Hinzelnmmmmer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
anöchentlich 2maligem Erſcheinen vom 1. Oklober
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z für uns. Poſtſcheckonio
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart=, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit • verſebenen Original=Alufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 288
Samstag, den 18. Oktober 1930.
193. Jahrgang
2I mm breite Zeile im Kreiſe Darmſſadt 25 Reld
FinanzAnzelger 40 Reſchspfg. Relſomezelle (9.
breitl2 ReſchemarkAlnzelgen von auswärte 40 Reſchepfg.
Finanz=Ainzeigen 60 Relſchepfg. 92 mm breite
Rellame=
zeſe 200 Reſchtmark. Alſe preſſe in Reſchemart
Dolſar — 430 Markl
Im Falle
Nche
Gewol” wie Anes
Aufmhr, Strell uſcb.
ſede Verpoſſchtung a
Erfüſlung der Anzelge
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Fonhurs oder gerſchtlicher Beitreibung fänft 1ed
Rabalt weg. Banſtonto Denſche Bani ud
Dam=
ter und Naſionalbank.
Jagematderſehangen iin ielaniag.
gemeine Verurkeilung der Kapikalfluchk. — Zurückhalkung der Sozialdemokraken gegenüber der Regierung. —
Kampf=
jage der Deutſchnakionalen, Kommuniſten und Nakionalſozialiſken. — Zenkrum und Volksparkei hinker der Regierung.
Bang das Wort. Abg. Keil (Soz.) führte aus, die Deutfch=
Das Echo aus dem Reichskag.
Annäce oes Zuzuldentiigungsgeſeßes nationalen follten ſich nicht als Phariſäer aufſpielen, denn die
* Berlin, 17. Okt. (Priv.=Tel.)
Der Plan zur Durchführung der Ausſprache über die Regie=
Ferklärung ſah im Reichstag zunächſt höchſt bedrohlich aus,
ſin jeder Partei war eine Redezeit von 2 Stunden, den
kleine=
a Gruppen von einer Stunde zugeſprochen worden. Das hätte
im Geſamtzeit von 22 Stunden bedeutet, wozu dann noch
Mini=
ſteden und Unterbrechungen zu rechnen geweſen wären, ſo daß
12ſtündiger Arbeitstag eigentlich das Minimum geweſen
cie) wenn am Samstag abend noch die Abſtimmung erfolgen
12 Ganz ſo gefährlich iſt es allerdings nicht geworden. Auch
ſeideluſtigen Oppoſitionsparteien ſcheinen ihre Zeit nicht „
aus=
nhen” zu wollen.
Zie Freitagsſitzung blieb aber auch ſo noch temperamentvoll
44. Schon bei dem Entwurf über den Ueberbrückungskredit
ttn die Meinungen ſcharf aufeinander. Der Finanzminiſter
nu von rechts her mit Anfragen überſchüttet. Das hatte aber
käute, daß nachher ſchon ein Teil des Pulvers verſchoſſen war.
Auftakt war milde genug. Die Sozialdemokraten
it den früheren Reichskanzler Hermann Müller vorgeſchickt,
an alles andere als ein temperamentvoller Sprecher iſt, der
n doch auch unter dem Eindruck ſtand, daß unter ſeiner
Kanz=
ſhaft die Vorbedingungen geſchaffen wurden, unter denen die
nwärtige Regierung zu leiden hat. Er entwickelte deshalb
wnratiſche Eigenſchaften, um ſo den Abſprung zu finden, der
ſt: Partei die indirekte Unterſtützung der Regierung ermög=
Seine Rede war ein Beweis dafür, wie vorſichtig die
So=
emokraten operieren, um der Gefahr eines neuen Konflikts
dem Wege zu gehen. Temperamentvoll war der National=
Rüſt Straſſer, allerdings im Vergleich zu dem, was man ſonſt
ntihm gewohnt iſt, noch gemäßigt, weil er die Abſicht hatte, ein
pramm ſeiner Partei zu entwickeln. Er lehnte Klaſſenhetze
MJudenverfolgung ab, forderte aber „Ausſchaltung der Juden
dem deutſchen Leben”, wies den Gedanken an einen
plan=
gen Umſturz oder einen Krieg zurück und bekannte ſich zur
kennung für die Verfaſſung des Reiches und der Länder.
bier zum mindeſten ein Verſuch einer ſtaatspolitiſchen Ein=
Ang, der allerdings durch gelegentliche, zweifellos beabſichtigte,
4hleiſungen beeinträchtigt wurde. Herr Straſſer ging
ſo=
oweit, dem Reichswehrminiſter Eidbruch
zuwerfen, was Vizepräſident Stöhr, dem Loebe das
Prä=
hm übertragen hatte, überhörte. Der Reichskanzler warf einen
ſche enden Blick zum Präſidium hinauf, verließ aber dann ſchleu=
Aden Saal, um Hern Loebe zu ſuchen, der dann auch unmit=
1ſr hinter dem Präſidentenſtuhl erſchien und Herrn Stöhr
ver=
tück 05FaUzte, ſeinen eigenen Parteifreund Straſſer zur Ordnung zu
4001rfr. Auch ſonſt fehlte es an lebhaften Unterbrechungen nicht,
Mluſti Präſident Loebe ſich alle Mühe gab, die Ordnung aufrecht
z lhalten, was ihm bei den vielen noch unbekannten Geſichtern
gerade leicht wurde.
Politiſch und ſachlich brachte die Ausſprache wenig Neues
Eine ſehr glückliche Wahl hatte die Volkspartei ge=
Nen, als ſie an Stelle des erkrankten Vorſitzenden Dr. Scholz
daAbg.
Dingeldey vorſchickte. Er unterzog ſich der ſchwie=
Aufgabe, die Haltung ſeiner Fraktion zum Kabgiett klar=
Aſlen, mit unverkennbarem Geſchick, indem er außenpolitiſche
dwirtſchaftliche Gründe heranzog, die eine Kriſe im Augenblick
U Fvüünſcht machten und eine Unterſtützung der Regierung ratſam
Rinen ließen. Beſonders glücklich war er in ſeiner Abwehr
uationalſozialiſtiſchen Zwiſchenrufe, worin er ſpäter von dem
8huriſchen Volksparteiler, dem ſtreitbaren Geiſtlichen Dr. Leicht,
Ukſtützt wurde, während der Staatsparteiler Dr. Auguſt Weber,
Mun erſten Male als Vorſitzender ſeiner Fraktion ſprach, ſich
Ime endloſe Polemik verlor. Die erſte Rednergarnitur iſt am
9kag nicht mehr zu Ende gekommen. Es fehlen noch die für
Fatſcheidung wichtige Wirtſchaftspartei, das Landvolk und
Billg neren Gruppen.
Immerhin hat ſich bisher eine gewiſſe Mehrheit dadurch
ge=
int daß die Volkspartei in die Linie des Kabinetts ein=
Nchierte. Von ihrer Seite wird vermutlich der Antrag ge=
(tMAwerden, über alle Mißtrauensanträge zur
Lcesordnung überzugehen. Man kann damit rech=
NAdaß ein ſolcher Antrag auch die Unterſtützung der Sozial=
Asttaten finden wird. Die Haltung der
Wirtſchafts=
teiiſt immer noch zweifelhaft. Aber mit Hilfe der
AWhartei iſt eigentlich ſchon, wenn nicht Ueberraſchungen kom=
MMene Mehrheit für die Regierung von mindeſtens 30 Stimmen
Neit, ſo daß der Kanzler dann ſein parlamentariſches Pro=
Un durchſetzen und die Vertagung des Reichstages bis Ende
Nähnber erreicht würde. Die kommenden Wochen ſollen damit
Etfällt werden, das Reformprogramm im Reichsrat
durchzu=
biſter, ſo daß der Reichstag dann anfangs Dezember ein ſehr
Marreiches Programm vorfindet, das er in raſchem Tempo
er=
muß, weil in dem Vertrag über den Ueberbrückungs=
Kofenbar eine Verfallklauſel enthalten iſt. Wie ſich die Dinge
In Dezember entwickeln ſollen, darüber weiß im Augenblick
emand irgend etwas zu ſagen. Alle ſind froh, wenn am
nag erſt einmal eine Kriſe vermieden iſt,
in 2. Leſung.
Erklärungen des Reichsfinanzminiſters.
Die Reichstagsausſprache über das Schuldentilgungsgeſetz ge=
Redner ſprach der kommuniſtiſche Abgeordnete Dr. Neubauer,
der ſcharfe Angriffe gegen die Regierung und auch gegen die Na= größeren Geldſumme. Wenige Tage ſpäter ſei der
Hitler=
tionalſozialiſten richtete, was zu erheblichen Zuſammenſtößen
zwi=
ſchen Kommuniſten und Nationalſozialiſten führte. Neubauer
frug die Regierung, warum ſie noch keine wirkſamen Maßnahmen
gegen die Kapitalflucht ergriffen habe. Die Schweiz erſticke
bei=
ſchoben wird. Der Redner empfiehlt einen kommuniſtiſchen
An=
trag, der ſchwere Beſtrafung der Kapitalverſchieber verlangt. Die
Nationalſozialiſten, ſo fährt Dr. Neubauer fort, haben einen
ähn=
lichen Antrag eingebracht, aber ſie wollten vorſichtig ſein, denn
kurz vor dem Hitler=Putſch hat ihr theoretiſcher Kronleuchter
Feder ſein Kapital ins Ausland.. ..
Bei dieſen Worten ſprang Abg. Feder (Nat.=Soz.) auf und
rief erregt: „Das iſt eine Unverſchämtheit!“ Die übrigen
Natio=
nalſozialiſten rufen: „Schluß! Schluß!”
Präſident Loebe konnte nur mit Mühe Ruhe ſchaffen. Er
machte die nationalſozialiſtiſchen Zwiſchenrufer darauf
aufmerk=
ſam, daß er nur gegen die unparlamentariſchen Ausdrücke
ein=
ſchreiten könne, nicht aber gegen Behauptungen, die nach der
Mei=
nung der Angegriffenen unwahr ſind.
Abg. Dr. Neubauer (Komm) fuhr fort, Hitler habe den
amerikaniſchen Bank= und Börſenfürſten erklärt, daß eine
natio=
nalſozialiſtiſche Regierung alle Zahlungsverpflichtungen an das
Ausland peinlich genau erfüllen werde. (Unruhe bei den
Natio=
nalſozialiſten.) Die Kommuniſten verlangten dagegen die
Einſtel=
lung der Tributleiſtungen, und ſie würden auch das vorliegende
Geſetz ablehnen.
Abg. Feder (Nat.=Soz.) bezeichnet zunächſt die von Dr.
Neubauer gegen ihn erhobene Beſchuldigung der
Kapitalverſchie=
bung als eine Lüge. Dr. Neubauer antwortete mit dem Zuruf:
„Sie unverſchämter Schurke!”
Präſident Loebe ruft Feder und Neubauer zur Ordnung.
Abg. Feder bekämpfte dann den vorliegenden
Geſetzent=
wurf. Er gab in ſeiner Antwort der Anſicht Ausdruck, daß die
Ueberlaſſung eines weiteren Monopols an das Ausland bald
fol=
gen werde. Die deutſchen Finanzen würden durch die neue
An=
leihe auch nicht ſaniert. Es werde nur ein Loch mit dem
ande=
ren zugeſtopft, das ſei die ganze deutſche Regierungskunſt. (
Bei=
fallsklatſchen bei den Nationalſozialiſten.) Die wirklich deutſchen
Parteien müßten dieſe Vorlage ablehnen, und mit der Vorlage
müſſe auch die Regierung verſchwinden, denn ihre Uhr ſei
abge=
laufen. (Lebhafter Beifall bei den Nationalſozialiſten.)
Nachdem dann für die Deutſchnationalen Abgeordneter Dr.
Quaatz an die Parteien die dringende Bitte gerichtet hatte, die
junge Generation nicht mit unbezahlbaren Schulden zu belaſten,
griff auch
Reichsfinanzminiſter Dr. Diekrich
in die Ausſprache ein, der ſich jedoch nur mit Mühe gegenüber
den wiederholten lauten Zurufen der Rechten durchſetzen konnte.
Der Miniſter wandte ſich erregt gegen die Rechte und rief ihr
zu: Wer ſolchen Peſſimismus mache, müſſe auch die
Verantwor=
tung tragen, daß durch die von ihm hervorgerufene Verängſtigung
die Zahl der Erwerbsloſen noch weiter wachſe. Der Haushalt für
das nächſte Jahr werde in den nächſten Tagen dem Reichsrat
zu=
geleitet werden. Er ſchließe mit 10,4 Milliarden ab, ſei alſo um
eine Milliarde heruntergedrückt worden. Mit der in dem
vorlie=
genden Geſetz enthaltenen Anleihe werde es gelingen, den Etat
zu balancieren und die ſchwebende Schuld abzudecken.
Reichs=
finanzminiſter Dietrich erklärte dann mit erhobener Stimme, bei
den Verhandlungen über die Auslandsanleihe habe er mit keinem
Wort die Verpfändung irgendeines deutſchen Monopols zugeſagt
oder verſprochen, daß Deutſchland auf eine Anwendung der ihm
günſtigen Beſtimmungen des Young=Vertrages verzichten werde.
Von den Nationalſozialiſten werden dieſe Ausführungen des
Miniſters fortwährend durch laute Zurufe unterbrochen. Auf
wiederholte Zurufe des Abg. Feder (Nat=Soz.) rief Miniſter
Dietrich erregt: Ich muß verlangen, daß Sie mir glauben, ich bin
doch kein Lügner. Diejenigen, die zwölf Jahre mit mir in
die=
ſem Hauſe ſitzen, würden mir nie ſo etwas zutrauen.” (Lebhafter
Beifall in der Mitte.) Einige Nationalſozialiſten machten, dem
Miniſter fortwährend ſo laute Zurufe, daß die letzten Sätze ſeiner
Rede kaum verſtanden werden konnten. Am Schluſſe klatſchten
die Abgeordneten der Mitte Beifall.
Präſident Loebe erklärte, nur der Umſtand, daß ihm die
neuen Abgeordneten noch nicht ſämtlich bekannt ſind, habe ihn
verhindert, gegen diejenigen, die durch dauernden Lärm die
Red=
ner überſchreien, die geſchäftsordnungsmäßigen Mittel
anzuwen=
den. Er behalte ſich aber vor, nach der Feſtſtellung der Namen
die Ausweiſung der Ruheſtörer nachträglich ſchriftlich zu ver= der Außenpolitik ſtimmen wir der Erklärung des
fügen. (Lebhafter Beifall in der Mitte.)
Zuſammenföße zwiſchen Sozigidemokralen
und Radanalſhlalfen.
In der weiteren Ausſprache nahm dann für die Sozial= Vorgehen gegen die Kapitalverſchiebung.
Rechtsregierungen hätten einen großen Teil der Schuld an der
Finanznot des Reiches. Die ſozialdemokratiſche Fraktion wolle
mit allen Kräften daran arbeiten, daß die Reichsfinanzen in
Ordnung gebracht werden. Das liege gerade im Intereſſe der
deutſchen Arbeiterſchaft. Der Redner verlas dann das
Proto=
koll der Vernehmung eines Münchener Polizeibeamten, der
aus=
geſagt hat, der Abg. Feder habe im November 1923 von ſeinem
ſtaltete ſich lebhafter, als man zunächſt erwartet hatte. Als erſter Baukhaus ein beträchtliches Aktienpaket abheben wollen mit der
Begründung, er brauche es als Pfand für die Aufnahme einer
Putſch ausgebrochen, und Feder habe eine Verfügung erlaſſen,
in der alle Bankabhebungen und Verſchiebungen mit Strafe
bedroht werden.
Von den Sozialdemokraten wurden die Ausführungen
nahe in dem Kapital, das von deutſchen Kapitaliſten dorthin ver= Keils mit lautem Hörtl hörti, von den Nationalſozialiſten mit
großem Lärm aufgenommen.
Präſident Loebe rief mehrere Nationalſozialiſten zur
Oro=
uung. Der Abgeordnete Koch=Oſtpreußen (Nat.=Soz.) wurde aus
dem Saal gewieſen. Schließlich wurde das
Schuldentilgungs=
geſetz mit den Stimmen der Regierungsparteien und den
Sozialdemokraten in 2. Leſung angenommen und der
Ausſchuß=
beratung überwieſen.
Hierauf wurde ohne Debatte der vom Abg. von Lindeiner=
Wildau (V. K.) eingebrachte Geſetzentwurf über die
Entſchädi=
gung auf Grund des deutſch=polniſchen Liquidationsabkommens
in allen drei Leſungen einſtimmig angenommen. Nunmehr
begann
* 94n
A6
wie Ausſprnge Ader vie
Reglerangs-
un
Eeitdrang.
Müller=Franken über die Hallung der
Sozial=
enelinſe.
Als erſter Reduer aus dem Haufe trat der
ſozialdemokra=
tiſche Abg. Müller=Franken an das Rednerpult. Die
Nationalſozialiſten verließen darauf demonſtrativ den Saal. Sie
machten dabei höhniſche Zurufe, die Abg. Müller mit der
Be=
merkung beantwortet: „Sie ſcheinen in einer Synagogenſchule
erzogen zu ſein!“ Abg. Müller=Franken (Soz.) erklärte
dann, die vorliegenden Mißtrauensanträge ſeien eigentlich
über=
flüſſig, denn die Eutſcheidung über Vertrauen oder Mißtrauen
zur Regierung werde bei der dritten Beratung des
Schulden=
tilgungsgeſetzes fallen. Die Stellung der Sozialdemokratie zu
dieſer Regierung werde dadurch beeinflußt, daß gegenwärtig
Deutſchland eine der ſchwerſten Wirtſchaftskriſen durchmacht.
Wäre es anders, ſo würden die Sozialdemokraten ſehr deutlich
ihr Mißtrauen gegen Miniſter wie Schiele und Treviranus
be=
kunden. Wir haben jetzt zwei Außenminiſter, einen für jetzt
und einen für die Wahlen und für den Hausgebrauch. (
Heiter=
keit.) Auf dieſen ſollte die Vorſchrift angewendet werden: Nach
dem Gebrauch tüchtig zu ſchütteln. (Heiterkeit.)
Wir werden uns aber von keiner Partei den Zeitpunkt
vor=
ſchreiben laſſen, an dem wir zum Angriff gegen dieſes Kabinett
vorgehen. In dieſer Haltung werden wir beſtärkt durch das
Auf=
treten der Deutſchnationalen und der Nationalſozialiſten im neuen
Reichstag. Der nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftsſachverſtändige
hat zur Aufhebung der Zinsknechtſchaft eine Wirtſchaftstheorie
ausgearbeitet, die er vollinhaltlich abgeſchrieben hat, und zwar
abgeſchrieben aus dem Dritten Buch Moſes, Kapitel 25. Es iſt
bezeichnend, daß die Nationalſozialiſten ihre Anleihen machen
aus=
gerechnet bei Moſes und den Propheten. (Stürmiſche Heiterkeit)
Der nationalſozialiſtiſche Antrag auf Enteignung der Bank= und
Börſenfürſten iſt nicht eingebracht worden, nachdem Herr Hitler
beim Bankdirektor von Stauß gefrühſtückt hat. (Hört! Hört!)
Wir werden die Vorlage des angekündigten
Re=
formprogramms abwarten und behalten uns
un=
ſere Stellungnahme dazu vor. Wir müſſen aber
ver=
langen, daß dieſe Vorlage parlamentariſch
ver=
abſchiedet wird.
Mehrere Nationalſozialiſten waren inzwiſchen in den Saal
zurückgekehrt. Einer rief: „Sie haben das Verſailler Diktat
unterſchrieben!“
Abg. Müller=Franken erwiderte: Was ich getan, habe,
habe ich getan kraft Mandates des deutſchen Volkes, und das werde
ich jederzeit verantworten. Ich wünſche Ihnen (zu den
National=
ſozialiſten), daß Sie Ihre Taten auch ſo verantworten können!
(Beifall bei den Sozialdemokraten und in der Mitte.)
Von der Notverordnung betrachten wir einige
Teile als unvertretbar, beiſpielsweiſe die
Bür=
gerabgabe. Wir werden im Ausſchuß unſere
Aenderungs=
anträge ſtellen. Die vollſtändige Aufhebung dieſer
Notverordnung wäre aber nicht zu
verantwor=
ten, wenn nicht vorher ein Erſatz geſchaffen iſt,
weil ſonſt auch die Arbeitsloſenverſicherung verloren, wäre. In
Reichskanzlers zu. Hitler hat in der Auslandspreſſe ja
auch erklärt, daß ein von ihm geführtes Deutſchland alle
Ver=
pflichtungen peinlich genau erfüllen werde. Im Abdruck ſeines
Interviews im „Völkiſchen Beobachter” hat er freilich dieſe Sätze
weggelaſſen. (Hört, hört! links.)
Wir erwarten von der Regierung ein energiſches
Wir
demokraten Abg. Keil und für die Deutſchnationalen Abg. Dr. beantragen zu dieſem Zweck die verſchärfte Anwendung der ſchon
Seite 2
Samstag, den 18. Oktober 1930
Nummer 288
im Einkommenſteuergeſetz gegen die Kapitalflucht enthaltenen
Be=
ſtimmungen. Wir erwarten mit der Regierung, daß die
Reparationslaſten der deutſchen Wirtſchaftsnot
entſprechend herabgeſetzt werden. Dieſe Entwicklung
wird aber nicht beſchleunigt durch Stahlhelmparaden. (Lebhafter
Beifall bei den Sozialdemokraten.)
Das Programm der Nakionaiſozialiſten.
Nachdem dann Präſident Loebe die Leitung dem
Vize=
präſidenten Stöhr übergeben hatte, ſprach für die
National=
ſozialiſten der Abgeordnete Straſſer, der mit lebhaften
Heil=
rufen begrüßt wurde. Straſſer verlas zunächſt ein
ſchrift=
lich formuliertes Aktionsprogramm der Nationalſozialiſten,
deſſen einzelne Sätze von den Nationalſozialiſten mit lautem
Beifallsklatſchen aufgenommen wurden. Der deutſche
National=
ſozialismus iſt eine aus dem deutſchen Weſen entſtandene und
mit dem deutſchen Weſen verbundene Bewegung. Er will an
die Stelle des ſeit zwölf Jahren beſtehenden Syſtems der
Scham=
loſigkeit, der Korruption und des Verbrechens die ſittliche
Staats=
idee des Bismarck=Reiches wieder ſetzen. Wir wollen keinen
Bürgerkrieg, ſondern eine neue Ordnung. Die Verfaſſung kann
nicht das Ziel ſein. Das Ziel iſt die Erhaltung der Nation.
Mit uns iſt die Vernunft und die Seele des deutſchen Volkes
Wir wollen keine Reaktion, ſondern Geſundung. Wir wollen
die Erhaltung der guten Kräfte in unſerem Volke. Wir wollen
keine Judenverfolgung, aber wir verlangen die Ausſchaltung der
Juden aus dem deutſchen Leben. Wir wollen eine deutſche
Füh=
rung ohne jüdiſchen Geiſt, ohne jüdiſche Hintermänner und
ohne jüdiſchen Preſſeeinfluß. Wir wollen keinen neuen Krieg
denn wir wiſſen, daß Europa und die Welt nur geſunden
kön=
nen, wenn die führenden alten Kulturvölker wieder in ſich
ge=
ſunden. Wir ſcheuen aber den Krieg nicht, wenn er das letzte
Mittel ſein ſollte, um die deutſche Selbſtändigkeit und ſoziale
Freiheit wieder herzuſtellen. Wir wollen keine konfeſſionelle
Hetze und keine Verfolgung der chriſtlichen Kirche. Die Diener
dieſer Kirche ſollen aber ſtets bedenken, daß ſie auch der Freiheit
der deutſchen Nation dienen müſſen. Wir müſſen verlangen,
daß auch die übrigen Staaten die feierlich beſchworene
Verpflich=
tung zur Abrüſtung durchführen. Vor allem fordern wir die
Wiederherſtellung der deutſchen Ehre. Darum verlangen wir
eine Neviſion der Verträge von Young bis
Ver=
ſailles. Die Sanierung der deutſchen Finanzen kann nicht
als Vorausſetzung der Reviſion betrachtet werden. Wenn
unſere Finanzen erſt ſaniert ſind, dann können wir lange auf die
Reviſion der Verträge warten. Das deutſche Volk will Arbeit
Ordnung und Brot. (Abg. Dr. Leber (Soz.): „Und
Schau=
fenſter!“ — Heiterkeit.) Sie brauchen vielleicht Schaufenſter, um
Ihre Viſage darin zu ſehen. (Große Heiterkeit bei den
Natio=
nalſozialiſten. — Abg. Dr. Leber (Soz.) macht einen neuen
Zuruf.)
Vizepräſident Stöhr: Herr Abg. Dr. Leber, ich erſuche
Sie, nicht fortwährend provokatoriſche Zurufe zu machen.
Abg. Dittmann (Soz.): Das Wort „Viſage” haben Sie
nicht gerügt.
Vizepräſident Stöhr: Das Wort „Viſage” iſt nicht
un=
parlamentariſch. Ich bitte, meine Geſchäftsführung nicht zu
kritiſieren.
Abg. Straſſer (Nat.=Soz.) fuhr fort: Als Grundrecht
der deutſchen Verfaſſung verlangen wir die Proklamation
der allgemeinen Wehr= und Arbeitspflicht. Das
Lohnproblem iſt an dem Tage gelöſt, wo die Währung wieder
Scheidemünze geworden iſt, wo die Lohnſumme wieder die volle
Kaufkraft hat. Der Traum vom Weltinduſtrie= und
Welt=
handelsſtaat ohne Rückendeckung durch die heimiſche
Landwirt=
ſchaft iſt ausgeträumt. Wir wollen die Fortführung und
Ver=
beſſerung der deutſchen Sozialpolitik. Wir bekämpfen deshalb
die Regierungsverordnung, wonach der ärmſte Arbeiter 50 Pf.
für den Krankenſchein zahlen muß. Wir bekämpfen aber auch
die Verſchwendung, die mit den Krankenkaſſentalenten getrieben
wird. Die Sozialverſicherung ſoll nicht eine Verſorgungsanſtalt
für 10 000 ſozialdemokratiſche Faulenzer ſein. (Lebhafter
Bei=
fall rechts. — Zuruf links: „Faulenzen dürfen nur die
National=
ſozialiſten!“ — Heiterkeit.) Kapitalflucht iſt bei der
heu=
tigen Not ſoviel wie Landesverrat. Wir beantragen,
daß Kapitalflucht auch ebenſo beſtraft wird bis zur letzten
Kon=
ſeiuenz des Stranges. Wir haben das tiefſte Mißtrauen gegen
dieſes Kabinett und werden darum für jeden
Miß=
trauensantrag ſtimmen, weil wir die Politik dieſes
Kabinetts bekämpfen. Daneben haben wir noch
per=
ſönliche Gründe zum Mißtrauen gegen die Regierung. Dieſem
Kabinett gehört Dr. Wirth an, der kein anderes Ziel hat, als
in der Art eines Don Quichote den Kampf gegen die
Wind=
mühlen des Nationalſozialismus zu führen. Dann iſt da der
Außenminiſter Dr. Curtius und ſchließlich der Wehrminiſter
Groener, deſſen Amtsführung nicht die leiſeſte Idee deutſchen
Befreiungswillens erkennen läßt. Groener wird ſeine
Tätigkeit fortſetzen im Sinne des Verrats.
(Große Unruhe in der Mitte. — Rufe: „Gibt es
Reichskanzler. Dr.
keinen Ordnungsruf?”
Brüning erhebt ſich und verläßt nach einigen
Sekunden den Saal.) Die Sozialdemokraten unterſtützen
dieſe Regierung aus Angſt vor dem Verluſt der Futterkrippe
in Preußen; denn Herr Otto Braun iſt durch Brüning
einge=
ſchüchtert worden wie ein hypnotiſiertes Kaninchen.
Am Schluß der Straſſer=Rede erhoben ſich die
National=
ſozialiſten und brachen händeklatſchend in ſtürmiſche Heilrufe
aus. Als von den Kommuniſten ein Zuruf kam, riefen die
Nationalſozialiſten dreimal mit erhobenen Händen: „
Deutſch=
land erwache!”.
Vizepräſident Stöhr: Mir wird mitgeteilt, Herr Abg.
Straſſer, daß Sie dem Miniſter Groener den Vorwurf des
Eid=
bruches gemacht haben. (Abg. Straſſer: „Des Verrats!”) Ich
muß Sie dafür zur Ordnung rufen.
Als darauf der nächſte Redner, der kommuniſtiſche
Abgeord=
nete Pieck, die Rednertribüne betrat, verließen die
National=
ſozialiſten, wie auch andere Abgeordnete und ſämtliche Miniſter
den Saal. Abg. Torgler (Komm.) rief: „Auszug der Kinder
Iſraels!‟. Der Redner forderte die Aufhebung des Verbots des
Rotfrontkämpferbundes und der Antifasciſtiſchen
Jugendorgani=
ſation. Dieſe verbotenen Organiſationen beſtänden trotz aller
Verbote fort. Die kommuniſtiſchen Abgeordneten erhoben ſich
be=
dieſen Worten und brachten auf die verbotenen Organiſationen
ein dreimaliges „Rotfront!” aus.
Das Zenkrum billigk die Regierungserklärung.
Abg. Joos (Zentr.) erklärte, die Zentrumsfraktion billige
die Regierungserklärung in ihrem Ziel und in den zu dieſem Ziel
gewieſenen Wegen. Die Zeiten ſind ſo ernſt, daß eine
Auf=
hebung der Notverordnung nicht zu verantworten wäre. (Un
ruhe und Zurufe bei den Kommuniſten.) Gewiſſe Erfahrungen
in den letzten Monaten legen es uns nahe, die ſoziale
Auswir=
kung gewiſſer Beſtimmungen der Notverordnung zu überprüfen
und an ihrer Verbeſſerung zu arbeiten. Wir begrüßen es, daß
die Regierung unter Beachtung der Geſetze der Wirtſchaft
ener=
giſch auf die Senkung der Preiſe hinarbeiten will. Dabei darf
auch nicht zurückgeſchreckt werden vor Zwangsmaßnahmen, wenn
ſie notwendig werden ſollten. Es muß gelingen, die Höhe des
Reallohnes zu erhalten, wenn Regierung und Parlament auf
dieſes Ziel hin zuſammenarbeiten. Das Volk wird dieſes
Zuſam=
menarbeiten höher einſchätzen als Agitationsanträge, die nicht
ernſt gemeint ſind. Der Metallarbeiterkampf iſt ein Unglück, und
wir alle wünſchen, daß er ſo ſchnell wie möglich beendet werden
kann. Die Reichsregierung hat ſchon allein dadurch, daß ſie im
Amte blieb, das Vertrauen des Auslandes zu Deutſchland
ge=
ſtärkt. Beim Gehaltsabzug der Beamten ſoll eine Staffelung
an=
gewandt werden, die den Familienſtand berückſichtigt. In
die=
ſem Hauſe ſitzen 226 abſolute Neinſager, die
auch zu dem idealſten Programm nein ſagen
würden. Sie nennen ſich Kämpfer gegen den
Marxismus und leiſten doch Vorſchub dem
extremſten Marxismus. (Lebhafte Zuſtimmung in der
Mitte.) Mit dem bloßen Schreien gegen den
Ver=
ſailler Vertrag iſt nichts getan; es kommt darauf an, ihn
zu verändern. Die Politik beginnt da wo Herr
Straſſer aufhört. (Beifall in der Mitte, Lärm bei den
Nationalſozialiſten.) Wenn vor zwölf Jahren nicht auch
Marxiſten in den Graben geſprungen wären, dann würden Sie
heute ſolche Reden nicht führen können. Es iſt natürlich
leich=
ter, heute von Opfern zu reden, als ſie zwölf Jahre hindurch zum
Wohle des Volkes zu bringen. Mit einer Straſſer=Rede kann
man mehr Porzellan zerſchlagen, als hundert kluge Politiker
wie=
der gutmachen können. Zu verwerfen iſt jene Primitivität, die
tatſächlich Verwilderung iſt. Wenn auch die parlamentariſche
Lage ſchwer iſt, ſo muß dennoch eine parlamentariſche Löſung
verſucht werden. Eine ſolche Löſung iſt möglich. Wir werden
die Regierung unterſtützen bei der Arbeit, Deutſchland aus
chao=
tiſchen Zuſtänden wieder zur Ordnung zu führen. (Lebhafter
Beifall in der Mitte.)
Unenkwegke deutſchnakionale Oppofikion.
Abg. Dr. Oberfohren (Dntl.) rief zum rückſichtsloſen
Kampf gegen den Young=Plan auf und empfahl die von Dr.
Hugenberg geforderte Reparationsabgabe. Die Young=Plan=
Re=
viſion müſſe ſofort in Angriff genommen werden. Erſt nach der
Tributentlaſtung ſei eine innere Geſundung denkbar. Redner
lehnte die Methoden und Auffaſſungen der Außenpolitik der
Re=
gierung Brüning ab und kritiſierte die Handelspolitik, die auf
neue Grundlagen geſtellt werden müſſe. Auch in wehr= und
kul=
turpolitiſchen Fragen habe die Regierung verſagt. Zum Schluſſe
verlangte der Redner eine Regierungsbildung, die dem Votum
des deutſchen Volkes Geltung verſchafft, und ſprach der Regierung
Brüning das Mißtrauen aus. (Beifall rechts.)
Die Volksparkei fteht zur Regierung.
Abg. Dingeldey (D. Vp.) führte aus, die erſte Forderung
dieſer ernſten Zeit ſei es, daß dem deutſchen Volk mit
rückſichts-
loſer Offenheit der ganze Ernſt der Lage von der Regierung ge= „.
ſchildert wird. Die Wettbewerbsfähigkeit der deutſchen Wirt=
ſchaft iſt ſo erſchwert, daß es jetzt vor allem darauf ankommt, die „N.
Wirtſchaft von jenen drückenden Laſten zu befreien, die ihr deru ntu
Wettkampf mit dem Ausland erſchweren. Wir begrüßen ess i0
daß die Regierung nach der Erklärung des Kanzlers beſtrebt iſtt „M
an der Senkung der Selbſtkoſten unſerer Wirt.
ſchaft zu arbeiten. Nur auf dieſem Wege kann die notwendige
Senkung der Preiſe erreicht werden. Nur durch Arbeits= kann die Wurzel der Arbeitsloſigkeit niemals be
ſeitigt werden. Wenn die Sozialdemokraten die Nowerordnuns
in den weſentlichſten Punkten ändern wollen, dann erwartern
wir von der Regierung, daß ſie ſich ſolchen Aenderungen
ener=
giſch widerſetzt. Die Deutſchnationalen, die heute ſo eifrig die
Reviſion des Young=Plaus verlangen, haben vor einem Jahre
den Young=Plan vor allem mit dem Argument bekämpft, daff „
er unabänderlich ſei. Wie verträgt ſich das miteinander, (
Seh=
gutl bei der Volkspartei.) Wir haben ſchon vorher die wirtſchafty
lichen Gründe angeführt, die uns die Erfüllung des Young"
ſad drud
Planes erſchweren. (Rufe rechts: „Warum haben Sie ihn daum „
angenommen?”) Weil Sie uns keinen anderen Weg zeigen konnu .. di
ten! (Abg. Dr. Frick (Nat.=Soz.): „Dann treten Sſie doch ab
*.
dann zeigen wir Ihnen den Weg!”) Auch wenn Sie in der Re
gierung ſäßen, würden Sie nur den Weg gehen können, di ezu
Vertragsgegner durch wirtſchaftliche Argu
1
mente zu überzeugen. Eswäre aber gar nichtmög
lich, heute von Reviſionsmöglichkeiten zu ſprs Ma
chen, wenn die Franzoſen noch am Rhein ſtändem e
(Lebhafte Zuſtimmung bei der Volkspartei.) Esiſt eine ven ,10
werfliche und abſcheuliche Methode, andere z
beſchimpfen und herabzuwürdigen, obwohl ſie mirn. u
*
deſtens ſo vaterländiſch fühlen wie Sie (zu den Nationalſozic V
liſten). Wir wollen den Geiſt der Wehrhaftigkeit i 147
unſerem Volke fördern, aber wir weiſen die An:Ih
griffe zurück, die von Ihnen gegen den Reichswehn v
miniſter gerichtet werden. Der Wehrgeiſt kann in der Reichs /0e
wehr nur aufrecht erhalten werden, wenn dort der Geiſt de
Diſziplin und der Unterordnung herrſcht. Es darf nicht ven
geſſen werden, mit welcher Zähigkeit Reichswehrminiſter
Groens=
die Verſtärkung der Flotte gegen widerſtrebende Strömungen eie
des Parlaments durchgeſetzt hat. Es kommt alles darauf ar. Na
die aufbauende Zuſammenarbeit der führende
Männer aus dem Lager der Arbeitgeber und Arbein zh
nehmer zur Ueberwindung, der furchtbare
Wirtſchaftskriſe zu ermöglichen. Was der Reichskanzle
in dieſer Beziehung geſagt hat, findet unſere volle Unterſtützun
Wir erwarten, daß die Regierung ſich von ihrem Wege nicht ab
drängen laſſen wird. Würden die Nationalſozialiſten gezwurn
gen ſein, in der Reichsregierung mitzuarbeiten, ſo würde heu
ihr Redner wohl leiſer und vernünftiger geſprochen haben
(Lärm bei den Nationalſozialiſten.) Wir erwarten von der
R=
gierung, daß ſie in dieſem Winter unbeirrt durch Fraktionsein
flüſſe den Weg ruhiger Reformarbeit gehen wird.
Iu
Staaksparkei und Baneriſche Volksparkei ſtellen
Mikarbeit in Ausſicht.
Als dann Abg. Dr. Weber=Potsdam (Staatsp.) das Wo=)z die
nahm, riefen die Nationalſozialiſten: „Sie ſind ja noch gar nick. ſe und
dran, Sie haben doch keine Fraktion‟. Dr. Weber erwiderte yiden die
„Sie waren im alten Reichstag doch noch ſchwächer als w
jetzt. Dr. Weber ſchloß ſich der Meinung anderer Redner 4=0dz
daß die gegenwärtige Kriſe eine Weltwirtſchaftskriſe ſei, für
man die Regierung nicht verantwortlich machen könne. W‟
freuen uns, daß der Reichskanzler auf einen Preisabbau him Alk
wirken will. Die Kartelle müſſen unter Staatsaufſicht g/
nommen werden. (Abg. Dr. Goebbels (Nat.=Soz.): „Das iſt eirn "
zehnjährige Forderung der Nationalſozialiſten!”) Ich habe die
Nehr
m alle
ſterhe der
Forderung ſchon vertreten, als Sie noch in den Windeln lage.
(Heiterkeit.) Wir verurteilen die Kapitalflucht aufs ſchärfſte un
bedauern, daß es in der Metallinduſtrie zum Kampf gekommen.” Niet
iſt. Wenn es zum Lohn= und Gehaltsabbau kommt, dann mm
verlangt werden, daß die leitenden Perſönlichkeiten in den U
ternehmungen mit beſtem Beiſpiel vorangehen. (Beifall. —del
Abg. Dr. Goebbels (Nat.=Soz.) wird zur Ordnung gerufen, we
Menſch
er den Redner „Clown!” genannt hat.) Von den Beamten wS, )
oſch=
den ſchwere Opfer verlangt, aber wir ſind überzeugt, daß
ſie bringen werden. Die Aufhebung der Notverordnung lehnuf ?2 J0
wir ab, aber wir werden im Ausſchuß an ihrer Verbeſſerum Wten
mitarbeiten. (Rufe bei den Nationalſozialiſten: „Sie kommen /A0bung=
S
gar nicht in den Ausſchuß!‟) Das wird ſich finden. (Abg. T.,
leucht
Frick (Nat.=Soz.): „Wielange hat der Splitter noch Redezei
Abg. Leicht (Bayer. Vp.): Mit aufreizenden Reden u duEin
eingeſchlagenen Fenſterſcheiben iſt nichts zu erreichen. Das Rden (
Werim
Das Problem der Farbenphokographie gelöft?
Eine bedeutſame deutſche Erfindung. — Maxwells „Theorie der
drei Grundfarben” — Naturgetreue Bilder.
Eine Kopie anſtatt drei.
Das Beſtreben, Bilder in natürlichen Farben herzuſtellen,
iſt ſo alt, wie die Photographie ſelbſt. Der berühmte Phyſiker
Maxwell hat im Jahre 1861 die theoretiſchen Grundlagen für
die Farbenphotographie in ſeiner „Theorie der drei
Grundfar=
ben” geſchaffen. Er wies darauf hin, daß es gelingen müſſe
die Farbe eines Objektes auf photographiſchem Wege mit Hilfe
von Lichtſiltern in ihre drei Grundfarben rot, grün und blan
zu zerlegen und ſie wieder zu einem naturgetreuen Bilde des
Originals zuſammenzuſetzen. Durch die Entdeckung von H.
Vogel im Jahre 1878, wonach die photographiſchen Platten durd
die Beimengung kleiner Mengen beſtimmter Farbſtoffe zum
Bromſilber ihre Empfindlichkeit für rote und gelbe Strahlen,
alſo für Strahlen von größerer Wellenlänge bedeutend ſteigern
können, wurden die Theorien Maxwells praktiſch möglich. Trot
einer Fünfzigjährigen Entwicklung iſt die Farbenphotographie
bisher noch nicht ſehr weit gekommen. Mit Hilfe von farbigen
Lichtfiltern wurden nicht nur auf gewöhnlichen photographiſchen
Platten, ſondern auch auf Filmen farbige Bilder erzeugt. In
Amerika, und in letzter Zeit auch in Deutſchland, iſt man dabei
kinematographiſche Bilder farbig herzuſtellen. Bisher hat es
ſich aber gezeigt, daß die Technik alle Widerſtände noch nicht
reſtlos beſeitigt hat. Nun wird aus München gemeldet, daß
es dem Ingenieur Franz Piller gelungen iſt, ein befriedigendes
Syſtem der farbigen Pbotographie zu erfinden. Er benutzt dazu
eine eigenartige Platte, durch die allem Anſcheine nach die
bis=
berigen Schwierigkeiten der Aufnahme und Kopie der
Farben=
photographien beſeitigt ſind. Die Aufnahmeplatte iſt
panchroma=
tiſch und mit einem Linien=Farbraſter verbunden, der in die drei
Grundfarben rot, grün und blau zerlegt iſt. Bei der Aufnahme
werden die natürlichen Farben nur von den den betreffenden
Farben entſprechenden Linien des Farbraſters durchgelaſſen, alſo
die blauen Farben von den Blaulinien uſw. Während bisher
von einem Gegenſtand mit gleicher Einſtellung hintereinander
drei Negative bergeſtellt werden mußten, und dieſe drei
Nega=
tive entwickelt und fixiert werden mußten, um unter größten
Schwierigkeiten ein einziges Farbbild zuſammenſetzen zu kön
nen, gibt es bei dem neuen Verfahren nur ein einziges Negativ
Das bedeutet naturgemäß einen bedeutenden Fortſchritt und
eine weſentliche Erleichterung und Vervollkommnung des
bis=
herigen Verfahrens. Dieſes Negativ enthält nämlich feine
Linien, die die Farben des Objektes in ihren Grundwerten
darſtellen, alſo die Möglichkeit einer farbigen Kopie durch ein
Negativ ergeben. Die Kopie iſt dem Verfahren angepaßt und
mit Hilfe ſehr ſinnreicher Einrichtungen kann man die beſten
farbigen Bilder herſtellen, die den Vorzug der Natürlichkeit
auf=
weiſen ſollen. Die neue Methode iſt auch für Kinematographenbilder
geeignet, da die Belichtungszeit nicht geändert iſt. Die
bis=
herigen Farbfilme waren nicht nur wenig naturgetreu, ſondern
boten auch bei der Aufnahme und Herſtellung große
Schwierig=
keiten, die das Verfahren verteuerten. Bei mehreren Syſtemen
beſtand fernerhin der Nachteil, daß die farbigen Teile nicht gut
deckten. Es entſtanden alſo ſehr ſtörende farbige Ränder. Durch
einen beſonderen Apparat ſollen jetzt dieſe Nachteile behoben
ſein, da dafür geſorgt iſt, daß durch einen neuartigen
Kopier=
rahmen die Deckung ganz einwandfrei erfolgt. Der
Hauptvor=
zug des neuen Verfahrens beſteht aber darin, daß ſeine
Hand=
habung ſehr einfach iſt. Die Praxis wird zeigen, ob ſich
tatſäch=
lich alle dieſe Vorteile in der neuen Erfindung vereinigt finden,
denn ihre Verwirklichung war bisher das unerreichte Ziel aller
Erfinder, die ſich damit beſchäftigten, das Problem der
Farben=
photographie zu löſen.
1.
Von indiſcher Nakurlehre.
Die kleine inhaltsreiche Schrift von Weckerling gibt eine Darſtellung
der Lehre von den drei Grundkräften im Körper, wie dieſelbe aus
älte=
ſter indiſcher Anſchauung überkommen iſt und als Grundlage der
geſam=
ten Krankheits=, ja Menſchen= und Naturlehre noch heute von modernen
Hindu=Aerzten vertreten wird, mit denen der Verfaſſer, Arzt un
Sanskritkenner, in Verbindung ſteht. Nicht unwahrſcheinlich, aber ohne
Vollſtändigkeit und Beweiskraft iſt der einleitende Verſuch nachzuweiſen,
daß die Griechen Pythagoras und Hippokrates aufs ſtärkſte und bis zu
geiſtiger Abhängigkeit von Indien beeinflußt waren. Der größere Teil
und die eigentliche Abſicht der Arbeit geht darauf aus, die Tridoſa=Lehre
mit der modernen europäiſchen Medizin, insbeſondere der Lehre von den
inneren Abſonderungen (Endokrinologie) in Beziehung zu ſetzen und
von hier aus erſtmalig europäiſch zu verſtehen. Man erhält von ſolchem
Verſuch zum mindeſten den Eindruck, daß Indien, in deſſen
philoſophiſch=
wiſſenſchaftlichen Syſtemen ſich genaueſte Beobachtung mit kühnſter,
weiträumigſter Spekulation eint, auch ſeiner Heilkunde eine großartig
biologiſche Theorie zugrunde gelegt hat, um die wir uns heute ober.
halb aller Einzelfächer auch in Europa bemühen.
Dieſe Lehre von den drei Säften, für die Schleim, Galle. Wind nur
als uneigentliche Ausdrücke verſtanden werden dürfen, ſpielt eine
wich=
tige Rolle in dem ſchönen und reichhaltigen Material, das uns H.
Zim=
mer über indiſche Naturanſchauung, Zoologie, Tierpſychologie und
=medizin ausgebreitet hat. Den Kern des Buches bildet die Ueberſetzung
eines Textes. Spiel um den Elefanten” und Auszüge aus dem großen
Corpus der Elefantenmedizin „Das Wiſſen vom langen Leben des
Elefanten”. Auch wer des Indiſchen nicht mächtig iſt, ſpürt an der Kraft
*) Die Tridoſa=Lehre in der indiſchen Medizin. Von Dr. med. Dr.
phil. Adolf Weckerling. J. Kauffmann Verlag, Frankfurt a. M.
55 Seiten. — Spiel um den Elefanten. Ein Buch von indiſcher Natur
Von Heinrich Zimmer. Verlag von R. Oldenbourg, München. 184
Seiten, 10 Abbildungen.
und Schönheit der Uebertragung, daß hier liebevolle Vertiefung in d.
Geiſt der fremden mit meiſterhafter Erfaſſung der eigenen Sprache 3
ammenwirkt. Die Texte ſind ſichtlich Zuſammenfaſſungen jahrhun
dertealter Beobachtung und Erfahrung; ſie ſprechen von Fang ur
Pflege des Elefanten, von ſeiner Behandlung nach Tages= und Jahré
zeiten, von den verſchiedenen Merkmalen ſeines Weſens, von den Beiche.!
ſeiner Lebensalter, ſeinem Liebesleben, von ſeinen natürlichen Beon
gungen, ſeinen Krankheiten, ſeinem Verhalten in der Gefangenſche‟
WSahe
ie
uſw. Die Grundlage für Pflege und Heilkunſt bildet eine ſehr a.2Mn
gebaute Typologie, die nach mehreren ſich überſchneidenden Geſichtspur” ? änr
*
ten einteilt: teils Entſprechungen zur Typologie der Frau und de
Temperamentsunterſchieden aufweiſend, teils an die vier Ordnungen d.
„Maliſe
Kaſten ſich anlehnend, zum größten Teil auf der Grundlage der eck
vgen
und ihres Zuſammenwirkens beruhend. Damit iſt als Vorausſezm
der Heilkunſt eine Konſtitutionslehre für den Elefanten gegeben, wie
ſie nicht einmal für den Menſchen haben. Charakteriſtiſch auch hier
Ineinander von rationaler, ſorgſamer Beobachtung und magiſch=ſpe.
Ge
lativem Prieſterwiſſen. In einem ausgedehnten Vor= und Nachſt Bed
rundet der Verfaſſer dieſe Ueberlieferungen zu einem Geſamtbild von —
Or
Stellung des Elefanten im indiſchen Leben, in Mythus und Legende ab
ergänzt es durch manche Mitteilung der Alten und Fabeln mittelall—
licher Tierbücher, ſo daß jeder, der die unverhohlene Liebe des L‟
faſſers zu dem gravitätiſchen und intelligenten Dickhäuter teilt,
Dr. N
Buch mit Genuß leſen wird.
Kunft., Wiſſenſchaft und Leben.
Rieſenerfolg Kleibers in New York. *
hieſige Gaſtſpiel Kleibers ſcheint, nach dem Erfolg des drimh
Abends zu urteilen, das Hauptereignis der diesjährigen Ma
ſaiſon zu werden. Tiefen Eindruck machte am Donnersiae
geradezu geniale Wiedergabe von drei Teilen aus der in Amel
noch unbekannten Oper „Wozzeck”. Beachtlichen Beifall ſſ."
ferner „Stoelzels concerto grosso”, Schumanns herrliche „Nc
niſche Symphonie” ſowie Teile aus dem „Roſenkavalier”
Strauß bildeten den Höhepunkt des Konzertes. Kleibel
ſeine Muſiker wurden immer wieder hervorgerufen.
C. K. Tutanchamons Grab wird „geräumt‟. Die len
Arbeiten zur völligen Aufräumung des Grabes von Tutanchan
ſind jetzt im Gange. Der Eingang zu der Grabkammer
erweitert, damit die Wände der Schreine, die den Sarko/s
umſchloſſen, im Ganzen herausgebracht werden können.
ſind mit Inſchriften aus dem Totenbuch bedeckt und mit *
überzogen, aber ſehr zerbrechlich, da das Holz zuſamſie
geſchrumpft iſt. Der Sarkophag ſelbſt wird in dem ihn ſchln
den Holzkaſten herausbefördert werden. Der letzte koſſe.
Gegenſtand, der außerdem noch zu bergen iſt, iſt die wundeſ..
Alabaſtervaſe, die die einbalſamierten Eingeweide des Pha‟—
enthält. Die Arbeiten werden noch im Laufe dieſes Jahres e
endet, ſo daß das Grab ganz leer ſein wi.d, wenn der Touf!ſ
ſtrom im Januar ſich hierher ergießt.
ſrummer 288
Samstag, den 18. Oktober 1930
Seite 3
porogramm der Regierung warten wir ab, aber in der
An=
nd gung ſind einige Punkte, gegen die wir Bedenken hegen.
Gien die Aufhebung der Notverordnung ſprechen wichtige
Gude, aber an der Verbeſſerung einzelner Beſtimmungen
wlem wir mitarbeiten. Das Schuldentilgungsgeſetz müſſen wir
grehmen, wenn wir das Reich nicht zum Bankerott treiben
vleri. (Rufe bei den Nationalſozialiſten: „Wir ſind ja ſchon
oierott!”) Leicht fortfahrend: Sie (zu den Nationalſozialiſten)
ſuhe n ja reine Kataſtrophenpolitik. Dem deutſchen Volke ſind
mu Opfer auferlegt, die es auf die Dauer nicht tragen kann.
deurn iſt die Reviſion der Reparationsbeſtimmungen unbedingt
wendig. Sie liegt auch im Intereſſe des Auslandes. Die
wirt=
ötliche Sanierung iſt die Schutzwehr gegen die Radikaliſierung.
herfe von den Nationalſozialiſten.) Jawohl, wenn wir
wirt=
ſätlich geſund wären, dann würden Sie nicht ſo zahlreich hier
(Lebhafte Zuſtimmung.) Dem Unweſen der Kartelle und
Iſts muß begegnet werden. Es darf nicht mehr ſo weitergehen,
die Kartelle zwangsweiſe die Mindeſtverkaufspreiſe
ſtabili=
ſ ſan. Wir brauchen auch einen Schutz land= und
forſtwirtſchaft=
fhr Produkte gegen das Ausfuhrdumping mancher Länder. Die
vu zu große Spanne zwiſchen Erzeuger= und Verbraucherpreiſen
Aiden Agrarprodukten muß verhindert werden. Mit größerem
Tcdruck ſollte gegen die Steuerhinterziehungen von
Großkapita=
r eingeſchritten werden. Der Redner wandte ſich dann ſcharf
een die Nationalſozialiſten und ſchloß: Sie ſchwören auf das
mnkreuz, aber es iſt doch nur eine Verſtümmelung eines uns
ahvürdigen Zeichens, und in dieſem Zeichen werden wir ſiegen!
9 fall.)
Auf Vorſchlag des Präſidenten wurde dann die Fortſetzung der
urrache auf morgen vertagt.
Hierauf folgte die zweite Beratung der Vereinbarung mit
inland wegen Aenderung der Butter= und Käſezölle im
deutſch=
mſchen Handelsabkommen. Gegen die Stimmen der
Sozial=
ewkraten und Kommuniſten wurde das Abkommen in erſter und
ſtter Beratung angenommen.
Die dritte Beratung wurde um 19.15 Uhr auf Samstag,
hr. vertagt. Auf der Tagesordnung der Samstagsſitzung
ſtüeh auch die dritte Beratung des Schuldentilgungsgeſetzes und
ortſetzung der Ausſprache über die Regierungserklärung.
Tie Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei hielt am
ntag abend eine Sitzung ab, in der der Abg. Dauch mit
Vertretung des Fraktionsführers Dr.
Sſtolz während der Dauer von deſſen
Abweſen=
ihe hlet beauftragt wurde. Die Wahl des
ſtellver=
eſtenden Fraktionsvorſitzenden wurde ver=
In der Sitzung wurde mitgeteilt, daß ſeitens der Deut=
Staatspartei der Gedanke einer techniſchen
Arbeitsgemein=
mit der Deutſchen Volkspartei erörtert worden ſei. Ueber
Frage ſollen am Samstag weitere Verhandlungen ſtatt=
Haft
Frakkionsſitung der 2.B.B.
der Binanzausſchuß des Heſſiſchen Landlages
Hugeſtern die ihm vorliegende Arbeit zu Ende geführt. In
dürMehrzahl handelte es ſich um Eingaben und Bittſchriften,
dilein allgemeinen kein allgemeines Intereſſe beſitzen. Eine
ſüiſt gbe der Verbände der Krankenkaſſen in Heſſen=Darmſtadt
n die Gewerbeſteuerpflicht der Aerzte, Zahn=
und Dentiſten wird abgelehnt. Auch in Preußen iſt
in=
ſoihen die Gewerbeſteuerpflicht für die freien Berufe
ein=
hrt. — Der Ausſchuß erſucht die Regierung, auf eine
Ein=
des Oberbürgermeiſters von Worms hin, durch die Auf=
Abehörde eine Nächprüfung der Einſtufung von
mten und der Nebenbefchäftigung der Penſionäre
vorneh=
zu laſſen. Dies wird von der Regierung zugefagt.
Eüch die Regierungsantwort, die teilweiſes Entgegenkommen
ſürkahmen der beſtehenden Vorſchriften erweiſen will, findet
Eingabe des Rentnerbundes Darmſtadt zur
Zwhabung des Sondergebäudeſteuergeſetzes im Hinblick auf
dünMietzuſchuß ihre Erledigung. — Abgelehnt wird die
Ein=
des Reichsverbandes der deutſchen Hotels, Reſtaurants
myverwandter Betriebe, die Saiſonbetriebe nur für
auer der Saiſon zur Beſteuerung insbeſondere die
Grund=
tſiu heranziehen. — Vom Reich iſt der Sommerdamm=
Waſſer=
giſſenſchaft zur Entwäſſerung des Kornſandes
ehn Darlehen von 10 000 RM. zu 4½ Prozent auf die Dauer
b5 Jahren gewährt worden, damit die noch ausſtehenden
Mahiten beendet werden können. Heſſen muß entſprechend den
Getebungsvorſchriften die Rückbürgſchaft übernehmen, die
ein=
müſtg erteilt wird. — Am Schluß der Beratungen erſucht Abg.
ErLeuchtgens=Lbd. die Regierung, alsbald die Grundlage
Einführung der Bürgerabgabe in den
heſ=
ſhen Gemeinden zu ſchaffen, denen die Erhebung dieſer
Stzer im Rahmen der Reichsnotverordnung zugeſprochen iſt.
Skreikverfäche in lebenswichkigen Bekrieben.
Berlin, 17. Okt. (Priv.=Tel.)
Was vorausgeſagt wurde, tritt bereits ein. Die Kommuniſten
benutzen den Berliner Metallarbeiterſtreik, um im Trüben zu
fiſchen. Sie haben bereits energiſche Verſuche unternommen, um
auch in lebenswichtigen Betrieben eine Streikbewegung zu
inſze=
nieren. Das iſt im Großkraftwerk Klingenberg beobachtet
wor=
den, worauf werksfremden Elementen der Zutritt verboten
wurde. Doch bleibt abzuwarten, ob ihre Propaganda für eine
Stromabſchneidung Früchte tragen wird. Gleichzeitig will man
auch Lebensmittelbetriebe ſtillegen. Ein derartiger Verſuch iſt
bei einer großen Milchbelieferungsfirma unternommen worden,
die von Kommuniſten belagert worden iſt und deren
Milch=
wagen angehalten und umgeſtürzt wurden. Es kommt weiter
hinzu, daß die Kommuniſten offenbar auf ähnliche Zwiſchenfälle
wie am 1. Mai 1929 ſtarten. Sie haben ſich die
Kommuniſten=
viertel in Neu=Kölln und dem Wedding zu Demonſtrationen
aus=
geſucht. In der vergangenen Nacht iſt in der berüchtigten
Kös=
liner Straße auf die Polizei ein Feuerüberfall verübt worden.
Auch heute mußte die Polizei wiederholt mit dem Gummiknüppel
einſchreiten. So macht ſich eine zielbewußte Hetze bemerkbar, die
darauf abzielt, einen Generalſtreik zu provozieren. Eine
kommu=
niſtiſche Reichstagsabgeordnete, Frau Mildenberg, wurde
bereits auf friſcher Tat verhaftet.
Ausſprache über das Finanzprogramm der Reichsregierung und die Kreditnol im Großhandel.
Berlin, 17. Oktober.
Der Reichsverband des deutſchen Groß= und Ueberſeehandels
iſt heute hier zu einer Tagung zuſammengetreten, die geſtern in
einer Präſidial= und Vorſtandsſitzung unter eingehender
Aus=
ſprache über die Geſamtlage des deutſchen Großhandels
vorbe=
reitet wurde. In der heute vormittag abgehaltenen Sitzung des
Reichsausſchuſſes wurde vor der öffentlichen Volltagung das
Finanzprogramm der Reichsregierung und die Kreditnot im
Großhandel erörtert.
Zum Thema „Das Finanzprogramm der
Reichs=
regierung” hielt als Vertreter der Reichsregierung
Mini=
ſterialdirektor Dr. Zarden das einleitende Referat.
Steuer=
erhöhungen ſeien nicht mehr tragbar. Die Geſundung der
Reichs=
finanzen, wolle die Reichsregierung dadurch erzielen, daß erſtens
die Einnahmen mit äußerſter Vorſicht geſchätzt würden, zweitens
Erſparungen auf perſonellem und ſachlichem Gebiet in
erheb=
lichem Ausmaß vorgenommen würden, drittens die Koſten der
Arbeitsloſenverſicherung vom Reichsetat abgetrennt würden,
un=
ter gleichzeitiger Vorbereitung einer grundlegenden Reform der
Arbeitsloſenverſicherung, viertens die im Etatsjahr 1931 auf
ein Mindeſtmaß herabgeſetzten Ausgaben für die Dauer dreier
Jahre in Reich, Ländern und Gemeinden keine Erhöhung
er=
fahren dürften, vielmehr alle etwa durch Eingang höherer
Einnahmen erzielten Ueberſchüſſe zu ſteuerlicher Entlaſtung
ver=
wendet werden müßten. Miniſterialdirektor Dr. Zarden kam
ſodann auf, die die Länder= und Gemeindeetats berührenden
Fragen des Finanzplanes zu ſprechen und erörterte im Anſchluß
daran die Probleme der Vereinfachung des Steuerſyſtems,
wo=
bei er bemerkenswerte Vergleiche zwiſchen deutſchen und
eng=
liſchen Verhältniſſen zog. Schließlich ging er noch kurz auf die
vorgeſehene Realſteuerſenkung in Verbindung mit den neuen
Methoden der Finanzierung des Wohnungsbaues ein.
Als zweiter Redner ſprach das Mitglied des
Rechtsaus=
ſchuſſes des Reichsverbandes des Deutſchen Groß= und
Ueber=
ſeehandels Rechtsanwalt Dr. Leppold Samolewitz=Berlin über
„Kreditſchutznot im Großhandel”. Seine
Ausfüh=
rungen fanden ihren Niederſchlag in einer Entſchließung des
Reichsausſchuſſes, in der eine unverzüglich in Angriff zu
neh=
mende Ausgeftaltung des Kreditfchützrechtes gefordert und eine
Reihe von Fragen aufgeführt wird, die zur beſſeren Sicherung
des Warenkredits einer vordringlichen Behandlung bedürfen.
Gefordert wird u. a. eine Reform der Beſtimmungen des
Ver=
gleichsverfahrens, eine erhebliche Heraufſetzung und
Sicherſtel=
lung der Mindeſtquote, Aenderung des Syſtems der
Sicherungs=
übereignung, Einführung des Kreditpfandrechtes, Schaffung des
Straftatbeſtandes der Krediterſchleichung ſowie im
Zwangs=
vollſtreckungsberfahren Wiedereinführung der freien
Gerichts=
vollzieherwahl und Neuregelung der Gebührenordnung.
Die Tagung fand heute vormittag ihre Fortſetzung in einer
Mitgliederverſammlung, zu der außer den Vertretern des
Groß=
handels zahlreiche Vertreter der Reichsregierung und der
Länder=
regierungen ſowie der befreundeten Spitzenorganiſationen
erſchie=
nen waren. Sie alle wurden vom Geh. Kommerzienrat Dr. Louis
Ravené, dem Präſidenten des Reichsverbandes, herzlich begrüßt.
Er führte in ſeiner Eröffnungsanſprache weiter etwa
folgen=
des aus:
In den zwei vergangenen Jahren iſt es dem deutſchen
Groß=
handel in den meiſten Zweigen einfach erbärmlich gegangen. Es
iſt nicht richtig, wenn man ausſchließlich die weltwirtſchaftliche
Bewegung als entſcheidenden Faktor in Rechnung ſtellt. Die
bis=
her ſtark ſozialiſtiſch durchſetzte Wirtſchafts=, Finanz= und
Sozial=
politik tragen die Verantwortung für die Lage. Der
Grund=
gedanke des Programms der Reichsregierung iſt zweifellos rich=”
tig, denn nur und allein mit äußerſter Sparſamkeit und unter
Be=
ſeitigung der wirtſchaftsſchädlichen Steuern, nur durch eine völlig
veränderte öffentliche Finanzpolitik, nur durch eine völlige
Neu=
ordnung der öffentlichen Finanzen, auch ſeitens der Länder und
Gemeinden, und durch radikale Ausgabenſenkung kann vielleicht
noch in letzter Stunde eine Geſundung ſich anbahnen. Wir müſſen
aber die heutige Tagung dazu benutzen, um vor aller
Oeffentlich=
keit darauf aufmerkſam zu machen, daß die Senkung der
öffentlichen Laſten, wie ſie in dem Programm der jetzigen
Regierung vorgeſehen iſt, uns nach wie vor völlig
unge=
nügend zu ſein ſcheint.
Es iſt keine Parteipolitik, die wir hier treiben. Uns ſoll jede
Regierung, die den Mut und die Energie haben wird, den harten”
Schnitt, der uns bevorſteht, ſo radikal zu machen, daß die
Opera=
tion nicht wiederholt zu werden braucht, außerordentlich
willkom=
men ſein. Das offenbar falſche Syſtem einer überſteigerten
Zen=
traliſierung bei gleichzeitig verminderter Verantwortlichkeit wird
aber durch die letzten Reformvorſchläge nicht entſcheidend genug.
berührt. Es muß eine Selbſtverwaltung hergeſtellt werden, die
darin beſteht, daß diejenigen, die über die Ausgaben beſchließen,
nicht nur auch über die Einnahmen zu beſchließen haben, ſondern
dieſe auch vor allen Dingen ſelbſt mittragen müſſen. Es iſt unter
dieſem Geſichtspunkt deshalb von uns außerordentlich bedauert
worden, daß eine variabel geſtaltete Bürgerabgabe in dem
jetzi=
gen Programm der Reichsregierung offenbar nicht mehr als ein
unbedingt erforderliches Erziehungsmittel eingeſetzt worden iſt.
Wir vermiſſen im übrigen den Grundſatz, daß mit der
Beſteue=
rung, namentlich ſoweit ſie mit beſtimmten Objekten
zuſammen=
hängt, eine vernünftige Höchſtgrenze nicht
über=
ſchritten werden darf. — Und noch ein Wort zur
Han=
delspolitik. Wir ſind der Meinung, daß bei aller Anerkennung
der Not unſerer Landwirtſchaft eine völlige Unterbrechung des
Syſtems der deutſchen Handelspolitik keinesfalls in Frage
kom=
men darf.
Eine überſpannte Agrarpolitik hat bereits in
europäiſchen Ländern zu Boykottbewegungen geführt, die
inzwi=
ſchen allerdings, und nicht zumindeſt durch den Proteſt des
Reichsverbandes des deutſchen Groß= und Ueberſeehandels,
be=
ſeitigt worden iſt.
Weit mehr noch als der Exporthandel iſt der geſamte
Ein=
fuhrhandel durch die geſetzgeberiſchen Maßnahmen, der letzten
Monate in arge Bedrängnis gekommen. Alles, was im
In=
tereſſe der Landwirtſchaft geſchehen kann, wird von uns gern
und warm vertreten werden. Aber auch die Landwirtſchaft muß
auch an die Exiſtenzmöglichkeit anderer Berufszweige denken.
Mit größter Vorſicht ſollte man an Verhandlungen mit
an=
deren Staaten, mit denen bereits Zollbindungen beſtehen,
her=
angehen. Von einer Kündigung unſerer Handelsverträge darf
keine Rede ſein, noch viel weniger aber von einem Bruch des
deutſchen Meiſtbegünſtigungsſyſtems. Zur Reparationsfrage
ſagt das Regierungsprogramm nichts. Die
wirtſchaft=
lichen Vorausſetzungen, unter denen der
Young=Plan entſtanden iſt, ſind inzwiſchen
über den Haufen geworfen worden. Die
Er=
zwingung deutſcher Zahlungen hat zu einer
offen=
ſichtlichen Störung der Weltmärkte
beigetra=
gen. Wir können auch heute nur ſagen, ſo wie wir das immer
ausgeſprochen haben, daß es für Deutſchland einfach
unmöglich iſt, die bisherige Belaſtung zu
tra=
gen, wenn nicht alles in ſehr gefährliche
Bah=
nen treiben ſoll. Dr. Ravene wies weiter auf die
Not=
wendigkeit von Reformen auch im Großhandel ſelbſt hin.
Wragsabend der Freien Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft.
die letzte Tagung der Schule der Weisheit beſchloß Leo
Fütſen ius, der „Widerentdecker Afrikas”, außerprogrammäßig
mntzſeiner in lyriſch ſchöner Form gegebenen geiſtigen
Ausdeu=
tun der Mythen und Sagen aus dem Afrika von über drei
eitauſenden vor Chriſti, wie ſie ihm aus den jüngſten
Aus=
gugngen und aus Erzählungen der Prieſter erſtanden. Geſtern
allth gab der berühmte Forſcher auf Einladung der Freien
Lite=
rolzh=Künſtleriſchen Geſellſchaft” einem größeren Kreis von
Zu=
hoheen Gelegenheit, eingehender ſich mit der ungeheuren
kultu=
relle Bedeutung der Ausgrabungen und Erforſchungen der
Müſen von etwa 400 Tempeln in Süd= und Nordafrika,
inſon=
decit des Zimbabwe=Tempels und der in dieſem gefundenen
prAſtoriſchen Malereien und Plaſtiken zu befaſſen.
Frobenius ſprechen zu hören in ſeiner Art, die ein ſo eigenes
Geenſch iſt von kämpferiſchem Temperament und lyriſcher Weich=
Amit einer ganz kleinen Doſis unaufdringlichen Dozierens
ſu en gleich ethiſcher, wie äſthetiſcher Genuß. Ihn auf ſeinen
ind urückliegende Jahrtauſende führenden Gedankengängen zu
beAiten, faſt Gottesdienſt. Es iſt von kriſtallener Klarheit und
S Vorwurf gegenüber ganzen Generationen von Forſchern
UnAWiſſenſchaftern verſtanden — unmißverſtändlich, wenn er
eiehch die Tatſache regiſtriert, daß etwa um die Mitte des
varen Jahrhunderts ein berühmter Geograph erklärte, wir
wſin von Afrika alles, mehr als von ziviliſierten Gegenden und
BAnn, während man im Grunde nichts wußte. Daß einfach
unhimmer der Unterſchied gemacht wurde zwiſchen
Kultur=
aturvolk, mit dem Reſultat, daß das ganze große
Aeha mit Kultur eigentlich ſo gut wie nichts zu tun hat.
hwenn er dieſe Tatſache einfach als Denkfehler bezeichnet,
DSman ſich damit begnügte, zu urteilen nach dem, was iſt, ohne
Neuſicht zu nehmen auf die Umwandlungsmöglichkeiten! Dabei
„auch die Ruine Zimbabwe bekannt; man erzählte, dank der
cungen in erſter Linie eines Deutſchen, daß hier viel Gold=
Dha gefunden wurde, auch Rohgold, und begnügte ſich mit der
Ache, hier das ſagenhafte Ophyr gefunden zu haben. Man
iote ſich zum zweiten mit der Feſtſtellung, daß die
Zim=
heRuine ein Tempel war, der etwelchen Kulten zu dienen
ReA was durch Erzählungen von Prieſtern feſtgeſtellt wurde,
an begnügte ſich zum dritten mit der Feſtſtellung der Tat=
ADaß die hier gefundenen Malereien und Reliefs
Buſch=
eerkunſt darſtellten. Niemand dachte daran, nachzuforſchen,
Ayo ſo viel Gold, Kupfer und Zinn gefunden wurde,
um=
neiche Minen vorhanden ſein mußten, niemand daran, den
enr und Erzählungen der Prieſter von den religiöſen
Ge=
n nachzuforſchen, niemand auch, die Buſchmännerkunſt nach
Mmirklichen Urſprung und ihrer letzten Dentung zu erforſchen.
Dieſe drei forſcheriſchen Unterlaſſungsſünden verſchulden, daß
erſt heute die ungeheure kulturelle Bedeutung Afrikas erkannt
wurde. Heute ſind etwa 400 Ruinen aufgedeckt, und mit großer
Wahrſcheinlichkeit werden noch weitere hundert ausgegraben
wer=
den, und jeder Spatenſtich bringt der Erkenntnis näher, daß
alles, was wir ſind und können nicht unſer iſt, daß alles ſchon
einmal war und auch wir nur auf dem weiterbauten und
forſch=
ten, was vor uns geſchaffen, was vor unſerer ſchon
Kul=
tur war.
Und an dieſe Feſtſtellungen reihte Leo Frobenius in einer Reihe
inſtruktiver Lichtbilder die Reſultate ſeiner Forſcherarbeiten
und ihrer Ergebniſſe, die ſich nicht begnügten, auszugraben und
Fundſtücke aneinanderzugliedern, ſondern die — darin liegt ihre
wiſſenſchaftliche Größe — ihrem geiſtigen Urſprung nachging,
mit dem Erkennen des Wiſſenden, der Kombinationsgabe des
Künſtlers und des ethnologiſchen Forſchers. Und beweiſt in
Ver=
bindung mit dieſen Ergebniſſen und den Mythen und Sagen und
den Bildern, daß es ſich hier um eine einzige, geſchloſſene große
Linie kulturellen Lebens und Seins handelt, die vom hohen
Nor=
den Finnlands bis zu Südafrika geht, und daß es ein
gewal=
tiger Irrtum war, daß unſere Kulturgeſchichte ihre Grenzen
fand bei Aegypten-Babylon. Wir ſehen heute weit
über dieſe Grenze hinaus in eine Kultur, die
ſchon alles hinter ſich hat, was wir heute als
Kultur empfinden. Wir lernen verſtehen, daß wir uns
ſelbſt nicht erkennen können, wenn wir nicht lernen zu erkennen,
was Kultur iſt. Jedenfalls kein hiſtoriſcher Begriff!
Lang=
ſam nur dringt die Menſchheit vor zum Ur des Seins. Vielleicht
gelingt es, bis zur Wurzel des Wiſſens zu dringen, wenn wir
langſam weitergraben. Das Letzte und Größte können wir nur
erfaſſen in der Ergriffenheit, nicht im Begreifen! Zu
einem aber verpflichten uns immer wieder die Forſcherergebniſſe
und Erkenntniſſe, unſere europäiſche Arroganz beiſeite zu laſſen
und uns langſam daran zu gewöhnen, daß es Dinge gibt, die
man nicht vollſtändig erkennen lernt, daß es nicht immer große
Schickſale waren, die die Zukunft geſchaffen haben, daß der Menſch
nie wiſſen kann, welche Kulturwerte gerade eine Notzeit ſchaffen
kann, deren Bedeutung erſt eine ferne Zukunft erkennt.
MI. St.
Die Lindenoper brachte. Fürſt Jgor”, das
außerordent=
lich melodiſche und farbenbunte Werk des 1887 verſtorbenen
Kom=
voniſten Alexander Porfirjewitſch Borodin, dem hochbegabten
Vertreter der ſogenannten jungruſſiſchen Schule von anno
dazu=
mal. Dieſe einzigſte ſzeniſche Arbeit des Sinfonikers blieb
unvoll=
endet; Rimſki=Korſſakow und Glaſunow, geſtalteten ſie
bühnen=
fertig. Aufführung und Ausſtattung der Erſtaufführung in der
Staatsoper des wertvollen muſikaliſchen Werkes würdig.
Im Theater des Weſtens ließ man wieder einmal
Zeittheater” über ſich ergehen. Hans J. Rehfiſch nennt ſein
Werk. „Breſt=Litowſk”, das „Drama des europäiſchen
Frie=
dens”. Man hat — wie bei dem Stück des hisher nicht enthüllten
Unbekannten, Herrn Müller im Deutſchen Theater — wieder das
bedrückende Gefühl, im Panoptikum zu ſitzen und nicht gerade
aktuelle Leitartikel zu hören. Zum Teil nicht unwirkſam, aber
ſtark ermüdend. Ein kleiner Anſatz zum geſchichtlichen
Charak=
terdrama iſt wohl vorhanden, leider bleibt es aber zuguterletzt bei
einem beinahe tendenzlos dialogiſierten, regiſtrierenden Bilder
bogen ohne dramatiſche und weltanſchauliche Generallinie. Auf
jeden Fall iſt das Stück unvergleichlich beſſer gemacht als jenes
andere des Herrn Müller; gute Aufführung verhalf ihm auch zu
einigem Erfolg.
Der bekannte Verteidiger Max Alsberg ſchrieb in
Ge=
meinſchaft mit Otto Ernſt Heſſe einen Dreiakter „
Vorunter=
ſuchung” der ſich — im Renaiſſance=Theater aus der
Taufe gehoben — gegen die heutigen falſchen Methoden der Juſtiz
richtet. Ein ziemlich mißlungenes Tendenzſtück, aber ein
gut=
gemachter Reißer, den das Publikum begeiſtert beklatſchte.
André v. Kün.
Paul Ernſt: Erdachte Geſpräche. 430 Seiten. In Buckram 10,50 RM.
München 1930. Georg Müller Verlag.
Ein philoſophiſches Buch. Seine Themen ſind: Das Glück, der Ruhm,
die Macht, Religion und Moral. Don Juans Dämonie, das Gebet, der
Sohn, der Tod Firduſis, das Handeln des Dichters, Idealismus und
Poſitivismus, die Raſſe, der Krieg und viele andere — und es treten in
dieſen Geſprächen Cäſar und Antonius. Hebbel und Mesmer und
Swe=
denborg und Friedrich der Große, Schiller und Doſtojewſti, Homer und
ein Ziegenhirt, Giotto und Dante, Luther, Melanchthon, Dichter,
Philo=
ſophen, Politiker und Offiziere, Bettler und Könige; kurz, wohl faſt
alle großen Geiſter der Weltgeſchichte erſcheinen als wirkliche,
nament=
liche oder ſymboliſche Vertreter beſtimmter Ideen und Gedanken, ſo daß
man neben anderem in dieſen Geſprächen eine geiſtige
Welt=
geſchichte bzw. eine Darſtellung des Geiſtes der Welt, des
ſich ewig Wandelnden und dennoch Bleibenden des inneren Lebens der
Jahrhunderte und Jahrtauſende vor ſich hat . . . von einem
Dich=
ter geſchrieben und geſtaltet, der alle Philoſophie aus ihrem Syſtem
(und uns, ſeine Leſer mit) frei macht und erlöſt aus allem
nur=
denkeriſch=Beengenden zur geiſtig=ſeeliſchen Wirklichkeit.
Die Philoſophie dieſes Buches iſt, und wird wahrhaftes und eigentliches
Leben, ſie wird wirkende Gegenwart in uns. Und dann: Sind es nun
allegoriſche Geſchichten, Erzählungen, Legenden, ſind es Eſſays,
philo=
ſophiſche Diskurſe, die uns in Geſprächsform, manchmal in dramatiſcher
Steigerung und drängend zur Pointe feſſelnd, ſpannend und nicht ohne
Witz geſtaltet werden: immer ſind ſie intereſſant, weſentlich und
er=
ſchöpfend, immer rückführend auch zu uns ſelbſt, und alſo in die fernere
Zukunft. Und welches iſt nun Paul Ernſts eigene Philoſophie, die
dieſem Buche und den mancherlei kritiſchen Beurteilungen anderer
Men=
ſchen Denken zugrunde liegt? Wie könnte man ſie ſyſtematiſieren und
formulieren, ſo er doch eben alle Philoſophie zum Leben erlöſt und
Leben im Menſchentum iſt und einfache ſeeliſche Wirklichkeit,
unſentimental, unprätentiös und wahrhaftig, ſchlicht und gur . . . in
Erich Bockemühl.
dieſer Worte reinſter Bedeutung.
Seite 4
Samstag, den 18. Oktober 1930
Nummer 288
—
Nes e
Ne
A
Ne
Hues Ke
Ee
Ne
Nes ete
e
Has ne
Kinder-Schläpfer
Damen-Schlipfer geiche, mol
Damen-Schlüpfer FseidenD
Leib-u. Seelhosen gute Vorm
Kinder-Prinzess-Röcke
Damen-Hemdhosen gernt
Damen-Prinzess-Röcke
Normal-Herren-Hosen
Herren-Futterhosen schwer
Herren-Normal-Jacken
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Kinder-Reformhosen
gefüttert
mit Futter
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aus sckwerem dblauem Triko
Darmstadt
Ludwigstraße 14
Der Aufſtieg Sir Oswald Mosleys.
London, 17. Oktober.
Als eines der bemerkenswerteſten Ergebniſſe des ſoeben
zu Ende gegangenen Labour=Parteitages von
Llan=
dudno hat man ohne Zweifel das während dieſer Konferenz
erfolgte neue Aufleuchten des Sternes Sir Oswald Mosleys
zu betrachten. Sir Oswald Mosley iſt anſtelle des Dominien=
Miniſters J. Thomas in die Executive gewählt worden. Ein
Antrag auf Ueberprüfung ſeines berühmten, der Bekämpfung
der Arbeitsloſigkeit gewidmeten Memorandums iſt nur mit
einer ſehr knappen Mehrheit abgelehnt worden und zeigte
deut=
lich, über welch großen Anhang er in der Partei verfügt. Die
Konferenz bereitete ihm faſt größere Ovationoen, als dem
Parteiführer MacDonald. Und der junge Labour=Abgeordnete
iſt voll berechtigt, den Parteitag von Liandudno als einen
bedeutſamen Schritt vorwärts in ſeiner ſchon ohnedies höchſt
erfolgreichen politiſchen Karriere zu betrachten.
Sir Oswald Mosley iſt heute erſt 34 Jahre
alt. Er entſtammt einer angeſehenen und reichen Familie. Er
iſt ein gut ausſehender, eleganter Mann und mit der zweiten
Tochter des verſtorbenen Lord Curzon verheiratet. Im Jahre
1918 zog er als Konſervativer ins Parlament ein, verließ jedoch
ſehr bald ſchon das Lager der Tories. Die Wahlen 1924
brach=
ten ſeinen Uebergang zu Labour. Hier tat er ſich raſch hervor.
Im zweiten Kabinett MacDonald wurde er Minifter. Er ſetzte
ſich mit Nachdruck für eine radikale Wendung in der
Wirt=
ſchaftspolitik ein. Indeſſen wurde das von ihm
ausgear=
beitete Memorandum, das ſehr draſtiſche Reformen zur
Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit vorſah, von MacDonald und
den übrigen Miniſtern abgelehnt. Sir Oswald reichte
darauf=
hin ſeinen Abſchied ein. Seitdem ſtellt er innerhalb der Labour=
Party eine, wenn auch einſame, aber trotzdem überaus
einfluß=
reiche Perſönlichkeit dar: ein Oppoſitioneller innerhalb der
eige=
nen Partei, ein ſcharfer Kritiker der Labour=Politik in der
Arbeitsloſen=Frage und gleich gefürchtet vom rechten, wie vom
linken Flügel der Partei.
Die Charaktereigenſchaften, die Sir Oswald Mosley
aus=
zeichnen und die ihn auf der politiſchen Ebene mit einer ſelbſt
in England ſelten gekannten Geſchwindigkeit vorwärts gebracht
haben, ſind, außer einer allgemeinen hohen Begabung und
einem ſtark ausgeprägten politiſchen Inſtinkt, noch eine ſtete
Be=
reitſchaft zum Handeln, ein außerordentliches Rednertalent und
ein großer geradezu brennender Ehrgeiz. Die
raſche und entſchloſſene Art, mit der er im Laufe ſeiner
bis=
herigen Laufbahn mit ſeinen Parteibeziehungen und mit
über=
lebten Prinzipien gebrochen hat, wird in England bewundert.
Alle, die ihn je gehört haben, ſind ſich darin einig, daß nächſt
MacDonald, Lloyd George und Lord Ceeil, kaum ein anderer
lebender Engländer in ſo großem Maße die Gabe beſitzt ſeine
Zuhörer durch das Feuer und die Aufrichtigkeit ſeiner Rede
hin=
zureißen und zu überzeugen, wie es Sir Oswald Mosley
ver=
mag. Bei all dem iſt Sir Oswald kein Karrieriſt im groben
Sinne des Wortes: es ſind nicht perſönliche Ambitionen allein,
die ihn vorwärts treiben, ſondern anſcheinend ein wirklich
großes Verlangen, ſeinem Volke ein Helfer und ein Retter zu
werden.
Im Lager der Labour=Party ſteht der junge, feurige Sir
Oswald Mosley dem alten, verknöcherten Philip Snowden
gegen=
über. Sir Oswald Mosley ſieht, im Gegenfatz zum am
Frei=
handels=Prinzip feſthaltenden Snowden, das Heilmittel zur
Be=
kämpfung der Arbeitsloſigkeit und Wiederaufrichtung der
bri=
tiſchen Proſperität in einer entſchiedenen Abkehr von den gegen=
Aus den Amtsverkündigungen
des Kreisamts Darmſtadt und den
Bekanntmachungen des Polizeiamts
Darmſtadt.
Gefunden: 1 Straßenroller, 1 goldene
Armbanduhr, 1 Portemonnaie, 1 woll.
Kindermütze, 1 Damengürtel, 1
ſchwar=
zer Regenumhang und 1 blaue
Arbeits=
hoſe, 1 Damenhandſchuh. 1 Broſche, ein
Portemonnaie ohne Inhalt,
Leder=
mütze, 1 Fahrradluftpumpe, 1
Damen=
handtäſchchen, 1 Strickjacke, 1 Brille mit
Etui, 1 Bund Schlüſſel.
Zugelaufen:
deutſche Dogge, 1 Hund (Baſtard).
Wir machen wiederholt darauf
auf=
nerkſam, daß auch noch
Fundgegen=
ſtände vorhanden ſind, die in früheren
Bekanntmachungen verzeichnet ſind.
In=
tereſſenten können die Fundgegenſtände
während der Büroſtunden auf Zimmer
Nr. 36 beſichtigen.
Bauarbeiten.
Die Dachdecker= und
Spenglerarbei=
ten ſowie Anſertigen und Lieferung von
eiſernen Türzargen und eiſernen
Keller=
fenſtern bei der Errichtung von
Reihen=
häuſern an der Beſſunger Straße und
Pallaswieſenſtraße ſollen auf Grund der
Verdingungsordnung für Bauleiſtungen
vergeben werden.
Die Bedingungen liegen bei dem
unterzeichneten Amte, Grafenſtr. Nr. 30,
I., Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Mittwoch, den
29. Oktober 1930, 10 Uhr, bei dem
Städt. Hochbauamt, Grafenſtraße 30, I.
Zimmer 9, einzureichen.
(st15306
Darmſtadt, den 17. Okt. 1930.
Städt. Hochbauamt.
Betr. Entwäſſerung der
Gemar=
kung Griesheim b. D.
Arbeitsvergebung.
Folgende Arbeiten ſollen öffentlich
vergeben werden:
1) Los I: Ausführung der Erd=, Maurer=
Rohrverlegungs=, Pflaſterarbeiten uſw.
für den Hochbau des Pumpwerks und
an den beiden
Ausmündungsbau=
werken am Küchlergraben und
Land=
graben;
b) Los 11:. Ausführung d. Erd=, Maurer=
Beton=, Rohrverlegungs=,
Pflaſterar=
beiten uſw. zur Herſtellung einer
Feldwegbrücke, verſchiedener
Fuß=
gängerſtege und eines
Rohrdurch=
laſſes.
Angebotsformulare ſind, ſolange
Vor=
rat reicht, bei der unterzeichneten
Be=
hörde gegen Bareinſendung von 1 RM.
für jedes Los zu beziehen, woſelbſt auch
Pläne und Bedingungen offen liegen.
Die Angebote ſind verſchloſſen und
mit entſprechender Aufſchrift verſehen
bis Mittwoch, den 22. Oktob. 1930,
vorm. 10½ Uhr, bei uns, Bleichſtr. 1
einzureichen und werden in Gegenwar
etwa erſchienener Anbieter geöffnet.
Zu=
ſchlagerteilung bleibt vorbehalten.
Darmſtadt, den 16. Okt. 1930. (15253
Heſſiſches Kulturbauamt.
2m
Araut
wird eingeſchnitten.
Frau Bechtel,
Waldſtr. 20. Stb. II
wk wird einge=
Rkau ſchnitten,
Gervinusſtraße 39
Lelef. 429. (14419a
Vom Tage.
Im Haushaltsausſchuß des Reichstags wurde am Freitag
abend, nach einer Rede des Reichsfinanzminiſters das Geſetz
über die Schuldentilgung mit 18:12 Stimmen der Kommuniſten,
Deutſchnationalen und Nationalſozialiſten angenommen.
Zwiſchen ſämtlichen bayeriſchen
Landtags=
arteien, mit Ausnahme der Kommuniſten, iſt geſtern eine
überraſchende Vereinbarung über den Ausgleich
des Staatshaushalts getroffen worden. Welche Folgen
dieſe Einigung für die koalitionsmäßige Grundlage der
Regie=
rung hat, läßt ſich noch nicht überſehen.
Nach ſtürmiſcher Debatte die zu zweimaliger
Sitzungsunterbrechung führte, beendete der Preußiſche
Landtag die Ausſprache über die Anträge auf
Auflö=
ſung des Landtags uſw. Die Abſtimmungen erfolgen am
nächſten Dienstag.
Im Reichsarbeitsminiſterium iſt eine Mitteilung der
Ber=
liner Metallinduſtriellen eingegangen, in der die Zuſtimmung zu
dem Schiedsſpruch über die Herabſetzung der Arbeiterlöhne
er=
lärt wird. Eine Aeußerung der Arbeitnehmer zu dem
Schieds=
ſpruch iſt bisher nicht im Reichsarbeitsminiſterium eingelaufen.
Gegen das freiſprechende Urteil des Kattowitzer
Apellationsgerichts im Ulitz=Prozeß hatte bekanntlich
die Staatsanwaltſchaft die Kaſſation beim höchſten Gericht in Warſchau
beantragt. In dieſen Tagen hat nun die Staatsanwaltſchaft den
Kaſſa=
tionsantrag zurückgenommen, ſo daß das freiſprechende Urteil
rechts=
kräftig wurde.
Wie der rumäniſche Innenminiſter in einer Erklärung
be=
kannt gibt, iſt es der Polizei nach langen Bemühungen gelungen.
einer umfangreichen Spionageaffäre auf die Spur
zu kommen.
Nach neuen Meldungen ſind die braſilianiſchen Auf
ſtän=
diſchen im weiteren Vormarſch begriffen. Die Stadt Aracaju
an der Grenze des Staates Sao Paolo ſei von ihnen beſetzt worden.
Eine Armee von 24 000 Mann bereite einen Angriff auf Sao Paolo vor.
wärtig in England noch geltenden Wirtſchaftsprinzipien, vor
allemin einer weiteren Ausdehnung der
Schutz=
ollpolitik. Dadurch, daß er dieſe Ideen im Lager der
Labour=Party predigt, macht er ſich quaſi zum Zentrum einer
eigenen und beſonderen politiſchen Orientierung. Alles, was in
der Labour=Party jung iſt und mit dem „Snowdenismus”
brechen will, ſchart ſich, wie man das in Llandudno deutlich ſah,
um Mosley. Doch nicht nur die Jugend der Labour=Party
allein: die jungen Unzufriedenen aller Parteien ſchauen nach
ihm hin. Sie nennen ihn nicht anders, als „einen der
zukünf=
tigen Premierminiſter Englands”. Noch iſt es ſicher etwas zu
früh, hiervon zu reden. Doch es kann kaum ein Zweifel darüber
beſtehen, daß es Sir Oswald Mosley beſchieden ſein wird, in
der kommenden Geſchichte Englands noch eine ſehr hervorragende
Rolle zu ſpielen.
Vorzeiliges Ausſcheiden Heyes aus der Reichswehr.
Amtlich wird mitgeteilt: Generaloberſt Heye hat gebeten, den
auf den 30. November 1930 feſtgeſetzten Termin ſeines
Aus=
ſcheidens aus dem Dienſt auf den 31. Oktober
1930 vorzuverlegen. Im Hinblick auf die jetzige politiſch
beſonders bewegte Zeit hält er es im Intereſſe des Heeres für
notwendig, daß die Uebergabe der Geſchäfte an ſeinen
Nach=
folger jetzt beendet wird, damit wieder ganz klare
Befehlsver=
hältniſſe in der Heeresleitung geſchaffen werden. Der Herr
Reichspräſident hat dem Antrag ſtattgegeben.
Gene=
raloberſt Heye iſt ſeinem Antrage gemäß bis zum Tage ſeines
Ausſcheidens beurlaubt worden. Die Geſchäfte des Chefs der
Heeresleitung verſieht Generalmajor Freiherr von
Ham=
merſtein.
* Der Ruf nach Reviſion.
Erhöhke Nervoſikät in Pakis. — Sorgen
der Regierung Tardien.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 17. Oktober.
Ganz Frankreich iſt ſich einig darin, daß beim
Zuſam=
mentritt der franzöſiſchen Kammer die
Regie=
rung Tardieu vor ſehr ernſten Schwierigkeiten
ſtehen wird. Man hält ſogar eine Kriſe für
wahrſchein=
lich, ohne allerdings über ihren Ausgang ſich in gewagte
Prophe=
zeiungen einzulaſſen. Denn die Lage ſcheint unberechenbar; die
Chancen ſind offen.
Die allgemeine Unzufriedenheit iſt ein Faktor,
welcher ſich zwar auf die Kräfteverteilung in der Kammer nicht
1
unmittelbar auswirken kann, aber die Lage der Oppoſition gün= geſtaltet. Die außenpolitiſche Alarmpſychoſe, von einem Teil;
der Rechtspreſſe abſichtlich genährt und in eine beſtimmte Rich= gelenkt, dauert noch immer an. Noch immer erwartet
man=
die Nachrichten aus Deutſchland wie Frontberichte. Die Stimmungy ul=
wechſelt dabei von Tag zu Tag; zuletzt war ſie etwas ruhiger. Die=
Betrachtungen über den Youngplan — ſie lauten jeden Tag peſſi=
miſtiſcher — ſcheinen aber an die Stelle der Hiobsnachrichten über.
die Aktivität der „Nazi” — die Bezeichnung gehört ſchon zu dem
Wortſchatz der franzöſiſchen Preſſe — zu treten. An und für ſicho
ſind die Gedankengänge und Betrachtungen, die man in den Wirts z5 über den Youngplan hört, nüchtern und oft be= uk
gründet. Aber es genügt nicht immer, die Wahrheit zu ſagen zßlo
man muß auch dazu den richtigen Zeitpunkt finden. Für dem zi
Augenblick erhöht das alles nur die Nervoſität. Es iſt übrigenss 18.
intereſſant, wie ſehr die franzöſiſche Rechte bemüht iſt, alles, wass
ru
in Deutſchland geſchieht, in den düſterſten Farben auszumalem
und dabei die Hiobsbotſchaften aus Italien zu verſchweigen. Dia /.
offizielle Politik ſcheint da anders zu denken; denn die vor
Frankreich begünſtigte Balkankonferenz bedeutet eine neue, wenn, zſreche
auch vorläufig noch ſchwache franzöſiſche Gegenaktion auf
Muſſo=
linis außenpolitiſche Expanſion.
Die Schwierigkeiten der Wirtſchaft, zu deren Ueberwindung
die außenpolitiſchen Sorgen nicht beitragen, arbeiten
gleicher=
maßen gegen Tardieu. Denn jede Art von Unzufriedenheit
ge=
reicht der Regierung zum Schaden, ſelbſt wenn ſie für die
Schwie=
rigkeiten nicht verantwortlich iſt. Und letzten Endes wächſt die
Zahl der Unzufriedenen, wie das bei Regierungen, die lange
/=
währen, immer der Fall iſt, immer mehr.
Die Radikalſozialiſten waren auf ihrem Kongreß in
Grenobl=
ſit.
vorſichtig genug, alle Türen offenzuhalten. Neuerdings ſoll be
DNer
ihnen eine gewiſſe innere Unſicherheit vorhanden ſein. Sie ſinn
nicht mehr ſicher, ob es für ſie jetzt parteipolitiſch richtig iſt, die
Regierung zu übernehmen. Das bedeutet freilich noch nicht, daßſ
es nur von ihnen abhängt, zur Regierung zu gelangen. Denm
nicht ſie, ſondern gewiſſe gemäßigte Gruppen, ſind die Herren de- 709
Lage. Was ſoviel bedeutet, daß ſchon wieder Briand di
Achſe der Innenpolitik iſt.
ſe C
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unreinen Teint beseitigen und verhindem
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Betr.: Baulandumlegung „,Am Lin
denwege der Gemarkum
Arheilgen.
Nachdem das Miniſterium der Fina:
en, Abteilung für Bauweſen, den
PlE=
ür die Neueinteilung und den Antra
auf Umlegung der Grundſtücke Flur IA.
Nr. 40 —43, 46—52, 79‟/,r 80—8
882,or, 89/r 30—105, 107o- 10‟
108½,- 110—116, 1177/,., 118—120
161½, 679‟zo der Gemarkung Arheilge?m
genehmigt hat, liegen die Vorarbei !
in der Zeit vom 20. Oktober 1930 m
einſchließlich 27. Oktober 1930 währen
den Dienſtſtunden auf dem Rathaus
Arheilgen offen. Ich bringe dies gemeſ En
Artikel 21 des Geſetzes über die Urr 90
legung von Bauland mit der Auffor
rung zur öffentlichen Kenntnis, daß Giv"
wendungen während dieſer Zeit bei de0
Unterzeichneten ſchriftlich oder zu Prou 7
koll erhoben werden können.
Gleichzeitig fordere ich hiermit P
Beteiligten auf, die Einträge der Eige
tums= und ſonſtigen Rechtsverhälinn"
in den öffentlichen Büchern, inſoweit
den beſtehenden Verhältn ſſen nicht me.
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mit 2 Betten und
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E. 112 a. d. Geſch.*
entſprechen, innerhalb einer Friſt ‟
einem Monat bei dem zuſtändigen Am*
gericht berichtigen oder ergänzen
laſſen, damit die beſtehenden Rechtsb.
hältniſſe beim Umlegungsverfahren
(15S
rückſichtigt werden können.
Arheilgen, den 16. Okt. 1930.
Der Bürgermeiſter:
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zum 1. Nov. möbl.
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Junges Ehepaar
mit 2 Kindern ſucht
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Aeltere Dame ſucht
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Ang. u. E. 85 Gſch.
O
Krntte
gergeudet nutzlos Geld. Die praktisch denkende
Hausfrau kennt den sichersten Weg zur Erlangin
guten Hauspersonals: die kleine Anzeige im weide
starken Darmstädter Tagblatt!
Samstag, den 18. Oktober 1930
Seite 5
fünk
NM
Nolverordnung und Krankenverſicherung.
Ausſchußſitzung der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe
Darmſtadt=Stadt.
Vom Kartell der Arbeitgeberverbände Darmſtadt wird uns
hrieben:
Die Notiz Notverordnung und Krankenverſicherung” in der
gaigen Ausgabe des „Darmſtädter Tagblatts”, die über das
ßebnis der Ausſchußſitzung der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe
Nemſtadt=Stadt berichtete, iſt nach unſerem Dafürhalten geeignet,
nder Oeffentlichkeit eine nicht zutreffende Beurteilung der
For=
ſungen der Arbeitgeberverbände auf eine möglichſt weitgehende
Sckung der Beiträge hervorzurufen. Nach den Erklärungen der
ſichsregierung verfolgt die in der Notverordnung vom 26. Juli
enthaltene Novelle zur Krankenverſicherung ein doppeltes
Zurückführung der Verſicherungsleiſtungen auf ein
natür=
ſes Maß, ohne daß dabei der Zweck der Verſicherung
beeinträch=
ie und die Volksgeſundheit gefährdet wird, und Ausgleich für die
ulge der Erhöhung der Beiträge in der
Arbeitsloſenverſiche=
uy den Arbeitgebern und Arbeitnehmern auferlegten neuen
jtungen.
dieſem Ausgleich war u. E. um ſo größere Bedeutung
bei=
ueſſen, als ſeit dem Inkrafttreten der Notverordnung die
Bei=
nie zur Arbeitsloſenverſicherung nicht um 1 Prozent, ſondern um
3 Prozent heraufgeſetzt worden ſind. Deshalb nahmen die
heitgebervertreter den Standpunkt ein, daß es im Intereſſe
an der Erhaltung der Verſicherungseinrichtungen intereſſier=
Kreiſe liege, wenn von einer Einführung neuer
Mehr=
ſtungen in der Krankenverſicherung, die zwangsläufig zu
Erhöhung der Ausgaben, und damit zu einer Hochhaltung
eBeitragsfußes Veranlaſſung geben mußten, im gegenwärtigen
ſpunkt abgeſehen werden würde. Dieſe Auffaſſung entſpricht
ſieder Beziehung dem Willen des Geſetzgebers. Denn der
ſihsarbeitsminiſter brachte in ſeinem an die Länderregierungen
ahteten Schreiben vom 2. Auguſt d. J. u. a. zum Ausdruck,
es nicht dem Zweck der Verordnung und der
ᛋlage entſpräche, wenn Kaſſen jetzt neue
ſiwillige Leiſtungen beſchließen würden. Der
uBeſchlußfaſſung dem Ausſchuß vorgelegte
Satzungsänderungs=
wurf ſah aber neben der Beibehaltung der ſeither ſchon
gewähr=
ſfteiwilligen Leiſtungen der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe die
führung weiterer neuer Mehrleiſtungen
Hiergegen wendeten ſich die Arbeitgebervertreter mit der
htigten Begründung, daß der neu feſtzuſetzende Beitrag bei
aNichtbewilligung ſolcher, den Abſichten des Geſetzgebers nicht
wtechender neuer Leiſtungen niedriger als 6.3 Prozent
ge=
ſiuen werden könnte. Wenn die Arbeitgebervertreter dennoch
Zuſtimmung zur Einführung der neuen Mehrleiſtungen und
eich zur Feſtlegung des Beitragsfußes auf 6,3 Prozent mit
üfung vom 27. Oktober 1930 gaben, ſo konnten ſie dies nur in
Erwartung tun, daß bei ſtärkerer Inanſpruchnahme der
Kran=
aſſe zunächſt die neubewilligten Mehrleiſtungen eingeſchränkt
beſeitigt werden müßten bevor eine Erhöhung des Bei=
Eſatzes über 63 Prozent erfolgt.
Ernannt wurden: Am 20. September: der Polizeirat Felix
gerwald zu Mainz zum Kriminalpolizeirat: der
Polizei=
ſpektor Johann Schmidt zu Mainz zum Polizeirat, beide
mitWirkung vom 1. Oktober 1930.
In den Ruheſtand verſetzt wurde: Am 3. Oktober: der
uzoberwachtmeiſter bei dem Landgericht der Provinz Rhein=
Jakob Ruppert auf Nachſuchen, mit Wirkung vom
anuar 1931 an.
In den Ruheſtand verſetzt wurde: Am 14. Oktober: die
Gwarbeitslehrerin an der Volksſchule zu Arheilgen, Kreis
Cmſtadt, Maria Knecht auf ihr Nachſuchen, vom 1.
Novem=
bür 930 an.
Evangeliſationswoche der Petrusgemeinde. Man ſchreibt
n4 Die Erkenntnis wächſt von Tag zu Tag, daß vieles brüchig
georden iſt in unſerer Zeit. Nicht nur äußere Organiſationen
zeichückeln mehr und mehr. Auch durch das geiſtige Leben
ſter Tage geht ein Umwandlungsprozeß, der viele Ausſchau
halln läßt nach feſten Quaderſteinen, mit denen man ſich ſeine
LAmsanſchauung neu aufbauen oder auf alten, noch nicht ganz
gwundenen Fundamenten weiterbauen kann. Dieſem Suchen
vunheute will unſere Evangeliſationswoche entgegenkommen.
Säce zum Neubau des inneren Lebens auf Grund der Gebote
iund Verheißungen Gottes, Erkenntniſſe und Entſcheidungen zum
au einer gefeſtigten evangeliſchen Welt= und
Lebensanſchau=
ungwerden uns gereicht werden. Miſſionsinſpektor Held aus
itbaden will in der kommenden Woche jeden Abend 8 Uhr in
et lirche ſprechen über chriſtliche Lebens= und Zeitfragen von
Und zwar am Montag abend über: „Die Gabe Gottes; am
eptag abend über: Religiös und doch gottlos; am Mittwoch
iey über: Am Scheidewege; am Donnerstag abend über: Das
Gähmnis des Kreuzes; am Freitag abend über:
Charakterent=
lng; am Samstag abend über: Unſeres Volkes Rettung.
AUſrdem werden tägliche Bibelſtunden vom Dienstag mittag
ab im Gemeindehaus einführen in Kavitel 24 und 25 des
Michäus=Epangeliums unter dem Geſamtthema: Die letzten
Dün. Die Gemeinde wird zu Predigtvorträgen und
Bibelſtun=
den erzlich eingeladen
Die Arbeiter=Samariter=Kolonne Darmſtadt hat während
ihle ſiebenjährigen Beſtehens ihr Hauptaugenmerk auf die
Aus=
lung geeigneter Perſonen in der „Erſten Hilfe bei
Unglücks=
bi
und plötzlichen Erkrankungen” gelegt. Heute, ſteht die
Kültne auf einem Fundament gut ausgebildeter Helfer und
Hel=
ſeumen, was nicht zuletzt auf die hingebungsvolle Tätigkeit der
Henn Dr. Riemenſchneider und Dr. Grode zurückzuführen iſt. In
einün Zügen ſei auf die Zukunftsarbeit hingewieſen. Speziell in
de auskrankenpflege gilt es zu wirken, damit den Armen, die
nie An der Lage ſind, ſich für teures Geld eine erfahrene
Pflege=
petſt zu nehmen, geholfen wird. Dazu bedarf es weitgehender
Urlttützung der Frauen. Mehr als bisher wird auf die
Aus=
billug der Pflegerinnen Gewicht gelegt. Außerdem wird
ver=
ſua) durch Verleihung von Krankenpflegeartikeln, den durch
Kugtheit heimgeſuchten Volksgenoſſen helfend unter die Arme
gifen. Daneben bleibt auch weiterhin die Ausbildung in der
Eritz Hilfe eine der wichtigſten Funktionen der Kolonne. Ein
ei Kurſus darin veginnt am Dienstag, den 21. Oktober, im
Sacnriterheim.
Laboratoriumsexploſion. In dem Laboratorium der Firma
Nah u. Haas explodierte geſtern morgen ein Gefäß, in dem
ünezällig ungefährliche Subſtanz erhitzt wurde. Die Gründe
eis pploſion ſind bisher unerklärlich. Es iſt ein ziemlich großer
*öhaden zu verzeichnen. Ein Laborant wurde verletzt und
Udie Rettungswache abgeholt. Doch ſollen die Verletzungen
Anlaß zu Bedenken geben, wenn ſich nicht nachträgliche
Enlikationen einſtellen.
Anläßlich einer Tagung, die der Heſſiſche Landesverband für
werktätige Erziehung zur Förderung des Werkunterrichts abhält.
wird in den Räumen der Staatlichen Beratungsſtelle für
Werk=
unterricht und des Pädagogiſchen Inſtituts (Alexanderſtraße 17)
heute von 15 bis 17 Uhr eine Ausſtellung gezeigt, die erſtaunlich
reichhaltig, lehrreich und ſehr beachtenswert iſt. Schulrat
Denzer referierte geſtern nachmittag kurz über den Zweck des
Werkunterrichts, der darin vor allem beſteht, die Werktätigkeit
als ein allgemeines Bildungsmittel in den Dienſt des geſamten
Unterrichts zu ſtellen. Der Werkunterricht innerhalb des
Schul=
betriebs ſoll ſich einfügen in das große Ganze der Erziehung. Der
Werkunterricht im erſten Schuljahr dient zugleich als
Anſchau=
ungsunterricht, im zweiten Schuljahr vermittelt er den Kindern
bereits eigene Eindrücke, im 3. und 4. Schuljahr wird der
hei=
matliche Unterricht unterſtützt, dem Kind wird Verſtändnis für
Karten, für Malen, Zeichnen und Plaſtik vermittelt. In den
Oberſtufen ergänzt der Werkunterricht den Bildungsunterricht.
Es ſoll Verſtändnis für den Wert der menſchlichen Arbeit geweckt
werden. Vom Gedanken des Kindes her kommt man zu dem
ausführenden Werkunterricht. Das Kind darf frei nach eigenem
Ermeſſen geſtalten, es ſoll angeregt werden zu ſelbſtändiger
Ar=
beit und Betätigung. Dem Handwerk ſoll nichts
vorwegge=
nommen, lediglich größeres Verſtändnis und die Wertſchätzung
des Handwerks ſoll geweckt werden und damit das Verſtändnis
für Maße Werkzeug und Material.
Schulrat Denzer nahm Gelegenheit die erſchienenen
Ver=
treter des Miniſteriums u. a. Herrn Oberſchulrat Haſſinger,
ſo=
wie die ſehr zahlreiche Kollegenſchaft herzlich zu begrüßen, dann
übernahm er die Führung durch die Ausſtellung, die,
wie ſchon eingangs erwähnt, ſo reichhaltig iſt, daß es kaum
mög=
lich iſt. auf alle Einzelheiten einzugehen. Sie bietet einen
reſt=
loſen, tiefen Ueberblick über die Aufgaben und Ziele des Werk=
Fremden=Vorſtellung im Orpheum. Wie bereits erwähnt,
findet morgen Sonntag, 19. Oktober, nachmittags
4 Uhr, eine Volks= und Fremden=Vorſtellung ſtatt, wobei
bei halben Eintrittspreiſen das geſamte Programm
der großen exotiſchen Schau, des Braſilianiſchen Kaleidoſkovs, zur
Darbietung gelangt. Heute Samstag, abends 8.15 Uhr, und
mor=
gen Sonntag, abends 8.15 Uhr finden Wiederholungen der ſo
außergewöhnlich erfolgreichen Premierenvorſtellung, die
einſtim=
miges Lob bei Publikum und Preſſe fand, ſtatt. (Siehe Anzeige.)
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— Heſſiſches Künſtlertheater. Das Heſſiſche Künſtlertheater,
verbunden mit dem Frankfurter Künſtlertheater für Rhein und
Main, das zuletzt im März dieſes Jahres mit Zuckmayers „
Katha=
rina Knie” einen lebhaften Erfolg im Landesthater verzeichnen
konnte, wird ſein nächſtes Geſamtgaſtſpiel am Donnerstag, 30.
Oktober, im Kleinen Haus des Landestheaters veranſtalten. Zur
Darſtellung gelangt, gleichzeitig als Erſtaufführung für
Darm=
ſtadt. „Kalkutta, 4. Mai”, drei Akte Kolonialgeſchichte von Lion
Feuchtwanger unter der Regie des neuen Intendanten Fritz
Richard Werkhäuſer.
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— Das Schnurrbuſch=Quartett beabſichtigt, auch in dieſem
Jahre drei Kammermuſikabende zu geben, und zwar ſoll das erſte
Konzert, welches Anfang November ſtattfindet, aus Anlaß der
600=Jahrfeier den Darmſtädter Komponiſten gewidmet ſein. Der
zweite Abend, welcher ausſchließlich Klavierkonzerte bringt und
zu dem Herr Generalmuſikdirektor Joſef Roſenſtock=Mannheim
ſeine Mitwirkung zugeſagt hat, bringt u. a. das Forellenquintett
von Schubert zu Gehör. Das Beethoven=Septett gelangt im
3. Konzert zur Aufführung. Näheres wird noch bekannt gegeben.
Stets
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— Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt om Sonntag
vormittag um 11 und 11.30 Uhr. an allen Wochentagen um 11 und
11.30 Uhr vorm. und 3 und 3.30 Uhr nachmittags. Die Kaſſe iſt
jeweils von 10.45 bis 11.45 Uhr vorm. und von 2.45 bis 3.45 Uhr
nachmittags geöffnet. In dieſer Zeit kann die Madonna von H.
Holbein d. Jg. getrennt. von den Führungen beſichtigt werden.
Das
Darmstädter Fahrplanbuch
(Winter-Ausgabe) ist
in allen bekannten Verkaufsstellen zum Preise von
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erhältlie
unterrichts und zeigt, in welcher Weiſe Werktätigkeit als
Hilfs=
mittel in den verſchiedenen Unterrichtsfächern Anwendung finden
kann. Es werden neben den Arbeiten ſtädtiſcher Schulen vor
allem auch ſolche Dinge gezeigt, die in den einfachen
Schulver=
hältniſſen der Landſchulen durchgeführt werden können. Schon im
Erdgeſchoß iſt eine reichhaltige naturkundliche Schau von Prof.
Dr. Spilger gezeigt, in der mit einfachſten Mitteln in die
Ge=
heimniſſe der Botanik und Zoologie eingeführt wird. Man ſieht
a. die Katzenklaue veranſchaulicht, ſowie die Verankerung der
Schuppen von Schmetterlingen, Pilzmodelle, eine
Gräſerſamm=
lung u. a. Daneben findet ſich eine „Volkskunde‟=Schau, plaſtiſche
und Reliefdarſtellung in jeder Größe und eindringlicher
Anſchau=
lichkeit. Im erſten Obergeſchoß befinden ſich Arbeiten aus
Na=
tur= und Raumlehre, in einer beſonderen Abteilung wird
dar=
geſtellt, in welcher Weiſe ſich der Schüler mit einfachen
Hilfs=
mitteln des Hauſes ſelbſt phyſikaliſche und geometriſche
Erkennt=
niſſe erwerben kann. — Die Buchbinderabteilung im Zeichenſaal
zeigt ſaubere und exakte, wirklich anerkennenswert gute
Klebe=
arbeiten, daneben Präziſionsarbeit aller Art, ſchließlich wird hier
gezeigt, wie „Abfallſachen” aus Zeitſchriften uſw. zu gutem
An=
ſchauungsmaterial verwendet ſind. Im zweiten Stockwerk iſt
eine umfangreiche Schau von Dingen aus Lehrgängen, in denen
nach freien Geſichtspunkten gearbeitet wurde, beſonders
intereſ=
ſant iſt hier unter der Fülle des Gezeigten die phyſikaliſche
Ab=
teilung eines Singlehrers, die Arbeiten aus der
Gartenarbeits=
ſchule, wo z. B. Zehnjährige ihre Eindrücke bei einer Wanderung
in einem Aufſatz in der Unterrichtsſtunde zu Papier gebracht
und gleichzeitig illuſtriert haben.
Die ſehr vielſeitige und ſehenswerte Ausſtellung zeigt welche
Bedeutung man dem Werkunterricht beimeſſen muß und beweiſt,
daß man mit ſeiner Einführung und Pflege auf dem rechten
Wege iſt.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt.
Am Mittwoch, dem 22. Oktoher, veranſtalten wir unſere
diesjäh=
rige Beſichtigungs=Sonderfahrt, und zwar von
Darmſtadt nach Mannheim, Ludwigshafen,
Oppen=
heim; Rückfahrt über Mainz, Groß=Gerau. Die ganze Fahrt
wird mit Sonder=Omnibuſſen durchgeführt. In Mannheim und
Ludwigshafen werden induſtrielle Großunternehmungen beſichtigt;
in Oppenheim mehrſtündiger Aufenthalt. Die Geſamtunkoſten
werden ſich beſonders billig geſtalten. Anmeldungen unſerer
Mit=
glieder, deren Angehörige ſowie ſonſtiger Freunde von Handwerk
und Gewerbe ſind an die Herren Vorſitzenden unſerer Innungen
und Vereinigungen, bzw. Ortsgewerbevereine, oder aber
unmit=
telbar an unſere Darmſtädter Geſchäftsſtelle, Wilhelminenſtr. 21,
zu richten, wo auch nähere Auskunft erteilt wird.
— Darmſtädter Jugendverbände. Es wird darauf
hingewie=
ſen, daß heute abend im Gemeindehaus, Kahlertſtraße 26. durch
Johannes=Jugendbünde
die
das Landsknechtſpiel „Peter
Johſts Himmelfahrt” von Eugen Lippl für alle hieſigen
Jugendverbände aufgeführt wird. Es iſt ein urwüchſiges Spiel,
das Menſchen zeigt von innerer Gradheit. Außerdem werden
noch Burſchentänze und Kurrendelieder dargeboten.
Heſſiſches Landestheaker.
Mie e ens Samstag,18. Oktobel Anfang 20. Ende gegen 22.30
B2 Oſt. Volks”. Gr. 1—1 W
Im weißen Röffl
Preiſe 0.80—8 Mk. 20.30—22.15 Uhr
K2 Buhnenvolksb. 8ſ.=M.411
Fatme. Preiſe 1.20—sMk. Sonntag.
19. Oktober 19.30—22 Uhr
Heſſenland=Miete (V1.
Ein Sommernachtstraum
Preiſe 1—10 Mk. 14 30—17 Uhr
Meine Schweſter und ich
Darmſt. Volksbühne
Preiſe 1.20—6 Mk.
20—22.30 Uhr
Volksvorſtellung:
Außer Miete. Der Waffen=
ſchwied. Breiſe 1—4 Mk. Montag,
20. Oktober Keine Vorſtellung Keine Vorſtellung Dienstag,
21. Oktober 19.30—22.30 Uhr
G3. Die Zauberflöte
Darmſt. Volksbühne, Gr.1—1V
Preiſe 1—10 Mk. 20—22.30 Uhr
Meine Schweſter und ich
Zuſatzmiete I,
Preiſe 1.20—6.00 Mk. Mittwoch,
22. Oktober 19 30—22 Uhr
Ein Sommernachtstraum
K3 Büynen Volksbund
Preiſe 1—10 Mk. 20—21.30 Uhr
Erſter Beethoven=Abend
des Drumm=Quartetts
Preiſe 1. 2, 3 Mk. Donnerstag,
23. Oktober 1930—22 Uhr
Kabale und Liebe
Miete unbeſtimmt
Preiſe 1—10 Mk. 20—22.30 Uhr
Meine Schweſter und ich
Zuſatz=Miete III 2
Preiſe 120—6 Mk. Aatan.
24. Oktober Keine Vorſtellung 20—22 Uhr
In neuer Einſtud. u. Inſzenierg.
Lucia von Lammermoor
Bſ.=M. 10 3. Pr. 1.50—7.50 Samstag,
25. Oktober 19.30—22 Uhr
Ein Sommernachtstraum
H3 Bühnen=Volksbund
Preiſe 1—10 Mk. 20—22 Uhr
Der Glasſchrank
Preiſe 0 50—2.50 Mk. Sonntag,
26. Oktober 15—17.30 Uhr
Schwanda, der dudelſachpfeifer
Heſſenlandgem. 111, II12
Preiſe 0.40—8 Mk.
20—22.4: Uhr
D6. Die Herzogin von Chieago
Preiſe 1—10 Mk. 20—22 Uhr
Magdalena
Preiſe 1.20—6 Mk.
Heſſiſches Landestheater. Eine Nachmittagsvorſtelc
lun
des ungewöhnlich erfolgreichen muſikaliſchen Luſtſpiels
Meine Schweſter und ich
findet morgen, Sonntag, im
Kleinen Haus mit den Kräften der Erſtaufführung ſtatt. Die
Aufführung iſt der Miete P. 1. Darmſt. Volksbühne, zugeteilt;
an der Tageskaſſe ſtehen noch Karten in genügender Anzahl zur
— Lortzings beliebtes Opernwerk „Der
Waffen=
eligung, wird morgen, Sonntag, im Kleinen. Haus außer
ſchmied‟”
Miete als Volksvorſtellung in Szene gehen.
Muſika=
liſche Leitung: Fritz Bohne.
We
A
Hegelmässider Gebrauch von Palmoluve-Soſfe
macht die Haut weich und jugendfrisch,6
Sé betont Frau KRUBER.
M. (
Ohne Sie au reigen
Schönheits-Spezialistin in BRRSTAU
stehen Sie darauf, die
Hie Palmolive zu
bekom-
bir nur in grünem
Pa-
ſer mit schwarzem Band. 40 Pf.
Schon seit Jahrtausenden gelten Palm- und Olivenöle für hervorragend wirksame
Schönheits-
mittel. Palmolive ist eine Seife, zu deren Herstellung diese feinen Pfanzenöle verwendet werden.
Ihre natürliche, grüne Farbe und der frische Duft, der den Zusatz eines schweren Parfüms
un=
nörig macht, rühren von den reinen Pfanzenölen her, welche zur Herstellung von Palmolive-
Seife dienen. „Reinheit der Poren bedeutet gesunde
Haut. Und nichts befreit meiner Erfahrung nach
de Poren s0 Wfindlica von Aea Wagrnges Mir (0ehng Muken
wie die tägliche Massage der Haut mit dem Schaum
einer reinen feinen Seife wie der Palmolive-Seife.”
U Bredl an. Taenräsennan 2
Frau Kruber,
die erfahrene Schönheits-Spesialintin in Breslar
NSUDE
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Samstag, den 18. Oktober 1930
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Am Donnerstag verhandelte die Große Strafkammer in
zwei=
ter Inſtanz gegen den Bürgermeiſter von Gonſenheim.
der am 4. Auguſt vom hieſigen Bezirksſchöffengericht wegen
fahr=
läfſiger Tötung zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt wurde. E
fuhr an einem Sonntag im April mit ſeinem neu gekauften Opelwagen
ſpazieren und kam kurz vor Bürſtadt aus dem Wald heraus, als ihm,
vom dortigen Sportplatz herkommend, ein Kind in das Auto lief und
getötet wurde. Das Gericht erſter Inſtanz hatte dem Angeklagten
ge=
glaubt, daß er das Kind nicht geſehen hat. Seine Fahrläſſigkeit ſah
es darin, daß er an dieſer belebten Stelle mit 40 Km.
Stundengeſchwin=
digkeit zu ſchnell gefahren ſei. Der Angeklagte behauptet auch heute
wieder, es ſeien kaum Leute auf der Straße geweſen, ſo daß von belebt
nicht die Rede ſein könne. Die Zeugenvernehmung, die nichts Neues
bringt, zieht ſich außerordentlich lang hin und wird von ſeiten des
Ver=
teidigers recht temperamentvoll geführt. Es kommt dabei zu einem
er=
regten Zuſammenſtoß mit einem Zeugen, der nach Meinung des
Ver=
teidigers derart autofeindlich” eingeſtellt ſei, daß er am „liebſten jeden
Autofahrer ins Gefängnis bringen möchte‟. Er hält die Ausſagen
die=
ſes Zeugen, wie auch die Skizze und die Photographien des Tatortes,
für falſch und beantragt, noch drei weitere Zeugen zu laden und eine
Ortsbeſichtigung, die jedoch vom Gericht als überflüſſig abgelehnt
wer=
den. In ſeinem Plädoyer greift der Verteidiger den Sachverſtändigen,
der eine fahrläſſig hohe Geſchwindigkeit für gegeben hält, an. Er hält
ſein Gutachten für verfehlt, da ja die „Herren von der
Dampfkeſſel=
inſpektion” überhaupt nicht genug Sachkenntnis hätten. Der
Sachver=
ſtändige freut ſich. Es kennt ſeine Los ſchon. Fällt ſein Gutachten
zu=
gunſten des Angeklagten aus, dann iſt er ſchon auf Grund ſeines
Be=
weiſes derienige, der die größte Sachkenntnis, das objektivſte Urteil hat,
fällt es aber zuungunſten des Angeklagten aus, dann iſt er der „Herr
Keſſelinſpektor”, der ja längſt nicht genug in der Materie drinſteckt,
Das Gericht iſt der Anſicht, daß der Angeklagte unbedingt zu ſchnell
gefahren iſt, da ſich aber in der Verhandlung ergeben hat, daß das
ge=
tötete Kind durch ſein unvorſichtiges Verhalten das Unglück zu einem
großen Teil mitverſchuldete, hält es eine Geldſtrafe für ausreichend und
verurteilt den Angeklagten an Stelle einer an ſich verwirkten
Gefäng=
nisſtrafe von einem Monat zu 600 Mark Geldſtrafe. Der
Ver=
urteilte will Reviſion verfolgen.
Aw. Das Bezirksſchöffengericht verhandelte gegen einen
Land=
wirt aus Airlenbach wegen Urkundenfälſchung und
Beleidigung. Im Frühjahr dieſes Jahres, erhielt der heſſiſche
Kultusminiſter einen Brief von einem „Siefert” aus Airlenbach, worin
der dortige Lehrer beſchuldigt wurde, nur immer zur Jagd zu gehen
und ſeinen Pflichten als Lehrer nicht genügend nachzukommen. Es ſei
an der Zeit, daß er abgebaut würde. Der Name war falſch und der
Verdacht fiel auf den Angeklagten, der ſeit einigen Jahren in etwas
geſpanntem Verhältnis mit dem Lehrer lebt. Der Schriftſachverſtändige
hält mit ziemlicher Beſtimmtheit den Angeklagten für den Schreiber
des Briefes, dieſer beſtreitet das jedoch ganz energiſch. Das Gericht
kommt zu der Anſicht, daß das Gutachten, das ſehr vorſichtig gehalten,
doch zweifelsfrei überzeugend ſei, und verurteilt den Angeklagten wegen
ſchwerer Urkundenfälſchung und übler Nachrede zu drei Wochen
Gefängnis.
Recht intereſſant war die Anklage wegen Fälſchung einer
Bürgſchafts erklärung gegen, einen hieſigen 53jährigen
Händler. Auf alle Vorhaltungen hatte er die eine Antwort: „Weiß
ich net, ich weiß net!
Er hatte, damit ihm eine Berliner Firma Ware
liefere, eine Unterſchrift ſeiner Frau gefälſcht. Das weiß er nicht. Er
weiß auch nicht, daß er überhaupt an die Firma herangetreten iſt. Der
mediziniſche Sachverſtändige ſagt in einem Gutachten, daß der Angeklagte
als chroniſcher Alkoholiker geiſtig und moraliſch unter dem Durchſchnitt ſei,
es ſcheine jedoch, daß er ſich oft ganz gut hinter ſeinem ewigen. „Ich
weiß net” zu verſchanzen weiß, und daß ſein Gedächtnis tatſächlich nicht
derart ſchlecht ſei, als er es hier behaupte. Zurechnungsfähig ſei er
jedenfalls, wenn man auch mildernde Umſtände anerkennen müſſe. Das
Gericht verurteilt ihn, da er ſchon des öfteren vorbeſtraft iſt, unter
Anerkennung mildernder Umſtände zu zwei Monaten Gefäng
nis. Die Kleine Strafkammer verhandelte darauf ebenfalls gegen
dieſen Händler, wegen einer wiſſentlich falſchgeleiſteten
eidesſtattlichen Verſicherung. Das Amtsgericht hatte ihn
am 27. Mai zu einer Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten verurteilt,
gegen die er Berufung eingelegt hatte. Bei der Berufungsverhandlung
am 14. Auguſt vor der Kleinen Strafkammer beantragte er ärztliche
Unterſuchung auf ſeinen Geiſteszuſtand hin, und ſo wurde die
Ver=
handlung vertagt. In einem Kühlraum in ſeinem Haus, den er
ein Ehepaar vermietet hatte, waren eines Morgens Türen und Fenſter
verſchwunden. Die Leute meinten, ihr Hauswirt habe das getan, um
ſie zu ſchikanieren, denn ſie lebten in ziemlich geſpanntem Verhältnis
zueinander und beantragten bei der Polizei Wiederherſtellung des
früheren Zuſtandes. Er ſtritt das jedoch ab und verklagte die Leute
wegen falſcher Anſchuldigung. Vor dem Amtsgericht ſtellte ſich aber
heraus, daß er tatſächlich der Täter war, und er mußte verurteilt
wer=
den. Auf Grund ſeines Geiſteszuſtandes hin hob heute die Kleine
Straf=
kammer das Urteil des Amtsgerichts auf und verurteilte ihn zu drei
Monaten Gefängnis.
Das Bezirksſchöffengericht hatte ſich dann noch mit einer
Belei=
digungsklage gegen den kommuniſtiſchen
Landtags=
abgeordneten Lehrer Hammann aus Wixhaufen zu
beſchäftigen. Hammann hatte anläßlich der Opelunruhen ein
Sonder=
blatt der in Rüſſelsheim erſcheinenden kommuniſtiſchen Zeitſchrift „D
Opelarbeiter” herausgegeben, in dem er von dem „Sozialfasciſte
Leuſchner mit ſeinen Horden”, von „ſchwer bewaffneten Banditen”
„Paraſitengeſchmeiß” „für den Mord am Arbeitertum bezahlte
Rot=
ten”, womit allemal die Darmſtädter Bereitſchaftspolizei gemeint war,
ſprach. Miniſter Leuſchner und die Polizei, hatten deswegen
Straf=
antrag geſtellt. Aſſeſſor Orth verſtand es geradezu vorbildlich, mit
Verſtändnis für den Angeklagten in, man möchte ſagen, beinahe
be=
ruhigender Weiſe, den Vorſitz zu führen, was gerade in politiſch betonten
Verhandlungen, in denen die Gemüter ja ſchon von vornherein meiſt
mehr oder weniger gereizt ſind, als beſonders wertvoll anerkannt
wer=
den muß. Hammann erklärt auf Befragen, daß er mit dem Wort
So=
zialfaseiſt nicht habe beleidigen wollen. Sozialfaseismus charakteriſiere
nur die Methoden der führenden Sozialdemokraten, mit Gewalt gegen
die Arbeiter vorzugehen. Er behauptete, Miniſter Leuſchner habe bei
Opel eine ganz beſondere Rolle geſpielt, er ſei im Einverſtändnis mit
den Franzoſen und den Opelſchen Dollarkapitaliſten gegen die
Ar=
beiter, gegen die Unterdrückten, vorgegangen. Der Staatsanwalt
be=
antragt eine Gefängnisſtrafe von einem Monat, da Hammann ſich als
Mitglied des Landtags der Verantwortung ſeiner Stellung und der
beſonderen Bedeutung ſeiner Worte bewußt ſein und mehr
Zurückhal=
tung auferlegen müſſe. Hammann erwidert darauf, daß er „darauf
pfeife”, ſich vor den Ausbeutern der Arbeiter zu verantworten, das
brauche er lediglich vor den Unterdrückten und dem arbeitenden Volk.
Das Gericht verurteilt den Angeklagten wegen Beleidigung
zu einem Monat Gefängnis, da er ohne Zweifel in der Form
die Grenze überſchritten habe, die zur Intereſſenwahrung der
Arbeiter=
ſchaft nötig ſei. Die Beleidigungen ſeien derartig grober Natur, daß
eine Geldſtrafe hier nicht ausreiche. Dem Miniſter Leuſchner wird
außerdem die Befugnis zugeſprochen, den entſcheidenden Teil des
Ur=
teils in acht benannten Tageszeitungen zu veröffentlichen. Da der
An=
geklagte bisher noch nicht vorbeſtraft iſt, empfiehlt ihm das Gericht, ein
Geſuch um bedingte Begnadigung.
Landeskonſerenz der Chriſtlichen Arbeiterhilfe
in Heſſen.
Am Sonntag, 26. Okt., findet im Ketteler Hof, zu Mainz,
Heidelbergerfaßgaſſe 14, eine Landeskonferenz der chriſtlichen
Arbeiterhilfe (Zentralwohlfahrtsausſchuß der chriſtl.
Arbeiter=
ſchaft) ſtatt. Beginn 10.30 Uhr. Als Tagesordnungspunkte ſind
vorgeſehen: 1. Weſen und Organiſation der chriſtlichen
Arbeiter=
hilfe‟,
Frau Dr. Nebgen=Berlin, Hauptgeſchäftsführerin der
chriſtlichen Arbeiterhilfe.
2. „Arbeitsloſigkeit und
Wohlfahrts=
pflege”, Arbeiterſekretär Even=Mainz. 3. „Neuordnung des
Fürſorgeweſens und die praktiſchen Aufgaben der Chriſtlichen
Arbeiterhilfe.”, Frl. Klara Sandfort=Köln,
Landesgeſchäfts=
führerin. Zu dieſer Tagung ſind neben den örtlichen Ausſchüſſen
der chriſtlichen Arbeiterhilfe (Ortswohlfahrtsausſchüſſe) auch die
Spitzen der konfeſſionellen Vereine freundlichſt eingeladen.
Eigentümer geſucht. In einem Kellerloch des Hauſes
Karlsſtraße 23 wurden in einer Mütze verpackt nachſtehende
Klei=
dungsſtücke vorgefunden:
Paar hellgraue Damenſtrümpfe (faſt
neu), 1 Damenſchürze, 1 ſchwarze Bluſe und 1 ſchwarzer
Buſen=
halter. Perſonen, die über die Herkunft der Sachen. Angaben
machen können, werden erſucht, bei der Kriminalpolizei,
Hügel=
ſtraße 31/33, Zimmer Nr. 27, vorzuſprechen. — Beim Polizeiamt
Polizeibezirk) iſt ein vierrädriger Leiterwagen, ſichergeſtellt.
An den Seitenteilen fehlt je eine Spange und an der Deichſel der
Griff. Eigentümer wollen ſich bei der Kriminalpolizei,
Hügel=
ſtraße, Zimmer Nr. 3, melden.
Lokale Veranſtalkungen.
Die blerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchſießlich als Hinwelſe auf Anzeigen zu betrachten.
keinem Falle irgendwie ale Beſprechung oder Kriti!.
— Turngeſellſchaft 1875, Darmſtadt. Am
Sonn=
tagabend findet anläßlich unſeres Werbe= und Schauturnens, als
Abſchluß unſer diesjähriger Herbſtball ſtatt. Dazu laden wir
unſere Mitglieder und Freunde freundlichſt ein. Der Vorſtand
hofft am Nachmittag wie auch am Abend auf einen guten Zu=
—Der Bäcker=Gehilfen=Verein Darmſtadt weiſt
auf ſeinen Feſtball morgen abend im Rummelbräu hin. (Näheres ſiehe
Anzeige.)
— Brauerei Schul Schloßgaſſe. Heute Samstag,
den 18. Oktober, findet in Schuls Brauerei Konzert von einem
Enſemble des Stadtorcheſters ſtatt. Samstag und Sonntag
Metzel=
ſuppe. Preisabſchlag.
— Hotel=Reſtaurant Poſt (am Hauptbahnhof)
veran=
ſtaltet, wie aus der Anzeige erſichtlich, heute und morgen Konzert
und Tanz. Auch ſei auf das heute ſtattfindende Schlachtfeſt
noch=
mals hingewieſen. Großer Preisabſchlag. Im Ausſchank ſüßer
Traubenmoſt. Sonntag Spezialität Reh=Eſſen.
Sportplatz=Reſtaurant und Kaffee am
Böl=
lenfalltor. Heute nachmittag findet der beliebte Kaffee=
und Kuchentag ſtatt. Heute und morgen findet in den herrlichen,
zu dieſem Zweck hergerichteten Räumen ein Abſchluß des großen
rheiniſchen Winzerfeſtes ſtatt. (Näheres Inſerat.)
Im Hotel Prinz Heinrich finden Samstag und
Sonn=
tag Tanzabende ſtatt.
Aus den Parkeien.
Tageskalender für Samstag, den 18. Oktober 1930.
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Palaſtlichtſpiele
haben ſeit geſtern Programmwechſel. Neben einem grotesken
Luſtſpiel amerikaniſcher Herkunft läuft ein Film mit der
anmutig=
hübſchen Vilma Banky Mein Himmelreich‟. Die Regie
Alfred Santells hat der ſchönen Vilma dieſes Himmelreich (der
Drehbuchverfaſſer wird verſchwiegen) in faſt einem Dutzend
gefühl=
vollen Akte aufgebaut und hat mit dieſen Akten ihr gutes, in
der Zurückhaltung und Schlichtheit eindringliches Spiel
um=
rahmt, ſo etwa, als wenn die Courths=Mahler langſtilig und
bilderreich einen Liebesroman erzählt. Schade um den Aufwand
und um die Rieſenarbeit. Die an ſich ganz hübſche Epiſode in
etwa der Hälfte der Akte und der Filmlänge erzählt, hätte
wahr=
ſcheinlich einen recht guten Film erſtehen laſſen.
je scheuenefkaltungen
Sie schüfzenluieh devei LuchLe
Gebrauch der in mehr 2le
ALann ann.S
Kaisen”Bpust-tapamellen
K
O
Erhältlieh in Apoiheken, Drogorilen und wo Plakote sichrbor.
— Oeffnen der Wagentür am linken Steuerſitz. Der Führer
eines rechts anhaltenden Kraftwagens muß damit rechnen, daß
überholende Fahrzeuge dicht an ihm vorbeifahren. Ehe er die Tür
zum Fahrdamm öffnet, muß er ſich davon überzeugen, ob nicht
andere Fahrzeuge vorbeifahren wollen. Oeffnet er die Tür ohne
genügende Vorſicht, ſo iſt eine Gefährdung ſolcher Fahrzeuge ſtets
vorauszuſehen, zumal es die Regel iſt, daß haltende
Kraft=
wagen nach der Bordſchwelle hin zum Ausſteigen
geöffnet werden, ſo daß überholende Wegebenutzer durch
plötz=
liches Oeffnen der linken Wagentür überraſcht werden, was den
Führer des anhaltenden Wagens für den hierdurch entſtandenen
Schaden verantwortlich macht. (Urteil d. KG v. 2. 9. 1929, 3 S.
518/29.)
Mitgeteilt vom Starkenburger Automobilklub. Sitz
Darmſtadt. A. D. A. C.
Nummer 288
Aus Heſſen.
Skraßenbericht
für die Woche vom 19. bis 25. Oktober 1930.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen:
Bensheim—Worms (Ortsdurchfahrt Lorſch, Ortseingang von
Bens=
heim bis Stiftſtraße) vom 6. 10. bis 3. 11. geſperrt. Umleitung: Hes
penheimer= und Stiftſtraße in Lorſch.
zw.
Bad=Wimpfen—Heilbronn, von der Hindenburgbrücke bis zur G
markungsgrenze nach Untereiſelsheim vom 2. 9. bis 22. 10. geſverr.
Umleitung über Biberach oder auf der rechten Neckarſeite über Neckart
ſulm.
Heldenbergen—Windecken wegen Brückenbauarbeiten an der
Nidde=
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Eichen—Oſtheim.
Grünberg—Gießen (Ortsdurchfahrt Grünberg) vom 1. 9. bis auu
weiteres geſperrt. Umleitung: Londorferſtraße in Grünberg.
Gießen—Marburg zwiſchen Lollar und Sichertshauſen (
Tiefenback=
vom 18. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Odenhauſen—Frohr,
hauſen-Bellnhauſen.
Friedberg—Hanau zwiſchen Ilbenſtadt—Kaichen vom 18. 9. bis ar
weiteres geſperrt. Umleitung: Aſſenheim-Bönſtadt—Kaichen.
Büdingen—Gelnhauſen vom Abzweig nach Vonhauſen bis zur Lar.” Si
desgrenze geſperrt. Umleitung: Vonhauſen, Diebach a. Haag, Alt= urn u 1u
Neuwiedermus, Langenſelbold, Nieder=Gründau.
Alsfeld—Fulda, Abteilung Altenburg—Bauernſchwend, vom 18. LDi
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Nainrod—Eifa.
Friedberg—Wetzlar (zwiſchen Pohlgöns—Niedergleen bis zur 9
m 6. 10. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Langgöm, 1I.0
desgrenze) v.
Frankfurter Straße in Vilbel vom 16. 10. bis auf weiteres geſperm.
Umleitung: Nieder=Erlenbach-Harheim-Bonames.
Stadt
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Scleß
Auerbach-Balkhauſen (Ortsdurchfahrt Auerbach, vom Eingang de: mnerm
Ludwigſtraße bis zum Rathaus) vom 10. 10. bis 22. 11. geſperrt. Dern imrem
liche Umleitung.
Arheilgen-Langen (Ortsdurchfahrt Egelsbach bzw. Lutherſtraw /ei
und Geſchwindſtraße) vom 13. 10. bis 3. 11. geſperrt. Umleitung Lange=
Pfeddersheim—Monsheim vom 26. 5. bis auf weiteres geſpe
Umleitung: Nieder=Flörsheim.
zuir Int
Nösberts—Grebenhain vom 1. 9. bis auf weiteres geſperrt. Uml 7 / Zuſitt
tung: Weidmoos
Ortsdurchfahrt Fauerbach bei Friedberg von der Kirchgaſſe bis zuu, (k., und
Ortsausgang in Richtung Oſſenheim vom 6. 8. bis auf weiteres geſper:
Umleitung: Ortsſtraßen in Fauerbach.
Ortsdurchfahrt Wieſeck vom 18. 9. bis auf weiteres geſperrt. U
leitung: Rödgen und Lollar—Daubringen.
Grund=Schwalheim-Bad=Salzhauſen vom 18. 9. bis auf weitem Hem
geſperrt. Umleitung: Unter=Widdersheim—Steinheim—Rodheim a.
Horloff-Nidda.
Butzbach-Hochweiſel vom 18. 9. bis auf weiteres geſperrt. UPſogem
leitung: Nieder=Weiſel—Oſtheim.
Gießen—Daubringen vom Abzweig der Straße Gießen—Lollar I.
Daubringen vom 18. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Lollo=
Großen=Buſeck
Vilbel—Gronau vom 15. bis 21. 10. geſperrt. Umleitung: Vilbe:
Bergen—Niederdorfelden—Gronau.
Blukige Familienkragödie.
Der Vater ſticht ſeinen Sohn nieder.
Nieder=Ingelheim. 17. Dlt1
Am Donnerstag gegen 20.45 Uhr ſtach der 56jährige Jakob Bau
garten nach einer Auseinanderſetzung ſeinem 28jährigen Sohn Jo
mit einem großen Meſſer in die Bruſt, was deſſen ſofortigen Tod he= Imtsl
beiführte. Der Stich traf die Halsſchlagader und führte Verblutz7 Fronl
herbei. Der Täter wurde bald darauf von zwei Polizeidienern but
haftet und dem Amtsgericht Ober=Ingelheim zugeführt. Bei der 2
führung erklärte er: „Es tut mir leid, daß es ſo ausgegangen iſt, Si
mal mußte es doch ſein”. Er ließ ſich gutwillig abführen. Zwiſchen du
Täter, der verwitwet iſt, und ſeinen Kindern ſoll es öfters zu Str
keiten und Mißhandlungen gekommen ſein. Begreiflicherweiſe
her=
ob dieſer Tat große Aufregung im Orte. Noch in der Nacht traf
Staatsanwaltſchaft ein. Der Täter hatte frühere Mißhandlungen du
ſeine Kinder ſchon öfters auf der Bürgermeiſterei angezeigt. Er harf
vor der Tat etwas dem Alkohol zugeſprochen.
(a
ün
ſeme
B Rie
F. Eberſtadt, 17. Okt. Zur Herſtellung der Alten Dar
ſtädterſtraße. Nachdem die Gasverlegungsarbeiten in der An-0
Darmſtädterſtraße beendet ſind wird demnächſt mit der längſt
wünſchten Herſtellung dieſer Straße begonnen werden. Es hanuglſt
ſich hierbei um ihre Befeſtigung (Chauſſierung) vom Hauſe Pritſch Aktg v
zur Schillerſtraße, eine Länge von rund 1320 Metern. Nach Buu
Bauplan wird die Straße nach ihrer Herſtellung eine 6 Meter br.” Go
Fahrbahn und zu beiden Seiten je 3 Meter breite Fußſteige aufwel 1e05
Die Lieferung von Pflaſterſteinen, Kies, Steingeröll und Bordſtektanſte
ſowie die Pflaſterarbeiten ſind auf dem Submiſſionswege ausgeſchrie!
Nutin=
worden. Der Gemeinderat hat die Ausführung dieſer Arbeiten 1 Ur,
ſchloſſen, um der Arbeitsloſigkeit zu ſteuern, insbeſondere den S
geſteuerten Erwerbsloſen im Winter einige Verdienſtmöglichkeite
bieten. — Evangeliſcher Gemeindeabend. Am Sams udeur=Ar
elifſt
den 18. Oktober, findet im Saale „Zum Schwanen” ein eve
Gemeindeabend ſtatt, deſſen Erträgnis neben der bereits ver
alte- Oill21
Hausſammlung zur Beſchaffung der Inneneinrichtung des neuen,
Pfarrgarten erſtellten Jugendheimes dienen ſoll. Die Hausſammlu;
die der Frauenverein durchgeführt hat, beziffert ſich auf rund —nu=
Reichsmark. — Dekanats=Miſſionsfeſt. Am Sonntag,
19. Oktober, wird das Miſſionsfeſt des Dekanates Eberſtadd
Yal=
der evangeliſchen Kirche gefeiert werden.
Cp. Pfungſtadt, 17. Okt. Schnitzeliagd. Der Nadfahrer: ußſt
Union” unternimmt am Sonntag eine Schnitzeliagd in die när ölle
Umgebung. Abends findet im Vereinslokal ein gemütliches
ſammenſein mit Preisverteilung ſtatt. Für die Stadt Pfungſtadt
len, wie die Bürgermeiſterei mitteilt, die Spengler= und Inſtallat
arbeiten zur Teilentwäſſerung in dem Fuhrparkanweſen öffentlich
1.
geben werden.
Die A. S. Roſenthal’ſche Wohlfahrtsſtiftung
*
m. Beerfelden, 16. Oktober 1930.
er zum ſozialen Frieden beitragen. Sollten die Verhältniſſe ſich b
* Etwa ein Jahr iſt es her, daß Herr A. S. Roſenthal=New und der Verwaltungsrat die Errichtung eines Volksbades und Kinsar.
Evangeliſche Kulturpolitik. Ueber dieſe alle
chriſtlich denkenden Volksgenoſſen in einer Zeit materialiſtiſcher
Verderbnis tief bewegenden Fragen wird der als chriſtlicher
Kulturpolitiker und gedankenreicher Kenner bekannte und
ge=
ſchätzte Herr Pfarrer Struckmeier aus Frankfurt a. M. am 28.
Ok=
tober im „Fürſtenſaal” im Rahmen einer Mitgliederverſammlung
der Deutſchnationalen Volkspartei ſprechen. Um den Vortrag
auch weiteren Kreiſen zugänglich zu machen, haben auch chriſtliche
Volksgenoſſen, die der Partei nicht angehören, Zutritt.
Orpheum. 8½ Uhr: Braſilianiſches Kaleido=
KAn”
ſkop. — Konzerte: Schloßkeller, Café Oper, Zum
Datte=
rich, Reſt. Bender, Maxim. Sportplatz=Reſtaurant Böllenfalltor,
Rheingauer Weinſtube, Reſt. Boßler. Zum Haferkaſten,
Stolzen=
fels, Hotel Prinz Heinrich.
Feſthalle: Lehrausſtellung:
von 10—19 Uhr.
„Technik im Heim”,
Kinovorſtel=
lungen: Union=, Helia= und Palaſt=Lichtſpiele. —
Freie
York, ein geborener Beerfelder, für ſein Heimatſtädtchen eine Stiftung
von 200 000 RM. tätigte, aus der die Errichtung eines Vollbades und
eines Kindergartens vollzogen werden ſollte. Die Verwirklichung dieſes
Planes zog ſich in die Länge, und nun hat Herr Roſenthal ſeine
Stif=
tung vorläufig in eine Barſtiftung umgewandelt. Was darüber
mit=
zuteilen wäre, entnimmt man am beſten der Stiftungsurkunde, die hier
in ihrem weſentlichen Teil mitgeteilt ſei.
Stiftungs=Urkunde:
Ich. der Unterzeichnete, Abraham Salomon Roſenthal, New York,
habe am 29. Oktober 1929 eine Stiftungsurkunde vollzogen, welche
zur=
zeit dem Heſſiſchen Miniſterium des Innern zur Genehmigung vorliegt.
Seit dem Jahre 1929, in welchem ich den mir bereits längere Zeit
vorſchwebenden Plan der Errichtung einer Wohlfahrtsſtiftung für
Beer=
felden ausführte, haben ſich ſehr weſentliche Veränderungen vollzogen.
Die wirtſchaftliche Lage des Staates und der Gemeinden hat ſich
außer=
ordentlich verſchlechtert; die Gemeinden werden in Zukunft
Wohlfahrts=
aufgaben nur in beſchränktem Umfange erfüllen können. Ich gehe
des=
halb von der Erwägung aus, daß die von mir durch die
Wohlfahrts=
ſtiftung bedachte Gemeinde Beerfelden es zweckmäßiger finden und den
Einzelintereſſen der Bewohner dienlicher ſei, wenn ich den Zweck meiner
Stiftung abändere.
Die Errichtung eines Volksbades und Kindergartens macht die
Feſt=
legung eines ſehr erheblichen Teiles des Stiftungskapitals notwendig.
Ich will deshalb, daß vorerſt die Gemeinde und ihre Inſaſſen, ohne
Rückſicht der Partei und Konfeſſion, der Kapitalertrag der Stiftung z
follen ſoll. Dieſer jährliche Kapitalertrag ſoll den Verwaltungsrat ir
die Lage ſetzen, bedürftige Perſonen, Kranke und infolge Alters nicht
mehr arbeitsfähige Perſonen, zu unterſtützen, in die Kinderpflege
för=
dernd einzugreifen durch Gewährung von Unterſtützungen; ferner die
her=
anreifende Jugend in der Ausbildung zu unterſtützen durch Zahlung
von Schulgeld. Lehrmitteln, Koſten der Bahnfahrt und die Gewährung
von Freitiſchen.
Der Verwaltungsrat ſoll in bezug auf Gewährung von
Unter=
ſtützungen nicht an enge Vorſchriften gebunden ſein, ſondern er möge
Turngemeinde, 8 Uhr abds., im Städt. Saalbau: Großer die Not lindern, wo ſie auch immer ſei, und die Jugend durch unter=
Herbſtball. — Dtſch.=Oeſterr Alpenverein, 8 Uhr ſtützung ihrer Ausbildung zu dem ſpäteren Lebenskampfe ſtählen, wie
abends, in der Vereinigten Geſellſchaft: Sechzig=Jahrfeier.
er es für richtig findet. Wenn er nach dieſen Grundſätzen handelt, wird
gartens für nützlich halten, ſo ſoll er hierzu befugt ſein, wenn
Fünftel ſeiner Mitglieder einem derartigen Vorſchlag zuſtimmen.
der durch den Verwaltungsrat etwa vorgenommenen Aenderung n.
Erweiterung des Stiftungszwecks bleibt die ſtaatliche Genehmigung
Lrie
behalten.
laah
Was die Höhe des Stiftungs=Kapitals anbelangt, ſo wird die Si” Jou
tung in Höhe von 190 000 Goldmark errichtet. Dieſer Betrag ergibt:
aus dem urſprünglich ins Auge gefaßten Betrag von 200 000 Mk.,
züglich der zwiſchenzeitlich durch Vorarbeiten für das Bad und
hie=
im Zuſammenhang ſtehenden Ausgaben entſtandener Aufn
Ich beſtimme, daß das Kapital in mündelſicheren Pfandbriefen
gelegt wird und dem Bankhaus Roman Stern u. Co. in Köln hies
legt bleibt.
Nachdem ich nun den Stiftungszweck geändert habe, iſt eine gre.
Beweglichkeit des Verwaltungsrats erforderlich; ich nehme daher
die Beſtimmung meiner Urkunde vom 29. Oktober 1929, wonach das 8
amt Erbach die Aufſicht über die Stiftung führen ſoll, zurück.
Behufs Erwirkung der ſtaatlichen Genehmigung formuliete”
den Stiftungszweck wie folgt:
Unterſtützung von Angehörigen der Gemeinde Beerfelden,
Rückſicht auf Partei und Konfeſſion, im Sinne einer weit
Wohlfahrtspflege hinſichtlich Armen, Kranken und Arbeitsurſäh
Förderung der Kinder in körperlicher und geiſtiger Beziehung, Hilfs=
Berufsvorbereitung derſelben durch verbeſſerte Schulbildung und 2
ausbildung. —
Die weiteren Ausführungen der Urkunde befaſſen ſich mit der
dung des aus fünf Perſonen beſtehenden Kuratoriums; dieſelbe ſchle
Das Küratorium ſoll befugt ſein, ſich ſelbſt eine Geſchäftsoro
zu geben;
Sitz der Stiftung iſt Beerfelden;
Die Stiftung ſoll den Namen tragen:
A. S. Roſenthal’ſche Wohlfahrtsſtiftung.
Beerfelden, den 7. Oktober 1930.
(gez.): Abraham S. Roſen4
Hierzu wäre wohl noch zu ſagen, daß mit Rückſicht auf die obmh
den Verhältniſſe dieſe Umwandlung der Stiftung ein ſchönes 9‟
für das ſoziale Empfinden des Stifters iſt, und der von ihm pe
Kreis der Empfangenden it. Zeugnis ſeiner Großzügigkeit.
Nachrichken des Standesamls Darmſtadk.
Geſtorbene. Am 10. Oktober: Pulch, Katharina Margarete,
ledig, Geiſtberg 3. Diefenbach, Wilhelm, Schiffer, 65 J.
ſoftr. 30. Am 9. Oktober: Ruhland, Maria, 1 Stunde, Mauer=
25. Am 10. Oktober: Sölling, Carl Theodor, Kaufmann.
H
Am Erlenberg 30. Schmid, Richard, Kaufmann, 31 J.,
Gra=
graße 9. Am 11. Oktober: Miſchlich, Eliſe Caroline Marie
de, geb. Bauer, 81 J., Forſtmeiſterſtr. 9. Wundenberg, Otto
mt Julius, Obertelegraphenſekretär i. R., 63 J., Kittlerſtr. 38.
12. Oktober: Ehmig, Chriſtine, geb. Heinz, 58 J., Ehefrau des
Eers
Groß=Umſtadt, hier Erbacherſtr. 25. Steinmann, Edith
ſede,
Tage, Karlsſtr. 60. Am 14. Oktober: Bianchi, geb.
Witwe des Architekten, 58 J., Kiesſtr. 67. Am 15. Oktober:
*
arl Philipp, Hilsarbeiter, 71 J.. Karlsſtr. 115 Eyrich,
ſun Adolf, 2 Monate. Rundeturmſtr. 5. Engeroff. Eliſabeth,
Schäfer, 79 J.. Witwe des Schuhmachers, Nieder=Ramſtädter=
Grr
Kirchliche Nachrichten.
18. Sonntag nach Trinitatis (19. Oktober).
Erntedankfeſt.
Evangeliſche Gemeinden.
*
Stadtkirche. Samstag, 18. Okt., abends 8.30 Uhr: Andacht.
ontag. 19. Okt., vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
gen Abendmahls. Pfarrer Heß. Die Neukonfirmierten ſind
M” bülſeders eingeladen
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit
des heiligen Abendsmahl. Pfarrer Vogel. — Vorm. 11.30
Kindergottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Nachm.
11- Geſangsgottesdienſt der Stadtmiſſion.
Nachm. 6 Uhr:
ränungsgottesdienſt für den Konfirmandenunterricht. Pfarrer
Lütuen ſchläger.
Stadtkapelle. Wegen Wiederherſtellungsarbeiten geſchloſſen.
Dekan
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
pent Zunermann. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Dekan
Aunnermann.
m. Jxer Stadt= und Schloßkirche Kollekte für das Zufluchtheim des
Eliſabethenſtifts.
R, „Yonnerstag, 23. Okt., abends 8 Uhr: Miſſionsvortrag des
n Inſp. Dr. Oehler=Baſel über „China” in der Schloßkirche.
a9 Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 21. Okt., abends
Mittwoch,
Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. —
ſte!
dkt., und Samstag, 25. Okt., nachm. 2—4 Uhr:
Handarbeits=
reR ſchſut der Stadtgemeinde. — Freitag, 24. Okt., abends 8 Uhr:
ſondvereinigung der Stadtgemeinde, Poſaunenchor. — Samstag,
en 275 Ikt., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde,
nekreis.
M-M
ßemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag 19. Okt., vorm.
Uhr: Kindergottesdienſt der Stadtkapelle (Erntedankfeſt),
Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der
geſhem Büurer. Kleberger,
utgemeinde. — Montag, 20. Okt., abends 8 Uhr: Jugendbund
dür eukasgemeinde (ältere Abteilung).
Dienstag, 21. Oktober,
Jugendvereinigung
ws 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirche.
e* diür Stadtgemeinde (ältere Abteilung).
Mädchenvereinigung
Mittwoch,
jung A diutr Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung).
2:. okt., nachm. 4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde. —
Frauen=
vonn der Lukasgemeinde (Guſtav=Adolf=Kreis). — Abends 8 Uhr:
Zrenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche. — Jugendbund der
Marusgemeinde (ältere Abteilung).
Mädchenvereinigung der
Donnerstag, 23. Okt.,
Reſrmationsgemeinde (ältere Abteilg.).
ilnevs 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere
lung). — Jugendbund der Lukasgemeinde (jüng. Abtlg.).
niag, 24. Oktober, abends 8 Uhr: Jugendbund der Markus
Jugendbund der
Kaplanei=
nnde (jüngere Abteilung).
mnde. — Mütterabend der Stadtgemeinde (Eröffnung).
NNg0
gen 2
Umtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Goethe.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im Diakonen=
Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Evang. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus. Kiesſtraße 17
ſerhaus, 1 Treppe. Sprechſtunden vorm. von 10—12 Uhr und
(außer Samstags) von 5—6 Uhr. Fernſprecher 4584.
undfürſorge. Jugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe,
tung in Wohnungsangelegenheiten. Eheberatung,
Trinker=
ge, Wanderer= und Gefangenenfürſorge. Rechtsauskunfts=
(auch für Steuer= und Verſicherungsangelegenheiten),
Sprech=
nen nur vormittags, außer Mittwoch und Samstag.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeinde=
Geſchäftsſtunden vorm.
Kiesſtraße 17, Hinterhaus, Saal 3.
12 Uhr und nachm. von 3—6 Uhr. (Mittwochs nur von
30 Uhr) Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
verhaus, Zimmer 4. Zahltage: Montag, Mittwoch und
Don=
ſeitag, vorm. von 9—12 Uhr, und Donnerstag, nachm. von 4 bis
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51):
entsauskunftsſtelle. Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr.
Fern=
her 2288.
Nartinskirche. (Kollekte für die Gemeindepflege.) Vorm.
Ihr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Bergér. — Vorm. 11 Uhr
Gemeinſamer Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Oſt
und Weſt. Pfarrer Köhler. — Abends 6 Uhr: Pfarrer Köhler.
Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Montag,
20. Okt., abends 8 Uhr, im Gemeindehaus: Vortrag von Profeſſor
Dr. Kahn=Frankfurt über: „Chriſtentum und Volkswirtſchaft”
Dienstag, 21. Okt., abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Kirchenchor;
im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. — Donnerstag, 23. Okt.,
abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt; im
Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt; Mauerſtraße 5:
Po=
ſaunenchor. — Freitag, 24. Okt., abends 8 Uhr, im Martinsſtift:
Mütterabend (Oſt); im Gemeindehaus: Mütterabend (Weſt);
Jugendvereinigung (ältere Abteilung).
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heil.
Abendmahl und Vorbereitung. Pfarrer Marx. — Vorm. 11.30
Uhr: Kindergottesdienſt.
Montag, 20. Okt., abends 8 Uhr:
Kirchenchor und Mütterabend
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7.30 bis 5 Uhr zu ſtiller
Andacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie).
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Becker
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Becker.
Veranſtaltungen: Dienstag, 21. Okt., abends 8.15
Uhr: Bibelſtunde. — Donnerstag, 23. Okt., abends 8.15 Uhr:
Mütterabend.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für den
Kir=
chenfonds der Petrusgemeinde.) Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarrer Weiß. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt
mit Entlaſſung der Konfirmanden. Pfarrer Weiß.
Veranſtaltungen: Sonntag, 19. Oktober, abends 8.15
Uhr: Jugendvereinigung. — Von Montag, 20. Okt., bis Samstag,
5. Okt.: Evangeliſationswoche der Petrusgemeinde durch
Miſ=
ionsinſpektor Held über: „Lebens= und Zeitfragen des
evangeli=
ſchen Chriſten von heute‟
nit täglicher Bibelſtunde um 4 Uhr im
Gemeindehaus; täglicher Predigt abends 8 Uhr in der Kirche.
Die Vereinsabende der Jugendbünde fallen in dieſer Woche aus.
Pauluskirche. (Kollekte für den Kirchenfonds der
Paulus=
gemeinde.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Müller.
Abends 8 Uhr: Geiſtliche Abendmuſik in der Kirche.
Veranſtaltungen: Sonntag, 19. Okt., abends 8 Uhr:
Gemeindeabend der Jugendvereinigung mit Vortrag von
Landesjugendpfarrer Lic. von der Au. — Montag, 20. Okt., abends
Uhr: Jugendbund
Dienstag
21. Oktober, abends 8 Uhr:
Kirchenchor.
Mittwoch, den 22. Oktober, abends 8 Uhr:
Bibelſtunde (im Gemeindeſaal); Pfarrer Müller.
Don=
nerstag, den 23. Oktober, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Abends 8 Uhr: Jugendbund. — Samstag, 25. Okt., abends
8 Uh=
Jugendvereinigung.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Hickel. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Ev.
Sonntags=
verein: Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. — Donnerstag, 23.
Okt., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Schloßkapelle Kranichſtein. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Pfarrer Grein, Arheilgen.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebetsſtunde. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm.
3 Uhr: Geſangsfeſt vom Evang. Sängerbund in der
Stadt=
kirche (nicht Stadtmiſſion), Chor und Sologeſänge
Feſt=
anſprache: Studienrat Knöpp=Darmſtadt. Eintritt frei!
Pro=
gramme ſind zum Preiſe von 20 Pfg. in der Buchhandlung der
Stadtmiſſion, Mühlſtr. 24, ſowie an den Kirchtüren zu haben.
Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Abends 8.3/
Uhr: Kriegerdankbund.
Dienstag, nachm. 4 Uhr:
Frauen=
bibelſtunde. — Abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. —
Mitt=
woch, abends 8.30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends
8.30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Bringmann.
Freitag, abends
8.30 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule, Beſſungerſtraße 80.
Prediger Bringmann. — Samstag, abends 8.15 Uhr: Poſaunen=
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm.
3 Uhr: Teilnahme am Geſangsfeſt in der Stadtkirche. —
Diens=
tag, abends 8.30 Uhr: Mädchenkreis. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr:
Zinderbund.
Abends 8.15 Uhr: Freundeskreis für junge
Männer. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge
Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße
Infanterie=Kaſerne, Hof links), Sonntag, 19. Okt., abends 8 Uhr:
Ausſpracheabend: „Der ärgerliche Chriſtus . — Mittwoch, 22 Okt.,
abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde. — Donnerstag, 23. Okt., abends
8.30 Uhr: Jungvolk=Abend. — Freitag, 24. Okt., abends 8.15 Uhr:
Turnen in der Turnhalle der Ludwigs=Oberrealſchule,
B.=K. Darmſtadt, im Bund deutſcher Bibelkreiſe,
Alexander=
ſtraße 22. Samstag, 18. Okt., nachm. 4—5 Uhr: Spielen; 5 Uhr
Pflichtverſammlung, anſchl. Andacht. — Donnerstag, 23. Okt.,
abends 8 Uhr: Heimabend für Aeltere. —
Samstag, 25. Okt.
B.=K. wie immer. — Sonntag, 26. Okt.: Geländeſpiel mit
Offen=
bach.
Gotenfähnlein Darmſtadt. Jeden Samstag und Sonntag
Treffen. — Samstag, nachmittags 3 Uhr: Volkerſtunde im Heim
— Sonntag, nachmittags 2 Uhr
Treffen beim Führer zum
Gang. — Sonntag, abends 8 Uhr: Aelterenkreis.
Die Chriſtengemeinſchaft. (In der Städt. Akademie für
Ton=
onntag, 19 Oktober, vorm. 10 Uhr:
kunſt. Eliſabethenſtraße).
Menſchenweihehandlung mit Predigt. Vorm. 11.20 Uhr: Kinder=
Sonntagshandlung.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Advent=Gemeinde, Waldſtraße 18. Freitag, abends 8 Uhr,
abwechſelnd öffentliche Jugend=, Gebets= oder Elternverſammlung.
Samstag, vormittags 9.30 Uhr: Sabbatſchule und Predigt;
nach=
mittags 3 Uhr: Jugendſtunde.
Sonntag, vormittags 9 Uhr:
Kinderunterricht: abends 8 Uhr: Oeffentlicher Vortrag.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian. Science
Society), Aula der Landesbauſchule. Neckarſtraße 3. Gottes
dienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten
Mittwoch im Monat, abends 8,15 Uhr.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm.
11.15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr:
Wortverkündi=
gung. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde,
Freitag,
abends 8.15 Uhr: Wortbetrachtung. Jedermann herzlich
ein=
geladen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt, Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal): Jeden Dienstag, abends
3 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt
will=
kommen.
vonntags, vormittags 10 Uhr: Kinderverſammlung,
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40). Sonntag,
den 19. Okt., vorm. 9.30 Uhr: Andacht. Nachm. 3.30 Uhr: Jugend
bundſtunde. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. —
Mitt=
woch, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich ein=
At.
den.
Methodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche),
Wendelſtadt=
ſtraße 38 Sonntag, 19. Oktober, vormittags 11 Uhr:
Sonntags=
ſchule. Abends 8 Uhr: Predigt. Thema. „Zentralwahrheiten
der Heiligen Schrift: Der Glaube” Prediger E. Bültge.
Mittwoch, 22. Oktober, abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetsſtunde.
Prediger E Bultge.
Freitag, 24. Oktober, abends 8 Uhr
Frauen=Miſſions=Verein. Zu allen Veranſtaltungen iſt
jeder=
mann herzlich eingeladen.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 20. Oktober, abends
3 Uhr im Feierabend, Stiftſtraße 51:
Bibelſtunde.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauer
ſtraße 17
Sonntag, den 19. Okt., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachmittags um 4 Uhr: Predigt
und Feier des Erntedankfeſtes. (Miſſionar Rau.) — Mittwoch,
den 22. Okt., abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, den 24
Oktober, abends 8.30 Uhr: Gebetsſtunde. Zu allen
Verſamm=
lungen iſt jedermann herzlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft Schulſtraße 9. Sonntag, vorm.
10 Uhr: Predigt; 11 Uhr: Sonntagsſchule; 8 Uhr: Predigt.
Montag, abends 8.15 Uhr: Jugendverein. (Die Forderungen
Jeſu in der Bergpredigt.) —
Dienstag, abends 8.15 Uhr:
Sing=
tunde des Gem. Chores, — Mittwoch, nachm. 3 Uhr:
Katecheti=
ſcher Unterricht und Frauenmiſſionsverein.
Donnerstag, abends
8.15 Uhr: Bibel= und Gebetsſtunde. Jedermann iſt freundlich
eingeladen! P. Schanz, Prediger
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, vorm. 8 Uhr:
Gebetsſtunde. 10 Uhr: Heiligungs=Verſammlung. 11.30 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm 3 Uhr: Heilsverſammlung für Kinder.
Nachm. 5 Uhr: Kinder=Wegweiſerunterricht. Abends 7 Uhr:
Frei=Verſammlung am Paradeplatz. Abends 8 Uhr: Oeffentliche
Heilsverſammlung.
Montag, abends 8 Uhr: Jugendliga.
Dienstag, abends
8 Uhr: Mitgliederverſammlung. Mittwoch,
abends 6 Uhr: K.=Kadettenſtunde. Abends 8 Uhr:
Heilsver=
ammlung. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Heimbund. — Freitag,
abends 8 Uhr: Heiligungsverſammlung.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 19. Oktober,
vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt.
Vorm. 11 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt der Großen. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen.
Dienstag: Mädchengruppe. — Mittwoch: Bubengruppe.
Donnerstag: Bibelſtunde.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 19. Oktober,
vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Erntedankfeſt. Kollekte.
Anſchlie=
ßend Beichte und heiliges Abendmahl. (Im Gottesdienſt: Mit=
ſaunenchor. — Helferbeſprechung im Pfarrhaus. — Freitag:
Mäd=
chenverein.
Samstag
Jugendverein.
Evang. Gemeinde Roßdorf. Erntedankfeſt. Sonntag, vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Mitwirkung des Poſaunenchors und
des Jungmädchenvereins. Feier des heiligen Abendmahls.
Nach=
mittags 1.30 Uhr: Dankgottesdienſt, Kindergottesdienſt. Abends
8 Uhr: Bibelſtunde.
Dienstag: Kirchengeſangverein und
Po=
ſaunenchor. — Mittwoch; Jugendbund Wartburg. — Donnerstag:
Jungmädchenverein.
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Seite 10
Kummer 28
Samstag, den 18. Oktober 1930
In Berlin: Skändige Alarmbereitſchaft der Polkzei.
rute
4hhr
nralile.
Neuartige Alarm= und Kampfmittel, die die Berliner Schutzpolizei anläßlich der Reichstagsunruhen und Streikdemonſtrationen in den Dienſt geſtellt hut mmen zu
Rechts: Eine der neuen Waſſerſpritzkanonm
Links: Fliegende Telefonſtationen auf der Straße zum raſchen Heranziehen von Verſtärkung.
ban die
der Polizei. Ein harmloſes, aber wirkſames Mittel, um Anſammlungen zu zerſtreuen.
ſo mei.
Aul dieſe Buun ioor dee RAmpr int Bruflilen.
ie üter
Das Rieſen=Viadukt der Eiſenbahnlinie Sao Paolo—Santos
iſt einer der heiß umſtrittenſten Punkte zwiſchen den Regierungstruppen und den Aufſtändiſchen.
Die Zerſtörung dieſer Brücke kann ausſchlaggebend für den ganzen Kampf ſein.
Das Haus des allindiſchen Nationalkongreſſes in Bombay
wurde von 150 engliſchen Poliziſten beſetzt, der Präſident des Kongreſſes und 60 Kongreßmitglieder
ſind verhaftet worden. Die indiſche Nationaliſtenflagge wurde von dem Gebäude heruntergeholt
und die engliſche Flagge gehißt. In der Stadt wurden an einem Tage 200 Verhaftungen
vorge=
nommen. Die Spannung der Lage kann ſich jeden Augenblick in neuen ſchweren Kämpfen entladen.
Jugendlicher Raubmörder.
Prag. In Blumenau bei Proßnitz
ermor=
dete ein 16jähriger Schneiderlehrling den
Poſt=
verwalter, indem er ihm mit einer Hacke den
Schädel zertrümmerte. Der Mörder geſtand, daß
er ſchon ſeit längerer Zeit den Mord geplant
habe, um mit dem geraubten Geld nach
Ruß=
land zu flüchten. — Die Gendarmerie ſtellte feſt,
daß der Mord einen politiſchen Hintergrund hat.
Fünf junge Burſchen im Alter von 16 bis 17
Jahren wurden verhaftet, die Mitglieder der
kommuniſtiſchen Jugendorganiſation ſind, deren
Vorſitzender der Mörder iſt. Die jungen Leute
hatten beſchloſſen, nach Rußland zu flüchten und
ſich das Reiſegeld durch die Ermordung des
Poſtmeiſters zu verſchaffen.
Die Jagd nach dem Gold.
Gerüchte von Goldfunden in Nord=Ontario.
New York. Wie aus Toronto (Ontario)
gemeldet wird, veranlaßten Gerüchte, daß in der
Gemeinde Bannockhurn Goldfunde gemacht
wor=
den ſeien, zu einer wahren Völkerwanderung
aus Nord=Ontario und den anliegenden
Gebie=
ten nach den vermutlichen Goldfeldern. Je nach
ihrer Finanzlage ziehen die Goldſucher mit
Flugzeugen, Automobilen, Booten oder zu Fuß
nach den Goldfeldern. Ganze Gemeinden ſind
von faſt allen Einwohnern verlaſſen worden.
Es wird darauf hingewieſen, daß die Gerüchte
einer gewiſſen Wahrſcheinlichkeit nicht entbehren,
da dieſe Gegend ſeit vielen Jahren als
gold=
haltig anerkannt wird.
lit ſein, di
Zu dem „Bogelmord” an der Peemt zrlie ge
*
Arbir
Mündung.
idier bon
Berlin. Die im Zuſammenhang mit Ɨmiu Geſchie
Meldungen über einen Vogelmord” an nüliche mit
Peene=Mündung angeſtellten Nachforſchunzm miſſen.
haben, wie die Luftdienſt=G.m.b. H. mitteilt, 7n Lars 9
geben, daß an dem bedauerlichen Vorfall nutulhe Ere
Flugzeuge der Deutſchen Verkehrsfliegerſchr=bige von
ſondern der Seeflugſtation Kiel=Holtenau be=nm wur nid
ligt waren. Die Flugzeuge ſeien infolge dieſieiyhin die E
Wetters und Nebelgefahr etwa 5 Meter r!4
ſtark gedroſſeltem Motor geflogen, als ſich pllzſing Lears
lich dicht vor ihnen Entenſchwärme erholwuen Prin
hätten, denen ſie wegen der niedrigen 9.Bſä her, da
nicht mehr hätten ausweichen können. In Ain mit e
Mitteilung wird weiter unter Hinweis darod,
daß ein Zuſammenſtoß des laufenden Propellls. M
nuit den
mit Gegenſtänden für Flugzeug und Beſatzusſefols die
ſehr gefährlich iſt, feſtgeſtellt, daß die Flugzexu/ Shweln
führer das größte Intereſſe gehabt hätten, —m
ſammenſtöße mit den Enten zu vermeiden. All=” Ne 9
N—ſie g
ter wird darauf hingewieſen, daß das von ihne;
durchflogene Gebiet nicht als Vogelſchutzgell4”weiſen
bekannt geweſen ſei. Eine abſichtliche Kursämzleſieh.
rung in dieſe Entenſchwärme hinein ſei ſelns ehrtz n
König un
verſtändlich nicht erfolgt, da die Beſatzungen
damit abſichtlich in Lebensgefahr begeben hätr= in der
S0 geſch
Eine Möbelfabrik niedergebrannt.
Mailand. Die Möbelfabrik von Caveſſiſtin c
emag
ian 7n8 8
zano in Ligurien wurde durch eine Feuersbrud
vollſtändig zerſtört. Das Feuer drohte auch
das Dorf überzugreifen, ſo daß die ganze Bern=lllegende
kerung zum Waſſertransport aus einem entewsAlderte
ten Bach aufgeboten werden mußte. Der Seier mo
Nei
Bebunt
ſtandene Sachſchaden beträgt 400 000 Lire.
Großfeuer in einem Kautſchuklager in Lüta4y n Bach
Lüttich. In einem Kautſchuklager bu4 die
geſtern ein Feuer aus, das ſich ſo ſchnell aw” zuret g
breitete, daß bald das ganze Gebäude in Flo/! de Rör
men ſtand. Die Arbeiter ſuchten ſich zum Tſehn einen
dadurch zu retten, daß ſie aus den Fenſtern A. den 0
die Straße ſprangen. Zehn Perſonen werl=bMſten
als verletzt gemeldet. Durch den Luftdruck we 2 nunnte
ſchiedener Exploſionen, deren Urſachen noch nu emerhin
geklärt ſind, wurden alle Fenſter der umliegpiſtin ausge
den Häuſer zertrümmert. Die Löſchung öſt bi
Brandes war in den Nachmittagsſtunden mis 1l4 das
nicht gelungen. Es wird befürchtet, daß nu he
weitere Opfer in dem brennenden Gebäude au7. 3e
Ried adl
geſchloſſen ſind.
Die Auſtralienflieger kurz vor dem Ziel.=
London. Die Auſtralienflieger Haul
mann Kingsford Smith und Leutnant 2e
ſetzen ihren Flug England—Auſtralien mit
Ziel Port Darwin erfolgreich fort. Hill iſt1
Bima auf Holländiſch Oſt=Indien eingetroſt”
und hat damit den von Bert Hinkler aufgeſt
ten Rekord bereits um zwei Tage unterbot”
Seine Ankunft in Port Darwin wird am Son”
tag erwartet. Vorausſichtlich dürfte Kings!!
Smith am Sonntag am Ziel eintreffen, wol”
N.
Ge
er den von Bert Hinkler aufgeſtellten
Rek71
um fünf Tage, alſo den von Hill um drei 2e
unterbieten würde. Der Hinklerſche Rekord!
15½ Tagen war von vielen anderen Vilgs
erfolglos angegriffen worden.
Dynamitſprengung zur Beſeitigung eines Wine.
New York. Vorgeſtern wurde eine gießk
Menge Dynamit in dem Wrack des infolge” z.
Zuſammenſtoßes mit einem anderen Schiſl
letztem Dezember mitten im Hafen auf *
Grunde liegenden Dampfers „Port Victol
zur Exploſion gebracht. Man bezweckte d0l
ein Loch von 16 Meter Tiefe entſtehen zu loſk
in das ſich das Wrack durch eigenes Geor”
ſenken ſollte. Die Waſſerſäule, die ſich im Auet
blick der Exploſion bildete, erreichte eine W.
von mehr als 150 Metern. Das Wrad ſer”.
ſich um 13 Meter.
Schwere Gasexploſion in Los Angel”e.
New York. In einem Wohnhaus im. 2
ſtrieviertel von Los Angeles erfolg
ſchwere Gasexploſion. 33 Perſonen wurden.
letzt. Die Exploſion war in weitem Unt!
ſpürbar. Sämtliche Fenſterſcheiben d.
Sio=
gend n Häuſer gingen in Trümmer.
den beläuft ſich auf mehrere 100 00 Doldl.
Frankſurk hat die keuerſte Verwallung
Frankfurt a M. Der vom Frankfurter
Kämmerer aufgeſtellte Nachtragsetat, der eine
Reihe von Steuererhöhungen vorſieht, iſt von
der Handels= und Handwerkskammer
begut=
achtet worden. In dem Gutachten wird u. a.
geſagt: Das Problem des Ausgleichs des
Ge=
meindehaushalts kann jetzt nicht mehr von der
Einnahmeſeite, ſondern uur von der
Ausgaben=
ſeite her gelöſt werden. Alle verantwortlichen
Organe der Selbſtverwaltung müſſen daher
er=
kennen, daß die entſcheidende Stunde für die
Umkeh: dei Frankfurter Kommunalpolitik
ge=
kommen iſt, die ſich auf die ſparſamſte
Haus=
haltsführung beſchränken und auf alle
Betäti=
gungen verzichten muß, die zu neuen
Belaſtun=
gen des Haushalts führen. Das Gutachten weiſt
dann darauf hin, daß der Zuſchußbedarf der
ein=
zelnen Verwaltungszweige in Fraukfurt weit
über den Durchſchnitt der deutſchen Städte
hin=
ausgeht. Hätte der Zuſchußbedarf 1929, dem
Durchſchnitt, der übrigen deutſchen Großſtädte
entſprochen, ſo wären dadurch 22,7 Mill. Mark
erſpart worden. Aber ſelbſt wenn Frankfurt
noch den Zuſchußbedarf der nach Frankfurt
teuer=
ſten Verwaltung, nämlich von Berlin, in
An=
ſpruch nehmen würde, ſo würden ſich die
Er=
ſparniſſe noch immer auf 12 Mill. Mark ſtellen.
Wenn behauptet wird, daß die
Gewerbeſteuer=
ſätze in Frankfurt niedriger ſeien als in anderen
Großſtädten, ſo ſei dem entgegenzuhalten, daß
die Beträge, die insgeſamt in Fraukfurt aus
der Wirtſchaft gezogen werden, die höchſten in
ganz Preußen ſeien. Seit dem 1. Januar ſeien
ſchon 454 Betriebe aus der Frankfurter
Wiut=
ſchaft ausgeſchieden. Das Gutachten kommt zu
der Ablehnung der geplauten Steuererhöhungen
ſtimmt dagegen der Einführung einer
Filial=
ſteuer unter gewiſſen Bedingungen zu.
„Graf Zeppelin” bisher 224 000 Kilometer
zurückgelegt.
Das Luftſchiff „Graf Zeppelin” hat ſeit
ſeiner erſten Fahrt am 18. September 1928
ins=
geſamt, 223 851 Kilometer zurückgelegt, eine
Strecke, die mehr als das Fünffache des
Erd=
umfanges beträgt. Die längſte, auf einer Fahrt
zurückgelegte Entfernung beträgt 11 247
Kilo=
meter. Sie iſt die der Weltfahrt im Auguſt
1929 von Friedrichshafen nach Tokio. Der „Graf
Zeppelin” war auf ſeinen bisherigen Fahrten
rund 2350 Stunden oder 98 Tage in der Luft.
Die längſte Fahrdauer wurde auf der erſten
Amerikafahrt, bei welcher das Luftſchiff nahezu
112 Stunden unterwegs war und 9926
Kilo=
meter zurücklegte, erreicht.
Angriff auf einen Polizeibeamten.
Traunſtein. Ein Polizeibeamter, der in
Vachendorf bei Traunſtein zwei verdächtig
aus=
ſehende Burſchen verhaftete und abführen wollte,
wurde von dieſen bedroht. Es gelang ihnen zu
flüchten. Der Beamte, der ſie verfolgte, kam zu
Fall. Jetzt entriß einer der beiden Burſchen dem
Beamten den Säbel und brachte ihm durch
mehrere. Hiebe über den Kopf ſchwere
Ver=
letzungen bei. Der Beamte raffte ſich aber
wie=
der auf und wehrte die ihn abermals
Angrei=
fenden durch Schüſſe ab. Der eine der Angreifer,
der 24jährige Kutſcher Gerrer aus Kronach,
wurde durch einen Kopfſchuß getötet, der andere
namens Müller aus Altmannsried bei Lindau
durch einen Lungenſchuß lebensgefährlich
ver=
letzt. Der Polizeibeamte mußte ebenfalls ins
Krankenhaus gebracht werden.
Ein Autobus verbrannt.
Wendel. Auf der Strecke Hirzweiler—
Urex=
weiler fing ein mit 70 bis 80 Bergleuten
be=
ſetzter Autobus während der Fahrt plötzlich
Feuer, das ſich ſchnell über den ganzen Wagen
ausbreitete. Die Fahrgäſte, derer ſich ein großer
Schrecken bemächtigt hatte, ſchlugen die
Fenſter=
ſcheiben ein und gelangten durch die Fenſter ins
Freie. Ein Bergmann wurde ſchwer verletzt.
Die übrigen Bergleute kamen dagegen zum
größten Teil wie durch ein Wunder mit
unbe=
deutenden Verletzungen davon. Das Auto
brannte bis auf das Geſtell nieder.
Zwei vermißte deutſche Alpiniſten
tot aufgefunden.
Bozen. Erſt jetzt ſind am Monte Selva, in
den Dolomiten, die Leichen der jungen deutſchen
Alpiniſten Walter Bahn aus München und
Johanna Schwandt aus Berlin aufgefunden
worden. Die beiden waren am 10. Auguſt zu
einem Ausflug aufgebrochen und ſind nicht mehr
zurückgekehrt.
Das erſte deutſche
Kranken=
pflegerinnen=Heim in Berlin eröffnei.
Die Plaſtik über dem Eingang des Seminars.
Das Diakoniſſenhaus Bethanien” in Berlin
hat das erſte deutſche Krankenpflegerinnenheim
eröffnet, das ein großzügiges Werk des
evan=
geliſchen Woblfahrtsdienſtes darſtellt.
amer 288
Samstag, den 18. Oktober 1930
Seite 17
* Sdn i englane.
Md Römerbad und die Rokoko Stadt.
Von George Popoff
Bath, im Oktober.
ih, dieſes iſt der Name des wegen ſeiner radio=aktiven
Heilgellen weit und breit berühmten engliſchen Badeortes.
Bäſch heißt auf Engliſch auch „Bad” oder „baden‟. Dieſes
iſt sbe zufällige Uebereinſtimmung. Der alte ſächſiſche Name
von uth war „Hat Bathum” gleich „Heiße Bäder”. Und der
Nawdieſes Ortes iſt allmählich zum Inbegriff der in dieſem
reiwſſten Lande fleißiger denn anderwo geübten Sitte des
Badep geworden. Es iſt eine der typiſchen Städte Englands.
ſonniger Oktobertag hat mich nach dieſer reizenden
Zehſyy gebracht, der weit im Weſten Englands gelegenen
Graf=
fnt 5o merſet: „smiling Somerset” lächelnd ſelbſt im Regen
Einyſmales Flüßchen, genannt Avon, windet ſich durch ein
ſtillels Tal. In dieſem Tale liegt Bath, umgeben von
bewal=
detein ügeln. Die Ausläufer der Stadt ziehen ſich in Terraſſen
die züelanhänge hinauf und ſind neu. Das alte Stadtzentrum
abern ein einheitliches und liebliches Stück 18. Jahrhundert
uund inrite etwa ein „engliſches Salzburg” genannt werden
gih hat in der Vergangenheit zwei Glanzepochen gehabt:
die hinerzeit und die Rokokozeit. Vom 18. Jahrhundert zeugt
nochtzde ganze Stadt. Von der Römerzeit — nur die Ruinen
des ſimerbades. Dennoch ſind die letzteren die weitaus
ehemtvertere Sehenswürdigkeit des Ortes. Und als ich in
Batll nlangte, da begab ich mich zu allererſt nach dem alten
ſönnerade — in Begleitung von Mr. A. J. Taylor, dem alten
Stajrchitekten, der ſo freundlich war, mir zu allem die nötigen
MErklliunngen zu geben.
nüte
Ann die Engländer etwas in ihrem Lande „ſehr alt
enrue ſo meinen ſie gewöhnlich 2000 Jahre. Bath iſt aber
joch) bel älter als 2000 Jahre. Schon daher dürfte es
ver=
ſtändnliy ſein, daß die Verehrung der Engländer für Bath ins
W WBreu=zuloſe geht. Und in der Tat: die Geſchichte von Bath
ſt zie hrwürdig, um nicht verehrt zu werden.
ſoer von uns kennt den greiſen König Lear und die
0n praurie Geſchichte jener unangenehmen Erfahrungen, die der
ud Unglgütiche mit ſeinen nichtswürdigen Kindern hat
durch=
achſei nachtnmüſſen. Wem von uns dürfte es aber bekannt ſein, wer
ſiüt könng Lears Vater, wer ſein Großvater geweſen waren und
Gift urcht felche Ereigniſſe ſich deren Leben ausgezeichnet hat? Nun
Sſichie öirger von Bath wiſſen es genaul Und Herr Architekt
iteſhFaylau war nicht wenig ſtolz darauf, als er mir mit großer
oce Fräzäſin die Entſtehungsgeſchichte ſeiner Vaterſtadt mitteilen
onnue
uM tnig Lears Vater alſo, der tapfere Bladud, wurde noch
m Il8 uger Prinz von der Lepra befallen. Sie richtete ihn ſo
die heuutzlh her, daß ſein eigener Vater (der Großvater des König
neß ſeary yn mit Schimpf und Schande zum Schloſſe hinausjagte.
we 5ladttu ging nach dem lächelnden Sommerſet und befaßte ſich
Um 0ü mit dem Hüten von Schweinen, deren einige darauf=
Lin; hnfalls die Lepra bekamen. Doch ſie wußten ſich zu
hel=
en:
Schweine entdeckten eine heiße Quelle und rollten ſich
it hünz
die Quelle umgebenden ſumpfigen Erdboden. Und
we ehe 19 — ſie genaſen. Als Bladud dieſes gewahrte, tat er es
W %en kZweinen gleich und auch er entſtieg dem Moorbade heil
ind ſpeſen.
Atehrte nach ſeinem heimatlichen Schloſſe zurück, wurde
König und erbaute, zum Danke für ſeine wunderſame
un in der Nähe der heißen Quelle eine Stadt, das heutige
Bathll So geſchehen im Jahre 863 vor Chriſti Geburt.
Hier=
nach jmmag die Stadt Bath in der Tat auf das ehrwürdige
AAlten hn 2793 Jahren zurückzublicken. Ein ſo hohes Alter aber
nuß zſebſt in England als höchſt reſpektabel anerkannt werden.
2M0 Tegendäre Geſchlecht der Bladude hat indeſſen volle neun
ahuhnderte in Bath ziemlich ſang= und klanglos geſchaltet
Lebemdger wurde es hier erſt, als im erſten Jahrhundert nach
Chrift Geburt die Römer ſich in Britannien häuslich
nieder=
jeßem Eine Inſchrift verbürgt es: Anno 44 begründeten die
ſömrin Bath die erſten Thermen. Und mit der Zeit wurde
Bathl ſir die in Britannien operierenden Legionen zu einem
uütet FriegArzarett großen Stils.
2l die Römer hier eintrafen, da fanden ſie, daß die
Ein=
jäüdt zeboneen einen der Minerva ähnlichen Gott namens Sul
an=
ſ betettsn Den Gefühlen der Eingeborenen Rechnung tragend,
Wegrigeten ſie hier einen der „Sul=Minerva” geweihten
Tem=
ſogl vel un nannten ihre neue Niederlaſſung „Aquge Sulis”. Sie
M bauteufernerhin ein ganzes Syſtem von raffiniert angelegten
che und ſöhn ausgeſtatteten Bädern um den Sul=Minerva=Tempel
) herum Faſt vier Jahrhunderte hindurch florierte dann „Aquge
Sulills als das nordiſchſte Heilbad des römiſchen Imperiums.
gsitausk
MJahre 577 jedoch kamen auch nach dieſer fernen Gegend
e: Schſen und machten Aquge Sulis dem Erdboden gleich.
Alle römiſchen Anlagen wurden verſchüttet. Ja, die Eroberer
taten es ſo gründlich, Taß man gar die Exiftenz der
Römer=
bäder vergaß. Und erſt nach über tauſend Jahren (genau
im Sommer 1755) wurden durch einen Zufall, beim Bauen
eines Hauſes, wieder Reſte der Badeanlagen aus der
Römer=
zeit zu Tage gefördert. Während das Werk der völligen
Frei=
legung des Römerbades erſt 1882 — unter teilweiſer Mithilfe
des Stadtarchitekten Taylor — der heutigen ſchönen Vollendung
zugeführt werden konnte.
Nach erſter flüchtiger Beſichtigung des Römerbades und
An=
hören der Entſtehungsgeſchichte der Stadt Bath, trete ich nun
mit meinem freundlichen und ſachkundigen Führer einen
Rund=
gang durch die Stadt an. Anfang des 18. Jahrhunderts, ſo
erzählt Mr. Taylor, kam in England eine große Begeiſterung
für neue Heilmethoden auf und es entſtand ein „ruch” nach
Bath. Reiche Leute trafen die Menge in Bath ein und für ſie
mußten eiligſt neue Häuſer erbaut werden.
Es wurde nun in wenig mehr als 50 Jahren, in der Zeit
ztriſchen 1740 und 1790, auf dem Boden des antiken Aquge Sulis
und eines recht unbedeutenden mittelalterlichen Städtchens eine
völlig neue, überaus reizvolle Rokoko=Stadt geſchaffen. Ganze
Straßenzüge, Squares und Plätze wurden nach Entwürfen und
Plänen berühmter Architekten der damaligen Zeit (vor allem der
beiden John Woods) einheitlich angelegt und aufgebaut.
Seit=
her liegt auf ganz Bath der Stempel des 18. Jahrhunderts.
Die Stadt iſt ein Juwel „Georgianiſcher” Architektur. Und
es iſt ſicher kaum übertrieben, ſie ein engliſches Salzburg oder
Würzburg zu nennen.
Architekt Taylor führt mich von Straße zu Straße und faſt
vor jedem dieſer etwas verſchlafenen Rokoko=Häuſer bleibt er
ſtehen und ſchwelgt in hiſtoriſchen Reminiſzenzen. Hier, ſagt er,
im Grand Pump Room, dem Kurſaal von Bath, hat ſo mancher
engliſche König und ſo manche Königin Levse gehalten; nur
wenige Straßen vom Pump Room entfernt ſteht ein
alters=
graues Haus, in dem William Pitt gelebt hat, bevor er als
Vertreter von Bath nach Weſtminſter zog; im Nachbarhauſe
lebte der Maler Gainsborough, den eigentlich die vornehmen
Kurgäſte von Bath zuerſt berühmt gemacht hatten; das nicht
weit davon gelegene Haus Nr. 33 auf Paragon Street hat Mrs.
Siddons gehört, Gainsboroughs ſchönſtem Modell; rechts um
die Ecke lebten Edmund Burke und Oliver Goldſmith, links
um die Ecke — Nelſon und Dr. Johnſon; überall lebte und über
allem ſchaltete und waltete aber Beau Naſfh, der Rokoko=Diktator
von Bath.
Beau Naſh, ſo wurde Mr. Richard Naſh genannt, der ſei=
1704 am Hofe von St. James das Amt des
Oberzeremonien=
meiſters inne hatte. Beau Naſh verbrachte im Laufe eines
halben Jahrhunderts jedes Jahr mehrere Monate in Bath. Er
war für all die weiblichen und männlichen Elegants, die
all=
jährlich nach Bath kamen und ſich hier kurierten und amüſierten.
in jeder Hinſicht tonangebend. Er muß eine über alle Maßen
kunſtſinnige Perſönlichkeit geweſen ſein. Denn von jenem
er=
leſenen Geſchmack, mit dem er vor 200 Jahren Bath verfeinert
hat, ſind heute überall, auf jedem Schritt und Tritt deutliche
Spuren zu ſehen.
Im großen Saal des Pump Room iſt am Nachmittag
Kur=
betrieb. Eine Kapelle ſpielt Wagner und die Kurgäſte
ver=
ſammeln ſich zum Tee. Manche werden in Rollſtühlen (die in
England „Bath chairs” heißen) hereingefahren. Andere
hum=
peln ächzend und krächzend herum. Die Dritten, die Halb= oder
Ganz=Geneſenen, gehen elaſtiſch und unternehmend auf und ab:
das Waſſer von Bath iſt radio=aktiv . . ."
Die Räume des Grand Pump Room ſind mit einer Art
Terraſſe verbunden, von der aus man auf das Römerbad
nieder=
ſchauen kann. Denn das Römerbad liegt auf einem etwas
niedrigeren Niveau als die anderen, neuzeitlichen Badeanlagen
Mein Führer und ich laſſen uns auf dieſer Terraſſe nieder und
ſo, das alte Römerbad vor Augen, nehmen wir hier den
Tee ein.
Der Architekt, der dieſe zum Teil mit ſeiner Hilfe
aus=
gegrabenen und reſtaurierten Ruinen über alle Maßen,
fana=
tiſch liebt, deutet auf die verſchiedenen vor uns liegenden, mit
trübem grünlichen Waſſer angefüllten Badebaſſins und die ſie
umgebenden geborſtenen Säulen hin und wir unterhalten uns
daruber, wie man ſich das damalige Badeleben der Römer wohl
vorzuſtellen hätte. Wir mögen auf unſere heutigen
wiſſenſchaft=
lichen Bademethoden ſo ſtolz ſein, wieviel wir wollen, dennock
haben die Römer alles ſchon genau ſo gut wie wir, wenn nicht
gar beſſer noch gekonnt.
Die alten Römer waren wahre Badekünſtler; ſchon am
frühen Morgen erſchienen ſie im Bade; zuerſt ging es ins
Apodyterium, den Entkleidungsraum, und ins Unctuarium, wo
der Körper mit beſonderen Heilſalben geölt wurde; dann folgte
eine Stunde Leibesübungen im Stadium; erſt hiernach begann
das eigentliche Bad, das aus nicht weniger als vier
Abſtufun=
gen beſtand: im Calidarium oder „heißen Raum” wurde der
Römer, der ſoeben ſeine Leibesübungen beendet hatte, mit einem
Reibeiſen von Staub und Schlacken gereinigt; im Laconicum
unterzog er ſich einem Dampfbad; im Tepidarium nahm er das
heiße Hauptbad; und erſt zum Schluß kam das kalte Bad, das
Frigidarium, das gewöhnlich in einem großen Schwimmbecken
genommen wurde. Nachdem der Römer ſich nach Schluß des
Bades etwas erholt oder geſpeiſt hatte, begab er ſich zu
aller=
letzt ins ebenfalls dem Bade angeſchloſſenen Exedrae, wo
Vor=
träge gehalten, Verſe vorgeleſen und philoſophiſche
Unterhal=
tungen gepflogen wurden . .
Es verſteht ſich, daß eine ſo ausgedehnte und komplizierte
Badeprozedur mit Mittagspauſe und nachfolgender geiſtiger
Gymnaſtik gewöhnlich den ganzen Tag in Anſpruch nahm. Für’s
Arbeiten blieb da nicht mehr viel Zeit übrig. Aber die alten
Römer waren eben nicht nur Badekünſtler. Sie waren auch
große Lebenskünſtler überhaupt. Und wir Aermſten werden
noch viele Jahrhunderte zu ſchuften haben, bis wir einmal jene
Stufe erreicht haben werden, auf der die alten Römer ſchon vor
2000 Jahren angelangt waren . . .
Geſchäftliches.
Etwas über Gemüſekoſt.
Gemüſe iſt heute ein wichtiger Beſtandteil des Speiſezettels. Früher
war es nur Beilage, heute iſt es, teils aus wirtſchaftlichen, teils aus
geſundheitlichen Gründen, vielfach zum ſelbſtändigen Gang, ja ſogar zur
elbſtändigen Mahlzeit geworden. Der Zubereitung gebührt daher
er=
höhte Aufmerkſamkeit.
Große Bedeutung kommt da dem Fett zu. Es darf die leichte Ver
daulichkeit des Gemüſes nicht beeinträchtigen, muß den reinen
Natur=
geſchmack voll zur Geltung kommen laſſen und ſoll durch ſeinen eigenen
Nährwert den Kalorienreichtum des Gemüſes noch verſtärken. Viele
Hausfrauen behaupten, daß die Margarine Rama im Blauband dieſen
Anforderungen beſſer entſpricht als jedes andere Fett. Am beſten
be=
währt ſie ſich, wenn man ihr kein anderes Fett beimiſcht. Ihr reines
Aroma bleibt dann ungetrübt.
Durch Verwendung von Rama im Blauband läßt ſich alſo nach
vie=
ler Urteil die geſunde Gemüſekoſt noch geſünder und dabei ſchmackhafter
machen.
Einem Teil unſerer heutigen Stadt=Auflage liegt ein Proſpekt
der Möbelfabrik Klenk Nachf. Lambeck u.
o.. Ecke
Grafen= und Eliſabethenſtraße, bei, worauf wir unſere Leſer an
dieſer Stelle aufmerkſam machen.
(15 337
Ein wirklicher Preisabbau! Das Problem des
Preisabbaus ſteht im Mittelpunkt des allgemeinen Intereſſes.
Beſonders die Hausfrau iſt an dieſer wichtigen Frage intereſſiert.
deshalb wird ſie den Entſchluß der Sunlicht=Geſellſchaft, die
Preiſe von Sunlicht=Seife, Lux=Seifenflocken und Suma mit
Rück=
ſicht auf die ſchweren wirtſchaftlichen Verhältniſſe bis zu einem
Drittel herabzuſetzen, doppelt begrüßen, denn dieſer Entſchluß
beweiſt, daß die Wirtſchaft allmählich an die Verwirklichung
des allgemeinen Preisabbaues denkt. Schon allein dieſe
Preis=
ſenkung bedeutet eine fühlbare Erleichterung für den
Einzelhaus=
halt, da die Waſchmittel eine nicht unbedeutende Rolle im
Wirt=
ſchaftsetat ſpielen. Die hochwertigen Sunlicht=Waſchmittel ſind
jetzt tatſächlich ſo billig, daß ſie auch für die ſparſamſte Hausfrau
erſchwinglich ſind.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M
Samstag, 18. Oktober.
10.20
Schulfunk: Wie ein Landkreis verwaltet wird.
14.30
Stuttgart: Stunde der Jugend.
15.30: Groß=Gerau: Uebergabe des Gruppenwaſſerwerks „Gerauer
Land‟
16.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert.
18.0
Dr. Beyer: Politiſche Wandlungen im Weltkrieg.
18.30: P. Mewe und P. Laven: Erlebniſſe aus der Beſatzungszeit.
18.50: Spaniſcher Sprachunterricht.
19.15: Hans Rosbaud: Einführung in das zweite Vor= und
Mon=
tagskonzert.
19.30. Hans Rosbaud:‟ Die Inſtrumente des Orcheſters.
Ver=
gleichende Nebeneinanderſtellung von Flöte, Oboe, Klarinette
d Fagott.
20.60
Homburg v. d. H.: Kabarett=Vorträge von Dela Lipinskaja,
21.00: Stuttgart: Der erſte Schuß. Hörſpiel von Erich Noetber.
23.00: Tanzmuſik der Kapelle Stern=Syncopators.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend, 18. Oktober
12.00 Schulfunk. Heitere und ernſte Volkslieder aus unſeren Leſe
büchern.
15.00: Kinderbaſtelſtunde. Urfula Scherz: Was braucht der Neger
alles in ſeiner Hütte?
15.45: Meta Brix: Sonntag der Hausfrau.
16.00: Dr. Heuß, M.d.R.: Wechſelbeziehungen zwiſchen Innen= und
Außenpolitik.
16.3
Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.*
Ludwig Zukowsky: Auf Großtierfang für Hagenbeck.
18.00: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
18.3): Präſ. a. D. Prof. Dr. Wagner: Schwingungen und
Schwin=
gungsforſchung.
19.00:
Dr. Schwab: Albert Sigriſt: Die Stadt der Zukunft.
19.30: Stille Stunde: „Einſamkeit”
20.00: München: Im Funkexpreß ins Land der Heiterkeit.
Danach: Tanzmuſik. Kapelle Barnabas von Géczy.
RADIO Lroste Auspahl
Fachmännische
PHOTO Bedenung
Bossler am bH.
Ernst-Ludwigstr
Tel. 2141
Semuse Wie es
dilel! Seiniiecke
Soo
jedes Gemüse erhält höheren Nährwert,
feineren Geschmack durch Andicken mit
der reinen, ausgiebigen Rama Margarine.
Sie braucht keine Beimischung anderer
Fette, denn sie enthält die wertvollsten
Aufbaustoffe in verdaulichster Form. Und
dann noch ein Stück Rama kurz vor dem
Anrichten! Durch diesen kleinen
Kunst-
griff wird der einfachste Gemüsegang
zum Genuß. Alle greifen mit Freude
Zu, sehr zum Nutzen ihrer Gesundheit.
Kit
Wit
AT. 1406
[ ← ][ ][ → ]Seite 12
Samstag, den 18. Oktober 1930
Nummer 288
Süddeutſche Verbandsmannſchaft gegen
Bezirk Main=Heſſen.
Das Vorbereitungsſpiel zu dem Pokaltreffen des 2. November
das Süddeutſchland und Brandenburg in Berlin im Kampfe ſieht,
findet am morgigen Sonntag, nachmittags 3 Uhr, auf dem Platz
am Böllenfalltor ſtatt. Die Zuſammenſtellung der beiden
Mann=
ſchaften bietet Gewähr dafür, daß dieſes Probeſpiel ſich zu einen
intereſſanten Treffen geſtaltet. Wenn wir auch der Auffaſſung
ſind, daß die Verbandself ſpielſtärker geſtellt werden könnte, ſo
iſt doch ohne weiteres zuzugeben, daß die
Repräſentativmann=
ſchaft in der vorgeſehenen Zuſammenſtellung großes und tüchtiges
Können repräſentiert. Dafür bürgen die Namen der
berückſich=
tigten Spieler. Unſere Darmſtädter Spieler, die beiden Pcki
ziſten Huber und Walter, und die vier Sportvereinler Delp, Feid
Freund und Werner werden zuſammen mit den vier Nürnberg=
Fürther Auserwählten und dem tüchtigen Schwanheimer Bender
im Tor die Darmſtädter Handballgemeinde ſicher zufriedenſtellen.
Und man wird ſich wieder einmal darüber freuen, die
ſympathi=
ſchen Fürther Gebhardt als Mittelläufer und Dänzer als
Ver=
teidiger im Kampf zu ſehen.
Leicht wird es die Verbandsmannſchaft nicht haben, gegen die
Bezirksmannſchaft zu beſtehen. Worms, Mainz und Wiesbaden
leiſten gerade in letzter Zeit beſonders Gutes, ſo daß man den
tüchtigſten Spielern dieſer drei Städte wohl zutrauen darf, einen
achtbaren Gegner für unſere Repräſentativen abzugeben.
Die
Mannſchaft hat ja mehrere ganz beſonders tüchtige Spieler in
ihren Reihen, ſo den Torwächter Meckes, von Mainz 05 den
Wiesbadener Poliziſten Page als Mittelſtürmer, den Halbſtürmer
Großhut (Hakoah Wiesbaden) uſw. Beſonders geſpannt iſt man
auf die Tätigkeit der Läuferreihe, die komplett der Handballiga
von Wormatia Worms entnommen iſt.
Wir erwarten ein ſchönes und faires Spiel, das die
Darm=
ſtädter Handballgemeinde voll und ganz zufriedenſtellt.
Zum Handball=Uebungsſpiel in Darmſtadt.
In der Mainz=Wiesbaden=Wormſer Mannſchaft, die am kommenden
Sonntag in Darmſtadt gegen die ſüddeutſche Pokalmannſchaft ſpielt, iſt
eine Aenderung eingetreten. In der Läuferreihe nimmt Herbert=Polizei
Wiesbaden den Mittelläuferpoſten ein, dafür rückt Uhrig nach außen
und Selzer ſcheidet aus der Mannſchaft aus. Im Sturm wird Großhuth
durch P. Streib=SV. Wiesbaden erſetzt,
Polizei Sb. Darmſtadt.
Die Ligamannſchaft iſt wegen Teilnahme einiger Spieler bei
dem Pokalſpiel auf dem Stadion für kommenden Sonntag ſpiel=
frei. — Die 2. Mannſchaft hat um
Uhr die 1. Mannſchaft von
Germania Pfungſtadt zu Gaſt.
Die 1. Jugend beſtreitet ein
Spiel am Vormittag in Eppertshauſen. — Die 2. Jugend hat
gegen die 1. Jugend des Spv. 98 auf dem Stadion anzutreten.
Gleichzeitig findet am Sonntag vormittag auf dem Stadion der
vor 14 Tagen angeſetzte, aber wegen Regens ausgefallene
Jugend=
klubkampf Sportverein 98 — Polizei ſtatt.
Freie Turngemeinde Darmſtadi.
Am Sonntag fährt die 1. Mannſchaft zum Serienſpiel nach
Vierſtadt. Bierſtadt iſt Tabellendritter, ſo daß Darmſtadt ſchon
ein gutes Spiel liefern muß, wenn es als Sieger heimkehren will
Die 2. Mannſchaft ſpielt in Griesheim. Nachmittags 3 Uhr findet
am Müllersteich ein ſchönes Jugendſpiel ſtatt. Es ſpielen
Darmſtadt Jug.—Pfungſtadt Jug.
Es ſind die beiden beſten Jugendmannſchaften der Gruppe, die
hier aufeinander treffen. Wenn die Darmſtädter gewinnen, ſo
führen ſie die Tabelle ohne Punktverluſt.
Schwimmen.
Um den Ehrenpreis des Reichspräſidenten v. Hindenburg.
Zu dem am Montag, 20. Oktober, im Städtiſchen Hallen=
ſchwimmbad ſtattfindenden Abendſchwimmfeſt hat der Herr
Reichs=
präſident v. Hindenburg einen Ehrenpreis geſtiftet, der auf einem
volkstümlichen Mehrkampf ruht. Dieſer Mehrkampf beſteht aus
100=Meter=Lauf, 50=Meter=Schwimmen, Kugelſtoßen und
Schlag=
ballweitwurf. Die leichtathletiſchen Uebungen werden bereits
Samstag nachmittag erledigt, während der eigentliche Schwimm=
Bis jetzt
wettkampf Montag abend 8 Uhr zum Austrag kommt.
liegen für dieſen Wettkampf 17 Meldungen vor, doch wird noch
mit einigen weiteren Teilnehmern gerechnet.
Kanuſpork.
Paddelabt. Rot=Weiß Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag beendet die Paddelabteilung von Rot=
Weiß offiziell die diesjährige Kanuſport=Saiſon. In Anbetracht des
ſehr günſtigen Waſſerſtandes wird dieſe Schlußveranſtaltung mit einer
Fuchsiagd verbunden. Das derzeitige Hochwaſſer iſt für eine ſolche
Fuchsjagd, geradezu ideal geeignet. Als Jagdgebiet iſt das ſogenannte
„Aquarium” auserſehen, das den beiden Füchſen (Hergt und Reubold)
genügend Verſteckplätze bietet. Die Jagd beginnt um 10 Uhr
vormit=
tags und endet mittags um 12 Uhr; nachmittags iſt gemütliches
Bei=
ſammenſein im Bootshaus. Bei dieſer Gelegenheit ſei geſagt, daß
nun=
mehr die Inneneinrichtung des Bootshauſes und Landheims komplett
iſt. Durch das Entgegenkommen der Reichsvermögensverwaltung konnte
der Verein die geſamte fehlende Einrichtung (Strohſäcke, Kolter, Stühle,
Laſchtiſche uſw.) zu günſtigen Bedingungen erhalten, ſo daß das Haus
als Landheim ſeinem Sinn und Zweck jetzt vollauf Genüge leiſten kann.
Kraftſpork.
Darmſtadt 1910 — 1888 Mainz.
Am Sonntag, vormittags 11 Uhr, in der Turnhalle
Soder=
ſtraße 30, empfängt die Ringermannſchaft des Kraft=S.=V. Darm
ſtadt 1910 die gleiche des Athl.=S.=V. 1888 Mainz zum fälligen
Verbandskampf der Oberliga. Dieſes Treffen wird ofiziell al
erſter Verbandskampf gewertet, denn der Kampf am vergangene=
Sonntag in Kreuznach wurde von der Kreisbehörde als irregulär,
wegen Ausbleiben des Kampfleiters, anerkannt. Die
Einheimi=
ſchen haben nun Gelegenheit, auf eigenem Platz die Feuerprobe
zur diesjährigen Verbandskampfſaiſon zu beſtehen. Was die
Mainzer anbelangt, ſo war ihr Start bisher nicht ſo von Erfolg
gekrönt, wie ſie es ihren Leiſtungen nach verdient hätten. Gerade
gegen die „10er” haben ſie ſchon immer große Kämpfe geliefert.
die mit wechſelndem Erfolg endeten. Das bevorſtehende Treffen
wird beſonders ſpannend, da auf beiden Seiten Neuaufſtellungen
vorgenommen wurden.
Cuveliers Berufung verworfen!
Union-Polizei SB. Darmſtadl.
Es ſei nochmals auf dieſes Spiel hingewieſen. Union beſtreitet das
Spiel in der alten Aufſtellung wie gegen Mörfelden. Spielt ſie mit
dem gleichen Eifer wie am Vorſonntag, ſo iſt zu erwarten, daß die
Punkte in Beſſungen bleiben. Union muß ſich bewußt bleiben, will ſie
den Anſchluß an die Mittelgruppe erreichen, dieſes Spiel unter allen
Umſtänden zu gewinnen. Wünſchen wir dieſem Lokalderby einen
ener=
giſchen Leiter.
Auch ſonſt herrſcht reger Spielbetrieb auf der Rennbahn: Um
9 Uhr ſpielt 1. Jugend — Langen 1. Jugend, um 10 Uhr 2. Jugend
Langen 2. Jugend, um 11.30 Uhr ſpielt die Ligareſerve gegen die
2b=Mannſchaft von Eintracht Frankfurt a. M. — Spielbeginn der Liga
3 Uhr.
Einkracht-Rol=Weiß Darmſtadt.
Das 2. „Lokalderby” des Sonntags V. f. R. Rot=Weiß
F.=C. Eintracht, findet auf dem Sportplatz hinter der Feſthalle
ſtatt. Dieſe Spiele haben von jeher ihre Anziehungskraft nicht
verfehlt, ſind es doch zwei Gegner, die ſchon jahrelang in der
4=Klaſſe ihre Kräfte meſſen. Das letzte Spiel beider Vereine
konnte Rot=Weiß gewinnen, allerdings ſtellte Eintracht nicht die
komplette Elf. Betrachtet man heute das Stärkeverhältnis
bei=
der Mannſchaften, ſo ſcheinen beide ebenbürtig. Deshalb iſt der
Ausgang dieſes Spieles ziemlich offen. Rot=Weiß muß noch auf
zwei gute Spieler Verzicht leiſten, aber der zur Verfügung
ſtehende Erſatz bewährte ſich bis jetzt ſehr gut. Eintracht wird
das Spiel in zurzeit ſtärkſter Aufſtellung beſtreiten, muß aber
immer noch Erſatzleute einſtellen. Vorher, um 9½ Uhr, ſtehen ſich
die 2. Mannſchaften gegenüber.
Die Handballer ſind ſpielfrei.
Beide Rot=Weiß=Man
ſchaften kleiden ſich im Lokal Löffler
um, und zwar iſt für die 2
Mannſchaft der Treffpunkt 8.30 Uhr
für die 1. Mannſchaft 10 Uhr. Pünktliches Erſcheinen iſt Pflicht
jedes Spielers!
Die Alten Herren von Rot=Weiß empfangen die gleichen von
Viktoria Griesheim am Vormittag auf dem Rot=Weiß=Platz.
Reichsbahn Darmſtadt — Chattia Wolfskehlen.
Reichsbahn darf immer noch nicht gegen ſeine B=klaſſigen
Gegner antreten, ſondern empfängt auch am kommenden
Sonn=
tag wieder einen alten Verein der A=Klaſſe zum fälligen
Ver=
bandsſpiel. Beide Vereine ſind ſich nicht mehr fremd, ſondern
kennen ſich von zwei Freundſchaftsſpielen her, die
eigentümlicher=
weiſe vom jeweiligen Gaſtverein knapp gewonnen wurden.
Dar=
aus darf man wohl auf eine gewiſſe Gleichwertigkeit beider
Gegner ſchließen, ſo daß mit einem ſpannenden Spielverlauf zu
rechnen iſt.
Das Spiel beginnt um 3 Uhr, auf dem Platz am
Dornheimer Weg. Die 2. Mannſchaften treffen ſich 1.15 Uhr.
Sp. V. 1898 (Jugend).
Kombinierte Jugend — 1. Jgd. Seeheim, dort; kombinierte Schüler
Schüler Seeheim, dort. Beide Mannſchaften fahren mit Auto.
Treffpunkt 13 Uhr Beſſunger Turnhalle. Kombinierte Jgd.
1. Jgd
Zwingenberg, Stadion, 10 Uhr. Die übrigen Mannſchaften ſind auf
14 Tage geſperrt.
S. Vgg. 04 Arheilgen-Viktoria Walldorf.
Der Letzte und der Erſte der Tabelle ſtehen ſich am Sonntag
im Verbandsſpiel, am Arheilger Mühlchen, um 3 Uhr, gegen
über. Iſt der Unterſchied tatſächlich ſpieleriſch ſo groß wie der
Tabellenſtand? Wir glauben nicht, daß Arheilgen am Sonntag
ſeinem Gegner etwas nachſtehen wird. Allerdings wurde in den
letzten Spielen nichts Beſonderes gezeigt, aber auch recht
unglück=
lich wurde gekämpft. Wie man hört, iſt Arheilgen wieder dazu
übergegangen, junge Spieler (wohl talentiert, aber ihnen fehlt
noch die nötige Kraft) durch erprobte alte zu erſetzen, und man
glaubt, mit dieſer Mannſchaft, die nun am Sonntag auf den Plan
tritt, weiter zu kommen. Dieſer Mannſchaft ſteht in Walldor
eine alte, kampferprobte gegenüber, die jetzt wieder ihre Beſtform
vom letzten Jahre erreicht hat. Gewinnt Walldorf dieſes Spiel
dann bleibt es unangefochten Tabellenführer, und Arheilgen ziert
auf längere Zeit das Tabellenende. Mit Meiſterſchaft oder
Ab=
ſtieg hat das aber noch nichts zu tun. Wir hoffen auf einen
ſchö=
nen, fairen Fußballkampf und wünſchen dem Beſſeren den Sieg.
Um 1 Uhr ſpielen die Reſervemannſchaften beider Vereine.
Traiſa — Fr. Tgd. Darmſtadt.
Zu einem weiteren Verbandsſpiel treffen ſich am Sonntag,
morgens 10¾ Uhr, die 1. Mannſchaften obiger Vereine.
Darm=
ſtadt führt an erſter Stelle und dürfte auch dieſen Platz
be=
haupten. Ein Zeichen von gutem Können und beſſerer Routine.
Traiſa ſpielt einen nicht minder ſchlechten Fußball, nur iſt dieſes
Können nicht ausgeprägt genug, hofft aber auf ein ehrenvolles
Reſultat. Möge dieſes Spiel werbend wirken. Um 9½ Uhr treffen
ſich die 2. Mannſchaften.
F. S. V. Seeheim — Germania Eberſtadt.
Der kommende Sonntag bringt auf dem Seeheimer Sportplatz
das für die Einheimiſchen wichtigſte Verbandsſpiel, indem ſt
mit dem letztjährigen A=Meiſter und dem allein ohne Punkte
ſtehenden diesjährigen Anwärter zuſammentreffen. Die früheren
Treffen der Gegner endeten ſämtlich zugunſten der Eberſtädter,
nachdem die Spiele der letzten Jahre ſtets bei Halbzeit
unent=
ſchieden waren. Die Seeheimer werden alles daranſetzen, endlid
einmal gegen den Nachbarn beſſer abzuſchneiden, und die
Ver=
faſſung der Mannſchaften, die bei Seeheim eine Beſſerung, bei
Eberſtadt ein Nachlaſſen gegen das Vorjahr anzuzeigen ſcheint,
läßt die Ausſichten der Gaſtgeber ſteigen. Seeheim wird einen Groß=
*
kampftag haben, wie ſelten zuvor.
Spielbeginn: 3 Uhr Vorher
ſpielen Jugend= und Schülermannſchaften gegen S.=V. 98
Darm=
ſtadt.
Kreisliga Südheſſen.
Die Berufung des ſeinerzeit wegen der bekannten Vorgänge i
Zeitz zu vier Monaten Gefängnis verurteilten franzöſiſchen Schwimmers
Cuvelier iſt vom Berufungsgericht verworfen worden. Gegen drei
Mit=
glieder der Nationalſozialiſtiſchen Arbeiter=Partei ſind Strafverfahren
eingeleitet worden. — Damit iſt der franzöſiſche Waſſerballſpieler Cuve
ier endgültig dazu verurteilt, vier Monate Gefängnis in Deutſchland
abzuſitzen.
Walter Sawall, der bekannte deutſche Dauerfahrer, betätigt ſich
neuerdings in der Rhön auch als Segelflieger.
Ferdl Swatoſch, der von Köln=Sülz kaltgeſtellte ehemalige
öſter=
reichiſche Internationale, ſpielt am Sonntag für den „wilden” Verein
1. FC. Wuppertal gegen die Berufsſpieler von Schalke 04.
Einen Ausſcheidungskampf um die Deutſche Halbſchwergeſichts=
Meiſterſchaft tragen demnächſt in Köln Hartkopp und Heuſer aus.
Die Endſpiele um den Mitropa=Pokal zwiſchen Sparta Prag und
Rapid Wien werden am 9. November in Wien und am 12. November
in Prag ausgetragen.
F.K. Pirmaſens wurde vom ſüddeutſchen Verbandsgericht wegen
Unregelmäßigkeiten bei den Verbandsabgaben mit einer Geldſtraſe von
900 Mark belegt.
Nach dem weniger intereſſanten letzten Spielſonntag, finden
diesmal wieder Spiele von einſchneidender Bedeutung ſtatt. Es
treffen ſich: Starkb Heppenheim — Olympia Worms; Spv.
Hoch=
heim — Olympia Lampertheim;
Conc. Gernsheim
Norm
Pfiffligheim:
Olympia Lorſch
Spv. Horchheim; V. f. R.
Bür=
ſtadt — Vikt. Neuhauſen; F.=V. Biblis — V. f. L. Lampertheim.
Am „Galgen” wird es vorausſichtlich zu einem harten Punkte
kampf kommen da die Wormſer „Kleeblätter” zur Sicherung eines
guten Mittelplatzes dieſe Punkte benötigen. Natürlich werden die
Bergſträßer auf eigenem Platz, und gerade gegen dieſen Gegner,
doppelt aus ſich herausgehen, um ſo die wichtigen Punkte ſelbſt
zu behalten. In Hochheim kann Olympia Lampertheim nur mit
Glück erfolgreich ſein. Die Gegner ſind ziemlich gleichſtark; ein
knapper Sieg der Einheimiſchen liegt am nächſten. Die ſpielſtarken
Normannen ſind in Gernsheim zu Gaſt und werden unter allen
Umſtänden zwei Punkte zum weiteren Verbleib in der
Spitzen=
gruppe holen wollen. So leicht dürfte das aber nicht möglich
ſein, da der Neuling bis jetzt eigentlich noch nicht ſonderlid
abgefallen iſt. Sehr wahrſcheinlich wird ſich Lorſch durch einen
knappen Sieg erneut die Führung ſichern. Die Bürſtädter
Raſen=
ſpieler werden uns wohl nicht durch irgendwelche Punktabaabe
gegen den Neuling Neuhauſen eine Ueberraſchung bieten wollen;
ebenſowenig wie der Tabellenzweite, Biblis, der ſich auf eigenem
Platz ſicherlich keine Senſation zugunſten der „
Meiſterſchafts=
anwärter” leiſten wird.
Neuer Angriff auf Süddeukſchland.
Der WSV.=Vorſtand gegen eine Amneſtie.
Der Weſtdeutſche Spielverband übermittelt der Preſſe nachſtehende
amtliche Mitteilung:
„Der Vorſtand des Weſtdeutſchen Spielverbandes trat am Mittwock
zu einer Beſprechung über die Bundestagung in Dresden und die ſich
aus den dort gefaßten Beſchlüſſen ergebende Entwicklung zuſammen.
Er hält an ſeinem bekannten Standpunkt mit aller Konſequenz feſt. Er
verwahrt ſich dagegen, daß andere Landesverbände Beſchlüſſe faſſen, die
praktiſch einer Amneſtie gleichkommen. Der Bundcsvorſtand hat eine
ſolche Amneſtie einſtimmig abgelehnt, und die Landesverbände haben
nach den Satzungen nicht das Recht, eine ſolche Amneſtie ausſprechen
können. Da bereit
m ke
menden Sonntag in Berlin eine Luſammen
kunft des engeren Bundesvorſtandes mit den Vorſidenden der Landes=
verbände ſtattfindet, wartet der WSV. zunächſt die endgültige Stellum,”
nahme des DFB. in der Amateurfrage ab. Erſt wenn eine ſolche lett
Entſcheidung des DFB. vorliegt, wird der Vorſtand des WSV.
Termin für die Einberufung eines außerordentlichen Verbandstages a
geben. Zu dieſem Verbandstag beabſichtigt der Vorſtand neben dör
ſatzungsgemäß zugelaſſenen Vertretern in weiteſtem Maße die Vereinn.
führer hinzuzuziehen, um die Tagung auf eine möglichſt breite Bo;
zu ſtellen und den Vereinen in vollem Umfange Gelegenheit zu gebe l
zu den entſcheidenden Fragen Stellung zu nehmen.
Gegenüber dieſem weſtdeutſchen Standpunkt muß nach wie vor rr//
allem Nachdruck betont werden, daß nur dann eine einwandfreie Dur ih
führung der Dresdener Beſchlüſſe möglich iſt, wenn eine Amneſtie firm
die Vergehen gegen die Amateurbeſtimmungen vor dem Dresder
Bundestag erlaſſen wird.
Tennis.
ſiun
Rot=Weiß Berliner Tennismeiſter.
Prenn ſchlägt Kuhlmann.
M. wen
af”
un
Die inkerefſante Woche.
Auf den ſchönen Plätzen am Roſeneck wurde am Donnerstag
herrlichem Herbſtwetter der Schlußkampf um die Meiſterſchaft des
W=
liner Tennis=Verbandes zwiſchen Rot=Weiß und Blau=Weiß Berlin a.
getragen. Leider bekamen die zahlreichen Zuſchauer infolge der üG
Ri5
raſchend großen Ueberlegenheit von Rot=Weiß nicht die erwart,
ſpannenden Spiele zu ſehen. Rot=Weiß ſiegte im Geſamtergebnis TMye
8:1 Punkten, 16:5 Sätzen und 115:67 Spielen. Blau=Weiß kam m16-2
durch Verzicht von Kleinſchroth auf ſein Spiel gegen Lorenz zu ſeimnrt
Ehrenpunkt. In allen anderen Spielen blieben die Vertreter von M
Weiß erfolgreich. Prenn fand bei Kuhlmann nicht den erhofften ſti.
MEhr
ken Widerſtand, ſondern behielt leicht 6:1, 6:3 Oberhand.
Zan=
ſchlug Heidenreich 6:0, 6:1, Lindenſtaedt beſiegte Wolff 6:2, 6:8, Sifue
Haenſch triumphierte über Uthmöller 3:6, 6:1, 6:1 und Henkel ü
Keller 6:3, 10:12, 6:4. In den Doppelſpielen fertigten Prenn/Kle
ſchroth das Paar Lorenz/Keller 6:0, 6:3 ab, Zander/Eichner ſchlu=
Kuhlmann/Uthmöller 6:3, 6:3, während Haenſch/Henkel kampflos ge=nR M
Wolff/Heidenreich zum Siege kamen.
*
Das Schickſal eines Weltmeiſters.
Ein Boxweltmeiſter kann dem Schickſal nicht entgehen, nach 6o Mm luf
wood geſchleppt zu werden. Nun hat Max Schmeling eine entſute, zo. d
chende Aufforderung erhalten. Uebrigens geht er nicht als Neulingum,
den Filmhimmel ein. Er hat ſchon in Deutſchland gefilmt, wie Mchwie lie
ſagt, mit Erfolg.
ivn W
Hollywood iſt potenziertes Amerika, und wenn es auch mit Eru
päern, mit Deutſchen, Polen und Ruſſen, durchſetzt iſt wie der am ümſe
kaniſche Chriſtkuchen mit Roſinen. Hollywood iſt Gemiſch von Li-D=e
nadegirlſeelen und wilden Geſichtsſchlägern. Alſo muß man Schmeli n u
haben, am liebſten Carneras, damit ein Gegengewicht geſchafft wer)i dürf
zu dem abgeſtandenen und verſchminkten Lächeln.
a
Was wird Max Schmeling zu tun haben? Er wird von irge0n
einem ſmarten Girl ſo bearbeitet werden, daß er gleich dem gebän—p
ten Bär mit Naſenring und Maulkorb einherzieht. Denn nicht
Dollar, ſondern das dämliche Girlgrinſen iſt der Gott Amerikas.
Und wir? Frankreich hat ſeinen Film in den „Sous les toits
Paris”, Rußland hat 100prozentige Heimatfilme. Wir aber rücken
ſchlecht nachgemachten Girls und ſaxophontutenden Niggers an,
glauben die Seele dieſes Zeitalters erfaßt zu haben. Brüſten uns d i, oo
bei Gelegenheit unſerer überragenden Kultur. Schmeling in Hcr
iU. P
Z
wood! Es lebe die deutſch=amerikaniſche Seelengemeinſchaft!
fa. Ar
Sing Sing.
ir
Der Manager von Primo Carnera, der weniger honorable
Bill Duffy ſoll nur zehn Jahre in Sing Sing geſeſſen haben. Wern
räuberiſcher Umtriebe. Großes Erſtaunen und größere Empöran,
Es iſt eine große Frage, ob ſolche Gemütsbewegungen allzu ſehr
Platze ſind. Glaubt man vielleicht, daß für einen ſo furchtbaren M
ſchen wie Primo Carnera ein zartbeſaiteter Aeſthet der gegebene 4
tragspartner ſei? Man will zwar ein wenig Blut im Ring fließen ſei
aber rundum ſoll peinlichſte Reinlichkeit herrſchen. Straßenräuber
natürlich vom Uebel, andererſeits aber iſt es nicht jedem gegeben. A
Ernſt Nebhu
ren vom Formate Carnera zu betreuen.
König Carol organiſierk Rumäniens Sporl. 4
In den letzten Tagen hat König Carol von Rumänien die Verug
der
ter der Sportverbände ins Regierungspalais berufen und ihnen de
eröffnet, daß er ſich intenſiv des Sportbetriebes annehmen wolle.
Staat ſoll in Zukunft den Sport kontrollieren, wie auch die körperk.
Jugenderziehung und Geſundheitspflege bereits unter ſeiner Auf
9.
ſteht. Ferner ſollen Sportplatzbauten errichtet werden, für die die
meinden ihrer Größe entſprechend Boden zur Verfügung geſtellt beFnM
men. König Carol verſpricht ſich von dieſem Plan günſtige Ausn:/Lue
kungen. Er ſoll beiſpielsweiſe eine Abbürzung des Militärdienſtes
Rr
beiführen, da eine gründliche körperliche Durchbildung der Jugend
Zeitabkürzung ermögliche. Schließlich ſollen auch zahlreiche Schwitrhmie
bäder erbaut und einige gute ausländiſche Sportlehrer verpflie 70
M
werden.
Der A.D.A. C. ehrt Stuck und Caracciola.
Nachdem die Europäiſche Bergmeiſterſchaft ausgetragen
und Hans Stuck die Meiſterſchaft für Rennwagen und Rus
W
Caracciola die Meiſterſchaft für Sportwagen erringen konn=
hat der Hauptſportausſchuß des Allgemeinen Deutſchen Auto.
bil=Clubs beſchloſſen, die beiden Bergmeiſter durch Verleihri” ür
der Goldenen Sportnadel des A.D.A.C, beſonders zu ehren.
Zum erſtenmal ausgetragen wird in dieſer Saiſon eine Weſtdeuttz.40
Nugbymeiſterſchaft.
Jack Sharkey, der Gegner Schmelings im Weltmeiſterſchaftskan ” in
will nach Europa kommen, um hier Kampfgelegenheit zu ſuchen.
dmi
Neue Sporiliterakur.
Technik des Handballſpiels. Band II zum Lehrbuch des Handbel”
piels von Karl Schelenz. 48 Seiten mit 26 zweifarbi:
Ballſpieler=Zeichnungen broſchiert 2 RM., erſchienen im A.‟
helm=Limpert=Verlag, Dresden=A. 1.
Kräfte, zu kluger Abwägung und Ausnützung aller Vorteile r
Erfolgsmöglichkeiten im Spiel, darf als geglückt gelten. Zu*
ſem Kapitel zu ſchreiben iſt kaum einer berufener als Karl 2‟,ſche
lenz, der langjährige Praktiker. Die Hauptübungsgebiete
Handballſpiels ſind Technik, Taktik und Training. Die taktiſe
Aufgaben des Handballſpiels ſind bereits im erſten Teil die
Lehrbuchs behandelt worden, während ſich dieſes Bändchen c=
ſchließlich mit der techniſchen Seite beſchäftigt. Das Handd:
ſpiel erfordert techniſche Leiſtungen in der Körper= und B. En4
beherrſchung, alſo Körper= und Balltechnik. Deshalb hat aud
Si
Verfaſſer Grundſätzliches über die Körpertechnik vorangeſtellt m.i,
bringt geſchickt bei Behandlung der Balltechnik noch jede korte Xyy,
liche Einſtellung und Beherrſchung im gegebenen Augenblick 6
Erklärung. Fang= und Wurftechnik. Schlag= und Schwungwa
Fang= und Wurfſchulung ſind ausführlich und leicht verſte
behandelt. Zahlreiche Figuren unterſtützen die theoretiſche LeL, ſih,
Spieler und Spielleiter ſollten unbedingt dieſen Band
durcharbeiten, der eine Fülle von Anregungen bietet.
Lie
Beiterbericht
Ausſichten für Samstag, den 18. Oktober: Neblig=wolkig, tagsüber &7
aufheiternd, Temperaturen wenig verändert, trocken.
Ausſichten für Sonntag, den 19. Oktober: Noch keine weſentliche *e
derung der Wetterlage.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
für Feuilleton, Reich *
Veranwwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Ma
vort: Karl Böhnenz
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; f.
ür den Schlußdienſt: Andreas BaN
5. Queiſch:
ſar, den Handel:, Dr. 2. Jagesſplegel
„Die Gegenwa
Bild und Wort Dr. H‟
wüls..
für den Inſeratenteil und
uble
he Mitteilunger
Druck und Verlag: L C. Dittich — ſämtlich im Darmſtad
Für mnverlangte Manuſſripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernemm‟"
Die heutige Rumer hat 16 Geiter
[ ← ][ ][ → ] Der Ausweis der Reichsbank.
ſch. dem Ausweis der Reichsbank vom 15. Oktober 1930 hat ſich
en y in 12 weiten Oktoberwoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in
Weu und Schecks, Lombards und Effekten um 34,4 Millionen auf
223c/ALillionen Reichsmark erhöht. Im einzelnen haben die Beſtände
cdelswechſeln und Schecks um 28,1 Millionen auf 2066,8 Millionen
Möirer
v Weſichnark und die Lombardbeſtände um 6,3 Millionen auf 66,4
Mil=
joyga Reichsmark zugenommen. Beſtände an Reichsſchatzwechſeln ſind
em
nickut or handen.
Neichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 310,4
Migliter: Reichsmark in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen, und zwar
jatſ der Umlauf an Reichsbanknoten um 312,6 Millionen auf 4188,8
Nihliterr Reichsmark ermäßigt, der Umlauf an Rentenbankſcheinen um
uf 408,2 A
illionen
Allroner
caſt z Mäſliterr Reichsmark eine Zunahme um 8,1 Millionen Rechsmark.
Nach
Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich um
lge 24A9 Nillionen auf 2354,3 Millionen Reichsmark vermindert. Im
ein=
ſe m zelumhaben die Goldbeſtände um 262,5 Millionen auf 2180,4 Millionen
Neitchegark abgenommen und die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen
Weiß i umu 76 Millionen auf 173,7 Millionen Reichsmark zugenommen.
B
4: Deckung der Noten durch Gold allein vermindert ſich von 543
ter „Prdrt in der Vorwoche auf 52,1 Prozent, diefenige durch Gold und
erhaff dechuns ähige Deviſen von 57,3 Prozent auf 56,2 Prozent.
and.
2. 4 Aitkrizikäts-A.-G. vorm. W. Laymeyer 4 00.,
Frankfurk a. M.
kambilks
dem nunmehr vorliegenden Bericht für das Geſchäftsjahr
192B6 gibt die Geſellſchaft zunächſt eine Darſtellung der Entwicklung
des lternehmens, das vor 40 Jahren gegründet wurde. — Im Jahre
1923 ſitte zwar die Stromerzeugung, wie ſodann ausgeführt wird, im
Mickn noch um 10,3 Prozent zugenommen gegen 16 Prozent im
Vor=
jahüe dagegen hätten die Verkehrsunternehmungen des Konzerns ſchon
nan durchſchnittlichen Rückgang von 1,8 Prozent zu verzeichnen, der
i ſd ſich n laufenden Jahre weiter fortgeſetzt habe. Auch die Stromerzeu=
E Igurrg zw. der Stromverkauf habe neuerdings einen Rückgang zu ver=
1s Nu
ichmr) namentlich bei den Unternehmungen, die vorwiegend an die
Nm Inzwie liefern, während der Verbrauch für Beleuchtung und
Haus=
haluunszwecke noch wachſe. Im Zuſammenhang mit der allgemeinen
auch M Detorion werden im laufenden Jahre vorausſichtlich auch die
Gewinn=
we E ergrhiſſe einzelner naheſtehender Geſellſchaften zurückgehen, da die
9 90 Miſiteinnahmen nicht allenthalben" durch äußerſte Erſparnismaß=
M ecnakumn ausgeglichen werden könnten. Die Gewinnergebniſſe der
Ge=
geſchin ſelleat dürften durch den Rückgang der Ueberſchüſſe einzelner
Unter=
neblngen zwar beeinflußt werden, trotzdem hofft die Verwaltung
r0 h0 anch ſeiterhin befriedigende Ergebniſſe erzielen zu können. — Die
Tä=
dem tigltei der Bauabteilungen war unverändert gut und erſtreckte ſich in
ein WexſttrAinie auf die Weiterführung der früher erwähnten großen
An=
itz lagru Neu binzugekommen iſt das Waſſerkraftwerk Klingnau der Aare=
*I6 wemt A.=G., Aarau. Die Abteilungen für Leitungsbau haben noch
Anenanzwerte Aufträge in Händen.
gers u X ID: Geſellſchaft erzielte einen Geſchäftsgewinn von 5,77 (5,39) Mill.
tenRRAA. wovon Teilſchuldverſchreibungszinſen 0,68 (0,69), Unkoſten 2,70
2,aB) Mill. RM. und Abſchreibungen 47 800 (43 142) RM. erforderten.
ft. Diet Eeigerung der Unkoſten iſt auf die verſtäukte Bautätigkeit
zurück=
zufſhrn. Aus dem einſchl. 118 594 RM. Vortrag ſich ergebenden
Rein=
mhin von 2.45 (2.44) Mill. RM. ſollen bekanntlich wieder 12 Prozent
Wirtſchaftliche Rundſchau.
noriſDitämde auf 18 Mill. RM. Stammaktien und 6 Prozent auf 10 000
aben MAg. Forzugsaktien verteilt werden. Zum Vortrag verbleiben 129 954
re GnRAg. De Bilanz verzeichnet u. a. 7.37 (5.36) Mill. Warenlieferungen
allzu ſuunks Lutſchriften auf Abrechnungen, 2,17 (2.50) Guthaben naheſtehender
chhanGeiselhaften; als neuer Poſten 3,80 (—) Bankkredit, für naheſtehende
geni Unn=nehmungen in Anſpruch genommen. Andererſeits betragen
Wert=
üng parxa und Beteiligungen 28,69 (28,14), allgemeine Baurechnung 0.24
uu ( 1a0Vorſchüſſe an naheſtehende Unternehmungen 10,10 (4,79), Bank=
*9
ahutnden 7.53 (7,62), verſchiedene Schuldner 0,74 (0,78), Grundſtücke und
rnſt
ve 0,70 (0,74) Mill. RM. Eigene Sicherheiten ſind mit 96 390
A2. iremde Sicherheiten mit 6,92 Mill. RM. angegeben. Der neue
Zanikedit wurde im Intereſſe eines naheſtehenden Werks in Anſpruch
IM gerchmen. Der Gegenwert befindet ſich unter den Vorſchüſſen
nahe=
r Unternehmungen, die ſich ferner durch die laufenden
Vergrö=
en der Werke erhöht haben. (G.=V. 8. Nov.)
2 Deutſche Reichsbahn im September 1930. Die Deutſche
Reichs=
lat ihren Lagebericht für September 1930 veröffentlicht. Danach
ſei iſt in Güterverkehr gegenüber Auguſt eine geringe Steigerung zu
ver=
in. Dieſe Verkehrsſteigerung trägt aber lediglich ſaiſonmäßigen
Cherter. Der Perſonenverkehr ging mit der Beendigung der
Som=
meufien und nach der Rückflut aus den Seebädern und Kurorten
iche T erhisb
zurück. Den Einnahmen im Monat Auguſt in Höhe von
er A 41573000 RM. ſtehen Ausgaben von 419 110 000 RM. gegenüber. Die
beſtmausgaben waren demnach um 3,6 Mill. RM. höher als die Ein=
Enun
a.
2 Deutſche Reichsbahn im September 1930. Die Deutſche Reichs=
Pfeſii u. Langen A.=G. in Köln iſt für das am 30. Juni beendete
u Geh Itsjahr 1929/30 mit wieder 10 Prozent Dividende auf 10 Mill.
„FRAE
ktienkapital zu rechnen. Ferner wird auch der Rheiniſche
Aktien=
beraüfür Zuckerfabriken in Köln, der mit der Geſellſchaft in
Inter=
ſrch A eſſellmeinſchaft ſteht, ſeine Vorjahresdividende beibehalten. (
Aktien=
zu 0 kapt-k 1.40 Mill. RM.
Fgleich im Prozeß Gutbrob kontra Südweſtdeutſche Bank. Vor
dem Zivilſenat des Oberlandesgerichts Frankfurt a. M. ſtand geſtern
„rich F— in den zwei bekannten Prozeſſen der Firma Gebrüder Gutbrod
b. H., Frankfurt a. M., gegen die Südweſtdeutſche Bank A.=G.
lFainſtKonzern) an. Den Bemühungen des Vorſitzenden gelang es, die
Paman zu einem Vergleich zu bringen. Beide Prozeſſe wurden dahin
vermüſen, daß die bei der Südweſtdeutſchen Bank hinterlegten Sicher=
Eitbrür beide Parteien je zur Hälfte verwendet werden ſollen.
Hier=
darſch ließen der Südweſtdeutſchen Bank einige hunderttauſend RM.
z.
2 Parteien haben ſich noch eine Friſt zum Rücktritt vond dieſem
WWVer ich vorbehalten.
Amerikaniſche Kabelnachrichten
notierten nach Meldungen aus Chicago am 17. Okt.:
ſtreide. Weizen: Dez. 77½, März 81.25, Mai 83.25, Juli
Mais: Dez. 77½, März 78.25, Mai 81.50, Juli 82.25;
Dafes Dez. 36.50, März 38½, Mai 39.50; Roggen: Dez. 4778,
0 Mä 43238, Mai 53.75.
Hmalz: Nov. 10.30. Dez. 10.65, Jan. 10.45.
KG
ſeck, loko 14.50.
weine: leichte 9.70—10.00, ſchwere 9.75—10.20; Schweine=
Wr aufukn: Chicago 19 000, im Weſten 74 000.
humwolle: Oktober 10.15, Dezember 10.38.
notierten nach Meldungen aus New York am 17. Okt.:
Hmalz: Prima Weſtern 12.10; Talg, extra, loſe 4.75.
reide. Weizen: Rotwinter, neue Ernte 94½, Hartwinter,
ie heuk= frnte 88.25; Mais, loko New York 97½; Mehl: ſpring
Dyeiarlears 4.40—4,65; Fracht: nach England 1,6—2,3 Schilling,
tei nachemm Kontinent 7—8 Cents.
Aao. Tendenz: feſt; Umſätze: 74: Loko: 6%: Okt. 6.31,
Nor 35, Dez. 6.47, Jan. 6.56, März 6.75, Mai 6.94, Juli 7.13,
Septt /71.
Brodukkenberichte.
itter Produktenbericht vom 17. Oktober. Seit geſtern nachmit=
B Eié der Roggenmarkt im Mittelpunkt des Intereſſes des Getreide=
* Die Möglichkeiten einer Annahme des Beimahlungszwanges
ögen zu Weizen werden lebhaft erörtert, und je nach der Auf=
9 ap züglich der neuen Regierungsaktion ergaben ſich ſtarke
Preis=
hngen. Nachdem in den geſtrigen Nachmittagsſtunden die Liefe=
Keſe für die ſpäteren Sichten um 7 bis 9 Mark über Börſen=
Au Zhrau gelegen hatten, machte ſich heute zu Börſenbeginn eine Be=
„ ruhles
Belkend. Immerhin waren noch Preisbeſſerungen um zwei
Mark zu verzeichnen. Das Inlandsangebot zur prombten
Ver=
e Wcalt faſt völlig, ſo daß die Umſatztätigkeit ſtark beeinträchtigt iſt.
5lar demgegenüber etwas vernachläſſigt und im Anſchluß an die
ſchwachen Auslandsmeldungen im Prompt= und Lieferungsgeſchäft um
eine Mark gedrückt. Inlandsofferten liegen gleichfalls nur in mäßigem
Umfange vor. Für Weizenmehl ſind die Mühlen zu leichten
Preis=
konzeſſionen bereit. Roggenmehlofferten waren zeitweiſe kaum am
Markte, mit Eintritt der Beruhigung am Roggenmarkte zeigte ſich
An=
gebot zu 50 Pfg. erhöhten Forderungen. Hafer bei kleinem Gefchäft
ſtetig. Gerſte hat nach wie vor ſchleppenden Abſatz.
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 17. Oktober.
Im Vormittagsverkehr war die Stimmung anläßlich der günſtigen
Beurteilung der Rede Brünings im geſtrigen Reichstag weiterhin
recht freundlich. Zum offiziellen Beginn machte ſich jedoch plötzlich ein
Tendenzrückſchlag bemerkbar, der in Mutmaßungen über einen nicht ſo
günſtigen diesmaligen Reichsbankausweis zu ſuchen war. Der
Grund=
ton der Börſe blieb aber verhältnismäßig widerſtandsfähig; denn es
zeigte ſich bald, daß dies kein Grund zur Beſorgnis iſt, und der ſeit
einigen Tagen berrſchende Optimismus gewann ſofort wieder die
Ober=
hand. Das Geſchäft blieb aber hinter dem geſtrigen teilweiſe erheblich
zurück. Der Ordereingang hatte nachgelaſſen. Auch die ſchwankende
geſtrige New Yorker Börſe veranlaßte etwas zur Zurückhaltung. Aber
deſſen ungeachtet ſchritt die Spekulation ſpäter wieder in verſtärktem
Maße zu Deckungen. Die hohen Anfangskurſe wurden zum offiziellen
Beginn allerdings nicht ſofort erreicht. Nur im Kuliſſenverkehr war
wieder ein Anziehen der Kurſe zu bemerken. Gegenüber der geſtrigen
Abendbörſe ergaben ſich aber trotzdem zumeiſt kleine Kursbeſſerungen.
G. Farben, Holzverkohlung. Deutſche Linoleum, Wayß u. Freyztag.
Gesfürel, Siemens und die Mehrzahl der Banken gewannen bis zu
1¾ Prozent. Etwas mehr in den Vordergrund traten Licht und Kraft,
Südd. Zucker und Zellſtoff Aſchaffenburg, die bis zu 2½ Prozent höber
eröffneten. Am Kunſtſeidemarkt lagen Aku 2 Prozent ſchwächer.
Mon=
tanwerte eröffneten ſtill und zumeiſt leicht gedrückt. Intereſſe beſtand
noch für Bank für Brauinduſtrie, die 2 Prozent anzogen. Auch der
Rentenmarkt hatte nur kleines Geſchäft. Deutſche Anleihen waren
be=
hauptet. Von Ausländern konnten ſich Mexikaner wieder etwas erholen.
Am Pfandbriefmarkt war das Geſchäft ebenfalls ruhig. Aufträge lagen
nur in geringerem Umfange vor. Goldpfandbriefe waren jedoch etwas
geſuchter.
Im Verlaufe war die Tendenz wieder ausgeſprochen freundlich.
Spezialaktien traten wieder mehr hervor. Das Geſchäft war jedoch
nicht gerade ſehr umfangreich. Gegen Anfang traten Beſſerungen bi
zu 2 Prozent ein. J. G. Farben ſtanden dabei im Vordergrunde. Am
Geldmarkt war Tagesgeld mit 5 Prozent weiter geſucht. Am
Deviſen=
markt nannte man Mark gegen Dollar 4,2025, gegen Pfunde 20,425.
London=Kabel 4,8598, —Paris 123,96. —Mailand 92,81. —Schweiz B.01,
Holland 12,06.
An der Abendbörſe kam die Aufwärtsbewegung der Kurſe
zum Stillſtand. Man will in Börſenkreiſen den Verlauf der morgigen
parlamentariſchen Verhandlungen abwarten, von deren Ergebnis das
Zuſtandekommen des Ueberbrückungskredits abhängt. Bei ſtillſtem
G=
ſchäft waren die Kurſe überwiegend knapp behauptet. Kaliwerde, A. E. G.
J. G. Farben und Zellſtoff Aſchaffenburg lagen bis etwa 1 Prozent
niedriger. Gesfürel gaben mit minus 2½ Prozent etwas ſtärker nach.
Anleihen waren vernachläſſigt. Neubeſitz 6¾, Commerzbank 121¾,
Danatbank 116½, Reichsbank 218, Gelſenkirchen 96½, Aſchersleben 197½,
Salzdetfurth 274, Weſteregeln 199¾, Mannesmann 73, Rhein.
Braun=
kohlen 184, Rheinſtahl 78, Stahlverein 65½, Aku 64, A. E.G. 120,
Deutſche Linoleum 160, Licht u. Kraft 123, J. G. Farben 1401
Ges=
fürel 123½, Metallgeſellſchaft 92, Schuckert 136, Siemens 181,
Aſchaffen=
burg 87½, Waldhof 118½, Hapag 80.
Berlin, 17. Okt.
Die Börſe zeigte zu Beginn ein freundliches Ausſehen, doch lagen
die Kurſe niedriger als die Taxen des Vormittags. Die geſtrige
Kanz=
lerrede, die nunmehr beſchloſſene Aufhebung der Kapital=Ertragsſteuer
für feſtverzinsliche Werte ab 2. Januar 1931 und das anhaltende kleine
Kaufintereſſe des Publikums und des Auslandes ließen Beſſerungen
bis zu 4 Prozent erwarten. Die erſten Kurſe waren dann gegenüber
den geſtrigen Schlußkurſen nur bis zu 2 Prozent höher. Der
Reichs=
bankausweis für die zweite Oktoberwoche konnte nicht als beſonders
günſtig angeſprochen werden. Im Verlaufe kam es bei kleinem Geſchäft
zunächſt zu Rückgängen um 1 Prozent, vereinzelt bis zu 2 Prozent.
Gegen 1 Uhr wurden die Verluſte jedoch wieder aufgeholt, und darüber
hinaus ergaben ſich kleine Beſſerungen. Die Auslandsmeldungen waren
nicht einheitlich, der ſchwachen New Yorker Börſe ſtanden heute feſtere
Kurſe in London und der Schweiz gegenüber. Anleihen behauptet.
Metallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 17. Oktober ſtellten ſich
für je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 96.25 RM. — Die
Notie=
rungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes
(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte
Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für
Originalhüttenalu=
minium, 98= bis 99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf
170 RM., desgleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99proz. 174
RM., Reinnickel, 98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus
49—52 RM., Feinſilber (1 Kilogramm fein) 49.25—51.50 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 17. Oktober ſtellten ſich für
Kupfer: Okt. 84 (86), Nov. 84,75 (85), Dez., Jan. und Febr.
84.50 (85), März, April und Mai 84.25 (84.75), Juni und Juli
84.25 (84.75), Aug. und Sept. 84.50 (84.50), Tendenz: ſtetig.
Für Blei; Okt. 29.50 (30), Nov. 29.50 (30.50), Dez. und Jan.
30 (30.50), Febr. 30 (30.25), März 30 (30.50), April bis Sept. 30
(30.25), Tendenz: abgeſchwächt. — Für Zink: Okt. 29.25 (30.50),
Nov. 29.25 (30.25), Dez. 29.50 (30.50), Jan. 29.50 (30.50), Febr.
30.50 (32), März 31 (32.25), April 31.50 (32.25), Mai und Juni
31.75 (32.75), Juli 31.75 (33), Auguſt 32.50 (33.50), Sept. 32.75
(33.25). Tendenz: ruhig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld,
die in Klammern Brief.
Kleine Wi
Der Reichsverband des Deutſchen Groß= und Ueberſeehandels iſt in
Berlin zu einer Tagung zuſammengetreten, die in einer Präſidial= und
Vorſtandsſitzung unter eingehender Ausſprache über die Geſamtlage des
deutſchen Großhandels vorbereitet wurde.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft” ſtellte ſich am 15. Okto.
ber 1930 auf 77.7 gegen 79,0 am 7. Oktober ds. J3. (Durchſchnitt 1909/13
— 100), fiel alſo um 1,6 Prozent.
Die deutſche Kupferhüttenproduktion ſtellte ſich nach den
Berech=
nungen der Metallgeſellſchaft A.G., Frankfurt a. M., im September
1930 auf 4925 Tonnen gegen 5247 Tonnen im Auguſt ds. Js. Die
deutſche Kupferraffinadeproduktion (Raffinade= und Elektrolytkupfer)
be=
trug im September 11 125 Tonnen gegen 11 543 Tonnen im Auguſt.
Die Verhandlungen zwiſchen Vertretern des Feinblech=Verbandes
und der Händlerſchaft über eine Regelung des Feinblechgeſchäftes mit
dem freien Eiſenhandel ſind erfolglos verlaufen. Die Beſprechungen
ſollen fortgeſetzt werden. Ein neuer Termin iſt noch nicht angeſetzt.
Auf Grund § 39 des Börſengeſetzes ſind zum Börſenhandel in
Frankfurt a. M. zugelaſſen: 150 000 000 RM. 6prozentige
Schatzanwei=
ſungen der Deutſchen Reichspoſt von 1930 — Folge 2, rückzahlbar zum
Nennwert am 1. April 1934, mit Zinstermin April und Oktober. Die
Schatzanweiſungen werden vom Montag, den 2. Oktober 1930, ab
notiert.
Die Aufſichtsrats=Sitzung der MAN, die dieſesmal im Werke
Guſtavsburg ſtattfand, beſchloß, für 1929/30 aus dem nach 1,423 (1 364)
Mill. RM. Abſchreibungen einſchließlich Vortrag von 1,542 Mill. RM.
verbleibenden Reingewinne von 2,21 Mill. RM. der
Generalverſamm=
kung am 17. November unverändert 6 Prozent Dividende vorzuſchlagen
und den Reſt von 1,01 Mill. RM. neu vorzutragen.
Die Süddeuſche Zinkblechhändler=Vereinigung hat mit Wirkung ab
geſtern ihre Preiſe um 1 Prozent erhöht, nachdem ſie am 10. ds. Mts.
ſchon um 2½ Prozent erhöht worden waren.
Das Kraftwerk Reckingen A.=G. hat eine 4½prozentige Anleihe von
15 Mill. Schweizer Franken mit Solidargarantie der Lonza
Elektrizi=
tätswerke und Chemiſche Fabriken A.=G. aufgelegt. Die Anleihe iſt am
30. September 1948 zu pari rückzahlbar. Vorzeitige Rückzahlung iſt
früheſtens am 30. 9. 1942 zuläſſig.
Die New Yorker Wertpapierbörſe war am Donnerstag wiederum
ſehr ſchwach. Die Mehrzahl der Induſtriepapiere fiel erneut um 1 bis
4 Punkte. Die Aktien der Getreide= und Baumwollfirmen ſind
eben=
falls geſunken. Zwei Millionen Aktien ſind geſtern an der Börſe zum
Verkauf gelangt.
Berliner Kursbericht
vom 12. Okiober 1930
Oeviſenmarkt
vom 17. Oktober 1930
Berl. Handels=Geſ.
tbank
der
itſche Bant u.
Disconto=Geſ.
resdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
rbd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
F. B. Bemberg
rgmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdö
Af
160.25
115.—
14.25
25
3.—
9.62*
89.87
138.E
37.75
119,5o
67.625
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Belſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Rali Aſchersleben
Alöcknerwerke
Röln=Neueſſ. Bgw
Nannesm. Röhr.
Naſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchlef. Kotsw.
Orenſtein & Koppell
Nase
141.25
5.50
125.875
93.—
81.875
78.2
5
195.75
Dx
82.25
n4.875
33.75
64.50
2
50.—
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzbetfurth Kalt
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Dral
Wanderer=Werke
156.5
50.7
7
117.
Rr6
65.7
197.—
66-—
29.—
47.n5
113.50
144.50
64.50
ingfors
Budapeſt
d
Ho
openhagen
tockholm
von
uenos=Aires
He!
Oor
elgie
Ftalier
Paris
Währung
100 finn. Mk./ 10.568
1 00 Schilling
00 Tſch.
Leva
en
79
gen
100 Kron
St
Jap. Peſo
Dolla=
*
100 Belga
100 Lire
100 Francs 116.46
Geld
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1.1995
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Spanien
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Tallinn Eſtl.)
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Währung
Franken
00 Peſetas
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Milreis
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00 Drachm.
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canad. Doll
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100 eſtl. Kr.
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Frankfurter Kursbericht vom 12. Oktober 1930.
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8% Preuß. Lds..=Anſt. G.9
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6 Dt. Linol. Werke
8% Klöckner=Werte
Mainkrw. v. 26.
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% Salzmann u. Eo.
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% Ber. Stal
32 Boigtedäffner
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75 Vohn. 2.E.B.
L.Ive
Oft.
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h. Rumän
Hat
4½%
2 Tmk. Admin.
Bagdad
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Zollanl.
4½% Ungarn
4½
1914
Goldr
1910
Akien
Alg. Kunſtziide Unie
G...
Rar
Aſchaffbg.
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Bemberg J. P.
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„.."
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ECie.
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74
124.75
218
150
9
140.5
95.5
126
A
154
121.5
83
138
113
79
R.
12.5
28.25
125
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21
159
99.5
151.5
31.5
15‟
7.75
G
219.5
34
137.5
Ja
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80.
166
180
Seite 14
Samstag, den 18. Oktober 1930
Af
Sportplatz=Reſtaurant
und Kaffee
am Böllenfalltor
soset Heute sesstt
ſowie ſeden Mittwoch u. Samstag
Kaffee= und Kuchentag
mit Konzert.
stssschessssrtt
Achtung!
Achtung!
Samstag und Sonntag
abends 8 Uhr
Abſchluß des großen
rhein. Winzerfeſtes
unter Mitwirkung des Humoriſten
u. Stimmungsjängers Rich, Hinz.
0o Tanz. 00
Die verſtärkte Hauskapelle
Charlie Fornoff. (15343
Eintriut frei Eintritt frei
Morgen Sonntag, ab 8 Uhr abends
Konzert mit Tanz
Eintritt freil
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5 Yäcker=Gehilfen=Verein E. B. 5
Darmſtadt.
n Zu unſerem morgen Sonntag !
Abend 8 Uhr im Rummelbräu
(Rheinſtraße) ſitattfindenden
Herbſtball
laden wir alle Freunde und
Gönner des Vereins herzlichſt
ein.
K
Um zahlreichen Beſuch bittet
Der Vorſfand.
Kaſſenöffnung 7 Uhr. Eintrit 50 pfg.
Bammmngrigwanennn angguge!
Taumaspurg
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Renoviert und neu eröffnet
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Samstag, Sonntag und Mittwoch
bis 3 Uhr nachts geöffnet.
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Heute Samstag u. morgen Sonntag
Künstierkonzert
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Spezlal-Ausschank
Würzburger Hofbräu
jeden Samstag u. Sonntag
KONZERT.
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Heute Samstag, morgen Sonntag
Konzert u. Tanz
Die bekannt gute preiswerte Küche
Im Ausschank. (15313
Süßer Traubenmost
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Täglich Konzert
Guter Mittag= und Abendtiſch.
Nummer 2
Aotel Prinz Heinrien
Hente und Folsende Tage!
Hente und Folsende Tase:
Der große 100lige Sprech- und
Ton-
film mit dem bekanntesten Sänger
Amerikas und dem kleinen David
Lee (Sonny boy) in
Sages
Der glanzvolle Anfmarsch 36
prominenter Filmkänstler.
Allen voran Camilla Horn
mit Theodor Loos und Harry Frank
Hente mnd folgende Tage!
Das reizende und charmante Geschöpf
WILMA BANRV
morgen
heute
Bsamstagl sonnta
8 Scblachtfest mit Kozzen
Tanzabend
Mnnn
mit Liedern
Die gaosse
(Das hohe LiedderLiebe)
Beleaageichd
Himmelreich
Brauerei-Husschank der Kronen-Braigl 84
Dieses Mal ist es das Lied vom
„Little Pal”, das uns ganz
besonders zu Herzen geht.
Al Jolsons Schluchzen und
das süße Stimmeben „Sonny
boys” schlägt alle wieder
in Bann und Rährung.
Regie: Stefan Szekely
Eine 100%ige Tonfilmrevue von
Liebe, Glück und Ruhm. Verstohlene
Blicke hinter die Wände des
Tonälwateliers.
Im Beiprogramm:
Edde Peabody
in Beniomania
Husikal. Darbietungen auf
dem Banjo.
Einige Kritikenauszüge.
Lichtbildbühve: Auch zum
Schlusse natürlich stürmischer
Bei=
fall, der immer und immer wieder
die Beteiligten vor den Vorhang rief.
Filmkurier: Der Film hatte auf
„Offener Szene” und zum Schluß
starken Beifall.
Regie: ALFRED SANTELI.
Das brodelnde Leben New-Forks mit
seinen tosenden Straßen und
über-
füllten Untergrundbahnen, dort spielt
die schöne Emigrantengeschichte
einer ungarischen Bäuerin, die mit
sieben Röcken bekleidet, in Amerika
einwandert. In der kostbarsten
Seiden-
robe der Millionärin sehen wir Sie
in den letzten Bildern.
Tel. 1637 Inh. W. Brauer Schusterr.// Mn
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Samstag, 18. und Sonntag, 19. Okt/ 51.P
in den oberen Räumen
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Beginn 3.30, 5.45, 8.10 Uhr
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gute Beiprogramm.
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Heute Samstag, 18. Gl.-
Beginn 3.30 Uhr
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mit bayr. Riößen Aef (ein
UM
Aem
Faitlei
Wiederholung der Film-Morgen-Feier
HELIA
HELIA
am Sonntag, den 19. Oktober 1930, vormittags 11.15 Uhr
Oberingenienr Blecker-Hannover spricht persönlich zu dem interessanten Filmwerk:
Europa uhd Brenen
Süsser Trauben- und Apfelmtchlap
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Die Giganten des Atlantik
Rückblick auf den Rest der Flotte von 1918. Wiederanfbau der deutschen Handelsflotte. Schiffswerft. Gigantische
Maschinen. Aus 22 Millionen Kilogramm Stahl baut man ein Schitf. Die interessanten Vorbereitungen für den
Stapellauf. Probefahrten. Mit Volldampf über den Atlantik. Wie wurde das blaue Band gewonnen. Das Leben
der Passagiere an Bord. Echter Seemannshumor.
Fnte
H Hnnen Hrnnen
mirde i4
O
71
Sr
n
Mus
Bintrittspreise Uk. 1.00 nnd 1.50.
Iugendliche haben Antritt.
Kartenrorverkanf an der Tageskasse
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Heute Samstag und Sonnts;
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Samstag
18. Oktober 1930
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8, 8.30 und 9 Uhr.
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11 und 12 Uhr. (IV.15247
Samstag-Abend KONZER
(Stadtorchester)
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Uhr
Hente und folgende Tage:
Der triumphale Erfolg
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Fabelhaft!
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Kolossal!
Unerhört!
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Künstlerische u. Gesamtleitung: Prof. W. C. Doorlay, Rio de Janeiro
Sonntag nachmittag 4 Uhr; Fremdenvorstellung
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Sonntag
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Samstag, den 18. Oktober Sonntag, den 19. Oktober
läuft unser großes Filmwerk
Wenn du einmal
dein Herzverschenksk!
nach dem bekannten Schlager.
15326
II. Teil:
Am Rande der Welt!
mit den bekannten Filmschauspielern
Albert Steinrück F Wilhelm Dieterle.
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Samstag und Sonntag
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Telephon 2128
Heute und morgen—
In der Festhalle
vom 21. September bis 19, Okkober
leden Nachmittag 4 Uhr
Koch- u. Backvorführungen
Sonderausstellung
del
auf der Bühne.
V.1764
EAG
[ ← ][ ][ → ]Mrr sarmißte
Aumer 288
Samstag, den 18. Oktober 1930
Seite 15
Milliensr.
Roman von Hearnden Balfour.
Nachdruck verboten.
4I fuhr mit einem Ruck empor. „Das können Sie doch nicht
„Erſt glauben, Jill! Sie liebt es doch über alles.
„ber Bill, ſtellen Sie ſich vor —! Würden Sie’s mögen?
Ian Pders 1. Molly?
„im,”” ſagte Molly. „Ich glaube, ſie hat recht, Bill.”
„„ für uns war es die letzten Wochen ein bißchen zu
ereig=
grinſte Bill. „So ’ne Kinoſachen ſind nichts für mich,
ortan für Ruhe.
Ally kicherte, und Bill ſah ſie an. „Ja — a —,” ſagte er, „du
MAusnahme.
„U, weißt du — 2‟ begann Molly.
eit Jahrhunderten!” lachte Jill. „Und es freut mich
ſchreck=
neinen Segen! Aber dies mit Coombe iſt eigentlich
greu=
ahrhundertelang haben die Fairleighs hier geſeſſen — und
der Name ausſterben!“
Weile ſchwiegen alle drei. Dann ſagte Bill in faſt
ärger=
mkon: „Ich will aber, daß Judy hier wohnt — mit Jim.
Ind4 wüßte auch nicht, wie ſie je dahinterkommen ſoll, daß ihr
atmein Fairleigh war. Jedenfalls bleib’ ich nicht hier! Ich
b’)kimweh nach einem Land, wo auf beiden Seiten der
Stra=
en j5anenſchein iſt!“
Ut
her der Name Fairleigh darf hier nicht ausſterben,”
be=
oßziſarmſt Jr ll. „Oh. da kommt mir ein Gedanke! Wäre es nicht
ieerrni wenn.
un? Wenn was?” fragte Bill, als ſie ſich plötzlich unter=
Fre
Mlly beobachtete Jill mit einem furchtſamen Lächeln.
„Jenn euer älteſter Sohn Judys Tochter heiratete. Dann
ö0g
üßieer ſeinen rechten Namen annehmen und es würde wieder
0 Aptinem fairleigh auf Coombe geben.
Mlly warf einen verſtohlenen Blick auf Bill.
8 30
„1 — ah.” murmelte Bill und bemühte ſich, ernſt zu bleiben.
AiſeDalz önnte er. Ein guter Einfall, Jill! Die nächſten drei oder
Sierr hürde ich auf der Ranch brauchen, aber Nummer ſechs und
ebiſſnkönnten das Haus am Grovenor=Platz in Ordnung halten
di- er warf den Kopf in den Nacken und brach in ſchallendes
hel ſiter aus.
„onnerwetter, mir tut alles weh!” ſagte er ſchließlich. „Aber
esſt ja ſchon nach halb vier. Ich werde die Tür nach dem
Zocſthus aufmachen.
Er tat es und lehnte ſich gegen den Türpfoſten. Molly trat
an ihn heran und flüſterte: „Ich — ich — denke doch, daß —
je=
mand kommen wird.
Bill nahm ſie in den Arm und drückte ſie an ſich. „Reiß dich
zuſammen, mein Herzblatt!” murmelte er ihr ins Ohr. „Du mußt
jetzt nicht nachgeben. Wir ſind ja doch faſt damit durch.
„Ich weiß, aber ich kann nicht noch länger —” ihre Stimme
bebte.
„Hör zu! Sobald wir durch den Brunnen krauf und auf
trocke=
nem Boden ſind, kannſt du ſchlapp machen, ſagte Bill. „Kannſt
machen, was du willſt! Aber nicht jetzt, mein Geliebteſtes
bitte nicht jetzt
m
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in allen Abtellungen
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(15338
In dieſem Augenblick trat auch Jill in die Tür.
„Ich glaube, ſie kommen, ſagte ſie.
„Ich höre nichts,” murmelte Molly tonlos.
„Ich auch nicht, aber ich fühle es
Eine Minute lang wurde es ſo ſtill, daß ſie faſt, ihre Pulſe
hämmern hörten. Dann ſchoß Bills langer Arm vor und deutete
ſtumm. Der große Stein bewegte ſich.
Langſam ſchwang er zurück und zwei Geſtalten, tauchten auf.
Einer trug den Arm in der Schlinge und Jill ſtürzte auf ihn zu,
ohne ſich ans Waſſer zu kehren. „Jack! Du biſt verwundet!“
Jack umſchlang ſie mit dem anderen Arm, während Binks
ſpritzend und klatſchend durchs Bootshaus herangeſtürmt kam.
„Gerettet! Gerettet!” ſchrie er. „Gott mit euch, meine
Herr=
ſchaften.
„Darf ich vorſtellen?” lachte Molly. „Binks, dies iſt der
ver=
mißte Millionär. Bill, das iſt der berühmte Journaliſt, dem wir
unſere Befreiung verdanken.”
Binks riß ein Notizbuch aus der Taſche, griff zum Bleiſtift
und wandte ſich an Bill.
„Möchten Sie mir Ihre erſten Eindrücke im Augenblick Ihrer
Rettung ſchildern?"
Bill ſchluckte krampfhaft.
„Ich meine: was war der erſte Gedanke, der Ihnen durch den
Kopf ſchoß, als ich hereinkam?” erläuterte Binks.
„Nun, ich dachte bei mir ſelbſt —” begann Bill gedehnt.
Binks kritzelte haſtig und blickte erwartungsvoll zu ihm auf.
„Ich dachte, heil ger Bimbam, was hat die Katze nur
reinge=
ſchleppt?
XXIIII.
Bill Boyd ſaß auf dem Terraſſengeländer ſeines Schloſſes, das
er bald auf immer verlaſſen würde. Es war ein herrlicher,
unſag=
bar friedlicher Morgen — kein Laut außer dem fernen Gemurmel
der See, und dem hellen Pfeifen einer im Gebüſch verborgenen
Schwarzdroſſel.
Er lächelte plötzlich, als er an die dramatiſche Spaßigkeit ihrer
Rettung dachte. Binks hatte die Situation gerettet. Alle hatten
über ihn gelacht, bis ihnen alles wehtat. Es war gut, daß Judy
nicht dabei geweſen war, die war bei Jim geblieben. Bills
Ge=
ſücht wurde ernſt. Die arme Judy! Sie war zurückgekommen, um
den anderen zu zeigen, wie man den Stein in Bewegung ſetzen
mßte, und war dann in ihr Zimmer hinaufgeſlohen. Na, Gott
lob, daß ſie Jim hatte. Ein famoſer Kerl, dieſer Jim!
Sie fanden ihn in der Bibliothek vor, als ſie das Haus
er=
reichten, und er hatte ſie auf ſeine charakteriſtiſche Weiſe begrüßt:
„Halllo, alter Kerl! Fein, daß du wieder da biſt. Hier, trink mal
was.” Aber ſein Händedruck und der Ausdruck ſeiner Augen
verrieten ſeine Gefühle.
Dann hatten ſie gegeſſen und getrunken und ſich ſchleunigſt
zu Bett begeben. Molly ſchlief noch, wie Kate Bill beim
Früh=
ſtück mitgeteilt hatte. Das Kind ſchien bei den Dienſtboten
be=
liebt zu ſein. Bill grinſte unwillkürlich beim Gedaken an das
Geſicht des einen Bedienten, als ſie geſtern abend das Haus
be=
treten hatten.
Es ſchlug zehn, und Bill drehte ſich urm, als er Schritte nahen
hörte.
„Hallo, Jim!”
„Mor —n, alter Knabe!” Jim nahm neben ihm Patz, und
beide vauchten ſtumm und zufrieden.
„Und — was nun?” fragte Jim ſchließlich.
„Ich werde Molly ſo verwünſcht ſchnell wie nur möglich
heiraten, und dann woll’n wir uns beide auf der Stelle nach
Hauſe aufmachen. Mit Jonas natürlich.”
Jims Zigarette fiel zu Boden. „Aber Ihr könnte doch nicht
ohne weiteres abreiſen und dies hier ganz einfach —
„Oh, du weißt davon?
„Sah das Bild, das Fairleigh aus dem Rahmen
nausge=
ſchnitten hatte. Sieht dir lächerbich ähnlich.
„Hm, ſchade! Aber Judy darf nichts davon wiſſen.”
„Weiß ſchon alles. Als ſie ihn auf dem Schiff fragte, warum
er dir ans Leben wollte, iſt alles herausgekommen.
„Schade. Erſchwert die Sache! Jim, ſie muß Coombe ganz
einfach nehmen.
(Schluß folgt.)
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