Ginzelmummer 10 Pennige
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AM1 spreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
„ſcheinen vom 1. November
0Heichsmart und 22 Pfennig
423 Reichsmart, durch die
rei Haus. Poſibezugspreie.
v monatlich 228 Reſchemart.
frahme von Anzelgen an
nücht Übernommen.
Ncht=
wrm infolge höherer Gewall
aicht zur Kürzung des
ru und Abbeſtellungen durch
W” für und. Poſtiſchecktonte
g M. 1304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit
Nummer 323
* verſebenen Origlnal-Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quelſenangabe
Samstag, den 22. November 1930.
„Darmſt. Tagbl.” geſtattst.
193. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Rellamezelle (92 mm
breit/2 Reichemark. Anzelgen von auswärte 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm breite
Rellame=
zeile 3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reſchemart
ſ Dollar — 420 Martl. — Im Falle böberer
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr, Streil uſw erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auſträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konſurs oder gerichtiſcher Beſtreibung fäal ſeder
Nabatt weg. Banſkonto Deutſche Bank und Darm
ſtädter und Natſonalban=
Mhstegerung une Tanegemennden.
„er Lungemeinden am Geſehgebungswerk der Reichsregiernng. — Der Kanzler wirbk um Verkrauen.
Werkes nichtnur die Finanzierung des Reiches,
ſondern mittelbar auch die der Länder und Ge=
Metee dor deit Landgeiteinden. meinden abhängig iſt, ebenſo die Sicherung und
Rettung der Wirtſchaft in einem der fürchterlichſten
gain den Hoffnungsloſen Beſſimtsmns. Augenblicke, die die Wirtſchaftsgeſchichte der letzten Jahrzehnte
gekannt hat. Es iſt kein Grund vorhanden, zu verzweifeln und
* Berlin, 21. Nov. (Priv.=Tel.)
Land geanden haben am Freitag ihren
Delegierten=
rline gehalten und haben dazu auch den Kanzler
dann Begleitung des Ernährungsminiſters, des
ſtut tnd des Oſtkommiſſars Trevtranus erſchienen
Preußen durch Innenminiſter Severing ver=
0hg rüning benutzte auch dieſe Gelegenheit, um
niemigsprogramm zu ſprechen. Keine dankbare
Auf=
diue ſenieinden, die ja ſelbſt in großen
Schwierig=
haſche im den Einzelheiten ſcharfe Kritik geübt. Vor
mißtwuif Verſtändnis für ihre beſonderen Nöte, die
chlüſa us der ſtändig wachſenden Zahl der
Wohl=
wergeben. Der Kanzler hat darauf geantwor=
und Muſicht rm ſtm Verſtändnis, ſondern auch um Vertrauen
atur allem den hoffnungsloſen Peſſimismus
be=
ſieth urmm in ſein Schickſal ergebe, und dieſem die
ntggugeſtellt, daß der unterſte Punkt der Entwick=
8 ſnuſcht ſei. Er hat, wie es ſeine Art iſt, ſachlich
ablern dieſem Kreiſe hat er ſich mit ſeinen Gründen
durſchſſ tzt. Er kann mit dem Erfolg zufrieden ſein,
wirkſtu von dem preußiſchen Innenminiſter Severing,
M1Reichsminiſter Schiele und Treviranus unter=
41 der Merkwürdigkeit wegen erwähnen wir,
ſisialdemokratiſche Finanzminiſter Dr.
Hilfer=
fär das Thema des Einfluſſes der
Wirtſchafts=
ſänilichen Finanzen gewonnen worden war.
Rede des Reichskanzlers.
iner Rede erklärte der Kanzler, daß die Kritik
die Geſamtſtimmung des deutſchen Volkes
weit der Reichsregierung ſei. Die
Reichsregie=
iſheſchwierigen Lage der
Landgemein=
ſie ſei ſich klar darüber, daß der erſte und
8 toß der fürchterlichen Agrar= und
uſe die Landgemeinden treffe, die
aen Reſerven ſeien. Keine Negierung
undumdrehen alle Aufgaben meiſtern.
Zweifel=
meinden in den letzten Jahren Laſten auferlegt
hieß keine Deckung gab und die zu dem ſtarken
erlſteuern führten. Aber Deutſchland ſei
zi ge Land, das in den letzten
Jah=
ſich aftliche Entwicklung der Zukunft
ase. Es ſei nicht das einzige Land,
ormen und draſtiſchen
Sparmaß=
uffen müſſe. Auf dem Agrargebiet ſei es in
Maen gelungen, die Preisentwicklung für die
rieugniſſe von der Preisentwicklung des
Welt=
ingen. In kürzeſter Friſt werde die Reichsregie=
Ißnahmen auf dieſem Gebiete treffen. Durch die
Ri der Landwirtſchaft könnte ein großer Teil
ſeick behoben werden und von dort müſſe auch
eſutndung der Landgemeinden unter allen Um=
Hnßler ging dann im einzelnen auf das
Ge=
verk der Reichsregierung ein. Für
e oder ganze Jahr könne die Regierung noch
Einung herbeiführen. Sie wolle die wirtſchaft=
Mziellen Schwierigkeiten nur ſoweit abdämmen,
md, nicht völlig zuſammenbreche. (Bravo!) Die
ſchwieriger als Ende 1923. Man könne nicht
ied er eine Rentenmark ſetzen. Man könne nur
u in der geſamten öffentlichen Finanzwirtſchaft
u dieſem Zweck ſeien die Maßnahmen der
urrgfältig ausgewählt. Wenn ſie durchgeführt
öglichkeit zu weiteren Schritten. Wer meine,
lumtionen die Schuld tragen an unſeren Sorgen,
Mie Augen vor der Wirklichkeit. Das deutſche
ſeine Vertretungen hätten die wirtſchaftlichen
den letzten Jahren ebenſo überſchätzt wie das
onte Zuſtimmung.) Der Reichskanzler
vertei=
rzung der Beamtengehälter und erklärte, man
sh eamtentum den ſtärkſten Dienſt erwieſen, in=
Beamten zu Opfern für das geſamte Vater=
Gabe. Dr. Brüning richtete weiter an die Ge=
Amung zur Sparſamkeit. Der Nuf der
Reichs=
ſc nicht überallhin gedrungen, weil die
Ueber=
uer Höhe weiterfloſſen und garantiert waren.
u, der Kommunalpolitik vielfach geglaubt, auf
Maß von Einnahmen für alle Zeiten rechnen
e Ausgaben einſtellen zu können. Hierin liege
Grund für die heutigen Schwierigkeiten.
vhhre fließen die Ueberweiſungen nicht mehr,
Ehmg iſt in der Lage, den Ländern und Gemein=
Erſetzen, was an Einkommen=,
Körperſchafts=
wegen der ungeheueren Wirtſchaftskriſis nicht
au f muß man ſich einſtellen und man wird ſich
barauf einſtellen müſſen, daß man nicht mehr
har höheren Ueberweiſungen rechnen kaun, ſon=
Mchit rechnen muß, daß ſchlechte Jahre auf gute
daß die Ausgaben im Etat auf eine mittlere
werden müſſen und nicht auf den Augenblick
Drtſchaftlichen Konjunktur. Die Neichsregierung
etüſpiel vorangegangen.
möchte ich damit ſchließen, daß entſcheidend für
chaftliche Entwicklung die Durchführung, und
im Tempo, des Geſamtprogramms der Reichs=
Ig bitte Sie deshalb, das Werk der Reichsregie=
Eeiliches Ganzes anzuſehen und daran zu
glau=
richnellen Durchführung dieſes
nur ſkeptiſch zu ſein. Wenn man den Mut gehabt hat, auch in
der ſchwerſten Stunde durchzugreifen und zu handeln, dann iſt
noch nicht ein Volk verloren geweſen. Wenn Sie von dieſem
Glauben beſeelt wieder an Ihre Arbeit gehen, ſind auch die
Landgemeinden und ihre Zukunft nicht verloren, ſondern im
Gegenteil geſichert. (Stürmiſcher Beifall.)
Anfruf zur Zuſammenarbeik an der Ueberwindung
der Nokzeik.
Miniſter Severing erklärte, akademiſche Erklärungen
über Selbſtverwaltungsgeſetze ſeien in dieſem Augenblick nicht am
Platz, wo die Regierung faſt jeden Tag Staatskommiſſare
ein=
ſetzen müſſe. Bedauerlich ſei es, daß gerade von den
Landgemein=
den den Rationaliſierungsplänen, die die Regierung mit der
Zu=
ſammenlegung kleiner, leiſtungsſchwacher Landkreiſe verfolge,
ſtärkſter Widerſtand entgegengeſetzt werde. Die gefährlichſten
inneren Feinde ſeien Peſſimismus. Die Beamten müßten
ver=
ſtehen, daß ſie gegenüber dem großen Heer der Arbeitsloſen
in=
folge der Sicherheit ihrer Stellung beſſer daſtehen. Wenn die
Bevölkerung den Eindruck habe, daß in der jetzigen Zeit die
Be=
amten bevorzugt würden, dann werde das notwendige
Vertrau=
ensverhältnis zwiſchen Beamten und Bevölkerung erſchüttert
wer=
den. Der Miniſter ſchloß mit einem Aufruf zur
Zuſammen=
arbeit an der Ueberwindung der Notzeit.
Dann ſprach Reichsernährungsminiſter Schiele, der
be=
grüßte, daß die Landwirtſchaftskriſe in den Vordergrund aller
Er=
wägungen gerückt ſei. Die letzte Urſache der Agrarkriſe ſei darin
zu erblicken, daß unſere Volkswirtſchaftspolitik keine
Ausge=
glichenheit in der Preisfrage herbeigeführt habe.
Das Opfer zur Rettung der deutſchen Zukunft
werde von allen Ständen gleichmäßig getragen
werden müſſen. Diejenige Reichsregierung, die Erfolge auf
dem innerpolitiſchen Gebiet habe, und die ſehe, daß ihr Werk und
ihre Bemühungen von der Bevölkerung verſtanden werden, werde
auch die Kraft haben zum Kampfe um die äußere Befreiung.
Reichsminiſter Treviranus ſprach in ſeiner Eigenſchaft
als Reichskommiſſar, für die Oſthilfe über die Hilfsmaßnahmen
für den Oſten. Bei den Steuererleichterungen kämen den
Land=
gemeinden zwei Drittel der ſtaatlichen Hilfe zugute. Das neue
Oſthilfegeſetz werde hoffentlich bald verabſchiedet werden, um den
Ausbau des Hilfswerks in den nächſten Jahren zu ermöglichen.
Den Einfluß der Wirtſchaftskriſe auf die öffentlichen
Finan=
zen behandelte der frühere Reichsfinanzminiſter Dr.
Hilfer=
ding.
Der Deuiſche Gewerkſchaftsbund zur
Reform=
bedürftigkeit der Sozialpolikik.
Berlin, 21. November.
Der Deutſche Gewerkſchaftsbund, die Spitzenorganiſation der
chriſtlich=nationalen Arbeiterbewegung, hielt am 20. und 21.
No=
vember in Berlin ſeine Jahrestagung ab, zu der der Reichskanzler
und der Reichsarbeitsminiſter erſchienen waren. Nach Eröffnung
der Tagung durch den Vorſitzenden des D. G.B., den
Reichstags=
abgeordneten Imbach, berichtete der wirtſchaftspolitiſche
Re=
ferent des D. G.B., Dr. Jahn, über die Wirtſchaftslage unter
be=
ſonderer Berückſichtigung des Finanzprogramms. Die einzelnen
Verbände des D.G.B. haben an die Einzelheiten des
Pro=
grammsſcharfe Kritik geübt. Der gleichen Kritik wurde
von dem Sprecher auf der Jahrestagung der Abſchnitt über Lohn=
und Preisfragen unterzogen.
Reichskanzler Dr. Brüning nahm dazu in einer Anſprache
das Wort, in der er den Standpunkt der Regierung
dar=
legte. Reichsarbeitsminiſter Dr. Stegerwald unterſtrich noch
einmal ſeine Auffaſſung über die Lohnſenkung. Auch an
der Tagung am 21. November, auf der vor allem ſozialpolitiſche
Probleme beraten wurden, nahm der Reichsarbeitsminiſter teil.
Er ergriff wiederholt das Wort zu ergänzenden und
unterrichten=
den Ausführungen. Die Vorträge für die Ausſprache hielten der
Kölner Univerſitätsprofeſſor Dr. Brauer über das Thema „Die
berufsſtändiſche Idee in Sozialpolitik und Sozialreform” und die
Referentin für Sozialpolitik im D.G.B., Kläre Mleinek, über „Die
praktiſche Umgeſtaltung der Sozialpolitik”. Aus beiden Vorträgen
ſprach eine ſtarke Reformbedürftigkeit der
Sozial=
politik. Anſchließend fand eine ausgedehnte Ausſprache ſtatt,
an der ſich die führenden Perſönlichkeiten aller dem D.G.B.
ange=
ſchloſſenen Verbände beteiligten.
Berſtärkte Kürzung der Beamikengehälker in Heſſen?
Gelegentlich einer Beſprechung in Friedberg machte
Kreis=
direktor Landtagsabgeordneter Rechthien (Soz.) die
bemerkens=
werte Mitteilung, daß die heſſiſche Regierung beabſichtige, die
Be=
amtengehälter über die im Reich vorgeſehene Kürzung von
6 Prozent hinaus um 10 bei den unteren Beamten und
oeidenhöheren Beamten um 15 Prozent zukürzen.
An zuſtändiger amtlicher Stelle „weiß man von ſolchen Abſichten
nichts”; will überhaupt vor einer Stellungnahme zu der Frage der
Kürzung der Beamtengehälter das Ergebnis der Abſichten der
Reichsregierung abwarten.
Die Volksrechtpartei teilt uns mit, daß die Sätze
ihrer beantragten Weihnachtsbeihilfe für alle zurzeit unterſtützten
Kleinrentner für Ehepaare 50 RM. für Alleinſtehende 30 RM.
und für jedes zuſchlagsberechtigte Kind 10 RM. gelautet haben.
Der Antrag wurde vom Finanzausſchuß des Landtags am
Don=
nerstag für erledigt erklärt.
* Das neunke Schuljahr.
Von
Oberſtudiendirektor Oelze, M. d. L.
Das preußiſche Staatsminiſterium hat nach einer „
Kund=
gebung des Amtlichen Preußiſchen Preſſedienſtes, um ein
Zu=
ſtrömen von neuen Arbeitskräften auf dem Arbeitsmarkt in der
jetzigen Notzeit zu verhindern, eine vorübergehende
Ver=
längerung der Schulpflicht um ein Jahr ins Auge
gefaßt.
Man muß die Dinge zunächſt vom grundſätzlichen
Standpunkt aus betrachten, und da iſt es unbeſtreitbar, daß
durch die Verlängerung der Schulpflicht um ein Jahr eine
Er=
höhung der Qualität der deutſchen Arbeit herbeigeführt werden
würde. Wer ſich daran erinnert, wie kurz nach dem Kriege, als
die Geheimniſſe der deutſchen chemiſchen Induſtrie gemäß dem
Raubfrieden den Gegnern ausgeliefert werden mußten, im
eng=
liſchen Parlament der Unterrichtsminiſter bedauernd ſagte, die
Rezepte hätte man ja nun, damit aber ſei noch nicht die
Gleich=
wertigkeit der engliſchen Produkte gegenüber den deutſchen
ge=
währleiſtet. Solange Deutſchland durch ſeine ausgezeichnete
Schulbildung ſo hervorragende Arbeiter, Werkmeiſter und
In=
genieure wie bisher beſitze, werde es mindeſtens vorläufig ſeinen
Vorſprung auf dieſem Gebiet behaupten. Und wir ſehen ja,
daß bei der durch den Krieg und ſeine Folgen herbeigeführten
Induſtrialiſierung zahlreicher Länder nur Qualitätsarbeit
Aus=
ſichten hat, ſich durchzuſetzen und dadurch Deutſchland auch nur
einige Lebensmöglichkeiten zu gewähren.
Gerade der Wert, den ein neunter, aufgeſetzter Jahrgang
für die Geiſtesbildung haben muß, wird ſehr hoch veranſchlagt
werden müſſen. Man muß ſich nur vergegenwärtigen, mit welch
größerem Verſtändnis in dieſem Jahr des ſchnellfortſchreitenden
Reifens Meiſterwerke unſerer Literatur innerlich angeeignet
wer=
den können, mit wieviel ſtärkerem Erfolg in dieſem Jahre des
Drängens und Kraftgefühls ein richtiggeleiteter Arbeitsunterricht
in der Naturkunde, in der Geographie die Freudigkeit an der
Erarbeitung ſteigern kann. Man muß bedenken, in wie ſtarkem
Maße in dieſem Jahre durch Staatsbürgerkunde und Geſchichte
die Pflicht zur Unterordnung und Hingabe an die höhere
Ge=
meinſchaft nahe gebracht werden kann, mit welchem Erfolge
gerade in dieſen Jahren ſtarker religiöſer Intereſſiertheit von
geeigneten Lehrern die Probleme des religiöſen Lebens
er=
örtert werden können. Praktiſch erprobt iſt der Schulbeſuch lis
zum 15. Lebensjahre bereits in Schleswig=Holſtein, wo er aus
der däniſchen Zeit her beſteht.
Aber können wir uns jetzt gerade in dieſer Zeit der Not eine
ſolche erhebliche Mehrausgabe leiſten? Man muß ſich
doch darüber klar ſein, daß die dauernden Mehrkoſten für
Län=
der und Gemeinden mindeſtens 10 Prozent der jetzigen
Aus=
gaben für Schulzwecke betragen würden. Was würden die ſchon
jetzt unter den Schullaſten zuſammenbrechenden Landgemeinden
ſagen und mit Recht ſagen? Dazu kämen die ſehr erheblichen
einmaligen Koſten für Neubauten, für Küchen und Werkſtätten
und deren Ausſtattung. Endlich kommt hinzu die Frage der
für einen ſolchen Unterricht geeigneten Lehrerſchaft; lurz eine
Fülle höchſt ſchwieriger Probleme. Und würde in der Zeit, in
der das deutſche Volk — endlich — ſich gegen die Tributfrog
zur Wehr ſetzt, nicht eine ſolche große Ausgabe unſeren Gegnern
willkommene Waffen in die Hände liefern? Was ſich ein
Sie=
gerſtaat wie England mit Einführung des neunten Schuljahres
leiſten kann, wird für uns erſt ſpäter in Betracht kommen dürfen.
Aber bei den Plänen des Staatsminiſteriums handelt es
ſich nicht um eine dauernde, ſondern um eine durch die Notzeit
herbeigeführte vorübergehende Maßnahme. Das zunächſt für
ein Jahr geplante neunte Schuljahr ſoll auch in erſter Linie nicht
der allgemeinen Geiſtesbildung, ſondern der Berufsausbildung
dienen, ja es ſoll in angemeſſenem Umfang auf dieſe angerechnet
werden. Lediglich für die in der Volksſchule ſtark
zurückgeblie=
benen Jugendlichen ſoll das neunte Schuljahr zur allgemeinen
Beſſerung ihrer Kenntniſſe verwendet werden. Für die geſamte
Landwirtſchaft ſoll dieſe Regelung nicht gelten. Das
Staats=
miniſterium rechnet damit, daß mindeſtens 250000 von den
Oſtern von der Schule abgehenden Jugendlichen Arbeitsplätze in
der Wirtſchaft in Anſpruch nehmen würden, daß ſomit die
Fern=
haltung dieſer Kräfte vom Arbeitsmarkt einer beträchtlichen
Zahl von andern Arbeitnehmern Arbeit und Brot ſichern würde.
Man rechnet deshalb mit hohen Erſparniſſen bei der
Arbeits=
loſenunterſtützung; dieſe Erſparniſſe ſollen zur Deckung der durch
Anſetzung des neunten Schuljahres erwachſenden Koſten dienen.
So gut dieſe Pläne des preußiſchen Staatsminiſteriums
gemeint ſein mögen, wird man doch eine Reihe ſchwerer
Be=
denken nicht unterdrücken können. Wenn man die Dinge zunächſt
vom pädagogiſch=pſychologiſchen Eeſichtspunkte bechtratet, ſo
wer=
den die meiſten Jugendlichen über dieſe Pläne nicht
entzückt ſein. Sie werden anſtelle der Freiheit, die ſie
er=
warteten und erſehnten, ein Jahr länger an Schule und
Eltern=
haus gebunden ſein. Die Erkenntnis von der beabſichtigten
Wehltat könnte wohl nur aufkommen bei längerer und
gründ=
licherer Vorbereitung auf dieſe Maßnahme und gleichmäßigev
gerechter Handhabung. Nun wird ein Teil der Jugendlichen,
nämlich alle, die zur Landwirtſchaft gehen wollen, frei bleiben.
Von den andern werden die in der Schule Schwachen die
Volks=
ſchule weiter beſuchen; ihnen wird wohl kein Teil der Zeit auf
die Berufsbildung angerechnet werden. Sie werden die oberſte
Klaſſe, aus der ſie abgehen, noch einmal durchmachen müſſen.
Werden ſie das mit großer Freudigkeit tun? Werden ſie das
Bewußtſein einer gerechten Beurteilung haben? Und kann die
Unterrichtsverwaltung für die Anlegung eines gleichmäßigen
und gerechten Maßſtabes bei der Beurteilung einſtehen? Werden
ſich die „Verurteilten” nicht in ſtarkem Maße als überſtändig
empfinden, wenig intereſſiert ſein, oder gar dem Unterricht
einen paſſiven Widerſtand entgegenſetzen? Mag es in großen
Städten möglich ſein, für ſolche Jugendlichen beſondere
Förder=
klaſſen einzurichten, in kleinen Städten und auf dem Lande muß
man ſie in die entſprechende Klaſſe ſtecken. Solche
widerſtreben=
den Elemente können aber in der Klaſſe geradezu verheerend
wirken und den Unterricht für Lehrer und Lehrerin zu einem
Martyrium geſtalten.
Auch für die Fortbildungs= und Berufsſchulen wird die
gänzliche Beſchäftigung der Jugendlichen in dieſen Schulen keine
reine Quelle der Freude ſein. Auch iſt es leider Tatſache, daß
die von den Gemeinden angeſtellten Lehrkräfte an den Berufs=
Seite 2
Samstag, den 22. November 1930
ſchulen vielfach nach dem Parteibuch ausgewählt werden, daß
alſo in ſolchen Fällen Objektivität der Erziehungsarbeit
keines=
wegs gewährleiſtet wird. Viele Jugendliche werden ſich nach
der praktiſchen Arbeit ſehnen. Will man ſolche Gefühle nicht
aufkommen laſſen, ſo würde die Errichtung oder doch
Erweite=
rung der vorhandenen Werkſtätten, Küchen, oder ſonſtigen
Ein=
richtungen nötig werden. Wie ſteht es hiermit auf dem Lande?
Soll hier wieder eine Kulturſperre für das Land
auf=
gerichtet werden? Sollen die Kinder vom Lande, die Zukunft
der deutſchen Bevölkerung im Gegenſatz zu der abſterbenden
Großſtadt, für den Kampf des Lebens auch hier wieder weniger
gut gerüſtet werden?
Und nun die Wirtſchaft! Aus Handwerkerkreiſen hört man
Klagen über einen Mangel an Lehrlingen, weil ſich jetzt die
ſchwachen Kriegsjahrgänge bemerkbar machen. Ob ferner die
erhoffte Minderung der Erwerbsloſenzahl zutreffen wird, wird
man bezweifeln dürfen, bezweifeln auch, ob in den Fonds der
Erwerbsloſenunterſtützung wirklich die Mittel zur Deckung der
Mehrkoſten dieſes Schuljahres vorhanden ſein werden, und
ſelbſt, wenn dies der Fall ſein ſollte, ob nicht die Mehrkoſten der
Schulunterhaltung die Erſparniſſe überſteigen werden. Sicher
aber iſt eins, daß nämlich dieſe Maßnahmen den Haushalt
der einzelnen Familie recht erheblich belaſten
wird. Unterhalt, Kleidung und ſonſtige Lebensnotwendigkeiten
ſtellen bei ſparſamſter Berechnung für jeden Jugendlichen einen
Poſten von 4 bis 500 Mark dar. Und das iſt wahrlich bei dieſen
Zeiten der Not eine wenig angenehme Laſt für die Eltern. Wird
man den Familien, den Ausfall an Lohn und die
Mehraufwen=
dung durch entſprechende Erziehungsbeihilfen erſtatten wollen
oder können?
Man muß annehmen, daß ſich die für die Maßnahmen in
Betracht kommenden Miniſterien gründlich miteinander in
Ver=
bindung geſetzt und alle Möglichkeiten erwogen und
durchgerech=
net haben. Trotzdem kann man ſich des Eindrucks nicht erwehren,
daß hier eine gutgemeinte Maßnahme vom grünen Tiſch her
ge=
troffen iſt, daß man einmal wieder den zweiten Schritt vor dem
erſten getan hat.
Die Beſprechungen über die Seeabrüſtung
abgeſchlofſen.
Genf, 21. November. (Priv.=Tel.)
Der Abrüſtungs=Vorausſchuß des Völkerbundes ſchloß am
Don=
nerstag ſeine Beratungen über die Seerüſtungen ab. Die
Lon=
doner Richtlinien wurden faſt unverändert in den
Abkommensent=
wurf übernommen, jedoch mit dem Vorbehalt, daß alle
Zahlen=
angaben nur als Beiſpiele gelten und es der künftigen Konferenz
vollkommen freiſtehen ſoll, neue Vergleichsmaßſtäbe feſtzulegen.
Der Entwurf in ſeiner augenblicklichen Form beſchränkt ebenſo
wie bei den Landrüſtungen in keiner Weiſe die Perſonal= und
Materialreſerven, ſo daß die Tauſende von Geſchützen für die
Aus=
rüſtung von Hilfskreuzern nicht erfaßt werden; desgleichen iſt
keine Beſchränkung der Unterſeeboote vorgeſehen. Dagegen wird
erlaubt, daß die Handelsſchiffe ſchon in Friedenszeiten ſo gebaut
werden, daß ihre Decks in Kriegszeiten 15=Zentimeter=Kanonen
tragen können.
Die Verſchleierung der Heeresausgaben.
Die Verhandlungen brachten am Freitag noch einmal eine
Erörterung der Feſtlegung der Heeresausgaben. Der Ausſchuß
mußte ſich darüber entſcheiden, ob er die von ihm gewählte
mittel=
bare Begrenzungsmethode auf alle drei Rüſtungsarten, für Land=,
See= und Luftwaffen, und nach den einzelnen Waffengattungen
beſonders, oder nur als eine allgemeine Angabe der Geſamt=
Haushaltsziffer für ſämtliche Wehrausgaben zur Anwendung
bringen lolle. Mit acht gegen ſieben Stimmen lehnte er jede
Einzelangabe ab und beſchloß mit 19 gegen zwei Stimmen
ledig=
lich eine Geſamtausgabe der Heeresausgaben zuzulaſſen. Damit
verliert das Mittel der indirekten Rüſtungsbeſchränkung noch
weiter ganz außerordentlich an Wert, da ſich bei dem jetzt
gewählten Verfahren überhaupt nicht mehr
überſehen laſſen wird, wie viel ein Staat
jähr=
lich für Waffenbeſchaffung, Schiffsumbauten
und Unterhalt der Truppen ausgibt. Der deutſche
Vertreter, Graf Bernſtorff, enthielt ſich bei der Abſtimmung der
Stimme mit der Begründung, daß es eine
Ungerechtig=
keit ſei, auf die Landabrüſtung nur die
Feſt=
legung der Heeresausgaben anzuwenden,
wäh=
rend man die See= und Luftrüſtung unmittelbar erfaſſe. — Auf
franzöſiſchen Vorſchlag hin wird ein Sachverſtändigenausſchuß bis
zur endgültigen Abrüſtungskonferenz feſtzuſtellen haben, welche
Ausgaben unter „Heeresausgaben” im eigentlichen Sinne fallen.
Nach franzöſiſcher Auffaſſung dürfen ſtrategiſche Wege,
Bahnbau=
ten und Mobiliſierungsvorbereitungen in der Induſtrie nicht zu
dieſen Ausgaben gehören.
Der berühmteſte Zauberkünſtler unſerer Zeit. — Bellachini und
ſeine Schüler. — Zauberſoireen am Hofe Wilhelms II.
Der Zauberkünſtler Bellachini, ſchon heut eine faſt
ſagen=
hafte Figur, iſt infolge eines Schlaganfalls in Marbung im
Alter von 70 Jahren geſtorben. Es gibt wohl nur wenige
Men=
ſchen, die überhaupt gewußt haben, daß dieſer Altmeiſter der
Zauberei überhaupt noch am Leben war. Seit vielen Jahren
hat man nichts mehr von ihm gehört, denn ſeine Glanzzeit fiel
in das Ende des vorigen Jahrhunderts. Bellachinis Name war
aber ſo berühmt geworden, daß viele kleine Zauberkünſtler, die
in herumreiſenden Zirkuſſen und an kleinen Bühnen auftraten,
ſich den Namen dieſes Meiſters beilegten, wie die meiſten
Seil=
tänzer ſich nach dem Ueberwinder des Niagara=Falles Plondin
nannten. So traten allenthalben Bellachinis auf, aber die
mei=
ſten wußten, daß es ſich nur um Nachahmer handelte. Bellachini
war der letzte große Erbe einer berühmten Reihe von
Taſchen=
ſpielern wie Bosco, nach dem die meiſten „Zauberbücher”
ge=
nannt ſind, Döbler, Houdin, Mellini, Agoſton u. a.
Er verſtand es, in einer bis an das Wunderbare genzenden
Art das Publikum zu täuſchen und Leiſtungen zu vollbringen,
die faſt unerklärlich ſchienen. Seine Kartenkunſtſtücke zeichneten
ſich durch große Gewandheit aus, er verſtand es, Menſchen
ver=
ſchwinden zu laſſen. Er benutzte die Fortſchritte der Chemie
und Phyſik, um ſeine Täuſchungen rätſelhaft erſcheinen zu laſſen
und war ſo der erſte Zauberkünſtler, der mit der Wiſſenſchaft im
Bunde war, allerdings nur zu dem Zwecke, verblüffende und
rätſelhaft erſcheinende Täuſchungen ins Werk zu ſetzen. Ein
großer Teil der heutigen Zauberkünſtlertricks iſt von ihm
er=
funden worden, denn er zeichnete ſich durch große Originalität
auf ſeinem Gebiete aus, die ihn in Verbindung mit ſeiner
un=
heimlichen Geſchicklichkeit zu einem der erſten Meiſter auf ſeinem
Gebiete machten. Bellachini übte jeden Tag viele Stunden lang,
um nicht die Gewandtheit der Finger zu verlieren, mit deren
Hilfe er die meiſten Vorführungen veranſtaltete.
Selbſtverſtänd=
lich waren Truhen und Schränke mit doppelten Böden und
aller=
hand andere mechaniſche Vorrichtungen auch ſein
Handwerks=
zeug wie das der meiſten Zauberkünſtler. Er hatte den Ehrgeiz,
zu jeder Saiſon mindeſtens einen neuen und bisher unbekannten
verblüffenden Trick zu erſinnen, ſo daß er den Zuſchauern
immer etwas Neues bot und für ſeine Schüler ein erfolgreicher
Lehrmeiſter war.
Einer ſeiner Meiſterſchüler war Horſter=Konradi, der vor
dem Kriege eine Art von Hofzauberer Kaiſer Wilhelms II. war.
Vom Tage.
Auswärtiges Amt, Reichswirtſchaftsminiſterium und
Reichsfinanz=
miniſterium ſind mit der Ausarbeitung der
Reparationsbenk=
ſchrift befaßt, die ein umfangreiches Werk werden dürfte und noch
inige Wochen auf ſich warten laſſen dürfte.
Auf einer Kundgebung des Allgemeinen Deutſchen
Gewerkſchaftsbundes in Düfſeldorf wurde die Stellungnahme
der Gewerkſchaften zur Wirtſchaftskriſe dargelegt und u. a. Kampf
für eine Reviſion und Aufbebung der
Reparations=
verpflichtungen. Sanierung der öffentlichen
Finan=
zen, Preisabbau uſw. gefordert.
Der Deutſche Frauenausſchuß zur Bekämpfung der
Schuldlüge und zahlreiche andere Frauenverbände
haben die Reichsregierung, in einer Eingabe gebeten, ſich
umgehend mit den früheren Feindbunbſtaaten in Verbindung zu ſetzen,
um eine Befreiung bes deutſchen Volkes von den
un=
erträglichen Kriegslaſten zu erreichen.
Wie verlautet, denkt der Oberpräſident von Brandenburg daran,
bereits in der nächſten Woche einen Staatskommiſſar für
Berlin zu ernennen, um endlich Orbnung in die Finanzen der
deut=
ſchen Hauptſtadt zu bringen, deren Defizit ſich inzwiſchen auf 90
Mill. RM. erhöht hat.
Die Deutſche Reichsbahn hat im Oktober einen
Fehl=
betrag von 31,2 Millionen Mark aufzuweiſen.
Der Reichspräſident hat Prof. Dehio zu ſeinem
80. Geburtstage als Zeichen der Anerkennung für ſeine dem
Vaterland geleiſteten Dienſte den Adlerſchild überreicht.
Im Haushaltsausſchuß des Reichstags wurde am
Freitag die allgemeine Ausſprache über die Notverordnungen
beendet.
Zum Proteſt gegen die Pläne Englands auf
Ein=
verleibung des großen Mandatsgebietes Deutſch=
Oſtafrika hatte der Arbeitsausſchuß deutſcher Verbände am
Don=
nerstag eine Verſammlung in den Sitzungsſaal des Preußiſchen
Wohl=
fahrtsminiſteriums einberufen,
Die polniſchen Aufſtändiſchen in Oſtoberſchleſien
beabſichtigen, ihren Terror gegen die deutſche Minde
r=
heit weiter zu verſchärfen.
Zwiſchen dem Schoberblock und den Chriſtlichſozialen iſt es zu einer
Verſtändigung über die Bildung einer parlamentariſchen
Mehrheit in Oeſterreich gekommen. Einzelabmachungen
wer=
den noch getroffen.
Am Donnerstag fand auf Schloß Steenockerzeel die
Großfäh=
rigkeitserklärung des Erzherzogs Otto ſtatt. Kaiſerin
Zita verkündete vor den verſammelten Perſönlichkeiten, daß der
Erz=
herzog in Zukunft der alleinige Chef der Familie
Habsburg ſei.
Außenminiſter Briand hatte eine Unterredung mit
dem franzöſiſchen Botſchafter in Rom. Nach dem
Exzel=
ſior ſind die franzöſiſch=italieniſchen Verhandlungen Gegenſtand dieſer
Ausſprache geweſen.
Die Franzöſiſche Kammer beſchloß geſtern nach
teil=
weiſe recht lebhafter Sitzung mit 585: 10 Stimmen die Einſetzung
eines Unterſuchungsausſchuſſes in der Ouſtrie=
Affäre und anderer Börſenſkandale.
Die franzöſiſche ſozialiſtiſche Kammerfraktion hat beſchlofſen, gegen
die von der Regierung angeforderten Militärkredite zu ſtimmen.
Der italieniſche Miniſterrat hat die
vormilitäri=
ſche Ausbildung für alle Staatsbürger beſchlofſen.
Aufrüſtung im Kriegsfalle für alle,
nur nicht für Deutſchland.
Der Ausſchuß trat ſodann in die Behandlung des
entſcheiden=
den Kapitels „Organiſation” ein, das ohne Zweifel zu
ſtür=
miſchen Verhandlungen führen wird. Der vorliegende
Abkommens=
entwurf enthält die Beſtimmung, daß die vertragsſchließenden
Staaten eine neue Aufrüſtung über die Grenzen des Abkommens
hinaus vornehmen dürfen, wenn ein Krieg ausbricht, an dem ſie
beteiligt ſind, oder die Gefahr eines Aufſtandes droht, oder der
Völkerbundsrat die Aufrüſtung einſtimmig genehmigt. Die damit
für Deutſchland im Falle einer Unterzeichnung des
Abkom=
mens gegebene Möglichkeit der Aufrüſtung im
Kriegsfall iſt jedoch ausdrücklich durch eine
Beſtim=
mung ausgeſchloſſen worden, nach der das
Abrüſtungsab=
kommen vorhergehende vertragliche Bindungen nicht berührt, in
deſſen einzelne Mächte eine Begrenzung ihrer See=, Land= und
Luftrüſtungen angenommen haben.
Zur Verhandlung gelangte zunächſt die Frage der Schaffung
eines Kontrollausſchuſſes. Es wurde ein Unterausſchuß eingeſetzt,
der einen zuſammenfaſſenden Bericht über dieſe bedeutungsvolle
Frage vorlegen ſoll. Die deutſche Abordnung lehnte die
Beteili=
gung an dieſem Unterausſchuß mit dem Hinweis auf ihre
grund=
ſätzliche Haltung zu dem geſamten Abrüſtungsabkommen ab.
Lit=
winow erklärte, unter den obwaltenden Bedingungen meſſe die
ruſ=
ſiſche Abordnung den Organiſationsbeſtimmungen des Abkommens
keinerlei Bedeutung bei. Der türkiſche Außenminiſter lehnte
gleich=
falls den Vorſchlag einer Kontrollkommiſſion ausdrücklich ab,
ſo=
lange nicht ſämtliche Mächte auf dem Fuße der Gleichberechtigung
in dem Abkommen behandelt würden.
Es dürfte nicht allgemein bekannt ſein, daß ſich der ehemalige
Kaiſer für derartige Kunſtſtücke ſehr intereſſierte, ebenſo wie der
König von Sachſen, Horſter=Konradi, der bei Bellachini ſeine
Tricks gelernt hatte, war von Beruf Reiſender, und nur durch
einen Zufall wurde er zu einem Zauberkünſtler. Er mußte
eines Tages in Neumünſter für einen Zauberkünſtler einſpringen,
der abgeſagt hatte. Der große Erfolg, den er dabei hatte,
be=
ſtimmte ſeine zukünftige Laufbahn. Als er mit dem Wiesbadener
Intendanten von Hülſen bekannt wurde, der gleichfalls ein
eifriger Liebhaber der magiſchen Kunſt war, kaufte ihm dieſer
das Zauberprogramm für 5000 Mark ab. Der berühmteſte
Trick von Horſter=Konradi war die von ihm erfundene Taler=
Kaskade, während ein großer Teil von Bellachini ſelbſt ſtammte.
Im Jahre 1896 nahm Hülſen an der Nordlandreiſe teil, um hier
Zauberſoireen vorzuführen, und Horſter=Konradi fuhr als
Fak=
totum mit. Hülſen aber erntete alle Lorbeeren.
Auch auf dem Jagdſchloß Liebenberg, dem Beſitz des Fürſten
Eulenburg, fanden derartige Zauberſoireen häufig ſtatt. Der
Fürſt galt hier als der Erfinder dieſer Kunſtſtücke. Er hatte
aber ſtets den Zauberkünſtler als Gehilfen bei ſich, und ſo
konnte er einen Käfig mit einem Kanarienvogel verſchwinden
laſſen, worüber ſich der ehemalige Kaiſer ſehr amüſierte. Er
wurde allerdings hier in mehrfacher Weiſe getäuſcht, denn
Eulen=
burg war ebenſowenig wie Hülſen der Urheber der
Zauberkunſt=
ſtücke. Auf dieſe Weiſe ſind Bellachinis Tricks auch am Hofe
bei den Soireen zur Darſtellung gelangt. Bellachini ſelbſt hat
vor dem Kriege die meiſten Länder bereiſt und überall größten
Beifall gefunden. Selbſtverſtändlich hat er auch an den meiſten
Höfen Vorſtellungen gegeben, denn Bellachini mußte man geſehen
haben. So kann es nicht wundernehmen, daß er auch eine
unge=
wöhnliche Menge von Orden und Auszeichnungen aller Art
be=
ſaß. Auch mit Titeln aller Art wurde er von den verblüfften
Zuſchauern bedacht, die das Recht hatten, Titel zu verleihen.
heut recht volkstümlich geworden iſt. Gibt es doch ſogar
Berlin einen großen Verein der Zauberkünſtler, der ſich „M
Vereinigung für magiſche Kunſt” nennt. Einen großen Teil
Tricks kann man heut fix und fertig kaufen. Es gibt ei
unter Zauberkünſtlern recht berühmten Mann, der ſelbſt ein h
vorragender Taſchenſpieler iſt und außerdem aber die Werkze
für Ausführung derartiger verblüffender Kunſtſtücke, wie
ſchwinden ganzer Perſonen liefert, vorausgeſetzt natürlich, 1
man über die notwendige Gewandheit verfügt, um das Publik
zu täuſchen und die Aufmerkſamkeit auf Dinge zu lenken, die
dem eigentlichen Kunſtſtück nicht das Geringſte zu tun haben.
Nmt
Ausſprache der Reichslandbundführer
Reichskanzler.
Berlin, 212
Reichskanzler Dr. Brüning empfing am
Donnau=
ſein des Reichsminiſters für Ernährung und
Landwüe=
die beiden Präſidenten des Reichslandbundes Graf
und Bethge ſowie die beiden Direktoren Kriegsheim=
Die eingehende Ausſprache galt den Nötender
ſchaft und Maßnahmen zur Beſſerung ihrer Lagen
kanzler betonte erneut mit Nachdruck, daß Hilfsma
mit denen ſich bereits das Reichskabinett beſchäfü
kürzeſter Friſt zur Durchführung ged-int
* Die amtliche Mitteilung, die über den Emmp
ſidiums des Reichslandbundes beim Reichskanzliew
worden iſt, ſpricht wiederum von den in der nächſſen
zuführenden landwirtſchaftlichen Maßnahmen.
Am=
wirtſchaftliche Wochenſchau” erfährt, ſind bei dem 75 12,
nur allgemein die bekannten Forderungen des Roſäzm
vorgetragen worden, man hat ſich auch nicht ledigiua,
ſchränkt, den Problemkreis der erforderlichen Maſunct:
örtern, den Landbundvertretern iſt vielmehr konpy;
welche Maßnahmen geplant / ſon
welcher Form ſie durchgeführt wernſune
Die Einzelheiten ſtehen auf Grund der Kabinett1/
ſeit geraumer Zeit feſt.
Wenn unter dieſen Umſtänden die Verſchiebin wee
fangs der Landbundvertreter, der urſprünglich in Aint
Woche ſtattfinden ſollte, und die Erklärung über dia
der Maßnahmen in der nächſten Zeit im politiſchernon
hang einen Sinn haben ſoll, ſo iſt es der, daß nmſ, .
Stunden bis zur Bekanntgabe und Dur
der Maßnahmen vergehen dürften.
ernährungsminiſter dieſe Auffaſſung teilt, iſt zur 0
Wenn von der politiſchen Reichsleitung bisher
der Möglichkeit der Durchführung der landwirtſcha
nahmen im Wege einer Notverordnung ausgewiſfel nuber
ſo mag ſich das aus anderen politiſchennAyr
erklären. Dieſe anderen politiſchen Rückſichten ſoſt
jetzt offenſichtlich in Wegfall gekommen ſein. Du-fym hn
Ceil der Verhandlungen im Reichsrat iſt erledie
iſt auch im Haushaltsausſchuß des Reichstages di
rung über die Rechtsauffaſſung der Sozialdemokrahn
Notverordnung eine politiſch wichtige V.
dung gefallen, die dem Reichskanzler nicht mehrm
läßt, ſich mit der Zurückſtellung der landwirtſchaf
men auf größere politiſche Geſichtsp
rufen. Da auch der Reichspräſident die lam
krit vie
Maßnahmen gebilligt hat, liegt es jetzt allei
Reichskanzler, wie und wann die Maßnah
führung kommen. Durch die lange Verzögerung Bu
ita lieſe
Weg über die Parlamente praktiſch längſt ausr
nicht wieder alles zu ſpät kommen ſoll. Der Reich
dem Zuſammentritt des Reichstags neue landwirk
lagen nicht mehr erledigen. Der Reichstag würd=
Entwürfe kaum mehr in dieſem Jahre zur Verabſ,
können. Außerdem müßte die unvermeidliche lär
Erörterung der einzelnen Maßnahmen dazu führen
rechtzeitige Gegenzüge der Spekulation
Zeit wirkungslos würden, wie wir es ſchon des
haben. Soll die vom Reichskanzler jetzt erneu=
Landbundvertretern abgegebene Erklärung nickt
Redensart ſein, ſo muß der Landwirtſchaft durcht
Inkraftſetzung der Maßnahmen im Wege einern!
der Beweis erbracht werden. Die
Verantwa=
jetzt allein beim Reichskanzler.
Ausſprache des Reichspräſidenten
Kommiſſaren für die Oſthilfet
Reichspräſident v. Hindenburg empfing am
Kommiſſare für die Oſthilfe, Reichsminiſter 2i
preußiſchen Staatsminiſter Hirtſiefer zuſammen
treter, Staatsſekretär Krüger und Miniſterialdiron
mann, zu einer längeren Beſprechung über die
hilfe. Die Ausſprache, die auch die aus Kri
wirtſchaft für die Durchführung der O
brachten Anträge und Wünſche umfaßt, ergab Ueb
in der Auffaſſung über die für die Oſthilfef
Grundſätze und die ſich hierauf aufbaue
Arbeit der Oſtſtelle.
Wußken Sie das?
Intereſſante Tatſachen aus deutſchen A
RDV. Die Landſtraße mit dem
ſtärkſte=
in Deutſchland die von Stuttgart nach Cannſtatt fühn
Landſtraße‟ Sie wird durchſchnittlich täglich von 690
einer Belaſtung von 18 000 Tonnen benutzt.
Gegenüber der Stiftskirche von Laufen (Bahe5
öſterreichiſchen Ufer der Salzach eine „Stille 90
in Form eines Rundtempels an der Stelle errichtel,
die Pfarrkirche der Laufener Schiffervorſtadt Obern.n
kanntlich wurde hier das ſchönſte deutſche Weihnachts.”
und geſungen.
In Veltenhof, einem kleinen Dorfe nördlich
wurde eine alte holländiſche Windmühle zu einer
Rer=
mierte Gemeinde umgeſtaltet. Der Altartiſch dieſes
teshauſes beſteht aus einem Mühlſtein.
Das neue Breslauer Hallenſchwimmbad beſitzt 3
ander liegende Schwimmbecken. Mit we
gen Konſtruktion wurde das obere Becken zu en
Schwimmbad” geſtaltet, das etwa die Form eines S
weiſt.
Der Neubau des Stuttgarter Warenhauſes
Br‟=
dem drei Stockwerke umfaſſenden Untergeſchoß v9
durchfloſſen. Der durch den Stuttgarter Tallelle
bach wird mit einem Gefälle von 5:3 Metern in
eſh=
gefangen. Direkt unter dieſem „Bett” des Baches iie.
unter dem Straßenniveau!) das dritte Kellergeſchol
Im Mainzer Stadtpark ſteht — was ſeu
wenig bekannt iſt — ein japaniſcher Zitr)n"
trifoliata), der regelmäßig im Frühjahr blüht und
beſonders reich mit goldgelben Früchten behangen Me*
geſchützten Lage in der Nähe eines Gasbehälters Ne
letzten harten Winter ohne Schaden überſtanden.
— Die Reiſen des Herrn Hofrats von Peter Plt?
illuſtriert von Horſt von Möllendorf. Pris !a
in Leinen gebunden 4,50 RM. Schlieffen=Verlag.
Peter Purzelbaums Miſſion iſt es, überall Back”
bereiten. In dieſem Beſtreben hat er diesmal in a"
Schmökern geſtöbert, bis er in den Memoiren de *
Louis Schneider, des Vorleſers” Königs Friedrle
Preußen, ein paar koſtbare Perlen echten Humole
jenen vergilbten Blättern enthaltenen Schilderung..
der Herr Hofrath im Gefolge eines Monarchen Ilt
Purzelbaum aus allem unintereſſanten, nur dem Ne
Zeit Rechnung tragenden Beiwerk herausgeſchäll.*
dorff hat dem Buch reizende und ſeinem Inhal. "*
Beichnungen beigegeben.
Samstag, den 22. November 1930
Seite 3
jas Tab der Tamasssiede.
Beinner Hiinien.
Aufaumne in der Preſſe der Reichshauptſtadi.
Angprr des Reichsaußenminiſters an den franzöſiſchen
ſiü een Tardieu hat naturgemäß ein ſtarkes Echo
Ditzeſreſſe der Reichshauptſtadt befaßt ſich in längeren
rerüt Curtius Ausführungen. Hervorgehoben wird
die farheit der Sprache und die Energie, mit der der
enwiter den Verdrehungen und
Verſchleppungsver=
ardie wetgegengetreten iſt. Die „Germania” betont die
d ſtſequente Einordnung der Ausführungen des
ußenwoiters in den großen Geſamtplan der
Reichsregie=
rdnurmm eigenen Haushalt iſt eine zwingende Notwen=
„)Erreichung dieſes Ziels ſchaffen wir uns
ſelbſt=
mue und größere Bewegungsfreiheit nach außen.
ſſprüche können dann von der Welt nicht mehr
vero Daß Dr. Curtius der geeignete Interpret der
For Zungen iſt, beſtätigen durchweg die Kommentare
denürgerlichen Mitte. „Es iſt ein neuer Ton”
„/.3.”, „den der Reichsaußenminiſter anſchlägt.
iſniehr als eine bloße Rechtsverwahrung.
qdie Aſfündigung einer Initiative. Alle von
geſchnutnen Einzelfragen münden in das zentrale
Ge=
ſu blem rd Reviſion des Diktats von Verſail=
Es iſt rbedingt richtig: „Die Reviſionsdebatte
z ich mült einfach durch eine herriſche
Hand=
ſungy ardieus beenden. Sie iſt im Fluß und
die dum Flu ſo il die Lebensnotwendigkeiten Deutſchlands
ſtär=
lals w=wrene Paragraphen.‟ Das iſt der Standpunkt der
,Zeitum, die die Rede des Reichsaußenminiſters als
mnkat bieſchmet. Auch das „Berliner Tageblatt” meint, daß
„ſiderurmu f Tardieus Darlegungen noch übertroffen werde
„egrmnſätzliche Ankündigung desdeutſchen
ſuchstſie Beſtimmungen der Verträge nicht
Fnum inſeitig gegen Deutſchland
ange=
zu ihen. Daß Deutſchland ein Recht auf
Revi=
esYongplans beſitzt, beſtreitet auch der „Vorwärts”
r mſeiner Meinung werde ſich das Ausland wenig
Himz/o Her von Erwägungen intereſſieren, da es wiſſen
b Deſutzland zahlen werde oder ob es ein Moratorium
ſche un Reviſion des Youngplanes verlange. Der Weg.
ſtatomus könne erſt nach ſorgfältiger Abſchätzung aller
ſacht Iflmenden Faktoren beſchritten werden. In dieſem
ſerde zng gut tun, dieſe Abſchätzung in aller Stille
vorzu=
wenm an wiſſe, daß die Zeit für eine Entſcheidung noch
„üf ſei; ediglich die Blätter der Rechten empfinden die
ſungeyt. Curtius als zu ſchwach. Der „Lokal=Anzeiger”
die Rülhdes Außenminiſters werde im ganzen franzöſiſchen
ſur di Eimſtellung neu feſtigen: Mit Deutſchland könne
hſprirag wie man volle. Die „Deutſche Tageszeitung”
über a) Vernunft des Reichsaußenminiſters, da nicht die
ſt ſicht lichſetzen werde, ſondern der Wille und die Tat.
hllerklüs dieſe Tat beſtehen ſoll, verrät das Blatt nicht,
genn ninkriegeriſchen Drohungen, die es jedoch weit von
Dudie kommuniſtiſche Preſſe in der von Curtius er=
Zuſiamenarbeit lediglich die endgültige Eingliederung
ſundst i die antibolſchewiſtiſche Einheitsfront ſieht,
dar=
ſucht am kaum ein Wort zu verlieren.
Aufregung in Frankreich.
aß düuk de des Reichsaußenminiſters bei den Franzoſen
„te Alufuhrne finden würde, war vorauszuſehen. Als Erſter
inaxt / „Echo de Paris” vorgeprellt, der ausgeſprochen
„ſölich ſt amortet. Er fordert die franzöſiſche Kammer auf,
„hand ſeerthaftere Aufklärungen zu verlangen, als die
unbe=
m Mlelien, mit denen er für gewöhnlich ſeine Zuhörer
ſſte. 1Annus habe Frankreich einen Dienſt erwieſen, indem
verhninisvolle Illuſion zerſtört habe, die Briand über
land ſarg teitet habe. Dem „Figaro” iſt die ſcharfe Sprache
Benmirei’s bös in die Knochen gefahren. „Noch niemals”,
eet ſich’ s Blatt, „habe ein deutſcher Miniſter die
Forde=
ſeinais andes in einem ähnlichen Ton vorgetragen.” Auch
mformhthy” wundert ſich über die Klarheit, mit der ſeit
Prſaillhie rtrag zum erſten Male der Führer der deutſchen
„hatie Eſtauesgedrückt habe. Zwar ſei die Forderung auf
Re=
der Aißräge und der Proteſt gegen die deutſche Oſtgrenze
Meuers ſſeu aber iſt dem Blatt der Ton. Er klingt den
Nen urrammehm genug in den Ohren und hinter der Frage,
ſolchl meßigter Mann wie Dr. Curtius glaube, daß die
hon gleamen ſei, um friſch von der Leber wegzureden,
ver=
ſch nuchnſchwer Verärgerung und Erſtaunen. Der „Figaro”
A ſichl ſar zu der papierenen Drohung, daß die Berliner
Aſiſches Landesthegker.
ſiuess Haus. — Freitag, 21. November.
Die erſte Frau Helby.
ſomödie von St. John Ervine.
„aindruck: Gepflegtes Spiel in einer gepflegten
Mr decieh ildeten Mann kommt die Klippe der Ehe,
e komt, in der Regel zwiſchen dem 40. und 415. Lebens=
Die Np iſt dann das junge Mädchen von zwanzig Jah=
Uy chwärmt und von dem er eine zweite Jugend
Au s auch Herrn Selby. Er verließ die treue erſte
M2 Aſaete das junge Mädchen. Doch das junge Mäd=
Dr Sa Niete. Es war kalt und ſelbſtſüchtig. Es über=
Ke mſtem Eintänzer und wollte als demnächſtige Frau
Marten Marquiſe werden.
dcermine Körner — die erſte Frau Selby —
ins üi dmt ihr glühte unter der Aſche „ioch immer die
Me chiedenen Gatten, der ſich ihr wieder zuwandte.
Ner lings Ehebuch geben.
Augen.
war hierfür der rechte Partner. Wie in Shaws
Regierung von Frankreich keine weiteren Zugeſtändniſſe zu
erwar=
ten habe, falls die Rede ein Einſchüchterungsverſuch ſein ſolle.
Wie wenig die franzöſiſche Preſſe dem deutſchen Standpunkt
ge=
recht zu werden verſteht, zeigt der Kommentar des „Temps”.
„Curtius”, meint das Blatt, „habe vor allem für die deutſche
Oeffentlichkeit geſprochen”, und fragt: „in welchem Artikel des
Friedensvertrages von einer Abrüſtungsverpflichtung der
Alli=
ierten die Rede ſei.” „Es handele ſich einzig darum,” ſchreibt das
Blatt, „die Vorbereitung einer allgemeinen Begrenzung der
Rüſtung aller Nationen zu ermöglichen.‟ Die Verminderung der
deutſchen Rüſtungen ſei nirgends im Friedensvertrag feſtgeſetzt als
Vorbedingung der allgemeinen Abrüſtung. Unbelehrbar der
„Temps‟? Die Reichsregierung wird den diesbezüglichen Text des
Vertrages den Franzoſen noch deutlicher unter die Augen halten
müſſen, bis ſie einſehen, daß auch ſie ſich an die Verträge zu halten
haben. Wie gut Herr Dr. Curtius Herrn Tardieu die Meinung
geſagt hat, geht aus folgenden Entrüſtungserguß des „Temps”
hervor: „einem deutſchen Miniſter ſtehe es wirklich nicht an,
Skep=
tizismus zur Schau zu tragen über Tatſachen, die von dem Chef
der franzöſiſchen Regierung dargelegt worden ſeien. Herr Curtius
vergeſſe ein wenig zu leicht, daß es eines ungeheuren und
viel=
leicht unvorſichtigen Wohlwollens bedurfte, um zuzugeben, daß
Deutſchland ſeine Abrüſtungsverpflichtungen erfüllt habe, um
ſeinen Eintritt in den Völkerbund möglich zu machen. Ebenſo
wie der „Temps” kommt auch der „Intranſigeant” zu dem Schluß,
daß das franzöſiſche Volk ſeinen eigenen Landsleuten mehr
Glau=
ben ſchenken ſolle wie dem Reichsaußenminiſter Dr. Curtius. Ein
Zeichen, wie ſehr man in Frankreich die Wahrheit fürchtet. Nur
der linksgerichtete „Soir” iſt der Meinung, daß die Frage der
Reviſion der Verträge, die durch die Rede des
Reichsaußenmini=
ſters offiziell geſtellt worden ſei, nicht mehr vom politiſchen
Hori=
zont Europas verſchwinden werde.
Waſhingkoner Kreiſe zur Curkius=Rede.
* Amtliche Waſhingtoner Kreiſe äußern ſich mit größter
Zu=
rückhaltung über die Curtiusrede, laſſen jedoch durchblicken, daß
die Vereinigten Staaten an der möglichen
Ver=
kündung eines Moratoriums nicht intereſſiert
ſeien, da die amerikaniſche Regierung weder
den Youngplan unterzeichnet habe, noch eine
Ver=
knüpfung der Reparationsfrage mit der
Schul=
denfrage anerkenne. Dieſe Auslaſſung iſt uns nicht neu.
Amerika hat ja ſchon von jeher ſich auf den Standpunkt geſtellt,
daß eine Verquickung des Reparations= und Schuldenproblems für
die Vereinigten Staaten nicht in Frage kommen könne. Ob ſich
dieſer Standpunkt jedoch bei der Verflechtung der europäiſchen und
amerikaniſchen weltwirtſchaftlichen Intereſſen auf die Dauer wird
aufrecht erhalten laſſen, iſt eine andere Frage. Es muß aber
doch mehr als eigenartig berühren, wenn die „New York Times”
die Rede ſo abtun wollen, als ſei ſie weſentlich für den
innerdeut=
ſchen Gebrauch beſtimmt und um die Gunſt der Rechtsradikalen
zu erhalten. Dieſen Eindruck hat der Außenminiſter von
vornher=
ein vermeiden wollen, und ſeine Rede vor einem feierlichen
Gre=
mium der Ländervertreter gehalten, wobei er die Folgerichtigkeit
der deutſchen Politik beſonders eingehend nachwies. Es wäre ein
verhängnisvoller Irrtum, wenn ſich das übrige Ausland die
An=
gelegenheit ſo bequem machen wollte, mit einem Achſelzucken über
die in vollem Ernſt gemeinten Ausführungen des Außenminiſters
hinwegzugehen. Man darf davon überzeugt ſein, daß Dr. Curtius
nicht den Ehrgeiz beſeſſen hat, bei Deutſchnationalen und
National=
ſozialiſten Lorbeeren zu ernten, die er — die Berliner Stimmen
beweiſen das — natürlich auch nicht erhalten hätte.
Die Schwierigkeiken der Regierung Tardien
halten unverminderk an.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 21. November.
Der Rücktritt des franzöſiſchen Juſtizminiſters Raoul Pérét
genügte nicht, um eine Klärung in der franzöſiſchen Innenpolitik
herbeizuführen. Sein Nachfolger Henry Chéron bringt zwar die
notwendige Unterſtützung des Senats für das Kabinett mit, aber
dieſer Miniſterwechſel genügt nicht, den Angriffen der Oppoſition
die Spitze abzubrechen. Nach Raoul Peret ſteht jetzt der
Finanz=
miniſter Paul Reynaud im Mittelpunkt der Angriffe.
Die Oppoſition fordert die Einſetzung einer parlamentariſchen
Unterſuchungskommiſſion über die Vorgänge an der Börſe und
über die Ouſtricaffäre, deren Ausmaß jetzt ſchon auf anderthalb
Milliarden Franken geſchätzt wird.
Kam hinzu Sybille Schmitz, die zweite Jugend, die ſich
als leere Nuß erwies. Im Stück, nicht in der Darſtellung! Denn
Fräulein Schmitz ging diesmal erfreulich aus ſich heraus, hatte
hübſche Akzente, und ſteigerte ſich, als ſie den Marquis, ihren
„ſüßen Stöpſel”, telephoniſch zur Flucht aus London verführte,
zu köſtlicher, dramatiſcher Komik.
In einigem Abſtand blieben darſtelleriſch zwei Söhne Selby:
Franz Kutſchera und Hans Macke; bei dieſem der erſte
ſchauſpieleriſche Flugverſuch; noch unſicher, aber doch
hoffnungs=
voll. Ein zweiter Liebhaber S. Nürnberger muß ſich noch
in den Rahmen des Spieles einfügen.
Voll Opfermut und mit außerordentlicher Decenz war Inge
Conradi als ſchlichtes Stubenmädchen, das Barometer für
die Stimmung des Hauſes.
Der von Carl Ebert als Regiſſeur geleitete, anregende
Abend fand lebhaften Beifall.
* Orpheum.
Schlierſeer=Sondergaſtſpiel.
Muſtch won der Niete befreien, indem ſie die Niete in ger und Waſtl Witt als Großbauer Dirnberger wieder mit ſo
ſprühender und urwüchſiger Lebendigkeit, daß man aus dem
Wi Atam Zwiegeſpräch zu dem Geſtändnis des Ein= Lachen nicht herauskommt. Dieſe beiden Bauerntypen in ihrem
E Zcgrnslluges und zu der Flucht mit dem Marquis ver= ureigenſten Milieu und dann plötzlich in den Salon einer hoch=
SSh ßte für den Gatten in kluger Weiſe die Fäden herrſchaftlichen Wohnung in die Großſtadt verſetzt, kommen in
Dee* führen, und ſie mußte ihm, als die Wiederver= Situationen von kaum zu beſchreibender heiteren Komik. Wie
99 geborſtand, im letzten Aufzug noch eine Lektion dieſe beiden alten Bauern auf Abenteuer ausgehen und durch alle
Gefahren, die von der beſſeren Ehehälfte drohen, ſich
hindurch=
lavieren, wie ſie in treuherziger Verſchlagenheit die ſchwierigſten
9 örner dies alles tat, war ſcharmant. Es war Eheklippen umſegeln, das iſt ſo originell und komiſch, daß ſelbſt
gnoßen Salon=Dame. Mit der Ueberlegenheit der die ſchlechteſte Stimmung in eine beſſere, ja glänzende umſchlagen
ereinigte ſie die Wärme eines ſtarken weiblichen muß. Und das iſt wohl das höchſte Lob, das man einem Künſtler
ichönſten war das Spiel der Beziehungen zu dem ſpenden kann. Xaver Terofal und ſein Enſemble verſtehen es,
. dem künftigen Gatten. Die Wärme des Ge= durch ihr natürliches und ungekünſtelt friſches Spiel jedes
Publi=
zu ihm; weibliche Scham gebot ihr Zurückhaltung, kum allabendlich unbedingt mitzureißen. Man ſollte gerade in
dieſen ſchweren Zeiten nicht verſäumen, die Gelegenheit wahrzu=
Aebe gepaart, ließen ſie jedoch ſtets die Fäden in nehmen und ſich durch die Schlierſeer einige ſchöne Stunden
ver=
ſchaffen.
Wie in allen Volksſtücken, die wir von dieſem
Schlierſeer=
ihm auch hier der Mann, der der Führung durch Enſemble bis jetzt geſehen haben, iſt auch diesmal jeder an ſeinem
du bedarf. Liebenswürdigkeit, ein leiſer Humor Platz, und jeder lebt und vermittelt wahre, echte Volkskunſt. Da
ſind neben den obengenannten Trägern der Hauptrollen Vater
um bheit — dies ſind die Elemente, aus denen er Dullinger, den Leo Kerſcher ſehr gut darſtellt, die beiden klei=
Berrn Selby ſympathiſch und überzeugend ſchuf, neren Rollen des Jean und des Knechtes bei Dullinger, die von
Der Fäden zwiſchen beiden war ein delikater W. Soellner bzw. Sch. Schiller glänzend beſetzt ſind und
4da ſind vor allem die ſehr temperamentvollen Paxtverinnen Maxja
Wer die Rolle der parlamentariſchen Unterſuchungsausſchüſſe
in Frankreich einigermaßen kennt, der muß wiſſen, daß von ihnen
praktiſch nicht viel zu erwarten iſt. Der Oppoſition kommt es
aber darauf auch nicht an. Sie will nur das Preſtige der Regie
rung möglichſt zerſtören, um — in der Kammer ein gutes
Ter=
rain für den Kampf zu gewinnen.
Es iſt ſehr leicht möglich, daß die Zeit für die Oppoſition
arbeitet. Die Ausmaße der Wirtſchaftskriſe ſind noch nicht
abzu=
ſehen. Und die Verhältniſſe haben eine ſolche Wendung
genom=
men, daß jedes wirtſchaftliche Unglück der Regierung zur Laſt
gelegt wird. Unter ſolchen Umſtänden wäre es von der Oppoſition
übereilt, den Gang der Ereigniſſe überſtürzen zu wollen..
Man hat — beſonders in Verbindung mit der Ouſtric=Affäre
— ſehr viel von Korruption geredet. In der Tat war die
Lauf=
bahn Ouſtrics, der vor dem Kriege noch Kellner in einem kleinen
Toulouſer Kaffeehaus war und aus dieſen beſcheidenen Anfängen
heraus ſich zu einem der Beherrſcher der franzöſiſchen Finanzen
emporſchwang, in vielen Punkten rätſelhaft. Aber trotz aller
Un=
regelmäßigkeiten, die man ihm zur Laſt legt, iſt es ungerecht, in
einer Zeit der wirtſchaftlichen Kriſe einen einzelnen oder eine
Gruppe unter die Lupe zu nehmen. Denn nur aus dem Milieu
heraus — und diesmal iſt es die Börſe — dürfen dieſe Dinge
be=
urteilt werden. Die Geſetze und Gebräuche, nach denen das
Finanzleben in Frankreich beurteilt wird, ſtammen aus der Zeit
Napoleons. Das wirkliche Leben hat ſie längſt überholt, und
daraus iſt jene Unſicherheit entſtanden, die den beſten Nährboden
für Finanzſkandale bietet. Nur eine radikale Umorganiſierung
der Wirtſchaft ſelbſt, in erſter Linie eine durchgreifende Reform
des Aktienrechtes, könnten zu einer wirklichen Geſundung führen.
Aufhebung der gewerbsmäßigen Skellenvermitklung.
Berlin, 21. November.
Wie wir erfahren, hat das Reichskabinett nunmehr dem
Entwurf eines Geſetzes über die Entſchädigung der
gewerbs=
mäßigen Stellenvermittler zugeſtimmt. Der Enturf wird
um=
gehend dem Reihsrat und dem Reichstag zugeleitet. Der
Ent=
wurf dient der Ausführung des § 55 des Geſetzes über
Arbeits=
vermittlung und Arbeitsloſenverſicherung, nach dem die
ge=
werbsmäßige Stellenvermittlung bekanntlich vom
1. Januar 1931 ab verboten iſt. Das Verbot wird in
der Weiſe durchgeführt, daß alle gewerbsmäßigen
Stellenvermitt=
ler, die ihr Gewerbe nach dem 2. Juni 1910 begonnen haben,
mit Ausnahme der Konzertagenten, ihren Betrieb am 31.
Dezem=
ber 1930 ohne Entſchädigung einſtellen müſſen.
Stellenvermitt=
ler für Artiſten, Bühnenangehörige, Chor= und Tanzperſonal,
die ihr Gewerbe mindeſtens ſeit dem 2. Juni 1910 ausüben,
wer=
den für die Aufhebung ihres Gewerbes bar entſchädigt. Die
Konzertagenten dürfen ihren Betrieb bis auf weiteres fortführen.
Die übrigen gewerbsmäßigen Stellenvermittler, die ihr Gewerbe
mindeſtens ſeit dem 2. Juni 1910 ausüben, erhalten anſtelle einer
Entſchädigung die Erlaubnis, ihren Betrieb bis zum 30. Juni
1933 fortzuführen.
Gehaltskürzungsgeſeh und Perſonalaufwandsgeſetz.
Berlin, 21. November.
Die Reichsregierung hat dem Reichsrat neben anderen
wich=
tigen Geſetzentwürfen auch die Entwürfe eines
Gehaltskürzungs=
geſetzes und eines Geſetzes zur Einſchränkung des
Perſonalauf=
wands in der öffentlichen Verwaltung vorgelegt.
Das Gehaltskürzungsgeſetz enthält die Vorſchrift,
daß die Bezüge der Reichsbeamten und der Soldaten der
Wehrmacht, der Wartegeld= und Ruhegeldempfänger des Reichs
und der Hinterbliebenen von Reichsbeamten und Soldaten vom
1. Februar 1931 an um 6. v. H. gekürzt werden. Die
Be=
züge des Reichspräſidenten, des Reichskanzlers und der
Reichsminiſter werden um 20. v. H. gekürzt. Bezüge, die
jährlich 1500 RM. nicht überſteigen, ebenſo
Kin=
derzuſchläge und
Dienſtaufwandsentſchädigun=
gen bleiben kürzungsfrei.
Das Perſonalaufwandsgeſetz überträgt in ſeinem
erſten Teile das Gehaltskürzungsgeſetz in ſeiner Wirkung auf die
Länder, Gemeinden und ſonſtigen Körperſchaften des öffentlichen
Rechts. In einem zweiten Teile des Geſetzes iſt vorgeſehen, daß
auch im übrigen — d. h. abgeſehen von der
Gprozenti=
gen Kürzung — die Länder, die Gemeinden und die übrigen
öffentlich=rechtlichen Körperſchaften die Bezüge ihrer
Be=
amten einer Neuregelung unterziehen müſſen,
wenn dieſe Bezüge offenſichtlich günſtiger
gere=
gelt ſind, als die Bezüge, die das Reich ſeinen
gleich zubewertenden Beamten gewährt. Dieſe
Be=
ſtimmungen des Geſetzentwurfs unterſcheiden ſich ganz weſentlich
von denen des ſogenannten Beſoldungsſperrgeſetzes vom 21.
De=
zember 1920, das bis zum 31. März 1926 gegolten hat. Während
das alte Beſoldungsſperrgeſetz ganz allgemein eine Angleichung
aller Gehaltsvorſchriften der Länder und Gemeinden an die des
Reichs verlangte, zwingt das neue Perſonalaufwandsgeſetz nur zur
Beſeitigung offenſichtlicher Ueberhöhungen der
Land= und Gemeindebeſoldungen.
Schwaxz als die energiſche Großbäuerin Dullinger und ihre
ſchmucke Tochter Lieſl Thea Aliprandi und M. Staller als
Urſula Dirnberger die Zenzl, die von Fannerl Mittermayr=
Terofal trefflich wiedergegeben wird, und ſchließlich das
blitz=
ſaubere, herzige bayeriſche Mädel, die Fifi, um die ſich alles dreht
und die von Maria Erhardt ſehr zünftig und feſch geſpielt
wird. Alles in allem ein Zuſammenſpiel, das keine Wünſche
offen läßt und ſelbſtverſtändlich den Erfolg des Stückes ſchon im
Spiel ſichert. Hervorgehoben ſei das hervorragend ſchöne
Zwiſchen=
ſpiel der drei Schlierſeer Buam. Die Regie lag in Händen des
Autors dieſes Volksſchwankes Max Ferner. Es war ein
paſ=
ſender Rahmen um die originelle Handlung geſchaffen.
Ap. Spitteler oder George? Beiſpiele zum Gehalt= und
Formpro=
blem von Ernſt Ewalt (Buchverlag „In veha”, Berlin W. 62). Der
Verfaſſer dieſer Schrift behandelt im erſten Teil das Epos „Olympiſcher
Frühling”, des ſchweizeriſchen philoſophiſchen Dichters Carl Spitteler
nach Inhalt, Form und Sprache in ausführlichſter und tiefgründiger
Weiſe. Während er ihn als Dichter feiert, bricht er im zweiten Teil
„Der Fall George” über den Dichter George den Stab, indem er dem
Urteil Friedrich Gundolfs über ihn entgegentritt und zu dem
Schluß=
wort kommt: Das Werkbild Stefan Georges, wie aus ſeiner Proſa und
den angeführten Gedichten uns entgegentritt, zeigt dieſe Eigenſchaften:
Mangel an Urſprünglichkeit und Natürlichkeit, an Schwung, Liebe,
Sehn=
ſucht, Beſcheidenheit, Demut, Ehrfurcht, Friſche, Glut und Farbe.
Da=
gegen ein unangenehmes Hervortreten des eigenen Ich, eine
Geſell=
ſchaft anſtrebenden, aber deutlich egozentriſchen Individualismus,
Nuhmſucht, verdeckt durch moraliſierendes Muckertum, Eitelkeit,
Macht=
geiz und Arroganz. In äſthetiſcher Beziehung zeigt es einen
geſchraub=
ten Formalismus von wohlaufgeputzter Trivialität und geſuchten
Klang=
effekten . . . Das Geſamtbild zeigt einen trockenen, ſtarren, finſteren
und harten Willensgeiſt, einſeitig und krank, fremd und feindlich dem
Weib, dem Kind, dem Volk, dem Genie. Verfaſſer bedauert, daß George,
belaſtet von der Servilität ſeiner Freunde, ſich vor der Verjüngung
ab=
ſchloß. Der von der Willenskraft geborgte Trugglanz ſeiner Verſe
ver=
mochte die Oeffentlichkeit lange über das Unorganiſche in ſeinen
Ge=
bilden hinwegzutäuſchen.
— A. Artur Kuhnert: Fiſche im Fjord! Roman. Ganzleinen 6,50 Mk.,
geheftet 4,50 Mk. Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig.
Ein Roman aus der Nähe Hamſuns — aber ganz eigenartig, in
ſeiner Anſchauung, Sprache und Bildkraft. Schwer iſt Liebe zwiſchen
Land und Meer” iſt das Grundmotiv dieſes Romans, durch den die
Fluten des Nordmeers rauſchen, die wimmelnden Schwärme der Fiſche
ziehen, der die große Schweigſamkeit der Gletſcherberge, der rieſigen
Lavafelder atmet. Die junge Alfdis, die Tochter aus dem Gletſchertal,
und der unbändige, meerbeſeſſene Fiſcher Einar müſſen die Macht dieſes
Wortes kennen lernen, als ſie entgegen Sitte und Brauch den
Lebens=
bund wagen. Uebermächtig ſind die Gewalten, die zwiſchen ihnen ſtehen
und ſie erſt ſeeliſch und dann in wilder Kataſtrophe auseinanderreißen.
Ueberzeugend ſind die Menſchen geſchildert, hervorragend die Herbhei
der Natur vermittelt. Nach Hamſun und Bojer einer der ſtärkſten
K D
Samstag, den 22. November 1930
Stat Karteg.
Habe meine Verlobung mit
Gretel Beinmann, hier,
Beſſunger=
ſtraße 72, gelöſt.
Georg Beck.
Anläßlich unterer Silbernen Hochzeit und
25 jährigem Geſchäfiszubiläum ſino uns
aus allen Kreiſen der Bevölkerung
unſe=
rer treuen Kundſchaft, ſowie Freunden
und Bekannten aufrichtige Glückwünſche,
Blumenſpenden und Geſchenke
zuge=
gangen.
luf dieſem Wege herzlichen Dank!
Georg Emich III. und Fran
Wiriſchaft und Metzgerei
Nieder=Ramſiadt.
Die Verlobung ihrer Tochter
Hilde mit Herrn Kreisarzt
Medi-
zinalrat Dr. Rolf Schlapp
zeigen an
Dr. med. Karl Theodor Koch
U. Fraudenn), geb. Kauffmann
Hilde Koch
Kreisarzt Medizinalrat
Dr. Rolf Schlapp
Verlobte
eidelbn
Die Eheleute Hermann Schneider
nebſt Frau, geb. Wittmann,
be=
gehen am 22. November 1930
das Feſi der
Silbernen Hochzeit.
räumeng:
30 %00
Donges
Heinrch
Billig zu verkaufen:
1 Butterkneter, 1 Butterformmaſchin
mit Tiſch, 1 Poſten Tüten, 20
Eierkiſt=
chen, 3 Beleuchtungsförper, 1
Schau=
fenſtergeſtell, 1 Gasherd mit Tiſch.
Rundeturmſtraße 12, I. (17014
(16982
Darmstadt
Elisabethenstr. 2
November 1930
Offenbach a. M.
Straße der Republik 78
Statt Karten.
Am Sonntag, den 23. November
feiern die Eheleute
Gg. Rauck und Frau
Anna, geb. Eckerlein
das Feſt ihrer
Nach Goites Ratſchluß verſchied ſanft im Glauben an
ſeinen Erlöſer im Alter von 72 Jahren mein lieber
Mann, unſer ſiets treuſorgender Vater
Ihre Vermählung geben bekannt
Ludwig Siegler
und Frau Mathilde
geb. Rauck
Darmſiadt
Heuſenſtamm
Mählſtr. 17
22. November 1930.
Hader uf Kd4
Tasinostrade 10 (TV.16705/
Sliſabethenſtraße 37 — Oif‟
Taunusſtraße 3e/ /4
3 Pfd. Weintraub n ſehr /.
2 Pfd. amerikaniſche Tafellpf.
3 Stück Kranzfeigen
2 Pfd. Wallnüſſe .. ..
5 Stück Zitronen
3 Pfd. neue Orangen
3 Pfd. Mandarinen",
Ia Blumenkohl
Telepbon 4380. Leſen
Telegraphendirektor i. R.
Ritter hoher Orden.
In tiefer Trauer:
Frau Suſanna Seitz, geb. Rienhardt
im Namen aller Hinterbliebenen.
Darmſiadi, den 12. November 1930.
Die Beerdigung findet Montag in Ibersheim ſiatt. (*
Bei
A. W.
Zimmermann
Grafenstraße 21
Statt Karten
Ihre Vermählung geben bekannt:
RUDOLF PETRN
ANNV PETRV
geb. Heilig
Goethestr. 151.
Darmstadt
Kirchliche Trauung: Samstag, den 22. November, 3 Uhr
nachmittags, in der Pauluskirche.
Hollerstraße 4 14992a)
Reueste Radlo-Emn
und Lautspr,
Hans Sommer
Gretel Sommer, geb. Kraft
Vermählte soos
Frankensteinstr. 58
Holzhofallee 11
Kirchliche Trauung: Dienstag, den 25. November,
nachmittags 3 Uhr, in der Petruskirche.
Bei
A. W.
Zimmermann
Grafenstr. 21. (15058a
Todes=Anzeige.
Unſer lieber Vater, Großvater,
Schwieger=
vater und Onkel
Wir unterhalten darin eine Riesen-Huswahl und bedienen Sie
iſt heute früh im 74. Lebensjahr nach längerem
Teiden ſantt entſchlafen.
Die trauernd Hinterbliebenen:
Ludwig Müller und Fran
Heinrich Lautenſchläger und Frau
Dina, geb. Lautenſchläger
und 3 Enkel.
Darmſtadt, den 21. November 1930.
(13031
Kiesſtraße 20.
Die Beerdigung iſt Montag, den 24. Nov., nachm. 3 Uhr
auf dem alten Friedhof. Nieder=Ramſtädterſtraße.
u, alle anderen
Kommen Sie Frühzeitig, jetzt
ist die Auswahl am größten!
liefert neu und
ge=
braucht repariert
und reinigt
Leisten Sie auf die gekaufte Ware eine — wenn auch noch
so kleine — Hnzahlung, und holen Sie die Sachen je nach
Bedarf ab, oder lassen Sie sich dieselben an einem
von Ihnen zu bestimmenden Tag zusenden.
Darmſt., Ecke
Rhein=
u. Grafenſtr. (16407a
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u. Krautſkänder
2 Ztr. faſſ., beides
faſt neu. bill. abz.
Nah. Geſchäftsſt.
Nach langem mit großer Geduld ertragenem Leiden
entſchlief am Donneretag nachmittag 10.30 Uhr
un=
ſer lieber Bruder, Onkel und Schwager
Chriſtl. Ehen beid,
Konfeſſ. Keine
Miſchehen d.
Ehe=
hilfsſtelle „Veritas”,
Mainz, Parkusſtr. 3.
Leiterin:
FrauWerk=
mann. In Darmſtadt
zu ſprech. (1V. 16098
Darmsti
Ludwigsal
Bäckermeiſter in Darmſtadt
im 63. Lebensjahr.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Reichelsheim, den 21. November 1930.
Die Beerdigung findet Sonntag, den 23. November,
nachmittags 3.30 Uhr, vom Sterbehauſe in
Reichels=
heim i. Odw., Darmſtädterſtraße 21, aus ſtatt.
17
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waiſe), a. gt. Hſe.
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Die Beerdigung des
Herrn Heinrich Beingärtner
findet heute Nachmittag 3 Uhr
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Darmstadt. Schuchard-Luisenstraße
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auch teerfreie, z. ver
Karlſtraße 37, 1165
Samstag, den 22. November 1930
Seite 5
ser Landeshaug
kadl.
Darmſtadt, den 22. November.
reisſenkungskonferenz
ſichen Wirtſchaftsminiſterium.
mitgeteilt: Auf Einladung des Miniſteriums
ſir tſchaft verſammelten ſich am Donnerstag die
ten ſowie die Oberbürgermeiſter und
der größeren Städte zur Beratung über die
Treisſenkung. Miniſter Korell betonte in
mn ſprache, daß ein Lohnabbau ohne
durchgrei=
nicht erträglich ſei; es gelte, mindeſtens für
ſnittleren Lohn= und Gehaltsſtufen den
fung und Bagatelliſierung breit, die neben
blu=
wder Dinge jeden Weitblick vermiſſen laſſe. Es
zder Regierung, die bereits im Gang befindliche
und Städte zu ſtören oder etwa eine
gleich=
muchider laufen zu laſſen. Die Regierung wolle die
ſer Bemühungen in weitgehendem Maße
unter=
nlung und Austauſch der gemachten
Erfahrun=
gimationen und Deklamationen ſei nichts zu
er=
mne man nur durch die Ausübung eines
ſteti=
öffentliche Meinung mit Hilfe der Preſſe.
eine lebhafte Ausſprache ein, bei der
Be=
der Erreichte erſtattet und Anregungen für ein
Einkuiſen gegeben wurden. Der Miniſter bat, von
abn=uſſen und vor allen Dingen nicht die Meinung
inſain, daß man kein Verſtändnis für die Lage des
Hignerks habe. Er erwarte, daß angeſichts der
ge=
ſtgel een Reduzierung der Beamtengehälter die
Ge=
ein 5ge genkommen in der Preisſenkung zeigen werde.
Iüufer ſtiel in Ausſicht, daß er im Falle abſichtlicher
Ver=
vonwleisſenkungen bei der Reichsregierung Abhilfe
z wer) Gegenüber einer Anregung, auch einen
An=
die zusſpanne vorzunehmen, erwiderte der
Mi=
er danz or mehreren Monaten getan habe, wobei er bei
faſſenu atgegenkommen gefunden habe. Durch die Er=
14. useternber ſei leider die hoffnungsvolle Entwicklung
zerſtört worden. Zum Schluß teilte der Mi=
Miniſterium ein Sachbearbeiter
beauf=
zentwicklung zu beobachten: an ihn ſeien
Fort=
isſenkung laufend mitzuteilen, um ſie der
Oef=
gerileiten.
wiate am 8. November der außerordentliche
Pro=
ilyſhre, Pädagogik und Pſychologie an der
Tech=
huft uarmſtadt Dr. Matthias Meier zum
ordent=
ſelonh ir die gleichen Lehrgebiete, vom 1. November
Ruſheand verſetzt wurden am 15 November 1930 der
M
de Vermeſſungsamts Friedberg, Vermeſſungsrat
unn, und der Kanzliſt bei der Heſſ.
Haupt=
une Hamm zu Darmſtadt vom 1. Januar 1931
Nadtſyen. Am 17. November 1930 wurde der
Amts=
des 19meſſungsamts Seligenſtadt. Vermeſſungsrat
ſagwe zu Seligenſtadt, vom 1. Februar 1931 ab auf
ſchen atnden Ruheſtand verſetzt.
ſun. deſer Tage konnte Herr Ingenieur Georg
ſrt jn drmſtadt auf eine 25jährige Tätigkeit als
Mit=
eletlugskommiſſion bei der Heſſiſchen Landes=Hypo=
A.=Ch. urückblicken. Seit der Aufnahme des
Realkredit=
urch nö Heſſiſche Landesbank — Staatsbank — gehört
nen beihungskommiſſion an. In beiden Kommiſſio=
HinMarkwort, der zum Bankbaurat der Heſſiſchen
motheibbank A.=G beſtellt worden iſt, in jugendlicher
Be ur mit. In Würdigung und Anerkennung
Adienſth u den heſſiſchen Realkredit wurden ihm an
biläuunta ge die Glückwünſche des heſſiſchen
Finanz=
wist de Heſſiſchen Landes=Hypothekenbank A.=G. und
m Oſtuesbank — Staatsbank — ausgeſprochen.
ſ Ehyn Valdeck, Moosbergſtraße 13. Witwe des
Ober=
heren Hoftheater Emil Valdeck, vollendet am
ſen 2us Mts., in ſtiller Zurückgezogenheit ihr 80.
Scheüarſeum finden Führungen ſtatt am Sonntag
len Aiſſentagen um 11 Uhr und 11.30 Uhr vormittags.
ma uu Bürgermeiſters Meyer von Hans Holbein d. Jg.
hunt un den Führungen beſichtigt werden.
ſeſtfetzu in der Martinskirche am Totenſonntag,
Uhr, lußer zwei Chorgeſängen: „Welt, ade, ich bin
vor7ol. Roſenmüller und „In den Armen dein” von
ramlieide Chöre geſungen vom Martinskirchenchor,
Klmte von Chr. Graupner für Sopranſolo
Sopran=
eſter Ein Orgel zur Aufführung. Der Eintritt iſt frei.
ſſchas ragoner=Denkmal, Ehrung der Toten. Wie
all=
indetn)/ Totenſonntag, 23. November, 6 Uhr abends die
Tiyam Dragoner=Denkmal in der Landgraf=
Phi=
de ſthſh— Dieſe Feier eint nicht nur alte Soldaten im
an üc gefallenen Kameraden, ſondern gilt allen
un=
v. N.
zueAb haltung lutheriſcher Gottesdienſte in der
W Vorſtand macht noch einmal auf ſeine
litur=
aliſche dienfeier in der Schloßkirche am Samstag, den
ber, A unds 8 Uhr, aufmerkſam. Wie in jedem Jahre,
ſich iktſißſem Jahre nur neue geiſtliche Dichtungen in
u0uzeätgenöſſiſchen Komponiſten zu Gehör. Es ge=
Satang, folgende Werke des jungen Frankfurter Ton=
Br” zuur Aufführung: 1. Selig iſt, wer ſein Geſchick,
m41 Ohr das große Wort, 3. Der Du unſer Vater
Wringen einen guten Ton. Die Aufführung hat
ſurtes ſol oquartett, beſtehend aus Frau Gerta Oppen=
Dan, hu Käthe Kickhefel, Alt, Herr Willmann, Tenor,
Manrt ierſch, Baß, unter Leitung des Komponiſten
wen 4* Orgelpartie liegt in den bewährten Händen
Orlcaſten Niebergall. Die Andacht ſelbſt wird, wie
M Hle Pfarrer Lautenſchläger abgehalten. Gäſte und
Neuert rgenmuſik ſind herzlich willkommen. Eintritts=
Rden Aut erhoben, doch werden am Ausgang freiwillige
um yen des Vereins entgegengenommen.
Hdun yKonzert im Landestheater. Um für die morgen,
im dder Haus ſtattfindende Aufführung der 2 Sin=
Dn Olta v Mahler (außerordentliches Volkskonzert)
n des Meiſters möglichſt entſprechende
Chor=
erbdſuug zu erhalten, iſt das Landestheater=Orcheſter
* Aukſen verſtärkt worden, und wirken außer dem
Mh=aters der ganze Chor des Muſikvereins und
Gr aus Worms mit. Die Soli werden von den
0 Aund Liebel geſungen. Die Leitung des Konzerts
Umäyliektor Dr. Karl Böhm.
Sneig au dem Beſſunger Friedhof. Es wird darauf
Any, daß, wie auf den anderen Friedhöfen der
AAem Beſſunger Friedhof morgen, Sonntag,
nach=
e Iterfeier ſtattfindet. Sie beginnt um 3 Uhr pünkt=
Dadhe ſes Jahr von Pfarrer Irle, Petrusgemeinde,
Mitalf ”2— Gler Artilleriſten. Wir erinnern nochmals
an die am Sonntag, den 23. November 1930
tattfindende Totengedenkfeier des Verbandes
twereine. Treffpunkt 7.30 Uhr am Reſtaurant
Schul= und Karlſtraße). Nach der kirchlichen
ele=gung an unſerem Denkmal. Wir bitten um
Ang. Für Angehörige bleiben die beiden
on churrag im Henlshof. In den ſchönen Räumen des
Srau von Hecker=Staff über die Arbeit des
Deutſchen Kolonialgeſellſchaft. In ungemein
Nußte die Rednerin einem zahlreichen Zuhörer=
Semaligen Kolonien in Afrika zu erzählen, wo
m Gatten unvergeßliche Jahre zugebracht hatte;
uſilder ergänzten ihren Vortrag auf Glücklichſte.
A oßen Zahl von Deutſchen, die teils dort ge=
Igeſiedelt ſind, auch unter den ſchwierigen Ver=
A datsherrſchaft zu gedenken und ihren
Zuſam=
alten Vaterland zu erhalten, wurde den An=
S Herz gelegt. Die Arbeit des Frauenbundes
mialgeſellſchaft, die ſich beſonders mit den
Fa=
er beſchäftigt, fand ſoviel Sympathie, daß ſich
Drtrages ein Kreis von Frauen zu einer hieſigen
menſchloß.
*Eröffnung der neuen Ausſtellung im Heag=Haus.
Anläßlich der heutigen Eröffnung der neuen Ausſtellung im
Heag=Haus fand geſtern nachmittag eine Vorbeſichtigung vor
ge=
ladenen Vertretern der Preſſe ſtatt.
Herr Direktor Brandis begrüßte die erſchienenen
Preſſever=
treter und führte aus, welche Gründe die Heag veranlaßt haben,
die bisherige Ausſtellung zu vergrößern und neu herzurichten.
Nachdem durch die Verlegung der Zähler=Abteilung in
andere Räume Platz für eine Erweiterung der Ausſtellung
vor=
handen war, wollte man nicht länger zögern, die unhaltbaren
Zuſtände der bisherigen Ausſtellung, die in behelfsmäßig
her=
gerichteten Kellerräumen untergebracht war, abzuſtellen, zumal
auch bei Vorträgen vor der Oeffentlichkeit und vor Schulen ſich
die Raum= und Luftverhältniſſe als völlig unzureichend gezeigt
hatten.
Wenn auch die augenblickliche allgemeine Wirtſchaftslage
nicht dazu angetan iſt, Gelder für Ausſtellungszwecke zu
ver=
wenden, ſo konnte man ſich mit Rückſicht auf die angegebenen
Mißſtände und in dem Gedanken, daß unſerem heimiſchen
Ge=
werbe, das vorzugsweiſe mit Arbeitslöhnen am Umbau
betei=
ligt war, mit einem ſofortigen Umbau beſſer als mit einem
ſpä=
teren gedient ſei, hierzu entſchließen.
Der impoſante Eindruck, den die Ausſtellung auf den
Be=
ſchauer ausübt, wird vornehmlich hervorgerufen durch
Licht=
wirkung und Raumaufteilung.
Der bauausführenden Firma Markwort und Seibert,
Darm=
ſtadt, gebührt beſondere Anerkennung, daß ſie das umfangreiche
Werk in der geſtellten Friſt von 6 Wochen im Rahmen des
Vor=
anſchlages in ſo hervorragender Weiſe vollendet hat. Die gleiche
Anerkennung gebührt den Darmſtädter Unternehmern, die ſich
mit großem Eifer der Umbauarbeit annahmen und in der
er=
wähnten kurzen Zeit dieſe außergewöhnliche Arbeit vollbracht
haben.
Bei dem anſchließenden Rundgang erſah man die Einteilung
der Ausſtellung, die ſich in den eigentlichen Ausſtellungsraum,
in Büro= und Beſprechungsraum und Vortragsſaal gliedert. Der
Vortragsſaal, in dem laufend Vorträge, unabhängig von dem
Betrieb in der Ausſtellung gehalten werden können, faßt ca. 150
Perſonen. Die Bühne des Vortragsraumes kann zu Zeiten, in
denen keine Vorträge gehalten werden, als Verſuchsküche benutzt
werden zur Abhaltung von Kochkurſen für kleinere Gruppen. In
dieſer Verſuchsküche ſind mehrere elektriſche Herde aufgeſtellt mit
ſeparaten Zählern, ſo daß ſich die Kurſusteilnehmer ſofort ein
Bild darüber machen können, wie hoch die Stromkoſten für jedes
einzelne Gericht ſich belaufen. Das in dem Küchenbetrieb be=
nötigte heiße Waſſer liefert ein elektriſcher Heißwaſſerſpeicher.
Ein elektriſcher Kühlſchrank ſorgt für Friſchhaltung der Speiſen.
In der Ausſtellung ſind die neueſten elektriſchen Apparate
und Geräte für Haushalt, Gewerbe und Landwirtſchaft
unter=
gebracht.
Den breiteſten Raum nehmen die elektriſchen Haushalt=
Apparate ein. Es befindet ſich hier feſt eingebaut
eine Muſterküche,
ein Badezimmer,
eine Waſchküche und
ein Bügelzimmer,
welche vollſtändig elektriſch eingerichtet ſind.
Es iſt ſofort in die Augen ſpringend, daß die Sauberkeit
und Bequemlichkeit, die durch die Verwendung der elektriſchen
Geräte bedingt iſt, nicht übertroffen werden kann.
Alle elektriſchen Apparate können praktiſch vorgeführt und es
kann gleichzeitig erkannt werden, welche Stromkoſten beim
Ge=
brauch der Apparate ſich ergeben.
Abſchließend kann geſagt werden, daß durch die neue
Aus=
ſtellung die Sehenswürdigkeiten der Stadt Darmſtadt um eine
weitere bereichert werden und daß jetzt auch hier in Darmſtadt,
wie bereits in vielen anderen Städten, eine Einrichtung
geſchaf=
fen iſt, die dem Wohle der Geſamtheit dienen wird.
Da die Heag einen Haushalt=Tarif zur Einführung gebracht
hat, der von kaum einem anderen deutſchen Elektrizitätswerk
bezüglich ſeiner Preiswürdigkeit übertroffen wird, kann
be=
ſtimmt erwartet werden, daß die Verwendung der Elektrizität
im Haushalt, die insbeſondere der Hausfrau ihre ſchwere Arbeit
erleichtern hilft und ihr Zeit für die Erziehung der Kinder wie
für Mußeſtunden läßt, in immer ſteigendem Maße erfolgen wird.
Der Beſuch der Ausſtellung im Heag=Haus kann daher der
geſamten Bevölkerung von Darmſtadt und Umgebung nur
wärm=
ſtens empfohlen werden, zumal auch der Beſuch ganz
unverbind=
lich iſt und alle Apparate bereitwilligſt vorgeführt werden.
Im Anſchluß an die Beſichtigung der Ausſtellung fand noch
eine Beſichtigung der neuen Zähler=Abteilung ſtatt, bei welcher
man ſich eine Vorſtellung davon machen konnte, welcher Aufwand
an Perſonal und an Meßeinrichtungen erforderlich iſt, um
ein=
wandfrei arbeitende Zähler für die Belieferung von ca. 55 000
Konſumenten bereit zu halten. Auch für dieſe Abteilung kann
geſagt werden, daß, wie auch von Fachleuten beſtätigt wird, eine
Anlage geſchaffen wurde, die an Muſtergültigkeit kaum zu
über=
treffen iſt.
Gegen die Verunzierung der Landſchaft!
Viele Touriſten, ob zu Fuß oder im Automobil, empfinden
die immer mehr überhandnehmende Verunzierung der Landſchaft
durch Geſchäftsplakate und =tafeln als eine ſtarke
Beeinträchti=
gung des Naturgenuſſes. Obwohl ſich Naturſchutzverbände und
andere Vereinigungen mit dieſer Frage wiederholt beſchäftigten,
verbreitet ſich die Schädigung des Landſchaftsbildes in ſtarkem
Maße. Der Automobilclub von Deutſchland erhält
des öfteren Klagen hierüber, und vor einigen Tagen wieder
wurde vom Landesverein Sächſiſcher Heimatſchutz in Dresden die
Bitte ausgedrückt, ſich gegen die Plakatſeuche zu wenden.
Der A.v.D. hat, wiewohl es nicht leicht iſt, hier erfolgreich
vorzugehen, ſich dieſer Wünſche angenommen und verſucht es,
Ab=
hilfe zu ſchaffen.
scheuenerkaltangen
zie schüfzellieh euolbese
Gebrauch der in mehr 2i-
40 Jahren beuährte‟
Kalsep‟bpusk-apamellen
Erhältlich in Apoiheken, Drogorlon und wo Plakate sichtbar.
Reichs=Arbeitsgericht.
(Nachdruck verboten.)
Verdrängung eines Arbeiters von der Arbeitsſtelle wegen ſeiner
Zugehörigkeit zum Stablhelm.
Schadenserſatzpflicht der Arbeitskollegen.
js. Kläger war ſeit dem 28. Juli 1928 bei den Bremen=
Borſigheimer Oelfabriken, als Handwerkerhelfer
be=
ſchäftigt. Er war Mitglied des Stahlhelms, während die übrige
Belegſchaft freigewerkſchaftlich organiſiert war. Am 11. Juli
1929 wurde dem Kläger gekündigt, und zwar deshalb, weil die
Handwerker an der Zugehörigkeit des Klägers zum Stahlhelm
Anſtoß nahmen und die Arbeit niederlegten. Damit erreichten
ſie die Entfernung des Klägers aus dem Betriebe. Nachdem der
Kläger von ſeinem Arbeitgeber gemäß 8 84 BRG. eine
Abfin=
dungsſumme von 200 Mark erhalten hat, verlangt er von ſeinen
früheren Arbeitskollegen Erſatz des ihm durch die Entlaſſung
entſtandenen Schadens
Arbeits= und Landesarbeitsgericht Bremen und Reichs=
Arbeitsgericht haben der Klage ſtattgegeben. Das LAG.
hält ohne Rechtsirrtum die Anwendung des 8 826 BGB. für
ge=
geben. Kläger iſt aus ſeiner ſicheren Arbeitsſtellung
heraus=
gedrängt worden, weil die Handwerker des Betriebes nicht mehr
mit einem „Stahlhelmer” zuſammenarbeiten wollten. Das
Herausdrängen geſchah planmäßig kraft der größeren Anzahl der
Handwerker. Dadurch wurde dem Kläger bewußt und gewollt
Schaden zugefügt. Da die Beklagten ſich an der
Arbeitsnieder=
legung beteiligt haben, iſt primz kacie anzunehmen, daß auch ſie
vorſätzlich und in ſittenwidriger Weiſe an der Herausdrängung
des Klägers mitgewirkt haben. Reichsgerichtsbriefe”, (RAG.
233/30. — Urteil des Reichs=Arbeitsgerichts vom 8. Nov. 1930.)
Das
Darmstädter Fahrplanbuch
(Winter-Ausgabe) ist
in allen bekannten Verkaufsstellen zum Prelse von
80 Pfenneig
erhältlich.
— Die Helia=Lichtſpiele bringen ab heute die Affären der
Gräfin Lamotte in dem Film „Das Halsband der Königin” zur
Vorführung. Regie: Gaſton Ravel. In den Hauptrollen: Diana
Karenne, Georges Lannes, Marcelle Jefferſon=Cohn, Jean Weber,
Odette Falazac. Außerdem das auserleſene Beiprogramm und
die neueſte D.L. S.=Wochenſchau. Beginn 3,30, 5,45, 8,10 Uhr.
Moderne Leihbibliothek / Leſezirkel / Knierim, Gutenbergſtr. 58, 2. Stock
Buch pro Woche 30 5, Abonnem. billiger. Leſemappe von 10 H an. 14691b
— Froſt=Wetterdienſt. Mit dem herannahenden Winter und
deſſen Froſtgefahren haben Verſand= und Baufirmen ſowie
Land=
wirtſchaft und ſonſtige Zweige der Wirtſchaft, um vor
Schädigun=
gen bewahrt zu bleiben, ein Intereſſe an den Benachrichtigungen
über Froſteintritt, evtl. Dauer und Stärke, Witterungsumſchlag
uſw. Nähere Auskunft hierüber erteilt gegen geringe Gebühr oder
im Abonnement die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle. Gießen,
Senken=
bergſtraße.
— Die Darmſtädter Galerie, ein Halbjahrtauſend
Malereige=
ſchichte. An Hand eines reichen Lichtbildmaterials wird
Kuſtos Dr. Freund am Mittwoch, den 26. November, abends
18 Uhr im Vortragsſaal des Heſſiſchen Landesmuſeums (Eingang
durch den Turm) einen Vortrag halten. Da ein großer Teil
der Lichtbilder durch Photograph van der Smiſſen neu hergeſtellt
werden mußte, ſind Koſten entſtanden. Es wird deshalb ein
Un=
koſtenbeitrag von 50 Pfg. für die Perſon erhoben. Karten am
Vortragsabend beim Hausverwalter des Muſeums.
Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Neben der Ausſtellung der
Piper=, Bruckmann= und Hanfſtaengl=Drucke zeigt
die Bücherſtube eine Kollektion Blumenaquarelle der
oberheſſi=
ſchen Malerin Margret Kranz. Die Arbeiten ſtammen zum
größten Teil von einer Studienreiſe nach der Schweiz (
Cade=
mariolLugano). Margret Kranz hatte ſchon im vorigen Jahr
in der Bücherſtube mit gutem Erfolg ausgeſtellt. (Heute von 5.15
Uhr geöffnet.)
— Die Heag teilt uns mit, daß nach Fertigſtellung des
Um=
baues der ſtändigen Ausſtellung im Heaghaus dieſe am
Sams=
tag, den 22. November d. J., der Oeffentlichkeit zugänglich
gemacht wird. Dieſe neue Ausſtellung ſoll Gelegenheit geben,
die vielſeitigen Verwendungsmöglichkeiten der Elektrizität in
Haushalt. Gewerbe und Landwirtſchaft zu zeigen. Ganz
beſon=
ders für die Hausfrauen gilt es, die moderne Arbeitstechnik im
Haushalt kennen zu lernen, um dadurch weſentliche Arbeits= und
Zeiterſparniſſe zu erzielen, mit einem Wort, die Arbeitslaſt der
Hausfrau zu vermindern. Viele Anwendungsmöglichkeiten der
Elektrizität könnte man anführen, aber einleuchtender als jede
andere Anregung iſt die praktiſche Vorführung in dem neuen
Ausſtellungsraum Darmſtadt, Luiſenſtraße 16. Gerne wird man
dort jedem Wunſche entſprechen und die verſchiedenen Apparate
praktiſch vorführen. Da die elektriſchen Geräte gleichzeitig
nütz=
lich und bequem ſind, eignen ſie ſich wie kaum ein anderer
Gegen=
ſtand beſonders gut zu Weihnachtsgeſchenken. Es ſei noch darauf
hingewieſen, daß die Heag Freiloſe für eine Weihnachtslotterie
ausgibt, wonach jedes 10. Los gewinnt.
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus Kleines Haus Samstag,22. November 20, Ende gegen 22.15 Uhr
E9. Zum erſten Male:
Der raſende Sperling
Preiſe 1 bis 10 Mk. 20. Ende gegen 22 Uhr
Lucia von Lammermoor
Zuſatzmiete VI. T 7 und 8
Preiſe 1.50—750 Mk. Sonntag,
23. November 20—21.45 Uhr
Außerordentl. Bolkskonzert
2. Sinfonie v. Guſt. Mahler
Preiſe 1—5 Mk. 20—22.15 Uhr
Miſſiſſippi
M2,P2, Darmſt. Volksbühne
Gruppe 1 bis 1V
Preiſe 1—5 Mk. Montag,
24. November Geſchloſſen 20, Ende gegen 22 Uhr
Elektrola=Konzert
Preiſe 0.30 u. 0 50 Mk. Dienstag,
25. November 19.30—41.30
Der Barbier von Bagdad
K4 Bühnen=Volksbund
T Gr. 1 u. 6. Pr. 1—10 Mk 20—23 Uhr
Zum erſten Male wiederholt
Zuſatzmiete I., T Gruppe3
KFZ/Preiſe 1.20— Mk. Mittwoch,
26. November 19.30 bis n. 22 30 Uhr
Eliſabeth von England
G 5 Dſt. Volksb. r. 3 n. 4
Preiſe 1—10 Mk. 80 bis gegen 22 Uhr
Lucia von Lammermoor
Zuſatzmiete 11, 4 T, Gr. 4
Preiſe 1 50—7 50 Donnerstag,
27. November 20 bis geg. 22.15 Uhr
C 10 Der raſende Sperling
Preiſe 1—10 Mk. 20 bis nach 22 Uhr.
Die erſte Fran Selby
Bſ.=M. V,4 Pr. 1.50-7.50 M. Freitag,
28. November 19.30 bis geg. 22 Uhr
D 9 Königskinder
Preiſe —10 Mk. 0—21.30 Uhr
Arnold Mendelsſohn
Kammermnſi. abend
Preiſe 1, 1.50, 2 und 3 Mk. Samstag,
29. November 19.30—22 30 Uhr
Die Zauberflöte
F4, Dſt. Volksb., Gr. 1—4
Preiſe 1—10 Mk. 20— 22.30 Uhr
T Gruppe 2
Meine Schweſter und ich
Preiſe 1.20—6 Mk. Sonntag
30. November 5—17.30
Kabale und Liebe
Heſſenlandmiete II., III
U1. Gr. 1—4 Dſt. Volksb.
Preiſe 0.70—7 Mk.
19.30, Ende gegen 22 Uhr
E 10. Königskinder
Preiſe 1—10 Mk. 15—17 30 Uhr
Meine Schweſter und ich
Außer Miete
Preiſe 1—5 Mk.
20, Ende gegen 22 Uhr
Zuſatzmiete III. XYZ
Preiſe 1.20—6 Mk.
Heſſiſches Landestheater. Erſtaufführung Der
ra=
ſende Sperling”. „Der raſende Sperling” eine Volkskomödie
des niederdeutſchen Dichters Paul Schurek, gelangt heute,
Sams=
tag, im Großen Haus in der Inſzenierung von Günter Haenel
(Bühnenbild: Elli Büttner) zum erſten Male zur Aufführung. In
den Hauptrollen: Hermann Gallinger, Hugo Keßler, Paul
Ma=
letzki, Käthe Gothe, Elſe Knott und Kurt Schindler. — Die erſte
Wiederholung der neuinſzenierten Oper. Lucia von
Lam=
mermoor” von Donizetti findet heute, Samstag, mit der
Pre=
mierenbeſetzung im Kleinen Haus ſtatt.
Seite 6
Samstag, den 22. November 1930
Verſammlung der N. 5. 9.A.P.
„.Die am Freitag abend in der Woogsturnhalle abgehaltene
öffentliche Verſammlung der Nationalſozialiſten, die wie eine im
Perkeo ſtattgefundene Parallelverſammlung überfüllt war, wurde
von Stadtrat Abt geleitet, der eingehend auf die bekannten letzten
Vorgänge und auf ſeine am Vormittag erfolgte Verurteilung zu
ſprechen kam.
Der Referent des Abends, v. Ribbentropp, betonte, daß
die Nationalſozialiſten nicht ruhen würden, ſo lange zu arbeiten,
bis wieder Ordnung in Deutſchland herrſche und beſchäftigte ſich
eingehend mit einem Flugblatt, das zur heute Abend angeſetzten
ſozialdem kratiſchen Fröhlich=Verſammlung einlädt und ſetzte ſich
mit den einzelnen in dieſem Flugblatt enthaltenen Behauptungen
und Forderungen auseinander. Der Redner kam hierbei u. a. auf
die Entſozialiſierung der deutſchen Reichsbahn und trat für den
deutſchen Mittelſtand ein, der durch die Inflation alles verloren
habe, für den Handwerker und Gewerbetreibenden, für den
Ar=
beiter, der unter der Rationaliſierung zu leiden habe und für den
Bauernſtand, dem man es nicht ſo ſehr verübeln dürfe, wenn
in=
folge ſeiner Bedrückung und Verzweiflung er mal irgendwo über
die Stränge ſchlüge. Nach dieſen und anderen Abſchweifungen
behandelte der Referent auch das Thema des Abends „Sturm über
Deutſchland” und kennzeichnete den Nationalſozialismus als das
Deutſchland, das nicht immer ja ſage. Der neue Staat wird in
allem und jedem das Gegenteil vom heutigen ſein, alſo etwas
durchaus revolutionäres, aber nicht im Sinne der Revolution von
1918. — Die Verſammlung verlief teilweiſe lebhaft, aber
ſtörungs=
frei, und löſte ſich ebenſo auf.
— Mahler=Sinfonie am Totenſonntag. Unter Leitung von
Generalmuſikdirektor Dr. Karl Böhm veranſtaltet das
Landes=
theater=Orcheſter am Totenſonntag unter Mitwirkung eines 300
Perſonen ſtarken Chors als außerordentliches
Volks=
konzert eine Aufführung der 2. Mahler=Sinfonie. Mahler
wurde, wie er in einem Briefe ausführt, bei der Totenfeier für
Hans von Bülow zur Kompoſition dieſer „Auferſtehungsſinfonie‟
angeregt. Er ſchreibt in dem erwähnten Briefe u a.: „Die
Stim=
mung, in der ich da ſaß und des Heimgegangenen gedachte, war
ſo recht im Geiſte des Werkes, das ich damals mit mir herumtrug.
Da intonierte der Chor von der Orgel den Klopſtock=Choral: „
Auf=
erſtehen!” Wie ein Blitz traf mich dies, und alles ſtand ganz klar
und deutlich vor meiner Seele.”
— Kaufmänniſcher Verein Darmſtadt E. V. Am Mittwoch
hielt Herr Kapitän von Senden in unſerem Vereinslokal an Hand
zahlreicher Lichtbilder einen ſehr intereſſanten Vortrag über den
herrlichen Rieſen=Schnelldampfer „Bremen” des Norddeutſchen
Lloyd. Der Vortragende verſtand es in meiſterhafter Weiſe, ſeine
Hörer zu feſſeln. Zur Einführung erläuterte er die ganz
rieſen=
haften Größenverhältniſſe des Schiffes und ſeiner Einzelteile.
Ferner hob er beſonders hervor, wie der Schiffsbauer ſich die
neueſten techniſchen Errungenſchaften beim Bau des Schiffes
zu=
nutze machte. Schon ein Vergleich der Keſſelverhältniſſe der neuen
Schiffe gegen früher zeigt die gewaltige Entwicklung der
Schiffs=
bautechnik. Kommt man doch jetzt durch die Einführung der
Oel=
feuerung mit einem Drittel der Zahl der Keſſel gegen früher aus,
bei weit größerer Maſchinenleiſtung, ſo daß der gewonnene Raum
für andere Zwecke nutzbar gemacht werden konnte. Die
vorzüg=
lichen Lichtbilder beſtätigen den einführenden Vortrag und zeigten
uns die moderne Ausſtattung und techniſche Vollendung, die der
Norddeutſche Lloyd ſeinen neueſten Schiffen angedeihen läßt, um
der Bequemlichkeit und Sicherheit der Reiſenden zu dienen. Durch
die Glanzleiſtung der „Bremen” und ihres Schweſterſchiffes
Eu=
ropa” zeigte der Norddeutſche Lloyd, was deutſcher Fleiß, deutſches
Können und eiſerner Wille vermögen. Durch die Ausdauer und
Zähigkeit iſt es ihm gelungen, heute wieder eine führende Stellung
in der Weltſchiffahrt zu erreichen. — Der faſt zweiſtündige
Vor=
trag des alten Seefahrers und allſeitig beliebten Redners hielt
die Zuhörer bis zum letzten Augenblick in Spannung. Reicher
Beifall lohnte den Redner und zeigte ihm, wie ſeine Worte bei
allen Hörern vollen Anklang gefunden haben. Herr Jung dankte
Herrn Kapitän v. Senden in herzlichen Worten für ſeinen
hoch=
intereſſanten Vortrag.
— Monatsverſammlung im Gartenbauverein Darmſtadt. Wenn
graue Nebelſchwaden die Novembertage trüben, wenn Herbſtſtürme
das letzte Laub zu Boden zerren und die Natur draußen ſich
ſchlafen legt, dann gedenkt der Menſch ſeiner Toten, trauert und
hält ſtille Einkehr an Allerſeelen, am Volkstrauertag oder am
Totenfeſt. Vergänglichkeit und Sterben! Die Gartenfreunde
er=
lebens alljährlich bei ihrem raſtloſen Schaffen, und darum iſt es
zu verſtehen, wenn ſie in Gemeinſchaft mit gleichgeſinnten
Genoſ=
ſen in dieſer melancholiſchen Zeit des Jahres einen Abend für das
Gedächtnis der Toten frei hatten. Es war naheliegend, zunächſt
der vielen unglücklichen Bergleute zu gedenken, die in treuer
Pflichterfüllung unter der Erde grauſam vom Tod ereilt wurden.
Dann aber zogen die Gedanken zu den mehr als 2 Millionen
deut=
ſcher Helden, die nicht mehr heimkehrten. — Herr Rektor German
verſtand es meiſterhaft, die andächtig lauſchende Menge im Geiſt
in die zahlreichen ehemaligen Kampfgebiete zu führen zu den
Grab=
ſtätten, wo deutſche Brüder in fremder Erde ruhen. In zahlreichen
Bildern erblickte man deutſche Friedhöfe, die ſich an der
ehe=
maligen Front entlang in größeren oder geringeren Abſtänden
erſtrecken und zirka 700 000 deutſche Gefallene bergen. Die größten
Sammelfriedhöfe entſtanden in der Nähe von Arras ſchier
un=
überſehbar in ihrer Größe und erſchütternd in ihrer Eintönigkeit.
Nicht weit davon, bei St. Laurent=Blangy war das gewaltigſte
Maſſengrab zu ſehen. Faſt ein ganzes Armeekorps birgt dieſe
Totenſtätte. Manche deutſchen Kriegerfriedhöfe werden von der
franzöſiſchen Gräberverwaltung einigermaßen gepflegt, andere
wie=
der, wie z. B. der bei Servon im Marnegebiet, aber fehlt jeglicher
Grünſchmuck. Wo jedoch der Bund. Deutſche Kriegsgräberfürſorge‟
bisher tätig geweſen iſt, z. B. im Gebiet der Somme oder im
De=
partement Pas de Calais, da ſind die Kriegerruheſtätten in
wür=
diger Weiſe und fachmäniſcher Gediegenheit ausgeſtattet worden.
Ebenſo iſt dies teilweiſe in Belgien und Lettland geſchehen.
Ge=
radezu troſtlos aber ſieht es mit den deutſchen Ehrenſtätten in
Polen aus. Mehr als die Hälfte ſind verfallen und teilweiſe
Vieh=
weiden geworden. Nachdem noch weitere Grabſtätten aus
Sieben=
bürgen, Italien, ſogar ſolche bei Nazareth und in der Wüſte Sinai
gezeigt worden waren, ſchloß der Redner mit dem Wunſche, man
möge den Dank an die vielen, vielen toten Heldenſöhne durch
Beitritt zum Bund „Deutſche Kriegsgräberfürſorge” abtragen,
da=
mit den deutſchen Friedhöfen im Ausland Ewigkeitswerte gegeben
werden. Der Vortrag fand regen Beifall.
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Im großen „Krone”=
Saal fand der 2. diesjährige Vortragsabend ſtatt. Hat Herr Dr.
Nau im vorigen Vortrag in die Größen der Berner Alpen
ein=
geführt, ſo ſahen wir diesmal prächtige Bilder aus dem
benach=
barten Klubgebiet, dem Speſſart. Herr San.=Rat Dr. Hönlein
von der Ortsgruppe Lohr des Speſſartklubs hat in
liebenswür=
diger Weiſe die Schönheiten ſeines Klubgebietes zwiſchen
Gemün=
den und Wertheim vorgeführt, einer Gegend, die für eintägige
Wanderungen für uns zu weit liegt und deshalb wenig bekannt
iſt Herr San.=Rat Dr. Hönlein verſtand es, die ſchönen
Aufnah=
men aus den Main= und Speſſartſtädtchen noch beſonders zu
be=
leben durch die geſchickt eingeflochtenen Erläuterungen über
Sit=
ten und Gebräuche aus den Gebieten, ſodaß der 1. Vorſitzende der
Ortsgruppe Darmſtadt. Herr Profeſſor Dr. Köſer, in ſeinen
Dan=
kesworten unter dem lebhaften Beifall der Anweſenden noch
ins=
beſondere „den warmen Herzton des Heimatfreundes” mit Recht
hervorheben konnte.
Orpheum. Märchentheater. Heute Samstag, 22.
No=
vember, nachmittags 3.30 Uhr, findet unwiderruflich die letzte
Aufführung des „Struwwelpeter” in vier Bildern von H. Job
ſtatt. Das Märchen iſt mit beſonderer Sorgfalt einſtudiert und
beſonders nochmals auf den Spielplan geſetzt, um den Kindern,
welche am vergangenen Sonntag wieder umkehren mußten,
letzt=
malig Gelegenheit zu geben. Gegen Vorlage der heutigen Anzeige
zahlt man für: Eſtrade 25 Pfg., Saal 40 Pfg., Sperrſitz 50 Pfg.,
Balkon 50 Pfg., 1. Balkon 60 Pfg., Seiten=Parkett 60 Pfg.,
Parkett 70 Pfg., 1. Parkett 1 Mk.. Mittelloge 1 Mk. Dieſe
Sonder=Vergünſtigung iſt nur heute gültig; für drei Kinder oder
Erwachſene aber nur an der Kaſſe des Orpheums ab 2 Uhr
nach=
mittags. Allgemeiner Vorverkauf: Verkehrsbüro, Hugo de Waal,
Rheinſtraße 14, und telephoniſch 389. (Siehe heutige Anzeige.)
— Mozart=Verein. Das erſte Vereinskonzert, das der
Mozart=
chor unter der umſichtigen Leitung von Kavellmeiſter Friedr.
Rehbock vorbereitet, findet am Dienstag, den 2. Dezember. im
Saalbau ſtatt. Es iſt gekennzeichnet durch ein erleſenes
Pro=
gramm und durch bewährte Soliſten. Natürlich ehrt bei dieſer
Gelegenheit der Verein ſein Ehrenmitglied Profeſſor Arnold
Mendelsſohn durch die Wiedergabe einer Anzahl der dem
Mozartchor gemidmeten Volkslieder Großem Intereſſe dürfte
auch die Aufführung des neueſten Werkes von „Hugo Kaun
begegnen. Sein Zyklus von Männerchören. „Vom deutſchen
Rhein” dem ſich Bariton und Altſoli zugeſellen, hat in der
Sängerwelt begeiſterte Aufnahme gefunden.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. In brechend vollem Saale, im wahrſten Sinne des Wortes,
denn die Türe des Gerichtsſaales war von dem großen Andrang
aus den Angeln gebrochen, wurde am Freitag vor dem
Bezirks=
ſchöffengericht gegen den Stadtverordneten Abt, den
Führer der hieſigen Ortsgruppe der Nationalſozialiſtiſchen Partei,
wegen Beleidigung des Innenminiſters Leuſchner verhandelt.
Der Angeklagte wird beſchuldigt, in einer Verſammlung ſeiner
Partei die Behauptung aufgeſtellt zu haben: es ſei vom
Miniſte=
rium des Innern Anweiſung an die Schupo ergangen,
Zuſammen=
ſtöße mit den Nationalſozialiſten zu provozieren, um eine
Hand=
habe zu bekommen, die Partei zu verbieten.
Der Vorſitzende macht gleich vor Beginn der Verhandlung den
Angeklagten darauf aufmerkſam, daß er ſich in der Verteidigung
nur auf das zur Sache gehörige zu beſchränken habe. Der
Ange=
klagte proteſtiert energiſch dagegen, wie man ihm hier die Art
ſeiner Verteidigung vorſchreibe. Er behauptet, er habe damals
lediglich geſagt, die Polizei habe Anweiſung erhalten, rigoros
gegen die Nationalſozialiſten vorzugehen und daran ſeine eigenſten
Schlußfolgerungen geknüpft. Es ſei ihm gar nicht der Rede wert
geweſen”, den Namen des Innenminiſters zu erwähnen. Der
Vor=
ſitzende verbittet ſich eine derartige Redeweiſe, worauf der
Ange=
klagte auf weitere Ausführungen verzichtet, „er habe kein
Ver=
trauen zu dem Gericht‟. Der Staatsanwalt beantragt hierfür eine
Ordnungsſtrafe. Es werden zwei Kriminalbeamte vernommen,
die bei der Verſammlung zugegen waren, und es ergibt ſich ein
längeres Hin und Her zwiſchen Gerichtstiſch und Verteidiger. Der
Verteidiger ſtellt ſechs Beweisanträge, um den Wahrheitsbeweis
für die Behauptung des Angeklagten zu erbringen. Der
Staats=
anwalt beantragt, dieſe Beweisanträge abzulehnen, da ſie
ſämt=
lich weit vom Beweisthema abwichen. Das Gericht lehnt die
An=
träge als nicht zur Sache gehörig ab und nimmt den Angeklagten
in eine Ordnungsſtrafe von 50 Mark, hilfsweiſe zwei Tage Haft
wegen Ungebühr vor Gericht. Der Staatsanwalt betont in
ſeinem Plädoyer zunächſt, daß zuwider den Behauptungen des
Ver=
teidigers vom Gericht ſowohl wie von der Anklagebehörde alle
Parteiangehörigen gleich behandelt würden. Er beantragt eine
Gefängnisſtrafe von vier Wochen, denn es ſei ganz klar, daß der
Angeklagte eine Beleidigung des Innenminiſters bezweckt habe,
Der Verteidiger ſpricht in ſeinen Ausführungen von
Schreckensurteil” im Falle Amend, und daß das Gericht durch die
Ablehnung der Beweisanträge ſchon von vornherein ſeine
Stel=
lungnahme gezeigt habe. Der Vorſitzende warnt, nicht in dieſem
Tone weiterzuſprechen, andernfalls ihm das Wort entzogen
wer=
den müſſe, worauf der Verteidiger auf weitere Ausführungen
ver=
zichtet, da er ſich in der Verteidigung beſchränkt fühle. Das
Ge=
richt verurteilt den Angeklagten zu zwei Wochen
Gefäng=
nis. Eine Geldſtrafe ſei nicht ausreichend, da es wohl die gröbſte
Beleidigung ſei, einen hohen Beamten der Aufforderung zu
ſtraf=
baren Handlungen zu bezichtigen. Außerdem wird dem
Innen=
miniſter die Publikationsbefugnis des Urteils in den Darmſtädter
Zeitungen zugeſprochen.
Das ideale
PiR Abführ-Konfekk
— Abſchiedsvorſtellungen der Schlierſeer im Orpheum. Xaver
Terofal mit ſeinen 25 Schlierſeer Künſtlern beendet am Montag,
den 24. November, ſein diesjähriges Darmſtädter Gaſtſpiel. Es iſt
ſomit nur noch drei Tage Gelegenheit geboten, bei den in allen
Kreiſen ſo ſehr beliebten Bauern=Darſtellern, deren Kunſt weit
über die Grenzen Deutſchlands Achtung und Beifall gefunden hat,
einige frohe Stunden Aufmunterung zu gewinnen. — Heute,
Samstag, geht die ergötzliche Geſchichte aus der
Prinzregenten=
ſtraße 129 a (zwei Bauern im ³=Takt) letztmalig in Szene. (Siehe
heutige Beſprechung.) Morgen, Sonntag, gelangt einmalig zu
Ehren des Volksdichters Ludwig Ganghofer deſſen namhaftes
Werk „Der Herrgottſchnitzer von Oberammergau” zur
Auffüh=
rung. — Dieſes Standardwerk ſteht ſeit über 25 Jahren auf dem
Spielplan der Schlierſeer. Mehr als tauſend Aufführungen
wur=
den erreicht! Das führende Terofal=Enſemble verbürgt eine
her=
vorragende Darbietung. Montag, den 24. November, gelangt als
Abſchieds= und Ehrenvorſtellung für Terofal die überaus heitere
Komödie „Das Maderl mit den vier Nullen” mit Terofal als
„Aufwertungshypothekenbauer” einmalig zur Aufführung. Für
die drei nächſten Abende ſei daher die Parole, jeder noch einmal
zu Terofal. (Siehe heutige Anzeige.
— Märchen=Theater Perkeo. Wie aus der Anzeige erſichtlich,
bringt die Direktion Werner am Sonntag ein neues Märchen
„König Rübezahl”. Wir können allen kleinen
Theater=
freunden die Verſicherung geben, daß auch dieſesmal ein großer
Genuß bevorſteht. Wir wollen es uns erſparen, den Inhalt zu
verraten, denn das hieße, die Freude verderben. Kommt recht
zahlreich und ergötzt euch an der ſchönen Handlung, an der
präch=
tigen Ausſtattung wie herrlichen Koſtümen. Wir bemerken noch,
daß das Märchen an dem Tage (Totenſonntag) angepaßtes
Büh=
nenwerk iſt. Weil die Sonntagsvorſtellungen immer überfüllt
ſind, finden dieſesmal zwei Vorſtellungen ſtatt (um 2 Uhr und
½6 Uhr). Der Kartenverkauf iſt Samstag nachmittag von 4 bis
6 Uhr und Sonntag ab 11 Uhr an der Kaſſe.
— Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. Darmſtadt,
Alex=
anderſtraße 22 (Inf.=Kaſerne). Am kommenden Sonntag, den
23. November, abends, hält Herr Photograph Zinſel einen
Licht=
bildervortrag: „Kriegsgräber in Feindesland‟ Dieſe Stunde
ſoll eine ſchlichte Gedächtnisfeier, für unſere Toten werden und
laden wir deshalb unſere Freunde und Mitglieder herzlich ein.
häſte ſind auch an dieſem Abend wie bei allen unſeren
Veranſtal=
tungen herzlich willkommen. Es bedarf keiner beſonderen
Ein=
führung. Der Eintritt iſt frei.
Einbruchsdiebſtahl. In der Nacht vom 19. auf 20.
Novem=
ber 1930 wurden aus einer Gartenhütte des Hauſes Hochſtraße 35
eine größere Anzahl Wäſcheſtücke geſtohlen. Es handelt ſich um
Handtücher Herrenhemden. Damenſchlupfhoſen, Taſchentücher,
Frottiertücher, Geſchirrtücher, Tiſchdecken. Damen= und
Kinder=
ſtrümpfe, Sportſtutzen, Nachthemden uſw. Die Wäſcheſtücke ſind
gezeichnet F. C. G. J. M. und G. C — U. B. Perſonen, die über
den Diebſtahl ſelbſt, oder hinſichtlich des Abſatzes der geſtohlenen
Wäſche Angaben machen können, bitten wir, bei der
Kriminal=
polizei, Hügelſtraße 31—33, Zimmer 3, vorſprechen zu wollen. Alle
Benachrichtigungen werden ſtreng vertraulich behandelt.
Gleich=
zeitig warnen wir vor Ankauf ſolcher gebrauchter Wäſche, die faſt
in allen Fällen unreeller Herkunft iſt. — In der gleichen Nacht
wurde verſucht, in eine Wirtſchaft in der Landwehrſtraße 64
ein=
zubrechen und zu ſtehlen. Die Täter haben eine Schaltertüre mit
Stemmeiſen erbrochen, wurden aber an ihrem weiteren Vorhaben
gehindert, weil der Beſitzer des Lokals erwachte.
Betrüger feſtgenommen. Der in unſerem Polizeibericht
vom 13. 11. 1930 ausgeſchriebene Hermann Höh aus Leipzia, der
auch hier in Darmſtadt betrügeriſche Manipulationen größeren
Ausmaßes beging, wurde am 15. 11. 1930 in Karlsruhe durch die
dortige Kriminalpolizei feſtgenommen.
Lokale Veranſtalkungen.
— Darmſtädter Lehrerinnen=Verein. Wir
laden unſere Mitglieder zu dem Samstag, 22. Nov., in der Otto=
Berndt=Halle ſtattfindenden Vortrag von Herrn Prof. Dr.
Wöh=
ler „Darmſtadt und die Chemie” herzlich ein und bitten um
zahl=
reiches Erſcheinen.
Vereinigung früherer Leibgardiſten
Darm=
ſtadt. Die Kameraden unſerer Vereinigung machen wir auf die
morgige Totenge enkfeier in der Stadtkirche aufmerkſam und bitten
um vollzählige Beteiligung. Antreten an der Feuerwache um
7 Uhr 40 Min. Nach Beendigung der kirchlichen Feier
Kranznieder=
legung an unſerem Denkmal. — Ortsgruppe Darmſtadt
ehem. Angehöriger der 76. Reſ.=Div. Wir machen
un=
ſere Kameraden auf die vorſtehende Notiz der Leibgardiſten
auf=
merkſam und bitten ebenfalls um vollzählige Beteiligung.
An=
ſchluß an die Leibgardiſten.
— Brauerei Schul Schloßgaſſe. Samstag, den
und Sonntag, den 23. November, findet in der Brauerei
Schul Konzert, ausgeführt von einem Enſemble des Stadt=
Orcheſters, ſtatt. (Vergl. Anz.)
— Hotel=Reſtaurant Poſt (am Hauptbahnhof)
veran=
ſtaltet, wie aus der Anzeige erſichtlich, heute, Samstag, abend
einen Tanz=Abend. Morgen, Sonntag, Künſtler=Konzert,
ausge=
führt von der beliebten Hauskapelle. An dieſem Tage kommen
nur auserwählte Stücke in Anbetracht des Toten=Gedenktages zu
Gehör.
Sportplatz=Reſtaurant und Café am
Böllen=
alltor. Heute Kaffee= und Kuchentag mit Konzert. Abends
Tanz. (Vgl. Anz.)
Aus Heſſen.
Vorkragskurfus über landwirkſchaftliches
ſchaftsweſen in Mainz und Gießen
Das Landwirtſchaftliche Inſtitut
Landesuniverſität in Gießen veranſtaltet in Gemeinſchoßt
band heſſiſcher landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften in
Ländlichen Genoſſenſchaftsverband Raiffeiſen e. V. in T.
dem Raiffeiſenverband e. V., Ludwigshafen a. Rh., in 8
4. bis 6. Dezember d. J. in Mainz im Rheingoldſaale der
in Gießen am 12. und 13. Dezember d. J. in der neuen
des=Univerſität je einen Vortragskurſus über
landwirt=
noſſenſchaftsweſen, bei welchen zeitgemäße Fragen des I5
fenſchaftsweſens und des Abſatzes landwirtſchaftliche=
Behandlung kommen werden. Bei der großen
Bedeutun=
für die Landwirtſchaft iſt mit einer ſehr zahlreichen
rechnen.
für die Woche vom 23. bis 29. November 1m
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Clugu
Straßenbericht
Hanptdurchgangsſtraßen in Heſſur
Bensheim—Heppenheim vom 26. 11. bis 10. 12.
tung Lorſch.
Kirchheimbolanden — Weſthofen (Ortsdurchfahrt Fie
Nichtung Weſthofen) vom 31. 11. bis 15. 12. geſpevn!7
Eppelsheim.
Heldenbergen—Windecken wegen Brückenbauarbeitema
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Eichen—Oſtheinn //0
Friedberg—Hanau zwiſchen Ilbenſtadt—Kaichen voro
weiteres geſperrt. Umleitung: Aſſenheim-Bönſtadt—/i
Büdingen—Gelnhauſen vom Abzweig nach Vonhauu
zweig nach Haingründau bis auf weiteres geſperrt. Um
hauſen. Diebach a. Haag, Alt= und Neuwiedermus, Mütg Wrul
Friedberg—Wetzlar (zwiſchen Pohlgöns—Niederglein
desgrenze) vom 6. 10. bis auf weiteres geſperrt. Umleiſ
Frankfurter Straße in Vilbel vom 16. 10. bis auf 19/
Umleitung: Nieder=Erlenbach-Harheim-Bonames.
Grünberg—Hungen (Ortsdurchfahrt Hungen) vomaM”
weiteres geſperrt. Umleitung: Ortsſtraße an der neuer
Klein=Linden—Wetzlar (Ortsdurchfahrt Klein=Lind.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Garbenheim—Z
Heuchelheim—Gießen.
Niederdorfelden—Gronau vom 6. 11. bis auf weiter
leitung: von Niederdorfelden: nach Frankfurt a. M. ür=
Friedberg über Rendel, Klein=Karben. Umleitung: He
Frankfurt a. M. über Vilbel, Nieder=Erlenbach, Harug.) Mgen
Sonſtige Straßen in Heſſem/. Hum.
Ortsdurchfahrt Sprendlingen (Rhh.). St. Johannesrt
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Wolfsheim.,
Wallertheim. Gau=Bickelheim.
Freilaubersheim—Hackenheim Klm. 36,0—38,35 vo
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Volxheim—Wölllid
Nösberts—Grebenhain vom 1. 9. bis auf weiteres /0
tung: Weidmoos
Ortsdurchfahrt Wieſeck vom 18. 9. bis auf weiteren
leitung: Nödgen und Lollar—Daubringen.
Grund=Schwalheim-Bad=Salzhauſen vom 18. 9.
geſperrt. Umleitung: Unter=Widdersheim—Steinheinn=
Horloff-Nidda.
Butzbach-Hochweiſel vom 18. 9. bis auf
weitera=
leitung: Nieder=Weiſel—Oſtheim.
J. Griesheim, 21. Nov. Am kommenden Sonnta /
Frankfurter Volkstheater unter Leitung des Direktzi
im Gaſthaus „Zum Darmſtädter Hof” hier, ein Gaw
führung gelangt „Der Fremdenlegionär”. Nachmittarz
lung: „Die Zauberſchlöſſer‟ Ein hieſiger Landwirtt
mit der Einbringung ſeiner Gemüſeerzeugniſſe beſchätr
für eine Fuhr zuviel war, ließ er einen Teil der Erze
Grundſtücke liegen, um ſie am nächſten Vormittag eEn
gen. Er war aber nicht wenig erſtaunt, als er amnf
feſtſtellen mußte, daß eine größere Menge von Roth
gebracht war. Die Frevler hatten inſofern ganze Ab
ſie die billige Ernte an Ort und Stelle gleich markt !
Es iſt hiernach anzunehmen, daß die Ware direkt varn
dem Markt zugeführt worden iſt.
* Wixhauſen, 2. Nov. Seine diesjährige We;
hat der hieſige Fußballklub Union e. V. auf den 21. T3:
ten Sonntag vor Weihnachten, feſtgeſetzt.
Genannd=
wie alljährlich ein den Freuden dieſes Feſtes
entſpreckk-
ſowie einige Humoresken zur Aufführung.
G. Ober=Ramſtadt, 21. Nov. Ueberreichung
briefe. Nachdem die Geſellenprüfungen des On
Ober=Ramſtadt beendet, werden die Geſellenbriefe, ſriel
ibgeſchloſſen, am Samstag, den 22. d. M., nachmittags)“
„Zur ſchönen Ausſicht” (Schröbel) überreicht. Zu die er
Freunde des Handwerks eingeladen. — Gefallene
am Totenſonntag. Am Sonntag, den 23. d. M.
vormittags 11 Uhr, findet auf dem Friedhof beim Gefu
eine Gedenkfeier ſtatt, zu der alle Einwohner freun!
ſind. Die Geſangvereine werden hierbei mitw*
Bläſerchor.
— Nieder=Beerbach, 21. Nov. Die hieſige Autob
ſchaft, die den Verkehr von hier nach Darmſtadt bou
ſeit einiger Zeit in ſchwierigen Verhältniſſen. Nachden
von mehr als 20 000 RM. ergeben hat, hat das Amtss
des Vorſtandes den Konkurs eröffnet. Als Konkursveg
anwalt Dr. E. E. Hoffmann II. in Darmſtadt
Verluſt haften 90 Genoſſen mit Beträgen von je 50.1.
Gläubiger mit einem erheblichen Ausfall rechnen mun=
* Roßdorf, 21. Nov. Totengedenkfeier.
gefallenen und verſtorbenen Kameraden veranſtalſe*
Sportkartell” Roßdorf am Totenſonntag eine Gedenl?
auf dem Friedhof am Kriegerehrenmal. Herr Landtagss
Offenbach hat die Gedächtnisrede übernommen.
Rheinheſſen.
Mainz, 21. Nov. Seit einigen Tagen wird des
des Beitreibungsperſonals der Mainzer Stadtkaſſe au.
Oberbürgermeiſters durch das Rechnungsprüfungsama!
ſer Reviſion wurden bei dem Pfandmeiſteraſſiſtenten
mäßigkeiten feſtgeſtellt. Der Betreffende hat ſin
tag freiwillig der Staatsanwaltſchaft geſtellt unter 20
Stadt etwa 5000 RM. veruntreut zu haben. Obeve
hards teilt mit, daß der Genannte, der in Haft gench
1400 RM. im Beſitz habe, die zugunſten der Stadt Fi
den. Seitens der Stadt iſt die ſofortige Enthebung
und das Dienſtſtrafverfahren mit dem Ziele der De—
leitet worden.
Undenheim (Rhh.), 21. Nov. Der Mühlenbeſihzé
Schweikhardt aus Undenheim hat vor einiger Reit /e*
geſellen, Walter Kurth aus Zehrten (Pommern),
14 Tagen verſchwand nun auch die älteſte Tochter 9
e=
jährige L. Schweikhardt, ſpurlos. Man kam almar
mutung, daß zwiſchen beiden engere Beziehungen 9e
ſtellte Nachforſchungen an. Vorgeſtern nun traf die
richt ein, daß ſich die beiden jungen Leute gemeinſan. 2
Müllerknechtes in Pommern das Leben genommen Le
ſene Müllerknecht hatte ſich zunächſt nach Berlin Ree
von dort in ſeine Heimat zurück, wohin ihm die 2—
beſitzers folgte. Aus welchen Gründen die beiden 14‟
mord verübt haben, iſt unbekannt.
Tageskalender für Samstag, den 22. N00
Heſſ. Landestheater, Gr. Haus. 20 Uhr=
Sperling”. — Kl. Haus, 20 Uhr, VI5 T7
Orpheum 15.30 Uhr: „De
mermoor
20.15 Uhr: 2 Bauern im ½4=Takt”, — R9
keller, Café Oper, Zum Datterich. Reſtaural.
Spaniſche Bodega. Rheingauer Weinſtude,
rant am Böllenfalltor. — Kinovorſtel!*
Helia= und Palaſt=Lichtſpiele. — Neckatſ.”
Coſima—Siegfried=Wagner=Gedächtnisfeiel,
Gymnaſium 20.15 Uhr: Vortrag 2
Geſ.).
Otto=Berndt=Halle. Aie
Prof. Dr. Wöhler.
„en des Standesamis Darmſtadt.
drn 12. November: Georg Weber, Fabrikarbei=
Grohberg 13e. Am 2. Nov.: Karl Ritter,
Poſt=
oß=Zimmern, hier Bahnhofspl. 20. Am 13.
hrüller, geb. Reuter, 48 J., Ehefrau des
Glaſer=
gse 30. Katharina Hummel, geb. Hinz, Witwe
4 J., Nieder=Ramſtädter Straße 30. Am 14.
Margarete Dillmann, geb. Delp. 39 J..
Ehe=
ders in Mainz, Gallusſtraße 22, hier Grafen=
Nov.: Heinrich Franz Rettig, 22 Tage,
Lang=
heim, hier Grafenſtr. 9. Am 15. Nov.: Anna
ſtellte, ledig, 55 J., Ober=Ramſtadt, hier Er=
Karl Emil Neuzeit, Vorarbeiter i. R., 74 J.,
6. Nov.: Anna Hofferberth, 24 J., ledig, ohne
(is Dieburg, hier Grafenſtr. 9. Anna Katha=
Samstag, den 22. November 1930
Wittmann, 67 J., Witwe des Küfers, Rhön=
Nov.: Wilhelm Heinrich Braun
Maſchinen=
ibfrauenſtr. 110. Am 16. Nov.; Wilhelm Rau,
Ludwigshöhſtraße 12. Am 17. Nov.:
Marga=
hetu/Hhannette Breitwieſer, geb. Roß, 54 J.,
Ehe=
rmeiſters, Nieder=Ramſtädter Straße 54.
Wil=
ſob, geb. Baumgarten, 58 J., Ehefrau des Pri=
„äuiner Straße 88. Dina Graulich, geb. Wild,
Taglöhners, Stockſtadt, Kreis Groß=Gerau, hier
18. Nov.: Katharina Lich, geb. Kauf, 93 J.,
. Neugaſſe 7. Am 17. Nov.: Pauline
Wilhel=
ſähnle, 49 J., Ehefrau des Aufnahmeerhebers,
9. Nov.: Martin Ruppel, 85 J., Schuhmacher,
Nov.: Eva Kauß, geb. Gunkel, 66 J., Ehefrau
ſre inusſtr. 69. Am 19. Nov.: Johanna Schuſter
J., Witwe des Arztes, Dr., Sandſtr. 24. Luiſe
18 J., Ehefrau des Hilfsarbeiters, Pfungſtadt,
Hermann Kabey, 7 Mon., Große Kaplanei=
Kov.: Jakob Seitz, Telegraphendirektor i. R.,
Jacob Lebermann, Lehrer, 63 J.. Grafen=
Rirchliche Nachrichken
ſpangeliſche Gemeinden.
Samstag (22. November).
ßlirch— Abends 8 Uhr: Verein zur Abhaltung
lutheri=
ſesdice! Totengedenkfeier. Pfarrer Lautenſchläger.
n 23, äcrag nach Trinitatis (23. November).
Totenſonntag.
irches, Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Gedenkfeier
ligm. Pfarrer Lautenſchlager. — Vorm. 10 Uhr:
esdiem Pfarrer Lautenſchläger. — Vorm. 11.15 Uhr:
ſtesdim. Pfarrer Heß — Nachm. 5 Uhr:
Abendgottes=
farrem ungner. (Kirchengeſangverein.)
lkirchet wochentags von 9—4 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang Nordtüre.
ftkapelle Wegen Wiederherſtellungsarbeiten geſchloſſen.
bkirchte Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan Zim=
Aun. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Dekan
dienſten der Stadtkirche und Schloßkirche
ſllekte für die Gefallenenehrung.)
1 Uhr: Trauergeläute auf allen Kirchen. —
ſakdfriedhof. Gottesdienſt. Pfarrer Dr. Bergér.
M1 Alter Friedhof. Gottesdienſt. Pfarraſſiſtent
hſcal im Schloß. Dienstag, 25. Nov., abends
vereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch,
29. Nov., nachm. 2—4 Uhr; Handarbeitsſchule
ſte. — Freitag, 28. Nov., abends 8 Uhr:
Jugend=
dierst adtgemeinde, Poſaunenchor. — Samstag, 29.
zhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde,
(Kiesſtraße 17). Sonntag, 23. Nov., vorm.
hird ottesdienſt. Pfarrer Kleberger. — Abends
ränigung der Stadtgemeinde. — Montag, 24.
hr: Jugendbund der Lukasgemeinde (ältere
Ab=
der Gemeindevertretung der Lukasgemeinde
nskag, 25. Nov., abends 8 Uhr: Kirchenchor der
igendvereinigung der Stadtgemeinde (ält. Ab=
Udchenvereinigung der Reformationsgemeinde
igl.. — Mittwoch, 26. Nov., nachm. 4 Uhr:
Jung=
ieinde. — Abends 6 Uhr: Bibelſtunde. Pfar=
Ads 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkapelle und
Jugendbund der Markusgemeinde (ältere
läpchenvereinigung der Reformationsgemeinde
Ea) — Donnerstag, 27. Nov., abends 8 Uhr:
Lukasgemeinde (Nothilfe=Kreis), —
Jugend=
ſtiemeinde (jüngere Abteilung). — Freitag, 28.
Wir- Mütterabend der Stadtgemeinde. — Jugend=
Nalatg meinde (jüngere Abteilung), — Jugendbund
nin de.
undllwim an Auswärtigen: Bis 30. November Pfar=
. Dezember ab Dekan Zimmermann.
durch Diakonen: Hauptſtation im
Diakonen=
zir Straße 21; Fernſprecher 2883.
Fatdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17
Vorder=
rrechſtunden vormittags von 10 bis 12 Uhr und
r Samstags) von 5 bis 6 Uhr. Fernſpr. 4584.
RN KKollekte für die Kriegshinterbliebenenhilfe.)
anptgottesdienſt mit Feier des heiligen
Abend=
wTeringer. Anmeldung von 9.30 Uhr an in der
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt für die Mar=
Pfarrer Beringer. — Abends 6 Uhr: Litur=
Aſeier des Kirchenchors mit Anſprache. Landes=
(Kollekte für die Chorſchule.)
Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Martins=
EAuferſtehung des Fleiſches . — Abends 8 Uhr:
iic emeindehaus. „Das Paradies”
Sheicn 9 orm. 10 Uhr: Pfarrer Köhler. (Unter
Mit=
r Azertſängerin Frau Horn=Stoll.)
Sohirde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Montag,
ſends 8 Uhr, im Gemeindehaus: „Vortrag des
Rüparrers Lic. Fricke=Frankfurt über: „Chriſten=
.— Dienstag, 25.Nov., abends 8 Uhr, im
Mar=
rMcher; im Gemeindehaus: Jugendvereinigung.
Seite 7
Donnerstag, 27. Nov., abends 8 Uhr, im Martinsſtift:
Mädchen=
vereinigung Oſt; im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt;
Mauerſtr. 5: Poſaunenchor. — Freitag, 28. Nov., abends 8 Uhr,
im Martinsſtift: Mütterabend (Oſt); im Gemeindehaus:
Mütter=
abend (Weſt); Jugendvereinigung (ältere Abteilung)
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Marx. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 5.30
Uhr: Liturgiſcher Gottesdienſt unter Mitwirkung des
Kirchen=
chors. Pfarrer Goethe.
Montag, den 24. November, abends 8 Uhr: Kirchenchor und
Mütterabend. — Mittwoch, den 26. November, abends 8 Uhr:
Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer Marx
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7.30—5 Uhr zu ſtiller
Andacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie),
Vor=
mittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Becker.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Becker.
Veranſtaltungen. Dienstag, 25. Nov., abends 8.15
Uhr: Männerabend. — Mittwoch, 26. Nov., nachm.: Ausflug
des Frauenvereins der Johannesgemeinde auf das Schießhaus. —
Donnerstag, 27. Nov., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. (Kollekte für den Kirchenbaufonds der
Petrus=
gemeinde.) Pfarrer Weiß. — Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottes=
dienſt. Pfarrer Weiß. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt unter
Mitwirkung der Jugendbünde. Pfarrer Irle.
Veranſtaltungen: Sonntag, 23. Nov., nachm. 3 Uhr:
Friedhofsfeier auf dem Beſſunger Friedhof. Pfarrer Irle —
Abends 8.15 Uhr: Jugendvereinigung.
Montag, 24. Nov.,
abends 8.15 Uhr: Mädchenvereinigung. — Mittwoch, 26. Nov.,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Oſtbezirk im Gemeindehaus
über „Perſon und Briefe des Johannes”, Pfarrer Weiß. —
— Abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Weſtbezirk im Saal der
neuen Trainkaſerne über: „Was iſt Evangelium?” Pfarrer
Irle. — Donnerstag, 27. Nov. abends 8 Uhr: Mütterabend. —
Freitag, 28 Nov., abends 8 Uhr: Mädchenchor. — Abends 8.30
Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 29. Nov., abends 7.30 Uhr:
Singekreis.
Pauluskirche. Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Müller. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Mül=
ler. — Nachm. 5 Uhr: Liturgiſch=muſikaliſche Abendfeier unter
Mitwirkung des Kirchenchors (u. a. das „Heldenrequiem”, von
F. Nagler).
Veranſtaltungen: Sonntag, 23. Nov., abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung. — Montag, 24. Nov., abends 8 Uhr:
Jugend=
bund. — Dienstag, 25. Nov., abends 8 Uhr: Kirchenchor. —
Mittwoch, 26. Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Müller,
— Donnerstag, 27. Nov., abends 8 Uhr: Mütterabend. —
Jugend=
bund
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Waldeck. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Ev.
Sonntags=
verein: Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. — Donnerstag, 27.
Nov., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Vorm. 11 Uhr:
Totengedenkfeier auf dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädter
Straße. Anſprache von Stadtmiſſionsinſpektor Bringmann.
Mit=
wirkung der Stadtmiſſionschöre. — Nachm. 3.30 Uhr:
Bibel=
ſtunde. Prediger Bringmann. — Montag, nachm. 4 Uhr:
Miſ=
ſionsarbeitsſtunde. — Abends 8 Uhr: Teeabend für
Blätterver=
teiler. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends
8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Prediger Bringmann. —
Mitt=
woch, abends 8.30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends
8.30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Bringmann — Freitag, abends
8.30 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule, Beſſunger Straße 80.
Prediger Neuber. — Samstag, abends 8.15 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24), Sonntag, nachm. 4.45
Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Mädchen — Abends 8.30 Uhr:
Jugendbundſtunde für junge Manner. — Dienstag, abends 8.30
Uhr: Mädchenkreis. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderbund. —
Abends 8.30 Uhr: Freundeskreis für junge Männer mit
Vor=
trag von Herrn Prediger Bringmann: „Vom Fabrikjungen zum
Millionar .— Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge
Männer
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtr. 22,
Infanteriekaſerne, Hof links) Hauptabteilung (über 18 Jahre):
Sonntag, 23. Nov., abends 8 Uhr; Lichtbildervortrag; „
Kriegs=
gräber in Feindesland” — Mittwoch, 26. Nov., abends 8.30 Uhr:
Bibelſtunde. — Freitag, 28. Nov., abends 8.15 Uhr: Turnen in
der Turnhalle der Ludwigs=Oberrealſchule. — Jungvolk (14 bis
18 Jahre): Sonntag, 23. Nov., 3—6 Uhr: Jungvolkſtunde. —
Dienstag, 25. Nov., abends 8.30 Uhr: Bibelabend. —
Donners=
tag, 27. Nov., abends 8.30 Uhr: Heimſtunde. — Freitag, 28.
Nov., abends 8.15 Uhr Turnen mit der Hauptabteilung. —
Jungſchar (10 bis 14 Jahre); Mittwoch, 26. Nov., 3—6 Uhr:
Spielen, Singen, Geſchichte, Ausklang.
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein: Feierabend
(Stiftsſtraße 51): Dienstag, 25. November, abends 8.30 Uhr
Lichtbildervortrag
Lutheriſcher Gottesdienſt (ſelbſt. ev.=luth. Kirche) im „
Feier=
abend”, Stiftsſtraße 51: Sonntag, den 23. Nov., nachm. 5 Uhr:
Predigtgottesdienſt Pfarrer Müller=Erbach.
Schloßkapelle Kranichſtein. 10 Uhr: Gottesdienſt mit Feier
des heiligen Abendmahls. Pfarrer Grein=Arheilgen.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städtiſchen Akademie für
Tonkunſt. Eliſabethenſtraße), Sonntag, 23. Nov., 10 Uhr:
Men=
ſchenweihehandlung mit Predigt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 24. Nov., abends
8 Uhr, im Feierabend, Stiftsſtraße 51: Bibelſtunde.
Advent=Gemeinde, Waldſtraße 18 Sonntag, 9—12 Uhr:
Re=
ligions= und Nachhilfeunterricht für Kinder. Abends 8 Uhr:
Licht=
bildervortrag. — Montag: Heimabend. — Mittwoch;
Armennäh=
abend. — Freitag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde. — Samstag,
vorm. 9.30—11.30 Uhr: Sabbatſchule und Predigt. Nachm. 3 Uhr:
Jugendſtunde.
Methodiſtengemeinde (Evang. Freikirche), Wendelſtadtſtr. 38.
Sonntag, 23. Nov., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule Abends 8 Uhr=
Predigt. Thema: „Wie wir frei werden von aller Todesfurcht”
Prediger E. Bültge. — Mittwoch, 26. Nov., abends 8 Uhr:
Bibel= und Gebetsſtunde. — Freitag, 28. Nov., abends 8 Uhr:
Frauen=Miſſionsverein.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian. Science
Society). Aula der Landesbauſchule. Neckarſtraße 3. Gottes=
dienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten
Mittwoch im Monat, abends 8,15 Ubr.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm.
11.15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr:
Wortverkündi=
gung. — Mittwoch. abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag,
abends 8.15 Uhr: Wortbetrachtung.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt, Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal): Jeden Dienstag, abends
8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion. Sonntags, vormittags
10 Uhr: Kinderverſammlung.
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, vorm. 8 Uhr:
Gebets=
verſammlung. 10 Uhr: Heiligungsverſammlung. 11.30 Uhr:
Kompagnieverſammlung für Kinder. Nachm. 3 Uhr: Wegweiſer
für Kinder. 5 Uhr: Kinderverſammlung. — Abends 8 Uhr:
Heilsverſammlung für Erwachſene. — Montag, abends 8 Uhr;
Jugendliga. — Dienstag, abends 8 Uhr: Soldatenverſammlung.
— Mittwoch, nachm. 5 Uhr: Kinderverſammlung. Abends 8 Uhr:
Heilsverſammlung. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Heimbund.
Freitag, nachm. 5 Uhr: Kinderverſammlung. Abends 8 Uhr:
Hei=
ligungsverſammlung.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40)
Sonn=
tag, den 23. Nov., vorm. 9.30 Uhr: Andacht. Nachm. 3.30 Uhr:
Jugendbundſtunde. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. —
Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten),
Mauer=
ſtraße 17. Sonntag, den 23. Nov., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. um 4 Uhr: Predigt.
Abends 8.15 Uhr: Jugendſtunde. — Mittwoch, den 26. Nov.,
abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde, — Freitag, den 28. Nov., abends
8.30 Uhr: Gebetsſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonntag, vorm. 10
Uhr: Predigt. 11 Uhr: Sonntagsſchule, 8 Uhr: Predigt. —
Mon=
tag, abends 8.15 Uhr: Jugendverein (Quellwaſſerbeſprechung) —
Dienstag, nachm. 3 Uhr: Frauenmiſſionsverein. 8.15 Uhr:
Sing=
ſtunde. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Katechetiſcher Unterricht. —
Donnerstag, abends 8.15 Uhr: Bibel= und Gebetsſtunde.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt (Hindenburgſtraße,
ehem. Kaſino). Sonntag, den 23. Nov., vorm. 9.30 Uhr, nachm.
4 Uhr, und Mittwoch, den 26. Nov., abends 8.30 Uhr:
Gottes=
dienſt
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II. (Bismarckſtraße 54).
Sonntag, den 23. Nov., vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und
Mitt=
woch, den 26. Nov., abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Auswärtige Gemeinden.
Evang. Gemeinde Eberſtadt. Sonntag, 23. Nov. (
Toten=
feſt), vorm. 9.45 Uhr: Hauptgottesdienſt. Mitwirkung des
Kirchen=
chors. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3 Uhr: Toten=
und Gefallenengedenkfeier in der Friedhofshalle. Abends 8 Uhr;
Feier des hl. Abendmahls — Montag: E. J. G.
Mädchenjung=
ſchar I; Jungenabend. — Dienstag: Frauenabend. — Mittwoch:
E. J. G. Bubenjungſchar; Kirchenchor. — Donnerstag: E. J. G.
Mädcheniungſchar: Ringabende der Mädchengruppe. — Freitag:
E. J.G. Führerkreis. — Provinzial=Pflegeanſtalt: Nachm. 1.30
Uhr: Gottesdienſt.
Evang. Gemeinde Traiſa. Totenſonntag, 10 Uhr:
Gedächt=
nisgottesdienſt. 11 Uhr: Gedenkfeier am Ehrenmal der
Gefalle=
nen. 11.30 Uhr: Friedhofsfeier — Montag, 20 Uhr: Probe der
Mitſpielenden der E. J. G. — Dienstag, 20 Uhr: Mädchengruppe.
— Mittwoch, 20 Uhr: Bubengruppe. — Donnerstag, 20 Uhr:
Frauenabend.
Evang. Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag den 23. Nov.
(Totenfeſt), vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Mitwirkung des
Kirchenchors Kollekte. Nachm. 2.30 Uhr: Totengedenkfeier auf dem
Friedhof. Mitwirkung des Poſaunenchors der evang.
Gemein=
ſchaft. — Dienstag: Jungmädchenverein. — Mittwoch:
Kirchen=
chor und Jugendvereinigung.
Evang. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 23. Nov. (
Toten=
ſonntag), vorm 10 Uhr: Gottesdienſt. Mitwirkung des Kirchen=
und Poſaunenchors. Kollekte. 11 Uhr: Gefallenengedenkfeier am
Kriegerdenkmal. 4.30 Uhr: Totengedenktag=Schlußfeier in der
Kirche. — Montag: Jugendverein. — Dienstag, 6—7 Uhr:
Bücherausgabe. 8.30 Uhr: Bibelſtunde. — Mittwoch: Kirchenchor.
— Donnerstag: Mütterabend: Poſaunenchor im Schulſaal. —
Freitag: Mädchenverein. — Samstag: Jugendverein.
Evang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag, 23. Nov. (Totenfeſt),
vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Mitwirkung des
Kirchen=
geſangvereins und des Poſaunenchors. Nachm. 3 Uhr:
Friedhofs=
feier. Mitwirkung des Geſangvereins Liederkranz und des
Jung=
mädchenvereins. Nachm. 4 Uhr: Liturgiſche Totenſonntagsfeier.
Feier des hl. Abendmahls. — Montag: Frauenverein. —
Diens=
tag: Kirchengeſangverein und Poſaunenchor. — Donnerstag;
Jungmädchenverein. — Freitag; Jugendbund Wartburg.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen, Alte Darmſtädterſtr. 14.
Sonntag, den 23. Nov., vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den 27.
Nov., abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt,
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingartenſtraße 35).
Sonntag, den 23. Nov., vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den 27.
Nov., abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt (Bahnhofſtr. 25).
Sonntag, den 23. Nov., vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, den 27.
Nov., abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt (Bahnhofſtraße 22),
Sonntag, den 23. Nov., nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 27.
Nov., abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauerſtraße 3).
Sonntag, den 23. Nov., nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 26. Nov.,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburgerſtraße 22),
Sonntag, den 23. Nov., nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 26. Nov.,
abends 8 Uhr: Gottesdienſt.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Eber=
ſtadt, Pfungſtädter Straße 7I (Reſtauration zur Harmonie);
Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr: / Bibelſtudium mit Diskuſſion.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Rein=
heim i. O., Kirchſtraße 93. Jeden Samstag, abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtudium mit Diskuſſion.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Auer=
bach, Darmſtädterſtraße 28. Jeden Mittwoch, abends 8 Uhr:
Bibelſtudium mit Diskuſſion.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Bicken=
bach, Darmſtädterſtraße 69. Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr:
Bibelſtudium mit Diskuſſion.
Ludwigsplatz 4 Ua.Stltd& Telefon 313
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Seite 8
Samstag, den 22. November 1930
... Aber Holland iſt von den Holländern gemat
Von der Trockenlegung der Zuiderſee. — Ein Teil der Rieſenröhrenanlagen an den Seeufern.
Die Trockenlegung der Zuiderſee, das ungeheuere Werk menſchlicher Arbeit, ſchreitet raſch vorwärts.
Waſſerſtraßen werden gezogen, die das neugewonnene Land mit der offenen See verbinden ſollen,
eine ganz neue Landſchaft iſt im Entſtehen. Man muß an das alte Wort denken: „Der liebe Gott
hat die Welt geſchaffen, aber Holland iſt von den Holländern gemacht!”“
Deukſchenheke in einem amerikaniſchen Fim
Ein dramatiſches Luftkampfbild aus dem Film „Engel der 4
der gegenwärtig in London unter rieſigem Andrang des Publikums läuft und
ſcher Beſucher den Gipfelpunkt der Deutſchenhetze darſtellen ſoll. Der Film, d
deutſchen Luftſchiffangriffs auf London und andere Luftkämpfe ſchildert, iſt 1
aufwand von 5—6 Millionen von einem neuen amerikaniſchen Produzenten
Reich und Ausland.
Bad Homburgs früherer Oberbürgermeiſter
geſtorben.
Bad Homburg. Der frühere
Oberbürger=
meiſter von Bad Homburg, Lübke, iſt im Alter
von 68 Jahren am Starnberger See geſtorben.
Vom 1. September 1907 bis 31. Dezember 1924
hat er die Geſchicke der Stadt Bad Homburg
ge=
leitet, nachdem er vorher Beigeordneter in
Elberfeld war.
Umfangreiche Güterberaubungen.
Schlüchtern. Die Vermutungen der
Eiſen=
bahnkriminalpolizei, daß die Brüder Müller
von der Diehlmühle bei Schlüchtern in
Gemein=
ſchaft mit Wilhelm Jahn aus Steinau weitere
Güterzugberaubungen vorgenommen haben
müſ=
ſen, ſind beſtätigt worden. Nach den neueren
Feſtſtellungen haben die drei Brüder Heinrich,
Joſef und Auguſt Müller, Söhne der Beſitzerin
der Diehlmühle bei Schlüchtern, in Gemeinſchaft
mit dem Schuhmacher Wilhelm Jahn und dem
jetzt gleichfalls in Unterſuchungshaft
genomme=
nen Arbeiter Wilhelm Lotz in Steinau bereits
im vorigen Jahr und im Januar d. J.
umfang=
reiche Güterzugberaubungen verübt, wobei ihnen
Beute von beträchtlichem Wert in die Hände
ge=
fallen iſt. Die Beute iſt nach Frankfurt a. M.
geſchafft und dort an den Mann gebracht
wor=
den. Die Hehler ſind ebenfalls ermittelt worden.
Hochwaſſergefahr am Rhein.
Koblenz. Nach einer Mitteilung der
Rhein=
ſtrombauverwaltung beſteht wegen ſtarker
Ueber=
regnung von Vogeſen und Schwarzwald für den
Rhein erneut Hochwaſſergefahr. Die einzelnen
Pegel weiſen allerorts ſchon ein Anſchwellen des
Waſſers auf. In Koblenz wird ein Steigen von
13 Zentimeter ſtündlich gemeldet.
Tödlicher Unglücksfall bei den
Aufräumungs=
arbeiten in Alsdorf.
Aachen. Bei den Aufräumungsarbeiten auf
der Zeche Anna II in Alsdorf trat am
Donners=
tag ein Monteur zu nahe an den Schachtrand
heran. Dadurch kam die Erde unter ihm ins
Rutſchen und er ſtürzte in den Schacht. Er
er=
litt bei dem Sturz ſo ſchwere Verletzungen, daß
er bald darauf ſtarb. Die Aufräumungsarbeiten
nehmen ihren Fortgang. Man iſt noch immer
mit der Freilegung des Belagſchaftsgebäudes
beſchäftigt und auch unter Tage gehen die
Ar=
beiten rüſtig voran. Die Benzollokomotive iſt
zwar noch nicht freigelegt, wohl aber ein Teil
des Zuges.
Profeſſor Carolus erhälf die Goldene
Herh=Medaille.
Grike für Wiſſenſchaft und Künſte.
Die neue Kanzlerſchaft des Ordens „P
2 Millionen Kubikn
abgeſt
Zwei Arbeiter
Links: Profeſſor Max Planck, der bisherige erſte Vizepräſident des Ordens „Pour le Mérite‟
für Wiſſenſchaft und Künſte, hat als Nachfolger Harnacks das Amt des Kanzlers übernommen.
Mitte: Geh. Baurat Ludwig Hoffmann, zweiter Vizekanzler, iſt anſtelle Plancks erſter
Vize=
kanzler geworden. Rechts: Geheimrat Prof. Dr. v. Wilamowitz=Möllendorf wurde von der
Ritterſchaft des Ordens zum zweiten Vizepräſidenten gewählt.
Mädchenſchule und öffentliche Jugendhilfe
iſt das Thema einer Tagung, die das
Zentral=
inſtitut für Erziehung und Unterricht und der
Allgemeine Deutſche Lehrerinnen=Verein vom
3. bis 6. Januar 1931 in Berlin veranſtaltet.
Vorträge und Führungen ſollen die
Möglich=
keiten einer fruchtbaren Zuſammenarbeit
zwi=
ſchen pädagogiſchen und ſozialen Einrichtungen
bei der Erziehung der weiblichen Jugend
auf=
zeigen. Es ſprechen u. a. Staatsminiſter Adolf
Grimme, Oberſchulrat Emmy Beckmann=
Ham=
burg, Miniſterialrat Dr. Gertrud Bäumer=
Ber=
lin, Dr. Hildegard Hetzer=Wien, Regierungsrat
Bertha Paulßen=Hamburg, Polizeirätin
Friede=
rike Wieking=Berlin, Direktorin Glinzer=
Ham=
burg, Profeſſor Käthe Feuerſtack=Berlin. Der
ausführliche Tagungsplan iſt erhältlich durch
das Zentralinſtitut für Erziehung und
Unter=
richt, Berlin W 35, Potsdamer Str. 120.
15 Grad Kälte in Königsberg.
Königsberg. Die mit dem Schneefall
45 000 RM. von den Wittenberger Poſträubern
erbeutet.
Halle. Zu dem Ueberfall auf einen
Poſt=
geldtransport in Wittenberg wird von der
Po=
lizei mitgeteilt, daß den Tätern nicht 24 500,
ſondern 45 000 RM. in die Hände gefallen ſind.
Durch die Schüſſe, die von den hinzukommenden
Reichsbankbeamten auf die flüchtenden Räuber
abgegeben wurden, iſt anſcheinend einer der
Täter erheblich verletzt worden; denn das Auto
iſt in Wittenberg blutbeſudelt geſehen worden.
Die hintere Scheibe des Wagens war, wie
be=
kundet wird, durch einen Schuß zertrümmert
worden. Die Inſaſſen des Autos waren etwa
25— 35 Jahre alt und trugen Autobrillen mit
dunklen Gläſern.
Deutſcher Motorſegler untergegangen?
13 Ertrunkene?
Profeſſor Carolus.
ber berühmte Pionier der Fernſehforſchung,
er=
hielt in Würdigung ſeiner überragenden
Ver=
dienſte die Goldene Medaille des Heinrich=Hertz=
Inſtituts.
Altona. Auf Sylt wurde am Donnerstag
ein Rettungsboot angetrieben, das, wie jetzt
feſt=
geſtellt wurde, zu dem vermißten Altonaer
Mo=
torſegler „Stralſund” gehört. Der Segler hat
am 8. November einen engliſchen Hafen
ver=
laſſen und ſeinen Beſtimmungsort Gotenburg
nicht erreicht. Es wird daher angenommen, daß
er in den ſchweren Nordſeeſtürmen mit ſeiner
13 Mann ſtarken Beſatzung untergegangen iſt.
Vom „Do. K‟.
Santander. Die Beſatzung und die
Fahr=
gäſte des „Do. K” ſind am Donnerstag
nach=
mittag an Land gegangen, um an einem ihnen
zu Ehren im Rathaus gegebenen Eſſen
teilzu=
nebmen, auf dem Trinkſprüche gewechſelt
wur=
den. Am Abend hatte Dr. Dornier die Fahrgäſte
zu einem Diner geladen. Der für geſtern
vor=
geſehene Start des Flugſchiffes iſt des ſchlechten
Wetters wegen verſchoben worden.
Anfang der Woche einſetzende Kälte hat am
Donnerstag ganz erheblich zugenommen. Nach
Mitteilung der Wetterwarte in Königsberg ſank
das Thermometer in der Nacht zum Freitag auf
minus 15,4 Grad Celſius.
Aufregender Vorfall bei der Paßkontrolle.
Paris. Ein aufregender Vorfall ereignete
ſich in der vergangenen Nacht an der
deutſch=
franzöſiſchen Grenzſtation Kehl. Bei der
Ab=
fertigung des Schnellzuges Paris-Prag wurde
dem franzöſiſchen Paßkontrolleur ein Mann ins
Büro geführt, der keinerlei Papiere beſaß. Bei
der Vernehmung des Fremden zog dieſer
plötz=
lich aus dem Aermel ſeines Mantels einen
Re=
volver und richtete ihn gegen den Kontrolleur.
Nur dem Dazwiſchentreten eines deutſchen
Gen=
darmen war es zu verdanken, daß der Beamte
nicht erſchoſſen wurde. Der Gendarm
umklam=
merte den Angreifer und drehte ihm die Waffe
in der Hand um. Die Kugel drang dem
Frem=
den in die Bruſt und verletzte ihn
lebensgefähr=
lich. Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſoll es
ſich um einen Oeſterreicher namens Leopold
Lemp handeln, dem der Boden in Frankreich zu
heiß geworden war, nachdem er in Rouen
meh=
rere Einbrüche verübt hatte.
Einſturz eines Fabrikſchornſteins.
Paris. Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete
ſich in einer Fabrik in der Nähe von Beſancon.
Ein 45 Meter hoher Schornſtein ſtürzte unter
ungeheurem Getöſe ein, durchſchlug das Dach der
Werkſtatt und begrub elf Arbeiter unter den
Trümmern. Alle elf Verſchütteten konnten zwar
lebend geborgen werden, doch haben drei von
ihnen ſo ſchwere Verletzungen erlitten, daß an
ihrem Aufkommen gezweifelt wird.
Verbrecherkönig Al Capone verhaftet?
Chicago. Der berüchtigte Verbrecherkönig
Al Capone iſt, wie gerüchtweiſe verlautet, hier
verhaftet worden. Der engſte Mitarbeiter
Ca=
pones, Thomas Naſh, iſt von inoffizieller Seite
von Capones Verhaftung benachrichtigt worden,
obwohl er von offizieller Seite noch keine
Be=
ſtätigung hierfür erhalten konnte. Al Capone iſt
einer der Verbrecher, die als „öffentliche Feinde‟
von der Polizei gebrandmarkt wurden. — Ein
anderer prominenter Vertreter der Chicagoer
Unterwelt, Jack Guſzik, iſt wegen
Steuerhinter=
ziehung zu fünfzehn Jahren Gefängnis und zu
einem Geldſtrafe von 28 000 Dollar verurteilt
worden. Guſzik ſoll ein Mitglied der
Ver=
brecherorganiſation Al Capones geweſen ſein.
Köln. In dem der Horrem
G. m. b. H. gehörenden Braun=d
Fiſchbach bei Horrem ereignete
vormittag um 6.15 Uhr ein ſſt
Ein Teil des ſüdlichen Kohlenſo
und wurde durch nachſetzendess!
den Tagebau der Grube gedrüol.
leute, die gerade an der Unglücks:
gerieten unter die zuſammenbre./
Sie konnten bisher noch nicht gc
Die abgeſtürzten Erdmaſſen
wa=
zwei Millionen Kubikmeter ge 9
delt ſich um eine Strecke von
abgeſtürzt iſt. Auf etwa 350 II.
raumbahn unterbrochen. Alle.;
der Abſturzſtrecke wurde mit inn
ſen, ſo unter anderem ein ſeſn
bagger. An einer Stelle ſind) W
die auf dem höchſten Gipfel 1
ſtanden, 110 Meter tief abgeſtf 1
der Abſturzſtrecke ragt ein mehi
hoher und 200 Meter breiten/
ſeinen kompakten Maſſen hervrM
Abſturz wurden zwei Pumpes
anlage verſchüttet, jedoch ſinr
Pumpen in Betrieb, ſo daß en
Erſaufens der Grube nicht beſtc)
Die Urſache des Erdrutſches
bekannt. Man vermutet aber,
anhaltenden Regens die Tonſi
wurde. Es muß als ein großes‟
werden, daß zur Zeit des
Unglü=
verſchütteten Arbeiter an dei
weilten. Zehn Mann, die ſich 7
hielten, konnten ſich in letzter Mu
heit bringen. An die Bergung 1
ſchütteten iſt vorläufig noch r
Das Bergamt hat ſofort eine Ub
geleitet. Der Sachſchaden kann!
maß noch nicht überſehen werch,
Das erſte Originalbild vonn
nach der Beſchieft!
Der Vordermaſt iſt nietkn.
Unſer Bild zeigt die erſte Auff*
den” die im Hafen von Rio de
Beſatzung der Zitadelle beſchoſl!,
18 Paſſagiere getötet wurdeſ.
traf den Vordermaſt, der gul
Samstag, den 22. November 1930
on Sonne und Sonderlichkeiten.
Von unſerem „=Korreſpondenten.
Rom, im November.
ſrchterſtatter in Rom ſein? Natürlich möch=
/3 onne des Südens liegen, wenn in Deutſch=
Sel traurig machen. Und dann überhaupt
glichegifellien. Grade wo’s bei uns (alſo in
Deutſch=
ut ſieht. Natürlich möchten Sie in Rom ſein.
„gemiber haben wir am Strande des Mittel=
„jenau. Mantel in der Sonne unſer Mittagsmahl
girklizherlich. Warme ſtrahlende Sonne vom azur=
„Aſaum Wind und Wellen. Das Mittelmeer
eſere u tſchſchüſſel. Endloſer Strand. Eine Reihe
gerbuch m Strand, ſo daß man von der Straße —
Iſticy; unächſt nichts von dem Inhalt der
Waſch=
m lanu A ber von den Holzterraſſen der Oſterien am
mut muurf dieſes gleißende Meer, ſchmort man
be=
fompon Winters ganz uneingedenk, in der Sonne
ſie mimhen nur in einer guten römiſchen Oſteria
üre der Fremde noch nicht ſeine nordiſchen
pomſioſt, ſo eine Art roter Goldfiſche, friſch
ge=
ſraten, nur ein paar Tropfen Zitronenſaft
ngenz lianiſchen milden Limonen, die kaum noch
qu den berühmten Wein von Frascati, den
Wvon der leicht ſüßen Sorte, bei dem man
ßt uuuſoergeſſen darf, daß er angeblich Alkohol
ent=
ſelbin uch literhaſter Bewältigung bewältigt er den
keinzti Weiſe. Nur immer durſtiger macht dieſer
gün Stunde kommt man mit der elektriſchen
Ronnei zum Strande. Allerdings braucht man
hat Stunde, um wiederum aus den normalen
ierenv=Ewigen Stadt bis zum Oſtiabahnhof bei
byrangt zu gelangen. Aber man iſt dann am Meer,
Novezmr voller Sonne und atmet Seeluft und ſteckt
grand ſand, Meereswellen, Sonne und Luft — ein
ſam skumi Horizont. Wer wollte dann nicht in
ſerich wian ter leben?
un „u Beruf eines Journaliſten nur daraus
be=
me uralFrascati zu genießen! Aber er muß doch auch
ſchineer, das zu genießen iſt, damit er ſich den
der neire leiſten kann. Aber — da ſteckt der Haken.
gibt’2“ ſei nichts Rechtes zu ſchreiben, oder wenn
h walnzhechtes ſchreiben könnte, dann tut man es
beſſer nicht, wenn man Frascati in der Sonne auch noch im
Dezember erleben möchte. Denn dieſe köſtlichen Genüſſe kann
man nicht haben, wenn man im Weihnachtsmonat nicht mehr
in Rom ſein und ſich die Sonne des Südens nur noch im Film
außerhalb der grün=weiß=roten Grenzpfähle betrachten darf,
Schließlich aber gibt es doch manchmal auch ein kleines Ereignis,
das man ungefährdet ſchildern zu dürfen glaubt, weil man es
Schwarz auf Weiß in einem bereits der allerhöchſten Inſtanz
bekannten Blatte Mailands geleſen hat, im „Corriere della Sera”.
Da war nur vor wenigen Tagen unter den Todesanzeigen
eine kurze Meldung, eine Anzeige, zu leſen, wonach die Frau
und die Töchter des Profeſſors Renſi den Verluſt dieſes Herrn
Giuſeppe Renſi anzeigten. Eine Todesanzeige iſt ja nun im
Allgemeinen eine recht ernſthafte und wohl auch wahrheitsgemäße
Mitteilung. Ein ſolider Journaliſt darf ſich wohl mehr auf eine
ſolch ernſte Nachricht verlaſſen als auf irgendeine amtliche
In=
formation — nicht nur in Italien, ſondern auch anderswo. Denn
zum Scherz oder zu ſonſtigen ungehörigen Zwecken läßt man
ſich doch nicht in einer Todesanzeige der Welt in die Erinnerung
rufen.
Diesmal aber war es ſo. Dieſer Profeſſor Renſi lebt noch,
trotz aller lobenden Nachrufe in der Preſſe — natürlich nicht in
den italieniſchen ſondern in den ausländiſchen, beſonders
ſchwei=
zer Blättern. So wird ſietzt wenigſtens behauptet.
Geſinnungs=
genoſſen hätten nur auf ſein Schickſal aufmerkſam machen wollen.
Wem ſoll man nun glauben? Der Zeitung mit der
Todes=
anzeige oder dem lebenden Toten? Ja, wenn er den Mund
auf=
tun könnte. Aber grade das darf er nicht. Denn er ſitzt mit
ſeiner Frau im Gefängnis von Verona oder Bologna und kann
natürlich von dort aus ebenſo wenig eine Nachricht geben, als
wenn er wirklich bereits im Grabe läge. Im Gefängnis aber
ſitzt er und darf den Mund nicht auftun, weil ſeine Frau ihn
offenbar aufgetan hat, und zwar etwas unvorſichtig und
oben=
drein auch noch brieflich. Denn während der Klang verweht,
bleibt das gſchriebene Wort beſtehen und kommt zu den Akten,
wenn der Brief mit dieſem Wort an der falſchen — und dabei
doch diesmal richtigen — Stelle geöffnet wird.
Man ſoll alſo lieber jetzt hier nichts ſchreiben. Der
Jour=
naliſt hat demnach trotz Sonne und Frascati nicht die reine
Freude am Daſein, weil er, wenn er, und er möchte, doch lieber
nicht ſoll. Dieſer Satz ſagt in ſeiner fragmentariſchen
Deutlich=
keit mehr als er eigentlich ſchon ſagen dürfte. Nur wird es nicht
leicht ſein, dieſen Satz kunſtgerecht in die Sprache der Sonne,
des Goldfiſchs und des Frascatis zu überſetzen. Darin aber
liegt eine gewiſſe Hoffnung auf den Genuß der römiſchen
De=
zemberſonne.
Ein Troſt iſt dem Berichterſtatter aber ſowieſo gelaſſen. Er
könnte noch über eine ganze Reihe anderer Fälle kerichten, über
die er, — ſiehe oben — und weil ihm die Sonne ſo gut tut,
lieber nicht ſchreibt. Nämlich, es iſt nicht nur dem Proſeſſor, der
tot iſt und doch lebt, freies Quartier beſorgt worden, ſondern,
wie jenſeits der Alpen ja bereits genugſam bekannt, auch noch
ſehr viel mehr ähnlichen Leuten in Oberitalien. Denn dort iſt
die Sonne nicht ſo mild wie in Rom, ſondern es geht wieder
einmal ein ſcharfer Wind durchs Gelände. Der Troſt nun für
den verhinderten Berichterſtatter iſt der, daß man in Deutſchland
keinen Platz in den Zeitungen hat, um ſich um fremde
Eigen=
heiten — vorſichtig ausgedrückt — zu kümmern, weil man kaum
Platz hat, um die eigenen deutſchen Sorgen genügend in den
Zeitungen zu erörtern.
Aber trotz aller Not gibt es doch wohl noch immer Leute,
die Geld haben, um nach Italien zu reiſen und ſich dort
bemerk=
bar zu machen. Wir ſahen zwei Dutzend Stahlhelmer in Rom.
Sie machten vor dem Duce Front und beſuchten auch in Mailand
die Zeitung, die deſſen Bruder leitet. Man darf ſich freuen,
daß ſie gutes Wetter in Rom hatten und deshalb ohne
Regen=
ſchirm ihre nationalen Pflichten erfüllen konnten. Als im Auguſt
1914 der „Popolo d’Italia” in Mailand unter der Leitung des
zukünftigen Duce mit großem Erfolg das deutſch=italieniſche
Bündnis zerſchlug und ſeinen franzöſiſchen Auftrag erfüllte,
ſchien die Sonne ſogar noch wärmer als jetzt. Auch war Renſi,
der einſt dem landesflüchtigen Muſſolini ſein ſchützendes Heim
in Bellinzona als Raſtort in der Schweiz gewährte, noch ohne
Todesanzeige, aber die Stahlhelmer haben recht, wenn ſie
be=
geiſtert zu Muſſolini und ſeiner Zeitung aufblicken. Denn ohne
dieſe beiden hätten wir heute keinen Stahlhelm und keinen
Verſailler Vertrag.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsquitiung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbindlſchkelt.
L. P.: § 34 Abſ. 1 des Erbſchaftsſteuergeſetzes vom 22. Auguſk
1925 beſagt: „Beim Erwerbe von Vermögen, deſſen Nutzung einem
an=
deren als dem Steuerpflichtigen zuſteht, kann der Pflichtige verlangen,
daß die Verſteuerung bis zum Erlöſchen des Nutzungsrechts ausgeſetzt
bleibt. In dieſem Falle erfolgt die Verſteuerung nach dem Werte des
Vermögens zur Zeit des Erlöſchens des Nutzungsrechtes. Auf
Verlan=
gen des Finanzamtes hat der Steuerpflichtige für die Steuer Sicherheit
zu leiſten.‟ Da ja ein Teſtament vorliegt, bedarf es einer Deklaration
Ihrerſeits nicht, da das Finanzamt, das für Ihren Vater zuſtändig
war, vom Nachlaßgericht Kenntnis vom Teſtament erhält. Immerhin
ſollten Sie alsbald bei dieſem Finanzamt den Antrag auf Ausſetzung
der Verſteuerung ſtellen. Die Erbſchaftsſteuer wird 2½ Prozent des
ererbten Kapitals betragen, ſie iſt an das Finanzamt des Sterbeortes zu
entrichten und wird angefordert werden.
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Cacao so kräftig, dass für die Herstellung einer
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[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Samstag, den 22. November 1930
Opotl, Spier und Tarnen.
Die Hoi der Zarn and Sporivereine.
Mahnruf an die öffenklichen Körperſchaften.
Man ſchreibt uns: Herr Schulrat Haſſinger hat in Wort und
Schrift die Turn= und Sportvereine, ſowie all die Organe, welche in
der Jugendpflege und Volksbildung tätig ſind, aufgefordert, mitzuhelfen
und mitzuarbeiten, um die Not der Erwerbsloſen zu lindern.
Niemand kann die ſeeliſche Not der Erwerbsloſen mehr mitfühlen,
als gerade die verantwortlichen Führer der Turn= und Sportvereine,
denn ſie ſtehen ja in ſtändiger Verbindung mit ihren erwerbsloſen
Mit=
gliedern. Die Zahl der Erwerbsloſen in den Vereinen iſt ſo ungeheuer
groß, daß nur derjenige ſich einen Begriff davon machen kann, der
ein=
mal in das Beitragsbuch eines Vereinskaſſiers geſchaut hat. Es gibt
Vereine, beſonders ſolche, die ſich vornehmlich aus Arbeiterkreiſen
zu=
ſammenſetzen, die 50 Prozent, 70 Prozent und noch mehr arbeitsloſe
Mit=
glieder zählen. Wir haben Vereine, deren aktive Mannſchaften vom
erſten bis zum letzten Mann arbeitslos ſind.
Gerade die Sportvereine haben deshalb mit beſonderem
Verſtänd=
nis die Aufforderung des Herrn Schulrat Haſſinger aufgenommen. Die
meiſten Sportvereine haben es ſeither ſchon als ihre vornehmſte Pflicht
erachtet, die Notlage ihrer erwerbsloſen Mitglieder zu lindern, teils
durch Erlaß der Beiträge, teils durch unentgeltliche oder verbilligte
Uebungsgelegenheit uſw. Die Sportplätze werden ja mit oder ohne
Ein=
willigung der Vereine ſowieſo ſchon von den arbeitsloſen Mitgliedern
(und auch Nichtmitgliedern) tagtäglich zum Spiel benutzt. Es dürfte
jedoch hier im Intereſſe der Vereine liegen, der Anregung des Herrn
Schulrat Haſſingers zu folgen und dieſes „wilde Treiben” durch
geeig=
nete arbeitsloſe Mitglieder zu beaufſichtigen und in geordnete Bahnen
zu lenken.
Alſo die Sportvereine ſind zur Mitarbeit und
Opferwilligkeit bereit, aber auch die öffentlichen
Körperſchaften müſſen Opfer bringen und
mit=
helfen.
Die derzeitige Wirtſchaftskriſis hat in die Sportvereine klaffende
Wunden geſchlagen. Die Vereine haben zurzeit durch die
Arbeitsloſig=
keit ihrer Mitglieder monatlich mit einem Ausfall von Beiträgen zu
rechnen, der geradezu kataſtrophal zu nennen iſt. Der Beitragseingang
reicht mitunter kaum aus, um auch nur die Platzpacht oder Hallenmiete,
ſowie die notwendigſten Vereinsunkoſten zu beſtreiten. Die eigentliche
Aufgabe der Sportvereine, nämlich die Sport= und Jugendpflege, liegt
vollkommen brach. Vereine, die nebenher noch Sportplatzſchulden zu
til=
gen und zu verzinſen haben, ſtehen vor einer Kataſtrohe, da der
beſt=
fundierteſte Tilgungsplan durch die unvorhergeſehene ungünſtige
Eut=
wicklung der Dinge überholt iſt.
Es muß deshalb einmal offen ausgeſprochen werden, daß auch die
öffentlichen Körperſchaften (Stadt. Staat, Banken) hier Opfer bringen
müſſen, und zwar
1. durch Ermäßigung der Sportplatzpachten (Stundung nützt bei der
Länge der Kriſis nichts mehr);
2. durch Ermäßigung der Mieten für Turn= und Schwimmhallen:
3. durch Herabſetzung der Tilgungsraten bei Sportplatzſchulden bis zu
erträglichen Grenzen.
Dieſes Entgegenkommen ſoll kein Dauerzuſtand werden, aber
wenig=
ſtens für die Dauer der jetzigen kataſtrophalen Wirtſchaftslage gelten.
Es ſei gerne zugeſtanden, daß die Mieten für die ſtädtiſchen Turnhallen
(auch für die Feſthalle) und für das ſtädtiſche Hallenſchwimmbad unter
„normalen” Verhältniſſen nicht als zu hoch bezeichnet werden können.
Aber unter den derzeitigen Umſtänden ſind dieſe Mieten unerträglich
und zwingen die Vereine, ſelbſt von Erwerbsloſen 1 oder 2 Groſchen als
Uebungsgeld zu fordern.
Bei einer Herabſetzung der Hallenbadmiete z. B. um nur 2 Mark
pro Stunde, könnte aber ſchon jeder Schwimmverein 10—20 erwerbsloſe
Mitlieder koſtenlos mitüben laſſen.
Man hört heute ſoviel von „Preisſenkung” als Vorbedingung
einer beſſeren Zukunft. Nun, der Stadtrat hat hier Gelegenheit,
Preis=
ſenkungen vorzunehmen, die ſich wahrhaftig ſozial und gemeinnützig
aus=
wirken. Auch das Amt für Leibesübungen, der ſtädt. Sportausſchuß, der
Ausſchuß für Leibesübungen und der Landesbeirat ſollten ſich reger für
dieſe Mietſenkungen und Pachtermäßigungen einſetzen.
Wir gehen mit Herrn Schulrat Haſſinger einig in der Anſicht, daß
durch geeignete ſportliche und geiſtige Beſchäftigung die ſeeliſche Not der
Erwerbsloſen gelindert werden kann. Ja, wir halten die ſportliche
Be=
tätigung im Kreiſe gleichgeſinnter Kameraden als das wertvollſte
Hilfs=
mittel. Erwerbsloſe aus ſtumpfſinniger Gedankenprüderie
herauszu=
holen. Aber hierzu ſind ſtarke, leiſtungsfähige Vereine notwendig.
So=
lange jedoch die Träger der Sportbewegung vor finanziellen Laſten
nicht mehr ein noch aus wiſſen, iſt eine opferfreudige Mitarbeit nicht
möglich.
Deshalb erfolgt der Mahnruf an alle Körperſchaften, die es angeht:
Bewahrt die Träger der Turn= und Sportbewegung
vor einer finanziellen Kataſtrophe; helft den Turn=
und Sportvereinen, damit auch den Erwerbsloſen
E. D.
gebolfen werden kann!
Heute Hockeywekkkampf
Offenbacher Ruderverein — Techn. Hochſchule Darmſtadt.
Angeſichts der kommenden Kreismeiſterſchaften findet heute,
Sams=
tag. 15 Uhr, ein Freundſchaftsſpiel zwiſchen O.R.V. und der
Hockey=
mannſchaft der Techn. Hochſchule ſtatt. Es verdient beachtet zu werden,
daß die Studentenſchaft bei dem Hockeyturnier im vergangenen
Seme=
ſter ſehr günſtig abgeſchnitten hat. Da der Offenbacher Ruderverein
mit guter Beſetzung antritt, darf mit einem ſchönen, ausgeglichenen
Spiel gerechnet werden. Das Spiel verdient um ſo mehr Beachtung,
als die Hockeymannſchaft der T.H. bemüht iſt, dieſer in Darmſtadt noch
wenig bekannten Sportart neue Freunde zu werben. — Die Regeln des
Hockeyſpieles lehnen ſich eng an die Fußballregeln an. Es wird ein
weißer Kricketball benutzt, der mittels des Stockes, aber nur mit dieſem,
bewegt wird. Verboten iſt es, den Gegner zu hindern, dadurch, daß
ſich der Spieler um den Ball dreht. Wenn der Spieler nach dem Vall
ſchlägt, ſo darf der Stock niemals über Schulterhöhe gehoben werden
(Stockfehler, Sticks). Der Torhüter darf den Ball nur innerhalb ſeines
Schußkreiſes treten. Die Dauer des Spieles beträgt zweimal 35 Min.,
wobei eine Halbzeit von 10 Min. eingefügt iſt. — Der Eintritt zu dem
heutigen Spiel iſt frei.
Der Kampf Roth—Eder wird — entgegen
and=
ten — am 3. Dezember in Frankfurt a. M. als go
meiſterſchaft ausgetragen.
Das Treffen Paolino-Carnera in Barcelona wmrte,d.
Behörden, die politiſche Unruhen befürchten, um einee
auf den 30. November verlegt.
Geſchäftliches.
Achtung . . . Achtung . . . hier iſt der Sendern
Wenn draußen der Regen gegen die Scheiben
Menſchen mürriſchen Geſichts fröſtelnd mit hochoesu
kragen nach Hauſe eilen, wenn die kleinen Sorgenn
Stimmung gründlich verdorben haben oder gar Lan
ſchleichen will, iſt Unterhaltung irgendwelcher Art imm
Medizin. Und der Arzt, der dieſe Medizin am
beu=
moderner Radio=Apparat. Ein Druck auf den Einſckt
irgendeiner Ecke Europas iſt Verbindung geſchaffen
uns einmal die weltbekannten Lumophon=Radio=Gerir=
Bedienungsweiſe, erſtklaſſigſte Konſtruktion und Aufmm
noch vielen anderen Vorteilen hier eine glückliche Vern.
Rundfunk=Programme.
Kraffſpork.
Darmſtadt 1910—1896 Oberſtein.
Am Sonntag, nachmittags 2,30 Uhr, hat die Oberliga=
Ringmann=
ſchaft des Kraft=Sportvereins Darmſtadt 1910 den vorletzten
Verbands=
kampf der Vorrunde zu beſtehen. Gegner iſt die zurzeit an dritter
Tabellenſtelle ſtehende Oberliga=Mannſchaft der Athletenvereinigung
1896 Oberſtein a. d. Nahe. Der Kampf iſt wohl für die Einheimiſchen
die letzte Gelegenheit, ſich Anſchluß an die Mittelgruppe der Tabelle zu
verſchaffen. Ob es allerdings den 10ern gelingt, den Sieg zu erzielen,
iſt eine noch offene Frage. Der Gegner ſtellt eine tüchtige
Sie=
ben”, die, obwohl ſie in dieſer Saiſon als Neuling in der Oberliga
mitwirkt, ſchon manchem langjährigen Vertreter dieſer Klaſſe das
Nach=
ſehen gegeben hat. Schon Fritz Bräun (mehrmaliger Europa= und
Deutſcher Meiſter), der heute noch in europäiſchen Ringerkreiſen als
einer der beſten Techniker gilt, gibt den Leuten aus der Naheſtadt einen
gewiſſen Nimbus. Für die Einheimiſchen ſind die Ausſichten, aus dem
morgigen Treffen als Sieger hervorzugehen, nicht gerade roſig.
Kampf=
techniſch ſind ſie ebenbürtig, und wenn es an dem nötigen eiſernen
Siegeswillen nicht mangelt, ſollten ſie in der Lage ſein, die ſo heiß
begehrten Punkte in ihren Beſitz zu bringen. Der Kampf findet in der
gutgeheizten Turnhalle Soderſtraße 30 ſtatt.
Athl.=SV. 91 Darmſtadt — Kr. SV. Offenbach.
Am heutigen Samstag, pünktlich um 20.30 Uhr, empfängt der Athl.=
Sportverein 1891 Darmſtadt den Kraftſportverein Offenbach zum
Schlußkampf in der Vorrunde um die Bezirksmeiſterſchaft. Offenbach
iſt ebenſo wie Darmſtadt bis jetzt noch ungeſchlagen und fällt bei dieſem
Kampfe die Entſcheidung, wer Tabellenführer wird. Der daher
ſehr ſpannend werdende Kampf findet im Bürgerhofſaal ſtatt.
14.30: Stunde der Jugend. Tierbeobachtungen vog
beobachtet mit? — Aus dem deutſchen Liederkranzu
Handball.
Freie Tgde. Darmſtadt—Mainz.
Am Sonntag, nachmittags 2.30 Uhr, empfängt Darmſtadt zu dem
fälligen Serienſpiel Mainz. Im Laufe der Serie hat ſich Mainz zu
einer guten Mannſchaft entwickelt. Sie werden unbedingt verſuchen,
ihren derzeitigen Tabellenſtand zu verbeſſern. Ob ihnen das gegen
Darmſtadt gelingt, iſt eine Frage. Es kann den Darmſtädtern nur
ge=
raten werden, das Spiel ſehr ernſt zu nehmen. Unter der Leitung
ines guten Schiedsrichters wird das Treffen ein Werbeſpiel für den
Handballſport werden. — Die 1b=Mannſchaft fährt nach Arheilgen
zum Tabellenerſten und wird kaum um eine Niederlage herumkommen.
Die zweite Mannſchaft ſpielt ebenfalls in Arheilgen. Die Jugend
fährt zum entſcheidenden Spiel um die Gruppenmeiſterſchaft nach
Pfungſtadt. Das Spiel beginnt vormittags 11 Uhr.
Frankfurt a. M.
Samstag, 22. November.
Frankfurter Schulen.
16.00: Stuttgart: Konzert. Soliſten: Käte Mam 19
Hanus (Tenor).
17.00: Stuttgart: Der Sender. Ein Weiheſpiel ann
nahme des Rundfunk=Großſenders in Mühlacker, „I
Kahn, von Hans Heinrich Ehrler.
18.05: Die Bedeutung der Arbeitsgerichtsbarkeit füt
Vortrag von der Handwerkskammer Kaſſel.
18.35: Frieda Rudolph: Die Arbeiterfrau und ihei
19.05: Spaniſcher Sprachunterricht.
19.30: Klavier=Konzert. Beethoven. Ausf.: Alfrm.
vier) und das Frankfurter Rundfunkorcheſter.
20.15: Dramatiſche Stunde. Einführung. Georg BRd
Novelle „Lenz”. — Die Soldaten. Eine Komödia
Lenz.
21.45: Konzert. Mozart—Weber. Mitw.: John
Alfred Hoehn (Klavier).
23.30: Tanzmuſik des Rundfunkorcheſters.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend, 22. Novon
12.00: Schulfunk: Zum Gedächtnis der Toten.
15.00: Kinderbaſtelſtunde: Ein Negerfeſt.
15.46: Franziska Jordan: Berlin=Paris — Din
Weltſtädte.
16.00: Dr. Fleſch und H. Monzel: Das Schal.
Quelle für den ſtaatsbürgerlichen und lebenskunn!
6.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
7.30: R. Müller: Die aſtronomiſchen Kultſtätt*
18.00: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
18.25: Prof. Dr. Saitſchick: Goethes Fauſt.
19.00: Dr. Heſſe: Der Angeſtellte in der Litera mll
19.20: Aus der Staatl. Akademie für Kirchen=
„Zum Totenfeſt”. Mitw.: Dr. H. Chriſtians, 2
Kar: Graef. An der Orgel: W. Auler.
20.00: Hamburg: „Ueber’n großen Teich”. Volk:1
in fünf Akten von Adolf Philipp.
Ca. 22.30: Das Edith Lorand=Orcheſter ſpielt (Urle
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Neuer Damen=Weltrekord über 500 Meter=Bruſt.
Die erſt 16jährige Miß Wolſtenholme=Mancheſter ſtellte
in Oldham mit 7:35,2 Min. einen neuen Weltrekord im 500 m=
Bruſtſchwimmen für Damen auf. Den alten Nekord hielt
bekanntlich die Leipzigerin Wunder mit 8:49,8 Min.
Die Amerikaniſche Amateur=Athletik=Union hat jetzt die Welt=
Rekordleiſtung von Wykoff=Kalifornien mit 9,4 Sek. für
100 Yards, aufgeſtellt im Mai 1930, offiziell anerkannt. Wykoff und
Simpſon haben jetzt alſo die gleiche Zeit über 100 Yards erzielt und
ſind beide Rekordinhaber.
Der ſüddeutſche Handballmeiſter, Sportverein 98 Darmſtadt,
ver=
anſtaltet am 27. Dezember ein Hallen=Handballturnier, an dem
neben dem Veranſtalter der Wiener Athletik=Club, Polizei
Darmſtadt und Eintracht Frankfurt teilnehmen. Der W.A.C. beſtreitet
ferner am 26. und 28. Dezember noch gegen den SV. 98 Darmſtad —-wei
Freundſchaftsſpiele im Darmſtädter Stadion. — In Verbindung mit der
Reiſe nach Darmſtadt wollen die Wiener noch eine Reiſe nach Schweden
unternehmen und ſich in Stockholm an Hallen=Handball=Turnieren,
einer dort populären Veranſtaltung, beteiligen.
Frankreich auf dem Wege zum Berufs=Fußball.
Eine „Kategorie bezahlter Spieler”.
Frankreichs Fußballſport hat überraſchend ſchnell einen Ausweg
aus der auch in Frankreich herrſchenden Kriſe im Amateurfußball
ge=
funden. Der Franzöſiſche Verband hat jetzt eine „Kategorie bezahlter
Spieler” geſchaffen, für die er auch eigene Statuten ausarbeiten will.
Deutſcher Reiterſieg in Toronko.
TU. New York. Das große internationale Reitturnier zu
Toronto (Kanada) begann unter Beteiligung der in New York
ſo erfolgreichen deutſchen Mannſchaft ſowie iriſcher, ſchwediſcher
und amerikaniſcher Offiziere. Gleich der erſte große
internatio=
nale Wettbewerb, ein Militär=Jagdſpringen, brachte einen
gro=
ßen deutſchen Erfolg. Leutnant Haſſe belegte auf „Elan”
und „Derby” den erſten ſowie den zweiten Platz mit je 1½
Fehlern vor Vertretern aus Irland und Amerika.
Weiterbericht.
Unter ſtürmiſcher Luftbewegung zog in den!
geſtern über den britiſchen Inſeln gelegene
Tia=
ken Regengebiet über Deutſchland hinweg. Die
gaben innerhalb kurzer Zeit ſtellenweiſe WerteML
meter. Wenn auch der Wirbel ſchnell nach Polelr,
ſich dort auffüllt, ſo rückt doch vom Ozean her un
heran, die ſich bereits über Irland bemerkbar miu
der warmen Luft bleibt alſo erhalten, ſo daß
Wetter fortdauerk. Niederſchläge werden dabe:;
Da der Vorüberzug der Störungen in ſtetigem
geht, ſo iſt vorerſt noch keine Beſſerung vorauss
Ausſichten für Samstag, den 22. Novembera!
trübes und regneriſches Wetter, mild.
Ausſichten für Sonntag, den 23. November
weſentliche Beſſerung vorauszuſehen.
Hauptſchriftleltung: Rudelf Mauve
Verantwortlich für Pollik und Wirtſchaft: Rudelf Maupe; ſch
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Spon?
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: EN
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Nummer 323
Wiederaufnahme der Berhandlungen im ſüddeutſchen
Eiſenhandel.
Die Verhandlungen über eine Wiederaufrichtung der ſüddeutſchen
Eiſenhandelsverbände ſind wieder in Gang gekommen. Eine
Beſpre=
chung der Werkshändler hat ſich mit dem Fragengebiet beſchäftigt, und
iſt ſich zunächſt darüber einig geworden, die Preiſe der S. E.3. (
Süd=
deutſche Eiſenzentrale), die am 15. November ablaufen ſollten, bis zum
30. November zu verlängern. Mit dieſer Verlängerung ſoll offenbar
Zeit gewonnen werden, um die bezüglich einer Reform der S. E.Z.
be=
ſtehenden Erwägungen zu vervollſtändigen oder gar abzuſchließen.
Ge=
dacht iſt offenbar daran, den ſehr großen und gegenüber der
Vorkriegs=
zeit erheblich vermehrten Kreis der S.E.Z.=Händler auf ſolche
Detail=
liſten zu beſchränken, die einen gewiſſen Jahresumſatz (20—30 Tonnen)
nachweiſen. Zweck dieſer Maßnahme ſoll ſein, der Ueberſetzung zu
ſteuern, d. h., dem verbleibenden S.E.Z.=Handel die Umſätze zu
ver=
größern, um auf dieſe Weiſe eine Verringerung der S. E.Z.=
Händler=
ſpanne (ietzt 32—34 Prozent Zuſchläge) zu ermöglichen. Die bei einem
ſolchen Verfahren aus dem Kreis der S. E.Z.=Händler ausſcheidenden
Kleinverteiler ſollen durch ein Bonifikationsſyſtem dem Eiſenbetrieb,
ſo=
weit nützlich, erhalten bleiben. Innerhalb des Eiſengroßhandels iſt das
bei der Bildung des ſüddeutſchen Eiſengroßhändlerverbandes fallen
ge=
laſſene Profekt einer Großhandelsquotiſierung offenbar wieder aufge=
griffen worden.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Aufwertung der Obligationen der Eiſenbahn=Rentenbank. Der
Eiſenbahn=Rentenbank, Frankfurt a. M., iſt, wie wir hören, geſtern
der Spruch der Aufwertungsſtelle zugeſtellt worden, wonach die
Obliga=
tionen der Eiſenbahn=Rentenbank auf 11 Prozent aufgewertet werden.
Hierzu kommen die rückſtändigen Zinſen ſeit 1925. Gegen den Spruch
ſteht ſowohl der Bank als auch den Obligationären das Recht der
Be=
ſchwerde zu. — Die Entſcheidung in dem Verfahren der Eiſenbahn=
Bank. Frankfurt a. M., iſt noch nicht erfolgt, wird jedoch in der nächſten
Zeit erwartet.
Wayß u. Freytag A.=G., Frankfurt a. M. Das am 31. Juli
abge=
laufene evſte Semeſter des Geſchäftsjahres 1930/31 hat, wie uns aus
einer Aufſichtsratsſitzung mitgeteilt wird, infolge der anhaltenden
all=
gemeinen Wirtſchaftskriſe und der daraus ſich ergebenden
darnieder=
liegenden Bauwirtſchaft im Inland eine weſentliche Umſatzreduktion zu
verzeichnen. Die Tochterunternehmungen im Ausland waren dagegen
nach wie vor gut beſchäftigt, wenngleich die politiſchen Umwälzungen in
Argentinien und Braſilien eine vorübergehende Stockung verurfacht
haben, die jedoch ohne nachteiligen Einfluß auf die laufenden Geſchäfte
geblieben iſt. Gerade in jüngſter Zeit hat die Soc. An. Wayß u.
Freh=
tag Empreſa Conſtructora in Buenos=Aires Aufträge in Südbraſilien
und Uruguay im Werte von zirka 10 Mill. RM. abgeſchloſſen. Die
günſtige Entwicklung des Auslandsgeſchäftes und die durch ſtarke
Ver=
einfachung dev Organiſation erzielte Anpaſſung an den eingeengten
Baumarkt dürfte indeſſen nicht ausreichen, die ſich im Inlandgeſchäft
er=
gebende Gewinnminderung auszugleichen (i. V. 8 Prozent Dividende.).
Liquidationsvergleich Ludwia Ganz A.=G., Mainz. Der
Liquida=
tionsvergleich der Teppichgroßhandelsfirma Ludwig Ganz A.=G., Mainz,
wurde, wie wir erfahren, vom Gericht beſtätigt, nachdem etwa 90
Pro=
zent der Gläubiger zugeſtimmt hatten. Die Quote für die ungeſicherten
Gläubiger wird nur mit etwa 10 Prozent erwartet und konnte nur durch
Entgegenkommen der gedeckten Gläubiger ermöglicht werden. Bei der
bisherigen Abwicklung wurde vorläufig erſt das Berliner Zweiggeſchäft
ſtillgelegt. Man iſt beſtrebt, die alte Firma in irgendeiner Form zu
er=
halten.
Rheiniſch=Weſtfäliſches Kohlenſyndikat. In der ungüinſtigen
Abſatz=
lage des Ruhrbergbaus iſt im vergangenen Monat eine Aenderung nicht
eingetreten. Der für Rechnung des Syndikats erfolgte Verſand ſtellte
ſich im Oktober nach den vorläufigen Ergebniſſen auf arbeitstäglich
211 000 To gegenüber 210000 To. im September. Auf das unbeſtrittene
Gebiet entfielen hiervon 104 000 (102000), auf das beſtrittene Gebiet
107 000 (108 000). Die Hallenbeſtände auf den Zechen ſind weiter
geſtie=
gen; ſie beliefen ſich Ende Oktober auf 7,.9 Mill. To. (Kohle, Koks und
Briketts durcheinander gerechnet) gegen 7.5 Mill. To. Ende September
Die Zunahme entfällt ausſchließlich auf Koks.
Unaariſche Finanzvereinbarungen mit einer internationalen
Banken=
gruppe. Der Finanzminiſter hat durch Vermittlung der ungariſchen
Allgemeinen Kreditbank mit der unter Führung des Londoner
Bank=
hauſes N. M. Rothſchild u. Sohn ſtehenden internationalen
Banken=
gruppe ſowie mit den New Yorker Bankfirmen Speher u. Co. und
Na=
tional City Co. eine Vereinbarung getroffen, wonach dieſe die auf ein
Jahr lautenden ungariſchen Staatswechſel in Höhe von etwa 87 Mill.
Pengö eskomptieren. Der Finanzgruppe gehören die engliſchen
Bank=
firmen Baring Brothers u. Co. und die J. Henry Schröder u. Co.
ſo=
wie die Schweizeriſche Kreditanſtalt, die Banca Commerciale Italiana,
die holländiſche Hope u. Co. und die Stockholmer Enskildabank an. Die
Transaktion iſt als Vorſchuß auf die langfriſtige Staatsanleihe zu
be=
trachten, deren Aufnahme die Geſetzgebung zu nutzbringenden
Inveſti=
tionen beſchloſſen hatte; zur Deckung dieſer Vorſchußanleihe dienen keine
beſonderen Garantien, und die Bankengruppe erhält auch keine
beſon=
deren Vorrechte hinſichtlich der Placierung der ſpäter aufzunehmenden
langfriſtigen großen Staatsanleihe. Die Eskomptierung der
Schatz=
wechſel erfolgte zu einem Satz von 6,5 Prozent, worin auch die
bank=
mäßige Proviſion enthalten iſt.
Brodukkenberichte.
Berliner Produktenbericht vom 21. November. Während ſich im
geſtrigen Nachmittagsverkehr noch etwas lebhafteres Geſchäft,
nament=
lich in Roggen an der Küſte, entwickelt hatte, geſtaltete ſich der
Börſen=
verlauf heute wieder ziemlich ruhig. Im handelsrechtlichen
Lieferungs=
geſchäft vermochten ſich die höchſten Preiſe des Vormittags nicht zu
be=
haupten, immerhin ſetzte Weizen bis eine Mark feſter ein. Roggen
er=
öffnete 0,75 bis 1,5 Mark unter geſtrigem Schlußniveau. Das
Inlands=
angebot zur prompten Verladung war in beiden Brorgetreidearten
wei=
ter mäßig. Die bis eine Mark erhöhten Forderungen für Weizen waren
nur vereinzelt durchzuholen, da das Mehlgeſchäft jegliche Belebung
ver=
miſſen läßt. Roggen wird zu gut behaupteten Preiſen an der Küſte und
an den binnenländiſchen Verladeſtationen aufgenommen. Weizenmehle
liegen ſehr ruhig, von Roggenmehlen finden billigere Provinzfabrikate
vereinzelt beſſere Beachtung. Hafer hat bei ausreichendem Angebot und
ſtetigen Preiſen kleines Geſchäft. Gerſte in unveränderter Mauktlage.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Samstag, den
Da am Privatdiskontmarkt weiteres Angebot zutage trat, wurde
ber vor einiger Zeit um 1/s v. H. auf 42/s v. H. ermäßigte Satz für
kurze Sichten an der Berliner Freitagsbörſe im gleichen Ausmaß wieder
erhöht, ſo daß nunmehr der Satz für Privatdiskonten wieder für beide
Sichten gleichmäßig 4,75 v. H. lautet.
Die Süddeutſche Zinkblechhändler=Vereinigung hat mit Wirkung ab
heute ihre Preiſe um 3.25 Prozent ermäßigt, nachdem ſie am 17. d. M.
um 1,75 Prozent erhöht worden waren.
Die J. G. Farbeninduſtrie und die Gewerkſchaft Mont Cenis teilen
mit, daß ſie übereingekommen ſind, die von der J. G. Jarben gegen
Mont Cenis wegen Patentverletzung bei dem Verfahren zur
Herſtel=
lung von ſyntbetiſchem Ammoniak angeſtrengten Prozeſſe im Wege der
Verſtändigung beizulegen. Die beklagte Seite hat einen Eingriff in die
inzwiſchen abgelaufenen Patente der J. G. Farbeninduſtrie zugegeben.
Die Preisinderziffer der „Metallwirtſchaft” ſtellte ſich am 18.
No=
vember 1930 auf 8=,” gegen 74,6 am 12. November (Durchſchnitt 1909=
13 — 100), ſtieg alſo um 11.9 Prozent.
Die im Jahre 1904 gegründete Genoſſenſchaftliche
Einkaufsvereini=
gung e. G m. b. H., Mannheim, teilt mit, daß ſie infolge der
ſchllech=
ten wirtſchaftlichen Lage, unter der beſonders auch die
Lebensmittel=
branche zu leiden habe, gezwungen ſei, ihre Zahlungen einzuſtellen.
Die Genoſſenſchaft verſucht, einen gerichtlichen Vergleich zu erlangen.
Die alte Tuchgroßhandlung Ernſt Lochner u. Horkheimer, Frankfurt
a. M., tritt in Liquidation und ſtellt die vorhandene Maſſe den
Gläu=
bigern zur Verfügung. Die Aktiven und Paſſiven ſollen ſich nach dem
vorliegenden Status mit rund 1 Mill. RM. ausgleichen.
Die engliſchen Bergarbeiter haben auf einer in London
abgehalte=
nen Konferenz beſchloſſen, den Lohnkonflikt im engliſchen Bergbau dem
durch die Beſtimmungen des Kohlengeſetzes geſchaffenen Nationalen
In=
duſtrie=Amt zu unterbreiten. Das Amt, in dem Vertreter der
Regie=
rung, der Grubenbeſitzer und der Bergarbeiter ſitzen, dürfte am
kom=
menden Dienstag ſeine erſte Sitzung abhalten. Man hofft allgemein,
daß es dem Amt gelingen wird, den drobenden Streik in der
Bergwerks=
induſtrie zu verbüten.-
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 21. November.
Im heutigen Vormittagsverkehr ſetzte ſich der Kursabbau aus
Man=
gel an Anregungen und Aufträgen weiter fort. Hinzu kamen noch die
geſtrigen ſchwachen Börſen von New York und Paris und die weiteren
Bankinſolvenzen in den Vereinigten Staaten und Frankreich. Zu
Be=
ginn des offiziellen Marktes machte ſich jedoch ein Tendenzumſchwung
bemerkbar, und die Kuliſſe ſchritt gleich nach den erſten Kurſen auf
ein=
treffende Orders und auf eine leichte Interventionstätigkeit der Banken
zu Rückdeckungen. Das Geſchäft konnte vorübergehend, ziemlich lebhafte
Formen annehmen. Die Rede Curtius” im Reichsrat machte ebenfalls
einen günſtigen Eindruck, doch ging eine nennenswerte Anregung
hier=
von nicht aus. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe brachten die evſten
Kurſe jedoch überwiegend Abſchwächungen von 1—2 Prozent. Ctwas
ſtärker gedrückt eröffneten Conti Gummi mit minus 3,5 Prozent und
Kaliwerte, angeblich auf franzöſiſche Abgaben, mit minus 4 Prozent.
Am Elektromarkt war die Kursentwicklung nicht ganz einheitlich. Am
Anleihemarkt neigten Altbeſitz weiter zur Schwäche. Von fremden
Wer=
ten büßten Zolltürken erneut 0,2 Prozent ein. Pfandbriefe hatten
ſtilles Geſchäft bei eher etwas ſchwächeren Kurſen.
Im Verlaufe ſchritt die Kuliſſe wieder zu Glattſtellungen, da zu
den Kaſſakurſen ſtärkeres Angebot in Terminpapieren vorgelegen haben
ſoll. Auch die Verknappung am Geldmarkte im Zuſammenhang mit
dem herannahenden Ultimo trug zu den erneuten Abgaben bei. Die
meiſten Werte gaben bis unter das Anfangsniveau nach, wobei das
Ge=
ſchäft ſehr eng war. Der Schluß war unter dem Eindruck der
Er=
höhung des Berliner Privatdiskontes weiter ſchwächer, und namentlich
am Elektro= und Kalimarkt ſetzten ſich die Poſitionslöſungen fort. Am
Geldmarkt war die Nachfrage nach Tagesgeld ſehr ſtark. Der Satz
wurde auf 6 Prozent erhöht. Am Deviſenmarkt lag der franzöſiſche
Franc gegen London mit 123,62 etwas feſter. Sonſt nannte man Mark
gegen Dollar 4,1960, gegen Pfunde 20,38, London-Kabel 4,8564,
Mai=
land 92.78, Madrid 42,70, Schweiz 25,05¾, Holland 12,074/s.
Die Bankzuſammenbrüche in Frankreicgkt
Außer dem Bankier Ouſtrie ſind noch zwei Firi
Kuliſſenmakler wegen betrügeriſcher Hauſſemanöver =
Anklage geſtellt worden. Man rechnet mit der baldio;
ſtries und ſeiner Komplizen.
An der Abendbörſe ſetzte ſich die Abwärtsbewegung der Kurſe
fort, da die Vevſtimmung über die Nede des Reichskanzlers anhielt. Die
Spekulation ſchritt namentlich in Elektrowerten zu verſtärkten Abgaben.
AEG., Schuckert, und Siemens büßten bis zu 2,5 Prozent ein. Am
Markte der Kaliaktien lagen Weſteregeln auf die
Erzeugungseinſchrän=
kung in der Wintershallgruppe 2 Prozent niedriger. Im übrigen
gin=
gen die Verluſte bei kleinem Geſchäft bis zu 1 Prozent. Bankaktien
blieben zumeiſt behauptet. Renten ſtill. Neubeſitz 6,10—6, Barmer
Bank 100, Commerzbank 110. Dedibank 108. Dresdner Bank 108,
Reichsbank 212,5; Gelſenkirchen 83,75; Aſchersleben 168; Salzdetfurth
245—243,5, Weſteregeln 170,5—170, Stahlverein 66; Aku 65,5: AEG.
103,5 bis 104: Chade 292,5; Conti Gummi 110; Scheideanſtalt 129;
Deutſche Linoleum 108,5; J. G. Farben 133—132,5; Felten 90;
Holz=
mann 73,5 Metallgeſellſchaft 85; Schuckert 121,5: Siemens 166;
Zell=
ſtoff Aſchaffenburg 76: Südd. Zucker 134,5: Reichsbahn Vorz. 87,5.
Berlin, 21. November.
Die Börſe eröffnete auch heute wieder in ſchwächerer Haltung,
trotz=
dem man vormittags verſchiedentlich der Meinung war, die Tendenz
werde durch den guten Eindruck der geſtrigen Curtius=Rede im In= und
Auslande möglicherweiſe eine kleine Beſſerung erfahren. Abgaben eines
Teiles der Privatkundſchaft zum kommenden Ultimo und
Auslandsder=
käufe drückten auf die Kurſe. Kaliaktien ſollen im Zuſammenhang mit
den Bankſchwierigkeiten in Frankreich von dort an den Markt gelangt
ſein; jedenfalls notierte man ſo die auffallende Schwäche dieſer Papiere,
die bis zu 5.25 Prozent verloren. Die Verluſte betrugen im allgemeinen
1 bis 2 Prozent. Völlig aus dem Rahmen fielen: Baſalt und Ilſe,
die anfangs nur mit Minus=minus=Zeichen erſchienen. Ilſe wurden
dann bei einem Beſtesangebot von 24 bis 2 Mille 12 Prozent niedriger
feſtgeſetzt. Farben waren auf die gemeldete Stickſtoffeinigung zwiſchen
dieſer Geſellſchaft und Gewerkſchaft Mont Cenis relativ gut gehalten.
Berger zogen ſogar um 2 Prozent an, wodurch allerdings der geſtrige
empfindliche Verluſt nur zum kleinen Teil aufgeholt wurde. Im
Ver=
laufe bröckelten die Kurſe zunächſt weiter leicht ab; ſpäter bewirkten
Deckungen eine kleine Erholung. Gegen ein Uhr gingen die bis zu
1 Prozent betragenden Beſſerungen aber wieder berloren, da eine Rede
des Reichskanzlers Dr. Brünings auf der Vertretertagung der
Land=
gemeinden Verſtimmung auslöſte. Bei großer Luſtloſigkeit war das
An=
fangsniveau kaum behauptet. Anleihen abbröckelnd.
Die Nachprüfung der Bilanz der Banque Commae
ie vor einigen Tagen ihre Schalter geſchloſſen bat, e
biger nur 50 Prozent ihrer Forderungen erhalten /
Inhaber der zuſammengebrochenen Bank Dépehrour
wegen Vertrauensmißbrauchs erhoben worden.
In Monaco wurde der Vorſitzende des Aufſichcky
Immobiliere, die vor einiger Zeit zahlungsunfähig,
haftet.
Acht weitere Banken, darunter eines der gröſß
der amerikaniſchen Südſtaaten, haben in den letztm
Schalter ſchließen müſſen. Die Zahl der in dieſer r
fähig gewordenen Banken iſt damit auf 84 geſtie
laufenden Jahres ſind nicht weniger als 600 Banken /
Die Urſache hierfür wird hauptſächlich in der ſchlecht
kaniſchen Landwirtſchaft geſucht. Die Schließung deu
Truſt Cy in Aſhville (Nordkarolina), einer Bank min
lar Einlagen und 21,75 Millionen Dollar Aktiven.7 fünf kleinerer Banken in Henderſonvillu
ſich. Die beiden anderen zuſammengebrochenen Bann
in Louisville und Hannibal.
Amerikaniſche Kabelnachriat
Es notierten nach Meldungen aus Chic,ck
Getreide. Weizen: Dezember 74,50, Mär=
Juli 75,75; Mais: Dezember 74½, März 76, M
Hafer: Dezember 33½, März 35,50, Mai 368;
41½, März 44½, Mai 46,25.
Schmalz: November 9,675. Dezember 9.,
März 9,65.
Speck, loco 14.
Schweine: Leichte 8,15—8,30, ſchwere 8.15—
fuhren in Chicago 24 000, im Weſten 75 000.
Baumwolle: Dezember 10,87, Januar 11,00.
Es notierten nach Meldungen aus New
Schmalz: Prima Weſtern 10,50; Talg, ext:
Getreide. Weizen: Rotwinter neue Erntes)
neue Ernte 86½; Mais; loco New York 9
wheat clears 4,0—4,40: Getreidefracht nach E7
nach dem Kontinent 6½—7 C.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 21.1.
ſich, für je 100 Kilogramm, für Elektrolytkupfe,
burg Bremen oder Rotterdam (Notierung de
die Deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 107,75
rungen der Kommiſſion des Berliner Metallbin
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland,
rung und Bezahlung) für Originalhüttenalungn
in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 17
in Walz= oder Drahtbarren, 99proz., 174 RM.
99proz., 350 RM., Antimon Regulus 52—5c
(1 Kg. fein) 49.50—51,50 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 21. Nau
für Kupfer: November 89,50 (91,50). Dezer
Januar, Februar 90,75 (91,50), März, April I
Juni, Juli, Auguſt, September, Oktober 911
ſtetig. Für Blei; November 30 (31), Dezeu
Januar 30,50 (31,25), Februar, März, April, Mr
Juli, Auguſt, September, Oktober 30,75 (31).
hauptet. Für Zink: November 28,50 (29-
(30), Januar 29,25 (30,50) Februar 30 (.N
(31,25), April 30,75 (31,75), Mai 31 (32) Junx.
31,75 (32,75) Auguſt 32,75 (33,25), Septembex
tober 33,25 (33,50) Tendenz: ruhig. — Die ei
ten Geld, die in Klammern Brief.
Berliner Kursbericht
vom 21. November 1930
vom 21
Berl. Handels=Geſ
Danatbank
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
F. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
126.—
48.25
108.—
107.50
68.75
121.—
50—
106.75
50.25
67.—
127.50
33.625
111.—
106.—
61——
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben 171.—
Rlöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppe
111.50
133.625
83.375
114.875
79.—
70.75
74.125
67.25
76.75
66.875
30.50
58. 121
66.75
45.—
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kal;
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſto
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkaliſ
Agsb.=Nrnb. Maſc
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Berl. Karlsr. Ind.
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174.—
64.—
25.50
47.50
125.—
61.25
59.50
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12.43
73.29
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112.0c
12.48
20.356
4.1915
58.439
Rie
0.569
59.12
12.45
73.43
3.04
168.9
1123
112.3
12.70
20.38
1.439
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21.985
16.502
Schweiz
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Frankfurter Kursbericht vom 21. November 1930.
O
5%
8% Baden .......
6% Bahern......"
„
80 Heſſen v. 28
v. 29
8% Preuß. Staat
82 Sachſen. . . . .
6% Sachſen......
7% Thüringen ..
Dtſche. Anl.
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ſungsſch. +‟/=
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Dtfche. Anl.
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ſungsſch. (Neub.)
98.25
86.5
76.75
99
83.7
85.9
88.5
94.85
98.5
75.25
81.5
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe .. .
3½ Baden=Baden
6% Berlin ..... ..
8% Darmſtadt v. 26
8‟
v. 2
7% Dresden .
8% Frankfurt a. M.
Schätze. . . v. 29
7% Frankfurt v. 26
6%
„ v. 2
8% Mainz.....
8½ Mannheim v. 26
GOlo
v. 2‟
8% München...
8½ Nürnberg ....
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4/.% „Kom.=Obl.
8% Preuß. Lds..=Anſt. G. Pf.
7%
82 „Gelbebligl
AR
85
84.75
77
94.7
81.5
70
85
89.5
99.5
91.75
94
82.5
80
O Landeskomm.=
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Heſſen.Goldobl
8½Kaſſeler Land.
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60
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8% Berl. Hyp.=Bk
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83:1.
100
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99.5
94.5
86
100
87.55
100.25
84
100
93.5
85
98.5
98.5
R
3% Dt. Linol. Werke/
88 Klöchner=Werke
% Mainkrw. v. 26.
7% Mitteld. Stahl.
8% Salzmann u. Co.
7% Ver. Stahlwerke
8% VoigtckHäffner
.G. Farben Bonds
5% Bosn. L.E.B.
L. Inveſt.
4½% Oſt. Schatze
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%
490 Türk. Admin.
1. Bagdadl
„ Zollanl.
4½% Unganr 1913/
4½%
1914
4
Goldr.
SAi
1910
Artien
Alg. Kunſtziide Uni
A. E. G..........
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
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Bemberg, J. P...
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BrownBoverickCie
Buderus Eiſen. ..
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1. ſcheide-Anſtalt
97
91.5
31.25
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R5
90
19.
23
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67
111.5
120.75
198
31
144
97
133.5
54.5
47
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74.75
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210
190
66
104
122
108.5
[ ← ][ ][ → ]Samstag, den 22. November 1930
Seite 13
Ou Duneer /
Ein Roman aus der Wirklichkeit
Don Theo vom Berge
(Nachdruck verboten.)
koatztrw”; Zeltes, eng an die Leinwand geſchmiegt,
dunm Beſtalt eines Mann=s und verfolgte mit
„„Torgänge an der Maſchine. Seine
geſchärf=
hörtgshuf jedes Wort, das die Techniker ſprachen.
fonnteu n dieſe Neugierde von Nutzen ſein.
üden Swt ure wurden von einem Kollegen abgerufen.
mniſernpu ſtch die drei gegen die Halle zu, in der das
ug u ug bracht war. Plötzlich drehten ſie ſich er=
denn Rer ihnen erſcholl der ſonore Takt des Fokker=
und ilherſtaunten Augen ſahen, wie der Propeller
anſtrſtze vie ſchnittige Fokker lange über den Platz
uſt meſuſchem Singen im Dunkel des blauſchwarzen
kontlwit berſchwand.
ſief ſer der Monteure zur Halle zurück. Sie war
Leugnu, kein Monteur zu ſehen. Die anderen
er Altehrnit los iſt?“
hättee mindeſtens vorher was geſagt. Die Sache
verd ut” vor. Geh mal nach vorne fragen!
ino lym man ebenfalls ſprachlos, aber vor Entſetzen,
ſe Oiſiete anweſend waren, konnte es ſich nur um
m Ruw bandeln, der von einem flüchtigen Feinde
wor h war. Darauf deutete ja auch die Flug=
Schneuliſchten zwei Offiziere die Junkersmaſchine
ſtartez/ inter dem Flüchtling her. Der Chef rief
baren ſk=Batterien an und veranlaßte ſie, mit
ern duch mmel abzuſuchen.
mmehzent dem ſchnellfliegenden Fokker in die Nacht
ſch nuiſackte er eine derartige Maſchine gehandhabt.
er ja.b Briff vorſichtig und taſtend und war von
beſtrichene möglichſt große Höhe zu erreichen. Dort
ger ſürer zu ſein. Es ging über die Front.
Wun=
es azulwie die glühenden Gebilde ſekundenlang in
getast wvaren und wieder verſchwanden. Immer
ſiomale ſiſger würde das Schauſpiel ergreifend ſchön
aben, zuri er ſich des Anblicks hätte reſtlos freuen
der dyalle parat nahm ſeine ganze Mufmerkſamkeit in
Er pomt ſich vorſichtig in die Steuerung und den
ſchamizus einfühlen. Gewiß hatte ihm der Offizier
ſüge zſeiseit in unvorſichtöger Gaſtfreundlichkeit ge=
Alhin, der Praxis fah ſich das ganz anders an.
derm äler war ein anderer Kaſten, als der
ſchwer=
et, ᛋIdem er geſchult worden war.
ſh OnAnit eiſigem Grauen auf dem Armaturenbrett,
ü ihler* Motorentouren ſchwankte und beängſtigend
g üfte, daß das Flugzeug an Fahrt verlor und
Anfütan machte, auszuſetzen, als ſei er aſthmatiſch
Verznt eilte ſein Blick über das Brett. Benzinuhr
ndrucchſſer zeigten normal, Amperemeter ebenfalls.
Dem Spion begann trotz des ſchneidenden Luftzuges und
ſeine für einen ſolchen Fall mangelhafte Kleidung warm zu
wer=
den. Noch war er über deutſchem Boden. Noch war die Front
weit Und notlanden bei Nacht und Nebel ohne Licht und
Ge=
ländekenntnis —
„Dieu!”
Verzweifelt riß er an dem Gashebel hin und her.
Zu letzter Sekunde.
Der Motor wollte ſchon ganz ausſetzen. Schon war er zum
Gleitflug gezwungen. Da — — ſprang die Maſchine wieder an
und lief brav wie zuvor. Irgend etas mußte die
Vergaſer=
düſe verſtopft haben. Ein winziges Ding, das man kaum ſah,
das aber ſtark genug geweſen wäre, Flugzeug und Flieger bei
Nacht zerſchellen zu laſſen.
Noch war der erſte Schrecken nicht ganz übenpunden, als vor
ihm ein Rieſenarm aus dem Boden ſchoß und wit weichen
Fin=
gern über den Himmel taſtete. Mit kühner Wendung riß C 25
die Maſchine nach der Seite. Bockig, wie ein ſtörriſches Pferd
ging der Folker in die Kurve. Doch es war zu ſpät. Der Arm
zuckte umher, ergriff das Flugzeug und ließ es nicht mehr los.
Der Strahl des Scheinwerfers traf C 25 ins Geſicht. Ihm
war, als verdorre ihm ein zehrendes Feuer die Augen. Er preßte
die Lider zuſamen, daß es ſchmerzte. Vergeblich. Der Schein
einer Million Hefner Kerzen, der ihn traf, war zu ſtark. Vor
ſeinen Augen ſprühten Funken. Er barg ſich deshalb hinter dem
Bord. Verſuchte etwas zu ſehen. Aber er ſah nur gelbe und
grüne Flächen. Ein Schwindel erfaßte ihn. Er fühlte, daß er
gegen die Bordwand fiel. Riß die Augen auf und merkte im
Scheinwerferlicht, daß er ſchräg liegen wußte. Das Bündel der
Strahlen ſchien auf gleicher Höhe mit ihm zu ſtehen und
wage=
recht zu leuchten. Er hatte keine Zeit mehr, zu erſchrechen.
Me=
chaniſch richtete er die Maſchine wieder auf. Verſuchte, den
ver=
derblichen Strahlen zu entfliehen, die ihn gefangen hielten, bis
ſie unten ſchoſſen, oder er abſtürzte.
Es war zwecklos.
Immer neue leuchteten auf und taſteten hinter ihm her.
Wen er ſie nicht abſchüitteln konnte, mmßten ſie ihn in kurzer
Zeit durch ihre ungeheure Blendwirbung zum Abſturz bringen.
Ein letzter Verſuch.
Ein paar Striche am Gashebel mehr. Ein paar Stöße mit
der Luftpumpe. Der Tourenzähler machte einem Anſatz, noch
zu ſteigen. Der Zeiger des Benzindruckmeſſers zitterte.
Aeußerſte Kraft —
Unter ihm ging die Front durch, die ſeltſam lebendig wurde.
Sicherlich ſtarrten jetzt hunderte, ja tauſende von Augen zu ihm
herauf und lauerten auf ſein Ende.
Plötzlich entſtanden in den Flächem Aeine Löcher. Der Wind
greift hinein. Riß ſie weiter. Fetzchen flaggten. Klatſchen — —
Was war das? Schoſſen die von unten ſo hoch herauf? C 25
beugt ſich hinaus, um zu ſehen.
Da —
— knirſcht Glas unter ſeinen Füßen. Und —
ſeine entſetzten Augen ſehen vor ſich im Scheinwerferlicht ein
Flugzeug —
— ſtarren gegen das zerſplitterte Armaturenbrett
und haben begriffen.
Gejagt — — — es war die Junkers.
Er hatte noch gerade Zeit, die Maſchine hochzureißen, da
ging der andere unter ihm durch.
Jetzt galts, denn es ging um Tod und Leben.
Zickzackſlug — — — Kurve links — — — Tiefenſteuer —
irgend etwas ſplittert — — — kein Entrinnen
Noch einmal verſucht ers.
Zwingt die Maſchine im
Sturzflug nieder — — — Richtet ſie wieder auf
Da — — — klemmt die Steuerung
ein Oelrohr
platzt — — — Speit ihm ſeinen Inhalt ins Geſicht—
— —
Fur=
nierholz ſplittert — — — die Maſchine fällt-
— ſteil ſchießt
— ſingen —
ſie nach unten — — — die Drähte ſingen
Pfeifen ſchrill — — — das Oberdeck fetzt in langen Striemen —
C 25 nahm mechaniſch die Zündung weg. Er dachte an nichts
mehr. Die Gewißheit des nahen Endes hatte ſeine Nerven
ge=
lähmt. Aber dann kam die Reaktion. Nein, es war noch nicht
zu Ende. Er wollte leben. Er mußte leben — — mußte—
— ſah die Erde raſend
Er zerrte an der
Steuerung=
dunkel näher kommen. fühlte, wie ihm die Knochen einzeln im
Leibe brachen — — roch Blut — — Blut — — Blut=
Sein Geſicht verzerrte ſich. Noch einmal ſtemmte er ſich mit
hoffnungsloſer verzweifelter Gewalt in die Steuerung —
fühlte, wie ſie nachgab. wie der Sitz unter ihm plötzlich feſt
wurde, nicht mehr wegfiel. Das Flugzeug richtete ſich noch
ein=
mal auf, kippte über dem abbrechenden Flügel ab, ſtieß hart auf
die von Granaten zerriſſene Erde, überſchlug ſich und ſtand in
Flammen.
Der Junckers ſchoß heran, ſah befriedigt den brenenden
Haufen und flog nach Hauſe.
Die Trümmer des Folker D VII lagen bei Aubigny hinter
der franzöſiſchen Front. Und als die Soldaten am anderen
Morgen nach dem verkohlten Wrack ſahen, fanden ſie eta
zwan=
zig Meter davon einen leblos ſcheinenden Körper. Der anweſende
Offizier öffnete dem Ziviliſten die Kleider und wachte große
Aogen. Denn in der Taſche des Rockes fand ſich ein
Chiffretele=
gramm der franzöſiſchen Geſandtſchaft im Haag. Der Offizier
war intelligent genug, den Mann ins nächſte Lazarett ſchaffen
zu laſſen. Seine Verletzungen waren ſchwer.
C 2 wurde gerettet, aber die volle Geſundheit hat er nie
wieder erlangt. Wenige Monate nach dem bald erfolgenden
Waffenſüllſtand, ſtarb er in Paris, an den Nachwehen dieſes
Sturzes.
Kurz nach dem Waffenſtillſtand erſchoß ſich plötzlich aus noch
nicht geklärten Gründen ein deutſcher Prinz.
Gut Eingeweihte — und deren dürfte es nur ſehr wenige
geben — meinen, daß dieſer Prinz niemand anders, als der
ſoge=
nannte deutſche Spion Otto Zimmermann war, und daß ſein
Freitod mit der Affäre „C 25” im Zuſammenhang ſtehe. Das
Hauptmotiv, das den Prinzen in den Tod getrieben hat, wäre
ſo die plötzliche Enthüllung über die wahre Rolle ſeines
Be=
freiers aus dem Kerker von Vincennes geweſen.
Das jedoch iſt nur Vermatung. C 25, der einige Monate
nach Kriegsende ſtarb, hat den Namen des Prinzen, den er
be=
freite, niewals verraten. Aus dieſem Grunde dürfte das Rätſel
des deutſchen Prinzen, der als Otto Zimmermann beinahe von
den Franzoſen erſchoſſen worden wäre, kaum jemals reſtlos
ge=
klärt werdem.
Man ſagt —
—Ende.
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zumeiſt längſt in der Küche verwendet werden.
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aromatiſche Geſchmack der friſchen Peſi.
Sie lollten ſich lofort ein Halbpfundpaket für
50 Pfennige holen.
Zu feden Pirnd
gaik das neus
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VMW
Mürnßers
Seite 14
HEL TALetzte Wiederholung der Film-Morgenfeier HELIA
cm Sonntag, 23. Nov., vormittags 11.15 Uhr
Ein Werk von ganz eigenartiger Schönheit:
66 Künstl. Regie:
„Tiere sehen Dich an ranl Eippe
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nahmen mehr oder weniger von gnädigen Zufällen abhängt, machte es sich
Eipper, der veretändnisvolle Tierfreund, zur Aufgabe, nach gründlicher und
liebevoller Beobachtung auf einem Bildstreifen die Situation festzuhalten,
in denen sich die Tiere am charakteristischsten ausdrücken.
Jugendliche haben Zutritt.
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der Königin
(Die galanten Abenteuer einer
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Rohan und der größte Skandal
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Königin” — Ereignisse, die für die
französische Revolution von großer
Bedeutung waren — das alles
schil-
dert dieser ebenso interessante, wie
hochdramatische Film.
Beginn: 3.30, 5.45, 8.10 Uhr
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