Einzelnummer 15 Pfennige
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Nummer 74
Sonntag, den 15. März 1931.
194. Jahrgang
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Die Woche.
Di Toce des demſcen Haewertg.
und Wirkſchaft auf die Erhalkung einer breiten Mikkelſchichk angewieſen. — Der Handwerksmeiſter
Mitkler zwiſchen Kapikal und Arbeit. — Troß weilgehender Mechaniſierung der Beiriebe
der Menſch im Mikkelpunkk der Arbeit.
Reichskanzler 2r. Brüning
über die Bedeukung des Handwerks.
Die Eräffnungsſeier der Reichshandwerkswoche.
Berlin, 14. März.
Am Samstag vormittag, 11 Uhr, fand am Gebäude des
Reichswirtſchaftsrates zu Berlin, die Eröffnung der Reichs=
Handwerkswoche ſtatt. An der Eröffnungsfeier nahmen der
Reichskanzler Dr. Brüning, der Reichsarbeitsminiſter Dr.
Stegerwald, der Staatsſekretär im Reichswirtſchaftsamt Dr.
Trendelenburg, der preußiſche Handelsminiſter Dr. Schreiber,
der Vizepräſident des Reichstages Dr. Eſſer und zahlreiche
Reichstags= und Landtagsabgeordnete teil. Zahlreiche
Innungs=
fahnen ſchmücken die Wände des Verſammlungsraumes.
Der Vorſitzende des Reichsverbands des Deutſchen
Hand=
werks Hannover, Friedrich Derlien, begrüßte im Namen des
Reichsverbands des Deutſchen Handwerks und des Deutſchen
Handwerks= und Gewerbekammertages die erſchienenen
Staats=
männer und Führer der Wirtſchaft, vor allem den Reichskanzler
Dr. Brüning. Er bezeichnete es als
Sinn und Zweck der Reichshandwerkswpche, das deutſche
Volk an ſein Handwerk und das Handwerk an ſeine
Auf=
gabe in der Wirtſchaft und Gemeinſchaft des Volkes zu
binden. Als Mittelſtand, d. h. als Berufsſtand inmitten
anderer Stände und Klaſſen; habe das Handwerk nach
allen Seiten hin auszugleichen und einer Klammer gleich
die Volksgemeinſchaft zuſammenhalten zu helfen.
Das könne nur geſchehen, wenn die wirtſchaftliche Grundlage feſt
genug ſei, das Handwerk in der Mitte zu halten. Seine Pflicht
beſtehe darin, jedem Berufsangehörigen die Möglichkeit des
Aufſtiegs zu geben; ſie ſei zugleich die beſte Form, für
ſozia=
len Ausgleich zu ſorgen. Sie beruhe aber nicht auf dem
Für=
ſorgegedanken, ſondern auf dem alten Spruch: Jeder iſt ſeines
Glückes Schmied.
Reichskanzler Dr. Brüning
überbrachte die Grüße der Reichs= und der preußiſchen
Staats=
regierung. Er ſprach die Ueberzeugung aus, daß das Handwerk
trotz der gegenwärtigen Kriſe nicht in müder Reſignation zu
verzagen brauche. Der Reichskanzler erinnerte daran, daß das
Handwerk ſchon einmal in ſeiner Geſchichte — beim Aufkommen
von Fabrik und Eiſenbahn im vorigen Jahrhundert — eine
Kriſe durchmachen mußte, die noch mehr als heute ſeinen
Fort=
beſtand in Frage ſtellte.
In den 90er Jahren ſei der Verein für Sozialpolitik zu dem
Ergebnis gekommen, daß bei der fortſchreitenden Technik und
bei der gewaltigen Konzentration des Kapitals und der
Pro=
dultionsmittel der ſelbſtändige Handwerksſtand, völlig
aufge=
ſogen werden müſſe und daß die handwerkliche Betriebsform
ſich nur in den äußeren, noch nicht voll entwickelten Kreiſen der
kapitaliſtiſchen Wirtſchaft zu halten vermöge.
Die Vertreter dieſer Niedergangstheorie, ſo fuhr Dr.
Brü=
ning fort, haben ſich gründlich geirrt. Das Handwerk lebt
lebensberechtigtes Glied unſerer Geſamtwirtſchaft.
lichen Bedingungen der Kriegs= und Inflationsjahre haben es
Iü ſeinem Beſtande zurückdämmen können. 1½½ Millionen
Dandwerksbetriebe beſtehen im Reich, mehr als 3½ Millionen
Meuſchen ſind im Handwerk tätig und mehr als 8 Millionen
Staat und Wirtſchaft ſind auf die Erhaltung einer breiten
Mittelſchicht und deshalb auf die Erhaltung eines
kräf=
tigen Handwerksſtandes angewieſen. Der gewerbliche
Mittelſtand hilft Eegenſätze überbrücken, die ſonſt zwiſchen
Großkapital und Arbeiterſchaft in weit ſtärkerem Maße
aufeinanderprallten. Der Handwerksmeiſter iſt in ſeiner
Perſon der ausgleichende Mittler zwiſchen Kapital und
Arbeit.
Noch heute bietet das Haudwerk Aufſtiegsmöglichkeiten, indem
SS dem Strebſamen verhilft, zur Selbſtändigkeit zu gelangen.
D0zu kommt, daß das Handwerk in der Heranbildung des
ge=
werblichen Nachwuchſes eine ſich erſt in der Zukunft auswirkende weſen zu ſtudieren und den Ruſſen Vorſchläge für die Beſeiti=
Arbeit leiſtet, die der Geſamtheit, insbeſondere auch der In= gung ihrer Verkehrsſchwierigkeiten zu machen. Jetzt ſoll ſich die
Luſtrie, zugute kommt. Neben dieſe Aufgabe tritt
dei ſeeliſchen Verhältnis des handwerksmäßig ſchaffenden
Menſchen zu ſeiner Arbeit. Noch heute geben zwei
Merk=
grundſätzliche Ueberwiegen der menſchlichen über die
liechaniſche Arbeit und die allſeitige Beherrſchung des
Arbeitsgebietes durch die im Betrieb beſchäftigten
Menſchen.
Die gegenwärtige ſchwere Kriſe würde ſich noch anders und
Noch tiefer auswirken, wenn ſich nicht ein erheblicher Teil unſerer ſämtliche Lokomotiven und Wagen, die verkauft würden, auf
Produktion noch immer auf Betriebe ſtütze, die ſich den Charakter ruſſiſche Spurweite umgebaut werden, wodurch die einſchlägige
2SS Handwerks erhalten haben. Denn es ſind nicht materielle
endern in hohem Maße auch geiſtige Strömungen. Es iſt das
klondere Verdienſt des Handwerks, daß es der Arbeitsmöglichkeiten geſchaffen werden könnten.
Wirtſchaft nicht nur fachliche, und techniſche
ſondern auch geiſtige Kräfte zuführt.
Wieder, wie im vorigen Jahrhundert, klopft die Not an
die Türen der Handwerksſtätten. Eine Not, die dieſes
Mal eine Not des ganzen Volkes iſt. Gewiß: die
Regie=
rung iſt beſtrebt, alles, was an ihr liegt, zu tun, um dieſer
Not zu ſteuern und das Mögliche zur Erhaltung und
För=
derung des Handwerkes beizutragen. Alle ſtaatliche
För=
derung ſoll und kann aber nur immer Beihilfe ſein, die
ſtärkeren und wertvolleren Kräfte, die ein Berufsſtand
aus ſich ſelbſt entfaltet, anzuſpornen.
Wenn das Handwerk die Forderung der Zeit erkennt, wenn es
in all ſeinen Teilen wieder bemüht iſt, das Verhältnis zwiſchen
ihm und ſeinen Auftraggebern zu kräftigen, durch billige und
ſolide Arbeit zu Beſtellungen anzuregen, dann erwirbt es ſich
ein Verdienſt um die Geſundung der wirtſchaftlichen Lage. Die
Reichshandwerkswoche ſoll in Jedermann das Verſtändnis für
die Bedeutung des Handwerks und den Wert ſeiner Arbeit
ſetzen. Das iſt der Wunſch der Reichs= und Staatsregierung.
Nach der Rede Dr. Brünings dankte der Präſident des deut=
Handwerks= und Gewerbekammertages, Pflugmacher=
Magdeburg dem Reichskanzler für ſeine freundlichen Worte und
gab der Hoffnung Ausdruck, daß den Belangen des Handwerks
in Geſetzgebung und Verwaltung Rechnung getragen werden
möge.
Mit einem Hoch auf den Reichspräſidenten und dem Geſang
der dritten Strophe des Deutſchlandliedes ſchloß die Feier.
* Die letzte Verauſtaltuſig dieler Art fand vor zwei Jährei
ſtatt. Inzwiſchen iſt die Lage des deutſchen Handwerks nicht
beſſer, ſondern ſchlechter geworden. Auch das Kleinhandwerk
hat unter der Wirtſchaftskriſe unendlich viel zu leiden, obwohl
man in dieſen Kreiſen nur ſehr wenig klagen hört, eben weil es
der kleine Handiverker für ſeine Pflicht hält, zäh und verbiſſen
um ſeine Exiſtenz zu kämpfen, ohne dabei die Hilfe anderer in
Anſpruch zu nehmen oder gar nach Hilfe zu rufen. So hat denn
auch der Reichskanzler beſonders warme Worte für das deutſche
Handwerk gefunden, das er den Mittler zwiſchen Kapital und
Arbeit nannte und deſſen Entwicklung erſt für den Aufſtieg der
Juduſtrie bahnbrechend wirkte. Acht Millionen Menſchen ernährt
heute das Handwerk, wenn es auch ſeinen „goldenen Boden”
verloren hat. Aber mit der Milderung der
Weltwirtſchafts=
kriſe werden auch die Mühen des Handwerkers wieder ſichere
Früchte tragen, der treu zu ſeinem Beruf ſteht und es als ſeine
Ehrenpflicht betrachtet, ſeine Selbſtändigkeit zu erhalten, zu
ſtärken und zu feſtigen.
Die Berireker des deutſchen Handwerks
bein Reichsptäßdenken.
Berlin, 14. März.
Reichspräſident von Hindenburg, Ehrenmeiſter des deutſchen
Handwerks, empfing aus Anlaß der am Samstag begonnenen
Reichshandwerkswoche, eine Abordnung des deutſchen
Hand=
wverkes, beſtehend aus dem Vorſitzenden des Reichsverbandes
als gleichberechtigtes, geſundes, entwicklungsfihiges und des deutſchen Handwerks Derlien, dem Präſidenten des Deutſchen
Handwerks= und Gewerbekammertages Pflugmacher, dem
Präſi=
denten der Handwerkskammer Berlin Ludwig und den geſchäfts=
Weder die ſprunghafte kapitaliſtiſche Entwicklung in der Vor= führenden Präſidialmitgliedern Dr. Meuſch und Hermann. Die
und Nachkriegszeit, noch die dem Handwerk beſonders abträg= erſchienenen Herren berichteten dem Herrn Reichspräſidenten über
Ziele und Zweck der heute eröffneten Reichshandwerkswoche
und über die wirtſchaftliche Lage im deutſchen Handwerk. Am
Schluß der Beſprechung gab der Herr Reichspräſident ſeinem
beſonderen Intereſſe für das deutſche Handwerk und ſeinen
„ben in Deutſchland vom Handwerk. Und das iſt gut ſo! Denn beſten Wünſchen für einen guten Erfolg der
Reichshandwerks=
woche Ausdruck.
Reichsbahn=Lokomoligen für Rußland?
* Berlin, 14. März. (Priv.=Tel.)
Durch die Rußlandreiſe der deutſchen Induſtriellen iſt
wie=
der ein Projekt etwas mehr in den Vordergrund getreten,
wo=
nach die Reichsbahn für eine Ausrüſtung der ruſſiſchen
Eiſen=
bahn Sorge tragen will. Tatſächlich haben einige hervorragende
Verkehrsbeamte der Reichsbahngeſellſchaft vor längerer Zeit
Urlaub nach Nußland bekommen, um das ruſſiſche Eiſenbahn=
Reichsbahngeſellſchaft mit der Abſicht tragen, einen nicht
uner=
heblichen Teil ihres Lokomotiv= und Güterwagenbeſtandes an
die ſoziale Miſſion des Handwerks. Ihr Kern liegt in die Ruſſen abzuſtoßen. Bei der Reichsbahn liegen die Dinge
augenblicklich ſo, daß durch den zurückgegangenen Verkehr
er=
hebliche Mengen Bahnmaterial unbenutzt bleibt, was am
deut=
male dem Handwerk das charakteriſtiſche Gepräge: das lichſten aus der Schließung von Reparaturwerkſtätten und
Ein=
ſchränkungen in dieſen Betrieben hervorgeht. In induſtriellen
Kreiſen geht das Gerücht um, daß die Reichsbahn 500
Loko=
motiven und 10 000 Güterwagen an die Ruſſen verkaufen will.
Kommt das Geſchäft zuſtande, dann würde es in zweifacher
Hinſicht für unſere Wirtſchaft von Vorteil ſein. Zunächſt müßten
Induſtrie Aufträge bekäme. Dann aber wird die Reichsbahn=
Dage allein, die den Gang des Wirtſchaftslebens beeinfluſſen, geſellſchaft beim Wiederaufleben des Verkehrs gezwungen ſein,
neue Anſchaffungen vorzunehmen, ſo daß auf dieſe Weiſe neue
Die Schwierigkeiten, die der Regierung Brüning im
Reichs=
tag entſtanden, ſind noch immer nicht behoben und es ſteht auch
noch keineswegs feſt, ob die Führer der Sozialdemokratie ſich
im eigenen Lager gegen den radikalen Flügel durchzuſetzen
ver=
mögen, der ſich die Zuſtimmung zum Wehretat durch
Konzeſſio=
nen auf ſteuerlichem und ſozialpolitiſchem Gebiet abkaufen laſſen
möchte. Dabei weiß man auch bei der Sozialdemokratie
natür=
lich ſehr genau, daß es ein gefährliches Spiel iſt, das man hier
treibt, gefährlich, weil die von der Sozialdemokratie erhobenen
Forderungen, weder von der Regierung noch von den hinter
ihr ſtehenden Parteien angenommen werden können und weil
natürlich jeder im Haushaltsausſchuß geſtellte Antrag den
An=
tragſteller noch weiter feſtlegt. Auf der andern Seite aber
war=
tet die ausgewanderte Oppoſition ja nur auf den Augenblick, in
dem unüberbrückbare Gegenſätze im Parlament zutage treten,
um die Früchte ihrer Politik zu ernten. Was aber eine ernſte
Kriſis in dieſem Augenblick für unſer Volk bedeuten würde,
braucht kaum nochmals eingehend erörtert zu werden. Das
unter unendlichen Schwierigleiten unternommene
Sanierungs=
werk darf nicht im letzten Augenblick ſcheitern (oder durch
An=
nahme der ſozialdemokratiſchen Forderungen durchlöchert
wer=
den) wenn nicht der letzte Reſt von Vertrauen, der in unſerem
Volk noch lebendig iſt, verwirtſchaftet werden ſoll. Die
Ver=
zweiflung aber iſt noch ſtets ein ſchlechter Berater in politiſchen
Dingen geweſen.
Es iſt immer nützlich, wenn man auch im Drange der
Er=
eigniſſe den Kern der Dinge feſt im Auge behält und den
Aus=
gangspunkt nicht vergißt. Die grundſätzliche Frage. „Wo ſtehen
wir und wohin ſteuern wir?” behält auch im Kampfe um
Son=
derfragen ihre unverrückbare entſcheidende Bedeutung, wenn
nicht die verſchiedenen Fronten völlig durcheinander geraten
ſollen. Unbeſtreitbar, wenn auch tief bedauerlich, iſt, daß auch
heute noch ein tiefer weltanſchaulicher Gegenſatz das deutſche
Volk zerklüftet. Dem Ideal nationaler Kultur ſteht ein
all=
gemeines Menſchheitsideal gegenüber, das im Gegenſatz zur
Geſchichte die Erdverbundenheit des Menſchen ableugnen möchte.
Daß die Verfechter dieſer Idee, gegen die alle Tatfachen ſprechen,
auch heute noch in Deutſchland über einen außerordentlich
ſtar=
ken politiſchen Einfluß verfügen, liegt nicht nur in der
marxiſti=
ſchen Propäganda des letzten halben Jahrhunderts, ſondern auch
in der beſonderen Charakterveranlagung des Deutſchen und
ſeinem wenig ausgeprägten Staatsgefühl begründet. Trotzdem
könnte ein geſundes Staatsweſen einen derartigen
weltanſchau=
lichen Gegenſatz durchaus vertragen, und eine Austragung
die=
ſes Gegenſatzes würde ſogar ſicherlich zur Klärung beitragen.
Eine ſolche reinliche Scheidung der Geiſter aber wird bei uns
völlig zur Unmöglichkeit, da ein längſt überholtes Parteiſyſtem jede
klare Frontbildung ausſchließt. Während die deutſche
Sozial=
demokratiſche Partei, die offiziell den internationalen Gedauken
vertritt, gerade unter ihren führenden Köpfen eine große Anzahl
von Anhängern des nationalen Gedankens umfaßt, iſt die
eigent=
liche nationale Front in eine Unzahl von Parteien und Gruppen
zerfallen, die ſich erbittert befehden. Man ſtreitet darüber, wer
denn nun den allein echten Ring beſitze, wer der wahrhafte
Verfechter nationaler Kultur ſei, und über dieſem Streit gehen
die letzten Reſte nationaler Kultur verloren. Und das alles
zu einer Zeit, in der von nationalem Empfinden, nationalem
Bewußtſein, nationalen Belangen mehr geſchrieben und geſprochen
wird, denn je zuvor. Es iſt ſchon richtig, daß in der
Vergangen=
heit viel geſündigt worden iſt am deutſchen Volk, oder richtiger
noch geſagt, daß das deutſche Volk ſich an ſich ſelbſt vielfach
ver=
ſündigt hat, und ſo iſt es pfychologiſch immerhin verſtändlich,
wenn weite Kreiſe des deutſchen Volkes, aus langem politiſchen
Winterſchlaf durch den Eishauch der Not geweckt, ihr Heil
zu=
nächſt beim extremen Radikalismus geſucht haben. Aber auch
das wäre an ſich noch kein untragbares Unglück, wenn die
Füh=
rer des nationalen Radikalismus nicht einen allerdings kaum
wieder gut zu machenden ſchweren Fehler begangen hätten,
in=
dem ſie für das Gebiet der Außenpolitik Forderungen
aufſtell=
ten, die auf die realen Machtverhältniſſe auch nicht die geringſte
Rückſicht nahmen und jeden als landesverräteriſchen Lumpen
verfehmten, der ſich dem widerſetzte.
Ein unheilbarer Riß, der mitten durch die nationale Front
geht, entſtand auf dieſe Weiſe, und die daraus ſich ergebenden
Gefahren ſind umſo ernſter, als die nationalen Parteien der
Mitte, die heute die Regierungsverautwortung tragen, immer
mehr auseinanderfallen. Man hat im vergangenen Jahre ſehr
diel von einer Sammlung dieſer Mittelparteien geſprochen und
geſchrieben. Man hat auch recht ungeſchickte Verſuche gemacht,
die Sammlungsparole in die Praxis zu übertragen. Aber
nach=
dem ſie, wie vorauszuſehen, geſcheitert, iſt es ſtill davon
gewor=
den, totenſtill. Und die Zerſetzung ſchreitet weiter fort! Die
Jungdeutſchen ſind aus der Staatspartei wieder ausgetreten,
die Landvolkpartei iſt bei den Reichstagsverhandlungen
aus=
einandergefallen, die Reſte der alten Demokratiſchen Partei
haben ſich weiter geſpalten. Auf der anderen Seite unternimmt
der neue Führer der Deutſchen Volkspartei, der heſfiſche
Abge=
ordnete Dingeldey, heroiſche und auch erfolgreiche Verſuche, die
Partei auf neue Grundlagen zu ſtellen und zu neuem, tätigem
Leben zu erwecken. Es iſt gewiß bewundernswert, was hier in
kurzer Zeit erreicht worden iſt, und ein neuer Beweis für die
Bedeutung einer aktiven Perſönlichkeit. Aber trotz allem will
es uns ſcheinen, als ob die Ziele noch weiter geſteckt werden
müßten, wenn der Erfolg eintreten ſoll, der für unſere geſamte
politiſche Könſtellation ſo dringend erforderlich iſt. Was wir
brauchen, iſt eine große Partei der bürgerlichen Mitte, die auf
nationaler Grundlage durch eine geſunde Tatſachenpolitik eine
organiſche Entwicklung unſeres Staatsweſens zu fördern
ver=
mag, eine Partei, die auf Grund ihrer inneren Geſchloſſenheit
auch durchgreifende Reformen auf wirtſchafts= und
ſozialpöliti=
ſchem Gebiet durchführen kann. Wir geben ohne weiteres zu,
daß die Kreiſe, die heute Wähler der Deutſchen Volkspartei ſind,
etwa das Zentrum dieſer neuen Partei zu bilden hätten, und
daß es ſchon aus dieſem Grunde außerordentlich
wünſchens=
wert iſt, wenn ſie ſich jetzt unter ihrer neuen Führung wieder
feſter zuſammenſchließen auf Grund eines neuen Programms,
das den Verhältniſſen der Gegenwart Rechnung trägt. Aber
die ſehr ernſte Frage iſt doch die, ob die Deutſche Volkspartei
als Partei imſtande iſt, die Grenzen ſo weit zu ſtecken, daß da=
Seite 2
Nummer 74
Sonntag, den 15. März 1931
Das Programm der Skagksparkei.
Dier große Aufgabengebiefe.
Berlin, 14. März.
Der Parteivorſtand der Deutſchen Staatspartei trat am
Sams=
tag im Reichstagsgebäude zu einer Sitzung zuſammen. Dabei hielt
Reichstagsabgeordneter Dr. Külz eine programmatiſche Rede, in
der er betonte, die Deutſche Staatspartei ſehe als nationale
Ar=
beitspartei und nationale Reformpartei vier große
Aufgabenge=
biete vor ſich: Feſtigung und Ausbau des Staates.
Wiedereinordnung Deutſchlands in die
Mächte=
gruppierung der Welt, Feſtigung der deutſchen
Wirtſchaft und ihre Wiedereinordnung in die
Weltwirtſchaft, Feſtigung und Förderung der
deutſchen Kultur. Deutſchland brauche ein in lebensfähige
Gebietsteile organiſch gegliedertes Staatsweſen, einen ſtarken
Nationalſtaat unter weitgehendem Ausbau regionaler und
lokaler Selbſtverwaltung. Das Wahlrecht müſſe die
Perſön=
lichkeitswahl bei Einerkandidaturen in kleinen Wahlkreiſen
wie=
derbringen. Wir brauchten eine Wehrmacht, die ſich in das
Staatsganze organiſch eingliedert, die ein zum Gehorſam erzogenes
Inſtrument des Staates ſei. Vom Standpunkt der
Gleichberechti=
gung Deutſchlands müſſe eine erträgliche und gerechte
Geſtaltung unſerer Leiſtungen an die
ehemali=
gen Feinde, eine politiſche und wirtſchaftlich erträgliche
Ordnung der Oſtgrenze, eine Rückkehr des
Saan=
gebietes in die unbeſchränkte deutſche Hoheit,
die Anerkennung des nationalen
Selbſtbeſtim=
mungsrechtes der Völker für das ſtaatliche
Ver=
hältnis zwiſchen Oeſterreich und Deutſchland und
Sicherheit für das deutſche Volkstum und die
deutſche Kultur der deutſchen Minderheiten
ver=
langt werden. Die Wirtſchaft müſſe von allen
ver=
meidbaren Laſten und Hemmungen befreit
wer=
den. Staatsſozialismus und
Staatskapitalis=
mus ſeien abzulehnen. Ueberwindung der
Handelshemm=
niſſe, Vermeidung unnötiger Zollſchranken und Förderung der
deutſchen Ausfuhr durch Ausbau des Handelsvertragsſyſtems ſeien
die Grundlagen für die Einordnung Deutſchlands in die
Welt=
wirtſchaft.
Der Reichsfingnzminiſter zur polikiſchen Lage.
In der Sitzung des Geſamtvorſtandes der Deutſchen
Staats=
partei erörterte dann Reichsfinanzminiſter Dr. Dietrich die
poli=
tiſche Lage. Die ganze Lage, ſo führte er aus, werde
gekennzeich=
net durch den Auszug der Rechtsoppoſition aus dem Reichstag.
Bereits jetzt habe ſich erwieſen, daß dieſer Auszug unüberlegt
war. Es ſtehe feſt, daß er nicht auf eine Vergewaltigung durch
die Mehrheit zurückzuführen ſei. Jetzt werde es darauf
ankom=
men, daß der Reichstag die ihm zugewieſenen Arbeiten erledigt,
und daß insbeſondere der Reichshaushalt rechtzeitig und auf
par=
lamentariſchem Wege verabſchiedet werde. Das
Hauptpxo=
blem aber bleibe die Frage: Gibt es eine Möglichkeit.
das beiſpiellos verhetzte deutſche Volk in eine
andere Geiſtesrichtung zu bringen? Die Deutſche
Staatspartei habe begriffen, daß der Kampf um den Staat
und die Einſtellung zu dieſem Staat
entſchei=
dend ſei. Bedauerlicherweiſe ſei im Bürgertum dieſe
Erkennt=
nis noch nicht Allgemeingut geworden. Das Bürgertum ſei
zer=
ſplittert. Erfreulicherweiſe ſei bei einem Teil der kommenden
Ge=
neration der Wille zu klarem politiſchen Denken und die
Fähig=
keit zu ſachlicher politiſcher Arbeit feſtzuſtellen. Aber auch hier
bleibe noch viel zu tun. Trotz der ſchwierigen
Gegen=
wart ſei aber kein Grund, zu verzweifeln. Notwendig
ſei, daß auch das Ausland unſere Lage richtig erkenne und
ein=
ſehe, daß unſer aller Wohlergehen voneinander abhängt. Wenn
wir das Schlimmſte überwunden hätten, werde auch der Tag
kom=
men, an dem unſere falſch geführten Volksgenoſſen erkennen, daß
ſie ſich auf einem Irrweg befinden. Für die Staatspartei heiße
es jetzt, ſachliche Weiterarbeit zu leiſten und die Nerven nicht zu
verlieren. Das ſei der beſte Dienſt, den man dem deutſchen Volke
erweiſen könne.
Die Heulfirene im Stadiparlanzenk.
In der Eſſener Stadtverordnetenſitzung machte
Oberbürger=
meiſter Dr. Bracht den Stadtverordneten Mitteilung davon, daß
er ſich genötigt geſehen habe, in den Sitzungsſaal zu ſeiner
Ver=
fügung eine Heulſirene einbauen zu laſſen, da die Glocke in letzter
Zeit ſich nicht mehr als ausreichend erwieſen habe. Die Sirene
ſei ſo geſichert, daß es unmöglich ſei, dieſe von Unberufenen außer
Betrieb zu ſetzen. — Eine Heulſirene im Stadtparlament! Welch
ein beſchämendes Zeichen für die Verrohung der politiſchen Sitten
— ſelbſt auf dem Stadthaus!
durch auf anderem Wege eine Sammlung großen Stils
ermög=
licht wird. Eine ernſte Frage insbeſondere, ob auf dieſem
Wege auch der verhängnisvollen Entwicklung Einhalt geboten
werden kann, die darin beſteht, daß wirtſchaftliche Berufsſtände
ſich zu politiſchen Parteien zuſammenſchließen, um auf dieſe
Weiſe ihre Sonderintereſſen zu vertreten. Wie wenig damit
er=
reicht werden kann, zeigen die kümmerlichen Erfolge, die
der=
artige Parteien in den deutſchen Parlamenten erzielt haben.
Man muß auch in dieſen Kreiſen einſehen lernen, daß man einen
Irrweg gegangen, und daß nur eine große
Weltanſchauungs=
partei die wahren politiſchen Intereſſen des deutſchen
Bürger=
tums ſo zu vertreten vermag, wie das im Geſamtintereſſe des
deutſchen Volkes liegt.
Die Sparermächtigung.
Die Volksparkei beſteht auf Annahme und
Durchführung dieſes Ankrages.
* Berlin, 14. März. (Priv.=Tel.)
Der Haushaltsausſchuß des Reichstages hat am Freitag
abend ſeine Beratungen über den eigentlichen Etat zu Ende
ge=
führt mit einer Ausnahme: Der von der Deutſchen Volkspariei
eingebrachte Antrag, der für die Reichsregierung eine
Spar=
ermächtigung beim weiteren Abſinken der Reichseinnahmen
ver=
langt, iſt noch nicht verabſchiedet, ſondern vorläufig auf
Be=
treiben der Sozialdemokraten bis in die nächſte Woche
zurück=
geſtellt worden. Es ſcheint, daß die Sozialdemokraten ſich nicht
grundſätzlich gegen eine ſolche Sparermächtigung wehren. Das
würde wohl auch ſtaatspolitiſch nicht möglich ſein, weil aus der
Verabſchiedung des Voretats durch den Reichstag die
Regie=
rung wohl das Recht, aber nicht die Pflicht zur Ausgabe aller
bewilligten Gelder gegeben iſt. Dagegen haben die
Sozialdemo=
kraten die Sorge, daß bei einer ſolchen Sparermächtigung die
Etats, die ihnen beſonders am Herzen liegen, zu kurz kommen.
Sie will daher vom Kanzler beſtimmte Zuſagen nach dieſer
Richtung haben. Im Gegenſatz zu der Volkspartei, die
aus=
drücklich jede Bindung vermieden hat und auch in den
Verhand=
lungen mit dem Kanzler auf jede Bindung verzichtete, weil ſie
das Tempo und den Uimfang weiterer Einſparungen von dem
Eingang der Steuern abhängig gemacht ſehen will. Jedenfalls
hat die Deutſche Volkspartei den Sozialdemokraten und dem
Kanzler gegenüber keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß ſie auf
die Annahme dieſes Antrages ausſchlaggebendes Gewicht legt
und nicht imſtande iſt, ohne ihn die Mitverantwortung für den
Geſamtetat zu übernehmen. Die Durchführung dieſer Drohung
wüirde wohl bedeuten, daß der Verſuch des Kanzlers zur
ord=
nungsmäßigen Durchführung des Etats geſcheitert wäre. Man
glaubt aber in parlamentariſchen Kreiſen nicht, daß der Konflikt
über dieſe Frage ſich bis zum äußerſten zuſpitzen wird. Man
nimmt vielmehr an, daß hier ebenſo wie beim Panzerkreutzer
und den Steuerforderungen der Sozialdemokraten gelingt, einen
Ausgleich zu erzielen.
Parkeitag des deutſchen Landvolks in Weimar.
Weimar, 14. März.
Am Samstag trat in Weimar der ordentliche Parteitag der
Chriſtlichnationalen Bauern= und Landvolkpartei zuſammen, der
in Vertretung des erkrankten Parteiführers Höver von dem
Reichstagsabgeordneten Hepp geleitet wurde. Der Parteitag nahm
zur politiſchen Lage eine Entſchließung an, in der es u. a. heißt:
Der Parteitag der Chriſtlich=Nationalen Bauern= und
Land=
volk=Partei billigt einmütig die Stellung, die Parteiführer,
Par=
teivorſtand und Reichstagsfraktion eingenommen haben. Er
for=
dert erneut von der Reichsregierung, daß ſie ungeſäumt von den
zur Verfügung ſtehenden Mitteln zur Reviſion des Youngplanes
Gebrauch macht.
An der Oppoſitionsſtellung zur Reichsregierung hat ſich nichts
geändert. Der Parteitag ſteht auf dem Standpunkt, daß alle
Vor=
ſchläge zu unterſtützen ſind, die die Lage der Landwirtſchaft beſſern
und ihre Rentabilität ſicherſtellen. Deshalb billigt der Parteitag
ausdrücklich, daß die Reichstagsfraktion des Deutſchen Landvolkes
ſich aus der parlamentariſchen Kampflinie nicht zurückgezogen hat.
„Das Agrarprogramm der Reichsregierung entſpricht nicht in
vollem Umfange den Forderungen, die das deutſche Landvolk
ge=
ſtellt hat. Der Parteitag fordert deshalb weiter Kampf um die
Erreichung dieſes Zieles. Er dankt dem Reichsernährungsminiſten
Schiele, daß er unermüdlich in der Reichsregierung unter den
ſchwierigſten Verhältniſſen, für die deutſche Landwirtſchaft
ge=
fochten hat.”
Bom Tage.
Am Samstag abend wurde, nachdem ſich das Befinden des
Reichskanzlers a. D. Hermann Müller ſtark gebeſſert hatte, der
angekündigte operative Eingriff vorgenommen, der gut verlief.
Der Patient befindet ſich wohl.
Das Berliner Kammergericht hat die Verordnung des
Ber=
liner Polizeipräſidenten, wonach das Tragen des Braunhemdes
und der Rotkämpferuniform verboten iſt, für ungültig erklärt.
Auf den nationalſozialiſtiſchen Führer Dr. Goebbels wurde
ein mißglückter Anſchlag verübt durch Zuſendung eines mit
Ex=
ploſivkörvern gefüllten Poſtpäckchens. Da das Päckchen von
vorn=
herein Verdacht erregte, wurde beim vorſichtigen Oeffnen
nie=
mand verletzt.
Im „Völkiſchen Beobachter” erläßt Adolf Hitler einen Aufruf
zur Gründung einer nationalſozialiſtiſchen Studentenkampfhilfe,
deren Aufgabe es iſt, der jungen nationalſozialiſtiſchen
Akademiker=
ſchaft, die ſich nicht aus eigenen Mitteln erhalten kann, die
not=
wendigen Mittel zum Kampf zur Verfügung zu ſtellen.
In Eſſen wurde ein Trupp von Nationalſozialiſten mit zwei
Salven von insgeſamt 20 Schuß beſchoſſen. Ein Nationalſozialiſt
wurde hierbei getötet
In der thüringiſchen Koalitionskriſe iſt eine weſentliche
Ver=
ſchärfung eingetreten. Die D.V.P. veröffentlicht eine Exklärung,
in der es heißt, daß ſie ſich von einer koalitionsmäßigen Bindung
an die N. S.D.A.P. nunmehr frei erachtet.
Das Oberſte Gericht in Kowno hat geſtern einen Beſchluß
ge=
faßt, dem große innenpolitiſche Bedeutung zugemeſſen werden muß.
Danach unterſtehen litaniſche Staatsheamte im Memelgebiet nicht
mehr der Memeler Gerichtsbarkeit. Beamte, die ſich ein Vergehen
haben zuſchulden kommen laſſen, dürfen in Zukunft nur von dem
nächſten großlitauiſchen, dem Schaukener Bezirksgericht, abgeurteilt
werden.
Im Golaſſowitzer Prozeß verkündete der Vorſitzende des
Ap=
vellationsgerichts am Samstag abend das Urteil: Danach wird
ſowohl die Berufung des Staatsanwalts, als auch die des
An=
geklagten Waclawik verworfen und das Urteil der erſten Inſtanz
in vollem Umfang aufrechterhalten.
Der Lohnkampf der Bergarbeiter in England und Frankreich
hat ſich weiter verſchärft. Die engliſchen Gewerkſchaften verlangen
den Streikbeſchluß. Die franzöſiſchen kommuniſtiſchen Bergarbeiter
wollen ſchon am Montag in den Generalſtreik treten.
Der franzöſiſche Außeuminiſter Briand feierte geſtern das
Ju=
biläum ſeiner 25jährigen Tätigkeit als Miniſter. Am 14. März
1906 trat Briand, damals 43jährig. zum erſten Male in eine
Re=
gierung ein. Seit dieſem Zeitpunkt hat er 25 verſchiedenen
Mi=
niſterien angehört. Er war elfmal Miniſterpräſident und 16mal
Außenminiſter.
Die Etatheralung im Hefſiſchen Finanzausſchuß.
* Auch am Samstag ſetzte der Finanzausſchuß des
Heſſi=
ſchen Landtages ſeine Etatberatungen fort. 1eber Einzelheiten
wurde leider nichts bekannt, da die mit der Information der
Preſſe betrauten Beamten des Miniſteriums anſcheinend den
„freien Nachmittag” einhielten und den Leiter der Preſſeſtelle
„ſitzen” ließen. Gerade das Juſtizminiſterium, deſſen Etat zur
Beratung ſtand, iſt als das „Miniſterium des Schweigens”
be=
kannt.
Wie wir hören, drehte ſich die Debatte in der Hauptſache
um die Frage, ob das Juſtizminiſterium nicht aufgehoben oder
wenigſtens in ſeinem Perſonalbeſtand ſtark verkleinert werden
könne. Regierung und Regierungsparteien erklärten die
dahin=
gehenden Abſichten für undurchführbar, während insbeſondere
die Vertreter der Volksrechtpartei und des Landbundes eine
Stellenverminderung durch vermehrte Aufgabenübertragung auf
die Lokalſtellen für durchführbar und ſogar notwendig erachteten
Die dahingehenden Anträge aus der Reihe der
Oppoſitionspar=
teien wurden jedoch abgelehnt. Die zum Thema des Notariats
unterbreiteten Anträge des Abg. Dr. Beſt=VRP. wurden nach
längerer Ausſprache der Regierung als Material überwieſen.
Die geſamten Kapitel des Juſtizminiſteriums wurden dann
in der Faſſung der Regierung verabſchiedet. Insgeſamt
betra=
gen die Einnahmen RM. 5 657 250, die Ausgaben RM. 11 396 000,
ſo daß ein Zuſchußbedarf von 5 738 750 RM. (im Vorjahr
6 356 712 RM.) verbleibt
Das Problem der Kriſen= und Wohlfahrksfürſorge.
Im Reichsarbeitsminiſterium fanden am Samstag die
an=
gekündigten Beſprechungen über das Problem einer
Zuſammen=
legung von Kriſen= und Wohlfahrtsfürſorge ſtatt. Zu einem
Abſchluß konnten ſie naturgemäß noch nicht gebracht ſperden, da
zunächſt einmal das Urteil der Gutachterkommiſſion vorliegen
muß, die ſich bekanntlich unter dem Vorſitz von Dr. Brauns mit
dieſem ganzen Fragenkomplex befaßt. Es handelte ſich heute
nur darum, die Erläuterungen der Städtovertreter zu dem
Ge=
ſetzenttvurf durchzuſprechen, den der Städtetag vorgelegt hat.
Eine ſchnelle Entſcheidung iſt auch deshalb nicht möglich, weil
das Problem auch den Finanzausgleich berührt, alſo letzten
Endes noch Verhandlungen mit den Ländern nötig maichen
dürſte.
ein Barmſtädter Arakert.
Ausſtellung Sixtus Großmann
in der Buchhandlung Bergſträßer.
Nicht nue Inhalt und Gegenſtand einer Ausſtellung beſtimmen ihre
Wirkung, auch der Nahmen, die Ausſtellungsränme, helfen weſentlich den
Eindruck ſteigern. Beſonderer Glücksumſtand, wenn es einenr Künſtler
vergönnt iſt, in den von ihm ſelbſt geſchaffenen Räumen Werke
auszu=
ſtellen.
Die Schau umfaßt das erſte Dezennium einer ſtark angeſpannten
praktiſchen und künſtleriſchen Tätigkeit. Aus dieſem Zeitraum iſt das
Weſentliche herausgegriffen und zur Diskuſſion geſtellt. Die
Darſtel=
lungsmittel ſind in voller Ehrlichkeit gewählt und ermöglichen die Probe
aufs Exempel. Sämtliche gezeigten Bauten (mit Ausnahme eines
Phan=
taſie=Obzekts) ſind ausgeführt und ſtehen größtenteils in Darmſtadt:
die an den Wänden aufgereihten techniſchen Pläne ſind
Originalwerk=
zeichnungen im Maßſtabe 1: 50, mit Eintragung aller Einzelheiten von:
Möbelſtellung, Inſtallationsanlagen, Ausführungsmaterial uſw.
Modelle aus Gips, Holz und Papiermaché im gleichen Maßſtabe
veranſchaulichen ſehr lehrreich die kubiſche Geſtaltung, die Lage im
Gar=
ten und zur Straße. Eine große Menge künſtleriſcher Photos geben
den tatſächlichen Eindruck von Außen= und Innenräumen wieder, ergänzt
durch aquarellierte Perſpektiven. Es iſt ſchon ein ganzes Stiſckchen
Darm=
ſtadt, das man hier im Bilde wiedererkennt.
Beim erſten Ueberblick fällt auf, wie mannigfaltig die Stilmittel
ſind, die der Architekt zur Anwendung brachte. So grundverſchieden
aher der rein künſtleriſche Ausdruck iſt, ein Grundzug iſt allen Bauten
gemeinſam: der einer abſolut natürlichen Geſtaltung; niemals iſt der
Stil irgendwie geſvollt; Grundriß, Faſſaden und Kubus bilden eine
Ein=
heit, die aus den geogrammatiſchen, techniſchen und künſtleriſchen
Erfor=
derniſſen zuſammengeſchweißt iſt. Der jeweils ſo im Aeußeren
entſtan=
dene „Stil” iſt ſvohl nicht nur von Bauplatz und ſtädtebaulicher Lage,
oher ſchöpferiſcher Willkür, ſondern ſicher auch durch die perſönliche Note
des Bauherrn jeweils beeinflußt.
Wir ſehen hier, um zunächſt beim Aeußeren der Bauten zu bleiben.
dier ſich im Aufbau ſtark unterſcheidende Villen auf dem Steinberg, von
denen dach wieder jede den ausgeſprochenen Charakter des vornehmen
„Landhauſes” hat:
Das große weißleuchtende, in ſachlichen Kuben ſich türmende, aber
durch eine liebenswürdige ſüdliche Note gebundene, und nrir der
Land=
fcheft am Hang durch terraſſierten Garten, Stützmauer und Pergola
ver=
wachſene Einfamilienhaus Prof. J.; ſo recht ein „Haus in der Sonne‟
mit Waſſerbecken im intimen oberen Gartenteil, und flachem Kupferdach,
einfachen wagerechten Schiebefenſtern und einem an Klarheit und
Groß=
zügigkeit nichts zu wüinſchen übriglaſſenden Grundriß; im äußeren Stil
der Bewveis für die Möglichkeit, neue Sachlichkeit mit auf Symmetrie
aufgebauter Schönheit zu vereinen; das Tupferl auf dem i: der Hauch
angedeuteten Teſſiner Charakters. Eine ganz individuelle Ange=
Ieger
gegengeſetzten Stilmitteln
ge=
t ſveniger priginell,
das ſehr langgeſtreckte, in Einzelteile aufgelöſte, ausgeſprochen
er Reiz, tr Geſtal=
tungsprinzip iſt hier Unſymmetrie, die ſcheinbare Willkür in der
Anein=
anderreihung der Maſſen; aber nur ſcheinbar: der äußere Aufbau:
ſicht=
barer Ausdruck des an Durchdachtheit ſeinesgleichen ſuchenden
Grund=
riſſes, wächſt logiſch in der Abtreppung der uralt deutſchen Giebeldächer
einpor, reizvoll durch ein Türmchen und einſpringende Loggien
unter=
brochen. Ein ſo großer Baukörper war als „Landhaus” überhaupt nur
mit den Mitteln ſynkopiſcher Unterbrechung zu geſtalten. Dazu der
hei=
melige Chaxakter des möglichſt tief heruntergezogenen Giebeldaches:
einzige Möglichkeit, ein großes Giebelhaus in die Landſchaft zu ſtellen,
es mit dem Boden „verwachſen” zu laſſen. Wie ſoll man dieſen Stil
kennzeichnen? Weder der Vergleich mit dem engliſchen Landhaus (
Cot=
tage) ſagt das Weſentliche, noch der Anflug Nothenburger Erinnerung:
trotz all dieſer romantiſchen Anklänge iſt dieſes Haus ein Neues, eine
beſondere Einheit, deren Details mit langgeſtreckten Fenſtern, glatten
Geſimſen uſw. im übrigen durchaus zeitgenöſſiſchen Charakter tragen.
Hochintereſſant iſt hier vor allem auch der Grundriß, der unter
geſchick=
ter Ausnutzung der geräumigen Giebeldächer bei Beachrung aller
neu=
zeitlichen hygieniſchen Errungenſchaften zwei Siebenzimmer= und eine
Dreizimmer=Wohnung unterbringt, ohne daß die Parteien einander
irgendwie berühren, und unter Wahrung des Villencharakters. Dieſen
Grundriß kann man nicht beſchreiben, er muß an Ort und Stelle ſtudiert
werden.
Ganz in der Nähe das breit ausladende Zweifamilienhaus Dr. H.
mit den bayeriſch behäbigen Giebeln, ehenfalls im Villencharakter eine
komfortable 5= und 7=Zimmerwohnung enthaltend. Das Haus berückt
durch Schlichtheit der Mittel, die den Charakter des Urgemütlichen
her=
vorrufen; beſonders ſchön für die farbige Abtönung des Ganzen. Das
Photo zeigt ſo recht: „Das Haus in der Landſchaft”.
Und nun als viertes dort oben ein kleines Einfamilienhaus mit
Giebeldach und Knieſtock über dem Erdgeſchoß: Haus H. W. W. Hien
intereſſiert vor allem die Grundrißlöſung auf kleinſtmöglichem Raum
für die mehrköpfige Familie, alſo das äußerſt aktuelle Problem der
Woh=
nung des geiſtigen Mittelſtandes, für deſſen Löſung der Architekt noch
ein Dutzend anderer Beiſpiele, jedes individuell behandelt, bringt. Das
genannte Haus enthält im Erdgeſchoß zwei große Wohnräume. Diele,
Küche, Mädchenzimmer und Zubehör; im Obergeſchoß fünf Wohn= und
Schlafräume und ein geräumiges Bad. Wie dieſes Programm auf zwei
Geſchoſſen, von denen das eine ſchon halb im Dach ſteckt, unter ſtrenger
Beachtung zweckmäßiger Raumlage zueinander und Wahrung
individnel=
ler Wohnkultur innerhalb eine Fläche von 8 auf 12 Meter verwirklicht
wurde — das lohnt ſchon, ſich an Ort und Stelle anzuſehen.
In der Ohlyſtraße begegenn wir einem neuen Typ, dem
geräu=
migen Einfamilienhaus, das durch geringfügige Aenderungen in ein
Zwei=Etagenhaus verwandelt werden kann: Haus Dr. V. Durch
Ver=
ſchiebung zweier dünner Trennwändchen entſtehen aus einer Wohnung
in 2 Etagen zwei Vierzimmerwohnungen mit allem Zubehör in je einer
Etage. Die geſamte Inſtallations= und Treppenanlage iſt bereits
dar=
auf zugerichtet. Ein hochintereſſanter Grundriß, der als „
Nentabilitäts=
löſung” unſeren Bedürfniſſen beſonders Rechnung trägt. — Das
Aeußere dieſes vornehmen Kubus mit ausgeſprochenem Stadt=Charakteu
wirkt nur durch ſachliche Mittel; eine gute Aufteilung von Fenſter und
Fläche in edlem Material, auf der Südfront weit ausladende Balkone
und Terxaſſen mrit repräſentativer Freitreppe in den tief gelegenen
Gar=
ten. Die äußerſte Zurüickhaltung in der Anwendung architektoniſcher
Mittel ſichert vornehuſte, zeitgemäße Wirkung.
Aus den Objekten der Landgraf=Philippsanlage ſei das breit=aus;
ladende, in neu=klaſſiziſtiſchem Stil erbaute Haus Dr. X., abgebilder
durch ein entzückendes Modell, das auch die Gartenaulage mit umfaßt,
erwähnt. Stiliſtiſch iſt das Haus ganz auf Symmetrie geſtallt und ſchließr
ſich in vornehm=ſachlicher Weiſe der Tradition des bewährten
Darm=
ſtädter Klaſſizismus an, in Einzelheiten jedoch nenzeitlich=fachlich
ge=
richtet. Eine Mittelachſe durch Eingang, Diele, Empfangszimuer,
Tei=
raſſe und Freitreppe ſchneidet durch das im Garten gelegene Badshaſſiu,
entzückende Durchblicke eröffnend. Der geräumige Grundriß iſt ein
wei=
terer Beweis, wie man durch geſchickte Anordnung und Beſchränkung der
Neben= und Wirtſchaftsräume aufs nolwendigſte Maß die Haupträume
repräſentariv geſtalten kann. —
Bei allen Grundriſſen, von denen hier nur einige genannt ſerden
konnten, fällt die äußerſt geſchickte Naumausnutzung auf, die ihrerſeits
finanzielle Erſparnis bedeutet. Man betrachte vor allem, in wie
mau=
nigfacher Art Lage, Größe und Möblierung der Küche gelöſt iſt. Das
„Nonplusultra” mathematiſcher Zuſammenrückung iſt das
Junggeſellen=
heim des finniſchen Muſikprofeſſors Lennart v. Zwehberg in Locarno,
Eine große Anzahl Photos zeigt ferner Innenarchitekturen,
Die Vielfältigkeit der Löſungen, ſowohl grundrißlich wie ſtiliſtiſch,
beweiſt, daß der Architekt an jede Aufgabe mit neuer, individueller
Ein=
ſtellung herangegangen iſt und ſie immer einer beſonderen L5ſung 8. konnte.
Das Geſamtbild des bisherigen architektoniſchen Schaffens von Reg.=
Baumeiſter a. D. Sigtus Großmann erweckt den Eindruck einer
glücklichen Syntheſe ſowohl praktiſch=techniſchen, wie ökonomiſchen, lwie
künſtleriſchen Könnens, getrieben von einem ſtarken perſönlichen Elan,
Araufführung im Bremer Schaeſpielhaus.
Frank Boſper: „Dfe Hummcl”,
Von unſerem Bremer Mitarheiter wird uns geſchrieben: Mitz
küh=
uier Hand greift Voſper mitten hinein in den Truhel unſerer Tage und
faßt ſich ein paar zappelnde Menſchlein heraus: junge und alte, die en
lächelnd in hunter Reihe vor uns vorüberziehen läßt. Seine Liebe gilt
der Hummel, dem friſchen, modernen Mädel, das zwar die Freiheiten
der neuen Zeit in ſich aufgenommen hat und ſeine eigenen Wegs geht,
das aber auch einen klaren Kopf und ein warmes Herz behalten hat
und nicht zur Ruhc kommen kann, zwiſchen all den äußerlich gemeſſenen,
ewig lächelnden Geſellſchaftspagoden, die nur ſich ſelber und ihren
Ge=
fühlchen leben. Sie wird bewußt unmodern, lernt die Freiheit
ver=
achten und die ſtille, beſcheidene Liebe für den Alltag, wie ſie ihre
Mut=
ter ein Leben lang zu ihrem Glück hegte, verſtehen. Und durch ihr tolles
Losſtürmen reißt ſie auch die anderen mit oder entlarbt ſie. Zeigt
ſie in ihrer kleinen felbſtgefälligen Eigenliebe. Karl Lerbs hat durch
ſeine witzige, geiſtvolle Uebertragung dem Stück durchſchlagende
Wir=
kung auf deutſchen Bühnen geſichert. Der Beifall ſetzte bei jeder
paſ=
ſenden Gelegenheit ein und holte vor allem am Schluß der Vorſtellung
den Ueberſetzer und die Darſteller immer wieder vor den Vorhang. Das
Bremer Schauſpielhaus — Regie: Direktor Johannes Wiegand — nahmr
ſich des heiteren Werkes liebevoll an und betraute tüchtige Kräfte mit
den tragenden Rollen. Allerliebſt Berny Clairmont als Hummel.
O. N.
Nummer 74
Seite 3
Reichskag zund Zollwaffenſtillſtand.
Das Genfer Handelsabkommen
in zweiſer Leſung angenonimen.
Berlin, 14. März.
Auf der Tagesordnung der Samstagsſitzung des Reichstags
ud die zweite Beratung des Genfer Handelsabkommens in
Ver=
ndung mit einem Antrag des Landvolks auf Ablehnung der
enfer Abmachungen über den Zollfrieden.
Der Ausſchuß ſchlug die Annahme des Geſetzentwurfs vor,
on den Verpflichtungen, die Deutſchland mit dem Abkommen
vernimmt, kommt die größte Tragweite dem Verzicht auf die
ündigung der mit den anderen Teilnehmern abgeſchloſſenen Han=
1sverträge zu. Nicht ausgeſchloſſen iſt die Aenderung
beſtehen=
r vertraglicher Abreden im Wege der Vereinbarung mit dem
weiligen Vertragspartner, allerdings vorbehaltlich des
Kündi=
ingsrechts betroffener dritter Staaten.
Abg. Hoernle (Komm.) nannte die Vorlage ein
Muſter=
iſviel für die vom Völkerbund getriebene Heuchelei.
laufe das Abkommen darauf hinaus, Deutſchland zugunſten
des Auslandes zu ſchädigen. Es ſei nur ein Stück der
Völkerbundspolitik, die Deutſchland belogen und betrogen
habe.
Zie Deutſchland militäriſch durch das Verſailler Diktat einſeitig
bgerüſtet wurde, ſo ſoll es durch das Genfer Abkommen auch
uirtſchaftlich entwaffnet werden.
Abg. Dr. Schneider=Dresden (D.V.P.) erklärte: Wenn
dir ihm zuſtimmen, ſo beſteht auch für die Landwirtſchaft kein
brund zur Aufregung.
Wir machen damit eine Verbeugung vor dem Geiſt der
Handelsvertragspolitik, aber wir entfernen uns damit nicht
von der agrariſchen Schutzpolitik, die wir heute in einem
Maße treiben, wie niemals vorher. Unſere Getreidezölle
ſtehen heute viel höher als der Inlandspreis und ſelbſt der
Weltmarktpreis. Angeſichts dieſer Verhältniſſe iſt es eine
ſtarke Uebertreibung, wenn man dem Genfer Abkommen
eine ſchädigende Wirkung für die deutſche Landwirtſchaft
zuſchreibt.
die übergroße Mehrheit meiner Fraktion wird dem Abkommen
uſtimmen.
Abg. Graf Weſtarp (Konſ.) bedauerte, daß die beiden
Parteien der Rechten, die gerade dieſes Abkommen zu
hef=
tigen Angriffen gegen die Negierung benutzen, uns auch
jetzt im Kampf gegen dieſes Abkommen im Stich laſſen.
Trotz aller einſchränkenden Beſtimmungen kann das Genfer
Ab=
kommen uns doch große Hemmungen bereiten in der
Durchfüh=
rung der im Intereſſe unſerer Landwirtſchaſt notwendigen
Zoll=
politik. Durch den Ausſchluß des Kündigungsrechts wird unſere
taktiſche Lage bei den Verhandlungen verſchlechtert. Wir,
bean=
tragen die Ueberweiſung des Abkommens an den Auswärtigen
Ausſchuß.
Damit war die Ausſprache beendet.
Der Antrag Weſtarp (Konſ.) auf Ueberweiſung an den
Aus=
wärtigen Ausſchuß wurde abgelehnt. Das Abkommen wurde mit
den Stimmen der Sozialdemokraten, Kommuniſten, des Zentrums,
der Staatspartei und der Mehrheit der Deutſchen Volkspartei in
zweiter Beratung angenommen. Die dritte Beratung ſoll am
Montag folgen
Dann wurde die zweite Beratung des
Haus=
halts des Reichsarbeitsminiſteriums fortgeſetzt.
Miniſter Dr. Stegerwald nahm noch einmal das Wort,
um auf die Anregungen der verſchiedenen Redner einzugehen. Er
äußerte dabei Bedenken gegen den Vorſchlag der Errichtung von
Erſatzkaſſen der Angeſtellten bei der Arbeitsloſenverſicherung. Der
Miniſter erörterte weiter die Notwendigkeit der ſchleunigen
Sa=
nierung der Knappſchaftsverſicherung. Ueber dieſe Frage ſoll am
Montag im Sozialpolitiſchen Ausſchuß und meiter in einem
beſon=
deren Unterausſchuß verhandelt werden. Die dann fortgeſetzte
Ausſprache wurde nach 15 Uhr abgebrochen und auf Montag
ver=
tagt. Auf der Tagesordnung: Fortſetzung der Veratung und
dritte Beratung des Genfer Handelsabkommens.
Inſtrukkionen für Genſ.
* Bei den Mehrheitsverhältniſſen, wie ſie durch den
Aus=
zuarſeh der Nechtsparteien aus dem Reichstag entſtanden ſind, iſt
kaum daran zu zweifeln, daß das Genfer Handelsabkommen auch
bei der dritten Leſung im Neichstag am Montag endgültig
angenommen wird. Es handelt ſich aber, wie wohl
unter=
ſchieden werden muß, um eine Ermächtigung für die
Regierung zur Unterzeichnung des Abkommens.
luter welchen Vorausſetzungen das Kabinett
dazu bereit iſt, iſt eine andere Frage. Für den
Montag nachmittag iſt ein Miniſterrat angeſetzt worden, worin
die Inſtruktionen für die deutſche Delegation feſtgelegt werden
ſollen. Der Führer der deutſchen Delegation, Miniſterialdirektor
Dr. Poſſe, verhandelt zurzeit in Wien über den rumäniſchen
Handelsvertag. Er wird die Nichtlinien telefoniſch erhalten
und dann ſofort nach Genf fahren, da die europäiſche
Zoll=
ſuaffenſtillſtandskonferenz bereits am kommenden Montag zu
ihrer dritten Tagung zuſammentritt, auf der endgültig über das
Jukrafttreten des Handelsabkommens vom 21. März 1930
ent=
ſchieden werden ſoll.
Kleines Haus. — Samstag, 14. März.
Komiſche Oper, bearbeitet von N. Mordo,
Muſik von J. Offenbach.
Trotzdem das Schaffen neuer Opernwerke, in den letzten
ſayren zugenommen hat, wird weiter ausgegraben. Mit
weni=
her und mit mehr Glück. Bei Spontini, Meyerbeer, Auber,
Sozetti iſts vergebliche Mühe geweſen. Die heroiſche, vor=
Daguerſche Oper, iſt nicht wieder zu erwecken. Die Spieloper
und die alte Operette aber erwieſen ſich immer wieder als
Fund=
hube einer heute noch brauchbaren Muſik, beſonders bei Offen=
Nach. Seine Texte ſind als aus ſeiner Zeit geborene Parodien
Mit ihren aktuellen Vergleichen und politiſchen Witzen heute
Meiſt nicht mehr verſtändlich. Glückt es, ſie unter Feſthalten
dee ſtofflichen Gedankens zeitgemäß umzudichten, ſo iſt das
Verſchen gerettet. Denn die Muſiken ſind ſo gut gearbeitet, daß
ſie heute noch wertvoll erſcheinen.
Der Blaubart iſt eine ſolche gelungene Umarbeitung. Die
Dand N. Mordos, die für ſolche Sachen ein ſeltenes Geſchick
Leulßt, war heute beſonders glücklich. Die Offenbach ſche Idee,
Dß die 5 Frauen des blutdürſtigen Nitters nur betäubt, nicht
eidtet werden und im letzten Akt luſtig beim Kaffee ſitzen, die
elkallelfigur der Königin, deren 5 Liebhaber ebenfalls am Leben
Heiben, führt zum guten Schluß, indem die Paare ſich finden.
Sie wird aber erſt bühnenwirkſam durch die völlige
Neubear=
beitung Mordos, durch ſeine famoſen Knittelverſe, durch ſeinen
begiegedanken, das Ganze von einer Schmiere ſpielen zu laſſen,
Anter deren amüſante Kuliſſen der Blick immer frei bleibt, durch
Die bikanten Begleitfiguren der Souffleuſe und ihrer Schweſter
mit ihren 8 wechſelnden Charakterrollen und Tänzeu, durch viele
Oraſtiſche Regieeinfälle und durch die lockere Inſzenierung und
Aigedonnerte Koſtümierung aus der Hand Schenck von
rapps. Die Muſik iſt kaum verändert ſtehen geblieben. Sie
IA elegant, witzig, bei aller Frechheit von ſtilvoller Haltung, und
Amet echt Offenbach ſchen Geiſt. K. M. Zwißler war ihr
IIn feiufühliger Einſtudierer und umſichtiger Leiter. Es klappte
Mes vortrefflich und klang trotz des die Bühne ſonſt
abſchließen=
een Rundborizonts ſehr nett.
Sie Aufführung war ausgezeichnet. Alle Perſonen waren
Bauzend gelaunt bei der Sache. Jede hatte ſichtliche Freude
daran, Komödie in der Komödie zu ſpielen. Die Negie war
Sonntag, den 15. März 1931
Dieſes „Handelsabkommen”, ſieht die Stabiliſtierung der
europäiſchen Zolltarife auf der gegenwärtigen Höhe für einen
beſtimmten Zeitabſchnitt ſowie weitere wirtſchaftliche
Verſtän=
digungsverhandlungen zwiſchen den europäiſchen Mächten zum
Abſchluß kollektiver Handelsverträge vor. Auf der letzten Tagung
der Konferenz im November 1930 kam wegen der ungenügenden
Zahl der Ratifizierungen kein abſchließender Beſchluß zuſtande.
Die endgültige Friſt für die Natifizierung wurde daher bis zum
25. Januar 1931 verlängert. Bisher haben folgende 12
euro=
päiſehe Mächte das Handelsabkommen ratifiziert: England,
Belgien, Däuemark, Holland, Finnland, Griechenland, Italien,
Lettland, Luxemburg, Nortvegen, Schweden und die Schweiz.
Gegen elne Matiſtzlerutug dieſeh Abkomnens durch
Deutſchl=
land hat der Neichsernährungsminiſter Dr. Schiele grundſägliche
Bedenken. Es iſt aber fraglich, obr es ibme gekingen wwird, ſich
im Kabinett durchzuſeven. Er ſuird dann abiuarten, wie die
Ver=
handlungen in Genf gehen. Es iſt immerhin denkbar, daſt auch
von anderen Ländern noch erbebliche Schtvierigkeiten gegen das
Abkemmen gemacht wverden, ſo daß ſeine Durchfübrung noch
keineswegs ſicher iſt. Jedenfalls betont der Ernähruugsminiſter
Schiele bei jeder Gelegenheit, daß er in dem Augenblick, in dem
das Geufer Abkommen für Deutſchland in Kraft geſetzt wird,
für ſich eine Möglichkeit zu fruchtbarer Arbeit im Kabinett nicht
mehr ſieht und inſolgedeſſen dem Reichspräſidenten ſein
Nück=
trittsgeſuch überreichen wird.
Kein Work mehr von Reviſtion der Verkräge. — „Das Flotkenabkomiten ſchafft eine ueue Akmoſphäre.
Abblaſen des Reviſionsblocks. — Italien für Erhalkung des Skalus aud.
Die Reviſions= und Mandaksfrage.
Rorrektur der Außenpolitik Itallens.
Nom, 11. März.
In der Ausſprache über den Voranſchlag des
Außenmini=
ſteriums in der italieniſchen Kammer erinnerte der Abgeordnete
Fera daran, daß die Notwendigkeit der Neviſion der Verträge
als Vorausſetzung für einen dauernden Frieden von Muſſolini
mehrfach betont worden ſei. Der Abgeordnete erklärte u. a.,
daß Italien keinen Neviſionsblock, ſchaffen wolle,
Die linwahrhaftigkeit von Verſailles liege darin, daß die
inter=
eſſierten Mächte nur daran gedacht hätten, ſich gegen einen neuen
Angriff Deutſchlands zu ſchützen. Die Vorbedingungen eines
dauernden Friedens hätten ſte vernachläſſigt. So gebe z. V.
die Frage der deutſchen Minderheit in Polen
Anlaß zu dauerndem Streit. Dasſelbe ſei vom Vertrag von
Trianon zu ſagen, der Uingarn 232 000 Km. mit 130 000
Einwoh=
nern genommen habe. Die Uingerechtigkeit ſei umſo größer, wenn
man bedenke, daß Ungarn von Nachbarn eingeſchloſſen ſei, die
Offenſiv= und Deſenſivbündniſſe abgeſchloſſen hätten. Eine ſolche
Sachlage müſſe dem europäiſchen Frieden gefährlich ſein. Die
Idee der Neviſion werde zur wirklichen Verſöhnung der Völker
führen.
Der Abgeordnete Ne David trat dann energiſch für die
italieniſchen Kolonialanſprüche ein. Er betoute beſonders den
proviſoriſchen Charakter der Kolonialmandate des Völkerbunds,
wogegen die Mandatsmächte aber dauernd verſuchten, die
Man=
datsländer in eigene Beſitzungen zu verwandeln. Es ſei daher
notwendig, eine Befriſtung der Mandate feſtzuſetzen und zu
gegebener Zeit die tatſächliche Unabhängigkeit der
Mandals=
völker zu gewährleiſten. Gegenüber den umfangreichen
frau=
zöſiſchen und engliſchen Beſitzungen dürfe man die Anſprüche
Italiens nicht vergeſſen. Es ſei betrüblich, daß Italien nicht
einmal die im Londoner Pakt feſtgeſetzte Entſchädigung durch
Grenzberichtigungen ſeiner Kolonien bewilligt worden ſei. Das
zum Schaden Italiens ſchwer verleßte Gleichgewicht müſſe
wieder hergeſtellt werden, indem man Italien eines der Ma
i=
date über Syrien, Meſopotamien oder Paläſtina verleihe, Europa
müſſe die Nechte des neuen Italien anerkennen.
Der Miniſter des Aeußern Grandi
ſchloß dann die Debatte über ſeinen Etat mit einer großen Rede
ab. Die überfüllten Tribünen der Kammer zeigten, mit welcher
Spannung Grandis Rede über die auswärtige Politik Italiens
erwartet wurde. Der Miniſter wurde zu Beginn ſeiner Rede mit
frenetiſchem Beifall und Hochrufen auf Muſſolini begrüßt. Er
führte u. a. aus: Ich glaube ruhigen Gewiſſens behaupten zu
kön=
nen, daß auch in dieſem beſonders arbeitsreichen Jahre die
aus=
wärtige Politik der fasciſtiſchen Regierung die Rechte des Landes
verteidigt, die Intereſſen gewahrt und das Preſtige der
Nation gehoben hat. Muſſolini kann von ſeinen
An=
ſtrengungen befriedigt ſein. Wir ſind ihm dankbar und
ſtolz, an ſeiner Seite arbeiten und in ſeinem Namen wirken zu
können.
In der auswärtigen Politik iſt nichts unmöglich und abſolut.
Was heute nicht wichtig iſt, kann es morgen werden.
Grandi antwortete dann den einzelnen Reduern und kam auf
die Mandatofrage
zu ſprechen, wobei er ſagte, Italien werde ſowohl in der
Man=
datskommiſſion als in den anderen Organiſationen des
Völker=
bundes die Einrichtung der Mandate, wie ſie in den
Friedenover=
trägen geſchaffen wurde, verteidigen. In dem Beſuch des engliſchen
Außenminiſters Henderſon und des erſten Lords der engliſchen
Admiralität, Alexander, habe die italieniſche Nation eine neue
Beſtätigung der italieniſch=britiſchen Freundſchaft und jenes
Geiſtes zuverläſſiger Bereitwilligkeit und loyaler Zuſammenarbeit
erblickt, der die Negierungen von Nom und London in den großen
Fragen der europäiiſchen und Weltpolitik immer beſeelt habe. Im
weiteren Verlauf ſeiner großen außenpolitiſchen Rede führte
Grandi u. a. noch aus:
Die auswärtige Politik einer Großmacht beſteht nicht in
einem fruchtloſen Dulden zur Verſchärfung von Groll und
Gegenſätzen, ſondern in dem Werk der Wiederannäherung
und der allmählichen Verſöhnung der Intereſſen.
Das Flottenabkommen bildet daher für niemand einen Sieg,
ſondern iſt ein Sieg der Gerechtigkeit und Vernunft. Es
hinter=
läßt keine Neue oder Bitterkeit, ſondern ſchafft im Gegenteil neues
gegenſeitiges Vertrauen der Nationen.
Das Flottenabkommen ſchafft eine neue Atmoſphäre, die für
die Löſung anderer Probleme uotwendig iſt, die ebenſo
wichtig ſind für den Frieden Europas und der Welt.
Das Flottenabkommen beſeitigt die Urſachen der
Mißverſtänd=
niſſe zwiſchen uns und Frankreich.
Iſt eo denkbar, daß nicht eine freimütige und
freundſchaftliche Grundlage zwiſchen den
beiden Nationen gefunden werden kann, die durch ſo
viele gemeinſame Ueberlieferungen miteinander verbunden
ſind und in einem unvergeſilichen Augenblick Seite an
Seite miteinander kämpften?
Die letzte Nede Briands hat bei ung einen
tie=
fen Widerhall gefunden, und wir erwidern mit gleicher
Herzlichkeit die Gefühle des hervorragenden franzöſiſchen
Staats=
mannes. Für die allgemeine
Abrüſtungskonfe=
renz 1932 bahnt das Abkommen den Weg zur
Ver=
minderung der Rüſtungen und zeigt die Möglichkeit zur
Erreichung greifbarer Ergebniſſe auf dieſem Gebiet. Die
obli=
gatoriſche Abrüſtunggpflicht darf nicht umgangen,
ſondern muß ausgedehnt werden. Seit ſeinem
Negie=
rungsantritt ſtrebte Muſſolini den Frieden auf politiſchem,
ſo=
zialem, wirtſchaftlichem und religiöſem Gebiete an, und zwar
einen aufrichtigen Frieden.
Die auswärtige Politik des Fascismug iſt gegen keine Lehre
oder Partei voreingenommen. Italien iſt gegen die
Bil=
dung neuer Bündnioſyſteme in Europa, die dem Frieden
und der Ruhe der Nationen nur ſchaden, weil die Bildung
eines Blocks einen anderen ruft. Die Blocko und
Militär=
bündniſſe ſind negative Faktoren zur Erhaltung des
Frie=
dens, der eine Vereinigung und nicht eine Trennung der
Völker erfordert. Dieſen Grundſat verfolgt Italien in
Eu=
ropa. Die Miſſion Italiens beſteht in der Erhaltung des
Gleichgewichts und der Verſöhnung der Völker und Naſſen
und Ideen. Die Formel des heiligen Egoismus befriedigt
unſeren Geiſt nicht mehr. Der Horizout hat ſich erweitert,
und wir atmen freier und wirken weiter . . .
Die Rede wurde mit großem Beifall aufgenommen.
bis in die Fingerſpitzen durchgedrungen. Es iſt unmöglich, alle
Mitwwirkende zu nennen. In der Titelrolle überraſchte Joachim
Sattler durch ſtarke Begabung für Komik und Perſiflage.
Anna Jacobs als Frau Direktorin und Boulotte war ganz
köſtlich. Flott wie immer Regina Harre als Prinzeß Hermla,
Ein echter Operettenkönig Eugen Vogt, von majeſtätiſcher
Würde Martha Liebel als Königin. Heinrich Kuhn
als Direktor und Alchimiſt, Karl Stralendorf als
Mini=
ſter in wirkſamen Chargen. Joh. Schocke als bildſchöner
Prinz, Irene Scheinpflug und Aenne Garbe
talent=
voll und wandlungsfähig als Iſabella und Arabella, die
Frauenenſembles, das Vallett, die Chöre nicht
zu vergeſſen. Das luſtige Werkchen hatte ſtarken Erfolg und
vII.
wird viele volle Häuſer machen.
rringer=Maſch=Karlin: „Der weibliche Körper und ſeine Beeinfluffung
durch Mode und Sport”. Mit 192 Illuſtrationen auf
Kunſtdruck=
tafeln. Preis 6 RM. eleg. gebd Verlin=Leipzig, Verlag für
Kul=
tur und Menſchenkunde G. m. b. H.
Das Buch hat es ſich zur Aufgabe gemacht eine Schönheitsnorm
fzuſtellen, die ſo maucher beſtehenden falſchen Anſchautung, aber ganz
ſonders den Schönheitskonkurrenzen mit all ihren Albernheiten, den
graus machen dürfte. Hier findet die Frau den Schlüſſel zu ihrer
chönheit; ob er paßt, das wird jede Frau ſelbſt entſcheiden können.
der erſte Teil beautwortet die Frage: Wann iſt ein Körper unbedingt
ſön zu nennen? Der zweite Teil, der aus der Feder der Lehrerin
ora Menzler=Schule E. Naſch ſtammt, zeigt an bielen Bildern, die
örperkultur, die das junge Mädchen pflegen ſoll, damit es bis in die
eiferen Jahre ſeine Schönheit beſpahrt. Der dritte Teil, verfaßt von
r durch ihre Bücher betannt gewordenen Weltreiſenden A. Karlin
zigt uns die Schönheitsbegriffe ſämtlicher Völker der Erde über die
au. „Wir ſehen hier eine Galerie von Frauen, die, ob mit oder ohne
oſti, in ihrer Heimat das Ideal der weiblichen Schönheit verkörpern.
chätze unterm Schutt. Meſopotamien, Aegypten Griechenland, Nom.
102 Seiten, mit 11 Abbildungen und 24 Kuuſtdrucktafeln,
Frauckh=
ſche Verlagshandlung, Stuttgart. Preis kart 2,50 NM., in
Ganz=
leinen gebd. 6,50 RM.
Es gewährt einen eigenartigen Reiz, in Dem Buch „Schätze unterm
chutt” (Franckhſche Verlagshandlung, Stuttgart, kart, 5.30 MM., in
anzleinen gebd. 6,50 MM.) die Spuren alter Kulturen zu verfolgen —
an hat dort einſt gebaut, und die Bauten ſind zerfallen; man hat dort
lebt, und die einſt Lebenden ſind tot. Aber man hat dort auch
ge=
cht, geforſcht, philoſophiert und die Gedanken und Erfindungen, die
nd nicht tot; ſie leben und bilden das Fundament unſeres geiſtigen
eins, unſerer Wiſſenſchaft, unſerer Technik, der materſellen Kultur,
ſe uns alltäglich und allſtündlich umgibt. 24 wundervolle
Kunſtdruck=
feln und zahlreiche Abbildungen im Text veranſchaulichen die Lage
er Forſchungsſtätten und vermitteln eine lebendige Vorſtellung von
em Leben, das in den meſopotamiſchen Aulturſtätten, in Ur in
Chal=
a, in Aſſur, Ninive, Babylon, im alten Aegypten, im klaſſiſchen
Grie=
enland, in Pompeit und im alten Nom geherrſcht hat,
Pilz=Beſtimmungstabellen der Deutſchen Geſellſchaft für
Pilzkunde, Darmſtadt. F. Kallenbach. 1. Bäudchen
Die Nührlinge (Boletacona), 16 Seiten in Taſchenformat?
kartoniert 0,60 MA. 1931. Druck: L. C. Wittich,
Jeder Pilzfreund kennt den Steinpilz. Gar zanehmal ſulrd es beim
Einſammeln von Steinpilzen der Fall fein, baß ein Pilz von oben
ganz ähnlſch ausſieht wie der Stein=Mührling. Beim Aufheben und
Umdrehen aber bemerkt man, daß er doch verſchieden iſt und gauz
an=
dere Merkmale zeigt, wie z. W. eine andere Färbung, daß er beim
Au=
faſſen und Aufſchneiden blau wird uſw. Es ſei hier nur an den
Gexen=
pilz, den Sataus=Möhrling u. a. erinnert. Der Steinpilz zählt bei uns
ungefähr 50 verwandte Arten, die man an Hand dieſer
Weſtimmungs=
tabelle ohne jede Vorkenntniſſe leicht beſtimmen kann. Man erfährt
alſo auf einfache Weiſe den Namen der betreffenden Pilzart, wie auch
ihre wichtigſten Merkmale, ob ſie eßbar iſt uſw. Die Tabelle kann aus
dieſem Grunde ſchon dem Pilzfreund recht empfohlen werden.
Außer=
dem kann damit ſeder Naturfreund mithelfen bei Feſtlegung der
geogra=
phiſchen Verbreitung dieſer verſchiedenen Pilzarten. Faſt alle 70
Ver=
wandte des Steinpilzes, zum Teil ſehr ſeltene Arten, ſind in der
nähe=
rent und weiteren Umgebung von Darmſtadt ſchon von dem Verfaſſer
beobachtet worden, obwohl von manchen dieſer ſeltenen Möhrlinge nur
ganz wenige Fundorte auf der ganzen Welt bekannt ſind,
Die vorliegende Beſtimmungs=Tabelle iſt ſchon deshalb beſonders
wertvoll und zuverläſſig, weil der Verfaſſer dieſe Pilzgruppe ſeit einem
Jahrzehnt als Spezialforſcher bearbeitet und mit Unterſtützung durch
die Notgemeinſchaft der deutſchen Wiſſenſchaſt und durch das Heſſiſche
Kultusminiſterium eine umfengreiche wiſſenſchaftliche Monographle
(Die Pilze Mitteleuropas) darüber herausgibt und jeßzt auch ein
volks=
limliches Taſchenbuch mit der erſtklaſſigen Buntdarſtellung aller
euro=
päiſchen Arten in Angriff nimmt.
Lusker, Dr. Emanuel: „Breitſpiele ber Völker, Mätſel= und
mathemati=
ſche Splele‟. Mit zahlreichen Flguren. Geheſtet 6 Mk., Gauzleiteit
8 Mt. (Verlcg Scherl, Berlin SW.
Dies Werk ſchließt ſich an das unlängſt erſchienene, von der
geſam=
u Tageö= und Fachpreſſe überaus aüluſtig beurteilte Buch. Das
ver=
ſtändige Kartenſpſel” desſelben Verfaſſers au. Er will uns die
Geiſtig=
keit der Brettſpiele, des Mätſels und der mathematiſchen Splele
nahe=
bringen. Beginnend mit einer Theorie des Aunſträtſels, daß es
äſthe=
tiſch wertet und für das es eine Methode der Auflöſuugk zur Diskuffion
ſtellt, geht es iiber zu den mannigfachen Prettſpielen verſchliedeuer
Wöl=
ler und endet mit einer Darſtellung und gegrlindeten Lehre der
mathe=
matiſchen Spiele.
bedroßt! Unſer=
— Gas! — Eine gigautiſche Gefahr,
utliche Nampfplatz
undesgrenzen bieten keinen Schutz u
oſſe aktuelle
Beit=
gt küuftig in der L.st — „D
ernummer, die
ift, wldmet dem Theua Gas
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Seite 4
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(568g
LLOTIA
[ ← ][ ][ → ]Nummer 74
Somtag, den 15. März 1931
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadk.
Darmſtadt, den 15. März 1931.
— Ernannt wurde: Am 11. März 1931: der Kommerzienrat
Albert Zimmermann in Mainz. Neutorſtraße 3, zum
Han=
ſelsrichter bei der Kammer für Handelsſachen des Landgerichts
der Provinz Rheinheſſen in Mainz für die Zeit bis zum 31.
De=
ember 1933 einſchließlich.
* Prof. Dr. Schlinck D. theol. h. c.! Herrn Profeſſor Dr.
Schlinck von der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt wurde von der
niverſität Greifswald die Würde eines Doktors der
Theologie ehrenhalber verliehen. Das Diplom wurde gelegentlich
der Feier des deutſchen Studentenwerkes im Reichstag überreicht.
Der Arbeitsausſchuß der Winterhilfe 1931 der freien
Wohl=
fahrtspflege in der Stadt Darmſtadt teilt uns mit: Die
Haus=
ſammlungen für die Winterhilfe 1931 ſind im Weſentlichen
abge=
ſchloſſen. Leider entſpricht das Ergebnis nicht den gehegten
Er=
wartungen. Dagegen iſt von der gegebenen Möglichkeit, größere
Spenden unmittelbar dem Konto der Winterhilfe bei der
Städti=
ſchen Sparkaſſe Darmſtadt zu überweiſen. Gebrauch gemacht
wor=
den; ſo hat die Firma E. Merck für die Winterhilfe 1500 RM.
ge=
ſpendet. Es ſtehen gewiß noch Zuwendungen in ähnlicher Höhe
aus, ſo daß demnächſt die Sammlungen doch ein Ergebnis zeitigen,
das es dem für die Verwendung des Sammelergebniſſes beſtellten
Ausſchuß der Verbände der freien Wohlfahrtspflege geſtattet, in
Fällen wirklicher Not wirkſam einzugreifen.
Winterhilfe. Die vom ſtädt. Wohlfahrts= und Jugendamt
im Rahmen der Winterhilfe bisher ausgegebenen Bezugskarten
für Briketts und Holz haben nur noch Gültigkeit bis zum 31. März
1931. Die Unterſtützungsempfänger werden hierauf beſonders
hin=
gewieſen, weil nach dem 31. März 1931 die abgegebenen Karten
verfallen ſind und wertlos werden.
In der Sektion Starkenburg des Deutſchen und
Oeſterreichi=
ſchen Alpenvereins hält am Donnerstag, den 19. März, im
Hör=
ſaal 326 der Techniſchen Hochſchule (Eingang Weſtportal) Herr
Miniſterialrat C. Guntrum einen Lichtbildervortrag über
Erinnerungen aus meinem Wanderleben (vom Montofon zum
Adamello)”.
— Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Bei der
Gedächtnis=
feier für Walter von der Vogelweide, die die
Litera=
riſch=Künſtleriſche Geſellſchaft morgen Montag, 8 Uhr, zu dem
700. Geburtstag des Dichters im Feſtſaal der Loge (Sandſtraße)
veranſtaltet, wird im Anſchluß an den Feſtvortrag von
Univerſi=
tätsprofeſſor Dr. Naumann=Frankfurt die hieſige
Muſi=
kanten=Gilde unter Leitung des Herrn Günther Simony
eine Reihe der ſchönſten Lieder des Vogelweiders ſingen. Die
Lie=
der beginnen mit Kompoſitionen des Dichters und führen durch
das Mittelalter über Neidhart von Reuenthal (geſt. 1245)
und Oswald von Wolkenſtein (geſt. 1445) bis zu dem jungen
modernen Komponiſten Ernſt Lothar von Knorr. Antje
Meſtern=Frankfurt wird den Geſängen die Rezitation einiger
vundervoller Gedichte beifügen, ſo daß ein höchſt genußvoller
Abend in Ausſicht ſteht. (Siehe Anzeige.)
Brahms als Sinfoniker. (Zu dem vom Heſſiſchen
Landes=
theater veranſtalteten Brahms=Zyklus.) Von den Tonmeiſtern
des 19. Jahrhunderts iſt Brahms derjenige, der den ſinfoniſchen
Geiſt Beethovens am vollkommenſten in ſich aufnahm, aus ihm
heraus fruchtbar zu entwickeln und neu zu geſtalten wußte.
Brahms iſt durch die Schule der Romantiker gegangen und von
Haus aus trug er von der ſchwärmeriſchen Gefühlsart, die im
Weſen romantiſcher Welt= und Kunſtanſchauung wurzelt, mehr
in ſich, als er ſelber ſich wohl zugeſtehen mochte. Jene eigene
Miſchung von klaſſiſchem Formenſinn und romantiſchem
Empfin=
dungsleben ergab der Ausdrucksſtil, der ſeinen ſinfoniſchen Werken
eigentümlich iſt und der ihnen ihre Sonderſtellung in der
Muſik=
literatur verſchafft hat. Es wird ſicher allſeitig begrüßt werden,
im Rahmen des diesjährigen Volkskonzerts des
Lan=
destheaters die 4 Sinfonien des Meiſters in zykliſcher Form zu
bedeutend ermäßigten Preiſen hören zu können, zumal außer den
Sinfonien durch namhafte einheimiſche Soliſten weitere Werke
Brahms zur Wiedergabe gelangen. Der erſte Konzertmeiſter des
Landestheaters, Otto Drumm ſpielt das Violinkonzert. Guſtav
Beck das Klavierkonzert D=Moll, Anny v. Stoſch ſingt Lieder, und
im zweiten Konzert kommt die lange Jahre nicht mehr gehörte
Alt=Rhapſodie mit Männerchor und Orcheſter (Alt=Solo: Morta
Kuhn=Liebel, Männerchor des Landestheaters) zur Aufführung.
für dieſen, drei Abende umfaſſenden Brahms=Zyklus werden
Sondermieten aufgelegt, Mieter des Landestheaters und der
Sin=
foniekonzerte haben ein Vorkaufsrecht. Die Ausgabe der
Sonder=
mietkarten erfolgt an der Kaſſe des Landestheaters: am Montag,
den 16., und Dienstag, den 17. März, für die Mieter, ab Mittwoch,
den 18., für Nichtmieter. Der Vorverkauf der Einzelkarten für
das am Montag, den 23. März, ſtattfindende 1. Volkskonzert
be=
ginnt am Freitag, den 20. März.
Heſſiſches Landestheater.
Beginn der Reichshandwerkswoche.
Eine ſehenswerke
Handwerks=
ausſtellung.
Im Rahmen der Reichshandwerkswoche, die heute ihren
An=
fang nimmt, veranſtaltet das Darmſtädter Handwerk im
Städti=
ſchen Saalbau eine Ausſtellung, die am deutlichſten die
Leiſtungs=
fähigkeit unſeres heimiſchen Handwerkerſtandes beweiſt. Mit einer
ſchlichten, aber eindrucksvollen Feier, zu der der
Ortsgewerbever=
ein und die Handwerkervereinigung Darmſtadt eingeladen hatte.
wurde geſtern vormittag im großen Saale des Städtiſchen
Saal=
baues die Ausſtellung im Beiſein zahlreicher Ehrengäſte und unter
ſtarker Beteiligung der Darmſtädter Bevölkerung eröffnet. Die
Bühne war geſchmackvoll mit friſchem Grün dekoriert, unter den
Anweſenden bemerkte, man den Oberbürgermeiſter,
Reichsbank=
direktor Müller, Stadtſchulrat Löſch, die Vorſitzenden der
Innun=
gen und zahlreiche Handwerksmeiſter, ſowie Stadträte der dem
Handwerk naheſtehenden Fraktionen.
Den muſikaliſchen Teil hatte unter der Stabführung W.
Schlupps das Stadtorcheſter übernommen, das die Feier mit
der Ouvertüre zu Egmont (von Beethoven) einleitete.
Ehren=
ſenator Nohl, der Vorſitzende der Heſſiſchen Handwerkskammer,
hielt eine herzliche Begrüßungsanſprache, in der er auf die
Be=
deutung der Reichshandwerkswoche hinwies. Das Volk in Not,
das Handwerk in Not, iſt Veranlaſſung für die Kundgebung des
Handwerks ſo führte er aus. Das deutſche Volk leidet unter dem
Druck der kataſtrophalen Wirtſchaftslage, mit am ſchwerſten leidet
das deutſche Handwerk. Das Handwerk will mit dieſer
Reichs=
handwerkswoche nicht etwa proteſtieren, ſondern es will raten
und mahnen, daß es feſt zuſammenſteht hinter ſeinen Führern. Es
will zeigen, daß es eine Macht für das deutſche Volk darſtellt. Das
Handwerk hat Anſpruch auf Beachtung, und um der Bürgerſchaft
dieſen Anſpruch augenfällig zu beweiſen, iſt die Ausſtellung
ar=
rangiert, in der die Leiſtungen des Handwerks gezeigt werden.
Es wurden nur Handwerkserzeugniſſe ausgeſtellt, die in ihrer
Ausführung für ſich ſprechen. Der beſondere Dank des
Vorſitzen=
den galt den erſchienenen Intereſſenten, die der Einladung an die
geſamte Bürgerſchaft Folge geleiſtet hatten, ſowie den zahlreichen
Vertretern der Behörden. Er gab der Hoffnung Ausdruck, die
Ausſtellung, die bis einſchließlich Dienstag geöffnet iſt, möge recht
ſtark beſucht werden.
Syndikus Dr. Kollbach ſprach dann über „Die Bedeutung,
den Wert und die Hoffnungen des deutſchen Handwerks”. Mit
dem heutigen Tage begehe man den Auftakt der
Reichshandwerks=
woche. In Millionen von Familien ſpreche man von dieſer
groß=
zügigen Veranſtaltung des Handwerks. Redner kam dann auf die
harten Daſeinskämpfe zu ſprechen, die das Handwerk führen
müßte. Aber es lebe noch. Nur etwas tut heute allgemein
not: Mehr Optimismus, ſtärkeren Glauben und ſtärkeres
Ver=
trauen auf das deutſche Volk. Die Fahne der Hoffnung müſſe
man aufpflanzen. Das Handwerk hat ſich mit der neuen Zeit
umgeſtellt, es hat ebenfalls „rationaliſiert”, aber es hat ſeine
Qualität behalten. Alle Kreiſe ſollen ſich von der
Leiſtungs=
fähigkeit des Handwerks überzeugen, alle müſſen wieder die
wirt=
ſchaftliche und ſoziale Bedeutung des Handwerks erkennen. In
der Reichshandwerkswoche wird zum erſten Male offen gezeigt:
Handwerk tut not‟ Es will, darf und wird nicht untergehen.
Die Handwerksausſtellung, ſo führte der Redner aus, wolle ſchlicht
und einfach zu den Beſuchern ſprechen. Sie ſei nicht von langer
Hand vorbereitet. Alle Kreiſe des Handwerks, inſonderheit die
Fachvereine und Innungen, hätten ſich hervorragend beteiligt.
Und man könne ſehen und ermeſſen, was das deutſche und hier
das Darmſtädter Handwerk könne. Ihr angeſchloſſen ſeien die
Ausſtellungen der handwerklichen Berufsſchulen und die tags
zu=
vor eröffnete photographiſche Schau in der Eliſabethenſtraße. Er
erinnerte an die Feier in Berlin, die zu gleicher Zeit ſtattfinde.
Das Handwerk diene bewußt dem Gedanken der Volksgemeinſchaft.
Er ſchloß mit den Worten: Handwerk tut not, fördert das deutſche
Handwerk!
Oberbürgermeiſter Mueller beglückwünſchte namens der
Stadt Darmſtadt das Handwerk zu ſeiner großzügigen
Veranſtal=
tung. Er glaube, das Handwerk habe ſchon vor größeren
Exi=
ſtenzbedrohungen geſtanden wie heute, habe ſich durchgerungen
und werde ſich auch jetzt durchringen, nachdem man erkannt habe
daß eine Ueberſpitzung der Technik nicht angehe. Im Handwerk
erkenne man die Qualität des Menſchen. Und wenn das
Hand=
werk ſeinen Ehrentag habe, ſo hätten die Städte allen Anlaß,
die=
ſen Ehrentag mitzufeiern. Handwerksnot, Städtenot gehe Hand
Kleines Haus Sonntag,
15 März 17.30—22 15 Uhr
die Meiſterſinger von Nürnberg
E18 Preiſe 1,20—12 M1
Gültigkeit der Gutſcheine
aufgehoben 14—15.30 Uhr
Schneewittchen
Marionettenbühne
Preiſe 0 40—2 Mk. Montag
16. März 20,15 Ende gegen 22 Uhr
Konzert der Liedertafel
Preiſe 1,2, 3 Mk. Keine Vorſtellung Dienstag
17. März 20— 22 Uhr
Sturm im Waſſerglas
420
reiſe 1—10 Keine Vorſtellung Mittwoch,
18 März 20—23 Uhr.
Der Tartuffe
K13. Büynenvolksbund
T Gr. 3 Preiſe 080—8 Keine Vorſtellung Donnerstag,
19. März 19 30—22 45 Uhr
Viktoria und ihr Huſar
Dſtot, Volksb. Gruppe 1-1V
Gi2 Preiſe 0 80—8 Keine Vorſtellung Freitag,
2. März= 20—22 15 Uhr
Wozzeik
D 19
Preiſe 1—10 Mk. 20 Uhr
Kundgebung des Kulturkartells
der Sozialdemokratiſchen Partei
Unkoſtenbei rag 5 Samstag.
21. März *0—32 Uhr
Sturm im Waſſerglas
Preiſe 1—10 Mk.
E19 193.—22 Uhr
Blaubart
Zuſ.=M II 10
Preiſe 1.20—6 2. W Dis 14.30—18.30 Uhr
Lohengrin.
Heſſenlandm 11 5 u. III,10
u. P4, U 3
Darmſt. Volksb Gr. I—IV
Preiſe 1—10 Mk.
20—22 Uhr
In neuer Inſzenierung
Torquato Taſſo
Preiſe 1—
C19 15— 16.30 Uhr
Schneewittchen
Marionettenbühne
Preiſe 0.40—2 Mk.
Unſtimmt
Bestecke
Complette Garnituren 24 Tefle
12.75
la Alpacca.
12.75
la Alpacce, vereromt . . .
27.50
la Alpacca, 90 gr. Silber
Hormenn Rosenthot
Darmstadt — Ludwigsplaiz
(4133
— Heſſiſches Landestheater. Dienstag, den 17. März. gelangt
im Großen Haus die hier, wie in allen anderen deutſchen Städten,
mit außerordentlichem Beifall aufgenommene Komödie „Sturm
im Waſſerglas” von Bruno Frauk zur Aufführung. — Mitt=
Doch, den 18. März, findet im Großen Haus eine Wiederholung
der Moligreſchen Komödie „Der Tartuffe” in der
Bearbei=
kung von Rudolf Blümner ſtatt. In der Titelrolle Joſeph Keim.
Alban Bergs „Wozzeck” wird am Freitag, den 20. März. im
Großen Haus wiederholt. Muſikaliſche Leitung: Dr. Karl Böhm.
Beginn der Vorſtellung 20 Uhr. — Die Intendanz des
Landes=
kheaters bereitet im Kleinen Haus die Aufführung der mit gro=
Hem Erfolg in Köln in Szene gegangenen Tragödie „Der Graue‟
von Friedrich Forſter vor. Im Großen Haus ſoll dem „Taſſo” eine
leueinſtudierung von Kleiſts „Pentheſilea” folgen. „Der
auptmann von Köpenick”, Karl Zuckmayers neueſtes
Lühnenwerk, das in Berlin einen ganz außergewöhnlichen Beifall
ſand, wurde von der Intendanz des Landestheaters zur
Auffüh=
a8 erworben. — Die Zuſatzmiete II wird ausnahmsweiſe auf
Fumstag, den 21. März gelegt, da das Kleine Haus wegen
bau=
mer Veränderungen bis Freitag geſchloſſen bleiben muß. Zur
*fführung kommt Offenbacs komiſche Oper „Blaubart”,
— Die 500 000=Mark=Prämien der Preußiſch=Süddeutſchen
Klaſſenlotterie. Wie aus Berlin gemeldet wird, fiel die geſtern
gezogene Prämie von 500 000 Mark der Preußiſch=Süddeutſchen
Klaſſenlotterie auf die Nummer 229 192. Die Prämie ging in der
erſten Abteilung nach Oſtpreußen, in der zweiten nach Oberſchleſien.
Die Gewinner ſind durchweg minderbemittelte Angeſtellte und
Handwerker.
Sallang ars Kautzns
4
Kakan
M Sahtung
dar Mirstaft!
— Beethovenabend. Das am kommenden Dienstag im
Mo=
zartſaal ſtattfindende Konzert, in dem nur Darmſtädter junge
Künſtler mitwirken, weiſt in ſeinem Programm nur ſelten zu
Ge=
hör gebrachte Werke von Beethoven auf. Bemerkenswert iſt die
große Arie. Ah perfido”, die Celloſonate über das
Zauberflöten=
thema: „Bei Männern, welche Liebe kennen”, und die einzige
Hornſonate Beethovens, die der neu verpflichtete erſte Horniſt des
Landestheaters zum Vortrag bringt. Eintrittskarten ſind. zu
1 und 2 Mark im Vorverkauf zu haben im Verkehrsbüro und in
der Geſchäftsſtelle der Volksbühne, Eliſabethenſtraße 34.
MOcN deN LS. MATZ T98
Lieder-Abend
Helene Kühling
Amn Flügel: Dr. Bodo Wolf.
liesbethenstraße 24.
Hes-
— Film=Morgenfeier im Heliatheater. Heute vorm. 11½ Uhr
Wiederholung des hervorragenden Kulturfilms „Nordland
Odins Paradies”, auf die wir nochmals ausdrücklich hinweiſ
möchten.
Vortrag Galliſon in der Stadtkapelle. Durch ein Mi
verſtändnis verurſacht, enthält der Kirchenzettel dieſer Woche die
Ankündigung eines Vortrages von Frau Galliſon=Reuter in der
Stadtkapelle für den heutigen Sonntag. Die Veranſtaltung findet
aber erſt im April ſtatt. Alles Nähere wird ſpäter bekannt
gegeben.
in Hand. Die Städte hätten alles Intereſſe an dem Wohlergehen
des Handwerks. Nochmals beglückwünſche er das Handwerk und
beſonders das Darmſtädter Handwerk, das ſeine
Leiſtungsfähig=
keit in den ausgeſtellten Stücken von neuem bewieſen habe.
Zu=
gleich übermittelte er die Glückwünſche der Gäſte beſonders des
Stadtſchulamts, des Reichsbankdirektors und des Polizeidirektors.
Er wünſche von Herzen, daß die Reichshandwerkswoche den Erfolg
habe, den man von ihr erhoffe.
Nachdem das Orcheſter die Ouvertüre zur Oper „Der
Frei=
ſchütz” geſpielt hatte, dankte Ehrenſenator Nohl dem Herrn
Ober=
bürgermeiſter und den Gäſten für ihre Wünſche. Er wies auf die
Verdienſte des Vorſitzenden des Ortsgewerbevereins und
Hand=
werkervereinigung Darmſtadt, des Herrn Malermeiſters Kraus,
hin, dem es trotz der kurzen Zeit mit Hilfe der Fachinnungen
ge=
lungen war, eine Handwerksausſtellung zu arrangieren, die ſich
ſehen laſſen kann. Unter Führung des Herrn Kraus folgte,
nach=
dem der Armeemarſch Nr. 9 verklungen war, eine
Beſichkigung der Ausſtellung handwerklicher
Erzeugniſſe,
die im Gartenſaal und den Räumen des erſten Stockwerks des
Saalbaus untergebracht war. Alle Beſucher waten überraſcht
über die Reichhaltigkeit dieſer Schau, die in der Hauptſache
an=
gefertigte Geſellenſtücke, ergänzt durch Meiſterſtücke, zeigte. Die
von den einzelnen Fachinnungen ausgeſtellten Erzeugniſſe
be=
weiſen hohe Qualität und Präziſionsarbeit bis ins kleinſte. Der
Eindruck dieſer Ausſtellung war allgemein: Ein Handwerk, das
ſolche Leiſtungen zuſtande bringt, kann und wird nicht untergehen,
unſer heimiſches Handwerk verdient die vollſte Unterſtützung aller
Kreiſe. Wir verſagen uns. einzelne Firmen herauszugreifen, alle
Innungen hatten ausgezeichnete Stücke ausgeſtellt. In enger
Zu=
ſammenarbeit mit dem Handwerk haben auch die ſtaatliche
gewerb=
liche Berufsſchule I und II, die den Handwerkernachwuchs
heran=
bilden, und die ſtädtiſche Gewerbeſchule, die dreiſemeſtrige
Winter=
tagſchule für Maurer, Zimmerer, Schreiner, Pflaſterer und
De=
korationsmaler, einen Teil ihrer Schülerarbeiten ausgeſtellt. Von
allen Schulen werden ſauber geführte Konſtruktionshefte
Pro=
jekte aller Art. Arbeiten aus dem theoretiſchen Unterricht und
ihre praktiſche Anwendung gezeigt.
Im einzelnen zeigen die Innungen in den Erdgeſchoßräumen
eine Fülle von Einzelarbeiten. Einen breiten Raum nimmt das
Buchdruckgewerbe ein. Der Buchdruckerverein hat eine großzügige
Schau eröffnet, es werden eine ganze Reihe von Maſchinen im
Betrieb vorgeführt, ſo die Schnellpreſſe „Elka” eine Kreisſäge und
Fräsmaſchine, Heftmaſchine uſw. die der Buchbinder bei ſeiner
Handarbeit benötigt. Die Karoſſerie= und Wagenbauinnung hat
im Saal u. a. ein Automobil mit eigener Karoſſerie, Räder und
Achſen, im Freien mehrere Fahrzeuge aufgeſtellt. Das
Möbel=
handwerk, die Möbelſchreinerei, iſt beſonders mit drei
Zimmer=
einrichtungen durch die Firma Tempel vertreten. Die
Glaſer=
innung die Schreiner und Ofenſetzer und Häfner haben
Einzel=
ſtücke ihrer Erzeugniſſe ausgeſtellt, weiter findet man
Gravier=
arbeiten und Küferarbeiten und eine Schau der Berufsſchule im
Erdgeſchoß.
In den Räumen des erſten Stockes hat das
Bekleidungsge=
werbe. Damengarderobe in jeder Ausführung, das
Maßſchneider=
gewerbe, die Friſeur= und Perückenmacher=Innung, die
Sattler=
innung, die Polſterer, Tapezierer, Dekorateure die Goldſchmiede
in einer eigenen Vitrine „Kunſt im Handwerk”, die Buchbinder,
Bäcker, Metzger, Konditoren, die Dekorationsmaler, Spengler,
Inſtallateure, Schloſſer, Glaſer, die Zimmermeiſter. Sattler
Por=
tefeuiller, Rahmenglaſer und Bürſtenmacher und die drei Schulen
ausgeſtellt. Ein großes handgefertigtes Modell einer
Perſonen=
zuglokomotive ſetzt durch ihr genaues Arbeiten in Erſtaunen.
Die Ausſtellung iſt außerordentlich umfangreich und
reich=
haltia. Man ſteht immer wieder bewundernd vor den Arbeiten,
die Menſchenhände hier geſchaffen haben und die jede für ſich wie
Wunderwerke anmuten. Wie bereits eingangs erwähnt, ſind die
Mehrzahl der Stücke Arbeiten von Lehrlingen oder Geſellen, nas
türlich befinden ſich auch zahlreiche Arbeiten von Meiſtern dabei.
Aber alles in allem iſt feſtzuſtellen, daß alle Arbeiten ohne
Unter=
ſchied als wahre Meiſterſtücke angeſprochen werden können. Dieſe
Ausſtellung, die nicht einmal Anſpruch auf Vollſtändigkeit erheben
will, gewährt einen tiefen Einblick in die Arbeiten des
Handwer=
kers. Ihr Beſuch iſt nur wärmſtens zu empfehlen. Das deutſche
Handwerk wird nicht untergehen!
Jagdſchloß Kranichſtein. Das Jagdſchloß Kranichſtein mit
ſeinen vielen hiſtoriſchen Erinnerungen an die Zeiten, da ſich um
das kleine, noch im Werden begriffene Darmſtadt wildreiche
Wäl=
der und Brüche dehnten, hat neuerdings in ſeiner inneren Geſtalt
weſentliche Verbeſſerungen erfahren. Der obere Hirſchgang, die
ſtattliche Galerie, die ſich durch den ganzen Bau zieht, iſt von
Grund auf nach künſtleriſchen und hiſtoriſchen Geſichtspunkten
er=
neuert worden. Das frühere Hellgrau der Wände iſt durch ein
leuchtendes Weiß, der unſchöne gelbbraune Anſtrich der vielen
Türen und Fenſter durch ein friſches Jagdgrün erſetzt worden.
Die gewaltigen Geweihe und Trophäen aus den Tagen Landgraf
Ludwig VIII. ſind, ſoweit es nötig war, in einer neuen
überſicht=
lichen Weiſe geordnet, ſo daß ſich jetzt ein Geſamtbild ergibt, das
dem Charakter eines Rokoko=Schloſſes um 1730—1770 in jeder
Weiſe gerecht wird. Der Beſuch des Schloſſes ſei daher in den
hoffentlich bald kommenden Frühlingstagen allen Freunden der
Geſchichte Heſſens und den Liebhabern edlen Weidwerks dringend
empfohlen. Vereinen, Schulen und Studentenkorporationen
wer=
den nach vorheriger Anmeldung weſentlich ermäßigte
Eintritts=
preiſe gewährt.
— Hausfrauenbund. In der Monatsverſammlung ſprach Herr
Dr. chem. E. Lehmann, Berlin, über das Thema: „Was die
Haus=
frau über ſogenannte Gifte, giftfreie Heilweiſen und angebliche
Ernährungsreformen wiſſen muß”. In feſſelnden und gut
ver=
ſtändlichen Ausführungen widerlegte der Vortragende das
Mär=
chen vom „Gift” und machte klar, daß man unter dieſem
Aus=
druck alles oder nichts verſtehen könne. Beſonders intereſſant
und für jede Hausfrau lehrreich waren dabei die Ausführungen
über Gifte im Haushalt, welche ſchlagend bewieſen, daß in allen,
ja ſelbſt den harmloſeſten Nahrungs= und Genußmitteln der Tod
ruhen kann, wenn man nämlich dies oder jenes im Uebermaß
genießt! Ein Zuviel iſt eben immer ſchädlich. Alles aber, was
Natur uns wild oder durch die Technik veredelt beſchert, iſt gut und
heilſam und niemals als „Gift” ohne weiteres anzuſprechen.
Eben=
ſo intereſſant und überraſchend waren die Ausführungen des
Red=
ners über die heute vielfach beliebten „Reformen” in der
Volks=
ernährung. An Hand der Forſchungsergebniſſe der Profeſſoren von
Noorden, Seyderhelm, Friedländer u. a. wurde nachgewieſen, daß
viele dieſer Beſtrebungen überflüſſig, ja manchmal direkt ſchädlich
ſind und daß die menſchliche Nahrung in ihrer üblichen
gemiſch=
ten Zuſammenſetzung: Obſt, Gemüſe, Kartoffeln, Brot, Zucker,
Fleiſch. Milch und Eier zur Erhaltung der Geſundheit und
Lei=
ſtungsfähigkeit des Menſchen durchaus genügt. Der Vortrag Dr.
Lehmanns läßt ſich hier natürlich nur in dürftigen Umriſſen
nach=
zeichnen. Wenn aber dieſe Nachzeichnung erreicht, daß jeder in
der oben umriſſenen Weiſe einmal ernſthaft über die berührten
Probleme nachdenkt und in Krankheitsfällen ſich Diät= und
Be=
handlungsvorſchriften nur vom Fachmann, dem Arzt, erteilen läßt,
dann iſt der Zweck dieſer kleinen Beſprechung erreicht.
— Zu der Photographiſchen Ausſtellung in der
Eliſabethen=
ſtraße 28, auf die wir geſtern hingewieſen haben, iſt nachzutragen,
daß außer den bereits genannten noch der Photograph Umbreit
mit einer Reihe von Portraits vertreten iſt.
GRO SSER
Taneten-Werbe-Verkauf
zu AUSNAHMEPREISEA
Jungmann Hachf., Ludwigsplatz 6
Stützer Nachf., Schützenstraße 5
108
Tritsch & Heppenheimer, Rheinstr. 31
Sonntag, den 15. März 1931
Seite 6
Nummer 74
Diuence Sahresgaagiberfammäng
des Kartells der Arbeitgeberverbände Darmſtadt
Wir erhalten über die Verſammlung folgenden offiziellen
Bericht:
Bei Eröffnung der Verſammlung gedachte der Vorſitzende,
Herr Fabrikdirektor Fr May, des vor kurzem verſtorbenen
Herrn Direktors Karl Kahlert, der viele Jahre hindurch
ſtell=
vertretender Vorſitzender des Verbandes und gleichzeitig Obmann
der Tarifkommiſſion geweſen iſt und ſich große Verdienſte um den
Verkand erworben hat. Sein Andenken wird allzeit bei den
Mit=
gliedern fortleben. Die Anweſenden hatten ſich zum ehrenden
Ge=
denken an den Verſtorbenen von den Sitzen erhoben.
Der 1. Vorſitzende richtete ſodann an die Verſammlung eine
Anſprache, in der er etwa folgendes ausführte:
Zu Beginn des Jahres 1930 ſahen wir ſorgenvoll in die
Zu=
kunft. Die allgemeine Lage des deutſchen Wirtſchaftslebens gab
keine Veranlaſſung zur Anſtellung hoffnungsvoller Betrachtungen,
hatte doch die Wirtſchaftsdepreſſion ſchon damals bedrohlichen
Um=
ſang angenommen. Das der Vergangenheit, angehörende Jahr
brachte in der Tat alles andere als eine Milderung der
kriſen=
haften Verhältniſſe. Eine Verſchärfung der Schwierigkeiten ſetzte
auf allen Gebieten wirtſchaftlichen Geſchehens ein, wie man ſie
vorher nie gekannt hatte. Wirtſchaftliche und ſoziale Not wuchſen
in unerhörtem Ausmaß. Unſicherheit und Zweifel lagen lähmend
über wirtſchaftlicher und politiſcher Führung. Die Spannkraft
des ganzen Volkes wurde auf Proben ſchwerſter Art geſtellt. Tiefe
Erbitterung und ſeeliſche Niedergeſchlagenheit ſind allenthalben
die Kennzeichen der Geſamtlage. Sie wird dadurch verſchärft, daß
die im Wirtſchaftsleben zu gemeinſamer Arbeit berufenen Kräfte
ſich nicht recht zu harmoniſchem Zuſammenwirken finden können.
Nicht unſere Volkswirtſchaft allein windet ſich unter
Zuckungen.
Die eingetretene Weltwirtſchaftskriſe hat in faſt allen
National=
wirtſchaften Unſicherheiten und Schwierigkeiten hervorgerufen.
Aber unſere innerdeutſche Lage wird von ihr in beſonderem Maße
ungünſtig beeinflußt. Die Rentabilität der Betriebe der
Export=
induſtrie wird durch die Erſchütterung der Abſatzmärkte in Frage
geſtellt. Unſere Landwirtſchaft geht durch überſtarken Preisdruck
immer mehr zurück. Die Folge iſt gleicherweiſe eine ganz
unge=
heuerliche Zunahme der Arbeitsloſigkeit, deren Ausmaß und
Aus=
wirkung, gemeſſen am Volksvermögen und Bevölkerungszahl, in
keinem anderen Staate erreicht wird. Zurzeit iſt bei uns beinahe
jeder 4. Arbeitnehmer arbeitslos, etwa 9 5 Millionen Menſchen
oder mehr als der ſiebente Teil der Bevölkerung haben unter der
durch die Arbeitsloſigkeit bedingten Not zu leiden.
Urſächlich für den Umfang unſerer Notlage ſind die — immer
wieder zu betonende
Ueberlaſtung der Betriebe auf ſteuerlichem, Lohn= und
ſozialpolitiſchem Gebiet,
die fehlgeleitete und kapitalvernichtende Verwendung öffentlicher
Mittel und die ungerechtfertigte und übermäßige Tributbelaſtung
aus dem Verſailler Vertrag und ſeinen Folgeerſcheinungen.
Wegen der jahrelangen verfehlten Wirtſchafts=, Finanz= und
Sozialpolitik des Reichs, der Länder und der Gemeinden haben
wir oft genug Mahnungen und Warnungen ausgeſprochen. Zwar
laſſen ſich in dieſer Beziehung gewiſſe Anzeichen für eine
Kurs=
änderung bemerken. Der eingeſchlagene Weg wird jedoch nur
dann zu Beſſerungen führen, wenn eine Sanierungsaktion auf
breiteſter Grundlage in Angriff genommen wird. Die
eingelei=
tete Senkung der Produktionskoſten und Preiſe genügt nicht.
Er=
neut müſſen fühlbare Entlaſtungen auf ſteuerlichem Gebiet und
ein Abbau der Aufwendungen für ſoziale Einrichtungen aller Art
im Intereſſe der Unternehmungen und der in ihnen Beſchäftigten
gefordert werden. Auch iſt die Zurückführung der öffentlichen
Aus=
gaben auf ein tragbares Maß durch äußerſte Sparſamkeit und
Reorganiſationen geboten. Schließlich iſt es nötig, die
Tribut=
zahlungen baldmöglichſt den völlig veränderten Verhältniſſen
an=
zupaſſen.
Angeſichts der beſonderen: Schwierigkeiten, die das
vergan=
gene Jahr gebracht hat, iſt es notwendig, mit Einſicht, Energie
und Entſchlußkraft in politiſcher und wirtſchaftlicher Hinſicht alle
aufbau= und opferbereiten Kräfte zuſammenzufaſſen, um eine
Beſſerung der Verhältniſſe zu erſtreben. An eine Hilfe von
außenher iſt dabei nicht zu denken. Wir ſind auf uns ſelbſt
an=
gewieſen und müſſen ohne Zögern alles daran ſetzen, um
diejeni=
gen Maßnahmen zu verwirklichen, die geeignet und notwendig
ſind, um unſere Wirtſchaft und unſer ganzes Volk aus den
Wirr=
niſſen der Gegenwart herauszuführen.
Der Syndikus Herr Aſſeſſor Sachs, erſtattete darauf den
Jahresbericht, der ſich auf die vielſeitige und umfangreiche
Tätig=
keit des Verbandes, die im Intereſſe der angeſchloſſenen
Organi=
ſationen und der einzelnen Mitglieder geleiſtet worden iſt,
er=
ſtreckte.
Nach Erledigung der Regularien berichtete der Syndikus über
die lohn= und gehaltspolitiſche Lage im hieſigen Bezirk, wobei
feſtgeſtellt werden konnte, daß in den letzten Monaten eine
Sen=
kung von durchſchnittlich etwa 6 Prozent ſtattgefunden hat.
An die Beſprechung weiterer Tagesordnungspunkte ſchloß ſich
ein Referat des Herrn Dr. Luley über
das Arbeitsloſenproblem
an. Der Referent gab zunächſt einen Ueberblick über die
Entwick=
lung des Arbeitsmarktes, deren richtige Einſchätzung für die
Beur=
teilung der Tauglichkeit der Vorſchläge zur Behebung der
Ar=
beitsloſigkeit wichtig ſei. Die Zahl der verfügbaren
Arbeitſuchen=
den im Reich belief ſich im Durchſchnitt des Jahres 1930 auf 3,2
Millionen Arbeitnehmer, auf mehr als das Doppelte im
Durch=
ſchnitt des Jahres 1928 (1,57 Millionen). Die Ausſichten auf eine
baldige konjunkturelle Entlaſtung ſeien gering, ſo daß im
Durch=
ſchnitt des Jahres 1931 unter Berückſichtigung des Zugangs
jugendlicher Arbeitskräfte vorausſichtlich mit 3,6 Millionen
Ar=
beitſuchenden zu rechnen ſei. Dementſprechend werde bei
Beibehal=
tung des bisherigen Unterſtützungsſyſtems mit einem Anwachſen
des Unterſtützungsaufwands, von rund 2,2 Milliarden RM. im
Jahre 1930 auf 3—3.,3 Milliarden RM. im Jahre 1931 zu
rech=
nen ſein. Die Zuſammenſetzung der Unterſtützungsempfänger
habe ſich im Laufe des Jahres 1930 grundlegend geändert. Die
Zahl der Kriſen= und Wohlfahrtsunterſtützten habe ſtändig
zuge=
nommen. Zurzeit ſtünden 2,6 Millionen
Hauptunterſtützungsemp=
fänger in der Arbeitsloſenunterſtützung 1,9 Millionen Kriſen=
und Wohlfahrtsunterſtützungsempfängern gegenüber, gegen 2,3
Millionen und 0.57 Millionen vor Jahresfriſt. Die Annahme
des Deutſchen Städtetages, daß im Jahre 1931 durchſchnittlich
2 Millionen Kriſen= und Wohlfahrtsunterſtützungsempfänger
vor=
handen wären, werde, wenn ein Konjunkturumſchwung nicht
ein=
trete, zutreffen. Eine Angleichung der Zahlen der
verſicherungs=
mäßig Unterſtützten und der ausgeſteuerten Unterſtützten werde
alſo ſtattfinden. Dieſe Entwicklung ſei ein charakteriſtiſches
Kenn=
zeichen für den Verfall des Arbeitsmarktes und für den
Zuſam=
menbruch des bisherigen Unterſtützungsſyſtems. Es zeige ſich, daß
die Einführung einer auf verſicherungsmäßiger Grundlage
aufge=
bauten Unterſtützung verfrüht erfolgt ſei. Die
Arbeitsloſenver=
ſicherung habe ſich neben den nachteiligen pſychologiſchen
Wirkun=
gen auf Arbeitgeber und Arbeitnehmer dahin ausgewirkt, daß ſie
die Aufrechterhaltung eines Tariflohnniveaus gewährleiſte, das
volkswirtſchaftlich nicht zu halten ſei. Die Behebung der
Arbeits=
loſigkeit könne auf die Dauer nur durch fühlbare Senkung der
Produktionskoſten auf ein wirtſchaftlich tragbares Maß erreicht
werden. Die Vorſchläge der Gewerkſchaften auf allgemeine
Ar=
beitszeitverkürzung enthielten zwar den richtigen Grundgedanken,
Arbeit zu geringerer als der tariflichen Entlohnung zu ſchaffen.
Es werde aber überſehen, daß durch eine Arbeitsſtreckung eine
Produktionskoſtenſenkung nicht möglich und damit ein Anreiz zur
Beſchäftigung einer größeren Arbeitnehmerzahl nicht gegeben ſei.
Die Notwendigkeit einer ausreichenden Senkung des Lohnniveaus
ergebe ſich von ſelbſt. Nur dann werde es ſich ermöglichen laſſen,
bei gleichbleibender Endlohnſumme mehr Arbeitskräfte in den
Arbeitsprozeß einzugliedern und gleichzeitig eine gewiſſe
Beſchäf=
tigungsgarantie zu übernehmen. Vorausſetzung hierfür ſei eine
zeitweilige Aufhebung der verſicherungsmäßigen
Arbeitsloſenunter=
ſtützung, die Abhängigmachung jeglicher Unterſtützung von einer
Bedürftigkeitsprüfung. Zugleich müſſe das ganze derzeitige
Unterſtützungsſyſtem umgeſtaltet werden, damit eine Sanierung
der Gemeindefinanzen erreicht werden könne. Die Neuregelung
der Arbeitsloſenhilfe dürfe ſich nicht in einer Zuſammenfaſſung
der Kriſen= und Wohlfahrtsunterſtützung erſchöpfen. Von den in
dieſer Hinſicht von der S.P.D. und dem Deutſchen Städtetag
ge=
ſtellten Anträgen verdiene der letztere die größere Bedeutung,
jedoch hafte beiden Vorſchlägen der Mangel an, daß im letzten
Grunde nur eine Verlagerung des Defezits ſtattfinde. — An das
Referat ſchloß ſich eine Diskuſſion an.
Zum Schluß der Verſammlung wurde nachſtehende
Reſolution
einſtimmig angenommen:
„Die anläßlich der heutigen ordentlichen Jahresverſammlung
des Kartells der Arbeitgeberverbände Darmſtadts verſammelten
Führer von Induſtrie, Großhandel, Einzelhandel und Handwerk
ſind rückblickend auf die Entwicklung der Wirtſchaft im Jahre 1930
einhellig der Auffaſſung, daß die außerordentlich ſchwere
gegen=
wärtige Kriſe nur dann überwunden werden kann, wenn die von
der Wirtſchaft aufzubringenden Laſten für Steuern und ſoziale
Abgaben beträchtlich und alsbald geſenkt werden. Sie appellieren
in dieſer kritiſchen Stunde an das Verſtändnis der Regierungen
und Verwaltungen, deren eigenes Intereſſe in der Erhaltung
einer lebensfähigen Wirtſchaft liegt
Gegen 10.30 Uhr konnte der Vorſitzende die gut verlaufene
Verſammlung ſchließen.
Orpheum. Zwei Abſchiedsvorſtellungen. Der
Hexenmeiſter Alex Kaßner verabſchiedet ſich heute in zwei
Vor=
ſtellungen nachmittags 4 Uhr bei kleinen Preiſen von 40 Pfg. bis
1,50 Mark, abends 8,15 Uhr von 1 bis 3 Mark. In beiden
Vor=
ſtellungen gelangt das Verſchwinden von 12 Perſonen aus dem
Zuſchauerraum zur Vorführung. — Wer Kaßner noch nicht
ge=
ſehen, eile in eine der beiden heutigen Vorſtellungen. — Karten
in allen Preislagen erhältlich Verkehrsbüro von 11—1 Uhr;
Zei=
tungs=Kiosk am Paradeplatz von 12—1 Uhr und ab 2—6 Uhr;
Orpheumskaſſe ab 2 Uhr. Telephoniſch 389. (Siehe Anzeige.)
— Volkshochſchule. Profeſſor Rudolf Koch=Offenbach ſpricht
am Montag, dem 16. März, über: „Die künſtleriſchen Druckſchriften
und ihre Entſtehung”. Als Schöpfer einer neuen Schrift, die
ſei=
nen Namen trägt, dürfte er beſonders geeignet ſein den ganzen
Werdegang aufzuzeigen und allgemein verſtändlich darzuſtellen.
Lichtbilder werden den Vortrag ergänzen. Er findet ſtatt im
Feſt=
ſaal des Realgymnaſiums, 20½ Uhr. Karten 30 Pfg.
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Frau Elſe Marlett Seitz,
früher in Darmſtadt, jetzt in Wiesbaden, hatte dort mit einem
Dichterabend, an dem Maurus Liertz ihre Gedichte rezitierte,
nach Kritiken Wiesbadener Blätter, großen Erfolg.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher
Erkran=
kung ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt
zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag,
den 15. März 1931, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit:
Dr. med. Andres, Rheinſtraße 33, Telephon 3016; Dr. med.
Gallus, Bismarckſtraße 23, Telephon 3148; Fräul. Dr. med.
Vaubel, Heinrichſtraße 100, Telephon 1645.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
an=
ſchließenden Woche vom 14. März bis 21. März, den Nachtdienſt, die
Löwenapothehe, Ballonplatz 11, Adlerapotheke,
Wilhel=
minenplatz 17, Hirſchapotheke, Nieder=Ramſtädterſtraße 21.
Kunſtnokizen.
Aroer Werke, Künſtiſer oder künſileriſche Veranſtaliungen, deren im Nachſtehenden Erwähnung
geſchiebt, behält ſich die Redakion ihr Artell voß.
— Helene Kühling, deren Geſang durch ſeine Kultur,
muſikaliſche Beſeeltheit, bereits an früheren Liederabenden von
ihrer Kunſt Zeugnis ablegte, wird am 25. März, 20 Uhr, im
Muſik=
vereinsſaal, Wilhelm=Gläſſing=Straße 24. mit dem bekannten
Komponiſten Dr. Bodo Wolf aus Frankfurt a. M. ein Konzert
veranſtalten. Zum Vortrag gelangen Lieder von Robert Franz,
Hugo Wolf, Bodo Wolf und Richard Trunk. Das feine
Ein=
fühlungsvermögen der Künſtlerin, ihre hohe Geſangstechnik
bür=
gen dafür, den Liederabend zu einem Genuſſe erleſener Art zu
geſtalten. Aus früheren Kritiken der Künſtlerin erwähnen wir
klar und empfindungsreich, anmutig und von angenehmer
Friſche im Klang iſt dieſer Sopran, von ſtarker bewußter
Muſi=
kalität getragen” (Heſſiſche Landeszeitung 1929). — „Ihr
Tem=
verament iſt zurückhaltend, aber raſſig, ihr Geſchmack vornehm.
Alles an ihr atmer Kultur. Der Abend geſtaltete ſich zu einem
der in kleinem Rahmen anregendſten muſikaliſchen Ereigniſſen des
Winters.” (Darmſtädter Tagblatt 1929.) Helene Kühling, eine
Schülerin von Profeſſor Carl Beines, legte im vergangenen Jahre
ihr ſtaatliches Geſangsexamen an der hieſigen Akademie für
Ton=
linſt ab und erteilt als Geſangsyädagogin Unterricht.
— Schüleraufführung. Die Spielſchar des Ludwig=Georgs=
Gymnaſiums führt am nächſten Freitag das „Hausgeſpenſt” oder
„Abracadabra”, eine nach Plautus „Moſtellaria” gedichtete
Ko=
mödie des däniſchen Dichters Holberg auf. (Siehe Anzeige.)
Zum Schufz gegen
Grippe
Erkällungskrank-
heiten, Mandel-u.
Halsenkzündungen
Lokale Beranſtalkungen.
„Alt=Darmſtadt”. Verein für Ortsgeſchichte und
Heimat=
kunde. Zu dem Vortragsabend der Familiengeſchichtlichen
Ver=
einigung. Dienstag abend, im Hotel Prinz Karl. wo Herr Geh.
Rat Welker über das Thema „Aus dem Leben der Familien
Oſann und Backofen” ſpricht, ſind die Mitglieder von „Alt=
Darm=
ſtadt” freundlichſt eingeladen. Der Vortrag bildet ſicher einen
wertvollen Beitrag zur Darmſtädter Familiengeſchichte.
— Das Leipziger Soloquartett Prof. Rörhig in
Darmſtadt. Es ſei nochmals auf das am Samstag, den 21. März,
abends, in der Martinskirche ſtattfindende Konzert des Leipziger
Solo=
quartetts unter Leitung von Herrn Prof. Röthig aufmerkſam gemacht, das
ein Kunſtgenuß ſeltener Art zu werden verſpricht. Die an allen
Konzert=
orten hervorgerufene Bewunderung und Anerkennung der hochwertigen
künſtleriſchen Leiſtungen des Enſembles hat ihren Niederſchlag in
zahl=
reichen glänzenden Kritiken gefunden. Die Bochumer Preſſe ſchreibt u. a.:
„Das Vorbildliche des Quartetts iſt die hohe Kultur des Vortrages, die
wundervolle Ausgeglichenheit und Abgeſtimmtheit, die nur durch
jahre=
lange Anpaſſung ſolch hohes Niveau erreichen konnte.” — Karten ſind
im Vorverkauf zu haben bei: Chriſtian Arnold (am Weißen Turm), K.
F. Bender, Beſſungerſtr. K. Gengenbach, Emilſtr. 2, G. Hauptmann,
Ludwigsplatz 2. Stadtmiſſion, Mühlſtr., Chriſtl. Verein Junger
Män=
ner, Alexanderſtr. 22.
— Epang. Stadtmiſſione. V. — Jugendbund für
E. C. Anläßlich des 50jährigen Beſtehens der E.C.=Bewegung
ver=
anſtalten wir heute einen Familienabend. Der Eintritt iſt frei.
Jedermann herzlich willkommen.
Vereinskalender.
Der DHV., Ortsgruppe Darmſtadt. Heute,
Sonn=
tag nachm., Familienſpaziergang nach Traiſa. Treffen vünktlich
2.45 Uhr vor dem Schwimmbad.
Tageskalender für Sonntag, den 15. März 1931.
Heſſiſches Landestheater Großes Haus. Anfang 17.30
Uhr Ende 22,15 Uhr: „Die Meiſterſinger von Nürnberg”. B 18.
— Kleines Haus, Anfang 14 Uhr, Ende 15,30 Uhr: „
Schnee=
wittchen” Marionettenbühne. — Orpheum, 4 und 8.15 Uhr:
Zaubervorſtellung Kaßner. — Konzerte: Theater=
Reſtau=
rant, Zur Oper Rheingauer Weinſtube Sportplatz=Reſtaurant
Böllenfalltor, Schloßkeller, Datterich, Rummelbräu, 3.
Tropf=
ſtein, Alter Ratskeller, Darmſtädter Hof. Monopol, Reichshof,
Odeon, Thünger Brauſtübl, Hotel=Reſt. Poſt. Reſt. Bürgerhof,
Beſſunger Turnhalle, Cafs Waldesruh; nachm. 4 Uhr:
Lud=
wigshöhe. — Kinovorſtellungen: Union=, Helia= und
Palaſt=Lichtſpiele — Helia, 11.15 Uhr vormittags:
Nord=
land — Odins Paradies.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Der Rechner eines Kohlenſparvereins au
der Umgegend bewohnte mit ſeinem Vater, Frau und vier Kir
dern zwei Zimmer und Küche. Da ihm das mit der Zeit do
etwas zu eng wurde beſchloß er, ſich ein kleines Haus zu baue
3000 Mark hatte er ſelbſt zur Verfügung, ein Baudarlehen wurd
ihm vom Miniſterium bewilligt und weitere 3000 Mark
woll=
ihm ſein Vater vererben. Der Bruder ſollte das väterliche Hau
bekommen und ihm das Geld ausbezahlen. Der Hausbau
began=
aber durch widrige Umſtände war es dem Bruder unmöglich, da
Geld auszubezahlen, ſo daß der Mann in der Not nach den Ger
dern des Kohlenſparvereins griff. Die Sache kam raus und de
Vorſtand wollte die Sache gütlich regeln. Der Mann= hatte aue
ſchon 1500 Mark wieder erſetzt und der Reſt von 1000 Mark de
unterſchlagenen Geldes war durch Schuldverſchreibung ſichergeſtel
und in nächſter Zeit zu erwarten, als zwei eilfertige Mitgliede
den Rechner zur Anzeige brachten. In der Freitagſitzung komn
das Bezirksſchöffengericht zu einer Verurteilung wege
fortgeſetzter Unterſchlagung und erkennt auf eine Ge
fängnisſtrafe von drei Monaten.
Es iſt dann ein hieſiger Ofenſetzer wegen fahr
läſſiger Körperverletzung angeklagt. Mit einem B
kannten, einem Techniker von hier, unternahm er eines
Sonnta=
eine Weinreiſe in die Rheingegend. Beide ſcheinen auf der Heit
fahrt nicht mehr ganz nüchtern geweſen zu ſein. Es kam dazu, de
die Straße vom Regen naß war, ſo daß das Auto kurz hinter O
penheim anſcheinend ins Schleudern kam und mit ziemlicher G
walt gegen einen Baum fuhr. Die Türe wurde eingedrückt ur
der Techniker ſchlug mit dem Kopf gegen den Baum oder d
Dachſtreben des Autos, ſo daß er einen ſchweren Schädelbruch e
litt, in deſſen Folge er das rechte Augenlicht verlor. Der Ang
klagte brachte den Mann heim, ſetzte ihn dort auf einen Stu
und behauptete, es ſei ihm nichts paſſiert der Mann ſei nur b
trunken. Er machte auch in den polizeilichen Vernehmungen ga
verſchiedene Angaben, bis er ſich endlich auf Grund von Zeuge
ausſagen bequemte, alles zuzugeben. Nur beſtreitet er energiſ
betrunken geweſen zu ſein. Das Gericht verurteilt den Angekla
ten zu einer Geldſtrafe von 300 Mark, hilfsweiſe 30 Ta=
Gefangnis.
Zum Schluß wurde noch gegen einen 56jährigen Ir
validen wegen Zuhälterei verhandelt. Er beginnt ſeine Au
führungen damit, daß er einen Zuhälter für den verwerflichſt
Menſchen der Welt erklärt. Aber er habe das Mädchen, das i!
vollkommen ruiniert habe, nur aus Mitleid bei ſich aufgenomme
Das Gericht beurteilt dann den Fall auch milde, da er ohne Zwe
fel auch viel für das Mädchen getan und nicht von vornhere
die Abſicht gehabt habe, es auszunutzen. Es verurteilt ihn weg
ſogenannter ausbeuteriſcher Zuhälterei, kuppleriſe
Zuhälterei ſei nicht erwieſen, anſtelle von einem Monat Gefängn
zu einer Geldſtrafe von 60 Mark. Der Angeklagte will 2
rufung verfolgen. Er ſei unſchuldig und ein Ehrenmann.
— Orpheum. „Das Land des Lächelns” Franz L
hars Welterfolgs=Operette. Es iſt der Leitung d
Orpheums gelungen, die Berliner Rotter=Bühnen für ein kurz
Gaſtſpiel mit der erfolgreichſten Operette der letzte
Jahre. „Das Land des Lächelns” ab morgen, Mo
tag, den 16. März, zu gewinnen. — Das Gaſtſpiel=Enſemb.
welches ſoeben in Mannheim die 100. Aufführung mit beiſpie
loſem Erfolg feierte, bringt in der Tenor=Partie (Prinz S=
Pong) den Kammerſänger Hans Gredinger als ein
der erfolgreichſten Vertreter dieſer Rolle. — Die Inſzenierung
die gleiche wie im Berliner Metropol=Theater (Orig. Dekoratior
Muſikaliſche Leitung hat Kapellmeiſter Rud. Funkenſtein. Spie
leitung hat Herr Guſt. Mahnke. Weitere Mitteilungen folgen.
Beachte heutiges und morgiges Inſereat in dieſer Zeitung.
Aus den Parkeien.
— Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darn
ſtadt. Die für Freitag, den 20. März. abends 8 Uhr, angeſetz
Mitgliederverſammlung, in der Herr Landtagsabgeordneter R
gierungsrat a. D. Heyné”=Offenbach ſprechen ſollte, m.
verſchoben werden, da an dem vorgeſehenen Freitag eine gro
Kundgebung der Oberſchleſier ſtattfindet, deren Beſuch wir all
unſeren Mitgliedern empfehlen. Neuer Termin für unſere M.
gliederverſammlung wird noch bekannt gegeben.
— Frauengruppe der Deutſchen Volksparte
In einer Frauenmitgliederverſammlung der D.V.P. ſprach a
vorigen Mittwoch Frau Abg. Birnbaum über „Politiſche E
ſcheinungen der Gegenwart”. Nachdem Frau Bierau die trotz d
ungünſtigen Wetters recht zahlreich Erſchienenen begrüßt hat
ſprach ſie von der Treue, welche die Frauen der Partei gegenüb
gehalten hatten, trotzdem die Politik derſelben nicht immer pop
lär war und ſein konnte. — Sodann ergriff die Rednerin d
Abends das Wort zu einem großangelegten, durchdachten und v.
tiefem innerem Miterleben reichen Vortrag. Die wirtſchaftlie
Not iſt ſo einſchneidend, daß jeder einzelne ſie unerbittlich füh
Unbegreiflich iſt es daher, daß nicht alle bei dieſer gemeinſam
Not ſich zu deren Bekämpfung zuſammenſchließen. Statt deſſ
ſehen wir, wie alle gegen alle kämpfen. Um aber der Not ſteue.
zu können, müſſen wir den Wurzeln nachgehen, aus denen die
entſpringt. Die Rednerin wies auf die große Wirtſchaftskriſe hi
von der Deutſchlands Kriſe ja nur ein Teil iſt. Auch ohne d
Weltwirtſchaftskriſe hätte Deutſchland, das jahrelang ungeſchützt
geſchwächte Land, das nach dem Kriege fünf Jahre völlig vo
Außenhandel abgeſchnitten war und ſein Kapital ziemlich ve
loren hatte und kein Heer mehr beſitzt, etwa eine Million E
werbsloſe. Die Deutſchen haben immer noch in Notzeiten i
Schickſal gemeiſtert und werden es auch heute wieder meiſter
Frau Birnbaum wies auf einige Anſätze hin, die ſchon vorhand
ſind, um, wenn auch vielleicht langſam Beſſerung zu ſchaffe
Schaffung von Arbeit beſonders für Jugendliche, tut not. A
beitsloſigkeit iſt ſeeliſche Not, iſt oft Verzweiflung der jünger
und älteren Menſchen, die, falſch geleitet, ſich gegen den Nächſt
wendet. Gefahren ſind ringsum. Aber die Geſundung unſer
Volkes kann nicht durch eine Fata Morgana gebracht werden u.
mit Wunſchbildern und Schlagwörtern. Der Staat iſt heute
der Spielball der verſchiedenen Mächte und ähnelt der Zeit i
Mittelalter, da das Reich durch die Territorialmächte aufgeriebe
wurde. Nicht mit Umſturz, ſondern auf friedlich revolutionäre
Wege kann und muß die ſtaatspolitiſche Umwälzung komme
Dazu ſollen die von dem Führer der D.V.P., Dingeldey, eing
brachten Geſetzentwürfe den Weg bereiten. Einen mächtige
Hort haben wir, der unerſchütterlich feſt und treu ſteht: Reich
präſident von Hindenburg. Die Erziehung zum geiſtig kulturelle!
Staatsbewußtſein erfordert viel Aufklärungsarbeit und forde
die tätige Mitarbeit der Frau. Frau Birnbaum ſchloß mit de
Worten: „Ehrfurcht der Vergangenheit, alle Kraft der Gegenwar
alle Hoffnungen der Zukunft.‟ Der äußerſt aufſchlußreiche Vo
trag gab eine Fülle von Gedanken und Anregungen. Er zeug
von tiefſtem Verſtändnis und dem heißen Willen der Redneri
helfend und fördernd zu arbeiten am Wiederaufſtieg des Vate
landes, und in heiligem Feuer rief ſie die Zuhörerinnen zur Mi
arbeit auf. In einer ſehr lebhaften Diskuſſion wurden no
manche Fragen geklärt, und Frau Birnbaum erläuterte no
einige Programmpunkte der N.S D.A.P. Fräulein Pfnor
ſchl=
die Verſammlung mit herzlichen Worten.
— Ausſchuß der ſtaatsparteilichen Beamte
in Darmſtadt. In einer in der „Krone” ſtattgefundenen Ve
ſammlung der zur Staatspartei gehörenden Beamten in Darn
ſtadt referierte Herr Miniſterialreviſor Dörr u. a. über den Ve
lauf der kürzlich in Berlin veranſtalteten Tagung des
Reich=
beamtenausſchuſſes der Staatspartei. Im Anſchluß daran wu
den ausgiebig parteipolitiſche ſowie beamtenpolitiſche Fragen e
örtert. Eine Vorſtandswahl für den Beamtenausſchuß ſoll au
einer für Ende März geplanten zweiten Verſammlung im Au
ſchluß an ein Referat über den heſſiſchen Voranſchlag vorgenon
men werden.
— Reichstagsabgeordneter Dr. Stolper ſprich
in Darmſtadt. Wie aus der Anzeige in der geſtrigen Nun
mer des „Darmſtädter Tagblatts” erſichtlich, ſpricht am Monta,
dem 16. d. M., abends 8 Uhr, im großen Saale des Städtiſche
Saalbaues der ſtaatsparteiliche Reichstagsabgeordnete Dr. Sto
per über das Thema „Der Weg aus deutſcher Not‟. Der Redne
ein anerkannter Kenner der wirtſchaftlichen Zuſammenhänge un
Herausgeber der angeſehenen Zeitſchrift. Der Volkswirt”, he
kürzlich in einer großen öffentlichen Verſammlung in Frankfu:
am Main mit ſeinen tiefdurchdachten und von ſtürmiſchem Be
fall begleiteten Ausführungen den nachhaltigſten Eindruck hinter
laſſen. Die Darmſtädter Wählerſchaft wird ſich die Gelegenhei
die Anſichten eines bedeutenden Wirtſchaftsführers über die Wie
deraufſtiegmöglichkeiten unſeres Poökes zu hören, ſicherlich nich
entgeben lallen.
Nummer 74
Seite 7
Die Spareiulagen und Einlagen in laufender Rechnung bei den
heſſiſchen Spar= und Darlehnskaſſen haben weiter zugenommen.
R. Die Bank des Landbewohners iſt die örtliche Spar=
und Darlehnskaſſe. Das zeigt auch die erfreuliche
Zu=
nahme der Spareinlagen und Einlagen in laufender Rechnung
bei den heſſiſchen landwirtſchaftlichen Spar= und Darlehnskaſſen
in den letzten Jahren. Allerdings zeigen die neueſten Zahlen
über die Zunahme der Einlagen im Kriſenjahr 1930 nicht die
flotte Aufwärtsentwicklung wie in den vorhergehenden Jahren,
wie allerdings nicht anders zu erwarten war. Am 31. 12. 30
betrugen die Spareinlagen bei 445 landwirtſchaftlichen
Kreditgenoſſenſchaften in Heſſen 63,7 Mill. RM., gegen 63,2 Mill.
RM. im Vorjahre. In den Jahren ſeit 1925 ſind die
Sparein=
lagen weit ſchneller geſtiegen, am ſtärkſten in den Jahren 1927
und 1928 um 17,6 und 17,8 Mill. RM. Vor dem Kriege
be=
irugen die Spareinlagen bei 335 Kreditgenoſſenſchaften 82,9
Mill. Mk. Danach ſind alſo die Spargelder wieder auf 79 Proz.
des Vorkriegsbeſtandes angeſtiegen. Auf eine Genoſſenſchaft
berechnet, betrugen die Spareinlagen am 31. 12. 1930: 143 000 RM.
gegen 18 000 RM. 1925 und 235 000 Mk. vor dem Kriege.
Da es ſehr wichtig iſt, daß auch die Landbewohner ſchnell
und leicht ihre Bankgeſchäfte erledigen können, erfüllen die ſehr
zahlreichen Spar= und Darlehnskaſſen, die ſich auf das geſamte
Land ſehr gleichmäßig verteilen, eine wichtige Aufgabe. Nicht
nur, daß jedem Sparer die Möglichkeit gegeben iſt, ſein Geld
bequem zur Sparkaſſe zu bringen, das ſonſt vielleicht nutzlos
lie=
gen würde oder verkehrt ausgegeben, ſondern jedes Mitglied
kann auch ſeine verſchiedenen bankmäßigen Geſchäfte ſchnell und
billig erledigen. Daß die heſſiſche Landbevölkerung von dieſer
Möglichkeit regen Gebrauch macht, zeigen die Zahlen über den
Anſtieg der Einlagen in laufender Rechnung. Der Abſchluß
des Jahres 1930 hat ſogar die erfreuliche Ueberraſchung gebracht,
daß die Einlagen um mehr als 3 Mill. RM. zugenommen haben.
Dieſe Zunahme im Jahre 1930 iſt ſogar größer als in allen
vorhergehenden Jahren. Die Einlagen in laufender
Rechnung betrugen am 31. 12. 1930 18,4 Mill. RM. gegen
77,3 Mill. Mk. am 31. 12. 1913.
Die Entwicklung der Spar= und Darlehnskaſſen zur
Dorf=
bank wird beſonders auch durch die Entwicklung des Umſatzes
gekennzeichnet. Er betrug 1929 ſchon allein bei den heſſiſchen
Kreditgenoſſenſchaften 1272 Mill. RM. gegenüber nur 224 Mill.
Mark im letzten Friedensjahr. Da den heſſiſchen
landwirtſchaft=
lichen Kreditgenoſſenſchaften ca. 47,7 Prozent
Land=
wirte angehören, während Gewerbetreibende mit
23 Prozent, Arbeiter mit 17 Prozent und Beamte
und Angeſtellte mit 7,5 Prozent beteiligt ſind, läßt
ſich ſchwer ſagen, von welcher Schicht der Landbevölkerung die
meiſten Spareinlagen und Einlagen in laufender Rechnung
kom=
men. Der große Anteil der verſchiedenen Berufsſtände am
Mit=
gliederbeſtand, der ländlichenKreditgenoſſenſchaften iſt ein
Zei=
chen für die freundſchaftliche Zuſammenarbeit der heſſiſchen
Land=
bevölkerung.
Leider haben in den erſten Monaten dieſes Jahres die
Ab=
hebungen an Spareinlagen und Einlagen in laufender Rechnung
erheblich zugenommen, ſo daß die wirtſchaftliche Notlage,
ins=
beſondere die große Arbeitsloſigkeit, ihren zahlenmäßigen
Aus=
druck findet.
Dg. Arheilgen, 13. März. Das vom Geſangverein „Frohſinn”
ver=
anſtaltete Volkslieder=Konzert nahm in allen Teilen einen
fehr guten Verlauf und war überaus zahlreich beſucht. Die von dem
Vexein unter der ſtraffen Leitung des Herrn Chor=Muſikdirektors und
Kompyniſten A. Simmermacher vorgetragenen Volkslieder ſtanden auf
gewohnt hoher Stufe und ernteten reichen Beifall. Ganz beſonderen
Anklang fanden die beiden Scherzlieder „Mädel mit dem Roſenmund”
und „Rothaarig iſt mein Schätzelein”. Zum erſten Male als Soliſt
zeigte ſich Mitglied Braun (Tenor). Daß der Verein damit einen guten
Griff getan hat, bewieſen die von demſelben mit gutem Gelingen
vor=
getragenen beiden Rheinlieder. Die vom Verein ganz vorzüglich
vor=
getragenen drei Ruſſenlieder mit den Mitgliedern Konrad Braun und
Wilhelm Anthes als Soliſten waren von dem Corleiter ganz beſonders
gut einſtudiert und wurden reich applaudiert. Als Soliſtin des Abends
war unſere Mitbürgerin Frl. Elvira Benz vom Heſſiſchen Landestheater
in Darmſtadt gewonnen. Wir kennen die Sängerin ſchon von ihrem
früheren Auftreten in unſerem Orte. Bei ihren geſanglichen
Darbie=
tungen war feſtzuſtellen, daß ſeit ihrem letzten Auftreten in ihrem
Können ein erſtaunlicher Fortſchritt zu verzeichnen iſt. Ihre Vorträge
ſtanden auf hoher künſtleriſcher Stufe, und deshalb gebührt ihr ein
vol=
les Lob. Ganz beſonders gefielen das innige „O laß mich träumen”,
und „Ungeduld” von Schubert. Die Sängerin erntete reichen Beifall
und Blumen. Die Klavierbegleitung lag bei Herrn Simmermacher in
beſten Händen. — Montag, den 16. März, abends, findet im
evangeli=
ſchen Gemeindehauſe ein Miſſions=Lichtbildervortrag
ſtatt. Herr Miſſionar Döpke (Admiralitätsinſeln) ſpricht über das
Thema: „15 Jahre unter Kannibalen.” — HohesAlter. Herr
Lud=
wig Avemarie, Untererheber i. R., kann am Dienstag, den 17. März,
in geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 80. Geburtstag begehen. Herr
Abemarie hat ſich noch im letzten Jahre einer zweimaligen
Augenope=
ration unterzogen. — Am Dienstag, den 17. März, nachmittags 3 Uhr,
findet im Rathausſaale eine Beratungsſtunde der Mütter= und
Säuglingsfürſorge ſtatt. — Vergebung. Die Freiwillige Feuerwehr
Arheilgen vergibt anläßlich ihres 50jährigen Jubiläumsfeſtes auf dem
Feſtplatz folgende Plätze: Weinwirtſchaft, Bierwirtſchaft, Fleiſch= und
Wurſtwaren, Kaffee. Rauchwaren, Backwaren, Eisverkauf. Die näheren
Sonntag, den 15. März 1931
Bedingungen können bei dem Vorſitzenden des Wirtſchaftsausſchuſſes,
Herrn Zugführer Repp, Darmſtädter Straße 23, eingeſehen werden.
Angebote ſind bis ſpäteſtens 20. März an die gleiche Adreſſe abzugeben.
— Geiſtliche Abendmuſik. Der hieſige Poſaunenchor
veran=
ſtaltet am Sonntag, den 15. März, abends, in der Kirche eine geiſtliche
Abendmuſik. Das Programm wird durch einen Orgelvortrag begonnen
und beſchloſſen und hat das Leiden und Sterben Chriſti als Grundlage.
Herr Pfarrer Grein wird nach dem Orgelvortrag einige einleitende
Worte ſprechen.
O. Erzhauſen, 13. März. Aus dem Gemeinderat. Antrag
des neugewählten Gemeinderatsmitgliedes Heinrich Mertz 2. auf
Ent=
bindung von ſeinem Mandat gem. Art. 19 LGO.: In dem Antrag des
Heinrich Mertz ſind keine genügenden Gründe angegeben. Der
Ge=
meinderat beantragt, Heinrich Mertz zu erſuchen, maßgebende Gründe
vorzubringen. — Beſetzung der Rektorſtelle an der hieſigen Volksſchule.
Am 1. April tritt Rektor Kadel in den Ruheſtand. Für die
Neube=
ſetzung der Rektorſtelle haben ſich fünf auswärtige Lehrer beworben.
In geheimer Abſtimmung des Gemeinderates fielen Herrn Otto Opp
aus Neu=Iſenburg 6 und Herrn Karl Lautenſchläger, hier, 5 Stimmen
zu. — Feuerlöſchweſen, hier Haftpflichtverſicherung für die Geſpanne zu
den Löſchgeräten. Der Gemeinderat ſieht hiervon ab.
— Griesheim, 13. März. 25 Jahre Sportklub
Vik=
toria 06 e. V. Der Sportklub Viktoria 06 e. V., Griesheim b.
Darm=
ſtadt, nimmt das Jahr ſeines 25jährigen Beſtehens wahr, um deſſen,
was war, zu gedenken. Die Nor der Zeit geſtattet es jedoch nicht, das
Jubiläumsjahr mit größeren Feſtlichkeiten zu feiern. Der Vorſtand des
Sportklubs Viktoria beſchloß aus dieſem Grunde, die Feier in
einfach=
ſtem Rahmen zu begehen. Geblant iſt eine Sportwerbewoche in der
Zeit vom 10. bis 17. Mai. Den Höhepunkt dieſer Sportwerbewoche
bildet das von mehreren Vereinen beſtrittene Pokalturnier am Sonntag.
den 17. Mai. Auch in geſellſchaftlicher Beziehung wird der Verein bei
ſeinem am Samstag, den 16. Mai, ſtattfindenden Kommers den Beweis
erbringen, daß er auch hier mit an der Spitze der Griesheimer Vereine
marſchiert. Ueber die näheren Einzelheiten des Programms wird die
Oeffentlichkeit mit weiteren Berichten auf dem Laufenden gehalten.
Cp. Pfungſtadt, 13. März. Die erſte
Brennholzverſteige=
rung aus dem Gemeindewald findet am Montag, den 16. März, im
Rathaus ſtatt. Das Holz ſtammt aus dem Diſtrikt „Klingsackertanne‟
Zur Verſteigerung gelangen Kiefernknüppel und Kiefernwellen.
Cp. Pfungſtadt, 14. März. Gemeinderatsſitzung. Der
Gemeinderat unterhielt ſich in ſeiner letzten Sitzung unter anderem mit
der Frage der Schulſtellen. Dabei wurde feſtgeſtellt, daß
gegen=
wärtig in Pfungſtadt 23 Lehrkräfte ſtehen, daß aber für Pfungſtadt auf
Grund der Kinderzahl nur 21 Normalſtellen in Betracht kommen. Nach
der Neuordnung der Dingé hat die Gemeinde für die ſich ſo ergebenden
Mehrſtellen je 1500 RM. aufzubringen. Da für jede Normalſtelle von
der Gemeinde 200 RM. aufzubringen ſind, beträgt alſo der
Geſamtauf=
wand der Gemeinde 7200 RM. Der Schulvorſtand hatte ſich bereits mit
der Frage der zwei Mehrſtellen beſchäftigt und war für Beibehaltung
der beiden Stellen geweſen. Der Gemeinderat ſchloß ſich einſtimmig
die=
ſer Auffaſſung an und bewilligte die Mittel für die beiden Stellen. Es
ſollen jedoch Schritte unternommen werden, damit die Gemeinde aus
dem für dieſe Zwecke geſchaffenen Ausgleichsfonds eine ſtaatliche
Unter=
ſtützung erhält. Außerdem unterhielt man ſich über die weitere
Ein=
führung der Bierſteuer, da die jetzt in Kraft befindliche Bierſteuer
Ende März abläuft. Bei namentlicher Abſtimmung wurde die
Einfüh=
rung der Bierſteuer mit zehn gegen ſechs Stimmen bei einer
Stimm=
enthaltung abgelehnt. Sodann unterhielt man ſich über das
Orts=
bürgerholz. Da zu wenig Scheitholz angefallen iſt, ſollen
un=
gefähr 200 Loſe mit drei Raummetern Knüppelholz und 40 Wellen
be=
liefert werden. Obwohl die Selbſtkoſten, für das Losholz höher ſind.
wurde der Preis des Losholzzettels auf der Höhe des Vorjahres mit
18 RM. feſtgeſetzt. Ausgeſteuerte Arbeitsloſe können gegen
Bürgſchafts=
leiſtung das Losholzgeld in wöchentlichen Raten begleichen. Im
wei=
teren Verlauf der Sitzung wurden mehrere Lieferungen vergeben. —
Kreis=Reit= und Fahrturnier. Auf einer dieſer Tage in
Darmſtadt abgehaltenen Kreisvorſtandsſitzung wurde dem
Jungland=
bund Pfungſtadt das Reit= und Fahrturnier für 1931 übertragen. Mit
dem Turnier ſoll auch ein größeres Schaufahren verbunden werden. —
Die Hebamme Weilmünſter tritt mit Rückſicht auf ihr Alter am 1.
April in den Ruheſtand. — Am kommenden Montag werden die
Aus=
weiskarten für die 3. Rate der Winterbeihilfe ausgegeben.
Der Turnverein unternimmt am Sonntag, den 15. März, eine
Nachmittagswanderung über Seeheim und Ober=Beerbach nach
Jugen=
heim. — Reichshandwerkswoche. Der hieſige
Ortsgewerbe=
verein (Handwerkervereinigung) hält anläßlich der
Reichshandwerks=
woche in der „Krone” zwei Werbeabende mit Vorträgen uſw. ab.
G. Ober=Ramſtadt, 14. März. Ausſtellung. Die anläßlich der
Reichshandwerkswoche vom Ortsgewerbeverein Ober=Ramſtadt im
Schützenhofſaal veranſtaltete Handwerks= und Gewerbeſchau
wird Sonntag vormittag 11 Uhr eröffnet. Sie dauert bis einſchließlich
Sonntag, den 22. März. Möge dieſer Ausſtellung, die von den
ver=
ſchiedenſten Handwerks= und Berufsgruppen reichlich beſchickt iſt, ein
recht guter Beſuch beſchieden ſein; der Eintrittspreis iſt 25 Pfg. pro
Perſon.
G. Ober=Ramſtadt, 13. März. Offenlage. Das Verzeichnis der
in dieſem Jahre zur Pflichtfeuerwehr neu zugehenden Mannſchaften aus
den Jahrgängen 1908/09 liegt von heute ab acht Tage lang zur Einſicht
der Interefſenten auf dem Bürgermeiſtereibüro offen. — Die
Stem=
pel=Abgaben für Verkaufs= und Waag=Automaten, Kraftmeſſer
uſw., die in Bahnhöfen, öffentlichen Wirtſchaften uſw., ſowie für
Klaviere und ſonſtige Muſikwerke, die in öffentlichen Wirtſchaften ſtehen,
und für Luxuswagen, Luxusreitpferde und Federwagen für das Jahr
1931 ſind, ſoweit die ſtempelpflichtigen Gegenſtände in den
Landgemein=
den des Kreiſes Darmſtadt ſtehen. bis zum 1. April 1931 an die
Stem=
pelkaſſe des Kreisamtes einzuzahlen.
— Hirſchhorn, 14. März. Waſſerſtand des Neckaus am
13. März: 1.72 Meter: am 14. März: 1,60 Meter.
Skraßenbericht.
für die Woche vom 15. bis 21. März 1931.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen:
Heppenheim—Hemsbach vom 29. 12. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Lorſch-Hüttenfeld—Hemsbach bzw. Lorſch-Viernheim.
Heldenbergen—Windecken wegen Brückenbauarbeiten an der Nidder
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Eichen—Oſtheim.
Grünberg—Hungen (Ortsdurchfahrt Hungen) vom 10. 11. bis auf
lveiteres geſperrt. Umleitung: Für den Schwerverkehr (über 2,5 Tonnen)
Nichtung Grünberg und Laubach über Langsdorf-Villingen—
Nonnen=
roth. Richtung Nidda über Trais—Horloff—Steinheim—Rodheim.
Klein=Linden—Wetzlar (Ortsdurchfahrt Klein=Linden) vom 3. 11. bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Garbenheim-Dorlar—Atzbach—
Heu=
chelheim—Gießen.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Verbindungsſtraße von dem Forſthaus Unterſchweinſtieg nach
Kel=
ſterbach von der Landesgrenze am Forſthaus Hinkelſtein bis
Bahnunter=
führung vor Kelſterbach vom 13. 12. bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung: Niederrad—Schwanheim.
Neuſtadt i. O.—Seckmauern, zwiſchen dem Straßenkreuz unterhalb
Lützelbach bis zum Weſtende der Ortsdurchfahrt Wiebelsbach, vom 8. 1.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Lützelbach.
Darmſtadt—Roßdorf (Roßdörfer Straße zwiſchen Botaniſchem
Gar=
ten und Halteſtelle Glasberg) vom 28. 1. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Beck= und Erbacher Straße in Darmſtadt.
Ober=Gerſprenz—Kirch=Beerfurth vom 14. 3. bis 18. 3. geſperrt.
Umleitung: Fränkiſch=Crumbach-Michelbach.
Gau=Weinheim-Vendersheim vom 5. März bis auf weiteres wegen
Dammrutſch geſperrt. Umleitung: Wallertheim—Sulzheim.
Klein=Linden-Lützellinden (Ortsdurchfahrt Klein=Linden) vom 29.
12. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Großen=Linden
Trais—Münzenberg—Wohnbach (Ortsdurchfahrt Münzenberg) vow.
11. 3. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Ober=Hörgen—Griedek—
Oppershofen—Södel—Bellersheim—Trais—Münzenberg.
— Roßdorf, 14. März. Morgen Sonntag nachmittag findet in
un=
ſerer Kirche ein Paſſionskonzert ſtatt, das der Orgelkünſtler Lehrer
Peter von der Au=Mainz veranſtaltet. Der Vortragende hat ſeine
künſt=
leriſche Vorbildung auf der akademiſchen Hochſchule für Muſik in Berlin
empfangen. Die Spielfolge des Konzertes weiſt nur Weiſen von Joh.
Seb. Bach auf, dem größten Orgelmeiſter der evangeliſchen Kirchenmuſit
(Choralbearbeitungen, Fugen, Präludien u. a.), und zwar nach der
Vierteilung Jeſus, der gute Hirte; Herr, dein Wille geſchehe: Jeſu
Leiden, Pein und Tod; Jeſu, meines Lebens Licht. Zwiſchendurch legt
der Vortragende Einzelgeſänge ein. Die kirchenmuſikaliſche Feierſtunde
währt 1½ Stunde. Das gedruckte Programm bietet eine reichliche
Er=
läuterung der gurgewählten Tonbilder.
Ca. Lorſch, 14. März. Proteſtperſammlung. Im
Rat=
hausſaale fand am Mittwoch nachmittag eine öffentliche
Tabakarbeiter=
verſammlung ſtatt, in der Gauleiter Schomburg vom Deutſchen
Tabak=
arbeiterverband über die gegenwärtige Lage der Zigarreninduſtrie
ſprach. Die Verſammlung nahm gegen die Abſichten einzelner Betriebe,
die Belegſchaft nicht wieder ganz einzuſtellen, Stellung. — Schöner
Erfolg. Einen großartigen Erfolg hatte der Verein für Deutſche
Schäferhunde auf der letzten Ausſtellung in Worms zu verzeichnen.
Von ſieben ausgeſtellten Tieren erhielten fünf das Prädikat „Sehr gut”
und zwei die Note „Gut” — Nicht eingelöſt. Ein Beweis, wie
ſchlecht gerade hier infolge der großen Arbeitsloſigkeit die Verhältniſſe
ſind, bewies der Umſtand, daß bei der Losholzabgabe nicht weniger als
84 Holzloſe nicht eingelöſt wurden.
— Gernsheim, 14. März. Waſſerſtand des Rheins am
13. März: 1,54 Meter; am 14. März: 1,38 Meter.
Aa. Wolfskehlen, 14. März. Selbſtmord im Altrhein.
Eine hieſige ältere Einwohnerin hat ſich bei Stockſtadt im Altrhein
er=
tränkt. Die Frau war noch einige Stunden vorher in einem hieſigen
Geſchäft, wo ſie Einkäufe machte. Unmittelbar darauf muß ſie die Tat
ausgeführt haben. Ihre Kleider wurden am Ufer des Altrheins
ge=
funden. Dabei fand man in einem Geldbeutel noch Rabattmarken mit
der Firmenbezeichnung des hieſigen Geſchäftes, ſo daß man annahm,
daß es ſich um eine Einwohnerin von Wolfskehlen handelte. Auf
tele=
phoniſche Benachrichtigung fuhren eine Tochter und ein Sohn nach
Stockſtadt, von wo ſie übrigens herſtammte, und erkannten die Kleider
als diefenigen ihrer Mutter. Bald darauf wurde die Leiche der Frau
bei Erfelden geländet. Die ſofort benachrichtigte Kriminalpolizei nahm
den Tatbeſtand auf und gab dann die Leiche zur Beerdigung frei. Die
Frau hinterläßt außer ihrem Ehemann vier Kinder. Der Grund zuu
Tat iſt unbekannt.
Königſtädten, 14. März. In dem Bericht in Nr. 71 über „
Groß=
feuer in Königſtädten” heißt es u. a.: „Als Urſache nimmt Pplizei und
Feuerwehr Kurzſchluß an”. Hierzu ſchreibt uns das Ueberlandwerk
Mainz: Die Gemeinde Königſtädten wird von uns mit Strom
ver=
ſorgt und der von uns noch während des Brandes entſandte Inſpektor,
der auch am nächſten Morgen auf der Brandſtelle ſeine Erhebungen
fort=
ſetzte, hat einwandfrei feſtgeſtellt, daß von einem Kurzſchluß keine
Rede ſein kann. Der Nachweis dafür läßt ſich ohne weiteres am
Zu=
ſtand der elektriſchen Lichtanlage, die lange noch nach Ausbruch des
Brandes in dem betroffenen Gebäude ungeſtört funktionierte und
wert=
volle Dienſte bei der Rettung von Vieh und Inventar leiſtete, ſowie
durch Zeugen über den Befund der Sicherungen erbringen.
P Rüffelsheim, 14. März. Totſchlag. Aus bisher unbekannter
Urſache geriet am Freitag vormittag der ledige Arbeiter Baum aus
Rüſſelsheim mit dem verheirateten Arbeiter Schuhmacher aus Koſtheim
in ein Wortgefecht. Im Laufe der Auseinanderſetzung bedrängte Baum
den Schuhmacher mit einer Lötlampe. Um ſich ſeines Angreifers zu
er=
wehren, ergriff Schuhmacher, der als ſehr reizbar gilt, einen Hämmer
und führte einen wuchtigen Schlag nach dem Kopfe des Baum, dem er
die Schädeldecke einfchlug, ſo daß der Tod nach kurzer Zeit eintrat. Der
Täter iſt verheiratet und Vater von drei Kindern.
Stuhlverſtopfung. Nach den an den Kliniken für innere Krank
heiten geſammelten Erfahrungen iſt das natürliche „Franz=Joſef”=
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te 8
Sonntag, den 15. März 1931
Jahresbericht der Bahnhofsmifſion Darmſtadk
für das Jahr 1930.
EPH. Bereitſchaft! Kleinarbeit! In dieſen beiden Worten iſt die
Arbeit des verfloſſenen Jahres beſchloſſen. Verſchwindend wenig
Men=
ſchen wird es geben, die heute nicht zu berichten wüßten von dem
un=
ſagbaren Elend, bedingt durch das graue Geſpenſt der Arbeitsloſigkeit.
Wird der Not wirklich geſteuert durch ein paar Pfennige, die an der
Türe gegeben werden vielleicht aus Mitleid, vielleicht auch nur, um den
unbequemen Bettler los zu werden? So hart, ja grauſam es klingen
mag, ſolche Gaben ſchaden mehr, als ſie nützen. Nur ein Eingehen auf
die Verhältniſſe, eine Prüfung derſelben, ſoweit dies überhaupt möglich
iſt, und eine daraus entſpringende Hilfe, ſo beſcheiden ſie auch ſein mag,
hat wirklich Wert. Die ſtramme Durchführung dieſer Art von
Wohl=
tätigkeit, deren ſich die Bahn” fsmiſſion zu befleißigen ſtrebt, findet
natürlich wenig Gegenliebe, beſonders bei den „notoriſchen Bettlern.
Nicht, daß wir gänzlich von ihrem Beſuch verſchont bleiben; auf alle
mögliche Art und Weiſe ſuchen ſie uns immer wieder hinters Licht zu
führen, und gar manchmal ſind ihre Methoden von Erfolg gekrönt.
Doch bei vielen ſtehen wir auf der ſchwarzen Liſte, denn die Prüfung
der Papiere durch die Polizei hat ſchon manchen Hilfeſuchenden
be=
wogen, die gewährte Fahrkarte nach dem gewünſchten Beſtimmungsort
aufzugeben. Natürlich belaſtet der Betreffende in ſolchen Fällen unſer
Konto. Weniger angenehm, aber rein menſchlich begreiflich iſt es daher,
wenn ein aus dem Zuchthaus entlaſſener Sträfling nichts Eiligeres
zu tun hat, als zu verſuchen, mit der vermeintlichen Urheberin
ſei=
ner Freiheitsberaubung abzurechnen. Ueberhaupt ſpüren wir, je
län=
ger, je mehr, die Verrohung, das Fehlen jeglichen Schamgefühls, das in
unſerem Volke Platz gegriffen hat. Gewiß mag ſich manchmal die durch
die Arbeitsloſigkeit hervorgerufene Verzweiflung in dem Benehmen der
Leute ausdrücken. Kam es doch vor, daß eine nicht bewilligte Fahrkarte
uns faſt die Bekanntſchaft mit den Fäuſten eines notoriſchen Bettlers
eingetragen hätte, wäre ſeine Frau nicht voller Schrecken dazwiſchen
getreten. Immer und immer machen wir die traurige Wahrnehmung.
daß die weibliche Jugend viel hemmungsloſer iſt wie die männliche.
Gibt es nicht zu denken, wenn zwei noch minderjährige Schweſtern,
Kin=
der achtbarer Eltern, mit geſtohlenem Geld heimlich das Elternhaus
verlaſſen, in die Großſtadt fahren, dorthin ihren Freund, einen 19
jäh=
rigen Burſchen, der in wenigen Wochen ſeine Lehrzeit beendet hat,
nach=
kommen laſſen, mit dieſem faſt 14 Tage herumziehen und ſchließlich auf
der Bahnhofsmiſſion landen und da verſuchen, ſich als Geſchwiſter
aus=
zugeben? Näch unendlichen Schwierigkeiten und Vermittlungen kehrten
alle drei ins Elternhaus zurück.
Nachtſeiten des Lebens, in ſie ſchaut die Bahnhofsmiſſion, je länger,
fe mehr. Kampf und wieder Kampf, das iſt der Inhalt ihres täglichen
Lebens. Und wo bleiben die Luſtſeiten der Arbeit? Erinnerungszeichen
vereinzelter. Vielleicht ein ausnahmsweiſe zurückgeſchickter Geldbetrag
von einem der dielen, die ihr Verſprechen nicht nur halten, ſondern
wo=
möglich falſche Adreſſen angeben, ein Kartengruß als Dank für
irgend=
welche Hilfeleiſtung, vielleicht eine Geldgabe, ja auch ein= oder zweimal
Beſuch eines jungen Mädchens, dem man durch Rat oder Tat helfen
konnte, daß es mit Gottes Hilfe auf die Sonnenſeite des Lebens kam.
Dies ſind kleine Lichtlein, die um ſo heller ſcheinen um ſo freudiger
begrüßt werden, je dunkler die Wolken ſind, die uns faſt zu erdrücken
drohen. Wohl keine Arbeit iſt ſo durchaus Säemanusarbeit wie die
unſere Menſchen kommen und gehen, ein Blick, ein Wort, vielleicht
eine kleine Tat oder auch eine Unterlaſſung; welchen Einfluß haben
wir ausgeübt?
Waren es doch im verfloſſenen Jahr 2501 Perſonen, die ſich
mit irgend einem Anliegen an uns wandten. Die Aemter, mit denen
wir nun ſchon über ein Jahrzehnt Hand in Hand arbeiten, ſind die
gleichen geblieben. Neu hinzu gekommen iſt die Gefängnisverwaltung,
die nun auch unſere Hilfe in Anſpruch nimmt. Nur die Zahl der durch
das Rote Kreuz betrauten Perſonen ſtieg von 112 auf 136 Perſonen.
Sonſt finden wir überall einen Rückgang, der ſich bei dem Arbeitsamt
beſonders geltend machte. Den 318 Leuten des Vorjahres ſtehen
dies=
mal 132 gegenüber. Ganz erſchreckend wirkte ſich die Arbeitsloſigkeit im
Monat Dezember aus, wo ni t eine Fahrkarte gelöſt wurde. 20
Per=
ſonen erhielten Unterſtützungen durch evangeliſch=kirchliche
Organiſatio=
nen, während die katholiſchen Geiſtlichen mit der Caritas uns 114 Leute
zuwieſen. Der Schutzverein war mit 65 Schützlingen vertreten, der
Wanderbettel wies wies 59 auf, das Wohlfahrtsamt 405 Perſonen. Die
Bahnhofsmiſſion als ſolche erledigte 1339 Fälle. Der jüdiſche
Wander=
bettel nahm in 55 Fällen unſere Hilfe in Anſpruch. Fahrkarten wurden
783 gelöſt für eine Geſamtſumme von 3599,82 RM., die ſich folgender=
Von Prof. Dr. Friedrich Behn, Mainz.
Im landſchaftlich ſchönſten Teile des öſtlichen Odenwaldes angeſichts
des herrlichen Schloſſes Fürſtenau, ſteht abſeits vom großen Strome der
Welt im Dorfe Steinbach ein ernſter, ſchlichter Bau, der mit all ſeiner
Einfachheit eines der köſtlichſten Kleinodien frühdeutſcher Baukunſt iſt,
die Einhards=Baſilika. So lückenhaft auch die geſchichtliche
Ueberliefe=
rung iſt, ſo ſicher ſteht doch die Gleichſetzung des Bauwerkes mit der
Gründung des berühmten Beraters des großen Karl, der an ſeinem
Hofe etwa die Stellung eines Miniſters der öffentlichen Bauten
ein=
genommen hat. Karls Sohn, Ludwig der Fromme, beſchenkte Einhard
in dankbarer Anerkennung ſeiner hohen Verdienſte mit der Mark
Michel=
ſtadt, die der Kinderloſe dem Kloſter Lorſch weiter vererbte. Die erſten
Schickſale der Baſilika ſind ſehr eigentümlich. Das Kirchlein hat die
aus Rom geholten Reliquien der Heiligen Petrus und Marcellinus, füir
deren Aufnahme es errichtet war, nur ganz turze Zeit beherbergt, da
ſie auf die Einwirkung von Einhards Hauskaplan nach Seligenſtadt am
Main überführt wurden, wo in der Abteikirche ein weiterer
Einhards=
bau enthalten ſteht. Ueber die folgenden zwei Jahrhunderte wiſſen wir
nichts, bis um die Mitte des 11. Jahrhunderts der Lorſcher Abt
Udal=
rich ſich der vernachläſſigten Kirche annimmt und Mönche dorthin
ent=
ſendet. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts hat Abt Heinrich
von Lorſch Erweiterungsbauten vorgenommen. Nachdem Steinbach
ſchließlich Nonnenkloſter geſvorden war, wurde 1535 mit dem
Ueber=
tritte der Grafen zu Erbach zur evangeliſchen Lehre das Kloſter
aufge=
hoben und in ein Spital verwandelt. Von Verheerungen im
Dreißig=
jährigen Kriege berichtet nur örtliche Ueberlieferung. Heute ſteht vom
Einhardsbau nur noch ein Teil, dieſer aber, und das macht den
beſon=
deren Wert der Ruine aus, in alter Höhe und ohne weſentliche
Um=
bauten; das Mittelſchiff mit den zugemauerten Arkaden (die
Seiten=
ſchiffe ſind beide verloren), vom Querhaus nur der nördliche Arm mit
einem im unteren Stockwerk romaniſchen, im oberen renaiſſancezeitlichen
Anban, und vor allem die in voller Reinheit erhaltene Krypta; die
jetzige Weſtwand iſt ganz ſpät und aus alten und neuen Steinen
zu=
ſammengeflickt.
Die Grundform des Einhardsbaues war ſchon durch eine auch mit
Grabungen verbundene Unterſuchung des damaligen Darmſtädter
Archi=
tekturprofeſſors Adamy von 1885 feſtgeſtellt, die im Auftrage des
Hiſto=
riſchen Vereins für Heſſen unternommen war und 45 Jahre lang keinen
Nachfolger gefunden hatte. Neue Grabungen, die Verfaſſer dieſer Zeilen
im Spätſommer und Herbſt des vergangenen Jahres unternahm, galten
der Aufklärung von zwei neuerdings in der Bauforſchung ſtark in den
Vordergrund getretenen Fragen, der Krypta und dem Weſtbau. Die
Krypta hat die eine ihrer Beſtimmungen, die Reliquien aufzunehmen,
nur kurze Zeit, die andere, Grabſtätte der Stifter zu ſein, niemals
er=
füllt, doch ſind alle erforderlichen Einrichtungen vorhanden. Während
der ganz auf die Kreuzform eingeſtellte Grundriß längſt bekannt war.
beſtanden noch Unklarheiten über die Frage der Zugänge, ſie wurden
durch unſere Grabungen reſtlos gelöſt. Wir konnten feſtſtellen, daß die
Unterkirche drei Zugänge gehabt hat. Der eine führte von außen her (die
Kirche iſt in einen Hang hineingebaut) durch den Scheitel der
Mittel=
apſis, die beiden anderen aus den Seitenſchiffen herab. Hier iſt im
nördlichen Arm (der ſüdliche iſt zerſtört) die vermauerte Türe noch
vbr=
handen, und davor legte der Spaten die Wangen= und Stirnmauer
der Treppe frei. Zu einem ſpäteren, nicht mehr ſicher anzugebenden
Zeitpunkte wurde die Krypta erweitert, indem die Seitenſchiffe der
Kirche unterkellert wurden; die Treppe fiel dabei fort, ihre
Seiten=
mauern wurden abgeriſſen und fanden ſich überdeckt von dem Pflaſter
der neuen Teile. Der Zug der Kirchenbeſucher konnte alſo von außen
her unmittelbar an die in der Krypta aufgeſtellten Reliquien
herantre=
ten und teilte ſich dann in zwei Ströme, die in den Seitenſchiffen das
Kircheninnere erreichten.
Auch die zweite Aufgabe, die ſich unſere Ausgrabung geſtellt hafte.
konnte zur Löſung gebracht werden. Die romaniſche Zeit, und zwar
kommt nach der Stilſtufe der aufgefundenen Bauglieder nur das 12.
Jahrhundert in Frage, hatte den Innenraum der Kirche verlängert
durch Beſeitigung des karolingiſchen Weſtbaues, wodurch die Arkaden
um ein (größeres) Joch nach Weſten zu vermehrt wurden, und hatte
der Kirche einen neuen, zweitürmigen Weſtbau mit
dazwiſchenliegen=
dem Weſtchor vorgelegt. Vom ſüdlichen Turme fanden ſich nur noch
geringe Reſte der Mauerzüge, doch war ſeine Form durch die
Fun=
damentgruben noch überall erkennbar. Vom Nordturme ſtehen dagegen
noch anſehnliche Teile ſeiner Front in mehreren Schichten des
auf=
gehenden Mauerwerks mit der Quaderverblendung und der Baſis einer
Halbſäule. An beiden Seiten machten wir eine überraſchende
Ent=
deckung. Nach Adamt lag vor der Kirche das Atrium, ein von offenen
Hallen umgebener Hof. Die Fundamente der Südhalle des „Atriums”
liegen nun über dem des romaniſchen Südturms, müſſen alſo fünger
ſein als dieſer. Am Nordturm laufen aber die Hallenmauern gar über
die abgeſtufte Quaderverblendung der Front hinweg und der zu ihnem
gehörige Plattenfußboden liegt auf der Höhe des Abbruchs des Turmes.
Der Abbruch iſt aber nun durch eine glücklich erhaltene Baurechnung
in das Jahr 1588 datiert; das vermeintliche Atrium iſt demnach kein
karolingiſcher Bauteil, ſondern ein Spitalbau der Renaiſſancezeit.
Der Beſitzer der Ruine, Graf zu Erbach=Fürſtenau, beabſichtigt, dem
Bau zu einem kleinen Muſeum einzurichten, das alle Funde aus der
Baſilika ſowie Bilder und Pläne aufnehmen ſoll. Die ſtörenden
Deck=
balken aus der Zeit profaner Verwendung als Scheuer ſind beſeitigt,
ſo daß der Raum wieder in ſeinen urſprünglichen Maßen wirken kann,
und eine bisher zugemauerte gotiſche Türe iſt wieder geöffnet und gibt
einen reizvollen Blick frei aus dem Mittelſchiff in den nördlichen Arm
des Querhauſes. So verband ſich mit der baugeſchichtlichen Aufklärung
zugleich eine ſehr weſentliche Verſchönerung des ehrwürdigen Bauwerks
aus einer großen Zeit vaterländiſcher Geſchichte.
maßen teilt: Bahnhofsmiſſion 44,75 RM., Wohlfahrt 939,22 RM. (ohne
die Verpflegungsgelder), Arbeitsamt 1433,90 RM., Schutzverein 214,60
RM., (ohne die Verpflegungsgelder), Wanderbettel 278,60 RM. Evang.
Kirche 376,60 RM. (ohne die Verpflegungsgelder), Kath. Kirche 181,45
RM., Rotes Kreuz 52,10 RM. (ohne die Verpflegungsgelder), Jüdiſche
Wohlfahrt 78,50 RM. (ohne die Verpflegungsgelder).
Was das neue Jahr uns bringen wird? Gott allein weiß es. Gibt
Er uns die nötige Kraft und Weisheit, anderen Schützlingen auf die
rechte Weiſe zu helfen, dann wird das Jahr 1931 trotz allem Schweren,
das es bringen mag, ein geſegnetes ſein.
Briefkaſten.
Jeder Anfroge iſt die letzie Bezugsquiitung beizufüg
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt
m. 1
ice
keſt.
Ann
W. M. Nach 8 538 Abſ. 2 B. G.B. kann der Mieter im Falle
des Verzugs des Vermieters den Mangel ſelbſt beſeitigen und
Erſatz der erforderlichen Aufwendungen verlangen. Haben Sie,
weil die Wohnung unter Zwangswirtſchaft ſteht, die geſetzliche
Miete zu zahlen, ſo können Sie nach § 28 des Mieterſchutzgeſetzes
die Ihnen wegen Reparaturen zuſtehende Forderung nur
aufrech=
nen, ſoweit die ſtädtiſche Inſtandſetzungskommiſſion (Städt.
Hoch=
bauamt) vor der Vornahme der Arbeit die Vornahme einer
lau=
fenden Inſtandſetzungsarbeit für erforderlich erklärt hat. Sie
werden deshalb ſofort beim Hochbauamt darauf dringen müſſen,
daß die Reparaturen ausgeführt und deren Höhe feſtgeſtellt werde.
Mit der ſonach ſich ergebenden Forderung können Sie dem
Ver=
mieter gegenüber alsdann aufrechnen und dem Vermieter
gegen=
über die Aufrechnung erklären, um ſonach den Betrag am
Miet=
zins in Abzug bringen zu können. Die an das Städt.
Hochbau=
amt zu zahlenden Gebühren können Sie in Anrechnung bringen,
da ja dieſe Koſten die Vorbedingungen für die
Aufrechnungsbefug=
nis bilden. Dieſes Verfahren kann allein zum Ziele führen.
W., hier. Wir möchten raten, daß Sie die Intervention des
genannten Amtes zwecks gütlicher Regelung anrufen.
M. M. in D. Handelt es ſich bei dem Vorkriegsdarlehen um eine
Vermögensanlage, ſo käme nur eine Aufwertung bis zu 25 Prozent in
Frage, war aber das Darlehen eine Gefälligkeit für den Schuldner oder
Geldhingabe zu einem beſtimmten Zweck, ſo wäre eine prozentual.
nicht beſchränkte Aufwertung möglich.
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Nummer 74
Sonntag, den 15. März 1931
Seite 9
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Am 13. ds. Mts. entſchlief ſanft nach kurzem, ſchweren
Leiden unſere innigſtgeliebte, herzensgute Mutter,
Schwiegermutter und Großmutter
Frau Barbara Stelzer Wwe.
geb. Haßler.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Soſie Hoffmann, geb. Stelzer
Ludwig Stelzer nebſt Familie
Alex Hoffmann nebſt Kinder
Willi Stelzer als Enkel
Hans Stelzer als Enkel.
Darmſtadt, Heinheimerſtr. 53, Berlin=Lichtenrade,
den 14. März 1931.
Die Beerdigung findet am Montag, den 16. März,
nachinittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
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Nach kurzem Leiden entſchlief ſanft im
82. Lebensjahr mein lieber Vater, Großvater
und Bruder
Allveteran.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Andreas Schnchmann,
Klein=Bieberau
Familie Philipp Bergoint, Rodau
Familie Johann Schuchmann,
Nieder=Ramſtadt.
Klein=Bieberau, den 14. März 1931. (4138
Die Beerdigung ſindet heute Nachmittag ½22 Uhr ſiatt.
f Für die überaus zahlreichen
Gratula=
tionen Blumen und Geſchenke anläßlich
unſerer Silbernen Hochzeit und
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lobung unſeres Sohnes, ſagen auf
dieſem Wege herzlichen Dank, da es
uns nicht möglich, jedem einzelnen zu
danken.
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Leiden unſere liebe Mutter und Großmutter,
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im 78. Lebensjahr.
Die Hinterbliebenen.
Darmſiadt, den 13. März 1931. 4129
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Die Beerdigung findet am 16. März 1931, vormittags
11 Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt.
nach einem arbeitsreichen Leben
im Alter von 84 Jahren.
In tiefer Trauer:
Frau g Krichbaum Witwe
Famlie Adam
Famile Etenmüller.
Darmſtadr.
Billings, den 14. März 1931.
Die Beerdigung findet Dienstag,
den 17. März, mittags 1½ Uhr,
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Ferdinand Fuhr
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Im Namen der Hinterbliebenen
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Darmſtadt, den 14. März 1931.
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Nummer 24
Eonntag, den 15. März
die Lage am Geldmarkk.
Es hat den Anſchein, als ob die Feſtigung der Poſition der
Re=
gierung, die u. a. auch in dem reibungsloſen Fortſchreiten der
Etats=
beratungen zum Ausdruck kommt, im Auslande endlich das Vertrauen
in die politiſche und wirtſchaftliche Lage Deutſchlands zurückkehren läßt.
Nachdem ſich das Ausland lange Zeit davon ferngehalten hatte, in
Deutſchland Gelder anzulegen, iſt in letzter Zeit die Rückkehr von
Kapi=
talfluchtgeldern zu beobachten, was ſich deutlich in der Geſtaltung der
Geld= und Deviſenſätze ausprägt. Nicht nur am Tagesgeldmarkt ſenkte
ſich der Satz auf bis 3 Prozent, ſondern auch Zeitgeld folgte erſtmalig
wieder der nachgebenden Tendenz, wenn auch in geringerem Ausmaße.
Eine leichte Verſteifung des Tagesgeldes gegen Ende der Woche war
von nur vorübergehendem Charakter, und in der ſtärkeren Medio=
Bean=
ſpruchung bgründet. Bei recht ſtillem Geſchäft und kleinem Angebot
zeigte ſich Intereſſe für Warenwechſel.
Am Deviſenmarkte iſt nach wochenlanger Stagnation ein kräftiger
Umſchwung eingetreten, und die Reichsmark verkehrte in bemerkenswert
feſter Haltung. International erfuhr London gegen New York eine
Befeſtigung. Mit einer Diskonterhöhung in London wird infolge der
geänderten Situation vorläufig nicht mehr gerechnet. Die größeren
Kapitalexporte von Frankreich hatten ein Nachgeben des franzöſiſchen
Franken zur Folge. Weiter ſchwach lag die Deviſe Schweiz, Spanien
hatte Schwankungen aufzuweiſen, doch ergaben ſich vorwiegend
Kurs=
beſſerungen. Die ſteigenden Getreide= und Wollpreiſe kamen weiter der
argentiniſchen Deviſe zugute; obwohl ſich ſpäter eine leichte Neaktion
gegenüber den vorhergegangenen Steigerungen bemerkbar machte.
Bra=
ſilien erfuhr keine bedeutendere Veränderung.
Süddeutſcher Eiſenmarkk.
Die Belebung am ſüddeutſchen Eiſenmarkt, die nach der
Eiſenpreis=
ermäßigung einſetzte und einige Wochen anhielt, iſt bereits wieder im
Rückgehen begriffen. Der außergewöhnlich ſtrenge Spätwinter veranlaßt
die Provinzhändler, ihre Frühjahrsbeſtellungen noch zurückzuhalten.
Man hofft, mit Einſetzen des Frühjahrsbedarfes auf eine
Geſchäftsbe=
lebung. In welchem Umfange dieſe einſetzen wird, bleibt abzuwarten.
Die mitverarbeitende Induſtrie konnte nur geringen Bedarf in Form=
und Stabeiſen an den Markt bringen. Angeſichts der undurchſichtigen
und ſchlechten Verhältniſſe auf dem Weltmarkt und insbeſondere auf
dem deutſchen Inlandsmarkt, hält man mit größeren Objekten zurück
und kauft nur das Notwendigſte. Zudem iſt die Beſchäftigung der
ver=
arbeitenden Induſtrie ungenügend. Die Waggonfabriken z. B. haben
nur einige kleine Aufträge vorliegen, während bahnſeitig keinerlei
nen=
nenswerte Waggonbeſtellungen erfolgten und auch für die nächſten
Mo=
nate nicht zu erwarten ſind. Auch der Bedarf des Bauhandwerks in
Moniereiſen und Trägern iſt ſo gering, daß er keinerlei günſtigen
Ein=
fluß auf den Markt ausüben konnte. Das Lagergeſchäft beſchränkte ſich
hauptſächlich auf die Abgaben kleinerer Mengen, während Ladungen
meiſt ebenſo raſch vom Markt beſchafft werden konnten.
Wirkſchaftliche Rundichan.
Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 11. März. Die auf den
Stichtag des 11. März berechnete Großhandelsindexziffer des
Statiſti=
ſchen Reichsamtes hat ſich mit 114,3 gegenüber der Vorwoche (113,9) um
0,4 v. H. erhöht. Von den Hauptgruppen iſt die Indexziffer für
Agrar=
ftoffe auf 107,5 um 1,3 v.H. geſtiegen, während die Indexziffer für
indu=
ſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren auf 106,2 (um 0,2 v.H.) und diejenige
für induſtrielle Fertigwaren auf 138,8 (um 0,1 v. H.) zurückgegangen ſind.
Die Spareinlagen bei den rheiniſchen Sparkaſſen erfuhren im
Fe=
bruar eine Zunahme von 23,1 Mill. RM. und betragen nunmehr 1683,7
Millionen RM. Die Giroeinlagen verminderten ſich um 1,1 Mill. RM.
auf 271,3 Mill. RM., ſo daß die Geſamteinlagen am Monatsende 1955
Millionen RM. betragen. Die Durchſchnittshöhe der Sparkonten beträgt
800,69 RM.
Heffens Kohlenproduktion. Die monatliche Statiſtik der
Kohlenpro=
duktion des Volksſtaates Heſſen weiſt für den Monat Februar 1931
fol=
gende Zahlen nach: An Rohbraunkohlen wurden gefördert 66 222 To.,
davon wurden 56 849 To. zu Schwelereiprodukten weiter verarbeitet. Aus
den verſchwelten Kohlen wurden gewonnen: 3 562 210 Tonnen Rohteer,
387 640 Tonnen Leichtöl aus Schwelgaſen und 8339 Tonnen Koks ohne
Schwefelrückſtände des Meſſeler Kohlenſchiefers.
Fünfzig Millionen RM. neue 7proz. Deutſche Kommunal=Goldſchatz=
Anweiſungen, fällig 1. April 1935. In dem Anzeigenteil der
vorliegen=
den Ausgabe veröffentlicht die Preußiſche Staatsbank (Seehandlung),
Berlin, und die Deutſche Girozentrale — Deutſche Kommunalbank —,
Berlin, eine Bekanntmachung über die zum freihändigen Verkauf
auf=
gelegten 50 Millionen RM. 7proz. Deutſche Kommunal=
Goldſchatzan=
weiſungen, fällig am 1. April 1935. Der Verkaufspreis beträgt 96,5
Prozent, abzüglich Stückzinſen bis zum 31. März 1931. Der Erlös der
Schatzanweiſungen ſoll zur Umſchuldung der am 1. April 1931 fälligen
Deutſchen Kommunal=Goldſchatzanweiſungen von 1928 verwendet werden.
Den Beſitzern der alten Schatzanweiſungen wird ein Umtauſch in die
neuen Schatzanweiſungen dergeſtalt angeboten, daß die fälligen
Schatz=
anweiſungen zum Nennwert in Zahlung genommen werden und der
Kaufpreis ſich auf 96 Prozent, ohne Verrechnung von Stückzinſen,
er=
mäßigt. Die Differenz von 4 Prozent wird in bar herausgezahlt. Bis
zum 20. März eingehende Umtauſchanträge werden vorzugsweiſe
be=
rückſichtigt. Die Bezahlung der Schatzanweiſungen hat in der Zeit vom
25—31. März zu erfolgen.
Badiſche Bank A.G., Mannheim. In der unter Vorſitz des Herrn
Benno Weil ſtattgefundenen Generalverſammlung war ein Aktienkapital
von 6,65 Mill. RM. Stammaktien und 300 000 RM. Vorzugsaktien
ver=
treten. Die Regularien wurden einſtimmig genehmigt. Es wurde
be=
ſchloſſen, aus dem Reingewinn von 1009 817 RM. die Verteilung einer
Dividende von 10 Prozent auf die Stamm= und von 6 Prozent auf die
Vorzugsaktien vorzunehmen. Die ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder
wurden wiedergewählt. Neu gewählt wurde ein weiterer Vertreter des
badiſchen Staates, nämlich Miniſterialrat Guſtav Strohm=Karlsruhe;
bies wohl in Zuſammenhang mit dem Erwerb der Badiſchen Bank=Aktien
aus dem Beſitz der Deutſchen Bank und Diskontogeſellſchaft. Auf die
Anfrage eines Aktionärs, wie hoch der Uebernahmekurs ſei, teilte der
Vorſitzende des Aufſichtsrats mit, er ſei nicht in der Lage, Erklärungen
zu dem Verkauf des Paketes zu geben. Die Verwaltung könne ſich nicht
Darum kümmern, wer jeweils Inhaber der Aktien ſei. Im übrigen
blie=
ben die Intereſſen der badiſchen Wirtſchaft nach wie vor beſtens gewahrt.
Buderusſche Eiſenwerke, Wetzlar. Die Aufſichtsratsſitzung, welcher
der Rechnungsabſchluß für 1930 vorlag, fiel mit dem Tage des 200
jähri=
gen Beſtehens der Geſellſchaft zuſammen. Der Aufſichtsrat beſchloß, der
Generalverſammlung am 28. April eine Dividende von 4 Prozent (i. V.
6 Prozent) vorzuſchlagen. Die Verminderung des Geſchäftsergebniſſes
wird durch den Rückgang im Umſatz und die Höhe der feſten Koſten, die
im Verhältnis zum Umſatz nicht im gleichen Maße geſenkt werden
konn=
ten, erklärt. Ueber die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr kann
Beſtimmtes noch nicht gefagt werden. Jedenfalls deuten manche
Anzei=
chen darauf hin, daß mit dem Eintritt beſſeren Wetters mit einer
Be=
lebung der Nachfrage nach den Erzeugniſſen der Geſellſchaft gerechnet
werden kann.
Eiſenwerk Fraulautern A. G. Die Geſellſchaft erzielte im
Geſchäfts=
jahr 1930 einen Bruttogewinn von 2925 623 Fr. Die Generalunkoſten
beliefen ſich auf 2267807 Fr. Abſchreibungen wurden in Höhe von
344 650 Fr. vorgenommen. Der Reingewinn beträgt einſchließlich eines
Vortrages von 673 560 Fr. 986 726 Fr. In der Bilanz werden
ausge=
wvieſen: Immobilien und Betriebsmobiliar nach den Abſchreibungen mit
8555000 Fr., Kaſſe 5845 Fr., Bankguthaben 416 404 Fr., Debitoren
1 745 006 Fr., Warenkonto 1 388 025 Fr.; andererſeits neben einem A.K.
von 585 000 Fr., Beamten=Penſionsfonds 41845 Fr., Reſerven 1 und 2
440 725 Fr., Kreditoren 10 055 985 Fr.
Verſchmelzung der Londoner Verkehrsgeſellſchaften. Eine einzige
Geſellſchaft mit 100 Millionen Pfund Kapital.) Ein Geſetzentwurf zur
Vereinheitlichung des Londoner Verkehrsweſens durch Schaffung einer
einzigen großen Verkehrsgeſellſchaft wird demnächſt vom
Verkehrsmini=
ſter im Parlament eingebracht werden. In dem Geſetzentwurf, deſſen
Text am Freitag veröffentlicht wurde, wird die Verſchmelzung der
zahl=
reichen einzelnen Londoner Straßenbahn=, Omnibus= und
Untergrund=
bahngeſellſchaften durch Ankauf der Aktien vorgeſchlagen. Die neue
Ver=
kehrsgeſellſchaft, die in privaten Händen bleiben ſoll, wird ein rieſiger
Truſt mit einem Kapital von 100 Millionen Pfund (2 Milliarden Mk.
etwa) ſein. — Dieſe Regelung wird jedoch als ein erſter Schritt auf dem
Wege zur künftigen Verſtaatlichung der Londoner Verkehrsmittel
be=
trachtet.
5 Auf dem Schweinemarkt in Weinheim a. d. B. am Samstag, den
14. März, wurden 453 Tiere zugeführt. Verkauft wurden 288 Stück, und
zwar Milchſchweine zum Preiſe von 11—17 Mk., Läufer von 18—32 Mk.
das Stück. Der Marktverlauf war mäßig.
Die neuen Finanzaffären in Frankreich.
Ueber die Lage einiger zur Bankgruppe Bouilloux=Lafont
gehören=
den Geſellſchaften machen die Finanzblätter nähere Angaben. Da die
Kammer einen Geſetzentwurf angenommen hat, dem zufolge die
Com=
pagnie Genérale Aéropoſtale nicht ſaniert, ſondern vom Staate
über=
nommen werden wird, dürfte dem Crédit Foncier du Bréſil, der
be=
kanntlich der Aéropoſtale bedeutende Vorſchüſſe gewährt hat, nichts
an=
deres übrig bleiben, als ſeine Bilanz zu devonieren und die gerichtliche
Liquidation zu beantragen. Dieſe Geſellſchaft wird infolge des
Rück=
gangs der braliſianiſchen Währung allein etwa 120 Millionen Franken
Kursverluſte erleiden. Man rechnet damit, daß die Aktiven zur
Be=
zahlung der Gläubiger ausreichen. Das 200 Mill. Franken betragende
Aktienkapital ſcheint jedoch zum größten Teil verloren zu ſein. Die
Privatbank Bouilloux=Lafont läßt verſichern, daß ſie in der Lage ſein
wird, die Depots zurückzuzahlen. Die Depots belaufen ſich auf insge
ſamt 85 Mill. Franken, doch ſind davon vor der Schließung der Schalter
bereits 37 Mill. Franken abgehoben worden.
Frankfurker und Berliner Effekklenbörſe.
Frankfurt a. M., 14. März.
Die Börſe verkehrte auch zum Wochenſchluß in weiter feſter
Hal=
tung, wennn auch das Geſchäft äußerſt gering blieb. Es lagen erneut
einige Kaufaufträge, beſonders für Elektrockktien, vor, denen ſo gut
wie keine Verkäufe gegenüberſtanden. Das Geſchäft war engbegrenzt,
wohl auch im Zuſammenhang mit dem früheren Börſenbeginn an
Samstagen. Beſondere Anregungen lagen nicht vor; die erneut ſchwache
geſtrige New Yörker Börſe blieb ohne Einfluß. Die Kursbeſſerungen
gegenüber der bereits befeſtigten Abendbörſe betrugen in der Mehrzahl
bis zu 1,5 Prozent. Die Farbenaktie eröffnete mit 147,25 Prozent nur
mäßig höher, während Deutſche Erdöl und Th. Goldſchmidt je 1,5
Pro=
zent höher tendierten. Recht feſt lagen am Elektromarkt Schuckert mit
plus 2.25 Prozent, ferner Siemens, Geffürel, Elektriſche Lieferungen
und AEG. bei Erhöhungen bis zu 1,25 Prozent. Einen ſtärkeren
Kurs=
gewinn hatten Aſchersleben. Am Markte der deutſchen Anleihen
Neu=
beſitz feſter. Am Auslandsrentenmarkt ergaben ſich überwiegend kleine
Kurserhöhungen. Der Pfandbriefmarkt lag zwar ſtill, aber
überwie=
gend feſter. Liquidationspfandbriefe und Schuldbuchforderungen bis
0,75 Prozent höher.
Die Börſe war im Verlaufe auf dem erhöhten Kursſtande gut
be=
hauptet. Die Umſatztätigkeit bewegte ſich auch weiterhin nur innerhalb
der Kuliſſe. Im weiteren Verlaufe ergaben ſich, beſonders für
Elektro=
werte, neue Kursbeſſerungen von 1—2 Prozent. Relativ ſchwach
ſchloſ=
ſen Deutſche Linoleum. Am Geldmarkt war Tagesgeld angeboten, doch
wurde der Satz auf unverändert 4 Prozent belaſſen. Am Deviſenmarkt
zeigte die Reichsmark wieder eine leichte Befeſtigung. Man nannte
Mark gegen Dollar 4,205, gegen Pfunde 20,407/, London-Kabel
4,8581, Paris 124,14, Mailand 92,73. Schweiz 25,24:/s, Holland 12,12.
Berlin, 14. März.
Trotz der weiteren Kursabſchwächungen geſtern in New York, blieb
die Tendenz für Effekten auch zum heutigen Wochenſchluß recht feſt.
Schon geſtern abend in Frankfurt a. M. hatte die Aufwärtsbewegung
Fortſchritte machen können, zumal die Spekulation anhaltend Deckungen
vornahm. Auch heute lag das Geſchäft hauptſächlich in Händen der
Börſe ſelbſt und war daher nicht übermäßig groß. Bei den Banken
beſtand von Publikumsſeite wieder nur kleines Kaufintereſſe, beſonders
ſoll heute Süddeutſchland mit Aufträgen hervorgetreten ſein. Dadurch,
daß für Spezialgebiete, für die Anregungen irgendwelcher Art
vor=
lagen, etwas ſtärkere Nachfrage beſtand, wurde das Geſamtbild der
Börſe recht günſtig. Die Kursſteigerungen ſtanden aber in keinem
Verhältnis zu dem umgehenden Material, das wieder einmal knapp zu
werden ſchien. So ſollen z. B. Spenska bei einem Umſatz von 25 Stück
ihren 9,5 Mark betragenden Gewinn verloren haben. Zu den
Sonder=
bewegungen gehörten u. a. Hanſa, die in Reaktion P/ Prozent
an=
zogen, Rhein. Braunkohlen und Ilſe. Kaliwerte. Auch im Verlauf
zogen die Kurſe bei zunehmender Lebhaftigkeit unter Bevorzugung der
Spezialwerte weiter an. Kleine Schwächeanfälle, die hauptſächlich wohl
die Folge eines an Samstagen immer geringeren Ordereinganges waren,
waren nie von langer Dauer. Zu den eingangs genannten Werten
kamen ſpäter noch Maſchinen= und Bankaktien, beſonders letztere traten
mehr in den Vordergrund. Verhältnismäßig ſchwach lagen Dt.
Lino=
leum. Für Geffürel ſtimulierten ſpäter Gerüchte, daß die
Verhand=
lungen wegen des Kredites an die Stadt Berlin wieder aufgenommen
ſeien. Anleihen freundlicher.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 14. März;
Getreide. Weizen: März 79½, Mai 83, Juli 62,75.
Sep=
tember 62½; Mais: März 62, Mai 65, Juli 66,50, September
66¾. Hafer: Mai 32,25, Juli 32,25, September 32,50; Roggen:
Mai 40½. Juli 41½
Schmalz: März 9,00, Mai 9,02½, Juli 9,17½, Sept. 9,35.
Speck, loco 11,50.
Schweine: Leichte 8,25—8.40 ſchwere 7.10—7,50;
Schweinezu=
fuhren in Chicago 9000 im Weſten 35 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 14. März:
Schmalz: Prima Weſtern 9,75; Talg, extra loſe 3½.
Getreide. Weizen: Rotwinter 90½; Mais: loco New York
76,50: Mehl: ſpring wheat clears 4.25—4,50; Getreidefracht nach
England 1,9—2,6 sh, nach dem Kontinent 8—9 C.
Kakao: Tendenz träge, Umſätze 11, loco 5½; März 5,29, Mai
5,36, Juli 5,55, Oktober 5,81. Dezember 5,95.
Berliner Produktenbericht vom 14. März. Die Stellungnahme des
Reichsrates zu dem Antrag auf Abänderung des Brotgeſetzes, hatte
geſtern abend noch zu ſtärkeren Preisſchwankungen am Produktenmarkte
geführt, und Roggen war gegenüber dem Börſenſchluß bis 3 Mark
nied=
riger geſprochen worden. Trotz fortbeſtehender Unſicherheit machte ſich
dagegen an der Wochenſchlußbörfe wieder eine gewiſſe Beruhigung
gel=
tend. Das Inlandsangebot von Roggen hat ſich kaum nennenswert
ver=
größert, und bei befriedigender Nachfrage waren etwa die Preiſe des
geſtrigen Börſenſchluſſes zu erzielen. Weizen iſt dagegen, wenn auch
zu hohen Preiſen, vermehrt offeriert, die Gebote lauteten wiederum
etwa 2 Mark niedriger. Der Lieferungsmarkt folgte der Bewegung der
Promptpreiſe, nur Juliroggen war kaum behauptet. Das
Weizenmehl=
geſchäft iſt ſchleppend. Von Roggenmehlen finden billigere
Provinz=
fabrikate einige Beachtung. Die Forderungen lauteten unverändert.
Hafer ſtetig. Umſätze kommen allerdings nur wenig zuſtande, da auf
die abgegebenen Untergebote kaum Zuſagen durch die erſte Hand
erfol=
gen. Gerſte ruhig.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 14. März. Die Nachfrage
am hieſigen Markt iſt trotz der ermäßigten Preiſe ſehr ſchwach. Die
Preiſe erfuhren einen weiteren zum Teil empfindlichen Rückgang,
trotz=
dem die ſtarke Kälte in den Hauptproduktionsgebieten bisher anhielt.
Es notierten in Pfg. per Stück ab locv Frankfurt: ital. 9,5—12. bulgar.
9—95, jugoſlav. 8—8,5, rumän. 8,5—9, chineſ. 6.,5—7, holl. 8,75—12,
dän. 8,75—12,5, belg.=flandr. 9,75—10,25, ſchleſ. 8,5—9,5, bayer. 9 bis
9,5, norddeutſche 8,5—11,5.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe vom 14. März. Tendenz
ruhig. Auslandsbutter (holl.) 1 Faß — 50 Kg. 1,70, ein halbes Faß
1,72, in einhalb Pfundenſtücken 1,75, deutſche Molkereibutter 1.56—1,60.
Die Preiſe verſtehen ſich in Reichsmark per Pfund im
Großhandels=
verkehr.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Der Schiedsſpruch für die Münſterländer Textilinduſtrie Bielefeld,
Herford und Gütersloh, der am Dienstag von dem ſtellvertretenden
Schlichter für Weſtfalen gefällt worden war, wurde auf Antrag der
Arbeitgeber vom Reichsarbeitsminiſter für verbindlich erklärt. Er ſieht
eine Senkung der Lohnſätze ab 15. März um 6 Prozent vor.
Die auf den 30. März einebrufene o. G.=V. der Leder= und
Riemen=
werke Gebr. Reering A.=G., Frankfurt a. M., die den Abſchluß ver 31.
Dezember 1930 zu genehmigen hat, ſoll gleichzeitig Beſchluß faſſen über
die Herabſetzung des A=K. (zurzeit 325 000 Mark) ſowie über die
Ein=
ziehung der im Beſitz der Geſellſchaft befindlichen 25 000 RM. Aktien.
Ueber das Vermögen der Firma Sander-u. Co., Elektro=, und
Radio=Großhandlung in Darmſtadt, iſt das Vergleichsverfahren zur
Ab=
wendung des Konkurſes eröffnet worden.
Die Copper Exporters Ing. hat den Verkaufspreis für Wirebars
mit Wirkung ab heute wieder einheitlich auf 10,55 cs. per 1b eif
Nord=
ſeehäfen feſtgeſetzt. Eine Geſchäftsbelebung iſt nicht zu verzeichnen. —
Elektrolytkupfer notiert 98,5 (98,75).
Die braſilianiſche Regierung hat ein Dekret erlaſſen, wonach die
Einfuhr von Maſchinen, Apparaten und Werkzeugen für die in
Braſi=
lien gangbare Induſtrie auf drei Jahre geſperrt wird, da die Regierung
die Maſchinenlieferungen für übertrieben anſieht.
Berliner Kursbericht
vom 14. März 1931
Deviſenmarkt
vom 14. März. 1931
Berl. Handels=Geſ.
Danatbank . . . . . . .
Deutſche Bank u
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdö!
133.375
147.50
111.375
11.375
73.
98.75
73.75
106.621
Trasä
84.50
127.50
55.25
120.—
136.625
74.25
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Ban
Mannesm. Röhr.
Naſch.=Bau=Untn
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw
Orenſtein & Koppei
131.—
146.50
90.—
132.50
80.—
74.—
92.50
147.—
73.50
81.75
82.25
45.50
69.—
81.875 6
57.—
Polyphonwerte
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kan
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Lin
Berl. Karlsr. Int / 58.50
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte / 58.—
indes Eismaſch.
VogelTelegr. Drah=
Wanderer=Werke
Rf
57.50
227.—
123.
125.—
67.8I5C
153.—
72.
28.—
123.50
162.—
51.—
58.—
Helſing for
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia.
Holland
Sslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Währung
00 finn. Mk.
00 Schilling
100 Tſch. Kr.
00 Penge
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
12-Stg.
1 Pap. Peſo
Dollar
100 Belga
100 Lire
00 Franes
Geld
0.56
58.98
12.434
73.17
3.044
168.16
112.26
112.2
112.39
20.384
1.457
„19c5
58.48
1.99
16 419
Brie
10.58
59.10
12.454
73.31
3.050
168.5
112 48
112.43
112.61
20.42
1.46
4.2045
58.60
22.03
6.459
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janetro
Jugoſlawien 1100 Dinar
Portugal
Athen
Iſtam bu
Kairo
Kanado
Uruguav
Jsland
Tallinn (Eſtl. / /100 eſtl. Kr
Riga
Frankfurter Kursbericht vom 14. März 1931.
77 Dtſch. Reichsanl
5½%Intern.,
60 Baden ....."
8% Bahern ...
82 Heſſen b. 24
v. 29
6% Preuß. Staat.
82 Sachſen ....."
7% Thüringen. .
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſunsſch. *1),
Ab=
löſungsanl. . . . . .
Dtſche. Anl. Ablö
ſungsſch. (Neub
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ..
8% Aachen v. 29
8% Baden=Baden.
6%Berlin ..
8% Darmſtadt v. 26
v. 28
7% Dresden...
8% Frankfurt a. M.
v. 26
. 26
8% Mainz......
8% Mannheim v. 26
6
v. 27
89 München ...
8% Nürnberg. . ..
8% Wiesbaden".
8½ Heſſ. Landesbl
88 Goldoblig.
4½% Heſſ. Lds.
Hhp.=Bk.=Liquid.
4¾% „Kum.=Obl.
8% Preuß. Lds.,
pfbr.=Anſt. G. P
25 „Soboblig
39
84.75
78.5
78.75
81.8
90
92.5
99
78.25
87
56.1
6.415
N5
89
86.5
98
84
75.25
90
74.75
99.5
93.75
94.5
At
80.25
100.25
96.5
96.5
9 Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
8% Kaſſeler
Land=
kredit Goldpfbr. /100
7½ Kaſſeler Land. Goldpfbr.. 94
82 Naſi. Lamdesbk.)
4½% „Liqu. Ob
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer.
„„ Ser, I.
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)..
Berl. Hyp.Bk
%½„Liqu.=Pfbr.
% Frkf. Hyp.=Bk..
4½2%0 — Lig. Pfbr.
Pfbr.=B
Liat
2 Mein. Hhp.=B
Lig. Pfbr.
Pfälz. Ghp.=B!.
0 „ Lia. Pfbr.
Preuß.
Boden=
ered.=Ban!
½% „ Lig. Pfbr.
% Preuß.Centrl.
Bodener.=Banf
4½0 Lig. Pfbr.
8‟ Rhein. Hyp. B
4½% „ Lig. Pſbr.
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit ....."
8½ Südd. Bod
Cred.=Bank ....
4½½ Lig. Pfbr.
96
86
100.5
95
86.75
91.25
H".
69,25
11
99.25
96.5
Aans6
97
91.5
101.75
97
92.5
101.5
96.75
92
100
93
101.3
91
100.75
90.25
101.5
96.75
92
100.5
100
95
3½ Württ. Hyp.=B.
60 Daimler=Benz
8% Dt. Linol. Werke
Klöckner=Werke
6 Mainkrw. v. 26
% Mitteld. Stahl.
% Salzmann u. Co
7% Ver. Stahlwerke
8% Voigt &Häffne
J. G. Farben Bonds
5% Bosn. L. E.B
5% „ L. Inveſt.
50 Bulg. Tab. v.02
4½% Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%0
420 Türk. Admin.
%0 „ 1. Bagdad
% Zollanl.
4½” Ungarn 1913
1914
Goldr.
1910
Aktien
Alg. Kunſtziide Unu
A. E. G..........
AndregeNorts Zahn
Aſchaffba. Brauereil,
Zellſtof
Bemberg. J. P...
Bergm. El.=Werke
BrownBoverickCie
Buderus Eiſen..
Cement Heidelberg
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſell
Chem. Werke Albert
Chade
Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz ....
1100.5
72
94.5
87.5
85.5
8411
Ri
100
23
28
38.75
15.5
16.75
138.5
134.5
82.75
85
81.5
58
82
71.75
121.5
34
Mif cch
Erdöl
Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt
Linoleumwerke
Eiſenhandel.
Dhckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk..
EßlingenMaſchinen
Ettlingen Spinnerei
Faber & Schleiche
J. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter!
Felt. & Guilleaume
Frankf. Gas 1. Lia.
Hof......"
BelſenI. Berawerk
Geſ. f. elektr. Untern.
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frift.
Hammerſen (Osn
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger. Kempf
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch Kupfer. . . . .
Hochtie Eſſen".
Holzmann. Phil
Flie Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans
Kali Chemie
Aſchersleben".
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R.. .
Klein. Schanzlin.
Klöcknerwerke
Knerr C. H...
Lahmeyer & Co.
Laurahütte ....
Lech, Augsburg .. .
131.7
105
83
112
130.5
128
Nf4
103.5
146.75
56
94
119
40
185.5
47
39
166
120
135
81.5
54
122
81
92.75
JJa
38.1
107
He.
100"
M.
158
134.5
40
91.25
Löwenbr. Munch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr Darmſt
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br. .
Mannesm.= Röhren
Mansfeld Berg.
Metallge). Frankf..
Miag, Mühlenbau.
Montecatin iMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſe!
Oberbedart
Phönix Bergbau
Reiniger. Gebbert
Rh. Braunkohlen.
Eleltr. Stamm
Metallwaren".
Stahlwerke".
Riebeck Montan.
Roeder Gebr.
Rütgerswerke
Sachtleben A. G...
Salzbetfurth Kalt".
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.
Schramm. Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Eleftr. . .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
Südd. Immobilien
Zucker=A. G.
Svenska Tändſtids
Tellus Bergbau ...!
Thür. Liefer.=Geſ.
Tietz Leonhard ...
Tucher=Braue!/
Anterfran ſer
Beithwerle—
Ver. f. Chem. Ind.
Stahlwerke
Strohſtoffabr.
Ultramarin .. .
7
A3
74
*2.5
79
U
38
67.75
80
124.5
84
85.5
84.5
65
56.9
147
226
181
196
57.5
87.5
137
104
182
127
40
123
96
17.5
68.5
68.5
144
24
ane Mi e
Voigt & Haeffner".
Wayß & Freyztag. 43.5
Wegelin Rußfabrik/ 37
Weſteregeln Kali. . 1123.5
Zellſtoff=Verein . . . 49.5
„ Waldhof. . . . . . 110
Memel
84
Allg. Dt. Creditanſt./ 94.5
Badiſche Bant. . .
Br. f. Brauinduſtr. 123
BarmerBankverein 101.5
Bayer. Eyp. u. W. 125
Berl. Handelsgeſ..
Sypothelbk. 208
Comm. u. Privatb. 114
Darmſt. u. Nat.=Bk. 146
Dt. Bank und Disc. 110
Dt. Eff. u. Wechſell 94.5
Dresdner Ban 1. . . 1109.5
92
Frantf. Ban:
„ Hhp.=Ban: . .1152
„ Pfdbr.=Bk. . . . ./152
Mein. Hyp. Ban 1../159
Oſt. Creditanſtalt ./ 27.4
Pfälz. Hyp.=Ban 1138
Reichsban!=Ant.
Rhein. Hhp.=Bank. 132.5
Südd. Bod.=Cr. Bf. 144.5
Wiener Bankverein! 9.5
Württb. Notenban//134
.-G. ſ. Veriehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsb. Vzg
Hapag ..........
Nordd. Lloyd.. . . .
Südd Eiſenb.=Geſ.
66.75
74.5
86
Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung .. . 178
„ „ Verein. Verſ. 194
FrankonaRück=u. M
Mannh. Verſich.
Otavi Minen
Schantung Handelsl
35
[ ← ][ ][ → ]Seite 11
Nummer 74
Sonntag, den 15. März 1931
Herkauf „ AA. B0.000.ood.-
700 Deutsche Kommunal-Gold-Schatzanweisungen von 1931
rückzahlbar zum Nennwert am I. April 1935 (1 Reichsmark — 1/„o kg Feingold)
Stückelung: RM. 10000, 5000, 2000, 1000, 500
verbunden mit einem Angebot zum Umtausch der am 1. April 1931 fälligen
70, Deutschen Kommunal-Gold-Schatzanwelsungen.
Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband hat die ministerielle Genehmigung er
halten, in Gemeinschaft mit seiner Bankanstalt, der Deutschen Girozentrale — Deutschen
Kommunalbank —, Berlin, eine Inhaberanleihe in Form von Kommunal-
Schatzenwei-
sungen auf den Inhaber im Inlande bis zum Betrage von 50 Millionen Reichsmark auf.
zulegen, wobei für jede Reichsmark der Preis von /mso kg Feingold zu rechnen ist.
Der Erlös der Schatzanweisungen ist zur Umschuldung der am I. April 1931 fälligen
Darlehen aus den an diesem Tage fälligen 7% Deutschen Kommunal-Gold-
Schetzan-
weisungen zu verwenden
Die bisher ausgegebenen Deutschen Kommunal-Goldanleihen sind vom Reichsrat für
reichsmündelsicher erklärt worden. Für die vorliegenden Schatzenweisungen ict ein ent:
sprechender Antrag beim Reichsrat gestellt worden.
Für die Sicherheit der Schatzanweisungen haften der Deutsche Sparkassen- und
Giro-
verband, sowie seine Bankanstalt, die Deutsche Girozentrale — Deutsche
Kommunal-
bank — in Berlin, und die ihm angeschlossenen deutschen kommunalen Giroverbände.
sowie deren Bankanstalten, Girozentralen, mit ihrem gesamten Vermögen gemäß 8 5 der
Verbandssatzungen. Für die Sicherheit der Verbindlichkeiten der kommunalen
Girover-
bände haften wiederum die in ihnen vereinigten Kommunalverbände (Städte, Kreise und
größere Landgemeinden) mit ihrem Vermögen und ihrer Steuerkraft, In den Provinzen.
in denen kommunale Giroverbände nicht bestehen, haften die angeschlossenen Landesbanken.
hinter denen die Provinzen mit ihrem Vermögen und ihrer Steuerkraft stehen.
Die Schatzanweisungen unterliegen den Vorschriften des Gesetzes über die
Pfand-
briefe und verwandte Schuldverschreibungen öffentlich-rechtlicher Kreditanstalten vom
21. Dezember 1927.
Die Zinsen werden halbjährlich am I. April und I. Oktober jedes Jahres, erstmalig
am 1. Oktober 1931, gegen den jeweils fälligen Zinsschein gezahlt.
Die Bückzahlung erfolgt am 1. April 1935 zum Nennwert.
Die Zulassung der Schatzenweisungen zum Handel und zur Notiz an der Börse zu
Berlin wird beantragt werden.
Die unterzeichneten Banken stellen hiermit die vorstehend bezeichneten
RA. 50.00g.000.—
7‟ Deutsche Kommunal Gold-Schatzanweisungen von 1937
rückzahlbar zum Nennwert am I. April 1935 (1 Reichsmark — Umw kg Feingold)
zum freihändigen Verkauf.
96/a%0
Der Verkaufspreis beträgt
unter Abzug der Stückzinsen bis zum 31. März 1931.
Den Inhabern der am 1. April 1931 fälligen 70 Deutschen Komnunal-Gold-
Schatz-
anweisungen wird ein Umtausch in die zum Verkauf aufgelegten neuen
Schatzanwei-
sungen mit der Maßgabe angeboten, daß sich der Verkaufspreis auf
96%
ohne Verrechnung von Stückzinsen ermäßigt, wenn die Bezahlung des Gegenwertes durch
Einlieferung eines entsprechenden Nennbetrages der fälligen Schatzanweisungen erfolgt.
Diese Schatzanweisungen werden zum Nennwert in Zahlung genommen; die Differenz
von 49 wird in bar berausgezahlt. Der am 1. April 1931 fällige Zinsschein der zum
Um-
tausch eingereichten Schatzanweisungen wird sogleich nach Zuteilung der neuen
Schatz-
anweisungen eingelöst.
Bis zum 20. März 1931 eingehende Umtauschanträge werden bei der Zuteilung
vor-
zugsweise berücksichtigt.
Die Bezahlung der neuen Schatzanweisungen hat in der Zeit vom 25. bis 31. März 1931
zu erfolgen.
Börsenumsatzsteuer ist von dem ersten Erwerber gemäß § 36 des
Kapitalverkehr-
steuergesetzes nicht zu entrichten.
Die Käufer erhalten zunächst von der Verkaufsstelle ausgestellte Kassenguittungen,
gegen deren Bückgabe die endgültigen Stücke alsbald nach Fertigstellung ausgehändigt
werden. Die Anmeldungen auf bestimmte Abschnitte können nur soweit berücksichtigt
werden, wie dies den Verkaufsstellen angängig erscheint.
Ausführliche Prospekte eind bei den Verkaufsstellen erhältlich.
UT7.476
Berlin, im März 1931.
Preußische Staatsbank (Seehandlung) Deutsche Girozentrale — Deutsche Kommunalbank
zugleich namens der angeschlossenen
Giro-
zentrdlen und Landesbanken.
Verkaufsstellen in Darmstadt eind:
Landeskommunalbank — Girozentrale für Hessen — Städtische Sparkasse.
Trag zu Zipfel Deine Schuh
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etw. Landw., größ.
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m. ält. Frl., evtl.
Ww., ohne Anh., a.
I. v. L., nicht unt.
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Schüler (in) find. b.
Aufn. b. ſorgflält.
Ueberw. d. häusl.
Arb. Ang. u. D 141
Geſchäftsſtelle.
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einz. St. monatl. 6 ℳ
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Mathemat., reine u.
angew., d. akad. geb.
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Nummer 74
Seite 13
Sonntag, den 15. März 1931
ährliche Benzinexploſion in der Berliner Eiky
50 mükeke das Erdbeben auf dem Balkan.
Die Feuerwehr beim Ablöſchen der Brandſtelle.
In Berlin ereignete ſich eine ſchwere Benzintankexploſion, die leicht zu einer Kataſtrophe hätte
führen können. Vor einer Autotankſtelle rollte ein Benzinfaß gegen einen kleinen Straßenofen,
explodierte und ſetzte ſofort die ganze Umgebung in Flammen. Nur dem ſchnellen Eingreifen der
Feuerwehr iſt die Vermeidung einer unabſehbaren Kataſtrophe zu danken.
Zerſtörte Häuſerfront in Drama.
Das furchtbare Erdbeben in Mazedonien, das 200 Todesopfer und mehr als 900 Verletzte forderte.
hat in allen betroffenen Ortſchaften ſchwere Gebäudeſchäden angerichtet. Ueberall mußten große
Zeltlager errichtet werden, um die ihres Hab und Guts beraubten Einwohner aufzunehmen.
Reich und Ausland.
Verleihung der Paul=Ehrlich=Medaille.
Frankfurt a. M. Im Feſtſaal der
Sen=
kenbergiſchen Naturforſchenden Geſellſchaft ſtand
am Samstag eine akademiſche Feier aus Anlaß
der Verleihung der Paul=Ehrlich=Medaille und
der Paul=Ehrlich=Preiſe ſtatt. Der Vorſitzende
des Stiftungsrates der Paul=Ehrlich=Stiftung,
Geheimrat A. von Weinberg, überreichte nach
einer kurzen Anſprache Profeſſor C. Levaditi
vom Paſteur=Inſtitut, Paris, die Paul=Ehrlich=
Medaille und Profeſſor Dr. Braun vom
Hygie=
niſchen Univerſitäts=Inſtitut, Frankfurt, und Dr.
Walter Levinthal vom Robert=Koch=Inſtitut,
Berlin, den Paul.=Ehrlich=Preis als
Anerken=
nung für ihre wiſſenſchaftlichen Leiſtungen. Die
Preisträger hielten dann vor geladenem
Publi=
kum Vorträge über Thematas aus ihren
Fachge=
bieten. Profeſſor Levaditi, der ſeinen Vortrag
in franzöſiſcher Sprache hielt, erklärte einleitend
in deutſcher Sprache, er ſchätze ſich als Schüler
Ehrlichs glücklich, in einer Feier zu ſeinem
An=
denken ſprechen und durch ſeine Arbeiten ein
Teil der Dankesſchuld an ſeinem Lehrer
abtra=
gen zu können.
Falſche Pfund= und Dollarnoten.
Frankfurt a. M. In letzter Zeit ſind in
größeren Städten Deutſchlands falſche engliſche
100=Pfundnoten mit der Ausgabe vom 13.
Sep=
tember 1927 in den Verkehr gebracht worden. Die
Falſchnoten ſind im Buchdruckverfahren mit
Un=
terſtützung von Handzeichnungen hergeſtellt. Das
Papier iſt etwas weicher als das echte, aber in
der Tönung dem echten ähnlich. Außerdem ſind
auch falſche amerikaniſche 500=Dollarnoten mit
dem Bilde des Präſidenten Lincoln im Beſitz
eines Fälſchers gefunden worden. Es handelt ſich
um die Departementsſerie mit dem
Ausgabe=
datum vom 14. Juli 1882. Es handelt ſich bei
beiden Falſchnoten um äußerſt gefährliche, gut
gelungene Nachahmungen. Es beſteht die
Wahr=
ſcheinlichkeit, daß von beiden Noten bereits eine
größere Anzahl in den Verkehr gebracht
wor=
den iſt.
Die Inhaber des Frankfurter Spielklubs
verurteilt.
In dem Prozeß gegen den früheren Inhaber
des „Turnierklub” und des „Metropol=Caſino”,
und fünf Mitangeklagte iſt wegen verbotenen
Glückſpiels auf Geldſtrafen von 6 bis 300 Mark
erkannt worden, hilfsweiſe für je 5 Mark ein
Tag Gefängnis. Die beſchlagnahmten
Spielge=
kate und Spielgelder wurden eingezogen. Die
Angeklagten tragen die Koſten des Verfahrens.
Swei Angeklagte wurden freigeſprochen. In der
Arteilsbegründung führte der Vorſitzende aus,
Da6 das=Gericht, ohne damit eine grundſätzliche
Lntſcheidung treffen zu wollen, in den zur
An=
tage ſtehenden Fällen das Ecartéſpiel in der
Lhouetteform als verbotenes Glücksſpiel ange=
Ehen habe. Es habe ſich dabei keiner der von den
Sſchverſtändigen vertretenen Anſichten reſtlos
geſchloſſen, die zwei entgegengeſetzte
Anſchau=
ungen vertreten.
Sein Reinigen des Dienſtrevolvers tödlich
verunglückt.
Ckankfurt a. M. Beim Reinigen ſeines
Denſtrevolvers iſt vorgeſtern nachmittag der
Jahre alte Polizei=Oberwachtmeiſter Heinrich
2l8 tödlich verunglückt. Durch einen plötzlich
Legehenden Schuß drang dem Butz eine Kugel
die Bruſt. Er verſtarb kurz nach der
Einliefe=
lung in das Krankenhaus.
Kapellmeiſter Lange geſtorben.
Wiesbaden. Der im Wiesbadener Kunſt=
„en und auch auswärts hoch angeſehene Ka=
Eeumeiſter Wilhelm Lange iſt geſtern abend
in=
ge eines Herzſchlages im Alter von 56 Jahren
verſchieden.
Ser einem Zufallsalarm ums Leben gekommen.
Erfurt. In dem Mittagsperſonenzug Er=
NrrGera zog in der Nähe von Erfurt ein Rei=
Eilder verſehentlich die Notbremſe, wodurch der
9u8 auf freier Strecke hielt. Als ein Zugbegleit=
Deämter aus Gera von außen an den
betreffen=
en Wagen herantrat, um ſich nach der Urſache
„F: Störung zu erkundigen, wurde er von einem
Ddetfahrenden D=Zug erfaßt und ſo ſchwer rer=
Kr, daß er kurz darauf ſtarb.
Die Feier des 150. Geburkskages am Grabe Schinkels.
Die Feier vor dem Grabmal Schinkels auf dem alten Dorotheenſtädtiſchen Friedhof in Berlin.
Anläßlich des 150. Geburtstages des großen klaſſiſchen Architekten Schinkel fanden in Berlin Feiern
am Grabe und in dem neuerrichteten Schinkelmuſeum ſtatt.
Kran=Einſturz im Bremer Hafen.
Im Bremer Hafen ſtürzte infolge Brechens einer Spindel ein Schwimmkran um, fiel über ein paar
Kähne und ſchlug auf die Kaimauer auf. Glücklicherweiſe wurden Perſonen nicht verletzt.
Ein Ehepaar in der Wohnung verbrannt.
Sagan. In einer Wohnung des Gutshauſes
in Dubrau brach in der vorletzten Nacht Feuer
aus. Als die Feuerwehr nach den erſten
Löſch=
verſuchen mit Gasmasken in die Wohnung
ein=
drang, die von dem hochbetagten Ehepaar
Smyra bewohnt wurde, waren die beiden alten
Leute bereits das Opfer der Flammen geworden.
Das Feuer iſt wahrſcheinlich durch Ueberheizung
des Ofens entſtanden.
Profeſſor Einſtein in Hamburg angekommen.
Hamburg. Profeſſor Albert Einſtein iſt
in der vergangenen Nacht mit dem
Hapag=
dampfer „Deutſchland” in Hamburg eingetroffen.
Mordprozeß Bauer.
Wien. In der geſtrigen Verhandlung des
Mordprozeſſes gegen den 40 Jahre alten
Kauf=
mann Guſtav Bauer, der beſchuldigt iſt, ſeine
frühere Geliebte, Katharina Fellner, im Lainzer
Tiergarten erſchoſſen und die Leiche ausgeraubt
und verbrannt zu haben, perſuchte die
Verteidi=
gung einen umfangreichen Alibibeweis zu
füh=
ren, der aber gänzlich mißlang.
Die franzöſiſchen Japanflieger in Hanoi.
Paris. Die franzöſiſchen Flieger Mönch und
Burtin ſind auf ihrem Etappenflug Paris—Tokio
vorgeſtern nachmittag wohlbehalten in Hanoi
eingetroffen.
Eröffnung der 9. Reichsgaſtwirksmeſſe
und Kochkunſtausſtellung.
Berlin. Auf dem Ausſtellungsgelände am
Kaiſerdamm wurde geſtern die große
Einheits=
veranſtaltung „9. Reichsgaſtwirtsmeſſe und
Koch=
kunſtausſtellung” von Miniſterialrat Schuſter in
Vertretung des durch Dienſtgeſchäfte
verhinder=
ten Reichsernährungsminiſters Dr. Schiele, des
Protektors der Kochkunſtausſtellung, eröffnet.
Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß namentlich
auch die mit dieſer Schau verbundenen
beſonde=
ren Wettbewerbsveranſtaltungen neue
Anre=
gungen für weite Kreiſe bringen. Das
Beſtre=
ben, die internationale Geltung der deutſchen
Kochkunſt hervorzuheben, verdiene beſondere
Be=
achtung im Hinblick auf die Förderung des
Fremdenverkehrs. Mit Rückſicht auf den ſchweren
Kampf, in dem unſere Landwirtſchaft im
Wett=
bewerb mit den ausländiſchen Erzeugniſſen ſtehe,
ſei es beſonders zu begrüßen, daß die Ausſtellung
eine Fülle von Erzeugniſſen der Kochkunſt von
dem Einfachſten bis zu dem Feinſten biete, die
nur aus deutſchen Erzeugniſſen hergeſtellt ſeien.
Die bis zum letzten Hammerſchlag fertige Meſſe
und Ausſtellung iſt die größte der Ausſtellungen,
die auf dieſem Gebiete ſeit vielen Jahren in der
Reichshauptſtadt veranſtaltet worden ſind.
Kokainſchmuggler gefaßt.
Aachen. Zwei Beamten der
Landeskriminal=
polizei iſt es vorgeſtern nachmittag gelungen, in
einem Maaſtrichter Hotel mehrere
Kokainhänd=
ler bei einem größeren Geſchäftsabſchluß zu
ver=
haften. Zehn Flaſchen Kokain wurden
vorge=
funden und beſchlagnahmt. Feſtgenommen
wur=
den ein Spediteur aus Rotterdam, ein
Apothe=
ker, ein Deutſch=Belgier und eine Frau aus
Maaſtricht. Allem Anſchein nach werden dieſe
Verhaftungen noch weitere Kreiſe ziehen, ſo
daß noch mehrere andere Perſonen überführt
werden dürften.
Der wandernde Berg in Savoyen.
Paris. Wie aus Chambery gedrahtet wird,
ſind die durch den Bergrutſch bedrohten Täler in
Savoyen jetzt von allen Bewohnern geräumt
worden. Dje Erd= und Schlammaſſen haben
be=
reits einen Weg von zwei Kilometern
zurückge=
legt, doch hofft man, daß ſie durch den
einſetzen=
den Froſt zum Stehen gebracht werden. Ihre
Be=
wegung ſchreitet ſchon nicht mehr mit der
bis=
herigen Schnelligkeit von 150 Metern in der
Stunde fort. Der „Wandernde Berg” hat alle
Flußläufe an den Abhängen verſchüttet, was
zu=
nehmende Ueberſchwemmungen bewirkt. Sehr
ernſt iſt die Lage bei St. Jean de Maurienne, wo
zwei Dörfer unterſpült worden ſind und
einzu=
ſtürzen drohen. Die Behörden haben bereits die
Räumung angeordnet.
Ein neues furchtbares Gift?
Kapſtadt. Das Onderſtepoort=
Laborato=
rium macht Mitteilung von der Entdeckung eines
furchtbaren Pflanzengiftes von unerhörter
Wir=
kung; die Mitteilung dürfte geeignet ſein, in
allen wiſſenſchaftlichen Kreiſen lebhaftes
Auf=
ſehen hervorzurufen. Danach ſoll die Entdeckung
des Giftes auf einen Arzt namens Green
zurück=
zuführen ſein. Die Wirkung des neuen
Pflanzen=
giftes, das der Entdecker Adenia nennt, ſei 5000
mal größer als die von Strychnin. Das Gift
kommt in einer Zwiebelart, die hauptſächlich in
Transvaal verbreitet iſt, vor. Verſchiedene
Ar=
beiter, die in der Nähe des Pienaars=Fluſſes
be=
ſchäftigt waren, hatten die zwiebelartigen
Ge=
wächſe gegeſſen, um ihren Durſt zu ſtillen, und
waren ſämtliche unter ſtarken
Vergiftungser=
ſcheinungen erkrankt. Bis auf einen Fall gelang
es aber, ſämtliche Arbeiter am Leben zu
erhal=
ten. Bei eingehenden Unterſuchungen der
Ge=
wächſe entdeckte man das außerordentlich ſtarke
Gift. Wie es heißt, ſoll eine geringe Menge des
neuen Giftes in konzentriertem Zuſtande
genü=
gen, um 10 000 Menſchen zu töten.
Entſetzlicher Tod einer Berlinerin auf Capri.
Mailand. Die Berlinerin Klara Eich=
Reund, die ſich ſeit einigen Monaten in Capri
zur Erholung aufhält, übergoß in einem Anfall
von Schwermut ihre Kleider mit Benzin und
zündete ſie an. Sie wurde mit ſchweren
Brand=
wunden ins Krankenhaus eingeliefert, wo ſie
ihren Verletzungen erlegen iſt.
Seite 14
Sonntag, den 15. März 1931
Nummer 74
Spott Opiel und Tatnien.
Heute die Frühjahrswalgläufe
i7t Gau Bergſtraße.
Heute vormittag — beginnend um halb 10 Uhr — finden mit Start
und Ziel im Stadion des Sportdereins 1898 am Böllenfalltor die
Frühjahrswaldläufe im Gau Rergſtraße des Süddeutſchen Fußhall= und
Leichtathletik=Verbandes ſtatt. Das heutige Waldlaufvrogramm des
Ver=
bandes zerfällt in zivei Teile, in die Pflichtwaldläufe der Jugend und
in den Lauf um die Gau=Meiſterſchaft der Aktiven im Einzel= und im
Mannſchaftslauf.
Zweifellos bietet die Geſamtzahl der Jugendlichen, mit der ſich ein
Verein au den Pflichtwaldläufen beteiligt, einen wichtigen Maßſtab für
die Tätigkeit dieſes Vereins auf dem Gebiet der Jugendpflege. Auch
in dieſem Frühjahr ſind die Meldungen recht gut ausgefallen. An der
Spitze ſteht SV. 1898 Darmſtadt, gefolgt vom Polizeiſportverein und
den Vereinen der näheren Umgebung. Wichtig iſt, daß die
Pflichtwald=
läufe nur als Mannſchaftsläufe ausgetragen werden, d. h. in Abſtänden
von je einer Minute ſtarten in den drei Altersklaſſen A. B. C, die
Jugendläufer der einzelnen Vereine, von denen dann jeweils eine
be=
ſtimmte Anzahl — nämlich in der Bezirksliga 6, der Kreisliga 5, der
4=Klaſſe 4 und der B=Klaſſe 3 — Hand in Hand durch das Ziel laufen
müffen. Entſcheidend für die Placierung der Vereine iſt dann die
je=
weils kürzeſte Zeit, in der eine Mannſchaft die Laufſtrecke zurückgelegt
hat. Die Strecken ſelbſt ſind für 4=Jugend über 3 Km., füir B über
TKm. und für C über 1 Km. lang.
Im Mittelpunkt des zweiten Programmteiles ſteht der Lauf der
Aktiven um die Gau=Meiſterſchaft im Einzel= und im Mannſchaftslauf.
Doch nur der Verein, der beide Titel verteidigt, bewirbt ſich erneut um
dieſe Meiſterſchaften. Haben dieſe etwa an Wert verloren? Sicherlich
nicht. Was iſt aber ſchuld daran, daß die anderen Vereine in dieſer
Hauptklaſſe nicht mehr enitmachen? Ein falſcher Ehrgeiz, dem die ſeit
vorigem Jahre eingeführten Leiſtungsklaſſen 2 und 3 Tür und Tor offen
laſſen. Dieſe Klaſſen ſind nämlich auch ausgeſchrieben und als
Rahmen=
kämpfe zu dem Lauf um die Gau=Meiſterſchaft aufzufaſſen, ſo daß mit
Siegen in dieſen Klaſſen keineswegs ein Meiſtertitel verbunden iſt. Das
Meldeergebuis zeigt nun, daß in der Klaſſe 2 ebenfalls nur der
Sport=
verein 1898 eine Mannſchaft gemeldet hat und daß in Klaſſe 3 neben
zwei weiteren 98er Mannſchaften ſämtliche anderen Vereine vertreten
ſind, ſo daß in dieſer Klaſſe 3 insgeſamt 52 Einzel= und
Mannſchafts=
läufer ſtarten. Daß die Läufer ſolcher Vereine, die nur Hand= oder
Fußball betreiben, volle Berechtigung haben, in dieſer Leiſtungsklaſſe 3
zu ſtarten, iſt klar, da dieſe Klaſſe beſonders dafür gedacht iſt. Daß auch
die Leichtathletik betreibenden Vereine formell auf Grund der
Leiſtungs=
beſtimmungen leider berechtigt ſind, hier zu ſtarten, ſei nicht vergeſſen.
Es iſt aber kennzeichnend für die Tendenz, die durch die Einführung
der Leiſtungsklaſſen entſtanden iſt, wenn bei Meiſterſchaftskämpfen ſolche
Melde=Ergebniſſe vorliegen. Den Gaumeiſtertitel im Einzellauf
ver=
teidigr Habich gegen ſeine drei Klubkameraden Gellweiler, Leiß und
Lindner, zwar nicht kampflos, aber vorausſichtlich mit Erfolg. Den
Ausgang der Kämpfe in der Klaſſe 3 kann man nicht gut vorausſagen.
Zuſammen mit den Aktiven der Klaſſe 3 ſtarten ſchließlich noch die
Alten Herren über ettva 4 Km. In dieſer Klaſſe ſind es Maher=
Poli=
zei, der Sieger im Herbſtwaldlauf, Kaltwaſſer=Sportabtlg. Merck und
Krichel, Pfeil, Schröck und Woebke vom Sportverein 1898, die in alter
Friſche ihre Kräfte meſſen. Sie werden wohl manchem der Klaſſe 3 noch
etwas „vorlaufen”.
In Zeichen des Sporks.
— Die 2. Wafferſport=Ausſtellung im Fürſtenſaal in der
Grafen=
ſtraße, die von der Firma L. Adelmann, Rheinſtraße, am Freitag
nachmittag eröffnet wurde, kann ſich eines großen Zuſpruchs der
ſport=
begeiſterten Jugend erfreuen, was ein Beweis dafür iſt, daß der geſunde
Waſſerfport noch immer im Mittelpunkt des Intereſſes ſteht. Um einen
Ueberblick zu geben über das, was die Induſtrie dem Waſſerſport zur
Verfügung ſtellt, wurde in zwei Räumen das Weſentlichſte
zuſammen=
geſtellt. Am geſuchteſten iſt wohl das Zweiſitzer=Hammer=Boot in
ſeinen verſchiedenen Modellen, das als ſiebenſpantiges Boot wohl auch
am preiswerteſten iſt. An gleicher Stelle iſt das Hart=Boot zu
nennen, das im Modell 31 wiederum Verbeſſerungen zeigt und als das
billigſte Boot gilt. Daneben finden wir die eleganten L. F. B.=Ein=
und Zweiſitzer=Boote, das ſtabile Marquard=Boot, das beſtens
be=
kannte Klepper=Boot, das Klotz=Boot und andere mehr. Das
Intereſſanteſte dürften wohl die Waſſer=Skier ſein. Einſt als
Waſſerſchuhe nur von Schauſtellern gebraucht, ſcheinen ſie ſich als
Sport=
gerät, von Amerika kommende, nun auch bei uns beſtens einzuführen.
Außer vollſtändigen Booten finden wir auch Einzelteile und
Aus=
rüſtungsgegenſtände des allgemeinen Waſſerſports vertreten. Neben den
Schwarzhaupt= und Hartzelten tritt das praktiſche Dr.
Wer=
ner=Zelt hervor, das ſich in wenigen Minuten, dank ſeiner praktiſchen
Konſtruktion, aufbauen läßt. Außer Feldbetten, Feldſtühlen, Picknick=
Körben, Paddel= und Bootswagen verſchiedenſter Typen wird eine
Aus=
wahl der neueſten Erzeugniſſe der Gummibranche für den Schwimm= und
Tennisſport gezeigt. Für den Motorſportler ſei erwähnt, daß
ver=
ſchiedene Modelle leichter Außenbordmotore ebenſolche Bewunderung
hervorrufen wie der von der Firma Donges u. Wieſt, Heinrichſtraße,
ausgeſrellte B.M. W.=Sportwagen, der außerdem noch zeigt, wie man das
Faltboot=Gepäck am praktiſchſten im Klein=Auto verſtaut. Zur
Vervoll=
ſtändigung dieſer Sport=Ausſtellung zeigt die Firma Cartharius,
Lud=
wigsplatz, die neueſten Erzeugniſſe in Photo=Apparaten, die durch ihre
Preiswertigkeit überraſchen. Die Firma Liebig u. Cv., Luiſenſtraße, ſtellt
eine Kollektion von Lacken aus, die ſich als der geeignete Anſtrich für
das Boot erwieſen haben, und widerſtandsfähg gegen Waſſer und Sonne
find.
K. V. 8.
Darmſtädker Sporkkalender.
Sonntag, den 15. März 1931.
Handball.
Um die ſüddeutſche Meiſterſchaft:
15.00 Uhr: Stadion: Sp.V. 98 — Polizei Darmſtadt.
15,00 Uhr: Rheinallee: Rot=Weiß — Polizei Wiesbaden.
15,00 Uhr: Dornh. Weg: Reichsbahn — Reichsb. Mannheim.
15,00 Uhr: Kranichſteinerſtr. Tgeſ. 75 — Pol. Dſtdt. Reſ.
15,00 Uhr: Müllersteich; Fr Tgde. — Fr. T. Langen; um die
Kreismeiſterſchaft.
Fußball.
11,00 Uhr: Pol.=Platz: Polizei Darmſt. — Polizei Mannheim.
13.00 Uhr: Müllersteich; Fr. Tgde. — Fr. T. Griesheim.
13,30 Uhr: Rheinallee: Rot=Weiß — F.V. Eppertshauſen.
13.30 Uhr: Stadion: Sp.V. 98 — Viktoria Walldorf.
Kraftſport.
10.30 Uhr: Pol.=Halle: Polizei — Hanau.
Waldlauf.
Ab 9,30 Uhr Stadion: Gau=Waldlauf der Jugend und Aktiven.
Zußball.
S.B. Darmſtadt 1898 — Bikkoria Walldorf.
Das Darmſtädter Sportprogramm hat noch dadurch eine intereſſante
Bereicherung erfahren, als es die 98er vermochten, den neuen Meiſter
der Starkenburger Kreisliga, der erſt am vergangenen Sonntag ſeine
Meiſterwürde ſicherſtellen konnte, für ein Privatſpiel zu verpflichten.
Schon immer hat gerade der Starkenburger Meiſter eine recht
anſehn=
liche Spielſtärke beſeſſen, was am beſten daraus erhellt, daß in den
letz=
ten drei Jahren in den Aufſtiegsſpielen der drei Kreismeiſter ſtets
Star=
kenburgs Meiſter Sieger blieb. Die Walldörfer, die im Vorjahre erſt
durch ein Entſcheidungsſpiel aus dem Rennen geworfen wurden, kamen
ziemlich unangefochten zu Meiſterehren, da ſie durch ihre beſtändige
Form in der Vorrunde einen anſehnlichen Vorſprung erzielen konnten,
der auch durch die Formſchwankung in der Rückrunde nicht weſentlich
be=
einträchtigt werden konnte. Im Spiel gegen die 98er wird die tüchtige
Walldorf=Mannſchaft die beſte Gelegenheit haben, ihr wahres Können
zu zeigen.
Die Sportvereinself hat bei ihrem letzten Spiel gegen F.C.
Heidel=
berg=Kirchheim eine weit beſſere Leiſtung geboten, als man dies in den
letzten Monaten von der Mannſchaft gewohnt war. Es müßte das größte
Intereſſe der Teilnehmer ſein, an dieſe Aufwärtsentwicklung
anzuknüp=
fen und durch weitere Leiſtungsverbeſſerung zu zeigen, daß es mit dem
Darmſtädter Fußball in Zukunft wieder beſſer wird.
Polizei Darmftadt - Polizei Mannheim.
Da die Ligamannſchaft des Polizeiſportvereins am Sonntag in den
Verbandskämpfen pauſiert, — das nächſte und letzte Verbandsſpiel
fin=
der am 22. März in Griesheim ſtatt —, hat ſie ſich für vormittags 11
Uhr den Polizeiſportverein Mannheim zu einem Privatſpiel nach
Darmſtadt verpflichtet. Die Mannheimer Berufskollegen dürften in
Darmſtadt weniger bekannt ſein, doch geht ihnen in der Mannheimer
Ecke, wo ſie gute Kreisligaklaſſe repräſentieren, ein guter Ruf voraus.
Der Gegner, der in der dortigen Preſſe als äußerſt ſympathiſche Elf
hervorgehoben wird, hat ſich das bekannte Mannheimer Fußballfyſtem
der Großvereine angeeignet. Die Darmſtädter Poliziſten haben für
dieſes Spiel jüngere Spieler aus der Reſervemannſchaft genommen, um
vollivertigen Erſatz für die kommenden Spiele heranzubilden.
Freie Tade. Darmſtadt — Griesheim.
Heute, nachmittags 1 Uhr, empfängt die erſte Elf Griesheim. Das
Spiel iſt deshalb ſo früh angeſetzt, weil anſchließend das
Entſcheidungs=
ſpiel der Handballer um die Kreismeiſterſchaft ſteigt. — Der
Mann=
ſchaft Griesheims geht ein guter Ruf voraus; ſie verfügt über eminente
Schnelligkeit und gutes Schußvermögen. Darmſtadt tritt zu dieſem
Spiel in kompletter Aufſtellung an, die Mannſchaft wird beſtrebt ſein,
ihr gutes Können unter Beweis zu ſtellen.
Die 1b Mannſchaft empfängt um 4 Uhr Griesheims 2. Die Alten
Herren fahren nach Crumſtadt: Abfahrt 12,30 Uhr ab
Gewerkſchafts=
haus. — Alles in allem ein Programm, das jeden Hand= und
Fußball=
intereffenten befriedigen wird.
Handball.
Zreie Tgde. Darmſtadt — Langen
um die Kreismeiſterſchaft.
Die Spiele um die Meiſterſchaft des 9. Kreiſes der A.Z.S.B.
be=
ginnen am Sonntag 15 Uhr, mit dem Spiel Darmſtadt-Langen
auf dem Sportplatz der Freien Turngemeinde am Müllersteich.
Darm=
ſtadt konnte in ununterbrochener Reihenfolge 1930 Bezirksmeiſter und
nun Meiſter der 1. Gruppe der Kreisklaſſe werden. Am Sonntag muß
die Mannſchaft nun die Generalprobe beſtehen. Der Sieger aus
die=
ſem Spiel hat die größten Ausſichten auf den Kreismeiſter. Der Vorteil
des eigenen Platzes und beim Spiel die Aufbietung aller Kräfte dürfte
Darmſtadt gute Ausſicht auf einen Sieg geben. — Langen iſt ein
piglerfahrener und ehrgeiziger Gegner, der gerade in dem
beborſtehen=
den Kampfe beſtrebt ſein wird, die beiden Punkte mit nach Hauſe zu
nehmen. Der Tormann und der ſehr ſchußkräftige Sturm ſind die
Hauptwaffen Langens. — Darmſtadt ſpielt in folgender Aufſtellung:
Ph. Herbert
H. Engert K. Schmitt
W. Rauſch R. Stahl A. Bauer
K. Engert R. Witzleb H. Krämer. W. Avemavie O. Witzleb.
Es iſt dies die ſtärkſte Aufſtellung, und man kann ſchon auf die gute
Spielweiſe dieſer Mannſchaft vertrauen. — Vorher und anſchließend
finden Fußballſpiele ſtatt.
Tv. Roßdorf — Tv. Pfungſtadt 2.
Am Sonntag, nachmittags 3 Uhr, empfängt der Turnverein
Roß=
dorf zum Freundſchaftsſpiel die zweite Elf des Tv. Pfungſtadk. Das
Vorſpiel endete unentſchieden 3:3, jedoch ſollte Roßdorf durch den Vorteil
des eigenen Platzes einen Sieg erringen.
Tgef. Ober=Ramſtadt — Tgef. Sachſenhauſen, 1. Mannſchaften.
Obige Mannſchaften treffen ſich am Sonntag in Ober=Ramſtadr auf
dem Platze der Turngeſellſchaft in einem Freundſchaftsſviel. Die Gäſte
ſpielen in der Meiſterklaſſe und man kann darum ein intereſſantes Spiel
erwarten. Spielbeginn 3,15 Uhr. Vorher ſpielen die 2. Mannſchaften.
Rundfunk=Brogramme.
Frankfurt a. M.
Sonntag, 15. März.
7.00: Hafenkonzert. Glocken vom Gr. Michel, Hamburg.
8.1: Katholiſche Morgenfeier.
9.30: Stunde des Chorgeſangs.
10.15: Laienmuſik. Ausf.: Schüler=Orcheſter der Städt.
Muſikhoch=
ſchule Mainz, Olga R. Kreis (Sopran), Mia Rühl (Klavier),
Toni Alex; (Violine), H. Bengardt (Violine), W. Krapp (
Violin=
cello), O. Schmidtgen (Continuo).
11.00: Feierſtunde f. d. ſoziale Radiohilfe d. Arbeiter=Radiobundes.
12.00: Die Utica Jubilee Singers.
12.30: Schallplattenkonzert: Aus deutſchen Opern.
13.50: Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden.
14.00: Stunde der Jugend.
15.00: Bürgermeiſter Dr. Latz: Die Lage der Landwirtſchaft im
Saargebiet. — Dr. Leber: Förderung des Abſatzes der
landwirt=
ſchaftlichen Erzeugniſſe.
16.00: Paris: Fußball=Länderkampf „Deutſchland—Frankreich.
17.45: Benediktiniſches Kloſterleben in Maria=Laach.
18.30: Studienrätin Aenne Schmücker: Die daliſche Raſſe und ihr
Vorkommen in Europa.
19.00: Stunde der Frankfurter Zeitung.
19.30: Sportnachrichten.
19.45: Cembalo=Konzert (Bach, Händel, Mozart). Mitw.: Mitgl.
d. Rundfunkorcheſters. Soliſten: Alice Ehlers (Cembalo), Maurits
Frank (Viola da Gamba).
20.45: Wieder 100 Minuten ohne Sinfonien und Kammermuſik.
Ausf.: Großes Rundfunkorcheſter.
22.25: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Sonntag, 15. März.
7.00: Hamburger Hafen=Konzert. Glocken vom Großen Michel.
8.00: Mitteilungen und praktiſche Winke für den Landwirt.
8.15: Wochenrückblick auf die Marktlage.
8.2b: Miniſterialrat A. Weltzien: Steuerfragen des Landwirts.
8.50: Morgenfeier, Stundenglockenſpiel der Potsdamer
Garniſon=
kirche Anſchl.: Glockengeläut des Berliner Doms.
10.05: Wettervorherſage.
11.00: Aus dem großen Saal des Weinhauſes „Reingold‟
Gedenk=
feier Ausführende J. Steinweg (1. Violine); K. Knaak (2.
Violi=
ne); O. Kluſt (Bratſche); K. Köhnke (Cello); L. Kohl (Klarinette).
11.50: Aus dem Plenarſaal des ehemaligen Herrenhauſes: 700
Jahre deutſche Stadt Thorn — 700 Jahre Ordensland Preußen:
Beranſtaltet vom Thorner Heimatbund und vom Reichsverband
der heimattreuen Oſt= und Weſtpreußen.
13.00: Aus dem Großen Schauſpielhaus: Mittagskonzert: Mitw.:
Leo Monoſſon (Tenor) Kapelle Dajos Bela.
14.00: Elternſtunde, M. Goetzeler: Die Familie als Lebensraum des
Kindes.
14.30: Mandolinenorcheſter=Konzert: Orcheſter „Con Paſſione 1912.”
15.00: Land im Rücken: Kammerſpiel v. Herbert Scheffler.
16.00: Krettly=Quartett: R. Krettly (1. Violine), R. Goſtard (2.
Violine: R. Metehen (Viola), A. Navarra (Cello).
16.45: Programm der Aktuellen Abteilung.
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18.00: Stunde des Landes: Alfred Hein: „Oberſchleſien”
18.30: W. Deubel: Klaſſiſche und romantiſche Frömmigkeit.
19.90: Oskar A. H. Schmitz: Die Schutzbedürftigkeit des Mannes.
19.30. Dr. Holzapfel: Die heißeſte Stadt der Welt.
20.00: Verdi=Zyklus 7: „Don Carlos” Oper von M. u. C. du
Locle: Muſik von Guiſeppe Verdi.
22.15: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten
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Anne
Swiſchen Winter
und Frühling.
Von Frank Chieß.
Ich gehe durch den Ciergarten, die Sonne ſcheint, die
Wege ſind feucht, und es grünelt ein wenig. Sch gehe ſo,
bleibe mal ſtehen, gehe wieder, was ſehe ich?
Ich ſehe ein Kind, groß wie ein Pilz, das bückt ſich, wie
ſich Kinder bücken, es ſetzt ſich nämlich in Kniebeuge auf
lein winziges Hinterteil. Und was tut es? Nichts für
Ammen und erfahrene Mütter, vielmehr „tut” es etwas,
das keine Cat, ſondern eine wunderliche Gebärde iſt, es
pflückt eine Blume.
Ich bücke mich jetzt auch, um zu ſehen, was das für eine
Blume iſt, die da im Berliner Ciergarten an einem ſo
ſon-
nigen Sebruartage unweit des Noſengartens wächſt, und
bemerke eine Blüte von ſo geheimnisvoller Kleinheit, daß
ich wußte, hier hat der liebe Gott höchſt perſönlich
ein=
gegriffen. Dieſe zentimetergroße Sternblume gehört nicht
nach Berlin, ſondern ſie iſt aufgegangen, damit das kleine
Kind ſeinen Frühling erleben ſollte, lange bevor ihn die
„Erwachſenen erleben, die ihn überhaupt erſt merken, wenn er
im lokalen Ceil ihrer Seitung angezeigt und auf
herkömm=
liche Weiſe beſungen wird.
Fort mit den Erwachſenen! Rings um den Ciergarten
grunzen, ihre Automobile. In der Mitte aber ſteht die
kleinſte Blume der Welt, ein Kind von 14 Monaten ſieht
ſie und nimmt mit eigenen, zarten Händchen dieſen lautloſen
und vollkommenen Gruß des Himmels entgegen.
Ein Kind korreſpondiert mit dem lieben Gott. Was kann
man tun, als ſo ſtill wie möglich weitergehen.
Ein andermal begegnet mir dieſes am Ufer des Neuen
Sees: Die hängenden Weiden knoſpen und berühren mit
ihren Spitzen das lackglänzende Waſſer wie eine
langfing=
rige Frauenhand mit unmerklicher Särtlichkeit den Arm
eines Mannes. Ich vergleiche das ſo, weil ichs neulich ſah.
Im Speiſeſaal eines großen Hotels, wo zwei an einem Ciſch
laßen, und mit gemeſſener Haltung ſich unterhielten. Es war
ganz hell, und viele Lichter und Spiegel und Kellner, und
weil es ſo hell war, ſaßen ſie ſteif und lächelnd ſich zugewandt
und ſprachen. Sie aber war eine ſehr ſchöne Frau, oh, ich
habe ſie immer verſtohlen angeblickt, denn ihre Augen waren
mit wunderbarem Licht auf den Mann gerichtet. Und
plötz=
lich hob ſie die Hand und berührte ſein Gelenk. Er erſtarrte
gleichſam in Glut und bewegte ſich nicht, aber in ihr Geſicht
trat auf etwa zwei Sekunden ein Sug von herrlicher und
vollkommener Verlorenheit. Dann zog ſie ihre Hand zurück,
und ſie ſprachen weiter.
Was ſchweife ich ab? Wie war es mit den
Weiden=
ſpitzen und dem Waſſer? So war es: ſie berührten ſich und
wußten, daß ſie einmal ineinander eintauchen würden, wenn
die Weidenblätter erſt erwacht ſein werden aus ihren
pel=
zigen Knoſpen. Und ſio würden ineinander eintauchen und
ſich ineinander verlieren und verſinken, und ein Wind würdg
kommen und die Weide beugen, und dann iſt der
Früh=
lig da.
Da ſind Enten auf dem ſchimmernden, glatten Waſſer,
drei. Ich betrachte ſie: zwei Erpol und eine kleine Entin.
Die Ente glänzt in der Sonne wie geputzt, die Erpel aber
treiben allerhand eitlen Unfug, flattern auf, ſchnattern,
ſchlagen mit den Flügeln und wünſchen Sympathie zu finden.
Am Ufer ſteht ein junger Menſch, ein Schüler
wahr=
ſcheinlich, Sekundaner ſagen wir mal. Er trägt eine bunte
Mütze und zeigt mit dem Arm, der die Mappe trägt, auf
die Enten. Er zeigt ſie einem Mädchen, das dafür Intereſſe
hat.
„Paß einmal auf, was die Enten tun.”
Was tun die Enten? Sie ſind ſich klar darüber, daß ihr
undeutlicher ä trois eine ſaubere Entſcheidung erheiſche. Sie
ſind entſchloſſen, dieſe Entſcheidung herbeizuführen, und
darum ſchwimmt das Entenmädchen zunächſt einmal davon.
Der Erpel hinterher. Gut. Plötzlich dreht ſie ſich und
ſchnattert einen ſcharf an. Wieſo? ſchnattert er zurück. Ich
haſſe dich, ſchnattert ſie, fährt ihm obendrein noch ins Ge=
fieder, wendet ſich, fliegt auf und geht unweit mit eleganter
Kurve aufs Waſſer nieder. Der andere Erpel lacht, flattert
hinterher, bleibt neben ihr, putzt ſich, und tut breit im
Ge=
fühl des erwählten Liebhabers. So gleiten ſie langſam dahin.
Da taucht der Verlaſſene mit dem Kopf in den See, ſchwimmt
unter Waſſer und taucht jäh und mit trotzigem Schnarrton
zwiſchen beiden empor. Ja, nicht genug damit, ſtürzt er ſich
auch noch auf den Glücklichen, beſchimpft ihn und verſetzt
ihm eins und beweiſt ſich voller Energie und Planmäßigkeit.
Nachdem ihm dies gelungen, erhebt er ſeine Flügel und
fliegt davon. Die Ente aber? Dieſe Ente. Sie dreht lich
zum Gepickten, ſchnarrt: Idiot! Und fliegt dem anderen
nach. Bald iſt ſie neben ihm, ſchräg gehen ſie und fern von
unſerem Ufer auf das glitzernde Waſſer nieder.
Und der Verlaſſene, ehemals Glückliche? Was tut er.?
„Was tut jetzt der?” fragt das junge Mädchen ihren
Freund.
Was geht das uns an” lacht der zurück und nimmt
fröhlich ihren Arm.
BEHannanananzaanzaEnganganrnggaasasbanngnagngagaasnganngaggarmag
IEHAI
Aufbruch nach Curopa.
Von Volkmar Fro.
Schon fammeln ſich die Schwalben auf den flachen
Dächern der älgeriſchen Araberdörfer und füttern ihre
Jungen an den Telegraphendrähten der Chemins da fer
Algeriens mit dem gleichen Eiſer, wie ſie im vergangenen
Herbſt auf den Drähten einer kleinen Lokalbahn in der
Lüneburger Heide zur Flucht vor dem rauhen Boreas vo.
ihren Eltern gefüttert wurden. Und die Kibitze, die
Schnell=
flieger unter den Sugvögeln, die in einem Cage oft mohr
als tauſend Kilometer zurücklegen, ſtelzen zwiſchen der
Blü=
tenpracht des nordafrikaniſchen Frühlings mit lautem „
Ki=
witt” durch die Sumpfgräben der Oaſen, kümmern ſich
nicht um das Geſchrei der Eſeljungen und atzen ebenſo
eifrig wie die Schwalben ihre Kleinen, die in einigen Wochen
irgendwo in Deutſchland, vielleicht in den Oderniederungen
oder in der pommerſchen Ebene, niſten werden — dieſe
ge=
fiederten Wanderer kennen kein Rieſefieber, und das
unbe=
greifliche Orientierungswunder, das ſie Jahr für Jahr
ohne Kompaß und Landkarten zu ihren alten Brutſtätten
zurückführt, ſcheint ihnen ebenſo ſelbſtverſtändlich wie der
Sang einer Sliege!
Ihr Abmarſch vollzieht ſich nie gleichzeitig, denn im
Frühjahr fliegen immer zuerſt die Männchen und dann die
Weibchen mit den Jungen, während im Herbſt die
Neihen=
folge umgekehrt iſt. Die Neileſtrecken werden, wie die Jeit
einigen Jahren angelegten Flugkarten beweiſen, nie nach der
kürzeſten Strecke gewählt, ſondern es werden vor allem die
Landſtrecken und Swiſchenſtationen auf Inſeln bevorzugt, und
nur zum Flug über das offene Meer wird die kürzeſte Linie
bis zur nächſten Naſtmöglichkeit eingeſchlagen. Dieſe
Sick=
zackflüge gelten vor allem für die weniger flugtüch tigen Vögel,
beſonders die Wachteln brauchen immer wieder tagelange
Er=
holung, da ſie bei langen Strecken über das Meer ihre Kraſt
vollkommen erſchöpfen und dann oft in Scharen auf einer
der ſpaniſchen Inſeln oder an der ſizilianiſchen Küſte
nieder=
gehen.
Die franzöſiſche Riviera und beſonders Otalien ſind dann
die großen Vaſtorte für die nord= und mitteleuropäiſchen
Sugvögel, die ſich dort nach dem Flug über das Mittelmeer
erholen wollen, ahnungslos, daß in Italien in jedem
Früh=
jahr Cauſende ihrer Genoſſen einer beſtialiſchen Freßſitte zum
Opfer fallen, daß ſchon ganze Dörfer mit Netzen und Körben
auf dieſe Wochen warten und zur Jagd ausziehen, um die
Märkte mit den kleinen Leichen zu beliefern.
Bei Bora und Schneeſtürmen über den Alpen, die im
März keine Seltenheit ſind, dauert dieſe Naſt oft einige
Wochen, denn die Bögel warten mit wunderbarem Inſtiukt
gutes Flugwetter ab, ehe ſie über den Gletſcherwall nach
Norden weiterziehen. Nach den jahrelangen Beobachtungen
ſcheinen ſie die Alpen mit ihren großen
Cemperaturſchwan=
kungen und Stürmen mehr zu fürchten, als das offene Moer,
um ſo unerklärlicher iſt es daher, daß die niedrig gelegenen
Paßhöhen und Hochtäler nur ſelten benützt werden, und das
Alpenmaſſiv oft in Höhen von mehr als dreitauſend Metern
paſſiert wird.
Jetzt geht unter der afrikaniſchen Sonne ſchon ein großes
Switſchern durch die geſammelten Schwärme, die ſich in den
letzten Cagen vor ihrer Reiſe noch fröhlich mäſten und
wil=
lenlos ihrem ewigen Naturgeſetz folgen, unbekümmert um
die bevorſtehenden Gefahren und den Maſſenmord, der
dezimieren wird; von den Lehmhütten der Nandoaſen bis 3
den Minaretts in Cunis gilt die wanderfreudige Loſung
Aufbruch nach Europa
HAHAHAAIAAAEAAA
gunan
Buntes Java / In 100) Wort.
Von Dr. W. Lehfeldt.
Seichnungen von H. G. Lehmann.
Große Sundainſeln gegenüber von Hinterindien, Cee und
Reis, Kaffee mit Sucker, Vorſtenlandenzigarren, Vulkane mit
Lava, Mädchen von Java, juwelenbeſetzte Kriſſe, malauiſche
Seeräuber mit Krummſchwertern, Batikſarongs und allerlei
Kunſtwerk — in dieſen paar Begriffen verkörpert ſich das
wirkliche und das märchenhafte Java von einſt und von heute.
Beim Wörtchen Cee breiten ſich vor unſeren Augen die
weiten, dunklegrünen Gärten in den Berggegenden warmer
Län=
der, wo der ſchirmartige, niedrig gehaltene Strauch
gedeiht. Auch die Kaffeeplanzungen und
Reister=
raſſen liegen an den Hängen vuklaniſcher
Gebirgs=
ſtöcke und Einzelkegel, die oft wie Schulmodelle
ſauber modelliert, aus weiten grünen Hochflächen
herauswachſen, den Gipfel in Wolken badend und
ihren Leib in kunſtvoll bewäſſerten Feldern mit
Nahmen von ſchmalen Erddämmchen ſpiegelnd.
Klein nur ſind die Einzelfelder gehalten, auf daß die
zeitweiſe darin geſtaute Waſſerfülle die
Umwal=
lungsdämmchen nicht zerſprenge. Aber zur Seit des
Pflanzens und Erntens wimmelt es von Menſchen
darin, ſo daß wir fühlen können: Hier iſt eins der
dichtbevölkertſten Länder der Erde.
In den klimatiſch günſtigen Höhen und ebenſo
in den küſtennahen, heißen Niederungen, die von
weiten Suckerrohrfeldern und Bauernland erfüllt
ſind, überall ſtößt der Blick auf maleriſche Wäldchen
von Banenpflanzen, die wie aus Wachs geformt
ſcheinen, mit teilweiſe zerſchliſſenen Blattwedern,
von wuſchelköpfigen Suckerpalmen oder den
nob=
leren, aber langweiligen Kokos= und
Betelpal=
men ſowie den vielerlei Obſt= und Nutzbäumen.
Jedes Einzelhaus und jeder Kampung (Dorf) läßt
das Bambusgeflecht ſeiner Wände und die Stroh=
und Siegeldächer überſchatten von einem dichten
Hain oder gar von alten Baumrieſn, ſo daß in
der Landſchaft überall Waldſtreifen vorgetäuſcht
werden. Obendrein ruht das Auge immer wieder auf prächtigen,
mitunter phantaſtiſchen Einzelbaumformen. Eigentlichen Wald
zeigt das ſtark erſchloſſene Land nur auf ſeinen Bergeshöhen;
dort wird er als dichter Urwald ſorglich geſchont zum klimatiſchen
Segen der Inſel!
Java, länger als der Weg von Königsberg nach München,
aber nur ſo breit wie die Strecke Berlin—Dresden etwa, ſcheint
zuſammengewachſen aus den Aufſehüttungen von
Vulkanaus=
wurf, der zwiſchen den Bergen mehr oder minder große Ebenen
gebildet hat. Es herrſcht noch ſtarke geologiſche Umbildung.
Volksüberlieferung will wiſſen, daß die Flächen der Sundaſtraße
erſt im 15. Jahrhundert n. Chr. unter den Meeresſpiegel
ge=
taucht ſeien, alſo daß früher Simatra mit Java und ſogar mit
Bali eins geweſen ſei. (Noch im 14. Jahrhundert trägt auch
Sumatra den Namen „Java”.) Unmöglich erſcheinen ſo ſpäte,
gewaltige Veränderungen nicht, wenn vor unſeren Augen tätige
Vulkane, wie Krakatau oder jüngſt der Merapi Mitteljavas, in
wenigen Cagen das Landſchaftsbild umgeſtalten. Deshalb kann
gelegentlich den nachdenklichen Wanderer ſo etwas wie Urgrauen
der Menſchheit befallen, wenn er z. B. am Oſtrande Javas
vor=
beifährt und dort einen ſcharfgeſchnittenen Kegelvulkan von der
Küſte bis zu zirka 3000 Metern aufſteigen ſieht, der vom Gipfel
bis weit herab aufgeriſſen iſt gleich einem alten Regenſchirm!
Aus dem Schlitz ſtarrt ein Strom erkalteter Lava herab bis zum
Meer. Deſſen ſalzige Flut verhindert die ſchwarzen
Geſteins=
maſſen am Suß ſich ſo raſch zu begrünen, wie es Jonſt verblüffend
ſchnell auf dem jungen Boden geſchehen kann.
Gewiß, die meiſten Vulkane Javas gelten als erloſchen,
und ſo mancher iſt bis in Gipfelhöhe von 2000 Meter ausgebaut
zu einem buntgefelderten Cerraſſengarten. Unlängſt wollte ich
einen beſorgten Angehörigen über mein Schickſal beruhigen durch
Burubodur
eine zwar kleine Karte von Java, die doch davon überzeugt, wie
weit wir hier im Preangerhochlande entfernt wohnen vom
ſpuckenden Merapi oder Krakatau. Der eine hat gerade wieder
einmal 1300 Opfer gefordert und obendrein 30000 Menſchen
von ihrer Scholle verjagt; der andere läßt immer wieder eine
neue kleine Inſel aus dem Meer erſtehen und wieder
verſchwin=
den. Aber als ich mir das Kärtchen genauer anſah, waren
dar=
auf alle Vulkane, die auch nur noch ein bißchen dampfen mit
heißen Quellen oder ander poſtvulkaniſchen Erſcheinungen, wie
eine Brandfackel gezeichnet, ſo daß es ganz unheimlich ausſieht,
da wir inmitten eines breiten, züngelnden Herdfeuers zu leben
ſcheinen. Die Karte habe ich lieber für mich behalten. Denn ſo iſt
der Eindruck des Landes ſicher nicht! Man kann kreuz und quer
durch das Land gereiſt ſein, ohne rauchender Lava oder
Seuer=
ſchlünden zu begegnen. Viel offenkundiger iſt die gewaltige
Fruchtbarkeit dieſer jungen Böden, die von Regenmaſſen
vier=
bis zehnmal ſo groß als in Deutſchland — und von heiß
ſtrah=
lender Sonne erſchloſſen werden. Crotzdem iſt das Klima im
Lande vorwiegend angenehm, gerade wegen der Berghöhen,
ſeine Aequatornähe vergeſſen machen. Die Sonne ſegnet, al
ſie mordet nicht. So veränderlich die Bodenformen hier ſind,
beſtändig ſcheint das Klima ſeit Jahrzehntauſenden geblieben
ſein. Geologiſche Ablagerungen von Kieſelalgen vom Cert
bis heute zeigen unentwegt die gleichen Formentypen.
In dieſer Konſtanz und Milde des Klimas liegt wohl a
der Schlüſſel für das Geheimnis, daß auf dem revolutionä
Boden ſeit Jahrhunderten eine hochkultivierte Bevölkerr
wohnt, die oft eher in Cradition erſtarrt, als umſtürzleriſch
mutet. Aber der Schein kann auch hier trügen, genau wie
den erloſchenen Vulkanen. Unzweifelhaft bewundernswert a
iſt die Kunſtfertigkeit dieſes Volkes. Cerraſſen und Bewäl
rungsanlagen werden noch heute freihändig
gärtneriſchem Höchſtkönnen jeden Augenblick
kunſtfertigen Bauernhänden neu geſchaffen. 2
man auch beklagen, daß die handgebatik
Sarong=Gewänder immer mehr verdrängt wer
durch europäiſche Maſſenware, tot iſt die
Kunſt der Wachsmalerei für Stoffe deswegen n
lange nicht! Ebenſo blüht noch das Gewerbe
Silber- Meſſing= und Sinnſchmieden oder
Ochſenhaut=Schlägern, die Wajangpuppen für
Schattentheater ausſtanzen. Auch die Dolche
reichgetriebenen Scheiden aus Silber oder Bre
und mit zierlich geſchnitzten Griffen ſind längſt n.
alle aus vergangenen Cagen, wie auch die Schn
kunſt in Holz, Elfenbein und Schildpatt heute n
neue, ſchöne Formen findet.
Wohl droht Gefahr vom Eindringen abendl
diſchen Kitſches in unſerem raſchen Seitalter. D
man braucht nicht zu ſuchen nach ſchöner Vol
tracht, die den guten, ſchlanken Wuchs der N.
betont, ob man nun durch die Dörfer wandert o
durch die Städte ſtreift.
Den Höhepunkt für ſtilreines, altväteriſt
Inländerleben und für Kunſt bilden die hafenfer
Fürſtenſitze Mitteljavas, wie Djokjarta und
allem Surakarta oder kürzer „Solo”) genannt.
In deren Nähe finden ſich auch die ſchön
Wahrzeichen Javas, an monumentaler Bauku
wie der Burbodur, eine Nieſenpyramide, die einen ganzen
S=
hügel überkleidet und in neun Cerraſſen mit unzähligen Sigu
und 1300 Neliefs Buddha verherrlicht.
Als der Islam, der heute Java — wenn auch n
in fanatiſcher Form — beherrſcht, den vorher geübten Buddh
mus verdrängte, vermochten die Javanen dies Heiligtum
dem 8. oder 9. nachchriſtlichen Jahrhundert mit Erde zu v
decken und es ſo dem Neuerungseifer der Anhänger Mohe
meds zu entrücken, bis es in einer toleranteren Seit von
Vaffles, dem guten Javakenner und Befehlshaber einer e
liſchen Swiſchenherrſchaft, neu entdeckt und von den ſpe
zurückgekehrten Holländern ſorgſam wiederhergeſtellt wurde.
Aber auch noch mancher andere Prachtbau blieb erhal
ſogar aus den älteren Seiten der Hindugötter Brahma, Wiſe
und Schiwa, mit denen ſich der Buddhismus ſpäter, allerdi
ohne auf Gegenliebe zu ſtoßen, geſchwiſterlich vertrug.
Oft ehren dieſe Bandenkmäler einen durch die Natur a.
gezeichneten Platz: Erloſchene Vulkane, Heilquellen, Seen. 4
Erlebnis in der Provinz.
Von Soſtſchenko.
Vieles habe ich im Leben ausprobiert, aber im Sirkus
bir=
ich noch nicht aufgetreten, und doch wurde ich einmal für einen
Verwandlungskünſtler gehalten. Ich weiß nicht, wie es jetzt iſt,
aber früher reiſten ſolche Verwandlungskünſtler durch ganz
Ruß=
land. Sie betraten die Bühne, verneigten ſich vor dem
Publi=
kum, verſchwanden dann für einen Augenblick hinter den Kuliſſen
und erſchienen ſofort wieder, aber bereits in einem anderen
Koſtüm, mit einer veränderten Stimme und in einer neuen Nolle.
Mit ſolch einem Künſtler alſo hatte man mich verwechſelt. Es
war im Jahre 1921. Brot war damals außerordentlich teuer,
Für ein Pfund Brot verlangte man in Leningrad zwei
Hand=
tücher und drei Bettlaken oder eine dreireihige Siehharmonika.
Aus dieſem Grund beſchloſſen wir, der Satiriker Iwanow die
Pianiſtin Marusja Grekowa, ich, und der luriſche Dichter
Sen=
ſor, Leningrad zu verlaſſen und uns leichteres Brot zu ſuchen.
Es war Herbſt. Wir beſchloſſen, mit einem bunten,
lyriſch=
muſikaliſchen Programm den ſowjetruſſiſehen Süden zu bereiſen.
Mit unſerer reinen Kunſt wollten wir uns ein Stück derbes
Sol=
datenbrot erarbeiten. Mit allen möglichen Mandaten und
Pa=
pieren ausgeſtattet, fuhren wir im September nach Südoſten ab.
Wir fuhren lange. Unterwegs verteilten wir unſere Nollen und
arbeiteten das Programm gründlich durch. Es wurde folgendes
beſchloſſen: Als erſte ſollte die Grekowa mit ein paar kurzen
Muſikſtücken auftreten. Sie ſollte unſerem Abend den richtigen,
ſozuſagen künſtleriſchen Con geben. Der Satiriker war die zweite
Nummer. Er ſollte unſer Programm gleichſam vertiefen, indem
er in ſeinen Verſen zu verſtehen gab, daß die Kunſt dem Volk
nicht immer zugänglich iſt. Hierauf folgte ich mit meinen
humo=
riſtiſchen Geſchichten. Und endlich, zum Schluß, kam der lyriſche
Dichter Senſor zum Wort. Er ſollte gewiſſermaßen unſer ganzes
Programm mit Lack überziehen und den Eindruck eines heiteren,
geſchmackvollen. Abends hinterlaſſen. Unſer Programm war
wirklich glänzend. „Freunde,” ſagte der Satiriker, wir ſind die
Erſten in Sowjetrußland, die auf dem richtigen Weg ſind, wir
paſſen uns bewußt der Maſſe an, wir dringen quaſi in die Hefe
des Volkes ein. Mit dieſem Programm werden wir beweiſen,
daß die echte Kunſt nicht verloren gehen kann. Hinter uns ſteht
das Volk!”
Die Pianiſtin Marusja hörte ſchweigend zu und um nicht
aus der Uebung zu kommen, ſpielte ſie auſ ihren Knien irgend
eine komplizierte Melodie. Ich rauchte Machorka, trank Cee und
ſpuckte melancholiſch grüne, ſcharfe Flüſſigkeit auf den Boden.
Der Poet Senſor ſchwärmte: „Die reine Kunſt iſt dem Volke ſo
notwendig, wie uns das tägliche Brot, man wird uns warme,
duftende Brote ſchenken, Blumen, gekochte Eier — Geld
wer=
den wir nicht nehmen, zum Ceufel, wozu brauchen wir Geld, wenn
man ſetzt doch nichts dafür kaufen kann”. — Endlich, am 29.,
waren wir in einer kleinen, regneriſchen Provinzſtadt angelangt.
Auf dem Bahnhof nahm uns ein Polizeiagent in Empfang.
Lange und aufmerkſam prüfte er unſere Mandate, ſchließlich
legte er militäriſch die Hand an die Mütze und hieß, der
ſcherzend, die ruſſiſche Literatur willkommen. Im Verkra
teilte er uns mit, daß er auch aus gebildeten Kreiſen ſtamme,
hätte ſeiner Seit zwei Klaſſen der Mädchen=Nealſchule hier
Städtchen abſolviert und wäre nicht abgeneigt, zwiſchen
Protokollen ſich mit der reinen Kunſt ein wenig die Seit zu p
treiben. Unſeren literariſchen Abend wollte er unbedingt
ſuchen. Wir logierten bei Marusjas Bekannten. In den er
Cagen hatten wir ſchreckliche Laufereien und Sorgen. Die (I
laubnis mußte eingeholt werden, ein paſſender Saal ausfir
gemacht werden, für richtige Beleuchtung mußte geſorgt wer
und ein Manager gefunden. Der Aanager war ein netter,
ſchickter Menſch, aber er blieb kategoriſch bei ſeiner Meint
daß die reine Kunſt dem Provinzpublikum unverſtändlich blei
wird, und darum wäre es unbedingt notwendig, unſer Progra
mit einigen leichtfaßlichen Dingen aufzulockern, Geſang
Variets. Dies verwäſſerte unſer Programm erheblich, aber
ſtritten nicht, einen anderen Ausweg gab es nicht. Die V
anſtaltung wurde für den folgenden Abend im Saal des frühe
Kaufmannsklubs feſtgeſetzt. Am 30. September, um 8
abends, ſaßen wir aufgeregt in dem extra für uns beſtimn
Künſtlerzimmer. Der Saal war brechend voll. An die hund
Notarmiſten, Hausfrauen, junge Mädchen, Angeſtellte und Le
der verſchiedenſten Branchen erwarteten voller Ungeduld
Anfang der Vorſtellung, man klatſchte und verlangte, daß
Vorhang endlich aufgehen ſollte. Als erſtes trat, wie ich n
erinnere, ein muſikaliſches Crio auf. Dann ein Jonglemr
Oſtiavas höhere Vulkanberge ſchon ſeit längeren Seiten ruhen
als die niedrigeren, aber noch lebhafteren Vulkane des
Inſel=
weſtens, läßt ſich erſchließen, weil auf vielen Götterhöhen des
Oſtens uralte Cempelgrundmauern und Grabruinen heiliger
Männer vorkommen, die im Weſten im allgemeinen fehlen.
Die umfangreichſte, aber bis auf kleine Neſte troſtlos
zer=
ſtörte Anlage, eine ganze Cempelſtadt mit Waſſerkunſt und durch
einen Berg getriebenen Waſſer=Abzugsſtollen, lag auf dem
Diéng=Plateau, in einer melancholiſchen, ſchon recht rauhen
Berglandſchaft Mitteyjavas. Die Schwermut der Eifel liegt über
den Nuinen. Maare, ziſchende Dampf=, Gas= und
Schlammfon=
tänen, geben dort dem „Cal des Codes” etwas Dämoniſches, das
durch die ſeltſamen Dreifarben=Seen eher noch geſteigert, als
gemildert wird. Die armen Diengbewohner unterſcheiden ſich
von dem bunten Volk rundum wie Cag von Nacht. Aber meiſt
iſt es gerade die Schönheit und Anmut der Menſchen, die dem
Javabeſucher einen unvergeßlichen Eindruck macht, ob er ſich nun
unter kriegsgeſchmückten Würdenträgern am Sultanshofe, in
baulich reizvollen, alten Kratons (Paläſten) oder unter
ſchlich=
tem, fidelem Landvolk wie etwa im Preanger Hochland,
be=
wegt hat.
Stört Sie der Beruf Ihrer Frau?
Die Samilie ohne Hausfrau. — Die berufstätige Frau in der Ehe.
Und was ſagk der Ehemann?
Die berufstätige Ehefrau — vor dem Kriege eine
Außen=
ſeiter=Erſcheinung, eine „Emanzipations=Blüte” iſt heute ein
ſelbſtverſtändlicher Begriff, den man vor allem aus der Ehe der
Sukunft nicht wegdenken und nicht wegdisputieren kann. Daran
andert auch nichts der augenblickliche Generalangriff gegen die
„Doppelverdiener”, der ja nur durch die ja hoffentlich
vorüber=
gehende kataſtrophale Lage des Arbeitsmarktes begründet iſt.
Aber — — die Ehe iſt ja nicht nur eine
Wirtſchafts=
gemeinſchaft, die wirtſchaftliche Frage iſt ſchließlich nur ein
Ceil=
gebiet im Eheleben: Berufstätige Frau als Gattin und als
Mutter, das bedeutet eine Fülle ſeeliſcher Probleme, mit
denen die moderne Ehe ſich abzufinden hat und abfinden wird.
Und vor allem: Wie ſtellt ſich der Mann dazu, insbeſondere
der, welcher noch in den Anſchauungen der früheren Seit
auf=
gewachſen iſt. — Die offenen und ehrlichen Antworten, die wir
von einer Anzahl Perſönlichkeiten aus den verſchiedenſten
Berufsſchichten erhielten, bieten ein intereſſantes Bild dieſer
heiß umſtrittenen Frage der modernen Ehe.
Der Beruf der verheirateten Frau — ein hartes Muß!
Su dieſem Ergebnis kommt auf Grund ihrer Beobachtungen
die Leiterin einer großen Eheberatungsſtelle: „Nach
unſeren Erfahrungen ſtört der Beruf der Frau die Ehemänner
ſeider ſehr häufig. Es gibt da ein hübſches ruſſiſches Sprichwort:
„dchlacht mir ein Hühnchen, aber es ſoll nicht bluten!” An dieſes
Oprichwort erinnert mich das Verhalten vieler Ehemänner zu der
Derufsfrage ihrer Frauen. Frauenberuf, Einkommenszuſchuß,
eine ſelbſtändige, wirtſchaftserfahrene Frau, das alles gefällt ihnen
Aoßartig — aber wehe, wenn ſie dann im Haushalt nicht alles
12 bequem und ſchön vorbereitet finden, wie ſie es von Mutters
Seiten her gewöhnt waren. Oder gar, wenn ſie auf einmal im
Daushalt ſelbſt ein bißchen mithelfen ſollen, um die durch ihren
Exzentriker. Der Erfolg war durchſchlagend. Das Publikum
klef immer wieder nach dem Künſtler. Dann kamen wir.
Marusja Grekowa betrat die Bühne in einem hochgeſchloſſenen.
ſhwarzen Kleid. Als ſie die Bühne betrat erfaßte das Publi=
(m eine undefinierbare Erregung. Die Menſchen erhoben ſich
Son den Sitzen und ſtarrten die Pianiſtin an, viele lachten. Ein
lenig aufgeregt ſetzte ſich Marusja an den Flügel, ſie ſpielte
Ein kurzes Stück und machte eine Pauſe, Beifall erwartend,
Ader niemand klatſchte. Ganz konfus und ohne jeden Beifall
Derſchwand ſie hinter den Kuliſſen. Gleich nach ihr trat der
Satiriker auf. Beifallsklatſchen, Schreien und Crampeln
woll=
ken kein Ende nehmen. Geſchmeichelt von ſolcher
Aufmerkſam=
keit und ſolcher Popularität, ſelbſt hier in der Provinz,
ver=
heigte er ſich und drückte ſeine rechte Hand an ſein Herz. Er
kezitierte ein paar giftige, aber unklare Verſe und verließ die
Sühne voller Mißtrauen. Der Beifall blieb aus. Es klatſchte
katlächlich niemand. Als dritter kam ich dran. Ich war ſehr
erſchrocken. Die Freudenſchreie bei meinem Erſcheinen hielten
tange an. In den hinteren Neihen ſtieg man auf die Bänke.
und alle ſtarrten mich an wie ein Meerwunder.
„Großartig!” — ſchrie ſemand — „geſchickt, Bruder, iſt das
gemacht.” —
„Ach, du Aas”, kreiſchte ein anderer vor Enkzücken.
Sitternd und in großer Angſt vor meinem Schickſal fing ich
I meine Geſchichte herzulallen. Das Publikum hörte geduldig
ei Stottern an und verſuchte mich durch Swiſchenrufe
auf=
zumuntern.
Beruf angeſpannte Frau etwas zu entlaſſen. Heute negt es doch
noch ſo:
Die meiſten Männer ſind für die Ehe mit der berufskätigen Fran
noch nicht erzogen!
Eine Ausnahme machen eigentlich nur die Ehen der
jüngſten Ehegeneration. Die jungen Leute, die miteinander
im Berufsleben aufgewachſen ſind und in der Jugendbewegung
die Arbeitsteilung im Hausweſen, auf Wanderung uſw. praktiſch
gelernt haben, verſtehen es auch in der Ehe, gemeinſam für ihr
Heim zu ſorgen und zu arbeiten. Dieſe jungen Männer haben
ſich auch faſt durchweg von dem alten Vorurteil emanzipiert, daß
Hausarbeit den Mann entwerte oder entehrte.
Sehr ſchwer wirken ſich die Unſtimmigkeiten oft bei alten
Ehepaaren aus, die ſich ſchon zur Ruhe geſetzt hatten und in der
Inflation ihr Vermögen verloren. Die Männer ſind nämlich
meiſt nicht mehr imſtande, im Erwerbsleben Suß zu faſſen, ihre
Frauen müſſen den Lebensunterhalt verdienen (meiſt durch
Ver=
mieten, Aufmachen von Penſionen, Handel mit Wäſche uſw.).
Dieſe Männer ſind häufig nicht fähig umzulernen, ſie nehmen ihre
Frauen und deren aufreibende Cätigkeit nicht ernſt — kurz, das
hat bei alten Ehen ſchon häufig zu Kataſtrophen geführt.
Alles in allem: Der Beruf einer unverheirateten Frau iſt ein
Segen. Der Beruf einer verheirateten Frau iſt oft nur
Not=
wendigkeit, er iſt meiſt ein hartes Muß.”
Herrn Doktors unentbehrliche Aſſiſtentin!
Dr. E. P., jungniedergelaſſener Arzt:
„Ob mich der Beruf meiner Frau ſtört?‟ Der junge Herr
Doktor blickt mich einen Augenblick perplex an, dann lacht er
laut los.
„Aber, hören Sie mal, ich habe vor einem Jahr meine
Paxis aufgemacht. Wieviele Aerzte es nur in einer einzigen
Straße in der Großſtadt gibt, brauche ich Ihnen wohl nicht erſt
zu ſagen: alſo nicht gerade leicht, ſich als junger Arzt durchzuſetzen.
Daß wir heute von meiner Praxis leben können, habe ich
in erſter Linie der Berufstätigkeit meiner Frau zu verdanken.
Sie iſt zwar nicht Medizinerin, ſondern hat mur den
Ausbildungs=
kurs als Aſſiſtentin durchgemacht, aber ſie bedeutet für mich die
wertvollſte und unentbehrlichſte Hilfe. Ihr unterſteht die
elek=
triſche Maſſagebehandlung, ſie bedient die Diathermie= und
Höhenſonne=Apparate. Außerdem führt ſie die Bücher und die
ausgedehnte Korreſpondenz mit der Krankenkaſſe und —
emp=
fängt die Patienten. Ja, nicht wahr, es iſt erſtaunlich, was die
Ehefrauen von heute leiſten. Eine Kraft, tüchtig genug, daß ſie
an Stelle meiner Frau deren Pflichtenkreis übernimmt, könnte
ich einfach nicht bezahlen.
Ob der Haushalt leidet? Gott, wir haben ein ganz
tüch=
tiges Dienſtmädchen, das ſelbſtredend nebenbei auch von meiner
Frau beaufſichtigt wird. Aber ſo verwöhnt wie früher, dürfen
wir heutzutage natürlich in den Fragen des Haushalts nicht ſein,
iſt gebe Ihnen zu, da muß der moderne Ehemann auf manches
verzichten..
Der Mann darf nicht ſo bequem ſein!
Die Meinung von Herrn Erich St., 30jähriger
Bankangeſtellter:
„Ich hätte nie geheiratet, wenn meine damalige Braut nicht
Sitellung gehabt und auch als Ehefrau hätte weiterarbeiten
wol=
lon. Warum?. Weil ich mir ſonſt das Heiraten einfach hätte nicht
leiſten können.
Und ſtören: Natürlich wäre es mir lieber, wenn ich ſo
ge=
ſtellt wäre, daß meine Frau nichts zu arbeiten brauchte. Gewiß.
bei meinen Eltern war der Haushalt in vielem behäglicher und
bequemer. Das waren ja auch ganz andere Zeiten, aber vielleicht
— waren die Männer damals etwas zu bequem.
Ich finde andererſeits, unſere Frauen geben uns ſoviel
reues und ſind uns auf ſo vielen Gebieten Helfer und Kamerad,
ciuf denen unſere Mütter unſeren Vätern nichts geben konnten,
ſo daß wir etwas weniger „Heim=Komfort” ſchon mit in Kauf
nehmen müſſen.
Nein, der Beruf meiner Frau ſtört weniger mich — als lie,
die abends auch noch unſer Cöchterchen verſorgen muß. Der
Mann, der die Annehmlichkeiten des Berufes ſeiner Frau
mit=
nimmt und ſich dann noch über die „Störung” beſchwert, muß ein
kraſſer Egoiſt ſein!”
Sie arbeitek, weil der Haushalk ſie nichk ausfüllt. . . .
Nachſtehend die Skellungnahme eines Ehemannes, Direktors
einer chemiſchen Fabrik, deſſen Frau ohne wirtſchaftliche
Not=
wendigkeit arbeitet:
„Sie fragen mich, warum meine Frau arbeitet und ob ich
mich dadurch geſtört fühle. Nund heraus geſagt: ja!
Meine Frau betrachtet ihre berufliche Cätigkeit als eine
„Forderung unſerer Seit”, Emanzipation um jeden Preis,
Los=
löſung vom Kochtopf und Gleichberechtigung. Ich habe meine
Frau ſeinerzeit als Angeſtellte in meinem Betrieb kennen
ge=
lernt. Vor der Ehe verlangte ſie von mir die Einwilligung, daß
ſie auch als Ehefrau als Laborantin weiterarbeiten könne.
Heute denke ich weſentlich anders darüber. Draußen in
unſerem Heim ſoll ſich indeſſen der wegen der Berufstätigkeit
meiner Frau frauenloſe Haushalt mit zwei Dienſtboten —
alleine leiten. Was glauben Sie, wieviel Geld und Aerger
erſpart werden könnte, wenn meine Srau, wie ehedem meine
Mutter, ſich um ihren Haushalt ſelbſt kümmern würde.
HTf
„Los, immer ran, machs gut Bruderherz.”
Ich lallte meine Geſchichte nicht fertig und entfernte mich
mit ſchlotternden Knien. Auch diesmal fiel der Beifall aus. Nur
ein langer Notarmiſt erhob ſich und ſagte: „Ach, ſchau mr, wie
das Luder geht, wie kunſtvoll er ſeine Beine ſchlottern läßt”. —
Als letzter ſollte der Lyriker auftreten, aber er wollte nicht
er weinte und ſchützte Schmerzen im Unterleib vor. Er ſagte dem
Manager, daß er erſt geſtern aus Lenningrad angekommen ſei,
die Stadt nicht kenne und keine Fühlung mit dem Auditorium
habe. Er weinte wie ein Seehund und klammerte ſich an die
Kuliſſen. Mit vereinten Kräften ſtießen wir ihn auf die Bühne.
Wilde Freudenſchreie, verzücktes Lachen und irrſinniges
Klat=
ſchen ließen den Saal erbeben. Das Publikum war vor
Be=
geiſterung einfach aus dem Häuschen. Ein Ceil des Publikums
ſtürmte die Bühne und beäugte den Lyriker. Der Dichter
er=
ſtarrte, lehnte ſich an den Flügel und ſtand ſo ganze fünf
Minu=
ten vollkommen ſtumm da. Dann wankte er, öffnete den Mund,
riß ſich zuſammen und torkelte, mehr tot als lebendig, von der
Bühne. Der Beifall hörte nicht auf, man trampelte hartnäckig,
man verlangte ungeſtüm eine Wiederholung. Wir ſaßen
gan=
niedergeſchlagen in unſerem Simmer und lauſchten ängſtlich au
das Geſchrei. Unſer Manager umkreiſte uns und betrachtete
erſchrocken unſere zuſammengeſunkenen Seſtalten. Der Satiriker
hockte ſchwermütig auf dem Sofa, ſchließlich warf er ſeine
Haar=
mähne zurück und ſagte mit Seſtigkeit: „Mich wird man erſt nach
fünfzig Jahren verſtehen, nicht früher, meine Verſe ſind zu tief,
dies iſt mir ſetzt ganz klar geworden.”
Aber das iſt ja die tragikomiſche Seite dieſer Angelegenheit,
ſie betrachtet unſer Heim gar nicht als „ihren” Haushalt, ihr
Haushalt iſt der Ciſch im Laboratorium. Da ſteht ſie nun — ich
gebe es zu — mit einem fabelhaften Pflichteifer vom frühen
Morgen bis zum ſpäten Abend, genau ſo, wie ſie es als junges
Mädchen gewöhnt war. Und ich — muß gute Miene zum böſen
Spiel machen und darf ihre Arbeit in keiner Weiſe angreifen;
das kränkt ſie mehr als alles andere.
Ich kann nun aber abſolut nicht einſehen, daß es die
Be=
ſtimung meiner Frau iſt, ihr ganzes Leben chemiſche Analyſe zu
machen, und daß der Haushalt dabei drunter und drüber geht. . .
Meine Frau will um jeden Preis unabhängig ſein!”
„Die Berufstätigkeit der Frau iſt heute im Mittelſtand
meiſtens eine wirtſchaftliche Notwendigkeit, und ſoweit iſt die
Sache ſchön und gut. Weniger ſchön und gut iſt es aber, wenn
eine an ſich vernünftige Einrichtung in Uebertreibung ausartet.
Ich bin Inhaber eines Crikotagenwarenladens, das
Gege=
bene und Notwendige wäre alſo, daß meine Frau in meinem
Geſchäft mithilft, daß ſie mich ablöſt und die Korreſpondenz
erle=
digt. Die Wohnung haben wir hier im erſten Stock, ſie könnte
alſo ihren Haushalt beſorgen, ſich um die Kinder kümmern und
trotzdem im Geſchäft mithelfen.
Nun erklärt ſie aber, ſolche Hilfsarbeit befriedigt ſie nicht,
als meine „Angeſtellte” will ſie nicht arbeiten, ſie muß —
lelbſtändig ſein.
Sie hatte vor der Ehe im Buchhandel gelernt, und nach
langen Streitereien wurde ich mürbe: Alſo, vor zirka drei Jahren
hat ſie ſich ſelbſt einen kleinen Buchladen aufgemacht. Ich kann
nichts ſagen, ſie iſt ganz tüchtig dabei und verdient auch etwas.
Aber die ganze Sache iſt doch völlig ſinnlos. Ich muß mir eine
Angeſtellte halten, der Haushalt leidet unter der Abweſenheik
der Frau bis zum Abend, die Kinder kommen zu kurz, und durch
dieſe Begleitumſtände koſtet meiner Anſicht nach die ganze
ſelb=
ſtändige Berufstätigkeit meiner Frau mehr, als ſie einbringt.
Berufstätigkeit der Frau, ſchön und gut! Aber ſie darf
nicht dabei vergeſſen, daß ſie daneben auch Ehefrau und
Mutter iſt.”
Der Priuzgemahl einer Heiraksvermiktlung.
Inſtitut für vornehme Ehevermitilung: Im Empfangszimmer
alten, aber gediegenen Stils empfängt mich mit diskretem Lächeln
die Frau Baronin, eine reſolute, vornehm ausſehende Sechzigerin.
Sie iſt ſehr erſtaunt, daß ich den — „Herrn des Hauſes” ſprechen
will. Er ſcheint nicht allzu oft verlangt zu werden.
In Kamelhaarſchuhen und in einem Hausjöppchen der
neun=
ziger Jahre ſitzt er im Wohnzimmer hinter einem Stoß Seitungen,
nus denen er Ehegeſuche ausſchneidet. Klein, alt, kahlköpfig,
hildet er einen trübſeligen Gegenſatz zu ſeiner offenſichtlich recht
geſchäftstüchtigen und trotz ihres Alters mit beiden Füßen im
Leben ſtehenden Gattin.
Auf meine Frage zuckt er gottergeben mit den Achſeln:
Schön iſt anders,” ſagt er, „früher verkehrten wir bei Hofe,
keute vermittelt meine Frau Ehen von zwanzigtauſend Mark
Mitgift an. Was will man machen? Wenn es nur auf mich
ankäme, lebten wir ganz beſcheiden und eingeſchränkt von meiner
Denſion. Aber meine Frau wollte unter gar keinen Umſtänden
ron ihrem gewohnten Lebensniveau heruntergehen. Die
Sieben=
zimmerwohnung, Perſonal — alles mußte bleiben wie früher, noch
nicht auf einen Ceppich oder einen ſilbernen Löffel hätte ſie
ver=
zchtet, lieber arbeitet ſie ſetzt in ihren alten Cagen. Vielleicht
iſt es für ſie auch beſſer ſo. Die Arbeit erhält ſie jung. Ich ge=
Marusja Grekowa weinte ſtill, das Geſicht in den Händen
vergraben. Der Lyriker ſtand regungslos da und horchte
angſt=
voll auf das Brüllen des Publikums. Ich begriff nichts.
Nich=
tiger geſagt — ich konnte mir denken, daß die reine Kunſt in die
Maſſen gedrungen war, aber in einer merkwürdigen, mir
unver=
ſtändlichen Form. Das Schreien hielt an . Plötzlich hörten wir
das Crampeln ſchwerer Stiefel und einige Menſchen aus dem
Saal drangen in unſer Simmer. „Wir bitten, wir bitten, noch
einmal”, brüllte ein Bürger, mit den Armen fuchtelnd. Wir
riſſen die Mäuler auf. Mit ruhiger, friedfertiger Stimme fragte
unſer Manager: „Genoſſen, regt euch nicht auf, ich werde das
ſofort ordnen, was möchten Sie?‟
„Welcher von dieſen hat geſpielt?” — fragte der Bürger,
„das Publikum wünſcht unbedingt ihn noch einmal zu ſehen, wir
ſind als Delegierte hier, welcher von dieſen iſt der
Verwand=
lungskünſtler?"
Im Augenblick wurde uns alles klar. Uns alle vier
man für den Verwandlungskünſtler Jakimow, weſcher im
gangenen Jahr in dieſer Stadt ein Gaſtſpiel gegeben hatte. Heute
ſollte er nach uns auftreten. Mechaniſch kleideten wir uns an und
verließen ganz betäubt den Klub. Am folgenden Cag reiſten wir
ab. Die kleine, zierliche blonde Pianiſtin, der unterſetzte
Sati=
riker, der lange, hagere Lyriker und ich dicker, rotwangiger Kerl,
wir alle vier ſchienen dem Provinzpublikum ein under der
Verwandlungskunſt. Allerdings, Blumen und gekochte Eier
hatten wir nicht erhalten. Aber man muß warten können.
Aus dem Ruſſiſchen von Marja Schillskafa.
ftehe offen, ich könnte das nicht mehr leiſten; ſie iſt Tag und
Nacht auf den Beinen und leitet nebenbei ihren Haushalt wie
am Schnürchen.
Nur für mich hat ſie keine Seit. .. Sch habo mir das früher
anders vorgeſtellt!”
Martin R.
„Das kann man noch
gebrauchen!“
Von Peter Panter.
Es ſind ja wohl die herztauſigen Amerikaner, die die
ver=
ſchiedenen „Wochen”, erfunden haben: die Bade=Woche, die
Unfallverhütungs=Woche und die Mutter=Woche und die
Sähne=
fletſch=Wocho .. und was man ſo hat. Und einmal war auch die
„Bodenaufräumungs=Woche” dabei. Gar kein ſchlechter
Ge=
danke.
Denn nur bei einem Umzug oder, was dem nahe kommt, bei
einem Brandunglück, entdeckto die Familie, was ſie alles beſitzt,
was lich da alles angeſammelt hat, wieviel iman „ausſortieren”
muß, müſſe, müßte.
Auf dem Boden, im Keller, und in heimtückiſch verklemmten
Schubladen ruht der irdiſche Cand. Als da iſt:
Fünf Handſchuhe (Stück, nicht Paar, und immer eine
un=
gerade Sahl); acht Bleiſtiftſtummel; ein Cintenwiſcher, unbenutzt
(Geſchenk von Fritzchen. — „Werf das nicht weg, man kann das
noch gebrauchen”); ein Porzellanſchäfer ohne Kopf;, ein Kopf
ohne Porzellanſchäfer; ein Bohrer; ein Haufeu Glicken; vierzig
Prozent alte Kaffeemaſchine; eine durchlöcherte Blechbadewanne;
ſiebzehn Holzknebel, für zum Pakettragen; Emailletöpfe mit und
ohne Emaille; ein Füllfederhalter; noch ein Füllfederhalter; eine
wacklige Petroleumlampe; Flicken.
Manchmal ſucht die Hausfrau etwas — dann ſtößt ſie auf
einen Haufen Unglück. Sie verliert ſich darin, taucht unter, kommt
erſt ſpät zu Mittag wieder hervorgekrochen, ſtaubbederkt, mit
rotem Kopf und abweſenden Augen, wie von einer Reiſe in
fremde Länder. . .. „Denk mal, was ich da gefunden habel
Paulchens erſten Schuh!”
Wie kommt das —2. Warum iſt das ſo —? Warum heben
die Leute das alles auf
Sie heben es gar nicht auf. Sie können nur nicht übers
Herz bringen, es wegzuwerfen.
Wenn es ſo weit iſt, wenn der Füllfederhalter zerbricht, wenn
der Porzellanſchäfer den Kopf verliert, wenn die Handſchuhe nicht
mehr ſchön ſind —: dann wiegen die Menſchen einen Augenblicke
den Kopf nachdenklich hin und her. Da ſteht der Papierkorb
und ſperrt höhniſch das Maul auf, hier ſieht ihn der oft gebrauchte
Gegenſtand traurig an, der Invalide — was nun? Da kann er
ſich nicht entſchließen — vor allem: da kann ſie ſich nicht
ent=
ſchließen. Männer ſind rohe Geſchöpfte (wenn ſie nicht gerade
den Schmupfen haben — da benehmen ſie ſich wehleidiger als
eine Frau, die ein Kind kriegt), Männer ſind roh und werfen
wohl manches fort. Aber Frauen...
Der Amerikaner wirft alles fort: Cradition, alte Autos, ſein
Geburtshaus, Stauſauger und alte Stiefel. Warum? — Weil
das neue nicht gar ſo viel koſtet, weil dort kein Monſch und kein
Unternehmen auf langwierige Neparaturen eingerichtet iſt — weil
das niemand verſtände, daß man einen Gegenſtand um ſeiner ſelbſt
willen konſerviert, wenn an der nächſten Ecke ſchon ein anderer
ſteht. Fort mit Schaden. Der Europäer aber iſt anhänglichen
Gemüts und bewahrt ſich alles auf. — Sum Beiſpiel in der
Politik ... hoppla — det jeht mir ja niſcht an. Aber in der
Wirtſchaft hebt er und hobt ſie alles auf.
„Gib das mal heri Schmeiß das nicht weg!. Ommer ſchmeißt
du alles weg! Was ich damit noch will? Das iſt gar keine alte
faule Kiſte! Was die ſoll? Da kann man alte Handſchuhe drin
aufbewahren! Natürlich habe ich alte Handſchuhe! Na, im
Moment nicht — aber man hat doch alte Handſchuhe! Wozu ich
alte Handſchuhe aufbewahre? Na, du biſt aber komiſch? Wenn
man mal . .. alſo für aufgeſprungene Hände... ebon. ..
über=
haupt braucht man in der Wirtſchaft immer alte Handſchuhe . . .!"
Und wonn nachher umgezogen wird, dann ſteigt dieſes Neich des
Moders an Licht, und Gott der Herr verhüllt ſein Antlitz, wenn
er das mitanſehen muß.
Viele unter uns ſind noch gar ſehr ſentimentalz wenn ſie
mit einem Gegenſtand eine Seitlang gelebt haben, dann haben ſie
mit ihm kein Verhältnis gehabt, ſondern ſie ſind mit ihm
ver=
heiratet geweſen — und da trennt man ſich doch nicht ſo eins, zwei,
drei. . . Jedenfalls ſchwerer als in einer wirklichen Ehe. Das
ſchöne Cintenfaß. . . . Na, ja, es hat einen kleinen Knacks..."
aber vielleicht. . als zweite Garnitur. . . Und dann bewahren
ſie es auf. Und da liegt es und frißt Staub.
Merk:
Was nicht griffsbereit iſt, was man nicht nachts um zwei
Uhr finden kann —: das beſitzt man nicht. Das liegt bloß da.
Es iſt ſo, wie wenn man es weggeworfen hätte.
Merk:
In neunundneunzig Fällen von hundert lohnt es ſich nicht, ein
Ding aufzubewahren. Es nimmt nur Naum fort, belaſtet dich;
haſt du ſchon gemerkt, daß du nicht die Sachen beſitzt, ſondern daß
ſie dich beſitzen? Ja, ſo iſt das.
Merk:
Ein einziges, billiges und brauchbares Naſiernäpichen iſt
mehr wert als drei teure, die verſtaubt auf dem Boden liegen,
weil man lie doch noch mal gebrauchen kann. Wozu? Der
Auf=
bewahrende konſtruiert ſich dann gern Situationen, die niemals
eintreten. „MNan könnte doch mal . . . alſo wenn wir zum
Bei=
ſpiel mit Flatows einen Ausflug nach dem Stöſpchenſee machen,
und die Kinder wollen lich mal im See Fröſche fangen und die
Fröſche mit nach Hauſe nehmen — dann iſt der Naſiernapf noch
ſehr ſchön!”
Aber die Kinder von Flatows fangen keine Fröſche, denn ſie
haben ſeber einen zu Hauſe, und noch dazu einen, der bei
ſchlechtem Wetter ſingt . .. . und dann hat dieſe Familie auch
ihrerſeits genügend Gefäße, und überhaupt, was geht dich das
an? Du meinſt das auch gar nicht. Es iſt eine ataviſtiſche
Hoch=
achtung vor dem Ding, ſtammend aus der Seit, wo ein
Gegen=
ſtand noch mit der Hand hergeſtellt wurde. . Heute ſpeien ihn
die Maſchinen aus — wirf ihn weg! Wirf ihn weg!
Glatt ſoll es um dich ausſehen, griffnah und ordentlich.
Hinter den Kuliſſen deines Daſeins ſoll kein Modekrampon
Ding=Leichen liegen; pluchoanalyſiere dein Beſitztun und
laß nicht in verſtaubten Ecken dein altes Leben gären. Es lohnt
nicht; es laſtet nur. Wie weit du damit geheu wilſt, iſt
Geſchmachsſache und Altersſache. Gewiß, es gibt moderne
Möbel, von denen ein witziger Frankfurtammainer geſagt hat,
ſie ſeien für die Wohnung nur konſtruiert, damit man ſich beim
Zahnarzt wie zu Hauſe fühle . . aber, laß Licht in alle deine
Ecken. Und höre nicht auf die Stimme deiner Frau, die dir lonſt
ſo gut rät; wenn ſie aber ſagt: „Man kann das noch gebrauchen!“
— dann denk an den großen Kaſten mit alten Schlüſſeln, die du
immer, immer noch aufbewahrſt, Schlüſſel, zu denen die Schlöſſer
verloren gegangen ſind. . . . Kann man das noch gebrauchen?
Das kann mar nicht mehr gebrauchen.
Die Baſis jeder geſunden Ordnung iſt ein großer
Papier=
forb.
Ciere ſehen dich an.
Von Carl Otto Windecker.
Wir leſen mit großer Begeiſterung die Bücher Bengt
Bergs. Wir ſchätzen in Waldemar Bonſels den großen
Cier=
ſchilderer. Die Cierfabeln Leſſings ſind auch heute noch modern.
Wir ſtreicheln im Vorübergehen ein Pferd, einen Hund, und
ſtreuen im Winter Brotkrumen auf die Fenſterbänke für die
hungernden Vögel. Und bleiben Snobs. Wir wiſſen unendlich viel
von der Seele des Cieres, wir können die Handlungen eines
Hundes, einer Katze bald pſychoanglutiſch werten.
Und gehen an den Cieren vorbei, die uns anſehen, verzweifelt
anſehen.
Glauben Sie es mir.
Jede größere Stadt Deutſchlands belitzt heute ein Cieraſyl.
Aus privater Initiative heraus geſchaffen, von der Stadt
not=
dürftig unterſtützt. Meiſt draußen am Wald, hinter den letzten
Häuſern der Stadt. Führt einen der ſonntägliche
Morgenſpazier=
gang einmal daran vorbei, dann betrachtet man mitleidig das
Schild: Cieraſul, hört bedauernd das wütende Gekläff der
ge=
fangenen Hunde. Irgendiemand erzählt, daß er den Hundefänger
öfters ſehe, und daß er den Kerl haſſe. Und ein anderer, ein
Mann von Energie, behauptet laut, die Seit ſei ſo ernſt, die
all=
gemeine Not ſo groß, daß man ſich erſt einmal um die Menſchen
kümmern ſolle, und dann erſt um die Ciere. Viele tauſend
Alen=
ſchen leben ſchlechter und armſeliger als viele tauſend gepflegte,
behütete und geliebte Hunde, Pferde, Katzen.
Vichtig. Und dennoch?
Nicht aus dem Wiſſensdraug des Reporters heraus, ſondern
als ernſthafter Intereſſent habe ich an einem der letzten Sonntage
ein Cieraſul beſucht. Der ſchwarze, rabiate Ceufel von Hundetier,
den ich mitnahm, ſitzt jetzt mit unzähligen Falten auf der Stirn
keives aufmerkſamen Geſichts und beobachtet dio intereſſante
Maſchinerie meiner Schreibmaſchine. Aber das nur nebenbei. —
Von einem angſterregenden Geheul, Gekläff, Gebell und Gekenurr
begrüßt, ging ich mit dem Wärter die lange Reihe der Swing
und Ställe entlang. Die Ställe ſelbſt liegen — geheizt — im
Iunern des Hauſes. Die drahtvergitterten Swinger ſind hell und
ſauber mit Corfmull ausgelegt. Das ominöſe Wort Afyl
ver=
ſchwindet ein wenig. Drei, vier, manchmal auch fünf Ciere in
einem Swinger. Wolf= und Schäferhunde, Dobermänner, Pudel,
Schnauzer. Oft dazwiſchen ein kleiner Pinſcher, der mit
unbe=
ſchreiblicher Frechheit zwiſchen ſeinen großen Brüdern
herum=
ſteigt. Alle drängen ſich an das Gitter kläffen und bellen, der
eine ſteckt den anderen an, man kann ſein eigenes Wort nicht
verſtehen. Bis der Wärter pfeitt. Cotenſtille mit einem Male.
Meiſt wertvollere Ciere nur, denen man eine Gnadenfriſt
gibt. In der Hoffnung auf einen Käufer. Ueber alle iſt das
Codes=
urteil längſt geſprochen. Nur aufgeſchoben. Vielleicht, vielleichk
findet ſich noch jemand, der ſich des einen oder anderen Cieres.
erbarmt. Bielleicht. Wie klein iſt die Chauce für die wenigen,
noch lebenden Ciere des Aſuls. Denn Cag für Cag, viele
hundertmal in einer Woche knallt weiter hinier der
Nevolver des Wärters. Herrchens Spitz, Frauchens Pudel hat
ausgelitten. Ein paar Minuten unbeſchreibliche Codesangſt in
den klugen, wiſſenden Hundeaugen, dann der Schuß. Die Steuern.
Immer wieder: die Steuern. Wieviel Laib Brote bekommt man
für den gleichen Betrag?. Ich gehe an deu Swingern vorbei und
betrachte die Ciere. Und habe ein verdammt ſchlechtes Gewiſſen.
Denn dem drolligen Dobermann, der ſich ſtreicheln läßt, kann ich
nicht helfen, dem dicken „Max” nicht, der verzweifelt am Gitter
hochſpringt, dem Pudel mit dem melancholiſchen Geſichtle nicht.
Nur einem. Er ſitzt neben mir und hat das Aſyl längſt vergeſſen
Auch ſeine Mutter, die bei ihm im Swinger war und nicht
zugeben wollte, daß ihr letztes Junge den Weg in die Freiheit
findet. — Man wehrt ſich gegen den Anblick, man wehrt ſich
gegen den Wärter und ſeinen Nevolver. Man möchte alle die
Ciere hier mitnehmen, denn alle ſind doch lieb, gut, treu, ſind
Ciere, die Liebe und Freude geben konnen, gute — vielleicht
ſo=
gar: beſte Freunde. Und dennoch hat der Leiter des Aſyls. mit
dem ich ſpreche, recht, wenn er ſagt: „Cötung iſt der beſte
Cier=
ſchutz”.
Man will das zuerſt nicht verſtehen. Hören Sie bitte zu.
Cäglich ein Korb voller ausgeſetzter Katzen. Hier eine Katzt
mit abgehacktem Schwanz, dork oine mit abgeſchnittenen Ohren
Ein guter Nachbar ſchneidet der Kätzes ſeines Viſapis die Ohrer
ab und ſticht ihr die Augen aus und ſchickt ſie zurück. Man findet
einen Hund, der jetzt im Winter in einer offenen Kiſte ſchlafer
muß, ohne Decke oder Stroh, im Freien. Man entdeckt einer
Hund, dem die Halskette bis auf dio Knochen ins Fleiſch
ein=
gewachſen iſt. Ein wertvolles Cier. Nach wochenlanger Pfloge
der Wunden noch keine Heilung. Wünſchen Sie weitere
Bei=
ſpiele? Wollen Sie Statiſtiken haben? Ich habe die Siffern leider
vergeſſen. Aber ſie illuſtrieren das leider ſo wahre Wort, daß
die Menſchen der Ciere nicht wert ſind. — Und die andere Seite
Sinden Sie es eigentlich ſehr merkewürdig, daß ein Menſch, ein
ausgewachſener Mann, der ſeit vielen Jahren im Lebenskamp)
ſteht, in einem harten und unerbittlichen Daſein, daß er weint.
richtig weint, weil er ſeinen kranken, ach gar nicht mehr
hüb=
ſchen Hund erſchießen laſſen muß?
Suerſt die Aenſchen. Ja. Sicherlich. Und doch kann jeder,
der einmal erfahren hat, was die Liebe eines Cieres bedeutet,
helfen. Orgendwie. Wie es eine Pflicht dem Menſchen
gegen=
über gibt, ſo gibt es nicht minder eine Pflicht, dem Cier
gegen=
über. Dem ſtummen, leidenden Cier, das keinen
Intereſſenver=
treter iu Stadtparlament und Reichstag ſchicken kann. Sie leſen
Bengt Berg? Sie ſind durch die Ciergeſchichten Bonſels
ge=
rührt? Sie haben Eippers: „Ciere lehen dich an” bis zur leßzten
Seite nicht aus der Hand legen können?
Dann braucht meinem Aufſatz kein Wort mehr hinzugefügt
werden. Sch ſagte ja ſchon: faſt alle Städte Deutſchlands haben
ein Cieraſyl.
Wollen Sie nächſten Sonntag einmal daran denken?
Aufgabe 586.
Nummer 406.
Franz Palatz in Hamburg.
Urdruck.
4
eeeeee
Päfſtelng: Weißt: ka7 743 To4 et Kas Botz es (73
Schwartz: Ket Dn6 Th8 Bof e3 a5 g6 (5): 94
Aufgabe 587.
M. Feigl.
(Deutſche Schachzeitung, 1889.)
Beiß: Ka7 Da5 Ib4 8b6 18 Bd2 66 k3 (8.
Schwarz: Ke5 L11 Sg8 Bd7 14 15 (6).
Matt in zwei Zügen.
Kätſel
Was der Ede angeſtellt hat.
be beth e ei en eu
ſe len li li lie me mo
na naz ro ſa ſe ſe ſen ſpie ta ter ther
Obige B Silben ſchreibe man in die 28 Quadrate der Figur, ſo daß
die 10 waagerechten Reihen Wörter von folgender Bedeutung enthalten:
1. Metall, 2. europäiſches Reich, 3. Körperteil, 4. Frauenname, 5. etwas
Vielbeſungenes, 6. Held zahlreicher Geſchichten, 7. Männername, 8.
In=
ſtrument, 9. Vogel, 10. Blume. — Die Anfangsbuchſtaben verraten, was
Carl Deubel.
der Ede angeſtellt hat.
Zerleg=Aufgabe.
Aus den Teilen der Gans ſoll ein anderes (vierfüßiges) Tier
Carl Deubel.
Anflöſungen der Rätſel ans Nnmmer 11.
Frühlingsahnen!
„Gottlob, der Winter iſt zu Ende!”
Vorſetz=Rätſel.
Doge. Auge, Säge, Föhre, Ahre, Lire, Seele, Chile, Halle. Engel
Nagel, Segel, Emma, Lama, Talma, England, Neuland. Erbland,
Reiter, Butter, Ritter Inſel, Eſel, Feſſel. Marder, Ader, Rheder,
Keckheit, Einheit, Neuheit.
„Das Fälſchen ſeltener Briefmarkend.
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei Rbeinſtr 23 — Verantwortl für die Redaktion: Dr H Nette Darmſtadt Fernſpr 1 2389.—2392 — Alle Rechte vorbebalten Nachdr. verbotec.
[ ← ][ ][ → ] Vorausſichtlich aans Komma ſiwwe Million
Fehl=
bedrag!..
Ja; däß ſeeckt ſich ſo leicht hie, un ſchreibt ſich ſo leicht her;
un wann mer’s mit arrawiſche Ziffern ſchreibt: „1,7" — ſo ſieht’s
eichendlich gornet ſo ſchlimm aus.
No, un ſchließlich; es ſin uns in de letzte zehe, zwelf Johrn
Zahle ins Ohr geſagt worrn, un wärrn uns noch enei geſagt, odder
enei gekriſche, gehemmert, geſchoſſe, geblooſe, geſchmäddert,
ge=
drummelt un gepfiffe; un annererſeiz hawwe mer ſogar emol e
Zeitlang mit Zahle rächne lerne, mit dene ſunſt nor die
Aſtro=
nome umzugeh wiſſe — alſo mit aam Wort: mir hawwe, was
Zahle bedrifft, s Gruſele verlärnt, un ſin in däre Beziehung net
mehr ſo ſchreckhaft.
Awwer drotzalledem, wie do neilich unſer hobbeſtenglicher Herr
Owwerowwer däß große Wort vun unſerm mudmaßliche
Fehl=
bedrag, uff Deitſch: „Deffeſiffeſidd”, ſo ganz gelaſſe ausgeſproche
hott, do hab ich doch im erſte Mommend emol nooch Luft ſchnabbe
miſſe, dann es hott mer diräckt en Stich gäwwe. Un zwar net edwa
in’s Portmanneh — ach du liewer Goddche, däß hott ſchun lengſt
ſei Sach uff Nichts geſtellt! — ſundern in de Mage. —
(Unner uns geſagt, mir fehrt nemlich jeder Schreck gleich in
Leib, un do hilft bloß en Leffel voll äderiſche Balldrian; wer
alſo äweſo ſchreckhaft is, der ſoll ſich mit Balldriandrobbe ei decke,
eh daß ſe deirer wärrn, dann vermudlich wärd uns in de nechſte
Zeit noch mehr ſo ehnliches in de Leib fahrn. . . .)
Doch däß näwebei. — Alſo, wie geſagt: aans Komma
ſiwwe Million! — Alles was recht is, awwer däß is
im=
merhie e Simmche, domit kann mer ſchun räbbräſſendiern! — Ja,
do kann aam ſogar en ganzer Milchhof der frommen
Denkungs=
art ſauer wärrn! — Un ich glaab, unſer Rudolf vun Habsborg,
der wärd in de nechſte Zeit manchen Strauß auszufächte, un
manchen Kambf zu beſteh hawwe. Un mit=ere klaane Adempaus
in de Schweiz wärds do wohl net gedho ſei. E Glick, daß=en die
öchlarraffe kerzlich zum „Ehrenpilger” geſchlage hawwe, do kann
er ſich dann in de Nod hie rädderiern, Inhruſt im Härzen, wie
kein Büßer noch ſie je gefiehlt. ..
No, „Bießer” is valleicht e bißche zuviel geſagt, un er brauch
ſich als ſolcher net grad vorzukumme. Dann ſchließlich mir ſin jo
allzumal Sinder, un mangeln des Rums. —
Alſo jetzt, was mich un des Deffeſidd bedrifft, ſo kann ich
bloß ſage: Ich hab es gedragen ſieben Jahr — (nemlich ich hett
neilich mei ſiwwejehrich Juwileum feiern kenne, als
Stadtkla=
waddſch, indems nemlich ſiwwe Johrn worn, daß ich ſchun mit
meine „Bedrachdunge”” de Menſchheit uff die Nerfe falle dhu;
awwer dem Ernſt der Zeit entſprechend, no un ſo weider . . . . ),
alſo: Ich hab es gedragen ſieben Jahr, un wärr’s wohl aach noch
man Jehrche weider drage helfe. Un wie manchmal hab ich’s ſogar
beſunge, unſer Deffeſidd. Awwer, offe rausgeſagt: Diß Johr kann
ich mer werklich kaan Vers druff mache. — — Un wann ich die
Zeit her aach die mißlich Sach ſtets vun de komiſche Seid
ageguckt hab, un hab mein Witz driwwer gemacht, ſo bin ich
diß=
mol am End mit meim Witz; im Gäjedaal, ich muß mei ganz
bißche Humor un mei ſprichwörtliche Läwensfilleſofie
zuſamme=
rabbſche, damit ich die Ooſe=Geſchicht wenichſtens vun de
hei=
dere Seid a’gucke kann — (däß is ſchee geſagt, un wer’s net
gleich bedabbelt, der muß es noch emol läſe).
No, un wann mer des Läwe vun de heidere Seid a’gucke will,
do muß mer ſein Blick wende uff die, dene es äwe ſo ſchlecht,
wann net noch ſchlechter geht. Däß hott in dem Fall aach unſer
Herr Owwerowwer gedho, indem er gemaant hott, s gingt annern
Städt aach net beſſer. Ja, ja, es is immerhie en Droſt, wann noch
aaner mit aam gehenkt wärd. . . .
Annererſeiz hott unſer Herr Owwerowwer mit=ere
bemär=
kenswärte Offehärzichkeid zugeäwwe, daß er dißmol net in de
Lag weer, en Vorſchlag zu mache, wie mer des Diffeſidd abdecke
kennt. Ja, däß glaab ichim gärn, dann uff die Abdeckerei kann
mer’s net gud ſchicke; do weer mer’s zwar jo gleich los. Awwer
ſo, hott er gemaant, mißt mer vor allem emol die Bier= un Kan=
nibaleſteier verdobbele. Awwer in däre Beziehung hott=er, meines
Erachtens nooch, in bedräffs der Bierſteier die Rechnung ohne die
Wärt, un in bedräffs der Kannibaleſteier ohne die „Neger”
ge=
macht. Sage ſe mol, ich hett’s geſagt. Un wann er gar mit dem
Gedanke vun=ere „Gewerweſteier”=Erhöhung ſpielt, do wärd er ſich
aach ſchwer in Hals ſchneide; jawoll; hott ſich was, vun
wäje „Gewerwe‟. — — — Im iwwriche awwer hofft unſer
Herr Owwerowwer, daß ſchließlich des Reich e Eiſähe
hawwe un de deitſche Städt hälfe mißt. No, unſer Herr
Owwer=
owwer war jo immer groß im hoffe..
Recht, ſenkrecht un wagerecht hokt=er awwer, wann er
be=
haubt, daß des Reich wohl zur Nod ohne die Lender
aus=
kumme kennt, awwer net ohne die Städt. Ja, ich mecht ſogar
den Satz noch weider ausbaue un mecht ſage, daß die Städt zur
Nod aach ohne Theater, ohne Tonaggedemie, ohne Radskeller, ohne
Stadion, ohne Milchhof, ohne Feſthall, ohne Grand=Hotel, ohne
Bürohaus, un ſälbſt ohne däß unvermeidliche Feſtſpielhaus
aus=
kumme kenne, awwer net ohne ihr — Bärjer.
Dann letzten Endes, an dene bleibt doch alles henke, die
miſſe doch die ganz Paſted bezahle. — Gewiß, des Reich, die
Lender un die Gemeinde, die dhun jo immer ſo, als wann ſe
uns zu lieb do weern; awwer mir ſin doch ihne zu lieb do,
ſunſt dhete ſe ſich net ſo um alles reiße. . .
Un domit kemt ich uff den bekannte wunde Punkt, wäje dem
ſich’s Reich, die Lender un die Städt ſo oft in die Hoorn lieje,
un ſich gäjeſeidich e iwwerrenzich Ausgawewärtſchaft vorſchmeiße.
Meines Dafürhaltens nooch ohne Grund, dann in däre Beziehung
hawwe ſe ſich alle drei nig vorzuwärfe; mer hott’s noch in kaam
Zeitalder ſo nowel gedriwwe, wie ausgerächent in dene Johrn,
wo mer großziechich uff Bumb geläbt hawwe. Soll ich Beiſpieler
nenne? —
No, jetzt, was uns bedrifft, uns Darmſtädter, ſo hott uns jo
unſer Herr Owwerowwer e Lob ausgeſtellt, uff däß mer ſtolz ſei
kenne. Nemlich er hott gemaant, „der‟ Darmſtädter hett net grad
s Schennie großziechich zu ſei; er weer zwar net grad knickſich,
awwer er dhet jeden Fennich zwaamol in de Hand erum drehe,
bevor er’n ausgebt. — — Ich nemm nadierlich a, daß däß e Lob
ſei ſoll. Un inſofärn hott unſer Owwerowwer ganz recht: „der”
Darmſtädter hott ſich groß geſpart, um net zu ſage: groß
gehungert, un — hott’s zu was gebracht! — Ja, es is ſogar
vor’m Krieg die Mär gange, Darmſtadt weer die reichſt Stadt
in Heſſe! — Bis eines Dags — no ja, mer wärd ſchun wiſſe...
Awwer drotzdem: „der‟ Darmſtädter konnt aach
groß=
ziechich ſei, wann’s gegolde hott, un er hott’s oft genug bewieſe.
Awwer was debei die Haubtſach war: er war nie
groß=
ziechich uff annern Leids Koſte..
Ich will do kaa alde Geſchichte uffwärme, awwer ich hab mer
— daals zu meiner Beluſtichung, un daals als abſchreckende
Bei=
ſpieler for ſpedere Geſchlächter — e paar Stadtratsſitzungsberichte
un dergleiche ſtadtamtliche Verlaudbarunge aus de letzte zehe Johr
uffgehowe, aus dene mer heit allerhand erſähe un lärne kann.
Un wann mer an die Luftſchlöſſer denkt, do kimmt mer zu der ganz
allgemeine Erkenntnis, daß de greeßte Fehler in de
Wäldord=
nung der is, daß de Katzejammer erſt nooch em Rauſch kimmt. . .
Ich hab ſo des Gefiehl, als hette=mer in de letzte Johrn alle
mitnanner e bißche in=eme „Rauſch” geläbt, der aane mehr, der
annere wenicher; manche awwer aach e bißche aſch, ſo daß ſe heit
noch net ganz nichdern ſin. Noja, in dem Fall kann mer bloß
ſage: mancher lärnts nie!
Wie awwer ſeeckt der Handlanger im Datterich: „Weer=derr
mit in’s Bätze gange, do hedde mer dem Schäbbe ſein Geburtsdag
grad ſo gud feiern kenne; jetzt kannſte bläche Hannes!”
Ja, alſo bläche miſſe mer, do beiſt kaa Maus en Faden ab.
Awwer ſchließlich ſin jo aach noch net alle Steiernquelle
aus=
geſchebbt; wann aach hie un do aaner (uff aamol!) vun „Steier=
Unmoral” ſchwätzt. Ich jedenfalls hab noch manch gud Idee, un
wann Nod an Mann is, ſoll’s an mir net fehle. Awwer vorerſt
loß ich ſe noch e bißche zawwele; dann ſchließlich: for was ſitze ſe
dann uffm Rodhaus? — Mit=em „Ja= odder „Naaſage” is es
net gedho, noch wenicher mit „Stimmenthaldung” odder gar
mit=
em „Ausricke”. — Jetzt ſolle ſe emol knabb un deidlich ihr Licht
leichte loſſe, damit mer waaß, weß Geiſtes Kind ſe ſin, un kann
ſich denooch richte. — Maul ſpitze gilt nix, jetzt muß gepiffe
wärrn!
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm. Beriehmte Leit erläwe doch
aller=
hand, wann ſe lang genug dod ſin. So hott’s alſo aach der größte
unner de heſſiſche Dichter, nemlich der Georg Büchner,
end=
lich erläbt, daß=em bald hunnerd Johr nooch ſeim Dod e
Gedenk=
dafel geweiht hawwe, drunne in Goddelau, wo er her gebärdig is.
— Un warum hott’s ſo lang gedauert? — Jano, däß is ſo: Wie
mer Gäld hatt, hott mer net gewollt; un wie mer gewollt hott,
hatt mer kaa Gäld! — Schließlich is es awwer doch ſoweit kumme,
un drotz dem bedeidende Gremmadorium, däß wo do an de Spitz
geſtanne hott, hawwe doch die Darmſtädter ſich widder mol „
groß=
ziechich” zeiche miſſe. — —
No, un die Goddelauer ſind jetzt net wenich ſtolz uff ihrn große
Soh! — Freilich, zuerſt hott mer ſich e bißche dro geſtoße, weil nie
die Redd war, vun dem bedeidende Dichter, ſundern immer nor
vun dem „Revolutionär”. — Noja, unſer Inflationslidderade, die
hawwe’s aach e bißche aſch gemacht, wie ſen noch’m Krieg endeckt
hawwe, un hawwe’n in ihre gottvolle Unverfrorenheit als aan
vun de ihre reklamiert. — Bloß weil er aus Verſähe als junger
Springer mol e paar uffriehreriche Redensarde gefiehrt hott, un
hott ſich iwwer die Schanndarmeſtiwwel geärchert, die vor ſeim
Fenſter uff= und abgange ſin. Un weil er ſich emol e Zeitlang mit
ſoziale Ideje beſchäftigt hott, vermudlich aus Rooches gäje ſein
ſtockkonnſervadiefe Vadder. — — No, un ſchließlich un endlich weil
er de Danton” gedicht hott, e Theaterſtick, wo ſich die
Ge=
lehrte heit noch net driwwer aanich ſin, ob der „Dichter” Büchner
domit die franzöſiſch Revolutzion verherrliche, odder ob er ſich
iwwer die „Helde” luſtich hott mache wolle. Dann bei
wärk=
liche Dichter waaß mer jo nie, wo ſe naus wolle; bei unſerm
liewe Herrgott waaß mer’s jo aach als net. Un erſt nooch Johrn
geht aam e Stalladärn uff. Un ſo wärd aach vermudlich bald
kaaner mehr an den „Revolutionär”, ſundern bloß noch an den
große Dichter denke, der wo, näwebei bemärkt, e aſch
ariſto=
gradiſcher, ſtolzer un ſchkäbbdicher Menſchenverächter gewäſe ſei
ſolk. — Woraus ich ſchließ, daß es=em aach heit noch net eifalle
dhet, ſich for de Paradegail un Eckeſteher der Geſchichte zu bicke.
Freilich, die ſchennſt Ehrung an ſeim Ehrendag weer doch
ge=
wäſe, wann mer ſein „Danton” aach uffgefiehrt hett. Dann
was nitzt en dode Dichter all däß ſcheene Geſchwätz — ſähe will
er ſich uff de Biehn. — Awwer mir ſcheint, ſie hawwe heit am
Theater die Leit net dezu, un mißte ſe ſich erſt aus de Umgäjend
zuſammeſuche. Dofor krieje mer awwer nechſtens „De Haubtmann
vun Köbbenick” vum Zuckmeyer — dodezu langt’s..
Awwer ſchließlich därf mer net ’s ganze Johr bloß vun de
Dichter un m Therjader ſchwätze — s Handwerk is aach noch
do, un verlangt, daß mer vun=em Nodiz nimmt. Mir hawwe alſo
jetzt e Handwerkerwoch in Deitſchland, un was die Darmſtädter
Handwerker ſin, die hawwe im Saalbau e Ausſtellung
arrang=
ſchiert, wo ſe ihr Erzeichniſſe zur gefellichen Beaagabbelung bereit
geſtellt hawwe. No ich hab jo uff unſer Darmſtädter
Handwerks=
maaſter noch nie was kumme loſſe; un wann aach gar manches
rickſtendich ſei mag, in unſere liewe Vaderſtadt, awwer ’s
Hand=
werk is uff de Heeh, do wärd kaaner was dro dibbe wolle. Un ich
kennt manch Stickelche aus de alde un aus de neie Zeit zum Beſte
gäwwe, wo mer geglaabt hott, mer mißt däß odder ſäll vun
Aus=
wärts beziehe, un wann mer’s hatt, hott ſich’s erausgeſtellt, daß
es — in Darmſtadt hergeſtellt war.
Alſo: Verachtet mir die Meiſter nicht, un geht mer dieſer
Dag emol in Saalbau, ’s wärd eich net gereie. Freikarde brauch
mer kaa, ’s koſt ſowieſo kaan Eidridd..
Der zeitgemäße Haushalt.
Speiſezettel für die Zeit vom 16.—22. März.
den man nur durch gründliches Waſchen reſtlos aus den
Ge=
weben beſeitigt.
Bei dieſem Reinigen auf naſſem Wege darf man
aller=
dings nicht nach Schema „F.” verfahren, ſondern muß jede
Decke nach Art und Gewebe alſo individuell behandeln.
IIE
Humor
2
Probat.
(Zuſammengeſtellt vom Hausfrauenbund Darmſtadt.)
Montag: Gemüſebrühe mit Einlauf, Reispudding mit
Obſt. — Dienstag: Zwiebelſuppe, gelbe Rüben mit
Kar=
koffelſchnee, Apfelküchle. — Mittwoch: Brotſuppe,
Schweine=
kotelett mit Schwarzwurzeln und Kartoffeln. —
Donners=
kag: Erbswurſtſuppe, gebackene Quark=Küchelchen mit ſaurer
Sahne und Zucker. — Freitag: Rahmſuppe, Fiſchauflauf,
Salat. — Samstag: Grünkernſuppe, Nudeln mit Backobſt.
Sonntag: Hühnerbrühe mit Eierſtich, Huhn mit Reis,
Schockoladen=Pudding mit Vanilletunke.
Gemüſebrühe:
r. Lauch, 1 kl. Sellerie, 2 Rübchen, etwas Kohl, Fohlrabi,
Alumenkohl, 2 Kartoffeln m. d. Schale, 1 Tomate, 2 Zwiebeln,
Gr. Fett, 3—4 Liter Waſſer.
Die Gemüſe werden geputzt, gewaſchen, klein geſchnitten,
mir den im Fett braungeröſteten Zwiebeln 5 Minuten ge=
Nampft, das Waſſer zugegeben, ſchwach geſalzen und 1—1½
lunden gekocht. Mit Muskat und Kräutern abſchmecken.
Gebackene Quark=Kügelchen.
1 Pfund Quark wird durch das Sieb geſtrichen, 2 Eier,
Das Salz, 2—3 gehäufte Eßlöffel Mehl gut durchgerührt, mit
u Soffel kleine Kuchen abgeſtochen, auf ein ſtark bemehltes
Srett gelegt, flach gedrückt und in heißem Fett auf beiden
Seiten gebacken. Man reicht Zucker und ſaure Sahne dazu.
Derſelbe Teig kann auch in kochendem Waſſer gekocht werden;
9bald die Küchelchen hoch kommen mit dem Schaumlöffel
rans=
nehmen.
Gründliche Frühjahrs=Reinigung von Tiſch=
Id Divandecken. Beim Frühjahrsreinemachen ſollte ſich
e „Generalreinigung” nicht nur auf Möbel, Fenſter, Türen,
Ußböden uſw. erftrecken, ſondern es ſollten auch Tiſch= und
*Pandecken recht gründlich von Winterſtaub befreit werden,
Plüſchdecken, gleichviel, ob es ſich um Baumwoll= oder
Seidenplüſch handelt, dürfen nur halbnaß gereinigt werden.
Zum Löſen des Schmutzes benutzt man
Quillajarinden=
waſſer mit einem Zuſatz von 1 Eßlöffel Salmiakgeiſt auf
1 Eimer Waſſer, drücke darin einen Schwamm aus und reibe
mit dieſem die am beſten auf ſauberem Fußboden ausgebreitete
Divandecke „nach dem Strich” Stück für Stück ab, worauf
man mit in klarem Waſſer ausgedrücktem Schwamm den
ge=
löſten Schmutz aufnimmt, um mit trockenen Tüchern nochmals
ebenfalls nach dem Haarſtrich gehend, nachzureiben. Völlig
getrocknet, wird der „Spiegel” mit der Bürſte wieder geglättet.
Chewilledecken können dagegen unbeſchadet einer
Ganzwäſche unterzogen werden, wozu man ſich ein handwarmes
Seifenbad bereitet. Da die Decke ſehr viel Waſſer aufſaugt,
muß man möglichſt viel Seifenwaſſer zur Verfügung haben. Die
Decke wird darin mehr ausgedrückt wie gerieben, um nicht die
Chenille auszudehnen und zu zerreißen. Darauf nochmals in
klarem Waſſer mit Salzzuſatz geſpült, wird ſie doppelt genommen,
auf Stangen völlig gerade zum Auslaufen und Trocknen
auf=
gehängt. Nach dieſer Behandlung iſt die Decke ohne jedes
Aus=
laufen der Farben vollkommen farbenfriſch.
Baumwollene Kelim=Imitationen werden auf
die gleiche Weiſe behandelt. Nur müſſen die Decken noch
halb=
feucht auf der linken Seite gebügelt werden. Evtl. Franſen=
A. H.
ſchmuck wird durch Auskämmen glatt.
Um Gardinen ſehr ſchnell und bequem zu
ſpannen und zu trocknen, reibe man den Türrahmen
einer Tür, die in der Mitte von zwei gegenſeitigen Fenſtern
liegt, mit feuchtem Tuch ab, damit aller Staub entfernt wird,
lege dann die Gardine zur Hälfte zuſammen und zwecke ſie mit
großen Reißzwecken in den Rahmen. Sollte ſie nicht bis zur
Schwelle herunterreichen, ſo erſetze man die Länge durch
ange=
ſteckte Bänder oder durch ein Tuch, dann öffnet man die Fenſter,
damit Gegenzug entſteht und in kurzer Zeit ſind die Gardinen
für ein Fenſter getrocknet und gleichmäßig geſpannt, da man
ja beide Seiten des Türrahmens verwenden kann.
„Machen dir dieſe alten Schuld
„Ach wo, längſt vergeſſen!“
„Und die neuen?
„Na, die lafſe ich auch alt werden
Schlau. „Hans, hier ſind zwanzig Pfennig, geh doch mal zu
icker rüber und hole vier Hörnchen zu fünf! Eins davon kannſt
Nach zehn Minuten kommt er mit volle
ſelber eſſen!“
ſind fünfzehn Pfennig zurück,
en zurück: „Herr Schmidt,
drncher
sG
war nur noc
Wenn man nicht
mehr zwanzig iſt
wird die Wahl der Aufmachung ganz
entſchieden zu einer
bedeutungsvol=
leren Frage, als dies bei jüngeren
Da=
men der Fall wäre, denn einerſeits
wünſcht eine Frau in mittleren
Jah=
ren die Geſchmack beſitzt, nicht „übers
Ziel zu ſchießen” und durch
Aufdring=
lichkeit der Kleidung aufzufallen,
an=
dererſeits iſt aber auch keinerlei
Ver=
anlaſſung zu verfrühter „Reſignation”
gegeben, die ſich wieder in einer allzu
diskreten Garderobe äußern würde.
Im allgemeinen ſtrebt ja die neue
Mode ganz fraglos nach
Jugendlich=
keit und der ganze Kurs unſerer Zeit
iſt auf die Wahrung von Grazie und
Elaſtizität gerichtet, wofür das Blühen
aller kosmetiſchen Betriebe und der
Er=
folg und die Verarbeitung der
rhyth=
miſchen Kurſe ſpricht.
Der Drang nach Jugendlichkeit iſt
gewiß ein Thema, das mit unſerer
Zeit eng verquickt iſt, und es wäre
darum abſolut verfehlt, Frauen, die
nichts unverſucht laſſen, um ſich ihre
Figur und ihre ganze Erſcheinung in
Jugendfriſche zu bewahren und
dem=
zufolge auch ihrer Garderobe die
aller=
größte Aufmerkſamkeit widmen,
ver=
urteilen oder gar belächeln zu wollen.
Auch hat die Sache ja noch eine
ganz andere Seite: die meiſten Frauen
üben heute einen Beruf aus und es
iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß man
von jedem im öffentlichen Leben
täti=
gen Menſchen Jugendlichkeit und
höchſten Elan erwartet und verlangt;
dies geht ſo weit, daß es
erfahrungs=
gemäß in vielen Betrieben ſehr gerne
geſehen wird, wenn die weiblichen
Mitarbeiter auch nach außen hin
be=
ſonders nett und jugendlich erſcheinen.
Es iſt alſo abſolut ein Zeichen
der Zeit, daß das „Altern” um jeden
Preis verleugnet wird, weil man ſich
genau bewußt iſt, daß nur Jugend
„das große Rennen macht”.
Glücklicherweiſe konnten ſich die
meiſten Frauen in dieſe Situation, die
ſich während des letzten Jahrzehnts
immer deutlicher herauskriſtalliſierte,
mit einer ganz überraſchenden, aus
ſicherem Inſtinkt geborenen
Virtuoſi=
tät hineinfinden und vor allen Dingen
haben die meiſten auch erkannt, daß es außerordentlich wichtig
ſei, der Kleidung jene Aufmerkſamkeit zu widmen, die ſie
zwei=
fellos verdient.
Damit iſt aber keineswegs geſagt, daß die beruflich=tätige
Frau in mittleren Jahren einen Aufwand zu treiben bemüßigt
ſei, der ihre Verhältniſſe überſteigt oder ſie zum mindeſten
zwingt, ſich auf anderen Gebieten unnötig einzuſchränken: es
ſoll mit dieſen Ausführungen lediglich feſtgeſtellt werden, daß
jene, die ſich nicht nur in ihrer freien Zeit ſondern auch während
ihrer beruflichen Tätigkeit nett und anziehend kleiden, ſicherlich
in jeder Beziehung erfolgreicher ſein werden, als die anderen,
die — eine ihrer wichtigſten Aufgaben vergeſſend — ſich „gehen
laſſen”!
Die reife Frau, die ja nur in den allerſeltenſten Fällen
die Jugendlichkeit der Figur bewahren konnte, muß immerhin
bei der Wahl ihrer Garderobe vorſichtig ſein, ganz beſonders
Der Hut mit Straußfedern
iſt die vielbeſprochene neue Type für „elegante Gelegenheiten”
alſo einerſeits für Beſuche, andererſeits für abendliche
Veranſtal=
tungen, bei denen eben das Tragen eines Hutes möglich iſt. Die
Straußfeder (man darf natürlich niemals dichte Federn heran=
ziehen, ſondern nur ganz ſchüttere Sorten, die bedeutend graziöſer
und anſpruchsloſer wirken) gilt als ganz neuer Faktor der
Hut=
mode. Sicherlich mutet ſie im erſten Augenblick in dieſer
An=
bringung ſehr extrem an und dürfte ſich darum zweifellos heuer
nur in ſehr beſcheidenem Maße durchſetzen.
Nichtsdeſtoweniger wäre es verfehlt, ſie als „willkürliche
Modeſchaffung” zu betrachten, da ſie tatſächlich aus dem neuen
Modeſtil entſtanden iſt, der bekanntlich feminine Akzente in jeder
Richtung betont und ſogar eine gewiſſe Phantaſtik begünſtigt.
Ganz abgeſehen davon, ob die neue Idee (die von mehreren
führenden Hutſalons gleichzeitig aufgegriffen wurde) Erfolg
wenn es ſich darum handelt, ein und dasſelbe Kleidungsſtück
lange ausnützen zu müſſen.
Hier wäre es alſo ganz entſchieden verfehlt, eine Farbe
oder eine Form zu wählen, die zu ſehr von der „Tagesmode‟
abhängig iſt, alſo ganz unrichtig, zu einem Kleide zu greifen,
das in allerkürzeſter Zeit wieder unmodern geworden ſein muß,
weil man ihm ſozufagen die „Jahreszahl” anſieht. Es müßte
alſo immer wieder jene neutrale Note geſucht werden, die die
einzig=richtige iſt. Selbſt die kleinſte Garderobe wird für alle
Gelegenheiten hinreichen können, wenn man ſich die Mühe
nimmt, einen gewiſſen Plan feſtzulegen, nach dem man
ſyſtema=
tiſch „aufbaut”. Im allgemeinen ergibt ſich nämlich immer
wie=
der der Fehler, daß zu viele Sachen angeſchafft werden, die
alle ſchließlich doch nur für einen ganz beſtimmten Zweck
ver=
wendbar ſind, während man bei genauer Erwägung erkennen
müßte, daß ein oder das andere Stück fehlt, das gelegentlich
haben mag oder nicht, ſteht doch feſt, daß dieſe originelle Mode
von außerordentlich maleriſcher Wirkung iſt, die in ihrer
An=
mut und Eigenart wohl kaum übertroffen werden kann. W. U.
Die Garderobe des Kindes für die
Übergangs=Saiſon.
Die Aufmachung der Kleinen für die Vorfrühlingsſaiſon iſt
ſicherlich nicht unkompliziert, denn wenn man das Kind zu ſchwer
anziehen würde, müßte es unfehlbar unter der Kleidung leiden,
wenn es aber andererſeits zu leicht gekleidet wird, beſteht ſtändig
die Gefahr ſchlimmer Erkältungen. Wenn man ſich alſo fragt, wo
hier der gute Mittelweg läge, zeigt es ſich, daß das Kind mit den
verſchieden Strickſachen ſicherlich am beſten beraten ſei, denn
die neuen Jerſeys ſind ſo porös, leicht und angenehm, daß die
Kleinen ſich in derartigen Kleidungsſtücken ſehr wohl fühlen, wo=
ſind die neuen, eigenartigen Aermel, die den gleichen
Phantaſie=
reichtum betonen, der auch für die vergangene Saiſon
bezeich=
nend war; überdies beſitzen ſie aber noch jene Leichtigkeit und
Anmut, die für den Stil der kommenden Mode richtunggebend
werden ſoll.
Die neuen Aermel werden vielfach mit Pliſſés und
ähn=
lichen graziöſen Effekten verſehen, die des Beifalls unbedingt
ſicher ſein dürfen.
Der in unſerer Skizze feſtgehaltene Aermel zeigt das kleine
„Sternenmuſter” (es iſt dies das neueſte Seidenimprimé für
das Frühjahr, das die Tupfeneffekte des Vorjahres zu erſetzen
haben wird) und bringt oberhalb des Ellbogens eine doppelte,
einfarbige Pliſſé=Rüſche, die ſtulpenartig wirkt und daher den
Arm außerordentlich ſchlank und ſchmal erſcheinen läßt. W. U.
dringend gebraucht wird. Nicht
we=
niger falſch iſt es, für Kleinigkeiten zu
viel aufzuwenden, die zwar nette
Attribute einer vollſtändigen
Aufma=
chung, aber bei einem kleinen
Stan=
dard keineswegs die Hauptſache ſind.
Um ſolchen Irrtümern
vorzugrei=
fen, haben wir in unſerer Bildgruppe
einen Plan entworfen, der einen
klei=
nen Ueberblick über einige Stücke gibt,
die in der Garderobe der Frau ſehr
wichtig ſind, wobei beſonders jene
Sachen berückſichtigt wurden, die auch
für nicht ganz junge Damen
vorteil=
haft erſcheinen.
Da das Frühjahr ſozuſagen „vor
der Türe ſteht”, wird man daran
den=
ken müſſen, eine Aufmachung
anzu=
ſchaffen, die ſowohl für die Straße als
auch fürs Amt brauchbar iſt. Am
vorteilhafteſten erſcheint in dieſem
Falle ſicherlich ein Kleid mit einem
dazugehörigen Paletot, um ſo mehr,
als ſich dieſe Completwirkung in den
neuen Jerſeys ganz vortrefflich
ausnimmt. Die Strickſtoffe haben
nämlich gerade in letzter Zeit eine
der=
art faszinierende techniſche
Vervoll=
kommnung erfahren, daß ſie von den
verſchiedenen intereſſanten
Modegeive=
ben der neuen Saiſon kaum
unter=
ſchieden werden können und übrigens
von jenen, die ein Stück ſtark
ſtra=
pazieren, viel lieber herangezogen
wer=
den, da hier ſelbſt eine häufige
In=
anſpruchnahme keine Rolle ſpielt, weil
ja — wie man weiß — die
verſchie=
denen Jerſehs ihre urſprüngliche
Form immer beibehalten und nach
langem Tragen genau ſo tadellos
aus=
ſehen wie vorher. Da man heuer
viel=
fach geſtreifte Jerſeys
verar=
beitet, liegt der Schick ihrer
Verwer=
tung in den verſchiedenen
Streifen=
richtungen ſehr nahe. Es entſtehen auf
dieſe Weiſe vortreffliche
Ornamental=
effekte, wie ſie etwa der Mantel des
in unſerem erſten Bilde feſtgehaltenen
Complets andeutet.
Für wärmere Tage genügt auch
ein ſchickes Kleid ohne Umhülle; das
Neueſte ſind die verſchiedenen poröſen
Jerſeys, die der modernen Auffaſſung
entſprechen und leicht und luftig ſind.
In letzter Zeit gibt es auffallend
ſchicke mantelkleid=artige Typen, die
mit einem ſchmalen Gürtel verſehen
werden und (wie unſere zweite Skizze)
Rovers und Aermelvorſtöße aus Pikae
oder Rips bringen, was ungemein appetitlich wirkt. Da man
während der Frühjahrsſaiſon ja verhältnismäßig ſelten
Ge=
legenheit hat, ein ausgeſprochenes Abendkleid zu verwenden und
die Beſuchsaufmachung vollkommen hinreicht, iſt es immer gut,
ein derartiges Stück zu beſitzen. Da in den führenden Salons
viel dunkelblau gezeigt wird, ſcheint dieſe Farbe ſehr
empfehlens=
wert zu ſein. Unter den Seiden iſt Georgette inſofern
vorteil=
haft, als man es auch ſpäterhin den ganzen Sommer über tragen
kann. Ein ſchickes Kleid mit ſeitlichen Glockenbahnen, aparten
Aermeln und einer friſchen Garnitur bringt unſere vorletzte
Skizze. Jene aber, die die ganz einfache Note lieben, tragen
das „Trotteurkleid aus Seide” womit der Mode ein neues
Schlagwort gegeben wurde. Unſer letztes Bild, mit ſeiner
ſchlich=
ten Knopfbahn und ſeinen tief anſetzenden Hohlfalten, iſt eine
typiſche Schaffung dieſer Art, die für jede Figur vorteilhaft
erſcheint.
Willy Ungar.
bei auch für die richtige „Zirkulation der Luft” geſorgt iſt, ein
Kapitel, dem im Grunde genommen viel zu wenig
Aufmerkſam=
keit geſchenkt wird, da das „Abſchließen vor der Luft”, das durch
manche undurchläſſige Materialien bewerkſtelligt wird, vom
Standpunkte der Hygiene entſchieden zu verurteilen wäre.
Die neuen Strickkleidchen für das Kind ſind ganz entzückend,
und zwar ſowohl die ſogenannten hemdähnlichen „Hänger”, als
auch die aus Hoſe und Kaſak zuſammengeſetzten „Spielanzüge‟.
In beiden Fällen bevorzugt man die mit rundem,
potentgeſtrick=
tem Ausſchnitte verſehenen Typen und liebt jene lebhafte
Zwei=
färbigkeit, die durch die „Intarſien=Strickerei” gewährleiſtet wird.
(Die allerneueſten Vorfrühlingskleidchen haben wir in unſerem
W. U.
kleinen Bilde feſtgehalten.)
Vorboten der Frühjahrsmode
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Nummer 74
Somtag, den 15. März 1931
Seite 23
Gnataagssatsstien.
Ein Roman von Walter Bloem.
Copgright by. Noviſſima Verlag G. m. b. H., Berlin SW 61, Belle Alliance Straße 92.
Der Kapitän nahm den Oberſteward bei Seite: „Sägen Sie,
glamfoth — was iſt eigentlich dieſer Baron Wilezek: Was wiſſen
Sie von dem?”
Gar nichts, Herr Kapitän. Gutsbeſitzer, Schloß Gollnow,
mecklenburg — das hab’ ich in ſeinem Paß geleſen. Nun, Sie
jaben ihn ja unter Augen. Bei dieſer Gelegenheit. Herr Kapitän:
urz vor dem Eſſen kamen zwei Herren zu mir und brachten
nir Pakete zur Aufbewahrung im Safe. Ich bat, bis morgen
früh zu warten, weil der Erſte Zahlmeiſter heute am Sonntag
abend dienſtfrei iſt. Beide, einer nach dem anderen, beſtanden
parauf, ich müſſe ihre Wertſachen ſofort einſchließen. Schnurrig,
wie?”
(Nachdruck verboten.)
„Wer — waren die zwei?‟ „Der eine ſitzt an Ihrem Tiſch
—unſer alter Stammgaſt, Miſter Hutchinſon.”
Soll ich Ihnen den andern ſagen? Der Miniſterialrat
Mühlmann, vom Reichspoſtminiſterium.” „Getroffen, Herr
Kapitän — woher wiſſen Sie —
Mertens berichtete. Herr Klamfoth bekam große Augen,
ſeine Brauen ſtiegen zur Stirnmitte. „Da ſtimmt was nicht.”
„Es ſcheint, gewiſſe Geheimniſſe dringen durch die dickſten
Bände — wie Sonnenſtrahlen.” „Unheimlich —” murmelte Herr
Klamfoth, nunheimlich .
Als der Kapitän in der Richtung auf den Rauchſalon
abge=
zogen war, ſuchte der Oberſteward den Dirigenten der
Schiffs=
labelle zu faſſen. „He — Direktorchen — Direktorchen!”
Herr Klauermann, der blondmähnige Kapellmeiſter, ſtand
an der Pantry und ließ ſich ſeine ſchmale Taſchenbuddel füllen
—nicht mit Whisky, Kognak tut’s auch und koſtet den dritten
Teil. „Man muß was für ſich tun —” grinſte er entſchuldigend.
„Wer möglichſt, ohne böſes Beiſpiel zu geben!” warnte der
Oberſteward. „Was haben Sie denn da für in neuen zweiten
Geiger?”
„Der mit dem Monokel? Geht mir auch wider den Strich.”
Fällt überhaupt bißchen aus dem Rahmen, finden Sie
Rt
Was wollt’ ich machen? Am Tage vor der Abfahrt wird mir
der Huſſareck, Sie wiſſen, der magere, ſchwarze Tſcheche, ins
Krankenhaus geſchafft. Ich raſe auf die Muſikhörſe, muß
neh=
men, was ſich mir bietet — gefiel mir nicht beſonders, der Neue,
lann auch nicht viel — war nichts beſſeres da.”
„Name?” „Dimitri Waſſiliewitſch Twardowſki.”
„Aha — Ruſſe. Haben Sie Zeugniſſe geſehen?” „Hatte er
uicht. Gab zu, noch niemals im Orcheſterverband geſpielt zu
haben. Was ſollt ich machen? Bin froh, daß ich ihn habe.
Probiere jeden Morgen eine Stunde mit ihm extra. Werd ihn
ſchon einarbeiten.”
„Gut, Direktor. Paſſen Sie auch ſonſt bißchen auf. Wollen, in die intellektuellen.)
uns nicht eines Tages vorſchmeißen laſſen, wir hätten den
Bol=
ſchewismus in der USA. eingeſchleppt!”
*
Herr Theodor Stephany ſah ſich heute abend in die
Not=
allein zu unterhalten. Das vierblättrige Kleeblatt hatte ſich in
ein dreiblättriges verwandelt. Doktor Heinrich Müller war zum
internationalen Schönheitswettbewerb abgeſchwenkt. Das war
dem Schauſpieler nicht ganz nach Wunſch. Die braunäugige
Irin ſchien nicht abgeneigt, ſich unter vier Augen noch ganz
andere Dinge ſagen zu laſſen.
Der ſchöne Theodor ſchlenderte im lauen
Aprilabend=
ſchimmern das mattbeleuchtete Promenadendeck entlang —
zwi=
ſchen den beiden Reiſekameradinnen. Seine Rechte ſtreichelte den
ſtraffen ſehnigen Arm der ſportfrohen Neuengländerin mit
der=
ſelben Hingabe wie ſeine Linke das warme zartgeäderte
Ellen=
bogengrübchen der heißblütigen Miß Emerentia aus St. Louis,
Miſſouri.
„Erzählen Sie uns was vom Theater!” verlangte Miß
Edith. Nicht wahr, ihr Kollegen und Kolleginnen lebt da
zu=
ſammen wie — eine einzige große Familie — ohne Anſehung
der Perſon, ſozuſagen?"
„Haben Sie eine Ahnung!” lachte der Schauſpieler. „Da
herrſcht eine Nivalität — Sie machen ſich keinen Begriff!”
„Auf Rollen natürlich, nur auf Rollen!” warf die Irin
da=
zwiſchen. „Oder etwa auch — auf Freunde und Freundinnen?”
„Natürlich auch auf Freunde und Freundinnen”, gab
Theo=
dor ſchmunzelnd zu.
„In dieſer Beziehung”, meinte Edith, „könnten Ihre
Kol=
leginnen ſich an uns beiden ein Muſter nehmen. Als wir
zu=
ſammen vor ſieben Monaten unſere Reiſe antraten, haben wir
uns gegenſeitig geſchworen, niemals aufeinander eiferſüichtig zu
ſein.”
„Und das habt ihr gehalten, Kinder?”
„Es war manchmal nicht leicht”, geſtand Emerentia. „Wir
haben’s durchgebogen. Sonſt hätten wir uns beinahe, täglich
verkrachen müſſen.”
„Ich begreife nur eines nicht, meine Damen, daß Europa
euch beide unverheiratet wieder losgelaſſen hat.”
Die Mädchen pruſteten. „Wenns uns darum gegangen
wäre — an allen zehn Fingern ein halbe Dutzend!” prahlte
Edith.
„Jede?” „Jede. Vom Principe bis zum Geheimen
Kon=
ſiſtorialrat — alles zu haben.”
„Aber ihr mochtet nicht?”
„Jedenfalls diesmal noch nicht!” ſchmunzelte Emerentia.
„Es war nur eine Studienreiſe. Wir wollten doch mal ſehen,
ob die europäiſchen Männer wirklich ſoviel kultivierter und
intereſſanter als die unſeren wären — wie all eure Bücher über
Amerika behaupten.”
„Ergebnis?‟ Wir ſind uns noch nicht ganz klar”,
ge=
ſtand Edith. „Mit der Kultur war’s meiſtens dürftig. Mit der
Intereſſantheit auch.”
„Dann ſind Sie eben nicht in die richtigen Kreiſe gekommen”,
erklärte Theodor gekränkt.
„Nämlich in welche Kreiſe nicht?” „In die künſtleriſchen —
Wiederum wollten die Mädchen ſich ausſchütten. „Ob wir
in die gekommen ſind, Edith, wie? Sollen wir vielleicht Namen
nennen?”
Sie nannten Namen. Theodor ſtaunte. Kein Zweifel, die
wendigkeit verſetzt, die beiden lebenshungrigen Amerikanerinnen unternehmungsluſtigen Dämchen hatten ein gut Stück der euko= Privatleben der Künſtlerin, was alle Welt wußte: daß ſie eine
päiſchen Geiſtigkeit an ſich vorüberziehen ſehen. „Wenn Sie
unter all dieſen Männern keine Kultur entdeckt haben, keine
weſentlichen Köpfe, dann —” — muß es wohl an euch ſelber
gelegen haben, Kinder — hätte er am liebſten vollendet.
— nun, dann —”” forſchte Cdith geſpannt. — nun, dann
ſeid ihr eben in Amerika an ein Nibeau gewöhnt — von dem
wir Söhne des altersſchwachen Eurova nichts ahnen.”
Edith ließ die blauen Puppenaugen mit einem ſeltſam
träumeriſchen, ſehnſüchtigen Ausdruck ins wogendurchwandelte
Dunkel der Meeresnacht ſchweifen. „Ich bin von Europa,
offen=
geſtanden, ſchwer enttäuſcht. Ich hatte mir’s viel — myſtiſcher
vorgeſtellt — romantiſcher — Myſtik? Romantik?” ſtaunte
Theodor. „Sie haben die Alhambra geſehen — Sankt Peter
den Stephausdom — Notre Dame —
„— Rothenburg — Heidelberg —”, ergänzte Emerentia.
„O ja, die Häuſer, Schlöſſer. Burgen, Kirchen — die ſind bei
euch romantiſch — nur die Meuſchen nicht . . . Die ſind — gar
nicht ſo viel anders wie bei uns zu Hauſe — die ſind
„— amerikaniſiert, wollen Sie ſagen”, half Theydor. „Ich
möchte, ich könnte das beſtreiten ..
Das Dreiblatt ſchlenderte an der Außenſeite des
Speiſe=
ſaales vorbei. Dort erloſch in dieſem Augenblick das Licht,
und die weiße Leinwand leuchtete kalt und geſpenſtiſch auf.
„Sehen Sie, ſehen Sie?” triumphierte Edith. „Sogar auf
euren berühmten Schiffen wißt ihr nichts Beſſeres zu bieten, als
was wir daheim in jeder Straßenecke finden.” „— und wetten,
zehn gegen eins”, lachte Emerentia, „daß ihr, uus einen
ameri=
kaniſchen Film vorführen werdet?”
Der Kapitän hatte ſeine Nachbarin und den Baron im
Rauchſalon nicht gefunden. Beide ſchienen der Verabredung
untreu geworden zu ſein.
Tatſächlich: der Baron hatte es fertiggebracht, ſeine
Nach=
barin in den Fahrſtuhl und aufs Bootsdeck zu entführen. Die
dreiviertel gefüllte Mondſcheibe übergoß die ruheloſe
Meeres=
fläche mit ſilbernem Flimmerſchein. Der hatte
unwiderſteh=
lich ins Freie gelockt. Sie ſtanden droben in einer der
kanzel=
artigen Niſchen zwiſchen zwei Nettungsbooten, ſchauten ſtumm
auf die breite Silbergaſſe, die ſich vom raſtlos aufquellenden
Kielwaſſerſchaum quer über die mattſchimmernde Fläche zog,
bis an die unbewegliche Trennlinie zwiſchen See und
Himmels=
gewölbe.
„Uebers Grenzenloſe ins Grenzenloſe . . .", ſagte der Baron
leiſe. „Fünfzehnhundert Menſchenſchickſale —auf dieſem einen
ſchmalen Kahn unbekanntem Schickſal entgegengeriſſen
„Unbekanntem Schickſal ” wiederholte Frau Ellen faſt
ton=
los. „Das Ihre”, ſprach die dunkle Männerſtimme, niſt faſt
mathematiſch vorauszuberechnen. Erfolg, Ruhm, ſchwellendes
Bankkonto.”
So ſieht ſich’s an — aus dem Zuſchauerraum —”, erwiderte
die Frau. „Ihr da draußen ſeht den Endſpurt — wir haben
dann das Rennen hinter uns — mit ſeinen Gräben und
Hin=
derniſſen, dem ganzen kochenden, raſenden Wetthetzen um den
vorderſten Platz — und vor uns die tödliche Mattigkeit nach
dem Sieg — das jähe Abflauen der Fieberſpannung — die
grenzenloſe Einſamkeit der ewigen Fremde.”
„Aber vorher haben Sie Augenblicke des Triumphs erlebt,
wie ſie nur ganz wenigen auserwählten Glückskiudern des
Schickſals zuteil werden. . . Denken Sie an den Bahreuther
die literariſchen — die wiſſenſchaftlichen — mit einem Wort, Jubel, der Sie zwang, vom Liebestod aufzuerſtehen — und in
einen Olymp von Begeiſterung aufzuſteigen . . ." Nur daß
man, um den Liebestod ſo ſingen zu können, im wachen Leben
tauſende Tode geſtorben ſein muß — tauſend grauſam
wirk=
liche Tode ...
Herr von Wilezek fand keine Erwiderung. Er wußte vom
geſchiedene Frau von Kellinghuſen war. Er fühlte, daß er nicht
fragen durſte.
(Fortſetzung folgt.)
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alle tragen die Veranlagung zu Krankheiten)
Blutdruck, Schlaganfällen
in ſich und fallen dieſen meiſtens im 6 Bronchial=Aſthma= und
Frühjahr zum Opfer. Rechtzeitige Vor=
Atembeſchwerden.
beugung iſt das Einzige was man da=
Verſchleimung
gegen tun kann. Jetzt iſt die günſtigſte
11 Bettnäſſen, Blaſenſchwäche
Zeit, ſich im Kampf gegen die
winter=
lichen Geſundheitsſchädigungen durch eine Kur 12 Blaſen= und Nierenleiden
mit giftfreien Heilpflanzenſäften zu kräftigen. 14 Bleichſucht und Blutarmut
Reinigung des in alle Körperteile dringen= 19 Blut= u.
Stoffwechſelkrank=
den Blutes u. a. nach Operationen und
Medi=
heiten, unreines Blut.
zinalvergiftungen. Beſeitigung aller Fremd=
Harnſäure,Hautausſchlägeß
ſtoffe durch gründliche Blut= Darm= und
Nierenreinigung und Anregung aller Aus= 23 Bruſt= u. Lungenkatarrhen,
Huſten, Verſchleimung
ſcheidungsorgane. Zerſtörung ſchlummernder
Krankheitskeime und damit Vorbeugung gegen 26 Darmverſtopfung,
Furunkuloſe, Hämorrhoiden, Arterienverkal=
Hartleibigkeit und zur
kung, Grippe uſw. Stärkung der Körper= und Darmreinigung
Geiſteskräfte, wohltätiger Einfluß auf alle
Organe, Beſſerung des Ausſehens,
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rung des Gemüts, Steigerung der Arbeits=
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31 Fettſucht, Korpulenz
34 Epilevſie und
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zuſtänden
40 Gallen=Grieß= und
Stein=
leiden.
44 Harnſäuxeleiden,
Gicht, Ischias, Rheuma,
Gelenkanſchwellungen.
49 Hämorrhoidalleiden
52 Herzſchwäche, Herzleiden
60 Kopfſchmerzen. Migräne
64 Kropf= und Drüſenleiden
65 Leber= und Gallenleiden
66 Lungen=Tuberkuloſe (kalk=
und kieſelſäurehaltig)
Magenſchwäche,
Magen=
ſäure und allen daraus
herrührenden Magen=
und Verdauungsleiden
Magen=u. Darmgeſchwüren
80 Nervenſchwäche,
Nerven=
leiden
82 Sexual=Nervenſchwäche,
Impotenz
94 Waſſerſucht. Nierenleiden
98 Band=, Spul=,
Maden=
würmern.
(T.,83
*
Geſchäfts=
185
die
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Tosende Wasserfälle — blaue Fjorde — leuchtende Gletscher — trotzige Bergbastionen — Wiege germanischer
Götter und Heldensagen. — Frühling im Hardanger — Naerodal — Brixdal — Kfendal — Loen — Merok —
Bal-
holm — Fantasien der Schöpfung. — Land der Edda — Himmel Peer Gynts — stürzende Berge — Könge dieser
Erde — getesselte Kräfte — Steindrama. — Eismeer — Spitzbergen — Mitternachtssonne — Lappländer —
Renntier-
berden — Land ohne Geld usw.
Jugendliche haben Zutritt.
Preise Mk. 1.00, 1.50 und 2.00
Nur noch
heute und morgen
Die reizende
Tonfilm-Operette
von Emerich Kalmän
Faschingsfee
Regie: Hans Steinhoff.
In den Hauptrollen sind
beschäftigt:
Anny Ahlers, Camilla
Sptra, Auna Müller-
Linke, Ernst Verebes,
Viktor de Kowa, Harry
Halm, Walter Janssen,
Szöke Szakall u. Tulius
Falkenstein.
Unter der Regie Hans Steinhoffs
hat sich ein Ensemble reizender
und sympathischer Darsteller
zusammengefunden, die,
unter-
stützt von Emerich Kalmäns
liebreizenden u.
einschmeicheln-
den Melodien, diesem
wunder-
schönen Filmwerk zu einem
vollen Erfolg verhelfen.
Im Beiprogramm:
Der köstliche Kurztonfilm:
Ffick und Flockyunter
Indianern
Der Kulturflm:
Wo die Isar rauscht
sowie die neueste
Emelka-Woche
Beginn : 2, 4.05. 6.10 n.8.20 Uhr
lch bin ja heut so glücklich, so
glücklich, so glücklich wie noch nie!
Und warum? Weil ich mir die
Privatsekretärin
Nur noch 3 Tage
unsterbliche
Sherlock
Abenteuer
Holmes
ansehen werde! Mit
Benate Müller — Felix Bressari
Hermann Tdimig — Lndwig Stössel
Das ist ein
Lust-
spielschlager wie
er sein soll!
Man lacht und lacht,
und beim Verlassen des
Theaters trägt man noch
den schmissig. Schlager
im Obr, den Panl
Abraham zu diesem Film
beigesteuert hat:
„lch bin ja heut
so glücklich..!"
Und man ist
tat-
sächlich
glück-
lich. einen
sochar-
manten Tonfilm
zu sehen und zu
hören, wie diese
Privat-
Sekretärin!
Dazu:
Das zute
Beiprogramm
Das Andranges wegen bitten wir die
Nachmittags-
vorstellun gen zu berücksichtigen. (F.4100
Alle Vergünstigungen aufgehoben.
Der Hund von
Baskeriine
Ein Film, frei nach dem
welt-
bekannten Roman von Conan
Doyle, von ungeheuren
Span-
nungsreizen, mitreißend von
Anfang bis Ende. Die Handlung
— atembeklemmend,
geheim-
nisvoll — rollt in immer
wieder-
kehrenden Höhepunkten
vorüber.
Regie:
Richard Oswald
In den Hauptrollen: Betty
Bird. Livio Pavanelli.
FritzRaap, C. Black well
Valiy Arnheim u. a.
Im Beiprogramm:
Syd Chaplin und
Betty Balfour
Der Draufgänger
Unter Mitwirkung der berühmt.
Londoner Plaza-Tiller-Girls.
Regie: Jess Robins.
Nummer 74
Dienstag, den 17. März 1931, 20 Uhr
im Moza tſaal, Schulſtr.
Beethoven=Abend.
Selten gehbite Beethoven=Werke
kommen zum Vortrag.
Mitwirkende:
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Rudolf Klamand Horn „Erwin Palm Kav.)
Ei trittskarten: 1 u. 2 R.=M. im
Verkehrs=
büro, und in der Geſchäftsſtelle der
Volksbühne, Eliſabethenſtr 3. (4 03
Ludwig=Eeorgs=Gymnaſium
in Da mſtadt
Freitag, den 20. Mä z, 20 Uhr
Schüleraufführung:
Das Hausgespenst
oder Abracadagra
eine Komödie von Holber Muſik von
Wlhem Peterſen. 4154
Karten zu 1. — ℳ ab Diens ag beim
H usverwalter u. an der Abendkaſſe.
Beginn: 2,00, 4.05, 6.10 und 8.20 Uhr.
Beginn 2.00 Uhr.
Letzte Vorstellung 8.15 Uhr.
Weißbind.= u.
Lackie=
rerarbeiten erſtkl. u.
bill. Ia Referenz.
An=
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Klaviere,
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18868)
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Montag,
MorgeR 6. Mar- Orphedm
Gastspiel der Berliner Rotter-Bühnen
abends 8½/ Uhr im
Bürgerverein Darmſtadt e. B.
Gegründet 1849.
Die Mitglieder unſeres Vereins
wer=
den hierdurch zu der am Montag, den
30. März 1931, abends 8½ Uhr, im
Ver=
einshaus ſtattfindenden
ordentlichen Generalverſammlung
eingeladen.
Tagesordnung:
1. Bericht des Vorſtandes über das
Ver=
einsjahr 1930: 2. Rechnungsablage und
Entlaſtung des Rechners: 3.
Ergän=
zungswahl des Vorſtandes; es ſind vier
Herren auf die Dauer von drei Jahren
neu zu wählen; 4. Beſprechung
einge=
gangener Anträge.
(4080
Darmſtadt, den 15. März 1931.
Der Vorſtand.
Karl Schembs,
Hans Streckert,
Schriftführer.
Vorſitzender.
Bund angestellter Alademiler
techn.-naturwiss. Berufe
Ortsgruppe Darmstadt
Montag, den 16. 3. 31. 8 Uhr,
im klein. Zimmer d. Kaisersaals
Ordentl MHitgliederversammlang
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15. März 1931
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Am 16. März, abends 8.15 Uhr
Großes Haus des Hess.
Landestheater
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Konzert
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Wima Albers, Sopran
Klara Herber, Alt
LudwigFischerSchwaner,
Klavier
August Niebergall, Orgel
Mängerchor der Liedertafel,
Leitung: Karl Grim.
Chöre und Lieder von: Anton Bruckner, Hugo Wolf,
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Montag, 16. März,
8 Uhr, im Feſtſaal
der Loge:
Gedächtnis=Abend
für Wather von der
Vogelweide.
Univ.=Prof. Dr. H
Naumann,
Frank=
furt: Feſtvortrag.
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im Hörſaal 326 der
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Lichtbilder=
vortrag
des Herrn
Miniſterial=
rat C. Guntrum über
„Erinnerungen aus
meinem
Wander=
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Monto=
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Die Mitglieder der
Sektion. Darmſtadt
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