Darmstädter Tagblatt 1930


29. Dezember 1930

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 359
Montag, den 29. Dezember 1930. 193. Jahrgang

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ſtädter
und Nationalban

Grndaaangaan 100 Irgaag

Belder der Wirkſchaftsparkei für
Privakzwecke?
chpre Vorwürfe Coloſſers gegen den Vorſikenden
Drewik.
* Berlin, 28. Dezember. (Priv.=Tel.)
Ar Krieg zwiſchen dem Führer der Wirtſchaftspartei Dre=
witzh
ud dem zweiten Vorſitzenden, dem Reichstagsabgeordneten
Collbſir, hat ſich ſcharf zugeſpitzt. Es gingen ja ſchon ſeit langem
Gerrigte um über Unregelmäßigkeiten des Parteiführers Dre=
witzt
Jetzt hat der Abg. Coloſſer zu einem Hauptſchlag ausge=
holiſe
r läßt allerlei Material veröffentlichen, wodurch Drewitz
außſtrrdentlich ſchwer belaſtet wird. Darnach ſoll Drewitz Partei=
gelilen
für die eigene Taſche gebraucht haben, wodurch die Partei
in TſieAbhängigkeit einer Bank geriet. Drewitz habe weiter Par=
teicheller
ſeinen Verwandten zugeführt. Er ſoll ſogar verſucht
habay die Koſten ſeines Eheſcheidungsprozeſſes auf die Wirt=
ſchatwartei
abzuwälzen. Der Abg. Coloſſer iſt wit den inter=
nemlorgängen
der Partei aufs Genaueſte vertraut und er würde
kaumiſo ſchwerwiegende Behauptungen aufgeſtellt haben, wenn
er fienicht einwandfrei belegen kann. Der Streit zwiſchen Dre=
witz
md Coloſſer war kürzlich einem Schiedsgericht übertragen
wordn, das aber bis jetzt zu einer Entſcheidung nicht gekommen
iſt. 6oloſſer will jetzt offenbar eine Stellungnachme des Schieds=
geruhz
erzwingen. Unter dieſen Umſtänden iſt es nicht ausge=
ſchlüſſn
, daß der Parteiführer Drewitz ſchon binnen kurzem vom
Parnevorſitz, wenn nicht gar aus der Partei ſelbſt verſchwindet,
mer vorausgeſetzt, daß Coloſſers Material den Tatſachen
enttwicht.
Maßnahmen der Warenhäuſer gegen die
Sonderbeſtenerung.
CNB. Berlin, 28. Dezember.
Aie vom Verband Deutſcher Waren= und Kaufhäuſer ver=
ſutet
hat dieſe Organiſation wegen der in Thüringen eingeführ=
ten
Snderbeſteuerung der Warenhäuſer gegen den thüringiſchen
Stautein Verwaltungsſtreitverfahren anhängig gemacht, in dem
die Rchtmäßigkeit und Zuläſſigkeit einer derartigen Steuer an=
gefochen
wird. Dieſe Verwaltungsklage wird u. a. damit begrün=
det
, die Großbetriebe ſowieſo ſchon ſteuerlich vorbelaſtet ſeien
undg ene beſondere Warenhausſteuer eine Doppelbeſteuerung be=
deur
die mit den Reichsgeſetzen nicht vereinbar ſei. Auch gegen
die bceriſche Staatsregierung hat der Verband ein ähnliches
Vemaren anhängig gemacht. Falls die vom Haushaltungsaus=
ſchun
ſes Braunſchweigiſchen Landtages beſchloſſene Sonderbeſteu=
eruugder
Warenhäuſer in Höhe von 300 Prozent der Gewerbe=
ſteunt
zur Annahme gelangen ſollte, ſo wird der Verband auch
gegun Braunſchweig ein Verwaltungsſtreitverfahren in die Wege
leitzn
Zwei Staakskommiſſare für Breslau.
Aie amtlich mitgeteilt wird, hat der Regierungspräſident
ſw //Staatskommiſſare für die Stadt Breslau
belſellt. Eine eingehende Prüfung der finanziellen Verhält=
niſſe
der Stadt Breslau durch Kommiſſare des Innen= und Finanz=
mimſtrs
hatte ergeben, daß die augenblickliche Kaſſen= und
Fimanlage der Stadt Breslau zwar nicht zu Beſorgniſſen An=
laß
gbt und auch nicht ſo ungünſtig iſt wie diejenige zahlreicher
andonr Großſtädte. Da aber nicht zu erwarten iſt, daß der
Mayſtrat die Steuererhöhungen, die im Rahmen des großzügigen
Sameungsprogramms für die Sicherſtellung der Finanzen der
StadtBreslau für die nächſten Jahre vorgeſehen ſind, beſchließen
wirr ind die beiden Staatskommiſſare zunächſt zur Durchführung
der nuen Steuern beſtellt worden. Es handelt ſich um die Er=
höhaum
der Grundvermögensſteuer mit Wirkung für das ganze
Reaungsjahr 1930 um 50 v. H. auf 100 v. H. und um die Ver=
dopoelung
der Gemeindebierſteuer.
Caillaux vor dem Unkerſuchungsausſchuß.
WTB. Paris, 28. Dez.
Dr dem parlamentariſchen Unterſuchungsausſchuß wurde
Semabr Caillaux verhört, der bei Uebernahme des Finanz=
mimiſtriums
im Juni 1926 als Nachfolger des zurückgetretenen
Fimunminiſters Péret die von dieſem unterzeichnete Genehmigung
zur: ſinführung der Snia=Viscoſa=Aktien an der Pariſer Börſe
vorad. Senator Caillaux erklärte, daß er bei der Amtsüber=
nalhm
von dem Unterſtaatsſekretär im Finanzminiſterium Du=
bei
=1,der die Maßnahmen, die der genehmigten Einführung fol=
gem
uußten, von ſich aus nicht entſcheiden wollte, aufmerkſam
gemagt wurde und die Akten eingehend geprüft habe. Sie hätten
jedrichnur einige allgemeine Angaben enthalten, vor allem nicht
dem kericht des franzöſiſchen Handelsattachés in Rom. Er, Cail=
lau
habe, ſeinen Vorgänger Finanzminiſter Péret nicht
destwuieren wollen. Auch ſchien ſeiner Anſicht nach durch die
Eimſhrung dieſer italieniſchen Aktien, die einen Wert von 6 bis
(00 Nillionen Goldfranken ausmachten, die Frankenwährung
nichſt ernſtlich gefährdet zu werden. Da gewiſſe Angriffe auf die
Wähung von Mailand ausgingen, habe er, Caillaux, befürchtet,
daß ine Zurücknahme der von Péret ausgeſprochenen Genehmi=
gungnur
neue Angriffe auf die franzöſiſche Währung aus Mai=
lamim
Gefolge gehabt hätten. Caillaux betonte, er habe den
Bagiſer Ouſtric niemals empfangen, obwohl dieſer wiederholt
darun nachgeſucht habe. Auf die Frage des Abgeordneten Man=
delll
0 Caillaux als zurückgetretener, mit der Führung der laufen=
dem
ſeſchäfte beauftragter Finanzminiſter die Zulaſſung der Snia=
Vikſſa=Aktien unterzeichnet haben würde, erwiderte Caillaux, er
wcledieſe Frage nicht beantworten, da ſeine Antwort für ſeinen
Vcrunger im Amt beleidigend ſein könnte. Der Unterſuchungs=
aubſuß
hat ſich darauf auf den 5. Januar, vertagt, während der
Umttausſchuß die Aktenpräfung fortſetzt,

Das deutſch=polniſche Holzabkommen
nichk erneuerk.
Berlin, 28. Dezember.
Das deutſch=polniſche Holzabkommen läuft am 31. Dezember
1930 gutomatiſch ab, da in dem Abkommen eine Verlängerung
nicht vorgeſehen iſt. Die polniſche Regierung hat am 10. Dezem=
ber
i Berlin mündlich wegen einer Verlängerung des Abkom=
mens
angefragt. Am 23. Dezember hat die deutſche Regierung
gleichfalls mündlich mitgeteilt, daß ſie eine Verlängerung des
Abkommens nicht beabſichtige. Wie verlautet, hat die deutſche
Regierung die Verlängerung abgelehnt einmal, weil eine ſolche
in Deutſchland ratifiziert werden wüßte, ferner weil ein aller=
dings
von den Parlamenten noch nicht angenommenes deutſch=
polniſches
Wirtſchaftsabkommen im Entwurf vorhanden ſei, das
das Holzabkommen überflüſſig mache.
Lord Melchelt .

Lord Melchett.
Der britiſche Wirtſchaftsführer und einflußreichſte Leiter des
engliſchen Chemietruſtes Lord Melchett, der frühere Sir Alfred
Mond, iſt am Samstag im Alter von 62 Jahren an Venen=
entzündung
geſtorben. Lord Melchett, deſſen Vater aus Mann=
heim
ſtammte, gehörte zu den bedeutendſten Induſtriellen Eng=
lands
. Im Kabinett Lloyd Georges (1921/22) bekleidete er das
Amt des Geſundheitsminiſters.
Tranerfeier für Reichsminiſter a. 9. Dr. David.
Berlin, 28. Dezember.
In der Kapelle des Parkfriedhofes zu Berlin=Lichterfelde fand
am Sonntag mittag eine Trauerfeier für den verſtorbenen frühe=
ren
Reichsminiſter Dr. David ſtatt. Unter der zahlreichen Trauer=
gemeinde
ſah man u. a. Reichswehrminiſter Groener als Vertreter
der Reichsregierung, den preußiſchen Innenminiſter Severing,
Reichskanzler a. D. Müller=Franken, den Reichstagspräſidenten
Loebe, den Präſidenten des Preußiſchen Landtages Bartels, ſowie
zahlreiche ſozialdemokratiſche Reichstags= und Landtagsabgeord=

Dr. Eduard David.

nete. Für den Vorſtand und die Reichstagsfraktion der Sozial=
demokratiſchen
Partei ſprach Reichskanzler a. D. Müller=
Franken. Er feierte den aufrechten Streiter David, deſſen Name
untrennbar verknüpft ſei mit dem Aufſtieg der Partei. Reichs=
wehrminiſter
Groener betonte, daß Dr. David ſich überall
durch ſein Streben nach Wahrheit, durch ſein geiſtiges Weſen und
edles Menſchentum Anerkennung und Sympathie erworben habe.
Für den Reichstag, die deutſche Gruppe der Interparlamentariſchen
Union und den Bund für Europäiſche Verſtändigung legte Reichs=
tagspräſident
Loebe Kränze nieder. In Vertretung der heſ=
ſiſchen
Staatsregierung und des Reichsrates, dem der Verſtor=
bene
kurze Zeit angehört hat, ſprach der Berliner heſſiſche Geſandte
Nuß. Der preußiſche Innenminiſter Severing gedachte des
Menſchen und Freundes David, der ein Vorbild für Kampf und
für Verſöhnung geweſen ſei. Im Anſchluß an die Trauerfeier
fand die Ueberführung der Leiche zum Bahnhof Lichterfelde=Weſt
ſtatt, von wo aus die weitere Ueberführung nach Mainz erfolgt.

Bergſturz=Kakaſtrophe in Algier.
50 Eingeborene verſchütkel.
EP. Paris, 28. Dezember.
Nach Meldungen aus Algier hat die bereits gemeldete Berg=
ſturzkataſtrophe
einen weit größeren Umfang, als die erſten Nach=
richten
erkennen ließen. Die Zahl der Opfer wird vorausſicht=
lich
über 50 betragen. Ein Teil eines Hügels, der von der
Villa Seſini, der Wohnung des deutſchen General=
konſuls
Windels, gekrönt wird, iſt in Bewegung geraten
und hat eine Anzahl Häuſer im Eingeborenenviertel zum Einſturz
gebracht. Die Kataſtrophe iſt teils durch die andauernden ſtarken
Regenfälle, teils aber auch durch die Unvorſichtigkeit der Ein=
geborenen
verurſacht worden, die tiefe Höhlen in den Berg ge=
graben
hatten, um ſich Baumaterial für ihre Häuſer zu beſchaffen.
Bisher wurden ſieben Tote und zwei Schwerverletzte
aufgefunden. Die Aufräumungsarbeiten werden noch längere
Zeit in Anſpruch nehmen, da umfaſſende Sicherungsmaßnahmen
getroffen werden müſſen. Feuerwehr und Pioniere ſind bemüht,
den weiteren Abrutſch des Hanges zu verhüten. Der Garten der
Villa Seſini iſt bereits zum Teil in einem gähnenden Abgrund
verſchwunden. Es beſteht nur wenig Hoffnung, unter den Ver=
ſchütteten
noch Lebende zu finden, da ungeheuere Erdmaſſen, dar=
unter
Felsblöcke von 15 bis 30 Tonnen Gewicht, beſeitigt werden
müſſen, die die Häuſer der Eingeborenen begraben haben.
Blukige Kämpfe in Marokko.
TU. Paris, 28. Dezember.
Weſtlich von Colomb=Beſchar an der algeriſch=marokkaniſchen
Grenze iſt es in den Weihnachtstagen zu heftigen Kämpfen zwi=
ſchen
regulären franzöſiſchen Eingeborenentruppen, unterſtützt
durch Flugzeuge, und einer Gruppe Aufſtändiſchen gekommen, wo=
bei
es auf beiden Seiten Tote und Verletzte gab. Ein noch nicht
unterworfener Stamm Marokkaner hatte die Grenze überſchritten
und einen friedlichen Stamm überfallen, vier Leute getötet und
dann mit etwa 100 geſtohlenen Kamelen das Weite geſucht. Von
Colomb=Beſchar wurden ſofort einige Flugzeuge zur Verfolgung
entſandt, die die Flüchtlinge etwa 35 Kilometer weiter weſtlich ein=
holten
. Durch Maſchinengewehrfeuer wurden ſie von den Flug=
zeugen
gezwungen, in ihrem Marſch innezuhalten, bis die eben=
falls
ausgeſandten Truppen eintrafen, die ſofort zum Angriff
übergingen. Trotz des ſtarken Aufgebots franzöſiſcher regulärer
Truppen gelang es den Aufſtändiſchen aber, im Schutze der Dunkel=
heit
zu entkommen. Am folgenden Tage wurden ſie jedoch wieder
eingeholt, und es entſpann ſich ein neuer mehrſtündiger Kampf.
Nach dem Bericht aus Colomb=Beſchar ſollen auf Seiten der Auf=
ſtändiſchen
15 Mann getötet worden ſein, während die regulären
Truppen vier Tote zu verzeichnen haben. Den Reſt der Aufſtän=
diſchen
iſt es aber dennoch gelungen, mit dem größten Teil der
Beute zu entkommen.
Skraßenkämpfe in Bombay.
260 Inder und 20 Poliziſten verletzt.
Wie aus Bombay berichtet wird, veranſtalteten die indiſchen
Nationaliſten dort am Sonntag große Maſſenkundgebungen, die
zu ſchweren Straßenkämpfen mit der engliſchen Polizei führten.
260 Inder und 20 Poliziſten wurden teils ſchwer,
teils leicht verletzt. Fünfzehn Eingeborenenführer, dar=
unter
Mitglieder des allindiſchen Kongreſſes und des indiſchen
Kriegsrates, wurden verhaftet. Einige Mitglieder des allindiſchen
Kongreſſes entfalteten die von den Engländern verbotene Fahne
der indiſchen Freiheitsbewegung. Dieſe wurde von den Ein=
geborenen
mit brauſenden Hochrufen und Verwünſchungen gegen
England begrüßt. Die berittene engliſche Polizeiabteilung wurde
von den Nationaliſten mit einem Hagel von Steinen überſchüttet.
Die Polizei ging nun vor und hieb auf die Menge ein. Erſt
nach vierſtündigem ſchweren Kampf gelang es, die Demonſtranten
zu zerſtreuen.
13 Lokomotiven durch Brandſtifkung beſchädigk.
Halle, 28. Dezember.
Wie die Preſſeſtelle der Reichsbahndirektion Halle mitteilt,
geriet am 25. Dezember abends der mit Lokomotiven angefüllte
Lokomotivſchuppen 3 auf dem Güterbahnhof Falkenberg bei Tor=
gau
in Brand. Den Feuerwehren gelang es, nach mehrſtündiger
Arbeit den Brand zu löſchen. Perſonen ſind nicht verletzt wor=
den
. 13 Lokomotiven wurden beſchädigt. Der Eiſenbahnbetrieb
war nicht geſtört. Der Schaden an Gebäuden und Lokomotiven
beträgt etwa 200 000 RM. Die Urſache des Brandes iſt noch un=
bekannt
, vermutlich liegt aber Brandſtiftung vor.

Vom Tage.
Der bekannte Porzellaninduſtrielle Geh. Kommerzienrat Dr.=Ing.
h. Philipp Roſenthal hat das Amt des Vorſitzenden des
Exportförderungsausſchuſſes des Reichsverbandes der Deutſchen Indu=
ſtrie
niedergelegt. Der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie hat ihn
ls Schöpfer der deutſchen Exportpolitik zum Ehrenvorſitzenden gewählt.
Die Regierungskommiſſion hat das Tragen ſämtlicher mili=
täriſchen
Uniformen im Saargebiet verboten. Aus=
genommen
ſind die Uniformen der franzöſiſchen Zollbeamten. Bisher
galt das Verbot des Tragens militäriſcher Uniformen lediglich der Uni=
form
der Reichswehr. Das neue Verbot bezieht ſich auch auf franzöſiſche
Heeresuniformen.
Die Liberale Partei Rumäniens hat den Abg. Duca
zum Nachfolger des kürzlich verſtorbenen Vintila Bratianu in die Füh=
rung
der Partei gewählt. In der rumäniſchen Oeffentlichkeit hat dieſe
Wahl einen ausgezeichneten Eindruck gemacht, da nunmehr klare Ver=
hältniſſe
zur Krone geſchaffen worden ſind.
Das Oberſte Gericht in Stalinabad (Republik Tadſchikiſtan)
verurteilte ſechs Beamte wegen Verrats und Sabotage z um Tod.
Die Todesurteile wurden am Samstag vollſtreckt.
Meldungen chineſiſcher Blätter zufolge hat in Futſchau eine
chineſiſche Brigade gemeutert. Die Meuterer hätten ver=
ſucht
, die Stadt zu beſetzen. Den Regierungstruppen ſei es jedoch ge=
lungen
, die Meuterer zu umzingeln und nach heftigen Straßenkämpfen
zu entwaffnen. Mehrere Hundert von ihnen ſeien ſtandrecht=
lich
erſchoſſen worden. Die Ordnung ſei bereits wieder her=
geſtellt
.

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Seite 2

Nontag, den 29.=Dezember 1930

NNummer 3597

Zum 75.

Darmſtadt, den 29. Dezember.

Der Vorſtand des Kirchengeſangvereins für Heſſen grüßte in
der Dezember=Nummer ſeiner Mitteilungen, den heſſiſchen Kir=
chenmuſikmeiſter
und treuen Förderer des Evangeliſchen Kirchen=
geſangvereins
mit folgenden Worten:
Wir gküßen unſren hochverehrten Altmeiſter am Beginn
des Monats, in dem er durch Gottes Güte ſein 75. Lebensjahr
vollenden ſoll, und wünſchen ihm, daß ihm noch recht lange körper=
liche
und geiſtige Friſche beſchieden ſein möge. Für ihn und für
uns war es die ſchönſte Weihe ſeines ſich vollendenden Lebens=
jahres
, daß wir hier in der Darmſtädter Stadtkirche ſeine Deutſche
Meſſe in der vortrefflichen Wiedergabe durch den Beethovenchor
aus Ludwigshafen hören durften. Aus wie tiefen religiöſen
Quellen Mendelsſohns ganz Kunſt fließt, iſt uns noch nie ſtärker
zum Bewußtſein gekommen, als in jener unvergeßlichen Weihe=
ſtunde
am 16. November, die wir ſeinem Genius zu danken haben
Den Evangeliſchen Kirchengeſangverein für Heſſen verbindet mit
dem Jubilar das Gefühl unverbrüchlicher Dankbarkeit für alle
treue Mitarbeit in ſeiner Sache. Daß wir trotz ſeines hohen
Alters noch auf weitere Bereicherung unſrer kirchenmuſikaliſchen
Schätze durch ihn rechnen dürfen, iſt uns hohe Freude und zuver=
ſichtliche
Hoffnung. Gott ſegne fernerhin ſein Schaffen und laſſe
es um ſeinen Lebensabend licht ſein.
Es wird die große Gemeinde der Verehrer unſeres neuen
Darmſtädter Ehrenbürgers freuen, zu hören, daß die Aufführung
ſeiner Deutſchen Meſſe im Frühjahr durch den Ludwigshafener
Beethoven=Chor in unſerer Stadt wiederholt werden wird. Ebenſo
wie der Erfolg dieſes unvergleichlichen Meiſterwerkes ſpricht für
das wachſende Verſtändnis der Mendelsſohnſchen Muſik auch die
Tatſache, daß ſein Vaterunſer für Doppelchor ſeit Anfang Ok=
tober
von den Leipziger Thomanern achtmal aufgeführt werden
mußte, davon allein ſechsmal in Leipzig. Hoffentlich gelingt es,
auch dieſes Werk einmal bei uns aufführen zu laſſen.

Zu einer Jahreswendfeier hatte für den geſtrigen Sonntag
vormittag der Bühnenvolksbund ſeine Mitglieder in die Helia=
Lichtſpiele eingeladen. Schade, daß dieſem Ruf nicht alle Folge
leiſteten, denn die Vortragsfolge, die nur Gutes in tadelloſer
Darbietung bot, hätte größere Reſonanz verdient. Im Mittel=
punkt
der Feier ſtand der kluge und warmherzige Kurt Weſter=
mann
mit zwei Vorträgen: die Geſchichten vom Chriſtuskind von
W. Schmid=Kunz, und nachher Zwölf mit der Poſt von H. Ch.
Anderſen. Die erſtere Geſchichte erzählt in anſprechender Weiſe,
wie das Chriſtuskind im Stall zu Bethlehem geboren wurde, und
wie die Tiere Pferd, Ochs, Eſel, Leuchtkäfer und viele andere
hineilten, um das Kindlein anzubeten oder auch anzufeinden.
Uns wollte dünken, als gelte das Märchen weniger den Tieren
als den Menſchen. Das zweite Märchen, Zwölf mit der Poſt
läßt in der Silveſternacht die 12 Monate mit der Poſtkutſche vor
dem Stadttore halten und im Paß ſteht drin, wie ein jeder heißt
und was er fürs neue Jahr bedeutet. Eine höchſt reizvolle und
nachdenkliche Geſchichte iſt das! Der gereiften und überlegenen
Sprechkunſt Weſtermanns gelang es vorzüglich, den reichen Stim=
mungsgehalt
der beiden Legenden und auch den da und dort
durchblitzenden Humor zur Wirkung zu bringen. Maria Kienzl
brachte Weihnachtslieder von Prätorius, J. S. Bach, Mergner,
und ein liebliches Weihnachtslied unſres jüngſten Ehrenbürgers
A. Mendelsſohn, ſpäter noch Lieder von Beethoven und Hugo
Wolf. Sie ſang ſie alle mit großer, warmer Stimme ſchien aber,
namentlich in der hohen Mittellage, unter einer Indispoſition
zu leiden. Gottfried Geis begann und beſchloß die Feierl mit
dem virtuoſen Vortrag eines Orgelkonzertes von Händel und
Präludium und Fuge über den Namen Bach. Erwin Palm be=
gleitete
die Lieder am Flügel; er iſt ein erſtklaſſiger Begleiter.
O.

Orpheum. Die an den Feiertagen mit ganz beſonderem Er=
folge
aufgeführte Operette Der dumme Auguſt mit
Opernſanger G. Bertram in der Titel=(Tenor=)Partie
wird heute Montag und morgen Dienstag letztmalig
in der Premieren=Beſetzung wiederholt. Beginn der Vorſtellung
iſt abends 8.15 Uhr. Preiſe 1. bis 3. Mk. Karten im Ver=
kehrsbüro
und bei Hugo de Waal, Rheinſtraße 14, ſowie Telephon=
beſtellungen
unter Nr. 389. (Siehe Anzeige.)

Polizeibericht. Am zweiten Feiertag wurde im Obdach=
loſenäſyl
in Darmſtadt der 45jährige Bürgermeiſter und Land=

wirt Joſ. Senkl aus Schrötten (Steiermark), zuletzt wohnhaft in
Dietersdorf, auf Grund eines Ausſchreibens des Polizeipräſidiums
in Berlin wegen Untreue im Amt feſtgenommen und dem zu=
ſtändigen
Richter zugeführt.

Heſſiſches Landestheaker.

Wie ſchon berichtet, war die Aufführung der Operette in drei
Akten Der dumme Auguſt, Text von Bruno Decker und
Robert Pohl, Muſik von Rudolf Gfaller, ein voller Erfolg. Die
Handlung ſpielt in einer ſüddeutſchen Kleinſtadt und ſchildert den
Zuſammenſtoß einer Zirkuskünſtlerin mit der bürgerlichen Klein=
welt
einer Kleinſtadt, in die ſie durch die Liebe des Bürgermeiſter=
neffen
einheiraten ſoll. Da ſie im geheimen aber den dummen
Auguſt der Truppe liebt und von dieſem im geheimen wieder=
geliebt
wird, der zudem noch in ſeinen Mußeſtunden Zeit fand,
Doktor der Philoſophie zu werden, ſo findet man es begreiflich
und richtig, daß ſich der Vorhang nach dem 3. Akt über dem
geſcheiten Auguſt und der ebenſo geſcheit ſich der Einheirat
widerſetzenden Zirkuskünſtlerin ſchließt, während der Bürgermei=
ſterneffe
Erſatz bei ſeiner hübſchen Couſine findet. Die Sache iſt
gar nicht übel aufgezogen und die Muſik enthält, auch ohne per=
ſönliche
Prägung und ohne den jetzt gewohnten Jazzeinſchlag, ein
Paar gefällige Tanznummern, die von den Zuhörern freudig be=
klatſcht
wurden. Die Aufmachung und geſamte Wiedergabe des
harmloſen Werkes iſt erſtaunlich gut. Nicht nur die Vertreter
der Hauptrollen, ſondern auch die der kleineren und Epiſoden=
rollen
machen ihre Sache ſehr gut und haben ihr Verdienſt beim
Gelingen der Aufführung. Unter ihnen iſt in erſter Linie zu
nennen die Operettenſoubrette Henny Walden mit hübſcher
Stimme und luſtigem, temperamentvollen Spiel, die im Verein
mit ihrem happy end=Bräutigam Otfried Breiholz, der ein
ſehr gelenkiger Tänzer iſt und auch zu ſingen verſteht, den ver=
ſchiedenen
Duetten und Tanznummern zu Erfolg und Wieder=
holung
verhalf, und ebenſo zu nennen iſt Steffi Luba als derbes
Dienſtmädchen Auguſte, die ihre Rolle mit viel Humor durchzu=
führen
verſtand. Auch alle anderen kleineren Rollen verdienen
lobende Erwähnung. Es ſind dies die Damen Margarete Pet=
tuni
, Hilde Schröder und die Herren Willy Droſt, Paul
Waldemar und Ernſt Federlin. Unter Kapellmeiſter
Pettuni ſpielten die Muſiker ſauber und exakt; manchmal
ſchien es uns, als ob es den Künſtlern auf der Bühne angenehm
geweſen wäre, wenn ein beſchwingteres Tempo vom Dirigenten=
pult
aus angeſchlagen worden wäre.
Und nun zu den beiden Hauptrollen. Marga Peter war
ganz entzückend. Sie ſah reizend lieblich aus, fand für Ernſt und
Scherz ſtets den richtigen Ton und überraſchte geradezu durch den
Wohlklang ihrer Stimme. Dieſe liebenswürdige Künſtlerin ver=
dient
die Beliebtheit, deren ſie ſich beim Darmſtädter Publikum
erfreut, in reichem Maße. Ihr Gatte Guſtav Bertram ſtellte
ſich zum erſten Male als Tenor vor. Wie wir hören, hat er die
Abſicht, der Operette Lebewohl zu ſagen und Heldentenor zu wer=
den
. Er wird von keinem Geringeren auf dieſem Wege betreut als
von Profeſſor Beines.
Seine Stimme, iſt unleugbar ein Tenor; ein Tenor mit
baritonaler Färbung, ſtark und füllig in der Mittellage und auch
in der Höhe jetzt ſchon ergiebig. Natürlich bedarf es noch weiterer
techniſcher Ausbildung und Feſtigung. Wir glauben daher, dem
vielſeitigen und vielgewandten Künſtler raten zu ſollen, während
dieſer Ausbildung, um das ſchon Erreichte nicht zu gefährden und
die Stimme vor Ermüdung zu ſchützen, keine anſtrengenden Ge=
ſangspartien
zu ſingen. Es wird ſein Ziel dann bei ſeinen ſtimm=
lichen
und muſikaliſchen Qualitäten beſtimmt erreichen, und
darüber würden wir uns mit ihm herzlich freuen.
O.

Großes Haus Kleines Haus Montag
29. Dezember Keine Vorſtellung Keine Vorſtellung
Dienstag
30. Dezember 15, Ende gegen 17.30 Uhr
Die Pantoffeln des Glücks
und das Wunderbuch der Technik
Preiſe 0.502.50
20, Ende gegen 22 Uhr
Der raſende Sperling
G7 Darmſt. Volksbühne
Gr. I1V. Pr. 0.808 Mk.
Keine Vorſtellung
Mittwoch,
31. Dezember 18.30 bis gegen 22 Uhr
Die Fledermaus
Außer Miete
Preiſe 0.808 Mk. 2123.15 Uhr
Wie werde ich reich und glücklich
Außer Miete
Preiſe 1.507.50 Mk. Donnerstag,
1. Januar 18.30, Ende gegen 22 Uhr
Carmen
B11
Preiſe 1.2012Mk. 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr
Der Da terich
Preiſe 0.503 Mk. Freitag,
2. Januar 19.3022.30 Uhr
Die Zauberflöte
D12 T, Gr. 1, 2 und 3
Preiſe 110 Mk. 20, Ende gegen 22 Uhr
Der Mann, den ſein Gewiſſen trieb
K8 Bühnenvolksbund
Zuſatzm. XI Pr. 1.206 M. Samstag,
3. Januar Anf. 15, Ende geg. 17.30 Uh
Die Pantoffeln des Glücks
und das Wunderbuch der Technik
Preiſe 0.502.50 Mk.
2022.30 Uhr
Das Glöckchen des Eremiten!Wie werde ich reich und glücklich?
E13. T. Gr. 5 und 6
Preiſe 1 10 Mk. Anf. 15, Ende gegen 17 Uhr
Der Mann, den ſein Gewiſſen trieb
Heſſenlandmiete 1,3 u. III,5
Preiſe 15 Mk.
2022.30 Uhr
Zuſatzmiete 16, T, Gr. 7 u. 8
Preiſe 1 507.50 Mr. Sonntag,
4. Januar Anf. 19, Ende geg. 22 Uhr
Der fliegende Holländer
Preiſe 110 Mk. 2022.30 Uhr
Wie werde ich reich und glücklich 2
H6, Büynenvolksbund Zuſatz=Miete 11I,8, T, Gr. 4
Preiſe 1.507.50

Silveſter und Neujahr im Landestheater. Johann Strauß
Meiſter=Operette Die Fledermaus gelangt an Silveſter
Mittwoch, den 31. Dezember, zum erſten Mal im Großen Haus in
der Inſzenierung von Arthur Maria Rabenalt und Wilhelm
Reinking zur Aufführung. Muſikaliſche Leitung Dr Karl Böhm.
In den Hauptrollen Bunſel, Harre, Schocke, Kuhn, Gothe, Walter,
Stralendorf, Baumeiſter, Ney. Im Kleinen Haus geht die auch
hier von Publikum und Preſſe begeiſtert aufgenommene Revue
Wie werde ich reich und glücklich ? in Szene. Inſze=
nierung
: Renato Mordo; muſikaliſche Leitung: Fritz Bohne.
Am 1. Januar findet die erſte Wiederholung von Bizets Oper
Carmen, die in der Neuinſzenierung von Carl Ebert und
Wilhelm Reinking mit außerordentlichem Erfolg aufgenommen
wurde, in der Premierenbeſetzung ſtatt.
Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus wird zurzeit von
Renato Mordo die alleinige Uraufführung Die fünfund=
zwanzigſte
Frau von Jacob Sell, ein Stück aus der Zeit
der Kämpfe des Mormonen=Staates am Salzſee mit der Regie=
rung
der Vereinigten Staaten, vorbereitet. Mitte Januar ge=
langt
die zurzeit an vielen deutſchen Bühnen mit außerordent=
lichem
Erfolg gegebene Operette von Abraham Viktoria und
ihr Huſar zur Erſtaufführung. Ende des Monats findet
die Uraufführung des bei der Verteilung des diesjährigen Kleiſt=
preiſes
ehrenvoll erwähnten Werkes von Ernſt Penzoldt Die
Portugaleiſche Schlacht in der Inſzenierung Carl
Eberts ſtatt.

Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 27. Dezember 1930
(pro Pfund bzw. Stück in Rpfg.): 1. Gemüſe: Kohlrabi 46,
Erdkohlraben 68, gelbe Rüben 610, rote Rüben 810, weiße
Rüben 68, Schwarzwurzeln 2535, Spinat 1020, Römiſchkohl
1015. Rotkraut 610, Weißkraut 410. Wirſing 510. Roſen=
kohl
2530. Zwiebeln 610 Knoblauch 80 Tomaten 5080,
Kaſtanien 2530, Feldſalat, Lattig 60100, Endivienſalat 520,
Kopfſalat 2030, Blumenkohl 3080, Rettich 510, Meerrettich
3060. 2. Kartoffeln: Spätkartoffeln 2,503,00. 3. Obſt
Tafeläpfel 2545. Wirtſchaftsäpfel 2030. Nüſſe 5055, Apfel=
ſinen
1020, Zitronen 410, Bananen 55. 4. Eßwaren
Süßrahmbutter 190210, Landbutter 170180. Weichkäle 3035,
Handkäſe 512. Eier, friſche 1720. 5. Wild und Geflügel;
Gänſe 100120, Hühner 90130, Enten 130. Tauben 6080,
Haſen 70130, Reh 100200. 6. Fleiſch und Wurſtwaren
Rindfleiſch, friſch 90100 Kalbfleiſch 110. Hammelfleiſch 100,
Schweinefleiſch 130150, Dörrfleiſch 180. Wurſt 80160, Wurſt=
fett
60, Schmalz. ausgelaſſen 120.

Lokale Veranſtaltungen.

ter erſcheinenden Notizen ſind ausſchlleßiich als Hinwelſe auf Anzeigen uu betrachten.
in leinem Faſſe irgendwie als Beſprechung oder Kritik.

Wie alljährlich, findet auch dieſes Jahr in den gemütlichen
Räumen der Rheingauer Weinſtube Silveſterfeier ſtatt.
Sie wird manchem Beſucher, noch in Erinnerung ſein. (S. Anz.)

Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquſttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechisverbindlichkeit.

M., hier. Das dürfte von bezüglicher Vereinbarung abhängen, die
mit der Unternehmerin zu treffen wäre. Bindende Rückſprache vor
Vornahme der Arbeit dürfte ſich empfehlen.

Tageskalender für Montag, den 29. Dezember 1930.
Heſſ. Landestheater Großes Haus und Kleines Haus:
Geſchloſſen. Orpheum Anfang 8,15 Uhr: Der dumme
Auguſt. Konz

Am 1. Weihnachtsfeiertag fand in gewohnter Weiſe die Weih=
nachtsfeier
der Liedertafel im Städtiſchen Saalbau ſtatt. Man muß
es dem Vorſtand der Liedertafel, Herrn Mitze, immer erneut be=
ſtätigen
, daß er es ausgezeichnet verſteht, ſolche Feiern zuſammen=
zuſtellen
. Auch diesmal klappte alles wieder vorzüglich. Die erſte
Abteilung der bunten und faſt überreichen Vortragsfolge brachte
in der Hauptſache glücklich dem Weihnachtsgedanken angepaßte
Frauen=, Männer= und gemiſchte Chöre. Ganz beſonders gefiel
uns von letzteren ein altböhmiſches Hirtenlied in der Bearbeitung
von C. Hirſch. Der Liederzweig war überhaupt gut beraten, als
er ſich zu ſeinen bewährten Männerſtimmen die jugendfriſchen
Damenſtimmen ſeines Vereins holte. Dieſe jungen Mädels ſin=
gen
ſo freudig und hell und haben unter ihrem Lehrer und Leiter
Grim in kurzer Zeit ſo erſtaunliche Fortſchritte gemacht, daß
ihnen zuzuhören ein wirkliches Vergnügen bedeutet. Wir wün=
ſchen
weiteren Aufſtieg und zielbewußtes Arbeiten, denn dieſe
Arbeit wird beſtimmt erfolggekrönt ſein. In einem alten Weih=
nachtslied
von E. Sachs In dulei jubilo, bewährten ſich neben
dem Chor ſoliſtiſch die Damen M. und E. Köhler, Eiſenhauer und
Glatt. Reizend gelangen auch die beiden Frauenchöre Vögleins
Abſchied und Nun Ade‟. Nicht minderen Beifall holten ſich die
Herren mit dem Vortrag zweier Lieder von Fritz Brückmann,
Freiheit und Mein Mütterlein, welch letzteres Lied durch
die Innigkeit der Tonſprache ſtets von Neuem für ſich einnimmt.
Herr Kurt Etzold begleitete in gediegener Weiſe die verſchiedenen
Chöre und verſtand es auch, einige Klavierſolis in techniſch ge=
wandter
und muſikaliſch geſchmackvoller Weiſe zum Vortrag zu
bringen. Der junge E. Matheis hat ſich als Soliſt auch diesmal,
wie ſchon ſo oft, mit ernſten und heiteren Liedern einen Sonder=
beifall
geholt. Seine wohlgepflegte Stimme, ſein gewinnender
Vortrag gewannen dem jungen Baritoniſten, obwohl er kein
Bariton iſt, ſondern Tenor, auch diesmal wieder allſeitige Zu=
ſtimmungen
. In der luſtigen zweiten Abteilung der Vortrags=
folge
wetteiferten die Damen mit den Herren. Den Preis ver=
dienen
beide Geſchlechter zu gleichen Teilen. Humoriſtiſche Duo=
ſzene
(die Damen A. Penk und K. Kadel), humoriſtiſches Ori=
ginalduett
(Fräulein Hans und Fräulein Puskeppeleid) und hu=
moriſtiſcher
Wechſelgeſang, Zechende Burſchen betitelt, und dann
noch eine heitere Szene Mit unſerem Saxophon gebracht von
den Herren Adam, Baumgärtner, Dreſte, Grim jun Etzold, F.
Hofmann. E. Hofmann, J. E. K. Matheis und K. Schwinn, das
waren die Darbietungen der zweiten Abteilung, die außerdem
noch bereichert wurde durch zwei Tanzſzenen im Koſtüm, aus=
geführt
von 12 jungen Damen des Damenchors; beide Tänze
mußten wiederholt werden. Bei den jungen Damen der Lieder=
tafel
ſcheinen die Füße ebenſo in Ordnung zu ſein wie die Kehlen.
Fräulein Korſchan vom heſſiſchen Landestheater, die die Tänze
einſtudiert hatte, mußte einen temperamentvollen Solotanz,
Nola betitelt, ſelbſtredend gleichfalls wiederholen. So viel Tanz
auf der Bühne wirkte anſteckend, und ſchließlich tanzte als Schluß
der gelungenen Familienfeier alt und jung.

F. Eberſtadt, N7. Dez. Von den Feiertagen. Die Weihnachck
feiertage nahmen einen ruhigen Verlauf. Bei ſchönem, trockenem WA.
terwetter entwickelte ſich an den beiden Feiertagen ein verhältnismäß
lebhafter Verkehr in die Bergſtraße und durch das Mühltal. Am erſutz=
Feiertag fand in der Kirche ein ſehr gut beſuchter Feſtgottesdienſt ſto
bei dem in der üblichen Weiſe der Kirchenchor mitwirkte. Am Aben
des gleichen Tages verſammelte ſich die Gemeinde in der Kirche zu ein=
Chriſtfeier. Vor vollbeſetztem Gotteshauſe führten die Jugendgruhnä
ein Weihnachtsſpiel auf, das von weihnachtlichen Geſängen der Gn
meinde und eines Mädchenchors, Gebet, Schriftleſung, Vaterunſer un
Segen des Pfarrers umrahmt war. Im übrigen erhielten die Feizä=
tage
ihr Gepräge durch die Weihnachtsfeiern, zu denen die Vereine iſ.
Mitglieder gerufen hatten. Im Glanze des Tannenbaums, der wei
nachtliche Stimmung ausbreitete, feierte man gemeinſam das ſchönm
aller Feſte. Solche Weihnachtsfeiern hatten veranſtaltet am 1. Wer
nachtsfeiertag: das Sportkartell im Schwanenſaale; am 2. Weihnachs=
feiertag
: der Turnverein 1876 e. V. in Geſtalt eines Balles im Gw
haus Zur Eiſenbahn und die Turngeſellſchaft e. V. im Saale
Gaſthauſes Zum Bergſträßer Hof. Im Kurhotel Schweizerhauu
und im Café Volkmann fand an beiden Tagen ab 4 Uhr Konzert ſtan
abends auch im Mainzer Rad. Im Schwanen ſpielte am 2. Feiuf=
tag
eine Kapelle zum Tanz auf.
Ay. Aus dem Kimbachtal, 23. Dez. Die Gemeinde Kimbach iſt
der glücklichen Lage weder Erwerbsloſe noch Ausgeſteuerte unterhalt
zu müſſen. In der heutigen ſchlechten Wirtſchaftslage ein gewiß erfre
liches Zeichen.
S. Lampertheim, 27. Dez. Der Staatskommiſſar komwn,
Nachdem Kreisdirektor Reinhart die Vorſitzenden der einzelnen Rol=
hausfraktionen
zu einer Ausſprache wegen Balancierung des Voray=
ſchlags
vergangene Woche auf das Rathaus eingeladen hatte, auch Büü=
germeiſter
Keller mit dieſen am Montag den Voranſchlag noch einmal
durchberiet, trat der Gemeinderat am Dienstag abend, zur endgültig m
Stellungnahme zuſammen. Zunächſt erfolgte die Einführung und Veſt=
pflichtung
der beiden volksparteilichen Gemeinderatsmitglieder Friedri=
und Ludwig Hartmann durch den Bürgermeiſter, der den ſcheidendom
Mitgliedern Bär und Lerch für ihre langjährige Tätigkeit herzlichſtet,
Dank ſagte. Hierauf gab derſelbe das Ergebnis der mit dem Kreüs=
direktor
geführten Ausſprache bekannt, derzufolge dieſer dringend bae
doch den Voranſchlag in Ordnung zu bringen, da ſonſt der Staatskonm ſſuch am let
miſſar unvermeidlich kommen müſſe. Sonſt ſei der Gemeinderat f.
dieſes und auch vorausſichtlich für das nächſte Jahr bei der Prüffung urm Weiſterlche
Ausgleichung des Voranſchlags faſt vollſtändig ausgeſchaltet. Man mögc nicht Mie
doch die von der Regierung geforderten Bedingungen annehmen, dam noch ein
der Gemeinde zu den hohen Fürſorgelaſten ein Zuſchuß aus dem Auu m=Teilne
gleichsſtock gewährt werden könne. Trotz allem können ſich die einzelngn ſein Entſch
Fraktionen nicht dazu entſchließen, dem Voranſchlag zuzuſtimmen und der SV.
lehnen ihn erneut ab. Bürgermeiſter Keller ſtellt hierauf feſt, daß da
ſämtlichen Fraktionen den Voranſchlag einſtimmig ablehnten, und bd ſieg Mie ie
tont, daß die Laſten einzig und allein durch die Arbeitsloſigkeit entſtauf Mragen, u.
den ſind, und daß das Reich mit ſeiner Hilfe verſage. Trotz allem ſſi was ja
es aber immer noch beſſer geweſen, der Voranſchlag wäre durch den Gec uden Phör
meinderat angenommen worden, als daß nun der Staatskommiſſche ceidungs
eingreifen müſſe. Der Entwurf einer Ortsſatzung über Einführunn , der Dri
einer erhöhten Bierſteuer brauche nicht durchgeſprochen zu werden, dd
dieſelbe infolge Ablehnung des Voranſchlags zunächſt hinfällig wird. 4 n0c 10
Als Winterbeihilfe für 1930/31 wurden dann einſtimmig genehmigm i der Gi.
für Ledige 8 RM., Verheiratete 12 RM., ein Kind 2 RM., bis zum us, die der
Höchſtbetrage von 20 RM. Da etwa 395 Bedürftige in Frage kommers e. In
ſo ergibt dies einen Betrag von 5925 RM. Die Auszahlung erfolg; er FC. be
nicht in bar, ſondern in Gutſcheinen, die in hieſigen Geſchäften in Zah
geichſten
lung zu geben ſind. Dem Vorſchlag des Kreisſchulamtes, die beider
Lehrerinnen Frl. Bonin und Frl. Blum an der Mädchen=Berufsſchuln W Aſ.H.
feſt anzuſtellen, wird zugeſtimmt Gegen die Errichtung einer Nott Yſch.
wohnung durch Friedrich Moos hatte der Gemeinderar nichts einzuwemn
den; ebenſo nicht gegen den Vorſchlag der Poſtbehörde, der neu zu ern
richtenden öffenlichen Fernſprechſtelle in Neuſchloß den Namen Neun ſuddent
ſchloß (Heſſen) zu geben. Abgefaßte Diebesbande. Bes/Wormatia
reits ſeit Wochen arbeitete hier eine Diebesbande, die abzufaſſen nuru m Böckingen
endlich der Kriminalpolizei gelungen iſt. Es handelt ſich um 5 Perſonerr uder
aus Mannheim=Sandhofen, die feſtgenommen und vom Amtsgerichtt
unter Haftbefehl geſtellt wurden. Weihnachtsbaum. Auch ins ſröſtrung
dieſem Jahre war zwiſchen Kinderheim und Apotheke ein Weihnachts=//; Rot=W.
baum für alle aufgeſtellt worden. Die elektriſche Inſtallation dazu lie S.V. Wie
ferte Elektromeiſter Hardenberg, den Strom gratis das Elektrizitätswerk ſgrau. Es
Rheinheſſen.
Bingen a. Rh., 27. Dezember. In dem bei Genſingen imn
Kreiſe Bingen gelegenen kleinen Oertchen Planig hat ſich
wie ſchon kurz berichtet am Heiligen Abend eine ſchwere Blut=
tat
ereignet. Der 30 Jahre alte Schiffsheizer Anton Ingenbrandd ſehlen noch
aus Planig wurde dort von ſeinem 46 Jahre alten Bruder Paul! Abſtei
Ingenbrand mit einer Axt erſchlagen. Der Anton IngenbrandAzburger
war bis vor drei Wochen auf einem Rheindampfer in ſeinem Be= beſchäftigt, wurde dann aber arbeitslos und abgebaut. Er=
hielt
ſich ſeitdem bei ſeiner Mutter in Planig auf. Zwiſchen ihmn,
und ſeinem Bruder, dem Dreſchmaſchinenbeſitzer Paul Ingen=, herrſchte Streit, und zwar bereits ſeit etwa zwei bis drei? ſuch am 28
Jahren. Der Paul Ingenbrand hatte damals zum zweiten Male Amnationgle
geheiratet, Anton war aber gegen dieſe Heirat. Am Heiligenn
Abend nun zwiſchen 20 und 21 Uhr, gerieten die beiden wiedern eſlderen.
einmal aneinander, es entſtand ein ſcharfer Wortwechſel, der im=s W. A. C.
mer hitziger wurde und ſchließlich auch zu Tätlichkeiten führte .R. Prag
Der Schiffsheizer eilte aus dem Zimmer in den Hof und ergriff !Awurde in
dort eine Axt, der Bruder dagegen erfaßte eine Miſtgabel, und 0 üm Süden
ſo bewaffnet traten ſich beide auf der Treppe gegenüber. Hier Tmis=Be
ſchleuderte nun der Anton Ingenbrand die Axt nach ſeinem Bru=
der
, verfehlte aber das Ziel, ebenſo wie auch der Paul Ingen= uſ Werder
brand mit ſeiner als Wurfgeſchoß benutzten Miſtgabel daneben 192 erdielen,
warf. Statt, daß die beiden nun aufhörten, tobten ſie weiter. Nen ſchöne
Der Anton Ingenbrand griff nach der nach ihm geſchleuderten, 1ſie in Biele
Axt und ſpaltete ſeinem Bruder damit den Schädel. Dieſer ſtürzte ſchen Altmei
blutüberſtrömt zuſammen und war nach wenigen Minuten eine C. Nürnbere
Leiche. Man brachte dieſe nach Kreuznach ins Krankenhaus. Der XC. 150. N.
Täter, der wie ſchon oben geſagt, verheiratet und Vater von ſechs 1
Kindern iſt, wurde durch die Landjägerei feſtgenommen und dem Iſſ. Nannſe

Amtsgerichtsgefängnis Wöllſtein eingeliefert. Vor der Feſtnahme.
ſammelte ſich eine große Menſchenmenge vor dem Haus an, die
den Täter lynchen wollte. Die Waffe, mit der die furchtbare Tal
geſchehen iſt, wurde beſchlagnahmt. Der Getötete war unver=
heiratet
.

Herthe
Der Deutſch
ängern am

Rundfunk=Programme.

Frankfurt a. M.
Montag, 29. Dezember.
15.00: Paul Laven: Ein rheiniſcher Weberjunge erzählt.
16.00: Aus Stuttgart: Nachmittagskonzert des Rundfunkorcheſters.
17.00: Aus Stuttgart: Tanztee der Kapelle Herbert de Jonge.
18.05: Walter Benjamin: Karuſſeil der Berufe.
18.35: Dr. Leo Löwenthal: Der Schriftſteller als Rechtsanwalt:
Emile Zola.
19.05: Engliſcher Sprachunterricht.
19.30: Großer Saal des Saalbaues Frankfurt a. M.: Montags=
konzert
des Frankfurter Orcheſtervereins. Ausf.: Frankfurter Rung
funk=Sinfonie=Orcheſter.
21.15: Viele wünſchten . . ." Alle auf einmal (Schallplatten).
21.45: Die Meſſe des Gottesleugners von Honoré de Balzac.
22.50: Aus Berlin: Tanzmuſik der Kapelle Mitja Nikiſchd
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Montag, 29. Dezember.
14.30: Kinderſtunde: Wir machen eine Kinderzeitung.
15.00: Stunde für die reifere Jugend: Vom Bergbau am Haß
in alter und neuer Zeit.
16.00: Otto Kalk: Erarbeitung eines Märchenſpiels in einer Beb=
liner
dritten Volksſchulklaſſe.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Hans Lebede: Werk und Wiedergabe
18.00: Prof. Dr. Baetzner: Winterſportverletzungen.
18.30: Prof. D. Dr. Lohmeyer: Die Schöptungsgeſchichte in den
Religionen der Völker.
19.00: Engliſch für Anfänger.
19.30: Dr. Peters: Betriebswirtſchaftliche Betrachtungen zum Jag
reswechſel.
19.50: Dr. Karl Würzburger: Vorſchau auf das Januar=Pkoe
gramm der Deutſchen Welle.
20.00: Hamburg: Fred Bird ſpielt auf!
21.10: Hamburg: Das Licht am Fenſter. Hörſpiel von Rudd!
Dreiſer.
Ca. 22.20: Berlin: Tanzmuſik. Mitja Nikiſch und ſein Orcheſtel=

W8 Atmeiſt
Hertha ſei

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Radio-Boßler Ernst Ludwigstraße 14
Netzempfänger Lautsprecher Schallplatte,,
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[ ][  ][ ]

Montag, den 29.=Dezember=1930

Seite 3

ſmmer 359

Auch am letzten Dezemberſonntag fanden in Süddeutſchland
noch Neiſterſchaftsſpiele ſtatt, jedoch konnten auch an dieſem Tage
noch ticht die letzten Klärungen erzielt werden. Es fehlen im=
mer
noch ein Meiſter, ein Abſtiegskandidat und einige Troſt=
rumder
=Teilnehmer. In der Gruppe Rhein wird wahrſcheinlich
noch ſin Entſcheidungsſpiel um den Meiſtertitel ſtattfinden müſ=
ſen
.: der S.V. Waldhof nahm dem V.f.L. Neckarau durch einen
4:00Seg die letzten Chancen. Waldhof hat nun noch ein Spiel
ausuragen, und zwar gegen Kirchheim. Gewinnt Waldhof, dieſes
Spiel was ja wohl anzunehmen iſt, dann kommt es mit dem
fühsjaden Phönix Ludwigshafen auf gleiche Punktzahl, und ein
Enyſceidungsſpiel um den Titel wird fällig. In Kaiſerslautern
wund der Dritte der Gruppe Saar ermittelt. Der F.C. Idar
ſchllig nach 159 Minuten Spieldauer die Boruſſia Neunkirchen 3:2.
Dr utr der Gruppe Württemberg ſind die Stuttgarter
Kioeer, die den V.f.B. Stuttgart im Entſcheidungsſpiel 6:1 be=
ſiesne
. In der Gruppe Baden wurde das Schickſal des Frei=
burye
F. C. beſiegelt. Der F.F.C., einer der älteſten und tradi=
tio
nseichſten deutſchen Vereine muß nach ſeiner 2:3=Niederlage
gewi V.f.B. Karlsruhe den Weg in die Kreisliga nehmen.
Trugſch.
Feſtſtehende Entſcheidungen.
Siddeutſche Gruppenmeiſter ſind: Eintracht Frank=
fum
, Wormatia Worms, F.K. Pirmaſens, Karlsruher F.V.,
Uno Böckingen, Bayern München und Sp.Vg. Fürth. Es fehlt
noch ſer Meiſter der Gruppe Rhein.
Tioſtrundentei lnehmer ſind: Abteilung Nord=
waſt
: Rot=Weiß Frankfurt, Union Niederrad, V.f.L. Neu= Iſen=
burg
S.V. Wiesbaden, F.C. Idar, F.V. Saarbrücken und V.f. L.
Neskcau. Es fehlt noch ein Vertreter der Gruppe Rhein
(Pshix Ludwigshafen oder S.V. Waldhof). Abteilung
Süſoſt: 1. F.C. Nürnberg, München 1860, Schwaben Augs=
burg
F. C. Pforzheim, Stuttgarter Kickers, Phönix Karlsruhe.
Es; ihlen noch die Dritten der Gruppen Baden und Nordbayern.
bſteigen müſſen: F.C. Bayreuth, V.f.R. Heilbronn,
Friüurger F.C., F.G. Kirchheim, V.f.B. Dillingen, S.V. 98
Danſtadt und Fechenheim 03. Es fehlt noch der Letzte von Süd=
ba
en, der in einem Entſcheidungsſpiel zwiſchen D.S.V. Mün=
cheu
und Ingolſtadt=Ringſee ermittelt werden muß.
Ach am 28. Dezember fanden in Süddeutſchland noch einige
inuenationale Privatſpiele ſtatt, die meiſt mit Erfolgen der
Gät endeten. Vienna Wien ſchlug in Frankfurt den F. S.V. 6:1
(2 1) W.A. C. Wien beſiegte eine Ulmer Stadtmannſchaft 3:1.
CAf.K. Prag ſpielte gegen Union Böckingen 5:5 und der A. C.
Grywurde in Dillingen 4:2 beſiegt. Von deutſchen Mannſchaften,
die m Süden gaſtierten, wurde der Berliner Abteilungsmeiſter
Teis=Boruſſia in München durch die Bayern klar 3:0 ge=
ſch
laeen, Werder Bremen konnte in Hanau gegen den F.C. 93
eim /:3 erzielen. Im Reich kam der ſüddeutſche Fußball mit
einien ſchönen Erfolgen zu Ehren. Eintracht Frankfurt demon=
ſtr
ene in Bielefeld erſtklaſſigen Fußball und konnte den weſt=
fälſen
Altmeiſter Arminia leicht mit 6:0 (2:0) ſchlagen. Der
FFC. Nürnberg beſiegte in Dresden den mitteldeutſchen Meiſter
D. SC. 1:0. V.f.R. Fürth ſpielte in Münſter gegen eine kom=
binirte
Mannſchaft 1:1.
Ein ſchlechter Deutſcher Meiſter.
Hertha=BSC. unterliegt Hungaria 0:7 (0:4).
Der Deutſche Fußballmeiſter Hertha=BSC. bereitete ſeinen
Anhingern am Sonntag wieder einmal eine ſchwere Enttäu=
ſchug
. 20 000 Menſchen waren zum Spiel der Hertha gegen Un=
gains
Altmeiſter Hungaria Budapeſt gekommen, weil ſie glaub=
ten
, Hertha ſei wieder in beſter Verfaſſung und werde den Un=
ge
:f einen harten Widerſtand leiſten. Hertha hätte wahrſchein=
lich
auch in beſter Form gegen Hungaria eine klare Niederlage
hinnhmen müſſen, aber die Art, wie ſich die Berliner von den
Ungern ſchlagen ließen, war einfach beſchämend. Schon bold nach
Scilbeginn demonſtrierten die Ungarn ihre große Klaſſe. Sie
hwin ſich auch ſchnell die erſten Treffer. Immerhin hätte Hertha
be größerer Energie=Entfaltung das Spiel offener halten kön=
nen
. Aber die Berliner ließen das Spiel bald laufen, wie es
lief ſie reſignierten. Ihr Spiel war eines deutſchen Meiſters
umwirdig. Die Ungarn, die ſchon bei der Pauſe 4:0 führten,
hSitt noch weit höher gewinnen können. Aber auch ſie gaben
ſich dem ſchwachen Gegner gegenüber ſchließlich nicht mehr
vol ms.
Vienna überzeugt in Frankfurt.

Sonntags.
Die Oeſterreicher kamen ſchon nach acht Minuten im Anſchluß
an eine vorbildliche Kombination zu ihrem Führungstreffer.
Tögl war der Torſchütze. Bei amhaltender Uebenlegenheit holte
ſich Vienna in der 30. Minute den zweiten Treffer. Adelbrecht
köpfte im Fallen einen Flankenball von Marad ein. Kurz vor
der Pauſe holten ſich die Frankfurter bei einem Durchbruch ihres
Mittelſtürmers Mihm den Gegentreffer. Während der Pauſe
nahm der FSV. ſeinen neuen Halbrechten Geiß aus der Mann=
ſchaft
, eine Maßnahme, die allgemein Verwunderung erregte.
Nach dem Wechſel blieb das Spiel eine halbe Stunde lang torlos.
Erſt in der letzten Viertelſtunde ſetzten die Wiener wieder Dampf
auf. Sie kamen dann auch innerhalb einer Viertelſtunde durch
Tögl (2), Marad und Erdl noch zu vier Treffern. Schneider=
Union Niederrad leitete das ſchöne Spiel gut.

Fußballſpiele im Reich

Der Norddeutſche Meiſter Holſtein Kiel wurde am Sonn=
tag
auf eigenem Platze von Arminia Hannover in einem
Geſellſchaftsſpiel geſchlagen. Die mit Erſatz für den Torwart
Kramer und den verletzten Zimmermann antretenden Kieler
gingen durch Ludwig und Widmaier mit zwei Toren in Führung,
doch ſtellten die Arminen durch energiſche Durchbrüche das Halb=
zeitergebnis
auf 2:2. Nach dem Wechſel gelang Holſtein kein Tor=
erfolg
mehr, während die Hannoveraner noch zwei Treffer buchen
konnten.
Eine Ueberraſchung gab es in den Hamburger
Meiſterſchaftsſpielen, wo der Tabellenführer Altona
93 gegen Eimsbüttel mit 1:3 unterlag. Eimsbüttels ſchuß=
freudiger
Sturm, in dem der bekannte Halblinke Rohwedder einen
beſonders guten Tag hatte, entſchied den Kampf. Durch die Nie=
derlage
Altonas hat der Hamburger Sport=Verein
wieder Ausſicht auf den Meiſtertitel, da er nur noch einen Punkt
hinter Altona 93 zurückliegt. Beſonderes Intereſſe fand auch
die Begegnung einer Städtemannſchaft des Hamburgiſchen Turn=
gaus
mit dem Hamburger Sport=Verein. Ohne ſich ausgeben zu
müſſen, ſiegte der HSV. ſicher mit 7:1 (3:0), wobei Harder allein
vier Tore ſchoß.
Fußball=-Ergebniſſe.
Verbandsſpiele.
Gruppe Württemberg: Germania Brötzingen VfR. Heil=
bronn
2:1. Entſcheidungsſpiel um den 3. Platz: Kickers Stuttgart
VfB. Stuttgart 6:1. Gruppe Baden: VfB. Karlsruhe Frei=
burger
FC. 3:2. Gruppe Rhein: SV. Waldhof VfL. Neckarau
4:0. FG. Kirchheim Sp.Vg. Sandhofen 2:0 (Privatſpiel).
Gruppe Saar: Entſcheidungsſpiel um den 3. Platz in Kaiſers=
lautern
: FC. Idar Boruſſia Neunkirchen 3:2 n. Verlängerung.
Geſellſchaftsſpiele.
FSV. Frankfurt Vienna Wien 1:6. Viktoria Urberach
Sp.Vg. Fechenheim 03 2:4. Ulmer Stadtmannſchaft W. A. C.
Wien 1:3. VfB. Dillingen A.C. Graz 4:2. FC. Hanau 1893
Werder Bremen 3:3. Bayern München Tennis=Boruſſia
Berlin 3:0. Union Böckingen C.A.F.K. Prag 5:5. Kickers
Würzburg Kickers Offenbach 1:2.
Süddeutſche Vereine auf Reiſen.
Stadtmannſchaft Bielefeld Eintracht Frankfurt 0:6. Mün=
ſter
08 VfR. Fürth 1:1. Dresdener SC. 1. FC. Nürnberg 0:1.
Stade Rennais 1860 München 3:2. FC. Bologna Sp.Vg.
Fürth 3:1. FC. Souchaux (Nancy) Karlsruher FV. 1:3.
Young Boys Bern SC. Freiburg 6:2.
Berliner Fußball.

Hertha=BSC.
ſtern 3:2.

Hungaria Budapeſt 0:7.
Auslands=Fußball.

Preußen Süd=

Schweiz: FC. Baſel FC. Lugano 2:2. Urania Genf
FC. Fribourg 8:1. Young Boys Bern SC. Freiburg 6:2.
Grashoppers Zürich Admira Wien 0:4. Italien: FC. Bologna
Sp.Vg. Fürth 3:1. Lazio Rom Auſtria Wien 2:2. Stadt=
elf
Turin Slavia Prag 0:3. Aleſſandria FTC. Budapeſt 3:1.
Ambroſiana Wacker Wien 2:1. Frankreich: CA. Paris
Ujpeſt Budapeſt 6:7. Le Havre Ujpeſt Budapeſt 1:4. FC.
Souchaux Karlsruher FV. 1:3. Olympique Marſeille Sparta
Prag 0:4. Stade Rennais 1860 München 3:2. Oeſterreich:
Sportclub Wien Brigittenau 2:3. Hakoah Wien Slovan
Wien 3:1.
Fußball in England.

Arſenal wieder klar in Führung.

9:1 Toren und offenbarte einen wirllichen Klaſſenunterſchied.
Auch in Schottland ging es nicht ohne eine Senſation ab,
denm es gelang der tüchtigen Elf von Hearts of Midlothian, der
gefürchteten Mannſchaft der Glasgow Rangers eine recht emp=
findliche
Niederlage mit 3:0 Toren beizubringen.
Roi=Weiß Darmſtadt.
Am erſten Feiertag ſpielte die zweite Mannſchaft in Höchſt
gegen die dortige 1. Elf des SV. und mußte eine knappe 2:1
Niederlage einſtecken. Das Spiel wurde von beiden Parteien in
vorbildlich fairer Weiſe ausgetragen. Die Rot=Weißen waren
dem Platzbeſitzer techniſch und taktiſch überlegen. Ein Unent=
ſchieden
wäre dem Verlauf nach zumindeſt gerecht geweſen.
Am zweiten Feiertag weilte die Mannſchaft als Gaſt der
1. Elf des A=Klaſſenvertreters des Gaues Ried Germania Auer=
bach
in Auerbach und konnte (trotzdem die Auerbacher auf eige=
nem
Boden einen gefürchteten Gegner abzugeben verſtehen) mit
einem glatten 3:1 Sieg einen Achtungserfolg erzielen. Die Rot=
weißen
lieferten in allen Teilen ein ſehr gutes Spiel, ſo daß der
Gegner wohl das Treffen offenhalten, aber die Niederlage nicht
aufhalten konnte. Auch dieſes Spiel bewegte ſich in fairen
Bahnen.
Sportverein 1898 (Jugend).
Die Weihnachtsfeier der Fußballjugend findet am 29. Dezem=
ber
ſtatt in der Stadion=Gaſtſtätte. Die Handballjugend feiert
am 30. Dezember. Jeweiliger Beginn um 8 Uhr.

Franzöſiſche Tennisſpieler in Köln.
In der recht ſchwach beſuchten Kölner Tennishalle ſtellten
ſich am Samstag Frankreichs Spitzenſpieler Bouſſus, Brugnon
und Duplaix der rheiniſchen Extraklaſſe zum Kampf. Brugnon
ſchlug den Kölner Nourney, der mit ſeinem weichen Spiel dem
Franzoſen viel zu ſchaffen machte, nur knapp 9:11, 6:4, 6:4.
Bouſſus beſiegte den wenig konzentriert ſpielenden Kuhlmann
4:6, 9:7, 6:3. Der Rheinländer führte im zweiten Satz bereits
4:0. Im abſchließenden Spiele des erſten Tages blieben im
Gemiſchten Doppel Frl. Peitz=Bouſſus über Frl. Auſſem=
Nourney 9:7, 2:6, 6:4 erfolgreich.
Am Sonntag vormittag ſchlug der Franzoſe Duplaix den
Kölner Statz ſicher mit 6:3, 6:3. Ein ſehr ſchönes Doppelſpiel
lieferten, ſich anſchließend Bouſſus=Brugnon und Kuhl=
mann
=Nourney, das die Franzoſen 6:8, 6:3, 6:1 gewannen. Am
Nachmittag wohnten den Kämpfen etwa 500 Zuſchauer bei. Cilly
Außem=Bouſſus beſiegten durch gutes Zuſammenſpiel Frl.
Peitz=Kuhlmann 8:6, 6:2. Brugnon konnte im Einzel Kuhlmann
mit etwas Glück 7:5, 4:6, 6:3 das Nachſehen geben. Der Rhein=
länder
war in dieſem Kampf durch eine leichte Zerrung behindert,
Im abſchließenden Kampf fertigte Bouſſus, der zum Schluß noch
in gute Form kam, den Kölner Nourney überlegen 6:3, 6:2 ab.
Pariſer Weihnachts=Tennisturnier.
Nach Erledigung zahlreicher Ausſcheidungskämpfe unter
den nicht zur Rangliſte gehörenden Spielern und Spielerinnen
haben jetzt beim Pariſer Weihnachts=Hallentennisturnier die
erſten Runden ihren Anfang genommen. Dabei gab es gleich
einige unerwartete Ergebniſſe. So ſchieden von den Auslän=
dern
Spaniens Meiſter Maier 8:6, 4:6, 7:9 gegen Berthet aus,
Desloges ſchaltete den Italiener Gaslini 6:3 ,6:3 aus, und deſ=
ſen
Landsmann de Martino zog gegen Combemale mit 9:7, 6:3
den Kürzeren. Jean Borotra nahm den Kampf mit ſeinem
Landsmann Thierry zuerſt auf die leichte Schulter; nach Ver=
luſt
des erſten Satzes machte der Baske aber dann Ernſt und
gewann ſpielend 5:7, 6:3, 6:0.
Tiſchtennis.
1. Darmſtädter Tiſch=Tennisklub ſpielt gegen Turngemeinde
1846 am 30. Dezember, 8 Uhr abends, im Mathildenhöhſaale
(großer Saal).
Winkerſpork.
Eishockeyturnier um den Spengler=Pokal.
Im Davoſer Eisſtadion nahmen am Samstag die Wettkämpfe
um den Spengler=Pokal, den der LTC. Prag zu verteidigen hat,
ihren Anfang. Die einzige deutſche Mannſchaft des SC. Rieſ=
ſerſee
greift erſt am Montag in die Ereigniſſe ein.
Im einzigen Treffen des Samstags beſtätigte der LTC. Prag
ſeine derzeitige Spielſtärke und ſchlug den Akademiſchen Eishockey=
Klub Zürich mit 12:0 (4:0, 2:0, 6:0). Am Sonntag blieb
Davos 1 über die Studentenmannſchaft von Cambridge nur mit
1:0 (0:0, 1:0, 0:0) ſiegreich, während die Oxforder Studen=
ten
dem Akademiſchen Eishockey=Klub Zürich mit 7:0 (2:0, 3:0,
2:0) die zweite Niederlage beibrachten.
Von den übrigen Plätzen.

Fußballſportverein 6:1 (2:1) geſchlagen.
Auch das Frankfurter Sportpublikum wurde am Sonntag
dcv überzeugt, daß Vienna Wien zurzeit eine der beſten
Mimnſchaften des Kontinents iſt. Die Wiener, die bislang auf
ihre neuen Deutſchlandfahrt von Sieg zu Sieg geeilt ſind, konn=
tenden
Frankfurter Fußballſportverein ganz klar mit 6:1 ( Halb=
zeſt
2:1) Treffern bezwingen. Dabei waren die Frankfurter nicht
ei nnal ſchlecht. Ihre Läuferreihe zeigte ſogar eine ſehr gute
Lieiſung und auch die Verteidigung Grief=Hermann war gut. Der
T.omann Krieger wurde allerdings zum Schluß des Spieles, als
däe Viener noch einmal zum Generalſturm anſetzten, ſehr nervös.
Dei Sturm des FSV. konnte ſich wenig zur Geltung bringen.
E raf allerdings auch bei den Wienern auf eine Abwehr, die
Yn großes Format hatte. Beſonders Rainer war in beſter
Spillaune. Die ganze Elf der Oeſterreicher bot, obwohl der
Soden des Stadions recht glatt war, und trotzdem im Laufe des
Sbiles Nebel die Sicht mehr und mehr hinderten, eine abgerun=
diate
Leiſtung von feinſter Prägung. Zu= und Stellungsſpiel,
Konſpiel, Ballbehandlung und Schußvermögen, das ganze Regi=
ſteer
dieſer beſten öſterreichiſchen Fußballkultur, konnte ſich ſehen
laſſ. Die 7000 Zuſchauter waren denn auch, obwohl die Ein=
heemiſchen
eine ſo hohe Niederlage erlitten, keineswegs enttäuſcht.
Ein Enttänzſchung war lediglich der ſchwache Beſuch.

Die engliſchen Berufsſpieler haben zurzeit wirklich ein ſchwe=
res
Arbeitspenſum zu erledigen. In dem kurzen Zeitraum von
nur einer Woche hat faſt jede Mannſchaft fünf Meiſterſchafts=
ſpiele
auszutragen. In dieſen meiſt harten und ſchnell aufein=
anderfolgenden
Kämpfen ſind nur ſolche Monnſchaften in der
Lage ſich erfolgreich durchzuſetzen, die neben wirklich gediegenen
Qualitäten auch dabei eiſenhart ſein können. Ohne Zweifel be=
ſitzt
Arſenal eine Elf von dieſem Schlage, die alle drei ſchweren
Spiele an den Feſttagen erfolgreich geſtalten konnte. Am Sams=
tag
beſiegten die Cupverteidiger die gewiß nicht ſpielſchwache
Mannſchaft von Blackpool mit nicht weniger als 7:1 Toren. Auch
Aſton Villa beſiegte Mancheſter United außergewöhnlich hoch.
Nicht weniger als ſiebenmal mußte Mancheſter Uniteds Torwart
das Leder aus den Maſchen holen, wohingegen der Sturm von
Mancheſter nicht ein einziges Tor fertigbrachte. Weniger leicht
hatte es dagegen der Verteidiger des Meiſtertitels, Sheffield
Wednesday hatte große Mühe, um gegen Newcaſtle United
ſchließlich mit 2:1 beide Punkte in Sicherheit zu bringen. Nach
den Ergebniſſen der Feſtwoche liegt nun Arſenal wieder klar an
der Tabellenſpitze.
In der zweiten Klaſſe geſtaltete der Tabellenführer
Everton das Treffen gegen Plymouth Argyle zu einer völlig ein=
ſeitigen
Angelegenheit zu ſeinen Gunſten. Er ſiegte haushoch mit

Die Mannſchaft von Brandenburg Berlin konnte am
Wochenende in Chamonix zwei ſchöne Erfolge buchen. Die
Berliner ſchlugen die Univerſität Cambridge mit 4:1 und mit dem
gleichen Ergebnis den Eishockey=Klub Chamonix. In Klo=
ſters
blieb der W.A.C. Wien mit 3:0 über die Einheimiſchen
ſiegreich. Der Züricher Schlittſchuh=Klub gab auf eigenem Platze
dem Hockey=Klub Mailand mit 1:0 das Nachſehen, und in St.
Moritz mußte der Hockey=Klub die Ueberlegenheit der engliſchen
Nationalmannſchaft mit 7:2 (2:1, 3:0, 4:1) anerkennen.
Ski=Springen.
Bei den Weihe=Springen auf der neuen Maloja=Schanze in
der Schweiz wirkten am Sonntag neben guten Springern aus der
Schweiz auch einige Vertreter aus Innsbruck mit. Mit der beſten
Leiſtung des Tages wartete der Erbauer der Anlage, Adolf Ba=
drutt
, auf, der außer Konkurrenz einen vorbildlichen Sprung von
68 Metern vorführte. In der Konkurrenz belegte Chiegna (St.
Moritz) mit 226,8 Punkten den erſten Platz, der auch mit 63 Me=
tern
die größte Weite erreichte. Hinter ihm belegten der Nor=
weger
Kielland (Zürich) mit 220,5 Punkten, Hrabi (Innsbruck)
214,5, Reinl (Innsbruck) 212,5 Punkten in dieſer Reihenfolge die
nächſten Plätze. Bei den Junioren wurde Krath (Innsbruck) mit
216,4 Punkten Sieger.

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Montag, den 29. Dezember 1930

Nummer 3591

Wiener Handbaligäſte in Oarmſiadt.
gers und Nichtſportler‟. Die erſte Halbzeit verging. Der
Schiedsrichter pfiff zum Wiederantreten. Polizei erſchien auch
9. B. 98 ſiegk im Hallenkurnier
beim zweiten Nuf nicht. Das Publikum beantwortete dieſe Un=

vor Polizei Darmſtadt. Einkracht Frankfurk und
Wiener Akhlekik=Club.
Eintracht Frankfurt SV. 98 3:7 (1:5).
Wiener Athl.=Cl. Polizei Darmſtadt 0:1 (0:1).
Wiener Athl.=Cl.Eintracht Frankfurt 2: 3 (1:2).
SV. 98Polizei Darmſtadt 6: 2 (4:1).
Das Hallenturnier am Samstag abend war für den Ver=
anſtalter
, SV. 98, ein voller Erfolg. Die Feſthalle war aus=
verkauft
; faſt die geſamter Darmſtädter Handballgemeinde
haite ſich eingefunden. Auch die Spitzen der Sportbehörde
waren zu dem Hallenfeſt erſchienen. Von herzlichem Beifall be=
grüßt
, erſcheinen zuerſt die Wiener Gäſte, dann die übrigen
Teilnehmer, Eintracht Frankfurt a. M., Polizei Darmſtadt und
SV. 98, die vor der Tribüne Aufſtellung nehmen.
Der Vorſitzende der 98er, Dr. Heß, begrüßt die Anweſen=
den
und erklärt u. a., daß der SV. 98, trotz erheblichen Riſikos,
angeſichts des ſteigenden ſportlichen Wertes des Hallen= Hand=
balles
auch in dieſem Jahre ſein Turnier durchführen werde,
was um ſo leichter geworden ſei, als ſich der Wiener Athletik=
Club, eine Hallenmannſchaft von internationalem Ruf, zur
Teilnahme bereitgefunden habe. Er danke der Stadtver=
waltung
, die als Anerkennung der im Dienſte des Gemeing
wohls geleiſteten Arbeit des Vereins die Halle zur Ver=
fügung
geſtellt habe und durch einen Vertreter delegiert
ſei. (Beifall.) Er bat das Publikum, die Leiſtungen der
Mannſchaften und die Entſcheidungen der Schiedsrichter mit
derſelben ſportlichen Ritterlichkeit aufzunehmen, die von den
Spielern erwartet werde. Beſonders erfreue das Erſcheinen
der Wiener Gäſte und der alten Bekannten aus Frankfurt. Mit
Genugtuung könne er erklären, daß ſich auch der ſtarke einhei=
miſche
Gegner, Polizei=SV., ohne Zaudern zur Verfügung ge=
ſtellt
habe, was das Publikum mit den beiderſeitigen Vereins=
leitungen
in dem Sinne aufnehmen möge, daß die Streitaxt
zwiſchen den beiden Vereinen für ewige Zeiten begraben ſein
ſolle. (Bravo!) In den auf die Gäſte ausgebrachten Sport=
gruß
ſtimmte das Publikum begeiſtert ein. Für die überreichte
ſilberne Erinnerungsgabe dankte das Ri=Ra=Re,=Wi=A=Ce‟
der Weiß=Roten vom Donauſtrand.
Nach der Ausloſung ſpielte zuerſt

Eintracht Frankfurt a. M. SV. 98.

Eintracht ſpielt mit Amendt; Fey, Florſchütz; Hahn; Hartmann,
Noll, Fiſcher; alſo ohne den jetzigen Sturmführer Zohlen. Die
Mannſchaft macht ihrem Ruf als ſchnelle Hallenmannſchaft alle
Ehre und erzielt durch Fiſcher den 1. Treffer. Die 98er in dr
angekündigten Aufſtellung ſetzen ſich dann durch und legen bis
zur Pauſe durch Feick, Delv, Werner fünf Tore vor. Amendt
zeigte einige Unſicherheit, während Henß glänzte. Nach Wieder=
anpfiff
erfährt das Tempo noch eine Steigerung. Eintracht er=
zielt
durch Noll noch zwei Treffer, 98 durch Feick und Fuchs das
6. und 7. Tor. Ein 4. Tor der Gäſte überſieht der Schiedsrichter.
Im folgenden Spiel:

Wiener Athl.=Cl.Polizei Darmſtadt
fällt nur ein einziges Tor in der erſten Halbzeit durch Huber
(Polizei). Beide Torhüter zeigen Kabinettsſtückchen ihres gro=
ßen
Könnens. Namentlich Bordt im Polizei=Tor überraſcht
außerordentlich. Dazu läßt der Wiener Sturm, wie am Vor=
tage
, wieder ſchnelles und placiertes Schießen vermiſſen. Sogar
ein Siebenmeterball jagt daneben. Das Publikum feuert die
Gäſte an, aber ihnen gelingt kein zählbarer Erfolg und die ſta=
bile
Polizeideckung iſt auf der Hut.
Nach dem flotten Spiel zweier Jugendmannſchaften der
98er ſteigt der Kampf um den 3. und 4. Platz zwiſchen
Eintracht FrankfurtWiener Athl.=Cl.

Durch Strafwurf geht Eintracht in Führung. Wien drückt
mit aller Kraft aufs Tempo; endlich gelingt der Ausgleich. Ein
raſcher Nachſchuß Nolls bringt Eintracht wieder die Führung,
und die mangelnde Schußkraft der Weiß=Roten vermag das
Ergebnis bis Halbzeit nicht mehr zu ändern. Nach der Pauſe
gelingt jeder Partei noch ein Treffer. Der Wiener Sturm
arbeitet ſchöne Gelegenheiten heraus, vergißt aber das Schießen.
Mit einem Tor Unterſchied hat Eintracht den dritten Platz er=
kämpft
.
Um die Turnierführung ſtehen ſich dann in dem ſpannend=
ſten
, von ſchärfſtem Tempo beherrſchten und doch ſportlich durch=
geführten
Kampf
Polizei DarmſtadtSportverein 98

gegenüber. Kurz nach Anpfiff verſchießt Bohl freiſtehend.
Hennemann verwandelt einen verhängten Strafwurf zum
Führungstor. Doch ſchon im Gegenzug erzwingt die Polizei
den Ausgleich. Bordt im grünen Tor beſticht durch ſeine ge=
wandte
Abwehr. Feick kämpft ſich allein durch, und die Partie
ſteht 2:1, nach einigen Augenblicken durch ſchöne Kombination
Freund=Feick 3:1. Nochmals täuſcht Feick, und eines der ſchön=
ſten
Tore des Abends iſt gefallen. Nach der Pauſe überraſcht
Hennemann Bordt durch einen unverhofften Rückhänder, 5:1;
Huber ſtellt auf 5:2, doch Feick jongliert aus ganz ſpitzem Win=
kel
das ſechſte Tor unter die Oberlatte des grünen Tores. Die
Gegenangriffe der Grünen ſcheitern an Henß, der noch einen
Strafwurf Hubers prachtvoll pariert. Schlag 11 Uhr iſt die
Partie aus.
Auch dieſes Hallenturnier ſieht alſo SV. 98 als verdienten
Sieger vor Polizei Darmſtadt, die entſchieden die zweitbeſte
Mannſchaft war. Das Ergebnis der Placierung entſpricht den
gezeigten Leiſtungen und beſtätigt am Wiener Beiſpiel erneut,
daß die beſte Hintermannſchaft ohne einen ſchußkräftigen Sturm
zu einem Siege nicht ausreicht. Die Kämpfe boten prachtvolle
Einzelleiſtungen und erwieſen das mitreißende und ungeheuere
Tempo des Handballes guter Mannſchaften. Das zahlreiche
Publikum würdigte denn auch die durchweg fairen Kämpfer mit
lebhafter unparteiiſcher Anerkennung. Die Schiedsrichter,
Müller= Wiesbaden, Gollaſch=Worms und Zelinka=
Wiener Athl.=Cl., waren unauffällig und ohne Tadel. Alſo alles
in allem ein Abend, mit dem man reſtlos zufrieden ſein konnte,
für den dem veranſtaltenden Verein Anerkennung gebührt.
Die Lautſprecheranlage hatte die Fa. Rühl u. Lange geſtellt.

Ein Mißton

ſportlichkeit mit Pfuirufen und verließ die Plätze, als mitgeteilt
wurde, Polizei=Sportverein habe die Mannſchaft zurückgezogen.
In den Aufbruch hinein ertönt erneut die Pfeife des Schieds=
richters
; die Polizei hat ſich zur Einſicht bekehren laſſen und
will weiterſpielen, allerdings unter der Bedingung, daß ſich
das Publikum ruhig verhalte. Nun, das Darmſtädter Publi=
kum
war, von einer gewiſſen Clique abgeſehen, auch geſtern ſair,
und es geht nicht an, wenn man ſich nach beſten Kräften bemüht,
Sympathien zu verlieren, die Schuld dem Publikum zuzu=
ſchieben
.
Daß es Elemente, deren deſtruktives Denken eine Polizei
notwendig macht, waren, die zugunſten der Polizei=Spieler in
übler Weiſe ſich bemerkbar machten, ſollte allen Verantwort=
lichen
beim Pol.=SpV. zu denken geben. Die Geltung der Po=
lizei
würde über den ſportlichen Rahmen hinaus nur Steige=
rung
erfahren können. Wir wiſſen, daß im Polizeilager viele
Köpfe mit uns der gleichen Meinung ſind, und wir wünſchen,
daß ſie ſich durchſetzen mögen.

Erfreulicher Abſchluß für W. A. C.:
W. A. 0. 5.0. 98 6:5 (3:4).

Nun haben die Wiener Gäſte ihren dreitägigen Aufenthalt
in Darmſtadt geſtern wenigſtens mit einem Erfolg abſchließen
können. Im zweiten Spiel am Böllenfalltor konnten ſie für die
im Vorſpiel erlittene hohe Niederlage Revanche nehmen. Das
Spiel offenbarte Ermüdungserſcheinungen bei beiden Mann=
ſchaften
, die in den beiden vorausgegangenen Tagen drei an=
ſtrengende
Kämpfe hinter ſich hatten (dazu Begrüßungsabend!),
und war eine ziemlich zahme Sache. SV. 98 hatte für die bei
dem Hallenſpiel verletzten Delp, Fuchs und Jäger Erſatz ein=
geſtellt
, und ſtand: Henß; Rothenburger, Neuter; Papſt, Ditt=
mar
, Förſter; Hennemann, Werner, Ploch, Freund, Feick.
In der erſten Hälfte erzielt Wien durch Hummel (2) und
Perwein drei Tore, denen die 98er vier entgegenſetzten (Feick 2,
Freund, Werner). Nach Wiederanpfiff täuſcht Feick prächtig,
und Schnabel muß aus der anderen Ecke das Leder herausbe=
fördern
. Der Gegenzug führt durch Deckungsfehler zum vierten
Wiener Erfolg. Kurz danach fällt nach ſchöner Kombination
ſogar der Ausgleich. Die öſterreichiſche Stürmerreihe wird jetzt
zuverſichtlicher und verſucht mit aller Gewalt, einen Sieg her=
auszuſpielen
. Der Darmſtädter Sturm dagegen verſiebt eine
ganze Reihe ſchöner Gelegenheiten und kombiniert zu viel vor
dem weißroten Tor, das von der geſamten Wiener Mannſchaft
geſchützt wird. Kurz vor Schluß erzielt Wien durch Strafſchuß
das 6. und Führungstor. Darmſtadt ſtrengt ſich nicht mehr an
und leiſtet ſich die erſte, knappſte Niederlage. Drei Tore
waren zu halten; dafür parierte Henß jedoch einen 13=Meterball.
Beck=Frankenthal, nahe am Ball, regelſicher und gut wie ſtets.
Hochbefriedigt zogen dann die Wiener Gäſte zum ſpäten
Mittageſſen, um ſich für den Abſchied zu rüſten. In Darmſtadt
hat es ihnen gefallen, und von der Güte des hieſigen Handballs
erzählten ſie mit Reſpekt.

Handball-Berbandsſpiele in Main=Heſſen.
Nachhut=Gefechte‟.

kam leider beim Schlußſpiel auf; ein Wort muß dazu geſagt
werden: Die Polizei erſchien mit folgender Mannſchaft: Bordt;
Walther, Link; Schliffer; Bohl, Schmidt, Huber; und wechſelte
ſpäter Pfeiffer aus. Die Leitung des Pol.=SpV. hatte alſo einen
Spieler präſentiert, der am vergangenen Sonntag einen Spie=
ler
des Nachbarvereins ohne Grund zu Boden borte. Welche
bedauerlichen Schlußfolgerungen ſich daraus logiſch ergeben
mußten, konnte den Verantwortlichen nicht unklar ſein. Gegen
eine ſolche Denkweiſe nahm das Publikum faſt einmütig Stel=
lung
und ſchenkte ſchon bei dem Spiel PolizeiWiener Athl.=
Cl. ſeine Sympathien den unterlegenen Wienern. Beim letzten
Spiel glaubten grüne Vereinsfanatiker, jeden einwandfreien
Erfolg des Gegners mit Pfeifen, Johlen und Lärmen quittie=
ren
zu müſſen. Dadurch wurde nur verſtärkte Anerkennung in
jedem ſportlich Denkenden wachgerufen. Als ein grüner Spie=
ler
von dem öſterreichiſchen Schiedsrichter Zelinka ver=
warnt
wurde, meldeten ſich die Hitzköpfe des blauen La=

Die in den beiden Gruppen des Bezirks Main=Heſſen noch
auszutragenden Verbandsſpiele haben nur noch inſofern Bedeu=
tung
, als die Entſcheidung um den Abſtieg in der Gruppe B
noch nicht gefallen iſt. Hakoah Wiesbaden und Alemannia Worms
ſind hier auch weiterhin die ausſichtsreichſten Bewerber. In der
Gruppe A iſt dieſe Entſcheidung bereits zu ungunſten des S.C.
Rot=Weiß Frankfurt gefallen und die Meiſter beider Gruppen
ſtehen auch in S.V. 98 Darmſtadt und F.S.V. Mainz 05 be=
reits
feſt.
In Gruppe A hatte Langen auf eigenem Platze den Poli=
zei
=S. V. Darmſtadt zu Gaſt und unterlag ihm 1:4. Das Fehlen
des geſperrten Dittrich bei Langen wirkte ſich weſentlich nachtei=
liger
aus als der Urlaub des Darmſtädter Repräſentativen
Koch, für den Jans mit Erfolg linksaußen ſpielte. Einem Lan=
gener
Führungstreffer ſetzten die Poliziſten bis zur Pauſe drei,
und nach dem Wechſel einen weiteren Treffer entgegen. Jans (2)
und Huber (2) waren die Torſchützen der Polizei; Nonnenmacher
ſkorte für Langen. Das Treffen war unerhöhrt hart und ſtand
unter Leitung eines völlig unzulänglichen Schiedsrichters. Poli=
zei
hat ſich mit dieſem Treffen auf den zweiten Platz begeben;
Langen hat als erſte Mannſchaft die Verbandsrunde beendet.
Das ebenfalls vorgeſehene Treffen zwiſchen Rot=Weiß Frankfurt
und Schwanheim fiel den ſchlechten Bodenverhältniſſen zum Opfer.
In Gruppe B trafen ſich die Polizeimannſchaften von Wies=
baden
und Worms und trennten ſich 3:3. Die Wormſer hatten
einen guten Start und führten in der Mitte der erſten Hälfte
durch Treffer von Meyer (2) und Böhm 3:0. Wiesbaden kam
vor der Pauſe durch Scholl zum erſten Gegentreffer und erzielte
nach dem Wechſel dank der Bodenverhältniſſe auf dem Kaſernen=
platze
durch zwei Treffer von Pape den Ausgleich. Den Sieges=
treffer
der Wormſer anullierte der wenig überzeugende Schieds=
richter
. Tabellariſch hat dieſes Spiel wenig zu bedeuten, da beide
Mannſchaften weder für Meiſterſchaft noch Abſtieg in Frage
kommen. Polizei Wiesbaden ſteht jetzt an dritter Stelle. Als
einzige Mannſchaft der Gruppe B hat bisher Poſt Wiesbaden die
Serienſpiele beendet.

Spiele gew. un. verl. Tore Pkte. 81:26 23. 51:27 15 14 26:37 14 10 3 27:18 13 6 42:50 11 6 34:33 10 25:60 11 17:52

SV. 98 Darmſtadt 12
Polizei Darmſtadt 11
TSV. Langen
FSV. Frankfurt
Rot=Weiß Darmſtadt 1
Schwanheim
Eintracht Frankfurt
Rot=Weiß Frankfurt 12
Main=Heſſen A: TSV. Langen Polizei Darmſtadt 1:4
Main=Heſſen B: Polizei Wiesbaden Polizei Worms 3:3.
Gruppe Rhein: VfR. Mannheim Phönix Mannheim 6:5.
Polizei Mannheim Ludwigshafen 03 8:1. Mannheim 08
SV. Waldhof 1:2. FV. Frankenthal MTG. Mannheim 2:1.
Gruppe Württemberg: Kickers Stuttgart FV. Zuffenhauſen 4:2.
Freundſchaftsſpiele.
SV. 1898 Darmſtadt Wiener Athletik=Club 5:6. FSV.
Frankfurt Turn= u. Fechtklub Frankfurt 0:2 (abgebrochen).

T. 5. V. Langen Polizei Darmſtadt 1:4 (1:3).

Geſtern weilte die Ligamannſchaft des Pol.=SV. in Langen
zum fälligen Rückſpiel. Der Langener Platz war derart durch=
weicht
und ſchlüpfrig, daß die Spieler Mühe hatten, ſich auf den
Beinen zu halten. Das Spiel begann für Langen verheißungs=
voll
. Ein von Bordt ſchlecht parierter Ball paſſierte kurz nach
Spielbeginn die Torlinie. Die Polizei fand ſich dann und ſchoß
bis zur Pauſe drei Tore. War das Spiel bis zur Pauſe hart,
ſo war es gegen die zweite Halbzeit faſt ein Kinderſpiel zu nen=
nen
. Langens Spieler leiſteten ſich in der zweiten Spielhälfte
derartig offenſichtliche Fouls, insbeſondere Tätlichkeiten, daß
zwei Langener Spieler den Platz verlaſſen mußten. Die Polizei=
ſpieler
hatten alle ihre körperliche Wendigkeit aufzuwenden, um
den fortgeſetzten Fußtritten der Langener Spieler aus dem Weg
zu gehen. Infolgedeſſen legten ſich die Polizeiſpieler ſtarke Re=

ſerbe auf. Das Torverhältnis wurde in der zweiten Hälfte mu
um ein Tor verbeſſert, obwohl zahlreiche Torgelegenheiten von
handen waren, die jedoch wegen der damit verbundenen Gefsuch
für die Spieler nicht ausgenutzt wurden.
Der Schiedsrichter, Herr Bauer aus Wiesbaden=Biebri=hene
war ſehr gut. Trotz der Bedrohungen und Beſchimpfungen dun geiſe
das Publikum, ließ er ſich in ſeinen Entſcheidungen nicht beirrenſe lade 31
Die Reſervemannſchaft des Polizeiſportvereins hadtotiden
Boruſſig Dornheim zu Caſt. 15:1 ging das Spiel für die PciwW geut

ziſten gewonnen, trotzdem dieſe mit Erſatz antreten mußten. L8ihmt
der ereignete ſich ein bedauerlicher Unfall. Der Dornheimer Tyn, gerfügune
wächter ſtieß bei der Abwehr eines Balles mit dem Kopf gegnruggen beb
den Torpfoſten, ſo daß er erheblich verletzt vom Platz getragend
werden mußte.
Die Jugendabteilung unternahm von Eberſtadt aus ennſt
vorzüglich gelungene Schnitzeljagd über den Frankenſtein. Nagnmof bei d
träglich fand ein gemütliches Beiſammenſein im Lokal StodnUnv

Heidelberg, bei dem Mitglied Ettingshaus, ſtatt. Alle Teilnahſu 60.
mer kehrten hochbefriedigt nach Hauſe.
MrS9.i0.

2. Gaugruppe.
Turnverein Aſchaffenburg: Gruppenbeſter.

ſes Treffen 1
Kreisklaſſe: Arheilgen Aſchaffenburg 3:4 (2:1) (am, und K.
2. Feiertag); Aſchaffenburg Arheilgen 3:2 (2:1); Griesheäu= Kampfes
Walldorf 4:2 (1:0) (Priratſpiel), Meiſterklaſſe: Beſſun=ws Gegners
gen Heppenheim 5:2 (3:0): Tgſ. Darmſtadt Wolfskehl Mngch den H.
4:4 (4:2); B=Klaſſe: Birkenau Viebesheim 9:1 (2:Mjſderlage von
Zell Groß=Rohrheim 9:2 (4:1); Hüttenfeld Schwanheineren Verlat
3:1 (2:0).
nen Gegner
Die Würfel ſind gefallen, und nach der unerwarteten Sei=ſtelg.; Koll
Wegen der kommenden Kreisſpiele wurden die Termine für do geſitende Siell
Begegnungen Arheilgen Aſchaffenburg vorverlegt, worüßordlichen UI
die Oeffentlichkeit nicht mehr benachrichtigt werden konnte. Zwee,
mal bedauerlich, da erſtens ein großes Intereſſe beſtand, urh
weiterhin in Arheilgen wenigſtens ein hochtlaſſiges Spiel voc eschänld
geführt wurde. Leiter war Schachmann=Sachſenhauſen, und voo gschen
züglich. Beiderſeits ſetzten ſoſort ſchnelle Angriffe ein. Bei ves
teiltem Spiele ging Arheilgen in Führung, Aſchaffenburg hol). u N 5*
auf, und bei der Pauſe führte der Platzverein wieder 2:1. Dann
kom der Umſchwung. Aſchaffenburgs Halbrechter (Fritz) girn
dem Arheilger Läufer dreimal durch und ſchoß dreimal erfol=
reich
zum 2:4. Ein Strafwurf von Götz ſtellte das Endergebn-A
3:4 her. In großen Zügen war es eines der ſchönſten Spie;
auf dem Arheilger Spielplatz. An Fangſicherheit, Zuſpiel, Any=
bau
im Angriff und Abwehr wurden ſchöne Leiſtungen gezeigg.
Braun erlaubte ſich zweimal unfaire Mätzchen. Auf Verwarnun=
hin
unterließ er dieſe Spielweiſe. In der Schiri=Leiſtung ſim
noch zwei Entſcheidungen bemerkenswert: Aſchaffenburg kan=
zweimal
in gefährlicher Toresnähe zum Schuß. Arheilgen unte
band regelwidrig. Der Schiri wartete das Ergebnis des Schut
ſes ab. Im erſten Falle Tor, und dann Straſwurf, da der Bau
gehalten worden war. Die augenblickliche Lage in beiden Fällen
war ſo, daß man dieſes Experiment nur bei erſtllaſſigen Manrt
ſchaften wagen kann. Anders in Aſchaffenburg, wo der aut
geweichte und faſt ſpielunfähige Pllatz kein annehmbares Spiel
zuließ. Arheilgen mußte ſeinen Hüter aus der Jugend erſetzen
und fand ſich auf dem Gelände viel beſſer zuſammen, als Aſchaf
fenburg. Die Glätte des Bodens verurſachte manchen ungewoln
ten Zuſammenprall. Hierbei wurden Braun und Anthes verletzre
konnten kaum noch mittun, und nur dieſem Umſtand verdankt:
Aſchaffenburg den knappen 3:2=Sieg auf eigenem Platze. Wor=
gegen
der Sieg in Arheilgen ein überzeugender geweſen, wam / Beerdigt
Der Schiri aus Keſſelſtadt war nicht ſo gut als ſein Vorgängem 9 3 Uhr,
In Griesheim blieb der Schiri aus, ſo daß man ſich mit Wall=)
dorf auf 2mal 20 Minuten zu einem Freundſchaftsſpiel einigte:
Beide Parteien trugen dem Charakter des Spieles Rechnung,
jedoch ſah man, daß Walldorf im Punktekampf ſich Achtung ver=
ſchafft
hätte. Beſſungen trug ſein letztes Spiel daheim auss
da der Gegner Heppenheim mit Plutzſperre belegt iſt. Die Gäſte,
erſchienen mit 9 Mann und waren ſehr eifrig, ſo daß das Ergeb=
nis
mit 5:2 noch knapp zu nennen iſt. Nau=Büttelborn gut wie
immer. Tgſ. Darmſtadt hatte wegen der Platzſperre Berufung) A Am
eingelegt und war damit erfolgreich. So mußte Wolfskehlen zun /
Wiederholungsſpiel in Darmſtadt antreten und konnte abermals
nur 4:4 ſpielen, ſo daß Nauheims Chancen geſtiegen ſind. Jedae
Partei hatte eine gute Halbzeit. Waren es zuerſt die Heiner;
die mit 4:2 in Führung lagen, ſo kom Wolfskehlen nachher auff
konnte aber nur den Ausgleich erzielen. Jährling=Bickenbach gut:
In der B=Klaſſe iſt die Lage an der Bergſtraße auch geklärt?
Birkenau ſchlug ſeinen Mitbewerber Biebesheim 9:1. Keinesfalls
ahnte man dieſen Ausgang bei der Pauſe. Die Eäſte hattenP
mindeſtens ebenſoviel vom Spiel gehabt, und 2:1 wollte not.
nichts heißen. Doch Birkenau hatte die beſſeren Nerven. Mir
3:1 war der Bann gebrochen und der Ball kam ins Kollen
noch 6mal ins Biebesheimer Heiligtum.
Die Punkteſpiele in den einzelnen Gaugruppen der Kreis=
klaſſe
des Mittelrheinkreiſes nähern ſich ihrem Ende. Dem be=
reits
ſeit Wochen feſtſtehenden Meiſter der 1. Gaugruppe (Polizel
Frankfurt) ſind jetzt zwei weitere Meiſter gefolgt, und zwar T.V.
Aſchaffenburg in der 2. Gaugruppe und T.V. Koblenz=
Mühlheim in der 5. Gaugruppe.

Turngeſellſchaft Darmſtadt Wolfskehlen 4:4 (4:2).

Zwei Gegner, die eigentlich nichts zu gewinnen, noch zu ver=
lieren
hatten, ſtanden ſich in einem Wiederholungsſpiel auf dem
Platze an der Kranichſteinerſtraße gegenüber. Man konnte wirk=
lich
nicht ſo recht verſtehen, daß das Spiel unter dieſen Voraus=
ſetzungen
zu beſonders ſcharfen Kampfmomenten führen mußte.
an denen allerdings beide Parteien zu gleichen Teilen die Schuldo
trugen. Zu verurteilen nebenbei die Zurufe der Spieler unter=
ſich
, die keinesfalls auf ein Spielfeld gehören. Wolfskehlen, mith
ziemlich Erſatz angetreten, machte zu Beginn einen guten Ein= und brachte es bereits in der achten Minute, nach glänzene
dem Zuſpiel, zum erſten Torerfolg. Darmſtadt läßt manchen-
Vorteil aus und findet ſich nur allmählich zuſammen. Darmſtcdm
erzielte durch Straſwurf den Ausgleich und erreichte ſogleich 2:1

In dem folgenden Spielverlauf ſah man Darmſtadt zumeiſt im
Angriff. Es erhöhte das Reſultat in der dreiundzwanzigſten
Minute durch einen dritten Treffer. Kaum, daß der Schiedsrich
ter das Spiel erneut angepfiffen, muß der Torhüter von Wolfs
kehlen den Ball zum viertenmale aus den Maſchen holen. Dies=
ſchien
Wolfskehlen etwas zuviel zu werden, es zog nach dem An=
ſpiel
mächtig los, und ein ſchöner Durchbruch brachte auch den-
zweiten
Erfolg. Darmſtadts Torhüter hätte dies jedoch vereiteln-
können
. Mit 4:2 gehts in die Halbzeit. Nach Seitenwechſel iſe=
Wolfskehlen überwiegend im Vorteil. Darmſtadt ſpielt wieder
zerfahrener und läßt manche günſtige Gelegenheit aus. Sehr gus
kommt der Erſatz von Wolfskehlen zur Geltung. Zwei Tole
werden bis zur 12. Minute aufgeholt und hierdurch der Ausgleich=
erzwungen
. In den letzten Spielminuten kommt Darmſtadt durc"
einen Durchbruch unangefochten an das Gäſtetor, aber wenn aug
noch ſo gut gemeint und gedacht, der Torhüter der Riedleule
wehrt ganz hervorragend den Ball ins Aus. Schiedsrichtel
Jährling=Bickenbach zeigte ſich allen Schwierigkeiten gewachle"
und leitete das Spiel einwandfrei. Viel Lärm um nichts
brachte nach Spielſchluß erregte Gemüter auf beiden Seiten, was
aber beſſer vermieden worden wäre.

Die indiſchen Hockeyſpieler kamen auf ihrer Deutſchlang
reiſe am Sonntag in Mannheim zu ihrem erſten Erfolg; Ie
konnten den Tv. 46 Mannheim mit 3:2 (2:1) Treffern ſchlagel=
Franzöſiſche Rugbyſpieler wurden in Hannover geſchlage‟
Der Pariſer Eiſenbahn=Sportverein unterlag gegen Vikiſi
Hannover mit 3:9 (0:6).

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Schifferſtadt (Pfalz)Polizei Darmſtadt 2:17.
Um 2. Weihnachtsfeiertag hatte die Ligamannſchaft der Poli=
zäinen
Freundſchaftskampf gegen die in der Oberliga des
4) freiſes kämpfende Mannſchaft des Sportvereins für Körper=
wüle
und Kraftſport in Schifferſtadt zu abſolvieren. 600700
ſp ouliebende Zuſchauer waren erſchienen. Außer dem Ring=
komf
wurden noch Uebungen im Stemmen gezeigt, wozu ſich der
huuante. Deutſche Meiſter im Stemmen Reinfrenk=Mannheim
zuuVerfügung geſtellt hatte. Nach Erledigung der Kraftſport=
üſbugen
begann, der vom Publikum ſehnlichſt erwartete Ring=
komf
obiger Mannſchaften. Als Unparteiiſcher fungierte Biundo=
Mionheim ſchnell und ſicher. Die Kämpfe: Bantamg.: Bernadt
(150)Schnauber (P.) 2:0. Ein ſchöner, abwechſlungsreicher
Kſapf, bei dem Schnauber ſeine geſammelten Punkte am Schluſſe
diun Unvorſichtigkeit an B. abgeben mußte. Federg.: Kolb (Sch.)
Schnz Gg. (P.) 2:3, wohl der ſchwerſte Kampf des Tages, doch
kumte Sch. in der 11. Minute ſich einen Schulterſieg ſichern. Leichtg.:
Kfraße (Sch.)Schanz Aug. (P.) 2:6, auch hier hat Sch. ſein
mieerkommendes Können unter Beweis geſtellt, indem er ſeinen
Gſener nach 4 Minuten auf beide Schultern legte. Welterg.:
Klob (Sch.)Feldmann (P.) 2:9, F. hat ſich gegenüber den ver=
floſenen
Jahren in dieſem Jahre reichliche Ringerkenntniſſe ge=
ſumelt
. Leichtmittelg.: Heißler (Sch.)Krauß (P.) 2:12, auf
deſs Treffen war man äußerſt geſpannt. H., 2. Deutſcher Mei=
ſter
und K., Deutſcher Polizeimeiſter dieſer Klaſſe. Im Anfang
dis Kampfes beiderſeits vorſichtig, hatte K. bald eine Schwäche
ſolins Gegners erkannt und zog blitzſchnell einen Schulterſchwung,
duh den H. ſchon beſiegt war, jedoch konnte die einwandfreie
Fſieerlage von dem Kampfrichter nicht geſehen werden. Im
neieren Verlauf zog Kr. ſeinen Spezialgriff und bezwang dadurch
ſſünn Gegner in der 5. Minute auf beide Schultern. Schwer=
niſtelg
.: Kolb (Sch.)Siebert (P.) 2:15. Der ruhige und ſicher
achitende Siebert konnte ſeinen Gegner in der 13. Minute durch
ſſiitichen Ueberwurf auf beide Schultern legen. Schwerg.:

Montag, den 29. Dezember 1930

Seite 5

Bertram (Sch.)Sießfeldt (P.) 2:17, L. durch eine alte Armver=
letzung
gehindert, konnte ſich gegenüber ſeinem bedeutend ſchwe=
reren
Gegner nur einen hohen Punktſieg ſichern.

Mit 4:1 Toren wurde in Leipzig die indiſche Hockeyelf Varſity
Aſiatics vom Leipziger SC. geſchlagen.
Für die Gehaltszahlungen an Ferdl Swatoſch hat jetzt Köln=
Sülz über 5000 Mark Lohnſteuer an den Steuerfiskus abzuführen.
Der Schwimmkampf WürttembergNordbayern findet am 11.
Januar in Nürnberg ſtatt.
Cilly Auſſem iſt zur Riviera abgereiſt, um dort an Turnie=
ren
teilzunehmen. Die Kölnerin wird im Gemiſchten Doppel
wieder mit dem Amerikaner Tilden zuſammen ſpielen.
Einen k.o.=Sieg errang in Bochum Neuſel in der 6. Runde
gegen den Franzoſen Delleau, der gegen Haymann einen Punkt=
ſieg
erkämpft hatte.
Ernſt Piſtulla, der deutſche Halbſchwergewichtsmeiſter,
ſchlug in Hamburg vor 4000 Zuſchauern den 20 Pfund ſchwere=
ren
Holländer Paul Hofmann in der ſiebenten Runde ent=
ſcheidend
.
Der Deutſche Mittelgewichtsmeiſter Tobeck beſiegte im aus=
verkauften
Berliner Spichernring den Franzoſen Frank Véry
nach Punkten.
Der Wiener Leichtgewichtler Haas, ſtellte im einarmigen
Reißen mit 85 Kilo einen neuen Weltrekord auf.
Bei den Amateurradrennen auf der Frankfurter Winter=
bahn
ſtellte die ſiegreiche Mannſchaft Becht/Oeſterreich mit
45,100 Kilometer einen neuen Bahnrekord auf.
Piet van Kempen=Rieger gewannen das 25=Stunden=Rennen
in Breslau mit Rundengewinn vor Dinale=Negrini.
Der 9. Allgäuer Ski=Staffellauf wurde von Neſſelwang IV
gewonnen.
Im Harz fielen alle angeſetzten Winterſport= Veranſtaltun=
gen
dem Tauwetter zum Opfer.

Termine für Regakten 1931.
Das Jahr iſt noch nicht zu Ende, und ſchon liegen für das
Jahre 1931 zu 16 deutſchen Ruderregatten die Termine feſt.
Der rührige Leipziger Regattaverein hat ſogar für ſeine am
4./5. Juli 1931 ſtattfindende Große Regatte bereits die Aus=
ſchreibung
erlaſſen; ſie umfaßt 27 Rennen und enthält einige
einſchneidende Aenderungen. Ihre Regatta=Termine haben im
übrigen bereits veröffentlicht: der Sächſiſche Elbe= Regattaver=
band
, der Heidelberger Regattaverein, der Preußiſche Regatta=
verein
und der Havel=Regattaverein. Die Deutſchböhmen haben
für ihre Regatta in Leitmeritz, die ſich von jeher eines lebhaften
Beſuches von deutſchen Rudervereinen zu erfreuen hat, den 11.
und 12. Juli gewählt. In welcher Weiſe ſich im Jahre 1931
die Wirtſchaftsnot auf die Regattabeteiligung auswirken wird,
bleibt abzuwarten.

Weikerbericht.

Ausſichten für Montag, den 29. Dezember: Neblig=wolkig mit Auf=
klaren
, wieder kälter.
Ausſichten für Dienstag den 30 Dezember: Teils wolkig, teils
aufklarend; Froſtgefahr.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wiriſchaft: Rudolf Mauve: für Feuilleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlusdienſt: Andreas Bauer;; für
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette.
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuble:
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſiadt
Für unverlangte Mannikripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 6 Geiten

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mutter
und Tante
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Margureihe eifaverhe Mis
geb. Mählhäuſer.
Dies zeigt tiefbetrübt an
Hermann Nees
als Sohn.
Darmſtadt, 27. Dezember 1930.
Beerdigung am Dienstag, 30. Dezember, nachm.
3 Uhr, von der Kapelle des Hauptfriedhofs, Nied.=
Ramſtädterſtr.

Todes=Anzeige.
Am 26. 12. 30 verſchied unerwartet mein lieber
Mann, der treubeſorgte Vater ſeiner beiden Kinder,
unſer lieber Sohn, Bruder, Schwiegerſohn, Schwager
(18864
und Onkel
Jakob Frank
Reichsbahnſekretär
im Alter non 39 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabeth Frank, geb. Daum
nebſt Kindern.
Darmſtadt, am 26. Dezember 1930.
Schachtſtr. 4.
Die Einäſcherung findet ſtatt am Dienstag, den
30. Dezember, nachm. 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof.

Vereinigung
früherer
Leibgardiſten
Darmſtadt.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag
verſchied unſer langjähriges, treues
Mitglied, Kamerad
(18856
Georg Lorenz
Bahnwärter i. R.
Die Beerdigung ſindet am Mon=
tag
, den 29. Dez, vorm. 11 Uhr,
auf dem alten Friedhof, Nieder=
Ramſtädterſtraße, ſtatt,
Wir bitten unſere Mitglieder, dem
verſtorbenen Kameraden recht
zahlreich die letzte Ehre zu erweiſen.
Der Vorſtand.

Vereinigung
früherer
Leibgardiſten
Darmſtadt.

Am 27. Dez. entſchlief nach lan=
gem
, mit großer Geduld ertrage=
nem
Leiden im 69. Lebensjahre
meine liebe Frau, unſere gute
Mutter, Großmutter, Schwieger=
mutter
, Schwägerin und Tante
Frau Gba Stephan
geb. Lang.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Peter Stephan
Schuhmachermeiſter.
Darmſtadt und Mainz.
(18862
Hügelſtr. 87.
Die Beerdigung findet Dienstag,
30. Dez., nachmittags 2.30 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Viktoriaſtr. 42, II
b. Kaiſer ſchön möb.
Zimmer z. vermiet.
17268b)

Am 26. Dezember verſchied plötz=
lich
unſer langjähriges und treues
Mitglied, Kamerad
Erwin Würth
Amtsgerichtsrat, Leutnant d. 2. a. D.
Die Einäſcherung findet Dienstag,
30. Dezember, vorm. 11.30 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Wir bitten unſere Mitglieder,
dem verſtorbenen Kameraden recht
zahlreich die letzte Ehre zu erweiſen.
Der Vorſtand.
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geb. Kreiſel
im Alter von 65 Jahren.
Im Namen dertrauernd. Hinterbliebenen:
Adam Becker.

Darmſtadt, den 28. Dezember 1930.
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Obergaſſe 44.
Die Beerdigung findet am Diens=
tag
, nachmittags 3½ Uhr, vom
Portale des alten Friedhofsan der
Rieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
anläßlich des Hinſcheidens
meiner geliebten Mutter
Frau Anna Zinke
ſowie für die wundervollen Worte des
Herrn Pfarrer Vogel ſpreche ich auf
dieſem Wege meinen innigſten Dank
aus.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Kurt Zinke.
Darmſtadt, den 27. Dezember 1930.

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Seite 6

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Verſteigerungs-Anzeige.

Am Montag, den 29. Dezember
1930, nachmittags 3 Uhr, verſteigere
ich an Ort und Stelle zwangsweiſe,
neiſtbietend, gegen Barzahlung
369 Hebelausſchalter, 33 Stern=
dreiechſchalter
mit 3 Sicherungen,
4 große Ablaſſer, 2 kleine Anlaſſer,
Zuſammenkunft der Steigerer Ecke
Wilhelminen= und Heinrichſtraße. (18857
Darmſtadt, den 27. Dezember 1930.
Reichard
ſtellv. Gerichtsvollzieher.

Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit zur Kenntnis,
daß ab 1. Januar 1931 der 10 Minuten=
betrieb
auf allen Stadtlinien wieder zur
Einführung kommt.
Die für dieſen Betrieb aufgeſtellten
Fahrpläne ſind, an den einzelnen Halte=
ſtellen
: Bahnhof, Schloß uſw. bekannt=
gegeben
, auch hängt ein Fah plan am
Verkehrshäuschen (Ernſt=Ludwigsplatz)
aus.
Die Fahrpläne ſind ferner von dem
Schaffnerperſonal zum Preiſe von 5 Pfg.
pro Stück erhältlich. (18845
Heſſiſche Eiſenbahn=A.eG.

Am Dienstag, den 30. Dezember
1930, vormittags 10 Uhr, ſollen in
meinem Verſteigerungslokal Luiſen=
ſtraße
32/34 folgende Pfänder zwangs=
weiſe
gegen Barzahlung verſteigert wer=
den
, insbeſondere: 14 Sachk Linſen,
2 Sack Borax, 260 Karton Gewürze,
1 Kaſſenſchrank, 2 Schreibtiſche.
Ferner hieran im Anſchluß auf
Brund des B. G. B. und des H. G. B.,
ſowie auf Koſten und Gefahr derer, die
es angeht: 1 Nähmaſchine, 1 Regulator.
Darmſtadt, den 27. Dezember 1930.
Jungermann
18853
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

Dienstag, den 30. Dezember 1930,
von vormittags 10 Uhr ab, durch=
gehend
, verſteigere ich, im Auftrage des
Konkursverwalters die Reſtbeſtände der
Firma Ludwig Heyl, Sohn, in Darm=
ſtadt
, 35 Riedeſeiſtraße 35, meiſtbie=
tend
gegen Barzahlung:
1 Partie Weiß= und Rotweine
in Flaſchen, Zwetſchenwaſſer, Wa=
cholder
, Doppelkümmel, Magen=
bitter
, Rum, Steinhäger (König)
alle in Flaſchen, Eſſig=Eſſenzen in
Fäſſern, ſowie ſämtliches Kellerei=
Inventar, Fäſſer, Wagen, Schrol=
(18854
leiter, Flaſchen uſw.

Johannes Krummeck
Auktionator und Taxator, Telefon 4133
Annahme von Verſteigerungen
und Taxationen.

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