Einzelnummer 15 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 40
Montag, den 9. Februar 1931.
194. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſiadt 25 Reichspfg.
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Rabatt weg. Banſionto Deutſche Ban und Darm=
Kädter und Nationalban.
Amkehr zum geſunden
Menſchen=
verſtand!
Reichskanzler Brüning vor dem Handwerkerbund.
Münſter, 8. Februar.
Anläßlich ſeines 50jährigen Beſtehens hatte der Weſtfäliſch=
Lippiſche Handwerkerbund zu einer Feier nach Münſter
einge=
laden, an der auch Reichskanzler Dr. Brüning, der preußiſche
Finanzminiſter Dr. Höpker=Aſchoff und
Reichswirtſchaftsmini=
ſter a. D. von Raumer teilnahmen. Am Sonntagvormittag fand
eine Gedenkfeier ſtatt. Zu der großen öffentlichen Kundgebung
am Nachmittag hatten ſich auch zahlreiche Teilnehmer aus der
Bürgerſchaft Münſters und ſeiner Umgebung eingefunden. Etwa
8000 Perſonen begrüßten den Reichskanzler bei ſeinem
Er=
ſcheinen mit Händeklatſchen. Nach Anſprachen des preußiſchen
Finanzminiſters und des Reichswirtſchaftsminiſters a. D. von
Raumer führte Reichskanzler Dr. Brüning u. a. aus:
Manche ſeien der Ueberzeugung, daß das, was die
Reichsregie=
rung bisher getan und was ſie als nächſte Maßnahmen
ange=
deutet habe, bei weitem nicht genüge und nicht das Tempo
auf=
weiſe, was der großen Not entſpräche. Die Kritik ſei
berech=
tigt. Jedoch müſſe berückſichtigt werden, daß die Umkehr in
einem Augenblick beginne, in dem die finanziellen und
wirt=
ſchaftlichen Möglichkeiten am ungeeignetſten ſeien. Gerade die
höchſte Not peitſche am ſtärkſten an, außergewöhnliche Reformen
durchzuführen. Von dem Sturz den Berg hinunter ſei das
Volk nicht allein durch geſetzgeberiſche Maßnahmen zu retten.
Notwendig ſei der Glaube an ſich ſelbſt, das
Vertrauen zu einer Regierung, die in ſo
ent=
ſcheidenden Augenblicken keinem Stande
An=
genehmes ſage oder Verſprechungen mache, die
nichtzu halten wären.Das deutſche Volk ſtehe heute an
der Umkehr. Soweit habe es endlich gebracht werden können.
Daraus folgten die weiteren Konſequenzen:
In Politik, Wirtſchaft und Finanzen müſſe zurückgekehrt
werden zu den Dingen, die der geſunde Menſchenverſtand
befehle.
Die Frage, ob Deutſchland über die Kriſe hinwegkommen werde,
ſei letzten Endes eine Frage, ethiſcher Kraft und politiſchen
Willens. Nichts ſei gefährlicher, als planlos Geſetze zu machen.
Sparſamkeit müſſe in allen Punkten herrſchen. Was die
Re=
parationslaſten angehe, ſo werde niemand ernſthaft
da=
ran glauben, daß ſie dauernd zu erfüllen ſeien. Andererſeits
ſeien ſie nicht der einzige Grund zur heutigen wirtſchaftlichen,
ſozialen und finanziellen Lage. Unter allen Umſtänden müſſe
eine Vereinfachung des geſamten Finanz= und Steuerweſens
herbeigeführt und der Weg der Notverordnung fortgeſetzt
wer=
den. Die komplizierte Geſetzgebungsmaſchinerie der
vergange=
nen Jahre gebe dem einfachen Steuerzahler keine
Rechtsſicher=
heit mehr. Wenn der Reichstag ſeine Haushaltsberatungen
mit der landwirtſchaftlichen Hilfe, der Oſthilfe und ein paar
anderen Maßnahmen erledigt habe, wäre es wirklich
wünſchens=
wert, wenn er nach dieſer großen Arbeit ein paar Monate
Pauſe einſchalten wollte, freiwillig natürlich. Damit würde er
den Weg der Sicherſtellung ſeiner Autorität, den er bereits mit
der freiwilligen Reform der Geſchäftsordnung gegangen ſei,
auch weiter beſchreiten, und die Regierung hätte Zeit, die
ſchwie=
rigen Fragen der Reform der Sozialverſicherung und der
Woh=
nungswirtſchaft in Ruhe zu erledigen.
7. Kulkurkagung der Deutſchen Volksparkei.
Die 7. Kulturtagung der Deutſchen Volkspartei fand im
Feſt=
ſaal des Preußiſchen Landtages in Berlin am Sonntag ihren
Abſchluß mit der Erörterung des Themas „Wirtſchaft und Schule‟.
Der Inhalt der von der preußiſchen Landtagsabgeordneten Frau
Thöne und dem Reichstagsabgeordneten Dr. Hugo erſtatteten
Referate ſowie die in einer ausführlichen Diskuſſion entwickelten
Gedanken fanden ihren Niederſchlag in einer einmütig
angenom=
menen Entſchließung, die u. a. folgende Forderungen ſtellt:
Schutz der deutſchen Kultur und Sicherung ihrer auf
dem Boden des deutſchen Volkstums erwachſenen Güter,
Vor=
legung eines Reichsſchulgeſetzes, unverzüglicher Abſchluß
des Kirchenvertrages mit der evangeliſchen
Kirche, Schutz der Ehe, Familie, ſowie des geſamten
Volkes — insbeſondere der Jugend — gegen die „zerſetzenden
und entſittlichenden Beſtrebungen, die ſich immer ſchamloſer in
Zeitſchriften, Büchern, Bildern und Schauvorführungen aller Art
breitmachen”. Abwehr der Tätigkeit des Bundes der Gottloſen
und anderer religionsfeindlicher und kulturzerſtörender
Organi=
ſationen, Befreiung des Volkes von dem verwüſtenden
politiſchen Kampf um die Seele der Jugend und
Erziehung der Jugend in allen Schulen zu witklich nationalen
Perſönlichkeiten. — Die Partei bekennt ſich in ihrer Reſolution als
eine nationale, liberale und ſoziale Partei, die ſich an dem Kampf
gegen die ſchweren Kulturſchäden der Gegenwart durch
auf=
bauende Arbeit auf dem Boden deutſcher und chriſtlicher
Weltan=
ſchauung beteiligen wolle. Zum Vorſitzenden des Kulturausſchuſſes
der Partei wurde wieder Oberregierungsrat Hollmann, M. d.P. L.,
gewählt.
Franzöſiſche Hilfsbereitſchaft.
WSN. Winden (Pfalz), 2. Februar.
Wie bekannt wird, ſtehen in Weißenburg und
Straß=
burg an den aus der Pfalz einfahrenden Zügen ſeit Samstag
Empfangsperſonen mit grün=weiß=roten Armbinden, die die aus
der Pfalz flüchtenden Separatiſten empfangen
und betreuen ſollen. Von Weißenburg und Straßburg aus ſollen
die Fküchtlinge nach Metz weitergeleitet werden. Ob und wie viele
flüchtige Separatiſten dieſe Betreuung bisher empfangen haben,
iſt nicht bekannt.
Vom Tage.
Auf die Ablehnung des Volksbegehrensantrages durch
Se=
vering teilt der Stahlhelm mit, daß er bereits bei Anmeldung
des Volksbegehrens befohlen habe, daß in den beiden
Landes=
verbänden Berlin und Brandenburg die 20 000
Unterſchrif=
ten geſammelt werden. In wenigen Tagen werde der
formelle Vorwand Severings hinfällig ſein.
Muſſolini erklärt in einer Unterredung mit einem
Pa=
riſer Blatt, daß er zu Verhandlungen mit Frankreich
über die Beilegung der ſchwebenden Streitfragen bereit ſei.
Das öſterreichiſche Bundesminiſterium für
Heeresweſen hat einen Lehrfilm hergeſtellt, der den Titel
führt. Ein Tag Truppenleben‟. Dieſer Film iſt auch zur
öffentlichen Aufführung beſtimmt und hat den Zweck. die
Bevölke=
rung über die Tätigkeit des Bundesheeres zu unterrichten. — Der,
Magiſtrat von Wien hat nun dieſen Film für Jugendliche
verboten, mit der Begründung, daß der Film die Ausbildung
des Heeres im Gebrauch der Waffen und Kampfmittel zeige, und
daß derartige Darſtellungen kriegeriſcher Handlungen aus
päda=
gogiſchen Gründen für die Jugend ſchädlich und daher unzuläſſig
ſei. Das Heeresminiſterium wird gegen dieſe Entſcheidung
Be=
rufung einlegen.
Nach dem vorläufigen Ergebnis der eidgenöſſiſchen
Volks=
abſtimmung über die bundesrätliche Vorlage
betref=
fend Verſchärfung des Ordensverbots iſt der verſchärfte
Ordensartikel der Bundesverfaſſung bei mäßiger Beteiligung mit
über=
wältigender Mehrheit angenommen worden.
„Muſſolini und Schuberk”.
Von unſerem F=Korreſpondenten.
* Nom, Anfang Februar.
Jetzt haben wir endlich den „Völkiſchen Beobachter” hier
in Rom, in dem jener ominöſe Artikel „Muſſolini und Schubert”
ſteht. Wir waren doch neugierig. Wenn ein Blatt ſo prompt
verboten wird, ſo muß doch allerlei recht Heftiges gegen Herrn
von Schubert oder gar gegen den Duce abgedruckt worden ſein,
was in irgendeinem Zuſammenhang für Deutſchland ſelbſt
be=
ſchämend iſt.
Das Urteil über dieſen Artikel darf nun lauten;
Außer=
ordentlich unorientiert, aber ſo albern und dumm, daß man
ihn mit Rückſicht auf das deutſche Anſehn im Auslande wohl
verbieten mußte. Man muß dem Auslande wenigſtens zeigen.
daß Deutſchland immerhin noch etwas auf ſich hält und
all=
mählich aus der Lethargie aufwacht, in der es alle Kotkübel auf
die Straße gießen ließ.
Sachlich iſt zu dem Artikel zu ſagen, daß der Verfaſſer auch
nicht die geringſte Ahnung von den Dingen hat. Jeder
Journa=
liſt, der nur etwas Kontakt mit der deutſchen diplomatiſchen
Welt hat, könnte ſich natürlich über Herrn von Schubert
ver=
breiten, wenn er nur ein wenig Klatſch aus Genf oder aus der
Wilhelmſtraße angehört hat. Denn ſchließlich hat ein
Staats=
ſekretär nach ſechs Jahren Amtsführung genug Feinde und
un=
freundliche Nachrede, auch wenn er der beſte Mann der Welt
wäre, um einem auch nur einigermaßen eingeweihten
Journa=
lismus das nötige Material für unfreundliche Artikel zu geben.
Wenn man eben gemein iſt und unbewieſene Redereien
aus=
nutzen will, ſo kann man ſelbſtverſtändliche Dinge immer ſo
dar=
ſtellen, daß immerhin ſchon ihre Erwähnung für den Betroffenen
unangenehm ſein kann. Der Mann im „Völkiſchen Beobachter”
hat aber nicht einmal ſo viel Ahnung von den Dingen, daß er
ſogar bei dem Geſchwätz über die angeblichen Pläne einer
Be=
ſetzung der Londoner Botſchaft mit Schubert nicht weiß, was
Allgemeingut aller deutſchen Auslandsjournaliſten zwiſchen Oslo
und Kairo war, daß Schubert nicht für London in Betracht
kam, weil man gar nicht für ihn am Londoner Hofe anfragen
wollte. Für dieſe Einſtellung aber ſprachen keine politiſchen
Motive mit. Man zog es vor, Herrn von Schubert nach Rom
zu ſchicken, weil man Muſſolini zeigen wollte, wie hoch man den
römiſchen Poſten einſchätze. Nicht ein x=beliebiger Geſandter
ſollte dorthin als Nachfolger Neuraths kommen, ſondern ein
Mann, der an der erſten außenpolitiſchen Stelle in Berlin
ge=
ſeſſen hatte. Daß Muſſolini dieſe Stellungsnahme des Berliner
Amts richtig verſtanden hat, das iſt den maßgebenden Leuten
bekannt.
Aber der „Völkiſche Beobachter” hat ja überhaupt keine
In=
formationen. Nicht einmal die rein tatſächlichen, die jeder
Re=
porter in Rom haben konnte. Denn Herr von Schubert hatte
ſchon am Tage, unmittelbar nachdem er dem König von Italien
ſein Beglaubigungsſchreiben überreicht hatte, alſo am Tage,
nachdem er offiziell als der Vertreter des Deutſchen Reichs in
Italien anerkannt war, eine Verabredung mit Muſſolini, die
ſeinen Beſuch beim Duce auf den Nachmittag um ſechs Uhr
feſtſetzte. Da aber ziemlich unerwartet der Beſuch des türkiſchen
Außenminiſters auf ſeiner Durchreiſe auf den gleichen
Nach=
mittag fallen mußte, bat Muſſolini den Botſchafter telephoniſch,
erſt am andern Nachmittag zu ihm zu kommen. Dieſe
Unter=
haltung, die alſo zwei Tage nach der Uebergabe des
Beglau=
bigungsſchreibens an den König erfolgte, war lang und ſehr
freundſchaftlich. Schubert und Muſſolini kannten ſich ja
von Locarno her, und Muſſolini hat in einer, wie der
Bot=
ſchafter ſelbſt erzählte, feinen und freien Art geſprochen und
unter anderm ſehr inſtruktiv über das für Italien ſo wichtige
Thema der Corporationen ſich ausgelaſſen. Dieſe Dinge
wer=
den nur erwähnt, um zu zeigen, daß infolge direkter
Rück=
ſprache der Chroniſt zufällig in der Lage iſt, die Irrigkeit der
Behauptungen des „Völkiſchen Beobachters” in dieſem Punkte
zumal nachweiſen zu können.
Es iſt mit den andern Behauptungen des Artikels nicht
beſſer beſtellt. Unlängſt hat auch das Berliner Organ der
Nazio=
nalſozialiſten einen Angriff gegen einen andern deutſchen
Di=
plomaten gebracht. Auch dabei zeigte es ſich, daß die Leute des
Berliner Blatts nicht die geringſte Ahnung von den
tatſäch=
lichen Verhältniſſen hatten. Dem bewußten Diplomaten war
gerade immer das Gegenteil von dem vorgeworfen worden
was er, wie jeder Politiker weiß, ſeit Jahren getan und
ver=
fochten hatte. Die „Völkiſchen Beobachter” ſcheinen ſehr ſchle
Beobachter zu ſein. Daher mag es wohl auch kommen, daß ſelbſt
die italieniſchen Zeitungen nicht in der Lage ſind, aus dieſen
Quellen für ihre fasciſtiſche Sache „Nachrichten” abzudrucken.
Deutſcher Dampfer unker fremder Flagge.
aus Erſparnisgründen.
Hamburg, 8. Februar.
Wie die Sonntagsblätter melden, ſtellt die Hamburger
Ree=
derei H. Vogemann ihre Schiffe unter fremde Flagge. Der Grund
zu dieſer befremdenden Maßnahme ſoll darin zu ſuchen ſein, daß
bei Schiffen unter fremder Flagge die ſozialen Laſten ſowie die
ſteuerlichen Abgaben geringer ſind. Die Blätter drücken die
Be=
fürchtung aus, daß dieſem Beiſpiel unter Umſtänden noch andere
Reedereien folgen könnten.
Der Verband Deutſcher Schiffsingenieure befaßt ſich in einer
Zuſchrift an die Preſſe mit dieſem Fall und ſchreibt u. a.: „Der
Dampfer „Vogtland” der Reederei H. Vogemann, der im
regel=
mäßigen Frachtdienſt nach dem Golf von Mexiko verkehrt und vor
einigen Tagen wieder in Hamburg eingelaufen iſt, hat jetzt die
deutſche Flagge geſtrichen und ſoll künftig unterder Panama=
Flagge fahren. Der Beſatzung war vor dem Einlaufen des
Schiffes telegraphiſch gekündigt worden. In Hamburg wurde ihr
dann freigeſtellt, unter der neuen Flagge an Bord, zu bleiben.
Als Bedingung hierfür wurde aber die Einwilligung zu einer
25prozentigen Kürzung der Heuer verlangt. Durch
den Flaggenwechſel fällt für die Reederei Vogemann der Zwang
zur Sozialverſicherung der Beſatzung wie auch zur Beſetzung des
Schiffes nach den deutſchen Vorſchriften weg. Das Schiff ſteht
nicht mehr unter der deutſchen Geſetzgebung. Dadurch macht der
Reeder gegenüber anderen deutſchen Reedereien bedeutende
Exſparniſſe. Wir ſchätzen ſie allein an Gehältern und
Sozial=
laſten ohne die ſteuerlichen Erſparniſſe auf 44 Prozent
der=
normalen Belaſtung, nämlich 25 Prozent Erſparnis an
Gehältern, 10 Prozent an Verſicherungsbeiträgen und 9 Prozent
durch Einſchränkung des Perſonals. Die Offiziere und
Mann=
ſchaften werden rechtlos, weil ſie unter der neuen Flagge weder
einem Seemannsgeſetz noch etwa einem Tarif — Panama kennt
beides nicht — unterſtehen und ihre in Deutſchland bisher
erwor=
benen Anſprüche aus den Sozialverſicherungen nur durch
frei=
willige Fortſetzung der Verſicherungen aus eigenen Mitteln
auf=
rechterhalten können.”
Anpolikiſches Moſgik.
Millionenbetrug zweier franzöſiſcher Bankdirektoren.
TU. Paris, 7. Februar.
Auf Veranlaſſung des Unterſuchungsrichters wurden geſtern
zwei Direktoren der Pariſer Bank, Guyenne und Rouelgue,
ver=
haftet, die die Landesvereinigung der Tabakhändler um rund drei
Millionen Mark betrogen haben ſollen. Die Vereinigung hatte.
der Bank ein Aktienpaket, zum Verkauf, übergeben, mußte aber
ſpäter feſtſtellen, daß etwa 1000 Wertpapiere verkauft worden
waren, der Ertrag aber von den Direktoren für eigene Zwecke
ver=
wendet wurde. Bei einer bei der Bank durchgeführten
Haus=
ſuchung wurde ein Fehlbetrag von rund drei Millionen Mark
feſt=
geſtellt, dem an Immobilien nur rund 80 000 Mark
gegenüber=
ſtehen. Die Bank hatte zahlreiche Filialen in den franzöſiſchen
Provinzſtädten.
Die Finanzſkandale nehmen in Frankreich kein Ende. In
Paris wurden geſtern abend die beiden Inhaber der Banque de
Guyenne et de Rouergue verhaftet. Eine Hausſuchung in den
Räumen des Inſtituts, das bei 1,5 Millionen Aktienkapital etwa
150 Filialen in der Provinz, beſonders in Südweſtfrankreich,
be=
ſaß, ergab, daß ſich in der Kaſſe nur noch 500 Franken
be=
fanden. Den Paſſiven von rund 20 Millionen Franken
ſtehen keinerlei Aktiven gegenüber.
„Miß Paris” und die Gerichte.
A.S. Das Große Pariſer Feſtkomitee, zu deſſen
Obliegen=
heiten u. a. auch die jährliche Wahl der Schönheitskönigin, der
„Miß Paris”, gehört, hat mit ſeinen Entſcheidungen entſchieden
kein beſonderes Glück. Bereits in den Jahren 1929 und 1930 war.
es zu gerichtlichen Auseinanderſetzungen mit den damals
ge=
wählten Schönheitsköniginnen gekommen, und auch dieſes Jahr iſt
es nicht beſſer. Am 13. Januar hatte die Jury ein Fräulein
Viviane Ortmans zur Schönheitskönigin von Paris gewählt,
Aber eine ſo berühmte und ehrgeizige Perſönlichkeit, wie Fräulein
Paris es nun einmal iſt, kann nicht lange verbergen, was ſie am
Tag ihrer Wahl geheim halten mußte, und ſo hat das
Feſt=
komitee jetzt erfahren, daß Fräulein Paris nicht nur nicht in
Paris geboren iſt, ſondern in Roubaix, und daß ſie auch kein
Mädchen mehr iſt, denn ſie iſt immerhin die Mutter eines
ſieben=
monatigen Sprößlings. Nun iſt es aber Vorſchrift, daß die
Pa=
riſer Schönheitskönigin in Paris geboren ſein muß; ſie ſoll auch
keine Kinder haben. Trotz den Proteſten von Fräulein Ortmans,
die nicht gewillt iſt, auf die verſchiedenen Vorrechte zu verzichten,
die ihr während eines Jahres ihr Königintum verleiht, und die
den bekannten Rechtsanwalt Moro=Giafferri mit der
Wahr=
nehmung ihrer Intereſſen und ihrer Schadenerſatzforderung
be=
auftragt hat, iſt das Feſtkomitee gewillt, Fräulein Ortmans ihrer
Würde für verluſtig zu erklären und die Konkurrentin der
abge=
ſetzten „Miß Paris”, die am 13. Januar die nächſtgrößte
Stim=
menzahl erhalten hat, zur „Miß Paris” zu erklären. Auch das
Feſtkomitee hat ſeine Anwälte, die in dieſen Dingen bereits über
die nötige Erfahrung verfügen, nominiert. Man ſieht, der „Apfel
des Paris” iſt offenbar ein böſer Präzedenzfall.
Neues ſchweres Erdbeben in Neuſeeland.
Wellington. Im Gebiet der Hawkes=Bucht wurde geſtern
nachmittag 2 Uhr hieſiger Zeit der ſtärkſte Erdſtoß ſeit Dienstag
verſpürt, der beſonders in den auch beim letzten Erdbeben am
ſchwerſten heimgeſuchten Städten Napier und Haſtings Schaden
verurſachte. An den Abhängen von Bluff Hill, einem Berg
bei Napier, ereigneten ſich gewaltige Erdrutſche. Das
Kap Kidnappers, ſüdlich von Napier, war ganz in Staub gehü t
und wurde durch ungeheuere Erdrutſche und Felsſtürze völlig
ver=
ändert. Ungeheuere Sturzwellen überfluteten die Küſte
und dürften die bei dem letzten Erdbeben obdachlos gewordenen
Familien, die ſich in Napier an den Strand flüchteten, nötigen,
ihre Zufluchtsſtätte zu räumen.
Seite 2
Montag, den 9. Februar 1931
Nummer 40
Aus der Landeshaupkſtadt.
Darmſiadt, den 9. Februar 1931.
* Film-Morgenfeier im Helig.
Grüß mir die Heimat!
„Ein tönender Film mit Geſang, Tanz und Humor” war
die=
ſer Heimatfilm angezeigt. Doch das war — Gott ſei Dank —
irreführend. Es war kein Tonfilm! Ein wunderſchöner ſtummer
Film!
Es iſt ein ganz beſonderes Verdienſt Otto Trippels,
dieſes in ſeiner Schönheit landſchaftlicher Reize und in der
Cha=
rakteriſtik ſeiner Menſchenkinder einzigartige Stück
Süd=
deutſchland in ſo hervorragenden, Leben erfüllten Bildern zu
zeigen. Weit davon entfernt etwa belehrend ſein zu wollen und
ebenſoweit von reiner Propaganda=Arbeit, ſingt dieſer Film ein
hohes Lied von der Schönheit der Heimat! Einer Schönheit, an
der wir oft achtlos vorbeigehen, die wir in Fernen ſehen und in
viel minderem Maß nur finden, oft gar nur — Selbſttäuſchung!
— zu finden glauben. Es war eine beſonders glückliche Idee,
dieſen wundervollen deutſchen Heimatfilm ſo tendenzlos zu
ge=
ſtalten. Es war aber auch ein ungewöhnliches Geſchick, vielleicht
auch ungewöhnlicher künſtleriſcher Geſchmack und der ſichere Blick
für Schönheiten, für Städte, Täler, Berge und Winkel, die als
Zeugen großer Vergangenheit Ewigkeitswerte haben und oft
ab=
ſeits der großen Heerſtraße liegen. Und wenn doch aus vielen
dieſer Bilder bekannte und vertraute Stätten ſich in die
Erinne=
rung drängen, wenn wir Bilder ihrer Art oft in Zeitung und
Zeitſchrift und Buch begegnen, ſo iſt das ein Beweis mehr dafür,
daß es Trippel auch auf negative Tendenz nicht ankam, daß er
einfach gutem Einfall folgte, als einſtmals beim Beſprechen des
Ziels der Sommerreiſe die Frage aufgeworfen ward: „Wie wärs
einmal mit Deutſchland ?
Und wie ungemein geſchickt und treffſicher hat er dann dieſe
Süddeutſchlandreiſe ausgeführt und im Bilde, in einem
unglaub=
lich reichen Schatz von Bildern feſtgehalten. So wurde der Film
faſt zum lyriſchen Gedicht, wurde, wie geſagt, zu einem tönenden
Preisgeſang auf die Schönheit der Heimat.
„Wo Deutſchlands ſtolzeſter Vogel, der Zeppelin, ſein Neſt
hat” am Bodenſee, begann die Reiſe, ging dann nach kurzem
Ver=
weilen an den Uferſtädtchen des Bodenſees, am Hohentwiel, an
der Wiege der blauen Donau ins ſchöne Bayernland mit dem
benachbarten Oeſterreich. Durch romantiſch ſchöne idylliſche Täler
und ſtolze Höhen, über Seen und durch Wälder, durch Jahrtauſend
und mehr alte Städte, Städtchen und Dörfer des Schwarzwaldes
bis hin zu Altheidelberg, dann nach kurzem Abſtecher nach
Hirſch=
horn und Wimpfen, nach Miltenberg und ins ſchöne Frankenland,
nach Rothenburg und Nördlingen und wieder zum Tegernſee und
den Märchenſchlöſſern des Bayernkönigs, um zu enden auf den
Höhen des ewigen Schnees, auf der Zugſpitze, letzten Sehnens
höchſte Erfüllung, Einſamkeit!
Und überall wurde das neugierige Objektiv der Filmkamera
auch gerichtet auf Leben und Treiben der Menſchen. In ihres
Alltags ſchwerem Werken und in ihres Sonntags Feierſtimmung
wurden ſie belauſcht, beim Gebet im ſtillen Bergkirchlein und bei
den beſcheidenen Freuden bei Sang und fröhlichem Umtrunk. So
ward die Landſchaft belebt und lebendig. Atmete Gottes Odem
und pries ſeiner Schöpfung einmalige Schönheit und Größe. —
Heimat, wie biſt du ſchön!
Darmſtädter Künſtlerinnen auswärts. Ueber Annelies
Roerig (Schülerin der Darmſtädter Geſangsmeiſterin Maria
Franke) ſchreibt die „Halberſtädter Zeitung u. a., daß ſie
„Ganymed, eine Perle Schubertſcher Liedkunſt, mit ſehr viel
In=
nigkeit und Klangſchönheit, Gretchen am Spinnrad mit beſonders
guter Herausarbeitung der dramatiſchen Steigerung vorgetragen”
habe. Die begeiſterte Zuhörerſchaft lohnte der Sängerin mit ſo
ſtarkem Beifall, daß ſie ſich zu zwei Zugaben, Lachen und Weinen,
und Ständchen, breitfand.” — Zwei weitere Schülerinnen Frl.
Frankes Felicia Guttmann und Paula Fuhrmann, hatten
gleichfalls bemerkenswerte Erfolge. — „Döbelner Anzeiger und
Tagblatt” ſchreibt: „Dieſe Rolle verkörperte. ., unter ſtürmiſchem
Beifall Felicia Guttmann. Sie hat ihn verdient! Ihre
geſchmack=
voll gepflegte Stimme, die auch die zum Teil ſehr ſchwierigen
Stellen ihrer Rolle mit Anſtand überwand, ihr lebenſprühendes,
liebreizendes Spiel entzückten allgemein und trugen ganz
beſon=
ders zu dem ſtürmiſchen Erfolg dieſer Premiere bei. („Das
Veilchen vom Montmartre.”) Zur Aufführung der Operette „
Böh=
miſche Muſikanten” ſchreibt das Blatt: „Was aber auch aus einer
kleinen, ungünſtigen Rolle noch zu machen iſt, das zeigt am beſten
Felicia Guttmann, die die verlaſſene Geliebte ſtimmlich und
dar=
ſtelleriſch ſehr gut. geſtaltete.”
„Alt=Darmſtadt” Verein für Ortsgeſchichte und
Heimat=
kunde. Nächſte Veranſtaltung Donnerstag abend im
Eintracht=
ſaal. Eliſabethenſtraße 12. „Herr Schriftſteller Nikolaus
Schwarzkopf berichtet von ſeiner Reiſe nach Rußland.” Gäſte
können durch Mitglieder eingeführt werden.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus Kleines Haus Montag9. Februar Keine Vorſtellung Keine Vorſtellung 10. Februar 19.30—22.30 Uhr
Dienstag Die Portuggleſiſche Schlacht
A 17
Preiſe 1—10 Mr. Keine Vorſtellung Mittwoch,
11. Febrnar 19.30—22 45 Uhr
Carmen
H9 Bühnenvolksbund
Preiſe 1— 10 Mr 20—21.45 Uhr
Der Mann, den ſein Gewiſſen trieb
Zuſatzmiete 11 8
Preiſe 1.20—6 Mk Donnerstag,
12. Februar 19.30—22.30 Uhr
Die Portngaleſiſche Schlacht
C15
Preiſe 1—10 Mr 19 30. Ende gegen 22 Uhr
Liebesluſt oder die weißen Schuhe
Preiſe 0.50—3 Mk. Freitag,
13. Februar 20, Ende gegen 22 Uhr
Zum erſten Male:
D16. Der Tartuffe
Preiſe 1—10 Mk. 19.30—22 Uhr
Außer Miete
Miartha
Preiſe 1—5 Mk Samstag.
14. Februar 1930, Ende nach 22 45 Uhr
Viktoria und ihr Huſar
K11. Bülnenvolksbund
Preiſe 1—10 Mk. 20, Ende gegen 22 Uhr
Zum erſten Male:Der Kreis
Zuſatzmiete V 8
Preiſe 1.20—6 Mr. Sonntag,
15, Februa: 15—17.30 Uhr
Ein Zommernachtstraum
T Gruppe 1—8
Halbe Preiſe 0.50—5 Mk
19.30—22 Uyr
Meine Schweſter und ich
Heſſenlandmicte 1V 8
Preiſe 0.80—8 Mk. 11 30, Ende gegen 13 Uhr
Kinder=Tanz= und Spiel=Lieder
von Lili Hickler
Preiſe 0.50, 1 u. 2 Mk.
15.30—17 Uhr
Das Wunder d. Spielzeugſchachtel
Preiſe 0.50—2.50 Mk.
19 30—22 30 Uhr
Zar und Zimmermann
Außer Miete
Volksvorſtellung z. halb. Preiſen
Preiſe 0.60—3 Mk.
Heſſiſches Landestheater. „Die Portugaleſiſche
Schlacht”, deren Darmſtädter Inſzenierung die uneingeſchränkte
Anerkennung des Dichters Ernſt Penzoldt finden konnte, wird
mit Bernhard Minetti als Sebaſtian von Portugal morgen,
Dienstag, ſowie Donnerstag, den 12. Februar, im Großen Haus
wiederholt. Die lebhaften Preſſe=Diskuſſionen, die auf Grund der
dreifachen Uraufführung der „Portugaleſiſchen Schlacht” in
Darm=
ſtadt, München und Oldenburg ſtattgefunden haben, ließen
deut=
lich erkennen, daß mit der Portugaleſiſchen Schlacht” ein
Bühnen=
werk von ungewöhnlicher dichteriſcher Kraft zur Aufführung
ge=
kommen iſt, das die Aufmerkſamkeit und das Intereſſe des
Pu=
blikums für ſich in Anſpruch nehmen darf. — Erſtaufführung
„Der Kreis‟. Die Komödie „Der Kreis” von W. Somerſet
Maugham wird Samstag, den 14. Februar, im Kleinen Haus zum
erſten Male in Szene gehen. Maugham iſt auf den deutſchen
Büh=
nen in erſter Linie durch den ſenſationellen Erfolg der „
Stand=
haften Frau” („Finden Sie, daß Konſtanze ſich richtig verhält?
bekannt geworden. Viel geſpielt werden von ſeinen übrigen
Wer=
ken „Die heilige Flamme”. „Das Land der Verheißung”. „Der
Brotverdienſt”. „Cäſars Frau und „Viktoria”,
Staalsbürgerliche Bildungskagung für den
Kreis Darmſtadt.
Die Landes=Abteilung Heſſen der Reichszentrale
für Heimatdienſt — der amtlichen Aufklärungsſtelle der
Reichs=
regierung — veranſtaltete im Rahmen ihrer ſtaatsbürgerlichen und
ſach=
politiſchen Bildungsarbeit in den Kreiſen ihres Bezirks, im
Einverneh=
men mit dem Kreisſchulamt Darmſtadt, am Samstag, den 7. Februar,
eine Tagung für alle politiſch und wirtſchaftlich intereſſierten
Per=
ſönlichkeiten des Kreiſes Darmſtadt.
Gemäß Reichstagsbeſchluß vom 6. Juli 1926 dient die Reichszentrale
für Heimatdienſt der politiſchen Bildungsarbeit vom Geſichtspunkte des
Staats= und Volksganzen aus. Ihre Redner halten ſich daher frei von
Partei= und Intereſſenpolitik. Sie betrachten es als ihre Aufgabe, die
entſcheidenden Tatſachen und Probleme aus den
politi=
ſchen und wirtſchaftlichen Tagesfragen herauszuſchälen und in ihren
geſchichtlichen und urſächlichen Zuſammenhängen darzuſtellen. Die
Landes=Abteilung hofft, durch dieſe Arbeit die ſtaatsbürgerlichen
Kennt=
niſſe zu mehren und zu vertiefen, die ſachpolitiſche Urteilsbildung zu
fördern und zu einer Milderung der Gegenſätze in unſerem deutſchen Volk
beizutragen.
Die Tagung in der Aula der Höheren Landesbauſchule war ſehr gut
beſucht, wenn ſie auch gegen den Beſuch in anderen Städten
bedauer=
licherweiſe zurückblieb, bedauerlich deswegen, weil ganz ausgezeichnete
Referate gehalten wurden, die lebhaften Beifall fanden. Der
Tagungs=
leiter Dr. Steuber= Frankfurt a. M. leitete die Tagung mit einer
Begrüßungsanſprache ein. Es müßten alle Anſtrengungen gemacht
wer=
den — ſo führte er aus — um die rebellierenden Nerven und das
„heiße Herz” wieder unter den Oberbefehl des „kühlen Kopfes” zu
brin=
gen. Geiſt ohne Willen ſei wertlos, aber Willen ohne Geiſt gefährlich.
Politiſche Schulungsarbeit ſei noch nie ſo wichtig geweſen wie gerade
heute, aber auch noch nie ſo ſchwierig, den in Not befindlichen deutſchen
Menſchen mit Argumenten noch zu erreichen.
Das erſte Referat hielt dann Oberſtudiendirektor Dr. Weiner
Offenbach über:
„Weltpolitik im Lichte der Weltwirtſchaftskriſe‟
Oberſtudiendirektor Dr. Weiner ging von der Umſtellung der
Weltpolitik und Weltwirtſchaft aus, die ſich in den letzten Jahrzehnten
vollzogen habe. Sie ſei das Ende des weſteuropäiſchen Rennens um die
großen leeren Räume der Erde, das mit der Entdeckung der neuen
Welt eingeſetzt habe. In weitem geſchichtlichen Ueberblick gab er ein
Bild der politiſchen und wirtſchaftlichen Weltbeherrſchung im Altertum
und Mittelalter und zeigte dann den Aufſtieg der Großmächte zu
Welt=
mächten und den Kampf dieſer Mächte um Welthandel, Rohſtoffquellen
und Siedlungsmöglichkeiten. England habe es dabei fertig gebracht,
immer bis zum Weltkrieg im Vorteil zu bleiben. Erſt durch den Krieg
fei es Verlierer in dieſem Kräfteſpiel geworden und habe den
wirtſchaft=
lichen Vorrang an Nordamerika abgeben müſſen. Nur auf maritimem
Gebiet habe es durch das Londoner Flottenabkommen wenigſtens
vor=
erſt noch den Stand der Parität mit den Vereinigten Staaten erhalten.
An der Größe und dem Machtumfang dieſer beiden Weltſtaaten
gemeſ=
ſen, ſei Europa in ſeiner Zerſplitterung und Balkaniſierung kaum in
der Lage, ſich wirtſchaftlich zu behaupten, wenn es nicht zu einer
Be=
reinigung ſeiner Wirtſchaftsgrenzen komme. Nun werde die ganze
Eu=
ropadiskuſſion von Coudenhobe über Briand bis zu Mitteleuropa und
dem Minderheitenproblem entfaltet. Redner ſah in der vernünftigen
Geſtaltung Mitteleuropas und der Löſung der Minderheitenfrage den
einzigen Ausweg aus dem Chaos Europas. Die Menſchen in Europa
müſſen in Völkern denken lernen, nachdem ſie ſeither in Staaten gedacht
haben.
Lebhafter Beifall wurde den Ausführungen gezollt. Leider mußten
viele Zuhörer infolge der ungenügenden Heizung die Aula verlaſſen und
konnten das ſehr intereſſante zweite Referat nicht anhören, das Dr. E.
Kleinſtück, wirtſchaftlicher Referent der Städtiſchen Werke Frankfurt
a. M. über:
Die öffentliche und private deutſche Wirtſchaft in der Weltwirtſchaftskriſe
hielt.
Herr Dr. Kleinſtück führte unter anderem das folgende aus:
Der Ausgang für die Weltwirtſchaftskriſe (Wwk.) iſt in erſter Linie in
dem für Deutſchland verlorenen Krieg 1914—18 und ſeinen
wirtſchaft=
lichen Auswirkungen, vor allem auf U. S.A., zu ſuchen. So lange die
Vereinigten Staaten von Amerika nicht begreifen, daß man
wirtſchaft=
lich nicht gleichzeitig Tribute in Gold und für ſich Ausfuhr fordern,
da=
bei aber den eigenen Binnenmarkt gegen Einfuhr aus den neuen
Schuld=
nerländern ſperren kann, iſt nicht auf eine dauernde Beſeitigung der
gegenwärtigen Schwierigkeiten zu rechnen.
Es wurde alsdann die Verſchärfung der Nöte der öffentlichen
Wirt=
ſchaft in Reich, Ländern, Gemeinden und der Sozialverſicherung durch
die Weltwirtſchaftskriſe behandelt. Bei der Kreditkriſe wurde als
be=
ſonders beſchämend feſtgeſtellt, daß das Vertrauen des Auslandes zur
Wirtſchaftskraft Deutſchlands in entſcheidenden Zeiten (z. B.
Ueber=
brückungskredite) ſtärker war als bei dem eigenen Volk, das noch immer
unter den Auswirkungen der Aufwertungsfragen und vor allem einer
oft hemmungsloſen Innenpolitik leidet. Zu der Etatkriſe wurde unter
Berufung auf die Kolner Rede Brünings die Notwendigkeit zur
Wahr=
heit betont. Die uferlos gewordene ſtaatliche Subventions=, Preis= und
Lohnpolitik müßte ein Ende finden, um eine erfolgverſprechende
Nepa=
rationspolitik treiben zu können. Bei Ländern und Gemeinden wurde
eingehender der Einfluß der Reichsfinanzpolitik auf die Etats, ſowie die
Auswirkungen der ſinkenden Preiſe auf Vermögens= und Etatsgebarung
berührt. Notwendig werdende Abſchreibungen auf Hauszinsſteuer= und
andere Bauten. Umſtellung des Bildungsweſens in Stadt und Land,
Aenderung der Wohlfahrtslaſten, von der Verſicherung zur Fürſorge
u. a. fanden Exwähnung.
Von der privaten Wirtſchaft wurden die weſentlichen Punkte der
Landwirtſchafts=, Induſtrie=, Handels= und Familienkriſe in ihren
Zu=
ſammenhängen mit der Weltwirtſchaftskriſe behandelt. — Abſchließend
wurde der Standpunkt vertreten, daß es auf eine allſeitige Erkenntnis
der Notwendigkeit der Notgemeinſchaft in Familie, Gemeinde und Volk
ankäme. Man müßte nach dem Vorbilde von Hindenburg und Brüning
den Mut aufbringen, dem in dem politiſchen Tagesſtreit ſo oft
gebrauch=
ten Wort zur Wirklichkeit zu verhelfen: „Gemeinnutz geht vor
Eigen=
nutz”
Auch dieſe Ausführungen fanden lebhafte Anerkennung. Eine
Aus=
ſprache fand nicht ſtatt. — In einem Schlußwort dankte der
Verſamm=
lungsleiter den Referenten und allen Erſchienenen.
Heute abend 8½ Uhr, Gasthaus „zur Krone‟
Steger-Hortrag
Vortragender:
2349
Fellx Graetz, Steuer- und Wirtschaftsberater, Darmstadt.
* Muſikverein. In Berückſichtigung der derzeitigen wirtſchaftlichen
Verhältniſſe hält es der Vergnügungsausſchuß für ſeine Pflicht, jede
offizielle Faſtnachtsveranſtaltung abzufagen und die vorgeſehenen
Ver=
anſtaltungen dieſer Art ausfallen zu laſſen.
* Studien=Geſellſchaft für elektro=akuſtiſche Muſik, Darmſtadt. Am
Samstag abend trafen die Herren Dr. Oskar von Miller, der
bekannte Gründer des Deutſchen Muſeums, und Profeſſor Geheimrat
Dr Zennek aus München hier ein, um am geſtrigen Sonntag den
Werkſtätten Jörg Magers einen mehrſtündigen Beſuch abzuſtatten. Die
Gelehrten bekundeten ihr lebhaftes Intereſſe für die Magerſchen
For=
ſchungen, die gerade in letzter Zeit erhebliche Fortſchritte gemacht haben.
— Einem Auftrag der Bayreuther Feſtſpielverwaltung
zufolge hat Jörg Mager Spezialforſchungen eingeleitet, die darauf
ab=
zielen, ein beſonders ſchwieriges Problem auf elektro=akuſtiſchem Wege
zu löſen.
Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 7. Februar 1931 (pro
Pfund bzw. Stück in Pfennigen) 1. Gemüſe; Kohlrabi 8
bis 10. Erdkohlraben 6—10. gelbe Rüben 6—10, rote Rüben 8—12,
weiße Rüben 8—10, Schwarzwurzeln 30—35. Spinat 20—30,
Rot=
kraut 10—15, Weißkraut 6—10, Wirſing 7—12, Roſenkohl 30—40,
Zwiebeln 6—10, Knoblauch 80, Tomaten 50—60, Feldſalat, Lattich
100—150. Endivienſalat 20—60, Kopfſalat 25—30, Blumenkohl 40
bis 80. Rettich 5—10. Meerrettich 50—80 2. Kartoffeln;
Spätkartoffeln 250—300. 3. Obſt: Tafeläpfel 30—35.
Wirt=
ſchaftsäpfel 25—30, Apfelſinen 5—15. Zitronen 4—10. Bananen
50—60. 4. Eßwaren: Süßrahmbutter 170—200, Landbutter
120—150, Weichkäſe 30—35, Handkäſe 4—10, Eier, friſche 13—17.
6. Wild und Geflügel: Gänſe 120—130, Hühner 80—120.
Enten 120—150, Tauben 60—90, Haſen 70—130. 6. Fleiſch
und Wurſtwaren; Rindfleiſch, friſch 80—100 Kalbfleiſch
110, Hammelfleiſch 100, Schweinefleiſch 100—110, Dörrfleiſch 140.
Wurſt 60—140. Wurſtfett 60, Schmalz. ausgelaſſen 90.
Tageskalender für Montag, den 9. Februar 1931.
Heſſ. Landestheater Großes und Kleines Haus: Keine
Vorſtellungen. — Konzerte: Schloßkeller, Café Oper, Café
Ernſt=Ludwig, Spaniſche Bodega, Reſt. Bender, Rheingauer
Weinſtube. — Kino=Vorſtellungen:; Union=, Helia= und
Palaſt=Lichtſpiele. — Mozartfeier, 20 Uhr, in der Ludwigs=
Oberrealſchule, — Steuervortrag, 20.15 Uhr, Zur Krone.
Aus Heſſen.
* Dieburg, 6. Febr. Der hieſige evangeliſche
Männerver=
ein veranſtaltete ſeinen zweiten dieswinterlichen Vereinsabend, der ſich
eines guten Beſuches erfreuen konnte. Der Vorſitzende, Herr Lehrer
Geibel, eröffnete mit einer Begrüßung der Erſchienenen den Abend,
tvorauf Herr Amtsgerichtsrat Becker das Wort zu ſeinem zugeſagten
Vortrag ergriff. Das Thema war: „Vom römiſchen und
frühmittelalter=
lichen Dieburg‟. Der Vortrag machte die Hörer eingehend bekannt mit
den Beziehungen zwiſchen der Geſchichte der engſten Heimat und dem
großen Weltgeſchehen; von der Beſiedelung unſerer Gegend durch die
Kelten und dem Eindringen der Germanen ausgehend, ſchilderte er die
Zeit der römiſchen Herrſchaft im Zehntland. Hierbei wurde insbeſondere
der wohl unter Trafan gegründeten Stadt Vieus vetus Ulpius gedacht,
die wichtigſten Funde, der Altar mit dem Genius Loei, der
Viergötter=
altar und das Mithraskultusbild behandelt. Dann wurde der
Unter=
gang der römiſchen Herrſchaft in den Alemannenkriegen und der
Völker=
wanderung geſchildert, der Aufſtieg des Frankenreichs, die Königsburg
in Dieburg, die vielleicht ſchon im 5. Jahrhundert unter König Clodio
beſtand, und die neueſten Ausgrabungen an der altehrwürdigen
Wall=
fahrtskirche berückſichtigt, die nach Profeſſor Dr. Behns Forſchung mit
ihren älteſten Teilen, dem Chor und einem iſoliert ſtehenden
Glocken=
turm, in die karolingiſche Zeit zu verſetzen iſt. Der Unterſchied zwiſchen
der römiſchen und frühmittelalterlichen Stadt wurde gezeigt, und mit
dem Anfall Dieburgs an das Erzbistum Mainz der Vortrag geſchloſſen.
„Die Hörer dankten durch reichen Beifall, den der Vorſitzende noch mit
Dankesworten wiederholte.
Le. Groß Umſtadt, 7. Febr. Aus dem Gemeinderat. Die
Holzverſteigerungen Nr. 4 und 5 werden genehmigt. Von dem
ausge=
ſchriebenen: Submiſſionsholz erhält die hieſige Zuckerfabrik 30
Raum=
meter Nöller, 1,75 Meter lang geſchnitten, zum Preiſe von 15 Mark
pro Meter; 3,44 Feſtmeter Kiefernſtammholz, Klaſſe 3a, zum Preiſe
von 27 Mark pro Feſtmeter. Ein vorliegendes Angebot der Firma
Ge=
brüder Weigel in Höchſt i. O. wird vorläufig zurückgeſtellt. — Nach
Kenntnisnahme des Schreibens der Heſſiſchen Landesbank Darmſtadt
vom 26. Jan. 1931 wird beſchloſſen, ein Darlehen von 10 090 Mk. zu den im
Darlehensvertrag vorliegenden Bedingungen aufzunehmen. Der Vertrag
wird unterſchrieben. — Der Gemeinderat bejaht die Bedürfnisfrage für
den Betrieb einer Gaſtwirtſchaft und Kaffeewirtſchaft mit
Branntwein=
ausſchank im Hauſe Raibachertal Nr. 20, durch den Gaſtwirt Otto
Ca=
belius aus Hanau a. M., weil ſeither bereits eine Gaſtwirtſchaft in dem
Hauſe betrieben wurde. — Für das Jahr 1931 ſollen Baudarlehen für
4 Wohnungen beim Heſſ. Kreisamt Dieburg angemeldet werden. — Die
Glaſerarbeiten am Poſtneubau werden den Glaſermeiſtern Ludwig
Münch. Johannes Pfeiffer 2. und Joh. Ad. Zimmer zu ihrem Angebot
von 3508 Mark übertragen. Die Anfertigung der Treppen wird
Zim=
mermeiſter Anton Dröll zu ſeinem Angebot von 548 Mark übertragen.
— Nach Kenntnisnahme eines Schreibens der Gemeindekaſſe wird unter
Aufhebung des Beſchluſſes vom 22. Januar 1931 erneut beſchloſſen:
Die zwei erſten Ziele der 1930er Gemeinde=, Kreis= und
Provinzialum=
lagen ſind in den Monaten März und April 1931 fällig. Das 3. und
4. Ziel iſt fällig in den Monaten Juni und Juli 1931 und die beiden
letzten Ziele ſind in den Monaten September und Oktober 1931 zu
ent=
richten.
Le. Groß=Umſtadt, 7. Febr. Der im Gaſthaus „Zum weißen Roß”,
abgehaltene Eltern= und Werbeabend der beiden hieſigen ebangeliſchen
Jugendblinde fand bei völlig ausverkauftem Hauſe ſtatt und bedeutete
für dieſe einen vollen Erfolg. In der Begrüßungsanſprache legte
Pfar=
rer Hartmann kurz die Ziele der evgl. Jugendarbeit dar und führte
aus, daß es Zweck des Abends ſei, den Beſuchern zu zeigen, daß ſich
geſunde Fröhlichkeit ſehr wohl mit den ernſten Zielen der
Jugendver=
einigungen vertrüge. Eine reiche Fülle von Laienſpielen („Der Streit
um den Bart des Propheten” „Vom feinen Bräutigam”. „Vom
ein=
fältigen Brüderlein in der Hölle” und „Die Altweibermühle”) wechſelten.
mit ſchönen Reigen und Liedern ab.
Cg. Bickenbach, 7. Febr. In der letzten
Gemeinderats=
ſitzung wird zunächkſt der Pachtvertrag des Friedrich Ganz Darmſtadt,
der ſich mit einem neuen Jagdpächter diesbezüglich geeinigt hat, als
ab=
gelaufen erklärt. Des weiteren wird ein Schreiben des Forſtamts
Ju=
genheim vorgeleſen, in dem die Gemeinde Bickenbach erſucht wird um
Verkauf zweier Privatgrundſtücke. Da aber die Gemeinde Jugenheim
die beiden in Frage kommenden Grundſtücke auszutauſchen beabſichtigt
gegen Staatswaldung, wird das Kaufgeſuch einſtimmig abgelehnt.
Dar=
auf wird ein Beitrag für die landwirtſchaftliche Schule Darmſtadt
ge=
nehmigt. Im weiteren Verlauf der Sitzung kommt es zu einer
lebhaf=
ten und erregten Ausſprache, als die Kopfſteuer, die zwangsweiſe
ein=
geführt wurde, begutachtet und auch beanſtandet wird. Schließlich wird
es einer Finanzkommiſſion überlaſſen, ſich mit der neuen finanziellen
Belaſtung eingehender zu befaſſen. Dann werden Unterſtützungsgeſuche
Erwerbsloſer teilweiſe befürwortet.
S. Bensheim, 7. Febr. Vom Kreisgeſundheitsamt
Bensheim. Der Kreisarzt Obermedizinalrat Dr. Beſt, tritt vom
16. Februar 1931 an in den Ruheſtand. Von dieſem Tage an werden
die Amtsgeſchäfte des Kreisgeſundheitsamtes durch den Kreisarzt des
Kreiſes Heppenheim mitverſehen. Der Amtstag des
Kreisgeſundheits=
amtes Bensheim wird nach wie vor durch den Vertreter in Bensheim,
Lndwigſtraße 15, abgehalten, und zwar jeden Dienstag, vormittags.
O. Reichenbach i. Odw., 7 Febr. Milchabſchlag. Die vom
Hofgut Hohenſtein nach hier gelieferte Milch iſt dieſer Tage abgeſchlagen.
Das Liter koſtet anſtatt früher 30 Pfg. nur noch 28 Pfg
Bn. Hirſchhorn, 7. Febr. Ein Unfall. Auf der Provinzialſtraße
zwiſchen hier und dem benachbarten Neckarhauſen fuhr in den frühen
Morgenſtunden der Lenker eines Laſtkraftwagens die Böſchung des
Bahndamms hinauf, wobei der Laſtwagen umkippte und die Ladung
Fäſſer auf die Landſtraße ſich entlud. Ein Glück, daß ſich keines der
großen Weinfäſſer entleerte. Nach langer, ſehr anſtrengender,
ſchwieri=
ger Arbeit konnte das Fahrzeug wieder fahrbereit gemacht werden. —
Der letzte Kriegsveteran von 1870/71 geſtorben. Jur
Alter von 80 Jahren, welchen Geburtstag derſelbe noch im vorigen ahr
im Kreiſe ſeiner Angehörigen und Freunde feiern konnte, ſtarb der letzte
Kriegsveteran Hirſchhorns aus dem Feldzuge 1870/71, Herr Joſef
Bur=
kard. Er wurde unter Beteiligung des Kriegervereins, deſſen
Mit=
begründer und infolgeſſen Ehrenmitglied der Dahingeſchiedene war, von
einem überaus zahlreichen Trauergefolge aus nah und fern zur großen
Armee begleitet. — Vereinsjubiläum. Der Kriegerverein im
benachbarten Neckarhäuſerhof begeht in dieſem Jahre die Feier ſeines
25jährigen Beſtehens. Aus dieſem Anlaß findet am Sonntag, 5. Juli,
eine Zuſammenkunft der Kriegervereine aus der geſamten näheren
Um=
gebung ſtatt, womit gleichzeitig der Gauabgeordnetentag des Elſenzgaues
des Badiſchen Kriegerbundes verknüpft werden ſoll.
g. Gernsheim, 7. Febr. Der Gemeinderatsbeſchluß vom 30. Januar
1931 wie auch der Entwurf der Ortsſatzung über die Anſtellung eines
beſoldeten Bürgermeiſters liegt zurzeit auf dem Bürgermeiſtereibüro
gemäß Artikel 15 Abſ. 3 L.G.O. zur öffentlichen Einſicht offen. — Herr
Ludwig Becker beſtand am vädagogiſchen Inſtitut in Mainz die
wiſſen=
ſchaftliche Abſchlußprüfung für den Dienſt als Volksſchullehrer mit der
Note Sehr gut” — Von ſeiten der Bürgermeiſterei erging die
öffent=
liche Zahlungsaufforderung zur Entrichtung der vom Gemeinderat
be=
ſchloſſenen 1930er Bürgerſteuer. Die 1. Rate iſt ſofort und die 2. Rate
am 10. März 1931 fällig. Die Bürgerſteuer wird in Höhe des
Landes=
ſatzes erhoben. — Am Sonntag, den 15. Februar 1931, findet im
Gaſt=
haus „Zum Bahnhof” (Inhaberin Karl Hackmann Witwe) die
General=
verſammlung des Stenographenvereins Gabelsberger ſtatt. Zur
Tages=
ordnung ſteht 1. Jahresbericht, 2. Rechenſchaftsbericht, 3.
Vorſtands=
wahl. 4. Verſchiedenes.
Af. Neu=Iſenburg, 7 Febr. Diebſtähle. In der Frankfurter
Straße wurde in verfloſſener Nacht der Schaukaſten eines
Konfektions=
geſchäftes ausgeplündert. Die Diebe, denen Hemden und Kleinigkeiten
in die Hände fielen, kamen leider unerkannt davon. Auch von dem
Ge=
ſindel, das einem armen Kleingärtner im Eichenbühl ein paar Hühner
entwendet hat, fehlt jede Spur. Pech dagegen hatten die Herren
Lang=
finger bei einem dreiſten Verſuch, dem Pächter der hieſigen Schafweide
aus ſeinem Pferch etliche Schafe in einem Perſonenauto zu entführen,
Es ſchlug nämlich rechtzeitig der Hund an, und der ſofort erſcheinende
Schäfer vertrieb die Geſellen. Einem ſofort folgenden Radler glückte es
indeſſen nicht, die Rücknummer des in der Richtung Offenbach
entkom=
menden Autos feſtzuſtellen. — Wilderer. Auf friſcher Tat ertapdte
das hieſige Feldſchutzperſonal zwei Perſonen beim Legen von
Rehſchliu=
gen und Aufſtellen von Vogelfallen. Hoffentlich erteilt das Gericht
die=
ſen Frevlern, die ſchon längere Zeit ihrem unſauberen Gewerbe
nach=
gegangen ſind, eine exemplariſche Strafe. Ueber Offenbacher
Vogei=
fänger hat es kürzlich Gefängnisſtrafen verhängt.
a. Offenbach, 7. Febr. Todesfall. Im Alter von 82 Jahren
verſchied der Fleiſchbeſchauer und frühere Metzgermeiſter Martin
Mül=
ler, der letzte der Metzgermeiſter, die im Jahre 1878 die hieſige
Fleifcher=
innung gründeten. Martin Müller war auch der letzte Sproß eines
Geſchlechts, in dem die Ausübung des Metzgergewerbes Ueberlicferung
war. Ein Vorfahr von ihm übte hier das Gewerbe ſchon im Jahre
1754 aus.
— Büdingen, 8. Febr. Veruntreut. In der Kaſſe der Metzger=
Zwangsinnung für den Kreis Büdingen wurden nach wiederholter
Prü=
fung Veruntreuungen feſtgeſtellt. Es handelt ſich um einen Fehlbetrag
von einigen hundert Mark. Die Innung wird ſich in Kürze in einer
außerordentlichen Generalverſammlung mit dem Vorfall zu beſchäftigen
haben.
Nummer 40
Montag, den 9. Februar 1931
Trotz der anormalen Witterungsverhältniſſe (Kälte und
Schnee) konnten am Sonntag die ſüddeutſchen Meiſterſchafts=
End=
kämpfe auf der ganzen Linie programmgemäß durchgeführt
wer=
den. Es gab nicht einmal beſondere Ueberraſchungen. In der
Runde der Meiſter hatte die Frankfurter Eintracht den
härteſten Widerſtand zu überwinden, ehe ſie in Worms knapp
mit 3:2 (2:1) Treffern ſiegte. Allerdings ſpielten die Frankfurter
wieder mit Erſatz für ihren Mittelläufer Goldammer und für den
eigentlichen Sturmführer Dietrich. Verhältnismäßig leicht
ge=
wannen zu Hauſe Bayern München und die Sp.Vg. Fürth ihre
Kämpfe. Der Tabellenerſte Fürth beſiegte den S.V. Waldhof
glatt 4:1 (2:1) und die Bayern gaben dem württembergiſchen
Meiſter Union Böckingen mit 5:1 (3:0) das Nachſehen. Der F.K.
Pirmaſens iſt nicht mehr entfernt ſo gefährlich als im
Vor=
jahre. Während er damals auf eigenem Platz in der ganzen
Sai=
ſon nur einen Punkt einbüßte, verliert er jetzt ſelbſt zu Hauſe
ſeine Spiele. Diesmal wurde er vom K.F.V., obwohl dieſer ſtark
erſatzgeſchwächt war, mit 2:1 (2:0) beſiegt.
In der Troſtrunde Südoſt gab es zwiſchen den beiden
Spitzenmannſchaften F.C. Pforzheim und München 1860 in
Pforz=
heim ein ſehr torreiches Spiel, bei dem ſchließlich die reifere
Mannſchaft der Bayern mit dem Torergebnis von 9:4 (4:2) die
Punkte entführte. Schwaben Augsburg ſiegte mit einem
ähn=
lichen Ergebnis, nämlich mit 8:3 (5:2) in Fürth über die recht
ſchwachen Raſenſpieler. Der „Club” hatte in Raſtatt wenig Mühe,
um 4:0 (3:0) zu gewinnen. Eine der wenigen Ueberraſchungen
des Tages war die kataſtrophale Niederlage, die Phönix
Karls=
ruhe mit 0:8 (0:3) auf eigenem Platz von den Stuttgarter Kickers
bezog.
In der Troſtrunde Nordweſt behauptete der
Tabellen=
führer Iſenburg in Saarbrücken durch einen 2:1 (1:0) Sieg über
den F.V. weiter die Führung. Rot=Weiß ſchlug im Frankfurter
Lokalſpiel Union Niederrad 4:3 (3:0). Neckarau kommt jetzt
ſchein=
har etwas auf, diesmal erzwang ſich die Mannſchaft ein neues
Unentſchieden, ſie ſpielte in Idar 5:5. Phönix Ludwigshafen hatte
Mühe, um Wiesbaden knapp 3:2 (1:1) zu ſchlagen.
Von den zahlreichen Privatſpielen verdient das Unentſchieden
von 1:1 (0:0) Erwähnung, das der ſehr ſtark verbeſſerte F. S.V.
gen den argentiniſchen Meiſter La Plata erzielte.
Frankfu
Die Tghollen.
Runde der Meiſter: Spiele Tore Punk Sp. Vg. Fürth 23:8 11:1 Eintracht Frankfurt 11:7 6: Bayern München 14:9 Karlsruher FV. 5:6 SV. Waldhof 9:11 Union Böckingen 9:19 3: Wormatia Worms 9:11. 2:6 FK. Pirmaſens 7:16 1:9 Troſtrunde Nordweſt: Spiele Tore Punk VfL. Neu=Iſenburg 14:6 10:2 Rot=Weiß Frankfurt 16:11 9:3 FV. Saarbrücken 10:8 6:4 Phönix Ludwigshafen 11:11 G:4 FC. Idar 11:15 3:5 SV. Wiesbaden 6:6 2:6 Union Niederrad 10:14 2:8 VfL. Neckarau 13:18 2:8 Troſtrunde Südoſt: Spiele Tore Punk 1. FC. Pforzheim 6 20:15 9:3 München 1860 28:11 Schwaben Augsburg 22:17 1. FC. Nürnberg 18:8 Stuttgarter Kickers 15:9 Phönix Karlsruhe 3:18 FV. Raſtatt 2:19 0:6 VfR. Fürth 5:16 0:8 Eintracht Frankfurt Wormatia Worms 3:2 (2:1). Trotz des ſonnig=klaren Winterwetters und des lockenden
Namens der Ei—racht Frankfurt kamen zu dieſem Spiel nur 2000
Zuſchauer. Iis ſa5en einen Kampf, der zeitweilig übermäßig hart
geführt wurde. Schon in der erſten Halbzeit ſchlichen ſich Härten
ein. Trotzdem ſteigerte ſich in der zweiten Halbzeit das Tempo
noch und die Verbiſſenheit, mit der man auf beiden Seiten um die
Punkte kämpfte. Die Eintracht kam wieder mit Erſatz, diesmal
fehlten Goldammer und Dietrich. Für Goldammer ſpielte Leis,
Möbs ſtand halblinks, Trumpler halbrechts. Die Erſatzleute
hiel=
ten ſich gut, was man von den Stellvertretern für Ludwig Müller
und Fries bei der Wormatia nicht ſagen kann. Schiedsrichter war
Gröſchel=Fürth. Er befriedigte nicht, weil er zu ſpät gegen das
harte Spiel einſchritt und zudem bei zwei Treffern zweifelhafte
Entſcheidungen fällte. Das erſte Tor der Eintracht roch
bedenk=
lich nach „abſeits”, und beim Ausgleich für Wormatia gab es einen
berechtigten Proteſt der ganzen Eintracht=Elf, da der Ball die
Linie nicht überſchritten hatte.
Im Spiel drängten die Frankfurter während der erſten
halben Stunde ſehr ſtark. Die Heſſen kamen während dieſer Zeit
kaum einmal ausſichtsreich über die Mittellinie. Die beiden
Füh=
rungstreffer für die Eintracht fielen ſchon bald. In der vierten
Minute ſchoß Ehmer ein, und fünf Minuten ſpäter verwandelte
der ungedeckte Schaller eine Flanke von Kellerhoff. In der letzten
Viertelſtunde vor Wechſel wurde der Kampf ausgeglichener. Drei
Minuten vor dem Wechſel ſchoß Mannertz einen Strafſtoß zum
erſten Gegentreffer für Wormatia ein. Der Ausgleich fiel kurz
nach der Pauſe bei einem Gedränge, jedoch hatte hier der Ball
wie ſchon oben geſagt — die Linie nicht überſchritten. Der Kampf
nahm nun an Schärfe noch zu. Ein Durchbruch des wieder
un=
gedeckt ſtehenden Schaller führte in der 31. Minute zu einer
Ab=
gabe an Möbs, der den Ball placiert einlenkte. Damit war die
Entſcheidung gefallen.
Sp.Vg. Fürth — S.V. Waldhof 4:1 (2:1).
Die Fürther Mannſchaft mußte zu dieſem Spiel mit Erſatz
für Kißling antreten und brachte es in dieſem Kampfe wohl zu
einem verdienten Siege über den Rheinmeiſter, erreichte aber nie
die gewohnte ſpieleriſche Form, da die Leute auf dem
Schnee=
hoden keinen ſicheren Stand hatten. Trotzdem war die Fürther
Mannſchaft den Gäſten überlegen, was auch in dem
Eckenverhält=
nis von 7:2 zu ihren Gunſten deutlich zum Ausdruck kam. Einem
Umſtande fiel auch der Waldhöfer Sturm zum Opfer: der
raffi=
nierten Abſeitstaktik der Fürther Verteidigung, die den
Wald=
hofer Sturm nicht weniger als 15mal damit auf das tote Geleiſe
brachte. Nachdem Auer den Führungstreffer für Fürth erzielt
hatte, gelang Siffling der Ausgleich. Frank ſorgte für den
Halb=
zeitſtand von 2:1 und nach dem Wechſel Rupprecht und Frank
durch zwei ſchöne Tore für den endgültigen Sieg.
Der Meiſter der Gruppe Rhein zeigte keine überragenden
Leiſtungen. Lediglich der ein immenſes Arbeitspenſum leiſtende
Mittelläufer Bretzing und der ſchnelle Rechtsaußen Walz ſtachen
hervor. Dagegen fiel das rauhbeinige Spiel der geſamten
Gäſte=
mannſchaft während des ganzen Kampfes unangenehm auf. Auch
die Fürther ſpielten weit unter Form. Sie zeigten eine ſehr
ſchwache Geſamtleiſtung, die für die Zukunft bedenklich ſtimmen
läßt. Auer vermochte Kißling in keiner Weiſe zu erſetzen.
Ledig=
lich Hagen befand ſich voll auf der Höhe, neben ihm verdiente ſich
noch Neger im Tore eine gute Note. Der Sturm kam nie richtig
in Fahrt. Hier genügten lediglich Fauſt und Frank völlig. Erſt
gegen Schluß des Spieles kam die Fürther Mannſchaft beſſer in
Schwung. Leinberger merkte man ſeine Pauſe allzuſehr an.
Der Schiedsrichter Beſt=Höchſt amtierte vor 8000 Zuſchauern
koxrekt und ſicher.
Bayern München ſchlägt Union Böckingen 5:1 (3:0).
Eine mäßige Partie lieferten ſich beide Mannſchaften vor
4000 Zuſchauern. Die Bayern erſchienen wieder mit
erſatzge=
ſchwächter Mannſchaft, was ſich beſonders im Angriff auswirkte.
Böckingen hatte das Pech, nach fünf Minuten ſeinen Halblinken
Sammet durch Verletzung zu verlieren und mußte die Partie mit
10 Mann, zeitweiſe nur mit 9 Mann, durchſtehen. Der matte
Kampf wurde bei beiden Mannſchaften von einigen
Standard=
leuten gehalten; bei München war es Kutterer, der mit den
wenigen Böckinger Angriffen fertig wurde, und bei Böckingen war
es Schübel, der ſich beſonders in der erſten Halbzeit als
ausge=
zeichneter Torwart erwies. Die Bayern kamen in der erſten
Halbzeit durch Treffer von Bergmaier (2) und Vacek zu einer
Führung von 3:0. Böckingen holte dann durch Meſſer einen
Tref=
fer auf und Bayern buchte bis zum Spielende durch Welker und
Bergmaier noch zwei Treffer. Schiedsrichter Bock=Ludwigshafen
leitete gut.
FK. Pirmaſens — Karlsruher FV. 1:2 (0:2).
Erneut hat es ſich gezeigt, daß der Saarmeiſter in dieſem
Jahr weitaus nicht ſo gefährlich iſt, als im Vorjahre. Diesmal
ſiegte der KFV. vor 3000 Zuſchauern verdient 2:1 (2:0), obwohl
er drei Erſatzleute eingeſtellt hatte. Allerdings mußte auch
Pir=
maſens zwei Leute erſetzen. Karlsruhe ſpielte geſchloſſener, vor
allem aber auch entſchloſſener als der Saarmeiſter. Die Badener
brachten einen flinken, gut zuſammen arbeitenden Sturm und
eine ausgezeichnete Hintermannſchaft mit. Als Pirmaſens in
der zweiten Halbzeit das Spiel überlegen geſtaltete, ſtellte die
KFV.=Abwehr den Pirmaſenſer Sturm faſt völlig kalt und ließ
ihn kaum zum Schuß kommen. Ueberhaupt arbeitete ſich
Pirma=
ſens faſt während des ganzen Spieles kaum eine einzige klare
Chance heraus. Hergert war in der erſten Halbzeit
Mittelſtür=
mer, er ſpielte zurückhaltend, wurde allerdings auch ſehr ſtark
abgedeckt. Als dann der Internationale nach der Pauſe auf den
Poſten des Mittelläufers ging, kam der Umſchwung, Pirmaſens
drängte jetzt. Das Eckenverhältnis lautete zum Schluß auf 7:1
für den Saarmeiſter. In Weingärtner=Offenkach hatte das Spiel
einen ſtets zufriedenſtellenden Leiter gefunden.
Süddeutſchland.
Nunde der Meiſter: Sp.Vg. Fürth — SV. Waldhof 4:1 (2:1)
FK. Pirmaſens — Karlsruher FV. 1:2 (0:2). Bayern
Mün=
chen — Union Böckingen 5:1 (3:0). Wormatia Worms
Eintracht Frankfurt 2:3 (1:2).
Troſtrunde Nordweſt: FC. Idar — VfL. Neckarau 5:5 (2:3).
FV. Saarbrücken — VfL. Neu=Iſenburg 1:2 (0:1). Rot=Weiß
Frankfurt — Union Niederrad 4:3 (3:0). Phönix
Ludwigs=
hafen — SV. Wiesbaden 3:2 (1:1).
Troſtrunde Südoſt: FV. Raſtatt — 1. FC. Nürnberg 0:4
(0:3). FC. Pforzheim — München 1860 4:9 (2:4). VfR. Fürth
— Schwab. Augsburg 3:8 (2:5). Phönix Karlsruhe — Kickers
Stuttgart 0:8 (0:3).
Um den Abſtieg in der Gruppe Südbayern: In Augsburg
VfB. Ingolſtadt — DSV. München 3:3.
Um den Bayern=Pokal: Kickers Würzburg — Teut. München 1:2.
Geſellſchaftsſpiele: FSV. Frankfurt — Gymn. Escr, de la Plata
1:1. VfB. Stuttgart — Feuerbach=Zuffenhauſen 5:3. FC
Freiburg — VfB. Karlsruhe 1:1. FC. Mannheim 08
Hanau 60/94 6:1. Germania Bieber — FG. Kirchheim 5:2.
Sp.Vg. Mundenheim — Alemannia Worms 4:1. Boruſſia
Neunkirchen — FSV. Mainz 05 2:3. FC. Hanau 1893
VfR. Mannh. 4:6. VfR. Heilbronn — ASV. Nürnberg 1:2.
Berlin.
Hertha BSC. — BFC. Preußen 11:0. Viktoria — VfB. Pankow
3:1. Tennis=Boruſſia — Union Potsdam 7:0. Blau=Weiß
Berliner SV. 92 2:2. Südſtern — Weißenſee 3:4.
Geſell=
ſchaftsſpiele: Spandauer SV. — Norden=Nordweſt 6:2.
Kickers — Minerva 0:8.
In den norddeutſchen Bezirken fielen am Sonntag
einige wichtige Entſcheidungen. In Hamburg ſpielte der H.S.V.
gegen Viktoria zwar nur 2:2, ſicherte ſich aber durch das
Unent=
ſchieden wieder einmal die Bezirtsmeiſterſchaft. Im Südbezirk
hat die ſchon von Beginn an ſavoriſierte Arminia=
Hanno=
ver das Rennen gemacht, nachdem am Sonntay
Spielver=
einigung 97 Hannover 6:2 geſchlagen und damit das letzte
Hindernis aus dem Wege geräumt werden konnte. Im
Nord=
bezirk konnte ſich der norddeutſche Meiſter Holſtein Kiel im
Spiel gegen Boruſſia Kiel wieder erfolgreich durchſetzen.
Im Bezirk Lübeck=Mecklenburg iſt dem LBV. Phönix trotz
ſeiner Niederlage gegen den Oldesloer SV. von 1:2 die
Meiſter=
ſchaft kaum noch zu nehmen, dagegen haben im Bezirk Weſer=
Jade der Bremer Sportverein und der VfB. Komet
Bremen noch Ausſichten auf den Titel.
In der letzten Zwiſchenrunde um den Verbandspokal
von Mitteldeutſchland konnten am Sonntag die vier
Teilnehmer für die Vorſchlußrunde ermittelt werden, die im
März zum Austrag gelangt. Es ſind dies: FC. Erfurt,
Spielvereinigung Leipzig, Sportfreunde
Leip=
zig und VfB. Bitterfeld. Im Eau Oſtſachſen ſchlug
Mittel=
deutſchlands Meiſter, Dresdener Sportklub, den
Sport=
verein 06 Dresden mit nicht weniger als 12:0. Da GutsMuts
gegen Brandenburg überraſchend 1:3 verlor, kann nunmehr
dem Dresdener Sportklub der Meiſtertitel nicht mehr ſtreitig
gemacht werden.
Im zweiten Spiel der ſüdoſtdeutſchen
Fußball=
meiſterſchaft ſchlug der Sportklub Dresden 08 vor
7000 Zuſchauern SV. Beuthen 09 3:0 und errang damit einen
in dieſer Höhe nicht verdienten Sieg. Viktoria Forſt konnte
dagegen die ſpieltechniſch beſſere Mannſchaft des FV.
Bres=
lau 06 mit 4:3 das Nachſehen geben. Eine kataſtrophale Abfuhr
erlitt der Cottbuſer FV. 98 in Oberſchleſien durch
Preu=
ßen Zaborze mit 9:0.
Im Niederrheinbezirk wurde ein
Entſcheidungs=
ſpiel um die Bezirksmeiſterſchaft ausgetragen, das der
Meide=
richer SpV. gegen die Spielvereinigung Sterkrade
mit 3:1 gewann.
Fußball im Ausland.
Schweiz: Grashoppers Zürich — Chiaſſo 5:2. Blue Stars Zürich
— Locarno 0:1. Lugano — Wohlen 2:0. Winterthur
Brühl St. Gallen 1:2. Old Boys — Black Stars Baſel 4:0.
Concordia Baſel — Grenchen 2:0. Aarau — Nordſtern Baſel
6:0. Luzern — Bern 0:3. Carouge Genf — Fribourg 1:2.
Urania — Racing Genf 6:0. Biel — Chaux de Fonds 0:3.
Monthey — Etoile Genf 1:2.
Italien: Caſale — Ambroſiana 1:0. Genua — Legnano 5:0.
Pro Patria — Juventus 1:3. Turin — Lazio Rom 2:0.
Mailand — Livorno 5:0. Trieſt — Bologna 1:1. Brescia
— Aleſſandria 7:3. Rom — Modena 4:0. Pro Vercelli —
Neapel 6:3.
Frankreich: Pokalſpiele; Isriſh Club Lille — Amiens AC.
0:2. OGC. Nizza — US. Servan 3:0. US. Boulogne—
SO. Montpellier 1:4. Olympique Marſeille — Club Frang.
Paris 1:1. RC. Straßburg — CSJB. Angers 1:6. Excelſior
Reims — Havre A. C. 1:0. FC. Sochaux — CA. Paris 3:5,
Olympique Lille — AS. Cannes 1:2.
Fußball in England.
Der Kampf um die Fußballmeiſterſchaft der erſten engliſchen
Liga behält weiter den Charakter eines Duells zwiſchen dem
vor=
jährigen Pokalſieger Arſenal und dem letzten Ligameiſter
Shef=
field Wednesday. Nur Aſton Villa kann mit dieſen beiden
Mann=
ſchaften noch einigermaßen Schritt halten, eine andere Mannſchaft
könnte nur noch bei geradezu ſenſationellen Umwälzungen für den
Titel in Frage kommen. Am Samstag büßten zwar die beiden
führenden Mannſchaften Arſenal und Sheffield Wednesday je
einen Punkt ein, jedoch will das weiter nicht viel heißen, zumal.
beide Punkte auf fremden Plätzen verloren gingen.
Polizeiſporkverein — Union Darmſtadk 2:1 (1:0).
Vor einer anſehnlichen Zuſchauermenge konnte die Polizei=
Liga ihren Gegner aus Beſſungen nach hartem Kampfe mit
obigem Reſultat bezwingen. Gleich im Anfang des Spiels, in
dem Pfeiffer durch ein Tor die Poliziſten in Führung brachte, ſah
es aus, als ſollte Union an einer ſicheren Niederlage nicht
vor=
beigehen. Erſt als die Gäſte merkten, daß in der Hauptſache der
Polizeiſturm ſich auf dem glatten Boden nicht zurecht finden
konnte und dadurch oft die Zuſammenarbeit fehlte, gingen ſie mehr.
aus der Defenſive heraus. Sie konnten in der erſten Halbzeit
ziemlich gefährliche Angriffe vortragen. Die Polizeideckung, die
ſich heute in guter Form befand, ließ jedoch keine Erfolge zu. Die
„Grünen” konnten in der erſten Hälfte, nachdem im Anſchluß an
das erſte Tor ein Elfmeter verſchoſſen wurde, nichts Zählbares
erzielen. In der zweiten Hälfte, in welcher die Polizei mehr
vom Spiele hatte, fiel durch Göbel 2. nach Durchſpiel von links
das zweite Tor. Daß in der Folge keine Tore mehr fielen, war
auf das große Schußpech der Polizeiſtürmer zurückzuführen. Zu
dieſer Tatſache kam noch das ſchlechte Aufbauſpiel des
Polizei=
mittelläufers, der (für den erkrankten Wolf) nur im
Zerſtörungs=
ſpiel gefallen konnte. Dann hatte Union in Geſtalt eines
Elf=
meters — übrigens eine zu harte Entſcheidung des
Schiedsrich=
ters — Gelegenheit, ein Tor aufzuholen. Doch Otto im
Polizei=
tor hielt in glänzender Manier. Union gelang es noch in den
letzten Spielminuten, das Ehrentor zu erzielen. Bei Union der
Torwart der beſte Mann. Ein Unentſchieden war das gerechteſte
Reſultat geweſen.
1. Jugend Sportklub Ober=Ramſtadt —2. Jugend Polizei 0:5.
1. Schüler Polizei—1. Schüler Groß=Gerau 2:0. 2. Schüler
Poli=
zei—1. Schüler F.C. Union 1:4.
Seite 4
Montag, den 9. Februar 1931
Nummer 40
Maig Baldef- S.Da0. Auhelgen 5a0 1.9.
Zahlreiche Arheilger Anhänger hatten ihrer Mannſchaft zu
dem ſchweren Gang nach Walldorf das/Geleit gegeben und wurden
auch nicht enttäuſcht. Die Arheilger zeigten ſich dem Gaſtgeber im
Feldſpiel jederzeit ebenbürtig. Das Spiel war 10 Minuten nach
der Pauſe noch nicht entſchieden. Die Gäſte lagen im Angriff,
wiederholt konnte man den Ausgleich greifen, aber die
Stürmer=
reihe konnte ſich mit dem glatten Boden nicht abfinden. Die
Stür=
mer ſchoſſen zu unplaciert oder machten mit dem Schnee
Bekannt=
ſchaft. Als dann Walldorf unverhofft durchbrach und das zweite
Tor erzielte, war das Spiel entſchieden.
Die Gaſtgeber haben in ihrem Verteidiger May die treibende ſtädter Handballmeiſter, Polizei SV. gegen SV. 98, hatte nahezu
Kraft. Bei Arheilgen waren es Becker und Pong; auch die
Leiter, wie man ſich ihn wünſchte — vorſtand.
Eiſenbahner in Wolfskehlen einſtecken. Bis zur Halbzeit war wandfreier Weiſe Schiedsrichter Fiſcher=Nürnberg, der ſeinen
das Spiel offen und ausgeglichen, was aus dem Eckenverhältnis guten Ruf in Darmſtadt — wie ſchon vor 14 Tagen im Spiel
Eiſenbahner dem Gaſtgeber ſogar überlegen. Der Sturm ver= ſchnell und buchſtäblich „auf das Publikum pfeifend”, das je nach
nutzen. Im entſcheidenden Augenblick ſind die Stürmer zu weich.
Verteidigung und Läuferreihe gaben ſich die größte Mühe. Sie keinen Mißton aufkommen zu laſſen — Härte zeigten beide
konnten den Angriffen des Gaſtaebers in den letzten 20 Minuten
nicht ſtandhalten. — Glöckner=Worms gab zwei Tore, bei denen
der Torwächter mit dem Ball in der Hand, regelwidrig ins Tor
Sportverein 1898 (Jugend).
1. Jgd. — 1. Jad. Groß=Gerau, dort, 3:1. Das Ergebnis iſt
Jugend, ins Feld. Die Darmſtädter verſchoſſen wieder einmal Umſtellung, wobei größere Reſerve an Kampfgeiſt und Ueberblick
Noßdorf, hier, 6:0; 2. Schüler — 1. Schüler Griesheim, dort, 0i4t, pariiert werden, anzupaſſen, ſtets ein beachtliches Plus darſtellt.
Freie Tgde. Darmſtadt A. H.—Wixhauſen A. H. 11:2.
Alte Herren=Spiel von ſtatten. Eine Freude war es, dem Spiele
zuzuſehen. Von Anfang bis Schluß ſpannend und äußerſt fair. Rößler auf Linksaußen.
Eine techniſch hochſtehende Spielweiſe beider Mannſchaften, was
bei Leuten zwiſchen 30—40 Jahren vielſagend iſt. Darmſtadts gute begann ſofort ſehr raſch. Der Polizeianwurf wird abgeſtoppt,
Mannſchaft befand ſich in beſter Verfaſſung. Das Zuſpiel vorbild= Feick kämpft ſich durch, wird behindert, aber der Strafwurf landet
bemeſſen war. Bei Wixhauſen gefielen Verteidigung und Mittel= 5. Minute ſetzt ſich Jans durch und ſchickt unhaltbar zum Füh= n
Meſſel 1. verdient 1:4 (0:3) beugen.
Darmſtadt Jgd. — Meſſel Jgd. 9:2.
Fr. T. Münſter—Egelsbach 5:3 (4:3).
Südweſtdeukſche Hochſchulmeiſterſchafken.
Spannende Kämpfe. — Ausgezeichnete Leiſtungen.
ganz ausgezeichnete Ergebniſſe. Es war erſtaunlich welches
von 1:06,4 Min. Sehr erfolgreich ſchnitt auch der Bruder der Reſultat auf 4:3. Henß hätte dieſen Strafwurf halten müſſen.
Olympiaſiegerin Helene Mayer ab, der alle drei Fecht=
Konkur=
renzen gewann. An den Wettkämpfen waren die Univerſitäten um ein genügendes Torplus herauszuarbeiten. Vom Anwurf ab
Gießen beteiligt.
Die Ergebniſſe:
berg und Stuttsart, 3. Gießen.
meyer=Tübingen 57 N.; ſitzend freihändig: 1. Gilles=Frankfurt dem die Läuferreihe der Grünen prächtig in Fahrt iſt. Die ver=
49 R.; ſtehend freihändig: 1. Berkerhoff=Stuttgart 50 R.
Frankfurt 7 Siege, 15 Treffer: 2. Ecert=Karlsruhe 6 Siege, 21
Heilbronner=Stuttgart 7 Siege, 7 Treffer.
Bruſtſtaffel: 1. Tübingen 2:31: 2. Heidelberg 2:35,3 Min.; 4mal
2. Darmſtadt 2:04,6 Min.: 100 Meter Bruſtſchwimmen: 1.
Weigmann=Tübingen 1:21,5 Min.; 100 Meter Rückenſchwimmen:
1. Wadrin=Frankfurt 1:16,7 Min.; 100 Meter Freiſtilſchwim; durch direkten Strafwurf vergeben) in der Luft lag, doch
Fiſcher=
men: 1. Wolfsholz=Darmſtadt 1:06,4 Min.; Springen:
1. Schönleber=Stuttgart; Mehrkampf: 1. Reinhardt=Gießen. —
Studentinnen: Zmal 50 Meter Bruſtſtaffel: 1. Frankfurt 2:B,5;
2. Gießen 2:31.5 Min.: Mehrlampf: 1. Kallinowſry=Heidelberg;
gen: Kallinowſly=Heidelberg.
Pferd: 1. Möbus=Stuttgart 52 P., Studentinnen: Reck: der Sturm deprimiert, hatte die Nerven und die Beſinnung auf
für Männer: 1. Voß=Heidelberg 180 P., 2. Kohn=Gießen 174 unterliefen, die wohl kaum zu vermeiden waren.
P. Siebenkampf für Studentinnen: 1. Hohnold=
Heidelberg 119 P., 2. Gieſſer=Heidelberg 117 P.
46 P. — Waldlauf=Einzellauf: 1. F. Schilgen=Darmſtadt durch, zog ſtets ſein Gegenüber auf ſich wurde allerdings auch
19:26, 4 Min., 2. D. Rühle=Stuttgart 19:40,1 Min.
Die Handball= und Hockey=Mannſchaft der T.H.
Darmſtadt blieben in ihren Kreisrunden ungeſchlagen. Zu dem in beſter Laune — Zwiegeſpräche mit dem Schiedsrichter bleiben
Samstag=Hockey piel auf dem hieſigen Hochſchulſtadion waren die
Gäſte nicht angetreren und verloren ſo kampflos die Punkte.
Turnen.
Gerätewettkampf.
Dreieichenhain-Fr. Tade. Darmſtadt 542:493 P.
Gerät leicht in Vorteil und kann es noch bedeutend erhöhen.
ſonſt hätte das Reſultat beſſer geſtanden. Ergebnis:
Dreieichen=
hain: Barren 169, Pferd 169, Reck 171, Gymnaſtik 33, zuſ. 542:
Darmſtadt: Barren 158, Pferd 148, Reck 154, Gymnaſtik 33, zuſ. geſungen.
493 Punkte. — Jgd.=Klaſſe Eberſtadt—Arheilgen 488:501 Punkte.
A=Klaſſe; Arheilgen Sprendlingen 550:476 P. Die
außerordent=
lichen Leiſtungen waren: Arheilgen: Barren 171, Pferd 168. Reck
176, Gymnaſtik 35: Sprendlingen: Barren 151, Pferd 149. Reck
134, Gymnaſtik 32 Punkte.
Pokalmeiſter — Süddeutſcher Meiſter.
3000 Zuſchauer auf, den Polizeiplatz gelockt, trotz 5 Grad Kälte.
Anderen taten ihr Beſtes. Das Spiel wurde äußerſt fair durch= Sie brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen, denn eine der
ſchön=
geführt, dem Schiedsrichter Müller=Griesheim — übrigens ein ſten Spiele dieſer Runde wurde abgewickelt. Schön und, angeſichts
der Bedeutung des Spieles für die Führung in den ſüddeutſchen
Meiſterſchaftskämpfen, recht fair. In dem 5 Zentimeter hohen
Neichsbahn Darmſtadt — Chattia Wolfskehlen 1:7 (1:3). Schnee blieben Zuſammenſtöße und Fälle nicht aus, aber daß die=
Eine hohe Niederlage mußten die mit Erſatz ſpielenden ſes Treffen im Rahmen des Sportlichen blieb dafür ſorgte in ein=
(2:3) hervorgeht. Zu Beginn der zweiten Halbzeit waren die Polizei—Mannheim=Waldhof erneut beſtätigte — peinlich korrekt,
ſtand es jedoch nicht, die herausgearbeiteten Vorteile auszu= „Stand= und Sitz”=punkt Situationen anders beurteilen kann.
Aber auch die beiden Mannſchaften gaben ſich erſichtlich Mühe,
Teile —, weshalb auch das Publikum ſehr ſachlich urteilte und
dem jeweilig Beſſeren Anerkennung bezeugte.
Das ſenſationelle Ergebnis verſchiebt das Bild des Spieles
gedrängt wurde. — Aufgabe der Behörde wäre es, für Außer” etwas zugunſten des Siegers. Die Grünen waren, nicht derart
Konkurrenz=Spiele nicht derartig teuere Spielleiter zu entſenden, unterlegen, wie das Endreſultat beſagt, (das Halbzeitergebnis Streib und Geng (2) ſorgten bis zur Pauſe für einen Vorſprung
beſtätigt dies), doch nach der Pauſe verſagten einigen Spielern die
Nerven.
SV. 98 und Polizei, die größtenteils dem gleichen „Syſtem”
etiras zu hoch ausgefallen. Groß=Gerau ſtellte eine wirlich gute huldigen, gaben eine intereſſante Probe taktiſcher Einſtellung und 5:23 Punkten gleich an der letzten Stelle der Tabelle, ſo daß in
einen Elfmeter. — 3. J7d. — 1. J0d. Groß=Zimmern, hier, 4:2; den hohen Sieg verurſachten. Zweifellos, daß die Eigenſchaft,
4. J9d. — 2. Jgd. Groß=Gerau, dort, 3:1:; 1. Schüler — 1. Schüler ſich den Methoden des Gegners, namentlich wenn dieſe wenig
Beide Mannſchaften traten im weſentlichen in der angekün=
Bei prächtigem Winterwetter ging das ſchon lange geplante digten Auftellung an. Jans, der grüne Sturmführer, ſchien noch der Kreiſe Main Südmain und Starkenburg und der
Pokal=
nicht wiederhergeſtellt und tauſchte in der zweiten Hälfte mit meiſter des Kreiſes Main feſt. Die 4=Meiſter ſind: T.SG.
Das Spiel
lich, der Sturm äußerſt ſchußfreudig und produktiv. Die Hinter= in Bordts Händen. Die Grünen finden ſich auf dem Schneeboden
mannſchaft paßte ſich gut an, wenn auch ihre Arbeit äußerſt knapp beſſer zuſammen, Henß, muß wiederholt, eingreifen, doch in der kam wieder nur ein Treffen zum Austrag, und erſt für den
kom=
ſtürmer, trotzdem ſie als die älteſten Spieler ihrer Mannſchaft an= rungstreffer ein. Zwei Minuten ſpäter wird Feick unſanft abge= Entſcheidung liegt hier zweifelsfrei zwiſchen dem SV. München
zuſehen waren. Auch die anderen neun Genoſſen waren gerade bremſt und ſein Strafwurf bringt den Gleichſtand. Zweimal kann 1860, der am Sonntag ſeinen dritten Sieg errang und diesmal
keine ſchlechten Spieler, nur waren ſie dem Tempo Darmſtadts Schliffer die blaue Deckung überliſten, ſein erſter Wurf landet am die Stuttgarter Kickers, gegen die er in München bereits 6:1
nicht gewachſen. Der Anfang iſt gemacht, und zwar ſehr gut. Pfoſten, der zweite bringt den Grünen erneut die Führung.
Darmſtadts 3. Mannſchaft mußte ſich der beſſeren Spielweiſe von Bordt macht drei Strafwürfe unſchädlich. In der 13. Minute Fürth, die bisher nicht in die Runde eingegriffen hat. Nur die
läuft Freund glänzend davon, und ungehindert landet ſein Wurf. Fürther können den Münchenern gefährlich werden.
in der langen Ecke, von lebhaftem Beifall begleitet. Gleichſtand!
Dann fallen vor beiden Toren zahlreiche Strafwürfe, bei denen
die 98er ſichtlich in beſſerer Poſition ſtehen; aber anſtatt dem
freien Außenſtürmer abzugeben, knallen die Bälle an die Mauer
der Verteidigung. In der 16. Minute bringt Fiedler durch Straf= mannſchaften von F.S.V. Mainz 05 und Eintracht Frankfurt aufs
wurf die 98er in Führung. Im Gegenzug kann Schliffer, frei am Neue, daß ſie die beiden beſten Teams der Runde ſind und auch
Die Kämpfe um die Südweſtdeutſchen Hochſchulmeiſterſchaf= Torraum, den Ball nicht an Henß vorbeiſchicken. Auch Hubers der kommende Sonntag, der die letzten Spiele der Rückrunde mit
ten, die am Sonntag in Frankfurt ausgetragen wurden, brachten Prachtwürfe gehen zweimal auf den Torwart. In der 27. Minute Treffen der Eintracht in Worms und des F. S.V. Mainz 05 in
unterläuft der grünen Verteidigung ein Schnitzer: der Ball wird 3
Leiſtungsniveau unſere Studenten in den einzelnen Wettkampf= aus dem Kreis geholt. Fiſcher bemerkt den regelwidrigen Vorteil daß ein Entſcheidungsſpiel zwiſchen den beiden punktgleich füh=
Konkurrenzen erreicht haben, ſo erzielte Wolfsholz=Darm= und verhängt, korrekt, aber ſehr hart, den 13=Meter=Ball. Die Gäſte renden Mannſchaften notwendig wird
ſtadt im 100 Meter Freiſtilſchwimmen die ausgezeichnete Zeit führen dadurch 4:2. Eine Minute vor Abpfiff ſtellt Huber das
Nach Seitenwechſel verſtärken beide Mannſchaften das Tempo. 7:0 (4:0).
und Techniſchen Hochſchulen von Tübingen, Stuttgart, Freiburg, erhält der blaue Mittelläufer den Ball, und ohne daß auch nur
Karlsruhe, Heidelberg, Darmſtadt, Marburg, Frankfurt und ein Gegner herankommt, verbucht Delp im Alleingang in ſelten ſiegte klar und verdient mit 6:1 (3:0). Die Ueberlegenheit des
ſchöner Weiſe den 5. Treffer. Den Gegenſtoß Schliffers wehrt Henß.
Schiri verwarnt einige Heißſporne. Die beiden Läuferreihen ver=
Hochſchul=Mehrkampfmeiſterſchaft: 1. Darmſtadt, 2. Heidel= richten Schwerarbeit, — die „Blauen” decken ihre Außenſtürmer
in vorbildlicher Weiſe. Der grüne Sturm iſt dadurch völlig zu
Kleinkaliberſchießen, Manuſchaftskampf: 1. Stuttgart 543 P., Drei=Innen=Spiel gezwungen, was bei der geſtaffelten blauen
2. Frankfurt 494 P., 3. Gießen 480 P, Einzelkämpfe: Drei= Abwehr ſchwer zu Erfolgen führen kann. Tatſächlich erzielen die
kampf: 1. Lancke=Gießen 142 R.; liegend freihändig: 1. Gall= Platzherren in der letzten Halbzeit auch keinen Erfolg mehr,
trotz=
zweifelten Anſtrengungen, namentlich von Huber, Schliffer, Röß=
Fechten: Florett: 1. Mayer=Frankfurt 6 Siege, 7 Treffer; ler, bringen nichts ein. Dagegen zeigt die Gegenſeite ſich von
2. Keller=Frankfurt 4 Siege 18 Treffer; Säbel: 1. Maher= ihrer beſten Seite, Trotz eifrigſter Arbeit der grünen Deckung fallen
in beinahe regelmäßigen Abſtänden noch 7 Tore. Je höher die Griesheim wurde dieſes wichtige Spiel von den Odenwäldern
Treffer; Degen: 1. Maher=Frankfurt 8 Siege, 5 Treffer; 2. Torzahl ſteigt, deſto wärmer wird auch das Publikum. Eine ſchöne durch Pech verloren. Wie vorteilhaft es iſt, wenn die Spiel=
Kombination Werner=Fiedler=Freund bringt das halbe Dutzend
Schwimm=Meiſterſchaften für Studenten: 4mal 50 Meter Tore voll. Das 7. und 8. Tor unhaltbare Strafwürfe von Feick.
50 Meter Lagenſtaffel: 1. Heidelberg 2:22,1; 2. Darmſtadt ſpäter, 19. Minute, kombinieren Freund=Fiedler=Werner ſehr
2:281 Min.; 4mal 50 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Heidelberg 2:04; ſchön, und Bordt holt zum 10. Mal das Leder aus den Maſchen. Läufer mußte im Sturm ſpielen, ſo daß man die ſoniſt gezeigtem
Kurz vor Schluß jagt Feick einen unhaltbaren Strafwurf zum Leiſtungen vermißte. Trotzdem ſpielte die einheimiſche Elf größ=
11. Erfolg in das Netz. Das Publikum möchte gerne ein Dutzend tenteils überlegen, doch mangelte es am geſunden Schuß der
1. Schaumann=Gießen 1:25,9 Min.; 100 Meter Seitenſchwimmen: Tore ſehen, das infolge Wurfpechs (3 weitere Chancen werden Stürmer. Gemeſſen an der Leiſtung beider Hüter, war der Sieg
Nürnberg beendet das Spiel.
An der ſenſationellen Niederlage der Polizei,
u. W. die höchſte Niederlage auf eigenem Platz, iſt Bordt im Tor gers, der den gegneriſchen Stürmer in Abſeitsſtellung wähnte
50 Meter Freiſtilſchwimmen: 1. Hewaldt=Tübingen 42 Sek.; 50 nicht ganz unſchuldig. In der erſten Halbzeit ſicher und ruhig, und deshalb nicht angriff. So angenehm das Spiel auch aus=
Meter Bruſtſchwimmen: 1. Sättele=Tübingen 45,8 Sek.; Sprin= wurde er nach der Pauſe recht nervös, als ſeine Verteidiger etwas
aus dem Konzept gerieten. Die beſten Grünen, waren, Huber, daß ihnen der diesjährige Gaumeiſtertitel wiederum keinen Auf=
Turn=Wettkämpfe: Muſterriege: 1. Darmſtadt 937 P., Schliffer, Rößler, Pfeiffer, Walter. Jans war feſtgelegt, Bohl gut
2. Stuttgart 829 P., 3. Marburg 815 P. Einzelkämpfe: Reck: bewacht, ſodaß ihre Gefährlichkeit gebannt war. In der zweiten
1. Petri=Heidelberg 51 P., Parren: 1. Köhne=Gießen 58 P. Halbzeit zeigte die Läuferreihe Außerordentliches, denn da war
1. Kampf=Franlfurt 36 P., Barren: Hohnold=Heidelberg 39 P. eigenes Können verloren. Bordt in der 1. Halbzeit ſehr gut, iſt nur wenig belannt geworden, da die Spielleiter wohl reſtlos
Pferd: Hohnold=Heidelberg 34 P. — Geräte=Zehnkampf dann, wie geſagt, überlaſtet, weil Walter und Link einige Fehler der Gauſpieltagung in Bickenbach beigewohnt haben. Büttel=
Bei den 98ern
Mannſchafts=Waldlauf: 1. T.H. Stuttgart 11 P., 2. Univ, iſt als ſchwach niemand zu bezeichnen. Der alte Kämpe Peter Spurt Egelskachs in der letzten Viertelſtunde war, nicht zu hal=
Marburg 17 P., 3. T.H. Darmſtadt 17 2., 4. Univ. Gießen Reuter iſt gewiß kein idealer Außenſtürmer, doch hielt er wacker ten und brachte dem Platzverein zwei verdiente Gegentreffer.
kaum bedient. Die übrigen Vier des Angriffsquintetts — Feick,
Fiedler, Freund, Werner — zeigten, was ein „Stürmer” iſt, waren
erfolglos — und ſchoſſen vor allen Dingen aus jeder Situation.
Das iſt nur dann von Uebel, wenn ein Strafwurf gegen eine
Ver=
teidigermauer gejagt wird, anſtatt dem freiſtehenden Außen den gewehrt hätte. Doch die nimmermüden Gäſte kamen auch zu
Ball zur geneigten Verwendung zuzuſchicken. In der Läuferreihe
probierte ſich Delp wiederholt als Aufbau=Stürmer und ließ ſeine zwei verdiente Tore. Schluß 3:2 (0:0).
gefährlichen Gegner nicht zur vollen Entfaltung kommen. Papſt
wich Jans nicht von der Seite, ſodaß der linke Polizei=Flügel in
der Luft hing. Ditmar paßte ſich recht gut ein, auch in der Ab=
Eine anſehnliche Zuſchauerzahl war Zeuge eines äußerſt in= wehr. In der Verteidigung erwieſen ſich Förſter und
Rothen=
tereſſanten Kampfes. Dreieichenhain kommt, ſchon beim erſten burger als gleich gefährlich und hart wie ihre grünen Gegenüber. Deutſcher Fauſtkämpfer in Berlin ſeine Jahreshauptverſamm=
Henß gefiel namentlich in der zweiten Hälfte, hier arbeitete er,
Leider konnte Darmſtadts beſte Kraft nicht von der Partie ſein, gegen die Sonne, weitaus beſſer, ſicherer und eleganter als im
Schatten.
Das Lob des Pfeifenmannes Fiſcher wurde bereits oben wie folgt wiedergewählt: 1. Vorſitzender M. Koslowſki=Verlin,
ft
Handball=Meiſter als die Vertreter des Südens in die
Meiſter=
ſchaftsrunde eingreifen möchten, ein Wunſch, der nach den hier
gezeigten Leiſtungen der übrigen Weſt=Gruppen=Rivalen durchaus
regliſierbar ſein müßte.
513
S.V. Waldhof — F. S.V. Mainz 05 2:0 (0:0).
Unter guter Leitung des Schiedsrichters Heckel=Frankfurt trug
der S.V. Waldhof in ſeinem erſten Meiſterſchaftsſpiel auf hei=
Polizei Darmſtadt — 5.B. 98 Darmſtadt 3:11 (3:4). miſchem Boden einen erſten Sieg davon. Waldhof war dauernd
überlegen und in der erſten Hälfte ſcheiterten die Angriffe nur
* Das mit Spannung erwartete Treffen der beiden Darm= an dem ausgezeichneten Können des Mainzer Hüters Meckes.
Nach der Pauſe fielen durch Keller in der 10. und 20. Minute die
beiden Tore, denen Mainz auch in einer Drangperiode gegen
Schluß des Spieles nichts entgegenzuſetzen hatte. Dem Treffen
wohnten etwa 500 Zuſchauer bei, die ein ſchnelles und auch faires
Treffen zu ſehen bekamen.
Weſtmark Trier als Fünfter im Bunde war an dieſem
Sonn=
tag ſpielfrei.
Die Tabelle.
S.V. Darmſtadt 1898
Polizei Darmſtadt
Weſtmark Trier
SV. Waldhof
F. S. V. Mainz 05
3 Spiele, 27:8 Tore 6:0 Punkte
10.14 42
4:7
2:2
9:10
2:4
3:10 „
0:6
Handball in Main=Heſſen.
In der Gruppe B der main=heſſiſchen Handball=
Bezirks=
liga kam am Sonntag das letzte Verbandsſpiel zwiſchen dem S.V.
Wiesbaden und Alemannia Worms zum Austrag, das
der S.V. Wiesbaden überlegen und verdient 5:1 (4:0) gewann.
von 4:0. Bauer holte nach dem Wechſel den Wormſer Ehrentreffer,
und Geng ſtellte das Endergebnis her. Nach Abſchluß aller Spiele
ſtehen nun Hakoah Wiesbaden und Alemannia Worms mit je
einem Entſcheidungsſpiele der Abſteigende der Gruppe ermittelt
werden muß.
Vor den Aufſtiegsſpielen.
Für die diesjährigen Aufſtiegsſpiele ſtehen bisher die Meiſter
Höchſt 01 (Main), Kickers Offenbach (Südmain) und T.S.V.
Braunshardt (Starkenburg)? Als mainiſcher Pokalmeiſter
gug=
lifizierte ſich der Vf.L. Sachſenhauſen im Entſcheidungsſpiel gegen
den Poſtſportverein, das er mit 4:3 für ſich entſchied.
In der Abteilung Oſt
menden Sonntag iſt komplettes Programm zu erwarten. Die
gewonnen hatte, in ihrer Heimat 6:2 beſiegte, und der Sp.Vgg.
Main=Heſſiſche Damen=Handballmeiſterſchaft.
In den beiden Spielen des Sonntags bewieſen die Damen=
Darmſtadt bringt, wird an dem Stande kaum etwas ändern, ſo
Mainz 05 gaſtierte in Worms und ſiegte gegen die dortige
Wormatig, die nur mit 9 „Mann” antrat, wie im Vorſpiel mit
Eintracht Frankfurt ſpielte mit Erſatz gegen Polizei
Darmſtadt, erwies ſich aber in einer überraſchend guten Form und
Frankfurter Sturmes führte zu ſechs Toren, in die ſich Frl. Flei=
Beide Verteidigerreihen zeigen ſich von ihrer „rauhen” Seite. Der ſcher, Mann, Haux und Pfeiffer teilten, und die gute
Hintermann=
ſchaft ſorgte dafür, daß aus den mehrfachen Darmſtädter
An=
griffen nur ein Treffer fiel.
Handball in der 2.T.
Um den Aufſtieg zur Kreisliga.
Groß=Zimern — Groß=Wallſtadt 0:1 (0:1).
Unter der umſichtigen und gerechten Leitung von
Avemarie=
kleidung bekannt iſt, kam bei dieſem Treffen wieder zum
Aus=
druck. Viele haben den knappen Farbenunterſchied der Parteien
Freund bucht durch Strafwurf den 9. Treffer. Eine Minute als ſtörend empfunden. Groß=Zimmern ſtellte der vollzähligen
Gäſteelf, die ihre mit zwei Erſatzleuten gegenüber; der rechte
ein glücklicher für die Gäſte, da ihr Hüter größere Abwehrarbeit
zu vollbringen hatte und etlichemal im letzten Augenblick dem
Ball noch erwiſchen konnte. Der ſiegbringende Trefſer für Gr.=
Wallſtadt fiel durch den Irrtum eines Groß=Zimmerer
Verteidi=
llang, verbleibt den braven Odenwäldern die bittere Vorahnung,
ſtieg zur Kreisklaſſe bringen wird. Immerhin warte man das
Rückſpiel mit vollzähliger Elf ab. Bensheim hatte zwei
Kund=
ſchafter entſandt! —
Von den Freundſchaftsſpielen im Main=Rhein=Gau
born erzielte in Egelsbach einen beachtlichen 4:2 Sieg. Die
ſchneeigen Platzverhältniſſe hemmten einen flotten Spielverlauf.
Büttelborn legte mächtig los und lag 4:0 in Fühmng. Der
Der Pfeifer aus Arheilgen gefiel. Ergebnis der zweiten
Mann=
ſchaften 1:0 für Egelsbach. Roßdorf hatte den Tv.
Gundern=
hauſen zu Gaſt, der ſich als ſehr eifrige Elf entpuppte. Müller=
Tgſ. Darmſtadt hatte wenig Mühe, da beide Parteien, ein echtes
Werbeſpiel austrugen. Roßdorf lag 3:0 in Führung und hätte
noch mehr Erfolge erzielt, wenn die Latte nicht etlichemale ab=
Wort. Zwei Schnitzer der Roßdörfer Abwehr brachten ihnen
Tagung des Verbandes Deutſcher Fauſtkämpfer.
Unter ſtarker Beteiligung der Mitglieder hielt der Verband
lung ab, die einen durchaus harmoniſchen Verlauf nahm. zumal
die angekündigte Oppoſition nicht in Erſcheinung trat. Nach der
Annahme der Berichte wurde der Vorſtand ohne Veränderung
ſtellvertretender Vorſitzender: Herzfeld=Berlin und Kartung=Mühl=
Das Spiel verſtärkt den Wunſch, daß die beiden Darmſtädter haufen, Beiſitzer: Koch, Funke, Damſti ſämtlich Berlin),
Schatz=
meiſter Radamm=Berlin und Schriftführer Schumacher=Berlin.
Ernſt Gühring, der Stuttgarter Schwergewichtsboxer,
be=
ſiegte in New York den Italiener Pietro Corry über 10 Ruuden
nach Punktem.
Nummer 40
Montag, den 9. Februar 1931
D eit
Damen=
rt aufs
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Flei=
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3
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Uer=
hies
Abſchluß der Deutſchen Skimeiſterſchafken.
Guſtl Müller zum 3. Male deutſcher Skimeiſter.
In Anweſenheit von faſt 25 000 Zuſchauern
wurden am Sonntag in Lauſcha auf der
Pappen=
heimer Schanze im Ernſttal die Sprungläufe für
die Deutſche Skimeiſterſchaft durchgeführt. Deutſcher
Meiſter wurde zum dritten Male GuſtlMüller=
Bayriſch=Zell mit der Note 677,9 und Sprüngen
von 51, 53 und 55,5 Metern. Müller errang 1927
in Garmiſch zum erſten Male die Deutſche
Ski=
meiſterſchaft, und 1929 konnte er in Klingenthal
den Titel zum zweiten Male an ſich reißen. Beide
Male endete Walter Glaß auf dem zweiten
Platz. Zweiter in der Kombination wurde der
Deutſchböhme Lauer aus Polaun (H.D.V.) mit
der Note 614,6 vor Wörndle=Partenkirchen mit
der Note 607,0 und Kratzer=München mit der
Note 602,1.
Sieger im Sprunglauf wurde der frühere
deutſche Meiſter Erich Recknagel=Oberſchönau
mit der Note 334,17 und Sprüngen von 51, 56,5
und 57 Metern, der auch mit ſeinem letzten Sprung
von 57 Metern den weiteſten geſtandenen Sprung
ausführte. Als nächſter folgte Kratzer=München
mit der Note 331,2 und Sprüngen von 53, 53 und
56,5 Metern vor dem neuen deutſchen Meiſter Guſtl
Müller mit der Note 326,9 und dem Hochſchulmeiſter
Harald Reindl in Innsbruck mit der Note
310,1. In der Altersklaſſe l ſiegte der Deutſchböhme
Dick mit der ausgezeichneten Note 329,3.
*
Auf der neuen Maloja=Schanze im Engadin
fand eine Sprungkonkurrenz ſtatt, an der neun
Senioren und acht Junioren teilnahmen. Dem Erbauer
Seite 5
Deutſche Ski=Meiſterſchafken.
Links: Der Finne Esko Järvinen, ſiegte im 18=Kilometer=Langlauf. — Mitte: Blick auf Lauſcha=Ernſtthal, den Schauplatz der Deutſchen Ski=
Meiſterſchaften. — Rechts: Die Gebrüder Lanſchner aus der berühmten öſterreichiſchen Sportfamilie, die ſchon verſchiedene Siege an ſich brachten.
der
Schanze, Adolf Badrutt=Maloja, gelang es, trotz ziemlich ſtarken
Windes den beſtehenden Schanzenrekord auf 70½ Meter zu
ver=
beſſern.
Thunberg Europameiſter.
Vor wiederum ſehr gutem Beſuch und bei ſchönſtem
Winter=
wetter wurden am Sonntag die Europameiſterſchaften
im Eisſchnell=Laufen im Stockholmer Stadion beendet.
Finnlands Altmeiſter, Clas Thunberg, der ſchon am
Vor=
tage die Führung übernommen hatte, ſetzte ſich auch in den
bei=
den Wettbewerben am Schlußtage erfolgreich durch und holte
ſich nach längerer Unterbrechung den begehrten Titel vor ſeinem
Landsmann Blomquiſt und dem Holländer pan der Scheer.
Thunberg lief über 1500 Meter mit 2:20,7 Min. die beſte Zeit
und mußte in der langen Strecke über 10 000 Meter nur ſeinen
Landsmann Blomquiſt in 17:53 Minuten vorlaſſen.
Bei den Deutſchen Rodelmeiſterſchaften in Wiesbaden ſiegte
Tietze=Brückenberg im Herren=Einzel, Frl. Winkler=Schierke im
Damen=Einzel und das Paar Tietze=Weidner (Brückenberg) im
Herren=Zweier.
Kanada verteidigte die Eishockey=Weltmeiſterſchaft durch
einen 2:0=Sieg über Nordamerika erfolgreich.
Die Europameiſterſchaft im Eishockey fiel an Oeſtereich,
das im entſcheidenden Spiele Schweden 1:0 ſchlug. In der
Troſtrunde belegte Ungarn den erſten Platz.
Bei den Deutſchen Eisſchnellauf=Meiſterſchaften in Berlin
ſiegte der Berliner. Barwa in den Läufen über 500 und 5000
Meter.
Schluß des Berliner Reikurniers.
Italien gewinnt den Preis von Deutſchland.
Der bedeutendſte Mannſchaftswettbewerb, der Große Preis
von Deutſchland, gab dem Schlußtag des Berliner Reitturniers
das beſondere Gepräge. Eine ungeheure Menſchenmenge hielt
die Rieſenhalle bis auf den letzten Stehplatz beſetzt, um Zeuge
des großen Länderkampfes zu ſein, der von den Mannſchaften
Italiens, Schwedens, Hollands und Deutſchlands beſtritten
wurde. Holland trat im Gegenſatz zu allen anderen Nationen
nur mit drei Pferden an und war dadurch ſchon von
vornher=
ein benachteiligt, wenn auch für das Schlußergebnis nur die
Leiſtungen der drei beſten Reiter und Pferde bewertet wurden.
In der Arena waren 16 Sprünge bis zu 1,50 Meter aufgeſtellt,
und jedes Pferd mußte dieſe 16 Sprünge unter dem gleichen
Reiter zweimal überſpringen. — In der erſten Runde ſchied
Schweden gleich für die weitere Teilnahme aus. Nur
Wo=
tan (Oberleutnant Haſſe), Criſpa (Oberſtleutnant Borſarelli)
und Mascotte (Oberleutnant van Scheik) ſprangen fehlerlos.
In der zweiten Runde wurde auch Wotan vom Mißgeſchick
er=
eilt. Criſpa und Mascotte kamen auch diesmal fehlerlos als
Einzige für den Einzelwettbewerb in Betracht, den ſchließlich
Criſpa mit nur vier Fehlern gegen die holländiſche Stute, die
acht Fehler machte, gewann. In der Geſamtwertung trug
Italien mit 33 Fehlern einen knappen Sieg über
Deutſch=
land mit 35½ Fehlern, Holland 82½ Fehlern und Schweden
94½ Fehlern, davon. Unter den Klängen der italieniſchen
Nationalhymne, die das Haus ſtehend anhörte, wurden die
ſiegreichen Reiter, Oberſtleutnant Borſarelli, Kapitän
Formigli, Major Bettoni und Kapitän Lombardo,
und ihre Pferde Criſpa, Montebello, Lombardo und
Bacce gefeiert.
Der Große Preis von St. Moritz.
„Levino” vor „Gaſſenjunge” und „Fürwahr”.
Mit der Entſcheidung des mit 15 000 ſchweizer Franken
aus=
geſtatteten Großen Preiſes von St. Moritz wurde das Ztägige
internationale Renn=Meeting auf dem St. Moritzer See
abge=
ſchloſſen. Das über 2000 Meter führende Rennen nahm einen
denkbar einfachen Verlauf. Zunächſt ging der Dreijährige
Für=
wahr aus dem Stall Buhofer unter Röhl in Führung, wurde
aber bald an der Waldſeite von dem Ungar „Levine‟ (Eſch)
abgelöſt. Das ungariſche Pferd ließ ſich die Spitze nicht mehr
nehmen und ging als glatter Sieger vor dem aus Hoppegarten
entſandten Gaſſenjunge unter Huguenin und Fürwahr durchs
Ziel. Eine mäßige Leiſtung bot Gutenberg unter Jockei
Ra=
ſtenberger, der ſich nicht durchſetzen konnte. — Toto 22, Platz 16,
26. 5 Lg. Ferner: Gutenberg, Sämſufit, Flaſh light, Regina
dOro.
Der Pferderenntag in Cannes brachte als wichtigſte
Prü=
fung die mit 200 000 Franken ausgeſtattete Grand Steeple
Chaſe de Cannes. Sieger des wertvollen Wettbewerbs wurde
der ausgezeichnete „Monſieur le Marechal”, unter Niaudot aus
dem Stalle de Mola vor Rivauds Acadryos und Picards St.
Bernard.
Der neue Neichstagsausſchuß für Leibesübungen.
Als Sachverſtändigenbeirat beſtand beim letzten Reichstag
als interfraktioneller Ausſchuß der „Reichstagsausſchuß zur
Förderung der Leibesübungen‟. Dieſer Ausſchuß wurde auf
Anregung des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen
am 17. Januar 1926 gegründet und beſtand damals aus 13
Mit=
gliedern der verſchiedenen Parteien. Auch im neuen Reichstag
iſt jetzt ein derartiger Ausſchuß gebildet worden, der um drei
Köpfe erweitert, nunmehr 16 Mitglieder umfaßt. Von den
Abgeordneten, die ſchon früher dem Reichstagsausſchuß
ange=
hörten, ſind Bürgermeiſter Berndt (Dn. Vp.), Frau Dr. Matz
(D. Vp.), Schneider (Dem.), Freidel (W. P.) und Loinl (Bahy.
Pp.) auch in dem neuen Gremium vertreten. Neu hinzu
kom=
men noch: Schreck, Gellert (Soz.), Katzmann, Veller (NSDAP.),
Gruber, Schumann (Komm.), Hofmann, Frau Dr. Weber (3.)
Fr. Lehmann (Dn. Vp.). Niermann (D. Landv.),
Simpfendör=
fer (Chr.=Soz. V. D.). Die konſtituierende Sitzung findet am
Donnerstag, den 12. Februar, ſtatt.
Deutſche Hallenkennismeiſterſchaffen.
Bei den Deutſchen Hallentennismeiſterſchaften verteidigte
Frl. Krahwinkel ihren Titel erfolgreich, indem ſie
Irm=
gard Roſt überlegen 6:2 6:3 abfertigte.
Im Gemiſchten Doppel hatte es das Hamburger Paar Elli
Hoffmann=Mackentum nicht allzu ſchwer, Frau
Sper=
ling=Kopenhagen=Lorenz=Berlin 6:2 6:1 zu ſchlagen und
damit den Meiſtertitel zu erringen. — Im Damen=Doppel
waren Hilde Krahwinkel=Peitz den Norwegerinnen
Werring=Selma Anderſen 6:4 6:4 nur wenig über. Im
Schlußſpiel um die Herren=Meiſterſchaft trafen der Franzoſe
Landry und der Däne Ulrich aufeinander. Landry ſiegte
6:3 6:0 2:6 6:3. Im Herren=Doppelſpiel ſiegte das Paar
Ul=
rich=Oeſtberg gegen die Franzoſen Landry=Broquedis
6:4 6:4 6:3.
Kegler-Bereinigung Darmſtadt und Amgebung.
Das Ausſcheidungskegeln für 1930/31 für Männer hat ſein
Ende erreicht. Von 76 Kegelbrüdern haben 57 völlig
durchge=
worfen. Das Endziel dieſer Kämpfe iſt die Beſtimmung der
Ver=
bandsmeiſterſchaft und der Kampfmannſchaft für 1930/31. Im
geſtrigen Endſpurt lagen noch die Kegelbrüder Reichert,
Rein=
hardt, Chriſt, Grün und Katzenmaier. Eine Ueberraſchung
bil=
dete Chriſt, der ſeither noch wenig hervorgetreten war. Er
be=
wies fortlaufend gute Form und gewann die
Verbandsmeiſter=
ſchaft mit 3191 Geſamtholz, vor Scherer mit 3187.
Bei den Senioren ſtarteten 4 Kegelbrüder, die 60 und mehr
Jahre alt ſind. Wie im vorigen Jahre gelang es dem Altmeiſter
Schinnerl, auch in dieſem Jahre die Senioren=
Meiſter=
ſchaft zu erringen. Er erzielte bei 500 Kugeln insgeſamt
2576 Holz.
Die geſtrigen Einzelreſultate, die noch in Betracht kamen, ſind:
1. Chriſt 1079, 2. Reinhardt 1070, 3. Reichert 1053, 4. Grün 1041,
5. Katzenmeier 1024, 6. Schinnerl 519 (500 Kugeln).
Die Kampfmannſchaft ſetzt ſich wie folgt zuſammen: 1. Chriſt
(D. K. 23) 3191 Holz (Verbandsmeiſter 1930/31), 2. Scherer (
Haſ=
ſia 1919) 3187 Holz, 3. Grün (L. L. 08) 3150 Holz, 4. Reichert
(Zwölfer) 3150 Holz, 5. Reinhardt (Zwölfer) 3149 Holz, 6.
Hüb=
ner (Haſſia 1919) 3135 Holz, 7. Mees (Einzelmitgl.) 3132 Holz,
8. Becher (Donnerstagsgeſellſchaft) 3123 Holz, 9. Thümmel (D. K.
1911 / B. V.) 3108 Holz. 10. Eigenbrodt (D. K. 1911 / B. V.) 3103
Holz, 11. Katzenmaier (Kranz Eberſtadt) 3083 Holz. 12. Bangert
(Kranz) 3077 Holz, 13. Bach (Schuſter) 3052 Holz, 14.
Schüß=
ler (Haſſia 1919) 3029 Holz, 15. Lautenſchläger CChattia) 3024
Holz, 16. Meyer (Schuſter) 3024 Holz, 17. Hahn (
Donnerstags=
geſellſchaft) 3013 Holz, 18. Belz (Konkordia) 3013 Holz, 19.
Har=
res (Keglerluſt) 3013 Holz, 20. Wenner (L. L. 08) 3012 Holz.
S. u. R.Cl. Ludwigshafen — Polizei 1. Darmſtadt 8:11.
Athl. S. V. Ladenburg — Polizei 1. Darmſtadt . 6:13.
Von beiden oben bezeichneten Vereinen vor längerer Zeit
zur Austragung eines Freundſchaftskampfes gefordert, wurden
dieſe am Samstag, den 7. Februar, in Ludwigshafen und
Sonn=
tag, den 8. Februar in Ladenburg ausgetragen.
In Ludwigshafen wurde der Kampf in dem großen Saale
oes Vereinshauſes der J.G. Farbeninduſtrie ausgetragen. Der
Saal, der 3000 Perſonen Sitzgelegenheit umfaßt, war gut beſetzt.
Nach Vorführung einer Muſterriege von Mannheimer Athleten
begann der Mannſchaftskampf gegen die in der Oberliga an
zwei=
ter Stelle ſtehende gut durchtrainierte Gehring=Mannſchaft. In
allen Klaſſen wurden dem Publikum faire und einwandfreie
Kämpfe gezeigt. Hervorzuheben iſt, daß der mehrfache Deutſche=
und Europameiſter Gehring gegen Siebert nur Punktſieger durch
beſſere Arbeit wurde. Schöne Kämpfe zeigten weiter Schanz, Gg.,
Schanz, Aug., und Schrauder. Krauß, der am letzten Dienstag
erſt von den internationalen Ringkämpfen aus Stockholm
zurück=
kehrte, wo er ſich bei 10 Teilnehmern ſeiner Klaſſe den 4. Sieg
holte, war für den in Ludwigshafen am gleichen Abend
ſteigen=
den Auswahlkampf gegen Krämer=Duisburg nicht ſo in Form,
wie er es hätte ſein können, wenn der Verband dieſen Kampf auf
einen ſpäteren Zeitpunkt verlegt hätte. Krämer konnte deshalb
über Krauß. zwei Punktſiege erringen. Wer beide Kämpfe ſah,
muß zu der Ueberzeugung gekommen ſein, daß Krauß in allen
Be=
ziehungen doch der Beſſere iſt. Die Kundgebungen und
Aeuße=
rungen des Publikums für Krauß haben dieſes deutlich bewieſen.
Die Kämpfe:
Bantamg.: Impertro (L.) — Schnauber (P.) 3:0, 13 Min.;
Federg.: Babelotzky (L.) — Schanz, Gg., (P.) 3:3, 13 Min.;
Leichtg.: Stahl, K., (L.) — Schanz, Aug. (P.) 3:6, 5. Min.;
Welterg.: Pfirrmann (L.) — Schrauder (P.) 3:9, 15 Min.;
Leichtmittelg.: Kreimers (L.) — Krauß (P.) 6:9, 11 Min.;
Schwermittelg.: Stahl, Th., (L.) — Ließfeldt (P.) 6:11, 20 Min.;
Schwerg.: Gehring (L.) — Siebert (P.) 8:11, 20 Min.
Trotz der „Uebernächtigung” haben die Poliziſten den
Kreis=
ligameiſter Baden=Pfalz in Ladenburg am Sonntag hoch
ge=
ſchlagen und ſomit bewieſen, daß ſie den Kämpfen in jeder Lage
gewachſen ſind. Vor zirka 600—700 Zuſchauern fand dieſer Kampf
in der Turnhalle ſtatt. Leiter des Kampfes war Herr
Gaufport=
wart Führer=Mannheim=Neckarau. beiden Veranſtaltungen
wohn=
ten die höheren Beamten der Polizei und anderer Behörden bei.
Wie in Ludwigshafen, wurde die Polizeimannſchaft auch in
La=
denburg mit Ovationen empfangen. Die Ergebniſſe
Bantamg. Schmitt (La.) — Schnauber (P.) 3:0, 16 Min.;
Federg.: Trill (La.) — G. Schanz (P.) 3:2, 20 Min.; Leichtg.:
Engel, W. (La.) — A. Schanz (P.) 3:5, 8 Min.; Welterg.: Sauer
(La.) — Feldmann (P.) 6:5, 6 Min.: Leichtmittelg.: Engel, Gg.,
(La.) — Krauß (P.) 6:7. 20 Min.; Schwermittelg.: Stahl (La.)
Ließfeldt (P.) 6:10, 13 Min.; Schwerg.: Höttgen (La.) —
Sie=
bert (P.) 6:13, 4 Min.
Gauſpielkag in Bickenbach.
Wollte man den zahlenmäßig ſchwächeren Beſuch gegen das
Vorjahr unterſuchen, ſo käme man auf die Umſtände, die in dieſer
Beziehung bei fkaſt allen Veranſtaltungen hervortreten.
Immer=
hin war von 44 Vereinen die Mehrzahl vertreten, und ſie
nah=
men an den Verhandlungen regen Anteil. Der
Männergeſang=
verein Bickenbach bot eingangs zwei Chöre, die von der
Rührig=
keit der Landvereine in dieſer Beziehung beſtes Zeugnis
ableg=
ten. Dann wurde dem erkrankten Schiedsrichterobmann.
Mül=
ler=Griesheim, ein Grußtelegramm entboten. Aus dem
Jahres=
bericht des Gauſpielwartes Lehr iſt zu entnehmen, daß das
Saarbrücker Spielſyſtem zahlenmäßig einen Rückgang an
Spiel=
mannſchaften gebracht hat und die Zukunft muß es zeigen, ob
man nicht die frühere Einteilung wieder aufgreifen ſoll. Der
Fauſtball brachte eine begrüßte Verbreiterung, und im Fußball
nahmen erſtmalig wieder die Abteilungen von Sprendlingen und
Neu=Iſenburg als Gäſte an den Runden der D.S.B. teil.
Her=
vorzuheben iſt das gute Einvernehmen. Dank der Umſicht im
Gauſpielausſchuß ſchloß der Kaſſenbericht ohne Schulden ab. Es
werden ſogar noch Beträge an Vereine vergütet werden können,
die Fahrtſpeſen doppelt tragen mußten. Der Punkt „Preſſe‟
gipfelte in der Anſicht, daß der größte Wert auf die
Vereins=
berichterſtattung nach der Zentrale zu legen ſei. Die Anträge
be=
wegten ſich größtenteils in dem Rahmen auf Einſparung, und
wurden an die zuſtändigen Stellen im Gqu und Kreis
weiter=
geleitet. Die heute noch heille Frage des Abſtiegs in der
Kreis=
klaſſe, ſoll durch die Beibehaltung von ſieben Mannſchaften in
den Gruppen der Klärung nähergebracht werden. Es entſcheidet
jedoch der Kreis. Da eine Neuwahl in dieſem Jahre nicht
ſtatt=
fand, war die Tagesordnung um halb 7 Uhr erſchöpft.
Im Stuttgarter Sechstagerennen lagen nach 43 Stunden
die beiden Mannſchaften Preuß=Reſiger und Kilian=Pützfeld
mit Nundenvorſprung in Front.
Die Inhaberin zahlreicher Damen=Weltrekorde im Schwimmen, die
junge Amerikanerin Helene Madiſon, konnte eine neue Welthöchſtleiſtung
erzielen. Die durchſchwvamm 400 Meter Craul in Seatle (Waſhington)
in 5:31 Min, und verbeſſerte damit die ſeit 1928 von Martha Norelius
gehaltene Beſtleiſtung von 5:39,3 ganz erheblich.
Rundfunk-Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 9. Februar.
15.20: Ein rheiniſcher Weberiunge erzählt.
16.30: Stuttgart: Nachmittagskonzert.
17.00; Stuttgart: Stuttgart: Geſangseinlagen von Adelheid Holz,
Am Flügel: Otto Seyfert.
17.15: Fortſetzung des Nachmittagskonzerts.
18.15: Kommerzienrat Dr. h. c. Röchling: Die Saarwirtſchaft.
18.40: Stunde der Bühne. „Der Dichter in der Zeit” von
Fried=
rich Wolff (anläßlich der Frankfurter Aufführung der „Matroſen
von Cattaro”
19.10: Engliſcher Sprachunterricht
19.35: Aus dem Saalbau, Frankfurt: Montags=Konzert des
Frank=
furter Orcheſtervereins. Soliſtin: Duſolina Giannini. Ausf.: Das
funf=Sinſonie=Orcheſter.
21.15: Hofnarrenſpiegel. Von närriſcher Weisheit und weiſen Narren.
22 10: Tanzunterricht.
22.50: Berlin: Tanzmuſik.
23,55: Stuttgart: Aus dem Stuttgarter Sechstagerennen.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Montag, 9. Februar.
10.10: Schulfunk: Die Kinder und ihre Tiere.
14.50: Kinderſtunde: Wir machen eine Kinderzeitung.
15.40: Stunde für die reifere Jugend. Gerhard Tannenberg:
Führer=
tum im Alltag.
16.00: Pädagogiſcher Funk: Heimatkunde.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Modernes Liedſchaffen. (Hirſchberg=Zuckmayer=Lieder).
Ein=
führung: Dr. Marie Hiller. Mitw.: Hede Türk, Walter Hirſchberg.
17.55: Dr. Zühlsdorf: Geſpräche eines Säuglings mit ſeiner
Groß=
mutter über moderne und veraltete Säuglingspflege.
18.15: Franffurt a. M.: Geh. Rat Dr. h. e. Röchling: Die
Saar=
wirtſchaft.
18.40: Hochſchulfunk. Prof. Dr. Sombart: Der moderne
Kapitalis=
mus.
19.05: Engliſch für Anfänger.
19.35: Prof. Dr. Armbruſter: Die landw. Hochſchule im Dienſte
der kleinſten Haustiere.
20,00: Ob.=Reg.=Rat a. D. Dr. Tiburtius: Wie kommen die Preiſe
im Einzelhandel zuſtande?
20.30: Aus der Philharmonie, Warſchau: Drittes Europäiſches
Konzert. Dirigent: Gregor Fitelberg. Soliſt: Artur Rubinſtein
(Klavier). Sinfonie=Orcheſter der Philharmonie.
Ca. 22.40: Tanzmuſik. Kavelle Oscar Jooſt
Weiterbericht.
Immer noch drängen ſich Kaltluftmaſſen des nordöſtlichen
Hoch=
druckgebietes nach Deutſchland vor und führen zur Fortdauer des
win=
terlichen Wetter3. Die Randſtörungen des Nordmeertiefs dürften
Be=
wölkung bis nach unſeren Bezirken bringen, ſo daß der Froſt ſich etwas
abſchwächen wird.
Ausſichten für Montag, den 9. Februar: Froſtwetter, neblig und
be=
wölkt, Neigung zu einzelnen Scheefällen.
Ausſichten ſir Dienstag, den 10. Februs”; Wenig enderung der
Wet=
terlage
Hauptſchritleltung Rudoli Mauve
Verauworiſich fur Polttik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe für Feutlleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten Mar Streeſe: für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Que iſch, für den Schlusdienſt. Andceas Bauer; für
„Die Gegenwact” Tagesſpiegel in Bild und Wort, Dr. Herbert
Neit=
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen. Willy Kuble
Druck und Verlag. L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangie Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen,
Die heutige Nummer hat 6 Seiten.
[ ← ][ ]Seite 6
Montag, den 9. Februar 1931
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Regie: Ernst Lnbitsch
auf ihrem Siegeszug um den
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schaffen konnte und der
einen Abend voll Vergnägen
und guter Laune sichert.
In den Hauptrollen:
Jennette Mac Donald
und
Maurice Chevaller
der Mann, den alle kennen
lernen wollen.
Mauriee Chevalier
dessen Charme und natürliche
Männlichkeit unwiderstehlich
sind, und Jeanette Mac
DDonaid singen in diesem
Film, die schönsten Tontilm-
Schlager, der Sie je gehört
haben.
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Beginn: 3.45, 6.00 u. 8.20 Uhr
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Das neue Tonfilm-Drama
aus der Faschingszeit
Ab beute
Lascher Hainween
Regie: Joh. Hever
In den Hauptrollen:
Cläre Rommer, Evelvn Holt
Hans Stüwe, Karl L. Diehl,
Erna Morena,
Hans Junkermann u. a.
Ein Volksstück aus der Vorkriegszeit.
das den Zuschauer bis zum Schlug
in Spannung hält.
Dazn das gute Beiprogramm
Beginn 3.45. 6.00 und 8.20 Uhr
Nur wenige Tage in
Wiederholung.
Die beiden Lieblinge des
Puplikums
Pat und
Patachon i
Raketen-
Gmnibus
Regie: Monty Banks, der
bekannte Komiker.
Pat u. Patachon machen
in diesem Film als Autobus-
Thaufteur und -Schaffner mit
ihrem vorsintflatlichen Gefährt
die Straßen Londons unsicher.
Bei einem Flug mit ihrem
Ra-
keten-Omnibus nach Arabien
erleben sie die tollsten
Aben-
teuer u. ihr Kampf mit
Hunder-
ten von Arabern gehört zu
demZwerchfellerschütterndsten
was je auf der Leinwand
geboten wurde.
Dazu das reichhaltige
Beiprogramm.
Jugendliche zugelassen.
Beginn 3.45, 6.00 u 8.20 Uhr
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Der Entſchlafene gehörte der
Genoſſenſchaftsver=
ſammlung der land= und forſtwirtſchaftlichen
Be=
rufsgenoſſenſchaft für Heſſen von 1917 bis 1927
und dem Vorſtande der Genoſſenſchaft von 1923
bis 1927 an. Er hat die Intereſſen der
Berufs=
genoſſenſchaft und der in ihr vereinigten heſſiſchen
Landwirte allezeit aufs Beſte gewahrt. Im
Vor=
ſtand war er ein eifriger Mitarbeiter, der ſeine
reichen praktiſchen Erfahrungen ſtets in den Dienſt
der Sache ſtellte.
Die Berufsgenoſſenſchaft wird ihm ein treues
Ge=
denken bewahren!
Der Vorftand der land= n.
forfiwirtſchaft=
lichen Berufsgenoſſenſchaft für Heſſen.
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