Darmstädter Tagblatt 1930


27. Oktober 1930

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Ginzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Mite 7mallgem Erſchelnen vom 4. Oltober

uerſchied und Friedrichsthal, 15 Kilometer nordöſtlich
zuörücken. Bis Sonntag abend waren 92 Todesopfer, dar=
ls
in den Krankenhäuſern verſtorbene Bergleute, feſt=
D- noch etwa 30 Mann der Belegſchaft in der Tiefe ein=
and
, die zum Teil als aufgegeben gelten, muß mit einer
ſter-zahl von annähernd 110 bis 115 gerechnet werden.
ie MMitteilung des Oberbergamtes ſoll die Zahl der Toten
Me u15 betragen. Unter ihnen befindet ſich auch der Auf=
zbthite
der vom Unglück betroffenen Abteilung 9, Steiger
etluch deſſen Tod die Klärung der Urſache der Exploſion
ſüuäerig werden dürfte.
büriglück ereignete ſich am Samstag, um 15.30 Uhr im
täctſSlag der vierten Tiefbauſohle der Schachtanlage May=
grt
nach Bekanntwerden der Kataſtrophe fuhren Ret=
igsblümen
ein, die fünf Verletzte bergen konnten. Zur Un=
icksſtüe waren auch ſofort die Vertreter der Bergbaupolizei, der
e,
lveitzkende Berghauptmann ſowie das Mitglied der Saar=
ſdiſtt
Regierungskommiſſion Maurice geeilt. Da die franzö=
ähenverwaltung
jede Auskunft verweigerte, bzw. ſehr
ückſht w war, ſickerten die Nachrichten über das furchtbare
zuhittar ſpärlich durch.
esgleute waren in die Unglücksgrube eingefahren, von
frch der Exploſion 687 rechtzeitig in Sicherheit bringen
tarurhrend 91 eingeſchloſſen wurden. Nachdem bereits
AASr der erſte Tote geborgen war, erhöhte ſich die Zahl
iii negen 21 Uhr auf 19 Tote 5 Schwer= und 15 Leicht=
z/ü
? Bergleute blieben eingeſchloſſen. Im Laufe der Nacht
Anffrühen Morgenſtunden des Sonntags hat ſich die Zahl
von Stunde zu Stunde erhöht.

hirer 2.18 Reichsmark und 22 Pfennig
d- abgeholt 225 Reiſchsmart, durch die
n.: Reichsmart frei Haus. Poſlbezugspreie.
ſt BBeſtellgeld monatlſch 225 Reichsmar.
mctzelt für Aufnahme von Anzelgen an
NTy gen wird nicht übernommen. Nicht=
nvilner
Nummern inſolge höherer Gewalt
n Bezieher nicht zur Kürzung des
-Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
Werbindlichtelt für uns. Poſiſcheckonto
Frantfurt a. M. 1301.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart=, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher müt * verſebeven Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet
Nummer 292
Montag, den 27. Oktober 1930.
193. Jahrgang

27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 40 Reichepfg. Reilamezelle (92 mm
breit/2 Reichsmarl. Anzelgen von auewärts 40 Reichepfg.
Finanz-Anzelgen 60 Reichepfg. 92 mm breite Rellame-
zeile
3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmark
1 Dollar 420 Markl. Im Falle böherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strell vſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Leiſfung von Schadenerſatz. Bel
Konturs oder gerichtlicher Beltreibung fäſl ſeder
Rabat weg. Banklonio Deutſche Banl und Darm=
ſädter
und Nalſonalbanl.

15 Tote auf Grube Manbach.

jeſchloſſenen Bergarbeiter erſlickk. Der Herd der Kakaſtrophe von Friedrichsthal noch in Brand.
Einſtellung der Bergungsarbeiten.
zu Bruch gegangene Geſtein liegt ſo tief, daß die auf dem Rücken
angebrachten Apparate nur hinderlich ſind und leicht beſchädigt
Trauer im Saargebief.

Eergmanns Tod: Schlagende Wetter.
Saarbrücken, 26. Oktober.

ſiend am Samstag noch über dem ganzen Lande tiefe
nur die Toten von Alsdorf lag und überall die Fahnen
ſanmſt wehten, ereignete ſich auf der Grube Maybach ein
eres Grubenunglück. Die Grube liegt zwiſchen den

In Friedrichskhal

m= außerordentlich große Erregung. Vor dem Eingang
efariſll deuß hächten hatte ſich eine nach Tauſenden zählende Men=
nmi/
eingefunden, die mit großer Spannung die Rückkehr
Fisler ARevörigen erwartete. Ein Gewirr von Menſchen und
genn on- Autos und Sanitätsmannſchaften verſtopften die
jeißele raßde Aettungsmannſchaften, auch der benachbarten Gruben,
sehälel uerpwen annſchaften ziehen ſich in langer Schlange zu der
ſglüſtribe. Bergleute, die die Grube verlaſſen, werden um=
igt
ſſt ausgefragt. In den Verwaltungsgebäuden werden in
grtſſt Balle die erſten Toten aufgebahrt. Aerzte und Tech=
ſer
, AItungsmannſchaften, Bergleute mit ſchwarzen Geſichtern,
inzöhſſe CHendarmen und ſaarländiſche Landjäger, Gruben=
amtie
d Vertreter aller Behörden ſtehen in Gruppen zuſam=
en
unlbſſprechen im Flüſterton die grauſige Lage. In einem
ſebentin geben Kumpels die erſten Berichte, Leute der vierten
d füſen Abteilung, die dem Unheil entronnen ſind. Einer der
Ampoklhatt ſeinen Kameraden eine Strecke mitgeſchleift, ehe ihn
ſtigel iſe zwangen, ſeine Laſt abzuwerfen. Ergreifend die
ene,Aie ſein Fahrhauer ſeine Grubenlampe fordert. Er will
rück Aibeer Schacht, will vordringen in das undurchdringliche
inkeyl uah die zuſammengeſtürzten Geſteinsmaſſen; denn er
ß, ſſchen liegen ſein Bruder und ſein Schwager. Drei Berg=
ite
, AAwan ſchon zu den Vermißten zählte, waren lange Zeit
den enmaden umhergeirrt, bis ihnen friſche Luft den Weg zum
Mingnckiſchacht wies, aus dem ſie dann ins Freie kamen.
Dil iſtze und die Schlagwetterſchwaden machen die Arbei=
n
d0t Pettungsmannſchaften außerordentlich ſchwer,
e mülhran Apparaten nur langſam vorwärts dringen können.
iſt Ahu- wie ausgeſchloſſen, daß auch nur einer von den Ein=
ſchloglen
noch lebend geborgen werden kann. Die Schilderun=
T OcEn Ruhe gezwungenen Bergungsmannſchaften geben ein
Di0 vſc der heldenhaften Arbeit und dem furchtbaren Anblick,
ihM im der Tiefe begegnet. Dauernd befinden ſie ſich im
erengl um pf mit den Schwaden, und trotz aller Anſtrengungen
Reomrſi; nur Toten und Toten. Schauerlich iſt der Anblick
ekorgduter und erſtickter Menſchen. Auf den Straßen begegnet
an 1 hal- weinenden Frauen, die, von Kameraden ihrer ver=
W Rglügt Angehörigen geſtützt, langſam den Weg durch den dunk=
WA i ihr Heim finden.
DNeube Maybach wurde das letzte Mal 1907 von einer
Mag gterexploſion heimgeſucht, die 150 Bergleute das
gebeſiſteikoſtet hat.
DuAm. Unglück haben ihr Beileid ausgeſprochen der Reichs=
e
d2e der Reichsaußenminiſter namens der Reichsregierung,
4drükſident der Rheinprovinz und Briand für die franzö=
de
Aseypung. Zur Linderung der bitterſten Not hat die Regie=
ags
AAnſſion 200 000 Franken bewilligt.
1 ergungsarbeiken vorläufig eingeſtellt.
D Eur 21.45 Uhr von der Berginſpektion 9 verlautet, be=
igr
Jahl der Toten, einſchließlich der verſtorbenen Verletz=
in
, Rolek r 88, die der Verletzten 21, von denen fünf in Lebens=
Sſgpck weben. Unter Tage befinden ſich noch vier Tote, die
De E ſäut fig noch nicht geborgen werden können. Die außer=
Luenwaie Sitze und die ſchlechte Wetterführung verhindern vor=
Siehnahne uithe Bergungsarbeit. Die noch immer ſtark gashaltige
-uns Aheit die Rettungskolonnen, obwohl alle mit Sauerſtoff=
Dc9 verſehen ſind, an der Fortführung ihrer Arbeit. Das

werden können. Es wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als
zunächſt friſche Luft einzuführen, um dann die Bergungsarbeiten
von neuem zu beginnen.
Am Nachmittag war es den Angehörigen der Verunglückten
geſtattet worden, den mit Palmen, weißen Aſtern und Lorbeer=
bäumen
geſchmückten Verleſeſaal zu betreten, wo die Toten in vier
langen Reihen auf Stroh gebettet bis zur Einſargung liegen.
Für Mittwoch, 9 Uhr, iſt die Totenfeier angeſetzt. An=
ſchließend
daran findet die Ueberführung der Toten in ihre Hei=
matorte
ſtatt.
Bergamkliche Mikleilung über das Grubenunglück.
Das Oberbergamt teilt mit: Am Samstag, den 25. Oktober,
gegen 15.30 Uhr, ereignete ſich im Flöz 4a der vierten Tiefbau=
ſohle
der Grube Maybach eine Schlagwetterkohlenſtaubexploſion.
Die beiden Abbauflügel der Steigerabteilung 9 wurden von der
Exploſion durcheilt, die auf die benachbarten Abteilungen nicht
übergreifen konnte, da die Geſteinsſtaubſperre das weitere Umſich=
greifen
der Exploſion verhinderte. Da die Wetterführung nicht
geſtört wurde, konnten die Rettungsarbeiten ſofort aufgenommen
werden. Bis Sonntag vormittag 10 Uhr waren 82 Tote und
24 Verletzte geborgen. In den beiden Abbauflügeln befinden ſich
noch 7 Tote, die wegen der hereingebrochenen Geſteinsmaſſen nicht
geborgen werden konnten. Die bergpolizeiliche Unterſuchung, die
ſofort eingeleitet wurde, hat bis jetzt noch keine Klärung der
Urſache der Exploſion erbringen können.
Die Ankeilnahme des Reichspräſidenken.
Reichspräſident von Hindenburg hat an die Direktion der
Maybach=Grube in Friedrichsthal (Saargebiet) folgendes Tele=
gramm
gerichtet:
In die tiefe Trauer, die ganz Deutſchland um die Opfer der
Bergwerkskataſtrophe von Alsdorf erfüllt, fällt ſooben die Nach=
richt
von dem Unglück auf der Grube Maybach. Tief erſchüttert
durch dieſe neue Heimſuchung, bitte ich Sie, den Hinterbliebenen
der verunglückten Bergleute den Ausdruck meiner herzlichen An=
teilnahme
und den Verletzten meine innigen Wünſche für baldige
Wiederherſtellung zu übermitteln. Gott gebe, daß es gelingt, die
noch vermißten Bergleute zu retten. v. Hindenburg, Reichs=
präſident
.

Die Abſtriche im Reichsekat 1931.
CNB. Berlin, 26. Oktober.
Die etwa 1,1 Milliarden Abſtriche im neuen Reichsetat ſehen
Erſparniſſe u. a. vor bei den ſozialen Ausgaben in Höhe von 400
Millionen, beim Auswärtigne Amt von 4,5 Millionen, beim
Reichsinnenminiſterium von 4 Millionen, von denen auf den All=
gemeinen
Bewilligungsfonds allein 3 Millionen entfallen. Die
Techniſche Nothilfe wird um 80 000 RM. gekürzt, das Statiſtiſche
Reichsamt um 3,5 Millionen. Bei den Verſorgungsdienſtſtellen
ſind 2,5 Millionen weniger angeſetzt. Das Reichswehrminiſterium
ſieht eine Minderausgabe von 20 Millionen, bei ſeinen einmali=
gen
Ausgaben dagegen einen Mehrbedarf von 10 Millionen. Auf
dem Gebiete der Luftfahrt ſind zu den bisherigen 38 Millionen
800 000 RM. hinzugekommen. Beim Etat für Verſorgungs= und
Ruhegehälter werden für die Zivilverſorgung 4,5, für die Ver=
ſorgung
der ehemaligen Wehrmacht 96 Millionen eingeſpart, für
die Verſorgung der neuen Wehrmacht dagegen 5 Millionen mehr
angefordert. Der Kriegslaſtenetat ſieht an verminderten. Aus=
gaben
für die Grenzgebiete 40 Millionen vor, während für den
Youngplan an dieſer Stelle 24 Millionen gefordert werden. Das
Reichsernährungsminiſterium ſoll bei den einmaligen Ausgaben
einen Abſtrich von 26 Millionen, das Reichsverkehrsminiſterium
von 6 Millionen erfahren. Für die Tilgung der Reichsſchuld ſind
60 Millionen, für die Landesfinanzämter 32 Millionen, für die
Ablöſung der Markanleihen des Reiches 35 Millionen, weniger
eingeſetzt worden.
Mik gulem Beiſpiel voran!
Der Reichspräſident hat ſich dem Beſchluß des Reichskanzlers
und der Reichsminiſter, nicht erſt eine gefetzliche Herabſetzung
der Bezüge abzuwarten, ſondern bereits ab 1. November d. J.
auf 20 v. H. ihrer Gehaltsbezüge zu verzichten, angeſchloſſen
und dementſprechend mit Wirkung vom 1. November ab dem
Reichsfinanzminiſter 20 v. H. ſeiner Gehaltsbezüge zur Ver=
fügung
geſtellt.
Kälte und Schnee in Frankreich.
TU. Paris, 26. Oktober.
In Frankreich iſt ein ſtark an den Winter gemahnender Wit=
terungsumſchwung
zu verzeichnen. Während in Paris am Sams=
tag
Hagelſchlag beobachtet wurde, iſt in den Vogeſen bereits reich=
lich
Schnee gefallen. Wie aus Belfort gedrahtet wird, ſind die
Höhenzüge mit einer Schneeſchicht bedeckt. Gleichzeitig herrſcht zu=
nehmende
Kälte. Aus den verſchiedenen Gegenden Frankreichs
liegen Meldungen über Unwetter und Sturm vor. Die Flüſſe
ſind weiter im Steigen begriffen. An der Mittelmeerküſte mußten
die Fahrzeuge in den Häfen Schutz ſuchen. Das franzöſiſche Unter=
ſeeboot
Chacal, das den Kriegsminiſter Maginot nach Spanien
gebracht hat, geriet auf der Rückfahrt in einen heftigen Sturm. Ein
Hilfskanonier wurde vom hohen Seegang über Bord geſpült und
konnte nicht mehr geborgen werden.

* Der ſcheidende Bokſchafter.
Von unſerem +=Korreſpondenten
Mit demſelben Zuge, mit dem dieſe Zeilen nordwärts die
Ewige Stadt verließen, reiſte der ſcheidende Botſchafter Conſtan=
tin
Freiherr von Neurath aus Rom ab, um ſich nach kurzem
Aufenhalte in Deutſchland am 3. November an ſeinem neuen Wir=
kungskreis
in London einzufinden. Der Bahnſteig auf dem römi=
ſchen
Bahnhof war gedrängt voll von Meſiſchen, die dem Bot=
ſchafter
nach faſt neunjähriger Tätigkeit am Tiberſtrom zum Ab=
ſchied
noch einmal die Hand drückten, ehe er ſtatt Sonne und
Wärme Nebel und Regen an der Themſe als Preis für wert=
volle
und erfolgreiche Tätigkeit im Reiche Muſſolinis erntete.
Denn es iſt bezeichnend, daß dieſer Mann von Schrot und
Korn, der vor noch gar nicht langer Zeit in Deutſchland in Par=
lament
und Preſſe angefeindet wurde, in Rom ſelbſt herzlich
wenig Neider hatte. Die Italiener haben einen aufrichtigen
Reſpekt gehabt, Muſſolini ſchätzte Neurath wie keinen anderen
Diplomaten, die deutſche Kolouie wußte ihm für vielſeitige
Hilfe zu danken man konnte es ausführlich bei der Abſchieds=
feier
, die die deutſche Kolonie dem Botſchafter gab, aus dem
Munde des Vorſtandes hören und eigentlich fühlten ſich nur
ein paar Leute nicht ganz einig mit Neurath, weil ſie nicht ge=
nügend
gefeiert, zu irgendeinem Eſſen eingeladen worden waren.
Daß darunter ſich auch deutſche Journaliſten befunden haben
ſollen, möchte man nicht glauben. Denn die deutſchen Jourua=
liſten
verdanken es ausſchließlich dem außerordentlichen Ein=
fluß
, den Neurath auf Muſſolini hatte, daß dieſe ( in Rom
wirklich nicht gerade angenehm gebetteten ) Journaliſten
immerhin eine gewiſſe Sicherheit unter einem diktatoriſchen
Regime mit Zenſur und empfindlichen Preſſenerven fanden.
Neurath hat mehrfach in entſcheidenden Augenblicken Journa=
liſten
deutſcher Blätter vor üblen Folgen gerettet, nur weil ſein
Wort an der entſcheidenden Stelle ſo viel galt. Gedankt haben
ihm dafür nicht alle, denen er geholfen hat.
Neben Deutſchen und Italienern waren auch viele Mitglie=
der
der ausländiſchen Miſſionen am Bahnſteig. Denn Neuraths
Anſehen beſchränkte ſich nicht nur auf italieniſche Kreiſe, er galt
auch bei den anderen Nationen als einer der wichtigſten Diplo=
maten
in Rom. Daß es ihm gelungen iſt, dieſe Stellung trotz
Krieg und Inflation zu erreichen, das gehört neben allen andern
diplomatiſchen Künſten zu ſeinen größten Erfolgen.
Als Neurath vor faſt neun Jahren als Botſchafter nach
Rom kam, fand er hier eine etwas merkwürdige Lage vor. Noch
waren die reichlich improviſierten Formen der deutſchen Miſſion,
wie ſie zum Teil in gut gemeinter, aber etwas ſehr behelfs=
mäßiger
Art ſich vorfanden, nicht ganz in einen normalen Be=
trieb
umgewandelt worden. Noch zeigte der Wahnſinn der Nach=
kriegszeit
, obwohl er in Italien geringer als in anderen Feind=
ländern
ſich bemerklich machte, doch Auswüchſe, die eine ſichere.
Arbeit faſt unmöglich ſcheinen ließen. Man erinnere ſich nur der
Schießerei, die italieniſche Einbrecher in dem Bürohaus der
Botſchaft entfeſſelten, wobei einer der Sekretäre der Botſchaft an=
geſchoſſen
wurde.
Es waren alſo recht unerfreuliche Verhältniſſe, mit denen
Neurath zu kämpfen hatte. Manchmal mag es ſchwer geweſen
ſein, gerade für einen Mann wie Neurath, der als ein echter
Edelmann auf wahre Ehre hält, unter jenen Umſtänden den
Mut zu behalten und nicht inmitten der oft kaum verhehlten
Mißgunſt der Nachkriegsjahre ſeinen Poſten aufzugeben. Aber
Neurath hielt durch, und zwar in einer ſolch männlichen und
gut deutſchen Art, daß nicht nur die Italieuer ſondern auch die
Mitglieder der fremden Miſſionen bald Reſpekt und ſogar Ge=
fallen
an dem aufrechten Mann fanden. Neurath hat es verſtan=
den
, wie kein anderer in Italien die Achtung vor Deutſchland
wieder auf jene hohe Stufe zu bringen, die heute Deutſchland in
Italien zu einem geſuchten und oft ſogar beneideten Freund
macht. Daß er dem Deutſchen Reiche beim Aufſtieg zu alter
Anerkennung in der Fremde zu verhelfen verſtand, danken ihm
die Deutſch=Römer.
Die Beſchießung der Baden.
27 Toke, 25 Schwer= und 33 Leichiverletzte.
Hamburg, 26. Oktober.
Wie die Hamburg=Amerika=Linie mitteilt, ſind als Opfer
der Beſchießung des Hapagdampfers Baden 27 Tote, 25
Schwerverletzte und etwa 30 bis 33 Leichtverletzte zu beklagen.
Unter den Toten befindet ſich ein Reichsdeutſcher, der Heizer
Willi Müller; die übrigen ſind Späzier. Unter den Schwer=
verletzten
, die gleichfalls überwiegend Spanier ſind, wurden
ſechs Reichsdeutſche feſtgeſtellt: die drei Fahrgäſte Georg
Pohle, Otto Dambek und Paul Hoehn und die drei Be=
ſatzungsmitglieder
Heinrich Oſterkamp, Hans Bevers=
dorf
und Willi Ahrberg. Wie verlautet, ſind 30 bis 33 Per=
ſonen
leicht verletzt, darunter fünf bis acht Reichsdeutſche, u. a.
der Matroſe H. Bentz.
Die Baden, auf der der rückwärtige Maſt weggeſchoſſen
wurde, wird nach Aufklärung wieder auslaufen und ihre Reiſe
nach Buenos Aires fortſetzen. Die briſilianiſche Regierung hat
ſich bereit erklärt, die Getöteten auf Staatskoſten zu beerdigen.
Die Hamburg=Amerika=Linie iſt bis zur Stunde ohne jegliche
Nachricht aus Rio de Janeiro, da offenſichtlich Privattelegramme
nicht durchgekaſſen werden. Die Reederei findet für den unglück=
lichen
Vorfall nach wie vor keine Erklärung. Der Vorwurf, daß
der Kapitän auf Aufforderung ſeine Flagge nicht gezeigt habe,
iſt ſchon deshalb hinfällig, weil das Schiff um 19 Uhr, alſo bei
Dunkelheit, den Haſen verlaſſen hat. Der Kapitän des Dampfers
Baden iſt ein alter, erfahrener Schiffsführer, der ſeit vielen
Jahren die ſüdamerikaniſche Linie befährt und alle internatio=
durchaus
beherrſcht.
nalen Regeln und Vorſchri

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Seite 2
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſiadt, den 27. Oktober.
* Starkenburger Aukomobil=Elnb.
Klub=Abfahrt.
Der Starkenburger A.C. fuhr geſtern nach recht erfolgreichem
ſommerlichen Tourenſportprogramm ſeine letzte diesjährige ge=
punktete
Klubfahrt zum Winzerfeſt nach Heppenheim a. d. B. Das
traditionelle Wetterglück blieb den Fahrern des St. A. C. auch
geſtern, allen gegenteiligen Prophezeiungen zum Trotz, hold. Gol=
dene
Sonne goß über die herbſtlich farbenrauſchende Landſchaft
glitzernde wärmende Strahlen. Die Beteiligung an der letzten
Klubfahrt war ſehr gut, über 60 Teilnehmer fanden ſich im Hal=
ben
Mond zuſammen zu fröhlichem Tun.
Herr Oberſt Schröder widmete den Klubmitgliedern und
Gäſten herzlich=kernige Begrüßungsworte. Er pries das Wetter=
glück
der Fahrtleitung, der für die Mühewaltung während des
Sommers herzlichſter Dank der Klubfahrer gebühre. In erſter
Linie den Herren Jacobi und Boſch. Die ſtarke Beteiligung laſſe
begründet hoffen, daß auch im nächſten Klubjahr die Beteiligung
an den Fahrten ſo rege ſein werde, als in den vergangenen
Jahren. Worte des herzlichen Grußes widmete Redner auch der
heute beſonders zahlreich erſchienenen Jugend und gab dann be=
kannt
, daß der jüngſte Fahrſcheininhaber heute ſeine erſte Klub=
tour
gefahren ſei, welch bedeutſames Ereignis gebührend gefeiert
und durch Verleihung des Klubwimpels dauernd feſtgehalten
wurde. Wofür der alſo Geehrte hocherfreut dankte.
Im Laufe des Nachmittags fanden ſich dann zahlreiche Rät=
ſelfahrer
ein, die ſich um die ausgeſetzten Erinnerungsgaben
bewarben. Es handelt ſich um die letztveröffentlichte Fahrt ohne
Ortsbezeichnungen, die von den Fahrern erraten und eingezeichnet
werden mußten. Die richtigen Löſungen fuhren die Herren Karl
Keil, Ernſt Rückert, Lorenz Frank Dipl.=Ing. J. Ganß,
mit Ober=Ing. Georg Hoffmann. Auf Motorrädern mit
Sozius die Herren Starkloff und Hill, ſämtlich Darmſtadt.
Von mehreren Fahrern, denen Herr General von Rett=
berg
das Erinnerungszeichen überreichte, wurde zur Freude des
Fahrtleiters verſichert, daß ſie ſämtliche im Tagblatt durch
den Starkenburger A. C. empfohlenen Sonntagstouren ge=
fahren
ſeien, und daß die Touren durchweg ein ſehr ſchönes Stück
der Heimat erſchloſſen.
Herr Oberregierungsrat Dr. Bernheim begrüßte im
Namen des Vorſtandes die Herren und Damen, die das Fahr=
Preisrätſel ſo trefflich löſten, und veranſtaltete dann in der ihm
eigenen liebenswürdig=humorvollen Art das übliche Ordens=
feſt
deſſen koſtbare Spenden diesmal beſonders den Herren
General v. Rettberg, Streeſe Ober=Ing. Hoffmann
(dem techniſchen Berater des Klubs) und last not least den Damen
des Klubs zuteil wurden. Herr General von Rettberg
ſprach im Namen der Ausgezeichneten herzlichen Dank aus und
beſchloß mit einem herzlichen Toaſt auf die Damen den ſchön ver=
laufenen
Nachmittag.

Heſſiſches Landestheaker.

Großes Haus Kleines Haus Molitaa,
27. Oktober 20 21 30 Uhr
Zweites Sinfonie=Konzert
Preiſe 1 208 Mr. 20 Ende gegen 22 Uhr
letztes Gaſtſpiel der Ludwig
Thoma=Bühne Magdalena
Preiſe 1.206 Mk. Dienstag,
28. Oktober 19 3022 Uhr
A6 Schwanda
Preiſe 110 Mk 20 Uhr
Der Glasſchrank
der Dudelſackpfeifer Heſſiſche Spielgemeinſchaft Mittwoch,
29. Oktober 2022.30 Uhr
B6 Kabale und Liebe
T, Gr 2 und 3
Preiſe 110 Mk. 20.15 bis nach 22 30 Uhr
Meine Schweſter und ich
T Gruppe 5, 6, 7 und 8
Preiſe 15 Mk Donnerstag,
30. Oltober 19.30 bis gegen 22 Uhr
Bohéme
Preiſe 110 Mk. 20 bis gegen 22.15 Uhr
Einm. Gaſtſpiel d. Heſſ. Künſtlerth.
Kalkutta, 4. Mai
Preiſe 1.206 Mk. Freitag,
31. Oktober Keine Vorſtellung. 20 bis gegen 22 Uhr
Zuſ.=M. VI, 4 T Gr. 1 u 4
Lucia von Lammermoor
Preiſe 1.507.50 Samstag,
1. November 19.30 bis gegen 22.30
D 7 Eliſabeth vonEngland! Gruppe I bis IV
Pr. 1.2012 M. Gutſch. ung, 2022.30 Uhr
W1. Darmſt. Bolksbühne
Der Waffenſchmied
Preis 15 Mk. Sonntag,
2. November 17.30 bis gegen 22 Uhr
Heſſenlandmiete 1V,2
Triſtan und Fſolde
Preiſe 1.2012 Mk 2022.15 Uhr
F 3. Darmſt. Volksbühne
Gr. 1 u. II . Miſſiſſippi
Preiſe 15 Mk

Montag, den 27. Oktober 1930
Heſſiſches Landestheater. Die Ludwig=Thoma=Bühne
bringt heute Montag zum zweiten und letzten Male im Kleinen Haus
das Volksſtück Magdalena von Ludwig Thoma mit Loni Schultes
in der Titelrolle zur Aufführung. Die Thoma=Bühne, die vom Ber=
liner
Publikum leidenſchaftlich begrüßt wurde, verdient auch die Auf=
merkſamkeit
der Darmſtädter Kunſtfreunde.
Willi Wörle, der neuverpflichtete Tenor des Frankfurter Opern=
hauſes
, wird morgen Dienstag zum erſten Male als Babinſky in der
Volksoper Schwanda der Dudelſackpfeifer gaſtieren.
Die aus Anlaß des Alsdorfer Grubenunglücks abgeſagte Aufführung
der Lokalpoſſe Der Glasſchrank von Heinrich Rüthlein findet
nunmehr morgen Dienstag um 20 Uhr im Kleinen Haus mit den
Kräften der Heſſiſchen Spielgemeinſchaft ſtatt.
Die 10 Aufführung des erfolgreichen muſikaliſchen Luſtſpiels
Meine Schweſter und ich findet Mittwoch, den 29. Oktober, im
Kleinen Haus ſtatt.
Puccinis Boheme wird Donnerstag, den 30. Oktober, in Szene
gehen. Als Rudolf gaſtiert Maximilian Adrian.
Zweites Sinfoniekonzert im Landestheater.
Rezniceks Tanzſinfonie die heute Montag im zweiten Sinfoniekonzert
unter Leitung von Generalmuſikdirektor Dr. Karl Böhm zur hieſigen
Erſtaufführung gelangt, wurde u. a. von Furtwängler in Berlin, von
Fritz Buſch in Dresden, von Weingartner in Wien und Baſel mit
großem Erfolg zur Aufführung gebracht. Das Werk, das demnächſt an
der Berliner Staatsoper bühnenmäßig dargeſtellt werden wird, umfaßt
vier ſymphoniſche Sätze: Polonaiſe, Czardas, Ländler und Tarantella,
die der jetzt 70jährige Meiſter zu einer Sinfonie zuſammengefügt hat.
Die Bunte Suite von Ernſt Toch, die im Auftrage des Südweſt=
deutſchen
Rundfunks komponiert und von faft allen deutſchen Sendern
wiedergegeben wurde, bezeichnet die Frankfurter Zeitung von 23. Fe=
bruar
1929 als das Stück eines ſouveränen Könners‟. Dem Marſch=
tempo
für Streicher, Bläſer und Klavier folgt das Intermezzo für
Holzbläſer, dieſem wieder das Adagio espreſſivo für Streicher; daran
ſchließt ſich ein Marionettentanz für Blechbläſer, Klavier und Schlag=
zeug
, eine galante Paſſacaglia für kleineres und ein luſtiges Karuſſell
für größeres Orcheſter. Als ein bedeutendes Werk wird die F=Moll=
Sinfonie des jetzt 24jährigen ruſſiſchen Komponiſten Dimitry
Szoſtakowicz in Kritikbeſprechungen bezeichnet. So ſchreibt u. a. die
Reichspoſt‟: Das Werk zeugt von einer geſunden Muſikalität eines
Schöpfers, von einer echten Muſikantenſeele.

Das
Darmstädter Fahrplanbuch
(Winter-Ausgabe) ist
in allen bekannten Verkaufsstellen zum Preise vor
80 Pfennig
erhältlich.

* Orpheum. Von heute Montag bis einſchließlich Freitag, den
31. Oktober, finden keine Vorſtellungen ſtart. Ab Samstag, den
1. November, beginnt Xader Terofal mit ſeinen 25 Künſtlern ein für
wenige Tage berechnetes Gaſtſpiel: Als Novität geht die Zaktige Bauern=
komödie
Der Brauch von den Probenächten, geſtellt und erzählt in
3 Akten von J. Pohl, in Szene. Xaver Terofals Künſtlerſchar ſteht auf
ſehr gutem Niveau. Das Enſemble iſt ganz vortrefflich aufeinander
eingeſpielt, iſt ſowohl in den einzelnen Aufgaben wie im Zuſammen=
ſpiele
außerordentlich routiniert, wodurch von vornherein ein flottes
und vor allen Dingen ganz natürliches, theaterfreies Spiel gewährleiſtet
iſt. Ueber Xaver Terofal ſelbſt, der ein ganz köſtlicher Bauernkomiker
iſt, noch etwas zu ſagen, hieße Waſſer in den Rhein tragen. Er ſpielt
ja nicht die Rollen, die irgend ein Dichter für ihn geſchrieben, er ver=
lebendigt
einfach Typen liſtig=verſchlagener, humorſprudelnder Bauern=
geſtalten
, wie er ſie kennt und durch Jahrzehnte erlebt hat, mit denen
er aufgewachſen iſt. Kurz, er ſpielt vielleicht immer ſich ſelbſt, wenn
auch jeweils in anderer Geſtalt. Es ſei noch feſtgeſtellt, daß ſich um
Xaver Terofal Mitſpieler ſcharen, die ſeiner würdig ſind. Es iſt kein
Mitglied darunter, das irgendwie abfällt. Alle ſind ihren Aufgaben in
jeder Richtung hin gewachſen, ſowohl Waſtl=Witt, der die köſtlichſten
Bauern=Typen auf die Bühne ſtellt, als auch Maria Schwarz und Maria
Ehrhardt u. a. m. Die Zwiſchenakte werden wie immer bei den Schlier=
ſeern
durch künſtleriſche Darbietungen von hohem Niveau auf Geige,
Zither und Laute ausgefüllt. Der Beſuch des Gaſtſpiels iſt ſehr zu
empfehlen, und der Vorverkauf in den bekannten Verkaufsſtellen iſt be=
reits
eröffnet. Es gelten volkstümliche Preiſe von 1 bis 3 Mark.

Aus den Parkeien.

Die hieſige Ortsgruppe des Chriſtlich=ſozialen Volks=
dienſtes
hält am Dienstag, den 28. Oktober, abends 8.15 Uhr, ihre
Monatsverſammlung im Feierabend (Stiftſtraße 51) und lädt Mit=
glieder
und andere evangeliſche Chriſten dazu ein. Die Tagesordnung
enthält u. a. Vortrag und Ausſprache über Volksmiſſion und Mittei=
lungen
aus dem Reichstage und der evangeliſchen Bewegung.

Tageskalender für Montag, den 27. Oktober 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 20 Uhr: 2. Sinfonie=
konzert
. Kleines Haus, 20 Uhr: Magdalena, Kon=
zerte
: Schloßkeller, Café Oper, Zum Datterich, Reſt. Bender,
Maxim. Kinovorſtellungen: Union=, Helia= und
Palaſt=Lichtſpiele. Verein Freie Schule, Loge Sand=
ſtraße
20.15 Uhr: Vortrag. Fürſtenſaal, 20 Uhr: Vor=
trag
Ing. Kerger.

bzw. Stück in R=Pfg.). r Kohlrabi 1.8. geh.e W
48, rote Rüben 812, weiße Rüben 812. Schwarzwurze=
vis
45, Spinat 1020. Rotkraut 812, Weißkraut 4
W.
48, Roſenkohl 3040, Stangenbohnen 5060, Buſchbohnn
bis 35. Wachsbohnen 50, Erbſen 5060, Zwiebeln 500
lauch 80, Tomaten 2035, Kaſtanien 2025, Feldſalat (0ee
5080. Endivenſalat 510, Kopfſalat 812, Salatgurken un
Blumenkohl 2080, Rettich 510. Meerrettich 7010
toffeln: Spätkartoffeln 250350. Obſt: Tafeläpfel ze
Wirtſchaftsäpfel 1525, Tafelbirnen 2035, Wirtſchaftsbim!
bis 52, Quitten 2530, Trauben 3045. Nüſſe 4050, Apfei
1020, Zitronen 410. Bananen 4550. Eßware;
rahmbutter 180200, Landbutter 170180. Weichkäſe 7:
Handkäſe 510. Eier (friſche) 1517. Wild und Geffzn
Gänſe 140. Hühner 100130. Enten 140. Tauben 7080
100130, Ziegenlämmer 80150. Fleiſch= u. Wurſtwo
Rindfleiſch (friſch) 90100, Kalbfleiſch 120. Hammelfleiſc
Schweinefleiſch 130150, Dörrfleiſch 180. Wurſt 80100. 60, Schmalz (ausgelaſſen) 120.

T. Langen=Brombach i. O., 25. Okt. Geſtern wurde hier das s
jährige Söhnchen der Witwe Sebaſtian Flick von einem 1
beladenen Laſtkraftwagen aus König überfahren um
ſofort tot. Die Schuld an dieſem Unfall muß anſcheinend bei dem
fahrenen Kinde gelegen haben, das bei Annäherung des Amw
raſch mit zwei anderen Buben die Straße überqueren wollte wo=
unglücklicherweiſe
vor den Rädern desſelben hinſtürzte und übe=
wurde
. Der bedauernswerten, ſchwergeprüften Frau, deren erſierr
im Kriege gefallen, der zweite erſt kürzlich verſtarb, wird hier
bei dem Verluſt ihres Kindes ſehr viel Teilnahme erwieſen.
m. Beerfelden, 24. Okt. Verkehrsverbeſſerungen.
rühriger Verkehrsausſchuß hat durch Entgegenkommen der Süddoo
Eiſenbahn=Geſellſchaft mehrere recht beachtliche Verbeſſerungen ,5
Strecke Hetzbach-Beerfelden erreicht, und damit nicht nur füü
Strecke, ſondern auch für den weiteren Verkehr. Gar viel Iy
immer geklagt über den Aufenthalt der Nebenbahn=Züge auf der
Hetzbach, und dieſer war bedingt durch das Umrangieren der
wagen vom Hauptgeleiſe auf das Nebengeleiſe. Nunmehr verkehcky
der Strecke Hetzbach-Beerfelden ab hier 9.30 und 16.30 Uhr zwei n!
züge, die den Hauptgüterverkehr vermitteln, wodurch den Klagen
zu langen Aufenthalt ohne weiteres abgeholfen iſt. Mit
treten des Winterfahrplans war die Verbindung von hier zum
eilzug nach Hetzbach weggefallen; dies bedeutete einen empfin
Mangel, da der Abendeilzug von Norden her für hier und Unim
dringendes Bedürfnis war und damit auch die Verbindung nar=
bach
. Auf Antrag des Verkehrsausſchuſſes hat die S. E.G. zis
b 1. November den Anſchluß an den Abendeilzug wieder aum
men, und zwar für die Samstage und Sonntage. Dieſem Err,
kommen der Süddeutſchen Eiſenbahn=Geſellſchaft gegenüber erwänär
die Pflicht des Publikums von hier und Umgebung, dieſe Fahrnu
heit gründlich auszunützen, damit ſie auch erhalten bleibt.
d. Rimbach i. O., B. Okt. Reformationsfeſt. Auf
nung des Landeskirchenamts wird in dieſem Jahre zum erſteie
der 31. Oktober als Geburtstag der Reformation gef iert. J
verſtändnis mit dem Miniſterium für Kultus und Bildungsweſſ
den die evangeliſchen Kinder des geſamten Kir'viels an dieſer=
ſchulfrei
haben und ſich mit ihren Lehrern vormittags 10 Uhr z.u0
feſtlichen Jugendgottesdienſt verſammeln. Der Gottesdienſt wiririkee whnn
ſonderer Weiſe liturgiſch ausgebaut werden, um den Kindern ExN
Eindrücke von der Reformationstat Luthers zu übermitteln. Jn
Gemeindeabend am ſelben Tage wird Herr Rektor Haller=Rimban
Vortrag halten über das Thema: Luther und die Reformatio
rend die evangel. Jugendbünde das Laienſpiel Der verlorenens (m
von Burkard Waldis aus dem Jahre 1529 aufführen werder Fuz
Abend dürfte der Gemeinde viel bieten.
Bd. Zwingenberg a. d. B., 25. Okt. Auf der Bürgermeiſteres
ein Schlüſſel und ein Sack mit Gemüſe als gefunden gemeldet
nen die Verlierer dortſelbſt Näheres erfahren.
HR
D. Biblis, 25. Okt. Verſchiedenes. In der Hauptſtu.3 1,ch,
alten Kriegerdenkmal kam es wiederum zu einem Unfall. Ein

radfahrer mit Sozius geriet in die tiefe Goſſe, wodurch er ſtürz=
beiden
Fahrer kamen mit geringen Verletzungen davon; das Y.
wurde beſchädigt. Eine Ernte greift in die andere. Noch
mit der ſehr ergiebigen Kartoffelernte beſchäftigt, ſchon beginnt
lieferung der Zuckerrüben an die Fabrik in Gernsheim. Das E
von Kraut und Rüben bildet den Schluß der annehmbaren Her
Ueber die Wohnungsnot iſt in unſerem Dorfe keine Klage.
ren; ſchlecht ſteht es dagegen, wie faſt überall, mit der Erwerbs*
keit. So hoch war wohl die Zahl der Erwerbsloſen noch nie,
vor dem bevorſtehenden Winter.

Cp. Biebesheim, 25. Okt. Beerdigung. Unter großerrMt Erul
ligung wurde der ſeitherige älteſte Ortsei er; Landwirt Icuin
Ruhland, der ein Alter von über 90 Jahren erreicht hatte, zuu mu e0
getragen. Die beiden Kriegervereine gaben dem Verſtorbenen mr 4//ᛋ
Fahnen das letzte Geleite. Außerdem wurde an ſeinem Gran k
Ehrenſalve abgegeben. Ruhland war Altveteran von 1866.

gehen die meisten, welche mal was anderes probiertn
Das milde Helipon ist halt doch das günstigste iiig4n
zum Haarwaschen. Jedem bereitet es Freud,
Neu! Guter Kat: In 1 Liter Nachspülwasser tue jo/
2 Eblöffel voll Weinessig, dann werden die Ha.-5
noch prachtvoller und lassen sich besser tristeren
Ausdrücklich Heliponverlangen. Preis30 J-201.3WasO

Kleines Haus. Sonntag, 26. Oktober.
Gaſtſpielder Ludwig=Thoma=Bühne aus Egern.
Magdaleng
Ein Volksſtück von Ludwig Tboma.
Man ſollte Ludwig Thoma in jedem Winter ſpielen!
Die Lokalbahn, die Medaille, die Brautſchau. Erſter
Klaſſe ſind die ſchönſten und kräftigſten Komödien, die neben
Hauptmanns menſchlich geſtufterem Biberpelz die deutſche
Literatur in den letzten Jahrzehnten geſchaffen hat. Sie ſind boden=
ſtändig
. Thoma iſt der ſtärkſte Zeichner urwüchſiger Bauerngeſtal=
ten
. Sein Humor iſt hinreißend.
Man ſoll auch ſein Volksſtück Magdalena ſpielen! Nicht
nur um des ſpannenden Konfliktes willen, in den die Schand=
leni
kommt, als ſie dem kammerfenſterlnden Bauernſohn um ein
paar Markeln bittet, die freie Liebe billigen die Deghöfer
Bauern, aber in der Bitte um Geld ſehen ſie einen ſchweren Ver=
ſtoß
, ſondern vor allem ob der prächtigen Geſtaltung dieſer
Bauerntypen! Ihr Trotz, ihr Starrſinn, die zurückhaltende Ver=
ſchlagenheit
in Rede und Gegenrede, das mißtrauiſche Belauern
des Gegners, das alles hat Thoma, der Dachauer Rechtsanwalt.
der Natur meiſterhaft abgelauſcht.
Man ſoll Magdalena ſpielen ſo echt, ſo packend, ſo erſchüt=
ternd
, wie es durch das Egerner Bauerntheater ge=
ſchieht
!
Dichtung und Darſtellung decken ſich vollkommen. So natur=
wahr
, ſo einfach, ſo klar, wie die Geſtalten der Dichtung gezeichnet
ſind, werden ſie auch von den Darſtellern mit Leben erfüllt. Eine
außergewöhnliche Ehrlichkeit, Sauberkeit und Anſtand der Geſin=
nung
ſprechen aus Dichtung wie Darſtellung.
Loni Schultes iſt eine ausgezeichnete Magdalena: ein=
fach
in den Linien des Spiels, erſchütternd in der ſchickſalhaften
Verſtrickung der armen Kreatur! Wohl iſt Käthe Dorſch mit
der man ſie in der letzten Zeit manchmal verglichen hat, ihr an
Größe der Menſchlichkeit und genialiſchem Umfang der Begabung
überlegen. Doch ſie haben verwandte Züge in dem Einſatz der
Perſönlichkeit, in der bayeriſchen Weſensart, in dem Klang der
Stimmen.
Nicht nur Tegernſeer Bauern, ſondern zugleich überzeugende Dar=
ſteller
waren auch die übrigen Spieler: Max Schultes als der
knorrige Paulimann, Maria Schweighofer; die menſchlich

verſtehende und verzeihende Mutter, Hermann Ehrhardt
Bertl Schultes. Anni Becker und alle andern in kleineren
Rollen.
Es war ein ſchöner, reiner Abend, der ſtärkſte. Eindrücke
hinterließ!
Z.
Muſikaliſche Morgenfeier.
Das als muſikaliſche Morgenfeier im Feſtſaal des Real=
gymnaſiums
veranſtaltete kleine Konzert der Schüler des nun
ſchon ſeit 29 Jahren als Muſiklehrer tätigen Herrn Kammer=
muſikers
Otto Bartke hatte ſtarkes Intereſſe gefunden. Herr
Bartke erklärte einleitend als den Zweck dieſer Werbeveranſtal=
tung
, nicht nur die Schüler überhaupt herauszuſtellen, ſondern ſie
daran zu gewöhnen, ihre Scheu auch vor einem Kreiſe fremder
Zuhörer zu überwinden. Wie ihm das wohl nicht zuletzt durch
ſeine ſympathiſche und aufmunternde Art, die Schüler zu behan=
deln
gelungen war, das zeigte der friſche, beinahe lampen=
fieberfreie
Mut der Kinder.
Reformen in den Unterrichtsmethoden gibt es ſo zahlreich, daß
es nicht möglich iſt, ohne Vergleiche und eingehende pädagogiſche
Darlegungen näher auf ihre Kennzeichen einzugehen. Das, was
Herr Bartke als das Weſen der von ihm angewandten Kolloffſchen
Unterrichtsart beim Klavier hervorhob eine beſondere Pflege
des Skalen=Spiels , ſchien ſich mir auch deutlich zu bewähren.
Bei einem der jüngeren Geiger gefiel mir auch ein großzügiger,
ausdrucksvoller Geigenſtrich, den der Knabe nur der Anleitung
ſeines Lehrers verdanken kann. Auch in rein muſikaliſcher Hinſicht
machte es öfter Freude, die günſtige Einwirkung des Unterrichts
bei den Schülern und Schülerinnen verſchiedenſten Alters und
verſchiedenſten techniſchen Könnens zu verfolgen. Auf einzelne
Darbietungen einzugehen, kann nicht unſere Aufgabe ſein. Die zu
zollende Geſamtanerkennung ſei zugleich eine Aufforderung an
Lehrer und Schüler, auf dem ſo erfolgreich beſchrittenen Wege
weiterzuſtreben.
Kirchenmuſikaliſche Feierſtunde in der Johanneskirche
Sonntag, den 26. Oktober 1930.
Die muſikaliſchen Wendfeiern in der Johanneskirche nehmen
durch die gewählten Vortragsfolgen und das Feingefühl der auf
die Zeit des Kirchenjahres eingepaßten Kompoſitionswahl einen
hohen Rang unter den kirchenmuſikaliſchen Veranſtaltungen
Darmſtadts ein. Ihr Veranſtalter, Herr Organiſt A. Nieber=
gall
, hat als Orgelkümſtler im Laufe der Jahre durch umab=

läſſiges Streben einen Grad der Vollendung erreicht, den 7
laubt, ihn unter den beſten Orgelſpielern Heſſens zu 1!
Und dabei iſt ſein Spiel frei von allem Konzerthaftem,
einer kirchlichen Feier faſt ſtörend wirken könnte, bleibt ba
Biegſamkeit in Vortrag, bei aller Abwechflung der Regiſt1
doch ſchlicht und gortesdienſtlich.
Er ſpielte den auf gregorianiſchem Thema aufgebautmie
gelhymnus 0 lux beata trinitas von Michael Praetorlug
großen Muſikgelehrten und Komponiſten, der ein Jahrl:
vor Bach die norddeutſche Muſik, entſcheidend beeinfluch
der zweiten Orgelſonate von Joh. Seb. Bach machte ſſad
im erſten Satz eine kleine Nervoſität des Spielers gelie?
triomäßige langſame Satz wahrte dann in feiner Abtonun.)
ruhige Würde, während das abſchließende Allegro ſich
einzelnem ſtets bewegten Abſchnitten groß ſteigerte. Am I
feſſelte Niebergalls Vortrag der großen Fantaſie und Fur
ch, op. 46 von Max Reger. In der Fantaſie
Stil hochpathetiſcher Spannungen der Ronantik ſich ab II.
ſchwitten religiöſer Ergebenheit. Man ſpürt ebenſo das 7
der Toccaten und Fantaſien Bachs wie den der Orgel90
bei Liſzt. Die Fuge iſt wie ſtets bei Reger von ſehr großele
zwiſchen ſtrenge Durchführungen ſchieben ſich breite Teilen
Stils. Die Endſteigerung iſt beſonders groß und wulc.
ſchließt an die Art der Fantaſie an.
Von Herrn Niebergall feinſinnig begleitet trug zwiſch.
Orgelvorträgen Herr Dr. A. Stiefenhofer eine Anz"
der mit reifer Künſtlerſchaft und modulationsfähiger, we
gender Stimme vor. Ein Geſang des Nürnbergers ſ09.
aus dem 17. Jahrhundert wirkte hochpathetiſch in ariole
form, ein echtes Barockkunſtwerk, demgegenüber Bch
Gott lebet noch trotz Bachs orthodoxer Einſtellung Ve
fluß des Pietismus erkennen läßt, der der ganzen Zeit
Stempel aufdrückt. Ganz beſonders innia ſang der Kuhſ..
der ſchlichten geiftlichen Lieder aus op. 137 von Ycke
einem der abgeklärten Spätwerke des Meiſters, das viel 1"
bekannt iſt. Sie ſchließen ſich an Bachs Lieder ähnlich
dig an wie Regers Orgelchoralvorſpiele an die Bachſch."
Beſuch der Feier war nicht ſchlecht, indes bedauert mal.
Vergnügungsſucht unſerer Zeit es verſchuldet, daß le
weit mehr Hörer ſich zu ſolch einer Feierſtunde einhih.

Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Koblenz: Hier ſtarb an den Folgen eines Schlaganl
16. Oktober der frühere Oberſchulrat beim Provinöl,
gium, Geh. Reg.=Rat Dr. phil. Rudolph Reeſe, ih""
69 Jahren.

[ ][  ][ ]

mer 297

Montag, den 27. Oktober 1930

Seite 3

Tag der Jugend in He
Ppenheim.

er heim und ſeine weitere Umgegend, die ganze heſſiſche wan=
derndt
unend mit ihm, hatten geſtern einen ſchönen Feſtag. Wenn
MAnſſchauer den äußeren Rahmen ſtörten, die innere Feſt=
ereud
4 Aufgetete aus den Augen von tauſend Jungen und Mädchen, die
ndtcpl ſind und denen in Heppenheim eine neue ſchöne Bleibe ge=
fithtulmde
.
ſsamstag abend ſchon war Vorfeier. Nach einem Fackelzug
Stadt, die reichen Feſtſchmuck angelegt hat, folgte eine ein=
Acls Albendfeier, deren redneriſchen Teil Herr Inſpektor Bram=

gtumſtadt beſtritt und die durch einen ſchönen Fackelreigen
ren wurde.
Agsenntag in der Frühe ſchon wurden die Jugend und die mit
f hiten Erwachſenen durch Poſaunenblaſen geweckt, und bald
0S zum Amtshof, wo eine ſchlichte, aber eindringliche

de der neuen Jugendherberge Die Eulenburg in Heppenheim a. d. B. Staakspräſidenk Adelung wird Schirnherr des
geihleken heiſtichen Jugendherbergsweſens.Schulrak Hafinger Brückenbauer und Träger des Gemeinſchaftsgedankens

Das neue Haus iſt aufgerichtt;
Gedeckt gemauert, wie es Pflicht,
Kein Regen kann. nur Sonnenſchein
In ſeine hellen Räum hinein.
Die Eulen ſind hinausgeflogen,
Die Jugend kommt hereingezogen
Und füllt die Stuben an mit Klingen,
Mit friſchem Mut und frohem Singen.
Ein Heil der Stadt, die dies erdacht!
Ein Heil all denen, die’s vollbracht!
Ein Meiſter hat ſein Werk getan,
Ihn wollen loben wir fortan!
Erflehn wollen wir für dieſes Haus,
Daß ſich ſein Segen wirke aus
In Ordnung und Beſcheidenheit.
In Frohſinn und in Sittſamkeit;
Daß in den Räumen allermeiſt
Nur herrſche ein geſunder Geiſt;
Daß eine Jugend wachſ heran,
Die klug ihr Leben meiſtern kann,
Die Ehrfurcht hegt und Ehrfurcht lebt
Und ſtets zu hohen Zielen ſtrebt:
Auf daß von dieſem alten Haus
Geh neuer Geiſt der Liebe aus.

Morgenſeier

au de im Weſentlichen in einer gewohnt herzlichen und ſtimmungs=
arkenn
hnwrache des Herrn Schulrats Haſſinger beſtand, die von
jedagſiynr und Poſaunenklängen umrahmt ward. Herr Haſſin=
ſer
IMkt in ſeiner Rede etwa folgendes aus:

Liebe junge Freunde!
hurchte Feier will einen rechten Spruch, der ihren Sinn deutet

im und Oaus die Richtung gibt und den Weg zeigt. So möge der Vor=
brucht
uſser Morgenfeier der ſein:
( beſſer, daß zwei zuſammen ſeien, als daß einer alleinſtehe:
mes ſie liſtin den Vorteil ihrer Gemeinſchaft. Fällt der eine, ſo wird er
vom cen gehalten. Wehe dem Vereinzelten! Wenn er fällt, ſo
hat vüinsmand, der ihn aufrichtet.

ue
ber 1.
vordetn.
eſtent
Re

vie Arbeit eines Jahres, über euer Wandern und Wirken,
Wät der Reife und der Ernte iſt es wieder einmal Herbſt ge=
uüer
haben im Laufe des Jahres öfters ſo wie heute zuſammen=
und haben uns einer neuen Vollendung im Nahmen unſeres
ſe=kes freuen dürfen. Hat uns doch jede Vollendung immer
e gezeigt, daß der Wille der einzelnen zum Willen unſerer
vaſk zuſammengefloſſen war. Haben wir doch jedesmal aufs
WPerk der Gemeinſchaftsarbeit und des Gemeinſchaftsſinnes
ekrrüßt.
WKlnrin liegt ja auch kein beſonderes Verdienſt für uns Ein=

bDer Vorteil für den Einzelnen und für die Gruppe ſo deut=
ſch
wütntze in der voranſchreitenden Arbeit des Jugendherbergswerks,
za iſt ſisvihrhaftig nicht ſchwer, ſich zu ihr zu bekennen oder ſich in ihr
uſammußzlffinden. Vorteil bindet ja auch anderswo die Menſchen zu=
humcku
dime daß ſie deshalb andere Bindungen zu haben brauchten,
ehne 1ü4ſi, deshalb einander in die Herzen und Seelen ſehen müßten,
lne i ſe deshalb außerhalb ihres gemeinſamen Vorteils geneigt
bärensu ſch nur einen weiteren Schritt gemeinſam zu gehen. Men=
henmrüt
uund Menſchenwert wird erſt ſichtbar, wenn man ohne Frage
ach oſchem Gewinn und Vorteil zu gegenſeitiger Hilfe und Unter=
üitzunzgereit
iſt, um den großen Idealen der Menſchheit zu dienen.
die RB, uvie ſteht es damit bei mir, iſt für den Einzelnen, wie ſteht
daurciſe uns? für jede Gruppe entſcheidend über Wert oder Unwert
on Aäberr und Arbeit. Denn zum Verdienſt wird erſt das Zu=
Fammg uhlmr, wenn wir damit der über Individuum und Gruppe
uinausterben Idee der Gemeinſchaft dienen wollen.
Wildes iſt für uns, für euch, ihr jungen Menſchen, noch außer=
ſalb
Aczn ifbaren und auf den erſten Blick ſichtbaren Werkes, das wir
M 3Kdverbergsverband zuſammen erſtellen wollen, die Idee der
Nemeiyſyſ=, die unſere Arbeit zu bleibendem Verdienſt erhebt?
Mllemeinſchaft bedingt Gemeinſames derer, die ſie tragen ſollen.
Vas ſch aer gemeinſam iſt, das iſt zuerſt eure Jugend, das iſt zum
ndergnier Volk, und das iſt zum dritten euer Menſchentum, das ench
r Mhich eit verpflichtet.
ERzergend. Jugend iſt nicht nur ein Gegenſatz zu Alter, nicht
zur Aüloiftimmte zufällige und gleichgültige Zeittpanne in unſerem
Leben, uesend iſt eine Verpflichtung. Keine Zeitſpanne wird uns
ibäter Khr gegeben ſein, in der wir ſo beſtimmend auf uns und unſere
nnerel (ſtaltung wirken können, keine, in der eine Idee reiner und
ſeiliganf uns brennen wird, keine, in der wir mehr Kraft und Friſche
ür un R Idee einzuſetzen hätten. Und deshalb ſind wir verpflichtet,
ieſe 2Mlelre der Jugend zu nutzen.
Wlol, uns eine Jugend, die dahindämmert und nur in getretenen
Padery hm will, wo alles um uns her gärt und um neue Geſtaltung
Mr2A wgend verzichtet auf ihr beſtes Varrecht und auf ihre ſtärkſte
Daffe Ann, ſie nicht aktib iſt.
Ilgeiv Wanderjugend. Ihr kennt die Schönheit des Morgens.
2Sei es ſin, daß euch der Morgen mit Sonne entgegenkommt oder daß
che Miſt dend tlenn noch die Nebel brauen. Ausgerußt ſind die Glieder, hell
nit Nie Abft und klar der Veriſtand. Ihr reckt die Arme und ſpürt die
ſ Sbannatt eurer Muskeln, die ſich nach Bewegung und Arbeit ſehnen.
Der RM Morgen bedeutet euch neue Kraft und ſteckt euch neue Ziele.
Wer, I (in rechter Wanderer iſt, wollte ihn verſäumen und ver=
Fräumueüiuld auf den Mittag vertrauen, wo die Glieder ſchon einen
M Teil 1Me Spannkraft verloren haben.
UfA3 iſt eure Jugend der Morgen eures Lebens. Da ſollte es
ceine Ae geben, die euch zu ſteil ſind, keine Aufgabe, die euch zu
Muſchwie=Rliſt. Schließt euch nicht ab von den andern, denn dieſer Ab=
ſchluß
lertet Erſtarrung. Schließt eure Seelen auf und ſucht das
Sehnsnn. Fühlen der anderen um euch her kennen zu lernen. In

ledem Alnchen ſteckt ein Teil eurer ſelbſt, eine Seele, die Anſchluß, ein
d. M äreude ſucht. Gebet euch nicht dem falſchen Glauben hin, daß
Walein F Aufgabe und euer Weg nach dem Ziele die einzig richtigen
Gb eſeien, räber wird das Leben entſcheiden. Und was euch einen ſoll,
das ſel ſe Glaube an euer Volk.
Whühenſchen vom Jugendherbergswerk tragen eine Fahne vor
uns HMöi= uns alle im ſelben Streben eint. Aber waren nicht auch
chon Un unter uns, die mißtrauiſch und überhohlich auf dieſe einende
Fahnsc ſchen und die lieber geſehen hätten, wenn wir die Symbole
der G grſchaft und des Kampfes hervorgezogen hätten und nach den

derſchgltigen Nichtungen marſchiert wärend. Hielt ſie vielleicht der
Wiue K yrmeinſamer Arbeit bei uns oder war es nur das Streben nach
Vortecl Wber denen möchte ich ſagen: Wie klein ſind doch ſolche Men=
ſchen
, / motzdem ſie die Größe und Bedeutung einer einenden und
nur UBilſam zu verwirklichenden Idee kennen, aus reiner Eigen=
Drdteb An, aus der Sucht, ſich Geltung zu verſchaffen, dieſer Gemein=
ſankehle
neregenarbeiten. Iſt das der Weg, auf dem wir unſere Auf=
gabe
Idölkk erfüllen können?. Dürfen wir doch wir im Jugendher=
bergsnckuld
mit Recht ſtolz darauf ſein, daß wir bei aller Verſchie=
Lenbelas berſönlichen Anſichten in Fragen des politiſchen, des wirt=
ſchnftia
4 Bebens uns dennoch in einem einenden Gedanken, zu einem
deieige jrr, der großen Gemeinſchaft dienenden Werke zuſammen=
gefmezy
uben. Vollen wir denen folgen, die den Haß und das Aus=
enawalbrrdigen
, oder wollen wir nicht lieber unſerem Volke zurufe.
Sieh T heine Jugend zuſammenſteht zu gemeinſamer Arbeit, wie ſie
, über das zeitlich Trennende hinweg das grundſätzlich Ge=
beranszuſtellen
; wie ſie beſtrebt iſt; im Menſchen des gleichen

Volkes den Bruder zu finden, der bereit iſt, das Gemeinnützige, das
Zuſammenſchweißende, die Idee der Liebe und der Brüderlichkeit zu
verwirklichen! Wehe dem Vereinzelten! Wehe dem Volk, das ſich zer=
ſetzt
durch den Egoismus und die Machtgelüſte ſeiner Führer!
Und da münden Recht und Macht der Jugend in die Aufgaben
ihres Volkes. Es ſind nicht alle Wege gut, die die Alten zeigen, am
verderblichſten aber iſt es, wenn ſie euch den Weg der Zwietracht und
der Gegnerſchaft zeigen wollen. Hier ſoll eure Kraft aktib werden, hier
ſoll euer Fühlen und Denken die Denkweiſe der künftigen Generationen
durchdringen. Gemeinſame Arbeit, gemeinſames Wirken; gemeinſames
Ziel, gemeinſamer Weg.
Aber dieſe Aufgabe verpflichtet euch vor allem eurem Menſchentum.
Denn ſie verlangt Menſchen reinen Willens, unantaſtbarer Unbeſtech=
lichkeit
. Und ſie verlangt Achtung vor dem Menſchen als höchſtes Gebot.
Hab Achtung vor dem Menſchenbild
Und denke, daß, wie ſelbſt verborgen,
Darin für irgendeinen Morgen.
Der Keim zu allem Höchſten ſchwillt!
Hab Achtung vor dem Menſchenbild
Und denke daß, wie tief er ſtecke,
Ein Hauch des Lebens, der ihn wecke,
Vielleicht aus deiner Seele quillt!.
Hab Achtung vor dem Menſchenbild!
Die Ewigkeit hat eine Stunde,
Wo jegliches dir eine Wunde
Und, wenn nicht die, ein Sehnen ſtillt.
Ihr jungen Menſchen laſſet nicht dieſe Morgenſtunde vorüber=
gehen
, ohne daß ihr gegenſeitig einen tiefen Blick in eure Seelen tut.
Ja, ſchauet euch kief in die Augen, und ihr werdet in jedem ein Fouer
brennen ſehen, ein Feuer des ſtarken Wollens, ein Feuer der Menſch=
lichkeit
, genährt von dem Sehnen nach dem Verſtehen und Verſtanden=
werden
, geſchürt von dem Willen, eurem Volke zu dienen durch Vervoll=
kommnung
eurer ſelbſt. Nicht das Werk, dem wir hier dienen, ſei unſer
Letztes und Höchſtes, es kann nur ſein und dafür wollen wir ſorgen
mit unſerer ganzen Kraft ein ſchön behauener Stein zu dem großen
Bau, den wir berufen ſind, aufzuführen, dem harmoniſchen Bau unſeres
Volkes. Und ſo, in dieſem Ziele, in dieſem Wollen, in dieſem Streben
wollen wir zuſammenſtehen, eingedenk des Wortes, das uns das Buch
aller Bücher mit auf den Weg gibt:
Der Bruder, der vom Bruder unterſtützt wird, iſt gleich einer
feſten Stadt. Der Neid wird ihn vergeblich berennen.
Hebt die Stirnen hoch, ihr Jungen.
Hebt die Herzen in den Tag,
Daß ſie, hell vom Licht durchdrungen,
Tönen reinen Freudenſchlag!
Fühlt die Weihe dieſer Stunden,
Eins zu ſein im Bruderſinn.
Und von dieſem Glück verbunden
In euch neuer Zeit Beginn.

Nach Gottesdienſten in der katholiſchen und
folgte um 11.15 Uhr

evangeliſchen Kirche

die ſeierliche Weihe

im Hofe der neuen Jugendherberge. Eindrucksvoller Chorgeſang der
Muſikantengilde Darmſtadt leitete den Weiheakt ein, zu dem
viele, viele hundert Jungen und Mädel aus Heſſen und viele Erwach=
ſene
, zahlreiche Ehrengäſte erſchienen waren. Einem von Herrn stud.
theöl. W. Hillebrecht=Darmſtadt geſprochenen Prolog folgte die
Begrüßungsanſprache des Herrn
Bürgermeiſters Schiffers=Heppenheim,
der den Tag der Jugend als einen Feſttag für Heppenheim nicht allein,
auch für die enge und weitere Umgegend feierte. Einen Feſttag, den
geſtern Abend ſchon Fackeln und Poſaunen einleiteten, der ſeine Fort=
ſetzung
in der heutigen Morgenfeier und ſeinen Höhepunkt in dieſem
Weiheakt erhält. Ein Feſttag der Freude und mit dieſer für die
Jugend, der das geſamte Herbergswerk gewidmet iſt. Freude und Stolz
empfinde auch er in dieſer Stunde und bei dieſer feierlichen Gelegenheit
als Bürgermeiſter der Stadt, der dieſe Jugendherberge gegeben wurde
und in deren Namen er die erſchienenen Feſtgäſte herzlich willkommen
heiße: inſonderheit Herrn Schulrat Haſſinger (lebhafte Heilrufe!)
als Vertreter des Kultusminiſteriums und als Vorſitzender des Gaues
Südheſſen und als Feſtredner des heutigen Tages. Weiter galt ſein
Gruß den übrigen Herren des Vorſtandes des Gaues, Herrn Inſpektor
Brambach, den Vorſtänden und Mitgliedern der Ortsgruppen und
als weiteren Ehrengäſten dem Vorſitzenden des Landesverbandes der
deutſchen Jugendherbergsverbände, Herrn Präſes Niklaus, Herrn
Kreisdirektor Pfeifer, Herrn Regierungsrat Schäfer als Ver=
treter
der Provinzialdirektion, den Vertretern der ſonſtigen Ortsbehör=
den
ſowie der Kirchenbehörden, Prälat Mſare, Miſchler, Pfaurer
Stork, Friedmann und vielen anderen. Der Willkommaruß galt ſchließ=
lich
mit beſonderer Herzlichkeit der Jugend, die zahlreich erſchienen war,
und allen Gäſten. Wenn man, ſo führte der Bürgermeiſter dann aus,
den Täufling auch noch mit kritiſchen Augen betrachte, ſo ſei er doch über=
zeugt
, daß das bald ein Lob werden würde. Er gab dann eine kurze,
aber inſtruktive Geſchichte des Baues der neuen Jugendherberge und
dankte herzlichſt allen Helfern am Werk. In allen Kreiſen war die An=
regung
, im ſchönen Heppenheim eine Jugendherberge zu errichten, auf
fruchtbaren Boden gefallen, und der Gedanke wurde genährt und ge=
ſtärkt
, bis der Plan feſte Form annahm beſonders, da der nimmer=
müde
Geſchäftsführer des Gaues, Herr Inſpektor Brambach, ſich des
Planes wirkſamſt annahm. Alle Helfer und Förderer wurden zuſam=
mengefaßt
, und auch die Stadtverwaltung lieh ihre fördernde Hilfe. So
gelang endlich auch die Finanzierung, und in dem vorbildlichen Zuſam=
menwirken
offenbarte ſich endlich ein vorbildliches Beiſpiel des Ge=
meinſchaftsgedankens
. Nun endlich iſt das ſchöne Werk vol=
lendet
, und heißen Dank gilt es für uns auszuſprechen allen, die gehol=
fen
haben. Mögen ſie dieſen Dank in den hellen Augen der Jugend
leſen, die in dieſen Stätten Ruhe und Erholung findet in engſtem Ver=
bundenſein
mit der Natur, dem Urquell aller Kraft. Mit dem Wunſche,
daß ſtets Freude, Behaglichkeit, Glück und Sonne dieſe Räume erfüllen
mögen, übergab der Redner die Schlüſſel der Herberge Herrn Bram=
bach
. Der Akt der

ſeierlichen Uebernahme

durch Herrn Inſpektor Brambach wurde eingeleitet durch gemeinſamen
frohen Liedgeſang der Jugend, die Dank der ermunternden Mahnung
des Herrn Schulrats Haſſinger getreulich ausharrte trotz unfreund=
licher
Regenſcheuer, die die Feier vergeblich zu ſtören verſuchten. Herr
Brambach übernahm die Schlüſſel mit einer herzlich=warmen Anſprache,
in der er beſonders betonte, daß er mit dieſem Schlüſſel nicht allein die
Tore der Jugendherberge, mit dem er vor allem die Herzen aufſchließen
möchte aller derer die ſelbſt Buben und Mädel haben, die ſie einſt hier
in treuer Hut wiſſen möchten. Noch ſind viele Koſten zu decken, und die
Handwerksmeiſter brauchen ihr Geld. Wer irgend kann, möge helfen,
die noch fehlenden Mittel aufzubringen. Die Jugend, auf die wir unſere
Dukunft bauen, wird es herzlich danken. Herzliche Worte des Dankes
richtete auch dieſer Redner an den allzeit getreuen Helfer und Förderer,
Schulrat Haſſinger, dem nicht genug gedankt werden kann für ſeine
aufopfernde Tätigkeit im Dienſt an der Jugend und damit am Volke.
Schulrat Haſſinger iſt nie ſchlechthin der Behördenmann geweſen, bei
ihm fühlt man aus jedem Wort, wie er mit ganzem Herzen bei
der Sache iſt, wenn die Arbeit dem Volke, der Jugend gilt (lebhafte
Heilrufe!). Sein Dank galt ferner den Herren Bürgermeiſter Schif=
fers
, Stadtbaumeiſter Winter, den Stadträten von Heppenheim,
Sparkaſſenrechner Steul, der geholfen hat, die Gelder aufzubringen.
Nach weiterem gemeinſamen Geſang hielt Herr Schulrat Haſ=
ſinger
, mit ſtürmiſchen Heilrufen begrüßt,
die Weiherede.
Er gedachte zunächſt der Todesopfer, die die furchtbare Grubenkataſtrophe
der letzten Tage gefordert, und gebot eine Minute Schweigen
im Gedenken an die Opfer des Krieges und der Arbeit. Der Redner
gedachte weiter der ſchwer ringenden Volksgenoſſen im Memelland
und teilte mit, daß es ihm gelungen ſei, 250 Mark an die dortigen
Jugendherbergsverbände abzuſenden (Heilrufe). Redner verlas dann
ein kängeres herzliches Schreiben des Herrn Staatspräſidenten

Adelung, der leider verhindert ſei, am Feſte teilzunehmen. Er
ſende die berzlichſten Grüße und laſſe mitteilen, daß er dem Erſuchen
des Herrn Schulrats Haſſinger gerne Folge gegeben habe, die Schirm=
herrſchaft
über das heſſiſche Jugendherbergswerk
zuübernehmen. (Stürmiſche Heilrufe!)
Redner führte dann etwa aus:
Liebe Jugend,
Freunde der Jugendbewegung und des Jugendherbergswerkes.
Sehr geehrter Herr Bürgermeiſter,
Ihr Bürger von Heppenheim!
Man ſoll den Tag nicht vor dem Abend lohon, und man ſoll nicht
ſeine Heimat loben, ehe man nicht alle ihre Winkel kennt. Als ich vor
vielen Jahren zum erſtenmal nach Heppenheim kam ich ſtamme von
über dem Rhein drüben, und wir Nheinheſſen ſind nun einmal ſehr
ſtolz auf unſere Heimat , da fiel ich von einem Verwundern in das
andere. Dort unten zog die Bahn vorüber mit ihrem gewaltigen Aus=
maß
von Zügen aller Art, dort unten ſtreckte und dehnte ſich endlos dieſe
große Straße, dieſe Schlagader des Verkehrs zwiſchen deutſchem Nor=
den
und deutſchem Süden, und nur wenige Schritte abſeits, nach dem
alten Marktplatz zu. da ſtand eine Romantik der alten Straßen
und Gaſſen und Winkel vor mir auf, wie ſie ſich kein Maler ſchöner und
reichhaltiger und feſſelnder wünſchen kann. Als ich damals wieder nach
Hauſe zurückkam, war es mir, als ſei ich auf einer Entdeckungsfahrt
geweſen, und ich konnte mir gar nicht genug tun in Erzählen und Schil=
dern
. Wenn ich etwas bedauerte, ſo war es dies, daß ich kein Maler
oder wenigſtens ein guter Photograph war, denn meine rheinheſſiſche
Verwandtſchaft war gar nicht ſo leicht zu überzeugen, daß es auch jen=
ſeits
des Rheines etwas an Schönheit und landſchaftlichem Reiz gab,
wofür man ſich ſo begeiſtern konnte.
Inzwiſchen mag manches anders geworden ſein; die Menſchen,
und beſonders die jungen Menſchen, ſind ja inzwiſchen weit und weiter
herumgekommen, ſie haben ſchauen gelernt und ſind dabei, ſich ihre
engere und weitere Heimt ausgiebig zu erwandern, aber trotzdem finde
ich, daß gerade Heppenheim an der Bergſtraße ſeither allzu beſcheiden
war. Allzu beſcheiden in dem Sinne, daß es ſich ruhig neben die Städte
und Städtchen ſtellen könnte, die die Fremden durch die Anpreiſung
ihrer Romantik, ihrer baulichen Sehenswürdigkeiten, ihrer alten Gaſſen,
Gebäude und Winkel anlocken.
Ich war ein andermal in Heppenheim zu Gaſt, als wirklich alle
Vorbedingungen für Aufenthalt und Reiſe denkbar ungünſtig waren.
Es war ein nebliger, regenſchwerer Tag, der Himmel grau in grau, ein
Tag im November, wie wir ſie in dieſem Monat ſo oft haben, wo man
ſich nach Feuer in der Stube ſehnt und die Naſe nur zu einem kurzen
Blick gegen die Scheibe drückt. Wie manche Stadt hätte an einem ſol=
chen
Tage alle ihre Reize verloren. Aber ich erinnere mich ja gerade
dieſes Tages ſo gut, weil ich ſeinen größten Teil damit zubrachte, durch
das alte Heppenheim zu ſtreifen, um dieſe ganz beſondere Stimmung
auf mich wirken zu laſſen. Die Stadt verlor nicht im geringſten, im
Gegenteil, ich verſtand erſt jetzt recht, wie man ſich gerade bei ſolchem
Wetter in ihr heimiſch und geborgen fühlen konnte, und ich bezweifle,
ob ich bei allem Fortſchritt und bei aller Hygiene in irgendeiner moder=
nen
großen Stadt das gleiche Gefühl gehabt hätte.
Sie werden mich jetzt verſtehen, liebe Freunde, wenn ich mich der
neuen Jugendherberge in Heppenheim in beſonderem Maße freue.
Warum ſollte nicht, was mir und manchem anderen zum Erlebnis und
zur Anregung wurde, auch für unſere heutige Jugend die gleiche Be=
deutung
haben. Zwar bin ich nicht ſo weltfremd, daß ich unbeſehen
heutige Jugend gleichſetzen wollte mit der Jugend, wie wir Aeltere ſie
erlebt und empfunden haben; dafür iſt die Welt zu ſchnell voran=
geſchritten
; dafür haben Krieg und Technik und Not zu tiefe Eingriffe
in unſer aller Leben getan, als daß noch alles ſo ſein könnte wie ehe=
mals
. Die Jugend wird immer nur Kind ihrer Zeit ſein können, und
ein gewaltſames Rückwärtsdrehen durch die Alten wird nur zerſchundene
Finger und entfremdete Seelen zeitigen. Ja, vielfach wird wohl der
Gegenſatz zwiſchen alt und jung nur daher kommen, daß die einen ge=
waltſam
halten wollen, was ihnen einſt das Höchſte war und das Leben
bedeutete, während die anderen durch alle Erfahrungen, die die Menſch=
heit
inzwiſchen gemacht hat, ſchon weit darüber hinaus ſind und neue
Wege gehen und auch gehen müſſen, weil heutige Zeit und heutiges
Leben ſie verlangen. Aber einen Verluſt wird es für die
Jugendimmer bedeuten, wenn ſie die Ehrfurchtver=
liert
.
Und die Städte aus früteren Zeit ſprechen dieſe Sprache der
Ehrfurcht gerade ſo deutlich wie die Beſten unſeres Volkes ſie je ge=
ſprochen
haben. Iſt nicht ſo eine alte Stadt geradezu wie ein Spiegel
des Lebens, auf dem wir aufbauen und das unſere Grundlage iſt, die
wir nicht ohne Schaden für uns alle verleugnen dürfen?. Lernen wir
nicht aus ihr, wie ſich auch in früheren Zeiten die Menſchen plagen
mußten, wie ſie ihre Kraft und ihren Fleiß zuſammentaten, um das
Rechte richtig in die Wege zu leiten, um der Not und der Zwietracht
zu begegnen. Ein Blick auf die Anlage dieſer Städte und Städtchen
zeigt uns doch, wie ſich das Volk losſehnte von feudaliſtiſcher Herrſcher=
willkür
, von Rittertum und Gewaltpolitik, und wie es ſich um das
Symbol des Glaubens und des Friedens ſcharte, eng wie die Herde um
den Hirten, wenn die Gefahr heraufwächſt. Aber nicht nur war es das
Symbol, es war noch mehr die Idee von Glauben und Frieden, die die
Menſchen zu ſich heranzog und ſie in Arbeit und Gedeihen vorwärts
brachte.
Tauſend fleiß’ ge Hände regen,
Helfen ſich in munter m Bund,
Und in feurigem Bewegen.
Werden alle Kräfte kund.
Meiſter rührt ſich und Geſelle
In der Freiheit heil gem Schutz;
Jeder freut ſich ſeiner Stelle,
Vietet dem Verächter Trutz.
Arbeit iſt des Bürgers Zierde,
Segen iſt der Mühe Preis;
Ehrt den König ſeine Würde,
Ehret uns der Hände Fleiß.
Möge nie der Tag erſcheinen,
Wo des rauhen Krieges Horden
Dieſes ſtille Tal durchtoben,
Wo der Himmel,
Den des Abends ſanfte Röte lieblich malt,
Von der Dörfer, von der Städte
Wildem Brande ſchrecklich ſtrahlt!
Ich möchte unſerer heutigen Jugend zeigen, wie ſich wohl zu allen
Zeiten Macht und Gewalt breit zu machen ſuchten und breit gemacht
haben, wie aber ſtets die Idee der Menſchlichkeit ſtärker, war und
triumphierte. Und gerade in Zeiten des Sturmes und Dranges, der
Bedrohung des Friedens, der Beſchneidung der Rechte muß man dieſen
Glauben und dieſe Idee der Menſchlichkeit hochhalten. Es iſt ja leicht,
in friedlichen Zeiten dem Frieden zu dienen, aber in jenen Zeiten, wo
es gärt und bohrt, wo ſo viele nichts von Ueberlegung und ruhiger
Betrachtung wiſſen wollen, gerade in ſolchen Zeiten iſt der heilige
Glaube an den endgültigen Sieg des Rechtes unſere ſtärkſte Stütze, ge=
rade
in ſolchen Zeiten braucht man Kämpfer für die Sache der Gerach=
tigkeit
und Menſchlichkeit. Und auf der Seite dieſer Kämpfer möchte
ich unſere Jugend ſehen. Sie möge aus dem Beiſpiel der Dörfer und
Städte ihrer Heimat, die gewiß manche Stürme und manche Not hinter
ſich haben, lernen, wie Fleiß und Zuſammenhalt, wie Arbeit und fried=
liche
Geſinnung die Menſchen in ihren Siedlungen vorangebracht haben,
und ſie möge die Ehrfurcht vor dieſer ſtrengen Arbeit und Pflichterfül=
lung
aus dieſem Beiſpiel lernen.
Und nun ſpreche ich für die unter uns, die vielleicht dem Jugend=
herbergswerk
noch nicht ganz gewonnen ſind, oder die ihm gar noch
fremd gegenüberſtehen es geht für uns, die wir in dieſer Arbeit
ſtehen, nicht nur darum, den Prozentſatz der wandernden Jugend zu
erhöhen, wir wollen mithelfen, eine bewußt erlebende Jugend mitheran=
zuziehen
, eine Jugend, die ſich vor ſich ſelbſt Nechenſchaft gibt, die das
Alte mit dem Neuen vergleichen und was noch wichtiger iſt ver=
binden
lernt. Gewiß, es mag ſo ausſehen auf den erſten Blick, als ob
die Jugend, die da die Jugendherbergen beſucht, nur hinausgezogen ſei,
um ihre freien Stunden im Wandern und Ausſpannen zu benutzen. Wer
könnte auch von der Jugend, von rechter friſcher Jugend etwas ver=
langen
, wobei nicht wenigſtens ein Teil ihrer nach Taten und Erleben
und Austoben dürſtendeg Kraft eingeſetzt werden muß. Das beſte
Erleben der Jugend ſetzt ſich irgendwie in Bewegung um. Aber glau=
ben
Sie nicht, daß das nu Wanderfexe ſeien; es mag hie und da auch
ſenden wäre das verwunder=
ſolche
darmnter geben, bei den

[ ][  ][ ]

lich, wenn dem nicht ſo wäre; aber wenn ſie nicht dieſes Treibende in
ſich haben, das meyr will als das Wandern, dieſes Treibende, das das
Erleben der Natur, das Erleben der Schönheit, das Erleben der Men=
ſchen
und Tiere, das Erleben der Dörfer und Städte will, dann werden
ſie nicht lange dabei ſein, dann wird es für ſie eine Mode bleiben, die
man mitmacht, ſolange ſie eben Mode iſt, und die man als zu ſchwer
abſtößt, wenn ſie zur Geſtaltung werden ſoll. Der Großteil der Jugend,
der Sie in den Jugendherbergen begegnen, hat den Weg zur Geſtaltung
genommen, und dieſer Weg führt über ſolch wichtige Stationen wie etwa
Umkehr zur Einfachheit, Bekenntnis zur Verantwortlichkeit und zur
Forderung, an der Geſtaltung und Zielſetzung ſeiner eigenen Perſön=
lichkeit
und ſeines eigenen Kreiſes ſelbſt beſtimmend mithelfen zu dürfen.
Und vor allem ſchafft dieſes Wandern auf der Grundlage der
Jugendbewegung und des Jugendherbergswerkes echte Volksnähe. Für
dieſe jüngen Menſchen bekommt der Begriff Heimat, bekommt der Be=
griff
Volk einen anderen Sinn, einen Sinn, der die Kenntniſſe von
Schul= und Hörſaal in den Schatten ſtellt, weil ſeine Kenntniſſe von der
Erfahrung herkommen, von dem Erleben am Objekt. Glauben Sie, daß
die noch dieſelben bleiben könnten, die heute in der Fabrik, hinter dem
Verkaufstiſch, an der Werkbank ſtehen, die heute noch in den Bänken
oder hinter den Schreibpulten ſitzen, und morgen frei dahinſtreifen durch
Wald und Wieſe, die mit den Bauern ſprechen und Kameraden begeg=
nen
, die ſie daheim nie geſehen, mit denen ſie ſich nie hätten austauſchen
kEnnen? Glauben Sie, daß die noch dieſelben bleiben, die heute in
aller Haſt über die Fahrdämme der Großſtadt huſchen und morgen in
aller Beſchaulichkeit die Wunder einer kleinen Stadt ſchauen, die Anmut
einer Dorfkirche, die Schönheit eines Hausgiebels, die Beſinnlichkeit und
urwüchſige Feſtigkeit eines baumumſtandenen Gehöftes und nicht zuletzt
die klare, ſachlich ſchöne Geſtaltung der neueren Jugendherbergen? Wie
es im Gegenſatz zum Vergnügen das Weſen der Kunſt iſt, daß ſie den
Menſchen nachwirkend bildet und formt, ſo wird auch dieſes Schauen
und Erleben von Arbeit und Natur und Kultur dieſe jungen Menſchen
bilden und formen. Schrittweiſe wird es geſchehen, nicht von heute auf
morgen, aber es wird geſchehen.
Und ſo iſt jede Hilfe bei dieſer Arbeit in beſonderem Maße zu be=
grüßen
. Ich brauche Ihnen nicht zu ſagen, daß unſere Zeit ſchwer iſt,
und daß wir Tagen und Jahren entgegengehen, die vielleicht noch ſchwe=
rer
und drückender auf uns liegen werden. Wir werden uns Lurus
und Extravaganzen abgewöhnen müſſen, ſo wir ſie uns bis jetzt noch
nicht abgewöhnt haben. Aber ein Gebiet, bei dem das Volk nicht ver=
ſagen
darf, wenn es ihm ernſt iſt mit der Heranbildung einer geiſtig,
ſeeliſch, körperlich und kulturell geſunden Jugend, iſt das Jugendher=
bergswerk
. Hier haben wir als Volk und Nation heilige Verpflichtun=
gen
. Jedes Scherflein, das wir hier abziehen wollten, wäre nicht Er=
ſparnis
, ſondern geradezu Diebſtahl, aus dem Fonds, der die Wurzeln
unſeres nationalen und volklichen Lebens ſpeiſen ſoll.
Noch aber ſind wir in der glücklichen Lage, Dank ſagen zu können.
Wir ſtehen hier vor der Vollendung eines neuen Baues, ein neuer
Stein iſt in das Werk der Jugend eingefügt. Wo das Alte, das Hiſto=
riſche
längſt ſeinen Sinn verloren hat, da bricht ſich lebensſtark das
Neue Bahn und ſchafft produktive Werte, indem es ſich den heran=
wachſenden
Generationen zur Verfügung ſtellt. Es iſt mir eine beſon=
dere
Freude, der Stadt Heppenheim dafür Dank ſagen zu können, den
ich Ihnen, Herr Bürgermeiſter Schiffers und den Herren
Stadträten in aller Herzlichkeit ausſpreche. Seien Sie verſichert, daß
wir den Entſchluß und die Mithilfe Ihrer Gemeinde gerade in dieſer
ſchweren Zeit beſonders würdigen, und ich beglückwünſche die Gemeinde,
die in dieſer ſchweren Zeit Führer hat, die über dem drückenden Heute
nicht die Pflichten des Morgen vergeſſen; denn ich glaube zuverſichtlich,
daß Ihnen das Morgen, daß Ihnen unſere Wanderjugend, daß Ihnen
Generationen danken werden.
Und wenn ich ſchon von dem ſterbenden Alten und dem erſtehen=
den
Neuen ſprach, ich habe auch von der Ehrfurcht geſprochen. Ehr=
furcht
aber waltete bei dieſem Bau. Wo wäre die Stelle, wo das Neue
irgendwie das Alte brüskiert? Ich glaube, es gibt keinen, der nicht den
Baumeiſter gerade deswegen loben müßte, weil er in der ganzen An=
lage
die Ehrfurcht zeigte, die dem Gewordenen, dem Hiſtoriſchen ge=
bührt
. Und dieſes Lob, lieber Herr Stadtbaumeiſter Winter,
vor allem aber unſeren herzlichſten Dank möchte ich Ihnen hier aus=
fprechen
, den Dank beſonders für die Hingabe, mit der Sie an das
Werk gingen, eine Hingabe, die weit über das Pflichtgemäße hinaus=
ging
. Ich weiß, daß Ihnen dieſer Bau nicht nur eine Pflicht, ſondern
eine Liebe war, und weiß, wie bereitwillig Sie immer wieder auf die
Wünſche und Anregungen unſeres unermüdlichen Geſchäftsführers Otto
Brambach eingingen.
Und nun, liebe Freunde, laſſen Sie uns dieſen Bau ſeiner Be=
ſtimmung
weihen. Wie die in deinen unteren Räumen beherbergten
Geräte Hilfe bringen ſollen, wenn die wilden Brände mit Verwüſtung
drohen, ſo ſoll dein neu aufgerichteter Bau vorbeugend jenen Geiſt be=
herbergen
, der die Jugend zu Zuſammenhalt und gegenſeitiger Hilfe
mahnt. Mögen Zwietracht, Haß und Neid, dieſe unſer Volk bedroben=
den
Gluten, deinen Räumen fern bleiben. Mögeſt du allezeit eine friſche,
lebensfrohe, gläubige und ehrfürchtige Jugend heranwachſen ſehen,
eine Jugend, die Sinn hat für die Vergangenheit, deren Zeuge du biſt,
und die die Kraft hat zur Geſtaltung eines Vaterlandes, in dem Ge=
rechtigkeit
. Menſchlichkeit und Dienſt am Volke die treibenden und herr=
ſchenden
Kräfte ſind. Ich taufe dich auf den Namen Die Eulenburg;
denn die Eulen ſollen uns Sinnbild ſein der Klugheit, wie ſie es ſchon
unſeren Vorvätern waren.
Und nun, ſehr verehrter Herr Bürgermeiſter, übergebe ich Ihnen
unſere neue Jugendherberge Die Eulenburg mit der Bitte an Sie
und die Gemeinde, allzeit den Geiſt zu wahren, der dieſen Bau er=
ſtehen
ließ, und der Herberge ein treuer Schützer und Patron zu ſein.
Und das ſoll mein innigſter Wunſch für Sie und Ihre Stadt ſein:
Möge Ihnen die Jugend, die Sie hier als Gaſt beherbergen, Freude
bereiten und Ihnen jenen Dank, den ich Ihnen nur unvollkommen ſagen
konnte, durch recht häufige Benutzung abſtatten.
Euch aber, der Wanderjugend ſelbſt, möchte ich zurufen: Zeiget
euch würdig des Geiſtes, der euch dieſes neue Heim ſchuf. Laßt die
Ehrfurcht in eurem Herzen nicht überwuchern von dem Geſchrei des
Tages und der Stunde. Ihr werdet die Träger deutſcher Zukunft ſein,
darum helfet mit, ſeine ſchwere Gegenwart zu meiſtern.

Geh ruhig deinem Ziel entgegen!
Jedes Tagewerk trägt ſeinen Segen;
wenn einer auch nicht gleich es ſieht,
wo Segen aufgeht und wo er blüht.
Was kann ein Mann zum Werke tun?
Aus Freude ſchaffen. mit Sorge ruhn.
dem was er macht, das Herz zuwenden,
beſcheiden anfangen, mutig enden!
Das andre liegt in Gottes Händen.

Nach einem ſchön geſungenen Chor der Muſikantengilde
Darmſtadt folgten zahlreiche

Glückwunſch=Anſprachen.

Zunächſt ſprach Präſes Niklaus, der Vorſitzende des Landesaus=
ſchuſſes
, der in den Vordergrund ſeiner Rede ſtellte eine Würdigung der
Verdienſte, die ſich in allererſter Linie Herr Schulrat Haſſinger
um die heſſiſche Jugend und damit hervorragend um das heſſiſche Volk
erwerbe. Seiner Tätigkeit vor allem iſt es zu verdanken, daß alle
Jugendverbände in den Landesverbänden vereint ſind, in dieſem Sinne
iſt er Brückenbauer geweſen und hat den Gemeinſchaftsgedan=
ken
im Volke in höchſtem Sinne gepflegt dadurch, daß er ihn zunächſt
der Jugend ins Herz legte. Von der Jugend aus muß der Volks=
gedanke
weiterwachſen, bis das große einigende Werk getan. (Lebhafte
Heilrufe!) Die Jugend ermahnte Redner, die letzten Kräfte daran zu
ſetzen, in gemeinſamer Arbeit an des deutſchen Volkes Zukunft zu
ſchmieden.
Im Namen der Provinzialdirektion und des Herrn Kreisdirektors
ſprach Herr Regierungsrat Schäfer=Darmſtadt herzlichſte Glückwünſche
zum gelungenen Werke aus und Mfgre. Prälat Miſchler ſpendete
der neuen Jugendherberge Segen und Glückwünſche namens der Reli=
gionsgemeinſchaften
.

Der Weiheakt war damit beendet. Gemeinſame Lieder begleiteten
die Gäſte beim Rundgang durch das ſchöne neue Jugendheim. Dann
wurde die Jugend im Amtshof aus Feldküchen bewirtet.

der Jugend

Es nützt nichts, totes Land zu pflügen,
verlorne Müh, verſchwemmte Zeit und Kraft!
Der Same bleibt am Boden liegen,
aus dürrer Scholle ſaugt kein Körnchen Saft.
Die Jugend iſt die Ackerkrume,
drin unſer Hafer gut gedeiht;
der junge Nachwuchs ſei die Blume,
der ſich des Zukunftsgärtners Pflege weiht.

O ſteigendes Geſchlecht von morgen,
dich ruf ich freudig ans erſehnte Ziel.
Noch keimſt du ſtill und halb verborgen,
doch wo du ſprießeſt, wäſſerte der Nil:
Der heilge Nil der neuen Lehre,
der Liebe ſchöpferiſcher Mut ....
Vor meiner Seele zittert Aehr an Aehre,
ferngolden rauſcht der Halme hohe Flut.
Liebe junge Freunde! Nun ſind die Lieder geſungen, die Spiele
geſpielt und die Tänze getanzt; zuſammengerollt ſind die Fahnen und
Wimpel und ein froher und feierlicher Tag neigt ſich zu Ende.
So laßt uns noch einmal zuſammentreten und dieſem ſchönen Tag
ſeinen Abſchluß geben. Da iſt es nach all dem Geſchauten und Erlebten
zuerſt das Gefühl des Dankes, das in uns aufſteigt. Gedankt ſei allen,
den Großen und Kleinen, den Alten und Jungen, die uns und dem
Jugendherbergswerk dieſen Tag zum Feſt werden ließen und die an
ſeiner Ausgeſtaltung mitgewirkt haben. Wir wiſſen, ſie taten es gerne,
ſie taten es im Dienſte der Sache; ſie taten es, weil ſie ihr Herz dazu
trieb, aber wir wollen nicht vergeſſen, daß heute jeden Einzelnen in
unſerem Volke die Sorgen ſchwerer und dichter anfallen, und wir wiſſen
auch, daß deshalb noch größere Liebe und noch ſtärkere Aufopferung
dazu gehören, gemeinſamer Sache ſelbſtlos zu dienen, und ſo ſoll unſer
Dank um ſo herzlicher ſein. Gedankt ſei auch unſerem raſtlos tätigen
Geſchäftsführer Otto Brambach, und gedankt ſei auch noch einmal
der Gemeinde Heppenheim und ihren Bürgern
für die Anteilnahme an unſerem Feſte, und vor allem für die Mithilfe
an unſerer Arbeit, wofür ja die Eulenburg beredtes Zeugnis ablegt.
Und neben dem Gefühl des Dankes ſoll die Beſinnung auf
unſere Pfkicht ſtehen. Wir können in unſerem Gau ſtolz ſein
auf das, was wir in den letzten Jahren geleiſtet haben; aber noch
ſchwerer werden die Zeiten werden; die Not wird vielleicht noch drük=
kender
über uns kommen. Da heißt es nun für uns alle, die wir zum
Jugendherbergswerk als zu einer Tat deutſcher Kultur ſtehen, noch
enger zuſammenrücken; da heißt es, die Hände feſt um den Schaft unſerer
Fahne ſchließen; da heißt es, die Idee, die uns vorantreibt, hochhalten
und weitertragen, damit ſie in der Not, damit ſie in den mannigfachen
Sorgen unſerer Zeit nicht vergeſſen wird und untergeht.
Hier iſt eine Arbeit, die für euch, ihr jungen Menſchen, getan wird,
die aber auch euch verpflichtet, zu bewußten und kampf= und aufn fe=
rungsbereiten
Mitträgern und Mitſchaffern zu werden. Darum ringt
in euch ſelbſt um die Ertötung jeglichen Mißtrauens, jeglicher Feindſchaft;
laßt eure Reihen von wem es auch immer ſei nicht ſprengen, denn
hier in eurem gemeinſamen Werke dient ihr eurem Volke.
Und nun wollen wir unſeren Tag ſchließen, froh ſeines guten Ge=
lingens
, dankbar gegen alle, die uns geholfen und die mit uns gefeiert
haben, im Glauben an unſer Werk und mit dem allzeit wachen und
bereiten Willen zur Tat. Heil !
M. St.

Aa. Langen, 25. Okt. Handwerkertagung. Die dieſer Tage
hier ſtattgehabte Herbſtbezirksverſammlung des Bezirksverbandes Offen=
bach
=Weſt der heſſiſchen Handwerker= und Gewerbevereine nahm in allen
Teilen einen guten Verlauf. Unter anderem waren Handwerkervertreter
aus Langen, Sprendlingen, Egelsbach, Dreieichenhain. Neu=Iſenburg
und Götzenhain erſchienen. Nach Begrüßungsworten berichtete der erſte
Vorſitzende des Bezirksverbandes, Leonhardt=Sprendlingen, über
den Verlauf der Handwerkertagung in Alsfeld. Eingehende Kritik fand
die immer mehr um ſich greifende Schwarzarbeit. Kreisvorſitzender
Wagner=Offenbach referierte dann Ober wichtige Organiſationsfragen
nnerhalb des Kreisverbandes und innerhalb des heſſiſchen Handwerks
und Gewerbes überhaupt. Außerdem unterhielt man ſich über Ver=
ſicherungsfragen
. Einen breiten Raum dabei nahmen die Verhältniſſe
bei der Altersverſicherung ein.

der Mord in Bodenheim.

Mainz, 27. OrB)

Eine entſetzliche Schreckenskunde durcheilte am Samstaon
kurz nach 19 Uhr den in der Nähe von Groß=Mainz gelegenern

ſeine Weine rühmlichſt bekannten Weinort Bodenheim a ua
geringfügiger Urſache, nach einem kleinen Disput, wurde der 2
Student Heinrich David Haub, der zurzeit im Mainzer Vädoo=
ſtudierte
, im Weinkeller ſeines verſtorbenen Vaters, des Aiz
meiſters Haub, in Bodenheim von dem bei der Familie beicht
98jährigen landwirtſchaftlichen Arbeiter Guſtav Arzberas=
Hof in Bahern durch 6 Revolverſchüſſe meuchlings ermorde
furchtbare Tat ſpielte ſich folgendermaßen ab:
Der Ermordete befand ſich mit ſeinem 15jährigen Bruder m
Täter im Weinkeller des Hauſes, woſelbſt ſie mit dem Schwen
Weinfäſſern beſchäftigt waren. Der 15jährige Bruder des H. ſii.
der Kellertreppe und pumpte mittels einer Handpumpe das o
Fäſſern laufende Waſſer aus dem Keller. Da das Waſſer, das gun
Waſſerleitung durch einen Schlauch in die Fäſſer geleitet wun
ſtark floß und der Keller ſchon etwas unter Waſſer ſtand, bat
tötete den A., die Waſſerleitung abzuſtellen. A. kam der Auffon
nicht nach, worauf der Erſchoſſene ſich ſelbſt zur Leitung begab
Waſſer abzuſtellen. In dieſem Augenblick zog der A. einen 9

aus der Taſche und ſchoß dem Studenten von hinten eine Kugel=
Rücken. Der Getroffene ſtürzte zwiſchen den Weinfäſſern rückil
Boden, worauf der Meuchelmörder mit der Waffe in der Hand

war noch ausſchließlich der Nachmittag zu froher Feſtfreude freigegeben.
Die Sonne brach ſich ſiegreich Bahn und vergoldete mit wärmendem
Strahl das fröhliche Treiben der kleinen und großen Kinder bei naiv
hübſchen Laienſpielen und Volkstänzen, kleinen, harmlos fröhlichen Auf=
führungen
, bei Spiel und fröhlichem Singen, bei Turnen und Geſell=
ſchaftsſpielen
auf dem Feſtplatz, wo außerdem noch ein Kaſperletheater
und Märchenerzähler ihr Zelt aufgeſchlagen hatten.

Die Dunkelheit erſt endete einen frohen Tag der Jugend, die an ihn
noch lange denken wird und den Herr Schulrat Haſſinger beſchloß
mit folgender
Schlußanſprache.

am Boden Liegenden zuſprang und noch 5 weitere Schüſſe auf
feuerte, von welchen drei in die Bruſt und einer in den Oberas,
drangen. Eine Kugel ging fehl, während ein Schuß das Her=. Der Mörder ſprang darauf zurück und ſtürzte auf den
des Ermordeten zu, der die Kellertreppe heruntergeeilt kam.
jüngere H. den Mörder mit der gezogenen Waffe auf ſich zueilin
flüchtete er zu ſeinem Onkel, bei dem er die Nacht über vein
Durch die Schüſſe waren die Nachbarn aus der Umgebung des
an die Fenſter geeilt, und die Leute ſahen, wie Arzberger arg
Keller geſtürzt kam und ſchrie:

fi. Snutſche !

pmi Wiesb

Du kommſt mir nicht mehr in den Weg!.
Der Mörder begab ſich nun in die Bäckerei Acker, kaufte ſich i KMM Nu
Gemütsruhe zwei mürbe Brötchen und erklärte dabei:
Soeben habe ich meinen jungen Chef erſchoſſen.
Eis tünnen it
Auch in der Apotheke des Ortes, wohin er ſich begeben hatte, mnherimſtunt
dieſe Aeußerung. Sodann ging er in die Wohnung des abm
Gendarmerie=Hauptwachtmeiſters Metzger, um ſich zu ſtellenn
Mordtat hatte ſich wie ein Lauffeuer durch die Ortſchaft ver
Viele Einwohner von Bodenheim zogen vor die Wohnung den ſzür im eſſten
darmerie=Beamten, vor der ſie eine drohende Haltung gegen derAyczhm de
der einnahmen. Als der A. den Hof des Hauſes betrat, um z0/Oſienhe
dem Gendarmerie=Wachtmeiſter Bender zu begeben, hörte er die 1 Hhm 2:1
der empörten Menſchenmenge:
zirs Anmt
Lyncht den Mörder!
nii Piele
Er flüchtete in das Haus zurück, worauf die erregte Menge ihmnndu 7 0in
Wohnung des Gendarmerie=Beamten folgte. Die wütende Merms zm Mal
dort über den A. her und verübte
Lynchjuſtiz an dem Mörder
Die Wütenden ließen erſt dann von ihrem Opfer ab, als es, ausipt / Mr a0
Wunden blutend, ſchwerverletzt und bewußtlos am Boden lag. Ealll inen
Zwiſchenzeit wurde durch die herbeigeeilten Gendarmerie=Beamtnſte/m Tabe
Oppenheimer Sanitätsauto benachrichtigt und die Menſchenmenan ſuavergrößer
Hauſe zurückgedrängt. Nur unter größter Mühe gelang es den Uc Hein
ten, unterſtützt von einigen beſonnenen Einwohnern, den anſcha
ſchwerverletzten Mörder in das Sanitätsauto zu ſchaffen, um ü
Städtiſche Krankenhaus nach Mainz überführen zu laſſen.
Die Mordkommiſſion am Tatort.
Die Gendarmerie verſtändigte ſofort die Mainzer Staatsaf
ſchaft. Kurze Zeit nach der Tat erſchienen Staatsanwalt M
und das Morddezernat der Landeskriminalpolizei unter Leituy
Kriminalpolizeirats Enders an der Mordſtelle. Nach Vernehrun
einiger Zeugen, Augenſcheinsnahme und Ortsbeſichtigung wum
Ermordete in die Wohnung gebracht. Die Suche nach der Morushnemdt
die der Täter angeblich weggeworfen haben will, verlief negatiru Emliſch di
Verfügung der Staatsanwaltſchaft wurde der Mörder, der als zm
portfähig erklärt wurde, in das Landgerichtsgefängnis übergefühl=
dort
in ärztliche Behandlung genommen. Am Sonntag vormittagn
die Mordkommiſſion unter Leitung des Herrn Kriminalpoli
Enders eine nochmalige Zeugenvernehmung, Ortsbeſichtigung un=
terſuchung
des Tatortes vor. Als Hauptzeuge wurde der 15c
Bruder des Erſchoſſenen vernommen, der den Vorfall wie oben e: /
ſchilderte. Bei der Unterſuchung des Tatortes fand man vier 55c Am
meter=Kugeln, die den Körper des Toten durchſchlagen hatten. ad
ſcheinlich wirkte der auf den Rücken des Getöteten abgegebene 1.
der das Herz traf, ſofort tödlich. Die nochmalige Suche nak. ſ0 1A0
Schußwaffe verlief bis jetzt ergebnislos. Ein Zeuge bekundete
anderem, daß der Mörder in der vergangenen Woche in ſeinem iR Augien 5.
keller ohne irgendwelche Veranlaſſung 6 Schüſſe aus ſeinem Reu M 429. 3,
gegen die Wand abgegeben hatte. Die Kugeln prallten an der Mn Mcl
ab und flogen dem Zeugen am Kopfe vorbei. Der Täter wird va. 1.Kum

Ortseinwohnern als ein großer Renommiſt geſchildert. Unter anderes tl
er ſich den Titel Verwalter und wurde wegen ſeines Renommiereln

närriſche Guſtav bezeichnet. Die Mordwaffe hatte der Täter 7
längere Zeit ohne Waffenſchein in Beſitz, was dem größten Te7
Einwohner bekannt war.

Die Vernehmung des Mörders.
Am Sonntag vormittag fand im Landgerichtsgefängnis die
nehmung des Mörders ſtatt. Da er anſcheinend ſchwer verletttis
gelang es nur mit großer Mühe, etwas aus ihm herauszubringen.
behauptete, mit der Witwe des Altbürgermeiſters in intimem Verhl.
geſtanden zu haben, wodurch er ſich die Feindſchaft des Erſchoſſenor u
gezogen habe. Der Getötete habe öfters Fälſchungen von Weims

genommen, was er nicht dulden wollte. So liege heute noch einleh
Liter=Faß gefälſchten Weines im kleinen Weinkeller. Am Samstag /e5l0

habe er ſich dagegen gewandt, daß der Sohn zu viel Waſſer verbic=,
habe. Es ſei zu einem Disput gekommex, wobei der Erſchoſſene
Backſtein ergriffen und verſucht habe, ihm damit auf den Kopf zu 10. hſe
gen. Daraufhin habe er ſeinen Revolver, den er unter einem Fah‟
ſteckt hatte, um ungehindert arbeiten zu können, hervorgeholt undan
ſeinem Angreifer geſchoſſen. Als der Erſchoſſene zuſammengeſtuke!
hätte er den Keller verlaſſen und ſich auf die Gendarmerieſchle
begeben.

Da der Täter fortgeſetzt über ſchwere Schmerzen in der Bruſt. !!

mußte die Vernehmung vorläufig ausgeſetzt werden.

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ser 297

Montag, den 27. Oktober 1930

Seite 5

jeutüberraſchungen in Süddeutſchland

EAF erſchifn. Di este Oktoberſonntag brachte bei den Fußball= Meiſter=
ſch
begehn aftsskpren in den ſüddeutſchen Gruppen wieder zahlreiche
Bohnu geberr aungen. Die ſtärkſte war wohl die Niederlage, die ſich
n ſich uir ſüdſſche Meiſter Eintracht Frankfurt auf eigenem Platze
die
gen c=WVeiß Frankfurt holte. Mit 2:1 (1:1) wurde der Mei=
r
zumiten Male in dieſer Saiſon geſchlagen. Die Eintracht
hrt =ſgſen der Gruppe Main nur noch mit einem Punkt
r dein)ſ enbacher Kickers, die Germania Bieber erſt nach har=
m
Klpf 2:1 (2:0) beſiegten. Fußballſportverein und Nieder=
d
. zu RAmwärter auf den dritten Platz, trennten ſich mit einem
gentſuchde n von 1:1. In der Gruppe Heſſen bleibt Wor=
Weoe Ackatia ülums weiter ungeſchlagener Tabellenführer. Wormatia
gte uinlokalderby über den Tabellenzweiten 4:2 (4:1). Neu=
enbwintv
rlor in Urberach überraſchend 2:4, und auch der 6:0 v.0 Wiesbaden über Langen kommt in dieſer Höhe uner=
pfer
ab Gtartet/ Der Tabellenletzte Darmſtadt 98 konnte Mainz 05 im
9 an Bo 2=Splfge nen Punkt abnehmen. In der Gruppe Rhein
idermeiennterx/ Tabellenführer Y hönix Ludwigshafen ſeinen Vor=
die

rungſ rtrößern. Phönix ſchlug den Letzten, Kirchheim, 4:1,
ährenudeſrie ſchärfſten Rivalen Punkte einbüßten. Waldhof ließ
von ſandenheim 2:1 ſchlagen, während Neckarau gegen
hafg annhmt 8 nur zu einem Unentſchieden von 1:1 kam. VfR.
annkutt werbeſſerte ſeine Poſition durch einen 3:1=Sieg über
indhetſ. An der Saar ſchob ſich der ungeſchlagene, aber
t Spiſen zurückliegende FK. Pirmaſens weiter in den Vorder=
volizei
mu und, Feiſf gte in Neunkirchen über Boruſſia 3:2. Der Tabellen=
ſtelle
. Na hrer I9./ Saarbrücken ließ ſich in Pirmaſens vom Tabellen=
risbeſichtmzten
rW. 1:0 ſchlagen. Idar teilte ſich mit dem Neuling Dil=
Suche nch eigen emt einem 2:2 in die Punkte. In Nordbayern
will, beit Eckelten ich die Spiele programmäßig ab. Die führende Sp.Vg.
er Mard, Eirth emgtte in Nürnberg den ASN. 2:0, und der 1. FC. Nürn=
gefängnt
urg hiß ſich in Hof einen 2:1=Sieg über die Bayern. FC.
Sohhid Eryreunchverlor zu Hauſe gegen VfR. Fürth 0:1. Süd=
iüyezüſchatte
eine Ueberraſchung im Unentſchieden von 3:3, das
wuſe rſiſchent Pa cker und dem Tabellenführer Bayern München zu=
rfüllw
unde ſſt. Der 3:2=Sieg, den Jahn Regensburg zu Hauſe über
fand un lünchen /750 erzielte, braucht dagegen nicht unbedingt eine
hlag eberrch ſaf g zu ſein, denn der Platz in Regensburg hat ſeine
en ürücken, diem ſchon mancher auswärtige Verein zum Opfer fiel.
zmaligk SchwablehAl igsburg verteidigte ſeinen zweiten Tabellenplatz durch
heugt Enen nſweten 5:4=Sieg in Ingolſtadt. Teutonia München be=

ertvohtl
unkt
hant Aania Uu
mmen wiel
uffenh=
rung
iſ
vorof
ſchm )s Tad.

Luch gte d7MOSV. 3:2. In Württemberg leiſtete ſich der bis=
iſe
aus
ng uucchlagene Tabellenführer FC. Pforzheim das Kunſtſtück,
n Platze gegen FC. Birkenfeld im 1:1=Spiel einen
Uf eig=

Punkt zu verlieren. Pforzheim hat ſo nur noch einen
ſiſprung vor dem VfB. Stuttgart, der zu Hauſe Ger=
tzingen
4:2 beſiegte. Union Böckingen iſt in dieſer Sai=
gut
in Fahrt, diesmal beſiegte Böckingen den FV.
en. 6:1. In Baden holte ſich der mit klarem Vor=
emde
Karlsruher FV. in Freiburg einen 5:3=Sieg über
rigen Meiſter FFC. Eine Senſation war der 4:1=Sieg
letzten und Neulings VfB. Karlsruhe über den FV.

aſtatt / lurh das 2:2, das der Freiburger SC. in Villingen er=
i
elte, 1 hraſchte einigermaßen.
20 98 Darmſtadt Mainz 05 2:2 (2:2).

Wieſße Eangte es nur zu einem Unentſchieden, obwohl der
jeg füſEſe Einheimiſchen faſt greifbar nahe war. Als die 98er
eit 2:15 Führung lagen und gerade nur 9 Mann im Felde
igen heſtn Ruppel und Hebeiſen waren durch Verletzungen
Zwunm/ ſrür mehrere Minuten auszuſetzen paſſierte Darm=
idts
rachem Verteidiger im Strafraum eine Händeabwehr, die
m Eliſeter und damit zum billigen Ausgleich führte. Wenn
ſch ohnndieſes Ereigwis Darmſtadt wohl zum Siege gekommen
are, ſornuß doch geſagt werden, daß das Unentſchieden dem
ielbeucef entſpricht. Nachdem die 98er in der 1. Halbzeit
Ticht üßlſiegen geſpielt hatten, warem in der 2. Hälfte die Main=
r
etwulrbiiſſer.
Diel Efre ſpielten ſehr aufopfernd und mit größtem Elan.
N Ab’c/rrrio arbeitete zwar nicht immer zuverläſſig. Dafür
u jedech die Läuferreihe der Gäſte ganz ausgezeichnet, beſon=
s
deu fühere Waldhöfer Decker als Mittelläufer, der aller=
N9s aa manchmal reichlich unfair ſpielte, und Freitag als
er Bchet, deſſen gutes Stellungsſpiel kaum übertroffen wer=
7 dumſ Im Sturm erwies ſich der rechte Flügel Gegen=
iRer
Ggel als die beſſere Seite, während der untrainierte
ſo korpyent gewordene Lipponer als Mittelſtürmer nur durch
ie gunn Flügelvorlagen ſein früheres großes Können ahnen
. Einheimiſchen gaben ſich redlich Mühe, den Endſieg
erreimht. Die Abwehr war nicht ganz ſo ſchlagſicher wie in
ſei beushgenem Spielen. In der Läuferreihe kam Kratz erſt
We: der 4hälſte in Fahrt; die Außenläufer befriedigten nicht
liher 1MZurſpiel. Von dem Sturm iſt zu ſagen, daß er nun
eih Heſſer geworden iſt; man verſtand es wenigſtens
eder IR Ball vorzubringen und zu halten; die allzu ſtarke
Slbun yn in die Breite muß allerdings noch beſeitigt werden.
Lash wel ſtand unter der energiſchen Leitung von Brehm=
Purgel. 4e Gäſte ſahen ihren erſten Erfolg ſchon in der 3. Mi=
UARechtsaußen Gegenheimer überlief die ganze linke
Ecung’sſte der Einheimiſchen und ſchoß überlegt und placiert
* Di An laſſen ſich nicht entmutigen und kämpfen in der
Nalgezei nis ſelten geſehenem Elan. In der 25. Minute fiel
S aurhder Ausgleich durch Eßlinger, der beſonnen an dem
taus etenden Mainzer Torhüter vorbei den Ball einſchob.
412 Alus darauf gingen die 98er in Führung: Drott ſtoppte
ue St=Norlage blitzſchnell ab and erzielte mit Bombenſchuß
uSSher. Kurz vor Halbzeit ſtellte Mainz auf die oben ge=
Mtdert Beiſe das Reſultat auf 2:2. In der zweiten Hälfte
Eh 7 MEenheimſchen einmal großes Glück, als ein glänzen=
er
ScA wn Lipponer au der Torlatte abprallte. Beinahe
E BAele vor dem Abpfiff den 98ern der Sieg doch noch ge=
Aaz, 1 9 kandete der Ball ganz knapp über dem Tor. Ein
WMirs3 6 ſchönes Fußballſpiel hatte ſein Ende gefunden.

Alemannia Worms Wormatia Worms 2:4 (1:4).
Auf durch die vielen Regenfälle ſehr aufgeweichtem Spiel=
feld
lieferten ſich die beiden Tabellenerſten der Gruppe Heſſen,
Wormatia und Alemannia Worms, einen ſpannenden Kampf
den der Meiſter, wie erwartet, zu ſeinen Gunſten entſcheiden
konnte. In der 3. Minute kamen die Wormaten durch Müller
zu ihrem erſten Erfolg, ein Selbſttor Cloſets ſchuf in der 25. Mi=
nute
den Ausgleich. Durch Mannertz, Müller und Gölz konnte
Wormatia noch zu drei Erfolgen kommen. Nach dem Wechſel
wurde das Spiel etwas matt, die Alemannen konnten drei Mi=
nuten
vor Schluß durch Graber ihr zweites Tor erzielen. Sacken=
reuther
=Nürnberg leitete das Treffen von 4500 Zuſchauern
recht gut.
Viktoria Urberach V. f. L. Neu=Iſenburg 4:2 (2:1).
Die Mannſchaften von Viktoria Urberach und V. f. L. Neu=
Iſenburg lieferten ſich einen harten Kampf, den die Urberacher
durch ihre größere Energie, wenn auch nicht in dieſer Höhe, ver=
dient
gewinnen konnten. Bei Iſenburg zeigte der Sturm wenig
Durchſchlagskraft, er zeigte, an den ſchußfreudigen Urberachern
gemeſſen, keine beſondere Leiſtung. In der 10. Minute kamen
die Einheimiſchen durch Fauſt zu ihrem Führungstreffer, in der
20. Minute kam Iſenburg durch einen verwandelten Strafſtoß
von Maier zum Ausgleich. Knapp ſchoß in der 35. Minute das
zweite Tor für Urberach. Nach dem Wechſel wurden die Gäſte
etwas beſſer, doch konnten ſie durch Engelhardt nur noch zu
einem Treffer kommen, während die Einheimiſchen noch zweimal
durch Knapp und Lott erfolgreich blieben. Schiedsrichter Wein=
gärtner
=Offenbach zeigte vor nahezu 2000 Zuſchauern eine be=
friedigende
Leiſtung.
SV. Wiesbaden 1. FC. Langen 6:0 (5:0).
Bei dem Spiel Wiesboden Langen ſtand der Sieg der
Einheimiſchen ſchon in der 10. Minute ſicher. Die Gäſte führten
einen primitiven Fußball vor, ihr Sturm zeigte nicht die ge=
wohnte
Kampffreudigkeit. Sie konnten dem Wiesbadener SV.
in keiner Weiſe gefährlich werden. Die Kurſtädter kamen in der
erſten Spielhälfte durch Beſt (2), Rühl II (2) und Pizſek zu fünf
Erfolgen. Nach dem Wechſel legten ſich die Wiesbadener etwas
Reſerve auf, trotzdem mußten ſich die Langener auf die Defenſive
beſchränken. Wiesbaden konnte dann noch einmal durch den
hervorragend ſpielenden Beſt zu einem ſechſten und letzten Tor
kommen. Albrecht=Mannheim war vor etwa 1500 Zuſchauern
dem Spiel ein guter Leiter.
Gruppe Heſſen:

Griesheims Torwart arbeitete fabelhaft. Nach den letzten Er=
gebniſſen
Griesheims iſt aber auch dieſer eine Punkt ein Gewinn
für die Gäſte. Arheilgen brachte aus Iſenburg ebenfalls einen
Punkt heim. Hier hält es ſchwer, zu ſagen, ob das ein eigent=
licher
Gewinn iſt, aber der Punkt zählt! Die Gäſte hatten unter=
wegs
einen Autounfall, was ſich auf die Elf ausgewirkt haben
mag. Als Gewinn dürfen dagegen die Beſſunger ihren einen
aus Münſter mitgebrachten Punkt bezeichnen.
Es ſtellt ſich allmählich eine gewiſſe Gleichwertigkeit einzelner
Mannſchaften heraus, worüber die Tabelle beſte Auskunft gibt.
Man ſieht deutlich, daß die an zweiter Stelle liegenden Sprend=
linger
von einer ganzen Reihe von Mannſchaften noch eingeholt
werden können; ſogar die an zehnter Stelle liegenden Gries=

Spiele: Tore: Punkte: Wormatia Worms 26:4 15:1 Alemannia Worms 25:17 11:7 V. f. L. Neu=Iſenburg 17:12 11:7 SV. Wiesbaden 19:12 10:8 Viktoria Urberach 16:12 8:10 1. FC. Langen 14:22 6:10 FSV. 05 Mainz 14:23 6:12 SV. 98 Darmſtadt 9:21 3:15 Länder= und Repräſentativſpiele: In Budapeſt: Ungarn Tſchechoſlowakei 1:1 In Prag: Tſchechoſlowakei Ungarn (Amateure) 2:1 In Warſchau; Polen Lettland . 6:0 In Brünn: Brünn Breslau .." 2:4 In Budapeſt: Budapeſt Preßburg". . 3:1

Berliner Fußball.
Dem Jugendopfertag des D.F.B. hätte man beſſeres Wetter
gewünſcht, waren doch 30 Prozent der Einnahmen aus den heu=
tigen
Spielen für den Jugendfonds beſtimmt. In der Abtei=
lung
A nahmen die Spiele einen ſehr normalen Verlauf. Der
deutſche Meiſter Hertha=B.S.C. überfuhr Tasmania mit nicht
weniger als 13:1 (7:0). Als vielverſprechender Sturmführer
führte ſich der junge Stahr ein, der allein 5 Tore auf ſein Konto
brachte. Der Tabellenerſte Viktoria 89 ſchlug Nord=Nordweſt knapp
aber verdient 2:1 (1:0) und behauptete damit weiter die Spitze
vor Union Oberſchöneweide. In der Abteilung B lieferten ſich
vor 15 000 Zuſchauern Tennis BoruſſiaMinerva 93 das inter=
eſſanteſte
Spiel des Tages. Tennis Boruſſia ſiegte infolge beſſerer
techniſchen Leiſtungen mit 3:2. Die Abteilungsmeiſterſchaft wird
nunmehr Tennis Boruſſia nicht mehr zu nehmen ſein, umſomehr,
als der Spandauer S.=V. im Spiel gegen Meteor 06 (1:1) einen
Punkt laſſen mußte.
* Zußball im Kreis Starkenburg.
Viermal Unentſchieden am 26. Oktober. Das Feld ballt ſich
zuſammen.
FV. Sprendlingen SV. Mörfelden . . . . . . 2:2 (2:1)
Polizei Darmſtadt SC. Haſſia Dieburg . . . 2:0 (2:0)
SV. 1911 Neu=Iſenburg Sportvgg, 04 Arheilgen 0:0
SV. Münſter Union Darmſtadt . . .
2:2 (1:0)
Viktoria Griesheim Germania 03 Pfungſtadt . . . 1:1 (1:0)
Eigenartiger Weiſe hat der geſtrige Sonntag im Kreis vier
unentſchiedene Ergebniſſe gebracht; nur die Darmſtädter Polizei
vermochte wie vorausgeſagt ihre Dieburger Gäſte mit 2:0
zu ſchlagen. Alle anderen Spiele brachten jedem der Gegner einen
Punkt, was von manchen als Erfolg, von manchen aber als Minus
gewertet werden darf. So z. B. in Sprendlingen, wo man die
Einheimiſchen knapp in Front erwartet hatte. Unſere Voraus=
ſage
behielt aber recht: Mörfeldens immenſe Kampfkraft zeigte
ſich von der beſten Seite und ſtörte den Sprendlingern alle Züge.
Betrachtet man Pfungſtadts 0:4=Niederlage in Sprendlingen und
dann Mörfeldens 0:4=Niederlage in Pfungſtadt, ſo hat man wohl
den beſten Beweis für die glorreiche Ungewißheit des Fußballs.
Pfungſtadt brachte aus Griesheim einen Punkt heim, hätte
aber dem Spielverlauf nach einen klaren Sieg verdient. Aber

heimer ſind relativ mit Sprendlingen noch punktgleich. Alſo eine intereſſante Saiſon. Der neu e Tabellenſtand: 1. Viktoria Walldorf 24:10 14 2. FV. Sprendlingen 1 0 18:13 12 3. Polizei Darmſtadt 20:16 10 4. Haſſia Dieburg 12:9 9 5. Sportverein Münſter 15:15 9 6. SV. 1911 Neu=Iſenb. 10 14:17 9 7. Germ. 03 Pfungſtadt 14:12 8. Sportv. Mörfelden 19:24 9. FC. 03 Egelsbach 10:23 10. Viktoria Griesheim 17:16 11. Union Darmſtadt 13:16 12. SpVgg. 04 Arheilgen 8 12:17

SV. Münſter Union Darmſtadt 2:2 (1:0).
Unter der vorzüglichen Leitung von Gehring=Ludwigshafen
trafen ſich obige Mannſchaften zum fälligen Verbandsſpiel. Die
Punktteilung iſt ein gerechtes Reſultat. Vorweg ſei geſagt, daß
das Treffen äußerſt fair verlief, in der Hauptſache als Auswir=
kung
der guten Schiedsrichterleiſtung. Das Spiel ſtand bis kurz
vor dem Wechſel 0:0; als Aßmuth zu weit aus dem Tor ging,
wird der Ball über ihn zum Führungstor ins Netz gehoben.
Nach dem Wechſel ſtellt Union um und hat das Spiel bald feſt in
der Hand. 2 Tore in kurzer Folge ergeben den Ausgleich und
Führung für Union. Doch gelingt Münſter kurz vor Schluß noch
durch ſchönen Kopfball den Ausgleich. Vor dem Abpfiff hat Roh
noch eine wunderbare Chance, als er durchgebrochen allein vor
dem Tor ſteht. Im Moment des Schuſſes hat ihn der flinke Lo=
renz
eingeholt und kann ihn vom Ball drängen.
In der Mannſchaftskritik kommt Münſter ob ſeines. Eifers
beſſer weg. Brillant die Hintermannſchaft, in der beſonders Lo=
renz
hervorragt. Bei Union war Hintermannſchaft und Läufer=
reihe
anſprechend, Rückert etwas ſchwächer. Der Sturm vor dem
Wechſel ſchlecht, nach der Umſtellung beſſer. Aßmuth im Tor ohne
Tadel.
Germania Eberſtadt Rol-Weiß 1:1 (0:1).
Vor zirka 1000 Zuſchauern lieferten ſich beide Mannſchaften
einen harten Kampf. Eberſtadt hatte ſeine ſtärkſte Aufſtellung zur
Stelle, während bei den Darmſtädtern immer noch einige ſehr
gute Spieler fehlten. Rot=Weiß als die techniſch reifere Elf hatte
durch ſein flaches und genaues Zuſpiel während der ganzen Spiel=
zeit
etwas Oberhand. Bis Halbzeit führten die Roten mit 0:1,
mußten ſich aber in der Mitte der zweiten Hälfte durch ein Miß=
verſtändnis
der Hintermannſchaft den Ausgleich gefallen laſſen.
Zahlreiche Chancen hätten erneut die Führung bringen können,
aber Ueberkombination und Uebereifer verdarben die beſten Aus=
ſichten
. Immerhin iſt auch dieſes Reſultat noch gut, da ja in
Eberſtadt die Trauben ſehr hoch hängen. Als Schiedsrichter fun=
gierte
ein Herr aus Flörsheim in ganz hervorragender Weiſe.
Vorher trafen ſich die zweiten Mannſchaften beider Vereine, in
deſſen Verlauf die Rot=Weißen einen verdienten 3:1=Sieg errin=
gen
konnten. Der Mannſchaft dürfte nach dieſem Spiel die Mei=
ſterſchaft
kaum noch zu nehmen ſein. Das Jugendſpiel gegen
Wixhauſen fiel aus.
Polizei Darmſtadt Haſſia Dieburg 2:0 (2:0).
Vor einer anſehnlichen Zuſchauermenge konnten die Poliziſten
gegen Haſſia Dieburg 2:0 ſiegen. Beide Mannſchaften erſchienen
in ziemlich gleichmäßig körperlicher Stärke. War bei Dieburg ein
bemerkenswerter Eifer feſtzuſtellen, ſo zeigte die Gegenſeite beſſe=
res
Zuſammenſpiel und beſſere Aufbauarbeit. Erſt in der 30. Mi=
nute
gelingt es dem Polizeimittelſtürmer, einen Schuß anzubrin=
gen
und damit ſeiner Mannſchaft die Führung erringend. Kurz
darauf erhöhte derſelbe Spieler auf 2:0. Bei dieſem Reſultat
bleibt es bis zum Schluß. Auch nach der Pauſe gelingt keine;
Partei noch ein Erfolg, was einen Beweis der Spieltüchtigkeit
beider Torwächter darſtellen mag. Das Spiel zeigte manche
ſchöne Kampfmomente, ſelbſt der zeitweiſe niedergegangene Regen
konnte die guten Leiſtungen der beiden Gegner nicht beeinfluſſen.
Schiedsrichter Kliebſtill=Feudenheim war ein aufmerkſamer
Leiter. Vorher trennten ſich die Liga=Erſatzmannſchaften von
FC. Union Darmſtadt und Polizeiſportverein 5:6.
Ober=Ramſtadt Freie Tgde. Darmſtadt 1:8.
Das Spiel dieſer beiden Mannſchaften war für die zahlreichen
Zuſchauer eine Augenweide, denn ſie ſahen einen fairen, ritter=
lichen
Kampf, bei dem die Darmſtädter Mannſchaft die beſſere
Geſamtleiſtung bot. Zum Spiel ſelbſt ſei geſagt, daß Darmſtadt
das Heft jederzeit in der Hand hatte. Man ſah durchdachte Spiel=
auffaſſung
und fruchtbaren Spielaufbau, was man bei Ober= Ram=
ſtadt
zum größten Teil vermißte. Die erſte Halbzeit begann ver=
heißungsvoll
für Darmſtadt, denn ehe Ober=Ramſtadts Hüter ſich
verſieht, flitzt das Leder mit unhaltbarem Schuß in die Maſchen.
In kurzen Zeitabſtänden folgt Tor auf Tor, denen Ober=Ramſtadt
nur eines entgegenſetzen konnte. Halbzeit 1:5. Die zweite Halb=
zeit
genau dasſelbe Bild. Darmſtadt ſtellt durch drei weitere Tore
obiges Reſultat her. Schiedsrichter korrekt. Die zweiten Garni=
turen
trennten ſich 1:9. Am kommenden Sonntag ſteigt das
Entſcheidungsſpiel DarmſtadtPfungſtadt am Müllersteich.
Sp. V. 1898 (Jgd.)
Komb. Jgd. 1. Jgd. Mainz G, hier, 3:0.
Komb. Jgd. 2. Jgd. Mainz, hier, 2.:3.
1. Schüler 1. Schüller Mainz, hier, 4:2.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Montag, den 27. Oktober 1930

Die ſeuen 939.*Breſchiäffe.

Berufsſpielertum unter Oberhoheit des D.F.B. Gegen die
wilden Berufsſpieler. Für eine allgemeine Amneſtie.
Der Geſamtvorſtand des Deutſchen Fußball=Bundes trat am
Samstag in Berlin zu einer neuen Sitzung zuſammen, in der man
ſich eingehend mit der Situation beſchäftigt, die durch die Grün=
dung
des Deutſchen Profeſſional=Fußballverbandes entſtanden iſt.
Nach langen und lebhaften Debatten wurde die folgende Ent=
ſchließung
angenommen;
Der Vorſtand des Deutſchen Fußball=Bundes erklärt, daß
1. der D.F.B., als der für Fußball international anerkannte Fach=
verband
, den Berufs=Fußball in Deutſchland kontrollieren und
mitvertreten wird. Der geſchäftsführende Ausſchuß bereitet das
hierfür notwendige Statut vor. Die endgültige Beſchlußfaſſung
bleibt einem Bundestag vorbehalten. Die zurzeit in einigen
Städten Deutſchlands ſich bildenden Berufs=Fußballgruppen er=
kennt
der D.F.B. nicht an. Er wird dieſe in ſeine Organiſation
nicht aufnehmen und ſich ferner vorbehalten, Spieler, die weiter=
hin
in dieſen Gruppen tätig ſind, nicht aufzunehmen.
2. Der Bundes=Vorſtand iſt für den Erlaß einer allgemeinen
Amneſtie nicht zuſtändig. Jedoch erſucht der Bundesvorſtand das
Bundes=Gericht, die Durchführung von Strafverfahren wegen der
bis zum 26. 10. einſchließlich vorgekommenen Verſtöße gegen die
Amateur=Beſtimmungen bei ſich und bei den Landesverbands=
Gerichten für die Dauer eines Jahres auszuſetzen. Erfolgen
während dieſes Jahres bei den in Frage kommenden Vereinen
keine weiteren Verſtöße gegen die Amateur=Beſtimmungen, ſo
wird das Bundes=Gericht das Verfahren wegen der bisherigen
Verſtöße niederſchlagen.
3. Der Bundes=Vorſtand wird im Einvernehmen mit den zu=
ſtändigen
Landes=Verbänden nachprüfen, inwieweit bereits abge=
ſchloſſene
Strafverfahren wieder aufzunehmen ſind.

Von den Handballfeldern.

Nummer 22

Die Berdändsſpieie in Main Heiſen.

Normaler Verlauf in Gruppe A.
In der Gruppe A der main=heſſiſchen Handball=Liga ent=
ſprechen
die Ereigniſſe des Sonntags im großen und ganzen den
Erwartungen, lediglich die Torziffern kommen in einigen Spie=
len
etwas überraſchend. Der ſüddeutſche Meiſter und Tabellen=
führer
, SV. Darmſtadt 1898, hatte ſeine Spitzenpoſition gegen
den ſtark unterlegenen, aber ſehr hart ſpielenden TSV. Langen
nicht allzu ſchwer zu verteidigen, gewann mit 8:1 und führt da=
mit
weiter mit 12:0 Punkten die Tabelle an. FSV. Frankfurt
war der diesmal ſchwach ſpielenden Eintracht Frankfurt im
Sturmſpiel klar überlegen und ſiegte mit 7:2 (4:2) verdient. Der
FSV. hält nach dieſem Sieg noch den zweiten Platz in der Ta=
belle
. Rot=Weiß Darmſtadt mußte nach einigen ſchönen Erfolgen
der Letztzeit wieder eine Niederlage hinnehmen. V. f. R. Schwan=
heim
, obwohl mit 5 Erſatzleuten ſpielend, beſiegte die Darm=
ſtädter
mit 3:1. Rot=Weiß Frankfurt iſt noch immer ohne Punkt
und verlor diesmal ſein ſiebentes Spiel gegen die Polizei Darm=
ſtadt
, die zwar verdient, zahlenmäßig mit 10:2 aber zu hoch ge=
In der Tabelle führt Darmſtadt 98 mit 12:0 Punckten

wann.
vor F

Langen (7:7), Polizei Darmſtadt (6:2), Schwanheim (4:6), Ein=
tracht
Frankfurt (4:10) und Rot=Weiß Frankfurt (0:14).
Ueberraſchungen der Gruppe B.

Wir begrüßen dieſe Entſchließung des Bundes. Denn mit ihr
hat der Bundes=Vorſtand das nachgeholt, was in den letzten
Wochen verſäumt wurde. Hätte der Bund ſchon vor eine Woche
ſo geſprochen, dann wäre dem deutſchen Fußball manche Erſchütte=
rung
und Aufregung erſpart geblieben und es wäre auch kaum zu
der Bildung des wilden Profi=Verbandes gekommen. Mit den
neuen Beſchlüſſen hat der Bund ſeine Handlungsfreiheit zurück=
gewonnen
und alle Fäden wieder in ſeiner Hand vereinigt. Noch
laſſen ſich die Dinge im deutſchen Fußball zu einer vernünftigen
Ordnung führen. Dazu wird allerdings notwendig ſein, daß der
Bund ſeinen Worten und Verſprechungen bald die entſprechenden
Taten folgen läßt, und zwar ohne Verſchleppungen, die unweiger=
lich
neue Verwirrungen und Gefahren heraufbeſchwören würden.

Süddeutſche Bezirksliga berät in Würzburg.

In Würzburg fanden ſich am Samstag abend die Vertreter
von 21 ſüddeutſchen Bezirsliga=Vereinen zuſammen. Entgegen
dem fragwürdigen Dementi des Verbands=Vorſtandes befaßte ſich
dieſe Sitzung faſt ausſchließlich mit der Frage, wie der Gefahr des
wilden Profeſſionalismus zu begegnen iſt. Die Sitzung fand
natürlich hinter verſchloſſenen Türen ſtatt, und die Oeffentlichkeit
muß ſich zunächſt mit der nachſtehenden, nicht in allen Teilen deut=
lichen
Entſchließung begnügen:
Das Eindringen des Profeſſionalismus, ſowie die bereits
bekannten Umſtände haben die bisherigen Beſchlüſſe des Deut=
ſchen
Fußball=Bundes überholt, 21 ſüddeutſche Bezirksligavereine
haben in Würzburg beſchloſſen, wirkſame Gegenmaßnahmen zu er=
greifen
, um den wilden Profeſſionalismus zu bekämpfen. Sie
erklären ſich ſolidariſch und verſichern ſich gegenſeitiger Unter=
ſtützung
.
Bei der Sitzung waren die folgenden 21 Vereine vertreten:
Eintracht Frankfurt, Fußballſportverein Frankfurt, Rot=Weiß
Frankfurt, Kickers Offenbach, 1. F.=C. Nürnberg, A. S.N. Nürn=
berg
, Sppg. Fürth, Bayern München, München 1860, Schwaben
Augsburg, Kickers Würzburg, F.=V. 04 Würzburg, Wormatia
Worms, Kickers Stuttgart, V. f. B. Stuttgart, Karlsruher F.=V.,
Phönix Karlsruhe, S.=V. Waldhof, V. f. R. Mannheim, V. f. L.
Neckarau, Phönix Ludwigshafen.
Ein Teil der Forderungen der ſüddeutſchen Bezirksligavereine
dürfte bereits durch die neuen Beſchlüſſe des D.F.B.=Vorſtandes
erfüllt ſein. Ueber die weiteren Forderungen wird man verhan=
deln
müſſen, denn die Würzburger Entſchließung bedeutet ja nicht
den Abſchluß, ſondern den Beginn einer neuen Kampagne. Wohin
man allerdings ſteuern will, iſt nicht klar erſichtlich. Immerhin
ſind aber die Dinge im Fluß.

In der B=Gruppe ſcheint der Stern von Wormatia Worms
langſam zu verblaſſen. Nachdem die Wormſer vom SV. Wies=
baden
bezwungen worden waren und auf eigenem Platze gegen
Mainz verloren, erlitten ſie am Sonntag eine dritte Niederlage
und das ausgerechnet mit 6:2 gegen den Neuling Poſt Wies=
baden
. Mainz 05 verteidigte durch einen allerdings wenig über=
zeugenden
5:3=Sieg über Polizei Worms weiterhin ungeſchlagen
die Spitze. Auf den zweiten Platz hat ſich der Sportverein Wies=
baden
geſchoben, der gegen den ſchwachen Lokalgegner Hakoah
Wiesbaden allerdings wenig überzeugend mit 3:1 gewann. Poli=
zei
Wiesbaden hatte die Wormſer Alemannia zu Gaſt und konnte
ſich auch im Rückſpiel, diesmal mit 4:2, erfolgreich behaupten.
Hakoah Wiesbaden und Alemannia Worms liegen hoffnungslos
geſchlagen am Ende. Tabellenführer iſt Mainz G5 mit 14:0
Punkten. Den zweiten Platz nimnt der SV. Wiesbaden mit
10:2 vor Wormatia Worms mit 10:6 ein. Polizei Wiesbaden
hält weiterhin noch den viertem Platz mit 8:2 Punkten. Auf den
fünften Platz hat ſich jetzt Poſt Wiesbaden mit 6:10 Punkten
geſchoben während Polizei Worms vor Alemannia Worms und
Hakoah Wiesbaden, die mit je 2:14 Punkten Letzte ſind, mit 4:8
Punkten den ſechſten Platz inne hat.
Rhein: Polizei Phönix Mannheim 0:4. V. f. R. Mann=
heim
Mannheim 08 1:5. MTG. Mannheim Ludwigshafen 03
3:1. FV. Frankenthal Pfalz Ludwigshafen 1:7. Nord=
bayern
, Oſt: Sportr. Bayreuth Nürnberger SC. 10:1.
1. FC. Nürnberg FC. Bayreuth 8:2. Polizei Nürnberg Bar=
kochba
Nürnberg 2:4. Nordbayern Weſt: 1. FC. Bamberg
Siemens=Schuckert Nürnberg 3:2. Pfeil Schweinau ASV.
Nürnberg 2:4. Südbayern: FV. Ulm 94 SSV. Ulm 3:0.
ASV. München DSV. München 2:1. Jahn München Poſt
München 4:3.

Eintracht Darmſtadt Germania Eſchollbrücken 6:2 (3:2),

Mit obigem Reſultat konnte Eintracht als Sieger den Platz
verlaſſen. Schon in der 7. Minute konnte Schäfer einen Foulelfer
verwandeln. Kurze Zeit darauf ſtellte Böhmann das Spiel auf
2:0. Dann gelang es Eſchollbrücken nach ſchöner Leiſtung das Spiel
auf 2:2 zu ſtellen. Kurz vor Halbzeit bringt Böhmann ſeinem
Verein wieder die Führung. Eintracht verlor durch Verletzung
den Rechtsaußen und linken Läufer. Die reſtliche Spielzeit mit
nur 9 Mann ſpielend, gelang es Lang, das Spiel auf 4:2 zu ſtellen
und Böhmann durch zwei Alleingänge das Endergebnis auf 6:2
zu erhöhen. Schiri Reuter=Langen konnte nicht gefallen.

Schießſpork=Meiſterſchaft von Darmſtadt.

Bei der geſtrigen Austragung der Meiſterſchaft von Darm=
ſtadt
in beliebiger Viſierung auf den Schießſtänden Karlshof
wurde ganz vorzüglicher Sport gezeigt. Gruppen, welche bisher
faſt nichts meldeten, haben ſich hart an die Spitzenreiter heran=
gepirſcht
. Zur großen allgemeinen Ueberraſchung ſchlugen die
Kleeblätter mit 25 Ringen Vorſprung die ſieggewohte Wind=
müchlemannſchaft
. Der beſt*Schütze derKleeblatt=Meiſtermannſchaft,
Grimm, ſchoß das auf hieſigen Ständen noch nicht erreichte Re=
ſultat
von 140 Ringen. Es darf hierbei allerdings nicht ver=
geſſen
werden, daß die Windmühl=Schützen ihre Reſultate mit
offener Viſierung erreichten, wohingegen die Kleeblätter alle ge=
ſtatteten
Raffineſſen in der Viſierung zu Hilfe nahmen. In den
Einzelkämpfen war dem ſchon ſo oft ſportlich totgeſagten Berg=
höfer
mit dem vorzüglichen Reſultat von 134 Ringen die Meiſter=
ſchaft
nicht mehr zu nehmen. Hahl und Grimm folgten ihm mit
je 132 Ringen hart auf dem Fuße. Am Abend nahm mit lau=
nigen
Worten Gauvorſitzender Peter Adam die Preisverteilung
vor. Auch er erkannte den gezeigten vorzüglichen Sport

mit Dank an und gab der Erwartung Ausdruck, daß gleich zu
Beginn des kommenden Sportjahres wieder ſo vorzügliche Lei=

unſere ſchöne Stadt Darmſtadt. Die Reſultate: 1. Bernhard
Berghöfer (Kleeblatt), Meiſter von Darmſtadt, 134 Ringe=
2. Stahl (Windmühle), 132 Ringe; 3. Karl Grimm (Kleeblatt)
132 Ringe; 4. Schnatz (Wildſchütz), 127 Ringe; 5. Hochmuth
(Wildſchütz) 125 Ringe; 6. Henkelmann (Weidmannsheil), 124

Junk (Weidmannsheil), 121 Ringe. In den Gruppenkämpfen:
1. Kleeblatt Meiſter von Darmſtadt (Grimm, Wille, Berghöfer,
Schütze) 519 Ringe, (140, 132, 126, 121); 2. Windmühle, 494
Ringe; 3. Wildſchütz, 482 Ringe; 4. Weidmannsheil, 473 Ringe.

obwohl ſeine Entſcheidungen manchmal etwas kleinlich muen=
was
aber bei der bekannt harten Spielweiſe der Schwanſo,
das richtigſte war, jederzeit zufriedenſtellend.
Polizei Darmſtadt Rok=Weiß Frankfurk 10:2 045
Nach einem ſehr flotten Spiel konnte die Polizeiſportyn=
Mannſchaft mit obigem Ergebnis als Sieger den Platz ver=

SV. Frankfurt (9:3), Rot=Weiß Darmſtadt (8:8), TSV.

SV. 98 Darmſtadt T5B. Langen 8:1 (5:0).

Verhältnismäßig leicht kamen die 98er zu zwei weiteren
Punkten. Der Sieg war in keiner Spielphaſe gefährdet und ſtand
ſchon bald nach Beginn feſt, da die Einheimiſchen bis zum Ablauf
der erſten 10 Minuten ſchon eine 3:0=Führung errungen hatten.
Beſonders gefallen konnte allerdings das Treffen nicht. Die
Gäſte, die von Anbeginn beſtrebt waren, ſich möglichſt glimpflich
aus der Affäre zu ziehen, verteidigten zeitweiſe mit der ganzen
Mannſchaft, ſo daß es für die Stürmer der 98er ſchwer war, ſich
durchzuſetzen. Zeitweiſe wurde auch reichlich hart geſpielt, in
erſter Linie auf ſeiten der Gäſte, die ſich als Spezialiſten im Halten
entpuppten. Dies hatte zur Folge, daß ſich die Einheimiſchen, um
Verletzungen zu vermeiden, vom Nahkampf fernhielten. Darüber
kann kein Zweifel beſtehen, daß die Gäſte=Elf äußerſt ausdauernd
iſt, über ſicheres Ballfangen verfügt und durch gutes Stellungs=
ſpiel
immer wieder ſich durchſetzen kann. Mangelhaft iſt nur das
Wurfvermögen. Die Hintermannſchaft der Einheimiſchen ſpielte
wieder ſehr gut. Der Sturm der 98er gab ſich reſtlos aus und
zeigte nur in Abſtänden ſein normales Kombinationsvermögen.
Der Spielverlauf ſah die 98er ſchon in der 2. Minute in Füh=
rung
. Obwohl die geſamte Gäſtemannſchaft im Strafraum zur
Abwehr zuſammengeballt war, konnte Fuchs einen Weitwurf an=
bringen
, den der Gäſtetorhüter, dem die Sicht verſperrt war, ohne
Gegenwehr paſſieren ließ. Langen griff in den nächſten Minuten
ſehr energiſch an, ohne allerdings zu Erfolgen zu kommen. In
der 8. Minute ſetzte ſich Fiedler im Alleingang durch und warf
flach zum 2. Treffer ein. In der nächſten Minute ſtand es ſchon
3:0, da Hennemann auf Vorlage von Werner hoch in die Torecke
traf. Gleich nach Wiederanſtoß fiel das 4. Tor durch Freund, der
einer weiten Vorlage energiſch nachgegangen war und dann un=
haltbar
einwarf. Kurz vor dem Pfiff zur Halbzeit gelang den
98ern die Erreichung des Halbzeitſtandes von 5:0 durch Fiedler,
der im Anſchluß an einen Strafwurf aus ganz ſpitzem Winkel
unheimlich ſcharf ein außergewöhnlich ſchönes Tor warf. Gleich
nach Wiederbeginn" hieß es dann 6:0 durch Hennemann, der
einen Fehler der Gäſteverteidigung geſchickt ausnützte. Nach
Kombination des Innenſturms buchte Fuchs das 7. Tor, womit
der Tatendrang der Darmſtädter befriedigt ſchien. Langen liegt
jetzt längere Zeit im Angriff, kam aber erſt in der vorletzten
Spielminute im Anſchluß an einen Strafwurf zum Ehrentreffer.
Die letzte Spielminute nutzten die 98er zu einem 8. Treffer aus,
als auf Vorlage von Werner nach vorausgegangener geſchickter
Täuſchung des Gäſtetorhüters Freund völlig freiſtehend einwerfen
konnte.
Handball=Jugend SV. 98. SV. 1. Jgd.1. Jgd. Eppertshau=
ſen
12:1; SV. 2. Jgd.2. Jgd. Polizei Darmſtadt 1:2; SV. 3. Jgd.=
3. Jgd. Braunshardt 4:2.

V. ſ. R. Schwanheim Rol-Weiß Darmſtadt 3:1 (3:0).

Der Meiſter des Weſtens, die ehemalige Elf von Schalke
04, ſpielte am Sonntag in Gelſenkirchen vor einer großen Zu=
ſchaueraſſe
gegen eine Atswahlelf der Gelſenkirchener Firmen=
ſportler
und ſiegte 8:1.

Der Deutſche Rudertag beſchloß, zukünftig die Punkttabelle,
d. h. die Klaſſifizierung der Vereine nach ihrem Abſchneiden auf
der Regatten, wegfallen zu laſſen.

Man merkte deutlich an den Kombinationszügen, daß S=
und Koch wieder mit von der Partie waren, wenn auch der
anfangs nicht in Schwung kommen wollte. Erſt die letztens
nuten des Spiels erinnerten an die Glanztage der Mannſchoß

zwei Jahren. Es war ſichtlich eine Augenweide, den Shn
beiten zu ſehen. Immer und immer wieder wurden brenzlil
tuationen vor dem Heiligtum des Gegners herausgeor=
während
dieſer Zeit fielen auch die meiſten Tore. Beſondso=

Linksaußen war gut in Form. In der erſten Halbzeit wol0,
Aufbau nach vorn nicht klappen und es gelang dem ſehr
ſpielenden Gegner, aus Strafwürfen zu 2 Toren zu komme=
Rot=Weiß=Mannſchaft iſt nicht ſo ſchlecht, wie es ihr Tabellel5.
anzeigt. Sie iſt eifrig und kämpfte bis zum Schluß. 9e/
dem ungenauen Schußvermögen des Sturms hat ſie es zuzuß
ben, daß ſie keine zählbaren Erfolge zu verzeichnen harten
beſter Mann iſt der Halblinke, deſſen raffinierter Wurf wam
konnte. Auf ihn iſt auch die ganze Spielweiſe des Sturms sügU0 ſ=
ſtellt
. Der Schiedsrichter, Herr Schwab aus Ludwigshafen, n. zmhu
ſeinen Entſcheidungen korrekt und hatte bei dem fairen Spal /erſm
leichtes Amt.
Weitere Erfolge: 2. Mannſchaft1. Weiterſtadt 12:0, z. nuM
gend1. Jugend Arheilgen 1:0; 2. Jugend2.Jugend SV. 2 ur rn
DamenWeiterſtadt 8:0.
aUrdn

Eintracht Darmſtadt Spv. 04 Arheilgen 0:8 (0:7).

Leider mußte Eintracht zu dieſem Spiel in letzter A./
Erſatz einſtellen. Der als Erſatz ſpielende Fuhſer 2 konnte in narndh
Hinſicht gefallen. Arheilgen drehte gleich mächtig auf und mm

das Spiel bis Halbzcit auf 7:0 ſtellen. In der zweiten ſ.20
gelang es Arheilgen nur noch einmal, erfolgreich zu ſein.nihdRdl
Reſultat iſt nach der ſchlechten Spielweiſe der Grün=Weiſinde
dieſer Höhe verdient. Der ſonſt erſtklaſſige Torhüter ders
trachtler iſt an der Niederlage nicht ganz ſchuldlos. Dass5
verlief ſehr anſtändig. Schiri Bayer (Pol.=S.=V.) fand nioſtrin
vollen Beifall der Eintrachtanhänger, beſonders in der zipvor
Halbzeit.
Tam. Beſſungen Tgm. Darmſtadk 1846 1:3
Um es vorweg zu ſagen: Darmſtadt hat verdient gewa=
wenn
auch nicht in dieſer Höhe. Die Gäſte hatten den bdſe
Sturm zur Stelle, und dies gab den Ausſchlag. Soforuz,
Beginn legen die Gäſte ein forſches Tempo vor, und ſo geliil=
ihnen
, bereits in der 5. Minute den Führungstreffer zu er
Durch ein Mißverſtändnis in der Beſſunger Verteidigung kotu
ie ſogar kurz darauf zum 2. Erfolg. Auch die Elf des
beſitzers iſt nicht müßig und trägt Angriff auf Angriff vua
Gäſtetor; aber deren Hintermannſchaft iſt gut auf dem 20.
Erſt in der 15. Spielminute kann Kaltenbach im Anſchll=
einen
Strafſtoß den Ehrentreffer erzielen. Bis zur Pauſe korn
die Gäſte noch zu drei Erfolgen, alles Früchte ſchöner Kom-7
tionszüge. Mit 5:1 geht es in die Pauſe. Nach derſelbe:
die Darmſtädter ſichtlich bemüht, das Reſultat zu haltennf
auch der ebenſo zahlreichen, wie harten Verteidigung gelingt;
ſonders die Läuferreihe der Gäſte ſpielte äußerſt rauh. Beſſin
belagert förmlich das Tor der 1846er, aber zu Erfolgen
nicht kommen. Als der Schlußpfiff ertönt, war es keiner de
den Parteien gelungen, in der zweiten Halbzeit einen Treff
erzielen.
Von einer Mannſchaftskritik wollen wir heute abſehet.
doch ſoll nicht ungeſagt bleiben, daß beide Mannſchaften einn 2.
vorführten, das ſehr oft hart die Grenzen des Erlaubten ſo. /r/e Noe
An dieſem Umſtand war nicht zuletzt ein Teil der Zuſchauer 10
Schiedsrichter Geibel=Pfungſtadt hatte alle Mühe, das 4%Iu jeder
nütz/ daß die
glücklich unter Dach und Fach zu bringen.
ter und die
Die 2. Mannſchaften beider Vereine trennten ſich nach /9wi(Ueh
ſchönen Spiel 3:3.
zikiezle

Tv. BüttelbornTgſ. 1875 Darmſtadt 6:1 (4:1).

Bei regneriſchem Wetter trafen ſich obige Mannſchaften im
erſten Spiel der Rückrunde. Daß Rot=Weiß dieſes Spiel verlor,
lag weniger an dem überragenden Können der Schwanheimer,
denn das Feldſpiel war faſt durchweg ausgeglichen, ja Rot=Weiß
lag zeitweiſe klar in Führung, als vielmehr daran, daß durch
eigenſinniges Spielen einzelner Rot=Weiß=Leute das Zuſammen=
ſpiel
vor dem gegneriſchen Tor dermaßen litt, daß ſelbſt noch ſo
ſchnell und imponierend durchgeführte Anſtürme verpufften. Man
war überraſcht, mit welcher Schnelligkeit die Rot=Weißen immer
wieder vor Schwanheims Tor ſtanden, doch jedesmal kam immer
wieder dieſes verhängnisvolle Beſinnen, das, wenn es auch noch
ſo kurz iſt, einem ſolchen Vorſtoß die ganze Wucht, und damit den
Erfolg nimmt. Es zeigte ſich ferner, daß Strafſtoßſpezialiſten nicht
immer einen guten Tag haben. Von neun Strafſtößen wurden
acht verſchoſſen, nur ein einziger wurde von Rettig zum Ehren=
treffer
verwandelt. Schon 10 Minuten nach Spielbeginn erzielt
Schwanheim den Führungstreffer, 14 Minuten ſpäter folgt das
zweite und kurz darauf das dritte Tor; mit dem Stand von 3:0
für Schwanheim geht es in die Halbzeit. Nach Wiederbeginn
drängt Rot=Weiß mit Macht immer wieder vor. Daß Rot=Weiß
trotzdem nicht zu dem verdienten Erfolg kam, lag an der mangeln=
den
Entſchlußkraft vor des Gegners Tor. Bei nur einigermaßen
vernunftgemäßem Zuſammenſpiel könnte das Torverhältnis eben=
ſogut
umgekehrt ſtehen. Schiedsrichter Müller=Wiesbaden leitete,

Beide Mannſchaften lieferten ſich geſtern nachmitag ein, ymm
wie man es ſelten bei den Punktkämpfen zu ſehen bekommtrſ=
hig
und fair war die Parole beider Mannſchaften, die ſie aun .
zum Schlußpfiff durchhielten. Die Darmſtädter Mannſchaft /ree
mit 2 Mann Erſatz antreten, Büttelborn komplett. Bütternl
verſucht in der erſten Halbzeit, die Scharte des Vorſpieles u 2mc
wettzumachen, was auch glänzend gelang. Viel ſchußfreudigee
ihr Gegner, ſtellten ſie bis zur Halbzeit das Reſultat 4:1.
zweiten Halbzeit drückte Darmſtadt mächtig, doch durch geſch
Abdecken und zu langes Ballbehalten kann ſich der Darmſſi=
Sturm nicht durchſetzen, wobei klare Torchancen ausblieben.n=
2. Mannſchaft gewann 4:2.
Fr. Tgde. Darmſtadt Mainz=Hechtsheim 7.5 M1n
Die ſchon in der Vorſchau zum Ausdruck gebrachte Anſichg‟
ieſes Spiel mit zu den intereſſanteſten der ganzen SerieA"
net werden dürfte, hat recht behalten. Die für Darmſtädieri
hältniſſe zahlreichen Zuſchauer wurden nicht enttäuſcht. Es
ein Spiel, das jeden einzelnen begeiſtern mußte. Ein V0le
ausgezeichnetes Spiel, das beiderſeits mit einem Temp
geführt wurde, das ſchlechterdings nicht mehr zu überbeisl
Ungeheuer war der ungebrochene Kampfeswille Hechtsheimene. 1
ſie bei dem Stande von 7:2 für Darmſtadt das Tempo noh Pe Miüſt
forcierten und beinahe noch den Ausgleich erzielt hätten. Werim
Schon gleich beim Anpfiff ſpielt Darmſtadt ſich ſchön durche acht
unberechenbar für den gegneriſchen Hüter erzielt der Limſoceocin
das Führungstor. Noch iſt die Ueberraſchung der Gäſte niche. Dem
geebbt, da muß ihr Hüter in der vierten Minute ſchon d0s9
Tor paſſieren laſſen. Durch groben Deckungsfehler holt 20
heim ein Tor auf. Darmſtadt ſpielt bis zur Pauſe leicht. Eun
legen, was auch in den zwei weiteren Toren zum Ausbl.
Auch in der zweiten Halbzeit kann Darmſtadt vorerſt vo9 ! h.
Mor
nieren. Techniſch und taktiſch haben ſie ihrem Gaſt gegel goi Orm
gewiſſes Plus, das allerdings auch durch teilweiſe ſchlechle.
des Hechtsheimer Hüters unterſtützt wurde. Als das Sie
für Darmſtadt ſtand, glaubte man allgemein an eine ho."
lage des Tabellenzweiten, die, ſtreng genommen, nicht desr d ki
geweſen wäre. Eine Umſtellung bringt aber eine völlige 2.
bung der Kräfteverhältniſſe. In dem Maße, wie Hechtsl‟e
kam, baute die Darmſtädter Läuferreihe, die ſich in. "
Halbzeit zu ſehr verausgabt hatte, ab. Der Darmſtädie.
hing jetzt zeitweiſe völlig in der Luft, zudem mächte le
hier immer wieder den Fehler, ſich größtenteils aul !e
ſpiel zu verlegen. Bei der aufmerkſamen und manches 2e
harten Abwehr der Gäſte ein ausſichtsloſes Beginnen. d
gewann immer mehr an Oberwaſſer und verringerte
den Darmſtädter Vorſprung bis zum Schluß auf zwel.
Gäſtemannſchaft hinterließ in Darmſtadt den beſten Siſl.
Schiedsrichter, der bei dem ſchnellen Spiel einen ſchwe.
hatte, zeigte ſich ſeiner Aufgabe gewachſen.
Darmſtadt hat nun mit dieſem neuerlichen Sieg 0
ohne Punktverluſt abgeſchloſſen. Mit einem Torver
30:15 und einem Punktverhältnis von 12:0 führt die
ſicher die Tabelle an.
Darmſtadt Jugend-Griesheim Ine‟‟
(1:1). Auch hier ein überzeugender Sieg des Nac.

[ ][  ][ ]

er 297

Montag, den 27. Oktober 1930

Sefte 7

Handount mder 9.2.
Pfungſtadt Arheilgen 2:3 (1:1); Walldorf
tes heim 1:6: Groß=Umſtadt Langen 2:1 (1:1); Damm
lein=Wallſtadt 11:2 (6:1); Tgſ. Obernbung Aſchaf=
5urg. 4:4 (2:3); Leider Tv. Obernburg 3:4 (2:0).
93hlend iſt der erſte Punktverluſt des Aſchaffenburger
kurnygis. Wohl führten die Gäſte bei der Halbzeit 3:2.
ammammte trotz fünf Erſatzleuten zweiſtellig gewinnen. Niko=
ei
=Wochleplen leitete ſicher. Leider lag bei der Pauſe 2:0 in
führug Durch den als verletzt ausſcheidenden Mittelläufer
mmen / Bäſte auf und ſiegten knapp 4:3. Avemarie=Griesheim
ut. 3t das Rückſpiel konnte Arheilgen in Pfungſtadt knapp
ut einm Tore Vorſprung gewinnen. Vor der Pauſe war Ar=
eilgew
ſper und konnte durch die gute /Pfungſtädter Abwehr
ur 150üclen. Dann brachten die Parteien beide Tore gleich=
fel
imt fnhr. Pfungſtadt ſchoß freiſtehend auf den Mann und
ergab//ᛋ ſſo das verdiente Unentſchieden, was wohl doch noch
efalleyg rre, wenn Wenner=Beſſungen nicht zweimal den An=
riff
unounden hätte, als Pfungſtadt klar im Vorteil war
je vauingten Straſwürfe ließ Pfungſtadt aus. Wenner pfiff
was /leinlich, aber es war gut ſo. Groß=Umſtadt erblickte
ine Alebe darin, den Langener Sturm im Schach zu halten,
das au 9y lang. Ein verteiltes hartes Spiel, das bei der Pauſe
ſtafy umd gegen Schluß dem Platzverein durch Strafwurf

Sikrachte. Der Schiri aus Obernburg war wohl regel=
her
, 1) läeß er ſich vom Publikum beeinfluſſen, und das koſtete

e Lamir Elf den Sieg. Walldorf meldete nicht.
Fruppok B-ſt: Spiele gew. unent. verl. Tore Punkie

Arhteien
Bicktkelach
Grienk im
Groußin ſtadt
Lanzgt
Pfumtast
Wallcrf
euppcll ſt.
AſcheſivinSurg
Tv. he nburg
Erbund
Dammn
Tgſ. g Ynburg
Kleiinsſllſtadt
Leiden

27:16
18:17
30:22
13:16
13:16
14:19
9:18
51:16
27:16
18:14
22:19
18:21
13:42
14:39

13

Main=Rhein=Gau.

MVterklaſſe; Bensheim Sprendlingen 1:3 (0:2).
eſſungt Tgde. 1846 Darmſtadt 1:5 (1:5). Worfelden
olfsktehnt 2:3 (1:1) Büttelborn Tgſ. Darmſtadt 6:1 (4:1).
4-06t ſſe: Hähnlein Lorſch 2:2 (2:0). Ober=Ramſtadt
Aue oh 3:5 (1:1). Reichsbahn Seeheim 4:2 (1:2). Groß=
erau
Egelsbach 4:0 (2:0). Urberach Stockſtadt, die Gäſte
aten mät an
B=/K(ſſe: Groß=Rohrheim Schwanheim ausgefallen.
rkengu Groß=Hauſen 5:1 (2:0). Hüttenfeld Biebesheim
1 abgi=wcen wegen Dunkelheit. Erzhauſen Hahn 2:2 (2:2).
umſtaſt Nieder=Ramſtadt 4:2 (2:1). Neu=Iſenburg Buch=
glag

Unſire Mannſchaften: Pfungſtadt Arheilgen 0:0.
ſſungis Tgde. 1846 Darmſtadt 3:3. Worfelden Wolfs=
ilen
2ls Büttelborn Tgſ. Darmſtadt 2:4. Hähnlein Lorſch
Oh=Ramſtadt Auerbach 1:1. Groß=Gerau Egels=
ſuch
1.:414
Ju mund: Birkenau Reichsbahn 4:3. Erzhauſen Ar=
ilgen
n0: Groß=Gerau Walldorf 1:1. Egelsbach Sprend=
gen . Gernsheim Nauheim 3:6.
Benustins Niederlage gegen Sprendlingen kommt über=
ſchendu
u bedeutet, für die Tgde. 1846 Darmſtadt, faſt die
eiſternchft. Bensheim ſpielte die erſte Hälfte nur mit zehn
anu /erendlingen erzielte zwei Tore durch Strafwürfe. Nach
* Pauuſeka men beide Parteien in verteiltem Spiele noch zu je
nem Ich Auffallend gut ſpielte der ſehr bewegliche Sprend=
nger
Shm, wogegen Bensheims Hauptſtützen Kreuzer und Som=
er
ver=ſten. Semmler bekam viel Arbeit. Einen Ball ſchlug
des ſes daben is Netz. In dem Lokalkampf Beſſungen gegen Tgde.
enl der 746 ſpinel zu jeder Halbzeit eine Partie überlegen mit dem
W nterſcherpe, daß die Woogsturner ihre Gelegenheit vor der Pauſe
1snützte und die Beſſunger dann alles ausließen. Im Ried
mie ſüib es ziw Ueberraſchungen. Einmal ließ ſich Worfelden daheim
m Wollfieolen ſchlagen und überließ damit den Gäſten zurzeit
e Tabzluführung. Weiterhin ſiegte Büttelborn hoch mit 6:1
gen TgſDarmſtadt. Wolfskehlen ſtellte die körperlich ſtärkere
mnmchr-lf. Zuſyenal ging Worfelden in Führung und jedesmal glich
zu ſein Solfskeſhhlr aus. Gegen Schluß wurde Worfeldens Mittelläufer
rletzt: 10. Verteidigung ließ ſich überlaufen und ſchon war der
.=iegestiefn für Wolfskehlen fertig. Hofmann=Egelsbach gefiel.
an Bütteloin pfiff Jährling=Bickenbach einwandfrei. Tgſ. Darm=
adt
gim zuolld in Führung, als Büttelborns Hüter über den Ball
at, doah lieb dies der einzige Treffer. Der Platzverein erinnerte
u9 danm einer früheren Glanzzeit und lag bei der Pauſe ſchon
lin Färung. Dann verteidigten die Gäſte mehr, doch konnten
zweis zeikere Torerfolge nicht verhindern. Hähnlein ſpielte
angsek ſier legen und führte 2:0. Doch ließen gegen Schluß die
eiſtungierm erklich nach, ſo daß Lorſch beide Tore noch aufholen
ſnnte. Des=Ramſtadt ſtellte nur zehn Mann, darunter vier Er=
bleute
,ſ daß die Auerbacher Gäſte mit ihrem fleißigen Spiel
erdienta 73 ſiegten. Seeheim ſpielte bei der Reichsbahn und
ehm dir=Ssiel ſehr ernſt. Mit 2:1 lag es in Führung. Doch
im die cichsbahn nach Wiederanpfiff fehr auf und ſtellte durch
ei Tomeſen Sieg ſicher. Groß=Gerau überfuhr Egelsbach 4:0.
ſie Torg elen von der linken Sturmſeite.
ſeiſteitlaſſe Süd:

Spiele
Tade. 46 Darmſtadt 6
Sprenroltgen
Heppe him
Eberſtind
Beſſurgſt
Bensheei
rupptſeſt
Wolfsiblen
Nauhecm

verl.

Tore
42:18
18:19
10:14
13:16
13:26
6:8

19:18
23:14
21:16
26:22
17:22
10:24

Worfeihn
Büttebdin
Tgſ. Dmſkadt
Erfeldlet
Arn-Mikampf Arheilgen-Eberſtadk-N.-Ramſtadt
Eheilgen mit 884 Punkten überlegen Sieger.
Zu ſiem Geräteturnkampf hatte der Tv. Eberſtadt ( Main=
hein
=G419 T.) die beiden Turnvereine Arheilgen und Nieder=
umſtadu
i Samstag, den 25. Oktober, geladen. Ein zahlreich
ſchienen kurnbegeiſtertes Publikum konnte vor Beginn des
Jampfestt Vorſitzende des Tv. Eberſtadt, Turner Hch. Dieter,
FArußem Mit den Einzelfreiübungen, die von drei der aus ſechs
*ücnernatſtehenden Mannſchaften geturnt wurden, begann der
Selkſtrern Mit 96 Punkten hat Nieder=Ramſtadt die Führung,
Dr Arhitzer mit 94 und Eberſtadt mit 89 Punkten, übernommen.
nders Ehn ändert ſich das Bild bei den Sprüngen am Längs=
Detd, umdas Ergebnis ſtellte ſchon die Reihenfolge der Rangliſte
el Arulegen hat die Führung an ſich geriſſen, ohne ſie wieder
N Berlaae Oes Kampfes abzugeben. 201 Punkte waren die Aus=
eute
AAilgens, das eine ganz vorzügliche Mannſchaft ſtellte
Sverſtan meichte am Längspferd 188 Punkte, während es Nie=
eDchmtzt
nur auf 158 Punkte brachte. Arheilgen ſtellte auch

am Barren, mit 195 Punkten ſeinen Vorſprung wieder ver=
größernd
, die beſte Mannſchaft. Nieder=Ramſtadt beendete das
Barrenturnen mit 186 vor Eberſtadt mit 185 Punkten. Beſter
am Barren wurde Dunz, Nieder=Ramſtadt, mit 39 Punkten. Auch
im Turnen am Querpferd zeigte ſich die Ueberlegenheit der Ar=
heilger
Mannſchaft, während Eberſtadt und Nieder=Ramſtadt in
den Leiſtungen ſich ausglichen. Stand nach dem Pferdeturnen
Arheilgen 680. Eberſtadt 638, Nieder=Ramſtadt 612 Punkte. Ar=
heilgen
, ſchon den Sieg in der Taſche, zeigte im Schlußturnen am
Reck nochmals Hochform mit 204 erreichten Punkten. Ohne weſent=
lich
große Unterſchiede am Reck, blieben Eberſtadt mit 184 und
Nieder=Ramſtadt mit 179 Punkten und unterlagen ſo ehrenvoll,
wenn auch ſehr hoch, ihrem ſtärkeren Gegner. Das Kampfgericht,
die Turner Plößer=Traiſa und Widmeier=Griesheim waren dem
Kampfe gerechte Beurteiler, wenn ſie auch den Maßſtab ſehr
ſcharf anlegten, was ſich beſonders bei dem Pferdturnen auswirkte,
ohne nachteilig zu ſein, denn es traf alle Beteiligten am Kampfe.
Angenehm gefielen die Eberſtädter Turnerinnen mit ihren exakt
ausgeführten Vorführungen unter Leitung ihres Turnwarts J.
Meidinger, die Pauſen des Kampfes ausfüllend, wie auch die
Turner=Muſikkapelle, unter der Regie von Turner Schmunk, mit
ihren ſchneidig geſpielten Märſchen weſentlich zur echt turne=
riſchen
Stimmung beitrug. Die wohlverdienten Eichenkränze
konnte der Vereinsvorſitzende des veranſtaltenden Vereins in der
den Turnabend abſchließenden Siegerehrung der kampferprobten
Arheilger Mannſchaft überreichen mit Worten des Dankes und
dem Wunſche, daß der nächſte Kampf ebenſo harmoniſch verlaufen
möge, wie der beendete, der viel zur Engerknüpfung der Freund=
ſchaftsbande
beigetragen habe.
Auf Grund der Einzelleiſtungen ergibt ſich aus dem Kampfe
folgende Rangliſte nach Punkten: a) Geräteturnen und Frei=
übungen
: 1. Brücher=Arheilgen 174; 2. Voltz=Arheilgen 172;
3. Dunz=Nieder=Ramſtadt 170; 4. Bauer=Arheilgen 166; 5. W.
Spieß=Eberſtadt 158; 6. P. Hofmann=Eberſtadt 154; 7. L. Hof=
mann
=Eberſtadt 153: 8. Trautmann=Nieder=Ramſt. 146; 9. Becker=
Nieder=Ramſtadt 143. b) Nur Geräteturnen: 1. Schäfer= Arheil=
gen
132: 2. Herrmann=Arheilgen 127: 3. Bauer=Eberſtadt 125
4. Mink=Eberſtadt 118; 5. Gaßmann=Nieder=Ramſtadt 116; 6. A.
Spieß=Eberſtadt 114; 7. Hahn=Arheilgen 113: 8. Haüſſer und
Luckhaupt, beide Nieder=Ramſtadt, mit 111 bzw. 105 Punkten.
Nalionale Schwimm=Weitkämpfe in Mannheim.
Neue deutſche Staffel=Beſtleiſtung über 10X50 Meter Bruſt.
Vor ausverkaufter Halle gingen am Sonntag die vom Mann=
heimer
Schwimm=Verein ausgerichteten Nationalen Schwimm=
wettkämpfe
im Herrſchelbad zu Mannheim vor ſich. Die Vorberei=
tung
war muſtergültig, ſo daß das außerordentlich umfangreiche
Programm glatt und reibungslos abgewickelt werden konnte. Die
Veranſtaltung zog ſich nur um deswillen etwas in die Länge, weil
man es unterlaſſen hatte, Vorläufe auszutragen. Die gebotenen
Leiſtungen waren durchweg hervorragend. Den Löwenanteil der
Erfolge erſtritt ſich wieder einmal mehr der SV. Göppingen mit
6 Siegen, darunter der Staffelſieg in der 10X50=Meter= Bruſtſtaf=
fel
in der neuen deutſchen Staffelbeſtzeit von 6:12,8; auch dem
an zweiter Stelle einkommenden 1. Frankfurter SC. war es gelun=
gen
, in 6:19,6 die ſeitherige Beſtzeit zu unterbieten. Im Frei=
ſtil
dominierten die Schwimmer des 1. FC. Nürnberg, ſowohl bei
den Staffeln als auch bei den Einzelrennen. Ueberraſchend gute
Leiſtungen gab es in der IB=Klaſſe durch die Schwimmer aus
Frankfurt und Offenbach. Die Große Damenſtaffel wurde
eine ſichere Beute von Jung=Deutſchland Darmſtadt
Eine kataſtrophale Niederlage im Waſſerball erlitt der SV.
Mannheim durch Jung=Deutſchland Darmſtadt
mit nicht weniger als 14:0, nachdem die Heſſen bereits
bei der Pauſe mit 6:0 geführt hatten. Ergebniſſe;
Lagenſtaffel 100, 200, 100 Meter, Kl. la: 1. Göppingen 5:16,8;
2. Neptun Karlsruhe 5:22,8. Freiſtilſtaffel 4X100 Meter, Kl. la:
1. 1. FC. Nürnberg 4:28,8; 2. Moenus Offenbach 4:31,4; Kl. Ib:
1. Nikar. Heidelberg 4:32,4. Bruſtſtaffel 4X100 Meter, Kl. Ib:
1. Frankfurter SC. 5:32: 2. Göppingen 5:36. Damenfreiſtilſtaffel,
Kl. 1: 1. Jung=Deutſchland Darmſtadt 3:57 4:
2. Heidelberg 4:15,7. Große Bruſtſtaffel 10X50 Meter: 1. SV.
Göppingen 6:12,8 (neu deutſche Staffel=Beſtleiſtung); 2. 1. Frank=
furter
SC. 6:19,6. Waſſerball: Jung=Deutſchland DarmſtadtSV.
Mannheim 14:0 (6:0). Einzelrennen: 200 Meter Freiſtil;
1. Balk=1. FC. Nürnberg 2:22,8: 2. Diebold=Heidelberg 2:28,9. Kl.
1b: 1. Zoege=Göppingen 2:27,6. 200 Meter Bruſt, Kl. 12.
1. Schwarz=Göppingen 5:51,6; 2. Wunſch=Karlsruhe 2:56,9. Kl. Ib
1. Frankenhauſer=Göppingen 3:03,3. 100 Meter Rücken Kl.
la: 1. Dr. Frank=Heidelberg 1:15,8: 2. Diehl=Karlsruhe 1:18. Kl.
bl: 1. Kümmerle=Stuttgart 1:18,6. 100 Meter Freiſtil, Kl.
IIa: 1. Seib=Frankfurter SV. 1:08,6. Damen=Figurenlegen:
1. Pforzheim 115,4 P.: 2. Mannheim 103,2 P.. Springen: Mittel=
ſtufe
: 1. Merkel=PoſtSV. Mannheim, Platzziffer 8,5. Unterſtufe:
1. Meier=Pforzheim, Platzziffer 9. Lagenſtaffel 100, 200, 100
Meter, Kl. IIa: 1. SV. Göppingen 5:40 Min.
Neue deutſche Schwimm=Rekorde.
Das am Samstag und Sonntag in dem neuen Städtiſchen
Hallenbad zu Düſſeldorf veranſtaltete internationale
Schwimmfeſt des SC. 09 wies eine ausgezeichnete Beſetzung auf.
Es hatte ausgezeichneten Beſuch zu verzeichnen und brachte guten
Sport. Schon am erſten Tage kam es zu einer neuen deutſchen
Höchſtleiſtung. Die frühere Rekordhalterin Fräul. Elfriede
Saſſerath=Rheydt verbeſſerte im 100=Meter= Rücken=
ſchwimmen
den bislang von Frl. Strubel=Berlin mit 1:28,2
gehaltenen deutſchen Rekord auf 1:27,5 Min. Auch am zweiten
Tage gab es vorzügliche Leiſtungen und wieder eine neue deutſche
Höchſtleiſtung in der 4X50=Meter=Frauenſtaffel durch
Magdeburg 96 der mit der Mannſchaft Schweitzer,
Schulze, Wurft und Gubener mit 1:93,8 den bisherigen
Rekord um 2 Sekunden verbeſſerte. Dagegen hatte die Fran=
zöſin
Godart mit ihren Rekordverſuchen über 100 Meter Crawl
keinen Erfolg, denn ſie blieb erheblich hinter der Weltbeſtleiſtung
zurück. Budig gewann das 200=Meter=Bruſtſchwimmen in 2:55,6.
In den Staffeln dominierte Sparta=Köln. Den Ausländern
blieben an beiden Tagen größere Erfolge verſagt. Lediglich die
Lagenſtaffel wurde von den Damen des Rotterdamſchen
Schwimmclub überlegen vor Rheydt 03 gewonnen.
Amakenr-Boxländerkampf Deutſchland-Dänemark.
Der 6. Länderkampf endet unentſchieden 8:8.
Zum 6. Male ſtanden ſich geſtern in der däniſchen Stadt Aar=
bus
repräſentative Boxländermannſchaften von Deutſchland und
Dänemark gegenüber. Die durch die Abſage der bayeriſchen Boxer
ſtark geſchwächte deutſche Mannſchaft vermochte im Geſamtergebnis
nur ein Unentſchieden von 8:8 zu erzielen. Die deutſche Mann=
ſchaft
war allerdings durch eine Fehlentſcheidung ſtark benach=
teiligt
worden, und ſie hätte einen knappen Sieg verdient. In
der Geſchichte dieſer Länderkämpfe iſt Deutſchland führend, denn
von den ſechs ausgetragenen Kämpfen hat Deutſchland 3. Däne=
mark
aber nur einen gewonnen. Zwei Treffen endeten unentſchie=
den
. Das Schiedsgericht, das im allgemeinen muſterhaft arbeitete,
verſagte nur im Halbſchwergewicht, doch genügte dieſe Fehlent=
ſcheidung
, um Deutſchland ſowie den Kölner Rennen um den ver=
dienten
Sieg zu bringen. Der Mittelgewichtler Rennen lieferte
dem däniſchen Europameiſter Michaelſen, der ihm körperlich über=
legen
war, einen großen Kampf, und er hatte namentlich in der
2. Runde klare Vorteile. Trotzdem erhielt Michaelſen den Sieg
zugeſprochen, auf den er nicht ſtolz zu ſein braucht. Die Ergebniſſe
vom Fliegengewicht aufwärts ſind folgende: C. Chriſtenſen=.
ſchlägt Zickert=D. n. P., Prahl=D. ſchlägt A. Chriſtenſen=. n. P.,
Fuchs=D. ſchlägt Poulſen=. n. P., C. Jenſen=. ſchlägt Meſe=
berg
=D. n. P., Lütke=D. ſchlägt Thomſon=. n. P., Bernlehr=D.
ſchlägt Arman Chriſtenſen=. n. P., J. Michaelſen=. ſchlägt
Rergen=D. n. P. und H. Nielſen=. ſchlägt Lücke=D. n. P.

Kraftſpork.

Frankfurt 1886Darmſtadt 1910 13:5.
Im zweiten Verbandskampf weilten die Einheimiſchen geſtern
in der Mainmetropole und mußten durch die glänzend disponier=
ten
Frankfurter eine ziemlich derbe Niederlage hinnehmen. Ver=
glichen
mit ihren Leiſtungen am Vorſonntag, waren die Darm=
ſtädter
faſt gar nicht mehr zu erkennen. Beſonders bei Schnauber
und Siegriſt vermißte man die damals gezeigte gute Form. Alle
anderen konnten einigermaßen gefallen. Als Unparteiiſcher am=
tierte
Kreisſportwart Heckmann=Dieburg. Die Ergebniſſe: Skow=
ronſky
=F.Borowſki=D. 0:3, Zeit: 2,5 Min.; Popp=F. Schnau=
ber
=D. 3:0, 19,5 Min.; Jung=F.Schwarz=D. 2:0, 20 Min.; Ce=
ſanne
=F.Siegriſt=D. 3:0, 1 Min.; Gerber=F.Keitel=D. 2:0. 20
Min.; Rau=F.Schuchmann=D. 3:0, 1 Min.; Baumann=F.Veith=
D. 0:2. 20 Min. Endergebnis 13:5, Geſamtzeit 61,30:22,30 Min.
Kegler-Bereinigung Darmſtadk und Umgebung.
Ausſcheidungskegeln.
Zu Beginn eines jeden Geſchäftsjahres 1. Oktober ſetzt
als erſte ſportliche Veranſtaltung das Ausſcheidungskegeln ein.
Sein Zweck dient zur Beſtimmung des Verbands= und des
Seniorenmeiſters, ferner zur Feſtſtellung der Kampfmannſchaft für
das neue Jahr. Die Beteiligung iſt eine freiwillige und bietet
gleichzeitig beſte Gelegenheit zum Uebungskegeln.
Das Kegeln findet auf den Bahnen im Bürger=Verein ſtatt.
Die Beſtimmungen hierzu ſind folgende: Männer: Es ſind 600
Kugeln in die Vollen abzuwerfen, und zwar 4 mal je 100 und
1 mal 200 Kugeln. Die Beſtleiſtung insgeſamt ſichert den Ver=
bandsmeiſtertitel
für 1931. Senioren: Teilnahmeberechtigt
iſt, wer 60 Jahre alt iſt oder es bis 1. 7. 1931 wird. Abzuwerfen
ſind 5 mal je 100 Kugeln. Die Beſtleiſtung insgeſamt ſichert den
Seniorenmeiſter für 1931. Frauen: Gleiche Bedingungen wie
bei den Senioren. Meldungen werden bis zum Beginn des
Kegelns 2. November entgegengenommen.
Pferdeſpork.
Pferderennen zu Karlshorſt.
Bei nicht überragendem Beſuch und nebeligem Wetter wurde
am Sonntag das klaſſiſche, mit 12 000 Mark ausgeſtattete Jagd=
rennen
der Dreijährigen auf der Karlshorſter Rennbahn zur
Durchführung gebracht. Dem Starter ſtellten ſich 13 Pferde, von
denen Niſſens Patriarch vor Servus, San Domenico und Monte
Carlo überraſchender Sieger wurde. Er legte die 3600 Meter in
flotter Fahrt unter Jockey Moritz zurück; Quote 235:10.
Kiekemal=Jagdrennen, Herrenreiten, 3000 RM., 3400 Meter:
1. Seifferts Lagina (Oehme). Wuhlheide=Jagdrennen, 3500
RM. 4000 Meter: 1. Frau Wittigs Le (Scharff). Deutſches
Halbblut=Jagdrennen, Herrenreiten, 4800 RM., 4600 Meter:
1. v. Mitzlaffs Walküre 6 (Rupprecht), 2. Ilſe 13, 3. Felſenaar,
4. Parzifal. Toto: 30; Platz: 14. 15, 26, 35. 108 Lg. Ferner:
Pelzmaus, Comet, zum Donner, Kinderfreund, Höhenſonne, Ada=
mello
, Eſchtruth, Anzahl. Jagdrennen der Dreijährigen, Ehren=
preis
, 12 000 RM., 3600 Meter: 1. Niſſens Patriarch (Moritz),
2. Servus, 3. San Domenico, 4. Monte Carlo. Toto: 235: Platz:
32, 13. 20. 20. 5½Lg. Ferner: Mola, Polyglott, Böckerſchuß,
Mißgriff, Hekla, Achmed, Fenelon, Gradiva, Jſabell. Kott=
Flachrennen, Verkaufsrennen, Zweijährige, 3000 RM., 1200 Me=
ter
: 1. Kubiſchs Tana (Murphy). Lotterrie=Jagdrennen, 4000
RM., 3000 Meter: 1. Kaphengſts Alkmene (Oſtermann), 2. Hol
Gulden, 3. Sigmar, 4. Credulite. Toto: 416; Platz: 64, 31, 37. 19.
Kitzbock=Hürdenrennen, Dreijährige, 3000 RM., 3000 Meter:
1. Horaks Koerner (Oertel),

Geſchäftliches.

Obſtbäume jetzt pflanzen. Trotz Arbeitsloſigkeit und ſtark vermin=
derter
Kaufkraft weiter Kreiſe der Bevölkerung hat die Einfuhr aus=
ländiſchen
Obſtes eine für die deutſche Wirtſchaft erſchreckende Zunahme
zu verzeichnen. Und das, obſohl wir in hervorragendem Maße Ge=
legenheit
haben, unſer deutſches Obſt anzupflanzen und uns von aus=
ländiſcher
Einfuhr zugunſten unſerer Wirtſchaft freizumachen. Jetzt iſt
die beſte Pflanzzeit für alle Sorten Obſt. Die Firma Gartenbaubetrieb
Ludwig Kuhn, Darmſtadt Hochſtraße 2022, hat wie alljährlich einen
reichen Beſtand an erſtklaſſigen Obſtbäumen vieler Arten ſowie Beeren=
obſthochſtämmen
und =büſchen und erteilt gern fachmänniſchen Rat in
allen einſchlägigen Fragen. (Vgl. Anzeige im Sonntagsblatt.)
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 27. Oktober.
15.00: Eliſe Kühne: Die fachliche Beratung der Landfrau.
16.00: Braſilianiſches Konzert.
17.00): Gießen: Militär=Konzert des Muſikkorps des 1. Heſſ. Gre=
nadier
=Bataillons 15. Infanterie=Regiments Gießen.
18.05: Dr. Laven: Eine Sprechſtunde in der Rechtsauskunftsſtelle
der Gewerkſchaften.
18.35: Kirchenrat Prof. Dr. Zilchert: Die Stadt Prag.
19.05: Intendanten Paul Bekker, Edgar Klitſch und Prof. Joſef
Turnau: Künſtleriſch=organiſatoriſche und wirtſchaftliche Fragen
der Oper.
19.30: Lieder= und Arien=Abend Mariano Stabile.
21.00: Der Tyrann. Ein Akt von Heinrich Mann.
22.00: Sinfonie=Konzert des Frankfurter Rundfunk=Orcheſters.
23.10: Tanzunterricht.
23.40: Tanzmuſik auf Schallplatten.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Montag 27. Oktober.
10.00: Schulfunk: Balladen in den Vertonungen unſerer großen
deutſchen Meiſter.
12.00: Engliſch für Schüler.
14.30: Kinderſtunde: Otto Wollmann: Wir machen eine Kinder=
zeitung
.
15.00: Jugendſtunde: Dr. Oskar Goetz: Wie entſteht eine Theater=
aufführung
?
16.00: Rektor Johannes Kayſer und Rektor Erich Guder: Sprach=
lehre
in den Volksſchulen.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Heli Reipert=Melzer: Lieder für Contra=Alt.
18.00: Dr. Künert: Weißbrot oder Schwarzbrot?
18.30: Prof. Dr. Leiſegang: Moderne Religioſität: Neue Myſtik.
19.00: Engliſch für Anfänger.
19.30: Landſchaftsrat Fr. Unterberger: Schweinezucht und =haltung.
20.00: Leipzig: Guſtav Mahler: Sinfonie Nr. 6, A=moll.
Danach: Tanzmuſik. Kapelle Juan Lloſſas.

Weiterbericht.

Infolge allgemeinen Luftdruckanſtiegs flaut der Einfluß des Tief=
druckſyſtems
langſam ab. Von Weſten her ſtößt das Azorenhoch nach
dem Feſtland vor. Bewölkung wird mit Aufheiterung wechſeln, nur
ganz vereinzelt treten noch Schauer auf. Bei nächtlichem Aufklaren
ſinken die Temperaturen bis an den Gefrierpunkt.
Ausſichten für Montag, den 27. Oktober: Stellenweiſe Frühnebel,
tagsüber wechſelnd bewölkt mit Aufheiterung, kühl, nur noch ganz
vereinzelt leichte Schauer.
Ausſichten für Dienstag, den 28. Oktober: Ruhigeres, jedoch noch kein
beſtändiges Wetter.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Pollttik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feuilleien, Reſch und
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer;; für
Die Gegenwart, Tagesſplegel in Bild und Wort: Dr. Herdert Neite;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willv Kuhle=
Druck und Verlag: C. C. Wlittich ſämtich in Darmſfadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernemmen.

Die bentige Nummer bat 8 Geiten

[ ][  ]

Seite 8

Montag, den 27. Oktober 1930

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Ein anßergewöhnliches Programm:
Victor Mc. Laslen, Edmund

Luls Trenker
Der Sohn der

Lowe, Lily Damita
Kampfhähne

weißen Berge
der Liebe

.. und wenn zum Schluß die
große Berue gleich Funken sprüben-
den
Kaskaden vorüberrauscht, wenn
schlanke Frauenkörper u. faszinierende
Jazzrythmen sich zu einem einzigen
Farben- u. Formenrausch vereinigen,
dann durchbraust spontaner, nicht
endenwollenderBeifall das Hans . . .

Das Geheimnis von Zermatt
Regie: Mario Bonnard
Zermatt und sein Matterhorn sind der
Hintergrund des Filmes in das Reich
des emigen Schnees und Eises führt
die Handlung, In eindrucksvoller Form
schildert sie des Menschen Kampf mit
den Naturgewalten, die kühne Be-
zwingung
höchst. Gipfel,dieBesteigung
und Ueberanerung von Gletschern
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Jugendl. zur 1.Vorstellung tägl. Einlag
Beginn 3.30, 5.45, 8.10 Uhr
Des großen 4ndranges wegen bitten wir
die Wachm.-Vorstellungen zu besuchen

Regie: Raonl Walsh
Allerhand Liebesabenteuer der beiden
unvergeßlichen Rivalen in allen
Weltteilen! Ihr ewiger Kampf um
alle hübschen Mädchen! Hochsensatio-
nelle
Kampfszenen aus d. mexikanisch.
Westen! Fabelhafte Flugzengan-
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stürmung
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Der Vorſtand und Ausſchuß haben
beſchloſſen, daß mit Wirkung vom 20. /Frankfurterſtr. 105,
10. 30 der Beitragsſatz von 7.5%o auf Martinsmühle.
63%, ermäßigt wird. Durch dieſe Her=
abſetzung
ſoll einerſeits die durch die Er=
höhung
der Beiträge zur Arbeitsloſen=
verſicherung
eingetretene Neubelaſtung
der Wirtſchaft gemildert und anderer=
ſeits
verſucht werden, den Mitgliedern!
einen Ausgleich für Krankenſcheingebühr
und Arzneikoſtenanteil zu bieten.
Für freiwillig Verſicherte, die wäh=
rend
ihrer Arbeitsunfähigkeit Arbeitsent=
gelt
erhalten, beträgt der Beitragsſatz
5’o des Grundlohns.
Außerdem wurden gewiſſe Mehr=
leiſtungen
beſchloſſen. Die neuen Ueber=!
ſichten über Beitläge und Leiſtungen
werden auf der Geſchäftsſtelle Schalter
It
13 abgegeben.
Neue Meldevordrucke.

Die ſeitherigen Meldevordrucke für
An=, Ab= und Ummeldungen verlieren
mit Wirkung vom 27. 10. ds. Js. ihre
Gültigkeit. Die Herren Arbeigeber wer=
den
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