Kinzelnummer 15 Pfennige
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Wöchentliche illuſkrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 32
Sonntag, den 1. Februar 1931.
194. Jahrgang
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Nabatt weg. Bankkonto Deutſche Banl und
Darm=
ſädter und Natſonalbanl.
Min mbemsiofengtodien do ven ga.g.
Der Unkerſuchungsausſchuß des Inkernalioralen Arbeiksamkes berichkei. — Arſachen und Vorſchläge
zur Behebung der Arbeilsloſigkeit.
Die Schickfalsfrage unſerer Wirkſchafts=
Ordnung und Ziviliſakion.
TU. Genf, 31. Januar.
Im Verwaltungsrat des Internationalen Arbeitsamtes lag
heute der Bericht vor, der von dem internationalen Ausſchuß
zur Unterſuchung der Urſachen und der Mittel zur Bekämpfung
der Arbeitsloſigkeit eingeſetzt worden iſt. In dem Bericht wird
der Standpunkt der Regierungs= Arbeitgeber= und
Arbeitneh=
mer=Gruppe dargelegt. Es wird feſtgeſtellt, daß die gegenwärtig
außerordentlich große Arbeitsloſigkeit durch ein
fehlendes wirtſchaftliches und finanzielles
Gleichgewicht
hervorgerufen, ſei. U. a. wird dabei beſonders erwähnt,
die außerordentliche Steigerung der landwirtſchaftlichen
Produktion, die Verminderung der Kaufkraft der
landwirt=
ſchaftlichen Bevölkerung, die Einſchränkung des Abfatzes
der Induſtrie in Landwirtſchaftsgebieten, fehlendes
Ver=
trauen infolge der ungleichen Verteilung des Goldes, der
Sturz des Silberpreiſes, die Störung des internationalen
Handels durch Bildung neuer Produktionszentren, die dem
Handel auferlegten verſchiedenartigen künſtlichen
Hemun=
gen, die internationalen Schwierigkeiten infolge der
politi=
ſchen Schulden und die überſteigerten Produktionskoſten.
Der Bericht behandelt in ſeinem zweiten Teil die
an die Regierungen
zu richtenden Vorſchläge, von denen u. a. genannt ſeien:
Inter=
nationale Organiſätion des Arbeitsmarktes,
Entwicklung der Arbeitsloſenverſicherung,
Durchfüh=
rung großer öffentlicher Arbeiten im Rahmen der
na=
tionalen Wirtſchaften der einzelnen Länder und Verſtändigung
zwiſchen den Regierungen durch Verwittelung der zuſtändigen
Organe des Völkerbundes, um zu einer internationalen
Vergebung öffentlicher Arbeiten zu gelangen.
Der dritte Teil des Berichtes bringt die
Vorſchläge der Arbeitgeber= und Arbeitnehmer-
Gluppen
zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit. Es wird feſtgeſtellt, daß
eine Uebereinſtimmung beider Gruppen in der
Arbeitszeit= und Lohnfrage im Rahmen der
geſam=
ten Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit nicht zuſtande
gekom=
men iſt.
Die Arbeitnehmergruppe verlangt eine einſichtige
Verminderung der Arbeitszeit unter Berückſichtigung
der Erhöhung der Erträge infolge der Verbeſſerung der
Produk=
tionsmethoden. Ferner verlangt ſie Maßnahmen zur
Er=
höhungder Arbeitslöhne, um ſo die Kaufkraft und die
Aufnahmefähigkeit der Verbraucherkreiſe zu ſtärken. Auch ſollen
die ſozialen Verſicherungen weiter entwickelt werden.
Die Arbeitgebergruppe iſt der Anſicht, daß die von den
Arbeitnehmern vorgeſchlagenen Maßnahmen zu ernſten
Un=
ruhen führen müſſen. Eines der weſentlichſten Mittel zur
Wiederherſtellung des wirtſchaftlichen Gleichgewichtes beſtehe in
einer Herabſetzung der Produktions= und
Ver=
teilungskoſten, um ſo zu einer Kaufkrafterhöhung zu
ge=
langen.
In der Ausſprache legte
Miniſterigldirekkor Weigert
vom Reichsarbeitsminiſterium den Standpunkt der
Reichsregie=
rung zu dem Bericht dar. Unter den praktiſchen Vorſchlägen
ſcheine ihm von beſonderer Bedeutung die Aufforderung an die
Regierung, große öffentliche Arbeiten von internationalem
Cha=
rakter auf dem Boden der internationalen Verſtändigung
auszu=
führen. Eine ſolche Verſtändigung würde vor allem dann ſehr
nützlich ſein, wenn der in vielen Ländern beſtehende
Kapital=
mangel mit Hilfe anderer Länder ausgeglichen werden könnte.
Die praktiſchen Löſungen in der Arbeitsloſenfrage ſeien
nicht in ſozialen Maßnahmen, ſo wichtig dieſe auch
leien, ſondern in tiefgehenden Veränderungen der
wirtſchaftlichen, finanziellen und politiſchen
Verhältniſſe zu finden. Dieſe Veränderung könnte nicht
rein mechaniſch erreicht werden, ſondern es ſei dazu die
Aenderung der Geſinnung der wirtſchaftlichen Gruppen
von größter Bedeutung.
Die Zeit einer Rationaliſierung, die nur wirtſchaftliche
und techniſche Geſichtspunkte kenne, und den Faktor Menſch
dergeſſe, müſſe beendet ſein. Arbeitszeit und
Lohnfrage müßten auf Grund neuer Geſinnung geprüft
wer=
den, die durch eine gemeinſame Formel der beiden
Gruppen gefunden werden müſſe. Es fehle nicht an
An=
zeichen, daß dieſe Geſinnungsänderung bereits im
Fluß ſei. Der Redner kam dann auf die
Arbeitsloſenverſicherung
zu ſprechen. Er betonte dabei, daß der Zuſtand in
Deutſch=
land, wo Arbeitgeber und Arbeitnehmer 6 v. H.
des Arbeitslohnes zur Verſicherung abführ=
ten, neben 11 v. H. durchſchnittlichen Beitrages
der anderenSozialverſicherungsbeiträge nicht
länger ertragen werden könne. Der Beitrag zur
Ar=
beitsloſenverſicherung müſſe in einer Form erhoben werden, die
einen wirkſamen Appell an Arbeitgeber und =nehmer darſtelle.
Heute ſei die Arbeitsloſenverſicherung für eine internationale
Regelung noch nicht reif. Das letzte Ideal im Kampf gegen
die Arbeitsloſigkeit ſei eine Wirtſchaftsordnung, die eine
Arbeits=
loſenverſicherung entbehrlich mache. Am Schluſſe ſeiner
Ausfüh=
rungen betonte Weigert, daß in der Frage der
Arbeits=
loſigkeit nicht nur das Schickſal der
gegenwär=
tigen Wirtſchaftsordnung, ſondern auch das
Schickſal Europas, ja das Schickſal der ganzen ziviliſierten
Welt beſchloſſen liege. Jetzt müſſe man an der Veränderung
der Geſinnung mitarbeiten.
Der franzöſiſche Gewerkſchaftsvertreter Jouhaux wandte
ſich in einer ſcharfen Rede gegen die Abſicht, die Arbeitsloſigkeit
zu einer Herabſetzung des allgemeinen Lohnniveaus zu benutzen.
Die Arbeiterſchaft könne nicht verantwortlich gemacht werden für
die Folgen der Rationaliſierung, die ohne Fühlungnahme mit ihr
durchgeführt worden ſei. Zur Milderung der Arbeitsloſigkeit
könne nach der Auffaſſung der Arbeiterſchaft nur eine
Stei=
gerung der realen Kaufkraft der Löhne und eine Verminderung
der Arbeitszeit beitragen.
In der lebhaften Ausſprache kritiſierte der deutſche
Arbeitervertreter Müller den Bericht ſehr ſcharf. Man habe
den Eindruck, daß man beim Internationalen Arbeitsamt mehr
oder weniger akademiſche Reden halte, während Millionen
Ar=
beitsloſe in der ganzen Welt erwarteten, daß man in Genf
prak=
tiſche Maßnahmen zur Linderung der Not vorſchlage und
er=
greife.
Der franzöſiſche Unternehmer Lambert=Ribot
bezeich=
nete es als unmöglich, über die Lohnerhöhungen oder =
Herab=
ſetzungen allgemeingültige Theſen aufzuſtellen. Die
Verhält=
niſſe der induſtriellen und wirtſchaftlichen
Entwicklung ſeien von Land zu Land ſo
ver=
ſchieden, daß man immer nur nach der Lage der
einzelnen Induſtrie oder nach dem Einzelfall
entſcheiden könne. Keinesfalls könne man aber endgültig
für oder gegen eine Lohnherabſetzung oder Lohnerhöhung in
einer internationalen Körperſchaft, wie es der Verwaltngsrat
des Internationalen Arbeitsamtes ſei, Stellung nehmen. Die
Unternehmer ſeien wohl mit einer nach allgemeinen
Grund=
ſätzen geleiteten, aber nicht mit einer ſozialiſierten
Wirtſchaft einverſtanden.
Der Vertreter der engliſchen Regierung, Hilton, verlangte,
daß auch auf den Einfluß der Rationaliſierung auf die
Arbeits=
loſigkeit in dem Bericht hingewieſen werde, und der engliſche
Unternehmervertreter Kirkaldy erklörte, das Internationale
Arbeitsamt könne ſich vur mit demjenigen Teil des Problems
der Arbeitsloſigkeit befaſſen, der unter ſeine Zuſtändigkeit falle.
Der Verwaluungsrat ſchloß am Samstag abend ſeine
Januar=
tagung mit der einſtimmigen Annahme des
Berich=
tes über die Urſachen und die Maßnahmen zur Milderung der
Arbeitsſoſigkeit ab. Er faßte den Beſchluß, die Frage der
Arbeitsloſigkeit auf ſeiner nächſten Tagung im April einer neuen
Prüfung zu unterziehen und dem Europa=Ausſchuß des
Völkerbundes eine Denkſchrift über das Problem der
Arbeits=
loſigkeit und die bisherigen Beratungen und Erhebungen über
dieſe Frage zu unterbreiten.
Arbeitsloſen-Ausſchuß der
Reichs=
regierung gebildet.
Berlin, 31. Januar.
Der große Umfang, den die Arbeitsloſigkeit in der Welt
und beſonders in Deutſchland angenommen hat, hat bewwirkt, daß
ſtändig aus allen Kreiſen der Bevölkerung
Vor=
ſchläge zur Löſung der mit der Arbeitsloſigkeit
zuſammenhängenden Fragen gemacht werden. Die
Reichsregierung hat nunmehr einen Ausſchuß berufen, der die
grundlegenden Fragen der Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit und
ihrer Folgen behandeln und der Reichsregierung ein Gutachten
darüber erſtatten ſoll. Der Ausſchuß beſteht aus folgenden
Per=
ſönlichkeiten: Dr. Heinrich Braun, Reichsminiſter a. D.; Dr.
Bernhard Dernburg, Reichsminiſter a. D.: Dr. Hermann
Derſch, Direktor im Reichsverſicherungsamt, Profeſſor an der
Univerſität Berlin; Dr. Wilhelm Engler, Präſident des
Lan=
desarbeitamtes Eſſen; Hans Frick, Miniſterialdirektor a. D.;
Dr. Eduard Heimann, Profeſſor an der Univerſität
Ham=
burg; Frau Antonie Hoffmann; Dr. L. Polligkeit,
Profeſſor an der Univerſität Frankfurt a. M. Dr. Adolf
Tor=
tilowicz von Batocki, Friebe, Oberpräſident a. D.; Dr. Fried.
Zahn, Präſident des bayeriſchen Statiſtiſchen Landesamtes.
Den Vorſitz wird Dr. Braun führen, der Ausſchuß wird
erſt=
malig am 5. Februar 1931 zuſammentreten. Dem Ausſchuß
ge=
hören diesmal im Gegenſatz zu dem mit ähnlichen Aufgaben
be=
faßten Ausſchuß von 1929 Vertreter wirtſchaftlicher und
öffent=
licher Körperſchaften nicht an. Der Ausſchuß wird aber
Ver=
treter der genannten Kreiſe und andere Sachverſtändige im
weiteſten Umfange gutachtlich hören.
*
In dem Ausſchuß ſitzen Perſönlichkeiten, die eine Gewähr
dafür bieten, daß bei Behandlung des Arbeitsloſenproblems
politiſche Fragen nach Möglichkeit keine Rolle ſpielen.
Hoffent=
lich beſchleunigt die Kommiſſion ihre Arbeiten derart, daß ihr
Gutachten möglichſt bald dem Reichsarbeitsminiſterinm vorliegt,
damit die notwendigen Geſetzesvorlagen ausgearbeitet werden
können.
* Die Woche.
Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die Neigung zum
politiſchen Radikalismus, der weite deutſche Kreiſe erfaßt hat,
zum guten Teil zurückzuführen iſt auf ein ſehr ſtarkes Gefühl
für die nationale Unterdrückung, der wir in dieſen
Nachkriegs=
jahren ausgeſetzt waren. Gewiß, auch die wirtſchaftlichen
Sor=
gen ſpielen in dieſer Beziehung eine große Rolle, aber ſie allein
bieten keine genügende Erklärung für die Entwicklung der Dinge
während der letzten Jahre und Monate. Man geht wohl ſogar nicht
fehl, wenn man annimmt, daß Hunderttauſende von
Gewerbe=
treibenden, Landwirten uſw., die ſich unter dem Druck
wirt=
ſchaftlicher Nöte dem Nationalſozialismus zugewandt haben,
trotz allem den wirtſchaftlichen Methoden dieſer Partei mit einer
gewiſſen Skepſis gegenüberſtehen, und daß dieſe Skepſis
be=
rechtigt iſt, erweiſen tagtäglich nicht nur die programmatiſchen
Aeußerungen maßgebender nationalſozialiſtiſcher Führer,
ſon=
dern deutlicher noch die wirtſchaftspolitiſchen Anträge der
natio=
nalſozialiſtiſchen Reichstagsfraktion. Wir möchten annehmen,
daß doch zum mindeſten ſehr viele der im wirtſchaftlichen Leben
Stehenden, die am 14. September ihre Stimme den
National=
ſozialiſten gegeben haben, ſich einige Gedanken gemacht haben
über den Beſchluß der Nationalſozialiſtiſchen Partei, jeden aus
der Partei auszuſchließen, der ſich nicht an dem Berliner
Metall=
arbeiterſtreik im Oktober beteiligen wollte. Man wird ſich
ver=
mutlich auch Gedanken gemacht haben über die verſchiedenen
Enteignungsanträge, die man im Reichstag geſtellt hat. Wenn
alſo trotzdem die nationalſozialiſtiſche Welle noch keineswegs
abgeebt iſt, ſo muß das andere Gründe haben, und dieſe Gründe
liegen in dem Gefühl nationaler Entrechtung, nationaler
Unter=
drückung — nationaler Verzweiflung. Es iſt ein Aufbäumen
nationalen Gefühls, das durch das deutſche Volk geht, das wir
in ſeiner Bedeutung gewiß nicht unterſchätzen, über das wir
uns vielmehr freuen ſollten. Denn lebensfähig iſt ein Volk
nur ſo lange, als es von dem Gefühl nationaler
Zuſammen=
gehörigkeit getragen wird. Nur ein ſtark ausgeprägtes
Natio=
nalgefühl hat die Völker zu allen Zeiten zu großen Leiſtungen
befähigt. Wenn man hierüber einmal ernſthaft nachdenkt, wird
man auch ohne weiteres verſtehen, warum ſich die Erbitterung
lreiteſter Kreiſe des deutſchen Volkes gerade jetzt gegen den
Märxismus wendet. Denn nicht um das Wirtſchaftsprogramm
von Karl Marx handelt es ſich dabei in erſter Linie, hinter das
ja auch breite ſozialdemokratiſche Kreiſe ſchon längſt ein ſtarkes
Fragezeichen gemacht haben, und das die Sozialdemokratiſche
Partei der Nachkriegszeit jedenfalls mehr theoretiſch als praktiſch
vertritt. Die Erbitterung richtet ſich gegen den Marxismus, weil
die Sozialdemokratie ſich nicht von den internationalen
Gedan=
kengängen hat frei machen können, die in der politiſchen Praxis
ſo hoffnungslos verſagt haben, daß auch der Gläubigſte hätte
irre werden müſſen. Kein Zweifel, die deutſche Sozialdemokratie
hat einen großen geſchichtlichen Augenblick verpaßt. In den
entſcheidenden erſten Nachkriegsjahren, in denen ſie faſt
allmäch=
tig war, haben ihr die Perſönlichkeiten gefehlt, die ſie den Weg
zur nationalen deutſchen Arbeiterpartei hätten führen können.
Gegen eine Partei aber, die vorgibt „kein Vaterland zu kennen,
das Deutſchland heißt”, muß ſich mit elementarer Gewalt die
all=
gemeine Erbitterung richten in dem Augenblick, in dem trotz Not
und Unterdrückung ein kräftiges Nationalgefühl zu neuem Leben
erwacht. An rechtzeitigen Warnungen hat es nicht gefehlt, auch
nicht an einſichtigen Sozialiſten, welche die Gefahr klar
erkann=
ten, die ſich für den Sozialismus aus der Belaſtung mit den
untragbaren Hypotheken „Internationale” und „Klaſſenkampf”
ergeben mußte. Aber die Angſt vor der kommuniſtiſchen
Konkur=
renz hat jeden Verſuch durchgreifender programmatiſcher
Refor=
men im Keim erſtickt. Und ſo iſt es die Sozialdemokratie
ge=
weſen, iſt es die Sozialdemokratie auch heute noch, die dem
Nationalſozialismus die Wege ebnet.
Es liegt in der Natur der Dinge, daß die neue Bewegung
wie alle Reaktionserſcheinungen extremem Radikalismus huldigt.
In dieſem rein negativen Radikalismus, der ſich ſchließlich
bedenkenlos gegen alles Beſtehende wendet, liegt die
An=
ziehungskraft der nationalſozialiſtiſchen Bewegung für alle
Un=
zufriedenen — und deren gibt es begreiflicherweiſe genug — und
die ungeheure Gefahr. Nicht für irgendwelche anderen Parteien
oder Intereſſentengruppen — damit könnte man ſich abfinden —
ſondern für den deutſchen Staat ſchlechthin. Nicht nur, daß auf
innerpolitiſchem Gebiet gefährliche Spannungen entſtehen, die
in dieſem Ausmaß in der allgemeinen Entwicklung der Dinge
keineswegs begründet ſind, ſondern viel größer iſt noch die
Ge=
fahr, daß dadurch die unendlich mühfelige außenpolitſche
Auf=
bauarbeit der letzten Jahre verhängnisvolle und nicht wieder
gut zu machende Störungen erfährt. Der verſtorbene
Reichs=
außenminiſter Dr. Streſemann hat einmal geſagt, daß der
Außen=
miniſter eines geſchlagenen Volkes immer unpopulär ſein werde.
Dieſer bittere Ausſpruch trifft unbedingt den Kern der Dinge,
da die Außenpolitik eines geſchlagenen Volkes ſtets vorſichtig mit
den tauſend Beſchränkungen und Zwangslagen rechnen muß, die
ſich aus der Niederlage ergeben. Hinter ihr ſteht keine
mili=
täriſche Macht, die ſie im entſcheidenden Moment in die
Wag=
ſchale werfen könnte. Die deutſche Außenpolitik des letzten
Jahrzehnts war ein zermürbendes Ringen um jeden Schritt
Boden. Der Führer der Deutſchen Voltspartei, der
Abgeord=
nete Dingeldey, hat auf dem Nauheimer Parteitag vor 8 Tagen
mit Recht von der Front der Gleichgültigkeit oder Böswilligkeit
geſprochen, der ſich jeder deutfche Außenminiſter gegenübergeſtellt
ſähe. Gegen dieſe Front richtet ſich die nationale Erbitterung
des deutſchen Volkes. Es bäumt ſich auf gegen die immer wieder
erneuten Verſuche, den Stand des Jahres 1919 wieder
herzu=
ſtellen. Das iſt nicht nur verſtändlich, ſondern
ſelbſtver=
ſtändlich für ein großes Volk, das auf eine große Geſchichte
zurückblickt. Aber wir ſollten un3 auch darüber klar ſein, daß
wir durch noch ſo lärmende Proteſte eine Aenderung dieſes
unerträglichen Zuſtandes nicht herbeiführen können. Durch große
Geſten, hinter denen nicht die genügenden Machtmittel ſtehen,
wird in der Politik niemals etwas erreicht, ſondern nur durch
planmäßige zielbewußte Arbeit. Alle diejenigen alſo, die in
einem ſtarken nationalen Bewußtſein des deutſchen Volkes einen
ſtarken Aktivpoſten ſeiner Außenpolitik ſehen, ſollten umſo
nach=
drücklicher eine deutſche Außenpolitik unterſtützen, die doch nur
das eine Ziel verfolgt, die politiſchen und wirtſchaftlichen
Inter=
eſſen des deutſchen Volkes dem Ausland gegenüber zu wahren.
Seite 2
Sonntag, den 1. Februar 1931
Nummer 32
Man ſollte auch endlich damit aufhören, für die Schwierigkeiten,
denen ſich die deutſche Außenpolitik gegenüber ſieht, die angeblich
minderwertige Geſinnung oder Unfähigkeit des jeweiligen
Außenminiſters verantwortlich zu machen. „Ich kenne die
Ab=
ſichten des Miniſters nicht, aber ich mißbillige ſie.‟ Die
Un=
ſinnigkeit einer ſolchen in dieſem bekannten Satz zum Ausdruck
kommenden bedingungsloſen Oppoſition hat Dr. Curtius ebenſo
erfahren wie ſein Amtsvorgänger Streſemann. Das „Crueifige‟
der Unentwegten wird auch durch Erfolge nicht abgeſchwächt.
Empfindet man nicht die grauſame Ironie, die darin liegt, daß
gerade der deutſche Reichsaußenminiſter, der ſoeben aus Genf
einen unbeſtreitbaren Erfolg heimgebracht hat, derjenige iſt,
gegen den ſich offenbar der Zorn des dieſer Tage
zuſammentreten=
den Reichstags richten ſoll? Gewiß, man ſoll im Intereſſe des
Staates gerade auf außenpolitiſchem Gebiet nicht jeden Erfolg
mit Triumphgeſängen feiern. Aber man muß es doch einmal
ausſprechen, daß das Ergebnis der Genfer Verhandlungen über
die Rechte der nationalen Minderheiten die Erwartung weiter
deutſcher Kreiſe übertroffen hat. Die Kritiker, an denen es in
Deutſchland ſelbſtverſtändlich niemals fehlt, ſollten ſich doch
ein=
mal ganz ehrlich die Frage beantworten, was in dem
Minder=
heitenſtreit noch hätte erreicht werden können oder ſollen. Wenn
der Völkerbundsrat von ſich aus die polniſchen Verfehlungen
feſtſtellt, kann man doch nicht gut eine Kommiſſion fordern, die
doch nur die gleiche Feſtſtellung treffen könnte. Man kann auch
in dieſem Falle nicht davon ſprechen, daß wir aus Genf nichts
heimgebracht hätten, als abermals polniſche Verſprechungen.
Was von ſolchen polniſchen Verſprechungen zu halten iſt, wiſſen
auch wir. Aber darum handelt es ſich diesmal ja doch nicht,
ſondern um die höchſt konkrete Verpflichtung der Polen, über
ihre Maßnahmen zum Schutz der deutſchen Minderheiten dem
Völkerbundsrat im Mai zu berichten. Man darf wohl ohne
Uebertreibung ſagen, daß die Front von Gleichgültigkeit oder
Böswilligkeit diesmal in Genf durchbrochen wurde! Gewiß
nicht um unſerer ſchönen Augen willen. Aber vielleicht iſt es
Herrn Dr. Curtius gelungen, bei den Unterzeichnern des
Ver=
ſailler Vertrages doch ſo etwas wie Verſtändnis dafür zu
wecken, daß eine Fortſetzung der bisherigen Methoden uns
gegenüber verhängnisvolle Folgen nach ſich ziehen mußte. Ein
Wechſel in der Leitung unſerer Außenpolitik würde daher im
Augenblick bedenklicher ſein als je. Auch der außenpolitiſche
Laie ſollte das ohne beſonderen Kommentar verſtehen.
Ver=
ſtändnis aber ſollte er auch haben dafür, daß über allem Partei=
M.
intereſſe das Intereſſe des Staates ſteht.
EP. London, 31. Januar.
Der „Daily Herald” veröffentlicht heute eine Botſchaft
Gan=
dhis an die Leſer des Regierungsblattes, in der der Führer der
Ungehorſamsbewegung kurz zu den Erklärungen Macdonalds
auf der Schlußſitzung der Indienkonferenz und der Freilaſſung
von Mitgliedern des Arbeitsausſchuſſes des Kongreſſes
Stel=
lung nimmt. Die Erklärungen Macdonalds müßten als rein
äußerlich unzulänglich erſcheinen. Zuſammen mit der Mehrzahl
der anderen Kongreßführer ſei er aber völlig vorurteilslos und
werde ſeine Haltung zu den Erklärungen auf den dringenden
Wunſch der beiden indiſchen liberalen Politiker Sapru und
Ja=
hokar vorläufig nicht bekanntgeben. Er perſönlich, erklärte
Gandhi weiter, ſuche eifrig, zu einem Weg zu kommen, der
In=
dien wirklichen Frieden und die Freiheit gibt, der es würdig
und zu der es berechtigt ſei. Die bloße Freilaſſung der
Mit=
glieder des Arbeitsausſchuſſes des Kongreſſes und ihrer Frauen
helfe nur wenig. Für die Schaffung einer für ruhige
Erörterun=
gen geeigneten Atmoſphäre ſei die Freilaſſung aller gefangenen
Kongreßanhänger, die Aufhebung der verſchiedenen
Ordonnan=
zen und die Rückgabe konfiszierten Kongreßeigentums unbedingt
erforderlich. Nach Aufzählung von Repreſſalien der indiſchen
Regierung gegen Kongreßanhänger, erklärt Gandhi abſchließend,
die Fortdauer einer ſolchen Politik mache die Freilaſſung der
Kongreßführer für den Zweck, für den ſie gedacht war, völlig
wertlos.
In einem Leitartikel zu der Botſchaft Gandhis glaubt der
„Daily Herald” feſtſtellen zu können, daß Gandhis Erklärungen
neue Hoffnungen auf eine friedliche Regelung des Indiſchen
Problems erweckten. Das „praktiſche” England und das „
prak=
tiſche” Indien hätten jetzt eine Chance, eine praktiſche Löſung
des Problems anzuſtreben, und das Blatt glaubt, daß dieſe
Chance nicht verloren gehen werde.
Oppeln, 31. Januar.
Unter dem Vorſitz des Landgerichtsdirektors Chriſtiani begann
am Samstag vormittag vor dem hieſigen Erweiterten
Schöffen=
gericht der Prozeß gegen die polniſchen Flieger Wolf und
Imiela, die am 9. Januar, dem Tage des Reichskanzlerbeſuches
in Oppeln, gelandet ſind. Die Anklage, die ſich auf Verletzung der
Paß= und Luftfahrtbeſtimmungen ſtützt, vertritt Oberſtaatsanwalt
Wolff. Das Reichswehrminiſterium hat einen Vertreter zu der
Verhandlung entſandt. Als erſter wird der Angeklagte
Feld=
webelpilot Wolf aus Krakau vernommen. Von 1914—18 ſtand
er in der deutſchen Armee als Jagdflieger dann nahm er bei der
Armee des Grafen von der Goltz an den Kämpfen gegen die
Bol=
ſchewiſten teil. Nach der Abtretung Oſtoberſchleſiens blieb er in
Polen und trat 1927 als Flieger in die polniſche Armee ein. Der
Angeklagte erklärte dann weiter, daß er ſich am 9. Januar
ver=
flogen habe. Bei dem Abflug von Krakau ſei das Wetter noch
verhältnismäßig gut geweſen, erſt 30 Kilometer nördlich von
Kra=
kau ſei es dieſig geworden und nach einem Fluge von etwa einer
Stunde habe er eine Stadt unter ſich bemerkt. Da die beiden
Be=
gleitflugzeuge mehrmals in Gefahr geraten ſeien,
zuſammenzu=
ſtoßen, habe er beſchloſſen, zu landen, dann habe er erfahren, daß
er in Oppeln ſei.
Wolf berichtet, er habe nach Graudenz fliegen ſollen.
Der ſtarke Seitenwind habe ihn anſcheinend abgetrieben. Wo er
die deutſche Grenze überflogen hat, vermag der Angeklagte nicht
anzugeben. Nach deutſchen Meldungen vom 9. Januar ſind die
Flugzeuge um 13 Uhr über Rokittnitz (im oberſchleſiſchen
Induſtrie=
gebiet) geſichtet worden. Danach konnten die Flieger unmöglich
in der vom Angeklagten Wolf behaupteten nord=nord=öſtlichen
Richtung geflogen ſein. Ueber Oppeln will Wolf, infolge des
Schneegeſtöbers die Orientierung vollſtändig verloren und
ange=
nommen haben, daß er ſich über Thorn befinde. Dieſe Angabe
er=
ſcheint ſchon deshalb wenig glaubwürdig, weil Wolf ſchon nach der
Flugzeit hätte berechnen müſſen, daß er unmöglich über Thorn
ſein konnte. Die Frage des Vorſitzenden, ob Wolf gewußt habe,
daß Reichskanzler Dr. Brüning an dem fraglichen Tage in Oppeln
weilte, verneinte der Angeklagte.
Die Vernehmung des Angeklagten Imiela, geſtaltet ſich
etwas umſtändlich, da dieſer nicht deutſch verſtehen will und ein
Dolmetſcher hinzugezogen werden muß. Auf die an ihn gerichteten
deutſchen Fragen antwortete Imiela aber ſtets ſofort, ohne die
Ueberſetzung abzuwarten. Er gibt an, 1925 in das Krakauer
Fliegerregiment eingetreten zu ſein. Er habe ſchon vor dem Start
feſtgeſtellt, daß ſein Kompaß nicht in Ordnung geweſen ſei. Das
habe er auch gemeldet, aber die Antwort erhalten, daß er dann
ohne Kompaß fliegen ſolle. Die Führer der drei in Krakau
ge=
ſtarteten Flugzeuge hätten Auftrag gehabt, die Maſchinen in
Grau=
denz abzuliefern. Er habe, als Wolf gelandet ſei, und ihm Zeichen
gegeben habe, geglaubt, daß auch er landen ſolle, während Wolf
ihm durch die Zeichen angeblich andeuten wollte, daß er
weiter=
fliegen möge. Dem Angeklagten wird darauf ein Brief
vorge=
halten, den er am Tage nach der polizeilichen Vernehmung an
ſeine Braut geſchrieben hat, in dem er ausführte, daß er ſchon
nach einer halben Stunde gemerkt habe, daß ſie nicht
auf dem vorgeſchriebenen Wege flogen.
Hierauf wird der Angeklagte Wolf über die Vorgänge nach
der Landung vernommen. Die erſte Perſon, die an ſeine Maſchine
herangekommen ſei, ſei ein Eiſenbahner geweſen, den er auf
pol=
niſch gefragt habe wo er ſei; der Eiſenbahner hätte geantwortet,
in Deutſchland. Er habe dann auf der Karte die Richtung nach
Kattowitz geſucht und daraufhin ſeinen Kollegen Imiela, der ſich
noch in der Luft befand, Zeichen gegeben, wie er zu fliegen habe,
um nach Kattowitz zu kommen. Imiela habe ihn aber nicht
ver=
ſtanden. Da er ſich keiner Schuld bewußt geweſen ſei mit
Aus=
nahme der Tatſache, daß er ſich verflogen hatte, habe er die
An=
kunft der Reichswehr ruhig abgewartet. Bald darauf ſei auch
Imiela gelandet. Mit einem Gefreiten der Reichswehr ſei er dann
zu Imiela gegangen und habe mitgeteilt, daß ſie verhaftet ſeien,
weil ſie ſich auf deutſchem Boden befänden. Der Angeklagte erklärt
dann, daß er ſich erinnern könne, daß der Name Brüning
ge=
fallen ſei, und hält es für möglich, daß der Eiſenbahner, der
zu=
erſt an ſeinen Apparat herankam, gefragt habe: „Sie kommen
wohl, Brüning zu beſuchen?” erklärte aber mit aller
Entſchieden=
heit, daß er nicht gewußt habe, daß Brüning Reichskanzler ſei.
Als er dies erfahren habe, habe er geſagt: „Auch dieſer Schmerz
noch”; er hätte ſich ſofort geſagt, daß die Landung dadurch falſch
aufgefaßt werden würde. Auch der Angeklagte Imiela erklärt,
daß er nicht gehört habe, daß der Name Brüning gefallen ſei.
Nach dreiviertelſtündiger Beratung verkündete
Landgerichts=
direktor Dr. Chriſtian das Urteil, das gemäß dem Antrag des
Oberſtaatsanwalts gegen Imiela auf Freiſprechung und
gegen Feldwebel Wolf auf zwei Wochen Gefangnis
wegen Paßvergehens lautete. Dieſe Strafe gilt durch die
Unterſuchungshaft als verbüßt. Soweit Freiſprechung erfolgt,
trägt die Staatskaſſe die Koſten, im übrigen die Verteidigung.
Der Verteidiger der Angeklagten, Rechtsanwalt Simon, hatte auch
bei Wolf das Vorliegen eines fahrläſſigen Paßvergehens verneint
und ausgeführt, daß die Flieger ſich in einem Notzuſtand befunden
hätten wodurch die Grenzverletzung die Rechtswidrigkeit verliere
und für beide Angeklagte Freiſpruch beantragt.
Die Angeklagten wurden ſofort auf freien Fuß geſetzt und die
Flugzeuge freigegeben.
* Berlin, 31. Januar. (Priv.=Tel.)
Der Oelmagnat Deterding weilt ſeit einigen Tagen in
Ber=
lin, und ſeine Anweſenheit hat zu allerlei Gerüchten geführt.
Man hat davon geſprochen, daß er der Regierung einen Kredit
einräumen will, falls ſie ihm den Benzinmarkt überläßt.
Ob das richtig iſt, weiß niemand. Weiter wird geſagt, daß er
ſeinen Aufenthalt dazu benutzen wolle, den Ausbau des
deutſchen Straßennetzes in die Hand zu nehmen, um den
Abſatz ſeiner abfallenden Produkte aus der Oelverarbeitung zu
ſichern. Beſprechungen mit Vertretern der deutſchen
Teerfabri=
kation ſollen bereits ſtattgefunden haben. Die beteiligten Stellen
wiſſen nichts davon. Es iſt intereſſant, ſich einmal vor Augen
zu halten, wie umfangreich das deutſche Straßennetz iſt. Nach
einer Statiſtik vom Jahre 1929 beträgt die geſamte Weglänge
296 146,1 Kilometer. Zu unterhalten ſind 276 494,4 Kilometer.
Die laufende Unterhaltung verurſachte Unkoſten von 326 931000
Reichsmark. Für die Inſtandſetzung, für Um= und Ausbau
wa=
ren 244 095800 RM. erforderlich. Insgeſamt wurden 1929 an
Straßenbaukoſten 713 042500 RM. verausgabt. 181 271 900 RM.
mußten auf dem Anleiheweg beſchafft werden. In der
Haupt=
ſache werden die Straßenbaukoſten aus den Einkünften der
Kraftverkehrsſteuer, den Realſteuern und Zuſchüſſen der Anlieger
beſtritten. In dieſem Betrag ſind nicht berückſichtigt, die Bau=
und Unterhaltungskoſten für die ſtädtiſchen Straßen, wofür etwa
200 bis 250 Millionen Mark notwendig ſind. Aus dieſer
Stati=
ſtik geht hervor, daß ein ganz gewaltiger Betrag erforderlich iſt,
um allein die alten Straßen in Ordnung zu halten. Wenn Herr
Deterding tatſächlich den Straßenausbau finanzieren will, darf
er ſehr tief in die Taſche greifen. Für ihn würde es aber nur
auf den Abſatz ſeiner Teerproduktion ankommen. Zunächſt
ein=
mal bleibt abzuwarten, was von den vielen Gerüchten übrig
bleibt.
Berlin, 31. Januar.
Amtlich wird mitgeteilt: „Das Reichskabinett begann heuté
unter dem Vorſitz des Reichskanzlers und in Anweſenheit des
Reichsbankpräſidenten Dr. Luther die Beratungen über den
Ent=
wurf eines Geſetzes über Hilfsmaßnahmen für die notleidenden
Gebiete des Oſtens (Oſthilfegeſetz). Die Beratungen werden in
der nächſten Woche fortgeſetzt.
TU. Warſchau, 31. Januar.
Die polniſche Preſſe iſt beinahe außer ſich vor Freude
darüber, daß gerade am Vortage des Prozeſſes gegen die
pol=
niſchen Militärflieger in Oppeln ein deutſcher Flieger auf
pol=
niſchem Gebiet notlandete. Das maßgebendſte
Regierungs=
blatt Gazet Polſka” will ſchon wiſſen, daß der
deutſche Flieger Mitglied des Stahlhelm ſei. Seine Freude
über die Notlandung bekundet das Blatt ſchon in der
Ueber=
ſchrift „Das Recht der Vergeltung‟ Der regierungsfreundliche
„Expreß Poranny” erklärt „vom Himmel fiel das Argument für
Polen als Hilfe, für die gefangenen polniſchen Flieger in
Oppeln.”
Kruſe wurde den polniſchen Gerichtsbehörden übergeben.
Sein Flugzeug, deſſen Flügel bei der Landung leicht beſchädigt
wurden, iſt beſchlagnahmt worden.
Entgegen den Behauptungen der polniſchen Preſſe, kann
feſtgeſtellt werden: Gruſe (nicht Kruſe) iſt nicht Reſerveoffizier
und erſt 23 Jahr alt. Ferner iſt er nicht Mitglied des
Stahl=
helm. Sein photographiſcher Apparat iſt ein einfacher Apparat,
mit dem in der Luft gar keine Aufnahmen gemacht werden
kön=
nen. Gruſe hat nicht die Abſicht gehabt, den Korridor zu
über=
fliegen, was ſchon daraus hervorgeht, daß er bis hinter Drieſen
von Schneidemühl aus in ſcharf weſtlicher Richtung geflogen
iſt, und dann längs der Grenze nach Südweſten abgedreht ift.
Die Behauptung, daß ſich ſein Sportflugzeug leicht zu einem
Militärflugzeug „umbauen” laſſe, iſt eine böswillige Erfindung.
Im übrigen beſteht ein deutſch=polniſches Luftabkommen, das das
Ueberfliegen von nahe an der Grenze gelegenen Orten regelt
und für unabſichtliche oder notgedrungene Grenzverletzung
Straf=
loſigkeit zuſichert. Dies bezieht ſich natürlich nur auf
Zivil=
flieger. Die Feſthaltung des deutſchen Fliegers und die
Be=
ſchlagnahme der Maſchine ſtellt ſich demnach als polniſcher
Gewaltakt heraus.
In der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt ſprach der
Direk=
tor des Staatlichen Inſtitutes für experimentelle Therapie und
des Forſchungsinſtitutes „Georg=Speher=Haus”, zu Frankfurt
a. M., Geheimrat Prof. Dr. W. Kolle vor dem
Aerzt=
lichen Kreisverein Darmſtadt und einem großen Kreis anderer
Intereſſenten über „Die Mikrokinematographie im
Dienſte der Zell= und Geſchwulſtforſchung mit
Vorführung von kinematographiſch
aufgenom=
menen Filmen” und im Anſchluß daran über „Neue
Unterſuchungen über Diphtherieſchutzimpfung
und Diphtherieſchutzimpfſtoffe‟.
In Erkenntnis der Tatſache, daß von dem Studium der
toten und durch Konfervierungsmethoden dazu noch ſtark
ver=
änderten Zellen keine weiteren Fortſchritte zu erwarten ſind,
errichtete Geheimrat Kolle in dem Georg=Speher=Haus eine
be=
ſondere Abteilung für Zellforſchung und Zellzüchtung (Dr. H.
Vollmar), die in enger Zuſammenarbeit mit der Abteilung für
Krebsforſchung des Staatlichen Inſtitutes für erperimentelle
Therapie (Prof. Dr. Caſpari) und der Photographiſchen
Ab=
teilung des Georg=Speher=Hauſes ſteht. Beſonders
eindrucks=
voll geſtalten ſich in den Filmaufnahmen die Lebensäußerungen
der Zellen, die mit Bewegungsvorgängen einhergehen, ſeien es
nun Bewegungen der Zellen ſelbſt, der wachſenden
Zellzuſam=
menſchlüſſe oder der Bewegungen, die ſich im Innern der Zellen
abſpielen. Allerdings verlaufen dieſe Bewegungen ſo langſam,
daß ſie auch dem geübten Beobachter meiſt nicht zum
Bewußt=
ſein kommen. Hier bietet nun die Mikrokinematographie mittels
der Zeitraffermethode die Möglichkeit, Bewegungen beliebig
beſchleunigt wiederzugeben, ſo daß der ganze Verlauf der
Be=
wegung im Filmbild aufs deutlichſte zu erkennen iſt.
An der Hand von ſolchen mikrokinematographiſch
aufgenom=
menen Filmen, die bis auf ein Stück, das von dem engliſchen
Forſcher Canti ſtammt, ſämtlich im Georg=Speyer=Haus
herge=
ſtellt ſind, berichtete Geheimrat Kolle über die von ihm und
ſeinen Mitarbeitern Prof. Caſpari, Prof. Laubenheimer, Frl.
Dr. Vollmar und Priv.=Doz. Dr. Rajewſky vom Inſtitut für
phyſikaliſche Grundlagen der Medizin in zweijähriger Arbeit
an normalen Zellen und an Zellen bösartiger Geſchwülſte
ge=
wonnenen Forſchungsergebniſſe. Unter Erläuterung der
hervor=
ragenden Aufnahmen entwarf der Vortragende ein
eindrucks=
volles Bild von dem differenten phyſiologiſchen und
pathologi=
ſchen Verhalten der Zellen als der Lebenseinheiten des
Orga=
nismus, und zeigte überzeugend, daß es mit der angewandten
Methodik möglich iſt, einen tiefen Einblick in das Geheimnis
des Zellebens normaler und bösartiger Gewebe zu gewinnen
und deren Beeinfluſſung durch Veränderungen der
Umwelts=
bedingungen zu ſtudieren. Letzten Endes zielen auch dieſe
For=
ſchungen darauf hinaus, das Weſen der Bösartigkeit der
Ge=
ſchwulſtzellen zu ergründen und damit einen Weg zur
Be=
kämpfung der Krebskrankheit zu finden. Wenn der Weg zu
dieſem Ziele auch ein langer und dornenvoller iſt, ſo iſt er
nach Anſicht des Vortragenden doch zur Erſchließung von
Neu=
land geeignet. Einen Beitrag hierzu ſtellten die Filme dar,
welche die Beeinfluſſung normaler und bösartiger Zellen durch
Röntgen= und Kathoden=Strahlen zur Darſtellung brachten.
Beſonders hervorzuheben ſind auch noch die ausgezeichneten
Auf=
nahmen von Zellteilungen in Zellkulturen embryonalen
Hühner=
gewebes, von ſogenannten Mikrogliazellen aus dem Gehirn und
von weißen Blutzellen, letztere auch in ihrer Freßtätigkeit bei
der Vernichtung von Milzbrandbazillen.
In den Worten, mit denen Geheimrat Kolle die überaus
feſſelnden und eindrucksvollen Filmaufnahmen begleitete, kam
die Ehrfurcht vor dem Unbegreiflichen zum Ausdruck, die auch
den Forſcher ſelbſt bewegt, wenn er, wie es durch die neue
For=
ſchungsmethode möglich iſt, einen tiefen Einblick in die
geheim=
nisvollen Vorgänge des Werdens und Vergehens gewinnt. Der
Vortragende gab freimütig zu, daß auch hier jeder Schritt
vor=
wärts uns wieder vor neue Rätſel ſtellt und gab im Anſchluß
an Goethes Worte: „Das Erforſchliche erforſchen, das
Un=
erforſchliche verehren” der ehrfurchtsvollen Reſignation Ausdruck,
mit der jeder wahre Forſcher den großen Wundern des belebten
und unbelebten Kosmos gegenüberſteht. Wenn zwei ſo
bedeu=
tende Phyſiker wie Einſtein und Planck auf Grund ihrer
tief=
ſchürfenden Forſchungen ſich Vorſtellungen einer kosmiſchen
Re=
ligion oder den Kantſchen Gedanken wiederum nähern, ſo darf
es nicht wundernehmen, wenn auch hier ein Gelehrter, der ſich
mit der Erforſchung des Mikrokosmos befaßt, im Gegenſatz zu
den rein materialiſtiſchen Vorſtellungen einer verfloſſenen
natur=
wiſſenſchaftlichen Periode zu einer ähnlichen Auffaſſung der mit
dem Verſtand nicht allein zu erfaſſenden Naturvorgänge gelangt.
In ſeinem zweiten Vortrag über „Neue
Unterſuchun=
gen über Diphtherieſchutzimpfungen und
Diph=
therieſchutzimpfſtoffe” führte der Vortragende etwa
folgendes aus: Neben glänzenden Heilerfolgen mit der von
E. v. Behring entdeckten Heilſerumtherapie werden immer
wie=
der Fälle beobachtet, in denen trotz frühzeitiger Anwendung auch
hoher Heilſerumdoſen der Tod an Diphtherie nicht zu
verhin=
dern iſt. Dieſe Tatſache veranlaßt ſchon v. Behring ſelbſt, ein
Verfahren zur aktiven Immuniſierung von Kindern
auszuarbei=
ten. Diefe Methode hat aber bisher nicht die ihr gebührende
Bedeutung eilangt, das es bisher an ungiftigen und dabei hoch
immuniſierenden Impfſtoffen fehlte. Auch war bisher keine
Methode bekannt, um den eingetretenen Impfſchutz objektiv
ge=
nau zu beſtimmen. Nach den Verſuchen von Ramon gelingt es
zwar, durch Formolzuſatz zu dem Toxin einen ungiftigen
Diph=
therieſchutzimpfſtoff zu gewinnen, aber es zeigte ſich, daß die
immuniſierende Wirkung auch auf gleiche Weiſe hergeſtellter
Impfſtoffe eine unterſchiedliche iſt. Da die bisherigen
Prü=
fungsverfahren wohl Anhaltspunkte für die Wertigkeit des
Anti=
toxingehaltes des Immunſerums geben, aber es doch nicht
ge=
ſtatten, dieſe Wertigkeit mit der erforderlichen Exaktheit zu
be=
ſtimmen, nahm Kolle den ganzen Fragenkomplex der aktiven
Diphtherieſchutzimpfung aufs neue in Angriff und ſtellte das
Verfahren im Staatlichen Inſtitut für experimentelle Therapie
mit ſeinen Mitarbeitern Prof. Prigge und Dr. Fiſcher in
aus=
gedehnten Tierverſuchen zum erſten Mal auf eine breite
experi=
mentelle Baſis. An großen Verſuchsreihen wurden Methoden
ausgearbeitet, die es ermöglichen, die Impfſtoffe nicht nur auf
Keimfreiheit zu prüfen, ſondern auch ihre Ungiftigkeit bzwv.
Gif=
tigkeit und ihre immuniſierende Kraft genau zu ermitteln. Die
Hoffnung, daß es auf dieſem Wege gelingen wird, Tauſende von
Kindern, die heute noch in Deutſchland der Diphtherie erliegen,
am Leben zu erhalten, iſt durchaus berechtigt. Wenn heute
ſchon von gewiſſen Seiten gegen die Einführung der
Diph=
therieſchutzimpfung mit Hinweis auf die traurigen
Vorkomm=
niſſe in Lübeck Sturm gelaufen wird, ſo beweiſt das nur eine
völlige Unkenntnis der Materie oder eine abſichtliche und
irre=
führende Verbindung von Dingen, die nichts miteinander
ge=
mein haben. Bei dem Tuberkuloſeſchutzverfahren von Calmette
werden lebende, wenn auch abgeſchwächte Krankheitserreger dem
Körper einverleibt, während die Diphtherieſchutzimpfung ſich
ungiftiger und daher gänzlich unſchädlicher Impfſtoffe bedient.
— Der Vorſtand des Tonika Do=Bundes E. V., „Verein
für muſikaliſche Erziehung” (Kantor Alfred Stier, Dresden,
und Maria Leo., Seminarleiterin, Berlin) überſendet uns
fol=
gende Erklärung: „Im Verlag E. G. Wegener, Stuttgart, iſt eine
Tonartentabelle für die Tonika Do=Methode” von Bernhard
Kaulberſch erſchienen, die ſich auch in ihren Ankündigungen bei
Muſiklehrern und Muſikalienhandlungen auf die Tonika Do=Lehre
wie auf den Tonika Do=Bund bezieht. Da ſich der Verleger auf
unſere Aufforderung hin nicht dazu verſtehen will, die Nennung
von Tonika Do in Verbindung mit dieſer Tabelle zu unterlaſſen,
ſehen wir uns als Vertreter des Tonika Do=Bundes gezwungen,
hierdurch zu erklären, daß ſich die genannte Tabelle, bei der
mit=
tels eines Schiebers die Namen der Töne in den verſchiedenen
Tonarten aufgeſucht werden, zu Unrecht auf die TD=Lehre bezieht
und in ihrer Handhabung und Anlage dem Geiſt derſelben in
jeder Beziehung widerſpricht. Wir bitten, hierdurch davon
Kennt=
nis zu nehmen, daß die Tonika Do=Lehre, der Tonika Do=Bund
und der Tonika Do=Verlag nicht für dieſes von ihnen auf Grund
der Gutachten namhafter und führender Muſikpädagogen bewußt
abgelehnte Hilfsmittel verantwortlich gemacht werden können.
Nummer 32
Sonntag, den 1. Februar 1931
Seite 3
* Im Dezember 1930 hat der heſſiſche Landtag trotz des
all=
gemeinen Verlangens nach einer Senkung der Realſteuern die
heſſiſchen Staatsbürger mit dem Weihnachtsgeſchenk der
Er=
höhung der Realſteuern um 4 Millionen Mark und der
Sonder=
gebäudeſteuer um eine halbe Million Mark überraſcht. Mußte
dieſer Weg beſchritten werden, um den Haushalt für 1931
auszu=
gleichen? Es erſcheint an der Zeit, auf einen Weg hinzuweiſen,
auf dem man mit weit größerer Sicherheit des Erfolges den
heſ=
ſiſchen Staat aus ſeiner Finanzkalamität retten könnte, weil man
damit das Uebel an der Wurzel packt.
Die letzte Urſache für die ſchwierige Lage der heſſiſchen
Finanzen iſt die heſſiſche Regelung des inneren
Finanzausgleichs. Die heſſiſche Laſtenverteilung zwiſchen
Land und Gemeinden ſtellt, wenn man ſie mit der anderer
deut=
ſcher Länder vergleicht, wohl die für den Staat ungünſtigſte
Regelung dar.
So führt zum Beiſpiel die nähere Unterſuchung eines
be=
ſonders wichtigen Gebietes des inneren Finanzausgleichs,
näm=
lich des Laſtenausgleichs im Volksſchulweſen, zu
überraſchenden und die Oeffentlichkeit wohl intereſſierenden
Er=
gebniſſen. Nach einer Veröffentlichung der heſſiſchen Regierung
in Nr. 56 der „Darmſtädter Zeitung” vom 6. März 1924 hat der
heſſiſche Staat durch Uebernahme der perſönlichen Koſten des
Volks= und Fortbildungsſchulweſens eine Laſtenvermehrung von
9300000 Mark ſich aufgeladen. Dieſer Betrag hat bis 1930 eine
Erhöhung erfahren, die ſich wie folgt berechnen läßt:
Im Staatsvoranſchlag 1924 ſind vorgeſehen:
unter Kap. 57 „Rektoren, Lehrer, Schulver=
10 500 000 Mk.
walter uſw.” rund
unter Kap. 57 „Fortbildungsunterricht” rnd 1 100 000 Mk.
zuſammen: 11 600 000 Mk.
Im Staatsvoranſchlag 1930 ſind dagegen aufgeführt
für den erſten Poſten rund . . . . . 20 600 000 Mk.
für den zweiten Poſten rund . = 2900 000 Mk.
zuſammen: 23 500 000 Mk.
Die Ausgabenſteigerung von 1924 auf 1930 beträgt demnach
rund 11900 000 Mk. Hiervon iſt in Abzug zu bringen der nach
der früheren (Vorkriegs=)Geſetzgebung vom Staat zu tragende
Anteil, der annähernd ein Drittel der Geſamtkoſten betrug, im
vorliegenden Fall alſo ein Betrag von rund 4000 000 Mk., ſo
daß noch eine reine Ausgabenſteigerung von wnd 7900 000 Mk.
bleibt. Mit der bereits 1924 vorhandenen Mehrbelaſtung von
9300 000 Mr. ergibt ſich alſo allein bei dieſem Kapitel eine
Mehrbelaſtung des Staates von 17200 000 Mk. Die
ſeit 1930 von den Gemeinden zu leiſtenden Beiträge von 200 Mk.
für jede Lehrerſtelle ergeben nur rund 700 000 Mk. und
vermin=
dern ſo die Belaſtung des Staates nicht weſentlich.*)
Gewiß laſſen ſich für die Uebernahme der perſönlichen Koſten
der Volksſchule auf den Staat an ſich viele Gründe anführen.
Ihre Durchführung muß aber zu einer ſchweren Gefährdung
der Finanzlage des Staates führen, wenn nicht gleichzeitig im
inneren Finanzausgleich die Konſequenzen aus dieſer
Mehrbe=
laſtung des Staates und Entlaſtung der Gemeinden gezogen
werden.
Aehnliche Berechnungen hinſichtlich des Ausgleichs der
Polizeikoſten ergeben eine weitere, nicht unerhebliche
Mehr=
belaſtung der Staatsfinanzen. Der ſtarken Mehrbelaſtung des
Staates ſteht auch hier nur die geringe Einnahme aus den
Bei=
trägen gegenüber, die die Gemeinden nach der Verſtaatlichung der
Polizei an den Staat zu zahlen haben (1200 Mk. für jede
Poli=
zeibeamtenſtelle).
Auch die Ermittelungen des Statiſtiſchen Reichsamtes,
ver=
öffentlicht in den Einzelſchriften zur Statiſtik des Deutſchen
Reiches, laſſen erkennen, wie ſtark in der Nachkriegszeit eine
Verſchiebung in der Finanzlage von Staat und
Gemeinden zu Ungunſten des Staates erfolgt iſt.
Sie führten zu dem Ergebnis, daß der Zuſchußbedarf (Differenz
zwiſchen Ausgabe und Einnahme) des Staates, der 1913 29
Mil=
lionen Mark betrug, 1927 auf 91 Millionen Mark angeſtiegen
*) Der ſoeben dem Finanzausſchuß vorgelegte Staatsvoranſchlag
1931 macht wohl den zaghaften Verſuch, die Gemeinden etwas ſtärker
wenigſtens zu den Koſten der „Mehrſtellen” heranzuziehen. Er beläßt
es aber für die „Normalſtellen”, die mehr als 95 Prozent der
Geſamt=
ſtellenzahl ausmachen, bei dem alten Zuſtand. Die Neuregelung
be=
deutet deshalb auch keine wirklich fühlbare Entlaſtung für den Staat:
die Erhöhung der von den Gemeinden zu zahlenden Stellenbeiträge um
175 000 Mark fällt gegenüber den Millionenzahlen dieſes Kapitels des
Staatsvoranſchlages kaum ins Gewicht.
war, während der Zuſchußbedarf der Gemeinden, der 1913 mit
39 Millionen Mark den des Staates erheblich überſchritt, bis
1927 trotz des ſtarken Anſteigens der ſozialen Laſten ſich nur auf
86 Millionen Mark hob, alſo unter den Fehlbetrag des Staates
geſunken iſt.
Es unterliegt keinem Zweifel, daß hier die
Quelle der finanziellen Schwierigkeiten des
heſſiſchen Staates liegt. Da die Laſtenvermehrung
in der Inflation übernommen wurde, hat die ſteigende
Geldent=
wertung die verhängnisvolle Auswirkung noch eine Zeitlang
verſchleiert. Erſt die Einführung der Goldmarkrechnung
ent=
hüllte die kataſtrophalen Folgen. Der erſte auf zuverläſſige
Gold=
markrechnung ſich ſtützende Staatsvoranſchlag 1925 ſagt
aus=
drücklich in ſeiner Denkſchrift: „Der auf die Schulen entfallende
Teil der Mehrbelaſtung von rund 16 Millionen Mark, ſowie die
Koſten der blauen Polizei mit 4,1 Millionen Mark ſtellen lediglich
eine Entlaſtung der Gemeinden dar.‟ Die folgenden
Voran=
ſchläge der Jahre bis 1930 reden in ihren Millionenfehlbeträgen
eine deutliche Sprache.
Der innere Finanzausgleich Heſſens muß dem anderer
Län=
der angepaßt werden. Eine Umrechnung des heſſiſchen
Laſten=
ausgleichs nach den in anderen deutſchen Ländern beſtehenden
Beſtimmungen und Verhältniſſen führt zu dem erſtaunlichen
Er=
gebnis, daß ſichdie Geſamtausgabe des heſſiſchen
Budgets unter Zugrundelegung der
preußi=
ſchen Verhältniſſe um annähernd 12 Millionen,
nach dem Vorbild Württembergs um etwa 9,5
Millionen, nach dem Vorbild Bayerns um 5 bis
6 Millionen Mark vermindern würde. Dieſe
Zah=
len zeigen deutlich, wo die ausſchlaggebenden Urſachen für die
neuen Steuern zu ſuchen ſind, die der heſſiſche Staat ſeinen
Bür=
gern aufbürden muß.
Keine Auflöſung der Gießener Skudenkenſchaft
beabſichtigt.
Gießen, 31. Januar.
Wegen der letzten Vorgänge an der Heſſiſchen
Landesuni=
verſität hatte der Rektor beim Staatspräſidenten und
Kultus=
miniſter in Darmſtadt vorgeſprochen, wo ihm der Beſcheid
ge=
geben wurde, daß eine Auflöſung der Gießener Studentenſchaft
nicht beabſichtigt iſt. Für die am 4. Februar ſtattfindende Aſta=
Wahl ſind, wie auch im Vorjahr, drei Liſten eingebracht worden,
und zwar von den Nationalſozialiſten, den Großdeutſchen und
den Republikanern. Bei der letzten Wahl erzielten die
Groß=
deutſchen 12, die Nationalſozialiſten 9 und die Republikaner
4 Sitze.
Zuſammenſköße in Worms.
Worms, 31. Janar.
Geſtern abend kam es gelegentlich einer
nationalſozialiſti=
ſchen Verſammlung zu Zuſammenſtößen. Sie begannen bereits
vor Beginn der Verſammlung zwiſchen Kommuniſten und
Natio=
nalſozialiſten aus Bechtheim, wobei einige Nationalſozialiſten
leicht verletzt wurden. Nach der Verſammlung wurden die
aus=
wärtigen nationalſozialiſtiſchen SA. und SS. durch die Polizei
weggeleitet. Als die Polizei zurückkehrte, ſah ſie ſich in der
Luiſenſtraße etwa 150 angreifenden Kommuniſten
gegenüber, die das Auto mit Steinen bewarfen und
den Scheinwerfer zu zertrümmern verſuchten.
Die Polizei mßte in der Abwehr vom Gummiknüppel
Gebrauch machen und ſechs Kommuniſten verhaften,
gegen die Anzeige wegen Hausfriedensbruchs und Widerſtandes
gegen die Staatsgewalt erhoben iſt. Der Hausfriedensbruch
ge=
ſchah durch gewaltſames Eindringen in Häuſer, wobei auch
Haustüren erbrochen wurden. Bei dem Zuſammenſtoß fielen
von Seiten der Angreifer auch Schreckſchüſſe. Die Polizei
konnte zwei Schreckſchußpiſtolen an ſich nehmen. Etwa zur
glei=
chen Zeit wurde ein Unbeteiligter angeſchoſſen. Ob aber dieſe
Verletzung mit den kommuniſtiſchen Unruhen zuſammenhängt,
ließ ſich bisher noch nicht feſtſtellen.
Dikkakurgerichke.
* Berlin, 31. Jan. (Priv.=Tel.)
Die Nationalſozialiſten des Preußiſchen Landtages haben
jetzt die Diktaturgerüchte, die in einem Teil der Preſſe ſpuken,
offiziell zur Sprache gebracht. Sie berufen ſich darauf, daß ihnen
von abſolut zuverläſſiger Seite Mitteilungen zugegangen ſeien,
wonach der Reichskanzler ſich an die Regierungen
Preußens, Bayerns und Sachſens gewandt habe mit der
Aufforderung, in ein Direktorium einzutreten, um
unter Aufhebung der Verfaſſung des Reiches den Reichstag für
ein Jahr auszuſchalten und die Länderpolizei Berlin zu
unterſtellen. Sie richten auf Grund dieſer Angaben an den
preu=
ßiſchen Miniſterpräſidenten die Frage, inwieweit er an ſolchen
Verhandlungen beteiligt, und ob das Staatsminiſterium bereit
ſei, die beſchworene Verfaſſung gegen jeden Staatsſtreich zu
ſchützen. Herr Braun wird es in ſeiner Antwort vermutlich an
Deutlichkeit nicht fehlen laſſen.
Von der Reichskanzlei aus werden die Angaben
der Nationalſozialiſten mit aller
Entſchieden=
heit dementiert. Es iſt auch nicht anzunehmen, daß der
Reichskanzler mittelbar oder unmittelbar an die Länder
An=
regungen wegen eines Direktoriums herangetragen hat. Die
ganze Entwicklung der letzten Tage zeigt doch, daß Dr.
Brü=
ning ſich alle Mühe gibt, eine Ausſchaltung des
Reichs=
tags zu verhindern. Das Junktim zwiſchen
Reichs=
etat und Oſthilfe iſt offenbar eigens zu dem Zwecke
er=
funden worden, um den Widerſtand von rechts her gegen den
Etat zu dämpfen und die Möglichkeit zu ſchaffen, dieſen Etat
gemeinſam mit der Oſthilfe zu verabſchieden. Die Gründe, die
der Kanzler dafür ins Feld führt, ſind nicht ohne Gewicht. Er
macht darauf aufmerkſam, daß ein vom Reichstag
ver=
abſchiedeter Etat, der ſtärkſte Beweis, für die
Rückkehr der innenpolitiſchen Stabilität iſt. Die
Pſychoſe, die nach dem 14. September bei den
euro=
päiſchen Geldgebern einſetzte, iſt im weſentlichen
verflogen. Die grundſätzliche Bereitſchaft, uns Gelder zur
Verfügung zu ſtellen, iſt vorhanden. Verhandlungen mit einem
amerikaniſchen Konſortium, in die ſich nachträglich
auch die Franzoſen eingeſchaltet haben, ſind eingeleitet, —
zunächſt nur zu dem Zweck, die Zahlungen, die das Reich von
den Verſicherungsanſtalten für den Verkauf der
Reichsbahnvor=
zugsaktien im nächſten Etatsjahr erwartet, raſcher flüſſig zu
machen. Aber auch darüber hinaus beſteht die Geneigtheit, uns
langfriſtige Anleihen zu geben, — woran vor allem
Länder und Gemeinden intereſſiert ſind —, uns dadurch den
Druck der kurzfriſtigen Verſchuldung, die jederzeit unſere
außen=
politiſche Linie ſtören kann, zu beſeitigen oder mindeſtens zu
verrringern. Dieſe Entwicklung würde natürlich gefördert, wenn
es gelingt, den Etat parlamentariſch zu erledigen. Deshalb
liegt zurzeit dem Kanzler wohl nichts ferner, als der Gedanke
an eine Diktatur. Es fragt ſich allerdings, ob bei der inneren
Zerriſſenheit des Reichstages die Vorausſetzungen für eine
poſi=
tive Arbeit auch nur beim Haushaltsplan gegeben ſind. Die
überwiegende Mehrheit der Politiker bezweifelt das übrigens
noch. Darüber wird aber ſehr raſch Klarheit geſchaffen, wenn
in der nächſten Woche der Reichstag zuſammentritt.
Um die Stillegung der Hütke Ruhrort=Meiderich.
Duisburg, 31. Januar.
Oberbürgermeiſter Dr. Jarres hat heute ſeine Bemühungen
um Verhinderung der Stiliegung der Hütte Ruhrort=Meidrich
weiter fortgeſetzt. Die Gewerkſchaften haben den
Vor=
ſchlag der Vereinigten Stahlwerke grundſätzlich
abge=
lehnt. Die Belegſchaft der Hütte hat entgegen einer heute
morgen verbreiteten Meldung noch keinen Beſchluß gefaßt. Dr.
Jarres hat daraufhin einen Vermittlungsvörſchlag
gemacht. Er will die Annahme der Lohn= und
Gehalts=
ſenkung an die Bedingung geknüpft ſehen, daß
die Vereinigten Stahlwerke ſich verpflichten,
für die Dauer von acht Monaten anſtelle von 4 200
Arbeitern und 700 Angeſtellten zirka 6000
Ar=
beiter und 1100 Angeſtellte zu beſchäftigen. Da
dieſer Vorſchlag ſowohl von den Vereinigten Stahlwerken wie
von den Gewerkſchaften und der Belegſchaft geprüft werden
muß, ſind die Verhandlungen auf Dienstag vormittag
vertagt worden.
*
geittiges Ländestneater.
Großes Haus. — Samstag, den 31. Januar.
Die Porkugaleſiſche Schlachl.
Komödie der Unſterblichkeit von E. Penzoldt.
Wie eine Legende aus der Wirklichkeit in die Unwir
lichkeit erhoben, — zog die Komödie der Unſterblichkeit in acht
zehn Bildern vorüber.
In der Wirklichkeit ſetzt das Spiel ein. Im Hafen vo
Liſſabon liegt in der Hitze des Sommers 1578 die königlich
Flotre, um günſtigen Wind zur Ueberfahrt nach Afrika zu er
warten. König Sebaſtian will ſeinem in wirtſchaftliche
Nöten kämpfenden Lande neue Möglichkeiten gewinnen: i
Afrika ein grünes Portugal, ein Neuportugal! Miniſt
und Staatsmänner ſtehen dem Heereszug mit Zweifeln geger
über. Der König iſt hoffnungsvoll, von dem Sieg überzeugt
Ein merkwürdiger Menſch, dieſer König!
Fanatiſch und abenteuerlich! Aus ſeinem Königtum ſtel
er die höchſten Anforderungen an ſich ſelbſt. Da er König iſ
will er untadelig ſein an Geſtalt und Lebenswandel. Der
hinkenden Fuß ſtreckt er mit eiſernem Band. Um ſeine Kraf
zu ſtärken, kämpft er mit ſeinen Löwen. Jede erotiſche Ver
ſuchung weiſt er von ſich. Seine Liebe gehört nur Portu
gal und ſeiner Größe: „Weißt du, was ich mir wünſche v
allen Dingen? falls es nicht etwa ſündig und wollüſtig iſt, ſo
ches zu wünſchen: ich wünſche mir, daß mich Portugal liebt
ſo inbrünſtig liebt, daß davon ein Glanz um mich entſteht, ein
helle Kraft, die mich trägt und endlich emporhebt bis vor Gotte
Angeſicht. Mein aber iſt es, Portugal wieder zu lieben un
leiner Liebe würdig zu ſein.‟ Darum miſcht ſich der Köni
als Matroſe unter das Volk, darum geht er als König zu de
Peſtkranken, um ihnen, die Anſteckung nicht ſcheuend, eine
Schimmer der Hoffnung zu geben.
Zugleich iſt er — in der Darſtellung Penzoldts — ei
Phantaſt mit kindiſchen Zügen. Er ſchlägt die Warnungen de
Heerführer in den Wind; er lehnt ein günſtiges Friedens
angebot des Sultans von Marokko ab und er ſpielt — wie eil
lleiner Knabe — mit Zinnſoldaten und Trompetchen.
Der Feldzug in Afrika endet mit dem Siege de
Marokkaner. Die Sonne und der brennende Sand der A8uf
kämpfen gegen die aus allen Ländern geworbenen Soldn
Pertugals. König Sebaſtian fällt in der Schlacht. Sein
Leiche bleibt verſchwunden.
Das Spiel ſteigert ſich in die Komödie der Unſterblic
eit. Für das Volk nahm König Sebaſtian mythiſche Geſtal
D Es will an ſeinen Tod nicht glauben. Ein Roſenkran;
Händler, der ihm an Geſicht und Haltung gleicht, wird als der
wiedergekehrte, König Sebaſtian ausgerufen. Realität und
Phantaſie, Schein und Wirklichkeit miſchen ſich, — bis Spaniens
ſtarker Arm dem Spiel ein Ende bereitet und die
Thronpräten=
denten vor Gericht zieht.
Penzoldts Komödie iſt ein Werk, von dichteriſchen
Qualitäten. Die Geſtalten treten plaſtiſch hervor. Einzelne
Szenen ſind zu feſſelndem Leben zuſammengeſchloſſen. Doch dem
Ganzen fehlt der raſch fortſchreitende Ablauf der Handlung, die
dramatiſche Konzentration. Durch ſtärkere Striche und raſcheres
Tempo könnte die Wirkung geſteigert werden.
Carl Ebert fand in der Inſzenierung den rechten Ton für
den Zwieſpalt zwiſchen Phantaſie und Realität, der der
Komödie zugrunde liegt. Wie Bilder einer Bänkelſänger=
Bal=
lade ließ er die Szenen ablaufen. Der Hafen von Liſſabon mit
dem blauen Meer und flachbedachten, weißen Häuſern, gab die
Grundſtimmung für das phantaſtiſche Abenteuer an. In
ſtrah=
lender Helligkeit leuchtete das königliche Zelt, deſſen Wände alle
Erdteile zeigten mit Portugal, als dem Herzen der Welt. Die
unheimliche Einſamkeit der alten Königswitwe Katharina
ſtrömte aus einem verwitterten Raum des Schloſſes. In der
Sonne der weiten, gelben Wüſte vermeinte man faſt das Singen
des Wüſtenſandes zu hören. So ſchuf Carl Ebert gemeinſam
mit Wilhelm Reinking dem Spiel einen ausgezeichneten
Rahmen.
Die Darſtellung ſelbſt bot viele feſſelnde Momente.
Bern=
hard Minetti brachte für den König die ſtarke
Suggeſtivi=
tät ſeines Spieles mit. Minettis Spiel feſſelt ſtets durch die
Ehrlichkeit und Stärke ſeiner Empfindung. Sein Organ fängt
ein und hält feſt. Seine Charakteriſierung iſt ſtets intereſſant.
Und doch iſt hier eine Einſchränkung zu machen. Die
Perſönlich=
keit des Königs und hiermit die Handlung hätte um das
Dop=
pelte intereſſiert, wenn die Geſtalt des Königs ernſter genommen
und weniger auf das Kindliche, faſt Kindiſche, geſtellt worden
wäre. Dramatiſch intereſſiert ſtets nur eine Geſtalt von voller
Menſchlichkeit. Die Schwäche in der Anlage des Königs iſt ſchon
bei Penzoldt ſelbſt begründet, namentlich durch das
Sol=
datenſpiel im Kartenzelt. Abgeſehen von dieſer Einſchränkung,
gebührt Minettis ſchauſpieleriſcher Leiſtung volle Anerkenwung.
Des Königs Merck und Mahner iſt Graf Chriſtophan, von
Siegfried Nürnberger in ſchöner Beherrſchheit geſpielt. Wie
eine verwitterte Geſtalt aus großer Vergangenheit ragt die alte
Königswitwe Katharina in die unruhige Gegenwart hinein:
Käthe Gothe vereinigte ausgezeichnet mit dem realen Sinn
der erfahrenen Frau die abgeklärte Güte des Alters. Von der
Natur benachteiligt, vom Leben abſeits geſtellt, ſchlürfte Beſſie
Hoffarth als Prinzeſſin Anna durch die einſamen
Schloß=
räume, eine ſtille Liebe zu dem König im Herzen.
Im Zelte des Marokkaner=Sultans gaben Keim,
Weſtermann und Jürgas eine eindrucksvolle Gruppe in
Braun und Weiß. Aus der Fülle der übrigen Darſteller ſeien
Hans Baumeiſter, Sybille Schmitz, Franz Pfaudler,
M. Wigandt hervorgehoben.
Das vollbeſetzte Haus dankte am Schluſſe mit warmem
Bei=
fall den Künſtlern für die viele Mühe, die ſie der intereſſanten
I..
Aufführung gewidmet haben.
Berliner Premieren.
Vicki Baum: „Pariſer Platz 13‟.
Die Damenwelt des mechaniſierten Zeitalters der Maſchinen
be=
ſchäftigt ſich bekanntlich in allererſter Linie mit der Frage: „Wie werde
ich und wie bleibe ich jung und ſchön?” Helen Broß, eine
Sechsund=
zwanzigjährige, hilft ihren Geſchlechtsgenoſſinnen in Not; ſie eröffnet
ein kosmetiſches Inſtitut und verhilft ihren Kundinnen zur ewigen
Jugend. Um das Geſchäft in Gang zu bringen, muß ſie aber ſelbſt als
erfahrene Vierzigerin vor der Mitwelt erſcheinen, woraus ſich etliche
Verwicklungen ergeben Tja, Vicki Baum, volkstümliche
Erzäh=
lerin Deutſchlands, man muß ſchon ſagen. Sie wiſſen genau, welche
Probleme und Problemchen die breite Maſſe beſchäftigen. Aus ihrer
Idee hätte man ein richtiggehendes Zeitſtück, eine Zeitſatire großen
For=
mats machen können. Mit dem Leitmotiv: „Irrwege zur Kraft und
Schönheit”,
Zeitſatiren ſind aber leider nicht dazu angetan, ihren Verfaſſern
Volkstümlichkeit einzubringen. (Im Gegenteil.)
Demnach muß der Kritiker einiges Verſtändnis dafür aufbringen,
daß „Pariſer Platz 13” ein harmloſes Schwänkchen geworden und
ge=
blieben iſt. Mit gar leiſe angedeuteten Anſätzen eben zur Zeitſatire. . .
Uraufführung in den Kammerſpielen mit Lili Darvas und
anderen Prominenten Viele Hervorrufe, auch für Vicki Baum, die
André von Kün.
volkstümliche Erzählerin Deutſchlands!
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Würzburg: Das durch die Emeritierung des Profeſſors R.
Wein=
land erledigte Ordinariat für Pharmazie und angewandte Chemie iſt
Dr. Fritz von Bruchhauſen Ordinarius der pharmazeutiſchen
Chemie in Münſter, angeboten worden.
Freiburg i. Br.: Dr. Hans Rheinfelder, Privatdozent in
Frei=
burg i. B. hat den Ruf an die Univerſität München als
außerordent=
licher Profeſſor der romaniſchen Philologie als Nachfolger von Prof.
E. Lerch angenommen.
Hamburg: Der Ordinarius der Geologie und Paläontologie in der
Univerſität Halle, Dr. Johannes Weigelt, hat einen Ruf an die
jeſige Univerſität erhalten.
Königsberg: Der durch das Ableben des Geheimrats M. Matthes
ledigte Lehrſtuhl der inneren Medizin iſt dem Ordinarius der
Leip=
ger Umiverſität. Prof. Dr. Herbert AAmann, angeboten worden.
Son
den 1. Februar 1931
Nummer 32
Ar
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AA
A
Pe
19
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*
Ae
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Trägerhemd, mit chin. Klöppelspitze
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Nummer 32
Sonntag, den 1. Februar 1931
Seite 5
Aus der Landeshaupkftadt.
Darmſtadt, den 1. Februar 1931.
Ueber das Schickſal der Grönland=Erpedikion
Dr. Krügers.
Zu den in der Preſſe verbreiteten Nachrichten über das
Schick=
ſal der Grönland=Expedition Dr. Krügers iſt folgendes zu
bemer=
ken: Dr. Krüger brach im Sommer 1929 zuſammen mit den
Mine=
ralogen Prof. Dr. Dreſcher (Clausthal) und Dr. Nieland (
Heidel=
berg) und dem däniſchen Hundeſchlittenführer Bjarre auf, um in
Grönland und auf den nordkanadiſchen Inſeln geologiſche
Unter=
ſuchungen (in Fortſetzung ſeiner 1925 unternommenen Expedition)
auszuführen. Er blieb einige Zeit in der Gegend der Inſel Disko
und trennte ſich dann von Dr. Dreſcher und Dr. Nieland, die nach
Deutſchland zurückkehrten, während Dr. Krüger mit Bjarre nach
Nordgrönland aufbrach. Der kanadiſche Regierungsdampfer
„Beothic” brachte die beiden bis in das Gebiet von Nerkre, einer
Eskimoſiedlung in der Nähe des 80. Breitegrades. Dort wurde
der Winter 1929/30 zugebracht und geologiſch gearbeitet. Mit
Beginn der Frühjahrsreiſezeit 1930 brach Dr. Krüger auf, um
quer über den Smith=Sund die Küſte von Ellesmereland zu
er=
reichen. Die letzten Nachrichten von ihm ſtammen aus dieſer Zeit
(März 1930), er gab ſie einem Eskimo mit, der ſie ſüdwärts bis
zur nächſten däniſchen Station ſchaffte. Kurze Zeit danach traf
Dr. Krüger mit Bjarre und einem Eskimo auf der kanadiſchen
Polizeiſtation der Bache=Halbinſel ein, wo er eine große
Samm=
lung geologiſchen Materials zurückließ. Die geologiſch ſehr
wich=
tigen Geſteinsproben ſind durch die kanadiſche Regierung dem
Darmſtädter Geologiſchen Inſtitut der Techniſchen Hochſchule
ge=
ſchickt worden. Dr. Krüger brach dann auf mit der Abſicht, die
Inſel zu durchqueren und an der Weſtküſte nach Norden bis zum
Shelfrand vorzudringen. Sein Plan war, das geologiſch noch
ganz unbekannte Gebiet zu erforſchen und die Ausdehnung des
Shelfrandes feſtzuſtellen — Aufgaben, die für die Geologie von
großer Bedeutung ſind. Im Herbſt wollte er wieder auf der
Poli=
zeiſtation ſein, um von der Beothic abgeholt zu werden. Auf
An=
fragen teilte die kanadiſche Regierung mit, daß Dr. Krüger nicht
zurückgekehrt ſei, daß er jedoch ſchriftliche Nachricht hinterlaſſen
habe, er wolle, wenn er bis zum Herbſt nicht zurück ſei, an
der Weſtküſte der Inſel überwintern und bei Beginn der
Früh=
jahrsreiſezeit — nach der Beendigung der Polarnacht — mit
Hundeſchlitten nach Grönland zurückkehren. Da die Weſtküſte von
Ellesmereland als wildreiches Gebiet bekannt iſt, iſt nach Anſicht
der kanadiſchen Regierung durchaus noch Grund zu der Hoffnung
vorhanden, daß Dr. Krüger, der als erfahrener und umſichtiger
Expeditionsführer bekannt iſt, im Frühjahr 1931 zurückkehren
wird. Dr. Holler, Geologiſches Inſtitut der Techn. Hochſchule.
Ernannt wurde am 19. Januar 1931 der Staatsanwalt bei
dem Amtsgericht in Offenbach a. M. Rudolf Pagé zum
Amts=
gerichtsrat bei dem Amtsgericht in Schlitz. — Auf Grund des § 1
des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli
bzw. 19. Dezember 1923 tritt der Kreisarzt Obermedizinalrat
Dr. Philipp Beſt in Bensheim mit Wirkung vom 16. Februar
1931 in den Ruheſtand.
Wer iſt wahlfähig? Es liegt im Intereſſe aller männlichen
und weiblichen Perſonen, die im Laufe dieſes Jahres das 20.
Le=
bensjahr vollenden und Reichsangehörige ſind, ſowie derjenigen
Perſonen, die bei den letzten Wahlen wegen unterlaſſener
Mel=
dung oder aus einem ſonſtigen Grunde in den Liſten fehlten, ſich
im Stadthauſe, Zimmer 17, zur Wählerkartenſammlung
anzu=
melden.
Hohes Alter. Am heutigen Sonntag feiert Herr
Schreiner=
meiſter Johannes Buck, Erbacherſtraße (Oſtbahnhof=
Stations=
gebäude), in körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 82.
Ge=
burtstag. — Frau Kath. Vogel Witwe geborene Seip”
wohnhaft Dieburger Straße 2, begeht am 3. Februar ihren 80.
Geburtstag
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt.
Wir erinnern unſere Mitglieder und deren Angehörige an
unſere nächſte Winterverſammlung am kommenden Dienstag, den
3. ds. Mts., abends, im Großen Hörſaal des Elektrotechniſchen
Inſtituts der Techniſchen Hochſchule (Eingang: Turmbau,
gegen=
über Hauptgebäude). Herr Dipl.=Ing. Fr. Scriba hält dabei
bekanntlich einen hochintereſſanten (auch für Nichtfachleute!)
Experimental=Vortrag aus dem Gebiete der
Elektrotechnik. Gäſte ſind herzlich willkommen.
Das ſtädt. Gaswerk hat die jetzt regelmäßig ſtattfindenden
Vorträge über die Gasverwendung im Haushalt am letzten
Don=
nerstag begonnen. Die Vortragende, Fraulein Klingler, verſtand
es, in der kurzen Zeit die vielſeitige Verwendungsmöglichkeit des
Gaſes zu zeigen und in treffenden Ausführungen die von keiner
anderen Energieform ereichbare Wirtſchaftlichkeit der
Gasverwen=
dung darzulegen. Die Vorführungen wurden durch ein
Preis=
raten unterſtützt. Die Vortragsbeſucher hatten die Aufgabe, den
Gasverbrauch für die während des Vortrags erfolgte Herſtellung
eines Mittageſſens zu erraten. Allgemein wurde ein viel größerer
Gasbedarf angenommen, ſodaß das erzielte Ergebnis allgemeine
Bewunderung auslöſte. Es iſt zurzeit nicht möglich, hierüber
nähere Angaben zu machen. Ueber das Ergebnis wird nach den
nächſten Vorträgen berichtet. Zum Schluß wurden den
Preis=
trägern die Gewinne in Form von Gasgutſcheinen überreicht.
Der nächſte Vortrag findet für dieſe Woche nicht am Donnerstag,
ſondern bereits am Mittwoch, den 4. Februar, um 20 Uhr, im
Bürgerhof ſtatt. Auch in dieſem Vortrag wird das Preisraten
durchgeführt. Eintrittskarten unentgeltlich im Ausſtellungsraum,
Grafenſtraße 30, erhältlich.
— Die „Ballonheiner” ſingen! Die Ballonſchule ſteht in der
Vorbereitung ihres Elternabends, der in Form eines Konzerts
in der Otto=Berndt=Halle ſtattfinden ſoll. Der Hauptteil des
vor=
geſehenen Programms wird vom Schülerchor beſtritten werden.
Dieſer Knabenchor, deſſen Können beim vorjährigen Elternabend
allgemeinen Beifall und Anerkennung fand, hat inzwiſchen tüchtig
weiter gearbeitet, ſo daß diesmal auch an ſchwierigere Aufgaben
herangetreten werden konnte. Neben heiteren und ernſten
Volks=
weiſen ſieht das Programm auch Chorwerke in polyphonem Satz
vor. Die Umrahmung der Knabenchöre hat wieder ein Orcheſter
aus Schülern höherer Lehranſtalten (z. T. frühere Ballonſchüler)
übernommen, deſſen Darbietungen vom vorigen Jahre her noch in
beſter Erinnerung ſtehen. Der Kartenvorverkauf findet durch
die Schüler und den Hausmeiſter der Ballonſchule ſtatt.
— Muſikverein. Die dritte Rate des Mitgliederbeitrags iſt
am 1. Februar fällig. Die Mitglieder werden gebeten, ſie im
Vereinshaus zu entrichten.
— Aus den Lichtſpieltheatern. Im Helia=Theater läuft
ab heute „Die letzte Kompagnie", ein Tonfilm aus Preußens
ſchwerſter Zeit” mit Konrad Veidt und Karin Evans, in den
Hauptrollen. Jugendliche haben Zutritt. — Das Union=
Theater zeigt noch heute und morgen das luſtige Tonfilm=
Vaudeville „Komm zu mir zum Rendez=vous. — In den
Pa=
laſt=Lichtſpielen gelangt, ebenfalls nur noch heute und
morgen das Stummfilm=Doppelprogramm: „Der blaue Expreß”
Regie Ilia Trauberg, und „Das Lied vom alten Markt” nach
Mo=
tiven von Maxim Gorki zur Vorführung. — Auf die im Union=
The=
ater heute vorm. 11.15 Uhr ſtatfindende Film=Morgenfeier, in der
„Maha auf den „Inſeln der tauſend Wunder”, ein Kulturfilm
aus der Südſee, zum letzten Mal gezeigt wird, ſei an dieſer Stelle
nochmals hingewieſen. Jugendliche zugelaſſen.
— Chriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt e. V.,
Alexan=
derſtraße 22 (Inf.=Kaſerne) Am heutigen Sonntag, abends, hat
die Hauptabteilung Mitgliederzuſammenkunft. Um der Stunde
Knen ganz perſönlichen Charakter zu geben, ſitzen wir bei einer
Taſſe Tee und Geback. Gäſte ſind aber auch heut herzlich
will=
kommen. Das Jungvolk kommt nachmittags. Wir laden auch
dazu jeden jungen Mann bis zu 17 Jahren freundlichſt ein. —
Schon heute möchten wir auf unſere Familienkreisbibelſtunde
hin=
weiſen am kommenden Mittwoch. Herr Studienrat Knöpp iſt
unter uns und hält die Stunde.
— Diätmittagstiſch, Krankenkoſtabgabe, Darmſtraße 26, II.,
Ecke Beckſtraße. Frau L. Paupié geprüfte Djätſchweſter, hat,
um einem großen Bedürfnis Rechnung zu tragen, einen Diät=
Mittagstiſch eröffnet. Es kann das Eſſen abgeholt oder dort ſelbſt
eingenommen werden. Zuckerkranke erbitte Diätanweiſung des
Arztes vorzulegen. Vorherige Anmeldung erforderlich. (Näheres
ſiehe Anzeige.)
Zur Hochzeit des Erbgroßherzogs Georg Donakus von Heſſen
mi Brinzeiſi eeenie vont Geiechemano.
Nach der am 23. Januar im Neuen Palais in
Darmſtadt erfolgten ſtandesamtlichen Trauung
desälteſten Sohnes des Großherzogspaares von
Heſſen Erbgroßherzog Georg Donatus mit der
Prinzeſſin Cecilie von Griechenland, findet am
Montag, den 2. Februar, die kirchliche Trauung
ſtatt. Vormittags um 10.30 Uhr wird im Neuen
Palais die griechiſche Trauung, und
anſchlie=
ßend daran in der Schloßkirche die evangeliſche
Trauung ſtattfinden.
Prinzeſſin Cecilie von Griechenland iſt eine Tochter des
Prinzen Andreas von Griechenland, eines Bruders des Königs
Konſtantin. Prinz Andreas iſt ſeit Oktober 1903 mit der
Prin=
zeſſin Alice von Battenberg vermählt. Die Hochzeit fand
eben=
falls in Darmſtadt ſtatt. Prinzeſſin Ceeilie iſt am 23. Juni 1911
geboren, Erbgroßherzog Georg am 8. November 1906.
Wie wir hören, ſind zu der Hochzeit zahlreiche Fürſtlichkeiten
bereits in Darmſtadt eingetroffen oder werden noch erwartet,
u. a. der König von Griechenland, der Vater der Braut, der
Kronprinz von Schweden uſw.
Geiſtliche Abendmuſik in der Johanneskirche.
Zu der Abendmuſik am 1. Februar wird uns geſchrieben: Die
Vortragsfolge iſt auf den Epiphaniasgedanken eingeſtellt.
Um=
rahmt von zwei größeren Bachſchen Orgelwerken, dem Paſtorale
und Präludium und der Fuge in D=Dur werden Arien und
Duette mit obligaten Inſtrumenten aus Bachſchen Kantaten der
Epiphanienzeit zum Vortrag kommen, 2 Arien für Sopran,
2 Arien für Alt und 2 Duette.
Die erſte Sopranarie: „Jeſus ſoll mein erſtes Wort in dem
neuen Jahre heißen”, in der die Singſtimme von bewegten
Ton=
figuren der Violine umrankt iſt, zeugt von freudigem
Bekenner=
mur zu Jeſus.” In der Arie „Liebſter Jeſu, mein Verlangen”
in=
tereſſiert beſonders die periodiſche Unterbrechung der natürlichen
Bewegung der Linien durch auffällige Intervalle. Die Alt=Arie
„Jeſus macht mich geiſtlich reich” iſt der Kantate „Die Elenden
ſollen eſſen” entnommen, mit der ſich der neuernannte Kantor bei
den Leipzigern einführte. Von G Ph. Telemann, dem
gro=
ßen Zeitgenoſſen Bachs, ſoll die Drei=Königs=Kantate mit obgl.
Flöte erklingen; ein friſches und dem Inhalt nach feſtlich
ge=
timmtes Werk von großer Klarheit und ſchlichter Schönheit. Auf
die im zuverſichtlichen Tone gehaltene Eingangsarie folgt ein
längeres Rezitativ, das bei der Stelle „Was regt ſich dort”, von
raſchen Dreiklangstriolen der Flöte umſpielt, beſonders
bemer=
kenswert erſcheint. Den Höhepunkt in der Kantate bildet der
ſchwungvolle Schluß, in dem Singſtimme und Flöte nach
wieder=
holten kanoniſchen Einſätzen, in glänzenden Sexten wetteifern.
Das Duett „Gelobet ſeiſt du Jeſu Chriſt” von Mich.
Praeto=
rius, der die Choralmelodie in kunſtvoll polyphoner Weiſe
ver=
trbeitet, wird a Cappella geſungen. In dem Duett „Wir eilen mit
chwachen, doch emſigen Schritten”, läßt Bach den Baß (Cello)
n eiligen Schritten dem Text entſprechend einhertrippeln. Von
Dietrich Buxtehude, dem größten nordiſchen Orgelmeiſter
vor Bach, ſoll das Trio für Violine, Cello und Orgel zum
Vor=
trag kommen. Man beachte beſonders den langſamen Satz, eine
Arietta, die in achtfacher Veränderung bearbeitet wird. Den
Schluß der Darbietungen werden Präludium und Fuge in D=Dur
von Bach bilden, eine der glänzendſten Orgelkompoſitionen des
Ni.
Meiſters.
— Bunter Ball. Die Mitglieder des V.D.A. werden darauf
aufmerkſam gemacht, daß es notwendig iſt, ſofort die
Eintritts=
karten zu löſen. Am Montag beginnt bereits der Kartenverkauf
für Nichtmitglieder. Es wird, um die Gemütlichkeit des Abends
icht zu beeinträchtigen, Vorſorge getroffen, daß eine Ueberfüllung
der Feſträume vermieden wird. Die Ausſchmückung aller Säle
ſat wiederum Armin Lenz übernommen, für überraſchende
Schönheit der Bühne und Koſtüme bürgt Elli Büttner. Die
änze hat Aenne Reiß einſtudiert, neben dem Stadtorcheſter
vdielt die bekannte Jazzkapelle des Corps Rhenania. (Siehe Anz.)
— Chriſtentum und Sport. In der Reihe der Vortragsabende,
die von der Evangeliſchen Martinsgemeinde in dieſem Winter
veranſtaltet werden und die ſich eingehend mit Gegenwartsfragen
befaſſen, wird am kommenden Montag, dem 2. Februar, im
Ge=
jeindehaus, Liebfrauenſtraße 6, Herr Oberſtudiendirektor
Kiſ=
ſinger über das Thema „Chriſtentum und Sport”
ſpre=
hen. Es kommt nicht darauf an, graue Theorien zu entwickeln,
ſondern lebendige Beziehungen zum Wirklichen herzuſtellen. Aus
dieſem Grunde, ergeht die Einladung hierdurch ganz beſonders
n die ſporttreibende Jugend unſerer Gemeinde und
hre Verbände. Da freie Ausſprache ſtattfinden ſoll, wird
reichlich Gelegenheit ſein, einmal das auszuſprechen, wozu ſonſt die
Gelegenheit fehlt.
— Alt=Darmſtadt. Verein für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
Wir machen unſere Mitglieder auf die Veranſtaltung des
Allge=
ieinen Deutſchen Sprachvereins am Mittwoch abend im
Feſt=
aale des Realgymnaſiums, Kirchſtraße 22, aufmerkſam. Frau
Dr. Düſterbehn ſpricht über „Mundartſprache” und wird
da=
ei Proben aus ihren Dichtungen leſen. Die Mitglieder von
lt=Darmſtadt ſind zu dieſer Veranſtaltung freundlichſt
ein=
geladen.
Vom Friedhof an der Nieder=Ramſtädter=Straße. Wir
machen unſere Leſer auf die heutige Bekanntmachung des
Ober=
bürgermeiſters, betreffend. Einebnen von Reihengräbern
beſon=
ers aufmerkſam.
Lokale Beranſtalkungen.
Oſe bierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu beirachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik
— Evangeliſation. Auf die vom 4. bis 8. Februar
tattfindenden Evangeliſationsvorträge von Prediger L. Putenſee=
Frankfurt a. M. wird hingewieſen. (Siehe heutige Anzeige.)
Aus den Parkeien.
— Deutſche Demokratiſche Jugend.
Orts=
ruppe Darmſtadt. Unſer, nächſter Heimabend findet am
dienstag, dem 3. Februar, im Feierabend, Stiftſtraße 51,
Leſe=
mmer ſtatt. Herr Rechtsanwalt Dr. Buß hält einen Vortrag
ber „Einige traditionelle Lügen Deutſcher Geſchichte”", wozu wir
le unſere Mitglieder und Parteifreunde herzlichſt einladen.
— 8. Akademie=Konzert. Montag, den 23. Februar, ſteht dem
Darmſtädter Publikum ein muſikaliſches Ereignis allererſten
Ranges bevor. Duſolina Giannini die Soliſtin des
8 Akademie=Konzertes, zählt heute trotz ihrer Jugend — die
Künſtlerin iſt erſt 27 Jahre alt — unſtreitig zu den beſten und
gefeiertſten Sängerinnen des ganzen Kontinents. Wie ein Meteor
ſtieg ſie vor einigen Jahren am Konzerthimmel auf und wird mit
jedem Hören feſſelnder, intereſſanter, inniger; in ihr ſteckt etwas
vom Weſen der großen Duſe, und das gibt ihrer Kunſt das
Beſon=
dere, das Faſzinierende. — Da für dieſes Konzert mit einem
gro=
ßen Andrang zu rechnen iſt, beginnt der Kartenverkauf bereits
am Montag, den 1. Februar, im Sekretariat der Städt. Akademie
für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36; außerdem werden ſämtliche
Vergünſtigungen für dieſes Konzert aufgehoben.
— Stenographie und Maſchinenſchreiben. Der Gabelsberger
Stenographenverein von 1861 macht unter Hinweis auf die
geſtrige Anzeige nochmals darauf aufmerkſam, daß in ſeinen
Unterrichtsräumen in der Ballonſchule am Montag, den 2. Febr.,
und am Dienstag, den 3. Februar, in der Beſſunger Knabenſchule
neue Kurſe in Einheitskurzſchrift beginnen. Unterricht im
Ma=
ſchinenſchreiben nach der Zehnfinger=Blindſchreibmethode wird in
eigener Schule, Ballonplatz 7, erteilt.
Anmeldung für die höheren Knabenſchulen. Auf die in
dem heutigen Anzeigenteil enthaltene Bekanntmachung ſei
aus=
drücklich hingewieſen.
Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus Sonntag,
1. Februan 18.30 — 22 15 Uhr
Gaſtſpiel Hans Grahl
B 13 Tannhäuſer
Preiſe 1.20—12 Mk.
Gutſcheine nicht gültig 20—22.15 Uhr
Außer Miete
Im weißen Rößl
Preiſe 1—3 Mk. Montag
2. Februar 20—22 30 Uhr
Zum 25. Male:
Meine Schweſter und ich
Preiſe 1—4 Mr.
Außer Miete 20—21 30 Uhr
Zweiter Kammermuſik=Abend
des Schnurrbuſch=Quartetts
Preiſe 1, 2, 3 Mr. Dienstag
3. Februar 19.30—22.45 Uhr
Carmen
14 16 T, Gruppe V u. VI
Preiſe 1—10 Mk 20—8 Uhr
Der Mann, den ſein Gewiſſen trieb
Darmſt. Volksb. Gr. IIIu. /V
G10 Preiſ 1.20—6 Mk. Mittwoch,
4. Febrnar 19.30—22.30 Uhr
B14
Preiſe 1—10 Mr. 19. 30—22 Uhr
Die Portugaleſiſche Schlacht/Das Glöckchen des Eremiten
Preiſe 1.20—6 Mr. Donnerstag,
5. Februar 20—21.45 Uhr
6 Sinfonie=Konzert
Preiſe 1.20—8 Mk.
20—21.45 Uhr
Der Mann, den ſein Gewiſſen trieb
W4 Darmſt. Volksbühne
Gr. I—1V Pr. 1 20—6 Mk. Freitag,
6. Februar 19.3—42.30 Uhr
DiePortuggleſiſche Schlacht
D15
Preiſe 1— 10 Mk 19.30—22 Uhr
Das Glöcchen des Eremiten
T, Gruppe 1
Preiſe 1.20—6 Mr. Samstag
7. Jebruar 20—22 45 Uhr
Der fliegende Holländer
Dſt. Volkso Gruppe 1-
F7 Preiſe 1—10 Mk 20—22 Uhr
Der Lumbeawend
Preiſe 0.50—2.50 Mk.
Sonntag
8 Februar
14 30—17 Uhr
Das Glöckchen des Eremiten
und P 3, U 2
Dſt. Bo ksb. Gr. I—1V
Preiſe 0.80—8 Mk.
19 30. Ende nach 22.45 Uhr
Viktoria und ihr Huſar
C14 Preiſe 1—10 Mk.
Gutſcheine beſchränkt gültig 14.30—17 Uhr
Heſſenlandmiete 11,3 u. 111,7 Meine Schweſter und ich
Außer Miete
Preiſe 1—3 Mk.
20—22.15 Uhr
Der Kaiſer von Amerika
Außer Miete
Preiſe 1—3 Mk.
— Heſſiſches Landestheater. Tannhäuſer=Gaſtſpiel
Hans Grahl. Unter muſikaliſcher Leitung von Dr. Karl Böhm
gelangt heute, Sonntag, im Großen Haus Richard. Wagners
„Tannhäuſer” in der Inſzenierung von Renato Mordo (
Büh=
nenbild: Lothar Schenck v. Trapp) zur Aufführung. Hans Grahl,
der bereits im Vorjahr anläßlich der Neueinſtudierung die
Titel=
partie des „Tannhäuſer” geſungen hat, wird heute in der gleichen
Partie gaſtieren. — „Im weißen Rößl”, das volkstümliche
Luſtſpiel von Blumenthal und Kadelburg, wird heute, Sonntag,
im Kleinen Haus mit Käthe Gothe als Rößl=Wirtin und
Bau=
meiſter, Maletzki. Conradi, Weſtermann, Knott, Nürnberger,
Gal=
linger, Keßler in den übrigen Hauptrollen wiederholt. Die Vor=
ſeit Begiun der Sotelleit mit underminderter Zugkräft
aufgfihr=
ten muſikaliſchen Luſtſpiels „Meine Schweſter und ich ſtatt,
Seite 6
Sonntag, den 1. Februar 1931
Nummer 32
Mflefei dies Siakenlutger A.0.
Der Starkenburger A.C. hatte für geſtern ſeine Mitglieder
und Freunde des Clubs zu ſeinem II. Winterfeſt in den oberen
Räumen der Vereinigten Geſellſchaft geladen. Das Feſt war
wiederum über Erwarten gut beſucht und nahm einen
ausgezeich=
neten harmoniſchen und anregenden Verlauf. Die Feſtſäle und
die Vorräume waren von der Fa. Fratſchner G.mbH. mit
Teppichen und Gobelins höchſt geſchmackvoll dekoriert.
Clubwim=
pelgirlanden liehen der Dekoration ein lebendig freudiges Bild.
Für den unterhaltenden Teil des Abends war, ein recht
eigen=
artiges, ſehr ſchönes, an künſtleriſchen Darbietungen reiches
Pro=
gramm aufgeſtellt worden. Die Herren Dr. Jünger,
Hart=
art und Schmidt hatten mit den Vorarbeiten, mit der
Auf=
ſtellung und Durchführung des ſchönen Programms viel Arbeit,
die ihnen allerdings im Laufe des Abends herzlichſt gedankt
wurde.
Das Programm war gehalten in dem Rahmen einer Revue
in 11 Stationen. Wie Herr Schmidt in ſeiner Begrüßungs= und
Eröffnungsrede in einer ſcherzhaften Auseinanderſetzung mit
dem Kapellmeiſter Beppo Geiger mitteilte, war zunächſt eine
Aufführung des „Sommernachtstraum” vorgeſehen, die aber in
letzter Stunde abgeſagt werden mußte, weil einige tanzende Elfen
heiſer geworden und auch der Puck wegen Indispoſition abſagen
mußte. Da der St.AC. aber über eine ausgezeichnet geſchulte
Vergnügungskommiſſion verfügt, war es nicht ſchwer, dem
Pro=
gramm in letzter Minute einen anderen Rahmen zu geben. Im
Film, der nunmehr vorgeführt wurde, ſah man, wie der
Touren=
fahrwart, Herr Jacobi, vom üblichen Sammelpunkt,
Markt=
platz, aus, eine Anzahl Wagen nach allen Richtungen in Marſch
ſetzte, um Künſtler und Künſtlerinnen aus allen Teilen der Welt
herbeizuholen. Selbſtverſtändlich war das nicht in wenigen
Stun=
den möglich. Wozu aber haben wir Radio und Fernſehkino!
Dieſe neueſten Erfindungen der Technik geben, die Möglichkeit,
ſowohl die Feſtrede des Vorſitzenden, Herrn Oberſt Schröder,
der in Berlin aufgeſtöbert wurde, zu hören, wie auch eine
eben=
falls dort verpflichtete, ausgezeichnete Tanzkünſtlerin (Wera
Kor=
ſchan) und eine elegante und charmante Chanſonette (Hertha
v. Hagen) nicht nur zu ſehen, ſondern auch zu hören. Dr. Hans
Jünger wirkte in dieſem erſten Bild ausſchlaggebend mit.
In gleicher Weiſe erſchienen dann in buntem Reigen und
wir=
kungsvoller Abwechſlung Bilder und Perſonen aus Moskau,
Budapeſt, Wien, Venedig, Madrid, Hamburg, Dresden, München,
ſogar aus Groß=Zimmern und Darmſtadt. Die einzelnen
Revue=
bilder wurden durch die Anſagerin Frl. Anny Hannewald
mit ſehr humorvollem Text verbunden, in denen es nicht an
ver=
ſönlichen Anſpielungen in bezug auf die Mitwirkenden und die
ausgeſandten Fahrer fehlte, Frl. Wera Korſchan erfreute im
Verlauf der Revuebilder nochmals mit einem ſehr
temperament=
vollen raſſigen ſpaniſchen Tanz von Herta v. Hagen brachte mit
gleichem Temperament als raſſige Ungarin noch ein Chanſon aus
Budapeſt. Das Quartett des Landestheaters (Otto Horina,
Friedrich Iſterling, Kurt Schüppel, Karl Wieſt)
ver=
trat ſowohl Moskau wie Groß=Zimmern, Moskau mit dem ſehr
gut geſungenen Wolgaſchiffer, in dem auch einen ganz
entzücken=
den Tanz, ruſſiſche Mazurka, eine vielverſprechende junge
Tanz=
künſtlerin, Annele Müller, brachte. Groß=Zimmern war mit
dem immer wirkſamen Pepita=Quartett vertreten. In Wien
wurde Hans Sylveſter Bunſel, wie immer in Geſellſchaft eines
ganzen Rudels hübſcher junger Damen, aufgeſtöbert, mit denen er
luſtige Wiener Geſänge ſang und tanzte. Auch Cilli Bauer,
die bekannte Stimmungskanone, wurde in Wien aufgeboten und
ſorgte mit ihrem unverwüſtlichen Humor für einen ſtarken
Auf=
ſchwung der Stimmung. Bernhard Heyer ſang als
Straßen=
ſänger Maro aus Venedig ſelbſtverſtändlich italieniſch, was
übri=
gens ſeinem weichen Stimmaterial hervorragend lag. Aus
Ham=
burg, vermutlich bei Hagenbeck, war die Japanerin O Lia San
engagiert (Regina Harre), die aus „Das Land des Lächelns”
ſang mit gewohntem Erfolg, und weiterhin ein Negerquartett
(das oben genannte Theaterquartett). Anny Hannewald
brachte aus Dresden ſächſiſchen Humor und mit Cilli Bauer
zu=
ſammen aus dem nächſten Bild köſtliche Münchner Humorblüten.
Regina Harre und Hans Sylveſter Bunſel ſchloſſen mit
Dar=
bietungen aus Darmſtadt das Programm. Ihr Duett leitete über
zu dem Schluß der künſtleriſchen Darbietungen, dem
Starkenbur=
ger Marſch, Text und Muſik von Beppo Geiger, der von den
Starkenburger Girls in reizenden Koſtümen getanzt wurde,
„(Edith Deutſch. Mia Hartart, Suſi Schmidt, Maria
Eiſen=
hauer, Käthe Hank, Hilde Jünger. Annelieſe Späth), die übrigens
auch einen entzückenden Wiener Walzer in dem Wien=Bild,
ein=
ſtudiert von Wera Korſchan, tanzten.
Die Feſtrede des Vorſitzenden Herrn Oberſt Schröder war
herzlich und kernig, wie gewohnt. Getragen von Kameradſchafts=
und Sportgeiſt und von Verſtändnis für die aufoyfernde Arbeit, die
Mitglieder des Clubs und Künſtler leiſten. Mit gutem Humor ging
er auf das Satiriſche und Scherzhafte des Programms ein, gab zu,
aus Berlin durch Radio zu ſprechen, übrigens Berlin bei weitem
hinter Darmſtadt rangierend, begründete dann das Feiern des
Winterfeſtes in der ſchlimmen Notzeit überhaupt. Es ſoll und muß
Gelegenheit gegeben werden, einmal losgelöſt vom Alltag
Füh=
lung zu nehmen mit Behörden und gleichſtrebenden Vereinen, mit
Clubfreunden. Es hat keinen Zweck zu verkümmern und mit
Askeſe hilft man auch der Wirtſchaft nicht. Ueberdies ſei der
Autofahrer bemüht und gewohnt. anzukurbeln, ganz gleich wo und
wie. Es gilt aber zu allererſt Fühlung mit den Behörden zu
nehmen und gemeinſam mit den übrigen Automobilklubs
Darm=
ſtadts, mit denen beſtes Verhältnis der St A.C. verbindet.
Richt=
linien für Verkehr und alles mögliche zu finden. Darum begrüße
er beſonders die Vertreter der ſtaatlichen und kommunalen
Be=
hörden aus Stadt, Kreis und Provinz. Ferner gelte ſein Gruß
der Preſſe, den befreundeten Autoklubs, den übrigen Vereinen, den
Vedtretern des Gaues, endlich den Clubmitgliedern und den
Damen und den übrigen Gäſten. Dank und Gruß vor allem aber
den Künſtlern, die das Programm beſtreiten und den Firmen
Fratſchner, Arnold u. Sohn. Mit herzlicher Würdigung der Damen
am Steuer des Autos und am Steuer der Ehe ſchloß der Redner
unter lebhaftem Beifall.
Wie ſelbſtverſtändlich auch die künſtleriſchen Darbietungen
aus=
nahmslos lebhaft und dankbar beklatſcht wurden.
An ſonſt Wichtigerem brachte der Abend — an dem einzig die
Ueberfüllung der Räume hin und wieder unangenehm
emp=
funden wurde — traditionsgemäß noch die
Preisverteilung
ar Clubmitgliedern die durch Beteiligung an Fahrten uſw. Punkte
„erſtritten‟. Die Auszeichnung wurde ebenfalls mit herzlichſten
Die Ausbildungs-Anſtalten des Alice=Bereins für Frauenbildung und Erwerb.
Techniſches Seminar, Kindergärtnerinnen=Seminar, Fröbel’ſche Kinderpflegerinnenſchule,
Fachgewerbliche Kurſe, Mütterſchulungskurſe.
Der Alice=Verein hat ſich in den 64 Jahren ſeines Beſtehens
in den Dienſt der Idee geſtellt, Frauen und Mädchen aller Stände
für ihren Beruf als Hausfrau und Mutter vorzubilden und den
jungen Mädchen, die einen Erwerbsberuf ergreifen wollen, eine
allen Anforderungen gerecht werdende Vorbereitung zu
vermit=
teln. Dabei hat ſich der Verein ſtets von dem Gedanken leiten
laſſen, die Ausbildung den jeweiligen Zeitanforderungen
anzu=
paſſen. So wurden im Laufe der Jahre aus einzelnen Kurſen, die
eine freiwillige Fortbildungsſchule darſtellten, allmählich größere
Abteilungen mit feſt umriſſenen Aufgaben und Zielen: 1875
wurde das erſte heſſiſche Handarbeitsſeminar gegründet, 1889 die
Alice=Kochſchule, 1909, das Hauswirtſchafts=Seminar, 1917 das
Kindergärtnerinnenſeminar nebſt Kindergarten, 1920 die
Fröbel=
ſche Kinderpflegerinnenſchule. 1930 wurde die Ausbildung im
Kindergärtnerinnenſeminar umgeſtaltet in eine ſolche für
Kinder=
gärtnerinnen und Hortnerinnen. Ebenfalls 1930 wurde das
Techniſche Seminar erweitert durch Einrichtung des Seminars für
techniſche Lehrerinnen an Berufsſchulen. Im Januar 1931
konn=
ten die erſten Mütterſchulungskurſe beginnen. Das Jahr 1930/31
bot außerdem Gelegenheit, erwerbsloſen Frauen in geſchloſſenen
Kurſen Beſchäftigung und Ausbildung zu geben.
Für Eltern, deren Töchter aus der Schule entlaſſen werden,
dürfte es wünſchenswert ſein, Aufgaben und Ziele der
verſchie=
denen Abteilungen kennen zu lernen. Das Techniſche
Semi=
nar bereitet die Schülerinnen in den einzelnen einjährigen
Lehr=
gängen vor für die ſtaatliche Prüfung als Hauswirtſchafts= und
Handarbeitslehrerin und als techniſche Lehrerin an Berufsſchulen.
Aufgenommen werden Schülerinnen mit 10jähriger Schulbildung.
die außerdem eine praktiſche Vorbildung nachweiſen müſſen. Das
einjährige Vorſeminar übernimmt dieſe Vorbereitung. Techniſche
Lehrerinnen können ſich nach zweijähriger Arbeit in
berufspäda=
gogiſchen Inſtituten zur Gewerbelehrerin weiterbilden. Der
Be=
ſuch des Hauswirtſchaft= und Handarbeitſeminars empfiehlt ſich
auch für Abiturientinnen, die den Beruf einer Gewerbelehrerin
erſtreben.
Die Kindergärtnerin und Hortnerin findet ihren
Wirkungskreis in den Erziehungsaufgaben, die Familie,
Kinder=
garten, Hort und Kinderheim ſtellen. Für ſie gibt es eine
Weiter=
bildungsmöglichkeit zur Jugendleiterin oder Sozialbeamtin. Die
Ausbildung im Kindergärtnerinnen=Seminar iſt zweijährig, das
einjährige Vorſeminar übernimmt die Vorbildung nach der
haus=
wirtſchaftlichen Seite hin. Bewerberinnen, ohne Nachweis der
hauswirtſchaftlichen Vorbildung haben eine Aufnahmeprüfung
ab=
zulegen. Die Ausbildung im Seminar ſchließt mit einer
ſtaat=
lichen Prüfung ab, die die Anerkennung als Kindergärtnerin und
Hortnerin verleiht und den Anſchluß an die Berufsorganiſation
der Kindergärtnerinnen, Hortnerinnen und Jugendleiterinnen
ermöglicht.
Die Fröbelſche Kinderpflegerinnenſchule bildet
junge Mädchen nach erfolgreichem Volksſchulbeſuch zu Kinder=
Worten ſportlicher Anerkennung von Oberſt Schröder
vorge=
nommen.
Für die Teilnahme an den Clubtouren,
Mitgliederverſamm=
lungen und ſonſtigen mit Punkten bewerteten Veranſtaltungen
waren im Jahre 1930 insgeſamt 530 Punkte ausgeſetzt. Von
die=
ſer Zahl wurde die Erreichung bis zu 50 Prozent bewertet und
erhalten hiernach für die Teilnahme an
Clubveranſtal=
tungen die Herren Boſch 525 Punkte, Schirmacher 495 Punkte,
Jacobi 435 Punkte, Schmidt 350 Punkte, Dr. Jünger 355 Punkte,
Feidel 310 Punkte., Schroth 300 Punkte. Gündner 290 Punkte,
Hartart 275 Punkte, Dr. Bernheim 265 Punkte. Die Herren Boſch,
Schirmacher, Jacobi, Schmidt. Dr. Jünger, Feidel, Schroth
Günd=
ner, Hartart und Frau Dr. Bernheim konnten die vom „
Starken=
burger Automobil=Club” ausgeſetzten Preiſe entgegennehmen.
Darauf wurden im Auftrage des Gaues IIls des ADAC. für die
Teilnahme an den Gauveranſtaltungen den Clubmitgliedern die
von ihnen erworbenen Gauauszeichnungen ausgehändigt. — Für
die Teilnahme an Gauveranſtaltungen haben erhalten:
Dr. Jünger 210 Punkte, Boſch 185 Punkte. Jacobi 185 Punkte,
Schirmacher 170 Punkte. Außerdem erhalten die Herren Dr.
Pel=
taſon. W. Radke Hohmann, Dr. Jünger, Feidel, Hartart, Schepp,
Jacobi für die Teilnahme an der Saalburgfahrt, die jeden erſten
Sonntag im Auguſt, ſtattfindet, den vom Gau geſtifteten
Saal=
burgbecher in echt Silber.
Noch zu erwähnen, daß die Hauskapelle des St.A.C. verſtärkt.
unter Leitung von Kapellmeiſter Beppo Geiger, die Muſik
ſtellte, auch die Begleitung, ſoweit Beppo Geiger nicht allein am
Flügel, ſaß, und die Tanz=Jazz=Kapelle Charlie Fornoff
*93
ſtellte.
Während der „Weißen Wochen"
1920
40l Rabaté
auf alle Wäsche und Weißwaren am Stück
Heinrich Bauer, in, Ludwigsplatz 1.
Tageskalender für Sonntag, den 1. Februar 1931.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 18,30 Uhr, B 13:
„Tannhäuſer” — Kleines Haus. 20 Uhr: „Im weißen Rößl”.
— Orpheum. 20 Uhr: Herm.=Job=Gaſtſpiel. — Konzerte;
Schloßkeller, Café Oper, Café Ernſt=Ludwig. Datterich, Reſt.
Bender, Rheingauer Weinſtube, Hotel Poſt, Rummelbräu, Zur
Krone, Bismarckeck, Reichshof, Reſt. Schul, Span. Bodega,
Hotel Hanſa, Café Jöſt, Deutſcher Hof, Sportplatz=Reſt. am
Böllenfalltor, Theater=Reſtaurant, Zum Haferkaſten, Alte Poſt,
Reichshof. Kolpingshaus, Zur Kanone Reſt. Sitte —
Kino=
vorſtellungen; Union=, Helia= und Palaſt=Lichtſpiele. —
Union=Theater, 1115 Uhr: Kulturfilm Maha. —
Turngemeinde 1846, Woogspl., 18,11 Uhr: Große Damen=
und Herren=Sitzung.
pflegerinnen aus, die als ſolche Stellung in der Familie
anneh=
men können. Nach mehrjähriger Praxis iſt auch Beſchäftigung
als Hilfe in Kinderheimen und ähnlichen Anſtalten möglich. Der
Ausbildungslehrgang iſt einjährig. Den Schülerinnen wird am
Schluß der Ausbildung ein entſprechendes Zeugnis ausgeſtellt.
Die Vorklaſſe übernimmt ähnlich wie das Vorſeminar die
haus=
wirtſchaftliche Vorbereitung und führt durch Arbeit in
Kinder=
garten und Krippe allmählich in den pflegeriſchen und erzieherie
ſchen Aufgabenkreis ein. Der Beſuch der Vorklaſſe und des
Aus=
bildungslehrganges befreit von der Berufsſchulpflicht.
Alle drei Berufe, der der techniſchen Lehrerin,
Kindergärt=
nerin und Kinderpflegerin haben gemeinſam, daß ſie den
beſon=
deren weiblichen Anlagen und Neigungen nach der mütterlichen,
pflegeriſchen und erzieheriſchen Seite hin Betätigungsmöglichkeit
geben. Als rein frauliche Berufe eröffnen ſie den Ausübenden
eher Ausſicht auf Verwendung und Verdienſt, da der
Konkurrenz=
kampf mit dem Mann wegfällt und im Falle einer Verheiratung
bilden die Ausbildungskoſten kein verlorenes Kapital.
Das Schulgeld beträgt monatlich in der Kinderpflegerinnen=
Vorklaſſe 6,50 RM., in der Fröbelſchen Kinderpflegerinnenſchule
12,50 RM., im Vorſeminar 20,00 RM., in den Seminaren
25,00 RM.
Die fachgewerblichen Kurſe einſchließlich der
Koch=
ſchule können ohne Nachweis einer beſtimmten. Vorbildung in
Halbjahresabſchnitten beſucht werden. Unterrichtsfächer ſind:
Schneidern, Weißnähen, Weißſticken. Flicken und Stopfen,
Kunſt=
handarbeiten, Bügeln, Kochen einſchließlich Servieren und
Haus=
arbeit. Die hier erworbenen Kenntniſſe können im eigenen
Haus=
halt oder im Beruf als Weißnäherin, Stütze uſw. verwendet
werden. Das Schulgeld richtet ſich nach der Wahl der Kurſe und
der wöchentlichen Stundenzahl. Abendkurſe für Erwerbstätige im
Kochen und Schneidern und Weißnähen finden zu beſonders
er=
mäßigten Sätzen ſtatt.
Die Mütterſchule übernimmt die Einführung in die
eigentlichen Gebiete der Frau, in die Ernährung und Pflege des
Säuglings und Kleinkindes. Erziehungsfragen mediziniſche
Fragen, die beſonders die Frau intereſſieren, werden behandelt,
Spielzeug und Kinderkleidung kann angefertigt werden. Einige
Stunden ſind der Wohnungspflege und Wohnungspolitik
gewid=
met. Der Unterricht wechſelt zwiſchen theoretiſchen Beſprechungen
und praktiſchen Uebungen ab. Es wäre wünſchenswert, wenn ſich
die Erkenntnis Bahn brechen würde, daß jede Frau ebenſo
ſelbſt=
verſtändlich vor Eintritt in die Ehe ſich Wiſſen und Können in
Kinderpflege und Erziehung aneignen muß, wie Fertigkeit im
Kochen und Wirtſchaften.
Anmeldungen für das neue Schuljahr werden täglich von
½12 bis 1 Uhr im Schulhaus Friedrichſtraße 4 entgegen
genom=
men. (Siehe Anzeige.)
— Kölns populärſter Komiker, Hermann Job. gibt ab
heute Sonntag, den 1. Februar, abends 8 Uhr, im
Or=
pheum ein kurzes Gaſtſpiel. Job bringt ſeine neueſten
Lach=
ſchlager zur Darbietung, u. a. die humorvollen Grotesk=Einakter:
„Auf Schwindel eingeſtellt”. „Qualm in der Küche” und „
Ver=
jüngungspillen”. — Es trifft ſich beſonders günſtig, gerade in der
Faſchingszeit echten kölniſchen Humor durch den beſten Vertreter.
dieſes Faches dargeboten zu bekommen. — Ermäßigte
Eintritts=
preiſe von 80 Pfennig bis 2,50 Mark. (Siehe Anzeige.)
— Stenographie und Maſchinenſchreiben. Wie aus dem
An=
zeigenteil erſichtlich, beginnen am Dienstag, 3. und Freitag,
6 Februar d. J., in den Unterrichtsräumen der Stenographen=
Vereinigung „Gabelsberger” in der Handwerkerſchule,
Ecke Karlsſtraße und Nieder=Ramſtädterſtraße, neue Kurſe in
Reichskurzſchrift unter fachmänniſcher Leitung. Die
Maſchinen=
ſchreibſchule, des genannten Vereins, Karlſtraße 23,
Erdgeſchoß, iſt täglich geöffnet, und werden Anmeldungen
dort laufend entgegengenommen.
( Kurſe für erwerbsloſe Mädchen hat das Arbeitsamt
Darmſtadt wieder eingerichtet. Dieſe Kurſe ſind ganz auf das
Gebiet zugeſchnitten, das das unbeſtrittene Feld weiblicher
Be=
rufstätigkeit darſtellt und zugleich die Grundlage der Wirtſchaft
hildet, den Haushalt. Die Durchführung der Kurſe hat die
Städtiſche Haushaltungsſchule, übernommen.
An=
fangs Januar, wurden 38 Erwerbsloſe, eingeſchult in 2 Klaſſen.
Jede Klaſſe hat wöchentlich an vier Tagen je vier Stunden
Unter=
weiſung, zweimal im Handarbeitsſaal und zweimal in der Küche.
Es iſt erfreulich anzuſehen, mit welchem Eifer da an dem
Zu=
ſchneidetiſch und an den Nähmaſchinen gearbeitet wird. Mit
glei=
cher Freude wird die Tätigkeit an den Küchenherden ausgeführt,
und das gemeinſame Mittageſſen bildet dann die Bekrönung der
Arbeit. Daß die Küche wieder blitzblank hergerichtet wird, iſt
ſelbſtverſtändlich. — Es verdient feſtgeſtellt zu werden, daß mit
der Veranſtaltung derartiger Kurſe hier in Darmſtadt früher und
jetzt durchweg gute Erfahrungen gemacht wurden.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkrankung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt zu
rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag,
den 1. Fehruar 1931 folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit:
Dr. med Nahm, Heidelbergerſtraße 83, Telephon 4646; Dr. med.
Nauheim. Landwehrſtraße 14. Telephon 4200; Frl. Dr. med.
Kalcher, Rheinſtraße 37, Telephon 3296.
Es verſehen den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
an=
ſchließenden Woche, vom 31. Jan. bis 7. Febr., den Nachtdienſt die
Löwen=Apotheke, Ballonplatz 11, die Adler=Apotheke,
Wil=
helminenplatz 17, die Hirſch=Apotheke, Nied.=Ramſtädterſtr. 21.
Entfettungs=Kuren im Winter
ſind von beſonderem Wert, da der Körper im Winter
eine beſondere Neigung zum Anſatz zeigt. Nehmen Sie
früh, mittags und abends 2—3 Toluba=Kerne,
die Sie in Apotheken erhalten.
I. Bly. 379
Zur gefl. Beachtung
enkel-Erzeugnisse
an
Henko
Aia
57
Binin
Gutso
Henkels Wasch- und Bleich-Soda
Henkels Auhuasch-, Spül- und Reinigungsmittel
Henkels Bleichmittel ....
Henkel’s Scheuerpulver (tein)
i
Fenkels Seifenpulver.
Henkel’s Schnitzelseifenpulver
Die vorstehenden Preise geiten auch für die Packungen, die noch mit dem früheren Preisaufdruc im Handei sind.
Santliche enkel-Erzeugnisse nach wie vor in unverändetter Cüte und Wollkommenheit!
Henkel
je.
Tüsse
1Ox
57
[ ← ][ ][ → ]Nummer 32
Sonntag, den 1. Februar 1931
Seite 7
Aus Hefen.
Dg. Arheilgen, 31. Jan. Odenwaldverein. In der
Turn=
halle fand die Generalverſammlung ſtat. Nach der Begrüßung durch
den Vorſitzenden verlas der Schriftführer das Protokoll der letzten
Generalverſammlung. Der Vorſitzende gab den Geſchäftsbericht über
das abgelaufene Jahr. Aus dieſem Bericht ging hervor, daß die
Ver=
anſtaltungen des Vereins infolge der allgemeinen ſchlechten Verhältniſſe
nicht ſehr zahlreich waren. Auch der Mitgliederſtand hat ſich wenig
verändert. In ehrender Weiſe gedachte man einer verſtorbenen
Lands=
männin. Nach dem Bericht des Kaſſiers konnte ein annehmbarer
Kaſ=
ſenbeſtand mit ins neue Jahr übernommen werden. Dem
Geſamtvor=
ſtand wurde Entlaſtung erteilt. Die nun folgende Vorſtandswahl ergab
neben einigen Ergänzungen die Wiederwahl des ſeitherigen Vorſtandes.
Bei der Beſprechung der Veranſtaltungen des Jahres 1931 wird trotz
der ſchlechten Ausſichten an dem Frühjahrsausflug, dem kleineren
Herbſtausflug und der Weihnachtsfeier feſtgehalten. Anſchließend las
Herr Lehrer Lortz aus dem fünfbändigen Werk von Buxbaum, dem
be=
kannten Erzähler Odenwälder Geſchichten, und zwar das heitere
Stück=
chen „Der Galoppſchuſter”, um die Anweſenden mit der Erzählkunſt
des Verfaſſers bekannt zu machen. Das Werk befindet ſich nunmehr im
Beſitze des Vereins und wird von dem Sachverwalter an die Mitglieder
ausgeliehen. — Reichsbund der Kriegsbeſchädigten und
Kriegerhinterbliebenen. Am Sonntag, den 1. Februar,
vor=
mittags, findet im Gaſthaus „Zur Linde‟ (Weber) eine
Kreisvorſtands=
ſitzung ſtatt, welche ſich mit der nächſten Kreiskonferenz und der
bevor=
ſtehenden Aktion auf dem Gebiete der Verſorgung zu befaſſen haben
wird. Am Nachmittag des gleichen Tages findet auf dem Rathauſe
eine Beratungsſtunde in Kriegsbeſchädigtenfragen ſtatt. — Die hieſige
Gendarmerieſtation befindet ſich ab 1. Februar nicht mehr in
der Erlichſtraße, ſondern im Hauſe Zöllerſtraße 1.
D4. Arheilgen, 31. Jan. Verkehrsunfall. Geſtern abend
fuhr ein von Darmſtadt kommender Motorradfahrer einen in gleicher
Richtung fahrenden Rädfahrer auf der Darmſtädterſtraße am Eingang
des Ortes von rückwärts an, ſo daß beide zu Fall kamen. Außer dem
verbogenen Hinterrad des Radfahrers und einigen Hautabſchürfungen
De iite em e enlſaihen ie Serchent. Daer Gerternste
ſtation befindet ſich ab 1. Februar im Hauſe Zöllerſtraße Nr. 1. —
Eine Beratungsſtunde für Kriegsbeſchädigte und =Hinterbliebene
fin=
det Sonntag, den 1. Februar, nachmittags 1 Uhr, auf dem Rathaus ſtatt.
Cp. Weiterſtadt, 31. Jan. Der Ortsgewerbeverein nahm
in ſeiner Hauptverſammlung ein Referat des Innungsobermeiſters
Haſſenzahl=Pfungſtadt entgegen, der eingehend über alle wichtigen
Handwerkerfragen ſprach. Bei der Vorſtandswahl wurde
Elektro=
meiſter Franz Schydlowſki zum Vorſitzenden gewählt. Außerdem
ge=
hören dem Vorſtand an: Schloſſermeiſter Schamber, Maurermeiſter P.
Hirſch und ſechs Beiſitzer, darunter zwei aus dem benachbarten
Brauns=
hardt. Im Anſchluß an die Verſammlung wurde noch ein
Geſellen=
prüfungs Ausſchuß gewählt.
Aa. Eberſtadt, 31. Jan. Der 5. Nachtrag zum
Ortsbau=
ſtatut Baulandumlegung Darmſtädterſtraße, iſt vom Miniſterium
genehmigt worden. Der Nachtrag liegt von der kommenden Woche ab
auf die Dauer von acht Tagen auf dem Gemeindehauamt zur Einſicht
offen. — Die nächſte Beratungsſtunde für Mütter= und
Säug=
lingspflege findet am Montagnachmittag wie üblich in der
Gutenberg=
ſchule ſtatt.
— Meſſel. 31. Jan. Goldene Hochzeit. Am 30. Januar
feierten die Eheleute Philipp Laumann in beſter Geſundheit ihre
goldene Hochzeit; die große Anzahl von Blumenſpenden und anderen
Geſchenken bewieſen die Achtung und Liebe, deren ſich das Jubilpaar
er=
freut. Jede Familie in Meſſel ſandte herzlichſte Gratulation; die
Wald=
arbeiter und die Oberförſterei ſandten ein ſchönes Geſchenk, ſein
Ge=
ſangverein brachte abends ein Ständchen.
Groß=Zimmern, 30. Jan. Kürzlich wurde an dieſer Stelle
an=
gekündigt, daß der Ev. Kreiswohlfahrtsdienſt Dieburg künftighin
Sprech=
ſtunden abhält. Dabei muß es heißen: Die nächſte Sprechſtunde iſt am
Montag, den 16. Februar, in der Kinderſchule zu Reinheim von 45
bis 6 Uhr.
— Groß=Umſtadt, 31. Jan. Hohes Alter. In körperlicher und
geiſtiger Friſche feiert die Witwve Eliſabeth Hofmann. Wallſtraße, am
3. Februar ihren 81. Geburtstag.
— Hirſchhorn, 31. Jan. Waſſerſtand des Neckars am
30. Januar: 2,87 Meter; am 31. Januar: 2,70 Meter.
DDD 3. Fanl. Geſen gdberd ind durch des Lendairsk.
ſchaftsamt Reichelsheim im Gaſthaus. „Zum Adler” eine Verſammlung
ſtatt, in welcher Herr Landwirtſchaftsrat Nau über das Thema: „
Vieh=
füterung im Allgemeinen” referierte. Herr Bürgermeiſter Schanz
lei=
tete die Verſammlung. Herr Nau betonte hauptſächlich, die aus der
Fütterung erzielten Erzeugniſſe aufs muſterhafteſte zu geſtalten, um der
Auslandproduktion die ſtärkſte Konkurrenz gegenüber zu ſtellen, und
wies darauf hin, daß dieſes nur durch Trocken=Fütterung erreicht
wer=
den kann.
b. Erbach, 31. Jan. Wie wir erfahren, wurde dieſe Woche der
Maurer Leonhard Menges zu Bullau unter dem Verdacht der
Brand=
ſtiftung verhaftet. Menges ſoll in betrunkenem Zuſtand ſeiner Tochter
gegenüber entſprechende Aeußerungen getan haben. — Konzert.
Der Männergeſangverein Liederkranz hält am Sonntag, den 8. Februar,
ſein Konzert ab. Dieſer Veranſtaltung des Vereins, deſſen Chor ſeit
einem Jahre unter der Leitung des bekannten Darmſtädter Dirigenten
Herrn Zeh ſteht, ſieht man in allen Kreiſen der Bevölkerung mit
größ=
ter Spannung entgegen. — Heute feiert der Metzgermeiſter Joh. Mich.
Egner=Eck ſeinen 80. Geburtstag. — Arbeitergeſangverein
„Vorwärts‟. Das Konzert des Vereins findet am Sonntag, den
1. Februar, nachmittags, ſtatt.
* Schönberg, 31. Jan. Am 23. Januar I. J. verſtarb im Poſener
Krankenhaus nach ſchwerem Leiden der frühere Deutſche Botſchaftsrat
in Wien. Prinz Wilhelm zu Stolberg=Wernigerode im ſechzigſten
Lebensfahr. Derſelbe war ſeit 1910 mit Prinzeſſin Edda zu Erbach=
Schönberg vermählt. Sein einziger Sohn, Graf Ludwig=Chriſtian zu
Stolberg=Wernigerode, iſt nun Beſitzer der in der früheren Prohinz
Poſen gelegenen Herrſchaft Nadenz. Am B. Januar wurde der
Ver=
ſtorbene unter großer Anteilnahme der Harzer Bevölkerung auf dem
Schloßfriedhof in Wernigerode beigeſetzt.
Bm. Hofheim (Rieb), 28. Jan. Zuchterfolge. Bei recht
ſtar=
ker Konkurren= konnten fünf Züchter des hieſigen Kleintier=Zuchwereins
bei der 5. Bezirks=GeflügelAusſtellung in Lampertheim ſehr gute
Erfolge erringen. Vier Ehrenpreiſe, darunter ein ſolcher der Landw.
Kammer, 6 erſte, 9 zweite und 1 dritter Preis waren das Ergebnis für
das klaſſiſche Tiermaterial. Auch bei den letzten großen Ausſtellungen
in Bürſtadt und Worms waren dieſe Züchter ſehr erfolgreich.
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Näh. Geſchäftsſt. (*
Seite 8
Sonntag, den 1. Februar 1931
O
Silberne Hochzeit
begehen am Dienstag, den 3. Februar
die Eheleute Georg Aberle und
Frau Eliſabeth, geb. Schnebele,
Roßdörferſtr. 15.
Statt Karten.
Für erwieſene Autmerkſamkeiten und
Geſchenke anläßlich meines 75 jährigen
Geburtstages danke ich recht herzlich
Frau M. Röder
Schloßgaſſe 33.
Epil. Krämpfe
Leidenden gebe ich
aus Int. gerne bek.,
wie m. Tochter ſeit
Jahr. von ihr.
Lei=
den befreit wurde.
Rückp. beileg., da i.
kein Geſchäft betr.
J. Pohl,
Habel=
ſchwerdt 142.Flurſtr.
(I. L.1724)
Todes=Anzeige.
Geſtern früh verſchied plötzlich und unerwartet,
nach kurzem, mit großer Geduld ertragenen Leiden,
mein lieber, guter Mann, unſer Vater,
Schwieger=
vater und Großvater, Bruder, Schwager und Onkel
Sur. Snhein Kasager
aus einem unermüdlichen, arbeitsreichen Leben im
rüſtigen Alter von 68 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Katherina Neubauer
und Angehörige.
Darmſtadt, den 31. Januar 1931.
(1967
Die Einäſcherung findet Montag, den 2. Februar 1931,
nachmit ags 3 Uhr, in aller Stille im Krematorium
des Waldfriedhofs ſtatt
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10klaſſ. Privatlyzeum auf evangeliſch=chriſtl. Grundlage.
Lehrplan, Schulgeld, Berechtigungen wie in den öffentl. Lyzeen
Täglich (außer Samstags) von 12—1 Uhr:
1. Aufnahme in die Lyzealklafſen (Abt. A) Sexta bis
Unter=
ſekunda. Die Aufnahme in die Sexta nach nur Jähr.
Grund=
ſchulbeſuche erfolgt nach den an den öffentl, höheren Lehr
anſtalten geltenden Beſtimmungen.
2. Aufnahme in die Klaſſen II1 II, 1 der „Höheren
Mädchen=
ſchul=Abteilung” (Abt. B). Dieſe Abteilung iſt für diejenigen
Mädchen gedacht, die nicht zum Maturum ſtreben. Der
Lehrplan iſt dementſprechend mehr von den Bedürfniſſen des
prakriſchen Lebens aus geſtaltet. (Mehr Deutſch, ine Fremd.
ſprache wahlfrei, geringere Betonung der Mathematik
zu=
gunſten des bürgerl. Rechnens und der Buchführung,
Kurz=
ſchrift). Die die I. Klaſſe der Abt. B verlaſſenden Schulerinnen
erhalten das „Abgangszeugnis einer 10 klaſſigen Höheren
Mädchenſchule” (ſog, „mittleren Reife‟).
3 Aufnahme in die 4 Grundſchulklaſſe, in der noch einige
(12521
Plätze frei ſind.
4. Auswärtigen Schülerinnen der Eliſabethenſchule will das
„Töchterhein” Sandſtraße 9 dienen, das Kinder aus allen
Schulklaſſen aufnimmt.
Bei der An ſeldung ſind vorzulegen: Geburts= u.
Impf=
ſchein, Schulzeugniſſe.
Die Leitung der Eliſabethenſchule.
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jetzt dabe ich was anderes gebracht, das
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Abteilungen:
1. Techniſches Seminar:
a) Vorſeminar
b) Seminar zur Ausbildung von Hauswirtſchaftslehrerinnen
c) Seminar zur Ausbildung von Handarbeitslehrerinnen
d) Seminar zur Ausbildung von techniſchen Lehrerinnen an
Berufsſchulen.
2. Kindergärinerinnen=Seminar:
a) Vorſeminar
b) Seminar zur Ausbildung von Kindergärtnerinnen und
Hort=
nerinnen
Aufnahmebedingungen für Abt. 1 und 2: Nachweis 10 jähriger
Schulbildung.
3. Fröbelſche Kinderpflegerinnenſchule:
a) Vorklaſſe
b) einjähriger Lehrgang zur Ausbildung Fröbelſcher
Kinder=
pflegerinnen.
Aufnahmebedingungen ſür Abt. 3: abgeſchloſſene Volksſchulbildung.
Mit Abt. 2 und 3 ſind 2 Kindergärten, Sandſtraße 2a und
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ſtraße 101, verbunden.
4. Alice=Kochſchule:
(verbunden mit bürgerlichem Mittagstiſch).
5. Fachgewerbliche Kurſe:
Kunſthandarbeiten
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Stopfen und Flicken
Weißnähen
Bügeln, Servieren.
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Abendkurſe in Kochen, Schneidern und Weißnähen.
6. Mütterſchulungskurſe:
Erziehung und Pflege des Säuglings, Erziehungslehre,
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Auskunft und Annahme von Anmeldungen täglich von ½12—1 Uhr
im Schulhauſe Friedrichſtraße 4, Telefon 1839.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 32
Verwalkungsraksſikung der Deutſchen Reichsbahn=
Geſellſchaft.
Die Frachtſenkungen. — Die Elektrifizierung Süddeutſchlands.
Dieſer Tage hielt, wie bereits kurz gemeldet, der Verwaltungsrat
der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft ſeine erſte Sitzung im Jahre 1931
ab. An ihr beteiligten ſich zum erſten Male die neuernannten
Mit=
glieder Dr Klien und Freiherr v. Wilmowſky. Der
Verwal=
tungsrat billigte die Frachtſenkungen, die von der
Hauptver=
waltung im Intereſſe der Preisſenkungsaktion der Reichsregierung ſeit
Ende November 1930 vorgenommen worden ſind. Sie umfaſſen: 1. Die
5prozentige Herabſetzung der Preiſe für Monatskarten,
Schüler=
monatskarten, Teilmonatskarten, Arbeiterwochenkarten und
Kurzarbei=
terwochenkarten im allgemeinen Verkehr ſeit dem 1. Januar 1931. —
2. Erhebliche Frachtermäßigungen für den Transport von Kohle nach
dem Ausland und dem Nord =und Oſtſeeküſtengebiet. Sie gelten vom
1. Dezember 1930 ab, ſollen durch Hebung des Geſamtabſatzes den
Ar=
beitsmarkt beleben und dadurch der Wirtſchaft neuen Antrieb geben. —
3. Frachtermäßigung für Kar toffeln in Ladungen um
10 Prozent, gültig ab 4. Dezember 1930, nachdem die Stückgutfrachtſätze
für die Beförderung von Kartoffeln ſchon am 15. November 1930
her=
abgeſetzt worden waren. — 4. Frachtermäßigungen bis 2 Prozent,
verſchieden je nach Ladeklaſſe, für die in Wagenladungen nach dem
Not=
tarif beförderten Lebensmittel, gültig vom 1. Januar 1931 ab.
Dazu gehören Getreide, Mehl. Hülſenfrüchte, Käſe, Obſt, Oel,
Oelſaa=
ten, Gemüſe, Kohlrüben, Mohrrüben und Karotten — 5.
Frachtermä=
ßigungen für Düngemittel um 5 bis 8 Prozent, gültig vom
1. Februar 1931 ab zur Senkung der landwirtſchaftlichen
Produktions=
koſten. — 6. Frachtermäßigungen für den Transport von Dieren im
Zuſammenhang mit der zum 1. Februar 1931 durchzuführenden Reform
des Tarifvertrages, um hierdurch zur Verbilligung der
Fleiſchverſor=
gung der Bevölkerung beizutragen.
Aus dem elektrifchen Betrieb der Reichsbahn iſt
folgendes intereſſant:
Auf den ſchleſiſchen Gebirgsbahnen wurden Einrichtungen getroffen,
mittels deren die Fernleitungen bei Froſtwetter elektriſch geheizt
werden können.
Auf Grund der Erfahrungen, die mit den verſchiedenen Bauarten
von Triebwagen für elektriſche Fernbahnen gewonnen wurden, wird
verſucht, Einheitstriebwagen für ſolche Bahnen entwickeln zu
laſſen, und zwar einen Triebwagen für Hauptſtrecken mit 18 Tonnen
Achsdruck und 100 Kilometer Höchſtgeſchwindigkeit und einen Triebwagen
für Nebenſtrecken mit 16 Tonnen Achsdruck und 75 Kilometer
Höchſt=
geſchwindigkeit. Desgleichen werden Entwürfe für die Triebwagen der
zu elektriſierenden Stuttgarter Vorortſtrecken vorbereitet.
Bemerkens=
werte Verſuche wurden mit einem Hochſpannungsluftſchalter
vorgenom=
en. Im Falle der Brauchbarkeit eines ſolchen Schalters wäre es
er=
wünſcht, ihn ſtatt des bisherigen Oelſchalters auf den elektriſchen
Trieb=
fahrzeugen anzuwenden.
Der elektriſche Betrieb bietet gegenüber dem Dampfbetrieb
mancherlei Vorteile. Das Anfahren und das Nehmen ſtarker
Stei=
gungen verlangt von der Kraftquelle die größten Leiſtungen. Die
Lei=
ſtungen der Dampflokomotive ſind z. B. durch Dampferzeugung im
Keſſel begrenzt, während die elektriſche Lokomotive ihre Kraft in nahezu
beliebigem Umfange, aus dem Fahrleitungsdraht nimmt. Durch die
Einführung des elektriſchen Betriebes konnten die Fahrzeiten der
Schnellzüge, Perſonenzüge und Güterzüge, ſo in Schleſien und im
baheriſchen Gebirge, erheblich vermäindert werden.
Bei den Elektriſierungsarbeiten haben diejenigen Reichsgebiete den
Vorzug, in denen die elektriſche Zugförderung am vorteilhafteſten
arbei=
tet. Das ſind alſo Strecken mit ſtarkem Verkehr und dichter Zugfolge,
namentlich in Gegenden, in denen ſich billige Energiequellen befinden.
Hierunter fallen vor allen Dingen Gebiete mit verfügbarer
Waſſer=
energie, wie das namenilich in Süddeutſchland der Fall iſt. Schließlich
wird man aber die Elektriſierung auch beſonders in den Gebieten
fort=
ſetzen, wo bereits bis jetzt elektriſiert worden iſt, denn erſt der Betrieb
auf langen Strecken macht die Elektriſierung wirtſchaftlich.
Das elektriſche Streckennetz der Reichsbahn umfaßte Ende
1930 1565 Kilometer, d. ſ. 2,9 vom Hundert der geſamten Streckenlänge
der Deutſchen Reichsbahn. Von den elektriſch betriebenen Strecken
ent=
fielen 1297 Kilometer auf Fernſtrecken, 268 Kilometer auf Stadt= und
Vorortſtrecken. Von den elektriſierten Strecken entfielen u. a. im Jahre
1930 rund 698 Kilometer auf bayeriſche Strecken, 348 Kilometer auf die
ſchleſiſchen Gebirgsbahnen, ferner 188 Kilometer auf das mitteldeutſche
Braunkohlengebiet, 48 Kilometer auf badiſche Strecken, 268 Kilometer
auf die Vorortbahnen von Berlin und Hamburg.
Im Jahre 1930 ließ die Knappheit der Geldmittel nur einige
ge=
ringe Erweiterungen des elektriſchen Betriebes zu. Zu den größeren
Elektriſierungsprojekten gehört die Elektriſierung der
Strecke München—Augsburg—Ulm—Stuttgart und Anſchlüſſe.
Birtſchaftliche Rundſchau.
* Fuſion der Kraftwerke Mainz=Wiesbaden. Zu unſerer geſtrigen
Notiz wird uns aus Mainz geſchrieben: Die Kraftwerke liegen in der
Luftlinie nur etwa 3,8 Kilometer voneinander entfernt. Um die
Kraft=
werke gegenſeitig voll ausnutzen zu können, muß die bereits beſtehende
Kabelverbindung zwiſchen Mainz und Wiesbaden auf eine
Leiſtungs=
fähigkeit gebracht werden, die es ermöglicht, den ganzen Bedarf des
Wiesbadener Verſorgungsgebietes aus dem Mainzer Kraftwerk und
umgekehrt die ganze Leiſtung der Maſchinen des Wiesbadener
Kraft=
werkes reſtlos dem Mainzer Verſorgungsgebiet zuzuführen. Techniſch
bereitet der Zuſammenſchluß keinerlei Schwierigkeiten. Mit
ver=
hältnismäßig geringen Mitteln kann der in
ein=
gehenden Berechnungen nachgewieſene Vorteil des
Zuſammenſchlufſes in Höhe von rund 400 000 RM.
den Städten zur anderweitigen Verwendung
zu=
fließen. Dieſer Vorteil kann ſelbſtverſtändlich nicht im gleichen
Ver=
hältnis auf Mainz und Wiesbaden verteilt werden, denn im Mainzer
Verſorgungsgebiet wurden beiſpielsweiſe in 1929/30 83 Millionen Kwh.
und im Wiesbadener Gebiet nur 29 Millionen Kwh. abgegeben. Dieſer
Umſtand ſoll durch die Anwendung eines den betriebswirtſchaftlichen
Verhältniſſen entſprechenden Verteilungsſchlüſſels Rechnung getragen
werden. Die neue Geſellſchaft hat als alleinige Aufgabe, den beiden
Städten möglichſt billig den in ihren Verſorgungsgebieten erforderlichen
Bedarf an elektriſcher Arbeit zu liefern. Die Gewinnerzielung tritt
da=
her, von einer beſcheidenen Rendite des Aktienkapitals abgeſehen, nicht
in den Vordergrund. Die Regelung der Verhältniſſe zwiſchen der
Ge=
ſellſchaft und den Aktionären als Stromabnehmer iſt in zwei
Strom=
lieferungsverträgen verankert. Dieſe Verträge bilden ein weiteres
Bindeglied der Städte mit der Kraftwerksgeſellſchaft. Nach der
vorge=
ſehenen Regelung wird die Loslöſung der Kraftwerke von den
Vertei=
lungsgebieten praktiſch nicht fühlbar werden. Hierfür bedarf es wohl
keines beſonderen Beweiſes, wenn man ſich vor Augen führt, daß die
Inhaber der Stromverſorgungsgebiete als alleinige Aktionäre der
neuen Geſellſchaft ſouverän ſind. Zuſammenfaſſend darf
wohl geſagt werden, daß der techniſch begründete,
wirtſchaftlich geſunde und mir finanziellen
Vor=
teilen verbundene Zuſammenſchluß ein
bedeutſa=
mes Ereignis iſt, das für die Löſung
gleichgelager=
ter Aufgaben beider Städte richtunggebend ſein
ſollte.
Neue Verſtändigungsverſuche wegen Dörr u. Reinhart Worm
Auf Anregung von R.=A. Prof. Dr. Hachenburg, Mannheim, de
zu den beiden Parteien im Kampfe um Dörr und Reinhart B
ziehungen beſitzt, ſind neue Verſtändigungsverſuche angebahr
worden. Daraufhin haben ſich beide Gruppen mit einem vi
wöchentlichen Waffenſtillſtand einverſtanden erklärt, ſodaß au
die für die nächſten Tage angeſetzten Gerichtstermine zunächſt ve
tagt wurden.
Braduktenberichte.
* Mainzer Produktenbericht vom 30. Januar.
Großhandelsein=
ſtandspreiſe per 100 Kilo loco Mainz in RM. Weizen 28—28.25,
Rheinheſſiſcher Roggen 18, Hafer 16, Braugerſte 20—22, Induſtriegerſte
18—18,50, Futtergerſte 17,50—18, Malzkeime 9,50—11, Süddeutſches
Weizenmehl Spezial Null 40—43,15, Roggenmehl (60proz.) 26,50—27
Weizenkleie fein 10,25—10,50, desgl. grob 11,75, Roggenkleie 10,
Wei=
zenfuttermehl 12,50, Biertreber 10,50, Erdnußkuchen 13.25—14.25,
Ko=
koskuchen 13.50—17.25, Palmkuchen 9.75—10.50, Rapskuchen 9.25—10,
Kleeheu, loſe 6.20, desgl. geb. 6.50 Wieſenheu, loſe 5,70, desgl. geb.
6,20, Maſchinenſtroh 3,50, Drahtpreßſtroh 3,80, Weiße Bohnen 27 RM.
Tendenz: Futtermittel weiterhin gefragt und feſt, ſonſt ſtetig.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 31. Januar. Tendenz:
freundlich. Abſatz ſchwach. Es notierten in Pfg. pro Stück ab loco
Frankfurt a. M.; bulgariſche 11—11,5, jugoſlawiſche 11—11.5, rumäni=
ſche 10.5—11, polniſche 10—10.5, chineſiſche 8—9.5, holländiſche 11.5—13.5,
däniſche 11—13, belgiſch=flandriſche 11—12.5, franzöſiſche 10.5—13,
ſchle=
ſiſche 9.5—12.5, bayeriſche 10.5—11.5,. norddeutſche 10—12.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe vom 31. Januar. Tendenz:
feſt. Auslandsbutter Gholländiſch 1 Faß gleich 50 Kilo, 1,80; einhalb
Faß 1,82; in Halbpfundſtücken 1,85. Deutſche Molkereibutter 1,60. Die
Preiſe verſtehen ſich in RM. für ein Pfund im Großhandelsverkehr.
Frankfurker und Berliner Effeklenbörſe.
Frankfurt a. M., 31. Januar.
Die Wochenſchlußbörſe eröffnete nach einem eher ſchwächeren
Vor=
börſenverkehr in ſtiller Haltung, doch war die Stimmung freundlich,
Nachdem die Spekulation zunächſt einige Glattſtellungen vorgenommen
hatte, ſchritt ſie ſpäter wieder zu Deckungen da die meiſt
feſten Auslandsbörſen eine Stütze boten. Das Geſchäft war ſehr klein
und Umſätze kamen nur vereinzelt zuſtande, da die bekannte Haltung
der Deutſchen Volkspartei weiterhin größte Zurückhaltung bei der Kuliſſe
auslöſte. Nach den erſten Kurſen wurde die Tendenz allgemein
freund=
licher, da für einzelne Spezialpapiere einige Kauforders eingetroffen
waren. Die wenigen Kurſe, die zunächſt zuſtande kamen, zeigten
über=
wiegend Beſſerungen bis zu 1 Prozent. Mehr Intereſſe erhielt ſich für
Siemens, die 2 Prozent gewannen. AE.G. und Rheag lagen je ein
Prozent höher. Am Chemiemarkt gingen die Erhöhungen bis 1 Proz.,
doch konnten J.G. Farben ſpäter erneut 1 Proz. anziehen.
Montan=
werte bis 1 Proz. höher. Leicht gebeſſert eröffneten noch Aku, während
Karſtadt und Wayß u Frehtag weiter etwas nachgaben. Von
Bank=
aktien zogen Reichsbank alte und neue Anleihe je 1 Proz. an. An den
übrigen Märkten herrſchte Stagnation. Deutſche Anleihen gut
behaup=
tet, Auslandsrenten geſchäftslos. Pfandbriefe ruhig und unverändert.
Im Verlaufe blieb die Börſe unter Schwankungen gut gehalten. Die
Tendenz war weiterhin freundlich; doch erfuhr das Geſchäft eine
wei=
tere Einengung. Auch im weiteren Verlaufe ſetzten ſich die Deckungen
fort, und die Kurſe konnten erneut anziehen. Siemens gingen auf 160
Prozent, J. G. Farben auf 122,5 Proz. und Salzdetfurth auf 184 Proz.
Der Montanbericht der Commerzbank machte allgemein einen guten
Eindruck. Die Börſe ſchloß für J.G. Farben und Elektroaktien
aus=
geſprochen feſt. Auffällig vernachläſſigt lagen Bankaktien. Am
Geld=
markt war Tagesgeld zum Satz von 5,75 Proz. noch geſucht. Am
De=
viſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4.2075, gegen Pfunde
2.43½/s, London-Kabel 4.8560, —Paris 123.93, —Mailand 92,77,
—Madrid 47.50, —Schweiz mit 25.13 ſchwach, —Holland 12.08½.
Berlin, 31. Januar.
Während der Vormittagsverkehr bei ſehr ruhigem Geſchäft eine
nicht unfreundliche Tendenz zeigte, konnte man zu Beginn des
offiziel=
len Verkehrs eine gewiſſe Unſicherheit bemerken, die wohl auf den
be=
vorſtehenden Reichstagsbeginn” zurückzuführen war. Es fehlte auch
ſonſt an Anregungen, und die geſtrige New Yorker Börſe zeigte trotz
freundlicher Tendenz keine einheitliche Kursbildung. Bei ſehr geringem
Umſatz und faſt völliger Orderloſigkeit lagen die erſten Notierungen im
allgemeinen etwa behauptet; verſchiedene Werte zeigten Schwankungen
von zirka 1 Prozent nach beiden Seiten. Im Verlaufe wurde es
zu=
nächſt, ohne daß das Geſchäft eine Belebung erfuhr, auf Deckungen
und eingetroffene kleine Kauforders hin bis zu 1 Proz. feſter. Nach
einer vorübergehenden leichten Abſchwächung ſetzte ſich aber ſpäter eine
erneute Aufwärtsbewegung durch, die vom Siemensmarkt ausging.
Hier konnte auf Käufe einer Privatbank der Kurs auf 159,75, alſo um
3,5 Proz. anziehen. Auch in J.G. Farben war das Geſchäft
umfangrei=
cher und der Kurs konnte bis 122 anziehen. Der Monnatsbericht der
Commerzbank, in dem die Ausſichten für das Börſengeſchäft nicht
un=
günſtig beurteilt werden, machte einen guten Eindruck. Deutſche
An=
leihen lagen eher feſter, beſonders Neubeſitz.
Biehmärkte.
Ferkelmärkte 1931 in Reichelsheim i. Odw. Die diesjährigen
Ferkel= und Schweinemärkte beginnen wieder am Mittwoch, den
4.: Februar, und finden dann weiter jeden zweiten Mittwoch bis Ende
November ſtatt. Wie immer, ſo ſind auch jetzt wieder zwiſchendurch
4 Prämiierungs=Ferkelmärkte vorgeſehen. Die Auftriebszeit iſt wie in
den Vorjahren von halb 10 Uhr bis 10 Uhr morgens feſtgelegt. Die
Ferkelmärkte haben ſich hier gut eingebürgert und in Verkäufer= und
Käuferkreiſen guten Anklang gefunden
* Auf dem Schweinemarkt in Weinheim a. d. B. am 31. Januar
waren 366 Tiere zugeführt. Verkauft wurden 302 Stück, und zwar
Milchſchweine das Stück von 10—18 RM., Läufee das Stück von 19 bis
2 RM. Der Marktverlauf war gut.
die Lage am Geidmartt.
Zu Beginn der Woche hielt die Flüſſigkeit des Tagesgeldmarktes
zunächſt weiter an; erſt an den letzten Tagen des Berichtsabſchnittes
traten die Ultimoeinwirkungen ſtärker in Erſcheinung, ſo daß der Satz,
der ſich zunächſt auf 3.5 Prozent ſtellte, bei regerer Nachfrage auf 5,75
Prozent anzog. Der Monatsabſchluß wurde aber ohne Schwierigkeiten
überwunden. Für Monatsgeld machte ſich zeitweiſe eine ſtärkere
Ver=
ſteifung bemerkbar und vorübergehend wurden hierfür 6½g bis 6½
Pro=
zent bezahlt. Einiges Angebot kam an Warenwechſeln heraus. Geſchäft
vermochte ſich aber hier kaum zu entwickeln.
Am Deviſenmarkte zeigte ſich gegen die Mitte der Woche
größeres Kaufintereſſe, das allerdings nach Erledigung des Ultimo
be=
trächtlich nachließ; ſchließlich ſchien das Angebot wieder die Oberhand
zu gewinnen. Die Hauptdeviſen ließen im Laufe der Woche nur
gerin=
gere Kursſchwankungen erkennen. Nach anfänglich ſteigender Tendenz
griff ſpäter eine Abſchwächung des engliſchen Pfundes Platz, wofür der
Umſtand beſtimmend war, daß vorläufig mit einer Erhöhung des
Dis=
konts der Bank von England nicht gerechnet werden könne. Die
Ent=
ſpannung zwiſchen Paris und London, die man von der Aenderung der
franzöſiſchen Goldankaufsbeſtimmungen und von der Pariſer
Diskont=
ermäßigung erwartet hatte, iſt noch immer nicht eingetreten; dieſe
Maßnahmen konnten auch nicht verhindern, daß inzwiſchen weitere
Goldmengen von England nach Frankreich abgefloſſen ſind. Ein
Er=
folg iſt bisher lediglich in einer Feſtigung des engliſchen Pfundes in
Paris zum Ausdruck gekommen. Bemerkenswert war die
internatio=
nale Schwäche der Schweizer Deviſe. Die Peſeta erfuhr zunächſt
Kurs=
abſchläge, da man darüber Enttäuſchung zu empfinden ſchien daß die
Anweſenheit des ſpaniſchen Finanzminiſters bei der B.J.Z.=Sitzung
keinerlei Reſultate in bezug auf die Stabiliſierung der ſpaniſchen
Wäh=
rung gebracht hat, ſo daß die Zukunft der ſpaniſchen Finanzlage
wei=
ter in Dunkel gehüllt bleibt. Erſt gegen Ende der Woche konnte ſich
die Peſeta etwas erholen. Die Gewährung der Rothſchild=Anleihe an
die Braſilianiſche Notenbank übte auf die Haltung der braſilianiſchen
Deviſe nahezu keine Wirkung aus; offenbar iſt man der Anſicht, daß der
braſilianiſchen Währung durch dieſen Kredit keine dauernde Stütze
ge=
boten werden könne. Ebenſo wie die argentiniſche Deviſe konnte auch
Rio in den letzten Tagen ſeinen Kursſtand etwas beſſern.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Nach Ueberwindung außerordentlicher Schwierigkeiten iſt es
gelun=
gen, eine Verlängerung des Weſtdeutſchen Zementverbandes zu
errei=
chen, die allerdings wieder nur auf ein Jahr befriſtet wurde. Damit iſt
kurz vor Ablauf des am 31. Januar endenden Proviſoriums die
dro=
hende Erſchütterung des Marktes vermieden worden. Dem Verbande
gehören ſämtliche Portland=Zementwerke an.
Die Arbeitgeberverbände der Rheinſchiffahrt haben das geltende
Lohnabkommen und den Manteltarif zum 31. März gekündigt.
Im Manteltarifſtreit der mitteldeutſchen Braunkohleninduſtrie
fan=
den in Leipzig Verhandlungen vor dem Sonderſchlichter ſtatt. Zwiſchen
den beiden Parteien wurde vereinbart, den Manteltarif unverändert
zu verlängern. Er kann erſtmalig am 31. Auguſt d. Js. gekündigt
werden.
Die Süddeutſche Mühlenvereinigung hat den Preis für Weizenmehl
Spezial Null mit Wirkung ab geſtern erneut um 0,25 RRM auf 43 RM.
pro 100 Kilo ab Mühlenſtation erhöht.
Die neuen 20 Millionen Schatzanweiſungen der Stadt Frankfurt
rtagen 7 Prozent Zinſen per März—September. Von der am 1. März
1931 beginnenden Laufzeit an iſt jährlich ein Fünftel der Anleihe, alſo
4 Millionen RM., zurückzuzahlen, endweder durch Ausloſung zum
Nennwert oder durch freihändigen Rückkauf. Die Pariausloſung muß
mindeſtens die Hälfte des jährlich zu tilgenden Betrages erfaſſen. Die
Schatzanweiſungen der Stadt Frankfurt a. M. ſind reichsmündelſicher.
Zwiſchen der Stadt Mainz und einer ausländiſchen Geſellſchaft ſind
zur Zeit Verhandlungen im Gange über die Aufnahme einer
Zehn=
millionen=Anleihe. Die Anleihe ſoll dazu dienen größere Bauaufgaben,
die zur Zeit die Stadt Mainz aus eigenen Mitteln nicht ausführen
kann, zur Durchführung zu bringen.
Auf der unter Vorſitz von Dr. Benno Weil abgehaltenen
Aufſichts=
ratsſitzung der Badiſchen Bank in Mannheim wurde beſchloſſen, der auf
den 14. März anberaumten G.V. die Verteilung einer Dividende von
10 Prozent vorzuſchlagen (i. V. 11 Prozent).
Die Copper Exporters Ine. hat den Verkaufspreis für prompte
Wirebars von 10.30 auf 10.05 Cents eif. Nordſeehäfen herabgeſetzt.
Berliner Kursbericht
vom 30. Januar 1931
Oeviſenmarkt
vom 31. Januar 1931
Berl. Handels=Geſ.
Danatbank. . . . . . .
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Ve
Rra
108.—
108.25
58.75
87.50
59.25
90.875
55.—
46.50
93.50
20.25
99.—
162.—
57.—
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J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppe
Mche
121.875
72.50
93.50
70.—
58.50
70.—
123.50
54.—
61.50
59.125
28.—
36.75
62.50
39.—
Polyphonwerke
Kütgerswerke
Halzdetfurth Kali
Leonh. Tie
Verein. Glanzſ
Verein. Stahlwerk
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Nefe
42.50
182.
94.
75.—
54.50
130.25
20.—
21.50
43.—
112.—
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York
Belgien.
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk
100 Schilling
00 Tſch. Kr.
100 Pengo
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1E=Stg.
Pap. Peſo
1 Dollar
1100 Belga
100 Lire
100 Franes
zeld Brieff
10.577
59.10
12.44
73.35
3.047
168.95
112.35
10.*9
19.22
12.46
73. 49
3.05.
169.20
1125
112.39/ 112.61
112.52/ 112.74
20.413 20.45:
1.281 1.28
4.2035 4.2115
58.59 58.71
22.0051 22.04:
16 468 16.50c
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janeiroll Milre
Jugoſlawien
Portugal
Athen
Iſtambul
Kairo
Kanada
Uruguah
Fsland
Callinn (Eſtl.)
kiga
Uhmieagt, Kommalokgeferfcäft
Frankfurter Kursbericht vom 31. Januar 1931
26 Dtſch. Reichsanl
%Intern., „
6% Vaden ......
8% Bahern ..
.
82 Heſſen v. 28
v.
6% Preuß. Staat
9 Sachſen ...."
20 Thüringen.
Dtſche. Anl. Auslo
ſunsſch. 4½/s
Ab=
löſungsanl.
Dtſche. Anl. Able
ſungsſch. (
Deutſche Schutzge
bietsanleihe
80 Aachen v. 2‟
% Baden=Baden
% Berlin
Darmſtadt v. 26
v. 28
% Dresden.
Frankfurt a. M
v. 2(
v. 26
80 Mainz
82 Mannheim v.
v. 2
8% München.
2 Nürnbera.
32
aden
8% Heſſ. Landesbl
% „ Goldoblig
4½
He
hp.=Bk.=Liauf
„ Kom.=
8% Preuß. Lds
pfbr.=Anſt. G. Pf
82 „Goldoblig”
Rf
*”
74.25
98.75
81.75
86
89
94.75
72.5
80G
51.3
4.8
1.6
86
ne
94.6
80G
68.5
876
WT
97.3
91.75
94
R.s
99.5
96.5
99
Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
Heſſen. Goldob
Kaſſeler Land
kredit Goldofbr.
7% Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr. 95
2 Naſ. Lamdesbk.
4½% „ Ligu. O
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAuslSer.
„ „ Ser. I
Dt. Komm. Samm
Abl. (Neubeſitz)..
Berl. Hyp. Bk.
„ Liqu.=Pfb
20 Frkf. Hyp.=Bk.
„ Lig. Pfl.
„ Pfbr.=Bk.
„ Ligu
3 Mein.Hyp.=Bk.
„ Lig. Pfbr
% Pfälz. Hyp.=
„ Lia. Pfb=
2 Preuß. Boder
cred.=Bank
% „ Lig. Vihr
Preuß. Centrl.
Bodener.=Bank.
„ Lig. Pfb
6 Rhein. Hyp. Bk.
Lig. Pfbr
Rhein.=Weſt
Bd.=C:
Sühd. Bo
Cred.=Bank ....
4½½ • Lig. Pfbr
86.5
Württ. Hyp.=B./ 99.4
97.75 160 Daimler=Ben;
Dt. Linol. Werk
98
Klöckner=Werk
Mainkrw. v. 2
Mitteld. Stahl
84
Salzmann u. Co
100
Ver. Stahlwerk=
94.75
83.75 18½ Voigt &Häffne
J. G. Farben Bond=
A
68
12
98.
95
87.
92
A
101
92.:
S8.*
100.
96.
88.
99.*
82.
101
21
1o1
91
100.
94.
87.
190
100
93.
4½
½
Se
42
Bosn. L.E.B
L. Inveſt
Bulg. Tah. v. 02
% Oſt. Schätz
%0 Oſt. Goldrent
5%vereinh. Rumän
15
Türk. Admin.
1. Bagde
„ Zollanl.
2o Ungarn 1913
„ 1914
„ Goldr
1910
Aktien
Ala. Kunſtziide Uniel so.75
A. E. G..
Aſchaffbg. Brauere
Bemberg, J. 2
Bergm. El.=Werke
BrovnBovericCt
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Cement Heidelberg/ 66.25
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſell152
KChem. Werke Alber
Chade
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Gold=u. Silber= 83 94 ſcheide=Anſtalt 117 90 „ Linoleumwerke 93 Eiſenhandel 78.25
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912/g Elektr. Lieferg.=Geſ
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Riebeck Montan. .
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Salzdetfurth Kali
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Schramm, Lackfbr.
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Anterfranken
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Ultramarin ...
43.5
13.5
66
126
58
65
42.5
38
45.5
97.5
70
122
184
165
162
55
81C
103.50
160
17.5
115
45
65G
15.5
62.5
55
111
112
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146
37
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BarmerBankverein 100
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Berl. Handelsgeſ.. 115.25
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Darmſt. u. Nat.=Bk. 136.5
Dt. Bank und Disc. 108
Dt. Eff. u. Wechſell 94.5
Dresdner Bank .. . 108.5
Frankf. Bank ...."
„ Hyp.=Bank ... 139.75
Pfdbr.=Bk. . . . . 1.39.75
Mein. Hyp. Bank .. 143.5
Oſt. Creditanſtalt
Pfälz. Hyp.=Bank 127
Reichsbank=Ant. . 232.5
Rhein. Hhp.=Bank. 1130
Süidd. Bod.=Cr. Bf. 131.5
Wiener Bankverein C.5
Württb. Notenbank 234
A.=G. f. Verkehrsiv
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsb. Vze
Fapag
Nordd. Llohyd.
Südd. Eiſenb.=Ge
Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung .
„ „ Verein. Verſ. 150
FrankongRück=u. M
Mannh. Verſich. . . 25.9
45
*
59.9
25
Otavi Minen
Schantung Handelsl
Ao
[ ← ][ ][ → ]Nummer 32
Sonntag, den 1. Februar 1931
Seite 11
BRIEEMARKEN-SAMMLER
welche angenehm. Anschl. zw. Aufbau ihrer
Samml.wünsch., sind uns willkommen. Wir
bring.Auswahlen f.gr. u. kl. Sammler z. solid:
Preisen. Verlang. Sie uns. Drucksc riften u.
Probeauswahl bei Standesangabe. (2003b
Internation. Philatelisten-Vereinigung
Berlin-Neuköln, Nogatstraße 23.
Nachtrag
zur Satzung des Städtiſchen Leihamtes
zu Darmſtadt.
Auf Grund der Artikel 15 und 93 der
Städteordnung wird gemäß Beſchluß des
Stadtrats vom 30. Oktober 1930 nach
gutächtlicher Aeußerung des
Kreisaus=
ſchuſſes und mit Genehmigung des
Mi=
niſters des Innern vom 20. Januar 1931
zu Nr. M. d. J. 17390 folgender Nachtrag
zur Satzung des Städliſchen Leiyamtes
zu Darmſtadt vom 1. März 1913, 12. Apri=
1918, 1. Juli 1923, 23. Juni 1925, 29. Aug.
1929 und 2. Dezember 1930 erlaſſen:
8 19, Satz 2 wird wie folgt geändert:
„Für alle Pfänder, die 10 Tage nach
Abläuf der Verfallzeit ausgelöſt bezwv.
erneuert werden, iſt eine beſondere
Ver=
ſäumnisgebühr von 5 v. H. des
Dar=
lehens zu bezahlen.”
Dieſe Satzungsänderung tritt mit
Wirkung vom 1. Februar 1931 in Kraft.
Darmſtadt, den 29. Januar 1931.
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Delp. St. 2030
Einelhnen von Neihengrübern
für Erwachſene auf dem
Fried=
hof an der Rieder=Ramſtädter
Straße.
Die Reihengräber der Abteilung 11,
Buchſtabe I, auf welcher in der Zeit
vom 26. Auguſt 1909 bis 27. Jan. 1911
Beerdigungen Erwachſener ſtattgefunden
haben, ſollen eingeebnet werden.
Nach § 20a der Friedhofsordnung
können dieſe Grabſtätten gegen Zahiung
einer Gebühr von 20 RM. auf weitere
20 Jahre erhalten bleiben.
Anträge auf Erhaltung ſind bis
ſpäte=
ſtens 1. April ds,. J3. bei dem
Friedhofs=
amt. Marktplatz 8 (Rathaus) zu ſtellen.
Bis zu dieſem Zeitpunkt ſind auch
etwaige Anträge auf anderweitige
Ver=
wendung der Grabzeichen, auf nicht
an=
gekauften Gräbern zu ſtellen, andernfalls
dieſe Grabzeichen in das Eigentum der
Stadt übergehen.
Darmſtadt, den 26. Jan. 1931. (st2028
Der Oberbürgermeiſter.
Nete
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zu verkaufen.
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3=Röhren=Gerät
(ganz), Ia
Fern=
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lig zu verk. Liebfr.=
Str. 78. Vdh., p. I.
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Die Anfertigung und das Einſetzen
der ſchmiedeeiſernen Fenſter für die neue
Schweineſchlachthalle des Städt.
Schlacht=
hoes ſollen auf Grund der
Reichsver=
dingungsordnung vergeben werden.
Die Bedingungen liegen bei dem
unterzeichneten Amte, Grafenſtr. Nr. 30,
I., Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Samstag, den
14. Februar 1931, 10 Uhr, bei dem
Städt. Hochbauamt, Grafenſtraße 30, I.
Zimmer 9, einzureichen.
(st2011
Darmſtadt, den 31. Jan. 1931.
Städt. Hochbauamt.
Anfahren von
Straßen=
baumaterialien.
Für die Ausführung von
Walzarbei=
ten auf den Provinzialſtraßen
Gadern=
heim- Kolmbach—Gumpener Kreuz km
28,7 — 31,7. Reichelsheim — Gumpener
Kreuz km 33,4—38,407, Aſtheim-
Bauſch=
heim km 18,247—20,641, Nauheim—
Tre=
bur km 18,084—19,142 und km 19,685
bis 20,741, Hofheim—Wehrzollhaus km
3,8—6,0, Hofheim—Nordheim km 0,0 bis
3,2, Offenbach—Rumpenheim km 3,14:
bis 4,290, Wildhof-Heuſenſtamm km
4,250— 5,348 Tannenmühle—Groß=
Stein=
heim km 11,278—16,019, Ober=Ramſtadt
bis Ernſthofen km 14,527—21.00,
Bicken=
bach-Bahnhof-Bickenbach km 0,0 bis
1,112, Sandbach -Landesgrenze km 36,8
bis 43,23, Weſchnitz-Hüttenthal km
48,365—56,8 Hirſchhorn-Langenthal km
0,0—4,755, Heppenheim—Erbach (
Orts=
durchfahrt Heppenheim) ſoll das
An=
fahren der Straßenbaumaterialien
ver=
geben werden. Die Bedingungen liegen
in den Dienſträumen der
Provinzial=
ſtraßenbauverwaltung in Darmſtadt
Neckarſtraße 3, Zimmer 34, offen, woſelbſt
Angebotsformulare zum
Selbſtkoſten=
preis abgegeben werden, die verſchloſſen,
portofrei mit entſprechender Aufſchrift
verſehen bis ſpäteſtens Mittwoch, den
18. Februar ds. Js., 10 Uhr, hierher
einzureichen ſind.
(2029
Darmſtadt, den 29. Jan. 1931.
Provinzialdirektion Starkenburg
(Tiefbau).
Betr, Feldbereiniguug Spachbrücken.
Arbeitsvergebung.
Die Feldbereinigungsgeſellſchaft in
Spachbrücken hat Erd= und
Rohrver=
legungsarbeiten für ca. 8000 Ifdm.
Drai=
nagegräben zu vergeben.
Pläne und Bedingungen ſind bei der
unterzeichneten Behörde. Darmſtadt,
Bleichſtraße 1, einzuſehen.
Die Angebote ſind bis zum
Sams=
tag, den 7. Februar 1931,
vormit=
tags 10½ Uhr, bei der unterzeichneten
Behörde einzureichen, wo auch
Angebots=
vordrucke zum Preiſe von 0,50 RM.
er=
hältlich ſind.
Zuſchlagsfriſt 14 Tage.
(203:
Darmſtadt, den 29. Jan. 1931.
Heſſiſches Kulturbauamt.
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poliert, nenſte
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 32
Sonntag, den 1. Februar 1931
Seite 13
Auf der anderen Seike der Erde genau fo wie bei uns.
Ein eisüberſchwemmtes Gehöft in Caminke am Stettiner Haff.
Das Dorf Caminke in der Nähe von Swinemünde iſt von den rieſigen Eismaſſen, die durch die
ſüd=
lichen Winde vom Haff gegen das Ufer getrieben wurden, ſchwer bedroht. Die dem Ufer
nahe=
gelegenen Gehöfte wurden vom Eiſe direkt überſchwemmt, entwurzelte Bäume ſind bis auf die
Hausdächer hinaufgeſchoben.
„Matſchwetter” in Tokios Straßen.
Dieſes Bild aus dem winterlichen Tokio mag einige ſchöne Vorſtellungen vom Lande der
Kirſch=
blüten zerſtören. Der Matſch, ſchmelzender Schnee und Straßenſchmutz, liegt in Tokio genau ſo hoch,
wie bei uns, und die niedlichen Japanerinnen müſſen ihre ſeidenen Kimonos in acht nehmen, wenn
ſie ſie überhaupt noch tragen.
Reich und Ausland.
Beginn der Grünen Woche in Berlin.
Berlin. In Gegenwart von nahezu 1500
Ehrengäſten wurde geſtern in der
Ausſtellungs=
ſtadt Kaiſerdamm die große landwirtſchaftliche
Schau der 6. Grünen Woche Berlin eröffnet.
Hans Jürgen v. Hake vom Ausſtellungs=, Meſſe=
und Fremdenverkehrsamt der Stadt Berlin
be=
grüßte als Leiter der Grünen Woche Berlin die
Gäſte und dankte den Reichs= und
Staatsbehör=
den und allen an dem Gelingen des Werkes
be=
teiligten Berufsvertretungen der deutſchen
Land=
wirtſchaft für ihre tatkräftige Mitarbeit. Er
betonte, daß dieſe Grüne Woche mehr noch als
ihre Vorgängerinnen eine Lehrſchau ſei für
Stadt und Land und damit das ſichtbarſte
Binde=
glied zwiſchen dieſen. Hierauf hielt
Reichsmi=
niſter für Ernährung und Landwirtſchaft Dr.
Schiele die Eröffnungsrede. Der preußiſche
Land=
wirtſchaftsminiſter Dr. Steiger wies darauf hin,
daß das Intereſſe auch der Stadtbevölkerung an
der Grünen Woche von Jahr zu Jahr wachſe.
Bürgermeiſter Scholz dankte allen Mitarbeitern,
insbeſondere den Vertretern von Reich und
Stadt. Das Deütſchlandlied bildete den Abſchluß
der Feier, an die ſich ein Rundgang durch die
acht Hallen der Ausſtellung anſchloß.
Schwerer Wohnungseinbruch in Höchſt.
Für 50 000 Mark Waren geſtohlen.
Frankfurt a. M. In der Nacht zum
Sams=
tag wurde in dem Hauſe des Inhabers der
be=
kannten Flugzeugwerke Dr. Caſpar (Frankfurt=
Sindlingen) ein ſchwerer Einbruchsdiebſtahl
ver=
übt. Die Diebe ſchlichen ſich in die
Parterre=
räume des Hauſes und ſtahlen eine große Anzahl
von Gold= und Silberſachen, ſowie Oelgemälde.
Der Wert der geſtohlenen Sachen wird auf über
50 000 Mark geſchätzt. Die Ermittlungen ſind
noch im Gange. Von den Tätern fehl jede Spur.
Soweit bisher feſtgeſtellt werden konnte,
dran=
gen die Diebe gegen drei Uhr in die
Parterre=
räume des Hauſes ein. Hausangeſtellte
entdeck=
ten kurze Zeit darauf den Diebſtahl und
benach=
richtigten ſofort die Polizei. — Kurze Zeit ſpäter
wurde auch im Stadtteil Höchſt in ein
Konfek=
tionsgeſchäft eingebrochen und Mäntel und
An=
züge geſtohlen. Der Wert der geſtohlenen Sachen
ließ ſich noch nicht ermitteln.
Unterſchlagung von 40 000 RM. aufgedeckt.
Düren. Bei einer Buchprüfung bei der
Pro=
vinzial=Heil= und Pflegeanſtalt in Düren
wur=
den in einem Kaſſenbuch, das der Oberſekretär
Wilhelm Schumacher führt, Unregelmäßigkeiten
feſtgeſtellt. Bei einer genauen Nachprüfung
er=
gab ſich, daß ſeit mehreren Jahren
Unterſchla=
gungen in einer Geſamthöhe von 40 000 RM.
vorgekommen ſind.
General der Infankerie v. Francois
75 Jahre alt.
Hermann v. Frangois,
General der Infanterie, der zu Beginn des
Krieges führend an der Befreiung Oſtpreußens
teilnahm und ſich beſonders in der Schlacht
bei Tannenberg auszeichnete, feierte ſeinen
45. Geburtstag.
Blick auf die durch den gewaltigen Felsſturz gebildete Einbuchtung (durch Pfeil gekennzeichnet),
die den Ufern des gewaltigſten Waſſerfalls der Erde eine gänzlich neue Kontur gab.
Der Prozeß Ulbrich.
Berlin. In nichtöffentlicher Sitzung wurde
geſtern die Verhandlung gegen die wegen
Mor=
des an dem Uhrmacher Ulbrich angeklagten
Ben=
zinger, Stolpe und Luiſe Neumann fortgeſetzt.
Als erſter Zeuge wurde Smettons
vernom=
men, der über die Ausſagen, welche die
Ange=
klagte Neumann ihm gegenüber nach der
Ver=
haftung machte, berichtete. Die Luiſe Neumann
widerſprach den Bekundungen des Zeugen und
verweigerte die Ausſage. Sodann ſchritt das
Ge=
richt zur Rekonſtruierung der Tat.
Nach der Wiederherſtellung der Oeffentlichkeit
wird noch einmal Kriminalſekretär Smetton,
Oberlandjäger Schreiber und Polizeimeiſter
Dicks aus Schiewelbein vernommen. Dann wird
der Vater des Stolpe aufgerufen, der aber von
dem Recht als Vater keine Ausſage zu machen,
Gebrauch macht. Der nächſte Zeuge, der
Hand=
lungsgehilfe Willy Wolf, der mit Stolpe
zu=
ſammen in einem Sportverein war und mit
die=
ſem gemeinſam die Erpreſſungen bei Ulbrich
be=
gangen haben ſoll, erzählt, daß er verſchiedentlich
mit Stolpe zuſammen bei Ulbrich geweſen ſei,
weil Stolpe nicht den Mut gehabt habe, allein
hinzugehen.
Elly Beinhorn am Ziel.
Berlin. Die Afrikafliegerin Elly Beinhorn
traf am Freitag nachmittag in Bolama (
Portu=
gieſiſch=Guinea) ein und hat damit ihr
vorläu=
figes Ziel erreicht. Auf dem Flugplatz hatte ſich
eine große Menſchenmenge eingefunden. Der
deutſche Konſul begrüßte die Fliegerin mit
herz=
lichen Worten. Der Vertreter des Shell=
Be=
triebskonzern, der den Flug mit Benzin
ver=
ſorgte, gab ein Frühſtück, an dem auch die
offi=
ziellen Behörden teilnähmen. Von Berlin, wo
Elly Beinhorn am 4. Januar früh morgens
ſtar=
tete, hat ſie die 7000 Kilometer lange Strecke
in knapp 70 Stunden durchflogen, ein Flug, der
ſportlich außerordentlich hoch zu werten iſt, ging
doch die Strecke über Gebiete, in denen
irgend=
welche Notlandung zum Verluſt des Flugzeuges
oder ſogar zum Verluſt des Lebens der Fliegerin
geführt hätte. Elly Beinhorn wird erſt am
10. Februar von den beiden Forſchern Bernatzik
und Profeſſor Struck erwartet. Alsdann beginnt
die Forſchertätigkeit unter Einſatz des
Flug=
zeuges. Das Flugzeug wird durch Unterbauen
eines Schwimmgeſtells in ein Waſſerflugzeug
umgewandelt, damit die Biſſagos=Inſeln, die der
Küſte vorgelagert ſind, erforſcht werden können.
Der Prozeß gegen Tauſend.
München. Bei Beginn der geſtrigen
Sitzung teilte der Vorſitzende zunächſt mit, daß
der Goldfüllfederhalter, von dem Tauſend
be=
hauptete, er ſei ihm im Gefängnis abgenommen
worden, trotz eifrigſten Suchens nicht gefunden
werden konnte. Dann gab Profeſſor Dr. Boſtröm
als mediziniſcher Sachverſtändiger ſein Gutachten
ab. Tauſend ſei ein Phantaſt, ſehr ſelbſtbewußt
und habe ein großes Geltungsbedürfnis. Er ſei
ein Pſychopath mit hyſteriſchem Einſchlag. An
ſeine Erfindung hat er nach der Anſicht des
Sach=
verſtändigen feſt geglaubt. Dann folgte die
Ver=
nehmung des Profeſſors Seſimi aus Bergamo,
der durch Vermittlung eines italieniſchen
Offi=
ziers mit Tauſend in Verbindung getreten iſt
und 1928 auf Schloß Paſchbach in Südtirol
mehreren Verſuchen Tauſends beigewohnt hat.
Die Theorien Tauſends hätten, erklärte der
Zeuge, auf ihn einen vollkommen verworrenen
Eindruck gemacht. Bei einem Experiment, bei
dem man Gold herſtellen wollte, habe der Zeuge
feſtgeſtellt, daß unter verſchiedenem anderen
Ma=
terial eine Metallegierung verſteckt war. Mit
einem Drittel dieſer Legierung unternahm dann
Seſimi ſelbſt einen Verſuch, der mehr Gold
er=
brachte als ein Tauſendſcher Verſuch mit zwei
Dritteln der gleichen Legierung. Der Zeuge ſieht
hierin einen Beweis dafür, daß das Metallſtück
goldhaltig war.
Großfeuer in einem Kaufhaus.
Saarbrücken. In Aſchbach bei Lebach hat
ein Großfeuer in einem Kaufhaus großen
Scha=
den angerichtet. Das ganze Warenlager
Konfek=
tion und Kolonialwaren, wurde ein Raub der
Flammen. Das Innere des Ladens iſt
voll=
kommen ausgebrannt.
Wie Plüſchow verunglückte.
Buenos Aires. Nach einer Meldung der
„La Prenſa” aus Rio Gallegos ereignete ſich der
Unglücksfall, bei dem Plüſchow und ſein
Beglei=
ter Dreblow ums Leben kamen, über faſt
unbe=
wohnten Gegenden am Ufer des Argentino=Sees.
Von Viehhirten wurde beobachtet, wie das
Flug=
zeug über dem See in der Luft zu ſchaukeln
be=
gann und ſich im Steilflug auf die Oberfläche
herniederſenkte. Kurz ehe das Flugzeug die
Waſ=
ſerfläche berührte, ſprangen die beiden Flieger
ab und ſchlugen auf die Oberfläche auf. Die
Fall=
ſchirme, die ſie umgetan hatten, haben ſich nicht
geöffnet.
„N0. T” nach Amerika geſtartet.
Liſſabon. Das deutſche Flugboot „Do. X*
iſt am Samstag vormittag 9,08 Uhr MEZ. aus
Liſſabon zum Flug nach Südamerika geſtartet.
Der Etappenflug begann bekanntlich am 5.
No=
vember von Friedrichshafen aus und mußte Ende
November wegen Brandes der linken Tragfläche
im Hafen von Liſſabon unterbrochen werden.
Die nächſte Etappe iſt Funchal auf der Inſel
Madeira.
Der Start des „Do. K” vollzog ſich in
muſter=
gültiger Weiſe. Der erſte Motor wurde um 7.19
Uhr in Gang geſetzt, der zweite einige Sekunden
ſpäter und um 7.20 Uhr wurde der Anker
ge=
lichtet. Um 7,27 Uhr laufen alle Motoren. Der
„Do. K” gleitet auf dem Tajo, bis die Motoren
die volle Tourenzahl erreicht haben, dann erhebt
er ſich ſehr bald und erreicht raſch eine
beträcht=
liche Höhe. Es iſt 8,06 Uhr. Das Flugboot nimmt
Richtung auf Madeira und ſoll am Nachmittag
die Kanariſchen Inſeln erreichen. An Bord
be=
finden ſich der portugieſiſche Stabschef Admiral
Gago Coutinho und zwei deutſche Journaliſten.
„90.T in Las Palmas gelandel.
Las Palmas. Das Flugſchiff „Do. X”
hat die Kanariſchen Inſeln erreicht und iſt um
16.05 Uhr mitteleuropäiſcher Zeit in Las
Pal=
mas glatt gewaſſert. — Der amerikaniſche
Jour=
naliſt Karl von Wiegand befindet ſich übrigens
nicht an Bord. — Der „Do. X” hat die etwa
1500 Kilometer lange Strecke in 6½ Stunden
zurückgelegt und ſomit die außerordentlich gute
Durchſchnittsgeſchwindigkeit von
230 Kilometern erreicht. Von hier
aus wird das Flugſchiff nach den Kapverdiſchen
Inſeln fliegen. Die Entfernung beträgt
ſchät=
zungsweiſe 1600 Kilometer.
Weitere Erdrutſche in Moſelweinbergen.
Bernkaſtel. Nachdem erſt vor einigen
Tagen in der Nähe des „Uerziger Würzgartens”
ein größeres Weinbergsareal infolge der
an=
haltenden Regenfälle der letzten Wochen in
Be=
wegung gekommen iſt, iſt jetzt die große
Stütz=
mauer der bekannten Weinbergslage „Erdener
Prälat” eingeſtürzt und hat etwa 100
Quadrat=
meter Weinbergsbeſtand vernichtet. Da es ſich
um allerbeſte Rebſtöcke handelt, iſt der Schaden
beträchtlich. Der beſchädigte Weinberg gehört
zur beſten Lage der Erdener Gemarkung und
der Mittelmoſel überhauwt.
Zum Fliegerkod des Piloken King.
Dr. King,
Pilot bei den Ernſt=Heinkel=Flugzeugwerken in
Warnemünde, ſtieß beim Landen infolge
unſich=
tigen Wetters ſo hart auf die Waſſerfläche auf,
daß ſich das Flugzeug überſchlug. Der bewährte
Pilot erlag ſeinen ſchweren Verletzungen,
eint Boe W Glstdt.
[ ← ][ ][ → ]Seite 14
onntag, den 1. Februar 1931
Nummer 32
Anmeldungen
für die 4 höheren Kngbenſchulen
Darmſtadts
werden Dienstag, den 3. Februar 1931.
von 9—1, und Mittwoch, den 4. Februar
von 3—6 Uhr bei der zuſtändigen
Direk=
tion entgegengenommen. Dabei ſind
Geburtsſchein (oder Familienbuch) und
Impfſchein ſowie das Herbſt= oder beſſer
das jetzt ausgeſtellte Schulzeugnis
vor=
zulegen. Es empfiehlt ſich, die Schüler
bei der Anmeldung mitzubringen.
Für die Sexta werden an dieſen Ta
gen nur Schüler mit vier
Grundſchul=
jahren angemeldet.
Schüler, die in andere Klaſſen (außer
Sexta) eintreten ſollen, können
jeder=
zeit angemeldet werden.
Die Direktionen
des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums
(Karlſtr. 2): Lauteſchläger;
des Realgymnaſiums mit
Reformreal=
gymnaſium (Kirchſtr. 22): Ritſert
der Ludwigs=Oberrealſchule mit Reform=
realgymnaſium (Kapellſtr. 5):
Dr. Kämmerer:
der Liebigs=Oberrealſchule mit
Reform=
realgymnaſium (Lagerhausſtr. 3):
*
Dr. Kammer.
Bemerkung: Für die Oberrealſchule
ſind die in der Rhein=, Alexander= und
Dieburger Straße, ſowie nördlich davon
wohnenden, ferner die von auswarts
auf. dem Hauptbahnhof eintreffenden
und die von Arheilgen Eberſtadt und
Griesheim mit der elektriſchen Bahn
kommenden Schüler in der Liebigs=
Oberrealſchule — alle anderen in der
Ludwigs=Oberrealſchule anzumelden.
Diejenigen Schüler, die ein
Reform=
realgymnaſium beſuchen ſollen, können
— unter Beachtung der oben
angegebe=
nen Grenzen — in einer der
Oberreal=
ſchulen oder im Realgymnaſium
ange=
meldet werden.
Die Anmeldung
ſchulpflichkiger Kinder
zur Aufnahme in die Volksſchulen
an Oſtern 1931 hat Dienstag, den
10. Februar d. J., zu erfolgen.
Näheres in der Bekanntmachung in
den ſtädtiſchen Aushangkäſten und in
den Schulen.
(ſt. 1960
Darmſtadt, den 27. Januar 1931. Küche, Garten, Nähe
Der Vorſitzende des Schulvorſtandes.
Mueller, Oberbürgermeiſter.
Wegen Ausbruch der Klauenſeuche in
einer Nachbargemeinde
fallen die Ferkelmärkke in Groß=
Bieberau bis auf weikeres aus.
Groß=Bieberau, den 30. Januar 1931.
Heſſ. Bürgermeiſterei Groß=Bieberau.
Daab.
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Nummer 32
Sonntag, den 1. Februar 1931
Seite 15
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Zußball.
Polizeiſporkverein — 3. C. Egelsbach.
Das Fußballſpiel zwiſchen den beiden obigen Mannſchaften findet
heute, Sonntag, nachmittags 3 Uhr, auf dem Polizeiſportvereinsplatz
ſtatt.
Polizei=Sp. V. Jugend.
Verbandsſpiele der Jugend und Schüler: 2. Jugend Polizei gegen
Sportverein 98 2. Jugend, Stadion 10.30 Uhr; 1. Schüiler Polizei
gegen Sportverein 98 1. Schüler, Stadion 1.30 Uhr; 2. Schüler Polizei
gegen Griesheim 2. Schüler, Polizei=Sportplatz 11 Uhr.
Rotweiß — Geinsheim ausgefallen.
Obiges Verbandsſpiel wurde in letzter Minute von der Behörde
(wegen eines Todesfalles in Geinsheim) abgeſetzt und auf einen
ſpäte=
ren Termin verlegt.
* Zußball im Kreis Starkenburg.
Voller Spielbetrieb in der Kreisliga am Sonntag, den 1. Februar.
Viktoria Griesheim — Viktoria Walldorf (Vorſpiel 1:4); Polizei
Darmſtadt — FC. 03 Egelsbach (Vorſpiel 6:0); SV. Münſter —
Germania 03 Pfungſtadt (Vorſpiel 0:1); Sportvgg. 04
Arheil=
gen — SC. Haſſia Dieburg; SV. 1911 Neu=Iſenburg — FV.
Sprendlingen (Vorſpiel 0:2); Union Darmſtadt — SV.
Mör=
felden (Vorſpiel 2:2).
Der heutige Sonntag bringt wieder vollen Spielbetrieb in der
Starkenburger Kreisliga. Im Vordergrund des Intereſſes ſteht
natur=
gemäß das Antreten des Favoriten bei Viktoria Griesheim. Nicht nur
wegen der Frage, wie die Walldörfer ihre reſtlichen Spiele beenden
werden, ſondern auch deshalb, weil gerade Griesheim es war, das im
Vorjahre unter ähnlichen Verhältniſſen den Walldörfern eine klare 5:1
Niederlage beibrachte. Sollte das ſchließlich auch in dieſem Jahre
wie=
der eintreffen? Wir glauben nicht recht daran. Walldorf weiß, was
auf dem Spiele ſteht und ſollte ſich einen knappen Sieg ſichern. Die
Polizei hatte ſchon im Vorſpiel das Glück. Egelsbach wegen einer
Platz=
ſperre auf eigenem Gelände empfangen zu können. Der heimiſche Platz
und auch das beſſere Können werden den Darmſtädtern auch im
Rück=
ſpiel den Sieg ſichern, aber ſo glatt wie im Vorſpiel wird es nicht
gehen. — Münſter dürfte ſich daheim an den Pfungſtädtern für die
knappe Vorſpiel=Niederlage revanchieren, zumal die Gäſte — wie man
hört — erſatzgeſchwächt antreten müſſen. Das Ergebnis wird trotzdem
nur knapp ausfallen. — Arheilgen und Haſſia Dieburg treffen zum
erſtenmal zuſammen, da das Vorſpiel wegen ſchlechter Platzverhältniſſe
ausfallen mußte. Die „Mühlchesleute” ſollten einen knappen Sieg
er=
ringen. — Der Kampf in Neu=Iſenburg iſt reichlich offen, zumal
Sprendlingen in den letzten Spielen nicht zu überzeugen vermochte.
Ebenſo ſcheint uns das Spiel an der Heidelberger Straße (Alte
Rad=
rennbahn) zu liegen. Union hat zwar den Platzvorteil, aber Mörfelden
wird ſich zu wehren wiſſen. Der Ausgang iſt u. E. völlig offen.
Die A= und B=Klafſe im Kreis
war ziemlich eingeſchränkt im Spielbetrieb. Die Gruppe Bergſtraße=
Ried feierte wegen des Werbeſpieles in Griesheim. Dieſes endete
nach beiderſeits recht guten Leiſtungen unentſchieden 1:1. — In der
Gruppe Odenwald ſind ſämtliche Spiele wegen unbeſpielbarer
Plätze ausgefallen. Die Gruppe Dreieich brachte mit dem Spiel
T.u. SV. Meſſel — FC. Erzhauſen ihr letztes Spiel unter Dach; Meſſel
gewann ſicher mit 6:1 und hat ſich in der Tabelle einen Platz
vorge=
ſchoben. Erzhauſen hat mit dieſem Spiel die reſpektable Minustorzahl
von 108 erreicht, doch ſollte das den Neuling nicht verdrießen. Aller
Anfang iſt bekanntlich ſchwer. Nachzutragen iſt, daß auch die zweite
Elf von Union Wixhauſen die Gaumeiſterſchaft errungen hat. — In der
B=Klaſſe Odenwald erzielte Viktoria Schaafheim einen ſchönen
7:2 (3:1) Sieg über Viktoria Kleeſtadt. Das Treffen Groß=Umſtadt
—Haſſia Dieburg 3. fiel aus.
Am heutigen Sonntag
fallen laut Mitteilung des Spielleiters in der Gruppe Odenwald die
Spiele in Dieburg und Lengfeld aus; das dritte Treffen in Beerfelden
dürfte wohl dasſelbe Schickſal erleiden; denn die Plätze der
Odenwald=
vereine ſind um dieſe Jahreszeit alles andere als beſpielbar. Die
Bruppe Dreieich iſt bekanntlich ſchon fertig, ſo daß alſo nur folgende
Spiele ſtattfinden:
Gruppe Bergſtraße —Ried: Chattia Wolfskehlen —
Germa=
nia Eberſtadt; Sportverein Geinsheim — Rotweiß=VfR.
Darm=
ſtadt: Boruſſia Dornheim — Eintracht Darmſtadt: SV.
Weiter=
ſtadt — Reichsbahn=SV. Darmſtadt; Germania Eſchollbrücken
Sportverein Groß=Gerau; Germania Leeheim — Olympia Hahn.
— Von großer Bedeutung für die Meiſterſchaft iſt der Ausgang
des Spieles in Wolfskehlen.
B=Klaſſe Odenwald: Vorwärts Klein=Zimmern — Spovg. Gr.=
Umſtadt: Viktoria Schaafheim — SV. Münſter 3.; Viktoria
Klee=
ſtadt — SC. Ober=Ramſtadt 2. — Ob hier alle Spiele durchgeführt
werden können, bleibt abzuwarten.
Rreisliga Südhefſen.
Die dritte Platzſperre in dieſer Saiſon wurde nun ſeitens der
Ver=
bandsbehörde ausgeſprochen. Sie betrifft Normannia Pfiffligheim, was
nach den Ausſchreitungen beim Spiel gegen Biblis nicht verwunderlich
iſt. Außerdem ſind die drei beſten Spieler der Normannen geſperrt.
Damit haben ſich die „temperamentvollen”, Linksrheiner die Ausſicht
auf den zweiten Tabellenplatz verſcherzt.
Langſam geht dieſe, ſehr aufreibende, Saiſon ihrem Ende zu. Der
heutige Sonntag bringt wiederum ein volles Programm; hoffentlich
können alle Spiele durchgeführt werden. Es treffen ſich:
Olympia Lampertheim — Normannia Pfiffligheim;
Starken=
burgia Heppenheim — Spv. Hochheim: Concordia Gernsheim
— Olympia Worms; VfR. Bürſtadt — VfL. Lampertheim: Spv.
Horchheim — Vikt. Neuhauſen; FV. Biblis — Olympia Lorſch.
Die erſatzgeſchwächten Normannen werden in Lampertheim mit
einer ehrenvollen Niederlage zufrieden ſein. Olympia=Lampertheim
hat ſich nach ſehr ſchlechtem Start noch zur rechten Zeit
zuſammenge=
funden und hat Ausſicht, einen annehmbaren Mittelplatz zu erringen. Die
Bergſträßer werden ſich ſicherlich auch gegen Hochheim durchſetzen und
bleiben damit ſtärkſter Anwärter auf den zweiten Platz. Starkenburgia
Heppenheim hat ſich übrigens ſeit der vorfährigen Saiſon ſtark
empor=
gearbeitet. Die Kleeblätter werden alle Regiſter ihres Könnens ziehen
müſſen. um in Gernsheim die Punkte zu holen. In Bürſtadt haben
die VfL.=Leute wenig Chance auf Gewinn. Die Raſenſpieler haben
ihre Schwäche wieder überſtanden; man kann mit einem glatten Sieg
der Einheimiſchen rechnen, obwohl die Lambertheimer in letzter Zeit
recht beachtliche Leiſtungen aufbrachten. Horchheim wird ſich wohl ohne
allzu große Mühe die Punkte gegen den Tabellenletzten ſichern. Lorſch
hat in Biblis anzutreten. Der Bibliſer Platz iſt ſehr ſchlecht; es ſind
Beſtrebungen im Gange, das Spiel evtl. nach Bensheim oder ſo
ähn=
lich zu legen. Das wäre natürlich für Lorſch äußerſt günſtig. Im
lſorigen wird die komplette Bibliſer Elf dem Tabellenerſten das
Punkte=
holen ſauer machen — das iſt gewiß!
A=Klaſſe, Gau Ried.
Zwingberg und Klein=Hauſen pauſieren. Die übrigen Teilnehmer
ſtehen ſich in folgenden Treffen gegenüber:
Densheim — Bürſtadt priv.; Auerbach — Groß=Rohrheim;
Bob=
ſtadt — Biebesheim; Hüttenfeld — Hofheim.
Bei dieſen Spielen hat es der Tabellenführer Hofheim am
ſchwer=
ſten. Trotzdem gilt Hofheim natürlich als Sieger. Die übrigen
Tref=
ſen, mit Ausnahme der Begegnung in Bensheim, ſind ziemlich offen;
Bobſtadt und Groß=Rohrheim werden jedoch wahrſcheinlich die Sache
für ſich entſcheiden.
Deutſche Ringerſiege in Schweden.
Am Freitag abend konnten drei deutſche Ringer bei dem
ternationalen Ringkampf=Turnier in Stockholm zu ſchönen
folgen kommen. Im Bantamgewicht blieb Brendel=Nurnd
über Törnblom ſiegreich. Földeak und Kraus=Darmſtadt
wannen im Leicht= und Mittelgewicht gegen Liung bzw. Thunbe
Sieger im Schwergewicht wurde Europameiſter Richthoff
einem Punktſieg über Nielſſon und einem Schulterſieg u
Weſtergren.
In den Kämpfen um die Zweierbob=Weltmeiſterſchaft in O
hof führte nach den beiden erſten Läufen des Samstag
Deutſchland I mit 3.48,5 vor Schweiz I mit 3.51.3 und Deut
land II mit 3.51,7 Min.
und Tutnen.
Darmſtädter Sporkkalender.
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14,30 Uhr: Stadion: S.V. 98 — S.V. Mannheim=Waldhof.
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15,00 Uhr: Kranichſteinerſtr.: Tgeſ. 75 — T.V. Konig.
15,00 Uhr: Müllersteich: Fr. Tgde. — Fr. T. Arheilgen.
Fußball.
14,30 Uhr: Mühlchen: Arheilgen 04 — Haſſia Dieburg.
15,00 Uhr: Exerzierplatz: Polizei — Egelsbach 03.
Um die Süddeukſche Handball=
Heiſterſchaft.
5. B. Darmſtadt 1898 — 5.5. Mannheim-Waldhof.
Wie wir ſchon mitteilten, hat der SV. Darmſtadt 1898 im zweiten
Endſpiel um die Süddeutſche Meiſterſchaft den Rheinmeiſter, SV.
Mannheim=Waldhof, zu Gaſt. Das bevorſtehende Treffen iſt inſofern
geeignet, einen Vergleichsmaßſtab für das Können der an den Spielen
in der Weſtgruppe beteiligten Vereine, ſoweit dieſe für die Erringung
der Meiſterſchaft in Betracht kommen, abzugeben, als die Waldhöfer
ia am vergangenen Sonntag ebenfalls in Darmſtadt zu Gaſt waren und
gegen den hieſigen Polizeiſportverein mit der knappen Niederlage von
2:3 ein ehrenvolles Reſultat herausholen konnten. Es wirft ſich alſo
von ſelbſt die Frage auf, ob es den 98ern gelingen wird, gegen den
Rheinmeiſter einen überzeugenderen Sieg zu erzielen. Leicht wird dies
für die Einheimiſchen nicht ſein, da das Auftreten der damals
erſatz=
geſchwächten Waldhöfer am letzten Sonntag erkennen ließ, daß die
Mannſchaft, die durchweg aus jungen Spielern beſteht, äußerſt flink iſt
und ein ausgeprägtes Stellungsſpiel beſitzt. Man war verwundert, daß
die Waldhofmannſchaft ſich in ſolch verhältnismäßig kurzer Zeit aus
einer bisher unbedeutenden Elf zu einem Team mit derartig ſolidem
und gefeſtigten Können entwickeln konnte, und wird wohl nicht fehlgehen,
wenn man dieſen Aufſchwung der Waldhof=Handballer dem bekannten
Sportlehrer Tauchert zuſchreibt, der nach Beendigung ſeiner Tätigkeit
beim FC. Nürnberg vor Jahresfriſt vom Sportverein Waldhof
ver=
pflichtet wurde. Zweifellos hat Tauchert in Waldhof gelehrige Schüler
gefunden, die es auch verſtehen werden, im morgigen Spiel einen ſtarken
und achtbaren Gegner abzugeben.
Die 98er wiſſen, daß, falls die Meiſterſchaftshoffnungen nicht
früh=
zeitig begraben werden ſollen, im morgigen Spiel kein Punkt abgegeben
werden darf. Daß der Gegner, durch den Achtungserfolg ſeines erſten
Darmſtädter Spieles angeſpornt, mit ganzer Kraft bemüht ſein wird,
im morgigen Spiel noch günſtiger abzuſchneiden, ſollte für die
Einheimi=
ſchen Veranlaſſung ſein, wieder einmal mit einer großen Leiſtung
aufzu=
warten. Es dürften alſo alle Vorausſetzungen dafür gegeben ſein, daß
ſich das bevorſtehende Treffen, deſſen Beginn auf 2.30 Uhr feſtgeſetzt iſt,
zu einem ſchönen und fairen Kampfſpiel geſtaltet.
Freie Tade. Darmſtadt — Arheilgen.
Heute nachmittag 3 Uhr empfängt die Darmſtädter 1. Elf dieſelbe
von Arheilgen. Zwei alte Ribalen, die es aber immer verſtanden, ſich
ſchöne Kämpfe zu liefern. Arheilgen hat ſich in letzter Zeit gut
ent=
wickelt, das beweiſen die Erfolge in Langen, konnten ſie doch dem
vorjäh=
rigen Kreismeiſter auf eigenem Platze eine Niederlage beibringen.
Darmſtadt muß mit drei Mann Erſatz antreten, und man muß
abwar=
ten, wie ſich dieſelben in der Aufſtellung bewähren. Die Anhänger
dürften hier auf ihre Koſten kommen.
Main-Rhein=Gau der Deutſchen Turnerſchaft.
Das Februar=Arbeitsprogramm.
Auch für den Monat Februar ſteht in erſter Linie im Mittelpunkt
des Arbeitsplanes für 1931 die Lehrarbeit zur Ausbildung techniſcher
Leiter der Gauvereine. Eine der wichtigſten Veranſtaltungen dürfte der
am 1. Februar ſtattfindende zweite Lehrtag, welcher der Ausbildung
von neuen Schiedsrichterkräften dienen ſoll, ſein, da das Handballſpiel
in ſeinem dauernden Wachstum immer mehr neue Schiedsrichter
bean=
ſprucht. Doch nicht minder wichtia iſt die Führerausbildung im
Frauen=
turnen, wozu die Gauſchule für das Frauenturnen die
be=
rufene Stelle iſt. Dieſe nimmt mit dem erſtem Uebungsabend am
Mittwoch, den 4. Februar, abends 8 Uhr, in dem Turnhauſe
der Turngemeinde Darmſtadt, ihre Lehrtätigkeit für dieſes Jahr erneut
auf. Praktiſches Beiſpiel eines Vereins=Uebungsabends, ſowie
Tanz=
ſpiele ſind der Lehrſtoff für dieſen Lehrabend, in deſſen
Ausbildungs=
arbeit ſich Gaufachwart Klenk=Bensheim und das
Turnausſchußmit=
glied, Frl. Kaiſer=Jugenheim, teilen werden. Neben dieſer
Lehr=
gangsarbeit ſind es im Gau zwei Tagungen, die von allergrößter
Be=
deutung für die Weiterentwicklung der Turnſache ſein werden. Zunächſt
iſt es der Gau=Spieltag am 8. Februar in Bickenbach und der 71.
Gauturntag, am 22. Februar, in Auerbach. Zu erſterem ſtehen
einige Anträge auf der Tagesordnung, die ohne Zweifel ſehr
einſchnei=
dend auf die Spielbewegung ſein können. Der Gauturntag bringt u. a.
auf ſeiner Tagesordnung einen Antrag des Gauvorſtandes auf eine
Steuerſenkung. Das Kreiswertungsſingen, welches am 30. Auguſt in
Darmſtadt ſtattfindet und der Turngemeinde Beſſungen zur
Durchfüh=
rung übertragen wurde, wird in einer Tagung am 1. Februar, zu
wel=
cher ſich alle Vereins=Geſangswarte des Mittelrhein=Turnkreiſes
zuſam=
menfinden, im Turnhauſe vorgenannten Vereins vorbereitet. In den
zweiten Monat des Jahres fällt auch eine Großveranſtaltung der D.T.,
das Jahn=Schwimmen, in Halle am 15. Februar. Hier
wer=
den ſich auch einige der beſten Schwimmer des Main=Rheingaues im
Kampf mit den Teilnehmern anderer Gaue und Kreiſe meſſen.
Frankfurts Sechskagerennen toll ...
Die Frankfurter Feſthalle, die eine Woche lang Schauplatz des
vier=
ten Frankfurter Sechstage=Rennens werden ſoll, ſah am Freitag etwa
4000 Zuſchauer in ihrem weiten Rund. Alle Mannſchaften wurden von
den Zuſchauern recht begeiſtert begrüßt. Die erſte Viertelſtunde des
Rennens verlief ziemlich ruhig. Nach einer Viertelſtunde kommt aber
bereits Leben in das Feld. Koch kommt zu Fall, über ihn ſtürzt
Rie=
lens. Während Koch das Nennen ſofort fortſetzen konnte, ſcheint
Rie=
lens etwas ernſter mitgenommen, kann aber nach einiger Zeit ebenfalls
wieder ins Rennen ſteigen. Um 10.30 Uhr beginnt die erſte
Spurt=
ſerie. Pifnenburg gewinnt den erſten der ſechs Abendſpurts, nach dem
Müller losgeht. Goebel ſetzt ſofort hinterher und gewinnt viel Boden.
Obwohl Schön verſucht, das Feld heranzuführen, löſen ſich Goebel und
Dinale ſo gut ab, daß ſie das ganze Feld überrunden können. Rauſch
nimmt dann die Verfolgung auf und kann auch, durch Hürtgen gut
unterſtützt, die Ausreißer einholen. Die ſechs Spurts der
Abendwer=
tung gewannen Piinenburg, Dinale, Rauſch, Rieger, Goebel und
Pij=
nenburg.
Nach 19 Stunden war der Stand des Frankfurter
Sechstage=
rennens folgender: 1. Göbel=Dinale 45 P. 2. Schön=Pijnenburg
39 P. 2 Runden zurück: 3. Rieger=van Kempen 36 P. 4. Louet=
Mouton 17 P. 3 Runden zurück: 5. Kroll=Miete 6 P 4 Runden
zurück: 6. Rauſch=Hürtgen 25 P. 7 Tonani=Negrini 5 P. 5 Runden
zurück: 8. Rielens=van Buggenhout 23 P. 6 Runden zurück: 9.
Oſz=
mella=Schorn 35 P. 10. Koch=Dorn 24 P. 11. Schäfer=Damm 14 P.
7 Runden zurück: 12. Gilgen=Bühler 10 P. 13. Müller=Meyer 7 P.
Berliner Reit=Turnier.
Gegen Kürzung der Skaatsmitkel
iür Beivesnoangen.
Auf die gemeinſame Eingabe der drei Spitzenverbände für
Leibes=
übungen, des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen, der
Zen=
tralkommiſſion für Arbeiterſport und Körperpflege und des
Reichs=
verbandes für Deutſche Jugendherbergen, vom 14. Januar 1931 hat der
Hauptausſchuß des Preußiſchen Landtages die von der
Staats=
regierung vorgeſchlagenen Kürzungen des
Sport=
fonds von 1 Million auf 500 000 RM. und des Jugendpflegefonds —
Wegfall der Darlehensmittel von 900 000 RM. — abgelehnt und dieſe
Fonds in derſelben Höhe wie für das Rechnungsjahr 1930 wieder
ein=
geſetzt. — Dieſe recht erfreuliche Aenderung des Voranſchlags für 1931
muß noch dem „Köpfungsausſchuß” zur Genehmigung vorgelegt werden.
Hoffentlich werden auch hier bevölkerungspolitiſche und volkshygieniſche
Erwägungen über den Gedanken ſchematiſcher Sparſamkeit ſiegen und
die verhältnismäßig immer noch ſehr geringen Summen für die
För=
derung der Turn=, Sport= und Wanderbewegung unangetaſtet laſſen.
Geſchäftliches.
Beginn der deutſchen Mittelmeer= und Orientfahrten.
Für die diesjährigen, von den führenden deutſchen
Schiffahrts=
geſellſchaften. Norddeutſcher Lloyd, Bremen, und Hamburg—
Ame=
rika=Linie, Hamburg, veranſtalteten Mittelmeer= und
Orient=
fahrten macht ſich weitgehendes Intereſſe bemerkbar. Die erſten
Reiſen mit dem Vergnügungsreiſen=Dampfer „Oceana” der Hapag
und dem 11 500 Br.=Reg.=Tons großen Dampfer Sierra Cordoba
des Lloyd beginnen bereits am 19. Februar. Beide Schiffe laufen
auf neun verſchiedenen Fahrten die bedeutendſten Häfen des nahen
Orients und Mittelmeers an und bieten den Fahrtteilnehmern die
Möglichkeit, die ſehenswerteſten Plätze und die alten Kulturſtätten
des Morgenlandes und der Mittelmeerländer aus eigener
An=
ſchauung unter ortskundiger Führung denkbar bequem
kennen=
zulernen. (Siehe auch heutiges Inſerat.)
Fuß=, Bein= und Rückenſchmerzen!
Von Fuß=, Bein= und Rückenſchmerzen ſind eine ungeheuer
große Anzahl Menſchen befallen. Wer mit einem ſcharfen Blick
das Gehen der Menſchen auf der Straße beobachtet, wird
er=
ſchrecken wie Fuß=, Beinleiden und ſchlechte Körperhaltungen
über=
hand genommen haben. Die Statiſtik ſoll feſtgeſtellt haben, daß
ſchon 80 Prozent aller Menſchen von Fußleiden befallen und
ge=
quält werden. Ueber dieſe Uebelſtände und deren Beſeitigung gibt
am 2. und 3. Februar der in ſchon allen Kulturſtaaten bekannte
Fuß= und Schuhſpezialiſt K. Birkenſtock genaue und koſtenloſe
Auskunft in der Sanitätsabteilung der Firma M. Kattler,
Darmſtadt, Rheinſtraße 3. (Siehe Inſerat.)
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Gleichbleibendes Werltags=Programm. 6.15: Wetter, Gymnaſtik.
O 6.45: Gymnaſtik. O 7.30: Konzert. O 8.30: Waſſerſtand. O 12:
Zeit, Wirtſchaftsmeldungen. Nachrichten, Programm. O 12.15: Wetter.
O 12.20: Schallplatten. 6 12.55: Nauener Zeit. 6 13: Schallplatten.
14: Werbekonzert. o 14.40: Nachrichten. o 14.50, 15.50: Zeit,
Wirtſchaftsmeldungen. 15.55: Wetter. o 17 45:
Wirtſchafts=
meldungen. O 18.30: Zeit. 6 19: Zeit, Wetter, Wirtſchaft. 0 Ca.
22.15: Nachrichten, Sport, Wetter.
Sonntag, 1. Februar.
7.00: Hamburger Hafenlonzert. — Glocken vom Großen Michel.
8.15: Kloſter Frauenberg, Fulda: Katholiſche Morgenfeier.
9.15: Kaſſel: Stunde des Chorgeſanges. Ausf.: Chorgruppe
Lud=
loff (Arbeitergeſangvereine Großenritte, Altenritte, Niederzwehren.
10.30: Alfred Auerbach: 25 Jahre Arbeit mit der Bühnenjugend —
Ernſtes und Heiteres.
11.00: Stunde der Kammermuſik. Ausf.: Maurits Frank (Cello),
Hans Rosbaud (Klavier), Karl Kronenberg (Bariton),
11.30: Erlebte Geſchichten von Elſe Lasker=Schüler.
12.00: Mittags=Konzert auf Schallplatten.
13.50: Mitteilungen von der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden.
14.00: Stunde des Landes. Dr. Carl Buſemann: Was geht in der
Welt vor, und was geht es mich an? — Ein Rundgang durch den
Hof des Verſuchsgutes des Landwirtſchaftlichen Inſtituts Gießen.
15.00: Stunde der Jugend. Moderne Inſtrumentalmuſik. — Wir
bauen eine Stadt. Spiel für inder.
16.00: Aus dem Reichstag Berlin: Konzert zugunſten eines
Streſe=
mann=Ehrenmals in Mainz. Ausf.: Das Funkorcheſter. —
Vor=
tragsſtunde. Mitw.: Rochus Frhr. v. Rheinbaben, Herm. Vallentin,
Heinr. Mann, Käthe Dorſch, Ludw. Hardt, W. Schaefſers.
18.00: Dr. v. Papen: Die Inſel Oſtpreußen.
18.30: Von Köln: Eine Stunde Kurzweil.
19.35: Sportnachrichten.
19.45: Stuttgart: Kleine Stücke für Violoncello. Ausf.: Beatrice
Reichert. Am Flügel: Otto Seyfert.
20.15: Von Tempelhof bis Hollywood. Ein Filmabend. Ausf.:
Hubert Buchta, Lotte Herzog, Carl Struve, Theodor Brand,
Am Flügel: Artur Haagen.
21.15: Populäres Konzert. Philharmoniſches Orcheſter Stuttgart.
22.15: Nachrichten, Sportberichte, Wetter.
22.40: Karlsruhe: Tanzmuſik der Kapelle Haas=Mahagonny.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Gleichbleibendes Weritags=Programm. 6.20:
Zeit, Wetter für den Landwirt. 6 6.55: Wetter für den Landwirt,
O1: Gymnaſtik. O 10.30, 13.30: Nachrichten. O 12.00: Schallplatten.
0 12.25: Wetter f. d. Landwirt (So. 12.50). S 12.55: Nauener
Zeit. o 14: Schallplatten. e 15.30: Wetter, Börſe. 6 19.55:
Wetter für Landwirte. o Ca. 22: Wetter, Tages= u. Sportnachr.
Deutſche Welle. Sonntag 1. Februar.
7.00: Hamburger Hafenkonzert. — Glocken vom Großen Michel.
8.00: Mitteilungen und prakt. Winke für den Landwirt.
3.15: Wochenrückblick auf die Marktlage.
3.25: Beſuch des Wirtſchaftsberaters auf einem Bauernhof.
8.50: Morgenfeier. Stundenglockenſpiel der Potsd. Garniſonkirche.
Anſchl.: Glocken des Berliner Doms.
10.05: Wettervorherſage.
11.00: Köln: Wald und Feld. Zur Eröffnung der Woce der
Landwirtſchaft. Orcheſter des Weſtd. Rundfunks.
11.30: Elternſtunde: Ober.=Reg.= und Schulrat Günther: Schulreif.
12.00: Königsberg: Mittagskonzert. Funkorcheſter.
14.00: Berlin: Jugendſtunde. Dr. Röhn: Zu Euerm Wohlſein.
14.30: Aus Oberhof: Weltmeiſterſchaft im Zweier=Bob.
15.00: Unterhaltungsmuſik. Kapelle Ilia Livſchakoff.
16.00: Aus dem Reichstag: Feſtkonzert. Für ein Streſemann=
Ehren=
mal. Berliner Funkorcheſter.
17.00: Dr. Dyck: Ich komme ſoeben aus Marokko.
17.30: Bunte Stunde. Mitw.: Anneliſe Abels (Chanſons), Harvedo
Felicioli (Bariton), Fred Rüffer (Zither). Julius Bürger (Flügel),
18.00: Prof. Dr. Sohnrey: Das lachende Dorf.
18.30: Oberſtudiendirektor Dr. Tenner: Das internationale
Ski=
rennen 1931 in Oberhof.
19.00: Oberförſter a. D. E. v. Kapherr: Jägeraberglaube und
Jägerlatein.
19.30: Dr. Hanns Martin Elſter: Carl Hauptmann zum 10.
Todes=
tage.
20.00: Hamburg: Volkstümliches Militärkonzert.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Danach: Tanzmuſik. Mitia Nikiſch und ſein Orcheſter.
Wekterbericht.
Am Samstag brachte das Turnier wiederum ſehr intereſſante
Prüfungen, die im Gegenſatz zum Vortage nicht ſtark beſchickt
waren. Die Hannoverſche Reitſchule erfocht durch Oberin (Major
Poehl) und Packard (Major Bürkner) im Preis vom
Kur=
fürſtendamm (Eignungsprüfung) ſowie mit Viererzug (Oblt.
Stein) im Achenbach=Preis drei ſchöne Siege. In den
reſt=
lichen Konkurrenzen kamen die Damen und Junioren zu Wort und
ernteten mit ihren guten Leiſtungen bald die Sympathien der
Zuſchauer. Den Abſchluß des Abends bildete wiederum die große
Schau „Kavallerie einſt und jetzt”.
Bei den Schwarzwald=Skimeiſterſchaften gewann am Samstag
Geiſer=Baiersbronn den 18=Kilometer=Langlauf in 1:12.25 Std.
Zu den Deutſchen Skimeiſterſchaften in Lauſcha=Ernſtthal wurden
3 Einzel= und 15 Staffelmeldungen abgegeben.
Rennfahrer Ernſt Zündorf=Köln erhielt das Goldene Sportabzei=
Sen des Deutſchen Motorradfahrer=Verbandes.
Ausſichten für Sonntag, den 1. Februar: Leichter Nachtfroſt, dunſtig
und bewölkt mit Aufklaren, ſpäter erneute Eintrübung mit
Nieder=
ſchlägen.
Ausſichten für Montag, den 2. Februar: Milder, bedeckt mit
Nieder=
ſchlägen, dann wieder mehr wechſelnd wolkig.
Hauptſchriftleitung. Rudoll Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wiriſchaft: Rudolf Mauve: für Feullleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sporl. Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neitte:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willh Kuble:
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die beutige Nummer hat 24 Geiten.
[ ← ][ ][ → ]Seite 16
Sonntag, den 1. Februar 1931
Nummer 32
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[ ← ][ ][ → ] Adesſp.
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1. Februar 1931
Nummer 6
IHAHaannnnnnnn
HHA
Innnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnannnnnnnnnnnnnnn!
Papierguirlanden, mr wenig aufgeweicht,
hängen freundlich farbenſpendend von der
Decke, die gewaltig von den Seiten
aufſtre=
bend ſich zum gigantiſchen Alpenpanorama
türmt — die höchſten Schneegipfel lieblich
von dem berühmten Alpenglühen umſäumt.
Lebendige Cannen und Kiefern recken ſich
trutzig in den Ecken, und von ihnen aus
ſchön, wenn auch unmotiviert, ſpinnen ſich
Wer ſich einigermaßen m Berlin
aus=
kennt — und zeigen Sie mir jemand, der
dieſe Eigenſchaft nicht zu beſitzen behauptet
— der verwechſelt ſelbſtverſtändlich die
„Haſenheide” mit dem „Bockbier”. Nicht
als ob irgendwelche geheimnisvollen
zoolo=
giſchen Verbindungen zwiſchen den Haſen
und dem Bock beſtünden. Es iſt gerade
jener Bezirk der Weltſtadt, der den
ge=
ringſten Ehrgeiz nach „Landſchaft” beweiſt.
Hier verliert ſich das Häuſermeer all=
die vaterländiſchen Inkereſſen — hick
müſſen unter allen Umſtänden — hick —
na, proſit!. . . ."
mählich ins Grüne, hier beſchleunigen die
Autobuſſe, der Endſtation nahe, die Fahrt,
hier hält man Einkehr in Lokalen mit dem
vielverſprechenden Schild „Sum
fettriefen=
den Hering”, hier tagen die
Negerſchauſpie=
ler in einem Hinterhaus und in den
Sei=
tenſtraßen verſchwinden Liebespaare hinter
roten Kinoportieren, um gegen Kaſſe von
40. Pfennigen die Schauerfilme des
vorletz=
ten Jahres zu genießen.
Soviel über die Haſen mitſamt ihrer
Heide. Was es mit dem Bock auf ſich hat,
darüber ſind allerdings die wenigſten
orien=
tiert. Als pedantiſcher Menſch tut man gut,
nachzuſchlagen: „Bock, Alfred, Schriftſteller,
gebürtig aus Gießen, Ehrendoktor der
dor=
tigen Univerſität und Schöpfer der Nomane
„Kantor Schildköter”, „Grete Fillunger”,
„Der Slurſchütz” — — hier finden lich nur
gewagte Suſammenklänge. Jedoch kommt
man der Sache ſchon näher bei der nächſten
Nubrik:
„Bock, zoologiſche Bezeichnung für
Männchen von Schaf, Siege, Gemſe, Neh,
Damwild uſw.
Beim Curnen ein Gerät für
Sprung=
übungen, beſtehend aus einem gepolſterten,
lederüberzogenen Holzkaſten.
Im Bauweſen eine Stützkonſtruktion.
Und endlich eine Bierqualität, das
Bockbier, ein ſtärker gebrautes,
alkoholi=
ſches, ſüßeres Bier, urſprünglich im März,
ſpäter auch zu anderen Jahreszeiten
herge=
ſtellt. Das baueriſche Bockbier ſoll
angeb=
lich eine Nachahmung des altberühmten
Einbecker Bieres geweſen ſein.”
Wer nie ein Bockbierfeſt mitgemacht
hat, dem iſt natürlich nicht zu helfen. Man
tut im übrigen gut, möglichſt ſtilgemäß
ge=
kleidet hinzugehen, aber auch für ſolche, die
es verſäumten, ſorgen freundliche Menſchen
durch Verleihung von winzigen Ciroler=
Hütchen, durch Anſtecknadeln und prächtige
Alpenblumen aus Blech, auf daß ihnen
rechte Stimmung nicht fehle. Denn
Stim=
mung — alſo Stimmung iſt überhaupt kein
Ausdruck dafür!
Daran iſt natürlich in erſter Linie das
Bockbier ſchuld. Wiſſen Sie, was Bockbier
heißt? Es ſteht von Feenhand hingezaubert
in rauhen, grauen Krügen auf dem
ge=
ſcheuerten Ciſch — das mit dem Platz
be=
kommen iſt Glückſache — man hebt es an —
dieſe Farbe — braun, brauner, am braunſten,
von ſchneeigem Schaum gekrönt — in
ſchweren Cropfen rimnt die herbſüße,
duf=
tende Flüſſigkeit über die Sunge und durch
die Speiſeröhre — (bitte nicht verſchlucken!)
— hinab, um ſich im Magen zu ſammeln. —
Der Geiſt des Bocks ſteigt aufwärts ins
Gedankenfach — Herz und Gefühle, ſowie
Worte beflügelnd — der materielle Neſt
ſinkt in die Beine — aber das merkt man
erſt beim vierten Krug. —
In der ungeheuren Bewegtheit des
Bil=
des geſchieht es wohl, daß auch einmal ein
Krug umgeſtoßen wird, aber das tut nichts
zur Sache. Der Boden iſt ohnehin ſteinern,
auch die liſtig geringelten Nadi entſchlüpfen
leicht der Hand, und Papierkörbe gibt es
ſowieſo nicht. Aber wie geſagt — das alles
ſpielt keine Nolle — dem der Geiſt des
Bockbieres erfüllt ſämtliche Gemüter mit
weltumſpannender Liebe, mit Milde,
Nach=
ſicht und Güte und einer bezwingenden
Hei=
terkeit.
Man ſitzt — ſitzt?? — zu acht und zehn
unbekannten Bekannten um ſeinen Ciſch —
ſanfte Blütenbögen, ein Sirnbild der
Ver=
brüderung der Gegenſätze, eine zarte
Früh=
lingsahnung.
Die geborenen Mädchen aus der
Haſen=
heide in den ſtilechten Ciroler Crachten
jonglieren ſo geſchickt mit den Maßkrügen,
als hätte ihre Wiege an der Iſar geſtanden.
— „Platz da — Bock.. ." — Zwölf Krüge
an jeder Hand, hoch über den Köpfen der
Menge — rückſichtslos das ſchwankende
Feld der Gomsbärte und Hahnenfedern
durchbrechend. — An den Ciſchen in den
frühen Abendſtunden lebhaſte Unterhaltung
— das heißt, ein jeder unterhält ſich ſelbſt,
ohne Nückſicht darauf, ob ſeine Worte auch
das entſprechende Echo des Publikums
fin=
den. — Somit iſt das Geheimnis der wahren
Leidenſchaft enthüllt — — und da ſagt ſe
doch zu mir, ſagt ſe — na, Proſt Bock..."
Mit dieſer Sauberformel werden die
gewal=
tigſten Probleme wie mit einem Schlage
ge=
löſt. Wobei bemerkt werden muß, daß ſelbſt
werden. . . . Proſit Bock.. . ."
Der Reſt erſtickt, dann in einem
mäch=
tigen Marſcheinſatz, zu dem ſich die Kapelle
zu Füßen der papiernen Eisrieſen aufgerafft
hat — es bedarf einiger handgreiflicher
Aufmunterungen des Dirigenten, denn dieſe
Kapelle iſt tatſächlich echt bauriſch — und
weiß die Nadis und Weißwürſte — ein
fades Heug im übrigen für unſeren Ge=,
ſchmack — weit beſſer zu würdigen.
„Semzi, noch ein Bock.. .” Und das
freundliche Mädchen, das in Wahrheit
Lieschen Neumann heißt und aus Neukölln
ſtammt, nickt Gewährung. Und nach dem
vierten, fünften Bock verſchwimmt der
Geſamteindruck und die Urteilskraft. Aus
der Fülle der reizenden Frauen mit
Her=
zensbildung und Anlehmngsbedürfnis findet
ſich jemand, der rutſchen möchte — direkt
von der Galerie hiunter in den großen
Saal, mitten unter die Bacchanten. —
„Schenk mir doch nen Luftballon” — Klingt
faſt wie eine Schlagerzeile, wie? Haha.
auf dem eiſernen See, der gewichtige Wellen
ſchlägt, fühlt man eine gewiſſe Schwäche i
den Handgelenken. — Nums. —
Ver=
zeihung, Herr Negierungsrat, Herr
ach, Wichtigkeit. — Man ſollte doch mal
die Nagelbude aufſuchen — aber erſt noch
zur Stärkung ein Bockdier — und dann
mit dem ſchweren Hammer ſo emen kleinen
Nagel ms Holz treiben? — Kleinigkeit. —
Na, das erſte ging daneben — kann ja
je=
dem paſſieren — vier, fünfmal — ſo ein
Bieſt von einem Nagel — ach, bei der
Combola iſt es ungefährlicher — ein
leben=
der Papagei als Houpttreffer, der
munter=
brochen „Quatſchkopp” kreiſcht — zm
Cot=
lachen ſowas. —
„Enzian — Enzian” — hübſche Stimme
hat das Kind, bißchen heiſer ſchon, ſonſt
aber wirklich ſehr hübſch — Enzian? Ach
ſo, keine Blumen, ſondern einen ſchönen,
ſcharfen, kratzigen Schnaps, friſch aus der
Flaſche, den das hübſche Kind in einem
Blecheimer voll Eis herumſchleppt. —
Weißwürſte? — Keine ſchlechte Idee. —
Sweimal Weißwürſte und zwei Bock,
Frol=
lein. — Geſtatten, iſt hier noch ein
Plätzchen? — Phyſikaliſches Phänomen. —
ſechs Leute ſitzen auf einer Conne — es
können aber auch vielleicht bloß drei ſein. —
Und dann zum Photographen. — „Na,
man bißken näher ran an das Frollein
Braut, mein Herr” — reizend getroffen,
mit dem Fleck auf der Naſe, einfach
rei=
zend. — Schöne Erinnerung, wie? —
die Politik ſich in beſcheidenen Grenzen
hält. — — „Aſſo, meine Damen und
Herren, was mich betrifft, ſo muß ich ſchon
ſagen — die Belange der vaterländiſchen
Intereſſen müſſen uter allen Umſtänden —
un—ter al—len — Um—ſtänden gewahrt
O ja, ſogar eine ſehr ſchöne
Erinne=
rung, wenn man ſpäter in Muße bedenkt,
daß dieſes gewaltige Volksfeſt im Zeichen
der Verbrüderung ſteht, im Seichen der
Sreude — — und ſowas haben wir heute
doch weiß Gott nötig. P. Holmgren.
Aannn
[ ← ][ ][ → ] Die Dichterin Ricarda Huch.
Eine Begegnung.
Von Minni Vriesländer.
Lange ſuchte ich ſie in dem großen Berlin, und es war nicht
einfach, ihre Adreſſe ausfindig zu machen. Denn ganz abſeits
lebt ſie, führte das ſtille Daſein eines Gelehrten, der ſeine Cage
nur hingebender Arbeit widmet. Ich treffe ſie in ihrem
Studier=
zimmer, das ganz im Biedermeierſtil eingerichtet iſt. Unter weißen
Haaren leuchten ein Paar verträumte Mädchenaugen — ihre
Hände fallen mir auf, ſchlank und doch kräftig — an der Nechten
ſchimmert ein Blutſtein in goldigem Braun. Nur zögernd
be=
ginnt ſie, mir von ihrem Leben, ihrem Schaffen zu erzählen.
„Meine Jugend, mein Werden? Was ſoll ich Ihnen da an
Einzelheiten berichten? Mein erſtes Gedicht ſchrieb ich mich
ſechs Jahren, und als ich ungefähr zehn Jahre alt war, ſchrieb
ich allerhand kleine Dinge in Proſa. Ich bin in Brdunſchweig
aufgewachſen. Sehr früh verlor ich meine Mutter; die
Groß=
mutter erzog mich. Bei ihr blieb ich auch, als mein Vater als
Kaufmann nach Braſilien ging. Mein ganzes Streben war auf
Univerſitätsſtudium gerichtet — damals ein höchſt abſonderlicher
Plan, den durchzuſetzen für mich nicht einfach war, denn alle
Menſchen, die ich kannte, verwarfen ihn als ſinnloſes Hirngeſpinſt.
Meinen Vater überraſchte ich mit der vollendeten Catſache, die
Großmutter wußte mir keinen Widerſtand zu leiſten, und ſo ging
ich meiner Wege. Ich ſtudierte in Sürich, wo mich mein Vater
beſuchte. Und ich lernte dieſe Stadt ſo ſehr lieben, daß ich meinen
Wohnſitz dort aufſchlug. Ich arbeitete in der Bibliothek, und
man machte mir den Vorſchlag, mich dort als Hilfsarbeiterin
anzuſtellen. Dieſe Stellung an der Süricher Stadtbibliothek nahm
ich gerne an, aber da der Verdienſt nicht ausreichend war, war
ich gleichzeitig an einem Mädchenluzeum als Lehrerin tätig. Dieſe
doppelte berufliche Inanſpruchnahme war außerordentlich
an=
ſtrengend, aber menſchlich haben mir dieſe Jahre unendlich viel
Schönes gegeben. Es war etwas Bezauberndes um dieſe 15 19jährigen Mädchen, die mir ſo viel friſche Begeiſterung
entgegenbrächten, und niemals möchte ich dieſe Erinnerungen in
meinem Leben miſſen. In dieſer Seit entſtand mein erſter Noman
„Erinnerungen an Nudolf Ursleu, die Geſchichte einer Familie‟
— ihm folgten zwei Bände über die Nomantik. Sie werden ſich
nur ſchwer vorſtellen können, wie eng ich in dieſer Seit mit
ſchweizeriſchem Weſen verwuchs, wie teuer mir dieſes Land
wurde, wie lieb ſeine Menſchen, ihre grade, offene und natürliche
Art, ihre kindliche Heiterkeit.
Von Bremer Freunden erhielt ich ein Angebot, ein dortiges
Lyzeum zu leiten. Ich folgte dieſem Ruf, aber die Schule
ent=
wickelte ſich nicht, wie ich gehofft hatte, und ſo ging ich ohne
langes Zögern wieder nach Sürich zurück. Bei einer kleinen
Reiſe nach Wien, die ich unternahm, um eine Freundin zu
be=
ſuchen, lernte ich meinen ſpäteren Mann kennen — einen
italie=
niſchen Sahnarzt, dem ich nach Crieſt folgte. Dort wurde meine
Cochter geboren — dort ſchrieb ich „Aus der Triumphgaſſe‟
Lebensbilder aus Crieſt. Später überſiedelten wir nach München
und lebten dort bis zum Ende meines Mannes. Erſt danach zog
ich hierher zu meiner Cochter, um nicht ganz allein zu bleiben. —
In all den Jahren habe ich mich faſt ausſchließlich mit hiſtoriſchen
Stoffen beſchäftigt, und ich habe immer wieder gefunden, daß
in der Geſchichte alles Menſchliche enthalten iſt. In Kurzem
wird ein neuer großer Noman von mir erſcheinen: Alte und neue
Götter — ein Werk, an dem ich zwei Jahre unaufhörlich Cag
für Cag gearbeitet habe. Es iſt ein Noman, bei dem es nicht nur
auf die Sormpollendung ankommt, auf intuitives Erfaſſen,
ſon-
dern vor allem auch auf die Beherrſchung geſchichtlichen
Ge=
ſchehens. Da hieß es wirklich, Folianten wälzen, Catſachen
erarbeiten, ſich Wiſſen aneignen, ehe man an das Geſtalten gehen
konnte. Sie werden begreifen, daß man nach einer ſolchen
An=
ſpannung eine gute Pauſe zur Erholung braucht.
Der Gedanke zur Arbeit, der erſte Emfall komt mir ſtets
ſehr plötzlich; ganz unvermittelt, ohne jede innere Vorbereitung
ſpringt er in mir auf — aber dann braucht es lange Seit, bis er
ausreift und ſich im Einzelnen klärt.
Meine Arbeitspläne? Ich habe vor längerer Seit unter
dem Citel „Im alten Reich” einen Band geſchrieben über alte
deutſche Städte, ihre Architektur, die Spuren mittelalterlichen
Lebens in ihnen; zu dieſem will ich nun eine Ergänzung ſchreiben
über die alten Schweizer Städte. Ob meine Verleger begeiſtert
ſein werden? Das weiß ich nicht — ſie möchten auch von mir
am liebſten imer wr ſpannende Nomane. Aber ich kamn nicht
für die anderen ſchreiben — nichts, was ſich nicht geſetzmäßig
aus meinem Weſen, meinen eigenen Problemen ergibt!“
Dann ſchweigt ſie, verabſchiedet mich mit einigen
freund=
lichen Worten. Ja, Nicarda Huch iſt eine große Dichterin, eine
bedeutende Gelehrte, eine unermüdliche Arbeiterin — und ein
Menſch von ſeltener innerer Ueberlegenheit, jung durch die
Spannkraft ihres Willens ebenſoſehr, wie durch die Ciefe und
Wärme ihres fraulichen Empfindens!
Eine Schachakademte.
Von Walther Nette.
Ich habe nicht die Abſicht, Ihnen die abenteuerliche
Mel=
dung vorzutragen, daß das Schachſpiel eine neue Diſziplin der
Wiſſenſchaft geworden iſt. Denn in Wahrheit iſt dieſe Akademie,
von der ich Ihnen erzählen will, keiner Hochſchule angegliedert
und unterſteht keinem Kultusminiſterium irgendeines Staates.
Auch wird man vergeblich verſuchen, Auswirkungen einer „aka=
Dr. Emanuel Lasker,
von 1894 bis 1920 Schachtweltmeiſter.
demiſchen Freſheit” feſtzuſtellen. Nein, alle dieſe vergleichenden
und überkommenen Begriffe muß man abwerfen, denn „
Schach=
akademie” iſt nur die etwas /kurrile Bezeichnung, die auch alle
bekannten einſchlägigen Reiſeführer aufgenommen haben, für das
Café de la Rögence in Paris.
Und in der Cat, dieſes Kaffeehaus trägt ſeinen
anſpruchs=
vollen Namen, wenn man einmal von der ſtrengen Auslegung
des Begriffes „Akademie” abſieht, zu Necht. Denn es iſt ſeit
der großen franzöſiſchen Nevolution, alſo ſeit faſt anderthalb
Jahrhunderten, ein zentraler Punkt des internationalen
Schach-
ſpiel. Hier ſpielte der achtundzwanzigjährige Napoleon Bona=
UGr
von 1920 bis 1927 Weltmeiſter.
parte. (Entre nous: er ſpielte, wie glaubwürdige Seugen
berich-
ten, herzlich ſchlecht.) Der Ciſch, an dem er ſeine Partien
ver=
lor, ſteht heute an geweihter Stelle, mitten im Naum, und ſoll
immer noch eine ſtarke Wirkung auf reiſende Amerikaner
aus=
üben. — Hier kämpfte im Jahre 1858 der Deutſche Anderſſen,
der Meiſter der „Unſterblichen Partie”, gegen den Amerikaner
Paul Morphy, den genialſten aller Schachſpieler, der mit
drei=
undzwanzig Jahren dem Wahnſinn verfiel. Und hier begann.
endlich, die große Laufbahn von Wilhelm Steinitz, dem erſten
Weltſchachmeiſter. In den letzten Jahren hat das Schachleben
an dieſer hiſtoriſchen Stelle durch die ruſſiſche Emigration
wie=
derum ſtarken Auftrieb erfahren.
Bei oberflächlicher Betrachtung wird man i Ausſehen
dieſes Hauſes keinen Unterſchied zu den anderen zahlloſen Cafés
finden könen. Man ſitzt hier, wie überall in Paris, bei einem
Café Creme oder einem Apéritik an kleinen Ciſchen vor dem
Hauſe und blickt mitten hinein in den verwirrenden
Straßen=
verkehr der großen Boulevards. Aber die inneren Näume, in
denen ſich ſonſt der Franzoſe ſehr ungern und nur bei rauhem
Nordwind aufhält, haben ihr eigenes Gepräge, das ſchwer zu
umſchreiben iſt. Ich meine jene undefinierbare Atmoſphäre von
dichten Sigarettenrauch, intellektuellen Schlagworten, oft
gehör=
ten Parodien klaſſiſcher Sitate, verärgerten Sahlkellnern und
nervöſen Geſten. Aber das eigentliche Charakteriſtikum iſt eine
barbariſche Sprachenmixtur, ein internationales Kauderwelſch.
Mein Gegner, ein Amerikaner, der mir vor Beginn unſeres
Spiels von den Schönheiten der europäiſchen Länder erzählte,
die er in einem ſehr eleganten Wagen durchreiſte, beſtreitet in
breiteſtem Engliſch, daß er für 5 Franken (90 Pfg.) verzehrt
habe, und gibt ſchließlich, wie es eine faſt ausnahmslos beobachtete
Eigenſchaft dieſes proſperierenden Volkes iſt, zu wenig
Crink=
geld, das ihm der Ober in vollkommen überlegener Hältung
zurückſchiebt, „T dont understand him”, ſagte er lächelnd zu
mir und läßt die wenigen Kupfermünzen in eine ſeiner drei
Geld=
taſchen gleiten. — Ein junger Nuſſe, deſſen nervöſe Mimik jede
Phaſe dies Spieles widerſpiegelt, ſtreicht vor jedem Suge dreimal
ſeine Haare zurück. Sein Partner, der zu jeder Stunde des
Cages hier oder in einem Schachcafé des lateiniſchen Viertels
zu treffen iſt, verlangt für jedes Spiel einen Wetteinſatz und
ver=
dient, wie man mir verſicherte, durch dieſe ungewiſſen Einnahmen
ſeinen Unterhalt. Er iſt Pole. — Auch einer, den der Dämon
dieſes Spieles zugrunde richtet. — Am Nebentiſch unterhalten
ſich zwei Herren und eine Dame von unbeſtimmbarer Nationalität
über Nietzſche und den deutſchen Geiſt. Sie gefallen ſich darin,
in drei Sprachen zu konſervieren, die ſie aus unbekannten Grün=
Nanderſcheinung.
Von Elſe Nabe.
Seine Eltern gaben ihm den Namen Felix, als wollten ſie das
Schickſal herausfordern. Mit vierzehn Jahren wurde er als
Bote in einem großen Bürohaus eingeſtellt.
Schmal, blaß, ſchüchtern war er auf den weiten Korridoren,
den hohen Marmortreppen der Brutalität des haſtenden
Ge=
ſchäftsbetriebes ausgeſetzt. Die jungen Mädchen der
Schreib=
maſchinenzimmer nahmen ſich mütterlich ſorgend ſeiner an, indem
ſie ihn für heimliche Botengänge benutzten und mit Süßigkeiten
fütterten.
Der Botenmeiſter, General der füngſten Heerſcharen, war
von Anfang an ſoviel hilfloſer Kindlichkeit gegenüber mißtrauiſch.
Als er den verſteckten Wegen auf die Spur kam, wandte er ſeine
ſtrengſten Mittel zur Ueberwachung an. „Hier ſind alle nach
kaum acht Cagen durch die anderen Bengels verdorben”, pflegte
er vom hohen Kothurn ſeiner Menſchenbeobachtung zu bemerken.
Und Felix — der kleine Einſame in der Schar der
rauf=
luſtigen, übermütigen, in ihren Rüpeljahren ſich entfaltenden
Knaben — ſchloß ſich langſam ſeinen Kollegen an. Bald ſprang
auch er tief in den entſchwindenden Daternoſter hinab oder
häugte ſich gefahrvoll an die aufwärts gleitende Kammer, im
letzten Augenblick vor tödlichen Quetſchungen bewahrt. Nur war
bei ihm weder die überſchäumende Luſt am Unſinn noch der
an=
regende Neiz der Gefahr Beweggrund der verbotenen Streiche.
Ihn trieb nur der Wunſch, hinter den anderen nicht
zurückzu=
ſtehen. Und er verſchlang in heimlichen Winkeln die zerleſenen
Detektivgeſchichten, die ihm von den Altersgenoſſen im Cauſch
zugeſteckt wurden, nahm Crinkgelder für dennoch haſtig
heran=
geholte Sigaretten und Näſchereien und kehrte bald nicht mehr
ſo geſchwind und atemlos von ſeinen Geſchäftsgängen zurück.
Su viele Lockungen auf den Wegen zerbrachen bald Eifer
und Energien. Da waren Schaufenſter, Straßenhändler,
Be=
trunkene, Promenadenbänke, Spielplätze und — Schaufenſter,
Schaufenſter. Graue Schulwände, ein enges Heim, troſtloſe
Gaſſon, unendlich viel Kargheit hatten ihn bieher umgeben. Nun
aber führten ihn ſeine Wege in die breiten, überladenen Straßen
des Sentrums und Weſtens, mitten in die verwirrende
Viel=
fältigkeit hinein.
Sein ſchmales, weißes Geſicht mit der mnförmigen Kopf=
wölbung wurde angeſpannt, faſt verkrampft von der Anſtrengung
des Aufnehmens und Verarbeitens. Die kleinen, blaſſen Augen
hetzten noch unſtät umher, wenn er bereits auf ſeinem Platz unter
der ſtrengen Bewachung des Botenmeiſters angelangt war. Ganz
unvermittelt konnten ſie aber dann müde werden. So müde, daß
die Lider wie feſtgenagelt darüber geſenkt blieben. An den
Suckungen des mageren Körpers erkannte man die ungeheure
Willensanſtrengung im Kampf gegen die Schwäche; ſie war
ſicherlich nicht minder heroiſch als die Energieleiſtung des am
Boden des Ringes ſich bäumenden Kämpfers, der im Dämmer
der Bewußtloſigkeit noch die Verdammnis der Sahlen ſpürt.
Und gleich dieſem, der von den letzten Siffern noch hochgeriſſen
wird, ſchnellte Felix auf, ſobald die Stimme ſeines Botenmeiſters
ihn in ſeligen Cräumen traf.
Eines Cages beobachtete er, wie ein junger Mann im
Kon=
ferenzzimmer an einer großen Landkarte bunte Fähnchen und
Nadeln abſteckte, zur Einteilung des großen Geſchäftsbereiches
dieſer Firma. Das ergab ein luſtiges Bild. Felix machte ſich
immer wieder in dem Simmer zu ſchaffen und ging ſcheu um den
jungen Beamten herum. Schließlich fragte er ihn, ob er nicht
einige dieſer Fähnchen bekommen könnte.
„Wofür?”
Da begam der Knabe zu zittern. Auf dieſe Gegenfrage war
er nicht gefaßt, außerdem machte der Beamte ein verſchloſſenes
Geſicht, und er ſah kaum von ſeiner Arbeit auf.
Aber ſchließlich blieb er bei der Wahrheit. „Ich habe z
Hauſe ein Spiel”, brachte er ſtockend hervor. „Indianer und
ſo —. Dafür haben die Fahnen die richtige Größe.”
Der junge Menſch ſah auf. Er mochte nicht mehr als
neun=
zehn Jahre alt ſein, aber ſein Geſicht ſchien müde, abgeſpannt.
Jetzt lebte er auf. Es war noch nicht allzulange her, daß er
ſelbſt mit Indianern ſpielte. Ein hohes, bewimpeltes Fort ſtieg
vor ihm auf, Indianerzelte in der Serne und ſchleichende bunte
Geſtalten hinter Büſchen, an den Fortmauern. Wo war dieſe
Welt, die Verträumtheit ſorgloſer Knabenjahre? Jetzt ſteckte
er hier Fahnen an eine Landkarte, und er war müde und hatte
keine Freude daran.
„Nein, es geht nicht”, ſagte er leiſe zu dem Knaben. „Das
iſt Geſchäftseigentum.”
„Ja, dann verzeihen Sie bitte.”
Und mm ſah der junge Menſch noch eimmal auf und blickte
dem Knaben nach. —
Eines Cages war der Bote Felix von einem kurzen
Ge=
ſchäftsgange erſt nach zwei Stunden zurückgekehrt. Der
Boten=
meiſter ließ ihn in ein leeres Simmer treten, zog die Cür hinter
ſich zu und forderte den erregten Knaben auf, ſeine Caſchen zu
leeren. Als ſein Befehl nicht ſofort ausgeführt wurde, drehte
er ihm ſelbſt die Caſchen um. Dabei kam neben vielen anderen
Dingen Geld zum Vorſchein.
„Jetzt geſtehe, daß du am Bahnhof warſt und Koffer
ge=
tragen haſt.”
„Am Bahnhof war ich, aber —
„Aber?‟
„— das Geld habe ich ſo bekommen. Und etwas hatte ich.”
„So — erbettelt haſt du es alſo. Den Neſt haben dir die
Damen hier geſchenkt, weil du ihnen Schokolade holſt. Jetzt
zeige ich dich an.”
Da heulte der Knabe verzweifelt auf. Er warf ſich auf die
Knie vor dem Gewaltigen und flehte ihn um Gnade an. „Und
gebettelt habe ich wirklich nicht,” ſtammelte er unter wildem
Schluchzen, „ich wollte einem Herrn den Koffer tragen, aber
weil er ſo ſchwer war, blieb ich zurück. Und wie der Herr das
ſieht, drückt er mir das Geld in die Hand, nimmt den Koffer
und rennt weg. Ich wollte mir doch für meine Mutter das Geld
ehrlich verdienen.”
Ehrlich nennſt du das? Steh auf und ſcher dich weg.”
Aber angezeigt wurde er nicht. Dafür ſchlich er wochenlang
mit ſchwachen Knien an der Cür des Perſonalchefs vorbei. Es
bereitete dem Botenmeiſter ein beſonderes Vergnügen, ihn
hin=
einzuſchicken, wenn etwas abzuholen war. Und der Knabe wurde
noch blaſſer und ſchmaler, es ſchien, als ginge er in ſeinem
Wachtum zurück ſtatt vorwärts. Er war mn fünfzehn Jahre alt.
Weil er inſtinktiv fühlte, daß der junge Mann, der an den
Landkarten Geſchäftsbezirke einzeichnete und Fahnen abſteckte,
trotz ſeiner Ablehnung gute Gefühle für ihn habe, fragte er ihn
einmal, ob er nicht eine Beſchäftigung für ihn wüßte, er könne
malen.
„So — malen?” meinte der funge Mamn, nachſichtig lächelnd.
„Was malſt du denn ſo?‟
„Ich habe etwas mitgebracht.” Und er lief, es zu holen.
Dem Beamten wurde die Situation peinlich, aber gleichzeitig
amüſierte ſie ihn. „Wir fangen an, uns mit anderen Schickſalen
zn beſchäftigen, wenn wir mit dem eigenen nicht mehr jertig
werden”, dachte er.
den immer wieder auswechſeln. Man erfährt aus ihrer Diskuſſion,
daß Goethes Werther Maſochiſt ſei.
Und die Kiebitze? Sie ſind auch hier eine
Selbſtverſtändlich=
keit, wiſſen auch hier alles beſſer, ſind auch hier ſtets gern
ge=
ſehen, und haben nur die Beſonderheit, in den verſchiedenartigſten
Sprachen zu kiebitzen.
Am Ausgang hängt ein großes Bild des Weltmeiſters Dr.
Aljechin, der in einer kurzen Unterſchrift verſichert, wie gerne
er ſich im Café de la Régence, der „Akademie der Schachſpieler”
aufhalte. Dann tritt man hinaus, mit dumpfem, müdem Kopf
und wird aufgenommen i den ewig pulſierenden Organismus
dieſer großen, ſchönen Stadt.
Gibt es
objektive Seugenausſagen?
Von Carl Otto Windecker.
Verſchiedene aufſehenerregende Prozeſſe der Gegenwart
haben die Frage nach der Objektivität der Seugenausſage vor
Gericht erneut aufgeworfen, insbeſondere die Frage nach dem
Wert von Kinderausſagen. Um die Beantwortung der Frage
vorwegzunehmen: es gibt tatſächlich kaum eine abſolut objektive
Ausſage eines erwachſenen, alſo bewußten und denkenden
Men=
ſchen über ein Ereignis, eine miterlebte Handlung. Wieviel
weniger kam die Ausſage eines Kindes objektiv gewertet
wer=
den, wenn bei dem Kinde noch weſenulich unkontrolliertere
Gefühlskomplexe einwirken, wie ſie das faktiſch bei dem
Er=
wachſenen und denkenden Menſchen tun.
Bei dem Verſuch, dieſe Antwort und Behauptung zu
be=
legen, beziehe ich mich gerne auf ein im Jahre 1915 erſchienenes
Veferat einer Schweizer Pſychologin, in welchem dieſe mit
Ueber=
legenheit und Sicherheit die Kriegsgreuel=Lügen beider Seiten
des Weltkrieges widerlegt.
Seit Jahrzehnten beſchäftigt ſich die Wiſſenſchaft mit dieſem
Sondergebiet der „Pſychologie der Ausſage” und iſt auf Grund
klarer und eindeutiger Experimente auf gewiſſe ſeeliſche Geſetze
geſtoßen, deren prinzipielle Kenntnis jede Seugenausſage erſt zu
einem Wert überhaupt gelangen läßt. Macht man ſich klar, daß
die Seele des Seugen im Augenblick des Miterlebens irgendeines
Ereigniſſes (eines Verbrechens oder eines Unfalles) ſich im Affekt
befindet, d. h. in einem Erregungszuſtand, der ſowieſo jegliche
Objektivität des Sehens, Hörens, Fühlens verhindert (und das
geht auch dem ruhigſten und ſachlichſten Menſchen ſo), erinnert
man ſich ferner der ſtarken — und immer wahrheitsentſtellenden
— Einwirkung der Autoſuggeſtion, die bei jedem Menſchen
ein=
ſetzt, wenn er gezwungen wird, miterlebte Dinge zu rekonſtruieren,
dann wird es ohne weiteres klar und einleuchtend, bis zu welchem
Grade einer Seugenausſage überhaupt Wert beigemeſſen
wer=
den kann. Ja, man kann ſogar ruhig ſagen, daß die
pſychologi=
ſchen Urſachen der — auch unbewußten — Ausſagefälſchungen,
bei der Beurteilung einer Sachlage oder eines Ereigniſſes, für
das pſychologiſch geſchulte und erkennende Gericht weitaus mehr
poſitiven Gehalt haben, als die Ausſage ſelbſt.
Vor vielen Jahren fand in einem ſkandinaviſchen Seminar
für Pſuchologie vor Studenten, alſo geiſtig lebendigen,
erwach=
ſenen Menſchen, ein intereſſantes Experiment ſtatt. Während
der Vorleſung betrat auf Vereinbarung hin ein einfacher
Mecha=
niker den Hörſaal und lieferte dem Profeſſor drei Käſtchen ab.
Er wies gleichzeitig die Rechnung vor, der Profeſſor nahm die
Nechnung, ſchickte den Mann aber wieder fort. Nach kurzer
Seit kam der Mechaniker wieder, um die bereits quittierte
Nech=
nung zurückzunehmen. Jedes Wort der Unterhaltung, jede Geſte,
Con und Bewegungen waren bis ins Kleinſte vorher feſtgelegt
und aufgezeichnet. Abſichtlich war jedes Wort und jede Miene
genau auf Nuhe und Schlichtheit einſtudiert. Die Studenten des
Seminars werden ſodann aufgefordert, dieſen Vorfall in Form
einer Seugenausſage wiederzugeben. Catſächlich ergibt der
Ver=
ſuch das Neſultat, daß keine einzige Seugenausſage, den ſoeben
miterlebten Vorfall abſolut objektiv und wahrheitsgetreu
wie=
derzugeben vermag — von kleinen, aber wichtigen Auslaſſungen
und Fälſchungen, bis zur geradezu phantaſtiſchen Uebertreibung des
geringfügigen Vorganges. Allein ſchon infolge ihrer
geſellſchaft=
lichen Einſtellung kamen alle Studenten zu einer mehr oder minder
abfälligen Verurteilung des die Vorleſung unterbrechenden
ein=
fachen Mannes, der faſt durchweg als „Lümmel” und „
unver=
ſchämter Burſche” bezeichnet wird, während alle Studenten das
korrekte Benehmen des Profeſſors hervorhoben. Einer
pſycholo=
giſchen Geſetzmäßigkeit: daß ein Orrtum hundert andere zur Folge
Der Bote legte die Seichnungen vor ihm hin.
„Das haſt du gemalt?
„Ja. Die blaſſen, müden Augen des Knaben bekamen Glanz,
die ſchmale Geſtalt war von Erwartung und Stolz geſtrafft.
Der junge Mann blätterte erregt weiter. „Das iſt doch im
Leben nicht wahr, daß du das gemalt haſt. Und hier die Köpfe,
immer einen in den anderen hinein — wo haſt du denn das
durch=
gepauſt?”
„Das iſt doch nicht durchgepauſt! Das habe ich hier gemacht,
wenn ich Seit hätte. Und weil das Papier knapp wurde und ich
es immer verſtecken mußte, iſt es ſo geworden. Das hier ſollen
Sie ſein.” Und er zeigte ängſtlich auf mehrere Köpfe, die im
Umriß gleich, im Ausdruck aber voneinander verſchieden waren.
Der junge Mann erſchrak, demn er erkannte ſich wieder.
So mußte er wohl ausſehen, wenn er mit dem Vorgeſetzten
ſprach. O, dieſe devote Fratze; er hatte ſie oft genug geahnt.
Und hier die Müdigkeit, der Ekel vor dem Getriebe, in das man
ihn hineingeſetzt hat. Aber da war noch ein Ausdruck. Ob er
wohl auch ſo ausſehen konnte? Er mußte lächeln. „Ach, dieſes
grauſame Leben und ſeine Vielfalt”, dachte er.
Er ſah den Knaben an. „Was iſt dein Vater?”
„Oteinmetz. Aber früher war er Bildhauer, und da hat er
dei einem Profeſſor gearbeitet. Jetzt iſt er gerade ohne Stellung.”
„Ja, wovon lebt Ihr denn da?‟
„Na, ich verdiene doch hier.”
Davon?” dachte der junge Mam entſetzt, „davon
leben ſie?‟
„Alöchteſt du nicht Maler werden?”
„Ach ja, vielleicht. Aber mein Vater ſagt, dabei kann man
verhungern.”
Wa, da mag er recht haben. Laß mir die Seichnungen noch
ein paar Cage hier.”
Es dauerte eine Woche. Sie ſtörten ihn jeden Cag auf,
wem er den Schub öffnete. Da gab er ſie dem Knaben zurück,
mit beſtem Lank, ſie ſeien wirklich talentiert. Nichts weiter.
Wie ſollte er dem Knaben helfen?”
Aber Felix ereilte ein anderes Geſchick. Er wurde von einem
der Direktoren aufgefordert, eine Flaſche Wein in deſſen
Woh=
mung zu tragen. Es war ihm ganz beſondere Vorſicht gebofen,
und in ſeiner zitternden Angſt faßte er auf der Creppe die
Smche ſe mgeſchickt an, daß ſie ihm aus dem Seidenpapier glitt
hat, folgend, bezeichnen manche der Verſuchszeugen den ruhigen,
abgemeſſenen Vorgang als „Skandal” und unerhört. Wie weit
der Irrtum bei einer derart einfachen und alltäglichen
Angelegen=
heit getrieben wird, beweiſt die Ausſage eines Seugen, der
Mechaniker habe einen Stock bei ſich gehabt, den er dann fallen
ließ. Catſächlich hatte der Mam keinen Stock, hate aber eines
der abgelieferten Käſtchen — dem Experiment zufolge — fallen
laſſen. Das Geräuſch des Falles wird aus ſubjektiver Einſtellung.
ja Animoſität in einen „Stock” umgewertet, aus dem unbewußten
Wunſch heraus, das Auftreten des Mannes mit einem Stock (als
Waffe gewertet) zu einer Drohung zu ſtempeln.
Ein nicht minder intereſſantes Experiment wurde bereits im
Sommer 1901 im Kriminaliſtiſchen Seminar Geh.=Nat v. Liſzts
in Berli angeſtellt. Hierbei wählte man abſichtlich ein weſentlich
ſenſationelleres Ereignis, um den Affekt bei den Seugen zu
ver=
ſtärken. Die Verſuchszeugen waren ſämtlich Stud. jur. der letzten
Semeſter, immerhin alſo Menſchen, denen ein reicher
kriminali-
ſtiſcher Erfahrungsſchatz mitgeteilt war. — Während einer Vor=.
leſung inſzenierte man zwiſchen zwei Referenten eine
Meinungs=
verſchiedenheit, dann Beleidigungen, ſodann eine tatſächliche
Be=
drohung und Cotſchlagverſuch mittels eines nichtfunktionierenden
Nevolvers. Um dieſem Experiment einen noch ſtärkeren
prak=
tiſchen Wert zu verleihen, verlas man den Studenten kurz darauf
eine angebliche, bereits der Wahrheit nicht mehr entſprechende
Seitungsnotiz über dieſen Vorfall. Nach acht Cagen werden die
Studenten als Seugen gehört, man erweitert das Experiment,
in=
dem man dem einen der mitſpielenden Neferenten — wie bei
einer Gerichtsſitzung im Ernſtfall — Gelegenheit gibt, ſich zu
ver=
teidigen.
Auch hier das gleiche Reſultat wie bei dem erſteren
Experi=
ment. Von ſämtlichen Ausſagen iſt keine einzige fehlerlos. Kaum
einer der Seugen kann ſich erinnern, welcher der beiden
Neferen=
ten zuerſt beleidigend wurde, viele bezeichnen das Siehen des
Nevolvers, obgleich dies dem inſzenierten Vorfall nicht entſprach
— als einen Akt der Notwehr, ein Heuge hatte den Nevolver
überhaupt nicht geſehen, manche, und ſogar beträchtlich viele,
behqupten, Worte von einer dritten Perſon gehört zu haben,
die tatſächlich anweſend war, aber kein Wort geſprochen hatte.
Sieht man in Betracht, daß es ſich bei dieſen Ausſagen
erſtens um Juriſten, zweitens um Studenten handelt, die wußten,
daß es nur Experiment war, ſo ergeben ſich allgemeingültige
Schlußfolgerungen von ſelbſt. Wieviel mehr muß die Ausſage
eines einfacheren, in ſeinen Empfindungen weniger diſziplinierten
Menſchen vom Gefühlsmoment, von Autoſuggeſtion und von dem
Swang einer vorgefaßten Meinung beeinflußt ſein. Oeffentliche
Meinung, Gerüchte, ſchwindende Erinnerung — auf der anderen
Seite der Wunſch, durch eine „wichtige” Seugenausſage
hervor=
treten zu können, wobei es dem Zeugen — unbewußt — tatſächlich
weniger darauf ankommt, dem höchſtmöglichſten Grad vonObjek=.
tivität nahezukommen, als ſeine perſönliche Anſchauung darzutun,
dies alles ſind die Punkte, die, zuſammengefaßt, die Verneinung
der Frage ausmachen, ob es objektive Zeugenausſagen gibt.
Ich glaube, daß es wichtig iſt, dieſe Dinge der Oeffentlichkeit
vorzuſtellen. Heute iſt für jeden Menſchen die Möglichkeit
gege=
ben, morgen oder übermorgen in einen Prozeß von mehr oder
minder großer Wichtigkeit — es geht nicht immer um die
Exi=
ſtenz eines Menſchen — als Seuge aufzutreten. Sei es, daß er
zufällig bei einem Automobilunfall zugegen iſt, ſei es, daß er als
Hausbewohner zu einer Mietſtreitigkeit — die ſa
eigentümlicher=
weiſe immer mit beſonderem Haß und Energie durchgeführt wird
— ausſagen ſoll. Es muß für jeden Menſchen daher Pflicht ſein,
ſich ſelbſt klar und bewußt zu werden, wie ſehr ſeine vermeint=.
liche Objektivität ein Spielball ſeiner Gefühlskomplexe iſt.
und auf den Marmorſtufen zerſchellte. Der rote Wein zerſtörte
den weißen Marmor und den grünen Läufer.
Der Knabe ſetzte ſich daneben und began lautlos, unter
heftigen Erſchütterungen, zu weinen. Er ſah und hörte nichts und
kam erſt wieder zum Bewußtſein, als der Botenmeiſter ihn
hoch=
hob und barſch aufforderte, an ſeinen Platz zu gehen.
Hausmeiſter und Boten beſeitigten den Schaden, dann ſetzten
ſich die Jungen ſcheu neben Felix und erwarteten geſpannt das
Donnerwetter.
„Jetzt geh zum Direktor rein und melde ihm, was du
an=
gerichtet haſt”, ſagte der Botenmeiſter nach einer Weile.
Selix ſtand auf und ging langſam auf die Cür zu. Er kam
zuerſt in das Simmer der Sekretärin. Sie ſaß in der Nähe des
Senſters an der Schreibmaſchine.
„Was iſt?” fragte ſie eilig, als Felix in der Mitte des
Simmers unentſchloſſen ſtehen blieb. Da löſte ſich die Starrheit
in dem Knaben und er begann aufzuſchluchzen. Die Cränen
ſtürzten ihm über die blaſſen Wangen.
Die Sekretärin ſtand auf und fragte ihn behutſam aus.
„Weine nicht mehr,” ſagte ſie leiſe, „ich werde es ihm ſelb)
ſagen. Dabei legte ſie die Hand auf ſeinen blonden Schopf.
Weich breiteten ſich die Haare unter ihren Fingern. Die Wärme
er Haut berührte ſie ſeltſam. So mag eine Mutter ihr Kind
empfinden, dachte ſie. Dann ging ſie in das Nebenzimmer.
„Er ſoll mal herkommen”, ſagte der Direktor, als er ſich
die Geſchichte angehört hatte.
An der Cür wandte ſich das junge Mädchen noch emmal
m. Werden Sie auch nicht zu hart ſein?” fragte ſie.
„Nein, nein, keine Angſt.‟ Er lachte.
Geh nur hinein”, ſagte ſie herzlich. „Er tut dir nichts.”
Felix blieb an der geöffneten Cür ſtehen.
„Immer näher, immer näher”, rief der Direktor.
Als er das verſtörte, blaſſe Geſicht, die kindliche Geſtalt
be=
merkte, fragte er: „Weißt du, was du biſt?“
„Nein.”
„Ein ODepp! — Kannſt gehen!”
Langſam ſchwankte der Knabe zurück. Er hatte das Wort
nicht verſtanden. Aber ſicher war es eine ſchwere Beleidigung.
„Nun, was hat er geſagt?” fragte die Sekretärin.
Felix konnte nicht ſprechen. Er würgte an Cränen. Da
ließ ſie ihn gehen.
Einige Wochen ſpäter fiel der Sekretärin plötzlich auf, daß
ſie den Boten Felix ſo lange nicht geſehen hatte. Sie fragte den
Botenmeiſter.
„Ja”, die Worte kamen langſam, er mußte erſt überlegen.
„Er war doch krank geworden. Vor ein paar Wochen ſchon. Ich
hatte einen Erſatz bekommen, und da ging er mich ja nichts
mehr an. Aber die Jungen erzählen, er ſoll geſtorben ſein.”
„Ich habe es auch gehört” beſtätigte einer vorlaut.
„Ach.” — Das junge Mädchen ſpürte einen Druck in der
Kehle. Es ging ihr immer ſo, daß ſie bei Codesnachrichten ihre
Süge nicht in der Gewalt hatte und im Sweifel darüber war, ob
ſie ein ernſtes Geſicht zeige oder lache. Deshalb ging ſie raſch in
ihr Simmer.
Sie ſetzte ſich an die Schreibmaſchine und ſtarrte gegen die
Fenſterſcheiben. Von ferne vernahm ſie die Geräuſche der Straße
und die Stimme des Direktors am Celephon des Nebenzimmers.
Dann wurde die Cür geöffnet. Der Direktor ſtand auf der
Schwelle und rief gutgelaunt:
„Ach, Fräulein Schröder, iſt wollte Sie bitten — ja, aber
was iſt denn das? So ernſt und verträumt? Iſt was paſſiert.”
„Ach nein, ich dachte nur eben daran — der Botenmeiſter
ſagte mir, daß der Felix geſtorben ſei.”
„Felix, Felix? Wer iſt denn das?‟
„Der kleine Bote, der Ihre Weinflaſche zerſchlagen hat.”
„Ach der!” — Ganz kurz ſchoß es ihm durch den Kopf: er
wird ſich doch nicht etwa die Sache zu Herzen genommen haben?
Bei ſolchen zarten Jungen weiß man nie. „Man ſollte einen
Kranz ſchicken”, meinte er. „Sprechen Sie mal mit dem
Per=
ſonalchef.”
„Es iſt vielleicht ſchon länger her.”
„So — na, erkundigen Sie ſich. Und was ich ſagen wollte:
beſorgen Sie mir doch bitte zwei Billetts für heute abend.
Orgend was Anregendes, damit man über dieſe Miſere hinwege
kommt. Sie wiſſen ja, was ich noch nicht geſehen habe.”
„Ja, bitte. Und ſie griff ſchon nach dem Hörer, um ſich
den Spielplan kommen zu laſſen.
Hinter der Cür blieb der Direktor einen Augenblick ſtehen.
Das iſt auch ſo ein armes Haſcher!” dachte er. „Immer mr
Arbeit, zu Hauſe vielleicht ärmliche Verhältniſſe. Ich muß ihr
mal zwei Cheaterkarten ſchenken.”
Er ging zum Schreibtiſch und machte ſich eine Aotß af
ſeinen Kalender.
Eheberatung,
ein neuer Frauenderuf.
Geſpräch mit Dr. Annie Friedländer.
Von Minni Vrieslander.
Eheberatungsſtelle — kein Büro, keine verſtaubten
Akten-
ſtöße — keine klappernden Maſchinen; ein Wohrzimmer, heimiſch
eingerichtet, licht und froh — Blumen am Fenſter und auf dem
runden Aitteltiſch — eine menſchlich warme Atmoſphäre, in der
lich manches bedrückte Herz leicht erſchließen mag. Frau Dr.
Friedländer gibt mir bereitwillig ein anſchauliches Bild ihrer
neuartigen und intereſſanten Cätigkeit: „Die erſten
Ehebera=
tungsſtellen entſtanden vor etwa 10 Jahren, aber damals trugen
lie einen ganz anderen Charakter — man begnügte ſich, den
Ver=
lobten Führer zu ſein in das unbekannte Land der Ehe, und das
Urteil der Aerztin über die beiden Partner zur Ehe gab den
Ausſchlag. Erſt allmählich erkannte man, daß die Beachtung der
hugieniſchen Geſichtspunkte allein nicht ausreichte, wenn man
wirklich helfen, eingreifen wollte, und ſo weitete ſich das Feld
unſerer Wirkſamkeit von Jahr zu Jahr. 1926 kamen 300
Be=
ſucher zu uns, bittend, fragend, Schutz und Hilfe ſuchend. Sch als
Nationalökonomin arbeite Hand in Hand mit meinen vier
Kol=
leginnen, deren zwei Juriſtinnen, zwei Aerztinnen ſind. Und es
iſt eine Welt von Problemen, die in jeder Sprechſtunde, und in
den zahlloſen Briefen, die wir täglich erhalten, vor uns aufſteigt.
Sie fragen, worm es lich im Einzelnen handelt? Nicht in letzter
Reihe ſtehen die wirtſchaftlichen Nöte, mit denen gerade die
jungen Ehen heute ſo ſehr zu kämpfen haben — Wohnungsnot,
aus der ſich ſo manche tiefeinſchneidende Mißhelligkeit ergibt;
daneben die zeitloſen Leiden — Untreue der Männer, Eiferſucht
— berechtigt oder unberechtigt — der Frauen! Schließlich
ſee=
liſches Mißverſtehen, auseinanderſtrebende Entwicklung der
Gat=
ten, Ahnungsloſigkeit von der naturbeſtimmten Andersart von
Mann und Fraul Sehr viele Ehen werden unglücklich, weil ſie
von vornherein auf einer falſchen Grundlage geſchloſſen werden
— deshalb weiſe ich nicht nur aus ethiſchen, ſondern auch aus
praſtiſchen Gründen ſtets darauf hin, daß man heiraten ſoll nur
um des Menſchen willen, und keine ſachlichen Geſichtspunkte in
den Vordergrund ſchieben darf. Auch aus Verbitterung, aus
verſchmähter Liebe ſoll man keine nur „vernünftige‟ Ehe
ſchließen. Gefühle laſſen ſich nicht maßregeln. In ſolchen Fällen,
und ſie ſind durchaus nicht ſelten, biete ich ſtets meinen ganzen
Einfluß gegen den neuen Eheplan auf, denn ich weiß, daß ſeine
Verwirklichung niemals zu Gutem führt. Sehr weſentlich zur
Beurteilung zweier Charaktere, und wie ſie zueinander ſtimmen,
iſt als Hilfsmittel die Graphologie, die wir bei unſerer Arbeit
heute nicht mehr miſſen möchten. Die meiſten Ehen kranken
meiner Anſicht nach an der falſchen gegenſeitigen Einſtellung —
an dem mangelnden Bewußtſein für die Notwendigkeit des
an=
dern. Die Frau darf nicht kleinlich auf ihre Nechte beſtehen, ſie
muß dem Mann Nau geben zu eigener Entwicklung, ſie muß
verſtehen, auch im engen Suſammenleben eine gewiſſe Diſtanz
zu halten — ſich nicht ängſtlich in jeder Mimte an ihn zu
klammern. Vor allem aber darf ſie lſich lelbſt nicht körperlich
oder geiſtig vernachläſſigen. Wenn ſie das tut, kann ſie ſich nicht
wundern und beklagen, wenn die gefürchtete „Andere” in ihren
Geſichtskreis tritt. Unmöglich auch in der Ehe, lich zu begnügen
mit dem einmal Eroberten — es gilt, verſtändig zu beobachten,
Herz und Auge offen zu halten und zu begreifen, wohin die
Ent=
wicklung des Mannes geht! So höre ich die meiſten Beſchwerden
über die wirtſchaftliche Unfreiheit — mein Mann gibt mir zu
wenig Geldl — das wiederholt ſich immer. Ich werde aus
dop=
peltem Grunde nicht müde, zu betonen, wie wichtig für jede
Frau der Beruf in der Ehe iſt: eine Frau, die arbeitet, wird ſich
niemals einſpinnen in Grübeleien über ihn, in Mißtrauen und
Aengſte, die doch nur zerſetzend wirken. Zweitens aber iſt die
arbeitende Frau nicht mehr gezwungen, den Gatten immer wieder
um Geld zu bitten, und ſo bleibt ihr Selbſtbewußtſein ungetrübt
und ſtark. Darüber müſſen wir uns klar ſein: es gehört ſchon eine
ſeltene Charakterſtärke des Mannes dazu, die wirtſchaftliche
Abhängigkeit der Frau in der Ehe nicht pſuchiſch auszunutzen. —
Doch ich meine mn nicht etwa, daß jede Frau einen Beruf
außerhalb des Hauſes haben ſoll — es kommt vielmehr darauf
an, eine Erwerbs=, eine Arbeitsmöglichkeit zu finden, die ſich
mit der Erfüllung der Hausfrauen= und Mutterpflichten
verbin=
den läßt. Vor kurzem konnte ich auf dieſe Weiſe helfend
ein=
greifen, indem ich einer früheren Bankangeſtellten, die ſich in i
der Ehe nicht zrechtſand und ſich nicht glücklich fühlte, riet,
ihre buchhalteriſchen Kenntniſſe zu erweitern und als
Bücher=
reviſorin tätig zu ſein. Sie folgte meinen Worten, und auf
dieſer Grndlage wurde auch ihre Ehe harmoniſch.
Ob ich für oder gegen Scheidung ſtehe? Das kann ich weder
mit einem glatten Ja, noch mit einem Nein beantworten. Im
Allgemeinen halte ich es ſo: geht die Entwicklung der beiden
Gatten auseinander — ſehe ich keine Möglichkeit mehr für
eine menſchliche Amähenung, oder wäre ſie auch nicht fruchtbar,
dam ſtimme ich für das Auseinandergehen. Handelt es ſich
aber um vorübergehende Swiſtigkeiten, die immer heilbar ſind,
dann ſetze ich meine ganze Kraft ein, um die Verſtändigung
her=
beizuführen, und eine neue Grundlage für die Sukunft
herzu=
ſtellen. — Hier ſehe ich den weſentlichen Sweck meiner Arbeit!
Welche Eigenſchaften ich für den Beruf der Eheberaterin
für notwendig halte? Viel Verſtändnis für die menſchliche Pſuche
— ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl, Sachlichkeit,
Unpartei=
lichkeit — und — unendliche Geduld, immer wieder Geduld —
im Hören und Ceilnehmen. Dazu ein Schuß Diplomatie, die nun
einmal unentbehrlich iſt, wo es verhandeln, Parteien miteinander
verſtändigen heißt! Sie ſehen: Eheberatung eröffnet ein faſt
unbegrenztes Wirkungsfeld; doch ſeiner ſollte ihn ergreifen,
der nicht wie ich überzeugt iſt, daß anderen Menſchen zu dienen,
zu helfen, oberſte Pflicht der Frau iſt — auch in unſerer Seit
Apologie des Happu=End.
Von Grete Ujhely.
Seit ein paar Jahren iſt es durchgeſickert: Wenn ein Noman,
ein Film, ein Drama gut ausgeht, dann war nicht viel los damit.
Auf dieſe Weiſe unterſcheidet heute jedermann Kunſt vom Kitſch.
Der Ausgang iſt der Schlüſſel. Läßt der Autor, weil ihm einfach
nichts anders mehr eingefallen iſt, den Helden ſterben, ehe er zur
Heldin fand, ſo hatte er ernſte künſtleriſche Aſpirationen, die
immanente Cragik des Weltgeſchehens war ihm bewußt, und er
bildete ſie in dem ihm vorliegenden Einzelfall getreulich ab.
Ge=
wiß, jeder Leſer, Suſchauer wünſcht, daß die Liebenden ſich
fin=
den — aber ſchon daß er es wünſcht, ſcheint ihm ſuſpekt. Der
normale Menſch hat ein tiefes, ererbtes Mißtrauen gegen alles,
was er aus dem Grunde ſeiner Seele wünſcht. Was kam ſchon
an einer Sache dran ſein, die mir gefällt? meditiert er, und hat
oft recht. Auch hat er erfahrungsgemäß feſtgeſtellt, daß von
Berufenen immer das als „Kunſt” erkannt wurde, was ihn
lang=
weilte, abſtieß oder doch unbefriedigt ließ. Kunſt ſcheint alſo
das Gegenteil von dem zu ſein, was mich freut, denkt er, und hat
damit ein wunderbares Schema an der Hand, zu erkennen, wann
ein Bild, eine Sinfonie gut iſt. Manchmal ſtimts ſogar.
Na=
türlich geht man trotzdem lieber zu Filmen, die glücklich enden —
aber man hat wenigſtens ein ſchlechtes Gewiſſen dabei.
Als ich mit elf Jahren mein erſtes Drama ſchrieb, ließ ich
im letzten Aßt uter ſtrömenden Cränen, verzweifelt ob meiner
Eigenen Grazſamkeit, Aenchen Römer, die tapfere Seemamss
bnaut, ſterben. Ich hatte ſie zärtlich lieb gewonnen im Laufe der
vergangenen vier Akte — aber ich wußte ſchon, was ſich gehört.
Cragödie iſt fein, während Vührſtück mit gutem Ausgang mehr
fürs Volk iſt.
Große Wahrheiten brauchen viele Jahrzehnte, bis ſie
popu=
lär werden, und dann ſind ſie meiſt ſchon banal. Der erſte, der in
ſyſtomatiſchem Peſſimismus gegen die Happy=end=Fabrikation
polemilierte, ſie als Betrüger entlarvte, die uns mit falſchen
Vorſpiegelungen zu einer Bejahung dieſer ekelhaften Welt
verführen wolle — Schopenhauer —, hat heute bereits die
öffent=
liche Meinung für ſich.
Schopenhauer in Ehren. Aber was hat ein Film, ein
Sen=
lationsſtück, die ich mir anſehe, weil mich ein Schauſpieler, eine
Landſchaft intereſliert, oder auch weil der Stoff mich packt —
mit „Kunſt” zu tun?. Mit jener Kunſt, die Cragödie ſein mußte;
weil ſie das ganze typiſche Schickſal des Menſchen darſtellte, des
Oedipus, des Hamlet oder des Mozeck? Kürzlich hat ſich auch im
Autorenkreiſen die Meinung verbreitet, daß ein Unhappu=End
das Siegel der Kunſt ſei. Schließlich will jeder mal von der Kritik
ernſt genommen worden. Das iſt aber nicht ganz richtig. Ein
geſchicktes Machwerk wird auch durch ein draufgepapptes
Un=
happy=End noch nicht zum Kunſtwerk — es vermehrt mur die
Reihe der leider immer häufiger auftretenden unglücklichen
Switter, es trägt leinen Ceil bei m der ungeheuren Verwirrung,
in der Cagesware mit Ewigkeitsmaßen zu meſſen, dem
Gemeſ=
ſenen und dem Maß zu gleichem Schaden — da es die Löſung, auf
die wir alle warten, weder in der höheren Ebene der künſtles”
riſchen Form, noch in der tieferen des Stoffes gibt.
Cragödie, das haben Generationen von Literaturprofeſſoren
mit melancholiſchem Schütteln des Kopfes feſtgeſtellt, gibts nicht
mehr. Der tragiſche Konflikt zwiſchen dem Individuum und der
göttlichen oder menſchlichen Ordmung haf, biel von leiner Spitze.,
venloren, leit die öffentliche Meinung frivol genug wurde, ſich in
den meiſten Fällen auf Seite des Individuums zu ſchlagen. Das
kann man vom Standpunkt der Literatur aus bedauern, aber
um=
gekehrt ſieht es anders aus, und ich kann nicht einſehen, warum
es mich kränken ſoll, daß es heute etwas weniger tragiſch zugeht,
nur weil es damit an Stoff für Cragödie mangelt. Schließlich
und endlich ſind wir, Sie und ich, doch erſt in zweiter Linie
Stofft
Aber: wenn es auch heute weniger tragiſch zugeht auf der
Welt — da man ſich ſcheiden laſſen kann, wenn die Che
unglück=
lich iſt, da man für vieles Verzeihung findet unter der ſtillen
Vorausſetzung, daß man ſelber Verzeihung gewährt, da man auf
die Ewigkit aller Bindungen verzichtet hat zugunſten der vielen
einzelnen Cage — ſo iſt es, unſer aller Leben, deshalb um nichts
weniger trauriger geworden. Im Gegenteil, vielleicht war es
nie ſo traurig, arm und nichtswürdig. Dann gehe ich ins Kino
und ſehe mir einen Film an, und wenn er happilu endet, ſo iſt der
Abend vielleicht weniger einſam. Was das mit Kunſt und
Kunſt=
theorie zu tun hatte? Eben. Gar nichts.
Schach
Nummer 400.
Frnz Pglatz in Hamburg.
urdruck.
d
le Wei Rene
Früftelung: Beiß: Kis vit 8ns Bes (4h
Schwarz: Kh6 Le5 Sh3 Bh7 (4); 44.
Wir freuen uns, zur Zierde unſerer 400. Nummer mit einem
ge=
fälligen Beitrag unſeres Hamburger Mitarbeiters aufwarten zu können.
Aufgabe 577.
Pehr Henrik Törngren=Stockholm.
„Svenska Dagbladet” 1929.
Extrapreis im Miniaturenturnier 198/29.
Beiß: Ka3 De8 If6 Ba8 b4 G):
Schwarz: Kb6 (1).
Matt in zwei Zügen.
Anfragen, Beiträge, Löſungen uſw. nur an die Schriftleitung des
„Darmſtädter Tagblatts” mit der Aufſchrift „Schach”.
Krenzworträtſel.
Die Wörter bedeuten von links nach rechts: 1 Gottheit der
Hindu, 3 Adelstitel, 6 Staats=Verwaltungsbehörde, 9
Lebensge=
meinſchaft. 10 Vieh. 11 Hilferuf der Schiffe in Not, 13
Wacholder=
ſchnaps 16 Teil des Rheins, 17 Speiſewürze, 18
landwirtſchaft=
liches Gerät.
Von oben nach unten: 1 Kleiderſtoff 2 Gleichwort für Planet,
4 Stadt in Böhmen, 5 heimliches Gericht, 7 Getränk, 8 Hirſch,
12 franzöſiſcher Schriftſteller 13 Waffe der alten Deutſchen, 14
Ge=
würz= und Heilpflanze, 15 Teil des Beines.
Magiſches Quabrat.
Nach richtiger Ordnung der
Buchſtaben=
paare enthalten die waagrechten und
ſenk=
rechten Reihen gleichlautende Wörter.
Carl Deubel.
Silbenrätſel.
Aus den Silben: chi dau del dou e e e em gart ger
gie glück gri i lei lo log mir ne ne ne ner no nuſ ou
vi vo re re ru ſar ſen ſonn ſtutt tag tau ten tiz tri
tü un vaiſ ver zie ſind 19 Wörter zu bilden, deren Anfangs==
und Endbuchſtaben, beide von oben nach unten geleſen, ein Zitat
aus Schillers „Jungfrau von Orleans” ergeben (ck — ein Buchſtabe).
Die Wörter bedeuten: 1 Flaumfeder 2 mohammedaniſcher
Fürſt, 3 Vermerk, 4 ſüddeutſche Stadt, 5 ſüddeutſches Gebirge,
6 Vorſpiel der Oper, 7 rheiniſche Sagengeſtalt, 8 preußiſcher
Rei=
tergeneral, 9 Teil der Kirche, 10 Filmſchauſpielerin, 11 Tag der
Woche, 12 norwegiſcher Dichter 13 Tatkraft, 14 Käſe, 15 Nachwort,
16 Jagdtruppe von Wölfen, 17 franzöſiſcher Bühnendichter (19=
Jahrhundert), 18 Wurm im Schlachtfleiſch, 19 Gegenſatz von Glück.
Anflöſungen der Rätſel ans Nummer 5.
Kreuzworträtſel.
Zum Nechnen und Denken.
Ta782I. 4837C. H Tan 700
N 4982.
B 4813,/48534
B 4783
4. 4893.
L 4803.
L 4943,
W 4773,
E 14753
R 486:, 4823.
5 F1
X
Eine Antwort.
„Ja, dich lieh ich auch.”
1 2 3 4 5 6 Judica. 7 8 9 50 Blech
Druck, Verlag u. Kliſchees; L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl, für die Redaktion: Dr. H Nette. Darmſtadt, Fernſpr. 1, 2389— 2392. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verbetzn
[ ← ][ ][ → ] So! Un wer hott dann jetzt widder mol recht? Ich
nadier=
lich. Dann ich hab’s jo ſchun immer geſagt; un wann ich’s net
geſagt hab, hab ich mer’s gedenkt, daß e fundamendale Ennerung
vum Wädder eidräde muß; dann bekanntlich is jo kaa Wädder
ſo ſchlecht, als daß es net noch ſchlechter wärrn kennt, un
be=
kanntlich kann’s jo net immer ſo bleiwe, hier unner dem
wäxeln=
den Mond, dem ewig unzuverläſſiſche Heereskanndoniſt, dem
ge=
ſchäckte; un drum hab ich’s ſo aach geſagt, nor net
brumme, er wärd ſchun kumme. Nemlich der Winder.
Dann er is jo weder e Reſchierungsverordnung mit
breis= un ſteierabbauender Kraft, uff die mer vergäblich worde
dhut; noch en Erlaß vun de Stadtverwaldung, der wo mit
kreisamtlicher Vergewaldichung unvermiddelt uff die Bierbaich
losgeloſſe wärd; noch is er e allgemein baſſende
Verkehrsord=
nungsvorſchrift, uff die mer ſeit Johr un Dag verdreeſt wärrn,
ſundern der Winder is ganz afach e Johreszeid, die tvo ſich
manchmol verfrieht, un manchmol verſpeed; awwer ſchließlich
un endlich kimmt er doch, der Winder, mit Keld un Schnee,
un Räje un Maddſch, mit Blitz un Dunner, un Hubb4 un
Schnuſte, un Gribbe un Infaulenzia un ſo; dann er, nemlich der
Winder, is wie die Liewe, ſie kimmt, un ſie is do. Un drum
kann mer aach ſage, der Winder kimmt, un er is do. Un ſunſt
is außerdem noch allerhand do, mit Ausnahm vun dem, was
net do is. Und däß is es Gäld. Mer ſeecht zwar, s Gäld is
der leibhaffdiche Deiwel; awwer wann mer kaans hott, dann
is es zum Deiwel, un mer kennt erſt recht des Deiwels wärrn;
un do gibt’s kaan Zweifel.
Un außerdem läwe mir jo bekanntlich in=ere ſaumeßich
ſchlechte Zeit, däß muß uns der Neid loſſe. Viele Leit ſin ſo
iwwel dro, daß ſe ſich alle halb Johr e nei Audo kaafe miſſe,
immer widder in=ere annere Audofawrick, weil ſe die Abzahlung
for ihr ald Audo net mehr uffbringe. Däß ſin Zuſtend, daß 8
aam gruſele kennt, wann die Hoffnung net weer, dann der
Menſch lebt bekanntlich immer in de Hoffnung, un noch am
Grabe ſeiner Habe bflanzt er die Hoffnung uff; wie mer
bei=
ſpielsmeßich deidlich bei dem Dauſendſaſſaſſa „Dauſend” ſeim
Goldmachereiprozäß ſähe kann, un wo widdermol bewieſe wärd,
daß es Gäld drotzdem uff die Stroß liggt, wann mer die Dumme
find, die’s wäck ſchmeiße . .
Ach ja, der alde Geethe hott doch immer widder recht, mer
därfin ziddiern, wo un wie merin will. Un erſtrecht hott er
recht, wann er ſeegt: „Nach Golde drängt, am Golde hänkt doch
alles! — Ach mir Armen!” — Freilich, der alde Geethe hott jo
in Bezugnahm uff die Goldmacherei aach allerhand Erfahrunge
geſammelt, wann aach ſo kaa ſchmärzliche, wie de Herr Erich
von Ludendorff, der wo jo bekanntlich iwwerall debei is, wo
was ſchief geht.
Awwer bekanntlich — wann mer bekanntlich „bekanntlich”
ſeeckt, ſo hannelt ſich’s faſt meiſtens immer um Sache, die wo
bekanntlich gornet ſo bekannt ſin, wie ſe bekanntlich dhun — alſo
bekanntlich hott ſich de alde Geethe, wie er noch jung war,
äwen=
falls mit de Goldmacherei befaßt, un zwar bei dem Schemiker
un Alchimiſt Dippel, drauß uffm „Dippelshof” bei Draaße.
Awwer es is ſcheints ſchun domols nix Geſcheides debei eraus
kumme, dann ich hab nix devo geheert, daß de Geethe ſpeder
als Miniſter Gold gemacht hett. s aanziche Gold, wo er
fawri=
ziert hott, däß ſin wie geſagt ſei „golderne Worte”, dann die
ſin heit noch Gold wärt, wie mer erſt neilich ganz „poſſidief”
konnſtadiern hott kenne, un zwar uff unſerm Rodhaus, wo jo
bekanntlich ſunſt kaa Gold, ſundern in de Haubſach — Bläch
fawriziert wärd, wobei ich bemärke mecht, daß net ich däß
be=
haubte dhu, ſundern daß die Herrſchafte däß ſälbſt vun=enanner
ſage.
Daß iwwrichens der gewitzte Spengler un Goldmacher, der
wo den verlockende Zuname „Dauſend” dreegt, daß der ſei
Ge=
heimnis net breis gäwwe will, un daß er’s drum dene Härrn
vor Gericht net a’fach vormacht, wie mer aus Blei un Eiſe —
Gold gewinne kann, däß kann ichm noochfiehle. Dann wann
däß einichermaße publick dbet wärrn, do dhet alles dehaam
die alde Bleirohrn an de Waſſerleidung abſchrauwe, und dhet
e paar alde eiſerne Hausſchliſſel klaa ſchlage, un dhet dodraus
Gold mache, daß die Schwart kracht.
No un dadſächlich, wann dem „Dauſend” ſei Erfindung ſo
affach is, daß mer nix dozu brauch, wie Blei un Eiſe, un daß
jeder als „Heimarweid” Gold fawriziern kann ſoviel er will,
was weer do letzten Endes gewunne? — Gornix, ſag ich, dann
do dhet uff aamol des Blei um des Eiſe ſo deier werrn, daß mer
aach mit de ausgiewichſte Goldmacherei net uff ſei Koſte kemt;
do weer letzten Endes die Brieh widder deierer, wie die Brocke.
Naa, der Dauſendkerl „Dauſend” hott ſei Zeit richdich
er=
faſt, un hatt, außer ſeim Schmelzpennche, ſeine Löthlamb, un ſeim
Löthkolwe, noch e ganz anner Middel, um reich un glicklich zu
wärrn. Nemlich er hott ſich geſagt, daß däß viel affacher un
raſcher geht, wann mer beiſpielsweis e „beſchrenkte Geſellſchaft”
bilde dhut, mit dene, die bekanntlich net all wärrn, un wo mer
däßhalb G. m. b. H. haaßt, un wo immer der hafte dhut, wo’s
Geld hott, während herngääche der 18 Geld krickt, der wo
vorher kaans gehatt hott.
No un ſo wärd’s doch heit allgemein gemacht. Zum Beiſpiel,
es hott aaner rein gornix, un dann geht er her, organiſiert e
G. m. b. H. mit ärchend eme hochdrawende Name, ſchreibt Akzie
aus, un dann geht die Sach ganz vun ſällwer. Dann weil alle
Wäld ſpekeliern un im Schlof Gäld verdiene will, gehn die
Akzie wie e guder Hefedeich, un eh ſich’s aaner verſieht, hott er
en Haufe Gäld beiſamme, leßt ſei G. m. b. H. in aller Seeleruh
verkrache, un ſei Akzioneer kenne ſich ihr Stuwe nei dabbeziern
mit lauder Akzie vun däre verkrachte Geſellſchaft.
So hott’s alſo aach unſer gewitzter „Goldmacher” gemacht. Un
daß däß Schwindel weer, kann mer unner de heidiche
Verhält=
niſſe net ſage. Dauſend mache’s genau ſo, wie’s der aane „
Dau=
ſend” gemacht hott; un Dauſende ſin debei verlorn, un Dauſende
gewunne worrn, je denooch, wie’s dräfft.
No un ſo drag aach ich mich mit dem Gedanke, meiner Zeit
Rächnung zu drage, un dene, die zuviel hawwe, uff e leicht un
agenehm Art devo zu hälfe. Un do fellt mir ei, daß mer vor
Johrn in de Bergſtroß e „Goldader” entdeckt will hawwe. Un
daß färner vor net allzulanger Zeit aach der ſogenannte „Pendel=
Jörn” in unſere Gäjend erumgeſtiwwelt is, un hott nooch „
Petro=
leum” geſucht. Dodruff fuß ich. Nemlich erſtens loß ich mer vum
Himmlers Lui e paar alde Baſaltplaſterſtaa aus de Bergſtroß
ſchenke, dem kimmts gewiß net druff a, dann däß is jo e „
ſtaa=
reicher” Mann; un die Plaſterſtaa krieje en leichte Spritzworf mit
Goldbrongs, damit jeder, der’s ſähe will, aach ſieht, um was ſich’s
hannelt, un dann organiſier ich die „Goldgewinnungs=Geſellſchaft
Heppenheim G. m. b. H.” — Ferner hab ich vor meim
Kiche=
fenſter en Schnittlaachſtock, der is mer neilich nachts, wie’s ſo
kald war, verfrorn. Awwer die Erd, wo noch in däre Stockſchärb
is, däß is erſtklaſſiſcher Lättſchboddem vun de Ziejelhidd. Un uff
Grund vun däre Schnittlaachſtockerd grind ich die „Erſte Heſſiſche
Standard=Oil=Company”. — Damit, alſo mit däre „
Goldgewin=
nungsgeſellſchaft Heppenheim G. m. b. H.” un mit däre „Erſte
Heſſiſche Standard=Oil=Company” ſchlag ich zwaa Micke uff aan
Schlag (uff’s aane odder annere falle ſe beſtimmt enei!) un ſchreib
alſo Vorzugs=Akzie aus, Stick for Stick — hunnerd Mack, die wo
vun mir aus aach im freie Verkehr gehannelt un ſpekuliert wärrn
kenne. Gewiefte Spekulande, wo ihr Gäld ſpielend un im
Hand=
umdrehe verdrei= un verhunnertfache wolle, kenne ſich alsbald bei
mer melde un Akzie kaafe. Daß die Akzie ſo ſchnell wie de Hund
gauzt kabudd ſin, un ich en Haufe Gäld dran verdien, dofor
iwwernemm ich jed Garandie. In=eme halwe Johr bin ich Schloß=
herrin in Idallje ärchendwo, un dann lad ich mer als den ganze
Stadtratsharem in die Summerfriſch ei! — Dann ganz ohne die
mecht ich doch net reich ſei=
Un ſchließlich, was nitzet Reichdumm, Gud un Gäld — wann
de Humor fehlt? Däß is doch noch des aanziche un wahre un
ächde Gold, un wo däß gebrägd wärd, do ſoll mer hiegeh un
Akzie kaafe, dann do is mer net a geſchmiert. Un däßhalb halte
mich heit owend kaa zehe Gail, ſundern ich geh zu de Torner ihre
„Kannewal=Sitzung” in de Woogstornhall, dann die biete
was Gediechenes wie ſeit alders, un dort heert mer wenichſtens
emol, was es im letzte Johr all Neies gäwe hott im Städtche.
No un dem verhuzzelte Zwärchfäll ſchadds aach nix, wann’s
wid=
der mol in Bewechung geſetzt wärd; däß Gäld, wo mer dofor
aus=
gibt, is beſſer a gebracht, wie daß mer’s de Dockter un Abbedheker
in die Ribbe ſchmeißt.
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Mer kann nadierlich iwwer däß
owiche Thema aach noch ernſthaftere Bedrachdunge a’ſtelle, un
kann ſich ſage, wie leicht heit in unſerm „uffgekleerte” Zeitalder
aaner, der wo des Zeich (läs: Mauk!) dezu hott, de
Menſch=
heit e Jcks for=e U vormache kann. Mer glaabt jo gornet, was
heit geglaabt wärd! — Un uff jedem Gebied: im bollidiſche, im
geſchäftliche, wie im geſellſchaftliche Läwe. Je greeßer de
Schwin=
del, je leichter geht er de Menſchheit ei”. — Je greeßer de
„Schaumſchleeger”, je greeßer de Erfolg. — Jedem Schuſter, der
wo en neie Glaawe, odder e nei Heilmethode uffbringt, dem
laafe ſe zu; jedem bollidiſche Sprichklobber, der wo en de
Him=
mel uff de Erd verſpricht, dem laafe ſe nooch; uff jeden „wahre
Jakob” falle ſe nei; un wann mer als frieher geſagt hott: „Dorch
Schade wärd mer klug”, ſo ſtimmt däß aach net mehr, dann die
meiſte wärrn heit dorch Schade nor noch dimmer. So geht’s
im Große, wie im Klaane. Beiſpielsmeßich wann ich mer ſo
unſer gude, alde Darmſtädter Geſchäftsleit a guck, die wo ihr
Geſchäft vum Vadder, vum Großvadder un gar vum
Urgroß=
vadder iwwernumme hawwe, un wo dorch Fleiß un
Dichdich=
keid, un vor allem dorch gud War un Arweid ihre Kundſchaft
„gedient” hawwe, wie die heit zu kembfe hawwe, gäje die
fo=
genannte „Konggurrens” die wo in Wärklichkeid eichentlich
gorkaa ſei kann, weil — noja, un ſo . . . Awwer wie im
bolli=
diſche, ſo is es aach im geſchäftliche Läwe: die Menſche wolle
halt beſch — ummelt ſei! — Un der gude, alde Geſchäftsmann,
der wo ſich ſeegt: „Die beſt Reklame is mei War, un mei
Ar=
weit” — der kann blau peife.
Un drum maan ich, wann des Bärferdumm wärklich uff
e Beſſerung hofft, do ſolls net dene Schaumſchleger” noochlaafe,
die wom kaan Sunndag un kaan Werkdag bringe, ſundern nor
ihr Scheefche ſcheern wolle, naa do ſoll emol es
Bärjerdumm=
unner ſich, un im Klaane affange, ſich gäfeſeidich zu ſtitze,
un zu unnerſtitze. Un die verſchiedene „Stend” ſolle net ’s
ganze Johr neidich uff=enanner rumreide, un es ſoll net aaner.
e Aag drum gäwwe, wann der anner kaan’s hott, ſundern ſie
ſellte wider, die Bärjer, wie frieher zuſammeſteh, dann ſin
dene räſchbäckdiefe „Goldmacher” ihr golderne Zeide bald vabei,
— Awwer ſolang es Bärjerdumm bloß ſchimbft un räſſenniert
un ſich gäjeſeidich ſchlecht macht, do wärds net beſſer, weder im
„dritte” noch in ärjend eme annern Reich=
Der zeitgemäße Haushalt.
Kennen Sie ſchon den „Kochkorb”? Nun, es iſt ein
Verwandter der Kochkiſte und will auch wie dieſe zur Erſparnis
an Feuerungsmaterial beitragen, indem er alle jene Speiſen
auf=
nimmt, die zu ihrem Garwerden längerer Kochzeit bedürfen, wie
z. B. Hülſenfrüchte, verſchiedene Fleiſchſorten uſw. Alle jene
Hausfrauen, denen die Anſchaffung einer Kochkiſte zu ſchwierig
oder koſtſpielig iſt, können auch den Kochkorb zu Hilfe nehmen.
Zu dieſem eignen ſich beſonders die runden, mit einem Deckel
ver=
ſehenen Obſtkörbe aus Weidengeflecht, die für wenig Geld beim
Obſt= und Gemüſehändler oder Korbmacher zu haben ſind. Dieſe
werden ringsum entweder mit Holzwolle, Heu oder Seegras
aus=
geſtopft, worauf man einen beſtimmten Topf (mehr hoch wie breit
und ohne Seitenhenkel) hineinvergräbt, um nun das Füllmaterial
ringsum lückenlos feſtzuſtopfen. Dann kleide man das Innere
mit einem Bezug von Barchent oder Flanell aus, das man wie
eine Hülle um den Topf arbeitet, um an dieſe einen Stoffkreis
anzuſetzen, den man an den Wänden des Korbes mit dünnem
Bindfaden und ſog. Sattlernadel am Geflecht feſtnäht. Ein in
der Größe des Korbes gearbeitetes, rundes Kiſſen, mit dem
glei=
chen Füllmaterial geſtopft, kommt dann obenauf, und auf dieſes
der Korbdeckel, der feſt darüber gebunden wird. Dieſer Kochkorb
vermag vor allem auch der berufstätigen Frau außerordentliche
Dienſte zu leiſten, die am Morgen das in Frage kommende
Ge=
richt nach dem Ankochen hineinſetzt, um es dann beim
Heimkom=
men fertig vorzufinden.
Keſſelſtein aus Waſſerkeſſeln zu entfernen.
Man fülle ihn mit Schalen von rohen Kartoffeln ziemlich voll,
gieße ſtarkes Eſſigwaſſer darauf und laſſe den Keſſel mehrere
Stunden auf dem Feuer mehr „ziehen” als koſten. Zuletzt ſcheure
man ihn mit wollener Socke und Ata gründlich ſauber. Auch ein
Auskochen mit Salzſäure iſt ratſam, doch muß er in dieſem Falle
einen Tag öfter mit gewechſeltem, kalten Waſſer ſtehen bleiben.
Um neuen Kalkanſatz zu verhüten, lege man einen
Keſſelſtein=
verhuter ein, der in Radform mit Borſten von geſponnenem Glas
unverwüſtlich iſt. Auch das Einlegen von einem Stückchen
Mar=
mor iſt von gutem Erfolg.
E.
Hausfrauenhände im Winter. „Die Hausarbeit
ſelbſt würde mir nie zur Laſt, denn ich arbeite mit Luſt und Liebe
ebenſo gern am Nähtiſch und Maſchine, wie in den Zimmern und
in der Küche, wenn nur nicht die Hände ſo ſehr darunter litten.”
So außerte ſich temperamentvoll eine meiner jungverheirateten
Nichten, als ſie mir einen kurzen Beſuch abſtattete. Was ich
ihr an oft erprobten Ratſchlägen mit auf den Weg gab, möchte
ich zu Nutz und Frommen anderer hier folgen laſſen.
Zunächſt gehört neben jede Waſchgelegenheit eine Schale mit
den in der Küche ausgepreßten Zitronenhälften. Auch ein
Fläſch=
hen mit Salat= oder gereinigtem Knochenöl iſt unerläßlich. Weiter
ſollte im Winter zur Händereinigung immer warmes Waſſer bereit
ſtehen, und wäre es auch nur in der Röhre eines warmen
Zimmer=
bfens. Während des Kochens iſt es unentgeltlich auf jedem
Koch=
topf bereit zu hakten; auf dem es ſtatt des Deckels; in breitran=
digem Topf durch den Dampf erhitzt wird. Sind die Hände ſchmutzig,
dann ſollte die Hausfrau nicht dieſe ſelbſt ſeifen, ſondern zunächſt
erſt irgend einen Gegenſtand: Strümpfe, Socken, Staubtuch uſw.
mit Seife im warmen Waſſer durchwaſchen. Beſſer wie die
weichſte Bürſte wird durch dieſes Reiben nicht nur die Haut,
ſon=
dern auch das Nagelbett gründlich in den feinſten Falten gereinigt
und ſelbſt Gemüſeſpuren aller Art beſeitigt. Wenn nun die
Haus=
frau noch mit Zitrone nachreibt und ſchließlich einige Tropfen des
völlig neutralen Oeles Handrücken auf Handrücken gelegt, in die
Haut verreibt, dann bleibt dieſe weich, weiß und ſchmiegſam und
verrät in keiner Weiſe, daß ſie mit groben, oft ſehr groben
Schmutz=
arbeiten im Haushalt in Berührung kam.
Vorausſetzung iſt allerdings, daß die ſelbſttätige Hausfrau
überall dort, wo es nur irgend angängig iſt, Handſchuhe trägt, für
alle Abwaſcharbeiten ſich langſtieliger Spülbürſten bedient und
jedes gebrauchte Geſchirr in der Küche ſofort unter der
Waſſer=
leitung abſpült, alſo eigentlich nur noch desinfizierend, nicht
reini=
gend das Geſchirr ſäubern muß.
Brotpudding mit Aepfeln (Reſteverwendung). 1 Pfd.
altbackenes, in Milch eingeweichtes Brot rühre man durch ein
Sieb und miſche es mit 1—2 Eiern, dem Abgeriebenen einer
Zi=
trone. 1 Likörgläschen Rum, 2 Eßlöffel Korinthen, 2 Eßlöffel
Süßſtofflöſung zu glattem Teig, unter den man den ſteifen Eiſchnee
zieht. Nun fülle man eine eingefettete, hochwandige Puddingform
lagenweiſe mit der Teigmaſſe und in Scheiben geſchnitteten
ſäuer=
lichen Musäpfeln, oben mit Teig abſchließend. Verſchließe die
Form und laſſe ſie, in heißes Waſſer geſtellt, ½4—1 Stunde kochen.
Ausgezeichnetes billiges Bratenfett. 1 Pfund
kleinzerſchnittenes Rindsnierenfett koche man mit 1 Taſſe Milch
und einem halben geſchälten, ſäuerlichen Apfel, bis die Milch faſt
verkocht iſt. Dann gieße man das Fett von den Grieben, füge
eigroße friſche Tafelbutter dazu, ſowie ¼ Pfund Kokosfett, rühre
gut um und hebe das Fett in einer Steinbüchſe auf.
Bratkartof=
feln, Fleiſchklößchen, Schnitzel und Kotelett werden ganz
ausge=
zeichnet darin.
Vegetariſche Koteletten von Grünkern. 200
Gramm Grünkernſchrot, dünſte man in 50 Gramm Butter oder
Margarine mit einer würflig geſchnittenen Zwiebel durch,
gebe dann nach und nach ½ bis¾ Liter Waſſer und 1 Eßlöffel
Salz dazu und laſſe langſam ausquellen. Den dicken Brei
ver=
miſche man mit 1 Ei, Salz und Pfeffer nach Geſchmack und forme
davon kleine Klößchen, die man, in Mehl gewendet, auf beiden
H.
Seiten lichtbraun bäckt.
Speiſezettel.
Sonntag: Julienneſuppe, Wildkaninchen=Ragout. Milchgelee
mit Fruchtſaft.
Montag: Sauerkraut mit Erbsbrei und Pökelknochen.
Dienstag: Pikante ſaure Leber mit Kartoffelpüree.
Mittwoch; Kalbsgekröſe mit Roſinenſoße und Semmelklößchen.
Donnerstag: Kartoffelpuffer mit Apfelmus.
Freitag: Fiſchauflauf mit Sellerie=Krautſalat.
Samstag: Linſen mit Backpflaumen und gekochtem
Schwarz=
fkeiſch:
Humor
Eingehakt.
„Ich brauche unbedingt 100 Mark und habe keine Ahnung,
wo ich ſie hernehmen ſoll.
„Das freut mich — glaubte ſchon, du wollteſt mich
an=
pumpen.”
Weidmannsheil. „Ich bin alſo wohlbehalten wieder zurück
von meiner Indienreiſe,” erzählte Herr Maier am Stammtiſch,
„das Schönſte der ganzen Reiſe war eine große Tigerjagd.
„Haben Sie denn Glück gehabt?” — „Ja, Gott ſei Dank es iſt
mir keiner begegnet.
(„Travaſo.”)
Zukunftsblick. „Heute habe ich den erſten Schritt zu meiner
Scheidung getan.” — „Was? Du biſt doch gar nicht verheiratet!“
— „Aber nein — ich habe mich ſoeben verlobt!” („Pele=Méle.”)
Wunſchabend. „Ich möchte gern ein Schubertlied hören, Herr
Kapellmeiſter!“ — Ein beſtimmtes?” — Ja, warten Sie mal
die Sache mit dem Taſchenmeſſer!“ — „Mit dem Taſchenmeſſer?”
— „Ah, jetzt habe ich es: Ich ſchnitt es gern in alle Rinden ein.”
(„Herold.”)
Auf dem Bahnhof. „Siehſt du, wenn du nicht ſo gebummelt
hätteſt, würden wir den Zug noch bekommen haben!“ — „Ja, und
wenn du nicht ſo zur Eile getrieben hätreſt, brauchten wir jetzt
nicht ſo lange auf den nächſten zu warten." („Pages Gaies.”
Durchſchaut. „Ich habe mir vorgenommen, von jetzt ab nicht
mehr zu rauchen und zu trinken!“ — „Gratuliere lieber Freund,
(„Karikaturen.”)
wie heißt ſie denn, deine Zukünftige?‟
Erſter Ball.
Der erſte Ball iſt für die Mütter im allgemeinen
ein noch wichtigerer und feierlicherer Anlaß als
für die Töchter, die heute genug emanzipiert ſind,
um das erſte Groß=Tanzfeſt als
Selbſtverſtändlich=
keit hinzunehmen und darin nichts
Außerordent=
liches zu finden. Die Mütter aber erinnern ſich
an ſolchen Tagen ihrer eigenen Jugend, und die
Gefühle einer „Ballmutter” mögen mitunter ganz
eigenartige ſein, denn ſchon das Wort „
Ball=
mutter” bedeutet „andere Generation”, ein
deut=
liches „In=den=Hintergrund=Treten”, . . . den
Ver=
zicht.
Trotzdem aber iſt jede Mutter mit ganzem
Her=
zen bei der Sache und ſelbſtverſtändlich bemüht,
ihre Tochter bei ihrem Eintritt in die
Oeffentlich=
keit, die man gerne „die große Welt” nennt, ſo
ſchön als möglich erſcheinen zu laſſen.
Daß es auf dieſe Weiſe ſogar zu einem gewiſſen
modiſchen Ueberſchwange kommen kann, iſt leicht
erklärlich, doch ſei vorweggenommen, daß jedes
Zu=
viel gerade bei Jungdamen unſchön, ja faſt
pein=
lich wirkt, da ein jugendliches Geſchöpf immer nur
durch Einfachheit und Unaufdringlichkeit zur
Gel=
tung kommen kann, ſo daß eine in irgendeiner Weiſe
parante Kleidung unſchön ausſieht und ſicherlich
den perſönlichen Erfolg der Trägerin
beeinträch=
tigt.
Früher einmal war die Frage der jugendlichen
Ballaufmachung ſehr leicht zu löſen, denn das
Stil=
kleid mit ſeinem bauſchigen Reifrock war ein ganz
entzückender Rahmen und ſicherlich ſehr, effektvoll,
ohne „gewollt” zu wirken. Das Stilkleid aber hat
ſich mittlerweile überlebt: der Reifrock paßt eben
ſelbſt für Ausnahmsgelegenheiten in unſere Zeit
des Autos und der Raſchlebigkeit nicht mehr
hinein, ſo daß die Mode nach und nach einen ganz
neuen Stil finden mußte, der allerdings auch auf
klaſſiſche Koſtüm=Ideen zurückgreift, aber den
Vor=
teil hat, ſchlank und graziös zu ſein, ſich alſo zu der
modernen Zeit in keinen Gegenſatz ſtellt.
Wie man weiß, gilt heuer jedes Abendkleid, das
Empire=Anklänge bringt, als beſonders ſchick und
eigenartig, und da dieſe Modeform natürlich nur
für ſchlanke Geſtalten in Frage kommt, ſchätzt man ſie für die
Jungdamengarderobe um ſo mehr.
Neben der Linie kommt natürlich auch der Farbe große
Bedeutung zu, denn aus dieſen beiden Faktoren entſteht erſt jene
wichtige Einheit, die man mit „perſönlicher Kleidung” zu bezeich=
Von ſtatuenhafter Schlankheit
iſt die neue Silhouette ..
die — im Anklange an das Empire — einen ſehr eigenartigen
Stil bringt, der allerdings an die Trägerin inſofern manche
An=
forderungen ſtellt, als nur eine wirklich tadelloſe Geſtalt es ſich
geſtatten darf, ein „Linienkleid” dieſer Art zu tragen.
Dem Charakter der neuen Abendkleidung entſprechend,
ar=
beitet man dieſe Modelle ausnahmslos aus weichem,
ſchmieg=
ſamem Materiale, vornehmlich aus Krepp=Bilitis, einem ſtarken,
nen gewohnt iſt. Selbſtverſtändlich wird man für Jungdamen
gerne paſtellfarbene Materialien verarbeiten, da ſie beſonders
an=
mutig, dabei beſcheiden, aber keineswegs wirkungslos ſind. Zu
den bevorzugten Tönen zählt blaſſes Roſa, helles Cyclamen oder
Orchidee, zartes Apfelgrün und für dunkelhaarige Mädchen feines
panamaartig gewebten Georgette, der dem Krepp=Roumain ſehr
ähnlich iſt; außerdem wird natürlich auch Satin herangezogen
und den verſchiedenen Seidenſamten Aufmerkſamkeit geſchenkt.
Das „Neu=Empire=Kleid” iſt ganz lang und weiſt rückwärts
ſogar einen Schleppenanſatz auf, der den maleriſchen Stil dieſer
Aufmachung mit Entſchiedenheit unterſtreicht.
Kleider dieſer Art, die abſolut auf „Linie” geſtellt ſind,
pfle=
gen vollkommen ungarniert zu bleiben und bringen nur
gelegent=
lich eine Anſteckblume als intereſſanten Abſchluß des Ausſchnittes.
Lange Handſchuhe ſcheinen für die Ballſaiſon zur
Selbſtver=
ſtändlichkeit geworden zu ſein.
R. H.
Samt
iſt eines jener Materialien, die ſich trotz des beſten
Willens der großen Modeſalons, die bekanntlich
ſeit jeher für dieſes Gewebe in all ſeinen
Verwen=
dungsmöglichkeiten eintraten, während der
ver=
gangenen Saiſons nicht in dem Maße durchzuſetzen
vermochten, wie man es eigentlich erwartet hätte.
Die Dame, die ja letzten Endes das entſcheidende
Wort ſpricht, ſtand zwar den Samten keineswegs
antipathiſch gegenüber, doch wurde immer wieder
der Einwand geltend gemacht, daß es ſich hier um
ein Gewebe handle, das für den dauernden
Ge=
brauch zu „anſpruchsvoll” wäre, womit man
haupt=
ſächlich auf eine „geringe Widerſtandskraft”, der
Samte hindeuten wollte. Man war alſo, kurz
ge=
ſagt, der Meinung, daß dieſes Material
unprak=
tiſch ſei.
Es dauerte ſehr, ſehr lange, ehe ſich das große
Publikum vom Gegenteil überzeugte, ehe man ſich
darüber klar war, welch große Möglichkeiten in der
Verarbeitung der Samte lägen und wie
wand=
lungsfähig ſie in allen ihren Spielarten wären . . .
Heuer ſcheint ſich nun mit einem Male die
Ein=
ſtellung vollkommen gewandelt zu haben; mag ſein,
daß man ſich der Wirkung und der guten
Verwend=
barkeit der verſchiedenen Samte erſt jetzt bewußt
wurde, oder daß man der bisher gebräuchlich
ge=
weſenen Modegewebe ein wenig müde geworden
und ſomit froh war, mit dieſem Materiale eine
Ab=
wechſelung in der Garderobe ſchaffen zu können.
Allenfalls ſteht feſt, daß die großen Modeſalons,
die — wie früher erwähnt — ſeit jeher für eine
Samtmode Meinung hatten, nunmehr mit dieſen
Schaffungen entſchieden in den Vordergrund
tre=
ten, ſo daß der Erfolg nicht ausbleiben konnte.
Man befreundete ſich mit dem Gedanken an ein
Samtkleid, lernte das Samtkoſtüm ſchätzen, gewann
aber auch die Samtumhülle lieb, ſo daß dieſes
Ma=
terial die Mode heuer durchaus beherrſcht. Ja
ſo=
gar die Hauskleidung ſteht im Zeichen der
Samt=
mode und holt aus dieſen Geweben Effekte von
ſel=
tener Schönheit.
Die Verarbeitung der Samte ſcheint ja auch
durch den Stil der neuen Mode durchaus
begrün=
det, da die Garderobe „weibliche” Akzente betont und darum
Materialien heranzieht, die für dieſe Note charakteriſtiſch ſind.
Bei den verſchiedenen Samtarten ſind natürlich die Farben
von großer Bedeutung, und da hat es ſich nun immer wieder
ge=
zeigt, daß Wollſamte in dunklen Farben ausgezeichnet
wirken, während Seidenſamte auch in zarten, hellen
Schattierungen wundervoll ausſehen. Dementſprechend kommen
ja auch die beiden Sorten für grundverſchiedene Zwecke in Frage.
— Den Wollſamt, der ausſchließlich für
Strapazgelegen=
heiten herangezogen wird, verarbeitet man in der Hauptſache für
Koſtüme und Mäntel, vielfach aber auch für einfache Kleider mit
ſchlichter Linie, die ſich als vorzüglich verwendbar erweiſen.
Ebenſo gefallen Schlafröcke und Pyjamas aus Wollſamten ſehr
gut, nur muß hier immer wieder darauf geſehen werden, eine
Zitronengelb und endlich auch ein ſchönes Blau,
das als „Aquamarinfarbe” große Erfolge erringt.
Es iſt ſicherlich nicht leicht, unter den
verſchie=
denen Modematerialien die Entſcheidung zu
tref=
fen: zweifellos erweiſt ſich Gaze=Chiffon, für die
Jungdamen=Ballkleidung als hervorragend
geeig=
net, da dieſes Material im Tanze die
reizvoll=
weiche und fließende Linie ſichert. Man arbeitet
ſolche Modelle in ihrem Oberteil enganliegend,
hingegen in der Rockpartie außerordentlich weit;
ein ganz entzückendes Gazekleid zeigen wir in
un=
ſerem letzten Bilde, bei dem die Weite des Rockes
aus bogenförmig geführten Keilen entſteht, die ſich
nach unten zu verbreitern. Eigenartig ſtiliſiert ſind
die kurzen Puffärmelchen, die für die neue Note
der Jungdamenmode als charakteriſtiſch anzuſehen
ſind. Ein in den Farben zart abgetönter
Blumen=
tuff in der Taille iſt immer eine feine Garnierung.
Wie man weiß, ſtehen Spitzenſtoffe im
Mittel=
punkte des modiſchen Intereſſes, ſo daß es niemand
wundernehmen kann, wenn dieſes Material — in
zarten Schattierungen — auch für jugendliche
Tanzkleider herangezogen wird. Außerordentlich
reizvoll iſt das in unſerer erſten Skizze
feſtgehal=
tene Modell, deſſen ſpitz zulaufendes „Schößel” mit
einem gleichartigen Berthenkragen harmoniert. Im
übrigen iſt dieſes Kleid ganz auf Taille gearbeitet
und folgt ſomit durchaus dem Prinzeßſtil, der nach
wie vor großen Anklang findet.
Bekanntlich waren Taft und Tüll immer die
bevorzugten Materialien für das
Jungmädchen=
abendkleid und — ſoferne die beiden Gewebe in
Konkurrenz gezogen werden — ſcheint Taft doch
immer wieder den Sieg davonzutragen, da dieſes
Material zweifellos bedeutend praktiſcher iſt als
Tüll, der zwar ungemein anmutig wirkt, aber
ſei=
ner Empfindlichkeit wegen nicht immer in Frage
kommen kann.
Bei Taftkleidern holte man ſeit jeher aus
Rü=
ſchen= und Volanteffekten die beſten Wirkungen,
und darum greift, man auch heuer wieder auf
dieſe Art der Garnierung zurück.
In unſerem Mittelbilde führen wir ein ſehr
reizvolles Jungmädchen=Tanzkleid vor Augen, das
oben mit einer Rüſche im Empire=Stil abſchließt
und eine ſich allmählich erweiternde Rockpartie bringt, die in
handbreite Rüſchen aufgelöſt iſt.
Ein ſchmales Samtgürtelchen iſt allerletzte Mode und markiert
die Taille in reizender Art.
Willy Ungar.
Der ewige Regenſchirm.
Nach neuen Ermittelungen ſollen Frauen vergeßlicher ſein als
Männer. Als Beweis wird angeführt, daß in den letzten
Regen=
tagen in London etwa 400 Frauen täglich ihre Regenſchirme in
Autobuſſen, Autodroſchken und Straßenbahnen ſtehen ließen.
Wahrſcheinlich liegt hier irgendein Trugſchluß vor, der darin
ſei=
nen Grund hat, daß die Männer heutzutage vorwiegend
Wetter=
mäntel tragen und keine Regenſchirme mehr benützen. Wenn man
keinen Regenſchirm bei ſich hat, kann man ihn ja auch nicht ſtehen
laſſen.
durchaus umkomplizierte Form zu wählen, da jede
techniſch ſchwierige Faſſon in dieſem etwas ſteifen
Materiale enttäuſchen würde.
Seidenſamt hingegen gelangt nur für „
hoch=
wertige” Modelle, alſo für nachmittägliche und
abendliche Schaffungen, zur Verarbeitung.
Um dieſe beiden Gebiete zu beſprechen, haben
wir einige ſchöne Entwürfe im Bilde feſtgehalten
und wollen nun auf die einzelnen Möglichkeiten
der Samtverarbeitung näher eingehen.
Die erſte Skizze macht uns mit dem modernen
Hausanzuge vertraut; er ſetzt ſich aus weiten,
reich=
geſchnittenen Beinkleidern und einem
Kaſakober=
teil zuſammen, der mit einem ſchmalen Schal (aus
Brokat oder einem kunſtgewerblich bemalten,
bun=
ten Materiale) verſehen ſein kann. Der gleiche
Effekt kann ſich auch als Abſchluß der Aermel in
Form eines kleinen, um das Handgelenk
gebunde=
nen Tüchleins wiederholen. Für dieſen Zweck iſt
ſelbſtverſtändlich nur an Wollſamt zu denken,
da ein Pyjama aus Seidenſamt weder praktiſch
noch ſtrapazfähig wäre.
Ein vornehmes Beſuchskleid, das auch für
Thea=
ter und Konzerte, alſo für kleine abendliche
Ge=
legenheiten geeignet iſt, ſtellt unſere zweite Skizze
dar. Man ſieht hier, wie aus bogenförmig
ge=
führten, nach unten zu erweiterten Bahnen eine
intereſſante Glockenlinie entſteht. Den Ausſchnitt
randet eine Rüſche aus Spitzen. Aus dem gleichen
Materiale ſind die eigenartig ſchicken Aermel
ge=
dacht, die ſich von dem dunklen Seidenſamt
vor=
trefflich abheben.
Das große Abendkleid wirkt im Samt
bekannt=
lich immer dekorativ, und gerade ſeiner
Einfach=
heit wegen ungemein vornehm. Die einzige
Gar=
nierung eines derartigen Modells pflegt ein
klei=
ner Blütentuff zu ſein, der in die Rückenbahn
ver=
legt und als Verſchluß des ſchmalen Gürtels
ge=
dacht iſt (vorletztes Bild).
Die wichtigſte Rolle aber ſpielen die Samte auf
dem Gebiete der Abendumhüllen; hier gibt es
heuer ſowohl kurze Jäckchen als auch halblange
Pa=
letots, und ſchließlich ſogar ſchmal taillierte, ganz
lange Mäntel, die für große Bälle in Betracht
kommen. Zu den meiſtgeſehenen Formen aber
ge=
hört zweifellos der halblange Paletot, der
gele=
gentlich aus ſchmalen Streifen zuſammengeſetzt zu ſein pflegt,
prinzeßartig wirkt und ſich nach unten in eigenartiger Weiſe
glockig erweitert (letztes Bild). Umhüllen dieſer Art arbeitet
man am beſten in Schwarz, um ſie zu jedem Kleide tragen zu
können und um nicht allzuſehr an die jeweilige Tagesmode
ge=
bunden zu ſein.
Robert Hohenberg.
Nummer 32
V
Dule sohlefsieh
URHEBER-RECHTSSCHUTZ DURGK VERLAG OSRAR MEISTER, WERDAU
33)
(Nachdruck verboten.)
„Eins fehlt noch, Herr Groth ... Ihr Gehalt. Sie
be=
kommen noch . . .?"
„Mylady, ſprechen Sie nicht davon! Denken Sie an ſich!”
Sie lächelte ſeltſam. „Nein, nein, ich will Ordnung haben.
Ich war immer für Ordnung und Gerechtigkeit. Es ſind nur
fünfzig Pfund, Herr Groth. Ich habe immer noch
ſiebenhundert=
undſiebzig Pfund, das iſt doch noch viel, in deutſchem Gelde
über 15000 Mark. Damit läßt ſich doch etwas anfangen. Nur
eins tut mir weh: Jetzt . . . jetzt kann ich mir keinen Sekretär
mehr halten, jetzt . .. werden wir uns trennen müſſen.”
Das Wort war ausgeſprochen.
Die beiden Menſchen ſahen ſich an. In beider Augen ſaß
das Weh. Da faßte Berndt Iris Nechte, und zum erſten Male
küßte er ihr die Hand, daß es ihr warm durch den Körper rann,
daß tiefe Freude und Beruhigung ſie überkam.
„Lieber, lieber Freund!” ſagte ſie leiſe und innig. „Sie
werden heimkehren nach der Heimat, und ich weiß es: Ein
kleines, törichtes Mädchen, das Sie einſt gehen ließ . . . es wird
auf Sie warten und all das Törichte vergeſſen haben."
„Nein!” ſagte der Mann hart. „Ich .. . kann nicht
ver=
geſſen!“
„Was werden Sie tun, Herr Groth?”
Berndt antwortete nicht ſogleich. Sein Atem ging ſchwer.
Dann ſagte er leiſe zu Iris: „Ich darf mich Ihren ergebenen,
ehrlichen Freund nennen, Mylady?”
„Ja ... das ſind Sie! Ich werde Sie nie vergeſſen! Sie
haben mir den Glauben an die Menſchen wiedergegeben.”
„Dann . . . ſagen Sie mir, Mylady, was werden Sie tun?”
„Ich weiß es noch nicht!” entgegnete ſie gequält. „Arbeiten
. . es wird ſchwer werden. Immer iſt es der erſte Schritt,
der uns, die nie Arbeit kannten, die immer vom Leben
ver=
wöhnt waren, ſo ſauer fällt. Ich .. ich werde als
Geſell=
ſchafterin gehen. Ich glaube, daß mir Lady Segrave behilflich
ſein wird.”
Der alte John war eingetreten.
„Mylady ..
„Was gibt es, John?”
„Mylady . . . ich . . . Sie haben mir verboten, jemanden
zu melden . . . aber der Herr will und will nicht gehen.”
„Wer iſt es denn?”
John legte die Karte auf den Tiſch, und Lady Iris las:
Henry Dobracka, Generaldirektor der Hollywood=Film=
Cor=
poration."
Ah . . . ein Filmangebot.
„Das wievielte iſt es nun ſchon, Herr Groth?”
„Das achte . . . ernſthafte, Mylady!”
Sonntag, den 1. Februar 1931
Lady Iris überlegte. Dann ſagte ſie lächelnd: „Ich laſſe
bitten!"
Während ſich John entfernte, ſah Berndt Iris erſtaunt an:
„Wollen Sie . . . zum Film?”
„Ich habe noch keinen Gedanken, Herr Groth. Ich bin jetzt
nur etwas neugierig und möchte den allmächtigen Filmmagnaten
einmal kennenlernen. Wäre der Beruf einer Filmſchauſpielerin
ein . .. ſchlechter?”
„Gewiß nicht, Mylady!” ſagte Berndt.
„Es iſt auch eine ehrſame Arbeit. Als ich vor zwei Jahren
in Hollywood war, da lernte ich verſchiedene Filmkünſtler kennen,
und das ſah ich . . . es koſtete ſie Nerven und viel, viel
Arbeit. Die Oeffentlichkeit . . . ich habe ſie nicht gefürchtet, auch
nicht als ich vor den Richtern ſtand, ich fürchte ſie auch nicht,
wenn ich auf der Leinwand durch die Welt getragen werde.
Daß mich nicht Ehrgeiz leiten würde, das wiſſen Sie, lieber
Freund."
„So wollen Sie, Lady Iris?”
„Noch nicht, lieber Freund . . . es iſt nur eine Möglichkeit,
die ich mir offenlaſſe.”
John erſchien mit dem Filmmagnaten Henry Dobracka,
einem ſchlanken, ſehr jugendlich wirkenden Mann, der in ſeinem
Auftreten einem ſchneidigen Offizier der ehemaligen K. u. K.
Armee ähnelte.
Und er war auch Oeſterreicher, der ſich vom einfachen
Haupt=
mann der öſterreichiſchen Wehrmacht in Amerika zu ſeiner
leitenden Stellung aufgeſchwungen hatte.
Der Filmpräſident nahm Platz.
„Mylady”, begann der Präſident, „ich bin Ihnen
außer=
ordentlich dankbar, daß Sie mir Gelegenheit zu einer
Aus=
ſprache geben."
„Sie haben eine glückliche Stimmung getroffen, Herr
Prä=
ſident. Wollen Sie mich für eine Filmrolle engagieren?”
„Ja, Mylady, das iſt mein innigſter Wunſch. Nicht, weil
die Aufmerkſamkeit der ganzen Welt jetzt auf Ihnen ruht,
ſon=
dern weil ich eine Frau von Ihrem Charme ſeit Jahren ſuche.”
„Iſt das ehrlich, Herr Präſident?”
„Abfolut ehrlich, Mylady, ich will aber auch offen geſtehen,
daß mir die Aufmerkſamkeit der ganzen Welt nicht unlieb iſt.”
„Alſo ſchön, Herr Präſident, machen Sie ein Angebot!”
Der Oeſterreicher ſprang vor Freude und Erſtaunen fchier
von ſeinem Seſſel.
„Mylady, Sie beglücken mich, beſtimmen Sie die Summe
ſelbſt!“
„Es iſt noch keine Zuſage, Herr Präſident. Ich habe nur
Luſt, den Gedanken ernſthaft ins Auge zu faſſen. Uebrigens,
Sie wiſſen ja noch nicht einmal, ob ich überhaupt Eignung zur
Filmſchauſpielerin habe.”
„Mylady ſehen auf allen Bildern blendend aus und Mylady
bewegen ſich mit einem ſo liebenswürdigen Charme. Ich habe
der ganzen Verhandlung beigewohnt und ich weiß, Mylady
wer=
den ſofort an der Spitze ſtehen."
„Sie ſind ſehr optimiſtiſch, Herr Präſident! Gut, machen Sie
ein Angebot.”
„Ich biete Ihnen für zwei Filme in zwölf Monaten den feſten
Betrag von fünfzigtauſend Pfund.”
Seite 23
„Fünfzigtauſend Pfund . . . wiſſen Sie, daß ich bereits ein
Angebot daliegen habe, das über vierzigtauſend Pfund für einen
Film lautet?"
„Ich weiß, Mylady, die Famous Players. Hören Sie weiter
Mylady, ich habe an Ihrem Schickfal nicht ein rein ſenſationelles
Anteil genommen, ſondern . . . mehr noch . . . ein menſchliches.
Jedem von uns, der dieſe erſchütternde Verhandlung mit erlebte,
wurde klar: Sie verloren den Prozeß, aber der Verurteilte war
im Grunde genommen doch . . . Lord Durham. Und ich kann
ver=
ſtehen, daß Sie in der Aufgabe, Ihre Schweſter zu rächen,
auf=
gingen. Haben Sie dieſe Aufgabe aufgegeben, Mylady?
Sie ſah ihn erſtaunt an, denn ſie begriff ihn nicht.
„Warum fragen Sie, Herr Präſident?”
„Weil jetzt mein Vorſchlag kommt! Mylady . . . geben Sie
Ihre Aufgabe nicht auf!“
„Ich muß es wohl, den ich bin arm, Herr Präſident!”
„Mylady, es iſt eine Aufgabe, die für eine Frau zu ſchwer
iſt. Sie ſind ihr nicht gewachſen. Die gehört in die Hände eines
Mannes, der Nerven nicht kennt, der ſich nicht vor dem Teufel
fürchtet, und der den Mann, der ſo viel Schuld auf ſich lud, hetzt,
bis er ihn zur Strecke hat.
Iris Herz ſchlug heftig.
„Und . .. wer ſollte dieſer Mann ſein?”
„Jolly Robbers!”
„Der berühmte Detektiv?”
„Ja!”
„Hat er ſich nicht ins Privatleben zurückgezogen?"
„Er hat es, es war keine Aufgabe mehr für ihn da, die ſich
lohnte. Ich habe mit ihm gekabelt, er iſt bereit, die Aufgabe zu
übernehmen.”
„Ich kann ihn nicht bezahlen, Herr Präſident!”
„Das ſollen Sie nicht, Mylady! Unſere Geſellſchaft
verpflich=
tet ſich, auf ihre Koſten Jolly Robbers zu engagieren und ihn mit
der Aufgabe zu betrauen, Lord Durham zu überführen und ihm
das Erbe zu entreißen.”
Dieſer Vorſchlag war von ſtärkſter Wirkung.
Iris' Wangen waren vor Erregung gerötet. Sie wechſelte
einen Blick mit Berndt. Der nickte unmerklich.
Nun wandte ſie ſich dem Präſidenten zu und ſagte feſt: „Gut
dann will ich den Vertrag unterſchreiben!“
Der Vertrag wurde nach Hinzuziehung eines in der Nähe
wohnenden Notars eine Stunde ſpäter unterzeichnet.
Präſident Dobracka hatte mit dem Notar das Haus verlaſſen.
Eine Weile ſaßen die beiden Menſchen noch zuſammen, dann
erhob ſich Iris.
„Sind Sie müde, Mylady?‟
„Ich fange an, ja!"
„Den erſten Schritt ins neue Leben haben Sie nun getan.
Bald hoffe ich Sie wiederzuſehen . . . auf der Leinwand, und ich
will mir einbilden, daß Sie mich grüßen!“
„Ja, das ſollen Sie! Aber ... ich Herr Groth . ..
auch Sie hat das Leben ſo hart angefaßt. Wollen Sie ... wollen
Sie nicht ... mit mir nach Hollywood gehen?”
„Auch filmen? Ich glaube nicht, daß es mir liegt, Mylady!”
Fortſetzung folgt.
Ausikvereim.
Nächste Proben
Montag, 2. Februar: Herren,
Mittwoch, 4. Februar: Damen,
Freitag, 6. Febr.: Gesamtprobe
Beginn 8 Uhr. (2001
Waldschlößchen
Haltestelle der Linie 9
Sonntag, den 1. Februar, ab 4 Uhr
KONZHR
2006)
Besitzer: Ecnst Schneider.
Neue Kurse—
in der Reichskurzschrift beginnen:
Donnerstag, den 5. Februar
Montag, den 9. Februar
abends 8½ Uhr in unseren neuen
Unterrichtsräumen kein Schulnaus)
Ecke Zeughaus- u. Schleiermacherstraße
Eingang Schleiermacherstraße).
Tägl. Beginn der Kurse
für Anfänger und Vorgeschrittene!
— Tages- oder Abend-Unterricht —
20 jährige Unterrichtserfahrung.
Auskunft von 10—12, 2—4 u. 7—10 Uhr
abends dortselbst.
—Einziger Verein Darmstadts, der seinen
gesamten Unterricht nicht in einem
Schulhause abhält. —
En
Kt
jetzt:
1975b
Ecke Zeughaus- und Schleiermacherstr.
(Eingang nur Sd echiermacherstr.
Geschäfts-Empfehlung-
Teile hierdurch meinen Freunden, Gästen und den
verehrlichen Vereinen mit, daß ich ab i. Februar das
Restaurant
„Zum Geldenen Hinsch
wieder selbst übernehme, lch werde bestrebt sein, in
alt-
bekannter Weise für gute Speisen u. Getränke zu sorgen
Guter Mittegstisch Mark 080 und 1.00
Vorzügliche Weine, per Glas Hark 0.30
Spezſal-Fay-Bier
Georg Imhof Uw.
1983
Auch gegen veraltete Leiden wachſen Heilkräuter
und die Erfolge, welche mit giftfreien Heilkräutern und Kräuterheilmitteln bei
Arterienverkalkung, Aſthma und Aſthmabeſchwerden, Bleichſucht und Blutarmut,
Blaſen= und Nierenleiden Blutkrankheiten, Bruſt= und Lungenleiden. Darm=
und Magenleiden, Fettleibigkeit, Frauenleiden, Gallenſteinleiden, Gicht, Rheuma,
Ischias, Hämorrhoiden, Herzſchwäche und Herzleiden, Kropf= und Drüſenleiden,
Leber= und Milzleiden, Nervenleiden, Waſſerſucht, Wurmleiden und vielen
an=
deren Leiden erzielt werden ſind ſehr groß! Jeder Kranke verlange die
lehr=
reiche Broſchüre: Die Heilkraft der Kräuter” mit vielen Dankſchreiben und
ärztlichen Erfolgsberichten über Kräuterheilmittel vom
Herbaria=Kräuterparadies, Philippsburg 514 (Baden)
Größtes Spezialgeſchäft für Heilkräuter aller Erdteile.
Herſtellung von heilbewährten Kräuterheilmitteln in allen
Verbrauchsformen als Kräuter=Tees, =Pulver, =Tabletten, =Kapſeln,
Frucht= Heilpflanzen= und Gemüſe=Rohſäfte.
G.A.S
G-A.8
AandarbeitsrAusstellung
veranstaltet von der
MEZ AG Freiburg (Breisgau)
Stickselden-, Näh- und Handarbeltsgarnefabriken
in Darmstadt im Kaisersaal-Fürstensaal, Grafenstraße 20
von Dienstag, den 3. Februar, bis einschl. Freitag, den 6. Februar,
von 10 Uhr morgens durchgehend bis 6 Uhr abends.
Keln Verkauf
Elntrikt frei
Die verehrl. Kaufleute, handarbeitenden Damen, Handarbeitslehrerinnen
mit ihren Schulen, werden hiermit zu zahlreichem Besuch eingeladen.
MEZ AG
1046b
Strümpfe w. b. ang.
Roßdörferſtr. 23. I.*
werden ge=
Stühle flochten.
Eliſabethenſtr. 19,II.
A9
Gas im Haushelt
Vortrag mit prakt. Vorführungen
von Fri. Klingler
am Mittwoch, den 4. Februar 1931
(nicht Donnerstag) im „
Bürger-
hot” Elisabethenstr. 2, abends
8 Uhr. Eintrittskarten, die
gleich-
zeitig tür das
mef
„Breisraten
gültig, sind im Ausste
lungs-
raum, Gratenstr. 30, erhältlich.
st. 2027
Kostproben.
Eintritt frei!
Fachmänn. Beratung.
Direktion der städt. Betriebe.
Stenographie
Neue Kurse in Reichskurzschrift
beginnen Dienstag, 3. und Freitag,
6. Februar, abends 7 u. 8 Uhr
Handwerkerschule
Karlsstr., Ecke Nied.-Ramstädter-Str.
Maschinenschreiben
nach der Zehnfnger-
Blindschreibe-
methode, täglich von 4—9 Uhr
Karlsstraße 23, Erdgeschoß
Stenogr. Vereinigung
(2070b
Klavier=
stimmen
erſtklaſſig u. billig!
Piano=Berg
Heidelbergerſtr. 88,
Telefon 126. (*gid
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zu verkaufen. Hütten,
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Alexanderſtraße 10.
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T. 217 Geſchſt. (*gi
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u. hoh.
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zahlung, Darlehen E
a. Beamte diskrei
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Landwehrſtr, 21½ I.
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Grundſtücke, ſow.
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Marke „Roſe‟
OAcgsenft
289a)
Wiederverkäufer wenden ſich aa das Telephon Nr. 2218.
5000 RM.
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Harmone) das zum ersten Male zut
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schaftlicher Experimente
met und Forschung
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baut, einen wirklichen
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ungs- und Heilwert bei vorzeitigem
Altern (sexuelle Neurastherie),
nervösen Depreseionszuständen
usw. nat und sich sowohl im
Tier-
experiment wie beim Menschen in
jahrelangen klinischen
Prü-
fungen bewährt hat. DieWirkungen
der Hormone sind bereits bekannt
— aber — bieher war es noch nicht
gelungen, diese so zu gewinnen,
daß sie in präparierter Form
immer ihre Wirksamkeit behielten. Sie
wurden entweder bei der Präparation
durch zu große Hitze oder durch
Chemi-
kalien geschädigt.
Nach dem neuen Verfahren des Instituts
für Sexualwissenschaft zu Berlin (Dr.
Magnus Hirschfeld-Stiftung! iet es jetzt
ermöglicht, das kostbare Hormon so zu
gewianen, daß seine spezifische Wirkung
ganz erhalten bleibt.
(IV. 1618
In den „Titus-Perlen” baben wir
also zum ersten Male ein Präparat, welches nachweislich
das bisher vergeblich erstrebte Verjüngungshormon in
gesicherter standardisierter Form enthält. „Lilus-Perlen‟
wirken also meist auch da, wo andere Mittel versagten.
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Seite 24
Sonntag, den 1. Februar 1931
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Der Film spielt in einem fahrenden
Expreßzug der zum Schauplatz
unerhört anfregender Szenen wird.
Im II. Teil: (F.1986
Das Lied vom
alten Markt
nach Motiven von Maxim Gorki.
Regie: P. Petrow-Bytov.
Ein filmisches Meisterwerk, das man
gesehen haben muß.
Begim 2, 405, 8.10, 8.15 Uhr.
CONRAD VEIDF.
dmpagnie
Ein Tonfilm der Joe-May-Produktion der
Ufa. — Regie: Kurt Bernhardt.
Musik. Ralph Benatzky
Die menschlich ergreifende Handlung. Conrad Veidt’s
überragende Darstellung u. das Suggestive der Sprache,
lassen diesen Tonfilm zum mitreißenden Erlebnis werden
Es hat schon viele historische Filme von größter
Ein-
druckskraft u. erhebender Schönheit gegeben, aber
wohl noch nie gab es einen Film, der so schlicht u.
elementar, mit solcher Eindringlichkeit und
über-
wältigender Realistik, eine Episode ans großer,
ernster Zeit ertaßte!
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