mer 10 Memige
Trlef
Tat
Ter
a
W
Nat
Bezugspreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
Bei wöchentlich Tmaligem Erſcheinen vom 1. Jult
bis 31. Juſi 2.18 Reichsmark und 22 Pfennig.
Abtragegebühr, abgebolt 2.23 Reichsmark, durch die
Agenturen 2.40 Reichsmark ſrei Kr33. Poſtbezugspreis
m Juli ohne Beſtellgeld monatlich 2.25 Reichemari.
Verantworilichkeit für Aufnahme von Anzeigen an
beſimmten Tagen wird nicht übemommen.
Nicht=
enſcheinen einzelner Nummern infolge höberer Gewalt
berechtigt den Bezieher nſcht zur Kürzung des
Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
Fermruf obne Verbindlichkeit für und. Poſiſchedkonto
Frankfurt a. M. 4304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche ilnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit + verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 205
Samstag, den 26. Juli 1930.
193. Jahrgang
Amm breite Zeile i Kreife Darmſtadt 25 Reichspfg
FinanzAnzeigen 40 Neichspfg. Nellamezele (95 mm
breil 2Relſchsmark-Anzeigen von auswärte 40 Reſchepfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92mm breite
Rellame=
zelle 3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmart
ſ4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strelk uſw., erliſcht
ſede Verpſlſchtung auf Erfüſlung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konlurs oder gerichtlicher Beſtreibung fäſlt jeder
Nabatt weg. Bankkonto Deniſche Bani und Darme
Kädter und Nationalbank.
Dan Taffendelvor ver keithsreherang.
Unbefugkes Führen von Skoß= und Hiebwaffen wird mit Gefängnis bis zu einem Jahr beſtraft.
Sondervorſchrift gegen das bewaffneke Aufkreken polikiſcher Verbände. — Die Sondervorſchrift
gilk für alle Waffen. — Zuwiderhandlungen dieſer Ark werden mit Freiheilsſtrafen geahndek.
Auf Grund Ark. 48.
Vom Reichspräſidenken in Kraft geſekl.
Bis 1. April 1931 befriſtel.
Berlin, 25. Juli.
Ueber die Verordnung gegen den Mißbrauch
des Waffentragens,, die in der geſtrigen Kabinettsſitzung
beſchloſſen worden iſt, erfahren wir noch von unterrichteter
Stelle: Infolge der Auflöſung des Reichstages konnte das in
Vorbereitung befindliche Geſetz gegen Waffenmißbrauch nicht
mehr eingebracht werden. Da das bewaffnete Auftveten von
Or=
ganiſationen radikaler Parteien in letzter Zeit eher zugenommen
hat, und zu befürchten iſt, daß dadurch der friedliche Verlauf der
Wahlen bedroht werden könnte, ſo hat der
Reichspräſi=
dent auf Vorſchlag der Reichsregierung heute den
Geſetz=
entwurf auf Grund von Artikel 48 der
Reichs=
verfaſſung als Verordnung in Kraft geſetzt. Die
Verordnung iſt bis 1. April 1931 befriſtet und ſoll nach
erfolgter Neuwahl unverzüglich dem Reichstag
als Geſetzentwurf vorgelegt werden.
Die Verordnung bedroht zunächſt das unbefugte
Füh=
ren von Stoß= und Hiebwaffen mit Gefängnis
bis zu einem Jahr, an deſſen Stelle bei Vorliegen
mil=
dernder Umſtände Geldſtrafe treten kann. Der Kern der
Ver=
ordnung iſt jedoch eine weitere Sondervorſchrift, die ſich
gegen das bewaffnete Auftreten politiſcher
Verbände richtet. Wer gemeinſam mit anderen zu politiſchen
Zwecken an öffentlichen Orten erſcheint und dabei bewaffnet iſt,
wird mit Gefängnis nicht unter drei Monaten beſtraft. Das
Weſentliche dieſer Sondervorſchrift gegen das bewaffnete
Demonſtrieren beſteht darin, daß ſie nicht nur für Hieb= und
Stoßwaffen, ſondern für alle Waffen gilt, und daß die in
ihr angedrohte Gefängnisſtrafe nicht in Geldſtrafe umgewandelt
werden kann, ſo daß Zuwiderhandlungen dieſer Art tatſächlich
mit Freiheitsſtrafen geahndet werden müſſen.
Parkeibeſprechung über den Wahlkampt
Demokraliſche Wahlvorbereikungen.
Berlin, 25. Juli.
Die Wahlkreisvorſitzenden der Deutſchen Demokratiſchen
Par=
tei erörterten in einer Sitzung im Reichstag am Freitag
vor=
mittag das taktiſche Vorgehen der Partei im Wahlkampf und die
Spitzenkandidaturen in den einzelnen Wahlkreiſen. An ſicherer
Stelle kandidieren: Miniſter a. D. Koſt im Wahlkreis Weſer=Ems,
Staatsſekretär a. D. Meyer in Berlin, Dr. Heuß in Württemberg
und Dr. Külz. An der Spitze der Reichsliſte ſtehen Frau
Miniſte=
rialrat Dr. Bäumer und Lemmer. Nachmittags trat der
demokra=
tiſche Parteivorſtand zuſammen.
Der demokratiſche Parteivorſtand beſchäftigte ſich mit der
politiſchen Lage. Staatsſekretär a. D. Meyer führte in einem
Bericht über die Haltung der Reichstagsfraktion aus, daß dieſe ſich
bei den Finanzvorſchlägen von dem Grundgedanken habe leiten
laſſen, keine Sonderbelaſtung beſtimmter Schichten, keine
Steuer=
erhöhungen ohne Reform des öffentlichen Finanzweſens und keine
Sanierung der Reichs= und Länderfinanzen ohne gleichzeitige
Sa=
nierung der Gemeindefinanzen. Ferner Verbeſſerung der
Sozial=
geſetze ohne Beeinträchtigung der Leiſtungen durch Einſparung
von 100 Millionen, Erleichterungen für Wirtſchaft und Volk. Die
Fraktion habe einſtimmig beſchloſſen, den Deckungsvorſchlägen
zu=
zuſtimmen, um der Finanznot abzuhelfen und die Anwendung des
Artikels 48 zu verhindern. Dieſe Anwendung habe die
unglück=
liche Taktik der Sozialdemokratie werſchuldet. Danach habe die
Fraktion nicht für die Aufhebung der Notverordnungen ſtimmen
können, die ihren eigenen Anträgen entſprochen hätten. Die
Frak=
tion habe die Verabſchiedung der notwendigen Geſetze auf
parla=
mentariſchem Wege gefordert, ohne Bedingungen daran zu knüpfen,
die dieſe Aufgabe erſchwert hätten.
Staatsſekretär a. D. Meyer und der Parteiführer Koch=Weſer
ſtellten ſodann Richtlinien für die nächſten Ziele
de=
mokratiſcher Politik auf. An die Referate ſchloß ſich
eine eingehende Ausſprache.
Die Verordnung gegen den Waffenmißbrauch.
Auf Grund des Artikels 48 Abſatz 2 der Reichsverfaſſung
wird für die Wiederherſtellung der öffentlichen Sicherheit und
Ordnung für das Reichsgebiet verordnet:
8 1.
Wer außerhalb ſeiner Wohnung oder ſeines befriedeten
Beſitztumes eine Waffe führt, die ihrer Natur nach dazu beſtimmt
iſt, durch Hieb oder Stich Verletzungen beizubringen (Hieb= oder
Stoßwaffe), wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre, wenn
mil=
dernde Umſtände vorliegen, mit Geldſtrafe beſtraft.
Neben der Strafe kann die Waffe, auf die ſich die ſtrafbare
Handlung bezieht, ohne Rückſicht darauf, ob ſie dem Täter gehört,
eingezogen werden. Iſt die Verfolgung oder Verurteilung einer
beſtimmten Perſon nicht durchführbar, ſo kann auf die Einziehung
der Waffe ſelbſtändig erkannt werden.
8 2.
8 1 findet keine Anwendung auf
1. Perſonen, die kraft ihres öffentlich=rechtlichen
Dienſtver=
hältniſſes zum Führen von Hieb= oder Stoßwaffen berechtigt ſind,
innerhalb der Grenzen dieſer Berechtigung.
2. Perſonen, die beruflich Hieb= oder Stoßwaffen zu führen
pflegen, hinſichtlich dieſer Hieb= oder Stoßwaffen bei Ausübung
ihres Berufs und auf den dazu gehörigen Hin= und Rückwegen.
3. Perſonen, die zum Führen von Hieb= oder Stoßwaffen
be=
hördlich ermächtigt ſind; die behördliche Ermächtigung wird von
der zuſtändigen oberſten Reichs= oder Landesbehörde oder der von
ihr beſtimmten Stelle mit Wirkung für ihren Amtsbereich oder
Teile davon allgemein oder beſtimmt zu bezeichnende Anläſſe
erteilt.
4. Inhaber von Jagdſcheinen eines deutſchen Landes auf der
Jagd und beim Jagdſchutz ſowie auf den dazu gehörigen Hin= und
Rückwegen.
8 3.
Wer gemeinſam mit anderen zu politiſchen Zwecken an
öffent=
lichen Orten erſcheint und dabei bewaffnet iſt, wird mit
Gefäng=
nis nicht unter drei Monaten beſtraft.
Neben der Strafe kann die Waffe, auf die ſich die ſtrafbare
Handlung bezieht, ohne Rückſicht darauf, ob ſie dem Täter gehört,
eingezogen werden. Iſt die Verfolgung oder Verurteilung einer
beſtimmten Perſon nicht durchführbar, ſo kann auf die Einziehung
der Waffe ſelbſtändig erkannt werden.
Die vorſtehenden Beſtimmungen finden keine Anwendung auf
Perſonen, die kraft ihres öffentlich=rechtlichen Dienſtverhältniſſes
zum Führen von Waffen berechtigt ſind, innerhalb der Grenzen
dieſer Berechtigung.
8 4.
Sofern dieſe Verordnung nicht vorher aufgehoben wird, tritt
ſie mit dem 1. April 1931 außer Kraft.
Berlin, den 25. Juli 1930.
Der Reichspräſident:
(gez.) von Hindenburg.
Der Reichsminiſter des Innern:
(gez.) Dr. Wirth.
Auch die Volksparkei rüſtel.
Eine Konferenz der Parteibeamten der Deutſchen Volkspartei,
die am Freitag im Reichstag begann, nahm zunächſt eine Anzahl
Referate über Finanz= und Steuerfragen entgegen, die im
Wahl=
kampf eine Rolle ſpielen werden. Eine Ausſprache über die
tak=
tiſchen und organiſatoriſchen Fragen des Wahlkampfes findet am
Samstag ſtatt.
Die deutſchnakionalen im Wahlkampf.
Berlin, 25. Juli.
Die Sitzung der Parteivertretung der Deutſchnationalen
Volkspartei im Reichstag wurde durch ein Referat des
Partei=
vorſitzenden Dr. Hugenberg eingeleitet, der die Stellung der
Par=
tei im zukünftigen Wahlkampf behandelte. Anſchließend daran
ſchilderte Dr. Oberfohren die Vorgänge im Reichstag und den
Kampf gegen die Regierung Brüning. Er kritiſierte das
Verhal=
ten der Weſtarp=Gruppe, die durch ihre Haltung die großen
Mög=
lichkeiten deutſchnationalen Einwirkens auf die Regierung
zer=
ſchlagen habe. Der Bruch ſei eine natürliche Folge des
Verhal=
tens der Gruppe Weſtarp geweſen. Im Anſchluß an die
Aus=
ſprache wurde folgende Entſchließung mit 283 gegen 4 Stimmen
aus Mecklenburg angenommen:
„Die Parteivertretung ſpricht ebenſo wie der Parteivorſtand
ihrem Parteiführer Dr. Hugenberg und dem Vorſitzenden der
Reichstagsfraktion Dr. Oberfohren ihr Vertrauen aus.
Die Parteivertretung erkennt mit beſonderer Befriedigung
an, daß die Parteiführung auch durch Verhandlungen mit dem
Reichskanzler den erſten Verſuch gemacht hat, im Reich und in
Preußen eine tragfähige antimarxiſtiſche Regierung zu ſchaffen.
Wir Deutſchnationalen kämpfen dagegen, daß durch die an
Enteignung grenzende Ueberdrehung der Steuerſchraube und
durch eine verhängnisvolle Tributpolitik die Verelendung der
deutſchen Menſchen immer weiter getrieben wird. Wir wehren
uns gegen die Chriſtentum und Kultur vernichtende
Bolſchewiſie=
rung unſeres ganzen öffentlichen Lebens; wir kämpfen gegen das
durch die Mittelparteien immer wieder geſtützte marxiſtiſche
Syſtem.
Die Parteivertretung bedauert es, daß der Reichslandbund
den von großen Landvolkführern wie Röſicke, Wangenheim und
Hahn vorgezeichneten Kurs aufgegeben hat und durch den
Auf=
ruf zu Landvolkliſten die für die Landwirtſchaft ſo bedeutſame
Wirtſchaftsorganiſation praktiſch zu einer Partei umgeſtaltet. Die
Verfolgung eines ſolchen Weges verſchärft die von der
Deutſch=
nationalen Volkspartei ſtets überbrückten Gegenſätze zwiſchen
Stadt und Land, ohne der Landwirtſchaft zu nützen. Wir
wer=
den das Landvolk zur Entſcheidung aufrufen, ob es ſeine
Zu=
kunft beſſer innerhalb einer geſchloſſenen Rechten oder durch eine
in das Syſtem der Mitte ſich eingliedernde Intereſſenpartei
ge=
wahrt wiſſen will.
In Fortſetzung des von ihr mit Volksbegehren und
Volks=
entſcheid eingeleiteten Freiheitskampfes tritt die Deutſchnationale
Volkspartei in neuer Kraft und Geſchloſſenheit in den Wahlkampf
ein. Sie wird ihn führen getreu ihren großen nationalen,
chriſt=
lichen und ſozialen Zielen, getreu ihren monarchiſtiſchen
Grund=
ſätzen, getreu der Fahne Schwarz=Weiß=Rot.”
* Indiens waffenloſer Kampf.
Von unſerem Mitarbeiter.
A=s. Bombay, im Juli 1930.
Indien iſt zwanzig Mal ſo groß wie Großbritannien. Es
hat eine Bevölkerungszahl von über 300 Millionen Einwohner
und mehr als 200 verſchiedene Sprachen werden hier geſprochen.
Erſt wenn man ſich dieſe Zahlen vor Augen hält, wird man zu
einer einigermaßen objektiven Beurteilung des Berichtes kommen
können, den die Londoner Kommiſſion Simon herausgegeben
hat, und dann auch erſt wird ma Sinn und Bedeutung und den
ganzen Umfang der Ghandi=Bewegung zu würdigen vermögen,
die ſich gegen die britiſche Kolonialherrſchaft wendet. Es iſt in
der Tat ein niederdrückendes Schauſpiel, das das Indien von
heute bietet. Es ſind zwei gleichwertige Mächte, die miteinander
ringen, ſich immer und immer wieder herausfordern und
hart=
näckig und unbeugſam einander bekämpfen. Auf der einen Seite
die britiſche Weltmacht, die über Kreuzer, Kanonenboote, mit allen
modernen Waffen ausgerüſtete Truppen und über eine mit aller
Methodik Europas ausgebaute und gefeſtigte
Herrſchaftsorgani=
ſation in Indien verfügt, aber der nur eine
verſchwin=
dend kleine Anzahl von Menſchen mit dem
Her=
zen anhängt, und auf der anderen Seite dieſe ganz große,
geheimnisvolle Maſſe des indiſchen Volkes, das tauſendmal in
Kaſten, in verſchiedene Sprachen, religiös und kulturell, und ſelbſt
in der Hautfarbe unterſchiedlich ſein mag, in deſſen Herzen aber
nun der Gedanke der Freiheit und der indiſchen Selbſtändigkeit
aufleuchtet, das, da es ohne Waffen iſt, auch waffenlos, nur von
der Idee durchglüht und mit ihr gepanzert, zu dieſem Kampfe
antritt. Tatſächlich, ein mitreißender neuer Nationalismus hat
das ganze Land erfaßt. Ein Nationalismus, der ſeinen eigenen
Weg geht, den waffenloſen Weg, koſte es was es wolle. Auf der
anderen Seite ſteht die herrſchende Bürokratie, die aber ſchon von
der Furcht ergriffen iſt, ihre Macht zu verlieren und die dieſe
Furcht dadurch zu übertäuben verſucht, daß ſie zum Widerſtand
gegen die indiſche Selbſtändigkeitsbewegung bis zur Erſchöpfung
aller Mittel anfeuert. So iſt ein Zuſtand eingetreten, der
täg=
lich die Möglichkeit einer Kataſtrophe in ſich
trägt. Man weiß nicht, wird ſich plötzlich die Entwicklung,
ge=
trieben von ungebändigten Ausbrüchen eines gereizten
Patriotis=
mus, überſtürzen, wird ſie nicht, verſchärft durch eine geradezu
rachſüchtige Unterdrückung von ſeiten der Macht, es doch
dahin=
treiben, daß ſchließlich die Unterdrückten zu Waffen=greifen, wo
ſie ſie auch immer finden?
Es iſt die Stimmung vor dem Gewitterausbruch, die
gegen=
wärtig über Indien laſtet. Das ganze wirtſchaftliche
Leben des Landes ſtagniert und niemand weiß, wie es
enden ſoll. Verzweifelt fragt ſich der ehrſame Bürger, was man
ſchon gewinnt, wenn alle Arbeit aufhört, die Läden geſchloſſen
werden, Demonſtrationen und Verhaftungen tägliches
Schau=
ſpiel ſind.
Noch hat die engliſche Regierung das Verſammlungsrecht
nicht aufgehoben, aber mit umſo größerer Schärfe geht ſie gegen
die Boykott=Bewegung vor. Sie hat vor allem das
Aufſtellen von Boykottpoſten vor Läden mit fremden Waren und
vor Schnapskneipen mit überaus rigoroſen Strafen belegt. Der
indiſche Nationalkongreß hat ſich ſofort gegen dieſe
Strafver=
ordnungen zur Wehr geſetzt und iſt ihrer Verkündung mit dem
Aufruf entgegengetreten, ihnen keine Folge zu leiſten. Die
Boykott=Bewegung geht weiter. Weiter drängen ſich
Freiwil=
lige ſonder Zahl zu dieſem Dienſt, vor fremden Läden zu
ſtehen und jeden Inder davon abzuhalten, irgendwelche fremde
Ware zu erwerben. Die engliſche Regierung ſchritt mit
Verhaf=
tungen ein, aber kaum hatte die Polizei die Straßen von Boykott=
Poſten geſäubert, da waren ſchon wieder neue Freiwillige da, die
den Dienſt übernahmen. Bald waren die Gefängniſſe überfüllt.
Man brachte die Verhafteten in Stacheldrahtcamps unter,
aber die Zahl der Freiwilligen ſcheint unerſchöpflich, und nun
ſind auch die Frauen an die Seite ihrer Männer getreten, und ſie
kämpfen nach dem Beiſpiel der Frau Mahatma Chandis beim
Salzkampf dieſen Boykott=Kampf faſt noch fanatiſcher durch als
die Männer. Man wird ſchließlich dazu übergehen müſſen, ganze
Stadtteile mit Stacheldraht zu umzäunen und ſie auf dieſe Weiſe
zu Gefängniſſen zu machen.
Dabei iſt die britiſche Behörde ihrer Machtmittel durchaus
nicht ſo ganz ſicher, wie man draußen in der Welt glauben mag.
Hat doch ſchon ein ganzes indiſches Regiment, deſſen
Offiziere Engländer waren, gemeutert und ſich geweigert, auf die
indiſchen Revolutionäre zu ſchießen. Das fragliche Regiment
wurde unverzüglich entwaffnet, verſetzt und geſchloſſen vor ein
Kriegsgericht geſtellt. Faſt alle Angehörigen wurden zu längeren
Gefängnisſtrafen verurteilt. Aber mit einer Einmütigkeit
ſon=
dergleichen begründeten die Soldaten ihre
Gehorſamsverwei=
gerung damit, daß ſie durch nichts dazu zu bringen ſeien, an der
Abſchlachtung ihrer eigenen Landsleute teilzunehmen. Die
Be=
hörde verſucht, die Truppen zu iſolieren und ſie der indiſchen
Propaganda zu entziehen. Aber kein Strafmittel, keine
Vorſichts=
maßregel hilft, tiefer und tiefer dringt die Propaganda in die
Truppen und ſelbſt in die Polizei ein, und bald werden der
erſten Meuterei zahlloſe andere folgen.
Wie aber ſtehen die indiſchen Fürſten? Es ſcheint,
daß ihnen jede Verbindung zur breiten Maſſe des Volkes
ver=
loren gegangen iſt. Sie haben ſich gewiſſermaßen in ihre
Aus=
grabungen, die ſie nach britiſchem Muſter betreiben, vergraben
und wollen nicht mehr wiſſen, daß ſie es waren, die am erſten
und am lauteſten nach einer größeren Selbſtändigkeit Indiens
ſchrien. Die überragende Perſönlichkeit eines Ghandi hat ſie
zum Schweigen gebracht. Dabei geht neuerdings die
Re=
gierung auch gegen ſie vor und hat Unterſuchungen auf Grund
ſchwerwiegender Anklagen auf Raub, Mord Beſtechung, Tyrannei
gegen einen ihrer Hauptwortführer, den Maharadſcha von
Pa=
tiala eingeleitet. Der politiſche Sinn dieſer Aktion iſt nicht ganz
klar, aber es ſcheint, daß die engliſche Regierung die ſich immer
ſteigernde Erregung im Lande von der britiſchen Herrſchaft ab,
auf die Fürſten hinzulenken verfucht, um ſo Kräfte zu zerſplittern.
Der Nutzen dieſer Aktion wird nicht groß ſein. Ebenſo wenig
wird das Spitzelweſen, das man neuerdings pflegt, der
waffenloſen indiſchen Selbſtändigkeitsbewegung den Abbruch tun,
Seite 2
Samstag, den 26. Juli 1930
Nummer 205
den man erhofft. Die Ghandianhänger zeigen bereits den agents
provocateurs gegenüber eine beſondere Schulung. Sie laſſen
ſich nicht zu unbeſonnenen Taten hinreißen. Ein Geheimagent
der Regierung, der vor einigen Tagen hier in Bombay ein
Schau=
fenſter durch Steinwürfe zertrümmerte, wurde vom Volk gefaßt
und kurzerhand verprügelt. Wäre es dem Spitzel gelungen, durch
ſeine Handlung offenen Widerſtand gegen die Polizei
hervor=
zurufen, ſo würde die Regierung ſich ſicher für berechtigt
gehal=
ten haben, nunmehr mit Kanonen gegen die friedlichen
Demon=
ſtranten vorzugehen. Aber das indiſche Volk hält Diſziplin
und in dieſer Diſziplin liegt ſeine allergrößte Stärke. Die
Eng=
länder ſelbſt müſſen das allmählich anerkennen. Nicht alle ſind ſo
mutig, wie die engliſche Miſſionarin Miß Ida Dickinſon
die dieſer Erkenntnis offen Ausdruck gab, obwohl ſie eben noch
von der engliſchen Regierung für ihre verdienſtvolle ſoziale
Ar=
beit den Titel „Kaiſer=J=Hind” erhielt und mit einem Sitz
im Stadtparlament von Bombay belehnt worden war. Die
Eng=
länderin hat dieſen Titel als Proteſt gegen die Haltung der
eng=
liſchen Behörden gegenüber den rechtmäßigen Anſprüchen des
in=
diſchen Volkes und gegen die Maßnahmen zu ſeiner
Unter=
drückung zurückgewieſen und den Sitz nicht angenommen. Ihre
engliſchen Landsgenoſſen ſehen nun in ihr eine Abtrünnige,
aber das indiſche Volk hat ſie zu einer Heldin proklamiert, da ſie
für ihre Ueberzeugung eintrat.
Wohin die Dinge laufen, vermag niemand abzuſehen. Aber
die Luft iſt unheilſchwanger, und mit Simonberichten und mit
anderen Beruhigungspillen wird man das Gewitter nicht
ver=
jagen können, das immer unheildrohender ſich über der engliſchen
Herrſchaft in Indien zuſammenzieht.
Keine Berſchiebung der Round Table=Konferenz.
Verſchärfker Boykokk.
EP. London, 25. Juli.
Obgleich über die Ergebniſſe der geſtern abgeſchloſſenen
Kon=
ferenz zwiſchen dem Vizekönig von Indien und den Gouverneuren
der Provinzen in Simla, die ſeit Montag voriger Woche tagte,
nichts Authentiſches bekannt geworden iſt, verlautet jedoch, daß
die Konferenz beſchloſſen habe, den Zeitpunkt des Beginns der
Round Table=Konferenz in London nicht zu
ver=
ſchieben. Die Beratungen dürften alſo, wie urſprünglich
feſtge=
ſetzt, am 20. Oktober beginnen.
Die Boykottbewegungin Indien nimmt immer
ſchärfere Formen an. So ſind aus Amritſar 100 Sikhs in
Lahore eingetroffen, um mit Hilfe von Kongreßfreiwilligen den
Boykott gegen die Trinkſtuben und die
auslän=
diſchen Tuchgeſchäfte in ſtärkſtem Maße durchzuführen.
Dabei ſollen jedoch Geſchäfte, die ſich bereit erklärt haben, keine
ausländiſchen Tuche zu verkaufen, von den Boykottmaßnahmen
verſchont bleiben.
Als Proteſt gegen die Repreſſalien der
indi=
ſchen Regierung hat die Stückgutverkaufsvereinigung in
Bombay, die hauptſächlich engliſche Tuche einführt, beſchloſſen,
vom 26. Juli ab ihre Geſchäfte auf unbeſtimmte Zeit einzuſtellen.
— Dieſe Geſellſchaft ſoll jährlich für etwa 15 Millionen Pfund
Tuche nach Indien eingeführt haben.
Inkernalionaler Kriegskeilnehmer-Kongreß in Paris.
EP. Paris, 25. Juli.
Der ſechſte Kongreß der internationalen Arbeitsgemeinſchaft
der Kriegsbeſchädigten und Kriegsteilnehmer wurde heute
mor=
gen in der Sorbonne in Anweſenheit der Vertreter von zehn
Na=
tionen, des franzöſiſchen Penſionenminiſters Chämpetier de Ribes,
ſowie der Vertreter des Internationalen Arbeitsamts und des
Völkerbundsſekretariats eröffnet. Der Sekretär des Verbandes,
ſowie der Vorſitzende, der Pole Karkoſcka, hießen insbeſondere die
ausländiſchen Delegierten willkommen und legten die Ziele und
die Tätigkeit des Verbandes ſowie deſſen Beſtrebungen um den
internationalen Frieden dar. Es ſprachen ſodann der bekannte
franzöſiſche Friedensvorkämpfer Marc Sangnier, der Delegierte
des Deutſchen Reichsverbandes der Kriegsbeſchädigten, Lehmann,
und als Vertreter des ebenfalls eingeladenen Reichsbanners
Schwarz=Rot=Gold Polizeipräſident Dr. Bärenſtrang, ſowie der
franzöſiſche Penſionenminiſter. Sämtliche Redner betonten, die
Notwendigkeit, am Frieden tatkräftig mitzuarbeiten.
Penſionen=
miniſter Champetier de Ribes überbrachte dem Kongreß die
Sympathien der franzöſiſchen Regierung und gab einen Ueberblick
über die Politik Frankreichs, die darauf hinauslaufe, die
Wun=
den des Krieges zu heilen, die Schäden auszubeſſern und den
Frie=
den zu ſichern. Das Genfer Protokoll und der dreifache Begriff
der Sicherheit, der Schiedsgerichtsbarkeit und der Abrüſtung ſei
das Leitmotiv der franzöſiſchen Politik.
Vom Tage.
Die Beiſetzung der Opfer der Koblenzer
Brückeneinſturzkata=
ſtrophe findet am Samstag, den 26. Juli, nachmittags ſtatt. Die
Reichsbehörden in Preußen ſetzen ebenſo wie die preußiſchen
Be=
hörden aus dieſem Anlaß die Flaggen auf Halbmaſt.
Die bayriſche Staatsregierung hat anläßlich der Beiſetzung der
Koblenzer Todesopfer die Beflaggung auf Halbmaſt
ſämt=
licher Staatsdienſtgebäude der Pfalz für Samstag, den
26. Juli, angeordnet.
Reichsverkehrsminiſter von Guérard wird im
Auf=
trage des Reichspräſidenten und zugleich in Vertretung des
Reichs=
kanzlers und der Reichsregierung in Koblenz an den
Beiſetzungsfeier=
lichkeiten für die bei der Brückenkataſtrophe ums Leben Gekommenen
teilnehmen, wo er einen Kranz des Reichspräſidenten und einen Kranz
der Reichsregierung niederlegen wird. Der Reichsminiſter für die
be=
ſetzten Gebiete, Treviranus, wird ſich gleichfalls zur
Bei=
ſetzungsfeier nach Koblenz begeben.
Der belgiſche Geſandte in Berlin iſt beauftragt worden, der
Reichs=
regierung das Beileid der belgiſchen Regierung
anläß=
lich der Kataſtrophe in Koblenz auszuſprechen.
Der württembergiſche Staatspräſident Bazille
hat geſtern ſeinen Austritt aus der Deutſchnationalen
Volkspartei erklärt.
Die Werbung für die franzöſiſchen Schulen im
Sacrgebiet hat trotz der wiederholten Einſprüche der Lehrer und
Elternſchaft und trotz der Erregung in der Oeffentlichkeit keineswegs
nachgelaſſen.
Namens des deutſch=polniſchen Komitees hat
deſſen Vorſitzender, Profeſſor Julius Wolf, an den Reichskanzler,
den Vizekanzler und den Reichsaußenminiſter telegraphiſch den
Antrag gerichtet, den deutſch=polniſchen
Handels=
vertrag durch Notverordnung deutſcherſeits zu
ratifizieren, weil er für die Hebung der Wirtſchaft im Oſten
unerläßlich ſei.
Die deutſche Bevölkerung der Stadt Cilli in Slowenien (
Südſteier=
mark) hat durch Rechtsanwalt Riebel eine Eingabe an das
Völkerbunds=
ſekretariat gerichtet, in der von der ſüdſlawiſchen Regierung die
Her=
ausgabe des Vermögens des im Jahre 1919 aufgelöſten Kulturvereins
„Deutſches Haus” ſowie die Bewilligung zur Gründung eines neuen
deutſchen Kulturvereins „Union” verlangt wird.
Das Geſetz über den Staatshaushalt wurde vom
engliſchen Unterhaus in dritter Leſung mit 223 gegen 185
Stimmen angenommen.
Der Londoner Flottenvertrag wurde vom Unterhaus ohne
nennens=
werte Debatte in dritter Lefung angenommen. Der Geſetzentwurf geht
nunmehr an das Oberhaus.
Die in der nordfranzöſiſchen Metall= unb Textilinduſtrie
ausge=
brochenen Streiks, die ſich gegen die Durchführung der
Sozialverſiche=
rungen richten, nehmen täglich einen ernſteren Charakter an.
Beun=
ruhigt iſt man vor allem darüber, daß die Streikenden ſich erſtmalig
mit den kommuniſtiſchen Verbänden einig erklärt haben.
Der franzöſiſche Vizeadmiral und ehemalige franzöſiſche
Botſchafter in Petersburg in den Jahren 1908 bis 1910,
Touchard, iſt im Alter von 86 Jahren in Siſſach im Kanton
Baſel=
land geſtorben.
In Völkerbundskreiſen erregt es ziemliches Aufſehen, daß die
eng=
liſche Delegation für die
Völkerbundsverſamm=
lung nicht von Maedonald geführt werden wird.
Ange=
kündigt ſind als Delegierte; Außenminiſter Henderſon, Handelsminiſter
Graham, Viscount Ceeil, und als Erſatzdelegierte: Hygieneminiſter
Miß Suſan Lawrence und Unterſtaatsſekretär Dalton,
Im Zuſammenhang mit der Spannung, die zwiſchen der
ſowjetruſſiſchen Handelsgeſellſchaft „Amtorg”, in
New York und den amerikaniſchen Behörden
entſtan=
den iſt, hat das Handelskommiſſariat der Sowfetunion die „Amtorg”
angewieſen, die ruſſiſchen Beſtellungen in Amerika zurückzuziehen und
dieſe Aufträge nötigenfalls nach England und Deutſchland zu vergeben.
Die Verwendung des Reichsfonds.
* Berlin, 25. Juli. (Priv.=Tel.)
Der Regierung werden alljährlich aus Etatsmitteln beſtimmte
Fonds zur Verfügung geſtellt, die ſie freihändig vergeben kann.
Sie muß allerdings nachher Rechenſchaft ablegen. Jetzt iſt dem
Reichsrat eine Geſamtüberſicht über die Verwendung der Fonds
zugegangen. Daraus geht hervor, daß in der Hauptſache die
In=
tereſſen der Länder berückſichtigt worden ſind. Zur Förderung der
Theaterkultur wurden im vorigen Jahre 320 000 RM. verausgabt,
zur Förderung der künſtleriſchen Handwerkskultur 50 000 RM.
Eine Reihe wiſſenſchaftlicher Inſtitute erhielt 228 000 RM.,
außer=
dem wurden namhafte Beträge, für wiſſenſchaftliche
Einzelauf=
gaben ausgeworfen. Für Schul= und Erziehungszwecke und für
Unterſtützung begabter Schüler wurde ca. ½ Million ausgeworfen.
Zahlreiche Turn= und Sportvereine wurden bedacht. Zur
Behe=
bung der Notſtände der deutſchen Kunſt wurden 225 000, zur
Er=
haltung geſchichtlicher Baudenkmäler (ſo die Dome in Köln,
Mün=
ſter, Regensburg, Paſſau, Speyer und Worms, die Münſter in
Ulm und Freiburg) wurden 400 000 RM. flüſſig gemacht. Auf
ſozialem Gebiete erfolgten ebenfalls Unterſtützungen. Ferner
wur=
den für das landwirtſchaftliche Forſchungsweſen 3 Millionen
be=
reitgeſtellt.
Miniſterprbersorinm in Bähern.
Einſpruch der Sozialdemokraken.
München, 25. Juli,
Im Landtag erklärte heute zum Schluß der Plenarſitzung
Mi=
niſterpräſident Dr. Held, daß ſich das Geſamtminiſterium
ent=
ſchloſſen habe, den Miniſter des Innern, Dr. Stützel, mit der
Lei=
tung des Staatsminiſteriums für Landwirtſchaft und Arbeit bis
auf weiteres zu betrauen und den vieljährigen Staatsſekretär und
Leiter der Abteilung Arbeit, Oswald, dem Miniſter beizugeben.
Dieſe Mitteilung nahmen die Sozialdemokraten mit Widerſpruch
auf und erklärten, die Verfaſſung verlange die Einwilligung des
Landtages. Dieſen Einſpruch erklärte Dr. Held als irrig, da es
ſich nicht um die Neubeſetzung, ſondern um die Uebertragung der
Leitung eines Miniſteriums in proviſoriſcher Weiſe handele. Die
Nationalſozialiſten vertraten die gleiche Meinung wie die
Sozial=
demokraten. Nach längerer Debatte wurde ein Antrag der
Baye=
riſchen Volkspartei gegen Sozialdemokraten und Kommuniſten
angenommen, die Entſcheidung über dieſe Frage zurückzuſtellen.
Vor Erlaß der neuen Nolverordnung.
Das Reichskabinett hat am Freitag abend eine längere
Be=
ſprechung abgehalten, die ſich um die neue Notverordnung drehte.
Ueber die Pläne der Regierung ſchweigt man ſich an amtlicher
Stelle noch aus. Das Beſtreben geht offenbar dahin, erſt am
Samstag die Notverordnung zu veröffentlichen. Jedenfalls iſt vor
Samstag mittag mit der Veröffentlichung dieſer für die nächſte
Zukunft außerordentlich bedeutungsvollen Verordnung nicht zu
rechnen.
Miniſter Schiele aus der deukſchnakionalen
Volks=
parkei ausgefreten.
Reichsminiſter Dr. h. c. Schiele hat heute ſeinen Austritt
aus der Deutſchnationalen Volkspartei erklärt. Miniſter Schiele
iſt der Landvolkpartei beigetreten. Mit ihm dürften ſich diejenigen
landwirtſchaftlichen Abgeordneten, die aus der Deutſchnationalen
Volkspartei ausgeſchieden ſind, gleichfalls der Landvolkpartei
an=
ſchließen, um die politiſche Einheitsfront des Landvolks
herzu=
ſtellen.
Die Anmmernfolge der Reichswahlvorſchläge.
Berlin, 25. Juli.
Auf Grund der Aenderungsverordnung zur
Reichsſtimm=
ordnung hat der Reichsminiſter des Innern für die
Reichswahl=
vorſchläge der Parteien, die Abgeordnete in den letzten
Reichs=
tag entſandt haben, oder zu denen ſich Abgeordnete des letzten
Reichstags bekannt haben, die Nummernfolge feſtgeſetzt.
Es führen die Nummer: 1) Sozialdemokratiſche Partei
Deutſchlands, 2) Deutſchnationale Volkspartei, 3) Zentrum,
4) Kommuniſtiſche Partei, 5) Deutſche Volkspartei, 6) Deutſche
Demokratiſche Partei, 7) Reichspartei des Deutſchen
Mittelſtan=
des (Wirtſchaftspartei), 8) Bayriſche Volkspartei, 9)
Nationali=
ſtiſche Deutſche Arbeiterpartei (Hitler), 10) Chriſtlich=Nationale
Bauern= und Landvolkbewegung, 11) Volksrechtpartei (
Reichs=
partei für Volksrecht und Aufwertung), 12) Deutſche
Bauern=
partei, 13) Landbundpartei, 14) Deutſch=Hannoverſche Partei,
15) Sächſiſches Landvolk, 16)=Volkskonſervative Vereinigung,
17) Chriſtlich=Sozialer Volksdienſt.
Reichswahlvorſchlöge von Parteien, die Abgeordnete in den
letzten Reichstag nicht entſandt haben, und zu denen ſich auch
Abgeordnete des letzten Reichstags nicht bekannt haben, erhalten
die an die Nummernfolge des Reichsminiſters des Innern weiter
anſchließenden Nummern in der Reihenfolge, wie die
Reichs=
wahlvorſchläge beim Reichswahlleiter eingehen.
Rückkrikt des Direktors des Inſtikuts für geiſtige
Zuſammenarbeik.
EP. Genf, 25. Juli.
Heute vormittag hat ſich das Schickſal des Direktors des
Pa=
riſer Inſtituts für geiſtige Zuſammenarbeit, Luchaire, entſchieden.
Luchaire iſt dem ſtarken moraliſchen Druck gegen ſeine
Perſönlich=
keit in der letzten Zeit zum Opfer gefallen. Es haben ihn nun
auch Painlevé und Einſtein fallen gelaſſen, und ſein Rücktritt
wurde heute nachmittag in einer geheimen Sitzung der
Kommiſ=
ſion für geiſtige Zuſammenarbeit formell entſchieden. Für die
Nachfolge kommen, nachdem Profeſſor André Siegfried abgelehnt
hat, in erſter Linie der Sekretär Bonnet und der ſtellvertretende
Generalſekretär Avenol in Frage, ferner Profeſſor Baltensberger
von der Pariſer Sorbonne.
Wilhelm Merck.
Ein Darmſtädter Maler des beginnenden 19. Jahrhunderts.
Beſonders in Almanachen aus dem erſten Viertel des 19.
Jahr=
hunderts begegnet man öfter Stichen nach Vorlagen von
Wil=
helm Merck, über den kein Künſtlerlexikon etwas vermeldet.
Und doch verdient dieſer Sohn des Kriegsrats Merck —
im beſonderen im Jubiläumsjahr der Stadt Darmſtadt — der
Vergeſſenheit auch in ſeiner Vaterſtadt entriſſen zu werden.
Ge=
wiß iſt er keiner der Großen in der Kunſt der Malerei; aber
ſeine Landſchaftsbilder ſind dem Liebhaber unſerer
Hei=
matgeſchichte nicht nur wegen ihrer Sujets, ſondern auch wegen
ihrer ſicheren und liebenswürdigen Haltung willkommene Stücke
bodenſtändiger Leiſtung.
Wilhelm Merck, am 27. 8. 1782 in Darmſtadt geboren,
hatte ſich dem Forſtfach gewidmet. In Dreieichenhain und
im Beſſunger Forſthaus lernte er praktiſch; in Gießen und
Hei=
delberg verbrachte er ſeine Studienzeit; fand Anſtellung beim
Oberforſtkolleg, wurde 1818 Wirkl. Oberforſtrat und ſtarb als
ſolcher unvermählt am 25. November 1820. Als Forſtmann hat
er keine Spuren hinterlaſſen; auch aus dem Franzöſiſ=
Deut=
ſchen Forſtwörterbuch, an dem er 1805 arbeitete, iſt nichts
gewor=
den. Ohne dienſtliche und materielle Sorgen fand er Zeit genug,
ganz ſeinen Neigungen zu leben: zu ſammeln, Theater und
Kon=
zerte zu beſuchen und zu reiſen. Sowar er 1806 in der Schweiz,
zuſammen mit ſeiner Schweſter Adelheid, die damals ihre Söhne
Franz Rudolf und Heinrich Emanuel, den ſpäteren Begründer
der Merckſchen Fabrik, in ein Penſionat nach Genf verbrachte;
und wiederum 1809. In ſpäteren Jahren folgten Reiſen nach
München, Berlin, Bad Schwalbach, Köln, Wien, Speher uſw.
Die Liebe zur Natur, den Blick für das Weſentliche und ſein
Zeichentalent war väterliches Erbe; dieſes
Zeichen=
talent iſt es, warum es ſich lohnt, ſeiner zu gedenken!
Der Kriegsrat Merck war nicht nur ein hervorragender
Kunſtkenner und =kritiker, ſondern auch ein guter Zeichner. Nicht
umſonſt hatte er, wie Dr. H. Bräuning=Oktavio 1911 erſtmalig
nachgewieſen hat, unter Hagedorn an der Dresdner
Kunſt=
akademie 1762—1764 ſtudiert. Viele der Vorlagen für ſeine
Veröffentlichungen über Foſſilien hat er ſelbſt gezeichnet. Junge
Talente hat er immer unterſtützt und ſich um die Hebung des
Zeichenunterrichts am Darmſtädter Pädagog bemüht. Seinen
Kindern kam das in ihrer Ausbildung zugut; beſonders bei
ſei=
ner Tochter Adelheid und bei Wilhelm. Als 15jähriger hatte
dieſer bei dem Hofmaler Ernſt Jakob Schneeberger (F 1842)
und dem Hof= und Theatermaler Joſeph Sandhaas (F 1827)
Zeichenunterricht; ergänzt durch Unterricht bei einem Dreher und
dem Hofbildhauer Joh. Tobias Eckhard (F 1819).
Als Schüler, als Student und als Forſtbeamter hat Wilhelm
Merck gezeichnet, und, zumal auch auf ſeinen ſpäteren Reiſen,
mit Vorliebe Landſchaften, von denen ſich die meiſten im
Beſitz der Familie Merck (Fabrikant Dr. Karl Merck; Rentner
Karl Merck, Gräfin Adelheid Kalckreuth, geb. Merck, Berlin;
Fabrikant Wilhelm Merck, Darmſtadt; Merckſches Familien=
Muſeum, Darmſtadt) befinden. Schade, daß die Zeichnungen,
die er 1810 bis 1817 an die mütterlichen Verwandten in der
Schweiz ſchickte, verſchollen ſind: ſie hätten die Landſchaften
vortrefflich ergänzt, da ſie, wie aus Briefen erſichtlich, das
väter=
liche Haus, den Garten des Apothekers Merck, die Interieurs der
Wohnungen, die einzelnen Familienglieder und Dienſtboten,
teil=
weiſe wohl auch als Karikaturen, darſtellten! Aber was an
Landſchaften erhalten iſt, rechtfertigt die Publikation,
wie ſie jetzt die Geſellſchaft heſſ. Bücherfreunde in ihrer
Jahres=
gabe für das 600jährige Jubiläum der Stadt Darmſtadt
vorlegt*).
Beim Beſchauen der techniſch wohlgeratenen Bilder, die in
der zweifarbigen Umrahmung faſt wie Originale der Zeit
wir=
ken, fühlt man ſich gern in das Darmſtadt und ſeine Umgebung
zwiſchen 1810 und 1820 verſetzt und wird nicht müde, das Einſt
mit dem Heute zu vergleichen; etwa am kleinen und großen
Woog, am Ziegelbuſch oder das Drachenhäuschen im
Riedeſel=
ſchen Garten, wo heute zwiſchen Riedeſel= und Heinrichſtraße
die Heidelbergerſtraße vorüberzieht. Wer damit etwa die
Be=
ſchreibung, die Merck, der Vater, 1781 veröffentlicht hat, oder den
Hillſchen Proſpekt 1776 vergleichen kann, merkt, daß hier einer
malt, der — am ſtärkſten wohl auch durch das Werk des Vaters,
an deſſen Ende (1791) die Herausgabe des Linnéſchen
Pflanzen=
werks ſtand — feſt mit ſeiner Heimat verwachſen iſt. Trug er
auch den peſſimiſtiſchen Zug des Vaters — als 22jähriger ſchrieb
er ins Tagebuch: „Man verliert allen Zeichenluſten im Gefühl
der Hundsnatur!” —, ſo hatte ihn doch eine ſonnig=heitere
Jugend mit ſtrahlender Wärme überſchüttet! So kommt ſeine
Eigenart am ſtärkſten zum Ausdruck, wo Himmel, Sonne und
leichtes Gewölk dominieren; hier offenbart er wunderſam
ver=
haltene Größe und Leidenſchaft.
„Er iſt ein Künſtler auf ſeine Art, er weiß mit einer etwas
eckigen, im Farbhandwerklichen ganz noch im 18. Jahrhundert
) Wilhelm Merck. Ein Darmſtädter Maler des beginnenden
Jahrhunderts. Von Staatsarchivdirektor Dr. F. Herrmann in
Darmſtadt (mit einer kunſthiſtoriſchen Würdigung von Graf Kuno v.
Hardenbergl. Geſellſchaft Heſſiſcher Bücherfreunde. Darmſtadt
1930. Quer 82 16 Seiten und 25 Tafeln (davon 4 vierfarbig, 1 in
Schwarzdruck, 20 in Lichtdruck) in 500 bezifferten Stücken in der L. C.
Wittichſchen Hofbuchdruckerei gedruckt und in
Halbperga=
ment gebunden. Die Lichtdrucke fertigte die Firma Zedler & Vogel
in Darmſtadt; die Druckſtöcke für die Vierfarbenbilder die Aetzanſtalt
der Schriftgießerei Gebr. Klingſpor in Offenbach a. M.
verankerten Technik tapfer auf die Gegenſtände ſeiner
künſtleri=
ſchen Neigungen loszumarſchieren und ſie feſtzuhalten!
Und da er in ſeine Heimat, Darmſtadt und Umgebung, als
echter Merck gründlich verliebt iſt, ſo bleibt es meiſtens nicht nur
beim Feſthalten, es vollzieht ſich etwas mehr, es wird aus dem
Feſſelungsprozeß ein kleines Kunſtwerk, in dem ſich treu und ſicher
erfaßte Natur, geſpiegelt in einem verhaltenen Enthuſiasmus,
offenbart.
Je mehr man ſich mit Wilhelm Mercks Nachlaß befaßt, deſto
klarer wird einem dieſe eigentümliche Miſchung von traditionell
Unperſönlichem und enthuſiaſtiſchem Subjektivismus, der die
Arbeiten in eine höhere künſtleriſche Sphäre trägt.” (Graf
Har=
denberg in der einleitenden Würdigung Mercks.)
Außer dem Bildnis Mercks nach dem Oebgemälde von
G. L. Gläſer ſind folgende ſeiner Landſchaften in dem
vor=
bildlich ausgeſtatteten Bande wiedergegeben: Darmſtadt (7
An=
ſichten), Eberſtadt, Auerbach (2), Zwingenberg, Dornberg,
Fürſtenau, Erbach, Rodenſtein, Reichenberg, Hombuvg v. d. H. (2),
Oppenheim, Gießen, Sonneberg, Eltville, Langenſchwalbach (2);
davon Darmſtadt (der große Woog), Eberſtadt (Kirche),
Oppen=
heim und Fürſtenau vierfarbig.
Es iſt freudig anzuerkennen, daß die Geſellſchaft Heſſiſcher
Bücherfreunde dieſe Gabe vorlegt; Dr. F. Herrmann und
Graf Hardenberg: dem außer der kunſthiſtoriſchen
Würdi=
gung auch die in allen Teilen ſorgfältige Geſtaltung, in
Verbin=
dung mit der L. C. Wittich’ſchen Druckerei zu danken iſt,
dürfen mit Recht ſtolz darauf ſein, daß ſie den Maler Merck
ausgegraben haben, um ſo mehr, als die vorbildliche
Ausſtat=
tung dieſem Band den erſten Platz unter den Schriften zum
600jährigen Stadtjubiläum zuweiſt! Format, Schrift und Satz,
Papier, Bilddruck und Einband (Antik=Pergament=Rücken mit
blauem Ueberzug und Goldaufdruck) — alles hat ſich zu einer
wohltuenden, auch farbig=harmoniſchen Geſchloſſenheit vereinigt:
Autor, Herausgeber, Verleger und Drucker dürfen wir zu dieſem
vorbildlichen, im beſten Sinne bibliophilen Werk herzlich beglück=
N. G.
wünſchen!
Kunſt. Wiſſenſchaft und Leben.
— Leibniz=Archiv. Die Leibniz=Geſellſchaft gibt im
Verlage von Otto Reichl in Darmſtadt das Leibniz=Archiv heraus,
deſſen erſte drei Abhandlungen ſoeben erſchienen ſind: 1.
Profeſ=
ſor Paul Ritter, Leibniz, Aegyptiſcher Plan, 2.
Pro=
feſſor Karl Dürr, Neue Beleuchtung einer Theorie
von Leibniz: Grundzüge des Logikkalküls,
3. Profeſſor Georg Stieler, Leibniz und Malebranche
und das Theodiceeproblem.
ſtöt
[ ← ][ ][ → ]Nummer 205
Seite 3
Ausloerfang Boldemarus Aas Noiche.
„Wegen Gefährdung der öffenklichen Ordnung.”
Kowno, 25. Juli.
Wie die Litauiſche Telegraphenagentur mitteilt, iſt der
ehe=
malige Miniſterpräſident Woldemaras auf Anordnung des
Diſtriktkommandanten wegen Gefährdung der öffentlichen
Ord=
nung geſtern aus Kowno deportiert worden,
Ueber die Deportierung Woldemaras, werden folgende
Ein=
zelheiten berichtet: Der frühere Miniſterpräſident Profeſſor
Woldemaras wurde geern abend 21 Uhr, als er von einem
Spaziergang zurückkehrte, von einem Polizeikommiſſar und
eini=
gen Volizeibeamten empfangen und aufgefordert, ihnen zu
fol=
gen, da ſie Befehl hätten, ihn nach einem Gut im Kreiſe
Krot=
tingen (an der früheren deutſch=ruſſiſchen Grenze) zu bringen.
In dem Befehl heißt es, daß ſein Verbleiben in Kowno die
öffentliche Ruhe und Ordnung gefährde. Woldemaras wurde
darauf in einem Auto nach ſeinem Verbannungsort abgeführt.
Im Kreiſe Krottingen wird Woldemaras während ſeiner
Ver=
bannungszeit, die, wie man hört, zunächſt ein Jahr
dauern wird, unter ſtrenger Aufſicht der Polizei ſtehen. Auch
die Amtswohnung, die Woldemaras noch inne hat, wurde in der
Nacht geräumt, indem die Möbel hinausgeſchafft wurden. Seine
Frau und ſein Pflegekind ſind in Kowno geblieben. Die
Aus=
weiſung Woldemaras”, die auf ſeine verſchärfte oppoſitionelle
Tätigkeit zurückzuführen iſt, hat in Kowno großes Aufſehen
her=
vorgerufen.
Memel beſchwert ſich in Genf gegen die likauiſche
Gewalkpolikik.
Memel, 25. Juli.
Die Pläne der litauiſchen Regierung, durch beſondere Geſetze
die memelländiſche Autonomie vollkommen auszuſchalten und die
Regierungsgewalt in die Hände des litauiſchen Gouverneurs zu
legen, haben im Memebgebiet größte Empörung hervongerufen.
Die maßgebenden Kreiſe ſind der Auffaſſung, daß nunmehr eine
Beſchwerde in Genf unausbleiblich iſt. Die kürzlich vom
Land=
tag ernannte Kommiſſion zur Wahrung der Autonomierechte wird
daher in kürzeſter Zeit den Ratsmächten, denen das Recht
zu=
ſteht, Verletzungen der Memelkonvention vor dem
Völkerbunds=
rat zur Sprache zu bringen, eine Beſchwerdeſchrift überreichen, in
der alle=Punkte, in denen die Autonomie verletzt worden iſt,
auf=
geführt werden ſollen. Man hofft, daß der Völkerbundsrat ſich
noch auf der Septembertagung mit der Memelbeſchwerde befaſſen
wird.
In letzter Zeit haben ſich die Uebergriffe Litauens gegen
die Autonomie gehäuft. Der memelländiſche Landtag iſt
voll=
kommen ausgeſchaltet. Die von ihm gefaßten Beſchlüſſe und
Geſetze werden vom Gouverneur nicht anerkannt. Der Präſident
des Landesdirektoriums, Kadgiehn, der vollkommen unter
litau=
iſchem Einfluß ſteht und dem der Landtag bereits vor zwei
Mo=
naten das Mißtrauen ausgeſprochen hat, befindet ſich immer noch
im Amt. Der Gouverneur weigert ſich, einen Präſidenten zu
ernennen, der entſprechend dem Autonomieſtatut das Vertrauen
des Landtages beſitzt. Unter dieſen Umſtänden iſt die
Ver=
waltung des Memelgebiets ſchon heute
vollkom=
men in litauiſche Hände übergegangen. Durch die
von der Kownower Regierung geplanten Geſetze ſoll dieſer
Zu=
ſtand verewigt werden. Auch in Fragen der Finanzen, der
Ge=
richtsbarkeit und der Schule iſt die Autonomie ſchwer
verletzt worden. Durch eine rückſichtsloſe Preſſezenſur und
durch den völlig ungerechtfertigt verhängten Kriegszuſtand wird
jede Meinungsäußerung verhindert und die Freiheit der
Memel=
länder in der gewalttätigſten Weiſe unterdrückt. Die
Memel=
länder erwarten, daß der Völkerbund endlich
der litauiſchen Gewaltpolitik ein Ende macht
und die Autonomie in allen ihren Punkten
wie=
der herſtellt.
Das Memelſtakuk unker likauiſcher Aufſicht.
Kowno, 25. Juli.
Das Juſtizminiſterium hat dem Miniſterkabinett drei
Geſetz=
entwürfe vorgelegt, die für den Fall, daß zwiſchen der
Memel=
konvention bzw. dem Memelſtatut und den innerlitauiſchen
Ge=
ſetzen ſowie zwiſchen den Verfügungen der memelländiſchen
Be=
hörden und denen der Kownoer Zentralregierung eine Kolliſion
eintritt, Beſtimmungen treffen. Der erſte Geſetzentwurf räumt
dem Gouverneur das Aufſichtsrecht darüber ein, daß die litauiſche
Staatsverfaſſung, die Memelkonvention und die für das
Memel=
gebiet geltenden Geſetze im Memelgebiet ordnungsmäßig durch=
Samstag, den 26. Juli 1930
geführt werden. Beamten des Memelgebietes, die ſich der
Durch=
führung der Beſtimmungen des Gouverneurs widerſetzen, können
durch den Staatspräſidenten ihres Amtes enthoben werden.
Lücken in der Geſetzgebung des Memelgebiets ſollen durch den
Landtag auf Veranlaſſung des Gouverneurs beſeitigt werden.
Wenn der Landtag die Annahme eines ſolchen Geſetzes verweigern
ſollte, wird auf Verfügung des Staatspräſidenten ein litauiſches
Zentralorgan das betreffende Geſetz erlaſſen. Das zweite Geſetz
enthält Beſtimmungen über die Bildung des zur Behebung von
Meinungsverſchiedenheiten einzuſetzenden Kompetenz= (Statut=)
Gerichtshofes. Der Vorſitzende, ſein Stellvertreter und die
Mit=
glieder des Statutgerichts werden durch den Staatspräſidenten
ernannt. Dann wird das Verfahren in allen Teilen genau
be=
ſtimmt. Werden die litauiſchen Geſetze als im Widerſpruch zu
dem Memelſtatt befindlich erkannt, ſo hat das Gericht ihre
Un=
gültigkeit zu beſchließen. Die Entſcheidungen des Gerichts ſind
endgültig. Im dritten Geſetz wird beſtimmt, daß die
Kompetenz=
konflikte zwiſchen den memelländiſchen und litauiſchen Gerichten
und dem Plenum des Oberſten Tribunals endgültig entſchieden
werden.
Zundie Puntte
in der franzöſiſchen Polikik.
Unzufriedenheit in Paris mit der außenpolikiſchen
Sikuakion.
Von unſerem Y=Korreſpondenten.
Paris, 25. Juli.
Der Waſhingtoner Senat hat das Londoner Abkommen, das
ſogenannte Dreimächteabkommen, über die Beſchränkung der
Flotten zwiſchen England, Amerika und Japan ratifiziert. Nicht
ohne Widerſtand, trotzdem das Dreimächteabkommen in Amerika
als ein unbeſtreitbarer außenpolitiſcher Erfolg gilt. Es bedeutet
nicht mehr und nicht weniger als die Parität der amerikaniſchen
Flotte mit der engliſchen, eine Parität, welche in der Praxis einer
amerikaniſchen Ueberlegenheit ähnlich ſieht.
Die Oppoſition im Waſhingtoner Senat gegen das
Flotten=
abkommen beruhte auf innenpolitiſchen Gründen. Sie war in
Wirklichkeit gegen dem Präſidenten Hoover gerichtet; die
Rati=
fizierung bedeutet alſo einen Erfolg des Präſidenten Hoover.
Die amerikaniſchen Kritiken an dem Flottenabkommen waren
alſo nicht ganz ernſt gemeint; mit der Ausnahme eines einzigen
Punktes. Was in Amerika mißfällt, iſt der Umſtand, daß das
Dreimächteabkommen mit der Beilegung des franzöſiſch=
italie=
niſchen Streites ſteht und fällt. Gelingt es nicht, das
franzö=
ſiſch=italieniſche Wettrüſten einzudämmen, ſo muß auch England
ſeine Flotte erhöhen, und dann ſteht die Welt inmitten eines
offenen Wettrüſtens von unerhörtem Ausmaß. Die Folge davon
wird dann ein energiſcher Druck der amerikaniſchen Außenpolitik
in Paris und in Rom ſein, um die beiden Mächte zu Konzeſſionen
zu zwingen. Man befürchtet hier aus verſchiedenen Gründen,
daß der amerikaniſche Druck in Paris ſich viel ſtärker fühlbar
machen wird als in Rom.
Die Haltung Englands, welche in dieſer Frage noch wichſtiger
iſt, bleibt ſchwankend. Henderſon kann ſich der franzöſiſchen
Außenpolitik gegenüber nicht gleichgültig zeigen; dazu ſind die
Intereſſen der beiden Mächte viel zu ſehr mit einander verwoben.
Frankreich iſt keine quantité negligeable. Gäbe es eine
feſtumriſ=
ſene engliſche Außenpolitik — ſo ſagt man wenigſtens in Paris —
ſo könnte man ſich mit England einigen. Aber „es gibt keine
engliſche Außenpolitik” ſo ſtöhnt man fortwährend in Paris. Ob
das zutrifft oder nicht, das ſoll hier nicht unterſucht werden. Man
kann aber ruhig die Behauptung aufſtellen, daß der italieniſche
Fascismus der engliſchen Arbeiterpartei noch immer ſympathiſcher
iſt als die franzöſiſche Rechte, und wenn ſonſt in der Außenpolitik
der Labourleute wenig Klarheit zu entdecken iſt, ihre Gefühle
Frankreich gegenüber wenigſtens ſind klar
In Frankreich iſt man mit dem Verhältnis zu England, zu
Amerika und zu Italien unzufrieden, wenn man ſich auch nicht
alarmiert. Und in dem Verhältnis zu Deutſchland gibt es zwei
ſchwarze Punkte; die deutſchen Wahlen im September, über die
man ſich in einem phantaſtiſchen Rätſelraten verlient, und die
Saarfrage, deren befriedigende Löſung vorläufig noch nicht
abzu=
ſehen iſt. Wenn man dieſe Sorgen zuſammenfaßt, ſo kommt
dar=
aus eine allgemeine Unzufriedenheit mit der außenpolitiſchen
Situation heraus.
Die Saar=Diskufſion.
Franzöſiſche Verdrehungen. — Bedenkliche Abſichken.
Die Aeußerungen des Reichspräſidenten und des
Reichs=
außenminiſters, die bei den Rheinlandfeiern mit Bezug auf das
Saar=Gebiet und auf die Hoffnung ſeiner Wiedervereinigung mit
dem Reich gemacht worden ſind, geben einigen franzöſiſchen
Blät=
tern Veranlaſſung, in der öffentlichen Meinung einen Riegel
ge=
gen das Eindringen dieſer Auffaſſung als einer natürlichen und
ſelbſtverſtändlichen vorzuſchieben. Der „Temps” behauptet, die
vorzeitige Räumung ſollte „logiſcherweiſe der Abſchluß der
gan=
zen Kriegsliquidierungspolitik” ſein und zeigt ſich recht künſtlich
befremdet durch weitere Forderungen Deutſchlands. Das „
Jour=
nal des Débats” bläſt in das gleiche Horn, nachdem es ironiſch
die „gute Note” regiſtriert hat, die der Reichsaußenminiſter den
Beſatzungsmächten für die Innehaltung „ihres ſo leichtfertig im
Haag gegebenen Verſprechens über das Datum der
Rheinland=
räumung” gegeben habe.
Es gehört ſchon ein ziemliches Maß von Rabulismus dazu
die Dinge jetzt ſo hinzuſtellen, als ſei der deutſche — und
ſaar=
ländiſche! — Wunſch nach Rückkehr des Saar=Gebiets in das Reich
eine neue Forderung, gewiſſermaßen erwachſen auf dem Boden
einer franzöſiſchen Nachgiebigkeit in der Frage der
Rheinland=
räumung. Den ſchon lange vor den Haager Verhandlungen,
als das Thema einer Geſamtliquidation überhaupt erſt zur
Sprache kam, war die Regelung der Saar=Frage auf gleichem
Plane mit der Rheinlandräumung als ein ſelbſtverſtändliches
Erfordernis für die Beſeitigung deutſch=franzöſiſcher
Reibun=
gen und die Wiederherſtellung der deutſchen Souveränität
ge=
fordert worden. Und wenn ſich Dr. Streſemann auf der erſten
Haager Konferenz bei Feſtlegung der Rheinlandräumung mit
der Zuſage ſofortigen Beginns und beſchleunigter Durchführung
der Saar=Verhandlungen mit dem Ziele einer Rückgliederung des
Saar=Gebiets begnügt hat, ſo geſchah das im Vertrauen auf die
Loyalität der Gegenſeite und im Hinblick auf die komplizierte
Natur der hier zu löſenden wirtſchaftlichen und finanziellen
Fra=
gen, die eine längere Verhandlungsfriſt als die für das
verhält=
nismäßig einfache Thema der Rheinlandräumung notwendige
von vornherein bedingten. Es iſt eine unglaubliche Verdrehung
gerade der von dem verſtorbenen Reichsaußenminiſter Dr.
Streſe=
mann getroffenen Haager Abreden, wenn z. B. der „Petit
Pariſien” unterſtellt, dieſe ſeien auf eine wirtſchaftliche
Zuſam=
menarbeit ausgegangen, um „der Saar wirtſchaftliche
Proſperi=
tät zu bringen, gleichzeitig aber die Freiheit ihrer Kultur und
ihrer Entſchließungen zu ſichern”.
Denn damit ſoll offenbar unterſtellt werden, daß die
Ver=
abredungen ſich nicht auf Verhandlungen zum Zwecke einer
wei=
teſtgehenden Verkürzung der Friſt für die Rückkehr des Saar=
Gebiets in das Reich, ſondern auf die Schaffung ingendeines
neuen Zuſtandes bezogen hätten, der die Saar dauernd vom
Reich zu löſen bezweckte. Die Freiheit der Entſchließungen der
Saar=Bevölkerung, auf die hier im franzöſiſchen Sinne angeſpielt
wird, ſoll nach mancherlei Anzeichen und nach einem ganz offenen
Eingeſtändnis des „Journal des Débats” eine Aenderung der
Abſtimmungsvorſchriften nach der Richtung hin darſtellen, daß
dabei unter fremden Druck und geeigneter Inſzenierung
minde=
ſtens die Abtrennung von Teilen des Saar=Gebiets zugunſten
Frankreichs oder einer Aufrechterhaltung des bisherigen
Son=
derregimes herauskäme. Dabei übergeht man mit allerhand an
den Haaren herbeigezogenen Argumenten und mit einer
Kon=
ſtruktion, die auf Selbſtbetrug und Täuſchung minderorientierter
Teile der Weltmeinung hinauslaufen, die Tatſache, daß für die
Geſamtheit der Saar=Bevölkerung die Freiheit der Entſchließung
zu keinem Augenblick der Vergangenheit und der Gegenwart
etwas anderes bedeutet hat, als die raſcheſte integrale Rückkehr
des Saar=Gebiets ins Reich.
Nichts anderes hat auch den Gegenſtand der zurzeit
ſuſpen=
dierten monatelangen deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen
gebil=
det, deren erfolgreiche Durchführung bisher an der Weigerung
der Gegenſeite geſcheitert iſt, die Rückgabe der ehemaligen
Staats=
gruben an die Vorbeſitzer, den preußiſchen und den bayeriſchen
Fiskus im Sinne des Vertrages zuzulaſſen. Für die allgemeine
Einſtellung der Meinung in der deutſchen und der Saar=
Bevöl=
kerung zu dieſem Sachverhalt iſt bezeichnend, was der
Berg=
arbeiterführer Huſemann, M. d. R., dieſer Tage vor der
General=
verſammlung des Verbandes der Bergbauinduſtrie=Arbeiter
Deutſchlands in Breslau erklärt hat: eine vorzeitige Rückgabe
des Saar=Gebiets wäre außerordentlich zu begrüßen; aber
nie=
mals dürfe den franzöſiſchen Forderungen nachgegeben werden,
die Saar=Gruben dem Beſitz des preußiſchen und bayeriſchen
Staats auch nur teilweiſe zu entwinden. Wenn von franzöſiſcher
Seite darauf beſtanden würde, damn ſollte man den
Abſtim=
mungstermin abwarten, der für die Beſtrebungen der Franzoſen
eine vemichtende Niederlage bringen werde. Das und nichts
anderes iſt in der Tat das Problem der Saar=Verhandlungen,
Fruchk aus Enkſehen.
W. L. A.
Kürzlich erfolgte ein Ausbruch des Vulkans Santa Maria
n Guatemala mit furchtbaren Wirkungen. Viele Tote,
zer=
törte Häuſer und Aecker, verbranntes Vieh und geflüchtete
Men=
chen. Immerhin war, nach den Mitteilungen der Preſſe, der
Schaden viel kleiner als in den früheren Jahren. 1902 ſpie der
Vulkan Santa Maria ungeheure Aſchenmengen aus, rieſige
Lava=
brocken, ſolch gewaltige Quantitäten und mit ſolcher
Vernich=
ungswirkung, daß die Bewohner Jahre brauchten, um ſich von
dieſen Zerſtörungen zu erholen.
Mittelamerika iſt Erdbebengebiet. Kleine Beben gibt es dort
äglich. Plötzlich ſchwankt der Menſch auf der Straße, Scheiben
irren leiſe, Lampen biegen ſich unter der Decke, die Tinte
zit=
ert auf dem Schreibtiſch. Um dieſe milden Erſchütterungen
ümmert ſich kein Menſch. Nur der Europäer iſt in der erſten
ſeit erſtaunt oder auch erſchreckt. Aber vor den großen Beben
ind Vulkanausbrüchen haben auch die Völker jener Gebiete
Ingſt, und die Indios Mittelamerikas beſchwören heute noch
hre guten Berggeiſter, ſie vor der Lava und den Erdriſſen zu
ſewahren.
Man erzählt in Mittelamerika noch ſchaudernd von dem
Intergang der erſten ſpaniſchen Stadt Guatemalas, Vieja=
Guate=
nala. Das muß allerdings ein grauenhafter Ausbruch geweſen
ein. Hinter der Hauptſtadt Guatemala ſtehen die beiden
Vul=
ine Agua und Fuego, Waſſer und Feuer, die drei Städte
zer=
ört haben. 1541 Vieja=Guatemala, die alte Stadt Guatemala,
ann 1776 Antigua=Guatemala, das nahe der zerſtörten erſten.
Stadt errichtet worden war. Darauf wurde die Hauptſtadt an
inen Platz verlegt, der gegen Erdbeben ſicher galt. Tiefe
Schluch=
en ziehen ſich um das Plateau, auf dem die heutige Hauptſtadt
uatemalas ſteht, und man glaubte, daß dieſer Schluchtengürtel
die Beben auffangen kann. Aber von Ende 1917 bis Anfang
1918 wurde die neue Stadt von immer ſchlimmeren Stößen
ge=
roffen, bis ſie faſt zertrümmert war.
Im Jahre 1855 explodierte der Vulkan Coſegüina in
Nikara=
zua, ſpäter der Poas und Irazäin Coſta Rica, der Boquerön
nd S. Miguel in Salvador. Kleinere Vulkanausbrüche und
Beben, die jedoch ſchweren Schaden anrichten, treffen dieſe
Län=
der faſt jedes Jahr. Beſonders heimgeſucht iſt die pazifiſche
Berg=
üſte Mittelamerikas. Eine ganze Reihe großer Vulkankegel iſt
durch Ausbrüche an dieſer Küſte entſtanden. Wenn ſie wütend
verden, dann ſpeien ſie ganze Kubikkilometer Aſche und Brocken
Auch Mexiko, Ecuador, Peru, Bolivien und Chile ſind junge
Ausbruchs= und Bebengebiete. Es iſt vorgekommen, daß ein
See=
beben ein Stück Küſte wegbrach mit vielen Häuſern und Menſchen
darauf. An der Küſte Perus ſah ich Ortſchaften haften, die
not=
dürftig auf einem intakt gebliebenen Stück Erde wieder
auf=
gebaut worden waren.
Aber die Menſchen laſſen ſich durch Feuer und Waſſer nicht
abſchrecken. Beſonders nicht durch die Verheerungen, die der
Vulkan mit ſeiner Aſche anrichtet. Denn die Vulkanaſche
be=
ſchleunigt die Frucht. Sie iſt reich an Stickſtoff und damit dem
beſten Dünger gleichwertig. Die Menſchen rings um die Vulkane
freuen ſich über den Aſchenregen, wenn er nicht allzu
zerſchmet=
ternd niedergeht. Die Feldfrucht gedeiht nun ſchneller und die
Folge iſt, daß trotz der ſtändigen Gefahr am Fuße der Vulkae
die Siedlungen dichter ſind als anderswo. Dort liegen die
Städte und großen Dörfer und werden immer wieder aufgebaut.
Frucht ſprießt aus dem Entſetzen. Man macht die Hausdächer
ſchräg, damit der Aſchenregen abrutſcht, aber ſonſt leben die
Men=
ſchen dort weiter, ohne ſich viel um die Gefahr zu kümmern. Nur
wenn der Vulban Kubikkilometer ausſpeit, wenn die Erde
auf=
geriſſen wird, Häuſer verſchwinden, Vieh und Aecker, dann fliehen
die Menſchen, um nach kurzer Zeit wieder in dieſe Gegend des
Entſetzens und der Fruchtbarkeit zurückzukehren.
Rabindranath Tagore in Frankfurt a. M. Der indiſche
Dich=
ter und Philoſoph Rabindranath Tragore iſt nunmehr in
Frank=
furt a. M. eingetroffen. Er wird nicht wie vorgeſehen in der
Aula der Univerſität über „Prineipies of arts” ſprechen, ſondern
aus ſeinen Gedichten vortragen. Rabindranath Tagore, der ſeit
zwei Jahren auch malt und bereits in München, Dresden und
Berlin Ausſtellungen veranſtaltete, will auch in Frankfurt ſeine
Bilder zeigen.
Neyers Reiſebücher: Adria (Dalmatien, Kroatiſche Küſte, Bosnien,
Italieniſche Adriaküſte, Albanien, Korfu). 1930. Klein=8” 24u.
88 Seiten. Mit 19 Karten, 23 Plänen und 5 Grundriſſen. In
diegſamem Ganzleinenband 8.50 RM. Verlag Bibliographiſches
Inſtitut A. G., Leipzig.
Meyers Reiſebuch „Adria” iſt der erſte deutſche Führer, der
e geſamte Küſte von Venedig und Trieſt bis Korfu
ausführ=
ch behandelt. Da die Darſtellung auf eigenen Reiſeerfahrungen
r Schriftleitung beruht, ergänzt durch Berichte amtlicher Stellen
d ortsanſäſſiger Kenner des Landes, iſt dieſer Band an
Zuver=
ſigkeit und praktiſchem Wert nicht zu überbieten. Die
Einlei=
ig gibt alles Wiſſenswerte über Land und Leute, den neueſten
tand der Verkehrs= und Unterkunftsverhältniſſe, die wichtigſten
ufahrtslinien für Eiſenbahnreiſende und Automobiliſten. Schon
llein dieſe ſorgfältigen Angaben werden jedem Landesunkundigen
jel Zeit Geld und Aerger erſparen. Es folgt dann eine
ein=
hende Darſtellung der einzelnen Gebiete: die italieniſche Oſtküſte
bis Brindiſi mit ihren ſehenswerten alten Städten und den
auf=
blühenden Strandbädern, Iſtrien dann die adriatiſche Riviera
Dalmatien und die kroatiſche Küſte. Von den Binnenländern iſt
Bosnien, das intereſſanteſte Gebiet der Balkanhalbinſel,
ausführ=
lich behandelt. Den Abſchluß des handlichen Bandes bilden die
Schilderungen der albaniſchen Küſte und der immergrünen Inſel
Korfu. Sämtliche Teile des Bandes ſind mit ausgezeichneten
Karten und Plänen verſehen. Da jeder Beſchreibung einer
Land=
reiſe auch eine ſorgfältig zuſammengeſtellte Schilderung des
Auto=
weges vorangeſtellt iſt, darf dieſes außerordentlich überſichtlich
ge=
gliederte Reiſebuch als der modernſte deutſche Adriaführer gelten.
Cuno Hofer: Meine Geſchichte und die meiner Gäſte. Aus einem
Nachlaß. (Amalthea=Verlag, Zürich/Leipzig/Wien. Preis geh.
7 Mark, geb. 10 Mark.)
Ap. Der Schreiber des Buches, ſo erzählt er, wird bei einem
alten Myſtiker in einem Schloß an blauem Meer in die okkulte
Welt und die Regionen der Geiſter eingeführt, aber nach einem
Kampf zwiſchen Jenſeits und Diesſeits aus der Geiſterwelt wieder
ins Leben zurückgetragen, und zwar durch zwei Freunde, die ihn
aus den Zangen das Todes befreiten. In dieſer zweiten Welt
er=
lebt er mit ſeinen Freunden Abenteuer und Freuden, aber auch
Sorgen und Kummer. Die Freunde geraten in Geldnot und
Be=
drängnis. Cornelius, ſo heißt der Schreiber des Buches, zieht ſich
in die Einſamkeit zurück und überläßt ſeinen Freunden ſein
Ver=
mögen mit der Bedingung, daß ſie ſich nach 12 Jahren alle drei
wieder bei ihm treffen. Der eine ſtürzt ſich in das Getriebe der
Politik, wird Revolutionär und Verſchwörer und eingekerkert, der
andere iſt ein berühmter Maler geworden, verliert aber Frau und
Kind und ſein Daſein wird ihm arm und inhaltslos. Nachdem
beide zu ihrem Freunde auf das Schloß am blauen Meer
zurück=
gekehrt ſind, verbringen ſie, durch Erfahrungen und
Schickſals=
ſchläge geprüft und geläutert, in vollkommener Harmonie ihren
Lebensabend, während einer von ihnen ihre Geſchichte, das
vor=
liegende Buch, niederſchreibt. Auf Einzelheiten dieſes
umfang=
reichen, 520 Seiten umfaſſenden Buches einzugehen, iſt nicht
mög=
lich. Mit geiſtiger Ueberlegenheit nimmt der Verfaſſer Stellung
u allen Problemen des Lebens, der Freundſchaft und der Liebe.
Das nach Inhalt und Form hervorragende Werk iſt ein Buch für
gereifte und kunſtverſtändige Leſer.
Walter Steinthal: Dreyfus. Mit einer Einführung von Guſtav
Radbruch. Preis 3 ℳ. (Oeſterheld & Co. Verlag, Berlin W. 15.)
Die heutige Generation hat noch vor wenigen Monaten nichts
von der Dreyfus=Affäre gewußt. Sie kannte den Namen, aber das
war auch alles. Inzwiſchen iſt dieſe ungeheuere franzöſiſche
Krimi=
nalaffäre der Jahrhundertwende über Nacht wieder aktuell
gewor=
den. Die Aehnlichkeit zwiſchen dem damaligen Frankreich und
dem heutigen Deutſchland hat den Fall Dreyfus wieder in
Erinne=
rung gebracht, nachdem ein zeitgemäßes Bühnenſtück auf ſie
hin=
gewieſen hatte. Das jetzt vorliegende neue Werk „Dreyfus” aus
der Feder Walter Steinthals entwirft in knappen,
wirklichkeits=
getreuen Zügen das Geſamtbild der Affäre Dreyfus. Es führt in
das Milieu der internationalen Spionage hinter die Kuliſſen der
Kriegsgerichte hinter die Mauern der Gefängniſſe, in die
Kabi=
iette der höchſten und geheimſten Politik. Es iſt die erſte
buch=
mäßige Darſtellung des Geſamtfalles mdendſcher Sprache
Seite 4
Nummer 205
Samstag, den 26. Juli 1930
Lf
Marge Hörr
Alfred Wickel
Verlobte
Frankfurt a. M.-Süd
Darmstadt
Lindenhofstr. 33
Stegstr. 33
Juli 1930.
Statt Karten.
Dr. Siegfried Achenbach
Lisel Achenbach
geb. Schneider
geben ihre Vermählung bekannt.
Darmstadt
Alexandraweg 25
Juli 1930.
Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Ludwig Scheiper
Aenne Scheiper, geb. Mäller
Darmſtadt, 26. Juli 1930
(*)
Viktoriaplatz 2
Todes=Anzeige.
Unſere liebe Mutter, Schwiegermutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau
geb. Steup
wurde am 23. Juli in ihrem T6. Lebensjahre
von kurzem ſchweren Leiden durch einen
ſanften Tod erlöſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Paul Blacha
Kaſſen=Inſpektor.
Gießen, den 25. Juli 1930.
Die Beerdigung ſindet am Samstag, den 26. Juli,
nachmittags 2½ Uhr, auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.
Statt Karten.
Dankſagung.
Allen, die uns bei dem Krankenlager und der
Be=
erdigung unſerer teuren, leider ſo früh verſchiedenen,
unvergeßlichen Frau und Mutter
Frau Margarete Zene, geb. Kob
durch Rat und Tat, ſowie durch Blumen und
Kranz=
ſpenden ihre Teilnahme bekundet haben, insbeſondere
Herrn Pfarrer Marx für ſeine troſtſpendenden Worte
und der Schweſter Eliſabeth für die hingebende Pflege,
tiefgefühlten Dank.
Theodor Jene und Tochter Annemarie.
Darmſtadt, Viktoriaſtraße 92.
411560
Dankſagung.
Für die uns erwieſene
Teil=
nahme bei dem Heimgang
unſerer lieben Entſchlafenen
ſagen wir Allen, insbeſondere
Herrn Pfarrer Irle für ſeine
tröſienden Worte innigſien
Dank.
Wilhelm Dillmann
und Kinder.
Verreise
27. Juli bis 10. Aug.
Dr. B. Günther
Homöopath. Arzt.
Vertretung für
drin=
gende Fälle: (11416b
Dr. Sellentin.
Dr. Wirth.
Bosokaufe
lch kaufte in den letzten Tagen große
Posten Waren größtenteils bedeutend
unter Herstellungspreis. Diese Posten
kommen für ein Bruchteil des Wertes
zum Verkauf.
Die gesamten Restbestände
n
Stickereien, Einsätze und Motive
einer in Auflösung befindlichen
Wäsche-Fabrik
unglaublich billig!
Stickerei-Einsätze
regulärer Verkaufswert bis 30 9, zum Aussuchen
Meter
Stickerei-Einsätze
regulärer Verkaufswert bis 50 9, zum Aussuchen
Meter
Stickereien
die allerfeinsten Schweizer Stickereien, regulärer
Wert bis 75 9
„. zum Aussuchen Stück
Stickerel-Motive
prachtvolle Sachen, für Tag- u. Nachthemden, ohne
Rücksicht auf den Wert, 12 Stück 50 9, Stück
Ein Posten
Knie-Strümpfe
nur ganz hervorragende Oualitäten, Größe 3 bis 6,
zum Aussuchen, ohne Bücksicht auf den Wert, Paar
Ein Posten
Knie-Strümpfe
nur beste Onalitäten, ohne Rücksicht auf den Wert.
Größe 7—11 „ . . . . „ zum Aussuchen Paar
Ein Posten
Kinder- u. Damen-Strümpfe
prima Seidenflor, gestrickt, besond. gute Qualität,Gr. 4-11,
ohne Bücksicht auf den Wert, zum Aussuchen, Paar
A
3
3
3
DIIIOTMIOIA
Darmstadt
Ludwigstr. 15
Grabdenkmäler
nach gegebenen und eigenen Entwürfen
in allen Steinarten liefert bei billigſter
Berechnung. (Beſuch auf Wunſch.)
Adolf Ruckelshauſen I
Steinmetzgeſchäft
Pfungſtadt, Bahnhofſtraße Nr. 41. (7939a
2ppiche
deutsche Oual., lief.
ohne Anzahlung
in 12 Monatsraten
Teppichhaus
Orlent
Frankfurt a. M.,
Zeil 25. Erbitt
Sie unverbindl.
Vertreterbes.
(1 11572
Fahrrad=
Reparakuren
am beſten,
am billigſten.
am ſchnellſten
nur bei B. Orio,
Karlſtraße 14/16.
(11469a)
Wellblechhallen.
Geeignet für alle Zwecke, z. B. Garagen,
Gartenhäuſer, Wohn= und Wochenend=
Umkleideräume ſür Sportvereine u. a. m.
In allen Größen vorrätig bis zu 55 Meter
bei billigſter Berechnung.
Die Hallen ſind außen mit Wellblech
und innen mit Holz beſchlagen.
Kaufintereſſenten wollen ſich melden an
Jakob Hener, Mainz, Leibnitzſtr. 36 oder
von Montag ab bei Wilh. Rein,
Gaſt=
haus zum Naſſauer Hof, Griesheim
b. Darmſtadt, Uebungsplatz, (lV. 11593
Paßbilder
in einer Stunde
billig und gut.
Thiele Nachſ.
nur Bleichſtraße 9
Tel. 1912 (795
1—2 Zi. u. Küche
ſof. geſucht. Miete
im voraus. Ang. u.
E. 95 a. d. Geſch.
Mehrere geſpielte
darunter zwei erſte
Marken, wie neu,
ſehr billig!
Heidelbergerſt=
Cel
26. (B11489
SorTAT
1Pid. Streichl. Oeljarbe
Farben-Krauih, Eschollhr. Str. 3 S
ZurErledigung
9. Lehmenn
Darmstadt -Georgenstraße ?
aller mit der Umschuldung bezw.
Rückzahlung der Ende 1931 fälligen
AUFWERTUNGS-
HYPOTHEKEN
verbundenen Geschäfte halte ich
mich bestens empfohlen. Eine
vor-
zeitige Erledigung bringt dem
Hypo-
thekarschuldger u. U. besondere
Vor-
teile. — Jede gewünschte Auskunf
wird an meinen Schaltern berei
witligst und kostenlos erteilt. (1158C
Gegründet 1875
Fernruf Nr. 3552
Wre
V.10015)
4 Schwere in den Beinen,
und deren Folgen, Geschwulst,
Wunden, veraltete
Ge-
trockene und nässende Flechten,
schwüre, Plattfußleiden, desgl. Rheuma, Gicht, Ischias werden
auf natürlichem Wege nachweislich erfolgreich bekämpft
unter Beibehaltung der gewohnten Tätigkeit. Ausführliche
„Ilustrierte Broschüre von Dr. med. K. kostenlos.
G. m. Hamburg 1 /K 101
Dr. Ernst Strahl, b. H., Besenbinderhof 22/23,
Or Auf
wird immer größee, wenn Sie ein schlechtsitzendes und lästiges
Bruchband tragen. Durch solche Bänder verschlimmert sich das
Leiden und kann zur Todesursache werden. (Es entsteht
Bruch-
einklemmung, die operiert werden muß und den Tod zur Folge
haben kaan). Fragen Sie Ihren Arzt. Hat dieser eine Bandage
verordnet, dann muß es in Ihrem Interesse liegen, sich meine
äußerst bequeme unverwüstliche Spezial-Bandage anfertigen
zulassen. Durch Tag- und Nachttragen meiner Bandagen haben
sich nachweislich Bruchleidende selbst geheilt.
Werkmstr. A. B. schreibt u. a.: „Mein schwerer Leistenbruch
ist geheilt, lch bin wieder in meinem 66. Lebensjahre ein ganzer
und glücklicher Mensch!‟ Landwirt Fr. St. schreibt u. a.: „lch
sehe mich genötigt, Ihnen nach 2 Jahren meinen innigen Dank
auszusprechen ... wurde ich ganz befreit von meinem Leiden."
Bandagen von RM. 15.— an. Für Bruch- und Vorfall-
Lei-
dende kostenlos zu sprechen in: Darmstadt, Mittwoch,
30. Juli, von 8—1 Uhr, im Hotel „Zur Post”, am
Haupt-
bahnhof. Gr.-Gerau, 30. Juli, von 2—6 Uhr, im Hotel
Goldne Krone. Bensheim, Donnerstag, 31. Juli, von
(IV 145
3—1 Uhr, im Bahnhofhotel.
nach Maß in garantiert
Außerden eenloolspnw unabertroffener Ausführung
K. Ruffing, Spezialbandagist, Köln, Richard Wagnerstraße 16.
ca. 12—15 Zimmer mit allem
Zu=
behör und Nebenräumen, ganz evtl.
teilw. möbliert, zu pachten geſucht.
Bevorzugt Odenwald—Heidelberg.
Off. unter C. 1705 an Annoncen=
(TV.11575
frenz, Mainz.
— UHmn wenng.
in mögl, freier Lage, von kinderloſem
Ehe=
paar geſucht, Angebote unt. E 104 an die
(11588
Geſchäftsſtelle.
Möbliertes Zimmer.
Ein ſonniges gut möbl. Zimmer per
ſofort geſucht. Angeb. mit
Preisan=
gaben unter E 94 an die Geſchäftsſt. *
5—7-3.-Wohnt
m. Bad u. all. Zu
behör v. kl. Familie
(3 Perſ.) zu mieten
geſucht. Ang. unter
E. 9 Gſchſt. (11467b
Aelt. kinderl. Ehep.
ſ. f. ſof. beſchl.=freie
4—5=3.=Wohn. Off.
u. E. 111 Geſchſt.
Gut möb. Zim. mit
Kaffee geſ. Angeb.
nur mit Preis unt.
E. 96 a. d. Geſch.*
Lorenz=
Radio-Koffer
Weltſpiegel 2.
Röhren. Wellen
100—2000 m, ohne
Antenne und Erde,
faſt neu. 200 ℳ
un=
ter Preis zu verk.
Anzuſehen Sonntag
Wittmannſtr. 21.
umgearb. elektr.
Zuglampe u. 1
ein=
fache Lampe billig
zu verkaufen. Die
burgerſtraße 64.
Biedermeier=Sofa
zu verkaufen.
L. Nahrgang,
Lauteſchlägerſtr.
Klavierel
Selbſtangefert.
Kla=
viere billigſt z. verk
Jakob Keller,
Kla=
viermacher. Meſſel
Bahnhofſtr. 6. (*f
Herrenrad „Adler”
17.— ℳ
Gutes Herrenrad
35.—
Damenrad „Mars”
(wie neu) 55.—
zu verkauf. (11545b
Karlſtr. 14, Laden.
Gutes Damenrad,
wie neu, 40 ℳ, gut.
Herrenrad, wie neu,
35 ℳ Wienerſtraße
Nr. 95, Gartenhs.
Ein guterhaltenes
Herrenrad
für 30 Mk. zu verk.
Mechan. Werkſtätte
E. Lohmann,
Stiftſtraße 79.
Mädchen=,
1 Knabenrad 25.—
Damenrad 28.
Mathildenplatz 1.
Guterh. Kinderwag.
für 12 ℳ zu verk.
Eliſab.=Str. 30. Stb
ſchön. Kdr.=
Sport=
wagen zu vk. Koch.
Lichtenbergſtr. 73.
Vorderhaus. *
Pferdemiſt
of. zu verkaufen.
Waldſtr. 30, Vdh. p.
Einige zurückgeſetzte
Nähmaſchinen
bedeut. unt.
Fabrik=
preis abzugeben.
Gütting
Schuchardſtraße 10.
(10899a)
Kleines Haus mit
Laden und
Torein=
jahrt zu kaufen ge
Angeb. unter E. 2:
a. d. Gſchſt. (11488b.
Eckhaus in hieſiger
guter Geſchäftslage,
mit freiwd. Laden,
für jed. Geſchäft
ge=
eignet, billig aus
Privathand ſof. zu
verkaufen. Anfr. u.
B. 100 a. d. Geſch.
(11241b)
Haus
mit Bäckerei
gut. Geſch., gr.
Landort i. Nähe
Darmſt., täglich
10-12
BruchBröt=
chen, 1½ Ofen
Brot, altersh. b.
10-15000 ℳ Anz.
bill. zu verk. dch.
Alb. Mittelſtädt
Immobilien,
Eliſabethenſtr. 34 )
Bangelände
a. d. Alten
Darm=
ſtädterStr. i.
Eſcholl=
brücken für 2 Mark
pro Meter z. verk.
Angeb unt. E. 108
I. d. Gſchſt. (11570b
auf d. Marienhöhe,
ideales Baugelände,
herrliche Lage, zu
verkaufen. Weigold,
Berlin=Pfaueninſel.
(11583b)
Vorort bei Darmstadt
Solidgebautes Landhaus zum
Allein=
bewohnen, 7 Zimmer, Küche, Elektriſch,
Gas, Waſſer, Veranda, Loggia und rund
200 qm Obſt= u. Gemüſegart. Halteſtelle der
Elektriſchen, ſof, beziehb. f. 16000 RM.
erb=
teilungsh. zu verkaufen. Näh Geſchſt.
20 End. Hiägentaus
mit freiwerdender Wohnung, bei gut.
An=
zahlung zu kaufen geſucht. Angebote unt.
E 109 an die Geſchäftsſtelle. 11589
Gute Exiſtenz!
Geſlügelfarm
an der Peripherie Darmſtadts, 5300 qm
groß, mit beziehbarem Wohnhaus,
preis=
wert bei 7000 Mk. Anzahlung zu verkaufen
durch den Alleinbeauftragten
P Hellmund, Immobilien
Waldſtraße 3
Telephon 538,
Limfäninenkaus
auch von 2 Familien zu bewohnen, in beſt.
Ordnung und guter Lage, preiswert zu
verkauſen. Intereſſenten wollen Angebote
u. E 115 an die Geſchäftsſt. ſenden. (11590
anperſchiedenen
Preiswerte Bäckereien Blätzen hat ſtets
zu verkaufen die bekannte Maklerfirma
Fulius Wolff (R. D.M.), Mannheim,
Prinz=Wilhelmſtr 12, Fernſprech. 42112 u. 42113.
(I1. Mhm. 11568
Heschaftekaas
in Vorort von Darmſtadt, mit groß,
Kelterraum und großem Weinkeller,
Büro u. weiteren 8 Zimmer, Küche
und Bad, Einfahrt, gr. Hof, 1000 qm
Garten. Alles in beſt. Zuſtande, Auch
für Limonaden= oder ſonſtige
Fabri=
kation geeignet. Das Anweſen wird zu
dem billigen Preis von ℳ 25000, bei
ℳ 8— 10000 Anzahlung verkauft durch
alleinbeauftragte Firma
(11587
W. Conrad
Immobilienverwertung
Eliſabethenſtraße 30
Tel. 4768
Lüchlige Oittottite gefüch.
zur Uebernahme einer Wirtſchaft mit Saal
in einem Vorort einer mittl, Stadt.
Er=
forderlich 3000.— ℳ in bar und
Sicherheits=
leiſtung von 8 bis 10 00).— ℳ. Angebote
unter E 35 an die Gefchäftsſtekle, a1500b
Nummer 205
Samstag, den 26. Jun 1930
SSeiteſ5
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 26. Juli.
Die Feier des Berfaſſungskages in Heſſen.
Der Verfaſſungstag wird in dieſem Jahre zum erſten Male
in Heſſen als geſetzlicher Feiertag in Erſcheinung treten.
Im Voxjahre war der 11. Auguſt auf einen Sonntag gefallen, in
dieſem Jahre wird der 11. Auguſt, ein Montag, wie geſetzliche
Sonn= und Feſttage zu behandeln ſein.
Nach dem heſſiſchen Geſetz vom 20. Juni 1929 (Reg.=Bl. S. 145)
ſind am Verfaſſungstag alle öffentlichen Gebäude in
den Reichsfarben zu beflaggen. Wenn ſtaatliche
Be=
hörden Gebäude, die nicht ſtaatseigen ſind, innehaben, ſo iſt für
deren Beflaggung zu ſorgen.
Ein Ausſchreiben des Geſamtminiſteriums macht darauf
auf=
merkſam, daß die diesjährigen Verfaſſungsfeiern im Zeichen der
Befreiung der beſetzten Gebiete von ſchwerem
Be=
ſatzungsdruck ſtehen. Dieſes Ereignis, das für unſer Land von
be=
beſonderer Bedeutung iſt, wird bei den Feiern unter voller
Wah=
rung ihres Charakters als Verfaſſungsfeier zu gedenken ſein. Im
übrigen werden für die äußere Geſtaltung der Feiern,
ohne den örtlichen Wünſchen vorgreifen zu wollen, folgende
Hin=
weiſe gegeben: Feſtzug, kurze Anſprache, ſportliche Wettkämpfe,
geſangliche und muſikaliſche Darbietungen, Kinderſpiele. Die
Feiern ſollten möglichſt im Freien ſtattfinden.
In einem Ausſchreiben an die Provinzial= und
Kreisdirek=
toren weiſt der heſſiſche Innenminiſter darauf hin, daß es in
dieſem Jahre möglich ſein werde in ſämtlichen Gemeinden
des Landes würdige, den örtlichen Verhältniſſen angepaßte
Ver=
faſſungsfeiern zu veranſtalten. Die Provinzialdirektoren und die
Kreisdirektoren möchten mit den Bürgermeiſtern der Gemeinden
perſönlich Fühlung nehmen und dieſen bei der Vorbereitung und
Ausgeſtaltung der Feier mit Rat und Tat zur Seite ſtehen.
Durch Reichsverordnung ſind Veranſtaltungen, die
am 11. Auguſt aus Anlaß und zu Ehren des Verfaſſungstags
unter=
nommen werden von der Vergnügungsſteuer befreit.
Der Innenminiſter weiſt darauf hin, daß jede Engherzigkeit bei
der Handhabung dieſer Beſtimmung vermieden werden ſoll.
Ab=
geſehen von den laufenden Darbietungen der Theater.
Lichtſpiel=
häuſer, Varietes uſw. wird demnach bei den am Verfaſſungstag
ſtattfindenden Veranſtaltungen eine beſtimmte Steuerbefreiung
nur dann zu verneinen ſein, wenn beſtimmte Tatſachen vorliegen,
aus denen ſich ergibt, daß die Veranſtaltungen nicht „aus
An=
laß und zu Ehren des Verfaſſungstages unternommen werden”.
Im gleichen Umfange, wie dieſe Freiſtellung von der
Ver=
gnügungsſteuer eintritt, werden durch Verfügung des heſſiſchen
Innenminiſters vom 24. Juli 1929 gewiſſe Veranſtaltungen für
ſtempelfrei erklärt. Es handelt ſich dabei um muſikaliſche
Darbietungen. Tanzveranſtaltungen ſowie ſonſtige Beluſtigungen
und öffentliche Darſtellungen. Die Erlaubnisſcheine zu ſolchen
Veranſtaltungen ſind demgemäß ſtempelfrei auszuſtellen.
Die Polizeiſtunde in Gaſt= und Schankwirtſchaften wird
abweichend von der allgemeinen Regelung für die Nacht vom
11. auf 12. Auguſt für alle Gemeinden des Landes einheitlich auf
5 Uhr feſtgeſetzt.
Trauerkundgebung. Die Heſſiſche Regierung hat
angeord=
net. daß am Tage der Beiſetzung der Opfer des Koblenzer
Brückenunglücks ſämtliche öffentlichen Gebäude des ehemals
be=
ſetzten heſſiſchen Gebietes auf Halbmaſt flaggen.
— Ernannt wurden: Am 17. Juli: der Regierungsrat Paul
Gutermuth zum ſtändigen Hilfsarbeiter bei dem Miniſterium
für Kultus und Bildungsweſen mit der Amtsbezeichnung „
Regie=
rungsrat” vom 1. Juli 1930 ab; am 19. Juli; der
Polizeihaupt=
wachtmeiſter Wilhelm Hainer zu. Viernheim zum
Kriminal=
hauptwachtmeiſter, mit Wirkung vom 1. Auguſt 1930 ab.
Kupferſtichkabinett des Landesmuſeums. Von der
Ausſtel=
lung „Darmſtädter Maler” wird auf 14 Tage, und zwar
vom kommenden Montag ab, der im Weſtflügel
befind=
liche Teil geſchloſſen werden, um die Abteilung „Sport und
Kunſt”, welche vom Berliner Muſeum für Leibesübungen ihrer
Ausſtellung. Die geiſtige Idee im Sport” angegliedert iſt,
aufzu=
nehmen. Die Abteilung „Sport und Kunſt” leitet der bekannte
Ber=
liner Kunſthändler Nierendorf. Sie wird am 1. Aug. eröffnet. Von
Mitte Auguſt ab wird die Ausſtellung „Darmſtädter
Maler” wieder vollſtändig gezeigt werden können; der im
Oſt=
flügel untergebrachte Teil bleibt auch in der Zwiſchenzeit
be=
ſtehen.
Schloßmuſeum. Anläßlich der Tagung des Reichsverbands
des Deutſchen Schuhmacherhandwerks veranſtaltet das
Schloß=
muſeum eine Sonderausſtellung Der Schuh in
Kunſt und Handwerk”. Für die Teilnehmer an der Tagung
findet am Sonntag, den 27. Juli, eine Sonderführung im
Schloßmuſeum ſtatt.
— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Zur Beſichtigung der
beiden Ausſtellungen Renée Sintenis und Adolf. Bode
bleiben die Räume der Bücherſtube Bodenheimer am Sonntag,
dem 27. Juli, von 11—1 Uhr geöffnet.
Reichsbahn=Omnibus=Linie Darmſtadt — Meſſel. Wegen
ungenügender Benutzung werden die Omnibusfahrten 18.00 Uhr
Meſſel.Darmſtadt und 18.45 Uhr Darmſtadt-Meſſel ab 1. Auguſt
ds. Js. an Samstagen nicht mehr gefahren.
Jubiläumsfonds.
Von der Stadtverwaltung wird uns mitgeteilt, daß bisher
folgende Beiträge zu dem Jubiläums=Kunſt= und Künſtlerfonds
eingegangen ſind:
100 Mk.
Herr Rechtsanwalt Dr. E. E.Hoffmann II.
100
Herr Rechtsanwalt Dr. Mainzer
20
Herr Staatsanwalt Orth
50
Herr Profeſſor Dr. Lothar Woehler
100
Herr Kaufmann Sigmund Rothſchild
200
Ungenannt
Von unſeren amerikaniſchen Freuden, Mitgliedern des
Heſſen=Darmſtädter Volksfeſtvereins. New York haben
unter anderem auch dem Kunſtfonds überwieſen die
1800
Herren Strauß, Rieß, Gerhardt, Volk Schröder
Ferner Herr Profeſſor Dr. de Marnay=Baruch. New York 500
zuſammen: 2870 Mk.
Flaggenverordnung der Evang. Kirchenregierung.
Die vom Deutſchen Evangeliſchen Kirchenausſchuß beſchloſſene
Kirchenflagge (violettes Kreuz auf weißem Grunde) wird jetzt
amtlich für die Evangeliſche Landeskirche in Heſſen eingeführt. Um
eine gleichmäßige Beflaggung herbeizuführen, hat die Heſſiſche
Kirchenregierung u. a. angeordnet, daß die Kirchenflagge von der
Kirche und ihren Unterverbänden und Gemeinden bei kirchlichen
Anläſſen zur Beflaggung der kirchlichen Gebäude zu verwenden
iſt. Zur Verwendung der Kirchenflagge ſind auch evangeliſche
An=
ſtalten und Vereine berechtigt, ſowohl bei kirchlichen Anläſſen als
auch bei ſolchen Anläſſen, die für den Verein oder die Anſtalt eine
beſondere Bedeutung haben. Bei nichtkirchlichen Anläſſen (
Hei=
matfeiern, Stadt= und Ortsjubiläen. Feiern allgemeiner
Ver=
bände) iſt die Verwendung der Kirchenflagge in der Regel auf die
Fälle zu beſchränken, in denen ein Feſtgottesdienſt ſtattfindet. Im
Rahmen dieſer Beſtimmungen wird die Verwendung der
Kirchen=
flagge auch Privaten empfohlen.
Frankfurk Sicz der geeinken Landeskirchen?
Nach einer Frankfurter Meldung ſoll die Evangeliſch=
Luthe=
riſche Konferenz in Oberheſſen bezüglich des Zuſammenſchluſſes
der Kirchen in Naſſau und Heſſen eine Entſchließung
angenom=
men haben, in der ſie ſich für den Zuſammenſchluß der
Landeskirchen Heſſen, Frankfurt, Kaſſel,
Waldeck und Naſſau ausſpreche. Sitz der geeinten Kirche
ſolle vorausſichtlich Frankfurt werden.
AUSSteTTUng Mathildenhöhe und Kunsthalle
200 Jahre Darmstädter Kunst
(10525a
Täglich 10 — 18 Uhr.
* Hohes Alter. Am 24. Juli feierte Herr Karl Lachmann,
wohnhaft Pankratiusſtraße 214, ſeinen 80. Geburtstag.
Achtzigſter Geburtstag. Am 27 Juli feiert Frau Ferdinand
Georg Witwe, Kiesſtr 21, wohnhaft, in voller geiſtiger Friſche
ihren 80. Geburtstag.
— Autoliſten. Soeben iſt Autoliſte Nr. 43 erſchienen. Dieſe
verzeichnet alle Meldungen (Ab= und Zugänge) von
Kraft=
fahrzeugenjeder Art inden 18 Kreiſendes
Volks=
ſtaates Heſſen (Kennzeichen V8. VR, V0) für die Zeit
vom 1.—15. Juli 1930. Die Autoliſten enthalten die Angaben
in derſelben Reihenfolge wie die Hauptausgabe: „Name, Beruf,
Wohnort des Kraftfahrzeugbeſitzers, Type. Motornummer
Hub=
raum in gom (und P8), Art des Fahrzeugs. Fabrikneue Wagen
ſind durch 4 kenntlich gemacht. Die Meldungen ſind geordnet
nach den drei Provinzen (18, VR. 10) und Kreiſen, und innerhalb
dieſer nach Polizeierkennungsnummern. Abgemeldete Wagen
wer=
den beſonders geführt. — Die Autoliſten ſind eine wichtige
Ergänzung des Auto=Adreßbuches (Adreßbuch der
Kraftfahr=
zeugbeſitzer im Volksſtaat Heſſen), Ausgabe 1929, und
unent=
behrlich, weil ſie laufend neueſtes
Adreſſenmate=
rial liefern. Sie erſcheinen alle 14 Tage, alſo monatlich zwei
Liſten. Die am 10. eines Monats ausgegebene Liſte enthält die
Meldungen vom 16. bis 30. (31.) des voraufgegangenen Monats,
und die am 25. eines Monats ausgegebene Liſte die Meldungen
vom 1. bis 15. des gleichen Monats. Wegen des
Bezugs=
preiſes vgl. Anzeige! Anfragen richte man an den zuſtändigen
Verlag L. C. Wittich in Darmſtadt.
Hiſariſcher Vereiſt.
Prassel-Katee
f
frisch geröstet
Sohnlstr. 10 2
— Orthſcher Männerchor. Deutſch=Amerikaner
Be=
ſuch. Anläßlich ſeines hier zu Beſuch weilenden Ehrenmitgliedes
Philipp Lenges=New York veranſtaltete der aktive Chor am
Donnerstag einen wohlgelungenen Kommersabend. Herr
Len=
ges, ein geborener Darmſtädter, dürfte in hieſigen Sängerkreiſen
noch in guter Erinnerung ſein, war er es doch, welcher damals
ſeinen Beethoven=Chor New York deſſen 1. Vorſitzender er iſt,
auf ſeiner Deutſchlandreiſe mit nach Darmſtadt brachte. Der nun
ihm zu Ehren veranſtaltete Abend überraſchte und freute ihn
ſicht=
lich, was er auch in ſeiner Anſprache zum Ausdruck brachte.
Der dritte Ausflug dieſes Sommers galt der St. Stephans=
Stiftskirche in Mainz, die man unter der ſachkundigen Führung
des Herrn Muſeumskuſtos Dr. Buſch beſichtigte. Das
Stephans=
ſtift geht in ſeinen Anfängen bis in das 10. Jahrhundert zurück,
ohne daß das Gründungsjahr genau feſtſtünde. Es wird aber nicht
viel älter ſein als die erſte Stiftskirche ſelbſt, die unter Erzbiſchof
Willigis etwa in den Jahren 975—992 gebaut wurde und ihrem
Erbauer auch als letzte Ruheſtätte gedient hat. Von dieſer älteſten
Kirche iſt freilich heute nichts mehr vorhanden. Die jetzige
drei=
ſchiffige Hallenkirche mit zwei Chören gehört etwa derſelben Zeit,
wie die St. Quintins= und die Liebfrauenſtiftskirche, alſo der
früheren gotiſchen Zeit an: den Oſtchor kann man etwa auf 1252,
den Abſchluß des ganzen Baues um 1320 annehmen. Aus der
Baugeſchichte der Kirche iſt weiter die ſehr ſtarke Beſchädigung
durch die bekannte Pulverexploſion des Jahres 1858
bemerkens=
wert; ſie hatte umfängliche Wiederherſtellungsarbeiten, im
Ge=
folge, die freilich nicht immer Verbeſſerungen bedeuteten.
Nach dieſen einleitenden Worten trat man einen Rundgang
an, aus dem hier nur an das Wichtigſte erinnert ſei.
Bemerkens=
wert iſt vor allem ein Altarbild, das die Kreuzigung darſtellt, mit
zwei Flügeln; das Mittelbild gehört der Zeit um 1410, die
Flü=
gel der Zeit um 1490 an; die letzteren ſollen von dem ſog.
Haus=
buchmeiſter ſtammen. In dem Haupt(Weſt=ſchor fielen beſonders
die ſog. Velumträger, die von dem Mainzer. Erzgießer Georg
Kraft im Jahr 1509 in Meſſing gegoſſen wurden, durch ihre ſchöne
Gliederung auf. Der Chor zeigt ferner noch ein Tabernakel aus
dem Jahr 1500, das freilich nur zum Teil alt iſt. Sehr intereſſante
Dinge bekam man in der Schatzkammer zu ſehen, ſo ein
romani=
ſches Weihwaſſerkeſſelchen des 10. Jahrhunderts, ferner zwei ſog.
Limogeleuchter des 11. Jahrhunderts neben anderen Stücken der
mittelalterlichen Kleinkunſt. Beſonders fielen einige reich geſtickte
Caſeln auf, von denen die älteſte die des hl. Willigis ſelbſt ſein
ſoll; drei andere zeigten noch wohlerhaltene und ſeltene
ſpät=
mittelalterliche Hochſtickereien. Einen ſehr feinen und
ſtimmungs=
vollen Eindruck machte der ſpätgotiſche, im Jahr 1499 vollendete
Kreuzgang mit ſeinen Netzgewölben und den mancherlei
Grab=
ſteinen von Angehörigen alter Mainzer Geſchlechter; genannt ſei
hier nur der Grabſtein des Friele zum Gensfleiſch, eines Onkels
des Erfinders der Buchdruckerei, und das Grabdenkmal der
Fa=
milie Strohhut von 1485. — Dem Danke der Zuhörer gab der
2. Vorſitzende, Archivdirektor Dr. Herrmann, in warmen Worten
Ausdruck.
Ein Freiflag mit „Graf Zeppelin”.
Einen Flug mit dem „Graf Zeppelin” durch das blaue
Luft=
meer wünſcht ſich wohl faſt ein jeder, ohne ſich indeſſen dieſen noch
koſtſpieligen Genuß leiſten zu können. Es wird daher eine
Maß=
nahme beſonderes Intereſſe bei allen Zeppelinfreunden finden, die
die Heſſiſche Flugbetriebs A.=G. anläßlich der Landung des
Luft=
ſchiffes „Graf Zeppelin” am 3. Auguſt auf dem Griesheimer Sand
bei Darmſtadt getroffen hat. Sie bringt nämlich ſchon in den
nächſten Tagen Zeppelin=Erinnerungshefte heraus,
unter denen eine Anzahl zur Empfangnahme wertvoller
Frei=
flugſcheine berechtigt. Der Hauptgewinn wird ein
Frei=
flug mit dem Graf Zeppelin” oder wahlweiſe ein
Frei=
flug Darmſtadt—Wien—Darmſtadt mit den Verkehrsflugzeugen der
Deutſchen Lufthanſa ſein; weiter ſtehen als Gewinne fünf
Frei=
flüge mit den Verkehrsflugzeugen der Deutſchen Lufthanſa auf
noch zu benennenden Strecken zur Verfügung. Das Zeppelin=
Erinnerungsheft, das in Kürze in allen Vorverkaufsſtellen zu
haben ſein wird, erſcheint auf Kunſtdruckpapier und bringt neben
textlicher Einführung in die Luftſchiffahrt ein ſehr reichhaltiges
Bildmaterial. Eine Anzahl von Bildern zeigt die
Inneneinrich=
tung des „Graf Zeppelin”, ſowie eine ſchematiſche Darſtellung des
Luftſchiffes; ferner wird ein Bild Dr. Eckener zeigen. Sehr
weſent=
lich wird auch der beigefügte Orientierungsplan für den Beſucher
des Griesheimer Sandes ſein, der genauen Aufſchluß über die
Zugangsſtraßen zum Landeplatz gibt. Schon aus dieſem Grunde
empfiehlt ſich die Anſchaffung des Zeppelin=Erinnerungsheftes,
das übrigens nur 25 Pfg koſtet. Und wen lockt nicht der Freiflug
mit dem Luftrieſen „Graf Zeppelin”.
— Das Feſtkonzert anläßlich der Weltmeiſterſchaften der
Stu=
denten findet am Mittwoch, den 6. Auguſt, 20.30 Uhr, im
Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters unter Leitung von
Generalmuſikdirektor Dr. Böhm und unter Mitwirkung von
Pro=
feſſor Fleſch, Baden=Baden (Violine) ſtatt. Die ſchon in
vo=
hältnismäßig zahlreichem Maße bei der Studentenſchaft
vorbe=
ſtellten Karten können täglich in der Zeit von 12—12.30
Uhr am Schalter des Vergünſtigungsamtes der Studentenſchaft
(Kleines Weſtportal im Sockelgeſchoß des alten Weſtflügels)
ab=
geholt werden. Der Vorverkauf hat inzwiſchen eingeſetzt,
und zwar ſind Karten zu haben bei den Muſikalienhandlungen
Arnold, Ernſt=Ludwigſtraße: Heß, Eliſabethenſtraße; „Konzert=
Arnold, Eliſabethenſtraße; im Verkehrshäuschen am Schloß; im
Verkehrsbureau, Rheinſtraße, und im Vergünſtigungsamt der
Studentenſchaft. Die Preiſe ſind RM. 2.— bis RM. 7.40.
— Orpheum. Heute findet die erſte Wiederholung des
Schwankes „Der müde Theodor” in drei Akten von Max
Neal und Mar Ferner ſtatt. Dieſer Lachſchlager iſt von ganz
be=
ſonderer Qualität, er erzeugt Lachſtürme in Permanenz. Guſtav
Bertram iſt von einer unüberbietbaren Komik, ſo daß niemand
verſäumen ſollte, ihn wieder in dieſer neuen großen, Rolle zu
ſehen. Man beachte die heutige Anzeige
Die dndsse der Ladefläche giht den Ausschlag
Der 17, To. Opel hat die geräumigste Ladefläche seiner Klasse: 3.20 m lang — 1.70 m breit! —
Erst die Opel-Ladefläche macht den Lastwagenbetrieb rationell — denn nur sie gestattet es,
auch bei sperrigem Gut die Tragfähigkeit immer voll auszunutzen. —.-Der robuste 4 Zulinder
Motor ist tausendfach erprobt. Mühelos bewältigt er stärkste Steigungen — schlechteste
Straßen. Machen Sie einen Versuch — vergleichen Sie — rechnen Sie — — kaufen Sie Opel
17, To. — den wirtschaftlichsten Lastwagen auf dem deutschen Markt. . . . Der nächste
Opelhändler zeigt Ihnen alle technischen Einzelheiten, macht Sie mit den erleichterten
Zahlungsbedingungen bekannt und führt Ihnen den Opel 1½½, To. in Ihrem Betriebe vor!
PREISE AB WERK:
RM 2400
4 PS LIEFERWAGEN ..
RM. 3700
12/4 To. CHASSIS ....."
12½ To. CHASSIs m. FÜHRERHAUS L. LsſasetstrT RM 4150
RM 4400
12/4 To. BRITSCHENWAGEN o. BLANE ..
124 To. PRITSCHENWAGEN m. PLANE . ..... RM4 4550
(Lastwagen-Führerhaus für drei Personen)
4 PS Zweisitzer RM 1990 4 PS Limousine RM 2700
4 PS Viersitzer RM 2350 8 PS Limousine RM 4300
4 PS Cabrlolei RM 2500 8 PS Lux.-Limous RM 4800
Personenwagen und 4 PSLieferwagen Sfach, 1¾ To. Last
wagen 4fach bereift --- Lastwagenbereifung vorn 3045
Hochdruck, Lastwagenbereifung hinten 5276 Hochdruck
D 2403
GENERAL-VERTRETER: HAAS & BERNHARD, DARMSTADT. RHEINSTRASSE 19,21
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Samstag, den 26. Juli 1930
* Aus den Darmſtädter Lichtſpielthegkern.
Helia
bringt in der neuen Wochenſchau bereits Bilder vom
Hin=
denburgbeſuch bis zum tragiſchen Abſchluß in Koblenz. — Ein ſehr
ſchöner Kulturfilm, eine ausgezeichnete Propaganda für die
Oſt=
ſeebäder, der entſprechende Landſchaftsbilder und Badeſzenen
bringt, leitet über zu dem Hauptfilm des Programms, einer
aus=
gezeichneten filmiſchen Arbeit der Terra United Artiſts „Drei
Leidenſchaften” in der Regie von Max Ingram. Ein
Film, in dem ein bildhübſches Menſchenpaar und eine Reihe
aus=
gezeichneter Typen gute ſchauſpieleriſche Leiſtungen bieten. Ein
Film, der in einer Reihe von techniſch ganz ausgezeichneten
Bil=
dern ebenſo inſtruktiv einführt in die Welt der Arbeit, der großen
engliſchen Schiffsreedereien, wie in die endloſer Vergnügungen der
Menſchen, die nicht wiſſen, was ſie mit ihrem Geld anfangen
ſollen, aber auch in die Welt des Glaubens, ſozialer Tätigkeit
Dieſe drei Welten, drei Leidenſchaften prallen aufeinander in der
Filmhandlung, in deren Mittelpunkt der Lord Wrexham, der
reiche Großinduſtrielle, ſteht, deſſen Sohn Philipp, ſein Stolz und
ſeine Liebe, veranlaßt durch einen Betriebsunfall im Werk ſeines
Vaters, ſich der ſozialen Hilfstätigkeit zuwendet, der ſchließlich in
einen Bruderorden eintritt, den aber am Ende die Liebe der
ſchö=
nen Lady Burlington und das Pflichtgefühl gegenüber dem Erben
des Vaters wieder in die Welt der Wirklichkeit trägt.
Ivan Petrovitch und Alice Terry ſpielen dieſe beiden
Rollen. Ein ſchöneres Menſchenpaar iſt kaum denkbar. Eine derbe,
aber ausdrucksvolle und bei aller Brutalität ſympathiſche Figur
ſtellt Shayle Gardner in John Wrexham. Auch ſonſt wirken
eine Anzahl ſehr guter Typen mit. Eine ſehr gute engliſche Film=
F4
leiſtung.
Palaſt=Lichtſpiele.
„Unter den Indianern Südamerikas” Nach einem
der üblichen amerikaniſchen Groteskfilme — der beſonders bei den
jugendlichen Beſuchern große Begeiſterung auslöſt — und einem
Ufa=Kulturfilm Das Tierleben unter dem Geſichtspunkt des
Brot= und Liebesneid — legt Profeſſor Dr. Baeßler in dem
Terrafilm „Unter den Indianern Südamerikas” die Reſultate
ſei=
ner Expedition vor. Neben ganz ausgezeichneten Naturaufnahmen
— ja meiſt das Schönſte an derartigen Streifen — ſieht man ſeine
gründlichen Bildſtudien an den Bergindianern der Anden — der
Nachkommen der Inka — und eines primitiveren
Indianerſtam=
mes des bolivianiſche Gran=Chacogebiets. Intereſſante
Aufnah=
men aus dem Leben dieſer Stämme — dabei der zweite Teil
zwei=
fellos die beſſeren und lebendigeren — weniger geſtellt. Ein guter
Film, deſſen jeweilige Längen die Naturaufnahmen der Berge,
des Titicacaſees, des Rio Pilcomayo überwinden helfen.
— „Le Sourire de Paris”, ſenſationelles Revue=Gaſtſpiel im
Orpheum! Dem internationalen Charakter der hieſigen
Studen=
ten=Olympiade Rechnung tragend, und in dem Bewußtſein, etwas
ganz Außerordentliches zu bieten, hat die Leitung des Orpheums
unter ganz beträchtlichen Koſten die gegenwärtig im Frankfurter
Schumanntheater mit ſtärkſtem Publikumserfolg gaſtierende
Original Pariſer Revue „Le Sourire de Paris‟. (Das
Lächeln von Paris) für einige wenige Tage ab
Frei=
tag, dem 1. Auguſt, verpflichtet. — Ebenſo wie in
Frank=
furt wird es auch für das Darmſtädter Publikum von beſonderem
Intereſſe ſein, eine jener berühmten Pariſer Revuen in
Original=
darbietung zu beaugenſcheinigen. Der Kartenverkauf beginnt
heute nachmittag im Verkehrsbüro und bei Hugo
de Waal, Rheinſtraße 14. Weitere Mitteilungen folgen.
— Zur Einreiſe ins Saargebiet. Zur Einreiſe ins Saargebiet
aus dem Reichsgebiet behalten die Perſonalausweiſe, die früher
von der Beſatzungsbehörde für den Aufenthalt im beſetzten
Ge=
biet vorgeſchrieben waren, auch weiterhin ihre Gültigkeit als
Le=
gitimationspapiere. Zu jeder Reiſe ins Saargebiet iſt nach wie
vor der deutſche Reiſepaß oder der alte Perſonalausweis
er=
forderlich.
Sonderzug Nürnberg, Bamberg und Bayreuth. Der für die
Zeit vom 1.—3. Auguſt d. J. in Ausſicht genommene Verwaltungs=
Sonderzug der Reichsbahndirektion Mainz kann wegen
ungenü=
gender Beteiligung nicht gefahren werden. Die bereits gelöſten
Sonderzugskarten werden an den Fahrkartenſchaltern gegen
Er=
ſtattung des gezahlten Fahrgeldes zurückgenommen.
— Autobrand. Geſtern früh geriet in einem Hofe in der
Hügelſtraße ein Auto durch Vergaſerbrand in Brand. Das Feuer
wurde durch die Berufsfeuerwehr gelöſcht.
Ein weiterer Fahrradmarder dingfeſt gemacht.
Feſtgenom=
men wegen zahlreicher Fahraddiebſtähle, die er in Darmſtadt
be=
gangen hat, wurde ein am 11. Mai 1906 in Wolfskehlen
gebore=
ner Elektromonteur A. Sch. Der Dieb hat nach Herzensluſt
Fahr=
räder, die auf der Straße und in Höfen aufgeſtellt waren,
ge=
ſtohlen und ſeinen Abnehmern, die ſie nach Gattungen (
Herren=
oder Damenrad) vorher beſtellten, zugeführt. Der Erlös iſt mit
Rückſicht auf das Geſchäftsgebaren kein ſehr großer geweſen. Der
eine der Abnehmer, der in der Neckarſtraße eine
Fahrradrepara=
turwerkſtätte betreibt, liegt zurzeit wegen eines ihm zugeſtoßenen
Verkehrsunfalles im Stadtkrankenhaus in Darmſtadt. Der zweite,
ein Kaufmann, der in der Viktoriaſtraße wohnhaft iſt und in der
Pallaswieſenſtraße einen Verkaufsſtand beſitzt, wurde wegen
Ver=
dachts der Hehlerei bereits feſtgenommen und mit dem Dieb
zu=
ſammen dem zuſtändigen Richter zugeführt. Gegen beide wurde
Haftbefehl erlaſſen. Gegen den im Krankenhaus befindlichen
Ab=
nehmer iſt ebenfalls ein Verfahren wegen Hehlerei eingeleitet.
Die Unterſuchung iſt noch nicht ſo weit vorgeſchritten, daß genaue
Angaben hinſichtlich der Zahl der geſtohlenen Räder und welchen
Perſonen ſie geſtohlen worden ſind, gemacht werden können.
Feſtnahmen. Eine ungariſche Staatsangehörige, E. G.,
ge=
boren am 16. Januar 1879 zu Sornock, wurde wegen
Paßver=
gehens in Darmſtadt im Hauptbahnhof feſtgenommen. — Eine
auswärtige Schneiderin, E. B., geboren am 2. April 1905, die
von der Staatsanwaltſchaft Mannheim wegen Diebſtahls
ausge=
ſchrieben war, wurde hier feſtgenommen und dem Amtsgericht I
zugeführt.
Lokale Veranſtalkungen.
Die diermter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen m icte
ie leinem Falle irgendwie als Reſprechung oder Kritit.
— Hotel=Reſtaurant Poſt (am Hauptbahnhof). Heute
Samstag und morgen Sonntag abend Konzert mit Tanz. Dieſe
gemütlichen Abende im Hotel Poſt finden ſtets beſonders, ſtarken
Zuſpruch. Am Sonntag Spezialität: Wildeſſen, auf alle Arten.
(Siehe bitte heutige Anzeige.)
Brauerei Schul Schloßgaſſe. Heute Samstag,
den 26. Juli, abends 8 Uhr, findet in der Brauerei Schul
Künſtler=
konzert ſtatt, ausgeführt von einem Enſemble des Stadtörcheſters.
Feinſtes Spezialbier im Ausſchank. Preiswerte Küche. (Siehe
Anzeige.)
Aus den Parkeien.
— Deutſche Volkspartei, Jugendgruppe.
Sonn=
tag, den 27. Juli, morgens 6 Uhr, Treffpunkt Odenwaldbrücke,
Dieburger Straße: Spaziergang nach der Dianaburg.
Briefkaſten.
Jeder Anſrage iſt die letzte Dezugsgutttung beizufügen. Anonyme Anftragen Darten
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechteverbindlichkeft.
W. N. in O.=R. 1. Nur wenn das Stück von Ihnen in die
Ehe eingebracht wurde. Sonſt könnten Sie nur mit Zuſtimmung
der Kinder darüber verfügen. 2. Darüber können Sie beliebig
verfügen, müſſen aber das Pflichtteilsrecht der Erben (Kinder)
reſpektieren.
Alter Abonnent. 1. Keinen Anſpruch auf Witwengeld hat die
Witwe, wenn die Ehe mit dem verſtorbenen Beamten innerhalb dreier
Monate vor ſeinem Ableben geſchloſſen worden und die
Ehe=
ſchließung zu dem Zwecke erfolgt iſt um der Witwe den Bezug des
Witengeldes zu verſchaffen. Ein Rechtsanſpruch beſteht im Falle 1.
nicht. 2. und 3. Geſetz, die Hinterbliebenenserſorgung der
Staats=
beamten betr. vom 18. Dezember 1923) (Reg.=Bl. Nr. 1 vom Jahre 1924)
Art. 8 und 9; vgl. auch Art. 4 des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg.=
Bl. Nr. 18 vom 26. Oktober 1925.)
Die Wormſer Unruhen.
Aw. Zu Beginn der Freitagsverhandlung erklärt der
Vor=
ſitzende, daß er einen Angriff gegen die Ehre der deutſchen
Rich=
ter, wie er geſtern von ſeiten des Verteidigers unternommen
worden ſei, nur als nicht erfolgt betrachten könne, wenn der
Vorwurf mit dem Ausdruck des Bedauerns zurückgezogen würde.
Mit der ſchriftlichen Erklärung, die der Verteidiger mittlerweile
eingereicht habe, könne er ſich nicht zufrieden geben. Der
Vertei=
diger gibt hierauf eine befriedigende Erklärung ab und wird
wieder zur Verhandlung zugelaſſen.
Hierauf wird mit der Zeugenvernehmung fortgefahren. Eine
Anzahl Zeugen, darunter viele Polizeibeamte, äußern ſich über
die Tatigkeit der einzelnen Angeklagten. Da bei der
Verhand=
lung diesmal auch einige von den kranken Angeklagten anweſend
ſind, herrſcht auf der Anklagebank ziemliche Unruhe und
Erre=
gung, die gegen 12 Uhr ſogar zu epileptiſchen Anfallen bei zwei
der Angeklagten führt, ſo daß eine Pauſe eingelegt werden muß.
Als gegen Ende der Verteidiger einen neuen Beweisantrag ſtellt,
dahingehend, dem Zeugen Ruppelt noch einmal verſchiedene
Fra=
gen vorzulegen, geraten der Verteidiger und der Staatsanwalt
in eine Auseinanderſetzung darüber, ob der Verteidiger mit einer
der Fragen, die er Herrn Ruppelt ſtellen will, den Mainzer
Staatsanwalt Schröder einer Amtspflichtverletzung bezichtige.
Der Verteidiger verneint dies, da er nichts Beſtimmtes darüber
wiſſe. Der Staatsanwalt beantragt, dieſe Frage abzulehnen, und
nach kurzer Beratung beſchließt das Gericht dementſprechend.
Der Samstag wird nochmals Zeugenvernehmungen bringen.
Am Montag ſollen die letzten vier Zeugen vernommen werden,
und man hofft, noch am ſelben Tage mit den Plädoyers fertig zu
werden, ſo daß am Dienstag aller Vorausſicht nach das Urteil
ver=
kündet werden kann.
Straßenbericht
für die Woche vom 27. Inli bis 2. Auguſt 1930.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Cluh.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen:
Klein=Auheim—Hainſtadt, Km. 15,0 bis 18,0, vom 21. 7. bis 9. 8.
geſperrt. Umleitung: Tannenmühle.
Reichelsheim i. O.—Ober=Gerſprenz (von Abzweig nach Unter=Oſtern
bis Abzweig nach Michelſtadt) vom 26. 7. bis 9. 8. geſperrt. Umleitung:
Michelbach—Fränkiſch=Crumbach.
Ortsdurchfahrt Nieder=Olm, von dem Abgang der Straße nach
Sta=
decken bis zum Ortsausgang nach Klein=Winternheim, vom 23. bis 30. 7.
geſperrt. Umleitung: Ober=Olm—Eſſenheim—Elsheim.
Heldenbergen—Windecken wegen Brückenbauarbeiten an der Nidder
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Eichen—Oſtheim.
Ortsdurchfahrt Lollar (vom Bahnübergang bis Abzweig nach dem
Bahnhof) vom 1. Juli bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Staufen=
berg—Daubringen—Gießen.
Alsfeld—Altenburg vom B. 7. bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung: Alsfeld-Ziegelhütte.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Hahn-Bruchmühle—Gernsheim vom 19. 6. bis 9. 8. geſperrt.
Um=
leitung: Eſchollbrücken—Crumſtadt-Biebesheim.
Ober=Roden-Jügesheim vom 24. 7. bis 10. 9. geſperrt. Umleitung:
Eppertshauſen-Babenhauſen—Seligenſtadt.
Pfeddersheim—Monsheim vom 26. 5. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Nieder=Flörsheim.
Großen=Linden — Langgöns vom 15. 5. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Büches.
Ortsdurchfahrt Nieder=Florſtadt vom 26. 5. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung vom Oſſenheimer Kreuz über Dorn=Aſſenheim—
Reichelsheim-Leidhecken—Staden oder Aſſenheim=Bönſtadt.
Echzell bis Straße Berſtadt—Wölfersheim vom B3. 6. bis auf
weite=
res geſperrt. Umleitung: Berſtadt oder Melbach.
Nieder=Erlenbach-Harheim vom 14. 7. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Nieder=Eſchbach.
Büches—Düdelsheim vom 24. 7. bis 4. 8. geſperrt. Umleitung:
Or=
leshauſen—Findörferhof.
Lausparkasse Gemeinschaft der Freunde Müslenrol
W in Ludwigsburg.
Gemeinnützige G. m. b. H.
Diese älteste erfolgreichste Bausparkasse in Deutschland und
Oester-
reich gibt Darlehen zum Bau und Kauf von Eigenheimen oder
Hypo-
thekenablosungen unkundbar zu 4% Zins mit
Lebensversicherungs-
schutz Verlangen Sie bitte ausführliche Unterlagen 69. (1.St.92
Geschäftsstelle Heidelberg, Bienenstr. 5, Telephon 4211.
Aa. Eberſtadt, B. Juli. Beleuchtung der Burgruine
Frankenſtein? Gegemwärtig ſind Beſtrebungen im Gange, und
zwar beſonders von Nieder=Beerbach aus, die Burgruine Frankenſtein
bei gewiſſen Anläſſen zu beleuchten. Man nimmt an, daß ſich die in
der letzten Zeit durch Fällen von Bäumen mehr und mehr freigelegte
Burgruine bei Beleuchtungen ſehr ſchön ausnehmen dürfte. Eine
Probe=
beleuchtung auf der Nieder=Beerbacher Seite hat dies vollauf
be=
ſtätigt. — Unmittelbar beim Burgreſtaurant iſt neuerdings eine
Ter=
raſſe geſchaffen worden, von der aus man eine ſchöne Fernſicht hat.
* Groß=Bieberau, 25. Juli. Nach 37jähriger, ſegensreicher Tätigkeit
wird uns Herr Lehrer Sulzbacher leider bald verlaſſen, um zu
ſeiner nach Nürnberg verheirateten Tochter überzuſiedeln. Sein
Schwie=
gervater und Vorgänger wirkte ſeit 1852 an derſelben Stelle. Obwohl
ſich beide nicht kannten, haben ſie doch bezüglich ihrer vornehmen
Cha=
raktereigenſchaften große Aehnlichkeit miteinander. Sulzbacher hat ſich
auch als guter Berater in allen Lebenslagen ſehr bewährt und ſtand
wegen der Reinheit ſeiner Geſinnung in hohem Anſehen. Ein großer
Teil der Gemeinde wird ihn ſchwer vermiſſen. Hoffentlich verlebt er im
Kreiſe ſeiner Familie an ſeinem neuen Wohnort einen angenehmen
Lebensabend.
* Neunkirchen i. Odw., 25. Juli. Unſer Kirchſpiel feierte ſein
Miſ=
ſionsfeſt, das ſich eines guten Beſuches erfreute. Nach einleitendem
Poſaunenvortrag, Schriftenverleſung und Gebet durch den
Ortsgeiſt=
lichen hielt Herr Miſſionar Lauk aus Frankfurt auf Grund des
Bibel=
wortes: Lukas 5, 1—11 in gewinnender Weiſe die Feſtpredigt, die bei
der Gemeinde einen nachhaltigen Eindruck hinterließ. Herr Dekan Keil
aus Spachbrücken begrüßte in einer Anſprache herzlich ſein früheres
Kirchſpiel und wies u. a. darauf hin, daß die Kirchſpielsgemeinde
Neun=
kirchen eine der beſten Gemeinden im Dekanat Reinheim in der Kollekte
für die Miſſion ſei, was wohl auf die alljährlichen Miſſionsfeſte
zurück=
zuführen ſei. Verſchönt wurde die Feier durch den Poſaunenchor
von Gadernheim, unter Leitung von Herrn Kippel, dem durch
ſeine ausgezeichneten Vorträge herzlichſt gedankt ſei. Auch der
Kir=
chenchor zu Brandau half mit — wie ſchon ſo manchen
Gottes=
dienſt — auch dieſen Feſtgottesdienſt durch zwei Lieder zu verſchönern.
Die Kollekte einſchließlich des Schriftenverkaufs betrug 108,07 Mk.
Ay. König i. O. (Stahlbad), 25. Juli. Die beiden Geſangvereine,
Liederkranz König und Mänergeſangverein Höchſt i. O., welche ſich
un=
ter der langjährigen bewährtem Leitung ihres erfolgreichen Chormeiſters
Herrn W. Herbert=Darmſtadt um die Pflege des Deutſchen Liedes ſehr
verdient gemacht haben, veranſtalten am Samstag, den 26. Juli 1930,
abends, in den Gartenanlagen der Guſtav= und Marienquellen ein
Ge=
ſangskonzert. Es kommt hierbei nicht nur unſer einfach=ſchöner deutſcher
Volksliederſchatz zur Geltung, ſondern durch Vortrag ſchwierigſter
Kunſt=
chorwerke wird auch verwöhnteſten Anſprüchen Rechnung getragen
wer=
den. Da beide Vereine bekanntlich über ein hohes, feinſinnig geſchultes
Können verfügen, wird die Veranſtaltung als ein begrüßenswerter
Kunſtgenuß und angenehme Abwechſelung im Rahmen der
Kurveran=
ſtaltungen empfunden werden. — Kurbetrieb. Obſchon die
herr=
ſchende ungünſtige Wetterlage den Erholungsſuchenden nicht gerade die
beſten Ausſichten eröffnet, herrſcht in unſerem Stahlbad, woſelbſt ſich
gegenwärtig zirka 700 Kurfremde aufhalten, reger Betrieb.
Tageskalender für Samstag, den 26. Juli 1930.
Orpheum 20.15 Uhr: „Der müde Theodor”. — Konzerte
Schloßkeller, Kaffee Oper, Hotel Schmitz, Zum Datterich,
Sport=
platz=Reſtaurant, Herrngartenkaffee, Bockshaut, Kaffee Jöſt,
Oberwaldhaus, Hotel zur Poſt, Brauerei Schul. —
Kino=
vorſtellungen: Union=Theater, Helia=Lichtſpiele, Palaſt=
Lichtſpiele.
Sie magern ab
an welcher Körperſtelle Sie wollen
durch Embrodanya ohne Körperbewegung, ohne Diät, ohne
Gemt=
kalien zu nehmen, ohne Bäder, ohne Zeitverluſt. Rein äußerkicher
Gebrauch Sichtbares Reſultat bereits am 6. Tage
Schreiben Sie an Frau E. Schweitzer, Wiesbaden 20,
Goeben=
ſtraße 19, welche Ihnen ge ue und koſtenfrei das einfache und wirkſame
Mittel angibt, welches ſie ſelbſt mit großem Erfolg, angewendet hat.
Jahrelang erprobt, daher tauſende Dankſchreiben.
(IV6844
NNummer 205
Beſprechung und Vorausſagen für die Pferderennen
in Erbach i. Odw.
am Sonntag, den 27. Juli 1930.
Um den Beſuchern der Erbacher Rennen gewiſſe Anhaltspunkte
über die Qualität der Pferde zu geben, geben wir nachſtehend eine
Ueberſicht über die Rennen. Dieſe dürfte beſonders dem wettenden
Pu=
blikum von Wert ſein und hoffen wir, daß unſere Vorausſagen
einiger=
maßen zutreffend und dieſer oder jener „Tip” für den Totaliſator ſich
als nützlich erweiſt.
Rennen I. Heſſenpreis=Flachrennen (für Vollblutpferde), 350 RM.
und Ehrenpreis dem ſiegenden Reiter; Diſtanz 1800 Meter.
Startbe=
rechtigt ſind 11 Pferde, und zwar: Marſchall, Perlenkönig, Nuntius,
Nonne, Minos, Metes, Roſario, Brombeere, Dalila, Carobube, Sanna=
Anna.
In dieſem Flachrennen dürfte das Ende zwiſchen Nonne, Roſario
und Brombeere liegen. Letztere hat allerdings am Sonntag in
Zwei=
brücken enttäuſcht. Der Darmſtädter Hengſt Carobube iſt ein unſicherer
Kantoniſt, kann aber mit vorne ſein. Ebenfalls ſind Sanna=Anna und
Marſchall ſchon verſchiedentlich achtbar gelaufen. —
Vorausſicht=
liche Sieger: Nonne und Brombeere.
Rennen II. Graf=Eberhard=Erinnerungsrennen (für Halbblutpferde).
Drei Ehrenpreiſe und 550 RM. Jagdrennen über 3000 Meter.
Teil=
nahmeberechtigt ſind folgende 16 Pferde: Käthe, Morgenröte, Jenny
Lind, Erlkönig, Willy, Dornenroſe, Marſchall, Hertha, Ehrentraut,
Elektrik, Perlenkrone, Heimlich, Nuntius, Hildburg, Ausreißer und
Leguſte. Der Stall Ferrara iſt mit Käthe und Morgenröte ſehr gut
gerüſtet. Käthe hat ſchon gute Vollblüter geſchlagen, wird aber
wahr=
ſcheinlich im 4. Rennem laufen. Oberleutnant Mercks Willy hat in
die=
ſer Saiſon ebenfalls ſchon gut gefallen. Wenn Nuntius auf dem Poſten
iſt, wird dieſer Fuchs des Stalles Buchmüller ſchwer zu ſchlagen ſein.
Gute Chancen dürfte auch Hertha haben. — Vorausſichtliche
Sieger: Nuntius — Stall Ferrara — Hertha.
Rennen III. Preis vom Mümlingtal (nicht öffentliches
Flachren=
nen). In dieſem Rennen werden verſchiedene gute Oldenburger, geritten
von Landwirten, über 1400 Meter, antreten. Irma des Herrn Helm=
Airlenbach dürfte ſchwer zu ſchlagen ſein. — Vorau sſichtliche
Sieger: Irma — Olga — Erika.
Rennen IV. Preis der Stadt Erbach (für Vollblutpferde).
Jagd=
rennen über 3200 Meter. Ehrenpreis und 600 RM.
Teilnahmeberech=
tigt ſind folgende 11 Pferde: Neidlos, Excüsgö, Käthe, Brutto, Metes.
Morgenröte, Teddybär, Selmel, Amandus II, Bergfink, Enthuſiaſt.
Die=
ſes Hauptrennen des Tages verſpricht einen intereſſanten Verlauf zu
nehmen, wenngleich zwei ſo gute Pferde wie Excüsgö und Amandus
nicht geſattelt werden. Neidlos und Enthuſiaſt haben beſonders gute
Siegausſichten. Selmel iſt in dieſer Saiſon ſchon verſchiedentlich nach
vorne gelaufen. Käthe iſt ebenfalls zu beachten. —
Vorausſicht=
liche Sieger: Neidlos — Enthuſiaſt — Selmel.
Rennen V. Odenwaldflachrennen (für Halbblutpferde). Diſtanz 1600
Meter. Ehrenpreis und 350 RM. Hier ſind folgende 16 Pferde
ſtart=
berechtigt: Käthe, Jenny Lind, Erlkönig, Willy, Dornenroſe, Marſchall,
Hertha, Biene, Ehrentraut, Elektrik, Pfalzperle, Perlenkrone, Nuntius,
Hildburg, Ausreißer, Leguſte. Dornenroſe iſt gut in Form und hat am
letzten Sonntag in Zweibrücken überlegen gewonnen. Stall Buchmüller
iſt mit Nuntius und Hildburg doppelt vertreten. Ausſichtsreich ſind
auch noch Marſchall, falls er hier geſattelt wird, Hertha und Willy.
Läuft Käthe hier, ſo hat die Stute auch reelle Siegausſichten. —
Vor=
ausſichtliche Sieger: Dornenroſe, — Stall Buchmüller, —
Stall Becker.
Rennen VI. Eulbacher Markt=Hürdenrennen (für Vollblutpferde).
Diſtanz 2800 Meter. Ehrenpreis und 450 RM. Hier ſind folgende 11
Pferde teilnahmeberechtigt: Perlenkönig, Nuntius, Neidlos, Nonne,
Minos, Brutto, Brombeere, Amandus, Willy. Bergfink, Sanna=Anna.
Der Stall Buchmüller wird ſehr ſchwer zu ſchlagen ſein, doch kommen
weiter Brombeere und Sanna=Anna in Frage. —
Vorausſicht=
liche Sieger: Stall Buchmüller — Sanna=Anna — und Brombeere.
Rennen VII. Amazonen=Flachrennen. Hier werden ſich die beſten
Rennreiterinnen Deutſchlands über 1200 Meter fraglos einen
inter=
eſſanten Kampf liefern. Aus Berlin kommen ſogar die drei bekannten
Rennreiterinnen Frl. Schläfke, Panſe und Perske nach Erbach. Auch
die anderen Damen ſind ſchon größtenteils im Pferderennen erfolgreich
tätig geweſen. Startberechtigt ſind folgende 11 Pferde: Preſſy (Frl.
Perske), Irma (Frl. Geyl), Leguſte (Frl. Schläfke), Heimlich (Frl.
Jg=
natzeck), Hildburg (Frl. Creuzer), Ausreißer (Frl. Feudtner), Erlkönig
(Frl. Panſe), Dimar (Frl. Schläfke), Biene (Frl. Creuzer), Dalila (Frl.
Knauff), Bergfink (Frl. Ficht). — Eine Vorausſage iſt hier ziemlich
ſchwierig, da bei der kurzem Strecke von 1200 Meter ziemlich viel von
einem guten Start abhängt. Die beſten Ausſichten haben fraglos
Hild=
burg und Bergfink. Gute Chancen haben auch Dalila und Heimlich,
beſonders aber auch Erlkönig des Grafen Erbach, dem die
Rennreiter=
kunſt des Frl. Panſe zugute kommt. Eine Vorausſage iſt ſehr
Gefühls=
ſache. — Vorausſichtliche Sieger: Berafink, Hildburg.
Da=
lila, Erlkönig.
Zugverbindungen nach Erbach: Ab Darmſtadt=Hauptbahnhof 7.04
Uhr, 7.46 Uhr, 11.00 Uhr: ab Darmſtadt=Oſt 7.20 Uhr, 8.00 Uhr, 11.15
Uhr. Zur Rückfahrt verkehren drei planmäßige Züge und ein Extrazug.
Cp. Dieburg, 25. Juli. Nachfeier zum Feuerwehrfeſt.
Als Nachfeier zu dem am vergangenen Sonntag abgehaltenen
Landes=
feuerwehrtag und zum 60jährigen Jubiläum der Freiwilligen
Feuer=
wehr Dieburg findet am kommenden Sonntag eine weitere
Veranſtal=
tung im Schloßgarten ſtatt. Abends ſoll das am Montga abend wegen
ungünſtiger Witterung ausgefallene Feuerwerk nachgeholt werden. —
Der Eiſenbahnverein Dieburg und Umgebung feiert am 2. und 3. Auguſt
ſein 25jähriges Beſtehen, verbunden mit der Weihe eines Ehrenmals für
die im Weltkrieg gefallenen Eiſenbahner.
T. Spachbrücken, 25. Juli. Handballſpiel. Zwiſchen den
Handballſpielern des Deutſchen Turnvereins Nieder=Klingen und den
Schülern der Handballſpielabteilung des hieſigen Deutſchen Turnvereins
entſpann ſich am Sonntag hier ein Kampfſpiel, woraus die
Letztgenann=
ten als Sieger mit 3:1 hervorgegangen ſind.
g. Gernsheim, 25. Juli. Gemeindevoranſchlag. Der vom
Gemeinderat verabſchiedete Gemeindevoranſchlag für Ri. 1930 ſchließt
in der Betriebsabteilung in der Endſumme der Einnahmen und
Aus=
gaben mit 448 994,74 RM. ab, während von der Verwaltung 472 279,79
RM. vorgeſehen waren. In der Vermögensabteilung betragen die von
der Verwaltung und Gemeinderat angenommenen Endſummen der
Ein=
nahmen und Ausgaben 13 150,58 RM. Der Umlagebedarf, feſtgeſetzt
von der Gemeindevertretung, beziffert ſich genau wie im Vorjahre auf
95 500 RM., während die Verwaltung die Umlageerhebung, zu der auch
die Ausmärker herangezogen werden, mit 122 785 RM. vorgeſchlagen
hatte. Es wurden alſo insgeſamt 27 285 RM. abgeſtrichen. Während
der Offenlegungsfriſt des Voranſchlags wurde von den mit den
Ab=
ſtrichen betroffenen Perſonen Einſpruch gegen den Voranſchlag erhoben,
über die jetzt der Gemeinderat nochmals Beſchluß zu faſſen hat.
— Gernsheim, 2. Juli. Waſſerſtand des Rheins am
24. Juli 2,14 Meter, am 25. Juli 1,95 Meter.
— Hirſchhorn, 25. Juli. Waſſerſtand des Neckars am
24. Juli 0,98 Meter, am 25. Juli 1,12 Meter.
Bn. Hirſchhorn, 24. Juli. Der Turnverein Hirſchhorn
betei=
ligt ſich am kommenden Sonntag, 27. Juli, an dem in Schönau bei
Heidelberg ſtattfindenden Gauprobeturnen des Neckarelſenzturngaues,
verbunden mit dem 40jährigen Vereinsjubiläum des feſtgebenden
Ver=
eins. — Im benachbarten Moosbrunn fand am Sonntag das
Gauſchießen des Schwarzbachgaues des Südweſtdeutſchen Sportverbands
für Kleinkaliberſchießen auf dem dortigen Schießſtand ſtatt, zu dem
ſämtliche Gauvereine faſt vollzählig erſchienen waren. Es entwickelte
ſich ein reges Leben auf dem im Wald gelegenen Schießſtand, welches
ſich bis zum Abend hinzog. —Die Gemeindejagd, der
benachbar=
ten Gemeinde Schönbrunn (Baden) wurde geſtern auf dem dortigen
Rathauſe vom 1. Februar 1930 auf weitere ſechs Jahre verpachtet.
Höchſtbietender war Herr Förſter Ludwig Heiß zu Schönbrunn zum
jährlichen Pachtpreiſe von 1200 Reichsmark.
— Schotten, 25. Juli. „Rund um Schotten”. Um den Beſuch
des Motorradrennens „Rund um Schotten” am nächſten Sonntag, des
vierten Laufes um die deutſche Meiſterſchaft für Motorradfahrer, zu
erleichtern, läßt die Reichsbahndirektion Frankfurt einen Sonderzug
laufen. Im Anſchluß an den Sonntagszug in den Vogelsberg Frankfurt
Hauptbahnhof ab 7.15, Offenbach Hauptbahnhof ab 7.32, Hanau ab 7.50
fährt in Stockheim ein Sonderzug ab 8.40 Uhr, der in Schotten um 9.44
Uhr eintrifft, ſo daß die Benutzer des Zuges rechtzeitig zum Schluß des
intereſſanten Seitenwagenrennens eintreffen. Am Nachmittag um 18.30
Uhr fährt der Sonderzug wieder in Schotten weg nach Stockheim. Mit
dem Sonntagszug, der nur an den größeren Stationen hält, iſt man
dann um 21.24 Uhr wieder in Hanau, um 21.42 Uhr in Offenbach und
um 22.00 Uhr in Frankfurt Hauptbahnhof.
Bei übermäßiger Schweißabſonderung an Händen, Füßen und m
den Achſelhöhlen, ſowie Geruchsbeläſtigung, beſonders bewährt Leoform-
Creme. Tube 1 Mark. In allen einſchlägigen Geſchäften erhältlich.
IDr. 1097
Nummer 205
Samstag, den 26. Juli 1930
Seite 7
Neue Kataſtrophennachrichten aus Italien.
Ein Zyklon verwüſter das Gebiek zwiſchen Mailand und Venedig. — 22 Toke und über 100 Verlette. — Ueber 3009
Todesopfer im Erdbebengebiek. — Rieſige Trümmerfelder kennzeichnen die Furchtbarkeit des
Bebens. — Neue Erdſtöße verſehzen die Bevölkerung in Angſt und Unruhe.
Die Wekkerkakaſtrophe
in Nordikalien.
Blühende Landſchaften fallen innerhalb
weniger Minuken der Verheerung
anheim.
EP. Mailand, 25. Juli.
In der Provinz Treviſo zwiſchen Mailand
und Venedig hat ein heftiger Zyklon das Gebiet
der Gemeinden von Montello, Volpago, Nerveſa
und Suſegana heimgeſucht. Viele Häuſer
wur=
den abgedeckt; eine Anzahl anderer Häuſer iſt
eingeſtürzt. Nach den erſten Meldungen ſind
einige Tote und über 50 Verletzte zu beklagen.
Während die Beſtürzung über die großen
Verheerungen des Erdbebens im Süden
Ita=
liens noch anhält, zeigen die heute einlaufenden
weiteren Meldungen über Wetterſchäden in
Norditalien, daß auch dort durch den Zyklon in
der Provinz Treviſo große Verwüſtungen
ange=
richtet wurden und zahlreiche Menſchenleben zu
beklagen ſind. Beſonders die am Piave
entſtan=
denen blühenden Ortſchaften zwiſchen
Monte=
bellung und Nerveſa ſind in Mitleidenſchaft
ge=
zogen worden. Die Zahl der in dieſer Gegend
umgekommenen Perſonen wird bisher mit 22, die
der verletzten mit über 100 angegeben. Aeußerſt
zahlreich ſind die Beſchädigungen an Gebäuden,
von denen viele zum Einſturz gebracht wurden
und mindeſtens 200 Beſchädigungen erlitten. Der
Zyklon trat mit ſolcher Schnelligkeit auf, daß
innerhalb weniger Minuten blühende
Land=
ſchaften der Verheerung anheimfielen.
Hundert=
jährige Platanen wurden entwurzelt und
Tele=
graphenſtangen wie Streichhölzer geknickt.
Be=
ſonders ſchwer heimgeſucht wurden die
Ortſchaf=
ten Volpago und Selva, wo der größte Teil der
Häuſer und eine Kirche einſtürzten. In Nerveſa
wurde das aus dem Kriege herrührende und von
40 Familien bewohnte Barackenviertel
vollkom=
men zerſtört. Aus dem Dolomitengebiet werden
ebenfalls ſchwere Stürme gemeldet, die von
hef=
tigen Hagelſchlägen und Schneefällen gefolgt
waren. Die Gebirgsflüſſe führen alle Hochwaſſer,
und es beſteht Ueberſchwemmungsgefahr. Auch
die Etſch iſt bedenklich geſtiegen.
1883 Toke im Erdbebengebiel.
Neapel, 25. Juli.
Nach der neueſten amtlichen Mitteilung hat
ſich die Zahl der Toten bei der
Erdbeben=
kataſtrophe auf 1883 erhöht. Die Zahl der
Verletzten ſteht noch nicht endgültig feſt.
Die am ſtärkſten betroffene Zone iſt
das Gebiet von Irpinia mit etwa 1500
Toten. Die letzten Meldungen aus dem
Erd=
bebengebiet laſſen darauf ſchließen, daß die Zahl
der Toten ſich auf ungefähr 3000 beläuft. Es iſt
aber immer noch nicht zu überſehen, ob es bei
dieſer Zahl bleiben wird, ſolange die Trümmer
nicht aufgeräumt ſind und nicht feſtgeſtellt
wor=
den iſt, wieviele Leichen unter den eingeſtürzten
Häuſern begraben ſind. In den Krankenhäuſern
ſind inzwiſchen eine Reihe von Verletzten
ge=
ſtorben.
In einem amtlichen Bericht des
Unterſtaats=
ſekretärs Leoni aus dem Erdbebengebiet wird
die Geſamtzahl der Toten mit 1883 angegeben,
wovon allein 1526 auf die Provinz Avellino
ent=
fallen. Im Erdbebengebiet ſelbſt nennt man
allerdings bereits bedeutend höhere Zahlen, die
natürlich keine offizielle Geltung haben, ſondern
auf Schätzungen beruhen. Die offiziell genannten
Zahlen werden ſchon aus dem Grunde eine
Er=
höhung erfahren müſſen, als zu den bisher
er=
mittelten Opfern noch die Opfer aus den entfernt
gelegenen Dörfern hinzukommen, die bisher von
der Hilfsaktion noch nicht in vollem Umfang
er=
faßt ſind. Unter dieſen Umſtänden iſt es nicht
ausgeſchloſſen, daß man in den nächſten Tagen zu
einer Zahl von etwa 3000 bis 4000 Toten kommt.
Inzwiſchen ſind die Straßen im
Erdbeben=
gebiet überfüllt mit Flüchtlingen und
Verwun=
detentransporten, die ſich nach den Städten
Ne=
apel, Benevent, Foggia und Bari bewegen. Die
Berichte der Augenzeugen geben einerſchüt=
das mittelalterliche Schloß einzuſtürzen, die beim
erſten Beben widerſtanden haben.
Aus Apulien werden leichte Nachbeben
ge=
meldet, die die Bevölkerung in Aufregung halten.
Die apuliſchen Küſtenſtädte haben jedoch das
Blick auf Amalfi,
das vielbeſungene romantiſche Städtchen,
an der Bucht von Salerno.
Partie an der Porta Nolana in Neapel,
das weit ſchwerer als die modernen Viertel
heimgeſucht wurde.
Blick auf den Golf von Salerno, das ſchwer unter dem furchtbaren Erdbeben litt.
Sein berühmter Dom ſtürzte ein.
terndes Bild von den Vorgängen
bei der Kataſtrophe. Danach wurde die
Bevölkerung im Schlaf von dem Erdbeben
über=
raſcht, und nur wenigen Perſonen gelang es,
ſchon gleich bei dem erſten Erdſtoß rechtzeitig
ins Freie zu flüchten. Dem Umſtande, daß das
Hauptbeben faſt unmittelbar auf den erſten Stoß
folgte, iſt die außerordentlich hohe Zahl der
Opfer zuzuſchreiben. Die Panik wurde noch
da=
durch vergrößert, daß die elektriſche Beleuchtung
überall ſofort verſagte und die Ueberlebenden
nur notdürftig bekleidet, im Dunkeln auf den
Straßen umherirrten. Zu allem Unglück waren
die Straßen an vielen Stellen durch die
Trüm=
merhaufen verſperrt.
Ein neuer Erdſtoß.
Am Donnerstag mittag um 1 Uhr 10 Minuten
wurde in Avellino und dem übrigen
Erdbeben=
gebiet ein neuer Erdſtoß verſpürt, der in Ariano
einige beſchädigte Gebäude ganz zum Einſturz
brachte. Außerdem drohen die alte Kirche und
Hauptbeben gut überſtanden. Wenn auch einige
Opfer zu beklagen ſind, fühlt ſich die Provinz
glücklich im Vergleich zu den verhängnisvollen
Folgen in den Nachbargebieten. In Apulien
ſind nur in Ascoli und Safriano einige Opfer
zu beklagen. In Altamura begannen infolge der
Erderſchütterungen die Glocken des Domes von
ſelbſt zu läuten. Uber ganz Apulien iſt
jetzt eine drückende Hitze mit Föhn
her=
eingebrochen. Im Schatten ſtieg die
Tem=
peratur bis 40 Grad.
Ein halberloſchener Vulkan bei Neapel, die
ſogenannte Solfatara bei Pozzuoli iſt wieder in
lebhafte Tätigkeit getreten und die
ausſtrömen=
den Schwefelgaſe ſchleudern die Erdmaſſen bis zu
20 Meter weit weg.
Erſchülkernde Szenen
ſpielten ſich in der Stadt Ariano ab, wo die
Menge die Oeffnung der Kirche erzwang, um
dort zu beten. Als die Kirchentür geöffnet
wurde, ſtürzte das Dach der Kirche mit lautem
Krachen ein. — Die Berichte aus Villanova
übertreffen an Furchtbarkeit alles Vorſtellbare.
In dieſer 4000 Einwohner zählenden Gemeinde
hat nur ein einziges Haus das
Erd=
beben überdauert. Ein rieſiges
Trümmerfeld, aus dem jetzt die Hunderte
von Leichen geborgen werden, gibt Kunde von
der Furchtbarkeit des Bebens. Aus Aquilonia
wird z. B. berichtet, daß Zweidrittel der
Be=
völkerung, die 4000 Seelen zählt, von den
Trüm=
mern begraben wurde. Bis Donnerstag waren
etwa 100 Leichen geborgen. Man rechnet damit,
daß die Zahl der Toten auf 500 ſteigen wird.
Die Bergungsarbeiten ſind äußerſt ſchwierig,
be=
ſonders dort, wo die Häuſer nur noch einen
Haufen von Schutt und Holzſplittern darſtellen.
Seit mehreren Stunden verſucht eine Gruppe
von Milizleuten eine Frau zu bergen, deren
Hilferufe unter einem Berg von Trümmern zu
hören ſind. Traurige Szenen ſpielen ſich ab. Da
ſieht man einen Mann und eine Frau die
Lei=
chen zweier Kinder auf einer notdürftig
gezim=
merten Bahre forttragen. Sie haben ihre
Kin=
der ſelbſt ausgegraben. Weiter abſeits hat ein
jüngerer Mann ebenfalls ohne fremde Hilfe die
Leichen ſeiner beiden Schweſtern unter dem
Durcheinander von Balken hervorgezogen.
Das maleriſche San Boſſio iſt faſt
ganz zerſtört; beinahe alle Häuſer ſind
eingeſtürzt. In Ariano wurden alle
Häu=
ſer mehr oder weniger ſchwer beſchädigt
und viele zerſtört. Hier ſind auch die
Po=
lizeikaſerne und die beiden Kirchen eingeſtürzt.
Karte des Unglücksgebietes,
die das ganze betroffene Gebiet von Foggia bis
Neapel umfaßt.
Faſt ganz zerſtört wurden die
blühen=
den Gemeinden von Villanova und
Lacedonia. In Aquilonia hat nur das
Krie=
gerdenkmal dem Beben Widerſtand geleiſtet. In
der Provinz Avellino haben nur einige
Ort=
ſchaften, wie Forino und Solofra, lediglich
Sach=
ſchaden erlitten. Die Kirche und einige Häuſer
drohen wohl einzuſtürzen, doch ſind keine Opfer
zu beklagen. Auch der antike Herzogspalaſt der
Fürſten Orſini weiſt große Riſſe auf.
Inzwiſchen werden die Aufräumungs= und
Hilfsarbeiten überall energiſch fortgeführt. Der
Miniſter für öffentliche Arbeiten, der aus
Po=
tenza in Melfi eingetroffen iſt, überwacht die
Ausführung des Hilfswerkes, ebenſo auch der
Kommandant von Bari. Ein großer Teil der
Ueberlebenden, die das Erdbebengebiet zu
ver=
laſſen wünſchen, werden von Militär
abtrans=
portiert.
Große Ueberſchwemmungen in Indien.
Karachi. Große Gebiete in den indiſchen
Provinzen des unteren Sind (Indus) ſind
in=
folge der 24 Stunden dauernden
wolkenbruch=
artigen Regenfälle überſchwemmt worden. Die
Telephon= und Telegraphenverbindungen ſind
zum Teil unterbrochen, Wege und Straßen
un=
gangbar und zahlreiche Häuſer ſowie
Bauern=
wohnungen überflutet oder fortgeſchwemmt
wor=
den. Die Zucker= Baumwoll= und Getreideernte
iſt an vielen Stellen vollkommen vernichtet. Die
beiden Städte Skikarpur und Larkana mußten
wegen Kanal= und Dammbrucen geräumt
wer=
den. Der Indus führt ebenfalls Hochwaſſer, und
weitere. Dammbrüche werden befürchtet. In
Karachi ſelbſt ſtehen die Straßen über einen
Meter hoch unter Waſſer. Der Verkehr iſt völlig
ſtillgelegt, da die Straßen der Stadt mit
fort=
geſchwemmten Möbelſtücken und aufgegebenen
Automobilen verſperrt ſind. Die angerichteten
Sachſchäden ſind beträchtlich.
Seite 8
Samstag, den 26. Juli 1930
Nummer 205
Nachrichken des Skandesamts Darmftadt.
Geſtorbene. Am 17. Juli: Katherina Aßmus geb. Reuling,
63 J., Ehefrau des Dachdeckermeiſters, Liebfrauenſtr. 66:
Katha=
rina Neeb, ledig, 25 J., Walldorf, hier Grafenſtr. 9; Schriftſetzer
Ludwig Baumann, 55 J., Arheilgerſtraße 16; Bertha Carl geb.
Stirn, 75 J., Witwe des Pfarrers i. R., Hicklerſtr. 3. Am 19. Juli:
Katharina Keutzer geb. Bayenbach, Wwe, des Fabrikanten, 68 J.,
Zeughausſtr. 3. Am 20.: Eliſabetha Roß, geb. Knies, Witwe des
Förſters, 65 J., Landskronſtr. 93: Martha Coenen geb. Hanne
mann, Ehefrau des Kaufmanns, 55 J., Eliſabethenſtr. 28. Am 19.:
Rechnungsdirektor Friedrich Nazarenus, 41 J., Gutenbergſtr. 6;
Eiſenbahn=Ing. i. R. Eduard Seibert, 70 J., Mathildenſtraße 1;
Fabrikant Heinrich Göhrig, 83 J., Frankfurter Str. 66. Am 20.:
Margarete Jené geb. Kolb. Ehefrau des Kaufmanns, 51. J.,
Vik=
toriaſtr. 92; Lehrerin i. R. Luiſe Schweisgut, 69 J.,
Steinacker=
ſtraße 17: Sophie Dillmann geb. Eckel, Ehefrau des Packers, 59 J.,
Eliſabethenſtraße 62. Am 22. Juli; Gärtner Joſeph Ad. Schroth,
86 J., Rheinſtr. 41. Am 23.: Eliſe Marie Delp geb. Schäfer, 73 J.
Witwe des Kaufmanns, Feldbergſtr. 105: Margarete Blacha geb.
Steup, 75 J., Witwe des Buchhalters, Schwanenſtraße 75. Am 22.:
Hilfsarbeiter Johann Kijak, ledig, Grafenſtr. 9; Käthchen Neu,
ohne Beruf, ledig, Eliſabethenſtraße 4. Am 21.: Marie Peter,
2 Stdn., Heinheimerſtr. 80. Am 23.: Steuerbote Karl Peter
Bux=
mann, Groß=Bieberau, hier Erbacherſtr. 25: Poſtſchaffner i. R.
Georg Michael Treiber, 87 J., Soderſtr 101: Dekorationsmaler
Chriſtian Nicolai, 56 J., Liebigſtr. 4. Am 24.: Eliſabethe Weber
geb. Kraft, 56 J., Ehefrau des Magazinarbeiters, Liebfrauenſtr.
Nr. 43. Am 23.: Glaſermeiſter Johann Martin Schneider, 61 J.,
Kranichſteinerſtr. 69 Am 24.: Eliſabethe Kathar. Kreher geb.
Weißman, 64 J., Witwe des Muſikers, in Schaafheim, hier
Er=
bacherſtr. 25. Am 23.: Marianne Frieda Kapp geb. Wolf, 31 J.,
Ehefrau des Oberrechnungsreviſors, Karlſtr. 29.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
6. Sonntag nach Trinitatis (27. Juli).
Stadtkirche. Samstag, 26. Juli, abends 8.30 Uhr: Andacht.
— Sonntag, 27. Juli, vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Köhler. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Bergér.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Wegen Wiederherſtellungsarbeiten geſchloſſen.
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher
Gottes=
dienſte: Vorm. 9,30 Uhr: Beichte und Anmeldung in der Sakriſtei.
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen
Abend=
mahls. Pfr. Lautenſchläger. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt.
Pfr. Beringer.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, abends 8 Uhr:
Mäd=
chenvereinigung der Schloßgemeinde. — Freitag, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde, Poſaunenchor. — Samstag,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde, Singekreis.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung der Stadtgemeinde. — Montag, abends 8 Uhr:
Ju=
gendbund der Lukasgemeinde (ältere Abteilung). — Dienstag,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (ältere
Ab=
teilung). Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (jüngere
Abtlg.). — Mittwoch, nachmittags 4 Uhr: Jungſchar der
Stadt=
gemeinde. Abends 8 Uhr: Jugendbund der Markusgemeinde
(ältere Abtlg.). Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde
(ältere Abtlg.). — Donnerstag, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde (jüngere Abtlg.). Jugendbund der
Lukasge=
meinde (jüngere Abtlg.). — Freitag, abends 8 Uhr: Jugendbund
der Markusgemeinde (jüngere Abtlg.). Jugendbund der
Kaplanei=
gemeinde.
Feierabend (Stiftſtraße 51). Mittwoch, abends 8 Uhr 15 Min.:
Bibelſtunde. Pfarrer Köhler.
Walderholungsſtätte am Beſſunger Forſthaus. Sonntag,
vor=
mittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Dekan Zimmermann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Bis 31. Juli Pfarrer
Köhler; vom 1. Auguſt ab Pfarrer Bergér.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im
Diakonen=
heim. Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Evang. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17
Vorderhaus, 1 Treppe. Sprechſtunden vorm. von 10—12 Uhr und
nachm. (außer Samstags) von 5—6 Uhr Fernſprecher 4584.
Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe,
Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und
Verſicherungsangele=
genheiten), Beratung in Wohnungsangelegenheiten.
Ehebera=
ratung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und Gefangenenfürſorge.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten:
Gemeinde=
haus. Kiesſtraße 17, Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm.
von 8—12 Uhr und nachm. von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr 17,
Hinterhaus, Zimmer 4. Zahltage: Montag, Mittwoch und Don=
nerstag, vorm. von 9—12 Uhr, und Donnerstag, nachm. von 4 bis
7 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51):
Rechtsauskunftsſtelle. Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr.
Fern=
ſprecher 2288.
Martinskirche. Vorm. 8 Uhr: Frühgottesdienſt, zugleich
Chri=
ſtenlehre für beide Gruppen der Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer
Bergér. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Beringer.
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Oſt.
Pfarrer Beringer.
Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Dienstag,
abends 8 Uhr, im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. —
Don=
nerstag, abends 8 Uhr im Martinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt;
im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt: „Mauerſtraße 5:
Poſaunenchor. — Freitag, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus:
Ju=
gendvereinigung (ältere Abtlg.).
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Goethe. — Montag, nachm. 5 Uhr: Helferſitzung des Südbezirks im
Gemeindehaus. — Dienstag, nachm. 5 Uhr: Helferſitzung des
Nord=
bezirks im Gemeindehaus.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller
An=
dacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie).
Sams=
tag, abends 8.15 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarraſſiſtent Becker. —
Sonntag, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Becker.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 8.30 Uhr:
Chri=
ſtenlehre (1. Abteilung). Pfarrer Irle. Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer Irle.
Veranſtaltungen: Sonntag, 27. Juli, abends 8.15 Uhr:
Jugendvereinigung — Montag, 28. Juli, abends 8.15 Uhr:
Mäd=
chenvereinigung. — Freitag, 1. Auguſt, abends 8.30 Uhr:
Kirchen=
chor. — Samstag, 2. Auguſt, abends 7.30 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfr. Rückert.
Veranſtaltungen: Montag, abends 8 Uhr: Jugendbund.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Hickel. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Evangel. Sonntagsverein. Nachm. 4—7 Uhr Vereinsſtunden.
— Donnerstag, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24) Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Wald=
gottesdienſt am Böllenfalltor. Nachm. 3.30 Uhr: Bibelſtunde. Herr
Birkholz. — Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsſtunde. — Dienstag,
nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=
Bibelſtunde. — Mittwoch, abends 8.30 Uhr: Gemiſchter Chor. —
Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Menne. —
Freitag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule,
Beſ=
ſungerſtraße 80. Prediger Neuber. — Samstag, abends 6—7 Uhr:
Eiſenbahner=Vereinigung. 8.15 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag:
Beteili=
gung am Jahresfeſt in Eberſtadt. Abfahrt für Radfahrer 1.30 Uhr
ab Vereinshaus; für ſonſtige Teilnehmer Abfahrt 1.54 Uhr ab
Luiſenplatz. Abends 8 Uhr: Sommerfeſt mit Bewirtung. —
Mon=
tag, abends 8.30 Uhr: Geſchäftsſtunde. — Dienstag, abends 8.30
Uhr: Mädchenkreis. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Freundeskreis
für junge Männer. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde
für junge Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
Infanterie=Kaſerne, Hof links). Sonntag, abends 8 Uhr:
Mit=
gliederverſammlung. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde.
Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Jung=Volk=Abend. — Freitag,
abends 8 Uhr: Leibesübungen (Sportplatz Maulbeerallee).
Die Chriſtengemeinſchaft. Sonntag, 27. Juli: Keine
Menſchen=
weihehandlung.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vormittags
10 Uhr: Vorbereitungsgottesdienſt; 11 Uhr: Sonntagsſchule;
abends 8 Uhr: Predigt und Feier des heil. Abendmahls. Prediger
G. Killinger=Frankfurt a. M. — Montag, abends 8.15 Uhr:
Ju=
gendverein (Vorbereitungen fürs Jahresfeſt). — Dienstag, abends
8.15 Uhr: Singſtunde des Gemiſchten Chores. — Mittwoch,
nach=
mittags 3 Uhr: „Frauenmiſſionsverein. — Donnerstag, abends
8.30 Uhr: Bibelſtunde. — Jedermann iſt freundlich eingeladen!
P. Schanz, Prediger.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, abends 8.30 Uhr, im
„Feierabend” (Stiftſtraße 51); Bibelſtunde.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40) Sonntag,
den 27. Juli, vorm. 9.30 Uhr: Andacht. Nachm. 3.30 Uhr:
Jugend=
bundſtunde, Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. —
Mitt=
woch, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich
einge=
laden.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17.
Sonntag, vorm. 10 Uhr: Predigt und Abendmahl. Pred. Hähnel.
Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Jugendfeſt. Pred.
Hähnel. — Dienstag, abends 8.15 Uhr: Geſcngsſtunde. —
Mitt=
woch, 8.15 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, 8.30 Uhr: Gebetsſtunde.
Jedermann iſt freundlichſt eingeladen.
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, vorm. 8 Uhr:
Gebets=
verſammlung; 10 Uhr: Heiligungsverſammlung; 11.30 Uhr: Kom=
pagnie=Verſammlung für Kinder; nachm. 3 Uhr: Wegweiſer für
Kinder; 5 Uhr: Heilsverſammlung für Kinder; abends 7.30 Uhr:
Freiverſammlung am Paradeplatz; abends 8.30 Uhr:
Heilsver=
ſammlung. — Dienstag, 8 Uhr 30 Min.: Soldatenverſammlung.
— Mittwoch, nachm. 5 Uhr: Kinderverſammlung. Abends 8.30
Uhr: Heilsverſammlung. — Donnerstag, abends 7 Uhr:
Jugend=
liga. Abends 8,30 Uhr: Heimbund für Frauen und Mädchen. —
Freitag, abends 5 Uhr: Kinderverſammlung; abends 8.30 Uhr:
Heiligungsverſammlung. Jedermann herzlich eingeladen
Gotenfähnlein Darmſtadt. Jeden Samstag und Sonntag
Treffen. — Samstag, nachmittags 3 Uhr: Volkerſtunde im Heim
— Sonntag, nachmittags 2 Uhr: Treffen beim Führer zum
Gang. — Sonntag, abends 8 Uhr: Aelterenkreis.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian. Science
Society), Aula der Landesbauſchule, Neckarſtraße 3.
Gottes=
dienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten
Mittwoch im Monat, abends 8.15 Uhr.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm.
11.15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr:
Wortverkündi=
gung. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag,
abends 8.15 Uhr: Wortbetrachtung. Jedermann herzlich
ein=
geladen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt, Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal): Jeden Dienstag, abends
8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt
wili=
kommen. Sonntags, vormittags 10 Uhr: Kinderverſammlung.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I (Hindenburg=Straße,
ehem. Kaſino). Sonntag, vorm. 9,30 Uhr, nachm. 4 Uhr und
Mitt=
woch, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II (Bismarck=Straße 54).
Sonntag, vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, abends
8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Auswärtige Gemeinden.
Evangel. Gemeinde Traiſa. Sonntag, 8.45 Uhr: Chriſtenlehre.
9.30 Uhr: Gottesdienſt. 10.30 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen,
13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen. — Dienstag:
Mädchen=
gruppe. — Mittwoch: Bubengruppe. — Donnerstag: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinde zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den
27. Juli, vormittags 9 Uhr 30 Min.; Hauptgottesdienſt. Vorm.
10,30 Uhr: Chriſtenlehre. — Dienstag: Jungmädchenverein. —
Mitt=
woch: Kirchenchor. — Donnerstag: „Frauenverein. — Freitag:
Jugendvereinigung.
Evangel. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 27. Juli, nachm.
2 Uhr: Gottesdienſt. — Montag: „Jugendverein. — Dienstag:
Bibelſtunde. — Mittwoch: Kirchenchor. — Donnerstag:
Poſaunen=
chor. — Freitag: Mädchenverein. — Samstag: Jugendverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. 6. Sonntag nach Trinitatis,
27. Juli, vorm. 9,30 Uhr: Gottesdienſt. Nachm. 4 Uhr:
Mitglieder=
verſammlung des Ev. Bundes. Vortrag: Von Speyer nach
Augs=
burg; von der Proteſtation zur Konfeſſion. Abends 8,30 Uhr:
Bibelſtunde. — Dienstag: Poſaunenchor. — Donnerstag:
Jung=
mädchenverein.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauerſtraße 3).
Sonntag, den 27. Juli, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 30. Juli,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburgerſtraße 22).
Sonntag, den 27. Juli, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den 30. Juli,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen (Alte Darmſtädterſtr. 14).
Sonntag, den 27. Juli, vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, 31. Juli,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingartenſtraße 35).
Sonntag, den 27. Juli, vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, 31. Juli,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt (Bahnhofſtr. 25).
Sonntag, den 27. Juli, vorm. 9.30 Uhr, und Donnerstag, 31. Juli,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt (Bahnhofſtraße 22).
Sonntag, den 27. Juli, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, 31. Juli,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Eber=
ſtadt, Pfungſtädter Straße 7 I (Reſtauration zur Harmonie);
Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion.
Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Rein=
heim i. O., Kirchſtraße 93. Jeden Samstag, abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Bicken=
bach, Darmſtädterſtraße 28. Jeden Mittwoch, abends 8 Uhr:
Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe
Auer=
bach, Darmſtädterſtraße 69. Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr:
Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willkommen.
Musterlagen
Hational-Regiſtrier-Kaſſengesellich.
ab heu
Darmstadt, Wendelstadtstr. 38, Telefon 442
Bezirksvertreter: Oscar Wilde (11569
Große Räume
i. Entreſole
Ludwigsplatz 2
per ſof. zu vermiet.
Näheres daſelbſt
Arnheiter, III (6531=
Große
Geſchäftsräume
mit anſchl. Wohng.,
auch f. Arzt od.
An=
walt geeign., im 1
Stck. Ernſt=Ludwig
ſtraße 5 zu vermiet.
Näh. daſ b.
Roſen=
ſain=Duft, Tel. 852.
(11564)
Abere Rheinſtr.
5—6 Zimm., f. jed
beſſ. Geſchäft. evtl.
Büro m. Wohnung.
Näh. Geſch. (7090a
Im Zentrum
der Stadt
2—4 große Räume
für Büro od.
Ge=
ſchäft) zu vermiet
Näh. Geſch. (9180b
Schöne, helle, trock.
t
Groß= u. Einzel=
Garagen,
Lager=
räume, ev. m. Büro,
Lager u. Büro mit
Gleisanſchl. ſofort z.
verm.
Artillerie=
ſtr. 10, II. Tel. 507
(*gms)
Werkſtätten zu vm.
Darmſtraße 10.
3-Zim.-Wohng.
zu vermieten .
Angeb. unter E. 85
a. d. Gſchſt. (11558
im 1. Stock gelegen
für jeden Zweck
ge=
eignet, ganz od.
ge=
teilt ſehr billig zu
vermieten. Angeb.
unter E. 34 Geſchſt.
(11487b)
Verſammlungs= od.
Geſchäftslokal
mit Büro und evtl.
Garage ſofort billig
vermieten. Nied.
Ramſtädterſtraße13,
zwiſchen Hoch= und
Karlſtraße.
Schöne gr. 2=Zim.=
Wohnung m. allem
Zubeh. gegen 3—4=
Zim.=Wohn. in nur
ruh. L. zu tauſchen
geſucht. Angeb. u.
E. 114 a. d. Geſch.*
Tauſch!
In 2=Famil.=Haus
Rückertſtraße werd.
2X3=Zi.=Wohnung.
geboten. Geſucht in
derſelb. Gegend 2X4
Zimm.=Wohnungen
Off. erbet. u. E. 37
a. d. Geſchſt. (*df.
Gr. 3=Zim.=Wohng.,
part., in herrl. gel.
Villa, mit Küche.
Keller, groß. Balk.
u. el. Licht u. Gas
alsbald zu vermiet.
Näh. Geſchäftsſt. (*
2=Zimmer=Wohng.
u. Küche (
Auswahl=
wohn.) mit Gas u.
elek. L., zentr. gel.,
ſof. z. verm. Aelt.
Ehep. bevorz. Anfr.
u. E. 102 Geſchſt.
Großes leeres
Zim=
mer zu vermieten.
Näh. Geſchäftsſt.
Leeres Zimmer zu
verm. an Dame od.
Herrn. Näh. Gſchſt.*
Sofort zu vermieten! Beſchlagnahmefr
herrſchaftl. 4Zimmerwohn. NäheOrangerie
garten. 4Zimmerwohnug im Tintenviert
7Zimmerwohnung imEichbergviert,, 2Zim.
Wohnung Nähe Bahn. Mietpreis 65.—
bis 180.— monatlich. Näheres bei Kraft,
Wohnungsvermittlung, Karlſtraße 3, im
Hauſe Pfänder.
Ahginstraße 43
iſt das Erdgeſchoß, ſowie das
zweite Obergeſchoß, erſteres
ſofort, letzteres auf den 1. 10
zu vermieten. Die Geſchoſſe
enthalten je 8 Zimmer nebſt
reichlichem Zubehör, Veranden,
Gartenteil uſw.
Nähere Auskunft erteilt Juſtizrat Dr.
Bender, Caſinoſtraße 8.
Forſtmeiſterplatz 5
neu. Mittelb., I. r.
leeres Zim. zu vm.
A
Kiesſtraße 55, part
möbl. Zim. z. vm.
Gut möbl. Zimmer
m. el. Licht u. Tel.,
ſowie heller Raum
mit elek. Licht als
Lager od. Werkſtatt
ſof. zu vm.
Beſſun=
gerſtr. 98. Tel.4740
(*sg)
Heinrichſtr. 82, I.
in ruhig. Hauſe
gu=
möbl. Wohn= und
Schlafz. m. el. Licht
p. 15. 8. od. ſpät. an
berufst. Hrn. z. vm
(11160a)
Anaſkraße 8
möbl. Wohn= und
Schlafzim. zu verm.
(11452a)
Viktoriaſtr. 26, I.
gut möbliert.
Zim=
mer mit elek. Licht
zu vermieten. (*ms
Schön möb. (113141
Zimmer
zu verm. Schäfer,
Martinſtraße 14.
Eliſabethenſtr. 50,p.,
Eing. Saalbauſtr.
ſch möbl. Z., el. L.,
an berufstät. ſolid
derrn zu verm.
Landwehrſtr. 15, I.
evtl. 2 möblierte
zimmer zu verm.
Näh. parterre.
Neckarſtr. 4.
Garten=
haus r., II., 2 frd
möbl. Z. m. elek. L
. 1. Aug. zu vm.
Sehr gut möbliert
Zimmer im Zentr.
der Stadt mit voll.
Penſion ſofort zu
vermieten. Näheres
in der Geſchäftsſt.
Einfach möbl. Zim.
zu vermieten.
Näh. Geſchäftsſt. (*
Prz.=Chriſt.=Weg 23
2 einz. möbl. Zim.
zu verm., auch nur
uber die Feſttage.
Bismarckſtr. 23, I.
gut möbl. Zimmer
zu vermieten.
Kiesſtraße 1, part.
ſchön möbl. Z., ſep.
Eing., el. L., z. vm.*
N.=Ramſtädterſtr. 16
2. Stock rechts,
ſauber möbl.
Zim=
mer mit elek. Licht
p. 1. Auguſt z. vm.
Riedlingerſtr. 37, II.
ſchön möbl. Z. an
beſſ. Herrn z. vm. *
Dieburgerſtr. 78, II.
gut möbl. Zimmer
zu vermieten.
Jacobiſtraße 34, pt.
ſchön möbl. Zimmer
ev. mit Badbenutzg
zu vermieten.
Arheilgerſtr. 10, I. I.
möbliertes Zimmer
ſof. zu verm. (*sg
Gutenbergſtr. 35, p.r.
chön möbl. Zim. m.
Schreibt., el. Licht
z. 1. 8. zu verm. (
Kranichſteinerſtr. 4
gemütl. u. gut mbl.
Wohn= u. Schlafz.,
el. Licht u. Bad, an
ein. berufst. Herrn
od. Dame bis 15. 8.
od. ſpäter zu verm.
Anz. v. 8-1 Uhr. (*sg
Waldſtraße 25, I.
g. möbl.
vm
Möbl. Zimmer,
ev. mit Penſ., bei
berufstät. Dame an
ebenſolche zu verm.
Näh. Geſchäftsſt. (
Gervinusſtraße 77
2 möbl. Zimmer.
(Wohn= u. Schlafz.)
el. L., Küchenben.,
Keller, b. einz. Dame
an kdrl. Ehep. z.
Zimmerſtr. 3
möbl. Zim. zu vm.
Inſelſtraße 20, II.
ſchön möbl. 3. z. v.
Schuchardſtr. 11, I.
gut möbl. Z. z. vm.
(*sg)
In Landhaus
2 Zimmer, möbliert
oder leer, evtl. mit
Küche, zum 15. Aug.
od 1. Sept. z. vm.
Näh. Gſchſt. (11553b
Pankratiusſtr. 33, I.
möbliertes Zimmer
zu vermiet. (11561a
3=Zimmer=
Wohnung
mit Küche
1 Stock, auf Wunſch
Fremdenzimmer, in
Groß=Zimmern,
Reinheimerſtr. 65.
ſofort zu verm. (*ds
Privat=Unterricht
in Chemie, Phyſik
und Mechanik
ge=
ucht. Angeb. unt,
E. 93 a. d. Geſch.
Nummer 205
Samstag, den 26. Juk: 1930
Seite 9
Eine wirkliche Freude
bereiten Sie Ihren Verwandten und Freunden, die draußen im Reich und
im Ausland, beſonders überm großen Teich leben und ſich gerne der alten
Heimat erinnern, wenn Sie ihnen das neueſte Bändchen von Robert
Schneider, zu dem H. Pfeil an die 20 luſtige Bilder gezeichnet hat, ſenden.
Freunde der Heſſe=Darmſtädter Mundarten=Dichtung, überhaupt jeder,
der ſein Darmſtadt liebt, wird gerne zu dem neuen Bändchen greifen.
Es enthält folgende Beiträge:
Zum ſexhunnerdjehrige Stadtjuwiläum. Der Menſch brauch ſo
wenig. Im Dampfbad. Rund um’s Finanzamt. Im Mai. Als
Ammazohn uffm Bräſſeſchbortsfeſt. Unſern Woog. Der ſcheene
Menſch in der neien Kunſt. Per Luſtballoh vun Darmſtadt
nooch Pohle. In de Alwe. In de Schees nooch Eſchibbde.
Korze Röck und korze Hoorn. 8 Geſpenſt im Nachtſchrank.
Mei' Heſſeländche. Dehaam is dehaam. Zum Sillveſber.
Die „geradezu ſouveräne Handhabung derMundart”
rühmte die Frankfurter Zeitung Robert Schneiders früheren Bändchen
nach, und Oberbürgermeiſter Mueller ſchrieb einmal „von dem
welt=
bekannten Darmſtädter Humor, der am beſten vom Bienchen Bimbernell
gepflegt wird, die im Grunde den Darmſtädter Typ ſelbſt darſtellt.”
Verlangen Sie in jeder Buchhandlung und
in der Geſchäftsſtelle des Darmſtädter Tagblatts
Sonndagsnachmiddags
Bedrachdunge in Heſſe=Darmſtädter Mundart
von Bienche Bimbernell.
Herausgegeben von Roberi Schneider
1. —5. Tauſend. 96 Seiten in 8 Pappband: RM. 2.—,
L. C. Wittich Verlag / Darmſiadt.
11584
Aus den Amtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 El enbeinhalskette, ein
Geldſchein, 1 braunes Damenportemonnaie,
Lieferantenbuch, 1 ſchwarzer Kinder
ſchirm, 1 Aktenmoppe und 1 weißkariertes
Kandtuch, 1 Zwicker, 1 Trauring, 1 Buch
Der Harmoniel, 1 grauer
Damenhand=
ſcuh, 2 kleine Schlüſſel, 1 Portemonnaie.
— Zugelaufen: 1 junge graue Katze, ein
eiß=ſchwarzgetigerte Katze. — Zugeflogen:
1 Kanarienvogel
Wir machen wiederholt darauf auf.
merkſam, daß auch noch Fundgegenſtände
vorhanden ſind, die in früheren
Bekannt=
machungen verzeichnet ſind. Intereſſenten
können die Fundgegenſtände während der
Büroſtunden auf Zimmer 36 beſichtigen.
Kanalarbeiten.
Die Kanalarbeiten bei der Errichtung
von Wohnhausgruppen an der
Pallas=
wieſenſtraße ſollen auf Grund der
Reichs=
verdingungsordnung vergeben werden.
Die Bedingungen liegen bei dem
unterzeichneten Amte, Grafenſtr. Nr. 30,
I., Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Mittwoch, den
6. Auguſt 1930, 10 Uhr, bei dem Städt.
Hochbauamt, Darmſtadt, Grafenſtraße 30,
1., Zimmer Nr. 9, einzureichen. (st11563
Darmſtadt, den 25. Juli 1930.
Städt. Hochbauamt.
Bekanntmachung.
Ueber das Vermögen des Gottlieb
Zcharpfenecker, Lederhandlung in
armſtadt, iſt am 24. Juli 1930,
vor=
ittags 9 Uhr, das Konkursverfahren
röffnet worden. Konkursverwalter:
ſtechtsanwalt Dr. Mattern in
Darm=
idt, Hügelſtraße. Konkursforderungen
dwie offener Arreſt und Anzeigepflicht
1i8 zum 15. September 1930. Erſte
Bläubigerverſammlung: 21. Auguſt
930, vormittags 9 Uhr, Zimmer 226,
allgemeiner Prüfungstermin: 29.
Sep=
ember 1930, vormittags 10 Uhr,
immer 226, vor dem unterzeichneten
Gericht.
Darmſtadt, den 24. Juli 1930.
Heſſiſches Amtsgericht I. (1158
Aufforderung.
Anſprüche an den Nachlaß der am 3. 7.
1930 zu Darmſtadt verſtorbenen Frau
Karo=
line Germann Wwe., geb. Stumpf, zuletzt
wohnhaft geweſen Darmſtadt,
Frankfurter=
ſtraß 49, ſind, ſoweit noch nicht geſchehen,
bei Meidung des Ausſchluſſes bis ſpäteſt.
15. Auguſt 1930, bei dem Unterzeichneten
geltend, zu machen. Ebenſo ſind bis zu
dieſem Zeitpunkt Forderungen des
Nach=
laſſes an denſelben zu begleichen, und
Ge=
genſtände, die zum Nachlaß ge ören, an
benſelben herauszugeben
Darmſtadt, den 24. Juli 1930
Der gerichtlich beſtellte Nachlaßpfleger
Dr. jur. W. Michel Darmſtadt
Feinſprech, 1529,
Bismarckſtraße 18
Ausſchreibung von
Bauarbeiten.
Für ſanitäre Räume in der Landes=
Heil= und Pflegeanſtalt „
Philipps=
hoſpital” bei Goddelau, ſollen
nach=
ſtehende Arbeiten nach den Bedingungen
der Reichsverdingungsordnung für
Bauleiſtungen (VOB.) vergeben
werden:
Titl. 1: Plattierungsarbeiten nebſt
Lieſerung von ca, 550 qm
Wandplatten.
Titl. II: Inſtallationsarbeiten und
=Lieferungen von ſanitären
Anlagen.
Zeichnungen und Bedingungen ſind
auf dem örtlichen Baubüro einzuſehen.
Leiſtungsverzeichniſſe werden, ſolange
vorrätig, gegen eine Pfandgebühr von
1.00 RM., bezw. 3.00 RM. für ein
Exem=
plar abgegeben. Perſönliche
Einſicht=
nahme in die Bauverhältniſſe erſcheint
geboten.
Angebote ſind verſchloſſen, portofrei
und mit entſprechender Aufſchrift zum
Eröffnungstermin:
Dienstag, den 5. Auguſt 1930,
vormittags 10 Uhr,
auf dem Baubüro in Philippshoſpital
einzureichen. Die Oeffnung findet im
Beiſein der Bieter oder deren
Stellver=
treter ſtatt.
(11554
Groß=Gerau, den 22. Juli 1930.
Heſſ. Hochbauamt Groß=Gerau.
J. V.: Laux.
Keine Reiſe
ohne
Lohmann=
Hoſel.
Alleinverkauf
nur (10010a
Koffer=-Kolb
Schuchardſtraße 15,
Eliſabethenſtraße 1.
Sägemehl
per Sack 0.80, bei
gr. Mengen billiger
Gg. Heim,
mechan. Küferei,
Arheilgerſtr. 53.
Tel. 2062. (11043a
8 PS.
Ford=Tudor
ca. 7000 km
gelau=
fen, zu verkaufen.
Anzuſehen Sonntag
Wittmannſtraße 21.
(11579)
Jahr alt, zu 380
Mark verkäufl. (*sg
Arnold, Gräfenhauſ. Opel 4 PS. 4=Sitzer
verkaufe i. Auftrag
zu Mk. 450.—
N Behrmann,
Eſchollbrückerſtraße.
hinter der neuen
Trainkaſerne. Mars=Motorrad
mit Beiwagen, neu
bereift, pr. Läufer.
ehr billig zu verk.
„Wixhauſen,
Brückengaſſe 9. Engliſch. Motorrad
in beſtem Zuſtand,
billig zu verkaufen.
Kahlertſtraße 12. Guterh., mittelgroß.
Dauerbrandofen
zu kaufen geſucht.
Grüner Weg 26. I Ein noch guterhalt.
Klavier
zu kaufen geſ. Ang.
unt. E. 89 Geſchſt. 5 Stühle zu kaufen
geſucht. Angeb u.
E. 90 a. d. Gſchſt. Laukſprecher
zu kaufen geſ. Ang
u. E. 97 Geſchſt. Gebr. Fahrrad für
1jähr. Knab. geſ.*
Off. u. E. 101 Gſch. Bettſtelle m. Matr.
1tür. Kleiderſchrank
Sofa, gr. L Tiſch u.
Stühle zu kauf. geſ.
Off. u. E. 99 Geſch. Gebr. Federkiſſen,
Deckbett, wß. Bett=
wäſche. Waſchtiſch=
Spiegel, Kolter od.
Steppdeck. u. Flur=
gard, z. kauf geſ.
Off. u. E. 116 Geſch. H MANNLICH
Perfekte
Zuſchneider u.
Skepperinnen
geſucht.
S. Grünſtein,
Schuh=
fabrik, G. m. b. H.
Bensheim (Bgſtr.).
(11571)
80 ℳ die Woche!!
reſp. höchſt. Prov.
verd. jed., der den
Vertr. unſ.
Maſſen=
art. u. pat. Neuheit.
d. i. jed. Haushalt
gekauft werd über
nimmt. Muſt. grat.
Pötters & Schäfe=
Barmen 26. Fabrik.
(IIK3t01)
TT. 10393
AAul0S Tur den Tandeh.
„.. sagt lächelnd Tankwart Carl. Wenn er den Tank mit DAPOLIN
und das Kurbelgehäuse mit frischem STANDARD MOTOR OIL.
gefüllt hat, ist sein Dienst noch nicht beendet. Nun füllt er
Kühl-
wasser nach, prüft die Reifen, pumpt sie auf und zeigt Ihnen den
besten Weg; er gibt Ihnen den Dienst, den Sie verlangen können.
Tanken Sie bei der roten Dapolin-Pumpe, hier
fin-
den Sie immer einen zuvorkommenden Tankwart.
Hervorzagende Erzeugnisse - freundliche Bedienung
das ist Dapolin-Dienst!
D P T DA
nach modernstem Verfahren hergestellt
E88O.STANDARD MOTOR OIL
DEUTSCH-AMERIKANISCHE PETROLEUM-GESELISCHAFT
Biifter Toitkabel
mit 4—5000 Mark geſucht. Angeb. unter
E 80 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes (*
Für maßgebendes Kolonialwaren= und
Feinkoſtgeſchäft wird ſofort
1
1 Lehrling
mit guter Schulbildung, Sohn achtbarer
Eltern, geſucht.
Angebote mit ſelbſtgeſchrieb.
Lebens=
lauf unter E 74 an die Geſchäftsſt. (*fs
Tüchtige Verkäufer
f. Verkauf an
Pri=
vate ſofort geſucht.
Ung. unter E. 103
a. d. Geſchäftsſt.
Junger Mann
für Büro und kaſſ.
der Stadtkundſchaft
geſucht. Offert. mit
Gehaltsanſpr. unter
E. 112 a. d. Geſch.*
Schuhmachergehilfe
*
ſofort geſucht.
Lauteſchlägerſtr. 46
WEIBLIcR
Junge, ſelbſtändig,
Meiſterin, perfekt i.
Zuſchn., für
Schnei=
der=Atelier geſucht.
Handſchrftl. Geſuche
m. Gehaltsanſpr. u.
E. 86 a. d. Gſchſt.
Für Lebensmittel=
Geſchaft tüchtige,
branchekundige
Verkäuferin
zur Aushilfe geſ. (*
Friedrich Ewald,
Eliſabethenſtr. 46.
10-15
Servier=
fräuleins
mit Vorkenntniſſen
währ, d. Meiſterſch.
der Studenten geſ.*
Kondit. Petermann
Kinderwagen
Klappwagen
Kinderstühle
Kindertische
Bubiräder
Straßenroller
Turnapparate
billigſt bei
Zetzsche
Ernſt
Ludwigſtr. 19
(10490a1
Koffer-
ARNOLD
nur 1/792o
Grafenſtraße 23.
Suche z. Zeppelin=
Landung für Café
u. Weinreſt, tücht.
Serv. Fräuleins
Vorzuſtellen in (*
Griesheim
Beſſungerſtraße 2
AAuuhchen oen
AACHENER STADTANZEIGER
40. JAHRGANG —TELEPHON 34551, 3455.3
Größte u. weitverbreitetste unparteiische
Tages-
zeitung des Regierungsberirks Aachen sowie
der holländischen und beigischen Grenzgebiete
Das Anzeigenblatt
des Erfoldes t*
In Verbindung mit
PAACHENER ALLGEMEINE ZEITUNG=
Verbreitet im Reg.-Bez. Aachen in den Kreisen des
Handels, der Industrie und der Beamtenschaft
Suche für herrſchftl.
Haushalt ein
zuver=
läſſiges, älteres
Alleinmädchen
welches in Küche u.
Hausarbeit bew. iſt.
Selbiges muß auch
in Abweſenheit der
Hausfr. fähig ſein,
ſelbſtänd. d. Haush.
zu führen. Schriftl.
Angeb. ſind zu
rich=
ten an Frau Ernſt
Carſtanjen,
Bensheim (Heſſen)
Hochſtraße 2. (11556
Zuverlässiges
Mädchen
nicht unt 24 Jahr
perfekt im geſ.
Haushalt, das im
Kochen und allen
Hausarbeiten gut
bewandert iſt und
längere Zeit in
gut. Häuſern tätig
war, zum 15. bis
20. Auguſt geſucht.
Lohn 70—80 Mk.
Zuſchriften unter
D109 a. d. Geſchſt.
11426b)
Aeltere Dame ſucht
per 1. 8. od. ſpäter
gut empfohlenes,
zuverläſſiges
Mädchen
gewandt in allen
Hausarbeiten. Off.
1. E. 106 a. d. Gſch.
(11581)
Solides Mädchen,
nicht unt. 18 J.,
i. Haush. bew. iſt
v. morg. bis übers
Spülen i. kl.
Haus=
halt ſof. geſ.
Vorzu=
ſtell. v. 11.12 vorm.
Landwehrſtr. 18,III.
Beſſeres, in Küche
und Hausarbeit
er=
fahrenes
Alleinmädchen
(nicht unter 25 J.)
zur ſelbſtänd.
Füh=
rung eines guten
2=Perſ.=Haushalts
hohem Lohn ge
ſucht. Off. u. E. 8‟
a. d. Geſchſt. (11565
Nett. ord. Mädchen
v. Land f. Küche u.
Haus p. 1. Aug. ge
Näh.: Café
Ganß=
nann a. d. Hochſch.*
Ausgewählte
Wäsche
in
100 Schnittformen
auf großem,
doppel-
seitig. Schnittbogen
in Zweifarbendruck
auf 16 Seiten:
Beyeris
Wäsche-
Führer
1930
1,80 RM
Ueberall erhältlich
Verlag Otto Beyer
Leipzig-T.
55a)
ſucht Stelle bis nach
dem Spülen. Ang.
unt. E. 84 Geſchſt. V WElBLICH Perf. Skenokyp.
erf. i. all. Büroarb.,
ſucht geeig. Poſten,
ev. a. halbe Tage.
Off. u. E. 110 Geſch. Junges, fleiß. Mäd=
chen ſucht Stellung
in beſſ. Haushalt.
Angs u. E. 83 Gſch. MAANLIcR Stenotypiſtin,
120 Silb., Schreib=
maſch., einf. Buchf.
ſucht Anfangsſtellg.
Ang. u. E. 82 Geſchſt
(*sg)
Junger tüchtiger
Bankbeamter über=
nimmt noch in den
Abendſt. ſorgfältig.
Beitragen von Ge=
ſchäftsbuch. id Art.
Off. u. E. 98 Geſch.* Aelt. zuverl. Mädch.
m. gt. Zeugn, ſucht
tägl. einige Stund.
Beſchäft., evtl. ganz
zu alleinſteh. Dame
od. kl. Familie.
Ang. u. E. 87 Gſch. Saub., gut empfohl.
Frau n. noch Kund
i. Waſchen u. Putz.
an. Näh. Stiftſtr. 52.
Hinterh., I. links. Aelteres Mädchen
ſucht Beſchäftig. in
Haush. bis n. dem
Spülen. Nähe Oſt=
bahnhof. Angeb. u.
E. 78 a. d. Gſchſt. ( gel. Autoſchloſſer,
ſucht Stellung. Ang.
u. E. 51 Geſchſt. (*fs
Aufo=Schloſſer
28 Jahre, m. Füh=
rerſchein 3b. ſucht
Stelle als Chauff.
Sehr gut Wagen=
g. 1a Ref. Schneiderin
ſucht noch ein. Kun=
den, in und außer
dem Hauſe. Nah.
Geſchäftsſtelle. [ ← ][ ][ → ]
Nummer 205
Samstag, den 26. Juli 1930
Seite 10
Tragiſcher Unfall
auf dem Flugplak Lauſanne.
Der Präſidenk des Schweizeriſchen
Aeroklubs gekökel.
EP. Lauſanne, 25. Juli.
Am Freitag morgen 9,15 Uhr ereignete ſich
auf dem Flugplatz Lauſanne ein ſchwerer Unfall.
Als der Kommandant der Zivilaviatik in
Lau=
ſanne, Hauptmann Strub, Präſident des
Schwei=
zeriſchen Aeroklubs, damit beſchäftigt war, eine
Rakete abzuſchießen, die den am Europarundflug
teilnehmenden Fliegern den Landungsplatz
kenntlich machen ſollte, ging die Rakete plötzlich
vorzeitig los. Die ganze Ladung traf
Haupt=
mann Strub ins Geſicht. Sie riß ihm die eine
Geſichtshälfte völlig auf und legte einen Teil
des Gehirns bloß. Der Verunglückte wurde nach
dem Kantonſpital verbracht, jedoch erlag er
un=
terwegs ſeinen Verletzungen.
Der Skand des Europafluges.
Ueber den Stand des Internationalen
Europa=
rundflugs iſt zu berichten: Nachdem ſich das
Wetter erheblich gebeſſert hatte, wurde am
Frei=
tag früh das Startverbot für die in Pau
liegen=
den Teilnehmer aufgehoben, ſo daß gegen 7.30
Uhr, kurz nach Beurkundungseröffnung, 35
Flug=
zeuge von Pau aus ziemlich geſchloſſen den
Wei=
terflug über die Pyrenäen antreten konnten.
Zurückgeblieben ſind hier die Deutſchen Spengler
und von Gravenreuth, ſowie der Pole
Lewo=
niewſki und die Engländerin Lady Bayley. Ueber
das Schickſal des Polen Muſleweſki, der am
Donnerstag abend wegen Motorſchadens wieder
nach Briſtol zurückkehren mußte, liegen neuere
Nachrichten nicht vor; es muß mit ſeinem
Aus=
ſcheiden gerechnet werden. Die Spitze mit den
drei Engländern Thorn, Butler und Broad iſt
von Lauſanne aus am Freitag früh in Bern
eingetroffen und ſofort nach München
weiter=
geflogen, wo Broad und Butler als Erſte
eintrafen. Von den Deutſchen Morzik und Poß
ſowie von dem Kanadier Carberry, die auch
zur Spitzengruppe gehören, iſt zu erwarten, daß
ſie ebenfalls noch heute München erreichen. Auf
dem Wege nach Lauſanne befanden ſich von
Bar=
celona aus Polte und der Engländer Andrews,
von Madrid der Franzoſe Cornez, von Nimes
der Franzoſe Finat und der Erzherzog von
Habsburg=Bourbon und von Lyon aus der
Deutſche Dr. Paſewaldt und der Franzoſe
Ar=
rachart.
Die Wetterverhältniſſe auf der Strecke Lyon
—Lauſanne waren am Freitag vormittag für
die Durchführung des Europarundfluges nicht
ſehr günſtig. Ueber dem Flugplatz Lauſanne lag
dichter Nebel, der die Auffindung des
Flug=
platzes erſchwerte und auch die dort noch
be=
findlichen Flieger lange feſthielt. Die Engländer
Broad und Butler ſind vom Glück
be=
günſtigt. Nachdem ſie am Freitag morgen gegen
9 Uhr in München gelandet waren, trafen ſie
bereits um die Mittagsſtunde auf dem Flugplatz
Aſpern bei Wien ein, und zwar als Erſter
Broad und als Zweiter Butler. Im
weiteren Verlauf des Europarundfluges trafen
auf dem Flugplatz in Aſpern ein: Als Dritter
um 13,08 Uhr der Engländer Thorn, als
Vier=
ter um 14,39 Uhr der Deutſche Poß, als Fünfter
um 15,03 der Deutſche Morzik. Die Engländer
Thorn und Butler flogen um 14,30 Uhr nach
Prag weiter.
Die Spihenflieger über Prag
in Breslau.
Als erſter Europarundflieger trafen am
Freitag die beiden Engländer, Butler um 15,38
Uhr und Broad eine Minute ſpäter, in Prag
ein. Sie ſtarteten beide um 16.19 Uhr bei
ſtrömendem Regen nach Breslau.
Um 17.18 Uhr landete der Engländer Thorn
auf dem Breslauer Flughafen. Eine
Minute ſpäter traf Broad ein. Dann folgte um
17.40 Uhr Butler.
Deutſcher Europa=Rundflieger
ködlich verunglückk.
Flugzeugmechaniker von Redern,
der am Europaflug als Begleiter des
Albatros=
piloten v. Oertzen teilnahm, wurde bei der
Lan=
dung auf dem Flugplatz Heſton bei London von
dem noch rotierenden Propeller tödlich getroffen.
Siebenter Kongreß des Weltſchachbundes
in Hamburg.
Hamburg. Am Donnerstag wurde die
14. Runde geſpielt, die folgendes Ergebnis
zei=
tigte: Ungarn — Lipland 4:0, Polen —
Spa=
nien 4:0. Lettland — England 1:3. Rumänien
— Oeſterreich 2:2, Finnland — Frankreich 1:3,
Litauen — Tſchechoſlowakei 2:2, U. S.A —
Eng=
land 2½:1½, Schweden — Holland 2½:1½,
Deutſchland — Norwegen 4:0.
Die Bruueneinſtatzs Kaiaftophe in Kodieng.
Rettungsarbeiten an der Unglücksſtätte.
Hebungsverſuche der Schwimmer und Trümmer der Unglücksbrücke von Koblenz, deren Einſturz
40 frohen Menſchen das Leben koſtete.
Die Bergungsarbeiten in Koblenz.
Die Bergungsarbeiten im Lützeler. Hafen
wurden am Freitag vormittag emſig fortgeſetzt.
Weitere Leichen ſind aber nicht gefunden
wor=
den. Bei den zuſtändigen Stellen iſt man
nun=
mehr der Anſicht, daß nach dem Ergebnis der
Nachforſchungen kaum mehr als 37 Opfer, die
bereits geborgen wurden, zu beklagen ſind, und
daß die Vermißtenanzeigen heute oder im Laufe
der nuchſcen Tage zurückgen mmen werden. Es
ſtellt ſich heraus, daß ein Teil der
Vermißten=
meldungen ſchon aus der Zeit vor dem Unglück
ſtammen; auch dürfte ein Teil der
Vermißten=
meldungen zu denen gehören, die
erfahrungs=
gemäß häufig nicht wieder zurückgenommen
wer=
den, aber erledigt ſind.
Deutſche Piloken zum Flug Berlin-Grönland-Chicago geſtarket.
Oben: Wenige Minuten vor dem Start: Die beiden Piloten Oskar Weller und Wolf Hirth (rechts)
vor ihrem Ozeanflugzeug, einer kleinen 40 PS.=Klemm=Daimler=Maſchine. — Unten; Kurz nach
dem Start: Das Flugzeug der beiden Fliegerpioniere ſucht durch die Regenbänke ſeinen Weg nach
Nordweſt.
Die deutſchen Ozeanflieger in England.
London. Die am Donnerstag in Berlin
zu einem Etappenflug nach Amerika geſtarteten
deutſchen Flieger Hirth und Weller ſind mit
ihrem Kleinflugzeug von Calais kommend am
Freitag vormittag auf dem Flugplatz Croydon
eingetroffen.
Nur noch ein Bergmann verſchüttet.
Neurode. Der unermüdlichen Arbeit der
Rettungsmannſchaft iſt es bis Freitag früh
ge=
lungen, weitere ſechs Opfer der
Grubenkata=
ſtrophe aus dem Kurt=Schacht zu bergen.
Nun=
mehr iſt nur noch ein Bergmann verſchüttet.
Kohlenſäure in einem kſchechiſchen
Bergwerk.
Prag. Am Donnerstag ereignete ſich in
dem Bergwerk Mazrau bei Kladno ein
Kohlen=
ſäure=Unglück, von dem 18 Perſonen betroffen
wurden. 17 von ihnen konnten noch gerettet
werden. Die Knappen wollten ſich aus einem
Schacht auf dem kürzeſten Weg ins Freie
be=
geben. Dabei gerieten ſie in einen Stollen, der
mit Kohlenſäure angefüllt war und verloren das
Bewußtſein. Da der Vorfall rechtzeitig bemerkt
worden war, konnten die Verunglückten noch
ge=
rettet werden. — Zur gleichen Zeit wurde ein
Maſchiniſt von Kohlengaſen auf demſelben
Schacht betäubt und ſtürzte in ein
Waſſerreſer=
voir, in dem er ertrank. Infolge einer
Erder=
ſchütterung ſind außerdem ſieben weitere
Berg=
leute verſchüttet worden, doch erhielten ſie durch
einen im Erdreich entſtandenen Riß genügend
Luft und konnten geborgen werden.
Drei ſchwere Automobilunfälle.
Innsbruck. Auf der wegen der vielen
töd=
lichen Unfälle berüchtigten Kranebitter=Allee bei
Innsbruck ſtieß ein Autobus, der Engländer und
Amerikaner zu den Oberammergauer Feſtſpielen
bringen ſollte, mit einem reichsdeutſchen Auto in
voller Fahrt zuſammen. Die Inſaſſen des
Auto=
bus kamen mit dem Schrecken davon, während
die Inſaſſen des Privatautos ſchwer verletzt
wur=
den. Der Beſitzer, ein Fabrikant Gutmann aus
Berlin, wurde ſo ſchwer verwundet, daß er auf
dem Transport ins Krankenhaus ſtarb. — An
dem Aufkommen ſeiner Frau wird gezweifelt.
Auch ſein älteſter Sohn wurde ſchwer verletzt,
ebenſo zwei weitere Kinder der Familie und ein
Kinderfräulein. — Ein zweiter Unfall ereignete
ſich im oberen Inntal, wo das von dem
reichs=
deutſchen Arzt Dr. Heida geſteuerte Auto ſich
überſchlug. Heida wurde aus dem Wagen
ge=
ſchleudert, blieb aber unverletzt. Seinem
Ge=
fährten, dem Züricher Fabrikanten Künzli, wurde
beim Sturz die Wirbelſäule eingedrückt; er war
auf der Stelle tot. — Auf der Landſtraße
Sera=
jewo—Moſtar, 74 Kilometer von Serajewo
ent=
fernt, ereignete ſich am Donnerstag ein ſchweres
Automobilunglück. Ein Packard=Wagen, in dem
ſich der Berner Bankdirektor Arthur Sanſi mit
ſeiner Familie befand, ſtürzte infolge eines
Reifendefektes in den Straßengraben und wurde
völlig zertrümmert. Sämtliche Inſaſſen und der
Chauffeur, gleichfalls ein Schweizer, wurden
ſchwer verletzt, am ſchwerſten die Tochter des
Bankdirektors, die am Kopf verwundet wurde.
Die Verunglückten wurden ins Spital von
Sera=
jewo gebracht.
Der Präſident des Norddeutſchen Llond
ſchwer verunglückt.
Dr. h. c. Philipp Heineken.
der Präſident des Norddeutſchen Lloyd erlitt in
Berlin=Lichtenrade einen ſchweren Autounfall=
Sein Zuſtand gilt als lebeusgefährlich.
Nummer 205
Samstag, den 26. Juli 1330
Seite 11
der Sportors Sonntags.
Auch der letzte Juli=Sonntag bringt im internationalem Sport eine
Fülle von intereſſanten Ereigniſſen.
Fußball.
Das Weltmeiſterſchaftsturnier in Montevideo bringt am Samstag
und Sonntag die Vorſchlußrunden. Uruguay ſpielt gegen Jugoſlawien,
Argentinien gegen Nordamerika. Die Sieger aus dieſen Spielen
be=
ſtreiten dann das Endſpiel. — In Frankfurt a. M. bereiten ſich die
deutſchen Studenten=Fußballer auf die Darmſtädter
Weltmeiſterſchafts=
kämpfe vor. Sie tragen auch vier Trainingsſpiele gegen die führenden
Frankfurter Vereine aus. Das erſte Treffen ſteigt bereits am Sonntag
vormittag im Frankfurter Stadion gegen den Fußballſportverein.
Die Fußball=Ruhepauſe neigt ſich ihrem Abſchluß. Eine Woche früher
als die meiſten übrigen Landesverbände des D.F.B. eröffnet Berlin
am kommenden Sonntag die neue Saiſon mit einem Turnier von
Nor=
den=Nordweſt, an dem u. a. der Deutſche Meiſter Hertha=B. S.C. und
der Berliner S.V. 92 teilnehmen.
Tennis.
Der alljährliche Kampf um die wertvollſte Trophäe des
internatio=
nalen Tennis, der Wettbewerb um den Davispokal, findet am
Wochen=
ende in Paris mit der Herausforderungsrunde zwiſchen dem
Pokal=
verteidiger Frankreich und den Vereinigten Staaten ſtatt. Der
Aus=
gang des Kampfes iſt diesmal vollkommen offen. Unter Umſtänden kann
es dazu kommen, daß der Pokal wieder einmal nach Amerika wandert.
— Holland und Japan tragen in Nordwifk einen Länderkampf aus.
Von den deutſchen Turnieren iſt das in Pforzheim am ſtärkſten beſetzt.
Beachtung verdient das Turnier in Aroſa, an denen neben den
Ver=
tretern verſchiedener Staaten auch deutſche Spieler und Spielerinnen
teilnehmen.
Leichtatbletik.
Während in der innerdeutſchen Leichtathletik am letzten Juli=
Sonn=
tag die Ruhe vor dem „Sturm der Deutſchen Meiſterſchaften” die eine
Woche ſpäter in Berlin ſtattfinden, herrſcht, gibt es im Ausland einige
größere Ereigniſſe, an denen auch die deutſche Athletik intereſſiert iſt.
In Birmingham findet der zweite Frauen=Länderkampf Deutſchland—
England ſtatt. Die deutſchen Frauen ſtehen diesmal vor einer weit
ſchwereren Aufgabe als im Vorjahre in Düſſeldorf, wo ſie gegen die
Engländerinnen Sieger bleiben konnten. — Einen weiteren
Länder=
kampf tragen Oeſterreich und Ungarn in Budapeſt aus. — In
Stock=
holm ſchließt die Internationale Sportwoche ab, bei der die deutſchen
Vertreter bislang recht ſchöne Erfolge hatten. Deutſche Beteiligung
weiſt anch das Internationale Sportfeſt von Blan=Wit Amſterdam auf.
Schwimmen.
Traditionsgemäß kommt die Meiſterſchaft der deutſchen Meere
wie=
der im Oſtſeebad Zoppot zum Austrag. Die Beteiligung iſt in dieſem
Jahre erfreulich ſtark. — Die Waſſerfreunde Hannover abſolvieren in
Colmar ein Gaſtſpiel. — Frankreich und Belgien tragen in Oſtende einen
Länderkampf aus.
Rudern.
Die einzige größere Regatta findet an dieſem Sonntag in Mainz
ſtatt. Die Mainzer Regatta iſt dafür aber auch hervorragend ſtark
be=
ſetzt. Neben den beſten Mannſchaften aus Weſt= und
Südweſtdeutſch=
land (darunter auch Amicitia Mannheim) kommen auch einige
ſchwei=
zeriſche Boote an den Start.
Kanu.
Auf der Jſar bei München kommen die Langſtreckenläufe zur
Deut=
ſchen Faltbootmeiſterſchaft zur Durchführung.
Radfport.
In Paris findet am Sonntag die „Tonr de France”, das größte
und ſchwierigſte Straßenrennen der Welt, ſeinen Abſchluß. Zum erſten
Male haben in dieſem Jahre auch deutſche Fahrer an dieſer ſchweren
Prüfung teilgenommen, und ſich über Erwarten gut gehalten. — Im
Reich ſind die Ereigniſſe dünn geſät. Bahnrennen ſind u. a. in
Nürn=
berg vorgeſehen. Verſchiedene deutſche Steher ſtarten wieder im
Aus=
land, ſo Möller im Haag, Carpus und Chriſtmann in Budapeſt. Auf
der Landſtraße gibt es u. a. die folgenden Rennen: Opelpreis vom
Maintal in Gauſtadt, Großer Diamantpreis von Südbayern in
Troſt=
berg und Mannſchaftspreis der D.R.UI. in Erfurt.
Motorſport.
Eine gute Beſetzung hat das Motorradrennen „Rund um Schotten”
gefunden. — In Sevilla wird der Große Preis von Spanien für
Auto=
mobile ausgetragen. — Der Enropa=Rundflug wird fortgeſetzt, die
Spitze der Fliegerſchar nähert ſich bereits wieder ihrem Ausgangspunkt
Berlin.
Pferdeſport.
Man merkt es am Terminkalender doch, daß in dieſem Jahre
zahlreiche Bahnen und Rennvereine ihr Programm eingeſchränkt haben.
Der letzte Juli=Sonntag bringt lediglich Galopprennem in Karlshorſt,
Krefeld und Maiſons=Lafitte.
Ausſcheidungskurnen zum Heſſen=Turnkampf.
Zu einem höchſt ſpannenden und erwartungsvollen
Gerätewett=
kampf dürfte es heute Samstag, den 26. Juli, in der
Turn=
halle der Turngemeinde 1846 (Woogsplatz) kommen. Steht ſich doch
faſt durchweg die Elite der Kunſtturner aus dem Main=Rheingau
gegen=
über zum Endkampfe um die Berechtigung zur Teilnahme am großen
Heſſenturnwettkampfe im September. Unter 74 Gauvereinen ſind es
deren 7, und zwar: Turngemeinde Darmſtadt, Tv. Rüſſelsheim, Groß=
Gerau, Arheilgen, Auerbach, Nieder=Ramſtadt und Walldorf, welche ihre
Beſten in den engeren Wettbewerb zur Feſtſtellung der Gaumannſchaft
entſenden. Unter 18 Vertretern der genannten Vereine werden die
8 beſten feſtgeſtellt, eine Aufgabe, die infolge der Ausgeglichenheit der
Leiſtungen der Teilnehmer eine nicht ſehr leichte ſein wird. Die
Gau=
leitung wird keinen Mißgriff getan haben, wenn ſie jüngere Turner,
die mitten im aktiven Turnbetrieb ſtehen, als Kampfrichter gewählt
hat. Die beiden Turner ſind keine anderen als der bekannte erſte
Sieger auf den diesjährigen Kampfſpielen in Breslau, Ernſt
Win=
ter, ſowie Turnlehrer und deutſcher Turnfeſtſieger Pfeifer, beide
Turngemeinde „Eintracht”, Frankfurt a. M. Der Wettkampf beginnt
um 8 Uhr abends. Es iſt heute jedermann Gelegenheit geboten,
ſich einen ſpannenden Gerätekunſtturnwettkampf anzuſehen.
Gau=Sporkfeſt des Main=Rheingaues 9.T.
Mit einer reichhaltig gehaltenen Sportfolge beginnt heute um
5 Uhr das diesjährige Gauſportfeſt des Main=Rheingaues auf dem
Platze der Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt an der Kranichſteiner
Straße. Zum Austrag gelangen die Mehrkämpfe der Turner in Ober=
Mittel= und Unterſtufe. Während die Oberſtufe einen Fünfkampf
ſtehend aus: 100=Meter=Lauf, Weitſprung, Hochſprung, Kugelſtoßen und
Speerwurf, austrägt, wird die Mittelſtufe einen Vierkampf in den
Uebungen: 100=Meter=Lauf, Hochſprung, Kugelſtoßen und Diskuswurf
zu beſtehen, die Unterſtufe im Dreikampf: 100=Meter=Lauf, Weitſprung
und Kugelſtoßen ſich zu meſſen haben. Die Berechnung der Leiſtungen
erfolgt nach Punkten. Morgen Sonntag ab vormittags 8.30 Uhr finden
die Kämpfe ihre Fortſetzung mit der Austragung der Mehrkämpfe der
Jugend und der Aelteren, wie auch bereits die Vorkämpfe der
Einzel=
übungen ausgetragen werden. Am Nachmittag fallen ſodann die
Ent=
ſcheidungen in den Einzelkämpfen und Staffelläufen.
Handball: Turnerſchaft Darmſtadt — Gau=Mannſchaft.
Anläßlich des Gauſportfeſtes des Main=Rheingaues am
Sonn=
tag, den 27. Juli, auf dem Platze der Turngeſellſchaft Darmſtadt
1875 Kranichſteinerſtr. findet obiges Handball=Freundſchaftsſpiel
ſtatt. Die Gaumannſchaft des Main=Rheingaues iſt zurzeit ſehr
eſpielſtark, denn dies beweiſen die in den letzten Wochen
ausgetra=
genen Spiele gegen andere Gaue der D.T. Auch die Darmſtädter
Turnermannſchaft, die ſich aus den beſten Spielern der
Darm=
ſtädter Vereine zuſammenſetzt, iſt gut eingeſpielt und dürfte den
Gauſpielern ein ebenbürtiger Gegner ſein. Das Spiel, das nach
den ſportlichen Wettkämpfen des Nachmittags ſtattfindet, etwa um
4,30 Uhr, können wir allen Handballfreunden empfehlen.
Jung=Deutſchland Darmſtadt — Waſſerfreunde
Hannover 4:1 (3:1).
Vor der nahezu kompletten Gemeinde der Waſſerballfreunde
demon=
ſtrierten geſtern abend im Großen Woog die Waſſerfreunde Hannover
unſerem heimiſchen ſüddeutſchen Meiſter Jung=Deutſchland eine Lektion
Waſſerball. Nachdem wir geſtern abend bei nicht gerade idealer
Waſſer=
temperatur die Gäſte aus Hannover, die mehrfach deutſcher Meiſter
oder ins Finale gekommen waren, ſahen, kommen wir zu der Anſicht, daß
unſere Darmſtädter Waſſerballer doch noch einiges aufzuholen haben.
Die Gäſte, wie auch die Einheimiſchen traten in der angekündigten
Auf=
ſtellung an. Hannover, mit einer ſehr kräftigen und großen
Mann=
ſchaft, die im Spiel ihre körperliche Ueberlegenheit bewußt einſetzte und
dadurch eine unnötig harte Note ins Spiel trug.f Jungdeutſchland kann
aus dieſem Spiel lernen, daß es durchaus notwendig iſt, nicht nur
ſchwimmeriſches Können und reifes Stellungsſpiel ſein eigen zu nennen,
ſondern auch die im Rahmen der Spielregeln erlaubte Härte
anzu=
wenden. (Eine Erfahrung, die wir in Darmſtadt bei Gäſten aus dem
Norden nicht nur beim Waſſerballſpiel, ſondern auch in anderen
Sport=
arten wiederholt zu unſerem Leidweſen feſtſtellen mußten.) Während
ſich Gauwaſſerballwart Belz=Frankfurt bei ſeinem letzten Hierſein
un=
geteilte Zuſtimmung als Schiedsrichter errang, hatte er geſtern keinen
guten Tag. Nur daraus iſt zu erklären, daß er einige Entſcheidungen
fällte, die eigentlich umgekehrt hätten ausfallen müſſen.
Gleich nach Beginn iſt Hannover am Ball, und nach kurzem
Ge=
plänkel ſitzt, von Wüſteney geſchoſſen, ein Ball im Darmſtädter Netz.
Fuhrländer muß dann wiederholt ſein Können beweiſen; mehrfach
gehen die ſcharfen Schüfſe der Hannoveraner an die Latte. Bei einem
Gedränge verläßt Fuhrländer das Tor, erreicht aber den Ball nicht
mehr, und ſchon iſt der zweite Erfolg für Hannover im leeren
Ge=
häuſe. Man rechnet mit einer glatten Niederlage der Heimiſchen, da
die Gäſte im Kampf um den Ball meiſt Sieger bleiben. Förſter
er=
wiſcht den Fall. In einem raſchen Alleingang kommt der Verteidiger
vor Scharfs Heiligtum, und ſchon ſitzt der Ball über dem ſich zu früh
werfenden Hüter im Netz. Gleich darnach erhöht Gunſt für Hannover
auf 3:1, mit welchem Ergebnis die Seiten gewechſelt werden. Das
Spiel wird nun leider härter, angeſichts einiger merkwürdiger
Ent=
ſcheidungen des Schiedsrichters verſtändlich. Einige Spieler beider
Par=
teien müſſen vorübergehend pauſieren. Jung=Deutſchland verſucht, dem
Kampf um den Ball etwas auszuweichen und durch Weitſchüſſe zu
Er=
folgen zu kommen, ein Verſuch, der bei Scharf und der guten
Hinter=
mannſchaft der Waſſerfreunde ergebnislos bleiben mußte, gleichzeitig
aber auch Ausgleichschancen von vornherein unterband. Als Richter
ohne erſichtlichen Grund an die Leine gehen muß, kommen die Gäſte
zu ihrem 4. Treffer. Jung=Deutſchland kann in den Schlußminuten
das in der Luft liegende 2. Tor nicht mehr ſicherſtellen.
Vorher ſpielte die 2. Mannſchaft der Heimiſchen gegen die erſte der
96er Offenbach nach glücklichem Verlauf 3:3.
Sportabzeichen=Prüfung.
Am kommenden Dienstag, den 29. Juli, nachm. 7 Uhr,
findet im Woog eine Schwimm=Prüfung für das Turn= und
Sportabzeichen ſtatt. Treffpunkt für Herren: 6,45 Uhr in der
„Rot=Weiß”==Kabine, für Damen: 7 Uhr an den Startblöcken
der Schwimmbahn. Beglaubigte Urkundenhefte ſind vorzulegen.
Die deutſchen Schwimmer.
Inzwiſchen wurde auch die Liſte der deutſchen Teilnehmer an
den Schwimm=Wettkämpfen zuſammengeſtellt. Wenn auch
verſchie=
dene ausſichtsreiche Schwimmer teils aus Alters= oder ſonſtigen
Gründen abgeſagt haben, ſo entſendet Deutſchland dennoch eine
recht ſtattliche Streitmacht. Die Liſte, die ſich noch vergrößern
wird, enthält folgende Namen: Herren: die Darmſtädter
Cordes Orlemann Kloſtermann, Hanſt und Göth,
Wartrin=Heidelberg, Vogt=Heidelberg. Dr. Frank=Heidelberg,
Weigmann=Tübingen, Schürger=Erlangen, Ueber=Karlsruhe,
Bö=
ries=Köln, Eich=Köln, Hewelke=München, Ohlwein=Hamburg,
Hef=
ter=Hamburg, Herber=Jena, Hellwig=Jena, Gruß=Halle, Henkel=
Halle, Eckſtein=Leipzig, Meißner=Leipzig, Vogel=Dresden, Fiſcher=
Dresden, Linge=Dresden, Wernitz=Berlin, Tegethoff=Berlin
Vie=
bahn=Berlin, Ziegler=Berlin. Damen; Borgs=Münſter, Mohr=
Leipzig, Herbig=Leipzig, Milde=Berlin, Joßmann=Hamburg,
Gar=
bes=Hamburg, Mey=Hamburg. Bis jetzt beträgt alſo die Zahl der
Teilnehmer und Teilnehmerinnen 30.
Die deutſche Rugby=Mannſchaft.
Nachdem jetzt der Lehrgang im Hannoverſchen Stadion, der
vom Deutſchen Rugby=Verband für die Studenten=Rugbyſpieler
veranſtaltet wurde, eine gewiſſe Ueberſicht über die zur Verfügung
ſtehenden Kräfte gegeben hat, wurden folgende Spieler für
Darm=
ſtadt nominiert: Ruf, Mayr und Leintz=Heidelberg, Fiſchbach,
Botzong, Haux, Leuchs und Volz=Darmſtadt, Cajewitz, Kohs,
Mar=
cus=Berlin, Wunderlich, Genſch und Förſtenberg=Leipzig, Helf und
Guckes=Karlsruhe, Herbſt, Fadé und Maſuck=Berlin, ſowie Franke=
Göttingen.
Deutſchland wird, am 4. Auguſt in Darmſtadt gegen
Rumänien und am 6. Auguſt in Frankfurt gegen Spanien
kämpfen. Dem folgt vorausſichtlich am 10. Auguſt das Spiel gegen
Frankreich in Heidelberg.
1. Kurzſtreckenfahrk auf dem Alkrhein bei Erſelden
am 24. Auguſt 1930.
Die Ruderabteilung des Darmſtädter Schwimmklubs Jung=
Deutſchland hat es übernommen, die diesjährigen Altrheinrennen
durchzuführen. Die bisherigen Langſtreckenfahrten, durchgeführt
vom Kanuklub Darmſtadt, werden in eine Kurzſtreckenfahrt über
1000 Meter bzw. 600 Meter umgewandelt. Die einzelnen Rennen
ſind offen für alle Paddler am Altrhein.
Rennfolge.
Rennen 1: 14,30 Uhr, 1000 Meter Einer=Faltboot für Herren,
Mindeſtbreite 65 Zentimeter, um den Wanderpreis des Amtes
für Leibesübungen. (Sieger 1929: Rot=Weiß V.f.R.)
Rennen 2: 14,40 Uhr, 1000 Meter Zweier=Holzboot für Herren,
Mindeſtbreite 70 Zentimeter. Erinnerungsgabe.
Rennen 3: 14,50 Uhr, 600 Meter Zweier=Faltboot, Dame und
Herr, Mindeſtbreite 75 Zentimeter. Wanderpreis des Herrn
Med. Rat Dr. Friedrich. (Sieger 1929: Jung=Deutſchland.)
Rennen 4: 15 Uhr, 600 Meter Einer=Faltboot für Jugend unter
18 Jahren, Mindeſtbreite 65 Zentimeter. Ehrengabe.
Rennen 5: 15,10 Uhr, 1000 Meter Ermunterungs=Zweier=
Holz=
boot für Herren, die bis jetzt an keinem Altrheinrennen
teil=
genommen haben.
In der Pauſe; Händepaddeln, Einerkampf, Kenterübungen.
Rennen 6: 16 Uhr, 1000 Meter Zweierfaltboot für Herren,
Mindeſtbreite 75 Zentimeter. Ehrengabe.
Rennen 7: 16.10 Uhr, 600 Meter, Einer=Faltboot für Damen,
Mindeſtbreite 65 Zentimeter Ehrengabe.
Rennen 8: 16,20 Uhr, 600 Meter, Zweier=Holzboot für Herren
über 30 Jahre, Mindeſtbreite 70 Zentimeter. Ehrengabe.
Rennen 9: 16.30 Uhr, 1000 Meter, Einer=Kajak für Herren,
un=
beſchränkt. Ehrengabe.
Start: Fliegender Start bei Klm. 5,2 (Leeheimer Bad).
Ziel; Bootshaus der Ruderabteilung des D. S.C. „Jung=
Deutſchland”,
Meldungen bis 17. Auguſt ſind zu richten an Paul
Fasler, Gutenbergſtr. 27, unter Zahlung des Meldegeldes (Einer
1 RM., Zweier 2 RM.).
Nahere Auskunft bei Parfümerie=Müller,
Ludwigs=
blatz 1 und F. Rathgeber, Markt 3.
Die Rennen werden in Anlehnung an die
Wettfahrtbeſtim=
mungen des D.R. V. ausgetragen.
Morgen: „7. Nakionale Jugend=Wekkkämpfe‟
im Skadion.
Der Sportverein 1898 Darmſtadt führt morgen im Stadion
am Böllenfalltor ſeine „7. Nationale Jugend=Wettkämpfe durch,
zu denen auch in dieſem Jahr die beſten Jungleichtathleten
Süd=
deutſchlands an den Start gehen. Am Vormittag, beginnend um
9 Uhr, finden die Vorkämpfe ſtatt, und nur im Dreikampf der drei
Altersklaſſen A. B. C und im 1500=Meter=Lauf Klaſſe B fällt
be=
reits die Entſcheidung.
Um 3 Uhr nachmittags beginnen alsdann nach dem Aufmarſch
ſämtlicher Teilnehmer die Entſcheidungskämpfe, bei denen die
Be=
ſucher dieſer Veranſtaltung in allen leichtathletiſchen Diſziplinen,
in den Kurz=, Mittel= und Langſtrecken, in den Stoß=, Wurf= und
Sprungübungen, und nicht zuletzt in den verſchiedenen Staffeln,
ſchöne und ſpannende Kämpfe ſehen werden. Die Eintrittspreiſe
— für Tribüne 0,50, für Stehplatz 0,30 RM. — ſind niedrig
ge=
halten. Zum Schluß der Veranſtaltung wird die beſonders
inter=
eſſante 10 mal 100 Meter=Staffel gelaufen.
Tennis.
Turnierbeginn in Pforzheim.
Da es in Pforzheim am Freitag vormittag regnete, konnten die
Spiele der erſten Klaſſe beim Internationalen Tennisturnier erſt
nach=
mittags um 4 Uhr in Angriff genommen werden. Es gab auf der
ganzen Linie erbitterte Kämpfe, bei denen auch Ueberraſchungen nicht
ausblieben. Beſonders temperamentvoll kämpften die Italiener. Der
junge del Bono rang den Mannheimer Klopfer in einem zweiſtündigen
Kampf 6:2, 15:13, 6:2 nieder. Italiens bekannter Daviseupſpieler de
Stefani benötigte gegen den jungen Berliner Henkel, der ein
ausgezeich=
netes Spiel vorführte, drei Sätze, um 2:6, 6:2, 6:2 in die nächſte Runde
zu kommen. Der Japaner Sato ſchlug Remmert=Berlin 6:4, 6:4.
Ueberraſchungen waren der 6:2= 6:1=Sieg des Cambridge=Studenten
Gandar=Dower über den Auſtralier Hopmann und die Niederlage des
Berliner Heidenreich mit 3:6, 7:9 gegen den jungen Prager Hecht. Der
Neuſeeländer Malfroy benötigte drei Sätze, um Dr. Zander mit 6:8,
6:4, 6:4 zu eliminieren. Weitere Ergebniſſe des erſten Tages waren:
Worm=Dänemark — Dr. Fuchs=Karlsruhe 6:4, 7:5, Dr. Buß=Mannheim
— Ernſt=Pforzheim 6:2, 6:1, Novotny=Prag — Dr. Stulz 6:0, 6:0,
Madrane=Cambridge — Hildenbrandt=Mannheim 6:2, 4:6, 7:5. — Im
Damen=Einzel, wo leider Frau Friedleben abgeſagt hat, wurde noch
nicht geſpielt.
Im internationalen Tenniskampf Holland — Japan ſchlug geſtern
der Japaner Harada den Holländer Vanderheide 6:2, 6:4, 6:1 und der
Japaner Otah den Holländer Timmers 6:2, 7:5, 6:4.
Im Davispokal=Endſpiel zwiſchen Frankreich und Italien ſteht es
nach dem erſten Tage 1:1. Tilden beſiegte Borotra 2:6, 7:5, 6:4, 7.5,
während Lott gegen den franzöſiſchen Spitzenſpieler Cochet 6:4, 6:2,
6:2 verlor.
Cilly Aufſem hat auf eine Teilnahme an den amerikaniſchen
Tennis=
meiſterſchaften verzichtet und wird ſich demzufolge ſowohl an den
deut=
ſchen Meiſterſchaften als auch am Länderkampf gegen England
betei=
ligen können.
In Göppingen, der bekannten ſüddeutſchen Schwimmerzentrale, hat
ſich ein neuer Schwimmverein gebildet, der bereits in den D. S.V.
auf=
genommen wurde. Der neue Verein nennt ſich Schwimmſportclub
Blau=Weiß.
Paavo Nurmi, der finniſche Wunderläufer, ſtartet am 17. Auguſt
bei einem internationalen Sportfeſt des S.C. Charlottenburg in
Berlin.
Chineſiſche Fußballer werden eine Europareiſe unternehmen und
dabei auch Spiele in Deutſchland austragen.
Bei der Tour de France gab es bei der 19. Etappe von Metz nach
Charleville eine Maſſenankunft von 17 Fahrern, unter denen ſich auch
die Deutſchen Schön, Manthey und Thierbach befanden.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 26. Juli.
7.30: Bad Soden i. T.: Konzert des Kurorcheſters.
12.20: Schallplattenkonzert: Operettenmuſik.
14.30: Stuttgart: Jugendſtunde.
16.00: Kurſaal Cannſtatt: Unterhaltungskonzert.
18.05: Dr. Leo Hamburger: Arthur Schopenhauer.
18.35: Dr. Hans Knöpp: Die volkswirtſchaftliche Bedeutung des
deutſchen Handwerks.
19.05: Spaniſch.
19.30: Konzert der Muſikabteilung (Mandolinenorcheſter) des
Tou=
riſtenvereins „Die Naturfreunde‟.
20.15: Ein Walzertraum. Operette von Oscar Straus.
23.20: Tanzmuſik der Marimba=Kapelle Aguila de Mexico.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend, 26. Juli.
15.00: Jens Lützen: Natur und Leben im Bilde. Photographiſche
Plaudereien.
16.00: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.50: Dr. Max Hirſch: Die ſchöne Oſtſeeküſte.
18.00: Dr. Pfirrmann: Stellenlos. Zur Pſychologie des Angeſtellten.
18.30: Dr. v. Ungern=Sternberg: Im Lande Don Quichottes.
19.00: Wolfgang Gubalke: Zeitungskurioſa.
19.25: Karl Foerſter: Das Geſicht des Gartens im Juli.
20.00: Klaviervorträge. Ausf.: Elſe C. Kraus.
20.30: Breslau: Die Entwicklung des Walzers. Von der Gaillarde
bis zum Boſton.
Danach: Tanzmuſik. Kapelle Gerhard Hoffmann.
Größte Auswahl
Tachmännische 10ddiel u MAh.
Ernst-Ludwigstr. 14
Bedienung
HOT
Tel. 2140 (350a
Wefkerbericht.
Ein kräftiger Tiefdruckwirbel mit Barometerſtänden von unter
745 Millimetern lag heute morgen über dem deutſchen
Oſtſeeküſten=
gebiet und hat über ganz Nord= und Mitteldeutſchland ein
ausgedehn=
tes Regengebiet erzeugt. Die Nordweſtſtrömung an ſeiner Rückſeite
behält zunächſt die Vorherrſchaft über die Geſtaltung der Wetterlage,
ſo daß bei mäßigen Temperaturen und wechſelnder Bewölkung einzelne
Regenſchauer auftreten. Von Weſten her ſteigt der Luftdruck ziemlich
ſtark an, wodurch eine vorübergehende Beruhigung zu erwarten iſt.
Jedoch hat an der Weſtküſte Irlands bereits wieder Luftdruckfall
ein=
geſetzt, und die Winde haben auf Süden hin umgedreht, was auf das
Herannahen eines neuen Tiefdruckgebietes hindeutet. Somit dürfte
ſpäter das Wetter einer neuen Verſchlechterung entgegengehen.
Ausſichten für Samstag, den 26. Juli: Bewölkt mit Aufheiterung,
jedoch noch mäßig warm, keine oder nur vereinzelte Schauer.
Ausſichten für Sonntag, den 27. Juli: Nach vorübergehender
Beſſe=
rung erneute Wetterverſchlechterung in Ausſicht.
Hauptſchriftleitung: Rudelf Mauve
Deranzwortlich für Polſtik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feullleten Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: Karl Böhmanni
ür den Handel: Dr. C. 6. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert. Nette
für den Inſeratenteil und geſchäftilche Mitteilungen: Willv Kuhie
Druck und Verlag: C. C. Wittſch — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
[ ← ][ ][ → ] Zer erltag der Tuuktfiener.
Skeigender Zigareikenverbrauch. — 56,2 Prozenk
Ankeil der 5=Pfennig=Zigarekke.
Der Ertrag der Tabakſteuer ſtieg im Rechnungsjahr 1929/30
(in Mill. RM.) von 697,9 auf 747,4. Hiervon entfielen auf die
Verſteuerung von Zigarren 190,2 (182,8) von Zigaretten 493,6
(459,8), von feingeſchnittenem Rauchtabak 2,1 (2,1), von
Pfeifen=
tabak 53,1 (45,7), von Kautabak 2,1 (2,1), von Schnupftabak 1,3
(1,3) und auf die Verſteuerung von Zigarettenhüllen 5 (4,1) Der
Anteil der Zigarettenſteuer am Geſamtaufkommen der Tabakſteuer
betrug 66 Prozent (65,9 Prozent), der Zigarrenſteuer 25,4 Prozent
(26,2 Prozent) und der anderen tabakſteuerpflichtigen Erzeugniſſe
8,6 Prozent (7,9 Prozent). Der aus dem Steuerwert
errechen=
bare Verbrauch betrug in 1928/29; Zigaretten 31,6 Milliarden,
Zigarren 6,6, Zigarettenhüllen 2,8 Milliarden, und 1929/30:
Ziga=
retten 32,9, Zigarren 7.0, Zigarettenhüllen 3,1.
An feingeſchnittenem Rauchtabak wurden 1929/30 0,35 (0.38),
an Pfeifentabak 37 (37,2) und an Schnupftabak 2.17 (2,23) Mill.
Kilogramm, an Kautabak 233,1 (231,5) Mill. Stück verbraucht.
Die durchſchnittlichen Kleinverkaufspreiſe betrugen im
Rechnungs=
jahr 1929/30 für Zigarren (in Rpf. je Stück) 13,65 (13,88), für
Zigaretten 4,90 (4,85), für Kautabak 17,56 (17,45), und in RM. je
Kilogramm für feingeſchnittenen Tabak 12,81 (12,40), für
Pfeifen=
tabak 6,39 (6,13) und für Schnupftabak 5,93 (5.89). Die
verſteuer=
ten Zigaretten hatten (in Mill. RM.) einen Wert von 1610,4
(1532,6), die Zigarren von 951,5 (914,5), der Rauchtabak von
12.8 (13.1). In die Herſtellungsbetriebe wurden an
Zigaretten=
tabak (in 1000 Doppelzentnern) 378,8 (376,5) zur Verarbeitung
gebracht. Von den verkauften Zigaretten wurden 56,2 Prozent
(55,1 Prozent) zu 5, 24,9 Prozent (26,5 Prozent) zu 4 und 14,1
(12 Prozent) zu 6 Rpf. je Stück abgeſetzt. Von den Zigarren
ent=
fielen 28,3 Prozent (26,2 Prozent) auf die 10= 25,9 Prozent (25,8
Prozent) auf die 15= und 14,3 (14,7 Prozent) auf die 20=Rpf.=
Zigarre.
Die Reichsbahn im Juni 1930.
Der Güterverkehr der Deutſchen Reichsbahn hielt ſich im Juni
wegen des anhaltend ungünſtigen Standes der Induſtrie, des
Handels und der Landwirtſchaft in mäßigen Grenzen. Der
Fracht=
ſtückgut= und Wagenladungsverkehr ging weiter zurück. Der
Laſt=
wagenverkehr entzieht der Reichsbahn weiter beträchtliche
Güter=
mengen, auch auf größere Entfernungen. Der Entwicklung des
Eiſenbahnperſonenverkehrs ſtellt ſich in immer größerem Ausmaße
der Kraftwagen entgegen. Zur Anpaſſung der Betriebsleiſtungen
an die Verkehrsrückgänge wurden auch im Monat Juni die
Zug=
leiſtungen weiter eingeſchränkt. Die Einnahmen aus dem
Per=
ſonen= und Güterverkehr im Mai 1930 betrugen 110,16 Mill.
RM. (im April 113,33 Mill. RM.), aus dem Güterverkehr 247,72
(230,13) Mill. RM. und aus Sonſtigem 28,63 (35,37) Mill. RM.
zuſammen 386,51 (379,44) Mill. RM. Die Ausgaben ſtellten ſich
insgeſamt auf 428,11 (405,22) Mill. RM., davon für Betrieb und
Unterhaltung 296,41 (295,74) Mill. RM., für Erneuerung der
An=
lagen 67,65 (46,44) Mill. RM. Die Geſamteinnahmen der
Reichs=
bahn im Mai waren gegenüber den Aprileinnahmen um rund
7 Mill. RM. höher. Der Geſamteinnahmeausfall gegenüber dem
Vorjahr ſtellt ſich für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Mai 1930
auf 252,4 Mill. RM. Die Geſamtausgaben im Mai 1930 waren
41,6 Mill. RM. höher als die Einnahmen, ſo daß ſich nunmehr der
Fehlbetrag ſeit Beginn des Geſchäftsjahres auf 150 Mill. RM.
er=
höht hat.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Preisſenkung und Markenartikel. Die Spitzen= und Fachverbände
der Induſtrie und des Handels haben die Möglichkeiten weiterer
Preis=
ſenkungen, insbeſondere für Markenartikel, beraten. In einem
gemein=
ſamen Communiqué wird darauf hingewieſen, daß die einzelnen
Han=
delspreiſe in letzter Zeit doppelt ſtark abgebaut worden ſeien wie der
amtliche Index. In allernächſter Zeit ſeien daher erhebliche
Preis=
ſenkungen nicht zu erwarten, zumal durch Erhöhung der Steuern und
Frachten ſowie durch die Steigerungsaktion der Landwirtſchaft die
Selbſtkoſten in Drogen und Lebensmitteln weiter geſtiegen ſind. Die
Verbände wollen jedoch in gemeinſchaftlicher Arbeit nochmals
nach=
drücklichſt prüfen, wie die Preisbildung am beſten in den Dienſt der
Abſatzförderung und Bedarfsdeckung des Publikums geſtellt werden
könne.
Braunkohlen=Schwelkraftwerk Heſſen=Frankfurt A.=G. (Hefrag).
Wöl=
fersheim. Die auf die Preag übergegangene Geſellſchaft ſchließt das
Geſchäftsjahr 1929 unter Berückſichtigung des Verluſtvortrages von
198 279 RM. nach Abzug von 852077 (101250) RM. Zinſen und
857 527 (102 137) RM. Abſchreibungen mit einem Verluſt von
1 724 822 RM., der vorgetragen wird.
Hannover’ſche Maſchinenbau A.=G. (Hanomag) in Hannover=
Lin=
den — 60 Prozent Steigerung im Automobilbau. Die Verwaltung der
Geſellſchaft teilt mit, daß der neue Hanomag=Wagen bereits jetzt zur
Ausgabe gelangt. Es handelt ſich um einen ausgeſprochenen Vierſitzer,
der mit 2= bzw. 16=PS=Motor geliefert wird. Gegenüber dem vorigen
Jahre hat die Abteilung Automobilbau eine 60prozentige
Umſatzſteige=
rung zu verzeichnen. Durch den neuen Typ bekommt das
Automobil=
geſchäft der Hanomag einen nochmaligen Auftrieb. Die Abteilung
Lokomotivbau hat zurzeit Aufträge auf 110 Lokomotiven, teilweiſe aus
dem Auslande, zur Bearbeitung vorliegen, ſo daß alſo die 6000 Köpfe
zählende Belegſchaft der Hanomag reichlich Beſchäftigung hat.
Amerikaniſche Kabelnachrichken
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 25. Juli:
Getreide. Weizen: Juli 88½, September 91½, Dezember 97,
März 1931 101½; Mais: Juli 85½, September 85½, Dezember
80½, März 1931 83½; Hafer: Juli 35½, September 37½,
De=
zember 41½, März 1931 43½; Roggen: September 57½,
Dezem=
ber 63½, März 1931 68.
Schmalz: Juli 9,65, September 9,675, Oktober 9,725.
De=
zember 9,275.
Speck, loco 13,50.
Chicago Baumwolle: Oktober 12,68, Dezember 12,85.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 25. Juli:
Schmalz: Prima Weſtern 10,40; Talg: extra loſe 538.
Getreide. Weizen: Rotwinter neue Ernte 100½, Hartwinter
97½; Mais: loco New York 98½; Mehl: Spring wheat clears
4,90—5,15; Fracht nach England (in sh und d) 1,6—2,3, nach dem
Kontinent (in Dollarcts.) 7—9.
Kakao: Tendenz ſtetig, Umſätze 334, loco 8½; Auguſt 8.21,
September 8.30, Oktober 8.38, Dezember 8.29, Januar 1931 8.36,
März 8,55, April 8.68.
Metallnokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin (für je 100 Kg.) am 25. Juli
ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt cif Hamburg. Bremen oder
Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die Dt.
Elektrolyt=
kupfernotiz) 105,25 ER. — Die Notierungen der Kommiſſion des
Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab
Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und Bezahlung)
ſtell=
ten ſich für Original Hüttenaluminium, 98 bis 99 Prozent, in
Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190 RM., desgleichen in
Walz=
oder Drahtbarren, 99 Prozent, 194 RM., Reinnickel, 98 bis 99
Prozent 350 RM., Antimon Regulus 48—50 RM., Feinſilber
(1 Kg. fein) 47,50—49.50 RM.
Die Berliner Metall=Termine vom 25. Juli ſtellten ſich für
Kupfer; Juli 98 (101), Auguſt 98,75 (99,25), September 98.25
(99.25), Oktober, November, Dezember, Januar, Februar, März
98 (99). April 98 (98,75), Mai 98 (98,25). Juni 98 (98,50)
Ten=
denz; feſt. Für Blei: Juli 35,50 (36,75), Auguſt 35,75 (36),
September, Oktober, November. Dezember, Januar, Februar 35,50
(36), März 35,50 (35,75), April, Mai. Juni 35,50 (36). Tendenz;
luſtlos. Für Zink: Juli 32.50 (33,75), Auguſt 33,25 (33,75),
September 33,50 (34), Oktober 33,75 (34,50), November 34 (34,75),
Dezember 34,25 (35), Januar 34,50 (35,25), Februar 35 (35,75),
März 35,75 (36), April 35,75 (36,25), Mai 36 (36,50), Juni 36
(36,75). Tendenz: luſtlos. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die
in Klammern Brief.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 25. Juli.
Die Börſe eröffnete wieder in ſchwacher Haltung. Die matte
geſt=
rige New Yorker Börſe machte einen ungünſtigen Eindruck. Umſätze
kamen infolge der anhaltenden Orderloſigkeit anfangs kaum zuſtande.
Gleich nach Beginn des offiziellen Marktes kam Material in ſtärkerem
Umfange an den Markt, und es ergaben ſich bei der geringen
Aufnahme=
luſt verſchiedentlich recht erhebliche Kurseinbußen.” Ungünſtige
Wirk=
ſchaftsnachrichten trugen ebenfalls noch zur Luſtloſigkeit und
Zurück=
haltung bei. Durch beſonders großes Angebot fielen am Montanmarkt
Rhein. Braunkohlen auf, die mit minus 5 Prozent ſtark gedrückt waren.
Die übrigen Werte dieſes Marktes büßten bis zu 2½ Prozent ein.
Aber auch in Zellſtoff Aſchaffenburg war Angebot in größerem
Um=
fange zu bemerken und gaben 4½ Prozent nach. Am Elektromarkt
er=
öffneten Schuckert und Siemens je 3½ Prozent ſchwächer. A. E.G. und
Bergmann verloren je 2 Prozent und Lahmeyer 1 Prozent. Südd.
Zucker auf dem ermäßigten Niveau gehalten. Der Kunſtſeidemarkt mußte
Kurseinbußen bis zu 2½ Prozent hinnehmen. Am Chemiemarkt
eröff=
neten J. G. Farben 2 Prozent ſchwächer, dagegen konnten Deutſche
Erdöl leicht anziehen. Schiffahrtswerte zeigten mit je minus 1 Prozent
eine weiter abſteigende Kurve. A.G. für Verkehrsweſen lagen 2
Pro=
zent niedriger. Banken nur geringfügig abgeſchwächt. Feſter eröffneten
Conti Gummi, die etwa 2 Prozent gewannen. Die übrigen Märkte
lagen faſt umſatzlos. Der Rentenmarkt war ohne beſondere
Umſatz=
tätigkeit: Neubeſitz lagen gut behauptet, Altbeſitz gaben dagegen leicht
nach. Ausländer ebenfalls ſchwächer. Trotz des günſtigen
Neichsbank=
ausweiſes trat auch im Verlaufe keine Beſſerung ein. Es kam weiter
Material an den Markt, ſo daß ſich bei der herrſchenden
Aufnahme=
unluſt nochmalige Abſchläge bis zu 2 Prozent ergaben. Siemens lagen
mit minus 2½ Prozent weiter empfindlich gedrückt. Gegen Schluß der
Börſe machte ſich auf Deckungen der Spekulation eine leichte Erholung
bemerkbar. Die Beſſerungen gingen bis zu 2 Prozent. Am
Geld=
markt war Tagesgeld mit 3 Prozent angeboten. Am Deviſenmarkt
nannte man Mark gegen Dollar 4,1871, gegen Pfunde 20,37½:
Lon=
don=Kabel 4,8662, —Paris 123,68. —Mailand 92,89, —Schweiz 25,032/8,
—Madrid 42.40, —Holland 12.09½.
An der Abendbörſe war die Tendenz überwiegend weiter etwas
erholt, da die Baiſſeſpekulation Deckungen vornahm. Die
Umſatztätig=
keit blieb im allgemeinen gering. Im Vordergrunde ſtanden J. B.
Farben mit plus 1 Prozent und Siemens, die 3 Prozent anziehen
konnten. Leicht erholt waren außerdem Licht und Kraft und
Schiff=
fahrtsaktien. Im übrigen blieben die Kursveränderungen gegen den
Berliner Schluß minimal.
Berlin, 25. Juli.
Nach einem zurückhaltenden Vormittagsverkehr eröffnete die Börſe
in ſchwächerer Haltung. Neben dem matten Schluß New Yorks
drück=
ten ungünſtige Moment, wie der ſchärfere Rückgang der induſtriellen
Beſchäftigung, den das Inſtitut für Konjunkturforſchung feſtſtellt, das
ſchlechtere Halbjahresergebnis bei Harpener, der 150 Millionen
betra=
gende Einnahmeausfall bei der Reichsbahn in den erſten fünf Monaten
des Jahres, auf die Tendenz. Auch die Situationsberichte der Aku und
der J. G. Farben boten kaum Anregung, die Rückkehr Dr. Blüthgens
aus Amerika wurde, da der Preſſe jegliche Auskunft über das
Ergeb=
nis der freundſchaftlichen Verhandlungen verweigert wurde, ungünſtig
kommentiert. An ſich ſpielen augenblicklich die Momente an der Börſe
kaum eine Rolle, vielmehr hängt die Tendenz in ſtärkſtem Maße von
der Interventionsneigung der Großbanken ab. Heute genügte das kleine
Kaufintereſſe nicht, um ſtärkere Rückgänge zu vermeiden, zumal
Exe=
kutionsware in größeren Mengen herauskam. Der Reichsbankausweis
für die dritte Juliwoche mit einer Entlaſtung um 71,6 Millionen und
einer Beſſerung der Deckung um zirka 3½ Prozent konnte keine
An=
regung bieten. Nach den erſten Kurſen kam neue Exekutionsware
her=
aus, es wurden größere Abgaben vor dem Ultimo vorgenommen, ſo
daß ſich Abſchläge ergaben, die bei den führenden Werten 5 bis 9
Pro=
zent betrugen. Die Tendenz wurde ausgeſprochen flau. Gegen 13 Uhr
unternahmen die Großbanken einen ſehr kräftigen
Interventionsvor=
ſtoß, ſo daß die Kurſe ſich um mehrere Prozent über den niedrigſten
Tagesſtand erheben konnten. Anleihen ſchwächer. Ausländer leicht
rück=
gängig. Pfandbriefe und Reichsſchuldbuchforderungen ſchwächer.
De=
viſen nachgebend, bei ſehr ruhigem Geſchäft. Pfunde ſchwächer. Die
Geldſätze blieben unverändert.
Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. Juli 1930 hat ſich
in der dritten Juliwoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in
Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 71,6 Millionen
auf 1585,8 Millionen Reichsmark ermäßigt. Im einzelnen haben
die Beſtände in Handelswechſeln und =ſchecks um 58,6 Millionen
auf 1427,2 Millionen Reichsmark und die Lombardbeſtände um
12.7 Millionen auf 57,6 Millionen Reichsmark abgenommen.
Be=
ſtande an Reichsſchatzwechſeln ſind nicht vorhanden.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen, ſind
232,7 Millionen Reichsmark in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen,
und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 221,0
Mil=
lionen auf 3965,9 Millionen Reichsmark, derjenige an
Rentenbank=
ſcheinen um 11,7 Millionen auf 379,4 Millionen Reichsmark
ver=
ringert. Unter Berückſichtigung, daß in der Berichtswoche
Renten=
bankſcheine in Höhe von 0,4 Millionen Reichsmark getilgt worden
ſind, haben ſich die Beſtände der Reichsbank an
Rentenbankſchei=
nen auf 68,8 Millionen Reichsmark erhöht. Die fremden Gelder
zeigen mit 667,0 Millionen Reichsmark eine Zunahme um 240,3
Millionen Reichsmark.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich
um 2.2 auf 2800.3 Millionen Reichsmark vermindert. Im
einzel=
nen haben die Goldbeſtände um 3000 Reichsmark auf 2618.7
Mil=
lionen Reichsmark und die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen
um 2.2 Millionen auf 181,6 Millionen Reichsmark abgenommen.
Die Deckung der Noten durch Gold allein erhöhte ſich von 62.5
Prozent in der Vorwoche auf 66,0 Prozent, diejenige durch Gold
und deckungsfähige Deviſen von 66,9 Prozent auf 70,6 Prozent.
Broduktenberichte.
Berliner Produktenpreiſe vom 25. Juli. Roggen 161—167,
Futter=
gerſte 174—197. Hafer märk. 175—182, Weizenmehl 31,75—39,5,
Noggen=
mehl 22,75—25,75, Weizenkleie 10,2—10,6, Roggenkleie 10,25—10,75,
Viktorigerbſen 27—32. kl. Speiſeerbſen 24—27,5, Futterbſen 19—20,
Peluſchken 22—25, Ackerbohnen 17—18.5, Wicken 21—23,5, Lupinen,
blau 2—22, do. gelb 26—28, Rapskuchen 16,6—11,6, Leinkuchen 16,2
bis 16,6, Trockenſchnitzel 8,6—9,4, Sojasſchrot 14,1—15,1.
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
Im Zuſammenhang mit dem bekannten Aktienaustauſch
zwi=
ſchen der Metallgeſellſchaft A.G. und der Amalgamated Metal
Corporation, London, beſchloß die a.o. G.V. der Metallgeſellſchaft
einſtimmig die Umwandlung der faſt vollkommen bei der
Schwei=
zeriſchen Geſellſchaft für Metallwerte, Baſel, liegenden 4 Mill.
Reichsmark Vorzugsaktien, Serie II, in Stammaktien.
Der außergerichtliche Vergleichsvorſchlag des inſolventen
Bankhauſes M. Bacharach=Hanau auf der Grundlage von 30
Pro=
zent wurde von den Gläubigern angenommen. Das Bankhaus
tritt in Liquidation, wird alſo nicht weitergeführt.
Die deutſchen Firmen Henſchel und Krupp ſollen der
türki=
ſchen Regierung einen Kredit von 20 Millionen Türkpfund
ange=
boten haben, wofür ſie in erſter Linie Material für die
Eiſen=
bahnbauten und den Eiſenbahnbetrieb liefern wollen. Die
Ver=
handlungen, über die amtlich noch keine Mitteilung vorliegt,
ſollen in erfolgverſprechendem Fortſchreiten begriffen ſein.
Der Aufſichtsrat der Süddeutſchen Holzinduſtrie hat
beſchloſ=
ſen, der Generalverſammlung die Verteilung einer Dividende von
7 Prozent (12 Prozent) aus einem Reingewinn von 529 000 RM.
(497 717 RM.) nach gegenüber dem Vorjahre weſentlich erhöhten
Abſchreibungen in Vorſchlag zu bringen. G.V.: 29. Auguſt 1930.
Die Verſuche, maßgebende Werke der deutſchen
Laſtkraft=
wagen=Induſtrie zuſammenzuſchließen, haben keinen Erfolg gehabt.
Die ausgearbeiteten Pläne ſind von der Mehrzahl der Fabriken
abgelehnt worden, ſo daß der Verſuch eines Zuſammenſchluſſes als
geſcheitert angeſehen werden muß.
Bei der Harpener Bergbau A.G., Dortmund, hat das erſte
Halbjahr 1930 keinen günſtigen Verlauf genommen. Da die
Hal=
denbeſtände erheblich zugenommen haben, war man zur
Ein=
legung vermehrter Feierſchichten gezwungen."
Die amerikaniſchen Goldtransporte für Frankreich halten an.
Mit der „Europa” ſind wieder 14 Millionen Dollar in Gold für
franzöſiſche Rechnung abgegangen.
Berliner Kursbericht
vom 25. Juli 1930
Deulſche Sunt und Ssrone Geferfchaft
Berl. Handels=Geſ.
Danatbank
Deutſche Bant u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
145.—
185.—
126.—
126.—
89.—
124.—
89.—
138.75
62.50
92.—
172.—
50.25
143.50
129.—
71.375
Elektr. Lieferung
F. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bow.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Kolsw.
Orenſtein & Koppel
Hee
149.875
109.375
137.50
104.50
83.—
73.—
186.—
81.50
80.50
84.—
37.50
72.—
82.875
60.—
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzbetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
D.—
49.50
325.—
131.—
122.—
77.25
191.75
34.—
61.50
66.—
155.—
68.75
34.75
Helſingfon=
Wien
Prag
Budapeſt
Sofig.
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk.
100 Schillin
100 Tſch. Kr.
100 Pengo
100 Leva.
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 S-Stg.
1 Pap. Peſ
1 Dollar
100 Beiga
00 Lire
100 Francs
Reit
10.528
59.15
12.a06
73.34
3.033
168.34
112.07
112.12
112.47
20.35!
1.511
4. 1835
58.49
21.91
16.45
Brieſ
10.548
59.27
12.426
73.44
3.039
168.68
112.28
112.341
112.69
20.391
1.51
4. 191
58.61
21.95
16.49 N
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janeir,
Jugoſlawien
Portugal
Athen
Iſtambu
Kairo
Kanad=
üruguay
zsland.
Tallinn (Eſtl.
Riga
Frankfurter Kursbericht vom 25. Juli 1930.
7 %5 Dtſch. Reichsanl.)
*
6% Baden. ...
8% Bayern ....."
....
de, heA
v. 29
20 Preuß.
Staats=
anl. . . . . . . ... ..
8% Sachſen ....
6% Sachſen ....
72 Thüringen ...
Dtſche. Anl. Auslo=!
ungsſch. *:/.
Ab=
löſungsanl. . . . . .
Dtſche. Anl.
Ablö=
jungsſch. (Neub.)
10175
88
80.75
101-
85.7
90
95.75
957.
100-,
82.75
86.5
59.8
7.3
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe .. . .
8 % Baden=Baden.
O Berlin ......"
8O Darmſtadt v. 26
6
v. 28
720 Frankfurt a. M.
825 Mainz.... ..."
8% Mannheim ..."
6% Nürnberg ..
82 Naſſ.Landesbk.
Goldpfbr. .. . . .
½% „ „ Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
+Ausl. Ser. I
*Ausl. Ser, II
Dr. Komm. Samm.,
Abl. (Neubeſitz)
8 % Heiſ. Landesbl.
Goldpfbr. . . . .
8½
Goldoblig.
4½% Heſſ. 2ds.-
Shp.=Bk.=Liquid.
Pfbr. . . . . . . . ..
% Preuß. Lds..=Anſt. Gold=
Pfbr. . .. . . . . . .
„ Goldobl.
82 Darm ſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
8¾Kaſſeler Land. Goldpfbr.
22I.
95.5
81
91.25
1co-,
96.
102
98
98.5
101
86.15
59.5
—
15.5
8% Berl. Hyp.=Bk.
4½%„Ligu.=Pfbr.
18% Frkf. Hyp.=Bk..
14½% Lig. Pfbr
% „ Pfbr.=Bk.
4½% „Lig. Pfrb..
18% Mein. Hyp.=Bk.
4½%- Lig. Pfbr.
% Pfälz. Hyp.=Bk.)
4½% Lig. Pfbr.
18% Preuß.
Boden=
cred.=Ban1. ...."
4½% Lig. Pfbr..
%0 Preuß. Centrl.,
Bodencr.=Bank.
14½% — Lig. Pfbr.
8% Rhein. Hyp.Bk
4½% Lig. Pfbr..
18% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit.. . ..
3% Südd. Bod.=
Cred.=Ban? ....
4½% Lig. Pfbr.
8% Wurtt. Hyp.=B
6% Daimler=Benz
8% Dt. Limol. Werke
% Klöchner=Werie
% Mainkrw. v. 26.
7% Mittelb.
Stahl=
werke .. .. . . . .."
8½ Salzmann u. Co.
7% Ver. Stahlwerke
18% Voigtck Häffner!
99.25
87.5
101.75
86‟.
102.5
88.”5
102.5
86.9
101
90
102.5
89
101.5
86.25
102
88
100
en
99.5
100
92.75
88
J. G. Farben Bonds/100
5% Bosn. L.E.B.
5% „ L.Inveſt.
4½% Oſt.
Schatz=
anw. .. . . . . ...
4% Oſt. Goldrente
5 %vereinh. Rumänl
4½½
4%0
420 Türk. Admin.
4% — 1. Bagdal
4% „ Bollanl.
4½% Ungarn 1913
4½2
1914
420
Goldr.
4.*
1910
Altien
Rlg. Kunſtziide Unie
AEG. Stamm. . . .
AndreaeNoris Zahn
Baſt Nürnberg
Bemberg J. P. ...
Bergm. Gl.=Werke.
BrownBoverickCie
Brüning & Sohn".
Buderus Eiſen....
Cement Heidelberg
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel
Chem. Werke Albert
Chade .........."
Contin. Gummiw
Linoleum
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr. ..
Eiſenh. Berlin.
Erdöl. ... ....
Gold= u. Silb.=Anſtalt
Linoleumwerk
Dyckerhoff u.
Wid=
mann ..... .. ..
Eichbaum=Werger
Elektr. Licht u. Kraf
Liefer=Geſ.
26.5
9.3
15.25
7.2
—
4.65
23.3
90
139
104
187
90.5
113
102
125
178.75
43.
43.5
187.25
—
98
71.5
138
Eſchw. Berowerk..
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnerei
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaum.
Frlft. Gas ......."
Ho)
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. elektr.
Unter=
nehmungen ....
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frift..
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfbr.
Hinderichs=Aufferm
Hirſch Kupfer.... .
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil.
Holzverk.=Induſtrie
Ilie Bergb. Stamm
„ Genüſſe
Junghans. Stamm
Kali Chemie..
Aſchersleben .
Salzdetfurth.
Weſteregeln .
Kammgamſpinn.
Karſtadt, R... . . . .
Klein, Schanzlin ..
Klöchnerwerke ..."
Lahmeher &Co.
Lech, Augsburg.
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz. Akt.=Br. . .
211
39
149.5
70
110
50
25
—
135:,
53.1
31
164
125
106
125
—
26.5
89
225.5
115.5
ZC
100
157.75
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb. .
Metallgeſ. Frankf..
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſel
Nicolay, Hofbr.
Nürnberger Brauh
Dberbedarf
Otavi Minen ....
Phön ix Bergbau..
Reiniger, Gebb.
Rh. Braunkohlen".
„Elektr. Stamm.
„ Stahlwerke. . ..
Riebeck Montan.. .
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerle ..
Sachtleben A. G...
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind..
Schramm. Lackfabr.
Schrifta. Stempel
Schuckert Clenr. ..
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halsfe
Strohſtoff. Ver. ...
Südd. Immobilien
„ Zuder=A. G..
Svenska Tändſticks
Tellus Bergbau..
Thür. Liefer.=Geſ..
Tucher=Brauerei..
Unterfranten . . . .
Beithwerke .. . .."
Ver. f. Chem. Ind.
„ Laurahütte ..
„ Stahlwerke .. .
„ Ultramarin .. .
Zellſt. Berlin ..
Vogtländ. Maſchin.
Voigt & Haeffner.
61.25
106.5
50
1u8
146.75
50
37
76.25
113
—
91.5
50
153
208
231
74
116.5
153.75
13=
195
158
150
100
104.5
17.5
63
42
77
145.25
Wayß & Freytag.
Wegelin Rußfabrik
Zellſtoff Aſchaffbg.
Memel ...
„ Waldhof..
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank. . .
Bk. f. Brauinduſtr.
Barmer Bankverein
Berl. Handelsgeſ.
Sypothefbl
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bf..
Dt. Bank und Disc.
Deutſche Effekten=
und Wechſelban
Dresdener Ban:
Frankf. Banl...
Hyp.=Bon
Pfdbr.=Bk.. ...
Gotha. Grundtr. B
Mein. Hyp. Ban1
Oſt. Creditanſta 1:
Pfälz. Hyp. Ban/
Reichsbant.
Rhein. Hyp.=Bon!.
Südd. Bod.=Cr. B1
Wiener Banwerein
Württb. Notenkank
A..G. . Vertehrsw.
Allg. Lofalb. Kraftwl
7% Dt. Reichsbahn
Vorzge.
Hapag. ..
Nordd. Lloyd...
Schantung=Eiſenb.
Südd. Cifenb.=Gei.
Allianz. u. Stung.
Verſicherung ..
„Verein Verſ. ...!
Frkft. Allg. Verſ. G.
Rückverſich.
Frankona Rück= u.
Mitv. . . .. . . . . .
Mannh. Berſich. ."
70.75
96.5
102
130
108.25
149.25
121
115
144
226
134.5
187
125.75
106.5
126.25
100
154
154
120
27.8
139.5
244
150
139.5
10.75
143.I
141
89
89.5
74.5
106
198
194
Deviſenmarkt
vom 25. Juli 1930
Nummer 205
Samstag, den 26. Juli 1930
Daß Parlankann
dar Maaak.
Kriminalroman von Gebh. Schatzler=Peraſini,
51)
Nachdruck verboten.
Aber nein . . ., er bog ſich etwas zurück . .. drehte den Griff
des Schwertes zur Seite . . . und im gleichen Augenblick flammte
ziſchend eine weiße Flammengarbe um die antike Vaſe auf,
über=
goß die Halle mit einem Meer flimmernden Lichtes und jagte
eine wirbelnde Dunſtwolke zur Decke empor. Der Doktor war
von dem Stuhl emporgeſchnellt. Jetzt brauchte er ſich nicht mehr
zu verſtecken. Der alte Fuchs war überliſtet, der geheime
Ein=
gang zu den verborgenen Turmzimmern entdeckt. Aber bevor
er auf Mühlhauſer zuſpringem konnte, taumelte dieſer, beide
Hände vor das Geſicht ſchlagend, mit einem heiſeren Schrei
zurück und ſtürzte lang zu Boden. Die Laterne war ſeiner Hand
entfallen und zerbrach klirrend. In der Höhe verzog ſich der
Dunſt der Blitzlichtwolke.
Der Doktor ließ das Licht ſeiner elektriſchen Laterne
auf=
flamen. Er neigte ſich über den auf dem Boden liegenden
Leib=
diener. Weitgeöffnete, ſtarre Augen blickten ihn an. Auf dem
Geſicht des alten Mannes lag der Ausdruck des Entſetzens, eines
furchtbaren Schrecks, der ihn gleichſam blitzartig niedergeworfen
hatte.
Das weiße Lichrmeer, das vor ihm aufzuckte, in einem
Moment, wo er ganz gewiß nicht an dergleichen gedacht hatte, die
blitzartige Erkenntnis, daß alles verraten war, traf ſein
wahr=
ſcheinlich doch erkranktes Herz derart wuchtig, daß er
zuſammen=
brach.
Der Doktor unterſuchte raſch den vor ihm Liegenden. Er
öffnete ihm den Mantel und die Weſte, horchte auf den Schlag
des Herzens. Damn ſtand er langſam, ernſt auf. Müchlhauſer
war tot. Ein Herzſchlag.
Doktor Borngräber ſtellte ſeine Laterne auf den Tiſch, nahm
eine Decke und breitete ſie über den Toten. Dann betrachtete er
ſich noch einmal die Rüſtung Chriſtian des Langen. Wohl ſtand
Mühlhauſer im Begriff, das Schwert zu drehen — und dieſe
erſte Bewegung genügte auch vollkommen, um durch
Vermitt=
lung der Leitungsſchnüre das Blitzpulver auf der Vaſe zu
ent=
zünden, aber der Mechanismus funktionierte noch nicht.
Dies deuchte dem Doktor aber nunmehr eine Kleinigkeit.
Er kannte ja doch die Stelle. Der Schwertgriff!
Ohne Zögern packte der Detektiv die Eiſenſtange über dem
Griff, drehte in der Richtung, die ihr Mühlhauſer vorhin
ge=
geben hatte — und plötzlich gab es hinter der Mauer einen
dumpfen Schlag, als wäre ein verborgenes, ſchweres Gewicht
ausgelöſt worden. Die ganze Eiſengeſtalt kam in ein leichtes
Zittern und Wanden . . ., der Doktor wich zurück und konnte in
aller Ruhe zuſehen, wie ſich Chriſtian der Lange ſamt dem
Steinſockel, auf dem er ſtand, automatiſch in die Höhlung der
Wand zurückzog. Das ganze Poſtäment lief einfach auf einer
ganz primitiven, aber geſchickt verborgenen Schiene.
Gleichzeitig jedoch wich auch die Steinwand in der Höhlung
zurück und machte in der Drehung dem einrückenden Eiſenritter
Platz, der damit völlig verſchwand.
Bevor die Tür, die ſich genau in die Seitenverzierungen
legte, wieder ſchloß, war der Doktor zugeſprungen. Er ſtand in
der ſchmalem Oeffnung, bereit, ſich lieber zerquetſchen zu laſſen,
als daß er die Schließung der Geheimtür zuließ. Sein Blick
hatte auch bereits die wiederum ganz einfache Mechanik hinter
Schone Haare:
PIAAVON
Sihampoon
Beutel 30 + (II.Dr.s070
der Tür entdeckt, auf= und abgehende eiſerne Ketten, durch ſchwere
Gewichte in Bewegung geſetzt, die aus ihrer Ruhelage wichen,
ſobald drüben jemand den Schwertgriff drehte . . ein
blitz=
ſchnelles Zugreifen . .. das Zuwerfen eines Sperrades . . . und
die Tür ſtand feſt.
Aufauend trat der Doktor zurück. Auf der Stirn ſtand ihm
leichter Schweiß. In raſender Schnelligkeit mußte er diesmal
ſeine Gedanken konzentrieren. Aber es war gelungen.
Vor ihm zeigte ſich eine ſehr ſchmale Treppe, die nach oben
führte. Dort mußten die uralten Turmzimmer liegen, vielleicht
nur ein paar kleine Räume, um ſich darin zu verbergen oder
um jemand verſchwinden zu laſſen. Wer konnte wiſſen, welchen
Zwecken ſie einſt gedient hatten. Die alte Chronik erzählte nichts
darüber. Dieſe Geheimniſſe nahmen wohl die verſtorbenen
Ahn=
herren der Arensberg mit in die Schloßgruft.
Der Weg war für den Doktor freigelegt. Einen Moment
zögerte er, horchte . . . und trat wieder in die Halle zurück.
Er hatte einem flüchtigen, haſtigen Schritt oberhalb der
ſchmalen Wendeltreppe vernommen. Und er wußte, wem dieſer
Schritt gehörte. Mit verſchränkten Armen, Ruhe und tiefem
Ernſt im Antlitz, wartete er. Sein Blick war auf den ſchmalen
Eingang der Mauerniſche gerichtet.
Nur kurze Zeit verfloß . . . dann tauchte im Halbdunkel eine
weibliche Geſtalt auf, ſtutzte . . . kam vor . . . und ſah ſich
plötz=
lich dem Detektiv gegenüber.
Baroneſſe Eva!
Seite 13
Der Doktor hatte niemand anders erwartet. Im Licht ſeiner
Lampe ſtand ſie vor ihm, das Geſicht totenblaß, den Ausdruck
furchtbarer Beſtürzung in der Miene.
„Sie hier . . . Sie .. ." ſtammelte ſie.
Sie mußte ſich mit der Rechten an dem Türrahmen
feſt=
klammern.
Der Doktor neigte ernſt den Kopf. „Sie haben mich
hinter=
gangen, Baroneſſe,” ſagte er ruhig. „Ich brauche Ihnen
gegen=
über nicht erft nach einer Entſchuldigung zu ſuchen.”
Das junge Mädchen legte zitternd die Hand an die Stirn.
„Ich weiß, daß Sie mich für eine Schuldige halten müſſen . . .
ein ſcheinheiliges Geſchöpf . . ., aber wenn Sie wüßten . . ., oh,
wenn Sie wüßten . . .!‟ Ein aufſteigendes Schluchzem erftickte
ihre Stimme.
Wieder neigte der Doktor ernſt das Haupt. „Bemühen Sie
ſich nicht, Baroneſſe . . . ich weiß alles!”
Sie ſtarrte ihn wie entgeiſtert an. „Alles . . .? Aber doch
nicht, daß wein Verlobter . . .?
Sie wagte nicht weiterzuſprechen.
„Alles . . ., auch das afrikaniſche Geheimnis dieſes Mannes,
der ſich in der Verzweiflung den Tod geben wollte. Denn ich
war in der Maske des tauben Hannes in der Waldhütte, als
Sie den Verwundeten beſuchten.”
Eva wollte auffahren, aber dann ließ ſie reſigniert den Kopf
ſinken. „Wenn Sie alles wiſſen, dann müſſen Sie auch
ver=
ſtehen . . ., und dann werden Sie milde urteilen,” rang es ſich
über ihre Lippen.
„Wie ich perſönlich über dieſen ſeltſamen Fall urteile, das
iſt augenblicklich ohne Bedeutung, Baroneſſe,” entgegnete der
Doktor. „Ich kenne nur meine Pflicht. Und die ſchreibt mir
mein Handeln vor.”
Eva ſah ihn zitternd an. „Was wollen Sie tun?”
ſtam=
melte ſie.
„Was ich muß. Geben Sie den Weg frei. Ich weiß, daß
dort oben jener Mann liegt, daß Sie wahrſcheinlich dieſe Nacht
mit ihm noch einmal entfliehen wollten.”
Er trat auf ſie zu. Aber ſie breitete die Arme mit einer
Be=
wegung der Verzweiflung aus.
„Nein, ich laſſe Sie keinen Schritt weiter,” ſtieß ſie atemlos
hervor. „Wagen Sie es, ein ſchwaches Mädchen niederzuſchlagen,
ich weiche nicht, ich ..
Sie brach keuchend ab. Ein ſchleppender Schritt hinter
ihr . . ., auch der Doktor hörte ihn. Und das überhob ihn der
Notvendigkeit, grauſam vorzugehen.
Eva hatte ſich halb umgewendet. „Egon, um Gottes willen,
zurück! Sonſt biſt du verloren!” ſchrie ſie.
Es war zu ſpät. Neben ihr ſtand der junge Graf. Er trug
ein Tuch um die Stirn, ſein Geſicht war blutleer, aber von
ent=
ſchloſſenem Ausdruck. Der Doktor ſah ſofort, daß er für die Reiſe
angekleidet war. Mühlhauſer ſollte wohl gerade melden, daß
das Auto unten im Schloß wartete.
(Fortſetzung folgt.)
Ma
ae
wenig im
Ges ne
eunen
Soeben erschienen!
AGTGEsTE Mr.Ao
Enthält die Meldungen (Ab- und Zugänge) von Kraftfahrzeugen jeder
Art der 18 Kreise des Volksstaats Hessen (Kennzeichen: VS, VR, VO)
für dle Zeit vom 1.—15. Jul1 1930.
Die Auto-Listen enthalten die Angaben in derselben
Reihen-
folge wie die Hauptausgabe: Name, Beruf, Wohnort des
Kraft-
fahrzeugbesitzers, Type, Motornummer, Hubraum in ccm und
PS, Art des Fahrzeugs. Fabrikneue Wagen sind durch X
kenntlich gemacht. Die Meldungen sind geordnet nach den drei
Provinzen (VS, VR, VO) und Kreisen und innerhalb dieser nach
Polizeierkennungsnummern. Abgemeldete Wagen werden
geson-
dert aufgeführt. Die Auto-Listen sind eine wichtige
Ergän-
zung des Auto-Adreßbuches (Adreßbuch der
Kraftfahrzeug-
besitzer im Volksstaat Hessen), Ausgabe 1929, und
unentbehr-
lich, weil sie laufend
neuestes Adressenmaterial
liefern. Sie erscheinen alle 14 Tage, also monatlich zwel Listen.
Die am 10. eines Monats ausgegebene Liste enthält die Meldungen
vom 16.— 30. (31.) des voraufgegangenen Monats und die am 25.
eines Monats ausgegebene Liste die Meldungen vom 1.— 15. des
gleichen Monats.
BeZug3p re13:
1. Bei Bezug aller Meldungen sämtllcher 18 Krelse für.
12 Monate: zum monatllchen Pauschalprels von
RM. 16.50.
2. Bei Bezug der Meldungen nur für einzelne Kreise
und Städte, gleich ob für einen oder mehrere Monate, zu
Staffel-
preisen, die wir bei uns zu erfragen bitten.
L. C. WITTICH VERLAG DARMSTADT
(I. St. 9299
Das
Schmucksfück
i HAUSSTANDUHR
DD Hei
Orette trachttrale Lisferung moderner Wend- und
Hausstanduhren en Prtrafe ab Spetlelfadrk m billiasten"
Frellen Munderrolles Wortminster-Glockenssiel
Angenchme Telltehlungen Mehrlihtige Sarantla-
Zohteieh. Anectennungsschreibdn —
ventangen Sie Hauptstaln waits Cebr. Jauch
eusslenduhren-Fabrik. Schwenningen a. N.
(Schworaich
Aeußerſt preiswert!
Franz Breitwieſer
Möbelfabrik, Ober=Ramſtadt,
Nd.=Ramſtädterſtr. 32, Teleph.111
Sonder-Angebot
in MASS-ANZUGEN
bei garant, gutem Sitz und Verarbeitung
Ia blaue Kammgarnanzüge Mk. 100.- bis 120.
la engliſche Anzüge .. . Mk. 120.- bis 140.-
Arbeitslohn bei zugebr Stoffe Mk. 35.-
Ich beſuche Sie ohne jegl. Verbindlichkeit.
Angebote unter E 91 Geſchäftsſtelle.
Im Winter
weiß jedermann den Wertder guten
Heizung zu schätzen Vielzu wenig
Wert legt man aber aut die
Ueber-
zangsheizung Der großen
Erkäl-
tungsgetahr wegen sollte man aber
gerade dann seine Wohnung gut
und gleichmäßig heizen.
Mit dem Sieger-Heizungsherd heizt
man jederzeit der Witterung
ent-
sprechend, denn die Feuerung ist
(rv.8171
verstellbar.
Jacob Nohl
Inh. J. Otto Nohl
Fabrik für Zentralheizungen
Martinstr. 24 . „ Fernruf 3871
Rliegen..
eine
Gesund-
heits
heits-
efahr!
O
Schmutz- und Unrathaufen sind die
ekelerre=
genden Brut- und Geburtsstätten der Fliegen,
die mit ihren behaarten Füssen
Krankheits-
erreger aller Art auf die Lebensmittel
über-
tragen und so der Menschheit Krankheit und
Tod bringen. Schützen Sie Ihre Familie
dagegen, zerstäuben Sie Flit!
Flit tötet Fliegen, Mücken, Schnaken, Motten=
Flöhe, Bettwanzen, Küchenschaben, Ameisen
samt Brut. Flit-Zerstäubung ist unschädlich
für den Menschen und fleckt nicht.
Verwechseln Sie Flit nicht mit anderen
In-
sektenvertilgungsmitteln. Verlangen Sie
aus-
drücklich Flit in der gelben Packung mit
schwarzem Band.
kötet-schneller
Erstklassige, stets trische
Anoden-Batterien
der Firma Dr. E. Liedel, Elektrotech
nische Fabrik, Frankturt am Main
mit besond. Schutz gegen Selbstzerstörung
über ½½ billiger
olt: 60 90 100
120
M.: 480 7.20 8.— 9.60 12.—
zu haben bei
Firma August Engel
Inh. W. A. Raabe & H. Hunold,
Schuchardstraße
326a
Roederherd, Ik., wß.
85 cm. wie neu, zu
verkauf. Eberſtadt,
A. Darmſt. Str. 150.
R3teilige Matratz.
ſauber) für 20
zu verkaufen.
Pankratiusſtr. 14, p.
Büch., Not., Zeitſchr. 2 Bettſtellen
werd. gut u. preis=ſmit Patentrahmen
wert gebund. Horn, für 30 ℳ zu verk.
Alexanderſtr. 4, I. E/Wilhelmſtr. 6. H.I
von 4 bis 15 PS, Drehſtrom 380/220,
omplett, mit Anlaſſer, neuwertig, billig
abzugeben. Angeb. unt. E 55 Gſchſt. (11555
Friſcher Transport
ſtarke Läufer
hen zum Verkauf bei
Pfarrgaſſe 15
Sch. Salg, Pfungſtadt Tel. 228 111567
Seite 14
Samstag, den 26. Juſi 1930
Ranggs 46
Café und Weinſtuben
Taunusburg
Mittwochs, Samstags und Sonntags wieder
bis 3 Uhr geöffnet!
Im Ausſchank: Wiener Doppelkrone. (10470a
Restaurant Reichshof
Bpezlal-Ausschank
WürzburgerHofbräu
MORGEN SONNTAG
KONZERTE
Hotel
Behrens-Hufnagel
Tralsa
Telefon 1481
Inhaber Karl Behrens jr.
Beliebter Ausflugsplatz bei Darmstadt
Mittagessen von 12— 2 Uhr.
Autobusverbindung Darmstadt- Trafsa
Wochenende, Pension, (287a
Mittwochs u. Samstags Kaftee- 2. Kuchentag.
Traisa
Sonntag, den 27. Juli 1930
4 Uhr TANZ verbunden m. Preistanzen
im „Goldenen Löwen”
Es ladet ergebenſt ein Fr. Seibert.
ORPHEUM
25
jähriges
Bühnenjubiläum!
Heute Samstag
14 zum zweiten Male
Eim Lachschlager von ganz
besonderer Onalität:
San
Mite Toden
v. Neal u. Ferner
Lachstürme in Permanenz.
Unäberbietbere Kowik.
Ausschneiden!
dieser Anseige erhalten
an der Kasse des Oppheums tägl.
ab 3 Uhr für sich und weitere
3 Pessonen nummerierte Plätze
zum halben Kasscnpreiz, sowie
Saal für Mk. 1.00 mnd Estrade
für 80 Pfg- TTel. 3891 (uusss
„BeſuchtdasRheinbadStockſtadt”
(10924a)
OM
Heute und folgende Tage!
Der große Gesellschafts-Film:
Drei
Leidenschaften
HE
Des großen Erfolges wegen verlängert !
Die wertvollste, künstlerischste und packendste
Schöpfung, mit welcher der Tonfilm bisher zu
begeistern wußte!
EMIL JANNIN
In der Hauptrolle:
lwan Petrovich
einer der sympatischsten Künstler.
Als seine Partnerin wurde
Allce Terry
verpflichtet, die durch ihr rassiges,
temparament volles Spiel ihre Rolle
fabelhatt meistert. — Die in einem
glanzvollen Rahmen, von herrlich.
Naturszenen und gut. Aufmachung
sich bewegende Handlung, spielt in
allen Schichten der Menschbeit
und beleuchtet das ewige ungelöste
Rätsel Frauenliebe, das selbst die
beste Frau in ein Spiel der
Leiden-
schaft und Seelennöte treibt und
in packenden Szenen den
end-
lichen Sieg der wahren, alles
ver-
gebenden Liebe wiederspiegelt.
Dazu das bunte und aktuelle
Beiprogramm.
Beginn 3½ Uhr
Frei nach den Koman „Professor Unraun” von HEINR. MäMM
Unter Mitwirkung des Hulors für den Tonfilm geschrieben
von EHRL. ZUGKMAIER und THRL. VOLLMOELIEA
Die Schlager des Films komponiert von
Friedrich Holländer
Im Beiprogramm:
Der entzückende Micky-Kurztonfilm:
Im wunderschönen Monat Mai
Begivn 3½ Uhr.
(V.41594
K
Heute und folgende Tage!
Der erfolgreiche Expeditionsfilm:
Unter den
Indianern
Südamerikas
Eine Reise mit Dr. Baessler in die
abenteuerlichsten Winkel unseres
Erdballes.
In die unendliche Schönheit des
schneebedeckten Anden-Gebirges,
iber den riesigen Titicaca-See,
durch die grandiose Einsamkeit
des Gran-Chaco und über den
Rio Pilcomayo folgen wir dem
Kameramann in zum Teil
unenddecktes Gebiet.
Dazu das reichhaltige
Beiprogramm.
Jugendliche haben Zutritt!
Beginn 3½ Uhr
Woog, 25. Juli 1930.
Waſſerhöhe , 3,87 m
Luftwärme . 14‟ C.
Waſſerwärme
vor=
mittags 7 Uhr 18‟ C.
Woogs=Polfzei•Wache
Heute
Monopol
bis
Bleichstraße
S
Uhr
geöffnet
„Samm=
Kaffeen Jung (2
blühende dabei) zu
verkaufen. Grafen=
Heute Samstag
Morgen Sonntag
Konzert
Sonntag,27.Juli
Spezialität
Keule — Rücken
- Schnitzel und
Hen Ragout (u558
Ausschenk: Dischinger Spezial
Weine in allen Preislagen
Brauerei
Telephon 1816
Schloßgasse 25
„Schul”
Heute Samstag, den 26. Juli, abends 8 Uhr
KONZERT
Stadt-Orchester
Preiswerte Küche
H. Spexlalbler
st.11595)
A
P
gd- Heblaurant
Aetang.
Mittwoch und Samstag
Haffee- und Kuchenlag
Täglich (11598
Honzert und Tanz
Konditorei und Kaffee
A. B. Ott & Co.
Inhaber: Robert Behmann, Fernruf 31/
Hügelſtraße, Gcke Wilhelm Slässingſtr. 2
(Di Gmpfehlen zum (0ochenende
ſchöne Eleine
Corten und Kuchen
von Mk. 1.— an.
(5276a
Möbelausstellung
am Südbahnhof.
In Ihrem eigenen Interesse
dürfen Sie nicht versäumen,
meine Ausſtellung zeitgemäßer
Wohnungseinrichtungen inden
Neubauten der Gewobag am
Haardtring zu besichtigen.
Geöffnet an allen
Wochen-
tagen von 3—6 Uhr
Sonntags von 10—6 Uhr.
Möbelhaus Klein
Saalbaustr. 22. (309a
KUR-HOTEI.
„Holdene Krone‟
Jugenheim a. d. B.
Henta Sanatag
HANZ-
ABEND
dünstige Autobusverbindung
Gutes Orchester zur
Reichsfachausſtellung
des Deutſchen Schuhmacher=Handwerks
vom 26.—28. Juli 1930
in der hieſigen Feſthalle.
Es kommt ſämtliches Schuhzeug zur Ausſtellung, für
geſunde wie auch für kranke Füße. — Als beſondere
Sehenswürdigkeit wird der z. 3. größte Schuh
der Welt mit einem Gewicht von 8 Zentnern
hervorgehoben.
ungs d
Der Eintrittspreis beträgt 0.50 RM.
Reichsverband des Deutſchen Schuhmacher=Handwerks
Reichsbund der Orthopädie Schuhmachermeiſter Oeutſchlands e. B. Leipzig
Höhenluſtkurort Rothenberg i. 9.
500 m ü. d. M. (1015la
Gaſthaus u. Penſion „Zum Adlere
Altbekanntes Haus am Platze, gute Küche
und Verpflegung, ſchöne, neue
eingericht=
tete Fremdenzimmer mit kalt und warm
fließendem Waſſer, Zentralheizung und
Bad im Hauſe. Großer und kleiner Saal,
ſchöne Teraſſe, eigene Landwirtſchaft.
Telephon Nr. 1. Mitglied des
Odenwald=
klubs. Autoverbindung Hirſchhorn-
Rothen=
berg—Berfelden. Beſ. W. Narlechwinn.
Partenſt
im Speſſart
15 Bahnminuten
vonHeigenbrücken
Wundervolle Lage inmitten großer
Tannen=
wälder, herrl. Waldſpaziergänge mit idyll.
Ruheplätzen, reiz. Fremdenzimmer, fließ.
Waſſer. Prima Verpfl. ℳ 4.50—5.00 bei
4 Mahlzeiten. Bäder i. H. Badegelegenheit
in der 10 Minuten entfernten Lohr/Main.
Autohalle. Tel. Frammersbach 35, CV. 7840
Gasthaus u. Pension
Schwarzwald Lautenfels
400 m, Lautenbach Poſt Gernsbach i.
Murg=
tal, Tel. 84, tannenwaldr., ruh., romantiſch,
ſonn. Lage, ged. Veranda,Gart.,
Schwimm=
bad. Benſ=Breis 5.00. Bel. 5. Mener. (1425
Einige faſt neue
Motorräder
ganz beſonders billig abzugeben.
Teilzahlung geſtattet.
Otto Darmstädter
(11501b
Heinheimerſtraße 86.
Deſſennncher Sichlenvelssoklag
über
Guplelden einntegung u.wognfe
am Samstag, den 26. Juli 1930, abends 8 Uhr
im großen Saale des Städtiſchen Saalbaus
Referent: Gewerbe=Oberlehrer Max Sahm, Frankfurta.M.
Eintritt frei.
Eintritt frei.
11397b
Der Vortrag wird veranſtaltet im Rahmen der Schuhmacher=Woche
vom Reichsverband des Deutſchen Schuhmacher=Handwerks.‟ Die
intereſſierte Darmſtädter Bürgerſchaft iſt herzlichſi dazu eingeladen.
Reichsverband des Deutſchen Schuhmacher=Handwerks
Reichsbund der Orthopädie Schuhmachermeiſter Deutſchlands e. P. Leipzig
Schuhmacher=Innung Oarmſtadt
Heute
8 Uhr abends, Wiederholung der
Einweihung der Stadion=Gaſtſtätte
Muſikaliſche Unterhaltung.
Tanz
10988b
Café Waldesruh
bei Tralza
Heute, sorie joden
Hallee- und Kuchenkag
Samstag
1 Kännchen Kaftee, 2 Stück Kuchen 1.— Mark 5
LrSies Neinbeimer Liebspielhaug
Sonntag, den 27. Juli
Samstag, den 26. Juli
länft der Großfilm:
Spuren im Schnee
Flucht aus dem Gefängnis in die Einsamkeit. — Eine
ent-
legene Skihätte beherbergt 2 junge Menschen, ein junges
vertrauendes Mädchen und einen verzweifelten Flüchtling
der eines Totschlags wegen verurteilt war und aus dem
Gefängnis ausgebrochen ist.
Beiprogramm:
Der schwarze Satan
Eine Erzählung aus d. Zelt d. Indlanerkämpfe
Sonntag 2½ Uhr Hauptvorstellung (11577
Lufkurork
Mühringer
(Schwarzwald).
Schönſt.
Erholungs=
aufenthalt bei
vor=
zügl. Verpflegung.
El. Zim. m. fl. W.
u. Penſ. 4.50 u. 5.—
Hotel Stoffregen.
Kf
Erſte Eberſtädter
Waſch= und Bügel=Anſtalt
Eberſtadt a. d. Bergſtr. Pfungſtädterſtr.
liefert
Bettücher
Kiſſen.
20J
10.5
Bettbezüge . . 25 3
Tiſchtücher 25 %
Sämtliche Wäſche wird auf Wunſch abgeholt
(11576
und gebracht Poſtkarte genügt.
Eisenwerk Siegen
Marlenborn b. Siegen
Mat
Postfach 29
aus
We lblech
4
Lager-Schuppen
Vertr. Gg. Frledr. Rettig, Schlosserei, Darmstadt
Sanddergstraße 69.
1V124
Telephon 3394.