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Franffurt a. M. 1304.
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Nummer 10
Samstag, den 10. Januar 1931.
194. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſiadt 25 Reichepfg.
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ſede Verpſlichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fälli jeder
Rabatt weg. Banklonto Deutſche Banl und Darm=
Kädter und Nationalbant.
Lie Schlichlungsverhandlungen im Ruhrbergbau geſcheikerk. — Tarifverkragsloſer Zuſtand droht.
Zur Behebung dieſes Nokſtandes greift Hindenburg ein.
Hindenburg genehmigk die Aenderung
der Schlichtungsordnung.
Nicht Ein=Mann=Schiedsſpruch, ſondern Drei=Männer=
Kollegium.
Berlin, 9. Januar.
Wie wir erfahren, hat der Reichspräſident heute vormittag
die Notverordnung bereits unterzeichnet, durch die die
Schlich=
tungsordnung ſo abgeändert wird, daß die
Verbindlichkeitserklä=
rung von Schiedsſprüchen auch dann möglich iſt, wenn ſich nach
dem bisherigen Syſtem eine Mehrheit nicht findet. Die
Neu=
ordnung führt nicht, wie man geſtern angenommen hatte, den
ſoge=
nannten Ein=Mann=Schiedsſpruch wieder ein, ſondern legt feſt,
daß ein Sonderſchlichter auf Anordnung des
Reichsarbeitsmini=
ſters zwei Unparteiiſche zu berufen hat, wenn eine
Mehrheitsbil=
dung mit Hilfe der Parteien nicht möglich iſt.
Die Berordnung des Reichspräſidenken.
Der Reichspräſident erläßt folgende Verordnung über die
Beilegung von Schlichtungsſtreitigkeiten öffentlichen Intereſſes:
„Auf Grund des Artikel 48, Abſatz 2 der Reichsverfaſſung
wird folgendes verordnet:
Beſtellt der Reichsarbeitsminiſter in den Fällen des 8 12,
Abſatz 3 der Verordnung zur Ausführung der Verordnung
über das Schlichtungsweſen vom 29. 12. 1923 (Reichsge tbl.
1924 I Seite 9) einen beſonderen Schlichter zur Durchführung
eines neuen Schlichtungsverfahrens, weil er ein ſolches im
öffentlichen Intereſſe für erforderlich hält, ſo hat der Schlichter
auf Anordnung des Reichsarbeitsminiſters zur Bildung der
Schlichtungskammer außer den Beiſitzern der Arbeitgeber und
der Arbeitnehmer zwei unparteiiſche Beiſitzer zu berufen. Iſt
bei der Verhandlung oder bei der Abſtimmung der
Schlich=
tungskammer die Mitwirkung ſämtlicher Beiſitzer der
Arbeit=
geber und der Arbeitnehmer oder eine Stimmenmehrheit nach
der Feſtſtellung des Vorſitzenden nicht zu erzielen, ſo haben
der Schlichter und die beiden unparteiiſchen Beiſitzer den
Schiedsſpruch im Sinne der Verordnung über das
Schlich=
tungsweſen vom 30. Oktober 1923 (Reichsgeſetzbl. I S. 1043)
mit Stimmenmehrheit abzugeben.
Die Anordnung nach Abſatz 1 ſetzt voraus, daß ſie im
Staatsintereſſe dringend erforderlich erſcheint. Hierüber hat
der Reichsarbeitsminiſter die Entſcheidung der Reichsregierung
herbeizuführen.
Die zur Durchführung dieſer Verordnung erforderlichen
Vorſchriften erläßt der Reichsarbeitsminiſter.
Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung
in Kraft und mit dem 31. Juli 1931 außer Kraft.
Der Reichspräſident v. Hindenburg.
Der Reichskanzler Dr. Brüning.
Für den Reichsminiſter des Innern der
Reichs=
miniſter der Finanzen H. Dietrich.
Der Reichsarbeitsminiſter Stegerwald.”
Die Begründung zur Nolverordnung des
Reichs=
präſidenken vom 9. 1. 1931.
Die Schlichtungsverhandlungen im
Ruhr=
bergbau ſind geſcheitert, weil ſich in der
Schlichter=
kammer eine Mehrheit für einen Schiedsſpruch über die Löhne
nicht erzielen ließ und ein Schiedsſpruch mit der Stimme des
Vorſitzenden allein mit Rückſicht auf die bekannte Entſcheidung
des Reichsarbeitsgerichtes im nordweſtdeutſchen Eiſenſtreit
An=
fang 1929 nicht in Frage kommt. Damit droht
eintarif=
vertragsloſer Zuſtand, der in dieſer lebenswichtigen
Induſtrie zu den ſchwerſten Erſchütterungen des
wirtſchaftlichen und politiſchen Lebens führen
kann. Um dieſen Notſtand beheben zu können,
hat der Reichspräſident die Notverordnung
vom heutigen Tage erlaſſen.
Ihre Vorſchriften ſchließen ſich eng an die
Schlichtungs=
verordnung und die Ausführungsverordnung dazu, die in allen
Punkten in Kraft bleiben, an und ſollen ſie lediglich ergänzen.
Im geltenden Recht iſt vorgeſehen, daß im Falle des Scheiterns
eines Schlichtungsverfahrens, wenn es das öffentliche
Inter=
eſſe erfordert ein neues Schlichtungsverfahren eingeleitet werden
kann. Zu dieſem Zweck kann der Reichsarbeitsminiſter auch einen
beſonderen Schlichter beſtellen. Nach der neuen
Verord=
uung kann nun der Reichsarbeitsminiſter dieſen
Schlichter anweiſen, in die Schlichterkammer
aüßer den Arbeitgeber= und
Arbeitnehmer=
deiſitzern auch zwei unparteiiſche Beiſitzer zu
verufen. Die Kammer verhandelt alsdann in der vollen Be=
2Eltz1g. Zeigt ſich aber bei der Verhandlung oder bei der
Ab=
ſtimmung, daß die Mitwirkung aller Arbeitgeber= und
Arbeit=
nelimerbeiſitzer mit den Mitteln des Schlichtungsrechtes nicht zu
eIzielen iſt, und daß es deshalb zu einem rechtsgültigen
Schieds=
pruch nicht kommen würde, oder ergibt die Abſtimmung
in der vollbeſetzten Kammer keine Mehrheit, ſo
ſchei=
den nach der Vorſchrift der Verordnung die
Bei=
litzer der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer
aus, und der Schiedsſpruch iſt lediglich von dem
Vorſitzenden und den beiden unparteiiſchen
Beiſitzern, und zwar mit Stimmenmehrheit, zu
erlaſſen. Hierdurch ſoll erreicht werden, daß praktiſch ſtets
ein Schiedsſpruch zuſtandekommen kann.
Die rechtliche Bedeutung des Schiedsſpruches, der ohne
Ar=
beitgeber= und Arbeitnehmerbeiſitzer gefällt wird, unterſcheidet
ſich nicht von der jedes anderen Schiedsſpruches nach der
Schlich=
tungsverordnung. Der Schiedsſpruch iſt alſo in jedem
Falle nur ein Vorſchlag an die Parteien, der
angenommen oder abgelehnt werden kann;
ge=
gebenenfalls beſteht die Möglichkeit der
Ver=
bindlichkeitserklärung nach den Vorſchriften
des allgemeinen Schlichtungsrechts.
Die Anordnung des Reichsarbeitsminiſters,
unparteiiſche Beiſitzer zu berufen, die das in der
Schlichtungsverordnung nicht vorgeſehene beſondere Verfahren
nach der neuen Verordnung in Kraft ſetzt, ſoll nur in
Aus=
nahmefällen zur Anwendung kommen, nämlich dann,
wenn das Staatsintereſſe die Anwendung
die=
ſer Maßnahmen dringlich erfordert. Zur
Ent=
ſcheidung darüber hat der Reichsarbeitsminiſter
vor der erwähnten Anordnung einen Beſchluß der
Reichsregierung herbeizuführen.
Wie der Inhalt der Notverordnung ergibt, iſt ſie nicht
ledig=
lich auf den gegenwärtigen Fall des Streits im Ruhrbergbau
anzuwenden. Die allgemeine Faſſung iſt erforderlich, weil
ähn=
liche Gefahren wvie dort in der augenblicklichen Notzeit nach den
Erfahrungen auch an anderer Stelle auftreten können.
Anderer=
ſeits iſt die Geltungsdauer der Verordnung auf die Zeit bis
zum 31 Juli beſchränkt.
Falls Vorſchriften zur Durchführung der Verordnung des
Reichspräſidenten erforderlich werden, hat dieſe der
Reichs=
arbeitsminiſter zu erlaſſen.
* Nach der nächtlichen Unterredung des
Reichsarbeitsmini=
ſters Stegerwald mit dem Kanzler im Eiſenbahnzug zwiſchen
Schneidemühl und Küſtrin hat der Reichspräſident durch
Not=
verordnung die von dem Kabinett für notwendig gehaltene
Aenderung der Schlichtungsordnung erlaſſen. Die
Anwendung des Artikels 48 der Reichsverfaſſung war
wegen der drohenden Gefahr eines Bergarbeiterſtreiks im
Ruhr=
gebiet mit den damit verbundenen unvermeidlichen ſchweren
poli=
tiſchen Erſchütterungen durchaus gerechtfertigt. Wenn
auch gegen dieſe Verordnung von den verſchiedenſten Seiten
Sturm gelaufen wird, ſo läßt ſich doch nicht leugnen, daß eine
Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit in greifbare
Nähe gerückt iſt. Die Notverordnung ſelbſt ſieht inſofern eine
Aenderung der Schlichtungsordnung vor, als ſie bei völlig
ergeb=
nisloſen Verhandlungen nunmehr die Möglichkeit gibt, dem
Schlichter zwei neutrale Perſonen zur Seite zu ſtellen, worauf
dieſe Schlichterkammer von ſich aus, ohne Rückſicht auf die
Par=
teien, einen Schiedsſpruch fällen kann, deſſen
Verbindlichkeits=
erklärung durch den Arbeitsminiſter ſicherlich auch in den meiſten
Fällen erfolgen wird. Es wird trotz der völligen Unabhängigkeit
der Schlichter ſtets ſo ſein, daß ſie ſich nach der Auffaſſung des
Arbeitsminiſteriums erkundigen werden. Aus dieſem Grunde iſt
das Schlichtungsverfahren der Gegenwart doch recht bedenklich,
weil es ſich gar zu oft ſchon gezeigt hat, daß die
Schieds=
ſprüche den Charakter von ſtaatlichen
Lohndik=
taten tragen.
Wichtig iſt, daß die Notverordnung am 31. Juli 1931 außer
Kraft tritt. Sie hat alſo lediglich für ein halbes Jahr
Gültig=
keit. Daraus könnte man ſchließen, daß der Arbeitsminiſter dem
am 3. Februar zuſammentretenden Reichstag einen Geſetzentwurf
zur Reform der Schlichtungsordnung unterbreiten wird. Im
Augenblick iſt das Arbeitsminiſterium durch die zahlreichen
lau=
fenden Lohnverhandlungen ſtark in Anſpruch genommen, und man
iſt an dieſes Reformwerk noch nicht tiefer herangegangen. Aus
der Begrenzung der Notverordnung geht aber auch hervor, daß
die nächſten 6 Monate für uns eine Notzeit ſind, die
Notmaßnahmen erfordert.
Die Auswirkungen der Nolverordnung.
Die erſte Auswirkung der Notverordnung ſpürt natürlich der
Bergbau der Ruhr. Am Samstag vormittag treten die
beider=
ſeitigen Tarifparteien noch einmal zuſammen. Die
Verhandlun=
gen werden ſicherlich ergebnislos bleiben. Man wird dann die Drei=
Männer=Schlichterkammer bilden, die aus Profeſſor Brahn als
Vorſitzendem und Oberbürgermeiſter Dr. Bracht=Eſſen und dem
Vorſitzenden des Landesarbeitsamts Hannover, Dr. Link, beſteht.
Der Spruch dieſer Kammer, darüber dürfte ein Zweifel nicht
möglich ſein, wird eine 6prozentige Lohnſenkung bringen. Die
Gewerkſchaften hatten bekanntlich nur eine 4prozentige Kürzung
zugeſtanden, während der Bergbau mindeſtens noch 8 Prozent
ver=
langte. Der Spruch wird alſo recht folgenſchwer ſein, denn es
ſind beſtimmt neue Stillegungen zu erwarten, wo die Betriebe
nicht volle Rentabilität aufweiſen. Jeder Tag läßt die
Halden=
beſtände weiter anwachſen, und Alarmmeldungen über wachſende
Feierſchichten ſind erneut zu verzeichnen. Daher darf man auch
erwarten, daß der Kanzler nach ſeiner Rückkehr aus der
Grenz=
mark im Oſten den Preisſenkungsausſchuß zuſammenberufen wird,
um die Preisſenkungsaktion weiter voranzutreiben. Dazu
ge=
hört in erſter Linie eine Senkung der Eiſenbahnfrachten.
Nach=
dem Profeſſor Brahn während der Schlichtungsverhandlungen
unzweifelhaft auf einen Wink aus dem Arbeitsminiſterium hin —
dem Bergbau zu verſtehen gab, daß mit einer Senkung der
Koh=
lenfrachten beſtimmt gerechnet werden könne, darf man erwarten,
daß die Regierung von ſich aus die Frachten ſenkt, damit der
Kohlenabſatz ſteigt und die Feierſchichten abgebaut werden.
Selbſt=
verſtändlich muß gleichzeitig die Lohnkürzung für den Bergmann
weniger empfindlich geſtaltet werden. Dazu gehören Abbau der
Koſten für Gas, Waſſer, Elektrizität, Reduzierung der
Anfahrts=
koſten auf Straßenbahn und Vorortverkehr und Verminderung
der übrigen Lebenshaltungskoſten. Es bleiben hier für die
Ini=
tiative der Regierung ſchwere Aufgaben zu erfüllen, die natürlich
nicht auf das Ruhrgebiet allein beſchränkt bleihen dürfen.
Nordofteuropäiſche Bilanz 4930.
Von
Rolf Wingendorf, Danzig.
II.
Das Danziger Problem.
Das Danziger Problem im Zuſammenhang mit dem
Korri=
dor nimmt bei den Fragen der Grenzziehung im Nordoſten
Deutſchlands eine ſo wichtige Stelle ein, daß man daraus die
Berechtigung herleiten kann, auch dieſe Frage im Rahmen einer
nordoſteuropäiſchen Bilanz zu beſprechen, wenn Danzig ſelbſt
auch innerlich ein Teil Deutſchlands geblieben iſt.
Gerade im Jahre 1930 hat ſich dieſer innere Zuſammenhang
Danzigs mit dem Deutſchen Reiche beſonders deutlich gezeigt.
Durch die in Danzig geſchaffene Verfaſſungsänderung iſt eine
vollſtändige Parlamentariſierung des Regierungsſyſtems
herbei=
geführt und die Danziger Wahlen, die daraufhin im November
ſtattfinden mußten, brachten in ihrem Ergebnis eine getreue
Kopie des Wahlausgangs kurz vorher in Deutſchland. So
er=
freulich die Tatſache des geiſtigen Zuſammenhalts mit dem
Mutterlande iſt, ſo wenig erfreulich war dieſes Ergebnis für
das Reich wie für Danzig. Auch Danzig ſteht jetzt an der
Jahres=
wende vor der Notwendigkeit, eine Minderheitsregierung zu
bilden, die ſich allerdings hier nicht auf eine Unterſtützung der
Linken, ſondern der Rechten, d. h. der Nationalſozialiſten ſtützt.
Aber auch darin folgt Danzig ja nur dem Beiſpiel einiger
deut=
ſcher Länder. Dazu kommt aber, daß die außenpolitiſche Lage
Danzigs, der Zuſammenbruch des Verſuchs der Regierung auf
Grundlage der Weimarer Koalition, eine Verſtändigung mit
Polen herbeizuführen, zu einer beſonderen Stärkung der
radi=
kalen Rechtsſtrömungen führen mußte.
Auch die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten der Freien Stadt
ſind in der Hauptſache außenpolitiſch begründet. In erſter Linie
handelt es ſich dabei um die Konkurrenz des polniſchen Hafens
Gdingen und um die Ueberflutung der Freien Stadt Danzig
mit polniſchen Arbeitskräften, die eine Erhöhung der
Arbeits=
leſenziffer herbeigeführt hat.
Nach ſtändigem Anſteigen während des Jahres 1930 hat die
Zahl der Arbeitsloſen im Dezember 24 000, d. h. über 5½
Pro=
zent aller Einwohner der Freien Stadt überſchritten.
Gleich=
zeitig aber ſind in Danzig 16 000 polniſche Staatsangehörige
als Arbeiter und Angeſtellte tätig, und Danzig iſt nicht in der
Lage, dieſe polniſchen Staatsangehörigen zu entfernen, weil ſich
Polen auf ein ſeinerzeitiges Zugeſtändnis aus dem Jahre 1923
beruft und außerdem die Pariſer Kondention in einer Art
aus=
legt, der Danzig niemals zuſtimmen kann. Hier wird nun der
Völkerbundsrat, vielleicht auch das Haager Schiedsgericht zu
entſcheiden haben.
Die Frage der Arbeitsloſigkeit wäre für Danzig noch
ſchwe=
rer, noch drückender geworden, wenn nicht durch die
wirtſchaft=
liche Annäherung an Sowjetrußland eine gewiſſe
Beſchäftigungs=
möglichkeit geſchaffen worden wäre. Dauk der Vermittlung des
Generalkonſuls der Sowjetunion in Danzig, Dr. Kalina, war
es möglich, während des Jahres 1930 10 Hochſeeſchlepper und
Fiſchdampfer für die Sowjetunion auf den Danziger Werften
zu bauen. Und es iſt ein trauriges Zeichen ſür die allgemeine
Wirtſchaftsnot, daß trotzdem eine dieſer Werften, die alte
Kla=
witterwerft, im Januar 1931 vor dem Zuſammenbruch ſteht.
Dieſe Werft hat früher zum größten Teil für die
Weichſel=
ſchiffahrt gearbeitet, für die Schiffahrt, die jetzt vollkommen
brach liegt, da Polen dieſen Waſſerweg ganz vernachläſſigt.
Staat des natürlichen Waſſerweges, der im Danziger Hafen
endigt, hat Polen aber einen künſtlichen Ausgangspunkt unter
Aufwendung von ungeheueren Geldmitteln geſchaffen, einen
Ausgangspunkt, der im letzten Jahre deutlich gezeigt hat, daß
er infolge der Bevorzugung in ſteuerlicher und zolltechniſcher
Hin=
ſicht eine ganz ernſte Gefahr ſür den Danziger Hafen bedeutet,
— Gdingen. Im Sommer 1930 hat ſich Danzig gezwungen
ge=
ſehen, auch dieſe Frage dem Völkerbund zur Entſcheidung
vor=
zulegen. Eine Fülle von Denkſchriften von beiden Seiten iſt
gefolgt. Polen iſt offenſichtlich bemüht, auch dieſe Frage
mög=
lichſt zu verſchleppen, um durch einen forcierten Ausbau
Gdingens immer neue vollendete Tatſachen zu ſchaffen.
Auf ſeiner erſten Sitzung des Jahres 1931 ſollte ſich der
Völkerbund eigentlich mit der Frage Danzig—Gdingen befaſſen.
Ob er es tun wird, ſcheint jedoch zum mindeſten ſehr zweifelhaft.
Tatſächlich hat Polen es ja verſtanden, wenigſtens einen der
Weſtſtaaten, Frankreich, an Gdingen auch finanziell zu
inter=
eſſieren. Franzöſiſches Kapital iſt im Hafen ſelbſt im großen
Maßſtabe inveſtiert, und das ganze Jahr 1930 war dem Ziel
ge=
widmet, dasſelbe Kapital, nämlich Schneider=Creuſot und
Banque des Pays du Nord, auch für den Zufahrtsweg nach
Gdingen, d. h. die ſogenannte Kohlenlinie, zu intereſſieren.
Be=
reits Mitte Januar 1931 will man die Frucht dieſer Arbeit des
vergangenen Jahres ernten und eine Vertragsunterzeichnung
erlangen.
In dieſem Zuſammenhange iſt es jedoch notwendig, einmal
auf die für Nordoſteuropa ſo wichtige ſogenannte „Kohlenbahn”
einzugehen. In der Tat verbindet dieſe Bahn das früher
deut=
ſche Oberſchleſien auf dem Wege über das früher deutſche Polen
und Weſtpreußen mit der Küſte, und zwar auf dem kürzeſten
Wege. Die Bahn wird zum großen Teil 4=gleiſig durchgeführt.
Etwa zwei Drittel der Strecke ſind im vergangenen Jahre
fer=
tiggeſtellt worden. Wenn man genauer hinſieht, ſo hat dieſe
Bahnlinie für Polen jedoch noch eine andere Bedeutung. Sie
verbindet nämlich auf dem ſchnellſten Wege alle ſtrategiſch
wich=
tigen Punkte der polniſchen Nordweſtgrenze miteinander, und
vor allen Dingen läuft ſie genau in der Längsachſe des
pol=
niſchen Korridors. Wenn man das in Betracht zieht, dann
wird man auch verſtehen, warum gerade die Regierung
Pilſud=
ſki, die jetzt einen Oberſten, der in ſeinem Leben mit
Wirtſchafts=
fragen nichts zu tun gehabt hat, zum Handelsminiſter machte,
ſich ſo lebhaft für den Ausbau dieſer Bahnſtrecke eingeſetzt hat.
In Deutſchland wird man ſich darüber klar ſein müſſen,
daß die Aktivität, die Polen im Ausbau Gdingens im Jahre 1930
entfaltet hat, im Zuſammenhang mit den Beſtrebungen für einen
Ausbau der polniſchen Kriegsflotte als eine gegen Deutſchland
gerichtete militärpolitiſche Aktion erſter Ordnung anzuſehen iſt.
Für Danzig hat natürlich dieſe Seite der Frage eine geringere
Bedeutung. Trotzdem hat auch für die Beurteilung der Danziger
Frage der imer fortſchreitende Aushan Gdingens eine grund=
Seite 2
Samstag, den 10. Januar 1931
legende politiſche Bedeutung. Die polniſche Theſe, daß Polen 2
Häfen brauche, wird niemand recht ernſt nehmen und kann
nie=
mand ernſt nehmen, der die Ein= und Ausfuhrſtatiſtik Danzigs
und Gdingens in den 12 Monaten des Jahres 1930 verfolgt
hat. Das, was Gdingen gewonnen hat, hat faſt genau in der
gleichen Höhe der Danziger Hafen verloren. Die politiſche
Grundlage der Freien Stadt. Danzig iſt aber nur die Tatſache
daß Danzig als Polens Zugang zur See, der von Deutſchland
unabhängig iſt, dienen ſoll. Der Bau des eigenen Hafens, der
in Konkurrenz zu Danzig tritt, macht dieſe Grundlage der
Ver=
ſailler Vertragsbeſtimmung zunichte.
Trotzdem wäre es falſch, wenn man bei einer Bilanz zu dem
Schluß käme, daß nun Danzig, weil Polen einen eigenen Hafen
hat, zu Oſtpreußen kommen könne. So ſehr ideell dieſer
Ge=
danke beſtechend iſt, ſo wenig iſt er mit der praktiſchen
Wirk=
lichkeit in Einklang zu bringen. Das Danziger Problem iſt
den dem Korridorproblem nicht zu trennen. Danzig neben
Königsberg als Großſtadt für Oſtpreußen wäre wirtſchaftlich
ohne Hinterland, und eine Einigung auf dieſer Grundlage würde
einen endgültigen Verzicht auf das frühere deutſche Gebiet
Weſt=
preußens, des Hinterlandes für Danzig bedeuten.
Es iſt daher klar, daß als Paſſivum der Bilanz
Nordoſt=
europas im Jahre 1930 ebenſo wie in den Vorjahren die
Feſt=
ſtellung bleibt, daß die Grenzziehung im Oſten jeder Vernunft
Hohn ſpricht. Im Ausblick aber muß feſtgeſtellt werden, daß
eine Teillöſüng hier die Dinge eher komplizieren als
verein=
fachen kann. Nur auf dem Wege einer Generallöſung kann eine
Beſſerung in der Lage erreicht werden. Wenn wir auch heute
von einer ſolchen Löſung noch weit entfernt zu ſein ſcheinen, ſo
ſind doch die pſychologiſchen Grundlagen dafür im Jahre 1930
dadurch weiter ausgebaut worden, daß die Oeffentlichkeit der
Welt ſich eingehender mit dieſen Fragen beſchäftigt hat.
In Danzig ſelbſt hat der Ruf „Zurück zum Reich” während
der Wahl die Parole faſt aller Parteien gebildet. Dieſer Ruf
iſt aber gleichzeitig als Ergänzung des Rufes „Fort mit dem
Korridor” zu verſtehen. Daß dieſer Ruf nicht nur in Danzig
und Deutſchland ſondern bei den Verſtändigen der ganzen Weli
ein Echo finden ſoll, das iſt die Aufgabe des Jahres 1931.
Dann erſt kann eine nordoſteuropäiſche Bilanz aktiv werden.
Der neue Senal der Freien Stadt Danzig.
Danzig, 9. Januar.
Der Volkstag wählte in ſeiner heutigen Sitzung den neuen
Senat, der ſich folgendermaßen zuſammenſetzt:
Senatsprä=
ſident Oberverwaltungsgerichtspräſident Dr. Ziehm (Dnat.),
Vizepräſident Dr. Wiercinſki=Keiſer (Ztr.), beſoldete Senatoren
Stadtbaurat Dr. Althoff (Ztr.), Regierungsrat Dr. Blavier (Block
der nationalen Sammlung), Finanzrat Dr. Hoppenrath (Block der
nationalen Sammlung), Staatsrat Dr. Winderlich (Dnat.),
un=
beſoldete Senatoren Gewerkſchaftsſekretär Formell (Ztr.),
Rechts=
anwalt Kurowſki (Ztr.), Prälat Sawatzki (Ztr.), Landrat Hinz
(Dnat.), Rechtsanwalt Schwegmann (Dnat.), Rechtsanwalt
Du=
mont (Block der nationalen Sammlung).
Sozialdemokra=
ten Kommuniſten und Polen beteiligten ſich
nicht an der Wahl, die bürgerliche Arbeitsgemeinſchaft und
Beamtengruppe nur an der Wahl des Präſidenten und des
Vize=
präſidenten. Die Wahl der Senatoren erfolgte durch die übrigen
bürgerlichen Parteien einſtimmig. Die Verteilung der einzelnen
Reſſorts unter den Senatsmitgliedern iſt einer ſpäteren
Senäts=
ſitzung vorbehalten. Die Einführung der Senatoren in ihr Amt
erfolgte in einer zweiten Volkstagsſitzung, die auf eine halbe
Stunde nach Schluß der erſten Volkstagsſitzung neu anberaumt
war.
Däniſche Anregungen zur Europa=Konferenz.
Genf, 9. Januar.
Die däniſche Regierung hat dem Völkerbundsſekretariat eine
Note überſandt, in der ſie in Erwiderung der bekannten Umfrage
des Generalſekretärs einige Anregungen für die Tagung der
Europakonferenz gibt. Der Inhalt der däniſchen Note iſt im
ein=
zelnen noch nicht bekannt, es heißt aber, daß den Vorſchlägen
Dänemarks unter Umſtänden noch eine beſondere Bedeutung
zu=
kommen könne. Es ſoll nämlich, wie verlautet, u. a. in der Note
ein Vorſchlag enthalten ſein, der auf eine Prüfung der politiſchen
Seite des Problems der europäiſchen Union hinausläuft.
So=
weit ſich die Stimmung des Völkerbundsſekretariats beurteilen
läßt, ſcheint man aber dort vorläufig keine große Neigung für
eine Behandlung der politiſchen Fragen zu haben, und es heißt,
daß auch Briand die Gelegenheit, die ſich ihm durch die däniſche
Anregung unter Umſtänden bieten könnte, kaum benutzen werde,
um zu ſeiner alten Idee jetzt ſchon zurückzukehren. Die
franzö=
ſiſche Regierung hat ſich aus den Antworten verſchiedener
Re=
gierungen auf ihr Maimemorandum überzeugt, daß, wenn das
Studienkomitee ſich auf das politiſche Gebiet begeben würde, dann
das Problem nicht einſeitig nach den Wünſchen Frankreichs,
ſon=
dern in ſeiner Totalität angefaßt werden müßte.
Auf den beiden letzten vom Streik betroffenen Zechen „Lohberg” in
Dinslaken und „Weſtfalen” in Ahlen fehlten nach dem Bericht des
Bergbauvereins in der Freitag=Mittagsſchicht nur noch insgeſamt 153
Mann (ohne Berückſichtigung der Entlaſſenen), ſo daß damit der Streik
an der Nuhr als erloſchen betrachtet werden kann.
Am 9. Januar fand im Miniſterium des Innern die erneute
Prü=
fung des Richard=Oswald=Tonfilms „1914” ſtatt. Nachdem einige Stellen
im Film abgeändert worden ſind und der Kriegsſchuldforſcher Dr.
Fiſcher einen Vorſpruch gehalten hatte, zog das Auswärtige Amt ſeinen
EEinſpruch zurück. Darauf wurde der Tonfilm „1914” von der
Filmprüfſtelle unter Vorſitz des Regierungsrates Zimmermann
unbeanſtandet zur Vorführung auch für Jugendliche zugelaſſen.
In Völklingen (Saargebiet) kam es zu ſchweren
Erwerbsloſen=
unruhen, die in Zuſammenhang ſtehen mit der Einführung der
Er=
werbsloſen=Pflichtarbeit durch die Regierungskommiſſion.
Der Kattowitzer Wojwode Graczynfki, der für die
Deutſchenverfol=
gungen in Oberſchleſien verantwortlich iſt, begibt ſich am 13. Januar
nach Genf. Er hat vergangene Woche zwei Tage im Warſchauer
Außen=
miniſterium konferiert. Die Fahrt des Wofwoden nach Genf ſteht, wie
es heißt, im Zuſammenhang mit den reichsdeutſchen Beſchwerden über
die Wahlterrorakte in Oſtoberſchleſien.
Im Dezember wurden in der Sowjetunion durch die
Gottloſenver=
bände 200 Kirchen und 31 Synagogen geſchloſſen. Die geſchloſſenen
Gotteshäufer ſind teilweiſe in Klubs oder Kinos umgewandelt worden.
Wie der Vorſitzende des Rates der Volkskommiſſare, Molotowv in
der Sitzung des Zentralvollzugsausſchuſſes mitteilte, ſtellt ſich die
gegenwärtige Bevölkerungszahl Sowjetrußlands
auf 161 Millionen gegenüber 140,5 Millionen im
Jahre 1925. Die jährliche Zunahme beträgt 3,5
Mil=
lionen.
Der franzöſiſche Innenminiſter George Leygues hat den deutſchen
Botſchafter von Hoeſch empfangen.
Berbok des Remargue-Films
in Oeſterreich.
Erklärungen des Innenminiſters zum Berbok
des Remarque-Films.
Wien, 9. Januar.
Die öſterreichiſche Regierung hat ſich nun doch entſchloſſen, ein
allgemeines Verbot des Filmes „Im Weſten nichts Neues” zu
erlaſſen, das ſich allerdings nicht auf die Vorſchriften über das
Kinoweſen ſtützt, für deren Handhabung die Bundesländer
zuſtän=
dig ſind, ſondern auf die Rückſichten der öffentlichen Sicherheit.
Zu dem von ihm erlaſſenen allgemeinen Verbot des Remarque=
Films „Im Weſten nichts Neues” erklärte der Miniſter des
In=
nern, Winkler, im Budgetausſchuß des Nationalrates, dieſe
Ver=
fügung ſei erfolgt, nachdem ſich geſtern und vorgeſtern gezeigt
habe, daß die Regierung nicht geſonnen ſei, ſich wegen
Demon=
ſtrationen und Drohungen der Auffaſſung irgendeiner Richtung
anzuſchließen; andererſeits aber ließen ſich durch ein
außerordent=
liches Polizeiaufgebot empfindliche Störungen des Geſchäftslebens
nicht vermeiden. „Nach dem Geſetz” ſagte der Miniſter, „beſtand
für die Bundesregierung keine Möglichkeit, den Film von
vorn=
herein zu verbieten. Hätte eine ſolche Möglichkeit beſtanden, ſo
hätte die Bundesregierung den Film aus Gründen nationaler
Solidarität verboten. Die deutſche Film=Oberprüfſtelle hatte ſich
am 11. Dezember 1930 auf Antrag der Regierungen von Bayern,
Württemberg, Sachſen, Braunſchweig und Thüringen mit der
Frage einer Widerrufung der Zulaſſung des Films zu beſchäftigen.
In der Verhandlung des Senats waren nicht nur die Antrige
der genannten Regierungen ausſchlaggebend, ſodern vor allem die
Gutachten des Reichsaufſichtsamtes, des Reichsminiſters des
In=
nern und des Reichswehrminiſters. Alle dieſe Gutachten hätten
feſtgeſtellt, daß der Film dem deutſchen Volk anders vorgeführt
wurde, als im Auslande, daß die Originalfaſſung eine ganz
an=
dere war als die gekürzte engliſche Ausgabe und jene Ausgabe,
die in den deutſchen Ländern vorgeführt wurde. Bei der
Vor=
führung des Urfilms in Hollywood hat der deutſche Generalkonſul
in San Francisco gegen die Deutſchfeindlichkeit des Films
Pro=
teſt eingelegt. Auch der gewiß nicht rechtsradikal eingeſtellte
Ber=
liner Verlag Ullſtein hat ſich dieſem Proteſt angeſchloſſen.” Es
müſſe doch für die deutſche Reichsregierung, erklärte Innenminiſter
Winkler weiter, aber auch für Oeſterreich ſchließlich und endlich
die Grundtendenz des Filmwerks entſcheidend ſein und die
Grund=
tendenz dieſes Films ſei nach den amtlichen Mitteilungen der
be=
teiligten Reichsminiſterien zweifellos dem Anſehen Deutſchlands
in höchſtem Maße abträglich.
Die Kino=Betriebsanſtalt, die den Film zur Vorführung
bringt, hat gegen das Verbot die Klage beim
Verfaſſungsgerichts=
hof eingebracht.
Nummer 10
* Wie wir ſoeben erfahren, wurde in einer aus Darmſtadt und
von auswärts zahlreich beſuchten Verſammlung am Freitag in
Darmſtadt die Demokratiſche Vereinigung in Heſſen gegründet.
Ihre Beteiligung erklärten ſofort eine Reihe von Perſonen, die
in der ſeitherigen demokratiſchen Partei Heſſens eine führende
Rolle geſpielt haben. Ein vorläufiger Vorſtand, dem u. a.
Abg. Reiber angehört, wurde mit der Ausarbeitung eines
Programmentwurfs und mit der Aufſtellung von Richtlinien
für die Agitation beauftragt. Ihre Mitarbeit haben in Ausſicht
geſtellt die Landtagsabg. Donath und Eberle.
Der Hochheimer „Separakiſten”-Prozeß.
Die Hochheimer Separatiſtenaffäre hat den Preußiſchen Landtag
ſchon einmal beſchäftigt. Nach dem Abzug der Franzoſen waren dem
Hochheimer Weinhändler Haenlein wegen angeblicher ſeparatiſtiſcher
Hal=
tung Scheiben eingeworfen worden. Außerdem war dem Ortspfarrer
Herborn ein anonymes Drohſchreiben zugegangen. Der zuſtändige
Amtsgerichtsrat Laufer hatte dann bei angeſehenen Hochheimer Bürgern
Hausſuchungen vornehmen laſſen, die ergebnislos verliefen; weiter hatte
er den Sohn des Direktors der Burgeff=Sektkellereien, Hummel,
verhaf=
ten und unter Schupobegleitung ins Gefängais einliefern laſſen.
Wei=
ter wurde ein dritter Verdächtiger” verhaftet und gefeſſelt zum
Rat=
haus transportiert. Die Strafkammer Wiesbaden ſprach die ſofortige
Haftentlaſſung aus. — In einer Beleidigungsklage des Weinhändlers
Haenlein gegen einige Perſonen, die ihn als Separatiſten bezeichnet
hatten, wurden dieſe freigeſprochen, da der Wahrheitsbeweis vom
Ge=
richt als geglückt feſtgeſtellt wurde. In dieſem Verfahren hatte
Amts=
gerichtsrat Laufer, der ebenfalls dem Zentrum angehört, als „
Privat=
perſon” eine Rolle geſpielt.
Dazu haben mehrere Abgeordnete im Preußiſchen Landtag eine
neue Anfrage eingebracht, in der es heißt: Wir haben auf unſere
An=
frage betr. der eigenartigen Amtshandlungen des Amtsgerichtsrats
Laufer in Hochheim a. M. eine Antſvort erhalten, die uns in keiner
Weiſe befriedigt. Die Preußiſche Staatsregierung beſtreitet nicht, daß
der Amtsgerichtsrat Laufer in der „Beleidigungs”=Sache ſeines
Parteifreundes Herborn, alſo in einem einfachen Antragsdelikt, für das
der Weg der Privatklage gegeben war, folgende Amtshandlungen
vor=
genommen hat:
1. Die Aufſehen erregende Hausſuchung in der Villa
des Generaldirektors Hummel durch den Amtsgerichtsrat perſönlich und
8 Beamte, davon 6 uniformierte, 2. die Verhaftung des
Die=
ther Hummel trotz der ergebnisloſen Hausſuchung und der
ehren=
wörtlichen Erklärung des Verhafteten, 3. die Verhaftung und
Feſſelung des Burghardt, obwohl die Hausſuchung
gleich=
falls ergebnislos war und B. erklärte, ruhig folgen zu wollen.
Dieſe Behandlung unbeſcholtener Bürger mit dem Bemerken abtun
zu wollen, es handle ſich um „richterliche Maßnahmen”, auf welche die
Staatsregierung keinen Einfluß habe, iſt uns unverſtändlich.
Noch unverſtändlicher iſt uns die weitere Erklärung:
„Das Ergebnis der Prüfung der Ereigniſſe der Jahre 1919/1923
bietet nach Auffaſſung der Staatsregierung keinen begründeten Anlaß,
den Weingutsbeſitzer Haenlein und den Pfarrer Herborn als „
Sepa=
ratiſten” zu bezeichnen."
Das „Gericht” iſt völlig entgegengeſetzter Meinung. Es hat in dem
Beleidigungsprozeß gerichtsnotariſch feſrgeſtellt, daß Haenlein zum
min=
deſten eine abwartende Stellung gegenüber Dorten eingenommen
habe, wo er eine ablehnende (Haenlein: Mitglied des Preußiſchen
Staatsrats, Landtagsabgeordneter der Zentrumspartei uſw.!) einnehmen
mußte.
Die uns völlig unverſtändliche Haltung der Preußiſchen
Staatsregie=
rung veranlaßt uns, erneut zu fragen:
1. Iſt das Staatsminiſterium der Auffaſſung, daß der
Amtsgerichts=
rat Laufer richtig gehandelt hat, als er in der „Beleidigungs”=Sache
Herborn, für die der Weg der „Privatklage” gegeben war, a) die
Haus=
ſuchung in der Villa des Generaldirektors Hummel anordnete und ſie
in der Aufſehen erregenden Weiſe unter Hinzuziehung von 8 Beamten,
darunter 6 uniformierten, perſönlich durchführte, b) die Verhaftung des
Diether Hummel anordnete, obwohl die Hausſuchung ergebnislos
ge=
blieben war und der Verhaftete ehrenwörtlich erklärte, mit der
Belei=
digungsſache in keinerlei Verbindung zu ſtehen, c) die Verhaftung des
Burghardt anordnete, obwohl die Hausſuchung gleichfalls ergebnislos
geblieben war, und d) die „gefeſſelte” Ueberführung des Burghardt am
hellen Tage zum Rathaus anregte oder zum mindeſten duldete, obwohl
B. erklärte, ruhig mitgehen zu wollen? 2. Was gedenkt das
Staatsmini=
ſterium zum Schutze unbeſcholtener Bürger gegen derartige
Behandlun=
gen zu tun? 3. Iſt es der Staatsregierung bekannt, a) daß das
ordent=
liche Gericht feſtgeſtellt hat, daß die Bezeichnung „Sevaratiſt”
ge=
genüber Haenlein keine Beleidigung darſtelle, weil ſeine Stellung
gegenüber Dorten zum mindeſten nicht einwandfrei geweſen ſei,
b) daß die „Auffaſſung” der Preußiſchen Staatsregierung, es liege kein
Anlaß vor, Haenlein als „Separatiſten” zu bezeichnen, im
ſchroff=
ſten Gegenſatz zur gerichtsnotariſchen Feſtſtellung
ſteht, c) daß die „Auffaſſung” der Preußiſchen Staatsregierung ein
Werturteil” darſtellt, das geeignet iſt, ein ſchwebendes
Ver=
fahren zu beeinfluſſen, und a) daß die „Auffaſſung” der
Preu=
ßiſchen Staatsregierung einen Eingriff in ein ſchwebendes
Verfahren darſtellt, wie er bisher ſeitens der Regierung nicht
üb=
lich war?
Von Univerſitätsprofeſſor D. Dr. Heinrich Frick, Marburg.
Was mich dazu bewegt, an dieſer Stelle etwas zu ſagen,
iſt eine beſondere perſönliche Fügung. Ich bin mit unſerem
Prälaten im drei Abſchnitten meines Lebens zuſammengetroffen
und habe auf dieſe Weiſe ſeine Perſönlichkeit in drei
bedeuten=
den Wirkungskreiſen kennengelernt. W. Diehl iſt mein
Kon=
firmator in Darmſtadt geweſen, mein Lehrer im
Prediger=
ſeminar zu Friedberg und zuletzt — in meiner Gießener Zeit —
die geiſtliche Spitze derjenigen Landeskirche, mit der unſere
Gießener Fakultät in wechſelvollen, oft bewegten Verhandlungen
geſtanden hat. Ich ſehe ihn als meinen Pfarrer vor mir,
wie er uns Darmſtädter Buben nach der Weiſe Martin Butzers
für die Konfirmation, und das hieß für das Leben, erzieht. Jch
ſehe ihn vor mir als Friedberger Profeſſor, wie er mir
die Kunſtregeln auseinanderſetzt, nach denen er mich ehedem als
lebendes Objekt behandelt hatte. Und ſchließlich werde ich nie
vergeſſen, wie ich im Namen der Gießener Fakultät gegen den
Herrn Prälaten höchſt perſönlich die Berufung einer für ihn
zu wenig „heſſiſchen” Perſönlichkeit nach Gießen ertrotzte.
An die Konfirmandenſtunden denke ich mit allen,
die damals dabei waren, immer wieder voll Dank zurück. Denn
wie wußte unſer Pfarrer uns zu packen! Die meiſten in der
großen Konfirmandenklaſſe kamen aus der Darmſtädter
Alt=
ſtadt, nur ein paar einzelne waren Schliker der ſogenannten
„Höheren” Schulen. Wir ang=blich beſſer Gebildeten wurden
gleich in der erſten Stunde dadurch matt geſetzt, daß uns die
Volksſchüler, die von dem Pfarrer auch in der Schule
Reli=
gionsunterricht erhalten hatten, auf allen Gebieten bei weitem
übertrafen. Sie kannten nicht bloß ihre Bibliſchen Geſchichten,
ihre Lieder und Katechismusſtücke beſſer als wir, ſondern ſie
waren vor allem in der Geſchichte der Stadt und des Landes
auffallend gut beſchlagen. Tatſächlich wußten ſie mit den
ge=
lernten Stoffen etwas anzufangen und hatten geſchulte Augen
für die Vorgänge des täglichen Lebens in unſerer Vaterſtadt.
So war von vornherein jeder Standesdünkel unmöglich
ge=
macht. Dazu kam noch, daß unſer Pfarrer vom erſten Tag an
die höheren Schüler ſtrenger behandelte als die übrigen, weil
*) Prof. Dr. Frick zu Marburg hat zu der Feſtgabe. „Ich dien
(L. C. Wittich=Verlag) einen Aufſatz beigeſteuert über „Wilhelm
Diehl als kirchlicher Erzieher‟ Darin beſchreibt er auf
Grund eigener Erfahrungen Wilhelm Diehls Tätigkeit als Pfarrer zu
Darmſtadt, als Profeſſor am Predigerſeminar zu Friedberg und als
Prälat der heſſiſchen Landeskirche. Wir bringen hier den Teil, der ſich
auf die Darmſtädter Wirkſamkeit des früheren Pfarvers Diehl bezieht.
er mit Recht von den ſozial Bevorzugten die größere Leiſtung
erwartete.
Damit habe ich bereits den erſten, vielleicht tiefſten Grund
für die „Volkstümlichkeit” W. Diehls genannt: ſeine ſoziale
Gerechtigkeit, die von dem einfachen evangeliſchen Satz
ausgeht: „Wem viel gegeben iſt, von dem wird auch viel
ge=
fordert.” Man meint ſo oft, ſeine Volkstümlichkeit ſei in erſter
Linie angeborenes Talent und Dialektanpaſſung. Das ſtimmte
für uns Buben jedenfalls nur in bedingtem Maße. Was wir
ihm vor allem abſpürten und was uns ſofort für ihn einnahm,
war ſein Wille zur Gerechtigkeit. Der von ihm — und dann
auch von uns ſelbſt — vielleicht am meiſten gehegte Schüler war
ein halb blöder, unſäglich bedauernswerter Junge, für den der
Pfarrer unſer Intereſſe und Verſtändnis auf unauffällige, aber
wirkſame Weiſe immer mehr zu vertiefen wußte. Der Bub
wurde von unſerer Schar geiſtig und körperlich ſo in die Mitte
genommen, daß er in Reih und Glied mit vorankam. Das fing
im Aeußerlichſten an: das Tempo des feierlichen Einzugs in
die Kirche mußte ſo ſein, daß der körperlich Behinderte gar nicht
auffiel; das reichte bis in die geiſtigen und ſeeliſchen Bezirke:
bei der öffentlichen Prüfung wußten die Schüler und der Pfarrer
es ſo einzurichten, daß auch jener halbblöde Konfirmand die an
ihn gerichteten Fragen richtig beantworten konnte, und zwar
ohne daß etwa dieſe Antworten vorher verabredet geweſen
wären! Dafür eben hatte die arme Bevölkerung den ſicheren
Inſtinkt. Die Leute begriffen, daß ein Pfarrer, der in der
Stadtverordnetenverſammlung gegen alle möglichen Widerſtände
eine anſtändige Form und Farbe für den Armenſarg
durch=
ſetzte, das Herz auf dem rechten Fleck haben mußte. Dieſe
Ge=
rechtigkeit war um ſo anziehender, als ſie vollkommen natürlich
blieb. Nichts liegt ja W. Diehl ſo fern wie Fanatismus. Unſer
Pfarrer folgte einfach dem geſunden Gefühl für das, was die
Leute als Grenzlinie zwiſchen ſozialer Gerechtigkeit und
Un=
gerechtigkeit empfanden.
Hier erſt iſt die Stelle um den Diehlſchen Humor richtig zu
würdigen: er iſt Ausdruck einer doppelten Natürlichkeit,
nach innen wie nach außen.
Nach außen: im Mutterwitz, beſonders wenn er das Kleid
des vertrauten Dialekts trägt, verſtehen ſich Pfarrer und
Ge=
meindeglieder als menſchlich tief verbundene, im Gefühl
gegen=
ſeitigen Begreifens ſtammverwandte Landsleute. Die Zahl der
Motive für den Dialektwitz iſt bekanntlich nicht unbegrenzt. Für
den Außenſtehenden hat deshalb der Bericht darüber leicht etwas
Läppiſches. Wenn der Pfarrer vor uns Buben die „Hohen”
wider die der Pfalmiſt um Hilfe ſchreit, im „Oberkonſiſtorium”
verkörpert ſein ließ, der Friedberger Profeſſor ſtatt deſſen dann
lieber die „Gelehrten” mit einem deutlichen Wink nach der
Uni=
verſität hin nannte und ſchließlich der Prälat den Höhepunkt
erreicht, indem er das alles zuſammenfaßt in dem Begriff „die
Berliner”, ſo klingt das bloß wie die willkürliche Abwandlung
einer im Dialekt möglichen, in der Sprache unmöglichen
Ver=
gröberung. Aber wer den Dialekt des „Datterich” als ſeine
Mutterſprache zu reden weiß, hört mehr heraus. Neben viel
Uebertreibung auch das Körnlein Wahrheit und den Klang
nachſichtiger Güte mit menſchlicher Schwäche überhaupt!
Die Erwähnung von Ernſt Elias Niebergalls „Datterich”
führt aber noch einen Schritt weiter. Der Darmſtädter verſteht
von da aus, daß der humoriſtiſche Dialekt vor allem
Natürlich=
keit nach innen ausdrückt. Die tiefe Lebensweisheit in dem
ge=
flügelten Wort aus dem Datterich: „So e Menſch is kah
Gäje=
ſtand for mein Zorn” führt in die Nähe von Pſalm 2, 4: „Aber
der im Himmel wohnt, lächet ihrer, und der Herr ſpottet ihrer."
Das hebräiſche Pathos wird ſo überſetzt in die abſichtlich
un=
feierliche, gewollt formloſe und doch nur ſcheinbar oberflächliche
Gloſſe aus Humor. Was dieſen ganz unpathetiſchen Stil der
Dialektrede ſachlich ſo bedeutſam macht, iſt bewußtes und
viel=
leicht noch häufiger unbewußtes Abbiegen von der Linie der
Erbaulichkeit und Ergriffenheit. Der echte Darmſtädter Humor
iſt nicht zu verwechſeln mit ſchnodderigem Witz, ſondern in jedem
Augenblick, in dem er ſich an ernſte Dinge heranwagt, ein Mittel,
um echte Empfindung innerlich zu verbergen und nicht vor die
Augen der Leute zu bringen. Dies aber iſt neben der
Gerechtig=
keit für unſeren Volksſchlag ſicher die andere unentbehrliche
Vor=
ausſetzung geiſtlicher Autorität: der Pfarrer muß die Keuſchheit
im religiöſen Bekenntnis wahren und nicht den Paſtorenberuf
dazu mißbrauchen, um den Leuten mit geiſtlichen Redensarten
zu kommen. Gerade in dieſer Hinſicht gehört W. Diehl zu den
wirklich modernen Menſchen im guten Sinne dieſes Wortes.
Das hat ihm unter anderem im Landtag die helle Sympathie
auch der parteipolitiſchen Gegner eingetragen. Er verſtand es,
mit Intelligenz und Gefühlswärme die großen Anliegen
kirch=
licher Arbeit zu vertreten, ohne das Gefühl der Hörer durch
geiſtliches Pathos zu verärgern. Darum haben auch wir
Kon=
firmanden mit wirklicher Aufgeſchloſſenheit zugehört und uns
gerne von unſerem Pfarrer zurechtweiſen laſſen, wenn er an
unſer Verantwortungsbewußtſein ſehr beſtimmte praktiſche
An=
forderungen ſtellte.
Erſt auf dieſer moraliſchen Baſis wurde dann der
Reich=
tum ſeines Wiſſens und ſeiner erzieheriſchen Begabung
wirk=
lich fruchtbar. Der ganze Unterricht ſprudelte ja von Leben.
Die vielen geſchichtlichen Einzelzüge wurden lebendig als
Er=
klärungen für Tatſachen, die wir jeden Tag mit eigenen Augen
beobachten konnten. Unſer Blick gewann immer mehr eine
richtige Schulung. Wir begriffen, daß der ſteife Knix und der
Kratzfuß der Bauersleute, die an den Tiſch des Herrn
heran=
treten, Reſte höfiſchen Zeremoniells und jetzt der Ausdruck der
Nummer 10
Samstag, den 10. Januar 1931
Seite 3
Gegen rechls
nach parkeipolitiſchen Geſichtspunkken.
Berlin, 9. Januar.
Im Preußiſchen Landtag trat dieſer Tage, der auf
deutſch=
nationalen Antrag eingeſetzte parlamentariſche
Unterſuchungs=
ausſchuß zuſammen, der prüfen ſoll, ob die
Perſonalpoli=
tik im Preußiſchen Statiſtiſchen Landesamt nach
parteipolitiſchen Geſichtspunkten gegen rechts
orientiert iſt. Vorſitzender iſt der Abgeordnete. Steinhoff
(Dntl.), Berichterſtatter der Abgeordnete Heidenreich (D.V.P.).
Als erſter Zeuge wird der Präſident des
Stati=
ſtiſchen Landesamts Konrad Saenger,
vernom=
men. Er führte aus, ſeit 1923/24 ſei die Entſcheidung über
An=
nahme oder Entlaſſung von Beamten zentral geregelt worden.
Ein beſonderer Referent ſei damit betraut worden. Mit dieſem
Referenten, ſo erklärte der Zeuge, habe ich vereinbart, daß bei
Annahme und Entlaſſung unter Ausſchaltung parteipolitiſcher und
anderer Geſichtspunkte lediglich die Brauchbarkeit und
die ſoziale Lage der Beamten entſcheidend ſein
ſollten. Ein Verzeichnis der Bewerber wurde dem
Miniſter Severing und dem
ſozialdemokrati=
ſchen Abgeordneten Heilmann ausgehändigt.
Auf Fragen erwiderte Präſident Saenger, die Ueberreichung des
Verzeichniſſes ſei erfolgt bei einem Beſuch, den Miniſter Severing
im Amt machte. In Begleitung des Miniſters hätten ſich der
Ab=
geordnete Heilmann und der Polizeipräſident Grzeſinſki
befun=
den. Heilmann ſei Berichterſtatter des Hauptausſchuſſes geweſen,
der ſich mit der Perſonalpolitik des Amtes damals ſchon befaßt
hatte. Das Amt wollte durch Aufſtellung der Liſte
das notwendige Material für die zu erwartende
Erörterung der Perſonalpolitik
zuſammen=
ſtellen.
Vorwürfe der Rechken gegen Caſſau.
Die eigentlichen Streitfragen, die den Ausſchuß beſchäftigen,
ergaben ſich erſt bei dem großen Abbau im Statiſtiſchen
Landes=
mat in den Jahren 1929 und 1930. Die Vorwürfe der
Rech=
ten wenden ſich beſonders gegen den vom damaligen
Innenminiſter Severing geſtellten
Perſonal=
referenten Regierungsdirektor Dr. Caſſau,
deſſen Vernehmung für Donnerstag vorgeſehen iſt. In dieſem
Zuſammenhang ſpielt ein Schreiben eine Rolle, das Miniſter
Severing an den Abg. Heß vom Zentrum gerichtet
hat und in dem er mitteilt, er kenne Herrn Dr. Caſſau ſeit zehn
Jahren und wünſche ſeine Anſtellung im Statiſtiſchen Landesamt
und ſeine Beſchäftigung in der Perſonalabteilung.
Ein Vertreter der Regierung erklärte dazu im
Ausſchuß, daß der Minſter ein Ventil für die vielen Beſchwerden
über die Perſonalabteilung ſchaffen wollte. Präſident
Saenger war rechts eingeſtellt. Caſſau dagegen
Sozialdemokrat. Der Miniſter war der Meinung, daß das
Zuſammenarbeiten dieſer beiden Männer die beſte Gewähr für eine
objektive Perſonalpolitik biete. Tatſächlich ergaben ſich aber, wie
aus den Ausſagen des Präſidenten Saenger im Ausſchuß
hervor=
ging, in der Folge verſchiedentlich Meinungsverſchiedenheiten mit
dem neuen Perſonalreferenten. Saenger wurde ſchließlich zum
Miniſter Waentig gebeten, der ihm eröffnete, daß er ſeine
Ver=
ſetzung in den Ruheſtand für angezeigt halte, weil er
ſich den Anregungen Caſſaus gegenüber
gänz=
lich ablehnend verhalten hätte. Allerdings habe er
ſeit damals über die Penſionierung weiter nichts mehr gehört.
Hierzu erklärte der Vertreter der Regierung, daß am Schluß
eines abſchließenden Brieſes in Verbindung mit dem Brief des
Heß der Miniſter der Erwartung Ausdruck gegeben habe,
der Präſident auch in Zukunft die unanfechtbare. Gewähr
ei gerechten und ſachgemäßen Perſonalpolitik gebe.
Als weitere Zeugen wurden der Vizepräſident
des Statiſtiſchen Landesamts, Hoepker, und
Regierungs=
direktor Klöcker, der Leiter der Finazabteilung,
vernom=
men. Beide beſtritten, daß politiſche Gründe irgendwie bei, den
Entlaſngen eine Rolle geſpielt hätten, und daß Liſten über die
Geiverkſchaftszugehörigkeit der Angeſtellten beſtänden.
Cafſaus Berneßitung.
Am Donnerstag wurde Regierungsdirektor Dr. Caſſau als
Zeuge vernommen. Er iſt im April 1928 vom Miniſter
Grze=
ſinſki in das Landesamt berufen worden. Vorher war er in
der Handelsredaktion des Berliner Tageblattes. Gleichzeitig
Ehrfurcht vor dem Heiligen waren. Wir hörten die Namen von
Perſonen, Straßen, Häuſern Berufen mit wacher
Aufmerkſam=
keit und konnten aus dem Gedächtnis eine Geſchichte der
evan=
geliſchen Frömmigkeit durch die Jahrhunderte hindurch an Hand
der kirchlichen Jahreszeiten oder der Liturgie vortragen. Wir
befanden uns alſo als Schüler in der glücklichen Lage, ohne
Quälerei große Stoffmaſſen zu lernen, die nicht eingepaukt
wurden, ſondern aus den nächſtliegenden Umſtänden täglicher
Erfahrung heraus auf das leichteſte in der Erinnerung
wach=
zurufen waren.
Der Zweck aber von all dem iſt uns Buben ſchon damals
klar geweſen: wir bekamen ſo einen doppelten Aufſchluß über
unſeren ferneren Lebensweg. Wir lernten für die Zeiten der
Rüſtigkeit, daß jeder einzelne in einer unauflöslichen
Verflech=
tung familiärer, beruflicher und nachbarlicher Beziehungen zu
den Mitmenſchen ſteht, daß der einzelne gar nicht denkbar iſt
ohne tauſend ſchaffende Hände ringsum, daß er dafür ſelbſt zu
dienen verpflichtet iſt, und daß nur auf dieſem Wege wirklicher
perſönlicher Eigenwert und echtes Lebensglück zu gewinnen ſind.
Für die Zeiten der Krankheit, der Not und der Verſuchung aber
lernten wir, vor allem an Geſangbuchverſen, wie ſich der
Chriſten=
glaube in der Prüfung bewähren ſoll. Wohlgemerkt: das war
alles längſt vor dem Kriege, in einer Zeit, die jedenfalls
äußer=
lich wenig Anlaß zu derartigen Betrachtungen vor
Vierzehn=
jährigen zu bieten ſchien. Auf dem Gipfel chriſtlicher
Lebensreife leuchtete die zwiefache Weisheit
unerſchöpf=
licher Geduld und tapferen Mutes, beſonders auch in der Stunde,
da es gilt, vor einem „Hohen” in der Welt für die eigene Ueber=
Zeuigung mannhaft einzutreten.
Wir begriffen damals, weshalb der innigſte und wärmſte
Mlaug im Unterricht dann angeſchlagen wurde, wenn wir vor
is idundervolle Epitaphium der heſſiſchen Land=
Tafin im Chor der Darmſtädter Stadtkirche traten. Da ſah
ſai uiüten die landgräfliche Familie mit ihren vielen Köpfen
7 Ilelteſten bis zum Jüngſten herunter nach dem Lebensalter
die Orgelpfeifen aufgeſtellt. Ueber ihnen ragt ein gewal=
*S Kruzifix, um auszudrücken, daß alles Leben im Zeichen
*2 Nkeuſes ſteht, auch fürſtliches Leben. Um das zu verſtehen,
Tauune der Konfirmand nur ein wenig höher zu blicken. Da
* an der Spitze eines feierlichen Zuges vier kleine Geſtalten
Seligkeit eingehen, diejenigen Kinder der Landgräfin,
** frer Mütter in die Ewigkeit vorausgegangen waren, und
NII, daß auch die Vornehmen unter den Menſchen den großen
raunen dieſer Welt, Leid und Tod, ausgeliefert ſind. Ueber
dem Familienbild mit dem Kreuz ſahen wir noch ein anderes
Bild. Es nahm für unſer Gefühl den Hauptplatz auf dem
Brabmal ein: die Landgräfin an der Himmelspforte. Sie iſt
begleitet von den chriſtlichen und den „heidniſchen” Tugenden.
wurde er zum Sparkommiſſar beſtellt. Ich habe den ganzen
Abbau, ſo bekundet er, im engſten Einvernehmen mit dem
Vize=
präſidenten durchgeführt. Rückſichten auf die politiſche
Geſin=
nung haben dabei keine Rolle geſpielt. Niemals ſind mir vom
Miniſter irgendwelche Weiſungen nach dieſer oder jener
Rich=
tung für die Perſonalpolitik gegeben worden. Ich wußte, daß
Miniſter Grzeſinſki auf dem Standpunkt ſtand,
daß jeder Beamte ſo zu handeln hat, wie nach
ſeiner Auffaſſung in der gleichen Situation
der Miniſter handeln würde.
Als amtlich bekannt geworden ſei, daß der Angeſtellte Schön
einmal verhaftet war wegen Beſchimpfung des Reichspräſidenten
Ebert, und daß er dem Olympia=Bund angehörte, ſei er ſich mit
dem Vizepräſidenten ſofort einig geworden, daß Schön nicht zu
halten ſei. Sonſt habe er nie die politiſche Geſinnung zum
An=
laß genommen, um Angeſtellte irgendwie dienſtlich zu
benach=
teiligen. Liſtenführung zum Zwecke des Abbaues ſei nicht
er=
folgt. Dr. Caſſau ſchloß: Bei den hier angezogenen Fällen
han=
delt es ſich um ein Stück aus einer Poſſe und nicht um Dinge,
über die man ernſthaft verhandeln könnte.
Berichterſtatter Dr. Heidenreich (DVP.): Darüber ſteht
Ihnen ein Urteil nicht zu.
Zeuge: Ich meine die Gewährsmänner.
Berichterſtatter: Herr Zeuge, wir verhandeln hier
nicht mit den Gewährsmännern.
Der Zeuge Dr. Caſſau erklärte weiter, auf die
Be=
ſchwerde des Abg. Dr. Heß über Benachteiligung katholiſcher
Angeſtellter ſei ſofort eine Unterſuchung eingeleitet worden, die
Beſchwerde habe ſich aber als unzutreffend erwieſen. Auf die
Juden ſei an allen Ecken und Kanten des Amtes geſchimpft
worden. Zum Schluß gibt der Zeuge eine formulierte
Er=
klärung ab: Ich fand einen Betrieb vor, der der Reform
drin=
gend benötigte. Die zahlreichen Klagen über politiſche
Bevor=
zugung uſw. veranlaßten mich zu beſonderer Vorſicht. Ich habe
brechen müſſen mit der Tradition des Amtes. Recht gemacht
habe ich es niemand, weder den Gewerkſchaften, noch den eis
nen Parteigenoſſen, noch den Sachreferenten.
In Beantwortung einer Frage des Abg. Riedel (Stp.)
äußerte der Zeuge, gewiſſe Angeſtellte ſeien von Partei zu
Par=
tei gelaufen. Ein Abgeordneter nach dem anderen habe ſich für
ſie eingeſetzt. Als Abg. Leinert (Soz.) dazwiſchenruft, das ſei
ja überall ſo, erklärte Abg. Riedel: Leider iſt es ſo; ich habe
vor den Arbeitsgerichten i Leute vertreten müſſen, die ſich
einfach im Betrieb nicht halten konnten, wenn ſie ſich nicht ein
anderes Mitgliedsbuch kauften.
Aus der weiteren Frageſtellung ergab ſich, daß die
Rechts=
parteien der Meinung ſind, Grzeſinſki habe
Caſſau nur in das Amt geſetzt um
rechtsgerich=
tete Beamte zu entfernen. Caſſau erklärte, dem
Mini=
ſter ſei es nur auf die ſachlichen Qualitäten der Beſchäftigten
angekommen. Nur habe er zug eich verhindern wollen, daß
republikaniſche Angeftellte oder Beamte terroriſiert würden.
Nachdem die Vernehrnung Caſſaus beendet war, wurde die
Weiterverhandlung auf Freitag vertagt.
Ein Zeugais für die Barkeiwiriſchaft.
Der Ausſchuß ſetzte am Freitag ſeine Vernehmungen fort. Als
Zeuge erſchien zunächſt der frühere Betriebsr 4svorſitzende im Amt
Sieber. Der Zeuge, der im Jahre 1926 die Führung des
Betriebs=
rats übernahm, beſtritt, daß die Freien Gewerkſchaften irgendwie
im Amte benachteiligt waren. Der frühere Perſonalreferent
Zeterling habe durchaus keine rechtsgerichtete Perſonalpolitik
ge=
trieben. Die Differenzen mit Dr. Caſſau entwickelten ſich im
An=
ſchluß an den erſten Abbau. Dr. Caſſau legte Wert darauf,
ver=
ſchiedene Angehörige der Freien Gewerkſchaften zu halten und riet
mir, eine andere Beſchäftigung zu übernehmen, um mein Amt als
Betriebsratsvorſitzender niederlegen zu können. Ich lehnte das ab.
Von nun an wurde der Betriebsrat völlig ausgeſchaltet. Es
han=
delt ſich ja bei den ganzen Dingen überhaupt nicht um Politik
die iſt erſt ſpäter bewußt hineingetragen worden. — tſächlich ging
es nur darum, einen mißliebigen Betriebsrat der chriſtlichen
Ge=
werkſchaften unmöglich zu machen. Daß Politik dabei gar keine
Rolle ſpielte, beweiſt auch, daß u. a. einer Nichte des
Miniſterprä=
ſidenten gekündigt wurde. Ich habe nachher durchgeſetzt, daß ſich
die Dame beim Z. d. A. organiſierte. Die Kündigung wurde
ſchließlich zurückgenommen.
Um mir die Fortführung meiner Geſchäfte als
Betriebsrats=
vorſitzender unmöglich zu machen, wurde ich ſchließlich in Gruppe 7
befördert und gleichzeitig aus dem Hauptgebäude in einen anderen
Stadtteil verſetzt. Zu der Frage der
Gewerkſchaftszuge=
hörigkeit der Entlaſſenen überreichte der Zeuge dem
Ausſchuß mit Namen ausgeſtattete Liſten, aus denen er den Schluß
die ihr als Ehrengeleit nachfolgen. Nur eine Geſtalt geht nicht
in der Reihe: ſie ſchreitet allen voran und führt die
Land=
gräfin an der Hand, das iſt der Glaube! Im irdiſchen Leben
bewährt, kommt er jetzt an ſein Ziel; es erfüllt ſich in der
Schau, was auf Erden nur von ferne erhofft werden konnte:
im hohen und breiten Hintergrund des unteren Bildes ſchimmern
da in zarten Umriſſen aus dem weichen Alabaſter heraus die
Türme und Zinnen des himmliſchen Jeruſalem. W. Diehl hat
ſich durch dieſes Kunſtwerk zu ſeinem geſchichtlichen Roman „Der
gefangene Pfarrer” inſpirieren laſſen, einem viel zu wenig
be=
kannten Werk, das ſich vor allen anderen Veröffentlichungen
W. Diehls dadurch auszeichnet, daß es das, was ihn religiös
bewegt, am ſchönſten und überzeugendſten ausſpricht.
Kein Wunder, daß die öffentliche Prüfung ſeiner
Konfir=
manden am Sonntag vor der Konfirmation, die über zwei
Stun=
den dauerte, ein Ereignis nicht nur für die Konfirmanden,
ſondern für die ganze Gemeinde war, zu dem ſich die Menſchen
in Maſſen hinzudrängten! Erſt recht kein Wunder, daß die
Erinnerung an jenen Konfirmandenunterricht ganz ungetrübt
mit durchs Leben wandert!
* Orpheum.
„Die Frau im Hermelin.
Dieſe Operette, die leider wenig geſpielt wird, ein Los,
das ſie ſicher nicht verdient, wird ſchon durch ihr Textbuch
(Rud. Schanzer und E. Weliſch), durch die Handlung auf ein
künſtleriſches Niveau gehoben. Kommt dazu die ſehr
an=
ſprechende Muſik Jean Gilberts mit ihren einſchmeichelnden
Melodien, Gefangsduetten und wirkſamen Enſembleſätzen, ſo
darf man „Die Frau im Hermelin” mit Fug und Recht zu den
beſten Erzeugniſſen der Operettenliteratur der letzten Jahre
rech=
nen. Allerdings verlangt ſie eine gute Beſetzung, eine
Dar=
ſtellung von Geſchmack und in mehreren Partien gutes
geſang=
liches Können.
Guſtav Bertram hat ſich früher für die des Oberſten, eine
nicht leichte aber dankbare Tenorpartie, ſtets beſondere Gäſte
der=
ſchreiben müſſen. Er ſelbſt ſang und ſpielte den
Silhouetten=
ſchneider. Heute iſt der Opernſänger Guſtav Bertram in
der Lage, dieſe Hauptpartie ſelbſt zu ſingen, und zwar, das
fei gern und ehrlich teſtiert, mindeſtens ſo gut wie ſie je in
Darmſtadt geſungen wurde. In Vielem ſicher beſſer, denn es
kommt ihm neben ſeinem durch Profeſſor Beines glänzend zur
Entfaltung gebrachten geſanglichen Können (es wäre ſehr
be=
dauerlich, wenn es durch Ueberanſtrengung leiden würde) ſeine
fabelhafte Spielroutine zugu’e, die er ſehr geſchickt und ſicher
aus der komiſchen in ſeriöie Bahnen leufte.
zieht, daß in erſter Linie die Mitglieder der
chriſtlichen Gewerkſchaften und die
Unorgani=
ſierten betroffen wurden. Der Zeuge beſtätigte ferner auf
Befragen, daß von den ſozialdemokratiſchen
Ver=
trauensmännern Dr. Caſſaus bei den letzten
Betriebsratswahlen auf die Angeſtelltenſchaft
ein geſetzlich unzuläſſiger Druck ausgeübt
wor=
den ſei.
In dem Amt herrſche heute ein ſolches Syſtem,
daß niemand nach rechts oder nach links zu
ſchauen wage und ſich jedes Wort dreimal
über=
lege. Noch niemals ſei im Amt ſoviel
politi=
ſiert worden wie jetzt. Selbſt die Angehörigen
der freien Gewerkſchaften ſeien über die im Amt
gegenüber Andersdenkenden geübte Methode
äußerſt entrüſtet. Im Dezember ſei eine Verfügung
er=
gangen, wonach er Perſonen in Betriebsangelegenheiten während
der Dienſtſtunden nicht empfangen dürfe. Das
Betrieb=
rätegeſetz werde im Amt dauernd mit Füßen
ge=
treten.
Der Ausſchuß wollte dann den Zeugen Poſener vernehmen.
Als dieſer aber auf eine Frage des Vorſitzenden erklärte, er
be=
nötigte allein für ſeine weſentlichſten Ausführungen mindeſtens
drei Stunden, erklärte Abg. Metzinger (Z.), er ſei nach den letzten
Verhandlungen des Ausſchuſſes nicht in der Lage, einen ſolchen
Vortrag noch entgegenzunehmen.
Der Ausſchuß vertagte ſich darauf. Er wird ſeine
Verneh=
mungen nach Wiederzuſammentritt des Plenums Ende Januar
fortſetzen.
Schwere Grenzverletungen durch polniſche Flugzeige
* Berlin, 9. Januar. (Priv.=Tel.)
Ueber Oppeln wurden am Freitag mittag drei ᛋ lniſche
Militärflugzeuge geſichtet. Zur gleichen Zeit alſo, in der der
deutſche Kanzler in Oberſchleſien weilte, woraus man ſchließen
darf und muß, daß es ſich um eine bewußte polniſche
Provo=
kation handelt. Auffallenderweiſe gingen zwei Flugzeuge in der
Nähe von Oppeln nieder, während das dritte Flugzeug nach
Polen zurückkehrte. Die Piloten der gelandeten Maſchinen
urden ſiſtiert. Sie haben ſich wie üblich damit zu
entſchul=
digen verſucht, daß ſie behaupteten, ſich verflogen zu haben. Auf
unſere v n Beſchwerden hin hat aber die Warſchauer
Re=
gierung erklärt, daß in Zukunft nur noch geübte und erfahrene
Piloten im Grenzgebiet fliegen dürften. Dieſes Verſprechen iſt
entweder nicht erfüllt wvorden, wenn die Behauptungen der
pol=
niſchen Flieger richtig ſind, oder wahrſcheinlicher iſt, daß es ſich
um eine beabſichtigte Provokation handelt. Denn Oppeln liegt
60 Kilometer von der Grenze entfernt und von einem
verſehent=
lichen Ueberfliegen der Grenze kann man dann nicht mehr
ſprechen. Nach Klarſtellung der Begleitumſtände wird der deutſche
Geſchäftsträger in Warſchau ſicherlich ſchärfſten Proteſt gegen
dieſe neue ſchwere Grenzverletzung erheben und auch der
Außen=
miniſter Dr. Curtius, der ſoeben aus Südweſtdeutſchland nach
Berlin zurückgekehrt iſt, dürfte nicht verſäumen, in Genf mit
Herrn Zaleſki dieſen Fall zu beſprechen. Was mit den Fliegern
und den Flugzeugen geſchehen ſoll, wird erſt in einer der
näch=
ſten Kabinettsſitzungen am Montag oder Dienstag der nächſten
Woche beſchloſſen werden.
Die Memel-Beſchwerde ernenk vor dem Bölkerband.
Genf, 9. Januar.
Auf der Januartagung des Völkerbundsrats wird die
Me=
melbeſchwerde erneut in vollem Umfange verhandelt werden, da
die litqariſche Regierung bisher die vom Völkerbundsrat zur
Kenntnis genommene deutſch=litquiſche Vereinbarung vom
Sep=
tember 1930 über die Neubildung des Direktoriums, die
Auf=
hebung des Belagerungszuſtandes und der Preſſezenſur zum
großen Teil noch nicht durchgeführt hat. Die Preſſezenſur beſteht
ebenſo wie der Belagerungszuſtand im Memelland nach wie vor
mit unverminderter Schärfe fort. Wie man im
Völkerbunds=
ſekretarigt jedoch erfährt, will die litauiſche Regierung ſich
be=
mühen, wemigſtens das Direktorium des Memellandes bis zum
Zuſammentritt des Rates im Juni entſprechend den Vorſchriften
des Memelſtatutes zu bilden. Ueber die Rechts= und
Finanz=
fragen, die im September vom Ratsberichterſtatter Hambro uech
zur Regelung offen gelaſſen wurden, dürfte eine Entſcheidung
im Januar kaum noch fallen, da bisher die notwendigen
Vor=
arbeiten in dieſen Fragen noch nicht abgeſchloſſen werden
konn=
ten, weil Hambro durch die innerpolitiſchen Vorgänge in
Nor=
wegen zu ſtark in Anſpruch genommen war, um ſih mit der
An=
gelegenheit zu befaſſen. — Das Völkerbundsſekretariat hat
in=
zwiſchen über den Verteilungsſchlüſſel der indirekten Steuern
zwiſchen dem autonomen Memelland und Litauen umfangreiche
Vorſtudien gemacht, über die dem Rat im Januar eine
ausführ=
liche Denkſchrift vorgelegt werden ſoll.
Der geſtrige Abend brachte ihm und der Geſamtaufführung
einen vollen Erfolg. Dank der bildhübſchen, temperamentvollen
Henny Walden und der wie immer reizenden Marga Peter
die die Titelrolle ganz ausgezeichnet ſpielte und ſang; dank auch
der in jeder Hinſicht guten Leiſtung Ernſt Federlins als Graf
Adrian und der vom Otfried Breiholz als
Silhouettenſchnei=
der. Dank aber auch des trefflichen Zuſammenſpiels und der guten
Beſetzung aller ſonſtigen Rollen, von denen noch Hans Ed.
Aus=
felder als Kornett, Hilde Schröder als Zofe und Willi
Droſt als trefflicher Doſtal genannt ſeien, und endlich der guten
Bühnendekoration, in der Georg Ranzow im Rahmen des
Mög=
lichen hübſche und wirkſame Bilder ſchuf. — Man ſollte ſich dieſe
*
gute Aufführung anſehen.
Michael Arlen: Mayfair. (R. Piper u. Co., Verlag, München.) Der
bekannte engliſche Autor ſchildert mit großer Virtuoſität in dieſen
Ge=
ſchichten das Leben der hohen Londoner Geſellſchaft. Der breitfließende,
echt engliſche Stil verſetzt uns nach ein paar Zeilen in dieſes auf ſo
amüſante Art langweilige Londoner Milieu, wir glauben uns in dem
exkluſiven Viertel Londons, alles wirkt echt, ſo ſehr, daß wir den
be=
rühmten engliſchen Nebel um uns fühlen. Eine ſonderbare Art von
Nebel, das Arlen vor uns entſtehen läßt, aus feiner Jronie und Humor
beſtehend, die Umriſſe verſchwinden, ſo daß wir nicht wiſſen, wo die
Irgnie beginnt und aufhört. Eine zärtliche Behandlung der Sprache,
das im Original gewiß noch beſſer wirken muß, trotzdem die
Ueber=
ſetzung lobenswert erſcheint. Viel Humor, manchmal an Dickens
er=
innernd, und wer würde ſich nicht gerne an die Bücher Dickens erinnern?
Arlen verzichtet auf die billigen, marktſchreieriſchen Mittel der
Er=
folghaſcherei, aber nicht auf Unterhaltung und Spannung. Und doch
ſtrebt er darüber hinaus, ſeine Spottluſt iſt liebenswürdig, doch
manch=
mal ein wenig grauſam. Er verſchont nicht einmal ſich ſelbſt und ſogar
den Leſer erreichen manche kleine Pfeile. Seine Geſtalten, ſo
unwahr=
ſcheinlich und verſchwommen manchmal ihre Konturen ſein mögen,
ſchei=
nen wirklich aus dem Leben genommen zu ſein. Sie handeln und reden
ſo natürlich, ſo naiv ſelbſtgefällig und mit ſo viel innerem Humor, als
ob ſie echte Kinder Albions wären, aus Fleiſch und Blut, freilich recht
dickem Blut, denn Engländer vermögen angeblich ſogar im Nebel trocken
auszuſchauen. Sie haben aber die glänzende Eigenſchaft, daß ſie ſich
gerne über ſich ſelbſt luſtig machen und Arlen erſcheint als ein echter,
faſt zu echter Sohn ſeiner Nation. Dem Mitteleuropäer geht jene faſt
naive und unerkümſtelte Geradlinigkeit und Selbſtverſtändlichkeit, mit dem
engliſche Autoren auf ihr Themata losgehen, ab; ſogar im Leben, darin
beſteht oft die Anziehungskraft engliſcher Bücher für ihn. Michael Arlen
ſcheint wie die Briten im allgemeinen vor vielen intellektuellen
Hem=
mungen beſſer verſchont zu ſein als die innerlich mehr zerriſſenen und
geſpaltenen Feſtlandsbewohner. Deshalb wirkt auch die feinſte Analuſe
der Detailen niemals neuraſtheniſch bei ihm. Seine tiefe innere Kultur
ſchützt ihm aber auch vor dem anderen Extremen, dem manche neuere
amerikaniſche Schriftſteller ſo gerne verfallen, fener Anbetung der
ſche=
menbafien und rauhen Wirklichkeit. Und darum berſteht er immer
lie=
bensſvürdig, zu bleiben, er feſſelt den Leſer, ohne Unbehagen zu
ver=
urſacheit, ſelbit durtz wießt ma e wirflich Diefliegendes berührt. 4.A.
Seite 4
Samstag, den 10. Januar 1931
Nummer 10
Der Reichskanzler in Oberſchleſien.
Oberſchleſien erwarkek dringend Hilfe.
Oppeln, 9. Januar.
Am Freitag vormittag, gegen 7½ Uhr, traf der Sonderzug
mit dem Reichskanzler und den übrigen Teilnehmern an der
Oſt=
reiſe in Oppeln ein. Nach dem Empfang fand im Oppelner
Regie=
rungsgebäude eine Beſprechung mit den führenden
Perſönlichkei=
ten der Provinz und Vertretern der Stadt Oppeln, des
Land=
kreiſes Oppeln und des Kreiſes Falkenberg ſtatt. In allen Reden
wurde darauf hingewieſen, daß Oberſchleſien eine großzügige und
durchgreifende Hilfe not tut. Der Reichskazler umriß darauf noch
einmal den Zweck der Oſtreiſe. Wir lebten, ſo erklärte der
Reichs=
kanzler, in einer Zeit, wo mit wenig Geld viel geleiſtet werden
müſſe. Das Haupterfordernis ſei die Stärkung der
Produktions=
kraft. Von hier aus könne man dann an die übrigen Aufgaben
herangehen. Ausgeſchaltet werden müſſen dabei alle
parteipoliti=
ſchen Gegenſätze und Unterſchiede. Nichts ſei gefährlicher, als die
Bevölkerung in der jetzigen Zeit aufzuputſchen. Alle Kräfte müß=
ten zuſammenarbeiten. Gerade in einer Grenzprovinz ſei es
notwendig, das Selbſtbewußtſein zu heben und nicht
alle Hilfe vom Staat zuerwarten, da ſonſt die
Wider=
ſtandskraft erlahmen würde. Zum Schluß ging der Kanzler auf
das Echo ein, das die Oſtreiſe im Ausland
gefun=
den habe. Nach dem Willen der Reichsregierung ſollte dieſe Reiſe
keinen außenpolitiſchen Zweck haben. Wenn das Ausland ſich aber
trotzdem über dieſe Reiſe aufrege, ſo ſei er davon überzeugt, daß
ſich die Reichsregierung mit dieſer Reiſe auf dem beſten Wege
befinde. Hierauf trat der Reichskanzler die Weiterreiſe nach
Roſenberg an, wo im Landratsamt Vertreter der Kreiſe
Roſen=
berg, Guttentag und Kreuzburg verſammelt waren. Beſonders
brennend ſind hier die Siedlungs= und die Verkehrsfragen. Die
Landräte verwieſen vor allem auf den Verluſt der Abſatzgebiete
durch die Grenzziehung und forderten in erſter Linie
Fracht=
erleichterung und eine großzügige Laſtenſenkung.
Reichskanzler Dr. Brüning erklärte: „Der letzte große
Gedanke iſt der, daß die Regierung entſchloſſen iſt, alles, was ſie
überhaupt nur aufbringen kann, für den deutſchen Oſten zu tun,
weil wir der Anſicht ſind, daß es die Haupaufgabe der
nächſten Jahre ſein wird, dieſes Grenzland wirt=
ſchaftlich ſo zu ſichern, daß alle Gefahren für die Zukunft
vermieden werden können.
Die nächſte Beſprechung führte den Reichskanzler in
Za=
wadzki mit Vertretern des Kreiſes Groß=Strelitz zuſammen.
Von Zawadzki aus wurde die Fahrt am frühen Nachmittag nach
Beuthen fortgeſetzt, wo der Reichskanzler mit „Nieder”=Rufen
der zahlreich erſchienenen Menſchenmenge empfangen wurde. Auch
in Beuthen mußte der Aufenthalt des Reichskanzlers und ſeiner
Begleitung mit Rückſicht auf die eingetretene Verſpätung ſtark
ab=
gekürzt werden. Der Oberbürgermeiſter ſchilderte die
wirtſchaft=
liche Not der Stadt, die zum allergrößten Teil in der
Grenz=
ziehung begründet ſei. Beſonders drückend ſeien die Belaſtungen
durch die zahlreichen Flüchtlinge. Bei der Fahrt des Kanzlers
durch Beuthen wurden an verſchiedenen Stellen der Stadt von
einer zahlreichen Menſchenmenge laute Proteſtrufe laut. Die
Po=
lizei mußte die Straßen ſäubern. Soweit feſtgeſtellt werden
konnte, handelt es ſich bei den Demonſtranten um Kommuniſten.
Von Beuthen ging die Fahrt über Hindenburg nach Gleiwitz.
wo die Herren gegen 17 Uhr eintrafen. Auch hier wurden
mehr=
fach Mißfallenskundgebungen gegen den Kanzler laut. Im „Haus
Oberſchleſien” begann ſodann eine Beſprechung mit Vertretern der
Städte Gleiwitz, Hindenburg und des Kreiſes Gleiwitz.
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K. Bachmann in Kaſſel; Pfarrer K. Bohn in Queck;
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profeſſor D. Dr. 2. Cordier in Gießen; Univerſitätsprofeſſor
D. Dr. H. Frick in Marburg; Pfarrer Karl Knodtin Offenbach;
Geh. Kirchenrat Univerſitätsprofeſſor D. Dr. G. Krüger in
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G. Mahr in Gießen; Pfarrer W. Menſching in Petzen;
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Stu=
dierenden der Rechtswiſſenſchaft aus den
Provinzen Starkenburg oder Oberheſſen
zu vergeben. Bewerbungen um dieſes
Legat ſind binnen vier Wochen bei den
Unterzeichneten einzureichen.
(886
Darmſtadr, den 3. Jan. 1931.
Der Heſſiſche Finanzminiſter,
Kirnberger.
Dienstag, den 20. Januar 1931,
nachm. 2 Uhr, wird die Jagd der
Gemeinde Rimhorn, Kreis Erbach,
in der Wirtſchaft von Gg. Wolf nach
den bei der Verpachtung bekannt
ge=
gebenen Bedingungen öffentlich verpachtet.
Das Jagdgebiet umfaßt 400 Hk.
Feld und 150 Hkt. Waldgelände, welches
von der Bahnſtation Höchſt i. O. in 20
Minuten zu erreichen iſt.
Wildſtand: Rehe, Haſen, Faſaner
(863b
Feldhühner und Füchſe.
Heſſ. Bürgermeiſterei Rimhorn.
Jekel.
Das Haus der Verkreuens-Oualitä en
Holzverſteigerung Alk. 4 1. 3.
Montag, den 12. ds. Mts., von
vorm. 9 Uhr ab werden in der
Turn=
halle am Woogsplatz hier aus der
ſtädt. Förſterei Beſſ. Laubwald:
Hin=
ter den Erlen 8, 9; Stellkopf 5b:
Fran=
zofenberg 13, 14 u. Dachsberg 31 u. 32
(Hpts. Buche),
Rm Scheiter: 632 Buche, 54 Eiche,
108 Kiefer, 11 Fichte:
Rm Knüppel= 193 Buche, 24 Eiche,
33 Kiefer, 59 Fichte.
Dienstag, den 13. ds. Mts., von
vorm. 9 Uhr ab in der Turnhalle
am Woogsplatz, hier, aus der
För=
ſterei Städi, Tanne, Eichbaumeck 31
Los 1—104) u. Los 214—249 im
Kugel=
fang 1, 2; Hopfengarten 1, 2: Saufung
3—8; Kaiſerſchlag 9—13; Köhlertanne
14—21, 24, 25; Maitanne 23—30:
Eich=
baumeck 31—38, 42, 43; Texas 39—41
Pelz 44—46.
Rm Scheiter: 4 Vuche, 346 Kiefer;
Rm Knüppel: 545 Kiefer, 26 ver
(st. 703
ſchiedene Holzarten.
Darmſtadt, den 6. Januar 1931.
Städt. Güterverwaltung.
Die Holzverſteigerung Nr. 2 vom
8. Januar 1931 iſt genehmigt.
Aus=
gabe der Abfuhrſcheine ab Donnerstag.
den 15. Januar, bei den zuſtändigen
Untererhebſtellen und Finanzkaſſen.
Ueber=
weiſung und erſter Fahrtag Freitag, den
16. Januar 1931. Zuſammenkunft zur
Ueberweiſung für das Holz aus der
Förſterei Böllenfalltor vormittags 9 Uhr
am Forſthaus Böllenfalltor, für das
Holz aus, der Förſterei Baſſinteil
nach=
mittags 2 Uhr am Forſthaus
Holzhof=
allee 10.
(889)
Darmſtadt, den 10. Jan. 1931.
Heſſ. Forſtamt Darmſtadt.
1.
(Einzige Brennholzverſteigerung
in Förſterei Faſanerie.)
Mittwoch, den 14. Januar,
vor=
mittags 9 Uhr, wird in Darmſtadt
(Wirtſchaft Heiliges Kreuz; aus
Forſt=
ort VI, Wachholder 55, Geishecke 57, 58
59, 60, Schaubertswieſenhege 61, Wei!
Sandkaute 64, Bucheneck 71, 72, WIII
Rotſuhl 6, Oberwald 8, Altes Jagen 12.
13, Tiergarten 15, 16, 18. 19, Sorgenlos
23, Hirſchgarten 24, 1X, Faſanerie 1, 2
3, 5, 6. 7. 11, 14. 17. 18, 20, 26. 29,
nachſtehendes Holz verſteigert:
Nutzſcheitholz, rm: 3 Eiche I. (
geſpal=
ten), 1 Hainbuche I. (rund).
Scheitholz, rm: 446,5 Buche, 30
Hain=
buche, 411 Eiche, 9 Birke, 9 Linee, 2
Kirſchbaum, 3 Kiefer, 9,7 Fichte, 4
Wey=
mvuth; Knüppelholz. rm: 145 Buche,
39 Hainbuche, 299,1 Eiche (davon 12,1
um 3 m lange Pfoſten), 6 Birke, 2
Linde, 4 Ahorn, 9 Kirſchbqum, 4 Kiefer,
9 Fichte, 1 Douglas, 2 Weymouth
Reiſerholz I. Kl., rm: 8 Buche, 47
Eiche: Reiſerholz IIl. Kl., Wellen:
310 Buche; Stockholz, rm: 25 Buche,
51 Eiche.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung
einzäſehen. Mit H geſchlägene Nummern
kommen nicht zum Ausgebot. Auskunft
durch Förſter Schmidt, Forſthaus
Faſanerie (Tel. Darmſtadt 3077) und
(859
unterzeichnetes 2
Darmſtadt, den . Jan. 1931.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.
Borzoreheigerang M.A.
(Einzige Brennholzverſteigerung
aus Förſterei Kalkofen.)
Freitag, den 16. Januar,
vor=
mittags 9 Uhr, wird in Arheilgen
(Wirtſchaft zum Schwanen) aus
Forſt=
ort V, Nied. Hirth. Hegſtück 20, Hohes
Hirth. Hegſtück 19, 21, 22, Jagen 23,
VI, Mörsbacher Grund 6, Hirtenhaus 8,
9, Prinzenſchlag 10, Ramſtadt 11, .12,
Luderplatte 7, 13. 14, 17, 18, Lichtſchlag
19, 20, Rauſchen 29, Bernhardsackerſchlag
30, 31. Dianaburg Hegſtück 32. 33, 34,
Fichtengarten 35, Stockſchlag 36, 37, 38,
Viehtrift 49, 50 51, 52, 53, 54,
nach=
ſtehendes Holz verſteigert:
Stammholz, im: Eiche 0,68 1., Eſche
0,17 1., 0,80 3., Roßkaſtanie 0,58, 4.,
0,73 5., Kiefer 1,37 2b. Lärche 0,15 1a,
0,16 1b, 1,01 2b. Fichte 9,10 1a. 1.04
1b, 1,16 2a; Derbſtangen, Stück:
Roteiche 14 III ; Nutzſcheitholz, rm:
Eiche 15 I. (geſpälten).
Scheitholz, rm: 435 Buche, 60
Hain=
buche, 233 Eiche, 39 Birke, 78 Erle, 4
Aſpe, 2 Ahorn, 15 Noßkaſtanie, 7,8
Kiefer 3 Fichte, 2,8 Weymouth;
Knüp=
pelholz, rm: 248,4 Buche, 82
Hain=
buche, 327 Eiche, 45 Birke, 48 Erle,
3 Aſpe, 6 Roßkaſtanie, 5 Kiefer,9
Fichte, 2 Weymouth; Reiſerholz
I. Kl., rm: 158 Buche, 187,5 Eiche,
15 Birke, 4 Erle, 6 Kiefer:
Reiſer=
holz III. Kl., Wellen: 740. Buche;
Stockholz, rm: 11,8 Buche, 44 Eiche,
6 Birke, 4 Erle.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung
einzuſehen. Mit H geſchlagene Nummern
kommen nicht zum Ausgebot. Auskunft
durch Förſter Heger Forſthaus
Kalk=
ofen (Tel. Meſſel 7) und unterzeichnetes
Amt.
(658
Darmſtadt, den 8. Jan. 1931.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.
3.
Am Donnerstag, den 15. Januar,
vormittags 9 Uhr, wird in der
Turn=
halle am Woogsplatz ſämtliches in
der Staatsförſterei Beſſunger Forſthaus
(Diſtrikt Reiherwäldchen 2,
Kellerwieſen=
ſchlag 12a, Stockſchlag 22, Haſenruh 24
und 25, Das Gebrannte 26, Alte Weide
26. Wenzenwieſenſchlag 27 und verſch.
Diſtrikte) anfallende Brennholz öffentlich
meiſtbietend verſteigert. Zum Ausgebotz
kommen:
Scheiter, rm: Buche 64, Eiche 278,
Kie=
fer 24, Fichte 99;
Knüppel, rm: Buche 28, Eiche 92, Birke
4, Erle 7, Fichte 16, Kiefer 15;
Reiſerholz I, rm: Buche 43, Eiche 33,
Birke 1, Kiefer 15;
Reiſerholz II (Stammreiſig), H. W.:
Buche 0,5.
Das Holz iſt vorher einzuſehen. Blau
geſtrichene Nummern kommen nicht zum
Ausgebot. Nähere Auskunſt erteilt Herr
Förſter Leyerer, Beſſunger Forſthaus.
Fernruf 2666.
Darmſtadt, den 9. Jan. 1931.
Heſſ. Forſtamt Darmſtadt.
Am Dienstag, den 13. Januar
1931, vormittags 9 Uhr, werden in
der Leonhardstanne, Abteilung 2 u. 13,
die nachverzeichneten Stämme an Ort
und Stelle öffentlich an den Meiſtbietenden
verſteigert:
Eichen=Stämme 1 St.
Kiefern=
„ „ 3b — 1,29
Die Verſteigerungsbedingungen
wer=
den vor Beginn der Verſteigerung
be=
kanntgegeben.
Zuſammenkunft der Steigliebhaber
an der Kreuzung Neuwieſenweg und
Prinzenſchneiſe.
(884
Arheilgen, den 9. Jan, 1931.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Jung.
Nummer 10
Samstag, den 10. Januar 1931
Seite 5
Aus der Landeshaupkftadt.
Darmſtadt, den 10. Januar 1931.
Vergeßl unſere Vögel im Winker nichk!
* Ein großer Teil unſerer nützlichen Vögel, wozu u. a. Meiſen,
verſchiedene Spechtarten, Baumläufer, Kleiber u. a. m. gehören, bleibt
auch im Winter bei uns, trotz der Unbilden der Witterung. Unſere
Pflicht iſt es, ſowohl aus Liebe zur Natur und Vogelwelt, wie auch
ins=
beſondere, aus wirtſchaftlichen Gründen betr. Erhaltung des
Vogel=
beſtandes, unſere gefiederten Freunde, die uns im Sommer durch ihren
Geſang erfreuen, und die durch ihren ſtarken Raupen= und
Larben=
verzehr eine überaus nützliche Tätigkeit entfalten, über die futterarme
Zeit in den Wintermonaten hinwegzuhelfen. In Frage kommen vor
allem ſolche Tage, wo der Boden wie auch die Ritzen und Fugen in den
Baumrinden durch Eis, Schnee und Rauhreif verdeckt ſind. Wir müſſen
uns darüber klar ſein, daß alle ſonſtigen Maßnahmen zur Pflege und
Erhaltung unſeres Vogelbeſtandes, wie Schaffung von Niſtgelegenheiten
u. a. m. vergeblich ſind, wenn nicht eine ſyſtematiſch durchgeführte
Winterfütterung hinzukommt. Der harte Winter 1927/28 iſt uns allen
noch in Erinnerung, wo ein großer Teil unſerer Vögel wie auch des
ſonſtigen Wildbeſtandes durch Mangel an Nahrung elend zugrunde
ge=
gangen ſind.
Wichtig bei der ganzen Winterfütterung iſt, daß
richtig gefüttert
wird. Insbeſondere kommt es darauf an, die Vögel ſchon frühzeitig
durch Darreichung geringer Futtermengen an beſtimmte Futterplätze
heranzulocken, damit ſie ſpäter leicht die eingerichteten Futteranlagen
aufſuchen können. Dieſe müſſen vor allem wetterſicher ſein. Eine ſolche
wetterſichere” Fütterung läßt ſich ohne größere Unkoſten ſchon
durch=
führen unter vorſpringenden Dächern und Balkons, in Gartenlauben,
Waldhütten. Unterfahrten u. a. m. Wo das nicht möglich iſt, kann man
ſich der verſchiedenſten Futterapparate bedienen, wenn ſie nur der
For=
derung der Wetterſicherheit entſprechen. Daher ſind die oft
angeprie=
ſenen, in ſchöner Aufmachung erbauten, ſeitlich offenen Käſten gänzlich
unbrauchbar, da das ausgeſtreute Futter bei Schnee und Rauhreif
ver=
deckt wird. Der bekannte Vogelheger Frhr, von Berlepſch bezeichnet
eine ſolche Winterfütterung nicht als Vogelſchutz, ſondern geradezu als
Vogelvermichtung.
Geeignet ſind dagegen z. B. das ſogenannte hefſiſche und
Hillersdorfer Vogelfutterhaus, die Futterkritzpe
Fut=
terglocke, das Koburger Futterdach, ſowie zur ausſchließlichen Fütterung
der Meiſen das Theilſche Futterglöckchen und die
Bruns=
ſche Meiſendoſe.
Als Futterſtoff wird von den Vögeln am liebſten Hanf genommen,
ferner Sonnenhlumenſamen, Gurken= und Kürbiskerne, Mohn,
Lein=
ſamen, und als mehlhaltige Beigabe Hafer und Gerſte. Sehr begehrt
ſind auch reine Fette wie Talg und ungeſalzener Speck; dagegen ſoll
man alle Stoffe, die leicht ſäuern und verderben, wie Kartoffeln, Brot
uſw. nicht darreichen.
Eine Vogeltränke iſt überflüfſig, in angewärmtem
Zuſtande ſogar verderblich, denn die Vögel werden dadurch zum Baden
verleitet, ſo daß gegebenenfalls ihr Gefieder zuſammengefriert und ſie
elend zugrundegehen müſſen. Daher ſei vor Vogeltränken bei
Froſt=
wetter ausdrücklich gewarnt. Ihren Durſt ſtillen die Vögel zur
Winterszeit durch Schnee und kleine Eiskriſtalle.
Mäneß.
C Unter dem Vorſitz des Herrn Bürgermeiſters Delp war
ſeinerzeit zwiſchen den Landwirten und Milchhändlern des
Ver=
ſorgungsgebietes Darmſtadt ein Milchpreisabſchlag vereinbart
worden, der nach der beiderſeits ſchriftlich anerkannten
Verein=
barung 2 Pfg. betragen und ausſchließlich zu Laſten des
Milch=
handels gehen ſollte. Wie nun feſtgeſtellt werden mußte, halten
ſich die Milchhändler nicht an die getroffene Vereinbarung,
ſon=
dern bürden den Abſchlag ganz oder teilweiſe den
milchliefern=
den Landwirten auf. Die Stadtverwaltung hat nun die beiden
Milchhändlervereine ſchriftlich aufgefordert, die ſeinerzeit
getrof=
fene Vereinbarung einzuhalten, andernfalls ſie in der
Milch=
preisfrage mit andern geeigneten Maßnahmen vorgehe.
Beachten Sie
die Fortſetzung unſeres
Preis=Ausſchreibens
— Zum heutigen Geburtstag des Prälaten D. Dr. Diehl. Wir
machen unſere Leſer darauf aufmerkſam, daß heute früh 11 Uhr
der erſte Teil der offiziellen Geburtstagsfeier im
Landeskirchen=
tag durch den Frankfurter Rundfunkſender übertragen
wird. Heute abend 8 Uhr bringen der Poſaunenchor der
Martinsgemeinde und die vereinigten Kirchenchöre. Darmſtadts
vor dem Kirchentagsgehäude, Ecke Wald= und Neckarſtraße, dem
Geburtstagskind ein Ständchen.
— Senatspräſident Geheimerat. Dr. Wilhelm Keller feiert
heute in beneidenswerter körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen
80. Geburtstag. Geheimrat Keller zählt zu den bekannteſten und
bedeutendſten heſſiſchen Juriſten. Schon 1907 wurde er von der
Landesuniverſität Gießen zum Ehrendoktor ernannt.
Ernannt wurden: Am 15. Dez. 1930 der
Gendarmeriehaupt=
wachtmeiſter Alois Gruß zu Fürth i. O. zum Gendarmeriemeiſter,
mit Wirkung vom 1. Januar 1931; am 30 Dezember 1930: der
Gendarmeriehauptwachmeiſter auf Probe Wilhelm Schmidt zu
Butzbach zum Gendarmeriehauptwachtmeiſter, mit Wirkung vom
1. Dezember 1930.
—Verſetzungen in den Ruheſtand. Am 1. Februar treten die
Strommeiſter Valentin Egry zu Mainz=Mombach und Philipp
Müller zu Groß=Rohrheim auf Grund des Geſetzes über die
Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli/19. Dezember 1923
in der Faſſung des Geſetzes über die Einſtellung des
Perſonal=
abbaues in Heſſen und zur Aenderung des Heſſiſchen
Perſonal=
abbaugeſetzes vom 8. Oktober 1925 in den Ruheſtand.
D Techniſche Hochſchule. Der ordentliche Profeſſor und
Vor=
ſtand des Inſtituts für Gerbereichemie der Techniſchen Hochſchule,
Herr Dr. Edmund Stiasny, hat einen ehrenvollen Ruf an das
der Univerſität Cincinnatti angegliederte Forſchungsinſtitut der
Lederinduſtrie der U.S.A. erhalten. Erfreulicherweiſe hat ſich
Herr Profeſſor Stiasny entſchloſſen, dieſem Rufe nicht Folge zu
leiſten, ſondern ſich der weiteren Entwicklung des von ihm ins
Leben gerufenen Inſtituts für Gerbereichemie an der hieſigen
Hochſchule zu widmen.
Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt am Sonntag
und an allen Wochentagen um 11 und 11.30 Uhr vormittags. Die
Madonna des Bürgermeiſters Meyer kann getrennt von den
Führungen beſichtigt werden.
— 8 Darmſtädter Zeichner im Heſſiſchen Landesmuſeum. Die
Eröffnung der bereits angekündigten Ausſtellung von
Kellek=
tionen der Darmſtädter Künſtler Deppert, Freund=Fiſcher,
Hart=
mann, Hofferbert, Poſch, Prangel, Scheld, Springer iſt auf den
kommenden Sonntag, 11. Jan., vormittags
pünkt=
lich 11½ Uhr., feſtgeſetzt. Bei der Eröffnungsfeier ſind alle,
welche an der Arbeit der Künſtler und an der Tätigkeit des
Lan=
desmuſeums Intereſſe haben, herzlich willkommen. Die
Teilneh=
mer ſammeln ſich im Oſtflügel des
Kupferſtichkabi=
netts, wo die Anſprachen gehalten werden.
— Experimental=Vorträge über Elektrotechnik. Im Rahmen
der Volkshochſchule wird Herr Dipl.=Ing. Scriba ſeine
Vor=
tragsreihe aus dem Gebiete der Elektrotechnik fortſetzen. Es wird
jedoch der Beſuch der vorangegangenen Vortragsreihe nicht
vor=
ausgeſetzt, da andere Gebiete aus der Elektrotechnik behandelt
werden, ſo daß auch neu hinzukommende Hörer, teilnehmen
können. Bei der heutigen vielſeitigen Anwendung der Elektrizität
dürften die Vorträge, die durch Experimente und Vorführung
moderner Geräte ergänzt werden, von allgemeinem Intereſſe ſein.
U. a. wird im Laufe der Vortragsreihe am 20. Januar der neue
Film der Reichsrundfunkgeſellſchaft „Die Rundfunktechnik”
ge=
zeigt werden. Die Vorleſungen finden im Elektrotechniſchen
In=
ſtitut der Techniſchen Hochſchule ſtatt und beginnen am Dienstag,
den 13. Januar, 20.15 Uhr. Anmeldungen in der Geſchäftsſtelle
der Volkshochſchule.
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— Der Frauenverein vom Roten Kreuz für Deutſche über
Sce veranſtaltet auch in dieſem Winter einen Feſtabend, der am
Sonntag, dem 18. Januar, abends 7 Uhr, in der Otto=Berndt=
Halle ſtattfindet. Trotz der Schwere der Zeit haben wir uns dazu
entſchloſſen und hoffen auf rege Beteiligung, damit unſere
ſegens=
reiche Tätigkeit nicht zum Stillſtand kommt. Wir können doch
un=
ſere oft auf den ſchwierigſten Poſten arbeitenden Schweſtern, die
ganz auf uns angewieſen ſind, nicht im Stich laſſen, und die
da=
für notwendigen Mittel erhoffen wir von dem „Erfolg dieſes
Feſtes. Die Beſucher ſollen für ihr Erſcheinen auch reichlich
be=
lohnt werden. Wir wollen diesmal etwas Luſtiges bieten, denn
Ernſtes gibt es in dieſer Zeit ja ohnehin genug. Was wir
brin=
gen, erſehen Sie aus der heutigen Anzeige und aus demnächſt
fol=
genden Artikeln.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt.
Unſer nächſter, für Donnerstag, den 15. Januar, vorgeſehen
ge=
weſener Vortragabend muß verlegt werden, da der
Red=
ner, Herr Generalintendant Prof. K. Ebert, zurzeit
unabkömm=
lich iſt. Dieſer Vortrag über das deutſche Theater wird nunmehr
Ende kommenden Monats ſtattfinden, worüber noch Anzeige in
dieſem Blatte erfolgt. Weiterhin geben wir bekannt, daß der für
den 5. Februar vorgeſehene Vortrag von Herrn Dipl=Ing. Fr.
Scriba aus dem Gebiete der Elektrotechnik (mit
Vorführun=
gen) bereits am Dienstag, dem 3. Februar, im großen
Hörſaal des Elektrotechniſchen Inſtituts der Techniſchen Hochſchule
ſtattfindet. Näheres hierüber iſt ebenfalls aus unſerer
demnäch=
ſtigen Zeitungsanzeige zu erſehen.
D Darmſtadt, die Stadt der Tagungen. Nachdem das Jahr
1930 eine Häufung von Kongreſſen und Tagungen mannigfacher
Art brachte läßt ſich auch das Jahr 1931 recht gut an. Neben den
an dieſer Stelle bereits mitgeteilten Groß=Veranſtaltungen ſtehen
auch kleinere Landesverbandstagungen, wie z. B. die am
Sams=
tag, den 10., und Sonntag den 11. Januar 1931, ſtattfindende
des Zentralverbandes deutſcher Kriegsbeſchädigter und
Kriegs=
hinterbliebener, Landesverband Starkenburg/Rheinheſſen. Mit
dem genannten Landesverband wurden ſofort Verhandlungen
wegen der Tagung des Reichsverbandes (1000 Beſucher) im Jahre
1933 aufgenommen.
— Altersheim. Die evangeliſchen Gottesdienſte im
Städti=
ſchen Altersheim müſſen am morgigen Sonntage und weitere vier
Wochen wegen Wiederherſtellung der Kapelle ausfallen.
— 6. Akademie=Konzert. Das durch Erkrankung des Soliſten
Louis Graveure am 8. d. M. ausgefallene 6. Akademie=
Konzert wurde nunmehr auf Mittwoch, den 21. d. M. 20 Uhr,
feſtgelegt. Die Leitung der Akademie=Konzerte hat eine.
Ver=
legung des Konzertes der Berufung eines anderen Künſtlers
vorgezogen, da die große Nachfrage für dieſen Abend bewieſen hat,
wie ſtark das Intereſſe für dieſen einzigartigen Sänger bei der
Darmſtädter Bevölkerung iſt. Wie bekannt, behalten die bereits
gelöſten Karten für den 21. d. M. ihre Gültigkeit.
Heſſiſches Landestheaker.
F8 Königskinder n
10. Januar Oſt. Volksb. Gruppe L-IV
Preiſe 1—10 Mk. MeR
Wie werde ich reich und glücklich
T Gruppe 1 5. 6
Preiſe 1 20—6.00 Mk. Sonntag
11. Januar 19, Ende nach 22 Uhr
Carmen
Heſſenlandmiete IV6
Preiſe 1.20—1= Mk. 193 —22 Uhr
Meine Schweſter und ich
Außer Miete.
Preiſe 1—5 Mk. Montag 12. Januar! Keine Vorſtellung 20—41 30 Uhr
Liederabend
Johannes Piſchoff
Preie 0.80—2.50 Mk Dienstag 20—2 Uhr
Uraufführung
4 14. Die 25. Frau
13. Januar! Preiſe 18 —12 Mk.
Wahlgutſcheine
nur beſchränkt gültig 20—21.30 Uhr
Vierter Beethoven=Abend
des Drumm=Quartetts
Preiſe 1, 2, 3 Mk. Mittwoch,
14. Januar 19.30—2. 30 Uhr
Königskinder
W3 Darmſt. Volksb. Gr. 1-10
Preiſe 1—10 Mk. 20, Ende gegen 22 Uhr
*93
Zuſ.=M. II7
Preiie 1.20—5 Mk. Donnerstag,
15. Januar 1 30, Ende nach 21.30 Uhr
schwanda, der Dudelſachpfeiferl,
zreiſe 1—10 Mk. 20—22.15 Uhr
Im weißen Röſſel
2. geſchl. Vorſt. f Erwerbsl.
Kein Kartenverkauf. Freitag,
16. Januar 10—22 Uhr
D13. Die 25. Frau
Preiſe —10 Mr. Keine Vorſtellung Samstag,
17. Januar 19.30—22.30 Uhr
Zum erſten Male
Viktoria und ihr Huſar
Preiſe 1.20—1= Mk. 20—22 Uhr
Der Mann, den ſein Gewiſſen trieb.
Zuſatzmieie V19
Preiſe 1.20—6 Mk. Sonntag,
18. Januar 7—22 Uhr
die Meiſterſinger von Nürnberg
K9, Bü.nenvolksbund
Preiſe 1.20—1= Mk. 20—22 Uhr
g Zum erſten Male:
Liebesluſt oder die weißen Schuhe
Preiſe 0.50—3 Mk.
— Heſſiſches Landestheater. Willem=de=Haan=Gedenk=
Feier im Landestheater. Sonntag, den 25. Januar,
findet im Großen Haus des Landestheaters eine Gedächtnisfeiet
für Willem de Haan ſtatt, bei der die beiden Chöre, die Willem
de Haan geleitet hat, der Mozartverein und der Muſikverein,
mit=
wirken werden. — Humperdincks Oper „Königskinder”
ge=
langt heute, Samstag, im Großen Haus, unter muſikaliſcher
Lei=
tung von Fritz Bohne mit Kienzl, Sattler, Lohmann, Jacobs,
Kuhn, Vogt, Liebel, Bertholdt. Ney, Overlack, in der erfolgreichen
Neuinſzenierung von Renato Mordo (Bühnenbild Lothar Schenck
Uid Nidhe eit Din ein Selit u eice.
wiederholt. Das Erſcheinen des gleichnamigen Films macht den
Vergleich mit dem Bühnenwerk beſonders intereſſant und läßt
deutlich die Vorzüge der Bühneninſzenierung und die
hervor=
ragende Leiſtung der Darmſtädter Schauſpielkräfte erkennen.
„Carmen” von Bizet kommt in der Neuinſzenierung von Carl
Ebert, unter muſikaliſcher Leitung von Dr. Karl Böhm morgen,
Sonntag, im Großen Haus, mit Mitrovic. Schocke, v. Stoſch,
Loh=
mann, Overlack, Ney, Vogt, Kienzl. Liebel, Heyer zur
Wieder=
holung. Die Carmen=Neuinſzenierung hat der Theaterleitung
be=
ſonders zahlreiche, begeiſterte Dank=Kundgebungen aus dem
Publikum eingetragen, die die einmütige anerkennende
Beurtei=
lung der Kritik beſtätigen. — „Meine Schweſterund ich”
das ſeit Beginn der Spielzeit bereits mehr als zwanzigmal mit
ſtärkſtem Beifall in Szene gegangene Luſtſpiel, wird morgen
Sonn=
tag, außer Miete bei herabgeſetzten Preiſen, mit der bekannten
Beſetzung zur Darſtellung kommen.
Vornehme Schönhelt...
beweist Opels Rührerschaft!
Vergleichen Sie das Innere und das Außere des Opel Vierzvlinder mit
anderen, um viele hundert Mark teureren Wagen, und Sie werden die
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ein=
mige, womit der 1,1 Liter Opel Sie
über-
rascht. Uberall zeigt sich Opels
Führer-
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Ouali-
tät, Bequemlichkeit und Kraft — in einer
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lichkeiten” und einer reichen Auswahl
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Vor-
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GENERAL-VERTRETER: NAAS & BERNHARD. DARMSTADT. RAEINSTRASSE I9T22
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Samstag, den 10. Januar 1931
Nummer 15
* Aus den Darmſtädker Lichkſpielkheakern.
Heli a.
„Drei Tage Mittelarreſt‟. Dieſe hübſche und luſtig
gelungene Filmſchwankarbeit iſt nun auch in der guten Regie
von Carl Boeſe und mit einer Rollenbeſetzung, die eine
ausge=
zeichnete Aufführung gewährleiſtet, als Tonfilm herausg,
kom=
men. Gute alte Sachen kann man immer wieder genießen, und
das Stück Geſchichte des Militärs der Vorkriegszeit, das hier
ziemlich naturgetreu rekonſtruiert wird, iſt hübſch und luſtig
ge=
ſtaltet. Es bringt im weſentlichen nur Ausſchnitte aus der
ange=
nehmeren Seite des militäriſchen Dienſtes in einer kleinen
Gar=
niſon. Jedenfalls ſind derartige harmloſe Schwänke und
Luſt=
ſpiele im Film, auch wenn ſie in der Handlung noch ſo
anſpruchs=
los ſind, angebrachter als die ewig wiederkehrenden, meiſt
kitſchi=
gen Geſellſchaftsfilme. Wer herzlich lachen will, ſollte ſich dieſen
Film anſehen. Er kann vor allen Dingen Lucie Engliſch als
Auguſte bewundern. Sie verkörpert dieſes bürgermeiſterliche
Dienſtmädchen ſo ungemein köſtlich, daß ſie damit eine ihrer beſten
Typen ſchuf. Fritz Schulz und Felix Breſſart, jener der
Luftikus, dieſer der gutmütige Depp der Kompagnie, bilden mit
Lucje Engliſch zuſamen ein Spieltrio, das nicht zu übertreffen iſt.
Max Adalbert und Ida Wüſt als Bürgermeiſterehepaar
ver=
dienen noch hervorgehoben zu werden, ebenſo Paul Otto, der
den Major von Faber ſehr dezent, ſehr menſchlich und auch
äußer=
lich ſehr treffend ſpielt gleichwie Hugo Fiſcher=Köppe eine
* *
recht gute Feldwebel=Figur darſtellt.
Union=Theater.
„Leutnant warſt du einſt bei den Huſaren‟” —
der Titel läßt das Schlimmſte befürchten, aber diesmal iſt man
angenehm enttäuſcht. Denn die etwas unwahrſcheinliche
Hand=
lung iſt hier wirklich Nebenſache; ſpielen ſich doch die
Luſtſpiel=
ereigniſſe dieſer Revolution und Gegenrevolution, in denen Liebe
ausſchlaggebender iſt als Politik, in dem Phantaſieland „
Grego=
rien ab. Und die Regie Manfred Noas hat es verſtanden, aus
der leichten Sache das Beſte zu machen, manchen netten Einfall
zu haben und im Geſamtniveau anſtändig zu bleiben. Dazu ſehr
geſchickte Rollenbeſetzung: Mady Chriſtians die einen
kleinen Schwips überzeugender nimmt als eine Abdankungsſzene,
der liebenswürdig=komiſche Georg Alexander Max
Ehr=
lich als unverfrorener Manager und Guſtav Dießl als etwas
ſalonmäßiger Revolutionär.
— Kunſthalle am Rheintor. Die nächſte Ausſtellung, die der
Kunſtverein bringt, iſt eine Corinth=Graphik=
Aus=
ſtellung, die dem Nachlaß des großen deutſchen Meiſters
ent=
nommen iſt. Die gezeigten etwa 180 handſignierten Arbeiten
ver=
gegenwärtigen uns aufs neue, daß wir in Lovis Corinth
einen Künſtler von ganz hervorragendem Range hatten. Er war
einer, der alle Gebiete beherrſchte, die ihn im Leben umgaben,
und konnte ſeine Phantaſien nach Belieben ſpielen laſſen. Er war
ein ſelten gearteter Künſtler, der, auf wunderbarem
Tempera=
ment fußend, ganz gleich, ob Landſchaften oder antike Legenden,
uns dieſe oft mit einem Humor der Auffaſſung vor Augen geführt
hat wie kein anderer. Jeder Strich in ſeiner Graphik verrät
ge=
radezu eine Seligkeit des Schaffens, die nur wenigen zu eigen iſt
und die nachzuempfinden für den Beobachter eine Quelle
beſonde=
rer Freude iſt. Meiſter Corinth hat den Schatz deutſcher
Gra=
phik um ein ſo Beträchtliches bereichert, daß es für den
Kunſt=
freund und Sammler unerläßlich ſein dürfte, der Graphik dieſes
Künſtlers alle Aufmerkſamkeit zu widmen, in einem Augenblick,
wo noch reiche Auswahl geboten werden kann. Wer Gelegenheit
nimmt, deutſche Graphikpreiſe mit denen des Auslandes zu
ver=
gleichen, wird feſtſtellen, wie außerordentlich unterbewertet die
graphiſchen Werke eines ſo genialen Künſtlers wie Lovis Corinth
zurzeit noch ſind. Bei der allgemeinen Wertſchätzung, der
Ge=
mälde wie auch der Zeichnungen Corinths iſt mit Beſtimmtheit
vorauszuſehen, daß auch die Graphikpreiſe ſeiner Arbeiten infolge
regerer Nachfrage bald eine durchaus berechtigte Steigerung
bringen werden. Es ſteht zu erwarten, daß die ſehr beachtliche
Ausſtellung, die kommenden Sonntag, den 11. d. M., vormittags
10 Uhr, eröffnet wird, das lebhafte Intereſſe aller. Darmſtädter
Kunſtfreunde finden wird.
— Der Evangeliſche Bund, Zweigverein Darmſtadt, iſt die
älteſte evangeliſche Organiſation unſerer Stadt. Vor zwei Jahren
konnte er die Feier ſeines 40jährigen Beſtehens begehen. In
ſei=
nen Reihen waren von Anfang an die prominenteſten
Perſönlich=
keiten unſerer Stadt führend tätig. Es iſt ja bekannt, daß
ſeiner=
zeit Oberbürgermeiſter Ohly zu ſeinen Gründern gehörte. In
den letzten Jahren iſt er durch öffentliche Veranſtaltungen
mannig=
faltiger Art (es ſei nur erinnert an die Deutſchen Abende, die
Reformationsfeſtfeier, Lutherfeſtſpiele, die Auguſtanafeier in der
Feſthalle) hervorgetreten. Noch weſentlicher als dieſes öffentliche
Hervortreten war, was der Evangeliſche Bund zur Vertretung
evangeliſcher Belange gegenüber den Behörden der öffentlichen
Körperſchaften im einzelnen getan hat. — Es dürfte die
Oeffent=
lichkeit intereſſieren, zu erfahren, daß der Evangeliſche Bund
ſei=
nen Mitgliederſtand in den letzten drei Jahren in Darmſtadt mehr
wie verdoppeln konnte. Bei einer großzügigen Werbeaktion ſind
ihm in den Wochen vor Weihnachten faſt 1000 neue
Mit=
glieder beigetreten. Der Bund iſt alſo nicht nur die älteſte
und rührigſte, ſondern auch weitaus ſtärkſte evangeliſche
Organiſa=
tion unſerer Stadt. Da von den ausgeſandten Werbeſchreiben
noch einige hundert unbeantwortet blieben, möchten wir hierdurch
nochmals auffordern, die Antwortkarte an den Evangeliſchen
Bund, Liebfrauenſtraße 6, einzuſchicken. Gleichzeitig weiſen wir,
namentlich die neuen Mitglieder, auf unſeren „Deutſchen Abend‟
hin, der in dieſem Jahre in beſonders feierlicher Form als
60=Jahrfeier der Reichsgründung am 18. Januar im Städtiſchen
Saalbau begangen wird. Außer der Mitwirkung eines
Kirchen=
chors, deklamatoriſchen und muſikaliſchen Vorträgen wird der
Feſtvortrag beſondere Anziehungskraft ausüben. Es ſpricht
Stu=
diendirektor D. Fahrenhorſt=Berlin über „60 Jahre Deutſches
Reich im Spiegel des Proteſtantismus”.
Vortrag. Ueber „Kapitalbildung, Kapitalmacht und
Kapi=
talbeziehungen im Staat, in der Wirtſchaft und im Volkskörper”
ſprach auf Einladung der hieſigen Ortsgruppe des D.H.V. Herr
Dr. Karl Klein, Buchſchlag. Der Redner wies zu Beginn ſeiner
Ausführungen darauf hin, daß die wirtſchaftlichen Erſchütterungen
der Kriegs= und vor allem der Nachkriegszeit alle
Bevölkerungs=
ſchichten ohne Ausnahme gezwungen haben, ſich mit der
vielum=
ſtrittenen Frage „Was iſt Kapital?” näher zu beſchäftigen. Die
heutige Zeit der Kapitalzuſammenbrüche liefert den Beweis für
die Theſe daß bei allen Gütern ihre Verwertbarkeit den
entſchei=
denden Faktor darſtellt. Unter „Kapital” verſteht man die
Ver=
fügungsmacht und das Verfügungsrecht über Güter, in ihrem
Werte ausgedrückt. „Geld” an ſich iſt kein Kapital, es iſt nur das
Umſatzmittel. Dagegen bezeichnet man Spar= und Betriebsgelder,
die über den Verbrauch hinausgehen, als Kapital. Es iſt ſomit
immer eine den Verbrauch überſchreitende Rücklage. Man
unter=
ſcheidet zwiſchen unbeweglichem (feſtem) und beweglichem (
flüſ=
ſigem) Kapikal. Aus dem Bedürfnis heraus, das Kapital aus
kleinen und kleinſten Quellen zu ſammeln, ſind die Sparkaſſen
ent=
ſtanden. Kapitalausgleich, Kapitalvermittlung bzw.
Kreditver=
mittlung ſind die Aufgaben der Sammelſtellen des flüſſigen
Kapi=
tals (Banken und Sparkaſſen), dem das Anlage=(Induſtrie=)
Kapital gegenüberſteht. Auch die Verſicherungsgeſellſchaften,
Bau=
ſparkaſſen, Genoſſenſchaften ſind Kapitalſammelſtellen. Zur
ge=
ſchichtlichen Entwicklung des Bankweſens übergehend, bezeichnete
der Redner die Großbanken als die Kaſſenhalter der nationalen
Wirtſchaft, denen gegenüber die Privatbanken ihre frühere
Be=
deutung als Kapitalſammelſtellen verloren haben. Es iſt leider
heute Tatſache, daß ganze Induſtriezweige vom Großbankkapital
abhängig ſind. Die Großbank ſtellt das Spiegelbild des deutſchen
Wirtſchaftslebens dar, ſie muß daher im Nationalen wurzeln,
zu=
mal ſie vom Vertrauen des Auslandes abhängig iſt. Zum
Ver=
hältnis zwiſchen Staat und Großbank bemerkte der Vortragende,
daß auch der Staat bis zu einem gewiſſen Grade auf das flüſſige
Kapital angewieſen iſt. Staat, Großbank und Großunterneymen
kämpfen heute um die Herrſchaft auf dem Kapitalmarkt. Zum
Schluß ſprach der Redner die Hoffnung aus, daß als Folge einer
allmählichen Geſundung der deutſchen Wirtſchaft die Gefahr einer
übermäßigen Machterweiterung des Großbankkapitals, wie ſie
ſich heute in Amerika recht unangenehm bemerkbar macht, beſeitigt
wird. — Der hochintereſſate Vortrag, dem ſich eine rege
Aus=
ſprache anſchloß, wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen.
Orpheum. Die Frau im Hermelin”. Jean
Gil=
berts vorzügliches Meiſterwerk, das geſtern abend mit ſtarkem
Beifall aufgenommen wurde, wird heute und folgende Tage, nur
bis einſchließlich Montag, den 12. Januar, wiederholt. Marga
Peter in der Titelrolle und Guſtav Bertram in der
Tenor=
partie als Panduren=Oberſt Paltitſch konnten wieder einen
be=
deutenden künſtleriſchen Erfolg für ſich in Anſpruch nehmen.
Nähe=
res ſiehe heutige Beſprechung. (Siehe Inſerat.)
*Der Erbacher Totſchlag.
Aw. Um 9½ Uhr am Donnerstag geht die Verhandlung im
Schwurgericht weiter. Als erſter Zeuge wird der
Unter=
ſuchungsrichter Landgerichtsrat Raab vernommen,
der in ſeiner gütigen und beinahe väterlichen Weiſe das volle
Vertrauen des Angeklagten erworben hatte. Während ſeiner
Ver=
nehmung wird die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen. Der Zeuge
ent=
rollt ein Bild von grauenhafter Tragik über das Verhältnis des
Angeklagten zu ſeiner Braut. „Der Angeklagte ſtand in einer
reſtloſen, ſo erbarmungsloſen ſexuellen Hörigkeit zu dem
Mäd=
chen”, ſagt er wörtlich, „wie ich es in meiner langjährigen Praxis
und Erfahrung gerade in dieſen Dingen noch nicht erlebt habe."
Der Bub habe dem acht Jahre älteren Mädchen gefallen und es
habe ihn ſexuell ausgebeutet, ſo daß der Angeklagte körperlich
zer=
mürbt und vollkommen zugrunde gerichtet war. Auf Vorhalt des
Staatsanwalts Dr. Klein ſagt der Zeuge, er ſei der feſten
Ueber=
zeugung, daß ihm der Angeklagte, als er einmal ſein Vertrauen
gewonnen hatte, die reine Wahrheit geſagt habe, und er halte ſich
als Unterſuchungsrichter für unbedingt verpflichtet, nicht nur
Be=
laſtendes, ſondern auch alles zur Entlaſtung des Angeklagten
bei=
zubringen. Ein Motiv für die Tat laſſe ſich nicht erbringen. Daß
er ſich vielleicht von dem Mädchen freimachen wollte, iſt
ausge=
ſchloſſen, denn er war viel zu befangen. Auch daß er ſich, weil
ſie von ihm fortwollte, an ihr habe rächen wollen, iſt nicht
mög=
lich. Die Tat ſei ein reiner Erregungsakt geweſen, und daß er
die Leiche und das Meſſer anſcheinend verbergen wollte, ſeien
ganz unwillkürliche Handlungen geweſen.
Es kommen dann zwei Zeugen, die an dem Abend der Tat
mit der Lina Flechſenhar von Michelſtadt nach Erbach gingen.
Die Lina habe geſagt, bekundet der eine, „ſie habe eine Wut im
Balg, weil der Konrad immer noch nicht komme”, wie ſie
verab=
redet hatten. Nach einigen Zeugen, die die beiden kurz vor der
Tat geſehen hatten und die weder irgendeine Erregung noch ſonſt
etwas Auffallendes an ihnen bemerkten, ſagt der Zeuge Dr.
Vellentin aus Michelſtadt, daß der Angeklagte am Dienstag
nach der Tat einen Selbſtmord verſuchte, indem er ſich mit einem
Spiegelſcherben eine Hauptader am Halſe aufſchnitt. Er
bekun=
det weiter, daß die Lina Felchſenhar ein paar Wochen vor ihrem
Tode mit einer unweſentlichen Geſichtsverletzung bei ihm geweſen
war, die ihr der Angeklagte zugefügt haben ſollte, als er ſie
da=
mals ſchlug, und die nach Angaben der Mutter der Verſtorbenen
ganz erheblich geweſen ſein ſollen. Es kommen dann einige
Zeu=
gen, die unmittelbar nach der Tat dazu kamen. Danach ſei der
Angeklagte ſehr ruhig und ganz bei ſich geweſen. Er habe über
ſeinen ſchönen neuen Anzug gejammert, der durch das Waſſer und
die Blutſpuren verdorben ſei, und eine Zigarette verlangt, die er
im Waſſer ſtehend geraucht habe. Er gab an, ſie hätten zuſammen
auf dem Brückenmäuerchen geſeſſen, und da habe die Angeklagte
das Uebergewicht bekommen, ſei in den kleinen, etwa 40
Zenti=
meter tiefen Waſſertümpel geſtürzt und habe ſich dabei anſcheinend
den Schädel eingeſchlagen. Als der herbeigekommene Arzt jedoch
die Stiche feſtſtellte, änderte er ſeine Ausſagen und behauptete, ſie
habe ſich ſelber das Leben genommen. Doch unter dem Einfluß
des Unterſuchungsrichters bekannte er dann bald die volle
Wahr=
heit. Doch bleibt er trotz allen Vorhalten dabei, daß er das
Mäd=
chen im Schein einer Autolampe mit hocherhobenem Meſſer vor
ſich habe ſtehen ſehen. Dieſes Bild, meint der
Unterſuchungsrich=
ter, ſcheine unauslöſchlich vor ſeiner Seele zu ſtehen und ſei ihm
auch in keiner Weiſe auszureden. Kriminalkommiſſar
Rießling zeigt dann die Photographien und die Geſichtsmaske,
die nach einem ganz neuen Verfahren eines Wiener Profeſſors
von ihm hergeſtellt wurde. Es wird dabei nicht mehr mit Gips
gearbeitet, ſondern die beſondere Maſſe, die auf der
unpräparier=
ten Haut aufgetragen wird und ein vollſtändiges
Unverſehrtblei=
ben der betreffenden Stellen garantiert, wird in breiartigem
Zu=
ſtand aufgetragen und läßt ſich, erſtarrt, leicht wieder ablöſen.
Nach dieſem Negativ werden dann mit einer anderen, ſteinhart
werdenden Maſſe die Masken hergeſtellt und ſpäter ausgemalt,
ſo daß man ein vollkommen naturgetreues Abbild erhält. Das
Verfahren kam in dieſem Prozeß zum erſten Male vor Gericht zur
Verwendung.
Nach einigen nicht weiter weſentlichen Zeugenausſagen gibt
der mediziniſche Sachverſtändige, Oberarzt Dr.
Peters aus Goddelau, ſein Gutachten. Der Angeklagte,
der die Natur ſeines Vaters, eines Trinkers und Raufbolds,
ge=
erbt habe, ſei in ſeiner Intelligenz weit unter Durchſchnitt.
Ner=
vös erblich belaſtet, ſei er auf allen Gebieten zu Exzeſſen geneigt.
Durch die Mengen von Alkohol, die er jahrelang zu ſich genommen
habe, und durch die Ausſchweifungen auf ſexuellem Gebiet ſei er
vollkommen heruntergekommen. Das Merkwürdige ſei, daß man
ihm ſeine Trunkenheit nie angemerkt habe. Es ſei denkbar, daß
er von dem Moment der Tat bis er im Waſſer wieder zu ſich
kam, nicht recht bei ſich war, jedoch habe dieſer Zuſtand ſeine freie
Willensbeſtimmung nicht ausgeſchloſſen, ſo daß der § 51 keine
An=
wendung finden könne. Die Tat ſei eine reine Affekthandlung,
und man müſſe ihm auf Grund ſeiner Veranlagung mildernde
Umſtände zuerkennen.
Die Beweisaufnahme iſt hiermit geſchloſſen und der
Staats=
anwalt beginnt ſein Plädoyer. Staatsanwalt Dr. Klein
ſieht die Schuld der Trübung des Verhältniſſes zwiſchen den
bei=
den jungen Menſchen allein auf ſeiten des Angeklagten, der ein
Trinker und arbeitsſcheuer Menſch ſei und ein regelrechtes
Fau=
lenzerleben geführt habe. Der Sonntag der Tat, an dem er
an=
dauernd ſeinen Vergnügungen nachging und an die 20 Glas Bier
zu ſich nahm, ſei ſo recht bezeichnend für ſeine ganze
Lebensfüh=
rung. Der Unterſuchungsrichter befinde ſich wohl im „Irrtum,
wenn er glaube, der Angeklagte habe ihm die Wahrheit geſagt.
denn durch ſeine anfänglichen Märchen habe er klar bewieſen, daß
er lüge. Die Tat ſei wohl eine Affekthandlung, doch habe der
Angeklagte nachweisbar die Abſicht gehabt, das Mädchen zu töten,
denn dieſes habe ja ihre Angſt ſchon vorher verſchiedentlich
aus=
geſprochen. Er beantragt die zuläſſige Höchſtſtrafe von fünf Jahren
Gefängnis und wegen der durch die Tat erwieſenen niedrigen und
rohen Geſinnung Aberkennung der Ehrenrechte auf drei Jahre.
Da er nicht ganz geſtanden habe, ſeien nur vier Monate der
Unterſuchungshaft anzurechnen.
Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Neuroth,
beginnt ſein Plädoyer mit dem Antrag auf Freiſpruch. Von der
ſittlichen Schuld der Vernichtung eines Menſchenlebens vor Gott
und vor ſeinem Gewiſſen könne ihn keiner freiſprechen, da ſei er
unweigerlich ſchuldig, aber vor unſeren menſchlichen Geſetzen ſei
er nicht ſchuldig. Denn es müßte ihm entweder der Schutz des
8 51 (Geiſtesabweſenheit) oder des § 54 (Notwehr oder
vermeint=
liche Notwehr) zuerkannt werden. Er geht nochmals auf das
Ver=
hältnis der beiden zueinander ein. Er zeigt, daß der Angeklagte
trotz allem außerordentlich an dem Mädchen gehangen, und eine
Abſicht, es zu töten, unmöglich bei ihm beſtanden habe. Somit
ſei auch eine Verurteilung wegen Totſchlags ausgeſchloſſen. Zum
Schluß bittet er die Richter, beſonderen Wert auf die Ausſagen
des Unterſuchungsrichters zu legen, der der beſte Helfer der
Ver=
teidigung geweſen ſei.
Gegen 2 Uhr verkündet der Vorſitzende das Urteil: Der
Angeklagte wird wegen Totſchlags zu einer
Ge=
fängnisſtrafe von vier Jahren verurteilt. Die
Unterſuchungshaft wird mit ſechs Monaten angerechnet. Das
Ge=
richt hält eine Tötungsabſicht für erwieſen, bzw. daß der
Ange=
klagte ſich bewußt war, daß die Stiche den Tod herbeiführen
konn=
ten. Der Schutz der §§ 51 und 54 könne ihm nicht zuerkannt
wer=
den. Mildernde Umſtände werden ihm zuerkannt, doch ſei mit
Rückſicht auf die Roheit der Tat eine ſo hohe Strafe unbedingt
erforderlich.
Der Angeklagte, der während der Verhandlung größtenteils
vollkommen durcheinander und weinend daſaß und nicht fähig war,
ſich richtig und vernünftig auszudrücken, will das Urteil noch nicht
anerkennen, ſondern bittet ſich Bedenkzeit aus.
— Odenwaldklub. Das Dekorierungsfeſt, jene Miſchung
von Kommers, Familienabend und Bunter Bühne, findet am 17.
Januar in der Turnhalle am Woogsplatz ſtatt. Man erſcheint im
Wanderanzug und erfreut ſich im tannengrünen Saal an den
mannigfachen Darbietungen dieſes Feſtabends den der 1.
Vor=
ſitzende, Prof. Dr. Köſer leitet. Unter den Mitwirkenden ſeien
genannt die Konzertſängerin Hertha von Hagen, der
Mei=
ſterhorniſt Max Zimolong, der Rezitator Eduard
Gö=
bel, der Humoriſt Heinrich Gutkäſe, die
Tanzkünſtlerin=
nen Margrit und Elfriede Bäker. Die Dekorierung der
Getreuen nimmt der 2 Vorſitzende vor: Direktor Schrauth.
Geſangsabteilung und Stadtorcheſter wetteifern in dem Bemühen,
das volkstümliche Feſt der Heimatfreunde zu verſchönern. (Siehe
Anzeige.)
— Volksbühne. Die Mitglieder der Volksbühne erhalten zu
folgenden Konzerten Eintrittskarten zu ermäßigten Preiſen in
der Geſchäftsſtelle der Volksbühne. Eliſabethenſtraße 34 (Haus
Alter); Richard=Strauß=Liederabend von Johannes Biſchoff und
Erika Biſchoff, Montag, den 12. Januar, im Kleinen Haus, und
Drumm=Quartett (4. Beethoven=Abend), Dienstag, den 13.
Ja=
nuar, im Kleinen Haus.
RUDOLF MOSSF, BERLIN SW
M. 90,— frei überallhin. Postscheckkonto 26517
(T Bin 445)
— Volkshochſchule. Die Lehrgänge der Volkshochſchule
be=
ginnen am Montag, den 12. Januar. Zeit und Ort iſt aus dem
Wochenzettel zu erſehen. Anmeldungen ſind an die
Geſchäfts=
ſtelle der Volkshochſchule zu richten.
Das Heſſ. Rote Kreuz (Landesverein vom Roten Kreuz
und Alice=Frauenverein) veranſtaltet vom 3. Januar bis 30. Jan.
ds. Is. ſeine erſte Freizeit für erwerbsloſe junge Mädchen im
Alter von 17—20 Jahren in dem Erholungsheim in Bingenheim
(Oberheſſen). Zweck der Freizeit iſt eine allgemeine Kräftigung
der Teilnehmenden durch reichliche Ernährung und ſportliche
Be=
tätigung zu erreichen; insbeſondere ſoll aber auch eine Erweiterung
des theoretiſchen Wiſſens und praktiſchen Könnens durch Schulung
auf den verſchiedenſten Gebieten erfolgen. — Die Auswahl der
Teilnehmerinnen iſt in engem Einvernehmen mit den 5 heſſiſchen
Arbeitsämtern geſchehen. Da die für einen Kurſus zur
Ver=
fügung ſtehenden Heimplätze bei der großen Zahl der erfolgten
Anmeldungen ſehr raſch vergeben waren, ſind zwei weitere
Frei=
zeiten von je 4 Wochen im Februar und März dieſes Jahres
vorgeſehen.
Vorübergehende Regelung der gewerbsmäßigen
Stellen=
vermittlung. Der Reichstag hat das folgende Geſetz beſchloſſen,
das mit Zuſtimmung des Reichsrats verkündet wird:
Gewerbs=
mäßige Stellenvermittler, die nach § 55 des Geſetzes über
Ar=
beitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung einen Anſpruch auf
Entſchädigung haben, dürfen ihren Betrieb bis zum 31. März 1931
fortführen, ſoweit er ſich nicht auf die Vermittlung von Artiſten,
Bühnenangehörigen, Chor= Tanzperſonal und Muſikern erſtreckt.
Die Regelung der Entſchädigung bleibt vorbehalten.
Gewerbs=
mäßige Stellenvermittlung, deren Tätigkeit ſich lediglich auf die
Vermittlung zu Inſtrumental=, Vokalkonzerten, Geſangs= und
an=
deren Vorträgen erſtreckt, bei denen ein höheres Intereſſe der
Kunſt oder Wiſſenſchaft obwaltet (Konzertagenten), dürfen ihren
Betrieb bis auf weiteres fortführen, und zwar auch dann, wenn
ſie keinen Anſpruch auf Entſchädigung haben. Dieſes Geſetz tritt
am Tage nach der Verkündung in Kraft.
— Das Union=Theater bringt am Sonntag vormittag 11.15
Uhr im Rahmen einer Film=Morgenfeier den aufſehenerregenden
Film der Weltkraftkonferenz 1930 „Das Hohelied der Kraft” zur
Vorführung.
—Jugendliche Abenteurer. In den letzten Monaten wurden durch
fortgeſetzte Sachbeſchädigungen beſonders die Bewohner des Oſt= und
Süidoſtviertels der Stadt beunruhigt. Es konnte nunmehr feſtgeſtellt
werden, daß einige junge Leute aus Darmſtadt dieſen fortgeſetzten
Un=
fug teils allein, teils gemeinſchaftlich verübten. So hatten ſie u. a., wie
bereits früher berichtet, mit Floretts und ſogenannten Schmierbüchſen
Fenſter eingeworfen, Klingelvorrichtungen beſchädigt und abgeriſſen, mit
Revolvern Fenſter eines Cafés eingeſchoſſen und am gleichen Tage
eben=
falls mit Revolvern, nach einem Omnibus der Heag der Linie Nieder=
Ramſtadt-Darmſtadt geſchoſſen und eine Scheibe des Wagens
zertrüm=
mert Zu einer anderen Zeit warfen ſie mit Apfelſinen die Scheiben
eines von Eberſtadt kommenden Straßenbahnwagens ein. In der
Neu=
jahrsnacht wurde das Abſchießen eines Feuerwerkskörpers zu einem
ge=
fährlichen Experiment. Einen ſogenannten Kanonenſchläger befeſtigten
ſie dicht hinter einer Eingangstüre und brachten ihn zur Exploſion.
Durch den gewaltigen Luftdruck wurde an der betreffenden Türe und
an einer zweiten Zwiſchentüre die Glasſcheibe zertrümmert. Perſonen
wurden nicht verletzt. Es handelt ſich bei den Tätern um noch ſehr junge
Leute, die aus reinem Uebermut die einzelnen Taten ausgeführt haben.
—Schaukaſtendiebſtahl. In der Nacht vom 1. zum 2. Januar 1931
wurde aus einem Schaukaſten, der an einem Hauſe in der Neckarſtraße
aufgehängt iſt, ein ſchwarz=lackiertes Bandonium (Ziehharmonika)
ge=
ſtohlen. In der Verzierung ſind die Buchſtaben A.P. S. eingeſchnitten.
Perſonen, die über den Verbleib des Bandoniums oder den Dieb
An=
gaben machen können, erhalten Belohnung.
Geſtohlen in Darmſtadt: Im Dezember 1930 wurde an einem
Auto, das in der Wittmannſtraße vor dem Hauſe Nr. 37 aufgeſtellt war.
eine Kühlerverſchraubung, eine Gummiballhupe, eine Stecklampe, eine
Doſe Jſolierband und ein Fahrtenbuch, Siemens=Kalender 1930,
ent=
wendet. Am 5. Januar 1931 aus dem Hofe der Ballonſchule ein
Dy=
namo, Marke „Melas”, Sachdienliche Angaben ſind bei der
Kriminal=
polizei, Hügelſtraße 31/33, Zimmer Nr. 3, zu machen.
Lokale Veranſtalkungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Heute Samstag, den 10. Januar, findet im Hotel und
Reſtaurant Poſt (am Hauptbahnhof) in ſämtlichen
dekorier=
en Parterreräumen Großer Kappen=Abend mit Tanz ſtatt.
ſonntag, den 11. Januar, Geſellſchaftsabend mit Tanz ab 20 Uhr.
Die flotte Hauskapelle ſpielt. (Siehe heutige Anzeige.)
— Im Sportplatz=Kaffee am Böllenfalltor heute
vie jeden Mittwoch und Samstag: Kaffee= und Kuchentag. Ab
Uhr nachmittags: Tanz. Abends: Großer Kappenabend.
— Im Reſt.=Kaffee Zum Datterich” Kiesſtr. 27,
ſerden heute abend karnevaliſtiſche Veranſtaltungen mit einem
Kappenabend eröffnet, der jedermann einige frohe und gemütliche
Stunden erwarten läßt. (Siehe Anzeige.)
Aus den Parkeien.
— Zu den in der Preſſe aufgetauchten, vielfach einander
widerſprechenden Meldungen über die Deutſche Staatspartei in
Heſſen wird uns von ſeiten der Staatspartei folgendes mitgeteilt:
Abgeſehen von Herrn Abgeordneten Reiber hat von den
Vor=
ſtandsmitgliedern der Deutſchen Staatspartei in Heſſen lediglich
Herr Medizinalrat Dr. Koch=Worms die Partei verlaſſen. Herr
Eberle iſt bis jetzt aus der Partei nicht ausgetreten. Die
demo=
kratiſche Landtagsfraktion beſtand nicht aus ſechs, ſondern nur
aus fünf Mitgliedern. Führer und erſter Vorſitzender iſt der
Ab=
geordnete Oberamtsrichter Schreiber=Vilbel. Direktor Schrauth=
Darmſtadt ſowie Gewerkſchaftsſekretär Meſchkat=Worms ſind als
zweiter und dritter Vorſitzender zur Unterſtützung des
Parteifüh=
rers in den Vorſtand gewählt worden.
Tageskalender für Samstag, den 10. Januar 1930.
Heſſ Landestheater, Großes Haus, I—TV R 6. 19.30 Uhr:
„Königskinder”. — Kleines Haus. 20 Uhr, T 1. 5, 6: „Wie
werde ich reich und glücklich.” — Orpheum 20.15 Uhr: „Die
Frau im Hermelin” — Konzerte: Schloßkeller Kaffee Oper,
Kaffee Ernſt=Ludwig, Sportpl.=Reſt. am Böllenfalltor, Monopol,
Alte Poſt, Spaniſche Bodega, Reſt. Bender. —
Kinovor=
ſtellungen: Union= Helia= und Palaſt=Lichtſpiele.
Verein Freie Schule 20.15 Uhr, Ludwig=Georgs=
Gymnaſium: Vortrag Dr. Schubert.
Nummer 10
Samstag, den 10. Januar 1931
Seite 7
Aus Heſſen.
Dg. Arheilgen, 9 Jan. Nachtragsvoranſchlag. Infolge
der ſchlechten Wirtſchaftslage und der damit verbundenen
Erwerbs=
loſenfürſorge hat die Gemeinde an Unterſtützungen uſw. weſentliche
Beträge über den Voranſchlag notwendig. Nach den jetzigen
Feſtſtel=
lungen ſind unter Rubrik 27 (Unterſtützungen) 10 000 RM., unter
Rubrik 34 (Herſtellung von Ortsſtraßen) 6000 RM. und unter Rubrik 43
(ein Fünftel Anteil der Gemeinde zur Kriſenfürſorge) 13000 RM.
übergezahlt. Fernerhin wird bis Ende des laufenden Rechnungsjahres
ein weiterer Betrag von zuſammen 20 700 RM. für die genannten
Rubriken erforderlich ſein. Da der Verwaltung hierzu keinerlei Mittel
zur Verfügung ſtehen, empfahl dieſelbe mit Zuſtimmung der
Finanz=
kommiſſion, ein 7. Ziel Gemeindeſteuer in halber Höhe des für das
Rechnungsjahr 1930 beſchloſſenen Zielbetrages einſchließlich der
Kreis= und Provinzialſteuer und ausſchließlich der
Sonder=
gebäudeſteuer zur Deckung des Fehlbetrages. Gleichzeitig wurde die
Einführung der Bürgerſteuer für das Rechnungsjahr 1930 nach den
Landesſätzen durch die Verwaltung mit Zuſtimmung der
Finanzkom=
miſſion vorgeſchlagen. Der bis zum Ende des Rechnungsjahres zu
er=
wartende Fehlbetrag beläuft ſich mithin ſchätzungsweiſe auf 38 000 RM.
Der Erlös des vom Gemeinderat in ſeiner letzten Sitzung
angenom=
menen 7. Nachtragszieles in halber Höhe beträgt 12000 RM. Die
ebenfalls vom Gemeinderat angenommene Bürgerſteuer ergibt bei
nahezu 8000 Einwohnern einen Betrag von etwa 20 00 RM., ſo daß
mit den 6000 RM. der bereits in unſerer Gemeinde eingeführten
Bierſteuer der Fehlbetrag ausgeglichen ſein dürfte. Durch die vom
Gemeinderat genehmigte Erhebung des 7. Zieles der Gemeindeſteuern
in halber Höhe erhöhen ſich die derzeitigen Steuerausſchlagsſätze auf
je 100 RM. Steuerwert wie folgt: für Gebäude um 2,7 Pfg. auf
94,7 Pfg., für land= und forſtwirtſchaftlich genutzte Grundſtücke um
6,6 Pfg. auf 64,6 Pfg., für das Gewerbekapital um 6,6 Pfg. auf 66,6
Pfg. und für den Gewerbeertrag um 31 Pfg. auf 331 Pfg. Zu den
be=
ſchloſſenen. Umlagen werden auch die Ausmärker herangezogen. Der
Zahlungstermin für die nachzuerhebende Gemeindeſteuer wurde auf
15. Mai 1931 feſtgeſetzt. Die einzelnen Raten der Bürgerſteuer ſind
bis zum 10. Febr. bzw. 10. April 1931 zu zahlen. — Turnverein
(D. T.). Zwecks Satzungsänderung findet am Sonntag nachmittag eine
Hauptverſammlung ſtatt. — Der Oberheſſen=Verein hat
ſeine ordentliche Hauptverſammlung auf den 11. Januar feſtgelegt.
E. Wixhaufen, 8. Jan. Generalverſammlung. Der
Ge=
ſangverein „Liederkranz” hält am Sonntag nachmittag im Gaſthaus zur
Traube ſeine Generalverſammlung ab. Der Verein kann dieſes Jahr
auf ſein 60jähriges Beſtehen zurückblicken und veranſtaltet im Laufe des
Jahres ein Jubiläumsfeſt. — Am 24. Januar hält der Fußballklub
„Union” im Gaſthaus zur Sonne ſeinen Vereinsball ab. Der Verein
erkämpfte ſich in glänzendem Stil die Meiſterſchaft des Dreieichgaues.
O. Erzhauſen, 8. Jan. Vom Standesamt. Im Jahre 1930
ſind in hieſiger Gemeinde 53 Geburten zu verzeichnen, 24
Eheſchließun=
gen, 13 Sterbfälle, darunter 4 Totgeburten. Anmeldungen waren es 95,
Wegzug 88, mithin iſt eine Bevölkerungszunahme von 51 Seelen zu
verzeichnen.
P. Mörfelden, 8. Jan. Die älteſte Einwohnerin unſerer Gemeinde,
Frau Heinrich Schulmeier Witwe, feierte ihren 88. Geburtstag.
J. Griesheim, 9. Jan. Es beſteht Veranlaſſung, darauf
hinzu=
weiſen, daß das Betreten des Truppenübungsplatzes und des
Baracken=
lagers für Unbefugte auch weiterhin verboten iſt. Das Betreten iſt nur
auf Grund eines von der Liegenſchaftsſtelle (früher
Reichsvermögens=
ſtelle) zu erteilenden Ausweiſes geſtattet. Zuwiderhandlungen führen im
Ermittelungsfalle jeweils zur Beſtrafung. — Am Sonntag. 11. Januar
d. J., findet im Gaſthaus „Zum grünen Baum” die
Generalverſamm=
lung der „Pferdekaſſe Griesheim” ſtatt.
Cp. Pfungſtadt, 8. Jan. Bierpreisaufſchlag. Durch die
Neueinführung der Gemeindebierſteuer in Pfungſtadt in Höhe von
5 Pfg. pro Liter für Vollbier, erhöhen ſich, wie die Exportbrauerei
Juſtus Hildebrand bekannt gibt, die Flaſchenbier=Kleinhandelspreiſe für
Pfungſtädter Märzen und Pfungſtädter Nährbier.
Cp. Pfungſtadt, 9. Jan. Todesfälle. Zwei ältere Einwohner
wurden hier durch den Tod abgerufen: Landwirt Georg Seibel 3. im
Alter von 75 Jahren und Schreinermeiſter Johannes Schömer im Alter
von 78 Jahren.
4a. Eberſtadt, 6. Jan. Die zweite Holzverſteigerung
des Forſtamts Eberſtadt findet am Samstag, den 10. Januar, auf der
Burg Frankenſtein ſtatt. Es gelangt dabei Holz aus der Abteilung
Kohlwald des Frankenſteiner Waldes zur Verſteigerung.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 9. Jan. Freiwillige
Sanitäts=
kolonne vom Roten Kreuz. Am 12. d. M., abends, beginnt in
einem Schulſaal des Gemeindeſchulhauſes (Bahnhofſtr.) ein neuer
Aus=
bildungskurſus. Unter Leitung eines der Herren Kolonnenärzte werden
die Teilnehmer in der erſten Hilfe bei Unglücksfällen ausgebildet. Die
geſamte Einwohnerſchaft kann ſich an dieſem Kurſus beteiligen. Welchen
Anklang dieſe Kurſe, überhaupt die ganze Einrichtung, finden, beweiſt
die Tatſache, daß ſich bei dem letzthin in der Nachbargemeinde
Waſchen=
bach abgehaltenen Ausbildungskurſus faſt ein Fünftel der
Geſamtein=
wohnerſchaft beteiligte.
G. Ober=Ramſtadt, 8. Jan. Säuglingsfürſorge. Am
Mon=
tag, den 12. Januar, nachmittags von 2—3 Uhr, findet im unteren
Rat=
hausſaal Säuglingsberatungsſtunde ſtatt. — Holzverſteigerung.
Das Forſtamt Ober=Ramſtadt hält am Montag, den 12. Januar,
vor=
mittags, in der Kellerſchen Gaſtwirtſchaft zu Wembach eine weitere
Holz=
verſteigerung ab, bei der nur Brennholz aus verſchiedenen Diſtrikten
der Förſterei Koloniewald zum Ausgebot kommt.
G. Ober=Namſtadt, 6. Jan. Gemeinderatsbericht. Die
Ar=
beiten für Errichtung eines Doppelhauſes im Flachbau werden auf
Grund der eingegangenen Angebote an die Wenigſtfordernden wie folgt
vergeben: Maurerarbeit an Peter Würtenberger 5., Zimmerarbeit an
Ludw. Kehr 3., Dachdeckerarbeit an Peter Müller, 10., Spenglerarbeit
an Wilhelm Ehrhardt und Schloſſerarbeit an Wilhelm Rückert 1.
So=
weit irgendwie gegeben, ſind bei dieſen Arbeiten Ausgeſteuerte zu
be=
ſchäftigen. Gemeinderat Gunkel beantragt, ſeinen Antrag vom 2.
De=
zember 1930, der dahin lautet, daß der Rohrmeiſter Rückert bei
ſämt=
lichen Gemeindearbeiten auszuſchließen und dieſe den hieſigen
Gewerbe=
treibenden zuzuteilen ſeien, hierbei mitzubergten. Es wird ihm jedoch
eröffnet, daß die geſtellten Anträge demnächſt zur Tagesordnung geſtellt
werden. — Der Gemeinderat nimmt davon Kenntnis, daß den
Ange=
ſtellten der Gemeinde zum Zwecke der reichsgeſetzlichen Gehaltskürzung
um 6 Prozent ab 1. Februar 1931 auf dieſen Zeitpunkt gekündigt
wor=
den iſt. Gemeinderat Gunkel nimmt ſeinen Antrag auf weitere Kürzung
der Gemeindebeamtengehälter als durch die vorerwähnte reichsgeſetzliche
Regelung erledigt zurück. — Die Beſtimmungen über die Tagegelder und
Reiſekoſten der Staatsbeamten werden auf die Gemeindebeamten für
anwendbar erklärt. — Die in Form einer Sicherungshypothek von dem
früheren Waſſerwerksrechner Keller geſtellte Dienſtkaution von 2000
GMk. wird, nachdem Keller in den Ruheſtand verſetzt, freigegeben.
Am Gefallenen=Ehrenmal auf dem Friedhof ſollen noch zwei Inſchriften
von Namen Gefallener nachträglich angebracht werden. Die
entſtehen=
den Koſten werden bewilligt. — Zur Frage der Schüler=
Unfallverſiche=
rung ſind noch Informationen bei der Schulbehörde notwendig, weshalb
die Angelegenheit vorerſt zurückgeſtellt wird.
(f) Roßdorf. 9. Jan. Eine anerkennenswerte Maßnahme haben die
ſämtlichen hieſigen Bäckermeiſter getroffen. Zur Linderung der Not der
ausgeſteuerten Erwerbsloſen haben ſich auf Veranlaſſung des
Vorſitzen=
den der Bäckerinnung, Bäckermeiſter Barth, deſſen Kollegen bereit
er=
klärt, allwöchentlich 73 Laib Brot für die Dauer von vier Wochen
unent=
geltlich an die Bürgermeiſterei zu liefern. Die Verteilung geſchieht durch
die Bürgermeiſterei an die in Betracht kommenden Perſonen in gerechter
Weiſe. Damit iſt etwas geſchaffen, was allgemeine Anerkennung verdient.
— Reinheim, 8. Jan. Vortragsabend. Am kommenden
Sonn=
tag, den 11. d. M., wird Schulrat H. Haſſinger Referent für
Volks=
bildung und Jugendpflege im Heſſ. Miniſterium für Kultus und
Bil=
dungsweſen, hier im Saale des Gaſthauſes „Zum Schwanen” einen
Vortrag halten über das Thema „Jugend und Volk”. Zahlreicher
Beſuch, beſonders von ſeiten der Jugend, wird erwartet.
Bw. Langſtadt. 9. Jan. Ein hieſiger Viehhändler wollte dieſer Tage
ein Rind am Bahnhof ausladen. Kaum hatte er die Waggontüre
ge=
öffnet, als das Tier einen mächtigen Sprung auf den Erdboden machte
und querfeldein Reißaus nahm, jedes ſich ihm entgegenſtellende
Hinder=
nis bezwingend. Schließlich gelangte es in den Forſtwald, wo ihm der
naſſe Boden offenbar zu ſchaffen machte und dadurch ſein Fluchttemoo
etwas verlangſamte. Hier erſt war es dem Eigentümer mit Hilfe
eini=
ger beherzter Männer, welche mit Holzhauerarbeiten beſchäftigt waren,
gelungen, den Flüchtling wieder einzufangen. Durch Anlegen eines
Laufſeiles und Bedecken der Augen brachte man das Tier nach
ſtunden=
langer Arbeit endlich nach ſeinem Beſtimmungsort. — Die diesjährigen
Holzhauerarbeiten im hieſigen Gemeindewald ſind nunmehr beendet.
Ge=
ſchlagen wurden etwa 1200 Rm. Damit werden wieder über 40 Arbeiter
beſchäftigungslos.
Bd. Alsbach a. d. B., 9. Jan. Einen bedauerlichen
Un=
glücksfall erlitt ein hieſiger junger Motorradfahrer. Joſef Ensler.
Derſelbe leitete als Schiedsrichter in Darmſtadt ein Fußballwettſpiel und
befand ſich abends auf dem Retourweg, als ihm, trotz mäßigem Tempo,
in Eberſtadt, Ecke Pfungſtädter Straße und Hauptſtraße, ein von
Pfung=
ſtadt kommender „dunkler” Radfahrer ins Motorrad hineinfuhr. Beide
trugen infolge des Zuſammenſtoßes Verletzungen davon. Ensler, als
der Schwerſtverletzte, mußte in das Darmſtädter Stadtkrankenhaus
über=
führt werden. Glücklicherweiſe ſind aber die erlittenen Verletzungen
nicht lebensgefährlich.
— Gernsheim, 9. Jan. Waſſerſtand des Rheins am
8. Januar 1,99 Meter, am 9. Januar 1,66 Meter.
— Hirſchhorn, 9. Jan. Waſſerſtand des Neckars am
8. Januar 1,92 Meter, am 9. Januar 1,76 Meter.
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Seite 8
Samstag, den 10. Januar 1931
Nummer 10
* Um eine neue Rheinbrücke.
U. Nieder=Ingelheim, 9. Jan. Seit Jahren bemühen ſich die Städte
Mainz=Wiesbaden auf der einen und Bingen auf der anderen Seite
um eine Verbeſſerung der Verkehrsmöglichkeiten vom linken zum rechten
Rheinufer. Zwiſchen Mainz und Koblenz, auf einer Entfernung alſo
von 90 Kilometern, gibt es nur eine Brücke, die den Fuhrwerksverkehr
aufnimmt: die Straßenbrücke Mainz—Kaſtel. Da dieſe veraltete Brücke
den Anforderungen des gewaltig geſtiegenen Verkehrs, vor allem mit
Automobilen, nicht mehr genügt, wurde von Mainzer Seite als
Min=
deſtforderung die Verbreiterung der Straßenbrücke erhoben. Noch beſſer
wäre natürlich der Bau einer neuen Brücke, über deren Platz man ſich
in Mainz nicht einig iſt, weil man, für den Fall, daß die neue Brücke
unterhalb der Kaiſerbrücke (Eiſenbahnbrücke) erſtellt würde, eine
Be=
nachteiligung von Mainz zugunſten von Wiesbaden befürchtet. Für die
Rheinufer unterhalb von Mainz bis Bingen bot die der
Reichsbahn=
geſellſchaft gehörige Hindenburgbrücke bei Gaulsheim nur ungenügende
Verbindungsmöglichkeiten, da einmal die Benutzungszeit der Brücke
begrenzt war (wegen der auf ihr rollenden Züge), zum anderen aber
die Reichsbahngeſellſchaft eine ſo hohe Gebühr erhob, daß die
Auto=
mobilbeſitzer meiſt vorzogen, den großen Umweg über Mainz zu machen,
um von dem einen zum anderen Ufer zu kommen. Es wird noch in
Erinnerung ſein, daß vor einiger Zeit die Reichsbahn die Benützung
der Brücke für den Fuhrverkehr ganz ſperrte, ſo daß nunmehr der alte
Zuſtand wieder eingekehrt iſt, und zwiſchen Mainz und Koblenz nur bei
dieſen Städten Ueberfahrtsmöglichkeiten beſtehen. Der von Bingen=
Rüdesheim propagierte Plan, gewiſſermaßen als Brückenerſatz eine auch
für Fuhrwerke benutzbare Fähre zwiſchen beiden Rheinſtädten fahren zu
laſſen würde eben nur ein Notbehelf ſein. Eine Fähre kann, zumal
bei Hochwaſſer, Eisgang uſw. eine Brücke nicht erſetzen. Das iſt der
Stand diefer durch die Zunahme des Verkehrs immer dringender
wer=
denden Frage. Nun melden auch die Landorte am Mittelrhein ihre
Anſprüche an. Wie auf einer in Frei=Weinheim ſtattgefundenen
Ver=
ſammlung der Bürgermeiſter des Kreiſes Bingen bekannt wurde,
wer=
den zur Zeit von drei heſſiſchen Orten Rheinbrückenprojekte propagiert:
Heidesheim, das auch auf der ihm vorliegenden Mariannen=Au das
Reichsehrenmal errichtet wiſſen will, tritt für eine Brücke Heidesheim—
Eltville ein. Frei=Weinheim und die Gemeinde Nieder=Ingelheim
ver=
wenden ſich für eine Brücke Frei=Weinheim-Winkel, während
Gauls=
heim ſeine durch die Schließung der Hindenburgbrücke abgebrochene
Verbindung mit Geiſenheim wiederhergeſtellt ſehen möchte. Angeſichts
dieſer Vielheit von Plänen, die freilich vorerſt nur als Wunſchprojekte
zu betrachten ſind, hat die Bürgermeiſterverſammlung beſchloſſen, es
nochmals zu verſuchen, ob nicht die Wiedereröffnung der
Hindenburg=
brücke durch Neuaufnahme der Verhandlungen mit der
Reichsbahngeſell=
ſchaft veranlaßt werden könne. Nach der von der Reichsbahn mehrmals
erfolgten Ablehnung aller Einſprüche gegen die Schließung und aus
der Art des Zuſtandes, in den die Brücke verſetzt worden iſt, kann
lei=
der mit einem Erfolg dieſer Verhandlungen in abſehbarer Zeit nicht
gerechnet werden. Inwieweit es möglich iſt, die Mittel für den Bau
einer neuen Brücke aufzutreiben, kann ebenfalls nicht geſagt werden,
zu=
mal natürlich hier auch ein ſtarker Druck der Stadt Mainz zu erwarten
iſt, die die eventuell zur Verfügung ſtehenden Mittel in erſter Linie für
die Zwecke der Mainzer Rheinbrücke derwendet ſehen will. Die
Ver=
ſammlung der Bürgermeiſter des Kreiſes Bingen beſchloß aber, die
ganze Angelegenheit weiter zu verfolgen.
P. Rüſſelsheim, 9. Jan. Jubiläums=Ausſtellung. Für
die am nächſten Sonntag hier ſtattfindende 25jährige Jubiläums=
Aus=
ſtellung des 12. Bezirkes des Starkenburger Geflügelzuchtverbandes und
die damit derbundene Brieftaubenſchau der Mittelrheiniſchen
Reiſever=
einigung hat der Staatspräſident Adelung den 1. Ehrenpreis geſtiftet.
Weitere Ehrenpreiſe wurden zur Verfügung geſtellt von der Stadt
Rüſſelsheim, Frau Irmgard von Opel, dem Hauſe Adam Opel uſw.
Die Ausſtellung wird im großen Saale des Volkshauſes abgehalten und
aus dem Kreiſe Groß=Gerau ſehr zahlreich beſchickt. —
Wildſchwein=
jagd. Die nach dem letzten Schneefall von der ſtaatlichen Forſtbehörde
in dem Mönchbruchwalde abgehaltene Treibiagd auf Wildſchweine hatte
als Strecke zwei Keiler, die don einem Schützen mit Kugeldoublette
er=
legt wurden.
über die Bürgerſteuer und die Gemeinde=Bierſteuer, hielt.
a. Offenbach, 9. Jan. Rektor Sander †. An einem
Herz=
ſchlage ſtarb ganz plötzlich Rektor Karl Sander im 73. Lebensjahre. Am
24. Mai 1858 war er zu Offenheim (Kreis Alzeh) als Sohn eines
Leh=
rers geboren. Nachdem er 1877 das Seminar zu Friedberg durchlaufen
hatte, wurde er dauernd in unſerer Stadt verwendet. Vom Jahre 1896
ſtand er der Mädchenbürgerſchule an der Kaiſerſtraße als Oberlehrer vor,
von 1900 ab der Mädchenmittelſchule, deren letzter Rektor er war. Seit
1922 lebte er im Ruheſtande. Er ging ganz in ſeinem Berufe auf, und
in aller Stille, wie er lebte und wirkte, wurde er nach ſeiner Anordnung
beſtattet.
(I.St 55
SeitJahrsehntenbenährk
darumbegehrk and und bebee
Nene
K
Erhältlich in Apotheken, Drogerien und wo Plakate sichtbar.
Rheinheſſen.
Aus Mainz.
Einbruch in ein Uhrenwarengeſchäft. — Für 2000 Mk. Waren geſtohlen.
Als am Freitag vormittag der Beſitzer des Uhrenwarengeſchäftes
Karl Heinrich aus Mainz=Koſtheim ſein Geſchäftslokal in der
Stadt=
hausſtraße betrat, bemerkte er, daß die von ihm am Abend vorher nach
Verlaſſen des Geſchäftes verſchloſſene Ladentüre offen ſtand. Beim
Be=
treten ſeines Geſchäftsraumes fand er, daß die Schaufenſtereinlagen
ſo=
wie die einzelnen Regale von Einbrechern vollſtändig durchwühlt und
ausgeräumt waren. Außerdem war die Kaſſe erbrochen, in der ſich
je=
doch kein Bargeld befunden hatte. Nach ſeinen ſofortigen Feſtſtellungen
waren die wertvollſten Herren= und Damenuhren im Geſamtwerte von
über 2000 Mark geſtohlen worden. Der Beſtohlene ſetzte ſofort die
Poli=
zei von dem Einbruch in Kenntnis. Die Kriminalpolizei ſtellte feſt, daß
die Einbrecher das Oberlicht an der Ladentür mit einem
Schmierſeif=
lappen eingedrückt und auf eine raffinierte Art den unteren Riegel der
Ladentür durch Herablaſſen eines Bindfadens mit einer daran
befeſtig=
ten Drahtſchlaufe geöffnet und ſodann mit dem von innen im Schloſſe
ſteckenden Schlüſſel die Ladentür aufſchloſſen und eindrangen. Der
Be=
ſtohlene iſt nicht verſichert
* Das Mainzer Stadttheater gewährt jetzt auch den
Rundfunkteil=
nehmern wie die Theater in Darmſtadt und Frankfurt eine
Preis=
ermäßigung auf alle Plätze von 10 Prozent.
Oberheſſen.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Sterbefälle: Am 1. Jan.: Grete Meyer. 9 Mon., Hobrechtſtr. 20;
Apollonia Rückert geb. Wiegand, 56 J., Ehefrau des Hilfsarbeiters,
Magdalenenſtr. 5; Maria Romig geb. Horz, Witwe des
Eiſenbahn=
arbeiters, Landwehrſtr. 9. — Am 2. Jan.: Georg Ad. Hofferberth,
Metzger, 53 J., von Altheim, hier, Erbacherſtr. 25; Dorothea Elſa
Kaiſer geb. Heydt, 82 J., Ehefrau des Miniſterial=Oberamtsgehilfen
i. R., Kahlertſtr. 1. — Am 3. Jan.: Franz Heinrich Adam Ober,
Kaufmann, 41 J., Mauerſtr. 15; Karl Kahlert, Bezirksdirektor,
63 J., Schützenſtr. 1. — Am 2. Jan.: Johanna Sophie Pauline
Cra=
mer geb. Stein, 51 J., Ehefrau des Druckereibeſitzers, Grafenſtr. 29.
— Am 4. Jan.: Georg Herth, Eiſenbahnobergehilfe i. R., 73 J.
Rhönring 71: Dorothea Rapp geb. Michelmann, 75 J., Witwe des
Schloſſers, Rhönring 85: Anna Marie Bitter geb. Sattler, 76 J.,
Ehefrau des Packers, Rundeturmſtr. 7: Anna Maria Götz geb.
Guckert, 54 J., Ehefrau des Taglöhners, Magdalenenſtr. 11: Georg
Fornoff, 3 Wochen, Bleichſtr. 39. — Am 3. Jan.: Ella Maria Eliſe
Keſſel ohne Beruf ledig, Schloßgartenplatz 12. — Am 4. Jan.:
Katharina Vollhardt geb. Reitz, 78 J., Witwe des Schreinermſtrs.,
Jahnſtr. 59. — Am 5. Jan.: Julia Frank geb. Eiſenmenger, 56 J.,
Ehefrau des Direktors i. R., Herderſtr 74. — Am 4. Jan.: Joſef Hugo
Pollet, Schloſſer, 25 J., ledig, Stiftſtr. 1; Heinrich Jakob Pohl,
Landwirt, 47 J., von Erzhauſen, hier Grafenſtr. 9; Marg.
Schuch=
mann. Dienſtmädchen, ledig, in Hamburg, Jarreſtr. 88. — Am
5. Jan.: Eliſabeth Ripper geb. Steinmetz, 69 J. Ehefrau des
Schreiners, von Pfungſtadt, hier Grafenſtr. 9. — Am 3. Jan.: Hugo
Frank, 1 Mon., Arheilgerſtr 39. — Am 6. Jan.: Paul Rode,
Bankinſpektor i. R., 67 J., Heinheimerſtr. 4. — Am 7. Jan.: Eliſabetha
Haub geb. Glöckner, 76 J., Witwe des Schloſſers, Liebfrauenſtr. 58.
— Am 6. Jan.: Heinrich Alexander Schneider, Poſtinſpektor i. R.,
64 J., Wenckſtr. 68; Wilhelm Georg Hölzerkopf Forſtmeiſter,
56 J., in Eſchau (Reg.=Bez. Unterfranken), hier Erbacherſtr. 25; Wilh.
Vaubach, Steuerbote i. R., 60 J., Eckhardtſtr. 13: Otto Georg Hch.
Guyot, Handlungsgehilfe, 66 J., Marktplatz 12. — Am 7. Jan.:
Chriſtian Konrad Kullmann, Kaufmann, 69 J., Roquetteweg 4;
Sophie Vierheller geb. Feller, 73 J., Witwe des Taglöhners,
Dieburgerſtr. 32; Amalie Katharina Louiſe Germann geb.
Weißen=
bruch, 70 J., Witwe des Realſchuldirektors Dr., Heinrichſtr. 75; Adam
Reunig, Fuhrmann, 69 J., Obergaſſe 24. — Am 8. Jan.: Kathar.
Eliſabethe Linck, geb. Mager, 57 J., Witwe des Taglöhners,
Kies=
ſtraße 24; Röſer, Marie geb. Bender, 80 J., Witwe des Kaufmanns,
Feldbergſtraße 72: Wieſener, Wilhelm, Schloſſer, 53 J.,
Barkhaus=
ſtraße 8. Am 9. Januar: Schüler, Eliſabeth, geb. Schaaf, 78 J.,
Ehe=
frau des Privatiers, Nieder=Ramſtädter Straße 13. Am 8. Januar:
Zalman Margarete, geb Stofft 67 J., Witwe des Kammſchleifers,
Kleine Ochſengaſſe 16. Am 9. Januar: Allmann, Ludwig, 2 Mon.,
Groß=Bieberau, hier, Heinheimerſtraße 21.
Kirchliche Nachrichken
Evangeliſche Gemeinden.
Samstag (10. Januar).
Stadtkirche. Abends 8.30 Uhr: Andacht.
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Beichte.
1. Sonntag nach Epiphanias (11. Januar).
Landesmiſſionsfeſt.
Kollekte in allen Kirchen für die Heidenmiſſion.
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
des heiligen Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger. — Vorm. 11.30
Uhr: Kindergottesdienſt. Miſſionar Ittmann aus Kamerun.
Nachm. 5 Uhr: „Abendgottesdienſt. Pfarrer Müller.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—4 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 10=Uhr: Hauptgottesdienſt. Miſſionar
Ittmann aus Kamerun. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Vogel.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Dr. Bergér.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 13. Jan., abends
8 Uhr: Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch,
14., und Samstag, 17. Jan., nachm. 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule
der Stadtgemeinde. — Freitag, 16 Jan., abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung der Stadtgemeinde, Poſaunenchor. — Samstag, 17.
Jan., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde,
Singekreis.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17) Sonntag, 11. Jan., abends
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Montag, 12.
Jan., abends 8 Uhr: Gemeindeverein der Markusgemeinde:
Vor=
trag: „Wie erleben wir Gott?” Pfarrer Vogel. — Jugendbund
der Lukasgemeinde (ältere Abtlg.). — Dienstag, 13. Jan., abends
8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirche. — Frauenverein der
Kapla=
neigemeinde. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (ältere
Abteilung). — Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde
(jüngere Abteilung). — Mittwoch, 14. Jan., nachm. 4 Uhr:
Jung=
ſchar der Stadtgemeinde. — Frauenverein der Lukasgemeinde
(Guſtav=Adolf=Kreis). — Abends 6 Uhr; Bibelſtunde.
Dekan Zimmermann. — Abends 8 Uhr: Kirchenchor der
Stadt=
kapelle und Schloßkirche. — Jugendbund der Markusgemeinde
(ältere Abteilung) — Mädchenvereinigung der
Reformations=
gemeinde (ältere Abteilung) — Donnerstag, 15. Jan., abends
8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde (jüngere Abteilung).
Freitag, 16. Jan., abends 8 Uhr: Mütterabend der Stadtgemeinde.
Jugendbund der Markusgemeinde (jüngere Abteilung).
Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Heß.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im
Diakonen=
heim. Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Vorder=
haus. 1 Treppe. Sprechſtunden vorm. von 10—12 Uhr und nachm.
(außer Samstags) von 5—6 Uhr. Fernſprecher 4584.
Martinskirche. (Kollekte für die Heidenmiſſion.) Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Beringer. — Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer
Köhler — Abends 6 Uhr: Pfarrer Dr. Bergér.
Mittwoch, 14. Jan., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im
Martins=
ſtift. — Abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus=
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Kandidat Vögler.
Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Dienstag,
13. Jan., abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Kirchenchor; im
Ge=
meindehaus: Jugendvereinigung. — Donnerstag 15. Jan., abends
8 Uhr, im Martinsſtift: Mädchenvereinigung (Oſt); im
Gemeinde=
haus: Mädchenvereinigung (Weſt); Mauerſtraße 5:
Poſaunen=
chor. — Freitag, 16. Jan., abends 8 Uhr, im Martinsſtift:
Mütter=
abend (Oſt); im Gemeindehaus: Mütterabend (Weſt);
Jugend=
vereinigung (ältere Abteilung).
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfärrer
Marx — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Veranſtaltungen: Montag, 12. Jan., nachm. 5 Uhr:
Helferſitzung des Nordbezirks. — Abends 8 Uhr: Kirchenchor und
Mütterabend. — Mittwoch, 14. Jan., abends 8 Uhr:
Vortrags=
abend des Männervereins im Gemeindehaus: „Kirche und
reli=
giöſer Sozialismus".
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7.30—5 Uhr zu ſtiller
Andacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie).
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Becker.
Vorm 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Becker.
Veranſtaltungen: Dienstag, 13. Jan., abends 8.15
Uhr: Bibelſtunde. — Donnerstag, 15. Jan., abends 8 Uhr:
Mütterabend.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für die Miſſion.)
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Miſſionar Weller. — Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Miſſionar Weller.
Veranſtaltungen: Sonntag, 11. Jan., nachm 5 Uhr:
Miſſionslichtbilderſtunde für Kinder. — Abends 8 Uhr:
Miſſions=
abend mit Lichtbildervortrag über „die Entſcheidungsſtunde der
Miſſion in China”. — Montag, 12. Jan., abends 8.15 Uhr:
Mäd=
chenvereinigung. — Mittwoch, 14. Jan., abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtunde für den Oſtbezirk im Gemeindehaus über Perſon und
Briefe des Johannes. Pfarrer Weiß. — Abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtunde für den Weſtbezirk im Saal der neuen Trainkaſerne.
Pfar=
rer Irle. — Donnerstag, 15. Jan., abends 8 Uhr: Frauenabend
mit Lichtbildervortrag von Direktor Hoffmann=Mühlheim über:
„Evangeliſche Fürſorgeerziehung . — Mädchenvereinigung:
Heim=
abend für Gruppe II. — Freitag, 16. Jan., abends 8 Uhr:
Mäd=
chenchor. — Abends 8.15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag. 17. Jan.,
abends 7.30 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche. (Kollekte für die Heidenmiſſion.) Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller. — Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Müller.
Veranſtaltungen: Sonntag, 11. Jan., abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung. — Montag, 12. Jan abends 8 Uhr:
Jugend=
bund. — Dienstag, 13. Jan., abends 8 Uhr: Kirchenchor. —
Mitt=
woch, 14. Jan., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Müller.
(Der Prophet Jeremia.) — Donnerstag, 15. Jan., abends 8 Uhr:
Mütterabend. — Jugendbund. — Samstag, 17. Jan., abends 8
Uhr: „Jugendvereinigung.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit hl.
Abend=
mahl. Pfarrer Müller aus der Leipziger Miſſion, früher
Miſſio=
nar in Oſtafrika. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. —
Nachm. 4 Uhr: Miſſionsſtunde mit Lichtbildern. — Ev.
Sonntags=
verein: Nachm. 4 Uhr: Beteiligung an der Miſſionsſtunde mit
Lichtbildern. — Donnerstag, 15. Jan., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Ge=
betsſtunde. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3.30
Uhr: Bibelſtunde. Prediger Bringmann. Montag, nachm.
4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Abends 8.30 Uhr:
Krieger=
dankbund — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. —
Abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Prediger Neuber. —
Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Gem. Chor. — Donnerstag, abends
8.30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Bringmann. — Freitag, abends
8.30 Uhr: Bibelſtunde in der iKnderſchule. Beſſungerſtraße 80.
— Samstag, abends 6 Uhr: Eiſenbahner=Vereinigung. — Abends
8.15 Uhr: Poſaunnenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm.
2.30 Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — Nachm. 4.45
Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Mädchen. — Dienstag, abends
8.30 Uhr: Mädchenkreis. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr:
Kinder=
bund. — Abends 8.30 Uhr: Freundeskreis für junge Männer
(Woike=Abend). Herr Anders. — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Gebetsſtunde für junge Männer.
Chriſtlicher Verein junger Mänenr e. V. (Alexanderſtraße 22
Infanterie=Kaſerne, Hof links). Hauptabteilung und Jungvolk
am Sonntag Fahrt nach Otzberg. Treffen Samstag abends.
Bibelſtunde der Hauptabteilung Mittwoch, 14. Jan., abends 8.30
Uhr. — Jungvolk: Dienstag, 13. Jan., abends 8.30 Uhr: Thema:
„Quer durch den Himalaja” — Donnerstag, 15. Jan., abends 8.30
Uhr: Heimabend — Freitag, 16. Jan., abends 8.30 Uhr: Turnen
in der Ludwigs=Oberrealſchule.
B.=K. Darmſtadt, im Bund deutſcher Bibelkreiſe,
Alexander=
ſtraße 22. Samstag, 10. Jan., nachm. 4 Uhr:
Pflichtzuſammen=
kunft. — Mittwoch, 14. Jan., abends 7.30 Uhr: Treuburgabend.
— Donnerstag, 15. Jan., abends 8 Uhr: Heimabend der Aelteren.
— Samstag, 17. Jan., nachm. 4 Uhr: B.=K. im Heim.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städtiſchen Akademie für
Tonkunſt, Eliſabethenſtraße). Sonntag, 11. Januar, 10 Uhr:
Menſchenweihehandlung mit Predigt. — 11.20 Uhr: Kinder=
Sonntagshandlung.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 12. Januar, abends
8 Uhr im Feierabend. Stiftſtr. 51: Bibelſtunde.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Methodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche), Wendelſtadtſtraße 38.
Sonntag, den 11. Januar vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachmittags
3.30 Uhr: Predigt=Gottesdienſt. Prediger E. Bültge. Abends 8 Uhr:
Beteiligung an der Allianz=Schluß=Verſammlung bei der Evang.
Ge=
meinſchaft, Schulſtraße. — Mittwoch, den 14. Januar, abends 8 Uhr:
Bibel= und Gebetsſtunde. Beginn der Betrachtung des Hebräerbriefes.
Prediger E. Bültge. — Freitag, den 16. Januar, abends 8 Uhr:
Frauen=Miſſions=Verein.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science
Society). Aula der Landesbauſchule. Neckarſtraße 3.
Gottes=
dienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten
Mittwoch im Monat, abends 8.15 Uhr. Thema am 11. Januar:
Das Sakrament: Predigt: Matthäus 26:26, 27.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm.
11.15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr: Wortverkündi=
gung. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag,
abends 8.15 Uhr: Wortbetrachtung.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt. Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal): Jeden Dienstag, abends
8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion. Sonntags, vormittags
10 Uhr: Kinderverſammlung.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vormittags
10 Uhr: Predigt; 11 Uhr: Sonntagsſchule; 8 Uhr:
Schlußver=
ſammlung der Allianzgebetswoche. — Montag, abends 8.15 Uhr:
Jugendverein. — Dienstag, abends 8.15 Uhr: Singſtunde. —
Mittwoch nachm. 3 Uhr: Katechetiſcher Unterricht. —
Donners=
tag, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40). Sonntag,
den 11. Januar, vorm. 9.30 Uhr: Andacht. Abends 8 Uhr:
Teil=
nahme an dem Allianzgottesdienſt, Schulſtraße 9. — Evang.
Ge=
meinſchaft. Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde,
Moller=
ſtraße 40.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten),
Mauer=
ſtraße 17. Sonntag, den 11. Januar, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Um 11 Uhr: Sonntagsſchule (Pred. M. Hähnel). Abends 8 Uhr:
Beteiligung an der gemeinſamen Lob= und Dankverſammlung der
„Evangeliſchen Allianz” im Saale der Evang.
Gemein=
ſchaft, Schulſtraße 9. — Mittwoch, den 14. Januar, abends 8.15
Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, den 16. Januar, abends 8.30 Uhr:
Gebetsverſammlung.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, vorm. 8.30 Uhr:
Gebetsſtunde. 10 Uhr: Heiligungs=Verſammlung. 11.30 Uhr:
Kinder=Verſammlung. 3 Uhr: Wegweiſer=Unterricht. 5 Uhr:
Heilsverſammlung. 7 Uhr: Frei=Verſammlung am Paradeplatz.
8 Uhr: Abſchieds=Verſammlung von Leutnantin Reicherter.
Montag, 8 Uhr: Jugendliga. — Dienstag, 8 Uhr: Mitglieder=
Verſammlung. — Mittwoch, 5 Uhr: Kinder=Verſammlung.
8 Uhr: Heilsverſammlung. — Donnerstag, 8 Uhr: Heimbund
für Frauen und Mädchen. — Freitag, 5 Uhr: Kinder=
Verſamm=
lung. 8 Uhr: Heiligungsverſammlung.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I (Hindenburgſtraße,
ehemaliges Kaſino). Sonntag, den 11. Januar, vorm. 9.30 Uhr,
nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 14. Januar, abends 8.30 Uhr:
Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II (Bismarckſtraße 54).
Sonntag, den 11. Januar, vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und
Mittwoch, den 14. Januar, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Auswärtige Gemeinden.
Schloßkapelle Kranichſtein. Sonntag, den 11. Januar, vorm.
10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Heldmann, Griesheim
Arheilgen.
Evangeliſche Gemeinde Eberſtadt. Sonntag, den 11. Januar,
vorm. 9.45 Uhr: Hauptgottesdienſt; anſchließend
Kindergottes=
dienſt. — Montag: Mädchenjungſchar II; Jungenabend. —
Diens=
tag: „Frauenabend. — Mittwoch: Bubenjungſchar I; Kirchenchor.
— Donnerstag: Mädchenjungſchar I; Mädchenabend. — Freitag:
Bubenjungſchar II; Führerkreis
Provinzial=Pflegeanſtalt. Sonntag, den 11. Januar, nachm.
1.30 Uhr: Gottesdienſt,
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 11. Januar,
vorm. 10 Uhr: Miſſionsgottesdienſt. Kollekte für die Miſſion.
11 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen. — Montag:
Mädchen=
gruppe. — Mittwoch: Bubengruppe. — Donnerstag:
Bibel=
ſtunde.
Evangeliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 11.
Januar: Landesmiſſionsfeſt Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Kollekte für die Baſler Miſſion. — Montag: Jugendvereinigung.
— Dienstag: Jungmädchenverein. — Mittwoch: Kirchenchor.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 11. Januar,
vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottes=
dienſt. — Montag: Jugendverein — Dienstag, 6—7 Uhr:
Bücher=
ausgabe. — 8.30 Uhr: Bibelſtunde. — Mittwoch; Kirchenchor. —
Donnerstag: Poſaunenchor.
Freitag: Mädchenverein.
Samstag: Jugendverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. 1. Sonntag nach Epiph.
1. Jan. Landesmiſſionsfeſt. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Miſſionsbericht. Miſſionskollekte. Vorm. 11 Uhr: Chriſtenlehre
und Kindergottesdienſt. Nachm. 5 Uhr:
Jahreshauptverſamm=
lung des Evang. Arbeitervereins. Vortrag: Der
Verbandsvor=
ſitzende, Pfarrer Heß=Darmſtadt. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde
(Miſſionsſtunde). — Montag: Frauenverein. — Dienstag:
Kir=
chengeſangverein und Poſaunenchor. — Donnerstag:
Jungmäd=
chenverein. — Freitag: Jugendbund Wartburg.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen (Alte Darmſtädterſtr. 14),
Sonntag, den 11. Januar, vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den
15. Januar, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingartenſtraße 35).
Sonnkag, den 11. Januar, vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den
15. Januar, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt (Bahnhofſtr. 25).
Sonntag, den 11. Januar, vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den
15. Januar, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauerſtraße 3).
Sonntag, den 11. Januar, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den
14. Januar, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburgerſtraße 22).
Sonntag, den 11. Januar, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den
14. Januar, abends 8 Uhr: „Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt (Bahnhofſtraße 22).
Sonntag, den 11. Januar, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den
15. Januar, abends 8.30 Uhr: „Gottesdienſt.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Eber=
ſtadt, Pfungſtädter Straße 71 (Reſtauration zur Harmonie):
Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr: „Bibelſtudium mit Diskuſſion.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Rein=
heim i. O., Kirchſtraße 93. Jeden Samstag, abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtudium mit Diskuſſion.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Auer=
bach, Darmſtädterſtraße 28. Jeden Mittwoch, abends 8 Uhr;
Bibelſtudium mit Diskuſſion.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Bicken=
bach. Darmſtädterſtraße 69. Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr:
Bibelſtudium mit Diskuſſion.
WSN. Ortenberg, 8. Jan. Der Mädchenmord bei
Orten=
berg. Unter dem dringenden Verdacht, den Mord an dem
Dienſtmäd=
chen Martha Peppel aus Ober=Seemen, das zwiſchen Ortenberg und
Selters gewaltſam in die Nidder geſtoßen worden war, verübt zu haben,
wurde der 21jährige Landwirt Wilhelm Lehr aus Altenſtadt verhaftet.
Der junge Menſch befindet ſich zurzeit im Amtsgerichtsgefängnis zu
Ortenberg. Er leugnete bisher die Tat entſchieden ab, und will auch
keinerlei Beziehungen zu dem Mädchen unterhalten haben. Bei der
Sektion der Leiche wurde feſtgeſtellt, daß das Mädchen ſich in anderen
Umſtänden befand. Hierdurch dürfte wohl auch die Mordtat
erklär=
lich ſein.
— Büdingen, 7. Jan. Derälteſte heſſiſche
Lehrerver=
ein, die Leuſtädter Pädagogiſche Geſellſchaft, hält nächſten Montag im
Hotel Stern ſeine diesjährige Hauptverſammlung ab. Lehrer
Vier=
heller zu Düdelsheim hält einen Vortrag über „Die religiöſe
Jugend=
erziehung nach den Anſchauungen Peſtalozzis‟. Die Geſellſchaft umfaßt
alle ehemals Fürſtlich=Iſenburgiſchen Orte, ſowie die Gemeinden
Lind=
heim, Glauberg und Hainchen des heutigen Kreiſes Büdingen.
Nummer 10
Samstag, den 10. Januar 1931
Seite 9
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DARMSTADT
11. JANUAR 1931.
AENNE HOEMANN
KARL GEVER
KARLSTR. 15
BRUCHWIESENSTR. 6‟
(*
Uhre Vermählung geben bekannt:
Ludwig Hölzel und Frau
Elfriede, geb. Becker
Weiterstadt b. D.
Darmstadt
Kirchl. Trauung: Samstag, den 10. Januar, nachmittags
3 Uhr, zu Weiterstadt.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe, treue Gattin, unſere liebe
Schweſter, Schwägerin und Tante
Hrau annnd Sauel, geb. Huttner
Oberbaurats=Gattin
am 6. Januar 1931 im 58. Lebensjahre zu ſich in die ewige Heimat zu rufen.
In tiefer Trauer:
Ing. Theodor Wallek, Oberbaurat i. R.
gleichzeitig namens aller Verwandten.
Würzburg, Darmſtadt, Gießen, 8. Januar 1931.
Die Beerdigung fand i der Stille ſtatt.
Von Beileidskundgebungen bittet man abzuſehen.
(857
Heute entſchlief ſanft nach Gottes Ratſchluß nach
langem Leiden mein treubeſorgter Gatte, unſer lieber
Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel
Sett Oild. Ochnrushuet III.
im nicht ganz vollendeten 65, Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Kath. Schnellbächer Ehefran, geb. Oſierling
und Kinder.
Werſau, den 8. Januar 1931.
Die Beerdigung findet Sonntag, nachmittags 3 Uhr
ſtatt.
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten und Freunden die ſchmerzliche
Nach=
richt, doß meine liebe Frau, unſere gute Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter,
Schwä=
gerin und Tante
Frau Eliſabeth Schüler
geb. Schaaf
heute nacht, unerwartet, ſanft entſchlafen iſt.
In tiefer Trauer:
Georg Schüler II.
nebſt Kinder, Enkel und urenkel.
Darmſtadt, Griesheim b. D., Berlin, Ehemnitz,
New=York, den 9. Januar 1931.
(897
Beiſetzung: Sonntag nachm. 3 Uhr auf dem Friedhof
in Griesheim.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme an dem ſchweren, durch
den Heimgang unſeres teuren
Ent=
ſchlafenen erlittenen Verluſte ſagen
wir unſeren herzlichſten Dank.”
Namens der Hinterbliebenen:
Margarete Cullmann, geb. Schmidt.
Groß=Zimmern, den 9. Januar 1931, (
Von ganzem Herzen danke ich für alle
Teilnahme, die mir in meinem großen Leid
Zuteil wurde, und für die dem Eniſchlafenen
durch Blumen= und Kranzſpenden erwieſene
Liebe und Ehre.
Anna Hönig, geb. Klein.
Gröfenhanſen, den 9. Januar 1931
Bei Stuadlverliopkung autes dietuppaut.
in Apotheken, Drogerien,
TV.902) Reformhäusern
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Mein herzensguter, lieber Mann, unſer treuſorgender guter Vater,
Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel
Herr Heinrich Schneider
Poſtinſpektor i. R.
iſt am 6. Januar nach ſchwerer Krankheit für immer von uns
ge=
gangen.
In tiefer Trauer:
Frau Marie Schneider, geb. Stumpf
nebſt Kinder und Enkel.
Darmſtadt, Frankfurt a. M., Offenbach a. R., Chicago, den 10. Jan. 1931,
Die Einäſcherung fand auf Wunſch des Entſchlafenen in aller Stille
ſtatt.
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgange
unſerer lieben Entſchlafenen, für die
vielen Kranzſpenden, für die
Kranz=
niederlegung der Schulkameraden,
insbeſondere Herrn Pfarrer D.
Mei=
ſinger für ſeine troſtreichen Worte
am Grabe und allen denen, die ihr
das letzte Geleit gaben, unſeren
innigſten Dank.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
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Reinheim, den 9. Januar 1931. (880
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Seſte 10
Samstag, den 10. Januar 1931
Nummer 10
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Rol=Weiß Darmſtadt — Polizei Sb.
Wir verweiſen nochmals auf das am Sonntag, vormittags 11 Uhr,
ſtattfindende Lokaltreffen obiger Vereine auf dem Sportplatz an der
Rheinallee. Das Spiel hat inſofern Bedeutung, als es dem Sieger durch
den Gewinn der beiden Punkte ermöglicht ſein wird, näher an die
Spitzengruppe in der Tabelle heranzukommen. Aus dieſem Grunde
ſchon darf man mit gutem Beſuche rechnen.
Die Fußballer der Rot=Weißen ſpielen am Sonntag mit zwei
Mannſchaften gegen den hieſigen Reichsbahn=Sportverein auf deſſen
Platz außer Konkurrenz.
Reichsbahn Darmſtadt.
Am Sonntag, 15 Uhr, empfängt die 1. Elf die gleiche vom
Bruderverein in Mainz zum Freundſchaftsvorſpiel. Die
Platz=
elf, welche bisher in der D. T. ihre Spiele in der A=Klaſſe
aus=
getragen hatte, ſpielt künftig in der Meiſterklaſſe und iſt
augen=
blicklich in guter Form, beſonders der Tormann, ſo daß mit einer
Niederlage kaum zu rechnen iſt. Die Gäſte, eine gut eingeſpielte
Elf der 4=Klaſſe in der D.S.B., Tabellenzweiter in den
Ver=
bandsſpielen, werden alle Regiſter ihres Könnens ziehen müſſen
falls ſie den Sieg mit nach Mainz nehmen wollen. Das Spiel
iſt ſchon deshalb intereſſant, weil ſich zwei gleichwertige
Mann=
ſchaften, die Platzelf D.T., Mainz D.S.B., gegenüberſtehen.
Ebenſo iſt es eine Fühlungnahme für das in dieſem Jahr in
Darmſtadt ſtattfindende Bundesfeſt der Reichsbahn=Turn= und
Sportvereine, wobei der Deutſche Meiſter im Handball innerhalb
dieſer Vereine ermittelt wird. Die Darmſtädter Elf ſteht wie
folgt: Hahndorff; Naumann Keil; Metzler, Arnold, Weghenkel,
Weſp, Hartmann, Recke, Wolf. Schmidt.
T.V. Bickenbach Rot=Weiß Darmſtadt.
Nachdem nunmehr die Verbandsſpiele beendet ſind, iſt es nach einer
kleinen Ruhepauſe gelungen, die Ligamannſchaft von Rot=Weiß
Darm=
ſtadt zu einem Freundſchaftsſpiel nach Bickenbach zu verpflichten.
Spiel=
beginn 3.15 Uhr.
A. S. C. Darmſtadt — T. S.V. Braunshardt.
Morgen Sonntag, 15 Uhr, ſpielt auf dem Hochſchulſportplatz die
1. Mannſchaft des A. S. C. gegen die gleiche des T. S.V. Braunshardt.
die in den Verbandsſpielen der 4=Klaſſe die Spitze einnimmt. Die
Mannſchaft des A. S.C., die in den letzten Spielen, wie gegen
König=
ſtädten und Polizei Worms, eine bedentende Formperbeſſerung gezeigt
hat, wird für den neuen A=Meiſter ein beachtenswerter Gegner ſein.
Der A. S.C. wird in folgender Aufſtellung das Spielfeld betreten:
Schwarz: Richter, Wolf; Will. Samesreuther, Markwort; Kleinlogel,
Freyer E., Gieſeler, Freyer M., Teubner.
Freie Turngemeinde Darmſtadl.
Zum letzten Serienſpiel fährt die 1. Mannſchaft am Sonntag nach
Rüſſelsheim. Darmſtadt hat nur einen Punkt Vorſprung, muß
ſich alſo davor hüten, Punkte zu verlieren. Rüſſelsheim hat gegen die
Vorrunde ſehr an Spielſtärke gewonnen. Man kann alſo auf den
Aus=
gang des Spieles geſpannt ſein. Die Jugend fährt vormittags zu einem
Freundſchaftsſpiel nach Langen.
Handball in der 9.I.
Kreisklafſe: Griesheim — Walldorf.
Während der Gruppenmeiſter im Tv. Aſchaffenburg bereits ermittelt
wurde, iſt die Frage um den Abſtieg immer noch offen. Obige
Begeg=
nung bringt inſofern dieſe heiß umſtrittene Sache der Klärung ein Stück
näher, als der Sieger aus der Gefahrzone rückt. Das Spiel wurde
be=
reits ausgetragen, jedoch nicht gewertet, da der Schiri ausgeblieben war.
Damals ſiegte Griesheim 4:2. Obwohl Walldorf gewiß ernſt zu nehmen
iſt, ſollte Griesheim auch diesmal knapper Sieger bleiben.
Main=Rhein=Gan.
Um den Gaumeiſter: Nauheim — Bensheim (Vorſpieh.
C=Klaſſe: Birkenan — Zell.
Das Hauptaugenmerk im Gau richtet ſich natürlich auf die beiden
Spiele um den Gaumeiſter. Jahrelang ſpielten Nauheim und Bensheim
in dieſer Frage eine Rolle. Nun haben beide die Tabellenführung ihrer
Gruppe errungen, und man darf die Begegnung beider Vereine im
Punktekampf als ſportliches Ereignis betrachten. Bensheim ſtützt ſich
auf ſeinen ſchußgewaltigen Sturm und ſeinen ſicheren Hüter, während
Nauheim über eine vorzügliche Technik verfügt, wie man ſie beſſer auch
nicht in der Kreisklaſſe ſieht. So ſchön ſich das Spiel dieſer Elf anſieht,
produktiver ſpielt Bensheim. Es bleibt daher die Frage offen, ob
Nau=
heim mindeſtens ſoviel Erfolge erzielt als Bensheim. Es fällt der eigene
Platz wohl ins Gewicht. — Die Freundſchaftsſpiele kommen nur ſchwach
in Gang. Es. iſt unbedingt richtig und trifft auch für den Main=Rhein=
Gau zu, was kürzlich aus dem Odenwald hierüber geſagt wurde. Die
Vereinskaſſen können nur knappe Mittel für Fahrt und Reklame uſw.
zur Verfügung ſtellen, ſo daß ſich die Freundſchaftsſpiele auf
Begeg=
nungen benachbarter Vereine beſchränken werden. Drei Spiele ſind
be=
kannt geworden. Sprendlingen erwartet den Mtv. Oberrad mit drei
Mannſchaften. Die Darmſtädter Reichsbahn mißt ihre Kräfte mit
den=
jenigen der Mainzer Reichsbahn. Die Begegnung Lorſch gegen
Crum=
ſtadt verdient ebenfalls Beachtung, und namentlich im Ried iſt man
ge=
ſpannt, wie der Gruppenbeſte der B=Klaſſe gegen den ſpielſtarken A=
Verein abfchneidet.
Preſſeſtelle: Solange das ſonntägliche Programm nicht ſo
reichhaltig iſt als bei den Pflichtſpielen, iſt die Anrufzeit auf 6.15 Uhr
bis 7.00 Uhr feſtgeſetzt. Unter beſonderen Umſtänden kann auch bis 7.30
Uhr gemeldet werden. Anruf „2389 mur”.
Waſſerball.
Reichsbahn Darmſtadt — Tgeſ. Darmſtadt 1875.
Kommenden Montag, 20 Uhr, findet im Städtiſchen
Hallen=
had ein Waſſerballſpiel obiger Vereine ſtatt. Die Mannſchaft der
Reichsbahn ſpielt in folgender Aufſtellung: Braun, Peter, Waſſer,
Fay, Schneidmüller. Erſatz: Hartmann. Der Ausgang des Spieles
iſt als offen zu betrachten.
* Fußball im Odenwaldkreis.
Die Kreisliga am 11. Januar 1931.
F.V. Sprendlingen-Viktoria Walldorf.
Polizei Darmſtadt—S.V. Mörfelden (11 Uhr).
Viktoria Griesheim—S.C. Haſſia Dieburg.
S.V. 1911 Neu=Iſenburg—S V. Münſter.
Sportvgg 04 Arheilgen—F.C. 03 Egelsbach.
S.C. 1928 Ober=Ramſtadt—Germ. Pfungſtadt (Werbeſpiel).
Die Starkenburger Kreisliga hat am Sonntag einen
bedeu=
tungsvollen Tag, der für die Meiſterſchaft, von ſehr großer
Be=
deutung iſt. Ein Spiel iſt es, das die Gemüter im Kreiſe bewegt:
die Begegnung Sprendlingen—Walldorf. Es geht
hier für den Spitzenreiter um viel, vielleicht ſchon um die
Meiſter=
ſchaft. „Gelingt es nämlich den Walldorfern, noch dieſen Kampf
für ſich ſiegreich zu geſtalten, ſo haben ſie mit ziemlicher
Gewiß=
heit die Meiſterwürde in der Taſche. Es bleiben ihnen dann nach
wie vor drei Punkte Vorſprung, die zur Sicherung des Titels bis
zum Schluß ausreichen müſſen, da ſich die drei nachfolgenden
Be=
werber beſtimmt noch gegenſeitig Punkte abnehmen werden.
An=
ders, wenn Walldorf verliert. Dann beträgt ſein Vorſprung nur
noch 1 Punkt, der vielleicht flöten gehen kann. In dieſem Falle
dürfen ſich noch die Polizei. Pfungſtadt und Münſter
Meiſter=
ſchaftshoffnungen machen. Es ſpricht viel dafür, daß ſich
Sprend=
lingen für ſeine 0:2=Schlappe in Walldorf revanchiert. Auf der
anderen Seite hat aber Sprendlingen in den letzten Spielen nicht
zu überzeugen vermocht, und da Walldorf zu kämpfen verſteht, ſo
wäre ein Sieg der Gäſte nicht einmal eine Ueberraſchung. In den
anderen Spielen darf man Arheilgen, das im Vorſpiel 1:2
ver=
loren hatte, und die Polizei, die ebenfalls eine 3:4=Niederlage
wettzumachen hat, in Front erwarten. Die Spiele in Neu=
Iſen=
burg (Vorſpiel 3:0 für Münſter) und in Griesheim (Vorſpiel 3:0
für Dieburg) halten wir trotz der klaren Vorſpielſiege der Gäſte
für offen.
Von den Spielen der Gauklaſſen
werden vom letzten Sonntag folgende Ergebniſſe gemeldet:
Gruppe Dreieich: T.= u. S.V. Meſſel—Union Wixhauſen
2:2. F.V. Eppertshauſen—FC. 02 Dreieichenhain 4:1.
Gruppe Odenwald: Vf.R. Erbach—V.f.L. Michelſtadt 1:3,
Spielvgg. Groß=Umſtadt—S.V. Münſter 3. 1:1. — Gruppe
Bergſtraße=Ried: Rot=Weiß, V.f.R. Darmſtadt—Germania
Eberſtadt 1:0, Reichsbahn Darmſtadt—Germania Leeheim 12:1,
Germania Eſchollbrücken—Eintracht Darmſtadt 4:1, Olympia
Hahn—Sportverein Geinsheim 2:3. S.V. Weiterſtadt-Boruſſia
Dornheim 2:1. Der Sieg des Rot=Weiß, V.f.R. über Eberſtadt
hat die Meiſterſchaftsfrage wieder völlig offen gemacht.
Ein Werbeſpiel in Ober=Ramſtadt
ſteht am Sonntag der Gruppe Odenwald bevor; ſämtliche
anderen Spiele ſind abgeſetzt worden. Sind die gaſtierenden
Pfungſtädter Germanen in guter Spiellaune, ſo wird Ober=
Ram=
ſtadt ſicher ein ſchönes Spiel zu ſehen bekommen. In den anderen
Gruppen ſpielen:
Gruppe Bergſtraße=Ried: S.V. Weiterſtadt—
Ger=
mania Leeheim, Germania Eberſtadt—Germania Eſchollbrücken,
Eintracht Darmſtadt—S.V. Geinsheim (11 Uhr) Reichsbahn
Darmſtadt—Rot=Weiß, V.f. R., Olympia Hahn—S.V. Groß=Gerau,
Boruſſia Dornheim—Chattia Wolfskehlen.
Gruppe Dreieich: Union Wixhauſen—S.V. Ofenthal,
SC. Dietzenbach—T= u. S.V. Meſſel, F.C. 02 Dreieichenhain—
Sportgmde. Sprendlingen, Tgeſ. Neu=Iſenburg — F.V.
Epperts=
hauſen.
Reichsbahn Darmſtadt — Rot=Weiß Darmſtadt.
Am Sonntag, 14 Uhr, empfängt die Reichsbahn den V. f. L. Rot=
Weiß zum fälligen Rückſpiel auf eigenem Gelände. Das Vorſpiel wurde
bekanntlich von den Eiſenbahnern nur knapp mit 2:1 Toren gewonnen.
Ob ein ſolcher Sieg wiederholt werden kann, erſcheint fraglich, da die
Reichsbahner noch immer auf einige ihrer beſten Spieler verzichten
müſſen, und auch der Gegner alles daran ſetzen wird, das
Vorſpiel=
reſultat zu korrigieren.
Eintracht Darmſtadt — S.=V. Geinsheim.
Im Rückſpiel empfängt Eintracht am Sonntag auf ihrem
Platz hinter der Feſthalle S.=V. Geinsheim. Das Vorſpiel
ge=
wann Geinsheim 4:3. Der gute Tabellenſtand der Gäſte wird
aber auch Anſporn ſein, das Rückſpiel für ſich zu entſcheiden. Wir
betrachten den Kampf als offen. Eintracht hat durch die
Einſtel=
lung von Ganß im „Sturm an Durchſchlagskraft gewonnen und
wird für Geinsheim ein ſchwer zu nehmendes Hindernis ſein.
Vorher treffen ſich die 2. Mannſchaften. Spielbeginn ½9 Uhr.
S.=Vgg. 04 Arheilgen — F.=C. Egelsbach.
Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele weilt Egelsbach
am kommenden Sonntag, 2 Uhr, als Gaſt am Arheilger
Mühl=
chen. Egelsbach, das eine Zeitlang die Tabelle führte, iſt durch
Disqualifikationen (Spiel Griesheim) ſtark zurückgefallen.
Da=
gegen haben die Arheilger, die anfangs am Ende der Tabelle zu
finden waren, eine vollſtändige Um= und Neueinſtellung ihrer
Mannſchaft vorgenommen und ſich an die Mittelgruppe der
Tabelle wieder herangemacht. Das Spiel ſollte nach den letzten
Erfolgen der Mühlches=Leute für ſie ein Sieg werden, aber auch
die Gäſte wiſſen, um was es geht. Vorher ſtehen ſich die
Liga=
erſatzmannſchaften beider Vereine gegenüber.
S.=V. 1922 Roßdorf — S.=V. Lengfeld.
Das für vergangenen Sonntag angeſetzte Verbandsſpiel
Ger=
mania Dieburg — Sportverein Roßdorf mußte abgeſetzt werden,
da der Dieburger Platz nicht ſpielfähig war. Am kommenden
Sonntag empfängt nun Roßdorf auf eigenem Platz den
Tabellen=
driten, Sportverein Lengfeld, zum fälligen Verbandsſpiel. Das
Vorſpiel in Lengfeld konnte Roßdorf 5:1 gewinnen, aber in der
Zwiſchenzeit hat ſich die Spielſtärke der Odenwälder bedeutend
gehoben, ſo daß das Rückſpiel am Sonntag durchaus noch nicht für
Roßdorf gewonnen iſt. Schon zweimal hat Lengfeld in Roßdorf
ſich Sieg und Punkte geholt, wogegen in Lengfeld die Roßdorfer
ſiegreich blieben. Das Spiel beginnt um ½3 Uhr und iſt das
zweitletzte Verbandsſpiel auf eigenem Platz.
Kraftſpork.
Polizei Darmſtadt, 1. — Arheilgen.
Am kommenden Sonntag, vormittags 10 Uhr, findet in der
Polizeiſporthalle Eſchollbrückerſtraße 24, wahrſcheinlich der
här=
teſte Verbandskampf im 3. Bezirk gegen Arheilgen ſtatt.
Ar=
heilgen ſteht zurzeit in der Tabelle an zweiter Stelle. Doch wenn
die Poliziſten, wie von ihnen gewohnt, in ihrer ſeitherigen Form
ſind, wird auch dieſer Kampf in fairer Art und Weiſe erledigt
werden. Die Hauptſache bei dieſem Kampf iſt, daß der Kreis
einen wirklich unparteiiſchen Kampfrichter entſendet. — Mitglied
Krauß wird in der Zeit vom 30. Januar bis 1. Februar 1931
nach Stockholm fahren, um dort im internationalen
Ring=
kampf die Deutſchen im Leichtmittelgewicht zu vertreten.
Vorwärts 05 Groß=Zimmern — Kr.=S.=V. 1910 Darmſtadt.
Obiges Treffen findet am Sonntag in Groß=Zimmern im
Schwanenſaale, nachmittags 4 Uhr, ſtatt. Einen Sieg der
Vor=
wärts=Mannſchaft im voraus zu tippen, wollen wir abſehen,
hoffen aber, daß ſich die Einheimiſchen wieder ſo zuſammenfinden,
wie in den vorhergehenden Kämpfen, um von einer Ueberraſchung
verſchont zu bleiben. Dem Oberligakampf geht der Kampf der
Kreisliga voraus, und zwar treffen ſich um 2 Uhr
Vorwärts 05, 2. Mannſch. — Kr.=S.=V. Aſchaffenburg. 1. Mannſch.
Hier iſt ebenfalls mit ſpannenden Kämpfen zu rechnen, und es
empfiehlt ſich, beide Kämpfe zu beſuchen.
Geſchäftliches.
Es werden Bruchleidende und die Herren Aerzte auf das in gleicher
Nummer erſcheinende Inſerat der Firma Bandagen= und
Sani=
tätshaus C. A. Steinberg Freiburg i. B., die eine der
älte=
ſten und ſolideſten dieſer Branche iſt, verwieſen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 10. Januar.
10.20: Schulfunk. Prof. Ebert: Die Schönheit des Schulleſeſtoffes,
15.20: Stuttgart: Stunde der Jugend.
16.30: Stuttgart: Konzert des Rundfunkorcheſters.
17.15: Stuttgart: Tanztee der Kapelle Charly Witzel.
18.15: Erich Franzen: Kolportage.
18.45: Stunde der Arbeit.
19.15: Spaniſcher Sprachunterricht.
19.45: Stimmen aus dem Himmel der Komiker, Schallplatten=
Plauderei.
20.30: Von Köln: Luſtiger Abend. Mitw. u. a.: Kapelle Eyſoldt.
22.45: Berlin: Tanzmuſik der Kapelle Mitja Nikiſch.
22.00: Deutſche Romantik. „Die Günderode und Bettina”. Briefe
und Biographiſches.
Königswuſterhauſen.
Deutſche W:lle. Sonnabend, 10. Januar.
12.00: Schulfunk. Joſef Magnus Wehner erzählt aus ſeinem Leben
und lieſt aus ſeinen Werken.
15.00: Kinderbaſtelſtunde: Geſchenke für eine Tombola zum
Kin=
derfeſt.
15.45: Frauenſtunde: Plädoyer für die Mode.
16.00; Streitgeſpräch über Sprechchor.
16.30: Aus Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Landrat Kogge: Vom Lebenskampf der Oſtſeefiſcher.
18.00: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
18.30: Prof. Dr. Poll: Grundprobleme der Lehre vom Leben.
19.00: Arthur v. Machui: Die Welt des Arbeiters: Landſchaft und
Charakter.
19.30: Leſeſtunde: Heinrich von Kleiſt.
20.00: Köln: Luſtiger Abend. Kapelle Leo Eyſoldt.
21.10: Kabarett. Gaſtſpiel der „Aktuellen Kleinkunſtbühne‟.
Ca. 22.30: Tanzmuſik. Kapelle Barnabas von Geczy.
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herausgegeben von der Heſſiſchen Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle
am Landwirtſchaftlichen Inſtitut der Univerſität Gießen, am
9. Januar 1931.
Vogelsberg. Hoherodskopf: Klar, — 9 Grad, 7 cm. Pulverſchnee,
Ski und Rodel gut bis ſehr gut. Herchenhainer Höhe: Klar,
— 5 Grad, 15 cm. Pulverſchnee. Ski und Rodel gut bis ſehr
gut.
Odenwald. Tromm: Klar, — 8 Grad, 4 cm. Schnee, verharrſcht.
Keine Sportmöglichkeit. Neunkirchen: Klar, — 7 Grad, 5 cm.
Pulverſchnee. Nur Rodel möglich.
Taunus. Kleiner Feldberg: Klar, — 11 Grad, Pulverſchnee. Ski
und Rodel gut.
Sauerland. Winterberg: Klar, — 9 Grad, 28 cm. Pulverſchnee.
Ski und Rodel ſehr gut.
Rhön. Waſſerkuppe: Leichterer Schneefall, — 10 Grad. 15 cm.
Pulverſchnee. Ski und Rodel ſehr gut
Schwarzwald. Feldberg: Leichterer Schneefall, — 12 Grad 30 cm.
Pulverſchnee. Ski und Rodel ſehr gut. Hornisgrinde: Bewölkt,
— 10 Grad, 20 cm. Schnee, 1—2 cm. Pulverſchnee. Ski und
Rodel gut. Ruheſtein: Bewölkt — 10 Grad, 18 cm. Schnee,
1—2 cm. bereift. Ski und Rodel gut. Furtwangen: Bewölkt,
— 8 Grad, 25 cm. Pulverſchnee. Ski und Rodel ſehr gut.
Alpen. Garmiſch=Partenkirchen: Bewölkt. — 8 Grad 17 cm.
Schnee. 1—2 cm. Pulverſchnee. Ski und Rodel ſehr gut.
Berchtesgaden: Bewölkt — 7 Grad, 22 cm. Schnee, 1—2 cm.
Pulverſchnee. Ski und Rodel gut.
Harz. Schierke: Klar, — 15 Grad. 30 cm Schnee, 3—5 cm.
Pul=
verſchnee. Ski und Rodel ſehr gut. Braunlage: Klar, — 17
Grad, 32 cm. Pulverſchnee. Ski und Rodel ſehr gut.
Thüringer Wald. Oberhof: Klar, — 12 Grad, 30 cm. Schnee,
1—2 cm. Pulverſchnee. Ski und Rodel ſehr gut.
Sächſiſches Gebirge. Johanngeorgenſtadt: Bewölkt, — 8 Grad,
40 cm. Schnee, 1—2 cm. Pulverſchnee. Ski und Rodel ſehr gut.
Schleſiſches Gebirge. Schreiberhau: Leichterer Schneefall,
Grad, 30 cm. Schnee, 6—10 cm. Pulverſchnee. Ski und Rodel
ſehr gut.
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Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. Januar hat ſich in der
derfloſſenen Bankwoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln
und Schecks, Lombards und Effekten um 663,9 Millionen auf 2266,1
Mill. RM. verringert. Im einzelnen haben die Beſtände an
Handels=
uechſeln und Schecks um 284,1 Mill. auf 2815 Mill. RM. die
Lom=
hardbeſtände um 189,4 Mill. auf 66,6 Mill. RM. und die Beſtände an
Neichsſchatzwechſeln um 190,5 Mill. auf 15,5 Mill. RM. abgenommen.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 486,2
Mill. RM. in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen. Der Umlauf
an Neichsbanknoten hat ſich um 452,5 Mill. auf 4325,8 Mill. RM.,
der=
jenige an Rentenbankſcheinen um 33,7 Mill. auf 405,4 Mill. RM.
ver=
gingert. Dementſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank au
Reutenbankſcheinen auf 41,1 Mill. RM. erhöht. Die fremden Gelder
zeigen mit 422,5 Mill. RM. eine Abnahme um 329,3 Mill RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich um
68.7 Mill. auf 216,3 Mill. RM. ermäßigt. Im einzelnen haben die
Goldbeſtände um 0,1 Mill. auf 2215.9 Mill. RM. zugenommen und die
deckungsfähigen Deviſen zum 68,8 Mill. auf 400,4 Mill. RM.
abge=
uommen.
Die Deckung der Noten durch Gold allein erhöhte ſich von 46,4
Pro=
zeut in der Vorwoche auf 51,2 Prozent, diejenige durch Gold und
ſeckungsfähige Deviſen von 56,2 Prozent auf 60,5 Prozent.
Vom Karkoffelmarkk.
Im Kartoffelgeſchäft haben die Feiertage eine Beruhigung gebracht,
indem das Angebot von ſeiten der Landwirte gering geweſen, auch die
Nachfrage des Platzhandels ſowohl, wie des Verſandhandels ſtark
zurück=
gegangen iſt. Eine Ausnahme bildet nur das Auslandsgeſchäft nach
Frankreich und Belgien, indem noch früher abgeſchloſſene Geſchäfte
ab=
gewickelt werden. Man nimmt aber an, daß ſchon bald die
Geſchäfts=
jätigkeit wieder einſetzen wird, um ſo mehr, als die Vorräte des
Han=
dels gerade in den letzten Tagen ſehr ſtark abgenommen haben und an
vielen Stellen ſo gut wie aufgebraucht ſind. Die Preiſe zeigen deshalb
eine ſtetige Haltung, die ſich ja bereits in einer Heraufſetzung der
Frankfurter Notierung ausdrückte. Das Futterkartoffelgeſchäft iſt ſehr
euhig, kann aber auch wieder eine Belebung erfahren.
Die Preiſe für Speiſekartoffeln liegen in folgende Höhe: ab
Tau=
nus 1,90—192, ab Weſterwald 1,90—1,92, ab Wetterau 1,90 bis 192,
ab Rheinheſſen 2,00 bis 2,20 Mk., alles je Zentner.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Bypothekenbank Hamburg — wieder 10 Prozent. Der durch den
Konjunkturrückgang verflüſſigte Geldmapkt brachte ſchon im erſten
Vier=
teljahr 1930 eine ſtarke Nachfrage nach Pfandbriefen. Das Sinken der
Zinsſätze für kurzfriſtiges Geld brachte dann weiter eine Abwanderung
zu den feſtverzinslichen Werten, die im Laufe des Jahres noch durch
einen Abfluß vom Aktiengeſchäft her ergänzt wurde. So ſchließt das
Jahr 1930 mit einem weſentlich erhöhten Reingewinn von 1,64 (1,36)
Mill. RM. ab. Dennoch hält man an der Vorjahresdividende von
10 Prozent feſt, da die Jahreswende eine erneute Stagnation im
Pfand=
brief= und Hypothekengeſchäft gebracht hat, und die insgeſamt zu
ver=
zeichnende Umlaufvermehrung nicht auf eine größere Kapitalbildung,
ſondern vielmehr auf eine Kapitalamſchichtung zurückzuführen iſt,
ſchließlich leicht wieder eine rückläufige Bewegung nehmen kann, wenn
der erwartete Konjunkturaufſchwung eintritt.
Süddeutſche Zucker A.=G., Mannheim. In der unter Vorſitz von
Geh. Juſtizrat Dr. Zapf=Zweibrücken in Mannheim abgehaltenen
urdentlichen Generalverſammlung vertraten 117 Stammaktionäre
22 752 200 RM. Stamm= und 17 Vorzugsaktionäre 398 800 RM.
Vor=
zugsaktien. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte die
Verſamm=
lung des verſtorbenen Aufſichtsratsmitgliedes Komm.=Rat M.
Harten=
ſtein (Stuttgart=Cannſtatt). Die Regularien mit 10 Prozent (im
Vor=
jahre 12 Prozent) Dividende auf 29,6 Mill. RM. Stamm= und wieder
7 Prozent auf die 400 000 RM. Vorzugsaktien wurden einſtimmig
ge=
uehmigt. Dem Antrag der DD=Bank auf die Zuwahl zweier Vertreter
der neuen Majoritätsbeſitzer hat ſich die Verwaltung angeſchloſſen.
Dem=
gemäß wurde Kommerzienrat T. Frank zum Vorſtandsmitglied der DD=
Bank ernannt und Kaufmann Albert Flegenheimer (Württembergiſche
Melaſſe=Futterwerke G. m. b. H.) neu in den Aufſichtsrat gewählt.
Ueber die Vorgänge am internationalen Zuckermarkt berichtete der
Vorſitzende über den ſoeben gemachten neuen Kompromißvorſchlag.
Wenn auch die deutſchen Erwartungen nicht erfüllt ſeien, ſo ſei doch
damit zu rechnen, daß in der am Montag folgenden
Generalverſamm=
lung der deutſchen Vereinigung der Vorſchlag Annahme finden wird.
Im Anſchluß an die internationalen Verhandlungen werden die
inner=
beutſchen Kontingentierungsverhandlungen beginnen, die beſonders für
Siddeutſchland die Löſung einer ſchweren Aufgabe bedeuten wird und
die für die rübenbautende Landwirtſchaft von beſonderer Wichtigkeit ſind.
Wie der Fwd, außerhalb der Generalverſammlung erfährt verfüigt die
neute Gruppe DD=Bank=Flegenheimer über die Mehrheit in normalen
Fällen durch das zwanzigfache Stimmrecht der Vorzugsaktien; in den
bekannten drei Fällen iſt dies nicht der Fall. Irgendwelche
Kombina=
tionen hinſichtlich der italieniſchen Intereſſen der Württembergiſchen
Melaſſe=Futterwerke ſeien haltlos.
Kanadiſche Bankleute über das Goldproblem. Der Präſident der
Rohal Bank of Canada ſagte in einer Rede bei der
Jahresverſamm=
lung der Bank, die Konzentration von Gold in den Vereinigten
Staa=
ten und Frankreich habe die Kontrolle der Weltpreiſe in die Hand
die=
ſer beiden Länder gelegt. Solange die beiden Länder ihre Pflicht
gegenüber der übrigen Welt nicht anerkennten oder ſolange nicht eine
andere Verteilung des Goldes erfolge, werde die Welt niemals ins
Gleichgewicht kommen. — Der Vizepräſident der Bank erklärte, wenn
die Zentralnotenbanken aller Länder mit Goldwährung eine gemeinſame
Politik annähmen, ſo würden ſie imſtande ſein, innerhalb einer gewiſſen
Zeit das Preisnivequ beinahe ganz nach ihrem Willen zu erhöhen oder
zu ſenken.
Weizen und bei Roggen Realiſationen in den nahen Sichten zu
beobach=
ten, die einen Druck auf das Preisniveau ausübten, dagegen war Juli=
Weizen ebenſo wie Juli=Roggen befeſtigt. Das Mehlgeſchäft bleibt
unveränderten Preiſen auf kleine Bedarfskäufe beſchränkt. Hafer in
reichlichem Angebot und mit Ausnahme feiner Qualitäten eher etwas haft um 20 751 oder 82 Prozent auf 274 254 Arbeitſuchende an. Jiu
ſchwächer, Gerſte ruhig bei unveränderter Marktlage.
Frankfurker und Berliner Efſektenbörſe.
Frankfurt a. M., 9. Januar.
Für die heutige Börſe fehlte es wieder einmal an Anregungen, über die berufsüblich Arbeitsloſen hervor. Ihr Anteil an der Geſamt=
und das Geſchäft war daher im allgemeinen ſehr klein. Die
bevor=
ſtehenden außenpolitiſchen Verhandlungen in Genf drückten auf die
Stimmung, ſo daß eine große Zurückhaltung vorherrſchend war. Die
Beilegung des Ruhrkonfliktes mit Hilfe der Notverordnung und die
eher feſteren Auslandsbörſen und beſonders das Anziehen deutſcher
Anleihen an den ausländiſchen Plätzen machten kaum einen Eindruck,
da von außenher verſchiedentliche Verkaufsorders vorlagen. Das
herauskommende Material fand nur ſehr ſchlecht Unterkunft, da auch
die berufsmäßige Spekulation infolge der unſicheren Lage keine
Nei=
gung zeigte, Deckungen vorzunehmen. Daneben wirkten das weitere
An=
ſteigen der Arbeitsloſenziffern und die verminderten Steuereinnahmen
des Reiches geſchäftshemmend. Die Kursfeſtſetzung ging wur ſehr lang= um 2504 auf 8493 hinauf, vornehmlich durch die Entlaſſungen infolge
ſam vor ſich, und die erſten Kurſe zeigten einheitliche Entwicklung, doch
überwogen lprozentige Abſchwächungen. Schwächer tendierten J. G.
Farben, A.E. G., Felten, Schuckert, Zellſtoff Waldhof, „Süddeutſche ſtützungsempfänger. Das ſind 13 560 bzw. 3281 mehr als am 15. De=
Zucker, Montan=, Schiffahrts= und Kaliaktien. Die Verluſte gingen von
1 bis 2½ Prozent. Am Anleihemarkt ſetzten Altbeſitz um 0,35 Prozent
niedriger ein. Von fremden Werten konnten ſich Mexikaner
behaup=
ten. Der Pfandbriefmarkt lag ruhig bei wenig veränderten Kurſen.
Auch im Verlaufe bröckelten die Kurſe bei kleinem Geſchäft weiter
ab, da erneut Abgaben in geringem Umfange vorgenommen wurden.
Die Verluſte blieben jedoch klein, da der Reichsbankausweis für die
erſte Januarwoche mit ſeiner ziemlichen Entlaſtung eine gewiſſe Stütze
bot. Gegen Schluß der Börſe konnten ſich die Kurſe um Bruchteile
eines Prozentes beſſern. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 3½
Pro=
zent unverändert leicht. Auch Monatsgeld war billiger zu bekommen.
Am Debiſenmarkt lag die Mark weiter ſchwach. Man nannte Mark
gegen Dollar 4,9042 gegen Pfunde 20/41½. London=Kabel 4,8546½,
Paris 123,79 ſchwach, Mailand 92,74, Madrid 45,70, Schweiz 25,05e/s,
Holland 12,068/g.
Die Abendbörſe verkehrte bei großer Geſchäftsloſigkeit, die ſich
ten Kurſe weiter nachgebend, wobei beſonders das Gerücht von der gültige Beſchlüſſe werden einer Geſamtſitzung des Aufſichtsrates, die
Liquidation einer alten Bankfirma in Berlin verſtimmte. Die
Ver=
ordnung über die Beilegung von Schlichtungsſtreitigkeiten fand
Beach=
tung. Auch der Börſenverlauf brachte keine Aenderung. Farben
ſchloſ=
ſen 124½.
Berlin, 9. Januar.
Bis zur Feſtſetzung der erſten Kürſe wechſelten heute Hauſſe= und
Baiſſeſtimmungen mehrfach ab. Zunächſt hatte man in den
Vormittags=
ſtunden damit rechnen zu können geglaubt, daß der feſtere Schluß New
Yorks und die lebhaftere Nachfrage nach deutſchen Bonds, beſonders
nach deutſchen Staatsanleihen, Deckungsneigung am hieſigen
Effekten=
markt auslöſen würde. Die weitere Zunahme der Arbeitsloſenziffer
Umſatztätigkeit aufkommen. Vorbörslich ſchlug dann die Stimmung
direkt zur Schwäche um, da man einerſeits wiſſen wollte, daß Verkaufs= polizei iſt mit der Aufklärung des Falles beſchäftigt.
aufträge für verſchiedene Werte vorlägen, andererſeits die inzwiſchen
unterſchriebene Notverordnung, die morgen bei ergebnisloſen
Schlich=
tungsverhandlungen im Ruhrkonflikt von der Regierung zur Anwen= Pays du Nord wegen Gewährung einer Anleihe in Höhe von einer
dung kommen dürfte, Zurückhaltung auflegte. Die erſten Notierungen
waren dann zwar ſehr uneinheitlich, aber nicht ganz ſo ſchwach, wie
befürchtet. Einerſeits hatten die Banken wohl etwas interveniert,
an=
dererſeits bot der Reichsbankausweis für die erſte Januarwoche mit
ſeiner überraſchend großen Entlaſtung eine gute Stütze. Stärkere
Ab=
weichungen gegen die geſtrigen Schlußkurſe hatten nach oben nur
Kunſt=
ſeideaktien, Julius, Berger, Svenska, Reichsbank, Weſteregeln und
Brown Boveri. Beſonders ſtark gedrückt eröffneten dagegen Hamburg=
Süd, die wieder mit Minus=Minus=Zeichen erſchienen und bei einem
Angebot von ca. 60 Mille 8½ Prozent verloren. Sonſt waren noch
Baheriſche Motoren und Ilſe etwvas ſtärker rückgängig. Im Verlaufe
war ebenfalls kein Zeichen für eine Geſchäftsbelebung erkennbar. Die
nneinheitliche Tendenz blieb vorherrſchend. Von Anleihen bröckelten
Alltbeſitz etwas ab.
Arbeitsmarkklage in Heſſen und Heſſen=Rafſau.
Während der letzten Dezemberhälfte ſtieg die Arbeitsloſigkeit
ſprung=
der gleichen Zeit des Vorjahres war die Verſchlechterung auf dem
Ar=
beitsmarkt allerdings noch ſtärker — die Zahl der Arbeitſuchenden ſtieg
um 26 727 — aber die Geſamtbelaſtung war um rund 80 200 niedriger
als gegenwärtig. — Die Beſchäftigung hat in letzter Zeit nicht nur in
den Saiſonberufen, ſondern auch in den anderen Erwerbszweigen
beſon=
ders nachgelaſſen; das geht auch aus den Meldungen der Arbeitsämter
zahl der Hauptunterſtützungsempfänger betrug Ende Dezember des
Vorjahres 41,1 Prozent, in dieſem Jahre nur 32,3 Prozent. An
Un=
gelernten (Lohnarbeiter wechſelnder Art) ſind jetzt 50 000 Arbeitsloſe
gemeldet, darunter über 16 000 Bauhilfsarbeiter. Von den
Saiſon=
berufen belaſten den Arbeitsmarkt ferner beſonders ſtark das
Bau=
geſverbe (mit 37 363 Arbeitſuchenden) die Steininduſtrie (18 346) und
das Verkehrsgewerbe (13 016). Aus der Landwirtſchaft ſind 7448
Ar=
beitſuchende gemeldet. In anderen Berufsgruppen ſind vorhanden: aus
dem Metallgewerbe 48 432, Holzgewverbe 15 686, Bekleidungsgewerbe
14 194 und aus den Angeſtelltenberufen insgeſamt 22 412 Arbeitſuchende.
In der Gruppe Nahrungs= und Genußmittelgewerbe ſchnellte die Zahl
der Erhöhung des Tabakzolles. In der Arbeitsloſenverſicherung ſtanden
am 31. 12. 1930: 126 850, in der Kriſenfürſorge: 38 924
Hauptunter=
zember und 15 724 bzw. 25 174 1 hr als vor einem Jahre.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die Sitzung der Rohſtahlgemeinſchaft und der Eiſenverbände, die
ſich mit der Frage einer Preisſenkung befaſſen ſoll., findet vorausſichtlich
am 12. Januar ſtatt. Man rechnet alſo offenbar in Kreiſen der
Eiſen=
induſtrie mit einer raſchen Entſcheidung im Ruhrkonflikt und mit einer
ſgfortigen Klärung der Frage der Kohlenlöhne.
Die Friedrich Krupp A.=G. weiſt für 1929/30 einen gegen das
Vor=
jahr weſentlich geringeren Gewinn angeſichts der rückläufigen Eiſen=
und Kohlenkonjunktur, beſonders in den letzten Monaten 1929/30
(30. September), aus und bleibt wieder dividendenlos.
Generalver=
ſammlung 30. Januar.
Eine Kommiſſion des Aufſichtsrates der Zellſtoffabrik Waldhof
beſonders darin zeigte, daß ½ Stunden nach Beginn noch kein amt= A.=G. beſchäftigte ſich in einer Sitzung am Mittwoch mit dem Plan der
licher Farbenkurs gemacht war. Allgemein waren die wenigen genann= Verlegung des Verwaltungsſitzes von Mannheim nach Berlin.
End=
demnächſt ſtattfinden ſoll, vorbehalten.
Die im vorigen Jahre geführten Verhandlungen zur Gründung
eines Schwemmſteinſyndikates ſind geſcheitert. Man verſucht jetzt durch
den Zuſammenſchluß der geſamten Bimsſteininduſtrie zu einem
Ein=
heitsverbande zu gelangen, dem eine Preiskonvention mit Kontroll=
und Verrechnungsſtelle unterſtellt werden ſoll. Eine Verſammlung von
50 Fabrikanten hat den vorliegenden Vertragsentwurf bereits
gut=
geheißen.
Der Inhaber des Bankgeſchäftes Primabeſi u. Co. in Schwedt a.
d. Oder, Karl Primaveſi und ſein Prokuriſt Pauliſchek wurden
verhaf=
um faſt 400 000 in der zweiten Dezemberhälfte ließ aber keine größere tet. Beide ſollen, der V. 3 zufolge, anvertraute Gelder und
Wert=
papiere in Höhe von 400 000 Mark unterſchlagen haben. Die Kriminal=
Das polniſche Verkehrsminiſterium führt Verhandlungen mit der
bekannten franzöſiſchen Firma Schneider=Creuzot ſowie der Banque des
Milliarde Franken, die zur beſchleunigten Fertigſtellung der
Eiſenbahn=
linie Oberſchleſien—Gdingen verwendet werden ſollen. Als
Gegenlei=
ſtung verpachtet die polniſche Regierung die neue Bahnlinie an das
franzöſiſche Konſortium.
Ford ſtellte in allen ſeinen Werken in der Welt im Jahre 1930
1500 101 Wagen her gegenüber 1949 429 im Jahre 1929.
Geſtern wechſelte wieder ein Sitz an der New Yprker Börſe ſeinen
Beſitzer, der dafür 250 000 Dollar bezahlte. Das ſind etwa 60 000
Dol=
lar mehr, als bei dem letzten Beſitzwechſel vor einigen Tagen bezahlt
wurde.
Die amerikaniſche Ausfuhr nach Europa iſt im November des letzten
Jahres im Vergleich zum ſelben Zeitraum des Vorjahres um 67 Mill.
Dollar auf 155 Mill. Dollar geſunken.
Berliner Kursbericht
vom 9. Januar 1931
L and Oisront
Deviſenmarkt
vom 9. Januar 1931
Mee
ſanatbank
eutſche Bank 1.
ſisconto=Geſ.
resdner Ban!
dapag.
anſa Dampfſch.
orod Llotzb
.E.6.
ahr. Motorenw.
P. Bemberg
dergmann Elektr.
derl. Maſch.=Bau
mnti=Gummi.
eutſche Cont. Gas
deutſche Erdöl
Aaf
143.—
u0g.75
110.75
59.55
111.
66.—
90.625
51.50
44.—
104.50
29.25
111.—
102.125
57.875
Elettr. Lieferung .
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
HarpenerBergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bow.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel
7
124.25
79.75
91.50
75.—
61.875
69.75
128.—
55.
66.50
60,625
29.35
40.75
65.25
40.50
Me
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kali 1
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln. Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
135
43.75
195.
103.—
83.—
58.—
135.25
58.75
42.75
41.-
136.50
49.—
32.—
Helſingfo!=
Wien
Prag
Budape
Sofia.
Holland
Lslo.
Kopenhager
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York.
Belgien
Italien
Paris
Währung
1o0 finn. Mk.l
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengo
100 Leva.
100 Gulden
100 Kronen 11
100 Kronen
100 Kronen
12=Stg.
1 Pap. Pe‟o)
1 Dollar I.
100 Belgo
100 Lire
100 Franes
Gei
10.s65
59,05
12,45
73.37 73.51
3.039
189.02
112.24
112 22
112.39
20.391
1.303
4.2005
58.575
21.98
16 47
Riet
10.597
59.17
12.47
3.045
169.36
11246
11.34
112.81
20 431
1.30
514.2095
58.69‟
22.,02
is.si
Schweiz
Spanie!
Danzig
Japan
Rio de Janeirolt
Zugoflawien 100 Dinar
Portugal
Athen
Iſtambu
Kairo.
Kanada
Uruguah
Ssland.
Tallinn (Eſtl.)
Riag.
Währung
ſ100 Franken!”
100 Peſetas.
100 Gulden
1 Yen
1 Milre
100 Escudos
100 Drachm.
1 türk. 8
1 äghpt. 4
1 canad. Doll./
1 Goldpeſo
100 eftl. Kr.
1100 eſtl. Kr.
100 Lats
Ge OdBrie
81.38 61.54
94.39 94.97
81.46 B 1.62
2.030 2.(94
0.266 (.:88
7.027 —4
18.82
5.437 5.44
20.91
4.186
gigsl 32,03
U1S1.- 1.83
80.75/ 90.91
Die Berliner Metallnotierungen vom 9. Januar ſtellten ſich
für Kupfer: Januar 85 (86), Februar 85.25 (85.75), März
85 50 (86.50), April 87 (87.25), Mai 87.25 (87.50), Juni 87.25
(87.75) Juli 87.50 (88), Auguſt bis Dezember 87.50 (87.75).
Ten=
denz ſchwächer. — Für Blei: Januar 27,50 (28.75) Febr 27.75
(28,50), März 27.75 (28.25), April bis Juni 27.75 (28), Juli 2775
(28,25), Auguſt und September 27.50 (28.25), Oktober bis
De=
zember 27 7 (28.25). Tendenz: luſtlos. — Für Zink: Januar
26.50 (26. 75), Februar 26.75 (27), März 26.75 (27.50), April 27.25
(28), Mat 28 (28.50). Juni 28 (28,75). Juli 28.25 (29), Auguſt
28.50 (29 25), September 28.75 (29.50), Oktober und November 29
(29.50), Dezember 29.50 (29.75). Tendenz: ſtetig. — Die erſten
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 9. Januar:
Getreide. Weizen: März 81. Mai 82.50 Juli 66: Mais:
März 70½, Mai 71.75, Juli 72½; Hafer März 337, Mai 34,
Juli 33.25; Roggen: März 4158, Mai 4238, Juli 43.
Schmalz: Januar und März 8,82½, Mai 9,02½, Juli 9,12½.
Speck, loko 10,62½
Schweine: leichte 7,90 bis 8,10, ſchwere 7.10 bis 7.40;
Schweine=
zufuhren: Chicago 53 000, im Weſten 141 000.
Baumwolle. Januar 10,12, März 10,36.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 9. Jan.:
Schmalz: Prima Weſtern 9.56; Talg, extra, loſe 4.50.
Getreide. Weizen: Hartwinter 95½; Mais, loko New York
94.25; Mehl, ſpring wheat clears 4.15—4.48; Getreidefracht: nach
England 1,6—2,3 Schilling, nach dem Kontinent 7—8 Cents.
Berliner Produktenbericht vom 9. Januar. Das inländiſche
Weizen=
angebot trat heute etwas ſtärker in Erſcheinung, insbeſondere, da die
Mühlen, und zwar ſowohl die mitteldeutſchen als auch die rheiniſchen,
weniger Kaufluſt bekunden. Verſchiedentlich zeigten ſich die Abgeber
auch zu Preiskonzeſſionen bereit, ſo daß vereinzelt auf etwa 2 Mark
niedrigerem Preisnibeau Umſätze ſtattfanden. Das Roggenangebot iſt
auch etwas reichlicher die Forderungen ſind im allgemeinen
unverän=
dert gehalten, es beſteht weiterhin einiges Kaufintereſſe der Mühlen
und Nachfrage zu Reportagezwechen. Am Lieferungsmarkt waren bei
Frankfurter Kursbericht vom 9. Januar 1931.
nn
2Juter.,
62 Baden z77.f=
22, Bahern z.....
6e
.
835 Heſſen b. 28
b. 89
225 Preuß. Staat
80‟ Sachſen.....
....
72 Thüringen .
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4.
Ab=
löſungsanl..
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe *..
826 Baden=Baden.
68 Berlin .41444
880 Darmſtadtv. 26
8‟
v. 98
79 Dresden ....
8% Frankfurt a. M.
v.26
b. 26
8 Mainz 17471
89 Mannheim v.26
b.9R.
82 München : 1744
885 Nürnberg 74!
62 Wiesbaden ..=
2% Heſſ. Landesbt.
Golboblig
4½% Heſſ. Lds.=
Shb.=Bk.=Liquid.
P1 % „Kom.=Obl
Preuß.
pfbr. Anſt. G. Pf
77
82 „Gohhoblis
Je
85
71.75
38.55
82.25
86.5
90
9au,
98.5
25.25
81.5
52.75
4.85
17.
81
95.25
80.5
70
A
99.5
91.75
84
85S=
80
100
B.
M
Br. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.
89Kaſſeler Land. Goldpfbr.
89 Naſſ.Landesbl.
4½3 „Liqu. Sbl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
4Ausl. Ser.
Ser.II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
Berl. Hyp.=Bk.
„Liqu.=Pfb.
Frkf. Gyp.=Bk.
4½% 7 Lig=Pfbr.
„ Pfbr.=Bk.
„ Liaut.
5 Mein. Hhp.=Bk. 4
Lig. Pfbr.
8% Pfälz, Hhp.=Bk.
4½% Lig. Pfbr.
8%0 Preuß.
Boden=
ereb.Bank ....!"
4½% „ Lig. Pfbr.
25 Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bank
4½% Lig.Pfbr
Rhein. Hyp.Bk.
4½% Lig. Pfbr.
8% Rhein.=Weſtf.
Bb.=Crebit. .. .. /100
8% Sübd. Bob.
Ereb.=Bauk ..
1%0 n Lig. Pfbr.
87 Würt. Hhp.= B.
6% Daimler=Benzl 66,5
97.75
99
85
100
84.75
8811,
Rf
67
13
99
96
87.75
101
96.75
87.4
96.5
80J),
101
96.75
88!=
90
101
88
100.75
87.5
89
99.25
94
99.75
Ma
½ Klöckner=Werke
½ Mainkrw.v. 26.
6 Mitteld. Stahl.
Salzmannu. Co.
79 Ver. Stahlwerke
820 VoigtckHäffner
J. 6. Forben Bonds
% Bosn. L.E.B.
2. Inveſt.
Sſt. Schätze
43 Oſt. Goldrente
5 %vereinh. Rumän
4½%
48 Fürk. Admin.
„ 1. Bagdad
„ Bollanl.
1% Ungarn 1913
1914
4½8
Goldr.
1910
2
Aktien
Rig. Kunſtzilbe Unte
A. E. G...450
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauereil
Zelſtoff
Bemberg, F. P.
Bergm. El.=Werke.
BrownBovericCie.
Buderus Eiſen....
Eemen: Heidelberg
Karlſtadt
F. G. Chemie, Baſell;
Chem.Werke Albert
Chade ........"
Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz...
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl.
Gold=u.
Silber=
ſcheide=Anſtalt 4
93.75
84‟
79.75
92.5
861.
20.5
20.5
8.7
131
6.75
3.o5
21.75
17.5
53
90.25
99.5
71
45
78
71
163.5
25.5
104
9u
58
129
Dt. Linoleumwerte
Eiſenhanbel=
Ohckerhoffu. Widm
Eichbaum=Werger. 125
Elektr. Lieferg=Geſ
Licht u. Kraft uor
Eſchw. Bergwerl.
Eßlingen Maſchinen
EtlingenSpinnerei
Faber & Schleicherl 94
J.G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt. & Guillegume
Frankfurter Gas ..
bot.
Geiling & Cie..
Gelſenk. Bergwerk
Geſ.f.elektr Untern.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frl
Hammerſen (Osn.
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfbr.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer. .. /115
Hochtief Eſſen
Holzmann. Phil. / 70
Zlie Bergb. Stamm!”
Genufſe
Junghans=
Kal Chemie
Aſchersleben.
Kammgarnſpinn.
Karſtadt. R. 414447/ 68.5
Klein, Schanzlin . /100
Klöckhnerwerke.
Lahmeher & Co.
Laurahütte ...
Lech. Augsburg
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
118 Reiniger. Gebbert 70 48 Rh. Braunkohlen „ Elektr. Stamm 1112.5 10 Metallwaren. 79 „ Stahlwerte .. .. * 80 Riebeck Montan.. 35 Roeder Gebr. 83,.5 29.25
165 Rütgerswerke 43.75 110
152.5 Sachtleben A. 6... 125 Salzdetfurth Kali: 193 80.25) Salzw. He eilbronn. 74.25 Schöfferhof=Bind. /188 Schramm. Lackfabr. 61 121
80.5 Schriftg. Stempel. 83 56 Schuckert Elettr. 108 Schwarz=Storchen. 118 62.5 Siem. Glasinbuſtr. Siemens & Halske 144.5 Südb. Immobillen 23" 161 Zucker=A. G. 130 94.5 Sbenska Tändſticksl: 235 31.5 Tellus Bergbau. 62 176.5 Thür. Liefer.=Geſ. 61 127 Tietz Leonhard. 86 Tucher=Brauere:. 102 Unter ranken 91 54.5 Beithwerte Ver. f. Chem. Ind. 63 35 Stahlwerke ... 58.5 73.75 Strohſtoffabr. 179. Ultramarin 46 Bogkländ. Maſchin. 33 12.5 Boigt & Haefiner.
K
Wegelitt Rußfäbrik
Weſteregeln Kali I.
Zeilſtoff=Verein...
Waldhof. ...
Memel!
Allg. Dt. Credutan=
Badiſche Ban1...
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBanwerein!”
Baher, Hyp. u. W.ſ=
Berl. Handelsgel.
Gypothekbi.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bl.
Dt. Bant und Dise.
Dt. Eft. u. Wechſe!
Dresdner Ban)...
Frankf. Ban1
Hyp.=Bant..
Pfdbr.=Bk. ../1
Mein.Hyp. Ban!.
Sſt Creditanſtalt
Pfälz. Hyp.Bant.
Reichsbant=Ant. . .
Rhein. Hyp.=Ban1.
Südd. Bod.=Cr.Bk.
Wiener Bantverein
Württb. Notenbon!
A.-G. i. Vertehrsw.
Allg Lokalb. Kraftwl.
790 Dt. Reichsb. Vze
Habe
Nordd. Llohd.
Südd. Eiſenb.=Ge‟
Alltanz. u. Stuttg.
Verſicherung
ein. Ver
Frankonaſklück= u. M.
Mannh. Verſich.
„0
59.5
133
36
74
134
95
160
125
220
110
142.5
109.25
95.25
110‟
93
1a8
148
154.,5
27.4
126.5
235.5
134
139.5
9‟,
1135
45
115
85:),
60
60
86
1488
160.5
105
Otavi Minen".
Garngſutee
Sorthtzung uns Prenisanssreibens (Nr. 89—103)!
a) Wie heißen und wo befinden ſich die abgebildeten Geſchäfte und Lokale?
In den Togen vom 4. bis 11. Januar
veröffentlichen wir Photos hieſiger Geſchäftshäuſer, bei denen das Firmenſchild ganz oder teilweiſe fortgelaſſen iſt, ferner auch Abbildungen von Fabrikaten bekannter
Marken=
firmen. Unſere Leſer können zeigen, wieweit ihnen die Geſchättshäuſer Oarmſtadts bekannt ſind. Wer ein gutes Gedächtnis hat und auch jeweils dem Anzeigenteil des
O T. ſeine Autmerkiamkeit entgegenbringt, wird manche Abbildungen erkennen, ohne daß er ſich die Fronten der Häuſer beſieht, aber den größten Teil wird er nur löſen
können, wenn er ſich aut die Suche begibt. Die Löſung der Aufgabe iſt alſo gar nicht ſchwer, mag auch etwas Zeit dazu benötigt werden. Die Mühe der Tüchtigſten
wird belohnt durch Preiſe in Geſamthöhe von
Darmſtädter Tagblati.
1100.— Mark in bar oder Gutſcheinen.
Verlag L. C. Wittich.
Die Photos Nr. 1 —88 ſind in den Ausgaben vom 4., 6., T., 8. und 9. Januar 4934, die Teilnahmebedingungen in der Nummer vom 4. Januar 1931 veröffentlicht.
Beachten Sie bitte die morgige Ausgabe, welche die reſtlichen der 116 Photos des Preisausſchreibens enthält.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 10
Samstag, den 10. Januar 1931
Seite 13
Dr AMLBEISCA
durch Einkauf aller Lebensmittel
in den bekannten S &F-Eilialen.
Kokesfelt, blütenweiß. . . Tafel 0.45
Haushalt-Margarine. Pfd. 0.47
Schweineschmalz, rein amerik. Pfd. 0.72
Salatoel, la.
Ltr. 0.70
Fafeloel, feines . . . . . . Ltr. 0.90
Feinste Fettbückinge Pfd. 0.34
/Dose
Junge Schnittbohnen,
0.48
Gemüse-Erbsen.
0.58
Junge Erbsen.
0.65
Mischobst, la ...
Pfd. 0.65
Ringäpfel, kaliforn. . . . Pfd. 0.80
Pflaumen, kalif., Pfd. 0.50 u. 0.35
382
Orangen, süße, sattige 3 Pfd. 0.70
Aus den Amtsverkündigungen
des Kreisamts Darmſtadt und den
Bekanntmachungen des Polizeiamts
Darmſtadt.
Gefunden: 2 Zehn=Mark=Scheine, ein
Herrenmantel. 2 Herrenportemonnaies
mit Inhalt, 1 4rädriger Handwagen
(Leiterwagen), 1 Damenſchirm. 1
Da=
menhandtaſche 1 Paket verſchiedene alte
Kleider, 1 ſchwarze Autoluftpumpe,
1 Brille (dunkel gefaßt, mit dicken
Glä=
ſern), 1 Herrenhut, 1 Peitſche, 1 ſilb.
Lorgnette, 1 Ledergürtel, 1½ Meter
Seidenband, 1 Autokurbel, 3 einzelne
Handſchuhe, 2 Bund Schlüſſel. —
Zu=
gelaufen: 1 Deutſcher kurzhaariger
jun=
ger Jagdhund.
Wir machen wiederholt darauf
auf=
merkſam, daß auch noch
Fundgegen=
ſtände vorhanden ſind, die in früheren
Bekanntmachungen verzeichnet ſind.
In=
tereſſenten können die Fundgegenſtände
während der Büroſtunden auf Zimmer
Nr. 11 beſichtigen.
Tauſche ſchöne
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i. der Grafenſtraße
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Seite 14
Scrmotng, ſen 10. Jauuar 1931
Nummer I0
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 10
Samstag, den 10. Januar 1931
Seite 15
Reich und Ausland.
Geheimrat Paul Julius †.
Der in Heidelberg im Ruheſtand lebende
frühere Direktor der J. G. Farben,
Ludwigs=
hafen, Geheimer Kommerzienrat Dr. Paul
Julius, iſt am Freitag im 68. Lebensjahr an
einem Herzſchlag geſtorben.
Das Urteil im Pache=Prozeß rechtskräftig.
Frankfurt a. M. Gegen das im Pache=
Prozeß ergangene Urteil hatten ſowohl
Staats=
anwaltſchaft wie Verteidigung Berufung
einge=
legt. Im Laufe des Freitag nahm die
Staats=
anwaltſchaft ihre Berufung zurück, desgleichen
die Verteidigung, ſo daß das Urteil nunmehr
Rechtskraft erlangt hat. Der Hauptangeklagte
Pache wird nach Verbüßung eines Teils ſeiner
Strafe ausgewieſen werden. Pache iſt
be=
kanntlich Schweizer.
Schwere Bluttat eines eiferſüchtigen
Jugend=
lichen.
Weſterburg. Zwiſchen dem 19jährigen
Schloſſer Walter Hannappel in Nieder=
Erbach und deſſen Freund, dem 18jährigen
Ar=
beiter Fiſcher, war es in letzter Zeit
ver=
ſchiedentlich zu Auseinanderſetzungen gekommen,
da Hannappel auf Fiſcher eiferſüchtig war. Am
Freitag morgen gegen 9 Uhr ſuchte Hannappel
ſeinen Freund Fiſcher in deſſen Wohnung auf
und ſtellte ihn wegen ſeiner Beziehungen zu
einem Mädchen im Dorf zur Rede. Zwiſchen den
beiden jungen Leuten entſpann ſich ein Streit,
in deſſen Verlauf Hannappel einen Revolver zog
und ſeinen Freund niederſchoß. Fiſcher war
ſo=
fort tot. Auch die Mutter des Fiſcher, die auf
den Lärm herbeieilte, wurde durch einen
Streif=
ſchuß am Kopf verletzt. Hannappel richtete
hier=
auf die Waffe gegen ſich ſelbſt und brachte ſich
einen Kopfſchuß bei. Er wurde ins Krankenhaus
nach Limburg gebracht; an ſeinem Aufkommen
wird gezweifelt. Aeußerungen Hannappels vor
der Tat laſſen erkennen, daß er mit Ueberlegung
gehandelt hat.
Großfeuer in der Rhön.
Zillbach (Rhön). Hier brach nachts ein
ſchweres Schadenfeuer aus, dem fünf Anweſen,
Wohngebäude und Stallungen zum Opfer
fie=
len. Der Ortsfeuerwehr und zwei
herbeigeru=
fenen Motorſpritzen gelang es erſt nach
mehr=
ſtündiger angeſtrengter Arbeit, des Feuers Herr
zu werden.
Schweres Unglück bei Montagearbeiten.
Deſſau. Am Freitag vormittag ereignete
ſich in Golpa ein ſchweres Unglück. Beim
Ab=
montieren des letzten Teiles eines
Montage=
kabelturmes, der von der ſoeben fertiggeſtellten
Abraumförderbrücke etwa 500 Meter entfernt
ſtand, gab eine Abſpannung nach und einige
Konſtruktionsteile des Turmes ſtürzten ein. Ein
Arbeiter wurde getötet, zwei ſchwer und einer
leicht verletzt.
Keine Grippegefahr in Berlin.
Berlin. Entgegen den umlaufenden
Nach=
richten über eine große Grippeepidemie in
Ber=
lin wird von unterrichteter ſtädtiſcher Seite
darauf hingewieſen, daß die Grippeerkrankungen
in dieſem Jahre zwar etwas zahlreicher ſind
als im vergangenen, aber bei weitem nicht die
Höhe der Erkrankungen vor zwei Jahren
er=
reichen. Nach dem Stande vom 5. Januar ſind
keine nennenswerten Neuerkrankungen
einge=
treten. Die Zahl der täglichen Erkrankungen
beträgt ungefähr 120.
Urteil im Magdeburger Erpreſſerprozeß.
Magdeburg. In dem Erpreſſerprozeß
gegen Müller und Keindorff wurde bereits
geſtern mittag folgendes Urteil gefällt: Wegen
ſchwerer Erpreſſung erhielt Franz Müller ein
Jahr ſechs Monate Gefängnis, Keindorff ein
Jahr vier Monate Gefängnis; gegen ſieben der
Angeklagten wurde auf drei Jahre Ehrverluſt
erkannt. Der Staatsanwalt hatte für jeden der
Angeklagten ein Jahr ſechs Monate Gefängnis
und drei Jahre Ehrverluſt beantragt. In der
Begründung führte Landgerichtsdirektor
Pup=
pig aus, daß das Gericht dem Geſtändnis
Mül=
lers vollen Glauben geſchenkt habe, und daß es
auf Grund der Angaben Müllers auch zu der
Ueberzeugung gelangt ſei, daß dem Keindorff
trotz ſeines Abſtreitens die Teilnahme an den
verſuchten Erpreſſungen nachgewieſen ſei.
Kein=
dorff habe im übrigen auch im jetzigen
Ver=
fahren an mehreren Stellen ſeine Teilnahme
eingeſtanden. Die Tat der beiden zeuge von
beſonderer Gemeinheit; ſie ſei gemeingefährlich
geweſen und habe lange Zeit hindurch in der
Bevölkerung große Unruhe hervorgerufen.
Des=
halb müſſe die Strafe beſonders hart ausfallen.
Zum 60. Geburkstag der Dichkerin
Handel=Mazzekki.
Enrica Freiin von Handel=Mazzetti,
die bekannte deutſch=öſterreichiſche. Dichterin,
feiert am 10. Januar ihren 60. Geburtstag. In
ihren zahlreichen hiſtoriſchen Romanen, die das
Leben vergangener Zeiten ſchildern, vertritt ſie
eine katholiſche Weltanſchauung.
Feſtnahme dreier Verbrecher.
Hamburg. Der Kriminalpolizei
Ham=
burg iſt es gelungen, nunmehr auch die drei
geflüchteten Mittäter an dem Raubüberfall auf
die Sparkaſſe in Steinhorſt in Hamburg
feſt=
zunehmen. Es handelt ſich um wegen Raubes
bzw. verübter Einbrüche ſchwer vorbeſtrafte
Männer. Der eine von ihnen führte bei ſeiner
Feſtnahme einen Revolver bei ſich, aus dem, wie
feſtgeſtellt wurde, auf Landjägerbeamte
geſchoſ=
ſen worden iſt. Die Verhafteten hatten
beab=
ſichtigt, in Pinneberg und Umgebung weitere
Raubüberfälle auszuführen.
Eine ſechsköpfige Familie von Räubern
ermordet.
Warſchau. Im Dorfe Romanowo, bei
Luck, wurde am Donnerstag abend die aus ſechs
Mitgliedern beſtehende Familie Bonderszuk von
Räubern ermordet. Die Mörder flüchteten unter
Mitnahme aller Wertſachen.
Eine Ehrung der verunglückten Balbo=Flieger.
Rio de Janeiro. Die italieniſchen
Flug=
boote in Port Natal ſind geſtern feierlich auf
die Namen der zuletzt tödlich verunglückten
ita=
lieniſchen Transozeanflieger und berühmter
ita=
lieniſcher Kriegsflieger umgetauft worden. —
Zugleich wurde auf dem Hafenplatz von Port
Natal in Gegenwart der Zivil= und
Militär=
behörden und des Gouverneurs des Staates Rio
Grande do Norte die von der Stadt Rom zur
Erinnerung an den erſten italieniſchen
Trans=
ozeanflug der Flieger del Prete und Ferrarin
geſtiftete Säule eingeweiht.
Der Flieger Donadelli in Natal eingetroffen.
Port Natal. Hauptmann Donadelli,
deſſen Flugzeug an dem Transozeanflug des
ita=
lieniſchen Flugzeuggeſchwaders teilnimmt, aber
wegen einer Panne mitten im Ozean
nieder=
gehen mußte, hat ſeinen Flug von Fernando de
Noronha aus wieder aufgenommen und iſt in
Port Natal zum Geſchwader geſtoßen.
Schloß Werſen bei Salzburg in Brand.
Eine der beſuchteſten Sehenswürdigkeiten
Salzburgs von Vernichtung bedroht.
Berlin. Das bekannte Schloß Werfen iſt
vorgeſtern abend, kurz vor 20.00 Uhr, in Brand
geraten. Die Feuerwehren von Salzburg und
der ganzen Umgebung wurden zu Hilfe gerufen.
Der Brand iſt in der Bibliothek des
umfang=
reichen Schloſſes ausgebrochen. Um Mitternacht
war noch nicht abzuſehen, ob Teile der Burg
gerettet werden können. Das Schloß gehört
Erz=
herzog Eugen und iſt eine der beſuchteſten
Sehenswürdigkeiten des Landes Salzburg.
Zu dem Brand im Schloß Werfen wird
be=
richtet, daß die rieſige Holzkonſtruktion der Burg
ſowie die Futter= und Erntevorräte dem Feuer
reichlich Nahrung boten. Der Dachſtuhl ſtand in
hellen Flammen, als die Feuerwehren der
Um=
gebung anrückten. Die Löſcharbeiten geſtalteten
ſich ſehr ſchwierig, Mit furchtbarem Getöſe
ſtürzten die beiden Glocken vom brennenden
Glockenturm herab. Bald mußte man erkennen,
daß jede Möglichkeit, das Schloß zu retten,
aus=
geſchloſſen war. Der Markt Werfen befand
ſich in heller Aufregung. Zum Glück herrſchte
Windſtille, ſo daß ſich das Feuer nicht ausdehnte.
Um 3 Uhr früh rückte auf Veranlaſſung der
Landesregierung eine Pionierabteilug in
Wer=
fen ein. Erſt heute vormittag gegen 9 Uhr
ge=
lang es, den Brand einzudämmen. Kleinere
Feuerwehrabteilungen blieben als Wache
zu=
rück. Die hiſtoriſche Burg Werfen muß leider
als vernichtet bezeichnet werden. Die beiden
großen Feſtungstrakte ſind vollkommen
ausge=
brannt. Nur der kleine Nebentrakt konnte
ge=
rettet werden.
Furchtbare Eiſenbahnkataſtrophe infolge
Trunkenheit.
Warſchau. Auf der Eiſenbahnſtrecke
Oſtki—Wojtkowice bei Wilna ereignete ſich in
der Nacht zum Freitag infolge Trunkenheit des
Lokomotivführers eine furchtbare Kataſtrophe.
Der Lokomotivführer eines Perſonenzuges, der
von Woitkowice nach Oſtki fuhr, überſah die
ungefähr drei Kilometer vor der Bahnſtation
auf Halt ſtehenden Signale. Der Zug prallte
mit ſolcher Wucht auf einen Güterzug, der auf
dem geſperrten Einfahrtsgleis die Station
ver=
laſſen wollte, daß beinahe ſämtliche Wagen des
Perſonenzugs entgleiſten und den ſteilen
Ab=
hang des Eiſenbahndammes hinabſtürzten. Bis
jetzt wurden 60 Verwundete geborgen. Ob
auch Tote zu beklagen ſind, läßt ſich im
Augen=
blick noch nicht feſtſtellen. Der Lokomotivführer
des entgleiſten Perſonenzuges, der betrunken
war, wurde feſtgenommen.
Zwei weitere Leichen der verunglückten
Skiläufer geborgen.
Paris. Zwei der vier Ende letzter Woche
in den Savoyer Alpen von einer Lawine
ver=
ſchütteten jungen Alpiniſten ſind nach
viertägi=
gen angeſtrengten Nachforſchungen tot
aufgefun=
den worden. Es fehlen nun im ganzen noch die
Leichen von drei Alpiniſten. Man hat die
Ge=
wißheit erlangt, daß einer von ihnen, der mit
einem Kameraden eine Skitour unternommen
hatte, von mehreren tauſend Kubikmetern
Schnee einer Lawine verſchüttet wurde. Die
Nachforſchungen ſind deshalb bis zur
Schnee=
ſchmelze im Sommer unterbrochen worden.
Immer noch auf der Eisſcholle.
Helſingfors. Die ſieben Fiſcher und
die zwei Frauen, die mit ihrem Boot von
Eis=
ſchollen im Finniſchen Meerbuſen abtrieben,
ſind auf einer Eisſcholle vor dem Styrſud=
Leuchtturm. 12 Kilometer vom Strande
ent=
fernt, geſichtet worden. Ein Flugzeug verſucht,
ihnen zu Hilfe zu kommen und vor allem
Klei=
der und Proviant abzuwerfen. Ein Eisbrecher
ſoll verſuchen, ſie zu bergen.
Dreiſter Raubüberfall auf Frau Chaplin
und den Boxer Carpentier.
New York. Der bekannte franzöſiſche
Boxer Georges Carpentier und Frau Lita Grey=
Chaplin, die geſchiedene Frau Charley
Chap=
lins, waren vorgeſtern abend die Opfer eines
verwegenen Raubüberfalls. Als ſie ein Theater,
in dem ſie aufgetreten waren, verließen, und in
ihr Auto ſtiegen, drangen mehrere Banditen
un=
auffällig in das Auto ein und zwangen den
Chauffeur mit vorgehaltenem Revolver, nach
einer entlegenen Vorortſtraße zu fahren. Dort
wurden Frau Chaplin und Carpentier ihrer
Barſchaft und ihrer Juwelen beraubt, worauf
die Räuber mit dem Auto devonfuhren. Frau
Chaplin gibt an, daß ſie allein Juwelen im
Werte von 70 000 Dollar verloren habe. Den
Beraubten gelang es erſt nach längerem
Um=
herwandern, eine Autodroſchke zu finden, mit
der ſie in ihr Hotel zurückkehrten.
Die Mukker der Kindergärken,
Maria Monkeſſori, in Berlin.
Maria Monteſſori (Rom),
die Begründerin des heutigen Kindergarten=
Erziehungsſyſtems, iſt in Berlin eingetroffen,
um einige Vorträge zu halten.
Die Stadt Stolp ehrk ihren großen Sahn Heinrich v. Skephan.
Aufräumungsarbeiten an der Unglücksſtätte.
Der D=Zug Berlin—Oberſchleſien überfuhr im Schneegeſtöber bei der Ausfahrt aus dem Gleiwitzer
Bahnhof ein Halteſignal und ſtieß mit einem Perſonenzug zuſammen. 15 Paſſagiere erlitten
Verletzungen.
Der Präſident der Kösliner Poſtdirektion bei der Feſtanſprache.
Rechts die neuaufgeſtellte Heinrich v. Stephan=Büſte.
Den 100. Geburtstag Heinrich v. Stephans beging die Stadt Stolp, wo der Schöpfer der Deutſchen
Reichspoſt einſt das Licht der Welt erblickte, mit einer großen Feier.
Die getöteten Fliegeroffiziere Capt. Boer und Leutnant Barbicinti.
Der italieniſche Geſchwaderflug über den Ozean hat im ganzen fünf Todesopfer gefordert, darunter
die beiden bekannten Fliegeroffiziere Boer und Barbicinti, die in ihrem Flugboot verbrannten.
Seite 16
Samstag, den 10. Januar 1931
Nummer 10
Deflilffz sohtersient
URHEBER-RECHTSSCHUTZ DURCH VERLA6 OSAAR MEISTER,WER0AU
12)
(Nachdruck verboten.)
„Das iſt beſtimmt ſehr intereſſant, Hoheit, aber . . . Ihr
hoher Verwandter ſcheint doch neuzeitlicher zu ſein, denn er
hat trotzdem die Verhandlungen einleiten laſſen.”
„Der Schah von Perſien hat alle Verantwortung auf meine
Schultern geladen!“
„So fürchten Sie den Fluch nicht?”
„Ja und nein! Ich gehöre zu den aufgeklärten Menſchen.
Ich will mir den Glauben an übernatürliche Gaben der Brüder
vom Demawend nicht zu eigen machen, aber ich muß mit einem
ſehr greifbaren Faktor rechnen. Ich kenne die Brüder vom
Dema=
wend nicht und war noch nie in dem Steinkloſter, aber . . . ich
befürchte, daß der Fluch und die damit verbundene Aktivität der
Brüder, die fanatiſche Perſier ſind, unter Umſtänden in unſerem
Naturvolke eine Erregung heraufbeſchwören könnte, die
gefähr=
liche Formen annehmen kann. Ich habe dieſen Umſtand ſo
ſchwer in Rechnung gezogen, daß ich den Preis auf zwvei
Millio=
nen Pfund und nicht zwanzig anſetzte.”
„Das iſt der wirkliche Grund?”
„Er iſt es!“
Alle waren ſeltſam berührt.
„Ihre Vertragspartner ... wie ſtellten die ſich zu Ihren
Bedenken?”
„Sie meſſen dieſem Umſtand wenig, vielleicht etwas zu wenig
Beachtung bei. Von mir aus iſt jedenfalls alles Ular und offen
dargelegt worden. Jetzt hat die Gegenpartei das Wort. Ich
bin bereit!“
Die Unterhaltung des Perſers, die von einer geradezu
vor=
bildlichen Klarheit und Offenheit geführt worden war, hatte alle
aufs ſtärkſte intereſſiert.
Gegen zehn Uhr machte Lady Durham den Vorſchlag, im
Salon ein wenig zu tanzen.
Die Geſellſchaft nahm den Vorſchlag gerne auf, und man
begab ſich in die Diele, wo im Kamin das Feuer luſtig flackerte.
Berndt machte ſich bereit, das Grammophon zu bedienen.
Aber Lady Durham bam ihm zuvor.
„Nein, nein, Herr Groth!” ſagte ſie lächelnd. „Sie ſollen
tanzen. Das Grammophon . .. lieber Colleen, das muß ich Ihnen
überantworten.”
Sir Colleen lachte und nickte.
„Wie Sie befehlen, Lady Durham. Ich werde getreulich die
Schalldoſe bedienen. Hoheit, wir können unſere intereſſante
Unterhaltung nicht fortführen. Muſik ſoll unſer Ohr
um=
ſchmeicheln.”
Der Tanz begann.
Prinz Huſſein bat Lady Durham, und der Reporter
Kings=
ley verbeugte ſich vor Mabel Colleen.
Berndt forderte die kleine Franzöſin, deren Augen
aufleuch=
teten, zum Tanze.
Ein Tango umſchmeichelte ſie. Berndt empfand heute, da
er nicht mehr der beruſliche Eintänzer war, den Tanz angenehm.
Es tat ihm wohl, ſich im Tanze zu drehen und zu wiegen. Die
kleine Franzöſin war eine gute Partnerin, aber es ſtörte ihn ihr
ſtarkes, etwas auſdringliches Parfüm und die verliebten Blicke,
die ſie ihm während des Tanzes zuwarf.
Einen dieſer Blicke ſah Lady Durham. Sie ärgerte ſich
dar=
über und wußte nicht warum. Dann riß ſie ſich zuſammen. Was
ging ſie es an, ob die kleine Geſellſchafterin verliebt war! Berndt
Groth war ihr Sekretär, ſonſt nichts. Sie ſchätzte ihn, aber nichts
ſonſt. Und doch war ſie eine ganze Weile verſtimmt.
Der Prinz ſpürte es, obwohl ihm der Grund nicht llar war.
Er bot ſeine glänzende Unterhaltungsgabe auf, und es gelang
ihm auch. Lady Viola abzulenken.
Plötzlich ſagte er leiſe zu Lady Viola: „Lady, warum machen
Sie das große Perſiengeſchäft nicht?”
„Ich?” entgegnete Lady Viola erſtaunt. „Wie kommen Sie
auf dieſen Gedanken, Hoheit?"
„Weil ich weiß, daß Ihnen Mittel zur Verfügung ſtehen.”
„Ich glaube, Sie irren, Hoheit!”
„Man taxiert Sie auf zehn Millionen Pfund!”
„Sie ſind gut orientiert, Hoheit. Aber wenn auch ich an
den Fluch der Brüder vom Demawend glaubte?"
Eine raſche Andwort lag dem Perſer auf den Lippen, aber
er bezwang ſich und ſagte: „Iſt es Ihnen angenehm, wenn ich
Sie morgen beſuche und mich mit Ihnen über das große
Perſien=
geſchäft unterhalte?"
„Es iſt mir recht.”
„Herr Groth”, ſagte Lady Durham mit Schelmenlächeln,
„warum tanzen Sie nicht mit mir?”
„Verzeihung, Lady . . . Sie ſind die Herrin, ich wagte es
nicht.”
Viola lachte hell auf und ſah Berndt in die blitzenden,
fröh=
lichen Augen.
„Sie dürfen es wagen, Herr Groth. Miß Colleen hat Ihnen
doch auch keinen Korb gegeben.”
„Es iſt mir eine Freude!” entgegnete Berndt und umfaßte
ihre Taille.
Sie tanzten ſtumm zuſammen.
Ab und zu trafen ſich ihre Blicke während des Tanzes, aber
es waren Blicke, in denen Hochachtung voreinander, Freude über
das kameradſchaftliche Verſtehen lagen. Blicke, die klar und rein
waren und ſich nicht voreinander zu verſtecken brauchten.
Berndt fühlte ſich innerlich tief erfreut.
Und ſein Herz wurde warm, als er ſah, wie die Dame der
Geſellſchaft die Wonne des Tanzes empfand, wie ein
mädchen=
haftes Glücksgefühl über Lady Violas Züge ging und ihr Antlitz
wunderſam verſchönte.
„Sie tanzt wie ein Jungmädchen!” dachte Berndt. „Der
Tanz hilft ihr alles vergeſſen, was ſie ſonſt bedrückt.”
Der Tanz war zu Ende.
Mit geröteten Wangen und leuchtenden Augen ſah ihn die
ſchöne Herrin an.
„Ich danke Ihnen!” ſagte ſie dann herzlich. „Sie wecken die
Jugend in mir.”
Der Abend ging zu Ende. Die Gäſte verabſchiedeten ſich
langſam, und als die Mitternachtsſtunde ſchlug, hatten ſie alle.
das Haus verlaſſen.
Lady Durham ließ abräumen, ſprach mit dem alten John
über das was am kommenden Tag alles zu tun ſei und wandte
ſich, als ſie den Aten entlaſſen hatte, wieder Berndt zu.
„Sind Sie müde, Herr Groth?”
„Nicht ſehr, Lady!”
„Dann werden wir noch eine Taſſe Tee trinken, denn ich
möchte noch eine Angelegenheit mit Ihnen beſprechen."
„Gern, Lady Durham!”
Sie begaben ſich in den kleinen Salon und genoſſen noch eine
Taſſe Tee, den das engliſche Mädchen der Lady ausgezeichnet zu
bereiten wußte.
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Nummer 10
Samstag, den 10. Januar 1931
Seite 17
Geſchichten aus aller Welt.
Der diskredikierke bunke Rock.
(7) Budapeſt. Loſonez, die Hauptſtadt des ehemaligen Komitats
Neograd, war ſchon in Friedenszeit eine bevorzugte Garniſon der
Doncumonarchie. So manche ſpätere militäriſche Größe des
Habs=
burger=Reiches zählte ſpäter die Dienſtjahre in dieſer ſchönen und
gaſt=
freundlichen Stadt zu den ſchönſten Jugenderinnerungen. Und die
Militärkavelle wurde anno dazumal von keinem kleineren als dem
hoch=
wohllöblichen k. u. k. Kapellmeiſter Franz Lehar dirigiert; die
älteren Jahrgänge der Ureinwohnerſchaft erinnern ſich heute noch an
dieſe unvergeßlichen Konzerte. Damals feierte die „Harmonie” ſchöne
Feſte in Loſoncz, heute feiert, tſchechiſchen Zeitungsmeldungen zufolge,
die „Disharmonie” mehr als unliebſame Orgien.
Loſoncz heißt ſeit 1918 „Lucenec” und iſt eine „ſtocktſchechiſche‟
Stadt geworden. Zumindeſt auf dem geduldigen Papier. Denn die
Prager Behörden ſorgten dafür, daß tſchechiſche Beamtenſchaft und
tſche=
chiſches Militär nach Loſonez=Lucenee verpflanz wurden, um den
tſchechi=
ſchen „Charakter” der Stadt zu demonſtrieren und gebührend zu
reprä=
ſentieren. Dies letztere wird insbeſondere von den Herren Offizieren
nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen beſorgt, die zwar im Kriege
keines=
wegs ihren Mann ſtellten, ſich nachher jedoch zu um ſo patenteren
Frie=
denshelden entwickelten. War früher der bunte Nock des Kaiſers ein
Begriff”, ſo ſorgen die Offiziere der Siegerrepublik” auch ihrerſeits
dafür, daß der bunte Rock des Herrn Maſaryk zu einem neuzeitlichen
Begriff” werde. Zu einem allgemein verpönten allerdings. „Narodny
Tyzdennik”, eine in Lucenec erſcheinende tſchechiſche Zeitung,
veröffent=
licht einen überaus beachtenswerten Leitartikel über das Benehmen des
Offizierskorps. Die Offiziere ſchwelgen wohl in ihren ſibiriſchen
Erin=
nerungen, denn ſie veranſtalten faſt alle Tage wüſte Saufgelage und
inſultieren ſodann in dem Zuſtande, den man als das „Gegenteil von
nüchtern” bezeichnen könnte, die friedliche Zivilbevölkerung. Nächtliche
Skandalſzenen ſtören die Ruhe der Stadt. Bezeichnenderweiſe regt ſich
aber das genannte tſchechiſche Blatt nicht hierüber auf, ſondern über
den „beſchämenden Schlußakkord” der Raufereien. In den meiſten Fällen
undet nämlich jede Schlägerei etwas einſeitig, indem die unwürdigen
Militärwürdenträger von den ſchäbigen Ziviliſten verprügelt und in
die Flucht getrieben werden!!! Und darüber, nur darüber ſchimpft das
tſchechiſche Blatt.
der Monak der Geſchenke.
(kt) Rabat. Die Mauren und Araber leben in dieſen Tagen im
Zeichen der Shaaban. Shaaban iſt ein luſtiger Zeitabſchnitt. Im
Shaaban werden Feſte gefeiert, und augenblicklich wird zum 1349. Mal
ſeit den Tagen Mohammeds Shaaban begangen. Dieſe fröhliche Zeit,
die im Charakter ein wenig an das europäiſche Weihnachten erinnert,
dauert bis zum 20. Januar, wenn die großen Faſttage des Ramadan
be=
ginnen. Wir ſagten eben, daß Shaaban ein wenig an Weihnachten
er=
innere. Nur freilich mit dem Unterſchiede, daß dieſes Feſt bei den
Mauren und Arabern nicht einen oder zwei, ſondern 29 Tage dauert.
Die Shaaban=Zeit iſt der Monat der Geſchenke. In dieſen Tagen ſind
die Araber gegenüber ihren Frauen und Kindern die vollendetſten
Ka=
valiere. Das traditionelle Shaaban=Geſchenk iſt ein großer ſilberner
Armreifen, den beſonders die Ehefrauen von ihren Gatten erhalten.
Man kann alſo aus dem Klingen und Klirren der Armreifen, die die
Hand einer ſchönen Araberin zieren, beinahe mit Sicherheit auf die
Zahl der Jahre ſchließen, die ſie ſchon verheiratet iſt. Aber man ſchenkt
auch beſtickte Tücher in hellen, lebendigen Farben. Den Kindern gibt
man in der Hauptſache mit bunten Steinen beſetzte Kleidungsſtücke.
Pup=
pen, wie ſie in Europa üblich ſind, ſind vollkommen unbekannt. Denn
es iſt den Mohammedanern verboten, menſchliche Formen in Holz oder
Stein, in Stoff oder ſonſt einer Materie nachzubilden.
Die Papas mohammedaniſchen Glaubens haben es alſo in dieſen
Tagen wahrhaftig nicht leicht, denn wie bei uns in den europäiſchen
Ländern iſt es nicht mit dem Ausſuchen der Geſchenke getan, ſondern
man muß ſchließlich auch die Rechnung begleichen. In den großen
Städten iſt ja die Haltung eines Harems entweder verboten oder aus
pekunjären Gründen unmöglich, aber in den entlegenen Plätzen am
Rande der Wüſte gibt es viele Moslims, die fünf und ſechs Frauen und
zwanzig oder dreißig Kinder haben. Wer rechnen kann, der wird
ver=
ſtehen, daß für einen ſolchen Unglücklichen die Tage des Shaaban eine
Leidenszeit ſind. Daher ſieht man auch jetzt ſo manchen Araber mit
ſorgenſchwerer Miene einhergehen. Viele werden froh ſein, wenn die
Tage des Faſtens, wenn die ſtrengen Richtlinien zum Ramadan in Kraft
getreten ſind.
Trommel, Fahnen und Gewehr..."
— Paris. Auch ein Beitrag zu Frankreichs „ehrlichem”
Frie=
denswillen! In der Volksſchule von Cambra werden ſeit einiger Zeit
die ſechs= bis ſiebenjährigen Kinder militäriſch ausgebildet; u. a. finden
ſtändige Uebungen mit Gasmasken und ähnlichen „Kinderſpielzeugen”
ſtatt. Unter der Leitung eines aktiven Offiziers, der den Kindern
er=
klärt haben ſoll, daß der neue deutſch=franzöſiſche Krieg ſpäteſtens 1932
ausbrechen müſſe! Wie „Populaire” meldet, wandte ſich der Magiſtrat
jetzt einſtimmig gegen dieſe „vorzeitige Aufklärung” der Kinder und
herlangt ſtrengſte Unterſuchung, welche Stelle hinter dem Rücken der
(Stadtverwaltung den aufſehenerregenden Militärunterricht in der
ſtädti=
ſchen Schule angeordnet hat.
Engliſche Geſehe über das Raſieren.
(5) London. In England hat man bekanntlich die höchſt
erfreu=
liche Anſicht, daß ein Mann nur ein halber Menſch iſt, und daß ein
Gentleman nur als halber Gentleman gilt, wenn er nicht raſiert iſt.
Deshalb iſt das Raſieren und der Beſuch beim Barbier für den
Eng=
länder eine höchſt wichtige und unbedingt lebensnotwendige
Angelegen=
heit. Bisher hatte ſich alles zur Zufriedenheit aller Raſurbedürftigen
abgeſpielt, aber wenn etwas gar zu gut klappt, dann iſt es, wie überall
in der Welt. Sache des Staates, einige Geſetze zu erlaſſen, die die
Ord=
nung ein bißchen intereſſanter machen.
So hat man denn auch vor einigen Tagen in London einen ganzen
Stapel geſetzlicher Beſtimmungen herausgebracht, die das Raſieren regeln
und auf eine ganz andere Baſis als bisher bringen. Heute ſteht
Eng=
land vor dem Kuriofum, daß kein Menſch ſich mehr in England an
einem Sonntag raſieren laſſen kann, es ſei denn, der Barbier wäre ein
Jude. Es handelt ſich hier wirklich um ein Weltkurioſum, denn das
engliſche Geſetz ſagt ausdrücklich, alle iſraelitiſchen Barbiere dürften ihr
Geſchäft am Sonntag geöffnet halten — freilich unter einer Bedingung:
wenn ſie nämlich am Samstag geſchloſſen halten. Wie bei allen Geſetzen,
ſo gibt es jedoch auch in England bei den Geſetzen über das Raſieren
mancherlei Ausnahmen. So darf z. B. in Hotels raſiert werden,
frei=
lich nur, wenn der Kunde ſelbſt ein Hotelgaſt iſt. Auch auf
Hochſeeſchif=
fen iſt das Raſieren geſtattet, nicht aber auf kleinen Schiffen und
Küſten=
booten. Um dieſem Wirrwarr von Anordnungen auch die nötige Würze
und den entſprechenden Nachdruck zu verleihen, hat man den Geſetzen
auch gleich eine Strafliſte mitgegeben. Mit 2 Pfund fängt es an und
endigt mit 20 Pfund. Nachher gibt’s Gefängnis.
Briten, die etwas davon verſtehen, behaupten, daß ſich bald eine
kleine Armee von „Schwarzraſierern” gebildet haben dürfte, die durch
Verletzungen der Geſetzesbeſtimmungen den Kampf aufnimmt, wie die
Alkoholfreunde es mit der Prohibition in Amerika tun. Es wird ein
ſchaumreiches Kämpfen werden.
Weiterberichk.
Die Vorherrſchaft des hohen Druckes berurſachte während der
ver=
floſſenen Nacht ſtärkeres Aufklaren, was in der Verſchärfung des Froſtes
zum Ausdruck kam. So gingen in unſerem Bezirk die Lufttemperaturen
bis zu —10 Grad und in Bodennähe bis zu —12 Grad zurück. Durch
einen Ausläufer der nordiſchen Störung, welcher ſich bis über die
Nord=
ſee nach England und dem deutſchen Nordſeeküſtengebiet erſtreckt, wird
ſich zunächſt die Wetterlage wieder umgeſtalten. Mit der aufkommenden
Bewölkung ſchwächt ſich der Froſt ab, und die mildere ozeaniſche Luft
führt außerdem zu Schneefällen, die ſich auch über unſeren Bezirk
aus=
dehnen dürften. Die Aenderung der Wetterlage ſcheint aber nur
vor=
übergehend zu ſein, denn durch ſpäter zufließende Kaltluft dürfte der
über Irland lagernde hohe Druck erneut nach dem Feſtland gelangen
und wieder wetterbeſtimmend werden. Es ſteht alſo nach
vorübergehen=
dem Rückgang des Froſtes eine abermalige Verſchärfung in Ausſicht.
Ausſichten für Samstag, den 10. Januar: Abſchwächung des Froſtes,
neblig und bewölkt, vereinzelte Schneefälle.
Ausſichten für Sonntag, den 11. Januar: Bewölkt mit Aufklaren,
wei=
terhin Froſt mit ſpäterer Verſchärfung wahrſcheinlich.
Hauptſchrifttleltung. Rupolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feutlleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer;; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort Dr. Herbert Nette:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuble:
Druck und Verlag: L.C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 18 Seiten.
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Es sprechen die Herren
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„Die Deutsche Bau-
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meinschaft im Rahmen
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Samstag, den 10. Januar 1931
Nummer 10
Sonnti
den 11. Januau, vormittags 11½ Uhr, im Rahmen einer Film-Horgenfeler
aufsehenetregende Film der Welt-Kraftkonferenz 1930
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der Elekttizität Er ist beherrscht von einem Tempo und einer Erlebnis-Tiefe, wie man sie beim Kulturflm nur selt
Männer, wie Guericke. Franklin, Galvani. Volta, Ohm auftreten, nimmt Teil an dem Leben Siemens und Rathenaus,
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Mutauteteztitztetitetetatzterteztetztertetitetezteztetuteteztetletztetetzteteztetizteztezietlitezteztatztezezteterteztetiezteztztntgn
bei den Husaren
iunenruuteernentetentanunterzuetentuen gtntuentunuentauntututneuntanunteren
Eine unäbertreftliche Komödie nach dem Schlagerlied
von Rob. Stolz und Fritz Rotter.
Es spielen, sprechen und singen:
Gust. Diessl — Georg Alexander — Gretl Theimer
Hermann Picha u. a.
Im Tonbeiprogramm:
(V.836
Alice macht das Rennen
Beginn 3.30, 5.45, 8.10 Uhr
Drei Tage Mittelarrest
zueisieieivietsteteieteteteieneeteteteteintetetetietetsteteteteieteintetrteietetstevesieieteintetvtetsietesintetstistetetiststistet
Ein Militärschwank aus der Vorkriegszeit über den
Publikum und Presse begeistert urteilen.
Den Wettstreit in der Attacke auf die Lachmuskeln
bestreiten: Fritz Schulz, Lucie Englisch, Paul Hörbiger,
Max Acalbert u. a.
Im Beiprogramm:
Fußball mit P. S. Groteske in 2 Akten.
Beginn 3 45, 6.00 8.25 Uhr.
Sportplatz-Restaurant und Café
Böllenfalltor
Heute
Kaffee- u. Kuchentag
5 Uhr-Tee mit Tanz
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noch mitübernommen.
Heute zur Eröffnung
Hetzelsuppe mit Konzert
wozu ich meine Freunde und
Bekannte herzlich einlade.
OTT0 RAU, Hetzger und Wirt
Stimmung — Humor — Tanz
Nur noch 3 Tage
Ein Meisterwerk deutscher Tonfilm-Kunst
LIANE HAID, GUSTAV FRÖHLICHin
Azuc
entstaubt, gedämptt
gebügelt
Amerik. Bägelanst.
Gasthaus z. Schwanen
unter Zugrundele ung der gleichnamigen Operette v. Edm. Eysler. — Regie: Gustar Veicky.
Eine herrliche, gemütvolle Erzählung ans dem Lande der Alpen — wie von Anzengruber geschrieben
Bilder wie von Defregger gemalt.
Im Beiprogramm Der Flitterwöchner
UK
45. 8.10 U
Beginn 3.3
Jugendliche haben Zutritt.
Georgenſtr. 1,
Beſ. Ad. Diers
Tel.4565
—
Küche
Bahriſch. Bier
266a) Fremdenzimmer
Luisenplatz 4
Fernspr. 3403
Königskinder
Oper in drei Bildern
Preise 1—10 Mk.
gpiuelck
Darmſtadt
Eim Kuads m 2 Abtelunseh.
Preise 1.20—6 Mk.
des Frauenvereins vom Roten
Kreuz für. Deutsche über See
Sonntag, den 18. Januar, 7 Uhr
abds, in der Otto-Berndt-Halle
Samstag, den 17. Janua
1931, 20 Uhr.
Feſtſaal am Boogsplatz
In Art einer Revue
Erfrischungen / Tanz /Tombola
unter Mitwirkung beliebter Künſtler, der
Geſangs=
abteilung des Klubs und des Stadtorcheſters. (855
Nach dem
Bunten Teil Tanz.
— Karten bei R. Bergmann, Wilhelminenſtr. 9.
Mitglieder 1,25 Rm, Nichtmitglieder 2,50 Rm.
Karten für Mitglieder 1.20 Mk., Nichtmitgl. 2.40 Mk.
num. Plätze 3.60 Mk. bei Konditorei Graßmann,
Wil-
heiminenstr. 6, Paplerhaus Leuthner, Ernst-
Ludwigs-
platz 2 und abds. ab 6 Uhr an der Kasse Studenten-
866b
karten zu 0.80 Mk. bei Leuthner
Kaffeehaus-Konzert
Jeden Mittwoch und Samstags Gesellschafts-Abend
Mittwochs bis 3 Uhr 1 Samstags bis 5 Uhr / Sonntags bis 3 Uhr geöffnet
Heute Samstag 3. Gesellschafts-Abend
Heute
Samstag, 10. Januar
Jean G.ibert’s Meisteroperette
aN (885
Batterieh
Hit
Soderſtraße 8.
Anmeldung b. zum
14. Januar erbet.
Teilnahme koſtenlos
(894b)
Mittwochs, Samstags und Sonntags
nachts geöffnet.
Heute
abend
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Hand- und
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Samstag, den 10. Januar, Sonntag, den
11. Januar, läuft das gewaltige Filmwerk.
Heute fpielt der Strauß
„Der Walzerkönig”
Der Lebensroman eines Muſikers, der die
Welt mit ſeinen Klängen faszinierte. (836
„Der Walzerkönig” — Wien
der Praier — Walzerklänge.
Ein Film von deutſcher Sehnſucht, deutſcher
Muſik, deutſcher Liebe.
Gutes Beiprogramm;
Neueſte Wochenſchau.
Sonntag 2 Uhr: Hauptvorſtellung.
Morgen 5.71 Uhr
Großeskarneval.
Konzert.
Grafenstraße 22½
Sonntag, den 11. Januar 1931
1.80 Mk.
1.20 Mk.
Mocturtiesuppe
turtlesuppe,
Schweine-
nkenbraten m. Leipziger Mastkalbskeule garniert
Maccaronen-Creme
rlei, Maccaronen-Creme
2.20 Mk.
1.50 Mk.
Mocturtlesuppe, Russ. Eier,
Filetsteak Mignon
turtlesuppe, Huhn auf
Macearonen-Creme Maccaronen-Creme
ichhaltige Abendkarte.
BRIEEMARKEN-SAMRLER
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