 7. April. 12. Liedertag. Der ſtändige Ausſchuß
zur Durchführung der örtlichen Liedertage beſchloß in einer Sitzung, die
im Gaſthaus Zum Mühltal Klenk) ſtattfand, den nächſten (12. Lieder=
tag
am 17. Januar 1932 im Saale Zum Bergſträßer Hof (Peter) ab=
zuhalten
. Unter Zuziehung der Dirigenten der örtlichen Geſangvereine
bflegte man eine rege Ausſprache über die Ausgeſtaltung dieſes Lieder=
tages
, den man unter eine beſtimmte Deviſe zu ſtellen gedenkt. Aller
Vorausſicht nach werden außer den Volkslieder umfaſſenden Einzelgeſän=
gen
der Vereine Gruppenchöre zu Gehör gebracht. Dadurch ſoll gleich=
zeitig
die gebotene Kürzung des Programms erreicht werden. Der Aus=
ſchuß
beſchloß ferner einſtimmig, zur Mitwirkung an dem nächſten Lieder=
tage
auch den hieſigen Kirchenchor einzuladen.
Cp. Pkungſtadt, 7 Aprik. Kirchkiches. Im Hauptgottesdienſt
am erſten Feiertag wirkte der Kirckengeſangverein mit. Die Konfir=
atton
der Konfirmanden des Südweſtbezirkes fand am zweiten
Feiertag ſtatt, und zwar durch Pfarrer Zinn. Während der Feiertage
unternahm die Jungmannſchaft eine Zweitagesfahrt nach der Tromm.
Am 2. Feiertag fanden auch in Hahn und Eſchollbrücken die Konfirma=
tionen
ſtatt.
Seinen 85. Geburtstag beging am 2. Oſterfeier=
tag
bch. Klöppinger, wohnhaft Bergſtraße 40.
In der letzten
Monatsverſammlung des Turnvereins (D.T.) hielt der erſte Spre=
cher
, Turner Lehr, einen Vortrag über einen von ihm beſuchten Lehr=
gang
an der Deutſchen Turnſchule in Berlin. Beim Abſingen ſchöner
Turnerlieder nahm die Verſammlung einen guten Verlauf. Das be=
reits
angekündigte Reit= und Fahrturnier des Junglandbundes
Heſſen=Starkenburg findet nunmehr am 30. und 31. Mai ſtatt. Es wird
auf einem Platz in nächſter Nähe des Bahnhofes abgehalten. Au
nahme in die Volks= und Fortbildungsſchule. Die
Aufnahme der Kinder in die hieſige Volksſchule findet am Montag, den
20. April, ſtatt, und zwar für Knaben vormittags im Knabenſchulhaus
und für Mädchen im Neuen Schulhaus. Die Aufnahme der an Oſtern
dieſes Jahres aus der Volksſchule entlaſſenen Knaben und Mädchen in
die Fortbildungsſchule findet ebenfalls am 20. April ſtatt, und zwar für
die Mädchen im Neuen Schulhauſe und für die Knaben in der Hand=
werkerſchule
Die Freiwillige und die Pflicht=Feuerwehr halten
am kommenden Sonntag, den 12. April, eine Uebung ab. In dieſer
Uebung erfolgt der Abgang des älteren Jahrganges der Pflichtfeuerwehr
und die Verpflichtung des neuen Jahrgauges.

Die Förderung der Neubautätigkeit im Jahre 1931.

Die heſſiſchen Beſtimmungen.
Der Heſſiſche Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft hat unter dem
24. März 1931 die Beſtimmungen für die Förderung des Wohnungsbaues
erlaſſen, nach denen die zur Verfügung ſtehenden öffentlichen Mittel
aus dem Aufkommen der ſtaatlichen Sondergebäudeſteuer grundſätzlich
nach Maßgabe der Reichsgrundſätze für den Kleinwohnungsbau vom 10.
Januar 1931 verwendet werden. Dieſe auf Grund der Verordnung des
Reichspräſidenten zur Sicherung von Wirtſchaft und Finanzen vom
1. Dezember 1930 erlaſſenen Grundſätze bedingen eine erbebliche
Beſchränkung in der ſeither üblichen Verteilung der Mittel, die
nur noch zur Erſtellung von Klein= und Kleinſtwohnungen
bis zu 45 Quadratmeter Geſamtwohnfläche, in Ausnahmefällen für Fa=
milien
mit mehreren Kindern bis zu 60 Quadratmeter Wohnfläche be=
ſtimmt
ſind. Die bisher zuläſſige Förderung von Mittelwohnungen wird
damit faſt vollſtändig ausgeſchaltet.
Eine noch nachhaltigere Einſchränkung des Wohnungsbaues in Heſ=
ſen
wird durch die Tatſache bedingt, daß infolge der durch die Reichs=
notverordnung
vom 1. Dezember 1930 eingetretenen Kürzung des für
den Wohnungsbau, zu verwendenden Anteils an der Hauszinsſteuer
(Sondergebäudeſteuer) auf 50, b. H. der für 1930 vorgeſehenen Mittel für
das Land Heſſen nur noch den Betrag von 5 Millionen Mark verfügbar
bleibt, der unter Aufrechnung aller Rückflüſſe und nach Abzug der zur
Verzinſung und Tilgung von Anleihemitteln für den Wohnungsbau in
den Städten und Landgemeinden auf rund 1 Million Reichs=
mark
für die Gewährung der einfachen Baudarlehen
ohne Zuſatzdarlehen herabgemindert wird.
Aus den neuen Beſtimmungen, die gegenüber den in früheren Jah=
ren
maßgebenden Vorſchriften in einzelnen Punkten
weſentliche Abänderungen
erfahren haben, ſei deshalb folgendes hervorgehoben:
Die verfügbaren Mittel werden nur für Baudarlehen ver=
wendet
. Die nach den Reichsgrundſätzen zuläſſige Gewährung von Zins=
zuſchüſſen
hieraus bleibt vorerſt ausgeſetzt.
Die Mieten der geplanten Kleinwohnungen ſollen zwiſchen 20 und
40 Mark im Monat liegen.
Die Anlage von zentralen Gemeinſchaftseinrichtungen (Heizung,
Warmwaſſerbereitung. Bad uſw.) iſt nur zuläſſig, wenn die Laſten der
Mieter dadurch nicht höher werden. Die Koſten für den Bauplatz,
die Aufſchließung und die Anliegerleiſtungen ſollen 10.12 b. H. der Ge=
ſamtherſtellungskoſten
nicht überſchreiten. Bei der Ausſchreibung und
Vergebung der Bauarbeiten dürfen auswärtige Unternehmer und Liefe=
ranten
nicht ausgeſchloſſen werden.
Der Bauherr hat nachzuweiſen, daß er mindeſtens ein Vier=
tel
der Baukoſten aus eigenen oder ſonſt langfriſtigen, geringverzins=
lichen
Mitteln beſtreiten kann und daß außerdem das erforderliche erſte
Hypothekdarlehen ſowie das ſonſtige Leihgeld ſichergeſtellt iſt.

Die Baudarlehen
werden als wertbeſtändige Hypothekdarlehen vom Heſſiſchen Staat be=
willigt
und durch die Heſſiſche Landesbank ausgezahlt und
verwaltet. Für den Schuldner läuft das Darlehen bis zum 1. April 1932
zinslos. Von dieſem Tage ab wird zunächſt der Zinsſatz auf 2 v. H.
und der Tilgungsſatz auf 1 v. H. feſtgeſetzt. Das Darlehen kann bis zu
45 Prozent der Geſamtherſtellungskoſten einſchließlich des Bodenwertes,
jedoch nur durchſchnittlich bis zu 3000 RM. ie Wohnung, gewährt wer=
den
. In beſonderen Fällen kann ein Zuſatzdarlehen bis zu 1000 RM.
hinzukommen. Zur Sicherung des Baudarlehens und der Nückzahlungs=
pflicht
iſt an dem Baugrundſtück eine Hypothek auf den Namen der Heſſi=
ſchen
Landesbank zu beſtellen. Dieſe Hypothek muß in der Regel inner=
halb
75 v. H. und bei Einfamilienhäuſern für kinderreiche Familien, für
Schwerkriegsbeſchädigte, Schwertuberkuloſekranke, ſowie bei den von ge=
meinnützigen
Wohnungsunternehmen errichteten Wohnungsbauten und
bei gemeindeeigenen Bauten innerhalb 80 v. H. der Geſamtherſtellungs=
koſten
zu liegen kommen. Der Baudarlehenshypothek dürfen in der Re=
gel
Hypotheken nur bis 35 Prozent der Geſamtherſtellungskoſten vor=
gehen
. Wird dieſe Grenze überſchritten, ſo iſt das Baudarlehen durch
die Gemeinde zu gewährleiſten.
Einzureichen ſind Baudarlehensanträge
mit den dafür vorgeſchriebenen Fragebogen bei den Oberbürgermeiſtern
bzw. Bürgermeiſtern der Städte unmittelbar und, ſoweit es ſich um
Bauten in den Landgemeinden handelt, bei dem zuſtändigen Kreisamt
durch Vermittelung der Bürgermeiſterei. Im Gegenſatz zu dem ſeitheri=
gen
Verfahren haben, die Oberbürgermeiſter bzw. Bürgermeiſter der
Städte die bei ihnen eingehenden Anträge nach vorausgegangener Prü=
fung
dem Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft zur endgültigen Genehmi=
gung
vorzulegen, wie dies für die Kreisämter hinſichtlich der dort ein=
gegangenen
Baudarlehensanträge aus den Landgemeinden bisher vor=
geſchrieben
war und auch weiter gilt.
Die Auszahlung der Baudarlehen
erfolgt dem Baufortſchritt entſprechend in Teilbeträgen. Die letzte Rate
wird erſt ausgezahlt, wenn der Neubau innen und außen ordnungs=
mäßig
hergeſtellt und die behördlich geprüfte Baukoſtenabrechnung vor=
gelegt
iſt. Falls der Bauherr nicht binnen zwei Jahren ſeit Auszahlung
der erſten Teilzahlung auf das Baudarlehen ſämtliche Bauarbeiten ein=
ſchließlich
der Behandlung der Schauſeiten ordnungsmäßig durchgeführt
hat, berfällt der Reſt des Baudarlehens und der Miniſter für Arbeit
und Wirtſchaft iſt berechtigt, das Baudarlehen mit dreimonatiger Kündi=
gungsfriſt
zu kündigen. In beſchränktem Umfange können in dring=
lichen
Fällen Darlehen für Inſtandſetzung unbrauchbar gewordener Al
lt=
wohnungen
bis zum Höchſtbetrage von 1500 RM. gegeben werden. Sie
ſind vom Tage der Auszahlung ab mit den für Baudarlehen jeweils feſt=
geſetzten
Sätzen zu verzinſen und zu tilgen.
Bei der Knappheit der im Jahre 1931 verfügbaren Mittel könne
nur die dringendſten Baudarlehensanträge berückſichtigt werden
Für Wohnungsbauten, die im Jahre 1930 oder früher begonnen wurden,
werden keine Baudarlehen bewilligt.

Cp. Pfungſtadt, 7. April. Um die Beſoldung der Ge=
meindebeamten
. Zur Frage der Beſoldung der Gemeindebeam=
ten
, die bekanntlich in der letzten Sitzung des Gemeinderates erneut zur
Ausſprache ſtand und zum Verlaſſen der Sitzung durch die bürgerlichen
Gemeinderäte führte, veröffentlicht jetzt die Kommunale Wählervereini=
gung
eine Erklärung, die ſich eingehend mit der Sachlage befaßt. In
dieſer Erklärung, die ſich auf den Antrag der bürgerlichen Gemeinderats=
fraktion
ſtützt, heißt es unter anderem: Wir ſind der Anſicht, daß dieſe
Angelegenheit ſchnellſtens geregelt werden muß, zumal gemäß einſtimmi=
gem
Gemeinderatsbeſchluß vom 2. Oktober 1939 die neue Gehaltsrege=
lung
rückgängig vom 1. November 1930 durchgeführt werden ſoll. Da
wir ſchon immer den Standpunkt vertreten haben, daß die Bezahlung
der Gemeindebeamten gerecht und angemeſſen ſein muß, müſſen wir,
nachdem nunmehr durch die Vorſchläge des Kreisamtes die geſetzliche
Baſis hierfür feſtgeſtellt iſt, eine höhere Eingruppierung ablehnen, da
dadurch nur neues Unrecht geſchaffen würde. Auch können wir uns auf
keinen Fall dafür hergeben, ausgerechnet unter den heutigen Zeiten,
wo ſich ein großer Teil der Einwohnerſchaft, ſowie die Gemeinde ſelbſt
in größter Not befinden, irgend einen Gemeindebeamten höher einzu=
gruppieren
bzw. beſfer zu bezahlen, als nach den geſetzlichen Beſtimmun=
gen
und den Vorſchlägen des Kreisamtes angemeſſen erſcheint. Auch
muß, ſobald die Neu=Eingruppierung feſtgeſetzt iſt, eine Nachprüfung der
Einſtufung innerhalb der Beſoldungsgruppen ſtattfinden.
G. Ober=Ramſtadt, 7. April. Unterhaltungsabend. Der
Geſangverein Germania hatte ſeine Mitglieder und Freunde zu einem
Unterhaltungsabend eingeladen. Nach Eröffnung durch einen Lieder=
vortrag
des aktiven Chors begrüßte Herr Reiſinger in Vertretung des
verhinderten erſten Vorſitzenden Burger die Anweſenden. Im Mittel=
punkt
des Abends ſtand die Ehrung langjähriger Vorſtandsmitglieder
durch den Gauvorſtand Darmſtadt=Land des Heſſ. Sängerbundes. Da
der Gauvorſitzende. Herr Bürgermeiſtereiſekretär Steuernagel. Nieder=
Ramſtadt, am Erſcheinen verhindert war, hatte er die Grüße und Glück=
wünſche
des Gaues dem Verein und den Jubilaren ſchriftlich übermittelt.
In ſchlichter aber herzlicher Weiſe nahm für den Gauvorſtand Herr
Hauptlehrer i. N. Würtenberger, der Ehrendirigent der Germania, die
Auszeichnung der 7 Mitglieder vor, und zwar erhielten die Verdienſt=
nadel
des Heſſiſchen Sängerbundes: Ehrenvorſitzender Wilh. Emich,
Vorſitzender Gg. Burger, die Vorſtandsmitglieder: Fr. Fiſcher, Karl
Groß, Karl Haas. Phil. Hofmann und Georg Vogel. Sämtliche gehören
dem Vorſtande länger als 25 Jahre an. Die Geehrten dankten für die
Anerkennung und gelobten, dem Verein und damit auch dem Heſſiſchen
Sängerbund, auch fortan die Treue zu halten. Muſikvorträge der Her=
en
Hauptlehrer i. R. Würtenberger. W. Neuroth und des derzeitigen

Dirigenten der Germania, Herrn Metzner=Darmſtadt, ſowie mehrere
Chöre des Vereins und ebenfalls ſehr beifällig aufgenommene Rezitatio=
nen
des Herrn Ausfelder=Darmſtadt, umrahmten dieſen Akt und boten
gemütliche Unterhaltung. Herr Reiſinger brachte alsdann dem früheren
Dirigenten des Vereins, Herrn W. Neuroth, die Glückwünſche der An=
weſenden
zu ſeinem 75. Gehurtstage dar und bat ihn, den Chor zu dem
vom Geburtstagskind gedichteten und komponierten Lied Die Moda
talerin zu dirigieren, welcher Aufgabe ſich Herr Neuroth und auch die
Sänger glänzend entledigten. Obſtbauverein. Am Donnerstag,
den 9. d. M., abends, findet im Heſſiſchen Hof (Rodenhäuſer), eine
Verſammlung des Obſtbauvereins Ober=Ramſtadt ſtatt, in der Obſtbau=
fragen
behandelt und an die erſcheinenden Mitglieder Buſchroſen gratis
verteilt werden.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 7. April. Konfirmation. In der hie=
ſigen
Ortskirche fand am zweiten Oſterfeiertag die Konfirmation der dies=
jährigen
Konfirmanden ſtatt. Es waren 21 an Zahl. und zwar 10 Kna=
ben
und 11 Mädchen, die kleinſte Zahl, die noch jemals am hieſigen Platz
zu verzeichnen war, ein ausgeſprochener Kriegsjahrgang. Oſterver=
kehr
. Dieſer war durch das ungünſtige Wetter ſehr beeinträchtigt.
Hauptſächlich machte ſich dies am zweiten Feiertag bemerkbar, wo ver=
ſchiedene
auswärtige Vereine angeſagt waren, die zum Teil gar nicht
oder aber nur in geringer Anzahl erſchienen ſind. Den Geſchäftsleuten.
die ſich zweifellos entſprechend vorgerichtet hatten, iſt hierdurch ein ganz
beträchtlicher Schaden erwachſen. Geſangverein Eintracht=
Freundſchaft
Theaterabend. Zur Aufführung gelangte
das alte Volksſtück mit Geſang Die Lieder des Muſikanten von R.
Kneiſel. Die Mitwirkenden vermochten dieſes Stück durch ein famoſes
Zuſammenſpiel aufs Beſte zu geben. Aus dem eindrucksvollen Inhalt
konnte man den Glück= und Leidensweg zweier Brüder (Bauer: Herr
Ad. Spieß und Muſikant Herr Frz. Brand), von denen der eine ſich dem
Geigenſpiel widmete, und deswegen von ſeinem Vater verſtoßen wurde,
verfolgen. Volkstümliche Melodien, von Herrn Frz. Brand in ſeiner
vorzüglichen Baritonart prächtig vorgetragen, von Herrn Simon=Traiſa
und W. Brand anpaſſend begleitet, trugen das ihre zu dem großen Er=
folg
bei. Die übrigen Mitwirkenden: Frl. Kätchen Spengler ( Muſikan=
tentochter
), Alfred Thöt (Bauernſohn), Fr. Benecke (Gutsknecht), Frau
Brand (Haushälterin), Frau Spieß (Pflegemutter) und Heinrich Dieter
(Amtmann) ſtanden den anderen in nichts nach. Der Vorſitzende des
Vereins ſprach zum Schluſſe der Veranſtaltung paſſende Dankesworte
mit dem Hinweis, daß das Stück vielſeitigem Wunſche entſprechend in
Kürze nochmals aufgefihrt werde. Die Zwiſchenpauſen wurden durch
Muſihſtüicke der Herren Simon (Klavier). Ludwig Reitz und Willi Brand
(Violinen), unterhaltend ausgefüllt.

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[ ][  ][ ]

Seite 8

Mittwoch, den 8. April 1931

* Nieder=Namſtadt, 7. April. Im Betſaal der hieſigen Anſtalt für
Epileptiſche fand ſeit dem Jahr 1925 alljährlich die Frühjahrskonferenz
des Starkenburger Hilfsvereins für Baſler Miſſion ſtatt. Am Don=
nerstag
, den 9. April, wird dieſe Konferenz wieder dort tagen. Nach=
mittags
2.45 Uhr ſoll der Anfang ſein mit einer Andacht, die der Vor=
ſitzende
des Vereins,. Herr Pfarrer Sehrt von Ober=Klingen, halten will.
Danach wird Herr Miſſionar Keller von Heidelberg ſprechen über Got=
tes
Wundertaten in der Erwählung der Völker‟. Dieſer Miſſionar
war von 1890 bis 1914 im Dienſt der Baſler Miſſionsgeſellſchaft in
Kamerun tätig und verfügt ſo über reiche Miſſionserfahrung. Zu der
Konferenz ſind alle Miſſionsfreunde, beſonders die Geber zur ſogenann=
ten
Halbbatzenkollekte der Baſler Miſſion, herzlich eingeladen. Der An=
ſtaltschor
wird die Konferenz wie alljährlich mit ſeinen Geſängen ver=
ſchönern
.
Traiſa, 7. April. Der hieſige Spar= und Kohlenbezugsverein
hält am Samstag, den 11. April, abends, ſeine Generalverſammlung ab.
f. Roßdorf, 7. April. Standesamt. Im Monat März wurden
regiſtriert: 7 Geburten, 1 Eheſchließung und 8 Sterbefälle.
Ar=
beitsmarkt
. Erfreulicherwveiſe hat ſich die Arbeitsloſenziffer etwas
geſenkt. Auch im Betriebe der Odenwälder Hartſtein=Induſtrie und in
der Großgärtnerei Kayſer u. Seibert ſtehen in Kürze noch weitere Ein=
ſtellungen
von Arbeitskräften bevor.
Anerkennung. Die
Käſerei Heinrich Steinmetz hat zur Linderung der Not für Arbeitsloſe,
Ausgeſteuerte und ſonſtige Hilfsbedürftige 300 Kiſtchen 4 60 Stück ihrer
beliebten Käſe Heſſenblune zur Verfügung geſtellt, die durch die Bür=
germeiſterei
zur Verteilung gelangten. Dieſe Tat fand allgemein große
Anerkennung und Dank.
Aus dem Gemeinderat. Nachdem
Philipp Wilhelm Michel aus dem Gemeinderat ausgeſchieden iſt, kam
als Nachfolger für die Kommuniſtiſche Fraktion Johann Georg Kirſchen=
ſtein
in Betracht. Da dieſer und auch deſſen Nachfolger, Peter Schroth,
die Wahl ablehnten, war der Wahlvorſchlag der Kommuniſtiſchen Partei
erſchöpft, und es mußte der freie Sitz deshalb auf den verbundenen
Wahlvorſchlag der Sozialdemokratiſchen Partei übergehen und nach der
Reihenfolge der Benennungen auf dieſem Konrad Ewvald zur Nachfolge
berufen werden. Dieſer hat die Wahl angenommen. Die Aufſichts=
behörde
hat die Feſtſtellungen der Gemeindewahlkommiſſion beſtätigt,
und Konr, Ewald wird nunmehr in der nächſten Gemeinderatsſitzung in
ſein Amt eingeführt und verpflichtet werden. Die Kommuniſtiſche Frak=
tion
hat mithin zukünftig an Stelle von ſeither drei Sitzen nur zwei
Sitze im Gemeinderat.
* Groß=Umſtadt, 7. April. Am 2. Oſterfeiertag wurden in der hie=
ſigen
Stadtbirche 21 Kinder der evangeliſch=lutheriſchen Gemeinde, zu
denen noch 2 Kinder von Heubach kamen, durch Herrn Pfarrer Hart=
mann
eingeſegnet. Es war eine auffallend geringe Zahl. Am Nach=
mittag
fand die Vorſtellung und Prüfung der 2 Konfirmanden der
evangeliſch=reformierten Gemeinde durch Pfarrer Thaer ſtat. Im be=
nachbarten
Semd waren am Vormittag dieſes Tages die 3 Konfirmanden
der dortigen evangeliſch=reformierten Gemeinde durch letzteren Pfarrer
eingeſegnet worden. Am gleichen Tage feierte im nahen Raibach die
ebangeliſch=lutheriſche Gemeinde ihre diesjährige Konfirmation, die Heru
Pfarrer Becker vornahm.
Le. Groß=Umſtadt, 7. April Aus dem Gemeinderat. Da
nun in kurzer Zeit auch der 2. Gemeinderat der bürgerlichen Partei aus
dem Gemeinderat ausgeſchieden iſt, wurde an Stelle des Herrn Georg
Magſaam 2. Herr Joh. Ritzert 3. auf Grund des Wahlvorſchlags in den
Gemeinderat gewählt und durch den Bürgermeiſter in ſein Amt ein=
geführt
und durch Handſchlag verpflichtet. Dem Küfermeiſter Hanſtein
werden 2,33 Feſtmeter Eichenſtammholz 4. Klaſſe zum Preiſe von 35 Mk.
pro Feſtmeter abgegeben. Die Innenausbauarbeiten am Mietpoſtneu=
bau
werden wie folgt vergeben: Schreinerarbeit an Joh. Neff und Kon=
ſorten
für 7854 Mk. Georg Reichwein und Ad. Nelius erhalten die
Schloſſerarbeiten für 2534 Mk. Die Tapezierarbeiten führt Chriſt. Melk
für 78 Mk. aus. Die Inſtallationsarbeiten werden von Auguſt Emmerich
und Johs. Ohl 5. für 1355 Mk. übernommen. Die Waſſerzufuhranlagen
werden von Karl Ludw Biener zum Preiſe von 1980 Mk. ausgeführt.
Voltz u. Walter ſowie Heinrich Amend übernehmen die Anlage einer
Klärgrube für 265 Mk bzw. Gipsarbeiten für 600 Mk. Ein Ziegenbock
und ein Bulle werden abgeſchafft und dafür ſollen Faſel angekauft wer=
den
. Die Verſteigerung über das Reinigen der Straßen und öffent=
lichen
Plätze, das Fahren des Leichenwagens und des Sprengwagens
wird genehmigt Der Gemeinderat iſt mit der Schätzung des Miet=
poſtneubaues
(Rohbau) zur Brandverſicherung mit einem Betrag von
21000 Mk. einverſtanden.
Dem Rinderzuchtverein werden einige Lär=
chenſtämmchen
und Fichtenderbſtangen zur Errichtung eines Tummel=
platzes
für Vieh koſtenlos zur Verfügung geſtellt.
r. Babenhauſen, 7. April. Konfirmation. Am 2. Oſterfeier=
tag
wurden in der evangeliſchen Stadtkirche von Herrn Pfarrer Seriba
18 Kinder konfirmiert, davon 9 Knaben und 9 Mädchen, 1 Kind ſtammte
aus der Filialgemeinde Harreshauſen. Es iſt dies die kleinſte Zahl von
Konfirmanden innerhalb der letzten Jahre.
er, Brensbach, 7. April. Ein Unfall, welcher ſchlimme Folgen hätte
haben können, ereignete ſich vorgeſtern in unſerem Orte. Eine Frau
eilte durch ihr an der Hauptſtraße gelegenes Hoftor und lief in ein ge=
rade
vorbeikommendes Motorrad hinein. Der Fahrer und Mitfahrer
kamen mit dem Schrecken davon, wogegen die Frau ſtarke Quetſchungen
an Arm und Bein davontrug und der rechte Arm auskugelte, ſo daß ſie
ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. Der Geiſtesgegenwart des
Motorradfahrers iſt es zu verdanken, daß ein größeres Unglück ver=
mieden
wurde.
Ch. Lützel=Wiebelsbach, Kr. Erbach, 7. April. Bei der Bürger=
meiſterwahl
wurde der Kaufmann Georg Schnellbacher gewählt. Es fand
zwiſchen dieſem und zwiſchen Georn Schnellbacher, Maurer, Stichwahl
ſtatt. Erſterer erhielt 410 Stimmen, während ſein Gegenkandidat 248
Stimmen erhielt. 19 Stimmen waren ungültig. Von 745 Wahlberechtig=
ten
haben 677 gewählt, ſo daß rund 90 Prozent ihr Wahlrecht ausgeübt
haben.
Ch. Hainſtadt, Kr. Erbach, 7. April Kurbetrieb. Auf Grund
der ſchönen Lage und insbeſondere der Reinlichkeit unſeres Ortes, konn=
ten
wir während der Feiertage einen überaus guten Beſuch an Kur=
fremden
feſtſtellen. Die Penſionsinhaber ſind gerüſtet und werden, in
Verbindung mit dem Verkehrsverein, für angenehme Erholung und gute
Verpflegung Sorge tragen.
b. Erbach, 7. April. Motorradunglück. Dem vor einigen
Tagen gemeldeten Autounglück, bei dem ein 10jähriger Junge ſchwer ver=
letzt
wurde, iſt nun ein ſchwerer Motorradunfall gefolgt. Der 31 Jahre
alte Schloſſermeiſter Georg Ewald kam mit ſeinem Motorrad in der ge=
fährlichen
Kurve bei der Ebersberge Brücke zu Fall und zog ſich neben
anderen Verletzungen einen komplizierten Oberſchenkelbruch zu, der ſeine
Verbringung in ein Krankenhaus nach Darmſtadt erforderlich machte.
Das Motorrad wurde ſchwer demoliert. Am gleichen Tage iſt bei Schön=
nen
ein Laſtkraftwagen verunglückt. Hier waren jedoch erfreulicherweiſe
Verletzte nicht zu beklagen. Hoch klingt das Lied vom bra=
ven
Mann. Am erſten Feiertage fiel das Söhnchen des Schneider=
meiſters
Walther an der Ecke des Egnerſchen Anweſens (unterhalb der
Küchlersbrücke) in die an dieſer Stelle bis zu 2 Meter tiefe Mümling.
Ein Realſchüler, der dem Kind nachſprang, mußte den Rettungsverſuch
erfolglos aufgeben. Der vorbeikommende Bäcker Wilhelm Nieratzky
ſprang ohne Beſinnen dem Verunglückten in die eiskalten Fluten nach
und konnte das Kind im letzten Moment vom ſicheren Tode des Er=
trinkens
retten. Handball. Ein Propagandaſpiel erſten Ranges
trug am erſten Feiertag die erſte Mannſchaft von Rotweiß Darmſtadt
gegen die erſte Mannſchaft des Tv. Erbach im Handball aus. Das erſte
Spiel, das im Odenwald zwiſchen DSB. und DT. ſtattfand! Die Darm=

ſtädter Gäſte waren ſichtlich überlegen und errangen einen Sieg 6:2; für
Erbachs Elf eine ehrenvolle Niederlage. Im Fußball wurde die
erſte Mannſchaft des VfR. Erbach in Cronberg i. T. mit dem Reſultat
1:0 geſchlagen. Fremdenverkehr. Die Oſtertage brachten den
Geſchäften, die mit einem Oſtergeſchäft durch den Fremdenverkehr ge=
rechnet
hatten, eine ſchwere Enttäuſchung. Die wirtſchaftlichen Verhält=
niſſe
in Verbindung mit dem ſchlechten Wetter wird man wohl verant=
wortlich
zu machen haben. Lediglich der Durchgangs=Autoverkehr war
lebhafter als an anderen Tagen, kam aber auch nicht an den früherer
Feſttage heran.
Bg. Unter=Mofſau, 7. April. Beſichtigung. Am Montag be=
ſichtigte
der Verein ebemaliger Landwirtſchaftsſchiler die Kartoffel=
einſäuerungsgrube
unſeres Bürgermeiſters Neff. Mit einer Omnibus=
ſonderfahrt
, mit Motorrad und Rad kamen die Landwirte aus der gan=
zen
Gegend in großer Zahl hierher. Anſchließend wurde beim Beige=
ordneten
Kredel das Dämpfen der Kartoffeln im Kaſtenwagen vorge=
führt
. Landwirtſchaftsdirektor Strack=Michelſtadt referierte dabei über
die Konſervierung der Kartoffeln. Angeregt durch dieſe neuen Me=
thoden
zogen die Teilnehmer wieder heim.
T. Unter=Sensbach, 7. April. Schulentlaſſungsfeier. Hier
fand unter der Leitung von Herrn Lehrer Appenheimer eine Schulent=
laſſungsfeier
der Konfirmanden ſtatt. Dieſe in engerem Kreiſe gehaltene
Feier, wozu insbeſondere die Eltern der Kinder ſowie deren Angehörige
eingeladen waren, konnte den Anweſenden an Hand ihrer guten Pro=
grammzuſammenſtellung
einige wirklich ſchöne und gemütliche Stunden
bereiten. Die vorgetragenen Geſänge wurden von Frau Lehrer Appen=
heimer
mit der Gitarre begleitet. Am Schluſſe der Feier richtete Herr
Lehrer Appenheimer noch einige Worte an die ſchulentlaſſene Jugend,
die in dem Sinne ausklangen: Edel ſei der Menſch, hilfreich und gut.
Ag. Lindenfels, 7. April. Oſterverkehr. Die vorausgegangene
kalte Karwoche mit Temperaturen von 6 Grad hat den ſonſt ſchon
gewohnten Fremdenverkehr nicht aufkommen laſſen. Im Verkehrsbüro
der Kurverwaltung und bei den Hotels lagen wohl Anfragen maſſenhaft
vor, aber die Zuſagen blieben aus. Der Gründonnerstag und Kar=
freitag
brachten indeſſen die erſten Kurgäſte, die ſich die Perle des
Odenwaldes zum Ziel auserſehen hatten, um ſich nach dem langen
Kriſenwinter einige Tage der Ruhe und Erholung zu gönnen. Am
Oſterſamstag gingen die Ankunftsmeldungen immer ſtärker ein, ſo daß
am Nachmittag bereits einige Häuſer beſetzt hatten. Die weiteren
Wetterberichte für die Feiertage waren ungünſtig, und als noch gar das
Nadio mit Niederſchlägen in Süddeutſchland Meldungen verbreiten ließ,
machten die Hoteliers ſchiefe Geſichter. Petrus hatte auf Lindenfels
jedoch noch einigermaßen Rückſicht genommen. Er drehte den Wind auf
Oſten, und ſo brachte uns der erſte Feiertag trockene, aber friſche und
kräftige Gebirgsluft. Jugendgruppen aller Schattierungen zogen von
allen Richtungen ein, übernachteten in der Jugendherberge und ſon=
ſtigen
Unterkunftsplätzen. Aber noch mehr wie ſeither muß für die
Jungwanderer geſorgt werden! Denn wer jetzt für die Jugend ſorgt
der hat auch ſpäter die Ernte! Der Paſſanten= und Autoverkehr war am
1. Feiertag ganz enorm. Es ſtellt ſich jetzt immer mehr heraus, daß hier
noch Parkplätze fehlen. Namentlich für die Kraftpoſt wäre es äußerſt
vorteilhaft, wenn ſie gegenüber ihrem jetzigen eigenen Poſtgebäude das
alte Gemeindehaus aufkaufen würde und ſich ſelbſt einen unentbehrlichen
Parkplatz ſchaffen würde. Nach unſerer Information gibt die Gemeinde
das Haus jetzt ab, da es anſtatt Erträgniſſe nur fortgeſetzt Aufwen=
dungen
erfordert. Der zweite Oſterfeiertag war leider total verregnet
ein unberechenbarer Schaden für ganz Lindenfels. Die anweſenden
Kurgäſte konnten bei dem ſtrömenden Negen die gepflegten Kuranlagen,
Schwimmbad uſw. nicht beſichtigen. Die abgehenden Kraftwagen nach
Bensheim waren teilweiſe überfüllt, die Abwanderung erfolgte maſſen=
haft
und wenn dieſes Blatt in die Hände der Leſer gelangt, werden
die Oſtergäſte zum größten Teil wieder in der Heimat angelangt ſein.
Aber die noch Verbliebenen bekommen dafür den Aufenthalt ſo angenehm
wie möglich gemacht, ſo daß die Erinnerung an Lindenfels, wenn auch
das Wetter unfreundlich war, weiterhin ſeinen Reit und ſeine An=
ziehungskraft
ausüben wird!

Entfettungs=Kuren im Frühling
ſind ſehr empfehlenswert, weil der Körper gerade jetzt, eine beſon=
dere
Neigung zur Stoffausſcheidung beſitzt. Nehmen Sie früh, mit=
tags
und abends 23 Toluba=Kerne, die Sie in Apo=
theken
erhalten.
(I Bln 379

Bn. Hirſchhorn a. N., 7. April. Aus dem Gemeinderat
Nachdem die vor einigen Wochen getätigte Wahl des Chriſtian Blum 2.
als Feldſchütz für ungültig erklärt worden war, wählte nunmehr der
Gemeinderat in ſeiner letzten Sitzung den Herrn Franz Mathes 2. zum
Feldſchützen und Gemeindearbeiter. Das im Diſtrikt Michelberg an=
gefallene
Nadel=(Fichten= und Kiefern=)Stammholz wurde zum Angebot
von 65 Prozent der Landesgrundpreiſe an eine Firma zugeſchlagen.
diesjährige Eichenlohrindenanfall im Diſtrikt. Sand wurde zum
Preiſe von 4,50 RM. pro Zentner verkauft. Mit dem Antrag der
Arbeitsgemeinſchaft Stauſtufe Hirſchhorn auf Verlegung eines Gleiſes
über den Lauer am rechten Ufer des Neckars erklärt ſich der Gemeinde=
rat
einverſtanden. Eine Sondernummer der Odenwaldklub=Zeitſchrift
der Ortsgruppe Mannheim=Ludwigshafen Friſch auf, iſt ganz dem
alten, hiſtoriſchen Neckarſtädtchen und Luftkurorte Hirſchhorn a. N. ge=
widmet
. Neben intereſſanten Aufſätzen der bekannten Forſcher Herrn
W. Möller=Darmſtadt und Herrn Baurat a. D. Karl Krauß=Eberſtadt
über das Hirſchhorner Rittergeſchlecht und die Baugeſchichte von Burg
und Stadt Hirſchhorn, finden ſich in dem geſchmackvoll ausgeſtatteten und
reich illuſtrierten Heftchen Beiträge von Herrn Forſtrat v. Becker= Hirſch=
horn
über Hirſchhorns Wälder und von Herrn Förſter Jakob Krebs=
Schloß Hirſchhorn über die Bedeutung der Wälder in der Umgebung
Hirſchhorns für den Wanderer.
Hirſchhorn, 7. April. Waſſerſtand des Neckars am
5. April: 1,77 Meter: am 6. April: 2,02 Meter; am 7. April: 1,88 Mtr.
Gernsheim, 7. April. Waſſerſtanb des Nheins am
5. April: 1.19 Meter; am 6. April: 1,32 Meter; am 7. April: 1,61 Mtr.
Aa. Wolfskehlen, 7. April. Konfirmation. Am ziveiten Oſter=
tag
wurden in der hieſigen Kirche durch Pfarrer Koch 14 Kinder, neun
Knaben und fünf Mädchen, konfirmiert.
Bt. Auerbach, 7. April. Kontrolle der Invalidenver=
ſicherungskarten
, Donnerstag 9. April, und Freitag, 10. April,
findet auf dem hieſigen Rathaus (Zimmer 4) von vormittags 912 Uhr
und nachmittags 2.305 Uhr eine Nachprüfung der Quittungskarten für
ſämtliche in der hieſigen Gemeinde invalidenverſicherten Perſonen ſtatt.
Alle Arbeitgeber, Hausgeverbetreibende, unſtändigen Arbeiter ſolwvie frei=
willig
Verſicherten haben, in der angegebenen
Zeit die zuſtändigen
Quittungskarten zur Nachprüfung vorzulegen. Eröffnung des
Gemeindebades. Ab 2. April iſt das Gemeindebad im Schulhaus
wieder in Betrieb genommen worden. Das Bad wird in den Sommer=
monaten
Samstags offen gehalten. Die Badezeit iſt feſtgeſetzt für
Frauen und Kinder von 25 Uhr und für Männer von 59 Uhr.
Beginn der Fremdenſaiſon. Ueber die Oſterfeiertage ſind
ſämtliche Gaſthöfe und Privatpenſionen wieder wie alljährlich voll beſetzt.
Die Baumblüte läßt allerdings dieſes Jahr noch auf ſich warten, nur die
Mandelbäume ſtehen in Blüte. Die Pfirſiche und Frühſteinobſtbäume
ſtehen vor der Blütenentfaltung; bei günſtiger Witterung werden in eini=
gen
Tagen die Bergſtraßenhänge ein buntes Bild zeigen, was die Früh=
lingswanderer
beſonders anzieht.

Nummer 97

Schweres Berkehrsunglück in Oberheſſen.

Zwei Tote.

Gießen, 7. Aprik.

Kaum hat das gute Wetter und damit verſtärkter Auto= und Motor=
radverkehr
eingeſetzt, mehren ſich wieder, wie alljährlich im Sommer,
die Unfälle auf der Landſtraße. Paſſanten, die am Montag abend zwi=
ſchen
10 und 11 Uhr von Lich nach Nieder=Beſſingen gingen.
fanden etwa 500 Meter vor Nieder=Beſſingen zwei junge Leute in ihrem
Blute liegen. Unweit davon lag ein beſchädigtes Motorrad. Der eine
der Verunglückten, der 22jährige Maurer Karl Stengler, war tot,
während ſein Begleiter, der Bjährige Arbeite= Heinrich Ludwig,
noch Lebenszeichen von ſich gab. Die Verunglückten wurden nach ihrem
Heimatorte Lich gebracht, ſvo Ludwig nach kurzer Zeit ſtarb. Wen die
Schuld an dem Unglück trifft, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Die
polizeilichen Ermittelungen ergaben, daß die beiden Motorradfahrer mit
einem aus Ober=Hörgern kommenden Viehtransportauto kollidiert waren.
Die Motorradfahrer hielten zwar die rechte Straßenſeite ein, doch ſoll
ihr Rad nicht beleuchtet geweſen ſein. Das Transportauto ſtreifte jeden=
falls
mit dem Kotflügel das Motorrad, wodurch die beiden Fahrer vom
Rad geſchleudert wurden. Der Führer des Autos, der Händler und
Kraftwagenbeſitzer Willi Horn aus Ober=Hörgern, gibt an, von dem
Zuſammenſtoß nichts gemerkt zu haben. Er wurde ſpät nachts in Lich
von der Gendarmerie vorläufig feſtgenommen. Die Unterſuchung geht
weiter.

Bb. Bensheim, 7. April. Der Leiter des hieſigen ſtädtiſchen Lyzeums.
der höheren Mädchenſchule, Herr Studienrat Krauskopf, wurde durch
Entſchließung des Miniſteriums für Kultus und Bildung zum Studien=
direktor
ernannt. Oſterverkehr. Auch hier litt der Verkehr an
den beiden Oſterfeiertagen, beſonders am geſtrigen regneriſchen Montag
unter der ungünſtigen Witterung. Die Mandelblüte lockt viele Beſucher
an die Bergſtraße; es beginnt auch bereits ſeit einigen Tagen die Blüte
der Pfirſiche und des anderen Steinobſtes. Die Birnenblüte dürfte bei
günſtiger Witterung ebenfalls ſchnell einſetzen und dann die anderen
bald folgen. Am geſtrigen Oſtermontag wurden in der hieſigen evan=
geliſchen
Kirche 14 Knaben und 12 Mädchen konfirmiert und nahmen
darauf zum erſtenmale am heiligen Abendmahle teil. Der Poſaunenchor
begleitete die Konfirmandenſchar auf ihrem gemeinſamen. Gang zur
Kirche, Hohes Alter. Morgen, Mittwoch, begeht Frau Klara
Bambach, geb. Groß, in voller körperlicher und geiſtiger Friſche ihren
80. Geburtstag. Wiedereröffnung des Kirchberghäus=
chens
. Das auf Bensheims ſchönſtem Ausſichtspunkt gelegene, gut zu
erreichende Kirchberghäuschen iſt an den Feiertagen wieder eröffnet und
dem
regelmäßigen Verkehr übergeben worden.
* Heppenheim (Bergſtraf
7. April. HohesAlter. Am 9. Aprik
feiert Herr Direktor Wilhelm Müller ſeinen 86. Geburtstag. Als Sohn
unſerer Stadt wurde er am 9. April 1845 als älteſtes Kind des Lehrers
und Kantors Peter Müller und deſſen Gattin Maria, geb. Feuerbach,
geboren. Er ſollte, gleich dem Vater, Volkserzieher werden. Nachdem
er im Seminar in Bensheim ſeine Ausbildung erhalten, fand er ſeine
erſte Tätigkeit an einer Töchterſchule in Darmſtadt. Dem jungen begab=
ten
and ſtrebſamen Lehrer ſchienen jedoch die Mauern ſeiner Heimat zu
eng, und ſo folgte er einem Ruf als Lehrer nach Indianapolis in den
Vereinigten Staaten von Nordamerika. Hier fiel alsbald die Aufmerk=
ſamkeit
auf den intelligenten jungen Deutſchen, und man rief ihn als
Direktor an eine große ſtädtiſche Schule nach Cineinnati. Als Schul=
mann
hatte er hier Gelegenheit, für das Deutſchtum einzutreten beſon=
ders
auch deshalb, weil er nebenbei literariſch tätig war. Zuerſt ſchrieb
er verſchiedene Lehrbücher (in deuticher Sprache). Vielleicht war ſeine
umfangreiche ſchriftſtelleriſche Tätigkeit von noch größerem Einfluß, wie
ſeine pädagogiſche. Außer einer Gedichtſammlung (Am Wege ge=
pflückt
) hat er verſchiedene größere Werke über amerikaniſches Er=
ziehungs
= und Religionsweſen (bei Eugen Diederichs=Jena verlegt) ge=
ſchrieben
und war ſtändiger Mitarbeiter verſchiedener deutſcher und
amerikaniſcher Tageszeitungen noch bis vor einigen Jahren.
Nun lebt
er ſchon verſchiedene Jahre wieder in ſeiner lieben Vaterſtadt Heppen=
heim
(die er auch nicht verlaſſen möchte ſeine Gattin iſt hier be=
erdigt
), um den Abend ſeines erfolgreichen Lebens in Muße zu genießen.
W. Heppenheim a. d. B., 7. April. Oeffentliche Stadtver=
ordnetenſitzung
. Mit dem 31. Dezember v. J. war die Wahl=
periode
der ſeitherigen Beigeordneten abgelaufen. Bei der Neuwahl
wurden nunmehr die ſeitherigen Herren, Prof. Rupp. Landwirt Wat=
tendorf
und Buchdruckereibeſitzer Otto wiedergewählt. Die etwaige
Genehmigung einer Abweichung vom Ortsbauſtatut bezüglich eines Bau=
vorhabens
im ſüdlichen Villenviertel ſchlägt der Bauausſchuß ab, der
Stadtrat ſchließt ſich dem an. Die Anlegung eines Weges in der Ge=
wann
Hohenſtock wurde beſchloſſen und die entſtehenden Koſten im Be=
trage
von 600 Mark genehmigt. Die Beſprechung wegen der An=
legung
eines Weges auf der Kappel wurde auf eine nichtöffentliche
Sitzung verwieſen. Dem Antrage des Hausbeſitzervereins auf Auf=
hebung
der Wohnungszwangswirtſchaft kann nicht entſprochen werden.
Es wird aber der Wohnungskommiſſion anheimgeſtellt. bei Vierzimmer=
wohnungen
von einer eventuellen Beſchlagnahme abzuſehen und im üb=
rigen
die Fälle loyal zu behandeln. Das Gefuch der Firma Roth und
Hinkel zur Genehmigung einer Einfriedigung des Lagerplatzes an der
Bahnhofſtraße wird nach dem vorgelegten Plan genehmigt und die er=
forderliche
Diſpens erteilt. Die erforderlichen Mittel im Betrage von
961,30 RM. für beſchafftes Schlauchmaterial der Freiwilligen Feuerwehr
ſollen durch Einſparungen im Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1931
aufgebrackt werden. Den von der Landeskommunalbank vorgeſchlage=
nen
Bedingungen für ein Notſtandsdarlehen zur Räumung der alten
Weſchnitz wird zugeſtimmt. Um zu dem neu errichteten Schwimmbad
einen beſſeren Zugang zu erhalten, macht ſich die teilweiſe Verlegung der
Tennisplätze notwendig. Der Stadtrat beſchließt die Verlegung des zwei=
ten
Tennisplatzes nach den Plänen des Stadtbaumeiſters vorzunehmen.
Die erforderlichen Mittel ſollen aus dem Ausgeſteuertenfonds entnom=
men
und vom Tennisklub verzinſt und getilgt werden.
Bm. Hofheim (Ried), 7. April. Hohes Alter. Unſere zweit=
älteſte
Einwohnerin, Frau Eliſabethe Olf Wwe., geb. Uhrig, feiert heute
im Kreiſe ihrer Kinder, Enkel und Urenkel ihren 84. Geburtstag, Kör=
perlich
und geiſtig iſt das greiſe Geburtstagskind noch in ziemlich guter
Verfaſſung.
Briefkaſten.
Irder Anfrage iſt die letzte Bezugsgulitung beizufigen. Anonhme Anfragen werden
gicht beantwortet. Die Beantworiung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
R. 1000. Wir würden allerdings raten, daß Sie ſich an das Amts=
gericht
II hier wvegen Anberaumung eines Termins zwecks Vornahme
eines Güteverſuchs wenden. In dem Antrag müßte natürlich eine ge=
uaue
Schilderung der Verhältniſſe gegeben werden.
M. W. 1. Nach § 349 Zivilprozeßordnung hat im landgericht=
lichen
Verfahren, in welchem Anwaltszwang herrſcht, der Einzel=
richter
in erſter Linie die gütliche Beilegung des Rechtsſtreits zu
verſuchen. Das wird auch in Ihrem Falle geſchehen; es muß
Ihnen deshalb daran liegen, im Verfahren vor dem Einzelrichter
Ihre Bereitwilligkeit zu gütlicher Verſtändigung, die eine Stun=
dung
als billig erſcheinen läßt,, ausführlich darzulegen. Verurtei=
lung
könnte allerdings, da der Fälligkeitstermin verſtrichen iſt,
eintreten. 2. Ein Schadenerſatzanſpruch gegen den Gläubiger be=
ſteht
wohl nicht, da Sie ja ein erzwingbares Recht daran,
daß der Gläubiger ſeinen Vorrang abtrete, nicht wohl gel=
tend
machen können.

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Einträge in das Handelsregiſter Ab=
teilung
B: Am 31. März 1931 hinſicht=
lich
der Firma: Stoltenkamp Weinbren=
gerei
und Likörfabrik, Geſellſchaft mit
beſchränkter Haftung, Darmſtadt: Fritz
Ehrhardt iſt infolge Todes als Liqui=
dator
ausgeſchieden. Babette Ehrhardt
Witwe, geborene Fiſcher in Darmſtadt,
iſt zur Liquidatorin beſtellt. Am 2.
April 1931 hinſichtl. der Firma: Engel=
bert
Maier, Geſellſchaft mit beſchrankter
Haftung, Darmſtadt: Die Vertretungs=
befugnis
des Liquidators iſt beendet und
die Firma erloſchen.
Am 2. April
1931 Neueintrag: Firma: Holz=Union
Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung,
Sitz: Darmſtadt. Gegenſtand des Un=
ternehmens
: Herſtellung und Vertrieb
von Holzwaren aller Art, ſowie Kauf
und Beteiligung von und an Unter=
nehmen
gleicher oder ähnlicher Art.
Stammkapital: 20 000. RM.
Ge=
ſchäftsführer
Erich Stuckenſchmidt, Kauf=
mann
in Darmſtadt, Luiſe Portune, geb.
Wendel in Darmſtadt.
Der Geſell=
ſchaftsvertrag
iſt am 13. Februar 1931
errichtet und am 2. April 1931 geän=
dert
. Die Geſellſchaft wird vertreten
durch einen oder mehrere Geſchäftsfüh=
rer
. Sofern mehrere Geſchäftsführer vor=
handen
ſind, vertreten dieſelben die Ge=
ſellſchaft
zu zweien bzw. ein Geſchäfts=
führer
mit einem Prokuriſten.
Als
aicht eingetragen wird veröffentlicht:
Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft
erfolgen im Deutſchen Reichsanzeiger.
Am 30. Marz 1931 hinſichtl. der Firma:
9l. Le Cog & Co. Aktiengeſellſchaft, Darm=
ſtadt
: Durch Beſchluß der Generalver=
ſammlung
vom 29. Januar 1931 iſt die
Firma geändert in: Darmſtädter Samen=
handels
= u. Verwertungs= Aktiengeſell=
ſchaft
. Nach dem Beſchluß der genann=
ten
Generalverſammlung iſt jetzt Gegen=
ſtand
des Unternehmens: Der gewerbs=
rmäßige
Vertrieb von Roh= u. Zwiſchen=
produkten
aller Arten von Pflanzen=
ſamen
für die Ernährung von Menſchen
und Tieren und die Verwaltung und

Mittwoch, den 8. April 1931

Seite 9

Aktiengeſellſchaft in Darmſtadt, und der
von dieſer zu Geſellſchaftszwecken benutz
tten Grundſtücke. Durch vorerwähnten
Beſchluß iſt der Geſellſchaftsvertrag ge=
rändert
. Abteilung. A: Am 30. Mär
1931 hinſichtlich der Firma: Darmſtädter
Saatenhandlung Holzer & Co., Darm=
Itadt: Das ſeither von der Aktiengeſell=
ſchaft
A. Le Cog & Co., Aktiengeſell=
ſchaft
in Darmſtadt, betriebene Erwerbs=
geſchäft
iſt mit Wirkung vom 29. Januar
1931 ſamt der Firma in der abgekürzten
Form A. Le Cog & Co. unter Ausſchluß
Dder Aktiven und Paſſiven auf die offene
Handelsgeſellſchaft Darmſtädter Saaten=
handlung
Holzer &
Co. in Darmſtadt
üübergegangen.
Die Firma iſt geän=
Dert in: A. Le Cog & Co.
(5513
Darmſtadt, den 4. April 1931.
Amtsgericht I.
Die Anfertigung von etwa 50 Leib=
matratzen
bzw. die Umpolſterung von
rtwa 100 Leibmatratzen und 100 Kopf=
wolſtern
ſoll bei der Materialverwal=
tungsſtelle
für die Heſſiſche Polizei ſtatt=
finden
.
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[ ][  ][ ]

Seite 10
Heilg antd Ausland.
Dr. Eckeners Rückkehr.
Paris. Dr. Eckener iſt am Sonntag aus
New York kommend in Cherbourg eingetroffen
und hat ſich ſofort nach Paris begeben. Dr.
Hugo Eckener hat inzwiſchen Paris wieder ver=
laſſen
. Er hatte ſich, wie die Blätter berichten,
mit dem franzöſiſchen Luftfahrtminiſter über die
Möglichkeit unterhalten wollen, in der Nähe von
Paris die erſte Station der Luftſchiffverbindung
BerlinNew York anzulegen. Luftfahrtminiſter
Dumesnil befindet ſich aber gegenwärtig auf
einer Fluginſpektionsreiſe durch die franzöſiſchen
Beſitzungen in Afrika. Petit Journal will
von Dr. Eckener über ſeine Pläne erfahren
haben, daß er an die Verwirklichung einer Luft=
fahrtverbindung
BerlinNew York nicht vor
zwei Jahren glaube. Er beabſichtige, zunächſt
mit einem Zeppelin einen wöchentlichen Luft=
dienſt
und ſpäter mit zwei oder drei Zeppelinen
einen häufigeren Flugdienſt durchzuführen.
Die Rohrbach=Romar vom franzöſiſchen
Luftfahrtminiſterium übernommen.
Berlin. Der franzöſiſche Luftfahrtminiſter
Dumesnil hat ſich am Samstag mit Sachver=
ſtändigen
ſeines Miniſteriums zur Beſichtigung
der Rohrbach=Romar nach Cherbourg begeben,
um das Flugboot offiziell zu übernehmen. Nach
Schluß der Beſichtigung ſtartete nachmittags die
Romar wieder mit ihrer franzöſiſch=deutſchen
Beſatzung nach der Seeflugſtation Etang de
Hourtin bei Bordeaux, wo ſie um 19 Uhr ein=
traf
und glatt landete.
Selbſtmord infolge plötzlicher geiſtiger
Verwirrung.
Ba. Wiesbaden. Der 41 Jahre alte
Bäckermeiſter Ludwig Denninger ſtürzte ſich vom
dritten Stockwerk des Hauſes Röderſtraße 23 in
den Hof. Außer einem Schädelbruch erlitt Den=
ninger
ſchwere innere Verletzungen, die ſeinen
ſofortigen Tod herbeiführten. Der Lebensmüde
hatte am 1. April d. J. die Bäckerei Machen=
heimer
. Röderſtraße 23, erworben. Die Tat ge=
ſchah
anſcheinend in einem Anfall geiſtiger Ver=
wirrung
, denn wirtſchaftliche Notlage ſcheint
nicht vorzuliegen, da das Geſchäft gut geht.
Mit dem Auto in den Ochſenbach.
Ba. Wiesbaden. An der Schierſteiner=
ſtraße
wollte am Morgen des erſten Feiertags
das Auto der Obſt= und Gemüſehandlung Hof=
mann
, Saalgaſſe 14, bei der Kahlemühle einen
Perſonenwagen überholen. Dabei kam es zu
nahe an den Straßenrand, von wo es die
Böſchung hinabſtürzte, ſich überſchlug und im
Ochſenbach landete. Der ſchwerverletzte Führer
wurde von einem Privatauto ins Paulinenſtift
transportiert.
Eine hochherzige Stiftung.
Berlin. Ein in Berlin anſäſſiger Oeſter=
reicher
, deſſen Name nicht genannt werden ſoll,
hat in dankbarer Anerkennung der in dem ab=
gelaufenen
erſten Regierungsjahre vom Reichs=
kabinett
Brüning um die Wiederaufrichtung der
deutſchen Wirtſchaft und die Wiederherſtellung
des Vertrauens im In= und Auslande geleiſteten
wertvollen politiſchen Arbeit dem Reichskanzler
Dr. Brüning die Summe von 25 000 RM. für
Zwecke, deren Förderung dem Reichskanzler be=
ſonders
am Herzen liege, zur Verfügung geſtellt.
Im Hinblick auf die große Arbeitsloſigkeit und
die in weiten Kreiſen des deutſchen Volkes herr=
ſchende
bittere Not hat der Reichskanzler von
dieſer Summe 5000 Mark an die Berliner Win=
terhilfe
, 10 000 Mark an die Deutſche Nothilfe
und 5000 Mark an die Hindenburgſpende über=
wieſen
; die reſtlichen 5000 Mark wurden für
Einzelunterſtützungen in Fällen dringender Not
beſtimmt. Dem edlen deutſchen Landsmann ſei
auch an dieſer Stelle im Namen aller, die ſeiner
Wohltaten teilhaftig werden, ſehr herzlicher
Dank ausgeſprochen.
Rückflug des italieniſchen Flugzeugs nach Rom.
Berlin. Am Dienstag mittag um 12,05
Uhr iſt das italieniſche Flugzeug, mit dem am
1. April die neue Flugverbindung Rom-Berlin
eröffnet wurde, in Tempelhof zum Rückflug ge=
ſtartet
. Staatsſekretär Riccardi, Dr. Molfeſe
und Oberſt Ferrain ſprachen den zum Abſchied
erſchienenen Vertretern des Reichsverkehrs=
miniſteriums
, des Reichspoſtminiſteriums, des
Auswärtigen Amtes und der Deutſchen Luft=
hanſa
ihren wärmſten Dank für den liebens=
würdigen
Empfang in der Reichshauptſtadt aus.
Auch der italieniſche Botſchafter war mit ſeinen
Herren zum Abſchied erſchienen.
Bluttat bei einer Kindtaufe.
Plauen. Am Oſterſonntag feierten im be=
nachbarten
Wendiſch=Priborn der Häusler Otto
Düring und ſein Schwager, der Arbeiter Ga=
jewſki
aus Meyenburg, Kindtaufe. Am Abend
entſpann ſich zwiſchen beiden ein heftiger Streit,
in deſſen Verlauf Gajewſki ſeinen Schwager
Düring mit einem Meſſer in die Bruſt ſtach.
Düring brach ſofort zuſammen und ſtarb kurze
Zeit darauf infolge ſtarken Blutverluſtes. Der
Täter begab ſich in ſeine Wohnung nach Meyen=
burg
und wurde von der dortigen Polizei feſt=
genommen
und ins Amtsgerichtsgefängnis ein=
geliefert
. Der auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben
gekommene Häusler Düring war erſt 28 Jahre
alt und hinterläßt eine Frau und drei kleine
Kinder.
Schweres Unglück an einem ungeſchützten
Bahnübergang.
Senftenberg. Am zweiten Oſterfeiertag
ereignete ſich an einem ungeſchützten Bahnüber=
gang
der Eiſenbahnlinie Lauchhammer Fried=
richsthal
ein ſchweres Unglück. Dort wurde der
Kraftwagen des Bäckermeiſters Probſt von
einem Perſonenzug erfaßt, zur Seite geſchleu=
dert
und völlig zertrümmert. Die ſechs Inſaſſen
blieben auf dem Bahnkörper mit zum Teil ſehr
ſchweren Verletzungen liegen. Sanitäter brach=
ten
die Verunglückten ins Krankenhaus. Der
Zuſtand der Frau Probſt wird als hoffnungslos
angeſehen. Ebenfalls ſchwer verletzt wurden
Probſt ſelbſt und zwei Fleiſchergeſellen aus
Senftenberg. Die beiden übrigen Perſonen
kamen mit leichteren Verletzungen davon.

Mittwoch, den 8. April 1931
Bildkelegramm aus Managug.

Die Laſtautos mit den Schupo=Rekruten vor der Abfahrt zu den Unterkünften.
Aus Brandenburg trafen junge Mannſchaften für die Berliner Schutzpolizei ein. Die Rekruten
wurden in ganzen Laſtkraftwagenkolonnen ihren verſchiedenen Standorten zugeführt.

Oben links: See=Elefant Roland, nur 40 Zentner ſchwer, in ſeinem neuen komfortablen Heim.
Rechts: Roland bei der Mahlzeit. Unten links: Der Seebär, nicht zu verwechſeln mit dem See=
elefanten
, ein neuer Gaſt des Berliner Zoo. Die Seehunde ſchauen ſeiner Mahlzeit zu. Rechts:
Pinguine, die ebenfalls in der neuen Freianlage Platz gefunden haben.
Der Berliner Zoologiſche Garten begrüßt den neuen Frühling mit der Eröffnung einer großen
Freianlage für Seehunde, Seebären, See=Elefanten und Pinguine. Ein mächtiges Waſſerbecken,
ein impoſantes Gebirge aus Sandſtein geben für die Tiere einen herrlichen Tummelplatz ab und
der Beſucher kann nun viel beſſer ihr Leben und Treiben beobachten, als wenn ſie hinter Gittern
eingeſperrt ſind.

Nummer E7
Sieben Fenerwehrlenke
bei einem Kraftwagenbrand verlekl.
Stuttgart. Am Oſtermontag ereignete ſich
in Stuttgart ein ſchwerer Unglücksfall. Vor
einem Hauſe geriet ein Perſonenkraftwagen in
Brand. Als das Feuer von der Feuerwehr ziem=
lich
gelöſcht war, züngelte plötzlich noch eine
Stichflamme hervor. Sie traf den Benzintank,
der explodierte. Sieben Feuerwehrleute wurden
im Geſicht und an den Händen ſchwer verletzt.
Sie mußten ins Krankenhaus gebracht werden.
Der Kraftwagenbeſitzer hatte kurz vor dem Un=
glücksfall
getankt, und war vor ſeine Wohnung
gefahren, um ſeine Familie abzuholen.

Zwei Todesopfer eines Feuers.

Die Trümmer einer eingeſtürzten Kirche in Managua auf Nicaragua.
2500 Menſchen ſollen in dem unglücklichen Managua und in der Umgebung den Tod gefunden
haben. Dieſes erſte Bild aus der von dem Erdbeben heimgeſuchten Stadt wurde per Flugzeug nach
New York gebracht und von dort nach London gekabelt.
Die Berliner Schupo bekommt Zuwachs.

Gewaltiger Erdrutſch in Südfrankreich.
Paris. Wie aus Avignon gedrahtet wird,
hat ſich bei Becriaux ein Erdrutſch ereignet, wo=
bei
20 Hektar Talboden von Schlamm und Erd=
maſſen
verſchüttet wurden.

Lappland=Expreß überfährt Renntierherde.
Stockholm. Der Lappland=Expreß fuhr am
Montag in Nordſchweden in eine Renntierherde
hinein. Nicht weniger als 70 Tiere wurden über=
fahren
und getötet.

Köln. Ein Feuer, das am 1. Oſterfeiertag
in Kell ausbrach, äſcherte zwei Häuſer ein und
verurſachte den Tod von zwei Menſchen. Die Be=
wohner
des zuerſt von den Flammen ergriffenen
Hauſes, ein Ehepaar, waren abweſend. Sie hat=
ten
ihre drei Kinder unter der Aufſicht einer
Verwandten zurückgelaſſen, die erſt von Nach=
barn
auf den Brand aufmerkſam gemacht wurde.
Die beiden älteren Kinder konnten ſich noch ret=
ten
, jedoch das jüngſte, das in der Wiege lag,
und die Verwandte, die verſuchte, es in Sicher=
heit
zu bringen, fanden den Erſtickungstod.
Dann griffen die Flammen auch auf das Nach=
barhaus
über, das gleichfalls niederbrannte.
Großfeuer.
Zahlreiche Häuſer eingeäſchert.
Domitz (Mecklenburg). Von einem ver=
heerenden
Großfeuer, deſſen Entſtehungs=
urſache
bisher noch nicht geklärt iſt, wurde die
an der Elbe gelegene Ortſchaft Bohnenburg
heimgeſucht. Das Feuer entſtand in einem alten
mit Stroh gedeckten Bauernhaus. Es griff, durch
ſtarken Wind begünſtigt, mit raſender Geſchwin=
digkeit
um ſich. Insgeſamt wurden 10 mit Stroh
bedeckte Wohn= und Wirtſchaftsgebäude in kur=
zer
Zeit völlig eingeäſchert. Die Feuerwehren
ſtanden dem Rieſenbrand völlig machtlos gegen=
über
. Der Sachſchaden iſt vorläufig noch nicht
zu überſehen. Mitverbrannt ſind große Futter=
und Erntevorräte, der größte Teil des häuslichen
Mobiliars landwirtſchaftliche Maſchinen ſowie
auf einer Stelle ein Pferd und ſiebenzehn Ferkel.
Exploſionsunglück auf einem Hamburger
Motorſchoner.
Kopenhagen. Wie erſt jetzt bekannt wird,
ereignete ſich am Samstag auf dem Hamburger
Motorſchoner Willi Marie, der den däniſchen
Hafen Middelfahrt wegen eines Motorſchadens
als Nothafen anlaufen mußte, eine ſchwere Ex=
ploſion
in dem Augenblick, als ein däniſcher
Handwerker an Bord gekommen war, um den
Motor zu reparieren. Der Motorblock explo=
dierte
, und Eiſenſtücke flogen umher. Eine hohe
Stichflamme verletzte die um den Motor Stehen=
den
. Vier Mann, der Kapitän Dreyer, Steuer=
mann
Peter, ein Matroſe und der däniſche Hand=
werker
, erlitten ſchwere Brandwunden. Die
Hafenfeuerwehr kam bald an Bord, um die Ver=
wundeten
an Land zu bringen und die Flammen
zu löſchen. Die polizeiliche Unterſuchung ergab,
daß das Unglück durch eine folgenſchwere Ver=
wechſlung
verurſacht wurde. Man hatte dem
däniſchen Handwerker anſtatt komprimierter Luft
einen Behälter mit Sauerſtoff ausgeliefert.
Schweres Autobusunglück bei St. Etienne.
Paris. Ein ſchweres Autobusunglück er=
eignete
ſich am Montag in der Nähe von St.
Etienne. Ein mit 28 Perſonen beſetzter Autobus
ſtieß in einem Vorort mit einer Straßenbahn
zuſammen und wurde zertrümmert. Sämtliche
Inſaſſen wurden mehr oder weniger ſchwer ver=
letzt
. Die meiſten Verwundungen rühren von
Holz= und Glasſplittern her. Mehrere Perſonen
ſchweben in Lebensgefahr.
Mit dem Kraftwagen in die Rhone geſtürzt.
Genf. In der Nacht zum Dienstag hat ſich
hier, inmitten der Stadt, ein ſchweres Kraft=
wagenunglück
ereignet. Um Mitternacht bemerk=
ten
Paſſanten, wie ein Privatkraftwagen in vol=
ler
Fahrt das Geländer durchbrach und in die
Rhone ſtürzte. Trotz ſofortiger Hilfsmaßnahmen
gelang es infolge der heftigen Strömung nicht,
den Führer, den Direktor einer Genfer Verſiche=
rungsanſtalt
, aus dem Wagen zu befreien. Er
konnte erſt nach längerer Zeit als Leiche gebor=
gen
werden. Infolge des hohen Waſſerſtandes
der Rhone iſt es bisher noch nicht gelungen, den
Wagen zu bergen. Ueber die Urſache des Un=
glücks
beſteht zurzeit noch keine Klarheit.
Drei Frauen vom Starkſtrom getötet.
Kowno. Durch Berühren eines Drahtes,
der von unbekannter Hand über die Hochſpan=
nung
geworfen worden war, wurden in Kowno
drei Frauen getötet. Der Draht wurde zuerſt
von einem jungen Mädchen berührt, das einen
Tag vor ſeiner Trauung ſtand. Es war auf der
Stelle tot. Bei dem Verſuch, das Mädchen zu.
retten, kamen zwei zufällig vorübergehende
Frauen, als ſie die Leiche berührten, gleichfalls
ums Leben. Da ſich in letzter Zeit ſolche Vorfälle
wiederholt zugetragen haben, iſt von den Be=
hörden
eine ſtrenge Unterſuchung eingeleitet
worden.
Bürgermeiſterwahl in Chicago.
Chicago. Die wegen ihrer Verbrecherwelt
berüchtigte Millionenſtadt Chicago ſteht vor der
Neuwahl ihres Bürgermeiſters. Als Kandidaten
für den Bürgermeiſterpoſten ſtehen ſich der bis=
herige
Bürgermeiſter und Republikaner Big Bill
Tompſon und der Demokrat Cormack gegenüber.
Beide Kandidaten ſind ſehr ſiegesſicher. Dem
Ergebnis der Wahlen ſieht man mit großer
Spannung entgegen, obwohl es für ziemlich
ſicher gilt, daß der ſeitherige Bürgermeiſter
Thompſon wiedergewählt wird.
Zwei Todesopfer eines Bombenanſchlags
in New York.
New York. Eine Verbrecherbande, die
einen italieniſchen Kolonialwarenhändler ſchon
ſeit längerer Zeit bedrohte, legte geſtern Feuer
an deſſen Laden und zerſtörte ihn durch Böm=
ben
. Hierbei fanden zwei junge Mädchen den
Tod, ſechs Perſonen wurden verwundet.

[ ][  ][ ]

Nummer 97

Mittwoch, den 8. April 1931

Seite 11

Ella Wendels Erbe.
Die lehte Enkelin eines vor über 100 Jahren nach Amerika ausgewanderken Deutſchen ftirbt Nach
kommen. 100 Dollar-Millionen für wohlkäkige Zwecke. Die Erxzenkrizikäken einer armen reichen Familie.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.

A. G.A. New York, 15. März 1931.
Auf dem uralten Dreifaltigkeits=Friedhofe im Norden der
Inſel Manhattan, dem Ruheplatz der älteſten Familien New
Yorks, öffneten ſich nicht weit vom Erbbegräbniſſe der Aſtors
heute nachmittag die Pforten eines Mauſoleums, um die irdi=
ſchen
Ueberreſte einer Frau aufzunehmen, an deren Hinſcheiden
die ganze Stadt ein Intereſſe nimmt, wie es ſeit Menſchenge=
denken
dem Schwinden keiner mit der Geſchichte der Metropole
der neuen Welt auch noch ſo eng verwachſenen Geſtalt entgegen=
gebracht
worden iſt. Dabei gibt es unter der Millionenbevölke=
rung
New Yorks nicht fünfzig, die ſich rühmen könnten, Ella
Wendel je von Angeſicht geſchaut zu haben, nicht fünfundzwanzig,
die ihr Heim, das letzte Privathaus an der Fünften Avenue
unterhalb der 42. Straße, je betreten hätten. Auch iſt es nicht
der Umſtand, daß die faſt Achtzigjährige ein auf weit über ein=
hundert
Dollarmillionen bewertetes Vermögen, zumeiſt in Liegen=
ſchaften
, hinterlaſſen hat, der ſo reges Intereſſe Teilnahme
kann man nicht ſagen an ihrem Tode wachruft: es ich viel=
mehr
das Erlöſchen eines Namens, um den ſich eine Legende
rankte, deren Wurzeln über ein Jahrhundert lang den Boden
unſerer Stadt durchwuchert haben.
Ella Wendel war die letzte der ſechs Enkelinnen Johann
Gottlieb Wendels, der gegen Ende des 18. Jahrhunderts aus
Deutſchland eingewandert war, ſich zuſammen mit ſeinem Lands=
manne
Johann Jakob Aſtor im Pelzhandel erfolgreich betätigt
und ſich dann, ebenſo wie Aſtor, mit dem er verſchwägert war,
dem Erwerb von Grundſtücken zugewandt hatte. Und was ein=
mal
in Wendelſchen Händen war, blieb darin bis auf den heu=
tigen
Tag, drei Generationen hindurch, und niemals iſt auch
nur ein einziges Stück freiwillig veräußert worden. Jetzt frei=
lich
wird das anders werden. Denn die ſechs Schweſtern und
ihr bereits vor 16 Jahren verſtorbener Bruder John Gottlieb
haben keine Leibeserben hinterlaſſen, und wenn Ella nicht an
dem Teſtament ihrer vorigen Juli verſtorbenen Schweſter
Rebecca gerüttelt hat, geht, deſſen Beſtimmungen gemäß, das
ganze Erbe in die Hände von Wohltätigkeitsgeſellſchaften, Kir=
chen
, Miſſionsverbänden und öffentlichen Anſtalten über.
Und damit wird auch über kurz oder lang ein Wahrzeichen
Alt=New Yorks ſchwinden, das mehr als ſchlichte Stadthaus der
Familie an der Nordweſtecke der 5. Avenue und 39. Straße, auf
deſſen in der Reihe der Turmbauten und Prunkhäuſer der vor=
nehmſten
Straße der Stadt umſo kraſſer hervorſtechende Dürftig=
keit
die Ausrufer der Rundfahrt=Autobuſſe ihre Faſrgäſte mit
den Worten aufmerkſam zu machen pflegten . . . und hier
ſehen Sie das Hausder Myſterien, von einer einzigen
alten Jungfer, ihrem Pudelhund und ihrer Dienerſchaft bewohnt,
das einzige Haus an der ganzen Avenue, das auch um die
Millionen, die ſchon dafür geboten worden ſind, nicht zu haben
iſt . . . und, meine Herrſchaften, verſäumen Sie ja nicht, einen
Blick auf die im Hofe hängende Wäſche zu werfen, denn ſo was
ſehen Sie an der Avenue nicht wieder . . ." uſw.
Mit Ella Wendels ſtillem Einzug in die Familiengruft
kommt die Geſchichte einer Familie zum Abſchluß, die an Exzen=
trizität
von keiner anderen in ganz Amerika übertroffen oder
auch nur erreicht wird. Die ſechs Schweſtern, die einſtmals in
dem ſpukhaften, verwahrloſten Hauſe lebten ſtanden dermaßen
unter der Fuchtel ihres Bruders, daß nur eine einzige, und ſie
erſt in ſpäten Jahren, ſich ſeinem Gebote, uiemals zu heiraten,
zu widerſetzen wagte. Und keine traute ſich, vom großväterlichen
und väterlichen Erbe ein Stück zu veräußern. In dem Hauſe
gab es kein Telephon, keine modernen Möbel oder Teppiche,
elektriſches Licht nur in den Dienerſchaftsräumen. Die Mehr=
zahl
der Fenſter war mit Brettern vernagelt. Es gab keinen
Fahrſtuhl, keinen Speifenaufzug. Bis vor wenigen Jahren

bedienten ſich die ſechs Schweſtern zu ihren ſeltenen Spazier=
fahrten
einer altmodiſchen Kutſche. Erſt als der Kutſcher, der
ſeit 29 Jahren im Dienſte der Familie geſtanden hatte, ſtarb,
in unſeren Tagen auf der Fünften Avenue erſchienen, ihrer
Altertümlichkeit wegen mehr aufſehen erregten als die uralte
Karoſſe, die noch heute in dem Schuppen hinter dem Hauſe ſteht.
Die Schweſtern beſaßen keinerlei Schmuck. Ihre Kleider waren
altmodiſch. Je höher der Wert ihres über ganz New York
verſtreuten Landbeſitzes ſtieg, deſto frugaler wurde ihre Lebens=
weiſe
. Luxus war ebenſo verpönt wie äußerliches Gepränge,
und die Tauſende, die geſtern, als das Ableben der letzten
Wendel bekannt wurde, beim Vorübergehen einen Blick in das
düiſtere Haus warfen, gewahrten, daß ſogar das traditiy=
nelle
Blumenbukett mit der violetten Band=
Hauſe ankündigt, fehlte.
Bruder John wußte das Erbe nicht nur zu wahren, er mehrte
es auch. Die Einkünfte aus den Hunderten Häuſern wurden
wiederum in Grundbeſitz angelegt, immer nach der Maxime:
New York rückt alle zehn Jahre um eine Meile nordwärts
vor, alſo kauft im Norden, wo die größte Wertzunahme zu er=
warten
iſt‟. Die Wendels kauften hauptſächlich den Broadway
entlang, und hier rangiert der heutige Beſitz von der Einzelbau=
ſtelle
bis zum ganzen Häuſergeviert. Die allein in Manhattan
belegenen Grundſtücke waren letztes Jahr zur Beſteuerung auf
faſt fünfzig Dollarmillionen veranſchlagt, aber das Geſamtver=
mögen
, einſchließlich der Liegenſchaften außerhalb Alt=Neiv Yorks, ſpielt oder gar eine Schankwirtſchaft betrieben werde. Selbſt
iſt erheblich über einhundert Millionen.
John führte in der Familie das Regime eines Deſpoten.
Er verbot ſeinen Schweſtern das Heiraten, weil er keine Zer=
ſplitterung
des Vermögens wollte. Nachdem Rebecca ſich als
Fünfzigjährige mit einem Gelehrten namens Swope verheiratet
hatte, verſuchte auch eine der jüngeren, Georgiana, der brüder=
lichen
Fuchtel zu entrinnen und mietete ſich in einem hieſigen
vornehmen Hotel ein. John brachte esfertig, ſie von
einer Sheriffs=Jury für geiſteskrank erklären
zu laſſen, worauf ſie in einer Pflegeanſtalt untergebracht
wurde. Das Obergericht ſtieß die Entſcheidung der Unterinſtanz
um: Georgiana verklagte ihren Bruder auf 50 000 Dollar Scha=
denerſatz
, doch wurde die Klage außergerichtlich beigelegt und
die Schweſter zog wieder in ihr altes Heim im Familienhauſe.
Das einzige Lebeweſen abgeſehen von der Dienerſchaft ,
das John in dem myſteriöſen Hauſe an der Fünften Avenue
duldete, war Tobey, der kleine weiße Pudel ſeiner Schweſter
Ella. Tobey hat ſeine Herrin überlebt. Der wievielte ſeiner
Art er iſt, ließe ſich nur aus der Zahl der Gräber auf dem
Landgut der Wendels in Irvington am Hudſon feſtſtellen, wo
ſeine Vorgänger, die alle weiße Pudel waren und alle Tobey
geheißen haben, begraben ſind.
Rebecca, die Profeſſor Swope heiratete, lernte ihren ſpä=
teren
Gatten in der Dreifaltigkeitskirche an Broadway und
Wall Street, mit deren Paſtor Swope ſie befreundet war, kennen.
Als John davon erfuhr, tat er ſein Möglichſtes, um den Schwe=
ſtern
den Kirchenbeſuch abzugewöhnen. Zu Lebzeiten verwaltete
er das geſamte Vermögen allein. Nach ſeinem Tode übertrugen
die überlebenden Schweſtern dies Amt Frau Swope, in deren
durch ihre Widerſetzlichkeit bewieſene Willensſtärke ſie vertrauten.
Nebecca ſegnete im Juli vorigen Jahres das Zeitliche. In
ihrem Teſtament traf ſie Verfügung über die Verteilung des
Erbes. Und da Ella, die jetzt Verſchiedene, ihr ganzes Leben
lang gewohnt war, ſich von anderen beherrſchen zu laſſen, iſt
kaum anzunehmen, daß ſie an den letztwilligen Anordnungen
der Schweſter auch nur das Geringſte geändert hat.

Für den von einem drei Meter hohen Zaun umgebenen Hof
neben dem Wendelſchen Wohnhauſe an der Fünften Avenue bot
ein Grundſtücksmakler vor einigen Jahren achthundert=
tauſend
Dollar. Die Schweſtern lehnten ab, mit der Be=
gründung
, daß ihr Tobey dann keinen Auslauf mehr hätte,
denn auf die Straße könne man ihn doch nicht laſſen. Auf dieſe
Straße hat Ella vorigen Montag zum letztenmal hinausgeblickt.
Man ſah ſie an einem Fenſter eines der oberen Stockwerke
ſtehen. Aus demſelben Fenſter haben die Schwe=
ſtern
auf den Leichenzug Abraham Lincolns, auf
hunderte Paraden und Umzüge hinabgeſchaut.
Es war ihr Schulzimmer. Hier hatten ſie Leſen, Schreiben,
Rechnen gelernt. Mehr nicht. Mehr brauchte man nach Anſicht
ihres Vaters in jenen Tagen nicht. Kurz danach hatte ſie einen
Schlaganfall erlitten, dem ſie in der Nacht auf geſtern erlag.
wurden die Pferde durch zwei Automobile erſetzt, die, wenn ſie Erſt als man zwei Krankenſchweſtern herbei=
holte
, ward eine Fernſprechleitung in das Haus
gelegt, damit der Arzt im Notfalle raſchherbei=
gerufen
werden könne.
Am Sterbelager der Einſiedlerin ſtanden nur die Mediziner,
eine Pflegerin und die mit Ella Wendel befreundete Tochter
eines ihrer Anwälte. Verwandte konnten keine herbeigerufen wer=
den
. Es ſind keine da. Zuweilen ſind Wendels aus Deutſch=
land
hier aufgetaucht, die glaubten, Erbanſprüche geltend machen
zu können. Aus ihren Hoffnungen wird wohl nichts werden.
Wie armſelig, faſt baufällig das 1856 errichtete Wendelſche
Haus an der Fünften Avenue iſt, läßt ſich daraus ermeſſen, daß
ſchleife an der Tür, das ſonſt einen Todesfall in dem das Gebäude ſelbſt von der Steuerbehörde nur auf ſechstauſend
Dollar, das Grundſtück dagegen auf 3 684 000 Dollar be=
wertet
iſt. Dem Teſtament Rebecca Wendel=Sivopes zufolge
ſoll es in den Beſitz des von Daniel Drew gegründeten Theo=
logiſchen
Seminars übergehen, was gleichbedeutend mit ſeinem
baldigen Verſchwinden iſt. Die Wendels waren hauptſächlich an
Landbeſitz intereſſiert, an den darauf ſtehenden Gebäuden war
ihnen wenig oder garnichts gelegen. Wenn die Pächter irgend=
eine
Verbeſſerung, eine Moderniſierung wünſchten, mußten ſie
ſelbſt für die Koſten aufkommen. Dabei waren die Beſitzer
unnachſichtig in der Durchführung der Beſtimmung des Pacht=
vertrages
, daß in keinem ihnen gehörenden Hauſe Theater ge=
die
Anbringung elektriſcher Reklame= oder Firmenſchilder dul=
deten
ſie nicht. Nicht weit vom Metropolitan Opernhauſe, alſo
ſozuſagen im Herzen der Stadt, beſitzen oder beſaßen die
Wendels ein Grundſtück, das bis auf den heutigen Tag einem
Bauholzhändler als Niederlage dient, ein Anblick inmitten der
rieſigen Geſchäfts= und Bürogebäude, der dem Stadtfremden
Worte des Erſtaunens entlockt. Wie groß wäre ſein Staunen
erſt, wenn er wüßte, daß die Steuerbewertung dieſes verhältnis=
mäßig
kleinen Holzhofes ſich auf eine und eine halbe Dollar=
million
beläuft. Die Holzniederlage beſteht ſeit 65 Jahren. In
der ganzen Zeit iſt den Pächtern die Miete nur ein einzigesmal
erhöht worden, dann aber gleich gehörig. Sie mußten das
Doppelte der bisherigen Pacht zahlen. Als man John Wendel
einmal fragte, warum er das Grundſtück nicht verkaufe oder es
wenigſtens bebauen laſſe, ſoll er erwidert haben: Die Leute
zahlen ihre Pacht pünktlich, außerdem iſt es ſehr bequem für
unſere Dienſtboten, jemand in der Nähe zu haben, der Schecks
einkaſſiert. Ueberhaupt kaufen die Wendels nur,
ſie verkaufen nie‟. Wobei Bruder John ganz vergaß,
daß die Dienſtboten, wenn ſie einen Scheck gegen Bargeld um=
tauſchen
wollten, auf dem Wege zu der Bauholzniederlage etliche
ſechs oder mehr Banken paſſierten.
Ein andermal weigerten ſich die Wendels, den Grundpacht=
vertrag
auf ein Gebäude in dem mittleren Teil Manhattans,
dem Sitz der Kleiderinduſtrie, ein Gebäude, das ein Jahres=
einkommen
von über einer Million an Mieten abwirft zu
unterzeichnen, ſolange nicht die Beſtimmung in den Vertrag auf=
genommen
war, daß die Medizinſchränkchen in den Kleider=
fabriken
nicht mehr als ein Halbliterfläſchchen Whisky enthalten
dürften. Der Bruder wie die Schweſtern waren eifrige An=
hänger
der Prohibition.
Kirchengemeinden, die Tierſchutzgeſellſchaft, die Vereingung
zur Verhütung von Blindheit, diverſe Erziehungsanſtalten,
Kindergärten, Miſſionsverbände und eine Reihe Krankenhäuſer
werden ſich in die Millionen teilen, die drei Generationen der
Wendels in ungefähr 120 Jahren zuſammengerafft und von
denen ſie ſelbſt ſo gut wie nichts gehabt haben.

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1.I 34

[ ][  ][ ]

Seite 12

Nummer 97

Mittwoch, den 8. April 1931

Caent. Taaad and Tannnn

Am die Süddeutſche Handball=

S.V. 1898 Darmſtadt Spielvereinigung Fürkh.
Der kommende Sonntag bringt die Vorentſcheidung der Süddeut=
ſchen
Meiſterſchaft. Die beiden Abteilungsmeiſter innerhalb des ſüd=
deutſchen
Verbandsgebietes, die beide berufen ſind, Süddeutſchland bei
den diesjährigen Spielen um die Deutſche Meiſterſchaft zu vertreten,
liefern ſich auf dem Platze am Böllenfalltor das Vorſpiel, dem demnächſt
das Rückſpiel auf dem Platze der Spielvereinigung Fürth folgen wird.
Wenn auch der Titel eines Süddeutſchen Meiſters eine praktiſche Aus=
wirkung
nicht mit ſich bringt, da bekanntlich beide Endſpielteilnehmer
an der deutſchen Endſpielrunde teilnahmeberechtigt ſind, ſo iſt doch die
Meiſterwürde aus dem Grund höchſt begehrenswert, weil der Umſtand,
als Süiddeutſchlands beſte Elf angeſprochen zu werden, der höchſten ſport=
lichen
Aufopferung wert iſt.
Die Paarung des Endſpieles der diesjährigen Süddeutſchen Meiſter=
ſchaft
iſt keineswegs neu. Im Gegenteil: Trotz der Jugend des Hand=
ballſportes
iſt man geneigt, die Begegnung der Darmſtädter Lilienträger
mit der Elf des grünen Kleeblattes im Süddeutſchen Endſpiel als tradi=
tionell
zu betrachten. Obwohl nämlich erſt ſeit acht Jahren der Süd=
deutſche
Handballmeiſter herausgeſpielt wird, haben ſich
die beiden diesjährigen Abteilungsmeiſter ſchon viermal im End=
ſpiel
um Süddeutſchlands höchſte Würde gegenübergeſtanden.
Am Endſpiel beteiligt ſind die Fürther in dieſem Jahre zum 7. Male,
die 98er zum 6. Male. Während die Spielvereinigung Fürth bisher
zweimal Süddeutſcher Meiſter war, konnten die 98er dieſen ſtolzen Titel
ſchon fünfmal für ſich in Anſpruch nehmen. Man ſieht aus dieſen weni=
gen
Zahlen, daß ſich tatſächlich auch in dieſem Jahre die beiden ſtärkſten
Vereine für das Süddeutſche Endſpiel placiert haben. Es kann ganz
unmöglich ein blinder Zufall ſein, daß auch jetzt wieder gerade die bei=
den
Mannſchaften am Endſpiel beteiligt ſind, die von den bisherigen acht
Süddeutſchen Meiſterſchaften nicht weniger als 7 für ſich in Anſpruch
nehmen können.
Die Geſchichte der ſeitherigen Begegnungen beider Mannſchaften iſt
für die 98er höchſt ehrenvoll. Nur einmal mußten ſich die Darmſtädter
dem Können der Fürther beugen, und zwar in einem in Fürth ausge=
tragenen
Freundſchaftstreffen (1:3); in dem alleinigen weiteren Privat=
treffen
, das in Darmſtadt ſtattfand, revanchierten ſich die Einheimiſchen
allerdings höckſt kräftig (15:5). Im Süddeutſchen Endſpiel ſtanden ſich
die beiden Klubs zum erſtenmal 1925 gegenüber; damals errangen die
98er nach Spielverlängerung mit 6:3 zum erſtenmal Sieg und Meiſter=
würde
, die im nächſten Jahre erfolgreich wiederum gegen Fürth mit
einem 4:1 Sieg verteidigt wurde. Auch das Jahr 1927 ſah die 98er und
Spielvereinigung im Endkampf, der im Vor= und Nückſpiel zum Aus=
trag
kam: In Darmſtadt ſiegten die 98er 5:1, während das Unentſchieden
(1:1) in Fürth zur Sicherung der 3. Meiſterſchaft genügte. 1928 ſah
Fürth nicht im Endſpiel, wohingegen die 98er wiederum Sieger blieben,
und zwar gegen DSV. München. Im Jahre 1929 mußten die Darm=
ſtädter
Sportvereinler tatenlos zuſehen; hier gelang den Fürthern gegen
die Darmſtädter Poliziſten die Wiederholung der zum erſtenmal im Jahr
1924 errungenen Meiſterſchaft. Das Jahr 1930 brachte dagegen wieder
die Paarung der Jahre 19251927 und einen ſtolzen Sieg der 98er mit
10:4 gegen Fürth in Nürnberg. In den bisherigen 7 Spielen konnten
die 98er alſo 5 Siege und ein Unentſchieden erzielen, während Fürth
nur einmal Sieger blieb.
In dieſem Jahre ſind beide Mannſchaften in beſter Form. Beide
haben völlig einwandfrei ihre Abteilungsmeiſterſchaft gewonnen und Auf=
ſehen
erregende Erfolge dabei erzielt. So iſt die Frage nach dem dies=
jährigen
Süddeutſchen Meiſter offener als je. Auf jeden Fall verſpricht
aber das diesjährige Endſpiel ein ganz großer Kampf zu werden.
Freie Tgde. Darmſtadt.
Nürnberg=WeſtF. T. Darmſtadt 4 : 4 (3:2).
Vor einer anſehnlichen Zuſchauermenge ſtanden ſich der Meiſter des
9. und des 7. Kreiſes gegenüber, um ihre Kräfte in einem Freundſchafts=
treffen
zu meſſen. Die Gäſte ſtachen beſonders durch ihr flinkes Stür=
merſpiel
und ihre placierten Torwürfe hervor. Die beiden Außenſtürmer
hatten dabei den Löwenanteil. In der Läuferreihe ragte die Mitte be=
ſonders
hervor. Die beiden Verteidiger leiſteten gute Zerſtörungsarbeit.
Hervorzuheben wäre noch der Torhüter, der fabelhaftes Können auf=
weiſt
. Die Platzmannſchaft gab einen beachtenswerten Gegner ab. In
der Stürmerreihe vermißte man die flinken Durchbrüche, was durch die
bewährte Läuferreihe ausgeglichen wurde. Die ſonſt gute Verteidigung
war den raſchen gegneriſchen Vorſtößen nicht immer gewachſen. Der
Schlußmann, war einer der beſten Mannſchaftsteile und ſtand ſeinem
Gegenüber in keiner Weiſe nach. In der 9. Minute erzielte Weſt durch
ein Mißverſtändnis der Verteidigung das erſte Tor. Darmſtadt, dadurch
nicht entmutigt, ſetzte ſeine gefährlichen Vorſtöße fort, was in der 14.
Minute den Ausgleich und bald danach die Führung brachte. Weſt ſtellte
in der 23. Minute wiederum den Ausgleich her, dem bis zur Pauſe durch
unhaltbaren Wurf von Halblinks das dritte Tor folgte. Nach Wieder=
anſtoß
ſtellte der Gäſte=Mittelſtürmer auf 3:3. Beide Mannſchaften
geben bis zum Schluß noch ihr Beſtes heraus, was beiderſeitig noch zu
einem Tor führte. Dadurch iſt dem Spiele ein gerechter Ausgang be=
ſchieden
worden. Der Schiri aus Fürth war zufriedenſtellend.
T. S. V. FürthFreie Tode. Darmſtadt 2: 4 (0:1).
Das große Ereignis für Fürth! Handball erſter Klaſſe ſo mußte
der gezeigte Sport genannt werden. Die Gäſte führten ein Spiel vor,
das den Zuſchauer durch hervorragende Mannſchaftsleiſtungen und
Kampfesbilder bis zur letzten Sekunde in Atem hielt. Was Darmſtadt
in Fürth an Technik zeigte, wird ſchwerlich zu überbieten ſein. Jeder
Einzelne fügt ſich ein ins Mannſchaftsganze. Fürth glückt rein gar
nichts im Sturm. Der Innenſturm läuft zu viel und zu lange mit dem
Ball. Die Flügel werden zu wenig bedient. Mit Lob muß die Hinter=
mannſchaft
bedacht werden. Sie konnte die Lücken und Mängel des
Sturmes decken durch ausgezeichnete Abwehr und ebenſo gutes Zuſpiel.
An allen Toren waren, beide Hüter ſchuldlos.

Fußball.

Darmſkädter Box-Meiſterſchaften am 10. April.
Die Box=Kämpfe, welche am kommenden Freitag abend im Städti=
ſchen
Saalbau um den Titel Darmſtädter Stadtmeiſter 1931 ſteigen,
bringen in ihrem Programm durchweg famoſe Paarungen, weil die bei=
den
beteiligten, gleichzeitig veranſtaltenden Vereine, Rotweiß und Sport=
verein
98, nur ihre beſten Leute in den Ning gehen laſſen. Im Fliegen=
gewicht
treffen Kuhn=Rotweiß und Crößmann=98 aufeinander.
Kuhn wurde trotz verhältnismäßig geringen Gewichts, aber dank ſeiner
gediegenen Technik DASV.=Kreismeiſter 1931. Sein 98er Gegner, welcher
erſt ſeit kurzem für Sportverein ſtartet, hat ſich im Training als Tempo=
Kämpfer und ganz anſprechendes Talent entpuppt. Das Bantamgewicht
bringt Blum=Rotweiß und Rügner=98 zuſammen. Der Rotweiß=
Mann errang ſich in 1930 den Titel eines zweiten DASV.=Kreismeiſters;
er iſt heute zweifellos in ſeiner Mannſchaft mit der beſte Techniker.
In Rügner hat er einen Partner von nicht minder gutem Ruf, iſt doch
der 98er von ſeinen ſeitherigen hieſigen und auswärtigen Kämpfen ge=
rade
wegen ſeiner vorbildlichen Technik und ſeltenen Schnelligkeit noch
in aller Erinnerung. In der nächſten Gewichtsklaſſe, dem Federgewicht,
heißt die Paarung: Eiſenberg=Rotweiß gegen Schmidt=98. Eiſen=
berg
brachte es 1931 zum dritten DASV.=Kreismeiſter und iſt, wie ſeine
zwei leichteren Vormänner als techniſch guter Boxer bekannt. Schmidt
hat das Zeug dazu, es ſeinem Gegner recht ſchwer zu machen, zumal,
wenn er an die gediegene Form ſeiner letzten Starts gelegentlich der
diesjährigen Mainbezirksmeiſterſchaften anknüpft. Im Leichtgewicht kreu=
zen
Becker=Rotweiß und Zickler=98 die Handſchuhe. In Becker
hat Rotweiß einen achtbaren Durchſchnitts=Könner, der in letzter Zeit in
ſeiner Trainingsleiſtung auffallende Fortſchritte gemacht hat. Zickler
iſt ein verläßlicher Kämpfer, wegen ſeiner trocken=harten Rechten im
Mainbezirk überall geſchätzt. Im Weltergewicht trifft Diehl= Rot=
wveiß
auf Heß=98. Den Notweißen kann man nach ſeinen Leiſtungen
beim Training jüngſter Zeit und ſofern er weiter beim Zeug bleibt, als
vielverſprechendes Boxer=Talent bezeichnen. Daniel Heß kennt die ganze
Boxer=Gemeinde ebenſo gut als ausgeſprochenen Kampf=Boxer, wie auch
mit beſten Weltergewichtler im Mainbezirk. Gerade die letzten Kämpfe
von Heß gegen Kanonen, wie Pauli und Erler, bewieſen zur Genüge,
daß der 98er heute verdient als erſtklaſſiger Weltergewichtler gilt. Die
Mittelgewichts=Paarung lautet: Hechler=Rotweiß gegen Drott=98.
Von dieſen Zweien iſt Hechler wegen ſeines ausgezeichneten. Linken ein
ebenſolcher Stop=Kämpfer, dabei noch ſehr hart im Schlag. Drott iſt im
Stil ſeinem Gegenüber ähnlich, vielleicht aber weniger berechenbar im
Geben und obendrein bekannt hart im Nehmen. Stephan=Rotweiß
gegen Gerhardt=98 kämpfen im Halbſchwergewicht um den Titel.
Stephan iſt ein für ſeine Klaſſe ziemlich ſchneller Mann, und Gerhardt
iſt vermöge ſeiner Kampfweiſe er bevorzugt ſtets Schlagwechſel der
gegebene Gegner. Eine ſchwere Sache wird auch die Paarung im
Schwergewicht mit W. Weckbach=Notweiß gegen Trumpfheller=
98. Weckbach, Leiter der Rotweiß=Boxabteilung, iſt auf Grund ſeines
ſoliden Könnens und Routine langjähriger DASV.=Gaumeiſter, und
zwar von 192630. Trumpfheller iſt durch langjährige Ringpraxis den
Jüngern und Anhängern des Boxſportes nicht minder bekannt. Es iſt
wohl nicht zuviel geſagt, wenn man gerade dieſe Paarung mit als Höhe=
punkt
des Abends anſpricht.
Das ganze Programm verzeichnet alſo durchweg intereſſante Begeg=
nungen
, weshalb das Intereſſe an der Veranſtaltung, welche abends
8 Uhr beginnt, ſtändig wächſt. Es iſt daher ratſam, ſich der Vorver=
kaufsſtellen
, Poſtzeitungs=Kiosk Skurnik und Schirmhaus Reſi, Ernſt=
Ludwigsſtr., zu bedienen. Die Eintrittspreiſe ſind volkstümlicher denn je.

Sportvereinos-Rotweiß V.f. R.
Freitag, den 10. April, 20 Uhr, im Städtischen Saalbau
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Darmstädter Stadt- Meisterschaften 1931
Vowerkauf ab 7. April bei Post-Zeitungskiosk Skurnik und Schirmhaus Resi, Emst-
Lidwigstr. Eintritspreise: num, Ringlatz 1.50, Sitzplatz 1.-, Stehpl- 50, Schüler-.30

Germania 03 Pfungſtadt Spielvgg. 1900 Gießen 6:1 (2:1).
Das Ergebnis dieſes am 1. Oſterfeiertag in Pfungſtadt aus=
getragenen
Spieles könnte hinſichtlich der Spielſtärke beider
Mannſchaften täuſchen. Die Gießener waren abſolut nicht ſo
ſchlecht, wie es das Ergebnis glauben läßt. Die Mannſchaft darf
immerhin mit mittlerer Kreisliga unſerer Kante verglichen wer=
den
, ſie hatte nur das Pech, auf einen vor allem im Schießen
ganz hervorragend aufgelegten Gegner zu treffen, der ſich darin
auch keinen Zwang antat. Vor allem Böttiger und Voß waren
hier wieder einmal in großer Fahrt und ſetzten einige Bälle ins
Netz, die man ſozuſagen nur alle Jubeljahre einmal ſieht. Da ſich
die Pfungſtädter Elf auch als routinierter, härter, und in der
Durchführung ihres Syſtems konſequenter erwies, ſo kam dieſer
hohe Sieg zuſtande. Pfungſtadts Tore waren durchweg unhalt=
bar
und reſultierten aus Prachtſchüſſen, während Gießens Er=
folg
durch einen glatt verwandelten Elfmeterball ſiel. Das Spiel
bot durchweg ſpannende Momente, wurde fair durchgeführt und
hatte in Jung=Weiterſtadt einen Spielleiter, der ſich dem
Treffen gut anpaßte.
SV. Weiterſtadt SV. Groß=Karben 4:1 (4:0).
Am erſten Oſterfeiertag unternahm der Sportverein Peiterſtadt
mit 80 Perſonen einen Familienausflug nach der Saalburg. Nach Be=
ſichtigung
der Sehenswürdigkeiten wurde die Fahrt nach Groß=Karben
fortgeſetzt, um dort gegen den A=Meiſter, Groß=Karben, Freundſchafts=
ſpiele
auszutragen. Wenn auch Weiterſtadt durch beſondere Umſtände
auf einige Spieler verzichten mußte, ſo hat es doch in allen Spielen
ſeinen Gau in würdiger Weiſe vertreten. Die erſte Jugendmannſchaft
mußte nach anfänglich ſtarker Ueberlegenheit ſich mit einem Unentſchie=
den
(3:3) begnügen. Die zweite Mannſchaft unterlag ehrenvoll in einem
ſehr ruhigen und äußerſt gemütlichen Spiel 2:1. Im Spiele der erſten
Mannſchaften fanden ſich die Gäſte trotz des ſchweren Bodens ſofort und
nach einem Sologang von Zimmermann, nach ſchönen Kombinationen
kamen Schwarz (2), Weſterwald und Zimmermann zum 4:0 Halbzeit=
ſtand
. Nach Seitenwechſel kamen die Einheimiſchen beſſer auf, jedoch
ſcheiterten die Angriffe an den Läufern und der guten Verteidigung.
Durch einen Hochball konten die Einheimiſchen das Ehrentor erzielen.

Box=Meiſterſchaften im D.A. S.V.
Am Oſterſamstag begannen vor rund 2000 Zuſchauern in Lüdenſcheid
die Meiſterſchaften des Deutſchen Athletik=Sportverbandes von 1891 im
Boxen. Es bewarben ſich rund 80 Kämpfer um die höchſte Ehre des Ver=
bandes
. Da an dieſen Meiſterſchaften nur qualifizierte Boxer teilneh=
men
dürfen, war mit erſtklaſſigen Kämpfen zu rechnen. Dies wurde jedoch
weit übertroffen. Die neuen Meiſter ſind nun folgende: Fliegengewicht:
Rieder=Freiburg; Zweiter Eskes=Köln. Bantamgewicht: Wilke=Dortmund,
Zweiter Gaffold=Trieburg. Federgewicht: Hochmann=Köln; Zweiter
Schepperle=Stuttgart. Leichtgewicht: Oerder=Köln; Zweiter Jaßer=Aachen.
Weltergewicht: Leitner=Stuttgart; Zweiter Glöckner=Oberhaufen. Mit=
telgewicht
: Stachowiak=Oberhauſen; Zweiter Meiſter=Königſee. Halb=
ſchwergewicht
: Bubeck=Stuttgart; Zweiter Wehnekamp=Lüdenſcheid.
Schwergewicht: Leiß=Saar); Zweiter Steinmüller=Mannheim. Gleich=
zeitig
ſei darauf hingewieſen, daß 1932 die Deutſchen Meiſterſchaften in
Darmſtadt ſtattfinden.
Alfred Kuhn=Rotweiß Darmſtadt, mußte ſich im Fliegengewicht
mit dem achten Platz begnügen, denn er hatte das Pech, gleich in der
Vorrunde mit Eskes=Köln kämpfen zu müſſen. Er verlor jedoch nur ſehr
knapp nach Punkten.
Kongreß der Amakeurboxer in Hamburg.
Die Tagungen des Deutſchen Reichsverbandes für Amateurboxen
wurden in Hamburg mit der Sitzung des Techniſchen Ausſchuſſes ein=
geleitet
, der in großen Zügen das ſportliche Progcamm des laufenden
Geſchäftsjahres feſtlegte. In Vorbereitung ſind die Länderkämpfe
Deutſchland Italien am 19. Juli in Hannover und Deutſchland
Dänemark am 23. September in Dresden. Für den Monat Februar iſt
ein weiterer Länderkampf mit Belgien abgeſchloſſen, für den der Landes=
verband
Weſtfalen=Heſſen die deutſche Mannſchaft ſtellt. Städte=
kämpfe
ſind bis jetzt vorgeſehen zwiſchen Berlin und Kopenhagen
in Berlin, zwiſchen Dresden und München in Dresden, und
zwiſchen Dresden und Berlin in Berlin. Für den Lokal=Wettbewerb
der Verbandsmannſchaften werden die Termine auf der Herbſttagung
des Techniſchen Ausſchuſſes feſtgeſetzt. Eine lebhafte Ausſprache ent=
ſpann
ſich über die Frage der Verbeſſerung des Kampfſtils. Man war
ſich einig, daß in Zukunft die Technik und das kunſtvolle Boxen mehr als
bisher gefördert werden müſſen. Zur Erreichung dieſes Zieles werden
rohe Kraft und ungeſtümes Draufgängertum entſprechend niedriger be=
wertet
werden. Beſchloſſen wurde ferner, daß bei Turnieren, die nicht
länger als ſieben Tage dauern, wie bereits international üblich, nur ein=
mal
zu Beginn der Veranſtaltungen gewogen werden ſoll.
Der Jugendausſchuß nahm in ſeiner Sitzung einen mitteldeutſchen
Antrag an, daß der Niederſchlag bei Jugendlichen überhaupt nicht mehr
gewertet werden ſoll. Bei einem k.o. wird der Kampf abgebrochen, und
die bis dahin erzielte Punktführung iſt entſcheidend für den Sieg. Dieſer
wichtige Beſchluß bezweckt nicht nur eine Verbeſſerung des Kampfſtiles,
er ſoll auch gleichzeitig die Jugendlichen möglichſt vor Schädigungen
bewahren.
Die Jahres=Hauptverſammlung
des Reichsverbandes für Amateurboxen ging in Anweſenheit der Ver=
treter
von 346 Vereinen vonſtatten. Bei den Wahlen wechſelten nur
die Beiſitzer.
Die Deutſchen Meiſterſchaften für 1932 werden Oſtern in München
durch den bayeriſchen Verband durchgeführt, und für den Reichswerbe=
tag
wurde wiederum der Verfaſſungstag gewählt.
Um die Entſendung einer deutſchen Mannſchaft nach Los Angeles
zu ermöglichen, wurde beſchloſſen, daß in Zukunft von den Vereinen
pro Veranſtaltung eine Mark mehr abzuführen iſt, die dem Olympia=
fonds
einverleibt wird. Einer der wichtigſten Punkte der Tagesordnung
war der über die Einigungsverhandlungen mit dem DASV. 1891. Der
Vorvertrag, der nach drei Jahren eine Verſchmelzung beider Verbände
vorſieht, wurde etwas geändert, vor allem verzichtete man auf die von
den Schwerathleten gewünſchte Kündbarkeit. Auch mit den Berufs=
boxern
ſollen Verhandlungen aufgenommen werden, um die ſchon häufig
zutage getretenen Terminſchwierigkeiten zu vermeiden.
Endſpiel um die Deutſche Waſſerballmeiſterſchaft
in Darmſtadk.
Wie uns ſoeben von der Bundesleitung des Deutſchen Reichsbahn=
Turn= und Sportbundes gemeldet wird, finden die Endſpiele um die
Deutſche Waſſerballmeiſterſchaft am 4. und 5. Juli dieſes Jahres in
Darmſtadt ſtatt. Etwa 20 Mannſchaften werden an dieſen Tagen in
Darmſtadts Mauern weilen. An den Svielen um die Deutſche nimmt
auch der Kreismeiſter des Direktionsbezirks Mainz, Reichsbahn=Turn=
und Sportverein Darmſtadt, teil.

Frankfurker Reit-Turnier.

Der Abſchluß.
Der letzte Abend des Frankfurter Reitturniers brachte das Glücks=
Jagdſpringen, das in drei Abteilungen geritten wurde. In der erſten
Abteilung wurde Panterkatze unter F. Mergell Sieger, während die
zweite Abteilung Frhr. v. Gültlingen auf Eiferſucht als weitaus Beſten
ſah. In der dritten Abteilung hätte Major Lotz faſt mit ſeiner Pro=
vinz
den Sieg an ſich geriſſen, doch unterlief ihm nach 20 Sprüngen ein
kleiner Fehler, der ihm den Sieg koſtete. So wurde Anleihe aus dem
Stalle Glahn=Holſt Zweiter vor der gleich weit gekommenen Almud des
jungen Rolff. Einen großartigen Erfolg hatte Frau Francke im Damen=
Spring=Championat, bei dem ſie die vier erſten Plätze mit Provinz, Ba=
jazzo
, Flamme und Poppäa belegte. In einer letzten leichten Dreſſur=
Prüfung teilten ſich Frau Francke auf Anzeiger und O. Lörke auf Amt=
mann
in den Sieg. Dann wurde das Frankfurter Turnier mit dem
großen Zapfenſtreich beendet. Es war ſeit langem das bedeutendſte Tur=
nier
in der Vaterſtadt des deutſchen Turnierſportes.
Die Ergebniſſe:
Jagdſpringen (Kl. L): 1. Abteilung: 1. Dieterles Roland ( Brink=
mann
; 2. Heſſ. Schupos Winter (Oberwachtmeiſter Kraus). Toto: 16,
Platz: 24. 2. Abteilung: 1. Heſſ. Schupos Winde (Oberlt. Freher); 2.
Schutzpolizei Frankfurts Quäker (Oberwachtmeiſter Benkenſtein). Toto;
16. Platz: 10, 10. Geſamt=Placierung: 1. Heſſ. Schupos Winde (Oberlt.
Freher); 2. Schutzpolizei Frankfurts Quäker (Oberwachtmeiſter Benken=
ſtein
); 3. Dr. Wienands Altgold (H. Wienand).
Glücks=Jagdſpringen: 1. Abteilung: 1. Mergells Panterkatze (Beſ.);
2. Prof. Dr. Schmidts Trude (Sömmer). Toto: 40, Platz: 11. 2. Ab=
teilung
: 1. Frhr v. Gültlingens Eiferſucht (Beſ.); 2. Landmanns Mig=
non
(Lange); Toto: 50, Platz: 26, 26. 3. Abteilung: 1. Lotzs Provinz
(Major Lotz); 2. Frau Glahns Anleihe (A. Holſt). Toto: 116. Platz;
16, 22. Geſamt=Placierung: 1. Frhr. v. Gültlingens Eiferſucht (Beſ.);
2. Lotzs Provinz (Major Lotz); 3. Landmanns Mignon (Lange).
Amazonen=Spring=Championat (Jagdſpringen, Klaſſe M.): 1. Lotzs
Olnad (Frau Francke); 2. v. Buſſe und v. Sydows Naiazzo (Frau
Francke); 2. Dr. Löwenthals Flamme (Frau Francke); 4. Lotzs Poppäa
(Frau Francke). Toto: 20. Platz: 17.
Dreſſur=Prüfung für Reitpferde Klaſſe L): 1. Hptm. Schuſters An=
zeiger
(Frau Francke); 2. Lörkes Amtmann (Beſ.); 3. Stall Friedrichs=
hofs
Otto (Eckhardt).
Rennen in Dresden.
Preis von Freital. Für Dreijährige. Ehrenpreis und 3200 Mk.
1200 Meter. 1. Roths Parzenländer (Zehmiſch); 2. Irrogoyen; 3. Be=
20 Platz: 12, 14. F4 Lg.
ryll. Ferner: Päonie. Toto
Preis von Struppen. 3200 Mk. 1400 Meter. 1. v. Opels Cocktail
(Narr); 2. Aquilon; 3. Georgia. Ferner: Suſi. Toto: 21. Platz: 12.
12. 12 Lg.
Preis vom Weißen Hirſch. 3200 Mk. 1100 Meter. 1. Clauß Ma=
chiavel
(Blume); 2. Orgie; 3. Irrgarten. Ferner: Schattenmorelle,
Pflichttreue, Jquanodon. Toto: 16. Platz: 16 25. 2Hals.
Reicker=Ausgleich. Ausgleich 3. 3230 Mk. 1400 Meter. 1. Stall
Egerlands Randgloſſe (Printen); 2. Meermädchen; 3. Eldon. Ferner:
Khedive. Mark, Gerber, Tauperle, Lareine, Metamorphoſe, Norjana.
Toto: 27. Platz: 12. 15. 14. 2 Lg.Hals.
Frühjahrs=Preis. Ehrenpreis und 5000 Mark. X0) Meter. 1. Dr.
Webers Wilfried (Saemiſch); 2. Heroine; 3. Sterneck. Ferner: Pcever,
Virulin, Teneriffe, Fakir, Alpenflieger, Gaſſenjunge. Toto: 38, Platz:
17, 30, 24. Kopf1½ Lg.
Jungfern=Nennen. Für Dreijährige. Ehrenpreis und 3200 Mk.
1200 Meter. 1. Lewins Sonnenglaube (Haynes); 2. Chinafeuer; 3. Han=
ſtein
. Ferner: Marbod, Kavalkade, Prinzeßchen. Pegu.
April=Ausgleich. Ausgleich 3. 3200 Mk. 1600 Meter. 1. Klaus'
Trianon (Frommann); 2. Odaig; 3. Iffezheim; 4. Vela. Ferner: Surya,
Immerzu, Tarzan, Elpi. Nemrod, Stern Cloud, Himmelsgeiſt, Happy
Girl, Servus, Isländer, Fanfare. Toto: 351, Platz: 56, 18. 13, 34.
341 Länge.
TBFRN
KKGNA
Im Sechstagerennen in Etienne führen nach 67 Stunden Boucheron=
de
Martini mit Punktvorſprung vor Raynaud=Dahen. Kroſchel=Miethe
liegen zwei Nunden zurück an 7. Stelle.
Hornauer, der internationale Halbſtürmer des 1. FC. Nürnberg, be=
abſichtigt
, demnächſt nach Breslau überzuſiedeln, wvo er vorausſichtlich
den Sportfreunden Breslau beitreten wird.

Geſchäftliches.

Unſerer heutigen Nummer liegt eine Empfehlung der Preu=
ſiſch
=Süddeutſchen Staatslotterie bei. Da die Ziehung der erſten
Klaſſe bereits am 20 und 21. April ſtattfindet, iſt ſofortige Be=
ſtellung
ratſam. Die Loſe ſind erhältlich bei allen Staatlichen Lot=
terie
=Einnehmern und bei der Preußiſch=Süddeutſchen Lotterie=
bank
in Berlin WV 8, Friedrichſtraße 186.

Rundfunk-Programme.
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 8. April.
15.20: Stunde der Jugend. Die Oſtereier.
15.50: W. W. Knoeckel: Der Weg aller Dinge.
16.30: Konzert. 1. Koſchat=Lieder. Mitw.: Anita Franz (Sopran),
M. Hofler (Zither), E. Itor Kahn (Klavier). 2. Neue Tanz=
muſik
. Mitw.: Kapelle Döbert.
18.15: A. Sillescu: Die Lage in Rumänien.
18.45: Eſperanto.
19.15: G. Görlich: Das gefürchtete Opus und andere muſika=
liſche
Geſpenſter
19.45: Operettenkonzert des Philharm. Orcheſters Stuttgart.
21.00
Emil. Ein heiteres Spiel von Paul Schaaf.
21.30: Studienkonzert.

): Komm mit mir nach Blida. Reiſe durch neue Tonfilm=
und Tanzſchlager.
Königswuſterhauſen.
15.00: Kinderſtunde: Märchen und Geſchichten.
15.45: Frauenſtunde. Wenn eine Tochter heiratet.
16.00: H. Monzel u. K. Friebel: Funkpädagogiſche Arbeitsgemein=
ſchaft
.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17
30: Dr. N. Feinberg: Zum 50. Todestag von Mouſſorgſki.
Flügel: Lilli Kroeber=Aſche.
18.10: Lehrgang für Einheitskurzſchrift.
19.00: Min.=Rat a. D. Falkenberg: Was fangen wir in dieſem
Jahr mit unſerem Erholungsurlaub an?
19.30: Unterhaltungskonzert. Leipziger Rundfunk=Orcheſter.
21.10: Aus Dantes göttlicher Komödie. Marcheſe Lanza del Vaſto.
21.45: Deutſche Volkslieder. Männerchor des Leipz. Schubertbundes.
Danach: A.
Tanzpalaſt Delphi: Tanzmuſik der Kapelle
Bartholomew.

Welterbericht.

Durch den Zuſtrom der Kaltluft iſt auf dem Feſtlande der Luftdruc
angeſtiegen, ſo daß ſich über Deutſchland ein Hochdruckkern entwickelt hat
im Bereich ſeiner abſinkenden Luftmaſſen wird, abgeſehen von einzelner
Dunſt= und Nebelbildungen, vielfach heiteres Wetter herrſchen Die Tem
peraturen werden durch Ein= und Ausſtrahlung beſtimmt, ſteigen alſ
tagsüber an, dürften jedoch nachts noch in Gefrierpunktnähe, teils ſogar
darunter zu liegen kommen.
Ausſichten für Mittwoch, den 8 April: Stellenweiſe dunſtig oder neblig
bewölkt, ſonſt meiſt aufheiternd und trocken; tagsüber milder; noch
leichte Nachtfroſtgefahr.
Ausſichten für Donnerstag, den 9. April: Keine weſentliche Aenderung
Hauptſchriftleltung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polliſk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feutlllei
Reich und
Stree
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Ma
Bohman
für Sport, Karl 2
ſe;
für den Handel: Dr. d
für den
hlußdienſf: Andreas Bauer;
Die Gegenwarts. L. Luet
Tageeſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette=
für
den Inſeraienteil und geſchäftliche Mittellungen: Wiliy Kuble=
Druck und Verlag: L.C. Wiitich ſämtlich in Darmſtal
Für unverlangte Manuſkrſpte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Rummer hat 16 Seiten.

[ ][  ][ ]

39

0
n: 3.
vels Cocki
Platz:
lauß 2
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der Pn
der

Reichseinnahmen und =Ausgaben im Februar.
Nach Mitteilung des Reichsfinanzminiſteriums betrugen im Februar
931 (Angaben in Millionen Reichsmark) im ordentlichen Haushalt die
Einnahmen 711,7 und für die Zeit vom 1. April 1930 bis Ende Februar
931 9 745,6, während ſich die Ausgaben auf 867,8 bzw. 10 431,4 ſtellten.
Ss ergibt ſich mithin für Februar eine Mehrausgabe von 156,1 und für
die Zeit ſeit Beginn des Rechnungsjahres bis Ende Februar eine Mehr=
ausgabe
von 883,8. Im außerordentlichen Haushalt beliefen ſich die
Einnahmen im Februar auf 48,3 und ſeit Beginn des Rechuungsjahres
uf 845,6. während ſich die Ausgaben auf 9,3 bzw. 286,0 ſtellten, mithin
egibt ſich für Februar eine Mehreinnahme von 39,0 und für die Zei:
uom 1. April 1930 bis Ende Februar 1931 eine Mehreinnahme von 559,6.
eer Abſchluß ſtellt ſich wie folgt: Für den ordentlichen Haushalt er=
ribtz
ſich unter Berlickſichtigung des Fehlbetrages aus den Vorjahren von
B5,0 nach Abzug der außerordentlichen Tilgung der ſchwebenden Schuld
Höhe von 465,0 bei der erwähnten Mehrausgabe aus den Monaten
pril 1930 bis Februar 1931 von 883,8 ein Fehlbetrag am Ende des Be=
ächtsmonates
von 883,8. Für den außerordentlichen Haushalt ſtellt ſich
er Fehlbetrag Ende Februar nach Berückſichtigung des Fehlbetrages aus
em Vorjahre von 771,7 und der Mehreinnahme ſeit Beginn des Ve=
Echtsjahres von 959,0 auf 212,1: insgeſamt ergibt ſich mithin ein Fehl=
Strag von 109,9 gegen 993,8 Ende Januar 1931. Der Kaſſenſollbeſtand
un 28. Februar 1931 betrug 1 561.0, wovon 1 536,0 verwendet worden
nid ſo daß ein Reſtbeſtand bei der Reichshauptkaſſe und den Außenkaſſen
n 25,0 vorhanden war, gegen 211,0 Ende Januar 1931. Die ſchwebende
Schuld hat ſich auf 1580,4 (gegen 1662,4 am Ende des Vormonats) er=
nräßigt
.

Der Aktienindex. Der vom Statiſtiſchen Reichsamt errechnete Aktien=
ſader
(132426: 100) ſtellt ſich für die Woche vom 30. März bis 4. April
Js. auf 92,8 gegenüber 91,8 in der Vorwoche, und zwar in Gruppe
Bergbau und Schwerinduſtrie auf 89,1 (87,3), Gruppe verarbeitende In=
4rſtrie auf 82,3 (81,5) und Gruppe Handel und Verkehr auf 114,5
13,6). Für den Durchſchnitt des Monats März iſt der Index mit 91,1
(genüber 856 im Durchſchnitt Februar 1931 ermittelt, und zwar in
r Gruppe Bergbau und Schwerinduſtrie 86,2 (79,0), in der Gruppe
tSrarbeitende Induſtrie 81,0 (75,6) und Gruppe Handel und Verkehr
113,0 (108,7).
Hefſiſche Lichtſpieltheater A.=G., Darmſtadt. Einer zum 25. 4. ein=
berufenen
G.=V. wird neben der Erledigung der Regularien ein Sanie=
mingsprogramm
vorgelegt werden. Es ſoll auch über die Genehmigung
ernes neuen Vertrages mit der Palaſtlichtſpiele A.=G., Stuttgart, abge=
ſ
immt werden.: Vorgeſehen iſt die Zuſammenlegung des A.=K. von bis=
er
800 000 RM. auf 300 000 durch Herabſetzung des Stamm=A.=K. von
500 000 RM. im Verhältnis von 5:1 auf 100 000 RM. und durch Zu=
ſa
mmenlegung des Vorzugsaktienkapitals von nom. 300 000 RM. im Ver=
hältnis
von 3:2 auf nom. 200 000 RM. Die Wiedererhöhung des A.=K.
II durch Ausgabe von 150 Stüick Vorzugsaktien mit einer Vorzugsdivi=
dine
bon 8 Prozent auf 450 000 RM. erfolgen. Das Bezugsrecht der
Aktionäre jeder Gattung iſt ausgeſchloſſen
Teilausſtand im Berliner Baugewerbe. In Berlin ſind am Diens=
tyg
mehrere Hundert Bauarbeiter in den Ausſtand getreten. Der kürz=
1Eh gefällte Schiedsſpruch, der eine Lohnherabfetzung von rund 8 Proz.
vorſah, iſt von den Arbeitgebern anerkannt, von den Arbeitnehmern
awer abgelehnt worden. Auf verſchiedenen Arbeitsſtellen wurde heute
den Arbeitnehmern bekanntgegeben, daß der Lohnabbau ab Dienstag in
Krraft trete. Darauf erfolgte auf verſchiedenen Arbeitsplätzen die ſofor=
ge
Arbeitseinſtellung. Der Deutſche Baugewerksbund rechnet damit,
diaß am Mittwoch 80 v. H. aller Berliner Bauhandwerker ſich im Aus
ſtiand befinden werden. In den nächſten Tagen werden vorausſichtlich
reitere Verhandlungen vor dem ſtaatlichen Schlichter ſtattfinden.

Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 7. April:
Getreide. Weizen: Mai 84, Juli 60¾, September 59,50; Mais:
Arai 60,75, Juli 62½, September 60½; Hafer: Mai 30½, Juli
3½,50, September 30,50; Roggen: Mai 36, Juli 38,50, Sep=
tnber
39,50.
Schmalz: Mai 8,87½, Juli 9,02½.
Schweine: Leichte 7,908,10, ſchwere 7.007,40; Schweinezu=
führen
in Chicago 21 000, im Weſten 92 000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 7. April:
Schmalz: Prima Weſtern 9,60; Talg, extra loſe 4¾8.
Getreide. Weizen: Rotwinter 93; Mais: loco New York 74;
Mehl: ſpring wheat clears 3,904,30; Getreidefracht nach Eng=
land
1,62,3 sh, nach dem Kontinent 88½ C.
Kakao: Tendenz willig, Umſätze 89, loco 5½ Mai 5,43, Juli
550, Seutember 5,23, Oktober 5,80, Dezember 5,91, Januar 1932
5B7, März 6,07.
Frankfurket und Berliner Effeklenbörſe.

MNe

Frankfurt a. M., 7. April.
Die Börſe eröffnete nach der viertägigen Verkehrsunterbrechung er=
mut
in feſter Haltung. Die Einladung deutſcher Miniſter nach England
Rirde an der Börſe freundlich aufgenommen. Das Geſchäft war zu den
eſten Notierungen recht lebhaft wurde jedoch ſpäter weſentlich ruhiger.
2fie Spekulation ſchritt zu größeren Deckungen und Meinungskäufen,
zu mal auch von außenſtehender Seite, einige Käufe in Spezialpapieren
vergenommen wurden, denen keine Abgaben gegenüberſtanden. Die
cuirsbeſſerungen gegen den Donnerstag=Schluß betrugen durchweg 12
rozent. Der ſchwache Schluß der geſtrigen New Yorker Börſe machte
kernen nachteiligen Eindrnck. Beſonders ſtark erhöht waren am Kali=
mirkt
Aſchersleben, die auf Kapitalerhöhungsgerüchte 8.75 Prozent ge=
wannen
. Salzdetfurth wurden etwas beeinflußt und lagen ebenfalls mit
pus 5,5 Prozent ſtärker gebeſſert. Lebhafter war das Geſchäft an dem
CGemiemarkt. Am Rentenmärkt ſetzten Altbeſitz 0,45 Prozent und Neu=
bfſitz
0,25 Prozent höher ein. Von fremden Werten blieben Türken
enva behauptet. Der Pfandbriefmarkt lag ebenfalls feſter, wobei beſon=
derrs
Goldwerte geſucht waren. Neichsſchuldbuchforderungen bis 0 75
ozent höher. Im Verlaufe war das Geſchäft ruhig und die Mehr=
l
der Kurſe blieben auf dem erhöhten Niveau behauptet. Neue Beſ=
ſer
ungen bis zu 1,5 Prozent hatten einige Elektropapiere, wie Schuckert,
AR. G. und Geſfürel. Dagegen wurden Siemens (1,25 Proz.) etwas
renliſiert. Die Stimmung war jedoch auch weiterhin durchaus freund=
S. Gegen Schluß der Börſe nahm die Spekulation zum Teil größere
Gattſtellungen vor, ſo daß Kursrückgänge von 13 Prozent zu ver
zei chnen waren. Salzdetfurth waren mit minus 5 Prozent ſtärker rück=
ſimgig
. Verſtimmend wirkten vage Gerüchte über die Farbendividende
Am Geldmarkt machte ſich eine Entſpannung bemerkbar. Der Sat
wurde auf 4,5 Prozent ermäßigt. Am Deviſenmarkt nannte man Mar
gen Dollar 4.20 gegen Pfunde 2.40¾, London-New York 4.8592,
Waris 124.18, Mailand 92.78, Madrid 44.12, Schweiz 25.25½/z,
Bolland 12.12.
An der Abendbörſe erfuhren die Kurſe bei kleinem Geſchäft
weitere Abſchwächung. Verſtimmend wirkten die Meldungen, daß
*
12prozentige Dividendenſatz noch keineswegs geſichert ſei, während
züdererſeits die Verwaltung Gerüchte über Dividendenherabſetzung als
früht bezeichnet. J.G. Farben eröffneten 0,5 Prozent unter Mittags=
ſchluß
und gaben im Verlaufe nochmals 0,75 Prozent nach. Auch Elek=
twwerte
ſchwächer Von Kunſtſeideaktien Bemberg 2 Proz. gedrückt
A Kalimarkt Salzdetfurth beſonders angegriffen, die gleichfalls 2 Pro
enit verloren. Im Verlaufe blieb die Haltung der Börſe ſchwach. J.G.
Mruben ſchloſſen 155.
Berlin, 7. April.

Nach der viertägigen Unterbrechung eröffnete die heutige Börſe wie

derr in freundlicher Stimmung, obwohl das Geſchäft zu Beginn nicht ſeh=
* umfangreich war. Es überwogen jedoch bei den Banken die Kauforders
o, daß das Kursnivean ſich meiſt bis zu 2 Prozent beſſern konnte, und
hürr einige Werte lagen etwas ſchwächer. Anregend wirkte vor allen
De Einladung des Reichskanzlers und Reichsaußenminiſters zu einer Be=
vrechzung
nach London, ferner ſtimmnlierte die Gründung der Inter=
hatk
ional Hdrogenation Patents Company Ltd., an der die J. G. Farbeu
beureiligt iſt. Farben waren daraufhin auch vom Auslande lebhaft ge=
H=gt und über 2 Prozent höher. Auffallend feſt lagen Kaliwerte, die
9e* zu 6 Prozent anziehen konnten. Im Verlaufe wurde es allgemein
ervas lebhafter und bis zu 2 Prozent feſter. Im Vordergrunde ſtanden
Sknckert. J. G. Farben. AEG., Kaliwerte und Aku. Karſtadt zogen
r Dcckungen der Baiſſiers 4 Prozent an. Hamburger Hochbahn ge=
ligten
mit einem Gewinn von 2,25 Prozent verſpätet zur Notiz.
Feutſche Anleihen lagen feſt.

Das erſtie Geſchäffsjahr der 5.J.3.
Die in der Auslandspreſſe enthaltenen Nachrichten über einen gün=
ſtigen
Abſchluß der B. J.3. im erſten Jahre ihrer Tätigkeit und den da=
bei
erzielten Reingewinn eilen zum mindeſten den Tatſachen weit vor=
aus
. Wie von unterrichteter Seite verlautet, ſind die Abſchlußarbeiten
noch nicht beendet; ein Reingewinn kann daher auch noch gar nicht feſt=
geſtellt
werden. Zur Stunde kann nur ſoviel geſagt werden, daß das
erſte Geſchäftsjahr, das am 31. März laufenden Jahres beendet wurde,
mit einem angemeſſenen Gewinn abſchließen wird, der die Verteilung
der im Artikel 53 des Bankſtatuts vorgeſehenen 6 Prozent Dividende
auf das eingezahlte Grundkapital von 103 187 500 Schweizer Franken
ſicherſtellt.
Metallnokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin am 7. April ſtellten ſich für
je 100 Kg. für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg. Bremen
oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die Dt. Elek=
trolytkupfernotiz
) auf 95,25 RM. Die Notierungen der Kom=
miſſion
des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe ver=
ſtehen
ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und Be=
zahlung
) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium, 98 bis 99
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 170 RM., desgleichen
in Walz= oder Drahtbarren 99 Prozent, 174 RM., Reinnickel,
98 bis 99 Prozent. 350 RM. Antimon=Regulus 5254 RM., Fein=
ilber
(1 Kg. fein) 38,2540,25 RM.
Viebmärkke.
Fraukfurter Viehmarkt vom 7. April. Auftrieb: 812 Rinder
(ſeit dem letzten Markt 91) 903, 210 Ochſen, 77 Bullen, 337 Kühe, 18
Färſen, 441 Kälber (ſeit dem letzten Markt 68) 509, 19 Scnfe, 4249
Schweine (ſeit dem letzten Markt 640) 4889. Marktverlauf;
Rinder ruhig ausverkauft, Schweine ſchleppend, geringer Ueberſtand
Kälber und Schafe lebhaft geräumt. Preiſe: Ochſen al) 4751, a.
4346, b1) 3842, Bullen a) 4246, b) 3741, Kühe a) 3740, b) 3
bis 36, c) 2731, Färſen a) 4852, b) 4347, c) 3842, Kälber b) 70
bis 74. c) 6469, d) 5663. Schweine a) 4548, b) 4549, c) 4850.
d) 4650, e) 4247. Fleiſchgroßhandelspreiſe: Ochſenfleiſch
7070, dito 2. 6070, Bullenfleiſch 7376, Kuhfleiſch 2. 5060, dito
3. 3045, Kalbfleiſch 2. 95105, Schweinefleiſch 1. 6568, Geſchäſtsgang
langſam.

Die Abladungen der zum Deutſchen Kaliſyndikat gehörenden Kali=
tverke
im März 1931 betrugen 1 791 213 Dz. Reinkali gegen 1876 109
Oz. Reinkali im gleichen Monat des Vorjahres. In den erſten drei
Monaten des laufenden Kalenderjahres wurden von den Kaliwerken
insgeſamt 4 498055 Dz. Reinkali gegen 5 763 488 Dz. Reinkali in der
ſt.
gleichen Zeit des Vorjahres verſan!
Auf Grund einer Verordnung des Reichsminiſters für Ernährung
und Landwirtſchaft tritt die Verordnung über die Erhöhung des Aus=
mahlungsſatzes
für Roggenmehl von 60 auf 70 Prozent nicht erſt drei
Wochen nach der am 27. März erfolgten Verkündung, ſondern bereits
am 9. April d. Js. in Kraft.
Wie wir auf Anfrage von der Verwaltung der J.G. Farbenindu=
ſtrie
erfahren, ſind ſämtliche im Umlauf befindliche Gerüchte über die
vorausſichtliche Dividende verfrüht. Die Bilanzſitzung des Aufſichtsrats
findet am 2. Mai d. Js. ſtatt.
Der Bonner Bergwerks= und Hüttenverein A. G., Zementfabrik in
Oberkaſſel bei Bonn (Gruppe Dyckerhoff u. Söhne), die jetzt 75 Jahre
beſteht, die im Vorjahr die Dividende von 15 auf 10 Prozent ermäßigte,
bleibt 1930 ohne Dividende. Als Betriebsüberſchuß wurden 206 470 (im
Vorj. 490 415) RM. erzielt, wovon 202 943 (163 637) RM. Abſchreibun=
gen
gebucht wurden.
Für die rheiniſche Schwemmſteininduſtrie kam in einer Verhand=
lung
unter Mitwirkung des ſtaatlichen Schlichters in Koblenz ein neuer
Carif zuſtande. Danach wird der alte Vertrag wieder in Kraft geſetzt,
jedoch mit der Maßgabe, daß ein Abbau der Löhne um 8,5 Prozent ein=
tritt
. Der Spitzenlohn betragt 68 Pfg. Der Vertrag gilt vom 1. April
1931 bis 28. Februar 1932.
Am 5. April waren es 40 Jahre, daß Generaldirektor Profeſſor Dr.
Bernh. Salomon die Leitung der Elektrizitäts=A. G., vorm. W. Lah=
meher
u. Co., Frankfurt a. M., inne hat.
In der Streikgegend der Norddepartements in Frankreich hat ſich
während der Oſtertage eine gewiſſe Entſpannung bemerkbar gemacht.
Abgeſehen von kleinen Zwiſchenfällen, hat trotz der zahlreichen Ver=
ammlungen
überall Ruhe geherrſcht. Die Arbeiter der Kohlengruben
von Anein haben beſchloſſen, den Streik fortzuſetzen.
Der Jugoſlawiſche Mühlenverband hat an den Miniſter für Handel
und Induſtrie eine Eingabe gerichtet, um bei den Verhandlungen mit
Oeſterreich und der Tſchechoſlowakei die Möglichkeit der Ausfuhr jugo=
ſlawiſcher
Mehle nach dieſen Staaten zu ſichern. Das ſolle im Rahmen
von Kontingenten geſchehen, mindeſtens werden aber jene Begünſtigun=
gen
verlangt, die ungariſches Mehl in Oeſterreich habe."

Berliner Kursbericht
vom 7. April 1931

Oeviſenmarkt
vom 7. April 1931

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Frankfurter Kursbericht vom 7. April 1931

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Seite 14

Mittwoch, den 8. April 1931

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[ ][  ][ ]

Nummer 97

Mittwoch, den 8. April 1931

leiſen Schritt des Verfolgers, das Oeffnen und Schließen des
Türſchloſſes bemerkt und hält ſich einſtweilen im Dunkeln
oder er iſt überhaupt nie drinnen geweſen an der Kabine C
ebenſo vorübergegangen wie an A und B...
Doch ſieh! in dieſem Augenblick blitzt hinter der Jalouſie
des Schlafzimmers das Licht auf. Valentins Herz beginnt aufs
neue zu hammern, die Gedanken arbeiten fieberhaft. Wie ein
witternder Jagdhund belauert er die millimeterbreiten Licht=
bänder
, die zwiſchen den ſchräggeſtellten Blenden des Fenſter=
ladens
durchſchimmern. Das Wild iſt geſtellt wenn es ent=
weichen
will, muß es durch eines der Fenſter ausbrechen.
Minuten um Minuten verrinnen. Kein Laut zu hören als
das Windes= und Wogenbrauſen. Valentin fühlt, wie das Jagd=
fieber
ſeinen Nacken mit kaltem Schweiß übergießt. Minuten
um Minuten . . . Da ſchau!
Das Licht erliſcht. Die
Scheibe des Schlafzimmerfenſters wird behutſam niedergelaſſen.
Jetzt auch der Holzrahmen . . . Im Fenſter der Schattenriß
eines Mannes .."
Im Nu iſt Klamfoth in der Tür zum Treppenſchacht ver=
ſchwunden
blinzelt nur vorſichtig um die Ecke . . . ſieht, wie
ein Kopf aus dem Fenſterrahmen ſich vorſchiebt . . . Jetzt taſtet
ſich ein Bein über die Brüſtung das zweite die ganze Ge=
ſtalt
ſchiebt ſich nach. In derſelben Sekunde ſpringt Klamfoth
vor, packt mit eiſernem Griff den Ausbrecher im Nacken. Der
Ueberrumpelte ſtößt einen erſtickten Schreckenslaut aus in der
zweiten Sekunde fühlt Valentin ſeinen zupackenden Arm von
zwei tigerhaft ſich einkrallenden Händen umklammert, nach außen
überdreht, alle Gelenke knacken in raſendem Schmerz, ihm iſt,
als würde der Arm aus der Pfanne geriſſen, ſein ganzer Körper
in kreiſelnder Drehung um ſeine Achſe gewirbelt, er ſtürzt zu
Boden, ſeine Sinne ſetzen aus.
Wie er ſich, an allen Gliedern wie gebrochen, wieder zu=
ſammenfindet
, der rechte Arm baumelt kraftlos von der Schul=
ter
da weht ihm irgendwoher in den dröhnenden Schädel
das Wort Jiu=Jitſu ..
Das bejammernswerte Opfer ſeines Pflichteifers richtet ſich
ſtöhnend auf. Da eine Beobachtung, die Herrn Klamfoth
betäubt: das Fenſter, durch das der Verfolgte ausbrach iſt
von innen geſchloſſen worden . . . Der hölzerne Laden iſt
aufgezogen. Von drinnen kein Lichtſchimmer.
Da gibts nur eine Löſung Fräulein Frömmel hat Schie=
welbeins
Beſuch erwartet und empfangen . . . Hm ihre
Sache . . . Nur daß Herr Schiewelbein der letzte geweſen wäre,
mit dem man ſie in Verdacht gehabt hätte.
Wetter! Das iſt ja ein Junge allerſchwerſten Kalibers ..=
Zu Angriff und Verteidigung gleich glänzend ausgerüſtet . .
Dietrichbündel und Jiu=Jitſu ...
Er iſt entwiſcht. Und nicht einmal einen Schatten des Be=
weiſes
hat man in der Hand gegen ihn . . . außer dem Zeugnis
ſeiner Freundin . . . Und die darf man nicht ſtellen. Sonſt
wäre der Skandal da. Was tun? Nun, zunächſt mal den Haupt=
ſchlüſſel
wieder an ſich nehmen, hat ja nun ſeinen Zweck er=
reicht
oder verfehlt, wie man’s nehmen will. Verflucht!! Hätt’ ich
doch meine Finger aus der Geſchichte gelaſſen! Wenn nur der Arm
wieder gebrauchsfähig wird . ."
Mit der heilen Linken zieht Klamfoth den Schlüſſel vorſichtig
aus dem Loch ſchleppt ſich vor Schmerzen faſt ohnmächtig in
ſeine Koje.
(Fortſetzung folgt.)

(Nachdruck verboten.)

ſteckt trotz allem ein Stück Spökenkieker. Schon ſiegt der denkende
Kopf über den ataviſtiſchen Rückfall der Nerven. Klar: Herr
Schiewelbein iſt in einer der drei Luxuskabinen. Wer wohnt
dort? In der erſten Frau Leviſohn, in der zweiten die Sän=
gerin
, in der dritten die Preisgekrönte.
Valentin Klamfoth ſchleicht zur erſten Tür, verſucht vor=
ſichtig
zu öffnen. Natürlich iſt ſie verſchloſſen, die Amerikanerin
tanzt ja drunten mit ihrem unzertrennlichen Freund. Da muß
der Hauptſchlüſſel heran. Verſagt der, dann iſt der Gauner
drinnen und hat vorſichtshalber abgerieglt.
Leiſe leiſe da! Das Schloß gibt nach, die Tür öffnet
ſich knarrend dunkel liegt das Wohnzimmer. Knips! die
Birnen flammen auf, alles leer. Klamfoth ſchleicht auf Zehen=
ſpitzen
zum Schlafzimmer, knips! auch das iſt leer, das Bett
aufgeſchlagen. Das Badezimmer? knips gleichfalls leer.
Rückzug. Fortſetzung in Kabine B. Genau das gleiche Er=
gebnis
. Alſo nun Kabine Frömmel. Valentin fühlt, wie ſein
Herzſchlag ſekundenlang ausſetzt hier iſt der Riegel ... ver=
ſchloſſen
.
Mit zitternden Fingern läßt er das Schloß in die Ruhelage
zurückgleiten und überlegt. Die Kabinen des A=Decks und des
B=Decks haben gerade Fenſter, ähnlich wie Eiſenbahnabteile,
und wie bei dieſen können die Scheiben durch Verſenken ge=
öffnet
werden.
Dieſer Umſtand iſt für Valentin Klamfoths Vorhaben ſehr
peinlich. Um eine der Luxuskabinen, die ja obendrein aus drei
Räumen, Wohnzimmer, Schlafzimmer, Bad, beſtehen, regelrecht
und unentrinnbar blockieren zu können, hätte man einen Gehil=
fen
mitnehmen müſſen. Aber der Diviſor ſollte niedrig gehalten
werden, womöglich in der Einzahl . . . Jetzt rächt ſich dieſe Spar=
ſamkeit
. Der p. Schiewelbein kann, obwohl der Verfolger ihm
auf den Hacken iſt, in aller Gemütsruhe nehmen, was ihm unter
den Schätzen der Dame Frömmel behaltenswert erſcheint. Dann
klettert er zum Fenſter hinaus aufs Bootsdeck und wenn er
vorſichtig genug iſt, ſich nicht juſt in dieſem Augenblick von einem
zufällig Vorübergehenden erwiſchen zu laſſen es iſt ſchon nach
Mitternacht! , ſo kann er ſeinen Beutezug als harmloſer
Spaziergänger beendigen derweil Valentin Klamfoth die
verriegelte Tür bewacht.
Der Meiſterdetektiv in spe könnte ſich prügeln im Gefühl
ſeiner Ohnmacht. Jetzt hat er den Fuchs in der Falle nur
daß ſie nicht fugendicht iſt .. .
Um wenigſtens ein Aeußerſtes zu verſuchen, ſchließt er leiſe
ab und läßt den Hauptſchlüſſel ſtecken. Nun kann der Dieb,
wenn er von innen den Riegel zurückſchiebt, wenigſtens das
Schloß nicht öffnen . . . Klamfoth ſchleicht haſtig und eilig bis
zum Haupttreppenhaus zurück, tritt auf das Bootsdeck hinaus
die drei Fenſter der Luxuskabine C ſind ordnungsmäßig ge=
ſchloſſen
, die Rollläden aufgezogen, durch die Luftritzen fällt kein
Lichtſchimmer. Alſo durchs Fenſter kann p. Schiewelbein nicht
entwiſcht ſein. Entweder iſt er noch drinnen, hat vielleicht den

r. ſich den nächſten zu ſichern. Aber mit grinſender Eiferſucht
ußz der Chemiker beobachten, daß einer der Bewerber die
ſchöne immer ſiegesgewiſſer mit Beſchlag belegt. Ein bild=
imer
Junge, ein Japaner, ſoll bisher Attaché der Kaiſerlichen
ſorfchaft in Berlin geweſen und nun in gleicher Eigenſchaft
ſch Waſhington verſetzt worden ſein.
Jetzt iſt auch ſie verſchwunden. Der iſt ihr alſo reell genug
Gelbe! Herr Müller fühlt ſich nun erſt völlig vereinſamt
Damen ſeines eigenen Kreiſes lehnen ihn immer unver=
üümter
ab. Na, denn nicht. Steward, noch ine Pulle!"
Natürlich iſt noch ein zweiter Einſamer im Saal. Herr
Grewvelbein. Ebenſo natürlich iſt, daß Herrn Klamfoth ihn un=
afällig
, aber auch unabläſſig beobachtet. Heut abend muß
as geſchehen. Es ſieht ganz ſo aus, als werde die und jene
abinentür unverſchloſſen bleiben. Da gilt es auf Zucht und
Kdnung halten. Jedenfalls ſollen keine Solitäre vom Nacht=
ſieſehen
badender=Grazien verſchwinden.
Ha jetzt iſt es ſoweit. Herr Schiewelbein zahlt das halbe
utzend Whisky=Sodas, mit denen er ſich jedenfalls Mut zu
ſch tlichen Heldentaten angetrunken hat. Valentin Klamfoth
il= ſich ſo, daß er ſein Opfer in einem der Rieſenſpiegel beob=
gten
kann. Wetten, daß der p. Schiewelbein ſich nicht, wie
B gehört, unmittelbar aus dem Geſellſchaftsſaal zum Fahr=
ſihr
begeben und ins E=Deck hinunterfahren wird, wo er ſeine
gläne hat? Er wird ſich aufs Promenadendeck ihnauspürſchen,
m draußen feſtzuſtellen verſuchen, welche Kabinen erleuchtet,
ſiche dunkel ſind dann wird er durch die Tür zum zweiten
eopenſchacht in den Korridor ſchleichen und wenn der Zu=

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Mittwoch, den 8. April 1931

Nummer 97

Nur noch heute u. morgen

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klassischen Bühnenoperette
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Tonfilm-Operette mit der Musik
von Carl Millöcker.
Rogie Vi ktor Janson.
In den Hauptrollen:
Fans Heinz Boflmann, Jarmila
Movatna, Truus van Alten, Fritz
Schuiz, Herm. Picha u. a. m.
Die reizenden Melodien Miflöckers
die natürliche Ulkigkeit von Fritz
Schufz, die Kulleraugen v. Truus
van Alten amüsieren ebenso wie die
klare strahlende Stimme der anmutig.
Novatna, die Kenner wirklicher
Gesangskunst entzückt.
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Feichhaltige Beiprogramm.
Jugendliche haben Zutritt.

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Heute Mittwoch
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Heute und folgd. Abende
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Hintergrund einer tiefen,
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menschlichen Tragödie.
Mannskript:
Dr. A. Schirokauer.
Regie: Karl Anton.
Musik:
Willy Engel-Berger.
In den Hauptrollen:
Theodor Loos, Lil Dagover
Otto Hartmann, Friedrich Hoelzlin, Alexander Marski,
Werner Jansch, Michael v. Newlinski, Willy Bauer,
Magnus Stifter, Hans Goetz, Dr. Weinmann u. a. m.
Ein Spionagefall in den erst die Oeffnung der Sowjet-
Archive volle Klarheit gebracht hat.

Nur nect heute u. morgen
Das große Doppelprogramm:
Ken Maynard
der König der Prärie
in seinem neuen tollkühnen Abentener
DerHeldenritt im
Wilden Westen
Regie Ken Maynard.
In weiteren Hauptrollen:
Nora Lane. Harry Todd, Charles
Clary, Panl Hurst u. a.
Ein Film voller Sensationen und
waghalsiger Reiterkunststücke.
Ken Maynards Kämpfe gegen eine
ganze Bande Pferderennen usw.
Im II. Teil
Liane Haid u. Käthe v. Nagy
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Die Königin Seines Herzens
mit Luigi Serventi, Kurt Vespermann
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Begie: Viktor Janson.
Ein Film von Königinnen, Adiutanten
und Darchbrennern.
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Begivn 3.45, 6.00 nnd 8.20 Uhr

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Freitag, den 10. April
Dienstag, den 14. April
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Unterrichtsräumen (kein Schulhau
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gesamten Unterricht nicht in einem
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die neueste Wochenschau.

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der ein gutgehendes Geſchäft ſein eigen
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der ſich jeden (0unſch erfüllen kann,
alles tatſächlich nur einem Gewinn
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2 Millionen RM. hn. 7 Million RM.
auf ein Doppellos bzw. ein ganzes Los, gemäß 8 9 der Planbestimmungen.

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[ ][  ][ ]

öffnet sich Ihnen das Tor zum Glück. Schon für 15 Pfennig
täglich können Sie ein Los der Preußisch-Süddeutschen Klassen-
Lotterie erwerben. Damit sind Sie dann an der Auslosung von
jährlich 228 Millionen Reichsmark beteiligt. Jährlich
finden 2 Lotterien statt, In jeder Lotterie werden von 800000
Losen 348000 mit Gewinnen gezogen. Der Höchstgewinn
beträgt: auf ein Doppellos 2 Millionen Reichsmark,
auf ein ganzes Los 7 Million Reichsmark, Im einzelnen
kommen zur Auslosung: 4 mal 300000 Reichsmark, 2 mal
300000 Reichsmark, 2 mal 200000 Reichsmark, 12 mal
100000 Reichsmark usw. (Vollständiger Gewinnplan um-
stehend
.) Der Einsatz beträgt für jede Klasse: für //8 Los 5 RM.
für //4 Los 10 RlM, für //e Los 20 RM, für / Los 40 RM, für
ein Doppellos 8O Rl. Die amtliche Gewinnliste sowle die
Erneuerungslose gehen Ihnen zu jeder Ziehung rechtzeitig zu.
Füllen Sie den anhängenden Bestellschein aus und geben Sie
ihn umgehend zur Post. Der Weg zum Briefkasten kann für Sie
der Weg zum Glück sein. Sofort nach Eingang Ihrer Be-
stellung
erhalten Sie das gewünschte Los. Die Bezahlung hat
Zeit bis 3 Tage vor der Ziehung. Die Lose sind zu haben
beiallen Staatlichen Lotterie-Einnehmern
und bel der
Preußisch-Süddeutschen Lotteriebank
D. MIB-H
Berlin W8, Friedrichstraße 186
Pestcheck-Konto Beriin Nr. 110500

[ ][  ][ ]

Zusammenstellung der Gewinne der

E
37 reußisch-Säddeutschen
Iassenlotteri

Größter Gewinn auf ein Doppellos:

Onen Keichsmark

Größter Gewinn auf ein ganzes Los:

MIlion Re
chsmart

(S 9 der Planbestimmungen)

Päni. Sooooorn
9 Gewinne SOooo0 en
zu
9 Gevinne BoodoOrn
A
2 Gevinn AooooOEn
gGeuinne AOooooOEn
6 Geuinne TSooOin
20 Gevimne Soodorn
zu
80 Gewinn ASOODrn
zu
224 Gevinn AoOdOrn
548 Gewinne
A.
SoooEn
1080 Geuinne Bo0dn 3
3120 6euin AooonOZ
zu
600 Gewinng
Oo0r
10800 Gevime SoOMn
325154 Gewinne
100400 RM
2

AoooooOe
MOddoooe
Soodoo!
4oooool
AAooooOe
S4
Aoooooos

V
K
O
E
6400 Geuinn 1ooolOadoooe

K

RM

RM

348000

Gewinne

Prämien

ASodOlOO

RM

Preise der Lose:
/8 Los kostet.
5. RM
/4 Los
10.
/2 Los
20.
40.
/1 Los
1 Doppellos kostet.
80.
19

(le Drusksuohe ba offonen Umschlag
Bestellschein /Ba Fote)
Senden Sie mir mit Zahlkarte und amtlichem Plan:
4e L0s 1/4 Los 142 Los 1/1 Les 1Doppellos
zu 5. Rll 10 RMl 20 RM 40 RMl 80 RMl
(Nlcht Zutreffendes bitte streichen)
Betrag folgt nach Erhalt des Losos lst nachzunehmen.

Unterschrift:
Ort:

Postort oder Straßei-

[ ][  ]

Gewinnplan der
263.
O Preul. Saddeutschen (preuß.)
Klassenlotterie
bestehend aus 800000 Losen mit 348000 In 5 Klassen verteilten Gewinnen und 2 Prämien

Erste Klasse Babluß d. Uracerm
m
Zweite Klassenentsg. 11. Nel 1531 Merst m. N.ce Z. derl 105 Jehung um 1a. und 10, Jal 125 Gew. Reichsmark Relchsmark Gew. Relchsmark Relchsmark 2.100000 200o0o 2..190000 2ooovo 2.50000 100000 2u50000 1000go 6.10009 8o000 6.10090 8oooo 12.5988 8ooog 12.5000 80oog 20. 8090 8o0oo 20. 3000 60oog 80. 2000 800o0 30 . 2000 80000 100.,100d 1o009o 100.,1009 100909 150800 120000 150 800 120096 209 500 100000 200 u500 100000 500 u390 150000 500 u300 159000 1500 200 300000 1500 250 375000 17478. 100 1747800 17478., 160. 2627700 20090 Sawinne 3057800 20000 Gewiane 4006700 Dritte Klasse Schluß d. Erneuerung
Montag, 8. lunf 1231 Vierte Klasse Schluß d. Erneueru
2 Montag, S. Jult 1937 Ziehung am 15. und 16, 1u 1231 Zehung 13, ud M-if 1ach Seu. Reichsmack Reichsmark Gew. Reichsmark Reichsmark 2.1000o0 200000 2.100000 200000 Auß0dod 100000 2u50000 100000 6.1000o 60000 6.10000 8o009 19. 5080 Soaog 112.5000 80000 99.8098 8o00g 20 3000 6a00o 80.2000 Gooog 80 . 2000 80000 109..1009 10000o 100.1000 100000 150 .800 120000 150 u800 120000 230 u 500 100000 0 200 500 100080 540 400 20000 0 500 - 400 200000 1500 300 450000 0 1500 300 450000 17478 200 3495600 0117478 250 4369500 20990 Geulnne 5005600 0/20000 geutans 5879600 Einsatzpreis 18 Un 1 Doppellos 6
5u 10 n 20y 40 m 8on

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Bc m iet
Größte Gewinne auf ein Doppellos
2 Millionen LR4.
auf ein ganzes Los
AMIIIIOH RR
Aanen 500 5.. 3 5ham

Ree

Meent

Meec

Gewinne

2.u

2.
A.
4u
8.

2.500000
500000
8000og
200000
100000
75000

A
A
K
S
S

12.50000 Sooooo
80. 25000 TSooo
goo 10000 Loooooo
soo 5000ASoood
1000.8000 So0oooo
s0o0.2000 Goooooo
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