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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 31
Samstag, den 31. Januar 1931.
194. Jahrgang
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Darm=
ſädter und Nationabank.
Die Forderung der Deutſchen Polkspartei.
die Reichskagsfraktion beſteht auf ihrer Forderung nach Streichung von 300 Millionen am Ekak.
Dingelden zu einer neuen Ausſprache mit dem Kanzler beaufkragk.
300 Millionen weniger Ausgaben.
Der Sinn der volksparkeilichen Akkion.
Berlin, 30. Januar.
Ueber die Donnerstagsberatungen der
Reichstags=
fraktion der Deutſchen Volkspartei wurde in ſpäter
Abendſtunde eine parteioffiziöſe Mitteilung ausgegeben,
derzu=
folge die Fraktion dem Außenminiſter Dr. Curtius
für ſein Eintreten in Genf ihren wärmſten Dank
aus=
geſprochen har. Die Beratungen wurden am Freitag fortgeſetzt.
Darüber verlautet: „Die Reichstagfraktion der Deutſchen
Volks=
partei beſchäftigte ſich in Fortſetzung ihrer Beratungen mit der
Finanzlage des Reiches. Die Auffaſſung der Fraktion
über die Unrichtigkeit der Etatanfätze in den
Ein=
nahmen und die nicht genügende Bewertung des
Niederganges der Konjunktur iſt inzwiſchen durch
die Ausführungen des Reichsfinanzminiſters im
Haushaltsaus=
ſchuß ausdrücklich beſtätigt worden. Da gleichwohl der
Reichs=
finanzminiſter bis jetzt keine Anſtalten getroffen hat, den
Reichs=
haushalt durch die in dem Antrag der D.V. P. geforderten
Er=
ſparniſſe von mindeſtens 300 Millionen RM.
vor der von ihm ſelbſt zugeſtandenen Gefahr zu ſchützen, hat
die Reichstagsfraktion ihren Vorſitzenden
be=
auftragt, dem Reichskanzler keinen Zwaifel
darüber zu laſſen, daß die Fraktion mit aller
Entſchiedenheit auf ihrer Forderung beharren
müſſe. Die Fraktion wird in einer weiteren Sitzung beim
Zu=
ſammentritt des Reichstages zu dem Ergebnis der
Beſprechun=
gen mit dem Herrn Reichskanzler Stellung nehmen.”
Gründen vermeiden. Auf der anderen Seite würde die Deutſhe
Volkspartei unter Umſtänden vor die ſehr ſchwierige Frage
ge=
ſtellt werden, ob ſie ſo weit gehen will, für die Aufhebung der
net man deshalb trotz der Zuſpitzung, die das Verhältnis
der Deutſchen Volkspartei zur Reichsregierung in der
kommen=
bemühen werden, zu einer Verſtändigung zu gelangen.
Einigung zwiſchen dem Kanzler und der
Grünen Fronk über die Agrarhilfe.
Berlin, 30. Januar.
Reichsbanzlers Dr. Brüning mit den Vertretern der „Grünen
Front” wurden am Freitag in einer eingehenden Schluß=Sitzung
Reichskanzler feſtſtellen, daß im Rahmen eines agrarpolitiſchen
Geſatplanes eine grundſätzliche Einigung über im tſchechiſchen Staate zu wecken; denn ohne erſichtlichen Grund
die erforderlichen Hilfsmaßnahmen erzielt
worden ſei, für die er ſich zuſammen mit dem Reichsminiſter für
werde. Die Vorlage über einen ſolchen agrarpolitiſchen
Geſamt=
plan wird nunmehr ungeſäumt im Reichsminiſterium für
Er=
nährung und Landwirtſchaft ausgearbeitet, mit der ſich bereits Lage waren, als ein großer Teil der Leute, von denen ſie die
im Laufe der kommenden Woche das Reichskabinett befaſſen ſoll.
* Der Führer der Deutſchen Volkspartei Dingeldeh wird
alſo in den nächſten Tagen dem Kanzler einen neuerlichen
Be=
fuch abſtatten und ſich mit ihm noch einmal über den Antrag
auf Streichung der geforderten 300 Millionen Ausgaben im
Reichsetat unterhalten. Die volksparteiliche Fraktion iſt zu der
Ueberzeugung gekommen, daß dieſer Bexrag einzuſparen
iſt und unbedingt erſpart werden mäß, um zu
ver=
hindern, daß das Reich erneut in finanzielle
Schwierigkeiten hineingerät wie wir ſie in den
ver=
gangenen Monaten erleben mußten. Bereils in ſeiner letzten
Unterredung hat Herr Dingeldey dem Kanzler angedeutet, in
welcher Richtung Einſparungen möglich/ſeien. Dabei dürfte
auch die Frage der Kürzung der
Länderüberwei=
ſungen berührt worden ſein.” Vom Kanzler iſt kein
Wider=
ſpruch erhoben worden, eben weil er weiß, daß im Etat Fehler
enthalten ſind. Auch der Finanzminiſter Dietrich hat im
Haus=
haltsausſchuß des Reichstages zugegeben, daß die
Einnah=
men um mehrere hundert Millionen hinter den
Schätzungen zurückbleiben dürften. Die Volkspartei
hat jedoch davon Abſtand genommen, im Ausſchuß ſpezialiſierte
Sparanträge einzubringen, denn im Jähre 1929 hat man ihre
Sparvorſchläge einfach totgeredet. Sie überläßt es daher der
der=
antwortlichen Regierung, von ſich aus einen ausbalancierten
Etat vorzulegen. Aus dieſem Vorgehen der Volkspartei wird
vielfach der Schluß abgeleitet, die Partei ſteuere auf eine
Re=
gierungskriſe hin. Das Gegenteil iſt jedoch richtig: die
Volks=
partei will nicht, daß aus Fehlern im Etat die Autorität der
Regierung leidet. Dabei iſt es fraglich, ob die Summe von 300
Millionen überhaupt ausreicht, die Balancierung des Etats
ſicherzuſtellen. In der bevorſtehenden Ausſprache wird der
volksparteiliche Führer den Kanzler über die Stimmung
inner=
halb der Fraktion nicht im Unklaren laſſen. Im Anſchluß an die
Unterredung will die volksparteiliche Fraktion wieder
zuſammen=
treten.
Der Kampf um die Ekakabſtriche.
Gegenüber der volksparteilichen Forderung nach Abſtriche
bon 300 Millionen am Etat, wird in Kreiſen des Reichsfinan
miniſteriums erklärt, daß die DVP. auch die Aufgabe habe, ih
Forderungen zu detaillieren und anzugeben, wo nach ihrer Au
faſſung Erſparniſſe zu erzielen ſind. Bisher iſt hierüber nu
zwiſchen Vertretern der Partei und dem Reichskanzler verhat
delt worden. In dieſen Beſprechungen ſollen in großen Zügen au
die Etatspoſten angedeutet worden ſein, bei denen nach
Anſi=
der Volkspartei weitere Erſparniſſe zu erzielen ſind. Dazu
hören z. B. die Ueberweiſungen an die Länder und Gemeinder
In Regierungskreiſen wird aber darauf hingewieſen, daß ge
rade ſie im neuen Etat ſchon mit 400 Millionen niedriger a
geſetzt ſind als im Jahre 1930. Man bezweifelt ſtark, ob ange
ſichts der ohnehin außerordentlich geſpannten Lage der Lände
und Gemeindefinanzen noch weitere Verminderungen möglie
ſind. Weiter denkt die Volkspartei offenbar an die Herabſetzun
oder Streichung beſtimmter Fonds, die Berückſichtigung de
Preisſenkung bei den Etatſätzen und die Zuſammenlegung b
ſtimmter Behörden. In einigen dieſer Punkte ſieht der
Reich=
inanzminiſter gewiſſe Möglichkeiten, die nach ſeiner Anſich
freilich keineswegs die Höhe der Forderung der Deutſchen Volks
bartei erreichen können. In Kreiſen des Reichsfinanzminiſte
riums wird jedenfalls immer wieder darauf hingewieſen, da
Reichsfinanzminiſter Dietrich den Etat bereits ſo ſcharf unte
die Lupe der Sparſamkeit genommen hat, daß die weitere
Streichungsausſichten recht gering ſind, wenn nicht die
Volk=
kartei ſelbſt präziſe und brauchbare Vorſchläge machen kann
Die Frage, welche Haltung die volksparteiliche Reichstag:
fraktion einnehmen wird, wenn es nicht gelingen ſollte, zu eine
Verſtändigung zu kommen, iſt noch offen. Es wäre denkbar, de
der Etat bei einer Ablehnung durch die D. V. P
uicht die notwendige Mehrheit findet und dann durch Not
verordnung in Kraft geſetzt werden müßte. Dieſe
Weg möchte die Reichsregierung ſchon aus kreditpolitiſche
* Bei Licht betrachtet, beſteht alſo das Ergebnis der
Be=
ſprechungen darin, daß jetzt diejenigen Maßnahmen durchgeführt
werden ſollen, über die man ſich ſchon im Dezember einig war,
die aber damals infolge der parlamentariſchen Verhältniſſe nicht
durchgeführt werden konnten. Es handelt ſich bei der mit der
Grünen Front” erzielten /Einigung um die
Verede=
lungswirtſchaft und um eine Aenderung der
Zollpolitik. Die Regierung ſoll ermächtigt werden, in
Zu=
kunft gewiſſe Zölle je nach den Wirtſchaftsverhältniſſen zu
än=
dern. Die heutige Einigung berührt aber nicht die
weitergehen=
den Wünſche der „Grünen Front‟. Die „Vorlage, die jetzt im
Ernährungsminiſterium fixiert wird, ſoll parlamentariſch
verab=
ſchiedet werden, wahrſcheinlich noch vor der Etatbergtung.
Fin=
det ſich eine Mehrheit nicht, dann iſt mit einer Verabſchiedung
auf dem Wege der Notverordnung zu rechnen, wobei allerdings
die erweiterte Oſthilfe nicht eingeſchloſſen werden könnte.
Veikreker des Einzelhandels bein Reichskanzler.
Der Reichskanzler empfing am Freitag vormittag im Beiſein
von Staatsſekretär Dr. Trendelenburg Vertreter der
Hauptge=
meinſchaft des Einzelhandels. Sie gaben eine eingehende
Dar=
ſtellung der Lage des Einzelhandels, ihrer Entwicklung und
Aus=
wirkungen, und der Forderungen, die ſich für ſie daraus ergeben.
Nach eingehender Ausſprache betonte der Reichskanzler
abſchlie=
ßend die Bedeutung der Einzelhandelsunternehmungen im
Rah=
men der geſamten Volkswirtſchaft. An der Beſprechung nahmen
auch Vertreter der Schutzgemeinſchaft der Großbetriebe des
Ein=
zelshandels teil.
Der Ruhrbergbau gegen den deukſch=polniſchen
Handelsverkrag.
Eſſen, 30. Janutar.
Wie das oberſchleſiſche Revier und andere Bergbaubezirke,
haben auch die Vertretungen des Ruhrbergbaues ſich an den
Reichskanzler gewandt und beantragt, von einer Ratifizierung
des deutſch=polniſchen Handelsvertrages abzuſehen und
gegebe=
nenfalls über veränderte Grundlagen neue Verhandlungen mit
Polen aufzunehmen. In der Eingabe heißt es u. a.:
„Bei der Zulaſſung der polniſchen Kohle handelt es ſich
keinesfalls wur um eine Gefahr für den deutſch=oberſchleſiſchen
Abſatz, vielmehr wirkt ſich das Auftreten eines
neuen Produzenten durch eine Verlagerung des
Abſatzes auf ſämtliche Kohlenreviere aus, und
da namentlich der Ruhrbergbat als der bei weitem bedeutendſte
auf eine weit ins Land hineingehende Belieferung deutſcher
Ge=
biete angewieſen iſt, wird der von Oſten kommende Druck ſich
ganz beſonders empfindlich beim Abſatz der Ruhrkohle fühlbar
machen”.
Es werden dann mit Ziffern einige Merkmale des
verhäng=
nisvollen Zuſtandes hervorgehoben, in dem ſich das Ruhrrevier
beſinde. Die ausländiſche Kohle werde zu Preiſen auf dem
deut=
ſchen Markt angeboten, mit denen unſer Bergbau den
Wettbe=
werb nur noch unter den allerſchwerſten Opfern aufnehmen
könne. Wenn ſich dieſe Feſtſtellung bisher auf die engliſche Kohle
beziehe, ſo müſſe von dem Hinzutreten der polniſchen Kohle eine
geradezu vernichtende Verſchlimmerung der gegenwärtigen
Wett=
bewerbslage befürchtet werden. — „Wir müſſen daher”, ſo heißt
es am Schluß, „die allerdringlichſte Vorſtellung dagegen
er=
heben, daß zu einem Zeitpunkt, in dem der geſamte deutſche
Berg=
bau ſich in ſchwerſtem Ringen um ſeine Exiſtenz befindet, ein
Vertrag abgeſchloſſen wird, der den heimiſchen Kohlenrevieren
neue unerträgliche Einbußen bringt und in einer aufs äußerſte
bereits geſpannten Zeit eine erhebliche Vermehrung der
Arbeits=
loſenziffer zur Folge haben würde.”
* Die Slawiſierung des deuktſchen
Gebiefes in Böhmen.
Von unſerem =Korreſpondenten.
Prag, Ende Januar.
Die bisher vorliegenden Ergebniſſe der letzten Volkszählung
in der Tſchechoſlowakei beſtätigen heute ſchon die von deutſcher
Seite vorausgeſagte Tatſache, daß nach der ganzen Art der
Auf=
machung dieſer Aktion zur Feſtſtellung der nationalen Zuſam=
Etatnotverordnung zu ſtimmen. In politiſchen Kreiſen rech= menſetzung der Einwohnerſchaft der Tſchechoflowakei nichts
anderes zu erwarten war als eine Verfälſchung der Wirklichkeit,
als eine Täuſchung der Weltöffentlichkeit inſofern, als der
den Woche zu erfahren droht, daß die Beteiligten ſich ernſtlich Glaube erweckt werden ſoll, daß die Tſchechoſlowakei nicht, wie
von den Deutſchen, Ungarn, Hultſchinern und Ruthenen immer
wieder betont wird, ein Nationalitätenſtaat, ſondern ein
tſchechi=
ſcher Nationalſtaat ſei. Den Beweis für die Nationalſtaatstheſe
zu erbringen, war der Prager Regierung bisher trotz des mit
einem Aufwand von vielen Millionen ins Leben gerufenen
umfangreichen Propagandaapparates nicht möglich. Deswegen
haben ſie es auf eine andere Art verſucht, die Welt davon zu
überzeugen, daß es ein ſogenanntes geſchloſſenes deutſches
Amtlich wird mitgeteilt: Die mehrtägigen Beratungen des Sprachgebiet in „ihrem” Staate nicht gebei im Wege einer neuen
Volkszählung. Allerdings hatte dieſe Volkszählung eine ſo
beſondere Note, daß es ſich wahrhaftig verlohnt, darüber einige
Worte zu verlieren.
in der Reichskanzlei zu Ende geführt. Abſchließend konnte der Die Vorbereitungen zur Durchführung der Volkszählung
waren durchaus geeignet, das Mißtrauen der Minderheitenvölker
wurden bei der Ernennung der ſogenannten Zählkommiſſäre
die Minoritäten faſt völlig ausgeſchaltet, und beſonders
auf=
fällig trat dieſe Maßnahme zutage in Gebieten, die überwviegend
Ernährung und Landwirtſchaft im Reichskabinett einſetzen von Nichttſchechen bewohnt werden: in dieſen Gegenden führten
die Volkszählung Tſchechen durch; tſchechiſche Unternehmer,
Fabrikanten und Großgrundbeſitzer, die auf die zu zählenden
Bevölkerungsſchichten inſofern einen Zwang auszuüben in der
Zählbogen abforderten, in ihren Dienſten, d. h. dadurch in einem
Abhängigkeitsverhältnis zu dem „Zählkommiſſär” ſtanden, das
es dieſem leicht machte, die Leute zu bewegen, daß ſie in die
Rubrik „Nationalität” des Zählbogens ſtatt „deutſch”, das
Wörtchen „tſchechiſch” eintrugen . . „=Barüber und über andere
ſeltſame Begleitumſtände der jüngſten tſchechiſchen Volkszählung
iſt in der Weltpreſſe ſo ausfühclich geſchrieben worden, daß es
ſich erübrigt, nochmals eingehend darüber zu ſprechen.
Heute freilich, da acks manchen Kreiſen die Ergebniſſe der
Volkszählung ſchon örliegen, erkennt auch der Fernſtehende,
daß die tſcheghöſlowakiſche Volkszählung von
1930 nichtsnderes iſt als ein Glied der
Slawi=
ſierungsgblitik, der das deutſche Gebiet des Landes
geopfert werden ſoll; dieſe Politik läuft darauf hinaus, daß
dem Auskande gezeigt werden ſoll, wie unbedeutend eigentlich
die Rölle iſt, die die Deutſchen im tſchechiſchen Staate zu
ſpie=
lenberufen ſind. Der Weg zur Slawiſierung iſt lang, er führt
aber bei der derzeitigen Machtloſigkeit der Sudetendeutſchen
unfehlbar zum Ziele. Die Wegbereiter ſind ſeit jeher die
tſchechi=
ſchen Staatsbeamten, ſtaatlichen Angeſtellten, Poliziſten,
Gen=
darmen uſw. geweſen, denen unmittelbar auf dem Fuß ſchon
die für die tſchechiſchen Siedler im deutſchen Gebiet nötigen
Geſchäftsleute und Kleingewerbetreibenden folgten. Es darf
nicht überſehen werden, daß faſt ſämtliche Staatsangeſtellte, die
ſich offen die Vormundſchaft über die deutſche Bevölkerung
an=
maßen und in dieſer Auffaſſung ihrer Dienſtaufgaben vom Staat
ſelbſt beſtärkt werden. Mitglieder jener national=chauviniſtiſchen
Organiſation, der „Narodna jednota” ſind, deren Endziel die
Vernichtung des verhaßten Deutſchtums in der Tſchechoſlowakei iſt.
Was alles mußte der tſchechiſchen Volkszählung von 1930
vorangehen, um das Bild dieſes zuſammengewürfelten
Natio=
nalitätenſtaates dem Ausland gegenüber zu einem
ausgeſproche=
nen Nationalſtaat zu verfälſchen! Der größte Teil der
altbe=
währten deutſchen Staatsbeamten wurde abgebaut, faſt
zwei=
tauſend deutſche Schulklaſſen wurden geſperrt, die unſelige
Sprachenverordnung, die den deutſchfeindlichen Beſtrebungen
der „Narodna jednota” Vorſchub leiſtet, wirkte ſich nicht minder
aus als die verhängnisvolle Bodenreform, der nun die
Wälder=
reform folgt, welch beide ungezählte tſchechiſche Beſitzer und
An=
geſtellte für ein Butterbrot, das noch dazu der Staat ſelbſt
be=
zahlte, an den durch Jahrhunderte erberſeſſenen Platz urdeutſcher
Grund= und Waldeigentümer brachte: dies alles bildet im
Verein mit einer wohlausgeklügelten Nadelſtichpolitik gegen die
Sudetendeutſchen das unvergleichlich raffinierte
Slawiſierungs=
ſyſtem der Tſchechen im einſt hundertprozentig deutſchen
Grenz=
gebiet gegen Deutſchland.
Die bisher vom ſtatiſtiſchen Amte veröffentlichen Ziffern der
letzten Volkszählung beſagen nicht weniger, als daß in Böhmen
die deutſchen Bezirke ſeit 1921 — der vorletzten Volkszählung —
eine Einbuße von rund 8000 Perſonen erlitten hatten, während
die rein tſchechiſchen Gebiete eigentümlicherweiſe einen Abgang
von rund 50 000 Perſonen zu verzeichnen haben. Dies bei der
ja allgemein bekannten Fruchtbarkeit der tſchechiſchen Familien!
Sieht man genauer zu, ſo ſtellt ſich das Endbild dieſer ſtaatlichen
Statiſtik allerdings wiederum als das Ergebnis der
zielbe=
wußten Tſchechiſierungstendenz der ſudetendeutſ hen Nandgebiete
dar. Denn ſchon der Laie erſieht aus den nunmehr
vorliegen=
den Ziffern, daß der in den tſchechiſchen Bezirken bei der
Volks=
zählung konſtatierte Bevölkerungsausfall durch den in den
letz=
ten zehn Jahren herbeigeführten tſchechiſchen Zuwachs in den
deutſchen Rand= und Inſelgebieten überreich gedeckt iſt.
Zahl=
reiche vordem reindeutſche oder überwiegend deutſche kleinere
Orte mit deutſcher Gemeindeverwaltung verlieren durch den
im letzten Dezennium erfolgten tſchechiſchen Zuwachs das Recht
der Einſprachigkeit, ſo manche ſeit Jahrhunderten deutſche
Ort=
ſchaft darf von nun ab mit den Behörden nur mehr tſchechiſch
verkehren. Pilſen, die Stadt der Skodawerke, iſt ein
ſprechen=
der Beweis für die ſeit Jahrzehnten ebenſo heimlich wie
rück=
ſichtslos betriebenen Tſchechiſierungsbeſtrebungen auf
judeten=
deutſchem Gebiet. Dieſe weſtböhmiſche Stadt hatte noch vor
wenig mehr als einem Menſchenalter einen deutſchen
Bürger=
meiſter, eine faſt ganz deutſche Gemeindeverwaltung; die Quelle
des weltbekannten Pilſener Bieres entſ rang deutſcher
Tüchtig=
keit, deutſchem Fleiß. Heute iſt die Stadt Pilſen längſt rein
Saustag, den 31. Januar 1931
Nummer 31
Seite 2
tſchechiſch verwaltet und beſitzt nur mehr eine an Zahl
unbe=
deutende Minderheit, ſie iſt zur Seele der chauviniſtiſchen,
in=
toleranteſten Abteilung der „Narodna jednota” für das geſamte
deutſche Böhmerwaldgebiet geworden . . . Und die einſt
deut=
ſchen Pilſener Brauereien ſind längſt in tſchechiſchen
Aktien=
beſitz übergegangen, längſt opfert jeder Deutſche, dem das
Pil=
ſener Bier mundet, je Liter zugunſten der tſchechiſchen
Schul=
vereine einen Betrag von faſt einem Pfennig und unterſtützt
da=
durch direkt die Unterdrückung der ſudetendeutſchen Bevölkerung.
Brünn, die Hauptſtadt Mährens, gleichfalls noch vor einem
Menſchenalter, vor dreißig Jahren, eine deutſche Stadt mit
deutſchem Bürgermeiſter, verliert, wenn die ſoeben von der
tſchechiſchen Preſſe mit Freude verzeichneten Ergebniſſe der dort
durchgeführten „privaten Zählung” zutreffen, nun endgültig das
in der erwähnten Sprachenverordnung „verbürgte Recht” der
zweiſprachigen Amtsführung. Seine deutſche Minderheit, die
gelegentlich dieſer letzten Zählung erwieſenermaßen durch
vorübergehenden Zuzug tſchechiſchen Militärs und tſchechiſcher
Landbevölkerung auf unter 50 v. H. der Geſamtbevölkerung
heruntergedrückt wurde, kann nun nicht mehr wie bisher mit
der Stadtgemeinde, dem Gericht, der Poſt, Eiſenbahn, mit den
Staatsämtern in der deutſchen Mutterſprache verkehren, ſondern
iſt ausſchließlich auf den Verkehr in der tſchechiſchen Sprache
angewieſen. Trautenau, das kerndeutſche Städtchen am Fuße
des Rieſengebirges, ſah in den Tagen der Volkszählung die
ebenſo unerwartete wie unmotivierte Einquartierung von
acht=
hundert tſchechiſchen Soldaten und muß auf Grund dieſer
„Volkszählungsmaßnahme” wegen einer dadurch künſtlich aus
dem Boden geſtampften tſchechiſchen Minderheit von über 20
v. H. zweiſprachig, alſo deutſch und tſchechiſch, amtieren. Der
Beiſpiele, die in ähnlicher Weiſe die tatſächliche
Bevölkerungs=
ziffern in dieſem Staate verfälſchten, ſind Legion.
Immer wieder foll und muß das Ausland erfahren, daß
die Sudetendeutſchen in der Tſchechoſlowakei ganze dreieinhalb
Millionen Seelen zählen, daß ſie gegenüber den rund 9
Millio=
nen zählenden Tſchechen mehr als die Hälfte an Steuergeldern
aufbringen müſſen und daß das erfolgreiche Vordringen der
Tſchechen in die arbeitsfrohen und induſtriereichen deutſchen
Gebiete nur unter der finanziellen Begünſtigung ſeitens der
Regierung ermöglicht worden iſt. Auch bei der letzten
Volks=
zählung war, wie in allen ſtaatlichen Aktionen, der Einfluß
der Nebeuregierung der „Narodna jednota” deutlich bemerkbar.
Heute ſchon jubelt die tſchechiſche Preſſe darüber, daß es in der
Tfchechoſlowakei kein rein deutſches Gebiet mehr gebe; wie diefe
Gebiete die Verwandlung in tſchechiſche erfahren mußten,
darüber unterrichten in knapper Form dieſe Zeilen. Jedenfalls
birgt der Slawiſierungsdrang der Tſchechen gegen das deutſche
Grenzgebiet eine ſehr ernſte Gefahr für dieſes von ſeinem
Mutterland abgetrennte deutſche Millionenvolk, das ſich immer
mehr ſeiner Rechte beraubt und dadurch kaum mehr in der Lage
ſieht, ſich dem Prozeß der Aufſaugung durch das tſchechiſche
Element zu entziehen!
Die Klage Bagerns gegen das Reich.
München, 30. Januar.
Die Klageſchrift der bayeriſchen Staatsregierung in dem
Ver=
faſſungsſtreit zwiſchen Bayern und dem Reich wegen der
Auf=
nahme der Vorſchriften über Steuervereinfachung und
Steuer=
vereinheitlichung in die Notverordnung des Reichspräſidenten vom
1. Dezember 1930 wurde heute dem Staatsgerichtshof des
Deut=
ſchen Reiches in Leipzig übermittelt. In der Klage Bayerns iſt
beantragt, die in den Kapiteln 1, 2 und 3 des dritten Teiles der
Notverordnung enthaltenen Vorſchriften über Steuervereinfachung
und Steuervereinheitlichung (Grundſteuer, Gewerbeſteuer) für
rechtsungültig zu erklären. In der Begründung wird ausgeführt,
daß auch das Notverordnungsrecht nach Artikel 48 an die
Reichs=
verfaſſung gebunden ſei. Die Reichsverfaſſung habe die
Steuer=
hoheit der Einzelſtaaten auf dem Gebiete der Landesabgabe nur
ſoweit eingeſchränkt, als das in Artikel 11 vorgeſehen ſei. Im
Wege der Grundſatzgeſetzgebung könnten nach Artikel 11 nur
all=
gemein lautende Richtſätze und Richtlinien für den
Landesgeſetz=
geber aufgeſtellt werden, die durch das Landesrecht auszugeſtalten
und an die Verhältniſſe der einzelnen Länder anzupaſſen ſeien.
Die Notverordnung habe jedoch die Realſteuern mit
unmittel=
barer Wirkung gegenüber dem Pflichtigen derart erſchöpfend
ge=
regelt, daß den Ländern nur ſtark eingeengte Einzelbefugniſſe,
nicht aber die für die Steuerhoheit weſentlichen Befugniſſe des
Steuergebotes, der Regelung des Steuertarifes und der
Steuer=
befreiungen verbleiben würden. Uebrigens ſeien noch weitere
Beſchränkungen durch ein beſonderes Reichsgeſetz vorgeſehen; ſogar
die Ausführungsvorſchriften habe ſich das Reich vorbehalten.
und
„Zie Poriugaleſiſche Schlacht”.
Einführende Worte zur Darmſtädter Uraufführung.
Ernſt Penzoldt.
Ernſt Penzoldt las dieſer Tage auf Einladung der
Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft aus ſeinen Erzählungen
„Der arme Chatterton” und „Die Powenzbande‟. Die ſchlanke
Perſönlichkeit des Dichters mit dem bayriſchen Einſchlag in der
Sprache, dem gewellten Haar, der Gelehrtenbrille, hinterließ einen
ſympathiſchen Eindruck. Im Anſchluß hieran erzählte Ernſt
Pen=
zoldt im kleineren Kreiſe bei einem Glas Wein von ſeinem Leben.
Um ein Bild von der Entwicklung des Verfaſſers des nächſten
Uraufführungs=Werkes des Heſſiſchen Landestheaters zu geben,
haben wir Herrn Penzoldt um die Niederſchrift eines kurzen
Lebenslaufs gebeten. Sie lautet, wie folgt:
„In der kleinen Univerſitätsſtadt Erlangen bin ich
ge=
boren (1892). Mein Vater war der bekannte Interniſt Franz
Penzoldt. Seine Ahnenreihe iſt kurz, ſie reicht nur über den
Großvater, der Hilfsgeiſtlicher war, bis zum Leinen= und
Zeug=
webermeiſter, der ſich, von irgendwoher kommend, vielleicht von
Oeſterreich, in Greiz niederließ. In Erlangen verlebte ich meine
Kindheit. Eine angeborene Neigung, die Welt in Bildern zu
ſehen und darzuſtellen, machte mir ſchon früh Hoffnung, daß ich
ein Künſtler ſei.
Nach dem Abitur 1911 kam ich auf die Akademie der
bilden=
den Künſte in Weimar. Dort war ich begeiſterter Schüler des
großen Malers Egger=Linz, bildete mich aber hauptſächlich in der
Bildhauerei aus. Den Krieg machte ich mit als Sanitäter,
anfangs bei dem Feldlazarett, zuletzt bei der Infanterie. 4 Jahre
lang immer im Weſten. Seit dem Krieg lebe ich in München.
Ich habe ſchon als Gymnaſiaſt Gedichte gemacht, wie faſt jeder
Menſch. Während des Feldzugs wuchs meine literariſche Neigung,
ich machte jedoch nie einen Verſuch, damit in die Oeffentlichkeit zu
treten, bis der junge Verleger Ernſt Heimeran als erſter zunächſt
den Band „Der Gefährte” druckte, dem ein Band kleinerer
Erzählungen folgte (1922), Dann kamen die Romane „Der
Zwerg und „Thomas Chatterton”.
Zwiſchendurch entſtand eine große Anzahl plaſtiſcher Arbeiten,
vor allem Bildniſſe, aber auch figürliche Darſtellungen, zum
Bei=
ſpiel in Theodor Fiſchers ſchöner Waldkirche bei Planegg. Faſt
gleichzeitig entſtanden die dramatiſche Liebesnovelle „Etien und
Bom Tage.
In der vergangenen Nacht haben unbekannte Täter an einem
der Portale des Reichstags ein etwa 30 bis 40 Zentimeter großes
Hakenkreuz in die Türfüllung eingeſchnitten.
Die Proteſte der Deutſchen Wahlgemeinſchaft gegen die
Gül=
tigkeit der Wahlen zum Schleſiſchen Seim ſind, ſoweit ſie die Kreiſe
Kattowitz und Königshütte betreffen, aus formalen Gründen
ab=
gelehnt worden. Angeblich ſollen die Proteſte 24 Stunden zu
ſpät eingereicht worden ſein. Ueber den Proteſt wegen der Wahl
im Kreiſe Rybnik ſowie über die Wahlproteſte der Deutſchen
Wahl=
gemeinſchaft gegen die Warſchauer Seimwahlen iſt noch keine
Ent=
ſcheidung getroffen worden.
Das litauiſche Innenminiſterium wird in den
nächſten Tagen einen Erlaß herausgegeben, nach dem für ſämtliche
Ausländer die Regiſtrierungspflicht eingeführt
wird. Es müſſen danach in Zukunft die
Arbeitsgenehmigungsaus=
weiſe der in Litauen beſchäftigten Ausländer durch die örtlichen
Polizeibehörden beglaubigt werden, anderenſalls dieſe Ausweiſe
ihre Gültigkeit verlieren.
Mit großer Genugtuung wird von der italieniſchen Preſſe die
Verhaftung des amerikaniſchen Generals Butler und ſeine
Ueber=
weiſung an ein Kriegsgericht wegen ſeiner beleidigenden
Aeuße=
rungen über Muſſolini verzeichnet und der Entſchuldigungsbrief
des Staatsſetretärs Stimſon hervorgehoben, worin die
amerika=
niſche Regierung Italien reſtlos Genugtuung leiſte.
Zwiſchen dem früheren konſervativen Schatzkanzler Churchill
und dem Parteiführer Baldwin iſt es wegen
Meinungsverſchie=
denheiten in der Indienfrage zum Bruch gekommen. Churchill hat
an Baldwin ein Schreiben gerichtet, worin er ſeinen „Rücktritt”
aus dem „konſervativen Schattenkabinett” bekanntgibt. Dieſes
Kabinett, dem die Mehrzahl der früheren konſ. Miniſter angehört,
trat von Zeit zu Zeit zur Beſprechung wichtiger Tagesfragen
zu=
ſammen.
Im verſiſchen Parlament iſt eine Geſetzesvorlage eingebracht
worden, durch die alle ausländiſchen Beſitzer landwirtſchaftlichen
Grund und Bodens in Perſien verpflichtet werden, ihr Eigentum
binnen dreier Monate zu verkaufen oder ſich der Enteignung ihrer
Ländereien durch die Regierung gegen Zahlung einer auf Grund
amtlicher Schätzung beruhenden Entſchädigungsſumme zu
unter=
ziehen.
Der Außerordentliche türkiſche Kriegsrat, der die Verſchwörer
von Menamen abzuurteilen hat, hat 39 neue Todesurteile gefällt.
Es verlautet, daß dieſe Todesurteile am nächſten Dienstag nach
der Sitzung des Parlaments vollſtreckt werden ſollen.
Loslöſung des Zenkrums voe Reichsbauner.
* Das Zentrum hat in den letzten Monaten wiederholt ſehr
ſcharfe Worte an das Reichsbanner gerichtet wegen deſſen
Kampf=
ſtellung zur Reichsregierung. Die Reichsleitung des Zentrums
wollte aber den offiziellen Austritt aus dem Reichsbanner nicht
verkünden und überließ den einzelnen Landesverbänden freie
Hand. Prälat Ulitzka iſt im Zentrumsvorſtannd bei dieſer
Ge=
legenheit für die Schaffung einer beſonderen Zentrumsorganiſation
eingetreten, iſt aber nicht durchgedrungen. In Oberſchleſien
iſt jetzt der Verſuch gemacht worden, die Zentrumsanhänger nach
dem Vorbild der Wehrverbände zuſammenzufaſſen, und man hat
die Gründung der „Kreuzſcharen” vorgenommen, die jene
Funktionen für das Zentrum übernehmen ſollen, wie ſie das
Reichsbanner für die Sozialdemokraten ausführt. Ob die „
Kreuz=
ſcharen” uniformiert werden ſollen, ſteht noch nicht feſt. Ein
Kriſtalliſationspunkt iſt aber gegeben. Es iſt damit zu rechnen, daß
ſich dem Vorgehen Oberſchleſiens noch andere Organiſationen
an=
ſchließen werden. In Württemberg arbeitet man ebenfalls
ſchon ſehr heftig daran, einen Zentrumswehrverband zu ſchaffen.
Hier ſollen allerdings die Windthorſt=Bünde in die Kerntruppe
umgewandelt und uniformiert werden.
Die Wirtſchafts-Studienkommifſienen
kreken Ende Februar in Baris zuſammen.
Die beiden Studienkommiſſionen, die durch eine
Entſchließung der landwirtſchaftlichen Sachverſtändigen bei der
Europa=Konferenz in Genf ins Leben gerufen worden
ſind, werden Ende Februar von Außenminiſter Briand nach
Paris einberufen werden. Der erſte dieſer Ausſchüſſe wird ſich
mit der Verteilung des Ernteüberſchuſſes des
Jahres 1930 zu befaſſen haben. Das zweite Komitee hat die
Aufgabe, alle Zollmaßnahmen zu prüfen, die in Zukunft
den Abſatz der europäiſchen landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe und
ewaige Ernte=Ueberſchüſſe in Europa erleichtern könnten. Im
März ſchließlich werden die Sachverſtändigen die
Organiſa=
tion der landwirtſchaftlichen Kreditbank in
An=
griff nehmen. Im Mai würden der Europa=Union und dem
Völkerbundsrat beſtimmte Vorſchläge unterbreitet werden, die
ſich auf den internationalen Organismus, die Verbindung mit
den nationalen Hypothekenbanken, die Vereinheitlichung der
Ge=
ſetzgebungen in den verſchiedenen Ländern, die Wahl der
Wäh=
rung und die Subſkriptionsvorſchläge beziehen werden.
Die franzöſiſche Regierungserklärung.
Knappe Mehrheit für Laval.
Paris, 30. Januar.
Die Regierung Laval trat am Freitag mit ihrer
Programm=
erklärung vor die Kammer. Der Andrang des Publikums zu
den Tribünen war außerordentlich groß.
In der Regierungserklärung, die Miniſterpräſident Laval
in der Kammer und Juſtizminiſter Léon Bérard gleichzeitig
im Senat verlas, heißt es: Die Regierung verwirkliche zwar
nicht die weitgehende republikaniſche Verſtändigung unter den
verſchiedenen Parteien, die wünſchenswert geweſen wäre, aber
ſie hoffe angeſichts der Wichtigkeit der zu erledigenden
Ange=
legenheiten auf die eifrige Mitarbeit des Parlaments bei der
Erfüllung des poſitiven Programms, über das alle
republikani=
ſchen Parteien ſich einigen könnten. Frankreich ſei dem
Frie=
den ergeben. Die Regierung werde ſich methodiſch und
gedul=
dig mit der Organiſierung des Friedens in der Welt befaſſen
unter Mitarbeit aller Nationen, die aufrichtig von demſelben
Willen beſeelt ſeien, und aller Regierungen, die die Verträge
vertrauensvoll achten. Die Regierung werde das Werk der
Annäherung der Völker verfolgen, ohne jemals die
Sorge um die Sicherheit des Landes außer Acht zu
laſſen, und ohne die bereits mit befreundeten Nationen
ange=
knüpften Beziehungen zu vergeſſen. Die Regierung werde mit
allen ihren Kräften an dem Erfolg der großen kollektiven
Be=
mühung arbeiten, die den Zweck habe, die europäiſchen
Mächte zu organiſieren, und zwar unter der
Füh=
rung des franzöſiſchen Außenminiſters, der die
Beſtändigkeit der Bemühungen um die europäiſche Union
ge=
währleiſten werde. Die Regierung werde auf dieſe Weiſe
das Schickſal Frankreichs ſichern und zwar
durch neue Sicherheitsgarantien, die ſehr wohl mit
denen der Landesverteidigung vereinbar ſeien und von
durch=
greifender Wirkung ſein würden. Die Regierung ſei
ent=
ſchloſſen, die Außenpolitik fortzuſetzen, die
das Parlament beſtändig durch Abſtimmungen
gebilligt habe und die der öffentlichen Meinung in
Frank=
reich entſpreche. Sie ſei entſchloſſen, im Einverſtändnis mit den
anderen Nationen eine rationelle und gerechte
Beſchrän=
kung der Rüſtungen, die es für notwendig erachte, zu
ver=
wirklichen und eine Politik der Landesverteidigung zu
betrei=
ben, die die Sicherheit und die Unabhängigkeit
Frankreichs garantiere.
Die Regierungserklärung beſchäftigt ſich dann mit der Frage
der Laienſchule, die nicht als Kampffrage, ſondern
heut=
zutage als Garantie der Gewiſſensfreiheit anzuſehen ſei. Als
un=
mittelbar wichtige Aufgabe nennt die Regierungserklärung die
Verabſchiedung des Budgets, des Wirtſchaftsreformgeſetzentwurfs
und die Unterſtützung der Kolonien. Alsdann geht die
Regie=
rungserklärung auf die Weltwirtſchaftskriſe ein und betont, daß
Frankreich gerade jetzt, während im Auslande Anzeichen für ein
Abflauen der Weltwirtſchaftskriſe zu verzeichnen ſeien, ſeinerſeits
davon betroffen werde. Frankreich müſſe alſo nicht nur Mittel
er=
denken, um die Wirtſchaftskriſe bei ſich zu überwinden, ſondern um
aus der Wiederaufnahme der allgemeinen Wirtſchaftstätigkeit für
ſich Nutzen zu ſchlagen. Bei den Abwehrmaßnahmen ſei vor allem
der Schutz der franzöſiſchen Landwirtſchaft zu nennen, der nicht zu
einem Konflikt zwiſchen dem Landwirtſchaft treibenden
Produzen=
ten und den ſtädtiſchen Verbrauchern führen dürfte. Die
Regie=
rungserklärung brandmarkt noch am Schluß die
Spekulations=
manöver und ſichert den Sparern den Schutz der Regierung zu.
Die Verleſung der Regierungserklärung durch den
Miniſter=
präſidenten erfolgte bei faſt lautloſer Stille. Mit großem Beifall
wurden im Zentrum und auf der Rechten die Stellen
aufgenom=
men, die ſich auf die Außenpolitik beziehen.
Nach Schluß der Verleſung wurden die Interpellationen
er=
ledigt. In ſpäter Nachtſtunde ſchritt die Kammer zur Abſtimmung.
Mit 312 gegen 258 Stimmen bei 30 Stimmenthaltungen ſprach die
Kammer der Regierung das Vertrauen aus.
In außerordentlich ſtarkem Maße wächſt die Zahlder
Ar=
beitsloſen in Frankreich von Berichtswoche zu
Berichts=
woche. Sie betrug am 24. Januar 29 456 gegen 22 464 in der
Vor=
woche, iſt alſo um rund 7000 geſtiegen. In der gleichen Periode
im Vorjahre zählte man nur 1484 Arbeitsloſe. 45 000
Stellen=
ſuchenden konnte keine Arbeit beſchafft werden. In dieſer Ziffer
ſind die Tauſende von ausländiſchen Stellenloſen ſowie die
Kurz=
arbeiter nicht einbegriffen.
Luiſe” und die „Powenzbande” die Zoologie einer Familie.
Mein Hauptthema, die innere Beziehung zwiſchen
Phan=
taſie und Realität das faſt allen meinen Arbeiten
zu=
grunde liegt, wird, vielleicht am deutlichſten in meinem erſten
dramatiſchen Verſuch: der „Portugaleſiſchen Schlacht”
II.
„Die Portugaleſiſche Schlacht”.
„Sebaſtian, König von Portugal (1557—78),
geb. 1554, Nachfolger ſeines Großvaters Johann III.,
fanatiſch und abenteuerlich, fiel im Kampfe gegen
Marokko 4. Aug. 1578 bei Kaßr=el=Kebir. Sein
Leichnam ward nicht gefunden, was 4 Abenteurer
veranlaßte, die Rolle des Pſeudo=S. zu ſpielen.”
Es gibt in der deutſchen Sprache zwei herrliche Werke, aus
denen man alles erfahren kann: ſie heißen Brockhaus und Mayer!
Aus dem erſten ſtammt vorſtehende Feſtſtellung.
Zunächſt reizte den Dichter eine von Montaigne berichtete
Anekdote über den Tod des Marokko=Sultans Mulei
Molukko. Der Sultan wurde in der Schlacht gegen die
Portu=
gieſen ſchwer verwundet. Um ſein Heer nicht zu entmutigen,
ver=
heimlichte er die Verwundung und gab, vor ſeinem Zelte ſtehend,
den Pfeil in der Bruſt, die Hand am Munde, die letzten Befehle
in der Schlacht.
Sein Gegner war Sebaſtian, König von Portugal, und
ſo erſchloß ſich dem Dichter bei der weiteren Beſchäftigung mit
dem Stoffe die höchſt merkwürdige Geſtalt des portugieſiſchen
Königs.
Sebaſtian war fanatiſch und abenteuerlich. Unverheiratet,
für Frauen nich tintereſſiert, den hinkenden Fuß mit eiſerner
Ener=
gie ſtreckend. Beſeelt nur von der Liebe für Portugal und deſſen
Größe! So überaſchte er ſeine Miniſter mit dem phantaſtiſchen
Plan, daß er Afrika für die Krone Portugals zu erobern
geſon=
nen ſei.
Er rüſtete ein Heer aus. Widrige Winde verzögerten die
Ueberfahrt; die brennende Sonne und der Sand der Wüſte
er=
ſchwerten jede Operation des Heeres in Afrika. In der Schlacht
blieb der Sultan Sieger; König Sebaſtian fiel, ſeine Leiche war
jedoch verſchwunden.
So kam es, daß das Volk an den Tod des geliebten Königs
nicht glauben wollte. Nach Jahren vermeinte es, in
Doppel=
gängern den König wieder zu erkennen. Kronprätendenten
tra=
ten auf, das Volk huldigte ihnen, doch Spaniens ſtarker Arm
be=
reitete dem Wunderglauben ein raſches Ende.
Dieſe feſſelnde geſchichtliche Epiſode hat Ernſt Penzoldt
in dramatiſche Form gekleidet, — mit Perſpektiven auf die
Gegen=
wart. Wie weit ihm der Verſuch gelungen iſt, wird die
Urauf=
führung, der man mit Intereſſe entgegenſehen kann, zeigen. Z.
* Ftgukfurker Opernhaus.
Ballett=Erſtaufführungen.
Um der neuengagierten Ballettmeiſterin Marion Hermann
Gelegen=
heit zu geben, ihr Können und das des Balletts unter Beweis zu
ſtellen, brachte man die Ballette „Frühlingsweiſe” von Strawinſky,
Liebeszauber” von de Falla und Rimſky=Korſakows, Scheherazade” zur
Erſtaufführung. Die Regie lag in Händen der Ballettmeiſterin. Der
Abend wäre im Intereſſe des Anſehens unſerer Bühne beſſer
unter=
blieben. Die tänzeriſchen Leiſtungen, auf das regiemäßige Nachſchaffen
der Muſik, ſtanden auf dem Nibeau einer mittleren Provinzbühne, das
lediglich durch das choreographiſch=techniſche Können von Ilſe Peterſen
und A. Sprenkel nach oben durchbrochen wurde.
Strawinſkys „Frühlingsweiſe” iſt keine eigentlich typiſche Schöpfung
des Ruſſen. Die Handlung verlangt die muſikaliſche Untermalung
ruſſi=
ſcher Volksſzenen aus heidniſcher Zeit, alſo primitive Vorgänge, die
ebenſo primitiv nachempfunden werden müſſen. Das iſt nicht das
Ge=
biet, das der Begabung Strawinſkys in der Zeit ſeiner taſtenden Gärung
entſpricht. Die Ausdrucksformen ſind noch nicht einheitlich trotz mancher
Schönheiten; es wird mit brutalen Mitteln gearbeitet, die nicht ohne
weiteres als notwendig empfunden werden können. Die tänzernſche
Wiedergabe zeigte eine peinliche Hilfloſigkeit dieſer Aufgabe gegenüber.
De Fallas „Liebeszauber” geht muſikaliſch einfachere Wege, die in
de= Betonung des Volkstümlichen liegen. Irgendwie Perſönliches wurde
auch hier auf der Bühne nicht geſchaffen.
Rimfky=Korſakows ganz auf Romantik und Melodie eingeſtellte
Scheherazade” iſt dem Vorſtellungskreis M. Hermanns völlig entzogen.
Längſt überlebte limonadenhaft wirkende Anordnungen führten zu der
ſchemenhaften Wiedergabe eines Werkes, das für einen Tanzkünſtler von
Format ein beſonders dankbares Objekt hätte ſein können.
Der deprimierende Geſamteindruck wurde durch die ſtilvollen
Büh=
nenbilder L. Sieverts und das unter E. Lindemann ſicher ſpielende
Orcheſter gemildert. — Am ſelben Abend wurde die Nachricht von dem
Tode der genialen Tänzerin Anna Pawlowna, die 1914 mit dem
Kaiſer=
lich=ruſſiſchen Ballett im Opernhaus gaſtiert hatte, bekannt. Dr. W. Kn.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
—Gründung des erſten Internationalen
Ton=
filmſtudio durch die Porza. Die Porza hat die
Grün=
dung des erſten Internationalen Tonfilmſtudio (Deutſchland,
England, Frankreich, Tſchechoſlowakei, Schweiz, Holland, Polen,
Oeſterreich) durch den Präſidenten der Porza, Wa. v.
Alvens=
leben, vollzogen. Zur Leitung des Deutſchen Tonfilmſtutio (
Ge=
ſchäftsſtelle: Berlin W. 62, Budapeſter Straße 3. Porzahaus)
wurden durch das Komitee Adolf Lantz und Dr. Rudolf Frank
berufen. Das Deutſche Porza=Tonfilmſtudio beginnt ſeine
Tätig=
keit Anfang März mit einer Vortragsreihe von Adolf Lantz im
Plenarſaal des Herrenhauſes mit dem Thema: „Wir ſchreiben
gemeinſam ein Tonſilm=Drehbuch".
Nummer 31
Samstag, den 31. Januar 1931
Seite 3
Schul=Oebatte im Finanzausſchuß
Um die Reuorganiſakion der Volksſchule.
* In der Freitagsſitzung des Finanzausſchuſſes ſtand im
Mittelpunkt der Beratungen die von der Regierung unterbreitete
Umgruppierung im Volksſchulweſen, die wir geſtern ſkizziert
haben. Grundſätzliche Bedenken wurden von den
Par=
teien im Ausſchuß nicht geäußert.
Der Vertreter des Landbundes hielt die Neuregelung
für gerecht und notwendig, doch ging ihm die Meßzahl von 45
Schülern pro Normal=Lehrerſtelle nicht weit genug. Außerdem
forderte er die gänzliche Beſeitigung der Klaſſen mit
erweiter=
tem Lehrziel.
Von volksparteilicher Seite wurde ebenfalls
Zu=
ſtimmung zum Ausdruck gebracht, da die Umänderung in der
Linie der Politik der DVP. liege. Es ſei überhaupt erfreulich,
daß die Regierung in vielen Dingen die ſchon ſeit Jahren von
der DVP. eingeſchlagenen politiſchen Wege einſchlage. Der
Redner ſetzte ſich energiſch dafür ein, daß infolge der
Neu=
regelung nun nicht etwa einklaſſige Schulen, die unter
der Grenzzahl von 22 Schülern liegen, aufgehoben oder der
betreffenden Gemeinde aufgebürdet werden. Eine
Zuſammen=
legung dürfe nur erfolgen, wenn zwei Gemeinden ſehr eng
zu=
ſammenliegen, und die Kinder die Schule bequem erreichen
können. In allen anderen Fällen müſſe die einklaſſige
Schule erhalten bleiben, wofür die Mittel aus dem 120000
RM.=Fonds zu entnehmen wären. Es handele ſich ſtets um
kleine Gemeinden, die nach Lage der Verhältniſſe ſowieſo
Finanznöte tragen. — Die Volkspartei ſtimme dem vom
Zen=
trum eingebrachten Antrag, 3 Schulräte abzubauen, zu.
Dieſer Antrag ſei bereits im vorigen Jahr von der Volkspartei
geſtellt, damals aber von der Koalition abgelehnt worden.
Die Regierung forderte Ablehnung dieſes Antrages, da er
tech=
niſch undurchführbar ſei.
Der demokratiſche Vertreter polemiſierte gegen die
Einführung der Meßzahl 45, was bei der heutigen
finanziellen Lage den Abbau von 170 Schulſtellen zur
Folge haben werde. Die Regierung wolle die
Verant=
wortung hierfür nicht übernehmen und ſchiebe ſie den
Ge=
meinden zu. Der Zeitpunkt für die Einführung der
Neu=
regelung ſei denkbar ungünſtig. Sie hätte bei der Uebernahme
der perſönlichen Schullaſten erfolgen müſſen. Die Meßzahl von
45 Schülern, die in der Praxis wahrſcheinlich 50 und mehr
er=
reichen werde, bedeute eine Nivellierung des
geſam=
ten Schulweſens nach unten, während die Aufgabe des
demokratiſchen Staates darin beſtehe, durch Einführung einer
niedrigeren Meßzahl das geringer ausgebaute Schulweſen nach
oben anzugleichen und einen zeitgemäßen Unterricht zu
er=
möglichen.
Von ſozialdemokratiſcher Seite wurde befürchtet.
die Neuregelung ſtelle eine Beeinträchtigung des
Staatsſchulgedankens dar, da die Gemeinden für die
Erhaltung der Mehrſtellen wenig übrig hätten. Die erweiterten
Klaſſen könnte die Volksſchule nicht entbehren.
Der Referent der Regierung erklärte, entſtehende Härten
würden durch den Ausgleichsſtock beſeitigt, insbeſondere bei
kleinen Schulen und bei den Sonderklaſſen. Die Erhaltung der
Sonderklaſſen in den Gemeinden ſei durchaus möglich, was der
Redner an praktiſchen Beiſpielen darlegte. Ein Abbau von
170 Stellen ſei nicht beabſichtigt und nicht zu
befürch=
ten. Vorausſichtlich werde die überwiegende Mehrzahl der
Stellen erhalten. Die Regelung ſchaffe endlich volle
Gerechtig=
keit und beende jahrelange Streitigkeiten auf dem Gebiet der
Volksſchule. Die Neuregelung rühre den Staatsſchul=Gedanken
ſiberhaupt nicht an; die Rechtsſtellung der Lehrkräfte bleibe
un=
berührt. Der Staat leiſte auch bei den erhöhten Beiträgen der
Gemeinden für die Mehrſtellen noch erhebliche Zuſchüſſe. Auch
der Modus der Stellenbeſetzung bringe keine Verkümmerung des
Staatsſchulgedankens.
Kultusminiſter Dr. Adelung betonte, daß in dem
Vor=
ſchlag neben den finanziellen Intereſſen des Staates die
pädagogiſchen Belange ſehr wohl gewahrt bleiben.
Gerade aus der Einſchaltung der Gemeinden könne in vielen
Fällen nur recht Gutes für die Schule und ihre Entwicklung
er=
wartet werden. Die von einigen Rednern konſtruierten Grenz=
und Ausnahmefälle gäben ein falſches Bild. Die Regierung
halte die von ſozialdemokratiſcher Seite angeregte Bildung
von Schulverbänden für beachtlich. Die Vergebung der
Beihilſen an leiſtungsſchwache Gemeinden werde in engſter
Zu=
ſammenarbeit mit dem Innenminiſterium erfolgen. Die
Ver=
gebung der Beihilfen für 1930 ſolle in allernächſter Zeit
vor=
genommen werden.
Zu der beantragten Streichung von Schulratsſtellen
erklärte der Regierungsvertreter noch, vor der Schaffung des
Volksſchulgeſetzes ſeien 24 Perſonen im Schulaufſichtsdienſt
ge=
weſen. Von den Städten würden 4 Schulräte ſelbſt bezahlt.
In Preußen entfielen auf einen Schulrat durchſchnittlich 110
bis 120 Lehrer, in Heſſen jetzt ſchon 179. Die Frage könne erſt
bei der Kreisreform geregelt werden.
Bei Kap. 57 Techniſche Seminare teilt die Regierung auf
eine Anfrage der Volksrechtpartei mit, daß bei den techniſchen
Lehrerinnen in Groß=Mainz die konfeſſionelle Parität
ge=
wahrt ſei.
Der Landbundſprecher bedauerte noch, daß die
Kreislehrer=
tagungen ſchon jahrelang ausgefallen ſind.
Die Abſtimmungen werden zurückgeſtellt. Die Ausſprache
geht am Dienstag der kommenden Woche bei Kap. 58
Fort=
bildungsſchulen weiter.
Der Petitionsausſchuß
beendete geſtern ſeine Beratungen und erklärte den natſoz.
An=
trag der Feier des Reformationsfeſtes durch die
ent=
gegenkommende Regierungsantwort für erledigt. Die Regierung
hat, wie bekannt, angeordnet, daß in allen Orten, an denen
kirchliche Feiern ſtattfinden, den evangeliſchen Lehrern und
Schülern freizugeben iſt. Eine ähnliche Regelung iſt für die
geſamte Beamtenſchaft getroffen.
Der Antrag der Natſoz. und des Landbundes wegen des
Ausſchluſſes von Kleinbauern bei der
ſtaat=
lichen Holzhauerei wird für erledigt erklärt. Die
Re=
gierung ſteht auf dem Standpunkt, daß zuerſt die ſchon
ſeit Jahren arbeitsloſen Kräfte der kleinen
Gemeinden heranzuziehen ſeien, erſt in zweiter Linie
Landwirte.
Annahme fand der natſoz. Antrag, Maßnahmen gegen
die Verſchandelung der Landſchaft durch Bretter=
und =Plakat=Rekläme einzuführen, umſomehr, als durch die
übermäßige Reklame auch die Verkehrsſicherheit auf
den Landſtraßen und innerhalb der Ortſchaften ſtark
be=
einträchtigt werde.
Der ſozialdemokratiſche Antrag, die
Preisſenkungs=
aktion beſchleunigt durchzuführen, wurde durch die Antwort
der Regierung für erledigt erklärt. Das Wirtſchaftsminiſterium
teilte mit, daß Verhandlungen insbeſondere mit dem
Back=
ſtein= und Kohlenhandel geführt wurden, wobei ſich wie
in anderen Branchen herausſtellte, daß es ſich meiſt um lokale
Preisbindungen handelt und deswegen zentrale
Preisein=
ſchränkungen nicht möglich waren. Die Bürgermeiſter und
die Kreisämter wurden deshalb angewieſen, die
Verhand=
lungen weiter zu führen und laufend Bericht zu erſtatten, damit
das Miniſterium notwendig werdende Folgerungen ziehen könne.
Der Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft Korell wies bei der
Beratung auf die zahlreichen Schwierigkeiten hin,
die bei der Behandlung der Preisſenkung für
Milch und Brot beobachtet wurden. Anhand von
prak=
tiſchen Fällen zeigte er, welch große Widerſtände die
bahnbrechend vorgehenden Geſchäftsleute bei ihren
Berufs=
genoſſen finden. Der Miniſter erwäge, beſonders
gradie=
rendes Material, der Oeffentlichkeit zu
über=
geben.
Der Ausſchuß ſetzt ſeine Beratungen wahrſcheinlich am
12. Februar fort.
Der heſſiſche Innenminiſter hat geſtern mit ſofortiger
Wir=
kung zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe, Sicherheit und
Ordnung bis auf weiteres für das Gebiet des Volksſtaates
Heſſen alle öffentlichen Kundgebungen, Auf= und
Umzüge, Durchmärſche und Verſammlungen unter freiem Himmel
verboten, die von Gruppen nicht in Heſſen
wohnen=
der Angehörigen der Nationalſozialiſtiſchen
Deutſchen Arbeiterpartei oder deren Unter=, Hilfs= und
Nebenorganiſationen veranſtaltet oder beſucht werden.
Verbots=
widrig veranſtaltete Kundgebungen, verfallen ohne weitere
An=
kündigung polizeilicher Auflöſung. Die Polizeibeamten ſind
an=
gewieſen, gegen Zuwiderhandlungen mit allem Nachdruck
einzu=
ſchreiten. In der Begründung dieſes Verbotes vom 29. 1. 1931
wird darauf hingewieſen, daß ſich in letzter Zeit außerheſſiſche
Ortsgruppen der NSDAP. immer häufiger Heſſen als
Aufmarſch=
gebiet ausgewählt haben. Dabei traten ſie als Ortsfremde, die
bei ungeſetzlichem Verhalten oft ſchwer zu ermitteln und zu
über=
führen ſind, beſonders herausfordernd und rückſichtslos auf. Ihr
Auftreten bedeutet ſomit eine unmittelbare Gefahr für die
öffent=
liche Sicherheit.
Zwei hervorragende ſtumme Filme
laufen zur Zeit in den Palaſt=Lichtſpielen. Filme, wie ſie ſeit
Monaten, vielleicht ſeit Jahren nicht gezeigt wurden. Filme, die
erneut beweiſen, auf welch hervorragendem Standpunkt
künſt=
leriſcher Ausdrucksfähigkeit der ſtumme Film angelangt war, ehe
der Tonfilm der Weiterentwicklung einen kataſtrophalen
Rück=
ſchlag brachte.
Ruſſenfilme allerdings. Erzeugniſſe der „Sowkino”.
Bedau=
erlich, feſtſtellen zu müſſen, daß weder in der Technik noch in den
fabelhaft wirkſamen Einfällen, und noch weniger in der ganz
einzigartigen Darſtellungskunſt der Ruſſen bisher von keiner
Nation erreicht wurden. Um ſo bedauerlicher, als es der
ruſſi=
ſchen Filmproduktion niemals nur um die Kunſt, noch weniger
um Unterhaltung geht. Alle ihre Filmerzeugniſſe, beſonders aber
die filmiſchen Meiſterwerke, haben eine wichtige politiſche und
ſoziale Tendenz, die im „Panzerkreuzer Potemkin” begann und
mehr oder weniger ſtark, mehr oder weniger verſteckt durch alle
Ruſſenfilme geht. Auch die beiden Filme „Der blaue Expreß”
und „Das Lied vom alten Markt” ſind diktiert von der Tendenz,
von der Abſicht, die Maſſen aufzupeitſchen gegen menſchliche
Unterdrücker ſowohl wie in dem einen und gegen harte
Schickſal=
formung andererſeits, wie in dem letzteren. Es ſei dahingeſtellt,
ob und wie weit aus allgemein menſchlichen Gründen auch in der
lebenden Leinwand tiefſte Not, erſchütterndes Elend, ſtumpfe
Vertiertheit zu zeigen, Milieu zu zeichnen, in dem das ruſſiſche
Proletariat, offenbar auch des heutigen Rußland lebt, und es
menſchlich verſtändlich zu machen, daß Menſchen aus dieſem Daſein,
das ſie weit unter das Niveau tieriſchen Daſeins wirft, empor
wollen zum Licht. So wenigſtens iſt Maxim Gorki zu verſtehen,
der zu dem Film „Das Lied vom alten Markt” die Motive gab.
Eine andere Frage freilich iſt, ob dieſer ungeheure Aufwand an
Fanatismus, auch Heroismus, vor allem aber an grauenhafter
Realiſtik gerechtfertigt erſcheint, wenn man ſich vor Augen hält,
wie dieſe erſchütternd eindringlichen Bilder, beſonders auf
jugend=
liche Elemente, wirken. Legt man allein künſtleriſchen
Maßſtab an, kann das Urteil über dieſe Filme nur uneingeſchränkt
anerkennend ſein, ſie erheiſchen das Prädikat „Hervorragend”.
Wie im „Lied vom alten Markt” die Milieuſchilderung, durch
techniſch ganz einzigartige Bildfolgen in fanatiſchem Realismus
mit packendſter Wirkung Tiefen aufwühlend, erſchütternd
gezeich=
net iſt, ſo erſchütternd, daß einige kitſchige
Sonnenaufgangsland=
ſchaften nervenentſpannend wirken, ſo werden im „Blauen Expreß
durch die gleichen raffinierten techniſchen Mittel Spannungen
er=
zeugt, die man dem ſtummen Bild kaum zutrauen möchte, die
ein=
malig ſind. „Der blaue Expreß” iſt ein Zug, der eine chineſiſche
Stadt mit der Grenze verbindet. In dieſem Zug ſpielt ſich das
ganze furchtbare Drama, die Auseinanderſetzung der ihre
Tyran=
nenherrſchaft abwerfenden Kulis mit ihren Bedrückern, richtiger
mit den derzeitigen Machthabern, ab. In dieſem Expreßzug, in
dem irgend ein Präſident fährt, und in deſſen Erſter=Klaſſe=
Wagen getanzt wird zu Secktgelagen, während in der dritten
Klaſſe Kinder und Kulis, aus dem Elend kommend, in ein neues
Elend fahren. Die Atmoſphäre iſt in dem neuen China irgendwie
immer geladen. Ein Ereignis bringt die Exploſion. Ein
Chine=
ſenkind wird von einem Rohling erſchoſſen. Die Kulis
bemäch=
tigen ſich in der Nacht der Lokomotive und des Packwagens, in
dem ſie Waffen finden, und nun ſpielt ſich ein furchtbarer Kampf
im und auf dem raſenden Expreß ab. Die Fülle von Szenen,
ſtärkſter Spannung, die in atemraubendem Tempo einander
ab=
löſen, heroiſches Spiel der Hauptdarſteller, eine hin und wieder
unerklärliche, raffinierte Phototechnik geben auch dieſem Film
2*
einen Zug ins ganz Große.
* Lopis Corinth der Zeichner.
Zur Ausſtellung in der Kunſthalle am Rheintor.
Sämtliche Räume der Kunſthalle mit Radierungen,
Litho=
graphien, Bleiſtiftzeichnungen des impreſſioniſtiſchen Meiſters
gefüllt — es iſt viel Stoff und doch merkwürdig wenig klare
An=
ſchauung. Es wäre gut geweſen, etwas mehr Ordnung und
Führung in die Schau zu bringen. Die verſchiedenen Etappen
in Corinths zeichneriſchem Werk miſchen ſich zu ſehr
unter=
einander, das meiſterlich Gekonnte mengt ſich mit dem vielen
Abfall und dem Barbariſchen, das es bei Corinth in Fülle gab,
ſo daß man keine klaren Eindrücke davonträgt.
Geht man den Blättern einzeln nach, ſo laſſen ſich die
alt=
bekannten Tatſachen neu feſtſtellen; wie z. B. die, daß Corinth
dann ſeine höchſten Augenblicke hat, wenn er ein Stück
Wirklich=
keit ohne Hintergedanken illuſtrativer oder ſymboliſcher oder
gar mythologiſcher Art ſchildert. Ein „Mädchen im Bett”
einige ſeiner vielen Selbſtbildniſſe, eine Ziege, eine „Leſende
Frau”, eine „Frau bei der Toilette”, eine leicht hingeſetzte
Modellſtudie werden zu köſtlichen Verlautbarungen, in denen
ſublim alles zugegen iſt, was in dieſem Impreſſionismus an
Begeiſterung, an Weltgefühl, an faſt myſtiſchem Verſtehen des
Daſeins lebte. Da hat Corinth manchmal ſchwebende
Fein=
heiten, da wird ſein mächtiges Temperament in „Dienſt” geſtellt
und bricht zu höherer Anſchauung durch. Aber viele Blätter,
in denen er als Knallprotz der Fleiſchlichkeit auftritt oder ſich
einen wilden Buſchen von mythologiſcher Gebildetheit an die
Bierbrauerbruſt ſteckt, ſind heute nur mehr ſchwer zu ertragen.
Auch als Illuſtrator ſpielt er faſt immer eine unglückliche Figur;
Der Kreisdirektor des Kreiſes Bensheim, hat ſoeben
wegen der ſchweren Zuſammenſtöße in der vergangenen Woche ein
allgemeines Verbot für Demonſtrationen und
Verſammlungen unter freiem Himmel und in
Sälen erlaſſen. Ausnahmen kann das Kreisamt zulaſſen.
Für den KreisOffenbach hat der Kreisdirektor ein
allge=
meines Verbot für öffentliche Umzüge,
Durch=
märſche und Kundgebungen unter freiem
Him=
mel erlaſſen.
Wir können in dem Verbot des Innenminiſters nur eine
halbe Maßnahme erblicken. Die politiſche Situation hat ſich in
der letzten Zeit derart zugeſpitzt, daß die Beherrſchung der Straße
in den Vordergrund der Tätigkeit mancher Parteien gerückt iſt.
Wiederholt haben wir der Auffaſſung Ausdruck gegeben, daß hier
nur ein allgemeines Demonſtrationsverbot
er=
nüchternd wirken kann. Jeder vernünftige Menſch wird die
Not=
wendigkeit einer Abkehr von den „politiſchen” Methoden der
Saal= und Straßenſchlacht ohne weiteres einſehen und darauf
ab=
zielende Maßnahmen billigen. Aber derartige Maßnahmen
dürf=
fen ſich ſelbſtverſtändlich nicht nur gegen eine Partei werden,
wie jetzt wieder das Verbot des heſſiſchen Innenminiſters. Warum
ſcheut man ſich ſo, in dieſen bewegten Zeiten ein allgemeines
Demonſtrationsverbot zu erlaſſen? Die Freiheit ſachlicher
politiſcher Auseinanderſetzung würde dadurch gewiß nicht
be=
ſchränkt!
„Ius Drikke Reich”.
Polikiſche Tendenz im Film.
Die Filmoberprüfſtelle hat einen Trickfilm mit dem Titek
„Jus Dritte Reich” verboten, den die Film= und
Werbeabtei=
lung der Sozialdemokratiſchen Partei hergeſtellt hat. Gegen die
Zulaſſung des Films hat ſich der Vertreter des Reichsinnen=
und des Reichsaußenminiſteriums ausgeſprochen.
Zum Verbot wird von zuſtändiger Stelle noch mitgeteilt:
Von ſozialdemokratiſcher Seite ſei die ehrenwörtliche
Verſiche=
rung abgegeben worden, daß der Film nur in
ſozialdemokra=
tiſchen und dieſen gleichzuſtellenden Verſammlungen vorgeführt
werden ſolle. Der Vertreter des Reichsinnenminiſteriums habe
darauf erklärt, gegen eine Vorführung in geſchloſſenem Kreiſe
habe er keinen Einſpruch einzulegen. Dagegen habe er
Beden=
ken, falls der Film unbeſchränkt in den Lichtſpieltheatern laufen
ſolle, daß die öffentliche Ordnung gefährdet werden könne. Der
Vertreter des Auswärtigen Amtes habe lediglich die auf
Muſſo=
lini bezügliche Stelle beanſtandet und weiter erklärt, wenn die
Sozialdemokraten gegen eine andere Partei gerichtete Filme
drehten, werde das zweifellos zur Folge haben, daß auch andere
Parteien ähnliches täten. Die dadurch hervortretende innere
Zerklüftung des deutſchen Volkes würde dem Anſehen
Deutſch=
lands im Auslande ſchaden. Das Verbot des Films iſt mit dem
§ 2 des Lichtſpielgeſetzes begründet worden, in dem es heißt:
Filme könnten nur dann beſchränkt zugelaſſen werden, wenn ſie
künſtleriſchen oder wiſſenſchaftlichen Wert hätten.
* Die Sozialdemokraten ſind aufs äußerſte empört, daß ihr
Film „Ins Dritte Reich” durch die Filmoberprüfſtelle verboten
worden iſt. In dem Filmwerk ſpielen ein Unternehmer, ein
Nationalſozialiſt und ein perſonifizierter Geldſchrank die
Haupt=
rolle. Auch Muſſolini muß in dieſem Trickfilm erſcheinen. Der
Unternehmer iſt ſelbſtverſtändlich der ausgeſprochene
Arbeiter=
feind, der Nationalſozialiſt ſelbſtverſtändlich ſein Helfer, der
gleichzeitig noch als Dieb vorgeführt wird. Zum Schluß wirft
der Nationalſozialiſt Scheiben ein, der Arbeiter, der zufällig
dabei ſteht, wird verhaftet und muß ins Gefängnis, wird
aber durch eine Frauengeſtalt, die Republik, die mit roter Fahne
auftritt, befreit. Der ganze Film iſt recht geſchmacklos. Seine
Tendenz haben wir ſchon gekennzeichnet. Die Film=Oberprüfſtelle
hat unter Hinweis auf die ſehr wahrſcheinlichen
Gegendemon=
ſtrationen und Ausſchreitungen das Vorführungsrecht nicht
er=
teilt. Die Sozialdemokraten laufen natürlich Sturm gegen die
Oberprüfſtelle und deren Mitglieder. Gegen Szenen des Films
hatten ſich Vertreter des Auswärtigen Amtes und des
Reichs=
innenminiſteriums ausgeſprochen. Selbſtverſtändlich wird das
Auswärtige Amt, das die Entfernung der herabſetzenden
Muſſo=
lini=Szene verlangte, heftig abgekanzelt. Das Auswärtige Amt
hatte weiter darauf hingewieſen, daß bei Zulaſſung dieſes Films
auch jede andere politiſche Partei ähnliche Filme herſtellen und
daß es dem deutſchen Anſehen im Ausland nicht dienlich ſei,
wenn auch von der Leinwand herunter die parteipolitiſche
Zer=
riſſenheit Deutſchlands beſcheinigt wird. Wenn auch der Film
von den politiſchen Parteien mißbraucht würde — darin hat das
Auswärtige Amt unbedingt recht —, dann müßte in Zukunft
jedes Kino unter polizeilichen Schutz geſtellt werden, ſo daß
unſere Polizei, die ja ohnehin ſchon jede Demonſtration
hundert=
ſchaftsweiſe begleiten muß, überhaupt keine Gelegenheit mehr
hätte, ſich um ihre eigentlichen Aufgaben zu kümmern.
was der von ihm vertretene Impreſſionismus zu „ſagen” hatte,
verträgt die Bindung an irgendeinen Text durchaus nicht. Er
iſt eigenen Rechtes.
Die ſämtlichen Blätter der Ausſtellung ſind übrigens
ver=
käuflich. Die Preiſe ſind nicht hoch. Für Kenner und Sammler
gäbe es noch manchen guten Griff zu tun.
VV. M.
Wie bereits mitgeteilt, iſt es leider nicht möglich, die
Aus=
ſtellungszeit zu verlängern, ſo daß die intereſſante Schau nur
noch bis einſchließlich kommenden Sonntag, den 1. Februar,
geöffnet bleiben kann. Der Kunſtverein konnte mit
Befriedi=
gung feſtſtellen, daß ihm in der Preſſe die Anerkennung dafür
ausgeſprochen worden iſt, die Lovis=Corinth=Ausſtellung nach
Darmſtadt gebracht zu haben. In der reichhaltigen
Zuſammen=
ſtellung, wie ſie jetzt gezeigt iſt, wird ſie nicht mehr zu ſehen
ſein. Bei der großen Bedeutung und Wertſchätzung, die der
deutſche Meiſter im deutſchen Kunſtleben genießt, liegt es auf der
Hand, daß in Bälde zahlreiche Werke Lovis Corinths von den
Kunſtinſtituten der öffentlichen Hand erworben oder in
Privat=
beſitz übergehen werden. Sein künſtleriſcher Nachlaß an Graphik
wird um deswillen niemals mehr in dieſer Geſchloſſenheit
ge=
bracht werden können. Aus dieſem Grunde wäre es Pflicht
jedes Darmſtädter Kunſtfreundes, den Beſuch dieſer
Ausſtel=
lung nicht zu verſäumen und, ſoweit möglich, eine der
ausge=
ſtellten Arbeiten zu den vorläufig noch ſehr erſchwinglichen
Prei=
ſen zu erwerben. Es beſteht dafür eben eine Möglichkeit, die
nicht wiederkehren wird.
Emil Strauß 65 Jahre all.
Emil Strauß deſſen Austritt aus der Dichterakademie zuſammen
mit Hermann Heſſe, E. G. Kolbenheher, Wilhelm Schäfer ſoeben durch
die Zeitungen ging, feiert am 31. Januar ſeinen 65. Geburtstag. Ein
gebürtiger Pforzheimer, gehört der Dichter des Freund Hein” zu jener
Gruppe ſüddeutſcher Dichter, die, an die Linie Möricke, Gottfried Keller
und C. F. Meher anknüpfend, ſich durch die zarte muſikaliſche
Aus=
geſtaltung der Sprache und durch eine bezaubernde Wärme der
Dar=
ſtellung des Menſchlichen auszeichnen. Wie wohltuend ſolche Dichtung
in unſerer Zeit empfunden wird, die mit den grauſamſten pſychologiſchen
Wühlereien und niederdrückendſter Realiſtik überſättigt iſt, zeigt der
Erfolg des neuen Novellenbandes „Der Schleier”, den Strauß vor
einigen Monaten im Verlage Georg Müller herausgab, und der es
nach acht Wochen ſchon auf eine zweite Auflage brachte. Selten konnte
die geſamte Preſſe ſo einmütig mit der höchſten Anerkennung und
Ehrerbietung von einem Werk ſprechen wie hier beim „Schleier” —
Zur Feier des 65. Geburtstages erſcheint die 68. Auflage des
entzücken=
den kleinen Romans „Der Engelwirt” in beſonders ſorgfältiger,
künſt=
leriſcher Ausſtattung zu dem der Zeit angemeſſenen Preiſe von 2,80 Mk.
und wird erneut von einer der echteſten und edelſten dichteriſchen Kräfte
Zeugnis geben, die das gegenwärtige Deurſchland in Strauß beſitzt.
Nummer 31
Samstag, den 31. Januar 1931
Seite 4
LIT
Die glückliche Geburt eines kräftigen
/ Stammhalters zeigen in dankbarerFreude an
Fritz Lang und Frau
Nini, geb. Felger.
Darmſiadt, den 30. Januar 1931
Im Wingert 14.
In großer Freude zeigen wir die Geburt
eines geſunden Töchterchens an
Dipl. Ing. F. Kloftermann und Frau
Ilſe, geb. Reitzel
Berlin=Zehlendorf
Boeldeſtraße 16
den 2e. Januar 1931
z. Zt. Berlin=Schöneberg
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Apoſtel=Paulus=Straße 12
Statt Karten.
Ihre Vermählung geben bekannt
Regierungs=Baurat Heinz Günther
Eliſabeth Günther, geb. Birck
31 Januar 1931
Darmſtadt
Kirchſtr. 10½
Wiesbaden
Taunusſtr. 69
EErwin Manneſchmidt
Emmi Manneſchmidt
geb. Hirſch
Vermählie
Die lirchliche Trauung findet am Sonntag, den 1. Februar
1931, nachmittags 3 Uhr, in der Martinskirche ſiatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme,
ſowie die zahlreichen Blumenſpenden bei dem
Heimgang unſerer lieben Entſchlafenen unſern
herzlichſiten Dank. Dank ſagen wir auch Herrn
Pfarrer Weiß für ſeine troſtreichen Worte und
den Schweſiern der Petrusgemeinde für die
liebevolle Pflege. Innigen Dank auch Allen,
welche ihr das letzte Geleite gaben.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Joh. Friedr. Müller II.
Darmſiadt, Ludwigshöhſtr. 11.
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Du warſt ſo gut
und ſtarbſt ſo früh,
wer dich gekannt,
vergißt Dich nie.
Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß
heute vormittag 6½ Uhr unſere liebe Tochter, Schweſter und
Schwägerin
im noch nicht vollendeten 17. Lebensjahr nach langen, ſchweren,
mit großer Geduld ertragenen Leiden ſanft entſchlafen iſt.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Ph. Waldmann, Gaſtwirt.
Darmſtadt, (Waldkolonie), den 30. Januar 1931.
(D, 1912
Die Beerdigung findet Montag, den 2. Februar, nachmittags 4 Uhr,
von der Kapelle des Waldfriedhofs aus ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme bei dem
Heimgange unſeres lieben Entſchlafenen, für die
zahl=
reichen Blumenſpenden ſowie für die troſireichen Worte
des Herrn Pfarrer Weiß, für die liebevolle ärztliche
Be=
handlung durch Herrn Dr. Hein ſowie der
Männervereini=
gung der Petrusgemeinde für die Niederlegung der
Kranz=
ſpende ſagen wir herzlichen Dank.
Beſonderen Dank allen, die unſerem lieben Entſchlafenen
das Geleit auf dem letzten Wege gegeben haben. (1907
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Margareihe Meſchior.
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Nummer 31
Samstag, den 31. Januar 1931
Seite 5
Aus der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, den 31. Januar 1931.
die deutſch=däniſche Grönlandexpedikion verſchollen?
Aus Kopenhagen wird gemeldet: Man befürchtet, daß die
deutſch=däniſche Grönlandexpedition, die aus dem deutſchen
Geo=
logen Dr. Krüger von der Techniſchen Hochſchule
Darmſtadt und dem 25jährigen däniſchen Hundeſchlittenführer
Axel Bjerre beſteht, umgekommen iſt. Die Expedition zog
1929 nach Nordgrönland aus, um dort geologiſche Unterſuchungen
vorzunehmen und dann auf der kanadiſchen Seite ihre
Forſchun=
gen fortzuſetzen. Seit 1929 hat man von den beiden nichts mehr
gehört. Die Expedition beſtand urſprünglich aus vier
Mitglie=
dern. Die übrigen zwei, auch Deutſche, die ihre Arbeiten ſchon
abgeſchloſſen hatten, ſind bereits im Herbſt 1930 nach Deutſchland
zurückgekehrt. Die Verwaltung Grönlands hat trotz eifrigen
Suchens keine Spur der beiden Verſchollenen finden können.
31. 1. 31 — das ſchöne Dakum.
* Dies Datum beſticht durch ſeine Symmetrie. Alles
Sym=
metriſche hat einen beſonderen Reiz, der beim Beſchauer meiſt
un=
bewußt wirkt und erſt bewußt, fühlbar wird durch das
Unſym=
metriſche. Z. B. hat das menſchliche Geſicht eine Symmetrieebene,
woran wir von früheſter Kindheit ſo gewöhnt ſind, daß jegliche
Abweichung als Verzerrung wirkt, wie bei ungleichen Lippen oder
Naſenflügeln oder Augen, ſogar bei ungleichen Ohren. Kehren
wir zu den Zahlen zurück, ſo iſt bei ihnen das ſymmetriſch
Wir=
kende eine Ausnahme. Es gibt ausgezeichnete, von alters her
be=
rühmte Zahlen, wie die 3 oder 1 oder 7, aber ihre Schönheit iſt
eine innere, durch die Phantaſie geſchaffene. Man leſe die
Be=
trachtungen Platons über die Einheit oder die tiefſinnigen
Ge=
danken der Myſtiker über die Dreifaltigkeit. Mit alledem hat das
Datum des heutigen Tages nichts zu tun, es iſt ſchön in
geſchrie=
bener Form für die ſinnliche Wahrnehmung. Ein mathematiſches
Gemüt erfreut ſich daran und ſchmückt damit heute ſeinen Brief.
Nur noch ſechsmal kann in dieſem Jahrhundert das ſchöne Datum
geſchrieben werden; der Zeitabſtand bis zum nächſten iſt 169
Jahre, dem 1. Januar 2001 (1. 1. 01).
Dr. Bi.
Anmerkung der Redaktion: Wir möchten ſo weitgehende
Be=
fürchtungen nicht teilen. Dr. Krüger, der uns über den
Anfang ſeiner Expedition mehrfach Berichte ſchrieb, hat uns vor
ſeiner Abreiſe erklärt, daß wir, nach ſeinem letzten Bericht, über
ein Jahr lang nichts von ihm hören können, da er
im Kanu bzw. Paddelboot unterwegs iſt und mit keinem Men=
Tanzhemde
Ia Bielet. Fabrikat
9.90
durchgemustert
(1945
Geiger & Günther
Ludwigstraße 17
ſchen irgendwie Verbindung aufnehmen kann. Es iſt richtig,
daß wir den letzten Bericht von Dr. Krüger im Oktober 1929
veröffentlichten. Der Begriff „über ein Jahr” iſt aber dehnbar.
Wenn auch heute über 1½ Jahr verfloſſen ſind, iſt es nicht nur
möglich, ſondern ſehr wahrſcheinlich, daß die Forſcher noch am
Leben ſind.
— In den Ruheſtand verſetzt wurden am 26. Januar der
Kri=
minalſekretär Ludwig Mosner zu Mainz auf ſein Nachſuchen
mit Wirkung vom 1. März 1931 ab, und der
Polizeihauptwacht=
meiſter Friedrich Lindemann zu Offenbach a. M. auf ſein
Nachſuchen mit Wirkung vom 1. April 1931 ab.
— Beamtenjubiläum. Am 1. Februar 1931 begehen die
Lo=
komotivführer der Deutſchen Reichsbahn, Friedrich Nothnagel,
Darmſtadt, Liebfrauenſtraße 29, Wilhelm Stechel, Darmſtadt
Gu=
tenbergſtraße 23, und Philipp Steckenreuter, Kranichſtein
Kreis=
ſtraße, ihr 25jähriges Beamtenjubiläum. In nie verſagender
Ar=
beitskraft und Schaffensfreude haben ſich die Jubilare 25 Jahre
als Beamte ihrem Beruf gewidmet. Im vollen Pflichtbewußtſein
und Eifer den ſchweren Dienſt auf der Lokomotive verrichtet.
Während dieſer Zeit ihre ganze Kraft der Reichsbahn zur
Ver=
fügung geſtellt, ſo daß ſie an ihrem Ehrentage mit einer gewiſſen
Genugtuung auf ihre Tätigkeit zurückblicken können.
Die Karnevalgeſellſchaft Narrhalla hat in ihrer
außeror=
dentlichen Verſammlung einſtimmig den Beſchluß gefaßt, von
jeg=
lichen Veranſtaltungen in dieſem Jahre abzuſehen und ſich auch
ſonſt an keiner karnevaliſtiſchen Veranſtaltung zu beteiligen. Die
K. G.N., für die, als traditionelle Trägerin der Faſchingsidee, das
Abhalten karnevaliſtiſcher Feſtlichkeiten ureigenſtes Gebiet iſt, geht
trotzdem von der Erwägung aus, daß es dem Ernſt der Zeit nicht
angepaßt iſt, jetzt zum Genuß lauter Freuden anzuhalten wo der
größte Teil unſerer Volksgenoſſen bittere Not leidet. Sie gibt
ſich aber der Hoffnung hin, daß ihre zahlreichen Anhänger die
Gründe, die dieſen Beſchluß herbeigeführt haben, vollauf zu
wür=
digen verſtehen und dem Szepter des Prinzen Karneval, wenn zu
beſſeren Zeiten Narrhalla ruft, gerne und freudig wieder huldigen.
— Vortrag. Der Kuſtos des Heſſiſchen Landesmuſeums, Herr
Dr. Freund, ſpricht am Dienstag, dem 3. Februax, in der
Aula des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums über Der Sinn des
Kunſtwerkes‟. Der Vortrag wird durch Lichtbilder ergänzt
wer=
den. Herr Dr. Freund, der mit der Darmſtädter Künſtlerſchaft
die Ausſtellung im Landesmuſeum zuſtande gebracht hat, hat ſich
durch dieſe Arbeit einen beſonderen Dank erworben, wie der
überaus ſtarke Beſuch zeigt. Mit dem Lichtbildervortrag „Der
Sinn des Kunſtwerkes” will nun Herr Dr. Freund die innere
Realität des Kunſtwerks an die Oberfläche bringen. (Alles
Nähere wird in der noch folgenden Anzeige bekannt gegeben.)
Dienſtjubiläum. Herr Polizeihauptwachtmeiſter Johann
Straſſer iſt am 1. Febr. 1906 bei der hieſigen Schutzmannſchaft
eingetreten und vollendet ſonach am 1. Febr. 1931 eine 25jährige
Dienſtzeit bei der Polizei. Herr Straſſer ſteht im 53.
Lebens=
jahre und iſt zurzeit dem 2. Polizeibezirk=Oſt in der
Heinrich=
ſtraße zur Dienſtleiſtung zugeteilt. Seine Vorgeſetzten und
Ka=
meraden beglückwünſchen ihn zu ſeinem Jubiläum.
Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt am Sonntag
und an allen Wochentagen vormittags um 11 und 11.30 Uhr. Die
Kaſſe iſt von 10.45 bis 11.45 Uhr geöffnet. In dieſer Zeit kann
die Madonna des Bürgermeiſters Meyer von Baſel von Hans
Holbein dem Jungeren geſondert von den Führungen beſichtigt
werden.
— Volksbühne. Zu dem Montag, den 2. Februar, im Kleinen
Haus ſtattfindenden Kammermuſikabend des Schnurrbuſch=
Quar=
tetts erhalten die Mitglieder der Volksbühne Karten zum
Vor=
zugspreis in der Geſchäftsſtelle der Volksbühne,
Eliſabethen=
ſtraße 34 (Haus Alter).
Betr. Preisausschreiben.
uber 8000 Lösungen
sind uns zugesandt. Die Prüfung nimmt
noch einige Tage in Anspruch. Wir hoffen
Mitte nächster Woche die Auflösung und
die Namen der Preisträger veröffentlichen
zu können.
Der Verlag.
— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Ausſtellung Julo
Le=
vin, Düſſeldorf. =Am Sonntag, den 1. Februar, eröffnet die
Bücherſtube in der Reihe ihrer künſtleriſchen Veranſtaltungen die
Ausſtellung Julo Levin, Düſſeldorf. Levin, ein geborener
Stettiner kam 1921 als ſiebzehnjähriger nach München zu Thorn=
Prikker. Seine ſtärkſten Anregungen erhielt Levin von ihm, ſeine
großzügige abſtrakte Kunſtauffaſſung beſtätigte Levins Abneigung
gegen kleinliches Naturſtudium und legte den Grund zu freier
Ge=
ſtaltung. Levin nahm an den Ausſtellungen in Düſſeldorf teil
Junges Rheinland, Rheiniſche Sezeſſion), in Berlin (Juryfreie),
Stettin. Koblenz (Das befreite Rheinland), Wiesbaden, Nürnberg
u. a. m. Zur Eröffnung am Sonntag, um 11,30 Uhr wird Dr.
Hermann Keil, Frankfurt a. M., ſprechen.
— Schnurrbuſchquartett. Auf den am Montag, den 2. Febr.,
im Kleinen Haus ſtattfindenden Kammermuſikabend ſei nochmals
hingewieſen. Zu Anfang gelangt ein Streichquartett von
Sieg=
fried Kuhn zur Aufführung, ein äußerſt klangvolles und
erſtaun=
lich reifes Werk des ſo früh Verſtorbenen. Außerdem ſpielt Hans
Andreae die D=Moll=Suite für Cello allein von Max Reger. Den
Abſchluß bildet das immer wieder gern gehörte Septett von
Beethoven.
— Ortsgewerbeverein und Handwerketvereinigung Darmſtadt.
Wir verweiſen auf unſere geſtrige Anzeige bzgl. unſeres nächſten
Wintervortrags am kommenden Dienstag, den 3. Februar, abends
im Großen Hörſaal des elektrotechniſchen Inſtituts der Techniſchen
Hochſchule. Herr Dipl.=Ing. Fr. Scriba hält einen
hochinter=
eſſanten Experimental=Vortrag aus dem Gebiete der Elektrotechnik.
Gäſte ſind herzlich willkommen.
Starkenburger Automobil=Club. Auf das heute abend in den
oberen Räumen der Vereinigten Geſellſchaft ſtattfindende
Winter=
feſt des Clubs „Ein Sommernachtstraum” ſei hierdurch im
An=
ſchluß an bisher erfolgte Veröffentlichungen, beſonders unter
Hin=
weis auf die Anzeige in geſtriger Nummer nochmals hingewieſen.
Die Mitglieder des Clubs ſind berechtigt, Freunde einzuführen.
Wer das Feſt zu beſuchen wünſcht, kann ſich alſo an ein Mitglied
des Clubs wenden. Der Eintritt iſt ihm dann ermöglicht auch
ohne beſondere Einladung. Das künſtleriſche und unterhaltende
Programm des Abends iſt reichhaltig und verſpricht einige
Stun=
den angenehmſten Genießens.
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus Kleines Haus Samstag,31. Januar 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr
Uraufführung
Die Portugaleſiſche Schlacht
E15 Preiſe 1—10 Mk
Wahlgutſcheine beſchräukt gültig 20—22.15 Uhr
Liebesluſt oder die weißen Schuhe
Preiſe 0.50—3 Mk. Sonntag,
1. Februar 18.30—22 15 Uhr
Gaſtſpiel Hans Grahl
B13. Tannhäuſer
Preiſe 1.20—12 Mk.
Gutſcheine nicht gültig 20—22.15 Uhr
Außer Miete
Im weißen Rößl
Preiſe 1—3 Mk. Montag
2. Februar —22.30 Uhr
Zum 25. Male:
Meine Schweſter und ich
Preiſe 1—4 Mk.
Außer Miete 20—21 30 Uhr
Zweiter Kammermuſik=Abend
des Schnurrbuſch=Quartetts
Preife 1, 2. 3 Mr. Dienstag
3. Februar 19.30—22.45 Uhr
Carmen
4 16 T, Gruppe V u. VI
Preiſe 1—10 Mk. 20—2= Uhr
Der Mann, den ſein Gewiſſen trieb
Darmſt. Volksb. Gr. IIlu. 1V
G 10 Preiſ 1.20—6 Mk. Mittwoch,
4. Febrnar 14.30—22.30 Uhr
Die Portugaleſiſche Schlacht
B14
Preiſe 1—10 Mk. 19.30—22 Uhr
Das Glöckchen des Eremiten
Preiſe 1.20—6 Mr. Donnerstag,
5. Februar 20—21.45 Uhr
6 Sinfonie=Konzert
Preiſe 1.20—8 Mk. . 20—31.45 Uhr
Der Mann, den ſein Gewiſſen trieb
W4. Darmſt. Volksbühne
Gr. I—1V Pr. 1 20—6 Mk. Freitag,
8. Februar 19.31—42.30 Uhr
DiePortuggleſiſche Schlacht
PJ,8
Preiſe 1— 10 Mr. 19.30—23 Uhr
Das Glöcchen des Eremiten
T, Gruppe 1
Preiſe 1.20—6 Mk. Samstag
7. Jebruar 20—22 45 Uhr
Der fliegende Holländer
Dſt. Volksb. Gruppe 1-V
V 7.
Preiſe 1—10 Mk 20—22 Uhr
Der Lumbeawend
Preiſe 0.50—2.50 Mk.
Sonntag
8. Februar
14.30—17 Uhr
Das Glöckchen des Eremiten
Heſſenlandmiete 1,3 u. III,7
und P3, U 2
Dſt. Bolksb. Gr. I—IV
Preiſe 0.80—8 Mk.
19.30, Ende nach 22.45 Uhr
Viktoria und ihr Huſar
C14 Preiſe 1—10 Mk.
Gutſcheine beſchränkt gültig 14.30—17 Uhr
Meine Schweſter und ich
Außer Miete
Preiſe 1—3 Mk.
20—22.15 Uhr
Der Kaiſer von Amerika
Außer Miete
Preiſe 1—3 Mk.
— Uraufführung: „Die Portugaleſiſche Schlacht‟. Ernſt
Pen=
zoldts Komödie der Unſterblichkeit „Die Portugaleſiſche
Schlacht” gelangt heute, Samstag, im Großen Haus in der
Inſzenierung von Carl Ebert (Bühnenbild: Wilhelm Reinking)
zur Uraufführung. In der Rolle des jungen Königs von Portugal
gaſtiert Bernhard Minetti vom Preußiſchen Staatstheater in
Berlin. Die übrigen Hauptrollen ſind mit Nürnberger, Schmitz,
Gothe Hoffart, Wiegand, Baumeiſter, Keim, Weſtermann.
Pfaud=
ler, Maletzki, Leitner, Hinz, Gallinger, Keßler Kutſchera
Schind=
ler, Jürgas beſetzt. Mit Einverſtändnis der Generaldirektion des
Heſſiſchen Landestheaters, das die „Portugaleſiſche Schlacht” als
erſte deutſche Bühne erworben hat, wird das Werk heute auch am
Bayeriſchen Staatstheater in München und am Oldenburger
Lan=
destheater in Szene gehen. Die Berliner Erſtaufführung der
„Portugaleſiſchen Schlacht” findet, im Februar im Staatlichen
Schauſpielhaus ſtatt.
— Tannhäuſer=Gaſtſpiel Hans Grahl. Morgen, Sonntag,
wird Richard Wagners „Tannhäuſer” unter muſikaliſcher
Lei=
tung von Dr. Karl Böhm im Großen Haus mit Hans Grahl, deſſen
Tiefland=Gaſtſpiel vor ausverkauftem Hauſe ſtürmiſchen Beifall
fand, als Tannhäuſer, und v. Stoſch, Mitrovic, Herrmann,
Stra=
lendorf, Bunſel, Kuhn, Overlack und Harre in den übrigen
Haupt=
rollen in Szene gehen.
— „Im weißen Rößl”, das volkstümliche Luſtſpiel von
Blu=
menthal und Kadelburg wird morgen, Sonntag, im Kleinen Haus
außer Miete bei kleinen Preiſen zur Aufführung kommen.
In den Hauptrollen: Gothe, Maletzki, Conradi, Baumeiſter,
Weſter=
mann, Knott. Nürnberger, Gallinger, Keßler, Kienzl und Saggau.
— Sechſtes Sinfoniekonzert im Landestheater. Es ſei jetzt
ſchon darauf hingewieſen, daß das ſechſte Sinfoniekonzert nicht wie
die ſonſtigen Sinfoniekonzerte an einem Montag, ſondern des
mit=
wirkenden Soliſten Walter Gieſeking wegen
Donners=
tag, den 5. Februar, ſtattfindet. Die erſte Abteilung der
Vor=
tragsfolge dieſes Abends iſt W. A. Mozart zu ſeinem 175.
Ge=
burtstage gewidmet. Unter Leitung von Generalmuſikdirektor
Dr. Karl Böhm ſpielt das Landestheater=Orcheſter die
ent=
zückende Sinfonie D=Dur (K.V.N. 385) und Walter Gieſeking
das Konzert C=Dur, K. V.N. 467 für Klavier und Orcheſter. Im
zweiten Teil des Programmes erlebt die neueſte Kompoſition von
Joſef Marx, „Caſtelli Romani” drei Stücke für Klavier und
Orcheſter, ihre Uraufführung. Das Werk iſt Walther
Gieſe=
king gewidmet, der den Klavierpart zur Aufführung bringt.
waftettik verlange ich bei einer Cisarette
deshalo rauche ich Abaulia SPANNBAKS
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Sie verändern sich nie
ammeln Sie unsere Wappen- und Autobilder
CL.Bln1496.
er Gerson, Frankfurt a. Maln, Hohenstaufenstraße 5, Telaphon Maingau 71075.
Seite 6
Samstag, den 31. Januar 1931
Nummer 31
Eintichkung von nenen Poſtſkellen.
Die Archikekien Heſſens und Heſſen=Raſſaus kagken.
Aus Anlaß der Umgeſtaltung des Landpoſtdienſtes
wer=
den in folgenden Orten der Kreiſe Darmſtadt, Bensheim und
Dieburg vom 16. Februar 1931 Poſtſtellen eingerichtet:
Villenkolonie, Kühler Grund, Nieder=Beerbach, Ober=
Beer=
bach, Schmal=Beerbach, Allertshofen. Beedenkirchen. Staffel,
Kuralpe Kreuzhof. Balkhauſen, Malchen. Trautheim, Traiſa,
Hahn. Wembach, Rohrbach, Rodau, Lichtenberg (Odw.),
Klein=Bieberau, Asbach, Herchenrode, Ober=Modau, Neutſch,
Frankenhauſen, Waſchenbach.
Mit den Poſtſtellen ſind öffentliche Fernſprechſtellen
verbun=
den. Die Poſtſtellen haben die Eigenſchaft einer Poſtanſtalt im
Sinne des 8 1 des Reichspoſtgeſetzes vom 28 Oktober 1871 (RGBl.
S. 347) und einer Telegraphenanſtalt im Sinne der
Telegraphen=
ordnung mit der Befugnis zur Annahme und Ausgabe von
Poſt=
ſendungen aller Art und von Telegrammen ſowie zur
Vermitt=
lung von Geſprächen. Sie nehmen ferner Beſtellungen auf die
durch die Poſt zu beziehenden Zeitungen an und zahlen für ihren
Zuſtellbereich die Renten aus.
Im Briefverkehr gelten die Ortsgebühren nur innerhalb des
eigenen Zuſtellbereichs der Poſtſtellen. Wenn Poſtſtellen mit
an=
deren Poſtſtellen oder Poſtanſtalten in derſelben Gemeinde
lie=
gen gilt in ihrem gegenſeitigen Verkehr ebenfalls die
Arts=
gebühr. In allen übrigen Fällen gilt die Ferngebühr.
Sämtliche Poſtellen werden dem Poſtamt Darmſtadt, das als
Leitpoſtamt gilt, unterſtellt und werden amtlich bezeichnet mit
dem Namen des Ortes, in dem ſie liegen, ſowie dem Namen des
Leitpoſtamts mit dem Zuſatz „Land”, z. B. Waſchenbach
Darm=
ſtadt 2 Land, Beedenkirchen Darmſtadt 2 Land.
Darmſtädter Künſtler auswärts. Ueber die am
Stadt=
theater in Luzern engagierte Sängerin Annelieſe Wehner,
ehemalige Schülerin der Opernſchule der Städt. Akademie für
Tonkunſt (Geſangsklaſſe Prof. C. Beines), ſchreiben die Luzerner
Blätter: „Die Rolle der „Saffi” iſt der neuen jugendlich=
drama=
tiſchen Sängerin, Frl. Annelieſe Wehner, anvertraut. Ihr Debut
verſpricht Gutes. Das Material iſt ſchön: ein klangſicherer Sopran,
der gediegene Pflege und Schulung verrat.” — „Neu iſt die
jugendlich=dramatiſche Sängerin. A. Wehner, die ſich mit der
Partie der „Saffi” vorzüglich einführte und für die kommende
Saiſon großen Genuß verſpricht.” — „Anläßlich eines Gaſtſpiels
Baklanoffs als „Don Juan” ſang Frl. Wehner die „Donna
Anna”, deren große Partie ſie mit durchgreifender Stimme und
lobenswert deutlicher Textartikulation in der ſogenannten
Ra=
chearie wie auch in den Enſembles ſehr flüſſig vorbereitet,
durch=
führte.” — „Wenn wir einige Rollen beſonders hervorheben
vollen, ſo dürfen wir es ganz beſonders für die „Santuzza” des
Frl. Wehner. Ihr tiefgefühltes Spiel, ihr prächtiger Sopran
legten alles in die Rolle.”
— Petrusgemeinde (Männer=Vereinigung). Die
Hauptverſammlung für das Vereinsjahr 1930 wurde durch Lied
und Gebet eröffnet. In ſeinem Willkommgruß wies der
Vor=
ſitzende, Herr Oberreallehrer Frank, auf den Ernſt der Zeit
und die hieraus für die Männer=Vereinigung erwachſenden
be=
ſonderen Aufgaben hin; er ſprach allen Vorſtandsmitgliedern und
den Vertrauensmännern, für ihre treue Arbeit herzlichen Dank
aus beſonders dem Rechner, Herrn Berres, für die tadellos
geführte Rechnung. In ſeinem Bericht über das Jahr 1930 betonte
der Schriftführer, daß es darauf ankomme, neben dem erfreulichen
äußeren Wachstum der M.=Vg. — die Mitgliederzahl 600 iſt
er=
reicht — deren innerſte Ziele immer mehr zu verwirklichen.
An=
knüpfend hieran forderte Herr Pfarrer Weiß, nachdem er der
M.=Vg. im Namen der beiden Geiſtlichen gedankt hatte für die
Befruchtung des Gemeindelebens, die Männer in warmherziger
Weiſe auf, neben der leiblichen oder der ſeeliſchen Not der
Er=
zerbsloſen zu gedenken und ihnen warmes Mitgefühl
entgegen=
zubringen. Die Wahlen ergaben die einſtimmige Wiederwahl des
1. Vorſitzenden und der übrigen Vorſtandsmitglieder. An Stelle
eines ausgeſchiedenen Mitglieds wurde Herr Telegraphen=
Sekre=
tär Altendorf, außerdem noch Herr Lehrer Ihrig in den Vorſtand
gewählt. — Die nächſte Monatsverſammlung findet am Dienstag,
den 3. Febr., abends 8.15 Uhr, im Gemeindehauſe ſtatt. Der
Vor=
ſitzende wird einen Vortrag mit Lichtbildern halten über das
Thema: „Das Kampfgebiet um Verdun im Weltkrieg und die
deutſchen Kriegerfriedhöfe mit beſonderer Berückſichtigung derer
im Weſten‟. Da der Vorſitzende aus perſönlicher Anſchauung im
Oktober letzten Jahres ſprechen wird, darf mit Spannung dem
Vortrag, zu dem alle Glieder der Gemeinde eingeladen ſind,
ent=
gegengeſehen werden.
— Geiſtliche Abendmuſik in der Johanneskirche. Am nächſten
Sonntag, dem 1. Februar, nachmittags um 6 Uhr, veranſtaltet der
Organiſt der Johanneskirche, Herr Ludwia Niebergall,
wie=
der eine ſeiner bekannten Abendmuſiken. Es haben ſich in
liebens=
würdiger Weiſe für den Abend eine Reihe bewährter Künſtler
zur Verfügung geſtellt, wie Frl. Betty Aßmuth (Sopran), Frl.
Grete Nies (Alt), Herr Cauer (Violine), Herr Wilk (Flöte),
Herr Pfaff (Cello). Zum Vortrag kommen Werke alter
Mei=
ſter: 5 Stücke von Joh. Seb. Bach, eine Sonate für Violine, Cello
und Orgel von Dietr. Buxtehude und eine Kantate für Alt, Flöte
und Continuo von G. Ph. Telemann (1681—1767): „Ihr Völker
hört, wie Gott aufs neue ſpricht‟. Der Eintritt iſt frei,
Pro=
gramme am Eingang zu haben.
— Stenographie und Maſchinenſchreiben. Wie aus der
heu=
tigen Anzeige erſichtlich, eröffnet der Gabelsberger
Stenographen=
verein 1861 am Montag, den 2. und Donnerstag, den 5. Februar,
in den Unterrichtsräumen Ballonſchule und außerdem am
Diens=
tag, den 3., und Freitag, den 6. Febr., in der Beſſunger
Knaben=
ſchule neue Kurſe für Anfänger.
WSN. Die Hauptverſammlung des Landesverbandes Heſſen—
Heſſen=Naſſau der Wirtſchaftlichen Vereinigung Deutſcher
Archi=
tekten wurde in Darmſtadt abgehalten. Nach der Erledigung
interner Angelegenheiten ging Architekt A. Fröhner=Darmſtadt
in einer Anſprache auf die Ziele der WDA. ein und betonte,
daß in der heutigen Notzeit die Arbeit der Architekten in erſter
Linie von dem Grundſatz ſtrengſter Wirtſchaftlichkeit ausgehen
müſſe. Dieſe Ausführungen wurden unterſtrichen durch den
an=
ſchließenden Lichtbildervortrag des Architekten Schmidt=Knatz=
Frankfurt a. M. über die wirtſchaftlichen und techniſchen
Ergeb=
niſſe der letzten fünf Jahre des Frankfurter Bauweſens. Der
Vortragende bewies, daß leider in Frankfurt gegen die geſunden
Regeln wirtſchaftlich und techniſch einwandfreien Bauens vielfach
Verſtöße vorgekommen ſind, nicht nur bei Siedlungsbauten,
ſon=
dern auch bei öffentlichen Bauten. Anſchließend ſetzte eine
äußerſt lebhafte Ausſprache ein, in der außer dem techniſch=
wirt=
ſchaftlichen Teil allgemein künſtleriſche und ſtädtebauliche
Fra=
gen beſprochen wurden. Von beſonderem Intereſſe waren die
an=
regenden Ausführungen der Studienräte von der Höheren
Landes=
bauſchule.
Ausſetzung der Dampfkeſſel=Verordnung vom 15. 5. 30. Der
Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft veröffentlicht ſoeben eine
Ver=
ordnung vom 20. Januar ds. Js., die beſtimmt, daß die
Ausfüh=
rung der Verordnung vom 15. Mai 1930 betr. Dampfkeſſel=
Unter=
ſuchung, =Genehmigung uſw. mit Rückſicht auf die
der=
zeitige wirtſchaftliche Notlage bis auf
weite=
res ausgeſetzt wird. Für die Dauer der Ausſetzung gelten
die ſeitherigen Beſtimmungen. — In der Verordnung vom 15. 5.
1930 waren die Gebühren für Genehmigungsgeſuche, für
Unter=
ſuchung neuer und neu zu genehmigender Dampfkeſſel, für
außer=
ordentliche Unterſuchungen, ſowie für die Unterſuchung von
Nie=
derdruckkeſſeln, Dampfgefäßen, feuerloſen Lokomotiven,
Rauchgas=
vorwärmern und Wärmeſpeichern auf 15—80 RM. feſtgeſetzt
worden.
Das Verſorgungsamt teilt uns mit: Denjenigen
Ruhe=
gehaltsempfängern, bzw. Hinterbliebenen, die gemäß der
Gehalts=
kürzungsverordnung vom 1. Dezember 1930 einen Abzug von 6
Prozent ihrer Gebührniſſe ab 1. Februar 1931 erleiden, wird eine
Neuberechnung des ihnen von dieſem Termin ab zu zahlenden
bzw. zu überweiſenden Betrages gelegentlich der Ueberſendung
der Jahresbeſcheinigungen zugeſandt werden. Gleichzeitig damit
wird die Quittung über die erſte Rate der Bürgerſteuer
mitgege=
ben werden.
RUDOLF MOSSF, BERLIN SWB
M. 90,— frei überallhin. Postscheckkento 26517
(T. Bin.445)
— Das Waſſergeld für die Mieter das durch Mieterhöhung
von 4 Prozent im vorigen Jahr abgegolten wurde, kann, muß aber
nicht, ab 1. Januar 1931 wieder beſonders erhoben werde.
Ver=
langt es der Vermieter, ſo wird die Miete um 3 Prozent der
Friedensmiete gekürzt. Einige Vermieter machen von dieſer
Be=
ſtimmung Gebrauch und haben bereits Anforderungen an die
Mie=
ter geſtellt, die meiſt recht ungenau waren. Der Verbrauch für
Januar läßt ſich erſt im Februar genau feſtſtellen, da die
Ab=
leſungen der Waſſeruhren nur an verſchiedenen Tagen im Monat
möglich iſt. Auf alle Fälle muß der Vermieter den Nachweis des
Waſſerverbrauchs und der Verteilung für das ganze Haus den
Mietern zur Kenntnis bringen, und auch mitbezahlen, wenn er
im Hauſe wohnt. Zu hoffen iſt, daß wegen des Waſſergeldes kein
Streit entſteht und Spülkäſten und Waſſerhahnen in Ordnung
gehalten werden.
— Herrmann Job kommt! Kölns populärſter Komiker,
Herr=
mann Job, mit eigener Geſellſchaft kommt ab morgen,
Sonn=
tag, den 1. Februar, für einige Tage mit ſeiner luſtigen
Lach=
bühne ins Orpheum. Zur Darbietung gelangen 3 überaus
groteske komiſche Einakter: „Auf Schwindel eingeſtellt”,
„Qualm in der Küch” und Verjüngungspillen”. —
Wer wieder einmal echten kölniſchen Humor genießen will gehe
morgen abend zu Job ins Orpheum! — Kleine
Eintritts=
preiſe von 80 Pfennig bis 2,50 Mark. (Siehe Anzeige.)
— Diätmittagstiſch Darmſtraße 26, II. Um einem großen
Be=
dürfnis Rechnung zu tragen, hat Frau L. Paupié.
Diät=
ſchweſter, vorerſt in ihrer Wohnung. Darmſtraße 26, II, einen
Diätmittagstiſch eröffnet. Es kann das Eſſen abgeholt oder dort
ſelbſt eingenommen werden. Vorherige Anmeldung erforderlich.
(Siehe heutige Anzeige.)
* Großfeuer auf Grube Meſſel.
Geſtern vormittag, gegen 5 Uhr, wurde von der Grube
Meſſel Großfeuer gemeldet. Außer der Werksfeuerwehr, der
Wehren von Meſſel, Arheilgen und Dieburg und der
Mercks=
feuerwehr, fuhr auch die Darmſtädter Feuerwehr mit der
Kreis=
motorſpritze unter Leitung des Kreisfeuerwehrinſpektors
Karpfinger an den Brandherd. Eine Stichflamme aus
einer verſtopften Oeldruckpumpe hatte zwei etwa 25 Meter lange
Hallen, in denen etwa 80 Tonnen Oel lagerten, entzündet, ſo daß
ſofort haushohe Flammen aus den Hallen ſchlugen. Es
ent=
ſtanden ungeheure Rauchwolken, die den Eindruck eines rieſigen
Großfeuers noch verſtärkten. Nach mehrſtündiger angeſtrengter
Arbeit gelang es den Wehren, den Brand zu lokaliſieren und
vor allem ein Uebergreifen des Feuers auf die benachbarten
Oeltanks, die alle friſch aufgefüllt waren, zu verhindern. Dieſe
Tanks wurden, zur Verhinderung weiterer Exploſionen, ſofort
unter Waſſer geſetzt. Die Oelbehälter müſſen ausbrennen,
je=
doch beſteht keine Gefahr der weiteren Ausbreitung des Feuers.
Die Feuerwehren hatten während des ganzen geſtrigen Tages
an dem Brandherd zu arbeiten. Auch die modernen
Schaum=
löſchgeräte wurden in Tätigkeit geſetzt. Menſchen ſind
glück=
licherweiſe nicht verletzt. Zurzeit machen ſchwarze Rauchfahnen
den Brandherd ſchon von weitem erkennbar. Die Brandwachen
ſind auf der Grube Meſſel noch eingeſetzt. Der Schaden iſt
be=
trächtlich, doch durch Verſicherung gedeckt.
Wiener Frühjahrsmeſſe 1931. Vom 8. bis 15. März 1931
findet die 20. Wiener Internationale Meſſe (Frühjahrsmeſſe)
ſtatt. Meſſeausweiſe zum Preiſe von 4 RM., die den Beſuchern
der Wiener Meſſe beſondere Vorteile auf der deutſchen und
öſter=
reichiſchen Eiſenbahn gewähren, können durch den ehrenamtlichen
Vertreter der Wiener Meſſe, Syndikus Dr. Hans Schäfer, bei der
Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskamer Darmſtadt bezogen
wer=
den. Nähere Auskunft wird auch durch das Büro der Heſſiſchen
Induſtrie= und Handelskammer, Darmſtadt, Wilhelminenſtraße 32
(Tel. 368 und 369) erteilt.
—Polizeibericht. Mänteldiebſtähle. Am 2. Januar d. J.
wurde aus dem Leſezimmer der Studentiſchen Wirtſchaftshilfe ein
ſchwerer rotbrauner Herrenwintermantel mit aufgenähter Firma „
Her=
bath” oder „Herberth, Rudolſtadt”, und am 28. Januar gegen 16 Uhr
aus dem Saal 237 der Techniſchen Hochſchule ein hellbrauner
Trench=
coatmantel mit ausknöpfbarem Futter, zweireihig, Gürtel und
aufge=
nähter Firma „Carſch, Frankfurt a M.”, geſtohlen. Gleichzeitig wurde
auch eine helle Sportmütze mit Firmenbezeichnung „Heinrich Beyer,
Darmſtadt”, geſtohlen. — Sachbeſchädigung. Am 26. Januar
wurden nachts Scheiben an der Genoſſenſchaftsdruckerei in der
Neckar=
ſtraße eingeſchlagen. In einem Falle wurden die Täter eine Dame und
ein Herr von Straßenpaſſanten geſehen. Zwecks Feſtſtellung der Täter
werden die Zeugen gebeten, auf Zimmer 29 des Polizeiamtes,
Hügel=
ſtraße 31/33, vorzuſprechen. Die Mitteilungen werden auf Wunſch
ver=
traulich behandelt. — Diebſtahl von Tauben. Am 27, oder
28. Januar wurden aus einem Taubenſchlag an der Gervinusſtraße drei
Tauben geſtohlen. Es handelt ſich um zwei weiße Pfautauben und um
eine blauweiße Brieftaube. Die eine der Pfautauben hat auf dem
Rük=
fen einen ſchwarzen Fleck. — Fahrraddiebſtahl. Am 25. Jan.
wurde in der Bismarckſtraße in der Nähe des Güterbahnhofs ein
Da=
menfahrrad, Marke Opel, geſtohlen. — Wem gehören die
Auto=
werkzeuge und ſonſtigen Gegenſtände? Am 27. Januar
wurde ein junger Mann aus Nieder=Ramſtadt wegen Fahrraddiebſtahls
feſtgenommen, gegen den der zuſtändige Richter Haftbefehl erlaſſen bat.
Bei der vorgenommenen Durchſuchung wurden Autowerkzeuge
verſchie=
dener Art, ſowie Lederhandſchuhe und eine Lederhaube vorgefunden.
Ferſonen, die Eigentumsrechte geltend machen können, werden gebeten,
auf Zimmer 34 des Polizeiamtes, Hügelſtraße 31—33 vorzuſprechen. —
Feſtnahmen. Feſtgenommen wurde ein 26 Jahre alter Gärtner
aus Metz, der vom Amtsgericht 1 Darmſtadt zur Strafverbüßung
aus=
geſchrieben war und ein 29 Jahre alter Dreher aus Noxheim, gegen
den Haftbefehl des Schöffengerichts B 2 in Köln beſtand.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquſitung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht begniwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlſchkelt.
H. P. Wir verweiſen auf die amtliche Brofchüre. Wie erwerbe
ich das Deutſche Sportabzeichen?” (erhältlich in den Buchhandlungen),
in der die zur Auswahl geſtellten Uebungen enthalten ſind.
R. 100. In einem derartig, wie geſchildert, gelagerten Falle iſt es
rätlich, vor einem Vertragsabſchluß die Anſicht des Grundbuchrichters
einzuholen.
A. W. 69. Wenn Sie ſich des Eigentums an den Möbeln und
Wäſcheſtücken ſeinerzeit nicht entäußert haben, wäre es doch rätlich, in
einem Teſtament das geſamte Rechtsverhältnis klarzulegen, wenn
Sie noch bei Lebzeiten Schritte unternehmen wollen, um wieder in den
Beſitz der Stücke zu gelangen.
Bürgerſteuer. An ſich haben auch einkommenſteuerfreie Perſonen
Bürgerſteuer zu entrichten. Wenden Sie ſich in einer Eingabe unter
Schilderung der Verhältniſſe an die Stadtverwaltung dort.
Trottoirherſtellung. Die Anforderung der Fußſteigherſtellungskoſten
von den Anliegern gründet ſich auf die geſetzlichen Beſtimmungen der
Allgemeinen Bauordnung. Nach § 10 des Ortsbauſtatuts für
Darm=
ſtadt werden dieſe Koſten — deren richtige Berechnung vorausgeſetzt —
von den Beſitzern innerhalb ſechs Monaten nach Vollendung der Arbeit
durch die Stadtkaſſe erhoben. Vielleicht erreichen Sie unter Hinweis
auf dieſe Beſtimmung eine längere Stundung bei der Stadtkaſſe.
BILANZOEWINN IOST 9
Dieses Jahr verlangt äußerste Leistung von jedem Betriebe . . .
Sie ist nur möglich bei zweckdurchdachter Zusammenarbeit aller
verantwortlichen Stellen. Vergessen Sie nicht, daß Ihre
Liefer-
abreilung nur rentabel sein kann, wenn Sie sich des modernen,
unabhängigen Lastwagenbetriebes bedient! Ein wirtschaftlicher,
schneller, nach dem Wucht-Prinzip konstruierter Blitz Lastwagen
mag auch für Ihren Gewinn entscheidend sein. Die „Transport
Analyse” wird ihnen des zeigen. Kostenlos u. für Sie unverbindlich.
Legen Sie einen Gegen-
U sond vorsichtig auf eine
Wage. Dann wird die Wage
an-
zeigen, was der Gegenstand
tatsächlich wiegt. Dies entspricht
dem Gewicht, das ein
vollbela-
dener Lostwagen trägt, wenn er
stillsteht.
1½ TONNER
2,6 Uiter 4 Zyinder Chassis UZ D SRn
Chassis mit Führerhaus . . . . . . RM 374.5.
Pritschenwagen ohne Plane .. RM 3995.
Pritschenwagen mit Plane . . . . RM 4175.*
(fünffach bereiftl P REISE AB WERK TA
2 TONNER
K
3.5 Liter 6 Zylinder Chassis oNBRM
Chassis mit Führerhaus .. . . . . RM 4845.-
Pritschenwagen ohne Plane . .RM 5195.-
Pritschenwagen mit Planz . . . . RM 5395.-
SSELSHEIM AM MAIN (siebenfach bereift)
2 HOCRAMM
ruhendes
Gewichi
Nun lassen Sie denselben
U Gegenstand plötzlich auf
die Wage fallen.
Augenblick-
lich wird die Wage bis zum
dop-
pelten Gewicht ausschlagen. Dies
entspricht der Wucht der Stösse,
die ein Lastwagen während der
Beladung und Fahrt
auszu-
halten hat.
Mit Rücksicht dorauf wurden die Blitz Lastwagen nach dem Wucht=
E‟ Prinzip konstruiert. Dies ist das Geheimnis ihrer
außerordent-
lichen Zuverlässigkeit, Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit.
ABFEILUNG LASTWAGEN
für die Transport Analyse.
Jeder=
F
Bitte senden Sie mir den angebo,
NAME:
Adeit ges
. Tanneuſt,
joder zu
bor=
aufkomme,
Bevzer, Darmſt EMSTRASSE 19/22
[ ← ][ ][ → ]Nummer 31
Samstag, den 31. Januar 1931
Seite 7
* Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Das Bezirksſchöffengericht hatte am Freitag einen
Autounfall zu verhandeln, der im März letzten Jahres
außer=
ordentlich ſtark die Gemüter erregte. Es wurde da an der Ecke
Alexanderſtraße und Theaterplatz ein junger Student von einer
Auto=
taxe überfahren, und die Volksmeinung ſtellte ſich natürlich ſofort auf
die Seite des Schwerverletzten. Der Student kam damals mit einigen
Begleitern aus dem Schloßgraben — es war Samstag vor Faſtnacht
und 12 Uhr nachts — und hatte ſchon beinahe die Alexanderſtraße
über=
quert, als das Auto ihn anſcheinend noch gerade zu faſſen kriegte und
hochſchleuderte, ſo daß er auf den Kühler, und von da, mit dem Kopf
voran, auf die Straße fiel. Der Angeklagte, ein 45jähriger
Chauffeur, bleibt feſt dabei, der Student habe anſcheinend einen
Jux machen wollen, und ſei ihm vorne auf das Auto geſprungen, wie
das in der Faſtnachtszeit ja häufig gemacht werde. Auch ein Zeuge
hatte denfelben Eindruck. Die anderen Zeugen haben jedoch davon
nichts geſehen, meinen vielmehr, daß der Verletzte durch den Anprall
hochgeſchleudert wurde. Der Student ſelber weiß nichts mehr über den
Vorfall. Er weiß auch nicht, ob er das Auto kommen ſah, ſeine
An=
gaben widerſprechen ſich da etwas. Es ergibt ſich aber, daß er
anſchei=
nend, ohne ſich umzugucken, über die Straße mehr hüpfte als ging, und
ſo den Unfall teilweiſe ſelbſt herbeiführte. Der Sachverſtändige, und
mnit ihm das Gericht, hält dafür, daß zwar nicht erwieſen iſt, daß der
Angeklagte die erlaubte Kilometerzahl überſchritten hat, aber doch wohl
in Anbetracht der dortigen Straßenverhältniſſe (die Ecke iſt da
außer=
ordentlich ſchmal) und des ſehr regen Faſtnachtstreibens, zu ſchnell
ge=
fahren ſei. Nach vierſtündiger Verhandlung verurteilt das Gericht den
Angeklagten wegen fahrläſſiger Körperverletzung zu
einer Geldſtrafe von 25 Mark.
— Die Ortsgruppe Darmſtadt des Zentralverbandes deutſcher
Kriegsbeſchädigter und Kriegerhinterbliebener, E. V., hielt in
ein=
fachem, der Zeit angepaßtem Rahmen ihr 10jähriges Stiftungsfeſt
ab. Nach einem ſinnigen, von Frl. H. Rett geſprochenen Prolog
konnte der 1 Vorſitzende, Kamerad Maul, neben den zahlreich
er=
ſchienenen Kameraden und Kameradenfrauen u. a. auch den
ge=
ſamten Landesverbandsvorſtand des Kreiſes Starkenburg=
Rhein=
heſſen begrüßen, deſſen Mitglieder zum Teil aus großen
Entfer=
nungen herbeigeeilt waren. Der Verſorgungsvertreter. Kamerad
Rett, hielt die Feſtanſprache, die einen Rückblick über das
Ver=
gangene und einen Ausblick auf die Zukunft des
Verſorgungs=
weſens in inhaltreichen knappen Ausführungen brachte. Er
über=
reichte als Feſtgabe eine Tiſchfahne, die in wunderbar
ausge=
führter Stickarbeit das Stadt= und das Verbandswappen zeigt.
Anſchließend konnten wieder 12 Kameraden mit der ſilbernen
Ehrennadel des Verbandes ausgezeichnet werden. Nachdem der
1. und der 2. Landesverbandsvorſitzende ihren Dank und
Aner=
kennung für die treue Kameradſchaft, die innerhalb der
Orts=
gruppe gepflegt wird, ausgeſprochen hatten, ſchloß ſich ein
gemüt=
licher Teil mit muſikaliſchen, Geſangs= und humoriſtiſchen
Vor=
trägen an. In ſeinem Schlußwort dankte der 1. Vorſitzende, Kam.
Maul, nochmals für die treue Gefolgſchaft der Mitglieder, die die
hieſige Ortsgruppe mit zu einer der größten des geſamten
Landes=
verbandes gemacht haben und erbat ſich für Samstag, den
31. Januar, im Handelshof (Ludwigsplatz) den gleich zahlreichen
Beſuch.
Lokale Beranſtalkungen.
Die hlerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchſießlich als Hinweiſe auf Anzelgen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Der Zeit entſprechend haben ſich der Orth’ſche
Männerchor und die Turngemeinde Beſſungen
ent=
ſchloſſen, eine einzige karnevaliſtiſche Veranſtaltung gemeinſam
zu halten. Koſtümfeſt mit und ohne Viſier verbunden
mit einer großen Revue (2 Herzen im 34 Takt betitelt ſich dieſe
Veranſtaltung) findet am Faſtnachtſamstag, den 14. Februar, in
ſämtlichen Räumen der Beſſunger Turnhälle ſtatt. Durch den
Zuſammenſchluß der beiden Vereine bei dieſer Veranſtaltung
wurde in erſter Linie ein äußerſt niedriger Eintrittspreis erzielt,
worauf wir ganz beſonders aufmerkſam machen. Die
Vorver=
kaufsſtellen für Karten ſind auf den Plakaten und Anzeigen
er=
ſichtlich.
— Im Sportplatz=Reſtaurant und Café am
Böl=
lenfalltor, welches infolge der günſtigen Lage ein bequemer naher
Ausflugspunkt iſt, heute Kaffee= und Kuchentag. Samstag und
Sonntag nachmittags Konzert und große karnevaliſtiſche Abende.
(Siehe Anzeige.)
Tageskalender für Samstag, den 31. Januar 1931.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 19,30 Uhr, E. 15: „Die
Portugaleſiſche Schlacht”, — Kleines Haus, 20 Uhr: „
Liebes=
luſt oder die weißen Schuhe”, — Konzerte: Schloßkeller,
Café Oper, Café Ernſt=Ludwig: Geſellſchaftsabend. Datterich,
Reſtaurant Bender, Rheingauer Weinſtube, Hotel Poſt, Reſt.
Schemel, Zur Krone, Bismarckeck, Reichshof. Reſt. Schul, Span.
Bodega, Hotel Hanſa. — Kinovorſtellungen: Union=,
Helia= und Palaſt=Lichtſpiele. — Otto=Berndt=Halle
20 Uhr: Norwegen: Film und Vortrag. — Vgte. Geſ.:
Winterfeſt des Starkenburg. Automobil=Clubs. —
Masken=
bälle: Odenwald=Klub Frankonia, 20 Uhr, Rummelbräu;
„Frohſinn” 20 Uhr, Mathildenhöhſaal; Mozartverein, 20 Uhr,
im Saalbau.
Aus Heſſen.
Skarkenburg.
F. Eberſtadt, 30. Jan. Gemeinderatsſitzung. Bei der
Er=
öffnung der geſtrigen Gemeinderatsſitzung gab der Bürgermeiſter der
Hoffnung Ausdruck, daß alle Beſchlüſſe, die der Gemeinderat im Jahre
1931 zu faſſen habe, zum Wohle der Gemeinde ausſchlagen möchten.
Der Gemeinderat verabſchiedete alsdann den Entwurf einer Ortsſatzung,
die elektriſche Stromlieferung betreffend, mit der er ſich ſchon früher
mehrmals beſchäftigt hatte. Der § 10 Abſ. 8 dieſer Satzung wurde
da=
hin abgeändert, daß anſtatt der vorgeſehen geweſenen Prüfungsgebühr
für elektriſche Zähler von 10 RM. nur eine ſolche von 2 RM. feſtgeſetzt
wird. Die Kommuniſtiſche Partei hatte beantragt, den Waſſerpreis auf
28 Pfg. pro Kubikmeter, den Preis für elektriſchen Strom auf 35 Pfg.
pro Kilowſt, und den Kraftſtrom entſprechend herabzuſetzen. Die
An=
träge wurden abgelehnt. In einer Verfügung des Kreisamts wird der
Gemeinderat erſucht, wegen Einführung der erhöhten Bierſteuer
vom 1. April 1931 ab alsbald die erforderliche Ortsſatzung aufzuſtellen,
damit ſie rechtzeitig genehmigt werden könne. Der Gemeinderat will
es indeſſen im Ri. 1931 bei der Weitererhebung der im Vorjahre
be=
ſchloſſenen und zur Erhebung gelangten einfachen Bierſteuer
be=
wenden laſſen und lehnte die Einführung der erhöhten Bierſteuer
einſtimmig ab. Im weiteren Verlauf der Sitzung weiſt Gemeinderat
Dieter darauf hin, daß die Oberpoſtdirektion Darmſtadt beabſichtige,
das Villenviertel „Ludwigshöhe” poſtaliſch von Eberſtadt inſofern
ab=
zuſchnüren, als dieſes Gebiet vom 17. Februar 1931 ab dem Poſtamt
Darmſtadt II=Land zugeteilt werden ſoll. (Es dürfe dies wohl mit der
Verkraftung der Landbeſtellbezirke und Sparſamkeitsmaßnahmen der
Poſt zuſammenhängen.) Er erwartet, daß die Gemeinde Schritte
unter=
nehme, dies zu verhindern. Gemeinderat Heißt proteſtiert ebenfalls
gegen dieſes den Belangen der Gemeinde und beſonders der betroffenen
Bevölkerung des Villenviertels zuwiderlaufenden Vorgehens der Poſt,
das ohne Anhörung der Gemeinde erfolgt ſei. Eine dreigliedrige
Kom=
miſſion (Bürgermeiſter Dr. Uecker und die Gemeinderäte Dieter und
Meidinger) wird zu dem Zwecke der Verhandlung mit der
Oberpoſt=
direktion Darmſtadt wegen Rückgängigmachung dieſer Anordnung
ge=
wählt. Der Antrag des Joſef Ewald auf Erteilung der Konzeſſion
für die von ihm übernommene Schäferſche Wirtſchaft in der
Franken=
ſteinerſtraße wird befürwortet. Für Neubauten, die im Jahre 1931
er=
baut werden, treten auf Beſchluß des Plenums dieſelben
Steuervergün=
ſtigungen ein wie im Vorjahre. Baugeſuch und Bauplan Adam Meckel
werden genehmigt. Gegen die von der Reichspoſt geplante Aufſtellung
eines Kabelverzweigers Ecke der Neuen Darmſtädter Straße und
Gries=
heimerweg findet der Gemeinderat nichts zu erinnern. Der auf 60 000
RM. bezifferte Fehlbetrag im Wohlfahrtsetat kann durch das
Aufkom=
men der von dem Kreisamt für Eberſtadt auf dem Verordnungswege
eingeführten Bürgerſteuer vorausſichtlich nur bis zu einem Höchſtbetrag
von 20 000 RM. gedeckt werden. Somit blieben 40000 RM. ungedeckt.
Dieſer Betrag, ſoll zunächſt aus den verfügbaren Ueberſchüſſen des
Elektrizitätswerks aus den Jahren 1929 und 1930 entnommen werden.
Anerkannt wurde, daß der Beigeordnete Flick neben ſeiner ab 1.
Fe=
bruar 1931 eintretenden geſetzlich 6 Prozent betragenden Gehaltskürzung
auf weitere 6 Prozent von ſeinem Gehalt zugunſten des
Wohlfahrts=
ſtocks freiwillig verzichtet. Eine allgemeine Begrenzung der Beſoldungen
der Gemeindebeamten auf ein Höchſtgehalt von 5000 RM. jährlich, wie
dies von den Kommuniſten beantragt war, lehnt der Gemeinderat
mangels jeglicher rechtlichen Stütze ab. Es verbleibt bei der am 1.
Februar 1931 bei allen Beamten eintretenden
Ge=
haltskürzung von 6 Prozent. Der erforderliche Kredit für
die Einrichtung einer Volksküche der Arbeiterwohlfahrt wird
nachträg=
lich bewilligt. Der im Entwurf vorliegende Vertrag zwiſchen der
Ge=
meinde und dem Fußballverein „Germania” bezüglich der Einzäunung
des der Gemeinde gehörigen Sportplatzes „Nord” wird genehmigt. Für
die Schulkinderſpeiſung werden für 1931 — wie im Vorjahre — 245
RM. zur Verfügung geſtellt. Der Bürgermeiſter teilte dem
Gemeinde=
rat mit, daß die Ortsſatzung, die Verbringung der Leichen in die
Lei=
chenhalle betreffend, miniſteriell genehmigt ſei und demnächſt
veröffent=
licht werde. Im Zuſammenhang damit dementierte er die ſich
hart=
näckig aufrecht haltenden Gerüchte, daß die neue Leichenhalle infolge zu
geringer Ausmaße unbenutzbar ſei. Die bisher in der
Gemeinderech=
nung aufgeführt geweſenen Stiftungskapitalien und
Beſoldungskapita=
lien (8634,32 PM. und 1071 PM.) ſollen auf Beſchluß des
Finanzaus=
ſchuſſes nicht aufgewertet und in Zukunft in der Rechnung nicht mehr
aufgeführt werden. Das Plenum ſtimmt dieſem Beſchluß zu. Wegen
Vergebung der Wohnungen in dem von der Gemeinde erſtellten
Flach=
bau ſoll der Wohnungsausſchuß nochmals gehört werden. Für
Aus=
führung von elektriſchen Inſtallationen in der Gemeinde Eberſtadt
wer=
den auf Antrag die Inſtallateure Kaiſer, Mange, Wolf und Bach gegen
Stellung einer Kaution von 300 RM. zugelaſſen, die wegfällt, wenn
der Fachverband die Haftung übernimmt. Die Stelle eines
Gemeinde=
kaſſe=Aſſiſtenten, der mit der Ausſicht angeſtellt werden ſoll, daß ihm
bei Eignung nach Verſetzung des derzeitigen Rechners Delv in den
dauernden Ruheſtand das Rechneramt übertragen wird, ſoll in den
ört=
lichen Zeitungen ſowie in der „Darmſtädter Zeitung” und im „
Tag=
blatt” ausgeſchrieben werden.
Aa. Eberſtadt, 30. Jan. Seinen Verletzungen erlegen.
Der Bäckerlehrling Hans Stallmann aus Wiesbaden, der beim
Bäckermeiſter Hildenbeutel beſchäftigt und bekanntlich bei dem ſchweren
Verkehrsunfall an der Rennbahn erheblich verletzt worden war, iſt
nun=
mehr ſeinen Verletzungen im Krankenhaus erlegen. Der junge Mann
wäre Anfang März 20 Jahre alt geworden.
Aa. Eberſtadt, 30. Jan. Verkehrsunfall. Ein junger Mann
aus der Villenkolonie wurde auf der Landſtraße zwiſchen hier und
Darmſtadt auf ſeinem Fahrrad von einem Auto von hinten
er=
faßt und verletzt. Der Lenker des Autos brachte den Verletzten
ſo=
fort im eigenen Wagen in ein Darmſtädter Krankenhaus.
Straßenbericht
für die Woche vom 1. bis 7. Februar 1931.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen:
Heppenheim—Hemsbach vom 29. 12. bis auf weiteres geſperrt,
Umleitung: Lorſch-Hüttenfeld—Hemsbach bzw. Lorſch-Viernheim.
Heldenbergen—Windecken wegen Brückenbauarbeiten an der Nidder
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Eichen-Oſtheim.
Friedberg—Wetzlar (zwiſchen Pohlgöns-Niedergleen bis zur
Lan=
desgrenze) vom 6. 10. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung;
Lang=
göns.
Grünberg—Hungen (Ortsdurchfahrt Hungen) vom 10. 11. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: für den Schwerverkehr (über 25
Ton=
nen) Richtung Grünberg und Laubach über Langsdorf-Villingen—
Nonnenroth, Richtung Nidda über Trais—Horloff—Steinheim-
Nod=
heim.
Klein=Linden-Wetzlar (Ortsdurchfahrt Klein=Linden) vom 3. 11.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Garbenheim-Dorlar—Atzbach—
Heuchelheim—Gießen.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Verbindungsſtraße von dem Forſthaus Unterſchweinſtieg nach
Kel=
ſterbach von der Landesgrenze am Forſthaus Hinkelſtein bis
Bahnunter=
führung vor Kelſterbach vom 3. 12. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Niederrad—Schwanheim.
Neuſtadt i. Odw.—Seckmauern zwiſchen dem Straßenkreuz
unter=
halb Lützelbach bis zum Weſtende der Ortsdurchfahrt Wiebelsbach vom
8. 1. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Lützelbach.
Darmſtadt—Roßdorf (Roßdörfer Straße zwiſchen Botaniſchem
Gar=
ten und Halteſtelle Glasberg) vom 28. 1. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Beck= und Erbacher Straße in Darmſtadt.
Klein=Linden-Lützellinden (Ortsdurchfahrt Klein=Linden) vom 29.
12. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Großen=Linden.
Ortsdurchfahrt Wieſeck vom 18. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Rödgen und Lollar—Danbringen.
4a. Nieder=Beerbach, 30. Jan. Wieder
Durchgangsver=
kehr nach Darmſtadt. Der Omnibusverkehr, der ſeither
nur eine Pendelverbindung zwiſchen Eberſtadt und Nieder=Beerbach
mit Anſchluß an die Straßenbahn darſtellte, iſt nunmehr wieder von
hier bis Darmſtadt durchgeführt worden. Der Durchgangsverkehr wird
allgemein begrüßt.
Cp. Pfungſtadt 30. Jan. Offenlegung der
Gemeinde=
rechnung. Die Rechnung der Gemeinde Pfungſtadt, des
Elektrizi=
täts= und des Waſſerwerks für das Rechnungsjahr 1929 liegt ſeit
Frei=
tag auf die Dauer einer Woche auf der Bürgermeiſterei zur Einſicht
auf. — Mehr als 30 Loſe von der Weihnachtslotterie des
Pfungſtädter Einzelhandels, die mit einem Gewinn gezogen wurden,
ſind noch nicht abgeholt. Es wird daher ausdrücklich darauf
auf=
merkſam gemacht, daß alle Gewinne, die bis zum 4. Februar nicht
ab=
geholt werden, als verfallen gelten.
Dd. Arheilgen, 30. Jan. Kaffee=Abend. Der evangeliſche
Frauenverein hält am Dienstag, den 3. Februar, ſeinen diesjährigen
Kaffee=Abend im Gemeindehaus ab. — Beſitzwechſel. Durch Kauf
iſt das Haus Gute Gartenſtraße 28 an Heinrich Repp übergegangen. —
Schießſport. Die ſchon ſeit einiger Zeit gegründete Kleinkaliber=
Schützenabteilung des Junglandbundes kann jetzt, nachdem in ihrem
Vereinslokal, Gaſthaus „Zur Sonne” ein Saalſchießſtand errichtet
wor=
den iſt, ihre Uebungsabende regelmäßig abhalten. Auch Nichtmitglieder
können ſich daran beteiligen.
— Arheilgen, 30. Jan. Morgen, Sonntag, den 1. Februar,
abends, bringt das Willy=Römheld=Theater im großen
Saale des Gaſthauſes. Zum goldenen Löwen” erſtmalig aus Anlaß des
105. Geburtstages des Wiener Walzerkönigs Johann Strauß, deſſen
be=
rühmteſtes Meiſterwerk, die dreiaktige Operette „Die
Fleder=
maus”, unter perſönlicher Leitung des Darmſtädter
General=
direktors Willy Römheld zur Aufführung.
O. Erzhauſen, 30. Jan. Aus dem Gemeinderat.
Feſt=
ſetzung der Fälligkeitstermine für die Erhebung der Bürgerſteuer. Den
Steuerpflichtigen ſollen Anforderungszettel zugeſtellt werden, die
Bür=
gerſteuer wird in zwei Raten erhoben, die erſte Rate am 10. Februar,
die zweite am 1. März. — Antrag des evang. Kirchenvorſtandes betr.
Erlaß von Wertzuwachsſtener. Von dem Verkauf eines Hauſes der
Phil. Vollrath Eheleute an die Evang. Kirchengemeinde ſind 621 Mk
Wertzuwachsfteuer feſtgeſetzt, welche von dem Käufer zu entrichten ſind.
Durch Renovierung der Kirche entſtehen der Gemeinde erhebliche Koſten,
der Gemeinderat iſt bereit, die Wertzuwachsſteuer zu erlaſſen, wenn die
Kirchengemeinde einen Zuſchuß für die Dauer des Zinsdienſtes
(10 Jahre), jährlich W0 Mark, zu den Koſten beiträgt. Auf dieſe
An=
frage beim evang. Kirchenvorſtand wird dem Gemeinderat am 17. ds.
Mts. mitgeteilt, daß die Kirchengemeinde ſich hierzu bereit erkläre —
Ergänzung der Wohnungskommiſſion. Für die Wohnungskommiſſion
wurden zwei ausgeſchiedene Mitglieder (Mieter) erſetzt durch die Herren
P. Brühl und Joh. Lang. — Gewährung der zweiten Rate
Winter=
beihilfe. Dieſe ſoll nach miniſteriellen Richtlinien vorgenommen werden.
— Der Einkauf von Heu und Stroh und der Verkauf von zwei
Ziegen=
böcken wird dem Gemeinderat vorgelegt. — Von der Errichtung einer
Gemeindeleihbibiliothek wird in Anbetracht der entſtehenden Koſten
Ab=
ſtand genommen.
Aa. Erfelden, 30. Jan. Selbſtmord auf den Schienen.
Der in den 30er Jahren ſtehende aus Goddelau ſtammende Philipp
Schaffner hat ſich in der Nähe des Bahnüberganges Goddelau-
Erfelden von einem Zuge überfahren laſſen. Er war ſofort tot. Der
Kopf war ihm vom Rumpfe getrennt worden. Der Grund zu der Tat
dürfte in Krankheit zu ſuchen ſein.
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kauf. Sie am beſten
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Vord=
LieferAe
mit
los erhalt, abzugel
Donges & Wiest
Heinrichſtr, 52, (16950
Seite 8
Samstag, den 31. Januar 1931
Nummer 31.
r. Babenhaufen, 30. Jan. Einbrüche. Vorvergangene Nacht
wurden im benachbarten Harreshauſen mehrere Einbrüche
ver=
übt. In die Gaſtſtuben aller drei dortigen Gaſthäuſer drangen freche
Diebe ein und erbrachen die Geldkaſſen. Es fiel ihnen aber nur ein
ge=
ringer Betrag in die Hände. Bei dem Verſuch, noch bei einem
Land=
wirt einzubrechen, wurden ſie bemerkt und ergriffen ſchleunigſt die
Flucht. Bis jetzt fehlt von den Dieben jede Spur. Die Gendarmerie
ſtellt Nachforſchungen nach den Tätern an, zumal die Einbruchsdiebſtähle
in Harreshauſen ſtark an die vor kurzem in Langſtadt erinnern.
Le. Groß=Umſtadt, 30. Jan. Motorradunfall. Der erſt
ſeit einigen Wochen dahier beſchäftigte Poſtkraftwagenführer Eckart fuhr
vorgeſtern abend mit einem Motorrad von Höchſt nach Groß=Umſtadt.
In der Nähe des Schwimmbades rannte er ſo unglücklich gegen einen
Baum, daß er alsbald nach ſeiner Einlieferung in das hieſige
Kranken=
haus verſtarb.
Bb. Bensheim, 30. Jan. Die aus politiſchen
Meinungsverſchieden=
heiten in letzter Zeit erwachſenen Vorkommniſſe ruheſtörender Art, die
in einigen Fällen zu Auseinanderſetzungen tumultuöſer Art, zu
Ueber=
fällen, Schlägereien, ja ſogar zu ſolchen unter Gebrauch von
Schußwaf=
fen führten, haben nunmehr auf Veranlaſſung der Aufſichtsbehörden
das Kreisamt veranlaßt, ein für den ganzen Kreis in Kraft tretendes
Verbot öffentlicher Anſammlungen anzuordnen. Nach dieſer
Verord=
nung ſind alle öffentlichen Auf= und Umzüge, Durchmärſche,
Kundgebun=
gen und Verſammlungen unter freiem Himmel, ſowie alle politiſchen
Verſammlungen in geſchloſſenen Räumen wegen unmittelbarer Gefahr
für die öffentliche Sicherheit und für Leben und Geſundheit der
Teil=
nehmer an dieſen Verſammlungen verboten worden. In der
einſich=
tigen Bürgerſchaft begrüßt man dieſe Maßregel, waren doch infolge der
bisherigen Vorkommniſſe die Gemüter bis zu einem gewiſſen Grad der
Erregung gelangt, der für die Dauer nicht beſtehen bleiben durfte,
wenn nicht Ordnung und Ruhe darunter leiden follten. — Für geſtern
war eine Verſammlung der Nationalſozialiſten angeſagt, in der ein
Redner über das Thema „Der Schuß ins Zentrum” reden wollte. Dieſe
politiſche Verſammlung mußte als erſte unter dieſem Verbot ausfallen.
Auch von anderer Seite waren Provokationen geplant, die aber durch
das energiſche Verhalten des Polizeiaufgebotes vermieden wurden. Zu
irgendwelchen Ausſchreitungen kam es nicht; der Abend verlief
viel=
mehr in völliger Ruhe und ohne jeden Zwiſchenfall.
Bm. Bürſtadt, 29. Jan. Von einem herben Schickſalsſchlag wurde
der hieſige Männergeſangverein „Harmonie” betroffen, indem ihm ſein
genialer Chorleiter, Herr Muſikdirektor Dr. Joſ. Sunvoldt=Heidelberg,
plötzlich durch den Tod entriſſen wurde. Das plötzliche Ableben des
äußerſt begabten Dirigenten hat den Verein in Trauer verſetzt.
Gernsheim, 30. Jan. Waſſerſtand des Rheins am
29. Januar: 1,85 Meter; am 30. Januar: 1,75 Meter.
Haupkverſammlung des Mikkelrheiniſchen
Fabrikankenvereins.
WSN. Unter dem Vorſitz des Geheimrats Dr. Haeuſer=Höchſt hielt
der Mittelrheiniſche Fabrikantenverein in Mainz ſeine
Hauptverſamm=
lung ab. Nach einleitenden Worten, in welchen der Vorſitzende auch auf
die außerordentlich ſchwierige Lage, in der ſich die deutſche Wirtſchaft
befindet, hinwies, fand zunächſt die Ergänzungswahl zum Vorſtand ſtatt
bei welcher die nach dem Turnus ausſcheidenden Herren:
Kommerzien=
rat Dyckerhoff, Dr. Avenarius=Herborn, Generaldirektor Dr. Hermann,
Direktor Hummel, Karl Ihm, Ludwig Meyer und Wilhelm
Schwerdt=
feger wieder= und die Herren Direktor Weller, Geo Seitz und Otto
Dyckerhoff neu in den Vorſtand gewählt wurden. Im Mittelpunkt der
Verhandlungen ſtand ſodann ein Vortrag des Geheimen
Regierungs=
rats Dr. Quaatz, M. d. R.=Berlin, über die gegenwärtige
Wirtſchafts=
kriſe und ihre Ueberwindung, der den lebhaften Beifall der
Verſamm=
lung fand.
Rheinhefſen.
Ab. Worms a. Rh., 2. Jan. Austragung politiſcher
Gegenſätze mit den Fäuſten. Im nahen Pfeddersheim
iſt es zwiſchen Anhängern der beiden extremen politiſchen Parteien in
einer Straußwirtſchaft, nachdem am Abend zuvor ſchon einmal eine
ſolche vorausgegangen war, zu einer Schlägerei gekommen. Dabei iſt
faſt das ganze Mobiliar der Wirtſchaft zertrümmert worden. Die
Poli=
zei mußte die Streitenden voneinander trennen.
* Worms 30. Jan. Einſpruch gegen Steuerdiktat.
Die wirtſchaftlichen Organiſationen der Stadt haben in einem
gemein=
ſamen Beſchlverdeſchreiben an den Staatspräſidenten und die Miniſter
des Innern, der Finanzen und der Arbeit und Wirtſchaft gegen die
Anordnungen des Staatskommiſſars für die Stadt vom 30. Dezember
vergangenen Jahres Einſpruch erhoben. Die Klageſchrift des
Ortsge=
werbevereins im Verwaltungsſtreitverfahren iſt bereits an den
Provin=
zialausſchuß der Provinz Rheinheſſen abgegangen.
Grppegetahr
Wated
beugt vor
Die Weidewiriſchaft im Bogelsberg.
— Die Wichtigkeit der Einführung eines neuzeitlichen
Weidebetrie=
bes in den Gebirgsgegenden, beſonders im Vogelsberg und im hinteren
Odenwald, wird von den Landwirten dieſer Gebiete immer klarer
er=
kannt, und, ſoweit es die bedrängte Lage der Betriebe zuläßt, durch die
Tat bewieſen. Den wirkſamſten Antrieb zu dieſen Umſtellungen dürfte
neben den Verhältniſſen die Landwirtſchaftskammer für Heſſen gegeben
haben, die ſeit Jahrzehnten durch ihre eigenen Muſterweiden, die den
Bauernbetrieben als Penſionsweiden dienen, und ſeit mehreren Jahren
auch durch ihr Muſter= und Verſuchsgut Selgenhof im Vogelsberg
prak=
tiſche Vorbilder gab. Vor einem Jahr übernahm die
Landwirtſchafts=
kammer auch eine eingehende Beratung zweier bäuerlicher Betriebe im
Vogelsberg, die als Beiſpielwirtſchaften die beſte Betriebseinrichtung
des bäuerlichen Betriebes in der dortigen Gegend zeigen ſollen. Eine
ſehr wirkſame Förderung iſt die koſtenloſe Beratung der
Landwirt=
ſchaftskammer und des Grünlandvereins bei Neuanſaat von Wieſen und
Weiden und die Vermittlung geeigneter Sämereien, die von Jahr zu
Jahr mehr in Anſpruch genommen wird. Es können hierbei auch
Zu=
ſchüſſe des Reiches verteilt werden, die für die höheren Gebiete — über
400 Meter — bis zu 40 Prozent des Rechnungsbetrages ausmachen.
Auch für die Einzäunung von Viehweiden, für die die
Landwirtſchafts=
kammer=Ausſchüſſe in den einzelnen Provinzen ſchon ſeit Jahren
Zu=
ſchüſſe gewährten, wird in den Höhenlagen ein beſonderer Reichszuſchuß
verteilt.
9berheſſen.
h. Schotten, 29. Jan Waſſerverſorgung im
Vogels=
berg. Selbſt die kleinſten Gemeinden unſeres Heimatgebirges ſind
ſeit den letzten Jahren in den Beſitz der ſegensreichen Waſſerleitung
gekommen, und die Waſſerverſorgung muß als vorzüglich bezeichnet
werden. Daß die Waſſerwerke faſt alle mit natürlichem Gefälle, alſo
ohne koſtſpielige Pumpwerke und Hochbehälter, erbaut werden konnten,
nimmt bei dem Gebirgscharakter unſeres Kreiſes nicht Wunder. Nur
das hochgelegene Storndorf und Freienſeen haben Pumpwerke erbaut.
Neuerſtandene Waſſerwerke ſind Meiches und Freienſeen; Ober=
Schmit=
ten und Ruppertsburg, die vor 2 Jahren an Waſſermangel litten
er=
weiterten ihre Waſſerwerke durch Zuführung neuer Quellen und
Ver=
größerung der Hochbehälter. In den Vogelsbergdörfern der Kreiſe
Lauterbach und Büdingen findet man ebenfalls kaum noch ein Dorf
ohne Waſſerleitung. Merkenfritz bei Gedern, das vor 20 Jahren ſein
reiches Quellgebiet an Ortenberg verkaufte hat endlich 1929 auch eine
eigene Waſſerleitung errichtet. Auch Gelnhaar und Bindſachfen ſeien
noch erwähnt.
Nachrichken des Standesamts Darmſtadk.
Geſtorbene Am 22. Januar: Georg Karl Daum, Bankbeamter,
36 J., Wendelſtadtſtraße 39; Heinrich Kunckel, Lackierer, 37 J.,
Stifts=
ſtraße 79. Am 23. Januar: Arnold Haas, Dipl.=Ing., 37 J.,
Heinrich=
ſtraße 149; Philipp Guyot, Pförtner i. R., 77 J., Rhönring 42; Maria
Hoth, Wirtſchafterin, ledig, 44 J., Martinsſtraße 93. Am 24. Januar:
Karl Städler, Orgelbauer i. R., 82 J., Jugenheim a. d. B., hier,
Her=
mannſtraße 6; Johann Emil Roſenfeld Garniſonverwaltungsdirektor
i. R., 79 J., Taunusſtraße 3: Anna Margaretha Wilhelmine Erbes,
geb. Eberhardt, 73 J., Witwe des Weißbinders, Moosbergſtraße 52;
Loniſe Eliſabethe Müller, geb. Geher, 70 J. Ehefrau des Kaufmanns,
Ludwigſtraße 11; Johann Georg Chriſtoph Melchior, Eiſengießer, 85 J.,
Moosbergſtraße 53; Anguſt Mayer, Mechaniker, 48 J., Wienerſtr. 60;
Marie Reitz, geb. Becker, 77 J., Ehefrau des Schloſſers, Gräfenhaufen,
hier, Grafenſtraße 9. Am 25. Januar: Sofie Germann geb. Müller,
58 J., Witwe des Steinbrechers, Ober=Ramſtadt, hier, Grafenſtraße 9;
Wilhelm Mootz, Königl. Preuß. Generalleutnant a. D., 82 J.,
Oſanu=
ſtraße 8; Wilhelm Barth, Arzt, Dr., 59 J., Goddelau, hier,
Grafen=
ſtraße 9; Konrad Zehner, Hilfsarbeiter, 51 J., Große Ochſengaſſe 10;
Bernhard Blumenthal, Frauenarzt, Dr., 67 J., Fuchsſtraße 20. Am
27. Januar: Magdalene Leißler, ohne Beruf, ledig, 68 J., Dornheim,
hier, Grafenſtraße 9. Am 26. Januar: Eliſabeth Hausner, geb
Krie=
ger, 76 J.. Ehefrau des Möbeltransporteurs, Ballonplatz 7;
Wilhel=
mine Baum, geb. Wiesner, 67 J., Ehefrau des Oberpoſtſekretärs i. R.,
Hochſtraße 49; Klara Sophie Emilie Bührmann, Verkäuferin, ledig,
17 J., Riedeſelſtraße 61. Am 21. Januar: Eugen Truſchewitſch,
Kir=
chendiener, 40 J., Dieburger Straße 20. Am 27. Januar: Wilhelmine
Henning, Lehrerin, ledig, 84 J., Beckſtraße 57. Am 28. Januar:
Hein=
rich Dietrich Schnebele, 64 J., Friſeurmeiſter, Schiſtergaſſe 16. Am
27. Januar: Gertrud Helm, 3 Mon., Zell. (Kreis Erbach), hier,
Hein=
richſtraße 21. Am 28. Januar: Apollonia Mathes ohne Beruf, ledig,
74 J., Jahnſtraße 55; Hans Pkilipp Stallmann, Bäcker. 19 J., ledig,
in Wald=Uelversheim (Kreis Oppenheim), hier, Grafenſtraße 9; Jakob=
Neuroth, Schreiner, 64 J., Spachbrücken, hier, Erbacher Straße 25;
Eliſabeth Zſchernack, geb. Breitenmoſer, 24 J., Ehefrau des
Büro=
gehilfen, Lindenhofſtraße 13.
Kirchliche Rachrichten
Evangeliſche Gemeinden.
Samstag (31. Januar).
Stabtkirche. Abends 8.30 Uhr: Andacht.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Beichte.
Sonntag Septuggeſimä (1. Februar).
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer. Weiß.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. Abends
8 Uhr: Guſtav=Adolf=Zweigverein: Vortrag von Pfarrer Ladenberger
aus Stryf über „Sieg und Segen evangeliſcher Glaubensarbeit in
Gali=
zien” unter Mitwirkung des Kirchengeſangvereins der Stadtkirche.
Die Stadtkirche iſt wochentag3 von 9—4 Uhr zu ſtiller Andacht
ge=
öffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8.30 Uhr Morgenandacht. Dekan
Zimmer=
mann. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm. 11.15
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan
Zimmer=
mann. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Dekan Zimmermann.
Konfirmandenfaal im Schloß. Dienstag, den 3. Februar, abends
8 Uhr: Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, den 4.,
und Samstag, den 7. Februar, nachm. 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der
Stadtgemeinde. — Freitag, den 6. Februar, abends 8 Uhr:
Jugendder=
einigung der Stadtgemeinde, Poſaunenchor. — Samstag, den 7.
Fe=
bruar, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde,
Singe=
kreis.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, den 1 Februar, abends
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Montag, den 2.
Fe=
bruar, abends 8 Uhr: Männervereinigung der Lukasgemeinde: Monats=
Drſammlung. Jugendbund der Lukasgemeinde (ältere Abteilung). —
Dienstag, den 3. Februar, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirche.
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (ältere Abteilung).
Mädchen=
vereinigung der Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung). —
Mitt=
ſvoch, den 4. Februar nachm. 4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde.
Abends 6 Uhr: Bibelſtunde. Dekan Zimmermann. Abends
8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche. Jugendbund der
Markusgemeinde (ältere Abteilung), Mädchenvereinigung der
Refor=
mationsgemeinde (ältere Abteilung). — Donnerstag, den 5. Februar,
abends 8 Uhr: Frauenverein der Lukasgemeinde (Nothilfe=Kreis).
Jugendbund der Lukasgemeinde (jüngere Abteilung). — Freitag, den
6. Februar, abends 8 Uhr: Mütterabend der Stadtgemeinde.
Jugend=
bund der Markusgemeinde (jüngere Abteilung). Jugendbund der
Kaplaneigemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Lautenſchläger.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im Diakonenheim,
Heidelberger Straße 21. Fernſprecher 2883.
Evang. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17.
Vorder=
haus, 1. reppe. Sprechſtunden vormittags von 10—12 Uhr und
nach=
mittags (außer Samstags) von 5—6 Uhr. Fernſprecher 4584.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauprgottesdienſt mit Feier des
heiligen Abendmahls. Pfarrer Beringer. Anmeldung von 9.30 Uhr ab.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt.
Landeskirchenrat D. Waitz.
Mittwoch, den 4. Februar, abends 8 Uhr= Bibelſtunde im
Martins=
ſtift: „Dritte Bitte des Vaterunſers”. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde im
Gemeindehaus: „1. Moſe, 15‟
Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Montag, den 2.
Febr., abends 8 Uhr, im Gemeindehaus: Gemeindeabend mit Vortrag
von Herrn Oberſtudiendirektor Kiſſinger über: „Chriſtentum und
Sport”. — Dienstag, den 3. Februar, abends 8 Uhr: im Martinsſtift
Kirchenchor; im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. — Donnerstag,
den 5. Februar, abends 8 Uhr: im Martinsſtift: Mädchenvereinigung
(Oſt); im Gemeindehaus: Mädchepvereinigung (Weſt); Mauerſtraße 5
Poſaunenchor. — Freitag, den 6. Februar, abends 8 Uhr: im
Martins=
ſtift: Mütterabend (Oſt); im Gemeindehaus: Mütterabend (Weſt);
Jugendvereinigung (ältere Abteilung).
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 6 Uhr: Kirchenmuſikaliſche
Abendfeier (mit Werken alter Meiſter).
Veranſtaltungen: Montag, den 2. Februar, abends 8 Uhr
Kirchenchor und Mütterabend. — Mittwoch, den 4. Februar, abends
8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer Gvethe.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7.30—5 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Becker. Vorm. 11.15 Uhr:
Kin=
dergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Becker.
Veranſtaltungen: Dienstag, den 3. Februar, abends 8.15
Uhr: Männerabend. — Donnerstag, den 5. Februar, abends 8 Uhr
Mütterabend.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für den Guſtav=
Adolf=Verein.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. =Pfarrer
Ladenber=
ger, Stryj. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Laden=
berger, Stryf. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt mit Feier des heiligen
Abendmahls. Anmeldung von 5.30 Uhr an in der Sakriſtei. Pfarrer
Weiß.
Veranſtaltungen: Sonntag, den 1. Februar, nachm. 5 Uhr:
Guſtav=Adolf=Lichtbildſtunde für die Kinder. Abends 8.15 Uhr:
Jugend=
vereinigung. — Montag, den 2. Februar, nachm. 3 Uhr:
Vorſtands=
ſitzung des Frauenvereins. Abends 8.15 Uhr: Mädchenvereinigung. —
Dienstag, den 3. Februar, abends 8.15 Uhr: Monatsverſammlung der
Männervereinigung mit Lichtbildervortrag von Oberreallehrer Frank
über: Verdun und die deutſchen Kriegsgräber und Friedhöfe des
Welt=
krieges‟ — Mittwoch den 4. Februar, nachm. 3 Uhr: Sitzung der
Frauenhilfe. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Oſtbezirk im
Gemeinde=
haus über: „Perſon und Briefe des Johannes”, Pfarrer Weiß.
Abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Weſtbezirk im Saal der neuen
Trainkaſerne. Pfarrer Irle. — Donnerstag, den 5. Februar, abends
8 Uhr: Mütterabend. Abends 8.15 Uhr: Mädchenvereinigung:
Heim=
abend für Gruppe 3. — Freitag, den 6. Februar, abends 8 Uhr:
Mäd=
chenchor. Abends 8.15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, den 7. Februar,
abends 7.20 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Veranſtaltungen: Sonntag, den 1. Februar, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung. — Montag, den 2. Februar, abends 8 Uhr:
Jugend=
bund. — Dienstag, den 3. Februar vorm. 10 Uhr: Vorſtandsſitzung des
Frauenvereins. Abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, den 4.
Fe=
bruar abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Müller. —
Donners=
tag, den 5. Februar, abends 8 Uhr: Mütterabend. Jugendbund.
Samstag, den 7. Februar, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem
Abend=
mahl. Pfarrer Hickel. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Evang.
Sonntagsverein: Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. — Donnerstag, den
5. Februar, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3.30 Uhr:
Bibel=
ſtunde. Miſſionar Rottmann. Abends 8 Uhr: Lichtbildervortrag: „Die
Trinkerfrau” — Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Abends
8.30 Uhr: Männerbibelſtunde (Kriegerdankbund). — Dienstag, nachm.
4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde.
Prediger Bringmann. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Gem. Chor. —
Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Bringmann. —
Freitag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule Beſſunger
Straße 80. Prediger Anders. — Samstag, abends 6—7 Uhr:
Eiſen=
bahner=Vereinigung. Abends 8.15 Uhr: Poſaunenchor
Sonntag, den 1. Februar, nachm. 3 Uhr: Monatsſtunde in Ober=
Ramſtadt. Text: Matth. 5, 43—48.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2.30 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Mänuer. Nachm. 4.45 Uhr:
Bibelbeſprech=
ſtunde für junge Mädchen. Abends: Beteiligung an dem
Lichtbilder=
vortrag. — Dienstag, abends 8.30 Uhr: Mädchenkreis. — Mittwoch,
abends 8.30 Uhr: Freundeskreis für junge Männer. — Donnerstag,
abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Evangeliſcher Mädchenverein (Freundinnen=Heim, Sandſtraße 24).
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Jeden Mittwoch, 8.30 bis
9.30 Uhr: Nähen und Zuſchneiden, abwechſelnd mit Leſeabend.— Jeden
Donnerstag, 8.15—10 Uhr: Allgemeiner Abend. — Dieſen Donnerstag:
Haushaltfragen. — Sonntag, den 1. Februar: Ausflug. Treffen
nach=
mittags 3.05 Uhr Böllenfalltor. — Donnerstag, den 19. Februar: „Was
habe ich bei der Kranken=, Invaliden= und Erwerbsloſen=Verſicherung
zu leiſten und was für Vorteile habe ich?”
Chriſtl. Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtr. 22, Inf.=Kaſ.
Hof lks.). Sonntag, abends 8 Uhr: Mitgliederverſammlung bei Tee und
Gebäck. Das Jungvolk kommt nachm. 3—6 Uhr zuſammen. —
Diens=
tag, abends 8.30 Uhr, im Jungvolk: Miſſionsſtunde. — Mittwoch, abends
8.30 Uhr, in der Hauptabteilung: Familien=Bieblſtunde mit Herrn
Studienrat Knöpp. — Für beide Abteilungen: Donnerstags, abends
8.30 Uhr: Heimabend. — Freitag, abends 8.30 Uhr: Turnen. — Jung
ſcharſtunde: Mittwoch, nachm. 3.30—6 Uhr, für Buben von 10—14
Jah=
ren: Singen, Geſchichte, Ausklang.
B.=K. im Bund deutſcher Bibelkreiſe. Darmſtadt, Alexanderſtr. 22.
Samstag, den 31. Januar, nachm. 4—5.30 Uhr: Singen und Spielen,
anſchließend Bibelſtunden. — Mittwoch, den 4. Februar, abends 8 Uhr:
Heimabend für Treuburg. — Donnerstag, den 5. Februar, abends 8.15
Uhr: Heimabend für Aeltere.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städtiſchen Akademie für
Ton=
kunſt, Eliſabethenſtraße). Sonntag, den 1. Februar, vormittags 10 Uhr:
Menſchenweihehandlung mit Predigt.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 2. Februar, abends 8 Uhr,
im Feierabend (Stiftſtraße 51): Bibelſtunde.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Predigt. Prediger P. Schanz. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends
8 Uhr: Evangeliſationsvortrag. Prediger P. Schanz. — Montag bis
Freitag, je abends 8.15 Uhr: Evangeliſationsverſammlungen. —
Diens=
tag, nachm. 3 Uhr: Frauenmiſſionsverein. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr:
Katechetiſcher Unterricht.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag,
den 1. Februar, vorm. 9.30 Uhr: Andacht. Prediger Ch. Kruſt.
Nach=
mittags 3.30 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Prediger Ch. Kruſt.
Abends 8 Uhr: Jugendbundſtunde. — Dienstag, den 3. Februar, nachm.
4.15 Uhr: Sonderverſammlung von Herrn Prediger E. Humburg,
Mühlheim=Ruhr. Desgleichen abends öffentliche
Evangeliumsverkündi=
gung durch denſelben. Die Mittwoch=Bibelſtunde fällt infolgedeſſen aus.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Cbristian Science Socjety)
in Darmſtadt, Aula der Landesbauſchule, Neckarſtraße 3. Gottesdienſte
jeden Sonntag, vormittags 10 Uhr, und jeden erſten und dritten
Mitt=
woch im Monat, abends 8.15 Uhr. Thema am 1. Februar; Liebe
Predigt: Johannes 14: 15.
Methodiſten=Gemeinde (Evangel. Freikirche) Wendelſtadtſtraße 38.
Sonntag, den 1. Februar, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends
8 Uhr: Predigt. Thema: „Die vergeblich empfangene Gnade Gottes”.
Prediger E. Bültge. — Mittwoch, den 4. Februar abends 8 Uhr:
Bibel= und Gebetsſtunde. Prediger E. Bültge. — Freitag, den 6.
Fe=
bruar, abends 8 Uhr: Frauen=Miſſions=Verein.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 1. Februar, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Predigt. Abends 8.15 Uhr:
Jugend=
ſtunde. — Von Mittwoch, den 4. Februar, bis Freitag, den 6. Februar,
jeden Abend. 8.15 Uhr, und Sonntag, den 8. Februar, vorm. 10 Uhr
und nachm. 4 Uhr: Evangeliſationsvorträge von Prediger
L. Putenſen, Frankfurt a. M.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm.
11.15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr:
Wortverkündi=
gung. — Mittwoch. abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag,
abends 8.15 Uhr: Wortbetrachtung.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt, Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal): Jeden Dienstag, abends
8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion. Sonntags, vormittags
10 Uhr: Kinderverſammlung.
Gotenfähnlein Darmſtadt. Jeden Samstag und Sonntag Treffen.
— Samstag, nachmittags 3 Uhr: Volkerſtunde im Heim. — Sonntag,
tag, abends
8 Uhr: Aelterenkreis.
Advent=Gemeinde (Waldſtraße 18). Sonntag, den 1. Februar,
nach=
mittags 3 Uhr: Oeffentliche Wohlfahrtsfeier der Wohlfahrtsortsgruppe.
Abends 8 Uhr: Oeffentlicher Vortrag mit Lichtbildern — Montag:
Heimabend. — Mittwoch: Teeabend. — Freitag, abends 8 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Samstag, vorm. 8.45 Uhr: Lehrerverſammlung, Sabbatſchule
und Predigt. Nachm. 3 Uhr: Jugendſtunde.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I, Hindenburgſtraße (ehemals
Kaſino). Sonntag, den 1. Februar, vorm 9.30 Uhr und nachmittags
4 Uhr, und Mittwoch, den 4. Februar abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II. Bismarckſtraße 54,
Sonn=
tag, den 1. Februar, vorm. 9.30 Uhr und nachm. 4 Uhr; und Mittwoch,
den 4. Februar, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Auswärtige Gemeinden.
Schloßkapelle Kranichſtein. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarxer
Grein=Arheilgen.
Evangeliſche Gemeinde Eberſtadt. Sonntag, den 1. Februar, vorm.
9.45 Uhr: Hauptgottesdienſt. Anſchließend Kindergottesdienſt. —
Mon=
tag, 5.30 Uhr: Mädchenjungſchar 2. 8 Uhr: Jungengruppe. —
Diens=
tag, 8 Uhr: Frauenabend. — Mittwoch, 4 Uhr: Mädchenjungſchar 3.
5.30 Uhr: Bubenjungſchar 1. 8 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag,
2 Uhr: Nähſtube des Frauenvereins. 5.30 Uhr: Mädchenjungſchar 1.
8 Uhr: Mädchengruppe. — Freitag, 5 Uhr (für Kinder), 8 Uhr (für
Erwachſene): Film: „Wunder der Schöpfung” in der Kirche. —
Sams=
tag, 8 Uhr: Führerkreis.
Provinzial=Pflegeanſtalt. Sonntag, den 1. Februar, vorm. 10 Uhr:
Gottesdienſt. Pfarrer Orty.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 1. Februar, vorm.
10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen.
— Dienstag: Mädchengruppe. — Mittwoch: Bübengruppe. —
Donners=
tag: Frauenabend.
Evangeliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 1. Februar,
vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. — Montag: Jugendvereinigung.
Dienstag: Jungmädchenverein. — Mittwoch: Kirchenchor. —
Donners=
tag: Frauenvereint
Evangeliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt. Sonntag, den 1. Februar,
vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Montag: Jugendverein. — Dienstag, 6—7 Uhr: Bücherausgabe. 8.30
Uhr: Bibelſtunde. — Donnerstag: Poſaunenchor im Schulſaal.
Mütter=
abend. — Freitag: Jahresverfammlung des Kirchenchors mit
Familien=
abend um 8 Uhr im Löwen. — Samstag: Jugendverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, den 1. Februar, vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm.
3 Uhr: Jahreshaupt= und Mitgliederverſammlung des Evang. Bundes.
Abends 8 Uhr: Bibelſtunde. — Montag, abends 8 Uhr: Filmvortrag:
„Wunder der Schöpfung” (Die Sternenwelt) vom Landesverein für
In=
nere Miſſion in der Kirche. — Dienstag: Kirchengeſangverein und
Poſaunenchor. — Donnerstag: Jungmädchenverein. — Freitag:
Jugend=
bund Wartburg.
Evangeliſche Gemeinde Erzhauſen. Sonntag, den 1. Februar vorm.
10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends
8 Uhr: Bibelſtunde im Evang. Gemeindehaus. Abends 9 Uhr (
an=
ſchließend): Jugend. — Dienstag: Frauenabend. — Mittwoch:
Licht=
bilderabend. — Donnerstag: Kirchenchor. — Freitag: Mädchengruppe.
— Samstag: Jungmannſchaft.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen. Alte Darmſtädterſtraße 14.
Sonntag, den 1. Februar, vormittags 9.30 Uhr, und Donnerstag, den
5. Februar, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt, Weingartenſtraße 35.
Sonn=
tag, den 1. Februar vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den 5. Februar,
abends 8.30 Uhr: Gortesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt, Bahnhofſtr. 25.
Sonn=
tag, den 1. Februar, vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den 5. Februau,
abends 8.30 Uhr Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim, Groß=Gerauerſtr. 3.
Sonn=
tag, den 1. Februar, nachmittags 4 Uhr, und Mittwoch, den 4. Februar,
abends 8.30 Uhr, Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf. Dieburger Straße 22.
Sonn=
tag, den 1. Februar, nachm. 4 Uhr und Mittwoch, den 4. Februar,
abends 8 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt. Bahnhofſtraße 22.
Sonn=
tag, den 1. Februar, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 5. Februar,
abends 8.30 Uhr, Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Rüfſelsheim, Mainzerſtraße 82. Sonntag,
den 1. Februar, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 5. Februar,
abends 8 Uhr: Gottesdienſt.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Eber=
ſtadt, Pfungſtädter Straße 7I (Reſtauration zur Harmonie):
Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr; „Bibelſtudium mit Diskuſſion.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Rein=
beim i. O., Kirchſtraße 93. Jeden Samstag, abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtudium mit Diskuſſion.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Auer=
hach, Darmſtädterſtraße 28. Jeden Mittwoch, abends 8 Uhr:
Bibelſtudium mit Diskuſſion.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Bicken=
hach, Darmſtädterſtraße 69. Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr;
Bibelſtudium mit Diskuſſion.
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aus dem Mitteldeutschen
Braunkohlen-Bezirk
von höchstem Heizwert
ist in einzelnen Fuhren aut
dewerkschaft Hessel
Grube Messel bei Darmstadt
jederzeit billigst zu haben.
Auch ladungsweise Lieterung ertolgt nach den
einzelnen Stationen durch die Gewerkschatt Messel
an Kohlenbezugsvereine usw. 1898b
Seite 10
Samstag, den 31. Januar 1931
Nummer 31
Reich und Ausland.
6. Grüne Woche Berlin 1931.
Berlin. Am Freitag mittag fand in den
Ausſtellungshallen am Kaiſerdamm eine
Preſſe=
vorbeſichtigung der bisher größten und
bedeu=
tendſten landwirtſchaftlichen
Hallen=
ausſtellung ſtatt, der 6. Grünen Woche
Ber=
lin 1931. Die zahlreich erſchienenen
Preſſever=
treter wurden von dem Direktor des
Ausſtel=
lungs=, Meſſe= und Fremdenverkehrsamtes der
Stadt Berlin, Dr. Schick, in einer Anſprache
be=
grüßt, in der er darauf hinwies, daß die
6. Grüne Woche Berlin, die an Umfang wie an
Vielſeitigkeit und Bedeutung alle ihre
Vorgän=
gerinnen übertreffe, ein großes Berliner
Aus=
ſtellungsjahr einleitete. Die Grüne Woche
Ber=
lin habe die in der gegenwärtigen Notzeit
dop=
pelt wichtige Miſſion zu erfüllen, einerſeits zur
Wiederankurbelung der darniederliegenden
Wirtſchaft und andererſeits zur Aufklärung der
weiteſten Volksſchichten über die möglichen Wege,
die aus der deutſchen Wirtſchafts= und hier im
ſpeziellen aus der Agrarnot herausführen
könn=
ten, beizutragen.
Dann nahm der Miniſterialdirigent im
Reichsminiſterium für Ernährung und
Land=
wirtſchaft, Dr. Boſe, das Wort zu einer
An=
ſprache, in der er über die Lage der deutſchen
Landwirtſchaft ſprach. Die Geſamtheit der für
eine beſſere Geſtaltung der Zukunft der
Land=
wirtſchaft angewendeten Maßnahmen ſei auf
eine Formel gebracht: Produktionsumſtellung
und Abſatzförderung.
An dieſe Anſprache ſchloß ſich unter Führung
des Leiters der Grünen Woche Berlin, Herrn
von Hake, ein Rundgang durch die Ausſtellung
an. Die ganze ſich über nicht weniger als acht
Hallen mit zirka 55 000 Quadratmetern
Aus=
ſtellungsfläche erſtreckende landwirtſchaftliche
Schau zeigt das Ausſtellungsmaterial durchweg
in einer leichtverſtändlichen und allgemein
intereſſierenden Form. Neben der wiederum ſtark
vergrößerten Induſtrieausſtellung wird das
Aus=
ſtellungsprogramm durch verſchiedene bedeutende
Sonderveranſtaltungen, ſo die Lehrſchau „
Tech=
nik in der Landwirtſchaft”, eine große
Natur=
ſchutzausſtellung und die ihre Vorgängerin weit
übertreffende Deutſche Jagdausſtellung ſowie
die zahlreichen Tierſchauen (Geflügel=
Brief=
tauben=, Kaninchen= und Raſſehundeſchau) zu
einem geſchloſſenen Gaazen abgerundet,
25 Hochzeitsgäſte vergiftet.
Berlin. Wie Berliner Blätter aus Rom
berichten, hat in einem Dorf der Provinz
Bene=
vent die Mutter eines Hochzeit haltenden Bauern
25 Angehörige ihrer Schwiegertochter vergiftet.
Die Opfer dieſes ſchrecklichen Verbrechens
wur=
den ſterbend oder in hoffnungsloſem Zuſtande
ins Krankenhaus eingeliefert. Die Giftmiſcherin
war gegen die Heirat ihres Sohnes, hatte dann
aber ſcheinbar nachgegeben und ein großes
Hoch=
zeitseſſen angerichtet, wobei die Angehörigen
ihrer Schwiegertochter an einem beſonderen Tiſch
ſaßen. Als gegen Ende der Feier ein beſonderer
Feſtwein geſchenkt wurde, erhielt ihre eigene
Familie unvermiſchten Wein, die Familie der
Schwiegertochter dagegen mit Kupfervitriol
ver=
gifteten.
Ueberfall auf ein Standesamt.
Berlin. Ein maskierter und ein
unmas=
kierter Räuber perſuchten geſtern nachmittag
einen Ueberfall auf das Standesamt in der
Ellerbecker Straße im Norden Berlins. Die
Tür zu dem Zimmer des Dienſtleiters Riegler
im erſten Stock wurde plötzlich aufgeriſſen und
herein trat ein maskierter Mann mit der Waffe
in der Hand. Ohne ein Wort zu ſagen, richtete
er die Mündung auf den Beamten. Riegler aber
ſprang geiſtesgegenwärtig auf und ſchrie den
Burſchen an, er ſolle ſich hinausmachen. Dann
eilte er in das Nebenzimmer, um Hilfe
herbei=
zuholen. Dort ſah er auf der Türſchwelle einen
zweiten unmaskierten Burſchen, ebenfalls mit
einem Revolver in der Hand. Dieſen forderte
er auf, einzutreten. Auf den Räuber mit der
Maske hatte das energiſche Verhalten aber
ſol=
chen Eindruck gemacht, daß er es vorzog, zu
ver=
ſchwinden. Der unmaskierte wartete immer noch
auf ein Signal ſeines Kumpans. Als ſich nichts
hören ließ, machte auch er kehrt und verſchwand.
Inzwiſchen waren noch andere Beamte
hinzuge=
kommen, die abgeblitzten Räuber waren aber
nicht mehr zu finden.
Günkher Plüſchow abgeftürzk?
Günther Plüſchow.
Berlin. Nach ſüdamerikaniſchen
Zeitungs=
meldungen, ſoll Günther Plüſchow bei einem Flug
über dem Feuerland abgeſtürzt und getötet
wor=
den ſein. Auch ſein Begleiter, deſſen Name noch
nicht feſtgeſtellt iſt, hätte den Tod beim Abſturz
gefunden. Günther Plüſchow iſt als der „Flieger
von Tſingtau” in der ganzen Welt bekannt.
Seine Flüge und Forſchungen, die er jetzt über
Südamerika veröffentlicht hat, haben ſeinem
Namen neuen Ruhm gebracht.
Zum furchtbaren Lawinenunglück an der ikalieniſch=franzöſiſchen Grenze
Eine Kompagnie italieniſcher Alpenjäger bei der Raſt im Grenzgebiet.
Schwierige Rettung der blockierten italieniſchen
Alpenjäger.
Rom. Nach ergänzenden Meldungen der
Römer Blätter haben ſich die am Damm der
Waſſeranlage von Bardonecchia blockierten
ita=
lieniſchen Alpenjäger am Mittwoch durch den
unterirdiſchen Kanal retten können, nachdem
Gummiſtiefel herangeſchafft worden waren.
Gruppenweiſe kletterten die Jäger in den
unter=
irdiſchen Kanal hinein und marſchierten im
Waſſer bei Fackelbeleuchtung durch den acht
Kilo=
meter langen Kanal, der 1,70 Meter hoch und
München. Als erſter Sachverſtändiger im
Prozeß Tauſend äußerte ſich am Freitag
vor=
mittag zunächſt der Metallhütteningenieur Dr.
Sterner=Rainer aus Neckarſulm. Bei den
Gold=
herſtellungsverſuchen Tauſends im Jahre 1925
ſeien kleine Mengen Gold herausgekommen, die
aber nach dem Stande der Wiſſenſchaft ſchon im
Ausgangsmaterial vorhanden waren. Der
Sach=
verſtändige verneinte die Frage des
Verteidi=
gers, ob durch das Tauſendſche Verfahren aus
den im Ausgangsmaterial enthaltenen
Edelme=
tallen am Schluß der Verſuche, das fünf= bis
ſechsfache an Edelmetallen herauszuholen ſei.
Nachdem das Gericht den Beſchluß gefaßt
hatte, die Sachverſtändigen ſchon jetzt zu
ver=
eidigen, ſagte der zweite Sachverſtändige, Prof.
Röntgen, aus, daß es überhaupt keine ſichere
Feſtſtellung gebe, wie groß jeder Gehalt der
Me=
talle an Edelmetallen ſei. Auf den Einwand des
Verteidigers, daß die Sachverſtändigen doch nicht
wüßten, welche Stoffe Tauſend noch zu dem
Me=
tall hinzugegeben habe, erwiderte der
Sachver=
ſtändige: „Wenn Tauſend nicht goldhaltige
Stoffe hinzugegeben hat, ſo konnte auch kein
Gold herausgebracht werden.” Sodann entſpann
ſich noch zwiſchen den beiden Sachverſtändigen
eine wiſſenſchaftliche Ausſprache. Im weiteren
Verlauf der Verhandlung bezeichnete der Zeuge
Prof. Dr. Schöller aus Wien das Tauſendſche
Verfahren als kraſſes Laientum und vollendeten
Unſinn.
Der Direktor des Hauptmünzamtes in
Mün=
chen, Dr. Joſeph Köll, bekundete als Zeuge, daß
ihm am Tage nach dem gelungenen Verſuch
doch Bedenken gekommen ſeien, ob alles mit
rechten Dingen zugegangen ſei, da das Ergebnis
auffallend günſtig geweſen ſei. Er könne aber
nicht behaupten, daß wann und wie irgendwelche
unlautere Manipulationen vorgekommen ſeien.
Der Verſuch in der Münze ſei unter ſtrengſter
Kontrolle gemacht worden.
Da ein von einem Polizeibeamten
herbeige=
ſchafter Füllfederhalter Tauſends, der unterſucht
werden ſollte, nicht der richtige war, beſchloß das
etwa einen Meter breit iſt. Am Ausgang des
Kanals wurden die erſchöpften Alpenjäger vom
Diviſionskommandeur empfangen und auf einer
kleinen Feldbahn der Waſſeranlage nach
Bardo=
nicchia gebracht. Um Mitternacht war das
Ret=
tungswerk vollendet. Die Leichen der
Lawinen=
opfer ſollen geborgen werden, wenn günſtigeres
Wetter eintritt. Da nach den geſtrigen
Meldun=
gen der Bataillonsſtab und die
Unglückskompag=
nie zuſammen etwa 80 Alpenjäger zählte, und
21 verſchüttet ſind, dürften ſich 60 durch den
Kanal gerettet haben. Nähere Angaben über
die Zahl liegen nicht vor.
Gericht, noch einen anderen Füllfederhalter
Tau=
ſends herbeiſchaffen zu laſſen und die
Weiter=
beratung auf Samstag zu vertagen.
Lawinenſturz in einem Schweizer Kurort.
Berlin. Am Donnerstag ging nach einer
Meldung aus Zürich bei dem Kurort Elm im
Kanton Glarus eine Lawine von über 100 Meter
Breite und 7 Meter Höhe nieder, die den Ort
vollſtändig von der Außenwelt abgeſchnitten hat.
Die Straßen, Bahnſtrecke und die
Telephonver=
bindungen ſind geſperrt. Die Bahnlinie, die Elm
mit den Hauptorten des Kantons Glarus
ver=
bindet, iſt zum Teil zerſtört worden. Die
Tele=
phonleitungen ſind vollſtändig im Schnee
ver=
ſchwunden. Die Schneemaſſen, die z. T. in das
Flußbett der Sern geſtürzt ſind, haben das
Waſ=
ſer zu einem See geſtaut. Man erwartet den
Ab=
ſturz weiterer Lawinen.
Die engliſche Touriſtengruppe aufgefunden.
Vier Tote.
Mörel (Kanton Wallis). Eine von hier
abgegangene Rettungskolonne von Führern aus
Adelboden traf die vor acht Tagen vom Jung
frauloch aufgebrochene und ſeither vermißte
eng=
liſche Touriſtengruppe mit Führern aus
Adel=
boden in der Nähe von Riederfurka an. Vier
Mitglieder der Gruppe, zwei engliſche Damen,
ein engliſcher Herr und der Bergführer Bärtſchi
aus Adelboden ſind tot.
Drei Tote, zwei Schwerverletzte bei einem
Autounglück.
Schweidnitz. Auf der Straße Schweidnitz
—Breslau am Eingang des Dorfes Mörſchelwitz
fuhr Freitag früh ein mit einer Berliner
Num=
mer verſehenes Perſonenauto in voller Fahrt in
den dort ziemlich tiefen Straßengraben. Das
Auto überſchlug ſich mehrmals. Von den fünf
Inſaſſen fanden die beiden Damen und ein Herr
den ſofortigen Tod. Der zweite Herr und der
Cauffeur wurden ſchwer verletzt in ein
Bres=
lauer Krankenhaus überführt.
Schlagwekkererploſion
Meinen engtiſchen Beiatert
12 Toke geborgen.
London. Donnerstag abend ereignete ſich
auf der Haiggrube der Kohlengruben=Geſellſchaft
Whitehaven in der Grafſchaft Cumberland
(Schottland) ein furchtbares Exploſionsunglück.
Man befürchtet, daß 40 Bergarbeiter den Tod
gefunden haben. Die Exploſion erfolgte im
drit=
ten Nordbezirk ganz nahe der Stelle, an der ſchon
vor drei Jahren eine Exploſion ſtattgefunden
hat, bei der 13 Bergleute ihr Leben einbüßten.
Die Exploſion war ſo heftig, daß eine
Ziegel=
mauerverſchanzung fortgeriſſen wurde, die den
Herd der früheren Exploſion von dem jetzigen
ab=
trennte. Aerzte und Sanitätsperſonal eilten
ſofort zur Unglücksſtätte. Innerhalb einer
hal=
ben Stunde hatten ſich über 2000 Menſchen vor
den Eingangstoren der Grube verſammelt,
dar=
unter viele Frauen und Kinder. Ein Arzt, der
einfuhr, konnte wegen großer Gasmengen nicht
bis zur Unglücksſtelle vordringen. Es wurden
daraufhin beſonders ausgrüſtete Hilfskolonnen
ſowohl in die Haiggrube, als auch in die
Wel=
lingtongrube geſandt, von der ebenfalls der
Zu=
tritt zur Unglücksſtelle möglich iſt.Bisher ſind
10 Leichen aus der „Todesgrube”” von
Withe=
haven geborgen worden. Viele verletzte
Berg=
leute ſind bereits in die Hoſpitäler eingeliefert
worden. Zurzeit des Unglücks arbeiteten in dem
Bergwerk etwa 200 Mann. Das Unglück
er=
eignete ſich gerade in dem Augenblick des
Schicht=
wechſels. Die Rettungsarbeiten" geſtalten ſich
außerordentlich ſchwierig. Man befürchtet, nicht
mehr rechtzeitig an die Verunglückten
heran=
kommen zu können, um ſie noch lebend zu bergen.
Die der Unglücksgrube benachbarte Wellington=
Grube wurde nach der Exploſion von Gaſen
über=
flutet. 32 dort tätige Bergleute erlitten keils
ſchwere, teils leichtere Gasvergiftungen.
Bei dem Exploſionsunglück auf der Haig=
Kohlengrube in Wikhehaven in Cumberland
ſind nach einer offiziellen Mitteilung der
Gru=
benleitung 28 Bergarbeiter getötet worden. 25
Bergarbeiter konnten gerettet werden. Dreizehn
von ihnen mußten mit ſchweren Gasvergiftungen
ins Krankenhaus gebracht werden.
Der Prozeß gegen die Mörder des Uhrmachers
Ulbrich.
Berlin. Unter außerordentlich ſtarkem
An=
drang des Publikums wurde geſtern die
Ver=
handlung gegen die Mörder des Uhrmachers
Ul=
brich fortgeſetzt und zur weitern Vernehmung
des Angeklagten Stolpe geſchritten, der ſich
dar=
über beklagt, daß er nach der Verhaftung
ſchwe=
ren Beleidigungen und Mißhandlungen durch
Po=
lizeibeamte ausgeſetzt worden ſei. Was er,
ſer=
klärt Stolpe, bei ſeiner polizeilichen Vernehmung
ausgeſagt habe, habe er ohne Ueberlegung und
aus Angſt geſprochen. Schließlich erklärt der
An=
geklagte, er habe nicht die Abſicht gehabt, Ulbrich
zu töten, ſondern ihn nur am Schreien
verhin=
dern wollen. Er habe auch nach der Tat nicht
angenommen, daß der Uhrmacher ſchon tot ſei.
Die ihn belaſtenden Ausſagen habe er nur aus
Mitleid gegen ſeine Braut, um dieſe zu ſchonen,
gemacht. Die Neumann ſei es geweſen, die geſagt
habe, man ſolle Ulbrich totſchlagen, wenn er kein
Geld hergebe.
Nach der Vernehmung des Stolpe ſchilderte
die Angeklagte Neumann nochmals Vorgeſchichte
und Hergang der Tat. Sie gab diesmal zu, daß
ſie während des Überfalls auf Ulbrich vom Beil
geſprochen hatte. Es folgte dann die Vernehmung
des Leiters der Juſtiz=Preſſeſtelle in Moabit,
Landgerichtsrat Dr. Becher, der darüber
ver=
nommen werden ſollte, aus welchem Grunde er
ſich den Angeklagten Stolpe habe vorführen
laſſen. Landgerichtsrat Becher wies darauf hin,
daß er Stolpe nur mit Genehmigung des
Unter=
ſuchungsrichters und in deſſen Gegenwart
ge=
ſprochen habe. Er habe keineswegs an den
An=
geſchuldigten Fragen gerichtet, die ſich auf die
Mordſache bezogen.
In der Nachmittagsſitzung des Mordprozeſſes
Ulbrich ſchilderte Kriminalkommiſſar Thomas,
wie man Ulbrich tot aufgefunden habe. Lieschen
Neumann habe nach ihrer Feſtnahme ein
um=
faſſendes Geſtändnis abgelegt. Auch Stolpe habe
gleich bei ſeiner Vernehmung geſtanden. Ebenſo
habe Benzinger alles zugegeben. Die Tat habe
ſich als ein gemeinſam geplanter Mord
darge=
ſtellt. Eine ähnliche Darſtellung gab der zweite
Beamte der Mordkommiſſion, Kriminalſekretär
Smetton
Der Münchener Goldmacherprozeß.
Sachverſtändigen=Ausſagen.
Aufkakk zum großen Reit- und Fahrkurnier in Berlin.
Einzug der deutſchen Teilnehmer in die Reithalle.
Der Chef der Heeresleitung, General v.
Hammer=
ſtein, grüßt die einziehenden Reiterabordnungen.
Samstag, den 31. Januar 1931
Geſchichten aus aller Welt.
„Iſt noch jemand drinnen?”
(r) Amſterdam. Die „Amſterdamſche Wacht=en=Controle=
Maat=
ſchappif”, alſo eine Art Wach= und Schließgeſellſchaft, hat einen ihrer
älteſten Wächter, Dorus Winnen, friſtlos entlaſſen und außerdem tief
in ihren Geldbeutel faſſen müſſen. Das kam aber ſo:
Auf ſeinem Kontrollgange kam kürzlich nachts gegen drei Uhr der
altbewährte Wächter Dorus Winnen an einem Kaffeehauſe mit
Reſtau=
rationsbetrieb vorüber und machte die Beobachtung, daß die Tür zum
Gaſtraum offenſtand und drinnen ein ſchwaches Licht brannte. Daß die
niedrige Eingangstreppe voller Türſchrauben lag und die eiſerne
Vor=
legeſtange, gewaltſam verbogen, ihnen Geſellſchaft leiſtete, entging in
der Dunkelheit ſeinen wachſamen Blicken. Dorus Winnen rief in den
Raum hinein:
„Iſt noch jemand drinnen?‟
Worauf prompt die Antwort ertönte: „Jawohl. Treten Sie doch
bitte näher!“
Dorus Winnen folgte der freundlichen Einladung und ſah ſich
drin=
nen einem gutgekleideten jungen Mann gegenüber, der beim Schein
einer Handlaterne damit beſchäftigt war, die Waren aus den
Büfett=
ſchränken herauszunehmen.
„Ach, Sie ſind wohl der neue Geſchäftsführer?” fragte der Wächter
aller Wächter, Dorus Winnen.
„Erraten!” war die fröhliche Antwort. „Wiſſen Sie, die
Unſicher=
heit in Amſterdam iſt in der letzten Zeit nachgerade ſo groß geworden,
daß man nachts keine Ware mehr im Geſchäft liegen laſſen darf. Darum
hat mich der Wirt beauftragt, jede Nacht alle Liköre und Rauchwaren
zum Aufbewahren in meine Wohnung zu ſchaffen. Würden Sie ſo
freundlich ſein, Herr Kontrolleur, mir dort die beiden Kiſten
Vorſten=
landen herüberzureichen?”
Unter anregendem Geſpräch, das ſich meiſt um die Dreiſtigkeit der
Amſterdamer Diebe drehte, wurden Liköre, Zigarren und Zigaretten in
zwei große Koffer gepackt, und auch Dorus Winnen legte fleißig Hand
mit an, wofür ihm der andere gleich ein Dutzend guter Zigarren in die
Hand drückte. Dann mußte ſich Dorus verabſchieden, um ſeinen
Kon=
trollgang fortzuſetzen, und dieſer Abſchied war beiderſeits von
außer=
ordentlicher Liebenswürdigkeit und gegenſeitiger Hochachtung getragen —
Am nächſten Mittag ſchon erfuhr dann Dorus Winnen, da er in
der Nacht einem Einbrecher beim Packen ſeiner Beute fleißig geholfen
hatte. Seine hergeſtotterte Erzählung über ſein nächtliches Erlebnis
mit dem „neuen Geſchäftsführer” wurde zu Protokoll genommen und
er ſelbſt unter wenig ſchmeichelhaften Bemerkungen ſeiner Würde
ent=
kleidet. Und er ſchüttelt noch heute den Kopf: „Woran erkennt man
denn nun eigentlich einen Einbrecher?”
Der Niſam ſucht ſein „wirkliches Geſicht”.
(g) London. Der Niſam (Herrſcher) von Haidarabad, dem
größ=
ten engliſchen Vaſallenſtaat von Oſtindien, nahm kürzlich an der Round
Table=Konferenz in London teil und verbrachte ſeine ganze freie Zeit
damit, ſein „wirkliches Geſicht” zu ſuchen. Die fünf beſten
Photogra=
phen ſowie die fünf bekannteſten Kunſtmaler der engliſchen Hauptſtadt
wurden zu dem Fürſten des etwa dreizehneinhalb Millionen Einwohner
zählenden oſtindiſchen Hochlandes befohlen, um ihn in allen nur
denk=
baren Stellungen und von allen Seiten auf der Platte und auf der
Leinwand zu verewigen. Man hatte ihm nämlich beigebracht, daß es
einzig und allein auf dieſe Weiſe möglich ſei, ſein wirkliches „Ich”
ein=
wandfrei kennen zu lernen. Nun liegt der Niſam in fünf Porträts
verſchiedenſter Auffaſſung und in über hundert Lichtbildern aller
Ab=
ſchattungen vor; hoffentlich wird er das Geſuchte auch bald finden . .
der Skandal mit den linken Schuhen.
(a) New York. Ausgerechnet in Chicago mußte das
Un=
glaubliche wieder wahr werden. Was man als Scherz, als
Gro=
teske erdacht hatte, was man in Films als effektvollen Einfall
be=
wertet, erlebte in Chicago ſeine Verwirklichung. Es ſoll eben
die=
ſer Stadt nichts, rein gar nichts erſpart bleiben.
Wie alle Städte der Welt, ſo hat auch Chicago eine Unmenge
Erwerbsloſe, die dieſer Stadt ſehr viele Sorgen bereiten. Denn
es gibt in den U. S.A. keine Erwerbsloſenfürſorge, ſondern alles
regelt ſich — oder es regelt ſich auch nicht — aus der privaten
Wohltätigkeit heraus. Wer
Chicago gekommen, der dazu dienen ſollte, den Erwerbsloſen
Schuhe zu verſchaffen. Die Stadt ging alſo hin und erſtand ein
ganzes Fabriklager mit Schuhen, aus den Beſtänden einer Firma,
die angeblich „kopfüber” gegangen war. Die Schuhe waren ſehr
billig, und die einzelnen Exemplare die als Muſter vorgeführt
wurden, ließen eine ausgezeichnete Qualität vermuten Wirklich,
die Qualitat war gar nicht ſo ſchlecht, aber dieſer Kauf hatte
einen andern Haken: das ganze Lager beſtand nur entweder aus
linken, oder nur aus rechten Schuhen. Nie aber fand man zu
einem rechten Schuh einen linken hinzu. Da die Schuhe in
Kar=
tons geliefert wurden, merkte man die Beſcherung erſt, als die
linken Schuhe den Erwerbsloſen ſchon ausgehändigt waren.
Bei=
nahe wäre es zu einer Revolte gekommen. Aber die Stadt war
einſichtig. Sie ordnete an, daß ſofort aus dem an ſich ſchon ſo
Seite 11
mageren Stadtſäckel, ein Deckungsbetrag ausgeworfen werde, daß
man für dieſes Geld Schuhe kaufe, und zwar rechte und linke, und
daß man dann den Erwerbsloſen für ihre linken wirkliche,
rich=
tige Paare eintauſche.
So vermied man eine Revolution wegen der linken Schuhe.
Nicht vermieden aber konnte die Tatſache werden, daß die Stadt
Chicago eindeutig als die Hereingefallene daſtand, die nun mit
einigen Tauſenden rechten oder linken, aber nie
zuſammengehören=
den Schuhen daſatz. In dieſem Augenblick — der Teufel mag
ver=
ſtehen, wie das zuging — traf ein Schuhhandler in Chicago ein und
hörte von dem Reinfall. Flugs ſprach er bei den betrübten
Stadtvätern vor und machte ihnen das Angebot, die linken Schuhe
aufzukaufen und die einzelnen rechten dazu. Allerdings bezahlte
er nur ein Zehntel deſſen, was die Väter von Chicago aus dem
Wohltätigkeitsfonds dafür ausgeworfen hatten.
Und der Kaufmann zog mit ſeinen einzelnen Schuhen von
dannen. Wiſſen Sie, wohin? — Nach Südamerika. Dort werden
nämlich einzelne Schuhe geſucht. Ohne Scherz, denn die Schönen
vieler halbziviliſierter Gegenden in Südamerika lieben nichts mehr,
als an jedem Fuß einen anderen Schuh zu tragen. Alſo einen
ſilbernen an ihrem rechten und einen goldenen am linken Fuß. Oder
einen Lackſchuh links und einen ſchön mit Flechtarbeit verzierten
am rechten Fuß. Da nun ſich auch in halbziviliſerten Gegenden
die Männer den Neigungen der Frauen immer mehr anpaſſen, ſo
ſuchen neuerdings auch die Herren es ihnen in der Liebe zum
unter=
ſchiedlichen Schuh gleichzutun. Hier alſo wird der Kaufmann ſeine
linken und ſeine rechten Schule los werden. Und die Stadt Chicago
hat wenigſtens 10 Prozent noch an ihrem Verluſt erſpart.
Eine andere Sache iſt aber, daß in gewiſſen Kreiſen behauptet
wird, der Kaufmann mit den Dſchungelſchuhen habe jene Leute
gekannt, die der Stadtverwaltung von Chicago die linken und die
rechten Schuhe verkauften. Er habe nur noch mit ihnen ein kleines
Geſchäftchen gemacht, bei dem ſie rund 900 Prozent verdienten..
Das iſt die Geſchichte von den linken Schuhen von Chicago.
Harry Fenders Berufswechſel.
(a) NewYork. Harry Fender, Operettenliebhaber eines der erſten
Theater auf dem Broadway, entlohnt mit wöchentlich 1500 Dollars,
kehrte urplötzlich den Brettern, die die Welt bedeuten, den Rücken,
kehrte nach ſeiner Heimatſtadt St. Louis heim und ließ ſich daſelbſt als
Schupomann mit einem jährlichen Gehalt von 2000 Dollars anſtellen.
Motiv des höchſt eigenartigen Berufswechſels iſt Rache! Rache an der
Unterwelt, deren zwei heimatliche Vertreter (Fender kennt die Namen
genau) die Braut des Künſtlers berauben wollten und die ſich tapfer
wehrende Frau ohne Gewiſſensbiſſe erſchoſſen haben. Ritter Fender
leiſtete den Eid, ſich an den Gaunern zu rächen und ging zur Polizei,
um den legalen Kampf gegen die Verbrecher aufnehmen zu können.
Zeigt er ſich in der neuen Eigenſchaft ebenſo begabt wie auf der
Ope=
rettenbühne, werden die Kerle in der Tat nichts zu lachen haben:
Holzverſteigerung M. 7.
(Letzte Verſteigerung.)
Mittwoch, den 4. Februar,
vor=
mittags 9 Uhr, wird in Darmſtadt
(Wirtſchaft Heilig Kreuz) aus
Forſt=
ort II Stockſchlag 37, Kleeneck 42a,
VII Bohleneck 6. Alter Hegwald 8, 11,
Schröders Säu 12, Ob. d. Rottwieſe 13,
15, Wildſcheuerlachteil 17, IIII
Hengſt=
riedlache 2b, 3b, 10a, Rottwieſenſchlag 11
nachſtehendes Holz verſteigert:
Stammholz im: Eiche 3,08 1, Buche
0,10 1. 0,18 2, Kiefer 3,20, 2a, 0,86 3b,
3,50 3a, 0.90 4a, Fichte 1,26 1a, 1,32 1b.
O0,69 b, Weymouthskiefer 0 10 1a; 2,07 1b,
1,97 2a, 1,86 2b. 0,68 3a; Derbſtangen
Stück: Eiche 63 II, 320 III, Buche 1 II,
1 III, Hainbuche 2 III, Fichte 8 1, 6 II.
3 III; Nutzſcheitholz rm: 24,3 Eiche I
geſpalten.
Scheitholz rm: 389,6 Buche, 14
Hainbuche, 143 Eiche, 1 Erle;
Knüppel=
holz rm: 85,7 Buche, 10 Hainbuche,
31,3 Eiche; Reiſerholz I. Kl. rm: 101
Buche, 21 Eiche: Stockholz rm: 46,5
Buche, 2 Kainbuche, 47 Eiche.
Das Eichenſtammholz und die
Eichenderbſtangen eignen ſich zu
Deichſeln, das Buchenſtammholz und
die Buchenderbſtangen zu
Lang=
wieden. Alles Nutzholz ausgenommen
4,28 fm Echenſtammholz 1 in
Stock=
ſchlag 37 (Nr. 205), 21,3 rm
Nutzſcheit=
holz Eiche I in Kleeneck 42a, lagert in
Förſterei Einſiedel. Sämtliches
Brenn=
holz in Kleeneck 42a. Das Holz iſt vor
der Verſteigerung einzuſehen. Mit H
geſchlagene Nummern kommen nicht zum
Ausgebot. Auskunft bezügl. Brennholz
u. 21,3 rm Eichennutzſcheitholz in
Kleen=
eck 42a durch Förſter Wex, Meſſ.
Fall=
torhaus, bezügl des übrigen Nutzholzes
durch Förſter Lohfink, Forſthaus
Ein=
ſiedel (Tel. Meſſel 9) und
unterzeich=
netes Amt.
(1924
Darmſtadt, den 29. Januar 1931.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.
Donnerstag, den 5. Februar 1931,
vormittags 9/, Uhr, werden in der
Keller’ſchen Gaſtwirtſchaft zu
Wembach aus den Staatswalddiſtriften
Seckenhain 5a, Großer Heegwald 16a,
Neuer=Schlag 20—23 und Weichkopf 24b
der Förſterei Koloniewald veiſteigert:
Nutzholz: Derbſtangen Fichte I. Kl.
9 St., II. Kl. 38 St., III. Kl. 124 St.
Lärche III. Kl. 6 St. Re’sſtangen;
Fichte IV. Kl. 96 St, V. Kl. 86 St.,
VII. Kl. 85 St. Weißtanne IV Kl. 15 St.
Brennhoiz: Scheiter, rm: 435
Buche, 14 Eiche, 6 Kiefer. Knüppel, rm:
118 Buche, 5 Eiche, 70 Kiefer. Aſtreiſig,
100 W.: 56,0 Buche, 1,4 Eiche. (1926
Unterſtrichene Nummern kommen nicht
zum Ausgebot — Nähere Auskunft durch
unterzeichnetes Forſtamt und Herrn
Förſter Schneider zu Rohrbach.
Ober=Ramſtadt, den 30. Januar 1931.
Heſſ. Forſtamt Ober=Ramſtadt.
Bekanntmachung. s
Die Nutzholzverſteigerung vom 29.
Ja=
nuar 1931 iſt mit Ausnahme der Stämme
Eiche Kl. 5 und 6 genehrnigt. Ausgabe
der Abfuhrſcheine durch die zuſtändigen
Kaſſenſtellen am Donnerstag, den 5.
Fe=
bruar. Ueberweiſungs= und erſter
Ab=
fuhrtag am Freitag, den 6. Februar, /Werkzeug. 1 Stall=Laterne. 1 Tüte mie
Zuſammenkunft für: Förſterei Böllenfau= verſchiedenen Kurzwaren. 1 woll. Kin
ier vormittags 9 Uhr beim Forſthaus Damenſtrumpf. 1 Luftpumpe. 1 Waſch=
Böllenfalltor, Beſſunger Förſterei
nach=
mittags 2 beim Beſſunger Forſthaus.
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Heſſ. Forſtamt Darmſtadt.
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weitere 6 Jahre öffentlich verpachtet.
Altheim, den 26. Januar 1931,
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Am Donnerstag, den 5. Februar,
vormittags 9 Uhr, wird in der
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halle am Woogsplatz das gefamte
Nutz= und Brennholz aus dem
Staats=
wald der Fö ſterei Baſſinteil und dem
Wald des Philippshoſpitals öffentlich
meiſtbietend verſteigert:
Langholz und Abſchnitte N: Eiche
Kl. 1, 1 St. — 0,09 fm, Kl. 2, 3 St. —
0,98 fm, Kl. 3, 10 St. — 6,22 fm, Kl. 4
4 St. — 4,56 fm, Buche Kl. 4, 2 St.
— 2, 44 fm, Pappel Kl. 2, 2 St. — 0.83
fm. Kl. 3, 1 St. — 0,69 fm, Linde Kl. 4
1 St. — 1,04 fm.
Langholz N: Kiefer 2b. 8. St. —
7,50 fm, 3a, 8 St. — 10,12 fm, 3b, 10
St. — 15,68 fm. 4a, 2 St. — 3,98 fm,
Douglas 1a, 2 St. — 0,25 fm, Weym.=
Kiefer 1a, 2 St. — 0,20 fm.
Abſchnitte N: Kiefer 2a, 2 St. —
1,01 fm, 2b, 11 St. — 7,60 fm, 2b. 17
St. — 12,30 fm, 3a, 23 St. — 21,75 fm,
3b, 10 St. — 12,39 fm, 4a, 2 St. — 2,05
fm, 4b, 2 St. — 2.99 fm.
Derbſtangen: Eiche III. Kl. 9 St.,
Fichte III. Kl. 62 St., Kieſer III. Kl.
176 St., Weym.=Kiefer II. Kl. 84 St.,
III. Kl. 284 St.
Reisſtangen: Kiefer IV. Kl. 145 St.,
Fichte 1V. Kl. 61 St., V. Kl. 60 St.,
VII. Kl. 20 St., Weym.=Kiefer IV. Kl.
121 St., V. Kl. 50 St., VI. Kl. 75 St.,
VII. Kl. 50 St.
Nutzknüppel, rm: Eiche I. Kl. 1,
II. Kl. 13 4 (z. T. Pfoſten).
Scheiter, rm: Kiefer 34.
Knüppel, rm: Buche 1, Eiche 14,
Pappel 4, Linde 11, Kiefer 131, Fichte 1,
Weym.=Kiefer 13.
Stöcke, rm: Kiefer 4.
Das zur Verſteigerung kommende
Holz iſt blau unterſtrichen.
Kauflieb=
habern wird empfohlen, das Holz vor
der Verſteigerung zu beſichtigen, da
ſpä=
tere Einwendungen wegen Qualität und
Menge nicht berückſichtigt werden können.
Nähere Auskunft erteilt Herr Förſter
Klipſtein, Holzhofallee 10 (Fernruf
(1936
3678).
Darmſtadt, den 30. Jan. 1931.
Heſſ. Forſtamt Darmſtadt.
2. Stamm= und
Nutzholzverſteigerung.
Montag, den 2. Februar 1931,
vor=
mittags 9½ Uhr anfangend, wird aus
dem Stadtwald Pfungſtadt. Diſtrikt
Klingsackertanne Abt. 16 (Kahlhieb) das
nachverzeichnete Kiefernſtammholz, ſowie
63 Rm. Kiefern=Rundſcheitholz an Ort
und Stelle öffentlich verſteigert:
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3a 30—34 „ „79. . — 59,49 „
3b 35—39 „ „ 56 „ — 56,8
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63 Rm., 1,50 m lang, Kiefern=
Rundſcheit=
holz, II. Klaſſe.
Zuſammenkunft an der Holzbrücke
(Sandſchollnſchneiſe). Gegen Bürgſchaft
wird Zahlungsfriſt bis Martini 1931
gewährt. Nähere Auskunft erteilt Förſter
Wiemer, Forſthaus.
Bemerft wird, daß das Holz gut
abzufahren iſt und daß es ſich um
32jährigen Beſtand mit ſchönem
Schnitt=
holz handelt.
Pfungſtadt, den 27. Januar 1931.
Heſſiſche Bürgermeiſterei
(1746b
Schwinn.
Seite 12
Samstag, den 31. Januar 1931
Nummer 31
Oporn Spier und Tarnen.
Handball.
Polizei Darmſtadl.
Das Spiel um die Süddeutſche Meiſterſchaft gegen Weſtmark Trier 05
in Trier iſt von der Sportbehörde wegen der ſchlechten
Platzverhält=
niſſe in Trier für nächſten Sonntag abgeſagt worden.
Polizei=Sp.V. Darmſtadt hat mit dem Polizei=Sp.V. Worms ein
Privatſpiel abgeſchloſſen, das am nächſten Sonntag um 11 Uhr
vor=
mittags in Worms ausgetragen wird. Da bei der Wormſer Mannſchaft
eine deutliche Formverbeſſerung feſtzuſtellen iſt, verſpricht das Spiel
recht intereſſant zu werden. Der Darmſtädter Elf iſt zu empfehlen,
den Gegner nicht zu unterſchätzen.
Damen: Polizei Darmſtadt — Wormatia Worms.
Das Spiel der Damen muß leider ausfallen, da einige
Spielerin=
nen der Wormatia erkrankt ſind. Das Treffen wird verſchoben.
Reichsbahn Darmſtadt.
Am Sonntag, nachmittags 3 Uhr, trägt Reichsbahn am Dornheimer
Weg ein Freundſchaftstreffen gegen Turngemeinde Beſſungen aus.
Beide Mannſchaften haben ihre Kräfte ſchon in früheren Treffen
ge=
meſſen und gezeigt, daß jede Elf abwechſelnd als Sieger hervorging.
Da nun beide Mannſchaften künftig in der Meiſterklaſſe
zuſammen=
ſpielen und jede um manche Spielerfahrung reicher geworden iſt, iſt der
Ausgang des Spieles als offen zu rachten. Vorher, um 1.30 Uhr,
ſpielen die zweiten Mannſchaften.
Tgſ. 1875 Darmſtadt — To. König i. 9.
Ein ſpannendes Treffen findet kommenden Sonntag, nachmittags
3 Uhr, auf dem Sportplatz Kranichſreiner Straße ſtatt. Tv. König, der
einer alten Rückſpielverpflichtung genügt, wird für die Platzbeſitzer
einen ſchwer zu überwindenden Gegner abgeben. Wenn auch die 1875er
im Vorſpiel (Frühjahr 1930) 6:2 ſiegen konnten, ſo iſt das für ſie kein
Grund, den Kampf leicht zu nehmen. Tv. König belegte in den
Pflicht=
ſpielen des Odenwaldgaues in der Meiſterklaſſe den 2. Platz und beſitzt
eine gut eingeſpielte Mannſchaft. Ueberragend Tormann und Sturm.
— Vorher ſtehen ſich die zweiten Mannſchaften beider Vereine
gegen=
über (1.45, Uhr).
Waſſerball.
Rot=Weiß—Jungdeutſchland 8: 7 (2:4).
Am Donnerstag abend waren die Darmſtädter
Schwimmſportan=
hänger wieder einmal vollzählig im Hallenbad erſchienen. Die Tatfache,
daß Not=Weiß ſowohl im Waſſerball als auch im Schwimmen in letzter
Zeit ſtark aufkam und dem (durch Wegzug des Heiko Schwarz’
ge=
ſchwächten) Darmſtädter Schwimmklub nahezu gleichwertig wurde, ließ
einen raſſigen Kampf ahnen; derſelbe trat auch ein, zumal es um die
Führung in der Winterverbandsrunde ging. Jungdeutſchland ſpielte
ohne Richter mit: Fuhrländer; Förſter, Leyerzapf; Orlemann; Alken,
Berges, Schuchmann; „Rot=Weiß mit: Karg; Stückrot, H. Vogel (Erſatz
für Gimbel); Dahmer; E. Hanſt, Trinkaus Rottmann. — Zu dem
Spielverlauf: Rot=Weiß wählt die tiefe Baſſinſeite. Nach
kur=
zem Geplänkel kann Berges, für Jungdeutſchland kurz hintereinander
zweimal einſchießen; dann wird das Spiel gleichwertiger, und bis zur
Halbzeit erzielen beide Parteien noch je zwei Treffer. Nach Halbzeit
dreht Rot=Weiß mächtig auf und ſtellt in hartem Kampfe das Spiel 5:5.
Noch zlvei Minuten Spielzeit! Jungdeutſchland ſucht die Entſcheidung;
Berges gelingen zwei Ueberraſchungstore (5:7), doch Rot=Weiß gibt ſich
nicht geſchlagen. Leherzapf muß aus dem Waſſer. Trinkaus verwandelt
den Strafwurf zum 6. Tore für Rot=Weiß, E. Hanſt ſtellt anſchließend
den Ausgleich her. Das Publikum tobt, Jungdeutſchland iſt
depri=
miert, was Rot=Weiß zum 8. und Siegestor ausnutzt — gleich danach
Schlußpfiff.
Das Spiel war wohl eines der ſpannendſten in den letzten Jahren.
Die Mannſchaften zeigten beiderſeits gutes Können und eine
Schnellig=
keit, die mitreißend war. Jungdeutſchland ſtellte die techniſch reifere
Mannſchaft. Rot=Weiß glich das durch größer Begeiſterung und beſſere
Taktik aus. Auf der Jungdeutſchlandſeite glänzte Orlemann durch ſein
üiberlegtes und faires Spiel, während bei Rot=Weiß Karg im Tor und
E. Hanſt im Sturm einen guten Tag hatten.
Das Publikum nahm an dem Spiel begeiſternden Anteil; wenn es
manchmal über die Stränge ſchlug und den Schiedsrichter anheulte, ſo
lag das nicht an den etwaigen Fehlentſcheidungen desſelben, ſondern
an der Regelunkenntnis der Schreier — Rot=Weiß iſt über ſeinen erſten
gegen Jungdeutſchland errungenen Waſſerballſieg in der Ligaklaſſe
be=
rechtigterweiſe ſtolz; Jungdeutſchland dagegen wird ſelbſtverſtändlich
alles verſuchen, die Scharte auszuwetzen, was ihm vielleicht ſchon im
Rückſpiel gelingt. Wir vertreten die Auffaſſung, daß dieſe
Lokal=
rivalität, im ſportlichen Rahmen gehalten, dazu beitragen kann, den
Darmſtädter Schwimmſport auf die einſtige ſo ſtolze Höhe zu bringen.
Das Können und das Material iſt in den beiden in Darmſtadt
führen=
den Schwimmvereinen vorhanden.
Weltergewichts=Europameiſter Guſtave Roth, ſchlug in Paris den
Franzoſen Al Berry nach Punkten.
Englands Eishockey=Nationalmannſchaft wurde in Berlin vom
Ber=
liner Schlittſchuhklub mit 5:0 Treffern geſchlagen.
Hußoalt.
Rof-Weiß Darmſtadt.
Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele müſſen die Rotweißen am
kommenden Sonntag in Geinsheim mit der erſten und zweiten
Mannſchaft antreten. Da die Fahrt mit der Bahn ſehr umſtändlich iſt,
wird den beiden Mannſchaften ein Auto zur Verfügung geſtellt, welches
Pünktlich um 12 Uhr ab Löffler (Waldſtraße) abfährt. An dieſer Fahrt
können noch einige Schlachtenbummler teilnehmen. Beide
Mannſchaf=
ten treffen ſich bereits um 11.30 Uhr zum Umkleiden im Lokal. — Die
Jugend fährt in ihren Pflichtſpielen fort und empfängt im zweiten
Spiel die gleiche von Groß=Gerau auf dem Platz an der Rheinallee
nachmittags 1.30 Uhr.
Union Darmftadt — Sporkverein Mörfelden.
Am kommenden Sonntag treffen ſich obige Gegner zum
Verbands=
ſpiel auf der Rennbahn. Wieder haben die Beſſunger Gelegenheit,
durch eigenen Platzvorteil begünſtigt, die für ſie dringend benötigten
Punkte zu erringen. Da am Sonntag der derzeitige Mittelläufer
er=
heblich verletzt wurde, und wohl längere Zeit pauſieren muß, muß die
Mannſchaft alle Energie einſetzen, um das Spiel zu gewinnen. Im
Vorſpiel trennten ſich beide Mannſchaften mit einem gerechten
Unent=
ſchieden. Schon daran gemeſſen, müßten die Beſſunger dieſes Treffen
für ſich entſcheiden können. Wenn ſich auch am Anfang das Fehlen
älterer Spieler, wvie Aßmuth, Darmſtädter, Rückert, Boos, ſehr
bemerk=
bar machte, ſo hat ſich doch der geſtellte Erſatz gut in die Mannſchaft
gefunden, ſo daß die Elf heute ein abgerundetes Ganze darſtellt. Es iſt
daher ein ſpannendes Spiel zu erwarten. Vorher treffen ſich beide
Alte=Herren=Mannſchaften.
Polizei Darmſtadt — 5. C. 03 Egelsbach.
Am Samstag, nachmittags 3 Uhr, ſtehen die Ligamannſchaften
oben=
ſtehender Vereine auf dem Polizeiſportplatze ſich gegenüber. Dem F. C.
Egelsbach, der in letzter Zeit wieder ſeine aufſteigende Form bewies,
gelang es ſogar am letzten Sonntag, einen Punkt aus Sprendlingen zu
holen, Polizei=Sp.V., der mit ſeiner bekannten Aufſtellung antritt,
wird vom Anſtoß weg zu kämpfen wiſſen, daß die unbedingt
notwendi=
gen Punkte in Darmſtadt verbleiben.
Eintracht Darmſtadt — Boruſſia Dornbeim.
Kommenden Sonntag muß Eintracht zum fälligen Rückſpiel in
Dornheim antreten. Für die Einheimiſchen iſt dies kein leichter Gang.
Der Sieg des Gaſtgebers gegen Wolfskehlen zeugt von einer
augenblick=
lich beachtlichen Spielſtärke. Für Eintracht gilt es, den ausſichtsvollen
Tabellenplatz zu verteidigen.
Sportverein Darmſtadt 1898 (Jugend).
1. Jgd. — 1. Jgd. Weiterſtadt, hier, 13 Uhr; 2. Jgd. — 1. Jgd.
Polizei, Stadion, 10.15 Uhr: 3. Jgd. ſpielfrei; 4. Jad.
1. Jgd.
Eſchollbrücken, dort, Abfahrt mit Auto 12.15 Uhr (Marſtall); 1. Schüler
1. Schüler Polizei, Stadion, 1.15 Uhr; 2. Schüler — 1. Schüler
Union, Rennbahn. 12.15 Uhr.
Turnen.
Interne Gerätemeiſterſchaften an der Techniſchen Hochſchule.
I. Einzelkämpfe. Unterſtufe: 1. Brühl, Ak. Ver., 134 Punkte;
2. Brügel, Cömenia, 126 P: 3. Rumpf. Ak. Ver., 123 P, —
Mittel=
ſtufe: 1. Sandrock, A. T.V. Alemannia, 120 Punkte; 2. Schaulinski,
A. T. V. Alemannja, 117 P.; 3. Raiß, Freiſt., 109 P. — Oberſtufe:
1. Schieferdecker, A.T.V. Skizze, 186 Punkte; 2. Gärtner,
Kur=
mainz, 175 P.; 3 Schrödter, A.T.V. Ghibellinia, 166 P.
II. Muſterriegenturnen am Barren. Oberſtufe: 1. A. T.V.
Alemannia, 36 P.; 2. A.T.V. Ghibellinia, 34 P. — Unterſtufe:
(Alleingang) Burſchenſchaft Rheno=Gueſtfalia, 34 P.
In der Otto=Berndt=Halle fanden geſtern die Internen
Hochſchul=
meiſterſchaften im Geräteturnen ſtatt. Die Beteiligung war
erfreulicher=
tveiſe gegen das Vorjahr angewachſen. Entſprechend waren die
Leiſtun=
gen auch geſtiegen. Hochſchulmeiſter wurde Stud. Schieferdecker, deſſen
Können aus Wettkämpfen der Turngemeinde 1846 bekannt iſt. — Im
Muſterriegenturnen der Oberſtufe kämpften die langjährigen Rivalen
A. T. V. Ghibellinia und A.T.V. Alemannia hartnäckig um den erſten
Platz, den Alemannia mit zwei Punkten Vorſprung gewann. — Beim
Muſterriegenturnen (Unterſtufe) zeigte die Burſchenſchaft Rheno=
Gueſt=
falia neben Barrenturnen gut ausgeführte Freiübungen, die von einer
ſorgfältigen Vorbereitung zeugten und allgemeinen Anklang fanden.
Hauptſchriftlettung. Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltiik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleten, Reich un
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann,
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwari”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite.
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willh Kuble,
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſiadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garanfie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Geiten
Geſchäffliches.
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Ueſere verehrlichen Leſerinnen in Stadt und Land werden
gerne die Kunde vernehmen, daß die weltbekannte Mez A.G.
(vormals Carl Mez u. Söhne A. G.), Fabriken für Stickſeiden aus
Real= ſowie Kunſtſeiden, Fantaſie= und baumwollene
Handarbeits=
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den 3. Februar bis einſchließlich Freitag, den
6. Februar von 10 Uhr durchgehend bis 18 Uhr in
Darmſtadt im Kaiſerſaal=Fürſtenſaal, Grafenſtr. 20, eine
Ausſtellung ihrer Handarbeitsmaterialien ſowie einer ſchönen
Auswahl durch hervorragende Kunſtgewerblerinnen angefertigter
Handarbeitsmodelle veranſtalten wird. Es wird
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ſtens zu recht regem Beſuch dieſer Ausſtellung eingeladen.
Rundfunk=Pragsamme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 31. Januar.
7.15: Frühkonzert vom Frankfurter Konzertorcheſter. Rundfunk=
Blaslonzert. Wiener Muſik.
10.20: Schulfunk: Henri Guilbeaux: Kinder in Frankreich.
13.05: Von Köln: Mittagskonzert des Orcheſters des Weſtdeutſchen
Rundfunks.
15.20: Stunde der Jugend. Aus dem deutſchen Liederkranz. Lieder=
und Muſikvorträge von Schulen. Goetheſchule zu Offenbach a. M.
Heimat und Vakerland. Mitw.: Schülerinnenchor des 9. und 10.
Schuljahres der Goetheſchule.
17.00: Köln: Nachmittagskonzert des Orch. d. Weſtd. Rundfunks.
Operettenmuſik. Soliſten: Gretel Finkler (Sopran), Priem (Tenor)
18.10: Strömungen in der Jugend des Fernen Oſtens. Diskuſſionen
unter Teilnahme von W. D. Ting (China), Cyong=Ho Do (Japan),
Narain (Indien).
3.50: Spaniſcher Sprachunterricht.
19.20: Stuttgart: Unterhaltungstonzert des Philharmoniſchen
Or=
cheſters Stuttgart. Werke von Edvard Moritz.
20.00: Mannheim: Viktoria und ihr Huſar. Operette in drei Akten.
22.20: Lachen tut not. Ein bunter Abend, zuſammengeſtellt von
Karl Schnog. Ausf.: Käte Mann, Max Menſing, Karl Schnog,
Rundfunkorcheſter.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend, 31. Januar.
12.00: Kalif Storch” ſrei nach Hauff. Hörſpiel
15.00: Kinderbaſtelſtunde. Hans Tüchtig baut Tierfallen.
15.40: Frauenſtunde. „Mutter ſingt.‟ Das Wiegenland im
Volks=
mund und im Kunſtgeſang.
16.00: Pädagog. Funk. Rektor Erich Guder: Der Deutſchunterricht
in der Volksſchule.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Ernſt Meunier: Vom deutſchen Feuilleton.
18.00: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
18.30: Hochſchulfunk. Prof. Dr. Poll: Grundprobleme der Lehre
vom Leben.
19.00: Dr. Wilh. Hermanns: Alte Werkmeiſterfamilien.
20.00: Berlin: Bunter Abend. Mitw.: Die Weintraub=Syncopaters,
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Vogelsberg. Dunſt, — 2 Grad, Geſamtſchneehöhe 40 Ztm., gekörnt,
Ski u. Rodel ſehr gut. — Herchenhainer Höhe: Klar. — 1 Grad,
25 Ztm., Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut.
Odenwald. Neunkirchen: Schneefall, 0 Grad, 17 Ztm.,
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Taunus. Kl. Feldberg: Bewölkt, — 2 Grad, 18. Ztm.,
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ſchnee, Ski und Rodel ſehr gut.
Rhön. Waſſerkuppe: Nebel, —3 Grad, 30 Ztm., Pulverſchnee,
Ski und Rodel gut.
Schwarzwald. Feldberg: Schneefall, — 5 Grad, 180 Ztm.
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ſchnee, Ski und Rodel ſehr gut. — Hornisgrinde: Schneefall,
—4 Grad, 140 Ztm., Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut.
Ruheſtein: Schneefall, — 3 Grad, 130 Ztm., Pulverſchnee Ski
und Rodel ſehr gut. — Furtwangen: Schneefall, —1 Grad,
100 Ztm., Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut.
Weikerberichl.
Ausſichten für Samstag, den 31. Januar: Nach vorübergehender
Eintrübung mit Niederſchlägen wechſelnd bewölkt, einzelne
Schneeſchauer, Temperaturrückgang.
Ausſichten für Sonntag, den 1. Februar: Kälteres Wetter mit
vielfach leichtem Nachtfroſt, dunſtig mit Aufklaren, meiſt
trocken.
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ſtäh. in der Geſchäftsſtelle d8. Blattes
Nummer 31
blatt
Samstag, den 31. Januar
Dr. Krupp von Bohlen und Halbach
über die Wirtſchaftslage und Arbeitsloſigkeit.
In der geſtrigen Generalverſammlung der Friedrich Krupp A.=G.,
in der der Geſchäftsabſchluß 1929/30 genehmigt wurde, führte der
Vor=
ſitzende des Aufſichtsrates, Dr. Krupp v. Bohlen und Halbach, u. a. aus:
Der Kruppſche Geſchäftsabſchluß ſei ein Abbild der Sorgen und
Nöte des deutſchen Wirtſchaftslebens, an dem nichts retuſchiert worden
ſei. Seit Jahren werde gegen den Grundſatz verſtoßen, daß der ſoziale
Wohlſtand nur durch die Wirtſchaft und nicht gegen die Wirtſchaft
er=
zielt werde, daß er aber niemals vom grünen Tiſche aus verfügt werden
könne. Um dieſem Wohlſtand Genüge zu tun, ſeien der deutſchen
Wirt=
ſchaft Laſten auferlegt worden, die ſie zu Boden drückten. Der Redner
ſchilderte die Wirkung der ſtaatlichen Lohn= Sozial= und Steuerpolitik
auf das Wirtſchaftsleben und erklärte, daß für jeden, der dieſe
Entwick=
lung verfolgt habe, die deutſche Wirtſchaftskriſis in ihrer gegenwärtigen
Ausdehnung und Stärke nicht überraſchend gekommen ſei. Schon vor
langer Zeit, betonte Dr. Krupp, habe ich vor dem Gefahrenpunkt
ge=
warnt, wo die Spanne zwiſchen Selbſtkoſten und Erlöſen gänzlich
ver=
ſchwinden würde, wo weitere Belaſtungen nur mit Eingriffen in die
Subſtanz zu decken wären. An dieſem Punkte ſtehen wir jetzt.
Der Redner wandte ſich trotzdem entſchieden gegen die
Schwarz=
ſeher. Unternehmer und Arbeiter könnten für ſich in Anſpruch nehmen,
in den ſchweren Jahren der Nachkriegszeit ihre Pflicht getan und manche
verzweifelte Situation gemeiſtert zu haben. Dies berechtige zu der
Hoffnung, daß es gelingen werde, aus den Schwierigkeiten auch wieder
herauszukommen. Ohne Opfer auf beiden Seiten könne dies freilich
nicht gelingen. Zwei Kernprobleme harrten beſonders dringend der
Löſung: die Selbſtkoſtenkriſis und die Arbeitsloſigkeit. Um Arbeitsloſe
möglichſt raſch wieder in den Produktionsprozeß einzugliedern, müßte
man verſuchen, mit dem bisherigen Aufwand für Gehälter und Löhne
mehr Leute zu beſchäftigen, um auf dieſem Wege auch billiger zu
produ=
zieren. Dem Unternehmer fiele bei dieſem Verſuch die Aufgabe zu,
für vermehrte Arbeitsmöglichkeit durch Ausführung von vielleicht
zu=
nächſt unproduktiven Arbeiten zu ſorgen und darüber hinaus das Riſiko
für den Abſatz einer allmählich vermehrten Produktion auf ſich zu
neh=
men. Wenn es gelänge, Arbeit und Kapital in dieſem Sinne zu einer
opferbereiten Gemeinſchaftsarbeit zuſammenzuführen, ſei ein Anfang
gemacht mit der Beſeitigung der Schwierigkeiten, die die deutſche
Wirt=
ſchaft über die Auswirkungen der Weltwirtſchaftskriſis hinaus bedrückten.
Dr. Krupp ſchloß mit einem kurzen Ueberblick über die Lage der
deutſchen Eiſeninduſtrie und des Bergbaues im neuen Geſchäftsjahre.
Die Geſellſchaft bleibe grundſätzlich auf eine aktive Geſchäftspolitik
ein=
geſtellt und werde auch im laufenden Geſchäftsjahre diejenigen Arbeiten
fortſetzen, die ſie zur weiteren Hebung der Qualität und der
Wirtſchaft=
lichkeit ihrer Erzeugung für notwendig halte.
Wiriſchaftliche Rundſchan.
Die Ausfuhr von Metallhalbzeug im Dezember 1930. Die Ausfuhr
von Metallbezug aus Aluminium, Blei, Kupfer, Nickel, Zink und
Zinn und ihren Legierungen ſtellte ſich im Dezember 1930 nach den in
der „Metallwirtſchaft” veröffentlichten Berechnungen des
Zentralver=
bandes der deutſchen Metall=Walzwerks= und Hütten=Induſtrie E. V.,
Berlin, auf 7924,8 Tonnen im Werte von 11 18100 0 RM.
gegen 8115,5 Tonnen im Werte von 10 659 000 RM. im November
1930 und 8068,8 To. im Werte von 15 375 000 RM. im Dezember 1929.
Die Geſamtziffer für die Dezemberausfuhr verteilt ſich auf die einzelnen
Halbzeuggruppen wie folgt: 355,6 To. Aluminium=Halbzeug, 591,4 To.
Bleihalbzeug, 26,5 To. Nickelhalbzeug, 3538,1 To. Kupferhalbzeug und
2761,9 To. Halbzeug aus Kupferlegierungen. Im ganzen Jahre 1930
ſtellte ſich die geſamte Halbzeugausfuhr auf 99 070,1 To. im Werte von
161922000 RM. gegen 90 862,9 To. im Werte von 171 305 000 RM. im
ganzen Jahre 1929. Der Einheitswert des ausgeführten Halbzeuges
ſtellte ſich im Dezember 1930 auf 141 RM. je Doppelzentner gegen 131
RM. im November 1930 und 191 RM. im Dezember 1929. Im ganzen
Jahre 1930 ſtellte ſich der Einheitswert auf 163 RM. gegen 189 RM.
im Jahre 1929.
Unveränderte Dividende bei Burbach?. Während die Anſichten über
die Wintershall=Dividende noch ſtark auseinandergehen, man teilweiſe
an eine Aufrechterhaltung der vorjährigen 12 Prozent Dividende,
teil=
weiſe aber auch an eine Herabſetzung um 2 Prozent glaubt, ſcheint der
Burbach=Konzern einſtweilen die Abſicht zu haben, wieder die vorjährige
Dividende zu zahlen. Laur B.B.C. betrugen bei Burbach die
Abliefe=
rungen 2 509 000 Doppelzentner gegen 2 581 000 Doppelzentner im
Vor=
jahr. Der Unterſchied im Abſatz ift alſo nicht ſehr erheblich, daher auch
in den erzielten Gewinnen nicht. Unter allem Vorbehalt ſei daher mit
wieder 12 Prozent zu rechnen.
Konkurs=Nachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtabt.
Neue Verfahren: Alsfeld: Moritz Katz, Lederhandlung.
An=
meldefriſt 13. 2., Gläubigerverſammlung und Prüfungstermin 20. 2.
Fürth i. Odw.: Michael Wecht 6., Schreinerei in Rimbach.
Anmelde=
friſt 7. 2., Gläubigerverſammlung 16. 2., Prüfungstermin 16. 2.
Friedberg i. Heſſen: Adolf Aaron, Inh. der Firma Herz Agron.
Anmeldefriſt 5. 2., Gläubigerverſammlung und Prüfungstermin 13. 2.
— Beendete Konkurſe: Darmſtadt: Firma Friedrich
Eier=
mann. — 2. Frl. Klara Heß. perſ. haftende Geſellſchaft. Groß=
Um=
ſtadt: Georg Freund, Seilerwaren. — Neue
Vergleichsver=
fahren: Worms: Firma Naumann u. Renz, Wollwaren, Inh.
Ludwig Naumann und Georg Graf. Vergleichstermin 16. 2.
Als=
feld: Landwirt Heinrich Schütz und Ehefrau Eliſabethe, geb. Trill.
in Badenrod. Vergleichstermin 5. 2. Friedberg i. Heſſen: Firma
Steppdeckenfabrik C. Decher. Inh. Karl Decher. Vergleichstermin 20.
2 Darmſtadt: Firma Gebr. Wiener, Brauerei, Inh. Hermann
Wiener. Vergleichstermin 12. 2. Offenbach a. M.: Firma Gebr.
Reichmann. Inh. Ludwig Reichmann, Lederwarenfabrik.
Vergleichs=
termin 12. 2. — Beendete Vergleichsverfahren:
Offen=
bach a. M.: Hans Häupter, Fahrradhandlung. Firma Odenweller u.
Co., Metallwarenfabrik in Bieber. Paul Zimmermann, Konfitüren.
Worms: Kaufmann Jgnatz Ziegellaub, Inh. der Firma E.
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Kommunale A. G. Kraftwerk Mainz=Wiesbaden. Das neue
Unter=
nehmen, deſſen Gründung bevorſteht verfügt über ein Vermögen von
12 Millionen RM. Davon bringt Mainz rd. 8 Millionen und
Wies=
baden rd. 4 Millionen bei der Gründung als Sacheinlage ein. Die mit
der Sacheinlage verbundenen Schulden betragen bei Wiesbaden 1,5
Millionen, bei Mainz 5.5 Millionen RM., folglich verbleibt ein
Rein=
vermögen von rd. 5 Millionen RM. Davon entfällt je eine Hälfte auf
Wiesbaden und Mainz. Die beiden Aktionäre erhalten Aktien zu
glei=
chen Teilen des A.K. von 3,6 Millionen RM. Bei der Gründung ſoll
neben der geſetzlichen Reſerve von 360000 RM. ein
Werkerneuerungs=
fonds von rd. 1 Million RM. gebildet werden. Beide Aktionäre haben
gleiche Rechte. Die alleinige Aufgabe der neuen Geſellſchaft iſt, den
bei=
den Städten möglichſt billigſt den erforderlichen Strom zu liefern. Das
Krafdwerk Mainz hat eine inſtallierte Maſchinenleiſtung von 32000 Kw.
und das von Wiesbaden eine ſolche von 18000 Kw., zuſammen alſo rd.
50 00 Kw. Beide Kraftwerke können nach Zuſammenſchluß einen
Be=
darf von elektriſchen Arbeiten in den Verſorgungsgebieten mit jährlich
bis zu etwa 150 Millionen Kwh. ohne weiteres decken.
Metallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 30. Januar ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 82 (84). Februar 82,75 (83,75), März 83,50
(84,50) April 83,75 (84,75) Mai 84,25 (85,25), Juni 84,75 (85,50),
Juli 86 (86,25), Auguſt 86 (86.50), September 86,25 (86.75)
Ok=
kober, November 86,50 (87). Dezember 86,50 (86,75) Tendenz:
ruhig. Für Blei: Januar. Februar 25,25 (26,50) März 25,50
26,25), April 25,75 (26,50). Mai, Juni, Juli, Auguſt, September,
Oktober, November, Dezember 26 (26,50). Tendenz: luſtlos. Für
Dink: Januar 24,50 (25.50) Februar 25 (25,50), März 25,25
(25,50) April 25.50 (25,75), Mai 25,75 (26,25). Juni 26 (26,50),
Juli 26,25 (26.75) Auguſt 26,50 (27), September 26,75 (27,25),
Oktober 27 (27,50), November, Dezember 27 (27,25). Tendenz:
kuhig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
bei=
gefügten Brief.
Produkkenberichte.
Berliner Produktenbericht vom 30. Januar. Die Geſchäftsbelebung,
die man nach dem feſteren Vormittagsverkehr für die Produktenbörſe
erwartet hatte, iſt nicht eingetreten. Das Inlandsangebot von Weizen
bleibr zwar knapp und die feſteren Ueberſeemeldungen wurden etwas
beachtet, nennenswerte Preisbeſſerungen vermochten ſich aber nicht
durchzuſetzen. Für Weizen beſtand einige Nachfrage zu etwa 1 Mark
hoheren Preiſen, der Lieferungsmarkt ſetzte im gleichen Ausmaße feſter
ein. Roggen iſt ausreichend, wenn auch nicht dringlich, offeriert, er=
höhte Forderungen ſind nur zum Teil durchzuholen. Das Preisniveau
im Prompt= und Lieferungsgeſchäft war als gut behauptet zu
bezeich=
nen. Weizen= und Roggenmehle haben nur laufendes Bedarfsgeſchäft
bei wenig veränderten Mühlenofferten. Hafer bleibt ausreichend
an=
geboten, für feinſte Qualitäten in Gelbhafer beſteht einige Kaufluſt,
die Preiſe liegen etwa auf geſtrigem Niveau.
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 30. Januar.
Im heutigen Vormittagsverkehr war die Tendenz weiter befeſtigt.
Im Zuſammenhang mit dem feſten Schluß der geſtrigen New Yorker
Börſe und des relativ günſtigen Siemens=Abſchluſſes ſchritt die
Speku=
lation zu weiteren Deckungen, ſo daß vorbörslich noch recht hohe Kurſe
genannt wurden. Die offizielle Börſe eröffnete dann eher etwas
leich=
ter, da man der Meinung iſt, daß der Dividendenſatz von 14 Prozent
bei Siemens nur aus Preſtigegründen gegenüber den amerikaniſchen
Aktionären bewilligt wurde. Auch war durch die Steigerung von geſtern
eine techniſche Reaktion bedingt, ſo daß die erſten Kurſe uneinheitlich
lagen, und die Tendenz recht unſicher war. Die Kuliſſe ſchritt zu
eini=
gen Realiſationen, zumal auch von außenher keine nennenswerten
Kauf=
aufträge vorgelegen haben ſollen. Der Elektromarkt verzeichnete
durch=
weg Rückgänge bis zu 1 Prozent. Siemens verloren nach der ſtarken
Aufwärtsbewegung an der Abendbörſe 1,5 Prozent. Am Chemiemarkt
eröffneten J. G. Farben und Scheideanſtalt gut behauptet, neigten aber
ſpäter ebenfalls zur Schwäche. An den übrigen Märkten war das
Ge=
ſchäft ſehr gering. Am Anleihemarkt lagen deutſche und ausländiſche
Renten wenig verändert. Am Pfandbriefmarkt lagen Frankfurter
Hypothekenbank=Liquidationspfandbriefe weiter etwas feſter, ſonſt war
der Markt wenig verändert.
Im Verlaufe blieben die Kurſe auf dem ermäßigten Niveau
be=
hauptet. Das Geſchäft erfuhr eine weitere Einengung. Siemens lagen
erneut etwas niedriger. Die Börſe ſchloß in ziemlich abgeſchwächter
Haltung, da die Meldung, wonach von der Deutſchen Volkspartei ein
neues Ultimatum an die Regierung geplant ſei, das Einſparungen in
der Höhe von 400 Mill. Mark fordern ſolle, verſtimmte. Die
Rück=
gänge betrugen meiſt bis 2 Prozent, bei Schuckert, Dt. Linoleum und
Salzdetfurth aber bis 4 Prozent. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit
5 Prozent zum heutigen Zahltag etwas geſucht. Am Deviſenmarkt hielt
kleine Nachfrage nach Deviſen an, doch ergaben ſich keine beſonderen
Veränderungen. Man nannte Mark gegen Dollar 4.B8, gegen Pfunde
20.437/, London-Kabel 4,8560, Paris 123,93, Mailand 92,76. Madrid
47.30 „Schweiz 25.11½, Holland 12,07‟/g.
Die Abendbörſe verlief bei ſehr ſtillem Geſchäft behauptet.
Etwas lebhafter waren vorübergehend Siemens, die 2 Proz, anziehen
konnten. Dagegen ſetzten Schuckert ihre Abwärtsbewegung weiter fort
um 0,2 Proz. Salzdetfurth waren auf Mittagsbaſis angeboten.
Far=
ben eröffneten 0,25 Proz. höher. Im Verlauf blieben die anfangs
ge=
nannten Kurſe gut behauptet Farben ſchloſſen 1207/ Proz. Von
Kur=
ſen ſind noch zu nennen: Berliner Handelsbank 117, Commerzbank
109,25. Danat 136,5, Buderus 43, Gelſenkirchen 73, Mannesmann 58,5,
Rheinſtahl 61, Aſchersleben 122,5, Weſteregeln 130, Hapag 58,75 A. E. G
90,25, Siemens 156, Geffürel 93, Lahmeyer 103, Metallgef. 67,5, Wayß
u. Freytag 38,25. Aku 50.
Berlin, 30. Januar.
Die heutige Börſe eröffnete erwartungsgemäß in feſterer Haltung,
zeigte aber ſchon zu Beginn einige Ermüdungserſcheinungen. Der
Sie=
mens=Abſchluß und die unverändert 14 Prozent betragende Dividende
hatten im geſtrigen Abendverkehr zu Kursbeſſerungen geführt, und
ſpeziell wohl im Auslande für heute kleine Kauforders ausgelöſt. Man
gab der Hoffnung Ausdruck, daß ebenſo wie Siemens auch die übrigen
Standardpapiere möglichſt an unveränderten Dividenden feſthalten
wer=
den, und wollte heute ſpeziell wiſſen, daß die Vereinigten Stahlwerke
wieder 6 Prozent zahlen werden. Bei der Enge der Märkte hatte
kleine Nachfrage 1—4 Prozent höhere Kurſe zur Folge obwohl die
Spekulation ſchon die Anfangskurſe zu Glattſtellungen benutzte.
Be=
einflußt wurde ſie hierzu durch den heutigen Zahltag. Man ſprach von
Tauſchoperationen Siemens gegen Schuckert, da bei letzteren nach dem
bisher üblichen Gewinnſchlüſſel nur mit einer 9prozentigen Dividende
gegen 12 Prozent im Vorjahr zu rechnen ſei, und erklärte hiermit auch
die relativ ſchwache Veranlagung des Schuckertmarktes. Im Verlaufe
benutzte die Spekulation weiter die höheren Kurſe zu
Gewinnmitnah=
men, ſo daß allgemein Abſchläge von 1—2 Prozent eintraten. Beſonders
ſchwach lagen Salzdetfurth=Aktien auf Berichte über
Abſatzverſchlechte=
rungen in der Kaliinduſtrie. Anleihen nach freundlichem Beginn
ab=
bröckelnd.
Amerikgniſche Kabelnachrichten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 30. Jan.:
Getreide. Weizen: 79,50, Mai 82,75, Juli 66½: Mais;
März 625. Mai 64,50. Juli 65½, September 64½; Hafer: Mai
3258, Juli 31,75 Roggen: Mai 39,75. Juli 39¾
Schmalz: Januar 8,275, März 8,325, Mai 8,50, Juli 8,625.
Speck, loco 12,75.
Schweine: Leichte 7,85—8,10, ſchwere 6,85—7,10;
Schweinezu=
fuhren in Chicago 30 000, im Weſten 95 000.
Baumwolle: März 10,47, Mai 10,74.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 30. Jan.:
Schmalz: Prima Weſtern 9,00; Talg, extra loſe 37
Getreide. Weizen: Rotwinter 91½; Mais; loco New York
76,50: Mehl: ſpring wheat clears 4,30—4,50: Getreidefracht nach
England 1,6—2,3 ch, nach dem Kontinent 8 C.
Kakao: Tendenz ſtetig. Umſätze 106. loco 5¾; Februar 5,48,
März 5,56, Mai 5,73. Juli 5,90, September 6,08, Oktober 6,14,
Dezember 6,19.
Kleine Birkſchaftsnachrichken.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft”, ſtellte, ſich
28. Januar 1931 auf 74,6 gegen 75,1 am 21. Januar 1931 (Durch=
am
ſchnitt 1909/1913 — 100), fiel alſo um 0,7 Prozent.
Die Beſtrebungen, den Verband Weſtdeutſcher Dachziegel= und
Röhrenwerke zu einem Preiskartell auszubauen, ſind nicht
gelun=
gen, ſodaß der Verband nunmehr liquidiert wird.
Wie die Verwaltung der Remtsma=Zigarettenfabriken
mit=
teilt, hat der Reichsarbeitgeberverband der Deutſchen
Zigaretten=
induſtrie im Benehmen mit den Gewerkſchaften, um zu
verhin=
dern, daß der durch die Tabakſteuererhöhung vom 1. Januar 1931
zu erwartende Verkaufsrückgang in Zigaretten zu einer weiteren
Entlaſſung von Arbeitern fuhrt, beſchloſſen, alsbald die Fünftage=
Woche einzuführen.
Die geſtrigen Verhandlungen zwiſchen der Verwaltung der
J. P. Bemberg AG., Wuppertal=Oberbarmen und der Vertretung
der Belegſchaft unter Mitwirkung der Tariforganiſationen
führ=
ten zu einer Verſtändigung über ein neues Betriebsabkommen,
auf Grund deſſen die Wiederaufnahme des Betriebes am Montag,
dem 2. Februar, erfolgen ſoll.
Bei den in Düſſeldorf abgehal=enen Beſprechungen innerhalb
der eiſenverarbeitenden Induſtrie, in denen die Möglichkeiten
einer Aenderung der Frachtbaſis Oberhauſen erörtert wurden,
konnten ſich erwartungsgemäß die Reformwünſche der
mitteldeut=
ſchen und ſchleſiſchen Eiſenverarbeiter nicht durchſetzen.
Entſprechend kürzlicher Ankündigung wird die Südweſtbank
A. G. Frankfurt a. M. ihren Gläubigern weitere 15 Prozent
Quote am 6. Februar ausſchütten, ſodaß noch eine Reſtquote von
10 Prozent zu erwarten iſt.
Wie die Direktion der Alpinen Montangeſellſchaft mitteilt,
hat die geſamte Arbeiterſchaft und Betriebsräteſchaft des alpinen
Betriebes in Erzberg neuen Lohnbedingungen zugeſtimmt, ſo daß
keine Stillegung des Erzberger Betriebes erfolgt.
Die Lokalbank Lagnier in Vonnas (Departement Ain) hat
ihre Schalter geſchloſſen. Das Defizit beträgt 4½ Millionen
Franken.
Nachdem der Arbeitgeberverband gegen den Schiedsſpruch
über das Lohnabkommen im oſtoberſchleſiſchen Bergbau Einſpruch
erhoben hatte, iſt der Schiedsſpruch dem polniſchen
Arbeitsmini=
ſter zur Verbindlichkeitserklärung überwieſen worden. Sollte der
Miniſter den Schiedsſpruch nicht beſtätigen, ſo wird ein
beſon=
deres Schiedsgericht die endgültige Entſcheidung fällen.
Wie in politiſchen Kreiſen verlautet, wird die rumäniſche
An=
leihe in Frankreich in Höhe von 40 Millionen Dollar in einigen
Tagen abgeſchloſſen werden. Zwei hohe Beamte der Banque de
Paris et des Pays=Bas ſind in Bukareſt eingetroffen, um den
An=
leihevertrag abzuſchließen. Sie hatten heute eine längere
Be=
ſprechung mit dem Finanzminiſter Popovici, der dann dem König
Bericht erſtattete.
Wie die Direktion der Alpine Montan=Geſellſchaft mitteilt,
hat die geſamte Arbeiterſchaft des Erzberges ihre Zuſtimmung zu
den herabgeſetzten Löhnen gegeben. Die neuen Löhne treten bereits
heute in Kraft.
Berliner Kursbericht
vom 30. Januar 1931
Oeviſenmarki
vom 30. Januar 1931
Berl. Handels=Geſ.
Danatbank . . . . . .
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
116.25
137.—
Ve
108.—
58.875
96.—
59.25
90.375
53.75
45.50
94.875
21.—
97.50
101.75
56.125
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw
Geſ. f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgn
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw
102.50
21.25
713.
93.375
69.—
58.—
69.625
122.75
53.—
61.50
59.375
28.—
Ane.
62.50
Orenſtein & Koppell 40.—
Polyphonwerke
Rürgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerkel 54.—
Weſteregeln Alkali 131.—
Agsb.=Nrnb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Dral
Wanderer=Werke
134.—
42
181.25
75.—
48.—
23.50
43.—
112.—
138.—
39.50
29.—
100 Franken 81.295 81.455 Wien 100 Schilling 59.11 59.23 Spanien 1100 Peſetas 142.93 13.01 Prag 100 Tſch. Kr. 12.4421 12.4621
Danzig 100 Gulden 81.62 81.78 Budapeſt 100 Pengo 73.39 73.53 Japan 1 Yen 2.08‟ 2.084 Sofia 100 Leva 3.048 3.05. Rio de Janeiroll Milre 0.261 0.363 Holland 100 Gulden 169.05/ 169.39 Jugoſlawien 100 Dinar 7.420 7.434 Oslo 100 Kronen 112.37 11295 Portugal 1100 Escudo= 18.83 18.87 Kopenhagen 100 Kronen 112.-30 112.62 Athen 100 Drachm. 5.445 5.455 Stockholm 100 Kroner 112.52/ 112.7. Iſtambul 11 türk. 2 — — London 1X.Stg. 20.416 20.456 Kairo 1ägypt. 2 20.93 20.27 Buenos=Aires 1 Pap. Peſo 1.28( 1-284
Kanada lcanad. Doll. 4.198 4.206 New York 1 Dollar 4.204 4. 2125 Uruguay 1 Goldpeſo 2.70, 2.713 Belgien 100 Belga 58.60 58.72 Fsland. 100 eſtl. Kr. 91.88 92.16 Italien 100 Lire 22.01 22.05 Tallinn (Eſtl.) 100 eſtl. Kr. 111.76 112.00 Paris 100 Francs 16 468 16.508
Riga 100 Lats e0.87 41.03
Frankfurter Kursbericht vom 30. Januar 1931.
725 Dtſch. Reichsanl”
51 %Intern.,
6%Baden..
8½ Bayern
88 Heſſen
v.
68 Preuß. Staat
82 Sachſen ...
..
7% Thüringen. .
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſunsſch. +/,
Ab=
löſungsanl.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe ..
8% Aachen v. 29
8½ Baden=Baden
6% Berlin ....
8% Darmſtadt v. 26
v. 28
% Dresden..
8 Frankfurt a.M
v. 26
v. 2
% Mainz
82 Mannheim v. 26
v. 2‟
8% München ....
8½ Nürnberg. . . .
8%Wiesbaden".
8% Heſſ. Landesbl
Goldoblig
4½½ Heſſ. Lds.=
Hyp.=Bk.=Liquid
4¾0 Kom.=Obl.
8% Preuß. Lds.
pfbr.=Anſt. G. Pf.
8% „Goldoblig
Re
85
71.5
74.25
ArK
81.8
86.5
89
94.75
991
7a.5
786Ig
51.6
47
17
86
A.
81
94.5
80
68.5
87
92*I.
Rré
91.5
R.s
Nan 6
97
8% Landeskomm.-
Bk. Girozentr. für
Heſſen. Goldobl
8½ Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.
7½ Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.
½ Nafſ. Lamdesbk
4½% „Ligu. Ob
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+AuslSer.
„ „ Ser. I
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).
% Berl. Hyp. B!
O Liqu.=Pfbr
Frkf. Hyp.=Bk.
4½% Lig. Pfbr.
„ Pfbr.=Bk.
*
ſ.eſo
„ Licu
18½ Mein. Hyp.=Bk.
„ Lig. Pfbr.
% Pfälz. Hyp.=B
O „ Lia. Pfbr
2 Preuß.
Boden=
cred.=Bank
4½% „ Lig. Pfbr.
8½ Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bank
14u0 „ Lig. Pfbr.
2 Rhein. Hyp.Bk.
ſa „ Lig. Pfbr.
Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit .. . . ."
0 Südd. Bod.
Cred.=Bank ....
4½% „ Lig. Pfbr
97.75
98.5
95
85
100
94.75
88.75
86
Af
68
12
98.75
96
87.5
101
96.75
87
101
96.5
88.5
96.75
88.5
100
89.75
9
91.25
100
85‟
100.5
94.5
87eI.
100
100
93.75
89
8% Württ. Hyp.=B.
O. Daimler=Benz
% Dt. Linol. Wer
Klöckner=Werk
O Mainkrw. v. 2
6 Mitteld. Stahl
Salzmannu. Co
% Ver. Stahlwerk=
18% Voigt &Häffner
J. G. Farben Bond
5% Bosn. L.E.B
L. Inveſt
% Bulg. Tah. v.02
4½% Oſt. Schätze
O Oſt. Goldrente
vereinh. Rumän
2% „
% Türk. Admin.
„ 1. Bagdad
„ Zollanl.
2% Ungarn 191
1914
„ Goldr
„ 191
Aktien
Ailg. Kunſtziide Uni
A. E. G.
AndreaeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauere
Zellſto
Bemberg, J. P..
Bergm. El.=Werke
BrownBoverickCie.
Buderus Eiſen.. ..
Cement Heidelberg
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel
Chem. Werke Albert
Chade ...
Contin. Gummiw.
„ Linoleum
Daimler=Benz....!
99.25
63
93
90
n8.75
75
m
88.75
3
26
36.75
8.75
13.2
6.9
18.5
21.75
21.9
17.25
33
92
61.5
42
65
98.5
18.5
Wnf
„ Erdöl
Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt
„ Linoleumwerke
Eiſenhandel.
Dyckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk.
EßlingenMaſchinen
Ettlingen Spinnerei
Faber & Schleicher
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaume
Frankf. Gas i. Lia.
„ Hof......
Gelſenk. Bergwer
eſ. f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger .
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Os
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergba
Henninger, Kemp
Hilpert Armaturfrl
Hindrichs=Aufferm
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
lſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans.
Kal: Chemie
„ Aſchersleben.
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R.
Klein, Schanzlin".
Klöcknerwerke
Knorr C.
Lahmeher & Co
Laurahütte
Lech, Augsburg ..
9
Ae
65.5
189
104
89.5
121
45
71
119
41.5
74
A
31
145.75
110
135
69.5
112
78.5
47.5
111
59.5
69.5
151
30.5
124‟
56
99
5‟
143
24.5
72
Dne Miche
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſ.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br.
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Berg.
Metallgeſ. Frankf
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
„ Oberurſel
Oberbedarf
Phönix Bergbau ..
Reiniger, Gebbert
Nh. Braunkohlen . .
„Elektr. Stamm
„ Metallwaren".
„ Stahlwerke ..
Riebeck Montan. .
Roeder Gebr. .
Rütgerswerke .
Sachtleben A. G. .
Salzdetfurth Kali".
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel
Schuckert Elektr. . .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske./
Südd. Immobilien
Zucker=A. G.
Spenska Tändſticks
Tellus Bergbau.
Thür. Liefer.=Geſ.
Tietz Leonhard.
Tucher=Brauerei
Anterfranken.
Beithwerke
Ver. f. Chem. Ind
Stahlwerke
„ Strohſtoffabr. .
Ultramarin .. .
166
AJ
132I,
66
Rs6
55
38
45.5
35.75
51
n0
98.5
61.5
3
118
180
185
162
S5
81
102
155.5
17.5
114.5
46
65
85
15.5
62
54.5
111
112
Vogtländ. Maſchin.
Voigt & Haeffner.
Wahß & Freyztag.
Wegelin Rußfabr=
Weſteregeln Kali..
Zellſtoff=Verein.
„ Waldhof.
„ Memel ..
25
146
38.5
46.5
31
83
60
Allg. Dt. Creditanſt. 96
Badiſche Bank. . . . 132.25
Bk. f. Brauinduſtr. 98
BarmerBankverein 100
Bayer. Hyp. u. W. 126
Berl. Handelsgeſ.
Hhpothekbk. 219
Comm. u. Privatb. /109
Darmſt. u. Nat.=Bk. 136.5
Dt. Bank und Disc. 107.75
Dt. Eff. u. Wechſel/ 94.5
Dresdner Bank . . . 108
Frankf. Bank .. . . 91
„Hyp.=Bank .. . 138.5
Pfdbr.=Bk. . . . . /138.5
Mein. Hyp. Bank .. 142.75
Oſt. Creditanſtalt . 27.4
Pfälz. Hyp.=Bank 1127
Reichsbank=Ant. . . 1232
Rhein. Hyp.=Bank. /139
Südd. Bod.=Cr. Bk. 132
Wiener Bankverein! 9.5
Württb. Notenbank 134
A.=G. f. Verkehrsw. 45.5
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsb. Vzg
Hapag ...."
59.5
Nordd. Lloyd.
59
Südd. Eiſenb.=
85
Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung
„„ Verein.Verf. 148.5
FrankonaRück=u. M.
Mannh. Ve
25
Aun 3.
antung H
*
Seite 14
AAAEABÄA
G
Samstag, den 31. Januar 1931
Rummer 31.
Handlanzaanag
Reichshof
Heute
Hapen Ieen
Morgen Sonntag (248a
Konzent
G
A
A
Aaananzaianzagänelänanaag
Hleute
Aumorist. Abend
Hansa-Restaurant
Rheinstraße 47
1920
In der
SpaniichenBodega
Hügelstraße 35
Heute Samstag
1. Span. Happen-Ahend
mit humoristischen Einlagen von
Micki u. Maus.
Konzert-Verlängerung.
Ende 7777 1914
Es erwartet Sie der Wirt.
Unwiderrufllch heute lotzter Tag
Das gigantische neue Tonfilm-Werk
Stürme über dem
Mondblang
Mannskript u. Regie : Dr. 4rnold Fanek
Mitwirkende:
Leni Riefenstahl, Sepp Rist,
Ernst Udet und die bekanntesten
Schweizer und Tiroler Alpinisten
und Skifahrer.
Gewaltig war der „Piz-Palü-Film‟
grandioser, erschütternder
„Stürme über dem Montblane!"
Der höchste Berg Europas
Der größte Tonfilm unserer Tage!
Dazu das gute Beiprogramm
Kur noch 3 Tage
Nur noch 3 Tage
Jngendliche zugelassen.
Beginn 3.30, 5.45, 8.10 Uhr
Ein ganz ausgezeichnetes stummes
Doppelprogramm!
Das anfsehenerregende, sensationelle
Filmwerk:
Der blaue Expreß
Regie: Jlia Traubers
Spannender als jeder Sensationsfilm,
mitreißend wie
„„Panzerkreuzer Potemkin‟
Der Film spielt in einem fahrenden
Expreßzug der zum Schauplatz
unerhört aufregender Szenen wird.
Im II. Teil: (V.1891
Das Lied vom
alten Markt
nsch Motiven von Maxim Gorki.
Regie: P. Petrow-Bytov.
Ein filmisches Meisterwerk, das man
gesehen haben muß.
Beginn 3.30, 5.45, 8.10 Uhr
Das Iustige Tonfilm-Vanderille
Kommzu mir zum
Rendez-vous
Begie: Carl Boese.
Dialoge Walter Hasenclever.
In den Hauptrollen:
R. A. Roberts, Alexa Engström,
Walter Rilla, Szöke 8zakall, Lucie
Englisch, Paul Morgan, Fritz Schulz
und Trude Lieske an der Spitze der
Tillergirls.
*
Am Hauptbahnhel
O
Telephon 2453
Samstag, ab 20 Uhr
Sonntag, ab 17 Uhr
der ungarische
Zigenverprimas,,Syberto‟
mit seinem Künstlertrio
Tanz
(1910
Der bewährte Regisseur, die beliebten
u. popnlären Darsteller, die zündende
Schlagermnsik, die ausgezeichneten
Mitarbeiter, Autoren, technischen
Helfer und nicht zuletzt der überaus
witzige Stoff sichern diesem Iustigen
Film das größte Interesse.
Dazu das gute Beiprogramm
Beginn 3.30, 5.45, 8.10 Uhr
R
AIETSSt
Samstag und Sonntas
Grosser karnevalist. Kappen-Abend
(1911
in Jokohama
Großer Rummel. Verstärktes Orchester.
D Heute
Kappenabend
Arfang 8‟
Reſtauration J. Schemel
Ballonplatz Nr. 4.
Suttkag üdet Horidegell
von Direktor Bauermeiſter=Hannover
FiIm
von der Binterſportwoche 1930Oslo
mit Muſik.
Otto-Berndt-Halle
heute abend 20 Uhr.
Karten zu 60 und 30 Pfg. im Verkehrsamt
und am Eingang.
ORPHEUA
Sonntag, den 1. Februar
Morgen! Jobenda 8ühr u. folg Tase
Kantspigl deg besten
T51n :9 b. Kowikers
M
e
m
seinen urkomischen
3 Lach-Schlagern:
„Auf Schwindel eingestellt”
93
19
Qualm in der Küche"
Verjängungspillen
Lachen ohne Ende
Lafé
Kl. Preise: 0.80—2.50
Karten wie bekannt (1942
u. Conditorei
Telephon 1292
Samstags Nacht Bis
5 Uhr
Sonntags u. Mittwochs
bis 3 Uhr nachts
geöffnet.
1943
Rheinstraße 12, gegenüber der Hauptpost
Täglich abends ½9 Uhr Konzert der Kapelle Geiss
Jeden Mittwoch und Samstag desellschafts-Abend
Mittwochs und Sonntags bis 3 Uhr, Samstags bis 5 Uhr geöffnet 2
Säutzugzutltututntututufunfuntututunftiutitltutttttltitltltftuftltftftltltltltftftfltflilifs
Grafenstr.
Telephon
A Parmstädter Hof 4.
Sonntag, den 1. Februar 1931
1.20 Mk.
Hühnerkraftbrühe
Rehragout m. Kart.-
Klöße oder
Sahnen-
koteletts mit Erbsen
und Möhren
Weingelee
1.50 Mk.
Huhn auf Reis
Weingelee
1.80 Mk.
Hühnerkraftbrühe Hühnerkraftbrühe
Lendenbraten mit
Pilzen und
pommes frites
Weingelee
Diner von 12—3 Uhr.
2.50 Mk.
Hühnerkraftbrühe
Heilbutt
mit zerl. Butter
Kalbssteak garniert
Weingelee
Kalte und warme Speisen zu jeder Tageszeit. — Reichhaltige Abendkarte.
Erlanger Reifbräu Export P„0 032 Mk.
— tf. Spezialweine von 035 Mk. an.
Achtung!
Achtung!
Theater-Rostaurant
Inh. Franz Watzl
Heute und morgen abend ab 8 Uhr
STIMMUNGS-KONZERT
Heute abend Verlängerung bis 4 Uhr morgens 1947
Sportplatz-Restaurant u. Cafe
Bölenfalltor
Gutgeheizte Terraſſen
mit ſchönem Ausblick,
Heute
ſowie jeden Mittwoch und Samstag
Kaffee- u. Kuchentag
1Kännchen Kaffee, 2 Stück
Hedeck 1.-Kuchen oder Torte, nach
Auswahl.
bezialität: Erdbeer= u. Käſetorte
Samstag, 31. u. Sonntag, 1., nachm.
KONZERT
Ab 7.59 Uhr
Große karneral. bunte Abende
Eintritt und Tanz frei. (1940
Heute 197im Hanauer Hof
(intracht=
Maskenball.
ut Raffkini fpielt auf. Mu
Eintritt einſchl. Tanz Mk.
Gelegenheit!
D.=Masken gr.
Aus=
vahl zu ſpottbillig.
Pr. z. vk. Ganßert,
Rhönring 10, I.
(Emfs)
D.=Mask.=Koſtüme
(Wien. Wäſchemäd.)
tad. erh., b. z. verk.
Jahnſtraße 125.
A
Regenſchirm
am Sonntag. d. 25.
Jan., im Ratskeller
vertauſcht. Näh. am
Büfett.
HERRNGARTEN-CARE
Gemütlicher Aufenthalt in den
neu-
hergerichteten und erweiterten Räumen 922
Heute Nacht durchgehend geöffnet!
im Schloßkeller• Hexanderstr. 5
Willi Walter
mit seinen Dragonern ist wieder da
Tägl. Konzerte nachmittags von 16—18 Uhr, abends von 20—0½ Uhr.
Zum Nachm. Konzert 1 Tasse Kaffee mit 1 Stück Kuchen nach Wahl50₰
Großes Haus 19.30 bis gegen 22.1.
Hessisches
E15
Landestheater
Samstag
31. Januar 1931
Kleines Haus 20—22.15 Uhr
Die Portugalesische Schlacht
Komödie von Ernst Penzoldt
Preise 1—10 Mk.
Liebeslust oder die Heissen Schuhe
Lokalposse von Heinrich Rüthlein
Preise 0 50—3 Mk.
Stammhaus der Kronen-Brauerei
(Zur goldenen Krone)
Inh. W. Brauer, Sohnstergasse 18 — Tel. 1637.
Heute Samstag, 31. Januar:
Hrodes Härderat. Ronzer!
in den oberen Räumen.
Empfehle meine erstklassige Küche. (1909
Im Ausschank die beliebten Kronenbiero.
(Sonntag, den 1. Februar keln Konzert.)
Ein ganz vorzügliches dunkles Bier
trinkt man in der
Brauerei
Schul
Schlossgasse 25
Telephon 1816
Samstag Konzerk Stadtorchester
Geſchäftseröffnung und =Empfehlung.
Gaſthaus zum roten Löwen
Große Ochſengaſſe 6.
Zur gefl. Kenntnis unſerer werten Nachbarſchaft, Freunden
und Sportgenoſſen, daß wir ab Samstag, 31. Jannar,
obiges Gaſt= und Logierhaus neu=renoviert eröffnen und
nehmen uns zum Ziel, jedem Gaſt gerecht zu werden.
Um geneigten Zuſpruch bitten
Hans Holdenreuter
Eva Holdenreuter, geb. Berlieb.
Samstag, den 31. Januar
Sonntag, den 1. Februar
läuft der große Film
mit Harry Pielin
Achtung! Auto-Diebe!
in 10 Akten.
Beiprogramm:
Tragödie im Zirkus Royal
in 6 Akten.
Neueste Wochenschau (1899
Sonntag 2½ Uhr Hauptvorstellung
Zum Haferkasten
Elisabethenstr. 39
Telefon 3026
Inh. Hermann Knauf.
Heute Samstag und morgen Sonntag
Gr. karnevalistisches
Konzert
Altbekannte gute Küche!
Notto: Kummt, ez werd widder glor!
Hartmanns Schorſch u. Fraa
Beſſunge, Eichwieſ
Stenographieren Sie?
Gute Kenntnissein derEinheitskurzschrift
erleichtern Ihnen das Fortkommen in
Ihrem Beruf! Besuchen Sie daher unsere
neuen Kurse für Anfänger
In der Baflonschule
Montag, den 2. Februar, 20 Uhr
Donnerstag, den 5. Februar, 20 Uhr
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Nummer 31
Samstag, den 31. Januar 1931
Seite 15
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32)
(Nachdruck verboten.)
„Wir haben verſpielt, Herr Groth!” ſagte Iris mit
zucken=
den Lippen, als ſie ſich am Abend dieſes denkwürdigen Tages
auf der Terraſſe des Landhauſes an der Themſe in dem ſie
Quartier genommen hatten, gegenüberſaßen.
„Er wird alles beſitzen, alles, und mir bleibt nichts!”
„Mylady .. . noch genug zu einem neuen Leben.”
„Zu .. . einem neuen Leben! Geld . . . kaum, Herr Groth!”
„Wie ſoll ich Sie verſteben, Mylady?”
„Haben Sie nicht in den Zeitungen geleſen von der Baiſſe
am Kupſermarkt? Ich verliere eine Million Pfund.”
Berndt griff nach der Zeitung und ſah erregt nach den
Notierungen.
Wahrlich, es ſtimmte.
Die Preiſe der Aktien waren teilweiſe bis zu zwei Drittel
zurückgegangen.
„Es iſt noch nicht genug, Herr Groth! Das Unglück kommt
immer doppelt . . . die Oelkompagnie Texas iſt bankerott. Sie
iſt offiziell eine Aktiengeſellſchaft, die Aktien werden auch
ge=
handelt, aber . . . nur gefixt, denn ich beſitze alle bis auf vier
Stück. Dieſe Million Pfund . . . ich glaube, es wird nicht viel
davon übrig bleiben!“
„Das verſtehe ich nicht, das geſunde, gute Unternehmen. Das
iſt doch unmöglich!”
„Ja, es ſchien mir erſt auch ſo, aber . . . die Quellen
ver=
ſagen. Die Produktion, die Gewinnung hat ſich auf rund ein
Drittel ermäßigt, noch weniger wird es in den nächſten Tagen
ſein, ſo ſchreibt mir der Direktor.”
Am nächſten Tag bereits war der Rechtsanwalt Durhams
bei Juſtizrat Giſh und einem Vertreter des Gerichtes. Die
Ver=
mögensaufſtellungen beim Tode Violas und die heutigen
Ver=
mögensaufſtellungen wurden nachgeprüft.
Und da ſtellte Giſh zu ſeinem Entſetzen feſt, daß Lady Iris”
Vermögen durch die letzten Verluſte plötzlich nur noch etwas
über achteinviertel Millionen Pfund betrug.
Er verſuchte zu retten, was zu retten war, aber ſein Gegner,
Durhams Rechtsanwalt, war ein Fuchs.
Die vorhandenen Papiere in den Depots wurden nach dem
augenblicklichen Wert berechnet, das große
Petroleumunterneh=
men desgleichen.
Und ſo kam es, daß, nachdem die Forderung Lord Durhams
voll befriedigt war — das war erſt nach acht Tagen intenſivſter
Arbeit möglich — Juſtizrat Giſh noch ein Guthaben von
hun=
dertſechzigtauſend Pfund für Iris beſaß.
Und da ſtand noch die Forderung des gegneriſchen
Rechts=
anwalts aus, die auch an die hunderttauſend Pfund betragen
mußte, dazu kamen noch die Koſten des Gerichts.
Immer wieder ſtarrte Giſh entſetzt auf die Zahlen.
Das Bild veränderte ſich nicht.
Er ſuchte krampfhaft einen Ausweg und dachte dabei daran,
mit Durham Rückſprache zu nehmen, aber er verwarf es wieder
und wollte dann zum König, um dort für Iris zu bitten.
Schließ=
lich aber entſchloß er ſich, Lord Umberton aufzuſuchen.
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Lord Umberton empfing und entließ ihn ſehr kalt.
Er bedauerte, nichts tun zu können.
Schließlich ließ er ſich dazu herab, zu verſprechen, daß er
verſuchen wolle, durch königlichen Erlaß die Gerichtskoſten
niederzuſchlagen.
Das war alles, was er erzielen konnte.
Inzwiſchen lief die Forderung von Rechtsanwalt Bakertown
ein. Sie belief ſich in Anbetracht der Höhe des Streitobjektes
auf hundertachttauſend Pfund.
Nun entſchloß er ſich ſchweren Herzeus, Iris aufzuſuchen.
Sie war ſehr gefaßt, als er ihr alles mitteilte.
„Ich bin arm, lieber Freund!” ſagte ſie einfach. „Ich weiß
es! Zahlen Sie nur aus, was noch möglich iſt. Vergeſſen Sie
auch ſich nicht!“
„Mylady” entgegnete Giſh, „ich beanſpruche keinen Pfennig.
Ich habe meine Pflicht getan, und es iſt der größte Schmerz
meines Lebens, daß Sie jetzt das Leben ſo bitter erfahren
müſſen.”
Sie ſah ihn lange an.
„Ich habe überwunden, Mr. Giſh . . . alles überwunden
.. . und um mich ſorgen Sie ſich bitte nicht. Der Herrgott
dort oben, der liebt wunderliche Wege, er prüft mich! Ich will’s
geduldig hinnehrien”
„Was werden Sie tun, Lady?”
„Ich weiß es noch nicht. Das Häuschen gehört mir noch.
Ich habe noch ein wenig Geld, auch in Berlin habe ich noch
ein kleines Guthaben, es iſt freilich nicht viel, aber ich gehe
deswegen nicht unter. Es müſſen ſo viele Menſchen arbeiten.
So werden es auch meine geſunden Arme vertragen.”
„Lady, ich bitte Sie!” bat der alte Juftizrat dringend. „Ich
bitte Sie, kommen Sie zu mir. Meine Frau ſchätzt Sie.
Er=
lauben Sie mir, daß ich Ihnen ergeben bin bis an mein Ende.”
Sie ſah ihn dankbar und mit Tränen in den Augen an.
„Ich danke Ihnen!” fagte ſie warm. „Sie haben mir eine
große Freude gemacht. Vielleicht komme ich einmal zu Ihnen,
vielleicht .. wenn ich müde geworden bin. Jetzt . . . jetzt
will ich leben und ſchaffen. Nun kann ich die Hände nicht mehr
in den Schoß legen, und ich will es nicht mehr.”
Alles Zureden half nichts. Traurig verließ Giſh nach
einigen Stunden die arme Lady Iris.
Abendfrieden über der Themſe.
Stumm ſaßen ſich zwei Menſchen gegenüber.
„Herr Berndt. haben Sie die Abrechnung fertig
ge=
macht?”
„Ja, Mylady!”
„Was beträgt mein Guthaben insgeſamt noch?”
„Zwölftauſend Pfund, Mylady.”
„Haben Sie die Liſte der Gelder, die ich meinen treuen
Dienern ausgeſetzt habe, fertiggemacht?"
„Ja, Mylady!” entgegnete Berndt gepreßt. „Aber",
Mylady wollen bedenken, daß ſich Mylady faſt aller Mittel
entblößen."
„Und wenn es das ift, Herr Groth! An mich will ich nicht
denken. Ich komme weiter, ich muß für die Alten ſorgen.
Geben Sie mir die Liſte.”
Sie las die Aufſtellung.
„Dann bleiben mir noch . . 820 Pfund, Herr Groth. Nicht
wahr?”
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