Darmstädter Tagblatt 1930


27. September 1930

[  ][ ]

Einzelnmmmer 10 Pfennige

telr
Tädter
*
Tr
Bezugspreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
Bel wöchentlich 7mallgem Erſcheinen vom 1. September

bis 30. Geptember 2.18 Reſchsmark und 22 Pfennig
Abtragegebühr, abgeholt 2.25 Reichsmarl, durch die
Algenturen 2.4 Reichsmark ſrei Haus. Poſfbezugspreie.
im Sept, ohne Beſtellgeld monalich 2.45 Reſchemart.
Veranworilichkeit für Aufnahme von Anzeigen an
beſimmten Tagen wird nicht übernommen. Nichte
erſcheinen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
berechtigt den Bezieher nſcht zur Kürzung des
Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſiellungen durch
Fernruf obne Verbindlichkelt für uns. Poſſcheckkonto
Frantfurt a. M. 4301.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit + verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet.
Nummer 267
Samstag, den 27. September 1930. 193. Jahrgang

A mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtiadt 25 Reichspfg
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Rellamezelle (92 mm
breit 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm brelte Reklamee
zeile 3.00 Reſchsmarl. Alle Preiſe in Reichsmar
(4 Dollar 420 Mark). Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpſtichtung auf Erfällung der Anzeigen=
aufträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konſus oder gerſchtiſcher Beiteſbung fäüt jeder
Rabatt weg. Banſlonto Deniſche Bani und Darm=
ſädter
und Nationalbank.

Der Kanzler veröffenklichk am Samskag abend das Sanierungsprogramm. Das Kabinelk vor ſchwerwiegen=
den
Enkſcheidungen. Bedenken gegen die Sonderbeſteuerung der Beamken. Neue Zwiſchenkredite?

Arbeitsdienſtpflichk2.
* Berlin, 26. September. (Priv.=Tel.)
Die Beratungen des Reichskabinetts haben auch am Freitag
den ganzen Tag angedauert, ohne vollſtändig zum Abſchluß gekom
men zu ſein. Immerhin iſt ein Fortſchritt wenigſtens inſoweit zu
verzeichnen, als am Freitag mittag noch ſehr ernſthaft mit der
Fortſetzung der Dauerſitzung bis in die nächſte Woche hinein ge=
rechnet
wurde, während am Freitag abend dann der Kanzler der
Meinung war, es würde möglich ſein, am Samstag über den
ganzen Komplex einig zu werden. Dann ſoll die Zone des Schwei=
gens
ſofort durchſchnitten werden. Die urſprüngliche Abſicht, die
Geheimkrämerei fortzuſetzen, bis der Kanzler mit den Parteien
verhandelt hatte, iſt aufgegeben worden. Dr. Brüning will
vielmehr gemeinſam mit dem Reichsfinanzminiſter dann
ſofort vor der Preſſe Bericht erſtatten und die Grund=
züge
entwickeln, nach denen ſich das Kabinett die Sanierung der
Reichsfinanzen für den Augenblick wie für die Dauer denkt.
Wir haben bereits darauf hingewieſen, daß die Erhöhung
der Beiträge zur Arbeitsloſenverſicherung und
eine Beſoldungskürzung vom Kabinett nur als Teilſtück
des ganzen Planes betrachtet werden, und daß ihre Beurteilung
wie ihre Wirkung naturgemäß weſentlich dadurch bedingt werden,
inwieweit es dem Kabinett durch ſeine übrigen Maßnahmen ge=
lingt
, ſofort oder wenigſtens in abſehbarer Zeit einen allgemeinen
Preisabbau, verbunden mit einer Laſtenſenkung herbeizuführen.
Steuerumbau, Vereinheitlichung, Finanzausgleich und
Reichsreform ſtehen damit in mittelbarer Verbindung. Den
einzigen Anhaltspunkt für dieſe weitreichenden Pläne des Ka=
binetts
bildet der kurze Brief, mit dem der Kanzler ſein Fern=
bleiben
vom Städtetag begründet. Er ſpricht darin von dem Sa=
nierungsprogramm
, welches das Kabinett aufſtellen will, das als
ſolide Grundlagen für die kommenden Verhandlungen gelten ſoll.
Immerhin wird es richtig ſein, daß bei der Arbeitsloſenverſiche=
rung
und dem geplanten Eingriff in die Beamtenbeſoldung das
Kabinett vor ſchwerwiegenden Entſcheidungen ſteht
wegen der politiſchen und wirtſchaftlichen Folgen. Es ſcheint auch,
als ob die endgültige Entſcheidung über die Form, in der die
Sonderbeſteuerung der Beamten geregelt werden ſoll,
noch nicht gefallen iſt. Der Grundgedanke bleibt die Fortſetzung
der Reichshilfe über den 1. April nächſten Jahres hinaus, ver=
bunden
mit der Erwägung, ob die Reichsmittel eine Gehaltszah=
lung
in der gegenwärtigen Höhe noch geſtatten oder ob evtl. ſchon
die Reichshilfe mit ſofortiger Wirkung erhöht werden muß. So=
weit
wir wiſſen, ſind im Kabinett ſehr ſtarke Bedenken
dagegen geltend gemacht worden, die Bezüge der Beamten noch
weiter einzuſchränken, und auch Herr Dr. Curtius hat von
Genf aus darauf hingewieſen nach unſerer Meinung mit vol=
lem
Recht , wie weſentlich die Verwaltung erſchwert
wird, wenn die Arbeitsfreudigkeit der Beamten durch die dauernde
Beſchränkung ihrer wirtſchaftlichen Exiſtenzgrundlagen getrübt
wird.
Man ſpricht ſeit einigen Tagen in politiſchen Kreiſen auch
wieder von einem neuen Ueberbrückungskredit, der
zum Ausgleich des Etats herangezogen werden ſoll. Auch daran
iſt etwas Wahres. Der Schachtfonds, der eine Abdeckung der kurz=
friſtigen
Schuld in Höhe von 450 Millionen für das laufende
Etatsjahr vorſah, hat an ſich am 1. April ſeine Aufgabe erfüllt.
Es wäre alſo immerhin denkbar, daß die Reichsregierung zu dem
Entſchluß kommt, mit Hilfe neuer Kredite über die ſchlimmſten
Wintermonate hinwegzukommen, dafür aber eine Verlägerung
der Zahlungen an den Schachtfonds bis in das nächſte Etatsjahr
hinein vorzunehmen, ſo daß dieſer Ueberbrückungskredit in weni=
gen
Monaten zurückzuzahlen wäre.
Wir verzeichnen endlich noch, daß in Verbindung mit der
weiteren Erhöhung der Arbeitsloſenverſicherungsbeiträge die
Anfänge einer Arbeitsdienſtpflicht gelegt werden
ſollen, wenigſtens inſoweit, als die unterſtützten Arbeitsloſen unter
Umſtänden verpflichtet ſein ſollen, eine ihnen an anderer Stelle
angebotene Arbeit zu übernehmen. Aber auch darüber iſt das
letzte Wort noch nicht geſprochen.

Zurückhallung der Wirkſchaftsparkei.
Die neugebildete Reichstagsfraktion der Wirtſchaftspartei hat
am Freitag ihre erſte Sitzung abgehalten und im Anſchluß daran
mit dem Reichsausſchuß der Partei beraten. Dabei hat ſich als
Leitmotiv herausgeſtellt, daß die Wirtſchaftspartei ſich
an keiner Regierung, und zwar direkt noch in=
direkt
, beteiligen will, die inirgendeiner Form
unter dem Einfluß der Sozialdemokratie ſteht.
Auch die Haltung der Wirtſchaftspartei dem Kabinett gegen=
über
iſt ziemlich kühl. Sie macht ihre Stellung zur Regierung von
dem Programm abhängig, das zurzeit im Kabinett beraten
wird, behält ſich alſo volle Handlungsfreiheit vor, wobei aus=
ſchlaggebend
ſein ſoll, ob aus dem Geſamtprogramm zu erkennen
iſt, daß mit ſozialiſtiſchen Methoden unbedingt gebrochen werden
ſoll. Man wird indirekt daraus ſchließen dürfen, daß auch die
Wirtſchaftspartei die Aufnahme von Verhandlungen
mit den Nationalſozialiſten für notwendig hält.
Die gleichgeartete Haltung der Wirtſchaftspartei und der Volks=
partei
iſt unverkennbar. Die Linie der außenpolitiſchen
Einſtellung jedoch weicht nicht unerheblich ab. Die
Wirtſchaftspartei hat eine Reihe von Forderungen formuliert, die
ſie dem Kanzler überreichen will. Darin verlangt ſie auch eine
Aenderung der Außenpolitik mit dem Ziele einer Befreiung vom
Youngplan und von den Verſailler Verträgen.

Maſſenflucht deutſcher Arbeiter
aus Rußland.
* Berlin, 26. September. (Priv.=Tel.)
Ruſſiſche Agenten und deutſche Kommuniſten unterſtützen
ſie ſind ſeit Monaten bemücht, deutſche Spezialarbeiter anzu=
werben
. Sie haben vielfach recht erhebliche Erfolge zu verzeich=
nen
gehabt. Nach den Beobachtrngen amtlicher Stellen ſind
große Trasporte deutſcher Arbeiter nach Rußland gegangen.
Da viele der Angeworbenen den Weg über Leningrad gewählt
haben und von hier aus direkt in die verſchiedenen Induſtrie=
bezirke
fuhren, ohne ſich bei der Botſchaft in Mosbau oder den
zuſtändigen Konſulaten zu melden, iſt es leider nicht möglich ge=
weſen
, genaue Erhebungen über den Abſtrom deutſcher Fach=
arbeiter
nach Rußland vorzunehmen. In den letzten Wochen
haben nun viele der deutſchen Arbeiter ihre Arbeitsſtellen ver=
laſſen
und die Ausreiſe angetreten. Der Grund für ihre Rück=
kehr
nach Deutſchland iſt darin zu ſuchen, daß ſie unglaublich
ſchlechte Arbeits= und Wohnverhältniſſe vorgefunden haben, und
daß die ihnen gemachten Verſprechungen nicht eingehalten wur=
den
, wie das noch viel rückſichtsloſer gegenüber den eingeborenen
Arbeitern angewandt wurde. Namentlich deutſche Bergarbeiter
ſind in hellen Haufen aus den Grubenrevierem abgeſtrömt, weil
dort die Arbeits= Unfallverhütungs= und Woh=
nungsverhältniſſe
in einem ſchier unglaub=
lichen
Zuſtand ſind und Reformen bei der Parteibürokratie,
die ihr eigener Richter iſt, nicht durchzuſetzen waren. Jetzt iſt
wieder eine große Anzahl von Bergarbeitern aus dem Ruhr=
gebiet
zurückgekehrt, die zu einem ſtaatlichen Transport gehörten.
Auch ſie erklärten, daß es für deutfche Arbeiter einfach
unmöglich ſei, unter den primitiven ruſſiſchen
Bedingungen zu arbeiten und zu leben. Für die
deutſchen Behörden bringt das Zurückfluten der Arbeiter allerlei
Aufgaben. Da die Ruſſen den Rüchwanderern aus leicht erſicht=
lichen
Gründen alle Schwierigkeiten machen, ſind ſehr viele nicht
in der Lage, die Heimreiſe anzutreten. Man hält ihnem den Lohn
ganz oder teilweiſe ein oder will keine Ausreiſegenehmigung er=
teilen
. Infolgedeſſen müſſen ſich erſt die deutſchen Konſularbe=
hörden
einſchalten, was häufig ſehr ſchwierig iſt, weil man nur
ſehr ſchwer erſahren kann, für welche Induſtrieunternehmngen
ſich die Bittſteller verpflichtet haben und ob die wuſſiſchen Gegen=
forderungen
richtig gehen.
Ein Eiſerner Fonds Skalins.
UNB. London, 26. September.
Der diplomatiſche Korreſpondent der Daily Mail meldet
eine aufſehenerregende Enthüllung über die finanziellen Ope=
rationen
Stalins. Ein umfangreiches Aktenſtück ſei vor kurzem
in einer der größten Banken Berlins im Namen eines führen=
den
ruſſiſchen Bolſchewiſten hinterlegt worden. Dieſes Akten=
ſtück
, das erſt nach dem Tode des Hinterlegers oder bei ſeinem
Verſchwinden aus Rußland geöffnet werden dürfe, enthalte an=
geblich
unwiderlegbare Beweiſe für Stalins doppelte
Rolle, in der kommuniſtiſchen Sache und für die Unter=
ſchlagung
großer Staatsmittel. Vor zuverläſſiger
Seite verlautet, ſo heißt es in der Meldung der Daily Mail
weiter, daß Stalin ſeit mehreren Jahren große Beträge, die
durch den Verkauf von Sowjetwaren und =Juwelen im Aus=
lande
erzielt worden ſeien, einem beſonderen Konto, das als
Eiſerner Fonds bekannt ſei, habe überweiſen laſſen. Dieſes
Konto ſolle unangetaſtet bleiben, ſolange die Bolſchewiſten am
Ruder ſeien, und dürfe nur angerührt werden, um eine er=
folgreiche
Gegenrevolution in Rußland zu
bekämpfen. Das Geld ſei in auswärtigen Banken im Namen
der Vertrauten Stalins hinterlegt worden, von denen die Mehr=
zahl
jetzt die früheren Bolſchewiſten auf den Regierungspoſten
erſetzt habe. Das Vorhandenſein des Fonds ſei allen Bolfche=
wiſten
im Polit=Büro bekannt.
Die ankidentſchen Ausſchreikungen in Prag.
CNB. Berlin, 26. September.
Angeſichts der deutſchfeindlichen Ausſchreitungen in Prag,
die der deutſche Geſandte bereits zum Gegenſtand von Be=
ſprechungen
mit dem tſchechoflowakiſchen Miniſterium gemacht
hat, iſt man in hieſigen politiſchen Kreiſen der Anſicht, daß ein
Fortdauern dieſer antideutſchen Kundgebungen und Ausſchrei=
tungen
zu einer Trübung der deutſch= tſchechoſlowa=
kiſchen
Beziehungen führen müßte. Wenn man auch
davon überzeugt iſt, daß die tſchechoſlowakiſche Regierung die
Ausſchreitungen nicht billigt, ſo hat man doch den Eindruck, daß
die Prager Polizei nicht mit der erforderlichen Entſchie=
denheit
gegen die Demonſtranten vorgegangen iſt. Man ſieht
in dieſem Verhalten der tſchechiſchen Polizei und des deutſch=
feindlichen
Oberbürgermeiſters einen Widerſpruch zu den gerade
von tſchechoſlowakiſcher Seite bei den Genfer Minderheitenver=
handlungen
immer wieder abgegebenen Verſicherungen, daß die
Tſchechoflowakei alle Minderheitenbeſtimmungen einhalte.
Der deutſche Geſandte hat am Freitag vormittag dem
Vertreter des tſchechiſchen Außenminiſters einen Beſuch abge=
ſtattet
und ihm in deutlichen Worten auseinandergeſetzt, welchen
Eindruck die tſchechiſchen Ausſchreitungen in der deutſchen
Oeffentlichkeit gemacht haben. Der Stellvertreter des Außen=
winiſters
hat die Vorgänge lebhaft bedauert
und verſprochen, daß ſich die Vorfälle nicht wie=
derholen
werden. Der deutſche Geſandte wird auf die
von der Prager Polizei ausgeſprochene Abſetzung deutſcher Filme
geſondert zu ſprechen Lommen.

* Bevorſtehende ſudekendeutſche
Aingrappterang.
Von unſerem =Korreſpondenten.
Prag, 25. September.
Es iſt etwa drei Wochen her, daß die auf einer Verſammlung
nordböhmiſcher Bauern gehaltene Rede eines deutſchen landbünd=
leriſchen
Parlamentariers berechtigtes Aufſehen in der ſudeten=
deutſchen
Oeffentlichkeit und darüber hinaus deshalb erregte,
weil dieſer Abgeordnete in aller Form verlangte, es möge end=
lich
der Schlußpunkt geſetzt werden unter eine Entwicklung, die
ſich zum Schaden des deutſchen Volkes in der Tſchechoflowakei
ausgewirkt habe. Präziſer ausgeführt: der Bund der Landwirte,
die bisher ſtärkſte bürgerliche deutſche Partei in der Tſchecho=
ſlowakei
, hat nach den Ausführungen des Parlamentariers und
nach der Meinung des überwiegenden Teiles der deutſchen Be=
völkerung
in der Tſchechoſlowakei trotz des von ihm für gut ge=
haltenen
bedingungsloſen Eintrittes in die Prager Regierung
nicht nur für das geſamtdeutſche Intereſſe nichts erreicht, ſon=
dern
im Gegenteil dem tſchechiſch=nationalen Syſtem eine Stütze
inſofern abgegeben, als die in der Regierungslaube ſitzenden
deutſchen Landbündler mit Rückſicht auf ihre Kooperation mit
den tſchechiſchen Agrariern und den übrigen bürgerlichen Regie=
rungsparteien
auch für Geſetze zu ſtimmen gezwungen waren,
die ſich in vielen Fällen gegen das Sudetendeutſchtum in einer
Weiſe ausgewirkt haben, daß es begreiflich erſcheint, wenn end=
lich
die Forderung erhoben worden iſt, mit dieſer Politik des
nationalen Selbſtmordes Schluß zu machen und der Regierung
die Gefolgſchaft aufzukündigen.
Wohl weckte der Ruf ein ſtarkes Echo, wohl wartete die
Oeffentlichkeit auf eine entſcheidende Aktion der Parteileitung
des Bundes der deutſchen Landwirte . . . aber es geſchah nur
wenig. Ein paar Zeitungsartikel mit Für und Wider . . . und
dann war es wieder ſtill. Aber die deutſche Bauernſchaft in
der Tſchechoſlowakei iſt mit dieſer Stille nicht mehr einverſtanden.
Zu den argen nationalen Nöten haben ſich nicht minder ſchwere
wirtſchaftliche geſellt und die Notwendigkeit raſchen Handelns
ſo deutlich gezeigt, daß die Partei des Bundes der Landwirte
nicht mehr mit einigen beſchwichtigenden Aufſätzen über die Tat=
ſache
hinwegkommt, daß der größte Teil ihrer Anhänger eine
Reviſion des bisher auf Koſten des deutſchen Volkes eingehal=
tenen
aktiviſtiſchen Programmes fordert. Wieder ſind es nord=
böhmiſche
Bauern geweſen, die in dieſen Tagen die Initiative
in dieſer Richtung ergriffen haben, und diesmal iſt die Sprache
ſo eindeutig und eindringlich geweſen, daß ihre Wirkung nicht
ausbleiben wird. Man iſt ſich auf dem flachen Lande draußen
klar geworden, daß die trotz lohalſter Mitarbeit der deutſchen
Agrarier unberückſichtigt gebliebenen nationalpolitiſchen und
kulturellen Forderungen der Deutſchen die an und für ſich aufs
Aeußerſte geſpannte Lage verſchärft haben und daß der deutſche
Aktivismus im tſchechiſchen Staate keine Erleichterung und Ent=
ſpannung
gebracht hat. Nach wie vor werden Rieſenſummen
zur Gründung tſchechiſcher Minderheitsſchulen verausgabt, wie
früher wird die ſogenannte Bodenreform im deutſchen Gebiete
des Staates in einem den deutſchen Intereſſen nachträglichen
Sinn durchgeführt, und auch darin iſt man ſich in Prag treu
geblieben, daß man in den Aemtern (Poſt, Eiſenbahn und
Steuerbehörden) nur tſchechiſche Kräfte anſtellt, die infolge unge=
nügender
Beherrſchung der deutſchen Sprache im deutſchen
Sprachgebiete eine heilloſe Verwirrung herbeiführen und den
Verkehr der deutſchen Bevölkerung mit den amtlichen Stellen
unnützerweiſe ſtark erſchweren.
Was nützen anerkennende Worte über die Bedeutung des
deutſchen Volkes und über die Wichtigkeit ſeiner Mitarbeit im
Staate, ſo führte auf der jüngſten Verſammlung der nord=
böhmiſchen
Bauern ein Parlamentarier aus, wenn immer wie=
der
feſtgeſtellt werden muß, daß das deutſche Element von ſei=
nem
angeſtammten Boden, auf dem durch deutſchen Fleiß und
deutſches Können Aufbauarbeit geleiſtet wurde, immer mehr ver=
drängt
wird? Es zeigt ſich das auch bei der Durchführung der
Verwaltungsreform in den deutſchen Bezirken, in denen ſich die
tſchechiſche Bureaukratie immer breiter macht und zu verhindern
trachtet, daß die gewählten deutſchen Mitglieder der Bezirksver=
tretungen
in mitbeſtimmender Weiſe zur Geltung gelangen. Alle
Maßnahmen im deutſchen Gebiete werden unter dem alleinigen
Geſichtswinkel der Förderung der Tſchechiſierung vorgenommen,
und es wird dadurch der Lebensraum der Deutſchen zuſehends
vermindert.
Daß unter ſolchen Verhältniſſen auch der deutſche Landwirt
zu leiden hat, bedarf eines beſonderen Hinweiſes nicht. Ebenſo=
wenig
muß hervorgehoben werden, daß es dem deutſchen Bauern
nicht gleichgültig ſein kann, wenn die nationale Not in dieſem
Staate immer größer wird. Die tſchechiſchen Agrarier, von denen
die Angehörigen des Bundes der deutſchen Landwirte annahmen,
ſie würden eine verſöhnliche Standespolitik treiben, ſind nicht
weniger tſchechiſchnational eingeſtellt wie die übrigen tſchechi=
ſchen
bürgerlichen und ſozialiſtiſchen Parteien. (Auch die deut=
ſchen
Sozialdemokraten in dieſem Staate huldigen der Auffaſ=
ſung
, daß die tſchechiſchen Genoſſen in ſozialen Fragen gemein=
ſame
Front mit ihnen machen würden, eine Annahme, in der
ſie ſich ſchon ſo häufig getäuſcht ſahen, daß es Wunder nimmt,
wenn Verſuche in dieſer Richtung immer wieder unternommen
werden. Der Tſcheche, gleichgültig ob Bürger oder Sozialiſt,
denkt in erſter Linie national. Alles andere kommt erſt in zwei=
ter
Linie.) Die Mitarbeit des Bundes der deutſchen Landwirte
an den Regierungsgeſchäften hat nach den Feſtſtellungen auf dieſer
Verſammlung auf der tſchechiſchen Seite keine entgegenkommen=
den
Empfindungen ausgelöſt. Aber dieſe Mitarbeit gibt das
Anrecht, Forderungen zu ſtellen, die im Intereſſe des deutſchen
Volkes, des Standes und der ſudetendeutſchen Heimat nicht un=
ausgeſprochen
bleiben dürfen. Auch die Selbſtaufopferung hat
ihre Grenzen, wenn keine nachhaltigen Erfolge zu erzielen ſind.
Die deutſche Not zwingt dazu, daß dem Zuſtand politiſcher Er=
ſtarrung
ſeit dem Eintritt deutſcher Parteien in die Prager
Regierung endlich ein Ziel geſetzt wird, und dieſes Ziel wird
nicht früher erreicht werden, bevor nicht der Bund der Land=
wirte
, dem Drängen der überwiegenden Mehrheit ſeiner An=
hänger
entſprechend, klipp und klar der tſchechiſchen Regierungs=
mehrheit
zu wiſſen gibt, daß er unter den herrſchenden Verhäkt=

[ ][  ][ ]

Seite 2

niffen auf eine weitere aktive Tätigkeit im Schoße des Prager
Kabinetts verzichtet.
Zu dieſer Einſicht hätte, ſo ſollte man meinen, der Bund
der deutſchen Landwirte ſchon längſt gekommen ſein ſollen. Die
deutſchen Chriſtlichſozialen, die Jahr und Tag ebenfalls bemüht
waren, im Wege der lohalen Mitarbeit eine Beſſerung der un=
leidlichen
Zuſtände, in der Tſchechoſlowakei herbeizuführen,
haben dieſen Verſuch ſchon längſt aufgegeben und ſtehen zu=
ſammen
mit den Deutſchnationalen, den Nationalſozialiſten und
der Arbeits= und Wirtſchaftsgemeinſchaft in der Oppoſition. Es
iſt im geſamtdeutſchen Intereſſe zu wünſchen, daß die nunmehr
von den nordböhmiſchen Bauern ausgehende Bewegung die
Leitung der deutſchen Landwirte veranlaſſen wird, den bisherigen
erfolgloſen Kurs zu verlaſſen und darauf Bedacht zu nehmen,
daß der Bund von deutſchen Bauern gebildet worden iſt, daß
infolgedeſſen nicht Prag über die Haltung des Bundes zu ent=
ſcheiden
hat, ſondern die deutſchen Kreiſe und Bezirke, auf denen
die deutſche Landvolkpartei aufgebaut iſt. Viele Jahre ſind nutz=
loſer
Mitarbeit geopfert worden. Es iſt hoch an der Zeit, daß
mit einem Aktivismus aufgeräumt wird, der ſich bisher nicht
anders denn als Schrittmacher der bekannten Prager Tſchechi=
ſterungsmaßnahmen
ansgewirkt hat!

Die öfterreſchiſche Regierungskriſis, die, wie wir bereits
geſtern berichteten, am Donnenstag zum Rücktritt des Habinetts
Schober führte, hängt eng zuſammen mit Meinungsverſchieden=
heiten
, die innerhalb des Kabinetts, über die Beſetzung des
Poſtens eines Präſidenten der öſterreichiſchen Bundesbahn ent=
ſtanden
waren. Nach dem Rücktritt des früheren Präſidenten
Dr. Günther wwar zunächſt ein Proviſorium geſchaffen worden.
Man war ſich darüber einig, daß für den Poſten nur ein beſon=
ders
qualifizierter Fachmann in Frage kommt. Die beſten Aus=
ſüchten
hatte zweifellos der Kandidat des Vizekanzlers und Hee=
resminiſters
Vugoin, Straffella, der ebenſo wie Vaugoin
dem rechten Flügel der Chriſtlich=ſozialen Partei angehört. Zur
Ernenmrng Straffellas dam es aber nicht, da ein Wiener Oppo=
ſitionsblatt
ihm allerhand unſcbere Geſchäfte vorwarf. Der
Prozeß, der hieraus entſtand, wurde geradezu zu einer Sen=
ſarion
. Im Prozeß wurde der Beweis geführt, daß mit dem ſo=
genannten
Dispoſitionsſonds, der öſterreichiſchen Bundesbahn
in einer, gelinde geſagt, mehr als merkwürdigen Weiſe gewirt=
ſchaftet
worden iſt. Daß man Recht damit gehabt hatte, als wan
von dem neu zu ernennenden Präſidenten der öſterreichiſchen
Bahnen beſondere Ooalitäten verlangt, lag ebenſo auf der Hand.
Auf der anderen Seite aber ging man nun auch der Vergangen=
heit
Herrn Straffellas etas nach und ſtellte feſt, daß dieſer in
der Inſlationszeit allerhand Häuſergeſchäfte gemacht hatte, die
dem öſterreichiſchen Gericht jedenfalls ſo zweifelhaft erſchienen,
daß es den angeklagten Redakteur in den entſcheidendem Punktem
freiſprach. Es iſt immerhin verſtändlich, daß der Bundeskanzler
Dr. Schober ſich unter dieſen Umſtänden nicht zur Ernenmng
Straffellas entſchließen konnte. Da aber Vaugoin auf dieſer
Ernennung beſtand und dabei die Unterſtützung ſeiner Partei
ſand, die dreiviertel der Regierungsmehrheit ſtellt, mßte es zur
Regierungskriſis kommen.
Dangoin mit der Regierungsbildung beanfkragk.
EP. Wien, 26. September.
Bundespräſident Miklas hat heute abend den bisherigen
Vizekanzler Vaugoin den Auftrag zur Regierungsbildung
erteilt, und ihn erſucht, die Verhandlungen mit den Partei=
führern
aufzunehmen. Nach den heute abgehaltenen Partei=
beratungen
dürfte von einem Eintreten der Großdeutſchen und
des Landbundes in das neue Kabinett keine Rede mehr ſein.
Vougoin iſt entſchloſſen, wenn er im Parlament eine Nieder=
lage
erleiden ſollte, das Haus ſofort aufzulöſen und Neuwahlen
auszuſchreiben. Der Heimwehr=Bundesführer Fürſt Starhem=
berg
hat alle Heimatſchutzverbände angewieſen, in öffentlichen
Kundgebungen eine verſchärfte Kontrolle aller Unternehmungen
zu verlangen, die vom Staat verwaltet werden oder von ihm
Zuwendungen erhalten und die Regierung aufzufordern, durch
eine Verordnung die Einkünfte der führenden Perſönlichkeiten
dieſer Unternehmungen in ein erträgliches Verhältnis zu den
Bezügen der übrigen Mitarbeiter zu bringen.

Vor den Geſchäftsräumen der Kattowitzer Zeitung rotteten
ſich vorgeſtern abend gegen halb 11 Uhr Aufſtändiſche zuſammen
und ſchlugen die Fenſterſcheiben ein. Die Täter ſind An=
gehörige
der Sanacja=Partei. Die Polizei konnte lediglich die Neu=
gierigen
zurückdrängen und weitere Sicherheitsmaßnahmen treffen.
Miniſterpräſident Jsmet Paſcha überreichte dem Präſidenten
der türkiſchen Republik das Rücktrittsgeſuch des Kabinetts,
das vom Präſidenten angenommen wurde.
Wie aus Bombay berichtet wird, kam es in Panval, etwa fünfzig
Kilometer von Bombay entfernt, zwiſchen 5000 Gandhi=Anhängern und
einer kleinen Polizeiabteilung zu einem blutigen Zuſammenſtoß, wobei
es 17 Tote und 50 Verwundete gab.

Samstag, den 27. September 1930

Zuran, und Wiktiat.
Rom, 26. September.
Der Wechſel in der Leitng des fasciſtiſchen Sekretariats
hat an und für ſich keine beſondere politiſche Bedeutung, trägt
aber einen gewiſſem pikanten Beigeſchmack, weil die beiden Per=
ſönlichkeiten
, Turati, der ſcheidende Mann, und Giuriati, der
neue Sebretär, aus vollſtändig entgegengeſetzten Volksſchichten
ſtammen. Eine heitere Klangwirbung, Turati und Giuriati
(ſprich: Dſchuriati) will es daß für den Nichtitaliener trotz der
Verſchiedenheit der Perſönlichkeit eine Verwechſluug im Namen
leicht möglich iſt.
Trati, einſtmals Sozialiſt der ſchärſſten Ordnung, fand
frühzeitig ſeinem Weg zum Fasciswus. Er iſt eine ausgeſpro=
chen
orgamiſotoriſch veranlagte Natur mit der Haltrng des ge=
bovenen
Befehlshabers, einer der Männer, die zum Volke zu
ſprechen verſtehen und in vielen Beziehungem als Redner dem
Duce ſelbſt baumm nachſtehend. Er hat es verſtanden, in ſeiner
fünfjährigen Tätgkeit die Hieranchie des Fasciswas in ſehr

Turati.
Giovanni Giuriati.

gediegener Art auszubquen und war dadurch eine ftarke Ent=
laftung
für Muſſolini. Trotzdem er watürlich durch die Macht
ſeines Amtes vielen Leutem in Italien innerhalb und außerhalb
der Partei unbequem oder gefährlich war, hat man eigentlich
nie von ihm das gehört, was einer großen Zahl anderer ein=
flußreicher
Leute innerhalb des Parteigetriebes nachgeſſagt wird,
daß er ſein Amt für ſich mißbraucht oder Nepotismus getrieben
hätte. Das will bei den Verhältniſſen in Italien ſchon allerlei
bedeuten.
Gegenüber dem Asketengeſicht Turatis zeigt ſein Nachfolger
Giuriati den Typus des Weltmanns. Giovanni Giurriati ift 1876
in Venedig geboren und ſtammt wus einer ſogenannten guten
Familie. Er ſtdierte Jurisprudenz und wußte das vornehme
Leben zu ſchätzen. Während Turati alſo ſozuſagen von links
zum Fascismus bam, geriet Giuriati von rechts her in den
Bannkreis Maſſolinis. Er darf ſogar für ſich im Anſpruch neh=
men
, daß er faſt gleichzeitig mit Muſſolini eine Art Gemeinſchaft
zur Bekämpfung des Komnismus in Venezien begründete.
Vorher hatte er ſich im Kriege als Reſerveoffizier ganz beſon=
ders
durch Dapferkeit ausgezeichnet, ſo daß er gußer verſchiedenen
Orden ſehr raſch die Majorswürde erlangte. Er gehört zum
Typus der eleganten Draufgänger, und es war kein Wunder,
daß er ſchon frühzeitig den Anſchluß an d’Annanzio und ſeine
konquiſtatoriſche Gefolgſchaft fand. Imfolgedeſſen mahm er natür=
lich
auch an der Eroberung von Fiume teil und wurde dan
von d’Annunzio zu den Konferenzen der Friedensverträge nach
Paris geſchickt, um den von d’Annunzio geſchaffenen Fiume=
Staat dort zu vertreten. Dabei verdiente er ſich ſeine erſten
diplomatiſchen Sporen.
Als nun Muſſolini ummittelbar nach dem Kriege ſeinen
Foscismus begründete, löſte Giuriari ſein eigenes kleines Fascio
auf und trat in die Gefolgſchaft Muſſolinis über. Als Folge=
erſcheinung
gehört er zu dem erſten Dutzend ſasciftiſcher Abge=
ordneter
, das im Jahre 1921 im italieniſchen Parlament erſchien.
Von da an ging ſein Aufſtieg innerhalb des Parteigetriebes raſch
vorwärts, und brachte ihn in der neuen, ausſchließlich fasciſti=
ſchen
Kamer auf den Präſidentenſtuhl und damit zu einem
der höchſten Poſten im italieniſchen Stoatsleben. Denn der
Kammerpräſident gehört nach altem Brauch in Italien zum Mi=
wiſterkollegiarm
und in dem neuen Staatsgebäude zu den Mit=
gliedern
des oberſten fasciſtiſchen Rates. Sein Uebertritt als
Sekretär der Partei in die ausſchließliche Leitung der ſasciſti=
ſchen
Hierarchie gleicht alſo eigentlich mehr dem Wechſel eines
Portefeuilles innerhalb eines Miniſteriwms als einer beſonderen
Beförderung.
Giuriati iſt diplomatiſch zweiſellos geſchickt, aber vielleicht
nicht ſo beſonnen, wie der bei der Behandlung der Maſſen er=
fahrenere
Turati. Jedenfalls iſt Giuriati dafür bebannt, daß
ſein Handgelenk ziemlich locker ſitzt, und er wohl etas mehr
auf äußeres perſönliches Preſtige bedacht iſt als der den Volks=
mengen
näher ftehende Turati. Es wäre alſo denkbar, daß
unter ihm Streitigkeiten imerhalb der Partei nicht ſo btlos
geſchlichtet werden können, wie es der Geſchicklichkeit Turatis
beſchieden war.

Kopenhagen.
Däniſche Kronen ſind viel gefragt, ſagte der Angeſtellte
bes kleinen Bankgeſchäftes in einem Badeort auf Rügen, in
dem ich mir für eine Fahrt nach Kopenhagen das erforderliche
Kleingeld einwechſeln wollte. In der Tat: wie von Warne=
münde
mit der großen Eiſenbahnfähre über Gjedſer, ſo fahren
auch von Pommern her in jedem Sommer zahlreiche Deutſche
über die Oſtſee nach der Hauptſtadt des kleinen Dänemark. Man
kann von Saßnitz aus die große Trajektfähre über Trälleborg
benutzen; aber wer die See nicht ſcheut, fährt noch weniger
umſtändlich mit einem Stettiner Dampfer, der ihn von Rügen
in 89 Stunden in den Kopenhagener Hafen trägt. Riſiko:
Seekrankheit. Sie kann auf der Oſtſee ſehr nachdrücklich auf=
treten
; die Dampfer ſind nicht ſehr groß, der Wellenſchlag zu=
weilen
erheblich. Aber meiſt gehts gnädig vorüber. Und die
Fahrt lohnt! Erſt die grüne Inſel Rügen mit Stubbenkammers
weißen Felſen zur Linken, nachher das weite Meer (jetzt packt
der Weſtwind an!), ſchließlich kommt zur Rechten Schweden in
Sicht, zuletzt die Einfahrt in den Sund es lohnt ſich! Es
lohnt ſchon die Fahrt für ſich. Die Stettiner Reederei, die
regelmäßige Dampferverbindung nach Kopenhagen unterhält,
veranſtaltet Ende Auguſt, wo ſonſt die Paſſagiere knapp werden,
billige Sonderfahrten. Den einen Tag Hinfahrt, abends nach
8 Uhr Ankunft; am anderen Tag früh 11 Uhr Abfahrt. Eine
Nacht in Kopenhagen! Gerade damit man ſagen kann: Ich bin
dort geweſen! Viele nutzen die Gelegenheit und tröſten ſich da=
mit
, daß die Fahrt allein lohnt. Aber wohl dem, der ſich nicht
bloß in eiliger Rundfahrt vormittags zwiſchen 9 und 11 Uhr
durch die Stadt jagen laſſen muß!
Kopenhagen lohnt längeren Beſuch. Was es alles bietet,
darüber ſiehe Bädeker oder Grieben. Eine Schilderung zu geben
fällt mir nicht im Traum ein. Kopenhagen hat ſoviel Muſeen,
Sammlungen, Schlöſſer, Kirchen, daß man ſie gar nicht alle
nennen kann, ohne langweilig zu werden. Ich bin einmal als
junger Menſch dort geweſen. Damals hatte ich Zeit, junge Kraft
und eine gänzlich unverbrauchte Aufnahmefähigkeit. Damals
habe ich kein Schloß und kein Muſeum ausgelaſſen. Damals
habe ich im Thorwaldſen=Muſeum jede Statue genau beſehen.
Damals bin ich ſelbſtverſtändlich den breiten ſchrägen Aufſtieg
zum berühmten Runden Turm hinaufgeſtiegen. Damals hätte
ich am liebſten den hohen Turm der Erlöſerkirche erklettert, zu
dem der Aufgang außen herumführt, mit ſteter Sicht auf die

Stadt und in die Tiefe . . . (Dieſen Aufſtieg habe ich aber doch
nicht fertig gebracht.) Damals fuhr ich in kleinem Ruderboot
hinaus in den weiten Hafen und ließ mich von den Wellen
ſchaukeln. Damals ſcheute ich die Fahrt nach Helſingör nicht, der
Stadt auf der däniſchen Seite an der engſten Stelle des Sundes;
und ich beſichtigte das in das Meer hineingebaute Schloß Kron=
borg
, einſt eine Feſte, deren Geſchütze den Sund beherrſchten;
Kronborg, auf deren Terraſſe Shakeſpeare den Geiſt von Ham=
lets
Vater erſcheinen läßt, und bei deſſen Anblick daher noch
heut jeden Literaturfreund ein ſchuldiges mit Grauſen gemiſch=
tes
Gefühl der Ehrfurcht überkommt. Und ich weiß noch wie
heut, wie meine Seele von allem, was ich ſah, beeindruckt, ja
begeiftert war!
Inzwiſchen gingen Jahrzehnte hin. Man wird ruhiger.
Man wird kritiſcher. Man trifft Auswahl. Zwar, es gibt auch
ältere Menſchen, die alles geſehen haben müſſen. Sie haben
Angſt, daß ſie zu Hauſe überhört werden, und daß, wenn ſie
einmal nein ſagen müſſen, der ſtrenge Zenſor das harte Urteil
fällt: Dann haben Sie das Schönſte nicht geſehen! So ſetzen
ſich denn dieſe Angſtvollen in einen Rundfahrtwagen, laſſen ſich,
von der prallen Sonne geblendet, von allzu korpulenten Nach=
barn
bedrängt, von der Fülle der Eindrücke bald halb ſinnlos
geworden, von einem Anſager Namen zurufen, die ſie miß=
verſtehen
, und können dann verſichern, daß ſie alles geſehen
haben. Es muß auch ſolche Menſchen geben; wovon ſollten ſonſt
die Rundfahrtunternehmer leben? Aber ich tue nicht mit. Ich
ſehe mir die Speiſekarte an und wähle aus. Ich mache einen
langſamen Weg durch die Straßen der Stadt. In Kopenhagen
hat ein ſolcher Weg einen ungemeinen Reiz. Er erſetzt beinahe
das Studium einer Gewerbeausſtellung. Kopenhagener Por=
zellan
in den Schaufenſtern! Däniſche Lederarbeiten! Dabei
betrachtet man Schloß Chriſtiansborg, das den Reichstag auf=
genommen
hat, Schloß Charlottenborg, das Heim der Kunſt=
akademie
, Schloß Amalienborg, in dem der Königliche Hof
wohnt, wenn er nicht die Sommerreſidenz Fredensborg auf=
geſucht
hat. Paßt man es mit der Zeit gut ab, ſo kann man
mittags die Ablöſung der Wache in Amalienborg beobachten;
ein würdevolles militäriſches Schauſpiel; alle Wachtmannſchaf=
ten
in Gala mit Federbuſch; die Ablöſung nach altem, feierlichem
Zeremoniell, erinnert an ähnliche Vorgänge im früheren Deutſch=
land
. . . Und man geht an die berühmte Lange Linie, die
herrliche Hafenpromenade mit dem koſtbaren Blick über die
Waſſer des Sundes. Dazwiſchen tut man einen Blick in die
eine oder die andere Kirche; die Frauenkirche (Dom) mit den

Munninentganang Bearſchands ein
Adräftangsaasſchad.

Genf, 26. September. (Eig. Bericht.)

Die Abrüſtungsausſprache bei den Genfer Abrüſtungsver=
handlungen
verlief am Freitag nachmittag bedeutend ruhiger.
nachdem die engliſche Delegation die ſcharfen Forderungen Hen=
derſons
mit Rückſicht auf die Vermittlerrolle im italieniſch= fran=
zöſiſchen
Flottenkonflikt hatte in den Hintergrund treten laſſen.
Der franzöſiſche Vertreter Herod erklärte, die einzige Mei=
nungsverſchiedenheit
, die beſtehe, erſtrecke ſich auf die Feſtſetzung
des Zeitpunktes für den Zuſammentritt der Weltabrüſtungskon=
ferenz
. Das ſei aber eine Aufgabe des Rates, der den günſtigſten
Zeitpunkt dafür zu beſtimmen habe. Der öſterreichiſche Abgeord=
nete
Pflügel verlangte die Einberufung der Weltabrüſtungs=
konferenz
für 1931.
In ahnlichem Sinne ſprach ſich auch der chineſiſche Vertreter
Lone Liang aus, der betonte, die Vorarbeiten hätten bis jetzt
noch keine ermutigenden Ergebniſſe gebracht. Der italieniſche Ge=
neral
de Marinis beſchränkte ſich auf eine kurze Wiederholung
der italieniſchen Bereitwilligkeitserklärung auf den niedrigſten
Stand wirklich und praktiſch abzurüſten, den die anderen Konti=
nentalmächte
annehmen. Der japaniſche Delegierte Sato er=
klärte
, daß man zwar erwarten müſſe, daß der Abrüſtungsvoraus=
ſchuß
im November ſeine letzte Sitzung abhalte, daß es aber wenig
bedeute. Dieſen Erklärungen gegenüber betonte der
deutſche Vertreter, Graf Bernſtorff,
daß er ſich bei der Abſtimmung über die Ausſchuß=Entſchließung
der Stimme enthalten werde, und zwar in erſter Linie aus
pſychologiſchen Erwägungen heraus. In den Jahren 1927, 1928
und 1929 habe man drei Jahre lang in Entſchließungsentwürfen
immer wieder die Hoffnung und den Wunſch ausgeſprochen,
möglichſt bald zu einem erſten Schritt zu gelangen. Daraufhin
ſei nichts erfolgt. Es gehe nicht an, wenn man aus jeder
Kritik, die hier an den Arbeiten des Ausſchuſſes geübt werde,
eine Majeſtätsbeleidigung mache. Das Ergebnis werde
nur ſein, daß man in der Weltöffentlichkeit die Ab=
rüſtungspolitik
des Völkerbundes umſo ſchärfer kritiſiere.
Wenn man ſchon die Weltabrüſtungs=Konferenz auf November
oder Dezember 1931 einberufen wolle, dann ſolle man das auch in
der Entſchließung feſtlegen. Aber nur von möglichſt bald zu
ſprechen werde kein Menſch in der Welt glauben. Der Abrüſtungs=
ausſchuß
der Vollverſammlung verabſchiedete ſodann den Re=
ſolutions
=Entwurf, deſſen entſcheidende Stelle lautet: Die
Verſammlung ſpricht die Gewißheit aus, daß der Abrüſtungs= Vor=
ausſchuß
im Laufe der Novemberſitzung die Redaktion des Ab=
kommens
=Entwurfes beendet und ſo dem Rat erlaubt, die allge=
meine
Konferenz für die Herabſetzung und Begrenzung der Rüſtun=
gen
in einem möglichſt kurzen Zeitraum einzuberufen, wobei die
Verſammlung den Wunſch ausſpricht, daß dies im Laufe des
Jahres 1931 der Fall ſein möge.
Schwierige Angleichung des Völkerbundspaktes
an den Kelloggpakt.
* Genf, 26. Sept. (Eig. Meldung.)
In den Verhandlungen des Rechtsausſchuſſes der Völker=
bundsverſammlung
über die Angleichung des Völkerbundspakts
an die Kriegsverbotsbeſtimmungen des Kelloggpaktes ſind
grundſätzliche Meinungsverſchiedenheiten hervorgetreten, ſo daß
die allgemein angeſtrebte Aenderung der Beſtimmungen des
Völkerbundes im Sinne des Kelloggpaktes in dieſem Jahre als
nicht mehr erreichbar betrachtet wird. Der Privatſekretär des
engliſchen Außenminiſters Noel Baker, forderte in einer gro=
ßen
Rede die Beſeitigung der Beſtimmungen des
Völkerbundspaktes, die die Möglichkeit des
Krieges offenlaſſen, da ſonſt der Kelloggpakt ſeinen
Sinn und Wert durch die Kriegsmöglichkeiten des Völkerbunds=
paktes
verlieren würde. Der belgiſche und der franzö=
ſiſche
Regierungsvertreter ſuchten dagegen den Nach=
weis
zu erbringen, daß eine Beſeitigung der Kriegsmöglichkeiten!
des Völkerbundspaktes ohne die gleichzeitige Schaffung=
zwingender
Kontroll= und Sanktionsmaßnah=
men
und Einfügung der Beſtimmungen in den bekannten
Artikel 16 von größter Gefahr wäre, da man immer mit der
Möglichkeit rechnen müſſe, daß eine Macht kaltblütig und zuniſch
den Kelloggpakt breche und zum Kriege ſchreite. Der Vertreter
der belgiſchen Regierung beantragte die geſamte Frage einem
neuen Unterausſchuß zu überweiſen und erſt auf der nächſten
Vollverſammlung des Völkerbundes im Jahre 1931 die Aende=
rung
des Völkerbundspaktes zur Verhandlung zu ſtellen.
80 Prozenk Weizenvermahlungszwang im Okkober
und November.
CNB. Berlin, 26. September.
Für Oktober und November iſt mit einer Quote von 80
Prozent für den Vermahlungszwang von Inlandweizen zu rech=
nen
. Die bisherige Quote belief ſich bekanntlich in dieſem
Erntejahr auf 60 Prozent. Der Wortlaut der Verordnung
dürfte in den nächſten Tagen veröffentlicht werden. Ueber eine
angeblich beabſichtigte Erhöhung des Weizenzolls iſt bisher
nichts Poſitives zu ſagen.

EI
eer keint
tuß dur
rbeigefüch
eide Verh
cr hbe die
verneint
md dem b
ncht wiede

11
ten, daß
Kation
Zeſprechun.
nen daß d
as Heer un
1 purden, ſich
ſi von eine
geweſen. 3
weſen, zu b
ent würde,
widen foll
Verfi
ſen en ihn
mn ihn zu
ieren
de
rauen der
icht

wehrn

s
Ne
ihm in
ihn du=
Schweig
vor
Nachwir
widert,
und der

Thorwaldſenſchen Statuen Chriſti und der Apoſtel; der Frede=
rikskirche
mit ihrer Marmorpracht. Man kann auch die öffent=
lichen
Anlagen durchwandern und, wenn man müde wird, die
Straßenbahn oder das iſt am ſchönſten! das Motorboot
benutzen, das durch den ganzen Hafen fährt. Und man ſieht da=
bei
die Menſchen, den Verkehr (der dort durch aufgeſtellte Tafeln
mit dem Befehl: Stop!, die ein Schutzmann bald nach der einen,
bald nach der anderen Seite wendet, reguliert wird. Da auch
in Dänemark rechts ausgewichen wird (anders in Schweden),
braucht der Deutſche nicht umzulernen. Er kann die koſtbare
Dreiviertel=Millionen=Stadt genießen und ſich ihres Glanzes
freuen.
Freilich, auch wenn man auswählt, um Muſeen und Samm=
lungen
kommt man nicht herum. Nicht, weil man dies und das
geſehen haben muß; ſondern weil ſie Dinge bergen, die man
ſehen will. So etwas wie das Thorwaldſen=Muſeum gibts
ſonſt nicht auf der Welt. Eines Mannes Werk füllt ein
Muſeum! Freilich, Thorwaldſens Kunſt ſtehen wir Heutigen
mit Vorbehalt gegenüber; ſeine Geſtalten ſind uns allzu ſchön,
zu glatt, zu wenig wirklich. Da iſt zu viel Poſitur, zu viel Abſicht.
Alles richtig; aber dennoch welch ein Lebenswerk! Welche
Fülle ſchöpferiſcher, zarteſter Feinheit! Wer kann daran vor=
übergehen
. Da iſt die erſt ſeit Jahrzehnten neu geſchaffene
Glyptothek, Altes und Neues in verſchiedenen Abteilungen ver=
einend
. Da iſt das Nationalmuſeum mit ſeiner Prachtſammlung
aus der Kulturgeſchichte Dänemarks (neben anderem). Da iſt
Schloß Roſenborg mit ſeinen hiſtoriſchen Koſtbarkeiten. Aber
nun fange ich doch an, aufzuzählen. Gut, nicht mehr weiter
im Text. Nur zur Entſchuldigung ſei geſagt, daß es ſich bei
dieſer Aufzählung wirklich nur um eine Auswahl handelt.
Ein Weg, wenn möglich, viele Wege durch die Straßen der
Stadt und eine Fahrt in die Umgebung: beides iſt uner=
läßlich
, Dampfer, Motorboote, Straßenbahnen führen an der
Küſte des Meeres entlang, an reizenden Landhäuſern vorbei,
zu dem Vorort Klampenborg, dem ſich der rieſige Naturpark
mit koſtbaren alten Bäumen und einem mächtigen Beſtand an
Wild anſchließt. Wer es kann, fahre weiter nach Helſingör
und von dort, an Kronborg vorbei, nach Schweden hinüber!
Was ſoll ich noch erzählen? Vom Tivoli, dem berühmten,
wirklich, ſehr ſehenswerten Vergnügungspark? Von Kopen=
hagens
Reſtaurants, in denen man nicht billig, aber ſehr gut
ißt? Genug! Schildern kann ich ja doch nicht alles. Kopen=
hagen
iſt mannigfaltig, vielgeſtaltig, Kopenhagen iſt ſchön!
M. Sch=

[ ][  ][ ]

Rummer 267

Samstag, den 27. September 1930

Bernehmung der Talzeugen.
Leipzig, 26. September.
Am Freitag begann die Vernehmung der Offiziere, mit
zuien ſich die Angeklagten in Verbindung geſetzt hatten, um ihre
ſedankengänge zu verbreiten und zu vertiefen. Leutnant Win=
ur
vom Feldartillerie=Regiment 6 in Hannover kennt Ludin
on der Kriegsſchule und von der Artillerieſchule her. Beide
ſben mach den Bekundungen des Zeugen verſchiedentlich über
ſe nationale Bewegung in Deutſchland geſprochen. Bei den Be=
frechungen
unter den Kameraden ſei von einer allgemeinen wehr=
ſindlichen
Stimmung und von Angriffen die Rede geweſen, die
uf das Heer gerichtet würden und gegen die die Regierung dem
veer keinen Schutz gewähre. Ludin habe die Anſicht vertreten,
ſaß durch Fühlungnahme mit den Parteiführern eine Aenderung

enbeigeführt werden müſſe und dabei auch geſagt, daß entſpre=
zeride
Verbindungen in Süddeutſchlland ſchon angeknüpft ſeien.
er habe die Frage, ob ſchon etwas Beſtimmtes ins Auge gefaßt
ri, verneint und erklärt, daß alle Teile aus dem Kapp=Putſch
ud dem Hitler=Putſch gelernt hätten. Die Reichswehr dürfe
iicht wieder in Gegenſätze zu den Vaterländiſchen Verbänden
eraten. Der Zeuge beſtätigte ſeine Ausſage vor dem Unter=
ihungsrichter
, wonach Ludin, darauf hingewieſen habe, es
nüſſe unter allen Umſtänden vermieden wer=
ſen
, daß die Truppe mit der Waffe gegen die
Tationalſozialiſten vorgehe. Hauptgedanke bei den
Zeſprechungen ſei immer geweſen, es dürfe nicht mehr vorkom=
nen
, daß die beiden Hauptträger des vaterländiſchen Gedankens,
das Heer und die vaterländiſchen Parteien, in die Lage gebracht
vürden, ſich gegenſeitig zu bekämpfen. Soweit er ſich beſinne,
ei von einem gewaltſamen Sturz der Regievung nicht die Rede
geweſen. Zweck der Fühlungnahme mit den Parteien ſei ge=
veſen
, zu vermeiden, daß das Heer in die Notwendigkeit ver=
ſetzt
würde, ihnen entgegenzutreten. Ein Putſch habe vermieden
verden ſollen.
Oberſt Beck, der Regimentskommandeur der Angeklagten,
erklärte, ſich zu entſinnen, daß ſich Ludin mit ſeeliſchen Schmer=
jen
an ihn gewandt habe. Er habe ihm empfohlen, ſich ſchriftlich
an ihn zu wenden. Der Zeuge betonte, er habe mit vielen Offi=
zieren
des Regiments über die im Prozeß erörterten Fragen
häufig und gern geſprochen und glaube, dabei das volle Ver=
trauen
der jungen Offiziere gehabt zu haben. Wenn Ludin ihm
nicht geſchrieben habe, ſo ſei das offenbar auf jene unglückliche
Beſchwerdegeſchichte vom 1. Auguſt zurückzuführen, als ſich die
Offiziere wegen der Nichtinnehaltung eines Erlaſſes des Reichs=
wehrminiſteriums
bezüglich des Verhaltens bei politiſchen Kund=
gebungen
beſchwerten. Der Zeuge habe damals den Offizieren,
obwohl ſie in der Sache beſtimmt recht gehabt hätten, vom Vor=
geſetztenſtandpunkt
aus Unrecht geben müſſen. Auf eine Frage
des Vorſitzenden, was der Zeuge geſagt hätte, wenn ihm einer
der jungen Offiziere mitgeteilt haben würde, er ſtehe mit Füh=
rern
der N. S.D.A.P. in Verbindung und benutze dies, um mit
ſo daß!) gewiſſer Unzufriedenheit in der Wehrmacht aufzuräumen, er=
gen
des)) widerte Oberſt Beck: Ich hätte dem jungen Herrn wahrſcheinlich
entſchieden den Kopf gewaſchen. Er dürfe keine Verbindung mit
Parteiführern aufnehmen. Mich hätte das aber keinesfalls ver=
anlaßt
, ſofort mit Strafen gegen ihm vorzugehen.
Oberleutnant Staedke beſchwerte ſich ſodann über die
Art der gegen ihn geführten Vorunterſuchung. Man habe bei
ihm in Landau an der Iſar eine Hausſuchung abgehalten und
ihn durch Kriminalpolizei nach München gebracht. Auch ein
Schweigegebot ſei ihm auferlegt worden. Der ganze Ort habe
von dieſer Angelegenheit geſprochen. Der Zeuge Oberſt Bed
betonte, für die Offiziere ſeines Regiments, ſeien die Unter=
ſeichungen
zum Entſetzen geweſen. Unterſuchungsrichter Broune
babe davon geſprochen, daß es ſich um einen dringenden Ver=
dacht
nationalſozialiſtiſcher Zellenbildung handele. Als der
Zeuge darum bat, von der Verhaftung wegen der unheilvollen
Nachwirlung auf das Offizierskorps abzuſehen, wurde ihm er=
widert
, der Haftbefehl ſei vom Reichswehrminiſter unterzeichnet
und der Reichspräſident habe ſein Einverſtändnis dazu gegeben.
Sodann trat die Mittagspauſe ein. Nach der Mittagspauſe
bekundete Hauptmann Jäger von der Infanterie=Schule in
Münſter, er ſei in Hannover mit Oberleutnant Wendt zuſammen=
gekommen
. Man habe über die Verhältniſſe in der Garniſon
ſelbſt, über Vorgänge der Politik, insbeſondere auch über den
Lſamals im Vordergrunde des Intereſſes ſtehenden Youngplan
geſprochen. Von Zellenbildung ſei bei der Unterhaltung mit
Wendt nie die Rede geweſen. Bei den Geſprächen über eine
etwaige Ablehnung des Youngplans ſei an einen Putſch nicht
gedacht worden. Man hobe ſich am Schluſſe der Unterhaltungen
verabredet, gelegentlich wieder zuſammenzukommen, weil die bei=
den
Truppenteile häufig gemeinſame Uebungen abhielten. Die
Vereidigung des Zeugen wurde gegen den Widerſpruch der Ver=
teidigung
und auf Anregung des Berichterſtatters zunächſt aus=
geſetzt
. Die Verhandlung wurde dann auf Samstag vormittag
vertagt.

3

Großes Haus. Freitag, den 26. September.

Volksoper von Kares. Muſik von Weinberger.
Ernſt Legal hat mir einmal geſagt: Ich glaube nicht, daß
die Oper ſtirbt; aber ſie lebt nur, wenn ſie entopert wird. Das
heißt alſo: ſchafft die gereinigte Oper, beſeitigt die Auswüchſe,
aber gebt der Oper, was der Oper iſt. Das war von je die For=
derung
aller Reformatoren der Oper, wobei die Anſichten über
das, was der Oper iſt, auseinandergehen. Aber die Verſuche, die
nach Einſicht der unfruchtbaren Irrwege, in die die Oper in den
letzten Jahren geraten war, gemacht wurden, um zur alten Oper
zurückzukehren Schwanda und Leben des Oreſt , ſie er=
wieſen
ſich als ebenſolche Irrwege. Denn gerade ſie wagten es
nicht, die Oper zu entopern, ſondern ſie haben ſie noch mehr
veropert. Sie haben ſich ausgerechnet die Auswüchſe zum
Muſter genommen, nicht die Grundelemente. Der Weg iſt ſehr
bequem. Er gibt ſich den Anſchein der erſehnten Reaktion, baut
auf dies Sentimen= des heutigen breiten Publikums und ſchafft
zugkräftige Kaſſenſtücke.
Der Schwanda iſt ein ſzeniſch geſchickt gemachtes Stück, das
gut aufgeführt, ſeine Bühnenwirkung nicht verfehlt. Aber es iſt
wveder Volksſtück, denn dieſe volkstümlich aufgeputzten Perſonen
ſind ſeelenloſe Puppen, noch Volksmuſik, denn dieſe Eklektik er=
weiſt
ſich als virtuos gemachte Nachahmung äußerlicher Art.
Trotz allem bleibt etwas Gutes daran. Es iſt die deutliche Ab=
ſage
an die modernen Opern=Experimente, deren unſer Publi=
kum
ſatt iſt, und der Wille, rückſchauend auf Art und Form
des alten Stils, die Oper zu erneuern. Iſt dies auch nicht ge=
glückt
, ſo iſt doch der Wendepunkt endlich geſonnen. Das
Publikum geht hier inſtinktiv mit. Es iſt zweifellos das Ge=
heimnis
des Erfolges.
In unſerer Aufführung wird der Erfolg verſtärkt durch die
geniale Ausſtattung von Schenck von Trapp, die fabelhafte
Beleuchtungskunſt Adolf Weils, die Koſtümierung durch Mar=
garete
Heß und Viktor Storck der erfindungsreichen Regie
Renato Mordos. Großen Anteil hat unſer virtuos ſpie=
lendes
Orcheſter unter ſchmiſſiger Leitung K. M. Zwiß=
lers
. Nur wird dieſe fein veräſtelte, virtuos inſtrumentierte
Partitur m. E. zu derb angefaßt. Bläſer und Schlagzeug deckten

Sühne für den Weſſel=Mord.
UNB. Berlin, 26. September.
Das Schwurgericht I verurteilte die Angeklagten Ali Hoehler,
Erwin Rückert, Joſef Kandulſki, Frau Salm, Elſe Cohn, Walter
Jonek, Max, Walter und Willy Jambrowſki wegen gemein=
ſchaftlichen
Totſchlages, und zwar Hvehler und Rückert
zu je ſechs Jahren einen Monat Zuchthaus und
fünf Jahren Ehrverluſt, Kandulſki zu fünf Jahren einen Monat
Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt, Frau Salm, Walter
und Willy Jambrowſki zu je einem Jahr ſechs Monaten Ge=
fängnis
, und Willy Jambrowſki zu zwei Jahren Gefängnis und
Walter Jonek und Elſe Cohn zu je einem Jahr Gefängnis. Die
Angeklagten Joſef Kupferſtein, Wilhelm Sanders, Theodor Will
und Drewitzki wurden wegen Begünſtigung zu je vier Monaten
Gefängnis verurteilt, die übrigen Angeklagten, das Ehepaar
Schmidt und ſeine Tochter, ſowie Gudowſki wurden freige=
ſprochen
. Die Haftbefehle gegen Sander und Will wurden auf=
gehoben
. Allen Angeklagten wurde die Unterſuchungshaft an=

Seite 3

gerechnet. Die Angeklagte Elſo Cohn war zu der Urteilsver=
kündung
nicht erſchienen.

Dieſes Urteil iſt geeignet, allgemeines Aufſehen zu erregen.
Man hatte erwartet, daß ſüch das Gericht windeſtens dem Antrag
des Staatsanwaltes anſchließen würde. Statt deſſen iſt das
Urteil erſtaunlich milde ausgefallen, milde ſowohl für die Haupt=
täter
wie für die Wirtin Weſſeis, durch die es überhaupt zu der
Mordtat kam. Die Angeklagten haben Reviſion angemeldet.
Vielleicht kommt es noch einmal zu einer Rüdverweiſung und
zu einer Abänderung dieſes unverſtändlichen Urteils. Was ſich
hier abgeſpielt hat, war doch ein glatter und vorbereiteter
Mord, der mit einer kaum glaublichen Brutalität ausgeführt
wurde, worauf ſich die Täter gemütlich wieder in das Bierlokal
ſetzten, von wo ſie die Wirtin Weſſels gerufen hatte. Ebenſo
ſind die wegen Beihilfe Verurteilten außerordentlich glimpflich
davon gekommen. Trotzdem ſie ſich durch die inſzenierte Flucht
Höhlers nach dem Ausland in der ſchwerſten Weiſe mitſchuldig
gemacht haben, geſteht das Gericht ihnen Bewährungsfriſt zu.

Dresden, 26. September.

Die Hauptverſammlung des Deutſchen Städtetages wurde
heute vom Präſidenten Dr. Mulert eröffnet, der die zahlrei=
chen
Ehrengäſte, Mitglieder der Reichsregierung, der preußiſchen
Regierung, der ſächſiſchen Regierung, Mitglieder der Parlamente
des Reiches und der Länder, Vertreter der Wirtſchaft, des Han=
dels
, der Wiſſenſchaft und befreundeter Verbände begrüßte.
In ſeiner Anſprache 25 Jahre Deutſcher Städtetag führte
Präſident Dr. Mulert ſodann u. a. aus: Aus den 144 Mitglieds=
ſtädten
und ſieben Städtebünden des Gründungsjahres 1905 mit
einer Einwohnerzahl von 16,2 Millionen ſind bis zur Gegen=
wart
279 unmittelbare Mitglieder mit 26,5 Millionen Einwoh=
nern
geworden, zu denen noch 913 mittelbare Mitglieder mit 5,4
Millionen hinzukommen. Der deutſche Städtetag erfaßt demnach
32 Millionen Menſchen. Das Schickſal der Gemeinden
iſt ein allgemein deutſches Problem geworden.
Aufgabe des Deutſchen Städtetages iſt es, darauf hinzuwirken,
daß bei der kommenden Reichsreſorm die jetzigen
Mängel im Reichsaufban, auch ſoweit ſie die Gemeinden
in der unterſten Inſtanz betrefſen, beſeitigt werden, und
daß damit den Gemeinden neben dem Reich und den Ländern
eine ſtaatsrechtliche Stellung eingeräumt wird, die ſie voll zur
Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgaben fähig mocht. Die ſtärkſte
Einſchränkung der Selbſtverwaltung liegt nach wie vor auf dem
Gebiete der Finanzen. Hier zeigt ſich die Schickſals=
verbundenheit
von Reich, Ländern und Gemein=
den
am deutlichſten. Die Gemeinden müſſen wieder die Fähig=
keit
erhalten, Einnahmen und Ausgaben in eigener Verantwort=
lichkeit
in ein richtiges Verhältnis miteinander zu bringen. Es
handelt ſich um ein geſamtdeutſches Problem, ohne deſſen Löſung
jede Reichsfinanzreform Stückwerk bleibt. Die Arbeit, die die
deutſchen Städte in den letzten 25 Jahren vollbracht haben, war
ſo ſchloß der Redner größer und vielſeitiger als in jedem
früheren Zeitabſchnitt. Einſtellung und Ziel der Städtetags=
arbeit
in den erſten 25 Jahren wird auch für die kommenden
Jahrzehnte bleiben: Dienſt für die deutſchen Städte, Dienſt am
deutſchen Volk.
Nach dem Präſidenten Dr. Mulert überbrachte Miniſter=
präſident
Schieck den Gruß der ſächſiſchen Staatsregie=
rung
. Grüße und Wünſche der preußiſchen Staatsregierung
überbrachte, der preußiſche Miniſter des Innern Prof. Dr.
Waentig, der öfters von Kommuniſten unterbrochen wurde.
Nach den Begrüßungsanſprachen ergriff Oberbürgermeiſter Dr.
Luppe=Nürnberg das Wort zu einem Vortrag über das
Thema, Arbeitsloſenverſicherung und Gemeindehaushalt. Dr.
Luppe wies einleitend auf die rapide und unaufhörliche Zu=
nahme
der Wohlfahrtserwerbsloſen in den letz=
ten
Monaten hin, die die Haushaltpläne aller Ge=
meinden
über den Haufen geworfen habe und
bis zur Finanzkataſtrophe auszuwachſen drohe.
Bis Ende des Jahres würden die Mehrausgaben des Wohl=
fahrtsamtes
mindeſtens 250 Millionen RM. betragen. Die für
die Wohlfahrtserwerbsloſen in den Etats vorgeſehenen Be=
träge
ſeien jetzt bereits verausgabt. Die erſte Forderung
ſei, daß den Gemeinden ſofort finanzielle

brutal die Stimmen zu, mit der Folge, daß dieſe ſich zum
Forcieren gezwungen fahen. Hier ſollte alles auf ſinnlichen
Wohllaut und durchſichtige Klarheit geſtellt werden. Auch be=
währte
ſich die Tanzgruppe, die im Reich der Eiskönigin die
wirkungsvolle Einſtudierung des vorigen Jahres wiederholte,
und im Höllenakt einen guten Anſatz fand, eine Choreographie
nach Art der früheren großen Oper vorzuführen, die aber noch
genauer durchgearbeitet werden ſollte. Chöre und Stati=
ſterie
waren muſtergültig.
Die Einzelrollen ſind zu ſchwer geſchrieben, um wirklich
dankbar ſein zu können, mit Ausnahme der Dorota, die
Regina Harre ſchwungvoll zum Siege führte. Der
Schwanda, der Babinſky ſind ſentimentaliſche Figuren, denen
ſchwer Wirkungsvolles abzuringen iſt. Karl Stralendorf,
der nie Verſagende, und Joachim Sattler, der ſeine unan=
genehm
liegende Partie mit ſympathiſcher Friſche anpackte und
trotz Indispoſition und wenig Proben gewandt durchführte,
brachten das Erreichbare erfolgreich heraus. Sehr ſpaßig der
Teufel Heinrich Kuhns, der Höllenfamulus Eugen
Vogts, gut Ernſt Overlack als Magier, Hans Ney als
Scharfrichter, Sylveſter Bunſel als Richter. Als Eis=
königin
führte ſich Grete Berthold in vorteilhafter, aus=
v
. HI.
ſichtsvoller Weiſe ein.

Frankreich und die europäiſche Föderakion.
Einem Aufſatz in dem eben erſchienenen Auguſt/September=
deft
der Europäiſchen Geſpräche (Verlag Dr. Walther Roth=
ild
, Berlin=Grunewald) in dem der Herausgeber Profeſſor A.
Nendelsſohn=Bartholdy ſich grundſätzlich mit dem Briandſchen
Nemorandum auseinanderſetzt, entnehmen wir die folgende
ſarakteriſtiſche Stelle:
Eine ſchlechte Preſſe von Anfang an, und heute erſt recht
lan möchte es beſſer machen, möchte auch im Briand=Plan, wie
den Rapallo= und Locarno=Abmachungen und im Kellogg=Pakt,
ie im Dawes=Plan und im Young=Plan allen Bedenken und
weifeln über ihren Inhalt zum Trotz einfach deswegen etwas
nternational Gutes ſehen, weil eine Bewegung darin iſt, eine
ebensäußerung gegenüber ſtarrem Kroniuriſten=Recht, eine Aus=
rache
ſtatt des Diktats und auf alle Fälle ein gutes Stück offene
litik ſtatt der geheimen diplomatiſchen Mißverſtändniſſe, die es
nſt gab. Das alles ſind jene Pakte und Pläne geweſen, und
eshalb mußte man ſie willkommen heißen, auch wenn ſie ſach=
ch
Nachteiliges mit ſich brachten. Vom Briand=Plan aber kann
nan das beim beſten Willen nicht ſagen. Das iſt nicht die Schuld
zriands und ſeines Miniſterialreferenten Es liegt daran, daß

Hilfe durch Entlaſtung von den Wohlfahrtser=
werbsloſen
zuteil werde. Heute ſtehe ſchon feſt, daß
die Reichsvorſchüſſe für die Arbeitsloſenverſicherung Mitte Okto=
ber
völlig erſchöpft ſein würden. Auch die unvermeidliche Bei=
tragserhöhung
werde weitere Reichshilfe nicht entbehrlich
machen. Die jetzige Dreiteilung (Arbeitsloſen=,
Kriſen= und Wohlfahrtsunterſtützung) müſſe
einer Zweiteilung Platz machen. Grundſätzlich müſſe
der Reichsfinanzausgleich die Gemeinden inſtandſetzen, dieſe
Laſten zu tragen. Man werde daher einen objektiven Maßſtab
für die Zuſchüſſe des Reiches ſuchen müſſen. Die Zerrei=
ßung
von Verſicherung, Arbeitsnachweis und
Fürſorge habe ſich aufs bitterſte gerächt und für
beide Teile finanziell ungünſtig ausgewirkt. In der örtlichen
Inſtanz müßten die Gemeinden und Gemeindeverbände wieder
eingeſchaltet werden, damit der jetzige Intereſſengegenſatz ver=
ſchwinde
. Nur auf dieſem Wege ſei eine Geſundung möglich.
Die KPD.=Fraktion legte dann eine Entſchließung vor, in
der es heißt: Der Deutſche Städtetag proteſtiert mit aller
Schärfe gegen die auf Grund des Artikels 48 der Reichsver=
faſſung
erlaſſene Notverordnung der Brüning=Regierung. Der
Städtetag lehnt die Durchführung der Brüning=Verordnung ab.
Dieſe Entſchließung wurde mit Mehrheit abgelehnt.
Der Deutſche Städtetag hat nach mehr als zweiſtündiger Dis=
kuſſion
über das Referat des Oberbürgermeiſters Dr. Luppe=
Nürnberg eine Entſchließung des Vorſtandes zu dem Referat Dr.
Luppes mit überwiegender Mehrheit zum Beſchluß erhoben. In
dieſer Entſchließung heißt es u. a.:
Die geltenden Beſtimmungen über die Arbeitsloſenverſicherung
und das Arbeitsnachweisweſen ſeien entgegen den dringenden
Vorſtellungen der Städte geſchaffen worden. Bei einer kommen=
den
Neugeſtaltung der Arbeitsloſenverſicherung müſſe die Ein=
heitlichkeit
der Verwaltung in der örtlichen Inſtanz ſo weit als
möglich wiederhergeſtellt werden. Das Ausmaß der Laſten, das
im Verlauf dieſes Jahres erwachſen iſt, ſei für die Gemeinden
völlig untragbar geworden. Die durch die Notverordnung vom
26. 7. 30 den Gemeinden neu erſchloſſenen Einnahmequellen ſeien
im Hinblick auf dieſe Entwicklung umſo mehr völlig unzureichend.
als die Wirtſchaftskriſe ſich in den letzten Wochen erneut außer=
ordentlich
verſtärkt und die ſonſtigen Einnahmen hinter den Voran=
ſchlägen
ſtark zurückbleiben. Die Hauptverſammlung des Deut=
ſchen
Städtetages weiſe deshalb die zuſtändigen Stellen darauf
hin, daß ſofortige und ausreichende Abhilfemaßnahmen unerläß=
lich
ſind, wenn nicht die deutſchen Städte einer auch für das Reich
und für die Geſamtwirtſchaft untragbaren Finanzkataſtrophe ent=
gegengehen
ſollen.
Reichskanzler Dr. Brüning hat an Dr. Mulert ein
Schreiben gerichtet, in dem er mitteilt, daß er zu ſeinem leb=
haften
Bedauern die bereits erteilte Zuſage, der Tagung beizu=
wohnen
, im letzten Augenblick zurückziehen müſſe. Er würde
es ganz beſonders begrüßt haben, gerade an dieſer Sitzung des
Deutſchen Städtetages teilzunehmen, wo über die gleichen Nöte
der deutſchen Staatswirtſchaft bedeutſame Verhandlungen ge=
pflogen
werden, deren Linderung auch der Reichsregierung ob=
liege
, und weil er wiſſe, daß er dort einer Verſammlung von
Männern begegnet wäre, die unabhängig von etwaigen trennen=
den
weltanſchaulichen und parteipolitiſchen Grundanſchauungen
willens ſeien, in gemeinſamer ſachlicher Arbeit der Schwierig=
keiten
Herr zu werden. Der Grund ſeiner Abweſenheit ſei aus=
ſchließlich
ſein Streben, in einem klaren Sanierungsprogramm
der Reichsregierung für die bevorſtehenden politiſchen Verhand=
lungen
eine ſolide Grundlage zu ſchaffen.

der Plan von Frankreich kommt, und daß Frank=
reich
zu einem ſolchen Plan ſachlich nicht fähig iſt.
Das auszuſprechen, iſt keine Beleidigung des franzöſiſchen Stolzes
und keine nationale Ueberheblichkeit: Deutſchland war zwiſchen
1871 und 1914 auch nicht fähig, eine europäiſche Föderation zu
planen und vorzuſchlagen. Es wäre ein guter Tag für die Welt,
wenn Frankreich zu der Einſicht käme, daß es in europäiſchen Fra=
gen
, gerade um ſeiner wirklichen Machtſtellung willen, nicht das
erſte Wort hat. Die wirkliche Machtſtellung der franzöſiſchen Po=
litik
iſt nicht europäiſch, ſondern mittelländiſch=afrikaniſch
Die Auseinanderſetzung mit dem franzöſiſchen Memorandum ſetzt
ſich im Dokumententeil des Heftes fort, das die weſentlichen Ant=
worten
der Mächte in deutſcher Ueberſetzung mitteilt. Weiter=
hin
enthält das ſtattliche Doppelheft einen Nachruf von Max
Warburg auf den Hamburger Staatsmann Senator Strandes und
zwei wichtige Aufſätze zur italieniſchen Vorkriegspolitik von Ge=
heimrat
Claar und dem Anonymus Italicus".

Wie wir dem neueſten Nachrichtenblatt des Vereins Freunde
der Plaſſenburg entnehmen, hat der Verein für ganz beſondere
Verdienſte ein Plaſſenburg=Ehrenzeichen geſchaffen.
Das Ehrenzeichen zeigt in künſtleriſcher Ausführung die Reiter=
figur
des Markgrafen Chriſtian vom Chriſtiansportal der Plaſſen=
burg
. Das Modell wurde von dem bekannten Nürnberger Bild=
hauer
Johannes Seiler angefertigt. Das Ehrenzeichen iſt in Sil=
ber
geprägt und ſtark vergoldet. Es wird an einem kornblumen=
blauen
, 35 Millimeter breiten Seidenband um den Hals getra=
gen
. Außer dieſem Ehrenzeichen, das nur an Ehrenmitglieder
abgegeben werden kann, wurde eine Bronzeplakette geſchaffen,
die ebenfalls an Förderer der Vereinsbeſtrebungen verliehen
wird.
Der Beſuch der Plaſſenburg hat ſich ſeit Einſetzen der Ver=
einstätigkeit
erfreulicherweiſe außerordentlich gehoben. Die in
der Burg eingerichteten Muſeen finden weiteſtgehende Beachtung,
beſonders das Zinnfigurenmuſeum. Der Werbeausſchuß entfaltet
unter dem Vorſitz von Profeſſor Dr. Fritz Limmer=Darmſtadt
eine ſehr intenſive Tätigkeit. Der V.D.A. hat bekanntlich für
ſeine Gruppen eine Jugendherberge bzw. ein Plaſſenburgheim

eingerichtet.
Dank ihrer günſtigen Lage und herrlichen Umgebung ſoll die
Plaſſenburg ein ſtändiges Wanderziel der Jugend des V.D.A.
und Tagungsort für beſondere Zwecke, etwa für Schulungswochen
der Schulgruppenobleute, für Rednerkurſe uſw. ſein. Eine ſolche
Heimſtätte des Deutſchtums iſt bis jetzt nirgends in Deutſchland
vorhanden. Sie bedeutet alſo für die Plaſſenburg eine hervor=
ragende
Auszeichnung, die ihren Namen und Ruhm durch eine
Organiſation wie den V.D.A. in alle Welt tragen wird.

[ ][  ][ ]

0.50
tassen
groß :
0.95
gen m. Untertasse
Porzellan
drand-Tassen
Letngseteltetsele. ideh.
0.95
jard-Bessertteller
Porzellan ..."
.50
ge-Teller
Porzell, Goldrand,Stte
0.95
Schüsseln
Stüok, groß ..
erfeste Milchtöpfe 0.50
1/. Liter .."
1.00
verteste Kochtöpfe
uit Deckel, 20 cm ..
1.00
Hauftormen
feuerfest, groß .=

Hoen Sesctlichan
Fasster-Slebe
mit Stiel
Fehrlekentorm
Weisblech
Obestknchenform
gros
Hittelsen
Seschliffen".
Springform
mit 3 auswechselb
Heiierlagehen
mit Garantie.

Leibwärmer . . 0.50

Bohner, Ia Borst. 2.95 Hohlenkaslen
mit Deckel

Garnllur. Delft
4teilig

1 Römer
auf gränem Unß
6 Kompot
Kompott
jalt
groß .
Goldrand-Bierr
Weingläger
moderne Vorm
Weinrömer
Beeicht 2/.
Tasserllasche
mit Glas

1 Tortenplatte
verniekelter Band
1 Bssenträger
AInmininm, 2teilig
1 Milchträger
AInmininm, 1½½ Lite
1 Salatseiller
AInmminm
Oaanan
AInmininm, 20 cm .
1 Wasserkessel
Alumininm, ea. 2
1 Sand-Selfe-So‟
Anmininm .."

..0.25
050
0.50
Ner 0.50
0.95
050
0.50

Seite 4

Samstag, den 27. September 1930

Nummer 267

Auflöſung des Schleſiſchen Seims.
Verhaffung Korfankys.
TU. Kattowitz, 26. September.
Von amtlicher Seite werden die Auflöſung des Schleſiſchen
Seims und die Verhaftung Korfantys beſtätigt. In den Stra=
ßen
beſprechen große Menſchenmengen lebhaft die Ereigniſſe. All=
gemein
wird die Auflöſung des Seims darauf zurückgeführt, daß
die Oppoſitionsparteien im Haushaltsausſchuß beſchloſſen hat=
ten
, den Dispoſitionsfonds des Wojwoden in Höhe von 75000
Zloty ſowie den Zuſchuß für das polniſche Theater, der bisher
ſchon mehrere hunderttauſend Zloty betrug, zu ſtreichen. Das
Blatt der Regierungspartei, die Polſka Zachodnia hat, bevor

Wekhauft die anliche Defätlaung der Seingunfung Leſtaunt.
wurde, ein Extrablatt herausgegeben, in dem es heißt, daß an=
geblich
die Auflöſung des Seims von der geſamten Bevölkerung
begrüßt werde. Gleichzeitig wurde in dieſem Extrablatt berich=
tet
, daß Korfanty, der größte Schädling und Lump des be=
freiten
Polens, ſich nun endlich in den Händen der Gerechtig=
keit
befinde. Das Amtsgericht Kattowitz hat den Auftrag er=
halten
, die Verhaftung weiterer Abgeordneter
durchzuführen. Der Abgeordnete Temka von der Kor=
fanty
=Partei in Königshütte iſt bereits verhaftet worden. Eben=
ſo
ſind Haftbefehle gegen mehrere ſozialiſtiſche Abgeordnete er=
laſſen
worden. Das Verlagsgebäude der Polonia, des Kor=
fanty
=Blattes, iſt am Vormittag von der Polizei beſetzt worden,
die dort angeblich zurzeit eine Hausſuchung vornimmt.

V

WElBLICH

Fül. 2e7al,
aus beſter Familie,
ſucht Stelle z. Füh=
rung
ein. frauenloſ.
Haushalts in nur
beſſ. Hauſe. Mehr=
jähr
. Erfahrg. Gute
Zeugniſſe vorhand
Angeb. unter A. 57
a. d. Geſchſt. (14191

Jg. beſſ. Frau ſucht
ſof. Beſch. i. Haush.
(a. Kochen) b. n. d.
Spülen. Offerten u.
A. 7. a. d. Geſch. (*

24jähr. Mädch. ſucht
zum 1. od. 15. Okt.
Stell. z. Servieren,
übern. Hausarbeit*
Ang. u. A. 61 Gſchſt.

Jg. Witwe mit 5i.
Jung. ſucht Stellg.
z. Führ. ei. Haush.
b. alleinſt. Dame o.
Herrn. Offerten u.
A. 46 a. d. Geſch.

Fleißiges Mädchen,
20jähr aus guter
Fam, ſucht Stelle a.
Haustochter b. etw.
Taſchengeld. Angeb.
unt. A. 66 Geſchſt.*
Staatl. gepr. Säug=
lingsſchweſter
m. 4
Zeugn ſucht Privat=
ſtelle
bei Neugebor.
(Wochenbettpflege)
oder Kleinkind in
Darmſtadt od. Um=
gebung
. Angeb.
unter A. 72 an die
Geſchäftsſtelle.

Aelt., fleiß, zuverl.
Mädch. m. gt. Zgn.
perf. i. Krankenpfl.
u. Maſſage ſucht ſof.
Stelle in kl. Haush.
b.n. d. Spül. o ganz,
Ang. u. A. 43 Gſch.

Schneiderein ſ. noch
einige Dauerkunden
Näh. Geſchäftsſt. (*

MANMLICH

Chauffeur, gelernt.
Schloſſer u. Mont.,
ſucht Stell. Ang. u.
A. 11 a. d. Geſch.*

Junger fleißiger
Mehger
ſucht Stellung.
Näh. Geſchſt. (14210

Zeichenarbeiten
geſucht.
Angeb. unter A. 55
a. d. Geſchſt.

Zenl.=Heizung.
werden von Fach=
mann
bedient.
Angeb. unter A. 56
a. d. Geſchſt. (*sg

O

MäNMLICH

Madberkau.
Für Generalvertre=
ter
mit Kolonne
bietet ſ. ausgezeich=
nete
Verdienſtmög=
lichkeit
durch Verkf.
meiner
(4201
Heizplakke
für Kohlenherde
und
komb. Bohner=
apparate
.
Ernſt Feldhoff.
Eiſengießerei und
Maſchinenfabrik,
Wülfrath (Rhld.).

Schöner
Nebenverdienſt
Welche Geſchäfte
übernehm. den Ver=
kauf
von Brot und
Brötchen einer gut=
gehenden
bekannten
Feinbäckerei? Off.
u. 3. 90 Geſch. (ds

Erſtklaſſige
Saakgutfirma
ſucht Berkreter
zum Verkauf von
Saatkartoffeln und
Getreide. Solche d.
Beziehung z. Land=
wirtſchaft
haben, w.
bevorzugt. Off. u.
A. 58 Geſch. (14190

Tüchkig. Knecht
für Landwirtſchaft
geſucht.
Griesheim b. Dſt.,
Oberdorf 38
(44203)

BHaldtlt Mn Am ein AdtBotsdehem (Für den Privatverk. eines neuart Maſſage=
Aitte on Mlbſg Hir TaM M IINd angeſchloſſen wird (Preis 25 N, jede Dame

Sowſelbokſchafterwechſel in Berlin.
Chintchuks Nachfolger Kreſtinſkis.
CNB. Berlin, 26. September.
Der ruſſiſche Botſchafter Kreſtinſki hat heute vormittag
dem Reichspräſidenten von Hindenburg ſeinen Ab=
ſchiedsbeſuch
abgeſtattet. In Anſchluß an den Empfang gab
Reichspräſident von Hindenburg zu Ehren des ſcheidenden Bot=
ſchafters
ein Frühſtück. Mach Meldungen aus Moskau iſt zum
Nachfolger des Botſchafters Kreſtinſki der bisherige ſtellvertre=
tende
Volkskommiſſar für Handel Chintchuks von der Sow=
jetregierung
in Ausſicht genommen.
Für den Verkauf unſerer hochwertigen
Gurtförderer
ſuchen wir in allen wichtigen Plätzen
Untervertreter.
Geeignete Herren, möglichſt Ingenieure,
die bereits in Abnehmerkreiſen eingeführt
ſind, wollen unter Stichwort Unterver=
treter
, kurze Bewerbg. mit Lebenslauf
Referenzen richten an
Eiſenwerk Weſerhütte A.=G.
Bad Oeynhauſen. /V. 14207
SeriöserVertreter
arbeitskreud., b. Friseuren best. einger.
F. Markenartik, 8. ges. Okk. unt. W. 8. 481 zu
Ann. Exp. Heinr. Eisler, Frankfurt a. M.
(UV 14206)
Neue Erfindung!
Bibrations=Apparates für Schönheits= u.
Geſundheitspflege, welcher keinen elektr.
Strom braucht, ſondern am Waſſerhahn
kauft!) tüchtige, ſolide (TV. 14205
Vertreter und Reiſedamen
geſucht. Wirkung verblüff leicht. Verk. gut.
Verdienſt. Ang an HudlerckCo MünchengSWT.

Glänzende Exiſtenz
Jahre hindurch geſichert, wer ſchnell den
Alleinvertr. unſ. geſ. geſch. Maſſenartikels
übernimmt. Nieſenabſ. 200% Verdienſt.
Laden u. Branchekenntn. unnötig. Jederm.
iſt Käufer. Proſp, gratis durch ((1. 3t.13535
Ehem. Lab. R. Schneider, Wiesbaden,152.

Kräftiger Junge
der das Sattlerhandwerk ſpez. als Auto=
Sattler erlernen möchte, zum baldigen
Eintritt geſucht. Hermann Reichelt, Auto=
Sattlereil, Darmſtadt. bügelſtr. 75. 140725

UEIBLIcK

Kaftee-Servtre
für 6 Personen

Besteck50 Waschgarnitur
3.00 Paar 109 4tellig

u.00

Wand.9
Leltern
mütle 2.3 6Stnfen 4.30

Hinder-
siuchl

Ludwigstr. 14

14229

Gute Friſeuſe
Rhönring, nächſt
Frankf. Straße, mor=
gens
früh geſucht.
Ang. u. A. 54 Gſch.

Jüng. Papier=
arbeikerin

ſofort geſucht.
Grafenſtraße 15.E*

Lauffrau
nur mit gut. Empf.
3 mal 2 Std. vorm
geſucht. Melden ab
9 Uhr.
(14189
Hochſtätter,
Schulſtr. 15. 2. St.

Suche für meinen
Haushalt, freundl.
junges Mädchen,
dem Gelegenh. ge=
hoten
wird z. grdl.
Erlernung d. Haus=
haltes
. Angeb. unt.
A. 29 a. d. Geſch. *

2:/,mal 34
Zimmer=Haus
mit Garten mit frei=
werdender
, Wohng.
zu kauf. geſucht.
Größere Anzahlung
kann geleiſtet werden.
Angeb. u. 4 69 au
die Geſchäftsſt.

S
einfachen frauenloſ.
Haushaltes v. drei
Perſonen wird.
Fräulein (Frau)
geſucht.
d. gute Behandlung
hohem Lohn vor=
zieht
. Schriftliche
Angebote u. A. 31
a. d. Geſchäftsſt. (*
Sn
Frau vorm. 811
Uhr geſ. Heinrich=
ſtr
. 150, I., vorſtell
Samstag 14-16Uhrs

K

Etag. Bohnhaus
gute Stadtlage.
je 2X3 3.. Entrée.
Küche, Manſ., Kel=
ler
, m. kl. Zahlung
erbteilungsh. günſt.
verkäufl. Nur ernſt=
hafte
Selbſt= Reflek=
tanten
erf. Näheres
u. A. 64 Gſchſt. (*si

Vorort Traiſa
Landhaus
beſt. Zuſt., 5 B.,
Küche, Badezim.,
groß. Garten, ſ.
bevorz., ruhige
Lage am 1.10.30
tauſchlos bezb.
bei 8-8000 Anz.
ſ. preisw. zu ver=
kaufen
durch
Alb. Mittelſtädt,
Eliſabethenſtr. 34,
Fernſpr. 2340.
(14248)

im Nordviertel mit
Einfahrt, Hof und
Garten zu verkauf.
Eine 5=Zim.=Wohn.
m. Bad w. fr. Näh.
Eliſabethenſtr. 67*

eeertet
5
Preisw. Angeb. 3
2 Peripherie.
Darmſtadts ?
(Villenvierteh)3
3
Villa
Ia Zuſtand. 91
3 Räume, Zentr.=3
3 Heiz., Zubehör, 3
inm. ca. 2000am 2
2 Obſtgart., um=
Sſtändeh. f. nur
6 32 000. ſof. 3
6 zu verkf. Anz.
S 10 000, Reſt 2
zu 5 Proz. Näh.
2 dch. Rud. Ebert,
3 Immob. RDM.
* Auerbach=Heſſ. *
(14200)
Jaassttsr

45 Zimmerhaus
in angenehmer, freier Wohnlage mit Bad
und Zubehör, groß, Veranden, Vor= und
Rückgarten, Wohnung beziehbar, ſehr preis=
wert
bei 10000 Anz. zu verk. durch
P. Hellmund, Immobilien
Telephon 538,
Waldſtraße 3

oobeoo

Preisw. Angebot. (Prima Exiſtenz.)
Haus mit Metzgerei

o in Induſtrieſtadt b. Frankfurt a. M.,
S mod, einger., 2 Läden, 15 Wohn=
räume
, dav. 4 Zimmer=Wohnung frei, !
eig. Brunnen, elektr Licht. Waſſer=
S Leitg., familienverhältniſſehalber zu
S verk. und ſofort beziehb Preis Mk.
S 42 000 Anz. Mk. 10 (00 Näheres
odurch Rudol/Ebert, Immob., R.D.M.
S Anerbach (Heſſen).
(14190

Führerarb
eſten Pr
Unerita s
gruppe.
und den
Bedenke
altig ſint
antwortung
erem 2.
Jubi
ekterſchen
Jubiläun g.
durch die
dem Sucbile.
reicht wurd
ich an den
Nolf K3h
die ale länd
ſprechender
d Kein
Zeit geht
gbichtigt.
Dienſtanfänt


betung des
werden für

Bewerbungel
pärtig zwec
* Met
der Kunſthal
Darm

[ ][  ][ ]

Nummer 267

Samstag, den 27. September 1930

Aus der Landeshaapinast.

Darmſtadt, den 27. September.
Der erzieheriſche Wert der V. 9. A.-Schulung.
Der Verein für das Deutſchtum im Ausland weiſt darauf hin,
paß unter den ſechs im Rednerwettbewerb anläßlich der diesjäh=
igen
Verfaſſungsfeier preisgekrönten Schülern vier aus der
Führerarbeit des V. D.A. hervorgegangen ſind. Der Träger des
rſten Preiſes, Primaner Bockhacker aus Elberfeld, der die
Umerikareiſe antritt, iſt ebenfalls Obmann einer V. D.A.= Schul=
gruppe
. Dieſes Ergebnis beweiſt, daß die von radikalen Kreiſen
und den Entſchiedenen Schulreformern erhobenen pädagogiſchen
Bedenken gegen die Schularbeit des V.D.A. in keiner Weiſe ſtich=
haltig
ſind. Die Arbeit in den V. D. A.=Schulgruppen erzieht zu Ver=
antwortungsbewußtſein
gegenüber Volk und Staat und zu
ſicherem Auftreten in der Oeffentlichkeit.
Jubiläum. Der Setzermeiſter Chriſtian Meiſter der E.
Bekkerſchen Buchdruckerei beging am 26. September ſein 25jähr.
Jubiläum als Angeſtellter des Geſchäfts. Das Ereignis wurde
durch die Firma in einer kleinen Feier feſtlich begangen, in der
dem Jubilar die ſilberne Medaille des Buchdrucker=Vereins über=
reicht
wurde. Ferner wurden die gleichen Medaillen nachträg=
lich
an den Maſchinenmeiſter Friedrich Böhme, den Prokuriſten
Adolf Köhler und dem Buchbindermeiſter Friedrich Ernſt,
die alle länger als 25 Jahre in dem Geſchäft tätig ſind, unter ent=
ſprechender
Würdigung ihrer Verdienſte ausgehändigt.
Keine Anfängereinſtellungen bei der Reichsbahn. Zur
Zeit geht durch die Preſſe die Nachricht, daß die Reichsbahn be=
abſichtigt
, eine größere Anzahl techniſcher und nichttechniſcher
Dienſtanfänger einzuſtellen. Es handelt ſich hierbei um die
Wiedergabe einer Anfang März dieſes Jahres verbreiteten und
damals richtigen Nachricht, die infolge der inzwiſchen erfolgten
Deckung des Bedarfs heute überholt iſt. Weitere Dienſtanfänger
werden für dieſes Jahr von der Reichsbahn nicht mehr eingeſtellt.
Bewerbungen bei den Reichsbahndirektionen ſind daher gegen=
wärtig
zwecklos.
Ausſtellung: Darmſtädter Malerei von 17301830* in
der Kunſthalle am Rheintor. Die ſchöne Ausſtellung. Hundert
Jahre Darmſtädter Malerei in der Kunſthalle am Rheintor iſt
am Sonntag noch einmal zu ermäßigten Preiſen zu beſichtigen,
bevor ſie geſchloſſen wird. Wir machen alle diejenigen, die die
Ausſtellung noch nicht beſucht haben, noch einmal auf ihren wert=
vollen
Inhalt aufmerkſam. Es ſind viele Bilder zur Ausſtellung
gelangt, die dem Publikum ſo bald nicht wieder gezeigt werden
können. Wir erinnern nur an die wunderbaren Anſichten von
Alt=Darmſtadt die Meiſter Schnittſpahn, in den dreißiger, vier=
ziger
und fünfziger Jahren für Großherzog Ludwig III. gemalt
hat. Beſonders lohnt ſich auch der Saal, der die Darmſtädter
Romantiker enthält, unter denen ſich unvergleichliche Perlen be=
finden
, wie die Werke des jugendlichen Carl Fohr oder die
Früharbeiten von unſerem hochbedeutenden Landſchaftler Auguſt
Lucas. Die Neugeſtaltung des Kunſtvereins kann ebenfalls als
eine Sehenswürdigkeit bezeichnet werden. Durch die luxuriöſe
Beſpannung des Hauptſaales mit einem goldfarbigen Samt und
durch die feingetönten Farbanſtriche der Nebenſäle zeigen ſich die
ehrwürdigen Moller’ſchen Räume in freundlicher Anmut. Der
reich illuſtrierte Katalog wird jedem Beſucher umſonſt zur
Verfügung geſtellt!
Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt: Am Sonntag
um 11 und 11.30 Uhr vormittags und an allen Wochentagen um
11 und 11.30 Uhr vormittags ſowie um 3 und 3.30 Uhr nachmit=
tags
. Die Madonna von H. Holbein dem Jüngeren kann getrennt
von den Führungen beſichtigt werden. Die Ausſtellung Alt=
Kelſterbacher Porzellan iſt am Sonntag vormittag von 10 bis 1
Uhr Montag und letztmalig am Dienstag vormittags von 10 bis
1 Uhr ſowie nachmittags von 3 bis 6 Uhr geöffnet.
Ruſſiſche Kirche auf der Mathildenhöhe. Beſichtigung täg=
lich
vormittags von 1012.30 Uhr, nachmittags von 36 Uhr.
Heſſiſches Landeskheaker.

Samstag,
27. Sept,

Sonntag,
28. Sept.

Montag,
29. Sept.

Dienstag,
30, Sept.

Mittwoch,
1. Oktober

Mruſe Hue

2022.30 Uhr-= (Außer Miete)
5jähr. Bühnenjubil. Käthe Gothe
Im weißen Röß!
Preiſe 15 Mk.

Anfang 14 Uhr
Heſſen=Turnwettkampf
Preiſe 0.802 Mk.
43 19.3022.30 Uhr
Neu einſtudiert u. neu inſzeniert
Die ſchöne Helena
Preiſe 1 2012 Mk.

19.3022.15 Uhr
Simone Boceanegra
G. Darmſt. Volksbühne
Gr. 14 Preiſe 110 Mk.

19.3022 Uhr
schwanda, der Dudelſachpfeifer
K 1. Bühnenvolksbund

19.3022.30 Uhr
B4. Die ſchöne Helena
Preiſe 1.2012 Mk.

Kleines Haus

22.30 Uhr. Zuſ.=M VI‟
Der Waffenſchmied
Preiſe 1.206 Mk.

2022.15 Uhr. Zuſ.=M. II:
Miſſiſſippi
Preiſe 1.206 Mr.

Keine Vorſtellung.

Keine Vorſtellung.

20 Uhr
Lieder=Abend Peter Schäfer
Preiſe 1, 2, 8 Mk.

Heſſiſches Landestheater. Heute, 20 Uhr, geht im Großen
Haus das Luſtſpiel von Blumenthal und Kadelburg Im wei=
ßen
Röß! in der Inſzenierung von Renato Mordo und
Lothar Schenck v. Trapp in Szene Käthe Gothe feiert in
der Rolle als Rößl=Wirtin ihr 25jähriges Bühnenjubiläum. In
den übrigen Hauptrollen: Baumeiſter, Maletzki, Wigandt Con=
radi
, Nürnberger, Knott, Gallinger, Weſtermann, Pfaudler.
Sonntag, den 28. September, gelangt im Großen Haus neu ein=
ſtudiert
und inſzeniert Die ſchöne Helena von J. Offen=
bach
, in der Bearbeitung von Ludwig Fulda zur Darſtellung.
Regie: Renato Mordo Bühnenbild: Lothar Schenck v. Trapp;
muſikaliſche Leitung: Karl Maria Zwißler. Tanzleitung: Hans
Macke. In den Hauptrollen; Walter, Harre, Sattler, Kuhn,
Pfaudler, Ney, Gallinger, Vogt, Keßler. Im Kleinen=Haus
wird die erfolgreiche Aufführung des neuen Kaiſer’ſchen Werkes
Miſſiſſippi in der Inſzenierung Carl Eberts wiederholt.

Technik im Heim.

Rundgang-Forkſehung.
Nachdem wir uns in der letztbeſchriebenen Abteilung mit den
zahlloſen Küchengeräten, ihrer Anwendung und Geeignetheit ver=
traut
gemacht, kommen wie in der nächſten Abteilung zum Wich=
tigſten
in der Küche:

Bemeſſung der Größe. Wir kommen hierauf bei der Beſprechung
der Heag=Ausſtellung noch zurück.
Die Abteilung Kocher und Herde bringt eine ſehr inter=
eſſante
und ſehr umfangreiche Kollektion, zunächſt von kleineren
Kochern. Wir ſehen hier Spirituskocher neueſter Konſtruktion für
kleinſten Haushalt oder für Ausflüge und dergleichen, wir ſehen
Gaskocher vom ganz billigen und beſcheidenen Einlochkocher bis

Bedn mit volem Meage
nift geaundheitſiche
Schädigngen herva.

Kf
Kocher und Herde.
Wiederum zunächſt eine
theoretiſche Einführung.
Kt
Hrwal
Zahlreiche graphiſche u.
Bildtafeln, teilweiſe ſehr
anziehend farbig durch=
leuchtet
, und zahlreiche
Modelle und Präpara=
tionen
geben eine um=
faſſende
Lehre vom Ko=
chen
. Es wird in chemi=
ſchen
Darſtellungen ge=
zeigt
, welche Verände=
rungen
des Nährwertes
die Speiſen bei den ver=
ſchiedenen
Kocharten er=
fahren
, je nachdem ob in
Waſſer, in Dampf oder
heißer Luft gekocht wird
oder ob in Fett gebraten
wird. Es gibt wohl we=
nig
Hausfrauen, die ſich
mit dieſer Frage inten=
ſiv
beſchäftigen. Wer je=
doch
beachtet, wie die
Beherrſchung der Lehre
vom Kochen ſich auch ma=
teriell
auswirken kann,
wird zugeſtehen müſſen,
daß auch hier die Aus=
ſtellung
außerordentlich
wichtigeFingerzeige gibt.
An mehreren Modellen
wird demonſtriert, wel=
chen
Wert der Deckel des
Kochtopfes hat, d. h. wie
ſeine Anwendung auf
Mehr= oder Minderver=
brauch
von Heizkraft wirkt, wie wichtig es iſt zu wiſſen, ob der
Kochtopf ganz oder halb gefüllt ſein muß, und dergleichen mehr.
Was Kalorien ſind und Wärmeeinheiten, erfährt die Hausfrau
hier, und ſie kann ſich unterrichten über die Vorgänge bei der
Speiſewarmbereitung. Sie erfährt, wie Gemüſe, Kartoffeln,
Fleiſch und dergleichen richtig zubereitet werden müſſen, um bei
möglichſt geringem Koſtenaufwand größte Nährkraft zu garan=
tieren
. Sie erfährt das gleiche beim Backen, und kann auch ſich
darüber belehren laſſen, wie eine gute und zweckmäßige Tageskoſt
am praktiſchſten zuſammengeſtellt wird.
Weiter werden in dieſer Abteilung ſehr wichtige Hinweiſe
gegeben über falſche und richtige Aufſtellung und falſche und
richtige Bedienung der Kochherde, über die Stellung bzw. der
Haltung der Hausfrau bei den verſchiedenen Arbeiten zur Er=
ſparung
des eigenen Kraftaufwandes und damit der Leiſtungs=
fähigkeit
. Was man vom Gaskocher und vom Gasbad= und = Back=
ofen
wiſſen muß, wird ebenſo inſtruktiv gezeigt wie das gleiche
vom elektriſchen Kocher und elektriſchen Herd. Selbſtverſtändlich
werden auch die Kohlenherde älteſter und neueſter Konſtruktion
theoretiſch und praktiſch vorgeführt und ihre Behandlung de=
monſtriert
.
Ein wichtiges Moment für die Küche iſt jede Hausfrau weiß
das die Warmwaſſerbereitung und die Vorrathaltung an war=
mem
Waſſer. Hierzu hat die Technik ſowohl Gas= beſonders aber
elektriſche Warm= und Heißwaſſerſpeicher hergeſtellt, deren richtige
Verwendung ſehr weitgehende Wirtſchaftlichkeit garantiert. Be=
ſonders
ſind es hier wohl die von der Heag propagierten elek=
triſchen
Heißwaſſerſpeicher, die ſehr große Vorteile gewähren, vor=
ausgeſetzt
, wie geſagt, daß die Anwendung planmäßig und nach
genauer Vorſchrift erfolgt. Wichtig hierbei iſt die Errechnung und

Gesundes Baden

Boden beuoe me it
oder ca 2 Sd nach
der Mahlzeit

Warm Baden
oder unter 353C.

Wennenbäder
Uber 40C und unter 257
nicht wesentlich übz mr nach ärztlicher Vererung.

Richtige Badezsit
nicht über
10-15 Minuten

Was die Herbst-undlWinter-Mode
Neues bringt zeigt Ihnen
Das Haus für feine Damenmoden
OarlSchürmann 8Co.
In seinen Auslagen zur Eröffnung
der Salson
Herbst- und Winter-Mäntel
Neue Jackenkleider / Herbst-Complets
Nachmittags- und Abend-Kleider
Pelze Hüte
Neue FormeniNeue Stofte /Elegante Verarbeitung
14238
Niedrige Preise

zum größten Kochtiſch, ſehen die modernſten Kombinationsherde,
Gas und elektriſch, Kohle und elektriſch, ja ſogar dreifache Kom=
bination
, Kohle, Gas, elektriſch. Auf die Spezialausſtellung, be=
ſonders
der Darmſtädter Firmen, in erſter Linie Gebrüder Roe=
der
, kommen wir hier noch zurück. Die Abteilung zeigt weiter
eine große Reihe von Einzelkochern, beſonders von elektriſchen
Apparaten, die in neuerer Zeit außerordentlich große Vielſeitig=
keit
erfahren haben. Es werden gezeigt Wärmeplatten, Eierkocher,
Waſſerkocher, Teekeſſel, Samovar, Kaffeemaſchinen, Brotröſter,
Krapfenpfannen, Waffeleiſen und die beſonders vielſeitig ver=
wendbaren
Tauchſieder. Ein Gang durch die Ausſtellung der Koch=
herde
Kohlen=, Gas= und elektriſche Herde, zeigt die außerordent=
liche
Entwicklung, die die Induſtrie und Technik gerade auf dieſem
Gebiet in den letzten Jahrzehnten gemacht hat. Ueber die tech=
niſchen
Hilfsmittel zur Zubereitung der Speiſen liefert der Ge=
ſchäftsführer
der Ausſtellung, Dipl.=Ing. Biberger, einen in=
tereſſanten
Beitrag zum Katalog, deſſen Lektüre dringend emp=
fohlen
ſei.
Von der Abteilung Kocher und Herde betreten wir in Fort=
ſetzung
des Rundganges die beſonders intereſſante Gruppe
eingerichtete Küchen.
Hier werden zunächſt 6 verſchiedene Küchen in natürlicher Größe
gezeigt. In natürlicher Größe, das ſoll heißen, Küchen ſo einge=
richtet
, daß die Möbel und ihre Aufſtellung der Größe der Küche
am praktiſchſten entſpricht.
Der Zweck der Ausſtellung dieſer ſechs Küchen beſteht einmal
darin, freiſtehende, zweckmäßige und billige Küchenmöbel zu zei=
gen
, und zum anderen, aus der Zuſammenſtellung dieſer Küchen=
möbel
mit den übrigen Gegenſtänden (Spültiſch, Ausguß und
Herd) die verſchiedenen Küchengrößen zu entwickeln.
Die verſchiedenen feſt inſtallierten Gegenſtände in der Küche,
die zumeiſt auch bauſeitig geliefert werden, ſind: Arbeitsplatte
mit darunter liegendem Speiſeſchrank, Spüle mit Abtropfbrett,
Ausguß und Herd. Die Größenbemeſſung für dieſe einzelnen Ge=
genſtände
iſt heute nicht mehr weſentlich verſchieden; dagegen iſt
die Größenbemeſſung für die freiſtehenden Küchenmöbel eine noch
umſtrittene Frage. Nach den gezeigten Löſungen muß heute bei
den Küchenmöbeln zwiſchen drei verſchieden großen Möbelele=
menten
unterſchieden werden: 1. Möbel aus kleinen Elemnten
(Küchen 1 und 2), 2. Möbel aus mittelgroßen Elementen (Küchen
menten unterſchieden werden: 1. Möbel aus kleinen Elementen
(Küchen 5 und 6). (Zu den großen Möbelelementen gehören vor
allen Dingen diejenigen Küchenmöbel, die ſich an die Form der
alten Anrichte anlehnen.)
Es iſt intereſſant beſonders die kleinſte dieſer Küchen zu
ſehen, die auf einem Raum von 1.5 Quadratmeter tatſächlich alles
enthält, was in einer Küche an Möblement und Kochvorrichtun=
gen
erforderlich iſt, ſelbſtverſtändlich in kleinſtem Ausmaß. Es
kommt nur auf die richtige Aufſtellung an. Dieſe Küchen ſind von
der Reichsforſchungsgeſellſchaft für Wirtſchaftlichkeit im Bau= und
Wohnungsweſen Berlin zuſammengeſtellt.
Die kleine Kochkiſte 1 zeigt eine Sonderlöſung inſofern, als
ſie nur für Ledige und Jungverheiratete bzw. alleinſtehende
ältere Ehepaare in Frage kommt.
Die Küchen 2 und 3 zeigen Niſchenküchen, das ſind kleine
Küchen mit Durchgang zum Wohnraum, deren Trennwand zum
Wohnzimmer im oberen Teil aus Glas beſteht. Es iſt dadurch
möglich, beim Kochen, die Kinder in der Stube beobachten zu
können.
Die Küche 4 ſtellt eine Küche mit Flurtür und Durchgang
zum Wohnraum dar, wobei der Durchblick aus der Küche zum
Wohnraum durch die im oberen Teil verglaſte Schiebetür ermög=
licht
wird.

S

Getcrrveue Le,
292 Oer! PUruSSeere.
GSu US- Def eedee LGtrcreeerlo

Das Auge leidet bei schlechter Beleuchtung. Gutes
Licht am Arbeitsplatz macht sich bezahlt. de feiner
die Arbeit ist, desto stärker muß die Beleuchtung
sein. Die Näharbeit der Hausfrau gehört zu den
feinen Arbeiten, bei denen das Auge überanstrengt
wird, wenn die Beleuchtung unzureichend ist.
Die Osram-Verkaufsstellen, das Elektrizitätswerk
und sonstige Elektro-Fachgeschäfte beraten Sie
gern kostenlos in allen Beleuchtungsfragen.

DSRA OTTTR

a

geben

[ ][  ][ ]

Seite 6

Die Küche 5 ſtellt eine offene Kochniſche dar, die von dem
Wohnteil durch einen Sturz (Geruchſchürze) abgetrennt iſt und
durch einen Vorhang geſchloſſen werden kann.
Die Küche 6 iſt eine größere ſelbſtändige Küche mit Flurtür
und eventuell Durchgabe zum Wohnraum. In dieſer Küche kön=
nen
zwei Perſonen gleichzeitig arbeiten.
Außerdem iſt eine techniſch gut durchkonſtruierte Stahlküche
und eine ſehr komfortable, dabei aber höchſt praktiſche und ſchöne
Reformküche der Fa. Friedrich Eiſſenhauer, Karn Nachfol=
ger
Darmſtadt, ausgeſtellt.

u. T.

Vier Teufel ein Filmwerk des bekannten Fauſtfilm=
Regiſſeurs F. W. Murnau wird mit Berechtigung als ein
Meiſterwerk filmiſcher Darſtellungskunſt bezeichnet. Das trifft
ſowohl techniſch zu wie hinſichtlich der dramatiſchen Verarbeitung
des Stoffes der Filmhandlung. Dieſe Handlung führt hinter
den Vorhang und hinter die Kuliſſen des Varietés und Zirkus.
Sie beginnt mit einem kurzen Einblick in den Betrieb eines klei=
nen
armen Wanderzirkus, in dem ein verſoffener brutaler
Direktor Kinder züchtet zu Akrobaten, ſie aber roh züchtigt, als
züchtet. Sein Clown kann das endlich nicht mehr mit anſehen,
er zieht mit 4 kleinen Artiſtenkindern in die Welt, iſt ihnen ein
liebevoller Lehrmeiſter, und eines Tages können die Vier, zur
Weltberühmtheit als die 4 Teufel emporgeſtiegen, ihm alles
Gute vergelten. Es geht bergauf. Aber auch in des Gauklers
Bruſt uſw.! Das innige Verhältnis der beiden in Not und Leid
zuſammengeſchweiſten jungen Menſchenpaare wird getrübt, als
eine Lebedame den älteſten Partner in ihre Netze lockt. Der
dramatiſche Konflikt iſt gegeben. Es kommt zur Kataſtrophe,
beim Todesſprung ſtürzt die Partnerin. Das bringt den Sün=
der
zur Beſinnung und die Zukunft erſcheint wieder roſig nach
den ſchweren ſeeliſchen Konflikten.
Die ausgezeichnete filmtechniſche Erfaſſung der Bilder und
Szenen, die glänzende Darſtellung durch Janet Gaynor,
Mary Duncan, Charles Morton, John Farrell uſw.
und vor allem die routinierte Regie Murnaus geben eine ſehr
wirkſame Milieuſchilderung aus einem Reich der Kunſt, das
am meiſten noch mit dem Nimbus des Geheimnisvollen um=
geben
, in dem am meiſten noch Leidenſchaften die Handlungen
regieren. Der Ablauf der Handlung iſt voll ſpannender Mo=
mente
und dramatiſch wirkſamem Aufbau.
Reichhaltige Wochenſchau, eine techniſch hochintereſſante Fox=
Groteske und ein feſſelnder Streifen, der einen Einblick in die
Entſtehung eines Trickfilms gibt, bereichern das Programm.

Biochemiſcher Verein. Im Fürſtenſaale ſprach am Mitt=
woch
abend Herr Alfred Piller, Berlin, in einem Lichtbilder=

vortrag über das Thema: Hals=, Naſen= und Ohrenkrankheiten
und ihre operationsloſe Behandlung. In Anbetracht der zahl=
reich
anweſenden Nichtmitglieder gab Herr Piller zunächſt einen
Einblick in das Weſen der Biochemie und einen Ueberblick über
die Stellung der biochemiſchen Volksheilbewegung zu der Staats=
medizin
und Wiſſenſchaft. Der Redner gab an Hand der ſchönen
Lichtbilder in klaren und leichtverſtändlichen Ausführungen ein
Bild von dem wahren Weſen der Hals=, Naſen= und Ohrenkrank=
heiten
. Er zeigte, wie dieſe Krankheiten zu verhüten oder auf
giftfreie natürliche Weiſe mit Hilfe der Biochemie zu heilen ſind.
Mit ſtarkem, anhaltendem Beifall brachten die Zuhörer ihren
Dank für den mit geſpannter Aufmerkſamkeit aufgenommenen
Vortrag zum Ausdruck. Anſchließend wurden noch einige Bilder
vom Bundeshaus des Biochemiſchen Bundes Deutſchlands in Neu=
babelsberg
gezeigt. Die Einrichtung dieſes Gebäudes mit ſeinen
verſchiedenen Laboratorien, ſeinem erſtklaſſig eingerichteten Hör=
ſaal
und den Räumen der Geſchäftsführung gaben ein Bild von
der Größe und Bedeutung, die die biochemiſche Volksheilbewe=
gung
, überhaupt die größte ihrer Art, angenommen hat.
Jahresverſammlung des Heſſiſchen Chordirigenten= Verban=
des
. Das Konzert, das den offiziellen Teil der Verſammlung am
5. Oktober beſchließt, findet nachmittags im Städtiſchen Saalbau
ſtatt. Die Vortragsfolge enthält nur Chöre zeitgenöſſiſcher Ton=
ſetzer
: Arnold Mendelsſohn, Arnim Knab, Walter Rein. Paul
Ottenheimer, Bruno Stürmer, Jean Außen, Franz Willms u. a.
An der Ausführung ſind beteiligt: der Mädchenchor der Eliſa=
bethenſchule
(Leitung: Adam Born), Liederzweig (Leitung: W.
Etzold), Concordia (Leitung: A. Simmermacher), Liedertafel und
Sängerluſt (Leitung: K. Grim). Eine hochkünſtleriſche Note erhält
das Konzert durch die Mitwirkung der beſtens bekannten Altiſtin
und Deuterin A. Mendelsſohnſcher Liedkunſt Clara, Herber,
deren Ausbildung bei der Geſangsmeiſterin Mathilde. Weber,
Lehrerin an der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, hier, in beſten
Handen lag. Clara Herber ſingt acht Lieder von Altmeiſter Ar=
nold
Mendelsſohn, vom Komponiſten am Flügel begleitet.
Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Julius Bab ſpricht
am Dienstag, den 30. September, im kleinen Saalbau auf Ein=
ladung
der Bücherſtube über Film und Kunſt Bab wird
den Verſuch machen, aus dem techniſchen Weſen des Filmappa=
rates
die pſychologiſchen Grundlagen einer wirklichen Film=
kunſt
zu erſchließen. Während er die bisherige Produktion
unter dieſen Geſichtspunkten muſtert, weiſt er zwar das irrtüm=
lich
und künſtleriſch Ausſichtsloſe in einem großen Teil der bis=
herigen
ſogenannten Filmdramen nach, weiſt aber auch auf zahl=
reiche
Anſätze hin, die das Heraufkommen einer echten kultur=
geſchichtlich
höchſt bedeutenden Filmkunſt verſpre=
chen
. Am Sonntag, den 28. September, von 111 Uhr, zeigt
die Bücherſtube Oelbilder des Darmſtädter Malers Marcel
Richter.
Das neue Ehape. Montag vormittags eröffnet die Ehape=
Aktiengeſellſchaft für Einheitspreiſe ihre neue Filiale in Darm=
ſtadt
in der Rheinſtraße. Herr Architekt B. D. A. Friedrich
Söder in Darmſtadt hat das Ladenlokal in großzügiger Weiſe
ausgebaut und erweitert und einen großen, hellen und überſicht=
lichen
Laden geſchaffen. Nachſtehend ſind diejenigen Firmen auf=
geführt
, welche die geſamten Umbau= und Einrichtungsarbeiten
vorgenommen haben. Erd=, Beton= und Maurerarbeiten: Dipl.=
Ing. Fr. Vogel, Eiſenkonſtruktion und Markiſen: Eiſenbau Don=
ges
, Steinmetzarbeiten: Joh. Dieter, Dachdeckerarbeiten: Gebr.
Müller, Abſprieß= und Zimmerarbeiten: K. Haury, Gg. Vöglein,
Spenglerarbeiten: Joh. Beck, Heizungs=Anlagen: Jak. Nohl, San.
Anlage: Jak. Nohl, El. Licht und Signal=Anlage: Sallwey u.
Co. Parkett= und Schreinerarbeiten: Adam Schmitt. Jakob Bick=
hardt
. Glaſerarbeiten: Ludwig Felmer. Darmſtädter Fenſter=
fabrik
L. Werner, Innengläſer: Süddeutſche Glaswerke, Platten=
arbeiten
: J. Kienzle, K. Kohl, Weißbinderarbeiten: Wilh. Klein,
Adam Röth, H. u. J. Weber, Aſphaltarbeiten: A. Schuchmann,
Schloſſer= und Anſchlägerarbeiten: Stadian Riehl, H. R. Ningler,
J. Jacobi, Tapeten und Linoleum: C. A. Stützer Nachf., Tape=
ziererarbeiten
: Friedrich Eigenbrodt.
Vortrag. Es wird nochmals auf den heute Samstag im
Zeichenſaal der Mornewegſchule, Hermannſtraße 21, ſtattfinden=
den
Vortrag des Herrn Dr. Max Winckel=Berlin über Irrlehren
und Richtlinien der Volksernährung aufmerkſam gemacht.
Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten (G.D.A.), Ortsgruppe
Darmſtadt. Auf den heute abend im Heim, Riegerplatz 3, ſtatt=
findenden
Unterhaltungsabend wird hiermit nochmals aufmerk=
ſam
gemacht.

Samstag, den 27. September 1930

Empfehlenswerke Aukokouren.

Mitgeteilt vom Starkenburger Automobil=Club, Sport=Abt.,
Sitz Darmſtadt E. V. A. D.A. C.
Nr. 24. Schöne Herbſtfahrt nach Lichtenberg.

Darmſtadt Ober=Ramſtadt nach dem Ortsausgang, bei
der Weggabelung, den mittleren, anſteigenden Weg (Achtung,
Kurven, Signal geben!) nach Rohrbach auf der Höhe Rund=
blick
auf den Odenwald ſchöner Waldweg nach Rodau auf
der Höhe rechts nach Lichtenberg (unterwegs links Blick auf
Schloß vor Waldausgang blühendes Heidekraut) . . 20,0 Km.
Von der geſchloſſenen Terraſſe Schellhaas bei Kaffee
und friſchem Quetſche=Kuchen (!) ſchöner Blick auf den
ſich färbenden Wald und das hübſche Fiſchbachtal. Beſuch
des Schloſſes. Erbaut im 13. Jahrhundert, der jüngere
Renaiſſancebau von dem Landgrafen von Heſſen.
Gegenüber Schellhaas, Richtung Schwimmbad. Ab=
fahrt
; auf halber Höhe ſcharf rechts nach Niedernhau=
ſen
im Dorf rechts nach Billings Brandau
links ab nach Beedenkirchen, kurz vor dem Ort rechts ab
nach Wurzelbach hinter dem Ort auf Weg achten,
gerade aus, nicht links (Felsberg) nach Ober=Beer
bach (enge Ortsdurchfahrt) Nieder=Beerbach
durch das Mühltal Eberſtadt Darmſtadt . . . 31,3 Km.

Geſamtſtrecke: 51,3 Km.

Wurzelbe

Bana..
Ufzelbach

Brandau.

Haſt du Eile, denke daran: Fünf gewonnene Minuten ſind nichts
gegen großen Schaden.

Seit Jahrsehntenbenährt.
darumbegehrk 204ud ebee
N en
A

2rhältlich in Apotheken, Drogerlen und wo Plakate sichtbar

Der Modellflugzeugwettbewerb des Sturmvogel, findet
am Sonntag, den 28. September, von 10 Uhr vormittags ab auf

dem Griesheimer Sand bei Darmſtadt ſtatt. 12 Modelle
der Vereinsjugendgruppe werden ſich aus dem Handſtart, und an=
getrieben
von kräftigen Gummizügen um die Preiſe bemühen.
Der berühmte Schimboraſſo ſchafft nicht nur die Voraus=
ſetzungen
für die Erreichung großer Strecken, ſondern eignet ſich
auch für die Vorführung von Sprüngen und Rutſchern mit
dem Gleitflugzeug. Die Aktiven des Sturmvogel werden des=
halb
mit drei Gleitern an den Start gehen. Das neueſte Gleit=
flugzeug
, das gegen 12 Uhr getauft werden ſoll, das in den heſſi=
ſchen
Landesfarben leuchten wird, wird eine überraſchende Neu=
heit
bringen. An ihm wird in der Praxis zum erſtenmal aus=
probiert
, wie weit ſich das jeder Hausfrau zur Konſervierung
bekannte Cellophan der chemiſchen Induſtrie=
werke
Kalle und Co.. Wiesbaden=Biebrich, auch zur Be=
ſpannung
von Flugzeugen eignet. Der Charakter des neuen
Stoffes verbürgt zunächſt den Vorteil der Wetterfeſtigkeit, der
Billigkeit und der Sparſamkeit in Hinſicht der Arbeitsgänge. Die
Verwendbarkeit im Flugzeugbau wird der Sturmvogel aus=
probieren
und der Fachwelt berichten. Gerade die Vorführung
des neu mit Cellophan beſpannten Gleiters dürfte nicht nur die
Leute vom Fach, ſondern auch die Darmſtädter flugſportbegei=
ſterte
Bevölkerung am Sonntag auf den Griesheimer, locken zu
einer Veranſtaltung, die eintrittsfrei iſt. Um 1 Uhr wird die
Veranſtaltung beendet ſein. Zugang nur von der Straße.
Der Kirchengeſangverein für Stadtkapelle und Schloßkirche
hat nach der Sommerpauſe ſeine Proben wieder aufgenommen,
um ſich für die Wiedereröffnungsfeier der Stadtkapelle zu rüſten.
Nach einer früheren Sitte veranſtaltet er am nächſten Sonntag,
28. September, einen gemeinſamen Ausflug, auch mit den inak=
tiven
Mitgliedern, nach Gundernhauſen. Abfahrt ab Oſtbahnhof
mit Sonntagskarte. Auch Gäſte ſind willkommen.

Bunter Abend der Liedertafel. Da von jeher die Magie
auf die Gemüter einen beſonderen Reiz ausübte, haben wir es
ermöglicht, Backoſino mit ſeinem großen indiſchen Illuſions=
akt
für den 4. Oktober zu gewinnen. Er wird in der Mehrzahl
neue, von ihm ſelbſt erfundene Illuſionen zeigen und nur neben=
bei
einige kleine Handfertigkeiten einflechten, die aber ſelbſt der
ahnungsloſe Laie als Raffinaden moderner Hexerei erkennen
muß. Gewiß weiß man heute als aufgeklärter Zeitgenoſſe, daß
Geſchwindigkeit keine Hexerei iſt, doch iſt es immerhin ſeltſam,
daß es trotz aller Aufmerkſamkeit niemals gelingt hinter die
Schliche dieſer geheimnisvollen Leute zu kommen. Es ſei denn,
daß man vier Augen hätte. Und, wer hat die?

Ne
Hriseh geröstet

Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.

Der Wanderklub Falke feiert am Samstag, dem
4. Oktober d. J., im Konkordiaſaal ſein 14. Stiftungsfeſt. Außer
Geſangs= und deklamatoriſchen Vorträgen ſowie muſikaliſchen
Darbietungen des Klampf=Orcheſters wird, wie alljährlich, wie=
der
ein Theaterſtück zur Aufführung gelangen, welches durch be=
währte
Kräfte des Klubs zur Darſtellung gelangt. Alle Freunde,
die an unſerer Wanderſache ſowie unſerer Jugendbewegung An=
teil
nehmen, ſind hierzu herzlichſt eingeladen.
Brauerei Schul, Schloßgaſſe Heute Samstag,
abends, findet in Schuls Brauerei, Schloßgaſſe, wieder Konzert
ſtatt. Selbiges wird ausgeführt von einem Enſemble des Stadt=
Orcheſters. Im Ausſchank ff. Spezialbier. Preiswerte Küche.

Aus dem Gerichlsſaal.

Aw. Zu Anfang der Freitagsſitzung des Bezirksſchöffengerichts hat=
ten
ſich zwei Arbeitsloſe aus Frankfurt a. M. wegen ſchweren
Diebſtahls zu verantworten. Sie ſind in Lützelbach in die beiden
Turnhallen der Deutſchen und der Freien Turnerſchaft eingebrochen
und haben dort Eiswaffeln, Zuckerplätzchen, Kognak uſw. im Wert von
etwa 90 Mark mitgenommen. Sie hatten ſich zu Dritt in Frankfurt
verabredet, der eine war jedoch nicht zu ermitteln, ſo daß das Verfahren
gegen ihn abgetrennt werden mußte. Der ältere der beidem heut er=
ſchienenen
Angeklagten, der anſcheinend auch den Plan ausgeheckt hatte,
iſt ſchon mehrfach vorbeſtraft. Sie geben beide unumwunden zu, führen
aber zu ihrer Entſchuldigung an, daß ſie alle drei arbeitslos geweſen
ſeien und ſich in Not befanden. Der Staatsanwalt beantragt gegen den
erſten Angeklagten wegen ſchweren Diebſtahls im Rückfall ein Jahr
und ſechs Monate Gefängnis, unter voller Anrechnung der Unter=
ſuchungshaft
und gegen den zweiten Angeklagten neun Monate Gefäng=
nis
, da er bisher nicht vorbeſtraft iſt. Das Gericht erkennt unter An=
rechnung
mildernder Umſtände gegen den erſten Angeklagten einé Ge=
fängnisſtrafe
von einem Jahr und vier Monaten, abzüglich zwei Monate
und eine Woche Unterſ ungshaft, und gegen den zweiten ſochs Monate
Gefängnis.
Gegen einen zwanzigjährigen Arbeiter aus Wallerſtädten wird ſo=
dann
wegen gefährlicher Körperverletzung verhandelt. Die
Sache war ſchon einmal im Dezember vorigen Jahres vor dem Bezirks=
ſchöffengericht
anhängig, und der Angeklagte wurde da zu drei Monaten
Gefängnis verurteilt und das Urteil wurde auch rechtskräftig. Auf ſein
Betreiben wurde das Verfahren jedoch wieder aufgenommen, und ev hat
wei neue Zeugen benannt, die ſeine Unſchuld beweiſen ſollen. Er wurde
eines Abends auf die Straße gerufen und fand dort drei junge Leute
ſor, die ihn alsbald recht eindringlich ins Gebet nahmen, denn er ſoll
den einen von ihnen bei deſſen Mädchen ſchlecht gemacht haben. Der
Angeklagte behauptet, ſie hätten zu dritt auf ihn losgehauen, ſo daß er
niederfiel. Schließlich ſei auch noch ein Schuß gefallen, ſo daß er in
ſeiner Angſt ſein Meſſer gezogen und wie wild um ſich geſtochen habe.
Er habe infolgedeſſen in Notwehr gehandelt und ſich nicht ſtrafbar ge=
macht
. Das frühere Urteil hatte angenommen, nach den Ausſagen der
Verletzten, daß er erſt geſtochen habe, und daß dann erſt geſchoſſen
wurde. Die beiden neuen Zeugen bekräftigen die Behauptung des An=
geklagten
. Das Gericht ſchenkt den Ausſagen dieſer Zeugen und des
Angeklagten Glauben und ſpricht ihn frei.
Es wird dann ein Ofenſetzer aus Darmſtadt wegen unzüchtigen
Handlungen an zwei neun= und zehnjährigen Mädchen zu einem
Jahr und vier Monaten Gefängnis verurteilt. Es werden ihm mil=
dernde
Umſtände zugebilligt, da er einen offenſichtlich geiſtig minder=
wertigen
Eindruck macht, was der mediziniſche Sachverſtändige auch be=
ſtätigt
. Es wird dann ein Metzger aus Waldmichelbach, ebenfalls
wegen Sittlichkeitsvergehens, begangen an ſeiner minder=
jährigen
Tochter, zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, abzüglich ſechs
Wochen Unterſuchungshaft. Auch ihm werden mildernde Umſtände zu=
gebilligt
.
Es ſitzt dann ein recht ſeltſamer Liebhaber aus Münſter
bei Dieburg auf der Anklagebank. Ein blaſſer, beinahe ſchwächlich aus=
ſehender
junger Mann von 30 Jahren, bereits das zweite Mal verhei=
ratet
. Er iſt der gefährlichen Körperverletzung beſchul=
digt
. Er ſelbſt ſagt etwa folgendes: In einer Wirtſchaft zwiſchen Mün=
ſter
und Dieburg war ein junges Mädchen beſchäftigt mit der er gerne
ein Verhältnis anfangen wollte, ſie reagierte jedoch nie darauf. Er ſaß
an einem Abend im März wieder in der Wirtſchaft, als ſie kam, um
ihre Koffer und Papiere zu holen, denn ſie hatte die Stelle aufgegeben.
Er geriet hierbei mit ihr in einen Wortwechſel und lief daraufhin
hinter ihr her und ſchlug ſie mit einem Holzprügel derartig zuſammen,
daß der Prügel, der mindeſtens 45 Zentimeter dick war, in Stücke
ging. Der Arzt, der das Mädchen im Krankenhaus behandelt hatte, be=
kundet
, daß die Schläge zahlreich und mit ganz ungeheurer Wucht ge=
führt
worden ſein mußten, denn ſie hatte, außen zahlreichen tiefen Ver=
letzungen
auf dem Kopf, am linken Auge eine Verletzung, die den Backen=
knochen
zertrümmerte, ſo daß eine Entſtellung für das ganze Leben zu=
rückblieb
. Auch beide Unterarme ſeien vollkominen blutunterlaufen ge=
weſen
. Das Mädchen habe in Lebensgefahr geſchwebt und mußte ſechs
Wochen im Krankenhaus bleiben. Eine Zeugin bekundet, der Angeklagte
habe immer noch auf das Mädchen eingeſchlagen, als ſie ſchon längſt zu
Boden lag. Von Trunkenheit, wie der Angeklagte es behauptet, hat
keiner der Zeugen etwas bemerkt. Der Angeklagte ſcheint überhaupt
recht merkwürdige Anſichten zu haben. In ſeinem Brief an die Eltern
des Mädchens bietet er ihnen 150 Mark Entſchädigung an: Iſt das
nicht ſchön? fragt er anerkennend. Es täte ihm wirklich leid, denn er
habe ſie lieb. Und wenn das Mädchen für ihr Leben lang entſtellt ſein
ſollte, ſei es wohl das beſte, wenn er ſie nähme!. Auf Befragen des
Vorſitzenden, warum er zu dem erſten Termin, der auf Ende Auguſt
angeſetzt war, nicht erſchienen ſei, ſagte er: Ich war betrunken, für ihn
anſcheinend eine plauſible Entſchuldigung. Der Staatsanwalt beantragt
eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr und ſechs Monaten, denn es
handle ſich um einen Roheitsakt ganz beſonderer Art. Auch die Unter=
ſuchungshaft
beantragt er nicht anzurechnen, denn der Angeklagte habe
ſie durch ſein Nichterſcheinen bei dem erſten Termin ſelbſt verſchuldet.
Das Gericht ſchließt ſich dem an und erkennt auf ein Jahr und ſechs
Monate Gefängnis.

Feſtnahme. Der Hilfsarbeiter Otto Greif geb am
18. 2. 1906 zu Nürnberg, der von der Staatsanwaltſchaft Nürn=
berg
ſteckbrieflich verfolgt wurde, wurde in Darmſtadt feſtgenom=
men
und dem Amtsgericht I vorgeführt.

Stenographie. Eine günſtige Gelegenheit zum Erlernen
bietet der Gabelsberger Stenographen=Verein 1881 der am Mon=
tag
, den 29. September, und Donnerstag, den 2. Oktober, in der
Ballonſchule und Beſſunger Knabenſchule neue
Einführungslehrgänge in die Einheitskurzſchrift eröffnet. (Siehe
Anzeige.)
Helia=Lichtſpiele, Wilhelminenſtraße 9. Heute Samstag
die große Premiere des letzten ſtummen Janningsfilms Sünden
der Väter. In den Hauptrollen: Emil Jannings, Ruth Chat=
terton
, Barry Norton. Regie: Ludwig Berger.

Tageskalender für Samstag, den 27. September 1930.
Heſſ. Landestheater. Großes Haus, 20 Uhr: Im weißen
Rößl. Kleines Haus, VT 2, 20 Uhr: Der Waffenſchmied‟
Konzerte: Schloßkeller, Café Oper, Zum Datterich, Reſt.
Bender, 3. Reichskrone, Stolzenfels. Orpheum. 20,.15 Uhr:
Revue Es iſt was los! Feſthalle; Lehr=Ausſtellung
Technik im Heim. Mornewegſchule, Hermannſtr. 21,
20,15 Uhr: Vortrag Dr. Winckel=Berlin. Kinovorſtel=
lungen
: Union=, Helia= und Palaſt=Lichtſpiele.

Vermißt. Vermißt wird ſeit 22. 9. 1930 der Gymnaſiaſt
Gneomar von Natzmar, geb. am 3. 10. 1914 zu Flensburg,
zuletzt wohnhaft bei ſeinen Eltern in Stettin. von Natzmar hat
ſich aus Abenteuerluſt von zu Hauſe entfernt. Beſchreibung:
1,66 Meter groß, ſchlanke Figur, breitſchultrig, ſchmales Geſicht,
geſunde Farbe, blaue Augen, vollſtändige Zähne, trägt Brille, iſt
kurzſichtig und geht vornübergebeugt, Beine behaart und ge=
bräunt
, an der rechten Ferſe tiefe Narbe von einer Schußver=
letzung
, ſpricht hochdeutſch, engliſch, Latein und griechiſch. Führt
ein Fahrrad, Marke Stöwer, bei ſich, Modell 51 Nr. 316 175, und
hat einen Ausweis für Jugendherbergen. Perſonen, die ſachdien=
liche
Mitteilungen, über den Aufenthalt des Vermißten machen
können, werden gebeten, bei der Kriminalpolizei Darmſtadt,
Hügelſtraße 3133, Zimmer 3, vorzuſprechen.

Diebſtahl einer Lederjacke. Anfang September 1930 wurde
aus einem Laſtauto am Hauptgüterbahnhof eine ſchwarze, ein=
reihige
Lederjacke mit Hornknöpfen und gelbem Wollfutter von
unbekanntem Täter geſtohlen. Perſonen, die ſachdienliche An=
gaben
machen können, werden gebeten, bei der Kriminalpolizei
Darmſtadt, Hügelſtraße 3133, Zimmer 29, vorzuſprechen.

g: Hof
er=Rode
ertshauſen.
Groß=Zim
braß=Zimmern
broß=Zimmern
Biblis
ritende bis zur

5. 9. geſperrt.
mvertheim.

Geſtorl
Iit
sarbei

[ ][  ][ ]

Nummer 267

ffür die Woche vom 28. September bis 4. Oktober 1930.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen:
DDarmſtadtFrankfurt a. M. (Ortsdurchfahrt Langen, Fahrgaſſe)
huf 2. 9. bis 15. 10. geſperrt. Umleitung: Rheinſtraße-Lutherplatz
All ſtraße.
BensheimWorms (Ortsdurchfahrt Bürſtadt) vom 1. 9. bis 15. 10.
terrt. Umleitung: Klein=HauſenForſthaus JägersburgBiblis
AlſtadtHofheim oder HüttenfeldNeuſchloß-Lampertheim.
Bensheim-Lindenfels, zwiſchen Reichenbach und Gadernheim. Km.
/4 bis 33,5, vom 15. 9. bis 4. 10. geſperrt. Umleitung: Beedenkirchen
Farrdau.
Groß=GerauMörfelden am Uebergang 24 beim Bahnhof Groß=
ſerau
am 2. 10. von 6 bis 14 Uhr geſperrt. Umleitung: Klein=Gerau
KorfeldenGräfenhauſen.
BensheimMichelſtadt (Ortsdurchfahrt Stienbach) vom 1. bis 9. 10.
hſiterrt. Umleitung: Spreng-Langen=Brombach-Zell i. O.
Alzeh-Landesgrenze (Pariſerſtraße) vom 18. 8. bis auf weiteres ge=
ſrrt
. Umleitung: Mauchenheim.
Mainz=Kaſtel-Landesgrenze (Hochheim) am 26. 9. und 1. 10. bei
ahnübergang bei Poſten 4 jeweils von 6 bis 18 Uhr geſperrt. Um=
üitang
: Erbenheim.
HeldenbergenWindecken wegen Brückenbauarbeiten an der Nidder
3 auf weiteres geſperrt. Umleitung: EichenOſtheim.
GrünbergGießen (Ortsdurchfahrt Grünberg) vom 1. 9. bis auf
biteres geſperrt. Umleitung: Londorferſtraße in Grünberg.
SchottenRainrod vom 4. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
TingershauſenEichelſachſen.
GießenWetzlar zwiſchen Lollar und Sichertshauſen (Tiefenbach)
m 18. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Odenhauſen Frohn=
uſen
-Bellnhauſen.
FriedbergHanau zwiſchen Ilbenſtadt-Kaichen vom 18. 9. bis auf
ſeiteres geſperrt. Umleitung: Aſſenheim-Bönſtadt-Kaichen.
BüdingenGelnhauſen vom Abzweig nach Haingründen bis zur
andesgrenze vom 18. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Mittel=
rüindau
-Nieder=Gründau-Lieblos.
AlsfeldFulda Atlg. AltenburgBrauerſchwend vom 18. 9. bis auf
eiteres geſperrt. Umleitung: RainrodEifa.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
RüſſelsheimHaßloch, Km. 0,61,4, vom 28. 8. bis 15. 10. geſperrt.
Imleitung: Hof Schonau.
Ober=RodenUrberach vom 8. 9. bis 4. 10. geſperrt. Umleitung:
ppertshauſen.
Groß=ZimmernGundernhauſen am Bahnübergang des Bahnhofs
broß=Zimmern am 28. 9. von 7 bis 15 Uhr geſperrt. Umleitung von
broß=Zimmern nach der Kleinertsbrücke.
Biblis-Lampertheim (Ortsdurchfahrt Bürſtadt, vom ſüdlichen
Ortsende bis zum Straßenkreuz der Straße nach Worms) vom 17. bis
5. 9. geſperrt. Umleitung: BobſtadtHofheimWehrzollhaus nach
ampertheim.

Nächrichten des Skandesamts darmſtadt.
Geſtorbene. Am 18. Sept.: Anna Preiſer, geb. Kempler,
Vitwe des Händlers, 79 J., Obergaſſe 40. Hotelier Franz Willi
Schmitz, 42 J., Rheinſtr. 50. Am 19. Sept.: Betriebsaſſiſtent Fried=
Lich Strauch, 55 J., ledig, Schwanenſtr. 26. Franz Ellermann,
Mon., Blumenthalſtr. 54. Am 20. Sept.: Landwirt Karl Dörr,
0 J., aus Hahn. Straßenbahnſchaffner Leonhard Bock, 56 J.,
eichhausſtr. 34. Am 19. Sept.: Heinrich Roth, Lehrer i. R., Wil=
ſelmſtr
. 32. ledig, 70 J. Am 20. Sept.: Kurt Maſſing, 4 J., aus
räfenhauſen. Am 19. Sept.: Erna Rein. 8 J., aus Erbach i. O.
Nargarete Lautenſchläger geb. Treuch, Witwe des Bäckers, aus
UInter=Moſſau, 52 J. Fuhrunterehmer Karl Bauer, 54 J.
lStiftsſtraße 97. Am 20. Sept.: Studienrat i. R. Profeſſor Dr.
Friedrich Scriba, 76 J., ledig, Heinrichſtr. 96. Schneider Georg
auer, 32 J.. aus Scheuerberg. Am 21. Sept.: Marie Frölich,
Veb. Schwab, Witwe des Regierungsrats i. R., 73 J., Annaſtr. 37.
Bäcker Johann Georg Albrecht, 51 J.. Kleine Kaplaneigaſſe 6.
rdemeiſter i. R. Michael Ludwig Nees. 63 J., Mettegangweg 11.
Arn 23. Sept.: Anna Eva Eichel, geb. Schäfer, Ehefrau des Hilfs=
verkführes
, 47 J., Lagerhausſtr. 36. Buchhalter Konrad Hermann
Friedrich Becker, 62 J., Beckſtr. 71. Oekonomierat i. R. Ludwig
Strecker, 84 J., ledig, Heidelbergerſtr. 21. Marie Gernand, geb.
Weicker, Ehefrau des Landwirts, 35 J., aus Griesheim Am 24.
Sept.: Julie Emma Sailer, geb. Pfiſter. Witwe des Rechnungs=
nats
i. R., 76 J., Schleiermacherſtr. 17. Marie Amalie Koos, geb.
Kuner, Witwe des Uhrmachers, 74 J., Frankfurter Straße 28.
Bäcker Jakob Grau, 73 J., Mühlſtr. 20. Am 20./22. Sept: Bau=
hilfsarbeiter
Joſef Gregor Paryſol, 47 J., Tannenſtraße 17.

Kirchliche Nachrichken.
15. Sonntag nach Trinitatis (28. Septemleer).
Evangeliſche Gemeinden.
Kollekte in allen Kirchen für den Evangeliſchen Bund.
Stadtkirche. Vorm. 8 Uhr Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wag=
ner
. Vorm. 10 Uhr; Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Vorm. 11 15 Uhr: Kindergottesdienſt. Entlaſſung der Konfir=

manden. Pfarrer Heß. Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfar=

rer Müller.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 96 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Wegen Wiederherſtellungsarbeiten geſchloſſen.
Schloßkirche, Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottes=
dienſte
: Vorm. 9.30 Uhr: Beichte und Anmeldung in der Sakri=
ſtei
. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen
Abendmahls. Pfarrer Schlorlemmer.
Konfirmadenſaal im Schloß. Dienstag, 30. Sept., abends
Uhr: Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. Mittwoch,
Okt., nachm. 24 Uhr: Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde.
Freitag, 3. Okt., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadt=
gemeinde
, Poſaunenchor. Samstag, 4. Okt., abends 8 Uhr;
ſugendvereinigung der Stadtgemeinde, Singekreis.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17) Sonntag, 28. Sept., vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt der Stadtkapelle. Pfarrer Kleber=
ger
. (Entlaſſung der Konfirmanden.) Abends 8 Uhr: Jugend=
vereinigung
der Stadtgemeinde. Montag, 29. Sept., abends
Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde (ältere Abteilung)
Dienstag, 30. Sept., abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirche.
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (ältere Abteilung)
Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (jüngere Abtei=
lung
) Mittwoch, 1. Okt., nachm. 4 Uhr: Jungſchar der Stadt=
gemeinde
. Abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkapelle und
Schloßkirche Jugendbund der Markusgemeinde (ältere Abtei=
lung
) Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (ältere
Abteilung). Donnerstag, 2. Okt., abends 8 Uhr: Frauenverein
der Lukasgemeinde (Nothilfe=Kreis). Jugendvereinigung der
Stadtgemeinde (jüngere Abteilung). Jugendbund der Lukas=
gemeinde
(jüngere Abteilung). Freitag, 3. Okt., abends 8 Uhr:
Jugendbund der Markusgemeinde (jüngere Abteilung). Ju=
gendbund
der Kaplaneigemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Bis 30. September: Pfar=
rer
Marx; vom 1. Oktober ab: Pfarrer Goethe.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im Diakonen=
beim
. Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Evang. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus. Kiesſtraße 17.
Vorderhaus, 1 Treppe. Sprechſtunden vorm. von 1012 Uhr und
nachm. (außer Samstags) von 56 Uhr. Fernſprecher 4584,
Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe. Soziale Gerichtshilfe,
Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und Verſicherungsangele=
genheiten
), Beratung in Wohnungsangelegenheiten. Ehebera=
ratung
, Trinkerfürſorge, Wanderer= und Gefangenenfürſorge.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeinde=
haus
. Kiesſtraße 17, Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm.
von 812 Uhr und nachm. von 36 Uhr. (Mittwochs nur von
34.30 Uhr) Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Zimmer 4. Zahltage: Montag, Mittwoch und Don=
nerstag
, vorm. von 912 Uhr. und Donnerstag, nachm. von 4 bis
7 Uhr.
Martinskirche. (Kollekte für den Evang. Bund.) Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt. Landeskirchenrat D. Waitz. Vorm. 11
Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt. Landes=
kirchenrat
D. Waitz
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Beringer.

Samstag, den 27. September 1930

PfeddersheimMonsheim vom 26. 5. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Nieder=Flörsheim.
RixfeldHörgenau vom 1. 8. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
HopfmannsfeldFriſchborn.
Ortsdurchfahrt Fauerbach bei Friedberg von der Kirchgaſſe bis zum
Ortsausgang in Richtung Oſſenheim vom 6. 8. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Ortsſtraßen in Fauerbach.
BleichenbachUſenborn (Ortsdurchfahrt Bergheim) vom 25. 8. bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: SeltersOrtenbergUſenborn.
NösbertsGrebenhain vom 1. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umlei=
tung
: Weidmoos
Londorfer Straße in Grünberg vom 15. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: zunächſt über Ortsſtraßen, ſpäter über Stangenrod Lehn=
heim
.
Ortsdurchfahrt Ober=Seemen vom 18. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: HartmannshainGedern.
Ortsdurchfahrt Wieſeck vom 18. 9. bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
: Rödgen und LollarDaubringen.
Grund=Schwalheim-Bad=Salzhauſen vom 18. 9. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Unter=WiddersheimSteinheimRodheim a. d.
Horloff-Nidda.
Butzbach-Hochweiſel vom 18. 9. bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
: Nieder=WeiſelOſtheim.
GießenDaubringen vom Abzweig der Straße Gießen-Lollar bis
Daubringen vom 18. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Lollar=
Großen=Buſeck.
GrünbergLondorf am Bahnhof Keſſelbach in der Nacht vom 30. 9.
auf 1. 10. von 10.30 bis 7.30 Uhr morgens geſperrt. Umleitung: Geils=
hauſen
Allertshofen-Londorf.
Ortsdurchfahrt Wallernhauſen vom 25. 9. bis 2. 10. geſperrt. Um=
leitung
: NiddaMichelnauFauerbach.
MückeLaubach (zwiſchen Flenſungen und Stockhäuſer Hof) vom 27.
bis 30. 9. geſperrt. Umleitung: Ilsdorf-Klein=Eichen.

F. Eberſtadt, 26. Sept. Erweiterung des Gasrohr=
netzes
. Nachdem vor kurzem eine Gasleitung nach der Siedlung Am
Lämmchesberg verlegt wurde und die Bewohner dortſelbſt nunmehr mit
Has verſorgt ſind, iſt das Neue Gaswerk Eberſtadt A.=G. gegenwärtig
mit der Verlegung von Gasrohren im Alten Darmſtädter Weg beſchäf=
tigt
. Daß dies geſchieht, wird von den Anwohnern, die ſich dort in den
letzten Jahren immer zahlreicher niedergelaſſen haben, dankbar begrüßt.
Die Verſorgung dieſer Gegend mit Gas wird zweifellos günſtige Rück=
wirkungen
auf die Bautätigkeit in dem zu Bauland umgelegten Gebiet
zwiſchen der Neuen Darmſtädter Straße und dem Alten Darmſtädter
Weg zeitigen. Die Verlegung wurde an der Müllerſtraße begonnen
und wird bis zur Schillerſtraße durchgeführt werden. Es handelt ſich
dabei um eine Strecke von 1600 Metern Länge, die mit 100=Millimeter=
Gasrohren verlegt wird. Dadurch, daß dieſe Leitung mit dem Rohr=

Packung mit Duftbeutel 30 Pfg. in allen Fachgeschäften erhältlich

Wi2ét0

Seite 7

netz im Villenviertel zu einer Ringleitung verbunden wird, wird dem
mangelnden Gasdruck in jener Gegend gleichzeitig abgeholfen werden.
Etwa 15 aus der Erwerbsloſenfürſorge ausgeſteuerte Arbeiter haben
durch die Ausführung dieſer umfangreichen Gasverlegung einige Wochen
lohnende Verdienſtmöglichkeit. Die Anſchluß= und Steigleitungen, ſo=
weit
ſie ungemeſſenes Gas führen, werden von der Gasgeſellſchaft her=
geſtellt
. Zu den Koſten der Anſchlußleitung von dem Straßenhauptrohr
bis zur Grundſtücksgrenze haben die Anzuſchließenden gemäß dem von
der Gemeinde Eberſtadt mit der Neue Gaswerk Eberſtadt A.=G. abge=
ſchloſſenen
Konzeſſionsvertrag vom 24. April 1929 ab einen Beitrag von
15 RM. zu zahlen. Der übrige Teil der Anſchlußleitung geht ganz zu
ihren Laſten. Die Leitung vom Hauptrohr bis zur Grundſtücksgrenze
geht in das Eigentum der Geſellſchaft über, während der übrige Teil
der Leitung Eigentum des Anſchließenden wird. Wie wir hören, haben
ſich alle Anwohner des Alten Darmſtädter Wegs zum Anſchluß bereit
erklärt, ſo daß durch die zu erwartende Gasabnahme der Kapitaldienſt
der zu den Selbſtkoſten berechneten Neuanlage ſichergeſtellt ſein dürfte.
Alkoda=Gasvortrag. Im Einvernehmen mit der Gemeinde
und der Neue Gaswerk Eberſtadt A.=G. veranſtaltet die Firma Herd=
fabrik
und Emaillierwerk G. m. b. H. in Darmſtadt am Donnerstag
und Freitag der nächſtei Woche je einen Alkoda=Gasvortrag mit Licht=
ſpielvorführungen
, die uns durch eine moderne Nährmittelfabrik führen
und richtiges und falſches Kuchenbacken in anſchaulicher Weiſe zeigen
werden.
e. Eberſtadt, 26. Sept. Die Geburtstagsfeier der Vierzigjäh=
rigen
findet am Samstag, den 11. Oktober, im Saale des Bergſträ=
ßer
Hof ſtatt. Die Vorbereitungen ſind ſoweit abgeſchloſſen und ver=
ſprechen
einen in jeder Hinſicht genußreichen Abend.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 25. Sept. Rohlinge. In den geſtrigen
Abendſtunden geriet ein Pflegling der Nieder=Ramſtädter Anſtaten mit
einem ihm im Ort begegneten Pfleger in Streit, wobei ſich der Pfleg=
ling
in Drohungen gegen den Pfleger erging und auch zu tätlichen An=
griffen
ſchritt. Der Pfleger wollte pflichtgemäß den aufſäſſigen Pfleg=
ling
züchtigen und ihn zu dem vorgeſetzten Inſpektor der Anſtalt ver=
bringen
. Hierbei ergriffen junge Burſchen von hier und aus Traiſa
Partei für den aufſäſſigen Pflegling und mißhandelten den Pfleger der=
art
, daß er mehrere blutende Wunden davontrug.
T. König, 25. Sept. Trotz des unfreundlichen Wetters während der
Sommertage war der Kurfremdenverkehr in dem hieſigen beliebten
Badeort recht gut. Man berechnet die Zahl der Kurgäſte auf 3000, die
Bu. Von der Bergſtraße, 26. Sept. Die Kartoffelernte iſt
jetzt in vollem Gange. Sie fällt dieſes Jahr ſehr gut aus, trotzdem die
Mäuſe viele an= und ausgefreſſen haben. Die naſſe Witterung im Auguſt
hat ihnen gar nichts geſchadet, eher noch genützt. Infolge des guten
Ernteausfalls herrſcht jetzt ſchon Ueberangebot und ſind deshalb auch
die Preiſe ſehr gedrückt. Im Zentner werden ſie jetzt ſchon zu 2.80 bis
3.00 Mark bei freier Lieferung angeboten. In Verbraucherkreiſen rech=
net
man aber noch mit weiterem Fallen der Preiſe und hält deshalb
auch noch mit dem Einkauf des Winterbedarfs zurück. Bei der Kar=
offelernte
haben wieder eine Anzahl Erwerbsloſer Beſchäftigung ge=
funden
. Die Löhne ſind allerdings in den verſchiedenen Gemeinden ſehr
verſchieden und bewegen ſich zwiſchen 3 und 5 Mark vro Tag einſchließ=
lich
der Koſt. In verſchiedenen Orten hat die Weinleſe begonnen.
Bm. Bürſtadt, 26. Sept. Bürgermeiſterwahl. Durch den
Gemeinderat wurde Herr Bürgermeiſter Siegler faſt einſtimmig auf
weitere neun Jahre wiedergewählt.
Gernsheim, 26. Sept. Waſſerſtand des Rheins am
25. September 0,36 Meter, am 26. September 0,45 Meter.
Hirſchhorn, 26. Sept. Waſſerſtand des Neckars am
25. September 1,02 Meter, am 26. September 0,90 Meter.

Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Dienstag,
30. Sept., abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Kirchenchor: im Ge=
meindehaus
: Jugendvereinigung. Donnerstag, 2. Okt., abends
8 Uhr, im Martinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt; im Gemeinde=
haus
: Mädchenvereinigung Weſt; Mauexſtraße 5: Poſaunenchor.
Freitag, 3. Okt., abends 8 Uhr, im Gemeindehaus: Jugendver=
einigung
(ältere Abteilung).
Für eine Gabe von 10 Mark, die ſich im Opferſtock befand,
wird herzlichſt gedankt.
Johanneskirche. Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Wagner. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag, 29.
Sept., abends 8 Uhr: Kirchenchor und Mütterabend.

Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie),
Samstag, 27. Sept., abends 8.15 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarraſſi=
ſtent
Becker. Sonntag, 28. Sept., vorm. 10 Uhr: Hauptgottes=
dienſt
. Pfarraſſiſtent Becker. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottes=
dienſt
. Pfarraſſiſtent Becker.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 8.30 Uhr: Chriſten=
lehre
(1. Abteilung), Schluß. Pfarrer Irle. Vorm. 10 Uhr
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Irle. Vorm. 11.15 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
. Pfarrer Irle.
Veranſtaltungen: Sonntag, 28 Sept., abends 8.15
Uhr: Jugendvereinigung. Montag, 29. Sept., abends 8.15 Uhr:
Mädchenvereinigung. Mittwoch, 1. Oktober, nachmittags
3 Uhr: Sitzung der Frauenhilfe. Abends 8.15 Uhr: Bibel=
ſtunde
für die Jugendgemeinde. Donnerstag, 2. Oktober,
abends 8.15 Uhr: Monatsverſammlung der Männervereini=
gung
mit Vortrag von Schriftſteller Wilhelm Michel über
Weisheit der Anekdoten Freitag, 3. Oktober, abends
8 Uhr: Mädchenchor. Abends 8.15 Uhr: Kirchenchor.
Samstag, 4. Okt., abends 7.30 Uhr: Singekreis.

Pauluskirche. Kirchweiheſonntag. (Kollekte für den Evang.
Bund.) Vorm. 8.30 Uhr: Chriſtenlehre (Schluß) Pfarer Müller.
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert. Feier des
heiligen Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von 9.30 Uhr
an in der Sakriſtei. Vorm. 11.30 Uhr: Kindergotesdienſt. Pfar=
er
Rückert.
Veranſtaltungen: Sonntag, 28. Sept., abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung. Montag, 29. Sept., abends 8 Uhr: Jugend=
bund
. Dienstag, 30. Sept., abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Donnerstag, 2. Okt., abends 8 Uhr: Jugendbund. Samstag,
4. Okt., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Hickel. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergotesdienſt. Ev. Sonntags=
verein
: Nachm. 47 Uhr: Vereinsſtunde (Geburtstagsfeier).
Donnerstag, 2. Okt., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Altkatholiſcher Gottesdienſt: 10.30 Uhr im evangeliſchen Ge=
meindehaus
, Kiesſtraße. Pfarrer Dr. Weeber=Offenbach.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebets=
ſtunde
. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3.30
Ihr: Bibelſtunde. Prediger Bringmann. Montag, nachm. 4
Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauen=
bibelſtunde
. Abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Mitt=
voch
, abends 8.30 Uhr: Gemiſchter Chor. Donnerstag, abends
3.30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Bringmann. Freitag, abends
8.30 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule, Beſſunger Straße 80.
Samstag, abends 6 Uhr: Eiſenbahner=Vereinigung, Abends
8.15 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 4.45
Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Mädchen. Montag, abends
8.30 Uhr: Geſchäftsſtunde. Dienstag, abends 8.30 Uhr: Mäd=
chenkreis
. Mittwoch, nachm. 4 Uhr: Kinderbund. Abends
8.15 Uhr: Freundeskreis für junge Männer. Donnerstag,
abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Altkatholiſcher Gottesdienſt. Sonntag, 28. Sept., vorm. 10.30
Uhr, findet altkatholiſcher Gottesdienſt im Saale des evangel.
Gemeindehauſes, Kiesſtraße 17, ſtatt. Pfarrer Dr. Weeber= Offen=
bach
.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
Infanteriekaſerne Hof links). Sonntag, 28. Sept., abends 8 Uhr:
Heimabend. Mittwoch, 1. Okt., abends 8.30 Uhr: Familien=
bibelſtunde
. Donnerstag, 2. Okt., abends 8.30 Uhr: Jungvolk=
Abend. Freitag, 3. Okt., abends 8.15 Uhr: Turnen in der Turn=
alle
der Ludwigs=Oberrealſchule.
B.=K. Darmſtadt, im Bund deutſcher Bibelkreiſe, Alexander=
ſtraße
22. Samstag, 27 Sept.: Speerſpiele. Treffpunkt 3 Uhr
nachmittags Eiſenbahnbrücke in der Rheinſtraße, Speergeld mit=
bringen
! Dienstag. 30. Sept., bis Donnerstag, 2. Okt.: Wande=
rung
nach Miltenberg-VolkersbrunnAſchaffenburg. Preis
5 Mk. Näheres und Anmeldung am Samstag im B.K.
Samstag, 4. Okt., nachm. 45.30 Uhr: Spielen. Nachm. 5.30
bis 6 Uhr: Singen; anſchließend Andachten.
Gotenfähnlein Darmſtadt. Jeden Samstag und Sonntag
Treffen. Samstag, nachmittags 3 Uhr: Volkerſtunde im Heim
Sonntag, nachmittags 2 Uhr: Treffen beim Führer zum
Gang. Sonntag, abends 8 Uhr: Aelterenkreis.

ber, 10 Uhr: Menſchenweihehandlung.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian. Science
ſciety) Aula der Landesbauſchule. Neckarſtraße 3. Gottes=
nſte
jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten
ttwoch im Monat, abends 8:15

Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm.
11.15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr: Wortverkündi=
gung
. Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. Freitag,
abends 8.15 Uhr: Wortbetrachtung. Jedermann herzlich ein=
geladen
.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Darm=
ſtadt
, Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal): Jeden Dienstag, abends
8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt will=
kommen
. Sonntags, vormittags 10 Uhr: Kinderverſammlung.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauer=
ſtraße
17 Sonntag, den 28. Sept., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. um 4 Uhr Predigt. Abends
8.15 Uhr: Lichtbildervortrag über Diakonie (gehalten von
Schweſter Heny. Diakoniſſenhaus Tabea in Hamburg=Altona)
Mittwoch, den 1. Okt., abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. Freitag,
den 3. Okt., abends 8.30 Uhr: Gebetsſtunde. Zu allen Verſamm=
lungen
iſt jedermann herzlich eigeladen.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40). Sonntag,
den 28. Sept vorm. 9.30 Uhr: Andacht. Nachm 3.30 Uhr: Jugend=
bundſtunde
, Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Mitt=
woch
, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich eingeladen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, vorm. 8 Uhr:
Gebetsverſammlung. 10 Uhr: Heiligungsverſammlung. 11.30 Uhr:
Kompagnieverſammlung für Kinder. Nachm. 3 Uhr: Wegweiſer
für Kinder. 5 Uhr: Kinder=Heilsverſammlung. Abends / Uhr:
Freiperſammlung am Paradeplatz. 8 Uhr: Heilsverſammlung.
Montag, abends 8 Uhr: Jugendliga. Dienstag, abends 8 Uhr:
Soldatenverſammlung. Mittwoch, abends 8 Uhr: Heilsver=
ſammlung
. Donnerstag, abends 8 Uhr: Heimbund. Freitag,
abends 6 Uhr: Korpskadetten=Klaſſe. 8 Uhr: Heiligungsver=
ſammlung
. Jedermann herzlich eingeladen.
Methodiſtengemeinde (Evang. Freikirche) Wendelſtadtſtr 38
Sonntag, 28 Sept., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr:
Predigt. Thema: Zentralwahrheiten der Heiligen Schrift: Die
Erweckung . Prediger E. Bültge. Mittwoch, 1. Okt., abends
8 Uhr: Bibel= und Gebetsſtunde. Prediger E Bültge. Frei=
tag
, 3. Okt., abends 8 Uhr: Frauen=Miſſions=Verein. Zu allen
Verſammlungen iſt jedermann herzlich eingeladen.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 29. September,
abends 8.30 Uhr im Feierabend, Stiftſtraße 51: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm.
10 Uhr: Predigt. 11 Uhr: Sonntagsſchule. 8 Uhr: Predigt.
Montag, abends 8.15 Uhr: Jugendverein (Fragekaſten). Diens=
tag
, abends 8.15 Uhr: Singſtunde Mittwoch, nachm. 3 Uhr:
Frauenmiſſionsverein und katechetiſcher Unterricht. Donners=
tag
, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann iſt freundlich ein=
geladen
. P. Schanz, Prediger.
Auswärtige Gemeinden.

Evang. Gemeinde Eberſtadt. Sonntag, den 28. Sept., vorm.
.30 Uhr: Chriſtenlehre der Mädchen. 9.30 Uhr: Hauptgottes=
jenſt
. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. 20 Uhr: Kirchenmuſik, Abnd=
feier
. Montag: EJG. Mädchenjungſchar I: Jungenabend.
dienstag: Frauenabend. Mittwoch; Kirchenchor. EJG. Buben=
ungſchar
Donnerstag: EJG. Mädchenabend. Freitag:
EJG. Mädcheniungſchar II; Führerkreis. Prov.=Pflegeanſtalt:
Tachm. 1.30 Uhr: Gottesdienſt
Evang. Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 28. Sept. vorm. 8.45
Ihr: Chriſtenlehre. 9.30 Uhr: Gottesdienſt 10.30 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
der Großen. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen.
Montag: Mädchengruppe. Mittwoch und Samstag: Buben=
gruppe
. Donnerstag:; Frauenabend.
Evang. Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 28. Sept.,
vorm. 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Im Anſchluß an den Gottes=
dienſt
Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung im Pfarrhaus
oder beim Kirchendiener Vorm. 11 Uhr: Chriſtenlehre. Nachm.
1.30 Uhr: Ausflug der Chriſtenlehrſchüler. Dienstag: Jung=
jädchenverein
. Mittwoch: Kirchenchor und Jugendvereinigung.
Evang. Gemeinde Ober=Ramſtadt. Sonntag, 28 Sept., vorm.
9.30 Uhr: Gottesdienſt. 10.30 Uhr: Chriſtenlehre. Entlaſſung des
ilteſten Jahrgangs. 12.30 Uhr: Abmarſch des Kirchenchors zum=
Gang nach Kranichſtein. Treffpunkt: Bahnhof. Montag: Ju=
gendverein
. Dienstag: Bibelſtunde. Mittwoch: Kirchenchor.
Donnerstag: Mütterabend; Poſaunenchor im Schulſaal: Hel=
erbeſprechung
im Pfarrhaus. Freitag: Mädchenverein.
Samstag: Jugendverein
Evang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag, den 28. Sept., vorm.
9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 10.30 Uhr: Chriſtenlehre.
Abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Montag: Frauenverein. Diens=
ag
: Kirchengeſangverein und Poſaunenchor. Donnerstag:
Jungmädchenverein.

Auswärtige Gemeinſchaften.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Eber=
ſtadt
, Pfungſtädter Straße 7 I (Reſtauration zur Harmonie):
Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion.
Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Rein=
beim
i. O., Kirchſtraße 93. Jeden Samstag, abends 8 Uhr: Bibel=
ſtudium
mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung. Ortsgruppe Bicken=
bach
, Darmſtädterſtraße 28. Jeden Mittwoch, abends 8 Uhr:
Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung. Ortsgruppe Auer=
bach
, Darmſtädterſtraße 69. Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr:
Dibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willkommen.

[ ][  ][ ]

Wir haben uns verlobt

Tilhy Ittmann
Oarl Willy Woegele

Darmstadt, den 27. September 1930

Helfmannstr. 20

Pallaswiesenstr. 14

Uhre Verlobung geben bekannt
Hilde Tan Uymesen Sohoneserel
Dr. med. Gustar Weissgerber

September 1930.

Messel-Grube

Offenbach a. M.

HANS VETTER
LESEL VETTER
GEBORENE PHILIPRI
geben ihre Vermählung bekannt.
Wenckstr. 60 Darmstadt Rhönring 143

Trauung: Sonntag, den 28. September 1930, 2 Uhr
nachmittags, in der Martinskirche.

Statt Karten.

Uhre Vermählung geben bekannt
Dr. Ing. Erwin Kratz
u. Frau Else, geb. Wolf

Silenburg, Prov. Sachsen
Ziegelstr. 6

Darmstadt
(Musikverein)

Darmstadt, 27. September 1930.

Uhre Vermählung zeigen an

Otto Wagner
Herte Wagner
geb. Langermann

Jarmstadt, den 27. September 1930
Lucasweg 15.

Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen:

Hermann Müller und Frau
Luiſe, geb. Volz.

Kirchliche Trauung: Sonntag, den 28. Sepiember 1930,
nachmittags ½3 Uhr, in der Schloßkirche.

Darmſtadt, im September 1930.
Zuiſenplatz 1.

Statt Karten.

Meine liebe Frau, unſere gute, treuſorgende Mutter,
Schweſter und Tante, Frau

Ding Schuchmann

geb. Braun

wurde heute abend von ihrem ſchweren Leiden im
73. Lebensjahre erlöſt.

Darmſtadt, Köln, den 25. September 1930.
Mollerſtr. 11, I. St

Die Beerdigung findet am Montag, 29. September.
vormittags 10.30 Uhr, auf dem Friedhof Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.

In tiefem Schmerz:
Johannes Schuchmann
Elſe Teege, geb. Schuchmann
Hans Teege
Familie Schlereth.

Am 21. September d. J. entſchlief janft nach
kurzer, tückiſcher Krankheit mein lieber Mann,
unſer guter Schwiegerſohn, Bruder; Schwa=
ger
und Onkel

Miy Seldett

Oberfteuerinſpektor i. R.
im 37. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Emmi Geibert
geb. Lanz.

Bad=Soden=Neuenhain, Darmſtadt, Eppenhain.
Königſteinerſtraße 1.
September 1930.

Die Beiſetzung tand auf Wunſch des Ent=
ſchlafenen
in aller Stille auf dem Waldfriedhof
in Darmſtadt ſtatt.
(14237

Unterfertigte erfüllt hiermit die traurige Pflicht,
von dem am 18. September 1930 in Ham=
burg
erfolgten Ableben ihres lieben Alten
Herrn
Oberingenieur

Diny Siegenhorn

aftiv 1904/06
Mitgründer der Burſchenſchaft
geziemend Kenntnis zu geben.

Die Darmſtädter Burſchenſchaft i. A. O.B.
Rugo=Suevia
Der Altherrenbund. Die Aktivitas.
Dipl. Ing. B Klingelhoeffer. H. Peterſen, F.=V.

(1421

Todes=Anzeige.
Unſere herzensgute Mutter

Frau Helene Lang

Witwe des Schreinermeiſters Georg Lang
iſt nach ſchwerem Krankſein im 65. Lebensjahr
heute ſanft entſchlafen.
Im Namen der trauernden Angehörigen:
Betty Lang.

Darmſtadt, den 26. September 1930.
Mühlſtr. 20 I.

Die Beerdigung findet Montag, den 29. September,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Dankſagung.

Für die zahlreichen Beweiſe herzlichſier Teil=
nahme
bei dem Hinſcheiden meines lieben
Mannes, unſeres lieben Vaters, Großvaters,
Bruders, Schwagers und Onkels

Beunhate Sou

bitten wir alle, auf dieſem Wege unſeren
herzlichen Dank entgegennehmen zu wollen.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen
Frau Sophie Bock Witwe.

Darmſiadt, den 26. September 1930.

Dankſagung.

Michael Ludwig Nees

ſprechen wir hiermit dem Eiſenbahn=u. Fahrbeamten=
verein
, den Beamten und Arbeitern der Fahrkarten=
ausgabe
und der Gepäckabfertigung, ſeinen Bekann=
ten
, Freunden und Kollegen, dem Herrn Pfarrer
Becker und den Anwohnern der Waldkolonie insbe=
ſondere
unſeren tiefgefühlten Dank aus..
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Kath. Nees Witwe.
Darmſtadt, Mettegangweg 11, den 26. September 1930.

Für die uns anläßlich unſerer Verlobung
erwieſenen Aufmerkſamkeiten ſagen wir
Allen herzlichen Dank.
Leni Wirrweiß
Wilhelm Ewald.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem
Hinſcheiden unſeres lieben Entſchlafenen

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme bei dem Heimgange
meines lieben Mannes

Johann Georg Albrecht

Bäcker

ſage ich auf dieſem Wege meinen
innigſten Dank. Beſonders danke
ich den Schweſtern des Stadtkranken=
hauſes
für die liebevolle Pflege, der
Firma Lautz & Hofmann, ſowie den
Arbeitern derſelben und dem Ver=
band
der Nahrungs= und Getränke=
mittel
für die Kranzniederlegung
am Grabe. Beſonders Dank Herrn
Pfarrer Wagner für die troſtreichen
Worte am Grabe.

Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Magdalene Albrecht Wwe.

ZurTraubenkurl Eßt Deutſche Traubey
ſehr ſüß u. gehaltvoll Pfd. 35 X 3 Pfd. 1.
Reife Bananen Pfd. 35 % 3 Pfd. 1.
Billige Preißelbeeren
Saalbauſtr. 38, Ludwigſtr. 5.
Faßbendet Früchtepavillon Dieburgerſtr.4
und Früchteſtand am Markt.
(14250

Schmuc

- ihr Helm
lat ains HAUSSTANDUHR
Dirokte frachttrele Lieferung modern.
Wand- und Hausstanduhren an Private ab
Speslalfabrik zu billigsten Prelsen
(von Reichsmark 70. an).
Mundervolles Westminster-Glockensplel.
Angenehme Tellzahlungen. Meh rJährige
Garantie, Zahlreiche Anerkennungs-
schrelben
. Vorl. Sie
Hauptkatalog gratis Gebr. Jauch

Hausstanduhren-Fabrik
Schwenningen a. N. (Schwarzwald)

Darmſtadt, den 27. September 1430.
Kl. Kaplaneigaſſe 6.

A

Dr. med.

Ernst Draudt

hat seine ärztliche Tätigkeit
wieder aufgenommen.

Zurückgekehrt

Dr. Koepke

Facharzt für innere Krankheiten

114198 )

Von der Reise zurück
Geh. Medlzinalrat
D
Dr. HAPLEI
Sandstraße 18
*ids

Schönheit und Eleganz

finden Sie in meinen neuen Damen=
Hüten! Alte unmoderne Formen in
Filz, Samt und Herren=Hüten werden
(14124e
billigſt umgearbeitet.
Eig, Fabrikation Hutzentrale Wenzel,
Darmſtadt, Saalbanſtr. 23, Telefon 4130

Winter=Kartoffeln:
Odenwälder Blaue, Induſtrie
Jegliches Gemüſe:

Weißkraut, Rotkraut, Wirſing,
Tomaten zu billigſten Tages=
preiſen
frei Haus.

Vierling, Hofmeierei.
(14093a
Telephon 184.

nur beim autorisierten Allein-Vertreter
1. Donges & Wiest
Heinrichstr. 52 113400,

Anthrasit-
Mußkohlen I

etwa 100 Zentner, auch weniger, umſtände
halber billig abzugeben. Anfragen untet
4 8 an die Geſchäftsſt, d3. Bl.

Beiladung
nach Mannheim, Frankfurt a. M., Main;
(1424
und Höchſt i. D. geſucht.
Behringer 8 Weyrauch
Karlſtraße 110
Telephon 4523

Idylliſcher Spätſommer=Aufenthalt im
jaturſchönen vorderen Odenwald zwiſchen
grünen Wieſen u. färbendem Wald, freunde
liches Landhaus in ruhiger Lage, ſonnige
guteingerichtete Zimmer, Wieſen am Haus
Bad im Hauſe, 4 reichl. Mahlz. bei 4 Mk.
Tagespenſ. Auch Wochenende. Geſchw Bräuer,
Sonderbach (Odw.) bei Heppenheim (Bgſtr.
(14161b)

Aus den Amtsverkündigungen
des Kreisamts Darmſtadt und den
Bekanntmachungen des Polizeiamts
Darmſtadt.

fermru

Gefunden: 1 Zwanzigmarkſchein.
braune Ledertaſche m. hellgelbem Horn

bügel. 1 Roſenkranz. 1 graues Porte
monnaie mit einem Schlüſſel. 1 ſchwar
zes Portemonnaie. 1 Zwicker (Nickel/
rand) mit Futteral. 1 graubraune ge
ſtreifte Strickweſte. 1 rote Kindermütze
Verſchiedene Schlüſſel.
Zugelaufen: 1 brauner Dackel.
Zugeflogen: 1 gelber Wellenſittich.
Wir machen wiederholt darauf auf=
merkſam
, daß auch noch Fundgegen
ſtände vorhanden ſind, die in früherer
Bekanntmachungen verzeichnet ſind. In
tereſſenten können die Fundgegenſtände
während der Büroſtunden auf Zimmer
Nr. 36 beſichtigen.

Betreffend: Zwangsverſteigerungsver=
fahren
Arthur Haas, Kaufmann in
Darmſtadt, Beſſungerſtraße 7.

Bekanntmachung.


Zunge grür
Miſtbeetgut
Rainzer &a
laRheinh.
N

Der Termin vom 30. September 1930
(14226
fällt weg.
Darmſtadt, den 25. Sept. 1930.
Heſſiſches Amtsgericht I.

HEHDIIEDDDEHDDDDTETSHANERHÄHHAAHAHAAAHEHHHEEE

Wir
empfehlen
den

Sicherheits

Schnellkocher

Sk0
SICHERHEITS-
SCHNELKOCHER

für Gas, Elektrisch, Spiritus,
Petroleum und Küchenherd

kocht mit Hoch- oder Niederdruck je nach Ventileinstellung 0.5, 1, 2. 3.
daher stets zarte, weiche, vollaromatische Speisen. Große Ersparnis an Zeit
und Heizkosten (bis zu 80% Ersparnis). Durch bequene große Eintallöff-
nung
spielend leichte Bedienung durch 5teiligen Universaleinsatz (D.R.G.M.)
zum getrennten Kochen verschiedener Speisen ohne Vermischen des Ge-
schmacks
. Ungewöhnlich lange Lebensdauer, da aus unverwüstlich. Silitstahl.
Unbedingte Betriebssicherheit (amtl. gepr.) ausgezeichnet mit d. Sonnenstempel
(14197
Alleinvertretung für Darmstadt:

PHILIPP SCHAAI
Vorführung jederzeit in
Ernst-Ludwigstraße 20 meinen Geschäftsräumen

Hanannzannnnnnnnnnn

Bechſtein=
Piano

kaum geſp., billigſt.
Piano=Berg,
Heidelbergerſtr. 88.
Telefon 126. (*mfs

Kind w. in liebev.
Pflege genom. Str.
Diskr. zugeſich. Ang.
unt. A. 53 Gſchſt. (*

Schöne
Knaben= u. Mädch.=

Pullover

zu verk. Heidelber
gerſtr. 70. Hth. pt.*

Woog, 26. Sept. 1930
Waſſerhöhe . 3,68 m
Luftwärme 10 C.
Waſſerwärme vor,
mittags 7 Uhr 150 C.
Woogs=Polizei=Wache.

Ab 1. Oktober 1930 befndet sich mein Büro nich4
mehr Wilhelm-Glässingstraße 3, sondern

Hägelstraße BB-

Ich übe von diesem Zeitpunkt ab meine Anwaltspraxis
gemeinschattlich mit den Herren Rechtsanwalt und Notar
Theodor Kleinschmidt und Rechtsanwalt Dr. Ferdinand
Kleinschmidt aus.

Eduazd Pingelden

Rechtsanwalt.

Eisenwerk Siegen
Marlenborn b. Siegen
2n
liefert
Postfach 29
aus
We llblech
Lager-Schuppen
Vertr.: Gg. Friedr. Rettlg, Schlosserei, Darmstadt
1V124
Sandbergstraße 69.
Telephon 3394.

[ ][  ][ ]

Mummer 267

Samstag, den 27. September 1930

Seite 9

Besichtigen Sie unsere schönen und
billigen Herbst-Schuh-Modelle im
Schauhof, Ludwigstraße 16

Das führende
Schuh-
warenhaus

lephon f
femthalt
wald zwich
ald,
gge,
eſen am
ſz. bei !7
Deſchw Biä
ſeim (Boßt

Ligungen
ſt und da
Polizeiand
ubraunf

14235

nu

Winterkartoff

(gelbfl. überrheiner Induſtrie)
zum billigſten Tagespreis nimmt an
Oskar Brachat Hachl. Jal. Held.
Ferner offeriere
Ia Tafellebst
von RM. 30. an per Zentner
Fernruf 865 14239b) Rheinſtr. 20.

Ständerlampe mit
Schirm 28 . Roll=
wand
. (Höhe 2 m),
1tür. Glasſchr., Ver=
tiko
28 . Klavier=
ſtuhl
, Spieg., Tafel=
klavier
804, Rauch=
tiſche
,4Stühle, Kom=
mode
. Waſchtiſch18/
z. vk. Mathildenpl.1.
(14246)

garauf

Standuhren
sow. Orig. Schwarzwäld.
Kuckucksuhren kaufen Sie
vorteilhaft
direkt im Schwarzwald.
Angenehme Teilzahlung.
Das Aufstellen jeder Uhr u.
mehri. Garant. wird übern.
Verlangen Sie Katalog
Schwarzwald-
Hausuhren-Vertrieb
. Bürk, Schwennivgen a. Heckar.

Frisch eingetroffen
Rheinh, ſüße Trauben".
Pfd. 30 J
Junge grüne Erbſen.
Pfd. 35 I
St. 3540 J
Miſtbeetgurken".
Mainzer Salat=Sellerie.
2540 3
Ia Rheinh. mehlige Kartoffel pr. Ztr. 4
Mäuschen, Salat=Kartoffeln, liefert jedes
Quantum
Lug. Stilling Hochſtr. 4. Tel. 421.

TAFELBUTTER
z. Zt. per 4
Pfund ca. 1.2S MK.
(reine Naturbutter), verſendet in 9 Pfund=
Paketen (auf Wunſch Pfund=Stücke) zu
billigſten Tagespreiſen per Nachnahme
Alfred Stahl, Hevdekrug (T BIn 47

2 Bettſt., 1 Waſcht.,
1 gr. 2tür. Kleider=
ſchrank
, 4 Stühle, 1
Küchenſchr. aus ält.
Haush. bill. z verk.
Anzuſ. v. 9 Uhr ab
Dieburgerſtr. 62, II.
Kinderwagen,
faſt neu, modern, zu
verkf. Weiterſtadt,
Friedrichſtr. 15. (Em.
Smoking.
und Jagdflinte, faſt
neu, billig abzugeb.
Näh. Geſchäftsſt. (*

vollſtd. Bett, eiſ
Bettſt., Küchenſchrk.
I. 1tür. Schrank z. v.
Heuſer. Stiftſtr. 30.

Schon. Herrenz.
weiß lack. Bettſtelle
billig zu verkaufen.
Orangerie=Allee 17.
part, links.

Getrag. Mäntel
(H. u. D.) u. An=
züge
abzugeb. Roß=
dörferſtr
. 71, II. (*
Herren= u. Damen=
rad
. 34 Geige z.vk.*
Vienerſtr. 95, Gth.

Guterhaltener
Roeder=Herd
billig zu verkaufen.
Anzuſ. Sonnt. nchm.
Kaſinoſtr. 14, I.

Erſtklaſſig. Marken=
Piano (Seiler)
Panzerpl., kreuzſait.,
la Ton, unt.d. Hälfte
d. Neuwert. z. verk.
Neue erſtkl. Pianos
m. 20% z. Zt. Nach=
laß
. Fiſcher,
Hüänrtuag 19.

Herrenrad 18 ,
Damenrad m. Gar.
38 . Nähmaſchine
(wie neu) billig zu
verkaufen. (14151b
Karlſtr. 14. Laden.

A

Vre
Wohnung
mit Zubeh. in ſon=
niger
Lage ſofort
zu mieten geſ. Miete
kann ½ Jahr voraus
bezahlt werden. An=
geb
. u. A 68 Gſchſt. (*

Aelt. Student ſucht
für, Ende Oktober
gut möbl. Zimmer,
Zentralheizg., el. L.,
in ruh. Lage. Ang.
unt. A. 33 Gſchſt. (

Leeres Zimmer als
Lager ſof. geſ. Off.
u. A. 37 Geſchſt.

Aelt. Dame (penſ.)
ſucht beſchlagn.=freie
23m. Wohf
1. o. 15. Okt.
Ang. u. A. 45 Gſch.

ganz
EiN Ao Sesolädes!

Sonder-Angebot

Sonder-Angebot

Basken-Mützen
in gehäkelt u. Stoffmätzen
jedes Stück

Sonder-Angebot
Kinder-Sweater
reine Wolle, für das Alter
1.
von 14 Jahren . . ."

Sonder-Angebot
K.-Pullover und Westen
mit u. oh. Krag., f. d. Alter v.
16 Jahr., 6.50, 4.95, 3.50,

Bett-Kolterk
neue Jacguardausmusterg.
u. einfarb., 6.50, 4.90, 3.96,

Sonder-Angebot
Woll-Kolter
reine Wolle mod. Jacquard-
muster
, 19.50, 16,50, 12.50,

Sonder-Angebot
Weige Betücher
volle Größe, gute gerauhte
Oualitäten, 4.25, 2.75, 1.95,

Damen-Pullover
alle Größen, in großer Aus-
wahl
. . . 8.50, 6.50, 4.90,

Sonder-Angebot
Bettuch-Biber
140150 cm breit
2.50, 1.95, 1.25, Ue

DdTTau

Student ſucht zum
. Okt. ſchön möbl.
Zimmer, in gutem
Hauſe. Ausführliche
Angeb. unter A. 30
a. d. Geſchſt. (14187

DARMSTADT

LUDWIGSTR. 9-11

3Zimmer Bohnung

beſchlagnahmefrei, Bad, elektr. Licht,
Zentral= od. Etagenheizung, in freier
Lage, ſofort oder ſpäter geſucht. Aus=
führliche
Angebote mit Preis unter
2. 113 an die Geſchäftsſt.

Modern möbliertes ſchönes
ſonniges Einzel=Zimmer
mit Bad=u. Telef.=Benutz. von Dr.=Ing.
geſucht. Eilangeb. unt, A 73 Geſchſt. (*

Möbl. Wohn= und
Schlafz. v. Ehepaar
(Beamt.) z. 1. Okt.
(ev. mit Penſ.) ge=
ſucht
. Ang. u. A. 48
a. d. Geſchſt. (14209

Suche möbl. Zimm.
Offerten unt. A. 39
a. d. Geſchäftsſt. (*

A

Opel=
Andnſine
preiswert zu verk.
(*
Alexanderſtr.

9-Rad
500 ccm.
billig zu verkaufen.
Alexanderſtraße 6.

Mokorräder
Viktoria, Wanderer.
250 ccm. zu verkauf
Kahlertſtraße 12.

Gebrauchtes
Mand

gutes Inſtrument,
zu kaufen geſucht.
Ang. mit Preisang.
unter W. 62 Geſchſt.
(13974a)

Gebrauchte.
nähnagſchine
gegen bar zu kauf.
geſucht Bill. Ang.
unt. W. 42 Geſchſt.
(13938b)

Gebr. kl. Schreib=
maſchine
, ev. Reiſe=
ſchreibmaſchine
, zu
kauf. geſ. Ang. m.
Pr.u. A.50 Gſch (*sg
Grammoph. geſucht,
mögl. elektr., fehler=
frei
. Angeb. unter
A. 59 Geſchſt. (*sg
Guterh. Schlafzim.,
Küche u. Wohn= od.
Herrenzimmer geg.
har zu kauf. geſ. (*
Off. u. A. 41 Geſch.

Elſe Hochſtälker
Schulſtr. 15, II.
Pianiſtin,
Mitglied des Ton=
künſtlerverb
. Künſt=
leriſche
Ausbild. i.
Klavierſp. Theorie,
Enſembleſpiel.
Honorar mäßig.
(14036b)

A

Bar=Darlehen
an Beamte u. Feſt=
beſoldete
prompt u.
diskret. Wo? ſagt
die Geſchſt. (13927a

Wer sucht Geld, Darlehen, Hypotheken,
Kauf- und Baugelder, der wende sich
persönlich an P. H. Thyssen, rank-
kurt
a. M., Bahnhofsplatz 2. (1V 3536

Für 2 oder 3 Perſ.
möbl. Schlafz. v. 3.
bis 14. 10. geſ. Ang.
m. Pr. u. A. 47 Gſch.
(14208)

Bie Benafiiie Miellie Bose
Burnns hat geradezn eine Umwälzung im Waschverfahren hervorgerufen. Infolge des
Gehaltes an Enzymen der Pankreasdrüse hat nämlich Burnus (Deutsches Reichspatent)
die wunderbare Eigenschaft, den Schmutz fast ganz selbsttätig von der Wäsche abzu-
1ösen, wenn man sie über Nacht in lauwarmes Wasser legt, dem etwas Burnus zu-
gesetzt
ist, s0 dass nunmehr das Hauptgerricht im Einwreichen liegt, während das
eigentliche Waschen nur noch eine Art kurzer Nachbehandlung ist. Sie sparen deshalb
in erheblichem Masse Seife, Seifenpulver, Feuerungsmaterial bei gleichzeitig wesentlicher
Erleichterung der Arbeit und höchster Schonung der Wäsche. Zahlreiche Hausfrauen
haben uns dies in z. T. begeisterten Zuschriften bestätigt. Uberzeugen auch Sie sich
von der überraschenden auf der milden, den Schmutz auflösenden Kraft der Enzyme
beruhenden Wirkung dieses organischen Einweichmittels und nehmen Sie bei der
nächsten Wäsche

Behn gaunsteg

haben wir einige unserer Fahrzeuge (kurze
Zeit als Vorführungswagen gefahren)

ROEHR 8

Schwingachsen und Tiefbettrahmen
DER SICHERSTE WAGEN DER WELI

weit uunten Preis

abzugeben. Sämtlich gut bereift, neu
lackiert, werksüberholt
PREIS RM. 3.500. BIS RM. 5.000.
Verlangen Sie sofort Angebot. Probe-
fahrt
auf Wunsch.
(14198

ROEHR-AUTO A.-G.

OBER-RAMSTADT IN HESSEN
Tel. 33, 34, 62.

AAAAau
Burnus ist erhältlich in den einschlägigen Geschäften. Weitere Auskunft über Burnus und seine Wirkung auf Wunsch
I.Bln. 13521
durch die Augast Jacobi Akt.-Ges., Darmstadt

[ ][  ][ ]

Seite 10

Samstag, den 27. September 1930

Nummer 267

14236

LEONHARD TIET
A.-G. DARMSTADT

swar vor etwa einem Jahr. 8 Tage lang hielten wir
E
unser Hlaus geschlossen, um in unserem Betrieb eine
vollständige Umstellung vorzunehmen. 8 Tage lang
wurde hinter verhangenen Scheiben und verschlossenen
Türen Hieberhaft gearbeitet. Vor ungefähr einem Jahr
eröffneten wir wieder unser Hlaus: Der niedrige Tietz-
Preis begrüßte Siel"
Erinnern Sie sich noch, wie sich in unserem Haus die
Kunden drängten und stiellen! Wie man über unseren
niedrigen Tietz-Preis staunte?
Ein ganzes Jahr lang ist der niedrige Tietz-Preis nun in
Darmstadt, er, der gute Freund aller Klugen und Spar-
samen
. Ein ganzes Jahr lang arbeitet er mit unver-
mindertemEiter
daran, IhreLebenshaltung zu verbilligen.
Und gerade deshalb spricht der niedrige Tietz-Preis
wieder einmal zu Ihnen. Er dankt Ihnen, daß Sie ihm ein
Jahr lang Ihr Vertrauen bewiesen haben. Er bittet Sie,
ihm auch weiterhin die Treue zu halten. Und-erwillIhnen
jetzt auch wieder eine besondere Uberraschung bieten.
Studieren Sie den billigen Tietz-Preis in unseren Schau-
fenstern
und in unseren Räumen! Er erwartet Sie!

[ ][  ][ ]

Nummer 267

Samstag, den 27. September 1930

Miier
rk Henry Sord durch das Deukſche Muſeum.

Seite 11

Das Windmühlen=Flugzeng des Spaniers La Cierva in Berlin gelandei.

Oscar v. Miller und Henry Ford
bei der Beſichtigung des Deutſchen Muſeums in München, wo ſich der amerikaniſche Autokönig auf
ſeiner Deutſchlandreiſe augenblicklich aufhält.

Das eigenartige Windmühlen=Flugzeug. Oben: Sein Erfinder und Erbauer La Cierva.
Auf dem Flugplatz von Berlin=Tempelhof iſt, von London kommend, das Windmühlen=Flugzeug des
ſpaniſchen Fliegers La Cierva gelandet, das einzige Flugzeug, das ſenkrecht faſt wie ein Fahrſtuhl
aufſteigen und zu Boden gehen kann. Der Apparat iſt gebaut wie ein gewöhnliches Flugzeug, nur
in ſeinem Schwerpunkt über dem Führerſitz iſt ein großes, frei drehbares Flügelrad angebracht, das
die Landung und den Start auf einer Fläche von nur 5 Quadratmetern ermöglicht.

Reich und Ausland.
Die polizeilichen Ermittlungen in der Frank=
furter
Kokainaffäre.
Frankfurt a. M. Der Dentiſt Werner
Erich Häßler, einer der Hauptbeſchuldigten in
der Angelegenheit Pache, iſt nach mehrtägigem
Suchen nunmehr in Düſſeldorf feſtgenommen
und nach Frankfurt überführt worden. Ver=
haftet
wurde ferner der 23jährige Berufsloſe
Hans Fambach, der der ſchweren Kuppelei be=
ſchuldigt
wird. Dagegen hat man noch nicht den
Tſchechen feſtnehmen können, der ebenfalls an
den Vorgängen beteiligt iſt und deshalb
flüchtete.
Von einem Bären angefallen und getötet.
Mannheim. In dem kleinen Zoo des
Waldparkreſtaurants Am Stern ereignete ſich
am Donnerstag ein aufregender Vorfall. Als
der 51jährige Tierwärter die Raubtiere füttern
wollte, wurde er von einem ausgewachſenen drei
Jahre alten Bären angefallen. Dem Perſonal
des Waldreſtaurants gelang es nicht, den Bären
zu vertreiben, ſo daß das Ueberfallkommando
gerufen werden mußte. Das Raubtier wurde
durch mehrere Schüſſe getötet. Der Wärter, der
hauptſächlich an den Schultern und am Kopf
ſchwer verletzt wurde, wurde in das Allgemeine
Städtiſche Krankenhaus gebracht, wo er ge=
ſtorben
iſt.
Spielende Kinder ſtecken ein Gehöft in Brand.
Marburg. Am geſtrigen Spätnachmittag
wurde die Feuerwehr nach der Ortſchaft Allna
gerufen, wo ein Gehöft in Flammen ſtand. Die
Scheunen und Stallungen ſind vollkommen ein=
geäſchert
worden. Das Wohnhaus wurde ſchwer
beſchädigt. Die ſofort angeſtellten Ermittlun=
gen
ergaben, daß die beiden Kinder des Land=
wirts
im Alter von ſechs und acht Jahren beim
Spielen mit Streichhölzern das Feuer angelegt
haben.
Achtet auf eure Kinder!
Marburg. Ein drei Jahre altes Mäd=
chen
aus Klein=Gladenbach (Kreis Biedenkopf)
kam auf dem Felde dem glimmenden Feuer, in
dem Dreſchabfälle verbrannten, zu nahe, ſo daß
die Kleider in Brand gerieten. Trotzdem ſofort
Hilfe zur Stelle war und es ſofort in die Mar=
burger
Klinik gebracht wurde, ſtarb es.
Ein neues deutſches Kriegerdenkmal.

Das Kriegerdenkmal in Friedrichshafen
von Bildhauer Erwin Danner (Ludwigsburg).
Das ſchöne Denkmal, das einen Krieger darſtellt,
der gleichſam als Symbol der Wiedererſtar=
kung
die Binde vom verwundeten Arm reißt,
wird demnächſt in Friedrichshafen zum Gedächt=
nis
ſeiner Weltkriegsgefallenen eingeweiht.

Mefemanns Grauvenmnt sonrd errichter.

Die Grundlegung für das Grabdenkmal Streſemanns auf dem Luiſen=Friedhof in Berlin,
wo der deutſche Staatsmann zur letzten Ruhe beſtattet liegt. Das Denkmal ſoll am 3. Oktober,
dem Jahrestag ſeines Todes, enthüllt werden.

Mit der Miſtgabel die letzte Kuh verteidigt.
Limburg. Wir leſen im Naſſ. Boten;
Daß es den Bauern ſehr ſchlecht geht, iſt bekannt;
ſo auch dem Landwirt Wilhelm Heimann in
Schönborn (Unterlahnkreis), der 20 Morgen
Land ſein Eigen nannte und dem die letzte Kuh
von einem Gläubiger gepfändet worden war.
Dem Landwirt war es gelungen, noch immer
rechtzeitig vor dem Verſteigerungszeitpunkt Ab=
zahlungen
zu leiſten, ſo daß im letzten Augenblick
der Termin verſchoben werden konnte. Diesmal
aber ſollte es nun zur Verſteigerung kommen,
zu der der Gerichtsvollzieher, um einen Bieter
zu haben, einen Viehhändler aus Birlenbach be=
ſtellt
hatte. Heiman hatte in letzter Stunde noch
85 Mark zuſammenbekommen und hoffte, damit
auch dieſen Termin wieder zur Aufhebung zu
bringen. Zur feſtgeſetzten Stunde kam der Ge=
richtsvollzieher
mit einem Rechtskonſulenten
ſowie dem Viehhändler an. Sie begaben ſich in
den Stall, um das Tier zu beſichtigen. Heimann
geriet darüber in große Erregung und wies den
Händler aus dem Stall. Als der Gerichtsvoll=
zieher
ihn daran hindern wollte, indem er ihn
am Rock packte, ergriff Heimann eine Miſtgabel
und machte Miene, auf den Gerichtsvollzieher
loszugehen. Der Rechtskonſulent, der in der Tür
ſtehen geblieben war, griff in die Miſtgabel, was
zur Folge hatte, daß dem Gerichtsvollzieher die
Kleider zerriſſen wurden. Gerichtsvollzieher und
Kaufluſtige entfernten ſich dann ſchleunigſt, ſo
daß die Kuh heute noch im Stall ſteht. Dieſer
Vorfall trug dem Landwirt eine Anklage ein,
von der ihn das Gericht aber freiſprach. Es
wurde entſchieden, daß der Gerichtsvollzieher in=
ſtruktionsgemäß
den Hof des Landwirts nicht
vor dem Beginn der Amtshandlung mit Kauf=
luſtigen
hätte betreten dürfen. Infolgedeſſen war
der Angeklagte im Recht, wenn er ſein Haus=
recht
wahrte. Eine Beleidigung des Gerichts=
vollziehers
liege allerdings vor, aber dafür
fehle ein Strafantrag. Die Amtshandlung hatte
noch nicht begonnen, ſo daß keine Beamtennötz=
gung
vorliegen konnte. Das Urteil wurde im
Zuhörerraum mit Beifallskundgebungen auf=
genommen
.
Flugzeugunglück bei Lemberg.
Warſchau. Auf dem Militärflugplatz in
Lemberg ereignete ſich eine Flugzeugkataſtrophe,
der zwei Flieger zum Opfer fielen. Während
eines Uebungsfluges verſagte plötzlich das
Steuer, wobei das Flugzeug das Gleichgewicht
verlor, zu Boden ſtürzte und vollſtändig in
Trümmer ging. Unter dem Trümmerhaufen
wurde ein Fliegeroffizier und ein Unteroffizier
hervorgezogen. Beide mußten in lebensgefähr=
lichem
Zuſtande ins Krankenhaus überführt
werden.

Jetzt Vorſicht beim Betreten von Weinkellern.
Ein Unfall, der gerade jetzt während des
Herbſtes zur Warnung dienen ſollte, ereignete
ſich in dem Weinkeller eines Landwirtes in
Grünſtadt (Pfalz). Der Knecht betrat den mit
neuem Wein angefüllten Keller. Als er längere
Zeit ausblieb, ſchaute ein Küfer mit ſeinem
Geſellen nach dem Ausbleibenden; auch dieſe bei=
den
kehrten nicht zurück. Da ſchließlich auch der
Landwirt ſelbſt, der den Verunglückten zu Hilfe
kommen wollte, nicht zurückkam, wurde eine
durchgreifende Rettungsaktion durchgeführt. Es
gelang ſchließlich auch, die durch die ausſtrömen=
den
Gaſe bewußtlos gewordenen Perſonen aus
dem Keller herauszuholen. Die Wiederbele=
bungsverſuche
waren von Erfolg gekrönt.
Raubüberfall auf eine oſtpreußiſche Bahnſtation.
Königsberg. In der Nacht zum Freitag
überfielen nach Abgang des letzten Zuges mas=
kierte
Räuber die oſtpreußiſche Bahnſtation Wick=
bold
. Der dienſttuende Beamte wurde von den
Räubern gefeſſelt und mit den Worten: Du
Hund, Ihr müßt doch Geld haben geſchlagen.
Dann begaben ſich die Räuber in die Wohnung
des Stationsvorſtehers, den ſie ebenfalls mit
vorgehaltenen Revolvern um Geld angingen.
Der Bahnhofsvorſteher gab dann die Stations=
kaſſe
, die nur etwa 50 Mark enthielt, heraus.
Die Polizei hat die Verfolgung der Räuber auf=
genommen
.
Die Opfer des Sturmes an der bretoniſchen
Küſte.
Paris. Wie aus Concarneau an der Süd=
küſte
der Bretagne gemeldet wird, iſt die Geſamt=
zahl
der während des letzten Sturmes umgekom=
menen
Fiſcher auf 20 geſtiegen. Es werden noch
12 Fiſcherboote vermißt. Die Bevölkerung gibt
die Hoffnung auf ihre Rückkehr nicht auf; doch
muß man mit dem Verluſt der Fahrzeuge und
dem Tod ihrer Bemannung rechnen. Die Fa=
milien
der verſchollenen Fiſcher warten noch Tag
und Nacht im Hafen auf ihre Männer, Väter
und Söhne. Die letzten Funknachrichten ſprechen
von zwei bis drei auf See geſichteten Schonern,
die Havarie erlitten hätten, deren Beſatzungen
jedoch gerettet ſein ſollen.
Der älteſte Mann der Welt ſchwer verletzt.
New York. Der angeblich 156jährige Türke
Zaro Agha, der allgemein als der älteſte Mann
der Welt bezeichnet wird, iſt bei einem Straßen=
unfall
ſchwer verletzt worden. Zaro Agha, der
zurzeit in New York weilt und eine eifrige Pro=
paganda
gegen den Alkohol betreibt, wurde auf
dem Broadway von einem Kraftwagen umge=
riſſen
und ſo ſchwer verletzt, daß an ſeinem Auf=
kommen
gezweifelt wird.

Poſtraub mit beiſpielloſer Frechheit.
Köln. Mit beiſpielloſer Frechheit hat ein
Unbekannter die Reichspoſt um 6100 Mark be=
trogen
. Am Donnerstag nachmittag erſchien der
Unbekannte in der Wohnung eines Poſtbeamten,
der am Abend das Poſtabteil auf der Rhein=
uferbahn
Köln-Bonn zu begleiten hatte und
zeigte ein amtliches Formular vor, wonach der
Poſtbeamte an dieſem Abend nicht den Dienſt
auf der Rheinuferbahn, ſondern auf der Bahn=
poſt
Köln-Koblenz machen ſollte. Der Unbe=
kannte
erſchien am Abend an der Halteſtelle der
Rheinuferbahn in Köln und übernahm ord=
nungsgemäß
die Poſt. Mit einem anderen Poſt=
beamten
, der noch eine kurze Strecke mitfuhr,
unterhielt er ſich über dienſtliche und familjäre
Angelegenheiten, ſo daß dem Beamten in keiner
Weiſe ein Verdacht aufkam, daß er es mit einem
Schwindler zu tun hatte. Der falſche Poſtbeamte
fuhr dann mit bis nach Bonn und ebenſo wieder
zurück, wobei er ordnungsgemäß den Poſtdienſt
an den einzelnen Zwiſchenſtationen verſah. Ne=
ben
Paket= und Briefſäcken wurden auch Wert=
briefe
und Geldbeutel an den Zwiſchenſtationen
in das Poſtabteil eingeliefert. Kurz vor der An=
kunft
in Köln verſchwand der falſche Poſtbeamte
unter Mitnahme von 6100 Mark. Die Briefſäcke
und Pakete hat er unangetaſtet gelaſſen. Als
der Zug in der Endſtation eintraf, fand man die
Tür zum Poſtabteil ofſen und ſuchte vergeblich
nach dem Beamten. Man vermutete zunächſt,
daß er unterwegs überfallen und beraubt worden
ſei oder daß ſich der angeblich echte Poſtbeamte
mit dem Gelde davon gemacht haben könnte. Die
Ermittlungen der Kriminalpolizei und der
Poſtſtelle führten dann zu der überraſchenden Auf=
klärung
. Es handelt ſich um einen bis in alle
Einzelheiten vorbereiteten Poſtraub.
Der Raubüberfall in Wiesbaden fingiert.
Der Kaſſierer verhaftet.
Wiesbaden. Der Kriminalpolizei iſt es
gelungen, den vor einigen Tagen gemeldeten
Raubüberfall auf den Kaſſierer der Landwirt=
ſchaftlichen
Genoſſenſchaftsbank für Heſſen=Naſſau
reſtlos aufzuklären. Der Kaſſierer konnte über=
führt
werden, daß er den Ueberfall nur fingiert
hatte, um den Verluſt der von ihm veruntreuten
11000 Mark zu rechtfertigen. Er hat das Geld,
von dem ein Teil noch herbeigeſchafft werden
konnte, am Totaliſator verſpielt.
Rumäniſche Offiziere in Paris ausgeraubt.
Paris. In der Nacht zum Freitag ſind in
Paris zwei rumäniſche Offiziere auf offener
Straße von vier mit Revolvern bewaffneten
Räubern überfallen und ausgeraubt worden.=
Einer der reichſten indiſchen Fürſten,
der Maharadſcha von Baroda, in Berlin

Maharadſcha Gaekwar von Baroda,
einer der reichſten, einflußreichſten und am läng=
ſten
regierenden indiſchen Fürſten, iſt auf ſeiner
Europareiſe in Berlin eingetroffen. Der 67 Maharadſcha iſt Beſitzer unermeßlicher
Juwelenſchätze. Unter den märchenhaften Reich=
tümern
ſeiner Schatzkammer befindet ſich u. a.
ein 1½ Meter langer und breiter Teppich, der
ganz aus Diamanten und Rubinen gefertigt iſt
und an dem die Juweliere Indiens 15 Jahre
lang gearbeitet haben.

[ ][  ][ ]

Nummer 267

Samstag, den 27. September 1930

Seite 12

OIIIOtIA
At
Bamstag, 22. Septemben 1930, 15 Uhr

WWeDEL

Am Sonntag, 26. Sepa
kember, von 1118 Uhn

von heute ihre Vorzüge
und ihre Annehmlich-
keiten
sehen Sie sich am
5
besten sofort an. Die hoch-
interessante
Ausstellung
Besseres Wohnen
um weniger Geld
kann jedermann kostenlos
besuchen in Auss tellungshaus der

DoSoT
MoDelOdTA
Fün ledermann
MoSelabtMe Tierle ſde n Fre

Beſucht dasRheinbadStockſtadt
J0getal

Spanische Bodega zum Palais
Frühburgunder Gau- Algesheimer-
per
Glas
TFaubenmost zo pfs.

A

Makur
u. ähnl. Ziele,
Berſehung.
Nachhilfe.
Gründl. Unterricht
mit Vorführ. v.
Experimenten in
Mathematik,
Phyſik, Chemie
ert. Akademikerin
(Dr. phil.). F. jüng.
Schüler (einſchl. U.=
Sekunda) wird auch
Nachh. in Engl. u.
Franz. u. auch ganze
Umſchulung übern.
Gute Unterrichts=
erfahr
., beſte Emp=
fehlungen
. Gruppen=
unterricht
möglich.
Näheres:
(*sg
Fuchsſtr. 20, pt.

Neue Kurſe
ab 2. Oktober
für Anfänger in
Engl., Franz., Ital.,
Spaniſch.
für Fortgeſchrittene
Eintritt jederzeit.
Handelskorreſp.
Sonderabteilung:
Ueberſetzungen.
Berlih=Schule
Wilhelminenſtr. 19.
Tel. 613. (14213b

Ecke Grafen-Elisabethenstr.

Warnang.
In letzter Zeit treiben sich in Darmstadt eine Anzahl Reisende
einer Frankfurter Buchhandlung herum, die unter allen möglichen
unwahren Behauptungen bestehende Abonnenten dazu veranlassen,
ihr altes Abonnement autzugeben, um eine andere Zeitschrift zu
bestellen. Es handelt sich bei diesen gewissenlosen Elementen
nur darum, tür einen neuen Auftrag eine entsprechende Provision
zu erhalten. Daß durch die Umschreibungen den Abonnonten alte
Rechte verloren gehen, stört dieselben nicht, lch warne deshalb
vor diesen Reisenden und ersuche, vorkommenden Falles die-
selben
zurückzuweisen eventuell mir sogleich Kenntnis zu geben.
Hermann Buchhold,
Buch- und Zeitschriften-Handlung
Ellksabethenstr. 46
Darmstadt

Lernt stenographieren
in der Ballonschule!

Nachhilſe
in mod. Sprachen f.
Schüler aller Klaſſ.,
auch Unterricht an
Erwachſene in Kon=
verſation
. Lektüre.
Handelskorreſpond.
Hoffmann,
Heinrichſtraße 42.
Csgo).

Dame erteilt gründl.

für Anfänger und Fortgeſchrittene, Angeb.
(*
unter A 28 an die Geſchäftsſt.

Hochherrſchaftliches
großes Speiſezimmer
Nußbaum poliert, prima Arbeit, komplett
zum Spottpreis von RM. 880., in Eiche
von RM. 580. an.
Möbelhaus L. Menger, Bleichſtr. 17.

Auellderger Bürgersseltang
Verlagegeſellſchaft Mittelſtand m. b. H.
Aürnberg, Kühnertsgaſſe 33
Fernſprecher 24150
Die Nürnberger Bürgerzeitung iſt das Sprachrohr
des Nürnberger und fränk. Hausbeſitzes, des Gaſt=
wirte
=Gewerbes, des ſelbſtändigen Handwerkes und / Netern Spa
Gewerbes wie überhaupt des geſamten Mittelſtandes, ſſſenthal von
Die wöchentlich erſcheinenden Beilagen Nürnberger ſuade. Dieſe
Hausbeſitzer=Zeitung, Fränk. Gaſtwirte=Zeitung I. jetzt ein Be
und Süddeutſche Mittelſtands=Zeitung erfreuen Iſt eine ge
ſich an Hand ihrer wertvollen redaktionellen Beiträge ſtiſch
größter Beachtung, ſtets ſteigender Beliebtheit und ſört, wei
ſtempeln die Nürnberger Bürger=Zeitung zur
größten deutſchen Mittelſtandszeitung im Sinne
der Wirtſchaftspartei.
Das geſteigerte Intereſſe überträgt ſich naturgemäß
auch auf den Anzeigenteil, ſo daß Anzeigen von auf=
(246a
fallend guten Erfolgen begleitet ſind.
Verlangen Sie unverbindlich Probenummern u. Preis=
angebot
, wir ſtehen Ihnen hiermit gerne zu Dienſten.

und beſtu
Akademie,
Darmstadt
ſe. Oto Lil
(nähriger mit
Utet M0 2.
froſächlich kiel
1s 1
jahrk
verung
Es iſt weni
nbaukaſtens
ſtähen
K.
über de
Fer von 2 Me
En wurde in

n
ſicde be 9
ſangen ihm
du die Un
vu, baute
inen
eict tran
zen Jchre n
Rathenow,
teigt, mit ein
vicht dieſer
1 Quadratme
Wind entgege
10 Meter Er
Kurven und
Im Jahre
ſielt der Flie
ni, ſich eine
ds Hügels
und der Werk
der Ziegelei
wurde, erfort
brach in di
ein und
wurde.
den

[ ][  ][ ]

AAOAA AAOAOUAOA TALA
Nuummer 9

DARMSTADTER TAGBLATT HESSISCHE NEUESTE NACHRICHTEN

27. September 1930

racht
S Gaſt=
uber

Der Vorläufer der Rhön-
Füge.
Lu
Dr.= Ing. eh. F. M. Feldhaus, Berlin.
Da die Darmſtädter Fliegergruppe in der Rhön alljährlich
rhmnlich von ſich reden macht, möchte ich hier einem jüngſt in
gem Buche verbreiteten Märchen entgegentreten, nicht der be=
nnte
Flieger Otto Lilienthal ſei der wiſſenſchaftliche und prak=
ſche
Begründer des Segelfluges, ſondern ein anderes Mitglied
de Familie Lilienthal. Ich konnte mich im Laufe der Jahre mit
ger ganzen Reihe von Leuten unterhalten, die Lilienthal per=
ſalich
gut gekannt haben, und deshalb brachte ich manches zu=
ſnmen
, was an anderer Stelle nicht veröffentlicht iſt.
Die Lilienthals ſtammen aus einem alten ſchwediſchen Ge=
klecht
, von dem ein Zweig ſchon vor der Reformation nach
ſeutſchland einwanderte. Otto Lilienthal war der Sohn eines
ſaufmanns in Anklam. Mit 16 Jahren bezog er die Gewerbe=
ſule
in Potsdam. Dann ging er in Berlin in die Maſchinen=
raxis
und beſuchte anſchließend als Hoſpitant die Berliner Ge=
verbe
=Akademie, die Vorläuferin der jetzigen Techniſchen Hoch=
zule
. Otto Lilienthal machte den deutſch=franzöſiſchen Krieg als
ſinjähriger mit und ging dann in Berlin in Stellungen. Im
Uter von 32 Jahren machte er ſich ſelbſtändig. Er fabrizierte
nuptſächlich kleine Dampfmaſchinen und Signalapparate für die
Krrine. Als 1868 aus Frankreich die Nachricht von der Erfin=
kung
des Fahrrades kam, baute Lilienthal in Berlin Dreiräder
ſur Beförderung von einer Perſon. Er erhielt vom Polizeipräſi=
Aium die Erlaubnis, dieſe Wagen fahren zu laſſen. 1878 erfand
Lilienthal die Kettenfräſe für den Bergbau. Dieſes Werkzeug
burde bis dahin nur für chirurgiſche Zwecke, im Kleinen an=
ewandt
.
Es iſt wenig bekannt, daß Lilienthal der Erfinder des
teinbaukaſtens und des Baukaſtens mit gleichmäßig gelochten
ſtäben heute Stabil, Matador uſw. genannt war.
Von der Schülerzeit ab hatte Lilienthal Schwebeverſuche und
ktudien über den Flug der Vögel, insbeſondere über das Verhal=
en
der Vögel beim Segelflug, d. h. beim Schweben ohne Flügel=
lewegung
, gemacht. Später folgten Studien über Luftſtrömun=
en
. Im Jahre 1891, im Alter von 43 Jahren, begann Lilien=
hal
eine große Verſuchsreihe von mehr als 1000 Flügen. Zu=
ächſt
wurde eine Maſchine von 10 Quadratmetern, Tragfläche,
Metern Spannweite und 18 Kilogramm Gewicht bei Wind=
tille
verſucht. Mit einem Anlauf von etwa 8 Metern, kam
Leilienthal vom Sprungbrett aus einer Höhe von 1 Meter, ſpä=
ſer
von 2 Metern in Flügen von 6 bis 7 Metern Länge zur
Erde. Dieſe erſte, ſorgſam durchgeführte Verſuchsreihe der Avia=
(ik wurde in Lichterfelde bei Berlin gemacht. Dieſer kleine Ort
jetzt ein Beſtandteil der Reichshauptſtadt hatte in der Tech=
ik
eine gewiſſe Berühmtheit erlangt, weil Werner Siemens dort
Im Jahre 1881 die erſte dem öffentlichen Verkehr dienende elek=
Ariſche Bahn angelegt hatte. Auch hatte man von dem Ort ge=
hört
, weil ein gewiſſer Heinrich Seidel in ſeinem Buch Lebe=
echt
Hühnchen eine beſchauliche Schilderung von Haus und Gär=
ten
in Lichterfelde gegeben hatte. Daß dieſer Heinrich Seidel ein
Ingenieur war, wußten die wenigſten.
Der Lichterfelder Wind zwiſchen den Häuſern war Lilien=
thal
nicht ſtetig genug. Er konnte zwar 5060mal ohne Er=
nüdung
ſeine Luftſprünge machen, aber zu größeren Flügen war
die Oertlichkeit ungeeignet. Deshalb zog der nie raſtende Inge=
nieur
nach Werder in der Nähe von Potsdam. Hier gelangen
ihm Flüge von 20 bis 25 Metern Länge, und hier kam er zu der
Erkenntnis, daß Flugzeug und Landung um ſo beſſer ſeien, je ſtär=
ker
der Wind wehte.
Im Jahre 1892 zog Lilienthal zu den Abhängen nach Süd=
ende
bei Lichterfelde, die bis 10 Meter emporragen. Hier ge=
langen
ihm Gleitflüge von achtfacher Entfernung des Abſprungs.
Da die Umgebung von Berlin arm an geeigneten Uebungsſtellen
war, baute Lilienthal ſich 1893 auf der Maihöhe bei Steglitz
einen Schuppen, darin er ſeinen jetzt zuſammenlegbaren und
leicht transportablen Flugapparat unterbringen konnte. Im glei=
chen
Jahre machte er in den Klinower Bergen, in der Nähe von
Rathenow, wo eine Hügelkette auf 60 bis 80 Meter Höhe an=
ſteigt
, mit einer neuen großen Flugmaſchine Verſuche. Das Ge=
wicht
dieſer Maſchine betrug 100 Kilogramm, die Tragfläche maß
14 Quadratmeter. Mit geſenkten Flügeln lief Lilienthal, dem
Wind entgegen, richtete dann die Flügel auf und ſchwebte bis
300 Meter Entfernung im Wind. Hier gelangen ihm die erſten
Kurven und das Zurückſchweben zum Abflugspunkt.
Im Jahre 1894 Lilienthal war ſchon 46 Jahre alt er=
hielt
der Flieger von einer Ziegelei bei Lichterfelde die Erlaub=
nis
, ſich einen Flughügel aufſchütten zu laſſen. In das Innere
des Hügels wurde ein Raum zum Unterbringen der Maſchine
und der Werkzeuge eingebaut. Die Erde wurde aus der Grube
der Ziegelei genommen. Der Hügel, der 15 Meter hoch geführt
wurde, erforderte mehr als 2000 Mark an Arbeitslöhnen. Später
brach in die Grube der Ziegelei eine unterirdiſche Waſſerader
ein und bildete einen großen See, der als Karpfenteich benutzt
wurde.
Lilienthals Flughügel am Karpfenteich in Lichterfelde ſah
den erſten Zweidecker. Es iſt dies die älteſte erhaltene Flug=
maſchine
von Lilienthal, weil die früheren Apparate immer wie=
der
umgebaut wurden. Der Zweidecker hängt jetzt in der Luft=
ſchiffhalle
des Deutſchen Muſeums von Meiſterwerken der Natur=
wiſſenſchaft
und der Technik in München. Auf dem Hügel, am
Karpfenteich ſollte auch die erſte Maſchine mit Motor verſucht
werden. Da eine genügend leichte Benzinmaſchine noch nicht zu
erlangen war, hatte Lilienthal einen Kohlenſäuremotor in einen
Schwingenflieger eingebaut.
Aber auch der mit ſo vielen Koſten erbaute. Lichterfelder
Hügel genügte Lilienthal nicht. Er zog deshalb mit ſeiner Ma=
ſchine
in die Rhinower Berge nördlich von Rathenow. Hier
wurde der Flieger, nachdem er mehr als 1000mal geflogen war,
von einem Windſtoß gefaßt und am 9. Auguſt 1896 zu Boden ge=
ſchleudert
. Mit einer ſchreren Verletzung der Wirbelſäule brachte
man Otto Lilienthal nach Berlin ins Krankenhaus. Dort ſtarb
er am folgenden Tage.
Die Erfahrungen, die Lilienthal geſammelt und auch ver=
öffentlicht
hatte, blieben zunächſt unbenutzt. An den Flugverkehr
dachte niemand ernſtlich, hatte man doch damals genug mit der
techniſchen und wirtſchaftlichen Ausgeſtaltung des neuen Kraft=
wagens
zu tun. Nur der in Frankreich geborene, in Amerika
lebende Eiſenbahningenieur Octave Chanute hatte die Arbeiten
von Otto Lilienthal ernſtlich beachtet. Er war auch ſelbſt oft ge=
flogen
. Als Chanute 68 Jahre alt geworden war, gab er die
Verſuche an zwei junge Leute, die Brüder Wright, ab. Dieſen
gelangen nach einjährigen Vorbereitungen im Jahre 1901 Segel=
flüge
bis 50 Meter auf einer Maſchine von Lilienthal. Im fol=
genden
Jahre kamen ſie 300 Meter weit, und am 17. Dezember
1903 ſtieg die erſte mit einem Motor verſehene Flugmaſchine der
Brüder Wright an der einſamen Küſte von Nordkaroling auf.
Ihre erſte Flugſtrecke maß 260 Meter. Seit dieſem Tag, deſſen
Ergebniſſe zunächſt ſorgſam geheim gehalten wurden, wandte ſich
das Intereſſe der Konſtrukteure der Kraftflugmaſchine zu.

Ein Riesenproblem der
Ernährungswirtschaft.
Ertrag-Steigerung durchPapier-Spritzen.
Bis 69100 Mehrertrag.

Hotd, Auelentosetuns Beänaug
Aufſpritzen einer Papierhaut anſtelle des amerikaniſchen
Papier=Belegens. Eine neue Erfindung des Berliner Ingenieurs
Artur Streich. Amerika, deſſen Staaten jährlich zum Papier=
Belegen in der Landwirtſchaft Rieſenſummen ausgeben, erzielt
dadurch bei Mais 691 Prozent Ertrag=Steigerung,
bei Gurken 512 Prozent, bei Sellerie 123 Prozent und bei Baum=
wolle
91 Prozent, weil die Erdtemperatur ſich erhöht, das Un=
kraut
erſtickt, das Ungeziefer abſtirbt und die Erdbakterien ſtär=
ker
arbeiten. Das Verfahren von Streich iſt viel billiger als
das der Papier=Belegung; der Wind weht die geſpritzte
Papierhaut nicht weg und der Regenlöſt ſie nicht
auf.

*Lenkbare
Auto-Scheinwerfer.
Von
Hans Woltereck, ZivilIng., Leipzig.
Die modernen elektriſchen Auto=Scheinwerfer beſitzen eine
ſolche Leuchtkraft und Reichweite, daß man des nachts, ſolange es
gerade aus geht, mit nahezu der gleichen Schnelligkeit und Sicher=
heit
fahren kann wie bei Tage. Anders iſt die Sache freilich, wenn
es ſich um eine Strecke mit zahlreichen ſcharfen Kurven handelt;

Bild 1: Schematische Darstellung des Autolichtlenkers.

denn in dieſem Fall nützen ſelbſt die ſtärkſten Scheinwerfer nur
wenig, da ſie, wie jeder Automobiliſt aus Erfahrung weiß, ihren
Lichtkegel beim Einbiegen in eine Kurve nicht auf die Straße, ſon=
dern
geradeaus ins freie Feld werfen, Taucht dann in der Kurve

Bild 2: Eintahrt in eine scharte Linkskurve ohne Auto-
lichtlenker
,

plötzlich ein Hindernis auf, iſt die Gefahr eines Zuſammenſtoßes
in unmittelbare Nähe gerückt.
Um dieſem Uebelſtand abzuhelfen, gibt es offenbar nur ein
Mittel: die Scheinwerfer nicht, wie bisher, ſtarr am Rahmen zu
befeſtigen, ſondern ſie drehbar einzurichten und derart mit der
Lenkung zu kuppeln, daß ihr Lichtkegel dem Vorderräderausſchlag
um ſoviel vorauseilt, wie es zur genügenden Ausleuchtung der
Kurve erforderlich iſt. In der Tat ſind bereits in früheren Jahren
eine ganze Reihe derartiger Vorrichtungen auf dem Markt er=
ſchienen
, doch hat ſich keine einzige von ihnen in der Praxis auf
die Dauer zu behaupten vermocht, da ſie erſtens viel zu kompliziert
und unzuverläſſig waren, und da zweitens das Scheinwerferlicht
durch die auf die Räder, bzw. auf die Steuerung übertragenen
Straßenſtöße unerträglich flackerte.
Um ſo mehr iſt es zu begrüßen, daß einer der größten deut=
ſchen
Elektrokonzerne ſich neuerdings der Löſung dieſes Problems
angenommen hat und ſoeben unter der Bezeichnung Auto= Licht=
lenker
eine Vorrichtung auf den Markt bringt, die keinen der
genannten Nachteile beſitzt und zudem an jedem Wagen nachträg=
lich
leicht angebracht werden kann. Im einzelnen arbeitet der neue
Auto=Lichtlenker folgendermaßen:
Die Drehung der Scheinwerfer erfolgt, wie bereits erwähnt,
in Abhängigkeit von der Drehung des Lenkrades. Doch iſt das
Ueberſetzungsverhältnis zwiſchen beiden nicht ſtarr, ſondern nach
beſtimmten Geſetzen veränderlich, und zwar deshalb, weil bei
ſtarrer Ueberſetzung die Drehung der Scheinwerfer beim erſten
ſchwachen Einſchlagen der Vorderräder zu Beginn der Kurve viel
zu gering ſein würde, um eine volle Ausleuchtung der Straße zu
gewährleiſten. Umgekehrt würde bei ſtarkem Drehen des Lenk=
rades
, in der Mitte der Kurve, die Ablenkung der Scheinwerfer ſo
groß ſein, daß ſie ſtatt wie früher nach außen, nunmehr nach innen
an der Fahrbahn vorbei ins freie Gelände leuchten. Das Ueber=
ſetzungverhältnis
muß deshalb in der Weiſe veränderlich ſein, daß
die Drehung der Scheinwerfer dem Einſchlag der Vorderräder an=
fangs
ſtark, ſpäter immer weniger vorauseilt.
Beim Autolichtlenker wird dieſe Veränderlichkeit der Ueber=
ſetzung
durch Zwiſchenſchaltung eines ebenſo einfach wie ſinnreichen
Getriebes erreicht, das nicht nur die geſchilderte Regulierung des
Voreilwinkels bewirkt, ſondern darüber hinaus auch dafür ſorgt,
daß der kurveninnere Scheinwerfer ſtärker abgelenkt wird, als der
kurvenäußere, damit der Straßenrand der Kurveninnenſeite ſtets
unter vollem Scheinwerferlicht liegt. Durch Anwendung einer
geſtängeloſen Kraftübertragung ſowie durch Einbau beſonderer
Dämpfungsfedern wird erreicht, daß von Straßenunebenheiten

Bild 3: Einfahrt in die gleiche Kurve mit Autolichtlenker,
die Wagenstellung ist unverändert.
berrührende Stöße ſich nicht auf die Scheinwerfer übertragen
können, ſo daß deren Licht ſelbſt beim Fahren über Schlaglöcher
und dergleichen nicht tanzt oder flackert. Der ganze Mechanismus
arbeitet ſo leicht, daß das Steuern des Wagens nicht im mindeſten
erſchwert oder behindert wird; ſollte jedoch je ein Feſtklemmen
irgendwelcher Teile eintreten, wird durch eine Sicherheitskuppe=
lung
automatiſch der Aurolichtlenker von der Steuerung abge=
ſchaltet
. Ueberdies hat der Fahrer die Möglichkeit, die Schein=
werferlenkung
jederzeit, z. B. bei Tagfahrten, durch einen Hand=
griff
vom Führerſitz außer Betrieb zu ſetzen. In dieſem Fall wer=
den
die Scheinwerfer durch Federwirkung ſofort in Mittelſtel=
lung
gebracht und dort feſtgehalten.
Alles in allem darf der Autolichtlenker als eine außerordent=
lich
intereſſante und zukunftsreiche Neuerung angeſprochen werden,
deren baldige allgemeine Einführung im Intereſſe der Sicherheit
des nächtlichen Kraftwagenverkehrs nur dringend zu wünſchen iſt.
Ein gewiſſes Hindernis bildet lediglich, der hohe Preis (zirka
250 RM.), der beſonders für die Beſitzer kleinerer Wagen eine
recht fühlbare Belaſtung bedeuten dürfte. Doch iſt zu hoffen, daß
in dieſem Punkt das letzte Wort noch nicht geſprochen iſt, und daß
ſich durch Maſſenfabrikation eine weſentliche Verbilligung er=
reichen
laſſen wird.

Künstliche Kälte.
Von
Berg werksdirektor F. W. Landgraeber, Essen.
Einſt wurden gekühlte Gefäße und gekühlte Räume auf natür=
liche
Weiſe durch Verdampfen von Flüſſigkeiten hergeſtellt. Der
Erfolg war trotz Aufwendung erheblicher Zeiten und großer Men=
gen
Flüſſigkeit ein recht beſcheidener. Vor 150 Jahren wurde zu=
erſt
mit der künſtlich=maſchinellen Erzeugung von Kälte begonnen.
Cavallo war der erſte der ſich um jene Zeit an die Löſung des
für unſere moderne Wiſſenſchaft, Technik und Wirtſchaft ſo be=
deutungsvollen
Problems wagte. Später wurden Kältemaſchinen
von Gorrie 1850, von Kirk 1862, von Behrend 1867 und von Wind=
hauſen
1870 gebaut. Ein durchſchlagender Erfolg war jedoch erſt
dem deutſchen Altmeiſter der Kälteinduſtrie, Prof. Dr. Carl
v. Linde, beſchieden, als er vor einigen Jahrzehnten die Kom=
preſſions
=Kältemaſchine erfand. Dieſe geniale Erfindung hat ſich
iazwiſchen die ganze Welt erobert. Dann aber war es deutſcher
Wiſſenſchaft und Technik vorbehalten, auf dem Gebiete der Kälte=
technik
und ihren ſtaunenswerten Erfolgen bahnbrechend zu blei=
ben
. Es iſt ihr nicht nur durch glänzende techniſche Anordnungen
gelungen, Tieftemperaturen zu erreichen, bei welchen nicht nur
Luft, ſondern auch die hartnäckigſten aller Gaſe, ja ſogar das Edel=
gas
Helium verflüſſigt wird, was bis in die jüngne Zeit hinein
als unmöglich galt. Daß es weiterhin möglich war, bis faſt an
den abſoluten Kältepol bei 273 Grad Celſius heranzukommen,
ſei nur nebenher erwähnt. Derartige Fortſchritte ſind zurzeit noch
von unabſehbarer Bedeutung, da ſie noch weiterer Klärungen be=
dürfen
. Große Zukunftsaufgaben der Kältetechnik ſtehen uns noch
bevor,

[ ][  ][ ]

Samstag, den 27. September 1930

Wie bedeutſam die Kälteinduſtrie für die Lebensmittelkonſer=
vierung
bereits geworden iſt, erleuchtet daraus, daß in Amerika
allein jährlich 50 000 000 000 Kg. Kunſteis und 1 500 000 000 Kg.
Speiſeeis hergeſtellt werden. Dort ſteht die Kälteinduſtrie un=
mittelbar
hinter der Autoinduſtrie. Das Leiſtungsvermögen der
Jerliner Kunſteisfabriken beträgt jährlich mehr als 60 000 000 Kg.
Die Verwendung künſtlicher Kälte in der Brauinduſtrie iſt allge=
mein
bekannt. Weitere neuere Anwendungsgebiete ſind die Far=
beninduſtrie
, die Stickſtofferzeugung u. a. m. Bedeutſame Fort=
ſchritte
ſind in der Konſervierung von Molkereiprodukten ſowie
von Obſt, Gemüſe, Fiſchen und Gefrierfleiſch erzielt worden. Die
Nachfrage nach Gefrierfleiſch, das heute in qualitativer Hinſicht
unvergleichlich höher ſteht als, früher, wird in den Kontinental=
ſtaaten
auf mehr als 500 000 000 Kg. jährlich geſchätzt. Die Kalt=
aufbewahrung
von Lebens= und Genußmitteln gehört heutzutage
bereits zu den wichtigſten volkswirtſchaftlichen Aufgaben.
Zu den vielen techniſchen Fortſchritten auf dieſem Gebiet ge=
hört
auch ein neues Holztrocknungsverfahren, durch Kälte. Es
klingt zunächſt ſonderbar, daß Holz nicht durch Wärme, fondern
durch Kälte zum Trocknen gebracht werden ſoll. Das Verfahren
beſteht darin, daß Holz in einem geſchloſſenen Raum aufgeſtapelt
wird, in welchem der Tür gegenüber eine Kälteanlage eingerichtet
iſt. Durch dieſe wird die Feuchtigkeit der Luft in eine Art Rauh=
reif
verwandelt, die Luft demnach trocken gehalten. Die aus dem
Holz austretende Feuchtigkeit wird, kontinuierlich in Rauhreif
umgeſetzt, und es leuchtet ohne weiteres ein, daß auf dieſe Weiſe
ein ſchnelles, wenn auch nicht allzu geſchwindes Trockenwerden des
Holzes ſtattfindet, wobei Riſſe und Sprünge vermieden werden.
Jene Riſſe und Sprünge, wie ſie die Anwendung von Wärme ſehr
häufig im Gefolge hat und die das Holz für viele praktiſche Zwecke
unbrauchbar macht, werden bei dem neuen Kalttrocknungsverfah=
ren
vermieden.
In der chemiſchen Induſtrie, ein beſonders umfangreiches
Anwendungsgebiet für künſtliche Kälte, dient ſie ebenfalls zur
Trocknung, und zwar von Gaſen, ferner zur Gaskühlung, Gasver=
flüſſigung
und Trennung von Gasgemiſchen. Ferner wird ſie an=
gewandt
beim Auskriſtalliſieren von Laugen, zur Ableitung von
Reaktionswärme und zur Regulierung von Erſtarrungs= und
Löſungsvorgängen. Das ſog. Gefrierverfahren dient zur Zerlegung
von Schwelgas, das bei der Verſchwelung von Brennſtoffen und
anderen Bitumina erhalten wird und eine Reihe wertvoller Be=
ſtandteile
enthält, zwecks Benzin= und Gaſolgewinnung. Ueberall,
wohin man ſieht, kann man beobachten, wie die moderne Groß=
induſtrie
nicht nur hohe, ſondern auch tiefe Temperaturen in den
weiteſten Grenzen verfügbar haben muß.
In der Kali=Induſtrie laſſen ſich durch Anwendung künſtlicher
Kälte aus Abfallprodukten, die bislang als läſtige Zugaben mit
großen Koſten entfernt werden mußten, wertvolle Stoffe durch
Ausfrieren der Mutterlaugen gewinnen, ſo z. B. große Mengen
Glauberſalz. Die in dieſer Induſtrie ſeit kurzem eingeführten
Gefriermaſchinenanlagen verfügen bereits über Leiſtungen von
10 000 000 kcalſh. Es ſind die größten Aggregate der Welt und
vermögen ſtündlich 100 000 Kg. Kunſteis zu ſchaffen. Zur indu=
ſtriellen
Herſtellung von Kunſtſtickſtoff, der für unſere Ernährung
hochbedeutſam iſt, iſt eine Verflüſſigung der Luft bei einer Tem=
veratur
von 190 Grad C. zum Zwecke der nachfolgenden Tren=
nung
von Sauerſtoff und Stickſtoff notwendig. Auch dieſes ge=
ſchieht
mittels moderner Kältemaſchinen. Bei der Gewinnung des
neueſten Produktes, des Zechenſtickſtoffs, aus Koksofengaſen, der
ſogar eine ganz neue Induſtrie auf den Plan gerufen hat, wird
mittels Anwendung künſtlicher Kälte reiner Waſſerſtoff hergeſtellt,
der auf katalytiſchem Wege mit Stickſtoff zu Amoniak vereinigt
wird. Dieſer Zechenſtickſtoff, ein Produkt der reſtloſen Ausnützung
von Kohlen, ſtellt ein geſuchtes Düngemittel dar, der dem Chileſal=
peter
, für deſſen Beſchaffung jährlich Hunderte von Millionen
Mark ins Ausland gingen, mindeſtens ebenbürtig iſt.
Kunſtkälte hat neuerdings Eingang bei der Herſtellung von
Leuchtgas gefunden. Hierbei werden durch Abkühlung des Leucht=
gaſes
auf Temperaturen unter null Grad wertvolle Nebenprodukte
gewonnen, die ſich bislang durch Verſtopfen von Leitungen u. a.
recht läſtig erwieſen. Es war dieſes das Naphthalin. Außerdem
wird bei Behandlung des Leuchtgaſes mittels Tiefkälte der geſamte
Gehalt an giftigem Kohlenoxyd entzogen, wodurch künftig Vergif=
tungen
und Selbſtmorde unterbunden ſind. Nicht unerwähnt ſei
ſchließlich noch die wirtſchaftliche Bedeutung des Verfahrens der
Raffination von Erdöldeſtillaten mittels tiefgekühlter ſchwefliger
Säure.
In der breiten Oeffentlichkeit iſt faſt gar nicht die Anwendung
von Kälte im Bergbau bekannt, wo mittels Gefrierverfahren ganze
Schächte abgeteuft werden. Stände der Bergtechnik dieſes geniale
und modernſte aller Schachtbauverfahren nicht zur Verfügung, ſo
würden zahlreiche volkswirtſchaftlich äußerſt wertvolle Naturſchätze
an Kali und Kohlen der Allgemeinheit nicht nutzbar gemacht wor=
den
ſein. Große Mengen deutſchen Bergſegens liegen unter einem
Deckgebirge verborgen, das nur mit Anwendung künſtlicher Kälte
bezwungen werden kann. Zum Abteufen einer Doppelſchachtanlage
bis 600 Meter Tiefe wird eine Gefriermaſchinenanlage mit einer
Leiſtung von 1 500 000 Frigorien (neg. Kalorien) benötigt. Obwohl
der laufende Meter eines derartigen Schachtes 14 00015 000 Mk.
koſtet, arbeite dieſes Verfahren immer noch billiger als andere
Kunſtverfahren moderner Schachtbaukunſt.
Um ein Umfallen des ſchiefen Turmes von Piſa zu verhindern,
ſollen ſeine Fundamente nach dem bergtechniſchen Gefrierverfahren
eingefroren werden. Es iſt dies ein typiſches Beiſpiel dafür, wie
mit Mitteln der fortgeſchrittenen neueren Technik alte Kunſt und
Kultur erhalten werden kann.
Aber noch in anderer Hinſicht iſt die Kältetechnik für den Berg=
bau
von Bedeutung. In vielen tiefen Gruben herrſchen ſo hohe
Temperaturen, daß ein Arbeiten darin faſt unmöglich oder ſo teuer
iſt, daß ſich eine Ausbeutung des Bergſegens nicht lohnt. Das
einzig wirtſchaftlich durchführbare Hilfsmittel, dieſem Uebelſtande
abzuhelfen, iſt die Kühlung der Grubenluft mittels Kältemaſchinen.
Dort, wo dieſes Mittel zur Anwendung gekommen iſt, konnte die
Leiſtungsſteigerung der beſchäftigten Perſonen bedeutend erhöht
werden. Ebenſo wie man ſich in heißen Gruben vor hohen Tem=
peraturen
mit ihren Nachteilen durch die Hilfsmittel der Kälte=
technik
ſchützt, dürfte dieſes infolge der großen Fortſchrite auf die=
ſem
Gebiete künftig wohl auch gegen Sommerhitze und ſonſtige
Ueberwärme in Fabrik= und Wohnräumen geſchehen. Allgemein
bekannt iſt, wie die Arbeitsfähigkeit in einer ſchwülen und heißen
Atmoſphäre ſinkt. Warum ſollte hier nicht auch durch zweckent=
ſprechende
Luftbehandlung mittels künſtlicher Kühlung eine Stei=
gerung
der Leiſtung möglich ſein? Die Anlagekoſten für eine
Raumkühlung dürften ſich bald bezahlt machen.
In tropiſchen Regionen wird die Ausführung ärztlicher Ope=
rationen
häufig dadurch ſtark beeinträchtigt, daß infolge hoher
Temperaturen die Inſtrumente beſchlagen und nicht ſteril bleiben.
Die Heilung der Wunden wird hierdurch verlangſamt. Eine
Raumkühlung würde dieſem Uebelſtande ſofort abhelfen und außer=
dem
den Aufenthalt in jenen Hoſpitälern angenehmer geſtalten.
Außer den genannten Vorteilen und Fortſchritten der An=
wendbarkeit
künſtlicher Kälte ſteht dieſem Zweig der Technik noch
manches Zukunftsproblem offen. Ihre Miſſion im Dienſte der
Wiſſenſchaft, Induſtrie, Wirtſchaft und Menſchheit iſt noch lange
nicht erſchöpft.

*Die Stimme steuert
ein Auto.
Von
Dr. A. Gradenwitz, Berlin.
In gewiſſem Sinn handelt es ſich bei jeder Form der elek=
triſchen
Signalgebung Telegraphie, Telephonie, Bildtele=
graphie
, Fernſehen uſw. um eine Fernübertragung elektriſcher
Kraft, denn eine Kraftleiſtung irgendwelcher Art wird ſtets an
der Empfangsſtation ausgelöſt. Trotzdem iſt es bisher noch in
keinem Falle gelungen, elektriſche Energiemengen irgendwie

Technik der Gegenwart

nennenswerten Betrages in die Ferne zu entſenden, und das
Problem der eigentlichen Fernübertragung elektriſcher Kraft
harrt daher immer noch ſeiner Löſung.
Nicht zu verwechſeln ſind mit einer ſolchen Kraftübertragung
die verſchiedenen Formen der elektriſchen Fernſteuerung, die in
den letzten Jahren häufig auf ſehr weite Entfernungen ge=
lungen
ſind. Eine ſolche Fernſteuerung einfacher Art (nur durch
die Größe der Entfernungebemerkenswert) war z. B. auch Mar=
conis
Leiſtung, der in Genua auf einen Knopf drückte und da=
durch
in Sydney die Lampen einer Ausſtellung zum Leuchten
brachte.
Treoretiſch intereſſanter und auch eindrucksvoller war eine
kürzlich von der Weſtinghouſe=Geſellſchaft veranſtaltete Vorfüh=
rung
, bei der die menſchliche Stimme unmittelbar eine Fernwir=
kung
auslöſte, Herr H. P. Davis, einer der Direktoren dieſer Ge=
ſellſchaft
, ſaß in ſeinem Büro, zu Eaſt Pittsburgh in Pennſyl=
vanien
und erteilte ſeine Anordnungen direkt über ſein Tiſch=
telephon
nach New York, wo ſie in den Ausſtellungsräumen einer
Automobilgeſellſchaft (der Willys=Overland Company) von einem
führerloſen Auto prompt befolgt wurden. Sie wurden alſo keines=
wegs
telephoniſch entgegengenommen und an Ort und Stelle
durch die üblichen Steuermanöver in die Tat umgeſetzt, ſondern
virken ſich ſelbſt durch geeignete Umwandlung der Schallwellen
aus.
Das hierbei wirkſame Organ war ein elektriſches Auge,
eine Photozelle, die in dem Reiſekoffer hinten am Wagen unter=
gebracht
war, die ſtärker oder ſchwächer beleuchtet wurde und je
nach der augenblicklichen Beleuchtungsſtärke einen ſtärkeren oder
ſchwächeren Stromſtoß ausſandte. Sprach nun Herr Davis in
das Mikrophon ſeines Tiſchtelephons, ſo gingen die Sprechſtröme
ganz wie bei einem gewöhnlichen Telephongeſpräch nach der
Empfangsſtelle. Dort wurden ſie aber nicht, wie beim Fern=
ſprecher
üblich, in Schallwellen umgewandelt, ſondern (ähnlich
vie beim Fernſehen und bei Tonfilmaufnahmen) an eine Glimm=
lampe
angelegt, die, je nach der gerade durchfließenden Strom=
ſtärke
, ſtärker oder ſchwächer aufleuchtete. Die wechſelnde Licht=
ſtärke
dieſer Leuchtſignale wurde dann von einem elektriſchen
Auge, d. h. von einer Photozelle, aufgenommen, die ihrerſeits
durch den von ihr erzeugten wechſelnden Strom verſchiedene
Relais betätigte und dadurch die Bewegungen des Wagens
ſteuerte, ihn vor= oder rückwärts bewegte, zum Stillſtand
brachte uſw.
Es handelte ſich hier alſo um eine Fernſteuerung ähnlicher
Art wie bei dem vorübergehend berühmt gewordenen Televox,
dem mechaniſchen Diener, der unmittelbar oder auch über das
Telephon mündliche Befehle entgegennahm und prompt ausführte.

Neuartige Nutzung
der Sonnenenergle.
Von
Dr. W. Lipps, München.
Der Wert der Kohle für die Technik liegt in der Sonnen=
energie
, die während einer längſt vergangenen Vegetation in den
Pflanzen aufgeſpeichert wurde. Es liegt nahe, zu verſuchen, ob
es nicht möglich iſt, unter Umgehung der Kohle, die Energie der
Sonne direkt nutzbar zu machen. Nach H. Fiſcher fließen einem
Quadratkilometer Erdoberfläche (20 Grad nördlicher Breite)
jährlich ſoviel Wärmeeinheiten zu, daß bei voller Ausnützung
von nur 10 Prozent eine ſtändige Kraft von 25 000 Pferdekräften
gewonnen werden könnte. Um einen vollen Erſatz für die Kohle
zu ſchaffen, die im Jahre 1920 in einer Menge von 1300 Millionen
Tonnen gefördert wurde, wäre nicht mehr nötig, als eine Er=
faſſung
von 10 Prozent der Sonnenenergie, die einem Stück Erde
in der Größe eines Drittels der Schweiz zuſtrahlt.
Es handelt ſich alſo darum, eine Vorrichtung zu ſinden, die in
möglichſt vollſtändiger Weiſe die von der Sonne ausgeſtrahlte
Energie in mechaniſche Kraft umwandelt. Schon vor Jahrhun=
derten
wurden die Verſuche in dieſer Richtung gemacht, und man
iſt zu dieſer Zeit von dem Wunſch, hier eine Löſung zu finden,
nicht mehr losgekommen. Eine Unzahl von Patenten ſind bereits
auf Sonnenmotore erteilt worden und es gibt heute wohl ſchon
an die Hundert verſchiedener Syſteme. Einer der bekannteſten
Sonnenmotore iſt die 50pferdige Shumann=Sonnenmaſchine, die
1912 in Meadi bei Kairo aufgeſtellt wurde und die neben dem
Erſatz für die dort ſehr teure Kohle in der Hauptſache zur Be=
wäſſerung
größerer Baumwollkulturen Verwendung findet. Doch
ſtellt auch dieſe Maſchine noch in keiner Weiſe eine befriedigende
Löſung des Problems dar, da nur 4 Prozent der vorhandenen
Energie wirklich nutzbar gemacht werden können. Dieſer außer=
ordentlich
geringe Prozentſatz liegt bei den ganzen älteren Syſte=
men
in der Hauptſache darin, daß von den, im Brennpunkt großer
Hohlſpiegel liegenden Verdampfungskeſſeln die Hauptmenge der
aufgenommenen Wärme durch Ausſtrahlung wieder verloren
geht.
Eine Ausſchaltung dieſes Fehlers wurde nun neuerdings
von zwei Erfindern mit Erfolg verſucht. So hat Profeſſor Mar=
kuſe
einen Apparat konſtruiert, der in folgender Weiſe arbeitet:
Die Sonnenſtrahlen werden von einem großen ebenen Spiegel
aufgefangen, der mit Hilfe eines Uhrwerks ſich ſtändig langſam
dem Gang der Sonne entſprechend ſo bewegt, daß die Reflexion
dieſer Strahlen immer in die gleiche Richtung ſtattfindet. Weiter=
hin
iſt eine große Sammellinſe feſtſtehend ſo angebracht, daß ſie
dieſe reflektierten Strahlen aufnimmt und die ganze Wärme=
Energie in ihrem Brennpunkt vereinigt. Die dort entſtehende
Temperatur beträgt je nach der Größe von Spiegel und Linſe bis
zu 1000 Grad. Das neue an dieſer Konſtruktion iſt nun, daß
dieſer Brennpunkt in den Mittelpunkt einer Hohlkugel verlegt iſt,
die ſo gewiſſermaßen als Wärmefalle wirkt. Die durch die Linſe
zuſammengefaßten Strahlen treten durch eine kleine Oeffnung in
den Hohlraum ein und werden von den innen angeſchwärzten
Wandungen der Kugel aufgenommen. Dieſe ihrerſeits iſt
wiederum von dem Keſſel umſchloſſen, der die zu verdampfende
Flüſſigkeit enthält. Die Leiſtung dieſes Motors iſt abhängig von
der Größe der Linſe. In Sonnenländern entſpricht ungefähr
einem Quadratmeter Linſenfläche eine Kraft von 1½ PS. Die
Rentabilität einer ſolchen Maſchine iſt in den Ländern gegeben,
wo der Kohlenpreis den Betrag von Mk. 20, pro Tonne über=
ſchreitet
. Das iſt aber z. B. in Indien und Aegypten der Fall, wo
infolge der hohen Transportkoſten ungefähr das Dreifache für
Kohlen bezahlt werden muß.
Eine andere Konſtruktion, bei der die vorhandene Energie
bis zu 50 Prozent ausgenützt werden ſoll, ſtellt der Sonnenmotor
von Profeſſor Goddard dar. Hier wird wie in älteren Syſtemen
anſtelle der Linſe ein Hohlſpiegel verwendet, in deſſen Brenn=
punkt
die Erzeugung des Dampfes vorgenommen wird. Der
große Unterſchied iſt aber der, daß der Dampfkeſſel nicht aus
Metall beſteht, das die Wärme aufnimmt, um ſie dann an die
Flüſſigkeit weiterzugeben, ſondern, daß im Brennpunkt des Spie=
gels
die Flüſſigkeit direkt, ohne Zwiſchenmedium durch die kon=
entrierten
Strahlen erhitzt wird. Dies geſchieht wit Hilfe eines
Keſſels aus durchſichtigem Quarzglas. Die Feſtigkeit dieſes Mate=
rials
iſt auch für hohe Drücke ausreichend und ebenſo beſteht keine
Gefahr des Springens bei ungleichmäßiger Erwärmung. Auf
dieſe Weiſe hat man die Möglichkeit, die Wärmequelle, alſo den
Brennpunkt des Spiegels mitten in die Flüſſigkeit zu verlegen,
ſo daß die Strahlungsverluſte auf ein Minimum reduziert wer=
den
. Allerdings iſt es notwendig, zur Vermeidung der Zerſtreu=
ung
eine Trübung der Flüſſigkeit vorzunehmen. Dies geſchieht
durch Queckſilber, das in den in den Quarzkeſſel eintretenden
Flüſſigkeitsſtrom hinein zerſtäubt wird und in dieſem mitſamt der
Flüſſigkeit verdampft. Eine direkt an den Keſſel angeſchloſſene
Dampfturbine dient zur Erzeugung der Kraft. Nach theoretiſchen

Nummer 9

Berechnungen ſoll eine ſolche Vorrichtung genügen, um berei
in unſeren Breiten, bei einer Spiegelfläche von 6 Quadratmet/
eine dauernde Leiſtung von 4 PS zu erzielen. Und in den Trope
könute mit 30 Quadratmeter Spiegelfläche ſogar eine Kraft vo
650 PS zur dauernden Verwendung erzeugt werden, wobei 1
den Nachtzeiten die während des Tages in Akkumulatoren aufge
ſpeicherte überflüſſige Enengie verbraucht wird.
Außer dieſer Nutzbarmachung zum Treiben von Dampfmaſchi=
nen
hat wan auch ſchon an eine Verwendung der Sonnenenerg/
im Schmelzprozeß der Hochöfen gedacht. Es iſt ja ohne weiterel
möglich, mit Hilfe einer größeren Anzahl von Spiegeln, die eng
ſprechend zueinander geſtellt ſind, in einem gemeinſamen Bren! ſehr bedeutenden Temperaturen zu erzielen. So hat der
Ingenieur Morreau in Kalifornien eine Sonnenmaſchine er
ſunden, die aus einem Keſſel beſteht, deſſen Innenſeite über 1500
kleine Spiegel enthält, in deren gemeinſamem Brennpunkt einn
Temperatur von nicht weniger als 8000 Grad Celſius bei unge=
hindertem
Sonnenlicht erzeugt werden kann. Noch höher iſt die
Temperatur bei einer von dem Amerikaner W. Calver für di
Steppen don Arizona geplanten Maſchine. Abgeſehen von der
Erſparnis der Feuerungskoſten, könnten alſo in ſolchen Sonnen=
Hochöfen Temperaturen erzielt werden, die die unſerer beſten
Hochöfen um ein Weſentliches übertreffen.
Wohl iſt die Sonne eine Energiequelle, die durch ihre Un=
beſtändigkeit
der techniſchen Auswertung beſondere Schwierig=
keiten
bereitet. Nachdem man aber erkannt hat, wie ungeheuer
die Kräfte ſind, die hier zur Verfügung ſtehen, beſchäftigen dieſe
Fragen um ſo mehr die Technik, als auch mit einer allmählichen Er=
ſchöpfung
der Kohlenvorräte gerechnet werden muß. Eine be=
friedigende
Löſung dieſes Problems hängt in weitgehendein
Maße auch von den Möglichkeiten einer Energieſpeicherung ab
und es wird nötig werden, gleichzeitig auch auf dieſem Gebiete
die ſchon lange erſehnten Verbeſſerungen zu finden.

KURZE MITTEILUNGEN
* Der Verband Deutſcher Architekten= und Ingenieurvereine e. V.
plante, wie wir in der T. d. G. vom 8. Juli ds. Js. berichtet haben,
die Schaffung einer deutſchen Geſellſchaft für Bauweſen. Anläßlich des
deutſchen Bautages 1930 in Dresden iſt dieſes Vorhaben zur Tatſache
geworden. Der Verband wird ſich deswegen am 31. März kommenden
Jahres auflöſen und ſeine Mitglieder der deutſchen Geſellſchaft für
Bauweſen zuführen. Durch die neue Zuſammenfaſſung der beteiligten
Berufskreiſe ſoll die ſeitherige Zerſplitterung aufgehoben und eine rege
fachwiſſenſchaftliche Gemeinſchaftsarbeit erreicht werden.
* Die Gewinnung von Ueberſchußenergie in der Braunkohlen=
induſtrie
läßt ſich nach Prof. Dr. R. Schneider, Darmſtadt, in großem
Maße dadurch erreichen, daß man in den Kraftwerken Hochdruckkeſſel
ſtatt der ſeitherigen Niederdruckdampfanlagen erſtellt. Der in den
Keſſeln erzeugte Dampf wird zunächſt in Gegendruckturbinen zur Erzeu=
gung
von Kraft verwandt und dann weiter noch als Wärmeträger für
die Heizung der Brikettpreſſen, Trockenanlagen uſw. benutzt. Wenn
man einen Anfangsdruck von 40 Atm. und eine Anfangstemperatur von
400 Grad zugrundelegt, ſo laſſen ſich in Mitteldeutſchland, der Lauſitz
und dem Rheinland rund 450 000 Kw. und damit im Jahr 3,2 Milliar=
den
Kilowattſtunden mehr erzeugen, ohne daß deswegen mehr Brenn=
ſtoff
notwendig wird. Geht man gar dazu über, bezirksweiſe die
Energieverſorgung in ein großes Zentralkraftwerk zuſammenzufaſſen,
ſo laſſen ſich beiſpielsweiſe in Kölner Becken weitere 100 000 Kw. und
1 Milliarde Kilowattſtunden im Jahr mehr erzeugen. Der Dampf wird
vom Zentralwerk aus durch Fernleitungen, die unter einem Druck von
5 Atm. ſtehen, den einzelnen Verſorgungsſtellen zugeführt. Schwierig wird
nur die Beſchaffung des Anlagekapitals werden, da allein für die Köl=
ner
Anlage ein Kapitalaufwand von 135 Mill. Mark berechnet wurde.
Wie bei vielen volkswirtſchaftlich bedeutſamen Anlagen wird auch hier
die Kapitalnot zunächſt eine Durchführung unmöglich machen.
* Eine Untergrundbahn in Athen wird nach einer Bauzeit von
3 Jahren vorausſichtlich in Kürze fertiggeſtellt werden. Durch ein ſehr
ſchnelles Anwachſen der Einwohnerzahl der Stadt Athen war eine Ver=
beſſerung
der Verkehrsverhältniſſe in der Richtung NordSüd und
daran anſchließend von Piräus, nach Kiphiſſia notwendig geworden
Von dem Endpunkt der Bahn nach Piräus, die unterirdiſch in Athen
endete, wurde deswegen eine Untergrundbahn, die eine Länge von 2,4
Kilometern hat, nach dem Bahnhof Attiki gebaut. Die Linienführung
folgt der ſeitherigen Dampfſtraßenbahn. Die deutſchen Firmen Siemens=
Bauunion, Berlin, und Grün u. Bilfinger, Mannheim, wurden in Ge=
meinſchaft
mit zwei griechiſchen Firmen mit den Bauaufgaben betraut.
Zwiſchen den beiden Endpunkten ſind zwei unterirdiſche Halteſtellen,
am Omoniaplatz und am Viktoriaplatz, eingerichtet worden. Die Ber=
liner
und Hamburger Untergrundbahnen dienten hauptſächlich als Vor=
bild
. Da die Unvergrundverhältniſſe nicht ſo ungünſtig lagen, wie in
Berlin, wo durchweg inn Triebſand gebaut werden muß, wählte man
eine andere Bauweiſe. Der Untergrund beſteht in Athen aus Lehm
und Mergel, ſo daß man zunächſt annahm, mit offener Sohle bauen zu
können. Da jedoch mehr Waſſer eintrat, als man erwartet hatte,
wählte man für den weiteren Baufortgang ein allſeitig geſchloffenes,
waſſerdichtes Profil.
* Der Verband beratender Patentingenieure konnte im vergangenen
Sommer auf einer Tagung in Dresden ſein 25jähriges Beſtehen feſtlich
begehen. Die anerkennenswerte Tätigkeit dieſes Verbandes und ſeiner
Mitglieder beſteht darin, daß er die Tätigkeit der Erfinder pflegen und
fördern will. Dies geſchieht nicht nur dadurch, daß die Mitglieder dem
Erfinder als Berater und Treuhänder bei der Ausarbeitung der Erfin=
dung
und der Anmeldung zum Patent zur Seite ſteht, ſondern daß er
auch das Allgemeinverſtändnis für die Bedeutung der Erfindertätigkeit
im deutſchen Volke heben will. Er will weiter dafür ſorgen, daß aus=
ſichtsreich
erſcheinende Erfindungen durch Hergabe von Mitteln von
Amts wegen gefördert werden und daß wertvolle Erfindungen baldmög=
lichſt
zur Verwertung kommen. Weiter arbeitet der Verband dahin, daß
eine Patentreform im Sinne der Betonung des Erfinderarundſatzes
durchgeführt wird. Er will ferner das Patentagententum bekämpfen.

NEUE BÜCHER UND ZEITSCHRIFTEN
Demonſtrationsexperimente mit kurzwelligen und ultrawelligen
Schwingungserzeugern von W. Möller, Studienrat an der Oberreal=
ſchule
in Altona. 48 Seiten mit 41 Abbildungen. 1930. Verlag Noth=
gießer
u. Dieſing A.=G., Berlin N. 24. Broſchiert 1 RM.
Die erſtaunlichen Erfolge, die bei Verwendung von kurzen Wellen
in der Radiotechnik erzielt worden ſind, laſſen ſicherlich in weiten Kreiſen
ein beſonderes Intereſſe für Verſuche mit kurzwelligen und ultrakurz=
welligen
Schwingungserzeugern vorausſetzen. An zahlreichen Verſuchen
gibt der Verfaſſer des vorliegenden Büchleins die Möglichkeit, ſich im
Zuſammenhang mit ſeinen Erläuterungen einen Begriff von dieſen
eigenartigen Wellen zu bilden.
* Warum Holzhäuſer? Herausgegeben von dem Wirtſchaftsverband der
deutſchen Holzinduſtrie, Gruppe Holzhausinduſtrie, Berlin SW. 11
(Streſemannſtr. 110). Preis 1.20 Mark.
Trotzdem vielfach Behauſungen, insbeſondere auch im kalten Norden,
ſeit Jahrhunderten aus Holz errichtet ſind, will ſich der Holzhausbau
nicht einbürgern. Es mag dies daran liegen, daß beſtimmte Voraus=
ſetzungen
notwendig ſind, um einen Bau zu erzielen, der allen An=
ſprüchen
gerecht wird. Der Normenausſchuß der deutſchen Induſtrie hat
deswegen Gütevorſchriften für Holzhäuſer herausgegeben (D. J.N. 1990),
deren Einhaltung von öffentlich=rechtlichen Körperſchaften zur Bedin=
jung
gemacht wird, wenn derartige Bauten mit Hypotheken beliehen
werden ſollen. Die Gruppe Holzhausinduſtrie veröffentlicht in der
vorliegenden Propagandaſchrift dieſe Vorſchriften und die Stellungnahme
wichtiger Behörden zur Frage der Beleihung von Holzhäuſern. An
einer Anzahl von Beiſpielen wird dann gezeigt, wie ſchmuck dieſe Holz=
häuſer
äußerlich und wie traulich ſie innerlich geſtaltet werden können.

PERBöNLICHES AU8 DER TECHNIK
Kommerzienrat Dr. rer. vol. h. c. Hermann Röchling wurde zum
Dr. Ing. e. h. ernannt.
Die Techniſche Hochſchule München berief den wiſſenſchaftlichen Mit=
arbeiter
der A. E. G., Dr. Ing. H. Piloty, zum ordentlichen Profeſſor
für Elektrotechnik.
Paul Nipkow, der Erfinder der nach ihm genannten Scheibe, die
in der Fernſehtechnik eine große Nolle ſpielt, wurde kürzlich 70 Jahre alt.
Er wurde kürzlich zum Ehrenmitglied des Inſtitut International de
Téléviſion in Brüſſel ernannt.

[ ][  ][ ]

Nummer 267

Samstag, den 27. September 1930

Seite 15

Heutzutage wells man nie denug
In erster Linie muß man die richtigen billigen Einkaufsguellen wissen,
denn wenn Sie gut und billig einkaufen, leiden Sie nie unter Geld-
Knappheit. Es ist Pflicht eines jeden, beuor man Schuhe kauft,
unbedingt zu Wissen, Was das Schuhhaus Baar während seines
großen billigen Heklame-Verkaufs
bietet:
Wehrere tausend Paar Schuhe verschiedener Art in guter Oualität,
zum größten Teil eingekauft von Fabriken, die sich in Zahlungs-
schwierigkeiten
befanden, unterstellen wir unserem Reklame-Verkauf.
Der enorm günstige Einkauf kommt restlos unsererKundschaft zugute.
SlatLlMadO däu
K

Nur Ernst-Ludwigstr. 19

Darmstadt

Mur Ernst-Ludwigstr. 19

14233

Willys Knight Wagen haben ventillose Motoren. Nichts spricht stärkerfür
die Vorzüge dieses Typs els die Tetsache, daß sämtliche Anhänger dieser
Bauart Weltrut genießen: Panhardet Levassor und Voisin in Frankreich
Minerva in Belgien Daimler, der Wagen des Königs, in England.
Totsächlich kommt derventillose Motor dem technischen ldeal em nächsten.
Die Verbrennungsräume haben die thermo-dynamisch günstigste Halb-
kugeltomm
: Weitgehende Ausnutzung der Kraftstolt-Energien ist die
Folge. Anstelle komplizierter Ventile gleiten Zylinder in Oel aut und
ab: Die Abnutzung der Steuerungs-Organe ist minimal.
Dank des Umtanges der Produktion ist der Preis eines Willys Knicht
kaum höher als der eines gewöhnlichen Wagens gleicher Stärke. Der
3 L. 60 PS Sedanz. B. kostet 7 850 Mk., der 4 L. 82 PS Seden 11850 Mk.
ein Preis, der durch die ungewöhnliche Leistungstähigkeit des
Wagens auch nach Jahren harten Dienstes mehr als gerechttertigt ist.
WILEHS KNIGHR
V E N T1 L LO S
Besichtigung und Probefahrt beim Generalvertreter:
WILLVHOLZINGER / Darmstadt
Rundeturmstraße 16, Ecke Mühlstraße /Tel. 4343 u. 1264 13712b

Kinderwagen
Klappwagen
Kinderstühle
Kindertische
Bubfräder
Straßenroller
Turnapparate
billigſt bei
Zetzsche
Ernſt=Ludwigſt:. 19.
10430a1

Merken
Sie ſich
Liebfrauen=
ſtraße
81.
Eröffnung in den
nächſten Tagen!
(13077a)
Ankike Möbel
werden, fachgemäß
repariert u. aufpol.
Schreinerei Uhland
Karlſtraße 54.

Schreibmaſchin.
Klein=Torpedol
Remington-
Portable
liefert preiswert
Carl Winkel
Darmſtadt
Rheinſtr. 28.
Tel. 4205
Mainz
Gr. Bleiche 23.
Tel, 5554. (315a

Fahrrad-
Reparaluren
am beſten,
am billigſten.
am ſchnellſten
nur bei B. Orio,
Karlſtraße 14/16.
(11469a)

la Ind=Kartoffeln.
Ueberrhein. Wetter=
auer
. Odenwälder,
f. d. Winterbedarf
empf. R. Ringler,
Heidelbergerſtr. 48
Tel. 770. (14024b
Küchenherde werden
fachgem. repariert.
Alter Schlachthaus=
platz
7. Schloſſerei.
(12253a)

Luminatorlicht
Die augenschonende, schattenlose
Tageslicht-Lampe
sollte in keinem Kontor, in keinem Atelier, in
keinem Wohnraum fehlen.
Der Vertrieb tür einige Bezirke der Provin=
Starkenburg ist noch zu vergeben. (14188
Schriftliche Antragen an den Vertreter
Leopold Luda, Darmstadt
Heidenreichstr. 4
Heidenreichstr. 4

4S Pfg.

1 Dose Bohnerbeize
FARBEN-KRAUTH
Eschollbrlckerstr. 3 /21462

[ ][  ][ ]

Epott Spler und Tarnen.

Zer Sport oes Soünings.

Ereignisreiche Tage im deutſchen Fußball.
Das Sportprogramm des Sonntags wird diesmal von den großen
Ereigniſſen im
Fußball
beherrſcht.
Der Bundestag des DFB. in Dresden

am Samstag hat zwar eine umfangreiche Tagesordnung, jedoch treten
alle anderen Punkte hinter der Neuregelung der Amateur=
frage
zurück. Weſtdeutſchland hat den Antrag auf Einführung des
Berufsſpielertums geſtellt, jedoch iſt kaum anzunehmen, daß Weſtdeutſch=
land
die Vertreter der anderen Landesverbände überzeugen wird. Die
Mehrheit der Verſammlung wird wohl für eine Lockerung der Amateur=
beſtimmung
, d. h. für eine Anpaſſung der Speſenſätze an die heutigen
Verhältniſſe, ſtimmen. Dem Bundestag folgt dann am Sonntag in
Dresden der Länderkampf gegen Ungarn. Zum erſten Male
ſeit 1924 tritt der Deutſche Fußball=Bund wieder gegen eine National=
vertretung
der Oſtſtaaten an. Ungarn iſt für unſere DFB.=Vertretungen
ſchon immer ein harter Gegner geweſen. In den acht bisherigen Begeg=
nungen
blieben die Magyaren viermal ſiegreich, drei Spiele endeten mit
einem Unentſchieden und nur einmal war die deutſche Elf ſiegreich.
Zurzeit weiſen die Ungarn wieder eine Hochform auf, das bewies auch
ihr 3:2=Sieg, den ſie am letzten Sonntag in Wien gegen Oeſterreich er=
zielten
. Deutſchland tritt in Dresden mit der folgenden Mannſchaft an:
Tor: Kreß (Rot=Weiß Frankfurt); Schütz (Eintracht Frankfurt), Burk=
hardt
(Germania Brötzingen); Hergert (Pirmaſens), Leinberger (Fürth),
Heidkamp (Bayern München); Albrecht (Düſſeldorf), Lachner (München
60), Ludwig (Kiel), R. Hofmann (Dresden), L. Hofmann (Bayern Mün=
chen
). Dieſe Mannſchaft wird mit großem Elan ſpielen müſſen, wenn
ſie gegen die Ungarn auch nur einigermaßen ehrenvoll beſtehen wird.
Die weiteren Länderſpiele des Tages ſind: Belgien Schweden I
in Lüttich; Schweden II Polen in Stockholm; Finnland Schwe=
den
III in Helſingfors; Berlin und München tragen in der
Reichshauptſtadt mit ſtarken Mannſchaften einen Städtekampf aus.
Die Meiſterſchaftsſpiele werden in Süddeutſchland mit
den folgenden Begegnungen fortgeſetzt: Gruppe Main: Eintracht
Frankfurt Offenbacher Kickers; Germania Bieber Hanau 93.
Heſſen: Wormatia Worms VfL. Neu=Iſenburg; SV. Wiesbaden
Alemannia Worms; Viktoria Urberach SV. 98 Darm=
ſtadt
: Mainz 05 FC. Langen. Gruppe Rhein: VfN.
Mannheim Mannheim 08; Sp.Vg. Sandhofen VfL. Neckarau;
Sp.Vg. Mundenheim FG. Kirchheim; SV. Waldhof. Phönig
Ludwigshafen. Gruppe Saar: Saar Saarbrücken FV. Saar=
brücken
; FK. Pirmaſens Sportfreunde Saarbrücken (2); FC. Idar
VfR. Pirmaſens; Boruſſia Neunkirchen VfB. Dillingen. Nord=
bayern
: 1. FC. Nürnberg FV. 04 Würzburg; ASV. Nürnberg
Bahern Hof. Südbayern: Teutonia München DSV. Mün=
chen
; Schwaben Augsburg Ingolſtadt=Ringſee. Württember
FC. Pforzheim VfB. Stuttgart; FV. Zuffenhauſen Kickers Stutt=
gart
; Union Böckingen FC. Birkenfeld. Baden: Phönix Karls=
ruhe
FC. Villingen; VfB. Karlsruhe SC. Freiburg; Freiburger
FC. FV. Raſtatt.
Hanöbal I.

Die Handball=Punktekämpfe bringen am Sonntag in
Süddeutſchland die folgenden Begegnungen: Bezirk Main=Heſſen:
Abteilung A: SV. 98 Darmſtadt Eintracht Frankfurt;
Polizeiſportverein Darmſtadt Rot=Weiß Darm=
ſtadt
; TSV. Langen Rot=Weiß Frankfurt; FSV. Frankfurt
VfR. Schwanheim. Abteilung B: Wormatia Worms FSV.
05 Mainz; Pol. Wiesbaden Poſt Wiesbaden; Hakoah Wiesbaden
Polizei Worms; Alemannia Worms SV. Wiesbaden. Gruppe
Rhein: Schwimmverein Frankenthal SV. Waldhof; VfR. Mann=
heim
Pfalz Ludwigshafen; Mannheim 07 Mannheim 08; Polizei
Mannheim Phönix Mannheim; MTG. Mannheim FV. Franken=
thal
. Gruppe Saar: Abteilung I: VfB. Zweibrücken FC. Idar.
Abteilung II: Weſtmark Trier Sportfreunde Roden; Sp.Vg. Bous
FV. Saarbrücken; SC. Saarlouis Merzig. Württemberg:
Reutlingen 05 Tübringen 03; Kickers Stuttgart VfB. Suttgart;
KSV. Zuffenhauſen Stuttgarter SC.; Sportfreunde Tübingen
Polizei Sturtgart. Südbayern: DSV. München SSV. Ulm;
Ulmer FV. 94 München 1860; ASV. München Jahn München.
Nordbayern: Abteilung Oſt: 1. FC. Nürnberg Sportring Bay=
reuth
; FC. Bayreuth Pol. Nürnberg. Abteilung Weſt: Sp.Vg.
Fürth Siemens=Schuckert Nürnberg; ASV. Nürnberg FC. Bam=
berg
. In Nürnberg findet außerdem eine Repräſentativſpiel zwiſchen
Mannſchaften der DSB. und der DT. ſtatt.

Rugby.

Im Mainkreis finden die Verbandsſpiele mit dem Treffen
Aſchaffenburg gegen Stadtſportverein Frankfurt ihre Fortſetzung.

Leichtathletik.

Der Leichtathletik=Länderkampf Frankreich Ungarn, in
Paris findet auch bei uns ſtarkes Intereſſe, da wir zwar Frankreich in
den letzten Jahren immer ſchlagen konnten, aber zu einem Kräftemeſſen
mit Ungarn noch nicht gekommen ſind. Auf dem Programm des
Tages ſteht noch ein Straßen=Staffellauf Rund um Mannheim

Turnen.
Die Gaue Rhein=Main, Heſſen und Rheinheſſen tragen in Darmſtadt
einen Wettkampf im Kunſtturnen aus.

Rabſport.

Auch die Saiſon der Radveranſtaltungen auf offenen Bahnen und
auf der Landſtraße geht allmählich ihrem Abſchluß zu. Am Sonntag
gibt es noch einmal Rennen in Breslau, Berlin, Braunſchweig und
Krefeld.
Motorſport.

Das auf die Berliner Avusbahn verlegte Kolberger Bäderrennen
hat eine ganz hervorragende Beſetzung gefunden. Erwähnung ver=
dient
noch das Tſchechiſche Autoderby (Maſaryk=Rennen).

Pferbeſport.

Der Sonntag bringt Galopprennen in Karlshorſt, Hamburg=Horn,
Halle und Paris.

Schwimmen.

Weikkampf=Abend Jung=Deutſchland

heute Samstag abend 20½ Uhr.
Als kleinen Erſatz für eine größere ſchwimmſportliche Veranſtaltung
eröffnet Jung=Deutſchand in dieſem Jahre die Winterſchwimmzeit mit
einem internen Wettkampfabend, der heute Samstag um 20½ Uhr im
Städtiſchen Hallenbad zur Durchführung gelangt. Die Verhandlungen
mit dem SV. Mannheim wegen eines Waſſerballſpieles ſind leider ge=
ſcheitert
, ſo daß die Wettkampfmannſchaft Jung=Deutſchlands unter ſich
bleiben wird. Man wird daher am Samstag abend Gelegenheit haben,
einmal die geſamte Mannſchaft Jung=Deutſchlands, ſowohl Damen wie
Herren und Jugend, am Start zu ſehen.
Die gegenwärtige ſportliche Rivalität von Klubkameraden bedingt,
daß es zu beſonders ſpannenden Kämpfen kommt, zumal man es voll=
kommen
in der Hand hat, die Staffelmannſchaften ſehr ausgeglichen
zuſammenzuſtellen. So kann man bei derartigen Veranſtaltungen oft
intereſſantere Kämpfe erleben, als bei Klubkämpfen oder Schwimmfeſten,
die durch große Ueberlegenheit von einzelnen Mannſchaften ſehr lang=
weilig
wirken können. Große Staffelkämpfe von Damen und Herren,
Einzelrennen und Waſſerballſpiele werden abwechſeln und ſo dem Be=
ſucher
Gelegenheit geben, alle Diſziplinen des ſchönen Schwimmſportes
kennem zu lernen. Dieſem Abend, der der ſportlichen Seite gewidmet
iſt, wird im Laufe des Winters noch ein weiterer interner Abend fol=
gen
, bei dem das volkstümliche Schwimmen mehr in den Vordergrund
treten wird.
Am ſpannendſten dürften die Schlußkämpfe in den Staffeln zwiſchen
Schwarz=Wolf und Berges werden.

Deutſches Turn= und Sporkabzeichen.

Die nächſte Prüfung zur Erlangung des deutſchen Turn= und
Sportabzeichens in Gruppe V. (Radfahren) findet am Sonntag,
den 5. Oktober, auf der bekannten Rundſtrecke in Kranichſtein,
vormittags 9 Uhr, ſtatt. Anmeldungen ſind zu richten an Herrn
Georg Hahn, Schwanenſtraße 20, Ecke Schloßgartenplatz.

Handball.

Sporlverein Darmſtadk 1898 Einkracht Frankfurk.

Wir weiſen nochmals auf das morgen nachmittag 3 Uhr auf dem
Platze am Böllenfalltor ſtattfindende Verbandsſpiel hin. Man darf
geſpannt ſein, wie ſich die kampftüchtige Mannſchaft des Liganeulings
gegen die Elf des vorigjährigen Süddeutſchen Meiſters zu ſchlagen weiß.
Die Frankfurter Gäſte ſtellen eine äußerſt ſchnelle Mannſchaft dar, die
im Sturm, im Torwart und linken Verteidiger ihre ſtärkſten Kräfte auf=
zuweiſen
hat. Zweifellos werden die Eintrachtler den Kampf in dem
Beſtreben aufnehmen, gerade gegen die Meiſtermannſchaft gut abzu=
ſchneiden
. Die 98er werden alſo auf der Hut ſein müſſen, um keine
unangenehme Ueberraſchung zu erleben; ſie ſtellen ihre ſtärkſte Mann=
ſchaft
, in der auch Fuchs und der Wiederſpielberechtigte Hennemann
tätig ſind. Vor dem Hauptſpiel liefern ſich um 2 Uhr die Reſerven
der 98er und die erſte Elf von Braunshardt ein für die Spitzenplacie=
rung
der A=Klaſſe entſcheidendes Treffen.

Pol. S. V. Darmſtadt Rot=Weiß Darmſtadt.

Das Spiel der beiden obengenannten Ligamannſchaften am
morgigen Sonntag, 15 Uhr, bringt eine recht intereſſante Be=
gegnung
auf dem Polizeiplatz. Die Siegesausſichten ſind geteilt
und hängen von den Stürmerleiſtungen der beiden Mannſchaften
ab. Die Polizeimannſchaft muß mit Erſatz für zwei ihrer Beſten
im Sturm das Spiel beſtreiten. Daß die Rot=Weißen zu ſpielen
verſtehen, haben ſie genügend bewieſen. Sie werden beſtimmt ſo
ſpielen, daß die Platzbeſitzer ihr ganzes Können entfalten müſſen.
Ein Sieg der Gäſte wäre eine Ueberraſchung, eine knappe Nieder=
lage
ein Erfolg. Die Ligaerſatzmannſchaft fährt nach König=
ſtetten
, eine der ſpielſtärkſten Mannſchaften der A=Klaſſe. Die
Mannſchaft tritt in gänzlich veränderter Aufſtellung an. Die
2. Jugend hat um 10 Uhr die 3. Jugend des Sportvereins 98 zu
Gaſt. Das angeſetzte Damenſpiel gegen Groß=Gerau iſt von der
Behörde abgeſetzt worden. Für die erſte Jugend, Damen und
Schüler iſt ab 9,30 Uhr Training und Austragung der Vereins=
meiſterſchaften
.

Tgſ. 1875 Darmſtadt T.V. Nauheim.

Die 1. Elf der Tgſ. 1875 ſteht am Sonntag vormittag 10,30
Uhr auf dem Sportplatz an der Kranichſteinerſtraße der 1. Mann=
ſchaft
Nauheims gegenüber. Die Gäſte ſpielen einen ſehr guten
Handball und haben bis jetzt noch kein Spiel verloren. Auch die
75er haben ſich in letzter Zeit bedeutend gebeſſert, woraus man
ſchließen darf, daß ein ſpannender Kampf an der Kranichſteiner=
ſtraße
ſtattfindet.
Reichsbahn DarmſtadtAuerbach.

Am Sonntag, vormittags 10.45 Uhr, ſpielt am Dornheimer Weg
Reichsbahn gegen Auerbach. Reichsbahn muß in dieſem Spiele alles
daranſetzen, um mit dem derzeitigen Tabellenführer Ober=Ramſtadt
Schritt zu halten. Die Vorentſcheidung fällt erſt acht Tage ſpäter in
Ober=Ramſtadt. Trotz allem iſt mit einem ſchönen Spiele zu rechnen,
das wir jedem Handballanhänger empfehlen können. Um halb 10 Uhr
ſpielen die zweiten Mannſchaften beider Vereine.

F. C. Eintracht.

Am Sonntag begibt ſich die erſte Handballmannſchaft nach
Wixhauſen, um dort ihr fälliges Verbandsſpiel auszutragen. Bei
der derzeitigen Spielſtärke der Darmſtädter, die das Spiel in kom=
pletter
Aufſtellung beſtreiten, rechnen wir mit einem knappen Sieg
der hieſigen. Wixhauſen, das den Darmſtädter völlig unbekannt
iſt, wird alles daranſetzen, um ein ehrenvolles Reſultat herauszu=
holen
. Der Platzverein, dem ein guter Ruf vorausgeht, gehört
zu den ſpieleriſchen und ſportlichen Mannſchaften, bei denen die
Punkte ſehr hoch hängen. Die Mannſchaft fährt 12,30 Uhr ab
Hauptbahnhof.

Rot=Weiß Ligareſerve Germania Babenhauſen.

Am kommenden Sonntag, 11 Uhr, empfängt die Ligaerſatz=
mannſchaft
die 1. Mannſchaft von Germania Babenhauſen zum
illigen Verbandsſpiel der A=Klaſſe.

Beſſungen T.V. Eberſtadt.

Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele empfängt am kom=
menden
Sonntag vormittags um 10,45 Uhr auf dem Sportplatz
an der Heidelbergerſtraße die 1. Mannſchaft der Turngemeinde
Beſſungen die gleiche des Turnvereins Eberſtadt. Die Gäſte
ſtellen eine kräftige und flinke Mannſchaft ins Feld, die von den
viel ſchwächeren Beſſungern nur bei uneigennützigem und eifrigem
Spiel beſiegt werden kann. Wir hoffen, daß die Schwächeperiode
überwunden iſt und die Elf ihre Anhänger mit einem ſchönen Spiel
erfreut. Dies ſollte umſomehr möglich ſein, da die Beſſunger erſt=
nals
mit ihrer kompletten erſten Garnitur dem Nachbarrivalen
gegenübertreten. Vor dem Spiel der erſten treten ſich die zwei=
ten
Mannſchaften der beiden Vereine gegenüber.

Freie Turngemeinde Darmſtadt.
Am zweiten Spielſonntag in der Serie müſſen die beiden
rſten Mannſchaften nach auswärts, nur die 2. Mannſchaft ſpielt
nachmittags 2 Uhr auf eigenem Platze gegen die gleiche von Mör=
felden
Die Jugendmannſchaft iſt ſpielfrei. Die 1. Mannſchaft fährt
nach Mainz und dürfte dort auf einen zähen Gegner ſtoßen. Wenn
die Mainzer bis jetzt auch noch nicht in die Serie eingegriffen
haben und man von ihrer Spielſtärke in letzter Zeit wenig er=
fahren
konnte, ſo muß die Kreisklaſſen=Elf von Darmſtadt umſo=
mehr
auf der Hut ſein, keine Punkte zu verlieren. Die Mannſchaft
fährt 12.40 Uhr ab Hauptbahnhof. Anhänger ſind willkommen.
Die 1b Mannſchaft fährt per Auto nach Dreieichenhain. Abfahrt
am Gewerkſchaftshaus 1.30 Uhr. Sie ſollte die Punkte erringen
können, da ſie in guter Aufſtellung antritt. Die 2. Mannſchaft hat
eine Umſtellung erfahren. Man muß abwarten, ob ſie ſich gegen
einen ſo ſpielſtarken Gegner wie Mörfelden durchzuſetzen vermag.

Bikkoria Urberach Sp. B. Darmſtadt 1898.

Liga und Ligareſerve der 98er fahren morgen zu den fälligen Ver=
bandsſpielen
nach Urberach. Während man der Reſervemannſchaft nach
ihrem bisherigen Abſchneiden einen Sieg wohl zutrauen kann, ſind die
Ausſichten der Ligamannſchaft weniger roſig. Man weiß, daß die Darm=
ſtädter
ſich auf fremdem Boden nur ſelten durchzuſetzen verſtehen, wäh=
rend
andererſeits der Liganeuling zu Hauſe ſelbſt gegen techniſch weit
überlegene Gegner meiſt zu Punktgewinn kommt, wie der Sieg des letz=
ten
Sonntags gegen Sportverein Wiesbaden beweiſt. Trotzdem haben
die 98er keine Veranlaſſung, das Spiel von vornherein für verloren zu
erachten. Das techniſche Können der Darmſtädter dürfte ausreichend
ſein, um dem Gegner ein zumindeſt gleichwertiges Treffen zu liefern.
Dem Eifer des Gegners muß mit der gleichen Spielhingabe begegnet
werden. Der derzeitige Tabellenſtand ſollte für die 98er ausreichender
Anſporn ſein, mit allen Kräften ſich um einen Punktgewinn zu bemühen.

Polizeiſzorkverein Darmſtadt Sp. Pgg. Arheilgen.

Am Sonniag, vormittag 11 Uhr, ſtehen ſich obige Vereine im
weiteren Verlaufe der Verbandsſpiele auf dem Polizei= Sportvereins=
platz
gegenüber. Ueber den Ausgang des Spiels kann man ſich, da
zur Zeit bei beiden Mannſchaften nach den letzten Ergebniſſen und
Leiſtungen von einer gewiſſen Formbeſtändigkeit nicht geſprochen wer=
den
kann, kein abſchließendes Urteil bilden. Trotz dieſes Mankos iſt
mit einem intereſſanten Kampf zu rechnen, da beide Gegner unter
allen Umſtänden bemüht ſein werden, ſich die wichtigen Punkte zu
ſichern.
F. C. Eintracht.

Am Sonntag begeben ſich die erſte und zweite Fußballmann=
ſchaft
nach Geinsheim, um dort die fälligen Verbandsſpiele aus=
zutragen
. Ein harter Gang ſteht dem F. C. Eintracht bevor, deſſen
ſind ſich die Spieler beider Mannſchaften bewußt, denn in Geins=
heim
Punkte zu holen, iſt ſehr ſchwer. Eintracht, die wieder
komplett antritt, muß ihr beſtes geben, um ehrenvoll zu beſtehen.
Beide Mannſchaften fahren vormittags 9,30 Uhr per Auto ab Ver=
einslokal
Bürgerhof‟ Die Anhänger werden gebeten, ſich
pünktlich dort einzufinden.

Nachdem in früheren Spieljahren die Lage ſchon nach wenigen
Sonntagen ſo gut wie geklärt war, iſt diesmal in unſerem Kreis ein
vollſtändig überſtürztes Verhältnis. Dadurch wächſt natürlich die Span=
nung
von Sonntag zu Sonntag. Gerade diesmal ſind die Begegnungen
wieder dazu angetan, recht nette Senſatiönchen hervorzubringen, die auf
den Tabellenſtand gewaltig einwirken können. Es treffen ſich:

Olympia Lorſch Starkenburgia Heppenheim,
Sportverein Hochheim VfR. Bürſtadt,
Concordia Gernsheim VfL. Lampertheim,
Olympia Worms Sportverein Horchheim,
Olympia Lampertheim Viktoria Neuhauſen,
Normannia Pfiffligheim FV. Biblis.

Es nehmen alſo diesmal wieder alle Mannſchaften an den Spielen teil.
Lorſch konnte ſich am letzten Sonntag einen Vorſprung verſchaffen,
wartete aber mit wenig überzeugenden Leiſtungen auf. Starkenburgia
Heppenheim wird ſich nicht ohne weiteres geſchlagen bekennen; es iſt evtl.
mit einer Punkteteilung zu rechnen. Hochheim konnte bisher dauernd
ſehr gut gefallen. Auf eigenem Platze werden ſie wohl den Bürſtädter
Raſenſpielern die Punkte vorenthalten. Man kann hier mit einem har=
ten
Kampfe rechnen. Der Neuling Gernsheim wartet Sonntag auf
Sonntag mit beſſeren Leiſtungen auf. Diesmal haben die Gernsheimer
einen beachtlichen Gegner auf eigenem Felde. Das einheimiſche Pu=
blikum
wird etwas ſehen wollen ein knapper Sieg von Gernsbeim
wäre das normale Ergebnis. Wird Olympia Worms trotz des ſchlech=
ten
Starts noch für die erſten Plätze in Frage kommen ? Das
war die Frage, die man ſich noch vor acht Tagen vorlegte. Die Löſung
ſcheint da. Eine Niederlage gegen Horchheim das wäre bitter! Leicht
hat es diesmal Olympia Lampertheim mit dem Neuling Neuhauſen.
Dagegen iſt die Begegnung Pfifflingheim Biblis wohl das ſchwerſte
Spiel des Tages. Die Riedleute wollen ſich keinesfalls von der Spitze
drängen laſſen; die Normannen haben es auf mehr als auf nur einen
guten Mittelplatz abgeſehen und ſind ſpielſtark genug, den Bibliſern evtl.
das Nachſehen zu geben. Das Glück wird entſcheiden, ob dieſe oder jene
Partei knapper Sieger wird oder aber man teilt ſich die Punkte.

Freie Turngemeinde Darmſtadt.

Für die aktiven Mannſchaften wird der ſpielfreie Sonntag
nach Schluß der Vorrunde der Serienſpiele eine willkommene Ab=
wechſlung
ſein. Die 1. Jugendmannſchaft begibt ſich zum letzten
Serienſpiel der Vorrunde nach Egelsbach. Hier ſtoßen die zurzeit
wohl beſten Jugendmannſchaften der Gruppe aufeinander. Darm=
ſtadt
liegt noch ohne Punktverluſt an der Spitze der Tabelle.

Traiſa Roßdorf.

Zum letzten Vorrundenſpiel treffen ſich die 1. Mannſchaften
obiger Vereine am kommenden Sonntag 3 Uhr. Die gern ge=
ſehenen
Gäſte dürften als Fußballſpieler nicht unbekannt ſein,
denn ſchon öfters ſtanden ſich beide Mannſchaften gegenüber. Bis=
her
konnte Traiſa auf Grund beſſerer Leiſtungen die Spiele für
ſich entſcheiden. Roßdorf hat gerade in letzter Zeit recht achtungs=
werte
Erfolge erzielen können, ſo daß mit einem recht ſpannenden
Spiel zu rechnen iſt. Vorher, um 1.45 Uhr, treffen ſich die zweite
Mannſchaft von Traiſa und die dritte Mannſchaft von Arheilgen.

Schießſpork.
Schießſport=Klub Windmühle‟ Darmſtadt.

Heute und morgen findet das vom Amt für Leibesübungen
uns übertragene Mannſchaftsſchießen um den Wander=Pokal der
Stadt Darmſtadt ſtatt. Der Wettkampf findet auf den Ständen
des Heſſ.=Naſſ. Schießſport=Kartells am Karlshof ſtatt, wo eine
reibungsloſe Abwicklung des Kampfes geſichert iſt. Die Beteiligung
iſt eine überaus große. Neun Mannſchaften des Süd=Weſtdeutſchen
Sportverbandes, acht vom Kartell für Jagd= und Sportſchießen und
ſechs vom Deutſchen Schützenbund haben Meldungen abgegeben.
Auch werden die 3 Einzelhöchſtleiſtungen nach Verbandszugehörig=
keit
mit Kränzen ausgezeichnet. Um die auswärtigen Schützen
mit der Standanlage vertraut zu machen, läuft nebenbei ein
Werbeſchießen mit ſehr wertvollen Preiſen.

Geſchäfkliches.

Im traulichen Heim‟. Das Unterhaltungsblatt für
Haus und Familie. Herausgeber C. F. von Schlichtegroll, Leip=
zig
. Verlag von Ewald u. Co. Nachf., in Leipzig. Preis pro
Nummer 25 Pf. Der heutigen Nummer liegt ein Proſpekt der
Firma Alfred Wagner Deſſau Wagnerhaus, bei,
die Beſtellungen auf Im traulichen Heim jederzeit entgegen=
(TV13 745
nimmt.

Auf der letzten Leipziger Meſſe lenkte die neue Luminator=Licht=
Lampe die Aufmerkſamkeit auf ſich. Es handelt ſich um eine in=
direkte
Beleuchtung, die das Licht von der Decke ſo zurückſtrahlt,
daß jeder Winkel im Zimmer taghell beleuchtet iſt. Da die Licht=
quelle
ſelbſt unſichtbar bleibt, wird jeder Schatten vermieden und
die Augen werden geſchützt.

Rundfunk=Programme.

Frankfurt a. M.
Samstag, 27. September.
8.00: Bad Homburg: Konzert des Kurorcheſters.
10.20: Schulfunk: Muſikſtunde.
14.30: Stunde der Jugend. Märchen.
16.00: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters.
18.05: Dr. Albrecht: Was muß der Rundfunkhörer über Effekten=
und Warenbörſe wiſſen?
18.35: Chriſtoph Wieprecht lieſt aus eigenen Werken.
19.05: Spaniſcher Sprachunterricht.
19.30: Stuttgart: Auf dem Cannſtatter Volksfeſt. Allerhand Er=
lauſchtes
von Carl Struve.
20.15: Ludwigskirche Saarbrücken: Geiſtliche Abendmuſik.
21.00: Stuttgart: Kompoſitionen von Erik Meyer=Helmund. Das
Philharmoniſche Orcheſter Stuttgart. Duette, Lieder und Orcheſter=
ſtücke
.
23.00: Stuttgart: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend, 27. September.
12.00: Schulfunk: Erntedankfeſt.
14.30: Kinderbaſtelſtunde: Urſula Scherz: Was alles fliegt: Poſt=
karten
fliegen!
15.45: Frauenſtunde: Sofie Lazarsfeld: Vom häuslichen Frieden.
16.00: Ob.=Stud.=Dir. Dr. Johannes Reiske: Sprecherziehung im
Deutſchunterricht der höheren Schule.
16.3.: Hambura: Nachmittagskonzert.
17.30: W. F. Dolbin: Erlebniſſe als Weltzeichner.
18.00: Mit Volldampf voraus! Ein Geſpräch mit Heizern und
Maſchiniſten.
18.30: Felix Stiemer: Geſellſchaftswiſſenſchaftliche Gegenwartsfragen.
19.00: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
19.30: Bücherſtunde.
20.00: Köln: Luſtiger Abend. Intermezzo: Der dreifach ver
heiratete Junggeſelle‟.
gnach: Tanzmuſik. Ben Berlin=Orcheſter.

Größte Auswahl
Boscer amhI.
TADIO HHemansche FrnstLadusck. 14
Bedienung
Tel. 2140 2500
TSAON4

Wekterbericht.

Ausſichten für Samstag, den 27. September: Weiterhin wechſelnd be=
wölkt
mit Aufheiterung; vorerſt noch Regenſchauer; kühl, weſtliche
bis nordweſtliche Winde.
Ausſichten für Sonntag, den 28. September: Beſſerung der Wetterlage,
Nachlaſſen der Regenſchauer, teils wolkig, teils aufheiternd, kühl.

Hauptſchriftlettung: Rudolf Maupe
Veraniwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: Karl Böhmann; für
den Kandel: Dr. C. H. Que tſch; für den Schlußdienſt: J. V. KarlBöhmann;
fur Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette.
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuble
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 20 Seiten.

zuetwa

eutf

auch
ente
ger

ſt 1 Prozen
Länder und
lands ſit
erzeut
ver!
Köln
Die Textil

[ ][  ][ ]

Werbemeſſe.
Die Meſſe in Köln iſt abgeſchloſſen. Daß der geſchäftliche Er=
ſoß
die großen Mühen, die ſich viele Fachleut eum das Zuſtande=
imnien
und das Gelingen dieſer Meſſe gegeben haben, nicht voll
veprach, war vorauszuſehen, immerhin darf geſagt werden, daß
har= ſiet erhebliche Abſchlüſſe in einzelnen Branchen getätigt wurden,
auf fun daß die meiſten Ausſteller mit dem Beſuch der Meſſe zufrieden
heimer yren. Zahlenmäßig war die Beſchickung der Meſſe allerdings
Pu= jyniger ſtark wie in früheren Jahren, auch der Publikumsbeſuch
NSbeim ur nicht ſo zahlreich, denn die Meſſe wird heute nicht mehr in dem
hech= jMiße wie früher als Schauplatz für Neugierige benutzt, die nur
Das iimmen, um ſchön ausgelegte Waren aller Art zu betrachten, ſon=
öſung
iden vielmehr von ernſten Intereſſenten, die, wenn ſie auch keine
Leicht ſtAſchlüſſe momentan tätigen wollen oder können, ſich doch für die
auſen ſtdetſchen Erzeugniſſe und die Qualitätswaren ſtark intereſſieren.
eſSwar es denn auch bezeichnend, daß aus dem Inland und aus
Spitze ſid Ausland, namentlich aus Frankreich und England, aber auch
einen ſias der Schweiz und Italien, aus den nächſten Nachbarländern
evtl. /d1 Intereſſenten eigens zum Zweck des Meſſebeſuchs nach Köln
jene /immen, während andere aus entfernteren Staaten ihre Reiſe ſo
gegt hatten, daß ſie am Termin der Meſſe in Köln anweſend ſein
innten.
Und hier liegt ſchon einer der Hauptgründe der Berechtigung
d Beibehaltung dieſer Meſſe im Weſten: Das Ausland intereſ=
ſirt
ſich meiſt ſtark für deutſche Qualitätswaren und benutzt gern
jee gebotene Gelegenheit, ſich über Preisgeſtaltung, techniſchen
artſchritt, Neuerungen auf einzelnen Gebieten zu unterrichten,

zurze

bucht aber auch gerne die bedeutenden Meſſen ſofern dieſe
uht allzu häufig veranſtaltet werden. In dieſem Allzuhäufigen
mg u. E. namentlich der Mißerfolg der Frankfurter Meſſe in den
Eltzten Jahren gelegen haben. Zu häufig Gebotenes ſetzt den Wert
hrab, es war daher nicht verwunderlich, daß die Meſſebeſucher des
J= und Auslandes ſich teilten und durch dieſe Beſucherteilung
ſpder Köln noch Frankfurt auf ſeine Koſten kam. Das Einſtellen
dr unrentablen Frankfurter Meſſe, das lediglich aus Gründen
ds Preſtiges für Frankfurt (als einer alten Meſſeſtadt) zu be=
duern
wäre, kommt jetzt zweifellos Köln zugute, denn auch die
füsſteller brauchen bei einmaliger Vertretung ihren Werbeetat
ncht zu teilen, ſondern können mehr aufwenden und wirkungs=
yller
auslegen.
Die Meſſe in Köln trägt heute in der Hauptſache den Cha=
ikter
einer Werbemeſſe, und zwar namentlich einer deut=
ſten
Werbemeſſe, denn wenn auch einige wenige Herſteller aus=
lndiſcher
Erzeugniſſe und eine Gruppe von Textilfirmen aus
beſterreich vertreten waren, wurden doch in der Hauptſache deutſche
Ezeugniſſe gezeigt. Daß der Werbecharakter dieſer Meſſe zur=
uit
im Vordergrund ſteht, geht auch ſchon daraus hervor, daß
us Deutſche Inſtitut für Wirtſchaftlichkeit in der öffentlichen Ver=
mltung
in einer Sonderſchau Arbeiten aus dem Gebiet ſeiner
Ktigkeit, die ſich auf die Vereinfachung des Dienſtbetriebes der
Lehörden bezieht, zeigt, womit der Privatwirtſchaft Anregung für
ire Zwecke gegeben werden ſollen. Mit dieſem Inſtitut eng zu=
ſimmen
arbeiteten die Arbeitsgemeinſchaft niederrheiniſcher Ver=
naltungsakademien
, der Einzelhandelsverband für Rheinland und
Peſtfalen in Gemeinſchaft mit dem Inſtitut für Einzelhandels=
irſchung
an der Univerſität Köln, das Deutſche Handwerks=
iſtitut
, ferner die Geſellſchaft für Organiſation und der Verein be=
ntender
Organiſatoren, der Bund deutſcher Werbeberater, der
lusſchuß für wirtſchaftliche Fertigung beim Reichskuratorium für
Pirtſchaftlichkeit uſw. Schon dieſe Intereſſenverbundenheit zeigt,
ſelche Bedeutung man in den maßgebenden Kreiſen den Meſſen
ind hier beſonders der Kölner Meſſe beilegt. So fand denn beſon=
deis
auch bei den Beſuchern die Sonderſchau Büro, Vertrieb und
Zerbung größere fachliche Beachtung. Viel tabellariſches und
jariſtiſches Material zeigt namentlich die Sonderſchau der Wer=
lung
, die außerordentlich lehrreich war.
Im Rahmen der Exiſtenzberechtigungsfrage der Kölner Meſſe,
ſie wir bejahen, iſt ein ſehr beachtlicher Faktor die Betrachtung
es Exports Deutſchlands. Die deutſche Wirtſchaft und Induſtrie
it mit aller Energie bemüht, den Export zu heben und
ſie Exportſteigerung iſt auch tatſächlich gelungen. Mit
ur Steigerung des Exports muß zweifellos auch
ſer Hinweis auf die Leiſtungsfähigkeit deutſcher Gewerbezweige
ſeitragen, und wenn man bedenkt, daß die Geſamtausfuhr
zu etwa 74 Prozent auf die europäiſchen Länder
mtfällt, ſo wird damit ſchon der immerhin ſtarke Auslandsbeſuch
uch in Köln erklärlich. (An zweiter Stelle unter den Konti=
enten
ſteht Amerika mit 15 Prozent unſerer Geſamtausfuhr, es
olgen Aſien mit 8 Prozent, Afrika mit 2 Prozent und Auſtralien
nit 1 Prozent). Es iſt bekannt, daß die unmittelbar benachbarten
känder und europäiſchen Großſtaaten die beſten Kunden Deutſch=
ands
ſind, und es iſt weiter bekannt, daß hauptſächlich Fertig=
rzeugniſſe
, wie Maſchinen, Textilien, Eiſenwaren uſw. ausgeführt
verden, es iſt daher vorteilhaft, wenn dieſe Nachbarländer ſich
ſurch ihre Wirtſchaftsvertreter auf einer Meſſe wie der Kölner
informieren und auf dem Laufenden halten können. Hierzu war
n Köln vielfach Gelegenheit.
Die Textilmeſſe nahm allerdings in Köln aus wirtſchaftlichen
Gründen, im Gegenſatz zu früher, einen kleineren Raum ein, im=
nerhin
hatten führende Häuſer aus allen Teilen Deutſchlands in
ſer Weſthalle die letzten Neuheiten in beachtlicher Reichhaltigkeit
und Aufmachung ausgeſtellt, ſo daß Fachleuten ein guter Ueberblick
ind leichte Orientierung über die Leiſtungsfähigkeit auf dieſem
Gebiet gegeben war.
Den größten Teil der Meſſe nahm, wie oben ſchon angedeutet,
die Sonderſchau Büro, Vertrieb und Werbung ein, wobei zahl=
reiche
modernſte Rationaliſierungsmaſchinen für den kaufmänni=
chen
Beruf in techniſcher Vollendung gezeigt wurden, es ſeien nur
die geräuſchlos arbeitenden Schreibmaſchinen mit doppelter Schrift,
neuartige Poſtſcheckmaſchinen, Mehrrollen=, ſchreibende Rechen=
maſchinen
, Buchungs=, Fakturier=, Lochkarten= und Adreſſier=
maſchinen
genannt.
Umfangreich war ferner die Gruppe Haus= und Wohnbedarf,
die das ganze Obergeſchoß der Oſthalle ausfüllte, weiter die Por=
zellanabteilung
, die Neuheitenmeſſe, namentlich auf dem Gebiete
der Spielwareninduſtrie, die Ausſtellung von Kriſtallſachen, Kunſt=
gegenſtänden
aller Art uſw. Im ganzen eine ſehr reichhaltige
Meſſe, wenn auch zahlenmäßig die Ausſteller etwas weniger, wie
im Frühjahr und in den Vorjahren waren.
Die Beſchickung der Meſſe hat den Beſuchern des In= und
Auslandes Anregungen gegeben, die ſich ſicher inſofern auswirken
werden, als noch Nachbeſtellungen bei einzelnen Firmen nach Ab=
ſchluß
der Meſſe einlaufen werden und letzten Endes damit der
Umſatz auch im Inland geſteigert werden wird. Jedenfalls hat
die Meſſe bewieſen, daß in Deutſchland das Vertrauen in die Zu=
kunft
ſtark iſt; Induſtrie und Wirtſchaftskreiſe ſind ſich der Not=
wendigkeit
bewußt, gerade in Zeiten großer wirtſchaftlicher Not
alles zu tun, um zur Ueberwindung der Kriſen beizutragen. Die
Meſſe gab auch Gelegenheit, zu zeigen, daß bei der ſinkenden Preis=
bewegung
auf dem Weltmarkt Deutſchland durchaus konkurrenz=
fähig
iſt. Dazu kommt, daß der Bedarf im Inland, der nun ein=
mal
tatſächlich vorhanden iſt, ſich durch den Anreiz einer Meſſe
ſteigern läßt. So ſind wir der Auffaſſung, daß die Kölner Meſſe
zwar inſofern im Gegenſatz mit der Hauptmeſſe in Deutſchland, der
Leipziger Meſſe, ſteht, als es dort in der Hauptſache auf Markt=
abſchlüſſe
ankommt, daß dieſe aber doch als Werbemeſſe ſtarken
ideellen Wert hat und ſelbſt wenn keine Geſchäfte getätigt wür=
den
, ſchon als Beweis deutſcher Leiſtungsfähigkeit und gleichzeitig
als Beweis des Glaubens an die Zukunft ihre Berechtigung hat.
Kommen dann bei ſehr vielen Ausſtellern, wie wir uns überzeugen
konnten, noch namhafte Abſchlüſſe hinzu und werden, wie das nach
jeder Meſſe der Fall war, auch nach dem offiziellen Schluß weiter=
hin
laufende Geſchäfte getätigt, ſo iſt das ſehr erfreulich und ein
Grund mehr, die Exiſtenzberechtigung der Meſſe anzuerkennen.
Meinungen, die der Anſicht ſind, wegen augenblicklicher Zuſchüſſe,
die die Stadt Köln und andere Stellen leiſten müſſen, möge auch
die Meſſe in Köln verſchwinden, iſt entgegenzuhalten, daß der Zweck
gerade dieſer Meſſe nicht in einem augenblicklich ſichtbaren Erfolg,
ſondern in der Zukunftswirkung liegt.
Wenn heute im deutſchen Wirtſchaftsleben ein Tiefſtand ein=
getreten
iſt; der als unterſte Grenze des Möglichen anzuſprechen

iſt, und wenn ſchwindendes Selbſtvertrauen weiteſter Kreiſe die
wirtſchaftliche Kreiſe in Deutſchland über den aus wirtſchaftlichen
Erwägungen heraus zu erwartenden Umfang noch verſtarkt hat, ſo
liegt doch im Hinblick auf die gegenwärtige Wirtſchaftskriſe kein
Grund zu ſchwärzeſtem Peſſimismus vor. Ob zwar nach den Wahlen
des 14. September ein raſcher Umſchwung im Wirtſchaftsleben ein=
treten
kann, iſt mehr als fraglich, aber es ſind Momente genug da,
die eine Wendung zum Beſſeren erhoffen laſſen. Ein Anzeichen iſt
auch der Optimismus, der ſich auf der Kölner Meſſe zeigte. Wer
dieſe Meſſe beſuchte, ſah in ihr ein Spiegelbild der Wirtſchafts=
lage
: zwar wenig Hoffnung auf augenblicklichen Gewinn, dafür
aber unbedingtes Vertrauen auf Beſſerung und auf zu erwarten=
den
baldigen Erfolg; und der Oberbürgermeiſter von Köln ſprach
allen, die an Deutſchlands Zukunft glauben, aus dem Herzen,
wenn er in ſeiner Anſprache anläßlich der Eröffnung der Kölner
Meſſe ſagte: Auch in Zeiten ſtarker Gedrücktheit ſoll man nicht
einfach den Kopf hängen laſſen und tun, als ob morgen die Welt
unterginge. Es ſind ſchlechte Zeiten geweſen, und es werden
ſchlechte Zeiten kommen. Dazwiſchen gibt es aber auch wieder
beſſere Zeiten. Soweit man ſich von einem nichtberechtigten Opti=
mimus
entfernt halten und ſo klar man die wirtſchaftliche Lage
und ihre Urſachen erkennen ſoll, den Mut, daß es gelingt, auch
wieder voranzukommen, ſoll man niemals fahren laſſen. Und aus
dieſem Grunde ſoll man auch in Zeiten ſchlechter Wirtſchaftslage
die Meſſeveranſtaltungen beibehalten.
Dr. O.

Frankfurt a. M., 26. Sept.
Die Börſe eröffnete zum Prämienerklärungstage ſehr zurückhaltend
und uneinheitlich. Der innerpolitiſche Schwebezuſtand, der Leipziger
Ofiziersprozeß und ſonſtige unerfreuliche politiſchen Ereigniſſe in Europa
wurden mit ſtärkſter Zurückhaltung verfolgt. Sehr ungünſtig
wirkte ſich der Hamburger Verſicherungszuſam=
menbruch
(der Hamburger Aſſekuranz=Verein) und eine Reihe an=
derer
Inſolvenzen aus. Allerdings iſt kein nennenswertes Angebot
weder am Aktien= noch am Rentenmarkt eingetroffen; offenbar
war der Ultimo weitgehendſt vorbereitet. Vom Auslande hat das Ver=
kaufsangebot
nachgelaſſen, ohne daß nennenswerte Aufkäufe zu ver=
zeichnen
ſind. Für den Farbenmarkt regte die Erklärung der J. G.
etwas an. J.G. Farben eröffneten 2/s Prozent feſter, die übrigen Che=
miewerte
waren unverändert. Relativ feſt lag der Kalimarkt, wo die
Kursbeſſerungen ca. 2 Proz. betrugen. Banken abgeſchwächt. Wie ver=
lautet
, ſoll bei ſämtlichen Banken mit einer Dividendenreduktion zu
rechnen ſein. Es verloren Deutſche 5/s, Danat 1, Berliner Handels 2,5
Prozent. Zellſtofwerte waren behauptet. Der Kunſtſeidemarkt lag un=
einheitlich
. Aku 0,5 Prozent niedriger, dagegen Bemberg 2,5 Prozent
erhöht. Schiffahrtswerte ſchwächer; weiter verloren Dtſch. Linoleum 3,
Daimler 0,75, Reichsbank 1,75 Prozent. Am Anleihemarkt kam wenig
Material von feſtverzinslichen Werten heraus. Altbeſitzanleihe 1/8,
Neubeſitzanleihe 0,5 Prozent abgeſchwächt. Im Verlaufe der Börſe blieb
das Geſchäft klein und zurückhaltend. Es beſteht kaum Mut für Neu=
Engagements nach oben oder unten. Am Geldmarkt iſt Tagesgeld zum
Ultimo geſucht bei 3 Prozent. Am Deviſenmarkt liegt die Reichsmark
gegen Deviſen wieder etwas ſchwächer. Man nannte RM.Pfunde
20.40¾, Dollar 44.20.04½, London-New York 4.85.32½, Paris
123.81. An der Abendbörſe ſetzte ſich etwas freundlichere Stim=
mung
durch, da der relativ reibungsloſe Verlauf der Liquidation befrie=
digte
. Unter Berückſichtigung des Reports waren die Kurſe meiſt gut
behauptet. J.G. Farben, Schuckert und Siemens konnten leicht anziehen.
Waldhof waren dagegen angeboten und etwas ſchwächer. Die Geſchäfts=
tätigkeit
war im allgemeinen gering. Altbeſitzanleihe lagen etwas feſter.
Berlin, 26. September.
Die Börſe eröffnete ſtimmungsmäßig zwar noch etwas ſchwächer, die
Kurſe waren jedoch entgegen den Vormittags und vorbörslich vielfach
gehegten Befürchtungen ziemlich behauptet. Die vorliegenden Momente,
wie der Rücktritt der öſterreichiſchen Regierung, die Krawalle in Prag,
die noch unabgeſchloſſenen Finanzberatungen des Reichskabinetts, der
neue Verſicherungsſkandal bei der Hamburger Aſſekuranz=Union, der
von der Reichsbahn beſtätigte Rückgang im Eiſenbahnverkehr, die Kün=
digung
der Achtſtundenſchicht im Ruhrbergbau und der matte Schluß
der geſtrigen New Yorker Börſe mußten heute hinter die rein börſen=
techniſchen
Faktoren zurücktreten. Die Banken zeigten für herauskom=
mende
Ultimoware Aufnahmeneigung, wahrſcheinlich, um die Differen=
zen
zur Liquidation nicht noch größer werden zu laſſen. Außerdem ſol=
len
vom Auslande einige limitierte Kauforders vorgelegen haben. Im
Verlaufe ſetzten ſich teilweiſe weitere kleine Befeſtigungen durch. Später
wurde die Kursgeſtaltung bei ſtagnierendem Geſchäft unregelmäßig.

Wiriſchaftliche Rundſchau.
Weizenvermahlungszwang im Oktober und November 80 Prozent.
Für Oktober und November iſt wie wir erfahren mit einer Quote
von 80 Prozent für den Vermahlungszwang von Inlandsweizen an
rechnen. Die bisherige Quote belief ſich bekanntlich in dieſem Erntejahr
auf 60 Prozent. Der Wortlaut der Verordnung dürfte in den nächſten
Tagen veröffentlicht werden. Ueber eine angeblich beabſichtigte Er=
höhung
des Weizenzolls iſt bisher nichts Poſitives zu ſagen.
Süddeutſche Eiſenzentrale verlängert. In einer gemeinſamen Sit=
zung
des Vorſtandes und der Preiskommiſſion der ſüddeutſchen Eiſen=
zentrale
wurde beſchloſſen, die Preisbindung bis zum 15. November 30
zu verlängern. Sollte bis zu dieſem Zeitpunkt ein Weg zur Verſtän=
digung
innerhalb der Großhandelsgruppe nicht gefunden und eine Baſis
für den Neuaufbau der S.E.Z. nicht geſchaffen ſein, ſo iſt eine Ver=
längerung
der Preisbindung über den 15. November 1930 hinaus nicht
möglich. Ferner wurde beſchloſſen, bei Lieferungen von über 1000 Kilo
an Händler und Verbraucher eine Frachtausgleichsvergütung von 0,50
Reichsmark pro 100 Kilo einzuführen.
Hetallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 26. September ſtellten ſich
für Kupfer: September 88 (93), Oktober 89,25 (90), Novem=
ber
88 (88,25) Dezember 87,50 (88,25), Januar 87,25 (88,25), Fe=
bruar
März 87 (88) April 87 (87,25), Mai 86 (86,50), Juni, Juli,
Auguſt 86 (86) Tendenz flau. Für Blei: September 33,50 (35),
Oktober 32 (33), November, Dezember 33 (33,75), Januar, Fe=
bruar
, März, April 33 (33,50), Mai, Juni, Juli, Auguſt 33 (33,25).
Tendenz: flau. Für Zink: Oktober 28 (28,75) November
28,25 (30), Dezember 28,50 (30,50) Januar 28,50 (31), Februar
29,25 (31) März 29,50 (31.50) April 30 (30,50). Mai 30,25 (31,50),
Juni 30,25 (31,25), Juli 30,50 (32), Auguſt 31 (31.25). Tendenz:
flau. Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern bei=
gefügten
Brief.
Kleine wirkſchaftsnachrichten.
Der Privatdiskont wurde um ½ Prozent auf 33 Prozent für
beide Sichten erhöht.
In der Aufſichtsratsſitzung der DD.=Bank wurde an Stelle
des verſtorbenen. Dr. Arthur Solomonſohn zum Vorſitzenden
neben Geheimrat Max Steinthal Franz Urbig gewählt.
Die Vorarbeiten für den Zuſammenſchluß der heimiſchen
Bimsinduſtrie ſind zum Abſchluß gekommen. Gemäß dem Be=
ſchluß
der 20er Kommiſſion ſollen die Vorſchläge am 15. Oktober
einer Fabrikantenverſammlung der rheiniſchen Bimsbauſtoffindu=
ſtrie
zur Entſcheidung vorgelegt werden.
Die Jakob Potting A. G. Kleiderwerke in Gladbach=Rheydt,
eines der bedeutendſten Werke der Gladbacher Konfektionsindu=
ſtrie
, iſt in Schwierigkeiten geraten und hat die Zahlungen ein=
geſtellt
.
Am Donnerstag, den 2. Oktober 1930, fällt die Abend=
börſe
in Frankfurt aus.
Von der Verwaltung der Adam Opel A.=G. wird uns mit=
geteilt
: Aus Gründen der Inventuraufnahme wird der Betrieb
der Adam Opel A.G. in Rüſſelsheim vom 15. Oktober ab vorüber=
gehend
geſchloſſen. Der allgemeine Betrieb wird am 1. November
wieder aufgenommen. Soweit die Inventuraufnahmen innerhalb
einzelner Abteilungen früher beendet iſt, wird die betreffende
Abteilung die Arbeit bereits vor dem 1. November wieder auf=
nehmen
.
Am Freitag morgen ſtarb in Ludwigshafen im Alter von 81 Jah=
ren
der Ehrenvorſitzende der Induſtrie= und Handelskammer Ludwigs=
hafen
, Geh. Rat von Wagner. Seit 1894 gehörte er der Induſtrie= und
Handelskammer an und bekleidete ſeit 1898 29 Jahre hindurch das Amt
des 1. Präſidenten. 1927 wurde er bei ſeiner Zurruheſetzung durch den
Ehrenpräſidententitel ausgezeichnet.
Mit einem volleinbezahlten Grundkapital von 1,5 Mill. RM.
wurde die Allemann. Zündwarenfabriken A.G. mit dem Sitz in
Grafenwieſen (Bayer. Wald) gegründet.
Die New Yorker Wertpapierbörſe eröffnete vorgeſtern ſehr
ſchwach. Die Papiere verloren bis zu 10 Punkten und erholten
ſich erſt gegen Schluß der Börſe wieder. Immerhin iſt ein Kurs=
verluſt
von 2 bis 5 Punkten feſtzuſtellen. Zu den Gerüchten über
die politiſche Unſicherheit in Deutſchland kam noch die Nachricht
von dem Ausbruch der Regierungskriſe in Oeſterreich, die auf die
Haltung des Marktes einen ſtarken Einfluß ausübte.

Berliner Kursbericht
vom26. September 1930

Oeviſenmarkt
vom26. September 1930

Berl. Handels=Geſ.
Danatbank
Deutſche Bant u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
F. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl

130.
167.
117.50
117.50
77.50
123.50
78.75
122.75
50.50
78.50
150.
39.
128.
118.
64.625

Elektr. Lieferung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Kofsw.
Orenſtein & Koppe

116.75
137.50
100.25
126.50
86.
76.125
75.25
193.50
70.25
78.125
73.375
35.75
66.
75.75
50.

Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Lau
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwer
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Dral
Wanderer=Werke

Ve
50.125
289.
120.50
113.
70.
195.
67.25
31.375
50.
118.
59.75
148.
12.50
69.
34.25

Währung Gelt Brieſt Bährung Ge ld Bricf Helſingfor= 00 finn. Mk. 10.555 10.575 Schweiz 100 Franken 81.385 81 545 Wien 100 Schilling 59.20 9.33 Spanien 00 Peſetas 44.96 45.04 Prag 100 Tſch. Kr. 12.456 12.476 Danzig 100 Gulden 81.51 81.67 Budape 100 Pengo 73.40 73.57 Japan 1 Yen 2.075 2.079
Sofia 100 Leva 3.03 3.04: Rio de Janeiro Milreis 0.437 0.439
Holland 100 Gulden 169.2 168.5. Jugoſlawien 00 Dina 7.426 7.442 Oslo 100 Kronen 112.25 112.47 Portugal 100 Escudos 18.84 19.68 Kopenhagen 100 Kronen 112.30 112.5. Athen
100 Drachm. 5.441 F.449 Stockholm 100 Kronen 112.6 112.9 Iſtambu=
türk. 2
London X=Stg. 20.39 20.43 Kairo
ägypt. * Aan 20.945 Buenos=Aires 1 Pap. Pe ſo Nuf 1.498 Kanada
canad. Doll. 4.200 4. 208 New Yort 1 Dollar 4.1965 4.204 Uruguan 1 Goldpeſo 3.407 3.413
Belgien 00 Belge 58.475 58.59! Jsland
100 eſtl. Kr. 92.31 92.49 Italien 100 Lire 21.975 22.01 Tallinn (Eſtl.) 100 eſtl. Kr 111.831 112.05
Paris 100 Francs 16.465/ 16.50 Riga 100 Lats 80.* 81.96

Frankfurter Kursbericht vom 26. September 1930.

7% DtſchReichsanl
68 Baden:.
8% Bayern ..
6%
8% Heſſen v. 2
v. 29
89
6% Preuß. Staat.
8½ Sachſen ....."
6% Sachſen .....
7% Thüringen
Diſche. Anl. Auslo‟
ſungsſch. +‟/- Ab=
löſungsanl
. . . . . .
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.
Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe
.. . ."
8% Baden=Baden.
6% Berlin ......
8½ Darmſtadt v. 26
v. 28
8%
7% Dresden ....."
8% Frankfurt a. M.
Schätze. . .v. 29
7% Frankfurtv. 26
v. 26
6
80 Mainz...."
8% Mannheim v. 26
v. 27
6%
82 München ...
8% Nürberg
8% Wiesbaden

6% Heſſ. Landesbt
Goldpfbr.. . . . .
Goldpfbr
K
Goldoblig.
4½% Heſſ. 2b8.,
Hyp.=Bk.=Liguid.
4/.% Kom.=Obl.
8% Preuß. Lds..=Anſt. G. Pf
8%. Goldoblie

99.75
87.5
76.25
100
84.6
86
90.5
98
99
81
81.75

59
6.55

2.6

91

7
85
75
89.5

98
94.75
94
81.75
75
102
98

8% Landeskomm.
Bk. Girozentr. für
Heſſen .Goldobl.
8%Kaſſeler Land.
fredit Goldpfbr.
8% Naſſ. Landesbl.
4½% Liqu. Obl.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser. I
*Ausl. Ser, II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
8% Berl. Hyp.=Bk.
4½%Liqu.=Pfbr.
8% Frrf. Hyp.=Bk..
4½% Lig. Pfbr.
Pfbr.=Bk.
Lig. Pfrb.
2 Mein. Hyp.=Bt
41
Lig. Pfbr..
8% Pfälz. Hyp.=Bk
4½% Lia. Pfbr.
8% Preuß. Boden=
ered
.=Bant ....
4½%Lig. Pfbr.
8% Preuß. Centrl.
Bodencr.=Banl.
4½% Lig. Pfbr.
8% Rhein. Hyp. Bk.
7%
4½% Lig. Pfbr..
3% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit.. . ..
8% Südd. Bod.=
Cred.=Ban1...."
7%0
4½% Lig. Pfbr.
8% Württ. Hyp.=B

6% Daimler=Benzl 66

98.5
99.5
85
100½,
85.5
85.5

54
14
98
96.5
84
101.5
95
84
101.5
93.5
85
100.5
97
86. 25
102
Ar
100.5

99.5
84.9
101.5
96
87
99.5
99.5
96.25
86.
98.25

8% Dt. Linol. Werke
8% Klöckner=Werke
70 Mainkrw. v. 26.
7% Mitteld. Stahl.
8% Salzmann u. Co.
7% Ver. Stahlwerle
8% VoigtckHäffner
J. 6. FarbenBondt
5% Bosn. L.E.B.
L. Inveſt.
5%
4½% Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%
4%
4% Türk. Admin.
4%
1. Bagdad
4% Zollanl.
4½% Ungarn 1913
4½%
1914
42
Goldr.
1910
Artten
Alg. Kunſtziide Unie
A. G. G.........."
AndregeNoris Zaht
Aſchaffbg. Brauerer
Zellſtof!
Bemberg J. P...
Bergm. El.=Werke.
BrownBoverickCie
Buderus Eiſen...
Cemen / Heidelberg
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſe
Chem. Werke Albert
Chade ..........
Contin. Gummiw.)
Linoleum
Daimler=Benz AG.
Dt. Atl. Telegr. ..
Erböl ........!
Gold=n. Silber=
ſcheide
=Anſtalt .

83

79.5
92.5

93.75

39.6
27.
9.
15.5
7.05

A4.36
19.25

71.25
122.75
104
90

94
100
176
36.25
28
155
25.
103
64.5
133

Dt. Linoleumwerkei
Eiſenhandel. ..
Dyckerhoff u. Widm.
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.-Ge
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk.
EßlingenMaſchinen
EttlingenSpinnerei
Faber & Schleicher
J. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaume
Frkft. Gas".
Hof".
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f.elektr. Untern.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (O8n.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfbr.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.....
Hochtief Eſſen
Holzmann. Phil.
Flſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans
Kali Ehemte. . . . .
Aſchersleben.
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R. . . . . . . / 93
Klein, Schanzlin.
Klöcknerwerle ..
Lahmener & Co. ..
Laurahütze ..."
Lech, Augsburg ..
Löwenbr. Münch. 1194
Lüdenſcheit Metal
Lutz Gebr. Darmſt.

115.75

106
137.4

130
50

125
44.5
31
165
120

147
65
119.5
59
76.25
214
112.5
30.25
194.25
86
130
143.5
35.5
94.5
48.5
141.

Mainkr.=W. Höchſt
Mainzer Akt. =Br.. .
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallgef. Frankf.
Miag, Mühlenbau
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſel
Oberbedarf
Phönix Berabau".
Reiniger, Gebbert.
Rh. Braunkohlen
Elektr. Stamm.
Metallwaren ..
Stahlwerke . . .
Riebeck Montan..
Roeder Gb. Darmſt
Rütgerswerke
Sachtleben A. G...
Salzbetfurth Kali.
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind. 1206
Schramm, Lackfabr
Schriftg. Stempel.
Schuckert Eleftr. . .
Schwarz=Storchen
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halst
Südd. Immobilien
Zucker=A. G..
Svenska Tändſticks
Tellus Bergbau ...
Thür. Liefer.=Gef..
Tietz Leonhard .."
Tucher=Brauerei.
nnterfranlen
Beithwerte
Ver. f. Chem. Ind.
Stahlwerke ..
Strohſtoffabr.
Ultramarin .. . 1137.5
Vogtländ. Maſchin.
Voigt & Haeffner.

m.5
147

98
45.5
50
68.5
155.5

125
91

89.25

143
288
210
73

129
176.75
37
126.5

98.5

101
17.5
59.3
71
145
12975

Wayß & Freytag.
Wegelin, Rußfabrit
Weſteregeln Kali..
Zellſtoff=Verein ...
Waldhof......
Memel ...

Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank..
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBankverein
Bayer. Hyp. u. W.)
Berl. Handelsgeſ.
Hypothekb1.
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nt.=Bk..
Dt. Bantund Disc.
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdener Bank ..!
Frankf. Bank.
Hhp.=Bank
Pfdbr.=Bt.
Mein. Hyp. Ban1..I
Oſt. Creditanſtalt
Pfälz. Hyp. Ban1.
Reichsbank=Ant. .
Rhein. Hyp.=Bank.
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein
Württb. Notenbank

N..G f. Bertiehrsw
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsb. Bzo
Hapag. . . . . .
Nordd. Qoyzd...
Südd. Eiſenb.=Geſ.

Allianz. u. Stung.
Berſicherung .. .!
Verein. Berſ
FrankonaRück=u.M
Mannh. Verſich. .

Otavt Wimen
Snnnnnue

122

103
112.5
110
124
210
120.25
166
117.5
102
117.75
95
157
150
277
133
226
30
O=
38.5

56.5
89
105

181
110.5

[ ][  ][ ]

Stammhaus der Kronen=Brauerei
WbenenMrohe

Schuſtergaſſe 18 Inh.: W. Brauer
Samstag, 27. und Sonntag, 28. Septbr.
in den oberen Ränmen 14196

Heute und folgende Tage!
Ein Meisterwerk filmischer
Darstellungskunst,
Der Großfilm der
Foxfilm Corporation

Heute Samstag
die große Premiere
des letzten stummen Janningsfilms.
Deutschlands größter Künstler in einem seiner

besten Großflme
Emil Jannings

Ein Filmwerk, das zu den eindruck-
vollsten
Schöpfungen des Jahres
zählt.

Beſtgepflegte Biere. Reichhaltige
Speiſenkarte aus eigener Schlachterei.

Mittwoch, den 1. Oktober 1930,
abends 8 Uhr

Peter Schäfer

singt im
KLEINENHAUS
Karten bei Christian Arnold=
am
weißen Turm. (14185

Wier

Teufel

Restaurant Reichshof

Spezial -Ausschank
Würzburger Hofbräu
MORGEN SONNTAG

KONZERIS

Batterich
Kiesſtraße 27
20 4a
Täglich Konzert
Guter Mittag= und Abendtiſch.

Regie: F. W. Murnau
Bearbeitet nach der bekannten
Norelle von Hermann Bang.
Die Leidens- und Lebrjahre vier
armer Waisen, die nach harten
Kämpfen den Weg zu Glück und
Ruhm fanden.

Dazu das auserwählte
Beiprogramm.

Lissi Arna
und Siegfried Arno

Jengeits

dei Mrasse

Sünden der Väter
(Der Schmugglerkönig von Manhattan)
Ein Lebensroman getragen von der Persönlich-
keit
eines großen Menschendarstellers.
Regie: Ludwig Berger:
Im Beiprogramm:
Das Plratentagebuch‟ 2 lustige Akte.

(Eine Tragödle des Alltags)
Regie: Leo Mittler.
Nach einer wahren Begebenheit
schildert dieser Film auf das
Fesselndste die packende Tragödie
zweier Menschen.
Dazu das gute
Beiprogramm.

Beginn: 3½ Uhr.

Beginn. 3½ Uhr.
Ehren- und Freikarten aufgehoben.

Beiun: 3½ Uhr. 11425o

Wiederholung
HELIA
HELIA
Film-Morgenfeier am Sonntag, den 28. September 1930
Silberkender über Beuerland

mit Günther Plüschow des ruhmvollen Fliegers von Tsingtan grandioser Film von seiner tollkühnen Fahrt im
kleinen Segelkutter über den Atlantik zu Brasiliens, Argentiniens und Chiles Küsten nach dem Wunderland‟ Feuer-
land
von seinen verwegenen Flügen über unerforschte, wilde Hochgebirge, verwunschene Fjorde, über tiefgränenden
Urwald. Ein Film, der allen Beschauern Erwachsenen wie ingendlichen zum unvergeßlichen Erlebnis wird!
Eintrittspreise: RM. 1. u. 1.50. Iugendliche laben Zutritt. Beginn: 11.15 Uhr.
Karten-Vorverkauf an der Tageskasse.

Samstag, 27. September 1930

KonZUr!

Mf
(Stadtorchester)
Antang 8 Uhr. St. 14245
f. Spezialbier Gute Küche

S Während der Herbſt=Meſſe täglich
Künstler-Konzert

zur Stadt Malagas
Nieder=Ramſtädterſtr. 14.

Gasthaus Schwanen
Inh. Ad. Diers
Georgenſtr.
Samstag Sonntag
Künstler-Konzert
Bahriſches Bier (13366a) Eder=Bräu

Braustudt schaltergaute 1o
Heute großes
Schlachtfeſt

1a guten bürgerl. Mittagtiſch 0.90 Mk.
Emil Westerweller u. Frau.

Ausstellung
Teohnik im Heim
in der Festhalle
vom 21. September bis 19. Oktober

leden Nachmittag 4 Uhr
Koch- u. Backvorführungen

auf der Bühne.

Sonderausstellung

der

EAG

Großes Haus e Im weißen Röß! Hessisches
Landestheater Außer Miete Lustspiel in drei Akten
Preise 15 Mk. Samstag
27. September 1930 Zus.M. N. 2 Der Waffenschmied
Komische Oper von A. Lortzing
Preise 1.206 Mk. Kleines Haus 2022.30 Uhr

De

Heute, Samstag und folgende Tage, abds. 8½
die neue große Max Peltini-Revue

Es istwaslos

Tage

Die beste Schau, welche je hier gezeigt wurde,
in 34 Prachtbildern!
Fabelhafte Varieté-Akte Grandiose Tanzdarbietungen.

Karten 1.00 bis 4.00 bei Hugo de Waal
u. Verkehrsbüro. Telephon 389. (14251

AONOPOL HEUTE
UHR
Bleichstraße
bis geöffnet

Erholungsheim
u. Penſion
Hämmelbacherhof

bei Heidelberg.
Das ganze Jahr ge=
öffnet
. Reizender
Landaufenthalt für
Erholungs= u. Ruhe=
bedürftige
; unmit=
telbar
a. Walde ge=
legen
, mit herrlich.
Ausſ. in d. Neckar=
tal
. 4 Mahlzeiten.
Eig.Landwirtſchaft.
Penſionspr. p. Tag
56 , Wochenend
50,. Zentr.=Heiz.
Proſpekt a. Wunſch.
Ab 15. Sept. Pen=
ſionspreisermäßigg
.
(14070b)

Hessen-Turnwettkampf
Gau Hessen + Rheinhessen + Main-Rhein

Sonntag, den 28. September, nachm. 2 Uhr
Hess. Landestheater Darmstadt
Num. Plätze: 0.80, 1.20, 1.50 und 2.00 Mk.
Vorverkauf: Partämerie Müller, Rheinstr. 6
(13908b

Telephon
1646

Beiladung

nach Köln, Elber=
feld
, Gießen, Frank=
furt
, Erbach n. an
Joh. Kugler
Liebfrauenſtr 33.,
Telefon 1011.

Tap.= u. Polſt=Arb.
gew Arb. bill Ber.
W.Harth, T.=M. Ar=
heilgerſt
72. T.3910.
(1363001

Telephon
1646
A
gekeltert.
süßer
Traubenmost
Ob.-Ingelheimer Goldriesling
im Ausschank
per / Glas 30 Pfg.
per Liter über die Straße 1. Mk.

-Ubernahme

Meinen verehrten Gästen zur gefl. Kenntnisnahme, daß ich
das seither von meinem verstorbenen Manne geführte
Aotel u. Rostaurant Schmitz, Rheinstr. 50
übernommen habe und in der seithetigen Weise under-
ändert
weiterführe.
ſch bringe meine erstklassige, preiswerte Küche in
empfehlende Erinnerung. Zum Ausschank kommen:
la Flaschen- und offene Weine / Münchner Löwenbräu,
Wicküler Elbertelder Pilsener / Rummelbräu-Darmstadt.
(14224
ſch bitte weiterhin um geneigten Zuspruch
Frau Anna Schmitz Wwe.
Dapolin- und Esso-Tankstelle, Auto-Oele und Fette.

Btauf, Kalshenet F. Sperialbiere

Gute Küche m
Mittagessen von 1.30 an

Re
RESTAURANT BENDER
Elisabethenstraße 23
Mittwoch, Samstag und Sonntag bls 3 Uhr nachts geöffnet
m Täglich Unterhaltungs-Konzert und TANZ

Weinſtube
Btolzenfels

Heute
Schlachtfeſt
mit Konzert

..02,
29er Edesheimer Forſt Nat
0. 9
Der Heſtricher Lenchen Nat.

Soderſtr. 6½ 14173b Marg. Niebel

Trheilger Mählehen.
Samstag und Sonntag
Arobes sentaeinen

wozu freundlichſt einladet
Der Beiter: Ge. Rapo.

Saanische Bodend aum Palais

Heute Samstag und morgen Sonntag
14228
erstklassiges
Künstler-Konzert

Zur Pfungſtädter
Nachkirchweihe
empfehle gutbeſetzte Tanzmuſik, gute
Küche (eigene Schlachterei) und prima
Getränke.
Es ladet freundl. ein
Carl Bethke, 1.2.=Reſtaurant
Waldſtraße 33.

Jugenheim a. d. B.
Hotel Goldene Krone‟
Sonntag, den 28. September,
Nach=Kirchweihe
ab nachmittags 4 Uhr w Tanz
Kapelle Smith. (2205a
Letzter Omnibus nachts 3 Uhr.

Wohin gehen wir morgen?
Zur Kirchweihe
nach Pfungſtadt

ins goldene Lamm
14202)
Inh. L. Ritter.
Ständige Autobus=Verbindung.

Trinkt das gute Mainzer Aktien-Bier!

Vertreter:
Konrad Breidert
Nied.-Ramstadt
Tel. 3612 Amt Darmstadt.

[ ][  ][ ]

Nummer 267

Samstag, den 27. September 1930

Aar sarmißten

Mistiensr.
Roman von Hearnden Balfour.
Nachdruck verboten.
Machen Sie die Tür zu und hören Sie mich an, Elſie,
e4ann Jack. Erinnern Sie ſich der Nacht, als Herr Craw=
Sie beim Suchen nach Einbrechern ertappte?
Jawohl, Sir.
Nun, Sie werden mir jetzt genau auseinanderſetzen, was
fie in jener Nacht hier unten machten.
Nichts, Sir.
Na, na, denken Sie mal nach!"
Ganz wahrhaftig, Sir, gar nichts. Ich hörte irgend etwas
und kam herunter, um nachzuſehen, aber als ich niemand
und, ging ich wieder nach oben.
Aha! und Herr Crawley erſchreckte Sie?
Ach ja, Sir, ganz fürchterlich!
Jack lachte. Warum ſind Sie denn vor Herrn Crawley
lange?
Bange nicht, Sir. Ich hatte nur nicht gedacht, daß er da
ein würde.
Wen erwarteten Sie denn zu ſehen? fragte Jack ſchnell.
Ich erwartete niemand ich dachte, es wär ein Dieb.
Jack ſchüttelte ernſt den Kopf. Sie ſollten lieber die
Vahrheit ſagen, Elſie.
Ich erwartete ich ich dachte Sie kämpfte mit
rränen.
Jack ſteckte ſich eine Zigarette an. Na ja, es war gewagt,
dies Stelldichein, aber Sie konnten natürlich nicht wiſſen, daß
er Jack ſtrich ein zweites Streichholz an.
Elſie wurde kreideweiß. Er ſteckt doch nicht im Loch?
ſchrie ſie auf.
Jack ſchleuderte Zigarette und Streichholz ins Feuer.
Sagen Sie mir alles, Elſie, ſagte er ſanft. Es iſt wirklich
das Beſte, und ich werde Ihnen beiſtehen.

Seite 19

Ich weiß nicht, was Sie wollen, erwiderte das Mädchen
mürriſch.
Nun, dann will ich’s Ihnen ſagen. Jacks Stimme nahm
einen ſtrengen Ton an. In jener Nacht wurden aus dem
Schrank da Papiere geſtohlen. Die muß ich haben.
Ich hab keine Papiere weggenommen! rief Elſie zornig.
Ich ich will nicht mehr antworten. Als ob ich ein Dieb
wäre!
Elſie, ſeien Sie doch nicht ſo dumm. Denken Sie etwa,
daß ich Sie verhaften möchte? Sie wiſſen nicht, um was
es ſich für Sie handelt. Sie haben für den ſchlimmſten Ver=
brecher
in ganz London gearbeitet, und wenn Sie nicht zur
Vernunft kommen, werden Sie beide dafür büßen.
Einen Augenblick blieb es totenſtill im Zimmer, und Jack
hielt den Atem an . .. Mit einem Mal brach Elſie in heiße
Tränen aus.
Um Gottes, willen, Herr Strickland, erbarmen Sie ſich!
Ioe iſt nicht ſchuld er möchte gern ehrlich werden, aber er
wagt es nicht, ſo lange der Schweinehund ach, wenn ich den
doch totmachen könnte!
Jack bemühte ſich, ſeine grenzenloſe Erleichterung zu ver=
hehlen
.
Ich würde Joe Smith gern vorm Kittchen retten, ſagte
er möglichſt gelaſſen, aber er ſteckt ja bis an den Hals in dieſer
Sache.
Ach, wenn er nur von dem Bieſt loskommen könnte! rief
Elſie mit funkelnden Augen. Dann könnten wir heiraten
und auf dem Lande leben . . . Oh, Herr Strickland, können
Sie ihm nicht helfen?. Warum muß Joe alles für die Bande
ausbaden? Können Sie’s nicht, Herr Strickland?
Jack nahm eine nachdenkliche Miene an.
Ich würde Ihnen alles ſagen, Herr Strickland. Aber
wenn Sie Joe jetzt faſſen, wird er denken, ich hätte nicht reinen
Mund gehalten, und lieber als daß er das von mir denkt,
will ich ſterben ..
Nun, ich will tun, was ich kann, erwiderte Jack. Wenn
Sie mir die volle Wahrheit ſagen, werd’ ich verſuchen, Joe
außen vor zu laſſen, wenn ich die Bande einkreiſe. Alſo
raus mit der Sprache!. Wer iſt es, für den Ioe und in=
direkt
auch Sie arbeiten?

Ich weiß es nicht, Herr Strickland, das ſchwör ich Ihnen
zu. Ich würde es ſagen, wenn ich’s wüßte. Ich weiß nicht, wie
er Ioe ſo untergekriegt hat, aber Ioe ſagt, wenn einer, was ver=
rät
, dann iſt er verloren, und wenn er hundert Meilen weg iſt.
Beruhigen Sie ſich, Elſie, tröſtete Jack das zitternde junge
Ding. Wenn Sie jetzt nur reinen Mund halten gegen jeder=
mann
auch gegen Joe, werd’ ich ſchon dafür ſorgen, daß er
Sie nicht faßt.
Es läuft mir eiskalt über’n Rücken, wenn ich nur an ihn
denke, flüſterte Elſie. Joe kann nicht von ihm loskommen.
Ich weiß nicht mal, was der ſchreckliche Menſch vor hat!. Joe
wagt mir nichts zu ſagen. Er kann ſich nicht helfen ſitzt wie
ne Fliege im Spinngewebe!
Wie ſind Sie hier ins Haus gekommen? fragte Jack.
Joe ſagte, hier hätten ſie ein Hausmädchen nötig, und ich
ſollte mich melden. Er brachte mir auch Zeugniſſe und ſo was.
Sehr nette ſogar. Ich hab oft darüber nachgedacht, wer die
wohl geſchrieben hat.
Und wann erhielten Sie die erſten Befehle?
Am Montag nach Herrn Boyds Abreiſe. Da war ich ſchon
ne Woche lang hier. Joe ſagte mir, ich ſollte ihn nachts rein=
laſſen
. Ich war ſchrecklich bange dabei, aber niemand hat ihn
gehört. Er hat im Geldſchrank rumgeſucht, aber nicht geſagt,
wohinter er her war. Und das nächſte Mal war ein Tag, eh’
Herr Crawley nach Hauſe kam. Er ſagte, ich ſollte an den Türen
lauſchen und all ſo was, um zu ſehen, ob ich nicht hören könnte,
was er mit Ihnen oder Herrn Bohanna beſpräche.
Mit Herrn was?
Herrn Bobanna, dem farbigen Herrn.
Ach ſol Nun, und weiter, Elſie?
Außerdem ſollte ich Joe alle Briefe von Herrn Crawley,
die ich kriegen könnte, ſchicken. Aber ich hab' nicht viel hören
können. Nur daß Herr Bohanna Herrn Crawley von einem
Herrn Morgan erzählte, der ein Feind von Herrn Boyd wär,
und dann, daß ſie über Papiere ſprachen, die ſie gern haben
wollten.
Und das berichteten Sie dann alles an Smith?"
Ja, aber es war ihm nicht genug.
(Fortſetzung folgt.)

Krober Preisahbau in Sämtlichen Abteilungen.

Hanfen Sie jetat, Sie sparen enorm viel Gela!

Jeder Kunde erhält diese prachtvollen Geschenke trotz meiner überall bekannt stets billigsten Preise
1 Biber-Bettuch mit echt indanthren-Kanten, oder 2 gute Frottier-Handtücher, oder 2 gute
Bei Einkäufen von über 10 Mk.:
Gerstenkorn-Handtücher, oder 1 schwere Erepe-künstlerdecke, prachtvoller Parbendruck.
1 große Tischdecke, 150 cm lang, besonders gute Gualität, oder 1 Jacguard-Bettkolter, oder
Bei Einkäufen von über 20 Mk.:
1 schweres Hohlsaum-Bettuch, oder 1 schweres Damast-Fischtuch Größe 130/160 Gm.

Wasch-Samte
prachtvolle Dessins, gute Köper-
Ueter
Qualitäten.
Ich kaufte aus einer in
Huflöſung befndlichen

nau 1.0

Neueste lweeds
hochaparte Sachen, prachtt. Parben
Meter

nd did die große Noce.

Mete ss

Tüchfabr MalleltOTle

Crépe-Georgia
und Erepe de chine, reine Wolle,
darunter allerfeinste reinw. Gualitäten, größtenteils zum halben Fabrikpreis
Posten IV
Posten II
Posten I
Posten II.
Ats Li0
Iop Lasp

Matratzen u. Beitwaren
zu ganz beſonders billigen Preiſen.
Bevor Sie Bettwaren kaufen,
vergleichen Sie meine Preiſe.

Geschäfts-
haus

SittAdtd

Darmstadt
Ludwigstr. 15

4231

Daß Haus der Perkrauans=Ouasitäten

Hoiel Hiinz Haf

Gemutl. Familien-Gaststätte
emptiehlt seine bekannt gute Küche (auswahlreicher
Mittagstisch), schöne Vereinslokale, preiswerte
Fremdenzimmer.
Auto-Unterkunft.
Ab heute
süsser Traubenmost.
M. Schnellbacher.

Me e
Kirchweihe‟
Sonntag, den 28., u. Montag, den 29. d. Mts.,
(14186
ab 4 Uhr nachmittags

e chet Harchlich e.
Ludwig Simmermacher, Darmſtädter Hof,
Fritz Lautenſchläger, Zum Mähltal,
Joſeph Hald, Zur Karlshöhe‟.
An beiden Tagen, ab nachmittags, ſtündlicher
Autobusverkehr.

Torten / Feingebäck
Große Auswahl in
Pralinen / Schokoladen
Heute bis 14258
3 Uhr nachts geöffnet

Tagnuspurg
Telephon 266 Café und Weinstube Dieburgerstr. 72
Renoviert und neu eröffnet
Taunus-Diele
Samstag, Sonntag und Mittwoch (14242a
bis 3 Uhr nachts geöffnet.

eooooooeooooooeeee
Eafé Waldesrah=
bei
Tralsa
Heute, sowie jeden
Samstag Hafiee- und Kuchenlag
1 Kännchen Kaffee, 2 Stück Kuchen 1. Mark
ooooee eeeeeeeeeeec

E3ios Reingeimer Licntspterhaus
Sonntag
Samstag
Morgen
Hleute.
und
28. Sept.
A. Sept.
Die beiden beruhmten Komiker in einer Viel-
seitigkeit
wie sie seither noch nicht geboten wurde.
Pat und Pafachon
als Kannibalen.
14204
Im Beiprogramm
Zwei Höllische Tage
oder der Mann im Frack mit Carlo Aldini.
Sonntag 2 Uhr: Hauptvorstellnng.

Inhaber A. Scheufgen. Langjähriger Kiichenchef
im Hauptbahnhof Reſtaurant. 2 Gute Küche
ſa Vlere. Beſtgepſlegte Belye. Kegelbahn
Verelng=Säle. Kneſy=Fimmer.

Großweiß. Kinder=
bett
(Holz)m.Matr.
15 , u. ein großes
Sofa 10. zu verk.
ih. Geſchäftsſt. (*

Phänomen=
Kombinakions=
wagen

3/25 PS. 1 Tonne
Tragkraft od. zwölk
Perſonenfabrikneu,
weit unter Preis
abzugeben. (13935b
W. Holzinger,
Rundeturmſtr. 16.

Eikroen-
Limonfine
6/32 PS. fabrik=
neu
, ſehr billig zu
verkaufen. (13934b
W. Holzinger,
Rundeturmſtr. 16.

620 Perſ.=Wagen,
off, Vierſitzer, mit
Verdeck, fahrbereit.
auch als Lieferwag.
geeign. für 450
zu verkf. Hags=
Frankfurt a. M.,
Baſaltſtraße 36.
(k14168)

420 Opel
4=Sitzer, z. verkauf.
Ratenzahlg. geſtatt
Kahlertſträße 12.

[ ][  ]

SSeite 20

Kleines Haus
Sonnt. 21 9. 30 Pt.
Pl. 65 I. Herr w. u.
Lebenszeich. geb. u.
A. 42 a. d. Geſch.

Zum gemeinſamen
Wändern.
ſuche i. Naturfreun=
din
(ev. ſp. Heir.).
Bin 27. Zuſchr u.
A. 40 a. d. Geſch.

Chriſtl. Ehen beider
Konf., keine Miſch=
ehen
, dch. die Ehe=
hilfsſtelle
Veritas
Mainz. Parkusſtr. 3.
Leitg.: Frau Werk=
mann
Anmeld. daſ.
erb. Jed Montag i.
Darmſtadt zu ſprech.
(W. 12743)

Neigungsehe
wünſcht
Beamt. 31 J., ev.,
ſchl., 1,68 gr., ſehr
häusl. u. kaufm. geb
(Prok.), n. unverm.,
vielſ inter,, ſucht ge=
bild
. Lebenskameraden
m. gut. Charakt. in
ſich. Poſ. Diskr. zu=
geſ
. Bildangeb unt.
A 26 Geſchäftsſt. (*

Gebe v. m. Wohn. 3
leere Zim. m. Küche
u. Ver. u. all. Zubeh.
in Herrſchaftsh. ſof.
ab. Preis 85,K. Ang.
u. A 70 Geſchſt.

Bismarckſtraße 3
Oirekt a. Herrngt.)
2 Zim. m. Wohnkü.
teilw. möb., z. v. *fs

Wilhelminenplatz 13
ſof. 2. Zimmer mit
ſep. Eing. z. vm. (*

2 ſchöne leere Zim.
zu vermieten
Emilſtraße 17, part.
Rheinſtraße (beſte
Lage) 1.St., 2 Zim=
mer
f. Arzt, Rechts=
anwalt
oder Büro
geeign., z. 1. 10. 30
zu vermiet. Ang. u
A. 27 a. d. Geſch. C

2 leere Zimmer,
auch getrennt, z. ver=
miet
. Anzuſ. Sams=
tag
3.6 Uhr: Jung.
Gervinusſtr. 62, II. *

Viktoriaplatz 1, I.
23 gr., teilw. möb.
Zim. m. Küchenben.
z. 1. Okt. zu vm. (*

Rheinſtr. 14 (Eing.
Grafenſtr.) 1 leer.,
1 teilw. möbl. Mſ.=
Zim., el. L., Ofen,
Waſſer, ſep. Eing.,
einz. o. zuſ. z. 1. 10.
zu verm. 3. St. lk.

Leer. Manſ. 3.
zu vermieten. Näh.

Schuchardſtraße 16
(Laden). Anzuſ. 10

b. 12 u. 35. (14192

Leeres Zim. z. vm.
hei Unger, Eliſab=
Straße 62, Hth. I.
Anzu). n. 10 Uhr. *

u

Beſchlagnfreie Woh=
nung
ſofort od. ſpä=
ter
zu vermiet. An=
zuſehen
v. 83 Uhr
Hicklerſtraße 3.

Schöne 3=Z.=Wohng.
m. Küche u. Zubeh.,
beſchlanfr., Neubau
j. Eberſtadt, 2 Min.
Endſt. d. Elek., ſof.
zu verm. Ang. unt.
A.34 a. d. Gſchſt. *

Eberſtadt (Neub.)
1 groß, Zimmer mit
Küche an kdl. Ehep.
od. alleinſt Dame als=
bald
zu verm. An=
gebote
unter A 63
an die Geſchſt.

Nieder=Ramſtadt
beſchlgnfr. 38 =Wohn.
Küche mit Zubehör
zu verm. ab 15. Okt.
Ang. unter A 65 an
die Geſchäftsſt. (*

Samstag, den 27. September 1930

Kl. Laden

3 große

Sgezial-

Abteilungen

bieten
wieder
Besonderes!

Im Parterre auf Extra-Tischen:
EinpostenDamen-Kragen

Trikotagen

Herren-Normal-Jacken.

wollgemischt, unsere bewährten
Fabrikate . ..
2.25, 1.70,

Herren NormalHosen,
weiche, wollgemischte Oualität.
gute Paßformen . . 2.60, 1.95,
Herren-Einſatzhemden,
mit besond, schönen Einsätzen,
makoartige Oualität., 2.95, 1.95,

Damen-Schlupfhosen
mit angerauhtem Futter, schöne
moderne Farben . 1.95, 1.15,

Damen-Hemdhosen
weiß gewebt, in schönen Formen

Damen-Schlupfhosen
mit kunstseidener Decke und an-
gerauhtem
Futter, 240, 2.10,

Kinder-Schlupfhosen
mit angerauhtem Futter, große
Farbsortimente . . 0.85, 0.50,

Herren-Artikel

Halbsteife Kragen
in modernen Formen . . 1.20, 0.85,S0S
Selbstbinderi
reine Seide, in prachtvollen Dessins
75=

1.25, 0.95,
Weißes Oberhemd
mit apartem Popeline-Einsatz und
Manschetten
Weißes Oberhemd
durchgemustert, bewährte Qualität.
in schönen Dessins
8.90, 6.95
Popeline-Oberhemd
in modernen Farbstellungen und guten
Qualitäten .....
8.50, 5.90,
Sport-Hemden
m.festem Kragen u. passenderKrawatte,
große Auswahl in mod. Dessins, 7.90, 5.
Croisé-Nachthemd
gute Oualität, mit waschechtem
Besatz ...
. . 8.50, 6.90,
Herren-Schlaf-Anzüge
aus waschechtem Flanell, modern
verarbeitet . . . . . . 12.50, 10.80,

A95
30
A
3u
5

AAbAALOTäAA

Nummer 267

Gervinusſtr. 95, II,
Ecke Heinrichſtraße,
2 gut möbl. Wohn=
u
. Schlafz. m. Balk.
u. Küchenbenutz. an
ein beſſ. kinderloſes
Ehepaar zu verm.*

Bismarckſtr. 100, I.
möbl. ſchönes Zim.
m. el. Licht an ſol,
berufst. Hrn. z. vm.
(*sg)

Wilhelm- Gläfſing=
ſtraze
3, I.
gut möbl. Zimmer
mit od. ohne Penſ.
zu vermieten. (14255

Eich vergſtr. 4 2 ſch.
möbl. ruhige Wohn=
u
. Schlafz, z. 1. Okt.
(*
zu vermieten.

Schloßgaſſe 22, bei
Leiſer; ſehr ſchöne
Schlafſt. zu verm. *

Schönmöbl Zim,hell
gemütt, ruh Lage u.
doch Bentr., ſof. z vm.
Näh. Geſchäftsſt. *

Mathildenplatz 9,II.
möbl. Zim. z. v. (*

Heinrichſtr. 95, pt.
gut möbl. Zim. m.
Schreibt., el. L. an
Herrn zu verm. (

Am Erlenberg 11,
2 gut möbl. Zimm.
m. angrenzend. Bad
auf 1. Oktober zu
vermieten.

Wienerſtr.54, Stbl.
ſchön möbl. Zim. m.
Schreibt. el. L.z. v.*sg

DARMSTADT TMARKTUNDERNST-LUDWIGSPLATZ

14234

2 neue Garagen
zu vermieten. Ems
Wendelſtadtſtr. 45½

Garage frei!
Waldſtr. 30. (Em=

Mindlnf
per 1. Okt. zu verm.
Zu erfrag. Nieder=
Ramſt.=Str. 37, II.
Ems)

Luiſenſtraße 32/34
trockener Parterre=
raum
, 150 qm, für
alle Zwecke geeign.,
ofort z. vermieten.
Heinrich Funk.
Wilhelmſtraße 40.
(13793a)

Laden

in beſter Lauflage.
für Zigarren= oder
Putzgeſchäft paſſend,

ſehr preisw. zu ver=
mieten
. Ang. unter
A. 71 Gſchſt. (14247

Große Räume
t. Entreſole
Ludwigsplatz 2
per ſof. zu vermiet.
Näheres daſelbſt
Arnheiter, III (6531a

Karlſtr. 30 kl. Lag.=
Raum, 2 Kell. z. v.*

Ot


Lagerräume zu vm.
Waldſtr. 30. (Ems

Darmſtr. 10, kleine
Werkſtätte zu vm.

Luſenſtaße 32134

350 qm großer, heller, trockener, Naum
Zentralheizung, bequemeEinfahrt, Keller
Büro), als Lager, Arbeitsraum oder Ver=
kaufsraum
ganz oder geteilt zum 1. No=
vember
oder ſpäter zu vermieten. 13792a
Heinrich Funk, Wilhelmſtraße 40

Karlſtr. 117, III. (*
einf. ſep. Zim. z. v.

Vornehm möblierte

Pankratiusſtr. 33, I.
möbliertes Zimmer
zu vermiet (11957a

Zimmer

ſof. beziehb. (10379a
Hügelſtr. 15. Laden.

Fuchsſtr. 16, Schmidt.
möbl. 3. z. vm. *fsi

Eckhardtſtr. 21, I.,
Zimm. mit od. ohne
Venſ. zu verm.f=

Emilſtraße 32, III.
ſchön möbl. Zimmer
ab 1. Okt. z. vm. (*is
W.=Gläſſingſtr. 26
ſch. möbl. Wohn=u
Schlafz, ſofz. v. (*ds

pt.,
Zimmerſtr. 5, Irs.
(Meckel) gut möbl.
Wohn= u. Schlafzim.
mit el. L. in ruh. H
ſofort, a. etw. Küch.=
Benutzg, zu vm *fso

Ploenniesſtr. 10, III
(Ecke Pallaswieſen=
ſtr
.) ſonn. ſch.m.3. *

Heinrichſtraße 82, I.
in ruhig Hauſe gut
möbl. Wohn= und
Schlafz. m. el. Licht
p ſof. od. ſpäter an
berufst. Hrn. z. vm
(13169a)

Heinrichſtr. 113, pt.
gut möbl. Zim., ev.
mit 2 Betten, für
ſofort zu vermieten.
(13552a)

Hügelſtraße 7, pt.
gut möbl. Wohn= u.

Schlafz. gemütlich,
ſonn, el. L. Kach=
Ofen. in ruh. Haus.
ev. Klav.=Ben. z.v.*

Gervinusſtr.34. V.I.
ſch. mb. 3. m. Schr.,
el. L. ev. Klav. an
ber. H.3. 1.10.3,v. *

Gutenbergſtr. 35, p.
rechts) ſchön möbl.
Zim. Schreibt., el.
L ſof. od. ſp. 3. v. *
Bleichſtraße 25
gut möbl. Zimm.
zu vermieten. (*

Liebigſtraße 8, II. Kiesſtr. 55, pt., mb. /Darmſtr. 10, pt., m.
gt. möb. 3. z. vm. * Zim. m. el. L. z.v.* Zim. m. el. L. z.v.4

Größte Morgenzeitung von
Stadt und Land Hannover

Eſchollbrückerſtr.10,I
gut möbl. Zim. m.
ſep. Eing., D.=Schr.
lel. L. ſof. z. vm.

Frankfurterſtr. 58,p.
gut möbl. Wohn=u.
Schlafz. m. 2 Bett.
ſof. zu vm. (14215a
Soderſtr. 16, II. lks.
gt. möb. 3. z. v. (*sgi

HANNOVERSCHES

Das gegebene Anzeigenblatt

Mauerſtr. 12,II.,mbl.
3. m. el. L. ſof. z. v.*
Grüner Weg 25, II.
gut möbl. Wohn=u.
Schlafz Chaiſ.,Schr.
ev. a. Einzelz. z. v.*

Möbl. Zim. zu vm.
Schreibt., Chaiſel.,
el. Licht. Loupre,
Aliceſtr. 23, II, bei
Müller. 106 U.

Dieburgerſtr. 62, pt.
ſchön möbl. Zim. m.
Schreibt, el.L. 3.v.*

Eliſabethenſtr.32,II.
Wohn= u. Schlafzi.
mit 1 od. 2 Bett. b.
all. Dame zu vm.

Hügelſtraße 63, I.
(geg. d. Palaisgt.)
möbl. Zim. z. vm.
Feldbergſtr. 71 II.r.
möbl. Zim. mit el.
Licht bill. z. verm.*
Kaupſtraße 47, II.
gut möbl. Zim. m.
el. Licht zu verm.

Unkere
Heinrichſtr. 19
i. ruh. Haus Wohn=
u
. Schlafzimmer m.
Bad, Zentralheiz, u.
fließ. Waſſer, ganz
od. teilw. möbl., an
berufst. Hrn. z. v.
Schwanenſtr. 63,III.
möbl. Zim. z. vm.

Heidelbergerſtr. 1
(Marienpl.), I.ſchön

möb. grß. Z. m. ſep.
Eing. el. L., z. vm.*

Freneſtraße 1. Ecke
Frankf.=Str., Wohn=
u
. Schlafz. (2 Bet=
ten
) z. v. El. Licht.*

Heidelb.=Str. 28, II.
ſchön möbliert. Zim=
mer
mit elektriſchem
Licht zu vermieten.*

Wilhelminenſtr. 35,
Stock. gut möbl.
Wohn= und Schlafz.
mit 2 Betten z. vm.
Separater Eing. (*

Neckarſtr. 4,Grth. U.r.
gemütl. 3.ruh Lage.

ſof. od. 1. Okt. z. v.

Arheilgerſtr.10, pt.I.
freundl. möbl. Zim=
mer
zu vermieten.

Barkhausſtr. 9, pt. I.
möbl. Zim. z.v. (*sg

Soderſtr. 75, pt.
möbl. Zim., el. L.,

Schreibt. z. v. Esm
Kittlerſtr. 43, pt.
gut möbl. 3. z. v.(*

Im Zentr. frdl. mb.
Zim. nur an ber. D.
z. vm. Karlſtr. 21,I.*

Wienerſtr. 60, pt.
möbl. W.= u. Schlz.
m. el. L. z. vm. *sgo

Grüner Weg 4, pt.
1 möbl. Zim. ev.m
Penſ. ſof. z. vm. (*
Frankfurterſtr. 38,p.
geg. d. Herrng., gut
mbl. W.= u. Schlz..
a. teilw. möbl., el.
Licht. zu verm.

Wendelſtadtſt. 34½.
frdl. möbl. 3., el. L
Schr., mit o. o. Pſ.*

En
Uk.) gut möbl. Zi.,
Schreibt., el. L. z.v.
Anzuſ. bis 5 Uhr. *

Martinſtr. 66½, I.
gut mbl. Zim. z.v.

Arbeiter kann. 7
Schlafſtelle erhalten
Grafenſtr. 26, III.

Soderſtraße 93, I.
gut möbl. ſeparates
Zimmer zu verm.

Tannenſtr. 8, I. I.*
m. 3., el. L. ſep. E.

Broß. Süd-Zim.

ſehr reichlich ausge=
ſtattet
, zu verm. (
Wittmannſtr. 14, I.

Rheinſtr. 46.

ſchön möbl. großes
Zimmer m. Zentr.=
Heiz, u. el. L. ſofort
o. ſpät. zu vermiet.
Anzuſehen zwiſchen
24 Uhr.

Annaſfr. 8, 1.5I.
möbliert. Wohn= u.
Schlafzim. zu verm.
(14243a)

Heidelbergerſtr. 73
1 möbl. oder teilw.
möbl. Zim. m. .=
Benutzung bei einz.
Dame an Frau od.
Fräulein zu verm.:
Liebigſtraße 24, I.
1 oder 2 gut möbl.
Zimm. (Wohn= und
Schlafz.) an 1 oder
2 Herren zu verm.*

Zwei junge
hornloſe Ziegen

zu verkaufen.
Soderſtraße 55, I.
Goldfaſanen
zu verk. N. Traut=
mann
, Pfungſtadt,
Sandſtraße 110.*

Treue Freunde!
Habe noch a. guter
Zucht ſtam. Boxer=
Jungrüden Pracht=
kerle
) mit Stamm=
baum
bill. abzugeb.
Dieſelb. verſpr. gute
Gebr.=, Spür= und
Schutzhunde zu wd.
Näh. Geſchäftsſt. (*

Damen-Sohlen und Plecl
2.50, 3.50, 3.90 4.50 Mk.
Herren-Sohlen und Pleck

3.50, 4.50. 4.90, 5.50 Mk.

Liebfrauen
Jakob Wöhrn, ſtr.ar 77244

derdemn 2ch Ric
ven
Ne e
rtichtell
Frau
neiet.e
N e

Das Reid

firtig geworde
vert zu verö
Bekanntga
vorden, wobei

iſt,

Karlſtr. 30, I. einf,
mbl. Zim., el. L. a.
berufst. H. z. vm. *

Sientlichung
m amtlicher
ebenfalls beſo
Eneroie mita
Dorſchläge zu
üiven Wirkun
von Einzele
lang gebra
daß ſie wie
Im Pri=
MNotvero=
Ai einigen 4
auch in der
Eat auszug
e