Einzelnummer 10 Pfenpige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 68
Montag, den 9. März 1931.
194. Jahrgang
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(4 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle, höherer
Gewall, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
jede Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
aufträge und Teiſiung von Schadenerſaß. Bel
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt jeder
Nabat weg. Banfonio Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Dee Reichskanzler an die akaderniſche Jugend.
10 Jahre deutſches Studenkenwerk
aus Kameradſchaft und Dienſtbereilſchaft.
Berlin, 8. März.
Aus Anlaß des zehnjährigen Beſtehens des Deutſchen
Studen=
tenwerks, der früheren Wirtſchaftshilfe der Deutſchen
Studenten=
ſchaft, fand heute mittag im Reichstag eine ſtark beſuchte
Kund=
gebung ſtatt, die ihr beſonderes Gepräge durch die Anweſenheit
des Reichskanzlers Dr. Brüning und zahlreicher Vertreter der
Reichs= und Staatsbehörden erhielt. Einen Einblick in Wirken
und Bedeutung des Studentenwerks gaben die Ausführungen,
mit denen Profeſſor Schlink, der Vorſitzende des Deutſchen
Studentenwerks, die Kundgebung eröffnete. Nach ihm nahm
Reichskanzler Dr. Brüning, von der Verſammlung mit
minuten=
langem ſtürmiſchem Beifallsklatſchen begrüßt, das Wort. Der
Reichskanzler übermittelte dem Studentenwerk zunächſt folgende
Kundgebung des Reichspräſidenken:
„Dem Deutſchen Studentenwerk, das heute auf ein
zehnjähri=
ges Beſtehen zurückblicken kann, ſpreche ich aus dieſem Anlaß
meine beſten Wünſche für weitere erfolgreiche Arbeit aus. Ich
verbinde damit meine Anerkennung und meinen Dank an alle
diejenigen, die dieſe ſo wertvolle Wirtſchaftshilfe der Deutſchen
Studentenſchaft ſeinerzeit geſchaffen und die langen Jahre
hin=
durch gefördert haben. Das Deutſche Studentenwerk hat durch
kameradſchaftlichen Gemeinſchaftsdienſt und tatkräftige Selbſthilfe
die ſchwere Notlage, die auch unſere akademiſche Jugend hart
be=
drückt, gelindert, und ſo vielen Studierenden den Weg durch das
Studium erleichtert. Möge auch in den kommenden Jahren dieſes
Werk über dem Streit der Parteien ſtehen und, von allen
ein=
trächtig gefördert, ſeine Aufgabe an der deutſchen akademiſchen
Jugend erfüllen. Mit freundlichen Grüßen (gez.) v. Hindenburg.”
Reichskanzler Btüning
ſchloß ſich namens der Reichsregierung den Glückwünſchen des
Reichspräſidenten an und erinnerte daran, daß er ſelbſt vor elf
Jahren in dem Kreiſe ſtand, der das ſtudentiſche Selbſthilfewerk
vorbereitete und ſchuf. Aus kleinen Anfängen ſei in zehn Jahren
ein großes Werk gewachſen. Es entſtand, ſo führte Dr. Brüning
u. a. weiter aus, aus der Not der erſten Nachkriegszeit. Heute iſt
eine neue Not wie eine Sturmflut über Deutſchland
herein=
gebrochen. Die Weltkriſe trifft das geſchwächte und vorbelaſtete
Deutſchland allein mit ihrer ganzen Schwere. Die Folge iſt die
Ueberfüllung aller Berufe. Arbeitsloſigkeit iſt immer ein ernſtes
und ſchweres Los. Ganz beſonders verhängnisvoll iſt ſie aber für
die Jugend, die voll von Tatendrang überall auf verſchloſſene
Türen ſtößt. Die Not der Jugend iſt die große Tragik der
deut=
ſchen Gegenwart. Unter den Möglichkeiten der Hilfe für die
Jugend ſteht in erſter Linie der Kampf gegen das
Berech=
tigungsunweſen. Es iſt ein Unding und der Ausdruck
einer ungeſunden Ueberſchätzung des intellektuellen Wiſſens, wenn
für immer neue Berufe höhere oder gar Hochſchulbildung verlangt
wird. Ich richte hier mit größtem Nachdruck an alle amtlichen
Stellen und an die Führer des Wirtſchaftslebens den
ſtärkſten Appell, die jungen Menſchen auch ohne
Berech=
igungsſchein nach ihren charakterlichen und praktiſchen
Fähigkeiten in das tätige Leben einzuführen und ihnen
durch ihre Bewährung Aufſtiegsmöglichkeiten zu geben.
In der Ueberfüllung der Berufe liegt einer der Gründe für
den Radikalismus, von dem auch mein Vorredner geſprochen hat.
Da ich Verſtändnis für dieſe tieferen Gründe habe, ſo glaube ich,
ein offenes Wort zur Kennzeichnung der radikalen Agitation, die
heute an den Hochſchulen getrieben wird, Ihnen ſchuldig zu ſein.
Die deutſchen Hochſchulen können nur blühen in einer
Atmoſphäre, die von agitatoriſchen Ausſchreitungen frei iſt.
Sie brauchen das Verſtehenwollen, nicht die
Voreixgenom=
menheit und die willkürliche Abgeſchloſſenheit.
Ver nur behauptet, aber nicht begründen will, der hat in
Wirk=
lichkeit keinen akademiſchen Geiſt. Wenn ſcheinbar im Augenblick
unlösbare Schwierigkeiten vorhanden ſind, dann ſucht man bei
uns eine Rettung in einem vagen Begriff der Diktatur. Das iſt
nichts Neues. Schon vor bald 40 Jahren hat Fürſt Bismarck
warnende Worte nach dieſer Richtung hin vor den Studenten
ge=
ſprochen. Er ſagte am 30. Juli 1892 in Jena: „Es iſt ein
gefähr=
liches Experiment, wenn man heutzutage im Zentrum Europas
abſolutiſtiſchen Ideen zuſtrebt.” Bismarck ließ dieſer Warnung am
nächſten Tage in einer Anſprache in Jena folgende Sätze folgen:
„Ohne einen Reichstag, der vermöge ſeiner konſtanten Majorität,
die in ſeinem Schoße wirkt, imſtande iſt, die Pflichten einer
Volks=
vertretung dadurch zu erfüllen, daß ſie die Regierung kritiſiert,
kontrolliert, warnt, und unter Umſtänden zu führen imſtande iſt,
dasjenige Gleichgewicht zu verwirklichen, das unſere Verfaſſung
zwiſchen Regierung und Volk hat ſchaffen wollen, ohne einen
ſol=
chen Reichstag bin ich in Sorge für die Dauer und Solidität
un=
ſerer nationalen Inſtitution.”
Mag auch die materielle Not in anderen Ländern groß ſein,
viel ſchlimmer iſt die ſeeliſche Not einer Nation, die infolge
der Bedrängniſſe des vergangenen Jahrzehntes den
Glau=
ben an eine vernünftige und gerechte Ordnung der Welt zu
verlieren beginnt.
Leider beſteht in der geſamten Welt wenig Verſtändnis dafür,
was es für eine Nation bedeutet, wenn ſie ſich für zwei
Men=
ſchenalter mit ſchweren Kriegstributen belaſtet fühlt, wenn
deut=
ſches Land vom lebenden Körper des Reiches getrennt, deutſches
Volkstum mißhandelt und unterdrückt wird, und die
Voraus=
ſetzungen für die Einleitung von Verhandlungen, die zum
Frie=
densvertrag führten, nirgendwo erfüllt ſind. Der Reichskanzler
forderte zum Schluß die Studentenſchaft auf, feſtzuhalten an dem
ihr von der Frontgeneration übermittelten kameradſchaftlichen
Geiſt und auf der ſittlichen Grundlage der Dienſtbereitſchaft für
Sen Aufſtieg unſeres Vaterlandes zu wirken.
Keine Aluſionen!
der Arbeitsminiſter vor den Chriſtl. Gewerkſchafken.
Münſter, 8. März.
Am Sonntag ſprach in einer Maſſenkundgebung der
Chriſt=
lichen Gewerkſchaften Reichsarbeitsminiſter Dr. Stegerwald
über die gegenwärtige Wirtſchaftskriſis und
Maſſenarbeitsloſig=
keit ſowie über die Möglichkeiten zu ihrer Milderung. Ueber
die Lohnfrage, ſo führte der Miniſter aus, herrſcht die größte
Verwirrung. Man redet heute vielfach über Reallohn, ohne zu
durchdenken, daß bei fünf Millionen Arbeitsloſen individueller
Reallohn und korporativer Reallohn, d. h. der Lohn, der an die
Arbeitnehmer im ganzen gezahlt wird, nicht ein und derſelbe
ſind. Auch kommt es nicht auf den Stundenlohn als dielmehr
darauf an, was die Arbeiter und Angeſtellten an Monats= bzw.
Jahreslohn erhalten. Dann iſt entſcheidend, was man ſich vom
Jahreslohn kaufen kann. Es iſt noch garnicht lange her, daß
alle Deutſchen Milliardäre waren und ſich trotzdem mit ihren
Milliarden nur die kärglichſte Lebenshaltung leiſten konnten.
In dieſes Chaos ſuchte das Sanierungsprogramm der
Reichs=
regierung allmählich Ordnung hineinzubringen. Dieſes
Pro=
gramm ging von drei ganz einfachen Erwägungen aus: 1. Die
Etats des Reiches, der Länder und Gemeinden
müſſen unter allen Umſtänden in Ordnung
ge=
bracht werden. Das iſt nicht mehr möglich durch eine
Er=
höhung der Einnahmen, ſondern nur durch
Ausgaben=
kürzungen. Neue Steuern bedeuten nicht mehr Erhöhung
der Einnahmen, ſondern lediglich Vermehrung der
Arbeits=
loſigkeit. 2. Die deutſche Ausfuhr muß nachdrücklichſt
ge=
feſtigt und konſolidiert wverden, ſonſt kommen wir in eine immer
größere Verſklavung gegenüber dem Ausland. Mit
Lamentie=
ren und nationalſozialiſtiſchen Methoden erreichen wir dieſes
Ziel beſtimmt nicht. 3. Wir müſſen im ganzen nachdrücklichſt
auf eine Senkung der Geſtehungskoſten hinſteuern,
wir müſſen auch über die überſpitzte Leihkapitalperiode hinweg.
Früher haben die Betriebe die Ausgaben ſür Indeſtierungen
meiſt aus langfriſtigen Anleihen zu einem erträglichen Zinsfuß
bekommen, während die erarbeiteten Gewinne als
Betriebskapi=
tal benutzt worden ſind. Heute iſt es vielfach umgekehrt.
„Die Gewerkſchäften müſſen ſich darüber klar
werden, daß wir noch dor einer Reihe ſehr
ſchwerer Jahre ſtehen. Es iſt Illuſion, daran zu glauben,
daß in Deutſchland in kurzer Zeit auſtelle des privatkapitaliſtiſchen
Wirtſchaftsſyſtems ein anderes geſetzt werden könne. In
Ruß=
land leben 85 v. H. der Bevölkerung auf dem Lande oder in
Landſtädtchen. Rußland iſt dünn bevölkert und noch kein
hoch=
entwickeltes Induſtrie= und Kulturland. Dort iſt die
Einfüh=
rung des kommuniſtiſchen Regimes im Vergleich zu
Deutſch=
land eine verhältnismäßig einfache Sache. In Deutſchland
leben 75 v. H. der Bevölkerung von Induſtrie, Gewerbe, Handel
und Verkehr. Deutſchland iſt im Gegenſatz zu Rußland
außer=
ordentlich ſtark mit der Weltwirtſchaft verſtrickt uſw. Wenn aber
in Deutſchland in abſehbarer Zeit anſtelle des
privatkapitaliſti=
ſchen Wirtſchaftsſyſtems kein anderes geſetzt werden kann, dann
hat es auch keinen Zweck, daß ſich Arbeitgeber und Arbeiter
ſtändig als zwei feindliche Heerlager gegenüberſtehen. Hier
lie=
gen ungeheure Gemeinſchaftsaufgaben der
Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Rußlaudreiſe der deutſchen Induftriellen beendek.
TU. Moskau, 8. März.
Die deutſchen Induſtriellen, die eine Studienreiſe in die
Sowjetunion unternommen haben, haben den ruſſiſchen
Regie=
rungsſtellen Abſchiedsbeſuche gemacht und werden am Montag
nach Berlin abreiſen. Sie hatten zahlreiche Beſprechungen mit
den Vertretern des Außenkommiſſariats, des Oberſten
Volks=
wirtſchaftsrates und der großen Truſts, über deren Ergebniſſe
jedoch nichts bekannt iſt.
Vom Tage.
Die Maſſenkundgebungen der Nationalſozialiſten und
Kom=
muniſten am Samstag und Sonntag in Frankfurt a. M.
ver=
liefen ohne Zwiſchenfälle. Bei Aufrechterhaltung des
Umzugs=
verbots kam es am Sonntag zwiſchen Polizei und
Kommu=
niſten zu mehreren Zuſammenſtößen, wobei mehrere
Verhaftungen erfolgten.
Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt: „Der kürzlich in
einem Prozeß genannte Major a. D. Kurt Schmidt, der als
Leiter der Druckereiverwaltung des Heereswaffenamts angeſtellt
war, iſt vom Reichswehrminiſterium friſtlos entlaſſen worden.
Ihm wird vorgeworfen, daß er Kopfbogen des Heereswaffenamts
und nicht mehr beſtehender Behörden des Heeres außerhalb ſeiner
Befugniſſe und ohne das Wiſſen ſeiner vorgeſetzten Dienſtſtelle
dazu mißbraucht habe. Privatgeſchäfte zu betreiben, durch die
ver=
ſchiedenen Firmen erhebliche Nachteile erwachſen ſind.”
Im Sitzungsſaale des Reichsfinanzhofes in München fand
geſtern die feierliche Amtseinführung des neuen
Präſiden=
ten des Reichsfinanzhofes, Prof Dr. Dorn des
Nach=
folgers des Präſidenten Jahn, durch Reichsfinanzminiſter Dr.
Dietrich ſtatt.
Zwei Bombenflugzeuge des Territorialgeſchwaders
in Glasgow ſtießen in der Luft zuſammen und ſtürzten ab.
Beide Führer wurden getötet. Einem Beobachter gelang es,
recht=
zeitig im Fallſchirm abzuſpringen.
Nach einer Mitteilung ruſſiſcher amtlicher Kreiſe wurde in
Ankara ein Abkommen mit der türkiſchen Regierung unterzeichnet,
in dem ſich die beiden Länder verpflichten, ſich über den Bau
von Kriegsſchiffen im Schwarzen Meer zu
ver=
ſtändigen.
Die Agentur Havas weiß zu melden, daß ſich in der
veruani=
ſchen Hauptſtadt Lima eine neue proviſoriſche
Regie=
rungsJunta unter dem Major Jimenez als Vorſitzenden
gebildet habe. Die Ruhe ſoll im ganzen Lande wiederhergeſtellt
ſein.
Die inkernakiongle Lage
der Sowjetunign.
TU Moskau (über Kowno), 8. März.
Der Vorſitzende des Rates der Volkskommiſſare der
Sowjet=
union, Molotow, ſprach am Sonntag auf dem allruſſiſchen
Rätekongreß über die internationale Lage der Sowjetunion. Er
erklärte einleitend, die Lage der Sowjetunion ſei in dieſen Tagen
ſehr geſpannt. Die bürgerlichen Kreiſe verſuchten mit allen
Mit=
teln, die Sowjetregierung zu bekämpfen durch Organiſierung einer
Weltwirtſchaftsblockade ſowie durch Gerüchte von einem ruſſiſchen
Dumping und von Zwangsarbeiten.
In der Sowjetunion herrſche das Syſtem: „Der Nichtstuer
darf nicht eſſen”.
Daher ſeien alle Bewohner der Sowjetunion in den Dienſt der
Induſtrie und des Sozialismus geſtellt worden, um den
Wieder=
aufbau der Sowjetherrſchaft zu beſchleunigen. Ueber die
Ab=
rüſtungskonferenz mache ſich die Sowjetunion keine Illuſionen.
Die Beziehungen zum Deutſchen Reich
ſeien in den Jahren 1929—30 nicht die beſten geweſen, da die
deutſche Preſſe und die deutſche Oeffentlichkeit an einem Feldzug
gegen die Sowjetunion teilgenommen hätten. (Molotow meint
damit die Stellungnahme deutſcher Kreiſe zu den
Chriſtenverfol=
gungen in Rußland. Vom Jahre 1930 ab ſei ein Umſchwung
ein=
getreten. Die Beziehungen hätten ſich ſehr gebeſſert, und heute.
ſtehe man vor einer Erweiterung der deutſch=
ruſ=
ſiſchen Beziehungen. Er hoffe, daß die Reiſe der
deut=
ſchen Induſtriellen dieſe Beziehungen weiter vertiefen werde. Die
deutſch=ruſſiſche Freundſchaft ſei nicht nur im Intereſſe der beiden
Völker, ſondern auch im Intereſſe des Friedens notwendig.
Die Beziehungen zu Italien ſeien ſehr herzlich,
trotz=
dem beide Länder verſchiedene ſoziale Syſteme hätten. Die
Sow=
jetunion ſtehe jetzt vor einem weiteren Ausbau ihrer
Handels=
beziehungen zu Italien.
In den Beziehungen zu England hätten ſich in den beiden
letzten Jahren ſtarke Veränderungen ergeben. Sowjetrußland
habe alles unternommen, um ein freundſchaftliches Verhältnis
mit England zu unterhalten, und es ſei nicht ſeine Schuld, wenn
dieſes freundſchaftliche Verhältnis durch die engliſche
Oeffentlich=
keit und engliſche Preſſe geſtört worden ſei. Das engliſche
Paxla=
ment ſei jetzt zu einem Schauplatz politiſcher Hetze gegen die
Sow=
jetunion geworden.
Was Frankreich angehe, ſo habe ihm die
Sowjetregie=
rung angeboten, einen Nicht=Angriffspakt abzuſchließen. Die
franzöſiſche Regierung habe das Anerbieten aber abgelehnt. Die
Sowjetregierung wiſſe ganz genau, daß der franzöſiſchen
Regie=
rung naheſtehende Kreiſe ſich die Aufgabe geſtellt hätten, den
Kampf gegen die Sowjetunion zu führen. Die
Be=
ziehungen zu Frankreich ſeien ſehr getrübt.
Die Oeffentlichkeit und die Regierung in Amerika führten
einen ſtarken Kampf gegen die Sowjetunion. Sie haßten alles,
was in Rußland geſchehe und was aus Rußland komme.
Der Vatikan habe ſich eingebildet, eine große politiſche
Rolle ſpielen und den Kampf gegen die Sowjc=union übernehmen
zu können. Alle Prieſter und Miſſionare, die im Dienſte des
Va=
tikans ſtänden, ſeien Agenten des Nachrichtendienſtes
verſchiede=
ner Generalſtäbe und hätten das Ziel einen Krieg mit
Rußland herbeizuführen. Zufällig ſei der
Sowjetregie=
rung ein Dokument eines Vertreters des Vatikans in Wien in
die Hände gefallen, in dem die Notwendigkeit der Einberufung
eines antibolſchewiſtiſchen Kongreſſes dargelegt wurde, der einen
Feldzug gegen die Sowjetunion organiſieren ſolle. Sowjetußland
fürchte den Feldzug des Vatikans nicht und werde alles
unter=
nehmen, um auch dieſen Plan zum Scheitern zu bringen.
159 Toke? — 980 Häuſer eingeftürzt.
EP. Belgrad, 8. März.
Ein kataſtrophales Erdbeben hat in der Nacht zum Sonntag
jenes Gebiet heimgeſucht, das bereits in der Nacht zum Samstag
ein Erdbeben zu verzeichnen hatte. Dieſes neue Erdbeben ſoll
nach den bishevigen Meldungen mehr als 150 Todesopfer
gefor=
dert und eine große Anzahl Häuſer vernichtet haben. Der
Bel=
grader Seismograph regiſtrierte um 1,51 Uhr nachts in einer
Entfernung von über 500 Kilometern, ſüdlich und ſüdöſtlich von
Belgrad, ein ſtarles Erdbeben mit demſelben Epizentrum wie in
der vorangegangenen Nacht. Der Ausſchlag in den Apparaten
war ſo gewaltig, daß die Nadel aus dem Zifferblatt ſprang. In
dem ganzen Bezirk des Wardar=Banats und im ſüdöſtlichen
Ser=
bien wurden die Ortſchaften ſchwer heimgeſucht, beſonders
Walan=
dowa, Dojran, Demir Kapu, Strumitza und Rodowiſte, lauter
Orte, die nahe der griechiſchen Grenze gelegen ſind. Nach einem
Bericht der „Prawda” aus dem betroffenen Gebiet ſind mehr
als 150 Todesopfer zu verzeichnen. Die Zahl der
Schwer= und Leichtverletzten ſoll über 500
betra=
gen. Zahlreiches Vieh iſt umgekommen. Die Zahl der
einge=
ſtürzten Häuſer ſoll 900 überſteigen. Die telegraphiſchen und
tele=
phoniſchen Verbindungen mit dem heimgeſuchten Gebiet ſind
unterbrochen, ſo daß genaue Angaben nicht zu erreichen ſind.
Offiziell wird von der Banats=Verwaltung angegeben, daß
mindeſtens 80 Todesopfer zu beklagen ſind. In dem Ort
Pirava im Bezirk Walandowa blieb kein einziges Haus
unbe=
ſchädigt. Hier iſt die größte Zahl von Toten zu beklagen.
Mit der Stadt Skoplie iſt eine telephoniſche und telegraphiſche
Verbindung unmöglich, ſo daß ein genaues Bild der Kataſtrophe
noch nicht vorliegt. In Demir Kapu wurde die Eiſenbahnbrücke,
die Skoplje und Saloniki verbindet, durch einen Felsſturz
un=
paſſierbar gemacht. Im Laufe des Sonntags wurde die Brücke
wieder inſtandgeſetzt, ſo daß ſich der Eiſenbahnverkehr wieder
nor=
mal abwickelt. Zahlreiche Eiſenbahnſtationen wurden ſo ſtark
be=
ſchädigt, daß der Verkehr unterbrochen iſt. König Alexander und
Danus von Wardar ſind in das Unglücksgebiet abgereiſt. Das
Rote Kreuz in Skoplje leitete die erſte Hilfsaktion ein. Auch in
Belgrc? wurde bereits eine Sammlung für die Betroffenen
ein=
geleitet.
Montag, den 9. März 1931
Nummer 68
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Seite 2
Aus der Landeshauptftadt.
Darmſiadt, den 9. März 1931.
Weitere Einſchränkung der Heilbehandlung
für Kriegsbeſchädigle.
Die Kriegerkameradſchaft Haſſia. Darmſtadt. Ahaſtraße 5,
Verband der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen, bittet
uns. Nachſtehendes zu veröffentlichen:
Anerkannte Kriegsbeſchädigte, ohne Rentenbezug hatten
bis=
her einen von keiner Seite beſtrittenen Rechtsanſpruch auf freie
Heilbehandlung für die als Folgen einer Dienſtbeſchädigung
an=
erkannten Leiden, wenn dadurch eine Verſchlimmerung dieſer
Leiden verhütet wurde. Das Reichsarbeitsminiſterium hat
nun=
mehr durch einen Erlaß dieſen Rechtsanſpruch beſtritten und die
Verſorgungsbehörden angewieſen, ſolchen Kriegsbeſchädigten
hin=
fort nur noch befriſtete Heilbehandlung ohne Barbezüge als
Kann=Anſpruch zu gewähren. Der Verband der
Kriegsbeſchä=
digten und Kriegerhinterbliebenen des Deutſchen
Reichskrieger=
bundes „Kyffhäuſer” ſteht auf dem Standpunkt, daß die
Notver=
ordnung des Herrn Reichspräſidenten vom 26. Juli 1930, auf die
ſich das Reichsarbeitsminiſterium hierbei beruft, keine genügende
Handhabe für eine ſolche Schmälerung der bisherigen Rechte der
Kriegsbeſchädigten bietet, und beabſichtigt, dieſe Frage zur
Ent=
ſcheidung vor die hierfür zuſtändigen Spruchbehörden der
Reichs=
verſorgung zu bringen. Außerdem wird ſich der Reichsausſchuß
der Kriegsbeſchädigten= und Kriegerhinterbliebenen=Furſorge, der
noch in dieſem Monat im Reichsarbeitsminiſterium tagt, als das
vom Reich eingeſetzte Gutachterorgan mit dieſer Frage zu befaſſen
haben.
Polizeibericht. Einbruchsdiebſtahl. Am 7. März
in den frühen Vormittagsſtunden wurden aus einer Wirtſchaft in
der Müllerſtraße unter Anwendung von Nachſchlüſſeln ein
Fuchs=
pelz, eine Handtaſche mit einem Portemonnaie und 4 RM.
Wurſt=
waren und etwa 100 Zigarren, Marke „Götterfreude” und „Flor
Roſa” geſtohlen. — Sachbeſchädigung. Am 7. März kurz
nach 23 Uhr wurde mit einem ſtumpfen Gegenſtand die Glasſcheibe
der Eingangstüre zum Geſchäft Stegmüller am Schloßgraben
ein=
geſchlagen. Der Täter hat ſich in Richtung Marktplatz entfernt.
Es handelt ſich zweifellos um einen Roheitsakt Perſonen, die
über den Einbruchsdiebſtahl und über die Sachbeſchädigung nähere
Angaben machen können, werden gebeten, auf dem Polizeiamt,
Hügelſtraße 31—33, Zimmer 3, vorzuſprechen. —
Verkehrsun=
fall. Am 7. März kollidierte ein Radfahrer in der Kurve
Hoch=
ſchulſtraße mit einem Auto, wodurch der Radfahrer leicht verletzt
wurde. Nach Behandlung im Stadtkrankenhaus wurde der
Rad=
fahrer wieder nach ſeiner Wohnung entlaſſen. Die Schuldfrage
iſt noch nicht geklärt.
Heſſiſches Landesfheater.
9. März 20, Ende gegen 22 Uhr
7. Sinfonie=Konzert
Preiſe 1.20—8 Mr. 15.30 18 0.15
Film=Vorführungen
Eintritt gegen 2 Erdal=Kwak=
Mar en Dienstag
10. März 19.30—gegen 21.45 Uhr
Wozzeit
Preiſe 1—10 Mk
4 19 15.30 18 1015
Film=Vorführungen
Einttitt gegen 2Erdal=Kwak=
Marken Mittwoch,
11. März 20— 22 Uhr
Zum erſten Male:
Sturm im Waſſerglas
B17.
Preiſe 1—10 Mr. 15—16.3) Uhr
Schneewittchen
Malionettenbühne
Preiſe 0.40—2 Mk.
19.30—24 Uhr
Martha
Preiſe 1—5 Mk. Donnerstag,
12. März 19.30—22.30 Uhr
Biktoria und ihr Huſar
T Gruppe 4, 5 u. 6
Halbe Preiſe 0.50—5 Mk. 20—22 Uhr
GaſtſpielNeu ’sTheater Frankfurt
Borunterſuchung
Außer Miete
Borverkauf für Mieter Samstag,
7. u. Sonn ag, 8. März: 1-4 Mk.
Aügem. Vorverkauf ab Montag,
9. März: Preiſe 1.5 Mk. Freitag,
13. März 20—29 Uhr
Sturm im Waſſerglas
D 14
Preiſe 1—10 Mk. Keine Vorſtellung Samstag
14. März 14.30—17 30 Uhr
Viktoria und ihr Huſar
Heſſenlandmiete 1,5 u. 111,8
Preiſe 0.50—5 Mk.
20—22 15 Uhr
Im weißen Röß!
Dſtdt. Volksb. Gruppe I-IV
W.6 Preiſe 0.50—5 M, 19.30—22.15 Uhr
Zum erſten Male:
Blaubart
Zuſatzmiete Vl,11
Preiſe 1.20—6 Mk.
Gutſcheine nicht güttig Sonntag,
15. März
17.30—22 30 Uhr
die Meiſterſiuger von Nürnberg
E18 Preiſe 1.20—12 Mt
Gutſcheine beſchränkt gültig 14—15.30 Uhr
Schneewittchen
Marionettenbühne
Preiſe 0 40—2 Mk.
Problene des Rechtsſtaats.
Darmſtädter Juriſtiſche Geſellſchaft.
Der 30. Vortragsabend war einem ſtaatsrechtlichen Thema
gewidmet. Der Leiter der Verſammlung, Herr
Oberlandesge=
richtsrat Dr. Mayer, ſkizzierte einleitend die Entwicklung der
Staatsrechtswiſſenſchaft ſeit der Verfaſſung des neuen Deutſchen
Reiches und begrüßte dann Herrn Geheimrat Profeſſor Dr.
Ger=
hard Anſchütz von der Univerſität Heidelberg, den Referenten
des Abends, eine der markanteſten Perſönlichkeiten unter den
heutigen deutſchen Staatsrechtlern. Dieſer ſprach über „Probleme
des Rechtsſtaats”.
Unter Rechtsſtaat ſei ein ſtaatliches Gebilde zu verſtehen, das
nicht nur dem Bürger Rechtsſchutz gegenüber der ſtaatlichen
Ge=
walt gewähre, ſondern das ſeine eigene ſtaatliche Tätigkeit unter
die Herrſchaft der geſetzlichen Norm ſtelle, dies ſowohl bei der
Rechtſprechung der Verwaltung, wie auch bei der geſetzgebenden
Tätigkeit. Der Rechtsſtaat in dieſem Sinn decke ſich beinahe mit
dem Begriff des konſtitutionellen Staats und habe ſich wie dieſer
erſt im Laufe der letzten 150 Jahre allmählich entwickelt. In der
derzeitigen deutſchen Verfaſſung ſei der Gedanke des Rechtsſtaats
in den Vorſchriften über die Grundrechte, in den Vorſchriften
über die Unabhängigkeit der Rechtspflege, über die Einführung
einer Verwaltungsgerichtsbarkeit und über die Errichtung eines
Staatsgerichtshofs beſonders ſtark ausgeprägt. Für das
Vor=
liegen eines Rechtsſtaats müßten als Vorausſetzungen und
Be=
griffmerkmale gelten die Trennung der geſetzgebenden von der
verwaltenden Tätigkeit, die Ungbhängigkeit der Rechtspflege,
ſowie eine möglichſte Umgrenzung des Begriffs der dem
Richter=
ſpruch unterworfenen Angelegenheiten. Dies laufe letztlich auf
den bekannten Grundſatz der Gewaltenteilung hinaus. Inſoweit
müßten Staatsgebilde wie der ruſſiſche Sowjetſtaat oder der
Staat des italieniſchen Fascismus, weil ſie das Prinzip der
Frei=
heit und der Gewaltenteilung ablehuten, aus dem Begriff des
Rechtsſtaats im heutigen Sinn ausgeſchieden werden. Auch die
parlamentariſche Demokratie, wie ſie in Deutſchland herrſche,
könne Entartungserſcheinungen aufweiſen, die dem Begriff des
Rechtsſtaates widerſprächen, nämlich dann, wenn das Parlament
ſich abſolutiſtiſche Machtbefugniſſe aneigne oder wenn die
Regie=
rung des tue. Von beſonderer Wichtigkeit ſei die Durchführung
der Geſetzmäßigkeit der Verwaltung und die Geſtaltung des
Rechtsſchutzes in Verwaltungsſachen. Der Streit, ob dieſer
Rechts=
ſchutz den ordentlichen Gerichten oder beſonderen unabhängigen
Verwaltungsgerichten übertragen werden ſolle, ſei für die Praxis
durch die hiſtoriſche Entwicklung im zweiten Sinne entſchieden
und Artikel 7 der Reichsverfaſſung fordere ausdrücklich
Verwal=
tungsgerichte. Die Abgrenzung der der
Verwaltungsgerichtsbar=
keit obliegenden Streitigkeiten könne nach der alten ſogenannten
Enumerationsmethode, alſo durch Aufzählung der einzelnen
Zu=
ſtändigkeiten im Geſetz oder durch eine allgemeine geſetzliche
Norm, wonach jeder ſich gegen ihn treffende
Verwaltungsver=
fügungen vor den Verwaltungsgerichten beſchweren könne,
ge=
ſchehen. Das zweite verdiene den Vorzug und ſei in einer ganzen
Reihe deutſcher Länder bereits durchgedrungen. Das von der
Verfaſſung vorgeſehene Reichsverwaltungsgericht ſei noch nicht
errichtet, obwohl ſeine Errichtung für die Einheit der
Recht=
ſprechung auf dem Gebiet des öffentlichen Rechts von fundamen=
täler Bedeutung ſein müſſe. Der jetzt vorliegende Entwurf
beab=
ſichtige, das preußiſche Oberverwaltungsgericht einfac zum
Reichs=
verwaltungsgericht umzugeſtalten und dadurch zugleich ein Stück
Reichsreform durch weiteres Aufgehen Preußens im Reich zu
löſen.
Ein beſonderes Problem des Rechtsſtaates bilde die Frage,
wie es mit der Unterordnung der Geſetzgebung unter die
recht=
liche Gebundenheit ſich verhalte. Für die Landesgeſetzgebung
er=
gebe ſie ſich ſchon aus dem Grundſatz, daß Reichsrecht Landesrecht
breche. Für die Reichsgeſetzgebung ergebe ſich eine Einſchränkung
der geſetzgebenden Gewalt dadurch, daß für verfaſſungsändernde
Geſetze beſondere Erſchwerungen gälten, und daß dem Reichsrat
und dem Reichspräſidenten gewiſſe Einſpruchsbefugniſſe
zuſtän=
den. Die weſentliche Schranke aber folge aus dem vom
Reichs=
gericht anerkannten Prüfungsrecht des Richters, ob ein
Reichs=
geſetz, das mit einfacher Mehrheit zuſtandegekommen ſei, nicht
vielleicht im Widerſpruch mit der Reichsverfaſſung ſtünde. Das
richterliche Prüfungsrecht in dieſem Umfang ſei immerhin ſehr
bedenklich und de lege ferenda abzulehnen weil man nämlich
den unteren Inſtanzen ein ſo weitgehendes Recht nicht übertragen
dürfe. Darüber hinaus gehe noch eine neuerdings viel vertretene
Lehre, wonach der Richter die Geſetze nicht nur auf ihre
Ver=
faſſungsmäßigkeit, ſondern auch daraufhin prüfen dürfe, ob ſie
ihrem Inhalt nach dem Gedanken des Rechtsſtaats nicht
zuwider=
liefen, insbeſondere alſo nicht den guten Sitten widerſprächen.
Dieſe Lehre wird begründet einmal mit allgemeinen mehr oder
weniger naturrechtlichen Leitſätzen, zum zweiten aber auch mit
dem Hinweis auf das in Artikel 109 der Reichsverfaſſung
ausge=
ſprochene Gleichheitsprinzip. Die Auffaſſung ſelbſt und beide
Be=
gründungen ſeien abzulehnen. Was die Frage ſelbſt anlange, ſo
verſchiebe ein derartig umfaſſendes Prüfungsrecht des Richters
deſſen Tätigkeit mehr oder weniger auf das politiſche Gebiet, weil
ja von dem Richter auf ſolche Weiſe Ueberprüfung der Geſetze
auf ihre Uebereinſtimmung mit den allgemeinen ethiſchen,
geſell=
ſchaftlichen und wirtſchaftlichen Auffaſſungen verlangt und damit
letzten Endes ihm eine Willensentſcheidung wie ſie ſeiner
Stel=
lung ſonſt fremd ſei, aufoktroyiert werde. Auch die Begründung
ſei abzulehnen, weil es die von den einen behaupteten
allge=
meinen naturrechtlichen Grundſätze nicht gäbe und weil zum
zwei=
ten Artikel 109, der von dem Gleichheitsprinzip handle, zwar den
Gedanken der Gleichheit der Rechtsanwendung gegenüber, dem
einzelnen Untertan zum Gegenſtand habe, nicht aber die Frage,
ob die einzelnen Bürger im Geſetz ſelbſt gleich behandelt werden
müßten.
Der außerordentlich inhaltsreiche Vortrag behandelte
grund=
legende und entſcheidende Probleme mit erfreulicher Klarheit und
überzeugendem perſönlichen Eintreten des Verfaſſers für die
ſach=
liche Richtigkeit der von ihm vertretenen Auffaſſungen. Er fand
demgemäß ſehr lebhaften Beifall. In der anſchließenden
Diskuſ=
ſion unterſtrich Miniſter Kirnberger inſonderheit die
Ausfüh=
rungen des Redners hinſichtlich der Stellung des Richters und
hob hervor, daß der beſſiſche Richterſtand deſſen
Weiterentwick=
lung ſein beſonderes Intereſſe gelte, dieſen Anforderungen
bis=
lang in einer Weiſe Genüge geleiſtet habe, die die heſſiſche Juſtiz
vor mancher ſchweren Kriſe bewahrt habe, die anderweit
auf=
getreten ſei.
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Ueber Franz
Ti=
baldi, jetzt beim Kaſſeler Staatstheater, ſchreibt die „Kaſſeler
Poſt”: Mit einem vornehmen, gewandten Spiel verband Tibaldi
als Guglielmo eine ausgezeichnete geſangliche Leiſtung (Coſi fan
tutte), und dieſelbe Zeitung: Viktoria beſaß in John Cunlight
— Franz Tibaldi den eleganteſten und ſympathiſchſten Gatten,
der noch dazu es verſtand, mit ſeiner außergewöhnlich ſchönen
Stimme das Niveau der von ihm geſungenen Schlager erheblich
zu ſteigern. (Viktoria und ihr Huſar.) — Die „Kaſſeler Neueſten
Nachrichten” über ein Konzert der Liedertafel: Das Ereignis des
Abends aber bildete Franz Tibaldi von Staatstheater. Tibaldi
— er ſang Mozart und Schubert — verfügt über eine
außerordent=
liche Vortragskunſt und wird zweifellos eine neue intereſſante
Erſcheinung auf dem Konzertpodium bedeuten. Vornehm in der
Auffaſſung, glänzend im Ton, wurde er mit Beifall geradezu
über=
ſchüttet. — Die „Kaſſeler Poſt” über dasſelbe Konzert: Die
außer=
ordentlich ſympathiſche und weiche Baritonſtimme, die vollendete
geſangliche Bildung und eine hochentwickelte lyriſche
Vortrags=
kunſt beweiſen die hervorragende Eignung des Künſtlers zum
Liederſänger.
— Orpheum. Zauberſchau Kaßner bleibt nur noch bis
15. März auf dem Spielplan. Da der Vorverkauf für die Schluß=
Vorſtellungen bereits ſehr ſtark eingeſetzt hat, iſt es ratſam, die
heutige Montags=Vorſtellung zu beſuchen oder für die anderen
Tage ſich rechtzeitig mit Karten zu verſehen. — Allgemeiner
Kar=
tenverkauf: „Hugo de Waal und Verkehrsbüro. Umtauſch der
Reklame=Karten: Ernſt=Ludwigsſtraße 14 und an der Orpheums=
Kaſſe ab 7 Uhr abends. (Siehe Anzeige.)
Jaratigogka
DASFILLEN
CaSpioitzutzocntvart
Arzflich empfohlen
zum Schulz gegen
Mage
— Heſſiſches Landestheater. Das ſiebente Sinfonie=
Konzert des Landestheater=Orcheſters findet heute, Montag,
im Großen Haus, unter Leitung von Generalmuſikdirektor Dr.
Karl Böhm ſtatt. Die Vortragsfolge ſetzt ſich aus der
Erſtauffüh=
rung der „Tripelfuge” von Kurt von Wolfurt, der
Erſtauf=
führung der „Traumbilder” von Max Ettinger und der
Wiederaufführung der Mahler=Sinfonie. „Das Lied von der
Erde” ſtatt. Soliſten: Sabine Kalter (Alt) und Anton
Maria Topitz (Tenor) — Erſtaufführung Sturm
im Waſſerglas”. Bruno Franks Komödie „Sturm im
Waſ=
ſerglas”, die ſowohl in Berlin wie an faſt allen führenden
Pro=
vinzbühnen mit nachhaltigem Erfolg in Szene gehen konnte, wird
Mittwoch, den 11. März, im Großen Haus ihre Darmſtädter
Erſt=
aufführung erleben. Die Inſzenierung beſorgt Franz Pfaudler,
das Bühnenbild Elli Büttner. In den Hauptrollen: Schmitz,
Gothe, Conradi, Weſtermann Hinz Maletzki, Pfaudler,
Bau=
meiſter und Jürgas — Erſtaufführung „Blaubart”.
Offenbachs komiſche Oper „Blaubart” wird in tertlicher
Neubear=
beitung von Renato Morda, unter muſikaliſcher Leitung von Karl
Maria Zwißler, Samstag den 14. März, im Kleinen Haus, zum
erſten Male in Szene gehen. In den Hauptrollen: Sattler,
Ja=
cobs, Schocke, Harre, Kuhn, Vogt und Stralendorf.
Vom Wochenmarkt. Kleinhandelspreiſe vom 7 März 1931
für ein Pfund bzw. Stück in Rpf.: 1. Gemüſe: Erdkohlraben
6—10. gelbe Rüben 6—10, rote Rüben 8—12, weiße Rüben 8 bis
10 Schwarzwurzeln 30—40, Spinat 35—45, Rotkraut 15—
Weißkraut 10—15. Wirſing 20—30 Grünkohl 20—30, Roſenkohl
35—45 Zwiebeln 6—10, Knoblauch 80, Tomaten 60—70.
Feld=
ſalat 100—140. Endivienſalat 20—30, Kopfſalat 25—30,
Blumen=
kohl 30—60. Rettich 5—20. Meerrettich 60—80. — 2.
Kartof=
feln. Spätkartoffeln 3—4. — 3. Obſt: Tafeläpfel 30—55,
Wirtſchaftsäpfel 25—35, Apfelſinen 5—15, Zitronen 4—10,
Ba=
nanen 55—60 — 4 Eßwaren: Süßrahmbutter 180—210,
Land=
butter 120—150, Weichkäſe 30—35, Handkäſe 4—12, Eier, friſche 12
bis 14. — 5. Wild und Geflügel; Gänſe 120—125.
Hüh=
ner 80—130, Enten 140, Tauben 60—90, Haſen 80, Ziegenlämmer 75.
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. — Sonntag, den 8. März.
Der fliegende Holländer.
Romantiſche Oper von Richard Wagner.
Die heutige Aufführung hatte ein gegen die vorjährige
ver=
ändertes Gepräge. Die packende, in hohem Grad geglückte
Inſze=
nierung Mordos und v. Schencks bewährte ſich von Neuem.
Aber in die nordiſche, mythiſche Atmoſphäre, die ſie ſchuf, konnten
paſſen.
Das iſt ohne weiteres erklärlich bei der Senta, die Anita
Mitrovic krankheitshalber nicht geben konnte, für die Johanna
Heſſe in letzter Stunde eingeſprungen war, und ein ihr neues
Enſemble vorfand, vor allem aber ſich in eine ihr völlig
unge=
wohnte Inſzenierung, in eine ihr fremde Regie hineingeſtellt ſah.
Die Meiſterſchaft, mit der die der Bühne entwöhnte Sängerin
ihre Rolle beherrſchte, darf füglich bewundert werden: die
Oeko=
nomie, Schattierungsfähigkeit und Ausdruckskraft einer
hochkul=
tivierten Stimme, wenn ſie auch heute mehr konzertmäßig, als
dramatiſch zur Auswirkung kommen konnte.
Den Holländer ſang Albert Lohmann. Entſprach ſchon
ſeine äußere Erſcheinung nicht ſehr dem Wunſchbild, ſo erwies ſich
die Art ſeiner an ſich bedeutenden Begabung der Erfüllung der
geſtellten Aufgabe als nicht förderlich. Bei ihm iſt es die geiſtige
Durchdringung, die uns fehlt, die Seelenſchilderung des
fluchbe=
ladenen Ahasvers der Meere, die wir vermiſſen. Sein Holländer,
ſo herrlich ſeine ſchöne Stimme klingen kann, iſt zu erdenſchwer,
zu diesſeitig, zu unproblematiſch.
Die Figur des Erik iſt der Schrecken der Tenöre. Mit wenig
perſönlichen Zügen ausgeſtattet, iſt er, der alleinige Vertreter
Aufgabe verurteilt. Joachim Sattler ſuchte herauszuholen,
was immer möglich war, und ſang die beiden lyriſchen Szenen
ſo ſchön, wie wir ihn ſelten gehört haben.
Theo Herrmann kennen wir als vortrefflichen Daland.
Martha Liebel als Mary, und der Steuermann des H. S.
Bunſel bewährte ſich gut.
Als intereſſanter, energiſcher und großzügiger Leiter ſtand
K. M. Zwißler am Pult. Sein Orcheſter iſt oft zu laut und
überdeckt die Stimmen, denen gegenüber er ſich vielleicht zuweilen
auch zu unnachgiebig zeigte. Die Zeitmaße nahm er m. E.
durch=
weg zu eilig, ja oft überſtürzt, worunter ſchon die Ouvertüre,
alsdann viele Einſätze litten. Die Chöre ſchwankten hierdurch
wanchmal bedenklich.
v.H.
Sonntag, den 8. März.
Paſſionskantate von C. H. Graun.
In der wohl bis zum letzten Platz beſetzten Stadtkapelle führte
der Kirchengeſangverein für Stadtkapelle und
Schloßkirche wie im Vorjahre Grauns „Tod Jeſu” auf, das
Meiſterwerk kirchlicher Kunſt aus der Generation, die zwiſchen
Bach und Händel einerſeits und den Wiener Klaſſikern
anderer=
ſich die heutigen Träger der beiden Hauptrollen nicht recht ein= ſeits lebte. Vor hundert Jahren überall in Deutſchland das
ein=
zige ganz allgemein als vollendet anerkannte Paſſionswerk iſt der
„Tod Jeſu” allmählich ſo durch die Paſſionen Bachs verdrängt
worden, daß ſelbſt Muſiker nicht mehr von ihm als den Namen
kannten. Mußte man in der Mitte des vorigen Jahrhunderts an
die Werke Bachs mit einer gewiſſen hiſtoriſchen Einſtellung
heran=
gehen, ſo iſt dies heute umgekehrt geworden; uns liegt der Stil
Grauns, obwohl da ſchon viel nach Gluck und Haydn klingt, als
kirchlicher Stil heute weit ferner, und wir müſſen uns zum
Be=
wußtſein bringen, daß er eine ſtarke Abkehr von der früheren
Kirchenmuſik, auch der Bachs, bedeutete.
Er iſt ein typiſches Werk des empfindſamen Ausklanges des
Barockſtils und ſeines Uebergangs zum Sturm und Drang. Den
Künſtlern der damaligen Zeit kam die kräftige Sprache der
luthe=
riſchen Bibelüberſetzung ausdruckslos und empfindungslos vor, ſie
wollten mehr das Mitempfinden und Mitleiden des Leſers und
Hörers hervorrufen und dichteten darum die bibliſchen
Paſſions=
abſchnitte wie auch die Weihnachtsgeſchichte im Stile ihrer Zeit
um. Das klaſſiſche Werk dieſes Vorgangs iſt Klopſtocks „Meſſias”.
Aber auch Ramlers „Tod Jeſu”, den Graun neben vielen anderen
Muſikern ſeiner Zeit vertonte, und die Herderſchen religiöſen
Dich=
tungen galten damals als Muſter ihrer Gattung. Beſonders
der Gegenſeite, als unglücklich Liebender zu einer undankbaren carakteriſtiſch für den Stil iſt die Einleitung der Gefangennahme:
„Nun klingen Waffen, Lanzen blinken bei dem Schein der Fackeln,
Mörder dringen ein: ich ſehe Mörder: Ach! es iſt um ihn geſchehen!
Er aber, unerſchrocken, nahet ſich den Feinden ſelbſt; großmütig
ſpricht er: Sucht ihr mich?, ſo laſſet meine Freunde gehen.” Aber
auch muſikaliſch hat ſich der Geſchmack ſeit Bach, ſtark geändert.
Nur der ſchlichte Choral iſt geblieben und die lyriſche Anteilnahme
des Chores, der ähnlich wie in den Schlußchören der beiden
Bach=
ſchen Paſſionen in großer Arienform perſönlich Stellung nimmt.
Während aber in der älteren Zeit die Soli von Männerſtimmen
(Evangeliſt, Jeſus, Pilatus) bei weitem überwiegen, iſt jetzt der
Geſchmack der italieniſchen Oper und der Konzertkantate
allmäch=
tig geworden; man verlangt große Soloſzenen, vorzüglich von
Frauenſtimmen, und der ganze Reichtum des Ziergeſanges und
des dramatiſchen Ausdruckes der italieniſchen Oper wird auch dem
Paſſionsoratorium dienſtbar gemacht. Vor allem wachſen die
Arienformen, und zwar wurden ſie weit umfangreicher, als es bei
der hieſigen Aufführung den Anſchein hatte. Denn wenn ſchon
jeder Zuhörer ſicherlich die Arien als ſehr umfangreich empfand,
ſo kann er die Originalform erſt dann ermeſſen, wenn er ſich
ver=
gegenwärtigt, daß mit einer Ausnahme von jeder Arie ein Drittel
ihres Umfanges in ſehr geſchickter und dankenswerter Weiſe
ge=
ſtrichen war. Der Stil iſt manchmal geradezu exaltiert. Wir
be=
obachteten einige Hörer, die bei dem großen Baß=Rezitativ des
erſten Teiles durch Geſten zu erkennen gaben, der Sänger ſcheine
ihnen zu theatraliſch zu ſingen. Wir möchten im Gegenteil
feſt=
ſtellen, daß hier der Graunſche Stil am allerbeſten getroffen wurde
und daß ein ſolches, faſt übertriebenes Dramatiſieren hier
durch=
aus am Platz iſt.
Unter Heinrich Pfaffs Leitung kam eine Aufführung zuſtande,
die als ſehr gelungen bezeichnet werden muß, und nach dem Urteil
vieler Hörer, die auch die vorjährige miterlebt hatten, jener ſtark
überlegen war. Beſonders Vorzügliches leiſtete der Chor, der
gegen früher nicht wiederzuerkennen war. So viel macht eine
günſtige Aufſtellung aus, die durch den Umbau der Orgelempore
gewährleiſtet iſt. Ich geſtehe, daß ich als Dirigent des
Martins=
kirchenchores mit einigem Neid dieſe günſtige Veränderung
be=
obachtete. Die Chöre klangen voll und abgerundet, ihre
Tonrein=
heit war in den Grenzen, die einem Kirchengeſangverein
ſelbſtver=
ſtändlich gezogen ſind, ausgezeichnet, und vor allem war der ſchöne
Chorſopran anzuerkennen. Auch die nicht leichten Fugen und
Doppelfugen erklangen mit vollſter Sicherheit und Klarheit. Ein
Orcheſter aus Mitgliedern des Landestheaters und Muſikfreunden
ließ durch dieſe Zuſammenſetzung zuweilen eine gewiſſe
Unein=
heitlichkeit erkennen und war vor allem, wie dies bei dem
Mit=
wirken von Dilettanten faſt immer der Fall iſt, nicht überall zur
nötigen Rückſichtnahme bei der Begleitung zu bringen. Im
gan=
zen aber ließen ſich die Spieler doch ausgezeichnet von den
Be=
rufsmuſikern mitreißen — wir ſahen Konzertmeiſter Schnurrbuſch
unter den Ausführenden — und fanden ſich auch mit den ſehr
ſchwierigen Rezitativbegleitungen recht gut ab. An der Orgel
wirkte der vorzügliche Organiſt A. Weber, dem auch die
Begleit=
partien zufielen, die man früher mit Klavier zu beſetzen pflegte,
und die dem Orgelſpiel erhebliche Schwierigkeiten bereiten. Einige
Rezitative hätten etwas leiſer begleitet werden können, und es
fehlte an einem gewiſſen klanglichen Ausgleich zwiſchen dem
Ma=
nualklang und dem etwas hohlen Subbaß.
Von den Soliſten fiel weitaus die größte Partie Frau Suſanne
Horn=Stoll zu, die ihre überaus ſchwierigen, geradezu virtuoſen
und erſtaunlich umfangreichen Sologeſänge mit ausgezeichnetem
Können und friſcher Stimmgebung darbot. Neigte die
vorzüg=
liche Künſtlerin früher leicht zu ſehr langſamer Temponahme ſo
ſang ſie heute oft ſo draufgängeriſch, daß ſie zuweilen nach
Orcheſterritornellen das Tempo merklich verſchärft angab. In dem
mit „Grazioſo” überſchriebenen Duett von Sopran und Tenok
Nummer 68
Montag, den 9. März 1931
Seite 3
*4
Heorg Büchner zum Gedächinis.
Euthüllung einer Gedächinistafel am Gebukishaus des Dichters in Goddelau. — Profefſor Carl Eberis
likergriſch-Tänſtleriſche Würdigung des Dichters „die befte, die je geſchrieben ward!”
Im Mittelpunkt der Feier, zu der geſtern der Ausſchuß für
die Errichtung einer Georg=Büchner=Gedächtnistafel, an deſſen
Spitze Staatspräſident Dr. h. c. Adelung ſteht, nach Goddelau
geladen hatte, wo der Dichter, der ſeine ganze Jugend in
Darm=
ſtadt verbrachte, geboren iſt, ſtand die Gedächtnisrede des
General=
intendanten Prof. Ebert, der damit — man darf dem Urteil
des Neffen des Gefeierten, Dr. Georg Büchner, zuſtimmen — die
beſte literariſch=künſtleriſche und menſchliche Würdigung gab, die
dem Dichter je geſchrieben wurde. Ueber den Rahmen einer ebenſo
warmherzigen wie verſtändnistiefen Biographie hinaus, war dieſe
Gedächtnisrede in der klaſſiſchen Kürze und Prägnanz eine faſt
erſchöpfende Würdigung nicht nur des Menſchen, Dichters und
Politikers ſelbſt, ſondern eine ſolche ſeiner Zeit überhaupt und in
ihrer Gegenüberſtellung zu unſerer Zeit inhaltlich und in der
Form ein Kunſtwerk an ſich. Die Technik des Vortrags
hinzuge=
nommen ein künſtleriſcher Genuß auch für die, deren
weltanſchau=
liche Einſtellung zu der Perſönlichkeit des Gefeierten eine
weſent=
lich unterſchiedene iſt. Schließlich iſt Georg Büchner für das
Heute nur der Dichter, das feuergetragene und Feuer tragende
Genie.
Wir können in dem Folgenden nur einen eng umriſſenen
Kern herauszuſchälen verſuchen aus dem, was Karl Ebert gab,
nachdem er kurz daran erinnert, daß erſt ein halbes Jahrhundert
nach dem Tode des Dichters ſein Werk gedruckt und volle 20 Jahre
ſpäter erſt ſeine brennende Proſa von der Bühne herab verkündet
wurde. Wenn wir trotzdem keinen Grund haben, vergangenen
Generationen darob den Vorwurf der Trägheit des Herzens oder
Armut des Geiſtes zu machen, weil ſie das Phänomen Büchner
nticht begreifen konnten, ſo gründet das darin, daß eine
zwingen=
dere Geſetzlichkeit als die des guten Willens heute ſein Werk zu
neuem Leben erweckt, denn erſt die merkwürdige Parallelität
zwiſchen dem vormärzlichen und dem heutigen Deutſchland, die
ſich in ſolcher Klarheit kaum zwiſchen zwei anderen Epochen der
deutſchen Geſchichte herſtellen läßt, gibt unſerer Generation das
Vermögen, der wegweiſenden Kraft dieſes Lebens erſt wahrhaft
innezuwerden. Hineingeboren in den Kampf einer durch Inzucht
geſchwächten ariſtokratiſchen Geſellſchaft gegen erſtarkendes
Bür=
gertum, durch Tradition und Familie eng verbunden mit dem
Abſolutismus des 18. Jahrhunderts, wurde er durch die Freiheit
ſeines Herzens hineingeriſſen in den Anbruch einer neuen Zeit.
Der Vater, als fanatiſcher Napoleonbewunderer illiberal und
bürgerſtolz, ſetzt den aufrühreriſchen Neigungen ſeines Sohnes
zeitlebens erbitternden Widerſtand entgegen, aber er gibt ihm
als wertvolles Erbe die phraſenloſe Präziſion des Denkens, eine
tiefe Feindſchaft gegen alles unkontrollierbare Myſtiſche und eine
ſachliche Würde der inneren und äußeren Haltung.
Das Genie Büchners freilich kam aus dem zeit= und erbeloſen
Urgrund alles Schöpferiſchen, und nur als äußere
Antriebs=
momente laſſen ſich Einflüſſe der Umgebung, in die er geſtellt
war, in ſeiner Entwicklung feſtſtellen. Er lernt die Enge der
Kleinſtadt, die Fronarbeit der Bauern kennen, ſchließlich das
Proletariat. Dazu kommt, daß Heſſen ſeit je revolutionärer
Boden war und naturgemäß auch eine Stätte, da ſich die
Gegen=
kräfte beſonders ſtark regten. Daraus das Entfachen des ſozialen
Gewiſſens in ihm zu der ſchöpferiſchen Glut, die in jedes ſeiner
Werke ihren Flammenſchein wirft. In allen ſeinen Werken geht
es ihm um die Sache der Rechtloſen, der Leidenden. Fünfzehn
Jahre vor Marx und Engels Manifeſt erkannte er die innere
Abhängigkeit des ſtaatlichen Gefüges von der materiellen Baſis
des Volkes und hatte den ungeheuren Mut, die Idee des
autori=
tativen Volksſtaates als den allein möglichen Weg zu einer
beſ=
ſeren Zukunft zu proklamieren. So iſt er vielleicht in geiſtigem
Sinne der erſte deutſche Sozialiſt. Aber ſeine ſozialen Erkenntniſſe
werden zutiefſt allein von der Größe ſeines liebenden
Her=
zens diktiert. In einer beiſpielloſen Vereinſamung, die für
einen Geiſt von ſeiner Aktivität tödlich ſein mußte, hat er um
ihre Verwirklichung gerungen und ſich am Widerſtand einer
gan=
zen Welt zerrieben. Seine Erſcheinung läßt ſich nur aus ihrer
Geſamttatſächlichkeit und nicht aus Einzelergebniſſen begreifen.
Seine Univerſalität zu erfaſſen, die Goethe vielleicht vorgeſchwebt
haben mag, als er mit dem Wort von „der Dichtung Schleier
aus der Hand der Wahrheit” die höchſte Forderung dichteriſcher
Verantwortlichkeit formulierte, ſind weder Literatur noch
Philo=
ſophie, weder Politik noch Dramaturgie allein imſtande.
Was er auch ſchrieb, allein die grenzenloſe Weite der in
vierundzwanzig Jahren erfaßten Welt kennzeichnet das
ein=
malige Genie, an allem erweiſt ſich ihm das Leben als das
grandioſe Schauſpiel ewiger Gegenſätze, das unentrinnbar ge=
fanden wir, daß ſie dieſes Draufgehen etwas ühertrieb. Ihre
her=
vorragendſte Leiſtung war die Bravourarie „Singt dem göttlichen
Propheten‟. Die Tenorpartie ſang Heinrich Landzettel mit
aus=
geglichener weicher Stimme, die in allen Lagen gleich gut
an=
ſprach. Ihm liegt beſonders das Lyriſche gut, für das dramatiſche
Rezitativ dürfte er die Konſonanten noch ſchärfer ausſprechen. Das
ſchon erwähnte Duett war im Zuſammenklang der beiden
Stim=
men beſonders ſchön. Ein kleiner Lapſus bei einer der Kadenzen
wurde durch einen Irrtum der Sopraniſtin veranlaßt. Faſt am
ſchwierigſten iſt die überaus anſpruchsvolle und hohe
Baritonpar=
tie, die in Karl Stralendorf einen ſtimmgewaltigen und mit beſtem
Ausdruck ſingenden Vertreter fand. Seine Rezitative waren
vor=
bildlich, und nur in den Zwiſchengeſängen des letzten Chorales
ſchien er uns ein wenig zu ſchleppen. Eine ungenannte, aber
ſehr gut ſingende Altiſtin vervollſtändigte das Soliſtenquartett
in dem letztgenannten Choral. Die überaus temperamentvolle
Aufführung erwies von neuem den hohen Kunſtwert der
Graun=
ſchen Paſſionsmuſik, die ſelbſtverſtändlich nicht die religiöſe
Ver=
tiefung der Paſſionsmuſiken von Bach erreicht, aber als ein
Denk=
mal des empfindſamen Stiles mit ſchon leichter Hinneigung zum
Rationalismus bleibende künſtleriſche Bedeutung hat.
7..
* Mufikgliſcher Feſtiabens.
Bekauntlich war Mozart Freimaurer und dieſer Tatſache
berdanken wir die Mauriſche Trauermuſik und die endgültige
Faſſung des Zauberflöten=Textes. Es iſt daher begreiflich, daß
die Loge „Johannes der Ebangeliſt zur Eintracht”, den
hun=
dertfünfundſiebzigſten Geburtstag von „Bruder” Mozart feſtlich
beging. Im Feſtſaal des Logengebäudes in der Sandſtraße
fand am Samstag abend dieſe Gedächtnisfeier ſtatt, und nahm
einen eindrucksvollen Verlauf, dank der Güte der Darbietungen.
Die Brüder F. Kugler, E. Roth, B. Seigel und W. Jöckel
eröffneten die faſt überreiche Vortragsfolge mit dem
klang=
ſchön und wohl abgetönt gebrachten „AFe verum”, dem, von
Herrn Kugler geſungen, das „Agnus Dei” aus der
Krönungs=
meſſe folgte, wobei die Herren Kapellmeiſter Hauf (Klavier)
und Juſtus (Harmonium) verdienſtvoll aſſiſtierten. Zwei Sätze
aus dem Violinkonzert in A=Dur, ſowie ſpäter die Violinſonate
Nr. 4 in B=Moll, zeigte den begabten Andreaſſon=Schüler H.
Crößmann in erfreulicher Entwicklung. Die Papageno=Arie ſang
dann Herr Seidel mit ebenſo hübſcher Stimme, wie gelungenem
Vortrag. Drei Geſangsduette aus „Figaro‟. Don Juan” und
„Zauberflöte” wurden durch Frau Horn Stoll und Herrn E.
Roth ſo wirkungsſicher gebracht, daß die Zuhörer mit Recht
herzlichen Beifall ſpendeten. Frau Horn=Stoll, die oft bewährte
Künſtlerin, ſang außerdem noch zwei Lieder „Das Veilchen” und
„Der Sylphe des Friedens” und überraſchte geradezu durch die
(chniſch glänzend gelungene Wiedergabe der von allen Kolora=
kettet iſt an das brutale Geſetz von Urſache und Folge. Wie
jeder wahre Genius ſeiner Zeit weit voraus, werden noch
Ge=
ſchlechter nach uns aus ſeinen Werken zukunftwveiſende Ideen
ſchöpfen. In Büchner verbindet ſich noch einmal das ungeheure
Erbe des 18. Jahrhunderts mit den erwachenden Kräften des 19.
Seine Geſtaltungskraft ſchöpft er gleichermaßen aus der
vollen=
deten Sprachkultur des Barock und aus der holzſchnittartigen
Derbheit der Heimat=Mundart. So kann er in gleicher
Voll=
kommenheit ein Märchen von Mozart’ſcher Zartheit und Süße
(Leunce und Lena) bibliſche Gradlinigkeit, (Wozzeck), ja kann
erſchüitterndes Jahlenmaterial zur wuchtigen Ballade geſtalten.
Mit einer männlichen Gelaſſenheit ohnegleichen und mit
dem traurigen Humor des Wiſſenden hat er die ununterbrochene
Kette äußerer und innerer Widrigkeiten hingenommen, die ſein
Leben bildeten. Für die leidenſchaftliche Liebe zu ſeinem Volk
ward ihm Denunziation, Flucht, bitterſte materielle Not. Die
Mutter rettete ihn über die Grenze, ſonſt hätte auch er wohl
gewaltſam geendet. In bitterſten Nöten ſchrieb er ſein Beſtes.
Uind als das Aſyl der freien Schweiz ihm Frieden und
Er=
löſung von materieller Not bot, war es zu ſpät. 22jährig
ſtarb er. —
Goethe und Büchner ſind ſich nie begegnet. Faſt aber meint
man, Goethe hätte dieſes Leben der für uns Sterbliche
unaus=
meßbaren Höhen und Tiefen gekannt, als er die Worte fand,
die allein dieſes beladene Daſein mit einem fernen Troſt
ver=
klären können „Denn alles geben die Götter ihren
Lieblingen ganz: die Freuden, die unendlichen,
die Schmerzen, die unendlichen, ganz!”
Der Enthüllungsfeier voraus ging ein akademiſcher
Feſt=
akt im Feſtſaal Rühl. Hierzu hatten ſich u. a. eingefunden die
Herren Staatspräſident Dr. h.c. Adelung, Miniſter für Arbeit
und Wirtſchaft Korell, Rektor Magn. Geheimrat Woehler
von der Techniſchen Hochſchule, Kreisdirektor Dr. Merck,
Ober=
bürgermeiſter Mueller, die Bürgermeiſter Hartung
(Goddelau) und Dr. Lüdecke (Groß=Gerau), Kunſtmaler
Velte, der Schöpfer der Gedenktafel, viele prominente
Ver=
treter der Kunſt und des Schrifttums. Das
Drummquar=
tett ſpielte zur Einleitung Beethovens Kavatine, aus dem
Streichquartett Op. 130 und zum Schluß des Feſtaktes Schuberts
Variationen aus dem Streichquartett A=Moll, der Feier einen
Rahmen von beſtem künſtleriſchen Niveau gebend. Dazwiſchen lagen
die Gedächtnisrede Eberts und ausgezeichnete Rezitationen
von Franz Kutſchera vom Heſſiſchen Landestheater, deſſen
feinpointierter Vortrag ſowohl den Briefen Büchners (an ſeine
Braut und an Gutzkow) wie der wuchtigen Rede Dantons vor
dem Revolutionstribunal („Dantons Tod”) eindrucksvollſte
Wir=
kung gab. Landtagsabg. Donat=Goddelau nahm Gelegenheit,
namens des Ausſchuſſes den Erſchienenen und den Rednern und
Künſtlern herzlichſt Dank zu ſagen und Intereſſantes aus der
Geſchichte der Gründung des Ausſchuſſes und der
Verwirk=
lichung der Gedächtnistafel zu erzählen. Daraus darf
feſtge=
halten werden, daß in materieller Hinſicht Darmſtadt viel
tat, während z. B. Frankfurt und Berlin völlig verſagten.
Nach der akademiſchen Feier begaben ſich die Feſtteilnehmer
durch die ſauberen, reich beflaggten Straßen Goddelaus nach dem
Geburtshaus, wo die Tafel inmitten der hübſchen Fachwerksfaſſade
angebracht iſt. Mit Recht hat der Künſtler, Maler Velte, nicht
Bronze als Material der Gedenktafel gewählt, ſondern 200 Jahre
altes Eichenholz, das ſich dem Fachwerksbau innig einſchmiegt. Der
Künſtler überwies die Tafel mit kurzen Worten dem Herrn
Staatspräſidenten, der ſie ſeinerſeits mit herzlicher Anſprache dem
Parmintgete
kann die Preise
nicht verbilligen
turſängerinnen ſo gefürchteten „Marternarie” aus der „
Ent=
führung‟. Dazu gehört große Muſikalität und eine Reife der
Geſangskunſt, die bei einer Sängerin, die von Haus aus nicht
Koloraturſängerin iſt, beſonders erfreut. Den Schluß der
muſi=
kaliſchen Vortragsfolge bildete, von den Herren Crößmann
(Violine), E. Andrä (Cello) und Kapellmeiſter Hauf (Klavier)
in gelungenſter Weiſe vorgetragen, ein Mozartiſches Trio.
Im Mittelpunkt der Gedenkfeier ſtand ein Vortrag von
Herrn Gewerberat Specht über die Bedeutung Mozarts als
Komponiſt und ſein Verhältnis zum Freimaurertum. Herr
Specht ſprach auch zum Schluß der würdig verlaufenen
Gedächt=
nisfeier den Mitwirkenden den Dank der Loge aus, unter
Ueber=
reichung von Blumen.
2.
Eine Ausſiellung des Malers Joſegh Jin
wurde geſtern morgen in der Bücherſtube Bodenheimer vor zahl=
Herr Itin führte aus: „Es ſind drei Welten, die den Künſtler
beſonders intereſſieren: die Welt der Freude, die Welt der Liebe
und die Welt des Friedens. Mit der erſten Welt iſt beſonders
die Farbe, mit der zweiten die Form verbunden, und mit der
dritten die Ton= und Farbwerte. Wenn in einem Bild die
Ton=
werte falſch ſind, ſo iſt damit der Frieden zerſtört! Wenn in
einem Bildwerk die Form gar nicht vorhanden, oder ſchlecht
ange=
deutet, ſo kommt das Objekt oder der Seelenzuſtand der Liebe
gar nicht oder ſchlecht zur Geltung! Die Farbe aber dient dazu,
den höchſten Grad der Freude und des Lebens zu erreichen! Mit
bunden. Die Welt der Linie beſteht aus zwei ungleich großen
Gruppen: die erſte, viel umfaſſendere, iſt die Gruppe der Natur= blems und an dem Mangel an plaſtiſcher Menſchengeſtaltung.
linien, die zweite, viel kleiner, die Gruppe der Linien, entſtanden Er kann dem Problem keine Löſung finden, und ſeine Geſtalten
durch die Maſchine und die menſchliche Hand!
„Ich möchte betonen, daß überhaupt die Malerei, die ein= oder
mehrfarbige Zeichnung, ſowie die Linie, zu den leidenſchaftlichſten
und tiefdurchfühlteſten internationalen Sprachen gehören!
Wie mit der menſchlichen Stimme und Muſikinſtrumenten,
ſo kann man auch mit der Linie ſchön ſprechen, weinen, ſchreien,
ſtöhnen und natürlich ſich auch freuen, ſich rieſig freuen!
Und nun noch eine Kleinigkeit; — wie man zwiſchen den als Generaldirektor des Zeitungsunternehmens verkörperte ſich
Zeilen eines Buches leſen kann, ſo gehört auch zur Kunſt —
zwi=
ſchen den Linien, Formen und Farben leſen zu können! Darum
ſchließe ich mit den Worten des berühmten Korſen: „Mehr als
ein langer Bericht ſagt mir oft die kleinſte Skizze!”
Herr Alfred Bodenheimer erklärte die Ausſtellung für
er=
öffnet, nachdem er Herrn Itin für ſeine Worte, Herrn Poſch für
ſeine Mühe gedankt hatte. Auf die Ausſtellung ſelbſt, die haupt= ſozialiſten, in einem anderen Saale die Kommuniſten. Warunz
ſächlich aus Landſchaftsbildern und Skizzen beſteht, gehen wir
!
demnächſt ein.
Oberhaupt von Goddelau zu treuen Händen überwies.
Bürger=
meiſter Hartung übernahm die Tafel in Obhut der Gemeinde
mit dem Gelöbnis, mit der Tafel noch das Gedächtnis an
God=
delaus größten Sohn treu zu bewahren. Sein Dank galt beſonders
eordneten Donat, deſſen Bemühen in erſter
Nach der offiziellen Enthüllungsfeier fanden ſich die
Feſtteil=
nehmer zu einfachem gemeinſamen Mittageſſen im Hotel Clauſius
zuſammen, das ebenfalls noch Gelegenheit zu herzlichen Reden und
Toaſten gab. Als Vorſitzender des Ausſchuſſes dankte nochmals
Staatspräſident Adelung allen Helfern am Werk, betonte die
Tatſache, daß Heſſens Parlament und Regierung ſchon ſeit Jahren
durch den Büchnerpreis das Andenken an den Dichter ehre. Er
gedachte weiter des jüngſten Erfolges eines lebenden heſſiſchen
Dichters, Carl Zuckmeyers, an den das am Schluß folgende
Telegramm abgeſandt wurde. — Oberbürgermeiſter Mueller
teilte mit, daß er anregen werde, auch in Darmſtadt, wo er
ſein Leben verbrachte, Georg Büchner durch Aufſtellung
einer Büſte zu ehren. (Lebh. Beifall.) — Dr. Georg
Büchner, der Neffe des Dichters, ſprach beſonders Herrn Prof.
Ebert Dank aus für ſeine hervorragende Büchner=Würdigung
(ſiehe eingangs) und erzählte perſönliche Erinnerungen an den
Onkel und wie die Familie ſein Gedenken bei den Kindern vor
allem wach hielt. — Der Arbeitergeſangverein Goddelau verſchönte
durch Geſangsvorträge dieſen abſchließenden Teil der Feier.
UI. St.
Das Telegramm an Carl Zuckmeyer hat folgenden
Wortlaut:
„Anläßlich der Ehrung Georg Büchners in ſeinem Geburtsort
Goddelau entbiete ich Ihnen zu Ihrem großen Erfolg der
Auf=
führung des „Hauptmann von Köpenick” herzliche Glückwünſche
aus der Heimat.
Dr. Adelung, Staatspräſident.”
Die Eröffnung der Berufsſchule an Offern 1931.
E Vom Stadtſchulamt Darmſtadt wird uns bezüglich der
Aumeldung zur Berufsſchule geſchrieben: Alle Knaben und
Mädchen, die nach acht= bzw. neunjährigem Schulbeſuch die Schule
ver=
laſſen, ſind verpflichtet, noch drei bzw. zwei Jahre lang die
Berufs=
ſchule zu beſuchen, auch ſolche von auswärts, die hier beſchäftigt ſind.
Die Neuaufnahme findet ſtatt am Montag, den 9., und Diens=. den 10. März 1931, von 15—18 Uhr, und zwar: in der
ge=
werblichen Berufsſchule I (Schulhaus Landgraf=
Phi=
lipps=Anlage 6) für Lehrlinge des Metallgewerbes:
Mas=
ſchinenſchloſſer, Dreher, Maſchinenzeichner, Herdſchloſſer, Former,
Modellſchreiner, Bauſchloſſer, Elektriker, Spengler, Gas= und
Waſſer=
inſtallateure. Autoſchloſſer, Mechaniker, Optiker, Uhrmacher, Schmiede
uſw.; für Lehrlinge des Baugewerbes: Maurer, Zimmerleute,
Bauzeichner, Geometer, Vermeſſungslehrlinge, Dachdecker, Ofenſetzer,
Plattenleger, Steinhauer, Pflaſterer, Schreiner, Küfer, Wagner, Glaſer,
Beizer, Polierer uſw.; für Lehrlinge des ſchmückenden
Gewer=
bes: Maler, Lackierer, Weißbinder, Stuckateure, Vergolder,
Diamant=
ſchleifer, Polſterer, Autopolſterer, Tapezierer, Dekoateure uſw.; in der
gewerblichen Berufsſchule II (Schulhaus Nieder=
Rau=
ſtädter=Straße 8): für Schuhmacher, Sattler Kammacher
Schnei=
der Poſamentiere, Metzger, Bäcker, Konditoren, Kellner, Köche, Friſeure,
Gärtner, Schriftſetzer, Buchdrucker, Buckbinder. Landwirte.
Fabrik=
arbeiter, Hausburſchen, Taglöhner, Schneiderinnen, Friſeuſen,
Gärtne=
rinnen, Putzmacherinnen und Weißzeugnäherinnen; in der
kaufmän=
niſchen Berufsſchule, (Schulhaus Hermannſtraße 21)
für Kaufleute, Drogiſten, Deutiſten und Schreiber männlichen und
weiblichen Geſchlechts; in der hauswirtſchaftlichen
Be=
rufsſchule (Schulhaus Alexanderſtraße 27): für alle
Mäd=
chen, die nicht gewerblich oder kaufmänniſch tätig
ſind.
Alle von auswärts neu zugezogenen Berufsſchulpflichtigen der drei
Jahrgänge haben ſich an den gleichen Tagen in den betreffenden
Schul=
häuſern zu melden. Auf die bereits erſchienene, entſprechende
Bekanni=
machung des Vorſitzenden des Schulvorſtandes wird hingewieſen. Bei
dieſer Gelegenheit wird auch auf die nachfolgenden Strafbeſtimmungen
aufmerkſam gemacht:
Nach Artikel 24 des Volksſchulgeſetzes — das auch auf die
Berufs=
ſchulen Anwendung findet — ſind die Eltern oder ihre Stellvertreter,
ebenſo Arbeitgeber oder Lehrmeiſter verpflichtet, die
Berufsſchulpflich=
tigen zum Beſuch der Schule anzuhalten. Bei ungerechtfertigten
Schul=
verſäumniſſen wird eine Geldſtrafe ausgeſprochen, die für Verſäumniſſe
in der Berufsſchule zurzeit 130 RM. für jeden verſäumten halben
Schultag beträgt: in Wiederholungsfällen kann dieſer Strafſatz bis auf
das Fünffache erhöht werden. Eltern, Lehrmeiſter und Arbeitgeber ſind
nach Art. 25 des erwähnten Geſetzes verpflichtet, den
Berufsſchulpflich=
tigen die zum Beſuch der Berufsſchule erforderliche Zeit ohne Lohnabzug
einzuräumen. Jede Zuwiderhandlung wird mit Geldſtrafe im zwei= bis
zehnfachen Betrage des im Artikel 24 feſtgelegten Strafſatzes für
unge=
rechtfertigte Verſäumniſſe der Berufsſchüler für jeden Einzelfall beſtraft.
Dieſe, auf Grund der Art. 24 und 25 ausgeſprochenen Strafen können
im Unvermögensfalle mit Haft geahndet werder
Tageskalender für Montag, den 9. März 1931.
Heſſ Landestheater, Großes Haus, 20 Uhr, Ende gegen
22 Uhr: 7. Sinfonie=Konzert. — Kleines Haus, 15.30, 18,00 u.
20.15 Uhr: Film=Vorführungen. — Orpheum:
Zaubervor=
ſtellung Kaßner. — Konzerte: Zur Oper, Schloßkeller,
Dat=
terich. — Kinovorſtellungen; Union=, Helia= und
Palaſt=Lichtſpiele.
* Frankfurker Araufführang.
„Rotation”.
Schauſpiel von Hermann Keſſer.
Die Drehbühne ließ 18 Bilder des Lebens abrollen; hart,
kraß, tatſächlich!
Die Drehbühne erweiterte ſich in den Zuſchauerraum und
machte das Haus zur Szene, als der Kongreß zur Bekämpfung
der Arbeitsloſigkeit tagte. Auf der Bühne ſaßen Vorſtand und
Vortragende, im erhellten Zuſchauerraum waren, — im ganzen
Haus verteilt, — die Zwiſchenrufer und die Diskuſſionsredner.
Auch die Zuſchauer zeigten Luſt, ſich an der Diskuſſion zu
be=
teiligen. Warum auch nicht, wenn die Szene zur Verſammlung
wird?
Hermann Keſſer, — vor 50 Jahren in München geboreſ, heute
reichen Gäſten mit einer kurzen Anſprache des Künſtlers eröffnet, in Wiesbaden lebend. — iſt von reinem Willen beſeelt. Er will am
Bild der Wahrheit und an der Erkenntnis arbeiten. Er will ſich als
Dichter mit den ſozialen, aktiv=politiſchen Führern verbünden. So
greift er eine der ſchwierigſten Fragen der heutigen Zeit, die
Arbeitsloſigkeit, auf. In den Mittelpunkt ſtellt er den
Hauptſchriftleiter Kellermann von der Internationalen
Metro=
pol=Zeitung als „Rebell gegen Dummheit und Dunkelheit,
ge=
folgt von einem unaufhörlichen Chor, von den Arbeitern am
Glück und an der Freiheit”, wie Keſſer ihn ſieht und erläutert.
Kellermann ſcheitert im Kampfe gegen den Gott des Handels,
dieſen drei Welten iſt die vierte, die Welt der Linie, eng ver= gegen die materialiſtiſche Geſinnung der kapitaliſtiſchen Welt.
Doch auch Keſſer ſcheitert an der Schwierigkeit des
Pro=
bleiben mehr die redenden Träger ihrer Theorien, als daß ſie
zu Leben erwachen.
Fritz Peter Buch hatte zu ſeiner wirkungsvollen
Inſzenie=
rung das geſamte Schauſpiel=Perſonal mobiliſiert. Robert
Taubes „Kellermann” hatte die Atmoſphäre des innerlich
vornehmen, alleinſtehenden Idealiſten. In Gerhart Ritter
die brutale Charakterloſigkeit der böſen Zeitmächte.
Ausge=
zeichnet waren Paul Verhoeven, Franz Schneider,
Theodor Danegger, Ellen Daub als Typen der rotierenden
Menſchheit.
Freunde der Tendenz klatſchten lauten Beifall.
Zur gleichen Stunde tagten in der Feſthalle die
National=
ins Theater gehen, wenn man die Volksverſammlung an der
Quelle haben kann?.
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Seite 4
Montag, den 9. März 1931
Aus geiſen
Az. Neuſtadt mit Burg Breuberg, 7. März. Vom 18. bis 23. März
findet auf der Burg eine Singfreizeit für Mädchen ſtatt. Die
ganze Veranſtaltung ſteht unter der Leitung des Landesjugendpfarrers
Lic. von der Au. Frl. Ecker=Zwingenberg wird dabei Mitarbeit leiſten.
Es wäre zu wünſchen, wenn ſich noch einige weibliche freiwillige Kräfte
zur Mitarbeit in der Küche melden würden.
Ct. Heubach i. Odw., 6. März. Gemeinderatsſitzung.
An=
gebote auf die Vergebung von Nutzholz liegen vor. Die Firma
Ge=
brüder Weigel, Sägewerk, Höchſt i. O., die in der Sitzung vertreten iſt.
erhält 145 Feſtmeter Kiefernſtammholz zum Durchſchnittspreis von 15,50
Mark pro Feſtmeter bei ſofortiger Bezahlung. Steuerreklamationen von
Gewerbe und Sonderſteuer für das Rechungsjahr 1930 finden
entſpre=
chend den, durch das Finanzamt bereits erlaſſenen Staatsſteuern gleicher
Antragſteller Genehmigung. Zu einem Baudarlehen der Ehefrau Emil
Salomon in Höhe von 900 Mark wird durch den Gemeinderat die
Vor=
rangseinräumung zugeſtanden. Einer erforderlichen Neuanſchaffung in
einer Gemeindewohnung wird zugeſtimmt. Weiter wird der ſofortige
Ankauf eines dritten Faſels beſchloſſen. In nichtöffentlicher Sitzung
werden zum Schluſſe noch Unterſtützungs= und Arbeitsgeſuche behandelt.
i. Von der Bergſtraße, 6. März. Wannwirddie Autoſtraße
Laudenbach—beppenheim endlich für den Verkehr
freigegeben? Die nun ſchon ſeit Monaten dauernden
Straßenbau=
arbeiten zur Beſeitigung der „Todeskurve” bei Heppenheim ſchreiten nur
langfam vorwärts, und es iſt noch keineswegs ſicher, ob dieſe Korrektion
der für den Durchgangsverkehr ungeheuer wichtigen Autoſtraße bis
Oſtern beendet ſein wird. Mindeſtens für den Laſtkraftverkehr dürfte
die Straße am genannten Termin wohl auf keinen Fall freigegeben
fein. Das langſame Vorwärtsſchreiten des Straßenbaues hat im
Kraft=
wagenverkehr eine große Beunruhigung hervorgerufen, weil die
Umlei=
tungsſtrecke über Hüttenfeld-Lampertheim ſich in einem ſpottſchlechten
Zuſtande befindet, ſo daß beiſpielsweiſe der Krankentransport über die
Umleitungsſtrecke überhaupt nicht möglich iſt. Das Verdienſt der
heſſi=
ſchen Straßenbaudirektion, aus einer der gefährlichſten Autofallen unter
Ausſchaltung der S=Kurve eine geradezu ideale Verkehrsſtraßs zu
geſtal=
ten, muß rückhaltlos anerkannt werden; aber es müßte durch
Heran=
ziehung von beträchtlich mehr Arbeitskräften
mög=
lich ſein, die Arbeiten zu beſchleunigen. Bemerkt ſei, daß während des
Baues Teile einer mittelalterlichen und darunter einer römiſchen Straße
aufgedeckt wurden. Die neue Straße hat eine Fahrbahn von 6 Metern
und je einen Fußſteig auf beiden Seiten. Man hofft, daß im Laufe der
nächſten Woche auf dem ſüdlichen Teil der Strecke die Dampfwalzen ihren
Betrieb werden aufnehmen können.
D. Biblis, 6. März. Gemeinderatsſitzung. Bezüglich der
zum 1. Mai 1931 von der Gemeinde ausgeſprochenen Kündigung der
Gemeindebeamten teilt das Kreisamt mit, daß die Kündigung rechtlich
unzuläſſig ſei. Es handele ſich bei den in Frage kommenden Beamten
ausnahmslos um Leute mit über 5jähriger Tätigkeit, für die ein
Ge=
haltsabbau kein wichtiger Grund zur Kündigung ſei. Dieſer Punkt
wurde vom Ortsvorſtand recht eingehend durchgeſprochen; ſchließlich
einigte man ſich dahingehend, dieſe Sache bis zur ſchriftlichen
Urteilsver=
kündung des Schiedsrichters zurückzuſtellen. — Herr Rekror P. Grimm
von der hieſigen Volksſchule hat dagegen Einſpruch erhoben, die Lehrer=
Dienſtwohnung im Schulhaus pridatim zu vermieten. Der Gemeinderat
kam nun auf die Idee, dieſe 3=Zimmer=Wohnung evtl. in einen
Schul=
ſaal umarbeiten zu laſſen. Der Gemeinderat will die Verhältniſſe genau
prüfen, zumal es an einem Lehrſaal mangelt. — Eine Nachrechnung in
Höhe von 60.— Mk. für die ſeinerzeit angeſchaffte Motorſpritze wurde
mit 9:2 Stimmen (bei einer weiteren ungültigen Stimmen=Abgabe)
ab=
gelehnt. Es wird beanſtandet, daß der Ortsvorſtand bei derartigen
An=
käufen uſw. immer vor vollendete Tatfachen geſtellt wird, letzten Endes
jedoch bezahlen muß. — Dem A. K. wird als Entſchädigung für
zer=
tretenes Ackergelände an der Schillerſtraße, das als Verbindungsweg
dient, eine jährliche Vergütung von 6.— Mk. gewährt. — Am
kommen=
den Montag, den 9. März, werden die Notſtandsarbeiten an der
Lin=
denſtuhl=Chauſſee wieder aufgenommen, um den Ausgeſteuerten
Er=
werbsmöglichkeit zu geben. Die Einteilung der in Frage kommenden
Leute wird ſofort vorgenommen.
Ca. Lorſch, 6. März. Ausſtellung. Schon heute ſei auf die in
der Zeit vom 15. bis 22. März dahier ſtattfindende Lorſcher
Hand=
werker=Ausſtellung hingewieſen. Die Vorbereitungen dazu ſind in
vol=
lem Gange. Während man zuerſt die geräumige Turnhalle der
Turn=
gemeinde Lorſch als Ausſtellungslokal auserſehen hatte, iſt man fetzt
da=
von abgekommen und hat als ſolches den Saal des Gaſthauſes zum
„Goldenen Hirſch” auserwählt. Auf allen Gebieten des Handwerks
wer=
den die beſten Leiſtungen der Handwerker gezeigt, an deren Spitze die
hier ſehr ausgedehnte Schreinerzunft ſteht, die bekanntlich in die nähere
und weitere Umgebung ſeit langen Jahren ihre Erzeugniſſe liefert.
Da=
rum reſerviere man ſich einen Tag dieſer Zeit und beſuche die Lorſcher
Handwerker=Ausſtellung.
Achten Sie auf regelmäßigen Stuhlgang!
Stuhlverſtopfung verurſacht häufig Appetitloſigkeit,
Beklem=
mungen, Blähungen, Angſtgefühle, Wallungen, Kopfſchmerzen,
Schwindel nervöſe Gereiztheit und andere läſtige Störungen des
Wohlbefindens. Achten Sie deshalb darauf, daß Ihr Stuhlgang
ſtets pünktlich erfolgt und Verſtopfung nicht zur Gewohnheit wird.
Gebrauchen Sie ſchon bei den erſten Beſchwerden die lediglich aus
abführenden pflanzlichen Stoffen und Auszügen hergeſtellten
Apotheker Richard Brandt’s Schweizerpillen, die Sie in allen
Apotheken erhalten. Dieſes bewährte Hausmittel beſeitigt die
Stuhlverſtopfung mild und zuverläſſig und regelt den Stuhlgang,
ohne unangenehme Nebenerſcheinungen wie Leibſchmerzen oder
Uebelkeit hervorzurufen. Infolge ſeiner unſchädlichen pflanzlichen
Zuſammenſetzung kann das Mittel unbedenklich auch längere Zeit
hindurch gebraucht werden, wobei es trotz fortgeſetzter Anwendung
in ſeiner Wirkung nicht nachläßt.
1 20
Nummer 68
a. Offenbach, 7. März. Die kommende
Oberbürger=
meiſterwahl. Die Amtszeit unſeres Oberbürgermeiſters, der am
16. Oktober das 58. Lebensjahr vollendet, läuft zwar erſt am 11.
Novem=
ber d. J. ab, die Tatſache ſeiner Wiederwahl oder der Wahl ſeines
Nachfolgers beſchäftigt aber doch ſchon die Kreife, die dieſe Wahl zu
tref=
fen haben. Man weiß in eingeweihten Kreiſen, daß die Angriffe der
Kommuniſten in den Sitzungen des Stadtrates nicht ſpurlos an dem
Stadtoberhaupt vorübergehen, wie das ia auch ganz verſtändlich iſt. Ein
ſolcher Kampf verbraucht Nervenkraft. Man weiß in eingeweihten
Krei=
ſen weiter, daß der Oberbürgermeiſter mit ſeinen Parteigenoſſen, die
in der ſozialdemokratiſchen Fraktion des Stadtrates ſitzen, nicht immer
eines Sinnes iſt oder war. Es iſt ja auch noch in aller Erinnerung, daß
der Oberbürgermeiſter ſchon im Dezember 1928 plante, Offenbach zu
ver=
laſſen und in die Dienſte der Frankfurter Mietbaugenoſſenſchaft zu
tre=
ten. Es war dies zweifellos auch ein Verſuch, ſeinen aufreibenden
Dienſt mit einem angenehmeren zu vertauſchen. Damals hörte man, die
Sozialdemokraten wollten in Oppoſition gehen und für den Poſten des
Oberbürgermeiſters nicht wieder einen Parteigenoſſen vorſchlagen.
An=
dere Parteien verfolgten gleichzeitig den Plan, den neuen
Oberbürger=
meiſter aus der Mitte der Verwaltung zu nehmen und ſo die Herren der
Stadtverwaltung um einen zu vermindern. Der Oberbürgermeiſter
räumte 1928 ſeinen Platz nicht, weil die Parteien nicht auf ſeine
Bedin=
gungen eingingen, und die Parteien waren damit der Notwendigkeit
überhoben, ihm vorzeitig einen Nachfolger zu geben. Merkwürdigerweikfe
ſpielt nun die kürzlich erfolgte Wahl eines Oberbürgermeiſters für Mainz
heute ſchon in unſere Stadt herüber. Es verlautet mit Beſtimmtheit,
Bürgermeiſter Dr. Kraus in Mainz, der bei der dortigen
Oberbürger=
meiſterwahl unterlag, werde bei der hieſigen Wahl im November die
Stimmen der Sozialdemokraten auf ſich vereinigen. Eine zweite Partei,
genannt wird das Zentrum, werde dieſe Wahl unterſtützen. So dürfte
der Haushaltsplan der Stadt für 1931 der letzte ſein, den
Oberbürger=
meiſter Granzin im Namen der Stadtverwaltung eingebracht und zu
vertreten hat. Jedenfalls wird bald nach der Verabſchiedung des
Stadt=
haushaltes das Rätſelraten über die Wahl des Oberbürgermeiſters ſchon
lebhafter werden.
m. Aus dem Lande, 7. März. Landwirtſchaftliches.
Aus=
zeichnungen an landwirtſchaftliche Dienſtboten für langjährige treue
Dienſte hat die Landwirtſchaftskammer wieder erteilen können, und zwar
wurden verliehen: Die Ehrenurkunde für 10jährige ununterbrochens
Dienſtzeit an 3 männliche und 2 weibliche; die Bronze=Medaille für 25 ununterbrochene Dienſtzeit an 2 männliche; die Bronze Broſche
für 25jährige ununterbrochene Dienſtzeit an 5 weibliche; die Silberne
Broſche für 40jährige ununterbrochene Dienſtzeit an 2 weibliche; die
Goldene Medaille für 50jährige ununterbrochene Dienſtzeit an 2
männ=
liche; die mit Medaillen und Broſchen Ausgezeichneten erhielten auch
eine entſprechende Urkunde. — Für die nächſten Tage hat die
Landwirt=
ſchaftskammer Vorträge für 5 Ortſchaften vorgeſehen; außerdem hält
das Landwirtſchaftsamt Darmſtadt Vorträge ab an 3 Orten, das
Land=
wirtſchaftsamt Mainz an 3 Orten.
Dr med. Ernst Gengnagel
u. Frau Ernestine, geb. Freu
geben ihre Vermählung bekannt
Schkeuditz-Altscherbitz
PProv. Sachsen)
9. März 1931
Darmstadt, Rhönring 46
Todes=Anzeige.
Gott der Allmächtige hat meine liebe Frau, unſere liebe,
gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin
und Tante
Hrau Sufenhie eivte
geb. Zimmermann
nach langem Teiden zu ſich in die Ewigkeit abgerufen.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Joſeph Grote
Mollerſtraße 7.
Darmſtadt, Berlin, Frankfurt a. M.,
(3778
den 7. März 1931.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 10. März 1931,
nach=
mittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſiatt.
Das Requiem am Mittwoch, den 11. März, vormittags 7 Uhr, in
St. Elifabeih.
Bis Samstag, den 14. März
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Nummer 68
Montag, den 9. März 1931
Seite 5
Troſtrunde Südoſt:
München 60 — VfR. Fürth . . . .
5:2 (1:2)
1. FC. Nürnberg — Phönix Karlsruhe . . . . 5:0 (2:0)
FV. Raſtatt — Schwaben Augsburg . . .
2:4 (1:1)
Bei den ſüddeutſchen Endſpielen des 8. März blieb in der
Runde der Meiſter kein Treffen ohne Ueberraſchung. Der
ſüd=
deutſche Meiſter Eintracht Frankfurt verlor in Mannheim ſein
Spiel gegen den SV. Waldhof, weil ſein Sturm ohne
Durchſchlags=
kraft blieb und weil der Mittelläufer Goldammer in der zweiten
Halbzeit verſagte. Der 2:1=(1:1)=Sieg des SV. Waldhof, den 9000
Zuſchauer erlebten, war auf Grund der guten Leiſtungen des
Rheinmeiſters gerechtfertigt. — Auch Bayern München wurde
er=
neut geſchlagen, diesmal verloren die „Bayern” ihr Spiel in
Karlsruhe gegen den KFV. mit 0:2 (0:0), obwohl der KFV.
wie=
der mit mehreren Erſatzleuten ſpielte. Dem Spiel wohnten 6000
Zuſchauer bei, unter ihnen auch der Reichstrainer Nerz, der
eben=
falls den KFV.=Sieg als verdient anerkannte. Bayerns Stürmer
zeigten zwar wieder ein ſchönes Feldſpiel, verſagten aber vor dem
Tor. Beſonders ſchwach waren Pöttinger und die Läuferreihe. —
Die dritte Ueberraſchung des Tages war in Böckingen fällig, wo
die Platzherren vor 2500 Zuſchauern wider Erwarten vom FK.
Pirmaſens mit 3:4 (1:1) geſchlagen wurden. Bei den Pfälzern
bot der Internationale Hergert als Mittelläufer eine ganz
über=
ragende Leiſtung. — Auch das Treffen der Sp.Vg. Fürth gegen
Wormatia Worms blieb trotz des klaren 4:1 (1:1) für Fürth
nicht ohne Ueberraſchung, denn die „Kleeblättler” boten nur eine
mäßige Leiſtung und kamen erſt zum Sieg, als Wormatia nur
noch acht Leute im Feld hatte. Winkler und Völker waren vom
Platz geſtellt worden, und Debuſſy hatte wegen einer Verletzung
ausſcheiden müſſen. Fürth hat nun zwar ſeinen Vorſprung vor
Eintracht und Bayern vergrößern können, aber die Fürther müſſen
auch noch in Mannheim, in Karlsruhe, in Böckingen und in
Frank=
furt ſpielen. Noch ſind die Würfel nicht gefallen.
In der Troſtrunde Nordweſt hat Neu=Iſenburg ſeine führende
Poſition durch einen knappen 1:0=Sieg über den FV. Saarbrücken
bhauptet. Phönix Ludwigshafen blieb in Wiesbaden 2:0
erfolg=
ſich, Union Niederrad und Rot=Weiß Frankfurt trennten ſich mit
einem 3:3. Neckarau kam auch wieder einmal zu einem Erfolg,
Dar wurde 5:1 geſchlagen.
In der Troſtrunde Südoſt hat ſich München 1860 an die Spitze
der Tabelle geſtellt, da der bisherige Tabellenführer Pforzheim
durch den Spielausfall in Stuttgart ohne Treffen blieb. Die
Spiele in dieſer Gruppe verliefen ſämtlich programmgemäß.
Die Tabellen.
unde Nordweſt: Spiele Tore Punkte VfL. Neu=Iſenburg 24:8 16:2 Phönix Ludwigshafen 20:13 12:6 Rot=Weiß Frankfurt 21:17 11:7 FV. Saarbrücken 19:13 11:7 SV. Wiesbaden 13:11 7:9 Union Niederrad 18:24 6:12 VfL. Neckarau 21:28 4:14 FC. Idar 14:34 3:13 unde Südoſt: Spiele Tore Punkte München 1860 45:15 14:2 1. FC. Pforzheim 29:16 13:3 1. FC. Nürnberg 35:9 13:5 Schwaben Augsburg 32:24 12:6 Stuttgarter Kickers 20:15 8:6 Phönix Karlsruhe 5:35 2:16 FV. Raſtatt 8:35 1:13 VfR. Fürth 11:36 1:15
Mannheim-Baldhof — Einkracht Srankfurk 2:1 (1:1).
* Die erſte Niederlage des ſüddeutſchen Fußballmeiſters,
Ein=
lracht Frankfurt, vor 9000, im eiſigen Wind ausharrenden
Zu=
ſchauern, iſt wahrlich verdient geweſen. Unglaubliches Schußpech
der Waldhofer Stürmer verhinderte eine doppelt ſo hohe
Nieder=
hage. Gewiß zeigten die Leute vom Main eine beſſere
Einzel=
durchbildung. Ballſicherheit und unbekümmertes Draufgehen,
zentweiſe befriedigte guch die Kombination, aber der
erſatzge=
ſchwächte Waldhöfer Sturm arbeitete doch die weitaus
zahlreiche=
ken und beſſeren Torchancen heraus, und nur Nerroſität und
Schußpech, dazu die gute Arbeit des Eintracht=Abwehrtrios,
ver=
hinderten, daß ſich der Spielverlauf auuch richtig im Torverhältnis
ausdrückte. Auch eine Umſtellung der Eintracht und eine in der
zweiten Halbzeit immer mehr hervortretende Härte, die mehrfach
die Grenzen des Erlaubten überſchritt, und von dem guten
Kel=
ler=Karlsruhe mit zahlreichen Strafſtößen geahndet wurde, nutzte
tichts: das im Voraus ſchon als gewonnen betrachtete Spiel blieb
berloren. Alle Anfeuerungen der zahlreichen Frankfurter
Zu=
ſchauter, die Direktiven des Troiners, von der Linie aus, waren
umſonſt. Einigen Main=Nixen ging die Sache „zum Weinen
nahe”, doch Waldhof ſpielte auf Halten und Eitracht ſtolperte
zum erſtenmal auf dem Wege zur neuen füddeutſchen Meiſter=
=G=
*
Die Eintracht hatte einen recht verheißungsvollen Start, ſie
rangte während der erſten zehn Miten, aber der Sturm ließ
ener Bagern. — Färkh vergrößert ſeinen Vorſprung.
heute Chancen aus. Möbs und Ehmer verſchoſſen knapp, und
dreimal vermag der Waldhöfer Sturm allein gegen Schmidt nicht
das Leder ins Tor zu ſchieben. Hoch vorbei ſauſt der Ball.
Mor=
lock im Waldhof=Tor hielt einen Schuß von Trumpler. In der
11. Minute kam Mannheims linker Flügel gut durch. Walz flankte,
und der Rechtsaußen Weidinger konnte mit unhaltbarem Schuß
das Führungstor erzielen. Frankfurt drängte erneut und
holte ſich auch einige Ecken. Auf der anderen Seite hielt Schmidt
einen Strafſtoß von Bretzing famos. Schließlich führte ein
flot=
ter Kombinationsangriff der Frankfurter in der 29. Minute
durch Möbs zum Ausgleich. Weitere Bemühungen der Gäſte
blieben ebenſo vergeblich wie ein Drängen der Waldhöfer in den
letzten Minuten vor dem Wechſel. Nach der Pauſe war der
Kampf zunächſt ausgeglichen. Wchldhof glich das Eckenverhältnis
auf 3:3 aus. Ein guter Kombinationsangriff führte in der 15.
Minute durch Weidinger zum zweiten Tor. Nun drängte
Frank=
furt noch einmal mit Macht, aber die Angriffe der Gäſte hatten
nicht Nachdruck genug. Mantel ſchoß ſcharf gegen die Latte.
Gegen Schluß kam Waldhof wieder auf.
Kritiſche Bemerkungen. Waldhof hatte die
aus=
geglichenere Mannſchaft. Die Elf zeigte ein ſehr ſchönes,
moder=
nes Flachſpiel, während die Frankfurter eigenartigerweiſe den
Ball oft viel zu hoch hielten. Der beſte Mann der Waldhöfer war
der ganz ausgezeichnete Mittelläufer Bretzing, der den
Frankfur=
ter Mittelläufer Goldammer glatt in den Schatten ſtellte. Im
Sturm waren beide Außenſtürmer gut, auch der Innenſturm
ge=
fiel. Hinter der ſoliden Hintermannſchaft ſtand in Morlock ein
ſehr aufmerkſamer Torhüter.
Eintracht hatten einen mittelmäßigen Sturm und eine
ſchwache Läuferreihe. Im Sturm ſchoß Schaller ſchlecht,
Trump=
ler neben ihm war ſehr aküv. Ehmer hatte keine
Durchſchlags=
kraſt. Möbs verſtand ſich mit dem ſehr ſchnellen Kellerhoff nicht.
Die Läuferreihe hatte in Leis einen Verſager. Goldammer war bis
zur Paufe gut, fiel dann aber ſtark ab. Mantel war noch der
beſte Mann im Lauf. In der Verteidigung überrogte der ſchnelle
Stubb Schütz. Schmidt im Tor hat an der Niederlage kein
Ver=
ſchulden.
Spielvgg. Fürth — Wormatia Worms 4:1 (1:1).
2500 Zuſchauer waren bei heftigem Schneetreiben im Ronhof
Zeugen des Meiſterſchaftsſpieles zwiſchen Fürth und Worms,
das in ſeinem zweiten Teile einen ſehr häßlichen Verlauf nahm.
Spieleriſch ſtand es ebenfalls nicht auf hoher Stufe und die
Zu=
ſchauter machten am Schluſſe des Kampfes, dem der Ofſenbacher
Schiedsrichter Klimm nicht ganz gewachſen war, ihrem Ummut
damit Luft, daß ſie in „Sprechchören” gegen beide Mannſchaften
Stellung nahmen. Fürth nahm den Gegner anfangs nicht ernſt
und fing erſt dunn an zu ſpielen, als der von Fauſt erzielte
Füh=
rungstreffer durch Winkler ausgeglichen wurde. Nach der Pauſe
mußten dann Winkler und Völker nach dem zweiten Füriher Tore
das Feld verlaſſen und nach einem Zuſamenprall mit dem
Für=
ther Verteidiger Zeiß ſchied auch der Wormſer Linksußen
De=
buſſy aus, ſo daß die Gäſte nur noch mit acht Mann kämpften.
Dennoch kamen die Fürther nur noch zu zwei Treffern.
Karlsruher F.V. ſchlägt Bayern München 2:0 (0:0).
Das Spiel des Südbayern=Meiſters gegen den badiſchen
Meiſter war eines der raſſigſten und ſpannendſten der letzten
Jahre. Reichstrainer Nerz, der dem Kampfe beiwohnte, war
von dem überaus prickelnden Kampfe begeiſtert und erkannte
den vollkommen berdienten Sieg des KFV. an. Die Karlsruher
mußten wieder auf die Mitwirkung der Stürmer Bekir, Reb
und Link verzichten, bei den Münchenern fehlten die
Internatio=
nalen Heidkamp und Hofmann. Bis zur Pauſe verſtanden es
die beiderſeitigen guten Verteidigungen, das Spiel torlos zu
halten. Nach dem Wechſel kam der KFV.=Sturm durch Daferner
und den Erſatzſtürmer Siccard zu ſeinen beiden Treffern, die
den Sieg ſicherſtellten, während die Bahern, deren Stürmer die
Schußkraft vermiſſen ließen, leer ausgingen. Die 6000
Zu=
ſchauer wurden von dem außerordentlich mitreißenden Kampfe
bis zur letzten Minute in Bann gehalten. Ganz ausgezeichnet
amtierte auch der Frankfurter Unparteiiſche Zahn.
Union Böckingen—FK. Pirmaſens 3:4 (1:1).
Auch in Böckingen gab es am Sonntag eine Ueberraſchung.
Allgemein hatte man mit einem Sieg der Platzherren gerechnet,
aber die Pfälzer machten unter der glänzenden Führung ihres
Internationalen Hergert dieſe Rechnung zuſchanden, ſie holten
ſich vor 2500 Zuſchauern einen perdieten 4:3 (1:1)=Sieg. Die
Entſcheidung fiel erſt in der letzten Minute beim 3:3=Stand,
man glaubte bereits allgemein an ein Unentſchieden, als Boſſert
durch ein viertes Tor auch noch den zweiten Punkt für
Pirma=
ſens ſicherſtellte. Bei Pirmaſens haben ſich in erſter Linie
Her=
gert, Babo und Boſſert um den Sieg verdient gemacht. Sie
üiberragten ihre Mitſpieler ein gutes Stück. Böckingen zeigte
Schtvächen in der Hintermannſchaft. Schübel war ſehr
leicht=
ſinnig, und auch der Mittelläufer fiel nach der Pauſe ſtark ab.
Süddentſchland.
Runde der Reiſter:
Union Böckingen — FK. Pirmaſens
3:4 (1:1)
SV. Waldhof — Eintracht Frankfurt
2:1 (1:1)
2:0 (0:0)
Karlsruher FV. — Bayern München".
Sp.Vg. Fürth — Wormatia Worms
4:1 (1:1)
Troſtrunde Nordweſt:
SV. Wiesbaden — Phönix Ludwigshafen
0:2 (0:0)
3:3 (1:2)
Union Niederrad — Rot=Weiß Frankfurt
VfL. Neu=Iſenburg — FV. Saarbrücken
1:0 (1:0)
5:1 (3:1)
VfL. Reckaran — FC. Idar . . . . ...
Privatſpiele: FSV. Frankfurt — Alemannia Worms 2:0. FSV.
Mainz 05 — Saar 05 Saarbrücken 7:1. Sportfr. Saarbrücken
— CA. Metz 2:2. Jahn Regensburg — VfB. Stuttgart 3:5.
Kickers Würzburg — Inggolſtadt=Ringſee 4:3. Kickers
Offen=
bach — VfR. Mannheim 4:3. VfB. Gr.=Auheim — Hanau 93
2:7. Viktoria Urberach Germania Bieber 2:2. 1. FC.
Langen — Fechenheim 03 2:3. Sp.Vg. Sandhofen — MFC.
Mannheim 1:3. DSV. München — ASV. Nürnberg 0:0.
Bayern Hof — FC. Bayreuth 5:0.
Berli n.
A: VfB. Pankow — Hertha BSC. 1:3. Tasmania — Union
Oberſchöneweide 2:2. SC. Wacker 04 — BFC. Preußen 3:3.
B: Minerva 93 — Blau=Weiß 90 5:3.
Geſellſchafts=
ſpiele: Berliner SV. 92 — Slavia Prag 2:2. Norden=
Nordweſt — Tennis=Boruſſia 2:4. Spandauer SV. — 1. FC.
Neukölln 3:2.
Berliner Punktekämpfe.
In der Reichshauptſtadt konnte am Sonntag der tſchechiſche
Fußballmeiſter Slavia Prag gegen den BSV. 92 nur ein
2:2 herausholen. Weit mehr Intereſſe als dieſes internationale
Freundſchaftsſpiel fand das Meiſterſchaftstreffen am
Geſund=
brunnen zwiſchen dem „Deutſchen Meiſter” Hertha/BSC. und
dem VfB. Pankow. Hertha ſiegte mit 3:1, muß aber nun auch
noch am nächſten Sonntag gegen den Pol.=SV. ſiegreich bleiben,
um ſich für das Entſcheidungsſpiel mit Viktoria 89 um die
Meiſterſchaft der Abteilung A zu qualifizieren.
Die Pommern=Meiſterſchaft konnte am Sonntag noch nicht
entſchieden werden. Der VfB. Stettin unterlag im Spiel gegen
die Polizei mit 3:5 und der Stettiner SC. ſchlug die
Raſen=
freunde 2:0. Somit liegen nun Polizei und Sport=Club
punkt=
gleich in Führung und erſt in einem Entſcheidungsſpiel
zwi=
ſchen dieſen beiden Mannſchaften am 15. März kann der
Pom=
mernmeiſter ermittelt werden.
Die Endkämpfe um die mitteldeutſche Fußballmeiſterſchaft
wurden am 8. März mit der erſten Zwiſchenrunde fortgeſetzt.
Die größte Ueberraſchung des Tages war die Niederlage von
Pol.=SV. Chemnitz, der durch Fortuna Magdeburg mit einem
3:2 aus dem Rennen geworfen wurde. Nicht beſſer erging es
den Sportfreunden Leipzig, die mit dem gleichen Ergebnis von
Thüringen=Weida ausgeſchaltet wurden. Ziemlich zu kämpfen
hatte der Titelverteidiger Dresdener SC., um den 1. Vogtl. FC.
Plauen mit 6:3 (4:0) nieder zu halten. Wacker Halle beſiegte
Wacker Bernburg 5:1, Preußen Langenfalza gab Thüringens
Meiſter SC. Stadtilm mit 4:0 das Nachſehen, und der 1. SV.
Jena behauptete ſich gegen VfB. Bitterfeld überlegen mit 6:0.
— Die ſechs ſiegreichen Mannſchaften des 8. März beſtreiten
zuſammen mit dem SC. Planitz, der endgültig als Meiſter des
Gaues Weſtſachſen feſtgeſtellt wurde, die zweite Meiſterſchafts=
Zwiſchenrunde.
Auftakt zu den Endkämpfen im Weſten.
Obwohl erſt die Hälfte der Bezirksmeiſter und
Troſtrunden=
teilnehmer feftſteht, wurden doch die Endſpiele um die
Weſt=
deutſche Meiſterſchaft am Sonntag bereits mit einigen Treffen
aufgenommen. Gleich die erſten Spiele brachten bereits einige
kräftige Ueberraſchungen. In Neheim ſchlug Südweſtfalens
Meiſter Hüſten 09 den als ſehr ſpielſtark angeſehenen und auch
favorifierten Meiſter des Bezirks Niederrhein, Meidericher SpV.
knapp, aber verdient mit 2:1 Treffern, und in Koblenz
trium=
phierte der Mittelrheinbezirks=Meiſter FV. Neuendorf über
den ſtärker eingeſchätzten Meiſter des Rheinbezirks, Alemannig
Aachen, ſogar mit 3:1 Treffern. In beiden Fällen waren die
Unterlegenen zwar die techniſch beſſere Mannſchaft, jedoch
brach=
ten die Sieger den größeren Elan und die ſtärkere Durchſchlags
kraft auf.
Im Bergiſch=Märkiſchen Bezirk holte ſich Fortung
Düſſeldorf den Titel, der neue Meiſter ſchlug im zweiten
Ent=
ſcheidungsſpiel auf fremden Platz Schwarz=Weiß Barmen ganz
überraſchend hoch mit 8:0. Dagegen trennten ſich im Bezirk
Weſtfalen die beiden Anwärter auf den Titel, Boruſſia
Rheine und VfB. Bielefeld mit einem Unentſchieden von 3:3.
— Im Kampf um die Meiſterſchaft von Heſſen=Hannover
gewann der SC. 03 Kaſſel den erſten Stichkampf gegen Boruſſia
Fulda klar mit 3:0.
Die ſüdoſtdeutſchen Endſpiele.
Im Kreis I der ſüdoſtdeutſchen Endkämpfe konnte Breslau 08
ſeine führende Poſition durch einen 1:0=Sieg über Cottbus 98
behaupten. Unerwartet hoch verlor Viktoria Forft mit 1:5 gegen
Beuthen 09, während ſich Preußen Zaborze gegen Breslau 01
mit 2:1 erfolgreich durchſetzte. — Im Kreis II kamen die bislang
ungeſchlagenen Mannſchaften von Gelb=Weiß Görlitz und VfB.
Liegnitz zu weiteren Punktgewinnen.
Fußball im Ausland.
Schweiz: Blue Stars Zürich — Grashoppers Zürich 0:4. FC.
Lu=
gano — FC. Zürich 0:1. FC. Winterthur — FC. Locarno 2:5.
Young Boys Bern — FC. Solothurn 6:1. FC. Grenchen —
FC. Luzern 2:3. FC. Aarau — FC. Bern 0:2.
Tſchechoſlowakei: Teplitzer FC. — Viktoria Zizkov 2:3.
Bohe=
mians — Meteor VIII 7:0. Nachod — Kladno 2:3. Cechie
Karlin — Nuſelſky SK. 2:0. Viktoria Pilſen — CAFC. Prag
5:1. Sparta Prag — Escrima La Plata 1:3. DFC. Prag
— SK. Zlichov 1:2.
Italien: Lazio Rom — Mailand 1:2. Modena — Pro Patria
3:1. Neapel — AS. Rom 3:0. Trieſt — Caſale 1:2. Brescia
— Livorno 1:1. Bologna — Lenano 2:1. Ambroſiana —
Turin 3:0. Aleſſandria — Genua 93 0:1.
Oeſterreich: Wiener AC. — Wacker 1:2. Rapid — Floridsdorfer
AC. 8:0. Auſtria — Sportclub 4:1. Vienna — Admira 5:4.
Nicholſon — Slovan 2:1.
Ungarn: Hungaria — Sabaria 3:2. Kispeſt — Ferencvaros 1:2.
Uipeſt — Nemzetti 5:3, III. Bezirk — Bocskay 470. Baſtya
— Ofener Elf 13.
Seite 6
Montag, den 9. März 1931
Nummer 68
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FC. 03 Egelsbach — Viktoria Walldorf.
1:2 (1:1)
SV. Mörfelden — SV. Münſter . ."
3:2 (0:1)
Haſſia Dieburg — Polizei Darmſtadt . .
5:2 (2:1)
Union Darmſtadt — Germania 03 Pfungſtadt 1:3 (0:2)
Sp.Vg. 04 Arheilgen — Viktoria Griesheim . 0:0
Der geſtrige Sonntag hat dem Kreis Starkenburg den Meiſte
gebracht: Viktoria Walldorf, die ſchon ſeit Jahren mit in
der Spitzengruppe kämpft, konnte ſich zum erſten Male den Titel
erringen. Im entſcheidenden Spiel in Egelsbach gewannen die
Walldörfer mit 2:1. Das Treffen war ſehr aufgeregt und arm an
Leiſtungen, der Spielausgang jedoch iſt gerecht. Man weiß aber,
daß die Walldörfer Elf mehr zu leiſten in der Lage iſt, und darf
deshalb den Walldörfern zur Erringung des Titels gratulieren.
Aber auch ohne Sieg in Egelsbach wäre der Titel Walldorf
zu=
gefallen, denn die Darmſtädter Polizei, die Walldorf noch hätte
einholen können, verlor in Dieburg mit 2:5. Erſt 5:1 gegen
Walldorf, nun 5:2 gegen die Ordnungshüter! Die Dieburger
fangen an gefährlich zu werden. — Mörfelden erhärtete die gute
Meinung, die man nach den letzten Spielen von ihm gewonnen
hat, und ſchlug Münſter mit 3:2. Der Sieger hat ſich dadurch
wieder an die ſtarke Mittelgruppe herangeſchafft, welche eine
Ver=
dichtung aufweiſt, wie noch nie zuvor. In Darmſtadt gewannen
die Pfungſtädter Germanen, obwohl mit drei Erſatzleuten
ſpie=
lend, in einem reichlich harten Spiel gegen die Union mit 3:1.
Pfungſtadt liegt nun wieder mit der Polizei relativ punktgleich.
Zuguterletzt ſorgte noch Viktoria Griesheim für eine
Ueber=
raſchung. Die rettungslos am Tabellenende liegende Mannſchaft
nahm am Arheilger Mühlchen der Sp.Vgg. 04 einen Punkt ab:
0:0 hieß das Schlußergebnis.
Mit obigem Reſultat konnten die Rot=Weißen dem Gegner
beide Punkte abringen. Die Gäſte ſetzten ſich heftig zur Wehr und
konnten ſogar trotz Ueberlegenheit der Rotweißen bis Halbzeit in
Führung liegen. Nach der Pauſe allerdings war ihr Widerſtand
gebrochen, da jetzt die Einheimiſchen die richtige Taktik anwandten
und durch genaues flaches Spiel die Deckung des Gegners
zer=
mürbte und in Verwirrung brachte, ſo daß die Torerfolge wie
reife Früchte fallen mußten. Zwei weitere Tore wurden von dem
ſonſt korrekt leitenden Schiedsrichter Zimmermann=Flörsheim
nicht gewertet.
Dornheim ſtellte eine körperlich gut ausſehende Mannſchaft
ins Feld, welche es verſtand, noch fehlende Technik durch großen
Eifer zu erſetzen. Unſchön wirkten nur unfaire Mätzchen einiger
Leute.
Die Rot=Weißen konnten zwar das ganze Spiel überlegen
geſtalten, aber nur in der 2. Hälfte zeigte die Mannſchaft ihr
richtiges Spiel. — Die 2. Mannſchaft gewann 3:0. — 1. Jgd.
Germania Pfungſtadt 4:1.
Sportverein 1898 (Jugend) 1. Jgd. — 1. Jgd. Seeheim, dort, 4:0.
Seeheim gab doch nicht den großen Gegner ab, wie erwartet.
Darmſtadt befand ſich in prächtiger Spiellaune. Die erſten
Mi=
nuten gehören den Einheimiſchen, dann aber diktieren die Gäſte
das ganze Spiel. Zwei ſichere Verteidiger und eine emſige
Läufer=
reihe, gleich gut in der Zerſtörung wie im Aufbau, ließen die
ſiegesgewohnten Seeheimer nicht zur Entfaltung kommen. Der
Sturm kombinierte hübſch, man ſah ſchöne Flanken, und man
ſchoß! Mit dieſem Spiel beendigten die 98er die Vorrunde der
Pflichtſpiele. Alle 7 Spiele wurden gewonnen, und es wurde
ein Ergebnis von 23:1 Toren erzielt. — 2. Jgd. — 1. Jgd.
Die=
burg, dort, 2:1; 3. Jgd — 1. Jgd. Union, hier, 1:1. Der
tech=
niſchen Ueberlegenheit Unions ſetzten die Einheimiſchen großen
Eifer und reſtloſe Hingabe entgegen. Auch hier verdarben die
anweſenden Gäſtezuſchauer durch ihr „Benehmen” den ſonſt ſo
guten Eindruck des Spieles. — 4. Jod. — 2. Jgd. Arheilgen, dort,
1:0; 1. Schüler — 2. Schüler Polizei, dort, ausgefallen, weil
Gegner nicht vollzählig angetreten; 2. Schüler — 1. Schüler
Roßdorf, dort, 0:3.
Spvog. 04 Arheilgen — Viktoria Griesheim 0:0.
Das Spiel war wohl fair, aber von techniſchen Feinheiten
war nichts zu ſehen. Der Ball wurde planlos herunigekickt,
wo=
hin er lom, ſchien jedem einerlei zu ſein. Die Griesheimer
kämpf=
ten unerſchrocken, zeigten eine bewundernswerte Ausdauer und
hätten bei etwas nehr Glück das Spiel für ſich entſcheiden
kön=
nen. Allerdings hatte auch der Gaſtgeber eine große Doſis Pech
nichts wollte gelingen. Dabei zeigte ſich der Sturm von einer
be=
ſchämenden Schwäche. Dem Spiel fahen die Zuſchauer mit
Kopf=
ſchütteln zu, lediglich der eiſiglalte Wind brachte dieſelben etwas
in Bewegung. Schiedsrichter Oſtheinter=Kahl hatte leichtes Amt,
waltete aber ſicher.
Germania Eberſtadt — Eintracht Darmſtadt 6:1 (1:0).
Der mit größter Spaunung erwartete Kampf enbete mit einer
großen Ueberraſchung. Wohl hatte Eintracht viel
Schlachten=
bummler mitgebracht, die aber eine Enttäuſehung erlebten, da
man nach den letzten Leiſtungen von Eintracht nicht zit einem ſo
glatten Sieg von Eberſtadt gerechnet hatte. Das Reſultat
eni=
ſpricht keinesſolls dem Spielverlauf, beide Mannſchaften waren
ſich im Feldſpiel ebenbürtig. In der erſten Halbzeit war
Ein=
tracht teilweiſe ſogar überlegen, mangelnder Torſchuß ließ aber
die Einheimiſchen zu keinen Erfolgen kommen. Die Schuld an
der Niederlage trägt zum größten Teil der Torwächter dvon
Ein=
tracht, der vollkommen verſagte. Schäfer in der Verteidigung,
und Schäfer (Etzert) waren die Beſten bei Eintracht. Das Spiel
war ſehr anſtändig. Schiedsrichter gut.
Fr. Turngemeinde Darmſtadt.
Die Serienwettkämpfe der Turnerinnen an den Geräten im
1. Bezirk. A=Klaſſe, ergaben: Pfungſtadt — Urberach 550:494
Punkte, Pfungſtadt — Darmſtadt 550:531 Punkte, Darmſtadt —
Urberach 531:494 Punkte. B=Klaſſe: Pfungſtadt — Darmſtadt
501:487 Punkte. Leider waren es für das erſtemal nur wenige
Abteilungen, die daran teilnahmen, hoffen wir, daß es zur
näch=
ſten Serie noch mehr Anhänger findet.
Bezirksmeiſterſchaftskämpfe im 3. Bezirk.
In Höchſt am Main begannen am vergangenen Sonntag
die Vorkämpfe des 3. Bezirks. Am Start erſchienen die
Mann=
ſchaften von Offenbach, Darmſtadt, Aſchaffenburg und Neu=
Iſen=
burg. Die erſten Kämpfe zeitigten ausgezeichnete Ergebniſſe.
Offenbach erzielte 5446 Holz, Darmſtadt erreichte das
gleich=
gute Reſultat wie Offenbach, nämlich 5 446 Geſamtholz.
Aſchaffen=
burg kam auf nur 5364 Holz. Neu=Iſenburg verließ mit 5121
Holz die Bahn. — Einzelergebniſſe der Darmſtädter
Mannſchaft: 1. Mees 576, 2. Thümmel 560, 3. Becher 558
4. Reichert 555, 5. Reinhardt 553, 6. Chriſt 540, 7. Grün 534,
3, Hübner 527, 9. Scherer 522, 10. Eigenhrodt 515 Holz.
4Aenki!
101 3:8 11:5).
* Ins Mannheimer Stadion lockte eine Doppelveranſtaltung:
gegen den SV. Mannheim=Waldhof traten zwei ſüddeutſche
Mei=
ſter an. Etwa 9000 Zuſchauer erlebten eine große Ueberraſchung,
denn anſtatt des vorausgeſagten hohen Sieges des ſüddeutſchen
Fußballmeiſters Eintracht Frankfurt kamen die Einheimiſchen zu
einem verdienten 2:1=Sieg, der bei weniger Pech 4:1 lauten
mußte. — Dagegen widerlegte der ſüddeutſche Handballmeiſter in
einem prachtvollen Kampf die Prophezeiungen von ſeiner erſten
Niederlage mit einem hohen 8:3=Sieg.
Mit dieſem ſchwer erkämpften Sieg dürfte dem SV. 98 in
Abteilung Weſt die Meiſterſchaft ſicher ſein, denn er benötigt
nu=
noch einen Punkt aus den noch ausſtehenden Spielen gegen Polizei
Darmſtadt und Mainz 05. Den zweiten Platz hält Polizei
Darm=
ſtadt.
Wie ſchon bei dem Vorſpiel in Darmſtadt zeigten ſich die Gäſte
in einer ganz ausgezeichneten Form. Beſonders traten Spengler
und Anke im Sturm und die beiden harten Verteidiger Scheufel
und Denk hervor. Auch der Tormann Weſſel zeigte wiederhoit
ſchöne Abwehr. Der Sturm krankt an dem zu ſehr auf Spengler
zugeſchnittenem Spiel, der, von Delp gut bewacht, nur ein
Kom=
binationstor und zwei Erfolge aus Strafwürfen erzielen konnte.
Die komplette Elf des SV. 98 zeigte ein hinreißend ſchnelles
und taktiſch und techniſch gleich vollendetes Spiel, das die
Zu=
ſchauer und namentlich die ſtarke Zahl der Schlachtenbummler aus
Darmſtadt begeiſterte. Im Bewußtſein, daß Mannheim der ſchärfſte
Gegner ſei, legte die Elf von Anfang an allen Ernſt an den Tag,
ſchuf ſich bis zur Pauſe ein Torplus von 5:1 und ſtellte das
Er=
gebnis in dem in der zweiten Halbzeit von Mannheim ſehr hart
durchgeführten Ringen auf 8:3, trotzdem der Gegner im Feldſpiel
gleichwertig war. Die „Blauen” ſpielten wie aus einem Guß,
kein ſchwacher Punkt bei den elf Mannen. Jedes Sonderlob wäre
daher eine Zurückſetzung der anderen. Uneigennützigkeit, Eifer,
energiſcher Kampfwille, gepaart mit ungehemmter Luſt am
„Spiel”, brachten der Mannſchaft einen der ſchönſten Erfolge der
Serie,
Kurz zum Spielverlauf: Dem wie immer korrekt und ſauber
amtierenden Schiedsrichter Beck aus der Zuckerſtadt
Franken=
thal ſtellten ſich beide Mannſchaften in ſtärkſter Beſetzung, wie
im Vorſpiel. Der blaue Anwurf endet beim Torwächter, docht
ſchon in der dritten Minute durchbrechen Fiedler=Werner die
auf=
merkſame Deckung, und der erſte Treffer iſt errungen. Schon
wie=
der rollt der abgefangene Gegenſtoß heran. Feick wird
regel=
widrig geſtoppt, doch der Strafwurf findet den Weg ins Tor
ver=
ſperrt. In der zehnten Minute läßt dann Meſſel einen weiteren
Feickſchen Strafwurf paſſieren. Nach ſchöner Kombination gelangt
Spengler in den Strafraum, wird behindert, ſein geſchickter
Straf=
wurf landet durch die Verteidigung in der langen Ecke, für Henß
unhaltbar. 2:1. — Vom Anpfiff ab läuft Delp durch, zieht die
Verteidigung auf ſich und gibt an den freiſtehenden Freund, der
den dritten Erfolg für 98 bucht. Nun drückt Darmſtadt ſtark auf
Tempo, der Sturm zieht immer wieder auf und davon, doch der
glatte Boden und der ſtarke Wind machen manche Chance
zu=
nichte. Henß im 98er Tor meiſtert kurz hintereinander drei ganz
gefährliche Würfe. Vier Ecken bringen Mannheim nichts ein.
Da=
gegen erzielen die Blauen nach ſchöner Kombination des Sturms
durch Fuchs zwei weitere Tore.
Nach Wiederanpfiff wollen die Einheimiſchen mit aller
Ge=
walt mindeſtens Gleichſtand erzielen. Das Spiel wird ſehr hart,
die blauen Stürmer rennen gegen die verſtärkte Verteidigung,
die mit Umreißen und regelwidrigem Abſtoppen arbeitet und
mehrere Verwarnungen einſtecken muß. Wieder iſt Delp
durch=
gebrochen und der freigeſpielte Fuchs erzielt mit wuchtigem Schuß
das 6. Tor. Verbiſſen kämpft Spengler im gegneriſchen Sturm,
ſindet aber nicht genügend Unterſtützung bei ſeinen Nebenleuten,
dazu in der Deckung der 98er ein kaum zu ſchlagendes Bollwerk.
Zweimal rufen die Zuſchauer bei Spenglerſchen Würfen „Tor!”
aber Henß, der jetzt in „große Form” hineinwäichſt, erwiſchte das
Leder gerade noch buchſtäblich „auf der Linie‟. Endlich kommt
Spengler freiſtehend zum Schuß, und 6:2 ſteht das Ergebnis. Vier
Strafwürfe gelingen den 98ern vorbei, der nächſte Feickſche Wurf
zerreißt das Netz — 7:2; eine Minute ſpäter macht ſich Feick aus
der Umklammerung frei und unhaltbar ſitzt der achte Treffer in
den Maſchen. Mannheim unternimmt eine letzte Anſtrengung:
zwei Ecken und aus einem Strafwurf der dritte Treffer ſind die
Ausbeute. Die letzten fünf Minuten verlaufen torlos. Lebhafte
Anerkennung begleitet die abtretenden Mannſchaften, die ein bis
um Abpfiff ſpannendes und erbittertes Treffen lieferten. —
Polizei Darmſtadt — Weſtmark Trier 4:0 11:0).
Das mit ſo großer Spannung erwartete Treffen obiger
Mann=
ſchaften brachte einen vollen Erfolg. Bei herrlichem Wetter
zeig=
ten beide Vereine ein vorzügliches Können. Nur dem Verſagen
des Weſtmarkſturmes vor dem Polizeitor iſt es zuzuſchreiben, daß
Gegentore nicht gefallen ſind. Alle Aktionen der Triexer,
wunder=
ſchöne Kombinationsangriffe endeten an der wieder ſehr gut
ar=
beitenden Polizeiverteidigung (Strack, Link). Weber im
Polizei=
tor bezeugte auch geſtern wieder, daß er ſein Heiligtum gut zu
hüten verſtehr. Die Läuferreihe mit Unmacht, Schmitt und
Pfeif=
fer war wieder die ausgeſprochene Stütze der Verteidigung und
der Beginn ſchöner Kombinationsangriffe. Der Sturm, das
Schmerzenskind der Mannſchaft, zeigte diesmal wieder etwas
mehr Durchſchlagskraft und Schußfreudigkeit. Beſonders Rößler
und Schliffer machten dem Trierer Torhüter ſchwer zu ſchaffen,
obwohl noch ſehr viele Torchancen verdorben worden ſind. Huber
kam wieder ſchlecht zur Geltung, da er immer gut bewacht wurde
und abgedeckt war. Auch Bohl und Jans konnten ſich nicht richtig
entfalten. — Weſtmark glänzte durch Flinkheit und ſchöne
An=
griffe. Etwas Pech hatte der Sturm Seine Torſchüſſe gingen
faſt alle hoch über die Latte. Läuferreihe und Verteidigung waren
gut aufeinander eingeſpielt und vereitelten manchen Angriff der
Poliziſten. Der Torhüter zeigte nichts Beſonderes.
Im Spielverlauf waren die Gäſte zuerſt im Angriff, der aber
zu keinen Erfolgen führte. Einen herrlichen Kombinationszug,
den Bohl mit einem unhaltbaren Schuß vollendet, wird wegen
angeblichem Ueberlaufen nicht gewertet. Nachdem die Polizei
etwas in Fahrt kam, gelingt es Rößler in der 22. Minute, einen
Strafſtoß zu verwandeln. Mit 1:0 geht es in die Pauſe. In der
zweiten Hälfte werden die Einheimiſchen überlegen. Schliffer
er=
höht durch eine ſchöne Vorlage von Bohl in der 12. Minute auf
2:0. Einen 13=Meter der Gäſte kann Weber glänzend meiſtern.
Auch andere ſchöne Angriffe führen zu keinen Erfolgen. Schliffer
kann noch einmal nach einem Durchbruch unhaltbar einſenden.
In der 25. Minute ſtellt Rößler durch einen 13=Meter das
Re=
ſultat auf 4:0. — Schiedsrichter Schwab=Ludwigshafen leitete
zu=
friedenſtellend.
Die 3. Jgd. der Polizei konnte die 1. Jgd. von Rot=Weiß mit
10:3 (5:1) überfahren.
Vor einem Entſcheidungsſpiel in Abteilung Oſt.
Im Rückſpiel in Fürth konnte ſich der ſüddeutſche Altmieiſter
Spielvgg. Fürth an dem SV. 1800 München für die in München
erlittene 4:2=Niederlage mit einem ſchönen Siege von 8:4 (5:3)
rebauchieren. Da nicht daran zu zweifeln iſt, daß der SC. Frei
burg die noch ausſtehenden drei Spiele (zwei gegen Fürth und
eines gegen München) alle verliert, wird es nach Abſchluß de
Runde zwiſchen den Meiſtern von Nord= und Südbayern zu
einem Entſcheidungsſpiel kommen müſſen.
Aufſtiegsſpiele in Main/Heſſen, Gruppe 4
VfL. Sachſenhauſen — TSV. Braunshard 4:2.
Sp.Vg. Arheilgen — Kickers Offenbach 4:2.
TSG. Höchſt 01 — TG. Dietzenbach 2:2.
SVgg. 04 Arheilgen — Kickers Offenbach 4:2 (2:1).
Niemand von den nicht all zu zahlreich erſchienenen Zuſchauer:
hätte geglaubt, daß in dieſem ſchnellen, von Offenbach zeitteif
recht hart durchgeführten Kampf, die Arheilger mit einer ſtar
erſatzgeſchwächten Mannſchaſt Sieger werden würden. Die Offen
bacher brcuhten eine körperlich ſtarke, ausgeglichene Mannſchaft
in der Trumpfheller lange nicht mehr der Alte war. Mit auffal
lend ſchnellem Tempo begann das Spiel, beide Mannſchafter
haben wiederholt ſchöne Torgelegenheiten, die alle nicht ver
wvertet wurden, bis Arheilgen der Führungstreffer gelingt.
Bal=
erzielen die Gäſte ein zweifelhaftes Tor, doch poſtwendend über
immt Arheilgen wieder die Führung. Nach dem Wechſel ver
ſuchen die Gäſte Ausgleich und Sieg zu holen. Der Gaſtzebe
ſpielt techniſch viel reifer, und ſchon heißt es 4:1. Kickers wir,
noiß einmal — eins Fehlentſcheidung — ein Tor zugeſprochen. Ar
heil gen zeigte ſich ſeinem rontinierten Gegner in jeder Lage ge
wachſen. Schiedsrichter Stork=Biebrich war dem Spiel jederzei
gen achſen. Er wies zwei Gäſteſpieler negen S chiedsrichter
beleiß gung vom Platze.
2
Hanzhall in Ber 2.,3.
Um den Aufſtieg zur Freisklaſſe; Bensheim — Goſ=Pallfiad
9:2 (6:1).
Vor der ſtattlichen Zahl von 800 Zuſchauern erkämpfte ſich
Bensheim endgültig den Aufſtieg und bewies anch durch di
Leiſtung, daß kein Unwürdiger aufrücken wird. Der Gäſteabweh
einſchl. Hüter ging der beſte Ruf voraus. Groß=Zimmern iſ
zweimal an dieſem Bollwerk geſtrandet. Darum iſt Beusheim=
Leiſtung durch den hohen Sieg genug ſkizziert. Nach 16 Minuter
führte Beusheim bereits 6:0. Die Aufregung in der
Gäſteabweh=
kaun man ſüch leicht vorſtellen. Sie taute jedoch zu ſpät auf.
E=
gelang ihr wohl mit größtem Eiſer weitere Erfolge zu verhindern
und lange hieß es 7:2. Doch der Endſpurt Bensheims war nich
auſzuhelten, ſo daß noch zwei Tore ſielen. Ein fehr ſpannendes
Spiel mit hervorragenbem können im Bensheimer Angriff. Die
Cäſtetore fielen durch zwei Strafwürfe. Der Schiri aus Sachſen
hauſen einwandfrei.
Main=Rhein=Gau.
Griesheim — Mainz 1817 5:3 (3:2), Jod. 3:1: Langen
Bergen 3:5 (1:2) Zweite 3:3, die Jgd. 1:0: Pfungſtadt — Lam
pertheint 2:8 (2:4); Wolfsfehlen — Groß=Gerau 8:0 (2:0), Zweite
2:2: Nauheim — Weiterſtadt 5:6 (4:3), Zweite 14:41 Turngeſ
Darmſtadt — Eintracht Darmſtadt (D. S.B.) 4:0
Beſſungen — Tgde, 1846 Darmſtadt 6:3 (1:2); Zweite
4:0: Wallerſtädten — Büttelborn 1:2 (1:1): Zweite 0:3: Egels
bach — Worſelden 4:6 (3:2); Zweite 2:5: Auerbach — Polize=
Darmſtadt Reſ. 4:6 (2:5); Auerbach 2. — Schwanheim 2:2: Beus
heim Neſ. — Heppenheim lomb. 2:1 (0:1); Erfelden — Hähnlei=
3:2 (3:1); Zweite 10:2: Urherach — Ober=Ramſtadt 4:3 (2:0)
Okympia Biebesheim (D.S.B.) — Tv. Bicbesheim 3:1 (1:1)
Crzmſtadt — Groß=Rohrheim 13:1 (8:1).
Griesheim ſtellte diesmal wieder die verjüngte Elf ut’ machte
damit eine gute Erfahrung bis auf den Torhüter, der ſeiner Auf
gabe noch wicht gerecht wurde. Mainz zeigte ein ſtottes und
ſicheres Zuſpiel, ohne ſich auf den Einzelkampf einzulaſſen. Valr
hieß es 2:0 für Griesheim. Bei gleichwertigen Leiſtungen be
hauptete der Plaßverein dieſe Tordifferenz. Bei entſchloſſeneren
Echliß der Gäſte wäre vielleicht der Ausgleich geſallen. Zimmer
Sprenölingen gefiel. Langen ſpielte mit fräriſter Beſetzung im
Sturm gegen Bergen. Das vorlaute Mundperk der Gäſte. war
völlig unangebracht, ebenſo die unnötige Härte, da ſie ſtets mi
einem Tor im Vorteil waren. Wenn Langen ſchließlich mit glei
chen Mitteln antwortete, ſo iſt das wohl nicht turneriſch, aber ver
ſtändlich. Pſungſtadt bringt keinen Siegeswillen mehr auf.
An=
fangs ilappte es vorzüglich. Zwei ſchöne Tore wurden geſchoſſen
Wie abgeſehnitten verſagte dann der Sturm. Lampertheim als
Herrnsheims Nebenbuhler entſaltete ſich voll und erzielte ach
weitere Tore. Pfungſtadt ging trotz offenen und ſaſt ebenbürti
gen Feldſpiels leer aus, du der Sturm das genaue Schießen ver
lernt hat. Kaum llingt es glaubhaft, daß Wolfskehlen mit fün
Erſatzleuten die Groß=Gerauer mit 8:0 nach Hauſe ſchickte. Zer
fahrenes Spiel meithte die Gäſte kopflos, dem anders wäre es
nicht erklärlich, daß etliche Spieler den Platz verließen und der
Reſt der Elf dieſer Niederlage ausfetzten. Der Zuwachs des Tv
Weiterſtadt iſt ſehr zu begrüßen, da eine ſehr ſpielſtarke Handlall
elf mit zur D.T. herüberge andert iſt. Nauheim erhtelt lurz
friſtige Abſage von Raunheim. Weiterſtadt ſpraug in die Breiche
und erzielte neben dem knappen 6:5 Sieg die Auſmerkſamleit des
geſamten Eaues. Nauheim, mit voller Beſetzung bis auf dei
Hüter, mühte ſuh vergebens. Die jüngeren Kräfte gefielen nod
am beſten, Vogel ſchoß die fünf Tore. Weiterſtadt bot die beſſer
Geſamtleiſtung.
Das Lolaltreffen zwiſchen Beiſungen und den 1846er)
verlief in beſter Harmonie und brachte diesmal den Vorſtädter:
den Sieg. Die Tgde, ſpielte etwwas eigenſinnig, worin auch die
Schuld an der Niederlage zu ſuchen iſt. Blitzſchnelle Durchbrüche
der Beſſunger, wobei die Abwehr der 1846er nicht ganz
einwand=
ſrei arbeitete, brachten dieſen ſechs Tore ein, zu einem verdienter
Siege. Avemarie=Griesheim hatte ein leichtes Amt.
Wallerſtädten reichte nicht ganz an das Könmen Büttelborns
heran, da man den Erſotz verſpürte. Die Gäſte drückten ſchar
auf das Tempo, ſo daß die Eindrücke blitzſchnell wechſelten. Be
der zuverläſſigen Abwehr auf beiden Seiten fielen nur drei Tore
Egelsbach war vor der Pauſe beſſer und lag guch 3:2 in Fuh
rung. Dagegen llappte es bei den Gäſten in der zweiten Hälfte
Auerbach unterlag ehrenvoll 4:6 der Reſerve der Darmſtädter
Polizei. Sehr hart ging es in Erfelden her, und Nikolai mußte
ſeinen ganzen Einfluß geltend machen, um zu Ende zu kommen
Hähnlein wollte ſich mit der Niederlage nicht abfinden. Auch Ur
berach empfand die vielen Reklamationen Ober=Ramſtadts als
unnötig, da der Sieg durch die beſſere Stürmerleiſtung erfochtei
wurde.
Tgſ. 1875 Darmſtadt — Eintracht Darmſtadt 4:0 (4:0).
Es war das erſtemal, daß die Tgeſ. auf eine Mannſchaft der
D.S.B. traf. Es kam daher zunächſt kein flüſſiges Spiel auf, die
Gegner taſteten ſich vorläufig ab. Erſt Mitte der erſten Halbzei
wurde der Bann gebrochen und in raſcher Folge gelang es der
75ern, 4 Tore zu erzielen, während Eintracht leer ausging.
In der zweiten Hälfte gaben die Platzbeſitzer durchweg den Tor
an. Infolge geradezu lächerlicher Hilſloſigkeit und
Schußunſicher=
heit des Sturmes fielen keine Tore, obwohl eine Unmenge
gün=
ſtiger Gelegenheiten herausgearbeitet worden waren. Eintrach)
ſpielte ſehr zerfahren. Die Stürmer verſuchten ſich immer wieder
in Sologängen. Gut hielt ſich die Hintermannſchaft und,
beſon=
ders in der zweiten Hälfte, der Torhüter. Lobenswert war das
faire und anſtändige Spiel der Mannſchaft. Bei den Platz
beſitzern waren Hintermannſchaft und Läuferreihe gut in Formi
Der Sturm verfiel nach der Pauſe in den alten Fehler, zu ſehr
nach der Mitte zu ſpielen.
denheit beitw Parteien.
F.
Turner Büttel leitete zur Zufrie=
[ ← ][ ][ → ]Seite 7
und
eims
nded
Dia
hſen)
Nummer 68
Reichsbahn Darmſtadt — Rol=Weiß Darmft. 3:3 (3:2).
Zum Freundſchaftsſpiel auf dem Reichsbahnplatz trat Roi=
Weiß mit der kompletten Ligaelf an; Reichsbahn mit 2 Mann
Erſatz. Das Spiel leitete Hartmann=Seeheim. Die Platzelf hat
Anſtoß, und ſchon nach 2 Minuten gelingt Recke der
Führungs=
treffer. Bereits nach 5 Minuten lag die Reichsbahn durch Fornoff
mit 2 Toren in Führung. Das Spiel iſt ſehr ſchnell und wogt auf
und ab. Kurz vor Halbzeit ſchoß Schmidt das 3. Tor. Die Gäſte
konnten durch Rettig 2 Tore aufholen. War die 1. Halbzeit ein
wirklich ſchönes Spiel, ſo konnte man in der 2. Hälfte das
Gegen=
teil beobachten. Durch den überraſchenden Torerfolg der
Reichs=
bahner legte Rot=Weiß zu große Härte in das Spiel, wobei ſich
Merz in beſonderer Weiſe hervortat. Ein 4. Tor für Reichsbahn
lehnte der Schiedsrichter trotz regelmäßigen Anpfiffes ab. Die
Gäſte konnten nur nach äußerſt hartem Kampf den Ausgleich
ſchaffen. Leider nahm dann das Spiel Formen an, daß es eine
Minute vor Schluß abgepfiffen werden mußte. In der Wahl des
Schiedsrichters hatte der Gauſpielausſchuß eine unglückliche Hand.
Dem Spiel wohnten etwa 200 Zuſchauer bei.
Odenwald=Gau: Groß=Zimmern — Groß=Umſtadt 2:2 (1:2).
Mit Spannung ſah man dieſem Treffen entgegen. Es nahm
einen für beide Seiten befriedigenden Verlauf. Den Erſatz
Groß=Zimmerns merlte man kaum. Bald nach Anpſiff erzielte
der Platzverein das Führungstor. Doch die Gäfte ſetzten zwei
Treffer dagegen. Vorzügliche Abwehr auf beiden Seiten
ver=
eitelte jeden weiteren Torerfolg. Zuſehends beſſerte ſich Groß=
Zinnern und nahm nach dem Ausgleich durch ſeinen Rechtsaußen
das Heft voll in die Hand. Doch zum Siege reichte es nicht.
Freie Tgde. Darmfiadt — Diefesheim 8:2 (3:2).
Ein ſlottes, abwechſelungsreiches Spiel, dias jeden Zuſchauer
erfreuen lonnte. Dietesheim ſtellt eine ſtabile Mannſchſaſt, welche
dem Caſtgeber zu ſchaffen macht und zum Führungstor einwerfen
laun. Die drei Mann Erſatz bei Darmſtadt wirken ſich aus, doch
nach einer Umſtellung wird es zuſehends beſſer und das Ergebnis
adl lautet 3:2. Nach der Pauſe läßt die Schnelligkeit etrras nach.
Angriff auf Angriff wird vorgetragen. Auch der für den
erkrank=
ten Torer eingeſprungene Jugend=Torwart zeigte ſich von der
beſten Seite. Mit ſolchen Leiſtungen dann Dſtot. zufrieden ſein.
Die 1b=Mannſchaft mußte ſich in Nieder=Ramſtadt eine 3:2
Niederlaze gefallen laſſen. — Die nicht komplette Jugend
ver=
lor in Reinheim 3:1.
Die beſten mitkelrheiniſchen Geräkekurger
in Darmſtadt.
Die Deutſche Turnerſchaft bereitet ihre Gerätemeiſterſchaften,
die ſarr 26. April in Eſſen ſtattſinden, an denen rund hundert
Turner aus den Reiche teilnehmen, und die auf die 18 Turnkreiſe
ihrer Größe nach verteilt, vor. Der Mittelrheinkreis, der
zweit=
größte Kreis der D.T., iſt auf Grund ſeiner Ausdehnung
berech=
tigt, 10 Turner nach Eſſen zu entſenden. Da der Kreis über eine
weit größere Anzahl Geräteturner verfügt, die für die D. T.
Reiſterſchaften in Frage kommen, iſt ein Ausſcheidungsturnen
notwendig und angeſetzt worden, gleichie es audere Kreiſe
vor=
nehmen, um die wirllich beſten Geräteturner feſtſtellen zu können.
Dieſes Ausſcheidungsturnen hat der Mittelrheinkreis nach
Darmſtadt gelegt, und ſo wird der 22. März, der Tag der
Mittelrheiniſchen Ausſcheidungen, ſich zu einem großen
turneri=
chen Ereignis geſtalten. Zur Stätte des Ausſcheidungsturnens
iſt die Turnhalle der Turngemeinde 1846 Darmſtadt (Woogsplatz)
auserſehen, und der Beginn der Kämpfe auf nachm. 2,30 Uhr
angeſetzt. Sobald die Teilnehmerliſte feſtſteht, wird über dieſe
Großturnſchau an dieſer Stelle Näheres berichtet.
Der zweife Heſſenkurakampf in Mainz.
Zu den großen turnſportlichen Ereigniſſen des verfloſſenen
ahres in Darmſtadt zählt der im September im Heſſiſchen
Landesthegter ſtattgefundene 1. Heſſenturnlampf der Gaue Main=
Rhein, Heſſen (Oberheſſen) und Rheinheſſen. Nun ſind wieder
genannte Caue mit den Vorarbeiten zu dem 2. Heſſenkampf, der
am 29. März in Mainz (Stadthalle) ſtattfinden ſoll, zurzeit voll
beſchäftigt. Auf Grund beſonderer turneriſchen Leiſtungen ſeiner
Türner, hat jetzt der einheimiſche Main=Rhein=Gau die
Mann=
ſchaftsauſſtellung wie folgt vorgenommen: Jiedler, Schwinn
Blumenſchein, Schieferdecker (Tgde. Darmſtadt), Benz,
Lüttge=
mann, Cramer (Tv. Rüſſelsheim), und Seligmann (Tv. Groß=
Gerau). Erſatz: Gernandt (Walldorf).
Leutſche Hocken-Entkägſchung.
Nationalmannſchaft ſpielt gegen Holland nur 2:2 (2:1).
Welch ein unberechenbarer Gegner Holland im Hockey iſt, das
hat die deutſche Hockey=Nationalvertretung ſchon wiederholt
er=
fahren müſſen. Nachdem Deutſchland vor 1928 die Holländer ſtets
geſchlagen hatte, brachten die Niederländer durch einen 2:1=Sieg
Deutſchland bei den Olympiſchen Spielen um den zweiten Platz.
Im nächſten Spiel auf deutſchem Boden ertrotzten ſie noch einmal
ein Unentſchieden von 0:0. Dann war unſere Vertretung wieder
einmal zweimal ſiegreich. In der letzten Begegnung auf
hollän=
diſchem Boden blieben die Deutſchen ſogar mit 7:0 Treffern
er=
folgreich. Auch für die neue Begegnung in Leipzig rechnete man
allgemein mit einem glatten deutſchen Erfolg, obwohl die
deut=
ſchen Spieler bei den ungünſtigen Witterungsverhältniſſen dieſes
Winters während der letzten zwei Monate kaum Spiel= und
Trai=
ningsgelegenheiten gehabt hatten. Es kam aber wieder einmal
anders als man ſich gedacht hatte. Die deutſche Mannſchaft fand
ſich nur ſchlecht zuſammen, eine beſonders große Enttäuſchung war
ihr Mittelläufer Hohbein, der auf dieſem Poſten nicht einſchlug.
Theo Haag iſt noch nicht erſetzt. Hohbein vernachläſſigte die
älügel vollkommen und bediente auch den Innenſturm ſchlecht,
Der deutſche Angriff verlor ſchließlich alle Spiellaune. Bei der
Pauſe führte unſere Mannſchaft durch Scherbarth zwar noch 2:1,
aber bald nach dem Wechſel glich Holland aus. Den verſtärkten
deutſchen Angriffen ſetzte Holland nun eine vermehrte und
elaſtiſche Abwehr entgegen, die auch das 2:2 halten konnte. Dieſes
Unentſchieden auf deutſchem Boden kommt faſt einem holländiſchen
Sieg gleich.
In weiteren Hockey=Repräſentativkämpfen beſiegte Belgien in
Büſſel Frankreich mit 3:1, während Düſſeldorf im Städteſpiel
Köln 5:2 ſchlug.
Rugby.
Repräſentativſpiel in Frankfurt: Süddeutſchland —
Mitteldeutſch=
land 3:5 (0:5).
Entſcheidungsſpiel im Neckarkreis: Ruderclub Heidelberg —
Hei=
delberger Rugbyclub 3:3.
Montag, den 9. März 1931
Darmſtadt 1910 — 03 Bad=Kreuznach 8:9.
Das buchſtäbliche Pech, das den Einheimiſchen während der
Kamdſſaiſon 1930/31 nicht von der Seite wich, brachte ſie auch
geſtern vormittag von den reichlich verdienten Erfolg. Trotz einem
Siegverhältnis von 5:2 mrußten ſie den glücklichen Badeſtädtern
den Endſieg überlaſſen. Eine biltere Sache, an der aber leider
niehts zu ändern iſt. Hart auf hart gingen ddie einzelnen Kämpfe,
aber mit einer ſchönen Fairneß, das muß hervorgehoben werden.
Als Unparteiiſcher ſungierte Herr Heckmann=Dieburg in
aufmerk=
ſamer, korrekter Weiſe.
Die Kämpfe:
Bantam: Borowski=D. — Nagler=K. B. ſiegte in der 7.
Minute durch Schulterzug. Die Punkte fielen aber, da B. beim
Abwiegen etwa 100 Gramm Uebergewicht hatte. an Nägler. 0:3.
Feder: Shwarz=D. — Wirth=Kr. Dank überlegener
Körper=
größe und Kraft lamn W. über die Zeit. S. verdienter
Punkt=
ſieger. 2:3. Leicht: Daum=D. — Schütz=K. Ein hartes
Tref=
fen lieferten ſich beide Ninger, bei dem der Kreuznocher infolge
ſeiner guten körperlichen Verſaſſung ſtets die Oberhaud behielt.
Wahre Prachtleiſtungen vollbrachte aber auch der Darmſtädter in
der Abwehr. Sieger: Sch. in der 11. Min. 2:6. Welter:
Keitel=D. — Frey=Kr. K. iſt ſeinem gewiß nicht ſchlechten
Geg=
ner überlegen und ſiegt n P. 4:6. Mittel: Zapf=D. — Droſſe=
K. Sieger: Z. n. P. 6:6. Halbſchwer: Veith=D. — Buſſer=
K. Beide Ringer liefern ſich einen völlig ausgeglichenen Kampf.
Sieger: V. n. P. 8:6. Schwer: Gernand=D. — Müller=K. Der
Darmſtädter mußte in letzter Minute für den verhinderten
Schuch=
mann in die Breſche ſpringen. Da er dem deutſchen Meiſter
gegenüber doch auf verlorenem Poſten ſtand und außerdem an
einer Berufsverletzung laborierte, ſchenkte er dem Kreuznacher
den Sieg. 8:9.
Die Darmſtädter haben nun die Punkterämpfe hinter ſich, die
diesmal mit einem Fiasko für ſie endeten. Wenn auch mancher
Erfolg durch Pech vereitelt wurde, ſo liegt doch die Hauptſchuld
bei der Mannſchaft ſelbſt. Ehrgeiz und Tatkraft vergaß win in
entſcheidenden Momenten. Vernachkäſſigtes Traninig machte ſich
bemerlbar. Die Mannſchaft hat bis zur nächſten Kampfſaiſon
ge=
nügend Zeit, das Verſäumte nachzuholen. Für diesmal iſt die
Gefahr des Abſtiegs nochmals abgewendet, da die
Kreisſportbe=
hörde beabſichtigt, die Oberliga in Bezirke einzuteilen, wie es
ſeither bei der Liga war, eine Maßnahrne, die infolge der
ſchlech=
ten Wirtſchaftslage von den Vereinen ſehr begrüßt wird.
Ringer=Ausſcheidungskämpfe in Nürnberg.
In gut beſuchtem Saale des Kulturvereins in Nürnberg
ge=
langten am Sonntag die Olympia=Ausſcheidungskämpfe im
Rin=
gen der Weltergewichtsklaſſe zum Austrag, in denen
gleichzeitig der Weltergewichtsvertreter Deutſchlands für die
be=
vorſtehenden Ringer=Europameiſterſchaften in Prag ermittelt
werden ſollte. Die Ueberraſchung des Tages beſtand darin, daß
der Kampfſpielmeiſter Földeak nur den dritten Platz belegen
konnte. Sieger wurde der Kölner Moeckel vor Hamper=
Nürn=
berg und Földeak.
Die deutſche Ringermannſchaft für Prag.
Nach den Nürnberger Ausſcheidungskämpfen wurde jetzt die
deutſche Mannſchaft für die vom 27.—30. März in Prag
ſtattfin=
denden Europa=Meiſterſchaften im Ringen zuſammengeſtellt. Aus
den Nürnberger Kämpfen qualifizierten ſich der Kölner Moeckel
als Vertreter im Weltergewicht, ſo daß jetzt die deutſche
Mann=
ſchaft für Prag folgendes Ausſehen hat: Bantamgewicht:
Leucht=Nürnberg, Federgewicht: Heering=Göggingen,
Wel=
tergewicht: Moeckel=Köln, Leichtgewicht: Sperling=
Dort=
nund, Mittelgewicht: Kramer=Duisburg,
Halbſchwer=
gewicht: Vogedes=Dortmund, Schwergewicht: Gehring=
Ludwigshafen.
Auch am Sonntag, zu den Entſcheidungskämpfen, war das
Kolpinghaus in Mannheim bis guf den letzten Platz beſetzt. Die
Kämpfe, die im Gegenſaßz zu den Vorentſcheidungen am Samstag
durchweg guten Sport brachten, verteilten die Meiſterſchaften auf
die drei Bezirke ziemlich gleichmäßig. Im Fliegengew. hatte
der vorjährige Meiſter, Wißler=08 Mannheim, den kleinen
Frank=
furter Baum vom FSV. Frankfurt zum Gegner, der ihn in einem
hartnäckigen Kampfe knapp nach Punkten ſchlug. Im
Bantam=
gewicht beſiegte Langmann (FSV. Frankfurt) im
Entſchei=
dungskampf den Mannheimer Huber (MFC. 08) nach Punkten.
Im Federgew. erlitt Kilian (FSV. Frankfurt) eine knappe
Niederlage gegen Kuebeler (Pol.SV. Stuttgart). Die
Meiſter=
ſchaft im Leichtgewicht gewann Häuſſer (08 Mannheim) nach
Punkten gegen Endreß (Pol. SV. Stuttgart). Im
Welterge=
wicht lieferte Bleul (FSV. Frankfurt) einen techniſch
hervor=
rogenden Kampf gegen den jungen ſehr begabten Stutgarter
Her=
mann und gewann ſehr ſicher nach Punkten. Eine ebenfalls
tech=
niſch hervorragende Leiſtung bot Bernlöhr (Pol. SV. Stuttgart)
gegen Hachenberger (Wiesbaden) im Mittelgewicht.
In=
folge einer Handverletzung mußte der Kurſtädter nach der erſten
Runde aufgeben. Halbſchwergewichtsmeiſter wurde
ohne Kampf der Singener Maier. Nach ſeinen guten Leiſtungen
in der Vorentſcheidung enttäuſchte der Mainzer Krimmel im
Ent=
ſcheidungskampf gegen Thies (08 Mannheim). Der Mainzer
mußte mehrmals zu Boden und den Titel im Schwergewicht
dem Mc mnheimer überlaſſen.
Verbandstag des Südweſtdeutſchen Amateurboxverbandes
in Mannheim.
Der ordentliche Verbandstag fand anläßlich der
ſüdweſtdeut=
ſchen Amateurbox=Meiſterſchaften am Sonntag vormittag in dem
Kolpinghaus in Mannheim ſtatt. Ungefähr die Hälfte der
Ver=
bandsvereine war anweſend. Unter der Leitung des
ſtellvertre=
tenden Vorſitzenden Renneberg=Frankfurt a. Main konnten alle
Punkte der Tagesordnung in ſchneller und harmoniſcher Weiſe
zur Erledigung gelangen. Mit Intereſſe wurden die ſehr
beach=
tenswerten Berichte der verſchiedenen Reſſorts
entgegengenom=
men und von den Vereinen gutgeheißen und anerkannt. In dem
Bericht des ſportlichen Reſſorts gedachte man des Meiſters
Bern=
löhr (Stuttgart), dem es gelang, Kampfſpielſieger zu werden und
weiterhin das Turnier anläßlich des 10jährigen Jubiläums des
D.R. F. A. D. ſiegreich zu beſtehen. Nach einſtimmiger Entlaſtung
des geweſenen Vorſtandes wurde unter dem Vorſitz des
Alters=
präſidenten zur Wahl geſchritten, die die geſamte Wiederwahl des
bisherigen Vorſtandes unter Führung des 1. Vorſitzenden
Renne=
berg (Frankfurt a. M.) ergab. Als 2. Vorſitzenden wählte man
Hauptmann Gſchwind von der Polizei Stuttgart. Der
Einigungs=
vertrag zwiſchen D.A. S.V. 1891 und D.R. F. A.D. ergab eine
län=
gere Debatte. Die endgültige Entſcheidung in dieſer Frage wird
der Kongreß des D.R.F.A.D. in Homburg zu treffen haben.
Mainz 05 hat in den Spielern Scherm (ASV. Nürnberg) und
Albrecht (Fortuna Düſſeldorf) wertvollen Zuwachs erhalten.
Beide Spieler haben ſchon wiederholt international geſpielt.
Der Deutſche Auto=Club hat ſeinen Namen in Deutſcher
Reichs=Automobil=Club (DRAC.) umgeändert.
Das New Yorker Sechstagerennen wurde von der
franzöſi=
ſchen Mannſchaft Letourneur/Guimbretiere vor Linari/Broccardo
gewonnen.
Ernſt Gühring, der Stuttgarter Schwergewichtsboxer, beſiet
New York den Iren Pat Redmond über ſechs Runden ne
unkten.
Bei den Internationalen Ski=Wettbeweuben auf dem
Feld=
berg ſiegte in der Kombination der ſchleſiſche Meiſter H. Ermel,
iym fiel auch der Feldbergpokal zu.
Dortmunder Reit= und Fahrturnier.
Der Schlußtag des Dortmunder Reit= und Fahrturniers
brachte den Veranſtaltern ein ausverkauftes Haus. Im
Mittel=
punkt des Programms ſtand der Große Preis der Ställe
und die Dreſſurprüfung, die dem Olympiaſieger „
Drauf=
gänger” nach längerer Zeit wieder einmal zu einem verdienten
Erfolge vor Artus und Fels verhalf. Prächtiges Material wurde
im Preis der Ställe vorgeführt. Die Goldene Schleife
er=
hielten hier die vereinten Ställe Wolf und Windesheim. In der
Jagdpferde=Eignungsprüfung machten wiederum die
Schimmel das Ende unter ſich aus. Mit Amtshauptmann und
Arnfried teilten ſich in der ſchweren Kategorie zwei Vertreter
die=
ſer Gattung in den Sieg. Die große Schaunummer „Deutſche
Ka=
vallerie” mit der Hohen Schule von Rittmeiſter Gerhard bildeten
den Abſchluß und erfreuten ſich wie üblich toſenden Beifalls.
Nahiogale Schwirmkämpfe in Karlsruhe.
Ausgezeichnete Leiſtungen.
Die Nationalen Schwimmkämpfe am Sonntag in Karlsruhe
waren nach jeder Hinſicht ein voller Erfolg. Die Halle war
faſt ausverkauft, und auch die ſchwimmeriſchen Leiſtungen waren
zum Teil ganz ausgezeichnet und bewegten ſich ſogar in
Rekord=
nähe. Den Vogel ſchoß wiederum Göppingen 04 ab, das allein
7 Siege in den erſtklaſſigen Konkurrenzen zu buchen hatte. Aber
auch Neptun Karlsruhe hinterließ einen vorzüglichen Eindruck
und lieferte verſchiedentlich den Göppingern einen harten Kampf
um den Sieg. Die Ueberraſchung des Tages war die
Nieder=
lage von Dr. Frank=Heidelberg, der über 100) Meter Rücken von
dem ſcheinbar „wiedererſtandenen” Nürnberger Schulz
geſchla=
gen wurde. Beſonders gute Zeiten ſchwammen Rindersbacher=
München mit 2:28 Min. für 200 Meter Freiſtil, Wunſch=
Karls=
ruhe 1:16,5 für 100 Meter Bruſtſchwimmen, und Frl. Zipſe=
Karls=
ruher SV. mit 1:22,2 im 100 Meter Freiſtilſchwimnien. Im
ab=
ſchließenden Waſſerballſpiel fertigte Neptun Karlsruhe den
1. Frankfurter SC. überlegen mit 8:2 (3:1) ab.
Die Ergebniſſe:
Herren: 3mal 100 Meter Freiſtilſtaffel, I: 1. Neptun
Karlsruhe 3:30 Min.; 2. 1. Frankfurter SC. 3:30.2 Min.
200 Meter Bruſtſchwimmen, Ia.: 1. Schwarz=Göppingen 04
2:51,6 Min.; 2. Wunſch=Karlsruhe 2:54,6 Min. Ib: 1. Staudt=
Mannheim 3:02,1 Min.
3 mal 100 Meter Bruſtſtaffel, IIa: 1. Karlsruhe 99 4:16,8
Min.: 2. Nikar Heidelberg 1:18,2 Min.
200 Meter Freiſtil, Ia: 1. Diebold=Nikar Heidelberg 2:28,8
Min.; 2. Rederer=Sparta UUlm 2:30 Min.; Ib: 1. Rindersbacher=
München 2:38,4 Min.
6mal 100 Meter Lagenſtaffel, Ia: 1. Göppingen 04 7:28,.;
2. Neptun Karlsruhe 7:30,6 Min.
Kunſtſpringen, Ia: 1. Boſſo=Mannheim, 2. Schuſter=Schwaben
Stuttgart.
100 Meter Rückenſchwimmen, Ia: 1. Schulz=Bayern 07
Nürn=
berg 1:16,6 Min.; 2. Dr. Frank=Heidelberg 1:17,5 Min. Ib: 1.
Helfrich=Mannheim 1:20 Min. Ia: 1. Wunſch=Neptun Karlsruhe
1:19,2 Min.
4mal 50 Meter Freiſtilſtaffel, Ia: 1. Göppingen 04 1:56,9;
2. Neptun Karlsruhe 1:58 Min.
Schwellſtaffel (50, 100, 200, 150 Meter.) IIa: 1. 1.
Frankfur=
ter SC. 6:00, 2. Neptun Karlsruhe 6:03,3 Min.
10 mal 50 Meter Freiſtilſtaffel, Ia: 1. Göppingen 04 5:01,4,
2. Neptun Karlsruhe 5:01,8 Min.
Damen: 100 Meter Freiſtilſchwimmen, Ib: 1. Zipſe=
Karls=
ruhe 99 1:22,2 Min., 2. Oſann=Jungdeutſchland
Darmſtadt 1:25, 4 Min.
100 Meter Bruſtſchwimmen, Ia: 1. Pfau=Göppingen 1:35
Min. Ib: Gebauer=Jungdeutſchland Darmſtadt
1:37, 7 Min.
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Geſchäftliches.
Jod=Kaliklora bei Schnupfen.
Die deutſche Aerzte=Zeitung ſchreibt in einem Aufſatz über Jod=
Kali=
klora, daß Profeſſor Bier gegen Schnupfen kleinſte Jod=Mengen
ver=
ordnet und empfiehlt. Ein anderer Arzt ſchreibt: „Ich ſelbſt benutze
Ihre Jod=Zahnpaſta ſeit etwa einem halben Jahre, und während ich
früher ſehr häufig an Schnupfen erkrankt war, habe ich ſeitdem keinen
Schnupfen mehr gehabt. Und dies, obwohl meine ganze Umgebung
nzwiſchen wiederholt an heftigem Schnupfen erkrankt war.”
Auch dies iſt darauf zurückzuführen, daß Jod=Kaliklora die Organe
günſtig beeinflußt und den Körper widerſtandsfähig macht, wie auch die
Zähne glänzend weiß und geſund gedflegt werden. Jod=Kaliklora
eig=
net ſich zur dauernden Zahnpflege für jedermann.
Eine Meiſterleiſtung der deutſchen
Gummitech=
nik iſt der neue patentierte
„Excelſior”=Spritzſchutz=Abſatz.
der eine abſolute Neuheit auf dem Gebiete der Gummiabſätze darſtellt.
Der Hauptvorrang dieſes Abſatzes iſt das ſichere Verhüten des Beſpritzens
der Damenſtrümpfe und =Kleidung bei naſſer Witterung. Da der
„Excelſior”=Spritzſchutz=Abſatz auch elegant und ebenſo unauffällig iſt
wie jeder andere Abſatz (er kann ſomit bei jeder Witterung getragen
werden), wird ſich die Damenwelt ſehr ſchnell mit dieſer praktiſchen
Neu=
heit befreunden.
Rundfank-Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 9. März.
15.50: Paul Laven: Ein rheiniſcher Weberjunge erzählt.
16.30: Nachmit agskonzert des Freiburger Konzertorcheſters. Soliſten:
Lilly von Manoft (Klavier). Hans G. Zetter (Cello),
18.15: W. Hermann: Was bringt die Notverordnung bezüglich
Realſteuer und Einheitsbewertung?
18.40: Zeit evtl. Proozammänderungen.
18.45: Chrfredakteur Braun: Der Kampf des Saargebiets beim
Völkerbund
19.15: Engliſch.
19.40: Edlef, Köppen: Ein Kriegserlebnis.
20.05: Sonderkonzert des Frankfurter Orcheſtervereins. Ausf.: Erika
Morint (Violine), Frankfurter Rundfunk=Sinfonie=Orcheſter.
22.00: Actualis: Die Flamen= und Wallonen=Frage.
23.00; Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle, Montag, 9. März 1931.
10.10: Schulfunk.
14.50: Kinderſtunde. Wir machen eine Kinderzeitung.
15.40: Rolf Faber: Stunde für die reifere Jugend: Wir u. d. Beruf.
16.00: Rektor Cretius: Neue u. neueſte Wege i. Rechtsſchreibeunterr.
16.30: Nachmittagskonzerr Berlin.
17.30: Dr. Panoff: Das Volkslied im oſteuropäiſchen Raum.
18.0): Dr. Johannes Günther: Deutſch für Deutſche.
18.30: Hauptmann Rohde: Das Mittelmeer und die großen Mächte.
19.00: Dr. Nolte: Stunde des Landwirts: Neuzeitliche Weidekultur.
19.20: Gedanken zur Zeit.
19.30: F. Naphtali u. Prof. Bernhard: Kapitalismus o. Sozialismus.
20.05: Konzert des Frankf. Orcheſtervereins. Mitw. Erika Morini
(Violine); das Frankfurter Rundfunk=Sinfonie=Orcheſter.
21.30: Breslau: Volkslieder geſungen von Leopold Alexander.
21.45: Jazz auf zwei Flügeln: E. Poplewski — Semuel Kaufmann.
22.20: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten. Danach Tanzmuſik
Die kontinentale Kaltluftzufuhr dauert noch immer fort. Wenn
auch durch die Ausläufer des nach dem Mittelmeer abziehenden
Tiefs weiterhin Bewölkung aufkommt, wobei vereinzelt auch leichte
Schneefälle auftreten können, ſo iſt doch keine weſentliche
Aende=
rung des Witterungscharakters vorauszuſehen.
Ausſichten für Montag, den 9. März: Wechſelnde Bewölkung mit
vorübergehendem Aufklaren, noch kalt, keine oder nur
verein=
zelt geringe Schneeſchauer.
Ausſichten für Dienstag: Noch keine weſentliche Aenderung.
Kauptſchriftleitung. Rudolf Mauve
Veraniwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudoif Maupe: für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Bohmanni
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdlenſt: Andieas Bauer; für
Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Blid und Wort. Dr. Herbert. Neite:
für den Inſeratentell und geſchäftliche Mitteilungen: Wilt v Kuble
Druck und Verlag. C.C. Witt ch — ämtiſch in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernemmen,
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
[ ← ][ ]At.
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Heute letzter Tag
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr
Nummer 68
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Seite 8
Montag, den 9. März 1931
Unatannsantsstien.
Ein Roman von Walter Bloem.
Copyright by Noviſſima Verlag G. m. b. H., Berlin SW 61, Belle Alliance Straße 92.
(Nachdruck verboten.)
„Entzückt, verehrte Kollegin. Sie wiſſen — am fünften Mai,
Triſtan!"
„Ich freue mich!” ſtrahlte Ellen. Ein paar Minuten lang
fah ſie nichts als dieſen prachtvollen, ſprühenden Kopf, aus deſſen
Augen eine Welt von ſchöpſeriſcher Willenskraft ſie überflutete.
Neben dem Meiſter ſaß eine pompöſe Vierzigerin.
Ihre ganze Erſcheinung beſtätigte, was der walnußgroße
Solitar an ihrem ſchon mit leiſen Fältchen durchzogenen Halſe
verhieß. Sie verfolgte mit etlicher Mißlaune die Hingabe, mit
der ihr Nachbar das jüngſte Mitglied der Kapitänstafel begrüß e.
Es war, als fühle der Muſiker die drohende Ungnade. Er ließ
faſt ruahaft das ſo feurig entfachte Geſpräch mit der Künſtlerin
fallen, wandte ſich in etwas ſchwerfälligem Engliſch der
Statt=
lichen zu.
„Das, gnädige Frau”, flüſterte der Kapitän Frau Ellen zu,
„iſt Miſſis Arnold M. Leviſohn, die Frau des weltbekannten
großen New Yorker Pankiers und Mäzens.”
Ellen war vom Berliner Amerika=Inſtitut über die für ſie
drüben in Betracht kommenden Verhältwiſſe eingehend
unter=
richtet worden. Auch ſie ſelber hatte alle Veranloſſung, ſich mit
dieſer wichtigen Frau auf guten Fuß zu ſtellen.
Während ſie mit halbem Ohr dem verbindlichen
Anknüpfungs=
geplauder des Kapitäns louſchte, muſterte ſie unauffällig die
Tiſchgeſellſchaft. Alles Erſcheinungen, die den Stempel, wenn
nicht des Bedeutenden, ſo mindeſtens des irgendwie
Außerge=
tvöhnlichen trugen. Ellens Blicke waren um den ganzen Tiſch
herumgewandert, ehe ſie gewahrten, daß die Augen ihres
Nach=
barn zur Rechten mit underhohlener Bewunderung auf ihrer
Er=
ſcheinung ruhten. Sie ließ nun endlich auch zu ihm einen
prü=
fenden Blick hinüberfliegen. Der erfaßte die Geſtalt eines
ſtatt=
lichen Herrn, deſſen gepflegte Eleganz einen ganz leiſen Anflug
von Verbrauchtheit nicht zu verbergen vermochte. Das Monokel
in ſeinem linken Auge paßte zu dem ſcharfgeſchnittenen Kopfe
wvie aus ihm ſelber hervorgewachſen.
„Baron Wilczek”, ſtellte er ſich vor. „Ich vermute, daß Sie
meinen Namen ſo wenig verſtanden hoben wie einen der übrigen
— außer ſelbſtverſtnädlich dem des allvergötterten Meiſters da
drüben.”
Ellen verſuchte die Höflichkeit zu erwidern: „Danke Ihnen.
Ich heiße —‟ Schon hatte der Nachbar ſeine Fingerſpitzen ganz
leicht auf ihren Arm gelegt: „Meine Gnädigſte — ich habe Sie
im vergangenen Sommer in Bayreuth gehört.”
Viel Bewunderung und Dank lag in dieſen Worten. Ellen
errötete vor Glück wie ein Schulmädchen. Sie war noch
Anfän=
gerin genug, um ſolche Huldigung nicht als ſelbſtverſtändlichen
Tribut, ſondern als unverhoffte Beſtätigung ihres jungen
Glau=
bens an eigene Kraft zu empfinden.
„Hörten Sie den ganzen Zy.lus?” „Den ganzen”, beſtätigte
der Baron. „Triſtan, wie immer, der Gipelpunkt. Im
allze=
meinen — für Sie im beſonderen. Ich habe ein reichliches
Dutzend Jſolden gehört. Die Ihre hat vor allen ihren
Rivalin=
nen den Vorzug der Jugend voraus —‟ „Ein beſcheidenes
Ver=
dienſt — ein recht vergängliches.” „— Was aber Ihre Jſolde aus
der Fülle der Erinnerungsbilder heraushebt: die Inbrunſt der
Leidenſchaft. Es war, als ſähe man Sie von innen heraus
ver=
brennen. Der Liebestod — letzte Steigerung. Sie ſtanden
trans=
parent, in der Weißglut Ihrer Sehnſucht ſchmelzend. Nie hab
ich dieſes Vergehen und Sichauflöſen überzeugender,
ſelbſtver=
ſtändlicher erlebt.”
Ellen flammte vor Glück. Das kann ich?! Dann hatte ich
recht, mir Vax,: zu brechen — zu mir ſelber. Sie wandte ſich ganz
dem neuentdecten Verehrer zu. Ueberließ ſich willig dem
Wider=
hall verklungener Stunden letzter Selbſtentäußerung.
Der Kapitän fühlte ſich ein bißchen laltgeſtellt. Minutenlang
blieb er ſich ſelber überlaſſen. In die Lücke ſeines Bewußtſeins
ſchob ſich etwas Blinkendes, Flimmerndes ein — das Monobel
im Auge des bayreuth=begeiſterten Herrn, der ihm ſo ſtürmiſch
das Intereſſe der gemeinſamen Nachbarin entriſſen hatte.
Mo=
nokel — mittelgroß — ſehr elegant — Ende der Dreißiger — was
war das noch für eine Gedankenkette, die ſich da wieder anknüpfen
wollte? Ach ſo — das Radiogramm . . . Nun, der da kam
natür=
lich für die Fahndung nicht in Betracht, Juwelenräuber ſehen
anders aus.
Der Kapitän überflog die eigene Tiſchgeſellſchaft und entdeckte
zwei Plätze weiter noch ein zweites Monokel — ſamt Zubehör.
auf das jenes elaſtiſche Signalement genau ſo gut zutraf wie auf
Herrn von Wilczek. Das war Herr Stephany — Theodor
Ste=
phany, der neue Stern der Reinhardt=Bühnen . . . Neuerdings
erntete er auch filmiſche Lorbeeren. Wie kam er übrigens auf die
„Chicazo”? Jens Mertens, der Geſchicke aller internationalen
Größen durch zahlloſe Tiſchgeſpräche kundig, meinte ſich zu
er=
innern, daß Herr Stephany, für die Münchner Feſtſpiele
ver=
pflichtet ſei.
Lächerlich: auch hier ſtimmte alles: von der Aeußerlichkeit
des Monolels über die unterſtrichene Eleganz bis zur
Sprachge=
wandtheit. Herr Stephany plauderte mit ſeinen beiden
Nach=
barinnen abwechſelnd in einem flotten Engliſch und in einem
jedenfalls für Durchſchnittsunterhaltung ausreichenden Spaniſch.
Zwiſchen ihm und Herrn von Wilczek thronte eine feurige
Mexi=
kanerin, die Gattin eines Sillbermagnaten aus Tampiko, Donna
Ines de Gayangos. Zur Rechten hatte er die ältere von zw
jungen, engbefreundeten Millionärstöchtern, die von einer me
natelangen europäiſchen Amüſierlour zurückkehrten. Daß dieſe
Götter= und Frauenliebling kein Bedürfnis verſpürte, ſein Reiſ
gepäck durch geſtohlene Juwelen zu belaſten, lag auf der Han=
Aber der Kapitän ermittelte am eigenen Tiſche noch ein
dritte Perſönlichkeit, auf welche die Berliner Fahndungsmer
male genaueſtens zutrafen — bis auf das fehlende Monokel. Di
Paſſazierliſte führte ihn als Herrn Dr. phil. Heinrich Mülle=
Fabrikbeſitzer aus Berlin, auf. Was den Oberſteward wohl ver
anlaßt haben mochte, dieſen Herrn am Kapitänstiſch unterzi
bringen, das mochte — güßer der auch bei ihm ſtark betonte
Eleganz der äußeren Erſcheinung — ſein offenbares Unterha
tungstalent geweſen ſein. Er teilte ſich mit dem Schauſpieler i
die angenehme Pflicht, die zwiſchen ihnen ſitzende Miß Edit
Vaughan, die Tochter des berühmten Boſtoner Schweineſchläd
ters, nicht aus dem Lachen kommen zu laſſen. Was ihn nicht
hi=
derte, ſich gleichzeitig ſeiner Nachbarin zur Rechten zu widmen
der jüngeren der beiden Erbinnen, Miß Emerentia O’Donnell.
Soweit war der Kapitän bei der Muſterung ſeiner Tiſchg
ſellſchaft gelangt, als ihn von jenſeits der Tafel ein
rundliche=
dennoch ſcharfgeprägtes Geſicht auſchmunzelte, das offenbar ſcho
lange auf Begrüßung gewartet hatte.
„Ah, erfreut, Sie an meinem Tiſch zu ſehen!“ „Captain—
wie geht es Ihnen?” Beide Herren ſprangen gleichzeitig auf, ei
ten einander entgegen, begrüßten ſich mit knackendem Händeſchü
teln als alte Bekannte, um nicht zu ſagen Freunde. Der Kapitä
mußte innerlich lächeln: auch auf Miſter James Hutchinſon, Che
Direktor der General Motors aus Detroit, paßte eigentlich g
naueſtens der bewußte Steckbrief — nur daß der Automobilg
waltige mindeſtens als hoher Vierziger ſtatt eines Dreißiger
angeſprochen werden mußte.
In derbſtem Amerikaniſch, das von Slang wimmelte, erzählt
Herr Hutchinſon dem Kapitän, daß er aus Deutſchland zurüct
komme, wo er ſoeben die Artienmehrheit eines führenden deu
ſchen Kraftwagenkonzerns für ſein Haus erworben habe. „Si
wiſſen, Captain — wir ſind bereit, Sie mit Haut und Haar z
freſſen!” „Ausgenommen unſere Dampferlinie, mein Lieber,” ga
Mertens derb zurück. „Noch nicht,” ſchmunzelte der Amerikane:
Mertens bat Herrn Hutchinſon, ihn ſeiner Nachbarin vorzuſtel
len. Der machte eine entſprechende Handbewegung und murmelt;
etwas Unverſtändliches. Die junge Dame hatte bisher völli
ſchweigſam zwifchen dem Amerikaner und dem Wiener General
muſikdirektor geſeſſen. Der Kapitän wußte natürlich, wer ſie war
ein Fräulein Toni Frömmel, bis vor wenigen Wochen ein unbe
kanntes Mannequin aus der Berliner Konfektion. Seit der gre
ßen deutſchen Vorprüfungskonferenz für den bevorſtehenden in
ternationalen Schönheits=Wettbewerb in New York wirbelte ih
Konterfei durch die illuſtrierten Blätter des Erdkreiſes: ſie wa
die Erwählte Deutſchlands. Sie beherrſchte keine Sprache auße
einem ſtark berliniſch gefärbten Deutſch. Das bot für ihren be
rühmten Nachbar zur Rechten ſo wewig Anziehung wie der mög
liche Inhalt eines mit ihr zu ſührenden Geſprächs.
(Fortſetzung folgt.)
Freunde der Darmſtädter Real=-
Donnerstag, den 12. März,
Mufälfen.
abends 8 Uhr,
im Feſtſaal der Ludwigs=Oberrealſchule
Vortrag mit Lichtbildern
des Herrn Studienrats Dr. Grimm
Der Vorſtand.
über Algier.
Harum haben Sie‟
noch keinen Metzanschluß
Hadio-Apparat
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einer 12monatl. Ratenzahlung zulegen.
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Ein Tonfilm-Schwank voll” urkomischer
Situationen.
„Bfe lustigen
Ausikanten
(Laubenkofonte)
Regie: Max Obal.
In den Hauptrollen: Fritz Kampers,
HHerm. Picha, Camilla Spira,
Erikn Glässner, sowie eine weitere
prominente Lustspielbesetzung.
Ein Thewa aus dem kleinbürgerlichen
Alltagsleben, mit überlegenem Witz und
glänzender Parodie behandelt. Lustiges
Treiben in den Schrebergärten, in der
Lanbenkolonie bildet den Hintergrund
amüsanten Geschehnisse.
Eine tolle Sache, die auch den
Gries-
grämigsten zum Lachen zwingt.
Dazu der Kurztonfilm:
„Alice in Lebensgefahr‟
und das gute Beiprogramm.
im großen Doppelprogramm
Einer der besten Sensations-
und Abenteurer-Filme des
Jahres:
„Rivalen im
Ueltrekore‟
Begie: Ernö Metzner
In den Hauptrollen: Bob
Stofl, Liselott Schaak,
Nien Son Linz. Grace
Chjang u. a.
Ein Film im 200 Kilometer-
Tempo von Aufos, Liebe,
Abenteuern und Intrigien.
Die Todesfahrt in
der Höllenkurve
Im II. Teil:
Das ganz ausgezeichnete
Filmwerk
„Feuertransport”
Begie: Alexander Jranor
Dazn
ilte Ufa-Wochenschau
Beginn: 3.45, 6.(0 u. 8.20 Uhr.
Der erste
Gerhard Lamprecht-Tonfilm
„Zweierlei
K
Ein Gesellschaftsfilm nach dem
Bühnen-
stück „Perlenkomödie” von Bu uno Frank.
Regie: Gerhard Lamprecht, der bekannte
Zille-Regisseur.
In den Hauptrollen: (F.3698
Walter Rifla, Eiga Brinle,
Aribert Wäscher, Hilde Hildebrandt.
lda Wüst, Rudolf Lettinger u. a.
Der Film ist ein einzigartiger Genuß für
Kenner, ein amüsantes und interescantes
Werk, das von Anfang bis Ende in
Spannung hält.
Der Zille-Regisseur Gerhard Lamzrecht
zeigt in diesem Film durch eine Reihe
reizender Einfälle und entzückender
Ton-
pointen sein spielerisches Können.
Dazu das
relchhaltige Beiprogramm.
Beginn: 3.45, 6 00 und 8.20 Uhr.
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des Landestheater-Orchesters
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Film-Groteske. — 2. „Skifahrt ins
Glück.” — 3. „Glanz im Alltag.”
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