Darmstädter Tagblatt 1931


23. Februar 1931

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Sis 28. Februar 2.18 Reichsmart und 22 Pfennig
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im Febr. ohne Beſtellgeld monatlich 2.48 Reichsmari.
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erſcheinen
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Franffurr g M 1301

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet.
Nummer 54
Montag, den 23. Februar 1931.
194. Jahrgang

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breit /2 Reichsmarl. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
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zelle
3.00 Reichsmart. Alle Preiſe in Reſchsmart
(4 Dollar 4.20 Markl. Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der Anzelgen=
aufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerſchtlicher Beltreiſbung ſäll jeder
Rabatt weg. Banſkonto Deutſche Bani und Darm=
ſtädten
und Nationalbank.

Die Deutſchnakionalen noch unſchlifſig.
Die Wirkung der Hindenburg=Ankwork.
* Berlin, 22. Februar. (Priv.=Tel.)
Der Briefwechſel zwiſchen dem deutſchnationalen Abgeord=
neten
Wege und dem Reichspräſidenten v. Hindenburg hat ſtarkes
Aufſehn erregt. Der größte Teil der Deutſchnationalen ſcheint
durch die Antwort überraſcht worden, zu ſein. Man hatte ſich
offenbar doch etwas anderes verſprochen. Soweit ſich am Sonn=
tag
etwas über die Stimmung bei den Deutſchnationalen feſt=
ſtellen
ließ, kann geſagt werden, daß ſie noch vollkommen im Un=
klaren
darüber ſind, wie ſie auf den Brief des Reichspräſidenten

Betriebe

elle, I

reagieren ſollen. Dex Hinweis Hindenburgs auf ſeine eigene
Diſziplin und ſeine ſtändige Mitarbeit an der Beſeitigung der
Notlage der Landwirtſchaft haben bei vielen Deutſchnationalen
doch einen ſtarken Eindruck gemacht. Es iſt nicht ausgeſchloſſen,
daß in der nächſten Fraktionsſitzung der Deutſchnationalen ein
Beſchluß zuſtandekommt, wieder im Plenum zu erſcheinen. Es iſt
ſchon früher angedeutet worden, daß die geſetzgeberiſchen Maß=
nahmen
auf dem Gebiete der Landwirtſchaft die Deutſchnationalen
geradezu zwingen würden, ſich von den Nationalſozialiſten zu
trennen. Eine gewiſſe Wahrſcheinlichkeit beſteht auch dafür, daß
das Agrarhilfegeſetz bei den Deutſchnationalen alle noch beſtehen=
den
Bedenken gegen eine Rückkehr über den Haufen werfen wird.
Vom Reichskabinett ſind in den bisherigen Kabinettsberatungen
chon einige Zölle beſchloſſen worden, die für die Landwirtſchaft
von Bedeutung ſind, die aber von den Sozialdemokraten abgelehnt
verden. Bleiben die Deutſchnationalen draußen, dann wird eben
rus dieſen Zöllen für die Landwirtſchaft nichts. Dann müſſen ſie
ich aber auch den Vorwurf machen laſſen, die Intereſſen der Land=
Dirtſchaft preisgegeben zu haben. Dieſen Vorwürfen wollen ſie
ich aber ſicherlich nicht ausſetzen. Infolgedeſſen wird die Agrar=
ilfe
für ſie Anlaß genug ſein, dem Wink des Reichspräſidenten
Folge zu leiſten und ſich, wenn auch als Oppoſitionspartei, wieder
in den parlamentariſchen Arbeiten zu beteiligen.
Ein unglückliches Anleiheprojekt.
* Der Verſuch der Eſſener Stadtverwaltung, bei den ſtädti=
chen
Angeſtellten und Arbeitern eine Anleihe aufzunehmen und
uf dieſem Wege die Gehaltskürzungen zu erhöhen, hat in Ber=
in
beträchtliches Aufſehen erregt. Die zuſtändigen Behörden
aben ſich ebenſo wie die Kommunalbehörden mit dieſem Pro=
ekt
beſchäftigt. Nach unſeren Feſtſtellungen ſcheinen die Be=
tühungen
der Eſſener Stadtverwaltung zur Erfolgloſigkeit ver=
rteilt
zu ſein. Die Anleihe, auch wenn ſie durch die Angeſtellten
nd Arbeiter freiwillig gezeichnet werden ſollte, iſt doch unver=
ennbar
eine Zwangsanleihe. Zwangsanleihen hat es ſeit mehr
ils einem Jahrzehnt in Deutſchland nicht mehr gegeben. Die
inzige große Zwangsanleihe aus dem Jahre 1920 war nur auf
Hrund eines Reichsgeſetzes möglich. Es müßte alſo auch jetzt
dieder ein Reichsgeſetz erlaſſen werden, das aller Wahrſcheinlich=
eit
nach im Reichstag keine Mehrheit finden würde. Da die
Teichsregierung durch ihre bekannten Notverordnungen den Ge=
reinden
die Wege zur Sanierung ihrer Finanzen gewieſen hat,
eſteht bei ihr keine Neigung, womöglich eine neue Notverord=
ung
zu erlaſſen, die Zwangsanleihen dieſer Art zuläßt. Zu=
ächſt
iſt es aber Sache der Länderregierungen, ſich einzuſchalten,
a nach den neuen Beſtimmungen über die Aufnahme von An=
eihen
die Genehmigung der Länder erforderlich iſt. Auch in die=
im
Spezialfall iſt nicht anzunehmen, daß das preußiſche Finanz=
riniſterium
ein zuſtimmendes Gutachten abgeben wird, weil
Freußen ehenſo wie jedes andere Land ein ſtarkes Intereſſe daran
at, daß das Notopfer der Beamten nicht unerträglich ausge=
ehnt
und ganz allgemein die Steuerkraft der Steuerzahler nicht
beiter geſchmälert wird.

Die belgiſchen Landwirke ſind unzufrieden.
EP. Brüfſel, 22. Februar.
Eine gewaltige Kundgebung der landwirtſchaftlichen Ver=
ände
, hauptſächlich aus dem walloniſchen Teil Belsiens, ſpielte
ch heute in Brüſſel ab. Etwa zehntauſend Bauern durchzogen
ie Straßen der Stadt, um gegen den ungenügenden Zollſchutz
er Landwirtſchaft und die Intereſſeloſigkeit aller Parteien
2genüber den Landwirten zu proteſtieren. Auf einem vorher
bgehaltenen Kongreß wurde die Bildung einer beligiſchen Agrar=
artei
in Ausſicht genommen.

Unruhen in Peru.

WTB. Buenos Aires, 22. Februar.
Nach einer Meldung aus der peruaniſchen Hauptſtadt Lima
urde dort offiziell mitgeteilt, daß in der Garniſon von Arequipa
n Aufſtand ausgebrochen iſt. Die Aufſtändiſchen ſollen
n Kommandanten getötet und ſich der Stadt bemächtigt haben.
Leiter wird berichtet, daß ſich 39 Perſonen, darunter General
kartinez, wegen ihrer Teilnahme an der geſtrigen Eintagrevo=
tion
im Gefängnis befinden. In Lima und Collao ſoll Ruhe
rrſchen.
Raſſenverhafkungen in Bombay.
WTB. Bombay, 22. Februar.
Während eines Demonſtrationszuges indiſcher Nationaliſten
urch die Hauptverkehrsſtraße der Stadt hat die Polizei, die mit
nem großen Aufgebot an Mannſchaften zur Stelle war, 400
eilnehmer verhaftet.

Vom Tage.
In einer Rede in Braunſchweig forderte der volksparteiliche Führer
Dingeldey Verringerung der Preisſpanne zwiſchen
Landwirt und Konſument zugunſten des Produzenten bei
gleichzeitigem Ausbau der landwirtſchaftlichen Selbſt=
hilfe
.
Der Aufmarſch des Reichsbanners im Luſtgarten in
Berlin iſt ohne beſondere Zwiſchenfälle vor ſich gegangen. Hörſing
erklärte, daß ein erſtes Aufgebot von 160 000 Mann, dem je nach Not=
wendigkeit
ein zweites und drittes folgen würde, heute in 32 Gauen
marſchbereit ſtehe.
Reichskanzler Dr. Brüning und Reichsaußenminiſter Dr.
Curtius werden, wenn die parlamentariſche Lage ihre Abweſenheit
geſtattet, Anfangs März der öſterreichiſchen Regierung in Wien
ihren Beſuch abſtatten.
Führende Perſönlichkeiten der deutſchen Wirt=
ſchaft
werden ſich Ende Februar auf Grund einer Einladung des
oberſten Volkswirtſchaftsrates der Sowjetunion nach Moskau be=
geben
.
Wie die Polizei mitteilt, wird die geſamte Kolonie der albani=
ſchen
Emigranten aus Oeſterreich ausgewieſen, da
ſie das der Polizei gegebene Verſprechen, nichts gegen König Zogu zu
unternehmen, nicht gehalten hat.
Der diplomatiſche Korreſpondent des Obſerver bezeichnet die von
Paris ausgehenden Meldungen, wonach man eine =
ſung
des Mittelmeerflottenproblems bereits ge=
funden
habe, als verfrüht.
Am Samstag wurde eine Polizeitruppe etwa 15 Kilometer
von Tharawady in Burma aus dem Hinterhalt überfallen.
Dabei wurden 25 Eingeborene getötet und ein Polizeioffizier
verwundet.

Geſpannke innenpolikiſche Lage.
Liſtie der Zuſammenſtöße.
In Verlin.
Beim Aufmarſch zu der Reichsbannerdemonſtration im
Luſigarten ſowie nach deren Beendigung verſuchten an verſchie=
denen
Stellen kommuniſtiſche Stoßtrupps von 20150 Mann
gegen den Luſtgarten vorzuſtoßen. Die Polizei ſah ſich genötigt,
in der Umgebung des Luſtgartens mehrfach Abriegelungen vor=
zunehmen
und mit dem Gummiknüppel vorzugehen. In zwei
Fällen ſind von der Polizei Schreckſchüſſe abgegeben worden.
In Köln.
Etwa 200 S. A.=Leute der Nationalſozialiſchen Partei unter=
nahmen
am Sonntag einen Propagandamarſch durch Köln=
Suelz=Klettenberg. Auf dem Rückmarſch wollten am Salier=
ring
einige Teilnehmer die Durchfahrt eines Straßenbahnwa=
gens
verhindern. Als der Straßenbahnführer ſich anſchickte,
weiterzufahren, ſchlug ein S.A.=Mann die Scheibe des Vorder=
perrons
ein. Der Täter wurde zur Feſtſtellung der Perſonalien
der Polizeiwache vorgeführt. Am Römerturm ſollten die Per=
ſonalien
von einigen S.A.=Leuten feſtgeſtellt werden, die ver=
botswidrig
nationalſozialiſtiſche Uniformen trugen. Die mit
der Feſtſtellung beauftragten Polizeibeamten wurden von den
Nationalſozialiſten umzingelt und tätlich angegriffen. Die ſo=
fort
eingeſetzte Bereitſchaft der Schutzpolizei mußte vom Gum=
miknüpel
Gebrauch machen, um die Beamten zu befreien.
In Wolfenbüttel.
Trotz des Verbotes politiſcher Demonſtrationen hatten ſich
etwa 1000 Kommuniſten aus Hannover, Lehrte, Peine und an=
deren
Orten hier eingefunden. Die Polizei, verſtärkt durch
Landjägerbeamte, verſuchte, die auf Laſtkraftwagen Ankommen=
den
abzudrängen. Dabei wurde ſie mit Steinen bewor=
fen
, wodurch ein Beamter verletzt wurde. Die Polizei ging
darauf mit Gummiknüppeln und dem Gewehrkolben vor, wo=
bei
acht Perſonen Verletzungen erlitten. Eine Abteilung von
12 Polizeibeamten war von den Kommuniſten eingeſchloſſen
worden. Zwecks ihrer Befreiung war ein Truppenkommando
in einiger Entfernung vom Schauplatz bereitgeſtellt worden, das
aber nicht in Tätigkeit zu treten brauchte, da die Kommuniſten,
die das Anrücken bemerkt hatten, alsbald die Flucht ergriffen.
Eine Anzahl Demonſtranten wurde feſtgenommen.
In Stuttgart.
In der Nacht zum Sonntag kam es zwiſchen Nationalſozialiſten
und Reichsbannerleuten in der Gegend der Weißenburgſtraße zu
größeren tätlichen Auseinanderſetzungen. Es gab
auf beiden Seiten Verletzungen. Die Ruhe war durch
das Ueberfallkommando bald wieder hergeſtellt.
In Braunſchweig.
Anläßlich ihres Gautages für Südhannover=Braunſchweig, an
dem auch Adolf Hitler teilnahm, veranſtalteten die National=
ſozialiſten
am Samstag abend einen Fackelzug. Für andere
Verbände beſtand Umzugsverbot. Bei dem Umzug
durch die Stadt kam es mehrfach zu Zuſammenſtößen mit politiſchen
Geguern, es gab auf beiden Seiten Verletzte. In der Innenſtadt
herrſchte bis in die Nachtſtunden Unruhe. Anſammlungen wurden
von der Polizei zerſtreut. Im Laufe der Nacht kam es zu weiteren
Zwiſchenfällen. Am Landestheater und an der Garniſonkirche
waren von unbekannten Tätern, vermutlich Kommuniſten, rote
Fahnen aufgezogen worden. Wegen verbotenen Waffentragens
wurden vier Teilnehmer an den Ausſchreitungen verhaftet, zwei
von ihnen hatten geladene Piſtolen bei ſich.
Franzöfiſche Deſerkeure in Moskau.
TU. Moskau, 22. Februar
Am Sonntag iſt in Moskau eine Mbordnung kommuniſtiſcher
franzöſiſcher Deſerteure eingetroffen, die aus einem Soldoten der
Pariſer Garniſon, zwei Matroſen aus Toulon und zwei der
Fremdenlegion beſteht. Die kommuniſtiſchen Deſerteure, die mit
einem ruſſiſchen Dampfer aus Frankreich nach Rußland geſlüchtet
ſind, hielten in Moskau mehrere Reden, in denen ſie den baldigen
Sieg der proletariſchen Revolution voraus'agten. Der franzö=
ſiſche
Botſchafter hat gegen die Teilnahme der franzöſiſchen Deſer=
teure
an der Militärfeier der Roten Armee im Außenkommiſſa=
rigt
Einſpruch erhoben.

Unpolitiſches Moſaik.
Zum Eſchweiler Grubenunglück.
Eſchweiler, 22. Februar.
Der Unfallausſchuß der Grubenſicherheitskommiſſion Bonn,
der heute die von der Exploſion betroffenen Abteilungen der
Grube Eſchweiler Reſerve befahren hat, veröffentlicht ein erſtes
Kommunigué über ſeine Feſtſtellungen. Danach iſt das Un=
glückimweſentlichen
aufeine Kohlenſtaubexplo=
ſion
zurückzuführen. Die Mitwirkung von Schlagwettern
bedarf noch weiterer Prüfung. Der Hauptherd liegt im Flöz
Großkohl auf der 600=Meter=Sohle. Es beſteht die Vermutung,
daß die Exploſion durch Sprengſtoffe eingeleitet worden iſt.
Maſchinen oder die beiden einzigen Benzinſicherheitslampen, die
im Revier geführt wurden, und zwar vom Steiger und vom
Schießmeiſter, kommen für die Auslöſung der Exploſion als Ur=
ſoche
wahrſcheinlich nicht in Frage. Ein weiteres Kommuniqué
wird Montag nachmittag nach nochmaliger Befahrung der Grube
herausgegeben.
Noch zwei Tote in Eſchweiler geborgen.
Wie die Grubenverwaltung mitteilt, ſind in der letzten Nacht
noch zwei Tote aus der Grube Eſchweiler Reſerve geborgen
worden. Die Geſamtzahl beträgt fomit 32. Die Beiſetzung der
Opfer wird vorausſichtlich am Dienstag ſtattfinden.
Mord in Oberurſel.
Frankfurt a. M. In dem Taunusſtädtchen Oberurſel
wurde geſtern ein ſchweres Verbrechen entdeckt. Die in der Epp=
ſteiner
Straße wohnende Witwe Traut wurde von ihrer im
gleichen Hauſe wohnenden Tochter kurz vor 8 Uhr vormittags im
Bett tot aufgefunden. Die Frau lag in einer großen Blutlache;
vor dem Bett ſtand ein Beil, das offenbar zur Ausübung der Tat
benutzt wurde. Außerdem wies die Leiche der Ermordeten noch
einen Stich in die linke Halsſchlagader auf. Soweit bisher feſt=
geſtellt
werden konnte, fehlt von Wertſachen in der Wohnung
nichts. Die Mordkommiſſion des Frankfurter Polizeipräſidiums,
zu deſſen Gebiet Oberurſel gehört, wurde ſofort alarmiert und
nahm die Ermittelungen auf. Bis in die ſpäten Abendſtunden
weilten die Beamten mit Vertretern der Staatsanwaltſchaft am
Tatort. Irgendwelche Anhaltspunkte, die zur Aufklärung der Tat
führen könnten, haben ſich bisher nicht ergeben. Die Leiche wurde
beſchlagnahmt und die Wohnung von der Behörde verſiegelt.
Es iſt dies innerhalb kurzer Zeit ein, neues Kapitalverbrechen,
das ſich im Frankfurter Bezirk ereignete. Wie erinnerlich, iſt es
bisher nicht gelungen, den Mord an der Witwe Schreyer aufzu=
klären
; auch das Verbrechen, das an dem Metzger Kappes in
Sachſenhauſen vor einigen Wochen an einem Sonntag verübt
wurde, ſowie der Raubüberfall auf die Metzgersfrau Eggerth in
der Frankfurter Altſtadt harren noch der Aufklärung. Es bleibt
abzuwarten, ob es der Polizei diesmal gelingen wird, den Urheber
der Bluttat in Oberurſel zu ermitteln.
Unterſchlagungen bei der Kölner Ortskrankenkaſſe.
Köln. Nach Unterſchlagung von 35 000 Mark Kaſſengeldern
der Ortskrankenkaſſe Sieglar iſt am Samstag der 36 Jahre alte
Geſchäftsführer Joſef Over geflüchtet. Gegen ihn iſt Haftbefehl
erlaſſen worden.
Schwere Lawinenunfälle.
München. Eine zwiſchen dem Brandkopfſattel und der
Seekarhütte bei Lenggries niedergehende Lawine hat eine aus
ſieben Perſonen beſtehende Skiläufergruppe erfaßt. Da die Ret=
tungsarbeiten
ſofort einſetzen konnten, wurden ſechs Perſonen
lebend geborgen. Der Touriſt Michael Staffler aus München
wurde getötet. Wie aus Innsbruck gemeldet wird, iſt am
Patſcherkofel beim Grünen Boden eine aus fünf Perſonen be=
ſtehende
Skiläufergruppe von einer Lawine verſchüttet worden.
Einer der Verſchütteten konnte ſich ſelbſt befreien. Eine Dame
wurde mit gebrochenen Beinen geborgen. Die übrigen ſind noch
unter den Schneemaſſen begraben.
Schwere Unwetter in Italien.
WTB. Rom. Aus ganz Italien, von den Alpen bis hin=
unter
nach Sizilien, liegen Meldungen über ſchwere, tagelange
Unwetter vor. Schwere Stürme, heftige Gewitter
und Hochwaſſer haben erhebliche Schäden an Saaten und
Häuſern angerichtet. Zwölf Perſonen haben den Tod gefunden,
fünf andere ſind zum Teil erheblich zu Schaden gekommen. In
Val Formazza bei Domodoſſola, wo der Schnee drei Meter hoch
liegt, iſt eine Lawine niedergegangen und hat ſechs Arbeiter unter
ſich begraben, die in einer Waſſerkraftanlage beſchäftigt waren.
In dem 1500 Meter hoch gelegenen Bergdorf Maiern bei Trient
gingen drei große Lawinen nieder, die mehrere Familien im
Schlafe überraſchte. Mehrere Kinder und verſchiedene Erwachſene,
die bereits faſt völlig erſtarrt waren, konnten nur unter ange=
ſtrengten
ärztlichen Bemühungen und mit künſtlicher Atmung wie=
der
ins Leben zurückgerufen werden. In einem kleinen Bergdorf
bei Reggio Calabria ereignete ſich ein Erdrutſch, dem ſechs
Menſchen zum Opfer gefallen ſind. Andere Unwettermeldungen
liegen aus Bari und Viareggio vor. In Spezia iſt ein 800 Tonnen=
ſegler
nach einer 70ſtündigen Sturmfahrt abgetakelt und ſchwer
heſchädigt eingelaufen. Ueber ganz Sizilien liegt ein ungewöhn=
liches
Tiefdruckgebiet, das ſtarke Stürme hervorgerufen hat.
Einſturzunglück bei einer Leichenfeier. 28 Verletzte.
TU. Rom, 22. Februar. (Funkſpruch.)
In Barletta in der Provinz Bari brach in einem Hauſe
während einer Trauerverſammlung bei der Einſegnung der Leiche
der Fußboden des Sterbezimmers ein, ſodaß alle Anweſenden
ſamt dem Geiſtlichen und dem Sarge in die Tiefe ſtürzten. Bei
den ſofort durchgeführten Hilfsmaßnahmen wurden 28 Verletzte
geborgen, darunter vier lebensgefährlich verletzt.
15 Reiſende getötet.
Wie aus Athen gemeldet wird, iſt in der Gegend von Leon=
tarion
ein Perſonenzug mit einem Güterzug zuſammengeſtoßen.
Vier Wagen des Perſonenzuges wurden vollſtändig zerſtört. Nach
noch unbeſtätigten Meldungen ſollen 15 Reiſende getötet
und 65 mehr oder weniger ſchwer verletzt worden
ſein.

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Seite 2

Montag, den 23. Februar 1931

Nummer 54

Darmſiadt, den 23 Februar 1931.
Tagesordnung zur Sitzung des Stadtrates am Donners=
tag
, den 26. Februar, um 17 Uhr, im Rathaus: 1. Abſchluß der
Stadtkaſſe und der ſtädtiſchen Nebenkaſſen für das Jahr 1929.
2. Die Erhebung einer erhöhten Bierſteuer. 3. Umſtellung der
Müllabfuhr auf Automobilbetrieb. 4. Verpachtung des Gärtne=
reibetriebes
im Orangeriegarten; hier; die Herſtellung der Ge=
wächshäuſer
. 5. Bauliche Herſtellungen im Eichamtsgebäude,
Woogsſtraße 4, zwecks Schaffung von Wohnungen. 6. Fußſteig=
herſtellung
in der Hobrechtſtraße, zwiſchen Am Erlenberg und
Jahnſtraße. 7. Abänderung der Baufluchtlinie Ecke Landskron=
ſtraße
und Frankenſteinſtraße. 8. Numerierung der Neubauten
am Friedrich=Ebert=Platz. 9. Abänderungsvorſchläge zur Reichs=
verdingungsordnung
für Bauleiſtungen. 10 Aufhebung der
Trichinenſchauordnung. 11. Neubildung der Kommiſſion für die
Feſtſetzung der Mietpreiſe für die ſtädtiſchen Neubauwohnungen.
12. Mitteilungen.
Feilhalten und Verkauf von Weidenkätzchen. Das Poli=
geiamt
teilt mit: Nach der Polizeiverordnung für den Kreis
Darmſtadt vom 4. März 1918 iſt das Feilhalten und der Ver=
kauf
von Weidenkätzchen verboten. Zur Förderung der Bienen=
zucht
iſt es überaus wichtig, daß die Blütenſtaub ſpendenden
Sträucher, wie Weide, Haſel uſw., geſchont werden. Gegen
Zuwiderhandelnde wird deshalb unnachſichtlich mit Strafanzeige
vorgegangen.
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Auf den Lichtbil=
dervortrag
Herbſtfahrt durch die deutſchen Siedlungen Groß=
Rumäniens (Bukowina, Bukareſt, Dobrudſcha. Siebenbürgen,
Banat) der heute abend im Klublokal Zur Krone (Gr. Saal)
ſtattfindet, wird noch einmal hingewieſen.

Großes Haus Eleines Haus Nontag
23. Februtar Keine Vorſtellung Keine Vorſtellung Dienstag
24. Februar 19.3022 Uhr
Ein Zommernachtstraum
H10. nenvolksbund
Preile 110 Mk. Keine Vorſtellung Mittwoch,
25. Februnr 20, Ende nach 22 Uhr
Die 25. Frau

B 16
Preiſe 110 Mk. 15, Ende gegen 16.30
Marione tenbühne
Schneewittchen
Preiſe 0 40- Mk.
20, Ende gegen 21.30 Uhr
Bortrag A=ban Berg übe
ſeine Oper Wozzeck
unter Mitwirt des Landes=
theater
=Orcheſt u. d Soliſten
Freten Eint itt f. Mitglied.
d. V. d. Theaterfreunde
Preiſe 13 Mr. Donnerstag,
26. Februar 19.3022.30 Uhr
Die Portugaleſiſche Schlacht
K 12 Bühnenvollsbund
Preiſe 1 10 Mr 2021.20 Uhr
Arienabend
Alice Evers=Fürſt
Pr iſe 1, 2, 3 Mr Freitag,
27. Februat 2022 Uhr
GG11. Der Tartuffe
Dſtot. Volksb. Gruppe I-IV
Preiſe 1 10 Mk Keine Vorſtellung Samstag
28. Februar 19 30. Ende gegei 22 Uhr
Südweſtdeutſche Erſtaufführung
C 17
Bozzeck
Preiſe 1.2012 Mk
Gutſcheine beſchränkt gülti 2021 45 Uhr
Der Mann, den ſein Gewiſſen trieb
Darmſt. Volksb. Gr. iI1u. /V
E8 Preiſe 1 206 Mk. Sonntag,
1. Mär= 18, Ende nach 21.30 Uhr
Hamlet
Heſſenlandmiete IV 9
Preiſe 110 Mk.
11.15
Gedenkfeier
für die Gefallenen
Veranſtalt vom Verein der
Kriegsgräberfürſorge
2022 Uhr
Lucia von Lammermoor
Außer Miete
Volksvorſtellung z. halb. Preiſen
Preiſe u 603 Mk.

Heſſiſches Landestheater. Bernhard=Minetti=
Gaſtſpiele. Bernhard Minetti vom Staatlichen Schauſpiel=
haus
in Berlin wird in dieſer Woche ſein Gaſtſpiel in den beiden
Rollen, in denen er kürzlich mit nachhaltigem Erfolg im Heſſi=
ſchen
Landestheater gaſtiert hat, fortſetzen; er ſpielt Donnerstag,
den 26. Februar, den Sebaſtian in der Portugaleſiſchen
Schlacht von Ernſt Penzoldt, und Freitag, den 27. Februar,
den Tartuffe von Moliere in der Bearbeitung von Blüm=
ner
. Die Marionetten=Bühne im Kleinen Haus
bringt Mittwoch, den 25. Februar, Görners Märchen Schnee=
wittchen
und die ſieben Zwerge als Nachmittagsvor=
ſtellung
zur Wiederholung.

* Ins Paradies der Alpen,
nach Tirol Steiermark, Kärnten und Salzkammergut führte ein
wundervoller Film, der geſtern im U.T. zur Film=Morgenfeier
lief und der heute, Montag, nachmittag noch einmal wiederholt
wird. Es war die Erſtaufführung eines erſt 1930 hergeſtellten
ganz ausgezeichneten Kulturfilms, der eine Fülle von Bildern
märchenhafter Schönheit, aus den ſchönſten Gegenden, die an
Deutſchland grenzen, faſt durchweg deutſchſprachig ſind bringt
uns dabei, weil er gleichzeitig wie in die Landſchaft, auch in das
Leben ihrer Bewohner einführt, bei der täglichen Werkarbeit
ſowohl wie bei ſonntäglichem Tanz oder feierabendlichem Spiel,
in hohem Maße intereſſant und belehrend iſt. Es iſt eine der
ſchönſten, wertvollſten und dankbarſten Aufgaben des Films.
fremde Gegenden zu erſchließen auch denen, die ſich weite Reiſen
nicht leiſten können, und dieſer Tirol=Film erfüllt die Aufgabe in
ganz hervoerragendem Maße. Der Beſchauer nimmt an einer
Reiſe teil, die faſt durchweg im Auto ausgeführt wird, in deren
Verlauf aber auch Gebirgsbahnen, Gondeln und Nachen in An=
ſpruch
genommen werden, wenn azurblaue Gebirgsſeen dazu ein=
laden
und Gegenden beſucht werden, die für den Kraftwagen
nicht paſſierbar ſind. Einer Reiſe, die mit ungewöhnlicher Kennt=
nis
von Land und Leuten zuſammengeſtellt iſt und die keinen
ſehenswerten Punkt oder Ausblick unbeſucht läßt.
In Maria Zell beginnt die Fahrt, die dann durch das
romantiſche Salzatal über St. Gallen und Aus=See ins Salz=
kammergut
führt, deſſen ſchönſte und entlegenſte Dörfer und
Städtchen, deſſen idylliſche Täler und zerklüfteten Höhen beſucht
werden, und die dann über Kärnten mit ſeinen einzigartigen
Landſchaftsbildern nach Tirol führt. Ueber Lienz, Innsbruck
gehts hier in die Dolomiten. Tiroler Volksbräuche ſind im
lebenden Bild feſtgehalten, Trachtenfeſte. Hochzeiten und Volks=
tänze
uſw. Der letzte Abſchnitt führt dann zu einer intereſſanten
Beſteigung des Groß=Glockner, die von der Stüdl=
hütte
über das Teiſchnitzgletſcher, die Adlersruhe auf Oeſterreichs
höchſte Bergſpitze führt, die einen Rundblick von nie geahnter
Schönheit und Großartigkeit eröffnet. Arlberg, mit dem Ski=
paradies
St. Anton, mit St. Chriſtoph, das durch Raupen=
ſchlitten
erreicht wird und wo prachtvolle Winterſportbilder ab=
rollen
, ſchließt die Reiſe
Wie im Objekt, iſt auch die techniſche Durchführung des
Films meiſterhaft, Photos, wie ſie techniſch ſchöner nicht gezeigt
werden können!
Die letzte Wiederholung des Filmes Paradies der Alpen
findet heute nachmittag 3.15 Uhr im Union=Theater ſtatt. *

Das Union=Theater zeigt ab heute Roda Rodas militäriſche
Tonfilmhumoreske. Der falſche Feldmarſchall mit Ulaſta Burian,
Roda Roda, Fee Malten, Antonie Jäckel, Wilh. Bendow u. a. in
den Hauptrollen. Dazu einen Kurztonfilm. Der Wiener Männer=
geſangverein
. An der ſchönen blauen Donau, und das gute
Beiprogramm. Jugendliche ſind zugelaſſen. Beginn der erſten Vor=
ſtellung
5 Uhr, letzte Vorſtellung 8,25 Uhr.
Auf den Vortrag von Frau Regierungsrat Keller über
neue Formen in der Zuſammenarbeit freier und
öffentlicher Wohlfahrtspflege heute Montag, abends
8 Uhr, im Gemeindehaus, Kiesſtraße, wird nochmals hingewieſen.
Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Nach Beendigung der
Ausſtellung Julo Levin, Düſſeldorf, eröffnet die Bücherſtube
heute die angekündigte Ausſtellung Erwin von Kreibig
und Erich von Kreibig, München, mit einer großen Reihe
von Gemälden, Paſtellen, Aquarellen, Figurinen und Tuſchzeich=
nungen
. Am 8. März beginnt die Ausſtellung Joſeph Itin,
La Camballaz ſ/Aigle.
Oeffentliche Impftermine werden am 25. Februar und
4. März dieſes Jahres, von 15 Uhr ab. in der Rundeturmſchule ab=
gehalten
. Kinder, die im Jahre 1930 geboren ſind, werden in
dieſen Terminen nicht geimpft. (Näheres ſiehe geſtrige Bekannt=

Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsgultiung beſzufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantworiung erfolgt ohne Nechtsverbindlichkeit.
K. 203. Man kann nur als Angeſtellter dem Reichsverſicherungs=
geſetz
vom 20. Dezember 1911 unterworfen ſein. Die hiernach verſiche=
rungspflichtigen
Perſonen ſind in § 1,4 aufgezählt. § 15 geſtattet eine
freiwillige Verſicherung für denfenigen, der aus einer verſicherungs=
pflichtigen
Beſchäftigung ausſcheidet und mindeſtens 6 Beitragsmonate
auf Grund der Verſicherungspflicht zurückgelegt hat; dieſer kann die Ver=
ſicherung
freiwillig fortſetzen. Eine ſtaatliche Verſicherung in dem von
Ihnen erwähnten Sinne beſteht. Bezüglich einer ſicher fundierten Pri=
vatorganiſation
möchten wir es vermeiden, beſtimmte Unternehmungen
zu empfehlen. Wir ſtellen deshalb anheim, ſich unmittelbar an eine
ältere Verſicherungsgeſellſchaft zu wenden und deren Bedingungen
einzuholen.
O. in W. Wenn dem Kaufvertrag kein Verzeichnis beigefügt iſt. in
welchem die Gegenſtände, die mitverkauft wurden, einzeln aufgeführt
ſind, ſo iſt es weſentlich Auslegungsfrage, was mit dem Aus=
druck
totes und lebendes Inventar verſtanden wurde. Berufen, hier=
über
Auskunft zu geben, ſind die Perſonen, die bei Abfaſſung des Ver=
trags
irgendwie mitgewirkt haben. Wurde das Geſchäft des Verkäufers
mitverkauft, ſo iſt wohl anzunehmen, daß mit dem Ausdruck Inven=
tar
auch das vorhandene Material und das vorhandene Werkzeug als
mitverkauft gelten ſollte. Wir glauben, Ihnen auf dieſe Weiſe genügende
Anhaltspunkte zur Beurteilung der einſchlägigen Fragen gegeben zu
haben.

ſohe Belohnung zugeſichert.

In der Holzhofallee, unterhalb des Einganges zur ehe=
maligen
Weißen Dragonerkaſerne, befindet ſich in einer der dort ſtehen=
den
großen Hallen, die früher als Reitbahnen benutzt wurden, ein
umfangreiches Lager in deutſchen und ausländiſchen Furnierhölzern.
Seit geraumer Zeit (über ein Jahr) wird von der Geſchäftsleitung des
betreffenden Lagers bei gelegentlichen Prüfungen feſtgeſtellt, daß grö=
ßere
Quantitäten Furniere aller Art aus dem Lager ver=
ſchwunden
ſind. Der Geſchäftsführer bzw. Lagerhalter hat in zwei
Fällen Anzeige bei der zuſtändigen Behörde erſtattet und ſich dabei auf
den Standpunkt geſtellt, daß Einbruchsdiebſtahl, der zur Nachtzeit be=
gangen
ſein müſſe, vorliege. Der auf dieſe Weiſe entſtandene Schaden
beläuft ſich auf über 10 000 Reichsmark.
Nach dem Ergebnis der kriminalpolizeilichen Tatbeſtandsaufnahme
und den weiteren Feſtſtellungen kann nicht angenommen werden, daß
es ſich in dieſem Falle um einen Einbruchsdiebſtahl von völlig fremder
Hand handelt, ſondern daß vielmehr direkte oder indirekte Verbindun=
gen
(vielleicht fahrläſſiger Natur) zwiſchen dem Perſonal des Lagers
und denjenigen Perſonen beſtehen, die in den Beſitz der großen Men=
gen
Furniere, die als geſtohlen angezeigt wurden, gelangt ſind.
Im Intereſſe einer beſchleunigten Aufklärung der Sache und be=
ſonders
im Intereſſe der Perſonen ſelbſt, die ſolche Furniere käuflich
erworben haben, erſcheint es dringend geboten, daß letztere alsbald
bei der Kriminalpolizei Darmſtadt, Hügelſtraße 3133, Zimmer 3,
vorſtellig werden.
Dringend erſucht wird, ſich alsbald bei der Kriminalabteilung, =
gelſtraße
3133, Zimmer 3, zu melden, der Führer eines kleinen Lie=
ferwagens
welcher Anfang Dezember 1929 es war ein Freitag, etwa
zwiſchen 20 und 22 Uhr mit ſeinem Wagen vor dem betreffenden
Lager hielt und Hölzer geladen hat. Dieſer Wagen wurde von ver=
ſchiedenen
Perſonen innerhalb des dortigen Anweſens geſehen und
kann nach Größe und Anſtrich genau beſchrieben werden.
Es ſoll nicht unerwähnt bleiben, daß ſich der betreffende Führer
wie auch andere Ankäufer der erwähnten Furniere durch Bekanntgabe
bei der Polizei einer eventuellen Strafverfolgung entziehen können.
Es wird bekannt gegeben, daß für Mitteilungen irgendwelcher Art,
die zur Aufklärung dieſes Falles (nicht Herbeiſchaffung der Ware)
dienlich ſind, und die ſtreng vertraulich behandelt werden, eine hohe
Belohnung ausgeſetzt wird.
Es handelt ſich um Furniere zahlreicher in= und ausländiſcher Holz=
ſorten
in den verſchiedenſten Größen. Bemerkt wird, daß in der Zeit
vom 14. Januar bis etwa 10. Februar 1931 unter anderem allein 14
Bündel zu je 16 Blatt Mahagoni=Furniere ver=
ſchwunden
ſind. Die einzelnen Blätter dieſer Furniere ſind 2,20 Meter
lang und 1,20 Meter breit.
Vertauſchte Mäntel: In der Nacht vom 17. zum 18. Februar
(Faſtnacht) wurde in der Woogsturnhalle ein blaugrauer Herren= Ga=
bardinemantel
mit ſchwarzem ſeidenen Rückenfutter zweireihig, Rücken=
gurt
, wagerechten Taſchen, vertauſcht. Zurückgelaſſen wurde ein grau=
brauner
Herren=Gabardinemantel, zweireihig, ohne Futter, mit auf=
genähter
Firma Continental, Ringsgurt. In der Taſche dieſes
Mantels befinden ſich ein Paar hellbraune Stoffhandſchuhe. Die=
jenigen
Perſonen, die dieſe Mäntel vertauſcht haben, werden gebeten,
ſie alsbald bei dem Polizeiamt Darmſtadt, Hügelſtraße, Zimmer 29,
abzugeben, widrigenfalls ein Verfahren gegen den Schuldigen wegen
Diebſtahls platzgreifen müßte.
Wem gehört der Koffer mit Inhalt? Am Sonntag, 14. Februar,
wurde einem jungen Manne am Fahrkartenſchalter im Oſtbahnhof in
Darmſtadt ein Koffer mit Inhalt verwechſelt und wahrſcheinlich irr=
tümlich
mitgenommen. In dem zurückgelaſſenen Koffer befinden ſich
ein getragenes Hemd, ein Paar Socken, ein Kragen, ein Taſchentuch,
eine Bäckerſchürze gezeichnet H. H., und drei Stückchen
Kaffeegebäck. Der Eigentümer des am Oſtbahnhof ſtehengebliebenen
Koffers mit Inhalt, oder Perſonen, die Beobachtungen dieſer Art ge=
macht
haben, werden erſucht, bei dem Polizeiamt Darmſtadt, Kriminal=
abteilung
, Zimmer 3, vorzuſprechen.
Feſtgenommen wurde der Knecht Adam Depper geb. 27. 10.
1907 zu Maxdorf, weil er eine rückliegende Gefängnisſtrafe wegen
Diebſtahls zu verbüßen hat und dieſerhalb von der Gerichtsbehörde in
Bensheim geſucht wurde.
Ohne Zwiſchenfall verliefen die geſtrigen politiſchen Kundgebungen.

Aus den Parkeien.
Ein Engländer ſpricht über die Kriegs=
ſchuldlüge
. Wie aus der Anzeige in heutiger Nummer her=
vorgeht
, hält Donnerstag, den 26. Februar, abends 8 Uhr, im
Städtiſchen Saalbau dahier der ehemalige Hauptmann im eng=
liſchen
Großen Generalſtab Virian Stranders, einen Vortrag
über die Kriegsſchuldlüge, Verſailler Diktat und Frankreichs
politiſche Ziele. Im Anſchluß daran ſpricht Herr Landtagsabge=
ordneter
Dr. Wolf=Mainz über die Entſchuldungslüge. Dawes=
und Young=Diktat. Die Volksrecht=Partei, die dieſe Verſammlung
veranſtaltet, lädt zu derſelben herzlich ein.

Tageskalender für Montag, den 23. Februar 1931.
Heſſ. Landestheater Großes Haus: Keine Vorſtellung
Kleines Haus: Keine Vorſtellung. Konzerte: Café Ernſt
Ludwig, Zur Oper, Schloßkeller. 8. Akademie=Konzert
20 Uhr im Großen Saal des Städt. Saalbaues; Soliſtin Duſo
lina Giannini. Kinovorführungen; Union=, Helia=
und Palaſt=Lichtſpiele; Union=Theater, nachm. 3.15 Uhr: Tirol
Odenwaldklub, Darmſtadt, 20½ Uhr, in der Krone‟
Vortrag: Herbſtfahrt durch die deutſchen Siedlungen Groß=
Rumäniens.

Alice Evers=Zürft.
Zu ihrem Arienabend im Kleinen Haus am 26. Februar.
Die Hamburger Sängerin Alice Evers=Fürſt, die auf Einla=
dung
hieſiger Muſikfreunde auf einen Tag zu uns nach Darmſtadt
kommt, iſt eine der ganz wenigen Koloraturſängerinnen, die die
größten und ſchwierigſten Aufgaben, ihres Faches löſen. Sie
ſtammt aus einer alten bekannten Künſtlerfamilie, die der Welt
ſchon viele große Sänger und Schauſpieler geſchenkt hat. Der
Name Fürſt iſt auch heute an einer ganzen Anzahl deutſcher
Bühnen vertreten und wird ſtets unter den Beſten genannt. In
künſtleriſcher Atmoſphäre wuchs die kleine Alice heran; ſchon früh
wurde man auf ihre wunderbare Stimme aufmerkſam, und ihre
Eltern ſcheuten keine Mittel, um auch ihr, ebenſo wie ihren älte=
ren
Geſchwiſtern, eine ſorgfältige Ausbildung zuteil werden zu
laſſen. Sie wollte dereinſt auch zu den großen Sängerinnen ge=
hören
, denen ſie als Kind in der Oper und in den Konzerten ihrer
Heimatſtadt Hamburg verzückt lauſchte, und denen ſie auf dem
Heimweg und zu Hauſe alles nachſang, wobei ihr ein erſtaunlich
gutes Gedächtnis zu Hilfe kam. Schon bei den Schülerkonzerten
ihrer Lehrmeiſter und bei gelegentlichem Mitwirken im Chor der
Hamburger Staatlichen Oper wurde man auf die begabte junge
Künſtlerin aufmerkſam. Nicht nur ihre herrliche Stimme er=
weckte
Bewunderung, ſondern ebenſo auch der ungemein lebendige
Ausdruck, das völlige Aufgehen, das Erleben ihrer Rollen, das
ſtarke Gefühl, das in ihren Liedern mitſchwingt. Alice Fürſt ge=
hörte
ſchon damals und es iſt ſeitdem nicht anders geworden
zu den wenigen Künſtlern, die niemals Theater ſpielen ohne
innere Anteilnahme, ſondern die ſtets, und ſei es die kleinſte
Rolle, aus ihrer reichen Innenwelt heraus das Vorgetragene
ſelbſt erleben und es dadurch ſo zu geſtalten wiſſen, daß der Zu=
ſchauer
unwillkürlich ihrem ſtarken Impuls folgen muß und zum
Miterleben gezwungen wird. Von allen Seiten wurden ihr da=
mals
bereits Engagements angeboten. Sie wählte das Lübecker
Stadttheater und hat dort ſeit ihrem erſten Auftreten als Puppe
in Hoffmanns Erzählungen dann als Königin der Nacht, als
Philine, Martha, Roſalinde uſw., immer den gleichen ſtürmiſchen
Beifall geerntet. Bei einem Gaſtſpiel im Schweriner Hoftheater
wurde die ohne Probe zum erſten Male von ihr geſungene Vio=
letta
(La Traviata) zu einem Erfolg, wie er nur ſelten einer
Hängerin zuteil wird. Die Schweriner Preſſe forderte begei=
ſiert
von der Intendanz, die Künſtlerin dauernd an Schwerin zu
feſſeln. Alice Fürſt nahm den Ruf an und hat ſich während der
folgenden Jahre in Schwerin und vielen anderen norddeutſchen
lstädten, insbeſondere Hamburg, ferner auf einen Ruf Dr.
Karl Mucks bei den Bayreuther Feſtſpielen einen Namen ge=
ſacht
, wie wenige vor ihr. Sie wird als eine wirkliche Kolo=
taturſängerin
, die alle Fineſſen ihrer immer ſeltener werdenden
Kunſt beherrſcht, von der Preſſe gefeiert. Ihre ſchöne und vor=
nehme
Erſcheinung und ihr edles Menſchentum werden in glei=
her
Weiſe gelobt. Ihre Kunſt war ſtets das höchſte Ziel ihres
Wollens und Strebens. Die Darmſtädter Muſikfreunde
von ihr einen Abend von beſonderer Bedeutung erwarten.

Die Preisträger.
Friedrich Wilhelm Otto Gaus,,
Friedrich Kayßler,
Miniſterialdirektor im Auswär= der erfolgreiche Schauſpieler und
tigen Amt, erhielt in Anerkenn= Schriftſteller, einer der beſten
ung ſeiner erfolgreichen Ver=Verkörperer deutſchen Menſchen=
handlungstätigkeit
für Deutſch= tums, erhielt die Hälfte des
land die Walter=Rathenau=Me= Rathenau=Preiſes in Höhe von
daille. Gaus begeht am 26. Febr.
1500 Mark.
ſeinen 50. Geburtstag.

Der Nordfeekrieg, Doggerbank und Skagerrak, von Konteradmiral
a. D. Lützow. 202 Seiten Text, 9 Abbildungen auf Tafeln und 12
Textkarten. (Verlag Gerhard Stalling, Oſdenburg i. O.) 8= Marine=
archiv
. Einzeldarſtellungen des Seekrieges 19141918. Band 1. Halb=
leinwandband
4,20 RM., Halblederband 7. RM.
Das Marinearchiv hat in einem großen wiſſenſchaftlichen Werk.
dem ſogenannten Admiralſtabswverk, den Scekrieg zum größten Teil be=
reits
fertiggeſtellt. Es erſchien aber dem Verlag Stalling geboten, in
zivei kleinen Preiswerten Bänden, die für jeden Deutſchen verſtändlich
geſchrieben ſind, die Hauptereigniſſe des Ueberwaſſerkrieges zu veröffent=

lichen. Das Marinearchiv hat daher zwei hervorragenden Bearbeiter!
das dienſtliche Material bereitwilligſt zur Verfügung geſtellt und dami
die Herausgabe der beiden volkstümlichen Seekriegsbücher ermöglicht
Der erſte ſoeben erſchienene Band Nordſeekrieg ſchildert von Kriegs
beginn an die Tätigkeit der Hochſeeflotte in der Nordſee, wobei beſon
ders auf die Schlacht bei der Doggerbank und namentlich auf den glan
zenden Seeſieg vor dem Skagerrak eingegangen iſt. Der mit vielel
Abbildungen, Zeichnungen und intereſſanten Kartenſkizzen ausgeſtattei
Band zeigt den hohen Gefechtswert der Schiffe, die ſichere Führung und
die Tüchtigkeit der Mannſchaft. Dem Entwicklungsgang der Flotte von
Flottengeſetz bis zum Kriege iſt beſonders Rechnung getragen worden
Das Buch, von einem Mitkämpfer und hohen Seeoffizier geſchrieben, iſ
beſonders für den Nichtfachmann beſtimmt, behandelt neben der Schilde
rung der Tatſachen auch zahlreiche Fragen über die Verwendung der
Flotte und ihre Führung und füllt damit eine Lücke aus, die bisher be=
ſtanden
hat.
Von Mutterglück und Kinderfreude heißt ein kleines Buch von Helen
Chriſtaller, das ſoeben im Kindt u. Bucher Verlag in Giebe",
erſcheint.
Die Verfaſſerin ſchreibt warmherzige Worte über das elementare. Le
fühl des mütterlichen Glücks. Viele Erinnerungen an ihre eigene Jüge.
machen das Buch beſonders intereſſant. Sie wählte die Briefform, weit
wie ſie dem Verlag mitteilte dieſe ihr ermöglichte, perſönlicher und
herzlicher zu ſchreiben. Helene Chriſtaller iſt auch überzeugt, daß das
Buch in dieſer Form für weite Kreiſe der Frauenwelt leichter genießba.
iſt als in der Form eines immerhin trockeneren Eſſays. Durch ſeinel
Inhalt und die Ausſtattung iſt das Buch ein idealer Geſchenkband fu
große bürgerliche Kreiſe.
Stärker wie je iſt heute das Beſtreben, engeren Anſchluß an da
Leben zu erhalten, die Ereigniſſe, die ſich um dieſes abſpielen, zu der
folgen und in ſich aufzunehmen, und über alle Urſachen und Wirkunge:
Beſcheid zu wiſſen. Unſere Zeit der vielfachen Schwankungen und Ueber
gänge macht das nicht leicht. Man bedarf deshalb zur Unterrichtung
einer höheren Warte, die das Weſentliche auf allen Gebieten vermittelt
Eine ſolche hohe Warte iſt wiederum die Märznummer von Weſter
manns Monatsheften. Von den vielen feſſelnden Beiträge
können wir auch heute nur wenige erwähnen. Wer möchte nicht di
tiefſchürfende Abhandlung über Sternglaube und Kunſt von Dr. C
F. Hartlaub kennen lernen. Dem Sport wird wieder ein beſondere
Beitrag gewidmet, der diesmal von Dr. Max Oſtrop ſtammt und de
Sport in der Halle behandelt. Fechten, Ringen, Boxen, Radrennen, Reit
und Turnierſport, Tennis, Leichtathletik, Eisſport, Schwimmen, kur
und gut der ganze Hallenſport wird behandelt. Dichtung und Kung
letztere durch viele herrliche Bildwiedergaben in Ein= und Mehrfarber
druck, ſind wi=der ſehr reich vertreten, ſo daß Weſtermanns Monatshef!
nicht nur der zuverläſſige Führer durch das Geſchehen der Zeit, ſonder
auch eine Quelle dauernder Freude und Anregung ſind. Kein Wunde=
daß
ſie ſich faſt jedes Haus erobert haben. Der geringe Preis von 2 M.
für das umfangreiche farbenprächtige Heft trägt den augenblickliche
Wirtſchaftsverhältniſſen Rechnung. Gegen Einſendung von 30 Pf.
Porto verſendet der Verlag Gg. Weſtermann Braunſchweig, an unſer
Leſer ein früher erſchienenes Probeheft der Zeitſchrift Wir bitre
ünſere Leſer, von dieſer Vergünſtigung recht regen Gebrauch machen 8
wollen.

[ ][  ][ ]

Nummer 54

Montag, den 23. Februar 1931

Seite 3

Aus Heſſen.

Ds. Arheilgen, 21. Febr. Winterhilfe 1931. Der auch in
unſerer Gemeinde gebildete Ortsausſchuß für die Winterhilfe 1931
wird in den nächſten Tagen einen Aufruf an die geſamte Bevölkerung
ergehen laſſen. Dem Ortsausſchuß ſind, wie in Land und Kreis, die
Vertreter der verſchiedenen freien Wohlfahrtsverbände beigetreten,
und er hielt vor kurzem unter dem Vorſitz des Herrn Bürgermeiſters
Jung ſeine erſte Beſprechung ab. Bei dieſer Beſprechung waren ver=
treten
: Evangeliſcher Wohlfahrtsdienſt. (Innere Miſſion), Katholiſche
Caritas, Rotes Kreuz und Arbeiterwohlfahrt. Die hierber beſchloſſene
Hausſammlung ſoll am Sonntag, den 1. März, durchgeführt werden.
Mitglieder des Evangeliſchen Frauenvereins, der Arbeiterwohlfahrt
und des Katholiſchen Frauenbundes haben die Durchführung der Haus=
ſammlung
übernommen. Da das Ergebnis der Sammlung bekanntlich
zur Linderung der großen Not, die unter einem großen Teil des
Volkes herrſcht beſtimmt iſt, wird jetzt ſchon gebeten, die Sammlung
mit allen Kräften zu unterſtützen. Geburtstagsfeier.
Die Sechzigjährigen beabſichtigen, im Laufe dieſes Jahres eine ge=
meinſame
Geburtstagsfeier zu veranſtalten. In der am Montag,
den 23. Februar, nachmittags ſtattfindenden öffentlichen Sitzung
des Kreisausſchuſſes des Kreiſes Darmſtadt wird die Klage
des Männer=Geangvereins Eintracht zu Arheilgen wegen Berechnung
der Vergnügungsſteuer anläßlich des Vereins=Jubiläumsfeſtes im ver=
gangenen
Sommer verhandelt werden. Die Stellungnahme des Kreis=
ausſchuſſes
zu dieſer Angelegenheit wird für alle hieſigen Vereine von
Intereſſe ſein. Seitens des Obſt= und Gartenbauvereins für den
Kreis Darmſtadt findet gemeinſam mit dem Landwirtſchaftskammer=
Ausſchuß am Mittwoch, den 25. Februar, nachmittags 2 Uhr, durch
Herrn Obſtbauinſpektor Behne ein Gemarkungs=undgang
mit anſchließender Beſprechung ſtatt. Die Jutereſſenten treffen ſich an
der Bürgermeiſterei. Unfug. In der Nacht vom Dienstag auf
Mittwoch wurden, am Gaſthaus Zum weißen Schwanen und am
Zöller=Kaffee die Transparente eingeworfen. Für die Namhaftmachung
der Uebeltäter haben die Inhaber eine Belohnung von 10 Mark aus=
geſetzt
. Schweinebeſt. Unter dem Schweinebeſtand des Land=
wirts
Walter in der Dieburger Straße iſt die Schweinepeſt ausgebro=
chen
. Die geſetzlichen Vorſichtsmaßregeln ſind angeordnet worden.
F Eberſtadt, 21. Febr. Nacheichung. In der Zeit vom 3. bis
3. März 1931 wird die Nacheichung der im Verkehr befindlichen Längen=
ind
Flüſſigkeitsmaße, Meßwerkzeuge und Hohlmaße, ſowie Gewichte
ind transportablen Handelswaagen unter 3000 Kilogramm im Turn=
aal
der Georasſchule durchgeführt. Alle Beſitzer von eichpflichtigen
Begenſtänden müſſen die betreffenden Gegenſtände an den genannten
Tagen in das Eichlokal einliefern. Im Intereſſe einer raſcheren Ab=
ertigung
liegt es, wenn dies möglichſt vormittags geſchieht.
Cp. Pfungſtadt, 21. Febr. Bürgerſteuer. Die Gemeindever=
waltung
fordert ſoeben zur Entrichtung der Bürgerſteuer für das Rech=
tungsjahr
1930 auf. Das dritte Ziel der Gemeinde=, Kreis= und Pro=
dinzialamlagen
einſchließlich der Sondergebäudeſteuer für das Rech=
aungsjahr
1930 iſt bis zum 1. März bei der Stadtkaſſe zu entrichten.
Die kürzlich gegründete Kommunale Wählervereinigung hält ihre erſte
Hauptverſammlung am kommenden Sonntag, den 22. Februar, im
Rheiniſchen Hof‟. Die bürgerlichen Gemeinderäte referieren dabei über
Semeindeangelegenheiten. Verpachtung von Gemeinde=
zrundſtücken
. Am Montag nachmittag werden im Rathaus mehrere
der Gemeinde gehörigen Grundſtücke öffentlich verpachtet. Die einzelnen
Pachtzeiten ſind verſchieden. Waldbeſitzer, die Kiefernpflanzen be=
götigen
, werden erſucht, ſich bis ſpäteſtens B. Februar bei der Bürger=
mneiſterei
zu melden. Die Bürgermeiſterei gibt ferner bekannt, daß noch
inige Nohrſtücke an der Torfgrube zur Aberntung abgegeben werden
önnen.
Groß=Zimmern, 21. Febr. Männergeſang=Verein
Broß=Zimmern. Die Operette. Ein Walzertraum von Oskar
Straus, wird jetzt, nach Abſchluß der Vorarbeiten von der Teamagro
Theaterabteilung des Männergeſangvereins Groß=Zimmern) am 8. und
5. März aufgeführt. In den Hauptrollen ſind beſchäftigt: Fürſt Joa=
him
: Wilhelm Neitzel; Prinzeſſin Helene: Käthe Muhn; Graf Lothar:
WVilhelm Kipp; Leutnant Niki: Valentin Stumpf: Leutnant Moutſchi=
Heinrich Jorky. Die muſikaliſche und künſtleriſche Leitung liegt in den
jewährten Händen von Hans Lorz. Karten im Vorverkauf ſind bereits
u erhalten bei: Alfred Wagner, Georg Lamp und Lehrer Ludwig Poth.
Cs. Uieberau, 21. Febr. Erwerbsloſe und Ausgeſteuerte.
Durch die ſtändige Zunahme der Arbeitsloſen und Ausgeſteuerten, wer=
gen
die Finanzen der Gemeinde immer ſtärker in Anſpruch genommen.
Eine Vorſehung für derartige außerordentlich auftretende Verpflichtun=
en
war zurzeit der Aufſtellung des 1930er Voranſchlags nicht gegeben,
nfolgedeſſen reichen auch die vorgeſehenen Mirtel bei weitem nicht aus.
das rapide Anwachſen der Zahl der Erwverbsloſen und Ausgeſteuerten
at die eingeſetzten Voranſchlagsſummen längſt erſchöpft, die Gemeinde
t gezwungen, die aufzubringenden Gelder durch aufzunehmende Dar=
ehen
auf langfriſtige Schuldſcheine zu decken. Die hohe Beſteuerung, die
hon auf jedem einzelnen ruht, läßt eine weitere Erhöhung, welche durch
ufgenommene kurzfriſtige Kaſſenkredite entſtehen würde, nicht zu. Folg=
ch können die in 1930 durch die außerordeutlichen Verhältniſſe entſtan=
enen
Schulden nicht durch 1930er Nachtragsſteuern abgedeckt werden,
nd die Gemeinde muß den Weg von langfriſtigen Anleihen begehen.
=s werden wöchentlich 2325 Ausgeſteuerte durch die Gemeinde bezahlt,
azu ſind immerhin zirka 300350 RM. pro Woche aufzubringen. Bis
2tzt hat dieſelbe 5800 RM. für Baruntcrſtützung aufgebracht, und bis
um Schluſſe des Rechnungsjahres 1930, d. i. 31. 3. 31, werden minde=
ens
noch 18002000 RM. benötigt. Dabei iſt zu beachten, daß nur
erheiratete Ausgeſteuerte eine Unterſtützung bekommen. Ledige ſind faſt
anz ausgeſchloſſen. An Kriſenunterſtützung ſind durchſchmittlich monat=
ich
mit einem Fünftel Anteil der Gemeinde weitere 200250 RM. auf=
ubringen
. Das Ende dieſer koloſſalen Belaſtung der Gemeinden iſt ein
ehr fragliches indem dieſelben einerſeits moraliſch und geſetzlich zur Aus=
ahlung
der Unterſtützung verbflichtet, andererſeits vor unüberwind=
ichen
Schwierigkeiten geſtellt ſein werden. Die Zukunft iſt alles andere
Is günſtig, falls es ſo weitergehen ſoll. Reich und Land müßten hier
elfend eingreifen, damit die Urzellen des Reiches erhalten bleiben.

Aus der Heſſiſchen Sängerbund=Bewegung.
Während des 11. Deutſchen Sängerbundesfeſtes 1932 in Frankfuri
. M. werden auch eine große Anzahl ausländiſcher Geſangvereine nach
Deutſchland kommen. Die Darmſtädter Sängerſchaft hat einige dieſer
Vereine eingeladen, vor, während und nach dem Sängerbundesfeſt in
Darmſtadt Quartier zu nehmen. Außerdem beabſichtigt die Darmſtädter
Sängerſchaft, gemeinſam mit dieſen Vereinen einen großen Sängerkom=
mers
in der Feſthalle zu veranſtalten. Dieſe Einladung wurde auch ſei=
tens
der Stadt Darmſtadt unterſtützt und durch beſonderes Schreiben
dieſen Vereinen der Aufenthalt in den Mauern Darmſtadts nochmals
warm empfohlen.
Daß dieſe Einladungen auf fruchtbaren Boden gefallen ſind, beweiſen
die bereits eingegangenen Zuſagen. Der Sängergauverband Wiener=
wald
hat bereits dem Heſſiſchen Sängerbund Mitteilung zugehen laſſen,
daß er während des 11. Deutſcken Sängerbundesfeſtes in Frankfurt a. M.
mit 6080 Sängern in Darmſtadt Quartier zu nehmen beabſichtigt.
Weiter gedenkt der Verein gemeinſam mit einem Darmſtädter Geſang=
verein
ein Chorkonzert zu geben.
Dem Beethoben=Männerchor New York wurde zur Erinnerung an
die Rheinlandbefreiung anläßlich des Beſuches des Neichspräſidenten in
den Rheinlanden ein Diplom übermittelt. Der Beethoven=Männerchor
hat dem Heſſiſchen Sängerbund hierfür herzlichen Dank ausgeſprochen
und ſtellt in Ausſicht, daß der Männerckor, deu am 11. Deutſchen Sän=
gerbundesfeſt
, in Frankfurt a. M. teilnimmt, vor dem Sängerfeſt ein
oder zwei Tage in Darmſtadt zu verweilen gedenkt.
Mafſenchöre für das 11. Deutſche Sängerbundesfeſt.
Die Maſſenchöre, die der Heſſ. Sängerbund bei ſeiner Sonderkund=
gebung
auf dem Römerberg anläßlich des 11. Deutſchen Sängerbundes=
feſtes
in Frankfurt a. M. zum Vortrag bringt, wurden am Samstag
mittag in der Bundesgeſchäftsſtelle angeliefert. Mit der Verausgabung
an die Gaue wird ſofort begonnen. Mit Rückſicht auf die enorme An=
zahl
der Notenblätter, die nach Stimmen getrennt und verpackt werden
müſſen, wird die reſtloſe Zuſtellung immerhin einige Tage in Anſpruch
nehmen. Die Ausſendung iſt jedoch bis zum Ende des Monats erledigt.
Die Vereine erhalten die Maſſenchöre durch ihren Gau. Der dritte Chor
Das Mägdlein und der Neuter iſt von den Vereinen direkt beim Ver=
lag
von Karl Eblina=Mainz anzufordern. Die Stimme koſtet 5 Pfg.
Bei der Beſtellung ſind ſtets die Stimmzahlen anzugeben.
Sängerehrungen.
Durch den Heſſiſchen Sängerbund wurde mit der goldenen Ehren=
uadel
und durch den Deutſchen Sängerbund mit dem Deutſchen Ehren=
brief
für 50jährige aktive Sangestätigkeit ausgezeichnet: Georg Becker 2.
Männerchor Brensbach. Für 40jährige aktive Sangestätigkeit wurden mit
der ſilbernen Ehrennadel ausgezeichnet: Georg Schneider ( Sängervereini=
gung
) Merlau, Phil. Tron (Germania) Raunheim, Hch. Walter ( Froh=
ſinn
) Lengfeld. Mit dem Ehrenzeichen für Verdienſt für 25jährige ak=
tive
Vorſtandstätigkeit im gleichen Verein wurden ausgezeichnet: Georg
Schneider (Sängervereinigung) Merlau, Phil. Tron (Germania) Raun=
heim
, Hch. Stegmüller (Tngendbund) Erbach i. O. und Phil. Grenz
(Tugendbund) Erbach i. O. Zum Ehrenchormeiſter wurden unter
Verleihung der Ehrennadel Ehrensormeiſter ernannt: Wilh. Walter
(Tugendbund) Crbach i. O., Hch. Groth Echzell (Konkordia Bruchen=
brücken
und Frohſinn Echzell), Georg Sames, Holzheim (Liederkranz
Eberſtadt. Wetterau, Harmonie Gambach, Harmonie Holzheim und Ger=
manig
Oberhörgern).
Ein nachahmenswerter Beſchluß.
Einer Anregung Schulrat Hch. Haſſingers folgend, beſchloß der Bür=
gergeſangverein
1863 Beſſungen=Darmſtadt, mit dem aktiven Chor und
den unterſtützenden Mitgliedern ſowie deren Familien allmonatlich eine
Sängerwanderung zu veranſtalten. Bei dieſen Wanderungen foll beſon=
ders
den Erwerbsloſen und deren Familien Gelegenheit gegeben werden.
im trauten Sängerkreiſe einige anregende Stunden verbringen zu können.
Der Zweck dieſer Wanderungen iſt zunächſt, den Teilnehmern Gelegenheit
zu geben, die engere Heimat in ihrer Schönheit kennen zu lernen. Dann
ſoll aber auch überall da, wo die Wanderer hinkommen, ſelbſt im klein=
ſten
Ort, öffentliche Liedervorträge veranſtaltet werden, um ſo das
deutſche Lied wieder ſtärker ins Volk hineinzutragen. Dieſes Vorgehen
verdieut überall Nachahmung.
Da. Brandau, 21. Febr. Gemeinderatsſitzung. 1. Der
Gemeinderat ſchritt in ſeiner letzten Montagsſitzung zur Begutachtung
der Nochnung für das Jahr 1929. Dieſelbe wurde für gut befunden.
2. Die Vergrößerung des Reitplatzes an der Sandkaute wurde dem
Reiterverein genehmigt. 3. Zu einer Veröffentlichung im Volksfreund
wpurde von ſeiten des Gemeinderats Stellung genommen; darnach war
die Summe der Gehälter ſämtlicher Gemeindebeamten und Bedienſteten
irrtümlich mit 13 750 RM. angegeben. In Wirklichkeit machen die Auf=
wvendungen
dafür einſchließlich aller Verſicherungen den Betrag von 8463
Neichsmark aus.
Cf. Birkenau, 21. Febr. Volkstrauertag. Auf Anregung des
ebangeliſchen Pfarramtes Birkenau hatte die Bürgermeiſterei die Her=
ren
Geiſtlichen ſowie die Vorſtände ſämtlicher hieſiger Vereine zu einer
Beſprechung hinſichtlich gemeinſamer Feier des Volkstrauertages am
1. März eingeladen. Abgeſehen von den freien Vereinen hatten alle der
Einladung Folge geleiſtet, und ergab die Beſprechung allgemeine Bereit=
willigkeit
zur gemeinſamen Durchführung der Feier. An den Vormit=
tagsgottesdienſten
werden die Vereine geſchloſſen mit Fahnen teilnehmen.
Nach den Gottesdienſten marſchieren dieſelben wiederum geſchloſſen mit
der Muſik nach dem Denkmal der im Weltkrieg Gefallenen.
Cf. Birkenau, 20. Febr. Am 25. Februar findet wieder ein Steuer=
ſprechtag
des Finanzamtes Fürth auf dem Rathaus ſtatt. Die Zahl
der Arbeitsloſen der Gemeinde iſt durch die Betriebsſtillegung des Por=
phyrwerkes
Weinheim weſentlich angewachſen. Hoffentlich iſt dieſe
Stillegung nur eine vorübergehende. Zurzeit ſind hier rund 200
Arbeitsloſe vorhanden.

I Bakenhaufen, 2. Fhr. Seine ordentliche Generalber=
ſammlung
hielt der Geſangverein Sängerbund, gegr. 1840,
im Gaſthaus Zum Löwen ab. Sie war recht gut beſucht und nahm
einen harmoniſchen Verlauf. Nach herzlichen Begrüßungsworten er=
ſtattete
der erſte Vorſitzende, Herr Ad. Rock, einen ausführlichen Be=
richt
über die Vereinstätigkeit im abgelaufenen Jahre. Er ſtreifte die
große Anzahl der Veranſtaltungen, an denen der Verein tätigen Anteil
nahm, ſprach von der Mitgliederbewegung, deren Zahl erfreulicherweiſe
im Wachſen ſei, und ermahnte die Mitglieder zu fleißigem Beſuch der
Singſtunden. Gegen die vom Schriftführer, Herrn M. Hartmann,
mit größter Sorgfalt abgefaßten Berichte, gegen die nicht minder ge=
wiſſenhaft
geführte Rechnungsablage durch den Nechner, Herrn M. Eich=
horn
, erhebt ſich kein Einſpruch. Den Höhepunkt des Abends bildete
der vom Vorſitzenden ſkizzierte Nückblick auf das im Juli 1930 ſo herrlich
verlaufene 90jährige Jubiläumsfeſt. Herzliche Dankesworte richtet er
dabei an den Feſtpräſidenten, Herrn Oberreallehrer Müller, an alle
Vorſitzenden und Mitglieder der einzelnen Ausſchüſſe, an den Protektor
des Feſtes, Herrn Kreisdirektor Hemmerde, und an die hieſigen mit=
wirkenden
Vereine. Nachdem keine Einwendungen gegen den Feſtbericht
und die Feſtabrechnung erhoben wurden, ergibt die Vorſtandswahl fol=
gendes
Ergebnis: Herr Ad. Rock wieder erſter Vorſitzender; die aus=
ſcheidenden
Vorſtandsmitglieder: Chr. Fendt, Sim. Fuchs und Hch.
Dudene, werden ebenfalls auf drei Jahre einſtimmig wiedergewähle.
Auf Vorſchlag des Vorſtandes und nach ergänzenden Ausführungen der
Herren Müller, Schepp und Bleibtreu, werden folgende Be=
ſchlüſſe
einſtimmig gefaßt: Zwecks Teilnahme am 25jährigen Jubiläums=
feſt
des M. Geſ.V. Erbach=Saar an Pfingſten 1933 wird ſchon jetzt
eine Reiſekaſſe gegründet. Zugunſten der Saarſängerfahrt ſoll in jedem
Herbſt ein Konzert unter Zuziehung ſoliſtiſcher Kräfte ſtattfinden. Die
Zinſen des Vereinsſparguthabens ſollen der Reiſekaſſe zugeführt werden.
Am 22. März d. J. findet im Saalbau Deutſcher Hof ein Liedertag
der Ebertſchen Vereine ſtatt. Von der Beteiligung an einem Geſangs=
wettſtreit
wird in dieſem Jahr Abſtand genommen, dafür ſoll ein ge=
meinfamer
Ausflug ſtattfinden. Nach Feſtlegung der Vereinsveranſtal=
tungen
ſchließt der Vorſitzende die Verſammlung mit einem Hoch auf den
Sängerbund und das Deutſche Lied.
Cp. Auerbach, 22. Febr. Beigeordnetenwahl. Am heuti=
gen
Sonntag fand hier die Beigeordnetenwahl ſtatt, da die Amtszeit
des ſeitherigen Beigeordneten abgelaufen war. Trotz Aufſtellung eines
Gegenkandidaten wurde der ſeitherige Beigeordnete, Landwirt Friedr.
Elgert, mit großer Mehrheit wiedergewählt.
Cp. Erfelden, 21. Febr. Die Gemeindeiagd wurde auf Grund
von Verhandlungen mit den ſeitherigen Pächtern in drei Bezirken aus
der Hand vergeben. Insgeſamt wurde ein Erlös von 1200 RM. erzielt.
g. Gernsheim, 21. Febr. Der Feldgeſchwvorene Franz Joſef Beutel,
der bei ſeinen Kollegen in hohem Anſehen ſtand, wurde dieſer Tage zu
Grabe getragen. Nach kurzem Krankſein iſt er in Lich (Oberheſſen), wo
er bei ſeinem Schwiegerſohn zu Beſuch weilte, verſtorben. Die 1930er
Bilanz der Gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft m. b. H. dahier ſchließt in
Aktiva und Paſſiva mit dem Betrag von 158 259,16 RM. ab. Seitens
der hieſigen Rundfunkdereinigung wird nunmehr eine neue Vortrags=
reihe
eröffnet, und zwar wird ſich diesmal ſpezieller mit den Rundfunk=
empfangsgeräten
beſchäftigt. Den erſten Vortrag hielt Herr Studien=
direktor
Scholl von der hieſigen Nealſchule, der über Bau und Wir=
kungsweiſe
der Radioröhre und über ihre Anwendung zur Hochfrequenz=
verſtärkung
und als Audion ſprach. Der in Ruheſtand getretene
Bürgermeiſter Hoffmann iſt fernerhin noch Vorſteher des Ortsgerichts
Gernsheim. Nachdem die Offenlegungsfriſt bezüglich des Entwurfes
über die Anſtellung eines beſoldeten Bürgermeiſters der Stadt Gerns=
heim
einſpruchslos abgelaufen war, gingen die erwachſenen Akten nun=
mehr
dem Kreisamt Groß=Gerau zu. Der Kreisausſchuß wird zunächſt
gehört werden. Die von den Inflationsortsbürgern wegen der von
der Gemeinde beſchloſſenen Aufwertung des Ortsbürgernutzens einge=
reichte
Klage wird auch demnächſt das Verwaltungsgericht erſter Inſtanz,
den Kreisausſchuß Groß=Gerau, beſchäftigen. In derſelben Angelegenheit
hat die Gemeinde Lorſch (Kreis Bensheim) vor dem Kreisausſchuß Bens=
heim
ein für ſie günſtiges Urteil erwirkt. Die Zahl der von der Ge=
meinde
beſchäftigten Ausgeſteuerten beträgt nahezu 50 Perſonen.
a. Offenbach, 21. Febr. Unſere Wohlfahrtslaſten. Die
Wohlfahrtspflege, die im Haushalt für 1930 mit 7 398 000 Mark vorge=
ſehen
war, wird im kommenden Haushaltsplan rund 9,5 Millionen be=
anſpruchen
. Es mußten ja auch für das laufende Jahr ſchon 1398000
Mark nachbewilligt werden. Es ſind in letzter Zeit allein 2200 Wohl=
fahrtspfleglinge
hinzugekommen, und Mitte März iſt vom Arbeitsamt
wieder namhafter Zuzug zu erwarten. Das Wohlfahrtsamt verausgabt
jeden Monat rund 450 000 Mark. In dieſem Betrage iſt die Anſtalts=
pflege
mit ungefähr 80 000 Mark nicht einbegriffen, ebenſo nicht die grö=
ßeren
Rechnungen, die dem Wohlfahrtsamt vorgelegt werden. Es iſt
ganz undenkbar, daß die Stadt dieſe Laſten auf die Dauer aus eigener
Kraft tragen kann.
m. Aus dem Lande. 21. Febr. Landwirtſchaftliches. Eine
ſehr nützliche und für junge Landwirte fördernde und anſpornende Ein=
richtung
hat die Landwirtſchaftskammer getroffen in der Abhaltung der
landwirtſchaftlichen Lehrlingsprüfung. Dieſelbe derfolgt zu=
nächſt
den Zweck, den landwirtſchaftlichen Lehrlingen nach beendeter, min=
deſtens
zweijähriger Lehrzeit die Möglichkeit zu geben, ſich einen Be=
fähigungsnachweis
zu verſchaffen über ihre praktiſchen Kenntniſſe. Im
kommenden April findet wiederum eine ſolche Prüfung ſtatt, die Mel=

De ich er endeieſchechende e e eneſhe e e
Starkenburg an 5 Orten, in Oberheſſen an 6 Orten, in Rheinheſſen an
5 Orten; ferner vom Landwirtſchaftsamt Darmſtadt an 6 Orten, L.A.
Michelſtadt an 9. L.=A. Heppenheim (Bergſtr.) an 4. L.=A. Nidda an 5,
L.=A. Alzeh an 9, L.=A. Gau=Algesheim an 10 Orten, L.=A. Mainz an
einem Ort. Bei den Vorträgen in den Odenwaldorten finden beſon=
dere
Berückſichtigung der Futterbau und die Grünlandbewirtſchaftung,
und mit denſelben verbunden iſt in der Regel die Darbietung eines
Grünlandfilms aus dem Schwarzwald.

MOMRNMIELRIRILBSANTAORI
Es ist selbstverständlich, daß wir jede technische Neuerung, die sich bei der Ziag-
rettenfabrikation
bewährt, unverzüglich einführen. So gewährleisten z. B. unsere
Maschinen neuester Art eine Fabrikation, die das Eindringen jeden Fremdkörpers
vollständig unmöglich macht. Die Raucher unserer PERFEKT erhalten also eine
reine Zigarette. Außerdem bieten wir aber noch einen weiteren Vorteil: Die Her-
stellung
unserer Zigarette von der Aussdat des Tabaks
bis zum Fertigprodukt liegt ausschließlich in unseren
4
Händen. Der Raucher unserer Marken erhält also weil
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jeder Zwischenhandel ausgeschaltet ist, 100% seines
PERFEKT
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Kaufpreises an Waren.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Montag, den 23. Februar 1931

Nummer 54

Haben Sie ſich das ſchon einmal veranſchaulichk?

Mandmiltaaßdon der Ooitseßon BoicksGaßn 6930 SNent fast Flamel Enffernung Erde-Sonne Sonne‟
DErde U18 Millieardken
Peisende der Einwohn Mieit Kar fünf 8o nfinente estand
AG Entfernung Chieago-Beriin ca.7000km.
Chicago
Berlin
LLeiFE

Zahlen vom deutſchen Reichsbahnweſen.
Unſere bildliche Darſtellung veranſchaulicht die ungeheuren Zahlen, die den deutſchen Eiſenbahn=
verkehr
während eines Jahres nüchtern ausdrücken. Ueber 665 Millionen Kilometer legen die
deutſchen Bahnen innerhalb eines Jahres zurück, 1,8 Milliarden Paſſagiere werden befördert,
740 000 Waggons ſind in Betrieb. Haben Sie ſich das ſchon einmal veranſchaulicht?

Reich and Ausland.
Der Reichspräſident auf der Automobil=
Ausſtellung.
Berlin. Geſtern morgen hat Reichspräſi=
dent
voi Hindenburg in Begleitung; ſeines
Sohnes, des Oberſtleutnants von Hindenburg,
und des Staatsſekretärs Meißner der Interna=
tionalen
Automobil=Ausſtellung, Berlin 1931,
einen Beſuch abgeſtattet.
Großfeuer in einem Hof bei Sauertal.
Oberlahnſtein. Der in der Gemarkung
Sauertal, an der Straße nach Ranzel, liegende
Hof Oders wurde vorgeſtern durch ein Groß=
ſeuer
heimgeſucht. Das Feuer entſtand gegen
8.30 Uhr in einer Scheune und griff ſo ſchnell um
ſich, daß die Bewohner des Hofes nur noch das
Großvieh aus den Ställen befreien konnten.
Mehrere Schweine und zahlreiche Hühner kamen
in den Flammen um. Ein Sohn des Beſitzers
Zander erlitt bei dem Rettungsverſuch eine
ſchwere Rauchvergiftung. Sämtliche Futtervor=
räte
der großen Scheune ſowie ſämtliche land=
wirtſchaftlichen
Maſchinen wurden ein Raub der
Flammen. Der Schaden dürfte 100000 RM.
überſteigen. Den Bemühungen der Feuerweh=
ren
aus Ranzel, Sauertal und Lorch gelang
es trotz des Waſſermangels auf dem hoch gele=
genen
Hof, das Uebergreifen des Feuers auf
das ſtark gefährdete Wohnhaus zu verhindern.
Hinſichtlich der Entſtehungsurſache konnten bis=
lang
keinerlei Feſtſtellungen gemacht werden.
Gefährliches Großfeuer in einer Altonaer
Oelraffinerie.
Altona. In der vorvergangenen Nacht,
gegen 3 Uhr, entſtand in den Oel= und Fett=
werken
von Wenck u. Co., in Altona=Eidelſtedt,
ein Feuer, das ſich ſehr ſchnell über das ganze
Dachgeſchoß ausbreitete. Durch den ſtarken Fun=
kenflug
waren auch die etwa 20 Meter entfernt
liegende Lackfabrik von Pitzker ſowie die auf
dem Gelände der Oelwerke gelegenen Lager=
ſchuppen
ſtark gefährdet. Auf der anderen Seite
des brennenden Raffineriegebäudes befindet ſich
nur etwa 14 Meter entfernt das große, vier=
geſchoſſige
Extraktionsgebäude, in dem etwa
20 000 Liter Benzin lagerten. Zwiſchen dieſen
beiden Gebäuden lagerten auf dem Hof etwa
100 Faß Terpentin und 20 Faß Fett, die eine
ſtarke Gefahr bildeten. Außerdem lagerten hin=
ter
dem Extraktionsgebäude noch etwa 25 000
Liter Benzin im Freien. Durch das energiſche
Vorgehen der Wehren gelang es bald, die größte
Gefahr zu beſeitigen. Der erſte Löſchverſuch des
Raffineriegebäude war dadurch ſehr erſchwert,
daß mehrere Behälter mit Oel mit lautem Knall
in die Luft flogen und ſchwere Eiſenteile durch
den durchgebrannten Fußboden herabſtürzten.
Erſt nach vierſtündigem Löſchen konnte das
Feuer auf den Brandherd beſchränkt werden.
Der Schaden iſt ſehr beträchtlich.

Ausbrecher Chwalinſki gefaßt.
Deſſau. Seit zwei Tagen machten zwei
Kommandos von zuſammen 40 Schutzpoliziſten
und Landjägern Jagd auf den aus dem Cos=
wiger
Zuchthaus ausgebrochenen Banditen
Chwalinſki, der den Oberlandjäger Pfeil nieder=
geſchoſſen
hatte. Eine Abteilung ſuchte am Frei=
tag
alle Schlupfwinkel um Aken an der Elbe
herum ab. Dieſes Kommando muß der Flüch=
tige
bemerkt haben. Er ſprang in die Elbe und
wurde in der Mitte des Stromes im eiskalten
Waſſer von Schiffern entdeckt, die ihn in den
Kahn zogen. Die Beine waren ſchon halb er=
froren
. Die Schiffer gaben ihm trockene Klei=
dung
, hegten aber plötzlich den Verdacht, daß es
ſich um Chwalinſki handeln könnte. Darauf be=
nachrichtigten
ſie die Polizei, die ihn am Sams=
tag
früh erkannte und verhaftete. Er iſt in das
Amtsgerichtsgefängnis nach Deſſau eingeliefert
worden.

Flecktyphus auf einem engliſchen Kriegsſchiff.
London. Das Auftreten von Flecktyphus
wird nunmehr auch von der engliſchen Flotten=
ſtation
Gibraltar gemeldet. An Bord des
Kriegsſchiffes Repuls iſt ein Matroſe an Fleck=
typhus
erkrankt. Mehrere andere Matroſen
wurden als flecktyphusverdächtig iſoliert. In
England iſt die Zahl der Flecktyphusfälle noch
immer im Steigen begriffen. Zwei neue Er=
krankungen
werden aus Hemsworth in Yorkſhire
gemeldet.
Ein Paſſagierflugzeug bei Winnipeg abgeſtürzt.
Winnipeg. Infolge dichten Nebels
ſtürzte 120 Kilometer weſtlich von Winnipeg ein
Flugzeug der ſtaatlichen Luftverkehrsgeſellſchaft
ab. Das Flugzeug hatte zwei Paſſagiere an
Bord, die auf der Stelle getötet wurden, wäh=
rend
der Pilot mit ſchweren Verletzungen da=
vonkam
.

Das neue Fahrkenprogramm
des Luftſchiffes Gtaf Zeppelin.
Friedrichshafen. Wie der Luftſchiff=
bau
Zeppelin, G. m. b. H., mitteilt, wird der
Fahrbetrieb mit dem Luftſchiff Graf Zeppe=
lin
gegen Ende März wieder aufgenommen
werden. Der Luftſchiffbau wird das diesjährige
Fahrtenprogramm im Laufe der nächſten Wochen
bekannt geben. Es ſind an größeren Fahrten für
Ende April eine Fahrt nach Aegypten, mit
Zwiſchenlandung in Kairo, und eine Rundfahrt
über Aegypten und Paläſtina (Jeruſalem) von
etwa 12 Stunden, daran anſchließend eine zweite
Landung in Kairo und Rückfahrt entweder über
Griechenland mit Poſt=Abgabe und =Aufnahme
in Athen oder über Iſtambul und das Schwarze
Meer oder über die Adria und den Karſt ge=
plant
. Ferner ſind geplant eine Fahrt nach Se=
villa
, von Sevilla aus eine Rundfahrt in Spa=
nien
von etwa 36 Stunden Dauer. Die Paſſa=
giere
, die dieſe Rundfahrt nicht mitmachen, ha=
ben
einen zweitägigen Aufenthalt in Sevilla,
währenddeſſen von der Hapag Ausflüge nach
Granada und der Alhambra geplant ſind,
(Nähere Auskünfte erteilen die Hapag= Vertre=
tungen
.) Wie im letzten Jahre, werden auf allen
Fahrten Briefe und Poſtkarten befördert wer=
den
. Das Porto beträgt für Briefe 2 RM. und
für Karten 1 RM.
Ein. Rieſen=Meteor in Afrika entdeckt.
London. Der ſüdafrikaniſche Landmeſſer
Nott hat zwiſchen dem Tanganyika= und Niaſſa=
See den größten Meteor entdeckt, der bisher in
Afrika gefunden wurde. Der Meteor iſt eine feſte
Maſſe aus Nickeleiſen und hat eine Länge von
etwa 4,5 Meter und einen Durchmeſſer von 1,2
Meter. Er hat ſich ungefähr einen Meter tieſ
in den Erdboden eingegraben. Die meteorolo=
liſche
Abteilung der Witwatersrand=Univerſität
wird, weitere Analyſen vornehmen, und man
glaubt, daß Nickeleiſen und Chrom die hauptſäch=
lichen
Beſtandteile des Meteors ſind. Der Land=
meſſer
hielt ſeine Entdeckung geheim und ließ ſich
ſofort von der nächſten Regierungsſtation die
Bergwerksrechte für die dortige Gegend geben.
Ein halbes Dorf niedergebrannt.
Paris. Der Zivilgouverneur von Madrid
erhielt am Freitag mittag ein Telegramm aus
Corpa bei Alcala, in dem ihm Mitteilung von
einem Rieſenbrand gemacht und die Bitte aus=
geſprochen
wurde, unverzüglich Hilfe zu ſchicken.
Als die Madrider Feuerwehr an der Brandſtelle
eintraf, ſtand bereits das halbe Dorf in Flam=
men
, ſo daß ſie ſich darauf beſchränken mußte,
den übrigen Teil vor dem Feuer zu ſchützen. Erſt
in den Abendſtunden gelang es den Feuer=
wehren
, das Feuer zu löſchen. Der Sachſchaden
iſt ſehr groß. Ob auch Menſchenleben dem Feuer
zum Opfer gefallen ſind, hat ſich in der allge=
meinen
Aufregung noch nicht feſtſtellen laſſen.

Stat Karten.
Samstag nacht um 11:/, Uhr entſchlief ganz un=
erwartet
infolge eines Herzſchlags mein innigſt=
geliebter
Mann, unſer treubeſorgter Vater, mein
guter Sohn, Schwager und Onkel
(3043
Metzgermeiſter
AMtk Gieg
Obermeiſter der Metzger=Innung für den Land=
kreis
Darmſtadt
im 49. Lebensjahre.
Arheilgen, den 22. Februar 1931.
In tiefer Trauer:
Margarete Fret Ww., geb. Hahn
Heinrich Fren
Eliſabeth Freh Kinder
Marga Frey
Margarete Fretz Wwe., geb. Henſel
als Mutter.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 24. Februar,
nachm. 4:, Uhr, von der Halle des Friedhofs in
Arheilgen aus ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.

90 Jane Baaner 3Batt!
In diesem Jahre blickt mein Spezialbüro für maschinen-
schriftliche
Arbeiten und Vervielfältigungen auf sein
30jähriges Bestehen zurück!
Das bedeutet:
30 Jahre Verkrauen!
11
1931
30 Jahre Oualiläts-Arheil!
Meinen Grundsatz:
Mur beste, zuverlässige Arbeit zu
angemessenen Preisen zu liefern‟
halte ich auch in Zukunft hoch. Als Jubiläumsgabe für
meine W. Kundschaft liefere ich während dieses Jahre‟
die schönsten Vervielfältigungen
zu so niedrigen Preisen,
die es jeder Firma, jedem Geschäftsmann, jedem Verein
usw. ermöglichen, den Bedarf an Vervielfältigungen wirklich
billig, vor allem aber fachmännisch ausgeführt, zu decken.
Durch Mitvervielfältigung von Zeichnungen bei meinen
Offsetvervielfältigungen werden in vielen Fällen Klischee-
Kosten erspart bei einer doch wirkungsvollen u. vornehmen,
aber billigen Reklame. Muster und Prospekte aufVerlangen.
Bäumer’sBüro, Rheinſtr. 8

Darmstadt

Inh.: Karl Bäumer

Fernspr. 1223

Statt Karten.

Samstag um 11½/. Uhr entſchlief ganz unerwartet der Obermeiſier un=
ſerer
Innung und der Vorſitzende der Schlachtviehverſicherung für den
Landkreis Darmſtadt

aus Arheilgen.
Schmerzerfüllt ſieht das ganze Metzgerhandwerk des Landkreiſes Darm=
ſtadt
an der Bahre eines Mannes, der ſeit Gründung der Innung und
Wiedererrichtung der Schlachtviehverſicherung ſein Teben und ſeine Ar=
beitskraft
voll und ganz ſeinem Berufsſtande und dem Wohle der von
ihm geführten Fachorganiſationen widmete.
Wir trauern tief um den Verluſt eines unſerer beſien Männer, der in=
folge
ſeines offenen Charakters, ſeiner vornehmen Denkungsart, ſeiner
Kenntniſſe und Erfahrungen und ſeiner hervorragenden Führereigenſchaft
allgemeines Vertrauen beſaß.
Unſerem allzufrüh dahingeſchiedenen Führer werden wir ein ewiges
dankbares Gedenken bewahren.

Darmſtadt, den 22. Februar 1931.
Für die Metzger=Zwangs=Innung und die Schlachtvieh=
verſicherung
für den Landkreis Darmſtadt:
Der Vorſtand.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 24. Februar 1931, nachm. 4½½ Uhr,
von der Halle des Friedhofes in Arheilgen aus ſiatt
(3041

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme beim Tode unſerer lieben
Mutter ſagen innigen Dank.

Geſchwiſter Schäfer.

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[ ][  ][ ]

Nummer 54

Montag, den 23. Februar 1931

Seite 5

ntdeckt.
und ließ
zſtation
int.

In der Runde der Meiſter, waren am letzten Fe=
bruarſonntag
wieder zwei Spielausfälle zu verzeichnen. Das
Treffen Wormatia Worms gegen Union Böckingen
wurde ſchon am Samstag abend abgeſagt, da der Boden des
Wormatia=Stadions allzu aufgeweicht war. Das Spiel der Ein=
tracht
Frankfurt gegen Bayern München mußte im
Frankfurter Stadion vor 20 000 Zuſchauern nach zehn Minuten
torlos abgebrochen werden, da die Stadionverwaltung es ver=
ſäumt
hatte, das Spielfeld von Schnee zu ſäubern. Bei einem
Vorſpiel verwandelte ſich die Schneedecke zu Waſſer, und als die
beiden Meiſtermannſchaften den Platz betraten, war er von gro=
ßen
Waſſerpfützen überſät. Verſchiedene Mannſchaften kommen
nun allmählich mit ihren Spielen doch arg in Rückſtand und die
Gefahr einer Terminnot liegt nahe.
Nur ſehr knapp, 1:0 (1:0), blieb die Sp.Vg. Fürth in Karls=
ruhe
über den ſtark erſatzgeſchwächten KFV. ſiegreich. Die Fürther
boten keine überragende Leiſtung, den einzigen Treffer ſchoß Franz
kurz vor der Pauſe. Waldhof ſchlug den FK. Pirmaſens erwar=
tungsgemäß
ſicher mit 5:1 (2:0).
In der Troſtrunde Nordweſt konnte der Tabellenfüh=
rer
Neu=Iſenburg ſeinen Vorſprung vergrößern. Iſenburg ſchlug
zu Hauſe Idar 6:0 (1:0), während ſeine lieben Nächſten, Rot=
Weiß Frankfurt und Phönix Ludwigshafen, in Ludwigshafen
dank der großen Kunſt von Torhüter Kreß torlos ſpielten. Union
Niederrad ſpielte gegen FV. Saarbrücken taktiſch ſehr unklug und
wurde 1:4 (1:2) geſchlagen. SV. Wiesbaden brachte dem VfL.
Neckarau mit 3:0 eine neue Niederlage bei.
Auch in der Troſtrunde Südoſt hat ſich die Situation
wenig geändert. Der Tabellenführer FC. Pforzheim, blieb in
Raſtatt 3:1 Sieger und München 60 fertigte Phönix Karlsruhe
fehr leicht 9:0 (5:0) ab. Auch der 1. FC. Nürnberg kam zu einem
glatten Sieg, er ſchlug den VfR. Fürth 5:1 (3:0).

aſſung, und da auch das idealſte Fußballwetter herrſchte, wäre das
Neiſterſchaftstreffen für Spieler und Zuſchauer eine wahre Luſt
eweſen. Aber die Eintracht mußte die Münchener Bayern im
stadion empfangen, und die Stadion=Verwaltung hatte es nicht
ir nötig befunden, das Hauptſpielfeld von der verhältnismäßig
ünnen, aber angetauten Schneedecke zu ſäubern. Die Unkoſten
ür dieſe Arbeit wären ſicher bei weitem nicht ſo hoch geweſen, wie
er Schaden, der nun an dem Spielboden der Hauptkampfbahn
ngerichtet worden iſt. Wollte man ſparen? Nun, dann iſt wahr=
ich
am verkehrten Platz geſpart worden. Die Schneedecke löſte ſich
eim Vorſpiel zwiſchen Union Niederrad und F.C. Saarbrücken
öllig in Waſſer auf, und als die beiden Meiſtermannſchaften den
latz betraten, war das ganze Spielfeld eine einzige Waſſerlache.
wiſchendurch ſah man hilfloſe Verſuche, durch Einrammen von
Jfählen das Waſſer etwas abſickern zu laſſen. Die Spieler ſtanden
is zu den Knöcheln im Waſſer. An ein reguläres Spiel war nicht
* denken. Zehn Minuten lang mühten ſich die 22 Leute krampf=
aft
darum, den Ball irgendwo hinzubefördern. Dann tat der
Schiedsrichter Walter=Ludwigshafen das, was zu tun übrig blieb,
r pfiff das Spiel ab.
Es iſt nicht zu leugnen, daß die Stadionverwaltung höchſt fahr=
aſſig
gehandelt hat ..
Karlsruher F.V. Sp.Vg. Fürth 0:1 (0:1).
Der K.F.V.=Platz bot ein ſeit langem ungewohntes Bild:
2 000 Zuſchauer umſäumten das Spielfeld, um Zeuge des Treffens
es Badenmtiſters gegen die Kleeblättlex zu ſein. Die Menge
durde aber enttäuſcht. Wohl waren die Fürther in der erſten
Spielhälfte klar und eindeutig überlegen, gaben ſich aber zu bla=

Runde der Meiſter: Spiele Tore Punkte Sp. Vg. Fürth 24 8 13:1 Eintracht Frankfurt
Bayern München 17 10 8:2 18:11 7:3 SV. Waldhof 14 12 6:6 Union Böckingen 13 22 5 7 Karlsruher FV. 8 :11 4:6 Wormatia Worms 11:15 2:8 FK. Pirmaſens 11: 27 1:13 Troſtrunde Nordweſt: Spiele Tore Punkte VfL. Neu=Iſenburg 20 6 12:2 Rot=Weiß Frankfurt 16 11 10:4 Phönix Ludwigshafen 17 12 9:5 FV. Saarbrücken 16 :11 9:5 SV. Wiesbaden 11 8 5:7 Union Niederrad 14 :20 4:10 FC. Idar 12 27 3:9 VfL. Neckarau 15 24 2:12 Troſtrunde Südoſt:
Spiele Tore Punkte 1. FC. Pforzheim 23 16 11:3 München 1860 37 11 10 :2 1. FC. Nürnberg 23: 9 9:5 Stuttgarter Kickers 18: 11 8: 4 Schwaben Augsburg 24: 20 8:6 Phönix Karlsruhe 33 27 2:10 FV. Raſtatt
VfR. Fürth 6 25
1:9 9: 24 1:11 Enttäuſchung für 20 000 Zuſchauer. Eintracht Frankfurt Bayern München abgebrochen. Die Eintracht Frankfurt iſt auf Grund ſonderbarer Vertrags= erhältniſſe mit der Stadtverwaltung gezwungen, ihre großen spiele im Stadion der Stadt Frankfurt auszutragen. Am Sonn= ag befand ſich der Eintracht=Platz am Riederwald in beſter Ver=

ſiert und ließen vor allem die nötige Durchſchlagskraft vermiſſen.
Bei Fürth fehlte wiederum Leinberger, während der K.F.V. auf
Bekir, Reb und Link verzichten mußte und obendrein das Pech
hatte, den Mittelſtürmer Kaſtner mit hohem Fieber ſpielen laſſen
zu müſſen. Dadurch hatte die wieder die raffinierte Abſeitstaktik
mit Erfolg anwendende Fürther Abwehr leichtes Spiel, ſonſt wäre
ihnen die zweite Halbzeit, in der der K.F.V. mit dem Winde in
Rücken ſtändig drängte, zum Verhängnis geworden. Einen Punkt
rettete der Unparteiiſche, Ketterer=Hanau, den Baxern, als Neger
aus dem Tore heraus den K.F.V.=Rechtsaußen nachſetzte und ihn
dermaßen ins Geſäß trat, daß er zuſammenbrach. Der Schieds=
richter
, der den Vorgang genau beobachtete, entſchied merkwürdiger=
weiſe
ſtatt des fälligen Elfmeters Abſtoß vom Tor! Bei einer
Karambolage zwiſchen dem K.F.V.=Verteidiger Trauth und Franz
entſchied er Elfmeter für Fürth; von dieſen beiden kraſſen Fehl=
entſcheidungen
abgeſehen, die denn auch den Unwillen der Menge
hervorriefen, vermochte der Unparteiiſche zu befriedigen. Die Ent=
ſcheidung
fiel bereits in der erſten Halbzeit in der 41. Minute, als
Franz dem K.F.V.=Verteidiger Trauth das Leder abnahm und
placiert einſchoß.
S.V. Waldhof F.K. Pirmaſens 5:1 (2:0).
Nach den Münchener Bayern mußten jetzt auch die Pirmaſen=
ſer
in Waldhof eine ziemlich hohe Niederlage einſtecken, die aller=
dings
auch die Unbeſtändigkeit des Rheinmeiſters beweiſt, der acht
Tage nach ſeinem Sieg gegen München in Böckingen ziemlich glatt
geſchlagen wurde und nun wieder einen immerhin beachtlichen
Sieg errang. Pirmaſens hatte allerdings einen ſehr ſchwachen
Tag und kam nie für einen Sieg in Frage. Waldhof führte ſchon
bei der Pauſe mit 2:0, erhöhte nach dem Wechſel auf 4:0 und ſchoß
ſchließlich nach dem Pirmaſenſer Ehrentreffer noch ein fünftes und
letztes Tor. Das Treffen wurde im Mannheimer Stadion vor
6000 Zuſchauern ausgetragen und von Schiedsrichter Glaſer= Neckar=
ſulm
im großen und ganzen gut geleitet.

Süddeutſchland.
Runde der Meiſter: Karlsruher FV. Sp.Vgg. Fürth
0:1 (0:1). SV. Waldhof FK. Pirmaſens 5:1 (2:0). Ein=
tracht
Frankfurt Bayern München 0:0 (0:0) abgebrochen.
Troſtrunde Südoſt: München 1860 Phönix Karlsruhe
9:0 (5:0). 1. FC. Nürnberg VfR. Fürth 5:1 (3:0). FV.
Raſtatt FC. Pforzheim 1:3 (1:3).
Troſtrunde Nordweſt: Phönix Ludwigshafen Rot=Weiß
Frankfurt 0:0 (0:0). Union Niederrad FV. Saarbrücken
1:4 (1:2). VfL. Neu=Iſenburg 1. FC. Idar 6:0 (1:0). SV.
Wiesbaden VfL. Neckarau 3:0 (0:0).
Um den Bayern=Pokal: FV. 04 Würzburg DSV. München 2:2.
Privatſpiele: Saar 05 Saarbrücken FSV. Frankf. 3:3. Kickers
Offenbach Alemannia Worms 0:0 abgebr. FC. 93 Hanau
Germania 94 Frankfurt 3:1. Germania Bieber 1. FC.
Langen 6:0. Mainz 05 Hamburger Sportverein 1:5. VfR
Mannheim Germania Brötzingen 3:2. Teutonia München
Stern München 3:3. Bayern Hof Jahn Regensburg 2:2
Darmſtadt 98 FG. Kirchheim 6:2.
Berlin.
Städkeſpiel: Berlin Dresden 2:5. Verbandsſpiele: Union Pots=
dam
Tennis=Boruſſia 1:2. Geſellſchaftsſpiele: VfB. Pan=
kow
Meteor 9:3. Blau=Weiß Tasmania 6:2.
In Weſtdeutſchland wurden am Sonntag in verſchie=
denen
Gruppen neue Meiſter ermittelt. Im Rheinbezirk
ſchlug Alemannia Aachen den Rheydter Sp.V. 3:2 und kam
damit zu Meiſterehren. Meiſter vom Mittelrhein wurde
erwartungsgemäß der F.V. Neuendorf, der auch im zweiten
Entſcheidungsſpiel, diesmal mit 4:3, über den T.V. Mayen tri=
umphierte
. In der Gruppe Niederrhein trennten ſich im zwei=
ten
Entſcheidungsſpiel Sp.Vgg. Sterkrade und Meidericher
Sp. V. unentſchieden 5:5. Da die Meidericher des erſte Spiel ge=
wonnen
hatten, fällt ihnen der Titel zu.
In Norddeutſchland konnte der Bremer S.V. im ent=
ſcheidenden
Spiel ſeinen Rivalen Komet Bremen mit 5:1 das Nach=
ſehen
geben und damit die Meiſterſchaft des Weſer=Jade=
Bezirkes an ſich fringen. Meiſter von Lübeck= Mecklen=
burg
wurde Lübecker B.V.=Phönix Lübeck.
Auch Mitteldeutſchland meldet einige weitere Be=
zirksmeiſter
. In Nordweſtſachſen iſt den Sportfreunden
Leipzig der Titel ziemlich ſicher. Im Gau Vogtland errang
der 1. V.F.C. Plauen die Meiſterſchaft, und in Weſtſachſen
fiel der Titel dem S.C. Planitz zu.
Das wichtige Spiel der ſüdoſtdeutſchen Meiſter=
ſchaft
zwiſchen Preußen Zaborze und Beuthen 09 fiel aus. Bres=
lau
08 feierte in Forſt über Victoria mit 4:2 (3:1) einen Sieg und
bleibt dadurch an der Tabellenſpitze.
Fußball im Ausland.
Schweiz: Young Fellows Zürich FC. Locarno 7:3. Blue Stars
Zürich FC. Chiaſſo 6:1. Brühl St. Gallen Grashoppers
Zürich 2:3. Old Boys Baſel FC. Aarau 5:5. FC. Gren=
chen
FC. Baſel 3:2. Servette Genf Cantonal Neuen=
burg
1:1. Carouge Genf Racing Lauſanne 5:1. FC. Fri=
bourg
Urania Genf 2:5.
Oeſterreich: WAC. Wien Sparta Prag 2:5. Wacker AC.
Brigittenau 4:3. Nicholſon Slovan 0:1.
Tſchechoſlowakei: Slavia Prag Auſtria Wien 3:3. DFC. Prag
Viktoria Zizkow 2:4. SK. Nachod CAFC. Paris 3:2.
Ungarn: Nemzetti Baſtya 2:2. Ofener 11 Vaſas 2:0. Ferenc=
paros
3. Bezirk 0:1. Bocſkay Debreczin Hungaria 1:2.
Kispeſt Ujpeſt 2:6.
Frankreich: Club Frangais Paris Olympique Marſeille 0:2.

Süt das Sfteſemaan-Deufagl.
Mainz 05Hamburger SV. 1:5 (0:3).
Mainz leidet ſcheinbar noch unter den Nachwehen der
Faſchingszeit, denn zu dem Gaſtſpiel des Hamburger Sportvereins
beim SV. Mainz 05 hatten ſich nur 3000 Zuſchauer eingefunden.
Das Spiel ſelbſt ſtand ganz im Zeichen der Hamburger, die zeit=
weiſe
dem Platzbeſitzer eine ganze Klaſſe überlegen waren. Man
war überraſcht, wie ſchnell ſich der HSV. mit den ſchlechten Bo=
denverhältniſſen
abfand und mit ſeinen eminent ſchnellen Vor=
ſtößen
immer und, immer wieder das Mainzer Tor in Gefahr
brachte. Dazu war es bei den Mainzer Spielern ſehr ſchlecht be=
ſtellt
. Mit Ausnahme vom Linksaußen Poſſelmann und dem
Mittelläufer Becker verſagten ſo ziemlich alle Spieler. Von einer
Zuſammenarbeit war aber auch nichts zu konſtatieren. Natur=
gemäß
wurde damit den Hamburgern der Sieg ziemlich
erleichtert.
Schon in der vierten Minute gaben die Hamburger dem
Mainzer Torwart zum erſten Male das Nachſehen. Ein ſchneller
Vorſtoß brachte den Ball zum Mittelſtürmer Goede, deſſen Schuß
unhaltbar im Netz landete. Wenige Minuten ſpäter war es
dann der Hamburger Halbrechte Wollers, der nach flotter Kom=
bination
auf 2:0 erhöhte. Eine Flanke von rechts brachte durch den
Halblinken Horn den Halbzeitſtand von 3:0 für die Gäſte. Nach
Wiederbeginn lagen die Hamburger faſt dauernd im Angriff.
Mainz mußte in der Hauptſache ſich auf die Verteidigung be=
ſchränken
. Wollers verbeſſerte in der 8. Minute auf 4:0. Dann
kam nochmals Horn gut durch, ſein Schuß brachte den 5. Treffer.
In der ſprichwörtlich letzten Minute lachte aber auch Mainz das
Fußballglück. Einen Vorſtoß des Innentrios konnte Gegenheimer
mit dem Ehrentreffer abſchließen. Das Spiel ſtand unter der
nicht immer befriedigenden Leitung von Weingärtner=Offenbach.
Der Reingewinn dieſer Begegnung floß dem Streſemann=
Ehrenmalfonds zu.
Die Argentinier werden nervös.
Das Gaſtſpiel des argentiniſchen Fußballmeiſters La Plata
in Leipzig gegen eine Kombination VfB./Fortuna war in jeder
Hinſicht ein Reinfall. Bei Schneetreiben, Regen und ſchlechten
Platzverhältniſſen kamen nur 2000 Zuſchauer, was einem ſchweren
finanziellen Defizit gleichbedeutend iſt. Aber auch das Spiel
ſelbſt ließ zu wünſchen übrig. Die Argentinier waren zwar an
Technik und Körperbeherrſchung den Sachſen weſentlich überlegen
und ſie ſpielten auch im Feld ſtark offenſiv, aber ſchießen konnten
ſie nicht, und außerdem wurden ſie auch noch ſo nervös, daß der
Schiedsrichter nacheinander die drei Leute Belli, di Giano und
Ruscitti vom Platz ſtellen mußte. Der Schiedsrichter, von dem
man manche Fehlentſcheidung ſah, hätte allerdings kaum ſo ſtreng
durchzugreifen brauchen. Die Südamerikaner haben doch in
Punkto Fairneß in den übrigen Deutſchlandſpielen den denkbar
beſten Eindruck hinterlaſſen. Bezeichnend für die Spielkultur der
Gäſte war der Umſtand, daß ſie auch noch mit acht Leuten gegen
elf Spieler von Leipzig den Kampf beherrſchten.
Ikalien ſchlägt Oeſterreich 2:1.
Länderſpiel in Mailand vor 50 000 Zuſchauern.
In zehn Fußball=Ländertreffen gegen Oeſterreich hatten die
Italiener bislang noch nicht einen einzigen Sieg erzielen können,
erſt das elfte Treffen brachte ihnen am Sonntag in Mailand mit
2:1 (1:1) einen Erfolg ein. Der Sieg der Italiener war aber auch
vollkommen verdient, denn ſie zeigten ſich während des größten
Teils des Spielverlaufes ihrem Gegner überlegen. Zwar ſah man
auch diesmal bei den Oeſterreichern die beſſere Ballbehandlung,
aber die Italiener ſetzten ſich dafür mit ſtärkerem Elan und
größerer Schnelligkeit ein. Während der erſten Viertelſtunde
waren die Wiener tonangebend, dann riſſen aber die Italiener
das Heft an ſich und ſie blieben auch bis zum Spielſchluß in der
Offenſive. Horvarth erzielte mit einem ſchönen Kopfball den
Führungstreffer für Oeſterreich, aber ſchon wenig ſpäter brachte
ein prachtvoller Alleingang des Mittelſtürmers Meazza den Aus=
gleich
. Auch nach der Pauſe hatten die Italiener faſt ſtändig
mehr vom Spiel. Den Siegestreffer erzielte Orſi in der 14. Mi=
nute
. Kurz vor Schluß hatten die Italiener noch Gelegenheit, die
Tordifferenz zu erhöhen, aber Orſi ſchoß den Elfmeter dem öſter=
reichiſchen
Tormann direkt auf den Leib. Der Schweizer Ruoff
leitete das Spiel ſicher.
Fußball im Kreis Skatkenburg.
Polizei Darmſtadt Haſſia Dieburg ausgefallen.
Union Darmſtadt Sportverein Münſter 2:0 (1:0).
Germania Pfungſtadt Viktoria Griesheim 2:0 (0:0).
Sp.Vgg. Arheilgen SV. Neu=Iſenburg . . 4:0 (2:0).
Das Spiel in Dieburg fiel wegen der Alarmbereitſchaft
der Darmſtädter Polizei aus. Ueber das Treffen in Mörfel=
den
wurde nichts bekannt; es dürfte ausgefallen ſein, da in die=
ſer
Gegend die Platzverhältniſſe durchweg zu wünſchen übrig
ließen. Auffällig iſt, daß alle Sieger ihre Spiele zu Null be=
endeten
, wobei der Sieg der Beſſunger als feine Leiſtung zu wer=
ten
iſt. Die Mannſchaft dürfte ſich damit geſichert haben, denn es
iſt nicht anzunehmen, daß Neu=Iſenburg die Beſſunger noch über=
holt
. Die beiden anderen Ergebniſſe ſind normal, nur ſpringt der
hartnäckige Widerſtand der Griesheimer in Pfungſtadt ins Auge.
In der Tabelle fällt die Verdichtung der hinter Walldorf folgen=
den
Gruppe auf.
Spiele gew. un. verl.
Tore
Pkte.
Viktoria Walldorf
20
13
5
49 20
Polizei Darmſtadt
10
4

56 :34

Germ. Pfungſtadt
SV. Münſter
Sp. Vgg. Arheilgen
Haſſia Dieburg
FV. Sprendlingen
SV. Mörfelden
FC. 03 Egelsbach
Union Darmſtadt
SV. 1911 Neu=Iſenbg.
Viktoria Griesheim

36 : 29

[ ][  ][ ]

Seite 6

Montag, den 23. Februar 1931

Nummer 54

5.5. Darmſtad: 1898 5. C. Heidelberg=Kirchheim
6:2 (2:0).
Das Treffen der 98er mit dem Liganeuling der Gruppe Rhein
geſtaltete ſich zu einem hübſchen und fairen Spiel, in welchem die
Leiſtungen beider Mannſchaften im weſentlichen befriedigten. Ob=
wohl
die Gäſte eine verdiente Niederlage einſtecken mußten, be=
wieſen
ſie, daß ſie einen vernünftigen Fußball zu ſpielen verſtehen.
Die Hauptſtärke der Heidelberger war ihre Schnelligkeit; die
Außenſtürmer vermochten auf ſteile Vorlagen äußerſt raſante An=
griffe
aufzubauen, ſo daß ſelbſt während der Drangperioden der
Einheimiſchen die Darmſtädter Deckung ſtark auf der Hut ſein
mußte. Neben zwei guten Flügelſtürmern verfügte die Mannſchaft
über einen vorzüglichen Torwächter und zwei tüchtige Verteidiger.
Erſtaunenswert war der Endſpurt der Gäſte, der wohl eine weitere
Verbeſſerung des Reſultates verdient hätte.
Die Lilienträger ſcheinen wir wollen nicht zu viel ſagen
wieder in aufſteigender Form ſich zu befinden. Es gab zwar immer
noch einige allzu deutliche Mängel, ſo das allzu langſame Ab=
ſpielen
des linken Läufers und des Rechtsaußen Peth, durch deſſen
langes Ballhalten viele Chancen vergeben wurden, wie auch das
zu wenig ausgeprägte Verſtändnis zwiſchen Verteidigung und
Läuferreihe. Es gab aber auch zahlreiche Lichtpunkte, wie beſon=
ders
das gute Kombinationsvermögen des Sturmes beſonders in
der erſten Halbzeit, Fürſt’s gutes Spiel als Mittelläufer, die
ſchönen und verwertbaren Flanken von Richter und die Zuver=
läſſigkeit
der Verteidigung. Auch der neu eingeſtellte Torwächter
zeigte manch hübſche Parade. Man ſollte alſo nicht allzuviel in der
Elf mehr ändern, ſondern dieſer Gelegenheit geben, ſich richtig ein=
zuſpielen
.
Mit dem Anpfiff lagen zuerſt die Gäſte in Front, die auch
ſofort einen Lattenſchuß zu verzeichnen hatten. Dann drehte ſich
das Blatt, und mit leichter Ueberlegenheit der Lilienträger er=
gaben
ſich für dieſe zahlreiche Torchancen, deren Ausnutzung zuerſt
der Gäſtetorhüter unmöglich machte. Erſt in der Mitte der erſten
Halbzeit gehen die Darmſtädter in Führung. Eine exakte Flanke
von Richter ſtoppte Eßlinger entſchloſſen ab und ſchoß aus nächſter
Nähe unhaltbar ein. Bei einem Durchſpiel des Innenſturmes kurz
vor Halbzeit erhöhte Eßlinger durch unhaltbaren Flachſchuß auf
2:0. Nach Halbzeit ſtellen die 98er den Sieg innerhalb zwei Minu=
ten
durch zwei weitere Tore von Richter und Frey ſicher. Die
Gäſte erhöhen jetzt ihren Eifer und geſtalten das Spiel ausge=
glichen
. Eine ſcharfe Flanke des Rechtsaußen der Heidelberger
lenkt Darmſtadts rechter Läufer ins eigene Tor. (4:1.) Auf einen
hoch vors Tor gegebenen Ball fällt aus einem Gedränge heraus
der 5. Treffer für die Einheimiſchen. Die Gäſte gehen zum End=
ſpurt
über, verbeſſern durch ihren Halblinken auch auf 5:2, müſſen
aber ein weiteres Tor der Darmſtädter durch Frey hinnehmen.
Müller=Griesheim leitete unauffällig und gut.
Sp.V. 1898 (Jugend).
1. Jgd.1. Jgd. Griesheim, hier, 2:0.
2. Jgd.1. Jgd. Arheilgen, ausgefallen, weil Platz un=
beſpielbar
.
. Jgd.1. Jgd. Polizei, dort, 3:0.
1. Jgd.2. Jgd. Eberſtadt, hier; beim Stande 1:1 wegen
Unbeſpielbarkeit des Platzes abgebrochen.
1. Schüler2. Schüler Sp.V. 98 15 :0.


Anion Darmſtadt - 5. 5. Münſer 2:0 11:0).
In einem hartnäckigen Spiel konnte ſich Union, klarer als
das Reſultat beſagt, beide Punkte ſichern. Union trat in verän=
derter
Aufſtellung an. Für Fiſſel ſpielte Aßmuth 2. recht erfolg=
reich
, während Mehring anſtelle von Schäfer Rechtsaußen ſtürmte.
Das Spiel beginnt mit deutlicher Ueberlegenheit der Beſ=
ſunger
, die kraftvoll vorſtoßen und der Münſterer Deckung ſchwer
einheizen. Bald kommt Roß zum Torſchuß, doch annulliert der
Schiri auf Reklamation der Gäſte. Kurz darauf verwandelt Meh=
ring
einen Handelfer zum Führungstor. Drei ganz klare Chan=
cen
werden von Union vergeben. Münſter hat in dieſer Zeit
kaum etwas zu beſtellen.
Nach dem Wechſel hält das ſcharfe Tempo zunächſt noch an,
bis Union den 2. Treffer erzielt hat. Münſter macht verzweifelte
Anſtrengung, aufzuholen, ſcheitert aber an der Deckung Unions.
Mit der Zeit macht ſich der ſchwere Boden unangenehm be=
merkbar
. Die Spieler ſind abgekämpft und der Schlußpfiff wirkt
erlöſend. Der Gaſt zeigte nicht ganz das, was man von ihm
erwartete. Union enttäuſchte von Beginn weg angenehm. Mit
Verſtändnis und Elan wurde geſpielt. Die Läuferreihe baute
am erſten ab, doch muß man berückſichtigen, daß ſie die erſte Hälfte
im Schlammfeld ſtand. Immerhin iſt allen zu empfehlen, das
Hallentraining Mittwochs reſtlos auszunützen.
Der Schiri, ein Herr aus Karlsruhe, hatte gerade kein leichtes
Amtieren, er verſchaffte ſich Reſpekt durch zwei Herausſtellungen.
Sp. Bgg. Arheilgen Neu=Iſenburg 1911 4:0 (2:0).
Das Spiel zeigte keine große techniſche Leiſtungen, auf beiden
Seiten war der Sturm ſehr ſchwach. Der Sieg des Gaſtgebers
ſtand niemals in Frage. In der Mannſchaft überragten die Ver=
teidiger
einſchließlich Torwächter. Die 18. Minute bringt den
erſten Erfolg für Arheilgen, nachdem Iſenburg erſt mehr im Vor=
teil
lag. Kurz vor der Pauſe erhöht Arheilgen den Vorſprung um
ein Tor. Nach dem Wechſel zeigt der Gaſtgeber entſchieden beſſere
Leiſtungen, die Stürmer ſchießen beſſer, auch das Zuſpiel wird
zuſehends uneigennütziger; aber nur zwei Tore ſind die Aus=
beute
, viel Pech und eine gute gegneriſche Verteidigung verhüten
eine größere Niederlage der Gäſte. Der Schiedsrichter, ein Herr
aus Flörsheim, hatte ein leichtes Amt, konnte aker nicht reſtlos
befriedigen. Liggerſatzmannſchaften 3:1.
Eintracht DarmſtadtReichsbahn Darmſadt 7:0.
Beide Mannſchaften mußten das Spiel mit Erſatz austra=
gen
; aber trotzdem jah man ein. Spiel, das reich an ſpannenden
Momenten war. In der 7. Minute erzielte Ganß für Eintracht
die Führung. Iu regelmäßigen Abſtänden fallen bis zur Halb=
zeit
noch drei Tore, ohne daß die Gäſte nur einmal gefährlich
werden. Die beſte Gelegenheit zum verdienten Ehrentor für
Reichsbahn war ein Elfmeter, der jedoch von dem Erſatztor=
wächter
Mühlbach gehalten wurde. Von nun an legte ſich
Reichsbahn nur noch auf Verteidigung und verhinderte dadurch
eine größere Niederlage. In der zweiten Hälfte dasſelbe Bild.
Eintracht, drängt den Gegner in ſeine Hälfte, und es fielen
noch drei Tore. In die Tore teilen ſich Lang, Bähmann,
Straub, Zahn, Gauß.
Gernsheim 1. Fr. Tgde. Darmſtadt 2:6 (3:1).
Gernsheim 2. Fr. Tgde. Darmſtadt 1:5 (3:0).
Die beſſere Technik war bei beiden Spielen tonangebend,
Wenn auch die zum Teil harte Spielweiſe Gernsheims nicht
angebracht war, ſo verliefen doch die beiden Treffen zufrieden=
ſtellend
. Die Alten Herren von Darmſtadt abſolvierten
geſtern ihr fälliges Rückſpiel in Wixhauſen und konnten dort
nur ein Unentſchieden (1:1) herausholen. Zu bemerken wäre
noch, daß drei Spieler wegen Krankſein nicht von der Partie
ſein konnten.

Die Rugby=Fünfzehn des SC. 80 Frankfurt wurde in Lyon
von Stade Univerſitaire glatt mit 29:9 Punkten geſchlagen.
Beim Hallenſportfeſt in Stuttgart gewann Körnig den Sprin=
terdreikampf
vor Jonath und Lammers, Dr. Peltzer ſiegte über
1000 Meter vor Wichmann=SSC. und Paul=Stuttgart.
Damen=Handballmeiſter des Bezirks Rhein/Saar wurde die
Vertretung des FC. 08 Mannheim.
Maxvorſtadt Nürnberg wurde vor Sandow nordbayeriſcher
Meiſter im Mannſchaftsringen.

Ann die Sibbenſce Modlgmiemſterſthäft.

SV. 98 Darmſtadt 5 Spiele 36:11 Tore 10:0 Punkte 10:14 4:2 15:15 4:4 11:17 2:6 4:19 0 :8

3.B. 88 Darmſtadt führk weiter.
In der Abteilung Weſt der ſüddeutſchen Meiſterſchaftsrunde
gab es am Sonntag nur ein Treffen, da das Spiel zwiſchen dem
Polizeiſportverein Darmſtadt und dem FSV. Mainz 05 wegen
dienſtlicher Verhinderung der Poliziſten bereits am Samstag ab=
geſetzt
wverden mußte. Im einzigen Spiel des Tages ſiegte der
ſüddeutſche Meiſter unter Aufbietung ſeines ganzen Könnens in
Trier gegen den Saarmeiſter Werſtmark verdient 4:2 (3:1), aber
erſt nach härteſter Gegenwehr der Trierer. SV. 98 Darmſtadt hält
damit weiterhin die Führung in der Gruppe.
Polizei Darmſtadt
SV. Waldhof
Weſtmark Trier
FSV. Mainz 05
Weſtegark Trier 5.3. 1898 Darmſtadt 2:4 (1:3).
Am geſtrigen Sonntag weilten die 98er Handballer in Trier.
Die flinke junge Weſtmarkmannſchaft, die im Vorſpiel gegen
die Sportvereinsmannſchaft mit 5:0 unterlag, hat in den ſeit=
herigen
Spielen recht diel dazu gelernt. Wenn ſie auch hier in
Darmſtadt ſchon ein ſehr eifriges, flinkes Spiel zeigte, ſo führte
ſie geſtern ein Spiel vor, das im Abſpiel und Aufbau als recht
gut zu bezeichnen iſt. Schnelles Stoßen des Balles von Mann zu
Mann im Sturm, eine ſehr fleißige, unermüdliche Läuferreihe,
eine ſehr ſtabile Hintermannſchaft ließen für die 98er keinen
höheren Sieg zu um ſo mehr, als die Bodenverhältniſſe den
kleinen Weſtmarkleuten viel beſſer lagen als den bedeutend
ſchwereren 98ern. Das Trierer Stadion, das in einem Raſen=
grund
an der Moſel liegt, hat einen ſehr weichen Unterboden,
der, aufgefroren, einem Moraſt glich, auf dem kein Ballſprung
und keine Ballberechnung möglich war. An die Darmſtädter
ſtellte daher das Spiel ſehr ſchwere körperliche Anſtrengungen,
und der Sieg iſt daher um ſo höher zu bewerten. Die Trierer,
die ihren Boden gewöhnt ſind, hatten es in dieſer Beziehung
viel leichter. Mit einem ſcharfen Strafſtoß Jochems gingen ſie
in Führung. Doch konnten in regelmäßigen Abſtänden von 98
(Fuchs 1, Fiedler 2) drei Tore noch in der erſten Halbzeit er=
zielt
werden, ſo daß es mit 3:1 in die Pauſe ging. Nach der
Halbzeit feuerte das zahlreiche Publikum ſeine Mannſchaſt an,
erzielte dabei auch ein Tor, doch ſcheiterten die zahlreiche An=
griffe
an der fleißigen 98er Hintermannſchaft. Recht zügige
Kombinationen des Gäſteſturms blieben leider in der zweiten
Halbzeit im Dreck ſtecken. Durch Werner erhöhten die 98er
auf 4:2. Die Trierer Hintermannſchaft verhinderte dazu eine
höhere Torausbeute. Die Darmſtädter Hintermannſchaft, ins=
beſondere
Henß im Tor, befand ſich in ausgezeichneter Form,
und ohne ſei gutes Halten wäre Darmſtadts Sieg, ſo verdient
er andererſeits war, immerhin fraglich geweſen. Ueberragend
bei Darmſtadt war wvieder Delp als Mittelläufer. Der Sturm
war ausgeglichen gut: Feick wurde ſo gut bewacht, daß er dies=
mal
nicht zu ſeinen obligatoriſchen Torerfolgen kam. Das Spiel
nahm vor 2500 Zuſchauern unter guter Leitung von Müller=
Wiesbaden einen anſtändigen und fairen Verlauf.
Ueberraſchung in der Gruppe Oſt.
München 1860 ſchlägt Sp.Vgg. Fürth mit 4:2.
Nachdem der S.C. Freiburg das Rezept der Stuttgarter
Kickers befolgte und auch in der Meiſterrunde feinen Rücktritt
erklärte, iſt die Gruppe Oſt auf die beiden baderiſchen Mann=
ſchaften
zuſammengeſchrumpft. Dieſe ſtanden ſich am Sonntag
erſtmals in München gegenüber, wobei die Münchener Löwen
mit 4:2 (3:2) einen verdienten Sieg errangen. Die Fürther
waren zwar die techniſch beſſere Mannſchaft, waren vor dem
Tore aber bei weitem nicht ſo gefährlich wie die Platzherren.
Fürths von Seidel erzielter Führungstreffer wurde von Haup=
tenbuchner
ausgeglichen, und auch ein erneuter Führungstref=
fer
aus einem Strafwurf Gebhardts glichen die 6ſer durch
Kiener aus. Dieſer ſchoß dann bis zur Pauſe und nach dem
Wechſel noch zwei Treffer, die den Endſtand ergaben. Schieds=
richter
Marquardt=Etzlingen wurde ſeiner Aufgabe gerecht.
Handßail iet Bezitt Main=Heſſen.
In der Ligagruppe B, ſtanden ſich am Sonntag in
Darmſtadt die punktgleichen Tabellenletzten Alemannia Worms
und Hakoah Wiesbaden gegenüber, um in einem Entſcheidungs=
ſpiele
feſtzuſtellen, wer von beiden Mannſchaften aus der Be=
zirksliga
ausſcheiden muß. Die Eutſcheidung blieb jedoch aus,
da das Treffen trotz zweimaliger Verlängerung mit 1:1 endeie
und ſomit neu angeſetzt werden muß.
In der Damenmeiſterſchaft hat Wormatia Worms
auf das noch auszutragende Spiel gegen Polizei Darmſtadt
verzichtet, ſo daß die Runde abgeſchloſſen iſt.
Rol-Meiß Beichsbahn Darmſtadt 6:0 (2:0).
Vom Anſtoß weg ziehen die Rot=Weißen in dieſem Freund=
ſchaftsſpiel
vor des Gegners Tor und Rettigs Strafwurf ſitzt
im Netz. Ganz kurz danach verwandelt Rettig den 2. Strafſtoß
für Rot=Weiß. Das Spiel geht mit ziemlicher Schnelligkeit
weiter, doch iſt bis zur Halbzeit keiner Partei ein Erfolg mehr
beſchieden. Kurz nach Wiederbeginn erhöht Roſenau auf 3:0.
Reichsbahn hat die Läuferreihe zurückgezogen, ſo daß ſich der
Sturm ſeine Bälle ſelbſt von hinten holen muß und ſo erſt recht
zu keinem Ergebnis kommt. Rettig kann noch zwei Strafſtöße
verwandeln und ein Tor frei einiverfen. Das Endergebnis
ſteht alſo 6:0 für Rot=Weiß. Die Mannſchaft von Reichs=
bahn
iſt als ſpielſtark bekannt, ließ aber geſtern viel von ihrem
ſonſt gerühmten Können vermiſſen. Der größte Fehler war
der, die Läufer in der zweiten Halbzeit zurückzuziehen, denn
dadurch hing der Sturm in der Luft. Rot=Weiß ſpielte mit
Erſatz, auch für Meher. Der zum zweiten Male im Tor ſtehende
Buchert zeigte ſehr gute Leiſtungen. Auch ſonſt ſah man ſehr
gute Aktionen, und man hatte das Gefühl, daß ſich jeder an=
ſtrenge
und ſein Beſtes hergäbe, und der Erfolg blieb nicht
aus. Schiedsrichter Weſp=Braunshardt leitete zufrieden=
ſtellend
.
Die 2. Mannſchaften trenuten ſich nach ſchönem Spiel mit
dem Ergebnis von 8: 2 für Rot=Weiß. Auch hier ein über=
raſchender
, aber verdienter Sieg.
Sport=Abt. MerckSp.Bgg. Arheilgen 2:4 (2:2).
Iu einem ſchnellen, wechſelnden Spiel konnten die Arheil=
ger
auf dem Sportplatz der Sport=Abt. Merck mit obigem Re=
ſultat
verdienter Sieger bleiben und ſich damit die Berechti=
gung
an den Aufſtiegſpielen erkämpfen.
Die Arheilger zeigten ein techniſch viel reiferes Spiel, waren
den Bruchteil einer Sekunde früher am Ball als ihr Eaſtgeber;
allerdings muß feſtgehalten werden, daß die Spieler Merck mit
dem Ball viel zu lange tändelten, anſtatt vor dem Angriff des
Gegners abzuſpielen. Merck hat wohl mehr vom Spiel. Zwei=
mal
übernehmen die Gaſtgeber die Führung; die Leute vom
Mühlchen laſſen nicht locker und erkämpfen den Ausgleich. Nach
der Pauſe merkt man, daß Arheilgen, wenn es um die Ent=
ſcheidung
geht, doch im Kampf eine größere Spielerfahrung
hat. Zwei ſchöne Tore wurden noch erzielt; dann ſtellte man
ſich etwas mehr auf Halten des Vorſprunges ein. Das Spiel
ſelbſt war ſehr fair; Beck (Frankenthal) vorzüglich.

* Handball in der 9.T.
2. Gaugruppe.
Um den Aufſtieg zur Kreisklaſſe:
BensheimGroß=Zimmern 4:2 (3:2)
Vor einer ſtattlichen Zuſchauerzahl ſtanden ſich die beiden
Gqumeiſter vom Main=Rhein und Odenwald in Bensheim gegen=
über
. Die Leitung hatte Brenner=Aſchaffenburg=Damm, der ſeine
Aufgabe peinlich genau erfüllte. Im Main=Rhein=Gau iſt die
Bensheimer Elf als eine der ſtärkſten Mannſchaften genügend
bekannt. Man war daher erſtaunt über den Odenwälder Meiſter
ob ſeines ſlinken und genauen Zuſpiels. Die Elf hat ſich danr
auch die Sympathie aller Zuſchauer erworben. Mit beiderſeits
ſtärkſter Beſetzung begann das Spiel ſehr vielverſprechend und
hielt die Spannung bis zum Schluß, da der Sieg Bensheims erſ.
mit dem Abpfiff ſicherſtand. Der Ueberrumpelungsverſuch des
Platzvereins glückte ſoweit, als er nach 10 Minuten mit 2:0 in
Führung laJ. Doch Groß=Zimmern ließ ſich nicht einſchüchtern
Bald konnte ſeine gute Abwehr des gefährlichen Bensheimer
Sturmes Herr werden und damit war deſſen Angriffsdrang vor=
läufig
verpufft. Die Gäſte tauten auf und erzielten ein Tor
Bensheim erhöht auf 3:1. Doch Groß=Zimmern holte erneut ein
Tor auf (3:2) und behauptete ſich bis zur Pauſe. Den Oden
wäldern wäre ein Sieg gewiß gegönnt worden, wenn ſie auch
die zweite Hälfte mit derſelben Entſaltung durchgeführt hätten
Doch es ging über ihre Kräfte. Wohl waren ſie noch eifrig, und
namentlich der Mittelſtürmer ſchaffte unermüdlich, aber Bens=
heim
wußte, daß mit dem Siege der Aufſtieg faſt geſichert iſt,
Daher gefiel die Elf nun bedeutend beſſer als vor der Pauſe.
Ein Druck auf das Gäſtetor war unverkennbar, und als das letzte
Tor (4:2) ſiel, atmeten die Bensheimer Intereſſenten auf. Wohl
kamen beide Tore noch öfters in Gefahr. Bei Semmler iſt mar
jedoch nicht gewohut, daß er einmal Pech hat. Der Bensheime=
Sieg iſt, an der Gefamtleiſtung gemeſſen, guch verdient. Ein Lol
den braven und tapferen Odenwäldern. Im Main=Rhein=Eau
werden wir ſie gerne wiederſehen.
Freundſchaftsſpiele im Main=Rhein=Gau.
BeſſungenTgde. 1846 Darmſtadt 3:5 (2:3); Arheilgen-Lam
pertheim 2:2 (2:0); Bickenbach-Jahn Grün=Weiß Frankſurt 3::
(0:2); GriesheimSprendlingen 3:3 (3:0), die Zweiten 1:0
Groß=GerauPfungſtadt 0:0; NauheimMainz=Mombach 5:!
(4:1), die Zweiten 5:2; WolfskehlenCrumſtadt 2:4 (1:1), die
Zweiten 2:1: WorfeldenEgelsbach 5:2 (3:1); Wallerſtädten
Hähnlein 2:3 (1:2); Erfelden-Biebesheim 2:3 (1:1), die Zwei
ten 4:2; Birkenau-Heppenheim 3:0 (1:0); EberſtadtHahn 5:
(3:2), die Zweite Nieder=Ramſtadt 1:2 (1:1).
Das Lolaltreffen auf der Reunbahn ſiehe Sonderdienſt.
Wenner=Beſſungen pfiff die Arheilger Begegnung mit Larnpert
heim. Man vertrug ſich gut. Beſonders nach der Pauſe ent
puppten ſich die Gäſte als eine kurz ſpielende und äußerſt ſlink
Elf. Arheilgen probiert immer noch im Sturm und ließ in de
zweiten Hälfte merklich nach. Lampertheim hrlte die beiden Tor=
auf
, und das Unentſchieden iſt gerecht. Aus Bickenbach beklag
man ſich wieder einmal über die Frankfurter Mundſertigkeit
Das alte Lied, wenn ein anfänglich gewonnenes Spiel dann deß
loren geht, war der Pfeifer ſchuld. Doch wir kennen Avemarie
Griesheim als Schiri und diesmal trifft es ihn wirklich nicht
Wohl war Jahn Grün=Weiß vor der Pcuſe im Vorteil und
führte auch 2:0. Dcch Bickenbachs drei Tore nachher waren
ebenſalls verdient. In Griesheim gezen Sprendlingen ſtellter
beide Parteien eiliche Erſatzleute, die ſich jedoch als faſt vollwerti=
erwieſen
. Griesheim ſchoß ſeine drei Tore vor der Pauſe, und
Sprendlingen den gerechten Ausgleich in der anderen Hälfte
Schwache Leiſtungen wurden in Groß=Gerau gegen Pfungſtad
geboten. Erſatz im Sturm auf beiden Seiten machte es der Ab
wehr nicht ſchwer, das Treffen torlos zu geſtalten. Nauhein
präſentierte eine ſtark verjüngte Elf gegen die in der Meiſterklaſſ
an zweiter Stelle ſtehenden Mainz=Mon=bacher. Die belannter
Spieler Sünner, Acermann uſw. wirlten nicht mit. Doch di
hungen Leute verrieten die Nauheimer Scule. In ſchönem, an
ſtändigem und ſchnellem Spiele wurde ein verdienter 5:2=Sieg er
zielt. Im Ried gab es einige 1eberraſchungen. So erzielt
Crumſtadt in Wolfskehlen einen verdienten 4:2=Sieg. De
L=Meiſter wan derwaßen eifrig beim Zeug, daß er die Achiun=
der
Wolfskehler errang. Spiel anſtändig. In Wallerſtädtei
ſiegte Hähnlein ebenfalls verdient 3:2, doch ſpielte hier der Um
ſtand, daß des Platztereins beſter Schütze verletzt ausſcheider
mußte, mit die größte Rolle. Sünner=Nauheim gefiel. Biebes
heims Sieg in Erfelden war mehr glücklich. Anfänglich kan
der Platzverein, durch Umſtellung und Gegenwind nicht i!
Schwung. Beſſer wurde es nah der Pauſ=. Wenn Lattenſchüſſ
zählten, ſiegte Erfelden. So genann Biebesheim knapp 3:2
hinterließ einen ſehr guten Eindruck und zeigte damit, daß e=
ſich
doch in gutem Fahrwaſſer befindet. Happel ausgezeichiet
Hart wie im Pflichtſpiel ging es in Birkenau her, wo ſich
Heppenheim nicht damit abfinden lonnte, daß die Birkenaue
noch nie geſehene Leiſtungen vollbrachten und mit 3:0 verdiente
Sieger blieben. Heppenheim ſpielte eigenſinnig und war ſchwad
im Schuß. Metzer=Lorſch behielt ſchließlich doch die Oberhand
Nach langer Pauſe erſchienen die Eberſtädter wieder auf den
Spielfeld. Wer raſtet der roſtet. So konnten die zwei Klaſſei
tiefer ſpielenden Hahner ein beachtliches 4:5 erzielen. Da der
Schiri ausgeblieben war, konnte der gerade anweſende Büttel
Pſungſtadt einſpringen. Obwohl das Spiel ſehr ſcharf war, konnte
er geſallen. Eberſtadt gina in der Abzehr noch an, doch in
Sturm hapert es. Geibel=Pſungſtadt pſiff Worfelden gegen
Egelsbach. Da die Gäſte reichlich Erfatz mitbrachten, ſo er=
ſcheint
das 5:2 nicht gerade hoch. Doch ihr Eifer war vorbildlich
und fand Anerkennung in Worfelden.

In der Abteilung 1 der Kreisendſpiele ſiegte der Tv. Herrns=
heim
auf eigenem Platze gegen den Tv. Koblenz=Mühlheim mit
3:0 (2:0). Herrnsheim hat damit mit 1 Punkten aus zwei
Spielen vor Aſchaffenburg und Mühlheim, die je zwei Puukte
aus drei Spielen beſitzen, die Spitze inne. Herrnsheim be‟
nötigt aus den beiden Rückſpielen gegen Mühlheim und Aſchal=
fenburg
noch einen Punkt, um Abteilungsmeiſter zu werden=
Tade. Beſſungen 1865Tgde. Darmſtadt 1846 3:5 (23)
Vorweg geſagt, es war ein wirkliches Freundſchaftsſpiel.
Schiedsrichter Hartmann=Seeheim, gut wie gewöhnlich, brauchte
im ganzen Spiel nur zwei Strafſtöße wegen Fouls zu verhän=
gen
; um ſo bedauerlicher war es, daß ſich ein Spieler zu einet
Beleidigung des Schiedsrichters hinreißen ließ. Beide Mann=
ſchaften
haben ſchon beſſere Spiele wie das geſtrige geliefer!.
mag ſein, daß der nicht ganz einwandfreie Platz mit Schule.
daran trug. Beſſungen, durch Erſatz geſchwächt, konnte dennock
das erſte Tor ſchießen. Poſtivendend gleicht Geduldig für die
46er aus, um bald darauf das zweite Tor folgen zu laſſen
Nochmals ſind es die Woogsplatzturner, die zu Worte komment
ehe Beſſungen kurz vor Halbzeit auf 2:3 aufholen kann. Nad
Wiederbeginn gelingt, es Beſſungen, gleichzuziehen. Bei dieſen
Stand bleibt es bis fünf Minuten vor Schluß. Geduldig und
Bachmann ſind die zwei Glücklichen, die das Endreſultat er
zielen konnten. Ein anſtändiges Spiel war zu Ende, der Glück.
lichere hat gewonnen, und neidlos freuen wir uns mit uüferen
G'ſten. Die 2. Mannſchaften trennten ſich 3:3 nach ſchönen
Spiele.

[ ][  ][ ]

Nummer 54

Montag, den 23. Februar 1931

Seite 7

für Leibesübungen.

Der erſte Waldlauf in Darmſtadk.

ubert Houben und Notar Jerſch
erhalten die Adler=Plakette.

In der Vorſtandsſitzung des
eutſchen Reichsausſchuſſes für
eibesübungen am Samstag in
erlin erſtattete der Vorſitzende
r. Lewald Bericht über die
tatverhandlungen mit den Be=
örden
und gab der Hoffnung
usdruck, daß dem Beiſpiele des
reußiſchen Landtages auch der
leichstag, folgen wird, die für
e Leibesübungen vorgeſehenen
zummen wieder in der urſprüng=
ichen
Höhe herzuſtellen. Im wei=
ren
Verlauf der Beratungen
durde die neue Verfaſſung der
öchſchule feſtgelegt.
Die Verwaltung erfolgt von
nem Kuratorium, dem Vertre=
r
des D. R.A., der Lehrerſchaft
ad der Turn= und Sportver=
inde
angehören. Für den Er=
erb
des Turn= und Sport=
5zeichens wurden als weitere
ebungen Kanufahren, Skiſprin=
en
und der Dauermarſch aufge=
ommen
und der Ausſchuß an=
wieſen
, noch weitere Sport=
sten
in die Beſtimmungen hin=
nzuarbeiten
. Ferner wurde neu
den Reichsausſchuß aufgenom=
tte
wurden der frühere deutſche
Leiſterläufer. Hubert. Houben
nd. der bekannte weſtdeutſche
portführer Jerſch ausgezeichnet. Zum Rektor der Hochſchule
urde Profeſſor Dr. Bier und als ſein Stellvertreter erneut
r. Diem ernannt.

Sportverein 1898 V.f.L. Frankfurt Rot=Weiß Darmſtadt
teilen ſich mit B:129: 158 in die Punkte.
Bereits im Vorjahre hatte der Sportverein 1898 Darmſtadt
mit dem Verein für Leichtathlenk=Frankfurt zwei Werbeveranſtal=
tungen
im Waldlauf=Mannſchaftslauf ausgetragen. Auch in die=
ſem
Jahr weilten die Frankfurter Leichtathleten zuerſt in Darm=
ſtadt
, und da was als beſonders erfreulich hervorgehoben ſei
ſich Rot=Weiß=Darmſtadt ebenfalls mit ihnen auf einen Wald=
lauf
=Klubkampf geeignigt hatte, ſtarteten am geſtrigen Vormittag
mit Start und Ziel auf dem Sportplatz an der Rheinallee die
Mannſchaften der drei Vereine zu einem Waldlauf= Mannſchafts=
kampf
. Die Strecke war gut 5,5 Km. lang, verhältnismäßig eben,
aber durch die Feuchtigkeit zumeiſt ſehr ſchwer. Die Markierung
war gut, ſo daß die Abwicklung ohne beſondere Schwierigkeiten
glatt vonſtatten ging. Von jeder Mannſchaft wurden die erſten
acht Läufer in der Reihenfolge des Einlaufs für den Mannſchaſts=
lauf
gewertet. Der Einzellauf war lediglich Grundlage für die
Wertung. Als Erſter kam Habich 98 in 18.44 Min. durch das
Ziel, in einer in Anbetracht der verhältnismäßig ſchweren Strecke
ſehr guten Zeit, gefolgt von Lindner (100 Meter zurück), Gell=
weiler
(260 Meter zurück), Leiſz alle 98. Dann kom Geſſer 1=
Rot=Weiß vor Löwel 2 und Dörſom 2 (1898), Drach Frank=
furt
) und Merckel (1898). Damit hatte erwartungsgemäß der
SV. 98 die wertvollſten Plätze belegt. Nach der Wertung, bei
der die 2. Mannſchaft der Lilienträger unberückſichtigt blieb
ergab ſich für die drei Vereine folgende Placierung: 1. Sport=
verein
1898 Darmſtadt 45 P., 2. VfL. Frankfurt 129 P., 3. Rot=
Weiß=Darmſtadt 158 P. Der erſte Waldlauf des neuen Jahres
iſt damit in Darmſtadt gelaufen. Die Veranſtaltung, die von
Rot=Weiß gut vorbereitet war, der aber leider nur wenige Zu=
ſchauer
beiwohnten, hat ſicherlich durch ihren tadelloſen Verlauf alle
Beteiligten zufriedengeſtellt. Nicht vergeſſen ſei die Tatſache, daß
ſich bei allen drei Vereinen jüngere Nachwuchsläufer ausgezeich=
net
gehalten haben. Nach den Gau=Waldläufen, die am 15. März
hier ausgetragen werden, wird in Frankfurt der Rückkampf ſtatt=
finden
.

Aus den Vorführungen zum Hochſchuljubiläum:
en der Reichsbahn=Turn= und Studenten bei Uebungen mit dem Medizinball. Oben: Geheimrat Bier, der Rektor der Berliner
vortbund. Mit der Adler=Pla= Hochſchule für Leibesübungen. Die Hochſchule für Leibesübungen in Berlin beging geſtern das
10jährige Jubiläum ihres Beſtehens.

9.T.

50=Jahrfeier des Tv. Gut Heil Auerbach.

Auerbach a. d. Bergſtr. ſtand am 21. und 22. Februar ganz
n Zeichen des 71. Gauturntages des Main=Rheingaues der
eutſchen Turnerſchaft. Bereits am Samstag nachmittag fand
h. der Gau=Ausſchuß zu einer beratenden Sitzung zuſammen,
n über die Geſchicke des Gaues zu beraten. Am Abend des
Februar beging im Rahmen des Turntages in ſchlichter und
nfacher Weiſe, der Notzeit unſeres Volkes angepaßt, der Turn=
erein
Auerbach ſein 50jähr. Stiftungsfeſt. Nach
ner würdigen und eindrucksvollen Weiheſtunde am Gefallenen=
nkmal
der Gemeinde Auerbach fanden ſich der Turnverein unter
ſonders hervorzuhebenden Anteilnahme aller Schichten der Be=
ilkerung
zur Jubelfeier im Hotel Weigold zuſammen. Eine
ichliche Vortragsfolge, um die ſich beſonders die Ortsgeſang=
reine
verdient machten, wickelte ſich vor einem überfüllten
rale ab. Nicht unerwähnt ſollen, ſelbſtverſtändlich die tür=
riſchen
Darbietungen des Turnvereins bleiben. Was an Lei=
ingen
gezeigt wurden, übertraf bei weitem die geſetzten Hoff=
ingen
. Auch an beſonderen Anerkennungen durch die Gauleitung
rd ſeitens der Gemeindevertretung, ſowie der Brudervereine für
e erſprießliche Arbeit, welche ſich der Verein in 50 Jahren unter=
g
zum Wohle des Volksganzen, inſonderheit der Jugenderzie=
ng
. Der 71. Gauturntag begann mit einer Totengedenkfeier.
arückverſetzt in die Gegenwart wurden die Verdienſte des aus=
eidenden
Gaugeſchäftsführers Wandel durch Gauvertreter
oth in ehrenden Worten gedacht. In Treue zur deutſchen Turn=
che
ſtand er als ſchaffender Menſch, mit hohen Idealen für die
arnſache ausgerüſtet, in der Turngemeinſchaft, und ſo konnte
m. dem treuen Turner, für ſeine erſpießliche Arbeit nur ge=
nkt
werden, indem man ihn zum Ehrenmitglied des Main=
heingaues
ernennen konnte. Ebenſo gedachte der Mittelrhein=
eis
der unermüdlichen Schaffenskraft des Treuen und über=
ndte
ihm den Kreis=Ehrenbrief in Anerkennung ſeines Wirkens.
gerkennende Worte fand die Gemeindevertretung durch Herrn
ektor Meyer, der zum Ausdruck brachte, daß die deutſche Tur=
rſchaft
mehr denn je dazu berufen ſei, die Gegenſätze, die heute
iſer Volk in innerer Zwietracht zerſpalten, zu überbrücken.
Die Verhandlungen ſelbſt brachten eine einmütige Annahme
* geſtellten Anträge, die unter anderem zunächſt eine Senkung
* Abgaben von Verbandsbeiträgen ergab und die erwartungs=
mäß
von den Vereinen lebhaft begrüßt wurde. Keine Gegen=
be fand der geſtellte Antrag auf Herabſetzung der Bezugszahl
s Verbandsorgans, und verblieb es bei dem bisher eingeführ=
n
Pflichtbezug. Für die ausgeſchiedenen Gauausſchußmitglieder
urden die Lücken durch Annahme der Vorſchläge des Erſatzes
eder ausgefüllt. An Zuwachs verzeichnet der Main=Rheingau
rch die Aufnahme der Vereine: Tgmde. Weiterſtadt, Buchſchlag,
hwanheim, Poſt=SV. Darmſtadt einen weſentlichen Zugang.
it großem Beifall wurde der Vortrag des ehem. Gaugeſchäfts=
hrers
Wandel über Steuerfragen der Vereine aufgenommen,
r weſentlich ſehr viel zur Aufklärung beitragen konnte. Für
* Uebernahme des nächſtjährigen Gauturntages meldeten ſich
heilgen und Egelsbach. Letzterem wurde die Tagung, nachdem
heilgen zugunſten Egelsbachs verzichtete, übertragen. Das
ru=Sportfeſt wird, wie im Vorjahre, auf dem Platze der Turn=
ellſchaft
Darmſtadt abgehalten, während die Durchführung des
ru=Spiel= und Sportfeſtes der Turngemeinde 1846 Darmſtädt.
ertragen wurde. Eine längere Ausſprache entſpann ſich über
fallhaftung und Arbeitsloſenproblem in der Deutſchen Tutner=
aft
. Noch ſelten wurde ein Gauturntag in ſo einmütiger Weiſe=
chloſſen
ais der 71. im Jahre der Begehung des 50. Jubelgau=
enfeſtes
, zu welchem die Vertreter der Turnerſchaft Griesheim
zahlreichem Beſuche einluden. Möge der im echt tutneriſchen
iſte verlaufene Turntag reiche Früchte bringen zum = Wöhle=
tes
jeden einzelnen Vereins im Main=Rheingau, gleichſam aber.
ige er Zeugnis ablegen turneriſchen Gemeinſchaftsgeiſtes and=
nnes
in der Arbeit an Volk und Vaterland.

S. V. Darmſtadt 98 bei den Mainbezirk=Meiſterſchaften.

Fr. Tgd. Darmſtadt Oberroden 523:572 Punkte.
Ein großer Teil Zuſchauer folgte mit großem Intereſſe dem
rienkampf. Bemerkenswert iſt noch, daß viel Jugendxanweſend
r. Leider war Darmſtadts ſechſter Mann immer noch krank und
iute nicht von der Partie ſein, ſonſt hätte das Reſultat anders
autet, Oberroden: Reck 180. Barren 186, Pferd 168, Gymnaſtik
(572). Darmſtadt: Reck 169, Barren 168, Pferd 151, Gym=
tik
33 (523)

Der Münchener Ski=Staffeklauf fiel an MTV. 1879 München
Turner=Alpenkränzchen und Skiklub Roſenheim.
Der Allgäuer Verbands=Ski=Dauerlauf wurde in der allge=
inen
Klaſſe von Fölk=Partenkirchen vor Schiefele=Schelldorf
vonnen.
Die norddeutſche Skimeiſterſchaft fiel an den in Berlin ſtudie=
rden
Norweger Nils Abel.
Bayriſcher Eishockeyzeiſter wurde kampflos der Münchener
Slaufverein, da Rieſſerſee auf ein Entſcheidungsſpiel verzichtete.

Die ſchlechte Wirtſchaftslage des heurigen Winters brachte im
Gegenſatz zu den Vorjahren eine Box=Saiſon faſt ohne Kämpfe,
da alle Vereine des Bezirks vor dem verſtändlichen finanziellen
Riſiko jeder Veranſtaltung ſcheuen. Was wundert deshalb, daß die
riſikoloſen Meiſterſchaften des Mainbezirks in 1931 die doppelte
Anzahl von Nennungen verzeichnen, wie letztes Jahr. Auch Sport=
verein
98 beteiligt ſich in gleich ſtärkerem Verhältnis und darf mit
den bis jetzt in den abgewickelten drei Vorrunden erzielten Er=
folgen
ſeiner Boxer wirklich zufrieden ſein. Alle drei Vorrunden
ſtiegen in Frankfurt. In der erſten ſtarteten von den 98ern
Schmidt=Federgew., Zickler=Leichtgew. und Drott=Mittelgew. Da=
bei
gewann Schmidt ſeine Partie durch Uebergewicht des Geg=
ners
(Riehl=Heros Ffm.) ſchon im voraus. Zickler war durch zu
kräftiges Trainieren auf Gewicht nicht auf der Höhe ſonſtiger Form
und verlor ſpeziell dadurch gegen Maus=Sparta Ffm., der unter
normalen Umſtänden kaum gegen den 98er Chancen haben dürfie
Ein auch von neutralen Fachkreiſen glatt beſtätigtes Fehlurteik
des Kampfgerichts brachte Drott gegen Mager=F. S. V.=Frankfurt
eine völlig unverdiente Niederlage. Drott diktierte nämlich die
beiden erſten Runden nach Belieben, ſo daß der Frankfurter hier
überhaupt nicht aus der Defenſive kam. Und die Schlußrunde,
Helche den Darmſtädter verhaltener boxen ſah, ſtand ebenfalls im
Zeichen beſſerer Arbeit Drotts. Das merkwürdige Punkt=Urteil
des Kampfgerichts zugunſten Magers erfuhr dann auch nach Ver=
künden
eine ſo demonſtrative Ablehnung beim Publikum, wie man
es in ſolchen Veranſtaltungen nur ſelten erlebt. Für die zweite
Vorrunde waren für Heß=S.V. 98 im Leichtgew. Luppy= Offen=
bach
und für Trumpfheller=S.V. 98 im Schwergew. Beck=
haus
=Wiesbaden ausgeloſt. Sowohl Luppy wie auch Beckhaus
zogen es vor, nicht anzutreten, ſo daß die beiden Darmſtädter
kampflos in die 3. Vorrunde kamen. In dieſer 3. Vorrunde kämpfte
zunächſt Federgew. Schmidt=S.V. 98 gegen den mehrfachen
Deutſchen Meiſter im D.A. S.V., Kern=Sparta Ffm. Der aus einer
einzigen Schlagſerie beſtehende Fight, überdies wohl der ſpan=
nendſte
des ganzen Abends, bewies das auffallend ſtarke Vorwärts=
kommen
des jungen Spcrtvereinlers, welcher den Frankfurter zeit=
weiſe
kräftig in die Abwehr trieb. Hätte Schmidt um Ende zwei=
ter
Runde, als er Kern angeſchlagen, mehr Körperhaken gezogen,
wäre der Spartaner nicht über die Zeit gekommen. Der Punkt=
ſieg
für den routinierten Kern ſchmeichelt deshalb dieſem ſehr.
Dann kämpfte der Beſieger Zicklers, nämlich Claus=Sparta=Ffm.,
im Leichtgew. gegen Heß=Sp.V. 98. Der gegenüber ſeinem erſten
Vorrunden=Kampf diesmal bedeutend ſchneller boxende Claus ver=
mochte
ſich nur Dank ſeiner Schnelligkeit und anſprechenden Deckung
über die Runden zu bringen. Das Urteil ergab dann auch einen
glatten Punktſieg für Heß, welcher ſich damit für die Schlußrunde
zum Kampf gegen den ſeitherigen Bezirksmeiſter Erler=Ffm.=
Bockenh. Tamde, placiert hat. Ebenfalls in der Endrunde, joelche
kommenden Freitag in Aſchaffenburg veranſtaltet wird, ſtartet
Trumpfheller, und zwar gegen das Ueber=Schwergewicht Lini=
bach
=Ffm.=Bockenheim. Wenn ſich die beiden 98er mit dem nötigen=
Ernſt ihrer großen Aufgabe bewußt ſind, iſt es nicht ausgeſchloſſen,
daß ſie zu Meiſterehren kommen. Das Zeug dazu haben Heß und
Trumpfheller.

Budig ſiegt vor Reingoldt. Haas ſchlägt Derichs.
Km= Vordergrund der internationalen Begegnungen beim
Juternationalen Schwimmfeſt im Berliner Wellenbad
ſtaub am Samstag das Duell im 100=Meter=Bruſt=

nach Verlin aufgeſtellten Rekord um 1.9 Set. verbeſſerte. Einen
Ausländerſieg gab es in der 3 mal 100 Meter Crawl=
ſtaffel
der Damen. Die Pariſerinnen vom SV. Les
Mouektes ſiegten in 4:03,8 Min. vor Nixe Charlottenburg.
In den nationalen Treffen konnte der junge Kölner
Haas=über 00 Meter Crawl dem Deutſchen Meiſter Derichs

in 4:92.3 Min. mit Handbreite eine erneute Niederlage bei=
bringen
. Das 100 Meter Rückenſchwimmen beendeten
Deutſch (Breslau) und Schumburg (Magdeburg) in 1:14 Min. in
totem Rennen; der Breslauer mußte jedoch wegen falſchen Wen=
dens
diſtanziert werden. Hertha Wunder (Leipzig) ſchwamm
die 200 Meter Bruſt in 3:21.8 Min. ungefährdet von Frl.
Schön (Charlottenburg) nach Hauſe.
Das abſchließende Waſſerballſpiel war eine ſichere
Angelegenheit des Deutſchen Meiſters Hellas Magdeburg,
der Weißenſee 96 leicht 5:0 (2:0) ſchlug.
Das bemerkenswerteſte Ergebnis des zweiten Tages war der
Sieg des finniſchen Rekordſchwimmers Reingoldt, der ſich für
ſeine Niederlage am Samstag glänzend revanchierte und die
deutſche Elite im 200 Meter=Bruſtſchwimmen in 2:49
Min. überlegen ſchlug. Ueber 100 Meter Rücken ſiegte Frl.
Strubel in 1:29 Min. ſicher vor den beiden Franzöſinnen Sal=
gado
und Blondeau, von denen ſich erſtere dann über 100
Meter Crawlk in 1:19.2 Min. durch einen leichten Sieg ent=
ſchädigte
.

Kegler=Bereinigung Darmſtadk und Umgebung.

Mannſchaftskampf.

Wie alljährlich nach dem Ausſcheidungskegeln, hatte der Sport=
ausſchuß
geſtern die diesjährige Verbandsmannſchaft zu einem
Mannſchaftskampfe im Bürger=Verein eingeladen. Damit ver=
bunden
war eine Ehrung der Verbandsmeiſter und Meiſterin für
1930/31. Mit herzlichen Worten begrüßte der 1. Vorſitzende
Thümmel die Erſchienenen, worauf Sportwart Reichert ſich in
kurzen Zügen über das Ausſcheidungskegeln und die daraus ge=
wonnenen
Erfahrungen verbreitete.
Kegelbruder Chriſt, als Verbandsmeiſter, Senior
Schinnerl, als Seniormeiſter und der jüngſten Kegel=
ſchweſter
, Frl. Bangert als Verbandsmeiſterin, überreichte er
mit ehrenden Worten Keglerorden in künſtleriſcher Ausführung.
Nun entſpann ſich der Kampf, der mit 100 Kugeln pro Mann
ausgetragen wurde. Es zeigte ſich bald, daß die erſte Mannſchaft
der zweiten überlegen war. Aber auch die Zweiten haben ſich gut
gehalten und erreichten meiſt den Durchſchnitt oder mehr. Die
Ergebniſſe: 1. Mannſchaft: 1. Becher 568 Holz, 2. Reichert
542, 3. Grün 542, 4. Chriſt 538, 5 Mees 538, 6. Scherer 528,
7. Hübner 528, 8. Thümmel 518, 9. Reinhardt 502, 10. Eigenbrodt
494, zuſammen 5298 Holz. 2. Mannſchaft: 1. Wenner 517
Holz, 2. Schüßler 516, 3. Lautenſchläger 512, 4. Katzenmaier 512,
5. Meyer 511, 6. Kiſſinger 507, 7. Harres 501, 8. Hahn 499, 9. Ban=
gert
495, 10. Schild 465, zuſammen 5035 Holz.

Großer Automobilpreis von Schweden.
Der große Automebilpreis von Schweden bei Dalarne wurde.
am Sonntag vor 40 000 Zuſchauern ausgetragen und von dem
Finnen Ebb gewonnen, der auf ſeinem Auburn für die 384,10
Kilometer lange Strecke 3. 28:42.9 Std. benötigte. Die deutſchen
Farben vertrat Europa=Bergmeiſter Rudolf Carraciola auf
Mercedes=Benz. Carraciolg wurde jedoch wegen Benzinrohr=
bruchs
vorzeitig zur Aufgabe gezwungen und teilte ſo das Los
von weiteren ſieben Bewerbern.

Frankfurt a. M.

Montag, 23. Februar.
7.15: Frühkonzert. Rundiunkorcheſter.
15.20: Baſel: Baſeler Bauernfaſtnacht. Sprecher: H. Hausmann.
und Paul Laven.
16.30: Stuttgart: Nachmittagskonzert. Ausf.: Karl Paul Rau. ( Ba=
riton
). (Puccini, Grieg, Lehar, Strauß, Fall, Waldteufel, Brahms,
Flotow, Sullivan u. a.).
18.15: Dr. Baum: Querſchnitt durch die Wohlfahrtspolitik in der
Welt.
18.45: Gewerkſchaftsſekretär Kiefer: Der Saararbeiter.
19.15: Engliſch.
19.35: Stunde der Kammermuſik. Werke von Jarnach, Mozart,
Dvorak. Ausf.: Amar=Quartett des Südweſtfunks.
21.15: Rundfunk=Satiren. Adolf Uzarski.
21.45: Unterhaltungskonzert.
22 50: Tanzunterricht.
23.20: Tanzmuſik. Kapelle Herbert de Jonge.

Königswuſterhauſen.

Deutſche Welle. Montag, 23. Februar.
10.10: Schulfunk: Heimatdichter der Greuzmark.
12.00: Engliſch für Höhere Handelsſchulen.
12.30: Bach, auf Schallplatten.
13.30: Berlin: Neueſte Nachrichten.

14.50: Kinderſtunde: Wir machen eine Kinderzeitung.
15.45: Stunde für die reifere Jugend: Verkehrsfunk.

16.00: Pädagogiſcher Funk. H. F. Geiſt: Entdecken und Erfinden
als Grundlage des Geſtaltungsunterrichts.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Felber: Klaſſiſche und romantiſche Operette.
18.00: Prof. Dr. Schultz: Aengſtliche Patienten beim Zahnarzt.
18.30: Prof. Dr. Werner Sombart: Der moderne Kapitalismus.
19.00: Engliſch für Anfänger.
19.30: Prof. Dr. Eichinger und Dr. Frühſtorfer: Fragen der
Fruchtfolge bei vermehrtem Weizenbau.
20.00: Walzerſtunde. Vereinigte Finkeſche Mandolinenchöre.
20.10: Intendant Dr. Fleſch: Bemerkungen zum Hörſpiel.
20.30: Die Verſchwörung des Fiesko zu Genua. Trauerſpiel von
Friedrich von Schiller.
Danach: Tanzmuſik. Kapelle Oskar Jooſt.

Der Einfluß der Randſtörungen des nördlichen Tiefs nimmt ab,
und mit dem Zuſtrom kühler maritimer Luft hat ſich die Nebel= und
Wolkendecke aufgelöſt. Gleichzeitig ſetzt mit der Weſtluft Barometer=
anſtieg
ein, und der hohe Druck über Biskaha gewinnt auf dem Feſt=
lande
an Raum. Im Bereich des hohen Druckes herrſcht zunächſt vor=
wiegend
trockenes Wetter und die Temperaturen gehen, begünſtigt
durch nächtliches Aufklaren, etwas unter den Gefrierpunkt zurück.

Ausſichten für Montag, den 23. Februar: Leichter Nachtfroſt tagsüber
Temperaturen über Null, dunſtig und bewölkt mit Aufheiterung.

Ausſichten für Dienstag, den 24. Februar: Noch wenig Aenderung der
Wetterlage.

Hauptſchrittleutung. Rüdolf Mauve
Verantwortlich für Pollik und Wirtſchaſt: Rudolf Mauve für Feutilleion, Reich un=
Zusland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für Spor: Karl Böhmann;
ür den Handel: Dr. C. H. Queiſch: für den Schlußdienſt= Andreas Bauer; für
Die Gegenwari Tagesſpſegel in Bild und Wort. Dr. Herbert Neite:
für den Inſeraientell und geſchäftliſche Mitteſungen. Willy Kuble.
Druck und Verlag. L.C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuikripte wird Garantie der Rückſendung nich! übernommen.

Die heutige Nummer hat 8 Seiten.

[ ][  ]

Seite 8

Montag, den 23. Februar 1931

Nummer 54

Mie vohlersien

URHEBER-RECHTSSCHUTZ DURCB VERLA6 OSRAR MEISTER, WERDAU
(Nachdruck verboten.)
53)

Als Berndt, der mit bebendem, zitterndem Herzen wartete
die Hebamme ſagen hörte: Ein Junge, Herr Groth, da packte
es den ſtarken Mann, daß er heftig aufſchluchzte.
Ein Junge! Ein Junge!
Er ſah das Kind an. Es hatte Iris' Hlare, tiefe Augen.
Ein Zittern überfiel ihn, es war ihm, als er in die Augen
des Erſtgeborenen ſah, als dehnten ſich die Wände, als ſei um
ihn die Weite, das unendliche Firmament beſät von Sternen.
Heilige Stunde!
Drinnen aber lag Iris totenbleich im Kiſſen und rührte ſich
Rum. Die Aerzte waren um ſie beſchäftigt.
Wie geht es Iris, meiner Frat? fragte Berndt plötzlich.
Ernſt entgegnete die Hebamme: Es war ſehr ſchwer, Herr
Groth! Größter, allergrößter Schonung bedarf ſie! Sie iſt ſo
zart."
Aber es geht ihr doch nicht ſchlecht?
Nein, nein, Herr Groth! Aber nur Ruhe, größte Ruhe,
Herr Groth. Unſer Herrgott droben iſt ja ſo gütig!
Geheimrat Buſchenhagen aus Breslau trat heraus und ſchritt
auf Groth zu.
Herr Groth, ſagte er merkwürdig ernſt, ich gratuliere
Ihnen zu Ihrenn kräftigen Stammhalter!
Wie geht es meiner Frau?
Es war ſehr, ſehr bitter! Aber Ruhe, Ruhe . . . ſie hatte
ſehr zu leiden, aber ſie war tapfer, ſo tapfer. Nun, es wird gut
ſein, wenn eine Krankenſchweſter ins Haus kommt.
Gewiß, Herr Geheimrat! Ich will ſofort telephonieren. Darf
ich meine Frau lehen?
Nein, noch nicht, ſie iſt noch zu ſchwach. Wir müſſen jede
Aufregung vermeiden!
Ja, gewiß, Herr Gebeimrat!
Mein Kollege Sattler wird noch heute und morgen hier
bleiben. Es iſt beſſer ſo!

Es iſt doch nichts Ernſtes, Herr Geheimrat?
Wer wird denn immer gleich ans Schlimmſte denken, Herr
Groth! Nein, nein, ſo arg iſt es nicht! Aber Ruhe, größte
Ruhe!
Des Geheimrats Ausführungen gaben Berndt keine Ruhe.
Er hatte das Gefühl, als ob mehr, Ernſteres hinter den Worten
ſteckte.
Er riß ſich zuſammen, telephonierte nach Schreiberhau um
eine Pflegerin.
Auf Zehenſpitzen ſchlichen alle durchs Haus.
Der alte John weinte viele Tränen, als er den kleinen
Weltenbürger endlich ſah.
Wie etwas Heiliges betrachteten ſie alle das kleine Leben
in der Wiege.

Am nächſten Tag verlangte die junge Mutter ihr Kind zu
ſehen und den Gatten zu ſprechen.
Liebe, gnädige Frau bat die Krankenſchweſter, Sie ſind
noch zu ſchwach. Sie müſſen ſich ſchonen, vor jeder Aufregung
ſchützen.
Ich bin . . . krank, ſagte Iris leiſe.
Sie ſind ſchwach, gnädige Frau. Bitte, ſprechen Sie nicht!
Ruhe, größte Ruhe!
Iris gehorchte. Ganz ſtill lag ſie und es war ihr, als ſtünde
die Zeit ſtill. Sie dachte an das Kind, das ſie noch nicht geſehen
hatte, und die Sehnſucht der Mutter zerrte an ihrem Herzen.
Aber ſie riß ſich zuſammen und lag ſtill.
An dieſem Tag trafen Juſtizrat Giſh und Jolly Robbers in
der kleinen Märchenvilla ein.
Sie ſpürten vom erſten Augenblick an, daß ſich etwas ereig=
net
haben mußte.
Herr Groth! ſagte Giſh erregt. Darf ... darf . . . man
gratulieren?
Berndt nickte, Vaterglück in den Augen.
Ja . . . ein Junge!
Ein Junge! Die beiden Männer ſchüttelten ihm bald den
Arm aus den Gelenken.
Wie geht es Mylady, Herr Berndt?
Sie iſt ſehr, ſehr ſchwach! Es war ſehr ſchwer!
Die Männer ſahen ſich betreten an und ſenkten unwillkürlich
die Stimmen, als ſie, ſich unterhaltend, Berndt nachſchritten,
der ihnen nach dem Salon vorausging.

Als ſie Platz genommen hatten, ließ Berndt einen Im
richten und ſagte dann zu Robbers:
Sie kommen . . . nicht ohne beſonderen Grund?
Nein! Wir haben es geſchafft, Mr. Groth! Geſtern wu
Lord Durham wegen Mordes verhaftet und den falſchen Pr
zen von Perſien, den haben wir auch!
Berndt glaubte, nicht recht gehört zu haben.
Durham . . . verhaftet? Sie haben die Beweiſe ſei
Schuld?"
Wir haben ſie! Er wird ſühnen müſſen und ich bin
überzeugt, daß Lady Groth jetzt wieder in den Beſitz Ih
rechtmäßigen Erbes kommt! ſagte Robbers feſt.
Alſo doch! ſagte Berndt tiefatmend.
Dann erzählte Jolly Robbers ausführlich über den Ge
der Ereigniſſe.

Am Abend verlangte Iris nochmals den Gatten zu ſpreck
Wieder lehnte die Schweſter freundlich ab.
Iris brach in Tränen aus.
Nun lief die Pflegerin zum Arzt, der ein bedenkliches
ſicht machte, ſich aber entſchloß, Berndt zu rufen.
Bernd trat, das Kind im Arm, über die Schwelle
Krankenzimmers.
Als er Iris ſchmal und zart und bleich in den Kiſſen lie
ſah, riß es an ſeinem Herzen, und eine entſetzliche Angſt pa
ihn, ſo daß er ſich ſehr, ſehr zuſammennehmen mußte.
Iris! ſagte er leiſe und innig. Meine kleine Iris".
wie ſoll ich dir danken für den Jungen . . . unſeren Jungen
Ganz zart faßte er die faſt durchſichtige Hand ſeiner Fr.
In überirdiſchem Glanze ſtrahlten die müden Augen a
Sie war zu ſchwach zum Sprechen, ihre Lippen form=
nur
ein du, das ſie ſo oft voll Hingebung geſprochen hatte
Wie ſoll unſer Junge heißen, Iris?
Seine leiſen Worte beruhigten die Leidende ungemein.
Schweſter fühlte glücklich, daß eine große Ruhe über ſie ka
Wie . . . du! ſagte Iris leiſe.
Ich trage auch den Namen Ernſt, Liebſte! Iſt er dir au
recht?
Ganz leiſe nickte ſie. Ja, Liebſter!
Stumm ſaßen ſie noch eine Weile beiſammen. Er ließ
das Kind ſchauen und ſah glücklich, wie Mutterſeligkeit das Au
ſeines Weibes erfüllte. Kaum zu atmen wagte er in dem h
ligen Augenblick.
(Fortſetzung folgt.)

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