Kinzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Meem Cricheinen vom 1. November
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
—1s Reichtmark md 22 Prennig
ie olt 2.28 Reichsmart, durch die
nrmart ſrei Haus. Poſfbezugspreis.
ſtigeid monatſch 2.48 Reſchemart.
91. Aufjahme von Anzelgen an
Pud nicht übernommen. Richte
Wöchentliche iUnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
ſ. mmern infolge höherer Gewall Nachdruck ſämtlicher mit v verſebenen Original-Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet
ſtucher nſcht zur Kürzung des
zlungen und Abbeſtellungen durch
tiwſchteit für uns. Poſtſcheclonte
Mirs 2
Nummer 313
Mittwoch, den 12. November 1930. 193. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichepfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichepfg. Rellamezelle (92 mm
breit/2 Reichsmarl. Anzeigen von auswärte 40 Reichepfg
FinanzAnzelgen 60 Reſchepſig 92mm brelte Reſſame
zelle 3.00 Reſchsmart. Alle preiſe in Reichemarkt
4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle böberer
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr, Strell uſw. erliſcht
ſede Verpſlichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſſung von Schadenerſatz. Bel
Konlurs oder gerſchtlicher Beltreibung fänf jeder
Nabatt wea. Banſkonto Deutſche Banl und
Darm=
ſtädter und Natlonalbane
Mamnp uivie kalderoronängen vehiniitt
deht akiſche Sorderungen im Haupkausſchuß des Reichskages. — Beſchleunigung der
Reichsrals=
verhandlungen. — Forlgang der Preisſenkungsakkion.
Zuſammenkrikk des Haus=
Zur Preisſenkungsakkion.
Wo liegen die Schwierigkeiken?
Dantangsausſchafſes.
1 Pundk
* Berlin, 11. Nov. (Priv.=Tel.)
oder Haushaltungsausſchuß des Reichstags tritt
hunät 24ſtündiger Verſpätung zuſammen. Dieſer eine
Regierung zu Verhandlungen mit den
Partei=
eit worden, denn an dem Ausgang der
Ausſchuß=
hn, das Schickſal des Kabinetts hängen. Der
Kanz=
urruf feſtgelegt, daß er grundlegende Aenderungen
unungen ablehnt. Es wird ſich nun zeigen müſſen,
flrmentariſche Lage genügend beherrſcht, um eine
sützg gegen die Regierung verhüten zu können.
Ehrdung liegt hier bei den Sozialdemokra=
Mkz it mit den Nationalſozialiſten und Kommuniſten
Begierung in die Minderheit ſetzen können. Die
Iten haben auch bereits erklärt, daß ein Teil der
ditzten für ſie unnannehmbar iſt. Sie werden
vermut=
dim laſſen, wenn ſie nur imſtande ſind, ihren
Wäh=
ſtuge Konzeſſionen zu zeigen. Deshalb haben ſie die
ſellt, daß der Krankenſchein= und der Arz=
Son je 50 Pfg., der auf Grund der
Notverord=
üiwon jedem Kaſſenpatienten zu zahlen iſt, beſeitigt
Niagierung hat das abgelehnt. Sie hat
Entſchiedenheit auch eine Halbierung der Sätze auf
ſtigrwieſen. Immerhin erinnert jetzt der
Reichs=
he ſter daran, daß bereits vor Monaten
Verord=
ichrworden ſind, wonach die Gebühren von der
925 Pfg. ermäßigt werden können und
1den Fällen der Krankenſchein nach=
Migebracht werden kann. Ebenſo iſt eine
Stun=
ö bühren möglich. Aehnlich iſt die Regelung
ellr zneibeitrag getroffen. Der Arbeitsminiſter
ir darauf hin, daß infolge dieſer Neu=
. e Beitragsſätze der Krankenkaſſen
ent des Grundlohnes geſenkt, worden
Ihlbung der Notverordnung würde dann eine Wie=
9tg der Beiträge erforderlich machen, was eine
her Verſicherten um rund 200 Millionen be=
FARBEwihe Dieſe Erinnerung hat zweifellos den Zweck, den
vingen, daß die Regierung den Sozialdemokraten
ſemn Wege entgegengekommen iſt. Gleichzeitig läßt
tum, daß weitere Zugeſtändniſſe nicht zu erwarten
en, anderen Punkte betreffen die
Bürgerab=
unßere Herauslöſung des Reiches aus der Haftpflicht
E ſe zur Arbeitsloſenverſicherung. In
FaK aben ſich die Sozialdemokraten für die
Beſeiti=
rmnocht. In beiden Fällen wird die Regierung Nein
Hihevird alſo die erſte Kraftprobe eintreten, die
ſiſtehzt ſchon im Ausſchuß zur Entſcheidung zu führen
2Regierung könnte ſchließlich die Entſcheidung im
ahörten. Der Kanzler ſelbſt hat noch nach keiner Rich=
Ahar gegeben, welche Taktik er zu verfolgen gedenkt,
Ulttzten Minute im Plenum warten oder ſchon vor=
HiſeAl, wenn er ſieht, daß auf parlamentariſchem Weg
Au erwarten iſt. Wir haben bereits darauf hinge=
Wie Regierung auf möglichſte Beſchleunigung im
ich um für alle Konfliktsfälle im Reichstag ge=
und ſich den Weg für neue Notverordnungen frei=
Aeiſermäßigung für Ruhrkohle.
* Berlin, 11. November. (Priv.=Tel.)
Weh ahngeſellſchaft ſteht grundſätzlich auf dem Stand=
We worläufig zu einem allgemeinen Tarifabbau im
Preisſenkungsaktion nicht ſchreiten kann. Sie hat
ſtüeloſſen, eine Sonderaktion für den not=
Sergbau einzuleiten. An der Ruhr liegen
gegen=
e Millionen Tonnen Kohlen auf den Halden. Die
Außte eingeſchränkt werden und die Bergarbeiter
chuchten verfahren. Die Reichsbahn will nun dem
Für alle Kohlenſendungen, die ins
gehen, Tarifvergünſtigungen
gewäh=
dein Auslandsabſatz zu fördern. Die Reichsbahn
hanit eine Einnahmequelle, die allerdings nicht ſo
WeWbei der Erhebung normaler Frachtſätze. Beiden
Dmber geholfen, weil die deutſche Kohle der
Kon=
en gland, Belgien, Holland beſſer ſtandhalten kann.
Nch, ob die Frachtvergünſtigungen auch für das
umſtrittene Gebiet” gelten ſollen, alſo für den
Deutſche Küſte, nach Süddeutſchland und längs
Würde das der Fall ſein, dann würde der Ab=
Arkungsvolle Verringerung der Kohlenpreiſe
ver=
lichſt kommt es allerdings darauf an, die Halden
umit die volle Förderung wieder aufgenommen
Daß die Haldenbeſtände allerdings ohne Gewinn
-Verluſt abgeſtoßen werden müſſen, unterliegt
A, da die ausländiſche Konkurrenz niedrigſte Preiſe
Auicht.
wird die Reichsbahn ihre Sondertarife noch
in n, weil Tariſenkung den Abſatz fördert und den
Das ja der Reichsbahn ſelbſt zugute kommt.
ſoren wird bei der Reichsbahn erwogen, ebtl.
enkung der Perſonentarife der 3.
Deüitführen. Doch ſchweben hierüber die Erör=
Berlin, 11. November.
Zu den Beſprechungen mit den Vertretern des
Nahrungs=
mittelgewerbes im Reichsernährungsminiſterium wird von
zu=
ſtändiger Stelle folgendes mitgeteilt:
Die Beſprechungen hätten ſich ſehr ſchwierig geſtaltet. Die
Regierung habe keine geſetzliche Handhabe, einen Druck auf die
Gewerbe auszuüben, da keine Zwangswirtſchaft mehr
beſtehe und es in Deutſchland keine
Wuchergeſetz=
gebung gebe. Die Regierung ſei alſo auf gütliche
Verhand=
lungen angewieſen geweſen. Beſonders ſchwierig ſeien die
Be=
ſprechungen mit dem Bäcker= und dem Fleiſchergewerbe
geweſen. Es habe ſich bei den Verhandlungen um Vertreter
der Eewerbe für ganz Deutſchland gehandelt. Die
Geſamt=
verbände hätten nach langwierigen Verhandlungen zugeſagt,
ihren Einfluß bei ihren Innungen dahin geltend zu machen,
die im Reichsernährungsminiſterium gefaßten Beſchlüſſe über
die Preisſenkung anzunehmen. In Berlin müſſe von heute ab
das Pfund Schweinefleiſch um fünf Pfennig billiger werden.
Es ſei zu hoffen, daß eine Senkung auch in der Provinz
ein=
trete. Was die Senkung des Brotpreiſes angehe, ſo ſei zu
be=
denken, daß in großen Teilen Deutſchlands das Brot nach
Ge=
wicht verkauft werde, während in Berlin und etwa 20 anderen
Städten der Preis feſtſtehe und es den Bäckern aber überlaſſen
ſei, das Gewicht zu ändern. Nunmehr ſei erreicht worden, kaß
überall das Brot nach Gewicht verkauft werde. Beſondere
Schwierigkeiten habe bei den Verhandlungen der Umſtand
ge=
macht, daß ſowohl die Mehlpreiſe, wie die Schweinepreiſe in
letzter Zeit angezogen hätten. Trotzdem ſei zu hoffen, daß der
Preis für Schweinefleiſch bis zum Frühjahr ganz erheblich
ſin=
ken würde. Die Regierung beabſichtigt, wö hentlich die Spanne
zwiſchen Groß= und Kleinhandelspreis für Schweinefleiſch
be=
kanntzugeben, damit jeder Verbraucher die Preiſe des
Schläch=
ters genau kontrollieren könne. Da am heutigen Berliner
Vieh=
markt der Preis für Schweinefleiſch um 4—5 Mark gefallen iſt,
ſo ſei zu erwarten, daß ſich die Preisſenkung beim Schlächter
nunmehr umgehend auswirken werde.
Die Lebensmitkelpreiſe fallen!
* Recht intereſſant ſind die induſtriellen Preisſenkungen. In
der Nahrungsmittelinduſtrie ſind die Paketpreiſe für
Erbſen=, Gerſten=, Kartoffel=, Linſen =und
Reismehl von 40 auf 35 Pfg. heruntergegangen. Für
Teig=
waren — alſo vor allem Nudeln, Makkaroni, Suppeneinlagen
uſw. — haben ſich Preisnachläſſe von durchſchnittlich 5 Prozent
ergeben. In der Konſerven=Induſtrie iſt ein Nachgeben um
durchſchnittlich 10 Prozent feſtzuſtellen. Brechſpargel, junge
Erbſen, Steinpilze, junge Karotten, gemiſchtes Gemüſe,
Grün=
kohl, Roterüben, Kirſchen haben je nach Qualität Abſchläge von
5 bis 95 Pfg. pro Doſe aufzuweiſen. In der Margarine=
Induſtrie ſind allmählich die Preiſe um etwa 15 Prozent
zurück=
gegangen, doch ſcheint die unterſte Grenze noch nicht erreicht zu
ſein. Die Seifenfabriken haben ihre Markenwaren um 12
Prozent geſenkt. Auch die Induſtrie der Haus= und
Küchen=
ausrüſtung, alſo Blech=, Eiſen=, Metall= und Stahlwaren,
hat die Preiſe um 10 bis 25 Prozent geſenkt. Dieſer Preisabbau
pflanzt ſich auf allen Gebieten des Wirtſchaftslebens automatiſch
fort, wie die Senkung der Selbſtkoſten und der auf den
Betrie=
ben liegenden Laſten fortſchreitet.
Länderſpenden für die nene Reichskanzlei.
* Berlin, 11. Nov. (Priv.=Tel.)
Die Reichskanzlei hat ſich einen prachtvollen Neubau
zuge=
legt. Ueber die Zweckmäßigkeit, vor allem über die
Notwen=
digkeit dieſes Baues kann man verſchiedener
Mei=
nung ſein. Als die Baupläne ausgearbeitet wurden, hatte man
reichlich Geld zur Verfügung. Als der Rohbau fertig ſtand,
waren die Reichsgelder knapp geworden. Jetzt ſcheint ſich der
Staatsſekretär der Reichskanzlei an die Länder gewandt zu haben,
ob ſie bereit wären, mindeſtens für die Ausſtattung des
Länder=
ſitzungsſaales einiges beizuſteuern. Auch dieſer Saal iſt eine
Ueberflüſſigkeit, denn es iſt bereits ein Sitzungsſaal vorhanden.
Einige Länderregierungen, ſo auch Preußen, haben
ableh=
nend geantwortet, weil ſie das Geld für dringendere Ausgaben
benötigten. Heſſen hat die Abſicht geäußert, lederne
Schreibmappen zu ſtiften, Mecklenburg=Schwerin einige
Bücherſchränke, Thüringen die Stühle, Braunſchweig
Schreibgar=
nituren aus Porzellan, während Anhalt ſich mit einem Zuſchuß
beteiligt. Einige Länder ſcheinen ſich aber noch nicht ganz einig
zu ſein, wobei Heſſen auf die erſte Anregung hin ſeine
Teil=
nahme von der preußiſchen Beteiligung abhängig
machte. Baden ſchwankt noch immer, ob es den Beratungstiſch,
den heraldiſchen Schmuck oder andere Gegenſtände liefern ſoll
oder vielleicht gar nichts.
„Abrüſtung”.
Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstages hat in ſeiner
be=
kannten Entſchließung die Richtlinien für die deutſche
Ab=
ordnung auf der Abrüſtungskonferenz aufgezeigt. Die deutſche
Delegation hat einen ſchweren, wenn nicht gar ausſichtsloſen,
Kampf zu beſtehen, wenn ſie dieſen für Deutſchland
lebensnot=
wendigen Richtlinien in dem Entwurf für die endgültige
Ab=
rüſtungskonferenz Geltung verſchaffen will. Denn es geht nicht
nur um die Einhaltung der Verträge. Es geht letzten Endes
auch darum, ob der Frieden geſichert iſt, oder ob, wie Lord
Robert Ceeil kürzlich in einer Rede ausführte, ein neuer Krieg
vorbereitet werden ſoll. Bereits die erſten Tage im
Vorberei=
tenden Abrüſtungsausſchuß in Genf haben gezeigt, daß die
deut=
ſche Abordnung tatſächlich einen außerordentlich ſchweren Stand
hat. Die franzöſiſch orientierte Gruppe verharrt nach wie vor
auf ihrem eindeutig ablehnenden Standpunkt der Abrüſtung
gegenüber. Mit 12 gegen 6 Stimmen hat der Ausſchuß am
letzten Samstag den deutſchen Antrag auf Einbeziehung der
ausgebildeten Heeresreſerven in die Abrüſtungsbeſchränkung
abgelehnt. Dabei haben England und die Vereinigten Staaten
ihren urſprünglichen Standpunkt, auch die ausgebildeten
Re=
ſerven zu beſchränken, völlig preisgegeben und damit der Theſe
Frankreichs zum Siege verholfen. Das Schickſal des deutſchen
Antrages zeigt mit abſoluter Deutlichkeit, daß es Frankreich
ernſtlich gar nicht um Abrüſtung zu tun iſt.
Welche Bedeutung den ausgebildeten Heeresreſerven
zu=
kommt, geht aus einer Ueberſicht über die Heeresbeſtände der
europäiſchen und außereuropäiſchen Militärmächte hervor, die
klar erkennen läßt, bis zu welchem Grade die Vernichtung des
militäriſchen Gleichgewichts dauernd den Weltfrieden gefährdet.
Vergleicht man die nachſtehenden Ziffern miteinander, vergleicht
man die geringen Verteidigungsmöglichkeiten, die der Verſailler
Vertrag Deutſchland noch gelaſſen hat, mit dem noch nie
dage=
weſenen Stand der Rüſtungen der europäiſchen Großmächte,
der Kleinen Entente, ſowie Amerikas und Sowjetrußlands, ſo
zeigt ſich auf der einen Seite mit erſchreckender Deutlichkeit
das abgerüſtete, waffenloſe Deutſchland, dem ein
waffenſtarren=
der Völkerring gegenüberſteht.
Das furchtbare Mißverhältnis zwiſchen dem abgerüſteten
Deutſchland und ſeinen bis an die Zähne bewaffneten
Nach=
barn tritt noch draſtiſcher in Erſcheinung, wenn man die
aus=
gebildeten Reſerven, das lagernde Material, die unvollſtändigen
Angaben, die gewaltigen Feſtungsbauten uſw. berückſichtigt,
wo=
durch Deutſchland noch mehr ins Hintertreffen gerät. Stellt
man noch die Heeresausgaben in Rechnung, die in Polen 30,9
v. H., in Frankreich 18,9 v. H., in Süd=Slawien 20,9 v. H. und
in der Tſchechoflowakei 17,9 v. H. betragen, während ſich der
Hundertſatz in Deutſchland trotz ſeines Berufsheeres nur auf
4,6 v. H. ſtellt, ſo kann nur böſer Wille, unverſöhnlicher Haß
und unbegrenztes Mißtrauen behaupten, daß Deutſchland bis
heute noch nicht abgerüſtet habe, während doch das deutſche
Volk allen Anlaß hätte, ſich durch die ungeheuren Nüſtungen
ſeiner Nachbarn in ſeiner Sicherheit ernſtlich bedroht zu fühlen.
Deutſchland hätte mehr Anſpruch auf Sicherheit als
Frank=
reich, das die im Art. 8 des Verſailler Vertrages verankerte
Verpflichtung zur allgemeinen Abrüſtung in ihr Gegenteil
ver=
kehrt und dem Sicherheitsgedanken gegenüber der
Verpflich=
tung zur Abrüſtung den Vorrang einräumt. Frankreich, die
ſtärkſte Heeresmacht Europas, mit Grenzen, die ihm niemand
ſtreitig macht, ſchreit fortwährend nach Sicherheit. Seit der
Friedenskonferenz von Paris bildet der franzöſiſche
Sicher=
heitskomplex das entſcheidende Hindernis auf dem Wege zur
Abrüſtung. Trotz Völkerbundspakt und Locarno, trotz
Schieds=
gerichtsbarkeit, Kelloggpakt und ſonſtiger Verträge verharrt
Frankreich weiterhin auf der von Herriot im Jahre 1924
erſt=
malig verkündeten „Trilogie” wonach der Abrüſtung
Schieds=
gericht und Sicherheit voranzugehen haben.
Frankreichs Verhalten in der Abrüſtungsfrage bedeutet
eine ernſte Gefahr für den Völkerbund und den
Frieden der Welt. Gerade die fortwährende Verſchleppung der
Abrüſtung ſtellt die größte Bedrohung für die Sicherheit dar.
Angeſichts dieſer Gefahr für den Weltfrieden, angeſichts der
Verträge haben die Völker Europas, hat das deutſche Volk ein
Recht darauf, ein entſprechendes Maß von Abrüſtung zu
ver=
langen. Frankreich, das ſich immer wieder auf die Heiligkeit
der Verträge ſtützt, iſt nur zu leicht geneigt, dieſelben Verträge
zweiſeitig zu handhaben, ſobald es um Lebensintereſſen des
deutſchen Volkes geht. Deutſchland aber hat die Pflicht, auf
Einhaltung der Verträge zu beſtehen, wenn ſie nicht bloß eine
Farce ſein ſollen. Entweder halten ſich unſere Vertragspartner
an die vertraglichen Beſtimmungen, die für ſie durchaus die
gleiche bindende Kraft beſitzen wie für Deutſchland, dann darf
kein Staat die Sicherheit zum Vorwand nehmen, um die
Ab=
rüſtung zu verhindern, oder aber ſie verzichten auf die Einhal=
Seite 2
Mittwoch, den 12. November 1930
tung der Verträge, dann müſſen ſie logiſcherweiſe Deutſchland
die bisher verſagte Gleichberechtigung zubilligen. Um
allge=
meine Abrüſtung oder um Deutſchlands Recht auf Gleichſtellung
auf militäriſchem Gebiet geht auf der kommenden
Welt=
abrüſtungskonferenz der Kampf. Die Arbeiten des
Vorberei=
tenden Abrüſtungsausſchuſſes verſtärken keineswegs die
Hoff=
nung, daß Deutſchland in dieſem ſchweren Ringen viele
Bun=
desgenoſſen finden wird. Skepſis und Peſſimismus
beherr=
ſchen zur Zeit die breite Oeffentlichkeit. Furcht und Mißtrauen
ſind zu Schrittmachern eines Wettrüſtens von gewaltigem
Aus=
maß geworden. Nach wie vor iſt Gewalt der Regulator der
Beziehungen der Völker untereinander. Nur eine energiſche
Erfaſſung des Abrüſtungsproblems kann Europa und ſeine
Völker vor dem völligen Niedergang bewahren. Wir aber
hoffen noch immer, daß politiſche Einſicht den noch unter den
Auswirkungen des letzten Weltkrieges leidenden Völkern einen
b—r.
Weg in eine beſſere Zukunft weiſt.
Der neue deutſche Botſchafter am Hofe von Sk. James
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
London, 10. November.
Am 3. November hat der neuernannte deutſche Botſchafter in
London, Baron Konſtantin von Neurath, ſein Amt angetreten
und, wie man allgemein annimmt, hiermit eine neue,
wahr=
ſcheinlich lebendigere Aera in den deutſch=engliſchen diplomatiſchen
Beziehungen begonnen.
Baron von Neuraths Vorgänger, Senator Sthamer
der erſte deutſche Nachkriegsbotſchafter in London, hat dieſen
wich=
tigen Poſten 10 Jahre lang innegehabt. Während dieſer
Ueber=
gangszeit iſter der rechte Mann am rechten Platze geweſen: durch
ſein zurückhaltendes „hanſeatiſches” Weſen war es ihm gelungen,
das Eis der öffentlichen Meinung Englands zu brechen, und
auf politiſchem Gebiete hat er den Streſemannſchen, auf die
Re=
gelung der Reparationsfrage und die Rheinlandräumung
gerich=
teten Bemühungen hier in ausgezeichneter Weiſe ſekundiert. Doch
Senator Sthamer hatte mit ſeinen 73 Jahren längſt das
Grenz=
alter überſchritten, und es iſt als nur natürlich empfunden
wor=
den, daß, mit den veränderten Zeiten, er einem jüngeren und
energiſcheren Diplomaten hat Platz machen müſſen.
Der neue Botſchafter, Baron Neurath, iſt ein
Süddeut=
ſcher und machte bei ſeinem erſten Erſcheinen in der
Oeffent=
lichkeit einen ſehr angenehmen Eindruck. Er ſteht im 57.
Lebens=
jahre und iſt, wie von ihm behauptet wird, ein überaus
tatkräf=
tiger Diplomat. Während des Krieges vertrat er das Reich in
Konſtantinopel. 1917 wurde er jedoch vom König von
Württem=
berg nach Stuttgart berufen und mit der Bildung der Regierung
betraut. Auf dieſem Poſten traf ihn die Revolution an und gab
ihm während der damaligen turbulenten Ereigniſſe Gelegenheit,
in mutiger und geſchickter Weiſe zwiſchen dem König und den
Volksvertretern zu vermitteln. Die engliſche Preſſe, die dem
neuen deutſchen Botſchafter außerordentlich freundlich
entgegen=
gekommen iſt, hebt in ihren Begrüßungsartikeln dieſe Tatſachen
hervor und nennt Baron Neurath „einen der verdienſtvollſten
Diplomaten und beſonnenſten Staatsmänner des republikaniſchen
Deutſchland.
Von 1922 bis zum Oktober dieſes Jahres iſt Baron Neurath
deutſcher Botſchafter in Rom geweſen, wo er gerade in
einer Zeit anlangte, da aus dem ſozialiſtiſchen Italien ein
fas=
ciſtiſches wurde. Vom erſten Tage ſeiner Amtstätigkeit an hatte
Baron Neurath in Rom eine Reihe überaus ſchwieriger und
heik=
ler Aufgaben (fasciſtiſche Ausſchreitungen gegen Deutſche,
Süd=
tirol uſw.) zu erfüllen gehabt. Doch in ſeinen Beziehungen und
Verhandlungen mit Muſſolini iſt er ſtets von ſchönem Erfolg
ge=
krönt geweſen. Das größte Verdienſt erwarb er ſich jedoch, als
es ihm nacheinander in den Jahren 1925 und 1926 gekang, zuerſt
den deutſch=italieniſchen Handelsvertrag und dann ein Jahr
darauf den Freundſchafts= und Schiedsgerichtsvertrag zum
Ab=
ſchluß zu bringen. Dieſe beiden Verträge bedeuteten einen
Mark=
ſtein in den deutſch=italieniſchen Beziehungen. Und am Tage, da
Baron Neurath Rom Lebewohl ſagte, hinterließ er ein Italien,
das Deutſchland gegenüber unvergleichlich freundſchaftlicher
ge=
ſinnt iſt als jenes, das er bei ſeiner Ankunft in Rom vor 8
Jah=
ren vorgefunden hatte.
Dieſe außergewöhnlichen Erfolge des neuen Botſchafters auf
ſeinem bisherigen Poſten ſind es nun, die auch in bezug auf ſeine
kommende Londoner Tätigkeit zu großen Hoffnungen
An=
laß geben. Die Deutſche Botſchaft in London wird ſich wohl
aus jenem vorwiegend geſellſchaftlichen und künſtleriſchen
Zen=
trum, das ſie unter Senator Sthamer war, bald in eine mit
po=
litiſchen und wirtſchaftlichen Fragen intenſiver preokkupierte
Stätte verwandeln. Die Uebergangszeit iſt vorüber. Und wenn
tiegle einſiiiee der Aätat.
Von Kaſimir Edſchmid.
Jedermann kennt die Empfindung, wie er vom Donner
gerührt ſtehen bleiben muß und mit einem der herrlichſten
Ge=
fühle die unerwartete Erſcheinung einer Landſchaft hinnimmt.
Es gehört zu den ſchönſten Senſationen des Reiſens,
plötz=
lich auf Verdeck zu gehen und die Einfahrt in Rio de Janeiro —
übergangslos — vor ſich hingeſtellt zu ſehen. Es gehort zu den
ſchönſten Senſationen des Reiſens, aus dem Schlafwagen den
Kopf herauszuſtrecken und die Rieſentempel von Luxor vor
ſich hingebreitet zu ſehen . . ., und es gehört zu den wildeſten
und ſüßeſten Senſationen des Lebens, plötzlich Dinge zu ſehen,
wie vom Himmel heruntergeſchleudert, Dinge wie: den Urwald,
den Rhein bei St. Goar, das Papſtpalais in Avignon, den
Tafelberg in Kapſtadt, die Lichter von Santiago oder die Türme
von Smyrna.
Es gibt ein Herzklopfen, das nur der paſſionierte Reiſende
kennt und das dem Herzklopfen ähnelt, das die Leidenſchaft
hervorbringt. — Die großen Gartentechniker haben oft verſucht,
dieſes überwältigende Gefühl der Ueberraſchung genau ſo im
Rahmen der Kunſt zu geſtalten — wie die Dichter verſucht haben,
die leidenſchaftlichen Erſchütterungen des Herzens in ihren
Dramen zu formen.
Es gibt Gartenanlagen in der ganzen Welt, die auf
dra=
matiſche oder idhlliſche Art denſelben Charakter tragen wie die
Schauſpiele, die entweder ja auch Tragödien oder Komödien
ſind. Ja, manchmal hat man beides vereinigt und merkwürdige
Gärten nur deshalb geſchaffen, um merkwürdige
Menſchen=
ſchickfale davor darzuſtellen — und manchmal hat man ſogar das
Umgekehrte gewagt und hat für grandioſe und liebenswürdige
Szcnen der Natur Stücke verfaßt, um ſie davor zu ſpielen. Dies
taten ſchon die Kulturvölker, die lange vor unſerer Erinnerung
lebten. Das Theater in Knoſſos auf Kreta für die Ariſtokratie
der Mykenier und das Theater am Abgrund von Delphi für
die griechiſche Raſſe bewieſen es.
Je mehr die Menſchen auf einem engen Raum lebten und
je mehr ſie genötigt waren, in den Jahrhunderten der
Unſicher=
heit und der vielen kleinen Kriege des Mittelalters und der
darauffolgenden Epochen auf militäriſch begrenztem Platz zu
leben — alſo ſozuſagen zwiſchen Mauern — um ſo lebhafter
geſtaltete ihre Phantaſie den beſchränkten Raum um ſich aus.
Die Phantaſie dieſer Menſchen, die Prunk und die Sinnbilder
des Lebens liebten und die auch Zeit hatten, ihre
Genuß=
freudigkeit auszuleben, bevölkerten ihre Gärten nicht nur mit
Statuen, ſondern auch mit Handlung.
Vom Tage.
Das Reichsgericht verurteilte geſtern den
Obermuſik=
meiſter Adam; vom Art.=Regt. 6 in Minden, wegen
Spionage zugunſten Frankreichs zu 10 Jahren
Zuchthaus, 10 Jahren Ehrverluſt. Seine Ehefrau erhielt
fünf Jahre Zuchthaus 10 Jahre Ehrverluſt. Je vier
Monate drei Wochen ſind durch die Unterſuchungshaft verbüßt.
12000 RM. empfangene Belohnungen werden eingezogen.
Das Reichskabinett hat am Dienstag abend das
Steuer=
vereinfachungsgeſetz verabſchiedet, das ſofort dem
Reichsrat zugeht.
Der deutſche Geſandte in Prag, Dr. Koch, iſt zur
Berichterſtat=
tung in Berlin eingetroffen. Der ausführliche
Gedankenaus=
tauſch mit Dr. Curtius ergab volles Einvernehmen in allen
Punkten. Geſandter Dr. Koch begibt ſich in den nächſten Tagen
nach Prag zurück.
Die Direktoren der A.=G. Sächſiſche Werke haben
be=
reits einen Verzicht auf 20 v. H. ihrer Bezüge
ausge=
ſprochen. Die Regierung hofft, bei den übrigen
Staats=
betrieben, der Porzellanmanufaktur, den Staatsgütern, den
Bergbau= und Hüttenbetrieben zu einer gleichen Löſung zu
kommen.
Premierminiſter Macdonald hat zur ſtärkeren
Mitwir=
kung der Regierung bei der Reorganiſierung der britiſchen
In=
duſtrie dem Staatsſekretär im Arbeitsminiſterium Wilſon den
neu geſchaffenen Poſten des oberſten Induſtriebeirats
der Regierung übertragen.
Wie aus Helſingfors berichtet wird, hat der
Finnlän=
diſche Reichstag mit 132 gegen 66 Stimmen die
ſogenann=
ten Lappogeſetze angenommen, die ſich in ſchärfſter
Form gegen den Kommunismus wenden. Sämtliche bürgerlichen
Parteien unterſtützten den Antrag, einſchließlich der bürgerlichen
Linken. Die Lappobewegung hat damit ihr wichtigſtes Ziel
er=
reicht, womit eine der wichtigſten politiſchen Entſcheidungen in
Finnland gefallen iſt.
Eine vom New Yorker Bundeskirchenrat veranſtaltete
Rund=
frage ergab, daß 364 Geiſtliche, Erzieher und
Ge=
ſchäftsleute die Frage der Alleinſchuld
Deutſch=
lands am Weltkrieg verneinten. 47 bejahten ſie
und 10 äußerten Zweifel. Allerdings hießen 274 der befragten
Perſonen Amerikas Eintritt in den Krieg gut, während 80 ihn
verurteilten.
auch nicht anzunehmen iſt, daß ſchon die nächſten Monate
ſenſa=
tionelle Wendungen bringen werden, ſo dürfte dennoch außer
Zweifel ſtehen, daß — im Einklang mit den zu erwartenden
revi=
ſioniſtiſchen Beſtrebungen des Deutſchen Reiches — auch der neue
Botſchafter in London der Wortführer einer aktiveren deutſchen
Außenpolitik ſein wird.
Botſchafter v. Neurath (rechts) begibt ſich mit Generalmajor
Hanbury=Williams in den Buckingham=Palaſt.
Die ſransonee Baatneatsint
Hinderniſſe für die deutſch=franzöſiſche verſen
Von unſerem A=KorreſpondenaMff
Paris, 11. 9
Die außenpolitiſche Debatte in Frankreich, die
lage Hoovers, die Debatten über die Abrüſtung
das vermag auf einmal die breite Oeffentlichkeit mn
zu intereſſieren. Das wichtigſte ſcheint die Kriſe dea
und zwar in ihren unmittelbaren Auswirkungen
lungseinſtellungen und Konkurſe, Kurzarbeit auf
ten, und man zählt ängſtlich die — allerdings ung
Zahl der Arbeitsloſen. Die Situation iſt noch imm
in den meiſten europäiſchen Ländern, aber die Stime
gedrückt. Tardieu brandmarkte in einer Rede vor
Combattants”, die wirtſchaftliche, finanzielle undd
Alarmſtimmung. Man möchte die Verbreiter
gerüchten zur Verantwortung ziehen, und man glm
an allem Schuld. Noch niemals wurde ſo krampp=
Optimismus feſtgehalten wie jetzt, und während ſoſ,
an der Börſe fallen, wird der Wert der Stimmu
politiſchen Börſe immer höher notiert. Die Defwe
gibt tatſächlich welche — ſind vielleicht gar nicht ſoi
man annimmt. Man weiß es bereits ſeit langem.
Krähen des Hahnes den Morgen zum Leben erm
gibt noch immer Leute, die meinen, die Eulen ſeienmn
verantwortlich. Optimismus und Peſſimismus ſinu
worte, welche jedes ſachliche Urteil verhindern,
Die Betrachtungen führender Männer zur An.
erſt kürzlich hat ſich Painlevé auf dem republüy
ſtiſchen Kongreß gegen eine überſtürzte Abrüſtung
— ähneln auffallend den andauernden beruhigenden
in allen Ländern über die Weltwirtſchaftskriſe.
letzten Konſequenzen nicht ziehen.
Es iſt nach dem Mißerfolg der Bernſtorffſchen
Genf erſichtlich, daß die ganze offizielle Arbeit
ſtungsfrage unnütz vertan iſt. Indem man das aben Jutd au
man noch kein Defaitiſt des europäiſchen Gedankenssummiden.
ſtändigung der Völker. Insbeſondere gilt dies für ſa
franzöſiſche Verſtändigung. Vielmehr gewinnt mannmduf
daß die Zeit kommen muß, in der die Rüſtungsfragelm Anfk
land eine befriedigende Löſung finden wird. Deunhormit Gia
ſiſchen Nationaliſten ſcheinen die eigenen Waffen nnß=ume 0 d
als die der anderen zu fürchten.
Vorläufig iſt aber Frankreich von einer ver.
Beurteilung der militäriſchen Lage Deutſchlands:
entfernt, und man kann es nicht verhüllen, daß din
debatte in Genf der deutſch=franzöſiſchen Verſtändiüuſ
ſchadet als genützt hat. Selbſt in der außenpolitt,d
in der franzöſiſchen Kammer, von der große Senſar/
nicht zu erhoffen waren, muß ſich dies auswirken.
Jules Sauerwein zur Youngplan=Reſl
eig
EP. Paris, 11.11
Unter dem Titel „Deutſchland und die
Reparar=
wid
Jules Sauerwein heute im „Matin” einen Arti il
vor allem die franzöſiſche Oeffentlich;
ruhigen ſucht und ſchreibt, da die Möglichkeitel
ſion bei dem gegenwärtigen Zuſtand der öffentlf.)
in den Vereinigten Staaten noch nicht beſtünden
Nachteile bei Errichtung eines Moratoriums auf
lands. Frankreich treffe kein Verluſt, denn dar
komitee des Youngplanes, das die Gewährung.)
toriums zu prüfen habe, könnte heute nur die A
deutſchen Finanzen feſtſtellen. Wie woln
Regierung beweiſen, daß die Goldmark und dar
leben Deutſchlands durch den Transfer der Reparn
gen bedroht ſei? Die drei äußeren Anleihen!
land ſeit Beginn des Jahres erhalten habe, ſtellt
nationale Zahlungsmittel dar, als Deutſchlans
Annuitäten an Reparationen zu bezahlen haben
könne auch nicht die Steuerlaſten, die auf ſIn
ruhten, als Grund für die Gewährung eines Ma
geben, denn die Tilgung der inneren und äußerenn?
im deutſchen Budget 20 bis 25 Prozent, im fra.ue
45 bis 50 Prozent und im engliſchen gar 55 b5/
ausmachen. Das Konſultativkomitee werde al!!
Deutſchlands ſehr ſchlecht beurteilen und eine Wie d
der Finanzkontrolle beantragen. Dieſe ſei aber
die in Verbindung mit der Kapitalflucht die deuncth
nachdenklich ſtimmen müßte.
Kürzlich fuhr ich die Ventimiglia=Autoſtraße zwiſchen
Venedig und Belluno, alſo aus der Ebene in das Gebirge
hinein, und überall diesſeits und jenſeits der Straße lagen
ſtundenlang entzückende Villen mit ſchönen Faſſaden und
menſch=
lichen Figuren auf den Ziegeldächern, auf den Torbogen und
auf den Poſtamenten, die im Garten zerſtreut waren. Aber ſie
ſtanden nicht nur da, ſie fügten ſich immer wieder zu Szenen.
Die Göttinnen verſuchten in Lauben zu fliehen, die Götter
traten aus den Gebüſchen heraus — und wo eine Hecke den
Horizont abſchloß, überraſchte einen, falls man die Hecke
durch=
ſchritt, ein denkeriſches Haupt, das dahinter einen anſtarrte,
oder eine hübſche Nymphe, die lächelnd, wie im Sprung, auf
einen zueilte. An manchen Häuſerfronten waren ſogar die
farbigen Figuren ſo angemalt, daß ſie förmlich aus der Fläche
herausgingen und ſich in die Gruppe von Plaſtiken
hineingeſell=
ten, die ihrerſeits wiederum zwiſchen den Springbrunnen, den
Agaven und Palmen ſich einen göttlich vergnügten italieniſchen
Spätſommer=Nachmittag machten.
Was der größte Inſzeneur der Natur tat, wenn er
plötz=
lich Rio de Janeiro oder Kapſtadt vor den Augen der
ahnungs=
loſen Reiſenden entfaltete was der Schöpfer der Natur
tat, wenn er mit einem plötzlichen und genialen Ruck die
Meiſter=
werke der Schöpfung entſchleierte — —, das haben alle
Gene=
rationen von Menſchen verſucht, die die Natur liebten, die
kleinen Villenbeſitzer bei Belluno genau ſo wie die großen
Architekten der großen Parks.
Jedermann kennt das Scherz= und Scharadeſpiel, das Le
Notre und die Gartenkünſtler des Rokoko und des Barock mit
ihren Anlagen trieben. Das Theatraliſche iſt bei ihnen ſchon
ein Selbſtzweck, eine Spielerei, ein Suchen nach entzückenden
Bluffs. Hinter jeder Hecke lauert etwas, jede Baumgruppe iſt
nur da, um etwas zu verbergen, jeder Weiher dient nur als
Surpriſe für irgendeinen Triton. Ein Verſteckſpiel mit der
Natur, ein Blindekuh=Zeitvertreib. Die engliſche Gartenkunſt,
die ja alles wieder auf die Natur allein ſtellte, war der
Gegen=
ſchlag gegen dieſe Künſteleien, die in ihren beſten Erſcheinungen
wie in Verſailles immerhin Meiſterwerke ſind.
Wer den Boboli=Garten in Florenz kennt, weiß, daß die
Renaiſſance auch ihre Theatercoups hatte — wenn auch auf
männlichere, klaſſiſchere und ſtrengere Weiſe. Die Parks
hör=
ten nicht in der Natur auf und ſie fanden ihr Ende nicht an
einer Mauer, ſondern ſie führten zu heroiſchen Abſchlüſſen, zu
Waſſerkanälen, die wie das Ende der Welt waren, zu
majeſtäti=
ſchen Türmen, zu koloſſalen Pferdegeſpannen. Kurz: zum
Drama.
Die Gärten, die die Spanier und die Mauren in Andaluſien
anlegten, ſind ja auch nur die Szenen einer kleinen Bühne der
Natur, einer Bühne mit unzähligen Quadraten, wo Dutzende
kleiner Gärten nebeneinander liegen, keines überſchaubar vom
anderen, wo jedes Beet ein eigener Garten und
eine neue überraſchende Szene iſt.
Auch die japaniſchen Gärten mit Brücken umd
die Gärten des Orients lieben dieſelbe Spannunn
Kontraſten von Ideen und Natur ſich ergeben.
Wie ſüß, wie reizend liegt das alles in
Sch=
einander, dem Garten der badiſchen Großherzo=”
meinem Erſtaunen als Kind, vor dem Krieg dag
boten war, weil die Großherzöge den Zigarrenraue!
(während es entſetzlich nach Knoblauch in den
infolge des vielen wilden Lauches, der darin
haben die Gartenkünſtler alles an Ueberraſchung?!
was ſie mit und ohne Gottes Beiſtand in die lin
ſüddeutſche, weſtdeutſche Natur hineinbringen
Ende eines Laubgangs iſt mit einemmal ein kleg
mit bunten Papageien — aber es iſt ein gemy
Am Ende einer Wieſe iſt auf einmal Aleppo —
Moſchee. Am Ende eines kleinen Waldes iſt
das zerfallende Rom — eine wirkliche klaſſiſche
Ende einer Hecke iſt mit einemmal ein griechiſche
Apoll, der die Leier ſchlägt, während Solon icn
Sockel zuſchaut.
Und am Ende des Teiches iſt das Geſicht dei
ſelbſt, der Epoche, die ſolche Ueberraſchungen
Fülle von Hirſchen und Wildſauen, die man jagrn
Theater und ein Natur=Theater, aus Wünſchell.
und Realitäten gemiſcht, das Bild einer charmal
vollen und doch nicht ausgelebten Zeit, die ſi.h min
Surpriſen die Natur korrigierte, um das Leben
das ganze Leben in einem kleinen Pack, das 904
ihnen doch nicht zugänglich war.
* Opern-Uraufführung in Düſſeld
„Soldaten” heißt die neue Oper von Man!
Sie iſt vom Komponiſten unter Auslaſſung aller 2
nach dem Werk des Sturm= und Drangdichters Bend‟
tet worden. Ein Wagnis, das nicht reſtlos gelungen, Ii.
krankt das Werk, muß es kranken, weil es muſihreme
Die Muſik, flüſſig in der Diktion, mehr ſinnfällig als w
dition und Neuklang gemiſcht, formt jede dei
einer geſchloſſenen Nummer, ſtrebt alſo nach rein Me‟
tur. Teils gelingt das recht zwingend, teils will ſich 4
innerer Kontakt mit der jeweiligen Situation herſel”
nach Geſanglichkeit iſt ein nicht zu unterſchätzender 29."
das als Verſuch ſicher Reſpekt abnötigt, der auch dure
miſchen, doch freundlichen Beifall zum Ausdruck kän”
unter Kapellmeiſter Horenſteins und Dr. Sc‟
war in allem Weſentlichen richtig und von ſtartel —
einen unnötigen Zwieſpalt im Erſcheinungsprinzip?"
Komponiſt wurde wiederholt gerufen.
Mittwoch, den 12. November 1930
Seite 3
Als Ringen um das Kriegsmaterial.
ausſchuſſes ſchärfſten Eindruck hervorgerufen und wird als
grundlegender Wandel in der bisherigen
ita=
geutſbland forderk kakegoriſch
fe Biyenzung des Heeresmakerials für alle
Siaaken.
WTB. Genf, 11. November.
ordchiſende Abrüſtungsausſchuß hat heute vormittag
Eißurrch Frankreichs, Japans, der Türkei und dreier
Stcwn beſchloſſen, die Frage der Beſchränkung des
nateri= für die Landrüſtungen, die in dem
Konventions=
bish vüllig ausgelaſſen iſt, erneut zu diskutieren und
uch dMMethode der direkten
Materialbe=
ungu die Diskuſſion einzuſchließen. Graf
Bern=
eriwatt vor der Abſtimmung über dieſen Vorſchlag
daß Mdeutſche Delegation im vorigen Mai ſich beim
m. ᛋYzorbereitenden Abrüſtungsausſchuſſes
hauptſäch=
halb üuünziert habe, weil die Frage des Materials über=
„icht unden Konventionsentwurf aufgenommen worden
zumiſtändlich, wenn für die Seerüſtungen die
Be=
gdes Aierials zugelaſſen werde, wenn man ſie aber für
jdhee ſcht zulaſſen wolle.
der Iiſuſte zeigte ſich, daß die Neigung für eine direkte
Aübegr,eung im Ausſchuß nur ſehr gering iſt. Vorbehalt=
6 ſichz= Prinzip dafür nur der Vertreter der
Vereinig=
paaten /0bſon aus, der das Prinzip der indirekten
elherchöhung auf dem Wege des Budgets kategoriſch ab=
Un Lordg ſecil ſprach ſich dagegen für die indirekte Me=
Meus. „D Vertreter Italiens, General de Marinis,
fſhch gl eiſalls die Bedeutung der direkten Methode. Zum
prach ich einmal kurz Graf Bernſtorff, um darauf
hin=
ernſtam”, daßzie. Methode der direkten
Materialbe=
ziell yungnzeutſchland im Verſailler Vertrag
mm duel eg1 ſurden ſei, und daß es nur logiſch ſei,
nun=
hen Fzſeſe MAhode auch für die allgemeine
Abrü=
ere aſt anzſüſenden. Der deutſche Delegierte betonte
noch=
r gmmiß eit geKonvention ohne die direkte Materialbegrenzung
die Ruy und ſ Deutſchland unannehmbar ſei. Die Frage, ob die
den wu Delslwao: Anträge zur Frage des Materials ſtellen
„mr ſeanttyſtite Graf Bernſtorff mit dem Hinweis, daß man
üſſenn üſe, ob der Ausſchuß das Prinzip der direkten
fung u b Materials annehme.
M ein engyluerr Vertreter Lord Cecil wies er darauf hin,
Deutälnf „Eirltz Preußen” die eine Beſtückung von 28,6 gter=G=ſſſüisen beſitze, nicht mit den üblichen 10 000=
Ton=
ichen M=uzernp idern mit den Schlachtſchiffen der übrigen
See=
der uuu zu viieieſchen ſei, und als Schlachtſchiff ſei die „Erſatz
der groß a”” denihrigen Schlachtſchiffen unterlegen und in ihrer
ies aucnt ung anu bedeutend billiger.
Debm wird morgen fortgeſetzt.
Gefallenen=Ehrung.
11 UMunterbrach Loudon die Verhandlungen, um die
der amſſordern, den Toten des Weltkrieges ein ſtilles,
bedenu zu widmen. Loudon erklärte: „Es iſt heute der
ſembh tnd 11 Uhr. Zu Ehren und zum
Gedächt=
llerſöoren des Weltkrieges bitte ich Sie, ſich
ben uanelne Minute andächtigen Schweigens den Toten
en de Teilnehmer erhoben ſich von ihren Plätzen
urmun gefähr eine Minute in andächtigem Schweigen.
Anwang hierzu war von Vertretern der angelſäch=
Länämrsgegangen, wo am 11. November bekanntlich
mnemn an die Beendigung des Weltkrieges und zum
mis 60)/ Toten kurze Gedächtnisfeiern in Form einer
spaucſeino einer Schweigeminute ſtattfinden. Die
deut=
ukiſſte ſend bulgariſchen Vertreter in der Kommiſſion
ereingef ern den Vorſitzenden Loudon darauf
aufmerk=
ſchMaß ſie an einem ſolchen Gedächtnisakt nur teil=
wüm)rvenn er ausſchließlich den Charakter einer
Er=
aunſe Toten des Weltkrieges haben und wenn aus
inlah ine Reden gehalten würden. Dieſer Forderung
Prä fnk entſprochen und in ſeiner kurzen Erklärung
ſpietlig auf den Waffenſtillſtand vermieden.
dhen W Mdieder ikalieniſchen Abrüſlungspolikik?
entlſſtſene Haltung, die der italieniſche Vertreter im
und W einen laemeinen und gleichmäßigen Herabſetzung des
nateri” einnahm, hat in Kreiſen des Abrüſtungsaus=
lieniſchen Abrüſtungspolitik aufgefaßt. Die
italieniſche Regierung hat ſich damit der bisher allein von
Deutſchland und Sowjetrußland immer wieder vertretenen
For=
derung angeſchloſſen, daß das Abrüſtungsabkommen zu einer
praktiſchen und weſentlichen Herabſetzung des geſamten aktiven
und lagernden Kriegsmaterials führen müſſe, da nach dem
Stand der modernen Kriegstechnik das Kriegsmaterial
von entſcheidender Bedeutung für jede
Kriegs=
führung iſt. Viel bemerkt wurde der offenbar auf Frankreich
zielende Hinweis General de Marinis, daß in den letzten Jahren
eine weſentliche Erhöhung der militäriſchen Ausgaben einzelner
Staaten feſtzuſtellen ſei, die größtenteils für eine Verſtärkung
des Kriegsmaterials verwendet worden ſeien.
Völlig unzuläſſig und unannehmbar jedenfalls für Italien
ſei ein Abrüſtungsabkommen, das die Gegenſätze in dem
Rü=
ſtungsſtand der einzelnen Länder beſtehen laſſe. Der italieniſche
Vertreter hat ſich ſodann dem Appell des Grafen Bernſtorff an
den Ausſchuß zu eigen gemacht, nicht mehr weiter die Hand
für ein Abrüſtungsabkommen zu bieten, das lediglich eine
Scheinlöſung darſtelle. Den weiteren Verhandlungen im
Ab=
rüſtungsausſchuß wird angeſichts dieſer veränderten Lage mit
großer Spannung entgegengeſehen.
Die Genſer Seeabrüſtungsverhandlungen.
Der gemeinſame Vorſchlag der bei den Genfer
Abrüſtungs=
verhandlungen vertretenen fünf Seemächte über die Anwendung
der Waſhingtoner und Londoner Berechnungsmethoden iſt heute
dem Abrüſtungsvorausſchuß zugegangen. Dieſer gemeinſame
Vor=
ſchlag enthält den italieniſchen Vorbehalt, daß
Ita=
lien ſich mit keiner Begrenzungsmethode endgültig einverſtanden
erklärt, bevor niche genau die Tonnageverteilung unter den
ver=
ſchiedenen Mächten feſtgelegt ſei. Daraus geht hervor, daß trotz
der tagelangen Verhandlungen keine endgültige Einigung unter
den Seemächten zuſtande gekommen iſt.
Der Vorſchlag enthält im einzelnen die Beſtimmung, daß für
jede der vertragsſchließenden Parteien eine Geſamttonnage
feſt=
geſetzt werden ſoll. Aus dieſer Geſamttonnage könnten dann
die vertragſchließenden Staaten die Verteilung der Tonnage auf
die einzelnen Schiffskategorien vornehmen. Fahrzeuge unter 600
Tonnen ſind ausgeſchloſſen, ebenſo Fahrzeuge mit größerem
Ton=
nengehalt, ſofern ſie nicht Vorrichtungen für Torpedoſchuß oder
ſtärkere artilleriſtiſche Bewaffnung beſitzen. Es ſoll den Staaten
möglich ſein, innerhalb eines beſtimmten Prozentſatzes
Ueber=
tragungen von einer Schiffskategorie zur anderen vorzunehmen.
um ſich die für ihre Zwecke geeigneten Kriegsfahrzeuge zu
be=
ſchaffen.
Die Schiffskategorien ſind begrenzt, und zwar ſollen
Linien=
ſchiffe 35 000 Tonnen und als höchſtkalibrige Geſchütze 406
Mil=
limeter nicht überſchreiten. Flugzeugmutterſchiffe ſollen nicht
mehr als 27 000 Tonnen und 203=Millimeter=Geſchütze oder 10 000
Tonnen und 15,5=Zentimeter=Geſchütze nicht überſchreiten. Auf
keinen Fall ſoll die Bewaffnung zehn 15,5=Zentimeter=Geſchütze
überſteigen. Unterſeeboote ſollen auf eine Höchſttonnage von 2000
Tonnen und eine Bewaffnung mit 13=Zentimeter=Geſchützen
be=
ſchränkt werden.
Für die Umwandlung von Handelsfahrzeugen in
Hilfskreuzer iſt die Verſtärkung der Decks zur Montierung
von 15,5=Zentimeter=Geſchützen zuzulaſſen. Die Lebensdauer ſoll
für Linienſchiffe 20, für Flugzeugmutterſchiffe 20 und für alle
übrigen Kategorien 16 bis 20 Jahre betragen.
Die Vorſchriften über die Außerdienſtſtellung, Umwandlung
in Ziel= und Schulſchiffe, Kaſernenſchiffe oder Verſuchsfahrzeuge
ſind dem Londoner Abkommen wörtlich entnommen.
Nach dem Vorſchlag der Seemächte ſoll das künftige
Rüſtungsabkommen ſich nur erſtrecken auf Linienſchiffe,
Flugzeug=
mutterſchiffe, Große und Kleine Kreuzer, Zerſtörer und
Unter=
ſeeboote. Die Abſchaffung der Unterſeeboote iſt, ebenſo wie im
Londoner Abkommen, aufgegeben worden, und die
Höchſttonnage=
ziffern für die erfaßten Klaſſen richten ſich genau nach dem Stand
und den Schiffstypen der modernen Kriegsflotten Englands,
Amerikas, Japans und Frankreichs.
von Hoeſch bei Briand.
TU. Paris, 11. November.
Der außenpolitiſche Berichterſtatter des „Echo de Paris”
Per=
tinax, glaubt zu wiſſen, daß der Beſuch des deutſchen Botſchafters
von Hoeſch beim Außenminiſter Briand im engen Zuſammenhang
mit der bevorſtehenden großen außenpolitiſchen Rede. Briands
vor der Kammer ſtehe. Briand habe ſich, um gegen die
Ausfüh=
rungen Franklin Bouillons Stellung nehmen zu können, über die
Abſicht der Regierung Brüning und beſonders darüber
unter=
richten wollen, wie die Reichsregierung ſich im Zuſammenhang
mit der Reparationszahlung und der immer mehr in Erſcheinung
Arnold Mendelsſohn:
Aud che eRe für achtſtimmigen Chor, Opus 89.
aF wekt Wochen trennen uns von dem 75. Geburtstäg
Bemkhe iaiſeres hochbedeutenden Meiſters Arnold Men=
Zuich ſſan Feier am kommenden Sonntag, nachmittags
W u04Smadtkirche ein Feſtkonzert ſtattfinden wird, das
dei We, rmſtchleinr außergewöhnliches künſtleriſches Ereignis zu
dernlſh. Umrahmt wird es von zwei Orgelvorträgen
W Wrhchn Borngäſſer, der zuerſt ein neues Werk, die um=
„ſ e Mtin über die Melodie des Liedes „Wir Chriſten=
Ne aunsp 104 erſchienen iſt, vorträgt, und mit dem Orgel=
„Wick il g iſt die Stätte hier” abſchließt. Im
Mittel=
oe beht Whr Darmſtadt erſtmalige Aufführung von Men=
WSM ad Anrmiger Deutſcher Meſſe durch den etwa 220
ien ſtchten Beethoven=Chor aus Ludwigshafen unter der
R voM kuſſikdirektor Fritz Schmidt. Der Einführung in
MobAen gte und tiefe Werk wollen die folgenden
Zei=
nen.
Ne nold h euselsfohn hat ſich den Text ſelber zuſammenge=
W Sc Mdeneß, ſah im weſentlichen an die deutſche Faſſung des
Rum iſ ge, der Formen der muſikaliſchen Meſſe hält,
W Wer Eit aic doch wichtige Aenderungen vornimmt und einen
voge Eren RAltßgeſang zufügt, wodurch die Meſſe einen
aus=
ieW T Sochal/ chen Charakter annimmt, wie es ähnlich beim
en Mzuumn von Brahms der Fall iſt. Die
Dreiteilig=
wb S Rrcd iſt beibehalten, wenn auch unter leichter
Ver=
ing.
Is erſte „Herr erbarme dich” beginnt mit den
D Sen Mezt-immen unter Ausſchluß des Soprans in einem
D D5 Thema zerknirſcht dahinſchleicht und geradezu
Nde 5 ynutet. Vier Frauenſtimmen, abwechſelnd als
Stz etzen dagegen das freudig vertrauende „Chriſte,
ES Dpucd im letzten Teil wechſelt Männer= und
Frauen=
rIden Herrn, der Frauenchor Chriſtus aurufend.
2 AunthlusMol des Kyrie ſteht das BDur des Glorig
2 Aan Meſſetext ohne Aenderung übernimmt. Hier
Icher in zwei gleichbeſetzte gemiſchte Chöre geteilt,
Dnigelieszwirken den Jubel heller Stimmen unmittelbar
Ji2 Der glanzvolle, fließende Satz wird von Solo=
Me u-brochen, wo Chriſtus, das Lamm Gottes, ange=
Werdhn A, dieſer Stelle wird der Satz beſonders ſchlicht
Soliſten wechſeln mit dem Chor ab, bis die Chöre
Mein biſt heilig, du allein biſt der Allerhöchſte‟
Lempo und die Taktart des Anfangs übergehen,
Bloria zu dem großartigen Amen weiterſteigert,
Seon Klängen die drei Alangkörper, Soli und beide
unwirken läßt.
Das Credo, als deutſches Glaubensbekenntnis, geht im erſten
Artikel bei doppelchörigem machtvollen Satz von der Melodie
der alten gregorianiſchen Intonation aus, die auch Joh. Seb.
Bach dem Credo ſeiner H=Moll=Meſſe zugrunde legt. Der zweite
Artikel beginnt mit den Soloſtimmen, die das Wunder der
Menſchwerdung Chriſti beſingen, das Leiden und Sterben
brin=
gen die Chöre tief ergreifend im Wechſelgeſang, in das „
nieder=
gefahren zur Hölle” teilen ſich drei Gruppen Bäſſe. Und nun
jubeln die Chöre auf bei der Verkündung der Auferſtehung und
Himmelfahrt und der Prophezeiung des Gerichtes. Auch der
dritte Artikel beginnt mit dem gregorianiſchen Thema, in
ge=
heimnisvollem Aufſtieg wird Gemeinſchaft der Heiligen,
Ver=
gebung der Sünden und Auferſtehung des Fleiſches verkündet
und dann ein breiter, feierlich ſtrömender Schluß dadurch
ge=
wonnen, daß das Amen mit den Worten „und ein ewiges
Leben” gleichzeitig durchgeführt wird. Wieder vereinigen ſich
die drei Klanggruppen zu dieſem Abſchiuß.
Das Sanctus weicht inſofern ab, als nicht nur die kurzen
Worte der Meſſe geſungen werden, ſondern der Zuſammenhang
hergeſtellt wird, in dem ſie Jeſaia, Kapitel 6, Vers 1—4 ſtehen.
In feierlicher Intonation, faſt gregorianiſch beginnt ein
Tenor=
ſolo, wuchtig ſetzt der Doppelchor mit dem dreimal Heilig ein.
Beſonders lebhaft wird die Lobpreiſung bei den Worten „alle
Lande ſind ſeiner Ehre voll”. Wie ein geheimnisvoller
Zwiſchen=
ſatz treten nun die Worte ein, „daß die Ueberſchwellen bebten
von der Stimme ihres Rufens, und das ganze Haus war voll
Rauchs”, worauf das großartige Heilig in etwas gekürzter Form
nochmals erklingt. Das Benedictus iſt ſo eng mit dem
katho=
liſchen Meßopfer verbunden als die Anbetung des in der Kirche
anweſenden Jeſus, daß Mendelsſohn wohl aus dieſem Grunde
auf dieſen Satz verzichtete. Es folgt alſo dem Sanctus gleich
das Agnus dei, das in der Bitte um Erbarmen inhältlich dem
Kyrie naheſteht. So wie der erſte Satz dunkel mit den tiefen
Stimmen beginnt, leiten das „Chriſte, du Lamm Gottes”, die
drei hohen Soloſtimmen gläubig vertrauend ein, ſie tragen die
Entwicklung des Satzes, die kurzen Unterbrechungen durch die
beiden Chöre knüpfen an ihre Gedanken an. Schließt ſonſt die
Meſſe mit der weichen Bitte um Frieden ab, ſo hatte Arnold
Mendelsſohn den ſehr glücklichen und feinen Gedanken, einen
Segensſpruch als Abſchluß zu bringen. Auf dieſe Weiſe wird
nach dem zarten Agnus dei nochmals der ganze Glanz der
beiden Chöre und der Soloſtimmen entfaltet und ein feierlicher
tief religiöſer Abſchluß gewonnen.
Mendelsſohns Deutſche Meſſe iſt ſomit nicht nur ein
über=
aus bedeutſames muſikaliſches Kunſtwerk, ſondern ſie iſt auch
geiſtig die Erfüllung eines Gedankens, der der evangeliſchen
Kirchenmuſik in ſolcher Form einſtweilen fehlte. Sie faßt die
Grundgedanken des chriſtlichen Glaubens und religiöſen
Er=
lebens, die der alten und neuen Kirche gemeinſam ſind, zuſam=
tretenden Forderung auf Rüſtungsgleichheit zu verhalten gedenke.
Pertinax wendet ſich dann in ſcharfen Worten gegen einen
Ar=
tikel der Londoner „Times”, in dem im Zuſammenhang mit der
Abrüſtung von einer Entmilitariſierung einer franzöſiſchen Zone
die Rede iſt. Es ſei ſkandalös, ſo erklärt er, daß eine derartige
Meinung in einem ſo mächtigen Organ eines Landes zum
Aus=
druck kommen kann, das den Verſailler Vertrag mitunterzeichnet
habe. Ein derartiger Plan müſſe im Keime erſtickt werden.
19 Milliarden für die „Sicherheit”.
TU. Paris, 11. November.
Im „Populaire”, dem Organ der franzöſiſchen Sozialiſten,
wird der Beweis geführt, daß ſich der franzöſiſche
Militärhaus=
halt nicht, wie amtlich angegeben wird, auf 12 232
Mil=
lionen Franken, ſondern auf 19 019 Millionen
Franken beläuft. Das Blatt erhebt gegen die Regierung ganz
unverhohlen den Vorwurf, daß durch Verſchleierung der
Rüſtungsausgaben ſowohl für das Kriegsminiſterium, wie für
das Marine=, Luftfahrt= und Kolonialminiſterium noch ganz
erhebliche Beträge in Betracht kämen, die entweder verdeckt unter
anderen Haushaltspoſten oder in Form von Sonderkrediten
ge=
führt würden. So ſeien beiſpielsweiſe dem Kriegsminiſterium
noch 2169 Millionen Franken zuzuzählen, wodurch ſich der
Haus=
halt von 4777 Millionen Franken auf 6946 Millionen Franken
erhöhe. Auch der Penſionshaushalt mit 2150 Millionen Franken
gehöre zweifellos zu den militäriſchen Ausgaben. Weitere 1408
Millionen Franken unter anderen Haushaltspoſten gehörten nach
Meinung des „Populaire” ebenfalls zum Rüſtungshaushalt.
Rückiritt des belgiſchen Geſamkkabinefts.
WTB. Brüſſel, 11. November.
Nach einer Sitzung, in der ſie die Frage der Kumulierung der
Profeſſuren an der Genter Staatsuniverſität und an dem Genter
Inſtitut für höhere Studien erörtert haben, haben die liberalen
Mitglieder des Kabinetts ihren Rücktritt erklärt. Es handelt ſich
um Juſtizminiſter Janſon, Außenminiſter Hymans.
Ver=
kehrsminiſter Lippens, Poſtminiſter Forthomme und
Kul=
tusminiſter Vauthier.
Nach erfolgtem Rücktritt der liberalen Miniſter iſt heute
abend das geſamte belgiſche Kabinett zurückgetreten.
Muſſolini läßt verhaften.
WTB. Rom, 11. November.
Den aus Modane eingegangenen Meldungen zufolge ſollen
ſich unter den dort verhafteten Perſonen Schriftſteller,
Profeſſo=
ren, Rechtsanwälte, Militärperſonen (zwei Generäle und, wie
behauptet wird, auch der Polizeikommiſſar von Turin) u. a.
be=
finden. Von bekannten Perſönlichkeiten ſeien verhaftet worden
der frühere liberale Miniſter Bellotti, der Profeſſor an
der Univerſität Genua Giuſeppe Renſi, ein Republikaner, der
inzwiſchen im Gefängnis geſtorben ſei, der liberale
Pro=
feſſor und frühere Chefredakteur des „Corriere della Sera”,
Farri, die republikaniſch geſinnten Profeſſoren Bauer,
Roſſi, Roberto und Contoni, der frühere ſozial=
reformi=
ſtiſche Abgeordnete von Florenz Pieraccini, Profeſſor an
der Univerſität Florenz, die Republikaner Ingenieur Calaci,
Profeſſor und Großmeiſter des Freimaurerordens Leoni,
In=
genieur Damiani und Agani.
Stalin klagk an.
Wie die Telegraphenagentur der Sowjetunion meldet,
wurde geſtern eine von dem Staatsanwalt der Republik
Fry=
lenko unterzeichnete Anklageſchrift gegen eine
konterrevolutio=
näre Organiſation, die ſogenannte „Induſtriepartei”
veröffent=
licht. Angeklagt ſind im ganzen acht Perſonen. In der
An=
klageſchrift wird farbenreich ausgeführt, daß die Beſchuldigten
nicht nur verſucht hätten, den wirtſchaftlichen Aufbau
Sowjet=
rußlands zu ſabotieren, ſondern daß ſie auch mit ausländiſchen
Emigrantenorganiſationen in Verbindung getreten ſeien.
Außer=
dem hätten ſie ſich des Hochverrats ſchuldig gemacht, da ſie mit
franzöſiſchen Generalſtabsoffizieren
plan=
mäßig eine militäriſche Intervention für 1931
oder 1932 vorbereitet hätten. (2) Intereſſant an der
Anklageſchrift iſt, daß in ihr die franzöſiſche Regierung ganz
offen beſchuldigt wird, den Sturz der Sowjetregierung
ſyſtema=
tiſch vorzubereiten. Dabei wird Poincaré zu den franzöſiſchen
Regierungskreiſen gerechnet und in einem Atem mit Briand als
Träger des Kampfes gegen Sowjetrußland genannt.
men und gießt ſie in eine Form, die geſchult an dem Höhepunkt
evangeliſcher Kirchenmuſik Johann Sebaſtian Bach völlig dem
Empfinden evangeliſcher Religioſität entſpricht und das Werk
als wirklichen Gottesdienſt erſcheinen läßt.
Man darf hocherfreut ſein, daß gerade dieſes der geiſtigen
Höhe und kirchenmuſikaliſchen Bedeutung unſeres Arnold
Men=
delsſohn ſo entſprechende Meiſterwerk zur Vorfeier ſeines 75.
Geburtstages uns geſpendet wird, und darf hoffen, daß ſich eine
recht zahlreiche Gemeinde zu dieſem bedeutſamen Erleben
zu=
ſammenfinden wird.
Friedrich Noack.
Deutſchlands Schickſalsſtunde. Die Frage der Abrüſtung oder
Rü=
ſtungsausgleich ſteht zurzeit im Vordergrund des politiſchen Ringens.
Daß Deutſchland daran ſchickſalhaft beteiligt iſt, ſollte jeder auch
un=
politiſch denkende Menſch ohne weiteres einſehen. In München wurde
zu Beginn des Jahres eine Arbeitsgemeinſchaft für deutſche
Wehrver=
ſtärkung (München 2 NW. Pappenheimerſtr. 8) gegründet. Die
Arbeits=
gemeinſchaft ſtrebt an, „daß die deutſche Reichsregierung, geſtützt auf
die vertragsmäßigen deutſchen Rechte, offen eine Wehrverſtärkung zur
Erlangung der deutſchen Sicherheit betreibe. Sie wird die Regierung
beim Verfolg dieſes Zieles unterſtützen‟. Da an eine Abrüſtung, wie
die gegenwärtigen Genfer Verhandlungen erneut beſtätigen, nur zu
glauben iſt, wenn man Wunder in der Politik für möglich erachtet, ſo
iſt es zu begrüßen, daß ſich Männer zuſammengefunden haben, in dem
Beſtreben, die Wehrfrage ernſthaft zu erörtern. Die Abſichten der
Ar=
beitsgemeinſchaft ſind in einer im Barbara=Verlag, München,
erſchiene=
nen Broſchüre Deutſchlands Schickſalsſtunde. Bevorſtehende
Entſchei=
dung in der Wehrfrage” (Preis 40 Pfg.) enthalten, die den
Rüſtungs=
ſtand der europäiſchen Staaten, die Rechtsgrundlagen Deutſchlands und
die notwendigen und begründeten Forderungen angeſichts der
außen=
politiſchen Lage in Europa umreißen.
„London — Was nicht im Baedecker ſteht” von H. von Wedderkop.
Illu=
ſtriert, kart. 5,50 Mk., Leinen 7.,50 Mk. Verlag, R. Piper u. Co.,
München.
Wedderkop hat ſchon durch ſeine Bände über Paris und Köln als
kultivierter und kenntnisreicher Städtedeuter großen Beifall gefunden.
Der Stadt London aber gehört ſeine ganz beſondere perſönliche Liebe,
dies merkt man dieſem ebenſo aufſchlußreichen als luſtigen Buch auf
jeder Seite an. Das Buch läßt uns die Denkart des Engländers wirklich
verſtehen und ſeine Lebensauffaſſung wirklich erkennen und iſt nicht nur
eine gute Vorbereitung für den, der nach London fahren will, ſondern
auch eine vergnügte und intereſſante Lektüre für den, der nie dort war
und auch ſobald nicht hinkommen wird.
Dr. med. Alfreb Brauchle: Pſychoanalyſe und Individualpſychologie.
Reclams Univerſal=Bibliothek Nr. 7085. Geh. 40 Pf., geb. 80 Pf.
Der Verfaſſer von „Hypnoſe und Autofuggeſtion” hat nun in der
Univerſal=Bibliothek auch die beiden aktuellen ſeeliſchen Heilmethoden
der „Pſychoanalyſe und Individualpſychologie” in einem Werke
be=
arbeitet. Das ungemein ſchwierige Thema, vor deſſen Studium der
Laie ſonſt zurückſchreckt, iſt hier knapp, klar, deutlich dargeſtellt. Das
Verſtändnis der Zuſammenhänge wird weſentlich erleichtert durch
ſchematiſche Zeichnungen, die einen Ueberblick ſowohl über die
Pſycho=
gnalyſe wie über die Individualpſychologie ermöglichen.
Seite 4
Mittwoch, den 12. November 1930
Wohnungs=
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Aus den Amtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Pollzeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 dunkelbrauner
Kinder=
kragen, 1 große und 1 kleine Wagendecke,
2. Portemonnaies mit Inhalt, 1 braune
Handtaſche mit Inhalt, 1 Autokurbel, ein
leeres Portemonnaie, 1 Damen ürtel, ein
Gummiſchuh, 1 geſtickte Damenhandtaſche,
1 Damenhandtaſche aus Baſt, 1 Damen=
Nappahandſchuh, 1 Schlüſſel. —
Zuge=
laufen: 1 junger Schäferhund, 1
Reh=
pinſcher.
Wir machen wiederholt darauf
auf=
merkſam, daß auch noch Fundgegenſtände
vorhanden ſind, die in früheren
Bekannt=
machungen verzeichnet waren.
Intereſſen=
ten tönnen die Fundgegenſtände während
den Büroſtunden auf Zimmer 36, II. Stock,
beſichtigen.
Aufforderung zur
Inſtand=
ſetzung von Dachrinnen und
Negenfallrohren.
Wegen der bevorſtehenden Froſtperiode
wird erneut auf die den
Grundſtücks=
eigentümern obliegende Pflicht zur
In=
ſtandſetzung der Dachrinnen und
Regen=
fallrohre hingewieſen. Infolge
ſchad=
hafter oder verſtopfter Leitungen
behin=
dert das Regen= und Tauwaſſer ſehr
häufig den Fußgängerverkehr und führt
zur Bildung von Eisflächen und zu
Un=
fällen. Auf Grund der
Polizeiverord=
nung, betreffend die Entwäſſerung der
Grundſtücke in der Hauptſtadt
Darm=
ſtadt vom 22. April 1921, wird daher
allgemein zur alsbaldigen
Inſtand=
ſetzung der Dachrinnen und
Regenfall=
rohre aufgefordert.
Weiter wird zur gründlichen
Reini=
gung der Regenrohrſinkkaſten in
den Fußſteigen ermahnt, da die an
Ka=
näle angeſchloſſenen Regenrohre dem
Auffrieren ausgeſetzt ſind, wenn der Ab=
(auf des Regen= und Tauwaſſers infolge
Verſtopfung erſchwert iſt. (st16528
Darmſtadt, den 8. Nov. 1930.
Städtiſches Tiefbauamt.
Wieviel Anzüge und Mäntel hat
auf Lager und in seinen Schaufer!
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Darmstadt
[ ← ][ ][ → ]Mittwoch, den 12. November 1930
Seite 5
der Luudeshauprſtabt.
Darmſtadt, den 12. November.
trat Dr. Ing. e. h. Hermann Görz †.
ſember verſtarb nach langem, ſchwerem Leiden,
gendung ſeines 70. Lebensjahres, Herr Geh. Bau=
Hermann Görz. Geheimrat Dr. Görz wurde
431 zu Mainz als Sohn des Wirklichen Geheim=
Joſeph Görz geboren, der ſeinerzeit
Oberlan=
unk in Darmſtadt war. Nach beſtandenem Abi=
Güjrnächſt praktiſch in der mechaniſchen Werkſtätte
jan, gran ſich das Studium der Mathematik und Phyſik
univeär Berlin anſchloß. Dies wurde durch ſeine
it bei nſſeldartillerie=Regiment Nr. 25 zu Darmſtadt
ſon: Jahre 1882 an bis zum Sommer 1884 folgte
„uMElektrotechnik an der Techniſchen Hochſchule zu
se erſte Anſtellung fand Görz im Jahre 1884 als
hemm Berliner Elektrizitätswerken. Im Jahre 1886
Aun einen Elektrizitäts=Geſellſchaft über, bei der er
jeugOeringenieur, Prokuriſt und ſtellvertretendes
itogld tätig war. Im Jahre 1893 trat Geheimrat
Dir er zur Firma Siemens u. Halske in Petersburg
r umikelbarer Mitarbeiter des Begründers der
ruſſi=
ensstſellſchaft, Carl von Siemens, wurde. In dieſer
hanr an dem Weiterausbau und Emporblühen der
e ws Geſellſchaft enſcheidend mitgewirkt, deren
Lei=
eil) ſtändig übernahm. Gleichzeitig wurde er nach
ſſtſchen Aktiengeſellſchaft Siemens=Schuckert deren
ir ehr) Im Jahre 1908 wurde er durch die
Ernen=
heſiſſer Baurat ausgezeichnet, der im Jahre 1917 die
ung di gkſkels Geheimer Baurat folgte. Nach dem Kriege
m Ge ünrat Görz im Stammhaus des Siemenskonzerns
ſſonalz=ſti* im Vorſtand. Dieſe Stellung hat er bis
un=
r vor ſnem Tode inne gehabt.
berfonhei ſter Karl Delp †. Aus der Reihe der „
grü=
ildeſſ urde am Samstag nachmittag, der in weiten
bekage und allbeliebte Oberforſtmeiſter Karl Delp
ahlre zu Anteilnahme ſeiner Kameraden zur letzten
ge ht. Mit dem Heimgegangenen iſt einer von den
dnten 0=Hmt öcken, der ein treuer Heger und Pfleger unſerer
gewerhitk, von uns geſchieden. Im Sinne und Geiſte
ſtorberm Geh. Forſtrats Wilbrand, deſſen
Mit=
er lamwar, hatte er immer einen feinen Sinn für den
ſerermAſder, die er beſonders in unſerer Umgebung in
S5nt hegte und pflegte. Als Mann des Forſtes
Autbt der Erhaltung und Förderung des deutſchen
ens Als Vorgeſetzter war er ein allbeliebter
Beam=
s tiſniſchenfreund in weiten Kreiſen beliebt und
ge=
nschächtnis wird im Segen weiterleben.
Irnanmtwurden: Am 11. Oktober: der Amtsgehilfe bei
irt LLieder=Olm Auguſt Wölfelſchneider zum
zm zuſtizgebäude in Mainz; der Hausmeiſter bei
turcdir Weingüter Karl Gundrum in Mainz zum
dem Amtsgericht Nieder=Olm; beide mit Wir=
19bler 1930 an.
ſchüuAZiniſterium für Kultus und Bildungsweſen.
ſtellen. Erledigt ſind im Kreis Worms.
ulſteilfiär eine evangeliſche Lehrerin an der Volks=
Alllser m. Dienſtwohnung nicht vorhanden; eine
ile füxrinen katholiſchen Lehrer an der Volksſchule in
im, nDnkwohnung vorhanden und frei; eine Schulſtelle
evan iſche Lehrerin an der Volksſchule in
Gimbs=
ſiem hykmung nicht vorhanden; eine Schulſtelle für
ſer Lehrer an der Volksſchule in Heppen=
Tienſtwohnung vorhanden und frei; eine
Schul=
narholiſchen Lehrer an der Volksſchule in Hep=
W., Dienſtwohnung vorhanden und frei; eine
ine evang. Lehrerin an der Volksſchule in
Oſt=
behnung nicht vorhanden; eine Schulſtelle für
eLehrerin an der Volksſchule in Oſthofen,
nchißt vorhanden.
beſſiſatze L andesmuſeum. Die Galerie des
Heſſi=
nützemufeums iſt wegen der Vorbereitungsarbei=
Ausſtlk ung „Plakat” Donnerstag, den 13.,
14., und Samstag, den 15. Novem=
Alle übrigen Sammlungen des Muſeums
blei=
rendAde- Zeit zuganglich. Von Sonntag ab iſt auch die
wiedrerebffnet.
fremtxvirbung 1931. Die Stadtverwaltung Darmſtadt
tauchaſfdas kommende Jahr die Kongreßwerbung
Bis=
blüzde. Anmeldungen größerer Verbände vor:
Reichs=
keandes bildender Künſtler Deutſchlands; Tagung
iſenbahn=Turn= und Sportverbandes, verbunden
grun Turnfeſt. Dieſem Verband haben ſich die Poſt=
Erſcloſſen, die ebenfalls nach Darmſtadt kommen;
gunggtideutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft. Die Zu=
Bi weuten Reichsverbänden, iſt in Kürze zu erwarten.
und Akläinde, die im kommenden Jahre eine beſondere
ſltungg lanen, werden gebeten, dies der ſtädtiſchen
Ver=
beſterlliEttadthaus. Telephon 3500, bekannt zu geben.
hikolgweſt des Heſſiſchen Roten Kreuzes. Das Heſſiſche
Weuz, F9I. Der Heſſiſche Landesverband vom Roten Kreuz,
Aliſbera=uenverein veranſtalten, wie ſeit Jahren, auch
ſiedew n Nikolausfeſt zum Beſten ihrer
Wohlfahrtsein=
en. — Feſt ſoll am 6. Dezember im Städtiſchen
Saal=
hindlchud zwar in dem Rahmen, der ſich beſonders im
aunerhentlich bewährt hat, d. h. es wird im
weſent=
tachmic ts für Kinder berechnet ſein und abends für Er=
Sſllnerſtändlich iſt Rückſicht darauf genommen, daß
Naimtmgsveranſtaltungen für Erwachſene intereſſant
erhalßlld ſſein werden. Im dem Mitelpunkt der
künſtle=
deramſitungen werden Tanzaufführungen unter Leitung
Oüllter ſtehen, bei denen wieder zahlreiche Kinder
ſter 9 cy lien mitwirken werden. Im Anſchluß daran
* brdmhänderpolonäſe ſtattfinden, und dieſe Polonäſe
Geſ ii kyerteilung durch den Nikolaus abgeſchloſſen
wer=
ſach iher Pauſe beginnt das Feſt für die Erwachſenen
chenl iunnen des Saalbaues. Eine große und reich be=
Combi wird Gelegenheit geben, dem Glück die Hand zu
e Wähco des Tanzes im Großen Saal wird eine hervor=
Runinzerin Proben moderner Tanzkunſt geben.
Wei=
ſteilumn, folgen demnächſt.
Volk
Va
r d.
altu=
geh
geh=
enen
kann
8.15
werde
gsſaall
qhule. Am nächſten Donnerstag wird Dr. E. Zeh
9 halten: „Vom Oſeberger Totenſchiff
ſchen Gegenwart”. Wir weiſen auf dieſe
eſctenders hin. Die Faſſung des Themas erübrigt
U den weit geſpannten Inhalt dieſes in ſich ab=
Lnagsabends, deſſen Beſuch auch jenen empfohlen
*WVortrag 1 und 2 nicht gehört haben. Beginn
en der Aula des Realgymnaſiums.
Eintritts=
uch für Nichtmitglieder der Volkshochſchule im
Sogegeben.
Sv kaver Terofals Schlierſeer Bauerntheater
wer trpoch den Lachſchlager „Wer ko der ko, wer hot,
Dnß gü tzliche Geſchichte der bayeriſchen Sclareks in
Sorſirt Uund zwei Akten von Karl, Mittermayr, un=
Eahletztmalig zur Aufführung. —
Mor=
bowie Freitag (nur dieſe beiden Tage) finden
rrufl:
vieelen
Wünſchen des Publikums entſprechend,
Andy) - zm zum Gedächtnis Ludwig Anzengrubers, deſſen
LD 7 Meineidbauer”, Volksſchauſpiel in ſieben Bil=
* Aufführungen gehen im Rahmen von Volksvor=
Die us kleinen Preiſen in Szene. Karten in den be=
Verlssſrellen. (Siehe Anzeige.)
S ASSüddeutſche Klaſſenlotterie. Der Loſeabſatz zur
—) Lotterie iſt infolge des erheblich verbeſſerten
8 der Preiserhöhung im allgemeinen gut
ge=
m 24. und 25. Oktober ſtattgefundenen Ziehung
TDauptgewinne von je 100 000 Reichsmark auf
duen beiden Abteilungen 1 und 2. — In der
Siehung am 21. und 22. November ſtattfindet,
Der Hauptgewinne von je 100 000 Reichsmark
Die Erneuerung der Loſe zur 2. Klaſſe
hateſtens bis zum 14. November,
aruuſt des Anrechts in der zuſtändigen Lotterie=
Seh. Ueber die nicht rechtzeitig erneuerten Loſe
Eerie=Einnehmer anderweit verfügen.
Fälligkeit der Schweizer Goldhypokheken
nicht vor dem 9. Dezember 1935.
js. Bekanntlich gewährt das Deutſch=Schweizeriſche Abkommen über
die Rückzahlung der auf deutſchem Grundbeſitz ruhenden Goldhypotheken
den deurſchen Schuldnern eine Stundungsfriſt von zehn Jahren, alſo
bis zum Ablauf des Jahres 1930. In Art. 2a des Abkommens vom
6. Dezember 1920 iſt aber im Intereſſe der deutſchen Schuldner noch
beſtimmt, daß die Schweiz den Gläubigern empfehlen wolle, auf die
Einziehung ihres Guthabens zu jener Zeit zu verzichten und ſich bereit
zu erklären, auf Wunſch des Schuldners die Zahlungsfriſt auf weitere
fünf Jahre zu verlängern, wenn nach dem Ablauf der 10 Stundungsfriſt die Mark in der Schweiz auf 65 Centimes und
darunter ſtehen ſollte.
Bei den beträchtlichen Summen — etwa 100 Millionen
Goldhypo=
theken ruhen auf deutſchen Grundſtücken — iſt die Frage
außerordent=
lich wichtig, ob mit einer Verlängerung der Rückzahlungsfriſt bis zum
Jahre 1935 zu rechnen iſt. Die Geſchäftshausgeſellſchaft in Berlin, auf
deren Grundſtück eine Goldhpvothek in Höhe von 1000 000 Mk. ruht,
hat deshalb einen Stichprozeß gegen die Schweizer
Rückverſicherungs=
geſellſchaft bis zum Reichsgericht durchgeführt mit dem Antrage auf
Feſtſtellung, daß die Verlängerungsfriſt der Stundung bis zum 9. Dez.
1235 in Wirkſamkeit zu treten hat. Landgericht und Kammergericht
zu Berlin haben im Sinne der Klägerin erkannt, indem ſie davon
ausgehen, daß die in dem Abkommen gemeinte deutſche Mark, die
Papiermark, heute nur den einbillionſten Teil der heutigen RM.
be=
trage, die Mark alſo zweifellos unter dem Kurs von 65 Centimes in
Schweizer Währung ſtehe. Daß dem Abkommen die Papiermark
zu=
grunde gelegt worden ſei, ergebe ſich auch daraus, daß das
Zuſatz=
abkommen vom März 1923 an dem Hauptabkommen vom Jahre 1920
in dieſer Beziehung nichts geändert habe.
Das Reichsgericht hat ſich der Anſicht der Vorinſtanzen
ange=
ſchloſſen und die von der beklagten Schweizer
Rückverſicherungsgeſell=
ſchaft gegen das Urteil des Kammergerichts eingelegte Reviſion
zurück=
gewieſen. Der erkennende 5. Zivilſenat des Reichsgerichts geht davon
aus, daß mit der im Hauptabkommen vom 6. Dezember 1920 feſtgeſetzten
Begriffsbeſtimmung der deutſchen Mark nicht die heutige Reichsmark
nach dem Reichsgeſetz vom 30. Auguſt 1924 zu verſtehen iſt, ſondern die
im Jahre 1920 im Umlauf geweſene Papiermark. Von dieſer
entwerte=
ten Papiermark iſt das Abkommen ausgegangen, da man damals mit
einer Beſſerung der deutſchen Währung rechnete. Die Ungewißheit der
Kursentwicklung der deutſchen Währung war die Grundlage für die
Vereinbarung des Zuſtandekommens des Art. 2a des Hauptabkommens
vom 6. Dezember 1920. Dieſe Grundlage würde völlig aufgegeben
werden, wenn man davon ausginge, daß die ſtark entwertete
Papier=
mark, die dem Vertragsſchluß zugrunde gelegen hat, jetzt außer Betracht
bleiben müßte. Wortlaut, Zweck und Entſtehungsgeſchichte des Deutſch=
Schweizeriſchen Goldhypothekenabkommens und des Zuſatzabkommens
ſprechen übereinſtimmend für den Willen der Parteien, daß die
Hypo=
theken früheſtens am 9. Dezember 1935 fällig werden. — „
Reichsgerichts=
briefe” (V 154/30. — Urteil des R. G vom 8. November 1930.)
Budo Beize
gibt dem Boden schönen Farbglanz und tritt sich nicht ab
— „Von weißen Bergen und wilden Waſſern” ſpricht der
be=
kannte Sportsmann und Schriftſteller J. C. Luther heute abend
in der Aula des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums, Karlsſtraße 2. zu
einem Lichtbildervortrag, veranſtaltet vom Ski=Club Darmſtadt=
Odenwald. Näheres ſiehe Tagblatt vom 9. November 1930.
Arbeitsbeſchaffung für das Maler=, Tüncher=
und Weißbindergewerbe.
Ein Appell an die Behörden und privaten Auftraggeber.
Man ſchreibt uns: Vorige Woche fand im Handwerkerhaus
in Frankfurt a. M. eine Konferenz von Vertretern des Rhein=
Mainiſchen Maler= und Tünchermeiſterverbandes und von
Gehil=
fenvertretern vom Verband der Maler, Lackierer und Weißbinder
Deutſchlands, 2. Bezirk, ſtatt, um zu der kataſtrophalen
Arbeits=
marktlage des Maler=, Tüncher= und Weißbindergewerbes
Stel=
lung zu nehmen und um gleichzeitig ein
Arbeitsbeſchaffungspro=
gramm zu beſprechen. Auf der Konferenz wurde feſtgeſtellt, daß
zurzeit über 6000 Gehilfen des Maler=, Tüncher= und
Weißbin=
dergewerbes im Bereiche des Landesarbeitsamtsbezirks Frankfurt
a. M. erwerbslos ſind. In Anbetracht des bevorſtehenden
Win=
ters iſt mit einem weiteren, ſehr ſtarken Rückgang der
Beſchäfti=
gung für die nächſte Zeit zu rechnen. Ein großer Teil der
Be=
triebe obiger Branche iſt ſeit längerer Zeit faſt ohne jegliche
Auf=
träge, manche ſind ſogar zum vollſtändigen Schließen gezwungen.
In Anbetracht dieſer Situation muß erwartet werden, daß
in das Arbeitsbeſchaffungsprogramm des Reiches auch das Maler=,
Lackierer=, Weißbinder= und Tünchergewerbe mit einbezogen wird,
und daß insbeſondere alle in Frage kommenden Behorden
wäh=
rend der kommenden Wintermonate mit dazu beitragen, daß für
obiges Gewerbe Arbeiten auf den Markt kommen.
Es beſteht kein Zweifel, daß in den meiſten öffentlichen
Ge=
väuden, in Büros, Schulen, Kranken= Fürſorge= und ſonſtigen
Anſtalten, Polizei=, Gerichts= Bahn= und Poſtgebäuden, in Dienſt=
und ſonſtigen, den behördlichen Verwaltungen unterſtellten
Woh=
nungen uſw. eine Menge notwendiger Maler=, Anſtreicher=
Tüncher= und Weißbinderarbeiten auszuführen wären. Schon oft
iſt feſtgeſtellt worden, daß durch nicht rechtzeitige Renovierungen
ſpäter ſtarke Nachteile in bezug auf die Koſten der baulichen
Un=
terhaltung eingetreten ſind. Auch die geſundheitliche Seite der
Angelegenheit ſollte man in bezug auf die verwohnten
Räum=
lichkeiten mit beachten. Von den Vertretern der genannten
Arbeit=
geber= und Arbeitnehmerverbände wurde daher beſchloſſen bei
den zuſtändigen Behörden von Reich, Staat, Kommunen,
Eiſen=
bahn Poſt uſw. vorſtellig zu werden, damit durch Bereitſtellung
von Mitteln und Inangriffnahme von Arbeiten der
kataſtropha=
len Arbeitsloſigkeit entgegengewirkt werden kann, wodurch
zu=
gleich einerſeits die Ausgaben der öffentlichen Fürſorge
herab=
gemindert und andererſeits die ſelbſtändigen Geſchäftsinhaber
auch in die Lage verſetzt werden, ihren Verpflichtungen den
Be=
hörden gegenüber in bezug auf Steuern und Abgaben gerecht
werden zu können.
Gleichzeitig wenden ſich die Vertreter der genannten
Korpo=
rationen mit ihrem Appell auch an die Geſchäftswelt ſowie an
Hausbeſitzer und Privatleute, in der jetzigen Zeit nach
Möglich=
keit Arbeiten ausführen zu laſſen. Die Verminderung der
Arbeitsloſigkeit liegt letzten Endes ganz beſonders auch im
In=
tereſſe der Geſchäftswelt und der geſamten Wirtſchaft.
Die kältere Jahreszeit bildet für die Ausführung der
Arbei=
ten kein Hindernis, ſondern die Wintermonate ſind, da in der
Hauptſache Innenarbeiten in Frage kommen, für die Ausführung
genannter Arbeiten ſehr geeignet.
Die Angehörigen des Maler= Lackierer=, Anſtreicher= Tüncher=
und Weißbindergewerbes, würden es dankbar begrüßen wenn
dieſer dringende Appell bei den Behörden und privaten
Auftrag=
gebern die notwendige Beachtung finden und dazu beitragen
würde, die jetzige kataſtrophale Lage des Gewerbes während der
kommenden Monate einigermaßen erträglich zu geſtalten.
— Der Liederabend Suſ. Horn=Stoll findet heute abend im
Muſikvereinsſaale ſtatt. Das Programm bringt Arien von
Mo=
zart und Händel, Lieder von Schubert, Haas und Marx. Zwei
Sonaten für Viola von Dittersdorf und Hindemith werden
ge=
ſpielt von dem Gatten der Künſtlerin. Am Flügel wirkt El.
Klauß, Lehrerin an der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, mit.
— Konzert Franz Tibaldi und Maria Kienzl. An dem
mor=
gen im Kleinen Haus ſtattfindenden Lieder= und Arienabend
ſingen Maria Kienzl und Franz Tibaldi u. a. das Duett „Reich
mir die Hand mein Leben” aus „Don Juan”, ein Duett aus „
Fi=
garos Hochzeit”, Arien aus „Maskenball”, „Madame Butterfly”
und „Gianniſch Cchi” und aus Bajazzo. Der erſte Teil des
Programms enthält Lieder von Cornelius, Wolff und Marx. Am
Flügel Erwin Palm. Der Vorverkauf findet an der Tageskaſſe
des Landestheaters und in der Muſikalienhandlung Heß,
Eliſa=
bethenſtraße, ſtatt.
Dag
Darmstädter Fahrplanbuch
(Winter-Ausgabe) ist
in allen bekannten Verkaufsstellen zum Preise von
80 Pfennig
erhältlich.
— Schweres Motorradunglück. Geſtern abend kurz nach ½10
Uhr kam der in den 50er Jahren ſtehende
Holzwarenfabri=
kant Karl Fay aus Pfungſtadt, Rheinſtraße, auf der
Eberſtädter Chauſſee in der Nähe der Beſſunger Rennbahn mit
ſeinem Motorrad zu Fall. Dabei erlitt er ſehr ſchwere Geſichts=
und Kopfverletzungen. Obwohl ſofort von der Städtiſchen
Ret=
tungswache ins Krankenhaus verbracht, wird am Aufkommen des
Schwerverletzten gezweifelt.
— Zu dem Autounfall in Arheilgen erfahren wir, daß der
offenbar an dem Unfall ſchuldhafte Chauffeur, der auch Beſitzer
des Wagens iſt, Hans Rahner=Frankfurt a. M., noch flüchtig
iſt. Die Landeskriminalpolizei iſt mit den näheren Feſtſtellungen
über die Schuldfrage noch beſchäftigt.
Steis
TTasSeL-Kafé8 risch geröstet SGhulstr. 10
Feſtnahmen. Wegen Sittlichkeitsverbrechens, begangen an
ſeiner eigenen Tochter, wurde ein Händler aus Darmſtadt
feſtge=
nommen und nach Aufklärung dem zuſtändigen Richter zwecks
Er=
laß eines Haftbefehls vorgefuhrt. — Von der Gendarmerie
Ar=
heilgen wurde ein jugendlicher Ausreißer aus Darmſtadt in
Schutzhaft genommen. Er war im Beſitze eines Fahrrades, das er
ſich in der Eliſabethenſtraße kurzerhand angeeignet hatte.
Herrenloſes Auto. Am 9. November 1930, vormittags,
wurde auf der Roßdörfer Straße in der Nähe vom Glasberg ein
herrenloſes Perſonenauto gefunden und durch die Darmſtädter
Schutzpolizei abgeſchleppt und in Gewahrſam genommen. Der
Eigentümer hat ſich bald ermitteln laſſen. Der Wagen wurde
ihm wieder ausgehändigt, mit dem er die Rückreiſe nach Bad
Homburg antreten konnte.
Warnung. Das Polizeiamt weiſt darauf hin, daß in der
letzten Zeit Frauen, die in den Waldungen in der Nähe des
Ober=
waldhauſes ſpäzieren gingen, von Mannsperſonen wiederholt in
unſittlicher Weiſe beläſtigt wurden. In allen Fällen iſt es für
die Ermittlung der betreffenden Täter von ausſchlaggebender
Be=
deutung, daß von den in Mitleidenſchaft gezogenen Frauen eine
genaue Täterbeſchreibung abgegeben werden kann.
Einbruchsdiebſtahl. In der Nacht vom 7. auf 8. November
1930 wurde in die Kantine der ehemaligen 24er Dragonerkaſerne
eingebrochen und Kleingeld im Werte von 20 bis 25 Reichsmark
entwendet. Die übrigen in der Kantine aufbewahrten
Lebens=
mittel und Spirituoſen wurden nicht berührt.
— Selbſtmord. Der hieſige Rechtskonſulent Johannes K. hat
ſich geſtern nachmittag in ſeiner Wohnung erſchoſſen. K. hatte
kurz vor der Tat in einem Brief an die Polizei Mitteilung von
der Selbſtmordabſicht gemacht und hat die Tat dann pünktlich zur
angegebenen Zeit ausgeführt. Er wurde zwar noch lebend
vor=
gefunden, ſtarb aber kurz nach der Einlieferung ins Städtiſche
Krankenhaus. Der Grund der Tat ſoll unheilbare Krankheit ſein.
Wagner=Gedenkfeier. Sonntag, den 16. November findet um
11.30 Uhr, im Kleinen Haus, eine Siegfried=Wagner=
Gedenkfeier ſtatt, bei der Gerhardt Hundt die Gedenkrede
halten wird. Das Landestheaterorcheſter wird unter Leitung von
Dr. Karl Böhm das Vorſpiel zur Oper „Friedensengel”
den Geſang der Mita aus der Oper „Friedensengel” und den
Ge=
ſang der Iris aus der Oper „Sonnenflammen” von
Sieg=
fried Wagner ferner das Siegfried=Idyll, das Triſtan=Vorſpiel
und Jſoldes Liebestod aus „Triſtan und Jſolde von Richard
Wagner zu Gehör bringen. Soliſtiſche Mitwirkung: Anny von
Stoſch.
Heſſiſches Landestheater.
12. November 20—22 Uhr
In neuer Einſtudierung
Der Barbier von Bagdad
B8
Preiſe 1—10 Mk 20—22. 30 Uhr
Meine Schweſter und ich
G4 Darmſt. Volksbühne
Gruppe III und IV
Preiſe 1.20—6 Mk. Donnerstag,
13. November 19.30, Ende nach 22.30 Uhr
Eliſabeth von England
C9 Preiſe 1—10 Mk. 20, Ende gegen 22 Uhr
Lieder= und Arien=Abend
Franz Tibald und Maria Kienzl
Preiſe 1, 2 und 8 Mr. Freitag,
14. November 20. Ende gegen 22 Uhr
Der Barbier von Bagdad
E8 Preiſe 1—10 Mk. 20, Ende gegen 22 Uhr
Zum erſten Male: X XZ
Zuſatzmiete 1V.
Preiſe 1.20—6 Mk. 15. November 20—22.45 Uhr
Samstag, Die Herzogin von Chieggo
Außer Miete zu halb Preiſen
Halbe Preiſe 0.50—5 Mk. 15—17.30 Uhr
Meine Schweſter und ich
Heſſenlandmiete 1, III,
Preiſe 1 20—6 Mk.
20, Ende vor 22 Uhr
Erſter Kammermuſikabend des
Schnurrbuſch=Qug tetts
Preiſe 1, 2, 3 Mk.
22.30, Ende nach 23.30
Klabund=Feier
Preite 1, 2, 3 Mk. Sonntag,
16. November 19 30—22.15 Uhr
Die ſchöne Helena
Heſſenlandmiete IV,
Preiſe 1—10 Mr. 11.30, Ende gegen 12.30 Uhr
Siegfried=Wagner=Gedenkfeier
20—22 Uhr
Der Glasſchrank
Heſſiſche Spielgemeinſchaft
Preiſe 0.50—2 50 Mk.
— Heſſiſches Landestheater. Der Barbier von
Bag=
dad", komiſche Oper von Peter Cornelius, wird heute, Mittwoch,
in neuer muſikaliſcher Einſtudierung, unter Leitung von Dr. Karl
Böhm, im Großen Haus zur Aufführung kommen. Das Opernwerk
des Liederkomponiſten Peter Cornelius, der einer der erſten und
eifrigſten Vorkämpfer Richard Wagners war, iſt von den großen
Wagnerſchen Muſikdramen allzuſehr in den Hintergrund gedrängt
worden; gleichwohl hat „Der Barbier von Bagdad” ſo hohe und
eigenartige muſikaliſche Werte und Vorzüge aufzuweiſen daß
der Opernfreund das Wiedererſcheinen des Werkes auf dem
Spiel=
plan mit Freude begrüßen wird. Die Partien haben folgende
Beſetzung gefunden: Kalif: Stralendorf, Kadi: Vogt Margiana:
v. Stoſch, Boſtana: Jacobs, Nureddin: Adrian a. G., Abul Haſſan:
Herrmann, 1. Muezzin: Heyer, 2. Muezzin: Bunſel, 3. Muezzin:
Spira. Die erſte Wiederholung des Barbier von Bagdad” findet
übermorgen, Freitag, ſtatt. Die Aufführungsſerie des
erfolg=
reichen muſikaliſchen Luſtſpiels „Meine Schweſter und ich‟
das anläßlich der 10. Aufführung wiederum vor ausverkauftem
Haus in Szene gehen konnte, wird heute, Mittwoch, im Kleinen
Haus, fortgeſetzt. Eine Nachmittagsvorſtellung „Meine Schweſter
und ich” findet Samstag, den 15. November, ſtatt. — „
Eliſa=
beth von England, von Ferdinand Bruckner, gelangt
morgen, Donnerstag, im Großen Haus, zum 5. Male mit
Her=
mine Körner als Gaſt in der Titelrolle und der übrigen
Pre=
mierenbeſetzung zur Aufführung. — Bei der Erſtaufführung des
Spiels zu dreien „XYZ, von Klabund, am Freitag den
14. November, im Kleinen Haus, wirken Beſſie Hoffart, Werner
Hinz, Siegfried Nürnberger und Richard Jürgas mit. — „Die
Herzogin von Chicago”, Kalmans beliebtes
Operetten=
werk, wird in der Inſzenierung von Renato Mordo (Bühnenbild:
Lothar Schenck von Trapp), unter muſikaliſcher Leitung von
Erwin Palm, Samstag den 15. November, im Großen Haus,
außer Miete, zu halben Preiſen gegeben. — Die
General=
direktion des Heſſiſchen Landestheaters macht die Theaterbeſucher
nochmals darauf aufmerkſam, daß der geſamte
Vorver=
kauf für Vorſtellungen des Großen oder Kleinen Hauſes nur
ain der Tageskaſſe des Großen Hauſes ſtattfindet.
Die Tageskaſſe des Kleinen Hauſes iſt lediglich als Abendkaſſe
für die Vorſtellung des gleichen Tages geöffnet.
Seite 6
Mittwoch, den 12. November 1930
Die Lage der Landwirtſchaft im Monat Oktober 1930.
(Nach Berichten deutſcher Landwirtſchaftskammern.)
Die Lage der Landwirtſchaft hat ſich im Monat Oktober
durch die beſonders drückende Steuerlaſt, die von den Landwirten
um ſo ſchwerer empfunden wird, als durch den teilweiſe ſtarken Rückgang
der Preiſe für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe die
Rentabilitäts=
ausſichten ſich ſtark gemindert haben, noch weiter verſchärft.
Es bleibt weiten Kreiſen in der Landwirtſchaft unverſtändlich, daß der
Tiefſtand der Preiſe für ihre Erzeugniſſe ſich im Kleinhandel für die
Verbraucherſchaft immer noch nicht ausreichend bemerkbar macht, ſodaß
dieſe die Notlage der Landwirtſchaft häufig verkennt.
Beſonders geſpannt iſt die Lage in den Gebieten, welche
durch den Einbruch unerwarteter Hochwaſſermengen, die weite
Flächen des Landes überflutet und zahlloſe menſchliche Siedlungen in
ernſte Gefahr gebracht haben, betroffen worden ſind. Tauſende von
Morgen zum Teil bereits wieder beſtellten Landes ſtehen unter Waſſer.
Dadurch haben nicht nur die Winterſaaten und die ſchon in Mieten
ein=
gelagerten Kartoffeln größte Schäden erlitten, ſondern auch die
Rüben=
ernte, eine der wichtigſten Einnahmequellen der intenſiven
Landwirt=
ſchaft hat nicht mehr geborgen werden können. Die Landwirtſchaft hofft,
daß die vom Preußiſchen Staatsrat geforderten umfangreichen
Maß=
nahmen zum Schutze der Hochwaſſerbedrängten
un=
verzüglich ihre Erledigung finden.
Die Herbſtbeſtellung iſt im allgemeinen beendet. Nur nach
Hackfrüchten und auf ſchweren Böden hat die Saat des Weizens und
vereinzelt auch die des Roggens durch die ungünſtige Witterung
Ver=
zögerung erlitten. Der Roggenanbau iſt, wie bereits im
Vor=
monat feſtgeſtellt werden konnte, weiter eingeſchränkt worden,
während der Anbau von Winterweizen eine teilweiſe erhebliche
Zunahme erfahren hat. Der Stand der Winterſaaten iſt im
allge=
meinen günſtig. Es wird jedoch vielfach über ſtarkes Auftreten von
Feldmäuſen geklagt, die zum Teil erheblichen Schaden bei den jungen
Winterſaaten hervorgerufen haben. Die Kartoffelernte, die
in=
folge der ſtarken Niederſchläge des Oktobers verzögert und erſchwert
wurde, iſt faſt durchweg beendet. Der Menge nach iſt ſie als gut zu
bezeichnen. Doch läßt die Haltbarkeit der Kartoffeln namentlich da, wo
ſie naß in die Mieten gebracht werden mußten, zu wünſchen übrig. Die
Zucker= und Futterrübenernte iſt noch im Gange und
eben=
falls durch die Niederſchläge verzögert worden. Die Ernte iſt auch hier
als gut zu bezeichnen, jedoch iſt der Zuckergehalt bei den
Zücker=
rüben geringer als im Vorjahre.
Bezüiglich der Steuern und Verbrauchsabgaben wird
nach wie vor über die unerträgliche Höhe der Kreis= und
Gemeindeab=
gaben geklagt. Die ſchwierigen Verhältniſſe auf dem Grundſtücks=
und Kapitalmarkt ſind in dem Berichtsmonat eher ſchlechter als
beſſer geworden.
In der Rindviehzucht und=haltung haben keine
weſent=
lichen Aenderungen ſtattgefunden. Infolge der reichlichen Niederſchläge
lieferten die Wieſen und Weiden reichhaltiges Futter, ſo daß das Vieh
noch Ende Oktober auf der Weide gehalten werden konnte. Maul= und
Klauenſeuche behinderten teilweiſe die Milchwirtſchaft. Das Intereſſe
für die Pferdezucht, beſonders für die Vielanſpannung, die
zweck=
mäßigere Pferdeausnützung und ſomit ſtärkeren Verbrauch der
Wirt=
ſchaftsfuttermittel verbürgt, nimmt zu. Die Lage der
Schweine=
zuchtund=haltung iſt wenig günſtig. Die Schweinepreiſe zeigen
ſinkende Tendenz, was auf das ſtarke Ueberangebot zurückzuführen iſt.
Angeſichts der geringen Verwertungsmöglichkeiten der Getreide= und der
Kartoffelernte iſt eher eine Zu= als Abnahme des Schweinebeſtandes zu
befürchten. Das Beſtreben nach züchteriſcher Verbeſſerung in der
bäuer=
lichen Geflügelhaltung wächſt dauernd, wogegen das Tempo
der planloſen Neugründung von Geflügelfarmen infolge eintretender
Nückſchläge nachgelaſſen hat.
Die Lage der Forſtwirtſchaft iſt nach wie vor ſehr ernſt.
WDer achie eie ercten ſ ie derc eu e etfef ie
weiſe auch vergrößerter Anbaufläche und die ſtark geſchwächte Kaufkraft
der Verbraucher ſind die unverändert gebliebenen Gründe für den
ſchlech=
ten Abſatz. Für Treibhausware, wie z. B. für Salat, Gurken, Tomaten,
ferner für Bohnen und Roſenkohl, waren die Abſatzverhältniſſe etwas
beſſer. Die Kernobſternte iſt im allgemeinen befriedigend
aus=
gefallen. Die Weinleſe iſt bis auf die Spätleſe beendet; ein
ge=
naues Bild über den mengen= und gütemäßigen Ausfall der Ernte kann
noch nicht gegeben werden. Der Ertrag ſcheint hinreichend zu ſein, doch
haben ſich die Erwartungen in bezug auf die Güte nicht erfüllt. Der
dauernde Regen hat vielfach zu einem Aufplatzen der Trauben und zu
einer damit verbundenen Fäulnis geführt. — Die Beſchaffenheit der
Tabakernte iſt gut, im Gewicht bleibt ſie jedoch infolge der
außer=
ordentlichen Feinheit des Blattes hinter den Ernten der Vorjahre
zu=
rück. — Die inzwiſchen begonnene Abfiſchung der Karpfen= und
Schleieteiche ergab mittlere bis gute Erträge
Auf dem Arbeit zmarkt wirkte ſich die ſchlechte Lage der
Landwirte inſofern ungünſtig aus als dieſe vielfach gezwungen werden,
einen größeren Teil ihrer Arbeitskräfte den Winter über zu entlaſſen.
Im übrigen hat der Bedarf an Arbeitskräften infolge der vorgerückten
Jahreszeit nachgelaſſen.
* Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Palaſt=Lichtſpiele
bringen einen großen Film. Die Herrin und ihr Knecht”
mit Henny Porten in der Titelrolle. Die Filmhandlung verſetzt
zurück in die Zeit der erſten Kriegsmonate. Sie ſpielt an der
ruſſiſchen Grenze und baut den dramatiſchen Konflikt — Liebe
und Pflicht — auf die Tatſache, daß in Grenzorten zu
Friedens=
zeiten ein freundſchaftlicher Verkehr von hüben und drüben
be=
ſtand, der durch den Krieg jäh abgebrochen wurde und nun
viel=
fach zu Gewiſſenskonflikten führte. Henny Portens gutes Spiel
und auch das der übrigen Hauptdarſteller, auch die
verhältnis=
mäßig gute Regie Richard Oswalds können nicht über
auf=
fallende Tatſachen=Unwahrſcheinlichkeiten hinwegtäuſchen, die den
Lauf der Filmhandlung ſtark beeinträchtigen. Daß ein
Brigade=
kommandeur bei dem Rückzug aus Oſtpreußen allein, zerlumpt
und zerſchlagen auf der Flucht Schutz in einem oſtpreußiſchen
Gutshaus ſucht, in dem er vorher wochenlang ſein Quartier hatte,
iſt auch bei den Ruſſen nicht vorgekommen, iſt ebenſo
unwahr=
ſcheinlich wie die Tatſache, daß dieſe Gutsherrin den Waffenloſen
und völlig Erſchöpften, den ſie mit ihren männlichen und
weib=
lichen Angeſtellten mühelos feſtſetzen könnte, unter ſchweren
ſee=
liſchen Kämpfen mit Liſt und Tücke zurückzuhalten ſucht, bis die
verfolgenden deutſchen Truppen ihn gefangen nehmen können.
Daß die Gutsherrin in den hübſchen ruſſiſchen Fürſten. (Fgor
Sym) verliebt iſt, iſt, wenn auch nicht ſchön, ſo doch begreiflich,
ebenſo wie ihr Schmerz darüber, daß er ſchließlich doch auf der
Flucht erſchoſſen wird. — Henny Porten läßt ihr ſympathiſches
Spiel ganz beherrſcht ſein von einem ihrer Darſtellung
eigen=
artigen Reiz gebenden Gemiſch von ſorgender Mütterlichkeit und
jungmädchenhafter Liebe!
Das Beiprogramm bringt u. a. einen Luſtſpielfilm, der ſich
als alter Bekannter präſentiert.
Union=Theater
bringt einen ſehr luſtigen Tonfilm in der Regie von Robert
Wohlmuth. „Das Kabinett des Dr. Larifari” iſt
eine ſehr heitere Sache voll origineller Einfälle, feiner Ironie
und harmloſer Satire. Ein Tonfilm=Traum, den das „
abge=
hrannte‟ Trio Max Hanſen. Paul Morgan und Carl
Jöken kreiert. Ein Traum, der mit der Gründung des „
Trio=
films” im Caféhaus einſetzt und nach kühn geſchlagenem Bogen
mit Hochbauten, Wolkenkratzer=Tonfilmateliers und fabelhaft
ein=
gerichteten Generaldirektorbüros mit entzückenden Sekretärinnen
und Künſtlerinnen mit der Pleite endet. Nicht, ohne auch
einen ſatiriſchen Blick auf die — Berliner! — Filmkritik
ge=
worfen zu haben. Was an dem Film gut iſt und den Wert der
„Handlung” überragt, iſt das Tonliche. Das iſt in allen
Pha=
ſen, faſt ohne Ausnahme, doch ſchon recht gut und zeigt, was
ge=
leiſtet werden kann. Vom Einwandfreien noch recht weit
ent=
fernt, iſt dieſe Tongebung doch ſchon ſehr erheblich mehr als das
bisher Gebotene —
Ein reichhaltiges Beiprogramm bringt gute Luſtſpielfilme,
einen ſchönen Winterlandſchaftsfilm aus Kamtſchatka und einen
vielverſprechenden Ausſchnitt aus „Tiere ſehen dich an”, der am
Sonntag im Helia zur Morgenfeier läuft.
— Unterhaltungsabend der Städtiſchen Handelslehranſtalt
Darmſtadt. Die Städtiſche Handelslehranſtalt veranſtaltet am
Donnerstag, den 13. November, abends, im Städtiſchen Saalbau,
einen Unterhaltungsabend, zu dem die Eltern und Angehörigen
der Schüler, Freunde und Gönner der Schule, die ehemaligen
Schüler und Schülerinnen herzlich eingeladen ſind. Ein
reichhal=
tiges Programm ſoll einige ſchöne Stunden bereiten.
— Volksbühne. Die Mitglieder der Konzertgemeinde
wer=
den gebeten, ihre Mitgliedskarten in der Geſchäftsſtelle der Volks=
Faf er ai Seretaificher Wele e Feit
Liederabend Karten zu Vorzugspreiſen an die Mitglieder der
Volksbühne abgegeben. — Auch zu dem Samstag, dem 15.
No=
vember 1930, im Kleinen Haus ſtattfindenden erſten
Kammer=
muſikabend des Schnurrbuſch=Quartetts erhalten die Mitglieder
der Volksbühne Karten zu Vorzugspreiſen in der Geſchäftsſtelle
der Volksbühne.
— Gefallenen=Gedenkgottesdienſt in der Stadtkirche. Am
Totenſonntag, den 23. November, 8 Uhr vorm., hält der
Verband Heſſiſcher Regimentsvereine und die
Kriegerkameradſchaft Haſſia, wie alljährlich, mit der
Stadtgemeinde einen, feierlichen Gottesdienſt, zum Gedenken der
Gefallenen. Die Predigt wird Herr Stadtpfarrer Lautenſchläger
halten; der Reichsbund ehem. Militärmuſiker übernimmt mit
Herrn Studienrat Borngäſſer (Orgel), die Kirchenmuſik. Das
Kirchenſchiff ſoll den Vereinen überlaſſen bleiben, während die
Emporen für die Angehörigen unſerer Gefallenen und die
Stadt=
gemeinde freigehalten werden. Wir bitten um zahlreiche
Betei=
ligung aller Krieger=, Regiments= und naheſtehender Vereine;
beſondere Einladung ergeht nicht mehr.
— Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Das auf Einladung des
Ver=
eins für Kunſtpflege am 26. Oktober in Offenbach ſtattgehabte
Gaſtſvuiel hat mit der Auffübrung von Niebergalls „Datterich”
bei Publikum und Preſſe gleich großen, durchſchlagenden Erfolg
gefunden. Die erſte Wiederbolung der überaus erfolgreichen
Neu=
einſtudierung von Rüthleins „Glasſchrank” iſt auf
Sonn=
tag, den 16. November, 8 Uhr, angeſetzt. Vorverkauf ab
Frei=
tag an der Kaſſe im Großen Haus. (0.50—2.50 RM.)
Die ſtädt. Berufsfeuerwehr wurde im Monat Oktober 1930
13mal alarmiert, und zwar zu 2 Schornſteinbränden, 5 Gas= und
Waſ —=sohrbrüchen, 5 Verkehrsſtörungen und 1 Autounfall. Der
Sanil—(sdienſt erſtreckte ſich auf 100 Transporte. Die hierbei
zurückgelegte Fahrtſtrecke betrug 1448 Kilometer. Auf der Wache,
Kirchſtraße 13 (Fernſprecher Nr. 600 und 3500) wurde in 5 Fällen
erſte Hilfe geleiſtet.
— Was ſind Situationsaufgaben? So fragen ſich in dieſen
Tagen Hunderte deutſcher Jungkaufleute in den Betrieben und
in den kaufmänniſchen Berufsſchulen. Der Deutſchnationale
Handlungsgehilfen=Verband hat nämlich für den 16. November
zu einem Berufswettkampf aufgerufen, an dem ſich die geſamte
Kaufmannsjugend bis zu 21 Jahren (auch Nichtmitglieder)
betei=
ligt. Neben Kurzſchrift, kaufmänniſches Rechnen und
Briefwech=
ſel werden u. a. auch Situationsaufgaben geſtellt. Auch der junge
Kaufmann muß heute ſicher und ſchnell handeln können, weshalb
ihm aus der täglichen Kaufmannsarbeit Fragen (ſogen.
Situ=
ationsaufgaben) vorgelegt werden, deren Beantwortung zeigen
ſollen, ob er auf dem beſten Wege zum tüchtigen Kaufmann iſt.
Dieſe Art des Berufswettkampfes findet in weiten Kreiſen
aller=
größte Beachtung. Uebrigens findet in unſerem Bezirk ebenfalls
ein Berufswettkampf am 16. November ſtatt, und zwar in
Darm=
ſtadt in der Städtiſchen Handelsſchule, Hermannſtraße,
vormit=
tags 9.45 Uhr. Den Vorſitz im gebildeten Prüfungsausſchuß
führt Herr Direktor Dr. Zeiger. Wir können mitteilen, daß für
den Darmſtädter Berufswettkampf ſchon 80 Anmeldungen
vor=
liegen, deren Zahl zweifellos noch größer werden wird. Wie wir
weiter hören, können Anmeldungen noch auf der Geſchäftsſtelle
des D.H.V., Rheinſtraße 35, ſowie bei Herrn Dipl.=Handelslehrer
Treſſer abgegeben werden.
— Das Waldreſtaurant Neues Schießhaus macht darauf
auf=
merkſam, daß die beliebten Kaffee= und Kuchentage Mittwochs und
Samstags auch in den Herbſt= und Wintermonaten beibehalten
bleiben. Die gut geheizten Räume bieten einen gemütlichen
Auf=
enthalt. (Siehe Anzeige.)
Das ideale
PiR Abführ-Konfekk
Kunſtnofizen.
Ueber Werke, Künſtler oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Grwähr
geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urtell vor.
— Fürſorge, Strafvollzug, Menſchenwürde.
Oeffentlicher Vortrag am Samstag, 15. November, 20.15 Uhr, im Saal
der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße, von Hilmar
v Hinüber=Barmen, Pfarrer in der Chriſtengemeinſchaft. Das
Intereſſe für das Schickſal von Strafgefangenen iſt auffallend ſtark.
Iſt es das allgemeine Intereſſe für pſychologiſche Probleme überhaupt?
Iſt es die ahnende Empfindung, daß im Schichſal des Recht=Brechers ſich
eigenes Schickſal und eigene Seelentiefen an das Tageslicht wagten? Es
mag vieles zuſammentreffen. Man darf erwarten, daß in dem Vortrag
in einer die Problemlöſung fördernden Weiſe aus reicher Erfahrung
heraus geſprochen wird. Der Redner ſteht ſeit einer Reihe von Jahren
mit Hunderten von Gefangenen und entlaſſenen Gefangenen in engſter
perſönlicher Fühlungnahme; vor allem mit Zuchthausgefangenen. Nach
dem Vortrag iſt Gelegenheit zur Fragenbeantwortung. (Vgl. auch die
Anzeige.)
— Vierzig Zigeuner ſpielen. Unter den 40
Zigeu=
nern der Berény=Truppe ſind nur 12 Akademiker. Es gibt
ruſ=
ſiſche, ſpaniſche ungariſche Zigeuner; die ungariſchen ſind die
zigeu=
nerhafteſten. Trotzdem ſind auch die 40 ungariſchen Zigeuner
be=
reits ſeit ſechs Monaten zuſammen. Sie haben in Wien,
Kopen=
hagen und Stockholm geſpielt, und unſere Klaſſiker nicht minder
wie ihre heimiſchen Paradeſtücke. Bereny hat ſie zwei Monate
einſtudiert, faſt ohne Noten, mit denen ja drei Viertel der Leute
nicht viel anfangen können. Die zwölf Akademiker aber, ſagt ihr
Führer, ſind noch leidenſchaftlicher und wirken faſt noch
urwüch=
ſiger als die andern, die Naturmuſikanten. In dieſem Orcheſter
mit ſechs Cymbaln und ohne Schlagzeug führen zwei Primas. Der
eine Juneſi Migo, iſt Akademiker, der andere, Arpad Karoly, ein
richtiger Zigeuner”, der die altungariſchen Stücke ſpielt, den
Rakoczy=Marſch in der Urfaſſung. Kosci Caglei iſt eine ſehr junge
Pianiſtin, Karoly Czenaſſy ein 16jähriger Geiger. Bereny hat
ſich ſeine Leute aus allen möglichen kleinen und großen Lokalen
Ungarns zuſammengeholt, einer war Schäfer. Bereny hörte ihn
mit ſeiner ſaxophonartigen Schalmei der Herde aufſpielen und
nahm ihn gleich in ſeine Horde. Nach dem triumphalen Erfolg
der Zigeuner=Sinfoniker in allen europäiſchen Hauptſtädten, darf
man dem hieſigen Auftreten mit ſtärkſter Spannung
entgegen=
ſehen.
Lokale Veranſtalkungen.
G
eſcheinenden Notlsen ſind ausſchllesiich als Hinwelfe auf Aneig m lctras
in leinem Falle irgendwie ale Beſprechung oder Kritt.
— Sportplatzreſtaurant und Café am
Böllen=
falltor. Heute ſowie jeden Mittwoch und Samstag der
be=
liebte billige Kaffee= und Kuchentag; abends Tanz. (Siehe Anz.)
Aus den Parkeien.
— Deutſche Volkspartei, Jugendgruppe. Heute
Mittwoch, den 12. November, abends, Handarbeits= und Leſeabend
bei Haury. Kiesſtraße 82
Tageskalender für Mittwoch, den 12. November 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, B 8, 20 Uhr: „Der
Barbier von Bagdad”. — Kleines Haus, 20 Uhr, G 4: Meine
Schweſter und ich”. — Orpheum, 20.15 Uhr: „Wer ko,
der ko” — Konzerte: Schloßkeller, Cafs Oper, Zum
Datte=
rich, Reſt. Bender, Maxim, Rheingauer Weinſtube, Spaniſche
Bodega. — Kinovorſtellungen: Union=, Helia= und
Palaſt=Lichtſpiele. — Perkeo, 3½ Uhr: Märchentheater. —
Ludwig=Georgs=Gymnaſium, 20 Uhr: Lichtbilder=
Vortrag C. J. Luther — Muſikvereinsſaal, 20 Uhr:
Lieder= und Sonaten=Abend Horn. — Fürſtenſaal, 20.30
Uhr: Monatsverſammlung des D. B. S.
Aus Heſſen.
E. Eberſtadt, 11. Nov. Die letzte Fahrt. Eim m=
wegte ſich heute vom Sterbehauſe, Alte Darmſtädter Str
die Ortsſtraßen nach dem alten Friedhofe, wo die ſterhin
am letzten Samstag ſo unerwartet aus dem Leben
geſchieder=
abgeordneten und Mitglied des Gemeinderats, Joboo
mann 2. zur letzten Ruhe gebettet wurde. Am Grabe
rer Weißgerber über Offenbarung Jobannis, 2. gg
„Sei getreu bis an den Tod, ſo will ich dir die Krone
ben.‟ Der Pfarrer zeichnete das Leben Gußmanns, des
für ſeinen Beruf auf wichtigem Außenpoſten ſtand und ge
ſelbſt gedacht, aus dem Leben ſcheiden mußte. Landtagspm
legte namens des Landtags einen großen prächtigen Krm
Schleife in den heſſiſchen Landesfarben nieder. In einemn.
ruf wies er darauf hin, daß Gußmann, der dem Landtau
gehörte, durch ſeine lautere, ſachliche Art ſich Anerkennunn
über den Kreis ſeiner politiſchen Freunde hinaus erworn=
Scholle der heſſiſchen Heimat, die ihn nun bald decke.
für die er ſchon in jungen Jahren, beſonders aber in den
gekämpft und geſtritten habe. Einen ſehr herzlichen N.3
dem Verſtorbenen auch Landtagsabgeordneter Dr. v. 65
legte zwei Kränze, einen für den Heſſ. Landbund undd
Landtagsfraktion des Heſſ. Landbundes, nieder. Weiter 1,
Niederlegung von Blumenſpenden Nachrufe: Abg. Hainn
der Landtagsfraktion des Zentrums. Abg. Möbus namy
heſſiſchen Freien Bauernſchaft, Bürgermeiſter Dr. Ueck,
Gemeindeverwaltung und Gemeindevertretung. Gemeim=
Dächert namens der Gemeindefraktion der bürgerlickky
Vereinigung, der Hausbeſitzer und des Zentrums, Gemn
Hofmann namens des Heſſ. Landbundes (Ortsgruun”
Lehrer Pörtner namens des Obſt= und
Gartenbaundk=
gruppe Eberſtadt), Landwirt Anton Schreibweiß
nan=
kameraden, Major Braun namens des Stahlhelms z
Nothnagel=Griesheim namens der Arbeitsgemeinſchn
lichen Gemeinderatsvertreter der Gemeinden Arheilgen. G.
heim und Pfungſtadt. Ferner ließen dem verblichenen F.
und Worte des Dankes überbringen die Geſamtjungks.!
Heſſ. Landbundes, die Landwirtſchaftskammer, der er ſo /
Reihe von Jahren Freund und Berater war, die Ortögrry
bauernſchaft Eberſtadt ſowie die Alt= und Jungbauerngaulk
meinden Arheilgen, Griesheim. Pfungſtadt und Wolfskgtllu
Odenwälder Bauernſchaft ließ durch einen Vertreter eines 4
legen.
Aa. Eberſtadt, 11. Nov. Frankenſtein=Bergt=
Main=Rodgau hat beſchloſſen, auch im nächſten Jahre,
mehr zum zehnten Male, ein Frankenſtein=Bergturnfeſt
Termin iſt der 31. Mai vorgeſehen. Mit der Veranſtal lmd
haltung einer Burgbeleuchtung geplant.
f. Roßdorf. 10. Nov. Aus dem Gemeinder
geld für den Karuſſellplatz an Kirch= und
Nachkirchweihe=
ſicht auf die geringen Einnahmen infolge ſchlechter Witte —
ermäßigt. Der Freiwilligen Feuerwehr ſind an Uebermd
anläßlich des Brandes am 16. September d. J. 109,3
die nach der Landesfeuerlöſchordnung die Gemeinde zu
Betrag wird zur Auszahlung genehmigt. Bäckermeiſ.
hält verſchiedene Reparaturen in dem von der Geman
Laden für notwendig und bittet um Abhilfe: die Rebarn
ſich hauptſächlich auf den Backofen. Man iſt der Anſiüt
geringen Ladenmiete nicht noch die Reparaturen von
de=
üfl
langt werden können. Bevor eine endgültige Beſchlut/
ſoll Vorprüfung durch die Finanzkommiſſion geſchehen.
Verordnung über den Kraftfahrzeugverkehr vom 15. Friſl k R uß
Beſtimmungen über die Fahrgeſchwindigkeit der Km
ändert. Hiernach ſind die Polizeibehörden berechtigt. da
digkeit der Kraftfahrzeuge in gewiſſem Umfange zu b.‟
einem vorgelegten Entwurf einer Polizeiverordnung
geſchwindigkeit für luftbereifte Kraftfahrzeuge ohne 9
Kilometer, für Kraftfahrzeuge ohne Luftbereifung ſowi
zeuge mit Anhänger auf 12 Kilometer in der Stunde f
nen Ortsteil der Gemeinde feſtgeſetzt. Der Gemeinder,=
Entwurfe zu. Der Antrag der Firma 6. u. F. Adler
der Gemeindegewerbeſteuer für Ri. 1928 wie für Ri.
kurzen Bemerkungen der Gemeinderäte Löffler und
abgelehnt. Die Anſtellung einer zweiten Hebamme flü
war wiederum Gegenſtand längerer Erörterungen. Z.
hat ſich in einer früheren Sitzung mit 11 Stimmen für,
Schüler, geb. Storck, als Hebamme ausgeſprochen. Auf
werberinnen entfielen je 1 Stimme, auf die anderen fürr
Stimmen des Gemeinderats. Nach einer Mitteilung
heitsamts wurde bei der vorgenommenen Wahl Frl. G
Hebammenſchülerin gewählt, da ſie ſowohl in körperli
geiſtiger Hinſicht die beſte von den Bewerberinnen ſei.,
Frau Anna Weicker, Frau Schüler ſei wegen überſet!
grenze (ſie iſt 33 Jahre alt) auszuſcheiden. Hiermit karr
heit des Gemeinderats nicht einvenſtanden erklären.
kratiſche Fraktion ſtellt hierzu den Antrag, den Abſchlun
mit Fräulein Fornoff vorläufig zurückzuſtellen und bi
darüber Beſchwerde zu führen, weil der mit Mehrheit A
des Gemeinderats, der ſich für Frau Schüler als Heben
bei der engeren Kommiſſion keine Beachtung gefunden n.
trag wird mit 11 Stimmen angenommen. Georg 9
in einem Antrage dringend um Abſtellung der ekelerrek
der Käſefabrik Steinmetz. Der Bürgermeiſter führt am!
holten Anzeigen und Beſtrafungen zu keiner Beſſerun
es ſei deshalb ein beſonderes Verfahren wegen der Eu=
Kreisamt anhängig, das ſeinem Abſchluſſe in Kürze au=
Gemeinderat bittet die Bürgermeiſterei, nichts unverſurt
die Beſeitigung der Anſtände berbeizuführen.
— Gernsheim, 11. Nov. Wafſerſtand des
10. November 2,69 Meter, am 11. November 2,64 Meenl
— Hirſchhorn, 11. Nov. Waſſerſtand dess
10. November 1,85 Meter, am 11. November 1,73 Metk.
Rheinheſſen.
* Mainz, 11. Nov. Chronik. In einer Au 1k
Mainzer Verkehrsvereins beſchäftigte mar
der Frage der Abhaltung des Mainze=
1931. Die Frage, ob man im kommenden Notwinte=
Veranſtaltungen abhalten ſoll oder nicht, bewegt ſeit A)
zer Oeffentlichkeit. Ueberwiegend ſt man der Meinur
das vaterſtädtiſche Feſt wegen ſeiner wirtſchaftlichen
verkehrswerbenden Wirkung nicht verzichten ſoll. Dr
auch ihren Niederſchlag in folgender vom
Verkehrsvere=
lution: „Vorſtand und Ausſchuß des Mainzer Verle= Mainzer Karnevalverein, trotz der ſchwierigen WF.
im Jahre 1931 das volkstümliche Feſt des Karnevals :41
ten und, wenn irgend möglich, auch den Roſenmontae”
ren. Der Verkehrsverein erkennt die verkehrswerbervel
Faſtnacht durch den Mainzer Karnevalverein dankbar
zeugt, daß der Mainzer Karnebalverein auch im Jahrs!
Form finden wird, um die Ausgeſtaltung des vater
mit der allgemeinen Notlage in Einklang zu bringen.”
Kupferſtichſaal der ſtädtiſchen Gemäldegalerie eine
von Graphik und Malerei Mainzer Kün
19. Jahrhundert zu ſehen. Aus den Beſtänd=‟
Sammlung von Handzeichnungen iſt eine Zuſammenſ7!
zelblättern, Skizzenbüchern u. a. zur Ausſtellung gek=2
Schaffen von Mainzer Künſtlern einer faſt vergang”
Neue Strömungen ſind über die hinweggegangen. K
eklektiſchen künſtleriſchen Zeitalter angehörten. Die 2
und Bildchen ſpiegeln ein Stück Entwicklung deutſche=
Mancherlei Beachtliches iſt darunter: Arbeiten von
P=
dem römiſchen Nazavener=Kreis angehörte, und dem
Becker, der auf dem Gonſenheimer Friedhof ruht. S
Direktor des römiſch=germaniſchen
Zentralmuſeums=
ſchmit, ſind intereſſante Skizzen mit hiſtoriſchen 21
treten. Ein paar Skizzen zu den „Fliegenden Blätk.
Gumor Ed. Harburgers der ſeine ganze Jugendzeit 0.,
— Ein Autounfall ereignete ſich Dienstag früh
dadurch, daß einem Pferdetreiber drei Pferde durchgf:n
entlang raſten und an einer Wegkreuzung wider eim?
Auto rannten. Das Auto wurde ſtark beſchädigt und
heblich verletzt. Einem der Pferde wurde die ganz ee
Montag vormittag 8 Uhr ließ ſich der 14 Jahre alte,
Jakob Elbert aus Sulzheim zwiſchen den Bahnlöß”
Armsheim vom Zuge überfahren. Dem junge
der Kopf vom Numpfe getrennt. Nach dem Beſund
haft Selbſtmord feſtgeſtellt. — In Oppenheim ſog
ſitz von Stadtrat Jungkenn eine Verſammlung von
in der gegen den Beſchluß des Stadtrats, der eine 1
Nealſchule vorſieht. Proteſt erhoben wurde. 2
glaubt, daß eine Auflöſung der Realſchule im Intzrent
der Umgebung nicht zu rechtfertigen iſt. und ſtellt de
anheim, dieſen Beſchluß und ſeine Auswirkungen nochne
Mittwoch, den 12. November 1930
Seite 7
Bont nieuen Sauen.
Aus dem Gerichtsſaal.
uns: In der Oeffentlichkeit wird ſeit Jahr und
„wieſen, daß man wirtſchaftlicher als bisher
Fönne, und es wurde immer wieder auf
Neue=
die angeblich der bisherigen Ziegelbauweiſe
ten. Es dürfte deshalb das Ergebnis der Be=
Teues Bauen”" gegenüber der bisher allgemein
aſſiv=Bauweiſe des 13. Kongreſſes für Heizung
elcher vom 4.—7. Juni in Dortmund ſtattfand,
dem Bauausſchuß nahm „Geh. Baurat Prof.
(Hannover) ſcharf gegen die Uebertreibung
eüen Stellung, indem er ausführte: „Die Wärme=
„derner Bauweiſen und deren verſtändnisloſe
die fundamentalſten Geſetze der Wärmetechnik
hlichkeit Hohn. Man reiht die Räume faden=
— ja man ſtellt einen Teil des Gebäudes auch
ichen, ſo daß der Wind ſtets von 5 Seiten herum=
Zrhlreiche lange Reihen von Fenſtern verurſachen
niwerluſte. Wenn man bei Einzelhäuſern mit 27
rheiten je Kubikmeter rechnet, ſo braucht bei=
pypermoderne Villa 76 Wärmeeinheiten.
Da=
dauernde Betriebsunkoſten von einer unverant=
Das heutige Bauen verlangt aber
demgegen=
s Können auf allen Gebieten. Der Architekt ſoll
g=nieur ſein, aber er muß das Fach ſo weit
be=
necht Aufgaben ſtellt, die nur durch ſchlechte Kom=
Lu1 and.
jeſsppung der Heizungsfragen im neuen Bauen
be=
derr gYerungsbaurat Stegemann (Leipzig), daß
440rin weſentlicher Faktor der Bauwirtſchaft
ſer nicht darauf zu achten habe, Kohlen beim
elbſt// Garen, ſondern ſpäter während des Bewohnens.
dergeler, daß man von den Glashäuſern, wie ſie jetzt
ioch e, wieder zum Bau von Steinen übergehe, denn
jfach/ eeglaſung der gewaltig großen Fenſter, wie ſie
zusszülrt worden ſei, koſte ſehr viel Geld.
Puhrlozent Dr.=Ing. J. S. Cammerer (Berlin)
be=
unwaſer die neueſten wärmetechniſchen Unterſuchungen
imnm Bauten, die er im Auftrage der
Reichsfor=
ellßi für Wirtſchaftlichkeit im Bau= und
Wohnungs=
emhr en 1929 und 1930 durchgeführt hat. Er bemerkte
incense Meſſungen haben gezeigt, daß durch
Ver=
moſſur Leichtbauſtoffe es nicht allgemein gelungen
duurd wirtſchaftlichen Wohnungen zu gelangen. Die
ugezeigt, daß ein Bauſyſtem, nach dem viele
Hun=
ſungen errichtet worden ſind, nicht, wie man beab=
Wärmeſchutz eines (einſchließlich Verputz) 41
zer Ziegelmauerwerks erreicht hat, ſondern zum
ei timeter gleichwertiger Stärke. Die Verſuche
giben, daß Ziegelmauerwerk im allgemeinen nur
eine geringe dauernde Feuchtigkeit
bis etwa 2 Vol=Prozent beſitzt, während die Leichtbetonarten
durchſchnittlich eine ſolche von 4 bis 10 Vol=Prozent erreichen
können. Das bedeutet gegenüber der bisherigen
Betrachtungs=
weiſe zweifellos eine Verſchiebung der Verhältniſſe zuungunſten
der neuen Bauweiſen, denn, wie aus den Meſſungen in den
er=
wähnten Siedlungen ſowie aus ſonſt bekannt gewordenen.
Er=
gebniſſen deutſcher und ſchwediſcher Forſcher hervorgeht, erhöht
ein Feuchtigkeitsgehalt von etwa 2 Vol=Prozent das
Wärmeleit=
vermögen einer Wand gegenüber dem trockenen Zuſtande um
etwa 40 bis 50 Prozent, und ein ſolcher von 5 Vol=Prozent um
etwa 75 Prozent, und in dem äußerſten in der Praxis
gefunde=
nen Falle von 24 Vol=Prozent war die Wärmeleitfähigkeit um
etwa 160 Prozent ungünſtiger geworden. Eine Planung von
Siedlungsbauten, welche bei Verwendung neuer Bauweiſen dieſe
Geſetzmäßigkeiten nicht berückſichtigt, muß daher unfehlbar zu
ſchweren wirtſchaftlichen Fehlern führen.
Dieſen Feſtſtellungen iſt noch nachzutragen, daß viele der
neuen Bauweiſen auch in ſchalltechniſcher Hinſicht vollkommen
verſagen. So haben nach einem Aufſatz in Heft 19/1930 der
„Bauwelt” die Profeſſoren Dr. M. Hahn und Privatdozent Dr.
Kurt B. Eiſenberg vom Hygieniſchen Inſtitut Berlin feſtgeſtellt,
daß die tragenden Bauſtoffe (mit Ausnahme des maſſiven
Zie=
gels über 25 Zentimeter Wandſtärke)
keinen Iſoliereffekt
ausweiſen."
Intereſſant iſt auch, feſtzuſtellen, wie ein moderner Architekt,
wie Profeſſor Poelzig (Berlin), einen Bau ausführt, den er für
ſich ſelbſt baut. Nach der „Baugilde Nr. 15 vom Jahre 1930
lau=
teten die Hauptforderungen ſeines Bauprogramms:
1. Wirtſchaftlichkeit der Ausführung und der Unterhaltung;
2. Iſoliertheit gegen Außentemperaturen. Erd= und
Regenfeuch=
tigkeit und — beſonders betont — gegen Außen= und
Innen=
ſchallwirkungen.
Man ſieht, es iſt nicht gerade wenig, was verlangt wurde,
denn in den zwei Sätzen ſind eigentlich ſo ziemlich alle
Forderun=
gen zuſammengefaßt, die man billigerweiſe an ein ſolides
Wohn=
haus ſtellen kann.
Bei der Beantwortung des erſten Punktes wird man nun
wohl mit wahren Offenbarungen in bezug auf neuzeitlichſte
Bau=
ſtoffe und allermodernſte Bauweiſen zu rechnen haben. Man
wird ſicher ſtaunen müſſen, und man ſtaunt: „Die
Baupreisunter=
ſuchungen bei Aufſtellung des Koſtenvoranſchlags ergaben für
die Außenmauern einen Preisvorteil zugunſten von maſſivem
Mauerwerk gegenüber anderen Ausführungen (Stahlſkelett,
Leichtbeton uſw.). Demgemäß wurden die Umfaſſungen des
Ge=
bäudes in gebrannten Hintermauerungsſteinen mit äußerem
Ver=
putz hergeſtellt.
1 Nov. Heſſiſche Vereinigung für Volks=
Dit eſſſſche Vereinigung für Volkskunde, die zurzeit in
bei=
ndttiber hinaus im ganzen Reich und auch im Auslande
Mitzbex zählt, und an deren Spitze Oberſtudiendirektor Dr.
dreri/ igen Aufbauſchule als Vorſitzender ſteht, hält ihre
Schruerſammlung am 29. November in Schotten ab.
ug, die außerordentlich reichhaltig iſt, läßt die
verſchie=
biettteolsskundlicher Arbeit zu ihrem Rechte kommen. Prof.
Ger hält einen Lichtbildervortrag über den deutſchen
ſühiTas. Lehrer Wurz (Eichelsdorf) wird über Die
qulzd ferin in der Heimatſchule” ſprechen.
Oberſtudien=
iche: wird einen Vortrag über „Volkskundliche
Sammel=
ſnd in einem weiteren Referat in das noch wenig
bear=
jür=Volkszoologie einführen. Zur Beſprechung
nider Heſſiſchen Vereinigung für Volkskunde und der
ßarnppe der heimatkundlichen Arbeitsgemeinſchaften
ge=
ntee volksbotaniſche Fragebogen. Dieſen
ſer geſchäftliche Teil der Hauptverſammlung, und den
zurig bildet abends ein öffentlicher Lichtbilder=Vortrag
af Prof. Keller=Friedberg, dem Schriftführer der
Ver=
ſiſche Volkskunſt.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzie Bezugsquſttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
S. 3. 97. Sie ſind an die Lieferungsbedingungen des Vertrags
gebunden und werden bei der Firma geſtützt auf die geſchilderten
Umſtände um Friſtgeſtattung hinſichtlich der Kaufpreiszahlung
nachſuchen müſſen.
1930. Sie werden es wohl zunächſt auf gerichtlichen Antrag
an=
kommen laſſen können, ſofern Sie ſich nicht im Beſtellſchein dem Kölner
Gerichtsſtand unterworfen haben. Im letzteren Falle wäre eine Anzeige
bei der hieſigen Staatsanwaltſchaft wohl am Platze.
Rote Hände oder brennend rotes Geſicht wirlen unfein. Ein wirkſames
S Mittel dagegen iſt die kühlende, reizmildernde und ſchneeig=weiße Cxeme
— Leodor, auch als herrlich duftende Puderunterlage vorzüglich geeignet.
S Ueberraſchender Erfolg, Tube 1. Mk., wirkſam unterſtützt durch Leodor=
S Edelſeife, Stück 50 Pf. In allen Chlorodont=Verkaufsſtellen zu haben.
Bezirksſchöffengericht.
Aw. Ein 25jähriger Elektromonteur aus Mainz,
der von den Franzoſen ausgewieſen worden war, hatte im Februar mit
ſeinem Vater die baldige Räumung des Rheinlandes und damit ſeine
bevorſtehende Rückkehr in die Heimat mit einigen Glas Bier gefeiert,
und wurde dadurch zu eifrigen politiſchen Debatten mit ſeinem Vater
angeregt, der nicht ganz einer Meinung mit ihm zu ſein ſchien. Hätte
er ſeine Meinung in einem Lokal oder ſonſtwo im Stillen kundgetan,
dann wäre die ganze Sache ja nicht weiter ſchlimm geweſen. Aber er
wollte ſeinen Vater nicht gerade leiſe auf offener Straße überzeugen,
daß das ganze Offizierskorps der Polizei Gewerkſchaftsſoldaten ſeien,
und der Alkoholteufel trieb ihn an, dieſe Meinung zwei Schupobeamten,
die des Weges kamen, nochmals ausdrücklichſt zu bekräftigen. Die
woll=
ten ſich das natürlich nicht gefallen laſſen und beabſichtigten, ſeinen
Namen feſtzuſtellen, deſſen Bekanntgabe er jedoch verweigerte. Als
man ihn hierauf feſtnehmen wollte, um ſeinen Namen auf dem Revier
feſtzuſtellen, widerſetzte er ſich mit Worten, Händen und Füßen auf das
Nachdrücklichſte. Daß die Polizeibeamten da mit ihm auch nicht allzu
ſanft umgingen, erſcheint außer ihm wohl allen begreiflich. Er war
empört und ſittlich entrüſtet, weil die Schupo ihn Idiot tituliert hatte,
während ſeine „roten Söldner” „Stromer”, „Spitzbuben”, „
Leuſchner=
koſaken” u. ä. anſcheinend nur Liebkoſungen waren. Selbſt der
Ver=
teidiger mußte eine Widerſtandshandlung zugeben, und das Gericht
verurteilte ihn wegen Beamtenbeleidigung und Widerſtands zu insgeſamt
zwei Monaten Gefängnis, nachdem der Staatsanwalt zwölf Wochen
be=
antragt hatte, indem es ihm zugute hielt, daß er anſcheinend ein etwas
aufgeregter Menſch ſei und augenſcheinlich an „Uniformkoller” leide. —
Eine kaum glaublich gemeine Handlung beging ein 21jähriger Burſche
aus Groß=Zimmern, der, obwohl geſchlechtskrank und in ärztlicher
Be=
handlung, ein 8jähriges Mädchen mißbrauchte und es anſteckte. Das
Gericht konnte denn auch nur mit Mühe mildernde Umſtände in ſeiner
Jugendlichkeit finden, die ihn wohl im Unklaren über die Tragweite
ſeines Treibens ließ, und verurteilte ihn zu einem Jahr und ſechs
Monaten Gefängnis, abzüglich einem Monat Unterſuchungshaft.
Aw. Vor der Großen Strafkammer begann am Dienstag die
Berufungsverhandlung gegen die Mitglieder einer der vielen
Baugenoſſenſchaften, die in den Jahren nach der
Infla=
tion wie die Pilze aufſchoſſen, um meiſt ſchon nach kurzer Zeit und
Wirkſamkeit ihr Leben wieder auszuhauchen. Angeklagt waren
der erſte Vorſitzende und der Kaſſier als zweiter Vor=.
ſitzender der im Jahre 1925 gegründeten
Mieterbaugenoſ=
ſenſchaft in Offenbach wegen Betrügereien, in
weiteſtem Umfang, der leitende Architekt ein
Baurat der Stadt Offenbach, der Schriftführer der
Genoſ=
ſenſchaft, ein Bauunternehmer und zwei Kaufleute
wegen Beihilfe. Die erſte Verhandlung fand im Juli 1929
vor dem Bezirksſchöffengericht in Offenbach gegen fünf Angeklagte
ſtatt, gegen die übrigen drei, gegen die das Verfahren
krank=
heitshalber abgetrennt werden mußte, wurde im Januar 1930
verhandelt. Der erſte Vorſitzende der Baugenoſſenſchaft wurde
wegen Betrugsverſuchs, fortgeſetzter Untreue und je einem
Ver=
gehen gegen die Konkursordnung und gegen das
Genoſſenſchafts=
geſetz zu insgeſamt drei Monaten Gefängnis und dreimal 100 RM.
Geldſtrafe verurteilt. Der Kaſſier erhielt wegen Betrugs und
Be=
trugsverſuchs in je zwei Fällen, eines Vergehens der Untreue
gegen das Genoſſenſchaftsgeſetz vier Monate Gefängnis und
zwei=
mal 100 RM. Geldſtrafe. Der eine Kaufmann aus Frankfurt
er=
hielt wegen Beihilfe zum Betrugsverſuch 1000 RM. Geldſtrafe.
Die übrigen fünf Angeklagten mußten mangels Beweiſes
frei=
geſprochen werden. Gegen das Urteil legte die Staatsanwaltſchaft
Berufung in vollem Umfange ein, bis auf den achten Angeklagten.
und die Angeklagten, ſoweit Verurteilung erfolgte. Es wird
heute zunächſt bis zwölf Uhr das Urteil verleſen, das in der
Begründung eine eingehende Schilderung des Tatbeſtandes gibt.”
Es äußern ſich dann die Angeklagten, von denen ſich beſonders der
Hauptangeklagte, der erſte Vorſitzende der ehemaligen
Baugenoſ=
ſenſchaft ſehr temperamentvoll verteidigt. Er behauptet, nie
irgendwelche Betrugsabſicht gehabt zu haben, auch die
Bau=
genoſſenſchaft hätte er ganz beſtimmt über den Berg gebracht.
Der Anlaß zu dem ganzen Vorgehen gegen ſämtliche Angeklagte
beruhe einzig und allein auf Machenſchaften, die ſich gegen ſeine
Perſon richteten, und er ſei gewillt, in der jetzigen Verhandlung
nachzuweiſen, daß er vollkommen unſchuldig ſei. Es wird dann
mit der Vernehmung begonnen. Für die Verhandlung ſind drei
Wochen angeſetzt.
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O2
Seite 8
Mittwoch, den 12. November 1930
Heldenehrung am Münchener Kriegerdenkmal der 13000 Gefallenen.
Spaniens König beſichkigk „D. 2000"
Die große Feier vor dem Armee=Muſeum in München.
Am Kriegerdenkmal der 13 000 Gefallenen vor dem Münchener Armee=Muſeum fand am 9. Nov.
eine große Totenfeier ſtatt. Prinz Alphons und Prinz Konrad, der Sohn des verſtorbenen Prinzen
Leopold von Bayern, nahmen an der Feier teil.
König Alfons XIII. (X) beſucht mit ſeinem Gefolge das Junkers=Flugzeug „G. 38‟
platz von Madrid.
Auf ſeiner Europa=Rundreiſe traf das Junkers=Flugzeug „G. 38 („„D. 2000) in 2
der ſpaniſche König ſelbſt das Wunderwerk deutſcher Flugtechnik bewunderte. Le
Probeflug mit dem König wegen eines kleinen Motordefektes in letzter Minute 0
Heia, antd Ausland.
Wildweſt in Berlin=N.
Berlin. Drei Berliner Kriminalbeamte
wollten, wie die „Voſſiſche Zeitung” berichtet,
am Montag abend in einem Lokal im Norden
Berlins den aus dem Hallenſer Zuchthaus
aus=
gebrochenen Berliner Einbrecher Colanus
ver=
haften. Als der eine der Beamten dem
Ver=
brecher die Handſchellen anlegen wollte, ſtürzten
ſich die Gäſte des Lokals auf die Beamten. Trotz
des unerwarteten Angriffes gelang es ihnen,
den Verbrecher aus dem Lokal zu ſchleifen. Auf
der Straße kam es zu ſchweren Tumulten.
Wäh=
rend zwei Beamte den Verbrecher
weiterſchlep=
pen wollten, verſuchte der dritte mit
vorgehal=
tenem Revolver ſeinen Kollegen den Rückzug zu
ſichern. Die Burſchen ſtürzten ſich jetzt auf ihn
und es kam zu einem ſchweren Kampf, in deſſen
Verlauf es einem der Verbrecher gelang, den
Abzugshahn des Revolvers zu erreichen und
einen Schuß abzufeuern, der dem Beamten durch
die Hand drang und einen Finger
zerſchmet=
terte. Unterdeſſen hatte ſich eine
mehrhundert=
köpfige Menſchenmenge angeſammelt. Etwa 200
Meter von der Gaſtwirtſchaft gelang es ihnen,
den beiden Beamten den Verbrecher zu
ent=
reißen. Einer der Beamten erhielt einen
wuch=
tigen Schlag über den Schädel, dem anderen
wurde die Kleidung im Kampf zerriſſen. Die
zwei bedrohten Beamten ſprangen ſchließlich in
eine Autodroſchke, doch zertrümmerten die
Ver=
brecher die Fenſter des Fahrzeuges. Der dritte
Beamte konnte nicht mehr in die Droſchke
hin=
ein. Das Publikum verfolgte jedoch unter
Droh=
rufen die Autodroſchke, wodurch es dem dritten
verletzten Beamten ebenfalls glückte, zu
ent=
kommen. Die Menge war inzwiſchen auf etwa
500 bis 800 Perſonen angewachſen, ſie wurde
ſchließlich vom Ueberfallkommando zerſtreut.
Colanus konnte natürlich nicht mehr gefunden
werden.
Der Fall Saffran.
Berlin. Am Dienstag wurde dem
Ver=
nehmungsrichter im Polizeipräſidium der
Zim=
mermann Auguſtin wegen Begünſtigung des
Kaufmanns Saffran zur Brandſtiftung
vorge=
führt. Es wurde ihm der Haftbefehl des
Unter=
ſuchungsrichters in Bartenſtein verkündet.
Auguſtin wird im Sammeltransport in das
Unterſuchungsgefängnis Bartenſtein übergeführt
werden, nachdem der Hauptbeſchuldigte Saffran
bereits am Montag dorthin gebracht wurde.
Philoſoph Henſel=Erlangen F.
20=Zenkner=Flugbomben —de
el der Zukunfk.
Ein amerikaniſches Groß=Bombenflugzeug nimmt eine Bombe von 2000 Pfund Gewicht an Bord.
Im Kreis: Die furchtbare Sprengwirkung der Bombe.
Immer furchtbarere Zerſtörungsmittel erdenkt die Kriegstechnik in allen Ländern. Unſer Bild
zeigt die Verladung einer Rieſenbombe auf ein amerikaniſches Flugzeug. Dieſe Bombe hat eine
Zerſtörungswirkung auf mehr als 15 Kilometer im Umkreis, d. h. daß durch einen einzigen
Abwurf eine kleinere Stadt dem Erdboden gleichgemacht werden kann.
Ein Landjäger von zwei Verbrechern verwundet.
Kempen (b. Krefeld). Ein
Oberland=
jäger hielt geſtern auf der Straße St. Hubert—
Kempen zwei verdächtige Burſchen an und
for=
derte von ihnen die Papiere. Darauf zog der
eine von ihnen ſofort einen Revolver und
feuerte. Die Kugel traf den Beamten in den
Mund und trat hinter dem rechten Ohr wieder
heraus. Die Burſchen flüchteten und ſetzten ſich
im Hofe eines Gutes feſt. Den Polizeibeamten
und Gutsnachbarn gelang es ſchließlich, die
Bur=
ſchen feſtzunehmen. Es handelt ſich um zwei
Schwerverbrecher, die von der Polizei ſeit
langem geſucht werden. Die Polizei äußerte
den Verdacht, daß die beiden auch den Ueberfall
auf den Krefelder Nachtwächter verübt haben,
der, wie ſeinerzeit gemeldet, in der Nacht zum
8. d. M. von Unbekannten erſchoſſen worden iſt.
Der Oberlandjägermeiſter wurde ſchwer verletzt
ins Krankenhaus gebracht.
Die „Nordſchleswigſche Zeitung” abgebrannt.
Kopenhagen. Am Montag abend zog
ein ſchweres Gewitter über Apenrade. Das
Haus, in dem ſich die „Nordſchleswigſche
Zei=
tung” befindet, wurde während des Gewitters
vom Blitz getroffen und brannte in kurzer Zeit
ab. Mehrere Familien, die im erſten Stock
wohn=
ten, konnten nur mit Mühe gerettet werden, ein
Teil der Bewohner nur im Hemd.
Wahrſchein=
lich dürfte der Hauptteil des Archivs der
Zei=
tung gerettet worden ſein. Das Zeitungsgebäude
ſelbſt iſt niedergebrannt, wogegen die Druckerei,
die ſich in einem Nebengebäude befindet,
ver=
hältnismäßig wenig beſchädigt worden iſt.
„Berlinſke Tidende” hat als Dank für die
Freundlichkeit, die die „Nordſchleswigſche
Zei=
tung”, der im Jahre 1922 abgebrannten
däni=
ſchen Zeitung „Heimdal” erwieſen hat, nunmehr
der „Nordſchleswigſchen Zeitung” bis zur
Wie=
derherſtellung des Hauſes Räume in ihrem
eignen Gebäude angeboten.
Prof. Dr. Paul Henſel,
der hervorragende Erlanger Pbiloſoph. iſt im
Alter von 70 Jahren geſtorben. Henſel, der ſeit
Jahren durch faſt völlige Erblindung an der
Ausübung ſeiner Lehrtätigkeit gehindert war,
galt als einer der beſten Kenner der
Philoſophie=
geſchichte und der deutſchen
Literaturwiſſen=
ſchaften.
An der Weſermündung geſtrandet.
Schwierige Bergungsarbeiten.
Bremen. Der engliſche Dampfer „
In=
duna” ſandte ein Seenottelegramm, demzufolge
ſich an der Weſermündung ein Fiſcherboot mit
ſieben Mann Beſatzung in Seenot befindet. Das
Rettungsboot der Station Bremerhaven der
Deutſchen Geſellſchaft zur Rettung
Schiffbrüchi=
ger iſt im Tau des Schleppers „Brake” nach der
Unfallſtelle in See gegangen. Die
Rettungs=
arbeit geſtaltet ſich wegen des herrſchenden
Sturmes außerordentlich ſchwierig. Nähere
Ein=
zelheiten fehlen bis jetzt noch).
Parade=Elefanten gegen Zuſchauermenge.
Panik beim Lordmayorumzug
in London.
London. Als der traditionelle Feſtzug des
neuen Bürgermeiſters von London ſich
vor=
geſtern nachmittag an der Univerſität
vorbei=
bewegte, kam es zu einem Ausbruchsverſuch der
vier rieſigen Elefanten, die, wie gemeldet, in
der indiſchen Gruppe des Zuges mitgeführt
wurden. Eines der Tiere wurde auf eine von
Studenten emporgehobene große Puppe, die
einen roten Löwen darſtellte, aufmerkſam, ſtürzte
ſich auf die Puppe und ergriff ſie mit dem Rüſſel.
Die drei anderen Elefanten folgten ihm und
brachen gleichfalls aus dem Zuge aus. Die
Zu=
ſchauer ſtoben entſetzt nach allen Seiten
ausein=
ander. Mehrere Frauen und Kinder wurden
von der Menge zu Boden getreten. Im ganzen
wurden etwa 20 Perſonen verletzt. Die Wärter
konnten die Tiere nach kurzer Zeit beruhigen
und wieder in den Zug einordnen.
Biſchof Söderblom Nobelpreiskräger?
Biſchof Söderblom=Upſala,
der berühmte ſchwediſche Kirchenführer und
Wegbereiter der Stockholmer Kirchenkonferenz
für die Wiedervereinigung der chriſtlichen
Be=
kenntniſſe, wird mit großer Beſtimmtheit als
diesjähriger Träger des Friedens=Nobelpreiſes
benannt.
Eine neue Aera i1t
derleht.
Eindrücke vom Flug de
nach Calshoft
Calshot. (Sonderdienſim
phen=Union. — Copyright f1ü
T. U.) Ueber ihre Eindrät
des „Do. X” berichtet Lady
u. a.: „Wir erleben den Begf
Aera im Weltverkehr”, ſagte Du
nier zu mir, als das Rieſenfl!
erregte See dahinjagte, die diee!
brügge peitſchte. Dr. Dornier ge
glücklich fühle. Er bemerkte,
reiche Ueberquerung der offener
rieſiges Flugboot betrachte er
dafür, daß ſich der Traum ſeije
wirklichen werde. „Ich ſelbſt”,
Drummond=Hay, „mache die glert
durch, wie bei meinem erſten 2.
flug im Jahre 1928, die
gleiche=
mung herrſchte auf der Komma
Navigations= und Maſchinenräu
dem Zeppelin. Eine andere Aezu
Gefühl äußerſter Sicherheit un
auf dem Paſſagierdeck. Es iſt Hu
gung zu ſpüren, und der furcktl
zwölf Motoren mit ihren 7500
Unterhaltung im Paſſagierrauun
Karl von Wiegand berichtet:
lag bei dem Fluge völlig rußd
trotz eines Gegenwindes von
metern. Dr. Dornier nimmt
perſönlich an dem Fluge nach 2
das Verhalten dieſes Rieſen de=
Gehirn erſonnen hat, in prax=
Die Tatſache, daß Italien zweii)
Flugmaſchinen beſtellt hat, ha=
Intereſſe erregt, was ſich in
des Majors Krakow äußert. Esh
Flug bei angenehmem Wetter.
des „Do. K” durch die Englääl
war herzlich. Dr. Dornier u
gingen abends als die Gäſte vor
ling nach London. Der
Abflu=
dürfte nicht vor Donnerstag erfſi
Leute das neue Luftwunder
wünſchen.”
„Graf Zeppelin” ehrt die Tot=
„Graf Zeppelin”, der auf 2
der Hollandfahrt um 934 Uhr
hat auch Alsdorf beſucht. Das
flog die Anlage des Eſchweiler
eins und ging an der Unglücks=
II” bis auf etwa 80 Meter herun!
am Heck wurde halbmaſt geſetz
rieſe neigte ſein Vorderteil
Minuten über dem Trümmerfel
geſtürzten Schachtes ſtehen. Der
„Graf Zeppelin” dem neuen Fm
den friſchen Gräbern der to
machte er eine Schleife und E
Nordweſten ab. Bürgermeiſtem
Danktelegramm für die erhebee‟
an den Zeppelin=
Luftſchiffbar-
hafen geſandt.
Rückkehr des „Graf Zeppelin”
Fahrt.
Friedrichshafen. Das=
Zeppelin” iſt geſtern nachmit—
Hollandfahrt zurückkehrend, um—
gelandet. Im Laufe des heuti!
vorausſichtlich eine ſogenannta=
Werkſtättenfahrt ſtatt.
„G 38” nach Paris g4
Liſſabon. Das deutſch
„ G. 38” iſt geſtern morgen
nach Paris geſtartet.
Schweres Einſturzunglück in E
Madrid. In dem Dork
ſpaniſchen Provinz Oviedo, fan
eine Feſtlichkeit ſtatt. Plötzlich
boden des Gemeindeſaales ein.
teilnehmer ſtürzten in die Tie
war ſofort tot, 100 wurden
verletzt.
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Ein einziger kalter Tag kann Ihrem Teint unabsehbaren
Schaden zufügen. Beugen Sie also vorl Kaufen Sie noch
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Scharnhorft.
guntstage des Schöpfers des preußiſchen Heeres
am 12. November.
Scharnhorſt, der am 12. November 1755 zu
euſtadt in Hannover geboren wurde, hat als
„ss preußiſchen Heeres nach dem
Zuſammen=
z in dem Krieg mit Napoleon I. die allergrößte
nat. Scharnhorſts große Wirkſamkeit fiel in eine
e— heutigen viel Aehnlichkeiten aufweiſt. Er
1807 nach einer ruhmreichen Laufbahn an die
Mär=Organiſations=Kommiſſion geſtellt und leitete
/O das Kriegsdepartement. Er hatte ſomit die
geſamten Kriegsweſens unter ſich. Preußen
rin den Beſtimmungen des Tilſiter Friedens
tänkung ſeiner Heeresmacht auf ſich nehmen
Frmee ſollte nur 42000 Mann ſtark ſein. Auf
ille Napoleon Preußen entwaffnen und unge=
Mittwoch, den 12. November 1930
Seite 9
Die erſen Originalbilder von der Kaiſerkrönung in Abeffinien.
mag4t Scharnhorſt aber verſtand es, durch mehrere
Burahmen dieſe Beeinträchtigung der preußiſchen
ſtAſſmgehen. Am berühmteſten war die Einfüh=
Aamterſyſtems durch ihn. „Krümper” hießen im
der Neuausgehobenen, die nach Scharnhorſts Plan
Hule8 bis 1812 in raſcher Folge in die preußiſche
eit wurden, um nach kurzer Zeit wieder
auszu=
ſoblklſie ausgebildet waren und neuen Rekruten Platz
iwieder ſehr ſchnell ausgebildet werden mußten.
Yke wurden dieſe Rekruten, die zuerſt den
Spott=
grüſet” führten, der dann zum Ehrennamen wurde,
ſunſh rußens, denn es gelang auf dieſe Weiſe im
313Mdrn Regiment 5—6000 ausgebildete Leute zur
„Ich füf.
uhen, und es konnten daraus 12 dritte
Musketier=
itzbe taillone neuaufgeſtellt werden. Das war einer
Au8 danken des großen militäriſchen Organiſators.
tſceneralſtabs der Armee reorganiſierte er das
wo auf. Er beſeitigte das Werbeſyſtem, geſtaltete
eßur fin ein Volksheer um, war in jeder Beziehung
ildatenſtand ſittlich und geiſtig zu heben. Er
reor=
hudns Offizierskorps, ſorgte für die Hebung der
afthiüt Ausbildung der Offiziere, für Reglements im
oren Taktik und für Beſchaffung von genügend
eih Er betrieb auch die Einführung einer
Land=
mümfichtung allerdings vorläufig durch die Befehle
ᛋr icht möglich war. Scharnhorſt war dem Kaiſer
Dern im Auge. Aus dieſem Grunde mußte er
(h 10 vom Kriegsdepartement zurücktreten, aber
ch3 meralſtabes der Armee behielt er ſeinen großen
Mn Jahre 1812. Als Preußen jetzt mit Napoleon
Aleizen mußte, bat Scharnhorſt um ſeinen Abſchied,
Mhült. Er wurde aber zum Inſpekteur der ſchle=
Oben links: „Die Krönungszeremonie in der Kathedrale von Addis Abeba: in der Mitte der Hoheprieſter unter dem
Baldachin, links der neue Kaiſer Ras Tafari. Daneben: Ras Tafari beim Empfang der Häuptlinge aus dem Innern des
Landes während der Tage der Krönungsfeierlichkeiten. Unten links: Die Kathedrale von Addis Abeba, in der die
Krönung erfolgte. Daneben: Abeſſiniſche Würdenträger warten auf dem Bahnhof auf die Ankunft europäiſcher Diplomaten.
— Am 2. November erfolgte in Addis Abeba, der Hauptſtadt des aufſtrebenden Abeſſiniens, die prunkvolle Krönung Ras
Tafaris, des Mitregenten der verſtorbenen Kaiſerin Judith, zum alleinigen Kaiſer (Negus) von Abeſſinien.
(Die obigen Originalbilder ſind durch Sonderflugzeuge aus Addis Abeba eingetroffen.)
ſiſchen Feſtungen ernannt. Trotzdem arbeitete er im Stillen an
der Erhebung Preußens. Auf ſeinen Rat erhielt Yorck den
Be=
fehl über das preußiſche Hilfskorps, und als nach dem kühnen
Schritte Yorcks von Tauroggen Scharnhorſt zum König nach
Breslau berufen wurde, bereitete er alles zum Kriege tor. Er
gab die Anregung zur Stiftung des eiſernen Kreuzes. Er
ſchloß am 28. Februar 1813 mit den Ruſſen das Bündnis von
Kaliſch, organiſierte die Landwehr und tat alles, um beim
Aus=
bruch des Krieges das preußiſche Heer in voller Kampfkraft
ge=
rüſtet zu ſehen. Er wurde ſofort nach der Eröffnung der
Kämpfe als Generalleutnant und Chef des Generalſtabes
des Generals Blücher ernannt. Er erhielt ſchon in der
Schlacht bei Groß=Görſchen am 2. Mai eine Wunde, an deren
Folgen er zu Prag am 28. Juni 1813 ſtarb. Seine Leiche wurde
auf dem Invalidenfriedhof in Berlin beigeſetzt. Im Jahre 1822
ließ König Friedrich Wilhelm III. dem bedeutenden Offizier
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durch Rauch vor der Hauptwache in Berlin eine Bildſäule
errich=
ten. Scharnhorſt wurde als Sohn eines Pächters geboren. Im
Alter von 25 Jahren trat er als Fähnrich in das Hannoverſche
Dragonerregiment des Generals von Eſtorff. Sein Protektor
war der Graf von Schaumburg=Lippe=Bückeburg. Im Jahre
1782 wurde er als Lehrer an die Artillerieſchule in Hannover
berufen. Schon vorher hatte er zahlreiche wertvolle militäriſche
Arbeiten veröffentlicht, durch die er die Aufmerkſamkeit der
maß=
gebenden Männer auf ſich lenkte. In den folgenden Jahren
zeich=
nete er ſich beim Feldzug in Holland und Flandern aus. Im
Jahre 1801 ſchied er aus dem hannoverſchen Dienſt, wurde
preu=
ßiſcher Offizier unter Ernennung zum Direktor der Akademie
für junge Offiziere. Schon hier begann er ſeine berühmte
Er=
ziehungsarbeit, indem er die Offiziere mit dem Geiſt der neuen
Kriegführung bekanntmachte, eine Arbeit, die er ſpäter zum
Segen Deutſchlands mit größtem Erfolge durchführte.
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Seite 10
Mittwoch, den 12. November 1930
Die Verlobung unserer Tochter
Hildegard mit dem prakt. Tierarzt
Herrn Karl Langlotz geben wir
bekannt
Generalstaatsanwalt
Fritz Hoos und Frau
Elisabeth geb. Stammler
November 1930
Darmstadt
Wilhelmstr. 28
Meine Verlobung mit Fräulein
Hildegard Hoos, Tochter des
Herrn Generalstaatsanwalt Fritz
Hoos und seiner Frau Gemahlin
Elisabeth, geb. Stammler, beehre
ich mich anzuzeigen
Karl Langlotz
prakt. Tierarzt
Usingen
I. Taunus
AW
Gott dem Allmächtigen hat es
ge=
fallen, meinen lieben Mann,
unſe=
ren guten Vater, Schwiegervater
und Großvater
Johannes Koch
Schloſſer im Werkſtättenamt I
nach längerem, ſchwerem Leiden
in die Ewigkeit abzurufen.
Die trauernden
Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Donnerstag
nachmittag 3 Uhr vom Portale des
Beſſunger Friedhofes aus ſtatt.
Für die vielen Beweiſe herzllcher
Zeil=
nahme, für die vielen Blumenſpenden
deim Hinſcheiden unſerer lieben
Ent=
ſchlafenen
Frau Eliſabeth Baſtian
geb. Berg
ſagen wir innigen Dank. Beſonders
danken wir Herrn Sanitä grat Dr.
Langs=
dorf für ſeine unermüdliche Tätigkeit,
ſowie den Barmherzigen Schweſtern
für ihre liebevolle Pflege und nicht
zu=
letzt der Glasreiniger=Innung für die
Tranzniederlegung.
(16500
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Joſeph, Georg u. Eugen Baſtian.
Am 10. ds. Mts. iſt meine liebe Frau, unſere gute Mutter
Suſanne Crößmann
geb. Pfeifer
im 33. Lebensjahre nach ſchwerem, geduldig ertragenem Leiden
ſanft entſchlafen.
Wilhelm Crößmann
und Kinder Wolter und Ilſe.
Darmſtadt, den 12. November 1930.
Rhönring 52.
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 13. ds. Mts.,
nach=
mittags 2 Uhr, von der Kapelle des Friedhofes an der Nieder=
Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Am 9. November 1930 entſchlief nach langem ſchweren Leiden, kurz vor der
Vollend=
ſeines 20. Lebensjahres
Herr Geheimer Baurat
Dr. mg. e. g. Heriniint eutg
Sein Hinſcheiden trifft uns beſonders ſchmerzlich. Wir verlieren in ihm einen Man
deſſen Lebensarbeit auf das engſte mit der EEntwicklung unſeres Hauſes und dem gif
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſere
liebe, treubeſorgte Mutter, Großmutter,
Ur=
großmutter, Schwägerin und Tante
geb. Weber
nach langem ſchweren Leiden zu ſich
abzu=
rufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Philipp Dörr II., Dornmühle
Familie Heinrich Bickelhaupt Bwe., Traiſa
Familie Peter Dingeldein Bwe., Laudenau
Familie Seb. Kaffenberger, Reichelsheim
Familie Georg Ph. Dörr. Brensbach
Famſtie Leonhard Hotz. Fr.= Crumbach
Familie Georg Reinheimer, Groß=Bieberau.
Dornmühle, den 10. November 1930.
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 13. November,
nachmittags 2 Uhr, in Fr.=Crumbach ſiatt. (16532
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine
innigſi=
geliebte, herzensgute Frau, unſere treuſorgende Mutter,
Schwiegermutter und Großmutter
Luiſe Feill
geb. Krieger
nach langem, ſchwerem Leiden im 75. Lebensjahr zu
ſich in die Ewigkeit abzurufen.
Heinrich Feill, Oberſi a. D.
Alice Herzbruch, geb. Feill
Erwin Herzbruch, Kapitän z. G. a. D.
Hans Eberhard Herzbruch, stud. ing.
Wolfgang Herzbruch.
Darmſtadt, Hobrechtſir. 8, den 11. November 1930.
Die Einäſcherung und Beiſetzung findet in aller Stille
ſtatt.
(16512
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme, ſowie
für die Blumenſpenden anläßlich des Heimganges
unſeres lieben Entſchlafenen
Herrn Johannes Peith
Ober=Poſiſchaffner i. R.
ſagen wir innigen Dank. Ganz beſonderen Dank
Herrn Pſarrer Weiß für die Troſtworte, dem Stadt=
Orcheſter für die große Ehre am Grabe, ſowie der
treuen Pflege der Schweſtern der Petrusgemeinde
und dem Bruder des Evangeliſchen Männerheims.
Im Namen aller trauernden Hinterbliebenen:
Anna Veith Wwe., geb. Fenrich.
Darmſtadt, den 11. November 1930.
Sandbergſtr. 45.
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Handarbeiten
wer=
den bill. u. pünktl.
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bil=
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Pankratiusſtraße
Nr. 17, part. links.
f wird einge=
Kraul ſchnitten.
Fr. Holzſchuh,
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zenden Aufſtieg der deutſchen Elektrotechnik verbunden war.
Als unmittelbarer Mitarbeiter Carl von Siemens, des Begründers unſeres ruſſiſd
Hauſes, dann als verantwortlicher Leiter, hat er in den Jahren 1893 bis 1914 deurd
Technik und Arbeit im Auslande zu hohem Anſehen gebracht. Als durch den ung
lichen Ausgang des Weltkrieges uns unſere ruſſiſchen Geſellſchatten, an deren Emud
blühen er durch ſein raſtloſes Wuken weſentlichen Anteil gehabt hat, verloren gin g
hat er uns ſeine Kraft auch weiterhin als Perſonalreferent im Vorſtande gewidmet
Auch dieſer Stellung hat er den Stempel ſeiner Perſönlichkeit aufgedrückt und in
Grundlegendes und Bleibendes geſchaffen. Weit über den Rahmen ſeines Arbeitsgebät
hinaus war er uns, dank ſeiner großen Menſchenkenntnis und ſeiner reichen Leben
erfahrung ein klugen Berater und lieber Freund Seine große Herzensgüte und ſein laudr
Charakter, verbunden mit einem ſonnigen Humor, erwarben ihm allgemeines Vertreu
und laſſen ſein Hinſcheiden jeden von uns als einen perſönlichen Verluſt empfinder
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age ſe: Nieder=Klingen — König 2:7; Grob=
„ſubbach, 2. 4:1. — A=Klaſſe Nord: Klein=
bis 19140
hoß=Bieberau, 1. 5:5; Hergershauſen, 1. —
zy Sickenhofen, 1. — Gundernhauſen, 1. 3:3. —
(„50: König, 2. — Zell, 1. 2:1. — B=Klaſſe:
„uſchtä- 1. — Hainſtadt, 1. 4:1; Schaafheim, 1. —
3t4 2:0 (abgebrochen vom Schiedsrichter);
Groß=
ſernheim, 1. 0:3. — C=Klaſſe, Gruppe 1:
Each, 3. 3:1; Momart, 2. — Zell, 2. 2:1:
EFFeld, 2. — Richen, 2. 1:4; Spachbrücken, 1. —
kampflos die Punkte); Gruppe 3:
Alt=
urshauſen 2. 1:2; Schaafheim, 2. —
Gundern=
ging in Führung, doch glich König bald aus.
gezeigten Leiſtungen entſprach, wurde
gewech=
ſch nun gut zuſammen, zeigte ein zweckmäßiges
urch zu wiederholten Torerfolgen. Alle
An=
ſcheiterten an der Königer Hintermannſchaft
Torwart unſchädlich gemacht. Dies löſte
aller=
eine Spielweiſe aus, die beſſer unterblieben
ſchauer griffen ſtörend ein. Dem Schiri war es
Das Spiel glücklich unter Dach kam. Erbach,
e MMann angetreten war, lieferte einen flotten
daghnumeiſter zwang, ſein ganzes Können herzu=
Veverlage ſich in erträglichen Grenzen hielt
ver=
ei Hauptſache ſeinem Tormann. Obwohl
Groß=
war, als ſein Gegner, konnte es ſich doch nicht
ſezüs öfter mit dem Schuß zögerte, ſo daß
Klein=
üätzeitig klären konnte. Schießpech brachte
Leng=
toge überlegenem Spiel um den Sieg. In der
gic enhofen im Vorteil, in der 2. Gundernhauſen.
in der letzten Minute. Ein unfeines, auf rohe
ghriittenes Spiel lieferten ſich König, 2. —
ſtätin Stürmerſpiel, das nur Einzelleiſtungen
auf=
zufwtz, mußte Hainſtadt in Mümling=Grumbach
er=
zuihart ging es in Groß=Zimmern zu. Bei
aus=
unſeres m Fitlbieel war Reinheim vor dem gegneriſchen Tor
ätchſei. Momart kann mit Glück zwei Punkte buchen.
2. — Richen, 2. nach dem Wechſel ihre faire
uich den ſu uigen, iſt ihnen wohl ſelbſt rätſelhaft. Vor dem
tlö ſnſicher, ſonſt hätte es leicht ein Unentſchieden
kühn. Königs 3. gewann das ſchöne, ruhige Spiel
blisten Sturm.
tember ſpielen: Meiſterklaſſe:
Groß=
mig, 1., 3.15 Uhr: Groß=Zimmern, 1. — Michel=
drückt und
— A=Klaſſe Nord: Lengfeld, 1. —
Klein=
s Arbeitzn 3. M5r; Gundernhauſen, 1. — Groß=Bieberau 1.,
1. — Hergershauſen, 1., 3.00 Uhr. — A=Klaſſe
reiche
Skeinbuch, 1., 3.15 Uhr: Momart, 1. — Kirch=
Uhr. — B=Klaſſe: Steinbach, 1. — Michelſtadt.
e und ſein
muſtadt, 1. — Schaafheim, 1 3.00 Uhr;
Groß=
meines An
äänheim, 1., 1.45 Uhr. — C=Klaſſe, Gruppe 1:
rch=Brombach, 2., 1.45 Uhr; Zell, 2. —
Stein=
uſt emnp
— Gruppe 2: Spachbrücken, 1. — Reinheim, 1.,
FeiEmſtadt, 3. — Rimhorn, 1 2.00 Uhr. —
hrf hauſen, 2. — Langſtadt 2. 3.00 Uhr; Hergers=
Juckerit
Slierbach, 1., 3.00 Uhr; Schaafheim, 2. —
Alt=
kraſſe ſind König und Groß=Zimmern als Sieger
=Bimmern hat ſich den Titel Gaumeiſter bereits
wSonntag geſichert mit ſeinem Sieg über Erbach;
dmmenden Sonntag iſt ohne Einfluß auf die
Uer Tabellenzweiter wird, iſt noch vollſtändig
tn g und Michelſtadt können den Platz erringen,
hat auch der nächſte Sonntag nicht.
Zußball.
S.V. 1922 Roßdorf-V.f. R. Beerfelden 6:1.
Mit einem auch in dieſer Höhe verdienten Sieg konnte
Roß=
dorf das Spiel gegen den Tabellenletzten beenden. Schon in der
erſten Halbzeit erzielten die Einheimiſchen, gegen den Wind
ſpielend, 5 Tore, und es ſah bei der Pauſe ganz danach aus, als
ſollte es eine zweiſtellige Torzahl geben. Aber obwohl die
Ueber=
legenheit Roßdorfs nach der Pauſe noch größer wurde, blieb die
weitere Torbeute aus, denn nun fehlte der Zuſammenhang im
Sturm. Auch ſpielte Beerfeldens Hintermannſchaft, beſonders der
Torwart, weit beſſer als vor der Pauſe.
Mit dieſem Spiel hat Roßdorfs 1. Mannſchaft ihre
Vorrun=
denſpiele beendet und ſteht vorerſt an der Spitze der Tabelle.
Allerdings wird die Führung vorausſichtlich ſchon nächſten
Sonn=
tag an Groß=Zimmern übergehen, das ein noch ausſtehendes
Spiel in Ober=Ramſtadt ſicher gewinnen und dadurch einen Punkt
Vorſprung vor Roßdorf erlangen wird. Für die Endrunde
ſtar=
ten dann beide Mannſchaften mit ziemlich gleichen Ausſichten,
während alle übrigen Mannſchaften für die Meiſterſchaft wohl
kaum mehr in Frage kommen. Roßdorf 2.—S.V. Groß=
Um=
ſtadt 1. 3:2.
F. V. Germania Dieburg—F. Sp.V. Groß=Zimmern 1:0 (1:0).
Die Gäſte, die ſich am wenigſten auf dem ſehr, ſchlüpfrigen
Boden zuſammenfinden konnten, hatten in erſter Linie in ihrem
Sturm einen glatten Verſager, der es auch nicht ein einziges
Mal verſtand, eine der zahlreichen Chancen, ſo einen Elfmeter=
Ball, zu verwerten. Sehr ſchwach war die Läuferreihe, die
dies=
mal nur in der Zerſtörung genügen konnte. Die Verteidigung
war, abgeſehen von dem einen Fehler, der allerdings das
Sieges=
tor der Einheimiſchen ergab. auf der Höhe. Burger als linker
Verteidiger überragte. Die Gaſtgeber hatten außer ungeheurem
Siegeswillen und kploſſalem Eifer dem techniſch weit reiferen
Spiel der Gäſte nichts Gleichwertiges entgegenzuſetzen. Der
Mittelläufer Schmidt und das Verteidigungstrio waren hier noch
die Beſten und zeichnen zuerſt für den knappen Sieg
verant=
wortlich.
Berliner Sechstagerennen nach 91 Stunden.
Der große finanzielle und ſportliche Erfolg des Berliner
Sechs=
tegerennens hält an. Auch der Dienstag nachmittag brachte wieder
bewegte Jagden, deren Helden die Rheinländer Rauſch/Hürtgen
wur=
den. Die Kölner gewannen der Spitzengruppe drei Runden ab und
ſchoben ſich damit auf den vierten Platz vor. Nach 91 Stunden waren
2165,760 Kilometer zurückgelegt. 1. Krüger/Funda, 113 Punkte. Eine
Runde zurück: 2. Ehmer/Tietz, 102 Punkte. 3. Manthey/Maczinſky,
81 Punkte. 4. Rauſch/Hürtgen, 74 Punkte. Zwei Runden zurück:
5. Piet van Kempen/Schön 204 Punkte. 6. Rieger/Kroſchel, 111 Punkte.
Fünf Runden zurück: 7. Tonani/Dinale, 120 Punkte.
Mit 96 Siegen errang Ernſt Grabſch das Championat der
Flach=
rennreiter vor Huguenin mit 62 und Otto Schmidt mit 56 Siegen.
Geſchäftliches.
Mangel an Anmut iſt beinahe unverzeihlich.
Durch reizvolle Gepflegtheit begehrenswert und anziehend zu
wer=
den — das iſt heute allen möglich. Sichere Erfolge werden erzielt durch
regelmäßigen Gebrauch der ausgezeichneten „4711” Tosca=Kleinodien.
Dieſe weltbekannten Schönheitsmittel bringen Vorzüge zur Geltung, die
bisher oft ganz unbeachtet blieben. Vor allem aber wirkt das
Geſamt=
bild einer mit „4711” Tosca=Erzeugniſſen gepflegten Erſcheinung
beſon=
ders lebendig und harmoniſch durch den vornehm eigenartigen „4711.‟
Tosca=Duft. Es iſt das gemeinſame Merkmal dieſer Schöpfungen
modernſter Kosmetik und zugleich das Wahrzeichen jener Frauen, die
ſich ihrer vornehmſten Pflicht bewußt ſind — durch gewinnende Anmut
zu bezaubern und zu beglücken.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 12. November.
10.20: Schulfunk. Prof. Dr. Nehb: Die deutſchen Damiliennamen.
14.20: Das Weihnachtsliebeswerk 1930. Geſpräch zwiſchen Wally
Baumann und O. W. Studtmann.
15.00: Stunde der Jugend. Wanderfahrten eines Kunden. Geſpräch
zwiſchen Karl Roltſch und Paul Laven. — Alfred Fiſch: Bei
Dollarfürſten i Amerika.
16.00: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Händel: Ouv. zur
Oper „Agrippina” — Beethoven: Muſik zu einem Ritterballatt.
— Haydn: 1. Satz aus der Sinfonie „Der Schulmeiſter” —
Bach: Sonate für Flöte=Solo. — Schubert: Ouv. zu dem
Schauſpiel „Die Zauberharfe‟.
17.00: Mannheim: Tanzmuſik aus Tonfilm=Operetten. Ausf.: Die
Tanzkapelle K. Brümann.
18.05: Landgerichtsrat Dr. Bauer: Was wird 1932 aus den
Auf=
wertungshypotheken?
18.35: Prof. Dr. Dempf: Der große Schwabe Albertus Magnus.
19.05: Geh. Rat Dr. Frobenus: Afrikaniſche Felsbilder als
Kultur=
dokumente.
19.30: Violin=Rhapſodien von Vaughan Williams, Florizel von
Reuter, Pantſcho Wladigeroff, M. Ravel. Ausf.: Florizel von
Reuter.
20.15: Biedermeier in der Zwangsjacke. Vortrag mit Schallplatten
von Prof. Houben.
21.00: Collegium Muſicum. Altitalieniſche Streichermuſik. Ausf.:
Kammermuſikgruppe des Frankfurter Tonkünſtlerbundes. Mitw.;
E. J. Kahn (Cembalo), Anm Steiger=Betzak (Violine).
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Mittwoch, 12. November.
9.00: Schulfunk: Berlins Bürgerwehr und Garniſon im 30
jäh=
rigen Kriege.
10.35: Mitteilungen des Reichsſtädtebundes.
11.30: Bodenkultur: Stallmiſt und Kunſtdünger.
14.45: Kindertheater: Hans Fürcht=Dich=nit.
15.45: Anna Neumann: Perſönliche und berufliche Lebensgeſtaltung
der Frau einſt und jetzt.
16.00: Pädagogiſcher Funk. Vom zeitgebundenen geſchichtl. Unterricht.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Dr. Michaelis: Muſiker=Novellen.
18.00: Dr. Steinbömer: David Caſpar Friedrich und die deutſche
Landſchaft.
18.30: Prof. Dr. Reichenbach: Das phyſikaliſche Weltbild der
Ge=
genwart.
19.00: Finanzkriſe und Berufsbeamtentum. Ausſprache.
20.00: Amtsgerichtsrat a. D. von Lindeiner=Wildau, M. d.R.: Neuer
Nationalismus.
20.30: Wovon man ſpricht.
21.10: Sinfonie=Konzert. Dirigent: Dr. h. c. Hermamn Scherchen.
Tſchaikowsky: Fantaſie=Ouv. „Romeo und Julia”. — Marx:
Konzert für Bratſche und Orcheſter (Uraufführung). Leopold
Premyslav. — Rich. Strauß: Till Eulenſpiegels luſtige Streiche.
Berliner Funkorcheſter.
Ca. 22.30: Tanzmuſik. Kapelle Carlo Minari.
Als Einlage: Beim Sechstagerennen.
Weiterbericht.
Ausſichten für Mittwoch, den 12. November: Wechſelnde Bewölkung und
Aufheiterung, weitere Abkühlung, vorübergehend roch leichte Schauer
möglich.
Ausſichten für Donnerstag, den 13. November: Ruhigers, aber noch kein
beſtändiges Wetter.
Hauptichriftlenung. Rudolf Maup=
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feullleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort Dr. Herbert Neite
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Wills Kuble:
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Nummer 313
Bezugserleichterung für Kalidüngeſalze.
Das Deutſche Kaliſyndikat hat wie wir erfahren, für die
Be=
lieferung der deutſchen Landwirtſchaft mit Kalidüngeſalzen einen
regionalen Frachtenausgleich eingeführt. Hiernach wird eine
neue einheitliche Frachtparität Sondershauſen geſchaffen. Das
Kaliſyndikat wird in Zukunft Mindeſtfrachten von 50 Kilometern
und Höchſtfrachten von 270 Kilometern berechnen. Alle Frachten
zwiſchen 50 Kilometer Mindeſtfracht und 270 Kilometer
Höchſt=
fracht werden um 10 Prozent ihrer bisherigen Höhe geſenkt.
Darüber hinaus tritt eine Ermäßigung je nach Entfernung bis zu
37 Prozent ein. Dieſer Frachtenausgleich bedeutet eine ſtarke
Entlaſtung für die weiter entfernten Bezieher, insbeſondere in
den Landesteilen Oſtpreußen. Grenzmark. Schleſien, Pommern,
Schleswig=Holſtein, gewiſſen Teilen der Rheinprovinz und
Süd=
deutſchland. Die Neuregelung ſoll am 1. Dezember d. J. in Kraft
treten; jedoch hat ſich das Kaliſyndikat bereit erklärt, die
Ver=
günſtigungen aus dieſer neuen Frachtenregelung den
landwirt=
ſchaftlichen Abnehmern ſchon jetzt zugute kommen zu laſſen. Dieſe
Neuregelung, die das Ergebnis langwieriger, vom Kaliſyndikat
eingeleiteter Verhandlungen mit ſeinen Abnehmern iſt, bedeutet
für die deutſche Landwirtſchaft, insbeſondere aber für ihre
not=
leidenden Gebiete, eine weſentliche Verbilligung der Frachtkoſten
und dadurch des Bezuges von Kalidüngeſalzen.
Wirtſchafkliche Rundſchau.
Frankfurter Börſe. § 29 der Bedingungen für die Geſchäfte an der
Frankfurter Wertpapierbörſe erhält folgende Faſſung: Bei allen
deut=
ſchen feſtverzinslichen Wertpapieren, die mit Zinsberechnung gehandelt
werden, darf der zunächſt fällige Zinsſchein fehlen, wenn ſein Wert
ver=
gütet wird. — Bei allen deutſchen Wertpapieren darf der zunächſt
fäl=
ige Zins= oder Gewinnanteilſchein durch einen, eine andere Nummer
tragenden, auf den gleichen Termin fälligen Zins= oder
Gewinnanteil=
ſchein gleicher Gattung erſetzt werden. — Ausländiſche Wertpapiere ſind
nur lieferbar, wenn ſämtliche dazugehörigen Zins= oder
Gewinnanteil=
fcheine die gleiche Nummer wie das Papier ſelbſt tragen. — Bei
aus=
ländiſchen Wertpapieren ſind in der Regel ſämtliche uneingelöſt
geblie=
benen Zins= oder Gewinnanteilſcheine mitzuliefern. Ausnahmen gibt
der Börſenvorſtand bekannt. — Auf Widerruf erteilte Limite für
Devi=
dendenpapiere ermäßigen ſich von dem Börſentage ab, an dem die
be=
treffenden Wertpapiere ausſchließlich Dividendenſchein gehandelt
wer=
den, bis auf weiteres um den Betrag dieſes Dividendenſ keins abzüglich
Kapitalertragsſteuer, alſo um die Nettodividende.
Allgemeine Spar= und Kreditbank e. G. m. b. H. i. Liqu.,
Frank=
furt a. M. Von der Liquidationsverwaltung wird im Einverſtändnis
mit dem Gläubigerausſchuß mitgeteilt: „Um den Zwangsvergleich
ord=
nungsgemäß durchzuführen und den betreffenden Sparern im Herbſt
1929 ſofort 50 Prozent der Guthaben auszahlen zu können, mußte mit
einem Bankenkonſortium ein Abkommen getroffen werden, wonach dieſe
Aktien der Allgemeinen Spar= und Kreditbank auf die Außenſtände von
zirka 1,80 Mill. RM. einen Betrag von 600 000 RM. zur Verfügung
ſtellten. Das Bankenkonſortium übernahm dabei noch die Verpflichtung,
bei Abdeckung der zirka 690 000 RM. plus Koſten und Zinſen den Reſt
der nicht eingezogenen Außenſtände an die Allgemeine Spar= und
Kre=
ditbank wieder zurückzugeben. Ehe die Schulden an die Banken nicht
reſtlos bezahlt ſind, kann an eine weitere Ausſchittung an die
Gläu=
biger bzw. Sparer nicht gedacht werden. An die Banken ſind noch
un=
gefähr 350 000 RM. zu zahlen. Der ſchlechte Geldeingang iſt mit der
mißlichen GeſcEftslage zu begründen. Zu berückſichtigen iſt aber auch
daß ſich im Laufe der Zeit einige große Konten (Drahtinduſtrie, Cafe
Bauer, Dr. Levy und Agay u. Glück) als Mehrverluſtbringer
heraus=
geſtellt haben. Im Café Bauer—Dr. Levy allein dürften zirka 150 000
RM. verloren ſein. Die erhöhten Genoſſenſchaftsbeiträge gehen auch
langſam ein. In einer großen Anzahl von Prozeſſen müſſen dem
Ge=
noſſen ganz kleine Rentenzahlungen bewilligt werden, wenn nicht
Un=
pfändbarkeitsmeldungen in großer Anzahl zu den Akten genommen
wer=
den ſollen. Die Liquidatoren ſind daher heute noch nicht in der Lage,
irgendeine weitere Quote zuzuſichern.”
Frankfurter Bankvercin A.=G., Frankfurt a. M. (Abfindung der
Aktionäre.) Bekanntlich hat die Stadt Frankfurt a. M. die Geſchäfte
des Inſtituts übernommen, um Verluſte für Sparer und
Kontokorrent=
yläubiger zu vermeiden. Eine ao. G.V. der Geſellſchaft, in der als
ein=
ziger Aktionär die Stadt Frankfurt mit 49 800 RM. Aktien vertreten
war, genehmigte nachträglich die Ueberleitung des Spargeſchäfts auf
die Städtiſche Sparkaſſe Frankfurt a. M. Ferner wurde eine durch
die Unterſuchungen des Städtiſchen Reviſionsamtes notwendig
gewor=
dene Berichtigung früherer Bilanzen beſchloſſen. Die Bilanz der
Ge=
ſellſchaft per 1. Januar 1928 hätte bereits einen Verluſt von 928 230
RM. aufweiſen müſſen, der ſich bis zum 31. Dezember 1928 um weitere
226 141 RM. erhöhte, während damals fälſchlich ein Gewinn von
106 216 RM. ausgewieſen wurde. Der Aufſichtsratsvorſitzende,
Stadt=
kämmerer Aſch=Frankfurt a. M., berichtete in dieſem Zuſammenhang
über die vom Aufſichtsrat vorgenommene Prüfung der Verhältniſſe und
der von ihm ergriffenen Maßnahmen. Bei einer Reihe von
induſtriel=
len Geſchäften ſind erhebliche Verluſte eingetreten, die ſich zum Teil
jetzt noch in der Abwicklung befinden. Dieſe Verluſte hat der frühere
Vorſtand als perſönliche Schuld übernommen und in der Bilanz
akti=
viert. Es ſind ferner in der Bilanz Transaktionen mit Wertpapieren
vorgenommen worden, wodurch in der Bilanz in Wahrheit nicht
vor=
handene Gewinne in Erſcheinung traten. Für den neuen Aufſichtsrat
ergab ſich daber die Frage, ob und in welchem Umfange Negreßanſprüche
gegen die alte Verwaltung geltend gemacht werden können. Mit dem
früheren Vorſtand Direktor Rieß, iſt nach eingehenden Verhandlungen
und Zwangsmaßnahmen ein Vergleich getroffen worden, wonach frühere
Grundſtücksübertragungen des Herrn Rieß jetzt praktiſch durchgeführt
worden ſind und er eine ſeiner Zahlungsfähigkeit entſprechende
Ab=
ſtandsſumme zur Verfügung geſtellt hat. In der Frage des Regreſſes
gegen den alten Aufſichtsrat iſt die neue Verwaltung noch nicht zu
einem abſchließenden Urteik gekommen. Die G.V. gab zum Schluß aus
Villigkeitsgründen ihre Zuſtimmung zu der vorgeſchlagenen kleinen
Ent=
ſchädigung der Kleinaktionäre, trotzdem weder der Status noch die
wirt=
ſchaftliche Entwicklung der letzten Zeit eine ſolche Maßnahme
recht=
fertigen.
Die noch ausſtehenden, für kraftlos erklärten früheren Aktien im
Beſitze von Kleinaktionären und im Betrage bis zu 5000 RM. ſollen
zu 7½ Prozent aufgekauft werden.
Die Kohlenproduktion in Heſſen. Die monatliche Statiſtik der
Koh=
lenproduktion des Volksſtaates Heſſen weiſt für den Monat Oktober 1930
folgende Zahlen nach: An Rohbraunkohlen wurden gefördert 68 836 To.,
davon wurden verkauft 47 625 To.; der größte Teil der Rohkohlen wurde
weiterverarbeitet, und zwar 36 012 To. zu Schwelereiprodukten. Aus
den verſchwelten Kohlen wurden gewonnen 2371.150 To. Rohteer, 267 940
To. Leichtöl aus Schwelgaſen, 3976 To. Koks, ohne die Schwelrückſtände
des Meſſeler Kohlenſchiefers.
Oberrheiniſche Schuhfabrik J. Müller Söhne A.=G., Speyer a. Rh.
Auf der Tagesordnung der G.V. am 7. Dezember ſteht neben der
Er=
ledigung der Regularien Beſchlußfaſſung über die Herabſetzung des
Grundkaditals unter Umwandlung der Vorzugsaktien in Stammaktien
im Verhältnis 5:1 von 450 000 auf 90 000 RM. und gleichzeitige
Wieder=
erböhung um bis zu 110000 RM. auf 200 000.
Linoleum=Union in Oeſterreich. Die Continentale Linoleum=Union
eröffnet in Oeſterreich unter der Firma „Wöllersdorfer Linoleum=
Werks=
geſellſchaft m. b. H.” eine Linoleum= und Wachstuchfabrik, die
voraus=
ſichtlich Anfang n. J. in Betrieb genommen werden wird. Dieſe
Grün=
dung ſtellt offenbar eine Gegengründung einer zweiten Linoleumfabrik
der Oeſterreichiſche Wachstuch= und Kunſtlederfabrik Traiskirchen A.=G.
in Brunn bei Wien dar, die zum Konzern der Linoleum A.=G. Blum=
Haas (A.K. 0,72 Mill. Schilling) gehört und Außenſeiter des Truſts
bleibt.
Die Frage der ottomaniſchen Staatsſchuld. Wie Havas aus Angora
berichtet, erklären gut unterrichtete Kreiſe, daß die türkiſche Regierung
in ihrer Antwort an den Nat der ottomaniſchen Staatsſchuld in Paris
hervorhebt, daß keine weſentlichen Meinungsverſchiedenheiten beſtehen,
and daß die Frage des Transfers in ausländiſcher Währung leicht zu
fegeln ſei. Die Antwort hebe die Notwendigkeit hervor, eine neue
Kom=
dination für die Zablung der Kuvonſcheine zu finden. Dieſe Frage
in=
reſſiere beide Parteien, und infolgedeſſen fordere die Türkei neue
Ver=
landlungen mit den Delegierten des Rates der ottomaniſchen Staats=
Lhuld.
Metallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 11. November ſtellten ſich
ſür Kunfer: Nov.
Dez. 88 (89.50). Jan. 88 (89)
Febr. 88.25 (89), März 88.25 (89.25), April und Mai 88.50
189.25). Juni 88.75 (89.25), Juli 89 (89.25), Auguſt. Sept. und
Okt. 88,75 (89), Tendenz: leicht befeſtigt. — Für Blei: Non
Mittwoch, den 12.
Neueſte!
29.50 (30.50) Dez. bis Juni 30 (30.50), Juli 30.25 (30.50), Aug.
bis Okt. 30.25 (30.75). Tendenz: luſtlos. — Für Zink: Nov.
28.50 (30.50), Dez. 29 (30), Jan. 29.75 (30.50), Febr. 30 (30.50),
März 30.50 (30.75), April 30.75 (31.25), Mai 31 (31.50), Jun
31.75 (32), Juli 31.50 (32.50), Aug. 32.25 (32.75), Sept. 32.50
(33), Okt. 33 (33.25). Tendenz: ſtetig. — Die erſten Zahlen
be=
deuten Geld, die in Klammern Brief.
Frankfurker und Berliner Efſektenbörſe.
Brodukkenberichte.
Berliner Probuktenbericht vom 11. Nobember. O5hwe in
den niedrigſten Preiſen des geſtrigen Nachmittags= und
mittagsverkehrs eine leichte Erholung zu verzeichnen
Notierungen am Produktenmarkte erneut nicht unbeträchtn
geſtrigen Börſenſchluß. Das Inlandsangebot von Brur=
Frankfurt a. M., 11. November.
Im heutigen Vormittagsverkehr war die Stimmung unter dem
Einfluß der überwiegend ſchwachen Auslandsbörſen und der weitere
Kreiſe ziehenden Ouſtric=Affäre in Frankreich eher ſchwächer, zumal bei
den Banken kaum Aufträge vorgelegen haben ſollen. Der offizielle
Be=
ginn des Marktes brachte jedoch überwiegend feſtere Kurſe. Die jetzt
energiſch in Angriff genommene Preisſenkungsaktion der Regierung,
wodurch die Lohnſenkungen eher gerechtfertigt werden, machten einen
günſtigen Eindruck. Geſtern ſtand man dem neuen Lohnabkommen in
der Metallinduſtrie noch ſkeptiſch gegenüber. Die Kuliſſe ſchritt in
ein=
zelnen Spezialwerten zu Deckungen, ſo daß gegenüber der geſtrigen
Abendbörſe Beſſerungen bis zu 1 Prozent eintraten. Das Geſchäft
be=
ſchränkte ſich jedoch nur auf ganz wenige Werte. Mehr in den
Vorder=
grund traten Elektrowerte, von denen A.E.G. und Siemens bei etwas
regerer Nachfrage bis 1 Prozent gewannen. Am Chemiemarkt
eröff=
neten J. G. Farben und Holzverkohlung nur wenig verändert. Der
Montanmarkt zeichnete ſich wiederum durch große Geſchäftsloſigkeit aus;
nur Phönix kamen mit einem 1proz. Gewinn zur Erſtnotiz. Von
Kali=
aktien lagen Salzdetfurth 1 Prozent höher. Am Markte der
Kunſt=
ſeideaktien konnten Aku nach der Abſchwächung an der geſtrigen
Abend=
börſe wieder 1 Prozent zurückgewinnen. Am Bankenmarkt war die
Kursgeſtaltung nicht ganz einheitlich, doch überwogen kleine Beſſerungen.
Bauunternehmungen knapp gehalten. Am Rentenmarkt lagen von
deut=
ſchen Anleihen Altbeſitz weiter leicht gedrückt. Auslandsrenten ſtill, nur
Bosnier konnten etwas anziehen. Am Pfandbriefmarkt war das
Ge=
ſchäft ſtill, doch war die Kursentwicklung nicht ganz einheitlich.
Unter dem Druck der Orderloſigkeit gaben die Kurſe im Verlaufe
wieder etwas nach. Mehr gedrückt waren, angeblich auf holländiſche
Abgaben, Kunſtſeideaktien. Auch Schiffahrtswerte ſtanden mehr unter
Kursdruck. Die Börſe ſchloß uneinheitlich. Am Geldmarkt war der
Satz für Tagesgeld mit 3½ Prozent unverändert. Am Deviſenmarkt
lagen Deviſen etwas feſter, ohne daß jedoch größere Nachfrage beſtand.
Madrid war gegen London mit 42,10 feſt. Paris mit 123,65 aber wieder
ſchwächer. Sonſt nannte man Mark gegen Dollar 4,1976. gegen Pfunde
20,387. London=Kabel 4,8568. —Mailand 92,80, —Schweiz 25,03½,
—Holland 12,06‟/s.
Mangels jeglicher Anregung verlief die Abendbörſe faſt
voll=
kommen geſchäftslos. Die erſten amerikaniſchen Kurſe lauteten zwar
feſter, doch wurde der Verlauf wieder unſicher gemeldet. Infolgedeſſen
blieb man an der heutigen Börſe auch im Verlaufe äußerſt
zurückhal=
tend. Die wenigen genannten Kurſe lagen meiſt auf Baſis des
Mittags=
ſchluſſes behauptet. Irgendwelche Sonderbewegung waren nicht zu
verzeichnen. Farben nachbörslich 140,62.
Verlin, 11. November.
Die Börſe eröffnete heute, ähnlich wie geſtern, nach einem eher
ſchwächeren Vormittags= und Vorbörſenverkehr, in widerſtandsfähiger
Haltung. Die vorliegenden Momente waren größtenteils ungünſtiger
Natur, ſo meldeten die Auslandsbörſen ſchwächere Kurſe, die Harpener
Bergwerke A.=G. hatten eine Verſchlechterung des Geſchäftsganges zu
verzeichnen, die amerikaniſche Bank Munroe u. Co. in Paris hat als
weiteres Opfer der Ouſtries=Inſolvenz die Zahlungen eingeſtellt, und
in Mannheim iſt die Bankfirma Lefo u. Langenbach in Schwierigkeiten
geraten. Trotzdem ergaben ſich keine nennenswerten Kursabſchläge, bei
kleinen Veränderungen war die Tendenz nicht ganz einheitlich. Das
Angebot war nur klein, teilweiſe beſtand kleines Kaufintereſſe und etwas
Deckungsneigung; im allgemeinen hielten ſich die Umſätze jedoch in recht
engem Rahmen. Bemerkenswert ſchwach lagen Schiffahrtsaktien. Im
Verlaufe nahm die Spekulation weitere Deckungen vor, ſo daß
Erholun=
gen um zirka 1 Prozent, bei Spezialwerten bis zu 2 Prozent eintraten.
Später trat die Orderloſigkeit aber wieder ſtärker hervor, zumal einige
Auslandsbörſen heute Feiertags halber geſchloſſen ſind. Die Kurſe
bröckelten bis etwa auf Anfangsniveau ab, Kunſtſeidenwerte gingen auf
holländiſche Meldungen ſtärker zurück, und Schiffahrtswerte ſowie
Spenska lagen im Einklang mit New York gedrückt. Das
Anfangs=
niveau wurde auf einigen Märkten unterſchritten. Anleihen waren nur
knapp gehalten.
teilweiſe ziemlich dringlich, die Abgeber waren auch zu Pnöun
bereit. Die Kaufluſt ließ jedoch zu wünſchen übrig, da daos
wieder recht ruhig geworden iſt. Weizen wurde im
etwa 3 Mk., Roggen 1—2 Mk. niedriger bewertet. Am 99
war Weizen um 3 Mk. rückgängig, Roggen dagegen nur i
ſtärker gedrückt. Nach Feſtſetzung der erſten Notierungen
die Anfangspreiſe wieder Geld. Die flauen Auslandsmen
nicht ganz ohne Eindruck auf die Preisgeſtaltung. Am
die Unternehmungsluſt gering, auch Preiskonzeſſionen der um
ten keine Anregung zu größeren Abſchlüſſen. Hafer iſt an=
riert, die Unternehmungsluſt bleibt gering, jedoch erfololn
gebote auch nur vereinzelt Zuſagen. Gerſte rubig.
Amerikaniſche Kabelnachrichten
Es notierten nach Meldungen aus Chicago aaM”
Schweine: leichte 8.75—9.00, ſchwere 8.80—9cn.M
zufuhren Chicago 35 000, im Weſten 75 000.
Es notierten nach Meldungen aus New Yorkiw
Talg, extra, loſe 4.75.
Mehl, ſpring wheat clears 5.00—5.50.
Kakao. Tendenz: feſt; Umſätze: 86; Loko: 676Hpr
Dez. 6.22, Jan. 6.32, März 6.52, Mai 6.72, Juli 6olgr5d
Okt. 7.12.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die deutſche Rohzinkproduktion einſchließlich ZinkſtFf-u!
nach den Berechnungen der Metallgeſellſchaft A.=G., Frun
im Oktober 1930 auf 7303 Tonnen gegen 7263 Tonnen 19 4m Michl
Meich
dieſes Jahres.
Die Anfang dieſes Jahres abgebrochenen Verhandluuxu 1n
pappenherſteller ſollen Mitte dieſer Woche wieder aufgen hrc vnnf wä
Zu den Beſprechungen ſind etwa ein Dutzend Firmen e==
Ausſichten der neuen Fühlungnahme werden als noch imd. w b
Ei zunkk
teilt.
Der Arbeitgeberverband, der Bielefelder Metallinds. Zupm i Me
Montag die Ausſperrung der in den angeſchloſſenen Begjnmiſtn
tigten 8—9000 Metallarbeiter beſchloſſen. Die Ausſpeu-ritern
Dienstag abend in Kraft.
In den geſtern unter Vorſitz des Schlichters von Wäſmde
ten Verhandlungen im Lohnſtreit in der Textilinduſtrie 2 7h miſ
Parteien dahin, in einigen Tagen die Verhandlungen wa.
men. Es befanden ſich ca. 5000 Textilarbeiter im Streiln
Der zum Konzern der Vereinigten Stahlwerke
gehöri=
betrieb Alfredhütte ſoll ſtillgelegt werden. Zwei HochinF
vor längerer Zeit ausgeblaſen worden; jetzt ſoll der dam
Ofen außer Betrieb geſetzt werden. Etwa 200 Arbeite:!
dieſe Maßnahme zur Entlaſſung kommen.
Die Verhandlungen der Rheinſchiffahrt (Arbeitgeb 40/
den Gewerkſchaften über eine Neuregelung des Lohn= und.
ſind geſtern endgültig geſcheitert. Die Rheinſchiffahrts
nunmehr verſuchen, durch eine unmittelbare Verſtändigy
Perſonal zu einer Senkung der Löhne zu gelangen. Dä=
Maßnahmen ſind bereits eingeleitet worden.
Bei der Bankfirma Lefo Langenbach in Mannheinn
ſtockung eingetreten. Ueber eine ruhige Abwicklung
wiü=
handelt.
Der franzöſiſche Saarbergfiskus beabſichtigt, mit Wir”
zember ſeine Preiſe entſprechend dem deutſchen Vorbild4y
herabzuſetzen.
Der Außenhandel der Vereinigten Staaten iſt nn
Handelsminiſterium herausgegebenen Statiſtik in den=
Monaten des Jahres um rund 2 Milliarden Dollar
Die Ausfuhr fiel gegenüber der gleichen Zeit des Vorjfy
Millionen auf 2952 Millionen Dollar und die Einfuhr
lionen auf 2401 Millionen Dollar.
Berliner Kursbericht
vom 11. November 1930
Deviſe
vom 11. Nox
Me
Danatbank
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
129.50
151.—
110.—
10.50
71.875
n
114.87
55.25
68.25
133.25
z.36
123.75
110.—
66.875
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern. /119.—
Harpener Bergbau 23.—
Hoeſch Eiſen
Bhil. Holzmann
Kali Aſchersleben 191.—
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgt=
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppell 47.—
115.—
140.125
86.75
75.50
76.—
70.50
79.50
71.—
35.50
59.50
75.50
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkal
Agsb.=Nrnb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
53.—
49.50
260.50
118.—
100.—
68.—
193.50
68.—
26.875
49.375
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Währung
R00 finn. Mk.
1100 Schillingl
100 Tſch.
100 Pengo
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
Kopenhagen 1100 Kronen
100 Kronen
12. Sta.
1 Pap. Peſo
1 Dollar.
100 Belga
100 Lire
100 Francs
Re
10.551
59.0
12.437
73.35:
3.C40
168.71
112.13
112.13
112.41
20.36
1.44
.1930
8.46
1.94
16 46‟
rief
0.571
9.18
12.45
73. 49‟
3 04
69.11
12 3.
112.3
12.6
20 40
1.444
1.201
58.58
21.94
16.50
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janeiro
Jugoſlawien 1100 Dif-
Portugal
Athen
Iſtambul
Kairo
Kanada
Uruguah
Fsland
Währ7
100 Frfa
100 Pelt
100 Gurt
1 Yen
Milre
100 Ess.
1100 Dr
1 türk..
1 ägypal
I1 canabi‟
1 Goldd
100 eſtru
Tallinn (Eſtl.) 100 eſtlxe
1100 Lar
Riga
Lohalbant, Koufmanditgefeafcaf-
Frankfurter Kurebericht vom 11. November 1930.
7% Dtſch. Reichsanl
„
6% Baden...
8% Bayern ....."
6‟
..
80 Heſſen v. 28
8‟
v. 29
6% Preuß. Staat
8% Sachſen.....
6% Sachſen.....
7% Thüringen ..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. ‟/.
Ab=
löſungsanl.
Dtſche. Anl. Ablö
ſungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe . . .
8% Baden=Baden.
6% Berlin .. . . . ..
8‟ Darmſtadt v. 26
8‟
„ b. 28
7% Dresden.
8% Frankfurt a. M.
Schäße. . v. 29
796 Frankfurt v. 26
6‟
v. 26
—
8% Mainz...
8% Mannheim v. 26
6‟
v. 27
80 München..
8% Nürnberg.
8% Wiesbaden ..
2.2
m.75
3½ Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr. .
Goldpfbr. / 91.75
8% „ Goldoblig/ 94
4½% Heſſ. Lds.-
Hyp.=Bk.=Liquid./ 83
7.% „Kom.-Obl.
Preuß. Lds.
for.-Anſt. G. Pf. 100
97
8½ „Goldobligl 97
93
85.75
99
Landeskomm.=
Bk. Girozentr. für
Heſſen.Goldobl.
8½Kaſſeler Land
kredit Goldpfbr.
8% Naſſ Landesb
4½% „Liqu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
+Ausl. Ser. I
FAusl. Ser, II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
8% Berl. Hyp.=Bk.
4½% „Liqu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp.=Bk..
%o „
4½% — Lig. Pfbr
„ Pfbr.=B1
4½9 „Lig. Pfrb.
3½ Mein. Hyp.=B
g - Lig. Pfbr
Pfälz. Hyp.=B
% „ Lia. Pfbr
8% Preuß.
Boden=
cred.=Bank . . ."
4½% „Lig. Pfbr.
8% Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bank
4½% „ Lig. Pfbr.
8% Rhein. Hyp. Bk
*
% Lig. Pfbr.
Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit ... . .
8½% Südd. Bod.=
Cred.=Bank ..."
4½% — Lig. Bfb.
2 Bürtt. Hyp.=B
6% Daimler=Benz! 66
97.75
98
85
100.
84.5
85
100
93.25
84.45
100
93
86. 25
99.25
94.5
86.75
100
87.5
103
87.7
100.25
100
92.25
R.
98
98.25
93
87.25
97.5
Dt. Linol. Werke
O glöckner=Werke
Mainkrw. v. 26
O Mittelb. Stahl
Salzmann u. Co.
7%Ver. Stahlwerke
8% BoigtckHäffner
J. G. Farben Bond=
5% Bosn. L.E.B
L. Inveſt.
Oſt. Schatze
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%
4%
480 Türk. Admin.
4½ „ 1. Bagdadl
4½ „ Zollanl.
4½% Unganr 1913
4½% „ 1914
Goldr.
4%
48
„ 1910
Altien
Tlg. Kunſtziide Uni
A. E. G........."
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauerei
„ Zellſtof
Bemberg, J. P..
Bergm. El.=Werke.
Brown BoverickCie
Buderus Eiſen...
Cement Heidelbere
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſe
Chem. Werke Alber.
Chade ........."
Contin. Gummiw
„ Linoleum
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr. ..
Erdöl ......
„ Gold= u. Silb.,
ſcheide=Anſtalt
83.5
92
80.25
80.25
Mr6
21.5
21.5
38.25
14.05
6.7
23.25
18.5
69
115.5
79
Rré
123
123
134.5
Dt. Linoleumwerke
„Eiſenhandel. .
Dyckerhoffu. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk..
EßlingenMaſchinen
ttlingen Spinnerei
Faber & Schleicher
J. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas ...
„Hof..
Geiling & Cie.
Geſlenk. Bergwer
Geſ. f.elektr. Unte
Goldſchmidt Tk
Gritzner Maſcht
Grün & Bilfing
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfbr
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer. . . ..
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
Ilſe Bergb. Stamm
„ Genüſſe
Junghans. . .
Kali Chemie. . . .
„ Aſchersleben.
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R.. . .
Klein, Schanzlin".
Klöcknerwerke ...
Lahmeyer & Co. ..
Laurahütte . . .
Lech, Augsnurg .
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
122.75
a7
43.5
28
157
83
117
63.5
218
115
27.25
123.25
191
94.5
120
69.25
136.25
Mite M
Mainz. Akt.=Br. . .
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb."
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſel
Oberbedarf .. . . ..
Phönix Bergbau ..
Reiniger Gebb. .
Rh. Braunkohlen".
„Elektr. Stamm.
„Metallwaren".
„ Stahlwerke . . .
Riebeck Montan. .
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke .."
Sachtleben A. G.
Salzdetfurth Kali.
Salzw. Heilbronn.!
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfabr.
Schriftg. Stempel
Schuckert Elektr. . .
Schwarz=Storchen
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halsfe
Südd. Immobilien
Bucker=A. G.
Svenska Tändſticks
Tellus Bergbau ..
Thür. Liefer.=Geſ.
Lietz Leonhard ..
Tucher=Brauerei.
Anterfranken
Beithwerke .
Ver. f. Chem. Ind.
„ Stahlwerke .. .
„ Strohſtoffabr.
Ultramarin ..
Bogtländ. Maſchin.
Voigt & Haeffner
73
149
72.75
90
49.6
132
A4
188
67
104
132.5
124
179.5
30
133
Mit4
Wegelin :5
Zellſtoff.
Waldt.-
Memn
Aig. Dt.*.
Badiſches
Bk. f. B::zi
Barmer?-
Baver. 4
Berl. Hio
Ste:
Comm.
Darmſt.
Dt. Bon 7
Dt. Eff.
Dresden n
Frankf. 4
hp..
Bidbl
Mein. Hrr
Oſt. Crebp
Reichsda=
Rhein. Er-
Südd. Ex
Wiener &
Württb.
A.,G.f.*
Allg. Lol2
7POt.RT=
Hapag.
Nordd. 2
Südd. E
Aa
K4
anpf im Dunkeln /
20.
(Nachdruck verboten.)
ffetlgever, was Sie da wollen. Aber wir werden
Leutzac fuhr fort.
mach ut auf aufmerkſam, daß das Material ſchnell und
z geligzi werden muß. Einzelheiten, die noch
tropfen=
teingeheanitzen uns nichts. Bedenken Sie, daß von
„Erfolgan Ausgang des Krieges abhängt. Es iſt die
Ayſervenges ausgepumpten Volkes, die wir jetzt bei der
Affenſipfe a. Weſten verpulvern. Ihre Nachrichten müſſen
Abre Gmolagen für diplomatiſche Schritte bieten.”
wertas Böhm ſagen.”
nemn noztins. Frau Doktor meint, ich ſoll an Piequards
1 Frezu treten —
ſer lie hu gar nicht ausreden.
geſchütt, mein Lieber, das iſt zu gefährlich!”
Riegte u aufmerkſam Zuhörenden klar, daß es beſtimmt
noßen carfſinns für die franzöſiſchen Behörden be=
Wnen eisdt zu wittern, wenn in dieſer Stadt ein neues
ſthuuftgucg wollte, und ſei es in der Maske eines
neu=
eiſenge Zudem ſei der Poſten auch wieder beſetzt,
grdurichit en Meiſter der Kanonenabteilung der Schnei=
Verktziſten Iren.
An. falcz Sie nur ruhig wieder nach Berlin zurück. Es
ns bleſ ſo. Die jetzt drüben arbeiten, ſind gewiegte
d wüuim durch Sie, als Neuling, nur geſtört werden.”
un ſch zi meine Miſſion erledigt zu ſein.”
a ter ſam’s mit einem Unterton des Bedauerns in der
m... Er ahu6 ſich auf die ſchweizer Tage gefreut und wäre
erne un ein wenig im Lande geblieben. Nun empfand
ganzuz eindung als ziemlich unwichtig und ärgerte ſich
Die usfrau mochte das gemerkt haben.
r. Heaßanſon, ſie bleiben doch noch ein paar Tage als
.ſt hieman Hauſe und ſpannen ein bischen aus, bevor ſie
Ri f!
v. Hna pflichtete ſeiner Gattin bei.
tun g bſtvennt lich laſſen wir dieſen Pſeudoſchweden noch
Wiszuſch in Berlin keinen ſo reizenden Dienſt haben,
ten iefbichtu rfuf wäre.”
eien 4.- Leutwyut ließ ſich nicht zweimal bitten, und küßte der
8 Ggatz Dankbar die Hand.
ſaß ſtim zu viert gemütlich beim Tee und war unge=
ſederrn beſten Fachſimpeln. Der Leutnant und auch
ſontm arten den ehemaligen Gaſtwirt von der
Gras=
e ng allem Möglichen, bis man zuletzt auf die ſelt=
Flebnaſ bei der Verhaftung des Prinzen zu ſprechen
ſoſer ſtar in ſeinem Element. Er war von jeher ein
Jähleruzweſen und hatte auf der Alm ſeinen Gäſten über
eweizl ſiſtweggeholfen.
Ein Roman aus der Wirklichkeit
Don Theo vom Berge
Beſonders das unter dem Prinzen angewandte Syſtem
wurde eingehend erörtert.
— — an den Prinzen direkt gingen nur die Berichte
Pie=
quards, da dieſer als ſein Sekretär galt. Ich bearbeitete mit
meinen Leuten Paris und den Norden, während Böhm die Küſte
im Auge behielt und Spezialiſt für Schiffsbewegungen und
Flug=
weſen war. Die Agenten in Bordeaux und Toulouſe arbeiteten
unmittelbar mit San Sebaſtian. So konnte niemals das ganze
Syſtem verraten werden, wenn einem plötzlich etwas zuſtieß.”
„Iſch weiß. Wie macht Ihr es denn jetzt?”
„Böhm hat noch einige dazu engagiert und die
Organiſo=
tion neu aufgezogen. Wir haben die Zentralſtellen anders
ge=
ſtaffelt und in eine G. m. b. H. für Schweizer Artikel
umgewan=
delt, deren Sitz in Paris iſt. Ich fahre als ſtändiger Kontrolleur
von Filiale zu Filiale, das ſind die Zentralſtellen und revidiere
die dort eingegangenen Beſtellungen und Abrechnungen. Haben
wir einen Poſten geſammelt, dann ſenden wir ihn an Neuburg
u. Co. in Genf, oder einer von uns fährt ſelbſt hin. Böhm und
ich ſind nämlich jetzt wieder Schweizer. Die ſpaniſchen Päſſe
ziehen nach dem Fiasko des Prinzen nicht mehr.”
Der Leutnant hatte ſich einige kurze Notizen mit unſichtbarer
Formalintinte gemacht.
„Es iſt nur für den Chef. — Doch, weils mir gerade
ein=
fällt, was war das damals mit dem Techniker Roggier von den
Farman=Werken?”
„Ich weiß es wicht genau. Er ſoll ein paar Pläne geklaut
haben, die für die Landesberteidigung wichtig waren. Man hat
inzwiſchen ſeinen Kopfpreis auf einhunderttauſend Franken
her=
aufgeſetzt.”
Moſer lächelte geringſchätzig.
„Ein Pappenſtiel, wenn man bedenkt, daß ſie für die
Er=
greifung der Frau Doktor eine halbe Million auswerfen. Man
könnte mit einem Male ſein Glück machen. Aber Spaß beiſeite,
dieſer Roggier ſoll indentiſch mit dem ſein, der den Prinzen
befreit hat. Böhm hat es von San Sebaſtian gehört.”
Die drei waren wirklich erſtaunt.
„Alle Wetter, das muß ein Kerl ſein!“
„Deswegen auch die hunderttauſend Franken.”
XVI. Kapitel.
Wenige Tage nachher ſaßen der Prinz und ſein treuer
Be=
gleiter der Frau Doktor gegenüber und berichteten ihre
Erleb=
niſſe bei der abenteuerlich aufgezogenen Flucht aus dem
Staats=
gefängnis von Vincennes. Die routinierte Frau unterbrach ſie
mit keinem Wort. Erſt, als das Geſpräch zu ſtocken begann,
brachte ſie es durch kurze, lebhafte Fragen wieder in Fluß. Ihr
ſtummer Blick forſchte währenddeſſen von einem zum andern.
( 25 fühlte eine geheime Unruhe, wenn er dieſem Weibe in
die Augen ſehen mußte, die in innerem Feuer glühten und die
unbeſchreiblich ſchön waren. Hier hieß es, hölliſch aufzupaſſen,
Kanäle schwemmen den Kaffee
zu den Aufbereitungsplätzen...
Das Fruchtſleisch der Kaſteekirschen wird entſernt und der Kaſtee
ge-
trocknet, verlesen, eingesackt.
Unter den vielen Millionen Sack Kafſee der Welternte die besten
her-
auszuſinden, ist eine besondere Kunst. Die besten Kaſſeekenner
be-
stätigen, daß Kafſee Has, der bekannte cofſeinfreie Bohnenkaſſee,
aus ganz hervorragenden Sorten besteht und en Geschmack und Arome
garnicht zu übertreſſen ist.
Versuchen Sie einmal 4 Wochen lang den vollkommen unschädlichen
Kaffee Hag, und Sie werden sich von seinen geschmacklichen und
ge-
sundheitlichen Vorzügen überzeust haben.
(I.Hbg. 164646
dem dieſe Frau war hn zehnſach berlegsen. Eim einigs,
un=
bedachtes Vort, eine unſichere Ausunft konnte ihn verraten und
dann
Ihm begann werklich warm zu werden. Er fühlte, daß ſeine
Haut feucht wurde, daß ſeine Pulſe ſchneller ſchlugen.
Anne=
marie Leſſer fragte das tolſte Zeug. Mit faſt hellſeheriſcher
Sicherheit kombinierte ſie die Dinge, ſprang von einem zum
anderen, notierte ſich die wichtigſten Teile und fragte plötzlich
mitten im Erzählen wieder dasſelbe. Das ſollte nun einer
aus=
halten. Am liebſten wäre er aufgeſtanden und gegangen, wenn
ſich dafür nur ein unauffälliger Grund geboten hätte. Und die
Rügen, die ſie erteilte.
(Fortſetzung folgt.)
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