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Nummer 267
Samstag, den 27. September 1930. 193. Jahrgang
A mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtiadt 25 Reichspfg
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breit 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpſtichtung auf Erfällung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konſus oder gerſchtiſcher Beiteſbung fäüt jeder
Rabatt weg. Banſlonto Deniſche Bani und
Darm=
ſädter und Nationalbank.
Der Kanzler veröffenklichk am Samskag abend das Sanierungsprogramm. — Das Kabinelk vor
ſchwerwiegen=
den Enkſcheidungen. — Bedenken gegen die Sonderbeſteuerung der Beamken. — Neue Zwiſchenkredite?
Arbeitsdienſtpflichk2.
* Berlin, 26. September. (Priv.=Tel.)
Die Beratungen des Reichskabinetts haben auch am Freitag
den ganzen Tag angedauert, ohne vollſtändig zum Abſchluß gekom
men zu ſein. Immerhin iſt ein Fortſchritt wenigſtens inſoweit zu
verzeichnen, als am Freitag mittag noch ſehr ernſthaft mit der
Fortſetzung der Dauerſitzung bis in die nächſte Woche hinein
ge=
rechnet wurde, während am Freitag abend dann der Kanzler der
Meinung war, es würde möglich ſein, am Samstag über den
ganzen Komplex einig zu werden. Dann ſoll die Zone des
Schwei=
gens ſofort durchſchnitten werden. Die urſprüngliche Abſicht, die
Geheimkrämerei fortzuſetzen, bis der Kanzler mit den Parteien
verhandelt hatte, iſt aufgegeben worden. Dr. Brüning will
vielmehr gemeinſam mit dem Reichsfinanzminiſter dann
ſofort vor der Preſſe Bericht erſtatten und die
Grund=
züge entwickeln, nach denen ſich das Kabinett die Sanierung der
Reichsfinanzen für den Augenblick wie für die Dauer denkt.
Wir haben bereits darauf hingewieſen, daß die Erhöhung
der Beiträge zur Arbeitsloſenverſicherung und
eine Beſoldungskürzung vom Kabinett nur als Teilſtück
des ganzen Planes betrachtet werden, und daß ihre Beurteilung
wie ihre Wirkung naturgemäß weſentlich dadurch bedingt werden,
inwieweit es dem Kabinett durch ſeine übrigen Maßnahmen
ge=
lingt, ſofort oder wenigſtens in abſehbarer Zeit einen allgemeinen
Preisabbau, verbunden mit einer Laſtenſenkung herbeizuführen.
Steuerumbau, Vereinheitlichung, Finanzausgleich und
Reichsreform ſtehen damit in mittelbarer Verbindung. Den
einzigen Anhaltspunkt für dieſe weitreichenden Pläne des
Ka=
binetts bildet der kurze Brief, mit dem der Kanzler ſein
Fern=
bleiben vom Städtetag begründet. Er ſpricht darin von dem
Sa=
nierungsprogramm, welches das Kabinett aufſtellen will, das als
ſolide Grundlagen für die kommenden Verhandlungen gelten ſoll.
Immerhin wird es richtig ſein, daß bei der
Arbeitsloſenverſiche=
rung und dem geplanten Eingriff in die Beamtenbeſoldung das
Kabinett vor ſchwerwiegenden Entſcheidungen ſteht
wegen der politiſchen und wirtſchaftlichen Folgen. Es ſcheint auch,
als ob die endgültige Entſcheidung über die Form, in der die
Sonderbeſteuerung der Beamten geregelt werden ſoll,
noch nicht gefallen iſt. Der Grundgedanke bleibt die Fortſetzung
der Reichshilfe über den 1. April nächſten Jahres hinaus,
ver=
bunden mit der Erwägung, ob die Reichsmittel eine
Gehaltszah=
lung in der gegenwärtigen Höhe noch geſtatten oder ob evtl. ſchon
die Reichshilfe mit ſofortiger Wirkung erhöht werden muß.
So=
weit wir wiſſen, ſind im Kabinett ſehr ſtarke Bedenken
dagegen geltend gemacht worden, die Bezüge der Beamten noch
weiter einzuſchränken, und auch Herr Dr. Curtius hat von
Genf aus darauf hingewieſen — nach unſerer Meinung mit
vol=
lem Recht —, wie weſentlich die Verwaltung erſchwert
wird, wenn die Arbeitsfreudigkeit der Beamten durch die dauernde
Beſchränkung ihrer wirtſchaftlichen Exiſtenzgrundlagen getrübt
wird.
Man ſpricht ſeit einigen Tagen in politiſchen Kreiſen auch
wieder von einem neuen Ueberbrückungskredit, der
zum Ausgleich des Etats herangezogen werden ſoll. Auch daran
iſt etwas Wahres. Der Schachtfonds, der eine Abdeckung der
kurz=
friſtigen Schuld in Höhe von 450 Millionen für das laufende
Etatsjahr vorſah, hat an ſich am 1. April ſeine Aufgabe erfüllt.
Es wäre alſo immerhin denkbar, daß die Reichsregierung zu dem
Entſchluß kommt, mit Hilfe neuer Kredite über die ſchlimmſten
Wintermonate hinwegzukommen, dafür aber eine Verlägerung
der Zahlungen an den Schachtfonds bis in das nächſte Etatsjahr
hinein vorzunehmen, ſo daß dieſer Ueberbrückungskredit in
weni=
gen Monaten zurückzuzahlen wäre.
Wir verzeichnen endlich noch, daß in Verbindung mit der
weiteren Erhöhung der Arbeitsloſenverſicherungsbeiträge die
Anfänge einer Arbeitsdienſtpflicht gelegt werden
ſollen, wenigſtens inſoweit, als die unterſtützten Arbeitsloſen unter
Umſtänden verpflichtet ſein ſollen, eine ihnen an anderer Stelle
angebotene Arbeit zu übernehmen. Aber auch darüber iſt das
letzte Wort noch nicht geſprochen.
Zurückhallung der Wirkſchaftsparkei.
Die neugebildete Reichstagsfraktion der Wirtſchaftspartei hat
am Freitag ihre erſte Sitzung abgehalten und im Anſchluß daran
mit dem Reichsausſchuß der Partei beraten. Dabei hat ſich als
Leitmotiv herausgeſtellt, daß die Wirtſchaftspartei ſich
an keiner Regierung, und zwar direkt noch
in=
direkt, beteiligen will, die inirgendeiner Form
unter dem Einfluß der Sozialdemokratie ſteht.
Auch die Haltung der Wirtſchaftspartei dem Kabinett
gegen=
über iſt ziemlich kühl. Sie macht ihre Stellung zur Regierung von
dem Programm abhängig, das zurzeit im Kabinett beraten
wird, behält ſich alſo volle Handlungsfreiheit vor, wobei
aus=
ſchlaggebend ſein ſoll, ob aus dem Geſamtprogramm zu erkennen
iſt, daß mit ſozialiſtiſchen Methoden unbedingt gebrochen werden
ſoll. Man wird indirekt daraus ſchließen dürfen, daß auch die
Wirtſchaftspartei die Aufnahme von Verhandlungen
mit den Nationalſozialiſten für notwendig hält.
Die gleichgeartete Haltung der Wirtſchaftspartei und der
Volks=
partei iſt unverkennbar. Die Linie der außenpolitiſchen
Einſtellung jedoch weicht nicht unerheblich ab. Die
Wirtſchaftspartei hat eine Reihe von Forderungen formuliert, die
ſie dem Kanzler überreichen will. Darin verlangt ſie auch eine
Aenderung der Außenpolitik mit dem Ziele einer Befreiung vom
Youngplan und von den Verſailler Verträgen.
Maſſenflucht deutſcher Arbeiter
aus Rußland.
* Berlin, 26. September. (Priv.=Tel.)
Ruſſiſche Agenten — und deutſche Kommuniſten unterſtützen
ſie — ſind ſeit Monaten bemücht, deutſche Spezialarbeiter
anzu=
werben. Sie haben vielfach recht erhebliche Erfolge zu
verzeich=
nen gehabt. Nach den Beobachtrngen amtlicher Stellen ſind
große Trasporte deutſcher Arbeiter nach Rußland gegangen.
Da viele der Angeworbenen den Weg über Leningrad gewählt
haben und von hier aus direkt in die verſchiedenen
Induſtrie=
bezirke fuhren, ohne ſich bei der Botſchaft in Mosbau oder den
zuſtändigen Konſulaten zu melden, iſt es leider nicht möglich
ge=
weſen, genaue Erhebungen über den Abſtrom deutſcher
Fach=
arbeiter nach Rußland vorzunehmen. In den letzten „Wochen
haben nun viele der deutſchen Arbeiter ihre Arbeitsſtellen
ver=
laſſen und die Ausreiſe angetreten. Der Grund für ihre
Rück=
kehr nach Deutſchland iſt darin zu ſuchen, daß ſie unglaublich
ſchlechte Arbeits= und Wohnverhältniſſe vorgefunden haben, und
daß die ihnen gemachten Verſprechungen nicht eingehalten
wur=
den, wie das noch viel rückſichtsloſer gegenüber den eingeborenen
Arbeitern angewandt wurde. Namentlich deutſche Bergarbeiter
ſind in hellen Haufen aus den Grubenrevierem abgeſtrömt, weil
dort die Arbeits= Unfallverhütungs= und
Woh=
nungsverhältniſſe in einem ſchier
unglaub=
lichen Zuſtand ſind und Reformen bei der Parteibürokratie,
die ihr eigener Richter iſt, nicht durchzuſetzen waren. Jetzt iſt
wieder eine große Anzahl von Bergarbeitern aus dem
Ruhr=
gebiet zurückgekehrt, die zu einem ſtaatlichen Transport gehörten.
Auch ſie erklärten, daß es für deutfche Arbeiter einfach
unmöglich ſei, unter den primitiven ruſſiſchen
Bedingungen zu arbeiten und zu leben. Für die
deutſchen Behörden bringt das Zurückfluten der Arbeiter allerlei
Aufgaben. Da die Ruſſen den Rüchwanderern aus leicht
erſicht=
lichen Gründen alle Schwierigkeiten machen, ſind ſehr viele nicht
in der Lage, die Heimreiſe anzutreten. Man hält ihnem den Lohn
ganz oder teilweiſe ein oder will keine Ausreiſegenehmigung
er=
teilen. Infolgedeſſen müſſen ſich erſt die deutſchen
Konſularbe=
hörden einſchalten, was häufig ſehr ſchwierig iſt, weil man nur
ſehr ſchwer erſahren kann, für welche Induſtrieunternehmngen
ſich die Bittſteller verpflichtet haben und ob die wuſſiſchen
Gegen=
forderungen richtig gehen.
Ein „Eiſerner Fonds” Skalins.
UNB. London, 26. September.
Der diplomatiſche Korreſpondent der Daily Mail meldet
eine aufſehenerregende Enthüllung über die „finanziellen
Ope=
rationen” Stalins. Ein umfangreiches Aktenſtück ſei vor kurzem
in einer der größten Banken Berlins im Namen eines
führen=
den ruſſiſchen Bolſchewiſten hinterlegt worden. Dieſes
Akten=
ſtück, das erſt nach dem Tode des Hinterlegers oder bei ſeinem
Verſchwinden aus Rußland geöffnet werden dürfe, enthalte
an=
geblich unwiderlegbare Beweiſe für Stalins doppelte
Rolle, in der kommuniſtiſchen Sache und für die
Unter=
ſchlagung großer Staatsmittel. Vor zuverläſſiger
Seite verlautet, ſo heißt es in der Meldung der Daily Mail
weiter, daß Stalin ſeit mehreren Jahren große Beträge, die
durch den Verkauf von Sowjetwaren und =Juwelen im
Aus=
lande erzielt worden ſeien, einem beſonderen Konto, das als
„Eiſerner Fonds” bekannt ſei, habe überweiſen laſſen. Dieſes
Konto ſolle unangetaſtet bleiben, ſolange die Bolſchewiſten am
Ruder ſeien, und dürfe nur angerührt werden, um „eine
er=
folgreiche Gegenrevolution in Rußland” zu
bekämpfen. Das Geld ſei in auswärtigen Banken im Namen
der Vertrauten Stalins hinterlegt worden, von denen die
Mehr=
zahl jetzt die früheren Bolſchewiſten auf den Regierungspoſten
erſetzt habe. Das Vorhandenſein des Fonds ſei allen
Bolfche=
wiſten im Polit=Büro bekannt.
Die ankidentſchen Ausſchreikungen in Prag.
CNB. Berlin, 26. September.
Angeſichts der deutſchfeindlichen Ausſchreitungen in Prag,
die der deutſche Geſandte bereits zum Gegenſtand von
Be=
ſprechungen mit dem tſchechoflowakiſchen Miniſterium gemacht
hat, iſt man in hieſigen politiſchen Kreiſen der Anſicht, daß ein
Fortdauern dieſer antideutſchen Kundgebungen und
Ausſchrei=
tungen zu einer Trübung der deutſch=
tſchechoſlowa=
kiſchen Beziehungen führen müßte. Wenn man auch
davon überzeugt iſt, daß die tſchechoſlowakiſche Regierung die
Ausſchreitungen nicht billigt, ſo hat man doch den Eindruck, daß
die Prager Polizei nicht mit der erforderlichen
Entſchie=
denheit gegen die Demonſtranten vorgegangen iſt. Man ſieht
in dieſem Verhalten der tſchechiſchen Polizei und des
deutſch=
feindlichen Oberbürgermeiſters einen Widerſpruch zu den gerade
von tſchechoſlowakiſcher Seite bei den Genfer
Minderheitenver=
handlungen immer wieder abgegebenen Verſicherungen, daß die
Tſchechoflowakei alle Minderheitenbeſtimmungen einhalte.
Der deutſche Geſandte hat am Freitag vormittag dem
Vertreter des tſchechiſchen Außenminiſters einen Beſuch
abge=
ſtattet und ihm in deutlichen Worten auseinandergeſetzt, welchen
Eindruck die tſchechiſchen Ausſchreitungen in der deutſchen
Oeffentlichkeit gemacht haben. Der Stellvertreter des
Außen=
winiſters hat die Vorgänge lebhaft bedauert
und verſprochen, daß ſich die Vorfälle nicht
wie=
derholen werden. Der deutſche Geſandte wird auf die
von der Prager Polizei ausgeſprochene Abſetzung deutſcher Filme
geſondert zu ſprechen Lommen.
* Bevorſtehende ſudekendeutſche
Aingrappterang.
Von unſerem =Korreſpondenten.
Prag, 25. September.
Es iſt etwa drei Wochen her, daß die auf einer Verſammlung
nordböhmiſcher Bauern gehaltene Rede eines deutſchen
landbünd=
leriſchen Parlamentariers berechtigtes Aufſehen in der
ſudeten=
deutſchen Oeffentlichkeit und darüber hinaus deshalb erregte,
weil dieſer Abgeordnete in aller Form verlangte, es möge
end=
lich der Schlußpunkt geſetzt werden unter eine Entwicklung, die
ſich zum Schaden des deutſchen Volkes in der Tſchechoflowakei
ausgewirkt habe. Präziſer ausgeführt: der Bund der Landwirte,
die bisher ſtärkſte bürgerliche deutſche Partei in der
Tſchecho=
ſlowakei, hat nach den Ausführungen des Parlamentariers und
nach der Meinung des überwiegenden Teiles der deutſchen
Be=
völkerung in der Tſchechoſlowakei trotz des von ihm für gut
ge=
haltenen bedingungsloſen Eintrittes in die Prager Regierung
nicht nur für das geſamtdeutſche Intereſſe nichts erreicht,
ſon=
dern im Gegenteil dem tſchechiſch=nationalen Syſtem eine Stütze
inſofern abgegeben, als die in der Regierungslaube ſitzenden
deutſchen Landbündler mit Rückſicht auf ihre Kooperation mit
den tſchechiſchen Agrariern und den übrigen bürgerlichen
Regie=
rungsparteien auch für Geſetze zu ſtimmen gezwungen waren,
die ſich in vielen Fällen gegen das Sudetendeutſchtum in einer
Weiſe ausgewirkt haben, daß es begreiflich erſcheint, wenn
end=
lich die Forderung erhoben worden iſt, mit dieſer Politik des
nationalen Selbſtmordes Schluß zu machen und der Regierung
die Gefolgſchaft aufzukündigen.
Wohl weckte der Ruf ein ſtarkes Echo, wohl wartete die
Oeffentlichkeit auf eine entſcheidende Aktion der Parteileitung
des Bundes der deutſchen Landwirte . . . aber es geſchah nur
wenig. Ein paar Zeitungsartikel mit Für und Wider . . . und
dann war es wieder ſtill. Aber die deutſche Bauernſchaft in
der Tſchechoſlowakei iſt mit dieſer Stille nicht mehr einverſtanden.
Zu den argen nationalen Nöten haben ſich nicht minder ſchwere
wirtſchaftliche geſellt und die Notwendigkeit raſchen Handelns
ſo deutlich gezeigt, daß die Partei des Bundes der Landwirte
nicht mehr mit einigen beſchwichtigenden Aufſätzen über die
Tat=
ſache hinwegkommt, daß der größte Teil ihrer Anhänger eine
Reviſion des bisher auf Koſten des deutſchen Volkes
eingehal=
tenen aktiviſtiſchen Programmes fordert. Wieder ſind es
nord=
böhmiſche Bauern geweſen, die in dieſen Tagen die Initiative
in dieſer Richtung ergriffen haben, und diesmal iſt die Sprache
ſo eindeutig und eindringlich geweſen, daß ihre Wirkung nicht
ausbleiben wird. Man iſt ſich auf dem flachen Lande draußen
klar geworden, daß die trotz lohalſter Mitarbeit der deutſchen
Agrarier unberückſichtigt gebliebenen nationalpolitiſchen und
kulturellen Forderungen der Deutſchen die an und für ſich aufs
Aeußerſte geſpannte Lage verſchärft haben und daß der deutſche
Aktivismus im tſchechiſchen Staate keine Erleichterung und
Ent=
ſpannung gebracht hat. Nach wie vor werden Rieſenſummen
zur Gründung tſchechiſcher Minderheitsſchulen verausgabt, wie
früher wird die ſogenannte Bodenreform im deutſchen Gebiete
des Staates in einem den deutſchen Intereſſen nachträglichen
Sinn durchgeführt, und auch darin iſt man ſich in Prag treu
geblieben, daß man in den Aemtern (Poſt, Eiſenbahn und
Steuerbehörden) nur tſchechiſche Kräfte anſtellt, die infolge
unge=
nügender Beherrſchung der deutſchen Sprache im deutſchen
Sprachgebiete eine heilloſe Verwirrung herbeiführen und den
Verkehr der deutſchen Bevölkerung mit den amtlichen Stellen
unnützerweiſe ſtark erſchweren.
„Was nützen anerkennende Worte über die Bedeutung des
deutſchen Volkes und über die Wichtigkeit ſeiner Mitarbeit im
Staate”, ſo führte auf der jüngſten Verſammlung der
nord=
böhmiſchen Bauern ein Parlamentarier aus, „wenn immer
wie=
der feſtgeſtellt werden muß, daß das deutſche Element von
ſei=
nem angeſtammten Boden, auf dem durch deutſchen Fleiß und
deutſches Können Aufbauarbeit geleiſtet wurde, immer mehr
ver=
drängt wird? Es zeigt ſich das auch bei der Durchführung der
Verwaltungsreform in den deutſchen Bezirken, in denen ſich die
tſchechiſche Bureaukratie immer breiter macht und zu verhindern
trachtet, daß die gewählten deutſchen Mitglieder der
Bezirksver=
tretungen in mitbeſtimmender Weiſe zur Geltung gelangen. Alle
Maßnahmen im deutſchen Gebiete werden unter dem alleinigen
Geſichtswinkel der Förderung der Tſchechiſierung vorgenommen,
und es wird dadurch der Lebensraum der Deutſchen zuſehends
vermindert.”
Daß unter ſolchen Verhältniſſen auch der deutſche Landwirt
zu leiden hat, bedarf eines beſonderen Hinweiſes nicht.
Ebenſo=
wenig muß hervorgehoben werden, daß es dem deutſchen Bauern
nicht gleichgültig ſein kann, wenn die nationale Not in dieſem
Staate immer größer wird. Die tſchechiſchen Agrarier, von denen
die Angehörigen des Bundes der deutſchen Landwirte annahmen,
ſie würden eine verſöhnliche Standespolitik treiben, ſind nicht
weniger tſchechiſchnational eingeſtellt wie die übrigen
tſchechi=
ſchen bürgerlichen und ſozialiſtiſchen Parteien. (Auch die
deut=
ſchen Sozialdemokraten in dieſem Staate huldigen der
Auffaſ=
ſung, daß die tſchechiſchen Genoſſen in ſozialen Fragen
gemein=
ſame Front mit ihnen machen würden, eine Annahme, in der
ſie ſich ſchon ſo häufig getäuſcht ſahen, daß es Wunder nimmt,
wenn Verſuche in dieſer Richtung immer wieder unternommen
werden. Der Tſcheche, gleichgültig ob Bürger oder Sozialiſt,
denkt in erſter Linie national. Alles andere kommt erſt in
zwei=
ter Linie.) Die Mitarbeit des Bundes der deutſchen Landwirte
an den Regierungsgeſchäften hat nach den Feſtſtellungen auf dieſer
Verſammlung auf der tſchechiſchen Seite keine
entgegenkommen=
den Empfindungen ausgelöſt. Aber dieſe Mitarbeit gibt das
Anrecht, Forderungen zu ſtellen, die im Intereſſe des deutſchen
Volkes, des Standes und der ſudetendeutſchen Heimat nicht
un=
ausgeſprochen bleiben dürfen. Auch die Selbſtaufopferung hat
ihre Grenzen, wenn keine nachhaltigen Erfolge zu erzielen ſind.
Die deutſche Not zwingt dazu, daß dem Zuſtand politiſcher
Er=
ſtarrung ſeit dem Eintritt deutſcher Parteien in die Prager
Regierung endlich ein Ziel geſetzt wird, und dieſes Ziel wird
nicht früher erreicht werden, bevor nicht der Bund der
Land=
wirte, dem Drängen der überwiegenden Mehrheit ſeiner
An=
hänger entſprechend, klipp und klar der tſchechiſchen
Regierungs=
mehrheit zu wiſſen gibt, daß er unter den herrſchenden Verhäkt=
Seite 2
niffen auf eine weitere aktive Tätigkeit im Schoße des Prager
Kabinetts verzichtet.
Zu dieſer Einſicht hätte, ſo ſollte man meinen, der Bund
der deutſchen Landwirte ſchon längſt gekommen ſein ſollen. Die
deutſchen Chriſtlichſozialen, die Jahr und Tag ebenfalls bemüht
waren, im Wege der lohalen Mitarbeit eine Beſſerung der
un=
leidlichen Zuſtände, in der Tſchechoſlowakei herbeizuführen,
haben dieſen Verſuch ſchon längſt aufgegeben und ſtehen
zu=
ſammen mit den Deutſchnationalen, den Nationalſozialiſten und
der Arbeits= und Wirtſchaftsgemeinſchaft in der Oppoſition. Es
iſt im geſamtdeutſchen Intereſſe zu wünſchen, daß die nunmehr
von den nordböhmiſchen Bauern ausgehende Bewegung die
Leitung der deutſchen Landwirte veranlaſſen wird, den bisherigen
erfolgloſen Kurs zu verlaſſen und darauf Bedacht zu nehmen,
daß der Bund von deutſchen Bauern gebildet worden iſt, daß
infolgedeſſen nicht Prag über die Haltung des Bundes zu
ent=
ſcheiden hat, ſondern die deutſchen Kreiſe und Bezirke, auf denen
die deutſche Landvolkpartei aufgebaut iſt. Viele Jahre ſind
nutz=
loſer Mitarbeit geopfert worden. Es iſt hoch an der Zeit, daß
mit einem „Aktivismus” aufgeräumt wird, der ſich bisher nicht
anders denn als Schrittmacher der bekannten Prager
Tſchechi=
ſterungsmaßnahmen ansgewirkt hat!
Die öfterreſchiſche Regierungskriſis, die, wie wir bereits
geſtern berichteten, am Donnenstag zum Rücktritt des Habinetts
Schober führte, hängt eng zuſammen mit
Meinungsverſchieden=
heiten, die innerhalb des Kabinetts, über die Beſetzung des
Poſtens eines Präſidenten der öſterreichiſchen Bundesbahn
ent=
ſtanden waren. Nach dem Rücktritt des früheren Präſidenten
Dr. Günther wwar zunächſt ein Proviſorium geſchaffen worden.
Man war ſich darüber einig, daß für den Poſten nur ein
beſon=
ders qualifizierter Fachmann in Frage kommt. Die beſten
Aus=
ſüchten hatte zweifellos der Kandidat des Vizekanzlers und
Hee=
resminiſters Vugoin, Straffella, der ebenſo wie Vaugoin
dem rechten Flügel der Chriſtlich=ſozialen Partei angehört. Zur
Ernenmrng Straffellas dam es aber nicht, da ein Wiener
Oppo=
ſitionsblatt ihm allerhand unſcbere Geſchäfte vorwarf. Der
Prozeß, der hieraus entſtand, wurde geradezu zu einer
Sen=
ſarion. Im Prozeß wurde der Beweis geführt, daß mit dem
ſo=
genannten Dispoſitionsſonds, der öſterreichiſchen Bundesbahn
in einer, gelinde geſagt, mehr als merkwürdigen Weiſe
gewirt=
ſchaftet worden iſt. Daß man Recht damit gehabt hatte, als wan
von dem neu zu ernennenden Präſidenten der öſterreichiſchen
Bahnen beſondere Ooalitäten verlangt, lag ebenſo auf der Hand.
Auf der anderen Seite aber ging man nun auch der
Vergangen=
heit Herrn Straffellas etas nach und ſtellte feſt, daß dieſer in
der Inſlationszeit allerhand Häuſergeſchäfte gemacht hatte, die
dem öſterreichiſchen Gericht jedenfalls ſo zweifelhaft erſchienen,
daß es den angeklagten Redakteur in den entſcheidendem Punktem
freiſprach. Es iſt immerhin verſtändlich, daß der Bundeskanzler
Dr. Schober ſich unter dieſen Umſtänden nicht zur Ernenmng
Straffellas entſchließen konnte. Da aber Vaugoin auf dieſer
Ernennung beſtand und dabei die Unterſtützung ſeiner Partei
ſand, die dreiviertel der Regierungsmehrheit ſtellt, mßte es zur
Regierungskriſis kommen.
Dangoin mit der Regierungsbildung beanfkragk.
EP. Wien, 26. September.
Bundespräſident Miklas hat heute abend den bisherigen
Vizekanzler Vaugoin den Auftrag zur Regierungsbildung
erteilt, und ihn erſucht, die Verhandlungen mit den
Partei=
führern aufzunehmen. — Nach den heute abgehaltenen
Partei=
beratungen dürfte von einem Eintreten der Großdeutſchen und
des Landbundes in das neue Kabinett keine Rede mehr ſein.
Vougoin iſt entſchloſſen, wenn er im Parlament eine
Nieder=
lage erleiden ſollte, das Haus ſofort aufzulöſen und Neuwahlen
auszuſchreiben. Der Heimwehr=Bundesführer Fürſt
Starhem=
berg hat alle Heimatſchutzverbände angewieſen, in öffentlichen
Kundgebungen eine verſchärfte Kontrolle aller Unternehmungen
zu verlangen, die vom Staat verwaltet werden oder von ihm
Zuwendungen erhalten und die Regierung aufzufordern, durch
eine Verordnung die Einkünfte der führenden Perſönlichkeiten
dieſer Unternehmungen in ein erträgliches Verhältnis zu den
Bezügen der übrigen Mitarbeiter zu bringen.
Vor den Geſchäftsräumen der Kattowitzer Zeitung rotteten
ſich vorgeſtern abend gegen halb 11 Uhr Aufſtändiſche zuſammen
und ſchlugen die Fenſterſcheiben ein. Die Täter ſind
An=
gehörige der Sanacja=Partei. Die Polizei konnte lediglich die
Neu=
gierigen zurückdrängen und weitere Sicherheitsmaßnahmen treffen.
Miniſterpräſident Jsmet Paſcha überreichte dem Präſidenten
der türkiſchen Republik das Rücktrittsgeſuch des Kabinetts,
das vom Präſidenten angenommen wurde.
Wie aus Bombay berichtet wird, kam es in Panval, etwa fünfzig
Kilometer von Bombay entfernt, zwiſchen 5000 Gandhi=Anhängern und
einer kleinen Polizeiabteilung zu einem blutigen Zuſammenſtoß, wobei
es 17 Tote und 50 Verwundete gab.
Samstag, den 27. September 1930
Zuran, und Wiktiat.
Rom, 26. September.
Der Wechſel in der Leitng des fasciſtiſchen Sekretariats
hat an und für ſich keine beſondere politiſche Bedeutung, trägt
aber einen gewiſſem pikanten Beigeſchmack, weil die beiden
Per=
ſönlichkeiten, Turati, der ſcheidende Mann, und Giuriati, der
neue Sebretär, aus vollſtändig entgegengeſetzten Volksſchichten
ſtammen. Eine heitere Klangwirbung, Turati und Giuriati
(ſprich: Dſchuriati) will es daß für den Nichtitaliener trotz der
Verſchiedenheit der Perſönlichkeit eine Verwechſluug im Namen
leicht möglich iſt.
Trati, einſtmals Sozialiſt der ſchärſſten Ordnung, fand
frühzeitig ſeinem Weg zum Fasciswus. Er iſt eine
ausgeſpro=
chen orgamiſotoriſch veranlagte Natur mit der Haltrng des
ge=
bovenen Befehlshabers, einer der Männer, die zum Volke zu
ſprechen verſtehen und in vielen Beziehungem als Redner dem
Duce ſelbſt baumm nachſtehend. Er hat es verſtanden, in ſeiner
fünfjährigen Tätgkeit die „Hieranchie” des Fasciswas in ſehr
Turati.
Giovanni Giuriati.
gediegener Art auszubquen und war dadurch eine ftarke
Ent=
laftung für Muſſolini. Trotzdem er watürlich durch die Macht
ſeines Amtes vielen Leutem in Italien innerhalb und außerhalb
der Partei unbequem oder gefährlich war, hat man eigentlich
nie von ihm das gehört, was einer großen Zahl anderer
ein=
flußreicher Leute innerhalb des Parteigetriebes nachgeſſagt wird,
daß er ſein Amt für ſich mißbraucht oder Nepotismus getrieben
hätte. Das will bei den Verhältniſſen in Italien ſchon allerlei
bedeuten.
Gegenüber dem Asketengeſicht Turatis zeigt ſein Nachfolger
Giuriati den Typus des Weltmanns. Giovanni Giurriati ift 1876
in Venedig geboren und ſtammt wus einer ſogenannten guten
Familie. Er ſtdierte Jurisprudenz und wußte das vornehme
Leben zu ſchätzen. Während Turati alſo ſozuſagen von links
zum Fascismus bam, geriet Giuriati von rechts her in den
Bannkreis Maſſolinis. Er darf ſogar für ſich im Anſpruch
neh=
men, daß er faſt gleichzeitig mit Muſſolini eine Art Gemeinſchaft
zur Bekämpfung des Komnismus in Venezien begründete.
Vorher hatte er ſich im Kriege als Reſerveoffizier ganz
beſon=
ders durch Dapferkeit ausgezeichnet, ſo daß er gußer verſchiedenen
Orden ſehr raſch die Majorswürde erlangte. Er gehört zum
Typus der eleganten Draufgänger, und es war kein Wunder,
daß er ſchon frühzeitig den Anſchluß an d’Annanzio und ſeine
konquiſtatoriſche Gefolgſchaft fand. Imfolgedeſſen mahm er
natür=
lich auch an der Eroberung von Fiume teil und wurde dan
von d’Annunzio zu den Konferenzen der Friedensverträge nach
Paris geſchickt, um den von d’Annunzio geſchaffenen Fiume=
Staat dort zu vertreten. Dabei verdiente er ſich ſeine erſten
diplomatiſchen Sporen.
Als nun Muſſolini ummittelbar nach dem Kriege ſeinen
Foscismus begründete, löſte Giuriari ſein eigenes kleines Fascio
auf und trat in die Gefolgſchaft Muſſolinis über. Als
Folge=
erſcheinung gehört er zu dem erſten Dutzend ſasciftiſcher
Abge=
ordneter, das im Jahre 1921 im italieniſchen Parlament erſchien.
Von da an ging ſein Aufſtieg innerhalb des Parteigetriebes raſch
vorwärts, und brachte ihn in der neuen, ausſchließlich
fasciſti=
ſchen Kamer auf den Präſidentenſtuhl und damit zu einem
der höchſten Poſten im italieniſchen Stoatsleben. Denn der
Kammerpräſident gehört nach altem Brauch in Italien zum
Mi=
wiſterkollegiarm und in dem neuen Staatsgebäude zu den
Mit=
gliedern des oberſten fasciſtiſchen Rates. Sein Uebertritt als
Sekretär der Partei in die ausſchließliche Leitung der
ſasciſti=
ſchen Hierarchie gleicht alſo eigentlich mehr dem Wechſel eines
Portefeuilles innerhalb eines Miniſteriwms als einer beſonderen
Beförderung.
Giuriati iſt diplomatiſch zweiſellos geſchickt, aber vielleicht
nicht ſo beſonnen, wie der bei der Behandlung der Maſſen
er=
fahrenere Turati. Jedenfalls iſt Giuriati dafür bebannt, daß
ſein Handgelenk ziemlich locker ſitzt, und er wohl etas mehr
auf äußeres perſönliches Preſtige bedacht iſt als der den
Volks=
mengen näher ftehende Turati. Es wäre alſo denkbar, daß
unter ihm Streitigkeiten imerhalb der Partei nicht ſo btlos
geſchlichtet werden können, wie es der Geſchicklichkeit Turatis
beſchieden war.
Kopenhagen.
„Däniſche Kronen ſind viel gefragt”, ſagte der Angeſtellte
bes kleinen Bankgeſchäftes in einem Badeort auf Rügen, in
dem ich mir für eine Fahrt nach Kopenhagen das erforderliche
Kleingeld einwechſeln wollte. In der Tat: wie von
Warne=
münde mit der großen Eiſenbahnfähre über Gjedſer, ſo fahren
auch von Pommern her in jedem Sommer zahlreiche Deutſche
über die Oſtſee nach der Hauptſtadt des kleinen Dänemark. Man
kann von Saßnitz aus die große Trajektfähre über Trälleborg
benutzen; aber wer die See nicht ſcheut, fährt noch weniger
umſtändlich mit einem Stettiner Dampfer, der ihn von Rügen
in 8—9 Stunden in den Kopenhagener Hafen trägt. Riſiko:
Seekrankheit. Sie kann auf der Oſtſee ſehr nachdrücklich
auf=
treten; die Dampfer ſind nicht ſehr groß, der Wellenſchlag
zu=
weilen erheblich. Aber meiſt gehts gnädig vorüber. Und die
Fahrt lohnt! Erſt die grüne Inſel Rügen mit Stubbenkammers
weißen Felſen zur Linken, nachher das weite Meer (jetzt packt
der Weſtwind an!), ſchließlich kommt zur Rechten Schweden in
Sicht, zuletzt die Einfahrt in den Sund — es lohnt ſich! Es
lohnt ſchon die Fahrt für ſich. Die Stettiner Reederei, die
regelmäßige Dampferverbindung nach Kopenhagen unterhält,
veranſtaltet Ende Auguſt, wo ſonſt die Paſſagiere knapp werden,
billige Sonderfahrten. Den einen Tag Hinfahrt, abends nach
8 Uhr Ankunft; am anderen Tag früh 11 Uhr Abfahrt. Eine
Nacht in Kopenhagen! Gerade damit man ſagen kann: Ich bin
dort geweſen! Viele nutzen die Gelegenheit und tröſten ſich
da=
mit, daß die Fahrt allein lohnt. Aber wohl dem, der ſich nicht
bloß in eiliger Rundfahrt vormittags zwiſchen 9 und 11 Uhr
durch die Stadt jagen laſſen muß!
Kopenhagen lohnt längeren Beſuch. Was es alles bietet,
darüber ſiehe Bädeker oder Grieben. Eine Schilderung zu geben
fällt mir nicht im Traum ein. Kopenhagen hat ſoviel Muſeen,
Sammlungen, Schlöſſer, Kirchen, daß man ſie gar nicht alle
nennen kann, ohne langweilig zu werden. Ich bin einmal als
junger Menſch dort geweſen. Damals hatte ich Zeit, junge Kraft
und eine gänzlich unverbrauchte Aufnahmefähigkeit. Damals
habe ich kein Schloß und kein Muſeum ausgelaſſen. Damals
habe ich im Thorwaldſen=Muſeum jede Statue genau beſehen.
Damals bin ich ſelbſtverſtändlich den breiten ſchrägen Aufſtieg
zum berühmten Runden Turm hinaufgeſtiegen. Damals hätte
ich am liebſten den hohen Turm der Erlöſerkirche erklettert, zu
dem der Aufgang außen herumführt, mit ſteter Sicht auf die
Stadt und in die Tiefe . . . (Dieſen Aufſtieg habe ich aber doch
nicht fertig gebracht.) Damals fuhr ich in kleinem Ruderboot
hinaus in den weiten Hafen und ließ mich von den Wellen
ſchaukeln. Damals ſcheute ich die Fahrt nach Helſingör nicht, der
Stadt auf der däniſchen Seite an der engſten Stelle des Sundes;
und ich beſichtigte das in das Meer hineingebaute Schloß
Kron=
borg, einſt eine Feſte, deren Geſchütze den Sund beherrſchten;
Kronborg, auf deren Terraſſe Shakeſpeare den Geiſt von
Ham=
lets Vater erſcheinen läßt, und bei deſſen Anblick daher noch
heut jeden Literaturfreund ein ſchuldiges mit Grauſen
gemiſch=
tes Gefühl der Ehrfurcht überkommt. Und ich weiß noch wie
heut, wie meine Seele von allem, was ich ſah, beeindruckt, ja
begeiftert war!
Inzwiſchen gingen Jahrzehnte hin. Man wird ruhiger.
Man wird kritiſcher. Man trifft Auswahl. Zwar, es gibt auch
ältere Menſchen, die alles geſehen haben müſſen. Sie haben
Angſt, daß ſie zu Hauſe überhört werden, und daß, wenn ſie
einmal nein ſagen müſſen, der ſtrenge Zenſor das harte Urteil
fällt: Dann haben Sie das Schönſte nicht geſehen! So ſetzen
ſich denn dieſe Angſtvollen in einen Rundfahrtwagen, laſſen ſich,
von der prallen Sonne geblendet, von allzu korpulenten
Nach=
barn bedrängt, von der Fülle der Eindrücke bald halb ſinnlos
geworden, von einem Anſager Namen zurufen, die ſie
miß=
verſtehen, und können dann verſichern, daß ſie alles geſehen
haben. Es muß auch ſolche Menſchen geben; wovon ſollten ſonſt
die Rundfahrtunternehmer leben? Aber ich tue nicht mit. Ich
ſehe mir die Speiſekarte an und wähle aus. Ich mache einen
langſamen Weg durch die Straßen der Stadt. In Kopenhagen
hat ein ſolcher Weg einen ungemeinen Reiz. Er erſetzt beinahe
das Studium einer Gewerbeausſtellung. Kopenhagener
Por=
zellan in den Schaufenſtern! Däniſche Lederarbeiten! Dabei
betrachtet man Schloß Chriſtiansborg, das den Reichstag
auf=
genommen hat, Schloß Charlottenborg, das Heim der
Kunſt=
akademie, Schloß Amalienborg, in dem der Königliche Hof
wohnt, wenn er nicht die Sommerreſidenz Fredensborg
auf=
geſucht hat. Paßt man es mit der Zeit gut ab, ſo kann man
mittags die Ablöſung der Wache in Amalienborg beobachten;
ein würdevolles militäriſches Schauſpiel; alle
Wachtmannſchaf=
ten in Gala mit Federbuſch; die Ablöſung nach altem, feierlichem
Zeremoniell, erinnert an ähnliche Vorgänge im früheren
Deutſch=
land . . . Und man geht an die berühmte „Lange Linie”, die
herrliche Hafenpromenade mit dem koſtbaren Blick über die
Waſſer des Sundes. Dazwiſchen tut man einen Blick in die
eine oder die andere Kirche; die Frauenkirche (Dom) mit den
Munninentganang Bearſchands ein
Adräftangsaasſchad.
Genf, 26. September. (Eig. Bericht.)
Die Abrüſtungsausſprache bei den Genfer
Abrüſtungsver=
handlungen verlief am Freitag nachmittag bedeutend ruhiger.
nachdem die engliſche Delegation die ſcharfen Forderungen
Hen=
derſons mit Rückſicht auf die Vermittlerrolle im italieniſch=
fran=
zöſiſchen Flottenkonflikt hatte in den Hintergrund treten laſſen.
Der franzöſiſche Vertreter Herod erklärte, die einzige
Mei=
nungsverſchiedenheit, die beſtehe, erſtrecke ſich auf die Feſtſetzung
des Zeitpunktes für den Zuſammentritt der
Weltabrüſtungskon=
ferenz. Das ſei aber eine Aufgabe des Rates, der den günſtigſten
Zeitpunkt dafür zu beſtimmen habe. Der öſterreichiſche
Abgeord=
nete Pflügel verlangte die Einberufung der
Weltabrüſtungs=
konferenz für 1931.
In ahnlichem Sinne ſprach ſich auch der chineſiſche Vertreter
Lone Liang aus, der betonte, die Vorarbeiten hätten bis jetzt
noch keine ermutigenden Ergebniſſe gebracht. Der italieniſche
Ge=
neral de Marinis beſchränkte ſich auf eine kurze Wiederholung
der italieniſchen Bereitwilligkeitserklärung auf den niedrigſten
Stand wirklich und praktiſch abzurüſten, den die anderen
Konti=
nentalmächte annehmen. Der japaniſche Delegierte Sato
er=
klärte, daß man zwar erwarten müſſe, daß der
Abrüſtungsvoraus=
ſchuß im November ſeine letzte Sitzung abhalte, daß es aber wenig
bedeute. Dieſen Erklärungen gegenüber betonte der
deutſche Vertreter, Graf Bernſtorff,
daß er ſich bei der Abſtimmung über die Ausſchuß=Entſchließung
der Stimme enthalten werde, und zwar in erſter Linie aus
pſychologiſchen Erwägungen heraus. In den Jahren 1927, 1928
und 1929 habe man drei Jahre lang in Entſchließungsentwürfen
immer wieder die Hoffnung und den Wunſch ausgeſprochen,
„möglichſt bald” zu einem erſten Schritt zu gelangen. Daraufhin
ſei nichts erfolgt. Es gehe nicht an, wenn man aus jeder
Kritik, die hier an den Arbeiten des Ausſchuſſes geübt werde,
eine Majeſtätsbeleidigung mache. Das Ergebnis werde
nur ſein, daß man in der Weltöffentlichkeit die
Ab=
rüſtungspolitik des Völkerbundes umſo ſchärfer kritiſiere.
Wenn man ſchon die Weltabrüſtungs=Konferenz auf November
oder Dezember 1931 einberufen wolle, dann ſolle man das auch in
der Entſchließung feſtlegen. Aber nur von „möglichſt bald” zu
ſprechen werde kein Menſch in der Welt glauben. Der
Abrüſtungs=
ausſchuß der Vollverſammlung verabſchiedete ſodann den
Re=
ſolutions=Entwurf, deſſen entſcheidende Stelle lautet: Die
Verſammlung ſpricht die Gewißheit aus, daß der Abrüſtungs=
Vor=
ausſchuß im Laufe der Novemberſitzung die Redaktion des
Ab=
kommens=Entwurfes beendet und ſo dem Rat erlaubt, die
allge=
meine Konferenz für die Herabſetzung und Begrenzung der
Rüſtun=
gen in einem möglichſt kurzen Zeitraum einzuberufen, wobei die
Verſammlung den Wunſch ausſpricht, daß dies im Laufe des
Jahres 1931 der Fall ſein möge.”
Schwierige Angleichung des Völkerbundspaktes
an den Kelloggpakt.
* Genf, 26. Sept. (Eig. Meldung.)
In den Verhandlungen des Rechtsausſchuſſes der
Völker=
bundsverſammlung über die Angleichung des Völkerbundspakts
an die Kriegsverbotsbeſtimmungen des Kelloggpaktes ſind
grundſätzliche Meinungsverſchiedenheiten hervorgetreten, ſo daß
die allgemein angeſtrebte Aenderung der Beſtimmungen des
Völkerbundes im Sinne des Kelloggpaktes in dieſem Jahre als
nicht mehr erreichbar betrachtet wird. — Der Privatſekretär des
engliſchen Außenminiſters „Noel Baker, forderte in einer
gro=
ßen Rede die Beſeitigung der Beſtimmungen des
Völkerbundspaktes, die die Möglichkeit des
Krieges offenlaſſen, da ſonſt der Kelloggpakt ſeinen
Sinn und Wert durch die Kriegsmöglichkeiten des
Völkerbunds=
paktes verlieren würde. Der belgiſche und der
franzö=
ſiſche Regierungsvertreter ſuchten dagegen den
Nach=
weis zu erbringen, daß eine Beſeitigung der Kriegsmöglichkeiten!
des Völkerbundspaktes ohne die gleichzeitige
Schaffung=
zwingender Kontroll= und
Sanktionsmaßnah=
men und Einfügung der Beſtimmungen in den bekannten
Artikel 16 von größter Gefahr wäre, da man immer mit der
Möglichkeit rechnen müſſe, daß eine Macht kaltblütig und zuniſch
den Kelloggpakt breche und zum Kriege ſchreite. Der Vertreter
der belgiſchen Regierung beantragte die geſamte Frage einem
neuen Unterausſchuß zu überweiſen und erſt auf der nächſten
Vollverſammlung des Völkerbundes im Jahre 1931 die
Aende=
rung des Völkerbundspaktes zur Verhandlung zu ſtellen.
80 Prozenk Weizenvermahlungszwang im Okkober
und November.
CNB. Berlin, 26. September.
Für Oktober und November iſt mit einer Quote von 80
Prozent für den Vermahlungszwang von Inlandweizen zu
rech=
nen. Die bisherige Quote belief ſich bekanntlich in dieſem
Erntejahr auf 60 Prozent. Der Wortlaut der Verordnung
dürfte in den nächſten Tagen veröffentlicht werden. Ueber eine
angeblich beabſichtigte Erhöhung des Weizenzolls iſt bisher
nichts Poſitives zu ſagen.
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Schweig
vor
Nachwir
widert,
und der
Thorwaldſenſchen Statuen Chriſti und der Apoſtel; der
Frede=
rikskirche mit ihrer Marmorpracht. Man kann auch die
öffent=
lichen Anlagen durchwandern und, wenn man müde wird, die
Straßenbahn oder — das iſt am ſchönſten! — das Motorboot
benutzen, das durch den ganzen Hafen fährt. Und man ſieht
da=
bei die Menſchen, den Verkehr (der dort durch aufgeſtellte Tafeln
mit dem Befehl: Stop!, die ein Schutzmann bald nach der einen,
bald nach der anderen Seite wendet, reguliert wird. Da auch
in Dänemark rechts ausgewichen wird (anders in Schweden),
braucht der Deutſche nicht umzulernen. Er kann die koſtbare
Dreiviertel=Millionen=Stadt genießen und ſich ihres Glanzes
freuen.
Freilich, auch wenn man auswählt, um Muſeen und
Samm=
lungen kommt man nicht herum. Nicht, weil man dies und das
geſehen haben „muß”; ſondern weil ſie Dinge bergen, die man
ſehen will. So etwas wie das Thorwaldſen=Muſeum gibts
ſonſt nicht auf der Welt. Eines Mannes Werk füllt ein
Muſeum! Freilich, Thorwaldſens Kunſt ſtehen wir Heutigen
mit Vorbehalt gegenüber; ſeine Geſtalten ſind uns allzu ſchön,
zu glatt, zu wenig wirklich. Da iſt zu viel Poſitur, zu viel Abſicht.
Alles richtig; aber dennoch — welch ein Lebenswerk! Welche
Fülle ſchöpferiſcher, zarteſter Feinheit! Wer kann daran
vor=
übergehen. Da iſt die erſt ſeit Jahrzehnten neu geſchaffene
Glyptothek, Altes und Neues in verſchiedenen Abteilungen
ver=
einend. Da iſt das Nationalmuſeum mit ſeiner Prachtſammlung
aus der Kulturgeſchichte Dänemarks (neben anderem). Da iſt
Schloß Roſenborg mit ſeinen hiſtoriſchen Koſtbarkeiten. Aber
nun fange ich doch an, aufzuzählen. Gut, nicht mehr weiter
im Text. Nur zur Entſchuldigung ſei geſagt, daß es ſich bei
dieſer Aufzählung wirklich nur um eine Auswahl handelt.
Ein Weg, wenn möglich, viele Wege durch die Straßen der
Stadt — und eine Fahrt in die Umgebung: beides iſt
uner=
läßlich, Dampfer, Motorboote, Straßenbahnen führen an der
Küſte des Meeres entlang, an reizenden Landhäuſern vorbei,
zu dem Vorort Klampenborg, dem ſich der rieſige Naturpark
mit koſtbaren alten Bäumen und einem mächtigen Beſtand an
Wild anſchließt. Wer es kann, fahre weiter nach Helſingör
und von dort, an Kronborg vorbei, nach Schweden hinüber!
Was ſoll ich noch erzählen? Vom Tivoli, dem berühmten,
wirklich, ſehr ſehenswerten Vergnügungspark? Von
Kopen=
hagens Reſtaurants, in denen man nicht billig, aber ſehr gut
ißt? Genug! Schildern kann ich ja doch nicht alles.
Kopen=
hagen iſt mannigfaltig, vielgeſtaltig, Kopenhagen iſt ſchön!
M. Sch=
Rummer 267
Samstag, den 27. September 1930
Bernehmung der Talzeugen.
Leipzig, 26. September.
Am Freitag begann die Vernehmung der Offiziere, mit
zuien ſich die Angeklagten in Verbindung geſetzt hatten, um ihre
ſedankengänge zu verbreiten und zu vertiefen. Leutnant
Win=
ur vom Feldartillerie=Regiment 6 in Hannover kennt Ludin
on der Kriegsſchule und von der Artillerieſchule her. Beide
ſben mach den Bekundungen des Zeugen verſchiedentlich über
ſe nationale Bewegung in Deutſchland geſprochen. Bei den
Be=
frechungen unter den Kameraden ſei von einer allgemeinen
wehr=
ſindlichen Stimmung und von Angriffen die Rede geweſen, die
uf das Heer gerichtet würden und gegen die die Regierung dem
veer keinen Schutz gewähre. Ludin habe die Anſicht vertreten,
ſaß durch Fühlungnahme mit den Parteiführern eine Aenderung
enbeigeführt werden müſſe und dabei auch geſagt, daß
entſpre=
zeride Verbindungen in Süddeutſchlland ſchon angeknüpft ſeien.
er habe die Frage, ob ſchon etwas Beſtimmtes ins Auge gefaßt
ri, verneint und erklärt, daß alle Teile aus dem Kapp=Putſch
ud dem Hitler=Putſch gelernt hätten. Die Reichswehr dürfe
iicht wieder in Gegenſätze zu den Vaterländiſchen Verbänden
eraten. Der Zeuge beſtätigte ſeine Ausſage vor dem
Unter=
ihungsrichter, wonach Ludin, darauf hingewieſen habe, es
nüſſe unter allen Umſtänden vermieden
wer=
ſen, daß die Truppe mit der Waffe gegen die
Tationalſozialiſten vorgehe. Hauptgedanke bei den
Zeſprechungen ſei immer geweſen, es dürfe nicht mehr
vorkom=
nen, daß die beiden Hauptträger des vaterländiſchen Gedankens,
das Heer und die vaterländiſchen Parteien, in die Lage gebracht
vürden, ſich gegenſeitig zu bekämpfen. Soweit er ſich beſinne,
ei von einem gewaltſamen Sturz der Regievung nicht die Rede
geweſen. Zweck der Fühlungnahme mit den Parteien ſei
ge=
veſen, zu vermeiden, daß das Heer in die Notwendigkeit
ver=
ſetzt würde, ihnen entgegenzutreten. Ein Putſch habe vermieden
verden ſollen.
Oberſt Beck, der Regimentskommandeur der Angeklagten,
erklärte, ſich zu entſinnen, daß ſich Ludin mit ſeeliſchen
Schmer=
jen an ihn gewandt habe. Er habe ihm empfohlen, ſich ſchriftlich
an ihn zu wenden. Der Zeuge betonte, er habe mit vielen
Offi=
zieren des Regiments über die im Prozeß erörterten Fragen
häufig und gern geſprochen und glaube, dabei das volle
Ver=
trauen der jungen Offiziere gehabt zu haben. Wenn Ludin ihm
nicht geſchrieben habe, ſo ſei das offenbar auf jene unglückliche
Beſchwerdegeſchichte vom 1. Auguſt zurückzuführen, als ſich die
Offiziere wegen der Nichtinnehaltung eines Erlaſſes des
Reichs=
wehrminiſteriums bezüglich des Verhaltens bei politiſchen
Kund=
gebungen beſchwerten. Der Zeuge habe damals den Offizieren,
obwohl ſie in der Sache beſtimmt recht gehabt hätten, vom
Vor=
geſetztenſtandpunkt aus Unrecht geben müſſen. Auf eine Frage
des Vorſitzenden, was der Zeuge geſagt hätte, wenn ihm einer
der jungen Offiziere mitgeteilt haben würde, er ſtehe mit
Füh=
rern der N. S.D.A.P. in Verbindung und benutze dies, um mit
ſo daß!) gewiſſer Unzufriedenheit in der Wehrmacht aufzuräumen,
er=
gen des)) widerte Oberſt Beck: Ich hätte dem jungen Herrn wahrſcheinlich
entſchieden den Kopf gewaſchen. Er dürfe keine Verbindung mit
Parteiführern aufnehmen. Mich hätte das aber keinesfalls
ver=
anlaßt, ſofort mit Strafen gegen ihm vorzugehen.
Oberleutnant Staedke beſchwerte ſich ſodann über die
Art der gegen ihn geführten Vorunterſuchung. Man habe bei
ihm in Landau an der Iſar eine Hausſuchung abgehalten und
ihn durch Kriminalpolizei nach München gebracht. Auch ein
Schweigegebot ſei ihm auferlegt worden. Der ganze Ort habe
von dieſer Angelegenheit geſprochen. Der Zeuge Oberſt Bed
betonte, für die Offiziere ſeines Regiments, ſeien die
Unter=
ſeichungen zum Entſetzen geweſen. Unterſuchungsrichter Broune
babe davon geſprochen, daß es ſich um einen dringenden
Ver=
dacht nationalſozialiſtiſcher Zellenbildung handele. Als der
Zeuge darum bat, von der Verhaftung wegen der unheilvollen
Nachwirlung auf das Offizierskorps abzuſehen, wurde ihm
er=
widert, der Haftbefehl ſei vom Reichswehrminiſter unterzeichnet
und der Reichspräſident habe ſein Einverſtändnis dazu gegeben.
Sodann trat die Mittagspauſe ein. Nach der Mittagspauſe
bekundete Hauptmann Jäger von der Infanterie=Schule in
Münſter, er ſei in Hannover mit Oberleutnant Wendt
zuſammen=
gekommen. Man habe über die Verhältniſſe in der Garniſon
ſelbſt, über Vorgänge der Politik, insbeſondere auch über den
Lſamals im Vordergrunde des Intereſſes ſtehenden Youngplan
geſprochen. Von Zellenbildung ſei bei der Unterhaltung mit
Wendt nie die Rede geweſen. Bei den Geſprächen über eine
etwaige Ablehnung des Youngplans ſei an einen Putſch nicht
gedacht worden. Man hobe ſich am Schluſſe der Unterhaltungen
verabredet, gelegentlich wieder zuſammenzukommen, weil die
bei=
den Truppenteile häufig gemeinſame Uebungen abhielten. Die
Vereidigung des Zeugen wurde gegen den Widerſpruch der
Ver=
teidigung und auf Anregung des Berichterſtatters zunächſt
aus=
geſetzt. — Die Verhandlung wurde dann auf Samstag vormittag
vertagt.
3
Großes Haus. — Freitag, den 26. September.
Volksoper von Kares. Muſik von Weinberger.
Ernſt Legal hat mir einmal geſagt: „Ich glaube nicht, daß
die Oper ſtirbt; aber ſie lebt nur, wenn ſie entopert wird.‟ Das
heißt alſo: ſchafft die gereinigte Oper, beſeitigt die Auswüchſe,
aber gebt der Oper, was der Oper iſt. Das war von je die
For=
derung aller Reformatoren der Oper, wobei die Anſichten über
das, was der Oper iſt, auseinandergehen. Aber die Verſuche, die
nach Einſicht der unfruchtbaren Irrwege, in die die Oper in den
letzten Jahren geraten war, gemacht wurden, um zur alten Oper
zurückzukehren — „Schwanda” und „Leben des Oreſt” —, ſie
er=
wieſen ſich als ebenſolche Irrwege. Denn gerade ſie wagten es
nicht, die Oper zu entopern, ſondern ſie haben ſie noch mehr
veropert. Sie haben ſich ausgerechnet die Auswüchſe zum
Muſter genommen, nicht die Grundelemente. Der Weg iſt ſehr
bequem. Er gibt ſich den Anſchein der erſehnten Reaktion, baut
auf dies Sentimen= des heutigen breiten Publikums und ſchafft
zugkräftige Kaſſenſtücke.
Der Schwanda iſt ein ſzeniſch geſchickt gemachtes Stück, das
gut aufgeführt, ſeine Bühnenwirkung nicht verfehlt. Aber es iſt
wveder Volksſtück, denn dieſe volkstümlich aufgeputzten Perſonen
ſind ſeelenloſe Puppen, noch Volksmuſik, denn dieſe Eklektik
er=
weiſt ſich als virtuos gemachte Nachahmung äußerlicher Art.
Trotz allem bleibt etwas Gutes daran. Es iſt die deutliche
Ab=
ſage an die modernen Opern=Experimente, deren unſer
Publi=
kum ſatt iſt, und der Wille, rückſchauend auf Art und Form
des alten Stils, die Oper zu erneuern. Iſt dies auch nicht
ge=
glückt, ſo iſt doch der Wendepunkt endlich geſonnen. Das
Publikum geht hier inſtinktiv mit. Es iſt zweifellos das
Ge=
heimnis des Erfolges.
In unſerer Aufführung wird der Erfolg verſtärkt durch die
geniale Ausſtattung von Schenck von Trapp, die fabelhafte
Beleuchtungskunſt Adolf Weils, die Koſtümierung durch
Mar=
garete Heß und Viktor Storck der erfindungsreichen Regie
Renato Mordos. Großen Anteil hat unſer virtuos
ſpie=
lendes Orcheſter unter ſchmiſſiger Leitung K. M.
Zwiß=
lers. Nur wird dieſe fein veräſtelte, virtuos inſtrumentierte
Partitur m. E. zu derb angefaßt. Bläſer und Schlagzeug deckten
Sühne für den Weſſel=Mord.
UNB. Berlin, 26. September.
Das Schwurgericht I verurteilte die Angeklagten Ali Hoehler,
Erwin Rückert, Joſef Kandulſki, Frau Salm, Elſe Cohn, Walter
Jonek, Max, Walter und Willy Jambrowſki wegen
gemein=
ſchaftlichen Totſchlages, und zwar Hvehler und Rückert
zu je ſechs Jahren einen Monat Zuchthaus und
fünf Jahren Ehrverluſt, Kandulſki zu fünf Jahren einen Monat
Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt, Frau Salm, Walter
und Willy Jambrowſki zu je einem Jahr ſechs Monaten
Ge=
fängnis, und Willy Jambrowſki zu zwei Jahren Gefängnis und
Walter Jonek und Elſe Cohn zu je einem Jahr Gefängnis. Die
Angeklagten Joſef Kupferſtein, Wilhelm Sanders, Theodor Will
und Drewitzki wurden wegen Begünſtigung zu je vier Monaten
Gefängnis verurteilt, die übrigen Angeklagten, das Ehepaar
Schmidt und ſeine Tochter, ſowie Gudowſki wurden
freige=
ſprochen. Die Haftbefehle gegen Sander und Will wurden
auf=
gehoben. Allen Angeklagten wurde die Unterſuchungshaft an=
Seite 3
gerechnet. Die Angeklagte Elſo Cohn war zu der
Urteilsver=
kündung nicht erſchienen.
Dieſes Urteil iſt geeignet, allgemeines Aufſehen zu erregen.
Man hatte erwartet, daß ſüch das Gericht windeſtens dem Antrag
des Staatsanwaltes anſchließen würde. Statt deſſen iſt das
Urteil erſtaunlich milde ausgefallen, milde ſowohl für die
Haupt=
täter wie für die Wirtin Weſſeis, durch die es überhaupt zu der
Mordtat kam. Die Angeklagten haben Reviſion angemeldet.
Vielleicht kommt es noch einmal zu einer Rüdverweiſung und
zu einer Abänderung dieſes unverſtändlichen Urteils. Was ſich
hier abgeſpielt hat, war doch ein glatter und vorbereiteter
Mord, der mit einer kaum glaublichen Brutalität ausgeführt
wurde, worauf ſich die Täter gemütlich wieder in das Bierlokal
ſetzten, von wo ſie die Wirtin Weſſels gerufen hatte. Ebenſo
ſind die wegen Beihilfe Verurteilten außerordentlich glimpflich
davon gekommen. Trotzdem ſie ſich durch die inſzenierte Flucht
Höhlers nach dem Ausland in der ſchwerſten Weiſe mitſchuldig
gemacht haben, geſteht das Gericht ihnen Bewährungsfriſt zu.
Dresden, 26. September.
Die Hauptverſammlung des Deutſchen Städtetages wurde
heute vom Präſidenten Dr. Mulert eröffnet, der die
zahlrei=
chen Ehrengäſte, Mitglieder der Reichsregierung, der preußiſchen
Regierung, der ſächſiſchen Regierung, Mitglieder der Parlamente
des Reiches und der Länder, Vertreter der Wirtſchaft, des
Han=
dels, der Wiſſenſchaft und befreundeter Verbände begrüßte.
In ſeiner Anſprache „25 Jahre Deutſcher Städtetag” führte
Präſident Dr. Mulert ſodann u. a. aus: Aus den 144
Mitglieds=
ſtädten und ſieben Städtebünden des Gründungsjahres 1905 mit
einer Einwohnerzahl von 16,2 Millionen ſind bis zur
Gegen=
wart 279 unmittelbare Mitglieder mit 26,5 Millionen
Einwoh=
nern geworden, zu denen noch 913 mittelbare Mitglieder mit 5,4
Millionen hinzukommen. Der deutſche Städtetag erfaßt demnach
32 Millionen Menſchen. Das Schickſal der Gemeinden
iſt ein allgemein deutſches Problem geworden.
Aufgabe des Deutſchen Städtetages iſt es, darauf hinzuwirken,
daß bei der kommenden Reichsreſorm die jetzigen
Mängel im Reichsaufban, auch ſoweit ſie die Gemeinden
in der unterſten Inſtanz betrefſen, beſeitigt werden, und
daß damit den Gemeinden neben dem Reich und den Ländern
eine ſtaatsrechtliche Stellung eingeräumt wird, die ſie voll zur
Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgaben fähig mocht. Die ſtärkſte
Einſchränkung der Selbſtverwaltung liegt nach wie vor auf dem
Gebiete der Finanzen. Hier zeigt ſich die
Schickſals=
verbundenheit von Reich, Ländern und
Gemein=
den am deutlichſten. Die Gemeinden müſſen wieder die
Fähig=
keit erhalten, Einnahmen und Ausgaben in eigener
Verantwort=
lichkeit in ein richtiges Verhältnis miteinander zu bringen. Es
handelt ſich um ein geſamtdeutſches Problem, ohne deſſen Löſung
jede Reichsfinanzreform Stückwerk bleibt. Die Arbeit, die die
deutſchen Städte in den letzten 25 Jahren vollbracht haben, war
— ſo ſchloß der Redner — größer und vielſeitiger als in jedem
früheren Zeitabſchnitt. Einſtellung und Ziel der
Städtetags=
arbeit in den erſten 25 Jahren wird auch für die kommenden
Jahrzehnte bleiben: Dienſt für die deutſchen Städte, Dienſt am
deutſchen Volk.
Nach dem Präſidenten Dr. Mulert überbrachte
Miniſter=
präſident Schieck den Gruß der ſächſiſchen
Staatsregie=
rung. Grüße und Wünſche der preußiſchen Staatsregierung
überbrachte, der preußiſche Miniſter des Innern Prof. Dr.
Waentig, der öfters von Kommuniſten unterbrochen wurde.
Nach den Begrüßungsanſprachen ergriff Oberbürgermeiſter Dr.
Luppe=Nürnberg das Wort zu einem Vortrag über das
Thema, Arbeitsloſenverſicherung und Gemeindehaushalt. Dr.
Luppe wies einleitend auf die rapide und unaufhörliche
Zu=
nahme der Wohlfahrtserwerbsloſen in den
letz=
ten Monaten hin, die die Haushaltpläne aller
Ge=
meinden über den Haufen geworfen habe und
bis zur Finanzkataſtrophe auszuwachſen drohe.
Bis Ende des Jahres würden die Mehrausgaben des
Wohl=
fahrtsamtes mindeſtens 250 Millionen RM. betragen. Die für
die Wohlfahrtserwerbsloſen in den Etats vorgeſehenen
Be=
träge ſeien jetzt bereits verausgabt. Die erſte Forderung
ſei, daß den Gemeinden ſofort finanzielle
brutal die Stimmen zu, mit der Folge, daß dieſe ſich zum
Forcieren gezwungen fahen. Hier ſollte alles auf ſinnlichen
Wohllaut und durchſichtige Klarheit geſtellt werden. Auch
be=
währte ſich die Tanzgruppe, die im Reich der Eiskönigin die
wirkungsvolle Einſtudierung des vorigen Jahres wiederholte,
und im Höllenakt einen guten Anſatz fand, eine Choreographie
nach Art der früheren großen Oper vorzuführen, die aber noch
genauer durchgearbeitet werden ſollte. Chöre und
Stati=
ſterie waren muſtergültig.
Die Einzelrollen ſind zu ſchwer geſchrieben, um wirklich
dankbar ſein zu können, mit Ausnahme der Dorota, die
Regina Harre ſchwungvoll zum Siege führte. Der
Schwanda, der Babinſky ſind ſentimentaliſche Figuren, denen
ſchwer Wirkungsvolles abzuringen iſt. Karl Stralendorf,
der nie Verſagende, und Joachim Sattler, der ſeine
unan=
genehm liegende Partie mit ſympathiſcher Friſche anpackte und
trotz Indispoſition und wenig Proben gewandt durchführte,
brachten das Erreichbare erfolgreich heraus. Sehr ſpaßig der
Teufel Heinrich Kuhns, der Höllenfamulus Eugen
Vogts, gut Ernſt Overlack als Magier, Hans Ney als
Scharfrichter, Sylveſter Bunſel als Richter. Als
Eis=
königin führte ſich Grete Berthold in vorteilhafter,
aus=
v. HI.
ſichtsvoller Weiſe ein.
Frankreich und die europäiſche Föderakion.
Einem Aufſatz in dem eben erſchienenen
Auguſt/September=
deft der „Europäiſchen Geſpräche” (Verlag Dr. Walther
Roth=
ild, Berlin=Grunewald) in dem der Herausgeber Profeſſor A.
Nendelsſohn=Bartholdy ſich grundſätzlich mit dem „Briandſchen
Nemorandum auseinanderſetzt, entnehmen wir die folgende
ſarakteriſtiſche Stelle:
„Eine ſchlechte Preſſe von Anfang an, und heute erſt recht—
lan möchte es beſſer machen, möchte auch im Briand=Plan, wie
den Rapallo= und Locarno=Abmachungen und im Kellogg=Pakt,
ie im Dawes=Plan und im Young=Plan allen Bedenken und
weifeln über ihren Inhalt zum Trotz einfach deswegen etwas
nternational Gutes ſehen, weil eine Bewegung darin iſt, eine
ebensäußerung gegenüber ſtarrem Kroniuriſten=Recht, eine
Aus=
rache ſtatt des Diktats und auf alle Fälle ein gutes Stück offene
litik ſtatt der geheimen diplomatiſchen Mißverſtändniſſe, die es
nſt gab. Das alles ſind jene Pakte und Pläne geweſen, und
eshalb mußte man ſie willkommen heißen, auch wenn ſie
ſach=
ch Nachteiliges mit ſich brachten. Vom Briand=Plan aber kann
nan das beim beſten Willen nicht ſagen. Das iſt nicht die Schuld
zriands und ſeines Miniſterialreferenten Es liegt daran, daß
Hilfe durch Entlaſtung von den
Wohlfahrtser=
werbsloſen zuteil werde. Heute ſtehe ſchon feſt, daß
die Reichsvorſchüſſe für die Arbeitsloſenverſicherung Mitte
Okto=
ber völlig erſchöpft ſein würden. Auch die unvermeidliche
Bei=
tragserhöhung werde weitere Reichshilfe nicht entbehrlich
machen. Die jetzige Dreiteilung (Arbeitsloſen=,
Kriſen= und Wohlfahrtsunterſtützung) müſſe
einer Zweiteilung Platz machen. Grundſätzlich müſſe
der Reichsfinanzausgleich die Gemeinden inſtandſetzen, dieſe
Laſten zu tragen. Man werde daher einen objektiven Maßſtab
für die Zuſchüſſe des Reiches ſuchen müſſen. Die
Zerrei=
ßung von Verſicherung, Arbeitsnachweis und
Fürſorge habe ſich aufs bitterſte gerächt und für
beide Teile finanziell ungünſtig ausgewirkt. In der örtlichen
Inſtanz müßten die Gemeinden und Gemeindeverbände wieder
eingeſchaltet werden, damit der jetzige Intereſſengegenſatz
ver=
ſchwinde. Nur auf dieſem Wege ſei eine Geſundung möglich.
Die KPD.=Fraktion legte dann eine Entſchließung vor, in
der es heißt: „Der Deutſche Städtetag proteſtiert mit aller
Schärfe gegen die auf Grund des Artikels 48 der
Reichsver=
faſſung erlaſſene Notverordnung der Brüning=Regierung. Der
Städtetag lehnt die Durchführung der Brüning=Verordnung ab.”
Dieſe Entſchließung wurde mit Mehrheit abgelehnt.
Der Deutſche Städtetag hat nach mehr als zweiſtündiger
Dis=
kuſſion über das Referat des Oberbürgermeiſters Dr. Luppe=
Nürnberg eine Entſchließung des Vorſtandes zu dem Referat Dr.
Luppes mit überwiegender Mehrheit zum Beſchluß erhoben. In
dieſer Entſchließung heißt es u. a.:
Die geltenden Beſtimmungen über die Arbeitsloſenverſicherung
und das Arbeitsnachweisweſen ſeien entgegen den dringenden
Vorſtellungen der Städte geſchaffen worden. Bei einer
kommen=
den Neugeſtaltung der Arbeitsloſenverſicherung müſſe die
Ein=
heitlichkeit der Verwaltung in der örtlichen Inſtanz ſo weit als
möglich wiederhergeſtellt werden. Das Ausmaß der Laſten, das
im Verlauf dieſes Jahres erwachſen iſt, ſei für die Gemeinden
völlig untragbar geworden. Die durch die Notverordnung vom
26. 7. 30 den Gemeinden neu erſchloſſenen Einnahmequellen ſeien
im Hinblick auf dieſe Entwicklung umſo mehr völlig unzureichend.
als die Wirtſchaftskriſe ſich in den letzten Wochen erneut
außer=
ordentlich verſtärkt und die ſonſtigen Einnahmen hinter den
Voran=
ſchlägen ſtark zurückbleiben. Die Hauptverſammlung des
Deut=
ſchen Städtetages weiſe deshalb die zuſtändigen Stellen darauf
hin, daß ſofortige und ausreichende Abhilfemaßnahmen
unerläß=
lich ſind, wenn nicht die deutſchen Städte einer auch für das Reich
und für die Geſamtwirtſchaft untragbaren Finanzkataſtrophe
ent=
gegengehen ſollen.
Reichskanzler Dr. Brüning hat an Dr. Mulert ein
Schreiben gerichtet, in dem er mitteilt, daß er zu ſeinem
leb=
haften Bedauern die bereits erteilte Zuſage, der Tagung
beizu=
wohnen, im letzten Augenblick zurückziehen müſſe. Er würde
es ganz beſonders begrüßt haben, gerade an dieſer Sitzung des
Deutſchen Städtetages teilzunehmen, wo über die gleichen Nöte
der deutſchen Staatswirtſchaft bedeutſame Verhandlungen
ge=
pflogen werden, deren Linderung auch der Reichsregierung
ob=
liege, und weil er wiſſe, daß er dort einer Verſammlung von
Männern begegnet wäre, die unabhängig von etwaigen
trennen=
den weltanſchaulichen und parteipolitiſchen Grundanſchauungen
willens ſeien, in gemeinſamer ſachlicher Arbeit der
Schwierig=
keiten Herr zu werden. Der Grund ſeiner Abweſenheit ſei
aus=
ſchließlich ſein Streben, in einem klaren Sanierungsprogramm
der Reichsregierung für die bevorſtehenden politiſchen
Verhand=
lungen eine ſolide Grundlage zu ſchaffen.
der Plan von Frankreich kommt, und daß
Frank=
reich zu einem ſolchen Plan ſachlich nicht fähig iſt.
Das auszuſprechen, iſt keine Beleidigung des franzöſiſchen Stolzes
und keine nationale Ueberheblichkeit: Deutſchland war zwiſchen
1871 und 1914 auch nicht fähig, eine europäiſche Föderation zu
planen und vorzuſchlagen. Es wäre ein guter Tag für die Welt,
wenn Frankreich zu der Einſicht käme, daß es in europäiſchen
Fra=
gen, gerade um ſeiner wirklichen Machtſtellung willen, nicht das
erſte Wort hat. Die wirkliche Machtſtellung der franzöſiſchen
Po=
litik iſt nicht europäiſch, ſondern mittelländiſch=afrikaniſch
Die Auseinanderſetzung mit dem franzöſiſchen Memorandum ſetzt
ſich im Dokumententeil des Heftes fort, das die weſentlichen
Ant=
worten der Mächte in deutſcher Ueberſetzung mitteilt.
Weiter=
hin enthält das ſtattliche Doppelheft einen Nachruf von Max
Warburg auf den Hamburger Staatsmann Senator Strandes und
zwei wichtige Aufſätze zur italieniſchen Vorkriegspolitik von
Ge=
heimrat Claar und dem Anonymus „Italicus".
Wie wir dem neueſten Nachrichtenblatt des Vereins „Freunde
der Plaſſenburg” entnehmen, hat der Verein für ganz beſondere
Verdienſte ein Plaſſenburg=Ehrenzeichen geſchaffen.
Das Ehrenzeichen zeigt in künſtleriſcher Ausführung die
Reiter=
figur des Markgrafen Chriſtian vom Chriſtiansportal der
Plaſſen=
burg. Das Modell wurde von dem bekannten Nürnberger
Bild=
hauer Johannes Seiler angefertigt. Das Ehrenzeichen iſt in
Sil=
ber geprägt und ſtark vergoldet. Es wird an einem
kornblumen=
blauen, 35 Millimeter breiten Seidenband um den Hals
getra=
gen. Außer dieſem Ehrenzeichen, das nur an Ehrenmitglieder
abgegeben werden kann, wurde eine Bronzeplakette geſchaffen,
die ebenfalls an Förderer der Vereinsbeſtrebungen verliehen
wird.
Der Beſuch der Plaſſenburg hat ſich ſeit Einſetzen der
Ver=
einstätigkeit erfreulicherweiſe außerordentlich gehoben. Die in
der Burg eingerichteten Muſeen finden weiteſtgehende Beachtung,
beſonders das Zinnfigurenmuſeum. Der Werbeausſchuß entfaltet
unter dem Vorſitz von Profeſſor Dr. Fritz Limmer=Darmſtadt
eine ſehr intenſive Tätigkeit. Der V.D.A. hat bekanntlich für
ſeine Gruppen eine Jugendherberge bzw. ein Plaſſenburgheim
eingerichtet.
Dank ihrer günſtigen Lage und herrlichen Umgebung ſoll die
Plaſſenburg ein ſtändiges Wanderziel der Jugend des V.D.A.
und Tagungsort für beſondere Zwecke, etwa für Schulungswochen
der Schulgruppenobleute, für Rednerkurſe uſw. ſein. Eine ſolche
Heimſtätte des Deutſchtums iſt bis jetzt nirgends in Deutſchland
vorhanden. Sie bedeutet alſo für die Plaſſenburg eine
hervor=
ragende Auszeichnung, die ihren Namen und Ruhm durch eine
Organiſation wie den V.D.A. in alle Welt tragen wird.
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0.95
050
0.50
Seite 4
Samstag, den 27. September 1930
Nummer 267
Auflöſung des Schleſiſchen Seims.
Verhaffung Korfankys.
TU. Kattowitz, 26. September.
Von amtlicher Seite werden die Auflöſung des Schleſiſchen
Seims und die Verhaftung Korfantys beſtätigt. In den
Stra=
ßen beſprechen große Menſchenmengen lebhaft die Ereigniſſe.
All=
gemein wird die Auflöſung des Seims darauf zurückgeführt, daß
die Oppoſitionsparteien im Haushaltsausſchuß beſchloſſen
hat=
ten, den Dispoſitionsfonds des Wojwoden in Höhe von 75000
Zloty ſowie den Zuſchuß für das polniſche Theater, der bisher
ſchon mehrere hunderttauſend Zloty betrug, zu ſtreichen. Das
Blatt der Regierungspartei, die „Polſka Zachodnia” hat, bevor
Wekhauft die anliche Defätlaung der Seingunfung Leſtaunt.
wurde, ein Extrablatt herausgegeben, in dem es heißt, daß
an=
geblich die Auflöſung des Seims von der geſamten Bevölkerung
begrüßt werde. Gleichzeitig wurde in dieſem Extrablatt
berich=
tet, daß Korfanty, „der größte Schädling und Lump des
be=
freiten Polens”, ſich nun endlich in den Händen der
Gerechtig=
keit befinde. Das Amtsgericht Kattowitz hat den Auftrag
er=
halten”, die Verhaftung weiterer Abgeordneter
durchzuführen. Der Abgeordnete Temka von der
Kor=
fanty=Partei in Königshütte iſt bereits verhaftet worden.
Eben=
ſo ſind Haftbefehle gegen mehrere ſozialiſtiſche Abgeordnete
er=
laſſen worden. Das Verlagsgebäude der „Polonia”, des
Kor=
fanty=Blattes, iſt am Vormittag von der Polizei beſetzt worden,
die dort angeblich zurzeit eine Hausſuchung vornimmt.
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CNB. Berlin, 26. September.
Der ruſſiſche Botſchafter Kreſtinſki hat heute vormittag
dem Reichspräſidenten von Hindenburg ſeinen
Ab=
ſchiedsbeſuch abgeſtattet. In Anſchluß an den Empfang gab
Reichspräſident von Hindenburg zu Ehren des ſcheidenden
Bot=
ſchafters ein Frühſtück. Mach Meldungen aus Moskau iſt zum
Nachfolger des Botſchafters Kreſtinſki der bisherige
ſtellvertre=
tende Volkskommiſſar für Handel Chintchuks von der
Sow=
jetregierung in Ausſicht genommen.
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der Kunſthal
Darm
Nummer 267
Samstag, den 27. September 1930
Aus der Landeshaapinast.
Darmſtadt, den 27. September.
Der erzieheriſche Wert der V. 9. A.-Schulung.
Der Verein für das Deutſchtum im Ausland weiſt darauf hin,
paß unter den ſechs im Rednerwettbewerb anläßlich der
diesjäh=
igen Verfaſſungsfeier preisgekrönten Schülern vier aus der
Führerarbeit des V. D.A. hervorgegangen ſind. Der Träger des
rſten Preiſes, Primaner Bockhacker aus Elberfeld, der die
Umerikareiſe antritt, iſt ebenfalls Obmann einer V. D.A.=
Schul=
gruppe. Dieſes Ergebnis beweiſt, daß die von radikalen Kreiſen
und den „Entſchiedenen Schulreformern” erhobenen pädagogiſchen
Bedenken gegen die Schularbeit des V.D.A. in keiner Weiſe
ſtich=
haltig ſind. Die Arbeit in den V. D. A.=Schulgruppen erzieht zu
Ver=
antwortungsbewußtſein gegenüber Volk und Staat und zu
ſicherem Auftreten in der Oeffentlichkeit.
— Jubiläum. Der Setzermeiſter Chriſtian Meiſter der E.
Bekkerſchen Buchdruckerei beging am 26. September ſein 25jähr.
Jubiläum als Angeſtellter des Geſchäfts. Das Ereignis wurde
durch die Firma in einer kleinen Feier feſtlich begangen, in der
dem Jubilar die ſilberne Medaille des Buchdrucker=Vereins
über=
reicht wurde. Ferner wurden die gleichen Medaillen
nachträg=
lich an den Maſchinenmeiſter Friedrich Böhme, den Prokuriſten
Adolf Köhler und dem Buchbindermeiſter Friedrich Ernſt,
die alle länger als 25 Jahre in dem Geſchäft tätig ſind, unter
ent=
ſprechender Würdigung ihrer Verdienſte ausgehändigt.
Keine Anfängereinſtellungen bei der Reichsbahn. Zur
Zeit geht durch die Preſſe die Nachricht, daß die Reichsbahn
be=
abſichtigt, eine größere Anzahl techniſcher und nichttechniſcher
Dienſtanfänger einzuſtellen. Es handelt ſich hierbei um die
Wiedergabe einer Anfang März dieſes Jahres verbreiteten und
damals richtigen Nachricht, die infolge der inzwiſchen erfolgten
Deckung des Bedarfs heute überholt iſt. Weitere Dienſtanfänger
werden für dieſes Jahr von der Reichsbahn nicht mehr eingeſtellt.
Bewerbungen bei den Reichsbahndirektionen ſind daher
gegen=
wärtig zwecklos.
— Ausſtellung: „Darmſtädter Malerei von 1730—1830* in
der Kunſthalle am Rheintor. Die ſchöne Ausſtellung. Hundert
Jahre Darmſtädter Malerei” in der Kunſthalle am Rheintor iſt
am Sonntag noch einmal zu ermäßigten Preiſen zu beſichtigen,
bevor ſie geſchloſſen wird. Wir machen alle diejenigen, die die
Ausſtellung noch nicht beſucht haben, noch einmal auf ihren
wert=
vollen Inhalt aufmerkſam. Es ſind viele Bilder zur Ausſtellung
gelangt, die dem Publikum ſo bald nicht wieder gezeigt werden
können. Wir erinnern nur an die wunderbaren Anſichten von
Alt=Darmſtadt die Meiſter Schnittſpahn, in den dreißiger,
vier=
ziger und fünfziger Jahren für Großherzog Ludwig III. gemalt
hat. Beſonders lohnt ſich auch der Saal, der die Darmſtädter
Romantiker enthält, unter denen ſich unvergleichliche Perlen
be=
finden, wie die Werke des jugendlichen Carl Fohr oder die
Früharbeiten von unſerem hochbedeutenden Landſchaftler Auguſt
Lucas. Die Neugeſtaltung des Kunſtvereins kann ebenfalls als
eine Sehenswürdigkeit bezeichnet werden. Durch die luxuriöſe
Beſpannung des Hauptſaales mit einem goldfarbigen Samt und
durch die feingetönten Farbanſtriche der Nebenſäle zeigen ſich die
ehrwürdigen Moller’ſchen Räume in freundlicher Anmut. Der
reich illuſtrierte Katalog wird jedem Beſucher umſonſt zur
Verfügung geſtellt!
— Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt: Am Sonntag
um 11 und 11.30 Uhr vormittags und an allen Wochentagen um
11 und 11.30 Uhr vormittags ſowie um 3 und 3.30 Uhr
nachmit=
tags. Die Madonna von H. Holbein dem Jüngeren kann getrennt
von den Führungen beſichtigt werden. — Die Ausſtellung Alt=
Kelſterbacher Porzellan” iſt am Sonntag vormittag von 10 bis 1
Uhr Montag und letztmalig am Dienstag vormittags von 10 bis
1 Uhr ſowie nachmittags von 3 bis 6 Uhr geöffnet.
— Ruſſiſche Kirche auf der Mathildenhöhe. Beſichtigung
täg=
lich vormittags von 10—12.30 Uhr, nachmittags von 3—6 Uhr.
Heſſiſches Landeskheaker.
Samstag,
27. Sept,
Sonntag,
28. Sept.
Montag,
29. Sept.
Dienstag,
30, Sept.
Mittwoch,
1. Oktober
Mruſe Hue
20—22.30 Uhr-= (Außer Miete)
5jähr. Bühnenjubil. Käthe Gothe
Im weißen Röß!
Preiſe 1—5 Mk.
Anfang 14 Uhr
Heſſen=Turnwettkampf
Preiſe 0.80—2 Mk.
43 19.30—22.30 Uhr
Neu einſtudiert u. neu inſzeniert
Die ſchöne Helena
Preiſe 1 20—12 Mk.
19.30—22.15 Uhr
Simone Boceanegra
G. Darmſt. Volksbühne
Gr. 1—4 Preiſe 1—10 Mk.
19.30—22 Uhr
schwanda, der Dudelſachpfeifer
K 1. Bühnenvolksbund
19.30—22.30 Uhr
B4. Die ſchöne Helena
Preiſe 1.20—12 Mk.
Kleines Haus
22.30 Uhr. Zuſ.=M VI‟
Der Waffenſchmied
Preiſe 1.20—6 Mk.
20—22.15 Uhr. Zuſ.=M. II:
Miſſiſſippi
Preiſe 1.20—6 Mr.
Keine Vorſtellung.
Keine Vorſtellung.
20 Uhr
Lieder=Abend Peter Schäfer
Preiſe 1, 2, 8 Mk.
— Heſſiſches Landestheater. Heute, 20 Uhr, geht im Großen
Haus das Luſtſpiel von Blumenthal und Kadelburg „Im
wei=
ßen Röß!” in der Inſzenierung von Renato Mordo und
Lothar Schenck v. Trapp in Szene — Käthe Gothe feiert in
der Rolle als Rößl=Wirtin ihr 25jähriges Bühnenjubiläum. In
den übrigen Hauptrollen: „Baumeiſter, Maletzki, Wigandt
Con=
radi, Nürnberger, Knott, Gallinger, Weſtermann, Pfaudler. —
Sonntag, den 28. September, gelangt im Großen Haus neu
ein=
ſtudiert und inſzeniert „Die ſchöne Helena” von J.
Offen=
bach, in der Bearbeitung von Ludwig Fulda zur Darſtellung.
Regie: Renato Mordo” Bühnenbild: Lothar Schenck v. Trapp;
muſikaliſche Leitung: Karl Maria Zwißler. Tanzleitung: Hans
Macke. In den Hauptrollen; „Walter, Harre, Sattler, Kuhn,
Pfaudler, Ney, Gallinger, Vogt, Keßler. — Im Kleinen=Haus
wird die erfolgreiche Aufführung des neuen Kaiſer’ſchen Werkes
„Miſſiſſippi” in der Inſzenierung Carl Eberts wiederholt.
Technik im Heim.
Rundgang-Forkſehung.
Nachdem wir uns in der letztbeſchriebenen Abteilung mit den
zahlloſen Küchengeräten, ihrer Anwendung und Geeignetheit
ver=
traut gemacht, kommen wie in der nächſten Abteilung zum
Wich=
tigſten in der Küche:
Bemeſſung der Größe. Wir kommen hierauf bei der Beſprechung
der Heag=Ausſtellung noch zurück.
Die Abteilung Kocher und Herde bringt eine ſehr
inter=
eſſante und ſehr umfangreiche Kollektion, zunächſt von kleineren
Kochern. Wir ſehen hier Spirituskocher neueſter Konſtruktion für
kleinſten Haushalt oder für Ausflüge und dergleichen, wir ſehen
Gaskocher vom ganz billigen und beſcheidenen Einlochkocher bis
Bedn mit volem Meage
nift geaundheitſiche
Schädigngen herva.
Kf
Kocher und Herde.
Wiederum zunächſt eine
theoretiſche Einführung.
Kt
Hrwal
Zahlreiche graphiſche u.
Bildtafeln, teilweiſe ſehr
anziehend farbig
durch=
leuchtet, und zahlreiche
Modelle und
Präpara=
tionen geben eine
um=
faſſende Lehre vom
Ko=
chen. Es wird in
chemi=
ſchen Darſtellungen
ge=
zeigt, welche
Verände=
rungen des Nährwertes
die Speiſen bei den
ver=
ſchiedenen Kocharten
er=
fahren, je nachdem ob in
Waſſer, in Dampf oder
heißer Luft gekocht wird
oder ob in Fett gebraten
wird. Es gibt wohl
we=
nig Hausfrauen, die ſich
mit dieſer Frage
inten=
ſiv beſchäftigen. Wer
je=
doch beachtet, wie die
Beherrſchung der Lehre
vom Kochen ſich auch
ma=
teriell auswirken kann,
wird zugeſtehen müſſen,
daß auch hier die
Aus=
ſtellung außerordentlich
wichtigeFingerzeige gibt.
An mehreren Modellen
wird demonſtriert,
wel=
chen Wert der Deckel des
Kochtopfes hat, d. h. wie
ſeine Anwendung auf
Mehr= oder
Minderver=
brauch von Heizkraft wirkt, wie wichtig es iſt zu wiſſen, ob der
Kochtopf ganz oder halb gefüllt ſein muß, und dergleichen mehr.
Was Kalorien ſind und Wärmeeinheiten, erfährt die Hausfrau
hier, und ſie kann ſich unterrichten über die Vorgänge bei der
Speiſewarmbereitung. Sie erfährt, wie Gemüſe, Kartoffeln,
Fleiſch und dergleichen richtig zubereitet werden müſſen, um bei
möglichſt geringem Koſtenaufwand größte Nährkraft zu
garan=
tieren. Sie erfährt das gleiche beim Backen, und kann auch ſich
darüber belehren laſſen, wie eine gute und zweckmäßige Tageskoſt
am praktiſchſten zuſammengeſtellt wird.
Weiter werden in dieſer Abteilung ſehr wichtige Hinweiſe
gegeben über falſche und richtige Aufſtellung und falſche und
richtige Bedienung der Kochherde, über die Stellung bzw. der
Haltung der Hausfrau bei den verſchiedenen Arbeiten zur
Er=
ſparung des eigenen Kraftaufwandes und damit der
Leiſtungs=
fähigkeit. Was man vom Gaskocher und vom Gasbad= und =
Back=
ofen wiſſen muß, wird ebenſo inſtruktiv gezeigt wie das gleiche
vom elektriſchen Kocher und elektriſchen Herd. Selbſtverſtändlich
werden auch die Kohlenherde älteſter und neueſter Konſtruktion
theoretiſch und praktiſch vorgeführt und ihre Behandlung
de=
monſtriert.
Ein wichtiges Moment für die Küche iſt — jede Hausfrau weiß
das — die Warmwaſſerbereitung und die Vorrathaltung an
war=
mem Waſſer. Hierzu hat die Technik ſowohl Gas= beſonders aber
elektriſche Warm= und Heißwaſſerſpeicher hergeſtellt, deren richtige
Verwendung ſehr weitgehende Wirtſchaftlichkeit garantiert.
Be=
ſonders ſind es hier wohl die von der Heag propagierten
elek=
triſchen Heißwaſſerſpeicher, die ſehr große Vorteile gewähren,
vor=
ausgeſetzt, wie geſagt, daß die Anwendung planmäßig und nach
genauer Vorſchrift erfolgt. Wichtig hierbei iſt die Errechnung und
Gesundes Baden
Boden beuoe me it
oder ca 2 Sd nach
der Mahlzeit
Warm Baden
oder unter 353C.
Wennenbäder
Uber 40C und unter 257
nicht wesentlich übz mr nach ärztlicher Vererung.
Richtige Badezsit
nicht über
10-15 Minuten
Was die Herbst-undlWinter-Mode
Neues bringt zeigt Ihnen
Das Haus für feine Damenmoden
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In seinen Auslagen zur Eröffnung
der Salson
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Nachmittags- und Abend-Kleider
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14238
Niedrige Preise
zum größten Kochtiſch, ſehen die modernſten Kombinationsherde,
Gas und elektriſch, Kohle und elektriſch, ja ſogar dreifache
Kom=
bination, Kohle, Gas, elektriſch. Auf die Spezialausſtellung,
be=
ſonders der Darmſtädter Firmen, in erſter Linie Gebrüder
Roe=
der, kommen wir hier noch zurück. Die Abteilung zeigt weiter
eine große Reihe von Einzelkochern, beſonders von elektriſchen
Apparaten, die in neuerer Zeit außerordentlich große
Vielſeitig=
keit erfahren haben. Es werden gezeigt Wärmeplatten, Eierkocher,
Waſſerkocher, Teekeſſel, Samovar, Kaffeemaſchinen, Brotröſter,
Krapfenpfannen, Waffeleiſen und die beſonders vielſeitig
ver=
wendbaren Tauchſieder. Ein Gang durch die Ausſtellung der
Koch=
herde Kohlen=, Gas= und elektriſche Herde, zeigt die
außerordent=
liche Entwicklung, die die Induſtrie und Technik gerade auf dieſem
Gebiet in den letzten Jahrzehnten gemacht hat. Ueber die
tech=
niſchen Hilfsmittel zur Zubereitung der Speiſen liefert der
Ge=
ſchäftsführer der Ausſtellung, Dipl.=Ing. Biberger, einen
in=
tereſſanten Beitrag zum Katalog, deſſen Lektüre dringend
emp=
fohlen ſei.
Von der Abteilung Kocher und Herde betreten wir in
Fort=
ſetzung des Rundganges die beſonders intereſſante Gruppe
eingerichtete Küchen.
Hier werden zunächſt 6 verſchiedene Küchen in natürlicher Größe
gezeigt. In natürlicher Größe, das ſoll heißen, Küchen ſo
einge=
richtet, daß die Möbel und ihre Aufſtellung der Größe der Küche
am praktiſchſten entſpricht.
Der Zweck der Ausſtellung dieſer ſechs Küchen beſteht einmal
darin, freiſtehende, zweckmäßige und billige Küchenmöbel zu
zei=
gen, und zum anderen, aus der Zuſammenſtellung dieſer
Küchen=
möbel mit den übrigen Gegenſtänden (Spültiſch, Ausguß und
Herd) die verſchiedenen Küchengrößen zu entwickeln.
Die verſchiedenen feſt inſtallierten Gegenſtände in der Küche,
die zumeiſt auch bauſeitig geliefert werden, ſind: Arbeitsplatte
mit darunter liegendem Speiſeſchrank, Spüle mit Abtropfbrett,
Ausguß und Herd. Die Größenbemeſſung für dieſe einzelnen
Ge=
genſtände iſt heute nicht mehr weſentlich verſchieden; dagegen iſt
die Größenbemeſſung für die freiſtehenden Küchenmöbel eine noch
umſtrittene Frage. Nach den gezeigten Löſungen muß heute bei
den Küchenmöbeln zwiſchen drei verſchieden großen
Möbelele=
menten unterſchieden werden: 1. Möbel aus kleinen Elemnten
(Küchen 1 und 2), 2. Möbel aus mittelgroßen Elementen (Küchen
menten unterſchieden werden: 1. Möbel aus kleinen Elementen
(Küchen 5 und 6). (Zu den großen Möbelelementen gehören vor
allen Dingen diejenigen Küchenmöbel, die ſich an die Form der
alten Anrichte anlehnen.)
Es iſt intereſſant beſonders die kleinſte dieſer Küchen zu
ſehen, die auf einem Raum von 1.5 Quadratmeter tatſächlich alles
enthält, was in einer Küche an Möblement und
Kochvorrichtun=
gen erforderlich iſt, ſelbſtverſtändlich in kleinſtem Ausmaß. Es
kommt nur auf die richtige Aufſtellung an. Dieſe Küchen ſind von
der Reichsforſchungsgeſellſchaft für Wirtſchaftlichkeit im Bau= und
Wohnungsweſen Berlin zuſammengeſtellt.
Die kleine Kochkiſte 1 zeigt eine Sonderlöſung inſofern, als
ſie nur für Ledige und Jungverheiratete bzw. alleinſtehende
ältere Ehepaare in Frage kommt.
Die Küchen 2 und 3 zeigen Niſchenküchen, das ſind kleine
Küchen mit Durchgang zum Wohnraum, deren Trennwand zum
Wohnzimmer im oberen Teil aus Glas beſteht. Es iſt dadurch
möglich, beim Kochen, die Kinder in der Stube beobachten zu
können.
Die Küche 4 ſtellt eine Küche mit Flurtür und Durchgang
zum Wohnraum dar, wobei der Durchblick aus der Küche zum
Wohnraum durch die im oberen Teil verglaſte Schiebetür
ermög=
licht wird.
S
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Das Auge leidet bei schlechter Beleuchtung. Gutes
Licht am Arbeitsplatz macht sich bezahlt. de feiner
die Arbeit ist, desto stärker muß die Beleuchtung
sein. Die Näharbeit der Hausfrau gehört zu den
feinen Arbeiten, bei denen das Auge überanstrengt
wird, wenn die Beleuchtung unzureichend ist.
Die Osram-Verkaufsstellen, das Elektrizitätswerk
und sonstige Elektro-Fachgeschäfte beraten Sie
gern kostenlos in allen Beleuchtungsfragen.
DSRA OTTTR
a
geben
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Die Küche 5 ſtellt eine offene Kochniſche dar, die von dem
Wohnteil durch einen Sturz (Geruchſchürze) abgetrennt iſt und
durch einen Vorhang geſchloſſen werden kann.
Die Küche 6 iſt eine größere ſelbſtändige Küche mit Flurtür
und eventuell Durchgabe zum Wohnraum. In dieſer Küche
kön=
nen zwei Perſonen gleichzeitig arbeiten.
Außerdem iſt eine techniſch gut durchkonſtruierte Stahlküche
und eine ſehr komfortable, dabei aber höchſt praktiſche und ſchöne
Reformküche der Fa. Friedrich Eiſſenhauer, Karn
Nachfol=
ger Darmſtadt, ausgeſtellt.
u. T.
„Vier Teufel” ein Filmwerk des bekannten Fauſtfilm=
Regiſſeurs F. W. Murnau wird mit Berechtigung als ein
Meiſterwerk filmiſcher Darſtellungskunſt bezeichnet. Das trifft
ſowohl techniſch zu wie hinſichtlich der dramatiſchen Verarbeitung
des Stoffes der Filmhandlung. Dieſe Handlung führt hinter
den Vorhang und hinter die Kuliſſen des Varietés und Zirkus.
Sie beginnt mit einem kurzen Einblick in den Betrieb eines
klei=
nen armen Wanderzirkus, in dem ein verſoffener brutaler
„Direktor” Kinder züchtet zu Akrobaten, ſie aber roh züchtigt, als
züchtet. Sein Clown kann das endlich nicht mehr mit anſehen,
er zieht mit 4 kleinen Artiſtenkindern in die Welt, iſt ihnen ein
liebevoller Lehrmeiſter, und eines Tages können die Vier, zur
Weltberühmtheit als die 4 Teufel emporgeſtiegen, ihm alles
Gute vergelten. Es geht bergauf. Aber auch in des Gauklers
Bruſt uſw.! Das innige Verhältnis der beiden in Not und Leid
zuſammengeſchweiſten jungen Menſchenpaare wird getrübt, als
eine Lebedame den älteſten Partner in ihre Netze lockt. Der
dramatiſche Konflikt iſt gegeben. Es kommt zur Kataſtrophe,
beim Todesſprung ſtürzt die Partnerin. Das bringt den
Sün=
der zur Beſinnung und die Zukunft erſcheint wieder roſig nach
den ſchweren ſeeliſchen Konflikten.
Die ausgezeichnete filmtechniſche Erfaſſung der Bilder und
Szenen, die glänzende Darſtellung durch Janet Gaynor,
Mary Duncan, Charles Morton, John Farrell uſw.
und vor allem die routinierte Regie Murnaus geben eine ſehr
wirkſame Milieuſchilderung aus einem Reich der „Kunſt”, das
am meiſten noch mit dem Nimbus des Geheimnisvollen
um=
geben, in dem am meiſten noch Leidenſchaften die Handlungen
regieren. Der Ablauf der Handlung iſt voll ſpannender
Mo=
mente und dramatiſch wirkſamem Aufbau.
Reichhaltige Wochenſchau, eine techniſch hochintereſſante Fox=
Groteske und ein feſſelnder Streifen, der einen Einblick in die
Entſtehung eines Trickfilms gibt, bereichern das Programm.
Biochemiſcher Verein. Im „Fürſtenſaale” ſprach am
Mitt=
woch abend Herr Alfred Piller, Berlin, in einem Lichtbilder=
vortrag über das Thema: Hals=, Naſen= und Ohrenkrankheiten
und ihre operationsloſe Behandlung. In Anbetracht der
zahl=
reich anweſenden Nichtmitglieder gab Herr Piller zunächſt einen
Einblick in das Weſen der Biochemie und einen Ueberblick über
die Stellung der biochemiſchen Volksheilbewegung zu der
Staats=
medizin und Wiſſenſchaft. Der Redner gab an Hand der ſchönen
Lichtbilder in klaren und leichtverſtändlichen Ausführungen ein
Bild von dem wahren Weſen der Hals=, Naſen= und
Ohrenkrank=
heiten. Er zeigte, wie dieſe Krankheiten zu verhüten oder auf
giftfreie natürliche Weiſe mit Hilfe der Biochemie zu heilen ſind.
Mit ſtarkem, anhaltendem Beifall brachten die Zuhörer ihren
Dank für den mit geſpannter Aufmerkſamkeit aufgenommenen
Vortrag zum Ausdruck. Anſchließend wurden noch einige Bilder
vom Bundeshaus des Biochemiſchen Bundes Deutſchlands in
Neu=
babelsberg gezeigt. Die Einrichtung dieſes Gebäudes mit ſeinen
verſchiedenen Laboratorien, ſeinem erſtklaſſig eingerichteten
Hör=
ſaal und den Räumen der Geſchäftsführung gaben ein Bild von
der Größe und Bedeutung, die die biochemiſche
Volksheilbewe=
gung, überhaupt die größte ihrer Art, angenommen hat.
— Jahresverſammlung des Heſſiſchen Chordirigenten=
Verban=
des. Das Konzert, das den offiziellen Teil der Verſammlung am
5. Oktober beſchließt, findet nachmittags im Städtiſchen Saalbau
ſtatt. Die Vortragsfolge enthält nur Chöre zeitgenöſſiſcher
Ton=
ſetzer: Arnold Mendelsſohn, Arnim Knab, Walter Rein. Paul
Ottenheimer, Bruno Stürmer, Jean Außen, Franz Willms u. a.
An der Ausführung ſind beteiligt: der Mädchenchor der
Eliſa=
bethenſchule (Leitung: Adam Born), Liederzweig (Leitung: W.
Etzold), Concordia (Leitung: A. Simmermacher), Liedertafel und
Sängerluſt (Leitung: K. Grim). Eine hochkünſtleriſche Note erhält
das Konzert durch die Mitwirkung der beſtens bekannten Altiſtin
und Deuterin A. Mendelsſohnſcher Liedkunſt Clara, Herber,
deren Ausbildung bei der „Geſangsmeiſterin Mathilde. Weber,
Lehrerin an der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, hier, in beſten
Handen lag. Clara Herber ſingt acht Lieder von Altmeiſter
Ar=
nold Mendelsſohn, vom Komponiſten am Flügel begleitet.
— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Julius Bab ſpricht
am Dienstag, den 30. September, im kleinen Saalbau auf
Ein=
ladung der Bücherſtube über „Film und Kunſt” Bab wird
den Verſuch machen, aus dem techniſchen Weſen des
Filmappa=
rates die pſychologiſchen Grundlagen einer wirklichen
Film=
kunſt zu erſchließen. Während er die bisherige Produktion
unter dieſen Geſichtspunkten muſtert, weiſt er zwar das
irrtüm=
lich und künſtleriſch Ausſichtsloſe in einem großen Teil der
bis=
herigen ſogenannten Filmdramen nach, weiſt aber auch auf
zahl=
reiche Anſätze hin, die das Heraufkommen einer echten
kultur=
geſchichtlich höchſt bedeutenden Filmkunſt
verſpre=
chen. — Am Sonntag, den 28. September, von 11—1 Uhr, zeigt
die Bücherſtube Oelbilder des Darmſtädter Malers Marcel
Richter.
— Das neue Ehape. Montag vormittags eröffnet die Ehape=
Aktiengeſellſchaft für Einheitspreiſe ihre neue Filiale in
Darm=
ſtadt in der Rheinſtraße. Herr Architekt B. D. A. Friedrich
Söder in Darmſtadt hat das Ladenlokal in großzügiger Weiſe
ausgebaut und erweitert und einen großen, hellen und
überſicht=
lichen Laden geſchaffen. Nachſtehend ſind diejenigen Firmen
auf=
geführt, welche die geſamten Umbau= und Einrichtungsarbeiten
vorgenommen haben. Erd=, Beton= und Maurerarbeiten: Dipl.=
Ing. Fr. Vogel, Eiſenkonſtruktion und Markiſen: Eiſenbau
Don=
ges, Steinmetzarbeiten: Joh. Dieter, Dachdeckerarbeiten: Gebr.
Müller, Abſprieß= und Zimmerarbeiten: K. Haury, Gg. Vöglein,
Spenglerarbeiten: Joh. Beck, Heizungs=Anlagen: Jak. Nohl, San.
Anlage: „Jak. Nohl, El. Licht und Signal=Anlage: Sallwey u.
Co. Parkett= und Schreinerarbeiten: Adam Schmitt. Jakob
Bick=
hardt. Glaſerarbeiten: Ludwig Felmer. Darmſtädter
Fenſter=
fabrik L. Werner, Innengläſer: Süddeutſche Glaswerke,
Platten=
arbeiten: J. Kienzle, K. Kohl, Weißbinderarbeiten: Wilh. Klein,
Adam Röth, H. u. J. Weber, Aſphaltarbeiten: A. Schuchmann,
Schloſſer= und Anſchlägerarbeiten: Stadian Riehl, H. R. Ningler,
J. Jacobi, Tapeten und Linoleum: C. A. Stützer Nachf.,
Tape=
ziererarbeiten: Friedrich Eigenbrodt.
— Vortrag. Es wird nochmals auf den heute Samstag im
Zeichenſaal der Mornewegſchule, Hermannſtraße 21,
ſtattfinden=
den Vortrag des Herrn Dr. Max Winckel=Berlin über Irrlehren
und Richtlinien der Volksernährung” aufmerkſam gemacht.
— Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten (G.D.A.), Ortsgruppe
Darmſtadt. Auf den heute abend im Heim, Riegerplatz 3,
ſtatt=
findenden Unterhaltungsabend wird hiermit nochmals
aufmerk=
ſam gemacht.
Samstag, den 27. September 1930
Empfehlenswerke Aukokouren.
Mitgeteilt vom Starkenburger Automobil=Club, Sport=Abt.,
Sitz Darmſtadt E. V. — A. D.A. C.
Nr. 24. Schöne Herbſtfahrt nach Lichtenberg.
Darmſtadt — Ober=Ramſtadt — nach dem Ortsausgang, bei
der Weggabelung, den mittleren, anſteigenden Weg (Achtung,
Kurven, Signal geben!) nach Rohrbach — auf der Höhe
Rund=
blick auf den Odenwald — ſchöner Waldweg nach Rodau — auf
der Höhe rechts nach Lichtenberg (unterwegs links Blick auf
Schloß — vor Waldausgang blühendes Heidekraut) . . 20,0 Km.
Von der geſchloſſenen Terraſſe „Schellhaas” bei Kaffee
und friſchem „Quetſche=Kuchen” (!) ſchöner Blick auf den
ſich färbenden Wald und das hübſche Fiſchbachtal. Beſuch
des Schloſſes. Erbaut im 13. Jahrhundert, der jüngere
Renaiſſancebau von dem Landgrafen von Heſſen.
Gegenüber „Schellhaas”, Richtung Schwimmbad.
Ab=
fahrt; auf halber Höhe ſcharf rechts nach
Niedernhau=
ſen — im Dorf rechts nach — Billings — Brandau —
links ab nach Beedenkirchen, kurz vor dem Ort rechts ab
nach Wurzelbach — hinter dem Ort auf Weg achten,
gerade aus, nicht links (Felsberg) nach — Ober=Beer
bach (enge Ortsdurchfahrt) — Nieder=Beerbach
durch das Mühltal — Eberſtadt — Darmſtadt . . . 31,3 Km.
Geſamtſtrecke: 51,3 Km.
Wurzelbe
Bana..
Ufzelbach
Brandau.
Haſt du Eile, denke daran: „Fünf gewonnene Minuten ſind nichts
gegen großen Schaden.”
Seit Jahrsehntenbenährt.
darumbegehrk 204ud ebee
N en
A
2rhältlich in Apotheken, Drogerlen und wo Plakate sichtbar
— Der Modellflugzeugwettbewerb des „Sturmvogel”, findet
am Sonntag, den 28. September, von 10 Uhr vormittags ab auf
dem „Griesheimer Sand” bei Darmſtadt ſtatt. 12 Modelle
der Vereinsjugendgruppe werden ſich aus dem Handſtart, und
an=
getrieben von kräftigen Gummizügen um die Preiſe bemühen.
Der „berühmte „Schimboraſſo” ſchafft nicht nur die
Voraus=
ſetzungen für die Erreichung großer Strecken, ſondern eignet ſich
auch für die Vorführung von „Sprüngen und „Rutſchern” mit
dem Gleitflugzeug. Die Aktiven des „Sturmvogel” werden
des=
halb mit drei Gleitern an den Start gehen. Das neueſte
Gleit=
flugzeug, das gegen 12 Uhr getauft werden ſoll, das in den
heſſi=
ſchen Landesfarben leuchten wird, wird eine überraſchende
Neu=
heit bringen. An ihm wird in der Praxis zum erſtenmal
aus=
probiert, wie weit ſich das jeder Hausfrau zur Konſervierung
bekannte „Cellophan” der chemiſchen
Induſtrie=
werke Kalle und Co.. Wiesbaden=Biebrich, auch zur
Be=
ſpannung von Flugzeugen eignet. Der Charakter des neuen
Stoffes verbürgt zunächſt den Vorteil der Wetterfeſtigkeit, der
Billigkeit und der Sparſamkeit in Hinſicht der Arbeitsgänge. Die
Verwendbarkeit im Flugzeugbau wird der „Sturmvogel”
aus=
probieren und der Fachwelt berichten. Gerade die Vorführung
des neu mit Cellophan beſpannten Gleiters dürfte nicht nur die
Leute vom Fach, ſondern auch die Darmſtädter
flugſportbegei=
ſterte Bevölkerung am Sonntag auf den „Griesheimer, locken zu
einer Veranſtaltung, die eintrittsfrei iſt. Um 1 Uhr wird die
Veranſtaltung beendet ſein. Zugang nur von der Straße.
— Der Kirchengeſangverein für Stadtkapelle und Schloßkirche
hat nach der Sommerpauſe ſeine Proben wieder aufgenommen,
um ſich für die Wiedereröffnungsfeier der Stadtkapelle zu rüſten.
Nach einer früheren Sitte veranſtaltet er am nächſten Sonntag,
28. September, einen gemeinſamen Ausflug, auch mit den
inak=
tiven Mitgliedern, nach Gundernhauſen. Abfahrt ab Oſtbahnhof
mit Sonntagskarte. Auch Gäſte ſind willkommen.
— Bunter Abend der Liedertafel. Da von jeher die Magie
auf die Gemüter einen beſonderen Reiz ausübte, haben wir es
ermöglicht, Backoſino mit ſeinem großen indiſchen
Illuſions=
akt für den 4. Oktober zu gewinnen. Er wird in der Mehrzahl
neue, von ihm ſelbſt erfundene Illuſionen zeigen und nur
neben=
bei einige kleine Handfertigkeiten einflechten, die aber ſelbſt der
ahnungsloſe Laie als Raffinaden moderner Hexerei erkennen
muß. Gewiß weiß man heute als aufgeklärter Zeitgenoſſe, daß
Geſchwindigkeit keine Hexerei iſt, doch iſt es immerhin ſeltſam,
daß es trotz aller Aufmerkſamkeit niemals gelingt hinter die
Schliche dieſer geheimnisvollen Leute zu kommen. Es ſei denn,
daß man vier Augen hätte. Und, wer hat die?
Ne
Hriseh geröstet
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Der Wanderklub „Falke” feiert am Samstag, dem
4. Oktober d. J., im Konkordiaſaal ſein 14. Stiftungsfeſt. Außer
Geſangs= und deklamatoriſchen Vorträgen ſowie muſikaliſchen
Darbietungen des Klampf=Orcheſters wird, wie alljährlich,
wie=
der ein Theaterſtück zur Aufführung gelangen, welches durch
be=
währte Kräfte des Klubs zur Darſtellung gelangt. Alle Freunde,
die an unſerer Wanderſache ſowie unſerer Jugendbewegung
An=
teil nehmen, ſind hierzu herzlichſt eingeladen.
— Brauerei Schul, Schloßgaſſe Heute Samstag,
abends, findet in Schuls Brauerei, Schloßgaſſe, wieder Konzert
ſtatt. Selbiges wird ausgeführt von einem Enſemble des Stadt=
Orcheſters. Im Ausſchank ff. Spezialbier. Preiswerte Küche.
Aus dem Gerichlsſaal.
Aw. Zu Anfang der Freitagsſitzung des Bezirksſchöffengerichts
hat=
ten ſich zwei Arbeitsloſe aus Frankfurt a. M. wegen ſchweren
Diebſtahls zu verantworten. Sie ſind in Lützelbach in die beiden
Turnhallen der Deutſchen und der Freien Turnerſchaft eingebrochen
und haben dort Eiswaffeln, Zuckerplätzchen, Kognak uſw. im Wert von
etwa 90 Mark mitgenommen. Sie hatten ſich zu Dritt in Frankfurt
verabredet, der eine war jedoch nicht zu ermitteln, ſo daß das Verfahren
gegen ihn abgetrennt werden mußte. Der ältere der beidem heut
er=
ſchienenen Angeklagten, der anſcheinend auch den Plan ausgeheckt hatte,
iſt ſchon mehrfach vorbeſtraft. Sie geben beide unumwunden zu, führen
aber zu ihrer Entſchuldigung an, daß ſie alle drei arbeitslos geweſen
ſeien und ſich in Not befanden. Der Staatsanwalt beantragt gegen den
erſten Angeklagten wegen ſchweren Diebſtahls im Rückfall ein Jahr
und ſechs Monate Gefängnis, unter voller Anrechnung der
Unter=
ſuchungshaft und gegen den zweiten Angeklagten neun Monate
Gefäng=
nis, da er bisher nicht vorbeſtraft iſt. Das Gericht erkennt unter
An=
rechnung mildernder Umſtände gegen den erſten Angeklagten einé
Ge=
fängnisſtrafe von einem Jahr und vier Monaten, abzüglich zwei Monate
und eine Woche Unterſ” ungshaft, und gegen den zweiten ſochs Monate
Gefängnis.
Gegen einen zwanzigjährigen Arbeiter aus Wallerſtädten wird
ſo=
dann wegen gefährlicher Körperverletzung verhandelt. Die
Sache war ſchon einmal im Dezember vorigen Jahres vor dem
Bezirks=
ſchöffengericht anhängig, und der Angeklagte wurde da zu drei Monaten
Gefängnis verurteilt und das Urteil wurde auch rechtskräftig. Auf ſein
Betreiben wurde das Verfahren jedoch wieder aufgenommen, und ev hat
wei neue Zeugen benannt, die ſeine Unſchuld beweiſen ſollen. Er wurde
eines Abends auf die Straße gerufen und fand dort drei junge Leute
ſor, die ihn alsbald recht eindringlich ins Gebet nahmen, denn er ſoll
den einen von ihnen bei deſſen Mädchen ſchlecht gemacht haben. Der
Angeklagte behauptet, ſie hätten zu dritt auf ihn losgehauen, ſo daß er
niederfiel. Schließlich ſei auch noch ein Schuß gefallen, ſo daß er in
ſeiner Angſt ſein Meſſer gezogen und wie wild um ſich geſtochen habe.
Er habe infolgedeſſen in Notwehr gehandelt und ſich nicht ſtrafbar
ge=
macht. Das frühere Urteil hatte angenommen, nach den Ausſagen der
Verletzten, daß er erſt geſtochen habe, und daß dann erſt geſchoſſen
wurde. Die beiden neuen Zeugen bekräftigen die Behauptung des
An=
geklagten. Das Gericht ſchenkt den Ausſagen dieſer Zeugen und des
Angeklagten Glauben und ſpricht ihn frei.
Es wird dann ein Ofenſetzer aus Darmſtadt wegen unzüchtigen
Handlungen an zwei neun= und zehnjährigen Mädchen zu einem
Jahr und vier Monaten Gefängnis verurteilt. Es werden ihm
mil=
dernde Umſtände zugebilligt, da er einen offenſichtlich geiſtig
minder=
wertigen Eindruck macht, was der mediziniſche Sachverſtändige auch
be=
ſtätigt. — Es wird dann ein Metzger aus Waldmichelbach, ebenfalls
wegen Sittlichkeitsvergehens, begangen an ſeiner
minder=
jährigen Tochter, zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, abzüglich ſechs
Wochen Unterſuchungshaft. Auch ihm werden mildernde Umſtände
zu=
gebilligt.
Es ſitzt dann ein recht ſeltſamer Liebhaber aus Münſter
bei Dieburg auf der Anklagebank. Ein blaſſer, beinahe ſchwächlich
aus=
ſehender junger Mann von 30 Jahren, bereits das zweite Mal
verhei=
ratet. Er iſt der gefährlichen Körperverletzung
beſchul=
digt. Er ſelbſt ſagt etwa folgendes: In einer Wirtſchaft zwiſchen
Mün=
ſter und Dieburg war ein junges Mädchen beſchäftigt mit der er gerne
ein Verhältnis anfangen wollte, ſie reagierte jedoch nie darauf. Er ſaß
an einem Abend im März wieder in der Wirtſchaft, als ſie kam, um
ihre Koffer und Papiere zu holen, denn ſie hatte die Stelle aufgegeben.
Er geriet hierbei mit ihr in einen Wortwechſel und lief daraufhin
hinter ihr her und ſchlug ſie mit einem Holzprügel derartig zuſammen,
daß der Prügel, der mindeſtens 4—5 Zentimeter dick war, in Stücke
ging. Der Arzt, der das Mädchen im Krankenhaus behandelt hatte,
be=
kundet, daß die Schläge zahlreich und mit ganz ungeheurer Wucht
ge=
führt worden ſein mußten, denn ſie hatte, außen zahlreichen tiefen
Ver=
letzungen auf dem Kopf, am linken Auge eine Verletzung, die den
Backen=
knochen zertrümmerte, ſo daß eine Entſtellung für das ganze Leben
zu=
rückblieb. Auch beide Unterarme ſeien vollkominen blutunterlaufen
ge=
weſen. Das Mädchen habe in Lebensgefahr geſchwebt und mußte ſechs
Wochen im Krankenhaus bleiben. Eine Zeugin bekundet, der Angeklagte
habe immer noch auf das Mädchen eingeſchlagen, als ſie ſchon längſt zu
Boden lag. Von Trunkenheit, wie der Angeklagte es behauptet, hat
keiner der Zeugen etwas bemerkt. Der Angeklagte ſcheint überhaupt
recht merkwürdige Anſichten zu haben. In ſeinem Brief an die Eltern
des Mädchens bietet er ihnen 150 Mark Entſchädigung an: „Iſt das
nicht ſchön?” fragt er anerkennend. Es täte ihm wirklich leid, denn er
habe ſie lieb. Und wenn das Mädchen für ihr Leben lang entſtellt ſein
ſollte, ſei es wohl das beſte, „wenn er ſie nähme!”. Auf Befragen des
Vorſitzenden, warum er zu dem erſten Termin, der auf Ende Auguſt
angeſetzt war, nicht erſchienen ſei, ſagte er: Ich war betrunken, für ihn
anſcheinend eine plauſible Entſchuldigung. Der Staatsanwalt beantragt
eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr und ſechs Monaten, denn es
handle ſich um einen Roheitsakt ganz beſonderer Art. Auch die
Unter=
ſuchungshaft beantragt er nicht anzurechnen, denn der Angeklagte habe
ſie durch ſein Nichterſcheinen bei dem erſten Termin ſelbſt verſchuldet.
Das Gericht ſchließt ſich dem an und erkennt auf ein Jahr und ſechs
Monate Gefängnis.
Feſtnahme. Der Hilfsarbeiter Otto Greif geb am
18. 2. 1906 zu Nürnberg, der von der Staatsanwaltſchaft
Nürn=
berg ſteckbrieflich verfolgt wurde, wurde in Darmſtadt
feſtgenom=
men und dem Amtsgericht I vorgeführt.
— Stenographie. Eine günſtige Gelegenheit zum Erlernen
bietet der Gabelsberger Stenographen=Verein 1881 der am
Mon=
tag, den 29. September, und Donnerstag, den 2. Oktober, in der
Ballonſchule und Beſſunger Knabenſchule neue
Einführungslehrgänge in die Einheitskurzſchrift eröffnet. (Siehe
Anzeige.)
— Helia=Lichtſpiele, Wilhelminenſtraße 9. Heute Samstag
die große Premiere des letzten ſtummen Janningsfilms „Sünden
der Väter”. In den Hauptrollen: Emil Jannings, Ruth
Chat=
terton, Barry Norton. Regie: Ludwig Berger.
Tageskalender für Samstag, den 27. September 1930.
Heſſ. Landestheater. Großes Haus, 20 Uhr: Im weißen
Rößl”. — Kleines Haus, VT 2, 20 Uhr: „Der Waffenſchmied‟
Konzerte: Schloßkeller, Café Oper, Zum Datterich, Reſt.
Bender, 3. Reichskrone, Stolzenfels. — Orpheum. 20,.15 Uhr:
Revue „Es iſt was los!” — Feſthalle; Lehr=Ausſtellung
Technik im Heim. — Mornewegſchule, Hermannſtr. 21,
20,15 Uhr: Vortrag Dr. Winckel=Berlin. —
Kinovorſtel=
lungen: Union=, Helia= und Palaſt=Lichtſpiele.
Vermißt. Vermißt wird ſeit 22. 9. 1930 der Gymnaſiaſt
Gneomar von Natzmar, geb. am 3. 10. 1914 zu Flensburg,
zuletzt wohnhaft bei ſeinen Eltern in Stettin. von Natzmar hat
ſich aus Abenteuerluſt von zu Hauſe entfernt. Beſchreibung:
1,66 Meter groß, ſchlanke Figur, breitſchultrig, ſchmales Geſicht,
geſunde Farbe, blaue Augen, vollſtändige Zähne, trägt Brille, iſt
kurzſichtig und geht vornübergebeugt, Beine behaart und
ge=
bräunt, an der rechten Ferſe tiefe Narbe von einer
Schußver=
letzung, ſpricht hochdeutſch, engliſch, Latein und griechiſch. Führt
ein Fahrrad, Marke Stöwer”, bei ſich, Modell 51 Nr. 316 175, und
hat einen Ausweis für Jugendherbergen. Perſonen, die
ſachdien=
liche Mitteilungen, über den Aufenthalt des Vermißten machen
können, werden gebeten, bei der Kriminalpolizei Darmſtadt,
Hügelſtraße 31—33, Zimmer 3, vorzuſprechen.
Diebſtahl einer Lederjacke. Anfang September 1930 wurde
aus einem Laſtauto am Hauptgüterbahnhof eine ſchwarze,
ein=
reihige Lederjacke mit Hornknöpfen und gelbem Wollfutter von
unbekanntem Täter geſtohlen. Perſonen, die ſachdienliche
An=
gaben machen können, werden gebeten, bei der Kriminalpolizei
Darmſtadt, Hügelſtraße 31—33, Zimmer 29, vorzuſprechen.
g: Hof
er=Rode
ertshauſen.
Groß=Zim
braß=Zimmern
broß=Zimmern
Biblis—
ritende bis zur
5. 9. geſperrt.
mvertheim.
Geſtorl
Iit
sarbei
Nummer 267
ffür die Woche vom 28. September bis 4. Oktober 1930.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen:
DDarmſtadt—Frankfurt a. M. (Ortsdurchfahrt Langen, Fahrgaſſe)
huf 2. 9. bis 15. 10. geſperrt. Umleitung: Rheinſtraße-Lutherplatz—
All ſtraße.
Bensheim—Worms (Ortsdurchfahrt Bürſtadt) vom 1. 9. bis 15. 10.
terrt. Umleitung: Klein=Hauſen—Forſthaus Jägersburg—Biblis—
Alſtadt—Hofheim oder Hüttenfeld—Neuſchloß-Lampertheim.
Bensheim-Lindenfels, zwiſchen Reichenbach und Gadernheim. Km.
/4 bis 33,5, vom 15. 9. bis 4. 10. geſperrt. Umleitung: Beedenkirchen—
Farrdau.
Groß=Gerau—Mörfelden am Uebergang 24 beim Bahnhof
Groß=
ſerau am 2. 10. von 6 bis 14 Uhr geſperrt. Umleitung: Klein=Gerau—
Korfelden—Gräfenhauſen.
Bensheim—Michelſtadt (Ortsdurchfahrt Stienbach) vom 1. bis 9. 10.
hſiterrt. Umleitung: Spreng-Langen=Brombach-Zell i. O.
Alzeh-Landesgrenze (Pariſerſtraße) vom 18. 8. bis auf weiteres
ge=
ſrrt. Umleitung: Mauchenheim.
Mainz=Kaſtel-Landesgrenze (Hochheim) am 26. 9. und 1. 10. bei
ahnübergang bei Poſten 4 jeweils von 6 bis 18 Uhr geſperrt.
Um=
üitang: Erbenheim.
Heldenbergen—Windecken wegen Brückenbauarbeiten an der Nidder
3 auf weiteres geſperrt. Umleitung: Eichen—Oſtheim.
Grünberg—Gießen (Ortsdurchfahrt Grünberg) vom 1. 9. bis auf
biteres geſperrt. Umleitung: Londorferſtraße in Grünberg.
Schotten—Rainrod vom 4. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Tingershauſen—Eichelſachſen.
Gießen—Wetzlar zwiſchen Lollar und Sichertshauſen (Tiefenbach)
m 18. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Odenhauſen —
Frohn=
uſen-Bellnhauſen.
Friedberg—Hanau zwiſchen Ilbenſtadt-Kaichen vom 18. 9. bis auf
ſeiteres geſperrt. Umleitung: Aſſenheim-Bönſtadt-Kaichen.
Büdingen—Gelnhauſen vom Abzweig nach Haingründen bis zur
andesgrenze vom 18. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Mittel=
rüindau-Nieder=Gründau-Lieblos.
Alsfeld—Fulda Atlg. Altenburg—Brauerſchwend vom 18. 9. bis auf
eiteres geſperrt. Umleitung: Rainrod—Eifa.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Rüſſelsheim—Haßloch, Km. 0,6—1,4, vom 28. 8. bis 15. 10. geſperrt.
Imleitung: Hof Schonau.
Ober=Roden—Urberach vom 8. 9. bis 4. 10. geſperrt. Umleitung:
ppertshauſen.
Groß=Zimmern—Gundernhauſen am Bahnübergang des Bahnhofs
broß=Zimmern am 28. 9. von 7 bis 15 Uhr geſperrt. Umleitung von
broß=Zimmern nach der Kleinertsbrücke.
Biblis-Lampertheim (Ortsdurchfahrt Bürſtadt, vom ſüdlichen
Ortsende bis zum Straßenkreuz der Straße nach Worms) vom 17. bis
5. 9. geſperrt. Umleitung: Bobſtadt—Hofheim—Wehrzollhaus nach
ampertheim.
Nächrichten des Skandesamts darmſtadt.
Geſtorbene. Am 18. Sept.: Anna Preiſer, geb. Kempler,
Vitwe des Händlers, 79 J., Obergaſſe 40. Hotelier Franz Willi
Schmitz, 42 J., Rheinſtr. 50. Am 19. Sept.: Betriebsaſſiſtent Fried=
Lich Strauch, 55 J., ledig, Schwanenſtr. 26. Franz Ellermann,
Mon., Blumenthalſtr. 54. Am 20. Sept.: Landwirt Karl Dörr,
0 J., aus Hahn. Straßenbahnſchaffner Leonhard Bock, 56 J.,
eichhausſtr. 34. Am 19. Sept.: Heinrich Roth, Lehrer i. R.,
Wil=
ſelmſtr. 32. ledig, 70 J. Am 20. Sept.: Kurt Maſſing, 4 J., aus
räfenhauſen. Am 19. Sept.: Erna Rein. 8 J., aus Erbach i. O.
Nargarete Lautenſchläger geb. Treuch, Witwe des Bäckers, aus
UInter=Moſſau, 52 J. Fuhrunterehmer Karl Bauer, 54 J.
lStiftsſtraße 97. Am 20. Sept.: Studienrat i. R. Profeſſor Dr.
Friedrich Scriba, 76 J., ledig, Heinrichſtr. 96. Schneider Georg
auer, 32 J.. aus Scheuerberg. Am 21. Sept.: Marie Frölich,
Veb. Schwab, Witwe des Regierungsrats i. R., 73 J., Annaſtr. 37.
Bäcker Johann Georg Albrecht, 51 J.. Kleine Kaplaneigaſſe 6.
rdemeiſter i. R. Michael Ludwig Nees. 63 J., Mettegangweg 11.
Arn 23. Sept.: Anna Eva Eichel, geb. Schäfer, Ehefrau des
Hilfs=
verkführes, 47 J., Lagerhausſtr. 36. Buchhalter Konrad Hermann
Friedrich Becker, 62 J., Beckſtr. 71. Oekonomierat i. R. Ludwig
Strecker, 84 J., ledig, Heidelbergerſtr. 21. Marie Gernand, geb.
Weicker, Ehefrau des Landwirts, 35 J., aus Griesheim Am 24.
Sept.: Julie Emma Sailer, geb. Pfiſter. Witwe des
Rechnungs=
nats i. R., 76 J., Schleiermacherſtr. 17. Marie Amalie Koos, geb.
Kuner, Witwe des Uhrmachers, 74 J., Frankfurter Straße 28.
Bäcker Jakob Grau, 73 J., Mühlſtr. 20. Am 20./22. Sept:
Bau=
hilfsarbeiter Joſef Gregor Paryſol, 47 J., Tannenſtraße 17.
Kirchliche Nachrichken.
15. Sonntag nach Trinitatis (28. Septemleer).
Evangeliſche Gemeinden.
Kollekte in allen Kirchen für den Evangeliſchen Bund.
Stadtkirche. Vorm. 8 Uhr Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Wag=
ner. — Vorm. 10 Uhr; Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Vorm. 11 15 Uhr: Kindergottesdienſt. Entlaſſung der Konfir=
manden. Pfarrer Heß. — Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfar=
rer Müller.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Wegen Wiederherſtellungsarbeiten geſchloſſen.
Schloßkirche, Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher
Gottes=
dienſte: Vorm. 9.30 Uhr: Beichte und Anmeldung in der
Sakri=
ſtei. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen
Abendmahls. Pfarrer Schlorlemmer.
Konfirmadenſaal im Schloß. Dienstag, 30. Sept., abends
Uhr: Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch,
Okt., nachm. 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde. —
Freitag, 3. Okt., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der
Stadt=
gemeinde, Poſaunenchor. — Samstag, 4. Okt., abends 8 Uhr;
ſugendvereinigung der Stadtgemeinde, Singekreis.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17) Sonntag, 28. Sept., vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt der Stadtkapelle. Pfarrer
Kleber=
ger. (Entlaſſung der Konfirmanden.) — Abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung der Stadtgemeinde. — Montag, 29. Sept., abends
Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde (ältere Abteilung)
Dienstag, 30. Sept., abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirche.
— Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (ältere Abteilung) —
Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (jüngere
Abtei=
lung) — Mittwoch, 1. Okt., nachm. 4 Uhr: Jungſchar der
Stadt=
gemeinde. — Abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkapelle und
Schloßkirche — Jugendbund der Markusgemeinde (ältere
Abtei=
lung) — Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (ältere
Abteilung). — Donnerstag, 2. Okt., abends 8 Uhr: Frauenverein
der Lukasgemeinde (Nothilfe=Kreis). — Jugendvereinigung der
Stadtgemeinde (jüngere Abteilung). — Jugendbund der
Lukas=
gemeinde (jüngere Abteilung). — Freitag, 3. Okt., abends 8 Uhr:
Jugendbund der Markusgemeinde (jüngere Abteilung). —
Ju=
gendbund der Kaplaneigemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Bis 30. September:
Pfar=
rer Marx; vom 1. Oktober ab: Pfarrer Goethe.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im
Diakonen=
beim. Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Evang. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus. Kiesſtraße 17.
Vorderhaus, 1 Treppe. Sprechſtunden vorm. von 10—12 Uhr und
nachm. (außer Samstags) von 5—6 Uhr. Fernſprecher 4584,
Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe. Soziale Gerichtshilfe,
Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und
Verſicherungsangele=
genheiten), Beratung in Wohnungsangelegenheiten.
Ehebera=
ratung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und Gefangenenfürſorge.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten:
Gemeinde=
haus. Kiesſtraße 17, Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm.
von 8—12 Uhr und nachm. von 3—6 Uhr. (Mittwochs nur von
3—4.30 Uhr) Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Zimmer 4. Zahltage: Montag, Mittwoch und
Don=
nerstag, vorm. von 9—12 Uhr. und Donnerstag, nachm. von 4 bis
7 Uhr.
Martinskirche. (Kollekte für den Evang. Bund.) Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt. Landeskirchenrat D. Waitz. — Vorm. 11
Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt.
Landes=
kirchenrat D. Waitz
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Beringer.
Samstag, den 27. September 1930
Pfeddersheim—Monsheim vom 26. 5. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Nieder=Flörsheim.
Rixfeld—Hörgenau vom 1. 8. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Hopfmannsfeld—Friſchborn.
Ortsdurchfahrt Fauerbach bei Friedberg von der Kirchgaſſe bis zum
Ortsausgang in Richtung Oſſenheim vom 6. 8. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Ortsſtraßen in Fauerbach.
Bleichenbach—Uſenborn (Ortsdurchfahrt Bergheim) vom 25. 8. bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Selters—Ortenberg—Uſenborn.
Nösberts—Grebenhain vom 1. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung: Weidmoos
Londorfer Straße in Grünberg vom 15. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: zunächſt über Ortsſtraßen, ſpäter über Stangenrod—
Lehn=
heim.
Ortsdurchfahrt Ober=Seemen vom 18. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Hartmannshain—Gedern.
Ortsdurchfahrt Wieſeck vom 18. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Rödgen und Lollar—Daubringen.
Grund=Schwalheim-Bad=Salzhauſen vom 18. 9. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Unter=Widdersheim—Steinheim—Rodheim a. d.
Horloff-Nidda.
Butzbach-Hochweiſel vom 18. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Nieder=Weiſel—Oſtheim.
Gießen—Daubringen vom Abzweig der Straße Gießen-Lollar bis
Daubringen vom 18. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Lollar=
Großen=Buſeck.
Grünberg—Londorf am Bahnhof Keſſelbach in der Nacht vom 30. 9.
auf 1. 10. von 10.30 bis 7.30 Uhr morgens geſperrt. Umleitung:
Geils=
hauſen—Allertshofen-Londorf.
Ortsdurchfahrt Wallernhauſen vom 25. 9. bis 2. 10. geſperrt.
Um=
leitung: Nidda—Michelnau—Fauerbach.
Mücke—Laubach (zwiſchen Flenſungen und Stockhäuſer Hof) vom 27.
bis 30. 9. geſperrt. Umleitung: Ilsdorf-Klein=Eichen.
F. Eberſtadt, 26. Sept. Erweiterung des
Gasrohr=
netzes. Nachdem vor kurzem eine Gasleitung nach der Siedlung „Am
Lämmchesberg” verlegt wurde und die Bewohner dortſelbſt nunmehr mit
Has verſorgt ſind, iſt das Neue Gaswerk Eberſtadt A.=G. gegenwärtig
mit der Verlegung von Gasrohren im Alten Darmſtädter Weg
beſchäf=
tigt. Daß dies geſchieht, wird von den Anwohnern, die ſich dort in den
letzten Jahren immer zahlreicher niedergelaſſen haben, dankbar begrüßt.
Die Verſorgung dieſer Gegend mit Gas wird zweifellos günſtige
Rück=
wirkungen auf die Bautätigkeit in dem zu Bauland umgelegten Gebiet
zwiſchen der Neuen Darmſtädter Straße und dem Alten Darmſtädter
Weg zeitigen. Die Verlegung wurde an der Müllerſtraße begonnen
und wird bis zur Schillerſtraße durchgeführt werden. Es handelt ſich
dabei um eine Strecke von 1600 Metern Länge, die mit 100=Millimeter=
Gasrohren verlegt wird. Dadurch, daß dieſe Leitung mit dem Rohr=
Packung mit Duftbeutel 30 Pfg. in allen Fachgeschäften erhältlich
Wi2ét0
Seite 7
netz im Villenviertel zu einer Ringleitung verbunden wird, wird dem
mangelnden Gasdruck in jener Gegend gleichzeitig abgeholfen werden.
Etwa 15 aus der Erwerbsloſenfürſorge ausgeſteuerte Arbeiter haben
durch die Ausführung dieſer umfangreichen Gasverlegung einige Wochen
lohnende Verdienſtmöglichkeit. Die Anſchluß= und Steigleitungen,
ſo=
weit ſie ungemeſſenes Gas führen, werden von der Gasgeſellſchaft
her=
geſtellt. Zu den Koſten der Anſchlußleitung von dem Straßenhauptrohr
bis zur Grundſtücksgrenze haben die Anzuſchließenden gemäß dem von
der Gemeinde Eberſtadt mit der Neue Gaswerk Eberſtadt A.=G.
abge=
ſchloſſenen Konzeſſionsvertrag vom 24. April 1929 ab einen Beitrag von
15 RM. zu zahlen. Der übrige Teil der Anſchlußleitung geht ganz zu
ihren Laſten. Die Leitung vom Hauptrohr bis zur Grundſtücksgrenze
geht in das Eigentum der Geſellſchaft über, während der übrige Teil
der Leitung Eigentum des Anſchließenden wird. Wie wir hören, haben
ſich alle Anwohner des Alten Darmſtädter Wegs zum Anſchluß bereit
erklärt, ſo daß durch die zu erwartende Gasabnahme der Kapitaldienſt
der zu den Selbſtkoſten berechneten Neuanlage ſichergeſtellt ſein dürfte.
— Alkoda=Gasvortrag. Im Einvernehmen mit der Gemeinde
und der Neue Gaswerk Eberſtadt A.=G. veranſtaltet die Firma
Herd=
fabrik und Emaillierwerk G. m. b. H. in Darmſtadt am Donnerstag
und Freitag der nächſtei Woche je einen Alkoda=Gasvortrag mit
Licht=
ſpielvorführungen, die uns durch eine moderne Nährmittelfabrik führen
und richtiges und falſches Kuchenbacken in anſchaulicher Weiſe zeigen
werden.
e. Eberſtadt, 26. Sept. Die Geburtstagsfeier der
Vierzigjäh=
rigen findet am Samstag, den 11. Oktober, im Saale des „
Bergſträ=
ßer Hof” ſtatt. Die Vorbereitungen ſind ſoweit abgeſchloſſen und
ver=
ſprechen einen in jeder Hinſicht genußreichen Abend.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 25. Sept. Rohlinge. In den geſtrigen
Abendſtunden geriet ein Pflegling der Nieder=Ramſtädter Anſtaten mit
einem ihm im Ort begegneten Pfleger in Streit, wobei ſich der
Pfleg=
ling in Drohungen gegen den Pfleger erging und auch zu tätlichen
An=
griffen ſchritt. Der Pfleger wollte pflichtgemäß den aufſäſſigen
Pfleg=
ling züchtigen und ihn zu dem vorgeſetzten Inſpektor der Anſtalt
ver=
bringen. Hierbei ergriffen junge Burſchen von hier und aus Traiſa
Partei für den aufſäſſigen Pflegling und mißhandelten den Pfleger
der=
art, daß er mehrere blutende Wunden davontrug.
T. König, 25. Sept. Trotz des unfreundlichen Wetters während der
Sommertage war der Kurfremdenverkehr in dem hieſigen beliebten
Badeort recht gut. Man berechnet die Zahl der Kurgäſte auf 3000, die
Bu. Von der Bergſtraße, 26. Sept. Die Kartoffelernte iſt
jetzt in vollem Gange. Sie fällt dieſes Jahr ſehr gut aus, trotzdem die
Mäuſe viele an= und ausgefreſſen haben. Die naſſe Witterung im Auguſt
hat ihnen gar nichts geſchadet, eher noch genützt. Infolge des guten
Ernteausfalls herrſcht jetzt ſchon Ueberangebot und ſind deshalb auch
die Preiſe ſehr gedrückt. Im Zentner werden ſie jetzt ſchon zu 2.80 bis
3.00 Mark bei freier Lieferung angeboten. In Verbraucherkreiſen
rech=
net man aber noch mit weiterem Fallen der Preiſe und hält deshalb
auch noch mit dem Einkauf des Winterbedarfs zurück. Bei der
Kar=
offelernte haben wieder eine Anzahl Erwerbsloſer Beſchäftigung
ge=
funden. Die Löhne ſind allerdings in den verſchiedenen Gemeinden ſehr
verſchieden und bewegen ſich zwiſchen 3 und 5 Mark vro Tag
einſchließ=
lich der Koſt. — In verſchiedenen Orten hat die Weinleſe begonnen.
Bm. Bürſtadt, 26. Sept. Bürgermeiſterwahl. Durch den
Gemeinderat wurde Herr Bürgermeiſter Siegler faſt einſtimmig auf
weitere neun Jahre wiedergewählt.
— Gernsheim, 26. Sept. Waſſerſtand des Rheins am
25. September 0,36 Meter, am 26. September 0,45 Meter.
— Hirſchhorn, 26. Sept. Waſſerſtand des Neckars am
25. September 1,02 Meter, am 26. September 0,90 Meter.
Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Dienstag,
30. Sept., abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Kirchenchor: im
Ge=
meindehaus: Jugendvereinigung. — Donnerstag, 2. Okt., abends
8 Uhr, im Martinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt; im
Gemeinde=
haus: Mädchenvereinigung Weſt; Mauexſtraße 5: Poſaunenchor.
— Freitag, 3. Okt., abends 8 Uhr, im Gemeindehaus:
Jugendver=
einigung (ältere Abteilung).
Für eine Gabe von 10 Mark, die ſich im Opferſtock befand,
wird herzlichſt gedankt.
Johanneskirche. Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Wagner. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag, 29.
Sept., abends 8 Uhr: Kirchenchor und Mütterabend.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie),
Samstag, 27. Sept., abends 8.15 Uhr: Chriſtenlehre.
Pfarraſſi=
ſtent Becker. — Sonntag, 28. Sept., vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarraſſiſtent Becker. Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottes=
dienſt. Pfarraſſiſtent Becker.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 8.30 Uhr:
Chriſten=
lehre (1. Abteilung), Schluß. Pfarrer Irle. — Vorm. 10 Uhr
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Irle. — Vorm. 11.15 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarrer Irle.
Veranſtaltungen: Sonntag, 28 Sept., abends 8.15
Uhr: Jugendvereinigung. — Montag, 29. Sept., abends 8.15 Uhr:
Mädchenvereinigung. — Mittwoch, 1. Oktober, nachmittags
3 Uhr: Sitzung der Frauenhilfe. — Abends 8.15 Uhr:
Bibel=
ſtunde für die Jugendgemeinde. — Donnerstag, 2. Oktober,
abends 8.15 Uhr: Monatsverſammlung der
Männervereini=
gung mit Vortrag von Schriftſteller Wilhelm Michel über
Weisheit der Anekdoten” — Freitag, 3. Oktober, abends
8 Uhr: Mädchenchor. — Abends 8.15 Uhr: Kirchenchor.
Samstag, 4. Okt., abends 7.30 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche. Kirchweiheſonntag. (Kollekte für den Evang.
Bund.) Vorm. 8.30 Uhr: Chriſtenlehre (Schluß) Pfarer Müller.
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert. Feier des
heiligen Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von 9.30 Uhr
an in der Sakriſtei. — Vorm. 11.30 Uhr: Kindergotesdienſt.
Pfar=
er Rückert.
Veranſtaltungen: Sonntag, 28. Sept., abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung. — Montag, 29. Sept., abends 8 Uhr:
Jugend=
bund. — Dienstag, 30. Sept., abends 8 Uhr: Kirchenchor. —
Donnerstag, 2. Okt., abends 8 Uhr: Jugendbund. — Samstag,
4. Okt., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Hickel. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergotesdienſt. — Ev.
Sonntags=
verein: Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunde (Geburtstagsfeier).
Donnerstag, 2. Okt., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Altkatholiſcher Gottesdienſt: 10.30 Uhr im evangeliſchen
Ge=
meindehaus, Kiesſtraße. Pfarrer Dr. Weeber=Offenbach.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3.30
Ihr: Bibelſtunde. Prediger Bringmann. — Montag, nachm. 4
Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Dienstag, nachm. 4 Uhr:
Frauen=
bibelſtunde. — Abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. —
Mitt=
voch, abends 8.30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends
3.30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Bringmann. — Freitag, abends
8.30 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule, Beſſunger Straße 80.
— Samstag, abends 6 Uhr: Eiſenbahner=Vereinigung, — Abends
8.15 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 4.45
Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Mädchen. — Montag, abends
8.30 Uhr: Geſchäftsſtunde. — Dienstag, abends 8.30 Uhr:
Mäd=
chenkreis. Mittwoch, nachm. 4 Uhr: Kinderbund. Abends
8.15 Uhr: Freundeskreis für junge Männer. — Donnerstag,
abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Altkatholiſcher Gottesdienſt. Sonntag, 28. Sept., vorm. 10.30
Uhr, findet altkatholiſcher Gottesdienſt im Saale des evangel.
Gemeindehauſes, Kiesſtraße 17, ſtatt. Pfarrer Dr. Weeber=
Offen=
bach.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
Infanteriekaſerne Hof links). Sonntag, 28. Sept., abends 8 Uhr:
Heimabend. — Mittwoch, 1. Okt., abends 8.30 Uhr:
Familien=
bibelſtunde. — Donnerstag, 2. Okt., abends 8.30 Uhr: Jungvolk=
Abend. — Freitag, 3. Okt., abends 8.15 Uhr: Turnen in der
Turn=
alle der Ludwigs=Oberrealſchule.
B.=K. Darmſtadt, im Bund deutſcher Bibelkreiſe,
Alexander=
ſtraße 22. Samstag, 27 Sept.: Speerſpiele. Treffpunkt 3 Uhr
nachmittags Eiſenbahnbrücke in der Rheinſtraße, Speergeld
mit=
bringen! — Dienstag. 30. Sept., bis Donnerstag, 2. Okt.:
Wande=
rung nach Miltenberg-Volkersbrunn—Aſchaffenburg. Preis
5 Mk. Näheres und Anmeldung am Samstag im B.K. —
Samstag, 4. Okt., nachm. 4—5.30 Uhr: Spielen. — Nachm. 5.30
bis 6 Uhr: Singen; anſchließend Andachten.
Gotenfähnlein Darmſtadt. Jeden Samstag und Sonntag
Treffen. — Samstag, nachmittags 3 Uhr: Volkerſtunde im Heim
— Sonntag, nachmittags 2 Uhr: Treffen beim Führer zum
Gang. — Sonntag, abends 8 Uhr: Aelterenkreis.
ber, 10 Uhr: Menſchenweihehandlung.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian. Science
ſciety) Aula der Landesbauſchule. Neckarſtraße 3.
Gottes=
nſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten
ttwoch im Monat, abends 8:15
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm.
11.15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr:
Wortverkündi=
gung. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag,
abends 8.15 Uhr: Wortbetrachtung. Jedermann herzlich
ein=
geladen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt, Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal): Jeden Dienstag, abends
8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt
will=
kommen. Sonntags, vormittags 10 Uhr: Kinderverſammlung.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten),
Mauer=
ſtraße 17 Sonntag, den 28. Sept., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. um 4 Uhr Predigt. Abends
8.15 Uhr: Lichtbildervortrag über „Diakonie” (gehalten von
Schweſter Heny. Diakoniſſenhaus Tabea in Hamburg=Altona) —
Mittwoch, den 1. Okt., abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag,
den 3. Okt., abends 8.30 Uhr: Gebetsſtunde. Zu allen
Verſamm=
lungen iſt jedermann herzlich eigeladen.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40). Sonntag,
den 28. Sept vorm. 9.30 Uhr: Andacht. Nachm 3.30 Uhr:
Jugend=
bundſtunde, Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. —
Mitt=
woch, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich eingeladen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, vorm. 8 Uhr:
Gebetsverſammlung. 10 Uhr: Heiligungsverſammlung. 11.30 Uhr:
Kompagnieverſammlung für Kinder. Nachm. 3 Uhr: Wegweiſer
für Kinder. 5 Uhr: Kinder=Heilsverſammlung. Abends / Uhr:
Freiperſammlung am Paradeplatz. 8 Uhr: Heilsverſammlung.
Montag, abends 8 Uhr: Jugendliga. — Dienstag, abends 8 Uhr:
Soldatenverſammlung. — Mittwoch, abends 8 Uhr:
Heilsver=
ſammlung. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Heimbund. — Freitag,
abends 6 Uhr: Korpskadetten=Klaſſe. 8 Uhr:
Heiligungsver=
ſammlung. Jedermann herzlich eingeladen.
Methodiſtengemeinde (Evang. Freikirche) Wendelſtadtſtr 38
Sonntag, 28 Sept., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr:
Predigt. Thema: „Zentralwahrheiten der Heiligen Schrift: Die
Erweckung . Prediger E. Bültge. — Mittwoch, 1. Okt., abends
8 Uhr: Bibel= und Gebetsſtunde. Prediger E Bültge. —
Frei=
tag, 3. Okt., abends 8 Uhr: Frauen=Miſſions=Verein. Zu allen
Verſammlungen iſt jedermann herzlich eingeladen.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 29. September,
abends 8.30 Uhr im „Feierabend”, Stiftſtraße 51: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm.
10 Uhr: Predigt. 11 Uhr: Sonntagsſchule. 8 Uhr: Predigt. —
Montag, abends 8.15 Uhr: Jugendverein (Fragekaſten). —
Diens=
tag, abends 8.15 Uhr: Singſtunde — Mittwoch, nachm. 3 Uhr:
Frauenmiſſionsverein und katechetiſcher Unterricht. —
Donners=
tag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann iſt freundlich
ein=
geladen. P. Schanz, Prediger.
Auswärtige Gemeinden.
Evang. Gemeinde Eberſtadt. Sonntag, den 28. Sept., vorm.
.30 Uhr: Chriſtenlehre der Mädchen. 9.30 Uhr:
Hauptgottes=
jenſt. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. 20 Uhr: Kirchenmuſik,
Abnd=
feier. — Montag: EJG. Mädchenjungſchar I: Jungenabend. —
dienstag: Frauenabend. — Mittwoch; Kirchenchor. EJG.
Buben=
ungſchar — Donnerstag: EJG. Mädchenabend. — Freitag:
EJG. Mädcheniungſchar II; Führerkreis. — Prov.=Pflegeanſtalt:
Tachm. 1.30 Uhr: Gottesdienſt
Evang. Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 28. Sept. vorm. 8.45
Ihr: Chriſtenlehre. 9.30 Uhr: Gottesdienſt 10.30 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt der Großen. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen.
— Montag: Mädchengruppe. — Mittwoch und Samstag:
Buben=
gruppe. — Donnerstag:; Frauenabend.
Evang. Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 28. Sept.,
vorm. 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Im Anſchluß an den
Gottes=
dienſt Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung im Pfarrhaus
oder beim Kirchendiener Vorm. 11 Uhr: Chriſtenlehre. Nachm.
1.30 Uhr: Ausflug der Chriſtenlehrſchüler. — Dienstag:
Jung=
jädchenverein. — Mittwoch: Kirchenchor und Jugendvereinigung.
Evang. Gemeinde Ober=Ramſtadt. Sonntag, 28 Sept., vorm.
9.30 Uhr: Gottesdienſt. 10.30 Uhr: Chriſtenlehre. Entlaſſung des
ilteſten Jahrgangs. 12.30 Uhr: Abmarſch des Kirchenchors zum=
Gang nach Kranichſtein. Treffpunkt: Bahnhof. — Montag:
Ju=
gendverein. — Dienstag: Bibelſtunde. — Mittwoch: Kirchenchor.
Donnerstag: Mütterabend; Poſaunenchor im Schulſaal:
Hel=
erbeſprechung im Pfarrhaus. — Freitag: Mädchenverein.
Samstag: Jugendverein
Evang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag, den 28. Sept., vorm.
9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 10.30 Uhr: Chriſtenlehre.
Abends 8 Uhr: Bibelſtunde. — Montag: Frauenverein. —
Diens=
ag: Kirchengeſangverein und Poſaunenchor. — Donnerstag:
Jungmädchenverein.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
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ſtadt, Pfungſtädter Straße 7 I (Reſtauration zur Harmonie):
Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion.
Jedermann herzlichſt willkommen.
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beim i. O., Kirchſtraße 93. Jeden Samstag, abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung. Ortsgruppe
Bicken=
bach, Darmſtädterſtraße 28. Jeden Mittwoch, abends 8 Uhr:
Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung. Ortsgruppe
Auer=
bach, Darmſtädterſtraße 69. Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr:
Dibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willkommen.
Wir haben uns verlobt
Tilhy Ittmann
Oarl Willy Woegele
Darmstadt, den 27. September 1930
Helfmannstr. 20
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Uhre Verlobung geben bekannt
Hilde Tan Uymesen Sohoneserel
Dr. med. Gustar Weissgerber
September 1930.
Messel-Grube
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HANS VETTER
LESEL VETTER
GEBORENE PHILIPRI
geben ihre Vermählung bekannt.
Wenckstr. 60 Darmstadt Rhönring 143
Trauung: Sonntag, den 28. September 1930, 2 Uhr
nachmittags, in der Martinskirche.
Statt Karten.
Uhre Vermählung geben bekannt
Dr. Ing. Erwin Kratz
u. Frau Else, geb. Wolf
Silenburg, Prov. Sachsen
Ziegelstr. 6
Darmstadt
(Musikverein)
Darmstadt, 27. September 1930.
Uhre Vermählung zeigen an
Otto Wagner
Herte Wagner
geb. Langermann
Jarmstadt, den 27. September 1930
Lucasweg 15.
Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen:
Hermann Müller und Frau
Luiſe, geb. Volz.
Kirchliche Trauung: Sonntag, den 28. Sepiember 1930,
nachmittags ½3 Uhr, in der Schloßkirche.
Darmſtadt, im September 1930.
Zuiſenplatz 1.
Statt Karten.
Meine liebe Frau, unſere gute, treuſorgende Mutter,
Schweſter und Tante, Frau
Ding Schuchmann
geb. Braun
wurde heute abend von ihrem ſchweren Leiden im
73. Lebensjahre erlöſt.
Darmſtadt, Köln, den 25. September 1930.
Mollerſtr. 11, I. St
Die Beerdigung findet am Montag, 29. September.
vormittags 10.30 Uhr, auf dem Friedhof Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
In tiefem Schmerz:
Johannes Schuchmann
Elſe Teege, geb. Schuchmann
Hans Teege
Familie Schlereth.
Am 21. September d. J. entſchlief janft nach
kurzer, tückiſcher Krankheit mein lieber Mann,
unſer guter Schwiegerſohn, Bruder;
Schwa=
ger und Onkel
Miy Seldett
Oberfteuerinſpektor i. R.
im 37. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Emmi Geibert
geb. Lanz.
Bad=Soden=Neuenhain, Darmſtadt, Eppenhain.
Königſteinerſtraße 1.
September 1930.
Die Beiſetzung tand auf Wunſch des
Ent=
ſchlafenen in aller Stille auf dem Waldfriedhof
in Darmſtadt ſtatt.
(14237
Unterfertigte erfüllt hiermit die traurige Pflicht,
von dem am 18. September 1930 in
Ham=
burg erfolgten Ableben ihres lieben Alten
Herrn
Oberingenieur
Diny Siegenhorn
aftiv 1904/06
Mitgründer der Burſchenſchaft
geziemend Kenntnis zu geben.
Die Darmſtädter Burſchenſchaft i. A. O.B.
„Rugo=Suevia”
Der Altherrenbund. Die Aktivitas.
Dipl. Ing. B Klingelhoeffer. H. Peterſen, F.=V.
(1421
Todes=Anzeige.
Unſere herzensgute Mutter
Frau Helene Lang
Witwe des Schreinermeiſters Georg Lang
iſt nach ſchwerem Krankſein im 65. Lebensjahr
heute ſanft entſchlafen.
Im Namen der trauernden Angehörigen:
Betty Lang.
Darmſtadt, den 26. September 1930.
Mühlſtr. 20 I.
Die Beerdigung findet Montag, den 29. September,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe herzlichſier
Teil=
nahme bei dem Hinſcheiden meines lieben
Mannes, unſeres lieben Vaters, Großvaters,
Bruders, Schwagers und Onkels
Beunhate Sou
bitten wir alle, auf dieſem Wege unſeren
herzlichen Dank entgegennehmen zu wollen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen
Frau Sophie Bock Witwe.
Darmſiadt, den 26. September 1930.
Dankſagung.
Michael Ludwig Nees
ſprechen wir hiermit dem Eiſenbahn=u.
Fahrbeamten=
verein, den Beamten und Arbeitern der
Fahrkarten=
ausgabe und der Gepäckabfertigung, ſeinen
Bekann=
ten, Freunden und Kollegen, dem Herrn Pfarrer
Becker und den Anwohnern der Waldkolonie
insbe=
ſondere unſeren tiefgefühlten Dank aus..
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Kath. Nees Witwe.
Darmſtadt, Mettegangweg 11, den 26. September 1930.
Für die uns anläßlich unſerer Verlobung
erwieſenen Aufmerkſamkeiten ſagen wir
Allen herzlichen Dank.
Leni Wirrweiß
Wilhelm Ewald.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem
Hinſcheiden unſeres lieben Entſchlafenen
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme bei dem Heimgange
meines lieben Mannes
Johann Georg Albrecht
Bäcker
ſage ich auf dieſem Wege meinen
innigſten Dank. Beſonders danke
ich den Schweſtern des
Stadtkranken=
hauſes für die liebevolle Pflege, der
Firma Lautz & Hofmann, ſowie den
Arbeitern derſelben und dem
Ver=
band der Nahrungs= und
Getränke=
mittel für die Kranzniederlegung
am Grabe. Beſonders Dank Herrn
Pfarrer Wagner für die troſtreichen
Worte am Grabe.
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durch die Augast Jacobi Akt.-Ges., Darmstadt
Seite 10
Samstag, den 27. September 1930
Nummer 267
14236
LEONHARD TIET
A.-G. DARMSTADT
swar vor etwa einem Jahr. 8 Tage lang hielten wir
E
unser Hlaus geschlossen, um in unserem Betrieb eine
vollständige Umstellung vorzunehmen. 8 Tage lang
wurde hinter verhangenen Scheiben und verschlossenen
Türen Hieberhaft gearbeitet. Vor ungefähr einem Jahr
eröffneten wir wieder unser Hlaus: Der niedrige Tietz-
Preis begrüßte Siel"
Erinnern Sie sich noch, wie sich in unserem Haus die
Kunden drängten und stiellen! Wie man über unseren
niedrigen Tietz-Preis staunte?
Ein ganzes Jahr lang ist der niedrige Tietz-Preis nun in
Darmstadt, er, der gute Freund aller Klugen und
Spar-
samen. Ein ganzes Jahr lang arbeitet er mit
unver-
mindertemEiter daran, IhreLebenshaltung zu verbilligen.
Und gerade deshalb spricht der niedrige Tietz-Preis
wieder einmal zu Ihnen. Er dankt Ihnen, daß Sie ihm ein
Jahr lang Ihr Vertrauen bewiesen haben. Er bittet Sie,
ihm auch weiterhin die Treue zu halten. Und-erwillIhnen
jetzt auch wieder eine besondere Uberraschung bieten.
Studieren Sie den billigen Tietz-Preis in unseren
Schau-
fenstern und in unseren Räumen! — Er erwartet Sie!
Nummer 267
Samstag, den 27. September 1930
Miier
rk Henry Sord durch das Deukſche Muſeum.
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Das Windmühlen=Flugzeng des Spaniers La Cierva in Berlin gelandei.
Oscar v. Miller und Henry Ford
bei der Beſichtigung des Deutſchen Muſeums in München, wo ſich der amerikaniſche Autokönig auf
ſeiner Deutſchlandreiſe augenblicklich aufhält.
Das eigenartige Windmühlen=Flugzeug. — Oben: Sein Erfinder und Erbauer La Cierva.
Auf dem Flugplatz von Berlin=Tempelhof iſt, von London kommend, das Windmühlen=Flugzeug des
ſpaniſchen Fliegers La Cierva gelandet, das einzige Flugzeug, das ſenkrecht faſt wie ein Fahrſtuhl
aufſteigen und zu Boden gehen kann. Der Apparat iſt gebaut wie ein gewöhnliches Flugzeug, nur
in ſeinem Schwerpunkt über dem Führerſitz iſt ein großes, frei drehbares Flügelrad angebracht, das
die Landung und den Start auf einer Fläche von nur 5 Quadratmetern ermöglicht.
Reich und Ausland.
Die polizeilichen Ermittlungen in der
Frank=
furter Kokainaffäre.
Frankfurt a. M. Der Dentiſt Werner
Erich Häßler, einer der Hauptbeſchuldigten in
der Angelegenheit Pache, iſt nach mehrtägigem
Suchen nunmehr in Düſſeldorf feſtgenommen
und nach Frankfurt überführt worden.
Ver=
haftet wurde ferner der 23jährige Berufsloſe
Hans Fambach, der der ſchweren Kuppelei
be=
ſchuldigt wird. Dagegen hat man noch nicht den
Tſchechen feſtnehmen können, der ebenfalls an
den Vorgängen beteiligt iſt und deshalb
flüchtete.
Von einem Bären angefallen und getötet.
Mannheim. In dem kleinen Zoo des
Waldparkreſtaurants „Am Stern” ereignete ſich
am Donnerstag ein aufregender Vorfall. Als
der 51jährige Tierwärter die Raubtiere füttern
wollte, wurde er von einem ausgewachſenen drei
Jahre alten Bären angefallen. Dem Perſonal
des Waldreſtaurants gelang es nicht, den Bären
zu vertreiben, ſo daß das Ueberfallkommando
gerufen werden mußte. Das Raubtier wurde
durch mehrere Schüſſe getötet. Der Wärter, der
hauptſächlich an den Schultern und am Kopf
ſchwer verletzt wurde, wurde in das Allgemeine
Städtiſche Krankenhaus gebracht, wo er
ge=
ſtorben iſt.
Spielende Kinder ſtecken ein Gehöft in Brand.
Marburg. Am geſtrigen Spätnachmittag
wurde die Feuerwehr nach der Ortſchaft Allna
gerufen, wo ein Gehöft in Flammen ſtand. Die
Scheunen und Stallungen ſind vollkommen
ein=
geäſchert worden. Das Wohnhaus wurde ſchwer
beſchädigt. Die ſofort angeſtellten
Ermittlun=
gen ergaben, daß die beiden Kinder des
Land=
wirts im Alter von ſechs und acht Jahren beim
Spielen mit Streichhölzern das Feuer angelegt
haben.
Achtet auf eure Kinder!
Marburg. Ein drei Jahre altes
Mäd=
chen aus Klein=Gladenbach (Kreis Biedenkopf)
kam auf dem Felde dem glimmenden Feuer, in
dem Dreſchabfälle verbrannten, zu nahe, ſo daß
die Kleider in Brand gerieten. Trotzdem ſofort
Hilfe zur Stelle war und es ſofort in die
Mar=
burger Klinik gebracht wurde, ſtarb es.
Ein neues deutſches Kriegerdenkmal.
Das Kriegerdenkmal in Friedrichshafen
von Bildhauer Erwin Danner (Ludwigsburg).
Das ſchöne Denkmal, das einen Krieger darſtellt,
der — gleichſam als Symbol der
Wiedererſtar=
kung — die Binde vom verwundeten Arm reißt,
wird demnächſt in Friedrichshafen zum
Gedächt=
nis ſeiner Weltkriegsgefallenen eingeweiht.
Mefemanns Grauvenmnt sonrd errichter.
Die Grundlegung für das Grabdenkmal Streſemanns auf dem Luiſen=Friedhof in Berlin,
wo der deutſche Staatsmann zur letzten Ruhe beſtattet liegt. Das Denkmal ſoll am 3. Oktober,
dem Jahrestag ſeines Todes, enthüllt werden.
Mit der Miſtgabel die letzte Kuh verteidigt.
Limburg. Wir leſen im „Naſſ. Boten”;
Daß es den Bauern ſehr ſchlecht geht, iſt bekannt;
ſo auch dem Landwirt Wilhelm Heimann in
Schönborn (Unterlahnkreis), der 20 Morgen
Land ſein Eigen nannte und dem die letzte Kuh
von einem Gläubiger gepfändet worden war.
Dem Landwirt war es gelungen, noch immer
rechtzeitig vor dem Verſteigerungszeitpunkt
Ab=
zahlungen zu leiſten, ſo daß im letzten Augenblick
der Termin verſchoben werden konnte. Diesmal
aber ſollte es nun zur Verſteigerung kommen,
zu der der Gerichtsvollzieher, um einen Bieter
zu haben, einen Viehhändler aus Birlenbach
be=
ſtellt hatte. Heiman hatte in letzter Stunde noch
85 Mark zuſammenbekommen und hoffte, damit
auch dieſen Termin wieder zur Aufhebung zu
bringen. Zur feſtgeſetzten Stunde kam der
Ge=
richtsvollzieher mit einem Rechtskonſulenten
ſowie dem Viehhändler an. Sie begaben ſich in
den Stall, um das Tier zu beſichtigen. Heimann
geriet darüber in große Erregung und wies den
Händler aus dem Stall. Als der
Gerichtsvoll=
zieher ihn daran hindern wollte, indem er ihn
am Rock packte, ergriff Heimann eine Miſtgabel
und machte Miene, auf den Gerichtsvollzieher
loszugehen. Der Rechtskonſulent, der in der Tür
ſtehen geblieben war, griff in die Miſtgabel, was
zur Folge hatte, daß dem Gerichtsvollzieher die
Kleider zerriſſen wurden. Gerichtsvollzieher und
Kaufluſtige entfernten ſich dann ſchleunigſt, ſo
daß die Kuh heute noch im Stall ſteht. Dieſer
Vorfall trug dem Landwirt eine Anklage ein,
von der ihn das Gericht aber freiſprach. Es
wurde entſchieden, daß der Gerichtsvollzieher
in=
ſtruktionsgemäß den Hof des Landwirts nicht
vor dem Beginn der Amtshandlung mit
Kauf=
luſtigen hätte betreten dürfen. Infolgedeſſen war
der Angeklagte im Recht, wenn er ſein
Haus=
recht wahrte. Eine Beleidigung des
Gerichts=
vollziehers liege allerdings vor, aber dafür
fehle ein Strafantrag. Die Amtshandlung hatte
noch nicht begonnen, ſo daß keine
Beamtennötz=
gung vorliegen konnte. Das Urteil wurde im
Zuhörerraum mit Beifallskundgebungen
auf=
genommen.
Flugzeugunglück bei Lemberg.
Warſchau. Auf dem Militärflugplatz in
Lemberg ereignete ſich eine Flugzeugkataſtrophe,
der zwei Flieger zum Opfer fielen. Während
eines Uebungsfluges verſagte plötzlich das
Steuer, wobei das Flugzeug das Gleichgewicht
verlor, zu Boden ſtürzte und vollſtändig in
Trümmer ging. Unter dem Trümmerhaufen
wurde ein Fliegeroffizier und ein Unteroffizier
hervorgezogen. Beide mußten in
lebensgefähr=
lichem Zuſtande ins Krankenhaus überführt
werden.
Jetzt Vorſicht beim Betreten von Weinkellern.
Ein Unfall, der gerade jetzt während des
Herbſtes zur Warnung dienen ſollte, ereignete
ſich in dem Weinkeller eines Landwirtes in
Grünſtadt (Pfalz). Der Knecht betrat den mit
neuem Wein angefüllten Keller. Als er längere
Zeit ausblieb, ſchaute ein Küfer mit ſeinem
Geſellen nach dem Ausbleibenden; auch dieſe
bei=
den kehrten nicht zurück. Da ſchließlich auch der
Landwirt ſelbſt, der den Verunglückten zu Hilfe
kommen wollte, nicht zurückkam, wurde eine
durchgreifende Rettungsaktion durchgeführt. Es
gelang ſchließlich auch, die durch die
ausſtrömen=
den Gaſe bewußtlos gewordenen Perſonen aus
dem Keller herauszuholen. Die
Wiederbele=
bungsverſuche waren von Erfolg gekrönt.
Raubüberfall auf eine oſtpreußiſche Bahnſtation.
Königsberg. In der Nacht zum Freitag
überfielen nach Abgang des letzten Zuges
mas=
kierte Räuber die oſtpreußiſche Bahnſtation
Wick=
bold. Der dienſttuende Beamte wurde von den
Räubern gefeſſelt und mit den Worten: „Du
Hund, Ihr müßt doch Geld haben” geſchlagen.
Dann begaben ſich die Räuber in die Wohnung
des Stationsvorſtehers, den ſie ebenfalls mit
vorgehaltenen Revolvern um Geld angingen.
Der Bahnhofsvorſteher gab dann die
Stations=
kaſſe, die nur etwa 50 Mark enthielt, heraus.
Die Polizei hat die Verfolgung der Räuber
auf=
genommen.
Die Opfer des Sturmes an der bretoniſchen
Küſte.
Paris. Wie aus Concarneau an der
Süd=
küſte der Bretagne gemeldet wird, iſt die
Geſamt=
zahl der während des letzten Sturmes
umgekom=
menen Fiſcher auf 20 geſtiegen. Es werden noch
12 Fiſcherboote vermißt. Die Bevölkerung gibt
die Hoffnung auf ihre Rückkehr nicht auf; doch
muß man mit dem Verluſt der Fahrzeuge und
dem Tod ihrer Bemannung rechnen. Die
Fa=
milien der verſchollenen Fiſcher warten noch Tag
und Nacht im Hafen auf ihre Männer, Väter
und Söhne. Die letzten Funknachrichten ſprechen
von zwei bis drei auf See geſichteten Schonern,
die Havarie erlitten hätten, deren Beſatzungen
jedoch gerettet ſein ſollen.
Der älteſte Mann der Welt ſchwer verletzt.
New York. Der angeblich 156jährige Türke
Zaro Agha, der allgemein als der älteſte Mann
der Welt bezeichnet wird, iſt bei einem
Straßen=
unfall ſchwer verletzt worden. Zaro Agha, der
zurzeit in New York weilt und eine eifrige
Pro=
paganda gegen den Alkohol betreibt, wurde auf
dem Broadway von einem Kraftwagen
umge=
riſſen und ſo ſchwer verletzt, daß an ſeinem
Auf=
kommen gezweifelt wird.
Poſtraub mit beiſpielloſer Frechheit.
Köln. Mit beiſpielloſer Frechheit hat ein
Unbekannter die Reichspoſt um 6100 Mark
be=
trogen. Am Donnerstag nachmittag erſchien der
Unbekannte in der Wohnung eines Poſtbeamten,
der am Abend das Poſtabteil auf der
Rhein=
uferbahn Köln-Bonn zu begleiten hatte und
zeigte ein amtliches Formular vor, wonach der
Poſtbeamte an dieſem Abend nicht den Dienſt
auf der Rheinuferbahn, ſondern auf der
Bahn=
poſt Köln-Koblenz machen ſollte. Der
Unbe=
kannte erſchien am Abend an der Halteſtelle der
Rheinuferbahn in Köln und übernahm
ord=
nungsgemäß die Poſt. Mit einem anderen
Poſt=
beamten, der noch eine kurze Strecke mitfuhr,
unterhielt er ſich über dienſtliche und familjäre
Angelegenheiten, ſo daß dem Beamten in keiner
Weiſe ein Verdacht aufkam, daß er es mit einem
Schwindler zu tun hatte. Der falſche Poſtbeamte
fuhr dann mit bis nach Bonn und ebenſo wieder
zurück, wobei er ordnungsgemäß den Poſtdienſt
an den einzelnen Zwiſchenſtationen verſah.
Ne=
ben Paket= und Briefſäcken wurden auch
Wert=
briefe und Geldbeutel an den Zwiſchenſtationen
in das Poſtabteil eingeliefert. Kurz vor der
An=
kunft in Köln verſchwand der falſche Poſtbeamte
unter Mitnahme von 6100 Mark. Die Briefſäcke
und Pakete hat er unangetaſtet gelaſſen. Als
der Zug in der Endſtation eintraf, fand man die
Tür zum Poſtabteil ofſen und ſuchte vergeblich
nach dem Beamten. Man vermutete zunächſt,
daß er unterwegs überfallen und beraubt worden
ſei oder daß ſich der angeblich echte Poſtbeamte
mit dem Gelde davon gemacht haben könnte. Die
Ermittlungen der Kriminalpolizei und der
Poſtſtelle führten dann zu der überraſchenden
Auf=
klärung. Es handelt ſich um einen bis in alle
Einzelheiten vorbereiteten Poſtraub.
Der Raubüberfall in Wiesbaden fingiert.
Der Kaſſierer verhaftet.
Wiesbaden. Der Kriminalpolizei iſt es
gelungen, den vor einigen Tagen gemeldeten
Raubüberfall auf den Kaſſierer der
Landwirt=
ſchaftlichen Genoſſenſchaftsbank für Heſſen=Naſſau
reſtlos aufzuklären. Der Kaſſierer konnte
über=
führt werden, daß er den Ueberfall nur fingiert
hatte, um den Verluſt der von ihm veruntreuten
11000 Mark zu rechtfertigen. Er hat das Geld,
von dem ein Teil noch herbeigeſchafft werden
konnte, am Totaliſator verſpielt.
Rumäniſche Offiziere in Paris ausgeraubt.
Paris. In der Nacht zum Freitag ſind in
Paris zwei rumäniſche Offiziere auf offener
Straße von vier mit Revolvern bewaffneten
Räubern überfallen und ausgeraubt worden.=
Einer der reichſten indiſchen Fürſten,
der Maharadſcha von Baroda, in Berlin
Maharadſcha Gaekwar von Baroda,
einer der reichſten, einflußreichſten und am
läng=
ſten regierenden indiſchen Fürſten, iſt auf ſeiner
Europareiſe in Berlin eingetroffen. Der 67 Maharadſcha iſt Beſitzer unermeßlicher
Juwelenſchätze. Unter den märchenhaften
Reich=
tümern ſeiner Schatzkammer befindet ſich u. a.
ein 1½ Meter langer und breiter Teppich, der
ganz aus Diamanten und Rubinen gefertigt iſt
und an dem die Juweliere Indiens 15 Jahre
lang gearbeitet haben.
Nummer 267
Samstag, den 27. September 1930
Seite 12
OIIIOtIA
At
Bamstag, 22. Septemben 1930, 15 Uhr
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Am Sonntag, 26. Sepa
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Nuummer 9
DARMSTADTER TAGBLATT — HESSISCHE NEUESTE NACHRICHTEN
27. September 1930
racht
S
Gaſt=
uber
Der Vorläufer der Rhön-
Füge.
Lu
Dr.= Ing. eh. F. M. Feldhaus, Berlin.
Da die Darmſtädter Fliegergruppe in der Rhön alljährlich
rhmnlich von ſich reden macht, möchte ich hier einem jüngſt in
gem Buche verbreiteten Märchen entgegentreten, nicht der
be=
nnte Flieger Otto Lilienthal ſei der wiſſenſchaftliche und
prak=
ſche Begründer des Segelfluges, ſondern ein anderes Mitglied
de Familie Lilienthal. Ich konnte mich im Laufe der Jahre mit
ger ganzen Reihe von Leuten unterhalten, die Lilienthal
per=
ſalich gut gekannt haben, und deshalb brachte ich manches
zu=
ſnmen, was an anderer Stelle nicht veröffentlicht iſt.
Die Lilienthals ſtammen aus einem alten ſchwediſchen
Ge=
klecht, von dem ein Zweig ſchon vor der Reformation nach
ſeutſchland einwanderte. Otto Lilienthal war der Sohn eines
ſaufmanns in Anklam. Mit 16 Jahren bezog er die
Gewerbe=
ſule in Potsdam. Dann ging er in Berlin in die
Maſchinen=
raxis und beſuchte anſchließend als Hoſpitant die Berliner
Ge=
verbe=Akademie, die Vorläuferin der jetzigen Techniſchen
Hoch=
zule. Otto Lilienthal machte den deutſch=franzöſiſchen Krieg als
ſinjähriger mit und ging dann in Berlin in Stellungen. Im
Uter von 32 Jahren machte er ſich ſelbſtändig. Er fabrizierte
nuptſächlich kleine Dampfmaſchinen und Signalapparate für die
Krrine. Als 1868 aus Frankreich die Nachricht von der
Erfin=
kung des Fahrrades kam, baute Lilienthal in Berlin Dreiräder
ſur Beförderung von einer Perſon. Er erhielt vom Polizeipräſi=
Aium die Erlaubnis, dieſe Wagen fahren zu laſſen. 1878 erfand
Lilienthal die Kettenfräſe für den Bergbau. Dieſes Werkzeug
burde bis dahin nur für chirurgiſche Zwecke, im Kleinen
an=
ewandt.
Es iſt wenig bekannt, daß Lilienthal der Erfinder des
teinbaukaſtens und des Baukaſtens mit gleichmäßig gelochten
ſtäben — heute Stabil, Matador uſw. genannt — war.
Von der Schülerzeit ab hatte Lilienthal Schwebeverſuche und
ktudien über den Flug der Vögel, insbeſondere über das
Verhal=
en der Vögel beim Segelflug, d. h. beim Schweben ohne
Flügel=
lewegung, gemacht. Später folgten Studien über
Luftſtrömun=
en. Im Jahre 1891, im Alter von 43 Jahren, begann
Lilien=
hal eine große Verſuchsreihe von mehr als 1000 Flügen.
Zu=
ächſt wurde eine Maſchine von 10 Quadratmetern, Tragfläche,
Metern Spannweite und 18 Kilogramm Gewicht bei
Wind=
tille verſucht. Mit einem Anlauf von etwa 8 Metern, kam
Leilienthal vom Sprungbrett aus einer Höhe von 1 Meter,
ſpä=
ſer von 2 Metern in Flügen von 6 bis 7 Metern Länge zur
Erde. Dieſe erſte, ſorgſam durchgeführte Verſuchsreihe der Avia=
(ik wurde in Lichterfelde bei Berlin gemacht. Dieſer kleine Ort
— jetzt ein Beſtandteil der Reichshauptſtadt — hatte in der
Tech=
ik eine gewiſſe Berühmtheit erlangt, weil Werner Siemens dort
Im Jahre 1881 die erſte dem öffentlichen Verkehr dienende elek=
Ariſche Bahn angelegt hatte. Auch hatte man von dem Ort
ge=
hört, weil ein gewiſſer Heinrich Seidel in ſeinem Buch „
Lebe=
echt Hühnchen” eine beſchauliche Schilderung von Haus und
Gär=
ten in Lichterfelde gegeben hatte. Daß dieſer Heinrich Seidel ein
Ingenieur war, wußten die wenigſten.
Der Lichterfelder Wind zwiſchen den Häuſern war
Lilien=
thal nicht ſtetig genug. Er konnte zwar 50—60mal ohne
Er=
nüdung ſeine Luftſprünge machen, aber zu größeren Flügen war
die Oertlichkeit ungeeignet. Deshalb zog der nie raſtende
Inge=
nieur nach Werder in der Nähe von Potsdam. Hier gelangen
ihm Flüge von 20 bis 25 Metern Länge, und hier kam er zu der
Erkenntnis, daß Flugzeug und Landung um ſo beſſer ſeien, je
ſtär=
ker der Wind wehte.
Im Jahre 1892 zog Lilienthal zu den Abhängen nach
Süd=
ende bei Lichterfelde, die bis 10 Meter emporragen. Hier
ge=
langen ihm Gleitflüge von achtfacher Entfernung des Abſprungs.
Da die Umgebung von Berlin arm an geeigneten Uebungsſtellen
war, baute Lilienthal ſich 1893 auf der Maihöhe bei Steglitz
einen Schuppen, darin er ſeinen jetzt zuſammenlegbaren und
leicht transportablen Flugapparat unterbringen konnte. Im
glei=
chen Jahre machte er in den Klinower Bergen, in der Nähe von
Rathenow, wo eine Hügelkette auf 60 bis 80 Meter Höhe
an=
ſteigt, mit einer neuen großen Flugmaſchine Verſuche. Das
Ge=
wicht dieſer Maſchine betrug 100 Kilogramm, die Tragfläche maß
14 Quadratmeter. Mit geſenkten Flügeln lief Lilienthal, dem
Wind entgegen, richtete dann die Flügel auf und ſchwebte bis
300 Meter Entfernung im Wind. Hier gelangen ihm die erſten
Kurven und das Zurückſchweben zum Abflugspunkt.
Im Jahre 1894 — Lilienthal war ſchon 46 Jahre alt —
er=
hielt der Flieger von einer Ziegelei bei Lichterfelde die
Erlaub=
nis, ſich einen Flughügel aufſchütten zu laſſen. In das Innere
des Hügels wurde ein Raum zum Unterbringen der „Maſchine
und der Werkzeuge eingebaut. Die Erde wurde aus der Grube
der Ziegelei genommen. Der Hügel, der 15 Meter hoch geführt
wurde, erforderte mehr als 2000 Mark an Arbeitslöhnen. Später
brach in die Grube der Ziegelei eine unterirdiſche Waſſerader
ein und bildete einen großen See, der als Karpfenteich benutzt
wurde.
Lilienthals Flughügel am Karpfenteich in Lichterfelde ſah
den erſten Zweidecker. Es iſt dies die älteſte erhaltene
Flug=
maſchine von Lilienthal, weil die früheren Apparate immer
wie=
der umgebaut wurden. Der Zweidecker hängt jetzt in der
Luft=
ſchiffhalle des Deutſchen Muſeums von Meiſterwerken der
Natur=
wiſſenſchaft und der Technik in München. Auf dem Hügel, am
Karpfenteich ſollte auch die erſte Maſchine mit Motor verſucht
werden. Da eine genügend leichte Benzinmaſchine noch nicht zu
erlangen war, hatte Lilienthal einen Kohlenſäuremotor in einen
Schwingenflieger eingebaut.
Aber auch der mit ſo vielen Koſten erbaute. Lichterfelder
Hügel genügte Lilienthal nicht. Er zog deshalb mit ſeiner
Ma=
ſchine in die Rhinower Berge nördlich von Rathenow. Hier
wurde der Flieger, nachdem er mehr als 1000mal geflogen war,
von einem Windſtoß gefaßt und am 9. Auguſt 1896 zu Boden
ge=
ſchleudert. Mit einer ſchreren Verletzung der Wirbelſäule brachte
man Otto Lilienthal nach Berlin ins Krankenhaus. Dort ſtarb
er am folgenden Tage.
Die Erfahrungen, die Lilienthal geſammelt und auch
ver=
öffentlicht hatte, blieben zunächſt unbenutzt. An den Flugverkehr
dachte niemand ernſtlich, hatte man doch damals genug mit der
techniſchen und wirtſchaftlichen Ausgeſtaltung des neuen
Kraft=
wagens zu tun. Nur der in Frankreich geborene, in Amerika
lebende Eiſenbahningenieur Octave Chanute hatte die Arbeiten
von Otto Lilienthal ernſtlich beachtet. Er war auch ſelbſt oft
ge=
flogen. Als Chanute 68 Jahre alt geworden war, gab er die
Verſuche an zwei junge Leute, die Brüder Wright, ab. Dieſen
gelangen nach einjährigen Vorbereitungen im Jahre 1901
Segel=
flüge bis 50 Meter auf einer Maſchine von Lilienthal. Im
fol=
genden Jahre kamen ſie 300 Meter weit, und am 17. Dezember
1903 ſtieg die erſte mit einem Motor verſehene Flugmaſchine der
Brüder Wright an der einſamen Küſte von Nordkaroling auf.
Ihre erſte Flugſtrecke maß 260 Meter. Seit dieſem Tag, deſſen
Ergebniſſe zunächſt ſorgſam geheim gehalten wurden, wandte ſich
das Intereſſe der Konſtrukteure der Kraftflugmaſchine zu.
Ein Riesenproblem der
Ernährungswirtschaft.
Ertrag-Steigerung durchPapier-Spritzen.
Bis 69100 Mehrertrag.
Hotd, Auelentosetuns Beänaug
Aufſpritzen einer Papierhaut anſtelle des amerikaniſchen
Papier=Belegens. Eine neue Erfindung des Berliner Ingenieurs
Artur Streich. Amerika, deſſen Staaten jährlich zum Papier=
Belegen in der Landwirtſchaft Rieſenſummen ausgeben, erzielt
dadurch bei Mais 691 Prozent Ertrag=Steigerung,
bei Gurken 512 Prozent, bei Sellerie 123 Prozent und bei
Baum=
wolle 91 Prozent, weil die Erdtemperatur ſich erhöht, das
Un=
kraut erſtickt, das Ungeziefer abſtirbt und die Erdbakterien
ſtär=
ker arbeiten. Das Verfahren von Streich iſt viel billiger als
das der Papier=Belegung; der Wind weht die geſpritzte
Papierhaut nicht weg und der Regenlöſt ſie nicht
auf.
*Lenkbare
Auto-Scheinwerfer.
Von
Hans Woltereck, ZivilIng., Leipzig.
Die modernen elektriſchen Auto=Scheinwerfer beſitzen eine
ſolche Leuchtkraft und Reichweite, daß man des nachts, ſolange es
gerade aus geht, mit nahezu der gleichen Schnelligkeit und
Sicher=
heit fahren kann wie bei Tage. Anders iſt die Sache freilich, wenn
es ſich um eine Strecke mit zahlreichen ſcharfen Kurven handelt;
Bild 1: Schematische Darstellung des Autolichtlenkers.
denn in dieſem Fall nützen ſelbſt die ſtärkſten Scheinwerfer nur
wenig, da ſie, wie jeder Automobiliſt aus Erfahrung weiß, ihren
Lichtkegel beim Einbiegen in eine Kurve nicht auf die Straße,
ſon=
dern geradeaus ins freie Feld werfen, Taucht dann in der Kurve
Bild 2: Eintahrt in eine scharte Linkskurve ohne
Auto-
lichtlenker,
plötzlich ein Hindernis auf, iſt die Gefahr eines Zuſammenſtoßes
in unmittelbare Nähe gerückt.
Um dieſem Uebelſtand abzuhelfen, gibt es offenbar nur ein
Mittel: die Scheinwerfer nicht, wie bisher, ſtarr am Rahmen zu
befeſtigen, ſondern ſie drehbar einzurichten und derart mit der
Lenkung zu kuppeln, daß ihr Lichtkegel dem Vorderräderausſchlag
um ſoviel vorauseilt, wie es zur genügenden Ausleuchtung der
Kurve erforderlich iſt. In der Tat ſind bereits in früheren Jahren
eine ganze Reihe derartiger Vorrichtungen auf dem Markt
er=
ſchienen, doch hat ſich keine einzige von ihnen in der Praxis auf
die Dauer zu behaupten vermocht, da ſie erſtens viel zu kompliziert
und unzuverläſſig waren, und da zweitens das Scheinwerferlicht
durch die auf die Räder, bzw. auf die Steuerung übertragenen
Straßenſtöße unerträglich flackerte.
Um ſo mehr iſt es zu begrüßen, daß einer der größten
deut=
ſchen Elektrokonzerne ſich neuerdings der Löſung dieſes Problems
angenommen hat und ſoeben unter der Bezeichnung „Auto=
Licht=
lenker” eine Vorrichtung auf den Markt bringt, die keinen der
genannten Nachteile beſitzt und zudem an jedem Wagen
nachträg=
lich leicht angebracht werden kann. Im einzelnen arbeitet der neue
„Auto=Lichtlenker” folgendermaßen:
Die Drehung der Scheinwerfer erfolgt, wie bereits erwähnt,
in Abhängigkeit von der Drehung des Lenkrades. Doch iſt das
Ueberſetzungsverhältnis zwiſchen beiden nicht ſtarr, ſondern nach
beſtimmten Geſetzen veränderlich, und zwar deshalb, weil bei
ſtarrer Ueberſetzung die Drehung der Scheinwerfer beim erſten
ſchwachen Einſchlagen der Vorderräder zu Beginn der Kurve viel
zu gering ſein würde, um eine volle Ausleuchtung der Straße zu
gewährleiſten. Umgekehrt würde bei ſtarkem Drehen des
Lenk=
rades, in der Mitte der Kurve, die Ablenkung der Scheinwerfer ſo
groß ſein, daß ſie ſtatt wie früher nach außen, nunmehr nach innen
an der Fahrbahn vorbei ins freie Gelände leuchten. Das
Ueber=
ſetzungverhältnis muß deshalb in der Weiſe veränderlich ſein, daß
die Drehung der Scheinwerfer dem Einſchlag der Vorderräder
an=
fangs ſtark, ſpäter immer weniger vorauseilt.
Beim Autolichtlenker wird dieſe Veränderlichkeit der
Ueber=
ſetzung durch Zwiſchenſchaltung eines ebenſo einfach wie ſinnreichen
Getriebes erreicht, das nicht nur die geſchilderte Regulierung des
Voreilwinkels bewirkt, ſondern darüber hinaus auch dafür ſorgt,
daß der kurveninnere Scheinwerfer ſtärker abgelenkt wird, als der
kurvenäußere, damit der Straßenrand der Kurveninnenſeite ſtets
unter vollem Scheinwerferlicht liegt. Durch Anwendung einer
geſtängeloſen Kraftübertragung ſowie durch Einbau beſonderer
Dämpfungsfedern wird erreicht, daß von Straßenunebenheiten
Bild 3: Einfahrt in die gleiche Kurve mit Autolichtlenker,
die Wagenstellung ist unverändert.
berrührende Stöße ſich nicht auf die Scheinwerfer übertragen
können, ſo daß deren Licht ſelbſt beim Fahren über Schlaglöcher
und dergleichen nicht tanzt oder flackert. Der ganze Mechanismus
arbeitet ſo leicht, daß das Steuern des Wagens nicht im mindeſten
erſchwert oder behindert wird; ſollte jedoch je ein Feſtklemmen
irgendwelcher Teile eintreten, wird durch eine
Sicherheitskuppe=
lung automatiſch der Aurolichtlenker von der Steuerung
abge=
ſchaltet. Ueberdies hat der Fahrer die Möglichkeit, die
Schein=
werferlenkung jederzeit, z. B. bei Tagfahrten, durch einen
Hand=
griff vom Führerſitz außer Betrieb zu ſetzen. In dieſem Fall
wer=
den die Scheinwerfer durch Federwirkung ſofort in
Mittelſtel=
lung gebracht und dort feſtgehalten.
Alles in allem darf der Autolichtlenker als eine
außerordent=
lich intereſſante und zukunftsreiche Neuerung angeſprochen werden,
deren baldige allgemeine Einführung im Intereſſe der Sicherheit
des nächtlichen Kraftwagenverkehrs nur dringend zu wünſchen iſt.
Ein gewiſſes Hindernis bildet lediglich, der hohe Preis (zirka
250 RM.), der beſonders für die Beſitzer kleinerer Wagen eine
recht fühlbare Belaſtung bedeuten dürfte. Doch iſt zu hoffen, daß
in dieſem Punkt das letzte Wort noch nicht geſprochen iſt, und daß
ſich durch Maſſenfabrikation eine weſentliche Verbilligung
er=
reichen laſſen wird.
Künstliche Kälte.
Von
Berg werksdirektor F. W. Landgraeber, Essen.
Einſt wurden gekühlte Gefäße und gekühlte Räume auf
natür=
liche Weiſe durch Verdampfen von Flüſſigkeiten hergeſtellt. Der
Erfolg war trotz Aufwendung erheblicher Zeiten und großer
Men=
gen Flüſſigkeit ein recht beſcheidener. Vor 150 Jahren wurde
zu=
erſt mit der künſtlich=maſchinellen Erzeugung von Kälte begonnen.
Cavallo war der erſte der ſich um jene Zeit an die Löſung des
für unſere moderne Wiſſenſchaft, Technik und Wirtſchaft ſo
be=
deutungsvollen Problems wagte. Später wurden Kältemaſchinen
von Gorrie 1850, von Kirk 1862, von Behrend 1867 und von
Wind=
hauſen 1870 gebaut. Ein durchſchlagender Erfolg war jedoch erſt
dem deutſchen Altmeiſter der Kälteinduſtrie, Prof. Dr. Carl
v. Linde, beſchieden, als er vor einigen Jahrzehnten die
Kom=
preſſions=Kältemaſchine erfand. Dieſe geniale Erfindung hat ſich
iazwiſchen die ganze Welt erobert. Dann aber war es deutſcher
Wiſſenſchaft und Technik vorbehalten, auf dem Gebiete der
Kälte=
technik und ihren ſtaunenswerten Erfolgen bahnbrechend zu
blei=
ben. Es iſt ihr nicht nur durch glänzende techniſche Anordnungen
gelungen, Tieftemperaturen zu erreichen, bei welchen nicht nur
Luft, ſondern auch die hartnäckigſten aller Gaſe, ja ſogar das
Edel=
gas Helium verflüſſigt wird, was bis in die jüngne Zeit hinein
als unmöglich galt. Daß es weiterhin möglich war, bis faſt an
den abſoluten Kältepol bei — 273 Grad Celſius heranzukommen,
ſei nur nebenher erwähnt. Derartige Fortſchritte ſind zurzeit noch
von unabſehbarer Bedeutung, da ſie noch weiterer Klärungen
be=
dürfen. Große Zukunftsaufgaben der Kältetechnik ſtehen uns noch
bevor,
Samstag, den 27. September 1930
Wie bedeutſam die Kälteinduſtrie für die
Lebensmittelkonſer=
vierung bereits geworden iſt, erleuchtet daraus, daß in Amerika
allein jährlich 50 000 000 000 Kg. Kunſteis und 1 500 000 000 Kg.
Speiſeeis hergeſtellt werden. Dort ſteht die Kälteinduſtrie
un=
mittelbar hinter der Autoinduſtrie. Das Leiſtungsvermögen der
Jerliner Kunſteisfabriken beträgt jährlich mehr als 60 000 000 Kg.
Die Verwendung künſtlicher Kälte in der Brauinduſtrie iſt
allge=
mein bekannt. Weitere neuere Anwendungsgebiete ſind die
Far=
beninduſtrie, die Stickſtofferzeugung u. a. m. Bedeutſame
Fort=
ſchritte ſind in der Konſervierung von Molkereiprodukten ſowie
von Obſt, Gemüſe, Fiſchen und Gefrierfleiſch erzielt worden. Die
Nachfrage nach Gefrierfleiſch, das heute in qualitativer Hinſicht
unvergleichlich höher ſteht als, früher, wird in den
Kontinental=
ſtaaten auf mehr als 500 000 000 Kg. jährlich geſchätzt. Die
Kalt=
aufbewahrung von Lebens= und Genußmitteln gehört heutzutage
bereits zu den wichtigſten volkswirtſchaftlichen Aufgaben.
Zu den vielen techniſchen Fortſchritten auf dieſem Gebiet
ge=
hört auch ein neues Holztrocknungsverfahren, durch Kälte. Es
klingt zunächſt ſonderbar, daß Holz nicht durch Wärme, fondern
durch Kälte zum Trocknen gebracht werden ſoll. Das Verfahren
beſteht darin, daß Holz in einem geſchloſſenen Raum aufgeſtapelt
wird, in welchem der Tür gegenüber eine Kälteanlage eingerichtet
iſt. Durch dieſe wird die Feuchtigkeit der Luft in eine Art
Rauh=
reif verwandelt, die Luft demnach trocken gehalten. Die aus dem
Holz austretende Feuchtigkeit wird, kontinuierlich in Rauhreif
umgeſetzt, und es leuchtet ohne weiteres ein, daß auf dieſe Weiſe
ein ſchnelles, wenn auch nicht allzu geſchwindes Trockenwerden des
Holzes ſtattfindet, wobei Riſſe und Sprünge vermieden werden.
Jene Riſſe und Sprünge, wie ſie die Anwendung von Wärme ſehr
häufig im Gefolge hat und die das Holz für viele praktiſche Zwecke
unbrauchbar macht, werden bei dem neuen
Kalttrocknungsverfah=
ren vermieden.
In der chemiſchen Induſtrie, ein beſonders umfangreiches
Anwendungsgebiet für künſtliche Kälte, dient ſie ebenfalls zur
Trocknung, und zwar von Gaſen, ferner zur Gaskühlung,
Gasver=
flüſſigung und Trennung von Gasgemiſchen. Ferner wird ſie
an=
gewandt beim Auskriſtalliſieren von Laugen, zur Ableitung von
Reaktionswärme und zur Regulierung von Erſtarrungs= und
Löſungsvorgängen. Das ſog. Gefrierverfahren dient zur Zerlegung
von Schwelgas, das bei der Verſchwelung von Brennſtoffen und
anderen Bitumina erhalten wird und eine Reihe wertvoller
Be=
ſtandteile enthält, zwecks Benzin= und Gaſolgewinnung. Ueberall,
wohin man ſieht, kann man beobachten, wie die moderne
Groß=
induſtrie nicht nur hohe, ſondern auch tiefe Temperaturen in den
weiteſten Grenzen verfügbar haben muß.
In der Kali=Induſtrie laſſen ſich durch Anwendung künſtlicher
Kälte aus Abfallprodukten, die bislang als läſtige Zugaben mit
großen Koſten entfernt werden mußten, wertvolle Stoffe durch
Ausfrieren der Mutterlaugen gewinnen, ſo z. B. große Mengen
Glauberſalz. Die in dieſer Induſtrie ſeit kurzem eingeführten
Gefriermaſchinenanlagen verfügen bereits über Leiſtungen von
10 000 000 kcalſh. Es ſind die größten Aggregate der Welt und
vermögen ſtündlich 100 000 Kg. Kunſteis zu ſchaffen. Zur
indu=
ſtriellen Herſtellung von Kunſtſtickſtoff, der für unſere Ernährung
hochbedeutſam iſt, iſt eine Verflüſſigung der Luft bei einer
Tem=
veratur von — 190 Grad C. zum Zwecke der nachfolgenden
Tren=
nung von Sauerſtoff und Stickſtoff notwendig. Auch dieſes
ge=
ſchieht mittels moderner Kältemaſchinen. Bei der Gewinnung des
neueſten Produktes, des Zechenſtickſtoffs, aus Koksofengaſen, der
ſogar eine ganz neue Induſtrie auf den Plan gerufen hat, wird
mittels Anwendung künſtlicher Kälte reiner Waſſerſtoff hergeſtellt,
der auf katalytiſchem Wege mit Stickſtoff zu Amoniak vereinigt
wird. Dieſer Zechenſtickſtoff, ein Produkt der reſtloſen Ausnützung
von Kohlen, ſtellt ein geſuchtes Düngemittel dar, der dem
Chileſal=
peter, für deſſen Beſchaffung jährlich Hunderte von Millionen
Mark ins Ausland gingen, mindeſtens ebenbürtig iſt.
Kunſtkälte hat neuerdings Eingang bei der Herſtellung von
Leuchtgas gefunden. Hierbei werden durch Abkühlung des
Leucht=
gaſes auf Temperaturen unter null Grad wertvolle Nebenprodukte
gewonnen, die ſich bislang durch Verſtopfen von Leitungen u. a.
recht läſtig erwieſen. Es war dieſes das Naphthalin. Außerdem
wird bei Behandlung des Leuchtgaſes mittels Tiefkälte der geſamte
Gehalt an giftigem Kohlenoxyd entzogen, wodurch künftig
Vergif=
tungen und Selbſtmorde unterbunden ſind. Nicht unerwähnt ſei
ſchließlich noch die wirtſchaftliche Bedeutung des Verfahrens der
Raffination von Erdöldeſtillaten mittels tiefgekühlter ſchwefliger
Säure.
In der breiten Oeffentlichkeit iſt faſt gar nicht die Anwendung
von Kälte im Bergbau bekannt, wo mittels Gefrierverfahren ganze
Schächte abgeteuft werden. Stände der Bergtechnik dieſes geniale
und modernſte aller Schachtbauverfahren nicht zur Verfügung, ſo
würden zahlreiche volkswirtſchaftlich äußerſt wertvolle Naturſchätze
an Kali und Kohlen der Allgemeinheit nicht nutzbar gemacht
wor=
den ſein. Große Mengen deutſchen Bergſegens liegen unter einem
Deckgebirge verborgen, das nur mit Anwendung künſtlicher Kälte
bezwungen werden kann. Zum Abteufen einer Doppelſchachtanlage
bis 600 Meter Tiefe wird eine Gefriermaſchinenanlage mit einer
Leiſtung von 1 500 000 Frigorien (neg. Kalorien) benötigt. Obwohl
der laufende Meter eines derartigen Schachtes 14 000—15 000 Mk.
koſtet, arbeite dieſes Verfahren immer noch billiger als andere
Kunſtverfahren moderner Schachtbaukunſt.
Um ein Umfallen des ſchiefen Turmes von Piſa zu verhindern,
ſollen ſeine Fundamente nach dem bergtechniſchen Gefrierverfahren
eingefroren werden. Es iſt dies ein typiſches Beiſpiel dafür, wie
mit Mitteln der fortgeſchrittenen neueren Technik alte Kunſt und
Kultur erhalten werden kann.
Aber noch in anderer Hinſicht iſt die Kältetechnik für den
Berg=
bau von Bedeutung. In vielen tiefen Gruben herrſchen ſo hohe
Temperaturen, daß ein Arbeiten darin faſt unmöglich oder ſo teuer
iſt, daß ſich eine Ausbeutung des Bergſegens nicht lohnt. Das
einzig wirtſchaftlich durchführbare Hilfsmittel, dieſem Uebelſtande
abzuhelfen, iſt die Kühlung der Grubenluft mittels Kältemaſchinen.
Dort, wo dieſes Mittel zur Anwendung gekommen iſt, konnte die
Leiſtungsſteigerung der beſchäftigten Perſonen bedeutend erhöht
werden. Ebenſo wie man ſich in heißen Gruben vor hohen
Tem=
peraturen mit ihren Nachteilen durch die Hilfsmittel der
Kälte=
technik ſchützt, dürfte dieſes infolge der großen Fortſchrite auf
die=
ſem Gebiete künftig wohl auch gegen Sommerhitze und ſonſtige
Ueberwärme in Fabrik= und Wohnräumen geſchehen. Allgemein
bekannt iſt, wie die Arbeitsfähigkeit in einer ſchwülen und heißen
Atmoſphäre ſinkt. Warum ſollte hier nicht auch durch
zweckent=
ſprechende Luftbehandlung mittels künſtlicher Kühlung eine
Stei=
gerung der Leiſtung möglich ſein? Die Anlagekoſten für eine
Raumkühlung dürften ſich bald bezahlt machen.
In tropiſchen Regionen wird die Ausführung ärztlicher
Ope=
rationen häufig dadurch ſtark beeinträchtigt, daß infolge hoher
Temperaturen die Inſtrumente beſchlagen und nicht ſteril bleiben.
Die Heilung der Wunden wird hierdurch verlangſamt. Eine
Raumkühlung würde dieſem Uebelſtande ſofort abhelfen und
außer=
dem den Aufenthalt in jenen Hoſpitälern angenehmer geſtalten.
Außer den genannten Vorteilen und Fortſchritten der
An=
wendbarkeit künſtlicher Kälte ſteht dieſem Zweig der Technik noch
manches Zukunftsproblem offen. Ihre Miſſion im Dienſte der
Wiſſenſchaft, Induſtrie, Wirtſchaft und Menſchheit iſt noch lange
nicht erſchöpft.
*Die Stimme steuert
ein Auto.
Von
Dr. A. Gradenwitz, Berlin.
In gewiſſem Sinn handelt es ſich bei jeder Form der
elek=
triſchen Signalgebung — Telegraphie, Telephonie,
Bildtele=
graphie, Fernſehen uſw. — um eine Fernübertragung elektriſcher
Kraft, denn eine Kraftleiſtung irgendwelcher Art wird ſtets an
der Empfangsſtation ausgelöſt. Trotzdem iſt es bisher noch in
keinem Falle gelungen, elektriſche Energiemengen irgendwie
Technik der Gegenwart
nennenswerten Betrages in die Ferne zu entſenden, und das
Problem der eigentlichen Fernübertragung elektriſcher Kraft
harrt daher immer noch ſeiner Löſung.
Nicht zu verwechſeln ſind mit einer ſolchen Kraftübertragung
die verſchiedenen Formen der elektriſchen Fernſteuerung, die in
den letzten Jahren — häufig auf ſehr weite Entfernungen —
ge=
lungen ſind. Eine ſolche Fernſteuerung einfacher Art (nur durch
die Größe der Entfernungebemerkenswert) war z. B. auch
Mar=
conis Leiſtung, der in Genua auf einen Knopf drückte und
da=
durch in Sydney die Lampen einer Ausſtellung zum Leuchten
brachte.
Treoretiſch intereſſanter und auch eindrucksvoller war eine
kürzlich von der Weſtinghouſe=Geſellſchaft veranſtaltete
Vorfüh=
rung, bei der die menſchliche Stimme unmittelbar eine
Fernwir=
kung auslöſte, Herr H. P. Davis, einer der Direktoren dieſer
Ge=
ſellſchaft, ſaß in ſeinem Büro, zu Eaſt Pittsburgh in
Pennſyl=
vanien und erteilte ſeine Anordnungen direkt über ſein
Tiſch=
telephon nach New York, wo ſie in den Ausſtellungsräumen einer
Automobilgeſellſchaft (der Willys=Overland Company) von einem
führerloſen Auto prompt befolgt wurden. Sie wurden alſo
keines=
wegs telephoniſch entgegengenommen und an Ort und Stelle
durch die üblichen Steuermanöver in die Tat umgeſetzt, ſondern
virken ſich ſelbſt durch geeignete Umwandlung der Schallwellen
aus.
Das hierbei wirkſame Organ war ein „elektriſches Auge”,
eine Photozelle, die in dem Reiſekoffer hinten am Wagen
unter=
gebracht war, die ſtärker oder ſchwächer beleuchtet wurde und je
nach der augenblicklichen Beleuchtungsſtärke einen ſtärkeren oder
ſchwächeren Stromſtoß ausſandte. — Sprach nun Herr Davis in
das Mikrophon ſeines Tiſchtelephons, ſo gingen die Sprechſtröme
— ganz wie bei einem gewöhnlichen Telephongeſpräch — nach der
Empfangsſtelle. Dort wurden ſie aber nicht, wie beim
Fern=
ſprecher üblich, in Schallwellen umgewandelt, ſondern (ähnlich
vie beim Fernſehen und bei Tonfilmaufnahmen) an eine
Glimm=
lampe angelegt, die, je nach der gerade durchfließenden
Strom=
ſtärke, ſtärker oder ſchwächer aufleuchtete. Die wechſelnde
Licht=
ſtärke dieſer Leuchtſignale wurde dann von einem „elektriſchen
Auge”, d. h. von einer Photozelle, aufgenommen, die ihrerſeits
durch den von ihr erzeugten wechſelnden Strom verſchiedene
Relais betätigte und dadurch die Bewegungen des Wagens
ſteuerte, ihn vor= oder rückwärts bewegte, zum Stillſtand
brachte uſw.
Es handelte ſich hier alſo um eine Fernſteuerung ähnlicher
Art wie bei dem vorübergehend berühmt gewordenen „Televox”,
dem mechaniſchen Diener, der unmittelbar oder auch über das
Telephon mündliche Befehle entgegennahm und prompt ausführte.
Neuartige Nutzung
der Sonnenenergle.
Von
Dr. W. Lipps, München.
Der Wert der Kohle für die Technik liegt in der
Sonnen=
energie, die während einer längſt vergangenen Vegetation in den
Pflanzen aufgeſpeichert wurde. Es liegt nahe, zu verſuchen, ob
es nicht möglich iſt, unter Umgehung der Kohle, die Energie der
Sonne direkt nutzbar zu machen. Nach H. Fiſcher fließen einem
Quadratkilometer Erdoberfläche (20 Grad nördlicher Breite)
jährlich ſoviel Wärmeeinheiten zu, daß bei voller Ausnützung
von nur 10 Prozent eine ſtändige Kraft von 25 000 Pferdekräften
gewonnen werden könnte. Um einen vollen Erſatz für die Kohle
zu ſchaffen, die im Jahre 1920 in einer Menge von 1300 Millionen
Tonnen gefördert wurde, wäre nicht mehr nötig, als eine
Er=
faſſung von 10 Prozent der Sonnenenergie, die einem Stück Erde
in der Größe eines Drittels der Schweiz zuſtrahlt.
Es handelt ſich alſo darum, eine Vorrichtung zu ſinden, die in
möglichſt vollſtändiger Weiſe die von der Sonne ausgeſtrahlte
Energie in mechaniſche Kraft umwandelt. Schon vor
Jahrhun=
derten wurden die Verſuche in dieſer Richtung gemacht, und man
iſt zu dieſer Zeit von dem Wunſch, hier eine Löſung zu finden,
nicht mehr losgekommen. Eine Unzahl von Patenten ſind bereits
auf Sonnenmotore erteilt worden und es gibt heute wohl ſchon
an die Hundert verſchiedener Syſteme. Einer der bekannteſten
Sonnenmotore iſt die 50pferdige Shumann=Sonnenmaſchine, die
1912 in Meadi bei Kairo aufgeſtellt wurde und die neben dem
Erſatz für die dort ſehr teure Kohle in der Hauptſache zur
Be=
wäſſerung größerer Baumwollkulturen Verwendung findet. Doch
ſtellt auch dieſe Maſchine noch in keiner Weiſe eine befriedigende
Löſung des Problems dar, da nur 4 Prozent der vorhandenen
Energie wirklich nutzbar gemacht werden können. Dieſer
außer=
ordentlich geringe Prozentſatz liegt bei den ganzen älteren
Syſte=
men in der Hauptſache darin, daß von den, im Brennpunkt großer
Hohlſpiegel liegenden Verdampfungskeſſeln die Hauptmenge der
aufgenommenen Wärme durch Ausſtrahlung wieder verloren
geht.
Eine Ausſchaltung dieſes Fehlers wurde nun neuerdings
von zwei Erfindern mit Erfolg verſucht. So hat Profeſſor
Mar=
kuſe einen Apparat konſtruiert, der in folgender Weiſe arbeitet:
Die Sonnenſtrahlen werden von einem großen ebenen Spiegel
aufgefangen, der mit Hilfe eines Uhrwerks ſich ſtändig langſam
dem Gang der Sonne entſprechend ſo bewegt, daß die Reflexion
dieſer Strahlen immer in die gleiche Richtung ſtattfindet.
Weiter=
hin iſt eine große Sammellinſe feſtſtehend ſo angebracht, daß ſie
dieſe reflektierten Strahlen aufnimmt und die ganze Wärme=
Energie in ihrem Brennpunkt vereinigt. Die dort entſtehende
Temperatur beträgt je nach der Größe von Spiegel und Linſe bis
zu 1000 Grad. Das neue an dieſer Konſtruktion iſt nun, daß
dieſer Brennpunkt in den Mittelpunkt einer Hohlkugel verlegt iſt,
die ſo gewiſſermaßen als Wärmefalle wirkt. Die durch die Linſe
zuſammengefaßten Strahlen treten durch eine kleine Oeffnung in
den Hohlraum ein und werden von den innen angeſchwärzten
Wandungen der Kugel aufgenommen. Dieſe ihrerſeits iſt
wiederum von dem Keſſel umſchloſſen, der die zu verdampfende
Flüſſigkeit enthält. Die Leiſtung dieſes Motors iſt abhängig von
der Größe der Linſe. In Sonnenländern entſpricht ungefähr
einem Quadratmeter Linſenfläche eine Kraft von 1½ PS. Die
Rentabilität einer ſolchen Maſchine iſt in den Ländern gegeben,
wo der Kohlenpreis den Betrag von Mk. 20,— pro Tonne
über=
ſchreitet. Das iſt aber z. B. in Indien und Aegypten der Fall, wo
infolge der hohen Transportkoſten ungefähr das Dreifache für
Kohlen bezahlt werden muß.
Eine andere Konſtruktion, bei der die vorhandene Energie
bis zu 50 Prozent ausgenützt werden ſoll, ſtellt der Sonnenmotor
von Profeſſor Goddard dar. Hier wird wie in älteren Syſtemen
anſtelle der Linſe ein Hohlſpiegel verwendet, in deſſen
Brenn=
punkt die Erzeugung des Dampfes vorgenommen wird. Der
große Unterſchied iſt aber der, daß der Dampfkeſſel nicht aus
Metall beſteht, das die Wärme aufnimmt, um ſie dann an die
Flüſſigkeit weiterzugeben, ſondern, daß im Brennpunkt des
Spie=
gels die Flüſſigkeit direkt, ohne Zwiſchenmedium durch die
kon=
entrierten Strahlen erhitzt wird. Dies geſchieht wit Hilfe eines
Keſſels aus durchſichtigem Quarzglas. Die Feſtigkeit dieſes
Mate=
rials iſt auch für hohe Drücke ausreichend und ebenſo beſteht keine
Gefahr des Springens bei ungleichmäßiger Erwärmung. Auf
dieſe Weiſe hat man die Möglichkeit, die Wärmequelle, alſo den
Brennpunkt des Spiegels mitten in die Flüſſigkeit zu verlegen,
ſo daß die Strahlungsverluſte auf ein Minimum reduziert
wer=
den. Allerdings iſt es notwendig, zur Vermeidung der
Zerſtreu=
ung eine Trübung der Flüſſigkeit vorzunehmen. Dies geſchieht
durch Queckſilber, das in den in den Quarzkeſſel eintretenden
Flüſſigkeitsſtrom hinein zerſtäubt wird und in dieſem mitſamt der
Flüſſigkeit verdampft. Eine direkt an den Keſſel angeſchloſſene
Dampfturbine dient zur Erzeugung der Kraft. Nach theoretiſchen
Nummer 9
Berechnungen ſoll eine ſolche Vorrichtung genügen, um berei
in unſeren Breiten, bei einer Spiegelfläche von 6 Quadratmet/
eine dauernde Leiſtung von 4 PS zu erzielen. Und in den Trope
könute mit 30 Quadratmeter Spiegelfläche ſogar eine Kraft vo
650 PS zur dauernden Verwendung erzeugt werden, wobei 1
den Nachtzeiten die während des Tages in Akkumulatoren aufge
ſpeicherte überflüſſige Enengie verbraucht wird.
Außer dieſer Nutzbarmachung zum Treiben von
Dampfmaſchi=
nen hat wan auch ſchon an eine Verwendung der Sonnenenerg/
im Schmelzprozeß der Hochöfen gedacht. Es iſt ja ohne weiterel
möglich, mit Hilfe einer größeren Anzahl von Spiegeln, die eng
ſprechend zueinander geſtellt ſind, in einem gemeinſamen Bren! ſehr bedeutenden Temperaturen zu erzielen. So hat der
Ingenieur Morreau in Kalifornien eine Sonnenmaſchine er
ſunden, die aus einem Keſſel beſteht, deſſen Innenſeite über 1500
kleine Spiegel enthält, in deren gemeinſamem Brennpunkt einn
Temperatur von nicht weniger als 8000 Grad Celſius bei
unge=
hindertem Sonnenlicht erzeugt werden kann. Noch höher iſt die
Temperatur bei einer von dem Amerikaner W. Calver für di
Steppen don Arizona geplanten Maſchine. Abgeſehen von der
Erſparnis der Feuerungskoſten, könnten alſo in ſolchen Sonnen=
Hochöfen Temperaturen erzielt werden, die die unſerer beſten
Hochöfen um ein Weſentliches übertreffen.
Wohl iſt die Sonne eine Energiequelle, die durch ihre
Un=
beſtändigkeit der techniſchen Auswertung beſondere
Schwierig=
keiten bereitet. Nachdem man aber erkannt hat, wie ungeheuer
die Kräfte ſind, die hier zur Verfügung ſtehen, beſchäftigen dieſe
Fragen um ſo mehr die Technik, als auch mit einer allmählichen
Er=
ſchöpfung der Kohlenvorräte gerechnet werden muß. Eine
be=
friedigende Löſung dieſes Problems hängt in weitgehendein
Maße auch von den Möglichkeiten einer Energieſpeicherung ab
und es wird nötig werden, gleichzeitig auch auf dieſem Gebiete
die ſchon lange erſehnten Verbeſſerungen zu finden.
KURZE MITTEILUNGEN
* Der Verband Deutſcher Architekten= und Ingenieurvereine e. V.
plante, wie wir in der T. d. G. vom 8. Juli ds. Js. berichtet haben,
die Schaffung einer deutſchen Geſellſchaft für Bauweſen. Anläßlich des
deutſchen Bautages 1930 in Dresden iſt dieſes Vorhaben zur Tatſache
geworden. Der Verband wird ſich deswegen am 31. März kommenden
Jahres auflöſen und ſeine Mitglieder der deutſchen Geſellſchaft für
Bauweſen zuführen. Durch die neue Zuſammenfaſſung der beteiligten
Berufskreiſe ſoll die ſeitherige Zerſplitterung aufgehoben und eine rege
fachwiſſenſchaftliche Gemeinſchaftsarbeit erreicht werden.
* Die Gewinnung von Ueberſchußenergie in der
Braunkohlen=
induſtrie läßt ſich nach Prof. Dr. R. Schneider, Darmſtadt, in großem
Maße dadurch erreichen, daß man in den Kraftwerken Hochdruckkeſſel
ſtatt der ſeitherigen Niederdruckdampfanlagen erſtellt. Der in den
Keſſeln erzeugte Dampf wird zunächſt in Gegendruckturbinen zur
Erzeu=
gung von Kraft verwandt und dann weiter noch als Wärmeträger für
die Heizung der Brikettpreſſen, Trockenanlagen uſw. benutzt. Wenn
man einen Anfangsdruck von 40 Atm. und eine Anfangstemperatur von
400 Grad zugrundelegt, ſo laſſen ſich in Mitteldeutſchland, der Lauſitz
und dem Rheinland rund 450 000 Kw. und damit im Jahr 3,2
Milliar=
den Kilowattſtunden mehr erzeugen, ohne daß deswegen mehr
Brenn=
ſtoff notwendig wird. Geht man gar dazu über, bezirksweiſe die
Energieverſorgung in ein großes Zentralkraftwerk zuſammenzufaſſen,
ſo laſſen ſich beiſpielsweiſe in Kölner Becken weitere 100 000 Kw. und
1 Milliarde Kilowattſtunden im Jahr mehr erzeugen. Der Dampf wird
vom Zentralwerk aus durch Fernleitungen, die unter einem Druck von
5 Atm. ſtehen, den einzelnen Verſorgungsſtellen zugeführt. Schwierig wird
nur die Beſchaffung des Anlagekapitals werden, da allein für die
Köl=
ner Anlage ein Kapitalaufwand von 135 Mill. Mark berechnet wurde.
Wie bei vielen volkswirtſchaftlich bedeutſamen Anlagen wird auch hier
die Kapitalnot zunächſt eine Durchführung unmöglich machen.
* Eine Untergrundbahn in Athen wird nach einer Bauzeit von
3 Jahren vorausſichtlich in Kürze fertiggeſtellt werden. Durch ein ſehr
ſchnelles Anwachſen der Einwohnerzahl der Stadt Athen war eine
Ver=
beſſerung der Verkehrsverhältniſſe in der Richtung Nord—Süd und
daran anſchließend von Piräus, nach Kiphiſſia notwendig geworden
Von dem Endpunkt der Bahn nach Piräus, die unterirdiſch in Athen
endete, wurde deswegen eine Untergrundbahn, die eine Länge von 2,4
Kilometern hat, nach dem Bahnhof Attiki gebaut. Die Linienführung
folgt der ſeitherigen Dampfſtraßenbahn. Die deutſchen Firmen Siemens=
Bauunion, Berlin, und Grün u. Bilfinger, Mannheim, wurden in
Ge=
meinſchaft mit zwei griechiſchen Firmen mit den Bauaufgaben betraut.
Zwiſchen den beiden Endpunkten ſind zwei unterirdiſche Halteſtellen,
am Omoniaplatz und am Viktoriaplatz, eingerichtet worden. Die
Ber=
liner und Hamburger Untergrundbahnen dienten hauptſächlich als
Vor=
bild. Da die Unvergrundverhältniſſe nicht ſo ungünſtig lagen, wie in
Berlin, wo durchweg inn Triebſand gebaut werden muß, wählte man
eine andere Bauweiſe. Der Untergrund beſteht in Athen aus Lehm
und Mergel, ſo daß man zunächſt annahm, mit offener Sohle bauen zu
können. Da jedoch mehr Waſſer eintrat, als man erwartet hatte,
wählte man für den weiteren Baufortgang ein allſeitig geſchloffenes,
waſſerdichtes Profil.
* Der Verband beratender Patentingenieure konnte im vergangenen
Sommer auf einer Tagung in Dresden ſein 25jähriges Beſtehen feſtlich
begehen. Die anerkennenswerte Tätigkeit dieſes Verbandes und ſeiner
Mitglieder beſteht darin, daß er die Tätigkeit der Erfinder pflegen und
fördern will. Dies geſchieht nicht nur dadurch, daß die Mitglieder dem
Erfinder als Berater und Treuhänder bei der Ausarbeitung der
Erfin=
dung und der Anmeldung zum Patent zur Seite ſteht, ſondern daß er
auch das Allgemeinverſtändnis für die Bedeutung der Erfindertätigkeit
im deutſchen Volke heben will. Er will weiter dafür ſorgen, daß
aus=
ſichtsreich erſcheinende Erfindungen durch Hergabe von Mitteln von
Amts wegen gefördert werden und daß wertvolle Erfindungen
baldmög=
lichſt zur Verwertung kommen. Weiter arbeitet der Verband dahin, daß
eine Patentreform im Sinne der Betonung des Erfinderarundſatzes
durchgeführt wird. Er will ferner das Patentagententum bekämpfen.
NEUE BÜCHER UND ZEITSCHRIFTEN
Demonſtrationsexperimente mit kurzwelligen und ultrawelligen
Schwingungserzeugern” von W. Möller, Studienrat an der
Oberreal=
ſchule in Altona. 48 Seiten mit 41 Abbildungen. 1930. Verlag
Noth=
gießer u. Dieſing A.=G., Berlin N. 24. Broſchiert 1 RM.
Die erſtaunlichen Erfolge, die bei Verwendung von kurzen Wellen
in der Radiotechnik erzielt worden ſind, laſſen ſicherlich in weiten Kreiſen
ein beſonderes Intereſſe für Verſuche mit kurzwelligen und
ultrakurz=
welligen Schwingungserzeugern vorausſetzen. An zahlreichen Verſuchen
gibt der Verfaſſer des vorliegenden Büchleins die Möglichkeit, ſich im
Zuſammenhang mit ſeinen Erläuterungen einen Begriff von dieſen
eigenartigen Wellen zu bilden.
* Warum Holzhäuſer? Herausgegeben von dem Wirtſchaftsverband der
deutſchen Holzinduſtrie, Gruppe Holzhausinduſtrie, Berlin SW. 11
(Streſemannſtr. 110). Preis 1.20 Mark.
Trotzdem vielfach Behauſungen, insbeſondere auch im kalten Norden,
ſeit Jahrhunderten aus Holz errichtet ſind, will ſich der Holzhausbau
nicht einbürgern. Es mag dies daran liegen, daß beſtimmte
Voraus=
ſetzungen notwendig ſind, um einen Bau zu erzielen, der allen
An=
ſprüchen gerecht wird. Der Normenausſchuß der deutſchen Induſtrie hat
deswegen Gütevorſchriften für Holzhäuſer herausgegeben (D. J.N. 1990),
deren Einhaltung von öffentlich=rechtlichen Körperſchaften zur
Bedin=
jung gemacht wird, wenn derartige Bauten mit Hypotheken beliehen
werden ſollen. Die Gruppe Holzhausinduſtrie veröffentlicht in der
vorliegenden Propagandaſchrift dieſe Vorſchriften und die Stellungnahme
wichtiger Behörden zur Frage der Beleihung von Holzhäuſern. An
einer Anzahl von Beiſpielen wird dann gezeigt, wie ſchmuck dieſe
Holz=
häuſer äußerlich und wie traulich ſie innerlich geſtaltet werden können.
PERBöNLICHES AU8 DER TECHNIK
Kommerzienrat Dr. rer. vol. h. c. Hermann Röchling wurde zum
Dr. Ing. e. h. ernannt.
Die Techniſche Hochſchule München berief den wiſſenſchaftlichen
Mit=
arbeiter der A. E. G., Dr. Ing. H. Piloty, zum ordentlichen Profeſſor
für Elektrotechnik.
Paul Nipkow, der Erfinder der nach ihm genannten Scheibe, die
in der Fernſehtechnik eine große Nolle ſpielt, wurde kürzlich 70 Jahre alt.
Er wurde kürzlich zum Ehrenmitglied des „Inſtitut International de
Téléviſion” in Brüſſel ernannt.
Nummer 267
Samstag, den 27. September 1930
Seite 15
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In erster Linie muß man die richtigen billigen Einkaufsguellen wissen,
denn wenn Sie gut und billig einkaufen, leiden Sie nie unter Geld-
Knappheit. Es ist Pflicht eines jeden, beuor man Schuhe kauft,
unbedingt zu Wissen, Was das Schuhhaus Baar während seines
großen billigen Heklame-Verkaufs
bietet:
Wehrere tausend Paar Schuhe verschiedener Art in guter Oualität,
zum größten Teil eingekauft von Fabriken, die sich in
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schwierigkeiten befanden, unterstellen wir unserem Reklame-Verkauf.
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Willys Knight Wagen haben ventillose Motoren. Nichts spricht stärkerfür
die Vorzüge dieses Typs els die Tetsache, daß sämtliche Anhänger dieser
Bauart Weltrut genießen: Panhardet Levassor und Voisin in Frankreich —
Minerva in Belgien — Daimler, der Wagen des Königs, in England.
Totsächlich kommt derventillose Motor dem technischen ldeal em nächsten.
Die Verbrennungsräume haben die thermo-dynamisch günstigste
Halb-
kugeltomm: Weitgehende Ausnutzung der Kraftstolt-Energien ist die
Folge. Anstelle komplizierter Ventile gleiten Zylinder in Oel aut und
ab: Die Abnutzung der Steuerungs-Organe ist minimal.
Dank des Umtanges der Produktion ist der Preis eines Willys Knicht
kaum höher als der eines gewöhnlichen Wagens gleicher Stärke. Der
3 L. 60 PS Sedanz. B. kostet 7 850 Mk., der 4 L. 82 PS Seden 11850 Mk.
— ein Preis, der durch die ungewöhnliche Leistungstähigkeit des
Wagens auch nach Jahren harten Dienstes mehr als gerechttertigt ist.
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Zer Sport oes Soünings.
Ereignisreiche Tage im deutſchen Fußball.
Das Sportprogramm des Sonntags wird diesmal von den großen
Ereigniſſen im
Fußball
beherrſcht.
Der Bundestag des DFB. in Dresden
am Samstag hat zwar eine umfangreiche Tagesordnung, jedoch treten
alle anderen Punkte hinter der Neuregelung der
Amateur=
frage zurück. Weſtdeutſchland hat den Antrag auf Einführung des
Berufsſpielertums geſtellt, jedoch iſt kaum anzunehmen, daß
Weſtdeutſch=
land die Vertreter der anderen Landesverbände überzeugen wird. Die
Mehrheit der Verſammlung wird wohl für eine „Lockerung der
Amateur=
beſtimmung”, d. h. für eine Anpaſſung der Speſenſätze an die heutigen
Verhältniſſe, ſtimmen. Dem Bundestag folgt dann am Sonntag in
Dresden der Länderkampf gegen Ungarn. Zum erſten Male
ſeit 1924 tritt der Deutſche Fußball=Bund wieder gegen eine
National=
vertretung der Oſtſtaaten an. Ungarn iſt für unſere DFB.=Vertretungen
ſchon immer ein harter Gegner geweſen. In den acht bisherigen
Begeg=
nungen blieben die Magyaren viermal ſiegreich, drei Spiele endeten mit
einem Unentſchieden und nur einmal war die deutſche Elf ſiegreich.
Zurzeit weiſen die Ungarn wieder eine Hochform auf, das bewies auch
ihr 3:2=Sieg, den ſie am letzten Sonntag in Wien gegen Oeſterreich
er=
zielten. Deutſchland tritt in Dresden mit der folgenden Mannſchaft an:
Tor: Kreß (Rot=Weiß Frankfurt); Schütz (Eintracht Frankfurt),
Burk=
hardt (Germania Brötzingen); Hergert (Pirmaſens), Leinberger (Fürth),
Heidkamp (Bayern München); Albrecht (Düſſeldorf), Lachner (München
60), Ludwig (Kiel), R. Hofmann (Dresden), L. Hofmann (Bayern
Mün=
chen). Dieſe Mannſchaft wird mit großem Elan ſpielen müſſen, wenn
ſie gegen die Ungarn auch nur einigermaßen ehrenvoll beſtehen wird. —
Die weiteren Länderſpiele des Tages ſind: Belgien — Schweden I
in Lüttich; Schweden II — Polen in Stockholm; Finnland —
Schwe=
den III in Helſingfors; Berlin und München tragen in der
Reichshauptſtadt mit ſtarken Mannſchaften einen Städtekampf aus. —
Die Meiſterſchaftsſpiele werden in Süddeutſchland mit
den folgenden Begegnungen fortgeſetzt: Gruppe Main: Eintracht
Frankfurt — Offenbacher Kickers; Germania Bieber — Hanau 93.
Heſſen: Wormatia Worms — VfL. Neu=Iſenburg; SV. Wiesbaden
— Alemannia Worms; Viktoria Urberach — SV. 98
Darm=
ſtadt: Mainz 05 — FC. Langen. Gruppe Rhein: VfN.
Mannheim — Mannheim 08; Sp.Vg. Sandhofen — VfL. Neckarau;
Sp.Vg. Mundenheim — FG. Kirchheim; SV. Waldhof. — Phönig
Ludwigshafen. Gruppe Saar: Saar Saarbrücken — FV.
Saar=
brücken; FK. Pirmaſens — Sportfreunde Saarbrücken (2); FC. Idar
— VfR. Pirmaſens; Boruſſia Neunkirchen — VfB. Dillingen.
Nord=
bayern: 1. FC. Nürnberg — FV. 04 Würzburg; ASV. Nürnberg
— Bahern Hof. Südbayern: Teutonia München — DSV.
Mün=
chen; Schwaben Augsburg — Ingolſtadt=Ringſee. Württember
FC. Pforzheim — VfB. Stuttgart; FV. Zuffenhauſen — Kickers
Stutt=
gart; Union Böckingen — FC. Birkenfeld. Baden: Phönix
Karls=
ruhe — FC. Villingen; VfB. Karlsruhe — SC. Freiburg; Freiburger
FC. — FV. Raſtatt.
Hanöbal I.
Die Handball=Punktekämpfe bringen am Sonntag in
Süddeutſchland die folgenden Begegnungen: Bezirk Main=Heſſen:
Abteilung A: SV. 98 Darmſtadt — Eintracht Frankfurt;
Polizeiſportverein Darmſtadt — Rot=Weiß
Darm=
ſtadt; TSV. Langen — Rot=Weiß Frankfurt; FSV. Frankfurt —
VfR. Schwanheim. Abteilung B: Wormatia Worms — FSV.
05 Mainz; Pol. Wiesbaden — Poſt Wiesbaden; Hakoah Wiesbaden
Polizei Worms; Alemannia Worms — SV. Wiesbaden. Gruppe
Rhein: Schwimmverein Frankenthal — SV. Waldhof; VfR.
Mann=
heim — Pfalz Ludwigshafen; Mannheim 07 — Mannheim 08; Polizei
Mannheim — Phönix Mannheim; MTG. Mannheim — FV.
Franken=
thal. Gruppe Saar: Abteilung I: VfB. Zweibrücken — FC. Idar.
Abteilung II: Weſtmark Trier — Sportfreunde Roden; Sp.Vg. Bous
— FV. Saarbrücken; SC. Saarlouis — Merzig. Württemberg:
Reutlingen 05 — Tübringen 03; Kickers Stuttgart — VfB. Suttgart;
KSV. Zuffenhauſen — Stuttgarter SC.; Sportfreunde Tübingen —
Polizei Sturtgart. Südbayern: DSV. München — SSV. Ulm;
Ulmer FV. 94 — München 1860; ASV. München — Jahn München.
Nordbayern: Abteilung Oſt: 1. FC. Nürnberg — Sportring
Bay=
reuth; FC. Bayreuth — Pol. Nürnberg. Abteilung Weſt: Sp.Vg.
Fürth — Siemens=Schuckert Nürnberg; ASV. Nürnberg — FC.
Bam=
berg. — In Nürnberg findet außerdem eine Repräſentativſpiel zwiſchen
Mannſchaften der DSB. und der DT. ſtatt.
Rugby.
Im Mainkreis finden die Verbandsſpiele mit dem Treffen
Aſchaffenburg gegen Stadtſportverein Frankfurt ihre Fortſetzung.
Leichtathletik.
Der Leichtathletik=Länderkampf Frankreich — Ungarn, in
Paris findet auch bei uns ſtarkes Intereſſe, da wir zwar Frankreich in
den letzten Jahren immer ſchlagen konnten, aber zu einem Kräftemeſſen
mit Ungarn noch nicht gekommen ſind. — Auf dem Programm des
Tages ſteht noch ein Straßen=Staffellauf „Rund um Mannheim”
Turnen.
Die Gaue Rhein=Main, Heſſen und Rheinheſſen tragen in Darmſtadt
einen Wettkampf im Kunſtturnen aus.
Rabſport.
Auch die Saiſon der Radveranſtaltungen auf offenen Bahnen und
auf der Landſtraße geht allmählich ihrem Abſchluß zu. Am Sonntag
gibt es noch einmal Rennen in Breslau, Berlin, Braunſchweig und
Krefeld.
Motorſport.
Das auf die Berliner Avusbahn verlegte Kolberger Bäderrennen
hat eine ganz hervorragende Beſetzung gefunden. — Erwähnung
ver=
dient noch das Tſchechiſche Autoderby (Maſaryk=Rennen).
Pferbeſport.
Der Sonntag bringt Galopprennen in Karlshorſt, Hamburg=Horn,
Halle und Paris.
Schwimmen.
Weikkampf=Abend „Jung=Deutſchland”
heute Samstag abend 20½ Uhr.
Als kleinen Erſatz für eine größere ſchwimmſportliche Veranſtaltung
eröffnet Jung=Deutſchand in dieſem Jahre die Winterſchwimmzeit mit
einem internen Wettkampfabend, der heute Samstag um 20½ Uhr im
Städtiſchen Hallenbad zur Durchführung gelangt. Die Verhandlungen
mit dem SV. Mannheim wegen eines Waſſerballſpieles ſind leider
ge=
ſcheitert, ſo daß die Wettkampfmannſchaft Jung=Deutſchlands unter ſich
bleiben wird. Man wird daher am Samstag abend Gelegenheit haben,
einmal die geſamte Mannſchaft Jung=Deutſchlands, ſowohl Damen wie
Herren und Jugend, am Start zu ſehen.
Die gegenwärtige ſportliche Rivalität von Klubkameraden bedingt,
daß es zu beſonders ſpannenden Kämpfen kommt, zumal man es
voll=
kommen in der Hand hat, die Staffelmannſchaften ſehr ausgeglichen
zuſammenzuſtellen. So kann man bei derartigen Veranſtaltungen oft
intereſſantere Kämpfe erleben, als bei Klubkämpfen oder Schwimmfeſten,
die durch große Ueberlegenheit von einzelnen Mannſchaften ſehr
lang=
weilig wirken können. Große Staffelkämpfe von Damen und Herren,
Einzelrennen und Waſſerballſpiele werden abwechſeln und ſo dem
Be=
ſucher Gelegenheit geben, alle Diſziplinen des ſchönen Schwimmſportes
kennem zu lernen. Dieſem Abend, der der ſportlichen Seite gewidmet
iſt, wird im Laufe des Winters noch ein weiterer interner Abend
fol=
gen, bei dem das volkstümliche Schwimmen mehr in den Vordergrund
treten wird.
Am ſpannendſten dürften die Schlußkämpfe in den Staffeln zwiſchen
Schwarz=Wolf und Berges werden.
Deutſches Turn= und Sporkabzeichen.
Die nächſte Prüfung zur Erlangung des deutſchen Turn= und
Sportabzeichens in Gruppe V. (Radfahren) findet am Sonntag,
den 5. Oktober, auf der bekannten Rundſtrecke in Kranichſtein,
vormittags 9 Uhr, ſtatt. Anmeldungen ſind zu richten an Herrn
Georg Hahn, Schwanenſtraße 20, Ecke Schloßgartenplatz.
Handball.
Sporlverein Darmſtadk 1898 — Einkracht Frankfurk.
Wir weiſen nochmals auf das morgen nachmittag 3 Uhr auf dem
Platze am Böllenfalltor ſtattfindende Verbandsſpiel hin. Man darf
geſpannt ſein, wie ſich die kampftüchtige Mannſchaft des Liganeulings
gegen die Elf des vorigjährigen Süddeutſchen Meiſters zu ſchlagen weiß.
Die Frankfurter Gäſte ſtellen eine äußerſt ſchnelle Mannſchaft dar, die
im Sturm, im Torwart und linken Verteidiger ihre ſtärkſten Kräfte
auf=
zuweiſen hat. Zweifellos werden die Eintrachtler den Kampf in dem
Beſtreben aufnehmen, gerade gegen die Meiſtermannſchaft gut
abzu=
ſchneiden. Die 98er werden alſo auf der Hut ſein müſſen, um keine
unangenehme Ueberraſchung zu erleben; ſie ſtellen ihre ſtärkſte
Mann=
ſchaft, in der auch Fuchs und der Wiederſpielberechtigte Hennemann
tätig ſind. — Vor dem Hauptſpiel liefern ſich um 2 Uhr die Reſerven
der 98er und die erſte Elf von Braunshardt ein für die
Spitzenplacie=
rung der A=Klaſſe entſcheidendes Treffen.
Pol. S. V. Darmſtadt — Rot=Weiß Darmſtadt.
Das Spiel der beiden obengenannten Ligamannſchaften am
morgigen Sonntag, 15 Uhr, bringt eine recht intereſſante
Be=
gegnung auf dem Polizeiplatz. Die Siegesausſichten ſind geteilt
und hängen von den Stürmerleiſtungen der beiden Mannſchaften
ab. Die Polizeimannſchaft muß mit Erſatz für zwei ihrer Beſten
im Sturm das Spiel beſtreiten. Daß die Rot=Weißen zu ſpielen
verſtehen, haben ſie genügend bewieſen. Sie werden beſtimmt ſo
ſpielen, daß die Platzbeſitzer ihr ganzes Können entfalten müſſen.
Ein Sieg der Gäſte wäre eine Ueberraſchung, eine knappe
Nieder=
lage ein Erfolg. — Die Ligaerſatzmannſchaft fährt nach
König=
ſtetten, eine der ſpielſtärkſten Mannſchaften der A=Klaſſe. Die
Mannſchaft tritt in gänzlich veränderter Aufſtellung an. Die
2. Jugend hat um 10 Uhr die 3. Jugend des Sportvereins 98 zu
Gaſt. Das angeſetzte Damenſpiel gegen Groß=Gerau iſt von der
Behörde abgeſetzt worden. Für die erſte Jugend, Damen und
Schüler iſt ab 9,30 Uhr Training und Austragung der
Vereins=
meiſterſchaften.
Tgſ. 1875 Darmſtadt — T.V. Nauheim.
Die 1. Elf der Tgſ. 1875 ſteht am Sonntag vormittag 10,30
Uhr auf dem Sportplatz an der Kranichſteinerſtraße der 1.
Mann=
ſchaft Nauheims gegenüber. Die Gäſte ſpielen einen ſehr guten
Handball und haben bis jetzt noch kein Spiel verloren. Auch die
75er haben ſich in letzter Zeit bedeutend gebeſſert, woraus man
ſchließen darf, daß ein ſpannender Kampf an der
Kranichſteiner=
ſtraße ſtattfindet.
Reichsbahn Darmſtadt—Auerbach.
Am Sonntag, vormittags 10.45 Uhr, ſpielt am Dornheimer Weg
Reichsbahn gegen Auerbach. Reichsbahn muß in dieſem Spiele alles
daranſetzen, um mit dem derzeitigen Tabellenführer Ober=Ramſtadt
Schritt zu halten. Die Vorentſcheidung fällt erſt acht Tage ſpäter in
Ober=Ramſtadt. Trotz allem iſt mit einem ſchönen Spiele zu rechnen,
das wir jedem Handballanhänger empfehlen können. — Um halb 10 Uhr
ſpielen die zweiten Mannſchaften beider Vereine.
F. C. Eintracht.
Am Sonntag begibt ſich die erſte Handballmannſchaft nach
Wixhauſen, um dort ihr fälliges Verbandsſpiel auszutragen. Bei
der derzeitigen Spielſtärke der Darmſtädter, die das Spiel in
kom=
pletter Aufſtellung beſtreiten, rechnen wir mit einem knappen Sieg
der hieſigen. Wixhauſen, das den Darmſtädter völlig unbekannt
iſt, wird alles daranſetzen, um ein ehrenvolles Reſultat
herauszu=
holen. Der Platzverein, dem ein guter Ruf vorausgeht, gehört
zu den ſpieleriſchen und ſportlichen Mannſchaften, bei denen die
Punkte ſehr hoch hängen. Die Mannſchaft fährt 12,30 Uhr ab
Hauptbahnhof.
Rot=Weiß Ligareſerve — Germania Babenhauſen.
Am kommenden Sonntag, 11 Uhr, empfängt die
Ligaerſatz=
mannſchaft die 1. Mannſchaft von Germania Babenhauſen zum
illigen Verbandsſpiel der A=Klaſſe.
Beſſungen — T.V. Eberſtadt.
Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele empfängt am
kom=
menden Sonntag vormittags um 10,45 Uhr auf dem Sportplatz
an der Heidelbergerſtraße die 1. Mannſchaft der Turngemeinde
Beſſungen die gleiche des Turnvereins Eberſtadt. — Die Gäſte
ſtellen eine kräftige und flinke Mannſchaft ins Feld, die von den
viel ſchwächeren Beſſungern nur bei uneigennützigem und eifrigem
Spiel beſiegt werden kann. Wir hoffen, daß die Schwächeperiode
überwunden iſt und die Elf ihre Anhänger mit einem ſchönen Spiel
erfreut. Dies ſollte umſomehr möglich ſein, da die Beſſunger
erſt=
nals mit ihrer kompletten erſten Garnitur dem Nachbarrivalen
gegenübertreten. — Vor dem Spiel der erſten treten ſich die
zwei=
ten Mannſchaften der beiden Vereine gegenüber.
Freie Turngemeinde Darmſtadt.
Am zweiten Spielſonntag in der Serie müſſen die beiden
rſten Mannſchaften nach auswärts, nur die 2. Mannſchaft ſpielt
nachmittags 2 Uhr auf eigenem Platze gegen die gleiche von
Mör=
felden Die Jugendmannſchaft iſt ſpielfrei. Die 1. Mannſchaft fährt
nach Mainz und dürfte dort auf einen zähen Gegner ſtoßen. Wenn
die Mainzer bis jetzt auch noch nicht in die Serie eingegriffen
haben und man von ihrer Spielſtärke in letzter Zeit wenig
er=
fahren konnte, ſo muß die Kreisklaſſen=Elf von Darmſtadt
umſo=
mehr auf der Hut ſein, keine Punkte zu verlieren. Die Mannſchaft
fährt 12.40 Uhr ab Hauptbahnhof. Anhänger ſind willkommen.
Die 1b Mannſchaft fährt per Auto nach Dreieichenhain. Abfahrt
am Gewerkſchaftshaus 1.30 Uhr. Sie ſollte die Punkte erringen
können, da ſie in guter Aufſtellung antritt. Die 2. Mannſchaft hat
eine Umſtellung erfahren. Man muß abwarten, ob ſie ſich gegen
einen ſo ſpielſtarken Gegner wie Mörfelden durchzuſetzen vermag.
Bikkoria Urberach — Sp. B. Darmſtadt 1898.
Liga und Ligareſerve der 98er fahren morgen zu den fälligen
Ver=
bandsſpielen nach Urberach. Während man der Reſervemannſchaft nach
ihrem bisherigen Abſchneiden einen Sieg wohl zutrauen kann, ſind die
Ausſichten der Ligamannſchaft weniger roſig. Man weiß, daß die
Darm=
ſtädter ſich auf fremdem Boden nur ſelten durchzuſetzen verſtehen,
wäh=
rend andererſeits der Liganeuling zu Hauſe ſelbſt gegen techniſch weit
überlegene Gegner meiſt zu Punktgewinn kommt, wie der Sieg des
letz=
ten Sonntags gegen Sportverein Wiesbaden beweiſt. Trotzdem haben
die 98er keine Veranlaſſung, das Spiel von vornherein für verloren zu
erachten. Das techniſche Können der Darmſtädter dürfte ausreichend
ſein, um dem Gegner ein zumindeſt gleichwertiges Treffen zu liefern.
Dem Eifer des Gegners muß mit der gleichen Spielhingabe begegnet
werden. Der derzeitige Tabellenſtand ſollte für die 98er ausreichender
Anſporn ſein, mit allen Kräften ſich um einen Punktgewinn zu bemühen.
Polizeiſzorkverein Darmſtadt — Sp. Pgg. Arheilgen.
Am Sonniag, vormittag 11 Uhr, ſtehen ſich obige Vereine im
weiteren Verlaufe der Verbandsſpiele auf dem Polizei=
Sportvereins=
platz gegenüber. Ueber den Ausgang des Spiels kann man ſich, da
zur Zeit bei beiden Mannſchaften nach den letzten Ergebniſſen und
Leiſtungen von einer gewiſſen Formbeſtändigkeit nicht geſprochen
wer=
den kann, kein abſchließendes Urteil bilden. Trotz dieſes Mankos iſt
mit einem intereſſanten Kampf zu rechnen, da beide Gegner unter
allen Umſtänden bemüht ſein werden, ſich die wichtigen Punkte zu
ſichern.
F. C. Eintracht.
Am Sonntag begeben ſich die erſte und zweite
Fußballmann=
ſchaft nach Geinsheim, um dort die fälligen Verbandsſpiele
aus=
zutragen. Ein harter Gang ſteht dem F. C. Eintracht bevor, deſſen
ſind ſich die Spieler beider Mannſchaften bewußt, denn in
Geins=
heim Punkte zu holen, iſt ſehr ſchwer. Eintracht, die wieder
komplett antritt, muß ihr beſtes geben, um ehrenvoll zu beſtehen.
Beide Mannſchaften fahren vormittags 9,30 Uhr per Auto ab
Ver=
einslokal „Bürgerhof‟ Die Anhänger werden gebeten, ſich
pünktlich dort einzufinden.
Nachdem in früheren Spieljahren die Lage ſchon nach wenigen
Sonntagen ſo gut wie geklärt war, iſt diesmal in unſerem Kreis ein
vollſtändig überſtürztes Verhältnis. Dadurch wächſt natürlich die
Span=
nung von Sonntag zu Sonntag. Gerade diesmal ſind die Begegnungen
wieder dazu angetan, recht nette Senſatiönchen hervorzubringen, die auf
den Tabellenſtand gewaltig einwirken können. Es treffen ſich:
Olympia Lorſch — Starkenburgia Heppenheim,
Sportverein Hochheim — VfR. Bürſtadt,
Concordia Gernsheim — VfL. Lampertheim,
Olympia Worms — Sportverein Horchheim,
Olympia Lampertheim — Viktoria Neuhauſen,
Normannia Pfiffligheim — FV. Biblis.
Es nehmen alſo diesmal wieder alle Mannſchaften an den Spielen teil.
Lorſch konnte ſich am letzten Sonntag einen Vorſprung verſchaffen,
wartete aber mit wenig überzeugenden Leiſtungen auf. Starkenburgia
Heppenheim wird ſich nicht ohne weiteres geſchlagen bekennen; es iſt evtl.
mit einer Punkteteilung zu rechnen. Hochheim konnte bisher dauernd
ſehr gut gefallen. Auf eigenem Platze werden ſie wohl den Bürſtädter
Raſenſpielern die Punkte vorenthalten. Man kann hier mit einem
har=
ten Kampfe rechnen. Der Neuling Gernsheim wartet Sonntag auf
Sonntag mit beſſeren Leiſtungen auf. Diesmal haben die Gernsheimer
einen beachtlichen Gegner auf eigenem Felde. Das einheimiſche
Pu=
blikum wird etwas ſehen wollen — ein knapper Sieg von Gernsbeim
wäre das normale Ergebnis. Wird Olympia Worms trotz des
ſchlech=
ten Starts noch für die erſten Plätze in Frage kommen — —? Das
war die Frage, die man ſich noch vor acht Tagen vorlegte. Die Löſung
ſcheint da. Eine Niederlage gegen Horchheim — das wäre bitter! Leicht
hat es diesmal Olympia Lampertheim mit dem Neuling Neuhauſen.
Dagegen iſt die Begegnung Pfifflingheim — Biblis wohl das ſchwerſte
Spiel des Tages. Die Riedleute wollen ſich keinesfalls von der Spitze
drängen laſſen; die Normannen haben es auf mehr als auf nur einen
guten Mittelplatz abgeſehen und ſind ſpielſtark genug, den Bibliſern evtl.
das Nachſehen zu geben. Das Glück wird entſcheiden, ob dieſe oder jene
Partei knapper Sieger wird — — oder aber man teilt ſich die Punkte.
Freie Turngemeinde Darmſtadt.
Für die aktiven Mannſchaften wird der ſpielfreie Sonntag
nach Schluß der Vorrunde der Serienſpiele eine willkommene
Ab=
wechſlung ſein. Die 1. Jugendmannſchaft begibt ſich zum letzten
Serienſpiel der Vorrunde nach Egelsbach. Hier ſtoßen die zurzeit
wohl beſten Jugendmannſchaften der Gruppe aufeinander.
Darm=
ſtadt liegt noch ohne Punktverluſt an der Spitze der Tabelle.
Traiſa — Roßdorf.
Zum letzten Vorrundenſpiel treffen ſich die 1. Mannſchaften
obiger Vereine am kommenden Sonntag 3 Uhr. Die gern
ge=
ſehenen Gäſte dürften als Fußballſpieler nicht unbekannt ſein,
denn ſchon öfters ſtanden ſich beide Mannſchaften gegenüber.
Bis=
her konnte Traiſa auf Grund beſſerer Leiſtungen die Spiele für
ſich entſcheiden. Roßdorf hat gerade in letzter Zeit recht
achtungs=
werte Erfolge erzielen können, ſo daß mit einem recht ſpannenden
Spiel zu rechnen iſt. — Vorher, um 1.45 Uhr, treffen ſich die zweite
Mannſchaft von Traiſa und die dritte Mannſchaft von Arheilgen.
Schießſpork.
Schießſport=Klub „Windmühle‟ Darmſtadt.
Heute und morgen findet das vom Amt für Leibesübungen
uns übertragene Mannſchaftsſchießen um den Wander=Pokal der
Stadt Darmſtadt ſtatt. Der Wettkampf findet auf den Ständen
des Heſſ.=Naſſ. Schießſport=Kartells am Karlshof ſtatt, wo eine
reibungsloſe Abwicklung des Kampfes geſichert iſt. Die Beteiligung
iſt eine überaus große. Neun Mannſchaften des Süd=Weſtdeutſchen
Sportverbandes, acht vom Kartell für Jagd= und Sportſchießen und
ſechs vom Deutſchen Schützenbund haben Meldungen abgegeben.
Auch werden die 3 Einzelhöchſtleiſtungen nach
Verbandszugehörig=
keit mit Kränzen ausgezeichnet. Um die auswärtigen Schützen
mit der Standanlage vertraut zu machen, läuft nebenbei ein
Werbeſchießen mit ſehr wertvollen Preiſen.
Geſchäfkliches.
„Im traulichen Heim‟. Das Unterhaltungsblatt für
Haus und Familie. Herausgeber C. F. von Schlichtegroll,
Leip=
zig. Verlag von Ewald u. Co. Nachf., in Leipzig. Preis pro
Nummer 25 Pf. Der heutigen Nummer liegt ein Proſpekt der
Firma Alfred Wagner Deſſau Wagnerhaus, bei,
die Beſtellungen auf „Im traulichen Heim” jederzeit entgegen=
(TV13 745
nimmt.
Auf der letzten Leipziger Meſſe lenkte die neue Luminator=Licht=
Lampe die Aufmerkſamkeit auf ſich. Es handelt ſich um eine
in=
direkte Beleuchtung, die das Licht von der Decke ſo zurückſtrahlt,
daß jeder Winkel im Zimmer taghell beleuchtet iſt. Da die
Licht=
quelle ſelbſt unſichtbar bleibt, wird jeder Schatten vermieden und
die Augen werden geſchützt.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 27. September.
8.00: Bad Homburg: Konzert des Kurorcheſters.
10.20: Schulfunk: Muſikſtunde.
14.30: Stunde der Jugend. Märchen.
16.00: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters.
18.05: Dr. Albrecht: Was muß der Rundfunkhörer über Effekten=
und Warenbörſe wiſſen?
18.35: Chriſtoph Wieprecht lieſt aus eigenen Werken.
19.05: Spaniſcher Sprachunterricht.
19.30: Stuttgart: Auf dem Cannſtatter Volksfeſt. Allerhand
Er=
lauſchtes von Carl Struve.
20.15: Ludwigskirche Saarbrücken: Geiſtliche Abendmuſik.
21.00: Stuttgart: Kompoſitionen von Erik Meyer=Helmund. Das
Philharmoniſche Orcheſter Stuttgart. Duette, Lieder und
Orcheſter=
ſtücke.
23.00: Stuttgart: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend, 27. September.
12.00: Schulfunk: Erntedankfeſt.
14.30: Kinderbaſtelſtunde: Urſula Scherz: Was alles fliegt:
Poſt=
karten fliegen!
15.45: Frauenſtunde: Sofie Lazarsfeld: Vom häuslichen Frieden.
16.00: Ob.=Stud.=Dir. Dr. Johannes Reiske: Sprecherziehung im
Deutſchunterricht der höheren Schule.
16.3.: Hambura: Nachmittagskonzert.
17.30: W. F. Dolbin: Erlebniſſe als Weltzeichner.
18.00: Mit Volldampf voraus! Ein Geſpräch mit Heizern und
Maſchiniſten.
18.30: Felix Stiemer: Geſellſchaftswiſſenſchaftliche Gegenwartsfragen.
19.00: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
19.30: Bücherſtunde.
20.00: Köln: Luſtiger Abend. Intermezzo: „Der dreifach ver
heiratete Junggeſelle‟.
gnach: Tanzmuſik. Ben Berlin=Orcheſter.
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Boscer amhI.
TADIO HHemansche FrnstLadusck. 14
Bedienung
Tel. 2140 2500
TSAON4
Wekterbericht.
Ausſichten für Samstag, den 27. September: Weiterhin wechſelnd
be=
wölkt mit Aufheiterung; vorerſt noch Regenſchauer; kühl, weſtliche
bis nordweſtliche Winde.
Ausſichten für Sonntag, den 28. September: Beſſerung der Wetterlage,
Nachlaſſen der Regenſchauer, teils wolkig, teils aufheiternd, kühl.
Hauptſchriftlettung: Rudolf Maupe
Veraniwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: Karl Böhmann; für
den Kandel: Dr. C. H. Que tſch; für den Schlußdienſt: J. V. KarlBöhmann;
fur „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette.
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuble
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
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Länder und
lands ſit
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ver!
Köln
Die Textil
Werbemeſſe.
Die Meſſe in Köln iſt abgeſchloſſen. Daß der geſchäftliche
Er=
ſoß die großen Mühen, die ſich viele Fachleut eum das
Zuſtande=
imnien und das Gelingen dieſer Meſſe gegeben haben, nicht voll
veprach, war vorauszuſehen, immerhin darf geſagt werden, daß
har= ſiet erhebliche Abſchlüſſe in einzelnen Branchen getätigt wurden,
auf fun daß die meiſten Ausſteller mit dem Beſuch der Meſſe zufrieden
heimer yren. Zahlenmäßig war die Beſchickung der Meſſe allerdings
Pu= jyniger ſtark wie in früheren Jahren, auch der Publikumsbeſuch
NSbeim ur nicht ſo zahlreich, denn die Meſſe wird heute nicht mehr in dem
hech= jMiße wie früher als „Schauplatz für Neugierige” benutzt, die nur
Das iimmen, um ſchön ausgelegte Waren aller Art zu betrachten,
ſon=
öſung iden vielmehr von ernſten Intereſſenten, die, wenn ſie auch keine
Leicht ſtAſchlüſſe momentan tätigen wollen oder können, ſich doch für die
auſen ſtdetſchen Erzeugniſſe und die Qualitätswaren ſtark intereſſieren.
eſSwar es denn auch bezeichnend, daß aus dem Inland und aus
Spitze ſid Ausland, namentlich aus Frankreich und England, aber auch
einen ſias der Schweiz und Italien, aus den nächſten Nachbarländern
evtl. /d1 Intereſſenten eigens zum Zweck des Meſſebeſuchs nach Köln
jene /immen, während andere aus entfernteren Staaten ihre Reiſe ſo
gegt hatten, daß ſie am Termin der Meſſe in Köln anweſend ſein
innten.
Und hier liegt ſchon einer der Hauptgründe der Berechtigung
d Beibehaltung dieſer Meſſe im Weſten: Das Ausland
intereſ=
ſirt ſich meiſt ſtark für deutſche Qualitätswaren und benutzt gern
jee gebotene Gelegenheit, ſich über Preisgeſtaltung, techniſchen
artſchritt, Neuerungen auf einzelnen Gebieten zu unterrichten,
zurze
bucht aber auch gerne die bedeutenden Meſſen — ſofern dieſe
uht allzu häufig veranſtaltet werden. In dieſem „Allzuhäufigen”
mg u. E. namentlich der Mißerfolg der Frankfurter Meſſe in den
Eltzten Jahren gelegen haben. Zu häufig Gebotenes ſetzt den Wert
hrab, es war daher nicht verwunderlich, daß die Meſſebeſucher des
J= und Auslandes ſich teilten und durch dieſe Beſucherteilung
ſpder Köln noch Frankfurt auf ſeine Koſten kam. Das Einſtellen
dr unrentablen Frankfurter Meſſe, das lediglich aus Gründen
ds Preſtiges für Frankfurt (als einer alten Meſſeſtadt) zu
be=
duern wäre, kommt jetzt zweifellos Köln zugute, denn auch die
füsſteller brauchen bei einmaliger Vertretung ihren Werbeetat
ncht zu teilen, ſondern können mehr aufwenden und
wirkungs=
yller auslegen.
Die Meſſe in Köln trägt heute in der Hauptſache den
Cha=
ikter einer Werbemeſſe, und zwar namentlich einer
deut=
ſten Werbemeſſe, denn wenn auch einige wenige Herſteller
aus=
lndiſcher Erzeugniſſe und eine Gruppe von Textilfirmen aus
beſterreich vertreten waren, wurden doch in der Hauptſache deutſche
Ezeugniſſe gezeigt. Daß der „Werbecharakter” dieſer Meſſe
zur=
uit im Vordergrund ſteht, geht auch ſchon daraus hervor, daß
us Deutſche Inſtitut für Wirtſchaftlichkeit in der öffentlichen
Ver=
mltung in einer Sonderſchau Arbeiten aus dem Gebiet ſeiner
Ktigkeit, die ſich auf die Vereinfachung des Dienſtbetriebes der
Lehörden bezieht, zeigt, womit der Privatwirtſchaft Anregung für
ire Zwecke gegeben werden ſollen. Mit dieſem Inſtitut eng
zu=
ſimmen arbeiteten die Arbeitsgemeinſchaft niederrheiniſcher
Ver=
naltungsakademien, der Einzelhandelsverband für Rheinland und
Peſtfalen in Gemeinſchaft mit dem Inſtitut für
Einzelhandels=
irſchung an der Univerſität Köln, das Deutſche
Handwerks=
iſtitut, ferner die Geſellſchaft für Organiſation und der Verein
be=
ntender Organiſatoren, der Bund deutſcher Werbeberater, der
lusſchuß für wirtſchaftliche Fertigung beim Reichskuratorium für
Pirtſchaftlichkeit uſw. Schon dieſe Intereſſenverbundenheit zeigt,
ſelche Bedeutung man in den maßgebenden Kreiſen den Meſſen
ind hier beſonders der Kölner Meſſe beilegt. So fand denn
beſon=
deis auch bei den Beſuchern die Sonderſchau Büro, Vertrieb und
Zerbung größere fachliche Beachtung. Viel tabellariſches und
jariſtiſches Material zeigt namentlich die Sonderſchau der
Wer=
lung, die außerordentlich lehrreich war.
Im Rahmen der Exiſtenzberechtigungsfrage der Kölner Meſſe,
ſie wir bejahen, iſt ein ſehr beachtlicher Faktor die Betrachtung
es Exports Deutſchlands. Die deutſche Wirtſchaft und Induſtrie
it mit aller Energie bemüht, den Export zu heben und
ſie Exportſteigerung iſt auch tatſächlich gelungen. Mit
ur Steigerung des Exports muß zweifellos auch
ſer Hinweis auf die Leiſtungsfähigkeit deutſcher Gewerbezweige
ſeitragen, und wenn man bedenkt, daß die Geſamtausfuhr
zu etwa 74 Prozent auf die europäiſchen Länder
mtfällt, ſo wird damit ſchon der immerhin ſtarke Auslandsbeſuch
uch in Köln erklärlich. (An zweiter Stelle unter den
Konti=
enten ſteht Amerika mit 15 Prozent unſerer Geſamtausfuhr, es
olgen Aſien mit 8 Prozent, Afrika mit 2 Prozent und Auſtralien
nit 1 Prozent). Es iſt bekannt, daß die unmittelbar benachbarten
känder und europäiſchen Großſtaaten die beſten Kunden
Deutſch=
ands ſind, und es iſt weiter bekannt, daß hauptſächlich
Fertig=
rzeugniſſe, wie Maſchinen, Textilien, Eiſenwaren uſw. ausgeführt
verden, es iſt daher vorteilhaft, wenn dieſe Nachbarländer ſich
ſurch ihre Wirtſchaftsvertreter auf einer Meſſe wie der Kölner
informieren und auf dem Laufenden halten können. Hierzu war
n Köln vielfach Gelegenheit.
Die Textilmeſſe nahm allerdings in Köln aus wirtſchaftlichen
Gründen, im Gegenſatz zu früher, einen kleineren Raum ein,
im=
nerhin hatten führende Häuſer aus allen Teilen Deutſchlands in
ſer Weſthalle die letzten Neuheiten in beachtlicher Reichhaltigkeit
und Aufmachung ausgeſtellt, ſo daß Fachleuten ein guter Ueberblick
ind leichte Orientierung über die Leiſtungsfähigkeit auf dieſem
Gebiet gegeben war.
Den größten Teil der Meſſe nahm, wie oben ſchon angedeutet,
die Sonderſchau Büro, Vertrieb und Werbung ein, wobei
zahl=
reiche modernſte Rationaliſierungsmaſchinen für den
kaufmänni=
chen Beruf in techniſcher Vollendung gezeigt wurden, es ſeien nur
die geräuſchlos arbeitenden Schreibmaſchinen mit doppelter Schrift,
neuartige „Poſtſcheckmaſchinen, Mehrrollen=, ſchreibende
Rechen=
maſchinen, Buchungs=, Fakturier=, Lochkarten= und
Adreſſier=
maſchinen genannt.
Umfangreich war ferner die Gruppe Haus= und Wohnbedarf,
die das ganze Obergeſchoß der Oſthalle ausfüllte, weiter die
Por=
zellanabteilung, die Neuheitenmeſſe, namentlich auf dem Gebiete
der Spielwareninduſtrie, die Ausſtellung von Kriſtallſachen,
Kunſt=
gegenſtänden aller Art uſw. Im ganzen eine ſehr reichhaltige
Meſſe, wenn auch zahlenmäßig die Ausſteller etwas weniger, wie
im Frühjahr und in den Vorjahren waren.
Die Beſchickung der Meſſe hat den Beſuchern des In= und
Auslandes Anregungen gegeben, die ſich ſicher inſofern auswirken
werden, als noch Nachbeſtellungen bei einzelnen Firmen nach
Ab=
ſchluß der Meſſe einlaufen werden und letzten Endes damit der
Umſatz auch im Inland geſteigert werden wird. Jedenfalls hat
die Meſſe bewieſen, daß in Deutſchland das Vertrauen in die
Zu=
kunft ſtark iſt; Induſtrie und Wirtſchaftskreiſe ſind ſich der
Not=
wendigkeit bewußt, gerade in Zeiten großer wirtſchaftlicher Not
alles zu tun, um zur Ueberwindung der Kriſen beizutragen. Die
Meſſe gab auch Gelegenheit, zu zeigen, daß bei der ſinkenden
Preis=
bewegung auf dem Weltmarkt Deutſchland durchaus
konkurrenz=
fähig iſt. Dazu kommt, daß der Bedarf im Inland, der nun
ein=
mal tatſächlich vorhanden iſt, ſich durch den Anreiz einer Meſſe
ſteigern läßt. So ſind wir der Auffaſſung, daß die Kölner Meſſe
zwar inſofern im Gegenſatz mit der Hauptmeſſe in Deutſchland, der
Leipziger Meſſe, ſteht, als es dort in der Hauptſache auf
Markt=
abſchlüſſe ankommt, daß dieſe aber doch als Werbemeſſe ſtarken
ideellen Wert hat und ſelbſt wenn keine Geſchäfte getätigt
wür=
den, ſchon als Beweis deutſcher Leiſtungsfähigkeit und gleichzeitig
als Beweis des Glaubens an die Zukunft ihre Berechtigung hat.
Kommen dann bei ſehr vielen Ausſtellern, wie wir uns überzeugen
konnten, noch namhafte Abſchlüſſe hinzu und werden, wie das nach
jeder Meſſe der Fall war, auch nach dem offiziellen Schluß
weiter=
hin laufende Geſchäfte getätigt, ſo iſt das ſehr erfreulich und ein
Grund mehr, die Exiſtenzberechtigung der Meſſe anzuerkennen.
Meinungen, die der Anſicht ſind, wegen augenblicklicher Zuſchüſſe,
die die Stadt Köln und andere Stellen leiſten müſſen, möge auch
die Meſſe in Köln verſchwinden, iſt entgegenzuhalten, daß der Zweck
gerade dieſer Meſſe nicht in einem augenblicklich ſichtbaren Erfolg,
ſondern in der Zukunftswirkung liegt.
Wenn heute im deutſchen Wirtſchaftsleben ein Tiefſtand
ein=
getreten iſt; der als unterſte Grenze des Möglichen anzuſprechen
iſt, und wenn ſchwindendes Selbſtvertrauen weiteſter Kreiſe die
wirtſchaftliche Kreiſe in Deutſchland über den aus wirtſchaftlichen
Erwägungen heraus zu erwartenden Umfang noch verſtarkt hat, ſo
liegt doch im Hinblick auf die gegenwärtige Wirtſchaftskriſe kein
Grund zu ſchwärzeſtem Peſſimismus vor. Ob zwar nach den Wahlen
des 14. September ein raſcher Umſchwung im Wirtſchaftsleben
ein=
treten kann, iſt mehr als fraglich, aber es ſind Momente genug da,
die eine Wendung zum Beſſeren erhoffen laſſen. Ein Anzeichen iſt
auch der Optimismus, der ſich auf der Kölner Meſſe zeigte. Wer
dieſe Meſſe beſuchte, ſah in ihr ein Spiegelbild der
Wirtſchafts=
lage: zwar wenig Hoffnung auf augenblicklichen Gewinn, dafür
aber unbedingtes Vertrauen auf Beſſerung und auf zu
erwarten=
den baldigen Erfolg; und der Oberbürgermeiſter von Köln ſprach
allen, die an Deutſchlands Zukunft glauben, aus dem Herzen,
wenn er in ſeiner Anſprache anläßlich der Eröffnung der Kölner
Meſſe ſagte: Auch in Zeiten ſtarker Gedrücktheit ſoll man nicht
einfach den Kopf hängen laſſen und tun, als ob morgen die Welt
unterginge. Es ſind ſchlechte Zeiten geweſen, und es werden
ſchlechte Zeiten kommen. Dazwiſchen gibt es aber auch wieder
beſſere Zeiten. Soweit man ſich von einem nichtberechtigten
Opti=
mimus entfernt halten und ſo klar man die wirtſchaftliche Lage
und ihre Urſachen erkennen ſoll, den Mut, daß es gelingt, auch
wieder voranzukommen, ſoll man niemals fahren laſſen. Und aus
dieſem Grunde ſoll man auch in Zeiten ſchlechter Wirtſchaftslage
die Meſſeveranſtaltungen beibehalten.
Dr. O.
Frankfurt a. M., 26. Sept.
Die Börſe eröffnete zum Prämienerklärungstage ſehr zurückhaltend
und uneinheitlich. Der innerpolitiſche Schwebezuſtand, der Leipziger
Ofiziersprozeß und ſonſtige unerfreuliche politiſchen Ereigniſſe in Europa
wurden mit ſtärkſter Zurückhaltung verfolgt. Sehr ungünſtig
wirkte ſich der Hamburger
Verſicherungszuſam=
menbruch (der Hamburger Aſſekuranz=Verein) und eine Reihe
an=
derer Inſolvenzen aus. Allerdings iſt kein nennenswertes Angebot
— weder am Aktien= noch am Rentenmarkt — eingetroffen; offenbar
war der Ultimo weitgehendſt vorbereitet. Vom Auslande hat das
Ver=
kaufsangebot nachgelaſſen, ohne daß nennenswerte Aufkäufe zu
ver=
zeichnen ſind. Für den Farbenmarkt regte die Erklärung der J. G.
etwas an. J.G. Farben eröffneten 2/s Prozent feſter, die übrigen
Che=
miewerte waren unverändert. Relativ feſt lag der Kalimarkt, wo die
Kursbeſſerungen ca. 2 Proz. betrugen. Banken abgeſchwächt. Wie
ver=
lautet, ſoll bei ſämtlichen Banken mit einer Dividendenreduktion zu
rechnen ſein. Es verloren Deutſche 5/s, Danat 1, Berliner Handels 2,5
Prozent. Zellſtofwerte waren behauptet. Der Kunſtſeidemarkt lag
un=
einheitlich. Aku 0,5 Prozent niedriger, dagegen Bemberg 2,5 Prozent
erhöht. Schiffahrtswerte ſchwächer; weiter verloren Dtſch. Linoleum 3,
Daimler 0,75, Reichsbank 1,75 Prozent. Am Anleihemarkt kam wenig
Material von feſtverzinslichen Werten heraus. Altbeſitzanleihe 1/8,
Neubeſitzanleihe 0,5 Prozent abgeſchwächt. Im Verlaufe der Börſe blieb
das Geſchäft klein und zurückhaltend. Es beſteht kaum Mut für Neu=
Engagements nach oben oder unten. Am Geldmarkt iſt Tagesgeld zum
Ultimo geſucht bei 3 Prozent. Am Deviſenmarkt liegt die Reichsmark
gegen Deviſen wieder etwas ſchwächer. Man nannte RM.—Pfunde
20.40¾, —Dollar 44.20.04½, London-New York 4.85.32½, —Paris
123.81. An der Abendbörſe ſetzte ſich etwas freundlichere
Stim=
mung durch, da der relativ reibungsloſe Verlauf der Liquidation
befrie=
digte. Unter Berückſichtigung des Reports waren die Kurſe meiſt gut
behauptet. J.G. Farben, Schuckert und Siemens konnten leicht anziehen.
Waldhof waren dagegen angeboten und etwas ſchwächer. Die
Geſchäfts=
tätigkeit war im allgemeinen gering. Altbeſitzanleihe lagen etwas feſter.
Berlin, 26. September.
Die Börſe eröffnete ſtimmungsmäßig zwar noch etwas ſchwächer, die
Kurſe waren jedoch entgegen den Vormittags und vorbörslich vielfach
gehegten Befürchtungen ziemlich behauptet. Die vorliegenden Momente,
wie der Rücktritt der öſterreichiſchen Regierung, die Krawalle in Prag,
die noch unabgeſchloſſenen Finanzberatungen des Reichskabinetts, der
neue Verſicherungsſkandal bei der Hamburger Aſſekuranz=Union, der
von der Reichsbahn beſtätigte Rückgang im Eiſenbahnverkehr, die
Kün=
digung der Achtſtundenſchicht im Ruhrbergbau und der matte Schluß
der geſtrigen New Yorker Börſe mußten heute hinter die rein
börſen=
techniſchen Faktoren zurücktreten. Die Banken zeigten für
herauskom=
mende Ultimoware Aufnahmeneigung, wahrſcheinlich, um die
Differen=
zen zur Liquidation nicht noch größer werden zu laſſen. Außerdem
ſol=
len vom Auslande einige limitierte Kauforders vorgelegen haben. Im
Verlaufe ſetzten ſich teilweiſe weitere kleine Befeſtigungen durch. Später
wurde die Kursgeſtaltung bei ſtagnierendem Geſchäft unregelmäßig.
Wiriſchaftliche Rundſchau.
Weizenvermahlungszwang im Oktober und November 80 Prozent.
Für Oktober und November iſt — wie wir erfahren — mit einer Quote
von 80 Prozent für den Vermahlungszwang von Inlandsweizen an
rechnen. Die bisherige Quote belief ſich bekanntlich in dieſem Erntejahr
auf 60 Prozent. Der Wortlaut der Verordnung dürfte in den nächſten
Tagen veröffentlicht werden. Ueber eine angeblich beabſichtigte
Er=
höhung des Weizenzolls iſt bisher nichts Poſitives zu ſagen.
Süddeutſche Eiſenzentrale verlängert. In einer gemeinſamen
Sit=
zung des Vorſtandes und der Preiskommiſſion der ſüddeutſchen
Eiſen=
zentrale wurde beſchloſſen, die Preisbindung bis zum 15. November 30
zu verlängern. Sollte bis zu dieſem Zeitpunkt ein Weg zur
Verſtän=
digung innerhalb der Großhandelsgruppe nicht gefunden und eine Baſis
für den Neuaufbau der S.E.Z. nicht geſchaffen ſein, ſo iſt eine
Ver=
längerung der Preisbindung über den 15. November 1930 hinaus nicht
möglich. Ferner wurde beſchloſſen, bei Lieferungen von über 1000 Kilo
an Händler und Verbraucher eine Frachtausgleichsvergütung von 0,50
Reichsmark pro 100 Kilo einzuführen.
Hetallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 26. September ſtellten ſich
für Kupfer: September 88 (93), Oktober 89,25 (90),
Novem=
ber 88 (88,25) Dezember 87,50 (88,25), Januar 87,25 (88,25),
Fe=
bruar März 87 (88) April 87 (87,25), Mai 86 (86,50), Juni, Juli,
Auguſt 86 (86) Tendenz flau. Für Blei: September 33,50 (35),
Oktober 32 (33), November, Dezember 33 (33,75), Januar,
Fe=
bruar, März, April 33 (33,50), Mai, Juni, Juli, Auguſt 33 (33,25).
Tendenz: flau. Für Zink: Oktober 28 (28,75) November
28,25 (30), Dezember 28,50 (30,50) Januar 28,50 (31), Februar
29,25 (31) März 29,50 (31.50) April 30 (30,50). Mai 30,25 (31,50),
Juni 30,25 (31,25), Juli 30,50 (32), Auguſt 31 (31.25). Tendenz:
flau. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
bei=
gefügten Brief.
Kleine wirkſchaftsnachrichten.
Der Privatdiskont wurde um ½ Prozent auf 33 Prozent für
beide Sichten erhöht.
In der Aufſichtsratsſitzung der DD.=Bank wurde an Stelle
des verſtorbenen. Dr. Arthur Solomonſohn zum Vorſitzenden
neben Geheimrat Max Steinthal Franz Urbig gewählt.
Die Vorarbeiten für den Zuſammenſchluß der heimiſchen
Bimsinduſtrie ſind zum Abſchluß gekommen. Gemäß dem
Be=
ſchluß der 20er Kommiſſion ſollen die Vorſchläge am 15. Oktober
einer Fabrikantenverſammlung der rheiniſchen
Bimsbauſtoffindu=
ſtrie zur Entſcheidung vorgelegt werden.
Die Jakob Potting A. G. Kleiderwerke in Gladbach=Rheydt,
eines der bedeutendſten Werke der Gladbacher
Konfektionsindu=
ſtrie, iſt in Schwierigkeiten geraten und hat die Zahlungen
ein=
geſtellt.
Am Donnerstag, den 2. Oktober 1930, fällt die
Abend=
börſe in Frankfurt aus.
Von der Verwaltung der Adam Opel A.=G. wird uns
mit=
geteilt: Aus Gründen der Inventuraufnahme wird der Betrieb
der Adam Opel A.G. in Rüſſelsheim vom 15. Oktober ab
vorüber=
gehend geſchloſſen. Der allgemeine Betrieb wird am 1. November
wieder aufgenommen. Soweit die Inventuraufnahmen innerhalb
einzelner Abteilungen früher beendet iſt, wird die betreffende
Abteilung die Arbeit bereits vor dem 1. November wieder
auf=
nehmen.
Am Freitag morgen ſtarb in Ludwigshafen im Alter von 81
Jah=
ren der Ehrenvorſitzende der Induſtrie= und Handelskammer
Ludwigs=
hafen, Geh. Rat von Wagner. Seit 1894 gehörte er der Induſtrie= und
Handelskammer an und bekleidete ſeit 1898 29 Jahre hindurch das Amt
des 1. Präſidenten. 1927 wurde er bei ſeiner Zurruheſetzung durch den
Ehrenpräſidententitel ausgezeichnet.
Mit einem volleinbezahlten Grundkapital von 1,5 Mill. RM.
wurde die „Allemann. Zündwarenfabriken A.G. mit dem Sitz in
Grafenwieſen (Bayer. Wald) gegründet.
Die New Yorker Wertpapierbörſe eröffnete vorgeſtern ſehr
ſchwach. Die Papiere verloren bis zu 10 Punkten und erholten
ſich erſt gegen Schluß der Börſe wieder. Immerhin iſt ein
Kurs=
verluſt von 2 bis 5 Punkten feſtzuſtellen. Zu den Gerüchten über
die politiſche Unſicherheit in Deutſchland kam noch die Nachricht
von dem Ausbruch der Regierungskriſe in Oeſterreich, die auf die
Haltung des Marktes einen ſtarken Einfluß ausübte.
Berliner Kursbericht
vom26. September 1930
Oeviſenmarkt
vom26. September 1930
Berl. Handels=Geſ.
Danatbank
Deutſche Bant u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
F. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
130.—
167.—
117.50
117.50
77.50
123.50
78.75
122.75
50.50
78.50
150.—
39.—
128.—
118.—
64.625
Elektr. Lieferung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Kofsw.
Orenſtein & Koppe
116.75
137.50
100.25
126.50
86.—
76.125
75.25
193.50
70.25
78.125
73.375
35.75
66.—
75.75
50.—
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Lau
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwer
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Dral
Wanderer=Werke
Ve
50.125
289.—
120.50
113.—
70.—
195.—
67.25
31.375
50.—
118.—
59.75
148.—
12.50
69.—
34.25
Sofia 100 Leva 3.03 3.04: Rio de Janeiro Milreis 0.437 0.439
Holland 100 Gulden 169.2 168.5. Jugoſlawien 00 Dina 7.426 7.442 Oslo 100 Kronen 112.25 112.47 Portugal 100 Escudos 18.84 19.68 Kopenhagen 100 Kronen 112.30 112.5. Athen
100 Drachm. 5.441 F.449 Stockholm 100 Kronen 112.6 112.9 Iſtambu=
türk. 2 —
London X=Stg. 20.39 20.43 Kairo
ägypt. * Aan 20.945 Buenos=Aires 1 Pap. Pe ſo Nuf 1.498 Kanada
canad. Doll. 4.200 4. 208 New Yort 1 Dollar 4.1965 4.204 Uruguan 1 Goldpeſo 3.407 3.413
Belgien 00 Belge 58.475 58.59! Jsland
100 eſtl. Kr. 92.31 92.49 Italien 100 Lire 21.975 22.01 Tallinn (Eſtl.) 100 eſtl. Kr 111.831 112.05
Paris 100 Francs 16.465/ 16.50 Riga 100 Lats 80.* 81.96
Frankfurter Kursbericht vom 26. September 1930.
7% DtſchReichsanl
68 Baden:.
8% Bayern ..
6%
8% Heſſen v. 2‟
v. 29
89
6% Preuß. Staat.
8½ Sachſen ....."
6% Sachſen .....
7% Thüringen
Diſche. Anl. Auslo‟
ſungsſch. +‟/-
Ab=
löſungsanl. . . . . .
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe .. . ."
8% Baden=Baden.
6% Berlin ......
8½ Darmſtadt v. 26
v. 28
8%
7% Dresden ....."
8% Frankfurt a. M.
Schätze. . .v. 29
7% Frankfurtv. 26
v. 26
6
80 Mainz...."
8% Mannheim v. 26
v. 27
6%
82 München ...
8% Nürberg
8% Wiesbaden
6% Heſſ. Landesbt
Goldpfbr.. . . . .
Goldpfbr
K
Goldoblig.
4½% Heſſ. 2b8.,
Hyp.=Bk.=Liguid.
4/.% „Kom.=Obl.
8% Preuß. Lds..=Anſt. G. Pf
8%. Goldoblie
99.75
87.5
76.25
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84.6
86
90.5
98
99
81
81.75
59
6.55
2.6
91
7
85
75
89.5
98
94.75
94
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75
102
98
8% Landeskomm.
Bk. Girozentr. für
Heſſen .Goldobl.
8%Kaſſeler Land.
fredit Goldpfbr.
8% Naſſ. Landesbl.
4½% Liqu. Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser. I
*Ausl. Ser, II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
8% Berl. Hyp.=Bk.
4½%„Liqu.=Pfbr.
8% Frrf. Hyp.=Bk..
4½% „ Lig. Pfbr.
Pfbr.=Bk.
„Lig. Pfrb.
2 Mein. Hyp.=Bt
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„ Lig. Pfbr..
8% Pfälz. Hyp.=Bk
4½% „ Lia. Pfbr.
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ered.=Bant ....
4½%„Lig. Pfbr.
8% Preuß. Centrl.
Bodencr.=Banl.
4½% „ Lig. Pfbr.
8% Rhein. Hyp. Bk.
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3% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit.. . ..
8% Südd. Bod.=
Cred.=Ban1...."
7%0
4½% „ Lig. Pfbr.
8% Württ. Hyp.=B
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85
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85.5
54
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96.5
84
101.5
95
84
101.5
93.5
85
100.5
97
86. 25
102
Ar
100.5
99.5
84.9
101.5
96
87
99.5
99.5
96.25
86‟.
98.25
8% Dt. Linol. Werke
8% Klöckner=Werke
70 Mainkrw. v. 26.
7% Mitteld. Stahl.
8% Salzmann u. Co.
7% Ver. Stahlwerle
8% VoigtckHäffner
J. 6. FarbenBondt
5% Bosn. L.E.B.
L. Inveſt.
5%
4½% Oſt. Schätze
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%
4%
4% Türk. Admin.
4%
1. Bagdad
4% „ Zollanl.
4½% Ungarn 1913
4½%
1914
42
Goldr.
1910
Artten
Alg. Kunſtziide Unie
A. G. G.........."
AndregeNoris Zaht
Aſchaffbg. Brauerer
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Gold=n.
Silber=
ſcheide=Anſtalt .
83
79.5
92.5
93.75
39.6
27.
9.
15.5
7.05
A4.36
19.25
71.25
122.75
104
90
94
100
176
36.25
28
155
25‟.
103
64.5
133
Dt. Linoleumwerkei
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Lüdenſcheit Metal
Lutz Gebr. Darmſt.
115.75
106
137.4
130
50
125
44.5
31
165
120
147
65
119.5
59
76.25
214
112.5
30.25
194.25
86
130
143.5
35.5
94.5
48.5
14‟1.
Mainkr.=W. Höchſt
Mainzer Akt. =Br.. .
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m.5
147
98
45.5
50
68.5
155.5
125
91
89.25
143
288
210
73
129
176.75
37
126.5
98.5
101
17.5
59.3
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112.5
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166
117.5
102
117.75
95
157
150
277
133
226
30
O=
38.5
56.5
89
105
181
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Samstag, 27. und Sonntag, 28. Septbr.
in den oberen Ränmen 14196
Heute und folgende Tage!
Ein Meisterwerk filmischer
Darstellungskunst,
Der Großfilm der
Foxfilm Corporation
Heute Samstag
die große Premiere
des letzten stummen Janningsfilms.
Deutschlands größter Künstler in einem seiner
besten Großflme
Emil Jannings
Ein Filmwerk, das zu den
eindruck-
vollsten Schöpfungen des Jahres
zählt.
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Speiſenkarte aus eigener Schlachterei.
Mittwoch, den 1. Oktober 1930,
abends 8 Uhr
Peter Schäfer
singt im
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am weißen Turm. (14185
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KONZERIS
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Täglich Konzert
Guter Mittag= und Abendtiſch.
Regie: F. W. Murnau
Bearbeitet nach der bekannten
Norelle von Hermann Bang.
Die Leidens- und Lebrjahre vier
armer Waisen, die nach harten
Kämpfen den Weg zu Glück und
Ruhm fanden.
Dazu das auserwählte
Beiprogramm.
Lissi Arna
und Siegfried Arno
Jengeits
dei Mrasse
Sünden der Väter
(Der Schmugglerkönig von Manhattan)
Ein Lebensroman getragen von der
Persönlich-
keit eines großen Menschendarstellers.
Regie: Ludwig Berger:
Im Beiprogramm:
„Das Plratentagebuch‟ 2 lustige Akte.
(Eine Tragödle des Alltags)
Regie: Leo Mittler.
Nach einer wahren Begebenheit
schildert dieser Film auf das
Fesselndste die packende Tragödie
zweier Menschen.
Dazu das gute
Beiprogramm.
Beginn: 3½ Uhr.
Beginn. 3½ Uhr.
Ehren- und Freikarten aufgehoben.
Beiun: 3½ Uhr. 11425o
Wiederholung
HELIA
HELIA
Film-Morgenfeier am Sonntag, den 28. September 1930
Silberkender über Beuerland
mit Günther Plüschow des ruhmvollen „Fliegers von Tsingtan” grandioser Film von seiner tollkühnen Fahrt im
kleinen Segelkutter über den Atlantik zu Brasiliens, Argentiniens und Chiles Küsten nach dem „Wunderland‟
Feuer-
land — von seinen verwegenen Flügen über unerforschte, wilde Hochgebirge, verwunschene Fjorde, über tiefgränenden
Urwald. Ein Film, der allen Beschauern — Erwachsenen wie ingendlichen — zum unvergeßlichen Erlebnis wird!
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Karten-Vorverkauf an der Tageskasse.
Samstag, 27. September 1930
KonZUr!
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(Stadtorchester)
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Künstler-Konzert
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auf der Bühne.
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27. September 1930 Zus.M. N. 2 Der Waffenschmied
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Nummer 267
Samstag, den 27. September 1930
Aar sarmißten
Mistiensr.
Roman von Hearnden Balfour.
Nachdruck verboten.
„Machen Sie die Tür zu und hören Sie mich an, Elſie,”
e4ann Jack. „Erinnern Sie ſich der Nacht, als Herr Craw=
Sie beim Suchen nach Einbrechern ertappte?”
„Jawohl, Sir.”
„Nun, Sie werden mir jetzt genau auseinanderſetzen, was
fie in jener Nacht hier unten machten.”
„Nichts, Sir.”
„Na, na, denken Sie mal nach!"
„Ganz wahrhaftig, Sir, gar nichts. Ich hörte irgend etwas
und kam herunter, um nachzuſehen, aber als ich niemand
und, ging ich wieder nach oben.”
„Aha! und Herr Crawley erſchreckte Sie?‟
„Ach ja, Sir, ganz fürchterlich!”
Jack lachte. „Warum ſind Sie denn vor Herrn Crawley
lange?”
„Bange nicht, Sir. Ich hatte nur nicht gedacht, daß er da
ein würde.”
„Wen erwarteten Sie denn zu ſehen?” fragte Jack ſchnell.
„Ich erwartete niemand — ich dachte, es wär” ein Dieb.”
Jack ſchüttelte ernſt den Kopf. „Sie ſollten lieber die
Vahrheit ſagen, Elſie.”
„Ich erwartete — ich — ich dachte —” Sie kämpfte mit
rränen.
Jack ſteckte ſich eine Zigarette an. „Na ja, es war gewagt,
dies Stelldichein, aber Sie konnten natürlich nicht wiſſen, daß
er — Jack ſtrich ein zweites Streichholz an.
Elſie wurde kreideweiß. „Er ſteckt doch nicht im Loch?”
ſchrie ſie auf.
Jack ſchleuderte Zigarette und Streichholz ins Feuer.
„Sagen Sie mir alles, Elſie,” ſagte er ſanft. „Es iſt wirklich
das Beſte, und ich werde Ihnen beiſtehen.
Seite 19
„Ich weiß nicht, was Sie wollen,” erwiderte das Mädchen
mürriſch.
„Nun, dann will ich’s Ihnen ſagen.” Jacks Stimme nahm
einen ſtrengen Ton an. „In jener Nacht wurden aus dem
Schrank da Papiere geſtohlen. Die muß ich haben.
„Ich hab” keine Papiere weggenommen!” rief Elſie zornig.
„Ich — ich will nicht mehr antworten. Als ob ich ein Dieb
wäre!”
„Elſie, ſeien Sie doch nicht ſo dumm. Denken Sie etwa,
daß ich Sie verhaften möchte? Sie wiſſen nicht, um was
es ſich für Sie handelt. Sie haben für den ſchlimmſten
Ver=
brecher in ganz London gearbeitet, und wenn Sie nicht zur
Vernunft kommen, werden Sie beide dafür büßen.”
Einen Augenblick blieb es totenſtill im Zimmer, und Jack
hielt den Atem an . .. Mit einem Mal brach Elſie in heiße
Tränen aus.
„Um Gottes, willen, Herr Strickland, erbarmen Sie ſich!
Ioe iſt nicht ſchuld — er möchte gern ehrlich werden, aber er
wagt es nicht, ſo lange der Schweinehund — ach, wenn ich den
doch totmachen könnte!”
Jack bemühte ſich, ſeine grenzenloſe Erleichterung zu
ver=
hehlen.
„Ich würde Joe Smith gern vorm Kittchen retten,” ſagte
er möglichſt gelaſſen, „aber er ſteckt ja bis an den Hals in dieſer
Sache.
„Ach, wenn er nur von dem Bieſt loskommen könnte!” rief
Elſie mit funkelnden Augen. „Dann könnten wir heiraten
und auf dem Lande leben . . . Oh, Herr Strickland, können
Sie ihm nicht helfen?. Warum muß Joe alles für die Bande
ausbaden? Können Sie’s nicht, Herr Strickland?”
Jack nahm eine nachdenkliche Miene an.
„Ich würde Ihnen alles ſagen, Herr Strickland. Aber
wenn Sie Joe jetzt faſſen, wird er denken, ich hätte nicht reinen
Mund gehalten, und lieber als daß er das von mir denkt,
will ich ſterben ..
„Nun, ich will tun, was ich kann,” erwiderte Jack. „Wenn
Sie mir die volle Wahrheit ſagen, werd’ ich verſuchen, Joe
außen vor zu laſſen, wenn ich die Bande einkreiſe. Alſo —
raus mit der Sprache!. Wer iſt es, für den Ioe — und
in=
direkt auch Sie arbeiten?”
„Ich weiß es nicht, Herr Strickland, das ſchwör ich Ihnen
zu. Ich würde es ſagen, wenn ich’s wüßte. Ich weiß nicht, wie
er Ioe ſo untergekriegt hat, aber Ioe ſagt, wenn einer, was
ver=
rät, dann iſt er verloren, und wenn er hundert Meilen weg iſt.”
„Beruhigen Sie ſich, Elſie”, tröſtete Jack das zitternde junge
Ding. „Wenn Sie jetzt nur reinen Mund halten — gegen
jeder=
mann — auch gegen Joe, werd’ ich ſchon dafür ſorgen, daß er
Sie nicht faßt.”
„Es läuft mir eiskalt über’n Rücken, wenn ich nur an ihn
denke”, flüſterte Elſie. „Joe kann nicht von ihm loskommen.
Ich weiß nicht mal, was der ſchreckliche Menſch vor hat!. Joe
wagt mir nichts zu ſagen. Er kann ſich nicht helfen — ſitzt wie
ne Fliege im Spinngewebe!”
„Wie ſind Sie hier ins Haus gekommen?” fragte Jack.
„Joe ſagte, hier hätten ſie ein Hausmädchen nötig, und ich
ſollte mich melden. Er brachte mir auch Zeugniſſe und ſo was.
Sehr nette ſogar. Ich hab” oft darüber nachgedacht, wer die
wohl geſchrieben hat.”
„Und wann erhielten Sie die erſten Befehle?”
Am Montag nach Herrn Boyds Abreiſe. Da war ich ſchon
ne Woche lang hier. Joe ſagte mir, ich ſollte ihn nachts
rein=
laſſen. Ich war ſchrecklich bange dabei, aber niemand hat ihn
gehört. Er hat im Geldſchrank rumgeſucht, aber nicht geſagt,
wohinter er her war. Und das nächſte Mal war ein Tag, eh’
Herr Crawley nach Hauſe kam. Er ſagte, ich ſollte an den Türen
lauſchen und all ſo was, um zu ſehen, ob ich nicht hören könnte,
was er mit Ihnen oder Herrn Bohanna beſpräche.”
„Mit Herrn — was?”
„Herrn Bobanna, dem farbigen Herrn.”
„Ach ſol Nun, und weiter, Elſie?‟
„Außerdem ſollte ich Joe alle Briefe von Herrn Crawley,
die ich kriegen könnte, ſchicken. Aber ich hab' nicht viel hören
können. Nur daß Herr Bohanna Herrn Crawley von einem
Herrn Morgan erzählte, der ein Feind von Herrn Boyd wär,
und dann, daß ſie über Papiere ſprachen, die ſie gern haben
wollten.
„Und das berichteten Sie dann alles an Smith?"
„Ja, aber es war ihm nicht genug.”
(Fortſetzung folgt.)
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