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Franfurr a M. 1304
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart=, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſit. Tagbl.” geſtattet
Nummer 276
Montag, den 6. Oktober 1930.
193. Jahrgang
21 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 40 Reſchepfg. Rellamezelle (92 mm
breit) 2. Reichsmark. Anzelgen von auswärte 40 Reſchepfg.
FinanzeAlnzeigen 60 Reſchepfg. 92 mm breite
Rellame=
zeſle 200 Reſchsmar. Alle Preiſe in Reichsmart
ſt Doſar — 420 Marl. —. Im Folle beherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Streil uſw. erliſcht
ede Verpſiſchtung auf Erfüllung der
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aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konluré oder gerſchtiſcher Beitreſbung fänl ſeder
Nabatt weg. Banſkonto Deutſche Bani und
Darm=
ſädter und Natonalbant.
as engliſche Lunſchif R10Texplodtert.
Haurchtbare Kakaſtrophe des engliſchen Rieſenluftſchiffs. — Auf der Indienfahrk an einem Hügel bei Paris geſtrandek.
Fünfzig Todesopfer. — Achk Mann der Beſahung gerekkel. — Auch Luftfahrkminiſter Thomſon verbrannk.
Mangelnde Erfahrung der Schiffsleikung: „Wir wußken nicht mehr, wie hoch wir flogen!”
Aben e
1Kaf
ddhlamgſam aber ſtetig ſank und mit der Spitze gegen einen
Ulſten Abhang aufſchlug. Sofort explodierten die Behälter, und
Aus dem Schlaf in den Tod!
TU. u. EP. Paris, 5. Oktober.
Eune der furchtbarſten Kataſtrophen in der Geſchichte der
krcſiffahrt ereignete ſich heute morgen gegen 2.08 Uhr, als das
Frchliff „R. 101”, das geſtern abend ſeine Indienfahrt
angetre=
de alste, über dem Bois des Coutumes bei dem Dorf Al lonne,
äſometer von Beauvais entfernt, explodierte
u erbrannte. 50 Inſaſſenkamen
ſt Weben, acht konnten ſchwer verletzt und
nſchrecklichen Brandwunden aus den Trüm=
Awigezogen werden. Unter den Opfern
be=
ſind ſich auch der engliſche Luftfahrtminiſter
homſon, der Direktor der zivilen
ſtragrt Sir Sefton Brancker, der
Kom=
wegmt Scott und der 2. Kapitän Irwin.
Die Arſache der Kakaſtophe
Eyſtoch nicht genau bekannt. Feſt ſteht, daß
bligät iftſchiff über Beauvais um 1.43 Uhr in
ER 1.00 Meter Höhe erſchien und trotz
Rücken=
wue: kaum vorwärts kam. Es entwickelte
üiSkundengeſchwindigkeit von nicht mehr als
239 u ometern. Das Luftſchiff ſchien plötzlich
bim ſeinen Windſtoß noch mehr herabgedrückt
yGhelsden und den Boden berührt zu haben.
Bſh (den Aufprall explodierten die Motoren,
na Nu ſchlugen mächtige Flammen empor,
diſin wenigen Sekunden das ganze Luftſchiff
eüür lten. Um 3.45 Uhr hatte man ſieben
ch Arlo ch verbrannte Menſchen, die noch ſchwache
Liſtrszeichen von ſich gaben, aus den Trüm=
Iie gezogen. Um 6.45 Uhr hatte man die
ſül. Leichen geborgen, acht Schwerverletzte
blſezi ins Krankenhaus gebracht worden.
Die Ueberlebenden ſind, ſoweit mau bisher
feRllen konnte, alle Mitglieder der Beſatzung.
Afl Paſſagiere und die Führung des Luft=
6s ffanden den Tod. — Das engliſche
Luft=
foßmäniſterium war ſeit Beginn der Fahrt
BoRtn, abend 19.30 Uhr dauernd in
Verbin=
bUh mit dem Luftſchiff, das alle 10 Minuten
ſellen Standort angab. Um 1.50 Uhr hatte es
ſellen Standort mit 2 Kilometer nördlich von
Bknuis angegeben. Von dieſem Augenblick
ſallünte man keine Nachricht mehr.
Ahefingenieur Leele erklärt:
zur Zeit des Abſturzes ſchlief faſt alles an
m Durch den Sturm wurde das Luftſchiff
ſunnd hergetrieben, die Motoren arbeiteten exakt, und nach
prumdiger Anſtrengung und einer Fahrt in abſoluter
Finſter=
ano Regen war
die Führung nicht mehr Herr des Luftſchiffes,
doluzunze Luftſchiff ſtand in wenigen Sekunden, in Flammen.
„/Wüideurch ein Wunder ſei es ihm gelungen, aus dem Flammen=
„miitz ſerauszukommen, ohne allzuſehr verletzt worden zu ſein.
I0 Zikl ſieiner Kameraden, Bell und Crew, ſeien noch glücklicher
end ” geßlei „Sie befanden ſich im Navigationsraum der ſofort von
Rllty eingehüllt war. Plötzlich platzte ein mit Waſſer
ausefüll=
teſſt ſaklaſtſack, durch den ſie völlig durchnäßt wurden. Die Hülle
Mddseu ftſchiffes bekam einen Riß; durch dieſen kleinen Spalt
ſptlugan ſie heraus, ohne irgendwelchen Schaden zu nehmen. Auch
AM dAKuriker Dieley hatte beſonderes Glück. Er wußte erſt dann,
wiurtgeſſchehen war, als er ſich von naſſem Gras umgeben auf dem
ßh0/ Bllntbefand. Er hatte geſchlafen und war anſcheinend durch die
Tlies Luftſchiffes gefallen. Er hatte nicht einmal das Krachen
ddNzroloſion gehört.
An der Anglücksfkelle.
Ein Bild des Grauens.
(Won dem Sonderberichterſtatter der „Tel.=Union”.)
us den Trümmern des Luftſchiffes R. 101” wurden bis in
dic ackymittagsſtunden 47 vollkommen verkohlte Leichen geborgen.
DAmsitere Tote liegen noch unter den Trümmern. Acht Per=
ſoſun gelang es noch, das in Flammen aufgehende
Sälf zu verlaſſen. Während zwei von ihnen unverſehrt
bl4 u, wurden die übrigen ſechs ſchwer verbrannt in das
Kran=
kechuls von Beauvais überführt, wo zwei von ihnen
be=
chus ihren Verletzungen erlagen. Einer der
Ver=
leckn, voll irrſinnig geworden ſein. Von den Toten konnte bisher
nuüllei: engliſche Luftfahrtminiſter Thomſon und wenige andere
9 Btklnſichkeiten identifiziert werden.
Unglücksſtelle, die von einem kleinen Wäldchen auf der
eite seite und einer Böſchung auf der anderen Seite begrenzt iſt,
bitt ain Bild grauenhafter Verwüſtung. Das Gerippe des Rie=
ſenſchiffes liegt mit dem Bug auf der Böſchung, während das
Heck noch in die Luft ragt. Hier und da ſieht man einige Tetzen
der Hülle, ſonſt nichts als verbogene Aluminiumträger,
Draht=
verſpannungen, zerſplitterte Fenſterſcheiben und eingedruckte
Mo=
torgondeln. An einigen Stellen ſteigt noch eine leichte Rauchfahne
gen Himmel und zeichnet den vielen Flugzeugen den Weg, die
aus London und anderen Städten eintreffen. Die
Paſſagier=
gondel liegt völlig eingedrückt unter den Trümmern. Nur
Glas=
ſplitter und Meßapparate, die ringsherumliegen, deuten darauf
hin, daß hier einſt das Herz des Schiffes geweſen iſt.
Am Abhang der Böſchung ſind
die 47 Leichen aufgebahrt.
Die Identifizierung iſt nur an Hand der bei ihnen gefundenen
Gegenſtände möglich. Um ſich ein Bild von dem ſchrecklichen
An=
blick der Leichen zu machen, ſei erwähnt, daß die ſterblichen
Ueber=
reſte einer großen Anzahl von Verunglückten in Kinderſärgen
untergebracht werden konnten. Die Truppen des 51. Infanterie=
Regiments von Beaupais haben im Verein mit der
Landgen=
darmerie die Einſargung übernommen, die ſehk langſam
von=
ſtatten geht, da die Holzſärge in aller Eile im Dorfe hergeſtellt
werden müſſen. Große zweirädrige Bauernfuhrwerke dienen als
Leichenwagen und bewegen ſich langſam über das Rübenfeld der
Chauſſe zu, um jedesmal drei oder vier Särge im
Bürgermeiſter=
amt abzuliefern. Die große Zahl der Toten erklärt ſich vor allem
daraus, daß ſowohl die Paſſagiere, wie auch ein Teil
der Mannſchaft während des Unglücks ſchliefen.
Die erſten, die unmittelbar nach der Kataſtrophe an der
Un=
glücksſtelle eintrafen, waren die Feuerwachen von Allonne, die ſich
leider erfolglos bemühten, die Flammen zu löſchen. Erſt in den
frühen Morgenſtunden war es möglich, mit den Bergungsarbeiten
zu beginnen, da bis dahin die glühenden Eiſenmaſſen jede
An=
näherung verhinderten. Mit Brechſtangen und Eiſenſägen mußte
zu Werke gegangen werden, um die eingeklemmten Leichen aus den
Trümmern hervorzuholen. Ein Ingenieur, der ſich unter den
Ge=
retteten befindet, ließ es ſich nicht nehmen, trotz ſchwerer
Ver=
letzungen perſönlich die Bergungsarbeiten zu leiten, da er genaue
Angaben über den Aufenthalt der einzelnen Opfer während der
Kataſtrophe geben konnte.
Um 11.40 Uhr kam der Prinz of Wales im Flugzeug am
Ort der Kataſtrophe an. Der Prinz war von einem
Ordonnanz=
offizier begleitet. Er grüßte die Leichen, die in einer Reihe
auf=
gebahrt waren.
Kapilän Leach wußke nicht die Höhe, in der er flog!
Der Pilot des R. 101, der den Nachtdienſt verſah, Leach,
gab folgende Schilderung von den Augenblicken unmittelbar vor
der Kataſtrophe: Zwölf Mann verſahen den Nachtdienſt. Ich
befand mich am Steuer. Die Fahrt gung ohne
Zwiſchen=
fall vonſtatten, als wir vor Beauvais in einen heftigen
Sturm=
wind und Regenſchauer kamen, kurz in ein Wetter, wie ich es
noch kaum erleb: habe. Trotzdem hatte ich Vertrauen in die
Feſtigkeit des Luftſchiffes, und ich ſetzte die Fahrt ohne
Aengſt=
lichkeit fort. Ueber Beauvais, um 1,40 Uhr, hatte ich den
Ein=
druck, daß das Achterteil des Luftſchiffes in
ge=
fährlicher Weiſe Tiefgang zeigte. Wir kamen nur
ſehr langſam vorwärts, von dem Sturm hin= und hergeſchüttelt,
Aber immerhin, wir kamen vorwärts: Der Flughafen von Le
Bourget hat uns um 1,/43 Uhr unſere Poſition mit zwei
Kilo=
meter ſüdlich von Beauvais angegeben. Ich habe ein
„Loch” geſucht, wußte aber nicht, in welcher Höhe
ich flog. Mit aller Kraft habe ich dem Wind zu widerſtehen
geſucht. Dann ſetzte ein heftiger Regen ein, der das Luftſchiff
noch ſchwerer machte. Von dieſem Augenblick an ſank es ſtändig,
obwohl ich die Motoren auf höchſte Kraft laufen ließ, und dann
creignete ſich die Kataſtrophe. Die Spitze des Luftſchiffes ſtieß,
nachbem ſie ſich zweimal ſtark nach unten geneigt hatte, auf den
Boden auf. die Exploſion ereignete ſich, und im Nu brannte das
ganze Luftſchiff.
Die Einwohner von Beauvais
erzählen, daß ſie heute morgen 2 Uhr plötzlich durch ein
Moto=
rengeräuſch aufgeweckt worden ſeien und trotz Dunkelheit,
Re=
gen und leichtem Nebel ein Luftſchiff in äußerſt geringer Höhe
ſahen, deſſen Bordlichter hell leuchteten. Es hatte den
An=
ſchein, als ob es in Schwierigkeiten geraten ſei.
Es flog äußerſt langſam und neigte ſich mit der Spitze
defährlich gegen die Erde. Dann ſei es ihren Blicken
eutſchwunden. Wenige Minuten ſpäter habe man ein
fürchter=
liches Krachen, gleich einem Donnerſchlag, gehört. Das
Luft=
ſchiff war brennend auf einen Weideplatz in der Nähe der
Land=
ſtraße Beauvais-Paris abgeſtürzt. Gendarmerie, die ſofort
zur Stelle war, war machtlos gegenüber dem gewaltigen
Flam=
menmeer. Erſt zwei Stunden ſpäter konnten die Feuerwehren
von Beauvais und der umliegenden Ortſchaften daran denken,
die Flammen zu löſchen. Die Schreie der unglücklichen
Inſaſ=
ſen drangen durch die Nacht und verſtummten langſam,
wäh=
rend die Flammen ihr vernichtendes Werk ſchnell fortſetzten.
Die aus den umliegenden Dörfern herbeigeeilten Bewohner
fanden zehn Ueberlebende, darunter acht Schwerverletzte.
Die Token.
Unter den Toten der Kataſtrophe befinden ſich außer dem
Luftfahrtminiſter Thomſom, dem Direktor im
Luftfahrtmini=
ſterium Brancker, und dem Kommandanten Scott, der
Flug=
zeuggeſchwwaderführer Balſtra von der auſtraliſchen Luftarmee,
der Flugzeuggeſchwaderführer O=Neill als Vertreter des
Staatsſekretärs von Judien, der Chef, der Materiglabteilung
Major Bishop, der Diener Lord Thomſous, Buck, der zweite
Direktor im Luftfahrtminiſterium, Kommandant Colmore,
deſſen Sekretär, Generalleutnant Richmond der
Flugzeug=
geſchwaderführer und Direktor der techniſchen Abteilung, Rope,
Leutnant Irwin, der früher den „R. 101” ſteuerte, der
Steuer=
mann und Flugzeuggeſchwaderführer Johnſtop, der erſte
Offi=
zier Leutnant Adherſtone, und der zweite Offizier Leutnaut
Stoff ſowie einer der erſten Funktionäre vom engliſchen
Wetter=
dienſt, Giblett.
Dr. Eckener über die Kakaſtrophe des „R. 101‟.
Auf einem Empfangsabend, den der Rat der Stadt Leipzig
gab, äußerte ſich Dr. Eckener über die Vernichtung des „R. 1014
etwa folgendermaßen:
Es wird mir die Frage entgegengehalten: „Wodurch iſt
deun, wenn die ſtarren Luftſchiffe ſo ſicher ſind, wie Sie ſagen,
das engliſche Luftſchiff zum Scheitern gebracht worden?
Vor=
erſt bin ich auf Grund der Nachrichten, die ich erhalten habe,
nicht in der Lage, mich darüber zu äußern. Es ſcheint mit
eini=
ger Sicherheit aus den Nachrichten hervorzugehen, daß das
Luftſchiff in böigem Wetter und durch ſehr heftigen Regen
gegen den Boden gedrückt und dabei zerſtört worden iſt, und
daß die nachfolgende Exploſion ſekundärer Art war. Daß man
beides — das Wetter und die Exploſion — als Urſachen des
Unglücks anführt, beweiſt, daß man die urſache nicht
kennt. Ich würde es nicht verſtehen können, wie es ſich
zu=
getragen haben ſoll, daß das Luftſchiff durch heftige Regenböen
gegen den Boden geſchleudert worden iſt. Wir haben mit dem
Zeppelin — und das engliſche Luftſchiff iſt von gleicher
Beſchaf=
ſenheit — eine dynamiſche Hubkraft von 15 000
Kilo, d. h. alſo, die Regenbelaſtung des Luftſchiffes kann
ruhig 15 000 Kilogramm betragen, und trotz dieſer Laſt können
wir das Schiff ſchwimmend erhalten. Wir haben aber niemals,
auch nicht bei ſtärkſtem Regen, eine höhere
Be=
laſtung gehabt als 6 oder 7 Tonnen. Wir mußten
alſo nicht die halbe dynamiſche Energie aufwenden. Selbſt ein
beſonders ſchweres Gewitter im Rhonetal haben wir ohne
Bal=
laſtabgabe überwunden. Ein Gewitter, von dem ich ſelbſt ſage,
daß es uns wohl heftiger nicht mehr heimſuchen wird. Wir
haben bewieſen, daß ein Luftſchiff auch durch
die kräftigſten Regenböen zu bringen iſt. Mau
kann alſo im Hinblick auf das Unglück des engliſchen Luftſchiffs
nicht ſo verallgemeinern, daß man ſagt: In einem ſolchen
Wet=
ter iſt das Luftſchiff nicht zu halten. Wir haben gezeigt, daß ein
Luftſchiff wirklich ein ſicheres Verkehrsmittel iſt. Vielleicht wird
bei der Fahrt in die Arktis, wo die ſagenhafte Eisbelaſtung
ſein ſoll, an die ich aber nicht glaube, die Belaſtung des
Schif=
fes durch Witterungseinflüſſe eine Rolle ſpielen.
Seite 2
Monkag, den 6. Oktober 1930
Große Beſtürzung in London.
War ſchon beim Start etwas nicht in Ordnung?
EP. London, 5. Okt.
Die Nachricht von der Kataſtrophe des Luftſchiffes „R. 101‟
platzte in den ruhigen engliſchen Sonntagmorgen wie eine Bombe
hinein. Die erſten Meldungen über das Unglück wurden durch
Extrablätter dem Publikum vermittelt. Im ganzen Volke herrſcht
tiefſte Beſtürzung und große Trauer. Die kleine Stadt
Bedford, aus der die meiſten Mitglieder der Luftſchiffbeſatzung
ſtammten, iſt ein Ort der Trauer und des Schmerzes. Etwa
40 Familien haben Angehörige unter den Opfern der Kataſtrophe
zu beklagen.
Der Königiſt heute morgen in aller Frühe von dem Unglück
benachrichtigt worden; ebenſo der Prinz of Wales und
Premier=
miniſter MacDonald. Letzterer iſt um 8 Uhr 15 Min. im
Luft=
fahrtminiſterium eingetroffen, wo er ſich während einer halben
Stunde mit den Beamten unterhalten hat. — König Georg richtete
an MaxDonald ein Telegramm, in dem er ſeiner Beſtürzung über
das nationale Unglück und ſeine wärmſte Sympathie mit den
Hinterbliebenen der Opfer zum Ausdruck bringt.
Miniſterpräſi=
dent MacDonald hat eine Erklärung veröffentlichen laſſen, in
der er ſeinem Schmerz über das entſetzliche Unglück und den
tragiſchen Tod ſo vieler verdienter und tapferer Männer
aus=
ſpricht, deren Namen neben den zahlreichen Engländern
eingetra=
gen ſind, die als Pioniere und Forſcher in unbekannten Meeren
und unerforſchten Ländern den Tod fanden.
Nach Ausſagen von Augenzeugen ſoll das Luftſchiff ſchon
beim Verlaſſen des Flugplatzes bei Cardington den Eindruck
er=
weckt haben, als ob irgend etwas an Bord nicht recht in Ordnung
ſei. Das Luftſchiff flog, wie von mehreren Perſonen
überein=
ſtimmend erklärt wurde, mit der Spitze nicht unbeträchtlich nach
unten geſenkt. Die offiziellen Funkmeldungen des Luftſchiffes
berichteten, daß bis kurz vor dem Zeitpunkt der Kataſtrophe an
Bord alles in Ordnung war und die Motoren zufriedenſtellend
arbeiteten.
Eine Reihe von engliſchen Sachverſtändigen haben ſich ſofort
nach dem Bekanntwerden der Kataſtrophe im Flugzeug an die
Unfallſtelle begeben, um dort zuſammen mit den franzöſiſchen
Be=
hörden Unterſuchungen über die Urſache des Unglücks anzuſtellen.
Reichskanzler Dr. Brüning
hat an den engliſchen Miniſterpräſidenten Macdonald ein in
warmen Worten gehaltenes Beileidstelegramm geſandt.
Reichsaußenminiſter Dr. Curtius hat an den engliſchen
Außenminiſter Henderſon ebenfalls ein in herzlichen Worten
gehaltenes Beileidstelegramm überfandt. Auch Dr. Eckener
hat ein Beileidstelegramm an Maedonald gerichtet.
Tiefe Anteilnahme in den Vereinigten Staaten.
Die Nachricht von der Kataſtrophe der „R. 101” hat in allen
Kreiſen der Bevölkerung in den Vereinigten Staaten tiefe
An=
teilnahme hervorgerufen.
„R. 1014 war 223 Meter lang und hatte einen Inhalt von
141 600 Kubikmeter. Es konnte hundert Paſſagiere und 45 Mann
Beſatzung aufnehmen. Die Paſſagiere waren im Innern der
Hülle in Kabinen untergebracht. Ein breiter Promenadengang
ſicherte ihnen einige Bequemlichkeit. Die fünf Motoren von je
585 Pferdeſtärken, die ein ganz neues Modell darſtellten, waren
durch Rohöl geſpeiſt. Die Sicherheit gegenüber einem Brande
wäre ſomit ſehr groß geweſen. Eine Neuerung bei dem
Luft=
ſchiff beſtand darin, daß die Fahrgäſte rauchen durften;
ein Beweis, daß man die Feuerſicherheit für ſehr groß hielt,
Die erſte Ausfahrt hatte „R. 101” vor faſt einem Jahre, am
14. Oktober 1929, gemacht.
Landungsfahrt des „Graf Zeppelin” nach Leipzig
und Görliß.
Das Luftſchiff „Graf Zeppelin” iſt Sonntag früh 5,23 Uhr bei
völliger Dunkelheit in Friedrichshafen zu der geplanten
Landungsfahrt nach Leipzig und Görlitz unter Führung Dr.
Eckeners aufgeſtiegen. An Bord befinden ſich 29 Paſſagiere.
Nach=
dem das Luftſchiff Nürnberg überflogen hatte, erſchien es
uner=
wartet über Leipzig. Nach mehreren Schleifen über der Stadt
landete „Graf Zeppelin” dann um 9,55 Uhr glatt, um kurz darauf
nach Görlitz zu ſtarten. Die Fahrt ging weiter über Dresden und
um 2.05 Uhr landete das Luftſchiff glatt auf dem Görlitzer
Flug=
platz, von wo aus es nach erfolgtem Paſſagierwechſel um 2,53 Uhr
in Richtung Dresden wieder ſtartete. Dr. Eckener ſelbſt blieb in
Leipzig zurück.
Aus der Landeshauptſtadk.
Darmſtadt, den 6. Oktober
Mode-Schau im Kleinen Haus.
Die Offenbacher Kunſtgewerbeſchule und für dieſe Herr
Pro=
feſſor Hugo Eberhardt hatte geſtern zu einer Modeſchau im
Kleinen Haus eingeladen. Der Erfolg war ſo, daß Profeſſor
Eberhardt in der Pauſe herzlichſt danken konnte, „für die ſtarke
Reſonanz, die die Kunſtſchule in der Landes=Reſidenz gefunden
hat”. In der Tat, das Kleine Haus war anſcheinend bis auf den
berühmten letzten Platz beſetzt. Und das Publikum, obwohl nur
für einen verſckwindenden Bruchteil die Koſtbarkeiten, die gezeigt
wurden, in Frage kommen, war begeiſtert, beſonders wenn eine
geſchickte und gepſlegte junge Dame die Kleider zu tragen
ver=
ſtand. Alle konnten es nicht.
Vom Standpunkt der Schule aus, oder richtiger von dem des
Kunſtgewerbes, das ſich mit Recht berufem fühlt, geſtaltend,
for=
mend und zu Geſchmack erziehend, in das Reich der Mode
einzu=
dringen, war die Schau ein Ereignis. Bis auf ein oder zwei
deren abſurde, geſuchte Schnitte ſowohl wie die
Farben=
zuſammenſtellung zur Ablehnung herausfordern, waren alle
ge=
zeigten Kleider, Koſtüme und Mäntel, vor allem die
Geſellſchafts=
kleider und auch die Hüte, von erleſenem Geſchmack, von
vor=
nehmſter künſtleriſcher Geſtaltung und von aparter Farbenwahl,
die — darin ſehen wir den künſtleriſchen Grundgedanken in der
Mode —, jeweils ſowohl dem Schnitt, wie dem Zweck (
Abend=
kleid, Straßen= oder Teekleid, Mantel uſw.) und vor allem dem
Stoff angepaßt war. Das konnte die Kunſtſchule allerdings
beſonders da, wo ſie, was vielfach der Fall war, den Stoff ſelbſt
gewebt hatte.
Andererſeits wollen wir nicht verhehlen, daß in einer Zeit
ſo großer wirtſchaftlicher Not gerade eine Kunſtſchule ſich nicht
faſt ausſchließlich auf das Teuerſte und Koſtbarſte beſchränken
Das
Darmstädter Fahrplanbuch
(Winter-Ausgabe) ist
in allen bekannten Verkaufsstellen zum Preise von
80 Pfennig
erhältlich.
Mdnff
ſollte. Gerade ſie ſollte zu ihren Aufgaben zählen, auch denen
Schönes, Geſchmackvolles und Künſtleriſches zu zeigen, die nicht
aus dem Vollen ſchöpfen können. Sie ſind heute in der
Mehr=
zahl.
Vorgeführt wurden in großer Mehrzahl Abend= und große
Geſellſchaftskleider, Nachmittagskleider, Koſtüme und Mantel.
Nach dem Gezeigten fordert die Mode zum Abendkleid den
Schuh von gleicher Farbe, möglichſt ſogar vom gleichen Stoff,
und für das Nachmittags= oder Beſuchskleid das gleiche für den
Hut. Entſpricht nun die Farbe der Schuhe dem Rock, die der
Seidenſtrümpfe der Bluſe, die des Hutes wiederum dem Rock, ſo
ſieht das fabelhaft aus. Kein Abendkleid mehr ohne das höchſt
kleidſame, duftige Jäckchen, das graziös ganz oder halb
ausge=
zogen wird, um den ſchön geformten Arm und das Dekolleté
frei=
zugeben, das in der Tanzpauſe züchtig verdeckt bleibt. Ganz tiefes
Rückendekolleté wird raffiniert unterſtrichen durch netzartige
Tragbänderverſchnürung. Tiefes Dekolleté zeigen unter dem
Jäckchen auch Nachmittagskleider, daneben aber werden Koſtüme
von nonnenhafter „Zugeknöpftheit” getragen, nur müſſen ſie die
Figur betonen. Abendmäntel wurden gezeigt von geradezu
phan=
taſtiſcher Schönheit in Farbe, Form und Stoffwahl.
Stoffe und Farbe ſind von reichſter Nuancierung. Vom
duftigſten Chiffon bis zum ſchweren Gold= und Silber=
Seiden=
brokat, und von immer vornehm wirkender Einfarbigkeit bis zu
phantaſievollen, faſt grotesken Farbenkombinadionen.
Auch Bühnenkleider von märchenhafter Schönheit wurden
gezeigt, einige auch von einer ungewöhnlich begabten Tänzerin
offenbar der Labanſchule, vorgeführt. Leider verzeichnete weder
Einladung noch Anſchlag den Namen.
An der Ausſtellung waren beteiligt die Modeklaſſe von Prof.
Jfolde Czobel, Aſſiſtenz Maria Flech und Marta Herbert.
Die Hutodelle waren von Carola Lenſch angefertigt, Leitung
ebenfalls Jſolde Czobel. Die Geſamtſchau umfaßte die Arbeit
der Kunſtſchule während des letzten Jahres.
M. St.
* Kölner Hänneschen und Italieniſche Marioneiten.
Zwei intereſſante Gaſtſpiele zu gleicher Zeit in Darmſtadt:
Gleiche Kunſt beide, gleiche Kunſt, geboren aus primitivem
kind=
lichen Spiel und doch zu ganz anderem Ausdruck entwickelt, jede
ganz anders gebend.
Das alte Kölner Hänneschen=Theater, deſſen Geſchichte wir
geſtern aus berufener Feder veröffentlichten, ein Puppenſpiel, das
ſich ſeine Derbheit, ſeine Urwüchſigkeit und damit ſeine
Volkstüm=
lichkeit bewahrt hat durch mehr wie ein Jahrhundert, das nur
techniſch und in der Vielſeitigkeit fortentwickelt wurde, in der
Aus=
geſtaltung des Spielplans. Es will und kann nichts anderes ſein
als die Wiederbelebung einer alten angeſtammten volkstümlichen
Kleinkunſt, die es in herzhafter Schlichtheit rein erhalten will.
Und es will Ausdruck und Lebensäußerung echt rheiniſchen,
köl=
niſchen Humors ſein. Es iſt in Wirklichkeit weit mehr als das.
Es iſt die wirkliche urwüchſige Märchengeſtalterin, dieſes
Hänneschen=Theater. Mit ſeinen unbeholfenen, in dieſer
Unbe=
holfenheit aber ſo ausdrucksvoll beweglichen Puppen (ſie bewegen
eigentlich nur einen Arm) iſt das Hänneschen=Theater ſo recht
das Märchentheater. Unwirklichkeit der handelnden Perſonen,
Un=
wirklichkeit der Handlung (Märchen!) und in die Handlung der
derbe urwüchſige Humor, das kann eben nur das Kölner
Hännes=
chen=Theater, weil es einzig daſteht. Weil es auf eine Tradition
zurückblicken kann, älter als alle Hoftheater, wie der Leiter mit
Stolz in ſeiner Begrüßungsrede feſtſtellt. Weil aus der Puppe
und Puppenſpiel, das Jahrtauſende alt iſt, das Märchen geboren
ward und aus dieſem erſt das heute ſo „hochgeſtochene” Theater! —
Es wurden zwei Vorſtellungen gegeben. Am Nachmittag
„Hänneschen und die Wunderlampe” eine Nach= und
Umdichtung von „Aladin und die Wunderlampe”, und am Abend
„Genoveva‟. Das beidemale ausverkaufte Haus gab ſich mit
Behagen dem Genuß der anſpruchsloſen Kunſt, der Rückerinnerung
an vergangener Kindheit Tage hin, ſoweit es ſich nicht eben aus
Kindern ſelbſt zuſammenſetzte, was am Nachmittag zu 95 Prozent
der Fall war. Und das „kleine” Publikum ſpielte angeregt aber
diſzipliniert mit. Schwer zu ſagen, wer ſich beſſer amüſierte, die
großen oder die kleinen Kinder! Jedenfalls darf das „Hänneschen”
wiederkommen. Darmſtadts Kinder werden es herzlich empfangen.
Und
im Orpheum
die gepflegte, techniſch höchſt entwickelte Kunſt der
italieni=
ſchen Marionetten, deren techniſches Können ausgezeichnete
Künſtler geſanglich und muſikaliſch unterſtützen und zu
wunder=
voller Reife hoch entwickeln. Das iſt das höchſte, was auf dieſem
Gebiete geleiſtet werden kann. Dieſen Puppen, die mit dem
Hänneschen nur noch gemein haben, daß ſie eben Puppen ſind, hat
die Technik und die fabelhafte Fingerfertigkeit der Vorführer
Leben eingehaucht. Ihre Bewegungsmöglichkeiten ſind faſt
un=
beſchränkt, ſo daß aus ihnen Balletteuſen, Tanzkünſtler und
Akro=
baten gemacht werden können. Und zwar ſolche von unbeſchränkter
Leiſtungsfähigkeit. Da ſind Trapezkünſtler und Seiltänzer,
Kraft=
akrobaten, Steptänzer und Ballettänzerinnen und =Tänzer. Da
ſind Parterreakrobaten, die mit Tieren gemeinſam ganze
Zirkus=
vorſtellungen geben mit einem ganzen Aufgebot von Clowns und
Auguſten. Da ſind Neger=Grotesktänzer und da iſt ein
unheim=
liches Totengerippe, das einen Tanz aufführt und mit ſeinen
eige=
nen Knochen jongliert. Da ſind aber vor allem ausgezeichnete
Sängerinnen, Sänger und Schauſpieler, die ganze Opern aufführen
und wirkſame Einzelſzenen aus andern Opern. Wir hörten und
ſahen die „Geiſha” und Teile aus „Barbier von Sevilla”, „La
Traviata”, „Rigoletto” und „Tosca”. Hörten Couplets und
der=
gleichen mehr. Kurz, es wurde ein Programm geboten von
ſel=
tener Vielſeitigkeit und reichſter Abwechſelung.
Ein umfangreicher techniſcher Apparat iſt notwendig, die
Ge=
lenkigkeit dieſer fabelhaften Puppen voll auszunutzen. Eine
Son=
derkunſt, ſie ſo unglaublich natürlich zu bewegen. Durch geringe
Uebertreibung der Bewegung erhalten dieſe Puppen — über 500
verfügt das Unternehmen — den Zug ins Groteske, Unheimliche,
den ſie haben müſſen, um unwirklich zu wirken. Der
Zuſammen=
klang des Unwirklichen mit dem auch glaubhaft Natürlichen
ver=
leiht ihnen das geſteigerte Leben.
Giovanni Santoro hat ſich ein Enſemble von Künſtlern
geſchaffen, das einzig daſteht, ſowohl nach Zahl wie nach
Leiſtungs=
fähigkeit, und ſeine Schnitzkunſt leiht ihnen eigenartige
Charak=
teriſtik. Alfredo Balerini iſt ein ſehr gewandter Dirigent,
der ſeine kleinen Puppenkünſtler ebenſo ſicher führt wie die
un=
gewöhnlich guten Künſtlerinnen und Künſtler, die den Puppen
Stimme geben. Sie wirken hinter den Kuliſſen und im Orcheſter.
Das Programm verzeichnet dieſe Namen.: Thilde Dolores,
Natalie Campri, Alice Ellinor, Orfeo Campri
Gio=
vanni Santoro, Stani Verona. — Man ſollte ſich dieſe
ein=
zigartigen Vorſtellungen — das Gaſtſpiel dauert nur wenige Tage
— anſehen.
Ap. Geraubtes deutſches Land. Im Verlag von B. Behr, Berlin=
Steglitz, erſchien ein Buch „Die Perle der Nordmark”,
Erin=
nerungen an die Inſel Alſen, von Admiral a. D. Hermann
Jacob=
ſen (Preis 2,50 RM.). „Up ewig ungedeelt” ſollten Schleswig und
Holſtein nach dem Gelöbnis des Dänenkönigs Chriſtian I. bleiben.
Die=
ſes Gelöbnis wurde 1920 in ſchnöder Vergewaltigung des „
Selbſtbeſtim=
mungsrechts der Völker” gebrochen. Seitdem weht der Danebrog über
der Inſel Alſen. Unſinnig und unfaßbar erſcheint dieſer Gedanke,
ebenſo unſinnig wie die Zerreißung Oſtpreußens durch den „volniſchen
Korridor‟. Das heilige Vermächtnis vom untrennbaren Schleswig=
Holſtein in Erinnerung zu bringen, das Gedächtnis an die alte deutſche
Heimat neu zu beleben, iſt der Zweck dieſes von einem warmen Vater=
Nummer 276
Gleit= und Segelflug=Wekkbewerb auf dem Vorſtbers
Am 11. und 12. Oktober 1930 veruanſtaltet die Intereſſenven
einigung heſſiſcher Flugſportvereine durch die Heſſenflieger=Verein
für Luftfahrt e. V. auf dem Vorſtberg bei Ueberau einen Gleirt
und Segelflugwettbewerb. Sämtliche heſſiſchen Vereine ſind dazz
eingeladen. Es nehmen daran beſtimmt teil die Heſſenflieger um
der Sturmvogel aus Darmſtadt und die Flugſportvereine au=
Mainz, Offenbach. Zuſagen der anderen Vereine Gießen, Binge=
und Friedberg ſtehen noch aus. Der Wettbewerb ſoll Bau= um
Gleitflugleiſtungen der Jungflieger dieſer Vereine zeigen.
Die Flüge beginnen am Samstag, dem 11. Oktober, nachh
mittags 1 Uhr, und dauern bis zum Einbruch der Dunkelheit,
un=
am Sonntag, dem 12. Oktober, vormittags 8 Uhr, bis zum Einn
bruch der Dunkelheit. In der Mittagspauſe des 12. Oktober wem
den ſämtliche Flugzeuge zur Beſichtigung ausgeſtellt.
*
— Eurythmie=Aufführung im Theater. Am Donnerstag, de
16. Oktober, findet, ausgehend von der Hochſchule für Geiſteswiſſem
ſchaft „Goetheanum” in Dornach (Schweiz), im Kleinen Haus des
Landestheaters eine Eurythmieaufführung ſtatt. Man hat mii
dieſer neuen Bewegungskunſt von Anfang an die Probe vor de=
Oeffentlichkeit geſucht, nachdem nur die Stufe der erſten Ausfom
mung ihrer Elemente überwunden war. Sie wurde vor Jahre:,
auch in Darmſtadt gezeigt. Seit ihrer erſten Darbietung iſt ſie übes
die Bühnen aller größeren Städte Deutſchlands, wo ſich ihre erſtern
Bildner zuſammenfanden, und auch nach dem Ausland getragen
worden. Sie hat neben der Ablehnung von mancher Seite be
vielen Menſchen begeiſterten Anklang gefunden. Der Impuls zru
der Schöpfung der Eurythmie liegt im Künſtleriſchen. Wie tief ſin
in die ſeeliſche und leibliche Organiſation des Menſchen eingreift
erweiſt ſie durch die bildenden und geſundenden Wirkungen, um
deren willen ſie dem Lehrer und Erzieher und dem Arzte, die ſii
kennen, hoch willkommen iſt. Doch wird ihre Bewertung mit Reche
zunächſt auf den künſtleriſchen Eindruck hin erfolgen, abgeſehen von
ihrer ſehr praktiſchen Bedeutung. — Die Aufführung im
Theate=
wird den Charakter einer rein künſtleriſchen Darbietung haben
(Siehe die geſtrige Anzeige.)
— Hohes Alter. Heute begeht Herr Schuhmachermeiſter Joh. Elzer
hier, Alexanderſtraße 18, ſeinen 70. Geburtstag. Herr Elzer erfreut ſich
heute noch eines geiſtigen und körperlichen Wohlbefindens. Mit 60
Jahren lernte Herr Elzer noch das Schwimmen, und ſeit dieſer Zeit iſiſ
er bei gutem Wetter täglich Beſucher des Großen Woogs; aber
nich=
nur dieſem Sport ſchenkte er ſeine Aufmerkſamkeit, ſondern er iſt auck
ein leidenſchaftlicher Wanderer, und bereits fünf Jahre ununterbrochem
nimmt er an den monatlichen Wanderungen der Turngeſellſchaft 1875
Darmſtadt teil.
— Vortrag in Weiterſtadt. Von beſonderem Intereſſe dürfte es
für=
die Geſamtbevölkerung von Weiterſtadt ſein, daß heute Montag;
den 6. Oktobev, im Saale des „Darmſtädter Hofes” ein Vortrag der
Heag ſtattfindet, der die verſchiednen Anwendungsmöglichkeiten der
Elel=
trizität in Haushalt, Gewerbe und Landwirtſchaft behandelt. Redner iſmh
wiederum Herr Albert Heß. Mit dem Vortrag iſt eine
Freiver=
loſung verbunden; außerdem Filmvorführung, in Verbindung mitt
Schallplattenkonzert.
ngund
ſen
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erinen
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Allos
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H
Arlgt.
Win
Heſſiſches Landestheaker.
Montag,
6. Oktober
Dienstag,
7. Oktober
Mittwoch,
8. Oktober
Großes Haus
20—22 30 Uhr
1. Sinfonie=Konzert
Preiſe 1.20—8 Mk.
20—22.15 Uhr
44. Der Falſchſpieler
Preiſe 1—10 Mk
19.30— 22.30 Uhr
B4 Zar und Zimmermann
Preiſe 1—10 Mk.
Miinte e
Keine Vorſtellung
20—22 Uhr
Heſſ. Spielgemeinſchaft
Der tolle Hund
Preiſe 0.50—2 50 Mk.
Zuſ=M. V2. 20—22 Uh
Meine Schweſter und ich
Preiſe 1.20—6 Mk.
Donnerstag,
9. Oktober
Freitag,
10. Oktober
C5
19.30—22 30 Uhr
Kabale und Liebe
Preiſe 1—10 Mk
Keine Vorſtellung
19.30—22.15 Uhr
D5 Ein Sommernachtstraum
Preiſe 1—10 Mk
Samstag,
11. Oktober
15—17 45 Uhr
Heſſenland=Miete 11 u. IIII
Ein Sommernachtstraum
Preiſe 0.80—8 Mk.
E5
20—23 Uhr
Kabale und Liebe
Preiſe 1—10 Mk.
Keine Vorſtellung
20—22 Uhr
1 Darmſt. Volksbühne
Gruppe I—IV
Fatme
Preiſe 1—5 Mk.
— Heſſiſches Landestheater. Das heutige erſte Sinfoniekonzer
des Landestheaters bringt eines der gewaltigſten Werke der neuen
Muſikliteratur: Bruckners 8. Sinfonie in C=Moll. Es wird
nochmals darauf hingewieſen, daß zu den Sinfonien noch
Mietanmel=
dungen entgegengenommen werden, und daß der für eine Tageskarte
zum erſten Konzert gezahlte Betrag auf den Mietpreis angerechnet wird,
wenn der Beſucher ſich noch nachträglich entſchließt, zu abonnieren. —
Die Heſſiſche Spielgemeinſchaft bringt morgen Dienstag, den 7. Oktober
im Kleinen Haus die Lokalpoſſe von Niebergall. Der tolle Hund
zur Darſtellung. — Am Donnerstag, den 9. Oktober, geht Schillers
Trauerſpiel „Kabale und Liebe” im Großen Haus in Szene=
Regie: Günter Haenel, Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp. In
den Hauptrollen: Knott, Conradi, Gothe, Keim, Wiener, Nürnberger,
Kutſchera, Baumeiſter, Weſtermann, Leitner.
landsfreund geſchriebenen Buches. Nur zu leicht wird die Nordman
über dem Parteigezänk vergeſſen, vergeſſen, daß es ſchönes deutſche
Land iſt, tüchtig ſein Volk, geſund ſeine Sitten, ſinnig ſeine Bräuche=
In dem „geiſtigen Kampfe um die Wiedererringung des abgeſprengten
Heimatſtückes” mit dem Mutterland tritt der Verfaſſer dafür ein, daß
das un zugefügte bittere Unrecht eines Tages wieder gut gemacht werde.
„Up ewig ungedeelt” wird unſer und unſerer Nachkome
men Wahlſpruch ſein, bis es ſich erfüllt hat. Kein Reichsdeutſcheh
der dazu in der Lage iſt, ſollte verſäumen, unſer heimatliches Grenzland
— die Nordmark und die Inſel Alſen — zu beſuchen. Durch öfteren
Beſuch wird das Deutſchtum geſtärkt, der Wanderer aber durch de
eigenartigen Reize des meerumſchlungenen Landes, deſſen Poeſie von
Dichtern wie Lilienkron und Theodor Storm beſungen worden iſt, reich
lich entſchädigt werden. So wie dieſe Söhne ihrer Heimat Meer un
Strand in ihr Herz geſchloſſen haben, ſollten auch wir, ihre
Nachkon=
men, das teure Vermächtnis hüten und nicht nachlaſſen in dem nationaln
Beſtreben nach Wiedervereinigung abgetrennter Lande mit dem Munel
lande.
* Gauner und Begaunerte. Novellen am Rande der Wirklichkeit un
der Moral von Gretl Günther. (Curt Pechſtein=Verlag, München
In der Mehrzahl liegen dieſe Novellen ſchon nicht mehr am, ſol
dern jenſeits des Randes der Wirklichkeit und auch der Moral. Sie
verſteigen ſich hin und wieder auch ins Phantaſtiſch=Ueberſinnliche. Abſ
ſie ſind gut und flott geſchrieben und zeugen von Phantaſie und dich
teriſcher Geſtaltungskraft. Die Autorin ſucht ihren Novellenſtoff vo‟
nehmlich in den Kreiſen der Hochſtapler, alſo derjenigen, die auf 9e
Oberfläche geſellſchaftlichen Lebens ſchwimmen, aber aus der unterſe
oder auch der zu unterſt geſunkenen Schicht ſtammen. Aber ihre Oe
ſtalten haben alle irgendwie etwas Sympathiſches, Feſſelndes. Das
wohl ſchließlich dichteriſches, im Wort, geſtaltendes Können! — *=
* Zwei neue Naſſauiſche Kalender liegen vor uns, .
Illuſtrierte Nafſauiſche Heimatkalender aufs Jahr 1931 des Verlag
C. Ebner in Hachenburg zu 60 Pfg., der gleichzeitig für die Weſte”
wälder und für die vom Taunus gilt und herausgegeben wird o0e
Taunusklub, vom Weſterwaldverein und vom
Naſſah=
ſchen Verein für ländliche Wohlfahrts= und Heima
pflege, und der nun ſchon 54 Jahre alte ſchlichtere, immer im ſelne
anheimelnden alten Rock erſcheinende, von Wilhelm Wittgen, dee
naſſauiſchen Volksſchriftſteller, ins Naſſauiſche Land gegebene Nafſawiſch
Allgemeine Landkalender aufs Jahr Chriſti 1931 des Verlags von Na=
Bechtold u. Komp. in Wiesbaden, der auch 60 Pfg. koſtet. Beide ſie
gleich empfehlenswert; der erſte, wieder vorzüglich bebildert, mehr !!
verwöhnte Stadtleute und mehr Volkskundliches enthaltend — Schuſle
v. Forſtners „ausgeſtorbener Ibisvogel”, Stahls „Hexen= und Abf
glauben zwiſchen Sieg und Main”, Simons Im Schatten römiſch
Vergangenheit‟, Dr. Roths „Aus den letzten Lebensjahren des Reiche
freiherrn vom Stein”, Hörpels „Stift Weilburg”, Ullius” „Faſtnachſe
treiben im Naſſauer Land”, Linkenbachs „Heimat” und viel andere
noch —; der zweite mehr fürs Landvolk und mehr Landwirtſchaftlich
und Unterhaltendes bringend, wie er es ſchon über ein halbes Jah”
hundert tut.
Ein echter Naſſauer muß beide Kalender haben. Wir von Ve
Grenze je nach unſerer mehr ländlichen oder ſtädtiſchen Art den eins
e
oder den anderen.
hmmer 276
Montag, den 6.:*Oktober 7930
Seitet3
Dritter Heſſiſcher Chordirigententag.
hr Heſſiſche Chordirigenten=Verband veranſtaltete auf
Ein=
lahe der hieſigen Ortsgruppe am 4. und 5. Oktober ſeine dritte
Tihng in Darmſtadt, die von nahezu 70 Mitgliedern aus ganz
Hisſt Beſucht war.
)rr noch junge Verband, der als Ziele ſich geſetzt hat:
Samm=
lulſchkeruflicher Intereſſen, Pflege der Kollegialität, Förderung
allie GSchutzbeſtrebungen, Verbeſſerung der wirtſchaftlichen Lage,
behnlikhe Weiterbildung und Anregung, braucht ſolche Tagungen
„Ihsusliches und notwendiges Mittel, die Kinderkrankheiten, die
ke üm Verein erſpart bleiben, zu überwinden, ſich zu konſolidieren
unudich mit Vereinigungen ähnlich laufender Intereſſen
ausein=
anntzrſetzen. Der ſehr anregende, harmoniſche Verlauf der
Ta=
gum hat offenbar in dieſer Hinſicht gute Aufbauarbeit geleiſtet,
wae uch natürlich noch manche Klärungen übrig bleiben.
Zwei=
feliſl ſt den Chormeiſtern eine keineswegs zu unterſchätzende
kul=
tumie und nationale Führeraufgabe in die verantwortungsvolle
Hicht elegt.
Iin der am Samstag nachmittag abgehaltenen
Hauptverſamm=
luſſtz) ſeie die übliche Tagesordnung hatte, wurde der ſeitherige
verßtſente Vorſtand mit Herrn G. Simrock als erſter
Vorſitzen=
deßF. Brückner als erſter Schriftführer wiedergewählt. Es
foflg in aus unmittelbarer Praxis geſchöpfter, feſſelnder Vortrag
vchll Stauffer=Mainz: „Iſt es möglich, mit Beſtimmtheit
eincht Shor auf der Tonhöhe zu halten?” woran ſich eine kurze
Cſſowobe der Verbandsmitglieder anſchloß.
Ulhends fanden ſich die Teilnehmer im Muſikvereinsſaal zu
eitcht BBegrüßungsabend zuſammen.
()rr Sonntag begann bereits um 8,30 Uhr mit einem
tief=
grſüigen Vortrag St. Sampers=Darmſtadt: „Vom Leben im
Vihllied”, dem der geiſtreiche Vortrag St. Weigands=
Frank=
funüher „Homophonie und Polyphonie” folgte. Es ſchloß ſich
wie=
de ſtn eine einſtündige Chorprobe der Tagungsmitglieder unter
Leſing A. Stauffers=Mainz an, zur Vorbereitung von zwei
Men=
deiſl iſchen Chören, die im Konzert vorgetragen werden ſollten.
Leider geſtattete es offenbar die vorhandene Zeit nicht, über die
beiden Vorträge eine Diskuſſion zu eröffnen. Dadurch kam es,
daß wichtige Probleme nicht zur Erörterung kamen, z. B. vor allem
die brennendſte Gegenwartsfrage über atonale Muſik, über die
Singkreiſe der Jugendbewegung, moderne Gemeinſchaftsmuſik u. a.
Es iſt bei der großen Zahl junger Chormeiſter aber zu erwarten,
daß dieſe Fragen bei der nächſten Tagung, die in Worms
ſtatt=
finden ſoll, zur Sprache kommen werden.
Das Konzert, das am Nachmittag im Saalbau ſehr flott
ſich abwickelte, hatte als Programm „Neuzeitliche Chormuſik”
ge=
wählt, und gab in der Tat durch die ſelten oder noch nicht gehörten
Kompoſitionen von Armin Knab=Würzburg, Franz Willms=
Mainz. Bruno Stürmer=Duisburg, Walter Rein=Berlin,
Jean Außem=Köln, Viktor Kehldorfer=Wien und unſerer
beiden Darmſtädter Arnold Mendelsſohn und Paul
Otten=
heimer einen guten Ueberblick über das Schaffen unſerer Tage
— mit Ausnahme der Atonalen. Dieſer informatoriſche Eindruck
wurde dadurch verſtärkt, daß ſechs verſchiedene Chöre unter fünf
verſchiedenen Chorleitern auftraten, die wiederum, fernab von
jedem Wettbewerbsgedanken, intereſſante Vergleiche über Qualität,
Muſikalität und Chorerziehung der Chöre, ſowie über Begabung
und Eigenheit der Dirigenten zuließen. Es ſangen die
Männer=
chöre: Sängerluſt und Liedertafel unter Karl Grim,
Lieder=
zweig unter W. Etzold, Konkordia unter A. Simmermacher,
Mädchenchor der Eliſabethenſchule unter A. Born, der
Teil=
nehmerchor unter A. Stauffer=Mainz. Der Verſuch, die
ver=
ſammelten Chorleiter, deren Stimmvermögen und
Stimmzuſam=
menſetzung zufällig und problematiſch, in einer Uebungsſtunde zu
einem Chorkörper zuſammenzuſchweißen, der eina anſpruchsvolle
Aufgabe erfolgreich löſte, darf als geglückt und ſicher
erfahrungs=
reich angeſehen werden.
Es liegt im geſchilderten Charakter des Konzerts ſelbſt, daß
eine Kritik der Leiſtungen ſich ausſchließt. Es darf aber wohl
ge=
ſagt werden, daß ſie durchweg das hohe Niveau hielten, das auch
die Vortragsfolge auszeichnete. Alle Vorträge wurden mit
gro=
ßem Beifall eines in ſeltener Weiſe ſachkundigen Publikums
auf=
genommen.
Eine willkommene Abwechſlung bot die junge talentvolle Altiſtin
Clara Herber durch die vortreffliche Wiedergabe, von ſechs
neueren und älteren Liedern Altmeiſters Mendelsſohn, dem
hier=
durch und durch Aufnahme zweier entzückender Mädchenchöre und
zweier zum erſtenmal vorgetragener Männerchöre eine beſondere
Ehrung zuteil wurde.
Wir hoffen, daß die dritte Chordirigententagung in Darmſtadt
mit vielen erfreulichen Ergebniſſen den Teilnehmern in guter
Er=
innerung bleiben wird.
v. H.
— „Durch Berufsausbildung zur Perſönlichkeitsbildung”.
Unter dieſem Leitwort ſteht der ſoeben erſchienene Arbeitsplan
der Ortsgruppe Darmſtadt im Deutſchnationalen
Handlungsgehil=
fen=Verband für das Winterhalbjahr 1930/31. Auch in dieſem
Jahre fällt wieder die außerordentliche Vielſeitigkeit des
Gebo=
tenen auf. Im Vordergrund des Intereſſes ſtehen 14 berufliche
Lehrgänge, die ſowohl dem kaufmänniſchen Nachwuchs wie auch dem
bereits im Beruf erfahrenen älteren Kaufmannsgehilfen von
Nutzen ſein werden. Weiter finden wir in dem Arbeitsplan
beruf=
liche und ſozialpolitiſche Arbeitsgemeinſchaften und Vorträge.
Mehrere Beſichtigungen dienen der Förderung des Verſtändniſſes
für die Arbeik anderer Berufsgruppen und — wie zum Beiſpiel
die Beſichtigung des Stadtmuſeums — der Pflege der
Heimat=
kunde. Den Auftakt zur Winterarbeit bilden der Feſtabend
an=
läßlich der Tagung des Kreiſes Main=Neckar im D.H.V. am
Sonn=
tag, 12. Oktober, im Städtiſchen Saalbau und der Vortrag des
Herrn Gauvorſtehers Auerbach=Frankfurt a. M. über das Thema:
„Durch Berufsausbildung zur Perſönlichkeitsbildung” am
Don=
nerstag, 16. Oktober. Intereſſenten ſteht der Arbeitsplan auf der
Geſchäftsſtelle des D.H.V., Rheinſtraße 35, koſtenlos zur Verfüguns.
—Orpheum — Gaſtſpiel des Theaters italieniſcher
Künſtler und Marionetten. Heute Montag, abends 8.15 Uhr,
und folgende Tage gelangen die überaus beifällig aufgenommenen
Dar=
bietungen des Marionettentheaters als Wiederholung zur Aufführung,
unter anderem die Geiſhe in gekürzter Form, Muſik von Sidney Jones,
10 Varieté=Attraktionen uſw. Es ſollte niemand verſäumen, dieſe
hoch=
künſtleriſche Darbietung zu ſehen. Karten in den Verkaufsſtellen Hugo
de Waal, Rheinſtraße, Verkehrsbureau, Ernſt=Ludwigſtraße;
telephoni=
ſche Beſtellungen 389. (Siehe Anzeige.)
20 km Stundengeschwindigkeit bei glühender
Sonne . . . das war Sport! Stundenlang
kerzen-
gerade sitzen — in absurde Kleidung gezwängt . . .
das war Vergnügen! Die neuste Modetorheit —
Cigaretten mit Mundstück . . . das war Genuß!
Sport ist heute 100 km Geschwindigkeit und mehr.
Vergnügen ist lose Kleidung — Ungezwungenheit.
Und Genuß . . . die Cigarette ohne Mundstück.
A
A
Au1
selbstverständlich ohne Mundstück
49
[ ← ][ ][ → ]Sefte 4
Monkag, den 6. Offober 1930
Mummer 276
30. Perbandstag des Heſſiſch=Naſſauiſchen
Kurzſchrift=Perbandes.
Mainz, 6. Oktober.
Der Verband feierte am Samstag und Sonntag hier ſeinen 50.
Ver=
bandstag, der am Samstag nachmittag mit einer
Geſamtvorſtands=
ſitzung im Kaiſerſaal und einer Verbandsvertreterverſammlung in dem
großen Saale des „Schöfferhofs” ſeinen Anfang nahm. Im Verlaufe
der Verhandlungen legte der erſte Vorſitzende Gg. Schöpp= Mainz
mit Rückſicht auf ſein Alter ſein Amt nieder. An ſeiner Stelle wurde
Rechnungsdirektor Hch. Werner=Darmſtadt gewählt. Auf Antrag
des Mitgliedes der Mainzer Stenographen=Vereinigung D.
Weſter=
mann wurde eine Entſchließung folgenden Inhalts einſtimmig
an=
genommen:
Die 50. Vertreterverſammlung des Heſſiſch=Naſſauiſchen Kurzſchrift=
Verbandes am 4. Oktober 1930 in Mainz nimmt mit Befremden
Kennt=
nis von der Form der Ehrenpreisverteilung auf dem Deutſchen
Steno=
graphentag in Berlin. Wie bekannt, wurden Ehrenpreiſe nicht in allen
Abteilungen ausgegeben, ſondern blieben lediglich den Schreibern von
220 Silben und höher vorbehalten. Die Vertreterverſammlung erblickt
in dieſem Syſtem der Teilung eine nicht allein unberechtigte
Zurück=
ſetzung der übrigen Wettſchreiber, ſondern mehr noch eine Schädigung
der ſtenographiſchen Sache überhaupt, da der für den Nachwuchs
unbe=
dingt notwendige Anſporn gerade für die aufſteigenden jüngeren Kräfte
dadurch wegfällt. Wenn heute der Heſſiſch=Naſſauiſche Kurzſchrift=
Ver=
band Einſpruch gegen die in Berlin beobachtete Verteilungsart erhebt,
ſo geſchieht dies aus zwei Gründen:
1. weil keine Ankündigung über die geplante Regelung durch den Bund
erfolgte, viele Wettſchreibteilnehmer, namentlich ſolche aus weiter
Entfernung, ſich getäuſcht ſahen;
2. um Wiederholungsfällen vorzubeugen. Die Verteilung von
Ehren=
preiſen muß unter allen Umſtänden nach werbenden Geſichtspunkten
durchgeführt werden.
Nicht Vielſchreiberei, ſondern Wertarbeit iſt es die wir in erſter
Linie fordern müſſen und die auch ohne Rückſicht auf die Höhe der
Sil=
benzahl ihren entſprechenden Lohn verdient.”
Abends 8 Uhr verſammelten ſich die zahlreichen Teilnehmer in dem
Rheingoldſaal der Stadthalle zu einem
Begrüßungsaben d.
Im Mittelpunkte des Abends ſtand die Ehrung einer Reihe von
Mitgliedern, die durch den zweiten Vorſitzenden, Emil Puſch=Mainz,
vorgenommen wurde. Zum Ehrenvorſitzenden wurde der bisherige
1. Vorſitzende, Gg. Schöpp=Mainz, und zu Ehrenmitgliedern
Ober=
ſtudiendirektor Profeſſor Pfaff=Darmſtadt, der Senior der
Steno=
graphie und Erfinder der Kurzſchrift Dr. E. Gantter=Frankfurt a.
Main, Sanitätsrat Dr. med. et phil. M. F. Kranz=Buſch=
Wies=
baden, Regierungsrat Eduard Schaible=Darmſtadt und
Kammer=
ſtenograph Mich. Winkler=Darmſtadt ernannt. Der Abend wurde
verſchönt durch Geſangsvorträge des Mitgliedes des Mainzer
Stadt=
theaters Opernſänger Herta Greeff, den Vortragskünſtler E.
Hart=
mann und Tanzeinlagen von Frau Jüttner und Frl.
Ham=
mann, ſowie den exakten Muſikſtücken der Püſchelkapelle.
Am Sonntag vormittag fand im Rheingoldſaale der Stadthalle eine
öffentliche Feſtverſammlung
ſtatt, in der Profeſſor Pfaff=Darmſtadt den Feſtvortrag hielt. Der
Vortrag behandelte in erſter Linie die Bedeutung der
Stenographenver=
eine, die in früheren Jahren nicht die Achtung erhielten, die ihnen
ge=
bührte. Erſt in den ſpäteren Jahren wurde man ſich ihrer Bedeutung
und wertvollen Arbeit im Dienſte des Vaterlandes bewußt, und
wur=
den ſie zu Bildungsanſtalten im beſten Sinne des Wortes. Wie ſehr
die Stenographenvereine, in denen ſich Angehörige aller Konfeſſionen,
politiſcher und ſonſtiger Weltanſchauungen zuſammenfinden, zur
freudigen Hingabe an die Allgemeinheit erziehen, dafür ſei die große
Beteiligung am Deutſchen Stenographentag in Berlin ein Beweis,
wo=
ſelbſt ſich nicht weniger als über 8000 Teilnehmer zuſammengefunden
hätten. Der Deutſche Stenographenbund mit ſeinen über 2000 Vereinen
umſchließe alle deutſchen Stämme, und ſei ſo ein wichtiges nationales
Bindeglied. Auch die Vereine des Heſſiſch=Naſſauiſchen
Kurzſchriftver=
bandes hätten zum großen Teil durch Jahrzehnte in ernſter und treuer
Arbeit wertvolle Dienſte geleiſtet. Und mit Stolz dürfe heute der
Ver=
band auf ſein 50jähriges Beſtehen zurückblicken.
In ſeiner Begrüßungsanſprache überbrachte Oberbürgermeiſter Dr.
Külb den Willkommensgruß und die beſten Wünſche der ſtädtiſchen
Verwaltung zur 50=Jahrfeier. Er gedachte des Erfinders der deutſchen
Stenographie, Gabelsbergers, dem zu Ehren die Stadt Mainz, die die
Bedeutung der Stenographie ſchon frühzeitig erkannt habe, in der
Neu=
ſtadt eine Straße mit ſeinem Namen benannt habe. Aber nicht nur das
Werk Gabelsbergers, ſondern auch die ſpäter entſtandenen Stenographie=
Syſteme ſeien in Mainz eingeführt und gelehrt worden. Heute
natür=
lich ſtehe auch hier die deutſche Einheitskurzſchrift an erſter Stelle, und
wäre es zu wünſchen, daß ſich nunmehr alle Stenographen im Intereſſe
der veſtloſen Durchführung der deutſchen Einheitskurzſchrift zu ihr
be=
kennen wollten. Redner verwies auf den bedeutenden Wert der
Kurz=
ſchrift, die heute unentbehrlich ſei. Sie ſei Gemeingut der ganzen Welt
geworden. Der Heſſiſch=Naſſauiſche Kurzſchriftverband beweiſe durch
ſeine Stärke und die Zahl der ihm angeſchloſſenen Vereine, daß er in
hervorragender Weiſe mitgeholfen habe, dieſes Kulturgut der
Menſch=
heit auszubreiten und dadurch Dienſt am Volke zu leiſten. Es gereiche
ihm zur Genugtuung, den opferbereiten Führern und Lehrern für ihre
von großem Idealismus getragene Arbeit ſeine beſondere Anerkennung
auszuſprechen.
Für die Induſtrie= und Handelskammer überbrachte der Vorſitzende
Chriſtian Scholz, für die Städtiſche Handelslehranſtalt Direktor Dr.
Dahlheimer und noch verſchiedene andere Vertveter von
Korpo=
rationen und Vereinen deren Glückwünſche. Zum Schluſſe dankte der
erſte Vorſitzende, Rechnungsdirektor Werner=Darmſtadt, für die
zahlreiche Beteiligung, womit die Feſtverſammlung beendet war. Die
Feier war umrahmt von Muſikſtücken der Püſchelkapelle. — Nach dem
Feſteſſen im grünen Saal der Stadthalle fand eine Fahrt mit
Omni=
buſſen nach Rauenthal in die Winzerhalle ſtatt, woſelbſt bei Tanz und
Abtrunk noch einige gemütliche Stunden verlebt wurden.
Tagung der hefſiſchen Obft- und
Garkenbauvereine.
Ci. Zwingenberg a. b. B., 5. Oktober.
Der diesjährige Lehrgang der landwirtſchaftlichen Schule
Darmſtadt beginnt, in den erſten Tagen des Novembers. Der
Unterricht dauert nur bis 1 Uhr, ſodaß die Schüler noch am
Nach=
mittage zu Hauſe helfen können. Gerade bei der heutigen ſchweren
Lage der Landwirtſchaft muß jeder beſtrebt ſein, ſich eine möglichſt
gute praktiſche und theoretiſche Ausbildung zu verſchaffen. Daher
ſollte der Landwirt nicht verſäumen, ſeine Söhne in die
landwirt=
ſchaftliche Schule zu ſchicken, damit ſie den großen Anforderungen,
die die erſchwerte Wirtſchaftslage mit ſich bringt, gewachſen ſind.
Denn auch heute gilt noch mehr denn je der Grundſatz: Wiſſen
iſt Macht!
Polizeibericht. Hohe Belohnung zugeſichert. In
dem Polizeibericht vom 4. Oktober wurde über einen eigenartigen
Kof=
ferdiebſtahl berichtet, der vor dem Reſtaurant Bender (Eliſabethenſtr.)
begangen wurde. Der Geſchädigte ſetzt für die Aufklärung und
Herbei=
ſchaffung der geſtohlenen Sachen eine Belohnung von 100 RM. aus. —
Einbruchsdiebſtahl auf der Meſſe. In der Nacht zum
Sonntag wurde in einen Verkaufsſtand in, der Meſſe eingebrochen und
Ringe, Ketten, Armbänder und Ohrringe etwa im Geſamtwerte von 100
Mark geſtohlen. Die Kriminalpolizei bittet, Mitteilungen, die zur
Auf=
klärung des Diebſtahls dienlich ſein können, alsbald an das Polizeiamt,
Hügelſtraße 31/33, gelangen zu laſſen. — Einbrecher dingfeſt
gemacht. Der Einbruchsdiebſtahl zum Nachteil des Darmſtädter
Einzelhandels in der Nacht zum Freitag der vergangenen Woche
iſt durch die Darmſtädter Kriminalpolizei aufgeklärt worden. Die Täter
wurden in Unterſuchungshaft gebracht. Der erbeutete Geldbetrag konnte
zum größten Teil wieder beigebracht werden und wurde den
Geſchädig=
ten wieder zugeſtellt. Die Täter konnten gleichzeitig überführt werden,
im Juli dieſes Jahres einen Perſonenkraftwagen, der dem
Landesfinanzamt gehört, und einen weiteren
Perſonenkraft=
wagen, der im September dieſes Jahres zum Nachteil der Firma Heß
hier geſtohlen zu haben. Beide Wagen wurden wohl wieder nach einer
nächtlichen größeren Fahrt von den Dieben abgeſtellt, ſo daß ſie wieder
den Eigentümern zugeführt werden konnten. Bei den Dieben handelt
es ſich um junge, etwa 20 Jahre alte Leute aus Darmſtadt. Mit
Rück=
ſicht auf den Stand der Unterſuchung kann heute weiteres im
Polizei=
bericht nicht veröffentlicht werden.
Vom Wochenmarkt. Kleinhandelspreiſe vom 4. Oktober
1930 für ein Pfund bzw. Stück in Rpf.: 1. Gemüſe; Kohlrabi
5—8, gelbe Rüben 8—10, rote Rüben 8—12, weiße Rüben 10—12,
Schwarzwurzeln 40—50, Spinat 15—18 Römiſchkohl 12, Rotkraut
8—12, Weißkraut 5—8, Wirſing 8—10, Roſenkohl 35—40
Stangen=
bohnen 40—50, Wachsbohnen 40—50, Erbſen 50—60, Zwiebeln 6
bis 12, Knoblauch 80, Tomaten 20—30, Endivienſalat 8—15,
Kopf=
ſalat 12—15, Salatgurken 10—25 Blumenkohl 20—80 Rettich 5
bis 10. Meerrettich 70—100. 2. Kartoffeln; 1.
Frühkartof=
feln 4—5. 3. Obſt: Pfirſiche 30—35, Tafeläpfel 25—40.
Wirt=
ſchaftsäpfel 15—25, Falläpfel 15—20, Tafelbirnen 25—35.
Wirt=
ſchaftsbirnen 15—20, Zwetſchen 35—38, Quitten 30, Trauben 30
bis 45, Nüſſe 40—45, Apfelſinen 10—20, Zitronen 4—10, Bananen
50—55. 4 Eßwaren: Süßrahmbutter 190—200, Landbutter 180
bis 190, Weichkäſe, 30—35, Handkäſe 5—10 Eier, friſche 15—17.
5. Wild und Geflügel: Gänſe 150, Hühner 100—140, Enten
150, Tauben 60—80. 6. Fleiſch= und Wurſtwaren;
Rind=
fleiſch, friſch 90—100, Kalbfleiſch 120. Hammelfleiſch 100,
Schweine=
fleiſch 130—150 Dörrfleiſch 180. Wurſt 80—160. Wurſtfett 60,
Schmalz, ausgelaſſen 120.
Aus allen Teilen Heſſens und der benachbarten Länder verſamme:
ten ſich die Mitglieder der Obſt= und Gartenbauvereine in dem ſchöf
gelegenen und obſtreichen Zwingenberg zur diesjährigen Hauptverſamnn
lung. Am Vormittag beſichtigten die Gäſte unter ſachkundiger Führum
die neuerbaute moderne Markthalle mit ihrer Verſteigerungseinrichtunge
Anſchließend folgte ein Rundgang in die Gemarkung, um die Obſtarn
pflanzungen kennen zu lernen. Nachmittags 2 Uhr begann in dem
dichtgefüllten Löwenſaal die eigentliche Tagung. Der Vorſitzende, Gee
heimrat de Haan, leitete die Verhandlungen. Nach der
Begrüßun=
folgte der Geſchäftsbericht für 1929/30. Aus ihm iſt folgendes zu enr
nehmen: Das Jahr 1929 war gut ſowohl in Menge der Erzeugniſſe all.
auch in Qualität, während 1930 mit wenigen Ausnahmen als Fehlichs
zu bezeichnen iſt. Immer noch machen ſich in den Baumbeſtänden dit
Nachwirkungen des ſtrengen Winters 19238/29 bemerkbar. Viele ältem
Bäume gingen und gehen noch ein. Hinzu kam preisdrückend die allgemei:!
ſchlechte Wirtſchaftslage und die Konkurrenz des Auslandes. So gingern
die Preiſe für Kirſchen, Erdbeeren und Johannisbeeren ſehr bald aud
ein unrentables Maß zurück. In neun Sitzungen des Vorſtandes wurg
den beſonders bearbeitet die Konjunkturberatungsſtelle, das planmäßigg
Umpfropfen und die Schädlingsbekämpfung. Für Umpfropfen wurder,
192 000 Mark ausgegeben, wovon 71000 Mark als Beihilfe gedeckt werr
den konnten. Allein in Starkenburg wurden 14 728 Bäume umgepfroſti!
Die Wanderausſtellung in Köln wurde mit gutem Erfolg beſchickt. 511
Obſtbaubeamte ſind Zuſchüſſe für Reiſen und zur Teilnahme an
Kurſer=
gewährt worden. Zur Hebung des Abſatzes für Obſt und Gemüſe ſonl
ein Werbeblatt geſchaffen werden. Die Monatsſchrift hat eine
Auflgo=
von 14 000 Stück. — Die Rechnungsablage ergibt, daß einer Einnahmu
von 6417,38 Mark 2262,30 Mark Ausgaben gegenüberſtehen, ſo daß mit
einer Spareinlage von 3000 Mark 7155,08 Mark Vermögen
vorhan=
den iſt.
Die Neuwahl des Vorſtandes wurde nach den Vorſchlägen
des Vorſitzenden einſtimmig vorgenommen. Der Vorſtand beſteht ausu
15 Perſonen, aus jeder Provinz fünf, die auf drei Jahre gewählt ſindä
Es wurde weiter beſchloſſen, die Obſtbaubeamten mit beratender Stimme
zu den Verhandlungen des Vorſtandes zuzuziehen.
Hierauf folgte der Hauptteil des Tages, der Vortrag des
Ge=
ſchäftsführers Schaal aus Stuttgart, über:
„Erzeugung und Abſatz im Obſt= und Gemüſebau”.
Der Vortragende führte aus, daß wir vor allem unſer Hauptaugenmerl=) wanffur
darauf zu richten hätten, erſtklafſiges Obſt in großen Mengenn
zu erzeugen, dann erſt könnten die modernen Abſatzbeſtrebungen fiur)n
nutzbringend auswirken. Er behandelte die einzelnen Obſtarten von den
Erdbeere bis zum Winterapfel, ſchilderte die Konkurrenz des Auslandes
und gab Winke zur wirkſamen Bekämpfung. Hierauf verbreitete ſitrlm 0 Mud
der Redner über die verſchiedenen Abſatzmöglichkeiten. — In der Dis=zſchl nſt des
kuſſion wurde vor allem betont, daß der Deutſche ſeine eigenen Produltes!:eU neue
mehr ſchätzen ſoll und ausländiſche ablehnen müſſe, ſo lange noch eigene! / küng u
Erzeugniſſe unverkauft ſind.
Elöt
wünittag di
romintfurt.
laſtich
Whelel
Rünchen
Gottesdienſt der iſrgeliſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße),
Laubhüttenfeſt
Montag, den 6. Okt.: Vorabendgottesdienſt 6 Uhr.
Dienstag, den 7. Okt.: Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min.
Pre=
digt. — Abendgottesdienſt 6 Uhr 40 Min.
Mittwoch, den 8. Okf.: Morgengottesbienſt 8 Uhr 45 Min. —
Feſtesausgang 6 Uhr 40 Min.
An den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 15 Min. — Abends 6 Uhr.
30 Minuten.
Freitag, den 10. Okt: Sabbatanfang 5 Uhr 45 Min.
Samstag, den 11 Okt: Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min. —
Sabbatausgang 6 Uhr 30 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
Dienstan, den 7. Okt.: Sukkaus. Vorabend 5 Uhr 40 Min. —
Morgens 8 Uhr, — Nachmittags 4 Uhr 30 Min.
Mittwoch, den 8. Okt:: 2. Tag. Vorabend 6 Uhr 40 Min.
„Morgens 8 Uhr. — Nachmittags 4 Uhr 30 Min. — Feſtesausgan
6 Uhr 40 Min.
Wochentags: Chaul hamaued. Morgens 6 Uhr 15 Min.
Abends 5 Uhr 15 Min
Tageskalender für Montag, den 6. Oktober 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 20 Uhr: 1. Sinfonie
konzert. — Kleines Haus: Keine Vorſtellung. — Orpheum;
Gaſtſpiel des Theaters italieniſcher Künſtler und Marionetten.
— Konzerte: Schloßkeller, Café Oper. Zum Datterich, Reſt.
Bender, Zur Stadt Malaga, Maxim. Sportpl.=Reſt. Böllen
falltor. — Feſthalle: Lehrausſtellung „Technik im Heim
Kinovorſtellungen: Union=, Helia= und Palaſte
Lichtſpiele.
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Montag, den 6. Oktober 1930
Seite 5
anktekämpfe in Süddeutſchland
gegen Olympia, das ſie mit 6:1 verloren. Die Urberacher zeigten
Eokalderby” ohne Veberrafchung.
In Mittelpunkt der ſüddeutſchen Fußballkämpfe ſtanden am
Soäutag die drei großen Lokaltreffen in Nürnberg, München und
RFFroynurt. Alle drei Spiele verliefen ohne beſondere
Ueber=
raſſchn.. Bemerkenswert war der ausgezeichnete Beſuch, den die
Spille ttrotz des ſchlechten Wetters fanden. In Nürnberg und
M5uer kamen je 20 000, in Frankfurt 12 000 Zuſchauer. Im
Frühfurter Stadion fertigte der ſüddeutſche Meiſter Eintracht
Füüſti furt den Fußballſportverein glatt 3:1 (1:0) ab.
„Dill iinitracht=Elf bot eine vorzügliche Geſamtleiſtung, ſie war
des A.=micißtnr techniſch hervorragend, ſondern kämpfte auch mit Energie
hntzunntz Lacht. Ueberraſchend gut war auch die unterlegene
Mann=
tſchactfdes F. S.V. Die Eintracht ſteuerte damit weiter ſicher auf
Ldieſti, Gruppenmeiſterſchaft zu, ſie hat bereits drei Punkte
Vor=
ſpruß wor dem Tabellennächſten, den Offenbacher Kickers, die
geg /Union Niederrad nur 2:2 ſpielen konnten.
bmfalls drei Punkte Vorſprung beſitzt jetzt Bayern
Mſch en nach ſeinem 4:2 (0:0) Sieg über den ſchärfſten
Kon=
kuruſtm, München 1860. Die Sp.Vg. Fürth erlitt im 2:2 (1:2)
Sprſegngen den 1. F. C. Nürnberg zwar ihren erſten Verluſtpunkt,
abeiße bleibt doch weiter mit zwei Punkten Vorſprung vor dem
„Cſc Tabellenführer. Auffallend ſchwach iſt in dieſem Jahre
derMiA. 04 Würzburg, der diesmal auf eigenem Platz vom V.f.R.
Füuft ”0 geſchlagen wurde.
ᛋBWürttemberg mußte der Tabellenführer F. C.
Pforz=
heizemen zweiten Punkt abgeben, er konnte in Birkenfeld nur
uneuhyeden 3:3 ſpielen. Der Zweite in der Tabelle, der V.f.B.
„Stu=ſtaft, verſuchte ſich mit erſatzgeſchwächter Mannſchaft in einem
Prüpſräel gegen den abgeſtiegenen S.C. Stuttgart und wurde
D:2Mfä lagen. Die Stuttgarter Kickers rückten durch ihren in
Zuß ſchtuſen erzielten 5:2=Sieg auf den dritten Tabellenplatz vor.
Baden ſcheint die Meiſterſchaft zu einem Spaziergang
ürliſt. Karlsruher F.V. zu werden. Die K.F.V.=Elf hat jetzt in
echal pelen 12:0 Punkte und 28:5 Treffer erzielt. Am Sonntag
chicckder K. F.V. den vorjährigen Meiſter, Freiburger F.C., mit
inent)D=Packung nach Hauſe. Schwach iſt dagegen in dieſem
Jahlu(” hönix Karlsruhe, der diesmal in Freiburg gegen den
ah/lnletzten Freiburger Sport=Club 1:2 verlor.
IAuer Gruppe Heſſen konnte das intereſſanteſte Treffen
des Ages, das Spiel Langen gegen Wormatia Worms
umls Privatſpiel ausgetragen werden, da der Platz ſehr
antaſſt emn Regen gelitten hatte. Wormatia gewann mit 4:1, muß
äberhur den gefürchteten Gang nach Langen noch einmal
an=
gretſll ’sſenburg rangiert nach ſeinem 2:1=Sieg in Darmſtadt jetzt
mwintt Mormatia auf dem zweiten Tabellenplatz.
Gder Gruppe Saar bezog Boruſſia Neunkirchen ihre erſte
Niebſheage, ſie wurde vom F.V. Saarbrücken, der damit
Tabellen=
rſteiſt eworden iſt, 1:0 geſchlagen. Der vorjährige Meiſter, F.K.
=Pirncens, gewann in Dillingen 2:1. Er iſt mit den Spielen ſtark
eim Asſpand, hat aber die wenigſten Verluſtpunkte.
6ber Gruppe Rhein iſt jetzt Phönix Ludwigshafen
viebkallein Tabellenführer, da V.f.L. Neckarau und S.V.
Wald=
ſof ib mit einem Unentſchieden trennten, während Phönix den
„V.f.MArannheim knapp 4:3 beſiegte.
Spll. Darmſtadt 1898 — B. f.2. Neu=Iſenburg 1:2.
Aeu er verloren die 98er mit 2:1, alſo mit dem gleichen
gnapcwen Torunterſchied, wie er auch in den beiden
vorangegan=
eneit uswärtigen Verbandsſpielen hingenommen werden mußte.
2Nanceltt mit Recht die Frage, ob dieſe Punktverluſte allein mit
piell=nicheem Pech erklärt werden können. Nach dem geſtrigen
Spieill a, ſich der Eindruck aus den letzten Spielen noch verſtärkt:
3 nanngaftes Schußvermögen, und fehlende Initiative,
ie ihgegneriſchen Strafraum auch die klarſten Torchancen er=
WeW olgleß rwrübergehen läßt, ſind die Haupturſachen, daß ſich die
Einh=/niſchen nicht durchzuſetzen vermögen. Wohl zeigten die
häſtc ln, reiferen und gepflegteren Fußball, aber — die heikelſten
Nommtte gab es im Iſenburger Strafraum. Daß ſie nicht zum
indeuilg ausgenutzt werden konnten, lag an der allzu
gro=
enuhghaftigkeit der Darmſtädter Außenſtürmer und des
woel Nitt=slürmers. Im übrigen war die Elf der 98er keineswegs
450 hlech)t Die Darmſtädter Hintermannſchaft, in der nur der linke
Zertieſiger und der rechte Läufer einige ſchwache Momente hatten,
Deiſtemſogar befriedigende Arbeit. Im Sturm gefiel allerdings
nur Fey. Die Gäſte erwieſen ſich in der Deckung nicht allzu
ſl chers nicen aber eine ſehr ausdauernd arbeitende Läuferreihe
ind Aen Sturm, der gut und flach zu kombinieren und den Ball
u häuen verſtand. Wie beim Gegenüber vermißte man auch
Alier. N Durchſchlagskraft im Strafraum; nur der Linksaußen
eldlouh machte eine Ausnahme.
Uher der vorzüglichen Spielleitung von Dr. Götzel=Mann=
Peim;ſtwickelte ſich ein Kampf, der die Darmſtädter zuerſt weit
nehra), Angriff ſah. Nach 15 Minuten gingen ſie auch in
Füh=
ungg ’s Kratz flach aus dem Hinterhalt, in die Torecke traf.
rotzßon die Darmſtädter gegen den Wind ſpielten, blieben ſie
zbeitern Front. Die Gäſte kamen aber doch noch kurz vor
Halb=
eit zu Ausgleich. Bei einem ungefährlich ausſehenden
Durch=
ruchß ſgerte die Darmſtädter Deckung zu ſehr, ſo daß Iſenburgs
Nittckſümer an dem nicht energiſch genug aus dem Tor heraus=
Wehemin Darmſtädter Hüter vorbei einſchießen konnte. Die zweite
hälfteah die Iſenburger mehr im Angriff. „Trotz ſtarker Ueber=
E egenrhet der Gäſte hielt die Darmſtädter Deckung ſtand. Zuletzt
„Mlonnt.” Darmſtadt das Spiel wieder offen geſtalten, hatte ſogar
rehrfu beſte Gelegenheit zum Toreſchießen, doch das glückliche
Endex ublieb den Iſenburgern, die bei einem Angriff ihres
rech=
en FFſyels vier Minuten vor Schluß durch ſchönen und
unhalt=
darenr ſch uß ihres Halbrechten den nicht unverdienten Sieg
er=
ielten. Segen Ende des Spieles hatten Geyer (98) und
Engel=
ard ſſentburg), das Feld verlaſſen müſſen.
Alemannia Worms—Viktoria Urberach 8:1
Urberacher haben
noch weniger wie
kein. Glück
damals in
(3:1).
imponierten
Ke
in dieſem Spiel großen Eifer, verbunden mit wirklicher Fairneß.
Damit iſt aber auch alles Lobenswerte über dieſe Mannſchaft in
ſpieleriſcher Hinſicht geſagt. Die Gäſte hatten für ihren
Mittel=
ſtürmer Erſatz eingeſtellt, doch konnte dieſer Erſatzmann in keiner
Weiſe genügen. Alemannia hatte ebenfalls Erſatz. Der
Vertei=
diger Kienel wirkte als linker Verbindungsſtürmer mit und führte
ſich ſehr gut ein, hatte aber das Pech, ſchon nach einer Viertelſtunde
verletzt zu werden und für den Reſt des Spieles, nur noch als
Statiſt angeſehen zu werden. Der Kampf vielief äußerſt fair. Die
Gäſte bemühten ſich mit großem Eifer, ein offenes Feldſpiel zu
er=
zwingen, mußten ſich aber bis zur Halbzeit drei Treffer gefallen
laſſen, während ſie in der 12. Minute nur zum Ehrentor gelangten.
Nach dem Wechſel wurde die Ueberlegenheit der Einheimiſchen
überwältigend und ſie erzielten in gleichmäßigen Abſtänden fünf
weitere Tore. Die Torſchützen waren: Raber (3), Chriſt (2),
Kargus (2) und Enders (1).
1. F. C. Langen—Wormatia Worms 1:4 (0:3).
Das Spiel war als Verbandsſpiel angeſetzt, wurde aber, da
der vorgeſehene Schiedsrichter nicht erſchien, als Privatſpiel
ausgetragen. Es kam zwiſchen beiden Mannſchaften zu
einem wenig ſchönen Kampf, den die Wormſer zum größten Teil
überlegen durchführten. Bis zur Pauſe kamen die Gäſte durch
Winkler, Philipp und Gölz zu drei Toren. Kurz nach dem Wechſel
ereignete ſich ein bedauerlicher Zwiſchenfall. Bei einem
Zuſam=
menſtoß des Langener Läufers Immig mit dem Wormſer Gölz
erlitt erſterer einen Knöchelbruch und mußte vom Platz getragen
werden. Der Erſatzſchiedsrichter Lohr (Sprendlingen) ließ ſich
durch das aufgeregte Publikum beeinfluſſen und ſtellte wenig
ſpäter ohne erſichtlichen Grund den Wormſer Kiefer vom Platz.
Auch der gegen Worms verhängte Elfmeter, welcher, von Keim
zum Ehrentor verwandelt wurde, war nicht berechtigt. Worms
konnte kurz vor Schluß noch zu einem vierten Tore kommen.
„Kleeblatt gegen Klub”.
Sp.Vg. Fürth — 1. F. C. Nürnberg 2:2 (1:2).
Die „Hochburg” Nürnberg=Fürth hatte am Sonntag wieder
ihren großen Tag. 20 000 Menſchen waren im Ronhof Zeugen des
traditionellen Großkampfes zwiſchen den beiden alten Rivalen,
die ſich diesmal mit einem unentſchiedenen Ergebnis trennten.
Das Treffen war zwar wieder ſpannend, ſtand aber doch nicht
ganz auf der Stufe der bisherigen Treffen, da beide Mannſchaften
keine überragenden Leiſtungen zeigten. Eine Gegenüberſtellung
der beiden Torhüter läßt Roſenmüller im Klubtore beſſer als
Neger erſcheinen. Deckung und Abwehr waren ſich gleichwertig,
Leinberger als Mittelläufer in der zweiten Halbzeit beſſer als
Kalb in der erſten. Die beiden Stürmerreihen arbeiteten gut,
Nürnberg etwas beſſer, weil Kießling am Fürther linken Flügel
ſchwach war.
Nach Auslaſſung beiderſeitiger Chancen kam Nürnberg in der
11. Minute durch Hornauer auf Zuſpiel von Schmidt zum
Füh=
rungstreffer. Fürth vergibt durch Fauſt eine klare Chance zum
Ausgleich und muß ſich bereits in der 14. Minute zum zweiten
Male geſchlagen geben, als Schmidt auf Vorlage von Kundt auf
2:0 erhöht. Fürths Sturm arbeitet ſehr unproduktiv, ſo daß
Roſenmüller vor keine allzuſchwere Aufgabe geſtellt wird, ſich aber
als ſehr ſicher erweiſt. Als Fürth in der 35. Minute durch einen
Nachſchuß von Fauſt einen Treffer aufholt, werden die Kleeblätter
beſſer, können aber bis zur Pauſe keinen Treffer mehr erzielen.
Nach dem Wechſel kommt Fürth nach einem Fehlſchlag Munkerts
durch Frank zum verdienten Ausgleich. Durch dieſen Erfolg der
Fürther überraſcht, wird der Klub etwas nervös und findet ſich
erſt gegen Mitte der zweiten Hälfte wieder. Der verteilte Kampf
bringt aber beiden Parteien bis zum Schlußpfiff des gut
amtieren=
den Schiedsrichters Schneider=Frankfurt=Niederrad nichts mehr ein.
Zußball im Reich.
Infolge ſtarken Regens fanden am Sonntag die
Mannſchaf=
ten die Spielfelder in aufgeweichtem Zuſtande vor. Wegen
un=
genügender Bodenverhältviſſe mußte in der Berliner
Ab=
teilung B die Begegnung zwiſchen Weißenſee 1900 und
Halley Concordia ausfallen. Der Berliner
Sport=
verein 92 ſiegte in Potsdam überlegen gegen Union mit 7:2
(5:1). Alle übrigen Spiele wurden jedoch mit äußerſt knappen
Ergebniſſen gewonnen. Der Deutſche Meiſter Hertha B.S.C.
hatte ſogar große Mühe, gegen Wacker 04 mit 3:2 erfolgreich
zu bleiben. Ein intereſſantes Freundſchaftsſpiel lieferten ſich
vor 5000 Zuſchauern Tennis=Boruſſia und Guts
Muts Dresden, das von den zeitweilig ſtark überlegen
ſpie=
lenden Berlinern verdient mit 3:1 (1:1) gewonnen wurde.
Der norddeutſche Meiſter Holſtein Kiel feierte am
Sonn=
tag ſein 30jähriges Jubiläum und hatte ſich zur ſportlichen Feier
den Dresdener Sportklub verpflichtet. Die Dresdener
ſpielten durchweg überlegen und ſiegten mit 3:1 verdient.
Aller=
dings muß man Holſtein zugute halten, daß ſie das Spiel mit
dem im Länderbampf gegen Ungarn verletzten Ludwig und einem
weiteren Erſatzmann für den ebenfalls ſpielunfähigen Ritter
be=
ſtreiten mußte. Die Dresdener legten bereits zu Beginn durch
ihren Halbrechten und Richſard Hofmann zwei Toxe vor, nach der
Pauſe konnte dann Ludwig durch ſchönen Kopfball das Ehrentor
für Kiel erzielen. Doch Hofmann ſtellte anſchließend duas
Schluß=
engebnis aurf 3:1.
* Zußball im Kreis Slarkenburg.
Keine Mannſchaft mehr ungeſchlagen.
Union Darmſtadt — Viktoria Walldorf 1:3 (0:0).
Polizei Darmſtadt — Germania 03 Pfungſtadt 2:7 (0:2).
Haſſia Dieburg — Sp.V. Münſter 1:3.
FC. 03 Egelsbach — FV. Sprendlingen 0:1.
Sp.V. 1911 Neu=Iſenburg — Sp.V. Mörfelden 3:4.
Die an dieſer Stelle nach den Ergebniſſen des letzten
Sep=
temberſonntags geäußerte Meinung, daß die Pfungſtädter
Ger=
manen mit ihrem Spiel gegen Mörfelden vielleicht manches
ge=
lernt haben dürften, hat ſich beſtätigt. Die Mannſchaft lieferte
am Sonntag die Senſation des Tages, indem ſie die Darmſtädter
Polizei mit 7:2 ziemlich deutlich aus dem Felde ſchlug. Die Gäſte
boten eine überraſchend gute, einheitliche Leiſtung und gewannen
verdient, zumal die Polizei=Verteidigung nach dem vierten Tore
ſcheinbar von allen guten Geiſtern verlaſſen war. Man darf auf
das weitere Abſchneiden der Pfungſtädter, die in Bälde in ihrem
früheren bekannten Sturmführer „Eſſer” eine erhebliche
Ver=
ſtärkung erhalten, geſpannt ſein. — Viktoria Walldorf bleibt
weiter Favorit! In einem reichlich hart durchgeführten Treffen
gewannen die Gäſte aus der Frankfurter Ecke gegen die
Darm=
ſtädter Union. Bei etwas mehr Glück hätten die Beſſunger ein
Unentſchieden erzielen können, aber letzten Endes tragen ſie nur
die Folgen des Verſagens ihres Sturmes. Einen ſo dürftigen
Tabellenſtand iſt man ſeit langem nicht von den Beſſungern
ge=
wohnt. — Eine Ueberraſchung wird aus Dieburg gemeldet: Die
bisher noch ungeſchlagenen Haſſiaten erlitten gegen den
Nachbar=
rivalen Münſter mit 1:3 ihre erſte Schlappe. Damit iſt keine
Mannſchaft im Kreis mehr ohne Niederlage. Um das Maß voll
zu machen, wird auch aus Neu=Iſenburg ein Gäſteſieg gemeldet:
Mörfelden gewann mit 4:3. Wir hatten bereits in der Vorſchau
wegen der gleichen Kampfart beider Teams auf dieſe Möglichkeit
hingewieſen. Der fünfte Gäſteſieg war in Egelsbach fällig.
Sprend=
lingen gewann dort mit 1:0 unerwartet knapp, aber für die
Punkte genügend. Bezeichnend für dieſen Sonntag iſt die
Tat=
ſache, daß in allen Spielen die Gaſtmannſchaften ſiegreich blieben.
In der Tabelle haben ſich ziemliche Verſchiebungen ergeben,
wobei das Aufrücken der alten Kreisligiſten zu beachten iſt.
Wenn nicht alles täuſcht, ſollte das auch weiter anhalten.
Polizei Darmſtadt — Germania Pfungſtadk 2:7.
Dieſes Debakel hätte ſich kein Darmſtädter träumen laſſen,
wie auch kein Pfungſtädter mit ſolch einem in dieſer Höhe
er=
rungenen Siege der Germanen gerechnet hatte. Die
Starkenbur=
ger Kreisliga iſt um eine Senſaton reicher geworden. An dieſer
Tatſache iſt nichts mehr zu ändern. Pfungſtadt hat, wenn auch
wicht in dieſer Höhe, doch durch Aufopferung eines jeden
Einzel=
nen und ſeine beſſere Geſamtleiſtung, verdient gewonnen. Unter
der recht ſchſwachen Leitng Kleibers=Karlsruhe ſtellten ſich um 15
Uhr beide Mannſchaften. Die Pfungſtädter Germanen, den
ſtar=
ken Wind als Bundesgenoſſen, beginnen ſofort mit ſtürmiſchen
Angriffen, die aber vorläufig zu keinem Erfolge führen. Auch
die Gegenangriffe der Polizei werden abgeſchlagen. Bis Halbzeit
liegt Pfungſtadt mit 2:0 Toren, die durch entſchloſſenes
Eingrei=
fen der Darmſtädter Hintermannſchaft hätten vermieden werden
können, in Front. Hatte man bis dahin noch im Stillen auf eine
Wendung gehofft, ſo wurde auch dieſes Hoffen zunichte gemacht,
als Pfungſtadt ſogar einen dritten Treffer erzielen konnte. Pſeiffer
kann burz darauf durch ſcharfen Schuß ein Tor aufholen. Es
wäre in dieſer Zeit, da der Polizeiſportverein eine Drangperiode
hatte, noch die Möglichkeit geweſen, das Reſultat günſtig zu
ge=
ſtalten. Aber der Sturm verſtand nicht die Lücken auszunutzen,
um die zahlreiche Hintermannſchaft Pfungſtadts zu ſchlagen. Der
Gegenſeite kam das ſchwache Spiel der Polizeihintermannſchaft
ſehr zu ſtatten, ſie konnte noch dreimal ſkoren, dem der
Polizei=
ſportverein nur ein Tor entgegenſetzen konnte. Die
Deprimie=
rung der Darmſtädter Spieler hatte ſich ganz beſonders auf den
ſonſt guten Torwächter übertrogen, der heute einen beſonders
ſchwachen Tag hatte und fünf Tore hätte vermeiden können.
Rol-Weiß, B. f. R. — Sporkverein Leeheim 6:2.
Die Rotweißen mußten zu dieſem Spiel in Leeheim antreten,
woſelbſt das Treffen auf einem in ſehr ſchlechter Verfaſſung
be=
findlichen Platze ausgetragen werden mußte. Die Elf hatte durch
das Ausſetzen verſchiedener Spieler ein kombiniertes Ausſehen,
war jedoch noch jederzeit ſtark genug, um den eifrig ſpielenden
Platzbeſitzer im Zaum zu halten. Beide Mannſchaften kämpften
in anſtändiger Weiſe, ſodaß es auch der Schiedsrichter nicht ſchwer
hatte, das Treffen gut zu pfeifen.
Die zweite Mannſchaft war Gaſt bei der hieſigen Union und
konnte deren Reſerven trotz geſchwächter Aufſtellung mit 1:0
ſchla=
gen, während die Alten Herren in Griesheim 3:2 knapp verloren.
F. C. Eintracht—Groß=Gerau 2:3 (1:1).
Eintracht mußte ſich in Groß=Gerau eine knappe Niederlage
gefallen laſſen. Das Reſultat entſpricht aber keinesfalls dem
Spiel=
verlauf, Eintracht war in jeder Hinſicht überlegen. Die
Umſtel=
lung bewährte ſich zum Teil ganz gut, die Hintermannſchaft trifft
an der Niederlage keine Schuld. Langenbach im Tor auf
gewohn=
ter Höhe bis auf einen Fehler, der allerdings das zweite Tor
koſtete. Verteidigung und Läuferreihe waren der beſte
Mann=
ſchaftsteil. Das Schmerzenskind war der Sturm, hätte er nur einen
Teil der Torgelegenheiten ausgenutzt, ſo hätte der Sieg in der
erſten Halbzeit ſchon ſicher geſtanden. Langſamkeit und fehlender
Torſchuß ließ den Sturm zu keinen Erfolgen kommen. Trotz der
Niederlage lieferte Eintracht ein gutes Spiel, bleiben die
Leiſtun=
gen in Zukunft weiter ſo, dann werden Erfolge nicht ausbleiben.
F. C. Eintracht 2.—Groß=Gerau 2. 2:1 (1:1).
Fr. Tgde. Darmſtadt — Nieder=Ramſtadt 5:0.
Ein äußerſt ſpannendes faires Spiel. Der gewohnten flachen
und präziſen Sipelweiſe Darmſtadts war Nieder=Ramſtadt nicht
gewachſen. Trotzdem war der Gaſt ein äußerſt zäher Gegner, und
hielt das Spiel offen bis Schluß. Der Sturm von Nieder=
Ram=
ſtadt iſt zu zaghaft und zu unentſchloſſen im Schuß. Die
Hinter=
mannſchaft iſt der beſſere Teil der Mannſchaft und verhütete eine
noch höhere Niederlage. — Die zweiten Mannſchaften ſwielten
7r1 für Darmſtadt.
Seite 6
Monkag, den 6. Oktober 1930
Nummer 250
In der Gruppe A der main=heſſiſchen Bezirksliga fanden alle
ver Spiele des Sonntags in Frankfurt ſtatt. Drei Darmſtädter
Mannſchaften und der TSV. Langen gaſtierten am Main und —
das iſt das wichtigſte und überraſchendſte an der Sache —
gewan=
nen. Frankfurt wurde auf der ganzen Linie beſiegt. Hatte man
damit gerechnet, daß die Inhaber ſo hoch klingender Titel wie
„Süddeutſcher Meiſter” und „Süddeutſcher Pokalmeiſter”, alias
Sportverein 1898 Darmſtadt und Polizeiſportverein Darmſtadt,
ihre Frankfurter Treffen gegen Rot=Weiß bzw. Eintracht
gewin=
nen würden, ſo hatte man aber weder mit einem Sieg von Rot=
Weiß Darmſtadt gegen den Fußballſportverein, noch gar mit einer
Niederlage Schwanheims auf eigenem Platze gegen Langen
gerech=
net. Der „Tag der Ueberraſchungen” wird geſchickt durch die
Er=
gebniſſe abgerundet, die in zwei Fällen 1:5 und in zwei Fällen
0:1 lauten. Der ſüddeutſche Meiſter ſpielte an der Feſthalle in
Frankfurt mit Erſatz und gewann bis zur Pauſe 5:0. Nach der
Pauſe ließ Rot=Weiß keinen Treffer mehr zu und kam ſelbſt zum
Ehrentor. Mit dem gleichen Ergebnis gewann Polizei Darmſtadt
gegen die Frankfurter Eintracht. Hier ſtand es allerdings bei der
Pauſe mit 2:1 weſentlich knapper. Nach der Pauſe fielen aber
noch drei Treffer der Gäſte. Fußballſportverein Frankfurt mußte
in der Mitte der erſten Halbzeit überraſchenderweiſe die Führung
durch Rot=Weiß Darmſtadt hinnehmen und konnte ſie trotz
dau=
ernd überlegenem Spiele nicht ausgleichen, zumal die Darmſtädter
benſo zahlreich wie geſchickt verteidigten. Faſt genau ſo war es
in Schwanheim, wo Langen ehenfalls vor der Pauſe ein Tor
vor=
legte und es dann ſicher verteidigte. In der Tabelle führt SV. 98
Darmſtadt mit 10:0 Punkten vor FSV. Frankfurt (6:2), TSV.
Langen (6:4), Rot=Weiß Darmſtadt (6:6), Polizei Darmſtadt
(4:2). Eintracht Fraukfurt (4:8), Schwanheim (2:6), Rot=Weiß
Frankfurt (0:10).
In der Gruppe B gab es nur drei Spiele, in denen zunächſt
die beiden ohne Punktverluſt führenden Spitzenreiter Wormatia
Worms und Mainz 05 auch diesmal ihre Poſition behaupteten.
Wormatia ſiegte in Worms gegen Polizei 8:3, wobei das
Ergeb=
nis jedoch keinesfalls dem Spielverlauf entſpricht, da die
Poli=
ziſten, trotzdem ſie durch Verletzung und Platzverweis zwei Spieler
verloren, recht gute Leiſtungen zeigten und mehr Tore verdient
hätten. Mainz hatte den Neuling Poſt Wiesbaden zu Gaſt und
konnte ihn mit 6:2 glatt und ſicher ſchlagen, ohne dazu in
Hoch=
form kommen zu müſſen. Im dritten Treffen des Tages gab es
eine Ueberraſchung, da es Alemannia Worms endlich gelang,
ihren erſten Sieg zu buchen. Hakoäh Wiesbaden war der
Un=
glücksrabe, der als erſter das beſſere Können der Wormſer
beſtäti=
gen mußte und mit 3:1 hineingelegt wurde. Nach den Spielen
des Sonntags führen Wormatia Worms mit 10:0 und Mainz 05
mit 8:0 Punkten die Tabelle an. Die nächſten Plätze bekleiden
SV. Wiesbaden (6:2), Polizei Wiesbaden (4:2), Poſt Wiesbaden
(4:8), Polizei Worms (2:6), Hakoah Wiesbaden und Alemannia
Worms (je 2:10).
in
Main=Heſſen, Abteilung A: Rot=Weiß Frankfurt — SV.
98 Darmſtadt 1:5. Eintracht Frankfurt — Polizei Darmſtadt 1:5.
FSV. Frankfurt — Rot=Weiß Darmſtadt 0:1. VfR. Schwanheim
TSV. Langen 0:1. Abteilung B: FSV. Mainz 05 —
Poſt Wiesbaden 6:2. Polizei Worms — Wormatia Worms 3:8
Alemannia Worms — Hakoah Wiesbaden 3:1.
VfR. Mannheim MTG. Mannheim 2:5. Phönix
Mann=
heim — Mannheim 08 4:2. SV. Waldhof — Polizei Mannheim
5:2. Pfalz Ludwigshafen — Mannheim 07 4:0. Phönix
Kaiſers=
lautern — VfR. Kaiſerslautern 3:4. Weſtmark Trier — FV.
Saarbrücken 11:3. Sportfr. Roden — SC. Saarlouis 6:3. SV.
Merzig — Sp.Vg. Bous 1:1. Jahn München — 1860 München
2:13. Polizei Stuttgart — VfB. Stuttgart 6:4. SV. Reutlingen
— SC. Stuttgart 1:2.
Handballſtädtekampf Berlin — Wien 9:9 (6:5).
Dem erſten Städtekampf wurde am Sonntag auf dem Platze
des Wiener Sportklubs zwiſchen den Auswahlmannſchaften von
Berlin und Wien ein ſehr ſtarkes Intereſſe entgegengebracht. Trotz
des Regens zeigten die Berliner ein ſchnelles und eifriges Spiel
und erzielten mit 9:9 einen verdienten Achtungserfolg, nachdem ſie
zur Pauſe knapp mit 6:5 die Führung hatten.
Sp. V. Darmſtadt 1898 — Rol=Weiß Frankſ. 5:1 (5:0).
ſchwerere Polizeimannſchaft nicht recht entwickeln. Manch ulkiger
Sturz regte die Lachmuskeln der wenigen Zuſchauer an. Die
leich=
ten Eintrachtſtürmer verſtanden es, dieſen Nachteil oft ſehr geſchickt
auszunutzen. Nur ihr ungenaues Schußvermögen, gepaart mit der
allzu durchſichtigen Spielweiſe ließen Erfolge nicht heranreifen
und machte der Verteidigung die Abwehr leicht. Ihr einziger
Treffer reſultiert aus einem Strafwurf. Die Polizeimannſchaft
wollte nicht in Schwung kommen. Erſt in der zweiten Hälfte lief
ſie 10 Minuten zur Hochform auf, in dieſer Zeit fielen auch vier
Tore. Das eine Tor gab der Schiedsrichter wegen angeblichen
Uebertretens nicht. Das mit Regenſchauern durchſetzte naßkalte
Wetter war auch nicht dazu angetan, eine richtige Lebendigkeit
und Friſche zu entfachen. Beiden Parteien merkte man es an. Es
fehlte die nötige Schnelligkeit. Bei den Stürmern des
Polizei=
ſportvereins mangelte es dazu noch an der Genauigkeit im
Zu=
ſpielen und im Schuß aufs Tor. Mancher Wurf landete an der
Latte oder ging knapp darüber. Beſonders Koch ſcheint ſich darin
geübt zu haben. Bei der beiderſeitigen anſtändigen Spielweiſe
hatte der Schiedsrichter ein leichtes Amt.
5.5.B. Frankfurt — Rol-Weiß Darmſtadt 0:1 (0:1).
Zum ſechſten Verbandsſpiel mußte die Ligamannſchaft von
„Rot=Weiß” nach Frankfurt zum Fußballſportverein. Der dauernd
anhaltende Regen und der dadurch ganz aufgeweichte und moraſtige
Platz verhinderten einen einwandfreien Verlauf des Spieles.
Fußballſportverein trat komplett an, während „Rot=Weiß” ohne
Roſenau und Dahmer ſpielen mußte. Fußballſportverein ſtellt
eine gleichmäßig kräftige Mannſchaft ins Feld, „Rot=Weiß” war
den Frankfurtern an Stärke nicht gewachſen, nur durch die
auf=
opfernde Spielweiſe gelang es den Darmſtädtern, zum Siege zu
kommen. Der Kampf war infolge der Wetter= und
Bodenverhält=
niſſe nicht auf ſpieleriſcher Höhe. Die ſchwierigſte Arbeit hatten
die beiderſeits ſehr guten Torhüter zu verrichten. Eine Kritik der
Mannſchaften kann man nicht geben, da das Spiel, mehr einem
Waſſerball= als einem Handballſpiel glich. Das einzige und
ſieg=
bringende Tor fiel im Anſchluß an einen Strafſtoß ſchon in der
erſten Halbzeit.
„Rot=Weiß 2.—Spielvereinigung Arheilgen 0:7.
Sportabteilung Merck 1.—„Union” Wixhauſen 5:1 (1:0).
Nach einigen unglücklichen Spielſonntagen konnte die Merck’s
Mannſchaft geſtern wieder einmal gefallen. Leider konnte ſie in
der 1. Halbzeit, gegen den Wind ſpielend, nicht alle Torchancen ſo
ausnutzen, wie ſie gegeben waren. Erſt die 2. Halbzeit zeigte,
unterſtützt von der eifrigen Hintermannſchaft, ſchöne Kombination
des Sturmes und längſt verdienten Torerfolg. Wixhauſen iſt eine
eifrige faire Mannſchaft, doch fehlte ihr geſtern die nötige
Durch=
ſchlagskraft und Schußkraft im Sturme. Bei guter
Schiedsrichter=
leiſtung konnte man ein, faires, gefälliges Handballſpiel ſehen.
Mit ſolchen Leiſtungen können die Mercker vollauf zufrieden ſein
und in Zukunft noch gefährlich werden.
Eintracht Darmſtadt—S. V. 98 Darmſtadt 2. 5:3 (2:1).
Mit obigem Reſultat konnte Eintracht die ſpielſtarke
Sport=
vereinsmannſchaft beſiegen. Der Sieg der Grün=weißen iſt in
jeder Hinſicht verdient, lieferte doch die Elf ein Spiel, das an
Eifer und Ballabgabe, nichts zu wünſchen übrig ließ. In der
6. Minute iſt es der Sportvereinshalbrechte, der ſeiner
Mann=
ſchaft die Führung gibt, die Freude währte nicht lange, denn
Ein=
tracht glich poſtwendend aus. Kurz vor Schluß ſtellte Menet das
Reſultat auf 2:1 für Eintracht. Nach der Pauſe legt Sportverein
mächtig los und konnte das Spiel auf 2:2 ſtellen. Bei dieſem
Stande blieb es bis 10 Minuten vor Schluß. Dann legte
Ein=
tracht los und konnte noch 3 Tore erzielen, die den Sieg
ſicher=
ſtellten. Ein Schiri aus Darmſtadt leitete ſehr gut.
2. Gaugruppe.
Kreisklaſſe: Arheilgen — Vorwärts Langen 6:2 (4:1);
Bickenbach — Groß=Umſtadt 4:0 (3:0); Erbach — Tv. Obernburg
5:1 (3:1)!: Damm — Aſchaffenburg 2:4 (2:1); Klein=Wallſtadt —
Leider 3:3 (2:2).
Gruppe Weſt:
Auf fürchtbar aufgeweichtem und moraſtigem Spielfeld treten
die 98er Handballligiſten in Frankfurt auf dem ſtädtiſchen
Spiel=
platz hinter der Feſthalle gegen die recht eifrigen Rot=Weißen an.
Rot=Weiß hat wohl noch keinen einzigen Punkt, aber jedes ſeiner
Spiele ſehr knapp verloren, ſo daß Darmſtadt gut tut, das Spiel
ernſt zu nehmen. Die ganze Mannſchaft ſpielte ohne Ausnahme
mit einer Aufopferung, die bei den ungünſtigen Bodenverhältniſſen
doppelt anzuerkennen iſt. Der Platz, ein Schlackenfeld, auf dem
kein Regen abläuft, war bald ein Schlammfeld.
Das Spiel wurde beiderſeits recht fair, von einigen
Kleinig=
keiten abgeſehen, durchgeführt, was bei den ſchlechten
Bodenver=
hältniſſen doppelt hervorzuheben iſt, hatte aber auch in Müller=
Wiesbaden einen Schiedsrichter, der jederzeit das Spiel in der
Hand hatte. Die erſte Halbzeit ſah die Darmſtädter Mannſchaft in
ruhiger überlegter Weiſe ihre Tore vorbereiten, flottes Abſpiel
und gut unterſtützt von einer ſehr gut aufgelegten Läuferreihe, ſo
daß in regelmäßigen Abſtänden 5 Tore fielen. Eine wohltuende
Uneigennützigkeit im Sturm war feſtzuſtellen. Delp als
Mittel=
läufer iſt beſonders zu erwähnen. Das erſte Tor fiel nach einer
Abgabe von Fuchs an Feick, der einen Doppelhänder anbringen
konnte. Ebenſo konnte Fiedler auf Vorlage von Fuchs, durch zwei
Verteidiger bedrängt, zum zweiten Tor in die kurze Ecke
ein=
ſchießen. In der 27. Minute ſtellte Freund, nach Kombination mit
Fuchs, das Reſultat auf 3:0. Gleich darauf ſchießt Fuchs ſelbſt
eine Abgabe von Fiedler ein und placiert einen abgegebenen
Strafſtoß von Hennemann. Mit 5:0 geht es in die Pauſe.
Nach der Pauſe hat ſich Rot=Weiß beſſer gefunden. Zwiſchen
der Darmſtädter Hintermanſchaft, die jetzt etwas zurückhaltender
ſpielt — ſie hat den ſchlechteren Boden —= und dem Sturm klafft
eine weite Lücke, die durch lange Vorlagen überwunden werden
ſoll. Bei der ſchlechten Startmöglichkeit war natürlich dies nicht
möglich. Der Frankfurter Rechtsaußen Fürſt iſt halbrechts
ge=
gangen und in der 21. Minute ſteht die Partie durch Strafſtoß
5:1. Starker Regen beeinträchtigt dazu noch das Spiel, dem ſehr
wenig Zuſchauer beiwohnten.
Liggerſatz — A=Klaſſengegner Viktoria Griesheim konnte 9:0
gewinnen. In der erſten Halbzeit beſtach das flüſſige Spiel. Die
zweite Halbzeit war ſchlechter.
Die 3. Mannſchaft (Junioren), die nur mit 10 Mann antrat,
verlor gegen die erſte Mannſchaft von Eintracht 3:5. Eine Anzahl
von ſicheren Tormöglichkeiten wurde vergeben.
Ein ſehr ſchönes Spiel führte die 1. Jugend vor, die gegen die
erſte Jugendmannſchaſt von Polizeiſportverein Darmſtadt ſicher
mit 7:1 gewann. Auch die neue erſte Sportvereinsjugend ſcheint
ihren Vorgängern nichts nachgeben zu wollen. Hofmann=
Gries=
heim leitete ſicher.
1:5 (1:2).
Auf dem Platz am Riederwald entwickelte ſich, nachdem der
Schiedsrichter, ein Herr aus Worms, der nebenbei bemerkt das
ſehr faire und ſchöne Spiel zur Zufriedenheit beider Parteien
leitete, ein recht intereſſanter Kampf. Auf dem durch das naſſe
Wetter ſehr glitſchigen Raſenplatz konnte ſich die körperlich
A=Klaſſe: Seeheim-—Hähnlein 4:4 (3:2). Ober=Ramſts/
Reichsbahn 3:1 (2:0); Lorſch — Auerbach 1:0 (0:0); Rord
— Groß=Gerau 2:8 (1:7); Egelsbach — Stockſtadt 10:0
B=Klaſſe: Groß=Hauſen — Groß=Rohrheim 2:1 (1:1);
tenfeld — Zell 0:5; Biebesheim — Schwanheim 11:0 8u
Buchſchlag — Hahn 1:5 (0:1); Crumſtadt — Erzhauſen-
(4:1).
Uintere Mannſchaften: Arheilgen — Langen 10:0.
1846 Darmſtadt — Beſſungen 9:3: Worfelden — Erß
4:3: Ober=Ramſtadt — Reichsbahn 5:2; Hahn— Egel./
0:18.
Jugend: Birkenau — Heppenheim 6:2: Bickenbach —
R=
bahn 3:0; Egelsbach — Langen 2:6; Sprenölingen —
heilgen 0:3: Erzhauſen — Nieder=Ramſtadt 1:4.
Meiſterklaſſe Süd:
ſter Ni
Spiele gew. unent. verl. Tore Tgde. 46 Dſt. 32:15 Heppenheim 1915:17 Sprendlingen Eberſtadt 12:16 Beſſungen 12:21 Bensheim Gruppe Weſt: 5:5 Spiele gew. unent. verl. Tore Nauheim 21:11 Tgſ. Darmſt. 15:12 Worfelden 15:12 Wolfskehlen 13:14 Büttelborn 17:21 Erfelden 10:19
neriſt
Piu /
Lar
Sprendlingen war im Aufbau den Heppenheimern überl/
Doch verſtanden es die Gäſte, oftmals mit Glück, ſtets a
wehren. Sie verlegten ſich auf überraſchende Durchbrüche
trafen dabei eine ſchwache Sprendlinger Verteidigung a.
fielen Tore zur großen Ueberraſchung, daß Sprendlingem
eigenem Platze geſchlagen wurde. Vom Darmſtädter Lokalk=,
Sonderbericht. Wolfskehlen mußte fünf Erſatzleute ſtellen.
Taſ. Darmſtadt brachte zwei mit. Anfänglich war Wolfskei
überlegen und konnte ſich auch bis zur Pauſe mit 3:2 behaus /h herheler,
Dann kam die Tgſ. mehr und mehr auf. Doch Wolfsken/éyſucher
Hüter wehrte glänzend ab und bewahrte ſeine Elf vor einer Nhſin, 9.
derlage. Büttelborn iſt zurückgegangen. Mit weniger Spiell,0))0 Meier
vielen Reklamationen machte die Elf einen ungünſtigen Eins/=Ey. Oiſe
Harte Abwehr führte zu Strafwürfen, die Nauheim verwan:2
Worfelden und Erfelden lieferten ſich einen erbitterten Kchl
wobei der Platzverein einen verdienten 4:2 Sieg errang. SchMuhpeter 9
Griesheim pfiff viel, ſprach wenig und ſtellte drei Spieler —u
Maulerei vom Platze. Seeheim war leicht überlegen gegen S
lein und führte 8 Minuten vor Schluß 4:2. Mangelhafte:
wehr ließ die Gäſte zum 4:4 aufholen. Lorſch ſiegte knapt
über Auerbach. Wohl war die Ueberlegenheit deutlicher,
ließ der ſchlechte Platz kein flüſſiges Spiel aufkommen.
Roßdorf fand ſich anfangs ſchlecht zuſammen, ſo daß ENANV
Gerau ohne viel Mühe 7:1 bei der Pauſe führte. Dann mMMeſer,
ſich Roßdorf ſehr zuſammen, und bei faſt gleichwertigem E.ipeuiher
erzielte jede Partei noch ein Tor. Stockſtadt fuhr mit 9 Mndſſſckier in
nach Egelsbach und verteidigte die ohnehin ausſichtsloſe PMMachdh 24
wit großer Zähigkeit, ſo daß 10 Tore, anſtatt weit mehr fi.
Groß=Hauſen hätte höher gegen Groß=Rohrheim gewonnen, trd.
deſſen Hüter nicht ſo auf der Höhe geweſen wäre. Nold=We
ſtädten leitete die Partie Biebesheim—Schwanheim vorzü.
11:0 für Biebesheim ſogt alles. Hahn ſpielte in Buchſchlag eis.
flüſſigen Handball und war dazu noch körperlich überlegem)
daß ein 5:1 Sieg verdient iſt. Die Gäſte hinterließen einen g
Eindruck. Crumſtadt gegen Erzhauſen mit 13:1 war einſ=
Ne.
uingen
Tade. Darmſtadt 1846 — Tade. Beſſungen 10:341
a, 2. Ka
Nin. 50
gend:
Wreint
Was die kühnſten Optimiſten nicht geglaubt, iſt eingetr /9 Tl
In einem harten, aber doch ſchönen Spiel rangen die Schma)
Weißen ihren Bruderverein nieder. Zum Spielverlauf 59
ſei kurz geſagt. Beſſungen hat Anſtoß und trägt Angriff
Angriff auf das Darmſtädter Tor, doch der Hüter der Heiner 9—1M 0
wieder einmal bravourös. In dieſer Drangperiode gelingt es ydlhe)=
Halbrechten H. Geher das erſte Tor für ſeine Farben zu bu=
Jetzt aber beſinnt ſich die Tgde. 1846 und durch Strafwurf 900
der Ausgleich erzielt. Mit 1:1 geht es in die Pauſe. — Nc
Wiederanpfiff ſieht man eine abgerundete Leiſtung der geſau i
Mannſchaft. Durch ſchöne Kombination gelingt es den Hei=MoſMeter
noch 9 Tore zu ſchießen. Beſſungen, wohl etwas zu ſtark MLu0oeny
ausgabt, vermag dem ungeſtümen Stürmerſpiel der 46er nichttn. /4
nötigen Widerſtand entgegen zu ſetzen, und ſieht das Spiel-A—Fwoe
mit 10:3 ſiegreich. An den Toren war der Beſſunger Torh-9—1 00/
der ſeinem Gegenüber um nichts nachſtand, ſchuldlos. — Schäf-)/0 Arh
richter Zeunert=Langen leitete das Spiel einwandfrei. — A29-00
die Woogsplatzleute in dieſer Form weiterſpielen, dürften ſichſ. el
der Vergebung der Meiſterſchaft noch ein ernſtes Wort mitrew. W0
— Im Spiel der 2. Mannſchaften konnte die Tgde. mit 9:3 Keſchie.
reich bleiben. — Ebenfalls blieb die erſte Jugendmannſchaff le eender,
Groß=Gerau mit 4:2 Sieger.
Fr. Tgde. Darmſtadt — Bauſchheim 7:3 (3:0).
Ein ziemlich raſches Spiel, das Darmſtadt bis zur P
dauernd im Vorteil ſah. Nach Halbzeit ließ Darmſtadt etwas r.
Das Hauptereignis in Arheilgen gegen Langen war eine
glatte Sache für den Platzverein. Nach zwei Minuten führte
Arheilgen durch Weitſchuß 1:0. Den Wind zum Bundesgenoſſen,
ſchoß Arheilgen innerhalb 10 Minuten ebenfalls aus 25 Meter
Entfernung zwei weitere Tore. Damit war das Spiel ſchon
ent=
ſchieden. Langens Verteidigung hatte noch nicht eingreifen
kön=
nen und verdeckte dazu noch dem Hüter die Ausſicht. Langen
war entmutigt und verdarb ſich viel durch Innenſpiel. Einen
Flankenball verwandelte Menger zum erſten Gegentreffer, und
Arheilgen ſtellte durch weiten Strafwurf die Partie auf 4:1.
Pauſe. Langen ging zum Generalangriff über und Arheilgen
hatte alle Hände voll zu tun, um Erfolge zu verhindern. Etliche
Male rettete die Latte. Langens Kräfte verpufften und Arheilgen
nahm für den Reſt der Spielzeit das Heft in die Hand. „m
Fangen und Zuſpiel war Arheilgen beſſer. Langen baute ſeine
Angriffe ſchön auf, doch die Eigenſinnigkeit im Strafraum
ver=
ſchaffte der Arheilger Verteidigung immer wieder
Abwehrmög=
lichkeit. Doll ſchuldlos. Hartmann=Seeheim hatte großen
An=
forderungen zu genügen. Er überſah einiges auf beiden Seiten.
Trotzdem konnte man zufrieden ſein. Bickenbach gegen Groß=
Umſtadt ging auch glatt ab. Hamm=Büttelborn brauchte nächt
viel einzugreifen. Die vier Tore rührten aus drei ſchönen
Kom=
binationszügen und einem Strafwurf her. Auffallend viel Fuß
von Seiten der Gäſte. (Der Sand!) Vor des Gegners Tor
waren ſie ungefährlich. Damm ſpielte mit dem Winde und
führte gegen Aſchaffenburg 2:1 bei der Pauſe. Die Leiſtungen
wurden dann geringer, ſo daß die Gäſte ſicher ſiegten. Klein=
Wallſtadt war wohl techniſch etwas beſſer, doch entſpricht das 3:3
dem Spielverlauf gegen Leider. Wenner=Beſſungen gefiel. Die
Ueberraſchung brachte Erbach zuſtande. Endlich war die Elf
wie=
der auf der Höhe und ſiegte eindeutig 5:1 gegen Tv. Obernburg.
Umſtellung und zwei neue Leute gaben der Elf den rechten
Schwung, ſo daß der Sieg doppelt anzuerkennen iſt, da er gerade
gegen Tv. Obernburg erfochten wurde. Geibel=Pfungſtadt ohne
Tadel, ſo daß das Spiel harmoniſch ausklang und Anlaß gab zu
einigen frohen Stunden.
Main=Rhein=Gau.
Meiſterklaſſe: Tgde. 1846 Darmſtadt — Beſſungen 10:3
(1:1)!: Sprendlingen — Heppenheim 4:5 (3:2)!; Bensheim
— Eberſtadt 1:1, abgebr. wegen Regens. Wolfskehlen — Tgſ.
Darmſtadt 4:3 (3:2). Nauheim — Büttelborn 5:1 (3:0).
Wor=
felden — Erfelden 4:2 (3:1)
und der Gegner bekam ſo Gelegenheit zu Torerfolgen, die volN
verdient waren. Eine ſtabile Mannſchaft ſtellte Bauſchheim
Feld, ſie mußte ſich aber der jungen Darmſtädter Mannſchaft
gen. Das Dreiinnenſpiel der Gäſte war ihr Verhängnis. Ihr
tertrio der beſſere Teil, eine Klaſſe der Torwart, welcher ungle
liche Sachen meiſterte, ſonſt hätte das Reſultat nach höher gelat!
Der Schiedsrichter aus Bürgel war dem Spiel ein gerechter Le=)h
Fr. Tgde. Darmſtadt 1b — Arheilgen 1. 1:5.
Von den Arheilgern kann man ſagen, daß ſie im Durchſ
und Schuß ſehr gut waren, was die Darmſtädter ziemlich
blüffte. Etwas mehr Schneid im Werfen hätte man ihnen ſo” Fs
zugetraut. Das Spiel war ſchön und ſchnell bis zum Schluß.
Fr. Tgde. Darmſtadt 2. — Arheilgen 2. 1:4.
teN8.
atzitung
T
htib
Wide
Todesſturz in Hamborn. Die am Sonntag in Hamborn )”
geführten Motorradrennen wurden durch einen tödlichen
glücksfall geſtört. Der Hannoveraner Mörſch verlor, als en
der Kurve an ſeiner Maſchine die Oelpumpe bedienen wollle—
Gewalt über ſein Rad und kam ſo unglücklich zu Fall, dal /7hg
einen doppelten Bruch der Wirbelſäule davontrug. Die Reixen
wurden hierauf ſofort abgebrochen.
Varzi gewinnt den Großen Preis von San Sebaſtian. =Aetlin
Große Preis von San Sebaſtian für Automobile wurde am S,
tag auf einer 17 Kilometer langen Rundſtrecke ausgefahren. 7Ah
Rennen wure ein großer Erfolg der Italiener. Die beiden M ic
ſerati=Fahrer Achilles Varzi und Maggi ließen die Elite F—ei
reichs überlegen hinter ſich. Varzi legte die 519,450 Kilon
Felln=
lange Strecke in 3:43.05 Stunden mit einem Durchſchnitt Aite
135,2 Stundenkilometern zurück. Sein Landsmann bend.”
4:05.03 Stunden mit einem Durchſchnitt von 127,2 Kilometern-
Stoffel und Ferrand, beide auf Peugot.
Lammers erhielt keine Einreiſe=Erlaubnis. Bei ſchs)
Herbſtwetter begannen am Samstag die anläßlich des 70jähr- Iſc
Beſtehens des A. T. V. Kattowitz veranſtalteten leichtathlett mache,
Wettkämpfe. Eine Enttäuſchung war das Fehlen des Lux Aſe
ſprinters Lammers, der trotz brieflicher und telegraphiſcher 2 Igeb
ſage in letzter Minute am Start verhindert wurde, da man 7Wdun
als Polizeibeamten keine Einreiſe=Erlaubnis gab. Dafür.* hyer
ſchädigten Regener, der den 100=Meter=Lauf in 10.8 Sek. / u
Koſka=Gleiwitz und den Hochſprung mit 1,65 Meter gewann."
Lingnau, der ſich mit 13,73 Meter das Kugelſtoßen vor Rege
mit 11,91 Meter holte, die zahlreichen Zuſchauer.
rimer 276
Monkag, den 6. Oktober 1930
Seite 7
4. Kreisjugendſchwimmen
des Kreiſes Mittelrhein der D.T.
ais geſtern durchgeführte 4. Kreis=Jugendſchwimmen des
gtiges (Mittelrhein) der D.T. nahm, rein ſchwimmeriſch
ſetzutet, einen recht guten Verlauf. Allerdings zeigte die
(Dachnti dter Bevölkerung recht wenig Intereſſe an der Veran=
Atahütgs der Beſuch war recht ſchwach. Aber um ſo mehr war
ieſkigend ſelbſt mit Begeiſterung bei der Sache;
verſchiedent=
ſichhurden recht beachtbare Zeiten herausgeſchwommen, die
inpi eigerung gegenüber dem Vorjahre hervortreten laſſen.
„n Verlaufe des Schwimmens gelang es der Mannſchaft
erſalde. 1846 über 4X50 Meter Freiſtil für
Tur=
eſp’se bisherige Beſtzeit zu unterbieten mit
00h1m. (bisher 2.21,4 Min.).
von der Turnerinnenſtaffel der Turngemeinde
ange=
nehſſe Beſtleiſtungsverſuch mußte wegen Erkrankung einer
uühriet ausfallen. Bei dem eingelegten Schauſpringen waren
nuſſ mer Beſten der D.T. zur Stelle, u. a. der D.T.=Meiſter
StGhſimankfurt, Brunn=Aſchaffenburg, Jüngling=Darmſtadt
ifth- Den Abſchluß des Schwimmens bildete ein
Waſſerball=
pilſlwiſchen Tv. Bad=Kreuznach und der Tgde. Darmſtadt.
Ann folgreichſten ſchnitten ab die Tgde. 1846 Darmſtadt und
Tv)fgenbach. — Nachſtehend einige Ergebniſſe:
pringen (16—18 Jahre): 1. Andreas Brunn, Tv. 1860
Tſchf aiburg, 57,65 Punkte. 400 Meter Bruſt Turner: 1. Hugo
Bachtann, Mtv. Gießen, 7.08,3 Min., 2. Wilhelm Hagedorn,
Tgeh.ffenbach, 7.08,4 Min. Springen (14—16 J.): 1. Erich
Fichrm, Tv. Wetzlar, 45,75 Punkte, 2. Walter Luley, Tgde.
84/hLarmſtadt, 39,20 P., 3. Hermann Hedtler, Tgde. 1846
Daſttrdt, 36,50 P., 4. Georg Stübner, Tv. Bad=Nauheim,
„/T., 5. Georg Eidemüller, Tgde. 1846 Darmſtadt, 34,45 P.
Speryan Turnerinnen (14—16 J.): 1. Marianne Pracher, Tv.
8GRlldchaffenburg, 36,20 P. 200 Meter Bruſt Turnerinnen:
4Sff-Riedner, Tgſ. Offenbach, 3,48 Min., 2. Elsbeth Aßmus,
Tgſ.d 846 Darmſtadt, 3.56,1 Min. 50 Meter Bruſt Turner
14/½b. J.): 1. Erich Partenheimer, Tv. Bad=Kreuznach, 0.41,1
Sei..! Karl Müller, Tgſ. 1875 Darmſtadt, 0.41,3 Sek., 5. Franz
Der Rol=Weiß=Boxabend.
2nVickerlzer, Tgſ. 1875 Darmſtadt, 0.45,7 Sek. 100 Meter Bruſt
MLuder (16—18 J.): 1. Fritz Reichardt, Tv. Offenbach, 1.31,2
Mi1 F. Theo Eidemüller, Tgde. 1846 Darmſtadt, 1.35,6 Min.
30Hkner Rücken Turnerinnen (14—16 J.): 1. Minna Kaiſer,
Soßl fienbach, 0.48,8 Sek., 2. Berta Langjahr, Tgſ. 1875
Darm=
tafd050,4 Sek. 100 Meter Rücken Turnerinnen (16—18 J.):
üAne Fleiſchmann, Tgde. 1846 Darmſtadt, 1.41 Min. 200
Nokt Süh Turner (16—18 J.): 1. Friedr. Jakob, Tgde. 1846
„Daclrtirdt, 2.53,9 Min. (Sonderwertung), 2. Willi Treuſch,
Tgfſié5 Darmſtadt, 3.00 Min. 4X100 Meter Bruſt Turner:
1.04 Offenbach 6.18,3 Min., 2. Tgde. 1846 Darmſtadt 6.34,8
MM100 Meter Bruſt Turnerinnen (14—16 J.): 1. Mali
Mül=
er/v. Offenbach, 0.47,6 Sek., 2. Lotte Brücher, Tv. Arheilgen,
1.4496 ek. 100 Meter Bruſt Turnerinnen (16—18 J.): 1.
Gre=
ekAblf, Tv. Offenbach, 1.42 Min. (Sonderwertung), 2. Minna
Mext. Tgde. 1846 Darmſtadt, 1.42,6 Min. Streckentauchen
„Zunltr (16—18 J.): 1. Fritz Kühner, Tv. Bad=Kreuznach, 50
Mekt m 0.54,7 Sek., 3. Heinrich Schneider, Tgde. 1846
Darm=
tazbi2! Meter in 0.20,2 Sek. 200 Meter Hüh Turner: 1. Karl
hſh Tgde. 1846 Darmſtadt, 2.51 Min., 2. Fritz Weiß, Tgſ.
87Darmſtadt, 2.54,7 Min. 4X100 Meter Bruſt
Turnerinen=
ugſe: 1. Tv. Offenbach 7.36,5 Min., 2. Tade. 1846 Darmſtadt
46/9Kin., 3. Tv. Arheilgen 9.00 Min. 4X100 Meter Lagen
ürff imerjugend: 1. Tgde. 1846 Darmſtadt 5.59,5 Min., 2. Tv.
Offheurh 6.09,2 Min. 50 Meter Seite Turnerinnen (14—16 J.):
-TTeckener, Tvgg. Kirn, 0.50,2 Sek., 3. Aenne Hohenhaus,
gE01846 Darmſtadt, 0,57 Sek. Tellertauchen Turner (16—18
Faſh: 1. Robert Meffert, Gymn.=Turn=Ruderv. Neuwied,
DEer 0,15 Sek. 200 Meter Hüh Turnerinnen: Annemarie
„Weiſiy, Tgde. 1846 Darmſtadt, 3.13,8 Min., 2. Guſtel
Brei=
umſ Zw. Offenbach, 3.23,7 Min. 4X100 Meter Lagen
Tur=
teraſſtennigd.: 1. Tv. Offenbach 6.59 Min., 2. Tgde. 1846
Darm=
tadhlf /e0,5 Min. 50 Meter Rücken Turner (14—16 J.): 1. Gg.
Hetptr, Tgde. 1846 Darmſtadt, 0.42,3 Sek., 2. Willi Spelberg,
To)) fienbach 0.44,4 Sek. 100 Meter Rücken Turner (16—18
Jalch: 1. Otto Langjahr, Tgſ. 1875 Darmſtadt, 1.22 Min.
Sektenwertung), 2. Paul Weber, Tgſ. 1875 Darmſtadt, 1.33,6
Miln 50 Meter Hüh Turnerinnen (14—16 J.): 1. Frieda
Zinn=
anzn2w. Offenbach, 0.45,8 Sek. 100 Meter Hüh Turnerinnen
16/,75.): 1. Anna Klöß, Tgde. 1846 Darmſtadt, 1.50 Min.
50, UItar Seite Turner (14—16 J.): 1. Wilhelm Jakobi, Tgſ.
Kolüt: 0.41,4 Sek., 2. Georg Jakob, Tgde. 1846 Darmſtadt,
9.41hG ek. 100 Meter Seite Turner (16—18 J.): 1. Bruno
Safmile, T.= u. Sp.Vgg. Mainz, 1,25 Min. (Sonderwertung),
AF½z BRoß, Tv. Arheilgen, 1.29,4 Min., 2. Hermann Pfeiffer,
Tb/). rheilgen, 1.32,8 Min. 50 Meter Hüh Turner (14—16 J.):
„Rert Gerhard, Tgde. 1846 Darmſtadt, 0.34,1 Sek., 2. Willi
Trakh, Tgſ. 1875 Darmadt, 0.34,9 Sek., 3. Paul Schuſter, Tgſ.
187152rmſtadt, 0.35,1 Sek. 100 Meter Hüh Turner (16—13
Jalſt: 1. Friedrich Jakob, Tgde. 1846 Darmſtadt, 1.11,5 Min.
Sukimvertung), 1. Friedrich Lang, Tv. Offenbach, 1.18,5 M.,
Aſiz Roß, Tv. Arheilgen, 1.23 Min., 5. Franz Körner, Tgd.
Befſſtanen, 1.25,5 Min. Schwellſtaffel für Turnerjugend (50
Meſſt v00 Meter, 150 Meter, 100, 50): 1. Tgde. 1846 Darmſtadt
.02FMfin., 2. Tgſ. 1875 Darmſtadt 6.05,9 Min., 3. Tv.
Offen=
jacht 75 Min. Beſtleiſtungsverſuch über 4X50 Meter
Hüh=
taftze Turngemeinde 1846 Darmſtadt in 2.06 Min. (bisher
125M in.).
Hellas=Schwimmſeft in Magdeburg.
Schwarz=Göppingen erreicht Weltrekord.
einer glanzvollen ſchwimmſportlichen Veranſtaltung
ge=
üitaluß ſtch der erſte Tag des Magdeburger Hellas=
Schwimm=
eſteſe! Dem ausverkauften Hauſe präſentierten ſich in allen
Batuſtgen ſtarke Felder, denn alle Startverpflichtungen wur=
Denmitws erfüllt. Die ſportlichen Leiſtungen ſtanden auf
be=
icht ermerter Stufe. Der Held des Tages war der Göppinger
/Schrz. Der Süddeutſche erreichte im 200 Meter
Bruſtſchwim=
einenden. Weltrekord Erich Rademachers in 2:48 Min. — Die
Ermömiſſe des erſten Tages: 4mal50 Kraul: 1.
Naggburg 96 1:54,4: 2. Hellas Magdeburg 1:54,6. 200 Meter
„Bruſsnkaſſe 1a: 1. Schwarz=Göppingen 2:48: 2. Koppen=
Leip=
gig 13231: 3. Sickenberg (Poſeidon Berlin) 2:52,1. Kraul=
Schwell=
ſtaftRlG, 100, 200, 100, 50 Meter), Klaſſe 1b: 1. Verein für
volllsimlliches Schwimmen München 5:35.1; 2. Magdeburg 96
:413 1.00 Meter Kraul, Klaſſe 1a: 1. Hans Schulze (
Magde=
eurig6 1:02,5; 2. Schweitzer (Magdeburg 96) 1:02,7. 100
Metzn4raul, Klaſſe 1b: 1. Fiſcher=Weſermünde 1:03,3: 2.
Loch=
er=Rlimt 1:03,8. 100 Meter Kraul Jugend, Kl. 1a: 1.
Bött=
zhherihſingdeburg 96) 1:08,8; 2. Glanz (Hellas=Magdeburg)
deW:Och1 100 Meter Kraul Jugend, Kl. 1b: 1. Reulecke (
Poſei=
ont landeburg) 1:05,2. 4mal100 Meter Bruſt, Kl. 1b: 1.
Ber=
inet/ 5B. 78 5:27,8. 50 Meter Kraul alte Herren: 1. Riedel
Hehi Magdeburg) 29,5: 2. Kunze=Berlin 29,7. 4mal100
Me=
er Rull, Kl. a: 1. Eckſtein=Leipzig 5:22,2.
Arletzte Tag des Magdeburger Schwimmfeſtes am
Sonn=
tag 1ag wieder vor überfülltem Hauſe vor ſich. War der erſte
WTagein Einzelkonkurrenzen gewidmet, ſo ſtanden diesmal die
Wanſcha llſpiele im Mittelpunkte des Programms. Um den
drith und vierten Platz der Deutſchen Meiſterſchaft zwiſchen
ſMüünen 99 und Weißenſee 96 vermochten die Berliner bis zur
Parun den Kampf noch offen zu geſtalten, mußten dann aber
die =rlegenheit der Bayern mit 6:4 (2:2) anerkennen. Den
GHöhſühckt brachte das erneute Zuſammentreffen der Finaliſten
hin: N Meiſterſchaft: Hellas Magdeburg und Waſſerfreunde
9Hatunzr. Die Meiſterelf ſiegte mit großer Sicherheit mit 7:1
* Madrennen in Bremen und Krefeld mßten der ſchlechten
Witing wegen abgeſagt werden.
Der Mathildenhöhſaal war gut beſetzt, als mit der für Rot=
Weiß traditionellen Verſpätung die Mannſchaften im Ring
Auf=
ſtellung nahmen. Herr Graßmann=Rot=Weiß begrüßte die Gäſte und
das für Darmſtädter Verhältniſſe recht zahlreich erſchienene
Publi=
kum, das ſicher nicht enttäuſcht nach Hauſe ging, denn es wurde
durchweg guter Sport geboten. Herr W. Weckbach, der Trainer
der Rot=Weißen, ſtellte die einzelnen Paare dem Publikum vor,
odann begannen die Kämpfe. Vorweg zwei Schaukämpfe:
Leichtgew. Becker—Schmalz, beide Rot=Weiß, lieferten ſich ein
zahmes Treffen; Becker war der Beſſere. Weltergew. Hechler—
Reiche, beide Rot=Weiß, gingen mit viel Temperament über die
Runden; in Hechler zeigte ſich ein talentierter Fechter.
Die Hauptkämpfe brachten folgende Ergebniſſe:
Papiergew. Staudt=RW. ſiegt durch Aufgabe von
Spren=
gard=Rüſſelsheim in der erſten Runde. Staudt war ſeinem
Geg=
ner durch 10 Pfd. höheres Gewicht überlegen, was ſich hier
bemerk=
bar machte. Papiergew. Der Sieg geht kampflos an Kuhn=RW.,
da ſein Gegner Horſt=R. nicht antrat. Fliegengew. Sieger Blum=
RW. nach Pkt. Blum zeigte eine vorbildliche Technik, gepaart mit
Angriffsgeiſt, übernimmt von der erſten Runde an die Führung
und lieferte wohl einen der ſchönſten Kämpfe des Abends.
Ban=
tamgew. Eiſenberg=RW. lieferte Hund, dem 3. in der DASV.=
Meiſterſchaft eine in Technik und Tempo fabelhafte erſte Runde,
ließ in der zweiten kaum nach und mußte leider in der dritten
in=
folge einer Ohrenverletzung aufgeben. Bei Steigerung des
Steh=
vermögens dürfte er bald, in die erſte Reihe aufrücken. Federgew.
Sprengard=R. erhält durch eine kraſſe Fehlentſcheidung des
Punkt=
gerichts den Sieg zugeſprochen. Keller vom 1. Aſchaffenburger
Boxclub hatte gegen Sprengard, der keinen beſonders ſchönen
Kampf zeigte, die erſte Runde einwandfrei für ſich, während die
beiden anderen unentſchieden waren; ein Unentſchieden wäre alſo
am Platze geweſen. Leichtgewicht. Sieger Feckler=R. über Bork=
RW. n. Pkt., der trotz eines Gewichtsplus von 10 Pfd. gegen den
ſchnellen Feckler nichts ausrichten konnte. Bork muß beweglicher
werden und genauer ſchlagen lernen. Weltergew. Brepohl=R.
ſiegt nach Pkt. über Geiſt=Polizeiſportverein, der ſich anſcheinend
durch den Titel des Rüſſelsheimers blenden ließ. Beide lieferten
ſich einen ſehr zahmen Kampf und man hatte ſich eigentlich von
dieſem „Treffen mehr verſprochen. Mittelgew. Köhler=RW.
mußte ſich gegen den 15, Pfd. ſchwereren Bärg mit einem
Unent=
ſchieden des Puktgerichts begnügen, trotzdem er die beiden erſten
Runden klar für ſich hatte. Bei allem Können und Angriffsgeiſt
muß Köhler auf beſſere Deckung ſehen. Halbſchwergew. Den Sieg
konnte Luch durch ſeine größere Ringerfahrung über den zum
zweiten Male im Ring ſtehenden Krummeck=RW. an ſich bringen.
Krummeck zeigte ein ſtark verbeſſertes Können, mußte leider in
der dritten Runde wegen unreinen Schlagens disqualifiziert
wer=
den. Hier iſt das Sprichwort am Platze: „Uebung macht den
Meiſter”, Rot=Weiß darf jedenfalls die beſten Hoffnungen in
ſeinen Halbſchweren ſetzen.
Alles in allem: Rot=Weiß ſtellte an ſeinem erſten
Kampf=
abend eine entwicklungsfähige Mannſchaft vor, die ſich gegen die
kampferprobten Rüſſelsheimer hervorragend hielt, ohne ſich von
der manchmal unſchönen Kampfesweiſe der Rüſſelsheimer
beein=
fluſſen zu laſſen.
Ringrichter Kaltwaſſer leitete die Kämpfe zufriedenſtellend.
Herr Sportarzt Dr. Weyell, der als Ringarzt fungierte, und
die Freiw. Sanitätskolonne brauchten nicht in Tätigkeit zu treten.
Durch den Erfolg des Abends angeſpornt, wird Rot=Weiß
vorausſichtlich am 1. November einen zweiten Abend gegen den
1. Aſchaffenburger Boxclub veranſtalten.
Erfolgreiche 98er auswärts.
Bei dem am letzten Freitag in Frankfurt vom dortigen Box=
und Gymn.=Klub Sparta veranſtalteten Groß=Kampfabend
betei=
ligte ſich die Boxabteilung vom Sportverein Darmſtadt 98 in den
beiden Hauptreffen des Abends mit zwei ihrer Kämpfer, nämlich
Schmidt=Federgewicht und Zickler=Leichtgewicht.
Nach=
ſtehend der Verlauf beider Treffen:
Miſchgewicht: Schmidt SV. 98 (114 Pfd.) gegen Kern
Sparta Frankfurt. Deutſcher Meiſter 1929 vom Athletik=
Sportverband (116 Pfd.). Vom Gongſchlag für die erſte Runde
weg greift Kern ſofort energiſch an und der verblüffte Schmidt
kann vorerſt im Tempo noch nicht richtig mit. In der 3.
Kampf=
minute kommt dann der Darmſtädter gehörig auf; er ſtoppt jetzt
den immer noch verbiſſen angreifenden Spartaner mit
vorbildlich=
ſauberen linken und rechten Geraden wirkſam ab. Runde knapp
für Kern. — Die 2. Runde beweiſt vom Gongzeichen ab, wie richtig
der 98er ſekundiert iſt. Er geht die vom Publikum leidenſchaftlich
aufgenommenen harten Schlagwechſel in jeder Phaſe ſo genau mit,
daß Kern allerhand einſtecken muß. Placierte Haken Schmidt’s
ſchlagen Kerns Augen auf. Lediglich weit größere Ringpraxis,
ſowie eine Anzahl nicht ganz einwandfreier Tricks, welche dem
jun=
gen Sportvereinler noch fehlen, verhelfen Kern zum kleinſten
Punktplus für die zweite Runde. — Die Schlußrunde ſieht wieder
hinreißende Schlagſerien von zunehmender Härte, anhaltend bis
zum letzten Gongzeichen. Der Frankfurter findet auch hier Schmidt
durchweg auf der Höhe, denn nun boxt der Darmſtädter ſeinen
Gegner noch aggreſſiver durch feines Abdecken, Kontern und
vari=
ierte Schlagarbeit. — Mit einem Viertelpunkt, dem kleinſten
Vor=
ſprung beim Boxen überhaupt, iſt Kern nach unentſchieden
ver=
laufener Schlußrunde im Vorteil und knappſter Punktſieger. Der
kaum 18jährige Schmidt bot in dieſem Fight eine ganz famoſe
Geſamtleiſtung. — Leichtgewicht: Zickler SV. 98 (123 Pfd.)
gegen Röder Sparta Frankfurt, fünffacher Südweſtdeutſcher
Meiſter und derzeitiger Mainbezirksmeiſter (120 Pfd.).
Ueber=
raſchend greift Zickler gleich zu Beginn 1. Runde mit kräftigen
Haken an. Allerdings richtet der Darmſtädter damit nicht zu viel
aus, denn ſein rechter Haken geht meiſt über den tief abdeckenden,
erfahreneren Bezirksmeiſter hinweg. Außerdem kämpft Röder
hier nicht gerade regelrecht, denn er drückt Zickler wiederholt faſt
unfair und mit Abſicht aus dem Ring, eine Tatſache, die einem
Boxer von der Qualität Röders nicht vorkommen darf. — In der
2. Runde, die zuerſt ganz ausgeglichene Leiſtungen bringt, macht
ſich gegen Schluß dann aber doch die größere Erfahrung Röders
be=
merkbar, und auf einen tiefſitzenden Magentreffer hin muß Zickler
in der 6. Minute des Kampfes aufgeben.
Tags darauf ſtartete der Schwergewichtler der 98er, Leo
Trumpfheller beim Nationalen des Aſchaffenburg=Dammer
Fauſt=Kampfklubs in Aſchaffenburg, wo der Darmſtädter gegen
Limbach Tgmd. Ffm.=Bockenheim den Hauptkampf der
Veranſtal=
tung beſtritt. Der um 20 Pfund ſchwerere Frankfurter war
in=
folge der wieder beſſer gewordenen Schlagarbeit und ebenſolchem
Deckungsvermögen Trumpfhellers ſtets in der Verteidigung. Auf
placirt geſetzte Links= bzw. Rechtshaken Trumpfhellers hin mußte
Limbach zweimal bis acht herunter und nur die kaum glaubliche
Härte des Frankfurters ſchützte ihn vorm Knockout. Glatter
Punkt=
ſieger war Trumpfheller.
Kraftſpork.
Laubenheim (Rheinh.) — Polizei 0:20.
Der erſte Verbandskampf der Liga fand geſtern in
Lauben=
heim gegen den dortigen Athletenklub ſtatt. Die Laubenheimer
Mannſchaft, die kurz vorher in Mainz bei einer Veranſtaltung
einen Pobal gewann, hat den Verbandskampf gegen die Polizei
unerwartet hoch verloren. In kaum 40 Minuten waren die ſieben
Kämpfe beendet. Das erſchienene Publikum verhielt ſich
muſter=
gültig. Es kämpften: Bantamgewicht: Schmitt=L. — Schnauber=
P. 0:2; Federgewicht: Mayer=L. — Gg. Schanz=P. 0:5:
Leicht=
gewicht: Sans=L. — Schrauder=P. 0:8; Weltergewicht: Fatho=L.
Aug. Schanz=P. 0:11; Leichtmittelgewicht: —=L. — Knapp=
P. 0:14: Schwermittelgewicht: Spreitzer=L. — Krauß=P. 0:17;
Schwergewicht: Schon=L. — Lißfeldt=P. 0:20. Der Schiedsrichter,
Herr Maſt=Koſtheim, war gut.
Der lette Frankfurker Rennkag.
Helmut gewinnt den Oktoberpreis.
Der ſeit Samstag mit kurzen Pauſen niedergehende Regen
hatte einen ſchwachen Beſuch des letzten Frankfurter Renntages
zur Folge. Die Rennen nahmen trotz der ſchwachen Beſetzung einen
ſpannenden Verlauf, auch die bei dem tiefen Boden notwendigen
Ueberraſchungen blieben nicht aus. Hohe Quoten wurden jedoch
infolge der ſchwachen Felder nicht erzielt. In den beiden
Haupt=
prüfungen, dem Oktoberpreis für Zweijährige und dem
Wäld=
chensrennen, ſiegte der Trainer Butzke. Helmut gewann den
Oktoberpreis mit viel Glück, da die Opelſche Frivole im Bogen
behindert wurde und dann nur noch zu Halslänge auflaufen
konnte, während die Weinbergſche Makrele ſchon am Start viel
Terrain verlor. Im Wäldchens=Rennen hatte der Dreijährige
Majordomus des Stalles Weinberg vom Start ab geführt, war
aber in der Diſtanz dem Speed=Angriff von Silberſtreif nicht
mehr gewachſen. In das einleitende Rennen, den Präſidenten=
Preis hatten ſich Altenhof und Moeve des Dr. F. Merck geteilt.
Bei ein wenig mehr Unterſtützung hätte Moeve vielleicht allein
gewonnen. Im Abſchieds=Ausgleich gab es eine große
Ueber=
raſchung, da Ebbo alle Form weit überbot und allein vor einem
Rudel dicht beieinander liegender Pferde gewann. Erſt kurz vor
dem Ziel konnte der Opelſche Eiſenhagel den weit enteilten
Moh=
renpeter im Verloſungs=Rennen erreichen, der auch noch Nonne
paſſieren laſſen mußte.
Die beiden ſehr ſchönen Jagdrennen wurden durch
ausgezeich=
nete Ritte entſchieden. Im Feiſt Cabinet=Jagdrennen hatte Herr
v. Moßner Kabilia im rechten Augenblick an der bekannten Ecke
vorgewoxfen und dann ſicher gegen Johannisfeuer und Original
gewonnen. Das 4500 Meter lange Königſtein=Jagdrennen wurde
in ſchärfſter Fahrt gelaufen. Die beiden Pferde des=Stalles Schmitt
führten abwechſelnd vor Porto Flip, der der zu ſchlagende Gegner
war. Im letzten Bogen empfahl ſich Montagne Ruſſe, doch kam
Porto Flip nochmals ſtark auf und gefährdete einen Augenblick die
Siegerin, die ſcharf nach Hauſe geritten werden mußte.
Präſidenten=Preis: Ausgleich II, 3000 Mark, 2100 Meter:
1. tot Mercks Moeve (Lommatzſch), 2. tot Halmas Altenhof, 3.
Peter Sonnenſchein. Toto: 15 und 11. Platz: 13, 11. Tot—½4
Ferner: Fernpaß.
Feiſt Cabinet=Jagdrennen: Ausgleich III, 2500 Mark, 3200
Meter: 1. Moßners Kabalia (Moßner), 2. Johannisfeuer, 3.
Ori=
ginal. Toto: 30. Platz: 13, 15, 28. 3—10 Lg. Ferner:
Feuer=
mal, Hexenprinz, Avalun, Neidlos, Enthuſiaſt.
Oktober=Preis für Zweijährige: 6000 Mark, 1400 Meter:
1. Hagos Helmut (Printen), 2. Frivole, 3. Fino. Toto: 38. Platz:
17. 14. H.—½ Lg. Ferner: Makrele, Briſſago.
Abſchieds=Ausgleich: Ausgleich III. 2300 Mark, 1400 Meter:
1. Halmas Ebbe (Narr), 2. Kaſchka, 3. tot Mauerbrecher, 4. tot
Dido. Toto: 21. Platz: 15, 40, 9, 10. 1½—K. Ferner:
Sturm=
bock, Pedrillo, Florita, Sauſewind, Hunding.
Wäldchens=Rennen: 6000 Mark, 3000 Meter: 1. Butzkes
Sil=
berſtreif (Printen), 2. Majordomus, 3. Gutenberg. Toto: 28.
1½—5 Lg.
Königſtein=Jagdrennen: 3000 Mark, 4500 Meter: 1. Schmitts
Montagne Ruſſe (Günther), 2. Porto Flip, 3. Turned up. Toto: 23.
Platz: 12, 11. 3—4 Lg. Ferner: Heilige Johanna.
Verloſungs=Rennen: 3500 Mark, 1800 Meter: 1. v. Opels
Eiſenhagel (K. Narr), 2. Mohrenpeter, 3. Nonne. Toto: 14.
Platz: 11, 14. 1½—K. Ferner Südwind, Brombeere.
Rennen zu Hamburg=Horn.
Hanſeaten=Preis: 7000 Mark, 3000 Meter: 1. Negeleins
Scapos (Huguenin), 2. Curator, 3. Smaragd. Toto: 76. Platz:
21, 21, 26. 1—4 Lg. Ferner: Pale, Heroine, Tatius, Grasgräfin.
Alſter=Preis: Ehrenpreis und 4000 Mark, 2100 Meter: 1.
Oppenheimers, Liberator (Zehmiſch), 2. Paſtete, 3. Grauwacke.
Toto: 30. Platz: 18, 24. K.—3. Ferner: „Meiſterpolier,
Bota=
fogo.
Nurmi ſiegt in Stockholm. Bei dem Internationalen
Sport=
feſt der Sportvereinigung im Stockholmer Stadion ſiegte Nurmi
im Lauf über drei engliſche Meilen leicht in der guten Zeit von
14.22,6 Min. über den Norweger Jörgenſen. Die 800 Meter
ge=
wann der Norweger Johannſen in 1.54 Min.; den 3000=Meterlauf
holte ſich der Schwede Magnuſſen in 8.51,8 Min.
Al Brown, der farbige Weltmeiſter im Bantamgewichtsboxen,
verteidigte in Paris ſeinen Titel erfolgreich, er ſchlug den
Fran=
zoſen Huat über 15 Runden nach Punkten.
Der Dresdner Sportklub kam in Kiel zu einem
bemerkens=
werten 3:1 Sieg über den norddeutſchen Meiſter Holſtein.
Ein Städtekampf im Amateurboxen zwiſchen Stuttgart und
Regensburg ſchloß mit einem 13:3 Sieg der Schwaben.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M
Montag, 6. Oktober.
16.00: Stuttgart: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters.
18.00: Oberpoſtinſpektor Schneider: Allgemeines über die Haftpflicht
der Deutſchen Reichspoſt für Verluſte und Beſchädigungen von
Poſtſendungen.
18.15: Dr. Franz Wallner: Eine Viertelſtunde Deutſch.
18.35: Dr. Gottfried Benn lieſt aus eigenen Werken.
19.05: Engliſcher Sprachunterricht.
19.30: Saalbau Frankfurt a, M.: Montags=Konzert des Frankfurter
Orcheſtervereins.
21.15: E=J=U.S. Ein Hörſpiel nach dem Roman von Lawrence
H. Desberry’s von Klaus Herrmann.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Montag, 6. Oktober.
15.00: Jugendſtunde. Das Problem des Fernſehens.
16.00: Ob.=Stud.=Dir. Dr. A. Leffſon: Unterrichtsprobleme um Kleiſt
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Viergeſang. Dr. Marie Louiſe Hiller, Marie Steen, Selma
Honigberger.
18.00: Kurd Kißhauer: Krankheit und Horoſkop.
18.30: Hochſchulfunk. Prof. Dr. Leiſegang: Moderne Religioſität,
19.00: Engliſch für Anfänger.
19.30: Dr. Roehler: Umſtellung der Fiſcherei auf hochwertige Fiſche.
20.00: Leipzig: Konzert. Leipziger Sinfonie=Orcheſter.
21.30: Orcheſterkonzert. Berliner Funkorcheſter.
Danach: Tanzmuſik. Fred. Bird=Tanz=Orcheſter.
Wetterbericht.
Sehr raſch hat das Islandstief ſeine Ausläufer auf dem Kontinenk
ausgebreitet und dabei den hohen Druck mehr ſüdwärts verdrängt.
Ueber ganz Deutſchland iſt bereits der Witterungsumſchlag eingetreten
und überall ſind während der vergangenen Nacht Niederſchläge
aufge=
treten. Auch die Temperaturumkehr hat ſeit geſtern einen Anſtieg von
6—8 Grad gebracht. Die Wetterlage ſteht vorerſt noch im Zeichen der
Störung, und zwar wird durch die etwas kühlere Weſtluft das
unbe=
ſtändige Wetter anhalten, ferner vorerſt noch Regenſchauer auftreten,
und die Temperaturen werden wieder etwas zurückgehen. Die
Wolken=
decke kommt dabei zum Durchbruch und vorübergehendes Aufklaren ſtellt
ſich ein.
Ausſichten für Montag, den 8. Oktober: Veränderliches, wechſelnd
wol=
kiges Wetter mit Aufklaren, Regenſchauer, etwas kühler, um Weſt
drehende Winde. —
Ausſichten für Dienstag, den 7. Oktober: Noch kein beſtändiges Wetter.
Hauptſchriftleitung. Rudolf Mauve
Veraniwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feutillevon, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann; für
den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: J. V. Karl Böhmann;
für „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten
[ ← ][ ]Seite 8
Monkag, den 6. Oktober 1930
Nummer 276
Heute
4 und 8 Uhr
Vorkrag
mit Vorführung
über das
„Küchenwunder,
(RM. 6.80 — 16.30,
je nach
Beſchaffen=
heit.) Eintritt frei!
Schaaf
Ernſt=Ludwigſtr. 20.
(14649.
Beiladung
nach Aſchaffenburg, Gießen
Fliedberg—Mainz—
Heidelberg regelmäß
Verkehr nach
Frank=
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Heute und folgende Tage!
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Heute und folgende Tage!
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Heute letzter Tag!
Der große 100% ige Sprech- und
Gesangs-Topflm mit denny Juro,
Siegfried Arno, Fritz Schulz,
Jo-
hannes Riemann in
Noch nie hat ein Film solche Begeisterung hervorgerufen.
Uner den BachelP von Par,s
Heute Nacht
Egentaell
Regie: E. W. Emo
Ein pikanter Gesellschaftstonflm.
Die grenzenlose Spannung der Be-
sucher erreicht ihren Höhenpunkt,
als der treue, brave Ehemann das
geheimnisvolle Telegramm:
Lahle für hente Nacht ertl. 6000 M.
bei seiner umschwärmten Frau
ent-
deckt.
Ein Ton-, Sprech- und Gesangsflm von René Clair mit
Pola Illerie und Albert Préſenu.
Jedermann wird jetzt von diesem hochkünstlerischen Film, von dem die ganze Welt
spricht, gehört oder gelesen haben: das ist der Film, der auch den größten Kinogegner
von dem Wert der jüngsten Muse überzeugen muß, wenn er ihn geseben hat.
Die Presse schreibt!
. . . . Der schönste Film, den man seit langem zu sehen und zu hören bekam.
ganz herrlich, eigenartig und wundervoll. „B.-Z. am Mittag” r 16. 8. 30.
.. . . Ein Gipfelpunkt des Tonflms von heute. Der zauberhafteste Dank für unseren
Glauben an die Kunst des tönenden Bildes H. d. Lustig im „Tempo” r. 16. 8.30
.. Alle rasten vor Begeisterung, als der Vorhang über den abblendenden
Dächern von Paris zusammenschlug. Kurt Pinthus im „8 Uhr-Abendblatt” v. 16. 8
4
Im Beiprogramm:
Mieky Maus in 140mmernachtstraum
Ein Film der abenteuerlichsten
Sensationen
Mary Astor und Robert Elliot in
Der Kriminalkavalier
Regie: J. Summings
Ein solcher Film aus der Unterwelt
gehört zu den Spannendsten und
Interessantesten, was an
Kriminal-
flmen geboten werden kann! Er führt
uns durch die Schlupfwinkel d. New-
Torker Verbrecherwelt, zeigt das
auf-
opfernde Arbeiten der Polizei im
Rah-
men der tempobewegten, jagenden
Handlung, bis der Kriminalkavalier
endlich zur Strecke gebracht wird
und den wohlverdienten Lohn seiner
Taten empfängt:
II. Teil: Tom Mix in
Überkall auf den doldexpreß
Ein spannender Wildwestflm.
Beginn: 3½ Uhr.
Beginn 3.30, 5.45, 8.10 Uhr.
Ehren- und Freikarten aufgehoben.
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