Darmstädter Tagblatt 1930


06. November 1930

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Ginzelnmmmer 10 Pfennige

NN
R4
Tat
ter
R4
9

V
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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ngem Erſcheinen vom 1. Novemder

ben 2.18 Reichsmart und 22 Pfennig
G-ebolt 2.25 Reichsmart, durch die
imsmarl frei Haus. Poſtbezugspreie.
Nrdlgeld monatliſch 2.25 Reichsmari.
ür Aufahme von Anzeigen an
wird nicht übernommen. Nicht=
Rummern infolge höherer Gewalt
zu ſeher nicht zur Kürzung des
4 Nungen und Abbeſtellungen durch
nilmdlichteit für uns. Poſtiſcheckonie
zukburt g M 130

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit + verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 307 Donnerstag, den 6. November 1930. 193. Jahrgang

27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfs.
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breit) 2 Reichsmark.Anzeigen von auswärte 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm breite Rellame-
zelle
3.00 Reichsmarl. Alle Preiſe in Reichemark
ſ4 Dollar 420 Marft. Im Falle böhere
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw. erliſcht
ſede Verpfliſchtung auf Erfüllung der Anzelgen=
auſträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fägl jeder
Rabatt weg. Banſkonto Deutſche Banl und Darm
ſädter und Nationalbane

1 Spurutnon der keihgtegierung.

ir Miniſtergehälter und Abgeordnekendiäken um 20 Prozenk. Gehaltskürzung der Beamken
Atrl 1931 ab um 6 Prozenk. Jahreseinkommen unker 1500 Mk. von der Kürzung ausgeſchloſſen.
Einſchränkung des Perſonalaufwands in den öffenklichen Berwalkungen.

Berakungen im Reichsrak.
Buehſ chiedung des Wirkſchafts= und Finanz=
pühs
für den 20. November vorgeſehen.
twergewicht der deutſchen Innenpolitik liegt im
in Reichsrat, der auch am Mittwoch unter dem
azlers beraten hat. Der Arbeitsplan ſieht vor, daß
der Regierung entſprechend das geſamte Fi=
v
Wirtſchaftsprogramm am 20. Novem=
ſiu
ſchiedet werden ſoll. Der Kanzler, der am Mitt=
aſſchting
, noch mit verſchiedenen Ländervertretern ver=
te
wring am Abend die Bevollmächtigten bei ſich. Er
tie größten Schwierigkeiten behoben
Mss möglich ſein wird, das Programm durchzuhalten.
ff Steuergeſetzen, die dem Reichsrat bereits vorliegen,
iie der Einzelheiten von beſonderer Bedeutung nicht
B=troffenen. Die erſte Vorlage

die Gehaltskürzung

Ait

Mis,

ebbekannte Reichshilfe der Notverordnung vom Juli
Aizi- die Bezüge der Reichsbeamten, die der Wehr=
stegeld
= und Ruhegehaltsempfänger, ſowie aller an=
ülr
isempfänger vom 1. April 1931 ab um 6 Pro=
Bden Reichsminiſtern beträgt der Ab=
ozent
. Frühere Reichsminiſter, die wieder in den
Wenſt zurückgekehrt ſind, dürfen insgeſamt nicht mehr
ein amtierender Miniſter. Perſonen, deren
Ancker 1500 RM. jährlich liegen, ſind von
ſüung ausgenommen. Die Arbeitsentſchädigung
hug abgeordneten wird ebenfalls um 20 Prozent be=
Geſetz iſt bis zum 31. März 1934 befriſtet. Die
Ag bezieht ſich auf die Einſchränkungdes Per=
hiandes
in den öffentlichen Verwaltun=
11 ebenfalls einen
zenligen Abbau an dem Einkommen
u Länder- und Gemeindebegmken
ueſtellten der öffentlich=rechtlichen Körperſchaften vor.
Awcn Ländern frei, einen Kürzungsſatz
EProzent zu wählen. Die Länder können
Mung der Beamtengehälter im Verord=
s
des ſilgsſüge vornehmen.
Aiche Reichsbahngeſellſchaft und die öffentlich=rechtlichen
dihkel ſchaften werden ermächtigt, ebenfalls von der Ge=
Mraß er Beamten Gebrauch zu machen. Sehr wichtig iſt
Binnmung, daß die Einkommen der Länder=
irn
debeamten den Einkünften angepaßt
Kwie ſie gleichartige Reichsbeamte be=
Ach-ießlich müſſen noch bis zum 31. März 1935 alle in
Semeinden freiwerdenden Planſtellen des unteren
n Dienſtes, ſoweit ſie nicht mit unentbehrlichen Be=
werden
, nur mit geeigneten Wartegeld= oder Ver=
ourtern
beſetzt werden. Das gilt auch für 50 Prozent
Mönnden Stellen des gehobenen und mittleren Dienſtes.
Fe/Geſetz bezieht ſich auf die
AAPhenbegrenzung in den Haushalken des
eſches, der Länder und Gemeinden.
ſätze dürfen für die Jahre 1932/33 diejenigen von 1931
Mneiten. Gewiſſe Ausnahmen ſind zugelaſſen, wenn
eander die Ausgaben irgendwelcher örtlicher Verwal=
Eyſehmen oder der Zinſen= und Schuldendienſt ſich er=
Alle Mehreinnahmen in dieſen beiden Jah=
Rigen für Steuerſenkungen bzw. zur Ver=
uig
des Anleihebedarfes und zur Schul=
gzu
verwenden. Die vierte Vorlage regelt
M: Zuſchläge zur Einkommenſteuer
im Rechnungsjahr 1931.
iommen von mehr als 8000 RM. erhalten
ſckommensſteuerzuſchlag von 5 Prozent.
mnſteuer der ledigen Perſonen wird, wenn
ſichn 220 RM. im Monat überſteigt, zu der für die
Lid3t ſich ergebenden Lohnſteuer ein Zuſchlagvon
N: erhoben. Zuſchlagspflichtig ſind auch alle
Euatstantiemen, die mit einem Satz von
Dedacht ſind. Die Einkünfte aus dieſem Zuſchlag
Mießlich dem Reiche zu. Sehr weſentlich iſt auch das
Küüber die

Senkung der Realſteuern.

Juame Kürzung tritt auch hier ab 1. April 1931 in Kraft
lach auf die Grundſteuer und Gewerbeſteuer ( Real=
jander
und Gemeinden). Ab 1. April 1931 dürfen den
ver Länder und Gemeinden keine höheren Sätze zu=
Derden als die bis zum 1. Oktober 1930 beſchloſſenen
hmter Abzug der Senkungsſätze. Weiter darf die Ge=
dungsſteuer zu keinem höheren als den bis zum Ok=
Veſchloſſenen Steuerſätzen erhoben werden. Der Kreis
Michtigen darf über den Stand vom 1. Oktober 1930

nicht hinausgehen. Der Senkungsſatz beträgt bei der
Grundſteuer 10 Prozent, bei der Gewerbeſteuer 20 Pro=
zent
. Für Wohngebäude, die vom 1. April 1931 bis 1. März 1934
bezugsfertig werden, tritt bis zum Ende des Kalenderjahres 1938
eine Befreiung von der Grundſteuer der Länder und Gemeinden,
ſowie von der Einkommens=, Körperſchafts=, Vermögensſteuer und
Aufbringungsumlage ein.
Mik oder ohne Arkikel 482
Der Kanzler beim Reichspräſidenken. Neubildung
der Grünen Fronk.
* Berlin, 5. Nov. (Priv.=Tel.)
Reichskanzler Dr. Brüning hat am Mittwoch dem
Reichspräſidenten Vortrag gehalten. In erſter
Linie handelte es ſich um die Agrarvorlagen. Der Kanz=
ler
hat bereits im Reichsrat angekündigt, daß die entſprechenden
Maßnahmen in nächſter Zeit ergriffen werden ſollen. Die Vor=
lagen
ſind aber dem Reichsrat noch nicht unterbreitet. Vermut=
lich
handelte es ſich darum, in welchem Tempo die weiteren
Hilfsmaßnahmen für die Landwirtſchaft durch=
geführt
werden ſollen, ob ſie den Weg über den Reichsrat geben
oder ob mit Rückſicht auf die Notlage für dieſen Teil des Ne=
formprogramms
jetzt bereits der Artikel 48 benutzt werden ſoll.
Die praktiſche Vertretung der landwirtſchaftlichen Intereſſen
hat in der letzten Zeit darunter gelitten, daß die Grüne Front,
die Miniſter Schiele vor einem Jahr als Ausdruck des Ein=
heitswillens
der deutſchen Landwirte zuſammen gebracht hatte,
über die politiſchen Gegenſätze bei der Reichstagsauflöſung ge=
ſprengt
wurde. In letzter Zeit ſind Beſtrebungen im Gange,
die abgeriſſenen Fäden wieder anzuknüpfen, wie es ſcheint, mit
Erfolg. Jedenfalls hören wir, daß die Verhandlungen über die
Neubildung der Grünen Front bereits unmittelbar vor dem
Abſchluß ſtehen.
Die lehte Eniſcheidung über das Pregrgam
beim Reichskag.
Inzwiſchen wird von links her verſucht, die Sozialdemo=
kraten
nervös zu machen mit der Ankündigung, daß die Regie=
rung
das Programm im Wege der Notverordnung vor Beginn
des Reichstages verordnen werde. Der Kanzler hat ſchon früher
ſolche Abſichten dementieren laſſen und ſchickt jetzt die Germa=
nia
vor, um ausdrücklich feſtſtellen zu laſſen, daß nach der Er=
ledigung
durch den Reichsrat die Vorlagen dem Reichstag zuge=
leitet
werden. Das Kabinett hoffe, daß die Beratungen im
Reichstage am 3. Dezember beginnen können, ſo daß die Ent=
ſcheidung
ganzordnungsmäßig beim Reichstag liege.
Dann, ſo heißt es weiter, werden die Parteien wie=
derum
zu zeigen haben, ob ſie die Not des Deut=
ſchen
Volkes verſtehen und ob ſie bereit ſind, mit
einem Höchſtmaß von Veranwortungsgefühl
dieſer Not zu ſteuern. Das iſt das Vernünftigſte, was
die Regierung in dieſem Augenblick ſagen kann. Schließlich iſt
der Artikel 48 nur ein Behelf für den äußerſten Notfall. Die
Regierung droht alſo vorläufig nur damit, daß ſie zu dieſem
Ausweg greifen müſſe, falls der Reichstag verſagt. Das würde
bei normalem Verlauf erſt in der zweiten Hälfte des Dezembers
eintreten, alſo unmittelbar vor Weihnachten. Wir deuteten aber
bereits an, daß auch Umſtände eintreten können, die das Kabi=
nett
zu früherem Handeln zwingen könnten, wenn nämlich die
Ausſchußverhandlungen über die Juliverordnungen negativ ver=
laufen
.
Heſſiſche Polikik.
* Beſonders in Oberheſſen iſt das Wettrennen zwiſchen
Landbund und Nationalſozialiſten um die bäuerlichen Stimmen
recht ſcharf getvorden. Das wirkt ſich auch in der Antragſtellung
beim Landtag aus. Geht heute ein Antrag des Landbundes
ein, dann folgt prompt ein ähnlicher der anderen Seite und
umgekehrt. Jetzt war Abg. Dr. Werner (N.S.) am Zuge, und
er hat viel getan. Gegen den Innenminiſter reitet er eine
Große Anfrage wegen unangebrachter Aufwendun=
gen
für Polizeizwecke‟. Es handelt ſich hierbei erneut
um den Friedberger Exerzierplatz, mit dem ſich der Landtag
ſchon beſchäftigt hat. In einem weiteren Antrag rückt Abg.
Werner der ſchreienden Bretter= und Plakatreklame auf dem
Lande, die häufig das Landſchaftsbild verſchandelt.
zu Leibe. In einem weiteren Antrag wird von der Regierung
verlangt, ſelbſt und auch im Reichsrat alles zu tun, was für
die Landwirtſchaft und geſamte heſſiſche Volkswirtſchaft auf
ſteuerlichem, zoll= wirtſchafts= und finanzpolitiſchem Gebiet mög=
lich
iſt. Schließlich ſoll ein alter Wunſch des Abg. Werner
während der Beſtell=, Sommer= und Erntezeit die Laden=
ſchlußſtunde
in überwiegend landwirtſchafttreibenden Orten
ſpäter gelegt werden.
Der Landbund beantragt, ſofort beim Landesarbeitsamt
Frankfurt a. M. vorſtellig zu werden, damit die Holzhauer
für die Fällung des Holzes in Gemeinde= und Staatswaldungen
nicht von den Arbeitsämtern, oder deren Nebenſtellen vermittelt
werden, wie das die Arbeitsämter beabſichtigen, ſondern ihre
Auswahl den Gemeindebehörden und Ober=
förſtereien
überlaſſen bleibt.

Tſchechiſche Beklemmung.
Die Furcht vor dem Auslande. Ein bezeichnender Antrag:
Ausweiſung aller Auslandskorreſpondenten aus der
Tſchechoſlowakei.
Von unſerem C=Korreſpondenten.
Prag, Anfang November.
Im Zuſammenhang mit den Ereigniſſen, die durch die Auf=
führung
deutſcher Tonfilme in der tſchechiſchen Hauptſtadt her=
vorgerufen
worden ſind, mit dieſem von der tſchechiſchen Aſphalt=
preſſe
geſchaffenen internationalen Skandal, hat dieſer Tage ein
tſchechiſches Blatt eine Forderung erhoben, die deutlich zeigt,
daß die Tſchechoſlowakei den Ehrgeiz hat, ſich radikalere Metho=
den
anzueignen, als Muſſolini ſie im Intereſſe des guten Rufes
Italiens zu befolgen für angezeigt hält: das Blatt verlangt, da
ihm die Berichte der Prager Korreſpondenten reichsdeutſcher,
öſterreichiſcher und überſeeiſcher Zeitungen über den Tonfilm=
ſkandal
mächtig auf die Nerven gegangen ſind, nichts mehr und
nichts weniger als die Ausweiſung aller auslän=
diſchen
Zeitungskorreſpondenten, die in einem
der Würde und dem Anſehen der tſchechoſlowakiſchen Republik
abträglichen Sinne ſchreiben und die Weltöffentlichkeit über die
inneren Vorgänge in der Tſchechoſlowakei in einem Sinne infor=
mieren
, der die Gaſtfreundſchaft mißbrauchen heißt. Da natür=
lich
der allmählich zu einer grotesken internationalen Berühmt=
heit
aufrückende Primator Baxa von Prag der †ᛋᛋ Auslands=
korreſpondenten
wegen eine Reviſion ſeiner politiſchen Einſtel=
lung
(die Deutſchenhaß mit tſchechiſchem Größenwahn paart)
nicht vorzunehmen geneigt iſt, erſcheint ihm und der von der
tſchechiſchen Chauviniſtenpreſſe beeinflußten Bevölkerung es
iſt die gleiche, die auf das Signal der Hetzpreſſe hin Steine auf=
las
und ſie gegen das Deutfche Haus, gegen das Deutſche Thea
ter und gegen deutſche Geſchäfte ſchleuderte das einfachſte
Mittel zur Abtötung unerwünſchter Kritik die Kündigung der
ſogenannten Gaſtfreundſchaft Prags für die Mitarbeiter der gro=
ßen
Auslandspreſſe.
Nun, die Idee iſt nicht nen. Wer Gelegenheit hat, die ſeit
Jahren mit Geldern des tſchechiſchen Propagandafonds finan=
zierte
Tſchechoſlowakiſche Korreſpondenz zu verfolgen, ein
Mitteilungsblatt, deſſen Druckkoſten ſich erſparen ließen, weil
fünf Schreibmaſchinendurchſchläge für den Kreis ihrer Abneh=
mer
genügen würden, der weiß, daß man in Prag ſchon ſeit
langem bemüht iſt, die unangenehmen Rezenſenten zu beſeitigen,
die der tſchechiſchen Chauvinismus=Komödie in den Korreſpon=
denten
der ausländiſchen Zeitungen erſtanden ſind, ſeit faſt alle be=
deutenden
Zeitungsverlage die Notwendigkeit einer eingehen=
deren
Berichterſtattung über die Vorgänge in der Tſchechoflowva=
kei
, in der dreieinhalb Millionen Deutſche zu leben gezwungen
ſind, erkannt haben. Dieſe Tſchechoſlowakiſche Korreſpondenz,
die ſich darin gefällt, mit allerhand Spitzfindigkeiten darzutun,
wie wenig Urſache eigentlich das Ausland bat, ſich um die
inneren Vorgänge im konſolidierten tſchechiſchen Staat zu
bekümmern, zetert ſeit Jahr und Tag gegen die Berichterſtatter
insbeſondere reichsdeutſcher und öſterreichiſcher Blätter, nennt
ihre Auslegung der innerpolitiſchen Verhältniſſe in der Tſchechei
läppiſch und gehäſſig und iſt naiv genug, der Erwartung Aus=
druck
zu geben, daß die Journaliſten bei ihrer Berichterſtattung
ſich von ähnlichen Vorausſetzungen leiten laſſen ſollten, wie ſie
ſelbſt, die von der Regierung Gnaden vegetierende Korreſpon=
denz
, ſie als nützlich und wünſchenswert erachtet . . . Cs gibt
auch eine deutſchgeſchriebene Preſſe in der Tſchechoſlowakei, die
der Tſchechoflowakiſchen Korreſpondenz ihre Spalten öffnet
und ſich mit ihren überaus lohalen Gedankengängen identifi=
ziert
. Ihre Zuſammenhänge mit der Prager Negierung ſind
aber ſo klar, daß das Sudetendeutſchtum über die von ihr publi=
zierten
politiſchen Aufſätze der Tſchechoſlowakiſchen Korreſpon=
denz
ſtillſchweigend zur Tagesordnung übergeht, woraus ſich
allerdings für die Verwaltung des tſchechiſchen Propaganda=
fonds
die unerfreuliche Tatſache ergibt, daß die für die loyale
Durchdringung der Oeffentlichkeit ausgeworfenen ſehr erheb=
lichen
Summen bisher ſo gut wie nutzlos verpulvert worden
ſind. Mehrmals unternommene Verſuche, mit den Weisheiten
der Tſchechoflowakiſchen Korreſpondenz ein dem tſchechiſchen
Ohr fympathiſch klingendes internationales Echo her=
vorzurufen
, ſind an der Charakterfeſtigkeit der deutſchen Preſſe
im Inland ſowohl wie außerhalb der tſchechiſchen Staatsgrenzen
geſcheitert, obwohl, was nicht verſchwiegen werden ſoll, kein
Zweifel darüber beſteht, daß das Prager Außenminiſterium eine
ſchöne Stange Geldes opfern würde, wenn insbeſondere die
bedeutende Auslandspreſſe ihre Spalten einer ſagen wir
wohlmeinenden Beurteilung jener Politik öffnen würde, von
der man in Prag im Hinblick auf den Nationalſtaatsgedanken
nicht abgehen zu können vermeint.
Verſtändlicher Weiſe geht man in dieſer Richtung, weil man
mit Recht den Erfolg dahin zielender Verſuche anzweifelt, mit
beſonderer Vorſicht zu Werk, aber von Zeit zu Zeit erfährt die
Oeffentlichkeit doch einiges aus den Geheimniſſen des tſchechi=
ſchen
Propagandafonds. Kurt Hillers Veröffentlichungen über
die Geldquellen der deutſchen Paziſiſtenbewegung ſind in Prag
mit betroffenem Schweigen beantwortet worden: mit dem
Schweigen des Schuldbewußtſeins. Die Verlegenheit über die
Aufdeckung der Vorgänge hinter den Kuliſſen der ſogenannten
deutſchen Pazifiſtenbewegung, die nichts anderes iſt als ein In=
ſtrument
zur Aufrechterhaltung und Verteidigung der unheil=
vollen
Friedensverträge, hat ſelbſt der ſo plauderfreudigen
Tſchechoſlowakiſchen Korreſpondenz die Rede verſchlagen .."
Umſo begreiflicher wird die Nervoſität über die in der Tſchecho=
ſkowakei
tätigen Auslandskorreſpondenten, die über die hier
herrſchenden Agitationsmethoden ſo ſehr im Bilde ſind, daß ſie
die Weltöffentlichkeit jeweils mit zutreffender Sicherheit davon
unterrichten können, in wie ſchroffem Gegenſatz die politiſche
Entwicklung im tſchechiſchen Staate zu der auf allen Kongreſſen
und Konferenzen als notwendig betonten Befriedungs= Beſtre=
bungen
ſteht. Daß es in Oeſterreich eine vom tſchechiſchen
Außenminiſterium gekaufte Preſſe gibt, iſt bekannt; weniger be=
kannt
dürfte hingegen die Tatſache ſein, daß auch im Deutſchen
Reich Zeitſchriften erſcheinen, deren Herausgabe von Prag aus
finanziert wird. Dieſe allerdings bisher ſo gut wie erfolglos
gebliebenen Blättchen ſegeln unter der täuſchenden Bezeichnung
offizieller Organe ſudetendeutſcher Bünde und Vereine. Bei
dieſen Vereinchen handelt es ſich um Organiſationen, die von

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Seite 2

Donnerstag, den 6. November 1930

einzelnen aus der Tſchechoſolwakei nach Deutſchland geſchickten
Leuten gegründet wurden. Unter dieſen ſogenannten Sudeten=
deutſchen
befinden ſich einige recht anrüchige Geſellen, die, als
Parteiſekretäre oder Journaliſten entgleiſt, draußen mit tſchechi=
ſchem
Geld Organiſationen ins Leben rufen, die keinen anderen
Zweck haben, als die ſeit Jahrzehnten im Reich anſäſſigen
Deutſchböhmen, Deutſchmähren und Schleſier mittels der ſchon
gekennzeichneten Zeitſchriften über die innerpolitiſchen Verhält=
niſſe
der Tſchechoſlowakei in einem Sinne zu informieren, der
den Abſichten der Prager alltſchechiſchen Bürokratie entſpricht.
Selbſtverſtändlich iſt der Erfolg dieſer mit erheblichen Koſten
verbundenen tſchechophilen Tätigkeit, durch die der Wahrheit
entſprechenden Berichte der Auslandskorreſpondenten ſo ſehr
bedroht, daß es begreiflich iſt, wenn immer wieder der Ruf er=
hoben
wird, dieſe unangehnemen Kritiker des öffentlichen Lebens
in der Tſchechoſlowakei mundtot zu machen.
Daß dieſe Forderung der begreiflichen Angſt vor dem Aus=
lande
, das die Wahrheit nicht erfahren ſoll, entſpringt, bedarf
einer beſonderen Hervorhebung nicht. Sie iſt indeſſen als Cha=
rakteriſtikum
der dem größten Teil des tſchechiſchen Volkes eige=
nen
Mentalität wert, an den Pranger geſtellt zu werden
als das neueſte Kapitel der politiſchen Prager Methoden, die
nicht ſo leicht von einem anderen Staatsweſen übertroffen
werden können!


Frankreich und die Weltwirkſchaftskriſe.

Erklärungen des Unkerſtaaksſekrekärs Boncet
vor dem franzöſiſchen Wirkſchaftsraf.

EP. Paris, 5. November.
Unterſtaatsſekretär, Frangois Poncet hielt heute vor dem
Nationalen Wirtſchaftsrat, deren Sitzung er präſidierte, eine
große Rede über die Wirtſchaftslage in Frankreich und in der
Welt. Der Wirtſchaftsrat wird auf ſeiner diesjährigen Tagling
zwei Fragen prüfen, nämlich die einer vereinigten Aktion der
verſchiedenen Staaten und die Kalenderreform.
Außerhalb Frankreichs, ſo begann Poncet ſeine Rede, ſcheine
es nicht, daß die Kauf= und Konſumkraft der Völker beſſer ge=
worden
iſt, noch daß neue Märkte ſich erſchloſſen hätten oder daß
die Anſtrengungen, die Produktion einzudämmen, entſcheidende
Reſultate gezeitigt hätten. In Frankreich machten ſich hie
und da Anzeichen von Müdigkeit bemerkbar; die Ge=
ſchäfte
ſeien ſchwieriger, die Konkurrenz ſtärker, die Beſtellungen
kleiner und der Gewinn geringer geworden. Es gebe zwar keine
Arbeitsloſigkeit, aber die Kurzarbeit ſei in Erſcheinung getre=
ten
. Trotzdem glaubt der Redner, daß Frankreich das
Recht habe, optimiſtiſch zu ſein, denn Frankreich halte
mit ſeinen 50 Milliarden Goldreſerven ein bedeutendes finan=
zielles
Potentiel in Händen, und die meiſten ſeiner Unterneh=
mungen
ſeien urgeſund und verfügten über bedeutende Reſer=
ven
. Frangois Poncet kam darauf auf das Zollſchutz=
Syſtem zu ſprechen. Es ſei oft das einzige Mittel, die Schwie=
rigkeiten
der Produktion zu mildern, aber man dürfe die Gren=
zen
des Zollrechtes nicht vergeſſen; denn ſoviel Nutzen der Zoll=
ſchutz
bringen könne, ſo großen Schaden könne er auch anrichten.
Es ſei klar, daß die übertriebene Anwendung des
Zollſchutzes die Wirtſchaft belaſte; die Käufe im
Ausland würden geringer, die Verkäufe ins Ausland eben=
falls
geringer. Dieſe Politik ſuche Rußland zu verwirklichen
mit ſeinem Wirtſchaftsprogramm, das, wenn es zum Ziel führe,
ihm erlaube, für ſich allein zu leben, ohne auf das Ausland an=
gewieſen
zu ſein. Fruchtbarer jedoch als eine Rettung
der Preiſe durch Zölle bleibe die Herabſetzung
der Geſtehungskoſten.
Aus der weiteren Rede Poncets ſind noch die Stellen bemer=
kenswert
, wo er von der Rolle des Völkerbundes in
wirtſchaftspolitiſcher Hinſicht und den internationa=
len
Wirtſchaftskartellen ſpricht. Er wendet ſich gegen diejenigen,
die in den Völkerbund zu große Hoffnungen ſetzen, denn die
Umänderung in unſeren Gebräuchen und Einrichtungen, ſagte
er, ſeien die größten und tiefſten, die die Menſch=
heit
je gekannt habe und jedermann wiſſe, daß ſolch große
Revolutionen nicht Jahre, ſondern Jahrzehnte, ja ſogar Jahr=
hunderte
erfordern würden. Ein erſtes Reſultat ſei aber be=
reits
erreicht worden: Daß man gemeinſam praktiſche =
ſungen
auf dem weiten internationalen Gebiet
ſuche. Als Frangois Poncet auf die internationalen Wirtſchafts=
vereinigungen
und Kartelle zu ſprechen kam, unterſtrich er beſon=
ders
die Bedeutung der Regierungskontrolle in
den Kartellen, die keinerlei dunkle Verſchwörung mit dem
Ziele einer ungerechtfertigten Erhöhung der Preiſe werden dürf=
ten
. Man müſſe jedoch von der Nützlichkeit der Kartelle überzeugt
bleiben, denn man ſuche heute auszuſtreuen, daß der Gedanke der
Kartelle Schiffbruch erlitten habe. Das ſei eine falſche und ge=
fährliche
Meinung, und man laufe Gefahr, die Kräfte zu lähmen,
die im Gegenteil doch ermutigt werden müßten. Die Gegner
Der Jugendfreund.
Zum zweihundertſten Todestage Kattes
am 6. November 1730.
Von Sophie Lederer=Eben.
Es war im Juni, als Hans Hermann von Katte ſeinen
angebeteten Freunden, dem Kronprinzen Friedrich und der Prin=
zeſſin
Wilhelmine von Preußen (deſſen Schweſter) von ſeiner
Novemberſeele ſprach. Der Vater der Königskinder Fried=
rich
Wilhelm I., war auf Reiſen. Vorgeſtern waren die bepack=
ten
königlichen Reiſewagen aus dem Schloßhof gepoltert. Unge=
hindert
konnten für eine Weile die verbotenen Zuſammenkünfte
zriſchen den königlichen Geſchwiſtern und dem Leutnant im Corps
des Gens d’armes ſtattfinden, der das Verſchwenderiſche ſeiner
Lebensführung von ſeinem Großvater mütterlicherſeits, dem
Miniſter Friedrichs I. Grafen Wartensleben, überkommen hatte
und mehrfach inſubordiniert geweſen war. Beides dem ſpar=
ſamen
Soldatenkönig Dornen im Auge.
Alle drei ſtanden jetzt am geöffneten Fenſter des Stadt=
ſchloſſes
zu Potsdam. Der Duft des ſommerlichen Parkes, der
Blätter und Bäume ſtrich über ſie hin, als Hans Hermaun von
Katte kundtat, daß ſeine Novemberſeele, die unglaubliche,
anſcheinend unbegründete Schwermut, die ihn manchmal über=
fiele
, wohl ein Teil ſeines Weſens ſein müſſe. Es gäbe da=
gegen
kein Remedium, er nähme ſie mit auf ſeine wilden, außer=
dienſtlichen
Ritte über die melancholiſche Ebene der Mark, ſie
folge ihm in den Prunk der Hofbälle in Monbijou, wo Wil=
helmine
reizend anzuſehen, häufig das Klavier mit Hingabe
ſchlug und in Selbſtvergeſſenheit tanzte. Selbſt Friedrichs und
Wilhelminens blauflammende Augen vermöchten nicht, den
Spuk zu bannen. So ſähe er jetzt im Augenblick Katte er=
blaßte
wenn er mit halben Blicken hinſchaue, die Blätter des
gegenüberliegenden Schloßparkes gelb und fallend; fixiere er
ſie aber genau, ſo läßen ſie grün und feſt an den Aeſten. Dabei
beugte er ſein Geſicht wie hilfe= und troſtſuchend zu Wilhelmine.
Die fröſtelte an dem lauen Juniabend. Sie ſah Kattes pocken=
narbiges
Geſicht dicht über dem ihren und ſeine über den Augen
zuſammengewachſenen dichten Brauen. Die ſtanden über den
dunkel lichternden Augen wie ein breiter, unheilverkündender,
tragiſcher Strich. Hieß es nicht im Volksmund, ſolche zuſammen=
gewachſenen
Brauen deuten auf frühen gewaltſamen Tod?
Der Kronprinz, ſchmal, ſchlank, ſchritt zum Kamin, trom=
melte
ungeduldig auf die Steinplatten. Doch zog auch er den
ſeidenen Schlafrock, den er in Abweſenheit ſeines Vaters zu
tagen pflegte, unwillkürlich feſter um ſich, als Kattes verſtörtes

Bom Tage.

Die Reichsregierung hat jetzt auch Verhandlungen
eingeleitet mit dem Ziel, die Gehälter der leitenden Be=
amten
bei Organifationen und Unternehmungen, die
mit Neichsgeldern arbeiten, herunterzuſetzen.
Der Reichsaußenminiſter beabſichtigt, demnächſt eine Reiſe
nach Oſtpreußen anzutreten, um ſich an Ort und Stelle über die
drängenden Fragen zu informieren.
Die engliſche Regierung hat den Reichsarbeitsminiſter
Dr. Stegerwald zum 15 November nach London ge=
beten
zu Beſprechungen über den Achtſtundentag und einige Spezial=
fragen
wie z. B. Beſchäftigung von Hafenarbeitern uſw. Der Miniſter
wird dieſer Einladung folgen.
In ganz Oeſterreich wurde am Mittwoch die Suche nach
Waffen in einzelnen Provinzorten, ſo in Linz und Bruck an der
Mur, unter den gleichen militäriſchen und Polizeimaßnahmen wie am
Dienstag fortgeſetzt.
Der italieniſche Senator Luigi Facta, der letzte Mi=
niſterpräſident
vor dem fasciſtiſchen Regime, iſt im
Alter von 69 Jahren in ſeiner Heimat Pinerolo (Piemont) ge=
ſtorben
.
Nach Meldungen aus Angora wird der türkiſche Außen=
miniſter
Ruſchdi Bey auf ſeiner Rückreiſe von Genf Nom
einen Beſuch abſtatten, um mit den dortigen Stellen gewiſſe
wichtige Fragen zu erörtern. In politiſchen Kreiſen glaubt man, daß
die aufeinanderfolgenden Begegnungen türkiſcher, griechiſcher, ungariſcher
und bulgariſcher Staatsmänner auf die Bildung eines neuen
politiſchen Blocks im nahen Oſten hindeuten, an dem Ita=
lien
ſich beteiligt habe.
Bei einer ſchweren Schlagwetter=Exploſion bei Obio
wurden 130 Bergleute verſchüttet. Es iſt bis jetzt nicht gelungen, zu
ihnen vorzudringen.

der Kartelle zitierten das Kupferkartell, den kanadiſchen Getreide=
Pool und den Stevenſon=Plan. Die Fehler, die hier begangen
worden ſeien, lägen nicht in der Methode, ſondern in der falſchen
Anwendung oder in einem Irrtum in der Auffaſſung. Zweifels=
ohne
ſeien nicht alle Produktionszweige für Kar=
telle
geeignet, aber wo ſie ſich eigneten, ſcheine es
wohl, daß die internationale wirtſchaftliche Ver=
einigung
, welche ohne Rivalitätsgeiſt unter der
Kontrolle, der Regierungen alle Intereſſie=
renden
gruppiere, mit dem Ziele einer ver=
nünftigen
Anpaſſung der Produktion an die
Konſumtion und einer gleichmäßigen Vertei=
lung
der Märkte, daß ein ſolcher internationaler Zuſam=
menſchluß
das geeignetſte Verfahren ſei, um der
wirtſchaftlichen Kriſe in der Welt abzuhelfen.
Kriegsſchulden und Welkwirtſchaft.
* Londoner Blätter laſſen ſich aus New York melden, daß
der Gouverneur der Federalreſervebank Harriſon, der un=
mittelbar
vor einer Europareiſe ſtehe, den von ihm ausgearbei=
teten
Plan für ein Moratorium der alliierten Zahlungen auf den
Widerſpruch einzelner europäiſcher Regierungen zurückgeſtellt
habe, und jetzt in London, Paris und Rom das Problem der
Reparationen und der Kriegsſchulden beſprechen wolle. Wir
halten es für ſelbſtverſtändlich, daß Herr Harriſon die Fahrt
nach Europa jetzt nicht nur antritt, um ſeine Viſitenkarte abzu=
geben
. Bei ſeinen Erörterungen wird unzweifelhaft das
ſchwierige Problem der Weltwirtſchaftskriſe
und der Kriegsſchulden im Mittelpunkt ſtehen.
Auch in Berliner Kreiſen rechnet niemand mit der Mög=
lichkeit
, daß gerade von dieſer Seite her ein offizieller
Schritt erfolgen wird. Jetzt, nachdem für die gegen=
wärtige
Regierungspartei in Amerika ungün=
ſtigen
Wahlausgang noch weniger als vorher. Zweifel=
los
ſind die Finanz= und Wirtſchaftskreiſe zu der Ueberzeugung
gelangt, daß nur durch eine Neuregelung der
Kriegsſchuldenzahlungen eine Geſundung
auch der Weltwirtſchaftskriſe eingeleitet werden kann.
Der Zwang der wirtſchaftlichen Tatſachen iſt zwar ſtark, aber
ſehr ſtark ſind auch die politiſchen Abſichten der amerikaniſchen
Regierung mit dem Problem der Kriegsſchulden verbunden. Das
Wort Abrüſtung dürfte bei der Betrachtung des Reparations=
problems
durch die amerikaniſche Brille nicht vergeſſen werden.
Für Deutſchland iſt von größtem Intereſſe, daß es bei evtl.
Verhandlungen um eine Verringerung der Reparationsver=
pflichtungen
nicht wieder die Rolle des Schwächſten ſpielen muß,
weil es ſelbſt im eigenen Hauſe keine Ordnung ſchaffen konnte.
Daher iſt, was der Kanzler deutlich betont hat, auch das Fi=
nanzprogramm
ein Teil aktiver Außenpolitik.
Die deutſchen Reparationszahlungen und =lieferungen wirken
ſich ganz erheblich in der Weltwirtſchaft aus. In einem ſolchen
Rahmen würden bei geſunden und ſtarken Reichsfinanzen unſere
Ausſichten gegenüber der Einheitsfront der Siegerſtaaten ganz
anders einzuſchätzen ſein.
Geſicht im ſinkenden Abend ſtand. Um des Kronprinzen Mund
ſtand ein wegwerfendes Lächeln. Er ſpöttelte, Katte wolle ſich
intereſſant machen mit ſeiner Novemberſeele; das käme davon
wenn man ſich ſelbſt allzu wichtig nähme! Man lebe doch Gott
ſei Dank nicht mehr im finſteren Mittelalter. Aufklärung, meinte
der Sechszehnjährige, habe doch den Glauben an ein zweites Ge=
ſicht
längſt in die Rumpelkammern geworfen! Es genüge ja,
daß man vor den Tyranneien ſeines Vaters in Dienſt und
Familie kaum zu atmen wage. Katte ſolle ihnen nicht die
ſeltene Zuſammenkunft mit Grillen verderben!
Katte ſchlich traurig zum Spinett, ſchlug ein paar Töne an,
die in dem hohen Raum ſeltſam, geſpenſtiſch nachhallten. Selbſt
dieſen geliebten Geſchwiſtern gegenüber durfte er ſeine Seele nicht
preisgeben. Dieſe Beiden lebten doch in einer Welt mit ihm, die
von der ſie umgebenden Welt deſpotiſcher, geiziger Strenge ſo
verſchieden war, wie Feuer vom Waſſer ſich ſcheidet. Der Prinz
hatte durch ſeine Mutter Sophie Dorothea das noble, für Künſte
und Wiſſen begeiſterte Stuartblut in ſich. Er ſchrieb Briefe an
die Könige nach Paris und London, an den Kaiſer in Wien, um
Geld zu erlangen. Er machte Schulden, tonnte nicht leben inner=
halb
des Bannkreiſes puritaniſcher Strenge, er hatte, Katte
gegenüber, leiſe, doch deutlich, ſchon oft das Wort Flucht ausge=
ſprochen
Flucht in das großartige Leben am Hofe des eng=
liſchen
Oheims. Flucht an den verderbten, aber reichen und
ritterlichen Hof des prachtliebenden Auguſt des Starken in Dres=
den
. Flucht, meinte der Kronprinz inimer, ſei nicht Aufſtand,
nicht Rebellion. Wie könne er, der Thronfolger, die Soldaten,
die er ſelbſt einmal kommandieren folle, aufwiegeln gegen ihren
oberſten Kriegsherrn? Flucht ſei das Unumgängliche, weil das
Anſtändigſte; ſo hatte der Kronprinz gemeint. Sei nicht Peter
der Große als Kronprinz auch auf Reiſen geweſen?
Katte war ſich bewußt, immer vor einem gewalttätigen
Schritt gewarnt zu haben. Nicht aus einem Pflichtgefühl heraus.
denn der Enkel des Grafen Wartensleben, der den Hof des erſten
Preußenkönigs; mit Glanz, Prunk und Verſchuldungen über=
laden
hatte, liebte die Schönheit, ſehnte ſich nach Freiheit und
haßte den Krückſtock Friedrich Wilhelm I. Aber aus einer dunk=
len
Ahnung, aus ſeiner Novemberſeele heraus, ſprach, warnte,
bat, flehte Katte. Er wußte dennoch, der Kronprinz wartete nur
auf einen Augenblick, vielleicht auf die Reiſe an den Rhein, die
der König plante, um aus ſeiner Gefolgſchaft zu entweichen,
die Rheingrenze und damit England oder Frankreich zu erreichen.
Als Katte das Schloß verließ auf heimlichen Wegen, denn
auch jetzt war das Schloß von Horchern umſtellt preßte er das
Doppelbildnis der Königskinder, das er ſtets bei ſich trug, an
ſein Herz: Ihr ſeid mein Schickſal.

Die Berfolgang eer Beurtceitin
Deutſchenverhafkungen und Wahlrechlsber
EP. Warſchau, 5;
Wie aus Dirſchau gemeldet wird, ſind in Pom
Führer der deutſchen Minderheit wegen ſtaatsfeir
keit und ungeſetzlicher Propaganda verhaftet word
Feſtgenommenen befindet ſich der Spitzenkandidat
Wahlliſte, Brendtke, der Leiter des Wahlbüros, T
Direktor der deutſchen Schule in Dirſchau, Bartel
heitsblätter beſchäftigen ſich heute wiederum ausfi
dekannten Sabotage der Wahl am 16. und 23. N
bereits gemeldet, ſehen ſich am Montag abend 25g
Wähler ihrer bisher unbezweifelten
Staatsangehörigkeit für verluſtig er
einen Zufall iſt es gelungen, die Quelle dieſer fm
hergeſtellten Einſprüche aufzudecken. E
um drei Stellen bei der Eiſenbahndirektion, im Ma=
ſchleſiſchen
Wojwodſchaft in Kattowitz. An einer
Stellen konnte wiederum durch einen Zufall ein n
licher Stoß von bereits ausgefüllten Einſprüchen
den. Gleichzeitig konnte feſtgeſtellt werden, daß no
ſolcher Einſprüche auf die Zuſtellung warten. Ob=
ſpruchsfriſt
bereits am 29. Oktober abgelaufen iſſt.
Bezirkswahlkommiſſionen, daß ſie die Einſprüche
halten haben, daß ſie ſie aber nicht rechtzeitig expe:
weil das Ausſchreiben der Namen zu lange dauert:
Es iſt auch gelungen, das Verfahren bei der Er
Einſprüche aufzuklären. Das Hauptwahlbüro der .
läßt durch ſeine Vertrauensleute feſtſtellen, wo Don
Die Namen werden dann dem Hauptwahlbüro zuga
in die vorgedruckten Einſpruchsformulare eingeſe-
nulare
werden dann von einigen Vertrauensleute
Partei unterzeichnet, deren Namen in den Minde=
heute
veröffentlicht werden. Es handelt ſich um ei
beamten, einen Wojwodſchaftsſekretär und einen
amten ſowie einen Gaſtwirt. Die Leitung der gans=
in
den Händen eines leitenden Beamten in der A
teilung für Arbeit und ſoziale Fürſorge. Der Len=
wahlbüros
der Sanacja=Partei iſt Rechtsanwalt
der den genannten Beamten der Wojwodſchaft
kretär beſtellt hat.
Der Wirrwarr, der nun dadurch entſtanden
reiche Wahlberechtigte zwar zum
Seim und Senat wegen Nichtvorliege
ſprüchen wahlberechtigt ſind währem
Wahlberechtigung zum ſchleſiſchen Se
geſprochen wird, ſoll, dem Vernehmen nach, u
in der Form beſeitigt werden, daß die Betreffent=
noch
aus den Wahlliſten zum Warſchauer Seim
ſtrichen werden. Die Minderheitszeitungen mache:
ihre Wähler darauf aufmerkſam, daß es höchſtwe
möglich iſt, in allen Wahllokalen deutſche Stimn)
aufzuſtellen und fordern daher auf, ſich bereits jet
zetteln für die Wahl zu verſehen.
Die Nalionaldemokraken in Warſchan
Warfiy
Mit Knüppeln, Revolvern und Tränengrana
Stoßtrupps der Regierungspartei perſuchten geſtem
mals den Bürgerklub zu ſtürmen, wo eine Wahlvu)
Nationaldemokraten ſtattfand. Nationaldemokrau/f
verteidigten die Eingänge. Bei dem Handgemenge
greifer mehrere Schüſſe ab. Zahlreiche Perſonen
darunter ſieben ſchwer. Der Stoßtrupp warf dan
der nationaldemokratiſchen Gazeta Warſzawſka
ein, marſchierte zum Haus der rechtsſtehenden 3
und ſchlug dort im Verwaltungsraum alles kurz
Anſchluß daran wurden im Parteilokal der Nat
die Möbel zertrümmert und die Bilder zerfetzt.
den hier alle Fenſterſcheiben eingeſchlagen und del
die Wahlen vorbereitete Propagandamaterial auf!
worfen. Dann zerſtreuten ſich die Terroriſten, ohrn
zu werden. Die nationaldemokratiſche Gazeta Iu
tont, daß ſich die Polizei paſſiv verhalten habe, in
trupp in das Parteilokal eindrang, ſollen ſich ſogo=
ruhig
mit einem Manne unterhalten haben, der
Leiter der Aktion bezeichnet worden iſt. Auch die
Kurjer Warſzawſki ſpricht von einer abſchezu
dehnung des Wahlterrors in der Haun
den im Lande herrſchenden Zuſtänden ein un
Zeugnis ausſtelle.

Der König war zurückgekehrt. Die Umgebun
zitterte. Der König hatte von den allerneueſtem
Königin und ihrer beiden älteſten Kinder mit Emſ
Haſtiger den je waren während ſeiner Abweſen!
zwiſchen dem engliſchen und dem preußiſchen H.
Wilhelmine an den Prinzen von Wales, und d=
an
deſſen Schweſter Amalie verheiraten wolltem
der hochmütigen Königin, die es nicht abwarte‟
helminen als Königin von England in Windſc
zu ſehen. Der König haßte die engliſchen Plän=
kamarilla
in Verdacht, daß ſie daßu hetzte. Der
auf dem Rücken Wilhelmines und der Untergebe
An dem armen preußiſchen Hof gab es vorln!
und knapp vom König eigenhändig zugeſchnitten-
Kronprinz wurde bei unzähligen Gelegenheiten
handelt und gezwungen, dem blutigen Spieß:
Deſerteure beizuwohnen, um ihn an die Anblic=
gewöhnen
. Auf offener Parade ſchlug Sein
Thronfolger, vor verſammelten Generalen riß E
warf ihn zu Boden, trat ihn mit dem Fuß, de
dem er fürchten mußte, die Reſultate ſeiner ſchſ
Pflichtarbeit zu vertrauen, der niemals pflichtte
dieſes Landes vollenden würde, wenn er nicht 2
und Subordination.
Als Friedrich zerzauſt vom Paradefeld au-I
körperlich und ſeeliſch gebrochen, höhnte der *
kein Feigling ſei, müſſe der Kronprinz ſich nach
lung erſchießen.
Im Hirne des Kronprinzen gewann feſte E
her nur ein Hoffnungsſchemen geweſen war:
der Hof in dem öden Königswuſterhauſen reſl.
ſich mit Hans Hermann von Katte, dem einöl=
in
tiefer Nacht, hinter dem Garten. Katte, ang."
Erniedrigungen, die Friedrich widerfahren wa
mehr, zu widerſprechen. Es wurde verabredeln
die Gelegenheit der Rheinreiſe des Königs, au
gleiten ſollte, wahrnehmen würde, daß der Pi
und fremde Kleider für die Flucht in Bereitſc.
daß Katte an ſeinen Verwandten, den Rittmelſe
Erlangen ſchreiben ſolle, damit er behilflich /ei
Katte ſchrieb, mit fliegender Hand. Lan
Dienſt in Berlin. Dieſer Brief fiel dem Konn
Ebenſo eine Brief Kattes an Friedrich, der de
verriet. Kuriere raſten los, ſetzten dem Flug.
men Friedrich bei Morgengrauen mit dem *
fangen. Friedrich wurde nach Berlin trenspe"
urteil wurde vom König ausgeſprochen! Tagelg.
glühendes Lebensgefühl der Hoffnungsloſiolen

[ ][  ][ ]

Donnerstag, den 6. November 1930

Seite 3

NAuraftängsverhanpiangen i Seif!

Hiamal der deutſche Skandpunkk.
und forderk allgemeine Abrüſtung oder
gleiches Recht auf Sicherheit.
EP. Genf, 5. November.
zürungsverhandlungen in Genf kündigen ſich durch
te Eintreffen der Delegationen an. Am Dienstag
räe bereits gemeldet, unter unauffälligem polizei=
z
die ſowjetruſſiſche Delegation mit Litwinow,
sBoris Stein, Frau Litwinow und zehn militäri=
fändigen
in Genf ein. Ebenſo ſind auch die mili=
werſtändigen
Deutſchlands in Genf angekommen,
u. Bernſtorff und ſeine diplomatiſchen Mitarbeiter
riachmittag eintrafen. Die Abrüſtungsver=
Minwerden am Donnerstag vormittag von
Den des Abrüſtungsausſchuſſes, Loudon, eröff=
ie
Sitzung gilt der Aufſtellung der Tagesordnung,
um 13 noch offenen Punkten des Vorentwurfes für
üu svorabkommen und den zu erwartenden Anträ=
ögationen
zuſammenſetzt.
mt. Ausſchußberatungen bereitet man ſich auf Son=
ſchungen
zwiſchen den fünf in London
ſit eweſenen Seemächten vor, die durch die
un des amerikaniſchen Vertreters Gibſon in Nom
iin geleitet ſind, wie man im Völkerbundsſekretariat
M, ohne vorläufig einen Ausweg zu zeigen. Be=
ſutung
mißt man dem deutſchen Antrag auf
zung der beſtehenden Nüſtungen zu, der
Fungsausſchuß ſeit 1929 vorliegt. Dieſer deutſche An=
int
wor der Einberufung der endgültigen Abrüſtungs=
zrch
) genaue Veröffentlichungen der Staaten über
mi perſonellen und materiellen Rüſtungen Klarheit
iamten Rüſtungsſtand zu ſchaffen und der ſpäteren
ſurferenz auf dieſe Weiſe eine vorbereitende Grund=
Verhandlungen um die entſcheidenden Ziffern und
/ geben.

lüfre Führung der deutſchen Delegation in der Vorbe=
trſtungskommiſſion
hat es zu guterletzt noch einen
AEi1 gegeben. In Berlin gab es zwei Strömungen,
ikhfür den bisherigen Delegationsführer, den Grafen
fi trat, während die Anhänger des Aufrüſtungs=
müiseneral
von Seeckt zur Führung präſentierten. In
rciſen war man jedoch der Anſicht, daß Deutſchland
ſeugenblicklichen politiſchen Verhältniſſen gut daran
tr bisherigen Standpunkt in der Abrüſtungsfrage
Den Standpunkt der Regierung in die=
ſhar
der Reichskanzler Dr. Brüning, vor wenigen
rin einer Unterredung mit dem Berliner Korreſpon=
Petit Pariſien erneut dahin präziſiert, daß
ſiſet auf der Einlöſung des im Verſailler Vertrag ge=
iſſtungsverſprechens
der Siegerſtaaten beſtehen
w man im deutſchen Volke nicht berechtigte Zweifel
urcaſtbarkeit der feierlich unterzeichneten Verträge
wo eine Au Pitftolle. Die Abrüſtungswünſche des deutſchen Volkes
em im Verſailler Vertrag feierlich gegebenen Ab=
ationald

eiche Perlan
ſtrupp war
Warſzant
ſtehenden

Aprechen. Sie ſind daher durchaus berechtigt. Man
Aive twaffneten Volke, deſſen Grenzen nach allen Sei=
Ay ſind und das von bis an die Zähne bewaffneten
enxeben iſt, nicht ſortgeſetzt das Sicherheitsproblem
iet.. Nach unſerer Auffaſſung haben alle Staaten ein
4 auf Sicherheit. Die Anwendung von zweierlei
lleem Gebiet widerſpricht nicht nur dem Geiſt der

der jei ftal

erroriſten
che Gutt
halten hiu I
llen fa4
haben,
iner ab/0
inder

Meie iſt auch höchſt ungerecht und im tiefſten Grunde

Entweder allgemeine Abrüſtung, oder
Mecht auf Sicherheit für alle. Alſoauch
ſtßur Aufrüſtung. Das muß natürlich in
Araße auch für Deutſchland gelten. Mit
hroute hat die Regierung neuerdings wieder Graf
ierraut. Nach dem früheren Auftreten Vernſtorffs
fonan annehmen, daß er unter den augenblicklichen
Wmhältniſſen der geeignete Interpret der deutſchen
iwwird, wenngleich ſich Deutſchland mit ſeiner Auf=
ſmiitgehender
Iſolierung befindet.

Engliſch=franzöſiſche Abrüſtungsbeſprechungen
in Paris.
EP. Paris, 5. November.
Der engliſche Botſchafter Lord Tyrrell hatte am Dienstag eine
Unterredung mit Außenminiſter Briand. Wie der meiſt gut unter=
richtete
Außenpolitiker des Oeuvre‟, Henri Barde, berichtet, be=
zog
ſich dieſe Beſprechung auf das Abrüſtungsproblem.
das jetzt vor der Vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion in Genf
wieder zur Behandlung kommen wird, und beſonders auf die Be=
grenzung
der Seerüſtungen. Ein Modus vivendi zwi=
ſchen
Frankreich und Italien, bemerkt Barde, könne ſolange
nicht zuſtandekommen, als Italien nicht auf das
Paritätsdogma verzichte.
Auch Pertinax bezweifelt im Echo de Paris den
Erfolg des Zauberkünſtlers Gibſon. Er rekapituliert bei
dieſer Gelegenheit das kürzlich bekanntgegebene deutſche Flotten=
bauprogramm
und ſtellt Frankreich gegenüber den vier deutſchen
Panzerkreuzern als völlig wehrlos hin. (!) Gibſon würde daher
gut daran tun, ſeine Ausflüge bis nach Berlin auszudehnen.
Beide Blätter betonen, daß die franzöſiſche Regierung
bereit ſei, während der Tagung der Genfer Vor=
bereitenden
Abrüſtungs=Kommiſſion mit Ita=
lien
weiter zu verhandeln und daß Briand daher dem
engliſchen Botſchafter Lord Tyrrell erklärt habe, Frankreich
denke bis auf weiteres nicht daran, ſich dem Lon=
doner
Dreimächte=Abkommen anzuſchließen, da
ein ſolcher Schritt Frankreichs jede Verſtändigung mit
Italien unmöglich machen würde.
Iialieniſches Angebok eines Floiken=Zeierkags?
Nach aus Rom vorliegenden übereinſtimmenden Nachrichten
ſoll Italien einen Flottenfeiertag angeboten haben. Das italie=
niſche
Angebot ſoll die Einſtellung von Neubauten in allen Kate=
gorien
vorſehen, bis ein Abkommen mit Frankreich erreicht iſt.
*
In Genf fanden am Mittwoch die erſten gegenſeitigen Füh=
lungnahmen
und Beſuche ſtatt. Unter der Hand verſuchen die
Franzoſen bereits jetzt, den Termin der endgültigen Abrüſtungs=
konferenz
möglichſt weit hinauszuzögern.
Die Kongreßwahlen in Amerika.
Bedeukender Wahlerfolg der demokraten
und der Prohibikionsgegner.
EP. Waſhington, 5. November.
Die geſtrigen amerikaniſchen Kongreßwahlen,
bei denen 34 Senatoren, 431 Mitglieder des Repräſentanten=
hauſes
und 32 Gouverneure zu wählen waren, ſind im allge=
meinen
ruhig verlaufen. Die Wahlbeteiligung
ſcheint nicht allzu ſtark geweſen zu ſein, jedenfalls weniger leb=
haft
, als bei den letzten Präſidentenwahlen. Obwohl die end=
gültigen
Ergebniſſe erſt heute abend vorliegen können, laſſen die
bisherigen Reſultate bereits erkennen, daß die Demokraten
und die Gegner der Prohibition bdeutende Er=
folge
errungen haben. Im Staate Newyork wurde der
bisherige Gouverneur Franklin Rooſevelt mit
rieſiger Mehrheit wiedergewählt. Dieſer große
Erfolg Rooſevelts läßt darauf ſchließen, daß er als demokra=
tiſcher
Kandidat für die Präſidentſchaftswah=
len
im Jahre 1932 aufgeſtellt werden wird. Im Staate
New Jerſey wurde der republikaniſche Kandi=
dat
Morrow, der amerikaniſche Botſchafter in Mexiko und
Schwiegervater des Fliegers Lindbergh, der für die Aufhebung
der Prohibition eintritt und ebenfalls als Präſident=
ſchaftskandidat
in Frage kommt, mit großer Mehrheit
gewählt.
Den bisher noch unvollſtändigen Wahlergebniſſen zufolge
haben die Demokraten bereits 186 ſichere Sitze erobert, 14 andere
Sitze ſind den Demokraten ſo gut wie ſicher. Um die Mehr=
heit
im Repräſentantenhaus zu erhalten, müßten noch 12 weitere
demokratiſche Kandidaten durchkommen. Zum Senat ſind bisher
47 Nepublikaner und 45 Demokraten gewählt worden; drei wei=
tere
ſtehen noch aus. Zur Mehrheit ſind 49 Sitze erforderlich.
Eine Analyſe des bisherigen Wahlergebniſſes ergibt, daß die
Naſſen beträchtliche Fortſchritte zu verzeichnen haben, die
Prohibitioniſten unter den Republikanern und Demokraten aber
noch in großer Mehrheit ſind.

Baldige Neuwahlen in England?
Spalkung der Liberalen Parkei bei der Abſtimmung
über den konſervakiven Zuſakankrag.
EP. London, 5. November.
Wie wir bereits geſtern meldeten, wurde im engliſchen Unter=
haus
der konſervative Zuſatzantrag, der ſich gegen die Regierung
Macdonald richtete, mit 281 gegen 250 Stimmen abgelehnt. Die
engliſche Arbeiterregierung hat ihren Sieg entgegen einer frühe=
ren
Meldung ausſchließlich den Liberalen zu verdanken, die ſich
größtenteils der Stimme enthielten, während vier Abgeordnete
für und fünf gegen die Regierung ſtimmten. Die Wahrſchein=
lichkeit
baldiger Neuwahlen in England iſt durch
die bei der Abſtimmung über den konſervativen Mißtrauens=
antrag
gegen die Regierung zutage getretene Spaltung in
der Liberalen Partei erheblich größer gewor=
den
. Die Kluft zwiſchen den verſchiedenen Gruppen in der Libe=
ralen
Partei hat ſich heute weiter vertieft, da der Hauptein=
peitſcher
der Liberalen, Sir Robert Hutchinſon,
der zuſammen mit Sir John Simon gegen die Regierung ſtimmte,
ſeinen Poſten niedergelegt hat. In einem Interview
erklärte Hutchinſon, daß die zwiſchen ihm und Lloyd George vor=
handenen
Differenzen politiſcher Natur ſo groß geworden ſind, daß
er ſeinen Poſten niederlegen müſſe. Er ſei der Anſicht, daß Eng=
land
in eine ſchreckliche Lage hineintreibe. Er habe keinerlei Ver=
trauen
in die gegenwärtige Regierung, der es nicht gelingen
werde, Herr der Situation zu werden. Die Abſicht der Re=
gierung
, das Antigewerkſchaftsgeſetz abzuän=
dern
, kritiſierte Hutchinſon äußerſt heftig und
erklärte, daß die Regierung damit einen Mangel an Verſtändnis
für die gegenwärtigen Schwierigkeiten beweiſe.
Sir John Simon hat heute ein Schreiben veröffent=
lichen
laſſen, daß er vor zehn Tagen an Lloyd George rich=
tete
. Simon teilt darin dem liberalen Führer mit, daß er im
Falle der Einbringung eines konſervativen Mißtrauensantrages
gegen die Regierung ſtimmen werde. Die Arbeiterregie=
rung
ſei bereits ſeit 17 Monaten im Amte, heißt es in dem
Schreiben weiter, hätte aber auf der ganzen Linie völ=
lig
verſagt. Gegen die Einbringung des neuen
Gewerkſchaftsgeſetzes erhebt Simon ebenfalls
energiſchen Einſpruch, da es die wirtſchaftliche Lage nur
noch verſchlechtern würde.
Der neue offene Konflikt in der Liberalen Partei iſt nach
dieſer Sachlage recht ernſter Natur, da Simons Schritt eine nicht
unbeträchtliche Zahl anderer liberaler Abgeordneter in ihrer Hal=
tung
gegenüber der Arbeiterregierung beeinfluſſen dürfte, zumal
ſich in der Liberalen Partei allgemein lebhafter
Widerſtand gegen ein neues Gewerkſchaftsgeſetz
geltend macht. Wie Schatzkanzler Snowden in Vertretung des
Miniſterpräſidenten Macdonald in der Mittwochſitzung des Unter=
hauſes
mitteilte,, könne die Regierung vorläufig noch keinen Zeit=
punkt
für die Einbringung einer Geſetzesvorlage für die Modifi=
zierung
des beſtehenden Antigewerkſchaftsgeſetzes bekanntgeben.
Hervé über die Riſiken für Frankreich.
Paris, 5. Nov.
Hervé legt heute die äußerſten Riſiken dar, die eine nationale
deutſch=franzöſiſche Verſtändigungspolitik für Frankreich mit ſich
brächte. Wenn man den ſchlimmſten der Fälle, annehme, das
heiße: Deutſchland erhalte den Korridor zurück, vollziehe den
theoretiſch bereits beſtehenden Anſchluß von Oeſterreich, erhalte
ein größeres Heer und erhebe trotz ſeiner ehrenwörtlichen Ver=
pflichtung
weitere Forderungen, die ſchließlich zum Kriege führ=
ten
, ſo befände ſich das Reich territorial in derſelben Lage wie
heute. Militäriſch würde es ſich zwar an der Weſtfront durch ſein
ſtärkeres Heer und an der polniſchen Front durch den zurückgege=
benen
Korridor in einer beſſeren Lage befinden, aber letzteres
ſpiele keine Rolle, da Polen ſooder ſo zwiſchen Deutſch=
land
und Rußland erdrückt würde. Man müſſe ſich
fragen, ob die zwölfjährige Dienſtpflicht in Deutſchland, die auch
die ganze Sportjugend umſchließe, deren Mobiliſierungspapiere
ſchon fertig ſeien (!), nicht ebenſo gefährlich ſei, wie ein Heer nach
franzöſiſchem Muſter. Mit oder ohne Aenderung des
Verſailler Vertrages bleibe Deutſchland mili=
täriſch
ein gefährlicher Gegner. Nach einer Reviſion
des Verſailler Vertrages würde ſich jedoch die ganze Welt auf
Seiten Frankreichs ſtellen, da dann der Friedenswille Frank=
reichs
und die Wortbrüchigkeit klar ſei. Man müſſe an Ver=
folgungswahn
leiden, wenn man glaube, daß Deutſchland
nach der Lehre von 1914 und nach Wiederverſöhnung auf der von ihm
vorgeſchlagenen Grundlage ſich vor den Augen der Welt derart
entehren würde.

was Kriegsgericht weigerte ſich, den Erben des
rochten.
ſe Ratte, in deſſen Händen die Fäden des Fluchtplans
efan, fallen, als ein ſchreckhaftes Beiſpiel, wie der
hniungen beſtrafte! Am 1. November 1730 unterſchrieb
Mas Todesurteil Kattes: Dieweil dieſer Katte mit der
Aonne tramieret, zur Deſertion . . . ſoll er mit dem
ona Leben zum Tode gebracht werden. Wenn das
Ntwem Katten die Sentenz publiziert, ſoll ihm geſagt
5S S. M. leidt täte. Es wäre aber beſſer, daß er
Ds die Juſtiz aus der Welt käme.
ilenſchaftliche Gnadengeſuch von Kattes verdienſt=
L5water verwarf der König mit den ſchriftlichen
enut Sohn iſt ein Schuft. Meiner auch. Was können
Adravor!
ourde zuerſt nach Köpenick, dann nach Küſtrin ge=
lelerich
, in der Feſtung gefangen, mußte am 6. No=
blohnmächtig
, der Hinrichtung zuſehen. Katte ſtarb
rien: Es ſei ihm ſüß, für ſeinen Prinzen zu ſterben.
Kdrſer Prinz war ſein Schickial, wußte, es handele
Tragödie einer Freundſchaft. Das entſetzliche Er=
ue
in Friedrich die Beſinnung zur Pflicht. Katte
auf daß Friedrich der Große der Einzige werde.

Hans Grimm.

Der Dichter des Deutſchen Schickſals.
Krimm war ein reifer Mann, als er ſein erſtes
er hatte lange Jahre als Kaufmann und Farmer
Belebt, kam alſo nicht von der Literatur her. Er
eben, aus der Fülle der Erfahrung heraus. Das
dafrikaniſchen Steppen und Minenfeldern und
Deues Schickſal und fremdes, das ihm über den
in mm iſt thpiſcher Niederfachſe: herben Blutes,
SD iſt auch ſein Stil ſchlicht, derb, eher als zierlich,
onumental.
Nann mit zwei Reiſebüchern Straßburg
e Afrikafahrt=Weſt; das letztere ſollte den
A auf die engliſche Erfahrung und die Auseinander=
Nem Engländer vorbereiten. Kurz vor dem Kriege
Mi auch noch die Südafrikaniſchen Novel=
Aans Grimm wird auf Einladung der Literariſch=
hen
Gefellſchaft am nächſten Freitag, den
2 Uhr, im Fürſtenſaal eigene Werke vortragen.

len als erſte Dichtung. Man merkt dieſen Geſchichten an,
daß der Verfaſſer ſeinen Schauplatz, Land und Leute, aufs
genaueſte kennt: Buſch und Veldt das Südweſtland mit ſeinen
Wüſten und Diamantfeldern, die Buren und die deutſchen Far=
mer
, die Engländer und das Völkergemiſch in Johannesburg,
die Hottentotten und die Baſtards. Noch nicht alle dieſer
Novellen ſind künſtleriſch durchgeformt; manches iſt noch eher
Bericht als Charakterſtudie. Sehr fein das Titelſtück Dina:
die ſtille Tragödie eines deutſchen Farmers um einer Einge=
borenen
willen.
Weitere Geſchichten aus dem deutſchen und engliſchen
Afrika gibt Grimm im Gang durch den Sand (1916).
Einigen iſt der Buren=, einigen der Weltkrieg Hintergrund. In
den letzteren, iſt beſonders eindringlich geſchildert, wie die
deutſche äußere und innere Not ſich an den dortigen Lands=
leuten
auswirkte. Was übrigens die Kolonialdeutſchen teil=
weiſe
im Kriege zu erdulden hatten, davon legt Der Oelſuchzr
von Duala erſchütterndes Zeugnis ab. Dieſes Tagebuch erzäylt
von den leidensvollen Schickſalen der Kameruner Gefangenen,
die im innerſten Afrika den Gemeinheiten franzöſiſcher Militär=
behörden
ausgeliefert waren.
So bemerkenswert die genannten Bücher Grimms ſind, ſie
muten doch nur wie Vorſtudien an, nimmt man ſein Haupt=
und Lebenswerk zur Hand, den umfangreichen Roman Volr
ohne Raum, der den Namen des Dichters erfreulicherweiſe
in die breiteſten Kreiſe trug. Auf 1350 engbedruckten Seiten
rollt die Odyſſee des deutſchen Menſchen Cornelius Friebott an
uns vorüber, die das Schickſal des deutſchen Volkes in den letz=
ten
50 Jahren ſpiegelt.
Eine Bibel des Deutſchtums wurde Volk ohne
Raum genannt wahrlich mit Recht. So wurde deutſches
Schickſal noch ſelten geſtaltet, ein individuelles Leben zum
Mythos des Volkes erhoben. Hans Grimms Volk ohne Raum
gehört zu den wenigen repräſentativen Werken unſeres Schrift=
tums
der Nachkriegszeit. Es ſollte keinen Deutſchen geben, der
es nicht geleſen bat.
In der Heimat ſeines Helden Cornelius Friebott, die die
ſeines eigenen Geſchlechts iſt, an der Oberweſer, hat der Dich=
ter
nach dem Kriege ſein Heim aufgeſchlagen. In dieſer Land=
ſchaft
wuchſen ihm die Geſichte zu, die ſich zu einem der edelſten
Stücke deutſcher Proſa rundeten. Die Glocken ſeines Kloſter=
hauſes
von Lippoldsberg läuten ſein Epos ein, ihr eherner
Ton ſchwingt in ſeinem Werke machtvoll und mahnend mit.

* Prinz Karl Anton Rohan: Umbruch der Zeit, eingeleitet von Frhr.
Rochus von Rheinbaben. Verlag Georg Stilke, Berlin.
Auch in dieſem Buch erſcheint Karl Anton Rohan noch als ein Wer=
dender
, und es wäre ſchlimm, wenn er mit 32 Jahren als ein Fertiger

daſtünde, obwohl er ſchon auf einige beträchtliche Leiſtungen zurückblicken
kann, wie die Gründung des Kulturbundes, deſſen Aufgabe es iſt, das
künftige Europa durch Zueinanderführen der geiſtigen Führer der ver=
ſchiedenen
Länder vorzubereiten, die Gründung der Europäiſchen Re=
vue
in der das europäiſche Problem in bezug auf Deutſchland und für
Deutſche abgewandelt wird, die Gründung des Oeſterreichiſchen Klubs
in Wien und der Zeitſchrift Das neue Oeſterreich, die als Beilage
mehrerer öſterreichiſcher Zeitungen erſcheint und die Bedeutung Oeſter=
reichs
im künftigen Europa weniger im Sinne eines Anſchluſſes, als
eines Zuſammenſchluſſes mit Deutſchland betrachtet. Das alles hat der
Unermüdliche in einem Jahrzehnt geſchaffen, was ihn nicht hindert, noch
immer als Vertreter der europäiſchen Kriegsjugend aufzutreten. Als
ſolcher verrät er ein bemerkenswert reifes Denken gegenüber den Werten
der Tradition und den unabweislichen Forderungen der Zeit. Sehr
ſcharf unterſcheidet er zwiſchen Sinn und Form der Kulturwerte, und
erſcheint er hinſichtlich des Sinnes als lauterer konſervativer Ariſtokrat,
ſo wird ihn hinſichtlich des Radikalismus gegenüber überalterten For=
men
kaum ein Bolſchewik übertreffen. Das aber erſcheint mir als der
einzig fruchtbare Standpunkt in dem Chaos zu ſein, worin ſich augen=
blicklich
Niedergangs= und Aufſtiegsbewegungen noch durchkreuzen.
Scharfſinnig geht Rohan gewiſſen Grundproblemen zu Leib, z. B.
wenn er zeigt, daß viele, die in einem neuen Krieg, gleich den Pazifiſten,
den Untergang aller Kultur ſehen würden, deshalb doch nicht Pazifiſten
ſein können, und zwar wegen einer verſchiedenen ſeeliſchen Grundhal=
tung
. Sie würden nämlich den Krieg an ſich nicht haſſen, wenn er nicht
das geworden wäre, was er durch Technik und Chemie geworden iſt.
Der Pazifismus iſt eine grundſätzlich unheroiſche Einſtellung. Die
Kriegsgegnerſchaft der von ihm vertretenen Jugend dagegen erklärt
Rohan aus rein ſachlichen Gründen, während der dem 19. Jahrhundert
abhanden gekommene Heroismus dieſer Vorbereiter der Zukunft gerade
betont wird.
Ueberzeugend wirkt auch Rohans ethiſcher Optimismus in dieſem
Zeitalter moraliſcher Auflockerung. Hat er nicht recht, wenn er ein
hohes ethiſches Niveau darin ſieht, daß wir im modernen Verkehr unſer
Leben, unſere wichtigſten Intereſſen, unſeren Beſitz dauernd völlig un=
bekannten
Menſchen anvertrauen, in der Gewißheit, daß dieſe ſchon ihre
Pflicht tun werden? Tatſächlich gehören Verkehrs= und Geſchäftskata=
ſtrophen
zu den Ausnahmen, die unſer allgemeines Vertrauen, auf die
Verantwortlichkeit unſerer Mitmenſchen nur vorübergehend erſchüttern
können.
Die in dieſem Buch geſammelten Aufſätze ſind keine durchgearbeite=
ten
Abhandlungen, ſondern aus der Notwendigkeit des Tages geboren,
laſſen aber darum den Blick sub specie aeternitatis doch nicht vermiſſen.
Viele Gedanken, ſo die über den neuen Ständeſtaat, die künftige Mili=
tärverfaſſung
Europas, haben dauernden Wert und würden eine ſpätere
Ausarbeitung in Einzelſchriften lohnen. Oskar H. A. Schmitz.
Die 27 deutſchen Parteien 1930 und ihre Ziel= von Dr. Johs. Saß.
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Was wollen die Parteien, was beſtimmt ihr Handeln? Antwort
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ſicht
über die Programme der einzelnen Parteien bietet. Der Leſer ſoll
ſich ſelbſt orientieren. Die Broſchüre verhält ſich allen Paxteien gegen=
über
unbedingt uertval.

[ ][  ][ ]

Seite 4

November 1930
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[ ][  ][ ]

der Landeshaupiftadt.
Darmſtadt, den 6. November.
im vom Roken Krenz für Deutſche über See.

n Frau Geheimrat Merck fand ein feſtliches Zuſam=
ſtandes
des Landesverbandes Heſſen und der Vor=
äſchen
Abteilungen ſtatt. Frau Geh. Rat Merck be=
Mungem Stolz ihre Gäſte, in erſter Linie die Ehrenvor=
die
Frau Großherzogin, die 2. Vorſitzende des Haupt=
i
Frau von Lekow, und die Vertreterinnen der neu=
tilungen
: Bergſtraße, Büdingen, Oppenheim und Bin=
Eyufklärung über die Intereſſen des Vereins und einer
iſen Ausſprache Frau von Lekow eingeladen war. Frau
betonte die heſſiſche Sonderaufgabe: Beſoldung und
Schweſter in Independencia (Paraguay). Ein bekannter
Ser nicht genannt ſein möchte, ſpendete nach und nach
dr Schweſter zur Verbeſſerung ihres Lehmhäuschens ge=
Sotwendiges Verbandsmaterial und Medikamente wur=
r
, teils vom Verein hinübergeſchickt. Schweſter Char=
; die dortigen Deutſchen in ihrer Not gar nicht an ſoviel
iuterlichkeit glauben wollten! Könnte aus der kleinen
u die Kranken untergebracht werden, ein kleines Kran=
n
, ſo wäre dies ein unendlicher Segen. Die 15 000 Mark,
Fordert, ſind natürlich nicht allein in unſerem verarm=
hu
ingen, deshalb wurden argentiniſche Freunde gebeten,
vigreifen, und ſo könnte vielleicht doch noch die Kraft
ſegen und unſere deutſchen Brüder und Schweſtern in
gei geſundes Aſyl für ihre Kranken erhalten. Mit der
Zceiligten, weiter in Treue zu arbeiten und damit die
eSe dem Vaterlande zu erhalten durch die Fürſorge, die
tland in Geſtalt unſeres Vereins gewährt, ſchloß die

zu von Lekow zu dem eigentlichen Thema des Abends
ſt ſie ausdrücklich, der Frauenverein vom Roten Kreuz
om See ſei ein Teil des großen Vereins vom Roten
ärder haben mit vollem Bewußtſein die Aufgaben des
ir ihre auswärtigen Stammesgenoſſen aufgenommen.
oe Kreuz könne ſich dieſer Aufgabe nicht entziehen und
ei verein vom Roten Kreuz für Deutſche über See als
mos Organ in dieſer Aufgabe anerkannt. Frau von
my erzählte von ihrer vorjährigen Reiſe nach Südweſt=
Sten Worten ſchilderte ſie ihre Eindrücke von dieſem
ſen Sonnenland, zeigte in wundervollen Lichtbildern,
Iäß und deutſche Energie aus Sand und Wüſte erſtehen
erze bei den anweſenden früheren Afrikanerinnen heißes
ſud m verlorenen Vaterland. Auch neue Bilder unſerer
ue n die Anweſenden, waren doch die Bilder ein Zeichen
EHier in zäher Arbeit für unſere ſo ſchwer kämpfenden
ſſpirſeen hätten. Da liegt das Erholungsheim in Swakop=
Irsſtrand, in dem ſich ermattete Farmersfrauen wieder
Ku. Mut zu erneuter Arbeit holen, zarte Kinder kehren
H1uegen Wochen ſorgfältiger Pflege in das Innere des
M Dann die Bilder vom Mütterheim; glückliche Frauen,
uenes in treuen deutſchen Händen wiſſen und geſund zu
ſii hren! Und ſo führte uns das letzte Bild unſere Auf=
Hirelugen: für das werdende Deutſchland in den uns ent=
Atr in alter deutſcher Treue zu ſorgen!
gehall und Dank lohnte die Rednerin. Ein von der Vor=
hendesverbandes
in ihren ſchönen Räumen geſpendeter Tee
fürge die Gäſte in anregender froher Gemeinſchaft.

maurde am 29. Oktober 1930 der Gendarmeriehaupt=
I guſt Roth zu Homberg a. d. Ohm zum Gendar=
int
Wirkung vom 1. Oktober 1930.
in den Ruheſtand. Auf Grund des § 1 des Ge=
Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli 1923
Iner 1923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8 Okto=
g
Bl. S. 249) tritt am 1. Dezember 1930 in den
Präparator Karl Küſthardt am Landesmuſeum

Marzamt Darmſtadt. Am 24. Oktober wurde Regie=
.Stramitzer beim Finanzamt Bingen zum
ſr ernannt.
huſerſchutzkurſus. Wie in den vergangenen Jahren, ſo

eſem Jahre durch die Bereitſchaftspolizei des Poli=
Aaſrdt am Steinbrücker Teich, diesmal unter Leitung

tverleutnants Klingelhöfer ein Hochwaſſerſchutz=
ſar
Kurſus war in dieſem Jahre von wenig ſchönem
ſtgt; an manchen Tagen mußten die Beamten bis
indurchnäßt ihre Arbeiten verrichten. Trotzdem herrſchte
mtnnmung. Der Kurſus fand mit einer Beſichtigung,
üeung durchgeführt wurde, unter Fackelbeleuchtung
jeiiſchen Steinbrücker Teich ſeinen Abſchluß. Es
ünketbrücke vom Ufer des Teichs nach der 100 Meter
eiſſl geſchlagen, die in flotter Arbeit in knapp zwei
oneſtellt werden konnte. Zahlreich erſchienenes Pu=
hührrmſtadt
folgte mit regem Intereſſe dem Brücken=
Aulsdauer der Zuſchauer wurde ſeitens der Leitung
Iſten, daß ihnen Gelegenheit gegeben wurde, nicht nur
er ichbarkeit der Notbrücke zu erproben, ſondern ſie
enngeladen, auf einer Pontonfähre auf dem Stein=
ei
feſtlicher Fackelbeleuchtung eine Fahrt mitzu=
Shluß der Uebung ſprach der beſichtigende Leiter des
Rſoes Polizeiamts Darmſtadt, Polizeimajor Fendel=
Wen Beamten ſeine Anerkennung aus für ihre ge=
Lhat, wobei er die Hoffnung ausſprach, daß die Bereit=
M jalls Hochwaſſer unſere heimatlichen Fluren heim=
ſatntkräftig
jede Hilfe bringen wird. Daß unſere Be=
cei
in jeder Weiſe für ſolche Hilfeleiſtung geſchult
Wince ſich jeder überzeugen, der die Gelegenheit wahr=
Mnnereſſanten Uebung beizuwohnen.
Rohlre der Beitragsleiſtung zur Invalidenverſicherung.
Nut findet in aller Kürze eine Kontrolle der Bei=
ülller
der reichsgeſetzlichen Invalidenverſicherung
en Perſonen ſtatt. Die Arbeitgeber werden deshalb
erEſam gemacht, daß die Beitragsleiſtung am Kon=
LLüdnung gehen muß. Außerdem wird darauf hinge=
tAbeitgeber
, die nicht mehr als 12 invalidenverſiche=
te
Perſonen beſchäftigen, verpflichtet ſind, auf Er=
Amitrollbeamten die Quittungskarten und die zur
hrung notwendigen Unterlagen demnächſt in dem
gcbäude. Wilhelminenſtraße 34, vorzulegen. Für
AArbeitgeber findet die Beitragskontrolle in den
EMe ſtatt.

Zym. Heute unwiderruflich letzte Aufführung der
D7:Der Brauch von den Probe=Nächten. Wer ſich
*9lauslachen will, beſuche heute die letzte Aufführung.
en=eitag, 7. November, wird zum erſten Male durch
er! Künſtlerſchar Wer ko, der ko, wer hot, der hot in

um Karl Mittermayr, aufgeführt. Es iſt dies eine
eoichte der Brüder Atzinger, genannt die bayeriſchen

9oe durch Xaver Terofal und Waſtl Witt auf das
* argeſtellt werden. Das Stück erlebte bereits
Qufführungen und ſind nur wenige Sonder= Auffüh=
armſtadt
geplant. Vorverkauf wie bekannt zu volks=

ſen von 1 bis 3 Mk. Für den kommenden Sonn=
Nes 3½ Uhr, das ſchöne deutſche Märchen in drei

Birkner, Schneeweißchen und Roſenrot in neuer
angeſetzt. Es gelten ganz kleine Preiſe von

L*5 Mk. Die Aufführung findet nur einmal ſtatt.

Jurs Hnger Jand 3u. Geourlstag.

Wenige Darmſtädter wiſſen, daß in dem Schlößchen des
Prinz=Emil=Gartens ein Forſcher tätig iſt, der neue Mittel der
Tonerzeugung erprobt und der auf dem Gebiete der elektro= aku=
ſtiſchen
Muſik Fortſchritte erzielt hat, die alles weit hinter ſich
zurücklaſſen, was andrerorts auf dieſem Gebiete bisher wiſſen=
ſchaftlich
und praktiſch erreicht wurde. Sein ſtilles Wirken klingt
allmählich durch die bedeutenden Erfolge ſeiner Arbeiten über
Darmſtadts und Heſſens Grenzen hinaus, und gerade in dieſem
Jahre hat die Fertigſtellung einer elektroakuſtiſchen Orgel, auf der

urabend Wilma Weyns. Es ſei novchmals auf den
von Fräulein Wilma Weyns, der heute um
dsi i

mehrſtimmiges Spiel ermöglicht iſt, weite Kreiſe ſtark intereſſiert.
Jörg Mager, der unermüdliche Forſcher, kann an ſeinem 50. Ge=
burtstag
die ſtolze Genugtuung empfinden, daß die Zähigkeit, mit
der er ſich ſeit Jahren dieſem Gebiete gewidmet hat, daß die Tapfer=
keit
, mit der er in ungünſtigſter Zeit bei ſtärkſten Hinderniſſen ſeine
Ideale durchgefochten hat, ſchon jetzt zu einem ſo bedeutenden Er=
folg
geführt hat, daß volle Klarheit darüber beſteht, daß ſeine Ar=
beiten
höchſten wiſſenſchaftlichen und praktiſchen Wert haben.
Wir wünſchen Herrn Mager, daß es ihm gelingen möge, bei
den für ihn nun weit erträglicheren Forſchungsmöglichkeiten, die
ihm Darmſtadt und die Studiengeſellſchaft für elektro=akuſtiſche
Muſik bieten konnte, weitere Erfolge zu erzielen, die ſein For=
ſchungswerk
in allen ſeinen Einzelheiten der praktiſchen Verwen=
dung
und der akuſtiſchen Wiſſenſchaft dienſtbar, machen können.
Gerade das ſtarke Intereſſe, das bedeutende Kirchenmuſiker und
Orgelkünſtler an der Sache jüngſt nahmen, als die kirchenmuſi=
kaliſche
Tagung in Frankfurt ſie mit Magers Forſchung bekannt
machte, bietet den Beweis, daß ſie ihren praktiſchen Wert erken=
nen
und daß ſie für die Zukunft des Orgelbaues die elektro=
kuſtiſche
Tonerzeugung für überaus bedeutungsvoll halten. Der
Optimismus, mit dem Jörg Mager bisher ſeine Wege verfolgt
hat, wurde ſomit ſchon jetzt durch weitgehende Erfolge belohnt;
möge es ihm beſchieden ſein, auch ſeine weiteren hochfliegenden
Pläne ihrer Verwirklichung entgegenzubringen.
Noack.

Literariſcher Zyklus. Franz Kutſchera vom Heſſiſchen Landes=
theater
wird in einem Vortragszyklus über das Theater ſprechen. Am
Mittwoch, den 12. November, 20.30 Uhr, findet im G.D.A.=Heim, Rie=
gerplatz
3, ein Einführungsabend ſtatt, an dem Franz Kutſchera über:
Der Schauſpieler: Vom Weſen ſeiner Kunſt ſprechen wird. Der Vor=
trag
wird durch Vorleſen einzelner Abſchnitte aus verſchiedenen Werken
ergänzt werden. Der Eintritt iſt frei, jedoch werden Eintritts=
karten
ausgegeben. Karten ſind auf der Geſchäftsſtelle des Gewerk=
ſchaftsbundes
der Angeſtellten, Eliſabethenſtraße 34, auch für Nichtmit=
glieder
zu erhalten. Damit wird vom G. D.A. die Vortragsreihe fort=
geſetzt
werden, die für dieſen Winter vorgeſehen iſt. Mit einer Beſich=
tigung
des Heſſiſchen Landestheaters wurde am 2. November 1930 be=
gonnen
. Am 8. dieſes Monats findet die Gründungsfeier ſtatt,
und am 17. November ſpricht Herr Diplom=Handelslehrer
Arras über: Der Arbeitnehmer in der Sozialpolitik vom kultur=
hiſtoriſchen
Standpunkt aus Für die Kleinen iſt am 22. November
ein Märchennachmittag mit ſchönen Lichtbildern. Am 26. November
ſpricht Herr Gouvernementsſekretär a. D. Dietz über: Allerlei
aus meiner Tätigkeit in Afrika mit Lichtbildern eigener Aufnahmen.
Daneben finden in der Jugendgruppe, der Gruppe der weiblichen An=
geſtellten
und der Jungangeſtellten noch Sondervorträge ſtatt. Die
beſonderen Fachkurfe für Angeſtellte nehmen ihren Anfang. Die Schein=
firmen
, von denen im G.D.A. in Deutſchland 500 beſtehen, ſetzen ihre
Arbeit fort und werden ſie weiter ausbauen.

Raffinierter Diebſtahl im Städt. Hallenſchwimmbad. Am
Samstag, den 1. 11. 30. zwiſchen 18 und 19 Uhr, wurde im Städt.
Hallenſchwimmbad einem Badegaſt ein größerer Geldbetrag ent=
wendet
. Der Badegaſt benutzte die Kabine Nr. 34, die ſich im
Erdgeſchoß auf der rechten Seite der Badehalle befindet. Für
ſachdienliche Mitteilungen, die an die Kriminalpolizei, Hügel=
ſtraße
31/33, Zimmer 29, zu richten ſind und die vertraulich be=
handelt
werden, iſt von ſeiten des Polizeiamts eine Belobnung
in Ausſicht geſtellt.
Bedauerlicher Unglücksfall. Am 4. 11. 30 ereignete ſich in
einem Hauſe in der Riedlingerſtraße ein bedauerlicher Unglücks=
fall
. Dort machte ſich ein junger Mann mit einem geladenen
Revolver in einem Zimmer, in dem ſich auch die Mutter befand,
zu ſchaffen. Plötzlich löſte ſich ein Schuß aus der Waffe, der der
Mutter in die Bruſt eindrang und ſie ſchwer verletzte. Ein in
der Nachbarſchaft wohnender Arzt brachte die erſte Hilfe und ord=
nete
die Ueberführung ins Stadtkrankenhaus an. Der Zuſtand
der Frau iſt bedenklich.
Warnung. Seit einigen Wochen mehren ſich die Kleintier=
diebſtähle
, insbeſondere Federviehdiebſtähle, in erſchreckendem
Maße. Alle Kleintierbeſitzer ſeien darauf hingewieſen, daß äußerſt
ſicheres Verwahren von Haſen, Federvieh uſw. am Platze iſt. Wir
fordern auch alle Kleintierbeſitzer auf, bei der Ermittlung der=
artiger
Diebe der Kriminalpolizei weitgehendſt an die Hand
gehen zu wollen.
Wem gehört das Bandeiſen? In einer Gartenhütte in der
Kahlertſtraße wurde ein Bund Bandeiſen, etwa 1 Zentner ſchwer,
aufgefunden. Das Bandeiſen iſt 30 Millimeter breit. Eigentums=
berechtigte
werden gebeten, bei dem Polizeiamt, Hügelſtr. 31/33
(Fundbüro) vorſprechen zu wollen.
Freitod. Ein 19jähriger Mann aus Beſſungen warf ſich
geſtern in der Nähe des Südbahnhofes vor einen Zug und wurde
auf der Stelle getötet. Die Gründe des Freitodes ſind noch un=
bekannt
.

Monakskalender des Aguarien= und Terrarien=
vereins
Hotkonia Darmſtadi.

Der November iſt einer der weniger, ſowohl für die Aqua=
rien
= wie den Terrarienliebhaber erfreulichen Monate. Die ein=
heimiſchen
Pflanzen haben die Weiterentwicklung im Freien wie
auch im Aquarium ſo ziemlich eingeſtellt und gehen ſogar mehr
oder weniger langſam ein. Als einjährige Schwimmpflanze,
welche hauptſächlich während des Winters auch in unſeren Aqua=
rien
gut gedeiht, iſt die Azolla zu empfehlen. In vielen freien
Gewäſſern iſt ſie zurzeit zu finden, und iſt für die Ueberwinterung
in den Becken daher auch ein kühler Standort zu wählen. Mit der
immer mehr kälteren Jahreszeit hat auch die Freßluſt der Tiere
nachgelaſſen und genügt eine zwei= bis dreimalige Fütterung in
der Woche. Nun treten auch wieder die Sorgen der Heizung in
Kraft und muß der Aquarianer beſonders für die tropiſchen Fiſche
für eine gleichmäßige, womöglich nicht unter 18 Grad Celſius
gehende Temperatur beſorgt ſein. Infolge des langſamen Ab=
ſterbens
der Pflanzen iſt die Entwicklung des Sauerſtoffs ein ſehr
geringer. Um ſo mehr hat der Liebhaber darauf zu achten, daß
der Durchlüftungsapparat kräftiger und ſtändiger arbeitet, damit
ſich bei ſeinen ſtummen Pfleglingen nicht Sauerſtoffmangel ein=
ſtellt
. Wo keine Heizung vorhanden iſt, ſind exotiſche Tiere in
geheizten Räumen unterzubringen, um eine gleichmäßige Tem=
veratur
zu erzielen. So lange ſich noch lebendes Futter in den
Teichen finden läßt, iſt es jedenfalls dem künſtlichen Trockenfutter
vorzuziehen, andernfalls empfehlen wir, ſich für die Winter=
monate
eine Enchyträenzucht anzulegen. Letzteres ermöglicht dem
Liebhaber, je nach Belieben, auch während des Winters mit ſehr
nahrhaftem lebenden Futter füttern zu können.
Im Seewaſſer=Aquarium ſieht es recht lebhaft aus. Nachdem
im vergangenen Monat die Tiere nochmals ergänzt wurden,
bieten die Marine=Aquarien nun einen recht herrlichen Anblick.
Eine ein= bis zweimalige Fütterung pro Woche mit Regenwür=
mern
, gewäſſerten grünen Heringen und Mießmuſchelfleiſch genügt
auch für dieſe Tiere. Die Durchlüftung laſſe man regelmäßig
arbeiten.
Für die Inſaſſen der ungeheizten Terrarien iſt es jetzt die
höchſte Zeit, daß ſie in die Ueberwinterungsbehälter überführt
werden, wenn dies nicht ſchon Ende Oktober geſchehen iſt. Ein=
heimiſche
Reptilien beſonders Eidechſen und Blindſchleichen, ſollte
man ſtets ihren Winterſchlaf halten laſſen, während die meiſten
Amphibien, wie Kröten, Unken, Fröſche, Molche und Erdſala=
mander
, bei geeigneter Pflege und guter Fütterung auch im ge=
heizten
Zimmer den Winter aufs beſte überſtehen. Bei Ueber=
winterungskäſten
, in denen exotiſche Tiere untergebracht ſind,
kann in nicht allzu kühlen Nächten die Heizung abgeſtellt werden,
da ja auch in der Heimat der betreffenden Tiere mitunter recht
bedeutende nächtliche Abkühlung Regel iſt. Grundbedingung
für den Terrarienliebhaber ſei aber die, daß jedes Tier, welches
einen Winterſchlaf halten ſoll, vorher gut und reichlich gefüttert
iſt. Nur dann iſt es möglich, den Winter gut zu überſtehen, und
der Aquarianer iſt im Frühjahr nicht enttäuſcht, daß er ſtatt ſeine
Lieblinge Kadaver zutage fördert.
Mitgeteilt vom Verein für Aquarien= und Terrarienkunde
Hottonia Darmſtadt. Austauſch von Erfahrungen jeden erſten
ind dritten Samstag im Monat im Vereinslokal. Heſſiſcher
Hof abends 8 Uhr. Reichhaltige Bibliothek und Präparaten=
ſammlung
vorhanden. Eigene Freilandanlage am Judenteich.
Gäſte willkommen.
A. H.

Volkshochſchule. Am Freitag, dem 7 d. M. beginnt die
Vorleſung von Dr. Diehl über Unſere Kohlen‟. Es werden be=
handelt
: Steinkohlen, Braunkohlen, Oelſchiefer und Torf unter
beſonderer Berückſichtigung der Heimat. Außer der Kohlengeo=
logie
werden auch die dazu gehörigen chemiſchen, technologiſchen
und wirtſchaftlichen Fragen erörtert. Die Vorträge werden
durch Lichtbilder ergänzt. Zur Klabund=Feier am Donners=
tag
und zum Beethoven=Abend des Drumm=Quartetts am Sams=
tag
im Kleinen Haus erhalten unſere Mitglieder ermäßigte Kar=
ten
in unſerer Geſchäftsſtelle.

Bund Saarverein e. V., Ortsgruppe Darmſtadt. Zu dem
am Samstag, den 8. November, in der Turnhalle am Woogsplatz
ſtattfindenden Konzert der 60 Mann ſtarken Stahlhelmkapelle
aus Halle zugunſten der Opfer des Maybacher Grubenunglücks
werden unſere Mitglieder, Freunde und Gönner herzlich ein=
geladen
. Karten zu haben im Verkehrsbüro, Hanſa=Hotel uſw.
Um zahlreiches Erſcheinen wird gebeten. (S. auch Inſerate.)

Drittes Sinfoniekonzert im Landestheater. Das am Mon=
tag
, den 10. November, unter der Leitung von Generalmuſik=
direktor
Dr. Karl Böhm ſtattfindende dritte Sinfoniekonzert ſteht
im Zeichen Brahms. Seine zweite Sinfonie, die ſeit
zehn Jahren nicht mehr aufgeführten Haydn=Variationen und,
von Profeſſor Guſtav Havemann geſpielt, das Violinkon=
zert
kommen an dieſem Abend zur Aufführung. Beſonderes
Intereſſe dürfte das Wiedererſcheinen Havemanns auslöſen.
Seine Interpretation des herrlichen Violinkonzertes war ſtets für
die Hörer ein Hochgenuß beſonderer Art. Seine männlich=herbe
Auffaſſung iſt von echt Brahms’ſchem Geiſte beſeelt. Havemann
gilt ſeit Jahren als einer der erſten Geiger Deutſchlands.

Heſſiſches Landestheaker

Großes Haus Kleines Haus 6. November 19 3022. 1 Uhr
Donnerstag, C8. Die ſchöne Helena
Preiſe 110 Mk. Keine Vorſtellung Freitag,
7. November 19.30 bis gegen 22 Uhr
D8 Bohé ne
Pre ſe 110 Mk. 2022.3 Uhr
Einmaliges Enſemble=Gaſtſpiel
Harry Liedtke
Ein idealer Gatte Samstag,
8. November 9.30, Ende nach 22.30 Uhr
E7 Eliſabeth von England
Preiſe 110 Mk. 20 1 30 Uhr
Zweiter Beethoven=Abend
des Drumm=Omuartetts
Preiſe 1, 2 und 3 Mk. Sonntag,
9. November 1417 Uhr
Ein Bühnenſpiel der Tgde 1846
Ewige Jugend
Preiſe 0.802 Mk.
19 3022 Uhr
G4 Dſt. Volksb. Gr. Iu. II
Meine Schweſter und ich
T Gruppe 5, 6, 7 und 8
Preiſe 0.808 Mik 20 bis gegen 22 Uhr
Inneuer Einſtud und Inſzenierg.
Lucia von Lammermoor
Zuſatz=Mete 113
Preiſe 1.507.50 Mk. Montag,
10. November 20 bis 21 30 Uhr
3. Sinfonie=Konzert Keine Vorſtellung

Heſſiſches Landestheater. Offenbachs Operette Die
ſchöne Helena, gelangt heute Donnerstag im Großen Hauſe

unter muſikaliſcher Leitung von Karl Maria Zwißler zur Auf=
führung
. Hans Sylveſter Bunſel ſingt die Partie des Paris, in
der er mit Herrn Sattler alterniert. Die für heute Donnerstag im
Kleinen Haus angekündigte Klabund=Feier muß auf Ende näch=
ſter
Woche verſchoben werden. Bereits gelöſte Karten behal=
ten
ihre Gültigkeit.
Enſemble=Gaſtſpiel Harry Liedtke im Kleinen Haus. Mor=
gen
Freitag wird Harry Liedtke, der berühmte deutſche Film=
darſteller
mit ſeinem Berliner prominenten Enſemble im Kleinen
Haus Oskar Wildes Komödie Ein idealer Gatte ( Inſze=
nierung
: Profeſſor Eugen Robert) zur Darſtellung bringen.
Dem Liedtke=Enſemble gehören ſo namhafte Darſteller, wie Carola
Toelle, Roma Bahn. Traute Carlſen, Olga Limburg. Max Landa,
Arthur Schröder, Paul Marx, Ernſt Pittſchau u. a., an.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Donnerstag, den 6. November 1930

* Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheatern.
Union=Theater.
Ein Film (O alte Burſchenherrlichkeit) mit dem Untertitel
Studenten von heute", der zwar vom Recht eines Tonfilms,
romantiſch zu ſein, Gebrauch macht, aber auch ernſtere Seiten hat
und von der üblichen, veralteten Studentenromantik wohltuend
abſticht. Andererſeits darf man nicht erwarten, hier nun das
wirkliche Leben des heutigen Studenten typiſch dargeſtellt zu
ſehen, dazu iſt dieſer Film zu ſehr Operette, das happy end in
Geſtalt einer dollargeſegneten jungen Amerikanerin iſt für ihn
bezeichnender als die Nöte der Werkſtudenten. Operettenhaft, im
freundlichen Sinn, iſt auch die häufige Verwendung von Studen=
tenliedern
, die zahlreich in die Handlung eingeflochten ſind.
Sympathiſch das Spiel Werner Fuetterers als Heidelberger
Student, ſehr amerikaniſch Betty Amann trotz der für ſie
etwas belangloſen Rolle. Am ſchönſten iſt natürlich wieder der
Micky=Film, ein Wunder an grotesker Erfindungsgabe.

Aw. Daß ſich ein Mann, der ſich bis zu ſeinem 40. Lebensjahr
mit einiger Klugheit durchs Leben brachte, ſich durch eine Lappalie
zu einer kaum begreiflichen Dummheit verleiten läßt, die ihn ins
Zuchthaus bringt, das iſt kaum zu begreifen. Denn wenn ein
Mann, der ſich für 1300 Mark einen Bauplatz kaufte, auf den er
ein Haus bauen will, wenn dieſer Mann, um 50 Mark für ſich
zu gewinnen, eine Urkundenfälſchung begeht, ja ſogar
einen Meineid leiſtet, dann iſt das eine kaum glaubliche
Dummheit.
Das Schwurgericht hatte ſich am Mittwoch mit dieſem Fall zu
beſchäftigen. Ein 40jähriger Mechaniker und ſeine
Frau ſitzen deswegen auf der Anklagebank. Der Mann, der in
Urberach eine Fahrradhandlung betreibt, hat im Frühjahr 1927
von ſeinem Nachbar einen Bauplatz gekauft, den er in Raten ab=
bezahlte
, die auch bis in den Winter hinein regelmäßig erfolgten.
Bei der letzten Zahlung, die nach längerer Pauſe erfolgen ſollte,
verlangte der Nachbar aber 50 Mark mehr, als der Angeklagte
ihm geben wollte, beanſtandete außerdem eine Quittung über
50 Mark, die gefälſcht ſein ſollte, und nahm das Geld nicht an.
Sie konnten in der Folge zu keiner Einigung gelangen und gin=
gen
ſchließlich vor Gericht. Der Angeklagte beſchwor dort, daß er
die 50 Mark bereits bezahlt habe, und der Gläubiger zeigte ihn
wegen Meineids an. Früher gab der Angeklagte mit aller Be=
ſtimmtheit
an, der 14jährige Enkel des Nachbarn habe dieſe Quit=
tung
unterſchrieben. Heute will er jedoch nichts mehr über die
Entſtehung der Unterſchrift wiſſen. Als ihm ein Vorhalt aus
ſeinen Ausſagen in der Vorunterſuchung gemacht wird, meint er,
er habe die ganze Sache bisher nicht ſo ernſt genommen. Der
Gläubiger als Zeuge beſtreitet energiſch, je eine Zahlung unter
100 Mark von dem Angeklagten erhalten zu haben. Die beiden
Schriftſachverſtändigen bekunden in ihren Gutachten
übereinſtimmend, daß die Unterſchrift an der fraglichen Rechnung
gefälſcht iſt und daß mit allerhöchſter Wahrſcheinlichkeit der An=
geklagte
die Fälſchung beging. Der Staatsanwalt hält die
Schuld des Angeklagten für erwieſen und beantragt wegen zwei
ſchweren Urkundenfälſchungen, es hatte urſprünglich noch eine
andere gefälſchte Quittung vorgelegen, und wegen Meineids ein
Jahr und acht Monate Zuchthaus, dazu fünf Jahre Aberkennung
der bürgerlichen Ehrenrechte und Eidesunfähigkeit. Die Anklage
gegen die Frau wird mangels Beweiſes fallen gelaſſen. Der
Verteidiger geht wie die Katze um den heißen Brei und fol=
gert
aus der Vermutung, der Angeklagte habe tatſächlich die
50 Mark ſchon bezahlt, daß er die Unterſchrift nicht gefälſcht haben
könne, ſondern vielmehr irgendiemand anderes dafür in Betracht
kommen müſſe und beantragt Freiſpruch mangels Beweiſes.
Das Gericht iſt von der Schuld des Angeklagten überzeugt
und verurteilt ihn wegen einer Urkundenfälſchung in
Tateinheit mit Betrugsverſuch und wegen Mein=
eids
zu einem Jahr und zwei Monaten Zuchthaus
dazu Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre
und der dauernden Eidesunfähigkeit. Die Frau wird freige=
ſprochen
mangels Beweiſes. Der Mann beſteht nach wie vor auf
ſeiner Unſchuld und will Reviſion verfolgen.

Ewige Jugend das große Bühnenſpiel der Turngemeinde
1846 in neueſter ſchönſter und abwechſelungsreichſter Auf=
machung
. Die Vorarbeiten zu dem Spiel der Leibesübungen
Ewige Jugend ſind beendet, und es iſt zu hoffen, daß auch
dieſe neueſte Veranſtaltung mithilft, heranzukommen an die
Kreiſe, die dem Turnen und der Leibesübung heute noch fern=
ſtehen
. Ganz abgeſehen von den turneriſchen Bildern, die film=
artig
in bunter Reihenfolge vorgeführt werden, wird auch künſt=
leriſch
das Beſte gezeigt. Das Städtiſche Orcheſter unter perſön=
licher
Leitung ſeines Kapellmeiſters, Herrn Schlupp, wird nicht
nur zu allen Vorführungen eine wohl ausgeſuchte Begleitmuſik
bieten, ſondern es wird auch ſonſtige muſikaliſche Genüſſe bringen.
Alle Sprechrollen ſind von unſeren im beruflichen Leben ſtehenden
Mitgliedern beſetzt, deren Auswahl in der Turngemeinde ſehr
groß iſt. Das Spiel ſelbſt wird die Aufmerkſamkeit nicht nur
vieler Darmſtädter erregen, ſondern es werden ſich auch ſehr viele
Fremde einfinden. Eine Wiederholung des Bühnenſpiels kann
wegen techniſcher Schwierigkeiten nicht ſtattfinden. Die heutige
Anzeige gibt die Vorverkaufsſtellen und die Preiſe der numerier=
ten
Plätze bekannt.
Der Deutſchnationale Handlungsgehilfen=Verband ſchreibt:
Wir machen unſere Mitglieder noch einmal auf die am Donners=
tag
, den 6. November 1930 in unſerem Heim ſtattfindende Mo=
natshauptverſammlung
aufmerkſam. Die in unſerem Winter=
arbeitsplan
vorgeſehene Beſichtigung der Zuckerfabrik Groß=
Umſtadt wird am Sonntag, den 9. November 1930 durchgeführt.
Nach der Beſichtigung findet ein Spaziergang nach dem Otzberg
ſtatt. Da die Beſucherzahl an die Zuckerfabrik gemeldet werden
muß, bitten wir weitere Teilnehmer, ſich bis ſpäteſtens Freitag
auf der Geſchäftsſtelle anzumelden.
Die Gründungsfeier des G.D.A. am 8. November in der
Vereinigten Geſellſchaft findet unter Mitwirkung des Herrn
Franz Kutſchera vom Heſſiſchen Landestheater (Rezitationen),
Fräulein Clara Herber (Alt), der Herren Hans Nold (Baß),
Heinrich Crößmann (Violine), Adam Simmermacher (Cello), am
Flügel Fräulein Hildegard Menges von der Städtiſchen Aka=
demie
für Tonkunſt, ſtatt. Wie aus der heutigen Anzeige erſicht=
lich
iſt, iſt trotz der ausgewählten Vortragsfolge den heutigen
Verhältniſſen voll Rechnung getragen, da die Eintrittspreiſe ſehr
niedrig ſind.
Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben. Beides zu erlernen,
bietet der Gabelsberger Stenographenverein Ballonſchule,
der morgen wieder neue Anfängerlehrgänge eröffnet, Gelegen=
heit
. Maſchinenſchreibunterricht kann zu jeder Tageszeit genom=
men
werden. Reiche Unterrichtserfahrungen verbürgen eine
gewiſſenhafte und erfolgreiche Ausbildung. Trotz niedrigſter
Honorarſätze weitgehende Zahlungserleichterung. Wir verweiſen
auf die heutige Anzeige des Vereins.
Stenographie und Maſchinenſchreiben. Die Stenographen=
Vereinigung Gabelsberger, Handwerkerſchule. Ecke
Karls= und Nieder=Ramſtädterſtraße macht auf die heutige An=
zeige
aufmerkſam, wonach neue Kurſe in Reichskurzſchrift in der
Handwerkerſchule am Freitag, den 7. ds. Mts., beginnen. Gleich=
zeitig
weiſt der Verein auf ſeinen Maſchinenſchreib=Unterricht in
der Karlsſtraße 23. Erdgeſchoß, unter fachkundiger Anleitung nach
dem bekannten Zehnfinger=Blindſchreib=Syſtem hin, zu dem An=
meldungen
täglich erfolgen können.
Volksbühne. Zu dem am 8. November 1930 im Kleinen
Haus ſtattfindenden zweiten Beethovenabend des Drummquar=
tetts
erhalten die Mitglieder der Volksbühne Karten zum Vor=
zugspreis
in der Geſchäftsſtelle der Volksbühne, Eliſabethen=
ſtraße
34 (Haus Alter).
Wettſchreiben. Gleichſam als Auftakt für die bevor=
ſtehende
Winterſaiſon hielt die Stenographen=Vereinigung
Gabelsberger auch in dieſem Jahre wieder ihr traditionelles
Herbſtwettſchreiben in ihren Unterrichtsräumen in der Handwer=
kerſchule
ab. Dem Rufe des Wettſchreibobmanns, Herrn Schantz,
hatten 121 Teilnehmer Folge geleiſtet, die in den Silbenzahlen
60280 ihre Kräfte in friedlichem Wettkampfe maßen. Die
ſtarke Teilnehmerzahl iſt ein Beweis dafür, daß ſich die Kurz=
ſchrift
in immer ſteigendem Maße Eingang in alle Kreiſe ver=
ſchafft
und endlich die ihr zuſtehende Anerkennung findet. Zum
anderen beweiſt die gegen das Vorjahr erhöhte Teilnehmerzahl,
daß ſich in unſerem Vereinsleben eine ſtete, aber ſichere Auf=
wärtsbewegung
vollzieht. Die feierliche Preisverteilung findet
am Samstag, dem 8. November, im oberen Saale der Brauerei
zur Krone ſtatt.

Eingang zum dentſchen Kriegerfriedhof Hapignies.
Dép. P. d. C. (Frankreich).
Errichtet vom Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge e. V.
Der Friedhof, auf dem 1549 Tote in Einzelgräbern ruhen, iſt in den
letzten Jahren auf Koſten des Volksbundes vollſtändig ausgebaut wor=
den
. Neben dem Eingangstor und der Abſchlußmauer, die das Bild
zeigen, wurden Bäume gepflanzt, und eine Hecke um den Friedhof ge=
zogen
, ein Wärterhäuschen errichtet und für einen Teil der Gräber
Schriftplatten beſchafft. Es ſoll noch ein Allgemeindenkmal auf dem
Friedhof aufgeſtellt werden, ſobald die hierfür erforderlichen Mittel
aufgebracht ſind.

Nächſte Dampferabfahrten der HamburgAmerika=Linie. (Ohne
Verbindlichkeit. Aenderungen vorbehalten.) Nach New York (ab
Hamburg bzw. Cuxhaven): New York am 6. 11. bzw. 7. 11., Cleve=
land
am 12. 11. bzw. 13. 11., Hamburg am 19. 11. bzw. 20. 11.,
St. Louis am 22. 11. bzw. 23. 11., Deutſchland am 26. 11. bzw.
27. 11., New York am 3. 12. bzw. 4. 12., Reliance am 6. 12. bzw.
7. 12., Albert Ballin am 10. 12. bzw. 11. 12. Nach Kanada (in
Gemeinſchaft mit der County Line) Idarwald (Hapag) ab Hamburg
am 4. 11., Milwaukee (Hapag) ab Cuxhaven am 5. 11. Nach
Boſton Philadelphia, Baltimore, Norfolk ( Gemein=
ſchaftsdienſt
Hapag/Lloyd); Hannover (Lloyd) ab Hamburg am 5. 11.,
Harburg (Hapag) am Hamburg am 15. 11., Weſtfalen (Lloyd) ab
Hamburg am 26. 11., Hannover (Hapag) ab Bremen am 6. 12.
Nach der Weſtküſte Nordamerikas (Gemeinſchaftsdienſt Ha=
pag/Lloyd
): Tacoma (Hapag) ab Hamburg am 5. 11., Donau (Lloyd)
ab Hamburg am 15. 11., San Francisco (Hapag) ab Hamburg am
26. 11., Eſte (Lloyd) ab Hamburg am 6. 12. Nach Cuba (ab
Hamburg): Patricia am 11. 11., Weſterwald am 13. 11. Kyphiſſia
am 10. 12., Phrygia am 18. 12. Nach Mexiko (in Gemeinſchaft
mit der Ocean=Linie) (ab Hamburg): Weſterwald (Hapag) am 13. 11.,
Rio Panuco (Ocean) am 25. 11., Nord=Schleswig (Ocean) am 6. 12.,
Phrygia (Hapag) am 18. 12. Nach Weſtindien (in Gemein=
ſchaft
mit der Roland=Linie, Bremen, und der Reederei H. C. Horn,
Flensburg) (ab Hamburg): Albingia (Hapag) am 8. 11., Grunewald‟
(Hapag) am 15. 11., Claus Horn (Horn) am 22. 11., Orinoco ( Ha=
pag
) am 29 11., Erfurt (Lloyd) am 6. 12., Rugia (Hapag) am
13 12., Heinz Horn (Horn) am 20. 12., Magdalena (Hapag) am
27. 12. Nach den Weſtindiſchen Inſeln (in Gemeinſchaft
mit der Reederei H. C. Horn, Hamburg) (ab Hamburg): Amaſſia
(Hapag) am 4. 11., Waldtraut Horn (Horn) am 18. 11., Feodoſia
(Hapag) am 2. 12., Frida Horn (Horn) am 16 12. Nach der
Weſtküſte Zentralamerika (in Gemeinſchaft mit der Roland=
Linie, Bremen) (ab Hamburg): Tacoma (Hapag) am 5. 11., Kreta
(Hapag) am 8. 11., Donau (Lloyd) am 15. 11., San Francisco ( Ha=
pag
) am 26. 11. Nach der Oſtküſte Südamerikas (ab Ham=
burg
): Paraguay am 5. 11., General Oſorio am 13. 11., Iſerlohn
am 15. 11., Steigerwald am 18. 11., Württemberg am 22. 11., Ara=
gonia
am 4. 12., General Artigas am 7. 12. Nach der Weſt=
küſte
Südamerikas (in Gemeinſchaft mit der Roland=Linie, Bre=
mren
) (ab Hamburg): Murla am 5. 11., Adolf v. Baeyer (Kosmos)
am 12. 11., Rapot (Roland) am 15. 11., Wiegand (Roland) am
19. 11. Nach Oſtaſien (Gemeinſchaftsdienſt Hapag/Lloyd) (ab
Hamburg): Duisburg am 5. 11., Preußen (Hapag) am 8. 11.,
Lahn am 12. 11., Goslar (Lloyd) am 15. 11., Sauerland am
19. 11., Tirpitz (Hapag) am 22. 11. Nach Niederländiſch= In=
dien
(Gemeinſchaftsdienſt der Deutſch=Auſtraliſchen Dampfſchiffs= Geſell=
ſchaft
, Aktiengeſellſchaft, Hamburg und der N. V. Nederlandſche Stoom=
vaart
Maatſchappif Oceaan): Melampus (ab Hamburg) am 5. 11.,
Freiburg (Hapag) ab Rotterdam am 11. 11 Uckermark (Hapag) ab
Hamburg am 19. 11., Adraſtus (Oceaan) ab Hamburg am 3. 12.
Nach Auſtralien (Gemeinſchaftsdienſt der Deutſch=Auſtraliſchen
Dampfſchiffs=Geſellſchaft, Hamburg, des Norddeutſchen Lloyd, Bremen,
und der Reederei Alfred Holt u. Co., Liverpool) (ab Hamburg): Rends=
burg
(Hapag) am 8. 11., Oder (Lloyd) am 19. 11., Staßfurt ( Ha=
pag
) am 10. 12. Nach Südafrika (Deutſch=Auſtraliſche Dampf=
ſchiffs
=Geſellſchaft, Aktiengeſellſchaft, Hamburg) (ab Hamburg): Hanau
cm 22. 11., Halle am 20. 12. HamburgRhein=Linie:
Straßburg am 1. 11., Karlsruhe am 6. 11., Frankfurt am 11. 11.,
Mannheim am 15. 11. Hamburg-London=Linie: Wöchent=
lich
drei Abfahrten.

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und belebend bei Rheuma, Oschias,
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ſchmerzen
, Ermüdung u. Strapazen
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Lokale Veranftalkungen.

Oeffentlicher Vortrag und Beſprechungs=
abend
am Freitag, 7. November, in der Städtiſchen Akademie
für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße. Johannes Thielemann. Pfarrer
in der Chriſtengemeinſchaft, ſpricht über Beruf und Gottesdienſt
(Vgl. auch die Anzeige.)

Briefkaſten.

Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsqulttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
J. B. Das Waſſergeld hat der Hausherr allein zu trage=
Makelgeld. Nach der von Ihnen gegebenen Sachdarſtellun
ſcheint uns Ihnen gegenüber ein Anſpruch auf Vermittle
proviſion rechtlich nicht begründet zu ſein.

Tageskalender für Donnerstag, den 6. November 1930.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, 19.30 Uhr C 8: T
ſchöne Helena, Kleines Haus, 20 Uhr: Klabund=Feier
Orpheum, 20.15 Uhr: Der Brauch von den Probe
nächten, Konzerte: Schloßkeller, Café Oper, Zum Dat
terich, Reſt. Bender, Maxim. Rheingauer Weinſtube, Span
Bodega. Städt. Saalbau 20 Uhr: Klavieraber
Wilma A
Techn. Hochſchule, Hörſaal 326, 8 Uh
abends: Lichtbilder=Vortrag des Alpenvereins.

Numn

Aus Hefſen.

E. Wixhauſen, 5. Nov. Hohes Alter. Dieſer
Frau Heinrich Gärtner Witwe ihren 87. Geburtst;
betagte Bürgerin iſt die älteſte Einwohnerin unſeres Oxtt=
ner
erfreut ſich geiſtiger und körperlicher Friſche.
Cp. Eſchollbrücken, 5. Nov. Der Sandbachda
gebrochen. Infolge der ſtarken Regenfälle zu Begin
führte der Sandbach wieder derart ſtarkes Hochwaſſer mi
Sandbachdamm an der alten Bruchſtelle, an der er bere
zur Höhe von einem Meter erneuert war, nochmals h7,
errichtete Teil wurde glatt weggeriſſen, ſo daß faſt die gaa=
ſtellungsarbeit
vergebens war. Selbſtverſtändlich über77
ausbrechenden Waſſer wiederum einen größeren Teil der
Geländes. An der Bruchſtelle im Crumſtädter Wald w=
ſchädigungen
angerichtet.
Cp. Pfungſtadt, 5. Nov. Kapitalbeſchaffum
ſtandsarbeiten. Wie nunmehr feſtſteht, erfolgt die=
fung
zur Beſchäftigung von Wohlfahrtserwerbsloſen mn
durch die Girozentrale der Heſſiſchen Landesbank in Dan
Prozent Jahreszinſen, 2⁄s Prozent Verwaltungskoſtenbeij.
zentiger Auszahlung und mit 10 000 RM. durch die
Zwingenberg der Bezirksſparkaſſe Zwingenberg=Bensha= 8½ Prozent Jahreszinſen, mit 1 Prozent Tilgung u.
zahlung. Zur Beſchäftigung der Wohlfahrtserwerbsloſe=
Linie Kanalherſtellungsarbeiten vorgeſehen, und zwar
in der Klingsackerſtraße, Ringſtraße, Zinsgutſtraße, W=
Bergſtraße. Die Arbeiten ſind bereits vergeben. A
Gemeinderat hat ſich dem Einſpruch des Gewerkſchaftss
ſtadts gegen die Abſicht des Arbeitsamtes Darmſtadt,
der Unterſtützungsgelder in Zukunft in Darmſtadt vor
ſtimmig angeſchloſſen. Desgleichen hat der Einzelhand
ſtadt Proteſt eingelegt. Die Riolarbeiten könnm
ſten Tagen beginnen. Mit den Arbeiten werden ebenfalls=
ſache
Erwerbsloſe beſchäftigt. Insgeſamt ſollen 67 3377
riolt werden, und zwar in der Malcher Tanne und in
tanne. Der Akkord für das Niolen wurde mit 11 bzw.
gegangen. Der Geſamtbetrag lautet auf 6372,90 RM.
die Erhöhung des Lohnes bei der Bearbeitung der
9 auf 11 Pfennig für den Quadratmeter) ſtellt ſich auf rr.
Waldankauf. Die Gemeinde hat einige Wau
Privathand aufgekauft. Der Ankauf geſchah auf Grund /
amt Eberſtadt aufgeſtellten Taxation.
Cp. Pfungſtadt, 5. Nov. Der Gemeinderat ſtäiu
letzten Sitzung dem Pachtvertrag für Gemeindegelände zar
der Brunnenanlagen des Waſſerwerks Darmſt
der Direktion der Städtiſchen Betriebe in Darmſtadt
wurde, in der neuen Faſſung zu. Um den O0
nutzen. Bekanntlich hatte der Gemeinderat bei Beranr
Voranſchlages den Ortsbürgernutzen aufgehoben. Dagr
Kreisamt Darmſtadt Einſpruch, wovon der Gemein
letzten Sitzung Kenntnis nahm. Nunmehr ließ das K
meinde wiſſen, daß es ſich mit der Kenntnisnahme ſe
nicht zufrieden geben könne. Entweder müſſe ein Beſ7I
nahme der Aufhebung erfolgen oder ein Verwaltun
durchgeführt werden. Der Gemeinderat ſtellte die endg u
nahme zu der neuen Sachlage auf die nächſte Sitzung
Vorſchlag der Abteilung Tiefbau der Provinzialdirekti in
ſetzung von Fluchtlinien am Ortsausgang nach Eberſt:d
ſtimmung erteilt. Ferner wurde beſchloſſen, einen Gem
zuſchaffen. Die Rechnung des Pfungſtädter Elektri=
kes
vom Jahre 1929 weiſt einen Gewinn von 30 500,074
jenige des Waſſerwerks einen Gewinn von 3545,
In geheimer Sitzung wurden Wohlfahrtsangelegenheite=
Nieder=RamſtadtTraiſa, 5. Nov. Am DonnersI
vember, abends, wird Herr Dr. med. Ernſt Georgi
Winterveranſtaltungen des Deutſchnationalen Handlung
des (DHV.) einen Vortrag über Stoffwechſel und Veud
baut ſich unſer Körper auf? halten. Mit dieſem Vorn
hieſige Ortsgruppe die beliebten Abende wieder auf. Do
einen intereſſierten Hörerkreis finden. Mitglieder und
lich willkommen.
* Nieder=Ramſtadt, 5. Nov. Der von der Jugem
gruppe Nieder=Ramſtadt=Traiſa im Darmſtädter Hof
ſtaltete Werbeabend war zahlreich beſucht und br=
ſchönen
Erfolg. Viele Aeltere haben erkannt, daß
Jugendabenden in Ruhe ſchöne Darbietungen genießem
Erwerbung der Mitgliedſchaft (jährlich nur 3 Mark) eb
kann an dem Aufbau eines wirklichen Volkswerks. Ein W.
vor kurzem den Jugendherbergs=Verban
organiſation aller Vereine überhaupt, weil er
ziehung neutral allen Vereinen offenſteht und dem ganz
kommt. Die herzliche Begrüßung des erſten Vorſitze:
gruppe und der Vortrag des Herrn Dr. med. Georgi ü. ſ=
heit
und Wandern wurden ſchön ergänzt durch G
Tanz= und Spieldarbietungen der Wanderjugend von NF.-V
Namſtadt und Traiſa. Gerade weil die Aufführungen
und natürlich waren, hatten die Gäſte einen genußreicher
Dr. med. Georgi verſtand es in feiner Weiſe, die geſurn!
kungen des Wanderns vorzuſtellen. Unſere Vorfahrez
arbeiteten in der freien Natur, die ihnen genügend
Luft ſpendete. Heute jedoch wohnen und arbeiten Milliy=
gehäuft
in den Steinmühlen der Städte und in den
mendem Getöſe, verbrauchter Luft und bei künſtlichem
nannten Erholungsſtunden bedeuten bei vielen nicht E=
Kräfteſammlung, ſondern Kraftverſchwendung und A
Nerven und Sinne. Unſer Volk aber muß für ſeinen
ſeinskampf alle Kräfte ſammeln und ſtählen. Und de
dem Wandern, das die natürlichſte Körperbewegung ur)
und geſündeſten Sport darſtellt. Lungen und Herz wes
einflußt. Appetitloſigkeit kennt der Wanderer z. B.
(Heiterkeit.) Alle Unraſt und Gebundenheit läßt er zu nn
der Natur läßt ihn, den Wanderer, ſeine eigene See=
abends
in der Jugendherberge erzählen ſich die War)
Schönheiten, welche die Augen am Tage ſahen: Die XN
meinſamen Heimat hat ſolche Menſchen neu miteinam
Mögen dieſe Bilder der Erholung und des Erlebens ſhr
das Werden und die Zukunft unſerer Jugend und unſes
kes und möchten recht viele ſich zur Mitarbeit bereitfik
ſerer Jugend das Wandern erleichtert wird durch die Un
ſchöner Jugendherbergen. (Lebhafte Zuſtimmung.)
Gau=Geſchäftsführer in ſeinem Schlußwort allen Gäſten
den herzlich gedankt hatte, fand der Abend mit dem Geſ
Herren und laßt Euch ſagen einen ſchönen Abſchluß.
G. Ober=Ramſtadt, 3. Nov. Reformations
in dieſem Jahre erſtmals am Reformationstag 3l.
liturgiſcher Abendgottesdienſt in unſerer Kirche ſtattam
beſucht war, wurde am geſtrigen Sonntag, wie alljährlig,
tionsfeſt kirchlich gefeiert. Im Vormittagsgottesdiemt
geſangverein und Poſaunenchor mit, abends fand dan-
ein
Lichtbildervortrag ſtatt, der das chriſtliche Märthrer
Ober=Ramſtadts derzeit älteſter Einwohner, Herr i5
mann, Brückengaſſe, konnte am Sonntag, den 2. Nobe*
Geburtstag feiern. Der wackere Alte erfreut ſich noen
Rüſtigkeit, guten Humors und geiſtiger Friſche, 7
wehr. Der derzeitigen allgemeinen Notlage Rechnun?
die Freiw. Feuerwehr in dieſem Jahre von ihrem gem!
am 8. d. M. ſtattfinden ſollte, ab. Die für dieſen Zaß
diesjährige Feuerwehrübung fällt ebenfalls aus.
* Roßdorf, 5. Nov. Der Arbeitergeſangbe:
keit gibt am Sonntag, 9. November, im Saale zu
Hof (Inh. Fritz Krämer) ein Wohltätigkeits
gunſten der Hinterbliebenen der ums Leben gekommene.
Alsdorf und der Saar. Der Reinertrag der Veranſic.
Spende an die Hinterbliebenen. Den muſikaliſchen Leud
Kreiſel übernommen. Um auch den Erwerbsloſen der
Konzerts zu ermöglichen, iſt der Eintrittspreis auf 2.
für die übrigen Beſucher beträgt er 50 Pfg., einſchliebiln.
Gernsheim, 5. Nov. Waſſerſtand de=
4. November: 1,91 Meter; am 5. November: 2,17 Mele
Hirſchhorn, 5. Nov. Waſſerſtand de=
4. November: 2.16 Meter; am 5. November: 200 Meiſee
WSN. Gießen, 5. Nov. Flucht aus dem Rn
wegen Spionage zugunſten Frankreichs zu Zuchthaus, 21
30 Jahre alte Schreiner Georg Poth iſt geſtern Neſ
Zuchthaus Marienſchloß bei Rockenberg (Oberheſſenn
Schloß und Riegel gebracht war, entſprungen. *
bei Schreinerarbeiten unbemerkt eine Leiter angefern.4
Beſchäftigung im Hofe des Zuchthauſes ins Freie geich
der abendlichen Dämmerung zum Ueberſteigen der Nct
nach ſeinem Verſchwinden wurden Nachforſchungen.i
bisher ergebnislos blieben. Der Ausreißer befand ſ"
in Anſtaltskleidung und war ohne Geldmittel.

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Statt Karten.
1. November verſchied ſanft nach langem Leiden mein innigſtgeliebter Mann,
Treuer Vater
Herr Oberforſtmeiſter i. R.
Karl Delt

Nachruf.

hArter von 65 Jahren.

Hauptmann d. L. a. D.

In tiefer Trauer:
Julie Delp, geb. Homberger
Marie Delp
Lieſel Delp.
drm ſtadt, den 6. November 1930.
inmnnſtr. 49,
(änäſcherung findet Samstag, den 8. November, nachmittags 3½ Uhr, auf
dem Waldfriedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abſehen zu wollen.
(16242

Nach ſchwerem Leiden verſchied
heute in Reinheim (Heſſen) der
Zuſtizwachtmeiſter i. A.
Robert Schorn
im Alter von 66 Jahren.
Der Verſtorbene iſt über 20 Jahre
bei dem Amts ericht Uerdingen=
Niederrhein als Juſtziwachtmeiſter
tätig geweſen. Er war ein Mann
von vorbildlichem Pflichteifer. Sein
gerades Weſen, ſene Arbeits=
freudigkeit
und ſeine ſtete Hilfs=
bereitſchaft
haben ihm die Aner=
kennung
ſeiner Vorgeſetzten und
die Liebe ſeiner Mitarbeiter in
hohem Maße eingebracht.
Sein Andenken werden wir ſtets
in Ehren halten.
Die Richter, Beamten u. Angeſtellten
des Amtsgerichts, die Rechtsanwälte
und der Notar in Uerdingen.
Uerdingen, den 3. Nov. 1930. (16276

Todes=Anzeige.

) entſchlief nach langem ſchweren Leiden
er, guter Mann, Vater, Schwiegervater,
er und Onkel
hannes Peith
O.P.=Sch. i. R.
Meensjahre.
Im Namen aller trauernden Hinterbliebenen:
Frau Anna Peith, geb. Fenrich
nebſi Kinder.
Lartal Schafhein, Bensheim, Ziederwieſa.
klägung findet am Freitag, den 7. Nov.,
Mals 2½ Uhr, von der Kapelle des Wald=
(16240
friedhofs aus ſtatt.

Todes=Anzeige.
Heute verſchied plötzlich und un=
erwartet
unſer lieber, braver
Sohn, Bruder, Enkel und Neffe

im Alter von 19 Jahren.
Um ſtille Teilnahme bittet
Familie Auguſt Seelbach
Darmſiadt, Hermannſtr. 5. (16272
Die Beerdigung findet am Frei=
tag
, den 7. November 1930, vor=
mittags
10 Uhr, auf dem Beſ=
ſunger
Friedhof ſtatt.

Städt. Ahademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtr.
Freitag, 20½ Uhr öffentl. Vortrag;
Beruf und Gottesdienſt
Johannes Thielemann
Pfarrer in der Chriſtengemeinſchaft.
Freiw. Unkoſtenbeitrag.

meſſerloſe Behandlg.
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Amna Kämmerer, geb. Peith
Eſ.iſabeth Krayer, geb. Veith
Hrrl Veith, Stuttgart
Frriedrich Veith
Friedrich Krayer, Nauheim b. Gr.=Gerau
Huans Kämmerer
Dwhanna Veith, geb. Schmidt
umd Enkel.
Mſ., den 3. November 1930.
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doch nicht
weiter benutzt werden
können und anderer=
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d. Weiterbeſchäf=
tigung
des Verlierers
auf dem Sp ele ſteht,
wird der ehrliche Fin=
der
gebeten, dieſelben
gegen gute Belohn.
auf dem Fundbüro,
d. Polizeiamts abzi=
geben
.

[ ][  ][ ]

Seite 8

Donnerstag, den 6. November 1930

Hruue 49 Shortk.

Num

Der Leonhardikag in Bad Tölz.

Segnung der Pferde vor der Leonhardi=Kapelle auf dem Tölzer Kalvarienberg.
Alljährlich wird in dem oberbayeriſchen Bad Tölz der 6. November, der Tag St. Leonhards, des

Die neue Brücke von Keizersveer (Holland)

wurde mit Hilfe von großen Laſtkähnen an ihren Beſtimmungsort transportiert
ein Gewicht von 930 000 Kilogramm.

Schutzheiligen der Pferde, feierlich begangen. Aus der ganzen Umgebung von Tölz kommt die Land=
ſevölkerung
zuſammen, um ihre Pferde am Kalvarienberg vor der Leonhardikapelle ſegnen zu laſſen.

deiu anld Austantd.
Der Augsburger Giftmordprozeß.
Augsburg. Vor dem Augsburger Schwur=
gericht
begann geſtern vormittag unter unge=
heurem
Andrang des Publikums der Mordprozeß
gegen die 53jährige Frau Magdalena Lutzen=
berger
wegen zwei vollendeter und fünf verſuch=
ter
Morde. Im Auguſt 1928 ſtarb der Pferde=
händler
Zerle in Schwabmünchen, der Stiefvater
der Angeklagten. Die Witwe Zerle ſetzte dann
ihre Tochter Magdalena Lutzenberger als Allein=
erbin
ein mit der Verpflichtung, jedem ihrer vier
Kinder ein Vermächtnis von 2000 Mark auszu=
zahlen
. Kurz nach der notariellen Verbriefung
des Teſtaments ſtarb auch Frau Zerle, und die
Angeklagte trat die Erbſchaft an. Wegen Ver=
ſchwendung
wurde ſie unter Vormundſchaft ge=
ſtellt
. Später erkrankten die Familienmitglieder
des Stadtoberſekretärs Schrott in Schwabmün=
chen
nach dem Genuß von Milch, die die Ange=
klagte
beſorgt hatte, unter Vergiftungserſchei=
nungen
. Die Unterſuchung der Milch ſtellte einen
Arſenikgehalt feſt. Dieſes Gift wurde bei der
Angeklagten in einem Gläschen gefunden. Die
chemiſche Unterſuchung der Leiche ihres Stief=
vaters
und ihrer Stiefmutter ergab tödlich wir=
kende
Mengen von Arſenik. Von den 34 Zeu=
gen
wurden geſtern ſechs, darunter die vier
Kinder der Angeklagten, vernommen. Die An=
klage
vertritt Oberſtaatsanwalt Dr. Welſch. Die
Angeklagte behauptet nach Eröffnung der Ver=
handlung
, daß ſie unſchuldig ſei. Sie ſchildert
darauf ihr Leben.
Drei Jahre Zuchthaus für Schlachthof=
direktor
Baſel.
Stettin. In dem Prozeß gegen den ehe=
maligen
Stettiner Schlachhofdirektor Baſel fällte
das Landgericht am Mittwoch folgendes Urteil:
Der Angeklagte wird wegen fortgeſetzter Un=
treue
, ſchwerer Urkundenfälſchung, ſchwerer Be=
ſtechungen
und Betruges zu drei Jahren Zucht=
haus
und 500 Mark Geldſtrafe verurteilt. Die
Beſtechungsſumme in Höhe von 10 120 Mark
wird der Staatskaſſe für verfallen erklärt. Die
bürgerlichen Ehrenrechte werden dem Ange=
klagten
auf die Dauer von drei Jahren abge=
ſprochen
. Zehn Monate der Unterſuchungshaft
werden auf die Strafe angerechnet.
Taucherglocke zur Bergung
verſunkener Schiffsladungen.

Aus dem Erdbebengebiek von Mikkelikalien.

Oben: Zeltlager der obdachlos gewordenen Bevölkerung des Städtchens Fabriane (Prov. Ancona).
Unten: Die Bewohner der zerſtörten Stadt Ancona kampieren in den Straßen.
Schrecklich iſt das Elend der Einwohner der heimgeſuchten Provinz Ancona. Teure Angehörige
ſind dem Erdbeben zum Opfer gefallen, ſie ſelbſt müſſen obdachlos auf den zerſtörten Straßen ihrer
Städte nächtigen.

Die rieſige Taucherglocke.
in der drei Menſchen Platz haben, wurde ſpe=
ziell
für die Bergung verſunkener Schiffsladun=
gen
erbaut. Selbſt ſehr ſchwere Laſten können
in der Taucherglocke vom Boden des Meeres
wieder an die Oberfläche gebracht werden.

Ein Kraftwagen fährt in eine Gruppe
Nationalſozialiſten.
Sechs Schwer= und ſieben Leicht=
verletzte
.
Duisburg. In der Nacht zum Mittwoch
ereignete ſich auf der Weſelerſtraße ein ſchweres
Kraftwagenunglück. Etwa 60 Nationalſozialiſten
aus Hamborn waren auf dem Heimwege von
einer Dinslakener Verſammlung begriffen.
Plötzlich kam ein Perſonenkraftwagen hinter
ihnen her. Auf das Kommando: Rechts her=
an
! marſchierte die Kolonne nun an der rech=
ten
Straßenſeite weiter. Kurz vor dem Bürger=
meiſteramt
holte der Kraftwagen die Gruppe ein
und fuhr von links hinten in die Kolonne hin=
ein
. Im Augenblick wälzte ſich ein Knäuel von
Menſchen auf der Straße. 13 Perſonen wurden
verletzt. Polizei und Aerzte waren ſofort zur
Stelle und ſchafften die Verletzten nach Anle=
gung
von Notverbänden ins Krankenhaus. Sechs
wurden ſchwer, drei davon lebensgefährlich ver=
letzt
. Sieben Leichtverletzte konnten kurz nach
der Einlieferung ins Krankenhaus ihre Woh=
nungen
aufſuchen. Der übrigen Nationalſozia=
liſten
bemächtigte ſich eine derartige Aufregung,
daß ſie die Glasſcheiben des Wagens einſchlugen,
die Schläuche zerſchnitten und die Inſaſſen miß=
handelten
. Die Polizei nahm den Wagenführer
feſt. Das Auto ſtammt aus Bottrop.
Einſturz in einer Maſchinenfabrik. 3 Verletzte.
Köln. Am Mittwoch ſtürzte in einer Mon=
tagehalle
der Maſchinenfabrik Humbold ein
Betonpodium ein. Ein Arbeiter wurde ſchwer,
zwei weitere leicht verletzt. Wegen weiterer
Einſturzgefahr wurde die Halle einſtweilen ge=
ſperrt
.

Die Verſtöße gegen das Lebensmittelgeſetz
in Gliesmarode.
Braunſchweig. Die weiteren Verneh=
mungen
durch Beamte des Landeskriminalpoli=
zeiamtes
haben den beſtehenden Verdacht der
wiederholten Verſtöße gegen das Lebensmittel=
geſetz
im Betriebe Karſtadt A.=G. in Gliesmarode
ſoweit verſtärkt, daß der kaufmänniſche Direktor
Guſtav Teilge, der bereits vorgeſtern vorläufig
feſtgenommen war, geſtern nachmittag dem
Amtsgericht vorgeführt und in Unterſuchungs=
haft
genommen wurde. Die weitere Unter=
ſuchung
durch einen neutralen tierärztlichen
Sachverſtändigen hat ergeben, daß die beſchlag=
nahmten
Waren verdorben und für den menſch=
lichen
Genuß unbrauchbar ſind. Die vorläufige
polizeiliche Beſchlagnahme und Sicherſtellung der
Waren iſt durch das Amtsgericht beſtätigt.
Braunſchweig. Zu den Vorfällen in der
Fleiſchwarenfabrik Struck der Karſtadt A.=G.
veröffentlicht die Firma eine längere Mittei=
lung
, in der ſie der Anſicht Ausdruck gibt, daß
bei der behördlichen Sicherſtellung der beanſtan=
deten
Fleiſchvorräte nicht ſo vorgegangen wor=
den
ſei, daß eine einwandfreie Klärung des
Sachverhalts noch möglich bliebe.
Schwerer Zuſammenſtoß zwiſchen Auto
und Eiſenbahn.
Köln. In der vergangenen Nacht fuhr ein
Güterzug in geringer Geſchwindigkeit beim Hal=
tepunkt
Grebben (Kreis Heinsberg) an einem
Uebergang in einen mit 23 Bergarbeitern be=
ſetzten
Kraftwagen. Zehn Bergleute wurden ver=
letzt
, davon fünf lebensgefährlich. Neun Verletzte
wurden in das Krankenhaus ins Heinsberg ein=
geliefert
. Die übrigen konnten nach Hauſe ge=
bracht
werden.

Hochwaſſer am Nieder
Köln. Infolge der ſtarken Niee
letzten Tage, die ein ſtarkes Amt
Nebenflüſſe des Rheins mit ſich Eit
dieſer wieder gewaltige Waſſerme=
Die erſte Hochwaſſerwelle hat ſich
Oberrhein zum Niederrhein vor
Koblenz abwärts zeigen die Pegellläh
hebliches Anſteigen des Waſſerſtar:
Koblenzer Pegel ſtieg gegen geſter:
timeter auf 4,83 Meter. Es iſt abe
zu rechnen, daß die Hochwaſſerlinie
da der Oberrhein, mit Ausnahme
ein Anſteigen gegen geſtern von 80
meldet, nur eine durchſchnittliche S‟
zirka 20 Zentimeter anzeigt. Die Tu
rung hat Duisburg mit 1,01 Mete=
ort
mit 1,02 Meter gegen geſtern z.4
doch dürfte dies auf die ſtarken I
aus dem Bergiſchen zurückzuführeri
ſcheinend ihr Höchſtmaß überſchritten
Wupper, die in der Nacht zum 2e
Höchſtſtand mit 1,80 Meter erre=h
heute wieder normal.
Autobandit Reiner in Köln
Düſſeldorf. Wie die ſ
Düſſeldorf mitteilt, iſt in der vergcn
der flüchtige Autoräuber Walter Mi
auf der Treppe eines Hauſes in da
ſtraße überraſcht und feſtgenommen!
Verhaftung erfolgte durch Kölner
ſo plötzlich, daß Reiner, der wied
bewaffnet war, keinen Widerſtand
Reiner hat am 13. Oktober zuſam0i
nem Komplizen Koll einen Düſſelleß
nalbeamten in dem Augenblick erſſ./
in einer Autogarage verhaftet
Bei dieſer Gelegenheit wurde Kal
anderen Kriminalbeamten durch milß
getötet, während Reiner flüchten.1
Der neueſte amerikaniſche Bar
New York. Ein Ueberfall u.r
Kaltblütigkeit, ſelbſt für amerikam
niſſe, wurde in Newark ausgefük!
tigen Krankenhaus lag der bekar
ſchmuggler Paſelli, mit dem B8.
Affe. Paſelli war am vergangz!
durch zwei Schüſſe ganz unbedeell
worden. Er wollte jedoch das 9
nicht verlaſſen, da er ſich dort ro
ſeiner Feinde in Sicherheit wähmel
drangen am hellichten Tage meh.e
in das Krankenhaus ein. Paſelli
weſenheit der vor Angſt zittern
ſchweſtern durch zahlreiche Revoc.
tötet. Die Banditen fuhren da
Ueberſtürzung im Auto davon. De.
haftete ſpäter vier Banditen, in
Mörder Paſellis vermutet.
Frankreichs neuer Bank?
in Berlin.

Clement Moret,
der neue Gouverneur der Bangue

[ ][  ][ ]

Donnerstag, den 6. November 1930

hgrng durch das fliegende Hotel

im Fluge über dem Bodenſee.

m verkündete das ſtarke Geräuſch der Motoren das Nahen
des langſam fliegenden Luftrieſen. An der Mündung des Maines
zum Rhein angekommen, machte Do. X eine Wendung nach links über
die alte Eiſenbahnbrücke und verſchwand in der Richtung nach Oppen=
heim
und Worms. Kurz darauf, um 2.35 Uhr, erſchien Do. X wieder
aus der Richtung Worms, überflog nochmals die alte Eiſenbahnbrücke
nach dem rechten Rheinufer zu, um dann der Richtung eines Begleit=
flugzeuges
folgend, ſich über der Straßenbrücke und der Chriſtuskirche
quer über die Mainzer Neuſtadt in der Richtung nach Bingen zu ent=
fernen
. Das herrliche, ſonnige Wetter geſtattete, den Luftrieſen ziem=
lich
lange Zeit zu verfolgen. 2.45 Uhr war Do. X den Blicken der ihm
zufubelnden Menſchenmaſſen entſchwunden. 2 Flugzeuge des Erben=
heimer
Flugplatzes gaben dem Luftrieſen eine kurze Strecke das Ehren=
geleit
.
Do. X wurde um 15,06 Uhr über Koblenz geſichtet. Um 15,32
Uhr traf Do. X über Köln ein. Do. X überflog in ſchneller Fahrt
um 15.48 Uhr Düſſeldorf, um 16.15 Uhr Weſel und kurz darauf die
holländiſche Grenze.

vor halb 12 Uhr verſtärkt ſich das Dröhnen der Motoren, die
mit voller Kraft laufen. Um 11.30 Uhr gleitet das Flugſchiff
langſam an, die Geſchwindigkeit nimmt raſend zu. Innerhalb
5 Sekunden iſt, überraſchend für alle, die am Ufer zurückbleiben müſſen,
der Start erledigt. Ueber der Stadt Friedrichshafen und den Dor=
nier
=Werken in Manzell fliegt es eine Ehrenrunde. Dann geht es un=
aufhaltſam
weiter nach Konſtanz zu.
Das Flugſchiff Do. X hatte um 11,58 Uhr die Stadt Konſtanz bei
ſtrahlendem Sonnenſchein in geringer Höhe überflogen. Es verfolgte
genau den Lauf des Oberrheins.
Das erſte Bordtelegramm.
Beim Dornier=Metallbau ſind von Do. X noch folgende Funkſprüche
über die einzelnen Etappen der Fahrt eingegangen:
Pfirt bei Baſel, 12.45 Uhr. Alles wohl. gez. Chriſtianſen. Wir
nähern uns in gleichmäßig ruhigem Fluge Straßburg. Do. K fliegt
herrlich bei guter Sicht. Wir können weit voraus das Münſter ſchon
erkennen. An Bord iſt alles in beſter Stimmung. gez. Chriſtianſen.
Um 13,53 Uhr überflog das Flugſchiff Do. X bei nebligem
Wetter Maxau rheinabwärts. Um 14,13 Uhr erreichte das Flugſchiff
Mannheim. Aus der Richtung von Mannheim kommend kam Do. X
auf ſeiner Fahrt nach Amſterdam um 2.20 Uhr
über Mainz

ſigBracht. Die letzten Wetternachrichten werden ein=
zuch
kühl. Bei den Werken am ſchweizeriſchen Ufer
ig Fallener Neuſchnee. Der Himmel iſt leicht bedeckt.
hel über dem See. Die Sicht iſt mittelmäßig; hier
ynenſtrahlen durch. Um 10.20 Uhr vormittags be=
Enandant, Kapitän Ch iſtianſen, das Flugſchiff. Jetzt
an, mit dem Start. Dem einſteigenden Kommandan=
hEnen
Käfig als Glücksvogel ein Kanarienvogel nach=
Uhr vormittags werden die Motoren angelaſſen. Bei
Mutg benötigen ſie eine gewiſſe Zeit, um für einen
Ein zu laufen. An Bord befinden ſich außer dem
/trän Friedrich Chriſtianſen als Piloten Flugkapitän
yxän Schildhauer, der Navigationsoffizier Niemann,
in, der Bordingenieur Eitel, der Curtiß=Ingenieur
i-=Ingenieur Gody, der vorläufig nur bis Amſter=
Bordmonteure ſowie Dr. Tilgenkamp als Preſſechef.
ſfir zirka 9½ Stunden Betriebsſtoff an Bord, alſo
lwroute wird wie folgt bekannt gegeben: dem Laufe
nach Baſel, Karlsruhe, Köln und Amſterdam. In
hfesführungsflüge vorgeſehen. Von dort wird das

in Sicht der zahlreich am Rheinufer verſammelten Bewohner

Kn

Deich dicht belagerte, herrſchte ungeheure Begeiſt

NEUE
Dc
NZ
während unserer
D V NOr

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November 1930

Donnerstag, den 6.

Seite 10

Meiſterſchaft von Darmſtadk im Zimme

und in Mannſchaften ſtatt. Offen für alle Darm
und Schützenvereine. Erfreulicherweiſe fanden
führung die beiden Großverbände, der Heſſ
Darmſtadt, und das Heſſen=Heſſennaſſauiſche Schießſſ
Darmſtadt, zuſammen. Dadurch wird ganz beſondun
geboten und iſt eine Vorherſage der evtl. neuen M
möglich. Nebenbei läuft ein Feſtſcheiben=, Spom
ſchießen, an dem jeder Schütze teilnehmen kann.
dung abends 7 Uhr.

Die inkereſſanke Woche.

Opotl Sier und Tarnen.

Ritter Caligaris
Umberto Caligaris, der Held italieniſcher Fußballſchlachten, iſt vom
König von Italien zum Ritter geſchlagen worden. Er wird in Zukunft
mit dem Kronenorden erſcheinen nicht auf dem Spielfeld, denn dort
könnte der hohe Orden bei Zuſammenſtößen leicht in Unordnung kom=
men
. Jedenfalls weiß Caeſar Muſſolini ſehr gut, was es mit der Popu=
larität
für eine Bewandtnis hat, und weiß ſie an Fußballheroen ebenſo
zu ſchätzen, wie er ſie an eigener Perſon zu pflegen weiß. Caligaris, ſo
heißt es übrigens, wurde auch ob ſeiner guten Kameradſchaftlichkeit
geehrt. Wie dem auch ſei, Kronenritter Umberto Caligaris iſt keiner,
der turtelnd zu Füßen ſeiner Dame liegt, ſondern zählt zu jenen, ſo mit
zerbeultem Harniſch im Buſch herumziehen. Die vernarbten Beine der
Gegner erzählen von ritterlichen Streichen. Zu Ehre Umbertos muß es
geſagt werden.
Heimkehr.
Als die rauhen Reiter Rooſevelts nach dem Sturm auf Kuba nach
New York zurückkehrten, war eitel Stolz und Freude über die heim=
kehrenden
Sieger. Weniger zuverſichtlich wurde allerdings die Stim=
mung
, nachdem beſagte ſiegreiche Reiter ſich über die fragwürdigen Ver=
gnügungslokale
New Yorks ergoſſen, berauſchterweiſe mit den Schutz=
leuten
Gefechte inſzenierten und auch ſonſt allerhand Dinge trieben, die
die allgemeine Heldenverehrung ſtark dämpften.
Nach manchen Sträußen in Amerika iſt Primo Carnera wieder in
ſeiner italieniſchen Heimat gelandet. Die Straßen von Sequals dort
iſt er geboren waren geſchmückt; Autoſchlangen zogen hinter ſeinem
Einzug her. Wir hoffen nicht, daß der rieſige Schläger gleich Rooſe=
velts
rauhen Reitern die braven Bürger von Sequals in Unruhe ver=
ſetzen
wird, indem er als Angeheiterter in Oſterias Schläge austeilen
wird, die der amerikaniſchen Boxringe würdig wären. Aber davon ſoll
weiter gar nicht die Rede ſein. Max Schmeling kam ſicher mit größeren
Ehren nach ſeiner Heimat zurück als der italieniſche Boxerrieſe. Ihm
wurden weiter keine Triumphbogen von den Berlinern errichtet, ſondern
man hielt es für zweckmäßig, ihn öffentlich auszupfeifen.
Es iſt eine Eigenart des Landes, das ſich vor aufgeputſchten Nichts=
könnern
bis zur Erde verneigt und den großen Könner nicht anerkennen
möchte. Darüber ſoll man ſich weiter nicht wundern. Eigenartig für
dieſen Fall iſt noch, daß es durchaus unerfindlich iſt, woher der Stolz
der Berliner Pfeifer kommt. Nachdem ſich unſere Boxer in den aus=
ländiſchen
Ringen umlegen laſſen wie die Haſen zur Zeit der Treibjagd,
haben wir einmal einen, der feſtſteht. Und dieſen einen pfeift man aus.
Seltſames Land!

Polizeiſporkverein Darmſtadt T.5.5. Langen.
Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele empfängt am kom=
menden
Sonntag die Polizeiſportvereinsmannſchaft die Liga=
mannſchaft
des Turn= und Sportvereins Langen. Die Langener
Mannſchaft iſt eine ausgeſprochene Kampfmannſchaft. Ihrer emi=
nenten
Friſche und Härte hat ſie ihren Tabellenplatz zu verdanken.
Mannſchaften wie Schwanheim und F. S.V. Frankfurt mußten
vor ihr kapitulieren. Das Spiel darf die Polizeimannſchaft nicht
auf die leichte Seite nehmen, ſonſt kann es ihr wie gegen Rot=Weiß
ergehen. Sollte ſie zu derſelben Form wie gegen Mainz 05 auf=
laufen
, dann ſollte es beſtimmt zu einem eindrucksvollen Siege
kommen. Ob Schliffer mitſpielen kann, ſteht heute noch nicht feſt.
Sein Fehlen dürfte kein Grund zum Peſſimismus ſein, ſondern es
müßte mit noch viel größerem Eifer geſpielt werden. Das Spiel
beginnt um 2.30 Uhr auf dem Polizeiſportplatz. Vor dieſem Spiel
ſteht die 2. Mannſchaft der 1. von Viktoria Griesheim gegenüber.
Die 1. Jugend hat gegen die 2. Jugend um 9 Uhr ein Verbands=
ſpiel
. Damen ab 9,30 Uhr Platztraining. Die 2. Fußballwann=
ſchaft
empfängt die 2. Mannſchaft von Germania Pfungſtadt um
12,45 Uhr, um ein Privatſpiel auszutragen.

Helene Motzer, die deutſche Olympiaſiegerin, qualifizierte ſich beim
internationalen Damen=Fechtturnier in London als einzige Teilneh=
merin
ungeſchlagen für die Schlußkämpfe.
Italiens Degenmeiſter Agoſtoni ſiedelt demnächſt nach Frankfurt
am Main über, wo er für den F. C. Hermannia fechten wird.
Mit 7:3 Toren wurde in Tottenham die Auswahlmannſchaft der
engliſchen Liga von der ſchottiſchen Liga in einem Fußballkampf ge=
ſchlagen
.
Fidel la Barba errang in New York gegen den bekannten Neger=
boxer
Cid Chocolate über zehn Runden einen überlegenen Punktſieg.
Der Berliner Schlittſchuhklub wird ſich für die kommende Eishockey=
Saiſon in England vorbereiten, wo er mehrere Uebungs= und Wettſpiele
austragen wird.
Die Rieſenquote von 959:10 brachte am Mittwoch der Sieg von Neu=
platin
(Bielke) im Strausberger Jagdrennen der Dreijährigen.

Glänzender deutſcher Reiterſieg in U.5.A.

Oben: Oberleutnant Freiherr von Nagel.
Mitte: Oberleutnant Momm. Unten: Oberleutnant Haſſe.
Im Springen um die Military Trophy, dem Abſchluß und Höhe=
punkt
des Internationalen Reitturniers in Boſton, erreichten die
deutſchen Reichswehroffiziere einen glänzenden Sieg. Allen deut=
ſchen
Reitern gelang es, fehlerfrei über die Sprünge zu kommen,
eine Leiſtung, die einzigartig daſteht.
Der 2. 5. 5.-Ausſchuß hal beſchloſſen:
Gemäß § 120 der D.F.B.=Satzungen beginnen die Spiele um
die Deutſche Fußball=Meiſterſchaft am 10. Mai 1931.
Bis jetzt ſind folgende Tage belegt: 11. Januar: Pokal= Zwiſchen=
runde
: 15. März: D.F.B.=Länderſpiel gegen Frankreich in
Paris: 29. März: Repräſentativkampf Baden Elſaß in
Mannheim; 5. April: Oſtern; 26. April: D.F.B.=Länderſpiel
gegen Holland in Amſterdam. Dazu kommen noch D.F.B.=
Jugendtag, Faſtnachtsſonntag und eventuell ſofern Süddeutſch=
land
in der Zwiſchenrunde ſiegreich bleibt das D.F.B.= Pokal=
endſpiel
. Vom 4. Januar bis einſchließlich 3. Mai ſtehen daher für
14 Spieltage 18 Sonntage zur Verfügung; es iſt mithin unter
Berückſichtigung der obenbezeichneten Termine ganz unmöglich,
auf Privatſpielabſchlüſſe Rückſicht zu nehmen, da nach Abzug von
Oſtern und dem D.F.B.=Jugendtag nur 16 Sonntage übrig bleiben.
Säbelmeiſterſchaften abermals abgeſagt.
Die Säbel=Einzel= und Mannſchafts=Meiſterſchaften des Deut=
ſchen
Fechterbundes, die am Wochenende in Dresden durchgeführt
werden ſollten, ſind abermals abgeſagt worden. Der Deutſche
Fechterbund begründet dieſe Abſage mit den ſchwierigen finan=
ziellen
Verhältniſſen und der Krankheit zahlreicher Bewerber. Es
ſei überhaupt fraglich, ob dieſe Meiſterſchaften für das Jahr 1930
noch zur Austragung gelangen würden.

Geſchäftliches.
Die praktiſche ſbarſame Hausfrau weiß alle Vyr
Deshalb verwendet ſie auch Maggi’s Bratenſoße. Dem
Zubereitung, vielſeitig ihre Verwendung zu Speiſe=
Fleiſch, zu denen man Soße benötigt, die aber ſelbſt ni.
keine Soße ergeben. Sie ſchmeckt ganz vorzüglich, do
enthält alle Beſtandteile einer ſelbſtgemachten Soße.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Donnerstag, 6. November.
15.00: Stunde der Jugend.
16.00: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters.
18.05: Zeitfragen.
18.30: Oberinſpektor Noll: Die Vorteile des Pak,,
18.45: Dr. Franz Wallner: Eine Viertelſtunde Deit
19.05: Franzöſiſcher Sprachunterricht.
19.30: Konzert des Rundfunkorcheſters: Joſef Lanxul
21.00: Robert=Koppel=Abend.

22.00: Erſtes Studienkonzert. Zeitgenöſſiſche Muſik!
23.15: Saarbrücken: Tanzmuſik der Kapelle Pam

Königswuſterhauſen.

Deutſche Welle. Donnerstag, 6. Novemu
10.00: Schulfunk. Wetterpropheten im Tierreich.
15.00: Jugendſtunde. Edgar Manfred Eber: Traktom
15.45: Lili du Bois=Reymond: Erinnerungen an 2
16.00: Oberſchulrat Franz Hilker: Bericht über eu
Studienfahrt ins Ausland.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Dr. Hans Mersmann: Hausmuſik. (Arze
17.50: Dr. B. Gaſter: Studentenleben in Straßburgpi
18.10: Geh. Juſtizrat Prof. Dr. Heilfron: Rechtsfr
18.35: Prof. Dr. E. Leſchke: Leib und Seele.
19.00: Leſeſtunde. Emanuel bin Gorion.
19.30: Prof. Dr. Ries: Praktiſche Ergebniſſe ur
forſchung.
Ca.: 20.00: Aus der Staatsoper Unter den Linden,
Oper in zwei Akten von L. van Beethoven.
Anſchl.: Abendunterhaltung. Ali Pach und ſein Q
Weiterbericht.
Der Kaltlufteinbruch, welcher ſich einerſeits aufi)
ausgewirkt und andererſeits zu Barometeranſtieg arf
reits wieder beendet. Dabei hat ſich die Wetterlage 1
etwas freundlicher geſtaltet und die Niederſchläge w.r
Art. Die Wetterlage geht einer erneuten Wetterku=
gegen
, denn über Irland, England und Nordfrank=
Luftdruckfall ein. Die Winde kommen dort aus ſüd
nehmen ſehr lebhaften und ſtürmiſchen Charakter au=
Niederſchläge treten ebenfalls auf. Bei uns kündigt A
Barometer den von Weſten kommenden Witterungssy
dem Vordringen der Warmluft an der Vorderſeite
wird bei ſteigenden Temperaturen die Bewölkung wi./
und erneute Niederſchlagstätigkeit einſetzen.
Ausſichten für Donnerstag, den 6. November: Zuriil
auf Süd und Südweſten. Zunahme der Luftber=
bedeckt
mit Niederſchlägen, milder.
Ausſichten für Freitag, den 7. November: Südweſt.
Winde, wechſelnd bewölkt, zeitweiſe noch Nieder:/
Abkühlung.

Hauptſchriftleltung: Rudolf Mauve
Veranwwortſich für Polliik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; Hei7
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Spor
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: 21
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort Dr. Kie
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: U
Druck und Verlag. C. C. Wittich ſämtlich in Da.nl
Jür unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung /F

Die heutige Nummer hat 14

Blütenmehl fein Pfd A ErDSGN gelb, mit Schale 55 ErDSen grün, mit Schale Hd. 25 Bohnen neise. Pfd. ,25 Neue Linsen Pfd. ,25 Vollreis, Ia Pfd. 25 Brechbohnen junge D 50 Schnittbohnen junge A A Sohinken gekocht 50 Haushalt-Hargarine Pfd. 50 1 Pfd.-
Vierfrucht-Harmelade Eimer ,50

DARMSTADT Vie41
Elllalen in allen Stadttellen

und 5 Rückvergütung

Bauarbeiten.
Die Zimmer=, Dachdecker= u Speng=
lerarbeiten
bei der Errichtung einer Apo=
theke
am Ebertplatz ſollen auf Grund der
Reichsverdingungsordnung über die Ver=
gebung
von Bauleiſtungen vergeben
werden.
Die Bedingungen liegen bei den
unterzeichneten Amte, Grafenſtr. Nr. 30,
I., Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Samstag, den
22. November 1930, 10 Uhr, bei dem
Städt. Hochbauamt, Grafenſtraße 30, I.,
(st16250
Zimmer 9, einzureichen.
Darmſtadt, den 5. Nov. 1930.
Städt. Hochbauamt.

Verſteigerungs=Anzeige.
Am Freitag, den 7. Nov. 1930,
nachmittags 3 Uhr, verſteigere ich in
meinem Verſteigerungslokal Ludwigs=
platz
8 Möbel aller Art und ande=
res
mehr zwangsweiſe meiſtbietend
gegen Barzahlung.
(16256
Insbeſondere:
1 Kappelſchreibmaſchine Nr. 4399.
Darmſtadt, den 5. Nov. 1930.
Noſtadt
Gerichtsvollzieher Kr. A., Bismarckſtr. 42.

Am Freitag, den 7. Nov. 1930
vormittags 10 Uhr, ſollen in meinem
Verſteigerungslokale Luiſenſtraße 32 34
ſolgende Pfänder zwangsweiſe gegen
Barzahlung verſteigert werden, insbe=
ſondere
:
(16277
39 Elfenbeinanhänger, 3 Zigarren=
ſpitzen
, 1 Schiankapparat, 1 Klavie
(Maike Arnold). 1 Nähmaſch. (Marke
Pfaff). Möbel aller Art u. and. mehr
Darmſtadt, den 5. Nov. 1930.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

Nähmaſchinen!
Verſäum. Sie nicht d.
Gelegenheit!
Eine Anzahl fabrik=
neu
. Nähmaſchinen
nur erſtkl. Fabrik.,
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[ ][  ][ ]

Donnerstag, den 6. November

Tatte

Tttbbtaagnt

ſe.

zöſiſcher Wirkſchaftsbrief.

ranſerem N=Korreſpondenten.
Paxis, 5. November.
hrang der franzöſiſchen Geld= und Preispolitik ſcheint
zu ſein. Die Auffaſſung, daß die Konverſion der
ſia ich iſt, hat ſich durchgeſetzt und das allein bedingt die
Folitik des niedrigen Diskontſatzes.
t es jetzt klar, daß man an den hohen Preiſen der
hilkt, ohne vor der Konſequenz einer allgemeinen Teue=
Ten. Es ſteht auch im voraus feſt, daß dadurch ein
ſiprrtes eintreten wird.
ſh=erer Induſtriezweige, die bisher von der Kriſe ziem=
ken
, hat ſich in der letzten Zeit erheblich verſchlechtert.
ſiors für die Glas= und Schuhinduſtrie zu. Es iſt ſehr
neDen, ob die ſchwierige Lage dieſer Induſtriezweige
ſſeirkgang oder durch die Ueberproduktion hervorgerufen

nbörſe iſt nach wie vor ſehr deprimiert. Die De=
tächlich
auf die gleichen Urſachen zurückzuführen, wie
een Börſen. Aber es gibt auch Gründe, die ſpeziell
a. Vor allem die koloniale Kriſe, die die kataſtro=
Jahlreicher ausländiſcher Papiere nach ſich zog. Dann
g. Publikums gegenüber ausländiſchen Papieren, die
möglich macht. Der erſchreckende Rückgang der Spar=
eiFalls
dazu bei.
ſſiurnenbruch zweier großen Banken, Ban=
hirique
Ouſtrie; erſtere eine ſeit hundertvierzig Jahren
atmbank mit ahlreichen Filialen in der Provinz, die
Hy ierungsbank, die hauptſächlich die Automobilinduſtrie
hlite der Hauptanreger des Börſengeſchäftes war, wirkte
zic ſehr ſtark aus. Die Regierung verſucht ſehr ener=
Alutimmung zu unterdrücken, und greift aktiv in die Ge=
ſinide
Liquidierung zu erleichtern. Immerhin muß be=
mu
die wattierten Konkurſe und die Verſchleierung
w5Snt eine zweiſchneidige Waffe darſtellen. Der Regie=
Mruus gewiß kein Vorwurf machen, aber das Wirtſchafts=
F0 krankt ſeit langem an der ungenügenden Publizität.
ſthte: Zeiten, wie der jetzigen, merkt man, wie ſehr dieſer
0 Derden kann und wie leicht infolge dieſes Mangels
ihierier Panikſtimmung und die Verbreitung von unſin=
Wahgünſtigt wird.
Mudr Regierung, die koloniale Kriſe zu lindern, mißt
n=g bei, über die Einzelheiten dieſer Aktion hört man
W Senig.
ſmarkt iſt deprimiert. Die Kohlenpreiſe ſind hier
t and daher können die franzöſiſchen Produzenten der
4uslandes, wo bereits Preisermäßigungen erfolgten,
ülſer begegnen. Dieſelben Klagen hört man auf dem
cls ahlmarkte, ſowie bei den anderen Produzenten
zutre. Der Abſatz des Innenmarktes ging ſtark zurück,
üſtengen erfolgen nur von ſeiten ſtaatlicher Unternehmun=
üick
einmal eine ſcharfe Konkurrenz zwiſchen den fran=
Bayen, und zum anderen leiden darunter die zahlreichen
ar f eziellen Abmachungen und Verträge, welche einen
u ſtir die franzöſiſche Schwerinduſtrie bildeten. Es iſt
ſugt; ſogar über das internationale Stahlkartell eine zeit=
ſuſ
. ge Gerüchte in Umlauf waren. Die Nachricht von
es Kartells bis zum Jahresende hat eine gewiſſe Be=
pfermarkt
erfolgte wieder eine heftige Baiſſe.
ſicdrß dieſe Baiſſe weiter anhalten wird, da die Beſtim=
Artllls von mehreren Produzenten, die ihre Preiſe nach
ht eſtſetzen, einfach nicht beachtet werden. Von der New
iſtrenz, an der auch die Minenbeſitzer von Belgiſch=
ſatef
erwartet man wichtige Beſchlüſſe hinſichtlich der
Auukinkungen. Ob aber eine Einigung auch mit den ſüd=
nsoduzenten
erzielt werden kann, iſt ſehr fraglich.
hinkkonferenz blieb ergebnislos. Der Zinkmarkt

wurde das Geſchäft, vom Farbenmarkt ausgehend, etwas lebhafter. Es
wird angenommen, daß durch die morgige Aufſichtsratsſitzung günſtige
Auslaſſungen bekannt werden. Man ſprach nicht nur von einer un=
veränderten
12proz. Dividende, ſondern auch von einem evtl. lprozent.
Bonus. Die Tendenz konnte ſich daher allgemein etwas befeſtigen.
Auch für Elektrowerte beſtand mehr Intereſſe. Gegen Anfang traten
Erhöhungen bis zu 3 Prozent ein. Am Geldmarkt machte die Erleich=
terung
für Tagesgeld (4,5 Proz.) weitere Fortſchritte. Am Deviſen=
markt
nannte man Mark gegen Dollar 4.1998, gegen Pfunde 20.395,
London-Kabel 4.855/g, Paris 123.78. Mailand 92.81, Madrid
43.30. Schweiz 25.03½/, Holland 12.06½.
Die Abendbörſe war bei kleinem Geſchäft widerſtandsfähig, ob=
wohl
das Gerücht, daß bei J. G. Farben neben 12 Prozent Dividende
noch 1 Prozent Sondervergütung verteilt würde, auf berechtigte Zweifel
ſtieß. Für das Geſchäft ſtörten hauptſächlich die neuen Bankſchwierig=
keiten
in Paris infolge der Ouſtric=Kriſe. Auch die übrigen Auslands=
börſen
meldeten meiſt ſchwächere Kurſe, ſo daß die erhöhten Mittags=
ſchlußkurſe
nicht gehalten werden konnten. Die Börſe blieb jedoch im
Verlauf ſehr widerſtandsfähig, ſo daß erhebliche Kursabſchwächungen
nicht zu verzeichnen waren. Renten vollkommen ſtill. Zum Börſenſchluß
nannte man Farben 143.37.
Berlin, 5. November.
Die Börſe eröffnete heute bei ziemlich kleinem Geſchäft in freund=
licher
Haltung. Die erſten Kurſe lagen etwas unter den hohen Vor=
mittagskurſen
, bewegten ſich aber etwa auf dem um 13 Prozent gegen
den Mittagsſchluß gebeſſerten Frankfurter Abendverkehr. Kaufaufträge
waren bei den Banken allerdings nur wenige eingegangen ſo daß das
Hauptgeſchäft in den Händen der Spekulation lag und nur für einige
Spezialwerte Intereſſe außenſtehender Kreiſe beſtand. Die Grundſtim=
mung
wurde weiterhin durch das Aufhören der Abgaben am Kalimarkt,
die angeblich mit der franzöſiſchen Bankinſolvenz zuſammengehangen
haben, in günſtigem Sinne beeinflußt. Die geſtrigen Erklärungen der
Regierung im Reichsrat und die verſchiedenen Reden im Langnamperein
machten gleichfalls einen günſtigen Eindruck, zumal aus letzterem her=
vorgeht
, daß ſich die Wirtſchaft für das Regierungsprogramm einſetzt.
Der Ausgang der amerikaniſchen Wahlen wurde für Deutſchland günſtig
kommentiert. Für Farben war das Geſchäft, in Erwartung der morgi=
gen
Aufſichtsratsſitzung, etwas lebhafter. Im Verlauf trat zunächſt ein
Rückſchlag ein, der zu Verluſten bis zu 2 Prozent führte. Später nah=
men
dann aber die Banken kleine Käufe vor, ſo daß ſich faſt alle Werte
ſchnell wieder erholen konnten. Vielfach ergaben ſich kleine Beſſerungen
gegenüber dem Anfang. Gegen 12.45 Uhr wurde das Geſchäft wieder
recht ſchleppend und gegenüber den Höchſtkurſen traten kleine Abbröcke=
lungen
ein. Anleihen uneinheitlich.

Berliner Kursbericht
vom 5. November 1930

Neuer Bankkrach in Frankreich.
Der Crödit du Rhone ſchließt die Schalker.
Die Luſtric=Affäre ziehl weitere Kreiſe.
Der Crédit du Rhöne, eine Provinzbank mit 10 Millionen Fran=
ken
A.=K., die in Lyon und Umgebung 26 Filialen beſitzt, hat heute
früh ihre Schalter geſchloſſen, da ein ſtarker Anſturm der Kundſchaft
einſetzte, die ihre Einlagen abheben wollte. Die Bank hat bereits in
den letzten Tagen 20 Millionen Franken auszahlen müſſen. Die Bank
teilte in einem Anſchlag mit, daß die Aktiven die Paſſiven überſteigen.
Der Kaſſenſturm wurde durch den Zuſammenbruch der Bank Adam in
Boulogne hervorgerufen, die, wie verlautet, ein großes Aktienpaket des
Crédit du Rhöne beſitzt. An der Börſe verlautet, daß im Zuſam=
menhang
mit der Ouſtric=Affäre noch mehrere Maklerfirmen, deren
Namen bereits genannt werden, zur Liquidierung gezwungen ſeien.
Die Verhandlungen der Bank Adam über die Ab=
tretung
ihrer Aktiven ſind bisher noch nicht abgeſchloſſen, da die Klä=
rung
der Finanzlage des Inſtitutes längere Zeit in Anſpruch nimmt.
Geſtern vormittag ſtattete eine Delegation von nordfranzöſiſchen Par=
lamentariern
dem Miniſterpräſidenten Tardien und dem Finanzminiſter
Reynaud Beſuche ab, um ſie auf die ernſten Rückwirkungen aufmerkſam
zu machen, die der Zuſammenbruch der Bank Adam in Nordfrankreich
nach ſich ziehen müſſe. Tardieu und Reynaud verſprachen der Dele=
gation
, die Lage aufmerkſam zu prüfen und nach Möglicheit die Inter=
eſſen
der Kunden, insbeſondere der Reeder, zu wahren. Die Bank
Ouſtrie hat einen Teil ihrer Beteiligungen an ein Konſortium abge=
ſtoßen
, um ihre Börſenoperationen abwickeln zu können.
Die Automobilwerke Peugeot, deren Aktienmehrheit be=
kanntlich
in Händen der Ouſtric=Gruppe iſt, hielt eine außerordentliche
Hauptverſammlung ab, in der der Vorſitzende des Aufſichtsrates mit=
teilte
, daß der Kredit der Geſellſchaft in keiner Weiſe gefährdet ſei.
Die Geſellſchaft ſei Gläubigerin der Bank Ouſtric und werde, falls letz=
tere
zuſammenbreche, Verluſte erleiden, die aber den gegenwärtig außer=
ordentlich
günſtigen Geſchäftsgang der Werke nicht nachteilig beeinfluſſen
könnten. Die Ergebniſſe des abgelaufenen Geſchäftsjahres ſeien bedeu=
tend
günſtiger als die des Vorjahres, und die Ausſichten für das lau=
fende
Geſchäftsjahr ſeien gleichfalls höchſt befriedigend. Die Ver=
ſammlung
beſchloß die Aufnahme einer Obligationen= An=
leibe
von 100 Millionen Franken.

Deviſenmarkt
vom 5. November 1930

Berl. Handels=Geſ.
Danatbank
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban: 110.75
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Eleltr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi.
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl

Hee
147.25
111.125
74.25
122.
74.625
116.50
70.25
134.
34.50
122.125
111.75
67.50

Eletr. Lieferung .
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Unter
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgn
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchlef. Kolsw.
Orenſtein & Koppe

Nact
142.375
86.75
123.25
88.50
75.
77.50
191.50
70.
78.50
73.
35.75
58.75
76.125
48.50

Mene
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkal
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

148.
49.875
264.50
115.
100.
68.50
193.75
68.625
27.
49.375
65-26
135.75
64.
36.

Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Soſia
Holland
Cslo
Kopenhagen
Stockholm
London

Bährung
00 finn. Mk
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengo
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2=Stg.

Buenos-Aires 11 Pap. Peſo

New York
Belgien
Italien
Paris

1 Dollar
100 Belga
1100 Lire
100 Francs

Rai
59.085159.205
12.436
73.385
3.030
165.78
112.15
112.15
Auft
1.437
4.19 5
58.455
6 457

Brieſ
10.553/ 10.573
12.456
73.521
3.04
169.13
112.37
123
112.47/ 112,69
20.405
1.41
4.2025
59.577
21.945 21.98!
16.4971

Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janer
Jugoſlawien
Portugal
Athen
Iſtambu
Kairo
Kanada
Uruguay
Fsland.
Tallinn Eſtl.
Riga

Bährung Gent 100 Frankenl81.37 100 Peſetas 47:30 100 Gulden 81.45 1 Yen 2.082 1 Milreis 0.428 100 Dinar 7.a29 100 Escudos 18.30 100 Drachm./ 5.435 1 türt. 2 1 ägypt. * 20,go 1 canad. Doll. / 4. 1980 1 Goldpeſo 3 337 100 eſtt. Kr 92.11 1100 eſtl. Kr 11.64 100 Lats 80.70

Buf
E153
47.40
8 1.61
2.C86
0.430
743
18.64
1.445
20.98
4.2760
3.743
92.29
111.86
80.86

Frankfurter Kursbericht vom 5. November 1930.

reiſe lagen ſchwach, obwohl der Blei=Abſatz infolge
hur=Bautätigkeit eher im Steigen begriffen iſt. Es ſcheint
huug einzelner Unternehmungen ſo ſchwierig iſt, daß ſie
hleuderpreiſen anbieten müſſen.
utr eiſe ſind feſter. Man ſchreibt dieſe Befeſtigung
ſu Rntervention zu. Andererſeits behauptet man, daß
ſſhullche ihre Zinnvorräte ſchon ganz aufgebraucht haben,

zuſte Mer

ha 114

Matfen.
Archenes Ereignis auf dem Metallmarkte war die Her=
MAuminiumpreiſes von 95 auf 85 Pfundſterling je Tonne.
ſeursiſe blieben faſt drei Jahre lang ſtabil, aber die Ueber=
Aianch hier an, auf die Marktlage zu drücken.
chenfſchen Petroleumpreiſe ſinken. Die Baiſſe iſt
rFie kann lange dauern. Die großen Geſellſchaften ver=
auit
der Einſchränkungspolitik die Preiſe aufrecht zu er=
ahar
damit ein klägliches Fiasko. Sie hoffen jetzt daß
Nwoduktion eindämmen wird. Das rumäniſche Petro=
ue
nach einer kurzen Lebensdauer aufgelöſt.
uſthukpreiſe lagen etwas feſter, dennoch iſt die
Ege denkbar ungünſtigſte. Die Preiſe ſind niedriger als
hickten, der Abſatz hat ſich ſeit 1929 um 100 000 Tonnen
a7de Vorräte ſind um ebenſoviel größer geworden. Man
ERu)uch die Kautſchukkriſe bedingte finanzielle Kataſtrophe,
ührne Oſten zu fühlen bekäme. Die franzöſiſche Regie=
Ao indochineſiſchen Plantagen Hilfe zu bringen, ſollte
m eines Zolls auf die ausländiſche Produktion erfolgen,
en der Unzufriedenheit des Handels in Frankreich ſelbſt

Wirtſchaftliche Rundſchau.
oeſ ke Darmſtadt A.=G. (Dividendenausfall). Der Auf=
Roh- für 1929/30 von einer Dividendenverteilung ab=
ic
; derſelbe Reingewinn wie im Vorjahre erzielt
er Gewinn ſoll mit Rückſicht auf die unſichere Wirt=
Stärkung der Betriebsmittel verwandt werden.
wurden aus 38 005 RM. Reingewinn 5 Prozent
teäilt.)
eu* u. Co., Werkzeugmaſchinenfabrik und Eiſengießerei,

7% Dtſche. Reichs=
anleihe
v. 1929
6% Dtſche. Reichs=
anleihe
v. 1927
6% Baden Frei=
ſtaat
von 1927
8% Bah. Staats=
anleihe
v. 1929
6% Bay. Staats=
anleihe
v. 1927
8% Heſſen Volks=
ſtaat
von 1928
8% Heſſen Volks=
ſtaat
von 1929.
6% Preuß. Staats=
anleihe
von1g28
8% Sachſen Frei=
ſtaat
von 1929
6% Sachſen Frei=
ſtaat
von 1927.
7% Thüringer Frei=
ſtaat
von 1927
Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. + */.
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl. Ablö.. (Neub.)
Otſche. Schutzge=
bietsanleihe
..
8% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24
8% Darmſt. v. 26
89 v. 28
7% Dresden v. 26
8% Frankfurt a. M.
Schätze ..v. 29
v. 26
e% v. 2
8% Mainz v. 26.
8% Mannh. v. 26
v. 27
6%0
8% München v. 29
8% Nürnbera v 26

4. 10

88
75.5

100.5
84.6

86.75
89.5

gri.
99

81
82

6.
2.675
73.25
84
84
77.5
941.
84.
74.5
82.5
90
74.5
92.5

IIn dem Konkursverfahren über dieſe Geſellſchaft wird 8% Wiesbaden v. 28,
ENoſrkursverwaltung ein weiterer Bericht veröffentlicht, in
Lnält wird, daß es während des Halbjahres vom 3. April / 8% Heſſ. Landesbl.
Goldpfbr.. . . .
1230 durch Fertigſtellung und Verſand von Maſchinen 79 Heſſ. Landesbr.
Goldpfbr. . .. . .
2 ug unſten der Konkursverwaltung 203 403 RM. zu erzie=
eeborrechtigten
Gehaltsforderungen konnten durch die / 8½ Heſſ. Landesbl.
Goldoblig. ..."
nung 43 100 RM. abgetragen werden. Im Verlaufe des
us hat ſich der ungedeckte Fehlbetrag von 394 029 auf 4½½Heſſ. 26s. Hyp
Bi.=Liqu Pfbr.
ringert, mithin hat der Status eine Verbeſſerung um Z/.%Heſſ.Od8.Hhyp
Bk.=Liqu. Kom.. Falls das Unternehmen zum Erliegen komme,
Obl. .... . ...
m atz der Maſchinen und unter Zugrundelegung der Re=
Sſerräten uſw. immerhin eine Quote von 3040 Prozent / 8 % Preuß. Lds. Gläubiger anzunehmen. Ob das Konkursver= Pfb.Anſt. Goldpf.)
ehten Zwangsvergleich beendet und das Werk erhalten
% Preuß. 8b3.
Mach den Darlegungen in dem Bericht bis jetzt noch nicht / Bfb.Anſt. Goldobl.
ſei zu ſagen.
8% Landeskom. Bk.
Girozentr. f. Heſſ.
Goldobl. . . . . ."
TMnurter und Berliner Effekkenbörſe.
8% KaſſelerLandes=
kredit
Goldpfbr.
Frankfurt a. M., 5. November.
6% KaſſelerLandes=
Sungserklärungen im Reichsrat hatten eine feſtere Tendenz
krebit Goldpfbr.
Abendbörſe zur Folge, die ſich auch im heutigen Vor= 896 Raſſ. Landesbk.
Goldpfbr.
Noa fortſetzen konnte. Da aber Aufträge kaum einge=
M2 Lublikum intereſſierte ſich nur noch in Ausnahme= 6% Naſſ.Landesbr.
Goldpfbr. . .. .
ie Pabiere, und die geſtrige Pariſer Börſe nach feſterer
4½% Naſſ. Ldsbk.
DA geſchloſſen hatte war man zu Beginn des offiziel=
Liquid.-Oblig.
mräuſcht und ein Kursrückſchlag konnte nicht ausbleiben.
Aüag zeigte jedoch eine nicht zu verkennende Widerſtands= Dt. Komm. Sam.
D* hab die Kuliſſe Material an den Markt. Es ergaben mel=Ablöſ.=Anl.
* Ausl Ser.
Eer geſtrigen Abendbörſe zumeiſt Kursabſchläge, die aber Dt. Komm. Som=
Moßeres Ausmaß annahmen. Wenige Papiere machten
mel=Ablöſ.=Anl.
Anſcyme und lagen erneut um Bruchteile eines Prozentes
Ausloſ Ser II
mSentwicklung war daher zunächſt nicht ganz einheitlich. Dt. Komm Samm.
Abl. (Reubsſit)
DR en Geſchäft kaum verändert. Im Verlaufe

D1.25
93.5

93.5
83.75

75.5
101

91.5

98.5
99.5

85
Anch

85.5
85.5

57.5

5. 11
98.75

99.25
83.

Mré
89

95.5
98.25

54.2
6.6

85

R. &
77.5
94.9
82
71.5
84. 75
88.5
73.5
92.5

99
91. 75
94
83
75.5
100
97
97

97
981.

85
10-),

84l.
84.75

51.5

4. 10. 5 11 8% Berl. Hyp.=B1. Dib. 96 96 4½% Liqu. Pſbr. 8%0 Frki. Hyp.Bk 101.5 100 94.5 93.25 41,% Lig Pfbr 84.3 84.25 Pfbrbank. 101.5 100 Pfbrbank. 92 931/. 4:/.%,, Lig. P fbr. 86.5 861l, 8% Mein. Hyp.Bt. 100.25 99" 91.75 94.5 Lig.-Pfdbr. 877, 86.75 Pfälz. Hhp.Bk. 101.5 100 4½% Liau. Pfbr. 88.5 87/. 82 Prß. Bodcr.=Bk. 101 101 4½‟ Liau. Pfbr. 88.5 8% Prß. Ctrl. Bod.=
Cred.=Bank 100 100 4½% Prß. Ct. Bod.=
Cred. Bk. Lia. Pf. 84 83.75 8%Rhein. Hyp.=B1 101.5 1a4 94 92 41/,%- Lig. Pfdbr. 86 85.4 8% Rhein.=Weſtf.
Bb. Credit.." 99.5 98 8% Südd. Bob.-
Cred.=Bank ... 102 98 7% 93 4½% Südd. Bob.=
Cr.=Bk. Lig. Pf. 8% Württ. Oyp.=B. 161.s 97.75 6% Taimler Benz
von 27...... 66 66 8% Deutſche Linol.
Werke v. 26.. 97 7%6 Deutſche Linol=
werke
v. 26.... 86.2 82 8 % Klödner=Werkel
Berlin v. 26.. 96 7% Mamtrm. v. 26 81.5 81.75 72 Mittelb. Stahl=
werke
v. 27... 81 80.5 8% Salzmann u. Co
v. 26 .. 87 7% Ber. Stahlw.
v. 26 sol. n9-1. 8% Boigt & Häffner
v. 26...... .. 90 93 J. 6. Farben Bondsl
v. 28........." 93.1 94 5 % Bocn. L. 6. B.v.
1914.... 22 5% Bosn. L. Inveſt.
von 1914 ..... 22 4½% Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914 39.75 38 420 Oſt. Goldrente R 5%vereinh. Rumän 9.3 4½% 14.25 420 7.15 6.85 49 Türk. Admi. 49 1. Bagd. 4.9 490 Zollanl. 4½2 ungarn 1913 1914
4½% 23.75 Goldr.
4% 2411. 1910
4¾ Ahtien
Alg. Kunſtzüd. unie 64.5 AEG Stamm 123 117.25 AndregeNoris Bahn 10 104 101 Aſchaffbg. Brauerei 15 Zellſtoff 12 s5 81.75 Bemberg J. P... Beram. El. Werke BrownBoverickCie. 92.5 Budems Eiſer ..." 72.75 84

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5

5. 11.
93
135
263
2u0
188
65.5
104
134
124
181
30
134
86

100

61.5
68

128.5
36.75
149.75
54
70
K
109
84
96.5

102,25
125
129.25
219
114.75
147
111
98.75
111
93
152
152
159
27.55
126.5
228.5
135
132
10
137
58
120.5
88
74.9
75.21
97

165
175

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[ ][  ][ ]

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Seite 12

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[ ][  ][ ]

Donnerstag, den 6. November 1930

Seite 13

Ein Roman aus der Wirklichkeit
Einr Dufteert /
Don Theo vom Berge

15.
(Nachdruck verboten.)
Sarrte er in die Gegend. Die ſchönen Berge,
ach näher und näher zuſammenrückten, hatten
an ſich. Er fühlte, wie ſein Herz ſchneller
wwir an der Grenze.
der flüchtig in die Landſchaft hinausgeſchaut
ötzlich unvermittelt und hart.
ms nun wieder? Der Prinz, der zu bemerken
Offizier ihn dabei ſcharf fixierte, fühlte etwas
Füßen. Er hätte ſich nicht gewundert, wenn
uich ſeine Hand auf ſeine Schulter gelegt und
Namen des Geſetzes
von alledem geſchah. Immer wieder fand C 25
uug, die den anderen auf ein ablenkendes Thema
hstter war überhaupt von einer Sicherheit, die
jiate.
rnal, ſtehen denn an der Grenze Truppen, daß
nen?
s. Und es klang ſo ganz nebenbei, wie wenn
ſaangloſes fragt, nur, damit das Geſpräch nicht
zu. fühlte ſein Herz ſchlagen.
ſir ſchien harmlos. Er antwortete ohne jede Be=
erade
. Nur ein paar kleine Kontingente und
ſſoe Beſatzungen einiger ſchwacher Feſtungen. Wir
ATenſchenmaterial an der Weſtfront. Es iſt uns
und zündete ſich eine Zigarette an. Dann er=
Cebhaften Art des Südfranzoſen weiter.
1rlaub und fahre jetzt wieder an die Grenze.
wort der Vorſtand des Paßweſens.
ſtwtß ſich gewaltſam zufammen, ſonſt wäre er zu
cet. Jetzt ſtand es für ihn feſt, daß der Offizier
ye, war und ſie entdeckt waren. Er hätte ihm
4Hehle ſpringen können. Jetzt ſo nahe der ſicheren
cheiHaftet zu werden.
Ehweiß trat ihm auf die Stirne und es war ihm,

als lege ſich ein Schleier auf ſeine Augen. Drückend ſchwül
war es plötzlich im Abteil.
Aber C 25 fand wieder einmal das erlöſende Wort.
Ach, das trifft ſich ja gut. Würden Sie ſo liebenswürdig
ſein, und uns bei den Formalitäten ein wenig behilflich ſein?
ſch werde nicht verſäumen, meine Regierung auf dieſe ritterliche
Tat hinweiſen zu laſſen.
Der Offizier verbeugte ſich geſchmeichelt.
Aber ſelbſtverſtändlich. Das bedarf doch keiner Frage, da
doch der ſpaniſche Samariterdienſt unſeren armen Verwundeten
ſo viel Gutes getan hat!
C 25 reichte ihm ſeine Karte.
Ich hoffe gerne, daß Sie die nächſte Gelegenheit wahrneh=
men
und in Madrid mein Gaſt ſein werden.
Momentan wird das wohl kaum gehen. Aber wenn der
Krieg zu Ende iſt, werde ich Ihre Einladung gern annehmen,
Don Miquel.
Der Zug hielt.
Mit einer Liebenswürdigkeit, die ihm der Prinz nie zuge=
traut
hätte, war der Offizier den beiden bei der franzöſiſchen
Paßkontrolle auf der Grenzſtation behilflich und verabſchiedete
ſich ziemlich überſchwänglich von ihnen. Der Deutſche hatte
ihn bis zuletzt für einen Detektiv gehalten, der ſie erſt mit ſadiſtiſcher
Wolluſt eine Zeit lang ſeeliſch quälen und erſt im letzten Augen=
blick
verhaften wollte. Sein letzter Händedruck dem Franzoſen
gegenüber war daher mehr eine dankbare Abbitte, als geſell=
ſchaftliche
Form.
Langſam rollte der Zug wieder. Der Prinz atmete auf.
Gott ſei Dank
Er flüſterte es leiſe und nickte dem anderen zu, der ſich in
ſcheinbar erzwungener Seelenruhe eine Zigarette anzündete. Es
iſt gut, daß der Deutſche nicht weiß, wer der Offizier war, dachte
C 25. Er war nur mitgeſandt worden, damit die beiden Reiſen=
den
an der Grenze keine Schwierigkeiten hatten, denn auch dort
hingen die Steckbriefe. Durch den Uebereifer eines nichtsahnen=
den
und uneingeweihten Kontrolleurs hätten ihnen große Un=
annehmlichkeiten
entſtehen können. Deshalb war dieſes Manö=
ver
zwiſchen C 25 und dem Kriegsminiſterium verabredet
worden.

Jetzt erſt, als die Gefahr überſtanden war, ſah der Prinz
die ganze Schönheit der Landſchaft. Der goldene, ſtrahlende
Strand der Biskaya mit dem berühmten Namen Cote des
Basques. Die grüne, leuchtende, zarte Farbe der Hügel des
Baskenlandes. Und, in nicht allzuweiter Ferne, ja faſt greif=
bar
nahe, blau, ſilbern und roſig die Kette der Porenäen.
Der Prinz bekam ſtille, glänzende Augen. Hingeriſſen und
geborgen blickte er hinaus in die eilende Schönheit und im
Sturm einer empfindenden Seele griff er ſeinen Begleiter an
den Arm.
Da! Sehen Sie das herrliche Schloß dort am Felſen?
Die wilde Pracht von Spaniſch Navarra tat ſich ihnen auf.
Wechſelnde Bilder überall. Maleriſche Dörfchen am Hügelhang
mit weißen Häuschen, die demütig um die Kirchen knien. Schöne,
ſchweigſame Baskinnen an verträumten Brunnen, den Waſſer=
krug
auf der Hüfte, die mit glutheißen Augen dem Luxuszug
nachſchauen. Alte, weiße Bauernhöfe in einſamen Schluchten
der Berge. Burgen am Hang und Villen, unter hundertjährigen
Bäumen begraben, und Blumen.
Und dort eine fromme Prozeſſion.
Der Prinz ſprach Worte. Leiſe nur, wie zu ſich ſelbſt.
Genau, wie in Bayern ſeinerzeit, als ich mit
Mutter in Tegernſee war.
Seine begeiſterten Worte ſchildern die Heimat in liebevollen
Farben. Ziehen Vergleiche zwiſchen der Schönheit des Bas=
kenlandes
und der bayeriſchen Berge. Sprechen von ſeinen
Lieben, ſeinem Leben und Erleben. Und vor den Augen eines
tolerant lächelnden Fremden entſtand ein Gemälde, das mit
ſchwärmender Liebe und grenzenloſem Vertrauen zu einem
Menſchen gemalt wurde, der ihn aus Todesnot gerettet hatte.
Sie müſſen immer bei mir bleiben
Leidenſchaftlich ergriff der Prinz die Hand des anderen.
Ich nehme Sie mit nach Deutſchland. Wollen Sie?
C 25 nickte nur. Ein beſchämendes Gefühl legte ſich lähmend
auf ſeine Zunge. Am liebſten hätte er dem Prinzen alles er=
zählt
. Daß er ein hinterliſtiger Spion war. Daß der Gerettete
nur ein Werkzeug für ihn ſei. Daß er ſchon erſchoſſen wäre,
wenn er nicht ein Prinz geweſen wäre. Daß er, C 25, auf dem
beſten Wege war, ihn zum Verräter an ſeinem Volke zu machen,
indem er ſich durch ſeine fingierte Rettung in ſein Vertrauen
ſchlich.
Und, das alles nur, weil der andere von ſeiner Mutter
ſprach denn er hatte ja auch noch eine Mutter.
Fortſetzung folgt.

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Seite 14

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Sollen Tonadf Tan Toaddmaf
Diese Preise aus der Not der Zeit geboren
sollen Ihnen beweisen, daß es in der heutigen schweren Wirtschafts-
lage
Zedermann möglich ist, bei uns seinen Bedarf für den
kommenden Winter zu decken.

Gr. 1
1Paarkinderstrümpfe n. 2 23g
1PaarHerren-Socken gau 239
4 Gebind Strickwolle . . 23,
1 Kinder-Jäckchen gestrickt 23,
1 Erstlings-Hemdchen . . 239
2 Damenbinden gestrickt . 239
233
1 Korsettschoner.
2 Staubtücher gebb . . . . 23,

2 Gläsertücher kariert . . 239
1 Spül- oder Netztuch . . 239
Topihandschuh u. 1 Topklappen 239
Hemdenpasse Stickerei . 239
1 Damenkragen Seidenrips 239
4 Kinder-Taschentücher 239
1 Herr.-Taschentuch farb. 23g
239
1 Zigaretten-Etuis".

1 Nachttischdeckchen . . 23z
1 Damentasche zum Sticken 23,
5 Strängchen Stickwolle 239
1m Landhausgardine . . 239
10 St. Edelstahlklingen . 239
1 Taschenlampenhülse . 239
. . 239
2 Glühbirnen.
1Taschenlampenbatterie 239

von

10 Ansichtskarten Darmst4u
100 Bl. Butterbrotpapien
1 Amateur-Album.
2 Stenogrammhefteasosz
2 Rollen Klosettpapier
1 Orehdose mit Stimmg
1 Puppenbettchen.
1 Gesellschaftsspiel.

1 Bettvorlage m. Fransen 459
1 Wandschoner Wachstuch 45
1 Mtr. Etamine, 150 cm br. 459
Seiden-
1 P. Damenstrümpfe‟ Hr 45g
1 P. Damenstrümpfe Fseiue A5A
1 P. Herren-Socken bestickt 459
1 P. Kinderstrümpfe gr. 28 45z

1 Strumpfbandgürtel. . . . 453
1 Damen-Büstenhalter .. 45z
1 Kinder-Gummihose . . . . 45g
6 Stück Damenbinden .. . 45
1 Frottier-Handtuch . . . . 45g
1 P.Dam. Unterziehhosen 45g
3 Herren-Taschentücher 45

4m Klöppelspitze. . . . .. . 453
2,30 m Stickerei breit . . 45
1 Mädchen-Schürze Stieken 459
1 Mitteldecke mit Spitze 453
8 Strängchen Stickseide 459
4 Quadrate zum Sticken .. 45
1 Staubtuchtasche- Sticken 45g

1 Pak.-8Haushaltkerz:
3 Stück Lavendelseife
4 Rollen Klosettpapier
100 St. Papierservietti
4 Schnellhefter . .."
1 Märchenbuch gebundem
1 Dose Bohnerwachs!

1Mtr. Bettuchnessel, 140cm 753
3 Meter Gardinennessel 759
1 Meter Hemdenflanell.. 759
1 Meter Hauskleiderstoff 759
2 Meter Cretonne r Wäsche 753
1 Meter Groisé, geranht . . 75,
Kamel-
1Paar Herr.-Socken,haarb. 759
Mi dech
1 Meler Maraniselie für Vorhänse 209
1 Damast-Sofakissen. . . 90
1 Stores-Etamine. . . . . . . 90g
1 Mtr. Dekoratiansstoft Fseide 90g
gute
1 Mtr. Wachstuch, aualtzt 90½
1 Damenschürze . Sticken 90
1 Kissenplatte zm Sticken 909
1 Japan-Decke waschecht . 1.45
1 m Möbelrips 130 cm breit 1.45
1m Hoppen-Tweed.. . . . 1.45
1 Mtr. Waschsamt, bedr. 1.45
1 m Popeline reine Wolle . 1.45
1 m Kleiderschotten wolle 1.45
1 m Crépe Gaid reine Wolle 1.45
1 Bber-Bettuch mit Borde 1.45
3 Meter Pyjamaflanell .. 1.90
3 Meter Hemdenbiber .. 1.90
reine
1 Meter Kleider-Schotten Fells 1.90
Rac
1 Meier Zwirn Popelline Waus 1.90
3 Meter Molton, grano beige 1.90
1 Madras-Garnit., 3teilig 1.90
1 Korbsessel-Garn. 2-teil. 1.90
1 Wandbehang für Diran 2.90
1 Tischdecke genebt mit
Fmnsen 2.90
1 Bettvorlage Tapestry . 2.90
K’seide
1 m Dekorationsstoft 13o cm br. 2.90
ffSealskin
1 m Benstermantelstoltisdem b. 2.90
1 Künstlergardine ... . . 2.90
1 Schlafdecke Jacgnard: 2.90

1P. Dam.-Strümpfe, Mako 759
1 Paar Dam.-Hemdhosen 75
1 Dam.-Untertaile, gestrickt 7 59
1 Damen-Hemd, gewebt . .. 759
159
1 Kopfkissen.
mit
6 Dam.-Taschentücher Okükante 753
1 Dam. Kragen m. Jabots 754

1 Kissenplatte zum Sticken 759
1 Gredenz- oder Bufetidecke .. 759
1 Teepuppen Gestell .... 753
mit Bingats und
759
1 Tischläufer Spitre
3 Mtr. Scheibengardinen 75g
1 Gardinenleiste . . . . . . . . 759
2 Briss-Bise I. 2 Stängchen zns. 759

Nie
1 Dam.-Schalkragen dechins 90g
1 Hemdenpasse, Achselschl. 90z
1 Dam.-Hemdhose, Windelt. 90½
1 Damen-Hemd mit Klöppel 908
4 Damenbinden, gestrickt . 90g
1 Konf kissenhezug, geb. 80z
1 Strumpfhandzürtel mit 4 Halt. 90

1 Hosenträger-Garnitur
1 Herren-Cachenez.....
1 P. Herr.-Normalhosen
1 Herren-Normaljacke..
1 Damen- Hemd, Croiss ..
1 D.-Schlupfhose gateOnal.
1 Kissenbezug reich bestickt
1 Herren-Futterhose...

1 Tischdecke, gute Onalit. 1.90
1 Bettvorläge, sehr haltbar 1.90
1 Herren-Normal-Hose 2.90
1 Herren Einsatzhemd. 1.20
1 Dam.-Nachtjacke Groiss 1.90
1 Damen-Hemd, Groiss . . 1.90
1 Damen-Prinzebroch, gerauht 1.90
mit Kragen
1 Herren-Sportdemd und Binder 2.9D
1 Oberhemd m. mod. Einsatz 2.90
1 Herren Nachthemd.. . 2.90
Croiss, mit
1 Damen-Hacdtjacke Krasen 2.90
1 Corselett prima Oualität 2.90
s8,
1 Damen-Hemd Horderschlus 2.90
1 Damen-Nachthemd. . . 2.90

1 Paar Kindersträmpfe, Saiae-
1 Paar Kindergamaschen,

Me

90z
90X

gestrickt,
1 Paar Herr.-Sochen, reine Wolle 90A
1 P. Dam.-od. Herr.-Handschuhe 20½
1 Briefordner mit Register. ... 90g
1 Roman, Leinenband . . . . 90g
1 Märchenbuch, gr. Ansn. 90
Mche
1 P. Damenstrümpfe - genebt 1.45
1 P. Damenstrümpfeuaes 1.45
1 Damen-Filzhut .. . . . . . 1.45
1.45
1 Damen-Schal.
3 Herren-Taschenlächer Nacs 1.45
3 Herrenkragen 4fach Macco 1.45
1 Selbstbinder schwere Qualt. 1.45

Nole m.
1 P. Damen-Schlupfer, Beiae 1.80
Linon, reich
1 Kissenbezug, bestiett ... 1.90
mit Stick.
1Servierschürze, u. säumch. 1.90
Satin oder
1 Dam.-Schürze, Künstlerär 1.90
reine
Vole A
1 P. Kinder-Strämpfe, Sr. 7Tg‟ 1.20

Gftrgte
1 P. Damen-Strample, reinekfolle 1.90

1 Karussell mit 4 Flieg
1 Aufo, geschlossen oder osi
1 Rolwagen mit Pferd.,
1 Kaufladenbeutel.....
1 St. ckkasten mit Strari
1 Puppenkaffeeservica
vI Mensch zu--
1 Gesellschaftsspiel dich nichr.

Merc
1 Biber-Bettuch, Qualitst
130
3,60 m Bett-Damastembr.
für
1 Meter Satinriche Balkl.
1 Mtr. Waschsamt, Kseig.
1 Damenhut, elegant . . .
1 Damen-Pelzkragen. .. 4
1 Ueberbluse, reine Wolle

1 Beut. Toilettseife, 8.-
6 Stück la Kernseiſe.
1 Ziehharmonika, 4 Stin=
1 Eisenbahn m. 3 Wagel
Der Heißige Gustav, 3
1 Kasten Wohnzimmermähebl.
1 Dampfwalze, gros
1 Kinderkleidchen....
1 Damen-Ping Pongmü=k
1.m Bett-Damast 130
1 m Haustuch für Bettäuf
1 m Bettuchbiber 140ez!
Im Tweed mod Kleider-
1 Damast-Handtuch. -
2 Gerstenkorn-Handtücher -

Mus
1 Kinder-Garnit, Schal
1 Kinder-Kleidchen .."
1 Knaben-Sweater, getl
1 Eisenbahn, somplett -
1 Karussel, estra groß
1 Nähmaschine, groß
mit schöner
Kauf laden Rhun
1 Damen-Pulover....
1 Damen-Strickweste
1 Damen-Morgenrock
1 Dam.-Hauskleid, Vi. d
1 Damen-Strickkleid -
1 Damen-Kostümroch!
1 Kindermantel, Flaus
1 Knaben-Strickanzu!

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Das bevorzugte Einkaufshaus für gedermann.