luzelnmmmer 10 Wergige
ei wöchentlich 2maligem Erſcheinen vom 4. Februar
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Frankurs a. M 1304
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 52
Samstag, den 21. Februar 1931.
194. Jahrgang
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(4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtiſcher Beireibung fäll neder
Nabatt weg. Bankkonio Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Reichsverkehrsminiſter vor dem Reichstag
Zwiſchen Palaſt und Gefängnis.
Von unſerem Berichterſtatter.
on Gusrard gegen die Gehälker der leikenden Reichsbahnbeamken. — Die Leiſtungszulagen unerkräglich.
Zür Straßenbauken nur deutſches Makerial. — Das Kraftfahrzeug ſchon zu ſtark finauziell belaſtel.
erba
5-7 fe19
vumſteg
5ie
*
* Schüſſe in der Wandelhalle
des Reichskags.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Im Reichstag gab es am Freitag plötzlich eine wilde
Auf=
gung: in der Wandelhalle waren einige Schüſſe gefallen.
So=
ner Piſtole herumgefuchtelt und auf den neben ihm ſtehenden
lbg. Dr. Külz drei Schüſſe abgegeben. Dr. Külz hatte dem Mann
ie Waffe abgenommen, worauf die Polizei ſich des aufgeregten immer den Wunſch geäußert, daß bei Straßenbauten nur
erer Unfug nicht entſtanden war. Nach Mitteilung der Polizei
andelt es ſich bei dem etwas wirren Täter um einen
Würzbur=
er namens Schmidt, der ſchon ſeit Tagen Gaſt in der
Wandel=
alle des Reichstages war, wo er mit Abgeordneten der
verſchie=
enen Parteien wegen der Kleinrentnerfürſorge ſprach. Der
was beſſer und ſchärfer zu handhaben als bisher.
Durch dieſen Zwiſchenfall litten die Verhandlungen im
Ple=
um begreiflicherweiſe ſehr. Man nahm mit einiger
Ueber=
aſchung davon Kenntnis, daß der
Reichsverkehrsmini=
er noch einmal in ſehr ſcharfer Form gegen die
Reichs=
ahn ſprach, die Gehälter der leitenden
Reichs=
ahnbeamten als überhoch bezeichnete und die
Ver=
inn noch den Kriegslaſtenetat an, wobei der
Sozialdemo=
at Ritzel auf die Notlage der früher beſetzten Gebiete unter
ſonderer Berückſichtigung Rheinheſſens einging, vertagte dann
der die Sitzung auf Samstag.
Die Verhandlungen mit den Deutſchnationalen ſind
inzwi=
hen nicht weitergegangen. Als Symptom darf vielleicht
ge=
ucht werden, daß der deutſchnationale Abgeordnete
draef, der gleichzeitig Vizepräſident des Hauſes iſt, einen
4tägigen Urlaub beantragt hat, ſich ſein Fernbleiben
lſo beſtätigten läßt.
Unter den Regierungsparteien wird die Frage nach dem
ortgang der Etatberatungen noch immer lebhaft
iskutiert. Wenn alles gut geht, ſoll der Reichstag
ſpäte=
ens am 15. März fertig ſein und ſich dann auf ein
albes Jahr vertagen, um inzwiſchen der Regierung zur
orbereitung ihrer Reformarbeit freie Hand zu geben. Man hat
ach von einem Seſſionsſchluß geſprochen, ſo daß alſo eine neue
itzungsperiode im Dezember beginnen würde, ſcheint aber von
keſem Gedanken wieder abgekommen zu ſein.
Reichstagspräſident Loebe eröffnete die Reichstagsſitzung
n 15 Uhr.
Präſident Loebe teilte bei Eröffnung der Sitzung mit, daß
ichträglich vom Abg. Graef=Thüringen (Dntl.) ein
Urlaubs=
ſuch auf 14 Tage wegen dringender Geſchäfte eingegangen ſei.
Heiterkeit.) Dem Geſuch wird ſtattgegeben.
Die zweite Beratung des Haushalts des
Reichsverkehrs=
iniſteriums wurde fortgeſetzt.
Abg. Groß (Ztr.) erklärte die Reichsbahn ſei im Gegenſatz
früher zu einem kapitaliſtiſchen Ausbeutungsobjekt geworden.
ieſelben Leute, die in Paris verhandelt haben und die ſchwere
elaſtung der Reichsbahn nicht verhindern konnten, halten in
ren Kundgebungen an dem kapitaliſtiſchen Syſtem der
Reichs=
ahn feſt. Der Miniſter ſollte auch für die Reichsbahn den Weg
r Kreditaufnahme beſchreiten, um die notwendigen
Unterhal=
ngsarbeiten nicht am Geldmangel leiden zu laſſen. Was die
eichsbahnverwaltung in ihrer Perſonalpolitik an
Abbaumaß=
ihmen und an Lohnverſchlechterung im Wege des Etats
ge=
iſtet hat, das verſtößt wider Treu und Glauben. (Hört! Hört!)
ie willkürliche Schließung von Eiſenbahnwerkſtätten liegt auf
rſelben Linie. Mit dieſem Syſtem muß endlich Schluß gemacht
erden. (Sehr richtig!) Das Reichsverkehrsminiſterium müßte
nen größeren Einfluß auf die Reichsbahn gewinnen.
Der Schenker=Vertrag iſt den Spediteuren ſchon ſeit 1924
bekannt geweſen, von einer Ueberrumpelung kann alſo
nicht geſprochen werden. Der Vertrag bedeutet zweifellos
ein Monopol, durch das weite Kreiſe geſchädigt werden. Die
Regierung ſollte ſofort eine Klärung der Rechtslage bei
dieſem Vertrag herbeiführen. Es iſt bedauerlich, daß die
Reichsbahnverwaltung den Schenker=Vertrag heimlich ohne
Fühlungnahme mit dem Miniſterium abgeſchloſſen hat. Sie
hat nicht einmal alle Mitglieder des Verwaltungsrats
ver=
ſtandigt. (Hört! Hört!) Die Reichsbahnverwaltung hat in
dieſem Falle eine derartige Selbſtherrlichkeit gezeigt, daß
durch entſprechende Aenderungen des Reichsbahngeſetzes
ſolche Dinge für die Zukunft unmöglich gemacht; werden
müſſen.
Abg. Scheffel (Soz.) verurteilte gleichfalls das Verhalte
r Reichsbahnverwaltung beim Abſchluß des Schenkervertrage
jeſelbe Selbſtherrlichkeit und Rückſichtsloſigkeit wie in dieſer
ille habe die Reichsbahnverwaltung ſchon oft bewieſen, wen
gegen das Perſonal ging. Die bürgerlichen Parteien hätte
ſolchen Fällen nicht die gleiche Erregung gezeigt, wie jetzt bei
henkervertrag. Im Verwaltungsrat der Reichsbahn liege d
tſcheidende Einfluß bei führenden Induſtriellen. Bei einer
aſeitigen Zuſammenſetzung müſſe das Intereſſe der Allgemein
it zu kurz kommen. Die Arbeitsbedingungen bei der Reichs
hn verdienten die ſchärfſte Kritik=
Mit der Beratung verbunden wird ein Antrag des Abg.
Rüppel (Chr.=Soz.), die Gehälter der oberen
Reichs=
bahnbeamten herabzuſetzen und denen der
gleichgeſtell=
ten Reichsbeamten anzupaſſen.
Reichsverkehrsminiſſter v. Guérard
erklärte u. a. noch: Was die Gehälter der leitenden Beamten der
Reichsbahn betrifft, ſo werde ich mich darüber am nächſten
Mon=
tag im Interfraktionellen Ausſchuß äußern. Ich habe mich der
Forderung angeſchloſſen, daß über die Gehälter authentiſche
Aus=
irt waren Gerüchte über gefährliche Umtriebe der Radikalen im kunft gegeben wird. Das wird auch geſchehen. Die bei der
mlauf, aber es ſtellte ſich bald heraus, daß die Angelegenheit Reichsbahn gezahlten Leiſtungszulagen halte ich nach
emlich harmlos war. Ein älterer unſcheinbarer Herr hatte mit Form und Art für unerträglich (Beifall.) Ueber den Bau
des Rügendammes ſind die Verhandlungen mit Preußen leider
nur langſam vorwärts gekommen. Wenn Preußen zu lange
zögert, wird von uns der Eiſenbahndamm gebaut. Ich habe
Zeſuchers annahm. Die Unterſuchung ergab, daß es ſich um eine deutſches Material verwandt wird. Einen Zwang kann
ſchreckſchußpiſtole handelte und außer dem Knallen wei= ich auf die Unterhaltungspflichtigen nicht ausüben.
DasKraft=
fahrzeug iſt heute nicht nur durch die Steuer,
ſon=
dern auch durch die Brennſtoffzölle und durch den
Beimiſchungszwang belaſtet. Es iſt ein Irrtum, wenn
Abgeordneter Groß meinte, eine Ueberrumpelung mit dem
Schen=
kervertrag liege nicht vor. Im Jahre 1924 hat allerdings Herr
v. Siemens dem damaligen Generaldirektor Oeſer, ein Projekt
dieſer Art entwickelt. Dieſer Plan iſt aber damals entſchieden
ſorfall wird allerdings Veranlaſſung geben, die Beſucherkontrolle abgelehnt worden. (Hört! Hört!) Von Abſtrichen an den
Mit=
teln für den Oderausbau könne nicht geſprochen werden.
Berück=
ſichtige man die Mittel für den Bau der Talſtrecke, ſo ſei ſogar
eine Vermehrung der Mittel feſtzuſtellen. Der Ausbau der
Oder=
waſſerſtraße dürfe in der Tat nicht verzögert werden. Der
Mini=
ſter hob dann hervor, daß er beſtrebt ſei, eine Schädigung der
öſtlichen Wirtſchaft, durch den Bau des Mittellandkanals zu
ver=
meiden. Er bittet weiter um Ablehnung des Antrages, 150 000
Mark zum Ausgleich der den Unterweſerhäfen entſtandenen
Schä=
den zu verwenden.
Abg. Hekmerich (B. V5.) wändte ſich gegen die ungerechte
fentlichung der entſprechenden Zahlen ankündigte. Man ſchnitt Verteilung der Kraftfahrzeugſteuer Preußen erhalte bei 148000
Straßenkilometern 450 000 Mark. Bayern bei 80 000 Kilometern
96 000 Mark. Gerade Bayern mit ſeinen großen
Durchgangs=
ſtraßen ſei alſo beſonders benachteiligt. Die Gleiserneuerung bei
der Reichsbahn ſei noch immer durchaus unzulänglich. Die
Eiſen=
bahnkataſtrophen der letzten Jahre ſollten der Reichsbahn über
die Notwendigkeit dieſer Maßnahmen die Augen geöffnet haben.
Der Redner kritiſierte.
die Perſonalpolitik der Reichsbahn.
In den Jahren 1925/29 ſei die Geſamtzahl der Beamten um 10
Prozent verringert worden, während im gleichen Zeitraum die
Zahl der höheren Beamten um mehr als 10 Prozent zunahm.
Der Redner äußerte dann Wünſche für Verkehrsverbeſſerungen
im Bayeriſchen Wald. Bei den geplanten Elektrifizierungen in
Süddeutſchland müßten auch Länderfirmen berückſichtigt werden.
Abg. Meyer=Hannover (Deutſch=Hann.) verlangte
ener=
giſche Schutzmaßnahmen gegen die Uferabbrüche im Stromgebiet
der Unterelbe.
Abg. Schwenk (Komm.) begründete kommuniſtiſche
An=
träge zugunſten des Reichsbahnperſonals.
Abg. Haak (Lv.) forderte Fertigſtellung der vielen
Eiſen=
bahnlinien, die halb oder dreiviertel fertig ſind.
Damit iſt die Ausſprache beendet.
Der Etat des Reichsverkehrsminiſteriums wurde hierauf in
zweiter Beratung angenommen. — Einſtimmig angenommen
wurde eine Entſchließung Dr. Breitſcheid (Soz.), die die
Einfüh=
rung von verbilligten Fünftage=Arbeiterwochenkarten auf der
Reichsbahn verlangt.
Zum Schenkervertrag wurde der Antrag Groß (Ztr.)
an=
genommen, der eine Prüfung der Rechtslage verlangt. Alle
übrigen gegen den Schenkervertrag gerichteten Anträge und
Entſchließungen werden dem Verkehrsausſchuß überwieſen.
Angenommen wurde eine kommuniſtiſche Entſchließung, die
die koſtenfreie Beförderung der Schwerkriegs= und
Schwerunfall=
verletzten in der Polſterklaſſe verlangt.
Weiter wird ein ſozialdemokratiſcher Antrag angenommen,
der Auskunft über die Gehälter, der leitenden
Beamten der Reichsbahn verlangt. Dazu wurde ferner
ein Antrag der Chriſtlich=Sozialen angenommen, der eine
Gleichſtellung dieſer Gehälter mit denen der
entſprechenden Reichsbeamten fordert.
Angenom=
men wurde eine Entſchließung, in der die Reichsregierung erſucht
wird, noch in dieſem Etatsjahr für die Beſeitigung der Untiefe
in der Elbe bei Barförde zu ſorgen.
Damit war der Verkehrsetat in zweiter Beratung erledigt.
Es folgte die Abſtimmung über
die Preßgeſetznovelle, durch die verboten wird, daß immune
Abgeordnete als verantwortliche Redakteure zeichnen.
Die Novelle wurde in einfacher Schlußabſtimmung gegen die
Kommuniſten und das Landvolk angenommen.
Es folgte die zweite Beratung des Haushalts
für die Kriegslaſten.
Abg. Ritzel (Soz.) ſchilderte die Notlage des beſetzt
geweſe=
nen Gebietes im Weſten und forderte Reichshilfe.
Abg. Schreck=Baden (Komm.) forderte gleichfalls
Hilfs=
maßnahmen für den bedrängten Weſten.
Um 19.15 Uhr wurde die Weiterberatung auf Samstag,
12 Uhr, vertagt.
Berbok zum 22. Februgk.
Das Heſſiſche Polizeiamt Darmſtadt hat geſtern folgendes
Verbot erlaſſen: „Auf Grund des Art. 123 Abſ. 2 der
Reichs=
verfaſſung ſowie zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe,
Ordnung und Sicherheit werden am 21. und 22. Februar
1931 für die Stadt Darmſtadt alle unter freiem Himmel
ſtattfindenden Veranſtaltungen, insbeſondere Auf=
und Umzüge, Durchmärſche, Kundgebungen und Verſammlungen
unter freiem Himmel der kommuniſtiſchen und
nati=
onalſozialiſtiſchen Organiſationen ſowie des
Stahlhelmsverboten. Das Verbot iſt unbedingt
durch=
zuführen; gegen Zuwiderhandelnde iſt rückſichtslos
einzu=
ſchreiten.”
Cr. Biarritz, Mitte Februar 1931.
Gerade hier, unweit der ſpaniſchen Grenze, iſt die große
Küche der Gerüchte deſſen, was jenſeits der Pyrenäen, namentlich
in dem verhältnismäßig nahen Katalonien, vor ſich geht.
Man tut gut, dieſe Nachrichten, die über die Grenze
herüber=
kommen, und die eine gewiſſe Aehnlichkeit mit den bekannten
und berüchtigten Ausſagen feindlicher Ueberläufer im
Welt=
kriege haben, mit der größten Vorſicht aufzunehmen. Manchmal
iſt man ſo durch den offiziellen Draht in den europäiſchen
Haupt=
ſtädten über Spanien beſſer unterrichtet als hier in Biarritz,
wo dieſelben Wellen der Biscaya ans Ufer ſchlagen wie an der
Baskiſchen und Aſturiſchen Küſte.
Aber andererſeits wirkt doch die große Nähe jenes Landes,
das heute von verhängnisvollen Stürmen durchtobt wird, und
es iſt geradezu ſelbſtverſtändlich, daß hier das, was im Madrider
Palacio Real vor ſich geht, in ſtärkerem Maße das Intereſſe auf
ſich zieht, als dies die gegenwärtigen Vorgänge im Pariſer
Palais Bourbon vermögen. Noch immer iſt der ſpaniſche
Königspalaſt das Zentrum, wo alle Fäden der Politik,
die im größten Teil der Pyrenäiſchen Halbinſel gemacht wird,
zuſammenlaufen, wenn auch König Alfons in letzter
Zeit die Gepflogenheit angenommen hat, mehr
oder weniger geheimnisvolle Unterredungen
in offizieller Art außerhalb der Hauptſtadt zu
führen, ſo vor einigen Tagen in einer Villa, weit draußen
vor den Toren Madrids, wo er mit politiſchen Führern
Rück=
ſprache nahm, oder jüngſt, da der Monarch mutterſeelenallein
ans Grab ſeiner Mutter ins Escorial fuhr, wo er mit ſich
ſtill zu Rate ging, — außerdem jedoch auch mit einer bisher
noch ungenannten Perſönlichkeit Rückſprache genommen haben
ſoll. Es ſind der Geheimniſſe der Menge, die da unenthüllt
deſſen harren, der ſie lüftet, und von denen man noch garnicht
weiß, ob ſie je gelüftet werden, und ob nicht die Ereigniſſe über
ſie hinwegſpülen werden, ſo daß niemand mehr ihrer
Erwäh=
nung tut.
Spanien iſt krank, das weiß heute die ganze Welt. Aber
was fehlt ihm? — Iſt es nur die Wirtſchaftskriſe, die in mehr
oder weniger ſtarkem Maße den ganzen Erdkreis umfaßt, iſt es
die jahrelange Diktatur Primo de Riveras geweſen, die Schuld
daran trägt, daß man in Spanien dahin kam, wo man heute
ſteht? Wirtſchaftlich ſteht im Mittelpunkt heute noch immer
die Stabiliſierung der Peſeta, die, wie der
Gouver=
neur der ſpaniſchen Zentralbank kürzlich erſt in Baſel betonte,
vor ihrem Abſchluß ſtehe, da die drei Millionen Pfund
Ster=
ling Ueberſchuß, die die Spaniſche Nationalhank nach London
als Manövriermaßnahme zur Konſolidierung der ſpaniſchen
Valuta zur Verfügung geſtellt habe, vollkommen ausreichten, um
die notwendigen Maßnahmen durchzuführen. Aber erſt müſſen
die erforderlichen Geſetzesvollmachten erteilt
ſein, und dieſe erwartet man vom Parlament. Ueber den
Zuſammentritt des Parlaments aber, in Verbindung mit den
Wahlen, kam es zum Sturz der Regierung Berenguer, zum
Scheitern der Bemühungen von Sanchez Guerra und zu den
übrigen folgenſchweren Ereigniſſen, die den ſpaniſchen Staat
erſchütterten.
Das Weſentliche iſt dabei nicht der kaleidoſkopartige Wechſel
der Situation, das Auftauchen und das Wiederverſchwinden
von Perſonen, fingierte Miniſterliſten, vage Pläne und
Ver=
ſprechungen, Verſuche, die die Stunde nicht zu überleben
ver=
mochten. Alles das iſt gleichgültig: es geht in Spanien
heute um die Frage: Republik oder Monarchie,
bürgerliche Ordnung oder Chaos? Das Zweite
überragt an Bedeutung das Erſte, und doch hängt beides
mit=
einander zuſammen, da bei einer Erſchütterung des
gegenwär=
tigen Regimes die Folgen nicht abzuſehen ſind, und da die
furchtbaren Erfahrungen der ruſſiſchen
Keren=
ſki=Revolution immerhin eine Lehre waren, die auch
ſüdlich der Pyrenäen verſtanden worden iſt. Einer der wenigen
Leute, die gegenwärtig in Spanien die Nerven bis zum letzten
Augenblick behalten haben, iſt zweifellos der Monarch ſelbſt.
(Die inzwiſchen erfolgte Zuſammenſtellung des Kabinetts Aznar
iſt ein neuer Beweis dafür. D. Red.) Der König hat es
mit Konzeſſion verſucht, ja, man iſt dabei ſogar ſoweit
gegangen, daß im Auftrage von Sanchez Guerra Melquiades
Alvarez die ſozialiſtiſchenundrepublikaniſchen
Aufrührer im Gefängnis beſuchte. Vom Gefängnis
aus wurden Proklamationen an das Volk erlaſſen, die
Gefan=
genen lehnten eine Beteiligung an der Regierung ab. Dieſer
Verſuch war alſo geſcheitert.
Das war fürden Augenblickofffenbar die
Ret=
tung: denn die Meinung in weiten Kreiſen Spaniens ſchlug
plötzlich um. Man erkannte die Gefahren die in einem
Lavieren zwiſchen Palaſt und Gefängnis lagen.
Ein derartiges Verhalten mußte als Schwäche ausgelegt
wer=
den, und dabei iſt das Regime in Spanien garnicht einmal ſo
ſchwach! Abgeſehen davon, daß der König die Nerven behalten
hat, ſteht hinter ihm noch immer die Generalität, die gefamte
Armee in ihrer großen Ueberzahl, die Kirche und der Teil der
arbeitenden Bevölkerung des Königreichs, der aus einem
natür=
lichen Gefühl heraus nur in der Wahrung der bürgerlichen Ruhe
und Ordnung die Möglichkeit für eine Wiedergeſundung vor
allem in wirtſchaftlicher Beziehung ſieht. Ueber einen
Staats=
ſtreich, unter Bruch der Verfaſſung des Jahres 1876, wollte
man verfaſſunggebende Cortes einberufen, während die
ſpa=
niſchen Geſetze klipp und klar die Beſtimmung enthalten, daß
eine Verfaſſungsänderung nur durch einen
ge=
meinſamen Beſchluß der Krone und des
Par=
laments in Betracht gezogen werden kann. In
30 ſpaniſchen Provinzen iſt es bisher noch zu keinerlei Unruhen
gekommen. Anders in Sevilla, in Madrid, vor allem in
Bar=
celona, in Katalonien, dem ewigen Unruheherd, da gährt es,
da kann die Straße mobiliſiert werden, da wird dem Ausland
oft ein Bild von Spanien gegeben, wie es ſchiefer überhaupt
nicht gedacht werden kann. Der König mußte den „
Staats=
ſtreich auf legalem Wege” nicht dulden, und er hat im
letzten Augenblick ſeinen Entſchluß geändert, die Taktik des
Labierens zwiſchen Palaſt und Gefängnis aufgegeben, und ſo
iſt es zum Scheitern des Verſuches von Sanchez Guerra
ge=
kommen.
Seite 2
Die Enkſcheidung über die Agrarvoelage
Berlngt.
der Kanzler erkrankk. — Schiele verhandelk mit den
landwirkſchafklichen Genoſſenſchaffen über
das Genoſſenſchaftsproblem.
* Berlin, 20. Februar. (Priv.=Tel.)
Das Reichskabinett hat am Freitag die Beratungen
über die Agrarvorlagen nicht fortgeſetzt.
In=
folge einer leichten Erkrankung hatte der Kanzler alle
Empfänge abgeſagt. Er hofft jedoch am Samstag
wie=
der auf dem Poſten ſein zu können. Indeſſen hätte man auch
ohnedies wahrſcheinlich eine kurze Pauſe eintreten laſſen, weil
der Ernährungsminiſter inzwiſchen
Verhandlun=
gen mit Vertretern der landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchaften aufgenommen hat, um die aus dem
Arbeits= und dem Wirtſchaftsminiſterium
kom=
menden Bedenken zuüberwinden, wenn die
Genoſſen=
ſchaften die Zuſagen wegen einer Organiſation der
Selbſt=
hilfe und einer Verbilligung des Konſums machen.
Dabei dreht es ſich um folgendes: Während der
Kon=
ſument z. B. in Dänemark nur 25 Prozent mehr
für die Agrarprodukte bezahlt als der
Erzeu=
ger erhält beträgt die Spanne zum
Kleinver=
kaufspreis in Deutſchland 100 Prozent. In den
Kreiſen der Landwirtſchaft ſteht man nun auf dem Standpunkt,
daß die Landwirtſchaft das
Genoſſenſchafts=
weſen ganz anders ausbauen muß, um dieſe
Preisſpanne zu vermindern. Der ihr hieraus
zu=
fallende Gewinn würde ſchon eine weſentliche Hilfe für die
Landwirtſchaft bedeuten. Daß das Genoſſenſchaftsweſen noch
nicht vollkommen durchgebildet iſt, geht auch aus der Tatſache
hervor, daß nach Angabe von Genoſſenſchaftsſeite ſelbſt z. B.
die Reichswehr nur ein Zehntel ihres Bedarfes an
Futter=
mitteln uſw. über die Genoſſenſchaften bezieht.
Die hier mögliche Verbeſſerung der
Organiſa=
tion iſt für eine Reihe von Kabinettsmitgliedern die
Voraus=
ſetzung für die Zuſtimmung zu den vom
Reichsernährungs=
miniſter geforderten gleitenden Zöllen. Die Schwierigkeit liegt
nur darin, daß dieſer Ausbau eine gewiſſe Zeit erfordert. Die
Zollermächtigung würde alſo, wenn an der geſchilderten
Voraus=
ſetzung feſtgehalten wird, vorläufig nicht in Kraft treten. Aus
dieſem Dilemma einen Ausweg zu ſuchen, das dürfte Aufgabe
der morgigen Kabinettsberatungen ſein. Dazu iſt weiter zu
be=
merken, daß die umſtrittenſten Fragen des Agrarprogramms,
Veredelungswirtſchaft und Holz, ebenfalls erſt noch geklärt
wer=
den müſſen.
Uebrigens iſt es aufgefallen, daß von einem Teil der
ſtaats=
parteilichen Fraktion zuſammen mit den Jungdeutſchen ein
An=
trag eingegangen iſt, der ſich in ſeinen Forderungen im
weſent=
lichen mit dem Programm des Ernährungsminiſters Schiele
deckt. Dieſer Antrag trägt nicht die Unterſchrift des
Reichs=
finanzminiſters Dr. Dietrich und die des preußiſchen
Finanz=
miniſters Hoepker=Aſchoff. Von der Staatspartei wird das
offiziell damit begründet, daß Dr. Dietrich als Finanzminiſter
ohnehin ausſcheide, während Dr. Hoepker=Aſchoff zufälligerweiſe
nicht in Berlin anweſend geweſen ſei. Tatſächlich wird man
aber daraus die Folgerung ziehen dürfen, — was ja nicht
un=
bekannt iſt — daß innerhalb der Staatspartei die Meinungen
noch auseinandergehen.
Der Reichsverband der Deutſchen Induſkrie
zur Frage der Agrarpolikik.
Der Vorſtand des Reichsverbands der Deutſchen Induſtrie
nahm in einer Sitzung am Freitag eine Entſchließung zur Frage
der Agrarpolitik an, in der zunächſt geſagt wird, daß die
deut=
ſche Induſtrie, die im Laufe der letzten Jahre
von der Reichsregierung durchgeführten
Maß=
nahmen zum Zwecke der Erweiterung und
Ver=
beſſerung der landwirtſchaftlichen Produktion
und der Wiedergewinnung der Rentabilität
in=
nerhalb der deutſchen Landwirtſchaft im
wei=
ten Umfange unterſtützt habe. Wenn jetzt, ſo führt
die Entſchließung u. a. weiter aus, im Verfolg der
landwirtſchaft=
lichen Wünſche wegen eines weitgehenden Schutzes der
agrari=
ſchen Veredelungsproduktion in einer Denkſchrift des
Reichsernäh=
rungsminiſteriums derartige Hilfsmaßnahmen im
großen Ausmaß gefordert werden, ſo muß
da=
gegen die Induſtrie die ernſteſten Bedenken
ausſprechen. Es iſt klar, daß die Verwirklichung
Hunft in Hor.
Vortrag beim Staatspräſidenten.
Staatspräſident Dr. h. c. Adelung hatte geſtern
nach=
mittag die in Frage kommenden Geſellſchafts= und Berufsſtände
zum Tee geladen, mit dem Endzweck, eine Aktion in die Wege
zu leiten, die der Not der Kunſt ſteuern ſoll. Geladen und
erſchienen waren zahlreiche Parlamentarier, Vertreter der
Wirt=
ſchaft, Wiſſenſchaftler, Künſtler, führende Beamte, die
Repräſen=
tanten der Religionsgemeinſchaften, Schriftſteller und Dichter,
Künſtler und Vertreter des Tagesſchrifttums. Im Mittelpunkt
der Veranſtaltung ſtand ein Vortrag des Schriftſtellers Wilhelm
Michel, Darmſtadt, der über
„Kunſt in Not”
ſprach.
Der Redner begann mit der Feſtſtellung, daß Kunſt und
Kunſtpflege noch nie in einer ſo bedrängten Lage geweſen ſeien
wie heute. Das Merkmal dieſer Lage ſei das Zuſammentreffen
einer Wirtſchaftskriſe, die der Kunſt den Markt nehme, mit
einer geiſtigen Kunſtkriſe, die der Kunſt den „Kurswert”, die
lebendige Schätzung neben anderen Gütern, nehme oder doch
beſchränke. Dieſe geiſtige Kunſtkriſe finde ihren Ausdruck z. B.
in der Abwehr der modernen Architektur gegen die Mitwirkung
des Malers und Bildhauers, in der ungemein erhöhten Geltung
der techniſchen Form, ja in einem generellen Kunſtzweifel, der
oft die Züge einer Kunſtfeindſchaft annehme. Dieſe geiſtige
Kunſtkriſe ſei es eigentlich, die verhindere, daß innerhalb der
heutigen Armut noch „So viel als möglich” für die Kunſt
ge=
ſchehe: die Parole laute vielmehr „So wenig als möglich für
die Kunſt”. Der Redner ging dann zu dem Rundſchreiben des
Preußiſchen Kultusminiſters Grimme über. Wenn es auch
ſcheinen könne, daß dieſer behördliche Schritt nur Flickarbeit an
der Lage der Kunſt leiſte, ſo ſei er doch als richtig, als
lobens=
wert und notwendig zu begrüßen. Denn er erfolge aus dem
Blick aufs Ganze der Volkskultur, es ſtehe hinter ihm die
Ein=
ſicht in das Einzige, was hier wichtig ſei: in die großen
geiſtesbiologiſchen Zuſammenhänge, denen die Kunſt
eingegliedert ſei. Das Leben muß nicht nur gelebt, ſondern
auch verſtanden werden; dieſe Gleichzeitigkeit von Leben und
Verſtehen, Ergriffenheit und Deutung, ſei das Einzige, das
der „Menſchenform” die wir vertreten, entſpreche. Das
Kunſt=
werk ſei immer die Klammer, die das wirkliche Leben mit einem
zugehörigen Element von Verſtehen (Form) verklammere. Man
könne für kein einziges Kunſtwerk die Unentbehrlichkeit beweiſen;
aber unentbehrlich und lebensnotwendig ſei innerhalb einer
Volkskultur die „Funktion Kunſt” — eben weil ſie mit ihrem
Nebeneinander und Ineinander von Leben und Deutung dem
Nebeneinander von Geiſt und Vitalität im Menſchen entſpreche
Samstag, den 21. Februar 1931
Nummer 52
Vom Tage.
Zu der Meldung über eine Wiederaufnahme der
Saarverhand=
lungen in den erſten Apriltagen erfahren wir von unterrichteter Seite,
daß keineriei diplomatiſche Vorbeſprechungen über die Wiederaufnahme
der Verhandlungen im Gange ſind
Am Donnerstag nachmittag erſchien über der fünf Kilometer von
der bayeriſchen Grenze entfernten Stadt Selb ein Doppeldecker mit dem
tſchechifchen Hoheitsabzeichen. Er flog fehr niedrig und zog in
auffal=
lend langſamer Fahrt vier Schleifen über der Stadt. Bis jetzt konnte
noch nicht feſtgeſtellt werden, ob es ſich um ein Privat= oder ein
Militär=
ftugzeug gehandelt und ob der Flieger abſichtlich oder verſehentlich die
Grenze überflogen hat.
Vor dem Appellationsgerichtshof in Poſen hat geſtern vormittag
die Berufung im Prozeß gegen die deutſchen Pfadfinder begonnen. Auf
Antrag des Staatsanwaltes verkündete das Gericht den Beſchluß, nach
dem die Oeffentlichkeit, wie auch bei der erſten Verhandlung im Mai
1930, bis zur Urteilsverkündung vollſtändig ausgeſchlofſen wird.
Der öſterreichiſche Nationalrat hat in ſeiner Freitags=Sitzung einen
Antrag des Landbundes angenommen, in dem die Regierung
aufgefor=
dert wird, alle Schritte zu unternehmen, um die Zuſtimmung der
Sig=
natarmächte des Friedensvertrages von St. Germain zum Ausbau der
geſetzlichen Wehrorganiſation auf Grundlage der allgemeinen
Wehr=
pflicht nach dem Muſter des Milizſyſtems zu erreichen.
Auf den in Wien zur Erholung weilenden albaniſchen König
Ach=
med Zogu wurden geſtern abend beim Verlaſſen der Staatsoper von
zwei Studenten mehrere Revolverſchüſſe abgegeben. König Zogu blieb
unverletzt, einer ſeiner Begleiter wurde getötet. Die Attentäter ſind
verhaftet.
Die Fraktion der flämiſchen Nationaliſten in der belgiſchen Kammer
forderte die Umwandlung Belgiens in einen Bundesſtaat, wobei für
Eupen=Malmedy eine neue Volksabſtimmung über die etwaige Rückkehr
dieſer Gebiete zu Deutſchland verlangt wird.
Vor der parlamentariſchen Unterſuchungskommiſſion für die
fran=
zöſiſchen Börſenſkandale verweigerten die Leiter der Bank von
Frank=
reich, Gonverneur Moret und Unteraouverneur Fournier, der
Kommiſ=
ſion die Aufklärungen, über die Diskontierung der von Ouſtrie
ausge=
ſtellten Wechſel im Geſamtwert von 125 Millionen Franken, da die Bank
von Frankrcich ein Privatinſtitut und nur ihren Aktionären gegenüber
verantwortlich ſei.
Der Gouverneur der Bank von Spanien, Bas, iſt zurückgetreten.
Dieſe Demiſſion entſpricht der ſpaniſchen Tradition, wonach der Poſten
des Bankleiters als ein politiſches Amt betrachtet wird, ſo daß bei jedem
Regierungswechſel ſeine Neubeſetzung erfolgt.
Der Katalonienführer Oberſt Macia, der von der Regierung
Be=
renauer kurz vor ihrer Demiſſion beanadigt worden iſt, iſt auf der
Rück=
reife nach Spanien. Er wird heute in Barcelona erwartet.
Dem javaniſchen Abgeordnetenhaus iſt eine Vorlage zugegangen, die den
Arbeitern in Japan innerhalb beſtimmter Grenzen das Koalitionsrecht
und die Erlaubnis zu kollektivem Vorgehen verleiht. Es gibt ia zwar
bereits Gewerkſchaften in Japan, aber ſie ſind noch nicht geſetzlich
an=
erkannt.
Die Veteranen=Bonus Bill, die es Kriegsteilnehmern geſtattet, zu
4½ Prozent Zinſen Gelder bis zu 50 Prozent des Wertes ihrer
Vete=
ranenbezüge vom amerikaniſchen Schatzamt zu leihen, iſt im Senat
au=
genommen worden. In Geſchäftskreiſen wird die Veteranenbill
allge=
mein als eine Art „verſteckter Arbeitsloſenunterſtützung” betrachtet.
Slillegung der Hükke Ruhrork=Meiderich
kroß der Belegſchaftsbefragung wegen des
Wider=
ſtandes der Gewerkſchaften gegen die Borkführung
zu verminderken Löhnen.
Duisburg=Hamborn, 20. Februar.
derartiger Maßnahmen die handelspolitiſchen
Beziehungen Deutſchlands ſtark gefährden muß.
Für den deutſchen Export ſind mehr als 3 Millionen deutſche
Arbeiter und Angeſtellte tätig; es lebt alſo ein großer Teil der
deutſchen Bevölkerung von dieſem Export. Auf die
Aufrechterhal=
tung dieſes Exports und auf ſeine weitere Steigerung kann
ange=
ſichts der beſonderen Lage Deutſchlands nicht verzichtet werden.
Die durch weitere Zollerhöhungen
eintreten=
den handelspolitiſchen Schwierigkeiten müſſen
zweifellos den Druck auf den Erlös für die deutſchen
Ausfuhrwaren verſtärken. Daraus muß ſich
zwangsläufig und organiſch eine
Verminde=
rung des innerdeutſchen Geſamtauftrags
ent=
wickeln, die ſich letzten Endes in einem Druck auf die
Preiſe für landwirtſchaftliche Produkte,
insbe=
ſondere auf dem Gebiete der Veredlungswirtſchaft, äußern muß.
Die beantragten Zollmaßnahmen müſſen daher in
ihrer endgültigen Wirkung der Landwirtſchaft einen
viel größeren und dauernden Schaden zufügen,
als ſie vorübergehend in einzelnen Fällen
Er=
leichterungen bringen können. Bereits vor
Jahres=
friſt hat der Verband ausführlich die Ueberzeugung begründet,
daß eine wirkliche Geſundung der deutſchen
Landwirtſchaft nicht möglich iſt, ohne eine
um=
faſſende und planmäßige, auf Förderung der
Selbſthilfe abgeſtellte Agrarpolitik, die ſich
die Senkung der landwirtſchaftlichen
Produk=
tionskoſten, die Verbeſſerung der Qualität und
die Reform der Abſatzorganiſation zum Ziele
ſetzt. Obwohl die Berechtigung dieſes Gedankenganges auch von
landwirtſchaftlicher Seite nicht beſtritten wurde, iſt bisher zu
ſeiner Durchführung nur ſehr wenig geſchehen.
Die Direktion der Vereinigten Stahlwerke Ruhrort=Meiderich
macht durch Anſchlag bekannt, daß die Hütte am Samstag
geſchloſſen wird. Trotz des Ergebniſſes der
Belegſchafts=
befragung durch Oberbürgermeiſter Dr. Jarres ſehe ſie ſich bei
dem einmütigen Widerſtand der Gewerkſchaften gegen die
Fort=
führung zu verminderten Löhnen außerſtande, die Stillegung zu
vermeiden. Bekanntlich hatten ſich 4538 Arbeiter bereit erklärt
die Arbeit zu einem um 20 Prozent niedrigeren Lohn
fortzu=
ſetzen. Damit war die in dem Schreiben des Oberbürgermeiſter=
Dr. Jarres geſtellte Bedingung hinſichtlich der benötigten Zah
der Zuſtimmung erfüllt. Der Fortgang des Hüttenbetriebs wa
jedoch auch unter den neuen Lohnſätzen nicht mehr geſichert, de
die Gewerkſchaften mit Schadenerſatzanſprüchen drohten. Sie be
ſchloſſen dann auch, den Arbeitgeberverband Nordweſt gerichtlie
haftbar zu machen für die Maßnahmen der Vereinigten Stahl
werke zur Herabſetzung der Löhne in Ruhrort=Meiderich um 2
Prozent. Zur Begründung führten ſie an, der Deutſche Metall
arbeiterverband ſtehe mit dem Arbeitgeberverband Nordweſt i
Tarifvertrag und ſei nicht gewillt, einen Abbau der Tariflöhn
zuzulaſſen.
* Die Tatſache, daß nunmehr doch die Hüttenwerke in Duis
burg=Meiderich ſtillgelegt werden, hat in parlamentariſchen
Krei=
ſen Berlins lebhäftes Aufſehen erregt. Man nahm allgemein an
daß die Gewerkſchaften, nachdem die Bemühungen des Duisbur
ger Oberbürgermeiſters Dr. Jarres von Erfolg gekrönt waren
doch mit ſich reden laſſen würden. Das iſt leider nicht eingetre
ten. Die Gewerkſchaften beharren darauf, da
auch für Duisburg=Meiderich der langfriſtige Tarifve
trag gilt, und eine Ausnahme, die eine
Weite=
führung des Betriebes ſichern würde, nicht ge
macht werden ſoll. Da die Werksleitung es auf ei
Klage nicht ankommen laſſen will, bei der ſie nach der gegenwe
tigen Rechtslage den Kürzeren ziehen würde, hat ſie aus de
Verhalten der Gewerkſchaften die entſpreche
den Konſequenzen gezogen und trotz der A
beitswilligkeit von mehr als 4000 Arbeiter
die Stillegung beſchloſſen. Im Reichsarbeitsminiſ
rium ſieht man keine Handhabe, um dieſen Stillegungsbeſchl
rückgängig machen zu können. Die Folge iſt nun, daß durch
Stillegung der Werke nicht nur die Belegſchaft arbeitslos wi
ſondern daß auch die Kohlengruben, die die Hüttenwerke
Koks oder anderen Brennſtoffen verſorgten, ganz erhebliche
triebseinſchränkungen und Arbeiterentlaſſungen vornehmen. 7
neben wird die Stadt Duisburg ſehr ſchwer in Mitleidenſchaft
zogen.
Die ganze Angelegenheit ſteht natürlich in ſchärfſtem Wid
ſpruch zu den Abſichten der Reichsregierung, die darauf hina
laufen, die Arbeitsloſigkeit zu mildern und möglichſt vielen He
den wieder laufende Arbeit zu beſchaffen. Vor einiger 7
wurde davon geſprochen, mit Hilfe einer Notverordnung ein
greifen, um alle langfriſtigen Tarifverträge anpaſſungsfähiger
geſtalten, um ähnliche Fälle wie Duiburg=Meiderich zu vern
den. Der Gedanke einer Notverordnung iſt jedoch wieder
fa=
gelaſſen worden. Das Reichsarbeitsminiſterium hat ſich dar
beſchränkt, auf dem Vermittlungswege mit den Gewerkſchaf
einig zu werden, was indeſſen ohne Erfolg geblieben iſt. M
darf jedoch annehmen, daß ſich die preußiſche Regierung über k
oder lang einſchalten wird, weil die Stadt Duisburg unmög
die entſtehenden Wohlfahrtslaſten bezahlen kann.
Keine poliliſche Amneſtie in Spgnien.
In der Umgebung der konſervativen Miniſter wird erkl
daß von einer allgemeinen politiſchen Amneſtie nach dem Ver!
der Beſprechungen zwiſchen Sanchez Guerra und den in Häft
findlichen Republikanern und Sozialiſten keine Rede ſein kö.
Der Prozeß gegen die Verſchwörer werde vielmehr ſobald
möglich, auf alle Fälle noch vor dem Zuſammentritt der Cor
vor dem Oberſten Kriegsgericht ſtattfinden. In politiſchen K
ſen nimmt man an, daß die verfaſſungsmäßigen Garantien
unmittelbar vor den Gemeinderatswahlen wieder hergeſtellt 1
den und daß auch die Preſſezenſur bis dahin beſtehen
ble=
wird.
und ſo in einer beſtätigenden Weiſe deſſen „Bild” trage. Zum
Schluſſe gab der Redner die Anregung, daß ſich Männer oder
Kreiſe finden ſollten, die gerade auch dem Privatmann (
Samm=
ler, Bauherr uſw.) das Gewiſſen für den geiſtesbiologiſchen
Wert der Kunſt ſchärfen. Die geiſtige Problematik kann man
der Kunſt heute nicht nehmen; aber die Leichtherzigkeit, mit
der der Künſtler in ſeiner doppelten und dreifachen Not im
Stich gelaſſen wird, kann bekämpft werden.
Die Ausführungen des Redners wurden mit Verſtändnis
aufgenommen und beifällig begrüßt.
Staatspräſident Dr. Adelung betonte in einer kurzen
Dank= und Schlußanſprache auch ſeinerſeits die Notwendigkeit,
trotz der großen wirtſchaftlichen Not, der Kunſt zu helfen,
ſo=
weit das irgendwie möglich iſt. Ohne jeden Zweifel ſei die
Kunſt von allen Kulturgütern z. Zt. am meiſten in Gefahr.
Kunſt und Künſtler nehmen eine beſondere Stellung im Leben
des Volkes ein. Und wir haben die beſondere Aufgabe, darüber
zu wachen, daß die Kunſt nicht untergeht. — In mehrſtündigem
Beiſammenſein, bei angeregter gegenſeitiger Ausſprache, wurden
verſchiedene Vorſchläge laut, über die künftig noch zu ſprechen
* *
ſein wird.
Feuerbachs
„Iphigenie” und „Amazonen auf der Wolfsiagd”
Aus meinem Vortrag „Die Darmſtädter Galerie‟
November 1930.
. . Um ſo deutlicher nur, je mehr ſie einander ſtudierten
und beglotzten, ſtanden das emanzipierte „Ich” und das große
„Es” aus welchem ein Teil als „Ich” herausgetreten war, ohne
Erkenntnis und Anteil einander gegenüber. Kein neuer Stil,
kein neuer Künſtler, kein neues Bild, hoffnungsvoll wie immer
verſenkt, hielt an geſtraffter Ankerkette das loſe Schiff. Brennende
Augen fahen nach Rettung und Küſte aus: Das Altertum war
einmal feſt, klar und ſehr hell ehe Barbaren es zerriſſen; ſchwach
ſchimmerten ſeine Umriſſe noch herüber. Und die ins Unmaß
gewachſene Trauer und Qual mit beſchattetem Haupt und dunkel
laſtender Haarkrone ſaß nieder und ſtarrte dahin. Ihre Pulſe
klopfen ſtark, doch ohne Laut und ſehr langſam, Druck hält ihre
Riefenkräfte gebannt und die dunklen glanzloſen Grün, die
mat=
ten Blau und ſchwachen Rot umſtehen ein Weiß, das
groß=
flächig in Grün, Gelb, in Roſa umbricht und neben welchem ein
zähes Blutviolett zögernd herabſinkt. Meiſter Dürer war das
tatlos ſchwere Brüten nicht fremd. Bei ihm iſt es bohrender
Wurm der Wahrheitsſuche, bei Feuerbach zehrende Sehnſucht
um den All=Verluſt. — Doch ſteht die Ruhende eines Tages auf,
ergreift für eine kurze Weile Tobens den Speer, ſitzt zu Pferde,
jagt mänadiſch mit Genoſſinnen von gleichem Weſen in felſiger
Einöde den Wolf; eine Beute, von Unraſt und Daſeinshur
beſchworen . ."
Nicht jeder wagt, wie Feuerbach gedrungen war, die äuß
Grenze, wo der Selbſtmord auf ſein Opfer lauert und ni
Antwort gibt, es ſei denn das eigene verwirrte Spiegelbild
Freund
Konzeri.
Andreas Weißgerber war ein Wunderkind; man
gegenüber ſolchen außergewöhnlichen, frühreifen Begabungen
rückhaltend und vorſichtig ſein; da ſind die kühnſten Pro
zeiungen ſchon oft zu ſchanden geworden. Nun: wir kennen
Prophezeiungen nicht, die an die Zukunft des Wunderkindes
dreas Weißgerber ſeinerzeit geknüpft wurden; das aber w
wir, daß er jetzt ein großer Violinſpieler geworden iſt; und
nicht nur ein großer Violinvirtuoſe. Es iſt bezeichnend, daß
ſtürmiſche Erfolg geſtern abend nicht erſt bei den Schlußſtüe
den ſogenannten „dankbaren” Nummern, einſetzte, ſondern ſ
nach der Chaconne von Bach. Dies gigantiſche Variatio
werk, das reifſtes Erfaſſen und Erfühlen des Stils und k
voll=männliche Geſtaltungskraft erfordert, erklang geſtern
ſchlackenloſer Tonſchönheit und Sicherheit des Aufbaues. S
vorher ſchwelgte der Vortrag von Mozarts D=Dur=Konzert i!
ſtrickendem Klangreiz und Süßigkeit der Kantilene. Als
niker errang Andreas Weißgerber mit dem virtuoſen
Vo=
zweier Brahms=Tänze einen großen Triumph; er mußte zwei
tere ungariſche Tänze zugeben. In ſeiner ganzen Grazie er!
ein Mozartſches Menuett, und hinreißend in Temperament
techniſcher Vollendung beſchloß die Vortragsfolge eine Paga
Caprice. Außerdem ſpielte der junge Künſtler die
Pergoleſi=
von Strawinſky; ein teilweiſe außerordentlich reizvolles,
volles Werk, das vom atonalen Dogma aber faſt gar nichts
wiſſen will und eigentlich nur im ſtürmiſchen Finale, da
Grenzen von Violine und Klavier faſt ſprengt und nach gr
Orcheſter verlegt, den radikalen Stürmer von früher erke
läßt. Geniale Impreſſionen ſind der 2. Satz: Serenade un
darauf folgende Tarantella. Geſpielt wurde das Stück nat
glänzend, und zwar nicht nur vom Geiger, ſondern auch vor
ganz vorzüglich ſich einfühlenden, über große Geläufigkeit
Sicherheit verfügenden Begleiter Otto A. Graf, der ni
und dort etwas Zurückhaltung in der Tonſtärke üben dürfte
kann daran auch die nicht übermäßig gute Akuſtik des nur 1
beſuchten Saales der Vereinigten Geſellſchaft die Schuld k:
Schade! daß nicht mehr Hörer da waren (das kommende Ere
des Giannini=Geſangs=Abends warf vielleicht ſeine Schatten
aus); der Künſtler Weißgerber, deſſen Namen man ſich u
möge, hätte einen vollen Saal verdient.
Nummer 52
Samstag, den 21. Februar 1931
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ad Nauheim liefert 430 00 RM. an die Staakskaſſe ab. — 916 000 RM. Einnahmerückſtände von 1926
noch eingegangen. — Geſeß zum Wander= und Bilialgewerbe angekändigt.
Skeuerſorgen.
* Im Finanzausſchuß wurde geſtern die Ausſprache bei
Ka=
itel 6.
Bad und Saline Bad=Nauheim,
ortgeſetzt. Der Berichterſtatter erklärte, daß die Regierung den
Jorſchlägen des Reichsſparkommiſſars im großen und ganzen
ge=
echt geworden iſt. Der Verkehrsverein Bad=Nauheim wünſcht,
aß der Kurſaal auch zu Kongreſſen zur Verfügung geſtellt werde
nd in den Ladengeſchäften eine andere Regelung der
Geſchäfts=
eit ſtattfinden möge. Der Ausſchuß hält es für wünſchenswert,
aß Badeverwaltung und Verkehrsverein im Intereſſe des Bades
uſammenarbeiten. Von Landbundſeite werden die in der Bilanz
er Badeverwaltung eingeſetzten Vermögenswerte als reichlich
jedrig bezeichnet, eine höhere Bewertung werde die
Betriebsfüh=
ung noch ſtraffer geſtalten.
Von der Regierung wird erklärt, daß der größere Teil des
irneuerungsſtocks in flüſſigen Mitteln angelegt iſt, ein
eil in feſtverzinslichen Wertpapieren, ein anderer Teil — der
zemalige Effektenſtock — in Aktien uſw. Der Effektenſtock ſoll
anz allmählich aufgelöſt werden. Im Augenblick wolle man von
nem Verkauf der Papiere Abſtand nehmen, um Kursverluſte zu
ermeiden. Die Regierung werde an dem Standpunkt feſthalten,
aß an dem
Charakter des Bades als Heilbad nichts geändert
nd daher der Kurſaal in erſter Linie den Kurgäſten, die eine
ohe Kurtaxe zahlen, zur Verfügung ſtehen müſſe. Der Saal
ehe nur mediziniſchen Kongreſſen offen. Der Finanzminiſter
ellt nochmals ausdrücklich feſt, daß den letzteren Grundſatz der
finanzausſchuß einſtimmig billige und das Bad als Staatsbad
zeitergeführt werden müſſe. Kap. 6, Bad=Nauheim, mit einer
lblieferung von 430 000 RM. an die Staatskaſſe, ebenſo auch
Lap. 7. Badeanſtalt Bad=Salzhauſen (72866 RM.
Ein=
ahmen, 72 442 RM. Ausgaben) wird genehmigt.
Kap. 8, Zuſchüſſe aus den Ueberſchüſſen früherer Jahre (
Re=
rveſtock) und Fehlbeträge verzeichnet eine Einnahme von
16 000 RM. aus Einnahmerückſtänden, die vor
em Rechnungsjahr 1927 fällig wurden und
in=
wiſchen eingingen. Vermerkt iſt,
beim Abſchluß des Rechnungsjahres 1929 ſind einſchließlich
der rechnungspflichtigen Kaſſen an Einnahmerückſtänden
7 442 649 RM. Rückſtände und an Deckungsmitteln für die
vorhandenen noch offenen Kredite 437 164 RM. verblieben.
der Eingang der Rückſtände iſt zweifelhaft. Soweit ſie eingehen,
nd ſie für die noch offenen Kredite von 437 164 RM.
bereitzu=
alten und als Ausgleich für die im Rechnungsjahr 1930
ent=
ehenden Einnahmerückſtände. — Das Kapitel wird genehmigt.
Kap. 9 Reichsſtenerüberweiſungen
erzeichnet 33,790 Millionen Einnahmen (2,5 Mill. weniger als
930, und zwar aus Einkommenſteuer 24,8 Mill.,
Körperſchafts=
euer 2,33 Mill., Umſatzſteuer 3,63 Mill., Grunderwerbsſteuer
„950 Mill., Kraftfahrzeugſteuer 0,160 Mill., Rennwettſteuer
„370 Mill. und Bierſteuer 1,55 Millionen.
Der Landbund beantragt, die Anſätze um 10
Pro=
ent zu ſenken, da die geſchätzten Beträge doch nicht eingehen
vürden. Der Vertreter der Deutſchen Volkspartei hält
ie Etatanſätze für zu optimiſtiſch. Die Reichsſchätzungen,
ſenen die Etatanſätze entſtammten, ſeien bereits im Oktober
es vergangenen Jahres aufgeſtellt worden, und
inzwi=
chen ſeien die Steuereingänge weiter zurückgegangen. Die
Reichs=
egierung habe das durch die Annahme des volksparteilichen
Streichungsantrages von 300 Millionen ſelbſt anerkannt. Im
übrigen ſei die Regierung verpflichtet, auch die Gemeinden
an dem Erlös der Eiſenbahn=Vorzugsaktien zu
beteiligen, da der Staat durch die Aktien und durch die
Vor=
datierung der Gehaltskürzung um zwei Monate mehr erhalte,
als er durch die Kürzung bei der Einkommenſteuer verloren
habe. Die finanzielle Lage der Gemeinden ſei kataſtrophal, und
aus Gerechtigkeitsgründen hätten ſie Anſpruch auf dieſe Differenz,
ſelbſt wenn dieſe nur 1—200 000 RM. betrage.
Miniſterialdirektor Dr. Schäfer betont, Heſſen habe wie die
übrigen Länder die Schätzungen der Reichsregierung
angenom=
men, und wenn Ausfälle einträten, müßten ganz allgemein
Maß=
nahmen zu ihrer Deckung getroffen werden. Im Gegenſatz zu dem
Vorredner beziffere er die Differenz aus den Eiſenbahn=
Vorzugs=
aktien auf kaum 50 000 RM.
Die übrigen Parteien glauben, die Etatanſätze rechtfertigen
zu können. Die kommuniſtiſchen Anträge auf Erhöhung der
Ge=
meindeanteile werden einſtimmig abgelehnt. Der
Landbund=
antrag, die Anſätze um 10 Prozent zu ſenken, erfährt, mit 9:4
Stimmen Ablehnung. Das Kapitel wird dann genehmigt.
Kap. 10 Landesfteuern
ſieht an Einnahmen 50,130 Mill. (1,977 Mill. mehr als 1930)
vor, und zwar aus
Grundſteuer 11,7 (+ 4,375) Mill.,
Gewerbe=
ſteuer 7,4 (— 0,45) Mill., Sondergebäudeſteuer 24,1 (—0,9)
Mill., Wandergewerbeſteuer 0,182 (+ 0,032) Mill., Zuſchlag
zur Grunderwerbſteuer 0,630 (— 0,170) Mill., Stempel 5,150
(— 0,850) Mill., Hundeſteuer 0,890 (— 0,070) Mill.. Zur
Förderung der Neubautätigkeit ſind 5 Mill. (— 5,250) Mill.
eingeſtellt, einſchließlich 100 000 RM. Kredit für Anſiedlung
heſſiſcher Landwirte in bevölkerungsſchwachen, geeigneten
Gegenden Deutſchlands.
Von volksparteilicher Seite werden die großen
Härten zur Sprache gebracht, die ſich aus der Aenderung des
Sondergebäude=Steuergeſetzes ergeben haben. Die automatiſche
Erhöhung der Steuer bei über 5 Prozent rentierenden Häuſern
ſei untragbar, weil viele Hausbeſitzer inzwiſchen neue
Hypothe=
ken aufnehmen mußten und die Mieten andauernd, zurückgehen.
Sympathiſch berühre, daß die Regierungdie Einführung
der Einheitswerte ab 1. April 1932 zugeſagt
habe und ſo das Steuervereinheitlichungsgeſetz durchgeführt
wer=
den könne. Durch den Unfug der Wanderlager werde dem
ortsanſäſſigen Gewerbe eine unzuläſſige Konkurrenz bereitet, und
die Regierung möge endlich den verſprochenen Geſetzentwurf
vor=
legen, der die Mißſtände ausräume.
Der Regierungsvertreter erklärt auf
Landbund=
antrag, für Schälwaldungen, die in Hochwald
umgewan=
delt werden, ſteuerliche Befreiung eintreten zu laſſen, daß die
Regierung bisher ſchon Erleichterungen in weiteſtgehendem Maße
zugeſtehe. Ebenſo würden bei Einſtellung von Hilfskräften
bei Finanzämtern in erſter Linie die
Staatsdienſtanwär=
ter berückſichtigt. Der Geſetzentwurf zum Schutze der anſäſſigen
Gewerbetreibenden gegen Wanderbetriebe werde im Miniſterium
zurzeit ausgearbeitet.
Der Finanzausſchuß ſetzt ſeine Beratungen am Dienstag fort.
Im Geſetzgebungs=Ausſchuß
unterhielt man ſich geſtern bei Beratung der neuen
Gemeinde=
ordnung über die „Rechte und Pflichten der
Gemeinde=
angehörigen‟. Dabei wandte ſich der Vertreter der
Volks=
partei gegen eine allgemeine Vergütung (Diäten) an die Stadt=
und Gemeinderäte, ſondern hielt den Erſatz des entgangenen
Ar=
beitsverdienſtes für ausreichend, um allen Kreiſen die Teilnahme
an Gemeindegeſchäften zu ſichern. Um Mißbräuche zu verhüten,
wurde vom Ausſchuß beſchloſſen, daß zur Ablehnung oder
vorzei=
tigen Niederlegung eines öffentlichen Amtes in der
Gemeinde=
verwaltung ein ausdrücklicher Beſchluß des Rates notwendig iſt.
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1.
1:
Die Charakkerſprache der Lippen.
„Ein reiner, zarter Mund iſt vielleicht die ſchönſte
Empfeh=
ung im gemeinen Leben; denn wie die Pforte, ſo glaubt man,
ei auch der Gaſt, der heraustritt, das Wort des Herzens und
er Seele‟. Dieſer Satz Herders zeigt die große Bedeutung,
je man ſtets der Form des Mundes beigelegt hat, aber noch
oichtiger ſind die Lippen erſchienen, die ja dem Mund ihren
Stempel aufprägen. „Jedermann weiß”, ſagt Herder darüber,
tvieviel die Oberlippe über Geſchmack, Neigung, Luſt und
liebesart eines Menſchen entſcheide, wie dieſe der Stolz und
Zorn krümme, die Feigheit ſpitze, die Gutmütigkeit runde, die
chlaffe Ueppigkeit welke, wie an ihr mit unbeſchreiblichem Zuge
Liebe und Verlangen, Kuß und Sehnen hange, und die
Unter=
ippe ſie umſchließe und trage, ein Roſenkiſſen, auf dem die
erone der Herrſchaft ruht”. Auch von Carus, dem eigentlichen
Zegründer der heute wieder ſo diel beachteten Wiſſenſchaft der
Tharakterologie, wird der Oberlippe eine beſondere Wichtigkeit
ugeſprochen. Nach den romantiſchen Auſchauungen, die im
obe=
en Teil des Geſichts den Sitz der höheren Geiſteskräfte, im
niteren den der ſinnlichen Mächte annahmen, bringt er die
Ober=
ippe zu den Hauptlinien beider Augen in Beziehung, während
r der Unterlippe eine Uebereinſtimmung mit dem Kinn
zuer=
ennt. „Die Oberlippe, in ihrer feingeſchwungenen Zeichnung
ind ihrer genauen Verbindung mit der Naſe, hat offenbar mehr
ſen Ausdruck höherer Senſibilität”, ſchreibt er, „und ſchon in der
Tierwelt pflegen beſondere Taſtorgane, wenn ſie am Munde
vor=
dmmen, nur von der Oberlippe auszugehen; die Unterlippe
da=
ſegen wird ſtets mehr der Nahrungsaufnahme dienen und ſich
u ihrem ſeeliſchen Ausdruck geringer verhalten”. Aus dieſem
Brunde hält es Carus für eine Verzerrung des
Menſchen=
intlitzes, wenn die untere Lippe die obere beherrſche, und er
er=
lickt in einer ſolchen hängenden Unterlippe den Ausdruck eines
tumpfen und rohen Weſens. Demgegenüber aber hat ein neuerer
Zeurteiler der Charakterſprache der Lippen, der Heidelberger
Dermatologe Prof. Siegfried Bettmann, der Unterlippe eine
Dichtigere Rolle für die Erkenntnis des menſchlichen Charakters
geſchrieben. Er betont, daß die Lippen uns von dem inneren
Peſen des Menſchen mehr künden als ſelbſt die Augen, in denen
nan doch ſo oft den „Spiegel der Seele” geſehen. Der Ausdruck
ſer Augen wird nämlich in hohem Maße von dem beſtändigen
Spiel der Hautflächen ringsum beſtimmt, und dieſe Bewegungen
verden vom Mund hervorgerufen. Der Mund kann lächeln,
bährend das Auge ſtumm bleibt, aber das Auge kann nur
zu=
ammen mit dem lachenden Mund einen heiteren Ausdruck
er=
alten.
Der Heidelberger Gelehrte hat ſich nicht, wie die früheren
Tharakterologen, mit der Beobachtung der Lippenform begnügt.
ondern ſie unter dem Mikroſkop unterſucht und nach der
Menge und Stärke der dort vorhandenen kleinen Blutgefäße,
der ſog. Kapillaren, die Art der Lippen unterſchieden. Die
reich=
liche Ausſtattung mit Kapillaren verleiht der Lippe eine ſtarke
Blutzufuhr und gibt ihr jenen lebensvollen, ſinnlichen Ausdruck,
den die Damenwelt durch Benutzung der Schminke
hervorzu=
bringen ſucht. Dieſe reich durchblutete, volle Lippe verrät einen
Menſchen, bei dem Empfindung und Temperament den
Aus=
ſchlag geben, und obwohl die Frauen beſtändig klagen, daß die
Männer zu wenig die geiſtigen Eigenſchaften bei ihnen ſuchten,
unterſtreichen ſie doch dieſe mehr ſinnliche Seite ihres Weſens
durch die künſtliche Röte der Lippen. Die Brünetten haben
nach Bettmanns Unterſuchungen die vollſten und röteſten Lippen
und das meiſte Temperament, während die Angehörigen der
nordiſchen blonden Raſſen, dünne, blaſſe und viel blutloſere
Lippen beſitzen. Die Ausdrucksfähigkeit des Mundes hängt mit
der Erregbarkeit ſeines Beſitzers zuſammen. Gedanken laſſen
ſich im Geſicht nicht widerſpiegeln, wohl aber Gefühle, und ein
reiches, ſtürmiſches Gefühlsleben wird die Muskeln und
Ner=
ven der Lippen geſchmeidig machen und zu voller Beweglichkeit
bringen. Dieſe Zuſammenhänge kann man ſchon in der
Tier=
welt ſtudieren. Der hornige Schnabel des Vogels kann ſich nur
öffnen und ſchließen, und ähnlich iſt es bei Fiſchen oder
Rep=
tilien. Der Hund hat weiche Lippen, einen großen Mund und
vermag auf dieſe Weiſe ſeine Empfindungen auszudrücken. Noch
klarer wird dies bei dem Affen. Der Gorilla, der „Schweiger
des Urwaldes”, der in mancher Hinſicht dem Menſchen ähnlicher
iſt als irgendein anderes Tier, hat verhältnismäßig ſchmale
Lippen, die zwar muskelkräftig ſind, aber keine feineren Nerven
und Blutgefäße beſitzen; ſeine Züge wirken daher ausdruckslos
gegenüber denen des Schimpanſen, deſſen längere, feiner
aus=
gebildete Lippen ihm ein ſo lebendiges Mienenſpiel ermöglichen.
Jedenfalls iſt es falſch, wie das noch Carus betont, daß die
auf=
geworfenen dicken Lippen eine tiefere Stufe der Kultur
anzei=
gen. Gerade bei einigen Naturvölkern, die auf der tiefſten Stufe
ſtehen, findet man dünnere Lippen und kleinere Münder als bei
dem Durchſchnitt der Kulturmenſchheit. Der ſinnliche Mund,
der nicht nur groß und beweglich iſt, ſondern deſſen Muskeln
und Nerven beſonders reich mit Blut ausgeſtattet ſind, verrät
ein reiches Gefühlsleben und iſt daher beſonders bei Künſtlern
und Schauſpielern anzutreffen. Die Uebung des mimiſchen
Aus=
drucks und der Redekunſt bei Schauſpielern, Rednern, Geiſtlichen
uſw. bringt eine ſtärkere Durchblutung der Lippen und eine
beſſere Beweglichkeit der Muskeln hervor. Auch Kinder, deren
Gefühlsleben reicher entwickelt iſt, haben ebenſo wie Frauen, bei
denen das Verſtandeselement mehr zurücktritt, ſolche gut
aus=
gebildeten Lippen. Wenn die Lippen im Alter dünner und
blaſſer werden, ſo geht dies mit einem Nachlaſſen des
Gefühls=
lebens Hand in Hand. Die großen Denker und alle, bei denen
der Verſtand überwiegt, ſind durch dünne Lippen ausgezeichnet
und lieben es meiſt nicht, den Mund viel zu benutzen. Man
Genf plank
inkernakionale Abrüſtungspropagandg.
Genf, 20. Februar.
Im Völkerbundsſekretariat beſchäftigen ſich alliierte Kreiſe
mit dem Gedanken einer internationalen Abrüſtungspropaganda.
Man ſtützt ſich dabei auf eine Aeußerung Briands in ſeiner
Abrüſtungsrede auf der Januartagung, der Völkerbund müſſe
die Völker über die Bedeutung der Abrüſtungsfrage aufklären.
Tatſächlich wird jetzt der Propaganda=Gedanke von Lord Robert
Cecil, dem engliſchen Vertreter bei den
Abrüſtungsverhand=
lungen, mit Hilfe einiger ihm naheſtehender Perſönlichkeiten des
Völkerbundſekretariats in den Vordergrund geſchoben.
Der Direktor der Abrüſtungsabteilung des Völkerbundes,
der Grieche Aghnides, hat eine Denkſchrift ausgearbeitet, die
die Abteilungen des Völkerbundſekretariats auffordert, Beiträge
zu einer großen internationalen Abrüſtungspropaganda zu
liefern. . . . Vorgeſehen iſt die Herausgabe einer
Völkerbunds=
zeitſchrift zur Abrüſtungsfrage, die Aeußerungen von
Staats=
männern, dokumentariſches Material, Preſſeartikel, Reden aus
Verhandlungen der Völkerbundsgeſellſchaften und pazifiſtiſcher
Orgauiſationen, Regierungsmitteilungen über den
Rüſtungs=
ſtand und anderes mehr enthalten ſoll.
Dieſe Angaben gedenkt man allen denjenigen Stellen
zuzu=
leiten, die in der Oeffentlichkeit der verſchiedenen Länder
Ab=
rüſtungspropaganda betreiben. Außerdem will das Sekretariat
Redner und Journaliſten, die ſich zur Abrüſtungspropaganda
bereitfinden, unterſtützen. Der Plan, der von den leitenden
Stellen des Sekretariats, vor allem von Sir Erie Drummond,
noch begutachtet werden muß, hat ſofort zahlreiche Einſprüche
hervorgerufen. Von neutralen Staaten hält man
dem Plan entgegen, daß er reine
Abrüſtungs=
propaganda doch nicht betreiben, ſondern
poli=
tiſch an die Auffaſſungen gewiſſer Großmächte
gebunden ſein werde. Die Rüſtungsſtaaten
be=
trachten ihn mit Mißbehagen, weil jede, auch
die gelindeſte Abrüſtungspropaganda, nicht in
die Abrüſtungspläne der betreffenden Staaten
paßt.
Es beſtehen gegen dieſen Plan auch eine ganze Reihe
anderer grundſätzlicher Bedenken, die ſich aus der
einſeitigen Zuſammenſetzung des Sekretariats und beſonders
derjenigen Abteilung ergeben, die mit der Durchführung der
Abrüſtungspropaganda an erſter Stelle betraut werden ſoll: der
Informationsabteilung des Sekretariats, die
nur eine alliierte und in hervorragendem
Sinne franzöſiſche Propagandaſtelle iſt und
vollſtändig unter dem Einfluß ihres
franzöſi=
ſchen Leiters ſteht. Es gehören ihr faſt keine neutralen,
ſondern in der Mehrzahl alliierte Staaten an. Eine von ihr
geleitete Abrüſtungspropaganda müßte unweigerlich in alliierte
Ideengänge hineingeraten und damit Parteipropaganda werden.
* Sieht man davon ab, daß es unmöglich iſt, reine
Ab=
rüſtungspropaganda zu treiben, da es faſt undurchführbar
er=
ſcheint, eine vollkommen paritätiſche und tendenzloſe Auswahl
des Werbematerials zu finden, das der Oeffentlichkeit zur
Ver=
ſügung geſtellt werden ſoll; ſieht man davon ab, daß die
Groß=
mächte, namentlich Frankreich, dieſen Ideen nicht ſehr
ſym=
pathiſch gegenüberſtehen, da ſie ſich überhaupt nichr auf irgend
eine Art von Abrüſtungspropaganda feſtlegen wollen, ſo kann
es ſich bei dieſer Art von Propaganda, deren Haupteinpeitſcher
der engliſche Lord Sir Robert Ceeil, einer der eifrigſten
Ver=
fechter des Abkommensentwurfes der Vorbereitenden
Abrüſtungs=
kommiſſion, iſt, doch nur um eine Verteidigung dieſes
Abkom=
mensentwurfes handeln. Dieſer Abkommensentwurf iſt
aber für Deutſchland völlig untragbar, nicht
zu=
letzt, weil er Deutſchland keine Möglichkeiten gibt, für ſeine
Sicherheit zu ſorgen, während die übrigen Mächte unter dem
Deckmantel der Herabſetzung der Rüſtungsausgaben
ungehin=
dert weiter rüſten können.
Dieſer Abkommensentwurf wird niemals zu einer
allge=
meinen Abrüſtung führen. Eine Verſchleierung der
Rüſtungs=
ausgaben durch Einſtellung dieſer Poſten in andere Haushalte
ſowie durch Verbindung anderer etatsmäßiger Einnahmepoſten
wird nach wie vor möglich ſein. Die Großmächte haben
nach dieſem Entwurf nach wie vor die Möglichkeit, den Bau
ſtrategiſcher Bahnen und Brücken, den Ausbau des Flugweſens,
ſowie die Entwicklung militäriſcher Kräfte in den Kolonien als
rein wirtſchaftliche Maßnahmen darzuſtellen, die im
Heeres=
haushalt nicht erſcſeinen würden, und damit von der allgemeinen
Herabſetzung der Heeresausgaben unberückſichtigt blieben.
Ebeu=
ſo kann man auch darauf hinweiſen, daß die ſtaatliche Waffen=
braucht nur an den „großen Schweiger” Moltke zu denken. Man
könnte aus einer Unterſuchung der Lippen, die ſo viel Aufſchluß
über den Charakter des Menſchen gewährt, für die
Berufsbe=
ratung Nutzen ziehen und z. B. Perſonen, die dünne, ſchwach
durchblutete Lippen haben, abraten, die Laufbahn des
Schau=
ſpielers oder Redners zu ergreifen. Auch die Telephoniſtin, bei
der ſo viel auf deutliche Ausſprache ankommt, bedarf
geſchmei=
diger und voller Lippen. Durch häufigen Gebrauch der Stimme
und durch oratoriſche Uebungen kann man freilich viel dazu
bei=
tragen, um einen ausdrucksvolleren Mund zu erhalten.
* Firmin Roz: „Geſchichte der Vereinigten Staaten” Uebertragen und
bearbeitet von C. Recht. Verlag H. Jonquieres, Paris und Leipzig.
682 S. Ganzleinen RM. 14,00, Kart. RM. 12,00.
Die Vereinigten Staaten von Amerika ſind heute die erſte
Welt=
macht; damit iſt die Notwendigkeit gegeben, ſich mit ihrer Geſchichte zu
beſchäftigen. Der Verfaſſer erzählt die Geſchichte von der Entdeckung
des Kontinents bis zur Vorgeſchichte der Unabhängigkeitserklärung nur
in großen Zügen, während er dann gründlich berichtet. Packend iſt das
Ringen um die Verfaſſung dargeſtellt und die erſten Zuſammenſtöße des
jungen Staates mit den damaligen Großmächten in den Napeleoniſchen
Kriegen. Die Erfahrungen dieſer und der Folgezeit führten zur
Pro=
klamation der Monroedoktrin und legte die auswärtige Politik der
U. S.A. für das ganze kommende Jahrhundert feſt. Schon in den 30er
Jahren zeigen ſich in der Innenpolitik die erſten Konflikte, die zu dem
Sezeſſionskrieg führten, der ja ſchließlich mit unglaublicher Erbitterung
geführt wurde. Die Jahrzehnte nach dem Sezeſſionskriege brachten den
beiſpielloſen wirtſchaftlichen Aufſchwung und Ausbreitung der Staaten,
ermöglicht durch die Maſſeneinwanderung aus Europa, das meiſt ſeine
lebhafteſten und unternehmungsluſtigſten Elemente herüberſchickte, die
aber alle in dem neuen Staat aufgingen. Und doch können die U. S.A.
nicht vor Beginn des 20. Jahrhunderts als Großmacht gelten, und ſchon
nach weiteren 15 Jahren ſtehen ſie an erſter Stelle unter den
Weltmäch=
ten Es iſt ein Aufſchwung, der ans Wunderbare grenzt und uns
Achtung abringen muß. Das Buch iſt fortgeführt bis 1930 und berührt
ſchon alle Probleme der Nachkriegszeit, die auch in den U. S.A reichlich
auftauchen. Gründlich behandelt der Verfaſſer alle Verfaſſungsfragen;
die Verfaſſung iſt mit allen Zuſätzen im Wortlaut mitgeteilt, eine
wert=
volle Bereicherung des Bandes. Das Buch iſt ſehr flüſſig geſchrieben,
erweitert durch zahlreiche Schilderungen von Zeitgenoſſen über die
füh=
renden Männer. Seine Benutzung iſt durch ein gründliches Regiſter und
Zeittafel, ſowie ein Verzeichnis aller Präſidenten und Staaten der
U. S. A. erleichtert. Die Druckausführung von Text und Bildern iſt ſehr
gut.
Dr. W.
der kleine Fahrmeiſter” Von Dr. Gerhard Jungck. Fahrlehre in
der Taſche Mit 12 Abbildungen, farbiger Wiedergabe der
einheit=
lichen Verkehrszeichen und den wichtigſten neuen Verordnungen. Ver
lag von Richard Carl Schmidt u. Co., Berlin W. 62. Preis 1,50 Mk.
Die langjährige Praxis des Verfaſſers als Fahrlehrer ließ dieſes
uch entſtehen. Ein Fahrlehrer, der Tauſende von Schülern unterrichtet
t, weiß, wo dem Schüler der Schuh drückt, was er leicht verſteht und
as ſchwerer verſtändlich iſt. Er weiß ferner, was von den Prüflingen
der Prüfung verlangt wird, und hat nun in einer einfachen, klaren
prache alles Wiſſenswert kurz zuſammengetragen.
Seite 4
Samstag, den 21. Februar 1931
Nummer 52
herſtellung bei der Feſtſtellung der Heeresausgaben nicht
er=
faßt werden könnte.
Feſt ſteht jedenfalls, daß Deutſchland einen Anſpruch auf
Einlöſung des im Verſailler Vertrag gegebenen
Abrüſtungs=
verſprechens hat. Klar und deutlich hat das der engliſche
Außen=
miniſter Henderſon vor dem Völkerbundsrat am 20. Januar
aus=
geſprochen: „Alle Mitglieder des Völkerbundes ſind durch eine
feierliche Verpflichtung an eine gemeinſame Abrüſtung gebunden.
Dabei handelt es ſich ſowohl um internationale
Rechtsverpflich=
tungen als auch um Verpflichtungen der nationalen Ehre. Der
Art. 8 der Völkerbundsſatzung, die Präambel zum Teil 5 des
Verſailler Vertrages, das Schlußprotokoll der Konferenz von
Locarno und alle die Reſolutionen, die die
Völkerbundsver=
ſammlung ſeit dem Jahre 1920 angenommen hat, legen den
Mitgliedern des Völkerbundes in der Abrüſtungsfrage die
gleiche, ungeteilte Verantwortung auf.” Und nochmals wies
Henderſon auf die aufgrund eines feierlichen internationalen
Vertrages eingegangenen Abrüſtungsverpflichtungen auf einem
Bankett in der Londoner Qucenshall hin, wo er in
unmißver=
ſtändlicher Weiſe darlegte, was man unter Abrüſtung zu
ver=
ſtehen habe.
Der deutſche Standpunkt in dieſer Frage iſt
un=
zweideutig und klar. In Deutſchland bedarf es keiner
Abrüſtungspropaganda mehr. Deutſchland hat
infolge der ihm im Verſailler Vertrag auferlegten
Verpflich=
tungen bis zu einem Grad abgerüſtet, daß ſeine
Sicherheit ernſtlich in Gefahr iſt. Was Deutſchland
zu fordern hat, darüber hat der Reichsaußenminiſter Dr.
Curtius in ſeiner Rede bei der Beratung ſeines Etats im
Reichstag keinen Zweifel gelaſſen: „Deutſchland muß
den=
ſelben Grad von Sicherheit verlangen wie
ihn die anderen Staaten für ſich in Anſpruch
nehmen. Der Ausgleich des
Nüſtungsunter=
ſchiedes ſtellt nicht nur eine vertragliche
Ver=
pflichtung dar, ſondern eine unabweisbare
Not=
wendigkeit, um Ruhe und Sicherheit in Europa
zu ſchaffen. Für alle Welt iſt die Löſung der
Abrüſtungsfrage der Prüfſtein des
Völker=
bundes.” Wenn alſo die Mächte die in den Verträgen
ein=
gegangenen Verpflichtungen nicht erfüllen werden, dann ſind
unſere Zweifel an den friedlichen Abſichten, an dem Einfluß
und an der Autorität des Völkerbundes mehr als berechtigt.
Wir meinen: Armut, Arbeitsloſigkeit, Wirtſchaftskriſen und
poli=
tiſche Unruhen überall, alle Regierungen in Schwierigkeiten, alle
Völker in Not und Leid: das ſind Gründe genug zur Abrüſtung.
Dazu bedarf es keiner Abrüſtungspropaganda mehr, wenigſtens
nicht in Deutſchland. Der Worte ſind nun genug geſprochen.
Ihnen müſſen jetzt die Taten folgen, auf die das deutſche Volk
einen vertäglich verbrieften Anſpruch hat.
br.
Reichsinnenminiſter Dr. Wirkh zue polikiſchen Lage.
* Berlin, 20. Februar. (Priv.=Tel.)
Im Haushaltungsausſchuß des Reichstages hat der
Reichs=
innenminiſter zur Entwicklung der innenpolitiſchen Lage
Stel=
lung genommen und dabei die Auffaſſung vertreten, daß die
radikale Welle ihren Höhepunkt überſchritten habe, hat aber
gleichzeitig die Möglichkeit einer zweiten Welle offen gelaſſen,
da es nicht allzu ſchwer ſei, bei der ſteigenden wirtſchaftlichen
Not die Bevölkerung aufzureizen und für politiſche Zwecke
aus=
zubeuten. Trotzdem beurteilt Dr. Wirth die innenpolitiſche Lage
ſehr ruhig. Er erklärte, ein Bürgerkrieg ſtehe nicht
vor der Tür. Es würde wohl hie und da eine Prügelei
geben, die vielleicht eine bezirksmäßige Ausdehnung erfahren
könnte, gegen die aber ausreichend polizeilicher
Schutz vorhanden iſt, um grobe
Ausſchreitun=
gen zu verhindern. Die Reichsregierung werde
nicht eine Minute zögern, die notwendigen
Maßnahmen zu veranlaſſen. Man wird annehmen
dürfen, daß der Reichsinnenminiſter damit ausdrücklich die
Auf=
faſſung des Kabinettes vertreten hat. Der Kanzler glaubt alſo
ebenfalls über den Höhepunkt hinweg zu ſein und mit einer
ruhigen Weiterentwicklung rechnen zu können.
Die Frage der Winzerkredite. — Niederſchlagung
der rückſtändigen Zinſen.
Der Reichstagsausſchuß für Volkswirtſchaft beſchäftigte ſich
am Freitag mit der Frage der Winzerkredite aufgrund eines
Antrages des Deutſchen Landvolkes. Die Regierung hatte am
Donnerstag in einer Sitzung mit den Ländervertretern
be=
ſchloſſen, daß die rückſtändigen Zinſen für die den Winzern in
den Jahren 1928, 1929 und 1930 gewährten Kredite
nieder=
geſchlagen werden bzw., ſoweit ſie bereits bezahlt ſind, auf das
Darlehen angerechnet werden ſollen. Der Ausſchuß ſtimmte
dieſem Beſchluß zu. Ferner ſollen die Darlehen für 1931 mit
anderthalb Prozent verzinſt und innerhalb zehn Jahren
zurück=
gezahlt werden. Angenommen wurde dazu eine
ſozialdemo=
kratiſche Entſchließung, wonach dieſe Regelung ſich nur auf
Dar=
lehen unter 600 Mark beziehen foll.
ErnſiWalter
Die glückliche Geburt eines kräftigen
Stammhalters zeigen hocherfreut an
Kurt Burckhardt und Frau
Elſe, geb. Riſſe
Darmſiadt, den 20 Februar 1931
Im tiefen See 34, z. Zt. Alice=Hoſpital. Wöchnerinnen=Abteilg.
Statt Karten
Ihre Vermählung geben
bekannt:
Ernst Himmelheber
Rie Himmelheber
geb. Hübner
Lauteſchlägerſtr. 21 / Pankratiusſtr. 35
Kirchl. Trauung: Sonntaa, 22. Febr
1931, nachmittags 3 Uhr, in der
Martinskirche
Statt Karten.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine
liebe Frau, unſere gute Tochter, Schweſter,
Schwägerin, Schwiegertochter und Tante
Mau sar Prandau
geb. Martin
nach ſchwerem, mit beiſpielloſer Geduld
ertrage=
nem Leiden, wohlverſehen mit den Tröſtungen
unſerer hl. Kirche, im blühenden Alter von
24 Jahren, heute zu ſich in die ewige Heimat
abzurufen.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Willi Brandau
Familie Julius Martin
Familie Peter Brandau.
Darmſtadt, den 20. Februar 1931.
Die Beerdigung findet am Montag, 23. Februar,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Friedhofe an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Donnerstag Mittag verſchied nach
kurzem ſchweren Leiden unſere
treuſorgende, herzei sgute Mutter
und Schwiegermuiter
Frau
Marie Hoffmeiſter Bwe.
geb. Jung
im 68 Lebensjahr.
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen
Wilh. Kohl
Johanna Kohl,
geb. Hoffmeiſter.
Darmſtadt, den 20. Februar 1931
Die Beerdigung findet in aller
Stille am Samstag, den 21. Febr
3.15 Uhr, auf dem Waldfriedhof
ſtatt.
Für die vielen Gratulationen und
Geſchenke anläßlich meines 80jähr.
Geburtstages ſage ich allen hiermit
meinen herzlichſten Dank.
Marie Haas
Forſtmeiſterſtr. 12.
Kriegerverein
Darmſtadt
1874
Geſtern verſbied unſer lieber
Kamerid und langjähriges treues
Mit lied
Herr Hanz Hoffmeiſter
Gärtner.
Die Beerdigung findet ſtatt am
Montag, den 23. ds. Mts., nachm.
3½ Uhr, auf dem Wald ried of.
Wir bitten um zahlreiche Be=
2961
teiligung,
Der Vorſtand.
Unſre liebe Mutter und Schwieger
mutter
Frau
geb. Lopitzſch
iſt heute im hohen Alter von 85 Jahren
nach kurzem Leiden heimgegangen.
Georg Bickel und Frau
Emma, geb. Orbig.
Eberſtadt, den 20. Februar 1931.
Marienhöhſtr, 7.
(2941
Die Beiſetzung findet in der Stille ſiatt.
Heute nachmittag ent chlief nach
langjährigem Leiden, unſere
ge=
liebte Tante, Fräulein
Dora Stubenrauch
im Alter von 65 Jahren.
Darmſtad: den 1 . Febr. 1931.
Frank urterſtr. 49,
(2939
Im Namen der Hinterblieb nen:
Frau Elie Lehmarn.
Klein=Ströbitz 53, b. Cottbus.
Die Beerdigung findet am
Sams=
tag, den 21. Febr. 1931, nad mitt.
344 Uhr au dem Waldfriedhof ſtatt.
Todes-Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
ge=
fallen meinenlieb n Mann, unſeren
treuſorgenden Vater,
Schwieger=
vater, Gr. ßvater, Bruder, Schwager
und Onkel
Herrn
Adam Kodenhaufen
nach langem, mit großer Geduld
ertrag nem Leiden im Alter von
71 Jahren zu ſich abzurufen
Um ſtille Teilnahme bittet
Im Namen der trauernd. Hinte. bliebenen:
Eliſabethe Rodenhauſen
geb. Schüler.
Kirch=Brombach i. ddw., 20. Febr. 1931.
Die Beerdigung findet Sonntag,
den 22. Februar 1931, nachmitt
2 Uhr ſtatt
2972
Todes=Anzeige.
Heute früh iſt unſere liebe Mutter
Frau Barbara Hotz
geb. Fügen
ſanft entſchlafen.
Lina Hotz
Familie Georg Hotz
Familie Leonhard Hotz
Darmſtadt, Kleine Kaplaneigaſſe 2, 20. Februar 1931
Die Beerdigung findet am Montag nachm.
auf dem alten Friedhof
Todes=Anzeige.
Mein lieber Mann, unſer guter Vater, Schwiegervater, Bruder,
Schwiegerſohn, Schwager und Onkel
Senttt dentg Geg
iſt heute Nacht im Alter von 60 Jahren nach ſchwerem Leiden
ſanft entſchlafen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Emilie Feh, geb. Saeng.
Darmſtadt, den 20. Februar 1931.
Mühlſtraße 70.
Die Einäſcherung findet am Montag, den 23. Februar,
nach=
mittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzu ehen.
Sonntag, den 22. Februar 1934
begehen die Eheleute
Georg Nicklas und Frau Karoline
Tandwehrſiraße 11, das Feſi der
Silbernen Hochzeit.
Glückauf zur Goldenen! (2966
Todes=Anzeige.
Am Donnerstag, den 19. Februar 1931, nachm.
3 Uhr, verſchied mein lieber Mann, Vater,
Schwie=
gervater, Großvater, Schwager und Oniel
Hung Buffmeiter
im Alter von 58 Jahren an den Folgen ſeines
ſchweren Kriegsleidens.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Anna Hoffmeiſter, geb. Rapp
und Kinder.
Darmſtadt, den 20. Februar 1931.
Gießen, Berlin, Naumburg.
Die Beerdigung findet Montag Nachmittag 3½ Uhr
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Todes=Anzeige.
Heute früh entſchlief ſanft nach langem.
ſchweren Leiden unſere liebe Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter,
Urgroß=
mutter, Schwägerin und Tante
Frau
geb. Kröhl
im Alter von 77 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Heinrich Preuſch
Familie Karl Stroh.
Darmſiadt, den 19. Februar 1931. gso6
Pankratiusſtr. 44.
Die Beerdigung findet heute Samstag, den
21. Februar 1931, nachmittags 2½ Uhr, auf
dem alten Friedhof ſiatt
Höhere Pribasfzule
Grüner Beg 19. — Fernruf 1512.
Unterricht nach den Pläne, des human
Gymn., des Rea gymn. u. der
Ober=
realſchule. Gründliche Vorb reitung
zu allen Schulprifungen. B ſondere
Abendkurſe beigenügender Beteiligung
Sprechſtunden: Werktäglich von 15 bis
17 Uhr. Be inn des Sommerſemeſters,
am 21. April 1931. H. Rupp=
3=Röhren=Apparat
mit Zubehör, auch
einzeln zu verk. (*
Ludwigshöhſtr. 15,p.
Strümpf.w. b.angeſt.
Roßdörferſtr. 23, I.
Linoleum
Deten
ungmann
Ludwigsplatz 6 21130 Nachf.
Handkarren
gefedert, gut erhal
ten. bill. z. verkauf
Aliceſtraße Nr. 5
(Hinterhaus).
Für Wagenbauer!“
Beſägt. Buchenholz.
diesj. Hieb. preisw.
abzugeb.
Klammer=
fabr. Holzhofallee27.
Dankfagung.
Für die zahlreichen mir und meinen
Angehörigen zuteil gewordenen
Kranz=
ſpenden, Beileidsſchreiben und fonſiige
Zeichen der Teilnahme ſpreche ich auf
dieſem Wege im eigenen und im Namen
der Hinterbliebenen unſeren herzlichſien
Dank aus.
Darmſtadt, den 20. Februar 1931.
Andreas Queſſel.
Nummer 52
Samstag, den 21. Februar 1931
Seite 5
Aus der Landeshaupkſtadt.
Darmſtadt, den 21. Februar 1931.
Die Beerdigung Dr. Kleinkurks.
Daß die heſſiſche Landwirtſchaft durch den tödlichen
Unglücks=
des Landbundgeſchäftsführers wiederum einen großen und
veren Verluſt erlitten hatte, bewies die überaus zahlreiche
Be=
igung der heſſiſchen Landwirtſchaft aus allen drei Provinzen
der auf dem Städtiſchen Waldfriedhof ſtattgehabten
Beerdi=
ig Dr. Kleinkurts. Zahlreiche Landwirte aus der näheren und
teren Umgebung waren herbeigeeilt, um ihrem langjährigen
rater und Freund das letzte Geleite zu geben. Sehr ſtark
ren die Jungbauern mit ihren uniformierten
Fahnenabord=
igen vertreten.
Die eigentliche Trauerfeier fand vor der Einſegnungshalle
t. Stadtpfarrer Vogel hielt im Anſchluß an das Textwort
s dem Johannesevangelium „Ich muß wirken, ſolange es Tag
eine ergreifende Trauerrede, in der er das Wirken und Leben
Verſtorbenen und ſeine Charaktereigenſchaften darlegte. Die=
Charakterbild wurde ſpäter durch die zahlreichen Nachrufe
jänzt, die von den Vertretern mehrerer Korporationen, in
Ver=
idung mit Kranzniederlegungen gehalten wurden.
Für den Heſſiſchen Landbund ergriff Vorſitzender Dr. von
elmolt das Wort der die Verdienſte des Verſtorbenen um
heſſiſche Landwirtſchaft, der er zeit ſeiner Wirkſamkeit ein
uer und aufrichtiger Berater geweſen war, gebührend
hervor=
b. Im Auftrag des Reichslandbundes ſprach
Landtagsabgeord=
ter Glaſer=Nordheim, der beſonders nachdrücklich betonte,
½ Kleinkurts höchſtes Ziel die Erhaltung des heſſiſchen
Bauern=
ndes geweſen ſei. Aehnlich äußerte ſich als Vertreter des
Jung=
idbundes Jungbauer Funk=Harreshauſen, der gleichzeitig die
rdienſte würdigte, die ſich Dr. Kleinkurt um die
Jungbauern=
aft und ihre Organiſation erworben habe. Als Vertreter
ter Studentenverbindung „Agromania” ſprach Dr.
Dencker=
rmſtadt. Er ſchloß mit Kleinkurts Wahlſpruch „Treu der
olle und treu dem Vaterlande!” Für die Freie Rheinheſſiſche
uernſchaft ſprach Landwirt Moſſel. Im Anſchluß daran folg=
Kranzniederlegungen einer großen Reihe bäuerlicher
Korpo=
ionen, insbeſondere auch von Abgeſandten der Reit= und
Fahr=
eilungen. Hierbei kamen in erſter Linie Ortsgruppen= und
eisgruppen=Vertreter aus dem Ried und dem Odenwald zu
ort. Sein oberheſſiſches Heimatdorf Langsdorf und deſſen
Bau=
ſchaft ließen ebenfalls Kränze niederlegen.
— 50jähriges Geſchäftsjubiläum. Die Maßſchuhmacherei
einmetz in Darmſtadt, Luiſenſtraße 8, ſieht am 22. Februar
f ihr 50jähriges Geſchäftsbeſtehen zurück.
— Kunſtausſtellung am Rheintor. Eine Reihe von
Kunſt=
unden, die ſich über die derzeitige Ausſtellung der 5
Stutt=
rter Maler Ferdinand Barth, Amandus Faure,
Ferdi=
nd Herwig, Paul Kapell und Alfred Benz ſehr
bei=
lig ausſprachen, ſind an den Kunſtverein mit der Anregung
cangetreten, am kommenden Sonntag durch eine Verbilligung
3 Eintrittsgeldes den Beſuch der Ausſtellung auch weiteren
eiſen zu ermöglichen. Der Kunſtverein kommt dem gerne nach
d hat ſich entſchloſſen, für Sonntag, den 22. d. M.
Nicht=
tgliedern den Eintritt gegen Zahlung von 50 Rpf. (ſtatt
RM.) zu geſtatten. Es bleibt nun abzuwarten, ob die
Au=
hme der Anreger, daß der Beſuch der Kunſthalle durch dieſe
mäßigung des Eintrittsgeldes eine ſehr ſtarke Steigerung
er=
hren werde, in Erfüllung geht.
— Odenwaldklub. Die Reihe der Wintervorträge ſetzt am
ontag, dem 23. Februar, im Kronenſaal Studienrat Dr. Götz
rt. Der bekannte Herausgeber von „Volk und Heimat”
rd bewährte Schriftführer des Geſamtodenwaldklubs, ſpricht über
e Ergebniſſe ſeiner Studienreiſe, die ihn im Sommer
vergange=
im Jahres zu den deutſchen Siedlungen in Groß=Rumänien
ge=
hrt hat. Dr. Götz, als Redner von Friſche und Bildkraft
all=
itig geſchätzt begleitet ſeinen Vortrag durch eine Fülle
vorzüg=
her Lichtbilder. Die Geſangsabteilung wird den intereſſanten
dend einleiten und beſchließen. Damen ſind willkommen. Der
ntritt iſt für Mitglieder und Freunde des Klubs, wie immer,
ei. (Vgl. auch Anzeige.)
* Orpheum. Märchentheater. Morgen, Sonntag, den
Februar, nachmittags ½4 Uhr, wird das fünfaktige Märchen
m S. Hennig letztmalig wiederholt. Als beſondere
Ueber=
ſchung iſt diesmal eine Bereicherung auf tänzeriſchem Gebiet
ſchaffen, nämlich die „Fünf Micky=Mäuſe”. Ferner iſt
zu die Verteilung einer Barprämie von 2.50 Mark. Jeder
Beſucher erhält den Betrag an der Kaſſe ausbezahlt. Die
ontrolle übt eine Nummeriermaſchine die am Eingang des
heaters aufgeſtellt iſt. Außerdem erhält man bei Vorlage der
utigen Anzeige: Eſtrade 25 Pfg.. num. Saal 40 Pfg. Sperrſitz
2 Pfg., 2. Balkon 50 Pfg., 1. Balkon 60 Pfg., Seitenparkett
Pfg., 2. Parkett 70 Pfg., 1. Parkett und Mittelloge 1 Mark.
ber nur an der Kaſſe des Orpheums, täglich von 2 bis 5 Uhr
achmittags, und Sonntagvormittags von 11—1 Uhr, erhältlich.
Illgemeiner Vorverkauf: Verkehrsbüro, Hugo de Waal und
tele=
honiſch unter 389. (Siehe heutige Anzeige.)
Wocenſiehian des Heſſchen Lndesellis.
Großes Haus.
Samstag, den 21. Februar, 19.30 Uhr. Ende 22.30 Uhr, T. Gr. 1.
4, 5, 6, 7. u 8: Zum letzten Male: „Königskinder”;
Preiſe 0.80—8.00 RM.
Sonntag, den 22. Februar, 19 Uhr Ende 22 Uhr. O 16. M 4,
Darmſt. Volksbühne, Gr. I—TV: „Carmen”, Oper von
Bizet; Preiſe 1—10 RM.
Montag, den 23. Februar: Geſchloſſen.
Dienstag, den 24. Februax, 19.30 Uhr, Ende 22 Uhr, H 10,
Büh=
nenvolksb.: „Ein Sommernachtstraum”, Luſtſpiel
von Shakeſpeare. Muſik von Felix Mendelsſohn=Bartholdy;
Preiſe 1—10 RM.
Mittwoch, den 25. Februar, 20 Uhr, Ende nach 22 Uhr. B 16:
„Die 25. Frau” Komödie von Joſef Sell. Preiſe 1—10.
Donnerstag, den 26. Februar, 19.30 Uhr, Ende 22.30 Uhr. K 12,
Bühnenvolksbund: „Die Portugaleſiſche Schlacht”,
Schauſpiel von Ernſt Penzoldt: Preiſe 1—10 RM.
Freitag, den 27. Februar, 20 Uhr, Ende 22 Uhr, G 11, Gr. I—TV,
Darmſtädter Volksb.: „Der Tartuffe”, Komödie von
Moliére; Preiſe 1—10 RM.
Samstag, den 28. Februar, 19.30 Uhr, Ende gegen 22 Uhr, O 17:
Südweſtdeutſche Erſtaufführung: „Wozzeck”, Oper von
Alban Berg; Preiſe 1.20—12.00 RM.
Sonntag, den 1. März, 18 Uhr, Ende nach 21.30 Uhr,
Heſſenland=
miete IV 9: Hamlet”, Trauerſpiel von Shakeſpeare;
Preiſe 1—10 RM.
Kleines Haus.
Samstag, den 21. Februar, 15 Uhr, Ende gegen 16.30 Uhr:
Mario=
nettenbühne: „Schneewittchen”; Preiſe 040—2.00 RM.
20 Uhr, Ende 21.45 Uhr, Zuſatzmiete V9: Der Mann,
den ſein Gewiſſen trieb‟: Preiſe 1.20—6.00 RM.
Sonntag, den 22. Februar, 15 Uhr, Ende 17 Uhr Heſſenlandmiete
II4 und III8: „Der Tartuffe”. Komödie von Moligre;
Preiſe 1.20—6.00 RM.
— 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete I 7: „Der Kreis”
Komödie von S. W. Maugham. Preiſe 1.20—6.00 RM.
Montag, den 23. Februar: Geſchloſſen.
Dienstag, den 24. Februar: Geſchloſſen.
Mittwoch, den 25. Februar, 15 Uhr, Ende gegen 16.30 Uhr,
Mario=
nettenbühne: „Schneewittchen”. Ein Märchen von
Görner; Preiſe 0.40—2.00 RM.
—20 Uhr, Ende gegen 21.30 Uhr: Vortrag Alban Berg
über ſeine Oper „Wozzeck”, unter Mitwirkung des
Landes=
theaterorcheſters und der Soliſten; Preiſe 1—3 RM. (Freier
Eintritt für Mitglieder des Vereins der Theaterfreunde.
Donnerstag, den 26. Februar, 20 Uhr, Ende 21.30 Uhr:
Arien=
abend Alice Evers=Fürſt. Preiſe 1, 2, 3 RM.
Freitag, den 27. Februar: Geſchloſſen.
Samstag, den 28. Februar, 20 Uhr. Ende 21.45 Uhr, F 8. Darmſt.
Volksb., Gr. III u.IV: Der Mann, den ſein
Gewiſ=
ſen trieb”. Schauſpiel von Maurice Roſtand. Preiſe:
1.20—6.00 RM.
Sonntag, den 1. März, 11.15 Uhr: Gefallenen=
Gedenk=
feier des Volksbundes deutſcher Kriegsgräber=Fürſorge.
Preiſe 0.50—2.00 RM.
— 20 Uhr Ende 22 Uhr, Volksvorſt. zu halben Preiſen: „Lucia
von Lammermoor”, Oper von Donizetti. Preiſe 0.60
bis 3.00 RM.
— Heſſiſches Landestheater. Humperdincks Oper „
Königs=
kinder” wird heute Samstag im Großen Haus mit der
erfolg=
reichen Inſzenierung von Renato Mordo (Bühnenbild: „Lothar
Schenck von Trapp) unter muſikaliſcher Leitung von Karl Marin
Zwißler zum letzten Male zur Darſtellung kommen. Die Partie
der Gänſemagd ſingt Maria Kienzl. — „Der Mann, den
ſein Gewiſſen trieb”, das hier bereits zehnmal zur
Auf=
führung gebrachte Bühnenwerk von Maurice Roſtand, wird heute
Samstag im Kleinen Haus in der Inſzenierung von Günter
Haenel (Bühnenbild: Elli Büttner) mit Keim. Baumeiſter,
Gothe, Conradi, Jürgas, Richter, Wiener in den Hauptrollen
wiederholt — Die Marionettenbühne, im Kleinen
Haus, die ſich die Pflege einer alten deutſchen Kunſtart zur
Aufgabe gemacht hat, bringt heute Samstag im Kleinen Haus als
Nachmittagsvorſtellung das Märchen „Schneewittchen und
die ſieben Zwerge” in der bekannten Faſſung von Görner
bei kleinen Preiſen, die allen Bevölkerungsſchichten den Beſuch
der Marionettenbühne ermöglichen, zur Aufführung. —
Frühe=
rer Vorſtellungsbeginn „Carmen‟. Die morgige
Sonntagsvorſtellung der Oper „Carmen” im Großen
Haus beginnt, entgegen den bisherigen Ankündigungen, bereits
um 19 Uhr. Die Beſucher der C=Miete werden auf dieſen
frü=
heren Vorſtellungsbeginn beſonders hingewieſen. Die Aufführung
wird auch der Miete M, Darmſtädter Volksbühne, zugeteilt.
— Volksbühne. Zu folgenden Veranſtaltungen erhalten die
Mitglieder der Volksbühne Karten zu bedeutend ermäßigten
Preiſen in der Geſchäftsſtelle der Volksblihne, Eliſabethenſtraße 34
(Haus Alter); Mittwoch, den 25. Februar, Kleines Haus:
Ein=
führungsvortrag des Komponiſten Alban Berg über ſeine Oper
„Wozzek” mit Orcheſterdarbietungen. — Donnerstag, den 26. Febr.,
Kleines Haus: Arienabend der Koloraturſängerin Alice Evers=
Fürſt, Hamburg-Bayreuth.
Die Ackerban= und Grünland=Abkeilung der
Land=
wirkſchaftskammer für Heſſen
macht darauf aufmerkſam, daß es notwendig iſt, für die
Frübjahrsaus=
ſaat nur beſtes Saatgut zu verwenden. Leider wird noch viel zu
viel geringwertiges, ſchlechtes Saatgut ausgeſät, das für den Erfolg des
Anbaues nachteilig iſt. Ein gutes Saatgut muß richtig ſortiert,
ord=
nungsmäßig gereinigt und hoch keimfähig ſein. Wenn der Landwirt
ſein eigenes Saatgut im Frühjahr 1931 verwendet, muß er es auf einer
Windfege und einem Trieur, oder auf einer größeren modernen
Reini=
gungsanlage ſo ſortieren und reinigen, daß nur die größeren, voll
aus=
gereiften, mit genügenden Reſervenährſtoffen verſehenen Körner
ver=
wendet und ſämtliche gefährlichen Unkrautſamen, ſowie Körner von
an=
deren Getreidearten entfernt werden. Dringend notwendig iſt die
Ver=
wendung eines richtig gereinigten Saatgutes bei Braugerſte. Immer
und immer wieder wird hier, beſonders auch von den Brauereien und
Mälzereien, geklagt, daß die Landwirte ſchon bei der Frühjahrsausſaat
ein minderwertiges, unreines Saatqut verwenden. In unſeren
Haupt=
gerſteanbaugebieten gibt es die ſehr gefährlichen Ackerunkräuter
Flug=
hafer und Hedderich. Beſonders der Flughafer hat in den letzten
Jah=
ren außerordentlich zugenommen, und wenn ſich unſere Landwirte vor
größeren Schäden in Zukunft bewahnen wollen, müſſen ſie dieſes
gefähr=
liche Ackerunkraut nachdrücklichſt bekämpfen. Um dies zu erreichen, muß
der Flughafer ſchon im Feldbeſtand ausgerupft werden, damit er
über=
haupt nicht unter das Erntegut kommt; denn ſelbſt mit der beſten
Reinigungsmaſchine iſt ſtärkerer Flughaferbeſatz nicht zu entfernen.
Stark mit Flughafer verunreinigtes eigenes Saatgut darf nicht mehr
verwendet werden, ſondern es empfiehlt ſich, einen Saatgutwechſel
vor=
zunehmen und hochwertiges, anerkanntes Saatgut zu beziehen.
Beſon=
dere Aufmerkſamkeit müſſen wir in dieſem Frühjahre der Keimfähigkeit
des Saatgetreides ſchenken. Durch die ungünſtige Erntewitterung im
Jahre 1930 iſt ſehr viel Getreide feucht nach Hauſe gekommen, hat viel
Auswuchs und eine ſchlechte Keimfähigkeit. Bei Verwendung des
eige=
nen Saatgutes muß daher vorher unbedingt mit demſelben eine
Keim=
prüfung angeſtellt werden.
Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Ein 22jähriger Schreiner und ſein Freund, ein 25 Bäcker, beide aus Darmſtadt, ſaßen am Freitag wegen
Urkundenfälſchung und Betrug auf der Anklagebank des
Bezirks=
ſchöffengerichts. Der Bäcker, der ebenſo wie ſein Freund ſchon
ſeit längerer Zeit arbeitslos war, mußte im Mai vorigen Jahres ein
paar Tage in der Rundeturmſtraße Quartier nehmen. Um während der
Zeit nicht ſeiner Unterſtützung verluſtig zu gehen, gab er ſeinem Freund
die Stempelkarte, mit der Bitte, ihm ſein Geld abzuheben. Der tat das
gern, da er bei der Sache ja auch nicht leer ausging. Die Abweſenheit
ſeines Freundes dauerte unvermutet länger, und ſo hob er fünf mal
Geld ab und quittierte dabei mit dem Namen des Freundes. Einmal
ſetzte er i. A. davor, und behauptet nun heute, er habe geglaubt, das genüge
um zu beweiſen, daß er eigentlich nicht der Richtige ſei. Der andere, der ſich
inzwiſchen mit dem Freund verkracht hat, ſpielt die beleidigte Unſchuld
und verweigert überhaupt die Ausſage. Das Gericht war jedoch von
dieſer Unſchuld keineswegs überzeugt und verurteilte den erſten wegen
fortgefetzter ſchwerer Urkundenfälſchung in
Tat=
einheit mit Betrug zu drei Monaten Gefängnis, den
zweiten wegen Anſtiftung zum Betrug zu einem Monat
Gefängnis. Da beide zu jener Zeit noch nicht erheblich vorbeſtraft
waren, erkennt ihnen das Gericht mildernde Umſtände zu. Der erſte
nimmt das Urteil an, der zweite will, „da er doch kein Idiot ſei”,
Be=
rufung verfolgen.
Ein Reiſender aus Mainz iſt dann ebenfalls wegen
Be=
trug und Urkundenbeſchädigung angeklagt. Als Vertreter
einer Frankfurter Firma hatte er bei einem Metzger in Lampertheim
Geld einkaſſiert, ohne dazu berechtigt zu ſein. Nachher entdeckte der
Metzger, daß der diesbezügliche Vermerk auf der Rechnung teilweiſe
aus=
radiert war, doch hatte er darauf vorher nicht geachtet, hat auch nicht
bemerkt, daß der Angeklagte radiert hat. Der Angeklagte beſtreitet das.
Die Betrugsabſicht gibt er zu, da er damals gar kein Geld gehabt, und
nicht gewußt habe, wie er nach Hauſe kommen ſollte. Da der
Ange=
klagte ſchon wegen Betrugs vorbeſtraft iſt, erkennt das Gericht auf eine
Geldſtrafe von 120 Mark, an Stelle drei Wochen
Gefängnis, wegen Betrugs. Da ihm die Urkundenbeſchädigung nicht
einwandfrei nachgewieſen werden konnte, obwohl großer Verdacht
be=
ſteht, wird er in dieſem Falle freigeſprochen.
p. Prozeß Guthmann. Die Staatsanwaltſchaft hat gegen das
am 13. ds. verkündete Urteil des Bezirksſchöffengerichts
Be=
rufung angemeldet.
Aus den Parkeien.
— Landesvorſtandsſitzung der Deutſchen
Staats=
partei in Heſſen. Am Samstag, den 21. Februar, findet in
Frank=
furt a. M. eine Landesvorſtandsſitzung der Deutſchen Staatspartei in
Heſſen ſtatt. Die Tagesordnung enthält ein Referat des Landtagsabg.
Oberamtsrichter Schreiber=Vilbel über den heſſiſchen Staatsvoranſchlag
für 1931 ſowie die Entgegennahme von Berichten und Vorſchlägen zuv
Erwerbsloſenfrage.
— Gründungsverfammlung der
Radikaldemo=
kratiſchen Partei in Bad=Nauheim. Hier wurde nach
einem Referat des 2. Vorſitzenden der Radikaldemokratiſchen Partei,
Rektor Huesken=Frankfurt, eine Ortsgruppe der Radikaldemokratiſchen
Partei gegründet.
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(Bnl. 1494
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Samstag, den 21. Februar 1931
Nummer 52
Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten zeigte geſtern abend
in ſeinem Heim einen zirka 2500 Meter langen Bildſtreifen, einen
Werbefilm des G.D.A. „Dienſt am Volke” in dem die
un=
geheure Arbeit gezeigt wurde, die im G.D.A. geleiſtet wird. Der
Film bringt in ſehr guten Bildern die Organiſation und
Glie=
derung, ſowie den Arbeitslauf im G.D.A. Er weiſt insbeſondere
auf die Betreuung der Mitglieder, der männlichen und weiblichen
Angeſtellten, hin. Dieſe Betreuung erſtreckt ſich auf
Arbeitsbeſchaf=
fung, Stellenvermittlung, Lohn= und Gehaltsregelung,
Urlaubs=
fragen, auf Rechtsſchutz, Krankenverſicherung, Altershilfe uſw. Die
diſziplinierte Organiſation erſtreckt ſich durch Geſchäftsſtellen und
Ortsgruppen über ganz Deutſchland. In anſchaulichen
photogra=
phiſchen Aufnahmen und in einigen Zahlen wurde die Tätigkeit
des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten vor und nach dem Krieg
beleuchtet. Beſonders ſchwierig geſtaltete ſich die Lage der
Ange=
ſtellten nach den großen Erſchütterungen, die Deutſchland durch
Krieg und Inflation zu überſtehen hatte, Ereigniſſe, die ebenfalls
ſchlaglichtartig im Film wiedergegeben waren. Gewaltig waren
die Anſtrengungen des G.D.A., ſeine Mitglieder vor ſozialen
Här=
ten zu ſchützen, in dem Arbeitskreis zu behalten oder wenigſtens
vor ſozialer Not zu bewahren. In eindrucksvollen Schlußbildern
wurden die bekannten Forderungen des G.D.A. präziſiert,
Forde=
rungen, mit denen bezweckt werden ſoll. „Dienſt am Volke” zu
leiſten. Der Film, der eindringlich das Wollen und Wirken des
G.D.A. zeigte, wurde von den Gäſten und Mitgliedern, die ſich
zahlreich eingefunden hatten, mit lebhaftem Beifall
aufgenom=
men. Der 1. Vorſitzende A. Jayme richtete zu Beginn der
Ver=
anſtaltung herzliche Worte der Begrüßung an die Anweſenden
und ſchloß mit warmem Dank für das bewieſene Intereſſe.
Skapellauf des erſten deutſchen Panzerkreuzers
Ende Mai in Kiel.
Der auf den Deutſchen Werken in Kiel im Bau befindliche
Panzerkreuzer A geht ſeiner Vollendung entgegen, ſo daß jetzt der
Termin des Stapellaufes feſtgeſetzt worden iſt. Das Schiff ſoll
am 15. Gedenktage der Skagerrak=Schlacht, am 31. Mai, vom
Sta=
pel gelaſſen werden. Vorausſichtlich wird der Herr
Reichspräſi=
dent von Hindenburg dieſem Stapellauf beiwohnen. Sicher wird
dieſes Doppelereignis, der Stapellauf des einzigen Deutſchland
geſtatteten Panzerkreuzers und die Anweſenheit des
Reichspräſi=
denten, der Stadt Kiel große Tage bringen, zumal in der zweiten
Hälfte des Mai auch die Nordiſche Hafen=, Schiffahrts=
und Verkehrs=Ausſtellung in Kiel ſtattfindet, die erſte
deutſche Ausſtellung auf dieſem Gebiete, auf dem ſich Deutſchland
wieder Weltgeltung verſchaffen muß. Die Ausſtellung wird ſtark
international beſchickt. Ausſteller aus 17 Staaten ſind bereits
angemeldet, dazu die techniſche Sektion des Völkerbundes und die
Internationale Handelskammer Paris. Deutſche Reichs=, Staats=
und Kommunalbehörden gehören ebenfalls zu den „Ausſtellern,
außerdem über 60 Oſtſeehäfen, deutſche Binnenhäfen und
Aus=
landshäfen. Neben der deutſchen Großinduſtrie ſind Firmen aus
England und aus der Schweiz angemeldet. Hochwertige
Fachkon=
greſſe werden die Ausſtellung umrahmen und ſo dazu beitragen,
daß das Ziel der Veranſtaltung, die Hervorhebung der
weltwirt=
ſchaftlichen Bedeutung der Oſtſee und die Leiſtungsfähigkeit der
Oſtſeehäfen, in allen Punkten erreicht wird. Die deutſche
Indu=
ſtrie erhält durch dieſe Ausſtellung hervorragende Gelegenheit zur
Anknüpfung neuer Geſchäftsbeziehungen. Die Nordiſche Hafen=,
Schiffahrts= und Verkehrs=Ausſtellung iſt die Hauptveranſtaltung
des „Oſtſeejahres 1931.
— Sonderfahrten zum Skiſport nach der Neunkircher Höhe.
Wie an den vergangenen Sonntagen, veranſtaltet die
Reiſeabtei=
lung der Firma Wilhelm Köhler G. m. b. H. Darmſtadt,
Luiſen=
platz 1, gemeinſam mit dem Skiklub Darmſtadt=Odenwald, am
Samstag, den 21., und Sonntag, den 22. d. M., mit modernen
Kraftomnibuſſen Sonderfahrten zum Skilauf nach der Neunkircher
Höhe. Nach den letzten Berichten iſt der Schnee äußerſt günſtig,
ſo daß eine große Beteiligung von ſeiten der Sportleute zu
er=
warten iſt. Die Winterlandſchaft in unſerem nahen Odenwald
dürfte jedem Naturfreund empfohlen werden, da das Leben und
Treiben ſelbſt auch für Nicht=Sportleute einige genußreiche
Stun=
den bietet. Näheres iſt aus der heutigen Anzeige erſichtlich.
— Die Heſſiſche Familiengeſchichtliche Vereinigung hält ihre
Monatsverſammlung am Dienstag, 24. Februar, in
ge=
wohnter Weiſe ab. Der Vorſitzende wird Bericht über „
Ein=
teilung des familiengeſchichtlichen
Schrift=
tums” erſtatten und dabei einzelne wichtige Werke als Beiſpiele
vorlegen. Im Anſchluß daran werden drei neue Arbeiten, die für
die Darmſtädter Familienforſchung beſonderes Intereſſe haben,
erläutert.
Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt am Sonntag
und an allen Wochentagen um 11 und 11.30 Uhr vormittags. Die
Kaſſe iſt von 10.45 Uhr bis 11.45 Uhr geöffnet. In dieſer Zeit
kann die Madonna des Bürgermeiſters Meyer von H. Holbein
d. Jg. getrennt von den Führungen beſichtigt werden.
Chriſtlicher Verein junger Männer E. V.,
Darmſtadt. Alexanderſtraße 22 (Infanteriekaſerne) Ueber
„Glaubenszweifel” ſpricht . bei unſerem Familienabend
Herr Pfarrer Köhler. In der augenblicklichen Zeit iſt es gewiß
für viele, ja für jeden, ein ſtarkes Bedürfnis in dieſem Ringen
die rechte Klarheit und Stellung zu finden. Wer hat nicht ſchon
einmal in irgendeiner Stunde vor der großen Frage „Warum?”
geſtanden, und ſie ſteht heute ganz" groß vor uns. Die Antwort
darauf und der Weg zur Klarheit in all dem Fragen will und ſoll
uns dieſer Abend zeigen. Wir laden noch einmal Freunde und
Gäſte herzlich ein. Beſondere Einführung iſt nicht erforderlich.
Hotel=Reſtaurant „Zur Poſt am Hauptbahnhof,
veranſtaltet heute Samstag, morgen Sonntag, wieder
Geſell=
ſchaftsabende mit Tanz. (Siehe bitte heutiges Inſerat.)
Im „Datterich” finden heute und morgen wieder die
beliebten großen Konzerte der Hauskapelle mit ihrem
abwechſe=
lungsreichen Programm ſtatt.
Tageskalender für Samstag, den 21. Februar 1931.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, 19.30 Uhr. Ende
22.30 Uhr, T. Gr. 1, 4, 5, 6, 7 u. 8: „Königskinder” — Kleines
Haus, 15 Uhr. Ende gegen 16.30 Uhr, Marionettenbühne:
„Schneewittchen . — 20 Uhr Ende 21.45 Uhr, Zuſatzmiete V 9:
„Der Mann, den ſein Gewiſſen trieb”. — Konzerte: Café
Ernſt=Ludwig Zur Oper, Schloßkeller, Monopol, Datterich,
Hotel=Reſt. Poſt. Rheingauer Weinſtube, Sportplatz=Reſt. am
Böllenfalltor, Zum Haferkaſten. — Kinovorſtellungen;
Union=, Helia= und Palaſt=Lichtſpiele. — Vortrag, 20.15 Uhr,
in der Aula des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums, Karlsſtr. 2: Dr.
H. v. Baravalle „Der Geometrieuntericht und die Erziehung
des Denkens”
Aus Heſſen.
Dd. Arheilgen, 20. Febr Vortrag. Im Auftrage des
Land=
wirtſchaftsamtes Darmſtadt ſprach geſtern Herr Landwirtſchaftsrat Dr.
Schmaldt im kleinen Saal des Gaſthauſes „Zur Sonne” über „
Ra=
tionelle Maßnahmen zur Steigerung der Milchleiſtung‟. Der Redner
betonte beſonders, daß Fütterung mit hochwertigen Kraftfuttermitteln
nicht ohne weiteres eine entſprechende Mehrleiſtung bringen, ſondern es
muß in dem Tiere bereits die gute Milchanlage und damit meiſt auch
eine günſtige Futterverwertung vorhanden ſein. Hand in Hand mit
einer zweckmäßigen Fütterung muß eine gute Zuchtauswahl gehen,
da=
mit ohne großen Produktionsaufwand eine Steigerung der
Durchſchnitts=
leiſtung erreicht wird. Aus dem gut beſuchten Vortrag dürfte mancher
Landwirt nützliche Anregungen für ſeinen Betrieb empfangen haben.
Dg. Arheilgen, 2. Febr. Obſtbaumpflege. Das Kreisamt
macht darauf aufmerkſam, daß auf Grund des Polizeireglements vom
27. Februar 1882 und der Polizeiverordnung vom 14. Februar 1905 die
Vaumbeſitzer aufgefordert werden, innerhalb einer Friſt von vier
Wochen dürre Bäume und Aeſte aus Feld und Gärten zu entfernen
Des ferneren ſind Sträucher und Hecken von Raupenneſtern und Miſteln
zu ſäubern. Das Feldſchutz= und Polizeiperſonal iſt angewieſen, die
Durchführung der beſtehenden Vorſchriften zu überwachen. Bei
Nicht=
befolgung der Vorſchriften haben Säumige nicht nur eine Geldſtrafe zu
gewärtigen, ſondern es kann auch auf eine Vornahme der Arbeiten durch
die Ortspolizei auf Koſten der Säumigen erkannt werden.
O. Erzhauſen, 20. Febr. Am 21. d. M. findet eine Ortsſammlung
ſtatt. Das Ergebnis ſoll für Wohlfahrtszwecke zum Beſten notleidender
Familien verwendet werden. Es wird ſeitens des Ortsvorſtandes an die
Einwohner, welche in der Lage ſind, dieſes Hilfswerk zu unterſtützen, die
Bitte gerichtet, ſich reichlich zu beteiligen. — In der Zeit vom 21. bis
23. Februar findet eine Alarmprobe der Freiwilligen Samariterkolonne
ſtatt. Die Einwohnerſchaft wird erſucht, hiervon zeitig Kenntnis zu
nehmen. — Der Geſangverein „Germania” veranſtaltet am 15. März
in der „Krone” einen Volkslieder=Abend. Die hieſigen Geſangvereine
haben ihre Mitwirkung zugeſagt. Das Volkslied wird hierbei in den
Vordergrund treten und die Darbietungen zu einer beſſeren Pflege
des=
ſelben Anregung geben.
Cp. Schneppenhauſen, 2. Febr.
Spargelbauernverſamm=
lung. Die hieſigen Spargelanbauer hielten eine Verſammlung ab.
um über die Abſatzverhältniſſe für ihre Spargelernte gemeinſam zu
be=
raten. Es wurde ein aus fünf Perſonen beſtehender Ausſchuß gewählt,
der insbeſondere mit dem Nauheimer Obſt= und Gemüſemarkt, der einen
Vertreter zu der Sitzung entſandt hatte, nähere Verhandlungen
füh=
ven ſoll.
Gegen
Raucherkotanrh
4
und Tabakgepeuch
Haiser'
Brust-Caramellen
mitden 5 Tannen
Erhältlich in Apotheken, Drogerlen und wo Plakate sichtbar
F Eberſtadt, 20. Febr. Maßnahmen zur Bekämpfung
der Obſtbaumſchädlinge. Die Bürgermeiſterei fordert in einer
Bekanntmachung alle Obſtbaumbeſitzer auf, in Gärten und Fluren alle
Obſtbäume ſowie Sträucher und Hecken von Raupenneſtern ſorgfältig
zu ſäubern. Bei Nichtbefolgung dieſer Anordnung können die
erforder=
lichen Arbeiten auf Koſten der Säumigen, durch Beauftragte der
Ge=
meinde vorgenommen werden. Auch kann im Einzelfalle Beſtrafung
eintreten.
— Villenkolonie Eberſtadt, 20. Febr. Der Geſchäftsbereich der
am 16. Februar eingerichteten Poſtſtelle umfaßt die Annahme von
Poſt=
ſendungen jeder Art und Telegrammen, den Verkauf von
Poſtwert=
zeichen, Verſicherungsmarken uſw. Die damit verbundene Oeffentliche
Fernſprechſtelle iſt unter Nr. 45G7 in Darmſtadt angeſchloſſen,
Ortsgebühr=
deshalb nur für Darmſtadt. Die Ortszuſtellung erfolgt werktäglich um
7,27 Uhr und 16,17 Uhr; an Sonntagen um 7.25 Uhr. Abgehende Poſten
9,18 Uhr und 18,14 Uhr. Ortsbrieftaxe gilt nur für die Kolonie und
Eberſtadt — nicht für Darmſtadt. Die Poſtanſchrift für die
Kolonie iſt: „Villenkolonie Eberſtadt, Darmſtadt 2, Land”.
Ak. Nieder=Ramſtadt, D. Febr. Freiwillige
Sanitäts=
kolonne vom Roten Kreuz. Bei der letzten Jahreshauptverſammlung
konnte aus dem Geſchäftsbericht eine überaus reichliche Betätigung der
Kolonne feſtgeſtellt werden. In 480 Fäklen wurde bis zum Eintreffen
des Arztes oder der Ueberführung ins Krankenhaus erſte Hilfe geleiſtet
Es wurden ferner 6 Krankentransporte ausgeführt und an 31 Tagen
Sicherheitsdienſt bei Sport= und anderen Veranſtaltungen geleiſtet. Die
ſtets hilfsbereite Mannſchaft der hieſigen Kolonne ſteht dank der
vor=
züglichen Leitung der Führer und Kolonnenärzte auf einer
beachtens=
werten Höhe. Dies wird auch von ſeiten der Bürgerſchaft entſprechend
gewürdigt. — Maul= und Klauenſeuche. Nachdem die Seuche
in hieſiger Gemeinde erloſchen iſt, ſind vom heutigen Tage an alle
Sperr=
maßnahmen aufgehoben. Der Faſelſtall iſt nunmehr auch wieder
ge=
öffnet.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 19. Febr. Obſtbaumſchädlingsbe
kämpfung. Durch das Kreisamt werden die Obſtbaumbeſitzer
auf=
gefordert, binnen 4 Wochen alle dürren Bäume und Aeſte aus Feld und
Garten zu entfernen, ſowie bis ſpäteſtens 15. März Ifd. Js. die Bäume,
Sträucher und Hecken von Raupenneſtern und Miſteln zu ſäubern. In
Anbetracht der Tatſache, daß jährlich bis zu 40 Prozent der Obſternte
durch Schädlinge vernichtet werden, ſollte es Pflicht eines jeden
Baum=
beſitzers ſein, der Aufforderung ungeſäumt nachzukommen. Das
Kreis=
amt weiſt im beſonderen darauf hin, daß in Zukunft die Durchführung
der Maßnahme durch Sachverſtändige überwacht und gegen Säumige
zwangsweiſe vorgegangen wird. — Billige Holzfuhrlöhne.
Bei der heute ſtattgefundenen öffentlichen Verſteigerung über die
An=
fuhr des Gemeindeholzes aus dem Gemeindewald wurden überaus billige
Preiſe erzielt. Das Holz wird pro Raummeter zu 1,15 und 1,20 Mk.
angefahren. Bei dieſen Preiſen iſt nicht viel herauszuholen, um ſo
mehr, als die Anfuhr nicht gerade bequem iſt. Es beweiſt dies aber
auch die Not der Fuhrleute, die aus Mangel an Aufträgen heute
Fuh=
ren zu jedem Preiſe ausführen.
G. Ober=Ramſtadt, 20. Febr. Nutzholzverſteigerung. Am
Montag, den B. d. M., findet im Forſtort Schorrsberg (an der
Provin=
zialſtraße Ober=Ramſtadt-Nieder=Modau) eine Holzverſteigerung ſtatt,
bei welcher Lärchen= und Fichten=Stämme der Kl. 1a—3b und Lärchen=,
Weißtannen= und Fichten=Derbſtangen der Kl. 1—3 ſowie geringe Mengen
Brennholz ausgeboten werden. (Näheres ſiehe Anzeige.)
F. Roßdorf. 2. Febr. Maul= und Klauenſeuche. Unter
dem Rindviehbeſtand des Landwirts Jobann Grünewald 8. iſt die Maul=
und Klauenſeuche feſtgeſtellt worden. Das Seuchegehöft und der Ort
Roßdorf ſind als Sperrbezirk. die Gemarkung zum Beobochtungsbezirk
erklärt worden.
— Groß=Bieberan, 2. Febr. Hohes Alter. Frau Eliſabethe
Schwebel, geb. Röder, begeht am 24. Februar ihren 80. Geburtstag in
R
körperlicher und geiſtiger Friſche.
Vom Landesverband der Heſſ. Reit- und Fahrvereine
m Beerfelden. 19. Februar.
Geſtern veranſtaltete der obengenannte Verband dahier eine
Achen=
bach=Fahrerprüfung, welcher ſich 18 Mitgliede des ſeit
nun=
mehr fünf Jahren beſtehenden „Reit= und Fahrvereins für die
Ober=
zent”, Sitz Beerfelden, unterzogen. Die Prüfung wurde abgenommen
durch den Geſchäftsführer des Landesverbandes, Herrn Rittmeiſter
Frei=
herrn Roeder von Diersburg, im Beiſein Sr. Erlaucht des Herrn
Gra=
fen Konrad zu Erbach=Erbach. Dank der ſeit Monaten bewirkten
gründ=
lichen Ausbildung durch den Reit= und Fahrlehrer des Vereins, Herrn
Müller=Lengfeld, konnte an ſämtliche 18 Prüflinge das Beſitzzeugnis
des „Achenbach=Fahrerabzeichens” verliehen werden. An die Prüfung
ſchloß ſich ein gemeinſames Mittageſſen im Gaſthaus „Zum Schwanen”
an, bei welchem der Vorſitzende des Vereins, Herr Kaufmann
Willen=
bücher, die erſchienenen Herren ſowie Fahrſchüler begrüßte und dem
Fahrlehrer den Dank des Vereins abſtattete. Herr Rittmeiſter Freiherr
Roeder von Diersburg überreichte hierauf an die Prüflinge das
Ab=
zeichen und machte dabei ſehr intereſſante Ausführungen über die
Be=
deutung des Achenbach=Fahrens im heutigen modernen Straßenverkehr,
ſowie über die Beſtrebungen des in den ländlichen Reitervereinen be.
triebenen Pferdeſports im allgemeinen. Nach kurzen Dankesworten des
Vorſitzenden, Herrn Kaufmann Willenbücher und einer Ermahnung an
die Fahrſchüler, auf dem nunmehr beſchrittenen Weg an der eigenen
Weiterausbildung fortzufahren, brachte Se. Erl. Herr Graf Konrad zu
Erbach noch ſeine Anerkennung über das heute Geſehene zum Ausdruck
und beteuerte dabei erneut die herzliche Verbundenheit des Grckenhauſes
Erbach mit dem Verein und der Stadt Beerfelden überhaupt.
Die Beſtrebungen des jungen Vereins im Intereſſe unſerer
ein=
heimiſchen jungen Landwirtsſöhne ſind nur zu begrüßen, und wir
wün=
ſchen dem Verein auch fernerhin eine glückliche Weiterentwicklung auf
dem beſchrittenen Wege.
—Aus dem Kreis Dieburg, 20. Febr. Auf Grund des Artikel 123
Abſatz 2 der Verfaſſung des Deutſchen Reiches vom 11. Auguſt 1919
wer=
den für Samstag, den 21., und Sonntag, den 22. Februar 1931, für den
ganzen Bezirk des Kreiſes Dieburg alle politiſchen Auf= und Umzüge,
Durſchmärſche, Kundgebungen, Verſammlung und Veranſtaltngen unter
freiem Himmel, ſoweit ſie von kommuniſtiſchen und nationalſozialiſtiſchen
Organiſationen und von dem Stahlhelm veranſtaltet werden, verboten.
Das Verbot wird mit allem Nachdruck durchgeführt und gegen
Zuwider=
handlungen wird rückſichtslos eingeſchrittten werden.
Ch. Hainſtadt (Kr. Erbach), 20. Febr. Ein Verkehrsunfall,
welcher leicht ſchwere Folgen nach ſich ziehen konnte, ereignete ſich gegen
1 Uhr mittags auf der Landſtraße Hainſtadt—Neuſtadt. Das mit mehr
als 100 Zentnern beladene Laſtauto der Gebrüder Spall aus
Klingen=
berg, welches Zementrohre von Klein=Wallſtadt nach Zell verbringen
wollte, kam an der ſich dort befindlichen Kurve beim Ueberholen eines
anderen Autos von der Fahrbahn ab und geriet in den weichen Bodeu,
ſo daß es tief einſank. Alle Mühe war vergeben, dasſelbe wieder auf
die Straße zu bringen. Nachdem die ſchwere Laſt abgeladen war, war
es erſt möglich, das Auto aus ſeiner gefährlichen Lage zu befreien
Holzverſteigerung. Die Gemeinde Hainſtadt hielt ihre erſte
Holzverſteigerung an Ort und Stelle ab. Der heutigen Zeit
entſpre=
chend wurden ganz annehmbare Preiſe erzielt.
4a. Hähnlein, 20. Febr. Junglandbund=
Kreisver=
ſammlung. Die Kreisgruppe Bensheim des Junglandbundes hält
am kommenden Sonntag hier (bei Gaſtwirt Becht) ihre diesjährige
Kreis=
vertreterverſammlung ab. Mit der Verſammlung ſind praktiſche
Vor=
führungen über Körperbeurteilung, Frifur und Haltung von Pferden
ver=
bunden. Ueberhaupt ſtehen auf der Tagesordnung wichtige Fragen aus
der Pferdezucht ſowie aus dem Reit= und Fahrvereinsweſen.
S. Lampertheim, 19. Febr. Großfeuer. Kurz nach 5 Uhr
vor=
geſtern nachmittag verkündete die Feuerſirene Großfeuer. Auf dem an
der Straße nach Scharhof gelegenen ſtaatlichen Hofgut
Kirſch=
gartshauſen ſtand eine mächtige Scheune in Flammen. Die
Freiwillige Feuerwehr rückte ſofort aus und nahm mit der Mannheimer
Berufsfeuerwehr, der Fabrikfeuerwehr der Zellſtoffabrik Mannheim=
Waldhof und den Freiwilligen Feuerwehren von Scharhof und
Sand=
hofen die Bekämpfung des Brandes auf. Dieſe war infolge Fehlens von
Waſſer äußerſt beſchwerlich, da die einzige Pumpe des Hofes bald
ber=
ſagte. Mit Fäſſern, Kübeln und ſonſtigem fuhren die Pferdebeſitzer
von hier Scharhof und Sandhofen unaufhörlich Waſſer herbei. An den
in der Nähe des Hofes vorbeiziehenden Abzugsgräben hatte man
außet=
dem drei Motorſpritzen aufgeſtellt, die das ſich ſammelnde Waſſer
unauſ=
hörlich nach der Brandſtelle leitete. Zur Bekämpfung mußten dreizehn
Schlauchleitungen in einer Geſamtlänge von etwa 2500 Meter eingeſet
werden. Glücklicherweiſe herrſchte kein ſtürmiſches Wetter, ſo daß ein
weitere ſtark gefährdete Nachbarſcheune und ein unweiter Fruchtboden
durch Räumen und dauerndes Unterwaſſerhalten gerettet werden
konn=
ten. Wären die Flammen übergeſprungen, ſo wäre der größte Teil, des
Hofgutes ein Raub derſelben geworden. Die eingeäſcherte Scheune
wurde erſt kurz vor Neujahr fertiggeſtellt, und ſind mit ihr einige 1000
Zentner Stroh ein Raub der Flammen geworden. Der entſtandene
Schaden wird auf etwa 25 000 Mark geſchätzt. Es iſt Brandſtiftung zu
vermuten, denn der Inſpektor des Domänengutes bemerkte, daß auf
ein=
mal die Flammen an beiden Enden der Scheune herausſchlugen. Bis ſpät
in die Nacht hinein war der Verkehr von hier nach Mannheim
polizei=
lich geſperrt, da das Brandobjekt unweit der Straße gelegen und aud
die Schlauchleitungen auf derſelben lagen. Die Umleitung erfolgte über
Hüttenfeld, Viernheim, Käfertal—Mannheim. Der ungeheure Brand
hatte eine große Zahl Neugieriger aus der Umgebung angelockt. Das
Hofgut iſt ſeit 1. Oktober vor. J3. in den Stadtbezirk Mannheim
ein=
gemeindet und umfaßt 500 Hektar. Dauernd werden auf demfelben zirta
70 Arbeiter beſchäftigt, zu denen während der Sommermonate noch eine
große Zahl Saiſonarbeiter kommen.
Ca. Lorſch, 19. Febr. Ein bedauerlicher Autounfall
trug ſich vorgeſtern an unſerer Rathausecke zu, die ſchon ſo Manchen
zum Verhängnis wurde. Ein 6jähriger Junge wurde von einem vo
Worms kommenden Auto erfaßt und einige Meter weit mitgeſchleiſ.
Paſſanten brachten das unglückliche Kind zu einem nahe wohnendet
Arzt, wo ihm die erſte Hilfe wurde, von wo man es in das Krankenhaus
verbrachte. Zum Glück ſind die Verletzungen nicht lebensgefährlicher
Natur. — Bautätigkeit. Erfreulicherweiſe entfaltet ſich jetzt die
Bautätigkeit auf einem Gelände, das bisher noch unerſchloſſen war. Es
iſt dies am Ortsausgang in der Richtung Klein=Hauſen, einer Gegend,
die infolge ihrer freien, geſunden Lage, ihres herrlichen Ausblicks nach
dem Lorſcher Wald und nach der Hügelkette der Bergſtraße ein ganz
ideales Baugelände darſtellt. Einige Unternehmer haben dort bereits
einige kleine, ſehr wohnliche Einfamilienhäuſer erſtellr, die, jedes von
einem Garten umgeben, mancher Familie ein ſehr willkommenes Domi
zil bieten werden. Hoffentlich finden die Wohnhäuſer recht guten
Abfatz=
damit bald noch weitere derartige wirtſchaftliche Neubauten entſtehen.
Hochbetrieb. Die Kontrollſtelle Lorſch des Arbeitsamtes
Bens=
heim, die für Lorſch, Klein= und Groß=Hauſen zuſtändig iſt, hat zur Zeit
übermäßig viel zu tun, unterſtehen ihr doch rund 1600 Erwerbsloſe und
Ausgeſteuerte. Hiervon fallen auf Lorſch zirka 1150 und auf Klein= und
Groß=Hauſen rund 450 Unterſtützungsberechtigte. An ein Abflauen
die=
ſer Höchſtziffern iſt vorerſt nicht zu denken, denn es beſtehen nur gernge
Ausſichten, daß z. B. die Zigarrenfabriken ihren Betrieb in nächſter
Zei=
wieder aufnehmen.
— Gernsheim, 20. Febr. Wafſerſtand des Rheins am
19. Februar 0,28 Meter, am 20. Februar 0,25 Meter, morgens 5.30 Uhr.
— Hirſchhorn, 20. Febr. Waſſerſtand des Neckars am
19. Februar 1,38 Meter, am 20. Februar 134 Meter, morgens 5.30 Uhr.
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Mainzer Roterüben, 3 Pfd. 50 H, Ia
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Nummer 52
Samstag, den 21. Februar 1931
Seite 7
Der Geſundheikspaß für jeden Deutſchen?
Der Vater.
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Verſteigerung des Hohenzollernbeſihes in Schloß Glienicke.
So ſieht der Geſundheitspaß aus, der für jeden Deutſchen eingeführt werden ſoll.
Der Reichsausſchuß für hygieniſche Volksbelehrung ſtrebt in Verbindung mit den dem
Reichs=
geſundheitsamt angeſchloſſenen Inſtituten danach, einen ſogenannten Geſundheitspaß für jeden
deutſchen Bürger einzuführen. Es handelt ſich um ein Buch, in das alle Krankheiten des Menſchen
im Laufe ſeines Lebens eingetragen werden, ſo daß die Geſundheit von früheſter Jugend bis zum
ſpäteſten Alter genau kontrolliert werden kann.
An dieſe gehen nun die Kunſtſchätze aus dem Jagdſchloß. Rechts: Ein Diener in der maleriſchen
prinzlichen Lipree. Unten: Die Taſchenuhr Friedrichs des Großen, die für einen Preis von 5000 M.
von einem Beauftragten des Exkaiſers erworben wurde.
Der erſte Tag der Verſteigerung im Jagdſchloß Glienicke ergab verhältnismäßig kleine Summen.
Verſchiedene Erinnerungsſtücke wurden von Angehörigen der Hohenzollern erſteigert und bleiben
alſo im Beſitz der Familie.
* In einen 400 Meker kiefen Abgrund
gefkürzt und geretkel.
Wunderbare Rettung eines Skifahrers
im Rieſengebirge.
Zwiſchen Schneekoppe und Brunnberg. — Der gefährliche
— Was ein Menſch bei einem Sturz in den
Meeggſche
Abgrund empfindet.
Der Berggeiſt des Rieſengebirges hat ein Todesopfer, das er
bereits in den Händen hatte, auf wunderbare Weiſe wieder
frei=
gegeben, denn hier ereignete ſich vor einiger Zeit ein Unglück
zweier Skifahrer, das einen in der Geſchichte des Bergſports wohl
noch nie vorgekommenen wunderbaren Ausgang genommen hat
und darum wert iſt, mitgeteilt zu werden. Ein Brautpaar kam
nämlich bei einer Skifahrt in dichten Nebel, deſſen Schwaden
ſo undurchſichtig waren, daß die Braut plötzlich den Augen ihres
Bräutigams entſchwand, der ſich nunmehr ängſtlich auf die Suche
nach ihr machte, um ſie vor den großen Gefahren des Skilaufs
im Nebel zu bewahren. Dabei ſtürzte der Mann, da ihm der
Nebel die Ausſicht benahm, in einen 400 Meter tiefen Abgrund,
wobei er auf faſt unerklärliche Weiſe gerettet wurde. Die Stätte
der Tragödie war der Aupa= oder Rieſengrund, der ſich zwiſchen
der über 1600 Meter hohen Schneekoppe und dem ſüdweſtlich
davon gelegenen 1550 Meter hohen Brunnberg hinzieht. Der
Riefengrund iſt ſelbſt 400 Meter tief, ein z. T. von zahlreichen
Schluchten zerriſſenes Waldland, z. T. ein von Felſen und
felſi=
gen Einriſſen, ſowie tiefen Schluchten charakteriſiertes Gehänge
Alle, die das Rieſengebirge kennen, wiſſen, daß der Rieſengrund
beſonders zur Winterszeit häufig von dichten wallenden Nebeln
erfüllt iſt und darum von den kundigen Landesbewohnern und
Erholungsreiſenden, ſowie von den Sportlern möglichſt
gemie=
den wird. Vom Brunnberg aus iſt der Abſturz in den
Rieſen=
grund beſonders ſteil. Das Unglück wollte es, daß der Skifahrer
auf der Suche nach ſeiner Braut, durch den Nebel irregeführt.
gerade an die Stelle des Brunnbergs geriet, wo ſich der 400
Meter tiefe Abgrund auftut. Zu ſeinem Entſetzen merkte er
plötzlich, daß er in den Rieſengrund ſtürzte. Dabei hatte er noch
das Unglück, daß ein Ski beim Abſturz zerſchmetterte, ſo daß
der andere, der am Fuß feſtgemacht blieb, für ihn eine
Todes=
gefahr bedeutete, wenn er ihn nicht löſen konnte. In dieſer
ungeheuren Gefahr behielt er die Beſinnung und handelte,
ob=
wohl nur Bruchteile von Sekunden zur Verfügung ſtanden, ganz
planmäßig, indem er mit Erfolg verſuchte den Riemen des
anderen Ski, der noch an ſeinem Fuß angebunden war, zu
zer=
reißen. Zum erſten Mal iſt es wohl gelungen, die
Empfindun=
gen feſtzuhalten, die einen Menſchen beſeelen, der ſcheinbar in
den ſicheren Tod ſtürzt, und es iſt darum von beſonderem
In=
tereſſe, was der Verunglückte, Hermann Bouſſet, darüber im
„Deutſchen” mitteilt. Es war alles nur ein Werk von Sekunden.
Aber bekanntlich erlebt man in derartigen Augenblicken
unge=
heuer viel, und es iſt bekannt, daß Leute, die dem Ertrinken nahe
waren, nicht nur ihr ganzes Leben an ihrem Geiſte vorüberziehen
laſſen konnten, ſondern auch noch darüber nachdachten, was ihre
Angehörigen ſagen würden, und wie ſich nach dem Tode des
Ernäherers ihr Schickſal geſtalten werde. Es war eine
Gedan=
kenarbeit, die endlos zu ſein ſchien. Dabei ſtellte es ſich in
einem Falle heraus, daß der betreffende Mann nur wenige
Sekunden unter Waſſer war, als er gerettet wurde. Das Gehirn
arbeitet eben in derartigen Augenblicken des Todesſchreckens mit
einer ungeheuren Klarheit und einer faſt unvorſtellbaren
Schnelligkeit. So erging es auch dem verunglückten Skifahrer.
In der ſauſenden Fahrt, die ihn mit ungeheurer
Geſchwindig=
keit ſteilab in die Tiefe führte, hatte er nicht nur das Gefühl
für ſeine furchtbare Lage, das ſich in Todesſchrecken äußerte,
ſondern auch das klare Ziel, ſich gegen die furchtbaren Gefahren,
die ihn bedrohten, zu wehren. Dabei ſtürzte er nicht nur,
ſon=
dern überſchlug ſich, taumelte, wälzte ſich ſauſend den Abhang
hinunter, kullerte, ſtand wieder, und in dieſem Aufruhr der
Ge=
fühle und Sinne fühlte er ein Toben und Heulen der Elemente
um ſich, ſo daß man nicht hätte verwundert ſein dürfen, wenn
er die Beſinnung verloren hätte. Vom Standpunkt der
pſycho=
logiſchen Forſchung aus iſt es aber von großem Intereſſe, daß
dieſer Mann es über ſich vermochte, trotzdem mit einer Klarheit
zu denken, die geradezu erſtaunlich und phänomenal erſcheint.
In Bruchteilen von Sekunden ſah er nicht nur die Felſen, an
denen er zerſchellen konnte, ſondern hatte auch klar das Gefühl
des Lebensdranges und das Bewußtſein, daß er auf dieſem
Fel=
ſen nicht aufprallen dürfe. Schneller, als man denken kann, war
er daran vorbei, und als er ein niedriges Geſtrüpp ſah, rief ihm
der Lebenswille zu: „Faß zu!” Es ging aber zu ſchnell, als daß
ſeine Hände dem inneren Befehl des Lebenswillens folgen
konn=
ten. In dieſer ungeheuren Wucht erfolgte der Abſturz. So
ſauſte er an Bäumen, Felſen, Sträuchern, durch Schneemaſſen
hindurch, die ihn erſticken wollten — wobei er wieder mit aller
Gewalt und großem Erfolg ſich hochreckte, um den Kopf
frei=
zubehalten — die 400 Meter tief in den Abgrund hinab und
fand ſich ſchließlich plötzlich in einem tiefen Schneehaufen. Es
war wohl einer der gigantiſchſten Kämpfe, die je ein Menſch
mit dem Tode durchgeführt hatte. Die Rettung war ſicherlich
im höchſten Grade wunderbar, aber andererſeits auch ein
Be=
weis, was Energie des Lebenswillens und zielbewußtes
Han=
i.
deln vermögen.
Tradikionen um einen Lakernenpfahl.
(g) London. An was ſich die Menſchen doch nicht klammern! Da
tobt nun auf einmal ein erbitterter Streit mit Rede und Gegenrede
um die Sackville=Straße. Dieſe Sackville=Straße iſt ein Unikum, ein
Kurioſum, etwas Einzigartiges auf der Welt: in dieſer Straße wohnen
nämlich die feinſten, die beſten und mithin auch die teuerſten Schneider
Englands, ganz Amerikas, ja, der ganzen Welt — und in dieſer Straße
gibt es keinen Laternenpfahl. Es gibt nur eine Straße in London, die
keine Laterne und keinen Laternenpfahl hat, alſo iſt die Sackville=Straße
wirklich berühmt.
Nur ſechs kunſtvoll gearbeitete Lampions an den Häuſern erhellen
mit einem eigenartigen Licht die kurze Straße. Nun hat man vor
einigen Monaten die Straße ein wenig erweitert, um ſie zur Aufnahme
des Wagenparks der Kundſchaft fähig zu machen. Bei dieſer
Gelegen=
heit hat man inmitten der erweiterten Sackville=Street auch ein kleines
Rondel geſchaffen, und auf ihm ſteht eine Laterne. Der Laternenpfahl
iſt vorläufig aus Holz, aher die Schneider befürchten, daß aus dem
hölzernen Pfahl bald ein Pfahl aus Gußeiſen wird. Und damit wäre
die Sonderheit der Sackville=Straße endgültig dahin.
Bei dieſer Gelegenheit kann man ja davon ſprechen: es gibt in
London noch mehrere Straßen, die alle hölzerne Laternenpfähle haben,
aus Tradition. Aber eine Straße ganz ohne Laternenpfahl gibt es nur
einmal — und das foll auch ſo bleiben. So wünſchen es die Schneider
der Sackville=Straße, die die Mode der Herren diktieren. Ob man auch
auf ihr Laternendiktat hören wird?
Hauptſchriftleitung. Rudolt Mauve
Veranwortich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feuilleion, Reich und
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport., Karl Böhmann;
ſür den Handel: Dr. C. H. Que tſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpſegel in Bild und Wort. Dr. Herbert Neite:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen Willy auble
Druck und Verlag: C.C. Wittich — ſcmtlich in Darmſtadt.
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
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GENERAL-VERIREIER: HAAS & BEKNHARD, DARMSTADT. RHZINSTRASSE 19 22 220
[ ← ][ ][ → ] Nachrichten des Skandesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 14. Februar: Anna Margaretha Dörſam geb.
Machleid, 80 J., Witwe des Barbiers, Beſſungerſtr. 37;
Kanzleiober=
aſſiſtent i. R. Heinrich Georg Weis, 78 J. Kaupſtr. 29. Am 13.:
Hermine Loeper geb. Knierieme, 31 J., Witwe des Kaufmanns in
Berlin=Pankow, hier Erbacherſtr. 25. Am 14.: Kaufmann Ludwig Hch.
Karl Linn, 70 J., Gutenbergſtr. 38; Redakteux Dr. Ludwig
Queſ=
ſel, 58 J., Rhönring 127: Dora Lepſius geb Curtius, 77 J.,
Witwe des Geh. Oberbergrats, Herrngartenſtr. 37 Am 15.: Barbara
Hobohm geb. Dörr, Ehefrau des Spenglers Nieder=Ramſtadt hier
Grafenſtr. 9: Anna Maria Herrmann geb. Dörrſtein, 72 Jahre,
Ehefrau des Geh. Rechnungsrats i. R., 72 J., Landwehrſtr. 18. Am
14. Februar: Margar, Kuhn geb. Bambly, 38 J., Ehefrau des
An=
geſtellten, Wenckſtr. 66. Am 15.: Landwirt Heinrich Lehr, 57 Jahre,
Klein=Umſtadt, hier Grafenſtr. 9. Am 14.: Erika Petri, 2 J., von
Weiterſtadt, hier Grafenſtr. 9. Am 16.: Chriſtina Schäfer geb. Berg,
73 J., Ehefrau des Heizers, Lauteſchlägerſtr. 26; Gertrude Eliſabeth
Seitz, 10 J., Viktoriaſtr, 72. Am 15.: Geſchäftsführer Dr. Herm.
Kleinkurt, Heinrichſtr. 130. Am 16.: Eliſabetha Gebhard;
geb. Schreiner, 53 J., Witwe des Hausverwalters i. R., Emilſtraße 7.
Am 15.: Maria Bayer geb. Gunkel, 36 J., Ehefrau des Drehers,
Spachbrücken. Am 17.: Margar. Dorothea Louiſe Flechtner,
Kran=
kenpflegerin, ledig, Ernſt=Ludwigſtraße 13; Berta Weppler geb.
Hamann, 64 J., Witwe des Pfandmeiſters, Wingertsbergſtr. 7: Horſt
Karl Müller, 8 Mon., Hainſtadt, hier Heinheimerſtr. 21. Am 18.:
Straßenbahnſchaffner i. R. Friedrich Bruch, 57 J., Gutenbergſtr. 8
Am 19. Februar: Georg Schreitz, Buchdrucker, 45 J., Schwanenſtraße 33;
Ingeborg Goldſchmidt, 8 Mon., Biebesheim, hier. Heinheimerſtraße 21;
Anna Maria Margaretha Preuſch, geb. Kröhl, 77 J., Witwe des
Mau=
rers, Pankratiusſtraße 44. Am 2. Februar: Georg Heinrich Fey,
Leh=
ver, 60 J., Mühlſtraße 70; Barbara Hotz, geb. Fügen, 74 J., Witwe des
Vermeſſungsgehilfen, Kleine Kaplaneigaſſe 2. Am 19. Februar: Benita
von Lilienfeld=Toal, geb. von Piſtohlkors 69 J., Witwe, Erbacher
Straße 25; Hans Friedrich Auguſt Hoffmeiſter, 58 J., Gärtner,
Mol=
denhauerweg B; Dorothea Stubenrauch, 65 J., ohne Beruf, ledig,
Frankfurter Straße 49: Marie Hoffmeiſter, geb. Jung, 67 J., Witwe
des Kohlenhändlers, Arheilger Straße 25.
Kirchliche Nachrichken
Epangeliſche Gemeinden.
Samstag (21. Februar).
Stadtkirche. Abends 8.30 Uhr: Andacht.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Paſſionsbetſtunde.
Sonntag Invokavit (22. Februar).
(Kollekte in allen Kirchen für die Erbauung einer Kapelle zu
Schlierbach und für den Umbau des Betſaales zu Klein=Gerau.)
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Wagner. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß.
Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Dr. Bergér.
Die Stadtkirche iſt wochentags, von 9—4 Uhr, zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8.30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer
Lautenſchläger — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
des heiligen Abendmahls. Pfarrer Heß. — Vorm. 11.30 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Mittwoch, 25. Febr., abends 6 Uhr: 2. Paſſionsandacht. (
Ein=
ſetzung des heiligen Abendmahls.) Pfarrer Vogel.
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher
Gottes=
dienſte: Vorm. 9.30 Uhr: Beichte und Anmeldung in der
Sakri=
ſtei. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen
Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger.
Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte:
Don=
nerstag, 26. Febr., abends 8 Uhr: 2. Paſſionsandacht. Pfarrer
Lautenſchläger.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 24. Febr abends
8 Uhr: Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch,
25., und Samstag, 28. Febr., nachm. 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule
der Stadtgemeinde. — Donnerstag, 26. Febr., abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Samstag, 28. Febr.,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde,
Poſaunen=
chor.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17) Sonntag, 22. Febr., abends
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde: Gemeinſamer
Abend. — Montag, 23. Febr., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde. — Jugendbund der Lukasgemeinde (ältere
Abteilung). — Dienstag, 24. Febr., abends 8 Uhr: Kirchenchor
der Stadtkirche. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (ältere
Abteilung). — Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde
(jüngere Abteilung) — Mittwoch, 25. Febr., nachm. 4 Uhr:
Jung=
ſchar der Stadtgemeinde. — Frauenverein der Lukasgemeinde
(Guſtav=Adolf=Kreis). — Abends 8 Uhr: Kirchenchor der
Stadt=
kapelle und Schloßkirche.
Jugendbund der Markusgemeinde
(ältere Abteilung). — Mädchenvereinigung der
Reformations=
gemeinde (ältere Abtlg.) — Donnerstag, 26. Febr., abends 8 Uhr;
Jugendbund der Lukasgemeinde (jüngere Abteilung). — Freitag,
27. Febr., abends 8 Uhr: Mütterabend der Stadtgemeinde.
Jugendbund der Markusgemeinde (jüng. Abteilung). —
Jugend=
bund der Kaplaneigemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Bis 28. Febr.: Pfarrer
Lautenſchläger; vom 1. März ab: Landeskirchenrat D. Waitz.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im
Diakonen=
heim. Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: „Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Vorder=
haus. 1 Treppe. Sprechſtunden vorm. von 10—12 Uhr und nachm.
(außer Samstags) von 5—6 Uhr. Fernſprecher 4584.
Martinskirche. (Kollekte für die evang. Gemeinden
Schlier=
bach und Klein=Gerau.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer Beringer. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die
Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Beringer. Abends 6 Uhr:
Gottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer
Köh=
ler. Anmeldung von 5.30 Uhr an in der Sakriſtei.
Mittwoch, 25. Februar, abends 8 Uhr: 2. Paſſionsandacht.
Pfarrer Beringer.
Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Sonntag,
22. Februar, nachm 3 Uhr, im Gemeindehaus: Feier des
Kinder=
gottesdienſtes der Martinsgemeinde Oſt. — Dienstag, 24. Febr.,
abends 8 Uhr im Martinsſtift: Kirchenchor; im Gemeindehaus:
Jugendvereinigung. — Donnerstag, 26. Febr., abends 8 Uhr, im
Martinsſtift: „Mädchenvereinigung (Oſt); im Gemeindehaus:
Mädchenvereinigung (Weſt); Mauerſtraße 5: Poſaunenchor.
Freitag, 27. Febr., abends 8 Uhr, im Martinsſtift: „Mütterabend
(Oſt); im Gemeindehaus: Mütterabend (Weſt);
Jugendvereini=
gung (ältere Abteilung).
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heil.
Abendmahl. Pfarrer Marx. — Vorm. 11.30 Uhr:
Kindergottes=
dienſt. — Abends 8 Uhr: „Paſſionsgottesdienſt mit
Abendmahls=
feier. Pfarrer Goethe.
Mittwoch, 25. Febr., abends 8 Uhr: 2. Paſſionsandacht in der
Kirche. Pfarrer Marx.
Veranſtaltungen: Montag, 23. Febr., abends 8 Uhr:
Mütterabend.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7.30—5 Uhr zu ſeiller
Andacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie)
Vor=
mittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe. — Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Goethe. — Abends 8 Uhr:
Abendgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Becker,
Dienstag, 24. Febr., abends 8 Uhr: 1. Paſſionsandacht.
Pfarraſſiſtent Becker.
Veranſtaltungen: Donnerstag, 26. Febr., abends
8 Uhr: Mütterabend.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr;
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer Weiß. — Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottes=
dienſt. Pfarrer Weiß.
Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt.
Pfarrer Irle.
Veranſtaltungen: Sonntag, 22. Febr., abends 8.15
Uhr: „Jugendvereinigung. — Montag, 23. Febr., abends 8.15
Uhr: Mädchenvereinigung. — Mittwoch, 25. Februar, abends
Donnerstag, 26.
8 Uhr: 2. Paſſionsandacht. Pfarrer Irle.
Februar, abends 8 Uhr: Mütterabend. — 8.15 Uhr:
Mädchen=
vereinigung: Heimabend (Gruppe III) — Freitag, 27. Febr.,
abends 8 Uhr: Mädchenchor. — 8.15 Uhr: Kirchenchor.
Samstag, 28 Febr. abends 7.30 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche. (Kollekte für Schlierbach und Klein=Gerau.)
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt Pfarrer Müller. — Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Müller,
Veranſtaltungen: Sonntag, 22. Febr., abends 8 Uhr;
Jugendvereinigung. — Montag, 23. Febr., abends 8 Uhr:
Jugend=
bund. — Dienstag, 24. Febr., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Mittwoch, 25. Febr., abends 8 Uhr: 2. Paſſionsandacht. Pfarrer.
Müller. — Donnerstag, 26. Februar, abends 8 Uhr:
Mütter=
abend. — Jugendbund. — Freitag, 27. Febr abends 8 Uhr:
Kirchenchor. — Samstag, 28. Febr., abends 8 Uhr:
Jugendver=
einigung
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Waldeck. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Evangel.
Sonntagsverein: Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. —
Don=
nerstag, 26. Febr., abends 8 Uhr: 2. Paſſionsandacht in der
Kapelle des Diakoniſſenhauſes.
Schloßkapelle Kranichſtein. Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Heldmann, Griesheim=Arheilgen.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Ge=
betsſtunde. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3.30
Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. — Abends 8 Uhr: Dritter
Elternabend. Thema: „Mann und Frau im chriſtlichen
Hauſe”, von Stadtmiſſionsinſpektor Bringmann. — Montag,
nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Dienstag fällt die
Frauenbibelſtunde und die Blaukreuz=Bibelſtunde aus. —
Mitt=
woch: Philadelphia=Konferenz. Vorm. 9 Uhr:
Gebetsverſamm=
lung. — 10 Uhr: 1. Referat: Herr Paſtor Simſa=Frankfurt am
Main: „Urſachen unſerer Müdigkeit”, — 12.30 Uhr:
Gemein=
ſames Mittageſſen. — Nachm. 2.30 Uhr: Gemeinſames
Kaffee=
trinken. — 3 Uhr: Gebetsvereinigung. — 3.30 Uhr: 2. Referat:
Herr Prediger Stahl=Worms: „Quellen unſerer Kraft”
Abends 8.30 Uhr: Evangeliſationsverſammlung. Prediger
Neu=
ber=Eberſtadt. — D nnerstag fällt die Bibelſtunde aus —
Frei=
tag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule,
Beſſunger=
ſtraße 80. Prediger Neuber. — Samstag, abends 8.15 Uhr;
Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24) Sonntag, nachm.
2.30 Uhr: ,Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — Nachm. 4.45
Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Mädchen. — Abends 8.30
Uhr: Spielkreis für junge Männer und junge Mädchen. —
Mon=
tag, abends 8.30 Uhr: Geſchäftsſtunde. — Dienstag fällt der
Mädchenkreis aus. — Mittwoch; Beteiligung an der
Phila=
delphia=Konferenz. — Donnerstag, abends 8 Uhr: „Gebetsſtunde.
Evangeliſcher Mädchenverein (Freundinnen=Heim.
Sand=
ſtraße 24). Jeden Donnerstag=Abend 8.15—10 Uhr:
Zuſammen=
kunft der ortsfremden jungen Mädchen. — Jeden Mittwoch=Abend
½9—½10 Uhr: Abwechſelnd Nähen mit Zuſchneiden, Leſeabend.
— Donnerstag, 5. März (Loge Sandſtraße): „Ernſtes und
Heiteres aus unſeren Heimabenden”
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtr. 22
Infanterie=Kaſerne, Hof links). Sonntag, abends 8 Uhr:
Fami=
lienabend im Heim. Herr Pfarrer Köhler ſpricht unter dem
Thema: „Glaubenszweifel‟ Nachm. von 3—6 Uhr, iſt das
Heim wie üblich geöffnet. — Mittwoch, abends 8.30 Uhr:
Bibel=
beſprechung der Hauptabteilung. Thema: „Des Todes ſchuldig!“
Dienstag, abends 8.30 Uhr: Jungvolkſtunde. Thema: „Was
iſt Arbeit?” — Für beide Abteilungen: Donnerstag, abends 8.30
Freitag,
Uhr: Vortrag mit Lichtbildern: „Alt=Darmſtadt.”
Mittwoch, nachm. 3.30—6 Uhr:
abends 8.30 Uhr: Turnen.
Jungſcharſtunde für Jungen von 10—14 Jahren. Singen, Spiele,
Geſchichte. Ausklang.
Die Chriſtengemeinſchaft (In der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße). Sonntag, 22. Febr., 10 Uhr:
Menſchenweihehand=
lung; 11.20 Uhr: Kinder=Sonntagshandlung.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 23. Februar, abends 8 Uhr,
im „Feierabend” (Stiftſtraße 51): Bibelſtunde.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtlich=wiffenſchaftliche Vereinigung (Christian Science Socjety)
in Darmſtadt, Aula der Landesbauſchule, Neckarſtraße 3. Gottesdienſte
jeden Sonntag vormittags 10 Uhr und jeden erſten und dritten
Mitt=
woch im Monat, abends 8.15 Uhr. Thema am 22. Februar: Gemüt
Predigt:? Pſalm 3, 2.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Predigt (P. Schanz); 11 Uhr: Sonntagsſchule; abends 8 Uhr: Predigt
(P. Schanz). — Montag, abends 8.15 Uhr: Jugendverein (Erlebtes aus
dem Bergwerk; P. Schanz). — Dienstag, nachm. 3 Uhr:
Frauenmiſ=
ſionsverein; 8.15 Uhr: Singſtunde. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr:
Kate=
chetiſcher Unterricht. — Donnerstag, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde
(P. Schanz)
Methodiſten=Gemeinde (Evangel. Freibirche), Wendelſtadtſtraße 98.
Sonntag, 22. Februar, vormittags 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends
8 Uhr: Predigt, Thema: „Wie Gott mit dem Menſchen redet”. Prediger
E. Bültge. — Mittwoch, 25. Februar, abends 8 Uhr: Bibel= und
Gebet=
ſtunde. Prediger E Bültge, — Freitag, 37. Februar, abends 8 Uhr:
Frauen=Miſſionsverein.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag, den
22. Februar, vorm. 9.30 Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Vorm. 11.15
UUhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3.30 Uhr: Evangeliumsverkündigung.
Abends 8 Uhr: Jugendbundſtunde. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr:
Bibelſtunde.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, 22. Februar, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt; um 11 Uhr:
Sonn=
agsſchule. Nachmittags um 4 Uhr: Predigt; abends 8.15 Uhr:
Jugend=
ſtunde. — Mittwoch, 25. Februar, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde.
Freitag, 27. Februar, abends 8.30 Uhr: Gebetsverſammlung.
Advent=Gemeinde, Waldſtraße 18. Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Reſi=
gions= und Erſatzunterricht. Abends 8 Uhr: Oeffentlicher Vortrag mit
ſofortiger Fragenbeantwortung. — Montag: Heimabend und Singſtunde,
— Mittwoch: Armennähabend. Am Nachmittag: Singſtunde für
Kin=
der. — Freitag: Gebetsſtunde. — Samstag, 8.45 Uhr:
Lehrerverſamm=
lung, Sabbatſchule, Predigt. (R. Lange, Wiesbaden). 3 Uhr:
Jugend=
ſtunde. Sämtliche Verſammlungen ſind jedermann zugänglich.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I, Hindenburgſtr. (ehem. Kaſino).
Sonntag, 22 Februar, vorm. 9.30 Uhr, und Mittwoch, 25. Februar,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II Bismarckſtraße 54.
Sonntag, 22 Februar, vorm. 9.30 Uhr, und Mittwoch, 25. Februar,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Auswärtige Gemeinden.
Evangel. Gemeinde Eberſtadt. Sonntag, vorm. 9.8 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Anſchließend: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr:
Kirchen=
konzert (Darmſtädter Frauen=Kammerchor). — Montag, 5.30 Uhr:
Mäd=
chenjungſchar II; 8 Uhr: Jungenabend. — Dienstag, 8 Uhr:
Frauen=
abend. — Mittwoch, 4 Uhr: Mädchenjungſchar III; 5.30 Uhr Buben=
5.30 Uhr: Mädchenjungſchar 1; 8 Uhr: Mädchenabend. — Freitag, 5.30
Uhr: Bubenjungſchar II; 8 Uhr: Paſſionsandacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt Sonntag, nachm. 1,30 Uhr: Gottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Gottes=
dienſt; 11 Uhr: Kindergottesdienſt; W Uhr: Paſſionsandacht. —
Mon=
tag: Mädchengruppe. — Mittwoch: Bubengruppe. — Donnerstag:
Frauenabend
Evangeliſche Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 22. Februar, vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt; „nachmittags 4.15 Uhr: Feierſtunde in der
Kirche: Ein Gang durchs Kirchenjahr” dargeboten von den Chören der
Nieder=Ramſtädter Anſtalten. Eintritt 50 Pfg. Abends 8 Uhr:
Pef=
ſionsandacht. — Montag: Jugendvereinigung. — Dienstag;
Jungmäd=
chenverein. — Mittwoch: Kirchenchor,
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 22. Februar,
vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 8 Uhr: Paſſionsandacht.
— Montag: Jugendverein. — Dienstag, 6—7 Uhr:
Bücheraus=
gabe. 8.30 Uhr: Bibelſtunde — Mittwoch: Kirchenchor. —
Don=
nerstag: Poſaunenchor. Helferbeſprechung im Pfarrhaus.
Freitig: Mädchenverein. — Samstag: Jugendverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt (Kollekte für Schlierbach und Klein=Gerau). Vorm. 11 Uhr:
Chriſtenlehre. Abends 8 Uhr: Erſter Paſſionsgottesdienſt. — Montag:
Frauenverein. — Dienstag: Kirchengeſangverein und Poſaunenchor.
Mittwoch: Jugendbund Wartburg. — Donnerstag: Jungmädchenverein.
Evangeliſche Kirche Erzhauſen. Sonntag, 22. Februar, vormittags
10 Uhr: Gotresdienſt (Mitwirkung des Kirchenchors); 11 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde (in dem evangel.
Gemeinde=
hauſe); 9 Uhr anſchließend Jugend. — Dienstag: Frauenabend.
Mittwoch: Jungmannſchaft. — Donnerstag: Kirchenchor. — Freitag;
Zuſammenkunft mit dem Frauenverein Wixhauſen. — Samstag;
Jung=
mannſchaft.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen, Alte Darmſtädterſtr. 14.
Sonn=
tag, den 2. Februar, vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, B. Fehrmar,
abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt, Weingartenſtraße 35.
Sonn=
tag, den 22. Februar, vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, 26. Februar,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt, Bahnhofſtr. 25.
Sonn=
tag, den 22. Februar, vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, 25. Februar,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim, Groß=Gerauerſtr. 3.
Sonn=
tag, den 22. Februar, nachmittags 4 Uhr, und Mittwoch, 25. Februar,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf. Dieburgerſtraße 22.
Sonn=
tag, den 22. Februar, nachmittags 4 Uhr, und Mittwoch, 25. Februar,
abends 8 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt, Bahnhofſtr. 22.
Sonn=
tag, 22. Februar, nachmittags 4 Uhr, und Donnerstag, 26. Februar,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Rüffelsheim, Mainzerſtraße 82.
Sonn=
tag, 22. Februar, nachtnittags 4 Uhr, und Donnerstag, 26. Februar,
abends 8 Uhr: Gottesdienſt.
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Juternationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Auer=
bach, Darmſtädterſtraße 28. Jeden Mittwoch, abends 8 Uhr:
Bibelſtudium mit Diskuſſion.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Bicken=
bach, Darmſtädterſtraße 69. Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr;
Bibelſtudium mit Diskuſſion.
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Nummer 52
Samstag, den 21. Februar 1931
Seite 9
Halligen im Pölkermeer.
Von Pfarrer Fritz Seefeldt.
werkes das Wort:
Dornfeld iſt eine deutſche Kolonie, die mit vielen anderen
n 1780 zur Hebung der Kultur des Landes 30 Kilometer
ſüd=
h von Lemberg (polniſch: Lwow) angeſiedelt wurde. In
Ab=
inden von 3 bis 15 Kilometern liegen im Kreiſe noch 6 andere
einere ſolcher Kolonien um das größere Dornfeld herum. Jede
eſer Kolonien hat eine private deutſche Schule, die von den
ploniſten aus eigenen Mitteln mühſam erhalten wird, und die
nze Koloniegruppe bildet eine Pfarrgemeinde. In der Nähe
der größeren Stadt des früheren Galizien (heute: Kleinpolen)
idet ſich ſolch eine Pfarrgemeinde, aber auch dazwiſchen ſind, auf dem unſere Kamele der afghaniſchen Grenze zuſtreben. Ich
imer eine Reihe von Kolonien hoch bis in die Karpathen ſitze auf einem ſtattlichen weißen Tier und verſuche, einzuſchlafen.
nauf zu ſolchen Pfarrgemeinden zuſammengeſchloſſen und — Aber ich kann es nicht, obwohl es nicht unbequem iſt, auf
iben oft 20, auch 30 und 40 Kilometer ſchlechte Straße bis zur dem Rücken dieſes unvergleichlichſten aller Wüſtentiere zu
ichſten deutſchen Kolonie und zur Bahnſtation. Der Verkehr ſchlafen; denn daran habe ich mich ſchon lange gewöhnt.
in einer zur nächſten Kolonie führt meiſt durch eine Reihe
Uniſcher oder rutheniſcher (ukrainiſcher) Dörfer und auch kleiner hinaus und verſuche die Gedanken zu verſcheuchen, die ſich
rwiegend jüdiſcher Städte. Die Hälfte dieſer deutſchen Kolo= meiner bemächtigt haben. Immer wieder ſchweifen ſie zurück
en iſt evangeliſch und hat deutſch=evangeliſche Pfarrer und nach Meſched, der heiligen Stadt Perſiens, die ich geſtern abend
enſolche Lehrer, die andere Hälfte iſt katholiſch und hat pol= mit dieſer Karawane verließ, um nach Afghaniſtan
hinüber=
ſch=katholiſche Pfarrer und meiſt ebenſolche Lehrer. Aus die= zureiten.
n Verhältniſſen ergeben ſich natürlich ganz beſondere
Bedin=
ungen, Schwierigkeiten und Forderungen für die deutſche Mohammeds Sohn Ali und Schauplatz blutiger Tragödien. Wie
olksbildungsarbeit.
Es iſt nicht nur als Kurioſum zu bewerten, daß Galizien wo ich vor nicht allzu langer Zeit Zeuge war bei der öffent=
Ebſt eine eigenartige Lage hat. Przemyil, die im Weltkries lichen Hinrichtung von ſieben Prtuzen aus
rühmt gewordene Feſtung in der Mitte Galiziens, iſt geb= einem alten verſiſchen Fürſtengeſchlecht, die ſich
aphiſch etwa der Mittelpunkt Europas. Von hier iſt es gleich,
eit nach Breſt am Atlantiſchen Ozean und nach Aſtrachan am gegen Riza Schah, den Kaiſer der Perſer, verſchworen hatten.
aſpiſchen Meer, nach Petersburg und nach Rom, nach Stock=
Im und Saloniki, nach Kopenhagen und dem Sund und nach
onſtantinopel und dem Bosporus! Ueber die Hauptſtädte
aliziens, Krakau und Lemberg, ging im Mittelalter die
Haupt=
indelsſtraße vom Weſten nach dem Oſten, und dieſe beiden Karawane überfallen und ausgeraubt hatte, wurde nach
ein=
tädte ſind deutſche Gründungen. Galizien war das Einfalls= ſtündiger Verhandlung zum Tode durch den Strang verurteilt.
r durch viele Jahrhunderte — bis in den Weltkrieg hinein: Das Urteil ſollte 24 Stunden ſpäter vor Sonnenaufgang
voll=
her hat es den Namen: Ruſſia rubra und „Land der Gräber, ſtreclt werden. Mit einem mir bekannten perſiſchen Offizier,
id der Kreuze‟. Da es eins der an gutem Ackerboden und dem die Ueberwachung des Gefangenen übertragen worden war,
odenſchätzen reichſten Länder Europas iſt, iſt ſo viel Blut um ging ich um drei Uhr morgens ins Gefängnis. Ich durfte zu
es Land gefloſſen. Es iſt ein begehrtes Land, das aber um dem Banditen in die Zelle hinein, in die er bis zu ſeiner, einige
r durch mehr als ein Jahrtauſend in ihm hauſenden wüten= Stunden ſpäter erfolgenden Hinrichtung eingeſchloſſen war. In
n Kämpfe ſeinen Einwohnern bis heute keine ruhige kulturelle einer Ecke des ſchmalen Raumes ſaß er auf der Erde und
itwicklung und damit keinen Wohlſtand gegeben hat. Min= rauchte Opium. Ich ſetzte mich zu ihm und rauchte Tabak.
ſtens acht Kulturkreiſe ſchneiden ſich hier — vier völkiſche und Von Traurigkeit, Reue oder gar Angſt vor dem Tode konnte
er religiöſe (Lemberg hat als einzige Stadt der Welt drei ich nicht die geringſte Spur bei ihm entdecken. Heiteren Sinnes
rzbiſchöfe —, das gibt ein für den Weſteuropäer kaum vor= plauderte er von ſeinen heimatlichen Bergen, erzählte mir alle
Ubares Gemiſch: So ſind z. B. in der evangeliſchen Kirche Einzelheiten ſeiner räuberiſchen Ueberfälle und ſtrahlte dabei vor
eutſche, Polen und Ukrainer vereint, wenn man von den we= Stolz über das ganze Geſicht.
gen übergetretenen Juden abſieht, die hier auch bewußt ihr
genes Volkstum leben.
Da bilden die deutſchen Kolonien Halligen im Völkermeer, von einem perſiſchen Helden. Immer langiamer ſprach er, bis
id Religionsgemiſch. Große Gefahren drohen dieſen Halligen er, durch die ſtarke Doſis Opium überwältigt, auf demſelben
er nicht nur von außen. Die Inzucht droht unſere Volks= Fleck einſchlief, wo er ſaß. Zwei Stunden ſpäter: Man hatte
aft hier zu verzehren, Degeneration iſt das Schreckgeſpenſt, dem Banditen bereits Hände und Füße zuſammengebunden,
s wir nur mit größter Kraftanſtrengung bannen können, ſo daß er ſich nur ſehr ſchwer fortbewegen konnte. Ich zündete
ebervölkerung treibt in die Städte, wo Berufe in fremder eine Zigarette an und ſteckte ſie ihm in den Mund. Er lachte
prache, im Dienſt an Angehörigen fremden Volkstums aus= und meinte, daß er Allah bitten wolle, mir ungeahntes Glück
Zum zehnjährigen Jubiläum der Volkshochſchule, geübt werden und Landfremdheit einen Keil in die räumlich ſo
Dornfeld in Oſtgalizien geben wir dem hochverdien= verſtreute Volksgemeinſchaft zu treiben droht. Der Volksbildner
ten Gründer und Leiter, dieſes deutſchen Kultur= merkt deutlich, wie alle dieſe Dinge unmittelbar Probleme für
unſere Volksbildung hier draußen bedeuten.
*
Sein letzter Gang.
Strafvollzug im tiefſten Orient.
Von Giſelher Mumm.
Stockfinſtere Nacht liegt über dem kleinen Karawauenwveg,
In tiefes Nachdenken verſunken, ſchaue ich in die Nacht
„Meſched, du Stadt der Prieſter, der Grabſtätte von
deutlich ſteht mir noch dein Bild vor Augen, — der Place d4re,
Meſched, — vor deren Mauern noch die kleinen, aus Lehm
ge=
formten Hütten ſtehen, worin man Räuber lebendig vermauerte.
— Und was ſah und erlebte ich dieſes Mal in deinen Mauern?
Ein Bandit, der Anführer einer Räuberbande, der eine
Die ihm bevorſtehende Hinrichtung erwähnte er mit keinem
Wort, im Gegenteil, — er erzählte mir ſogar noch ein Märchen
Seeliſch iſt Vereinſamung unmittelbare Folge, Mangel an
gegenſeitiger Konkurrenz bringt ein wirtſchaftliches Stagnieren
als Gefahr mit ſich. Wenn man nun noch an die Tauſende von
Deutſchen denkt, die als Handwerker (als oft einzige deutſche
Familie!) in rutheniſchen Dörfern, als Gutsverwalter oder
Pächter auf polniſchen oder jüdiſchen Gütern ſitzen und ſo oft
halbe oder ganze Jahre keinen deutſchen Verkehr haben, dann
mag man ſich ausmalen, was ein Zentrum deutſcher
Volks=
bildungsarbeit beſonders für die heranwachſende oder reife
Jugend hier draußen bedutet!
V. D. 4.
zu geben und mich überall auf meinen Reiſen zu beſchützen . . ."
Ein Soldat ſchlug ihm die Zigarette aus dem Mund, und man
führte ihn nun in die Stadt hinein. Ich ging hinterher, und
alles ſpielte ſich ſo ruhig ab, daß man glauben konnte, man
gehe ein wenig ſpazieren, um friſche Luft zu ſchöpfen. —
Auf dem Richtplatz mitten in der Stadt, wo für den
Be=
darfsfall ſtändig ein Galgen ſteht, hatte ſich eine große
Meu=
ſchenmenge angeſammelt, die einen Kreis um den Galgen
bil=
dete. Frauen, verwahrloſte Kinder, die Tag und Nacht in den
Baſaren ſchlafen, und viele Männer, von denen einige
Süßig=
keiten unter der Menge verkauften, ſetzten ſich mit über Kreuz
geſchlagenen Beinen auf die Erde und rauchten aus ihren
Waſſer=
pfeifen, den Blick zum Galgen gerichtet. — — Ich blieb von
weitem ſtehen und ſah der Hinrichtung zu. Einige
Kommando=
rufe und laut geſprochene Gebete der Mollahs (Prieſter) ..
15 Minuten ſpäter war alles vorüber. Ruhig zogen dann die
Muſelmänner ihres Weges dahin. Keine Aufregung! Weshalb
auch? — — Wir ſind ja im Orient! — — Als
Abſchreckungs=
mittel gegen die Räuberei bleibt der alſo Gerichtete drei Tage
lang an dem Galgen hängen.
Welches waren doch deine letzten Worte, Bandit? —
Was riefeſt du noch im letzten Augenblick deines Daſeins,
lächelnden Geſichts? — — Ja, — jetzt höre ich es wieder ganz
deutlich, was du ſagteſt in dem Wohllaut deiner Sprache: 41l
ham de Allah, — geprieſen ſei Allah! — Lächelnden Geſichts!
Die Kuh als — Leithammel für Flieger.
Eine wichtige Lehre für alle, die ſich in der Luft bewegen.
(a) New York. Das gefährlichſte für einen Flieger iſt es, die
Orientierung zu verlieren. In den Wolken, in plötzlich auftretenden
Nebeln, in Regenſchauern oder ſonſtwo. Nun ſcheinen derartige
Wetten=
veränderungen auf den amerikaniſchen Fluglinien ſehr häufig zu ſein,
denn jeden Augenblick hört man, daß ein amerikaniſcher Flieger im
Nebel ſich verirrt habe und abgeſtürzt ſei. Da haben denn nun die
Direktionen der amerikaniſchen Flugbetriebe die Erfahrungen ihrer
Flieger über das Nebelfliegen geſammelt. Und aus dieſen geſammelten
Lehren haben ſie ein Lehrbuch zuſammengeſtellt, das eine köſtliche
Kurio=
ſität aufweiſt, die aber einen wirklich ernſten Hintergrund hat. Und
zwar handelt da ein Kapitel von der Benutzung der Pferde, Hühner
und Kühe als Markierungen und Wegkennzeichnungen. Das ſoll ſo
vor ſich gehen: wenn ein Flieger die Orientierung verloren hat, dann
ſoll er ſo weit niedergehen, daß er die Tiere erkennen kann. Laufen die
Kühe mit lautem Gebrüll davon und ſuchen die Hühner aufgeſchreckt
und laut gackernd das Weite, dann kann der Flieger ſicher ſein, daß er
ſich weit abſeits von ſeiner richtigen Fluglinie befindet. Bleiben aber
die Tiere ruhig bei ihrer alltäglichen und dauernden Beſchäftigung des
Freſſens, dann mag der Flieger beruhigt ſeinen Weg fortſetzen, denn
dann befindet er ſich auf einer häufig beflogenen Strecke, auf der ſich
das liebe Vieh bereits an die Motorengeräuſche gewöhnte. Und wenn
ein Flieger genau der Linie folgt, auf der die Kühe ſeinem Fliegen keine
Aufmerkſamkeit zuwenden, kann er gewiß ſein, bald an einen Flugplatz
zu kommen.
Das iſt ein unbeſtreitbar guter Ratſchlag. So gut, daß wir Till
Eulenſpiegel bedauern, dem dieſe Gelegenheit zu einem ſeiner ernſten
Scherze zu ſeiner Zeit noch nicht geboten wurde.
Aus den Amtsverkündigungen
des Kreisamts Darmſtadt und den
Bekanntmachungen des Polizeiamts
Darmſtadt.
Hefunden: 1 Zehn=Mark=Schein zwei
rtemonnaies mit Inhalt. 1
Schüler=
ippchen mit Inhalt, 1 Paar
Fauſt=
ndſchuhe, 1 Paket mit Inhalt (Schlips
d dergl.), 1 Gebiß mit fünf Zähnen.
gelbe Kette, 1 gelbe Broſche, 3 Bund
glüſſel, 2 einzelne Kinderhandſchuhe,
Pelzkragen, 1 Rollfilmapparat, ein
warzer Damenſchirm, 1 gebrauchte 13a. 14, 16b. 17a, 23. 36, 41, 42, 47, 48
ttdecke. — Zugelaufen: 1 raſſereiner
ber Jagdhund, 1 Baſtard, 1 Schäfer=
Wir machen wiederholt darauf
auf=
rkſam, daß auch noch Fundgegenſtände
rhanden ſind, die in früheren
Bekannt=
ichungen verzeichnet ſind.
Intereſſen=
können die Fundgegenſtände während
* Büroſtunden auf Zimmer 11
beſich=
gen.
Bekanntmachung.
Verbot.
Auf Grund des Art. 123, Abſ. 2 der
ichsverſaſſung ſowie zur
Aufrechterhal=
ig der öffentlichen Ruhe, Ordnung und
cherheit werden am 21. und 22.
Fe=
tar 1931 für die Stadt Darmſtadt alle
ter freiem Himmel ſtadtfindenden
Ver=
ſtaltungen, insbeſondere Auf= und
Um=
fe, Durchmärſche. Kundgebungen und
rſammlungen unter freiem Hmmel
kommuniſtichen und
nationalſozia=
iſchen Organiſationen ſowie des
Stahl=
ms verboten. Das Verbot iſt
unbe=
gt durchzuführen; gegen
Zuwider=
idelnde iſt rückſichtslos einzuſchreiten.
Gründe:
Das Reichsbanner Schwarz=Rot=Gold
ſchon ſeit langem für den 21. und
Februar öffentliche Kundgebungen
er freiem Himmel aus Anlaß der (Gemeindewald Ober=Ramſtadt)
denjährigen Wiederkehr ſeiner
Grün=
ig angekündigt. Seine politiſchen vormittags 9 Uhr anfangend werden
zuer rufen nunmehr ihre Anhänger
dieſe Tage zu Gegenkundgebungen
d anderen Veranſtaltungen auf. Bei
derzeitigen ſtarken Erregung der
po=
ſchen Leidenſcha ten muß, hierbei mit
ſammenſtößen gerechnet werden, ſo= /147 Stück fichten Kl. jau. b — 32,73fm
8 die geplanten Gegendemonſtrationen
e unmittelbare Gefahr, für die
öffent=
ſe Sicherheit bilden. Zur
Aufrecht=
altung der öffentlichen Ruhe, Ordnung 85 Stück weißtannen Kl. Iu. II
Sicherheit iſt es deshalb notwendig,
zu unterbinden.
(2949
Darmſtadt, den 20. Februar 1931.
Heſſiſches Polizeiamt.
Dr. uſinger.
Ihr ab: Rind= u. Gelegenheit!
chönes
Speiſezimmer
für 580 Mk. z. verk.
utſpr. f. 10ℳ z. vk. Schreinerei Uhland,
artinſtr. 70, III.*
Karlſtraße 54.
Frei=
Nachlhof bank.! Günſtige
ute v. 8—11 u. v.
wweinefl. (195a
Leßke Skammholz
Berſteigerung.
Donerstag, den 26. Februar 1931,
vormittags 9 Uhr anfangend, findet die
letzte Stammholz=Verſteigerung im
Stadtwald zu Pfungſtadt ſtatt. Im
Diſtrikt Malchertanne Abt. 21 (
Kahl=
hieb) und aus den Abt. 1a, 4b, 6. 10.
wird das nachverzeichnete Kiefern= und
Buchen=Stammholz von 7—16 Meter
Länge an Ort und Stelle öffentlich
ver=
ſteigert Vorherige Beſichtigung wird
empfohlen.
Kl. 2b 25—29 Durchm. 10 St. — 6.14 fm
Za 30—34
3b 35—39
4a 40—44
4b 45—49
—57,72
— 84,36
29 „ — 42,10
11 „ —18,16
200 St.—208,48 Im
3 Buchenſtämme — 1,38
Zuſammenkunft am Bahnwärterhaus
Malcherweg.
Gegen Bürgſchaftsleiſtung wird
Zah=
lungsfriſt bis Martini 1931 gewährt.
Nähere Auskunft erteilt Förſter Seipp,
Frankenſteinerhof, Seeheimerſtr. 61.
Bemerkt wird, daß der größte Teil
des Holzes direkt neben der
Heidel=
berger Chauſſee lagert und daß es ſich
um alten Beſtand, mit ſelten ſchönem
(2973b
Schnittholz handelt.
Pfungſtadt, den 20. Februar 1931.
Heſſ. Bürgermeiſterei.
Schwinn.
Nutz= u. Brennholz=
Verſteigerung Nr. 5
Montag, den 23. Februar 1931,
im Forſtort Schorrsberg an Ort und
Stelle meiſtbietend verſteigert:
Nutzholz, Stämme:
14 Stück lärchen Kl. la u. b — 3,07 fm
17 Stück fichten Kl. IIa u. 3b — 10.39 fm
Derbſtagen:
3 Stück lärchen Kl. I
207 Stück fichten Kl. I—III
Brennholz:
Scheiter: rm 3 fichten
Knüppel: rm 4,5 eichen, 1,5 kiefern,
22,5 ſichten
Das Holz lagert in unmittelbarer
Nähe der Provinzialſtraße Ober=Ramſtadt
—Nieder=Modau und iſt ſehr gut
abzu=
fahren. Nähere Auskunft erteilt Herr
Förſter Trautmann Ober=Ramſtadt. (2935
Ober=Ramſtadt, 18. Februar 1931.
Heſſiſche Bürgermeiſterei
Rückert.
Kleider-
schränke
weiß lackiert
1türig 59.—
2türig 73.—
Nacht-
schränke
weiß lackiert
29.50,23.50
19.50
Wasch-
schränke
mit Aufsatz
weiß lackiert
68.—, 48.
43.—
Schuh-
schränke
92.-, 23.50
Paradies-
Unterbetten
25.—, 22.—
12.56
Eeiſgrzfſt.
Matratzen
105.-, 95.-,
85.-, 75.-,
65.-
Roßhaar-
Matratzen
2.5.-,7.75.-
165.-, 1.50.-
Betten-
Elage
Fritd Schafg
Bur.14
Darmstadt
Tel 2626.
Transmiſſion, 3 m,
5 Scheib. u. Riem.,
Rapidwaage, Firm. (Glas),
Reib=
u. Kaffeemahlmaſch.
zu verkaufen.
Mauerſtraße
(Laden).
Büfett, Kredenz,
gr. Ausziehtiſch,
Küchenſchrank,
Anrichte,
Küchen=
z. verk. Zuerfrag. 72967
Hochſtraße 68,I.
ſow. Tenorbanjo zu
verkaufen. Karlſtr.
Nr. 40/42. rechts.*
Zu verkaufen:
1 Bauſparvertrag
(Wüſtenrot) 1927
ℳ 3000 N 200 ℳ
1 Harmonium, 500
neu, jetzt 220 ℳ,
1 Radio f. Netzann.
(5=R.=Gerät), 250
neu jetzt 70 ℳ
1 3=Röhren=Gerät
(Loewe) 10 ℳ.
2 Akkumul. 3 7 ℳ,
1 Grammoph.=Werk
mit Arm 7 4.
1 Konzert=Zither
(60ℳ) jetzt 12 ℳ
Angeb. unt W. 245
a. d. Geſchäftsſt.
Rieder. Kinderwag,
zuſammenlegb., 15.4,
Wäſchemangel,
Eut=
anzug, Gr. 46, bill. z. vk
Heidelbergerſtr. 127, 1. (*
GO Rm.
gegen doppelte Sicherheit,
Rückzahlung nach einem
Mo at mit 70 Nm. Ang.
unter K. M. 830 an die
Geſchäftsſtelle. 2913b
2000—2500 Mark
geg. ſehr gute Sich.
geſucht. Nur von
Selbſtgeber Ang. u.
W. 186 Geſchſt. (*fs
Welch. edeldenkende
Menſch würde ein.
alleinſteh.
Geſchäfts=
mann, welch, durch
Krankh. u. Tod ſein.
Frau i. Not ger. iſt,
einige hundert Mk.
auf
Grundſtückſicher=
heit, hohe Zinſ, ſow.
Ratenrückzahl. leih.,
ev. Teilhaber? Ang.
unt. W. 147 Gſchſt.*
Woll. Sie ewig hohe
Heizgasöfchen (5fl.), Hanglh.-Zinſen
zahl.2 Warum
tra=
gen Sie mit demſ.
Geld Ihre Hypoth.
nicht ab? Hypoth.=
Schuldner erh koſtl.
Auskunft u. W. 231
a. d. Geſchäftsſt. (*
Dienstag, den 24. ds. Mts.,
vor=
tiſch u. gr. Beitlmittags 9 Uhr, werden auf dem
Rat=
haus aus dem Roßdörfer Gemeindewald
aus Mark 1, Abt. 15 und 62, und Hunds=
Prima eingeſp. 34=/rück, Abt. 4, 6 und 7, folgende Sorti=
Geige mit Kaſten u. mente Nutzholz verſteigert:
Kiefern=Stämme:
Klaſſe IIa 1 Stück — 0,50 fm
Klaſſe IV 1 Stück — 1,68 fm
1
— 1.65
— 2,59
II 5
Buchen=Slämme:
Klaſſe 1V 2 Stück — 1,59 fm
Fichten=Stämme:
Klaſſe la 73 Stück — 11.96 fm
— 11.39
Ib 43
— 6,90
IIa 12
IIb 2 „ — 142
Eſchen=Stämme:
I., II. u. III. Klaſſe 10 Stück — 2,00 fm
Eſchen=Derbſtangen:
I. bis III. Klaſſe 123 Stück
Fichten=Derbſtangeu:
I. bis III. Klaſſe 303 Stück
Lärchen=Derbſtangen:
I. bis III. Klaſſe 130 Stück
Fichte=Reisſtangen:
1V. bis VI. Klaſſe 73 Stück
Eſche=Reisſtangen:
IV. Klaſſe 42 Stück
1rm Eſche= u. 4 Im Erlenutzſcheiter.
Es wird gebeten, das Holz vorher
einzuſehen.
Auskunft durch die Bürgermeiſterei
und Heirn Förſter Kirſchner. (2928
Roßdorf, den 20. Febr. 1931.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Lorenz.
in
Schuhwaren.
11. BrennholzVerſteigerung.
Donnerstag, den 26. Februar
1931, vormittags 9½ Uhr, werden
im Gaſthaus ,„,Zum Löwen” in Ober=
Ramſtadt aus den Staatswalddiſtrikten
Hanum 4a, Pfariholz 8b und
veiſchie=
dene der Förſterei Eiſernhand
ver=
ſteigert:
Scheiter, rm: 141 Buche, 5 Eiche;
Knüppel, rm: 43 Buche, 11 Eiche,
2 Kiefer, 8 Fichte; Aſtreiſig, 100 W.:
13.1 Buche.
Unterſtrichene Nummern kommen nicht
zum Ausgebot. Nähere Auskunft durch
unterzeichnetes Forſtamt und Herrn
Förſter Hofſmannzu Forſthaus
Eiſern=
hand.
(2953
Ober=Ramſtadt, den 20. Febr. 1931.
Heſſiſches Forſtamt Ober=Ramſtadt.
Laubſtammholz=
Verſteigerung.
Am Dienstag, den 3. März 1931,
von vormittags 10 Uhr ab, wird
in Mörfelden im Gaſthaus „Zum
Saal=
bau”, Bahnhofſtraße 5 aus dem
Staats=
wald des Heſſiſchen Forſtamts
Mörfel=
den fol endes Laubſtammholz öffentlich
meiſtbietend verſteigert:
Eiche, Abſchnitte:
Güteklaſſe A
St. fm
Klaſſe 4
8 1 1,82
St.
100
43
13
3
N
fm
88,50
55,26
19,58
13,03
763
St. im
10 ½29
4 4,88
4 6,87
Eſchen, Abſchnitte:
Güteklaſſe 9 St. fm Klaſſe 2 6 2.17 10 4,88 5 2,64 1 0.90 Ulme, Büteklaſſe N St. fm Klaſſe 4 2 3,00 „ 5 1 2,75 Montag, den 23. Februar 1931,
vormittags 10 Uhr beginnend
verſtei=
gere ich in Brensbach, im Gaſthaus
„Zum Odenwald”
Herren=, Damen=, Kinder= u.
Arbeits chuhe und Pantoffeln.
Franz Pfaff
Außtionator und Taxator.
Das Holz liegt in den Förſtereien
Schlichter Wieſental und Sensfelder
Tanne. Es wiid gebeten, dasſelbe vor
der Verſteigerung einzuſehen.
Auskunft erteilt die unterzeichnete
Stelle (Fernruf Mörfelden Nr. 1) ſowie
für Förſterei Schlichter Förſter Vöglin
zu Forſthaus Schlichter, für Förſterei
Wieiental Förſter Sommerlad zu
Forſthaus Wieſental, für Förſterei
Sens=
felder Tanne Förſter Loeſch zu
Forſt=
haus Apfelbachbrücke, ſämtlich Poſt
Mör=
felden. Stammholzauszüge können gegen
Einſendung von 1 RM. (nicht in
Brief=
marken) von uns bezogen werden. (2929
Mörfelden, den 18. Febr. 1931.
Heſſ. Forſtamt Mörfelden.
Nummer 52
Samstag, den 21. Februar 193I
Seite 10
Blumenſchlachk an der Riviera.
Immer noch kreiben Minen in Kangl und Nordfee
Links: Exploſion einer Mine, die durch Abſchießen vernichtet wurde. — Rechts: Minen, die
an der Nordſeeküſte angetrieben wurden. Unten eine deutſche Bleikappenmine, die von Muſcheln
völlig überwachſen iſt. — In den letzten Tagen ſind wiederholt im Kanal treibende Minen,
Ueber=
bleibſel des Weltkrieges, geſichtet worden, die für die Schiffahrt äußerſt gefährlich ſind. Die Minen
wurden durch die letzten ſchweren Stürme von ihren Verankerungen losgeriſſen, und es muß nun
ſcharf Ausſchau gehalten werden, um ſie durch Abſchießen vernichten zu können.
Blumenkorſo auf dem Waſſer in Villefranche=ſur=Mer.
intel
Alljährlich finden in den ſchönen Badeorten an der Rivieraküſte die traditionellen Blume, werd
ſchlachten ſtatt. Bekränzte Boote fahren auf dem Waſſer, überall ſind Blumen, freuen ſich feſtl
geſchmückte Menſchen.
Reich und Ausland.
Zu der Deutſchen Arbeitsgemeinſchaft
für Erfinder, e. V.
ſind eine große Zahl berufsſtändiſcher
Organi=
ſationen der Induſtrie und Technik
zuſammen=
getreten. Sie fordern die endliche Durchführung
der ſeit drei Jahrzehnten ſchwebenden Reform
der Geſetze über den gewerblichen Rechtsſchutz
(Patente, Gebrauchsmuſter). Grundlage für
dieſelben ſoll ein einſtimmig gefaßtes Gutachten
des Reichswirtſchaftsrates ſein. Ohne daß vom
Staat Geldmittel verlangt werden, iſt es
hier=
durch möglich, eine ſtarke Förderung techniſchen
Neuſchaffens herbeizuführen. Dieſes aber iſt
un=
bedingt erforderlich, um den Stillſtand in
Kriegs= und Inflationsjahren wieder
einzu=
holen. Die Deutſche Arbeitsgemeinſchaft für
Erfinder, deren ideelle Beſtrebungen von
füh=
renden Perſönlichkeiten aus allen Kreiſen der
Wiſſenſchaft und Wirtſchaft unterſtützt werden
— unter dem Aufruf ſtehen Namen wie: Prof.
Junkers, Einſtein uſw., ſiehe
Aufrufsunter=
ſchriften —, hat ſich dieſes Ziel geſetzt. Wer
auch dazu helfen will, wende ſich an die
Ge=
ſchäftsſtelle: Berlin=Charlottenburg,
Wilmers=
dorfer Straße 73.
Nach der Wahl zum Ortsvorſteher bei einer
Schlägerei getötet.
Neuwied. Die Bewohner des
Weſter=
waldortes Steinebach hatten ſich am 10.
Dezem=
ber 1929 einen neuen Ortsvorſteher gewählt,
was von ſeinen Anhängern am Abend in der
Wohnung des neuen Oberhauptes gebührend
begoſſen wurde. Als die Bier= und
Schnapsvor=
räte zur Neige gingen, ſchickte man zwei junge
Leute, darunter den Neffen des Ortsvorſtehers,
zu deſſen Vater, dem Bruder des
Ortsvor=
ſtehers, der eine Flaſchenbierhandlung betrieb.
Hier hatten ſich andere Dorfbewohner, die mit
der Wahl unzufrieden waren, verſammelt,
darunter auch der frühere Ortsvorſteher. Die
jungen Leute bekamen kein Bier und kehrten
mit leeren Händen zu der Geſellſchaft des
Vor=
ſtehers zurück. Dort gab es nun Streitigkeiten,
ſo daß der Hausherr Feierabend bot. Im ſelben
Augenblick wurde in der Küche eine
Fenſter=
ſcheibe eingeſchlagen. Die Gegner des
Ortsvor=
ſtehers waren aus dem anderen Hauſe
herbei=
geeilt, und hinter und vor dem Hauſe wickelten
ſich nun im nächtlichen Dunkel Schlägereien ab.
Der Ortsvorſteher erhielt dabei einen
Meſſer=
ſtich in den Rücken, der die Lunge traf. Auch
ein Steinbrucharbeiter wurde durch Meſſerſtiche
ſchwer verletzt. Der Vorſteher ſtarb nach einigen.
Tagen im Krankenhaus zu Kirchen. In der
Schöffengerichtsverhandlung in Kirchen im
Auguſt vorigen Jahres konnten die Vorgänge
nicht geklärt werden, und es verurteilte lediglich
einen Berginvaliden wegen gefährlicher
Kör=
perverletzung zu 100 RM. Geldſtrafe ſowie zwei
weitere Angeklagte wegen Hausfriedensbruchs
zu je einer Woche Gefängnis. Auch die Große
Strafkammer in Neuwied kam nach
fünfſtün=
diger Verhandlung, zu der ein großes
Zeugen=
aufgebot geladen war, zur Verwerfung der
Be=
rufung.
Kanonenſchüſſe aus der Wohnung.
Berlin. Im Hauſe Salzburger Straße 5
wohnt bei ſeinen Eltern der unverheiratete, 38
Jahre alte Johannes Lauktien, in der ganzen
Gegend als Sonderling bekannt. Man weiß, daß
er ſich gern mit militäriſchen Dingen befaßt. Er
iſt im Weltkrieg verſchüttet worden. Seit
Jah=
ren beſchäftigt er ſich mit der Herſtellung kleiner
Kanonen, die er ab und zu ausprobiert. Geſtern
nachmittag ertönten plötzlich mehrere laute
Schüſſe. Lauktien hatte mit ſeinem Kanönchen
aus dem Erkerfenſter geſchoſſen. Dann trat er
auf den Balkon hinaus, ſetzte ſich einen
Stahl=
helm auf und rief Kommandos auf die Straße
hinunter. Schließlich richtete er ſeine Kanone
gegen die Spitze der Ludwigskirche und feuerte
mehrmals; insgeſamt will man etwa 30 Schüſſe
gezählt haben. Steinſplitter rieſelten auf die
Straße, ſonſtiger Schaden wurde nicht
ange=
richtet. Das Ueberfallkommando nahm den Mann
in Gewahrſam. Nach ſeiner Behauptung hat er
eine neue Geſchoß= und Pulverart erfunden, die
er gern ins Ausland verkaufen möchte. Er hat
ſeine Konſtruktion auch einmal bei der
Reichs=
wehr vorgeführt, ſie wurde aber als nicht
ver=
wendbar zurückgewieſen. L. wird von der
Poli=
zei dem Kreisarzt zur Unterſuchung ſeines
Gei=
ſteszuſtandes vorgeführt werden.
Die Inkernakionale Aukomobilausfkellung in Berlin eröffnek
Ein Schlager auf dem Gebiete der Kleinautos:
Ein DKW.=500=ccm.= Wagen mit Vorderantrieb für 1400 Mark.
Blick in eine der großen Ausſtellungshallen.
Die Unterſuchung des Mordfalles Eckert.
Berlin. In der Mordſache Eckert fand
noch einmal eine eingehende Beſichtigung der
Leiche und des Tatortes ſtatt. Prof. Dr.
Brü=
ning, von der Preußiſchen Landesanſtalt für
Chemie in Berlin, war hinzugezogen worden, um
darüber ein Gutachten zu erſtatten, welche
Schlüſſe aus den in der Nähe der Leiche am
Tatort gefundenen Blutſpuren gezogen werden
können und welches Werkzeug die ſchweren
Schä=
delverletzungen am Kopfe des Ermordeten
her=
vorgerufen habe. Das Ergebnis der
gemeinſa=
men Tatortbeſichtigung kann dahin
zuſammen=
gefaßt werden, daß der Täter den Schuhmacher
Eckert niedergeſchlagen haben muß, als er
ahnungslos auf ſeinem Schuſterſchemel ſaß. Dann
hat der Täter ſich wahrſcheinlich auf Eckert
ge=
ſtürzt und ihn mit Hieben und Stichen ſolange
bearbeitet, bis er tot war. Offenbar hat es
dem Mörder von vornherein alſo daran gelegen,
Eckert zu töten, und nicht bloß wehrlos zu
machen. Das beſtätigt die bisherige Annahme
der Mordkommiſſion, daß Eckert ſeinen Mörder
kannte.
Ein Diener, der die Verſteigerung in Schloß
Glienicke nicht überlebt.
Berlin. Der 84 Jahre alte Haushofmeiſter
des Prinzen Friedrich Leopold Conrad Mendel
iſt vorgeſtern nachmittag in ſeinem Zimmer in
Schloß Glienicke aus Gram über die Auflöſung
des alten Fürſtenſitzes geſtorben. Der ſeit 56
Jahren im Dienſte der prinzlichen Familie
ſtehende Mann hatte ſchon von Wochen geäußert,
daß er die Auktion der Möbel und Wertſachen
nicht überleben würde. In den letzten Tagen
hatte ihn eine Grippe auf das Krankenlager
geworfen. Die Aufregung über die vielen
frem=
den Menſchen, die ſich in den letzten Tagen in
dem Schloß einfanden, und über den
Abtrans=
port von Wertſachen gab vorgeſtern nachmittag
dem alten Mann den Todesſtoß.
Schweres Lawinen=Unglück
bei Graubünden.
Diſentis (Graubünden). Im Medelſert
hat ſich Freitag früh, gegen ¼8 Uhr, ein ſchw
res Lawinenunglück ereignet. Durch eine gro
Lawine wurde das Gaſthaus zur Poſt in Blat.
verſchüttet. Das geräumige Haus wurde auf d.
Weſt= und Nordſeite eingedrückt. Es war b
wohnt von dem betagten Ehepaar Wenzin ur
ihren beiden verheirateten Söhnen mit Kinder
Bisher wurden tot geborgen die zirka 65 b
70 Jahre alte Mutter Wenzin ſowie ein ſech
jähriges Kind, während eine Frau und drei
Ki=
der des einen Sohnes noch vermißt werden. D
übrigen Bewohner konnten in Sicherheit gebrac
werden. Die Rettungsarbeiten werden mit all
Energie fortgeſetzt. Sie werden erſchwert dur
die noch immer beſtehende Lawinengefahr b
andauerndem Schneefall.
Ver
Rei
nen
lich,
Die
leicht
dart
Dem
Dreiſter Raubüberfall auf einem Berliner
Untergrundbahnhof.
Berlin. Ein dreiſter Raubüberfall wur
geſtern nacht auf dem Untergrundbahnhof Onk
Toms Hütte, im Grunewald, verübt. Gege
1 Uhr nachts, als die Station faſt vollſtänd
verlaſſen war und nur noch zwei Beamte un
eine Kaſſiererin auf dem Bahnhof anweſei
waren, drangen ſechs bewaffnete Männer in de
Schalterraum ein. Während einige der Bandite
die beiden Beamten auf dem Bahnhof mit vo
gehaltenem Revolver in Schach hielten, forde
ten die anderen die Kaſſiererin auf, ihnen d
Tür zum Schalterraum zu öffnen. Auf ih=
Weigerung zerſchlugen ſie eine Scheibe un
drangen ſo in den Raum ein, wo ſie etwa 1
RM. raubten. Es gelang den ſechs Einbrecher
unerkannt zu entkommen, bevor die Polizei b.
nachrichtigt werden konnte.
Die Rückkehr der italieniſchen Südamerika=
Flieger.
Rom. Am Donnerstag nachmittag iſt Gen
ral Balbo mit ſeinen Gefährten in dem feſtli
geſchmückten Hafen von Genua eingetroffen. A
der „Conti Roſſi” in Begleitung von Torped
booten und Flugzeugen in den Hafen einlie
ging auf ſämtlichen Schiffen die Flagge hoch ur
Hunderte von Sirenen ertönten. Balbos Fah
durch die beflaggte Stadt glich einem Triump
zug. Vor der Präfektur bereitete eine tauſen
köpfige Menge den Ueberſeefliegern eine le
hafte Kundgebung. Immer wieder mußte Ball
auf den Balkon heraustreten, um ſich der
Men=
zu zeigen.
Verkehrsunglück.
Budapeſt. An einer Straßenkreuzung fu.
geſtern mittag ein Straßenbahnwagen in ein m
Mehl beladenes Pferdefuhrwerk hinein. Die dr.
Inſaſſen des Fuhrwerks gerieten unter die R
der der Straßenbahn. Zwei von ihnen, ei
Mann und eine Frau, waren ſofort tot, de
dritte wurde ſchwer verletzt.
beide
Neuland am Südpol entdeckt.
Oslo. Das Außenminiſterium erhielt ei
drahtloſes Telegramm des Kapitäns Riiſer La
ſen von der norwegiſchen Südpolexpedition, w
nach Larſen vom Flugzeug aus ein neues Lau
am Südpol entdeckt habe. Das Neuland erſtre
ſich von 70:30 Grad ſüdlich und 24:15 Grad öſtli
bis zu 68:40 Grad ſüdlich und 33:30 Grad öſtlie
Larſen hat die norwegiſche Flagge und zuglei
ein Dokument über die Beſitzergreifung im N.
men des norwegiſchen Staates über dem Neulai
abgeworfen. Mit Zuſtimmung des Königs h.
das neuentdeckte Gebiet den Namen „Prinzeſſ
Ragnhild=Land” erhalten.
Bisher 35 Todesopfer der Genickſtarre=Epidem
in England.
London. Die Genickſtarre=Epidemie
England forderte am Donnerstag fünf weite
Todesopfer unter der Zivilbevölkerung, wodur
ſich die Geſamtzahl der geſtorbenen Perſonen a.
35 erhöht. Nach den amtlichen ſtatiſtiſchen
A=
gaben ſind ſeit Beginn des Jahres 221 Erkra
kungen an Genickſtarre verzeichnet worden, g
genüber 83 im vergangenen Jahre.
Wirbelſturm in Argentinien.
Buenos Aires. Ueber Los Cocos, in d
Provinz Cordoba, iſt ein Wirbelſturm hinwe
gegangen. Einige Häuſer wurden zerſtört ur
mehrere Einwohner getötet.
Spott Sper und Tar nen.
e auf
ar
inſe
drei
Süddeukſche Handball=Meiſterſchaft.
Weſtimark Trier — 5p. Darmſtadk 98.
Zum erſten Spiel der Rückrunde fährt die Sportvereinself morgen
h Trier, um dort gegen den Meiſter der Gruppe Saar anzutreten.
ihl haben die Darmſtädter das Vorſpiel in Darmſtadt glatt mit 5:0
vonnen. Trotzdem muß man damit rechnen, daß die 98er in Trier
ver zu kämpfen haben werden, wenn ein Sieg errungen werden ſoll.
r eigenem Publikum wird die Weſtmarkelf ſicher alles aufbieten, um
gen den Süddeutſchen Meiſter erfolgreich zu beſtehen. Die knappe
ederlage von Trier in Waldhof (5:6) läßt erkennen, daß der
Saar=
iſter eine äußerſt gefährliche Elf ſtellt. Deswegen erwarten wir von
Sportvereinself, die in ſtarker Aufſtellung das Spiel beſtreitet, daß
mit aller Energie beſtrebt iſt, die Punkte für ſich zu gewinnen.
nn darüber kann kein Zweifel beſtehen, daß ein Sieg in Trier die
r ein gut Stück der Weſtgruppenmeiſterſchaft näher bringen würde.
es ſollte für die Darmſtädter Anſporn dazu ſein, mit aller Kraft und
em Können zu verſuchen, zum Siege zu kommen.
Polizei Darmſtadt — Mainz 05.
Alemannia Worms — Hakoah Wiesbaden.
Am Sonntag nachmittag, 3 Uhr, empfängt die Polizei=Liga
ainz 05 zum erſten Spiel der Rückrunde. Obwohl die Polizei das
orſpiel mit 4:1 Toren gewann, iſt in dieſem Spiel ein Sieg noch nicht
hergeſtellt. Der Mainzer Sturm iſt ausgezeichnet und hat ein ſehr
ſtes Schußvermögen. Hoffentlich hat ſich die Polizei=Liga wieder von
rer verhängnisvollen 11:3=Niederlage erholt und zeigt morgen
wie=
rum ihr altes Können.
Vor dieſem Spiel, um 12.30 Uhr, treffen ſich Alemannia Worms
d Hakoah Wiesbaden. Auch dieſer Kampf verſpricht äußerſt hart und
tereſſant zu werden, da beide Vereine um die Entſcheidung kämpfen,
er die Liga verläßt.
Um 2.15 Uhr hat auf dem Uebungsfeld des Polizei=Sportplatzes die
gaerſatz den Turnverein Auerbach zum Gegner. Wer hier ſiegt, iſt
ir Beſtimmtheit noch nicht vorauszuſagen, da Auerbach eine techniſch
ite Handballelf ſtellt.
Vormittags um 10 Uhr treffen ſich die 1. Polizeijugend und die
Jugend Arheilgen. Um 11 Uhr ſpielt die 2. Jugend gegen die
des Sportvereins 98.
Rol=-Weiß Darmſtadt — Reichsbahn Darmſtadt.
Morgen nachmittag 3 Uhr treffen ſich die erſten Mannſchaften obiger
ereine zu einem Freundſchaftsſpiel auf dem Rot=Weiß=Sportplatz.
eichsbahn beſitzt eine ſpielſtarke Mannſchaft, und konnte am
vergange=
en Sonntag gegen Turnverein Bickenbach 5:1 gewinnen; wie
erinner=
ch, konnten die Rot=Weißen gegen denſelben Verein nur 2:2 ſpielen.
ie Mannſchaft von Rok=Weiß wird alſo gut tun, das Spiel nicht ſo
icht zu nebmen, jedes eigenſinnige Spielen zu unterlaſſen und ein wenig
aran zu denken, daß es hier auch um die Ehre von Not=Weiß geht.
ſem Sturm ſei immer wieder geraten, etwas mehr — Syſtem.
Die 2. Mannſchaften treffen ſich eine Stunde früher. Es darf in
eiden Fällen mit ſchönen Spielen gerechnet werden, und der Beſuch
dem Turner als auch D. S.B.=Freund zu empfehlen ſein.
Sport=Abt. Merck.
Nach den letzten Erfolgen der 1. Mannſchaft bleibt mit Spannung
as Ergebnis des Endſpieles um die Pokalmeiſterſchaft
u erwarten, das Sonntag früh um 11 Uhr auf dem Merckſchen
Sport=
latz (Maulbeer=Allee) gegen Sportvereinigung
Arheil=
en 1. ausgetragen wird. Bei den ſeitherigen Treffen der beiden
Nannſchaften war Arheilgen ſtets als Sieger hervorgegangen. Es iſt
hwer, eine Prognoſe für das Sviel zu ſtellen. Auf alle Fälle wird es
Nerck nicht leicht fallen, gegen das glänzende Zuſammenſpiel, das die
(rheilger ſtets gezeigt haben, anzukommen. Es bleibt zu wünſchen, daß
as Spiel einen fairen Verlauf nimmt.
Tv. Roßdorf — Tgm. Stockſtadt.
Am Sonntag, 15 Uhr, empfängt der Tv. Roßdorf zum
Freund=
haftsſpiel die Tgm. Stockſtadt. Da die Gäſte für den Reſt der
ſerbandsſpiele ihre Mannſchaft zurückgezogen hatten, werden die
lückſpiele als Freundſchaftsſpiele ausgetragen. Wenn der
Platz=
erein ſeinen im Vorſpiel erzielten Sieg (3:2) gegen die ſtark
ufgekommenen Gäſte wiederholen will, darf er das Spiel nicht
eicht nehmen. Um 2 Uhr ſpielen die Jugendmannſchaften.
T. H. Darmſtadt Südweſtdeukſcher Hochſchulmeiſter.
T.H. Darmſtadt — T. H. Stuttgart 6:1 (3:0).
Nachdem in der Zwiſchenrunde die T.H. Stuttgart gegen Frankfurt
:2 und die T.H. Darmſtadt gegen Karlsruhe 11:1 gewannen, traten beide
Sieger vergangenen Donnerstag in Karlsruhe zum Endſpiel an.
Nach lange ausgeglickenem Kampf, in dem die Stuttgarter durch
Schnelligkeit und Eifer überraſchten, gelang es den Darmſtädtern, die
n Technik und Spielauffaſſung doch ein deutliches Plus hatten, durch
Seber in der 20. Min. in Führung zu gehen. In der erſten Hälfte
ielen denn nach glänzender Kombination des Sturmes noch 2 Tore
uurch Feick und Freund.
Wer nach dem Wechſel mit einem Nachlaſſen der Stuttgarter
gerech=
iet hatte, ſah ſich ſchwer enttäuſcht. Im Gegenteil, dieſe nahmen faſt
0 Minuten das Heft in die Hand, und es war nur der guten
Hinter=
nannſchaft zu danken, daß Stuttgart nur zu einem Tor kam. Erſt
egen Schluß kamen die Darmſtädter wieder in Schwung und erzielten in
venigen Minuten noch 3 Treffer durch Feick und Leonhardt. —
Ddarmſtadt beſtritt das Spiel in ſtärkſter Beſetzung mit: Meyer;
Rothen=
urger, Feil; Joſt, Leber, Becker; Spiegel, Werner, Leonhardt, Freund,
feick.
Haſſia Dieburg — Polizei Darmſtadk.
Am Sonntag, den 22. Februar, begibt ſich Polizei=SV. nach
Die=
burg, um gegen die dortige Haſſia das fällige Rückrundenſpiel
auszu=
tragen. Von den noch ſtattfindenden drei Verbandskämpfen dürfte das
Spiel in Dieburg das ſchwerſte für die Polizei ſein. Bekanntlich endete
das Vorſpiel auf dem Polizeiplatze 2:0 für den Platzbeſitzer. Bringen
die Poliziſten den unbeugſamen Siegeswillen wie in Pfungſtadt mit,
ſo dürfte der Sieger heute ſchon feſtſtehen. Gelingt es jedoch Dieburg,
ſich beſſer aus dieſer Affäre zu ziehen, ſo dürfte am Sonntag mit
Wall=
dorf der Meiſter von Starkenburg geboren ſein. Die Elf begiebt ſich
mit der Bahn nach Dieburg. Treffpunkt 12.45 Uhr am Hauptbahnhof.
— 2. Jgd. — 3. Jgd. SV. 98, 10 Uhr, Pol.=Platz; 1. Schüler — 1.
Schü=
ler FC. Union, 11 Uhr, Pol.=Platz.
Kreisliga Südheſſen.
Zußball.
Zwei Teilnehmer werden nach dieſem Spielſonntag ausſcheiden, und
zwar die beiden Lampertheimer Vereine, die in dieſer Saiſon
verhält=
nismäßig ſchlecht abſchnitten. Drei weitere Vertreter unſeres Kreiſes
ſtehen nach dieſem 22. Spieltag der Saiſon vor dem letzten Treffen —
es geht aber merklich dem Ende zu. Von beſonderer Bedeutung ſind
diesmal die Begegnungen in Hochheim und Biblis, da ſie gewiſſermaßen
über die Beſetzung des zweiten Platzes entſcheiden. In den vier
an=
geſetzten Spielen treffen ſich:
Sportverein Hochheim — Olympia Worms, Konkordia Gernsheim
— Olympia Lampertheim, FV. Biblis — VfN. Bürſtadt, VfL.
Lampertheim — Viktoria Neuhauſen.
In Hochheim werden ſich die Wormſer „Kleeblätter” gewaltig anſtrengen
müſſen, um die für die Beſetzung des zweiten Platzes notwendigen
bei=
den Punkte zu holen. Hochheim war ſchon immer auf eigenem Platze
nicht leicht zu beſiegen; normaler Weiſe könnte die Begegnung remis
enden. Das letzte Heimſpiel der Saiſon werden die Gernsheimer
un=
bedingt gewinnen wollen, wennſchon es auch für den Tabellenſtand nicht
mehr ausſchlaggebend iſt. Olympia Lampertheim iſt, genau wie zu
Be=
ginn der Verbandsſpiele, reichlich ſchwach und wird um eine
Nieder=
lage kaum herumkommen. Die Bibliſer haben noch die meiſten Spiele
auszutragen, davon vier auf eigenem Platze. Die Begegnung mit den
Bürſtädter Raſenſpielern war ſchon immer ein Großkampf; auch
dies=
mal wird mit einem harten Punkteſpiel zu rechnen ſein. Biblis wird
wohl das beſſere Ende für ſich behalten. Der Tahllenletzte wird beſtrebt
ſein, in Lampertheim möglichſt ehrenvoll zu unterliegen, denn, daß die
VfL.=Mannſchaft ihr letztes Spiel und dazu auf eigenem Platze gewinnt,
iſt ſo gut wie ſicher.
A=Klaſſe — Gau Nied.
Auch hier geht es ſtark dem Ende zu. Zwingenberg hat bereits ſein
letztes Verbandsſpiel hinter ſich und wird zum erſten Freundſchaftsſpiel
gegen den neuen Bensheimer Fußballverein antreten. Im übrigen
treffen ſich:
Klein=Hauſen — Bobſtadt, Auerbach — Bensheim, Bürſtadt
Biebesheim, Zwingenberg — VfB. Bensheim (Privarſpiel).
Aus den drei Verbandsſpielen werden vorausſichtlich die Gäſte als
Sie=
ger hervorgehen. Ueber die Spielſtärke des neuen Bensheimer
Fuß=
ballvereins iſt noch wenig bekannt; man darf auf den Ausgang des
Zwingenberger Treffens geſpannt ſein.
Waldlauf=Klubdreikampf Rol=Weiß V. f. R.
V. f. 2. Frankfurk — Sporkverein 98.
Morgen vormittag 10.30 Uhr ſtarten vom Not=Weißplatz in der
Rheinallee aus obige Mannſchaften zu einem Waldlauf durch die Tanne.
Die Strecke iſt ungefähr 5000 Meter lang und führt vom Rot=Weißplatz
aus die Rheinſtraße binunter bis zum Waldfriedhof, dann links ab durch
die früheren Schießſtände nach der Eſchollbrücker Straße, dieſe Straße
herauf bis zum Bahndamm und zurück zum Rot=Weißplatz. Es können
zu der Mannſchaft eines Vereins beliebig viele Läufer gemeldet werden,
von denen die erſten 8 gewertet und für den Sieg ausſchlaggebend ſind.
Das Läufermaterial ſämtlicher Vereine bietet Gewähr für ſpannende und
intereſſante Kämpfe und dürfte der Beſuch für jeden Leichtathleten ſehr
intereſſant ſein.
Schwimmten.
Juterne Wettkämpfe der Techn. Hochſchule Darmſtadt.
Donnerstag abend 20.30 Uhr wurden im Schwimmbad die internen
Schwimmkämpfe der Techniſchen Hochſchule ausgetragen. Bei guter
Be=
teiligung an den Wettkämpfen zeigte ſich wieder, daß die
Studenten=
mannſchaften dank fleißiger Uebung ihre bekannte gute Form
beibehal=
ten haben.
Ergebniſſe (Bahnlänge 27 Meter): Freiſtil 4 mal 2 Bahnen für
Verbände: 1. ASC., 2:25,5 Min.; 2. DB., 2:27,2 Min. 100 Meter
Rücken Fortgeſchr.: 1. Engelhardt=ASC., 1:41 Min.; 2. Frenzel=
Ghibellina, 1:48,8 Min. 4 Bahnen Bruſt Fortgeſchr.: 1. Becker=ASC.,
1:39 Min.; 2. Wolfsholz=ASC., 1:41,8 Min.; 3. Hahn=ASC., 1:46,2
Min. 4 Bahnen Bruſt Anfänger: 1. Schultheiß=Cheruskia, 1:45 Min.;
2. Dietzel=DB 1:46 Min.; 3. Kullen=Cheruskia, 1:50 Min. 4 Bahnen
Kraul Fortgeſchr.: 1 Wolfsholz=AEC., 1:15,2 Min.; 2. Gerke=Rheno=
Gucſtfalia, 1:24,8 Min.; 3. Engelhardt=ASC., 1:26,8 Min. 2 Bahnen
Kraul Anfänger: 1. Starkloff=ASC., 40 Min.; 2. Walcher, 43,5 Min.;
3. Wieſe=Ghibellinia, 44 Min.
Delphin Frankfurt — Rot=Weiß 1:4.
Delphin Frankfurt trat in ſtärkſter Aufſtellung an, während Rot=
Weiß für Dahmer, Rottmann und Vogel Erſaß ſtellen mußte. In dem
faſt ausſchließlich in der Hälfte Delphins ausgetragenen Spiel konnte
Rot=Weiß keine große Torbeute erzielen, da der Schiedsrichter — der
augenſcheinlich eines ſeiner erſten Spiele abſolvierte — ſämtliche Fonls
der Delphin=Verteidigung ungeahndet ließ und ſomit jegliches
Spiel=
ſyſtem von vornherein zunichſte machte. Rot=Weiß fand ſich erſt infolge
der ſtark geſchwächten Mannſchaftsaufſtellung in der zweiten Halbzeit
und ſtellte durch 4 placiert geſchoſſene Tore den Sieg ſicher.
Schieds=
richter Seib=Frankfurter SV. bot eine äußerſt ſchwache Leiſtung.
Schwerakhlekik.
SD. Darmſtadk 1898 — FC. Heidelberg=Kirchheim.
Der Sportverein Darmſtadt 1898 hat für ſeine Fußball
Ligamann=
chaft zu dem morgigen Sonntag die Bezirksligaelf des F.C. Heidelberg=
Lirchheim als Gegner verpflichtet. Bekanntlich haben ſich die
Heidel=
ſerger Vorſtädtler erſt in der vergangenen Spielzeit den Aufſtieg zur
Sezirksliga erkämpft. Wenn ihnen auch in der 1. Klaſſe des
Süddeut=
chen Verbandes das Los der Mehrheit der Liganeulinge nicht erſpart
lieb und eine Placierung, die vor dem Abſtieg rettet, nicht glückte, ſo
at ſich doch die Elf in der Gruppe Rhein durch ihre gute und
anſtän=
ige Spielweiſe, die ihr mehrere große Erfolge — u. a. einen 3:1=Sieg
egen V.f.R. Mannheim — einbrachte, einen guten Namen zu ſchaffen
ermocht. Der F.C. Heidelberg=Kirchheim, der bisher noch nicht in
Darmſtadt ſpielte, wird alſo einen intereſſanten Gegner abgeben. Die
Einheimiſchen, die durch die großen Handballſpiele der letzten Wochen
u feiern gezwungen waren, werden mit ausgeruhter Mannſchaft wohl
nit einer befriedigenden Leiſtung aufwarten. Die Sportvereinself
be=
treitet das Spiel in folgender Aufſtellung:
Knäll
Geher
Laumann
Thurm
Fürft
Ruppel
Peth
Eßlinger
Richter.
Kratz
Frey
Das Spiel findet auf dem Platz am Böllenfalltor, nachmittags
2 Uhr, ſtatt. — Von den weiteren aktiven Mannſchaften ſind noch die
I. und 4. Mannſchaft tätig. Die 3. Mannſchaft ſpielt gegen die 2.
Mann=
chaft von Weiterſtadt: die 4. Mannſchaft fährt nach Frankfurt, um dort
ſegen die 4. Mannſchaft von Eintracht anzutreten.
Sportverein 1898 (Jugend).
1. Jugend — 1 Jugend Griesheim, hier, 13.15 Uhr; 2. Jugend
Jugend Arheilgen, hier, 10.45 Uhr; 3. Jugend — 1. Jugend Polizei,
ſort, 9.45 Uhr; 4. Jugend — 2. Jugend Eberſtadt, hier, 9.45 Uhr;
„ Schüler — 2. Schüler SV. 98, 13.45 Uhr.
Rol-Weiß Darmſtadk.
Das Spiel gegen Leeheim wurde von der Behörde abgeſetzt. In
etzter Minute iſt es den Rot=Weißen noch gelungen, einen anderer
Geg=
ier für ſeine erſte Mannſchaft zu finden, und zwar tritt die Mannſchaft
N Ober=Ramſtadt gegen den dortigen A=Klaſſenvertreter Sportklub an,
velcher gerade in den letzten Verbandsſpielen des Gaues Odenwald eine
gute Rolle ſpielte.
Arb.=Athl.=SV. 91 — Athl.=V. Dieburg.
An den Kämpfen um die Kreismeiſterſchaft des Arb=Athl.=Bundes
hat der A.A. S.V. 91 als erſten Gegner den Athl.=Verein Dieburg als
Gaſt. Da die Mannſchaftsaufſtellung beider Vereine die denkbar ſtärkſte
iſt, ſo iſt den Darmſtädter Sportfreunden erſtklaſſiger Sport ſicher. Die
Kämpfe finden dieſesmal in der Turnhalle des Nealgymnaſiums,
Kapell=
ſtraße (Eingang Ecke Mühlſtraße), am Samstag, abends 8 Uhr, ſtatt.
Nieder=Ramſtadt — Werſau und Bensheim.
In Nieder=Ramſtadt finden am Samstag im Gaſthaus „Zur Poſt”
zwiſchen den obengenannten Mannſchaften Freundſchaftskämpfe ſtatt,
Der Kampf mit Werſau iſt ein Rückkampf. Wie uns mitgeteilt wurde,
tritt Bensheim in ſtärkſter Aufſtellung an, und es dürften daher
ſpan=
nende Kämpfe zu erwarten ſein. Die neue zweite Mannſchaft von
Nieder=Ramſtadt wird gegen Bensheim 2. keinen leichten Stand haben.
Die Kämpfe beginnen um 20.15 Uhr.
Schmeling—Young Stribling.
Der Kampf um die Weltmeiſterſchaft im Schwergewicht
zwi=
ſchen Schmeling und Young Stribling iſt, wie in New Yorker
Boxkreiſen verlautet, vorläufig auf den 19. Juni angeſetzt
wor=
den. Das Treffen ſoll im Stadion von Solderfield bei Chicago,
das 145 000 Perſonen faßt, ſtattfinden.
Im Alter von 76 Jahren iſt Landſtallmciſter a. D. von Goetzen, der
langjährige Vorſitzende der Oberſten Nennbehörde, in Hoppegarten
ge=
ſtorben.
Die Eishockeymannſchaft des SC. Rieſſerſee wurde vom Eishockehclub
Davos mit 5:1 (4:0, 0:1, 1:0) glatt geſchlagen.
In Mürren kam am Freitag der erſte Teil des Abfahrtslaufes zu
den Fis=Rennen zum Austrag, den bei den Herren der Schweizer
Pra=
ger und bei den Damen die Engländerin Miß Mackinnon gewannen,
Mit 500 Mark Geldſtrafe belegt wurde der deutſche Exmeiſter Hans
Schönrath weil er zu dem Kampf am Dienstag in Berlin gegen den
Dänen Sören Peterſen nicht in pflichtgemäßer Verfaſſung antrat.
Das Hockey=Uebungsſpiel zweier deutſcher Auswahlmannſchaften, das
am Sonntag in Berlin ſtattfinden ſollte, wurde der ſchlechten
Platzver=
hältniſſe wegen abgeſagt.
Im Rugby wollen die ſüdweſtdeutſchen Hochſchulmannſchaften mit
Heidelberg und Stuttgart eine inoffizielle Meiſterſchaft durchführen.
Ueber 500 Meter Freiſtil verbeſſerte Frankreichs Meiſterſchwimmer
Taris ſeinen eigenen Rekord auf 6:15,2 Min.
Spork-Likeraiur.
Schwimmlehrbuch, 2. neubearbeitete Auflage von Alfred Markert,
368 Seiten mit zahlreichen Bildern und mehreren Tafeln.
Halb=
leinen 7,50 RM. Wilhelm Limpert=Verlag, Dresden=A. 1.
Viele Bücher ſind über das Schwimmen geſchrieben worden, doch
wenige, welche von hoher Warte aus auf Grund langer Erfahrung das
Weſen des Schwimmbetriebes zuſammenhängend erfaßten. Schwimmen
als freudeweckende Körperſchulung erſteht hier vor uns. In überaus
ſachlicher Form wird die Uebungslehre auf allen Schwimmgebieten
be=
handelt, zum größten Teil an Lehrformen und Lehrbeiſpielen
ent=
wickelt, wobei Markert, ein allen Schwimmgebieten gerecht werdender
Fachmann, auch die Arbeitsweiſe anderer achtet. Die zahlreichen
Stoff=
gebiete geben in ihrem klaren und überſichtlichen Aufbau durch viele
und ſehr gute Bildbeigaben beſtes Vorſtellungsverſtändnis. Markerts
Schwimmlehrbuch iſt ein ausgezeichnetes Nachſchlagewerk für jeden
Schwimmfreund.
36. Preußiſch=Süddeukſche Klaſſenlokkerie.
10. Tag der 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung
vom 19. Februar fielen: 4 Gewinne zu je 10 000 RM. auf
Nr. 78 189, 165 138; 12 Gewinne zu je 5000 RM. auf Nr. 72 775,
199 258, 236 638, 276 651. 304 961, 331475: 20 Gewinne zu je
3000 RM. auf Nr. 32 450, 124 705, 174 928, 251 342, 255 140.
261 209, 271 020, 286 755, 330 755, 332 436: 38 Gewinne zu je
2000 RM. auf Nr. 5097, 12373, 28 132, 49 823. 61928, 67 076,
95 952, 132 935. 155 999, 168 061. 189 638. 200 576, 213 543,
213 560, 301 038, 324 350, 341 848, 345 445, 393 154: 126
Ge=
winne zu je 1000 RM. auf Nr. 9547, 9774, 12 477, 18 714, 31 254,
50 491. 51 536, 52 392, 53 534, 56 931, 59 426, 61 210, 64 410,
69 351, 80 929, 91 412, 103 910, 109 533, 120 537, 131 797, 153 521,
153 524, 157 876, 163 043, 163 454, 183 035, 189 759, 201 721,
202 193, 205 035, 211 964, 212 769, 214 208, 222 323. 233 462,
253 143, 256 946, 268 429, 270 147, 273 016, 277 361, 291 332,
291 909, 298 072, 299 912, 310 153. 312 688, 318 340, 325 714,
334 883, 335 873, 337 357, 345 712. 348 331, 370 329, 370 688,
375 386, 376 727, 385 156, 390 772, 391 545, 396 681, 390 792;
ferner wurden gezogen: 222 Gewinne zu je 500 RM. und 540
Gewinne zu je 400 RM.
10. Tag der 5. Klaſſe. In der Nachmittags=Ziehung
vom 19. Februar fielen: 2 Gewinne zu je 75 000 RM. auf
Nr. 236 157: 2 Gewinne zu je 10 000 RM. auf Nr. 10 101;
10 Gewinne zu je 5000 RM. auf. Nr. 72 743. 88 813, 143 909,
258 320, 279 823: 18 Gewinne zu je 3000 RM. auf Nr. 140 433,
161 813. 193 176. 269 950, 307 201 313 449, 329 471. 340 729,
357 228; 54 Gewinne zu je 2000 RM. auf Nr. 8260, 14 290,
23 253, 87 573. 93 754, 109 790, 128 481, 128 643, 139 214,
144 081, 146 375, 170 048, 177 141 188 940, 221 834, 233 415,
250 489, 268 707, 280 846, 315 074, 319 790, 338 771, 347 128,
357 828, 374 182, 380 351, 381 384; 118 Gewinne zu je 1000 RM.
auf Nr. 1509, 4192. 5786. 9751. 12 421, 24 684, 47 183. 57 282.
397 672: ferner wurden gezogen: 176 Gewinne zu je 500 RM.
und 552 Gewinne zu je 400 RM. — Im Gewinnrad
ver=
blieben: 2 Prämien zu je 500 000 RM., 2 Gewinne zu je
500 000 RM., 2 Gewinne zu je 300 000 RM., 4 Gewinne zu je
75 000 RM., 4 Gewinne zu je 50 000 RM., 22 Gewinne zu je
25 000 RM., 116 Gewinne zu je 10 000 RM.. 312 Gewinne zu je
5000 RM., 640 Gewinne zu je 3000 RM., 1974 Gewinne zu je
2000 RM., 3878 Gewinne zu je 1000 RM., 6244 Gewinne zu je
500 RM., 18984 Gewinne zu je 400 RM. — (Ohne Gewähr.)
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 21. Februar.
7.15: Blas=Konzert. Kapelle des Frankfurter Konzertorcheſters.
10.20: Dr. Fritz P. Buch: Wie Kinder Theater ſpielen können.
13.05: Köln: Mittagslonzert des Orcheſters des Weſtd. Rundſunks.
15.20: Stunde der Jugend.
16.30: Stuttgart: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Soliſten:
Roſy: Sontheimer=Prins (Alt), A. Haagen (Flügel).
18.05: Ilſe Pheiß: Wohlfahrtspflege und Bildungsarbeit.
18.30: Dr. Eugenie Schwarzwald: Frau Rat Goethe erzieht ihren
Sohn.
18.55: Prof. de Man: Im engliſchen Bergarbeiterdorf.
19.25: Spaniſcher Sprachunterricht.
19.45: Frau Aia. Hörſzenen aus ihrem Leben von Ludwig Marcuſe
und Ernſt Schoen.
21.15: Der geplatzte Rundfunk. Ein bunter Abend der Frankfurter
Opernhilfe.
22.00: Aus der Stadthalle, Stuttgart: 5. Stuttgarter Hallenſportfeſt
23.00: Aus Budapeſt: Zigeunermuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend 21. Februar.
12.30: Erlebniſſe am Wochenende. Mutter und Kind. Zum 200.
Ge=
burtstage von Goethes Mutter. Eine Hörfolge von Kaergel.
15.00; Kinderbaſtelſtunde. Urſula Scherz: Die Giraffeniagd.
15.40: Das Wiegenlied im Vollslied und im Kunſtgeſang. Hermine
Behn (Geſang), Maria Andrée (Flügel).
16.00: Prof. Fader: Die Darſtellung des Menſchen in der
bil=
denden Kunſt.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Hellmut H. Hellmut: Das Auto von heute und ſeine
Entwicklungsmöglichieiten.
18.00; Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
18.30: Geh. Reg.=Rat Dr. Wiegand: Neue Ausgrabungen in
Pergamon.
19.00: Die Welt des Arbeiters. Walter Bauer: Der Leuna=
Ar=
beiter.
19.30: Stille Stunde: Die kleine Stadt.
20.00: Luſtiger Abend. Mitw.: Joſef Plaut, Ruth Feiner, Rudolf
Klaus, Walter Simmlinger, Luigi Bernauer, Fritz Neumann u. a.
Ca. 22.00: Opernball der Staatsoper.
Größte Au-wahl
RAPIG
Bossler amhA
PHOTO
Fachmännische Ludwigsplatz Nr. 3
Tel. 2140. (210a
Bedienung
Amkliche Winkerſporknachrichken.
Herausgegeben von der Heſſ. Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle am
Landw. Inſtitut der Univerſität Gießen, am 20. Februar 1931.
Vogelsberg. Hoherodskopf: Bedeckt, — 4 Grad, 120 cm.,
ver=
harrſcht. Sportmöglichkeit ſehr gut. — Herchenhainer Höhe:
Bedeckt, — 2 Grad, 50 cm., 5 cm. Neuſchnee, Pulver.
Sport=
möglichkeit ſehr gut.
Odenwald. Tromm: Bedeckt, — 1 Grad, 30 cm., Pulver.
Sport=
möglichkeit ſehr gut. — Neunkirchen: Bedeckt, — 3 Grad, 35
cm., Pulver. Sportmöglichkeit ſehr gut.
Sauerland. Winterberg: Nebel, — 3 Grad, 95 cm., verharrſcht.
Sportmöglichkeit ſehr gut.
Schwarzwald. Feldberg: Nebel, — 6 Grad, 240 cm Pulverſchnee.
Sportmöglichkeit ſehr gut.
Hornisgrinde: Bewölkt,
Grad, 190 cm., Pulverſchnee. Sportmöglichkeit ſehr gut.
Ruheſtein: Bewölkt, — 3 Grad, 150 cm., gekörnt.
Sport=
möglichkeit gut.
Weiterbericht.
Das Islandtief hat ſeinen Kern ſüdöſtlich nach dem Nordmeer
be=
wegt und ſomit die Südſeite weiter nach dem Feſtland ausgebreitet.
Infolgedeſſen liegen die Britiſchen Inſeln bereits vollſtändig im Bereich
ſeiner Warmluft und erhalten Niederſchläge. Die ozeaniſche Luft wird
ſich auch über Deutſchland durchſetzen, und im Laufe des morgigen
Tages zur Milderung führen und dabei das Niederſchlagsfeld zum
Vor=
ſchub bringen.
Ausſichten für Samstag, den 21. Februar: Temperaturen nachts um
Neull und noch etwas darunter, dann Milderung, vorwiegend dunſtig
und bedeckt mit ſpäteren Niederſchlägen.
Ausſichten für Sonntag, den 22. Februar: Temperaturen tagsüber über
Null, wechſelnd wolkig, vereinzelte Niederſchläge.
Nummer 52
Samstag den 21. Februar
Wünſche zur Exporkkredilverſicherung.
Der Eiſen= und Stahlwaren=Induſtriebund hat an das
Reichswirt=
ſchaftsminiſterium eine Eingabe gerichtet, in der er eine Reihe von
Wünſchen mit Bezug auf die Exportkreditverſicherung vorträgt. Der
Bund geht von der Feſtſtellung aus, daß die Exportkreditverſicherung
aus den Kreiſen der verarbeitenden Induſtrie wenig in Anſpruch
ge=
nommen wird, weil bei den Abſchlüſſen dieſer Verſicherung eine
Min=
deſtſumme zugrunde gelegt wird, die für die kleineren und mittleren
Firmen zu hoch liegt. Auch die Prämienſätze werden im allgemeinen
für zu hoch gehalten und gehen erheblich über die engliſchen Sätze
hinaus. Die Induſtrie klagt ferner, daß ihr Schwierigkeiten bei dem
Abſchluß von Einzelverſicherungen gemacht werden und daß ſie immer
eine Bündelverſicherung abſchließen ſolle, die in ſehr vielen Fällen für
die Verſicherer wertlos iſt und auf jeden Fall eine unberechtigte
Ver=
teuerung des Verſicherungsabſchluſſes darſtellt.
Wie der Eiſen= und Stahlwaren=Induſtriebund weiter darlegt,
herrſcht heute bei der Exportkreditverſicherung die Praxis, beſtimmte
Länder auszuſchließen. Wenngleich durchaus zu verſtehen und zu
bil=
ligen iſt, daß Kriegs= und Revolutionsgefahr zur Ablehnung von
Ver=
ſicherungsanträgen führen können, ſo dürfen zeitweiſe auftvetende
Wirt=
ſchaftskriſen oder ähnliche Gründe nicht Veranlaſſung zur Ablehnung
einer Verſicherung ſein, denn in jedem Lande gibt es erklaſſige Firmen,
die auf jeden Fall verſicherungsfähig ſind. Werden Abſchlüſſe für
ſo=
genannte ſchlechte Länder nur dann gemacht, wenn auch für ein gutes
Land mit abgeſchloſſen wird, ſo entſteht für den Verſicherer wiederum
eine erhebliche Verteuerung, wenn er für ein Land und für Kunden
abzuſchließen gezwungen wird, die für ihn nach ſeinen Erfahrungen ohne
Riſiko ſind. Die Prämienſätze für das Geſchäft nach Rußland bedürfen
ebenfalls dringend der Nachprüfung, und wenn unvorhergeſehene
Maß=
nahmen notwendig ſein ſollten, wie im vergangenen Jahre beim Export
nach Indien, ſo iſt es erforderlich, daß die Verſicherungsnehmer vorher
verſtändigt werden, was in dieſem Falle nicht geſchehen iſt.
Der Eiſen= und Stahlwaren=Induſtriebund verweiſt am Schluß
ſeiner Eingabe darauf, daß im Dezember vorigen Jahres bereits in
Ber=
lin ein kleiner Ausſchuß zur Verbeſſerung der Exportkreditverſicherung
eingeſetzt worden iſt, von deſſen Arbeit aber bisher noch nichts bekannt
wurde. Die Eingabe ſchließt: Die Exportkreditverſicherung iſt zweifellos
ein gutes Inſtrument, um der Ausfuhrinduſtrie zu helfen und den
Export zu erleichtern. Für die Eiſen= und Stahlwaren=Induſtrie iſt
dieſe Mithilfe um ſo wertvoller, als im Jahre 1930 die Ausfuhr dieſer
Induſtrie im Vergleich zum Jahre 1929 um rund 74000 Tonnen im
Werte von 100 Millionen Mark zurückgegangen iſt. Nicht nur das
Intereſſe der Induſtrie, ſondern auch die Rückſicht auf die geſamte
Wirt=
ſchaft verlangt, daß jedes Mittel angewendet wird, um ein weiteres
Sinken der Ausfuhr zu verhindern. Hierzu bietet die
Exportkreditver=
ſicherung eine ſehr wertvolle Mithilfe.
Wiriſchaftliche Rundſchau.
Hilgers A.G., Rheinbrohl. Der Geſchäftsgang des Unternehmens
(Verzinkerei), deſſen Aktienmehrheit im Beſitz der Hein. Lehmann u. Co.
A. G., Berlin, iſt, hat ſich in 1930 ungünſtiger geſtaltet. Gegenüber dem
Vorjahre ſei ein Umſatzrückgang zu verzeichnen. Infolgedeſſen ſei es
fraglich, ob für 1930 eine Dividende gezahlt werden könne, nachdem noch
im Vorjahre 6 Proz. auf 2,24 Mill. RMM. Aktienkapital verteilt wurden.
Deutſch=amerikaniſche Schiffahrts=Verſtändigung? Amſterdamer
Mel=
dungen zufolge findet am 26. Februar in Paris eine Beſprechung
zwi=
ſchen den Vertretern der Hamburg=Amerika=Linie, des Norddeutſchen
Lloyd und der United States Line ſtatt, in der die Frage der
Differen=
tialtarife zugunſten der Antwerpener und Rotterdamer Häfen für die
nach den Rheinhäfen beſtimmten oder von den Rheinhäfen kommenden
Güter erörtert werden ſoll. Die deutſchen Linien fordern, daß Bremen
und Hamburg die gleichen Vorteile der Differentialtarife (die ungefähr
10 bis 20 Prozent ausmachen) wie Antwerpen und Rotterdam
ein=
geräumt erhalten. Die Neptune glauben zu wiſſen, daß der Hauptzweck
der Pariſer Beſprechungen die Bildung eines Pols zwiſchen den drei
genannten Geſellſchaften ſei.
Zementplattenfabrik Bernhard Löhr A.=G., Frankfurt a M. Die
Generalverſammlung der Geſellſchaft, bei der von 250 000 RM.
Aktien=
kapital 4 Aktionäre mit 242000 RM. Stammaktien und 5000 RM.
Vor=
zugsaktien vertreten waren, genehmigte einſtimmig den Abſchluß für
das abgelaufene Geſchäftsjahr und beſchloß, aus dem Reingewinn von
13 820 RM. eine Dividende von wiederum 7 Prozent zu verteilen. Das
Ergebnis des abgelaufenen Geſchäftsjahres war befriedigend und man
hofft, daß ſich das Geſchäft in Zukunft weiter günſtig entwickeln werde.
Gebr. Roeder A.=G., Darmſtadt. Das Geſchäftsjahr ſchließt mit
einem ermäßigten Nohgewinn von 1,33 (1,42) Mill. RM., ſo daß nach
Abzug von 107 (1.13) Mill. RM. Unkoſten, Steuern uſw. ſowie nach
0.119 (0,133) Mill. RM. Abſchreibungen der Reingewinn 0,086 (0,196)
Mill. RM. beträgt und ſich einſchließlich Vortrag auf 0,137 (0,257) Mill.
RM. ſtellt. Wie wir bereits meldeten, wird eine Dividendenſenkung von
10 auf 7 Prozent vorgenommen. Im abgelaufenen Geſchäftsjahr war
der Auftragseingang zu Jahresbeginn recht flott und blieb bis Ende
Oktober ausreichend für volle Beſchäftigung. Später wurde er jedoch
ſo unbefriedigend, daß eine entſprechende Verkürzung der Arbeitszeit
und eine Verminderung der Belegſchaft in Teilbetrieben notwendig
wurde. Der Rückgang des Auftragseingangs gegenüber dem Vorjahr
betrug 13 Prozent. Infolge unzureichender Beſchäftigung der deutſchen
Herdinduſtrie ſeien alle Aufträge noch ſchärfer als in den Vorjahren
mit ungünſtiger Einwirkung auf die Verkaufspreiſe beſtritten worden.
Da das Emaillierwerk ſtark überlaſtet ſei, habe man einen Neubau
er=
richtet, der demnächſt in Betrieb genommen werden könne. Die Bilanz
zeigt u. a. bei unv. 1,8 Mill. Aktienkapital die Werkerneuerungsrücklage
mt 0,030. Die gegenüber dem Vorjahre weniger ausgewieſenen 0,050
Mill. wurden für Werkserneuerung verausgabt. Schulden werden
er=
mäßigt mit 0,73 (0,91) ausgewieſen, Grundſtücke 0,34, Gebäude 0,64
(0,56), Werkseinrichtungen und Förderungsanlagen 0,21 (0,25). Die
Außenſtände betragen 1,93 (1,46), Waren 0,68 (0,63). Avale werden
mit 0,095 ausgewieſen. Am Jahresſchluß ſei der Auftragsbeſtand
un=
zureichend geweſen. Vorausſagen für 1931 ließen ſich noch nicht machen.
Generalverſammlung 7. März.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
Neue Verfahren. Büdingen: Landwirt Georg Lott 7. zu
Von=
hauſen. Anmeldefriſt 2. 3., Gläubigerverſammlung und
Prüfungster=
min 13 3. Offenbach a. M.: Wilhelm Friedrich Stroh, Baugeſchäft, in
Neu=Iſenburg. Anmeldefriſt 14. 3., Gläubigerverſammlung 5 3.,
Prüfungstermin 26. 3. Beendete Konkurſe. Darmſtadt:
Theodor Wilhelm Bauer ſen. Offenbach a. M.: Fa. Georg Herr,
Schuhfabrik (Inh. Georg Herr); Kfm. Nickel Winter. Neue
Ver=
gleichsverfahren. Offenbach a. M.: Fa. Johann Carl Nohl,
Holzhandlung, in Klein=Steinheim. Vergleichstermin 5. 3
H. Fuchs Waggonfabrik A.=G., Heidelberg. Infolge Durchführung
des letzten Reichsbahnauftrages für das erſte Halbjahr 1931 entfällt anf
das Werk ein Geſamtauftrag von 42 vierachſigen 3.=Klaſſe=Wagen, ſo
daß demnächſt 100 bis 150 Arbeitskräfte neu eingeſtellt werden können.
Ausſichtsreiche Verhandlungen ſchwveben zurzeit über Privataufträge in
Höhe von 110 000 RM.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 20. Febr.;
Getreide. Weizen: März 79½, Mai 635, Juli 69.25, Sept.
69¾; Mais: März 63, Mai 65½, Juli 66.75. Sept. 66½; Hafer:
März 33½, Mai 33.75. Juli 33, Sept. 33½; Roggen: März 40,
Mai 44.50, Juli 43, Sept. 44.50.
Schmalz: Febr. 8.00, März 8.10, Mai 8.25, Juli 8.40.
Speck, loko 10.75.
Schweine, leichte 7.50—7.75, ſchwere 6.40—6.80;
Schweine=
zufuhren: Chicago 24 000, im Weſten 77 000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 20. Febr.:
Schmalz: Prima Weſtern 8.80; Talg, extra, loſe 3.75.
Getreide. Weizen, Rotwinter 92.25; Mais, loko New York
7728; Mehl, ſpring wheat clears 4.50—4.80: Fracht: nach
Eng=
land 1,6—2,3 Schilling, nach dem Kontinent 8 Cents.
Kakao. Tendenz: feſt; Umſätze: 109: Loko: 5½; Febr. 5,
März 5.24, Mai 5.38, Juli 5.57, Sept. 5.77, Okt. 5.85, Dez. 5.97.
Brodukkenberichte.
Berliner Produktenbericht vom 20. Februar. An der
Produkten=
börſe war heute auf faſt allen Marktgebieten eine Befeſtigung zu
ver=
geichnen. Die Umſatztätigkeit blieb allerdings mangels ausreichenden
Offertenmaterials gering. Soweit vom Inlande Angebot in
Brot=
getreide überhaupt vorlag, waren die Forderungen um etwa 2 Reichs=
Hark erhöht; fürr Weizen waven die Preiſe auch annähernd zu erzielen,
während die Gebote für Roggen zunächſt nur um 1 Reichsmark gegen
geſtern feſter lauteten. Am Lieferungsmarkte zeigte ſich ſtärkere
Deckungsnachfrage, die zum Teil auf die feſteren Auslandsmeldungen
zurückzuführen war; Weizen und Roggen ſetzten etwa 1½ Reichsmauk
höher ein, die Haferlieferungspreiſe ſogar bis zu 2½ Reichsmark über
Nivean. Das Weizenmehlgeſchäft bleibt befriedigend, und die Mühlen
haben ihre Forderungen wiederum heraufgeſetzt, für Roggenmehl ſind
höhere Offerten ſchwer durchzuholen. Am Haferpromptmarkte hat ſich
das Angebot verringert, und bei einiger Konſumnachfrage werden höhere
Preiſe bewilligt. Für Induſtriegerſten zeigt ſich vereinzelt
Deckungs=
begehr zu gut behaupteten Preiſen. Braugerſten ſind nur in
Ausſtich=
qualitäten gefragt.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 20. Februar.
Bei wieder ſehr ſtllem Geſchäft ergaben ſich zu Beginn der heutigen
Börſe zumeiſt kleine Kursbeſſerungen, die mit Deckungen und einigen
Kauforders zuſammenhingen. Anregend wirkte der feſte Schluß der
geſt=
rigen New Yorker Börſe und die etwas ruhigere Betrachtung der
inner=
politiſchen Situation. Die Abſchlußziffern der Berliner
Handelsgeſell=
ſchaft wurden trotz der 4proz. Dividendenſenkung recht günſtig beurteilt.
Im Verlaufe wurde die Tendenz unſicher, und die Kurſe gaben den
an=
fangs erzielten Gewinn meiſt nach. Man ſprach von einer mittleren
Bankinfolvenz in Berlin. Die Umſatztätigkeit bewegte in den denkbar
engſten Grenzen, zumal man auch vor dem Ultimo keine größeren
En=
gagements weder nach der einen, noch nach der anderen Seite eingehen
will. Schon die erſten Notierungen lagen gegen die geſtrige Abendbörſe
ziemlich uneinheitlich. Höher eröffneten J. G. Farben,
Metallgeſell=
ſchaft, A. E. G., Holzmann und Aku; die Kursbeſſerungen betrugen meiſt
nur knapp 1 Prozent. Am Montanmarkt herrſchte vollkommene
Ge=
ſchäftsſtille. Der weitere Abſatzrückgang und die Zunahme der
Halden=
beſtände im deutſchen Bergbau wirkten geſchäftshemmend. Von ½—1½
Prozent niedriger ſetzten ein: Schuckert, Siemens, Zellſtoff Waldhof,
Karſtadt. Wayß u. Freytag und von Kaliwerten Weſteregeln. Durch
feſte Haltung fielen am Bankenmarkt Bank für Brauinduſtrie auf, die
5 Prozent höher eröffneten. Die übrigen Bankwerte waren nur wenig
verändert. Am Anleihemarkt lagen Neubeſitz behauptet, Altbeſitz ½
Prozent ſchwächer. Auslandsrenten geſchäftslos. Pfandbriefe ſtill.
Reichsſchuldbuchforderungen unverändert.
Im Verlaufe konnte ſich die Tendenz wieder etwas erholen, da ſich
die Bankſchwierigkeit in Berlin als nicht ſehr bedeutend herausſtellte.
Die Spekulation ſchritt wieder zu einigen Rückkäufen, ſo daß die
An=
fangskurſe meiſt erreicht bzw. um etwa 1 Prozent überſchritten wurden.
Mehr gefragt waren Elektrowerte und J. G. Farben. Am Geldmarkt
hielt die Nachfrage nach Tagesgeld an, ſo daß der Satz auf 5 Prozent
erhöht wurde. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4,2080,
gegen Pfunde 20,43½, London=Kabel 4,8565, —Paris 123,92. —Mailand
92.80 —Madrid ca. 46,80. —Schweiz mit 25,187/8 ſchwach, —Holland
12.10½
Die Abendbörſe verlief infolge des herrſchenden Ordermangels
in ſehr ruhiger Haltung. Die Tendenz blieb indeſſen im Einklang mit
den feſteren Auslandsbörſen freundlich, und die Kurſe waren gegen den
Berliner Schluß meiſt gut behauptet. Einiges Intereſſe beſtand für
J. G. Farben, Licht u. Kraft und Chodeaktien, die bis zu 1 Prozent
höher lagen. Im Verlaufe hörte faſt jede Geſchäftstätigkeit auf, und
die Kurſe bröckelten teilweiſe um Bruchteile eines Prozentes ab.
Berlin, 2. Februar.
Zu Beginn des heutigen Effektenverkehrs herrſchte ziemliche
Ge=
ſchäftsſtille. Gegen den geſtrigen Schluß ergaben ſich nur ſelten
nennens=
werte Veränderungen, und die Stimmung war nicht unfreundlich zu
nennen. Trotzdem brachte auch heute die Eröffnung eine gewiſſe
Ent=
täuſchung, beſonders, da man geſtern abend und heute vormittag mit
einer etwas lebhafteren Börſe gerechnet hatte, wofür der durchweg feſte
Verlauf der geſtrigen New Yorker Börſe und die freundliche Tendenz
vieler europäiſcher Auslandsbörſen ein Anzeichen zu ſein ſchienen. In
der Tat wurden in Farben, Kunſtſeiden= und Elektropapieren von ſeiten
des Auslandes kleine Käufe vorgenommen, denen jedoch etwas
Reali=
ſationsneigung der Spekulation gegenüber ſtand. Zur Zurückhaltung
mahnte die Unſicherheit am Markt der Kaliaktien. Nach der Eröffnung
kam es zu einer Abſchwächung, da man Exekutionen für eine mittlere
Berliner Bankfirma beobachten wollte. Die Rückgänge betrugen bis zu
1½ Prozent. Später griffen die Banken etwas ein, die Arbitrage ſchritt
ebenfalls zu kleinen Käufen, und auch die Spekulation ſah ſich daraufhin
zu Deckungen veranlaßt. Unter mehrfachen nervöſen Schwankungen
zogen die Kurſe wieder an und lagen nach 13 Uhr größtenteils bis zu
1½ Prozent über Anfang. Anleihen ruhig.
Große Währungsreform in Cuba geplank.
Wie aus Havanna berichtet wird, hat die kubaniſche Regierung eine
durchgreifende Banken= und Währungsreform in Angriff genommen.
Ge=
lant iſt die Gründung einer Zentralnotenbank, die für 20 Jahre die
Konzeſſion der Ausgabe kubaniſchen Papiergeldes und Gold= und
Sil=
bermünzen erhalten foll. Ein entſprechender Geſetzentwurf liegt bereits
dem Senat vor. Die Emiſſion eigener kubaniſcher Banknoten würde die
Zurückziehung aller bisher in Umlauf befindlicher Dollarnoten
erforder=
ich machen. Die Bankiers der Wallſtreet nehmen dieſen Plan mit den
allerernſteſten Bedenken auf, da eine gefährliche Inflation, die die
Zer=
ſtörung des kubaniſchen Kredits nach ſich ziehen würde, befürchtet wird.
Eine gleichfalls geplante Konſolidierung der kubaniſchen Auslandsſchuld
wird in New Yorker Finanzkreiſen angeſichts der ungünſtigen Lage auf
dem Anleihemarkt für unmöglich gehalten.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 20. Februar ſtellten ſich für
Kupfer: Febr. 89.25 (90), März 89.25 (89.75), April 89.75
(90.75), Mai 90.25 (91), Jun: 90 (91), Juli, Auguſt und
Septem=
ber 91.50 (92), Oktober 91.75 (92), November 91.50 (91.75),
De=
zember 91.50 (91.75), Januar 91.25 (91.50). Tendenz; ſtetig.
Für Blei: Febr. 27 (29). März 27.75 (28.75). April 27.75
(28.25), Mai. Juni und Juli 27.75 (28.75), Auguſt. Sept., Okt.
u. Nov. 28 (29). Dez. u. Jan. 28 (28.50). Tendenz; luſtlos.
Für Zink: Febr. 25.50 (27) März 25.75 (26). April 26 (26.50),
Mai 26.50 (27.25), Juni 26.75 (28). Juli 27.25 (27.50), Auguſt
27.50 (28), Sept. 27.50 (28.50) Okt. 28.25 (28.50), Nov. 28.50
(28.75), Dez. und Jan. 28.75 (29). Tendenz: ſtetig. — Die erſten
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Kleine Wiriſchaftsnachrichten.
Die deutſche Kupferhüttenproduktion ſtellte ſich, wie der
Geſamtaus=
ſchuß zur Wahrung der Intereſſen der deutſchen Büros der
Metallgeſell=
ſchaft, Berlin, auf Grund der Berechnungen des Statiſtiſchen Büros der
Metallgeſellſchaft A.=G. Frankfurt a. M., mitteilt, im Januar 1931 auf
4856 To. gegen 5261 To. im Dezember 1930. Die Preisinderziffer der
„Metallwirtſchaft” ſtellte ſich am 18. Februar 1931 auf 75,1 gegen 76.1
am 11. Februar 1931 (Durchſchnitt 1909/13 — 100), fiel alſo um 1,3
Pro=
zent. Füir die einzelnen Metalle wurden folgende Einzelinderziffern
er=
rechnet: Kupfer 72,3 (73,2), Blei 84,4 (87,5), Zink 64,7 (63,6), Aluminium
118,1 (118,1), Nickel 107,7 (107,7), Antimon 84,5 (84,5).
Vom 2. März 1931 ab werden 4½prozentige Anatoliſche Eiſenbahn=
Schuldverſchreibungen, Serie 1, und 4½prozentige Anatoliſche
Eiſen=
bahn=Schuldverſchreibungen, Serie 2, im Amtlichen Frankfurter Börſen=
Kursblatt zu einer gemeinſamen Notiz vereinigt.
Geſtern vormittag ſtarb in Heidelberg im Alter von 80 Jahren der
bekannte Zementinduſtrielle Geheimer Kommerzienrat Dr. h. c. Friedrich
Schott. Der Verſtorbene war der Gründer und frühere Hauptaktionär
der Portland=Zementwerke Heidelberg=Mannheim=Stuttgart A.=G., deren
Aufſichtsratsvorſitzender er ſeit vielen Jahren geweſen iſt.
Die Kammgarnſpinnerei Bietigheim beantragt aus 209 710 RM.
(i. V. 208 963) Reingewinn wieder 8 Prozent Dividende auf. 1,8 Mill.
RM. AK. zu verteilen. (GV. 27. März.)
Der AR. Bayeriſche Bodenkredit=Anſtalt Würzburg befchloß, der
zum 17. März einberufenen GV. die Verteilung einer unveränderten
Dividende von 10 Prozent vorzuſchlagen.
Der Aufſichtsrat der Bayeriſchen Bodencredit=Anſtalt, Nürnberg,
beſchloß auf Antrag der Direktion in ſeiner Sitzung vom 19. Februar,
der auf den 17. März feſtgeſetzten Generalverſammlung die Verteilung
einer Dividende von wieder 10 Prozent in Vorſchlag zu bringen.
Die Malzfabrik F. W. Gelbert in Kaiſerslautern hat mit 140000
RM. Paſſiven ihre Zahlungen eingeſtellt. Sie bietet den Gläubigern
vergleichsweiſe 20 Prozent.
Die Vertreter der franzöſiſchen Bergarbeiter haben geſtern vormitta
beim Miniſterpräſidenten vorgeſprochen, um die Forderungen ihres
Ver=
bandes vorzutragen. Die Delegierten ſind dann zuſammengetreten und
haben nach einer Havas=Meldung einſtimmig eine Entſchließung
ange=
nommen, in der ſie ſich dafür ausſprechen, den Generalſtreik in der erſten
Hälfte des März in Ausſicht zu nehmen, falls bis dahin keine Einigung
erzielt ſei.
Ende Februar ſollen die Mannesmann=Röhren=Werke in Swanſea
(England), die bisher 1400 Perſonen beſchäftigten, ſtillgelegt werden.
Die Verhandlungen mit der Arbeiterſchaft haben ſich zerſchlagen.
Berliner Kursbericht
vom 20. Februar 1931
Deviſenmarkt
vom 20. Februar 1931
Berl.,Handels=Geſ.
Danatbank . . . . . . .
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas!
Deutſche Erdöl
Ve
134.50
105.50
105.5
64.25
103.75
67.25
102.875
72.—
62.50
114.50
36.50
109.75
114.50
66.50
Me Hee
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Rlöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppt
Naffe
138.—
Aude
70.50
63.—
78.75
131.—
58.—
70.—
66.875
36.—
74.3n5
47.875
Ma
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kall
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch
Baſalt Lin=
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Dral
Wanderer=Werke
150.25
49.75
200.—
113.—
90.50
58.50
139.—
62.75
22.50
48.25
121.50
146.25
48.—
39.375
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt."
Sofia
Holland
Sslo
Kopenhagen"
Stockholm
London
Buenos=Aires
New Yurk
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk.
1 00 Schillin
100 Tſch. Kr.
100 Pengo
100 Leva
100 Gulden
00 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
12.=Stg.
1 Pap. Peſo
Dollar
100 Belga
00 Lire
100 Francs
Zeid,
10.57
59.05
12.448/ 12.468
73.35
3.046/ 3.057
168.65
112.40
112.39/ 112.6
112.50
20.417
1.376
4. 204
58.58:
Brief
10.596
9.17
73.49
168.99
112 64
112.7.
20.45
1.380
4.212
58.705
21.995 22.03!
6 473/ 16.513
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janeirol1 Milreis
Jugoſlawien
Portugal
Athen
Iſtambu
Kairo
Kanado
Uruguav
Jsland
Tallinn (Eſtl.) 1100 eſtl. Kr.
Riga
sGharbane, Kommanongefeaſtäftu
Frankfurter Kursbericht vom 20 Februar 1931.
7 Otſch Reichsanl
5½%Intern.,
6% Baden ..
8% Bahern
82 Heſſen
v.
60 Preuß. Staat 94.75
8% Sachſen
72 Thüringen
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſunsſch. +1/.
Ab=
löſungsanl..
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Deutſche Schutzge
bietsanleihe ..
826 Aachen v. 2‟
3½ Baden=Baden.
6%Berlin .......
8% Darmſtadt v. 26
v. 28
898
7½ Dresden..
8% Frankfurt a.M
v. 26
p. 2(
8% Mainz ......
8% Mannheim v. 26
69
v. 27
88 München
8% Nürnbera. . . . .
8% Wiesbaden .."
8% Heſſ. Landesbt
8% „ Goldoblig.
4½% Heſſ. Lds.=
Hyp.=Bk.=Liquid
4¾4%0 „Kom.=Obl.
8% Preuß. Lds.
pfbr.=Anſt. G. Pf.
82 „Golbobligl
Meie
84.75
74.75
76.75
100
81.5
87
90
99.75
81
53.3
52g
88.5
85
96.7
88.5
70.5
88
As
100
91.75
94
86.5
7971,
100,25
n
97
W Meun
Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
3½ Kaſſeler
Land=
kredit Goldvfbr..
72 Kaſſeler Land. Goldpfbr.
8% Naſſ. Lamdesbk.
4½% Ligu. Ob
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAuslSer.
„ „ Ser. I.
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)..
Berl. Hyp. Bk
4½0 Liqu.=Pfbr.
% Frkf. Hhp.=Bk..
412%0 „ Lig. Pfbr
„ Pfbr.=B!
„ Liqu
83 Mein=Hyp=Bk.)
Lig. Pfbr.
Pfälz. Hhp.=Bk.
4½% „ Lia. Pfbr
Preuß.
Boden=
cred.=Bant
2%6 „ Lig. Pfbr.
3% Preuß. Centrl.=
Bodencr.=Bank
4½% „ Lig. Pfbr
Rhein. Hyp. B.
4½% Lig. Pſbr.
Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit ... .
8% Südd. Bod.
Cred.=Bank .."
790
4½% Lig. Pfbr.
97.75
100
95
85
100
94.5
83.5
87.75
Rr6
67.75
99
96
s6.75
A 4
96.75
898,
96.75
88.25
100
9aSl,
97
92.5
An.
881),
101
94.5
89
100
100
94.5
89.5
Württ. Hyp.=B.
6% Daimler=Benz
8% Dt. Linol. Werke
26 Klöckner=Werke
% Mainkrw. v. 26
Mitteld. Stahl
3½ Salzmann u. Co
7% Ver. Stahlwerk
8% Voigt &Häffne=
F. G. Farben Bonds
—
5% Bosn. L.E.B
L. Inveſt.
P
Bulg. Tah. v. 02
14½‟ Oſt. Schätze
4¾ Oſt. Goldrente
5% vereinh. Rumän
4½%0
4% Türk. Admin.
4% 1. Bagdad
40 „ Zollanl.
4½” Ungarn 1913
1914
4½
Goldr.
1910
Aktien
Alg. Kunſtziide Unie
A. E. G. .........
Andrege Noris Zahr
Aſchaffbg. Brauerei
Zellſtoff
Bemberg. J. P....
Bergm. El.=Werkel
BrownBoverickCie.
Buders Eiſen....
Eement Heidelberg
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel
Them. Werke Albert
Chade ..
..
Contin. Gummiw.
„... Linoleum
Daimler=Benz....
66.5
95.5
87.5
93.25
82.75
79
81.5
93
94.5
20
Ri
394ſ=
9
14.6
7.35
20
16.8
72.5
102.5
93.5
71
62
74.5
166.5
29
111
105
Mif 3
Erdöl .."
Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt
„ Linoleumwerke
„ Eiſenhandel.
Dyckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk..
EßlingenMaſchinen
Ettlingen Spinnerei
Faber & Schleicher
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaume
Frankf. Gas i. Lig.
Hof......
Gelſen!. Bergwer
Geſ. f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkf
Hammerſen (Osn.
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer..
Hochtief Eſſen
Holzmann. Phil.
Ilſe Bergb. Stamm
„ Genüſſel
Junghans.
Kali Chemie
„ Aſchersleben".
Kammgarnſpinn. .
Karſtadt, R.. . . .
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke".
Knorr C. H..
Lahmeher & Co.
Laurahütte ..
Lech, Augsburg ...
95
122
104
70
110
117
195
90.5
1381/,
48
119
76.25
37.5
32
157
116
73
173
83
120
66.5
7.5
107
32
101
130
99
56
152
122
32.75
82
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metal
Lutz Gebr Darmſt
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren!
Mansfeld Berg.
Metallgeſ. Frankf.
Miag. Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſel
Oberbedarf
Phönix Bergbau.
Reiniger, Gebbert
Rh. Braunkohlen ..
„ Elektr. Stamm
„ Metallwaren.
Stahlwerke ..
Riebeck Montan..
Roeder Gebr.
Rütgerswerke".
Sachtleben A. G...
Salzbetfurth Kali..
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr.
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
Südd. Immobilien
„ Zucker=A. G.
Svenska Tändſticks
Tellus Bergbau.
Thür. Liefer.=Gef.
Tietz Leonhard".
Tucher=Brauerei
Unterfranken
Beithwerke .
Ver. f. Chem. Ind
„ Stahlwerke ..
„ Strohſtoffabr.
„ Ultramarin .. .!
V
42
14.75
Ke
UR25
73
44.5
38
50
55
111
72
78.5
49.4
136
186
55.5
86.5
122.5
104
177
22
121
35
19
63
57.5
130
119
Maine ie
Voigt & Haeffner.
Wahß & Freytag.
Wegelin Rußfabrik
Weſteregeln Kali..
Zellſtoff=Verein ...
„ Waldhof.
„ Memel.
43.5
41
138
43.75
95.5
71
Allg. Dt. Kreditanſt./ 95.5
Badiſche Bank. . . . 135.5
Bk. f. Brauinduſtr. 112.75
BarmerBankverein 100
Baher. Hyp. u. W. 132.75
Berl. Handelsgeſ.
„ Hypothekbl. 218
Comm. u. Privatb. 108
Darmſt. u. Nat.=Bk. 134.5
Dt. Bank und Disc. /205.5
Dt. Eff. u. Wechſel 44.5
Dresdner Bant. . . 105.5
Frankf. Bank .. . .! 92
„ Hhp.=Bank .. . /144.5
„ Pfdbr.=Bk.. . . . 144.5
Mein. Hyp. Bank 1150.75
Oſt. Creditanſtalt . / 27.4
Pfälz. Hyp.=Bank 133
Reichsbank=Ant. . 1245
Rhein. Hyp.=Bank. 138.5
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein! 9.5
Württb. Notenbank 134
A.=G. f. Verlehrsw./ 55.5
Allg. Lokalb. Kraftw 121
7% Dt. Reichsb. Vzg
64.5
Hapag ......."
67.5
Nordd. Lloyd. . .
Südd Eiſenb.=Geſ./ 85.5
Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung .. . 151
„ „ Verein. Verſ. 160
FrankongRück=u. M
Mannh. Verſich. . . 25
Otavi Minen
Schantung Handels
63
[ ← ][ ][ → ]Nummer 52
Samstag, den 21. Februar 1931
Seite 13
Arffte Torrersterk
URNEBER-RECHTSSCHUTZ DURc VERLA6 OSKAR MEISTER, WERDAU
(Nachdruck verboten.)
Beſprechungen auf dem Polizeipräſidium.
Jolly Robbers wurde zugezogen.
Man wollte ſich ſchlüſſig darüber werden, ob man ſchon jetzt
einen Haftbefehl gegen Lord Durham erlaſſen ſolle.
Jolly Robbers riet davon ab, und man beſchloß, deshalb
vor=
läufig davon abzuſehen und abzuwarten.
Die Leiche der Mademoiſelle Girard wurde freigegeben und
beerdigt.
Jolly Robbers aber begab ſich wieder an ſeinen Poſten an der
Seite Cumingtons, der jetzt ſein beſonderes Intereſſe gefunden
hatte, denn er hatte das Gefühl, daß der Amerikaner Lord Durham
betrogen hatte, daß Cumington ſeit langem Verſuche mit dem
leich=
ten Metall hatte feſtſtellen laſſen und ſich über deſſen gute
Ver=
wendbarkeit ziemlich ſicher war.
Und Jolly hatte ſich nicht geirrt.
Acht Tage nach Durhams Abreiſe überraſchte ihn Cumington
mit der Erklärung: „Wir haben das leichte Metall ſoweit, daß es
ganz glänzend verwendbar iſt. Die Anglo=Perſiſche
Erzgeſell=
ſchaft iſt wieder Millionen wert!“
Als ſich Jolly von ſeinem Erſtaunen erholt hatte, war ſeine
erſte Frage: „Und . . . Lord Durham?‟
„Iſt nicht mehr beteiligt!” entgegnete Cumington kühl. „
Hän=
gen Sie an ihm?"
„Nein . . . das nicht!“
„Er hatte keine Geduld mehr! Er mag jetzt tun, was er will.
Vielleicht wird er prozeſſieren, wird mich einen Betrüger nennen,
aber das Geſchäft mache ich doch. Und den Reſt ſeines großen
Ver=
mögens wird er bald verſpielt haben.
Jolly horchte auf. Es klang doch wie Haß aus den Worten des
Amerikaners.
„Sie haſſen ihn?” fragte er.
Mr. Cumington muſterte Jolly Robbers eine Weile, dann
ſchüttelte er den Kopf. „No .. . er iſt mir gleichgültig!”
Mr. Cumington ſorgte durch Salten dafür, daß die
ſenſatio=
nelle Nachricht über die endlich gefundene Verwertbarkeit des
leich=
ten Metalls in die Zeitungen kam.
Die Preſſe nahm dieſe Nachricht gerne auf.
Sie bedeutete ja für die Welt eine Senſation ohnegleichen.
Lord Durham las davon, als er nach einem Verluſt von
acht=
tauſend Pfund eine Spielpauſe machte.
51)
Blitzartig zuckte in ihm die Erkenntnis auf, daß er das Opfer
eines Betruges geworden war. Cumington hatte alſo gewußt, als
er kaufte, welchen Schatz er übernahm.
Eine ungeheure Wut packte ihn, als er erkannte, daß er um
die Früchte ſeiner Arbeit betrogen worden war.
Jetzt fiel ihm ein, daß Cumington die Prüfungen des Metalls
veranlaßt hatte. Eine Schurkerei lag vor. Die Sachverſtändigen
waren beſtochen. Keinen Augenblick zweifelte er daran.
„Nach Berlin! Den Elenden zur Rechenſchaft ziehen!” nur
dieſen Gedanken hatte er.
Er verließ das Caſino, ſchritt nach dem Hotel und befahl
ſei=
nem Chauffeur, den Wagen fertig zu machen.
Fahrt nach Berlin.
Die Ereigniſſe jagten ſich.
Lord Durham war in Monte Carlo, ohne daß er es wußte,
unter O=Briens Beobachtung. Der Detektiv telephonierte ſofort
nach Berlin, und durch Juſtizrat Gieſh erhielt Jolly Robbers die
Nachricht, daß Durham auf der Fahrt nach Berlin ſei.
Ah . . . Jolly Robbers wußte Beſcheid. Die
Zeitungsnach=
richten hatten den Spieler aufgerüttelt und vom Spieltiſch
ver=
jagt, die Wut trieb ihn nach Berlin.
Er würde noch heute Abend Cumington aufſuchen, um
Rechen=
ſchaft von ihm zu fordern.
Es war dem Hünen zuzutrauen, daß er dieſe Aufgabe unter
Umſtänden ſehr, ſehr impulſiv durchführen würde. Jolly hielt es
daher für geraten, in der Nähe Mr. Cumingtons zu bleiben.
Gleichzeitig ſprach er mit Polizeiinſpektor Schratt, der ſehr
intereſſiert war und die Frage aufwarf, ob man nicht die
Gelegen=
heit benutzen ſolle, Durham zu verhaften.
Jolly Robbers antwortete ihm, daß man das kaum könne,
be=
vor nicht Petters, deſſen Zuſtand ſich ja gebeſſert habe,
verneh=
mungsfähig ſei.
OBrien wollte früher als Lord Durham in Berlin ſein. Er
nahm ſich drum von Monte Carlo aus ein Flugzeug und flog nach
Berlin, ſo daß ſein Vorhaben klappte.
Es war nicht leicht, um dieſe Jahreszeit ein Flugzeug zu
er=
halten. Wenn nicht der bekannte Kunſtflieger Ader mit ſeinem
Apparat dageweſen wäre, der den Flug wagte, ſo hätte O=Brien
„wohl oder übel doch mit dem Auto fahren müſſen.
Ader hatte aber tags zuvor im Kaſino verkoren, und ſein
Geldbeutel war für eine gute Auffriſchung empfänglich.
OBrien und Jolly Robbers begrüßten ſich.
OBrien unterrichtete Jolly ausführlich über alles. Jolly hatte
Zeit, denn Mr. Cumington weilte zurzeit außerhalb des Hotels.
OBrien hatte ſich auf Wunſch ſeines Chefs im „Adlon”
ein=
quartiert, um in der Nähe zu ſein.
Cumington erſchien gegen abend wieder auf der Bildfläche.
Er war ſehr guter Laune, aß mit gutem Appetit und ſagte
dann zu Waters alias Jolly: „Mr. Waters, wollen Sie mich heute
abend begleiten? Ich möchte dem engliſchen Klub einen Beſuch
abſtatten.”
Jolly kannte den engliſchen Klub, der zu den feudalſten
ge=
hörte und in dem auch geſpielt wurde.
„Wollen Sie ſpielen, Mr. Cumington?"
Der Amerikaner lächelte: „O no . . . oder auch . . . vielleicht
auch! Möchte mal unter Menſchen ſein, die nicht ans Geſchäft
denken.”
„Aha, Mr. Cumington, ausſpannen auf umgekehrte Weiſe!”
„O yes! Sie verſtehen mich, Mr. Waters. Alſo um halb acht
Uhr. Frack, bitte!"
„Ich ſtehe zur Verfügung, Mr. Cumington."
Als ſich Jolly am Abend zu Cumington begeben wollte,
klin=
gelteSchratt an.
„Mr. Robber,” ſagte Schratt, „Petters iſt heute vernommen
worden und hat ausgeſagt, daß Lord Durham von der Exiſtenz des
Giftes wußte, und daß zur Zeit des Beſuches in Oſtafrika dem
Stabsarzt Petters eine kleine Flaſche des berüchtigten Giftes
ver=
ſchwand. Petters hält es durchaus für möglich, daß Durham die
Flaſche an ſich nahm. Er behauptet, daß außer ihm und Durham
keiner von der Exiſtenz des grünen Todes wußte.”
„Ah . . . Das heißt?”
„Daß Lord Durham heute bei ſeinem Eintreffen im Hotel
ſofort zu verhaften iſt. Ich habe den Haftbefehl des
Staatsan=
walts in den Händen und komme mit zwei meiner Beamten ſofort
nach dem „Adlon”.
„Herr Inſpektor,” bat Jolly, „nicht im Adlon” ... wir wollen
das dem Hotel erſparen. Hören Sie zu! D. kommt nach Berlin,
um eine Auseinanderſetzung zu ſuchen. Ich beſuche jetzt mit C.
den engliſchen Club. D. wird bei ſeinem Eintreffen unterrichtet
werden, daß C. im Klub iſt und wird ſich in ſeiner Erregung in
den Klub begeben. Kommen Sie nach dem Klub!
„Liegt Ihnen ſo viel an der Auseinanderſetzung zwiſchen D.
und C.?
„Sehr viel, Herr Schratt! Mir ſind jetzt Zweifel über C.
aufgeſtiegen, vielleicht haben wir Gelegenheit, uns auch ein wenig
näher mit C. zu befaſſen."
„Gut! Ich bin einverſtanden! Geſellſchaftsanzug oder . .
„Frack, Herr Schratt!“
„Frack . . . au backe, da werden meine Leute ſpucken!“
Jolly legte den Hörer auf und begab ſich hinunter zu Mr.
Cumington, der im Speiſeſaal noch etwas zu ſich genommen hatte.
Gemeinſam fuhren ſie nach dem engliſchen Klub.
OBrien weilte im „Adlon” und wartete Lord Durhams
Ein=
treffen ab. Durham kam nach raſender Fahrt abends gegen elf
Uhr an.
Obwohl total erſchöpft, begab er ſich ſofort nach dem „Adlon”
und verlangte Cumington zu ſprechen.
Man teilte ihm ſofort mit, daß ſich Mr. Cumington nach dem
engliſchen Klub begeben habe.
Lord Durham fuhr nach dem engliſchen Club. Faſt zu
glei=
cher Zeit traf OBrien dort ein.
(Fortſetzung folgt.)
Schreib=
Rechen.
u. alſe anderen
Büro.
maſchinen
liefert neu und
ge=
braucht repariert
und reinigt
Heinrich Lautz
Dar yſt., Ecke Rhein
u Grafenſtr 307a
Wollen Sie an
Leib und Seele
geſund werd., dann
gehen Sie z.
Natur=
heilpraxis Tomada
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Darmſt Kirchſtr. 12.
Nähe Marktplatz.
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W. 196 a. d.
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Eliſabethenſt. 70, II.*
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an die Geſchſt. (2926
Bewürzmühle
ſucht tüchtigen.
eingeführten
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nd Feinkoſtbranche
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Joſef Hartkorn
Sohn, Koblenz=
Neuendorf. (II. 261
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