Kinzelnmmmer 10. Pfennige
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Frantfurt a. M. 1301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche ilnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 125
Donnerstag, den 26. Juni 1930.
193. Jahrgang
Anzeigenpreis:
27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichepfe.
FinanzAlnzeſgen 60 Reſchevſa. 9mm breite
Relame=
zelle 300 Reſchomark. Alle Preiſe in Reiſchemart
(4 Dollar — 420 Marll. — Im Folle höberer
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
aufräge und Teſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerſchtlicher Beſtreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darme
ſädter und Nationalbank.
Ineinigkeit unter den Parteien.
teinungsverſchiedenheiken über die Steuergeſeke. — Das Zenkrum verſteift ſich auf das Nokopfer.
Bedenken der Demokraken, der Wirtſchaftsparkei und der Volksparkei gegen Dietrichs Programm.
Ermächligung oder Arkikel 48?
würde. Gleichzeitig wird ein Geſetz verlangt, das den Ländern
Frgebnisloſe Beſprechungen.
und Gemeinden die Pflicht auferlegt, die Gehalts=
Brüning informierk Hindenburg.
* Berlin, 25. Juni. (Priv.=Tel.)
Reichskabinett hat nach ſeiner Mitternachtsſitzung in
r Morgenſtunden des Mittvoch zu verſtehen gegeben,
Beratungen im weſentlichen abgeſchloſſen ſeien, daß es
lich nur noch darum handle, die kleinen
Schönheits=
uszukorrigieren, ohne allerdings irgend etwas darüber
na zu laſſen, was der wirkliche Inhalt ſeiner Beſchlüſſe
Sutem Grund, denn wir haben Anlaß, anzunehmen, daß
ſi er Sitzung nur zum Teil gelungen iſt, eine
Ver=
jürung unter den Mitgliedern des
Kabi=
ir rbeizuführen, und daß die Pauſe bis zum Mittwoch
enE! zu dem Zweck eingelegt iſt, Zeit zum weiteren
Nach=
gewinnen. Jedenfalls war bis zum Mittwoch abend
ſich, es unſicher. Das Programm Dr. Dietrichs iſt ja in
er” undzügen bekannt, in ſeinen Einzelheiten ſchwankt es
ſehr ſtark. Die Frage, ob die Feſtbeſoldeten zum
hot yer hereingenommen werden ſollen, ob ſie freigelaſſen
ud=d llen, ob ſie nur mit 5 Prozent ihres
Einkommenſteuer=
tar zu belaſten ſind, wurde in den verſchiedenen
Tages=
ſich rſchieden beantwortet. Ein Beweis jedenfalls, daß
alles noch im Fluß
r hat auch die Beſprechung mit den
einzel=
tierungsparteien nichts geändert. Im
Gegen=
t ſich wieder gezeigt, daß die Regierung ſtark in
ſängt, daß ſie eigentlich nur die
Zentrumsfrak=
d auch dieſe nicht einmal geſchloſſen
hin=
hat, wenngleich dieſe über ihre geſtrige Sitzung die
in Umlauf ſetzt, daß ſich die Fraktion voll und ganz
Kanzler ſtellen werde, ſei es nun, daß der Konzler die
urch ein Ermächtigungsgeſetz durchzubringen verſucht,
er auf den Artikel 48 zurückgreift. Die Taktik, die von
* partei eingeſchlagen wurde, iſt nicht in allen Punkten
1d. Der Vorwurf, den jetzt die Demokraten gegen die
—ei erheben, daß ſie einſeitig vorgegangen ſei, iſt nicht
)et. Bei der ſehr weitgehenden Uebereinſtimmung zwi=
Volkspartei, der Wirtſchaftspartei und
okraten hätte es ſehr nahe gelegen, dieſe drei
Grup=
einen Hut zu bringen und auf ein Programm zu
ver=
das dann dem Kabinett vorgelegt würde. Statt deſſen
Ile drei ſelbſtändig vorgegangen, haben
ler und dem Finanzminiſter in spee, Dr.. Dietrich, ihre
entwickelt, ohne aber damit durchzudringen. Die
Wirt=
ei im beſonderen hat noch am Mittwoch nachmittag
tſetzen, die ſich im weſentlichen mit denen der
Volks=
en, in einzelnen Punkten ſogar noch weitergehend ſind,
das Zentrum mit erſtaunlicher Halsſtarrigkeit am
itt dazu benutzt, ſeine eigene Politik gegen die übrigen
/sparteien durchzufechten.
Die Lage iſt nach wie vor unklar.
wohl nur, daß der Kanzler am Donnerstag
um ihm bei dieſer Gelegenheit das neue Finanzpro=
T erbitten. Das Kabinett ſcheint die Abſicht zu haben,
romm zunächſt aufdem üblichen parlamen= Wege, zu einer Einigung zu gelangen.
u Wege zu exerzieren, alſo durch den Reichsrat und
Slag gehen zu laſſen, und dann abzuwarten, wie weit
den, dann mit der Forderung eines Ermäch=
/*geſetzes vor den Reichstag zu treten und, falls
Ein Weg, über den ſich reden ließe, wenn hinter dieſem
Leſchluß wirklich ein geſchloſſener Kern von Parteien
er lediglich das Zentrum ſteht. Wie ſtark ſich die Dinge
Fraktionsſitzung am Mittwoch abend ſich ernſthaft die
Dorſitzenden zum Miniſter Curtius ins Kabinett ge=
Iyn nachdrücklichſt zu bitten, ſeine Haltung bei der
Ab=
in Einklang zu halten.
derungen der Wirkſchaftsparkei.
Sfraktion der Wirtſchaftspartei hat dem
rüning in einem Schreiben ihre
me zur Frage der finanziellen Sa=
Feteilt. Vor allem verlangt die
Wirtſchafts=
kung der Ausgaben weit über die bisher
nen Streichungspläne hinaus. Sie fordert in
hange unbedingt eine Kürzung der
Be=
er, wobei ſie betont, daß ſie die
unverſchlei=
ung dem Wege über ein Notopfer vorziehen
höhe und die Klaſſifizierung ihrer Beamten
den Verhältniſſen der Reichsbeamten
anzupaſ=
ſen. In der Höhe der ſo erzielten Erſparniſſe ſollen die
Ueber=
weiſungen an die Länder gekürzt werden. Weiter wird verlangt
eine reichsgeſetzliche Begrenzung der
Realſteu=
ern. Die Gemeinden ſollen das Recht erhalten, entweder
eine Kopfſteuer zu erheben oder die Betriebe in
öffent=
licher Hand zu beſteuern. Bei Erfüllung dieſer
For=
derungen würde die Wirtſchaftspartei bereit ſein, eine geringe
Er=
höhung der Einkommenſteuer in den höheren Einkommenſtufen
zu bewilligen; dagegen wird die in dem Dietrichſchen Programm
enthaltene Verzehrſteuer von der Wirtſchaftspartei
unbe=
dingt abgelehnt.
Einigung im Kabinekt über die finanzpolikiſchen
Maßnahmen?
Berlin, 25. Juni.
Die Ausſprache des Kabinetts über die geſamtpolitiſche Lage
wurde am Mittwoch abend unter dem Vorſitz des Kanzlers Dr.
Brüning, wie bereits geſtern in Ausſicht genommen, zu Ende
ge=
führt. Die Beratung führte zu einer Einigung über die
zu ergreifenden finanzpolitiſchen Maßnahmen.
Reichskanzler Dr. Brüning will im Laufe des morgigen Tages
dem Herrn Reichspräſidenten hierüber Vortrag erſtatten. Nach
ſeiner Rückkehr iſt am Freitag die Bekanntgabe der Beſchlüſſe
der Reichsregierung zu erwarten.
Die Lohn=u. Preisſenkungsakkion vorerſt geſcheikerk.
* Berlin, 25. Juni. (Priv.=Tel.)
Die Verhandlungen zwiſchen den Wirtſchaftsverbänden und
den Gewerkſchaften ſind auf dem toten Punkt angelangt. Man
hat ſie nicht abgelehnt, ſondern zunächſt in den
Reichswirtſchafts=
rat verlegt, was nicht ausſchließt, daß ſie ſofort wieder in
direk=
rer Ausſprache zwiſchen den Intereſſentengruppen fortgeführt
werden können, wenn der Augenblick dazu günſtig erſcheint. Die
eigentlichen Urſachen des Stillſtandes der Verhandlungen liegen
it genommen, Herrn Dr. Dietrich ihre Bedenken aus= in Fehlern, die auf beiden Seiten begangen worden ſind, nicht
zuletzt aber in einer unverſtändlichen Zurückhaltung
der Reichsregierung, die gerade an dieſen
Verhand=
lungen ein noch ſtärkeres Intereſſe hätte nehmen müſſen, als an
er feſthält und den zweifellos ſehr ſtarken Einfluß den Beratungen über die Beſeitigung des Defizits im
Reichs=
haushalt, und das aus dem Grunde, weil die
Reichsfinan=
zen nur erſt dann wirklich geſunden können, wenn
aus der Lohn= und Preisſenkungsaktion etwas
wird, alſo die Wirtſchaft eine echte Entlaſtung erfährt und in
die Lage verſetzt wird, wieder ihre Betriebe anzukurbeln und
tag dem Reichspräfidenten Vortrag hals große Arbeitermaſſen wieder aufnehmen zu können. Da die
Reichsregierung allem Anſchein nach ziemlich
taten=
s Kabinetts zu übermitteln und auch die nötigen Vol= los beiſeite ſtand, waren ſich Arbeitgeber und Arbeitnehmer
allein überlaſſen. Sie waren vor den Pfingſten auf dem beſten
Meinungsverſchiedenheiten im Lager der
ändigung möglich iſt. Sollte dieſes Programm abge Wirtſchaftsverbände brachten eine Verzögerung mit ſich.
die ſich jetzt recht unheilvoll ausgewirkt hat. Die Gewerkſchaften,
in erſter Linie die ſozialiſtiſchen, ſind ſtark unter den Druck ihrer
Belehnt würde, dann mit Hilfe des Artikels 48 radikalen Elemente genommen worden. Unter dem Hinweis auf
Verordnungswege ſeine Steuergeſetze zu erlaſſen, die Forderungen der Volkspartei und verſchiedene Vorgänge auf
dem Gebiete der Arbeit, haben ſie die Verhandlungen abgeſtoppt.
Das iſt zu bedauern, zumal die Forderungen der Volkspartei
aber ein ſehr bedenklicher Weg, ſobald ſich herausſteut, doch darauf abgeſtellt waren, gerade den Arbeitnehmern auch
hoben, ergibt ſich daraus, daß die Volks partei Vorteile zu bringen, Daß man im Lager der Grſtlichen
Ge=
werkſchaften die Hoffnung, zu einer
Arbeitsgemein=
zorlegte, ob es möglich ſei, daß Dr. Gurtius ſchaft zwiſchen Unternehmernundder
Arbeiter=
iterhindemgabinett angehöre, Sie haben, ſchaft zu kommen, nicht aufgegeben hat, geht aus dem
ge noch nicht beantwortet, ſondern haben nur ihren eArtikel des „Deutſchen” hervor, der für eine vertrauensvolle
Zuſammenarbeit zwiſchen beiden Gruppen eintritt, dabei aber
hervorhebt, daß die Einſtellung der ſozialiſtiſchen
im Kabinett mit der Politik, der volksparteilichen Gewerkſchaften die Einigungsbeſtrebungen
ſtö=
rend beeinflußt. Es wird in dieſem Artikel geſagt:
„Klarheit muß darüber herrſchen, daß ein Teil dem andern
nicht nach dem Leben trachten darf. In einer wahren
Gemein=
ſchaft muß jedes geſunde Leben eine Förderung erfahren. So
hät=
ten ſich die Arbeitgeber nicht nur mit der Exiſtenz der
Gewerk=
ſchaften abzufinden. Für marxiſtiſche Utopien und Experimente.
die dem privaten Wirtſchaftsbetriebe, und damit auch dem
Ar=
beitgeber, ans Leben wollen, iſt dann ebenſowenig Raum. Man
muß den Arbeitgebern nicht zumuten, Frieden zu halten, wenn
ſich die Gewerkſchaftskämpfe gegen die geſunden Grundlagen des
Betriebes und gegen ihre Exiſtenz richten.”
Reichshilfe und Gehaltskürzung.
Von Oberlandesgerichtspräſident i. R. Dr. Beſt, M. d. R. u. d. L.
Darmſtadt.
In Nr. 161 des Darmſtädter Tagblatt vom 12. Juni d. J.
habe ich dargelegt, daß und weshalb die deutſche Beamtenſchaft
die Sonderſteuer der „Reichshilfe” als verfaſſungswidrig und
ungerecht bekämpft. Ich habe zugleich geſagt, daß die deutſchen
Beamten, die an Opferſinn hinter keinem Stande zurückſtehen,
ſich gerechten Forderungen niemals widerſetzen werden. Im
Hin=
blick auf heftige Angriffe, die der heſſiſche Reichstagsabgeordnete
Dorſch von den chriſtlich nationalen Bauern am letzten Samstag
im Reichstag auf die Beamten gemacht hat ſowie auf Anträge
der Kommuniſten, die ſich in gleicher Richtung bewegen, will
ich nachſtehend ausführen, unter welchen Vorausſetzungen nicht
eine Sonderſteuer, wohl aber eine Gehaltskürzung in Frage
kommen kann. Dadurch werden zugleich die wirtſchaftlichen
Zu=
ſamenhänge der Fragen klargelegt.
Große Kriege und andere Kataſtrophen, die die
Volkswirt=
ſchaft zerrütten, haben erfahrungsgemäß die Folge, daß ihnen
ſtärkſter Warenhunger und Ueberproduktion folgen, dann die
aufgeblähten Betriebe zuſammenbrechen und ſchließlich die
Kauf=
kraft des Goldes in annähernd die normale Lage vor Eintritt
der Kataſtrophe zurückſchwingt. Dieſe Erſcheinung tritt jetzt in
der ganzen Welt zutage und macht ſich in Preisſenkungen, die
von den Rohſtoffen ausgehen, geltend. Dem Anſchluß an die
geſunkenen und weiter ſinkenden Weltmarktpreiſe kann ſich
Deutſchland, wenn es ſich nicht vom Wettbewerb ausſchalten
will, um ſo weniger entziehen, als ſeine auswärtige Zinsſchuld
und ſeine Reparationspflichten es zu größtmöglicher Ausfuhr
nötigen. Da die Produktionskoſten u. a. weſentlich durch die
Lohnhöhe bedingt ſind, waren der Oeynhauſener Schiedsſpruch
und der Berliner Verſtändigungsverſuch zwiſchen den Führern
der Unternehmer und denen der Gewerkſchaften
weltwirtſchaft=
lich bedingt. Man muß hoffen, daß die unter allen Umſtänden
unvermeidliche Lohnſenkung nicht gewaltſam, ſondern auf Grund
ſachlicher Verhandlungen erfolgt, und gewerkſchaftliche
Hemmun=
gen ſollen dem um ſo weniger entgegenſtehen, als die Senkung
der Lohnſummen eie Senkung der Reallöhne nicht zur Folge
haben ſoll. Das ſetzt ſelbſtverſtändlich voraus, daß die Senkung
der Eiſenpreiſe ſelbſttätig oder durch geſetzlichen Zwang auf dem
ganzen Gebiete der Lebenshaltung ſich auswirkt.
Abgeſehen von der Lohnhöhe werden die Produktionskoſten
in ſtärkſtem Maße durch die ſozialen Laſten beeinflußt. Und
gerade nach dieſer Richtung wird der durch Preisſenkung bedingte
deutſche Wettbewerb dadurch erſchwert, daß das beſiegte, mit
un=
geheueren Reparationen belaſtete Deutſchland, das ſchon vor
dem Kriege an der Spitze marſchierte, ſeine ſozialen
Aufwen=
dungen ſeitdem verfünffacht hat. Nun aber platzt die ökonomiſche
Hülle eines überſpannten Syſtems von Staatsausgaben und
Be=
laſtungen, weil die Steuerſchraube ſtreikt und die Wirtſchaft unter
ihrem Drucke wegſinkt. Aber ganz unhaltbar hat ſich beſonders
der Aufbau der Arbeitsloſenverſicherung erwieſen. Sie iſt
bezüg=
lich der Leiſtungen der Anſtalt Verſicherung, bezüglich des
Auf=
bringens der Mittel dagegen in einem weiteren Umfange
Für=
ſorge. Auch der Reparationsagent hat in ſeinem letzten Bericht
anerkannt, daß hier eine Reform auf verſicherungstechniſcher
Grundlage unerläßlich iſt. Von den übrigen Mängeln abgeſehen,
wird die Arbeitsmoral durch das bisherige Syſtem untergraben
und die Landfluchtnot gefördert. Leiſtungen und
Gegenleiſtun=
gen müſſen deshalb ins Gleichgewicht gebracht, das Reich aus
dem Aufbringen ausgeſchaltet und die gleichmäßige Verteilung
der Beiträge auf Arbeitgeber und Arbeitnehmer beſeitigt werden.
Geſchieht das nicht, ſo wird die Ueberſpannung der ſozialen
Laſten die Stillegung immer weiterer unproduktiv werdender
Betriebe zur Folge haben, und die Zahl der Erwerbsloſen wird
dadurch weiter ſteigen. Daraus ergeben ſich nach dem
bis=
herigen Syſtem erhöhte Beiträge und abermalige Stillegungen,
bis eine allgemeine Kataſtrophe den verderblichen Kreislauf
be=
endet. Deshalb fordert die zwangsläufige Anpaſſung der
deut=
ſchen Preiſe an die des Weltmarkts, daß das Grundübel an der
Wurzel gepackt wird und die phantaſtiſchen Ausgaben der ſozialen
Laſten auf ein tragbares Maß beſchränkt werden.
Abgeſehen von Löhnen und ſozialen Aufwendungen werden
die Produktionskoſten auch durch die Höhe des Zinsfußes und
die Steuerlaſten beeinflußt. Bezüglich der Zinſen ſind die
Dis=
kontſenkungen zu begrüßen, beeinfluſſen aber die Zinſen der
lang=
friſtigen Anleihen nur wenig.
Zur Frage der Steuerſenkung hat der Hanſa=Bund für
Ge=
werbe, Handel und Induſtrie in einem Brief an den
Reichs=
kanzler vom 14. Juni d. J. darauf hingewieſen, daß bei einem
Etat von 8023,7 Millionen, bei dem nur die äußeren Kriegslaſten
mit in dieſem Jahre 1807,7 und die Schuldzinſen des Reichs mit
300 Millionen zwangsläufig ſeien, 12 bis 15 Prozent mit 700
bis 800 Millionen einzuſparen ſein müßten. Die
Finanzſach=
ve ſtändigen des Hanſa=Bundes haben ihre Behauptungen
ein=
gehend begründet und beſonders auf Erſparnismöglichkeiten bei
Dienſtgebäuden, bei umfangreichen Bauvorhaben der Reichswehr,
des Reichsverkehrsminiſteriums und des
Reichsfinanzmini=
ſteriums, ſowie bei Waſſerſtraßen hingewieſen. Auch bei der
Reichswehr halten ſie ſtarke Einſparungen deshalb für möglich,
weil die Preis= und Lohnſteigerungsannahmen des Etats durch
die konjunkturelle Entwicklung nicht gerechtfertigt ſeien. Wenn
der Hanſabund weiter die nach dem Anleiheablöſungsgeſetz
er=
teilten Ausloſungsrechte in laufend verzinsliche Schuldtitel
um=
wandeln und unter dieſer Vorausſetzung dem für die Ausloſung
angeſammelten Tibgungsfonds von 280 bis 300 Millionen für
ſonſtige Ausgaben verwenden will, ſo deckt ſich die Umwandlung
annähernd mit meinen eigenen Vorſchlägen, während mir die
Wegnahme des Tilgungsfonds nicht angängig erſcheint.
Auch das Kabinett Brüning hatte nicht verkannt, daß die
unerläßliche Preisſenkung nur möglich ſei, wenn, abgeſehen von
der Lohnſenku:g, die Sozialgeſetze reformiert und auf Grund
gewaltiger Abſtriche am Haushaltsplan die Steuern geſenkt
wür=
den. Trotz dieſer Erkenntnis wa t ſich das Kabinett an die
Miß=
bräuche und die Unerträglichkeit n der Arbeitsloſenverſicherung
nicht heran, und dieſelben Männer, die die große Koalition
ſpreng=
ten, weil ſie ¼ Prozent Beitragserhöhung für untrag=
Seite 2
Donnerstag, den 26. Juni 1930
bar hielten, fordern vier volle Viertel. Man bekämpft
wie die Vorgänger nur die Syſtemform und das mit Mitteln,
die die Notlage erhöhen müſſen. Und das von den Vorgängern
zerrüttete privatwirtſchaftliche Syſtem will man durch das
Not=
opfer heilen, das nichts anders iſt als konfiskatoriſche ſozialiſtiſche
Willkür. Und ein Mann von der volkswirtſchaftlichen Bildung
und Bedeutung Moldenhauers, der das Notopfer als
demorali=
ſierende ſteuerliche Ungevechtigkeit bezeichnet hatte, wird deſſen
erſtes Opfer, weil er nicht die Kraft aufbringt, ſich den
gewerk=
ſchaftlichen Einflüſſen des Kabinetts zu entziehen.
Welches Schickſal die Vorlagen des Kabinetts haben werden,
iſt bei der unſicheren Stellung der Sozialdemokratie nicht
abzu=
ſehen. Obwohl dieſe das Notopfer als ungerecht bekämpft hatte,
hat das von ihm beherrſchte Preußen die noch ungerechtere
Be=
ſchränkung des Notopfers auf die Beamten und deren durch
nichts gerechtfertigte grundſätzliche Heranziehung zu den
Bei=
trägen zur Arbeitsloſenverſicherung beantragt. Der Reichstag
darf ſich, wenn er ſich ſeiner Verantwortung bewußt iſt, in ſolcher
Schickſalsſtunde nicht durch Schlagworte, ſondern nur durch
ſachliche Erwägungen leiten laſſen. Und die fordern zwingend,
daß die weltwirtſchaftliche unerläßliche Preisſenkung nicht durch
eine Kataſtrophe herbeigeführt, ſondern durch Reform der
Sozial=
verſicherung, durch vereinbarte oder geſetzlich geregelte
Lohn=
ſenkungen, ſowie durch Abſtriche im Haushaltsplan ermöglicht
wird. Bevor dieſes Ergebnis ſichergeſtellt iſt, ſollte der
Reichs=
tag neue Steuern überhaupt nicht und dieſe nur wie beim
Wehr=
beitrag und beim Reichsnotopfer als allgemeine, nicht als
Son=
derſteuer bewilligen. Die Begründung, die die Regierung der
„Reichshilfe” gegeben hat, bezeichnet die Frankfurter Zeitung mit
Recht als erſchütternd. Sie bedeutet nichs anders als eine
Ka=
pitulation vor der Kabitalflucht der Defraudanten. Man faßt
die Beamten, weil ſie die Hilfloſeſten ſind und ſchont
leiſtungs=
fähigere und ergiebigere Einkommen, weil ſie ſich erhöhter
Be=
laſtung durch Flucht ins Ausland entziehen könnten. Das
be=
deutet, daß für das Verbrechen der Steuerflucht diejenigen
be=
ſtraft werden, die dieſes Mittel nicht anwenden wollen oder
können.
Abgeſehen von einer allgemeinen Steuererhöhung, die die
Beamten wie alle übrigen zu treffen hat, kommt für ſie
folgen=
des in Betracht. Hat auf dem einen oder anderen der
ange=
führten Wege die Senkung der Weltmarktpreiſe ſich auch in
Deutſchland ausgewirkt und zugleich mit der Senkung des
Le=
benshaltungsindex die Kaufkraft des Geldes gehoben, dann iſt die
Vorausſetzung auch für eine Senkung der Beamtengehälter
ge=
geben. Denn die Beamtengehälter ſind begrifflich nicht an
be=
ſtimmte Summen gebunden, ſondern ſie ſollen den Beamten eine
Lebensführung ermöglichen, die mit den Anforderungen an die
einzelnen Beamtengattungen im Einklang ſteht. Das Sinken
der Kaufkraft des Geldes zufolge des Kriegs machte die
Er=
höhung der Beamtengehälter erforderlich, und ein
Zurückſchwin=
gen der Kaufkraft in den früheren Stand, würde deren
Ermäßi=
gung rechtfertigen. Dem werden die Beamten ſo wenig
wider=
ſtreben, wie ſie ſich einer allgemeinen Steuer entziehen wollen.
Es iſt tief bedauerlich, daß das Reichskabinett ſich bei ſeinen
Vorlagen nicht durch rechtliche und wirtſchaftliche Erwägungen,
ſondern durch Schlagworte hat leiten laſſen.
Die Konferenz der Kleinen Enkenke.
Wirkſchaftliche Zuſammenarbeik im Dongubecken.
EP. Schmecks (Tatra), 25. Juni.
Heute vormittag hielt zunächſt die Kleine Preſſe=Entente ihre
Schlußſitzung ab. Nachdem Huldigungstelegramme an den
Präſi=
denten Maſaryk, den König Alexander von Jugoſlawien; und
König Karol von Rumänien abgeſandt worden waren,
verſtän=
digte der Vorſitzende die Außenminiſter Dr. Beneſch, Dr.
Marin=
kowitſch und Mironescu, die um 9,45 Uhr im Sitzungsſaale
er=
ſchienen waren, von dem Beſchluß, ein ſtändiges Preſſeſekretariat
zu errichten, und erſuchte ſie um ihre Zuſtimmung zu dieſem Plan.
Dr. Beneſch verſprach in ſeinem ſowie im Namen ſeiner Kollegen,
die Angelegenheit überprüfen zu wollen.
So=
dann wurde den Teilnehmern der Kleinen Preſſe=
Entente eine Denkſchrift des tſchechiſchen Abgeordneten Pekarek,
enthaltend ein Projekt über die wirtſchaftliche Zuſammenarbeit
der drei Staaten der Kleinen Entente, überreicht. Dieſe
Zuſam=
menarbeit ſoll durch eine zielbewußte Politik, durch die
Verein=
heitlichung der Tarife auf den Donaumärkten, eine gemeinſame
Transportpolitik im Flußgebiet der Donau, ſowie durch die
Schaf=
fung einer Schwarzmeer=Flotte und eines Hafens in Galatz
er=
reicht werden, der eine Art Hamburg des Oſtens werden ſoll.
Dieſer wirtſchaftlichen Zuſammm enarbeit, im
Donaubecken könnten ſich dann alle übrigen intereſſierten
Staaten anſchließen. — Um 10,30 Uhr vormittags zogen ſich die
drei Außenminiſter zu einer Beratung ohne Zeugen zurück, auf
der die politiſche Lage in Europa beſprochen wurde.
Guftav Adolf und ſein Einkrikk
*
iA den „deutſchen Rrieg..
Von Prof. Dr. phil. h. a. Karl Berger.
Vor dreihundert Jahren, Ende Juni 1630, begann des
Schwedenkönigs Guſtav Adolfs Eintritt in den ſchon ſeit zwölf
Jahrer tobenden Krieg durch ſeine Landung auf deutſchem Boden
— ein Ereigmis von welthiſtoriſcher Tragweite. Damit nahm das
erſt hundert Jahre zuvor durch Guſtav Waſa zum ſelbſtändigen
Staate erhobene Schweden, das auf einem ungeheuren Gebiete
noch kaum eine Million Einwohner zählte, den Kampf auf mit
der damals gewaltigſten Macht Europas, verſuchten dieſe
ſkan=
dinaviſchen Germanen zum erſten Male entſcheidend mitzuwirken
am Gewebe der abendländiſchen Geſchichte. Ob zum Segen oder
zum Unſegen Deutſchlands, darüber werden ſich die
Geſchichts=
ſchreiber nie völlig einigen können, werden insbeſondere
pro=
teſtantiſche und katholiſche Hiſtoriker wohl immer verſchiedener
Anſicht ſein. Wo aus frommen deutſchen Herzen das alte
Trutz=
lied „Eine feſte Burg iſt unſer Gott” erklingt, da wird man den
„Löwen aus Mitternacht” als den Erretter des Proteſtantismus
und der evangeliſchen Freiheit allezeit preiſen, aber auch die,
welche dieſe Tat verdammen, werden dem König den Namen
eines Mannes und Helden nicht verſagen dürfen. Schon der
Kardinal Caraffa bekannte freimütig: „Einen Mann ſeines
Glei=
chen hat Schweden nicht, hat Europa nur wenige hervorgebracht.”
Ja, die Geſchichte kennt kein Beiſpiel, daß ein Herrſcher mit ſo
geringen Mitteln ſo gewaltige Erfolge errungen hat, wie Guſtav
Adolf an der Spitze des an Menſchen armen, durch Boden und
Klima nichts weniger als bevorzugten Schweden.
Als noch nicht ganz ſiebzehnjähriger Jüngling iſt der Enkel
Guſtav Waſas, der Sohn Karls IX. im Jahre 1611 zur
Regie=
rung gekommen. Dem blonden, hochgewachſenen Sprößling
edel=
ſter nordiſcher Ahnen, dem die Tapferkeit aus ſtrahlend blauen
Augen blitzte, fielen die Herzen des Volkes zu, um ſo mehr, als
er, im Gegenſatz zu den meiſten Fürſten der Zeit mit echt
könig=
licher Erſcheinung altväteriſche Einfachheit verband und bei aller
Lebensfreude den Ernſt ſeines Glaubens durch ein ſittenreines
Leben bewährte. Bald erklang von allen Kanzeln die
Weis=
ſagung, dieſer Guſtavus ſolle der Auguſtus des proteſtantiſchen
Nordens werden. Das Seherwort erfüllte ſich: nicht ſo, als ob
der junge König, hochgebildet, ein Meiſter volkstümlicher Rede
in Wort und Schrift, auf dem kargen Boden ſeines nordiſchen
Vom Tage.
Der Aelteſtenrat des Reichstags hielt am Mittwoch mittag
eine Sitzung ab, in der der Arbeitsplan des Reichstages für die
nächſte Zeit feſtgeſetzt wurde. Mit dem Beginn der Sommerpauſe
iſt nicht vor Ende Juli zu rechnen.
Wie wir erfahren, iſt die Sitzung des
Zentralvor=
ſtandes der Deutſchen Volkspartei, die auf den
4. Juli nach Mainz einberufen war, auf den 13. Juli nach
Berlin verlegt worden.
Nach einer Zuſammenſtellung der Koſten der
Rheinlandbeſetzung vom Inkrafttreten des
Waffenſtillſtandes bis zum 30. Juni 1930 belaufen
ſich dieſe auf rund 6,6 Milliarden Mark. In dieſe
Summe ſind nicht eingerechnet die perſönlichen und ſachlichen
Aufwendungen des Reiches und die Zuwendungen des Reiches
für das beſetzte Gebiet.
Zwiſchen den Vertretern des Saargebietes, des
Saargrenz=
gebietes und des Führers der deutſchen Delegation", für die
deutſch=franzöſiſchen Saarverhandlungen, Staatsſekretär z. D. von
Simſon, hat eine eingehende Ausſprache über den
augenblicklichen Stand der
Saarverhandlun=
gen ſtattgefunden.
Im Preußiſchen Innenminiſterium findet am
Don=
nerstag eine Polizeipräſidentenkonferenz ſtatt. Auf
ihr werden Vertreter des Miniſteriums Referate über aktuelle
Sicher=
heitsfragen halten. Daran wird ſich ein allgemeiner Meinungsaustauſch
anſchließen.
Die vom thüringiſchen Staatsminiſterium verfaßte Klage
wegen der Sperrung der Polizeizuſchüſſe durch das
Reichsinnenminiſterium iſt am Mittwoch gegen 7 Uhr an den
Staatsgerichtshof abgeſchickt worden.
Das engliſche Flottenbauprogramm für das
Jahr 1930 iſt von dem Erſten Lord der Admiralität, Alexander, im
Unterhaus bekannt gegeben worden. Die engliſche Regierung wird den
Erklärungen Alexanders zufolge im Jahr 1930 im ganzen 21. Schiffe
in Auftrag geben, die ſämtlich zur Erſetzung veralteter Schiffe dienen
ſollen.
Der neue japaniſche Botſchafter in Paris hat ſein
Beglaubigungsſchreiben überreicht.
Der zweite Teil des Simon=Berichts begegnet bei den Indern
auch weiter faſt allgemein ſchroffer Ablehnung.
Der ehemalige ſpaniſche Außenminiſter Santiago Alba der
von der Diktatur verbannt worden war und in Paris lebt, gilt
nach ſeiner aufſehenerregenden Unterredung mit König Alfons als
der kommende Mann in Spanien.
Die ſpaniſche Antwort auf den Briandſchen
Fragebogen über die europäiſche Föderation iſt
fertiggeſtellt und wurde vom Miniſterrat gutgeheißen. Spanien
behält ſich die Handlungsfreiheit für jeden konkreten Fall vor.
In einem Erlaß des Gouverneurs von Sevilla wird
er=
klärt, daß man mit der Fortſetzung des politiſchen
revolutionären Streiks rechnen müſſe. Gegen die
Rädelsführer werde mit äußerſter Strenge vorgegangen werden.
In Sevilla treffen Truppenverſtärkungen ein.
Die Genſer Berhandlungen über die Abſchaffung
der Zwangsarbeit.
Genf, 25. Juni.
Die Vollverſamlung der Internationalen Arbeitskonferenz
befaßte ſich heute mit dem Entwurf eines internationalen
Ueber=
einkommens über die Abſchaffung der Zwangsarbeit. Die
Kon=
vention enthält den Grundſatz der Beſeitigung der Zwangsarbeit,
ſieht aber eine Uebergangszeit vor. Reichsminiſter a. D. Dr.
Brauns, der Führer der deutſchen Delegation auf der
Inter=
nationalen Arbeitskonferenz, gab in der heutigen Vollſitzung zu
der Konvention über die Abſchaffung der Zwangsarbeit eine
Erklärung ab, in der es u. a. heißt: Die deutſche Regierung
ſchließt ſich den Erklärungen derjenigen Vertreter an, die
zugun=
ſten der Konvention geſprochen haben. Die Entwicklung des
Welt=
verkehrs und die ſteigende Bedeutung der Weltwirtſchaft im
Ge=
genſatz zur frühern Einzelwirtſchaft der Staaten und Völker
haben zur Folge, daß jeder ziviliſierte Staat, ob groß, ob klein,
ob Kolonialmacht oder nicht, an einer gedeihlichen Entwicklung
der überſeeiſchen Gebiete und der Heranziehung ihrer Einwohner
zur freiwilligen Mitarbeit an jedem materiellen und geiſtigen
Fortſchritt intereſſiert iſt. Wir begrüßen dieſe Konvention als
einen erſten Schritt auf einem Gebiet, das weltwirtſchaftlich
be=
deutend iſt, als eine Tat, die auch dem ſozialen Gedanken in der
Welt neue Freunde gewinen ſoll.
Mit 78 gegen 12 Stimmen wurde das Abkommen über
ie Zwangsarbeit angenommen. Von den
Kolo=
nialmächten ſprachen ſich die Mehrzahl für das Abkommen aus.
— Der franzöſiſche Regierungsvertreter, der Senegal=Neger
Diagne, und der belgiſche Vertreter machten dagegen zahlreiche
Vorbehalte.
Landes ein auguſteiſches Zeitalter der Künſte und Wiſſenſchaften
habe erblühen laſſen, ſondern dadurch, daß er mit dem Blick für
das Mögliche und Notwendige in ſeinem von Kriegen zerrütteten
Staate binnen, wenigen Jahren die beſtgeordnete ſtändiſche
Monarchie des Zeitalters errichtete. Gezwungen, mit ſeinen
Mitteln hauszuhalten, ſchuf er, als erſter in Europa, unter
Ver=
zicht auf das übliche koſtſpielige Werbeſyſtem aus ſeiner getreuen
Bauernſchaft ein nationales Heer, gab ihm aus dem Adel die
geeigneten Offiziere, rüſtete es mit zweckmäßig leichten Waffen
aus und erhöhte ſeine Schlagkraft durch eine neue Taktik, die
ein franzöſiſcher Kenner als „das Vorſpiel der aufgelöſten
Fecht=
weiſe gegenüber den dichten Bataillonen” bezeichnet hat. So,
ſeines Volkes ſicher, konnte er die drei Kriege, die ihm ſein Vater
hinterlaſſen, die Kriege gegen Dänemark, Rußland und Polen,
glücklich beendigen und ſein Heer in neunzehnjähriger
Kriegs=
ſchule ans Kämpfen und Siegen gewöhnen. Dieſe Kriege waren
Teile des großen Kampfes um das Erbe der zerfallenen
Hanſa=
macht, um die Herrſchaft auf der Oſtſee; der Plan eines
ſkandi=
naviſchen Großreiches aber, eines Reiches, das alle Lande des
Baltiſchen Meeres unter der blaugelben Flagge vereinigen ſollte,
ward der leitende Gedanke der Außenpolitik Guſtav Adolfs. Den
Anſpruch darauf hat der König ſelbſt auf ein uraltes, aus der
Gothenzeit herrührendes Recht begründet. Der Krieg gegen
Polen aber war zugleich ein Kampf mit dem Katholizismus, ein
Kampf, für den Guſtav Adolf zum erſten Male die Waffen auch
mit kaiſerlichen Hilfstruppen kreuzen mußte: denn in Polen
herrſchte ein anderer Enkel Guſtav Waſas, Guſtav Adolfs
katho=
liſch gewordener Vetter Sigismund, der Anſprüche auf die
ſchwe=
diſche Krone machte und deren Durchführung ſicherlich mit der
Gegenreformation in Schweden verbunden hätte. Hinter dem
pol=
niſchen Waſa aber ſtand die Macht Kaiſer Ferdinands II. und die
der Liga, eine Macht, die um ſo bedrohlicher wurde, als ſie nach
den Siegen im böhmiſch=pfälziſchen und im niederſächſiſch=
däni=
ſchen Krieg ſich daran mahte, ihre Herrſchaft auch in der Nord=
und Oſtſee zu begründen.
Sollte der Schwedenkönig, der durch Zurückdrängung der
Ruſſen und Polen von der Oſtſee dieſes Meer von den Umlanden
des finniſchen Buſens bis zur Inſel Bornholm hin ſchwediſch
gemacht hatte, ſollte er ſeine ſchweren Errungenſchaften dadurch
preisgeben, daß er die Kaiſerlichen an der Oſtſee feſten Fuß faſſen
ließ? Schon hatte Wallenſtein, „des Ozeans und des Baltiſchen
Meeres General”, wie er ſich nannte, Mecklenburg, nach
Vertrei=
bung der Herzöge, der Verwandten Guſtav Adolfs, beſetzt,
Wis=
mar zum Reichskriegshafen für die zu erbauende Reichsflotte
er=
klärt, auch Pommern mit kaiſerlichen Truppen überſchewemmt und
Lagung
ges Zeutſchen Landieretſchaftste
Reichsernährungsminiſter Schiele
fordert Mitarbeit der Landwirkſchaff.
Berlin, 25.
Am Mittwoch mittag wurde im Plenarſitzungsſaal
läufigen Reichswirtſchaftsrates die 60. Vollverſamn
Deutſchen Landwirtſchaftsrates eröffnet. Der
Eröffn=
wohnten viele Vertreter der Reichs= und Staatsbehörd
a. Reichsernährungsminiſter Dr. Schiele, bayeriſcher S.
ſter Dr. Fehr, der Präſident der Girozentrale Dr. Kl
heimrat Kaſtl, der Präſident des Städtetages Dr. M
Präſident des Landgemeindetages. Dr. Gereke, als
Oeſterreichs Hofrat Dr. Winter. Ferner waren ver
Rentenbank, der Induſtrie= und Handelstag, Organiſa=
Wirtſchaft, der Wiſſenſchaft, des Genoſſenſchaftsweſens
Der Präſident des Deutſchen La
ſchaftsrates, Dr. e. h. Brandes, beſchäftigte ſie
Oſtproblemen und mit den Fragen der Getreidewirtſ
die Getreideernte iſt nach den
Witterungsverhält=
letzten Zeit viel zu befürchten. Eine weit größere G
ſtellt die ſtändige Verſchlechterung auf dem Markte der
der Milchprodukte dar. Der Redner begrüßte im Verl
Ausführungen das Präſidium des Reichsverbandes der
Raiffeiſengenoſſenſchaften, das zum erſten Male an den
lungen des Deutſchen Landwirtſchaftsrates teilnimmt.
mit dem Wunſche, daß ſich die deutſchen Landwirte di
auch nicht durch Rückſichten der Parteipolitik oder au
Gründen, auseinandertreiben laſſen werden.
Nach Dr. Brandes ergiff Reichsernährun
ſter Dr. Schiele das Wort. Er ging von der Feſtſt
daß die Wirkung der Regierungsmaßnahmen, die in
bevorſtehen, vervielfältigt werden kann, wenn ſie durch
arbeit der Landwirtſchaft ergänzt wird. S
auf die Dauer das Getreideproblem nur zu löſen, we
Landwirtſchaft produktionstechniſch auf die vorhander
möglichkeiten einſtellt. Daran knüpfte der Miniſter d
die Landwirtſchaft möge einen das ganze Reich umfaſſe
für die Umſtellung vom Roggenbau auf v
ten Weizenbau entwerfen. So weit zur Aufklär
ſ/=
der Landwirtſchaft Geld erforderlich iſt, will der Min
der erforderlichen Hilfe nicht fehlen laſſen.
Was die Hilfe für die Milchwixtſchaft f
hofft der Redner, ſchon in den nächſten Wochen das Vf
geſetz herausbringen zu können, das die geſetzlichen (
für die endgültige Regelung der ſchwierigen Lage ſch
Dr. Schiele ſchloß mit den Worten: „Praktiſche Arbe
Heute und das Morgen zur Rettung der
Landwirtſchaf=
das iſt Ihre und meine Aufgabe. Dieſer Weg wird
und ſchwer ſein; um ſo mehr haben wir die Pflicht, ik
zu beſchreiten.”
Namens der Präſidentenkonferenz der landwir
Körperſchaften Oeſterreichs dankte Vizekanzler a. D.
für die Einladung. Er wünſchte dem Deutſchen Land
rat für ſeine Tagung einen erſprießlichen Verlauf un
Hoffnung Ausdruck, daß die Ergebniſſe der Tagung der ſ
Fortſchritt zur Geſundung der deutſchen Landwirtſche
mögen. Hierauf ſprach Geheimer Rat Prof. D.
Leipzig über den deutſchen Oſten in ſeiner Bedeutr EEit
deutſche Geſamtwirtſchaft. Auf den Vortrag von Dr.
das Referat über den Kampf der landwirtſchaftliche
kulturen um den deutſchen Markt. Hierzu werder
Oekonomierat Dr. Müller=Karlsruhe, Oekonomierat Dy Endt
Darmſtadt und Prof. Dr. Schlittenbauer=München. Am
tag folgen Vorträge über die Milchverſorgung der R /SM
ſtadt, über Bauernbetrieb und Großbetrieb, über Au
landwirtſchaftlichen Marktpflege und ein Ueberblick
landwirtſchaftlichen Verhältniſſe der Mark Brandenb
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in
Stralſund zu erobern verſucht. Da, angeſichts der (
über ſeinem Volke und ſeinem Werke ſchwebte entſchie.
blickende König: „Wir müſſen ihnen in Stralſund bege
ſie werben uns in Stockholm aufſuchen.‟ Durch ſchwe.
von ihren Bedrängern (im Juli 1628) befreit, ſtellte ſich
unter Guſtav Adolfs Schutzherrſchaft. Aber damit
Kaiſerlichen nicht von der Oſtſeeküſte vertrieben, und m.
tiſchen Gefahr verquickte ſich alsbald in verſtärktem
religiöſe: durch das am 6. März 1629 erlaſſene Reſtit
wurde nicht nur der kirchliche wie der politiſche B.
deutſchen Proteſtantismus in ſeinen Wurzeln bedrol
auch das Luthertum Schwedens bei weiterer Ausbr
kaiſerlichen Macht an der Oſtſee von der katholiſcher
unmittelbar gefährdet. Guſtav Adolf, der die Entw
Verhältuiſſe in Deutſchland ſeit Kriegsbeginn mit war
rer Teilnahme verfolgt hatte, war, mit mehreren 7
Rücken, außerſtande, aber auch nicht willens geweſer
ihm fern liegenden Dinge einzugreifen. Nun aber rug
deutſche Not ſelber auf den Leib, nun hieß es: trag 9
Hatte er ſich bis dahin aus ſtaatsmänniſcher Einſicht
ſchen Kriege fern gehalten, ſo galt es nun, da die eige
verſtandenen Intereſſen ſeines Staatsweſens auf d.
ſtanden, alle Kräfte raſch und entſchieden einzuſetzen.
Sicherheit unſerer Nachbarn”, ſo erklärte der Könige
unſere eigene Sicherheit erringen‟. Da in Deutſchland
Proteſtantismus unter den durch Zwietracht, Taren
Willensſchwäche gelähmten Fürſten kein Retter erſia
der Schwedenkönig durch die erkannte politiſche un
Pflicht auf den Weg des Handelns gewieſen. Das der
geliſche Volk aber, das fühlte, daß nur eine fremde
retten könne, erwartete den Helden aus Norden
Meſſias; aber auch katholiſche Mächte bis zur päpſt.!
hinauf wünſchten dem Ketzer einen gewiſſen Erfolg, e
die Hoffart des nach einer Univerſalmonarchie ſtrebe!,
burgers dämpfe. Ohne zunächſt auf eine ſichere 2
mit irgendeiner Macht rechnen zu können, faßte Gund.
November 1629 den endgültigen Entſchluß, den Ramt.
Kaiſer auf deſſen eigenem Boden auszufechten.
Sofort ging es an die Vorbereitungen. Die Lru
den meiſt aus der Landeskraft erneuert, vor allem "
rüſtet; zur Ueberfahrt wurden 48, nach anderer Mei
72 „wohl zugerichtete” und gut beſtückte Kriegsſchifſe."
Im Mai 1630 verſammelten ſich die Truppen, etwa
zu Fuß, 2600 Reiter und 600 Kanoniere, unter eine.
währter Führer im Hafen von Elfsnabben. Der konißt
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Curkius vor dem Reichskag.
der Ernährungselal vetabſchiedei.
* Berlin, 25. Juni. (Priv.=Tel.)
Reichstag führte am Mittwoch zunächſt die Beratung
s des Reichsernährungsminiſteriums zu Ende. Die Ab=
„en ergaben die Ablehnung des kommuniſtiſchen
Miß=
utrages gegen Miniſter Schiele mit großer Mehrheit und
ihme des Etats mit den vom Ausſchuß vorgelegten
Ent=
geu. Das Oſthilfe=, das Wein= und das Milchgeſetz wur=
Volkswirtſchaftlichen Ausſchuß überwieſen. Dann folgte
tung des Etats des Auswärtigen Amtes, zu der
Miß=
ntrage gegen den Reichsminiſter, des Aeußern Dr.
Cur=
den Deutſchnationalen und den Kommuniſten
einge=
orden waren. Mit der Beratung verbunden wurde die
r des deutſch=polniſchen Handelsvertrages und der
Ver=
tOeſterreich. Der Ausſchuß hat an den Ausgaben des
efentliche Abſtriche vorgenommen und aus finanziellen
die vorgeſchlagene Umwandlung der Geſandtſchaften in
imerikaniſchen ABC.=Staaten in Botſchaften abgelehnt.
Saußenminiſter Dr. Curtius hielt eine längere Rede, in
nächſt Fragen des Haushaltes behandelte und eine
Denk=
her die Vergleiche des auswärtigen Dienſtes
Deutſch=
it dem anderer Länder ankündigte. In ſeinen
außen=
n Ausführungen ſtellte der Miniſter, die bevorſtehende
landräumung an die Spitze, die ein Anlaß ſein
len Deutſchen das Gefühl unzertrennlicher
Zuſammen=
it zum Bewußtſein zu bringen. Der Miniſter dankte
tiſchen Bevölkerung, gedachte gleichzeitig Dr.
Streſe=
dem das deutſche Volk und insbeſondere das Rheinland
nung verdanke, und wandte ſich dann gegen die Stimmen
Zeltöffentlichkeit, wonach Deutſchland nach der Räumung
einer eigentlichen furchtbaren Geſtalt zeigen werde. Er
aß Deutſchland auch fernerhin dahin ſtreben werde, die
itiſche Freiheit und Gleichberechtigung zu erhalten, und
gs höchſte Intereſſe an der Sicherung des Friedens habe.
Saarverhandlungen erklärte Curtius, daß
ind zwar die Volksabſtimmung nicht zu ſcheuen habe,
ber ein erfreuliches Ereignis wäre, wenn dieſe Frage
iwillige Vereinbarung mit Frankreich geregelt werden
Zur Frage des Völkerbundes erklärte der Mi=
Menge der alljährlich verrichteten Einzelarbeiten könne
rüber hinwegtäuſchen, daß die Kritik an ſeinen
igen Leiſtungen auf dem Gebiete der
Ab=
g. und des Minderheitenſchutzes berech=
Es ſei die Pflicht Deutſchlands, die im Völkerbund
en Regierungen immer wieder auf die fundamentalen
tungen in dieſer Richtung hinzuweiſen.
der deutſchen Antwort auf das Briandſche
ropa=Memorandum werde ſich das Kabinett in
ſten Tagen befaſſen. Die deutſche Regierung werde ſich
3unter dem von ihr für richtig gehaltenen Geſichtspunkt an
rſtehenden Beratungen beteiligen. Bezüglich des
Ver=
zu Sowjetrußland ſprach der Miniſter die Hoff=
3. daß die Moskauer Verhandlungen zu praktiſchen
Er=
führen werden. Wenn Deutſchland die Brücke zu
ſei=
ßten Nachbarn im Oſten nicht abbrechen wolle, leiſte es
m Weltfrieden auch einen großen Dienſt.
auf die deutſch=polniſchen
Grenzzwiſchen=
ing Dr. Curtius ein. Nachdrücklichſt wies er gewiſſe
sſtimmen zurück, daß ſolche Zwiſchenfälle von deutſcher
tematiſch provoziert würden, um die Aufmerkſamkeit auf
zverhältniſſe im Oſten hinzulenken. So bedauerlich dieſe
fälle ſeien, ſo wäre es doch falſch, ſie mit dem deutſch=
Handelsvertrag in Verbindung zu bringen. In dieſem
enhang verteidigte der Miniſter die
Handelsver=
olitik der letzten Jahre, die trotz ſchmerzlicher
i ganzen erfolgreich geweſen ſei. Zum Schluß erklärte
wiſchen Außen= und Innenpolitik eine unlösliche
Ver=
beſteht, und daß es daher, auch vom Standpunkt der
litik notwendig ſei, für eine Konſolidierung unſeres
tlichen Lebens zu ſorgen.
Die Ausſprache
Abg. Dr. Breitſcheid (Soz.). Er gibt gleichfalls ſeiner
Genug=
r die bevorſtehende Rheinlandbefreiung Ausdruck und betont,
kheinland die Beſatzung noch länger ertragen hätte, wenn die
nur mit großen Opfern zu erkaufen geweſen wäre. Kein
de mehr. Intereſſe am europäiſchen Frieden als Deutſchland.
kauer Verhandlungen zur Beilegung der entſtandenen
Miß=
begrüßt der Redner. Die Grenzzwiſchenfälle mit Polen ſind
9. Von deutſcher Seite liegen keine Fehler vor. In Zukunft
lche Konflikte durch Schiedsgerichte beſeitigt werden. Der
itt dann für größere Sparſamkeit im äußeren Dienſt ein. Dem
en Paneuropaplan ſtimmt der Redner in ſeinem
Grund=
zu.
Abg. Freiher von Freytagh=Loringhoven (Ont.) wendete ſich gegen
die Kritik, die an ſeinen Vergleichen des deutſchen Haushaltes mit dem
engliſchen und franzöſiſchen geübt worden ſei. Seine Partei habe kein
Vertrauen zum Miniſter Curtius. Deshalb und wegen der
verſchwen=
deriſchen Wirtſchaft des Auswärtigen Amtes bringe ſie einen
Miß=
trauensantrag ein.
Abg. Ulitzka (Ztr.) betonte, daß Deutſchland das Zuſammenwirken
mit allen Völkern brauche, um die Weltwirtſchaftskriſe zu überwinden.
Unter dieſem Geſichtspunkt ſehe ſeine Partei auch das Memorandum
Briands. Mit Mißtrauen müſſe man allerdings der Auslegung
gegen=
übertreten, die Briand ſeinem Memorandum kürzlich in Genf gegeben
habe. Die Grenzzwiſchenfälle mit Polen ſeien bedauerlich, kämen aber
nicht auf das Schuldkonto Deutſchlands. Zu den Saarverhandlungen
erklärte der Redner, daß das Sargebiet ſowohl politiſch wie
wirtſchaft=
lich zum Reich zurückkehren müſſe. Es ſei unmöglich, es etwa
wirtſchaft=
lich durch eine Zollunion an Frankreich anzuſchließen. Der Redner gab
der Hoffnung Ausdruck, daß Deutſchland möglichſt bald ſeine volle
Sou=
veränität wiedererhalten möge.
Abg. D. Mumm (Dnt.A.=G.) begründete die Interpellation, die ſich
gegen die ruſſiſchen Chriſtenverfolgungen richtet. Es handele ſich hier
nicht um die Angelegenheit eines einzelnen Landes, ſondern um
eine Not der geſamten Chriſtenheit. Wie man dereinſt die
Stimme gegen die armeniſchen Greuel erhoben habe, müſſe man jetzt
auch Front gegen die Greuel in Rußland machen. — Darauf wurden
die Beratungen abgebrochen und die Weiterberatung auf Donnerstag
vertagt.
Annahme des preußiſchen Ekals.
* Berlin, 25. Juni. (Priv.=Tel.)
Im preußiſchen Landtag iſt am Mittwoch die
Ent=
ſcheidung über die endgültige Verabſchiedung des
Haushaltsplanes gefallen. Sie konnte kritiſch werden, da
die Oppoſitionsparteien ſich an der Abſtimmung nicht beteiligen
wollten, und dadurch ſchon vor Pfingſten eine Beſchlußfähigkeit
des Hauſes verhindert hatten. Die Regierungsparteien
endwickel=
ten aber eine erſtaunliche Diſziplin. Es gelang ihnen, von ihren
230 Abgeordneten 226 zuſammenzutrommeln, ſo daß ſie gerade
die für die Beſchlußfähigkeit des Hauſes erforderliche
Stimmen=
zahl aufbrachten, ſogar noch etwas darüber, weil die kleinen
Splitterparteien ſich an der Abſtimmung beteiligten. Bei der
Ab=
ſtimmung über die Verdoppelung der ſtaatlichen
Grundvermögensſteuer ſplitterte ſich eine kleine
Zen=
trumsgruppe ab, ſo daß nur 221 Abgeordnete, alſo 5 weniger als
die erforderliche Zahl für die Beſchlußfähigkeit des Hauſes, poſitiv
abſtimmten. Da jedoch die Kommuniſten und die Angehörigen
kleiner Parteien ſich an der Abſtimmung beteiligten, konnte auch
dieſe Steuer verabſchiedet werden. Die Oppoſition hat alſo ihr
Ziel nicht erreicht. Auf der anderen Seite aber hat die Regierung
mit ihrer Drohung, den Landtag aufzulöſen, die Oppoſition auch
nicht bluffen können. Es iſt ja nur zu ſelbſtverſtändlich, daß dieſe
Drohung niemals wahrgemacht werden konnte. Der
Miniſter=
präſident Braun iſt klug genug, um aus den ſächſiſchem Wahlen
die Lehre zu ziehen.
Seite 3
Nervoſikäk in Paris.
In Erwarkung der Ankworken auf Briands
Memorandum.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 25. Juni.
Eine Rede des polniſchen Außenminiſters Zaleſki hat am
Quai d’Orſay peinliches Aufſehen erregt. Zaleſki hat in
War=
ſchau über das Memorandum Briands geſprochen und dabei
einiges über die Auffaſſung Polens darüber verraten. Ein
Interview war nötig, um Paris zu beruhigen. Letzten Endes
iſt es Nebenſache wie man in Warſchau denkt; die Hauptſache
bleibt, wie man in Paris lenkt. Und deshalb gehört nicht viel
Phantaſie dazu, um zu erraten, daß die polniſche Antwort
auf das Memorandum Briands nicht die wahren
Gefühle der Warſchauer Regierung
wiederge=
ben wird. Es iſt kein Geheimnis, daß die Nationaliſten in
Polen das Memorandum Briands innerlich ablehnen. Sie
fürch=
ten vor allem eine Aenderung des status quo noch mehr als
Frankreich. Die polniſche Unruhe iſt durchaus ungerechtfertigt.
Denn Briands Memorandum enthielt kaum etwas Greifbares.
Daß es in Polen Mißfallen erregte, iſt das einzige, was dafür
ſprach.
Auch Grandis Beſuch in Warſchau erregte ſeinerzeit am
Quai d’Orſay Mißfallen. Man ſprach ſeither über eine polniſche
Vermittlung zwiſchen Frankreich und Italien. Es gibt da aber
nicht viel zu vermitteln; die franzöſiſch=italieniſche Spannung
iſt in einem Dauerzuſtand ausgeartet, der Frankreich zwingt,
koſtſpielige militäriſche Maßnahmen für ſeine Sicherheit zu
tref=
fen. Praktiſch könnte es ſich höchſtens um die italieniſche Antwort
auf Briands Memorandum drehen. Man möchte aus
Preſtige=
gründen eine konziliante Antwort haben. Die europäiſche
Föderation beginnt, an den Kelloggpakt zu erinnern. Die
Haupt=
ſache iſt jetzt, eine Blamage zu vermeiden. Man fürchtet ſich vor
der deutſchen Antwort und hat Angſt vor der italieniſchen und
noch vor mancher anderen.
Es verlautet, daß die rumäniſche Antwort ſehr günſtig
lau=
ten wird. Man ſucht in Bukareſt zu beweiſen, daß die
Rück=
kehr Carols an der alten Freundſchaft nichts ändert. Aber
gleich=
zeitig betont man in Rumänien auch die Freundſchaft für Italien
mit der gleichen Freundlichkeit. Die rumäniſche Außenpolitik
hit etwas zweideutiges. Und Frankreich liebt es nicht, wenn
ſeine Vaſallenſtaaten Extratouren machen.
Landtag und Wirtſchaftsnot.
Aenderung des Finanzausgleichs und Dreijahresplan verabſchiedek. — Lohn= und Preisſenkung zur
Renkabiliſierung der Wirkſchaft. — Nur Zuſammenfafſung aller Kräfte kann noch Retkung bringen.
Abkehr von erdrofſelnder Geſehgebung.
Sozialfürſorge nichk aus der Subſtanz.
In der Mittwochſitzung des Landtages wurden die
brennendſten Probleme des Augenblicks in zum Teil recht
ſach=
licher und einſichtiger Weiſe behandelt. Die Ueberzeugung ſcheint
doch allmählich durchzudringen, daß Ausfuhrziffern und
Divi=
dendenzahlen einzelner weniger Geſellſchaften nicht als Beweis
dienen können, wie gut es uns eigentlich geht.
Abg. Weber (Soz.)
zeichnete zunächſt ein Bild der erſchütternden Arbeitsloſigkeit in
Heſſen und namentlich in ſeiner Heimatſtadt Offenbach. Leider
ſei es Tatſache, daß mit dem Fortſchreiten der techniſchen
Ein=
richtung eines Werkes immer weniger menſchliche Arbeitskräfte
notwendig werden. Durch die Sperrung von
Auslands=
anleihen für den Wohnungsmarkt, wie dies durch den
frühe=
ren Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht geſchehen ſei, hätte wir
heute die Rekordarbeitsloſigkeit von 45—50 Prozent auf dem
Baumarkt zu verzeichnen. Von Starrheit in der
Lohn=
feſtſetzung und einer dadurch bedingten Preishöhe könne
man nicht ſprechen. Um den inneren Konſum nicht weiter zu
ſchwächen, dürfe an Lohnherabſetzungen nicht
herange=
gangen werden. Erſt müſſe ein tatſächlicher Preisabbau
beiden Verbrauchsartikeln eingetreten ſei.
Abg. Dr. Müller (Lbd.)
hält eine optimiſtiſche Betrachtung unſererWirtſchaftslage für völlig
verfehlt. Wenn heute 25 Prozent des
Volkseinkom=
mens in die Kaſſen der öffentlichen Hand flöſſen,
dann könne man ſich die Folge vorherſagen. Der Rückgang
des Wohnungsaues beruhe gleichermaßen auf dem
uner=
hörten Bauſtoffwucher und den überſteigerten
Bau=
arbeiterlöhnen. Endlich werde durch die jetzige
Reichs=
regierung verſucht, den Agrarindex den Kennzahlen der
in=
duſtriellen Produkte und der Löhne anzugleichen. Man müſſe
den Mut bewundern, mit dem z. B. in Frankfurt a. M. die
Bäckerinnung und der Konſumverein behaupteten,
an der Steigerung des Roggenbrotpreiſes ſei die
Zollpolitik der Reichsregierung ſchuld. Dieſe Einſtellung erinnere
doch ſtark an die Deviſe „Haltet den Dieb‟. Die
Preis=
ſpanne zwiſchen Roggen am Markte und
Roggen=
brot im Bäckerladen weiſe gegenüber den
Vor=
kriegsverhältniſſen eine Steigerung von über
100 Prozent auf und wirke wie eine Sabotierung des
pro=
pagierten Mehrverbrauchs an heimiſchem Roggen. Die von der
Landwirtſchaft geforderte Umſtellung auf Spezialprodukte habe
vielfach zu Fehlſchlägen geführt. Im Mittelpunkt der geſamten
Wirtſchaft müſſe trotz aller Rationaliſierung vor allem der Menſch
ſtehen.
Ueber den „Dreijahresplan”
der Koalitionsparteien wird namentlich abgeſtimmt. Mit 45:13
Stimmen des Landbundes und der Volkspartei findet der An=
ber ſetzte eine Regentſchaft ein, traf alle Vorkehrungen
Schutz der Heimat und nahm dann feierlichen Abſchied
n getreuen Standen wie von ſeinem ganzen Volke, ſein
men mit politiſchen und religiöſen Gründen
rechtfer=
ie lange durch widrige Winde verzögerte Abfahrt glückte
* Orittel des Monats Juni. Am 24. Juni erreichte die
* kleine Inſel Suden, am 26. Juni landete der König
Cordweſtſpitze der Inſel Uſedom. Sofort beim Betreten
Bodens dankte er dem Allmächtigen auf den Knien für
lrung ſeiner Armee und ſeiner Flotte, zugleich den Segen
nels für ſein weiteres Unternehmen herabflehend. Mit
Nelle erſchien er vor Stettin, verſicherte ſich dieſer Stadt
W, langſam bohrend, in Pommern und den Marken vor,
Mühſeligen Feldzuge, der nachher von Napoleon
beſon=
bewundert wurde. Aber es währte faſt ein Jahr, bis
Enden und ſchwankenden Fürſten Norddeutſchlands auf
9s Seite zu treten wagten. Doch der unerhörte Sieges=
Unwiderſtehlichen durch Sachſen nach Franken, dem
warts bis zum Rheinſtrom nach Mainz, von da zum
nach München, Bayerns Hauptſtadt, von Nürnberg bis
4e Erfolge der ſtaatsmänniſchen und feldherrlichen Kunſt
DDolfs ſollen hier nicht geſchildert werden: er fiel auf der
Nes Ruhmes, noch nicht 38 Jahre alt, als Sieger auch
enſtein. Kam dieſer Tod zu früh für Deutſchlands
Größe oder ſtarb der Schwedenkönig zur rechten Zeit
Es Reiches und Volkes Heil? Auch dieſe Frage wird
Geſchichtsſchreibern verſchieden beantwortet. Friedrich
und H. v. Treitſchke zum Beiſpiel ſind der Anſicht, ein
Geſchick habe den Retter des Proteſtantismus gerade
Augenblick hinweggerufen, da er kraft ſeines cäſariſchen
Iom Beſchützer deutſcher Freiheit zum Eroberer hätte
Auſſen. Andere, wie Dietrich Schäfer, Gottlob Egelhaaf
annes Haller, vertreten die Auffaſſung, Guſtav Adolf,
Nr Deutſcher wie Schwede, wäre, wenn er wirklich nach
ekkrone gegriffen hätte, dem Deutſchtum ein ſtärkerer
Püter geworden, als frühere Kaiſer aus ſpaniſch=bur=
W Geblüt oder auch als viele der Habsburger. Wie dem
Süſtav Adolfs ſkandinaviſches Großreich iſt verſchwu=
Lieben aber iſt die Freiheit des Evangeliums, das leben=
Dlame Nebeneinander der Glaubensbekenntniſſe, alſo das,
* beld aus Norden auch gekämpft hat. Ohne dieſe
*heit iſt die deutſche Geſchichte nicht mehr denkbar, die
h wie ſie ſich unter Führung der Hohenzollern im
* zu der politiſchen ſchwediſchen Hinterlaſſenſchaft
en bon anderthalb Jahrhunderten vollzogen hat.
Mikkelrheiniſches Karkellſeſt des Sondershäuſer
Verbandes.
Der Gauverband „Mittelrhein” des Sondershäuſer
Verban=
des deutſcher Sängerverbindungen (Kartell der nicht=
farbentra=
genden Sängerſchaften) veranſtaltete ſein diesjähriges Kartellfeſt
wiederum am zweiten Sonntag nach Pfingſten. Zahlreich waren
die Alten Herren der dem Gauverband angeſchloſſenen
Orts=
verbände Frankfurt, Darmſtadt und Wiesbaden==Mainz mit ihren
Damen erſchienen, auch von den benachbarten Gauverbänden
„Moſel=Lahn” und „Nordbaden=Pfalz” nahmen mehrere
Ver=
treter teil, desgleichen eine große Anzahl Aktiver nicht nur der
im Gaugebiet gelegenen Verbindungen (Akademiſcher Chor in
Darmſtadt, Waltharia in Frankfurt), ſondern auch aus
Heidel=
berg (Stauffia), Bonn (Makaria) und München (Akadem.
Ge=
ſang=Verein). Die Mehrzahl der Feſtteilnehmer fuhr mit dem
Schiff bis Geiſenheim, ſodann mit Omnibuſſen nach dem herrlich
gelegenen Schloß Hanſenberg. Der Hauptteil des Feſtes fand
wieder im Hotel Schwan in Oeſtrich am Rhein ſtatt. Die
Feſt=
leitung lag in den Händen von Prof. Dr. Behn=Mainz (Stauffia=
Heidelberg), der ſeiner Feſtrede die nahe Befreiung des Rheins
zugrunde legte. Baurat Derlam=Frankfurt (A. Ch. Darmſtadt)
feierte in humorvoller Form die Damen. Nach dem Kommers
trat der Tanz in ſeine Rechte, bis der letzte Dampfer oder der
letzte Zug die Feſtgenoſſen wieder heimwärts entführte. Das
wohlgelungene Feſt zeigte in eindrucksvollſter Weiſe, welche ſtarke
Stellung der S.V. ſich dank ſeiner idealen Grundſätze auch am
Mittelrhein hat erwerben können. Für den Herbſt iſt ein
Be=
freiungs=Kommers in Mainz in Ausſicht genommen.
Fünfzig Künftler porkräkieren eine Frau.
Fünfzig Künſtler, darunter die namhafteſten Pariſer Maler
und Plaſtiker der Gegenwart, haben eine und dieſelbe Frau
dar=
geſtellt: die Filmſchauſpielerin Maria Lani. Eine Ausſtellung,
die dieſe Werke vereinigt, reiſt gegenwärtig durch die Welt. Das
Juliheft der Darmſtädter Kunſtzeitſchrift „Deutſche Kunſt
und Dekoration”*) (Verlagsanſtalt Alexander Koch) bringt
einen höchſt feſſelnden Ausſchnitt aus dieſer Reihe von Werken
(22 an der Zahl). Sie ſind nicht nur feſſelnd als Bekundungen
bedeutenden Könnens, ſondern auch als Dokumente der Ver=
*) Herauszeber Hofrat Dr. h. c. Alexander Koch.
ſchiedenartigkeit menſchlichen Sehens und
Auffaſſens. Gerade weil das Modell das gleiche bleibt,
ſpringt die Unterſchiedenheit der Ausſagen lebhaft hervor. Man
gewahrt eine nach allen Richtungen ſchillernde Frauengeſtalt, und
man bekommt zugleich einen Begriff davon, wieviele Arten des
„Welterblickens” in unſerer Welt nebeneinander leben. Man
tut einen tiefen, ſchönen Blick in die große Wahrheit: es gibt eine
Vielſeitigkeit der Dinge und Geſchöpfe — und es gibt eine
Viel=
ſeitigkeit der menſchlichen Betrachtung und Deutung. Beides
begegnet ſich hier. Manche der hier vertretenen Maler haben ſich
dem Modell gegenüber ſchroff ſubjektiviſtiſch eingeſtellt, andere
ſchildern treulich die objektive Wirklichkeit. Manche geben nur
geiſtreiche Randbemerkungen zum Gegenſtand, andere benutzen
das Modell zum Anlaß, das ihnen liebgewordene Weibideal
darzuſtellen. So gewinnt man aus den Abbildungen der „
Deut=
ſchen Kunſt und Dekoration” den Eindruck einer vielſtimmigen
Erörterung — doppelt reizvoll durch das Modell, von dem eine
bekannte Perſönlichkeit unſerer Zeit geſagt hat: „Maria Lani iſt
alles zugleich, Aufrichtigkeit und Lüge, Reinheit und Laſter, Liebe
und Haß, Spott und Schmerz, mit einem Wort: ein Weib”.
Sozialpolitik. Von Dr. E. Günther, plm. ao. Profeſſor an
der Univerſität Gießen Preis geh. 6.— RM., in Leinen geb.
7.80 RM. 186 Seiten. Großformat. 1930 Induſtrieverlag Spaeth
& Linde, Berlin W. 10. Wien I. — Prof. Günthers Buch iſt eine
ſehr ernſthafte Unterſuchung des Problems „Sozialpolitik”, keines
der nur berichtenden Bücher, die in die Fülle der Geſetzgebung
ein=
führen wollen. Es erhebt keinen Anſpruch auf lückenloſe
Darſtel=
lung des im Augenblick gegebenen Zuſtandes, die doch bald
über=
holt wäre. Er definiert: Sozialpolitik iſt Handeln im
Geſamt=
intereſſe (Politik) auf dem Wege über die Beeinfluſſung der Teile
lſozial)” und unterſucht nur in erſter Linie die Stellung der
Sozialpolitik zur Ethik, ihre Aufgaben und ihre Grenzen, immer
in enger Fühlungnahme mit den Maßnahmen, die wir heute unter
Sozialpolitik verſtehen. Ehe er dann an die Schilderung der
Praxis der Sozialpolitik herangeht, gibt er eine kurze
geſchicht=
liche Darſtellung des ſozialen Aufbaues der letzten Jahrhunderte,
insbeſondere der Lage der Arbeiterſchaft im 19. Jahrhundert. Der
Stand der heutigen Sozialpolitik wird in kurzen überſichtlichen
Abſchnitten behandelt unter vorangehender Darſtellung ihrer
ge=
ſchichtlichen Entwicklung. Eingehend beſchäftigt ſich der Verfaſſer
nur mit dem Arbeitszeitproblem, das er von den verſchiedenſten
Seiten beleuchtet. Der Abſchnitt über Sozialverſicherungen iſt
durch einige Statiſtiken über ihr Aufbringen und ihre Leiſtungen
wertvoll. Ein Abſchnitt über internationale Sozialpolitik und die
Fragen der Arbeitsverfaſſung beſchließen das Buch, wobei die
letz=
teren Fragen allerdings etwas zu kurz kommen. Durch ſeinen
flüſſigen Stil und ſeine klare Faſſung iſt das Buch eine wertvolle
Einführung in dieſes oichtige Gebiet, das für die Entwicklung des
Dr. W.
Reiches heute ausſchlatgebe,d zu werden ſcheint.
Seite 4
Donnerstag, den 26. Juni 1930
Nummer
trag Annahme. 12 Abgeordnete waren nicht anweſend. Auch über
die Aenderung des Finanzausgleichsgeſetzes mit
der Schaffung des Ausgleichsſtocks für wohlfahrtsüberbelaſtete
Gemeinden aus den Eingang der Mineralwaſſerſteuer und einem
1½prozentigen Abzug an den Gemeindeanteilen bei
Einkom=
mens=, Körperſchafts= und Umſatzſteuer wird namentlich
abge=
ſtimmt. Die Vorlage findet in 1. und 2. Leſung gegen Landbund,
Volkspartei, Nationalſozialiſten und Kommuniſten Annahme.
Einige Eingaben werden dadurch für erledigt erklärt.
Abbau des Miniſteriums für Arbeit und Wirkſchaft
nicht aus perſönlichen, ſondern aus ſachlichen und finanziellen
Gründen fordert
Abg. Scholz (D.Volkp.)
Die geſtrigen Ausführungen des Miniſters haben uns, ſo erklärt
der Redner, nicht überzeugen können, daß unſer Antrag etwas
Falſches bezweckt. Der Antrag entſpringt nicht der Nichtachtung
der Belange unſerer Wirtſchaft. Wir glauben, daß dieſe
Wirt=
ſchaftsintereſſen gleichgut in den Abteilungen des Miniſteriums
der Finanzen und des Innern behandelt werden. Aber bei
un=
ſerem Antrag würde eine beträchtliche Erſparnis
ein=
treten, was heute für das Land das wichtigſte iſt. Vieles, was
geſtern und heute zum Ausdruck kam, gehört eigentlich vor das
Forum des Reichstages und trug ſtark akademiſchen Charakter.
Aber auch im Landtag ſollten wir uns ſachlich über die ſchweren
Nöte der Wirtſchaft ausſprechen und auf Abhilfe ſinnen. Gerade
in der Zeit des wachſenden Radikalismus wollen
wir miteinander nicht die Fühlung verlieren, ſondern
die gemeinſamen Ziele und Momente erkennen. Hinſichtlich der
Ziele herrſcht weitgehende Uebereinſtimmung, nur die
vorgeſchla=
genen Mittel und Wege finden meiſt Widerſpruch. In der Zeit
der Wandlung der Dinge und Begriffe kann man nicht aus
Rechthaberei auf alten Standpunkten und
Be=
griffen beharren. Die in der Verfaſſung garantierte
Pri=
vatwirtſchaft baſiert auf der Erzielung einer gewiſſen Rente,
d. h. der Kapitalbildung. Man darf ihr daher nicht mehr
ent=
ziehen, als ſie verträgt. Soziale Tätigkeit läßt ſich
dauernd nur aus den Ueberſchüſſen einer
Wirt=
ſchaft beſtreiten. Wird die Subſtanz
angegrif=
fen, dann unterhöhlt die Sozialpolitik ihre
eigene Grundlage und ſchädigt erſt recht die
Aermſten der Armen, denen wir alle helfen wol=
len. Das Wertvolſte für alle iſt die Schaffung und
Er=
haltung von Arbeitsgelegenheit.
Es iſt zum erſten Mal hier im Landtag darauf hingewieſen
worden, daß wir nicht mehr mit einer ſtarren
Nomi=
nal=Lohnpolitikweiterkommen. Nur der Abg. Weber
hat gemeint, daß wir an den Löhnen nicht rütteln dürfen. Ich
glaube, es iſt beſſer, daß wir, d. h. alle Beteiligte, uns vorher
darüber verſtändigen, ehe die Not einer
Kata=
ſtrophe uns dazu zwingt. Wir müſſen unſere
Geſteh=
ungskoſten in allen einzelnen Faktoren mit dem Ausland
ver=
gleichen, denn unſer Export beruht auf billigen Preiſen. Der
Redner gibt einige Beiſpiele, in denen Weltexporteure deutſche
Waren nicht unterbringen konnten, ſondern Produkte aus unſeren
Nachbarländern kaufen mußten, und fährt dann fort:
Bei der Arbeitsloſenverſicherung ſoll man gewiß
die Auswüchſe nicht verallgemeinern. Die Mißſtände ſind
aber doch zahlreicher, als der Herr Miniſter zugegeben hat, und
ſie beruhen vielfach auf Lücken im Geſetz oder falſcher
Handhabung. In der Sozialverſicherung ſollte das
Moment des unmittelbaren perſönlichen
Intereſ=
ſes bewußter eingeſchaltet werden.
Mit Zahlen über unſere Ausfuhr iſt ſehr viel gearbeitet
wor=
den. Man ſoll damit ſehr vorſichtig ſein, wenn man die Dinge
nicht genau kennt. Unſer verſtärkter Export beruht
zum großen Teil auf Zwangsexport, der keine
Rente abwirft, ſondern nur getätigt wird, um überhaupt
den Betrieb in Gang und die Arbeiter in Brot zu halten. Ich
bin der Meinung, daß wir durch Preis= und
Lohnſen=
kung einen ganz beträchtlichen Teil des
Aus=
landsmarktes wieder erobern können und auch
im Innern wieder vermehrte
Arbeitsgelegen=
heiten bekommen. Wenn hier auf hohe Dividenden
hingewieſen wurde, ſo ſoll man doch einmal bedenken, wie viel
Unternehmungen überhaupt eine im Vergleich mit den
ausge=
ſchütteten Löhnen und Gehältern „hohe‟ Dividende auswerfen
können. Es ſind nur wenige große, durchrationaliſierte Konzerne
oder Werke. Der Redner ſkizziert dann die aus den
Friedens=
verträgen und dem Youngplan für Deutſchland entſtandene
Situ=
ation und kommt zu dem Ergebnis, daß wir Hilfe vom
Auslande nicht zuerwarten haben. Durch die
Räu=
mung werden gewiſſe wirtſchaftliche Beſſerungen eintreten,
aber auch hier iſt, erklärt der Redner, eine planmäßige
Unterſtützung durch die Regierung dringend
not=
wendig.
Die Lage iſt toternſt und Teillöſungen können nich
nützen. Wir müſſen da anfaſſen, wo es überhaupt noch
iſt, denn es iſt die letzte Minute, wo wir es tun könner
wird davon abhängen, ob die Reichsregierung die Regel
geſamten Fragenkomplexes mit ſtarker Hand und vollem ..
wortungsbewußtſein durchführen wird und kann. Es
Frage der Parteipolitik, keine der Intereſſengegenſätz
ſondern die Frage der Zuſammenfaſſung aller Kräfte z
BBo=
tung des Vaterlandes. (Beifall.)
Nach kleinen Anfragen fordert:
Abg. Dr. Werner (Natſoz.) Verringerung der Zahl d
ſterien. Gerade die rechts orientierten Reichsregierungenh
des beſetzten Gebietes angenommen. Die Regierung möe
die Abwäſſerder oberheſſiſchen Kraftwerk
ſuchen. Wenn Deutſchland ſchon Reparationen leiſte
ſollten Frankreich nicht auch noch Arbeitskräfte geliefert
Abg. Sumpf (Komm.) bezeichnet die Eiſenpre
kung als Bluff des Unternehmertums.
Abg. Donat (Dem.) wendet ſich gegen die geplat met
derung der Krankenverſicherung. Die Arbeitslof
ſicherung müſſeſichwie jede Privatverſick;
ſelbſt tragen.
Abg. Böhm (Deutſchntl.) fordert Reform de
gleichsordnung und Aufrechterhaltung des Ge
muſeums.
Abg. Kunkel (D.V.P.) kritiſiert die Einſchre
des Wohnungsbaus. Notwendig ſei die Erſtel
liger Wohnungen.
Abg. Lang (3.) fordert ſtärkere Fürſorge für das s
Miniſter Korell erklärt, er könne der Oppoſition
nen ſchlimmeren Streich ſpielen, als wenn er morgen
Genehmigung des Etats das Miniſterium auflöſen wer!
ſchenruf: tun Sie es doch nur!) Ich glaube, erklärt der
daß eine Preisſenkung ohne ſtaatlichen
nicht durchführbar ſein wird. Das Gewe
ſeumwird aufgelöſt. An Trais und Orloff werden ne
nahmen zur Abwäſſerbeſitigung vorgenommen. Die K
flucht beruht in erſter Linie auf der Steuerſche
Kreiſe, an der auch durch Aufhebung gewiſſer geſetzl
ſtimmungen nichts geändert wird.
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ner
175
Aus der Landeshaupkſtadt.
Darmſtadt, den 26 Juni.
schiedsverfahren zwiſchen Staak und der
evangeliſchen Landeskirche.
wir erfahren, iſt dieſer Tage das zwiſchen dem Staate
zang. Landeskirche vereinbarte Schiedsgericht im Gebäude
jaltungsgerichtshofes zum erſten Male
zuſammengetre=
em nach längeren Verhandlungen zwiſchen den Parteien
rung über die Beſetzung gelungen war. Den Vorſitz führt
der Oberrechnungskammer und des Verwaltungsgerichts=
Süffert: die vom Staate berufenen Beiſitzer ſind
Land=
rektor Müller und Landgerichtsdirektor Kleinſchmidt;
ver Kirche berufenen Beiſitzer ſind Oberlandesgerichts=
Welcker und Profeſſor des öffentlichen Rechts an der
ſt Frankfurt a. M. Dr. Gieſe. Im Anſchluß an die
Kon=
n des Schiedsgerichts fand in Anweſenheit der Parteien
prache ſtatt, bei der über die Frage verhandelt wurde,
weckmäßigſten die ſchwierige und umfangreiche Materie
wird, um im Intereſſe beider Teile zu einer baldigen
ing zu gelangen. Hierbei wurde auch die Geſtaltung
hrens im einzelnen erörtert.
Finanzlage der Kirche gebietet es, daß wenigſtens über
1 der ſtrittigen Fragen möglichſt bald eine Entſcheidung
rd. Es ſei hierzu darauf hingewieſen, daß die Landes=
Aufrechterhaltung der Finanzgebarung trotz der
größ=
aken zu außerordentlichen Maßnahmen hat greifen
Teben ſchwerwiegenden Gehaltskürzungen und
Auf=
nſchränkungen muß zurzeit etwa jede ſechſte bis ſiebte
aus finanziellen Gründen von der Kirche unbeſetzt
ge=
den.
nannt wurde der Vorſteher des Finanzamts Mainz III
gsrat Hanack, zum Oberregierungsrat.
den Ruheſtand verſetzt wurde: Am 18. Juni: der Lehrer
folksſchule zu Rüſſelsheim, Kreis Groß=Gerau. Peter
ſein Nachſuchen, vom 1. Auguſt 1930 an. — Auf Grund
des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten
1. Juli 1930 in den Ruheſtand: der Lehrer Georg Joſeph
der Volksſchule zu Gernsheim, Kreis Groß=Gerau; der
ottfried Mörſchardt an der Volksſchule zu Fried=
1. Auguſt 1930 tritt in den dauernden Ruheſtand die
Leh=
einſtweiligen Ruheſtand Katharine Blaiſe zu Arheil=
Darmſtadt.
usſtellung. Anläßlich des Abſchieds von Franco Ti=
Is Graf Amalviva im Großen Haus des Heſſiſchen
aters am Samstag, dem 28. Juni, wurde in einem der
er der Fratſchner=Gardinen=Raumkunſt G.m.bH.,
genſtraße 31, ein Bildnis des Künſtlers zur Ausſtellung
das von der Darmſtädter Malerin Elſa
Pfiſter=
ann ausgeführt wurde und das den Künſtler in ſeiner
olle zeigt.
olkshochſchule. Den Vorverkauf für den Bunten
der Hornbacher Spielſchar, der am 2. Juli
iſchen Saalbau ſtattfindet, haben Verkehrsbüro
envertrieb Skurnik (Hauptpoſt) und Volkshochſchule
ten. — Zu „Figaros Hochzeit” am Samstag, dem
Großes Haus des Landestheaters erhalten unſere
Mit=
mäßigte Karten in unſerer Geſchäftsſtelle.
pheum.
Vater ſein dagegen ſehr!‟ Die bei den
ſrungen mit außerordentlichem Erfolg aufgenommene
des Engländers Edward Childs Carpenter gelangt am
Hamstag und Sonntag, abends 8,15 Uhr, letztmalig zur
lung. Beifallsſtürme bei offener Szene haben bei den
jrungen bewieſen, wie ſehr dieſes Stück nach dem
Ge=
s Publikums iſt. Bertram als Junggeſelle und Vater
Donnerstag, den 26. Juni 1930
Seite 5
* Der Starkenburger Automobilelub folgte bei Gelegenheit
ſeiner letzten Clubtour einer Einladung zum Beſuch der
Sekt=
kellereien Burgeff in Hochheim. Etwa 30 Mitglieder nahmen
an der Tour teil, die bei herrlichſtem Wetter durch ein
wunder=
ſchönes Stück rheiniſcher Heimat führte und in einem der ſchönſten
und geſegnetſten endete. Von Herrn Hummel ir. wurden die
Beſucher am Eingang zu dem rieſigen. blitzſauberen und in ſeinem
villenartigen Stil gar nicht an „Induſtrie” gemahnenden
Etabliſſe=
ment begrüßt und alsbald durch den Betrieb geführt. Wer Laie
war in dieſer Stätte der „Weinveredelung”, war des Staunens
voll ob der Größe des Betriebs ſowohl wie des Arbeitsganges,
der, Jahre dauernd, mühſelig und wiſſenſchaftlich geleitet ſein
muß, bis der Wein zu dem ſchäumenden Getränk wird, das man
— wenn man zu den Glücklichen zählt, die es können — trinkt, „um
noch ein Stündlein zu erwerben”, oder wenn des Lebens
Hoch=
feſte dazu Anlaß geben. In einem rieſigen, über 18 000 Liter
bergenden Faß, in dem die geeigneten Weine zuſammengetragen
werden, beginnt der Prozeß, der dann durch 3 Jahre hindurch
über wiederholte Gärungen, Abfüllungen, Schüttel= und
Rüttel=
prozeſſe uſw. uſw. bis zum Einkleiden ins Prunkgewand mit den
Gold= und Silberhälſen und zum Verſand führt als „Burgeff
„Grün”, „Extra Cuvee", „Immergrün” und wie die Marken ſonſt
noch heißen. 11 Morgen groß ſind insgeſamt die Kellereien, die
durch 3 Stockwerke in die Tiefe gehen und über 3 Millionen
Fla=
ſchen außer den Fäſſern bergen. — In der hübſch, gemütlich und
mit behaglicher Kunſt ausgeſtatteten Halle des
Verwaltungs=
gebäudes wurden die Gäſte dann bei einem Glas ſchäumenden
Immergrün” durch Generaldirektor Hummel, den
verwandt=
ſchaftliche und bekanntſchaftliche Beziehungen mit Darmſtadt
ver=
binden, begrüßt. In ſeiner herzlichen Anſprache erwähnte er die
Tatſachen, daß hier in der gottgeſegneten Maingegend ſchon die
alten Römer Weinbauſchulen errichtet hatten, daß der
Schaum=
wein wohl eine franzöſiſche Erfindung ſei (daher heute noch
viel=
fach die falſche Bezeichnung „Champagner”), daß aber heute die
deutſchen Schaumweinkellereien an der Spitze marſchieren in der
Erzeugung edelſter Qualitäten, daß der Graf Zeppelin”, wie die
Getränkekarte ausweiſt, „Burgeff grün” ſtets mitführt auf ſeinen
Flügen. Mit Stolz wird eine Flaſche gezeigt, die die Weltreiſe
des „Graf Zeppelin” mitmachte und deren Etikette die
Beſcheini=
gung des Stifters Hans von Schiller trägt. — Den
herz=
lichen Dank des Clubs ſprach für das Geſehene und Geſpendete
Herr Oberſt Schröder aus, einen beſonderen Dank in
Gedicht=
form verlas und übergab Herr General v. Rettberg für das
Gäſtebuch. In beſter Stimmung verliefen bei freundlicher Rede
und männiglichem Umtrunk ein paar ſchöne Stunden!
eute
(10079
Extra-Auslagen im Parterre
Ca. 600 Meter mnodern bedruckte
und Sonntag tuchtig lachen will, der ſehe ſich dieſe
e Komödie an. — Kartenverkauf: Verkehrsbüro und
(Siehe Anzeige.)
itoliſten. Soeben iſt Autoliſte Nr. 41 erſchienen. Dieſe
alle Meldungen (Ab= und Zugänge) von
Kraft=
genjeder Art inden 18 Kreiſendes Volks=
Heſſen (Kennzeichen VS VR, V0) für die Zeit
15. Juni 1930. Die Autoliſten enthalten die Angaben
en Reihenfolge wie die Hauptausgabe: Name, Beruf,
des Kraftfahrzeugbeſitzers, Type, Motornummer Hub=
Scm (und PS), Art des Fahrzeugs. Fabrikneue Wagen
kenntlich gemacht. Die Meldungen ſind geordnet
rei Provinzen (VS, VR, VO) und Kreiſen, und innerhalb
Polizeierkennungsnummern. Abgemeldete Wagen
wer=
ders geführt — Die Autoliſten ſind eine wichtige
ung des Auto=Adreßbuchs (Adreßbuch der
Kraftfahr=
r im Volksſtaat Heſſen), Ausgabe 1929, und
unent=
h, weil ſie laufend neueſtes
Adreſſenmate=
ern. Sie erſcheinen alle 14 Tage, alſo monatlich zwei
die am 10. eines Monats ausgegebene Liſte enthält die
n vom 16. bis 30. (31.) des voraufgegangenen Monats,
m 25. eines Monats ausgegebene Liſte die Meldungen
1s 15. des gleichen Monats. Wegen des
Bezugs=
vgl. Anzeige! Anfragen richte man an den zuſtändigen
. C. Wittich in Darmſtadt.
rein der Freundinnen junger Mädchen. Das nächſte
Zu=
n findet bei einigermaßen gutem Wetter am Donners=
Uhr, ſtatt. Treffpunkt: Halteſtelle Böllenfalltor.
Be=
diele im Freien. — Nur bei ſchlechtem Wetter: Nähabend
dinnenheim. Sandſtraße 24.
Ca. 8O em breit, reine Wolle
Meter nur 1.95
Darmstadt, Markt und Ernst-Ludwigsplatz
Liederzweig=Jubiläum. Hiermit ſei nochmals ganz beſonders
auf die am kommenden Sonntag, den 29. d. M., vormittags 10 Uhr,
im Union=Theater, Rheinſtraße ſtattfindende „Akademiſche Feier”
anläßlich des 75jährigen Beſtehens des Liederzweig hingewieſen.
Frau Elſa Varena, die gefeierte Künſtlerin unſeres
Landes=
theaters, nimmt mit dieſer Feier Abſchied von Darmſtadt. Es
dürfte daher für das konzertliebende Publikum von großem Wert
ſein, Frau Elſa Varena nochmals im Konzertſaal zu hören. Die
Vortragsfolge enthält Männerchöre capella von dem
verſtor=
benen Darmſtädter Komponiſten C. Mangold (Hymne an die
Kunſt), von dem neuzeitigen Tonſetzer Franziskus Nagler (
Mahn=
ſpruch) und fünf Lieder und Geſänge für Männerchor, eine
Sopranſtimme, Orgel= und Klavierbegleitung von Franz Schubert:
Im Abendrot, Nacht und Träume, Romanze aus Roſamunde
Der Tod und das Mädchen, Dem Unendlichen. Am Sonntag
nach=
mittag ab 4 Uhr findet im Saalbau=Garten die allgemeine Feier
ſtatt: Konzert des Städt. Orcheſters, unter Leitung von
Kapell=
meiſter W. Schlupp, und Geſangsvorträge. Auch wird der dem
Liederzweig befreundete Männerchor „Eſſen=Oſt” aus Eſſen, der
beim Liederzweig ab Samstag zu Gaſt weilt, einige Männerchöre
zum Vortrag bringen, was fur alle Sangesfreunde von Intereſſe
ſein dürfte. Bei ungünſtigem Wetter findet das Konzert im
großen Saale ſtatt. Von 8 Uhr abends ab iſt im großen und
kleinen Saal Ball; ſo kommt auch die tanzfrohe Jugend auf ihre
Rechnung. (Näheres ſiehe Anzeige.)
* Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheakern.
Union=Theater.
Der erſte Farbentonfilm.
Der Tonfilm ſteckt noch in den Kinderſchuhen, und ſchon
er=
leben wir mit „Cilly” den erſten Farbentonfilm. Gewiß ein
neues Experiment, aber im großen und ganzen ein gut geglücktes.
Man hat es nämlich mit einer Operette probiert und nicht gleich
den Ehrgeiz gehabt, mit dem Schwergewicht eines ernſthaften
großen Spielfilms anzufangen. Dies Mittelding zwiſchen Revue
und Operette tritt nicht mit zu großen Anſprüchen vor die
Zu=
ſchauer, es iſt deshalb auch nicht den äſthetiſchen Geſetzen
unter=
worfen die ſich für den ſtummen Film längſt herausgebildet haben,
es will für Auge und Ohr ein möglichſt großes Quantum an
unterhaltſamen, prunkvollen, glitzernden Reizen ausſtreuen, und
es kommt ihm nicht auf die einheitliche Strenge eines Kunſtwerks
an. Die Frage iſt hier nicht, ob Kunſt oder Kitſch, ſondern ob
luſtig oder langweilig, doof oder intelligent, ſchwerfällig oder
amüſant, und da kann man ohne weiteres ſagen, daß hier ein
luſtiger, unterhaltender, amüſanter Film vorliegt. — Ueber die
Möglichkeiten des, farbigen Films im allgemeinen läßt ſich danach
natürlich noch nicht viel ſagen, obwohl eine Reihe Szene:, z. B.
anfänglich die im Broadway=Reſtaurant, zeigen, daß man
natura=
liſtiſche Farbwirkung erreichen kann. Im weiteren Verlaufe ſtehen
die Szenen dann meiſt im künſtlichen Licht der Revue, des
Garten=
feſtes uſw., wobei roſa bedenklich vorherrſcht, aber trotzdem
manch=
mal die zweifelhafte Süßigkeit einer kolorierten Poſtkarte, nicht
nur betreffs Farbe, geſtreift wird, iſt das Ganze mit ſo viel Witz,
Intelligenz, faſt verſteckter Ironie aufgezogen, daß man ſich nie
ärgert, ſondern immer beluſtigt iſt. Natürlich endet der Weg
Cillys von der Kellnerin zum Revueſtar vor dem Traualtar, aber
das Finale zeigt das Paar im Kreuzfeuer der Kurbelkäſten, und
das kennzeichnet ſowohl das Prinzip des Films, wie das Weſen
der begleitenden Jazzmuſik: Spiel mit dem Sentimentalen, das
immer noch rechtzeitig von einer ironiſchen Gegenkurve
abge=
bogen wird. — Erwähnen muß man die äußerſt prunkvolle
Aus=
ſtattung, die Mitwirkung der Ziegfeld=Girls, und unter den
Dar=
ſtellern zum mindeſten Marilyn Miller, die reizend ſpielt und
brillant tanzt, und Joe E. Brown, der ſich als ſehr begabter
Groteskkomiker zeigt.
Straßenſperre für Durchgangsfahrverkehr. Die Aeußere
Ringſtraße in Darmſtadt zwiſchen Dieburger Straße und Hohler
Weg wird für den geſamten Durchgangsverkehr mit Fahrzeugen
aller Art geſperrt.
Unerlaubte Sammeltätigkeit für Erholungsaufenthalte ?
Dem Vernehmen nach ſoll verſucht werden, von Privaten Beiträge
für Entſendung von Kindern zu Erholungsaufenthalten
einzu=
kaſſieren. Das Jugendamt macht darauf aufmerkſam, daß ihm
von Genehmigung einer ſolchen Sammeltätigkeit nichts bekannt iſt.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus Kleines Haus Donnerstag26. Juni 19.30—23 Uhr. C26, R 18, D.=
Volksb. Gr. u. 2 Hamlet Geſchloſſen Freitag —
27. Juni 19.30—23 Uhr. D 26, R 18,
Dſt.=Vb. Gr. 3 u. 4. Hamlet Geſchloſſen Samstag.
28. Juni 19.30—22.30 Uhr Volks=
Vorſtell. Figaros Hochzeit Geſchloſſen Sonntag.
29. Jun 19—22.30 Uhr, K18, Bühnen=
Volksbund. Aida Geſchloſſen Montag,
30. Juni Keine Vorſtellung Geſchloſſen
Dienstag, I=
1. Juli 19 30—22.15 Uhr Feſtvorſtell,
zur Befreiung des beſetzten!
Gebietes. Fidelio Geſchloſſen
Heſſiſches Landestheater. Abſchiedsvorſtellungen.
Bernhard Minetti tritt in dieſer Spielzeit zum letzten Male
am Freitag, den 27. Juni, in „Hamlet” auf. — Franz
Tibaldi, der an das Staatstheater nach Kaſſel verpflichtet
wurde, verabſchiedet ſich am Samstag, den 28. Juni, in der Mozart=
Oper „Figaros Hochzeit”. — Roſe Landwehr, die für
die nächſte Spielzeit an das Opernhaus Düſſeldorf engagiert iſt,
und Hans Komregg, der nach Gera geht, verabſchieden ſich am
Sonntag, den 29. Juni, in Verdis großer Oper „Aida‟. —
Anläßlich der Befreiungsfeier des beſetzten Gebietes
fin=
det am Dienstag, den 1. Juli, im Großen Haus eine
Feſtvorſtel=
lung der Beethovenſchen Oper „Fidelio” ſtatt. — Am
Mitt=
woch, den 2. Juli, findet eine Wohltätigkeits=
Vorſtel=
lung der Bühnen=Genoſſenſchaft ſtatt. Zur Darſtellung gelangt
Die Herzogin von Chicago”, in der Inſzenierung
Renato Mordos und Lothar Schenck v. Trapps. Muſikaliſche
Lei=
tung Erwin Palm. Preiſe 0.80—8.00 Mark. Gutſcheine nicht
gültig.
Kapellmeiſter Carl Bamberger wurde von der
Generalinten=
danz des Heſſiſchen Landestheaters auf ſeinen Wunſch beurlaubt,
um als pianiſtiſcher Begleiter, der auch in Deutſchland bekannten
japaniſchen Sängerin Jovita Fuentes eine ſechsmonatige
Konzert=
reiſe nach Japan, China und den Philippinen zu unternehmen.
— „Die Herzogin von Chicago” wird im Heſſiſchen
Landes=
theater am 1. Juli als außerordentliche Abendvorſtellung in Szene
gehen. Der Reinerlös dieſer Vorſtellung wird der
Wohlfahrts=
kaſſe aller am hieſigen Landestheater ehemalig beſchäftigten, jetzt
im Ruheſtand lebenden Angeſtellten zugute kommen. Von einer
beſonderen Feſtlichkeit zu dieſem wohltätigen Zwecke wird infolge
der wirtſchaftlichen Nöte in dieſem Jahre abgeſehen.
Ihrer Obhut anvertraut
täglich viele Millionen der berühmten
EMTSMA CIGARETEN
trägt eine große Verantwortung. Echte
Onent-
cigaretten der höchsten Oualitätsstufe sind außerst
empfind-
lich und verlangen eine sehr gewissenhafte Behandlung.
Seite 6
Donnerstag, den 26. Juni 1930
Nuhm
Keputnne ui Hauprsaipidert ve.
Waſſerwerkes.
Sparſamer Waſſerverbrauch erforderlich.
Wie unſeren Leſern durch die wiederholten Mitteilungen der
Direktion der ſtädtiſchen Betriebe wohl bekannt iſt, iſt im
Haupt=
pumpwerk des Waſſerwerks am 16. d. M. ohne Verſchulden des
Bedienungsperſonals ein Maſchinenſchaden entſtanden, der eine
der vorhandenen Dampfpumpen außer Betrieb ſetzte. Dadurch iſt
es nicht möglich, bei der ſtarken Hitze die benötigten Waſſermengen
reſtlos nach der Stadt zu fördern, weshalb der zeitweiſe
auftre=
tende Waſſermangel in unliebſamer Weiſe ganz allgemein, die
Aufmerkſamkeit der Bevölkerung auf das Waſſerwerk lenkt.
Nach unſeren Unterrichtungen beſteht die zentrale
Waſſerver=
ſorgung unſerer Stadt ſeit Ende des Jahres 1880. Die damals
aufgeſtellten maſchinellen Anlagen wurden nach Bedarf im Laufe
der Jahre durch größere, leiſtungsfähigere erſetzt. Die jetzt noch
vorhandenen Pumpen ſtammen aus den Jahren 1895 und 1905.
Die ſtete Vergrößerung des Stadtgebietes brachte naturgemäß
einen ſtark erhöhten Waſſerbedarf mit ſich. Um den geſteigerten
Anforderungen gerecht zu werden, war deshalb ſchon kurz vor dem
Kriege eine durchgreifende Erweiterung des Hauptpumpwerkes
geplant, die der ausbrechende Weltkrieg jedoch verhinderte. Die
Nachkriegszeit brachte dagegen zunächſt die Beſetzung des
Haupt=
pumpwerkes durch die Franzoſen und damit ein Verbot des
Be=
tretens der Anlage, weshalb der Betrieb nur unter den
ſchwer=
ſten Verhältniſſen durchgeführt werden konnte. Sie dauerten
un=
unterbrochen an bis nach Beendigung der Inflationszeit, ſo daß
es bis dahin unmöglich war, irgendwelche Arbeiten zur
Betriebs=
verbeſſerung oder auch beſonderer Art vorzunehmen. Erſt nach
Beendigung der Inflationszeit konnten zunächſt die ſeit 1914 durch
ſchlechte Wartung, Oelmangel uſw. entſtandenen Schäden behoben
und an eine ſchrittweiſe Erneuerung und Erweiterung der
An=
lage herangetreten werden, zunächſt durch Erbohrung einer Reihe
neuzeitlicher Brunnen. Als weitere Maßnahme zur
Verbeſſe=
rung der Waſſerförderungsverhältniſſe wurde in dieſem
Früh=
jahr mit der Verlegung einer neuen 700 mſm ſtarken
Zubring=
leitung vom Hauptpumpwerk nach der Stadt begonnen. Durch höhere
Gewalt iſt nun, wie ſchon oben angeführt, am 16. d. M. eine der
vorhandenen großen Dampfpumpen betriebsunfähig geworden, ſo
daß zurzeit nicht mehr die Möglichkeit beſteht, bei der gegenwärtig
außergewöhnlich ſtarken Hitzewelle die Stadt mit der benötigten
Waſſermenge reſtlos zu verſorgen. Der Waſſerbedarf beträgt
gegenwärtig täglich über 25 000 Kubikmeter, während die
vor=
handene Forderanlage nur noch 20 000 Kubikmeter liefern kann.
Die Stadtverwaltung hat ſofort nach Eintreten der
Betriebs=
ſtörung alle erforderlichen Schritte unternommen, um durch
Auf=
ſtellung einer elektriſchen Notpumpanlage dieſen Ausfall auf
ſchnellſtem Wege wieder aufzubringen. Die Beſchaffung und
Auf=
ſtellung der benötigten Pumpen nebſt Zubehör erfordert
natur=
gemäß einige Zeit, da es ſich um beſonders konſtruierte größere
Maſchinen handelt, die erſt vervollſtändigt und von außerhalb
nach dem Aufſtellungsort verbracht und dort zuſammengebaut
werden müſſen.
Nach den getroffenen Anordnungen und den Zuſagen der
be=
teiligten Lieferfirmen iſt jedoch damit zu rechnen, daß die
Schwie=
rigkeiten vorausſichtlich in Kürze behoben ſein werden, da der
großte Teil der erforderlichen Teile bereits angeliefert und in
Aufſtellung begriffen iſt.
Nach dieſen Darlegungen darf von der Einſicht der
Einwoh=
nerſchaft erwartet werden, daß ſie in den nächſten Tagen noch
mithilft, durch Vermeidung jeglicher Waſſervergeudung die
auf=
tretenden Schwierigkeiten zu beſeitigen.
* Polizei und Hypnoſe. Zu einem Experimentalvortrag über
Verbrechen und Hypnoſe hatte die Polizeiverwaltung
Darmſtadt den ſeit einigen Monaten hier anſäſſigen Dr.
Sor=
tana geladen. Der Vortrag war nicht öffentlich, und Herr Dr.
Sortana hatte ſich im Intereſſe der Aufklärung, beſonders für
Kriminalbeamte, wie Herr Polizeidirektor Dr. Uſinger in ſei=
ner Begrüßungsanſprache ausführte, ſelbſtlos zur Verfügung
ge=
ſtellt, wofür ihm Dr. Uſinger herzlichſt Dank ſagte und mit dem
Hinweis auf gleiche Veranſtaltungen vor den Polizeiorganen in
Bremen, Köln uſw. die gleiche Veranſtaltung in Darmſtadt
be=
gründete. Zwar ſeien bisher wenig Fälle von Verbrechen unter
fremdem Einfluß oder in der Hypnoſe nachgewieſen worden, aber
immerhin ſeien ſie nachweisbar und müſſen in den Bereich der
Kriminaliſtik, beſonders der Aufklärung von Verbrechen, mit
ein=
bezogen werden. — Herr Dr. Sortana leitete dann ſeinen
Vortrag — wenn auch kaum gerechtfertigt, ſo doch intereſſant —
mit Ausführungen über ſeine magnetiſchen Heilerfolge ein, deren
einige allerdings verblüffend ſind. U. a. beſtätigt Herr Prälat
Dr. Diehl die einſetzende Heilung eines dreieinhalb Jahre
dauernden organiſchen Leidens! Die Zahl der Patienten habe
o zugenommen, daß der Aufenthalt Dr. Sortanas in Darmſtadt
nbeſtimmt verlängert werden müſſe. (!) Im Anſchluß daran
brachte Dr. Sortana Vorträge und Experimente aus dem Gebiete
der Gedankenübertragung und Telepathie, die gegenüber den
vorangegangenen Vorträgen weſentlich Neues nicht brachten. Den
Schluß des Abends, der bis gegen Mitternacht den Saalbau dicht
beſetzt hielt, bildeten dann Experimente aus dem Gebiete, der
Hypnoſe. Auch hier beſchränkte ſich der Vortragende auf
Experimente in einer Art Wachhypnoſe. D. h., er ſchläferte
ſeine Medien — es fanden ſich 6—8 unter den Hörern — nicht
ein, befahl ihnen einfach, die Augen zu ſchließen und zu
ſchla=
fen, hielt ſie aber bei Bewußtſein. Soweit das eigentliche
kri=
minaliſtiſche Gebiet in Frage kommt, gelangen an Experimenten
dieſer Art ein befohlener Taſchendiebſtahl an einem Herrn im
Zuſchauerraum, die Uebernahme einer Diebſtahlsſchuld, um den
Freund zu decken, uſw. Alſo Dinge, die tatſächlich erweiſen, daß
Verbrechen und falſche Beſchuldigungen (Selbſtbezichtigung) in
Hypnoſe vorkommen können. Gelungen war ein weiteres
Experi=
ment, in dem eine junge Dame aus dem Zuſchauerraum in der
Hypnoſe verſuchte. Eliſabeth Bergner zu ſein, d. h. ſie gab einige
Leidenſchaftsäußerungen in Sprache und Mimik, wie ſie glaubte,
die Bergner ſpiele ſie, ohne nach dem Erwachen eine Ahnung zu
haben. —
Lokale Veranſtalkungen.
— Vereinigungfrüherer Leibgardiſten,
Darm=
ſtadt. Unſere Vereinigung beteiligt ſich am Sonntag, dem 29.
Juni 1930, an der 40jährigen Jubiläumsfeier der
Soldaten=
kameradſchaft Eberſtadt, mit Fahne, unſerem Spielmannskorps
unter Leitung des Kameraden Rau, ſowie einer Kapelle des
Orts=
vereins ehemaliger Militärmuſiker. Abfahrt am Sonntag
nach=
mittag 12 Uhr 25 Minuten mit der Elektriſchen vom Luiſenplatz.
Zahlreiche Beteiligung wird erwartet. Treffpunkt in Eberſtadt:
vor dem Feſtzug bei Kam. Karl Klenk im Mühltal, nach dem
Feſt=
zug bei Kam. Ad. Wolf, Heidelberger Straße, nächſt der Kirche.
(Siehe auch Anzeige.)
— Städt. Saalbaugarten. Die Saalbaukonzerte zei=
gen durch ihren Beſuch, daß ſich dieſelben einer immer größeren
Beliebtheit erfreuen. Es wird auf das heute abend 8 Uhr
ſtatt=
findende Konzert verwieſen. Dasſelbe wird ausgeführt vom
Stadtorcheſter unter Leitung von Kapellmeiſter W. Schlupp. Das
Programm ſieht Werke von Flotow, Verdi und Wagner vor.
Ein=
trite frei. (Siehe Anzeige.)
— Sommer=Preis=Tanzfeſt. Heute abend findet
in dem beſtens bekannten und beliebten
Sportplatzreſtau=
rant und Café am Böllenfalltor ein Sommer=Preis=
Tanzfeſt ſtatt. Charlie Fornoff von der Barberina Berlin wird
mit ſeiner großen Jazzkapelle dazu ſpielen. Bei ungünſtiger
Wit=
terung findet die Veranſtaltung in den gedeckten Räumen ſtatt.
(Siehe heutige Anzeige.)
— Heſſiſcher Hof. Freitag, 27 Juni, abends 8 Uhr,
Konzert ehemaliger Militärmuſiker. Dieſem Konzert liegt der
Gedanke zugrunde: „Einſt und jetzt” Muſik aus vier
Jahrhun=
derten. Im Programm ſind Muſikſtücke der bedeutendſten Meiſter
vom 16.—19. Jahrhundert vorgeſehen. Zum Schluß übermittelt
das Orcheſter Werke jetzt noch lebender Meiſter. Die ſogenannten
Schlager werden nicht fehlen. Perſönliche Leitung: Matthias
Weber. (Siehe auch heutige Anzeige.)
Tageskalender für Donnerstag, den 26. Juni 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 19.30 Uhr, C 26:
„Hamlet”. — Kleines Haus: Geſchloſſen. — Orpheum:
Ge=
ſchloſſen. — Konzerte: Schloßkeller Herrngartenkaffee
Hotel Schmitz. Sportplatz=Reſtaurant. — Städt. Saalbau,
20 Uhr: Großes Gartenkonzert. — Kinovorſtellungen:
Union=Theater, Helia=Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele.
Aus Hefſen.
Die Tagung des Reichsverbandes der Lehrerinnen
an den Höheren Schulen
fand in Friedrichsroda (Tür.) ſtatt. Der Landesverband Heſſen
var durch Oberin i. R. Walther und Oberreallehrerin
Poepper=
ling vertreten.
Die Verhandlungen begannen mit Worten ehrenden Gedenkens für
die heimgegangene Führerin der deutſchen Lehrerinnen, Dr. h. c. Helene
Lange, und die im Laufe des Jahres entſchlafenen Mitglieder des
Ver=
bandes.
Ein Antrag Heſſen betr. die Feſtlegung eines
Verbands=
themas zur Bearbeitung in den Landesvereinen, wurde nach längerer
Ausſprache angenommen.
Der vorliegende Entwurf des Ausgabenſenkungs=
und Sperrgeſetzes wurde in längerem Meinungsaustauſch
be=
handelt. Eine Entſchließung des Verbandes billigt die Stellungnahme
des Deutſchen Beamtenbundes und verwahrt ſich insbeſondere gegen die
Sonderbeſtimmungen, die die Beamtin treffen ſollen.
Zwei gehaltvolle Referate befaßten ſich mit den Themen „
Schul=
wanderungen” und „Unterbringung von Schulklaſſen
in Landheimen” und riefen eine lebhafte Erörterung dieſer ſehr
zeit=
gemäßen Fragen hervor. Galt dieſe hauptſächlich der beſten Art der
körperlichen Ertüchrigung der Jugend, ſo beſchäftigten ſich die
Redne=
rinnen des folgenden Tages mit den Themen „Uebergang aus
der Grundſchule zur Höheren Schule” und „
Erfahrun=
gen mit den 3= und 4=jährigen Grundſchülern in der
Sexta‟ Die ganze Buntſcheckigkeit unſeres Schulweſens innerhalb
des deutſchen Reiches enthüllte ſich angeſichts der vielerlei verſchiedenen
Prüfungsmethoden, Uebergangs= und Verſetzungsbeſtimmungen, die in
der anſchlließenden Ausſprache geſchildert wurden.
Die öffentliche Verſammlung des letzten
Verhandlungs=
tages wurde durch Gedenkworte von Fr. Oberin i. R. Walther=
Darm=
ſtadt für Helene Lange eröffnet. Ihnen folgte die Begrüßung
der Verſammlung durch den Bürgermeiſter der Stadt
Fried=
richsroda, deren Name auf immer mit der Gründung des A. d. L. V.
ver=
bunden ſein wird.
Als erſte Rednerin behandelte Frau Miniſterialrat Dr.
Heinemann=Berlin das Verhältnis zwiſchen „Elternhaus
und Schule” wie es durch die demnächſt als Referentenentwurf
er=
ſcheinende „Neue Schulordnung” geregelt werden ſoll.
Auch hier folgte eine Fülle von Anfragen und Anregungen, hie
und da auch Bedenken den Ausführungen.
Der Nachmittag brachte zum Schluſſe der Tagung einen Vortrag
des Berliner Individual=Pſychologen Dr. med. Thünkel über
„Probleme der Charakterbildung‟. Die Ausſprache
er=
gänzte und unterbaute die Theorie des Vortragenden durch
Beobachtun=
gen und Erfahrungen aus der praktiſchen Arbeit.
Eine Sammlung unter den Teilnehmerinnen ſchuf den Grundſtock
für die Beſchaffung einer Gedenktafel an dem Hauſe
Gartenſtraße 8, in dem Helene Lange während der Gründung des
Allgem. deutſchen Lehrerinnenvereins im Jahre 1890 gewohnt hat.
Spaziergänge und Ausflüge in die reizvolle Umgebung des
Tagungs=
ortes boten Erholung nach der anſtrengenden Arbeit, deren koſtbarſter
Gewinn der Gedankenaustaufch zwiſchen Nord und Süd, Oſt und Weſ:
iſt und ſtets bleiben wird.
Fünfzigjährige Jubiläumsfeier des Milikär=
Kriegervereins Roßdorf.
und
f. Roßdorf, 24. Juni. Die Jubiläumsfeier des Roßdörfer
Militär= und Kriegervereins, die drei Tage dauerte, war eine
ſtimmungsvolle, erinnerungsreiche und durchaus programmäßige
Steigerung von Feſtlichkeiten. Die Gemeinde bewies ihre rege
Anteilnahme insbeſondere durch reichliche Beflaggung; das Feſt
war vom ſchönſten Sommerwetter begünſtigt. Es wurde am
Samstag abend durch einen Umzug eingeleitet, an den ſich eine
Vorfeier auf dem Feſtplatz anſchloß. Der Sportplatz war als
Feſt=
platz unter der umſichtigen Leitung des Tiefbauunternehmers G.
M. Nicolay muſtergültig eingeteilt. Der Feſtſonntag wurde durch
einen Weckruf eingeleitet. Dann fand um 9 Uhr gemeinſamer
Kirchgang ſtatt, wobei der Ortsgeiſtliche in Verbindung mit der
400=Jahrfeier des Augsburger Glaubensbekenntniſſes auf das
Jubiläum des Militär= und Kriegervereins einging. Der
Poſau=
nenchor wirkte im Gottesdienſte mit. In der
Gedächtnis=
halle der gefallenen Helden von 1914/18 fanden
Kranznie=
derlegungen ſtatt, und die ganze Gemeinde nahm ihren
Aus=
gang durch die Halle; der Poſaunenchor ſpielte dabei das Lied
„vom guten Kameraden”, Anſchließend fanden
Kranznieder=
legungen auf dem Friedhof ſtatt. Zu dieſer ſtimmungsvollen Feier
trug ebenfalls der Poſaunenchor weſentlich bei.
Der Feſtzug
ſtellte ſich in der Ober=Ramſtädter Straße auf und marſchierte
unter ſchneidiger Marſchmuſik durch mehrere Ortsſtraßen nach dem
Feſtplatz. An dem äußerſt ſehenswerten Feſtzug nahmen 38
aus=
wärtige Vereine teil, am ſtärkſten war Darmſtadt vertreten. Auf
dem Feſtplatz angelangt, wurde zunächſt unter der Leitung des
Rektors i. R. Heß ein gemeinſamer Chor der Geſangvereine
„Sängerluſt” und „Konkordia” vorgetragen, ſodann ſprach Frl.
Haas einen entſprechenden Willkommensgruß. Die
Begrüßungs=
anſprache hielt der Vorſitzende des Feſtausſchuſſes Bernhard Buß.
Er ging dabei kurz auf den Werdegang des Vereins ein und hob
die Ziele des Vereins, die Pflege der Kameradſchaft und der Liebe
zum Vaterland hervor. Die eigentliche Feſtrede hielt Pfarrer
Berck in markigen Worten. Auch er ging auf die hohen Ziele der
Pflege treuer Kameradſchaft und Vaterlandsliebe ein, wahrhaft,
wehrhaft und pflichtbewußt müßten wir Deutſche ſein, dann erſt
ſeien wir Deutſche, unſere Jugend müßte zu charakterfeſten,
pflicht=
treuen Menſchen herangezogen werden. Er beglüchwünſchte den
Verein zu ſeinem Jubilaum und ehrte beſonders die Gründer des
Vereins. Den Abſchluß der Rede bildete das Deutſchlandlied. Vom
Haſſiaverband brachte Bezirksvorſitzender Eidenmüller herzliche
Glückwünſche und Ehrungen, weiter fanden von allen Vereinen
Ehrungen durch Uebrreichung von Geſchenken ſtatt. Feſtkonzert,
turneriſche Aufführungen und Reigen ſchloſſen ſich dann in buntem
Wechſel bis in die Abendſtunden an. Am Montag abend hatten
ſich noch einmal alle Mitglieder, Freunde und Gönner des
Ver=
eins auf dem Feſtplatz eingefunden, um in geſelligem
Zuſammen=
ſein noch einige vergnügte Stunden zu verleben. So nahm das
Feſt einen ſehr ſchönen Verlauf, auf das der Militär= und
Krieger=
verein Roßdorf ſtolz ſein kann. Nicht zuletzt gebührt herzlicher
Dank all denen, die zum ſchönen Gelingen des Feſtes haben
bei=
tragen helfen, ferner den zählreichen auswärtigen Vereinen, die
durch ihr ſo ſtarke Beteiligung ihr Intereſſe kundtaten.
E. Wixhauſen, 25. Juni. Geſangswettſtreit. Am Sonntag
beteiligte ſich der hieſige Geſangverein „Liederkranz” an einem in
Eppertshauſen ſtattgefundenen Geſangswettſtreit. Dortſelbſt bekam man
geſanglich hochſtehende Leiſtungen zu hören. Der Geſangverein „
Lieder=
kranz”, der mit 65 Sängern in der zweiten Landklaſſe ſang, erhielt den
zweiten Klaſſenpreis, ſowie den erſten Klaſſenehrenpreis mit 163 Punkten,
unter äußerſt ſcharfer Konkurrenz. Dank der zielbewußten Leitung des
Herrn Chormeiſters Merker aus Griesheim bei Darmſtadt war es dem
Verein möglich, dieſe beachtenswerten Erfolge zu erringen.
Aa. Eberſtadt, 24. Juni. Waldſtreuabgabe. Wie die
Bürger=
meiſterei mitteilt, wird die jetzt aufgearbeitete Waldſtreu als
Hand=
abgabe unter die Viehhalter, die ſich als Reflektanten gemeldet haben,
verteilt. Die erforderlichen Abfuhrſcheine werden auf der
Bürgermei=
ſterei ausgeſtellt. Auf Grund dieſer Abfuhrſcheine erfolgt dann nähere
Anweiſung durch den betr. Förſter. — Ausflug. Der Geſangverein
„Germania” unternahm am Sonntag durch den ſchattigen
Franken=
ſteinerwald einen Ausflug mit Muſik, deſſen Ziel Seeheim war, wo man
längere Zeit bei Muſik und Geſang gemütlich beiſammen blieb.
Aa. Eberſtadt, 23. Juni. Familienabend im
Haus=
beſitzerverein. Der Haus= und Grundbeſitzerverein, e. V.,
Eberſtadt hielt am Samstag im Saale des Gaſthauſes „Zur
Eiſen=
bahn” einen Familienabend ab, der in glücklicher Weiſe den
ge=
ſchäftlichen Teil mit einem gemütlichen Teil verband. Nach der
Begrüßung der Mitglieder und Gäſte durch den Vorſitzenden hielt
Landtagsabgeordneter Haury=Darmſtadt ein längeres Referat
über viele wichtige Fragen. Danach kam der gemütliche Teil zu
ſeinem Recht. Außer einem kleinen Orcheſter war als Humoriſt
Herr Minkler=Darmſtadt gewonnen worden.
Cp. Hahn bei Pfungſtadt, 23. Juni. Jahresfeſt der
Kleinkinderſchule. Hier wurde am Sonntag das
Jahres=
feſt der Kleinkinderſchule gefeiert. Außer einem Kindergottesdienſt
fand ein Feſtgottesdienſt ſtatt. Nachmittags wurde im Hofe der
Kleinkinderſchule eine Feſtverſammlung abgehalten bei der unter
anderem Prof. Knöpp=Darmſtadt und Pfarrer Mangold=
Gries=
heim Anſprachen hielten.
Haupkverſammlung des Heſſiſchen Richkerr
Bad=Nauheim,
Der Heſſ. Richterverein konnte bei ſeiner Hauptverſam
mal in Bad=Nauheim, in ſeiner Mitte Herrn Juſtizminiſter
und Herrn Min.=Rat v. Eiff begrüßen. Der Bericht des
Herrn Oberlandesgerichtsrat Dr. Schneider=Darmſtadt, vert
Stellungnahme des Deutſchen Richterbundes bei der kürzli
ertagung in Paſſau zur „Reichshilfe” (Notopfer), die ſio
gegen eine der Verfaſſung widerſprechende einſeitige Belaſt:
amten, ohne Heranziehung aller anderen entſprechenden
wendet, und zur Gerichtshilfe, die — abgeſehen von der
entlaſſene Gefangene — als richterliche Angelegenheit und nic
fahrtsſache zu behandeln ſei; er berührte den Entwurf ein
vertretungsgeſetzes als für den Bereich der Juſtizverwaltu
hältnismäßig geringer Bedeutung, — dabei ſei das Syſtem d
wahl der allgemeinen Wahl vorzuziehen —, und das Gutach
ſchen Sparkommiſſars, in dem zum Juſtizetat nur wenige Ve
vorſchläge gemacht ſeien. Im diesjährigen Haushaltsplan
keine durchgreifenden Aenderungen vorgeſehen, es werde
Setzung von zehn Richterſtellen auf den Inhaber verlangt
Tätigkeit des jetzt unter Führung des Herrn Reichsminiſter
Külz ſtehenden Reichsbundes höherer Beamten und deſſer
Lage wurden nähere Mitteilungen gemacht mit dem Hinw
vom Bund beſchloſſene, auf drei Jahre befriſtete Nothilfe
25 Pfg. monatlich eine ſelbſtverſtändliche Standespflicht ge
durch den Zuſammenbruch der Reichsbundbank geſchädigten
legen bedeutet. Die Zuziehung eines Praktikers zum Fak
als Folge der Vereinbarung der Länder über einheitlich
Vorbildung wurde mit Genugtuung begrüßt. Eingehende
fand die Uebertragung richterlicher Geſchäfte im Zuſammenk
Denkſchrift des Bundes Deutſcher Juſtizamtmänner unter
auf eine demnächſt dem Juſtizminiſterium zugehende Ausa
Vorſtandes des Richtervereins; dieſe nimmt unter grunde
ſtimmung zu den Entlaſtungsbeſtrebungen kritiſch Stellung
derungen der Denkſchrift und erachtet zahlreiche davon für zu
undurchführbar und in die eigentliche rechtsfindende und
Tätigkeit des Richters, die umfaſſende Rechtskenntniſſe verle
fend (u. a. Erbſchein, Güteverfahren, Aufgebotsurteil,
A=
willigung, Offenbarungseidverfahren); in vielen Punkten 1
ſie ſich einverſtanden erklären und macht darüber hinaus no
zur Entlaſtung der Richter von Juſtizverwaltungsgeſchäften
Der verſtorbenen Mitglieder Amtsgerichtdirektor Dr. 6
Geh. Juſtizrat Dr. Fiſcher, lange Jahre Oberamtsrichter
wurde in Anerkennung ihrer vorbildlichen Tätigkeit ehrend
Es ſchloſſen ſich an der Bericht des Rechners, wonach
an den Deutſchen Richterbund nicht erhöht und der beſond
beitrag für den R. h. B. von 3 Mark jährlich für das erſt
durch die vorhandenen Mittel gedeckt iſt und der Bericht
leiters der „Heſſ. Rechtſprechung”.
Herr Miniſter Kirnberger gab in ſeiner Anſprache der
die Gelegenheit Ausdruck, mit den Richtern nähere Fühlun
können, und erkannte an, daß die heſſiſchen Richter in eine
ſchwerer Jahre voll ihre Pflicht getan hätten, ihren ſchn
gaben ohne nennenswerte Beanſtandungen gerecht geworde
daß ſie trotzdem häufig gegen unberechtigte Angriffe, nam
welche die Arbeitsweiſe eines Richters völlig verkennen,
nommen werden müßten. Die folgende Ausſprache, in die
miniſter Kirnberger wiederholt eingriff und dabei ſich zu
fortſchrittlicher Beſtrebungen bekannte, beſchäftigte ſich be
gehend mit der Uebertragung richterlicher Geſchäfte, ferner
erwünſchten Ausbildung von Richtern und Staatsanwälten
zeugführung, der Frage der Einführung des Polizeiſtr
Uebertretungen, die vom Richterverein jedenfalls nicht abe
die alten Wünſche nach weitgehender Uebertragung des Gne
die Gerichte, nach Einführung von Gerichtskaſſen und Verei
Stempels= und Koſtenweſens wurden wiederum ausgeſpro
die als höchſt ungerecht empfundene, die höberen Juſtizbe
ders ſchwer benachteiligende Kürzung der Vordienſtzeit
Jahren durch die letzte Beſoldungsordnung hingewieſen. Z
Erhöhung der Altersgrenze der Richter auf 68 Jahre, evtl.
weiſer Einführung, mußte die Stellungnahme dem Deut
bund überlaſſen bleiben.
Der Anregung, aus Erſparnisgründen die „Heſſiſche Re
eingehen zu laſſen oder ſich mit einem anderen Land über
ſames Blatt zu verſtändigen, wurden lebhafte Bedenken en
Der Vorſtand wurde ermächtigt, über die Frage der Er
ihre Höhe mit dem Verlag Diemer zu verhandeln und
Vorſchläge zu machen und, was die Beiträge angeht, für 1
die Nothilfebeiträge für den R. h. B. mit 3 Mark beſond
dern unter Belaſſung des bisherigen Beitrags zum Richte
Stelle der von ihren Aemtern zurücktretenden Vorſta:
Landgerichtsrat Dr. Stoll=Mainz und Staatsanwalt Gilm
wurden Landgerichtsrat Dr. Böckel=Mainz und Amtsgerichtst
rich=Darmſtadt, im übrigen der ſeitherige Vorſtand einſtim
Für die Hauptverſammlung 1931 wurde als Tagungse
a. d. B. beſtimmt, um den Mitgliedern aus Rheinheſſen de
zu erleichtern.
An die Tagung ſchloſſen ſich das gemeinſchaftliche W
den prachtvollen Räumen des Kurhauſes, intereſſante Füh
die unterirdiſchen und oberirdiſchen Anlagen des Weltba
Beſuch des Konzertes auf der Gartenterraſſe an.
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— Ober=Ramſtadt, 25. Juni. Erweiterte Vorſtan
des Heſſ. Schützenbundes, Sitz Darmſtadt. Am
tag tagte der Heſſ. Schützenbund mit den Gau=Vorſitzend
von den Vereinen entſandten Vertretern im Lokal der Schüt
„Tell” in Ober=Ramſtadt. Vor Eingang in die Tagesordnr
der 1. B.=V., Herr Reuter, die gut beſuchte Verſammlung
terte in ſeinen Ausführungen, daß der Grund der Zuſan
erſter Linie dem am 5., 6. und 7. Juli in Ober=Ramſtadt
Bundesfeſt gelte, das der Schützengeſellſchaft „Tell” laut
geſichert wurde. Erfreulicherweiſe ſind die Vorarbeiten de
Bundesfeſtes ſoweit gediehen, daß mit einem dem Bund w
lauf zu rechnen iſt. Dank des Vorſtandes des „Tell” und
ſitzenden, Herrn Hofmann, die keine Mühe und Arbeit ſcheut
nach Beſichtigung der neuerbauten Schießſtände durch den
ſtand und Bundesſportleiter, Herrn Danz, durch ihr Urtei
iſt eine ſichere Abwicklung des Bundesſchießens gewährleiſt
eingehende Bericht des Herrn Bindfreh=,Tell” ließ klar dur
jeder Feſtteilnehmer voll und ganz auf ſeine Koſten kommt.
regen Werbung, die in letzter Zeit beſonders einſetzte, um
Rheinlandbeſetzung dem Bund angeſchloſſenen Vereine wiel
nen, iſt es gelungen, in der Aufnahme der Schützengeſell
ſtadt einen weiteren Vertreter des Zimmerſchießſports zu
durch die Gaueinteilung vorzunehmende Statutenänderung
gen kleinen Ergänzungen angenommen worden. Nachdem
Punkte durch die Aufmerkſamkeit der Anweſenden baldigſt
gung fanden, ſchloß der 1. B.=V. mit einem dreifachen „C.
anregend verlaufene Verſammlung.
Offenbach, 25. Juni. Fabrikant Katzenſtein=?
ſeinen Verletzungen erlegen. Der bei dem
unglück beim Bahnhof Obertshauſen am Dienstag nacht
Brandwunden ſchwer verletzte Lederwarenfabrikant Kaßz
Offenbach iſt bald nach ſeiner Einlieferung in das Offenk
krankenhaus geſtorben.
Fär
Fe
g
Rheinheſſen.
— Worms, 25. Juni. Die Wormſer Beam
proteſtiert. Morgen abend veranſtaltet die geſamte 2
amtenſchaft eine große Proteſtkundgebung gegen die Reichsl
Abbau der Kinderzuſchläge in Heſſen.
Oberheſſen.
Bg. Vilbel, B. Juni. Ein tragiſcher Unglücksfall erei
einer hieſigen Familie. Der Beſitzer eines Gartens hatte in
ten Selbſtſchüſſe gelegt. Bei ſeinem Wegzuge machte er ſei
der den Garten übernahm, auf die Selbſtſchüſſe aufmerkſe
nend wurden nicht alle Schüſſe aufgefunden und beſeitigt, de
jährige Kind des neuen Beſitzers, das im Garten ſpielte,
einen Selbſtſchuß ſchwer verletzt. Obwohl ſehr bald ein Akz
war, erlag das Kind ſeinen Verletzungen.
h. Butzbach, 25. Juni. Folgenſchwerer Blik
eine Schafherde. Der Schäfer Eugen Schelich von
gemeinde Fauerbach befand ſich mit ſeiner Herde im Felde.
ſchweren Gewitters ſuchte er Schutz gegen den Regen
Baume, auch ſeine Herde drängte ihm nach. Ein heftiger 2l
einen der Bäume und tötete den Schäfer und einige Schaſe.
Schafe herrenlos ins Feld liefen, wurde man auf das Ungt
ſam und fand den toten Schäfer unter dem Baume.
mmer
Donnerstag, den 26. Juni 1930
Seite 7
Statt beſonderer Anzeige.
(s war Gottes heiliger Wille, meinen innigſigeliebten Gatten, unſeren
lieben Bruder, Schwiegerſohn, Schwager und Onkel, Herrn
Dr. Whi. Sufef Mepner
Chemiker
geſiern nachmittag nach langem, ſchwerem Krankenlager, jedoch jäh und
unerwartet abzurufen.
In tiefſiem Schmerz
zugleich für die Verwandten:
Darmſtadt, 25 Juni 1930.
Erlenberg 17
Fanny Meßner, geb. Frener.
Trauerfeier in der Kapelle des alten Friedhofes Donnerstag nachmittag 4 Uhr.
Beiſetzung in der Familiengruft zu Würzburg.
Es wird gebeten, von Beileidsbeſuchen abzuſehen.
Ich beklage den Verluſi meines langjährigen, bewährten Mitarbeiters, Herrn
Dr. phn. Sufef Mepner
der am 24. Juni nach längerer Krankheit, jedoch unerwartet aus dem Leben
geſchieden iſt.
Der Verſtorbene war im Jahre 1898 in die Dienſte meines Hauſes
getreten und hatte ſchon bald darauf die Teitung einer meiner
wiſſen=
ſchaftlichen Abteilungen übernommen. Faſt drei Jahrzehnte hindurch, bis
in den Beginn ſeiner letzten Erkrankung hat er den Aufgaben dieſer
Ab=
teilung ſeine ganze Kraft gewidmet. Ich werde ſeiner ſiillen, emſigen
Arbeit und ſeiner charaktervollen Perſönlichkeit immer in Dankbarkeit
gedenken. Die Erinnerung an ihn wird aber auch mit den aus ſeiner
Arbeit hervorgegangenen, in in= und ausländiſchen Fachkreiſen anerkannten
wiſſenſchaftlichen Werken allezeit fortleben.
Darmſtadt, den 25. Juni 1930.
E. Merck
(10075
Nachruf.
Am 24. Juni 1930 verſchied, nach ſchwerer Erkrankung bereits wieder
auf dem Wege der Beſſerung, unerwartet unſer lieber Kollege, Herr
Di. Wyi. Buief Mesnei
Wir verlieren in dem Verſtorbenen einen Mann, bei dem ſich ein lauterer
und gerader Charakter mit hoher Begabung und unermüdlicher=Pflichttreue
vereinigte.
Seine freimütige, vornehme Geſinnung, ſeine ſiete Hilfsbereitſchaft, ſowie
ſein ſtändiges Intereſſe an der Bundesarbeit ſichern ihm bei uns ein dauerndes
Andenken.
Pereinigung Merckſcher Akademiker
des Bundes Angeſtellter Akademiker
techn. naturwiſſenſchaftl. Berufe e. P.
ferfertigte erfüllt hiermit die traurige Pflicht,
dem Hinſcheiden ihres lieben Gründungs=A. H.
Dr. phil.
Joſef Meßner
kemend Kenntnis zu geben.
In tiefer Trauer:
Die A. T.=V. „Ghibellinia”
Die Altherrenſchaft: Die Altibitas:
J. A.:
J. A.:
Bsbahnrat Dipl.=Ing. Aoeder „M. pöhler
Darmſtadt.
Kaſſel
2rauerſeier findet am Donnerstag, den 26. Juni
nachmittags 4 Uhr, in der Friedhofskapelle
An der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt. (10093
Krieger=Verein
Darmſtadt
Geſtern verſchied, unſer lieber
Kamerad und langjähriges, treues
Mitglied
Karl Pfannemüller
Stations=Afſiſtent i. R.
Die Beerdigung findet am
Donnerstag, den 26. Juni d. Js.,
vormittags 11 Uhr, auf dem
Fried=
hof an der Nied.=Ramſtädterſtraße
ſtatt.
Wir bitten um zahlreiche
Be=
teiligung.
Der Vorſtand.
10099)
Heute verſchied ſanft meine liebe Frau, unſere
gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter,
Schweſier, Schwägerin und Tante
Frau
Soſephine Goldſchmidt
geb. Mayer
im 62. Lebensjahr.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Max Goldſchmidt.
Darmſtadt, Trier, Klein=Bockenheim, Luxem=
Riedeſelſtr. 18
burg, Groß=Zimmern,
den 25. Juni 1930.
Die Beerbſgung ſindet Freitag, den 27. Juni 1930,
vormittags 11½ Uhr, vom Portal des Friedhofs der
Iſraelitiſchen Religions=Geſellſchaft ſtatt.
Meine liebe Frau, unſere gute Mutter
Frau
Chlunna Schafer
geb. Weidmann
iſt nach kurzer, ſchwerer Krankheit im
Eliſa=
bethenſtift zu Darmſtadt unerwartet ſchnell
heimgegangen.
In tiefem Schmerz:
Ludwig Schäfer, pfarrer
Luiſe Schäfer
Dr. Berta Schäfer.
Alsbach (Bergſtraße) und Rom,
am 25. Juni 1930.
Die Beerdigung findet Samstag 28. Juni,
mittags 2 Uhr in Alsbach ſiatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teil=
nahme bei dem Heimgange unſerer lieben
Entſchlafenen
Frau Juſtine Bütner Bwe.
danken auf dieſem Wege Allen herzlichſt
Im Namen der Hinterbliebenen:
Luiſe Göckel, geb. Büttner.
Darmſtadt, den 25. Juni 1930.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher und
aufrichtiger Teilnahme bei dem ſchweren
Verluſfe meines guten Mannes, unſeres
lieben Vaters, Schwiegervaters,
Groß=
vaters, Bruders, Schwagers u. Onkels
Ludwig Keller
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
aufrichtigſten Dank. Ganz beſonders
danken wir Herrn Pfarrer Köhler für
die tröſtenden Worte am Grabe, ſowie
den Herren Aerzten und Schweſtern
des Städt. Krankenhauſes für die
auf=
opfernde Pflege.
In tiefer Trauer:
Eliſabeth Keller Wwe.
nebſt Kinder.
Darmſtadt, den 24. Juni 1930.
Heinheimerſtr. 77.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe der Teilnahme
und für die ſchönen Blumenſpenden bei
dem Hinſcheiden meines lieben Mannes,
unſeres lieben Vaters, Bruders,
Schwiegervaters, Schwagers u. Onkels,
des
Herrn Heinrich Altzweig
danken wir allen Verwandten, Freunden
und Bekannten herzlich. Beſonderen
Dank Herrn Kaplan Dr. Michel für die
tröſtenden Worte am Grabe.
Im Namen der Hinterbliebenen.
Frau Babette Altzweig Wwe.
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Donnerstag, den 26. Juni 1930
Reich und Ausland.
Zeppelin wieder in Friedrichshafen.
Friedrichshafen. Das Luftſchiff „Graf
Zeppelin” iſt um 6.40 Uhr von ſeiner
Deutſch=
landreiſe nach Friedrichshafen zurückgekehrt.
Die Landung erfolgte um 7.06 Uhr glatt und
ohne Zwiſchenfall. 7.20 Uhr war das Luftſchiff
in der Halle geborgen.
Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang.
Frankfurt a. M. Geſtern vormittag,
gegen 8 Uhr, ſtieß ein Motorradfahrer am
Leon=
hardstor mit einem Laſtkraftwagen ſo heftig
zu=
ſammen, daß er in weitem Bogen von dem
Motorrad heruntergeſchleudert und ſchwer
ver=
letzt wurde. Im Krankenhaus iſt er dann ſeinen
ſchweren Verletzungen (Schädelbruch uſw.)
er=
legen. Es handelt ſich um den 1912 geborenen
Kaufmann Günther Kiſoſky, aus der Großen
Sandgaſſe. Die Schuld ſoll den Motorradfahrer
ſelbſt treffen, der beim Ueberholen eines
an=
deren Laſtkraftwagens in den in gleicher
Rich=
tung fahrenden Laſtkraftwagen hineinfuhr.
Verbandstag des Deutſchnationalen
Handlungs=
gehilfen=Verbandes in Köln.
Vom D. H. V. wird uns geſchrieben: Vom
27. bis 30. Juni hält der Deutſchnationale
Handlungsgehilfen=Verband (D. H. V.) ſeinen
22. Ordentlichen Verbandstag in Köln ab. Die
hier zuſammengekommenen Vertreter von über
400 000 deutſchen Kaufmannsgehilfen werden
über die weiteren Wege des Verbandes beraten.
Vertreten ſind nicht nur die reichs= und
volks=
deutſchen Ortsgruppen des Verbandes, auch aus
dem europäiſchen Ausland und drei überſeeiſchen
Erdteilen nehmen Vertreter an der Tagung teil.
Der Verbandstag des D. H. V. wird die
Fol=
gerungen aus dem Ergebnis der großen
Ge=
haltserhebung des Verbandes zu ziehen haben.
Der Kaufmannsgehilfe iſt durch die immer
wei=
ter fortſchreitende Mechaniſierung der
Großbe=
triebe in ſeiner Berufseigenart bedroht. Die in
die Kontore eindringende Maſchine wird dem
Beruf verderblich, iſt es ihm zum Teil ſchon
ge=
worden. Der berufsſtändiſche Charakter des
Kaufmannsgehilfen iſt in Gefahr und muß
ge=
wahrt werden. Der Verbandstag wird ſich
da=
mit beſchäftigen, wie die Gefahr abzuwehren iſt.
Die Referate der Verwaltungsmitglieder
Fe=
diſch (Brufsſtändiſche Gehaltspolitik; Tatſachen
und Forderungen) und Bott (Die
Kaufmanns=
perſönlichkeit, das Ziel der deutſchen
Kauf=
mannsbildung) werden ſich beſonders mit dieſen
Fragen befaſſen. — Am Sonntag, den 29. Juni,
findet vormittags in der Großen Halle des
Kon=
greßhauſes eine Kundgebung ſtatt, in der die
Geſamthaltung des Verbandes, ſeine
Hand=
lungen und Forderungen, herausgeſtellt werden.
Die Leitung der Kundgebung liegt in den
Hän=
den des Verwaltungsmitgliedes. Otto Gerig,
M. d. R. Das Programm wird umrahmt von
muſikaliſchen Darbietungen. Den erſten
Vor=
trag hält das Verwaltungsmitglied des D.H.V.
Habermann über das Thema „Volksnot und
Privateigentum‟ Dem zweiten Vortrage:
„Standesnot und Berufsverband” ſchließt ſich
das Schlußwort des Verbandsvorſtehers Bechly
an. Der D.H.V. wird ſeine Forderungen
unmiß=
verſtändlich und beſtimmt vertreten.
Deutſcher Aerzketag in Kolberg.
Kolberg. Hier begann geſtern der Deutſche
Aerztetag mit den Beratungen des Hartmann=
Bundes, unter Vorſitz des Geheimen
Sanitäts=
rates Dr. Stauder=Nürnberg. Nach einem
ausführlichen Bericht ſeitens des erſten
Vor=
ſitzenden über interne Angelegenheiten des rund
40 000 Mitglieder zählenden Hartmannbundes,
begrüßte Dr. Stauder den inzwiſchen zur Aus=
Geheimrat Dr. Alfons Stauder und
Dr. Georg Schneider,
die Vorſitzenden des Aerztetages.
führung gelangten Anſchluß, der bisher ihre
In=
tereſſen geſondert vertretenden Jungärzte in der
Reichsnotgemeinſchaft, der 2. Sondergruppe im
Verbande. Das große Ringen um die
Geſtal=
tung der Sozialverſicherung nähere ſich der
ge=
ſetzlichen Entſcheidung, die im weſentlichen von
der allgemeinen wirtſchaftlichen Notlage
be=
ſtimmt werden wird. Wer jetzt nicht den Willen
zur Unterordnung und Einfügung aufbringe, ſei
dafür verantwortlich, daß ein ganzer Stand
we=
der die Beachtung des Geſetzgebers, noch der
maßgebenden Parteien und wirtſchaftlichen
Fak=
toren finden werde. Dr. Ritter=Berlin, der zu
den Vorſchlägen der Krankenhausnovelle ſprach,
ſah in der Möglichkeit, die Zulaſſung neuer
Kaſ=
ſenärzte zu ſperren, eine Gefahr der
Proletari=
ſierung des Nachwuchſes. In der Befugnis des
Oberverſicherungsamts, kaſſenärztliche Verträge
außer Kraft zu ſetzen, erblicke die Aerzteſchaft
eine Entrechtung, gegen die Einſpruch erhoben
werden ſolle.
Captain Kingsford Smith. Stannage, Funker, van Dyke, Hilfspilot. Captain Saul, Pilot.
„Southern Croß”, die berühmte Maſchine Kingsford Smiths.
Der bekannte auſtraliſche Fliegerhauptmann Kingsford Smith iſt von Irland aus in ſeinem
Flug=
zeug „Southern Croß” zum Oſt=Weſt=Flug über den Ozean geſtartet. Bekanntlich iſt dieſer Flug
bisher nur einmal von der „Bremen” bewältigt worden, während zahlreiche andere Ozeanflieger
ihr Leben bei einem Verſuch, den Ozean von Oſt nach Weſt zu überqueren, verloren.
100 Jahre Augsonger Keufeiſten.
„Southern Croß”
New York. Das von dem
Flieger Kingsford=Smith geführt
„Southern Croß” hat geſtern früh
(11.21 M.E.3.) die Hafenſtadt
Ha=
auf Neufundland überflogen. Da
Ueberfliegung des Nordatlantik vor
Weſten zum zweiten Male geglü
Flugzeug „Southern Croß” iſt zu
zung ſeines Brennſtoffs
Flugfeld von Harbour G
landet. Kingsford=Smith erklär
Kompaß verſagt habe. Kingsford=c
um 9.45 Uhr M.E.3. folgenden Fun
ſehr ſchlimmer Nebel, der die ganz
hielt, ſowie Schwierigkeiten mit un
paß, haben uns ſehr verſpätet. Wir
Neufundland oder in Neuſchottland
müſſen, da der Betriebsſtoff nicht au
bedauern, dies tun zu müſſen, die
war aber zu groß. Wir werden ſpä
der Landung angeben.
Kingsford=Smith wird noch ar
abend in New York erwartet, da me
daß er nach der Brennſtoffeinnahme Sarbou”=,
Grace unverzüglich wieder aufſteige
ſeinen Flug zu vollenden. Das „Kr.
dens” irrte faſt fünf Stunden im Ne
fundland umher, wodurch viel Bren
vergeudet wurde. Daher waren die ſeger zu
Notlandung gezwungen, die glatt onſtatel
ging. Eine oberflächliche Unterſ
Flugzeuges ergab, daß alles in beſt
war.
Die mehrfachen Verſuche zur U
des Ozeans in oſtweſtlicher Richtu
der Landung des „Kreuz des Süder
bour Grace zum zweiten Male vor
krönt worden. Der Flug von Por=
Harbour Grace hat rund 31 Stund
während die Bremenflieger die Stre
donell bis Greenly Island in 38
ſtür=
zurückgelegt haben. Hierbei iſt zu be
daß Kingsford=Smith günſtigere W
niſſe angetroffen hat, als ſeinerzeit
feld und Fitzmaurice. Die „Bremen
einen Motor, das „Kreuz des Sü
aber drei, und der von Kingsfor)
nützte Maſchinentyp, ein Fokkerf!
ohnehin größere Geſchwindigkeit al
kers=W=33=Flugzeug.
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Folg 9
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eug, .
T5:
Der Abſchluß der Welikraft ferelt=
Machkvolles Bekennknis des deutſchen Prokeſtankismus zur Reformakion.
Eröffnung der 409-Jahrfeier.
Feſtakk in der Barfüßerkirche.
Augsburg, 25. Juni.
Bei dem Empfang, mit dem die 400=Jahr=
Feier der Augsburger Konfeſſion eröffnet
wurde, ſprach nach den Begrüßungsworten des
Präſidenten D. Dr. Kapler der
Reichsjuſtiz=
miniſter Dr. Bredt, der die Grüße des
Reichs=
präſidenten und der Reichsregierung für den
Evangeliſchen Kirchenbund übermittelte. Der
Miniſter zog dann Verbindungslinien zwiſchen
der politiſchen Bedeutung der Augsburgiſchen
Konfeſſion und der Stellung des
Proteſtantis=
mus im politiſchen Leben der Gegenwart.
Für die bayeriſche Staatsregierung ſprach
Kultusminiſter Goldenberger, indem er
ſeiner beſonderen Genugtuung darüber Ausdruck
gab, daß der Deutſche Evangeliſche Kirchentag
zum erſten Male auf bayeriſchem Boden
zuſam=
mengetreten ſei. — Nach einem kurzen
Schluß=
wort des Augsburger Bürgermeiſters kam die
baeyriſche Kirchenregierung in Präſident Veit
und die Theologiſche Fakultät der Univerſität
Erlangen in Prof. Dr. Althaus zum Wort.
Den Reigen der Begrüßungen ſchloſſen die
Ver=
treter der ausländiſchen proteſtantiſchen Kirchen.
Bei dem von dem Deutſchen Evangeliſchen
Kirchenbund in der Barfüßer=Kirche
veranſtal=
teten Feſtakt hielt Geheimrat Profeſſor Dr.
Rendtorff=Leipzig die Feſtrede. Das
Augs=
burger Bekenntnis, ſo führte er aus, war
ge=
meinſames Bekenntnis der Kirchen der deutſchen
Reformation. Es gehört dem deutſchen
Prote=
ſtantismus in ſeiner Geſamtheit. Der Deutſche
Evangeliſche Kirchenbund, der die Pflege des
proteſtantiſchen Geſamtbewußtſeins auf ſeine
Fahne geſchrieben hat, begeht dieſe Feier, indem
er ſich zu der Kirche der Auguſtana bekennt, der
einen unſichtbaren Kirche, die nach den Worten
der Augsburger Konfeſſion überall da entſteht,
wo um Wort und Sakrament chriſtgläubige
Menſchen ſich ſammeln. Dieſe innerliche
Auf=
faſſung der Kirche beruht nicht auf leerer
Spe=
kulation, ſondern auf der reformatoriſchen
Frömmigkeit, die das entſcheidend Neue der
lutheriſchen Reformation bedeutet. Aus dunkler
Tiefe iſt die Frömmigkeit erwachſen, aus heißen
Schmerzen iſt ſie geboren, aber in Chriſtus, dem
anſchaulichen Abbild des unſchaulichen Gottes,
iſt für den Menſchen der Reformation Gott
of=
fenbar geworden als ein Abgrund göttlicher
Macht und Heiligkeit, die nichts anders iſt als
barmherziger Wille. Das iſt der Sinn der
refor=
matoriſchen Rechtfertigungslehre, der die
Augs=
burgiſche Konfeſſion den vornehmſten Platz
zu=
weiſt. In dieſer Auffaſſung der Frömmigkeit als
eines rein geiſtigen, ſittlich=religiöſen Erlebens,
lag, es begründet, daß die Reformation das
Gemeinſchaftsleben der Chriſten, die Kirche, den
ganzen kirchlichen Apparat, als unweſentlich
und wandelbar beurteilte und den natürlichen
Gegebenheiten der Welt die innere Freiheit des
Chriſtenmenſchen entgegenſtellte. Der Anſpruch
der Kirche auf Beherrſchung des Staates und
des Kulturlebens war gebrochen, das Mißtrauen
gegen Staat und Kultur überwunden, die Welt
aber als Gottes Welt wieder zu Ehren gebracht.
Das iſt die Botſchaft der Reformation von der
neuen evangeliſchen Frömmigkeit, die am Tage
von Augsburg vor Kaiſer und Reich bezeugt
wurde. Dieſelbe Botſchaft läßt die Kirche der
deutſchen Reformation auch heute wieder
aus=
gehen.
Reformakionsausſtellung in Augsburg.
Im Rahmen der 400=Jahr=Feier hat die
Stadt Augsburg eine Reformationsausſtellung
veranſtaltet, welche als volkstümliche Schau mit
betont wiſſenſchaftlichem Einſchlag, unter
beſon=
derer Hervorhebung der Reformationszeit,
einen Ueberblick über die Zeitkultur von etwa
1450 bis 1648 geben ſoll. Im „Goldenen Saal”,
des Rathauſes ſind in gediegener Auswahl und
überſichtlicher Aufmachung Bilder, Briefe.
Do=
kumente, Bibeln, Bücher, Flugſchriften einer
geiſtig gewaltig bewegten Zeit aufgezeigt.
Gleich=
zeitig findet in Augsburg eine Ausſtellung
kirch=
licher Geräte ſtatt, die am 22. Juni mit einem
Vortrag von Profeſſor Rudolf Koch=Offenbach:
„Neue Wege in der kirchlichen Kunſt” eröffnet
wurde. Der Schöpfer der bekannten Bilderbibel,
Prof. Rudolf Schäfer=Rotenburg ſprach im
Großen Saal des Ludwigsbaues über „
Luther=
tum und Kunſt”. Er zeigte, wie eine lebendige
Kirche nicht ohne Kunſt im edelſten Sinn des
Wortes ſein kann, denn die Kunſt iſt nicht um
ihrer ſelbſt willen da, ſondern eine Dienerin in
der Gemeinde zu Gott hin.
Der Blutrache=Prozeß von Niedermöllrich.
Kaſſel. Am Mittwoch morgen, gegen
9 Uhr, begann unter außerordentlichem
An=
drang des Publikums, unter dem man viele
Landbewohner aus dem Kreis Fritzlar erblickte,
der ſenſationelle, mit großer Spannung ſeit
langem erwartete Blutrache=Prozeß gegen den
ehemaligen Schutzpolizeibeamten Wilhelm Wille
von der 3. Bereitſchaft der Schupo in Frankfurt
am Main, der beſchuldigt iſt, den 53jährigen
Weißbindermeiſter Johannes Claus in
Nieder=
möllrich ermordet zu haben. Kurz nach 9 Uhr
wird der Angeklagte in den Saal geführt, der
ſeine Tat ſchilderte.
Das Urteil im Blutrache=Prozeß.
Nach einem ſehr temperamentvollen
Plä=
doyer des Verteidigers, zog ſich das Gericht zur
Beratung zurück. Um 8 Uhr abends wurde unter
atemloſer Stille im Saal folgendes Urteil
ver=
kündet: „Der Angeklagte Wilhelm Wille wird
wegen Totſchlags zu drei Jahren Ge=
fängnis verurteilt. Die Koſten des
Verfah=
rens fallen dem Angeklagten zur Laſt.” In der
Begründung wird ausgeführt, daß der Umſtand,
daß Wille bei der Tat die volle Ueberlegung
ge=
fehlt habe, die Geſchworenen und die Richter
veranlaßt habe, die Anklage auf Mord fallen zu
laſſen und nur Totſchlag anzunehmen.
Graf Otto Ritſchl,
der heute ſeinen 70. Geburtstag feiert, wirkt
noch heute in Bonn als Profeſſor der
evange=
liſchen Theologie.
Schwerer Autounfall einer chineſiſchen
Delegation in Paris.
Paris. Bei einem Autozuſammenſtoß
wur=
den drei Mitglieder einer chineſiſchen
Kommiſ=
ſion, die ſich gegenwärtig in Paris aufhält,
ſchwer verletzt. Unter den Verletzten befinden
ſich der ehemalige Staatsſekretär des
chineſi=
ſchen Außenminiſteriums Wu=Tſing und der
Ad=
miral Whoang.
Die 2. Weltkraftkonferenz fand
Abſchluß. In der feierlichen Schlußſ
Vizepräſident Merrill (Amerika) f1
freundlichen Empfang der Teilnehme
land. In dem Schlußbericht der Ko
dann erſtattet wurde, wird feſtgeſte
Konferenz 3900 Teilnehmer aufzun
Vermittels der Sprachenübertragun
es möglich geweſen, daß neben der
Vorträgen 430 Redner in der Au=
Wort exgreifen konnten. Auf einer
Gebieten ſei eine Verſtändigung übe
ſeitige Abgrenzung der Arbeitsgel
worden, ſo u. a. im Talſperrenausſ
Hochſpannungskonferenz, im Ausſchr
phonlinien und unterirdiſche Kana
Normenausſchuß u. a. Die nächſte T
die ſich mit der Energieverſorgung d
befaſſen wird, ſoll 1933 in Skandir
finden, die 3. Vollkonferenz 1936 in
Es wurde dann beſchloſſen, ein
telegramm an Präſident Hoover
Einſtimmige Annahme fanden nach
gründung durch die verſchiedenen V
Auslandes Entſchließungen, in dene
ligten Organiſationen, den deutſchen
Staatsbehörden und der Stadt Berl
für ihre Arbeit ausgeſprochen wi
wird der Bewunderung darüber 2 Eu
geben, was die deutſche Technik f
ſtandekommen der Konferenz getan
Einſturzunglück in Conſtant
Neun Tote, acht Schwerve
Aus Conſtantine in Algier wir
baueinſturz gemeldet. 25 Arbeiter Pe
ter den Trümmern begraben.
Paris. Ueber die Kataſtrophe
tine in Algier, wo vorgeſtern 25 Ar.
den Trümmern eines mehrſtöckigen
begraben wurden, liegen jetzt nähe
ten vor. Bisher wurden neun Leich
Schwerverletzte geborgen. Acht Opfer
unter den Trümmern. Das Unglück
durch die vorzeitige Ausſchalung d
Stockwerks des Eiſenbetonbaues
worden.
Blutige Gefängnismeuterei in B
45 Tote, 73 Verletzt
Rangoon. Eine ernſte Meuter
hängnisvolle Folgen hatte und an a
Sträflingsrevolten erinnert, iſt am".
Zentralgefängnis von Rangoon au
Etwa 100 Gefangene, die in einem 2
der Anſtalt zuſammen arbeiteten, g.
lich ihre Wärter, an, überwältigte
ſtürmten dann das Munitionsarſenal
in den Beſitz von 50 Gewehren und
ſetzten. Um ſich einen Weg in die
bahnen, verſuchten ſie die Türen des
hofes gewaltſam zu öffnen. In der
war bewaffnete Polizei, die von der
leitung alarmiert worden war, e
und es entſpann ſich ein regelrech
gefecht zwiſchen Polizei und Meut
der Schießerei wurden 45 Perſonen
Sträflinge, 2 Wächter und 2 Poliziſt
60 Gefangene und 13 Wärter wurde
det. Die Polizei war erſt nach zw
Kampf Herr der Lage.
Für eine halbe Million Dollar Str
wagen verbrannt.
New York. In einem Straße,
von Brooklyn brach ein Brand aus
60 Straßenbahnwagen zerſtört wu=
Schaden beläuft ſich auf eine hal!
Dollar.
as
m
[ ← ][ ][ → ]Donnerstag, den 26. Inni 1930
Seite 9
ndert Jahre Südamerika (4830—1930).
Jahr 1930 hat für die ſüdamerikaniſchen Länder eine
Bedeutung. In vielen Städten werden
Vorbereitun=
roßen Feiern und Kundgebungen getroffen, und beſon=
„jeſen Tagen gelten bereits viele feierliche Reden dem
von Ereigniſſen und Vorgängen im Jahre 1830.
Uru=
eht die Centenar=Feier ſeiner Unabhängigkeit, Ecuador
ieſem Jahre auf eine hundertjährige ſelbſtändige
Ent=
als Freiſtaat zurückblicken, und nur noch ganz kurze
nt uns von dem Tag, an dem vor hundert Jahren der
held Südanerikas, Simon Bolivar, aus dem Leben
Jie Republiken Bolivien, Columbien, Ecuador, Pana=
„ und Venezuela verehren Simon Bolivar als
m. dem ihr Land die Baſis zu der freien ſelbſtändigen
Entwicklung verdankt. Daneben ſtehen noch andere
je, die der eigentlichen nationalen oder engeren
Landes=
zugehören, aber ebenfalls der großen Zeit der
Unab=
tskämpfe Südamerikas angehören.
nur in Nordamerika, ſondern auch in faſt allen größeren
Europas finden die ſüdamerikaniſchen Hundertjahrfeiern
enktage weitgehende Beachtung. Deutſchland iſt
ſüdamerikaniſchen Ländern durch unzählige
wirtſchaft=
kulturelle Fäden eng verbunden, und in der Geſchichte
(nen Länder haben ſo manche deutſchen Kräfte
mitge=
z es ſelbſtverſtändlich erſcheint, daß in dieſem Jahr auch
licke ſich mit dem Ausdruck freudiger Anteilnahme auf
amerikaniſche Welt und ihre hiſtoriſche Feiern richtet.
merika iſt auch heute noch als geſchloſſener Kulturkreis
n, trotzdem die einzelnen Länder bereits ihre
Eigen=
d ihre nationalen Sonderheiten ſtärker in den
Vorder=
len. Die gleiche Sprache und mit ihr viele andere
Kul=
verbinden die ſüdamerikaniſchen Länder nach wie vor
großen Einheit. Die wirtſchaftliche Machtentfaltung,
en meiſten von uns immer noch überſehen wird, aber
der zwanzig ibero=amerikaniſchen Länder ſchon rieſige
angenommen hat, wirkt auf dieſe Einheit keineswegs
Viele der alten politiſchen Gegenſätze ſind als
über=
inzuſehen. Obwohl Uruguay ſeine Unabhängigkeit vor
Jahren nicht von dem Mutterlande Spanien forderte,
on den bereits ſelbſtändig gewordenen Nachbarländern
und Argentinien, werden beide Länder, ſowohl
Braſi=
ruch Argentinien, ihrem an Gebiet und Einwohnerzahl
ſchwächeren Nachbarland in aufrichtiger Sympathie
kwünſche darbringen. Und obgleich Ecuador vor
hun=
ſen aus der von Simon Bolivar für den nordweſtlichen
amerikas geſchaffenen Zentralrepublik Groß=Columbien
g, ſo iſt heute dennoch in ſeinen Beziehungen zu den
indern nichts mehr von jenen Gegenſätzen, die vor
hun=
cen ausſchlaggebend waren, vorhanden. Gewiſſe
Un=
iten, die noch heute in der Grenzführung bzw.
der einzelnen Länder beſtehen, werden auf die ſtarke
bundenheit und deshalb auch auf das
Zuſammen=
tsgefühl, das in dieſem Jahre beſonders ſtark zum
Aus=
imen wird, ebenfalls keinen ſtörenden Einfluß
aus=
denfalls tun wir gut, dieſe Zuſammenhänge nicht zu
ſondern über die von uns ſelbſt bzw. von drüben
Brücken hinweg den ſüdamerikaniſchen Ländern in
herz=
undſchaft unſere Hand zu reichen. Es wird als
Aus=
gegenwärtigen wie der alten und engen kulturellen
ſchaftlichen Beziehungen erwartet.
Deutſchen ſind erſt vor hundert Jahren durch Alexander
iboldt mit den hier im Vordergrund ſtehenden
Län=
ärkerem Maße verbunden worden. Er war es, der der
Von Dr. K. H. Panhorſt (Ibero=amerik. Inſt. Berlin.)
alten Welt die Kenntnis eines großen Teiles Amerikas erſchloß.
Humboldt iſt als das ſtärkſte hiſtoriſche Bindeglied zwiſchen
Deutſchland und jenen Ländern anzuſehen und deshalb
beſon=
ders hervorzuheben. Er wird in vielen der amerikaniſchen
Län=
der als der Gelehrte gefeiert, der „ihrem Kontinent einen
größe=
ren Dienſt erwies als alle Conquiſtadoren‟. Dieſes Wort, das
kein Geringerer als Simon Bolivar ſelbſt geprägt hat, iſt in
Amerika ſeit jenen Tagen niemals vergeſſen worden. In
mehr=
jährigen Forſchungsexpeditionen ſammelte Humboldt die
wich=
tigſten geographiſchen, ethnographiſchen und wir dürfen auch
ſagen ſtaatspolitiſchen Erkenntniſſe. Die moderne Forſchung hat
erkannt, daß Alexander von Humboldt nach ſeiner Rückkehr von
Amerika dem Gedanken der Befreiung Südamerikas von der
ſpaniſchen Herrſchaft durchaus hold war. Die Beachtung, die
man in Amerika ſeinem Zuſammentreffen mit Simon Bolivar
und ſeinem Anteil an der Geſtaltung der jungen Staatsweſen
zumißt, hat erſt in jüngſter Zeit auf Grund eines Briefes, den
der ſpätere Präſident von Eeuador, Rocafuerte, an
Hum=
boldt geſchrieben hat, und der heute in der Dokumentenabteilung
der Preußiſchen Staatsbibliothek in Berlin einzuſehen iſt, in
rech=
tem Maße gewürdigt werden können.
Um ſo mehr wird von Deutſchland erwartet, daß es in
die=
ſem Jahr den großen Vorgängen, die vor hundert Jahren den
ſüd=
amerikaniſchen Ländern die Möglichkeit zu einem ſelbſtändigen
ſtaatlichen Daſein gaben, eine würdige Beachtung ſchenkt und
den Helden der damaligen Zeit — für den Norden Südamerikas
dem ſiegreichen Simon Bolivar und für den Süden dem edlen
San Martin — ein gutes Gedenken zeigt.
Viele Tauſende deutſche Auswanderer ſind im Laufe des
ver=
gangenen Jahrhunderts und in den letzten Jahrzehnten in die
ſüdamerikaniſchen Länder gezogen. So mancher ſtolze Name im
gegenwärtigen Südamerika iſt deutſchen Urſprungs. Und
ver=
folgen wir die Geſchichte der kulturellen Einrichtungen, der
Schu=
len und Hochſchulen, ſo finden wir, daß der deutſche Einfluß auf
die Geſtaltung dieſer Bildungsſtätten kein geringer geweſen iſt.
Viele kaufmänniſche Unternehmungen verdanken ihre Exiſtenz
deutſcher Initiative. An dieſer Stelle iſt jedoch eine andere
Anteilnahme deutſcher Kräfte an der Geſtaltung der heutigen
Länder Südamerikas von größerer Bedeutung: der deutſche
An=
teil an den Unabhängigkeitskämpfen. In den ſchwerſten Tagen
der im Nordweſten von Simon Bolivar geführten
Unabhängig=
keitskämpfe gegen die ſpaniſche Herrſchaft, kam der deutſche
Gene=
ral von Uslar mit ſeiner Truppe deutſcher Soldaten dem
Frei=
heitshelden zu Hilfe, um an der Vollendung der ſtaatlichen
Ver=
ſelbſtändigung der Länder teilzunehmen. Im mittleren Weſten
Südamerikas war es ein anderer Deutſcher, der an den
Unab=
hängigkeitskämpfen hervorragenden Anteil nahm: Otto Philipp
Braun. Seine Verdienſte gaben Bolivar Veranlaſſung, Braun
mit großen Ehren auszuſtatten. Holmberg, Lützow und viele
andere bekannte Namen könnten aufgezählt werden, deren
Trä=
ger den ſüdamerikaniſchen Boden betraten, dort kämpften und
nicht wieder zurückkehrten.
Es wird angenommen, daß die Zahl der gegenwärtig in
Südamerika lebenden Deutſchen etwa eine Million
be=
trägt. Sie ſind in Südamerika angeſehen, ganz gleich, ob ſie
als Kaufleute, Pflanzer, Siedler, Gelehrte, Lehrer oder als
Hand=
werker und Angeſtellte ihren Lebensunterhalt ſuchen. Hoffen
wir, daß mit ihnen weite Kreiſe in Deutſchland die notwendige
Pflege der deutſch=ibero=amerikaniſchen Beziehungen beachten und
mit der Erinnerung an die Vorgänge vor hundert Jahren den
aufrichtigen Wunſch für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der
uns befreundeten Länder verbinden.
Es iſt ſchon wahr,
daß man auch die Erfahrung älterer Leute ſprechen laſſen ſoll.
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18.00: Breslauer Stadion: Einmarſch der Verbände in die
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ſier=Kampfbahn.
18.35: Vortrag von Polizeidireftor Dittmar.
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Konfeſſion: Die Bedeutung und Aufgabe des Deutſch=evangeliſchen
Kirchenbundes in der Gegenwart.
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22.00: Der mutige Seefahrer. Komödie in 4 Akten von G. Kaiſer.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Donnerstag, 26. Juni.
9.00: Wander= und Tanzlieder.
10.00: Dr. Walter Bethge: Ein Beſuch bei Meiſter Langbein.
10.35: Mitteilungen des Verb. der Preuß. Landgemeinden.
15.00: Georg Lapper: Deutſch für Ausländer.
16.00: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Alfred Tſchentſcher: Zweck= und Zierformen in unſerer
Um=
gebung.
„5: M. Müller=Jabuſch: Weltpolitiſche Stunde.
18.20: Dr. Knothnerus=Meyer: Ernſte und heitere Zwiſchenfälle im
Leben eines Tiergärtners.
18.40: Prof. Dr. Jumpertz: Die wirtſchaftliche Bedeutung der
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19.05: Spaniſch für Fortgeſchrittene.
19.30: Ob.=Landw.=Rat Meiſel: Zeitgemäße Betriebsumſtellung
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— Stamitz: „La melodia Germanica‟. — Mozart: Symphonie
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Danach: Budapeſt: Zigeunermuſik.
Wekkerbericht.
Ausſichten für Donnerstag, den 26. Juni: Teils heiter, teils wolkig,
ſtel=
lenweiſe noch Neigung zu vereinzelten Schauern, Temperaturen
ſpäter wieder etwas anſteigend.
Ausſichten für Freitag, den 27. Juni: Ruhigeres, jedoch noch etwas
wech=
ſelhaftes Wetter.
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Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite:
für den Inſeratenteil und geſchäftiche Mitteſlungen: Willy Kuhles
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Lebendig!
Dazu das bunte und aktuelle
Beiprogramm. (V.10063
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Beginn 3½ Uhr
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Im Doppelprogramm:
Das Gesetz der
Autttltttuttfttuftttif
schwarzen Berge
In äußerst packenden und
spannenden Bildern spielt sich
die Geschichte einer
Blutfeind-
schaft ab, wie sie sich bei den
südöstlichen Bergvölkern bis
zum heutigen Tage erhalten
hat und die in der Blutrache
ihren Ausgang findet.
In den Hauptrollen:
Fred Döderlein, Gustar Diessl,
Maria Forrescn,
Hertha von Walther.
Dazu als zweiter Schlager:
Das rote Schwert
Die Handlung spielt in dem
früheren Rußland, wo
Despotis-
mus der herrschenden Kreise
das Volk bedrückte, aber
schließlich doch die Waage
ewiger Gerechtigkeit
Vergeltung übte.
In den Hauptrollen:
Carmel Meyers, Marion Nixon
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am Sonntag, den 29. Juni 1930
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verbunden mit der Weihe eines neuen Banners
Ausführende: Frau Elsa Varena, Opernsängerin am Hess
Landestheater; Karl Dietrich, Klavier,
Ed. Fuchs, Orgel: Chor des „Liederzweig‟
Aus der Vortragsfolge: Chöre von C. Mangold u. Fr. Nagler, fünf Lieder
und Gesänge für Männerchor, eine
Sopran-
stimme, Orgel und Klavierbegleitung
von Fr. Schubert, gesetzt von W. Moldenhauer
L e t u n g: Chormeister Wilhelm Etzold
Nachmittags 4 Uhr
Konzert im Städt. Saalbau
Abends 8 Uhr
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Soeben erschienen!
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Art der 18 Kreise des Volksstaats Hessen (Kennzeichen: 1O
für die Zeit vom 1.—15. Juni 1930.
Die Aufo-Listen enthalten die Angaben in derselb‟
folge wie die Hauptausgabe: Name, Beruf, Wohnort
fahrzeugbesitzers, Type, Motornummer, Hubraum in
PS. Art des Fahrzeugs. Fabrikneue Wagen sind
kenntlich gemacht. Die Meldungen sind geordnet ndel
Provinzen (VS, VR, VO) und Kreisen und innerhalb d
Polizeierkennungsnummern. Abgemeldete Wagen wer‟
dert aufgeführt. Die Auto-Listen sind eine wichtise ‟
zung des Auto-Adreßbuches (Adreßbuch der Kraf
besitzer im Volksstaat Hessen), Ausgabe 1929, und Une
lich, weil sie laufend
neuestes Adressenmaterial
liefern. Sie erscheinen alle 14 Tage, also monatlich 2W
Die am 10. eines Monats ausgegebene Liste enthält die
vom 16.—30. (31.) des voraufgegangenen Monats und d"
eines Monats ausgegebene Liste die Meldungen von !"
gleichen Monats.
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1. Bei Bezug aller Meldungen sämtlicher 1801
12 Monate: zum monatlichen Pauschelpl
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2. Bei Bezug der Meldungen nur für einzelne
und Städte, gleich ob für einen oder mehrere Monate.‟"
preisen, die wir bei uns zu erfragen bitten.
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2
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Donnerstag, den 26. Juni 1930
Sport, Spiel und Zurnen.
3 Darmſtädker Handball=Derby.
ſverein 98 — Polizeiſporkverein 4:6 (2:3).
„s erſte Freundſchaftsſpiel zwiſchen den beiden Lokalrivalen,
tverein 98 und dem Polizeiſportverein, wäre glücklich unter
Tach. Die Beſtrebungen der beiderſeitigen Vereinsleitungen,
heil zu begraben, haben ihre Wirkung nicht verfehlt. Beide
ten gaben ſich offenſichtlich Mühe, keinen Mißton aufkommen
Schade nur, daß ein Teil des Publikums, das zu dem geſtrigen
außerordentlich zahlreich erſchienen war, glaubte, beweiſen
daß ſtets und unter allen Umſtänden nur die eigene
Mann=
iſt. Das Gros des Darmſtädter Sportvublikums gilt als
gir in der Anerkennung des augenblicklich Beſten, und wir
auch noch beſtehende Ausnahmen ſich eines Beſſeren beſinnen
m ſo mehr, als dieſe Ausnahmen meiſt noch ein längeres
ſich haben.
Ergebnis entſpricht dem Spielverlauf.
it an mit
Weber
Walter Link
Unmacht
Huber
Freund
Jäger
Förſter
Sportverein.
Pfeiffer
Otto
Schmitt
Schliffer
Ploch
Werner
Delp
Fiedler
Rothenburger
Henß
Koch
Fuchs
chenken uns, auf den Spielverlauf im einzelnen einzugehen.
Folizei ſchoß Huber die Tore, während gegenüber Freund,
id Ploch die Schützen waren.
hnelle, weitmaſchige Spiel bot ausgezeichnete Momente. Im
paren ſich beide Mannſchaften ziemlich gleichwertig, wenn auch
iſturm gegenüber dem erſatzgeſchwächten und körperlich
unter=
er Sturm ein Plus hatte. Läufer und Hintermannſchaften
beiden Seiten ſchwere Arbeit zu leiſten, den gegneriſchen
Schach zu halten und gleichzeitig die eigenen Angriffe ein=
Delp war unſtreitig der beſte Mittelläufer. Die beiden
Tor=
en manchen unglaublichen Ball. Die 98er Stürmer konnten
gegenüber der harten und verſtärkten Verteidigung —
Wal=
gewiſſe Kniffe unterlaſſen — nicht wirkungsvoll genug
durch=
ſaß eine Reihe von Schüſſen fehlging. Auch ein wiederholter
Purf ging in der Aufregung neben das Tor. Schiedsrichter
ach=Poſt Frankfurt machte einige Schnitzer, die das
Pubkli=
ten. Eine gewiſſe überflüſſige Härte des Spieles hätte er
rbinden ſollen, dann wäre der Eindruck noch ſchöner geweſen.
i wird, davon ſind wir nach dieſem Spiel überzeugt, am
wohl die Pokalmeiſterſchaft Süddeutſchlands für Darmſtadt
die Ruhezeit wird den 98ern gut tun und die verletzten
Spie=
ten Elf wieder auf die Beine bringen. Der eingeſtellte Erſatz
als recht gut.
Kückſpiel findet, wie wir hören, erſt nach der Sommerpauſe
Freie Tade. Darmſtadt — Nürnberg.
gelungen, Nürnberg, das am Sonntag um die Süd=
Handball=Meiſterſchaft hier im Rahmen des
iterſporttages gegen Langen ſpielt, zu einem
Propaganda=
ommenden Montag, abends 6.30 Uhr, zu
ver=
n. Es iſt ſomit dem Publikum Gelegenheit gegeben,
Nürn=
tals in einem Spiel, das frei iſt von gewiſſen Härten, die bei
wichtigen Meiſterſchaftsſpiel doch immerhin ungewollt
auf=
u ſehen. Nürnberg wird auch am Montag mit ſeiner
kom=
annſchaft antreten, ſo daß auch hier Gewähr für ein
aus=
s Spiel geboten wird.
Zußball.
.V. Darmſtadt — 5. C. Einkracht Darmſtadi.
im am vergangenen Sonntag anläßlich des Gaujugendtages
innſchaft des Polizeiſportvereins gegen eine kombinierte
Oden=
ſchaft in Erbach einen 6:1=Sieg erringen konnte, tritt ſie am
g, abends 6 Uhr, auf dem Pol.=Platz der Eintracht gegenüber.
ichtelf dürfte den Darmſtädter Fußballintereſſenten zur Genüge
in. Durch ihre faire und ſchnelle Spielweiſe konnte ſie in
beachtenswerte Erfolge erzielen. Da die Pol, in der alten
z antritt, iſt mit einem intereſſanten Spiel zu rechnen, das
ande des Fußballſports empfohlen ſein dürfte.
Pol. Sp. B. Darmſtadt — Alympia Weiſenau.
Am Sonntag vormittag 10 Uhr, letzten Spieltag vor der
Sommer=
pauſe, ſpielt die Liga des Pol. Sp.V. hier gegen die Ligamannſchaft von
Olympia Weiſenau. Die Poliziſten konnten im Vorſpiel in Weiſenau
einen 3:1=Sieg erringen. Das Reſultat beſagt jedoch nicht, daß FC.
Weiſenau als ein ſchwacher Gegner anzuſehen iſt. Die Mannſchaft
ver=
ſtand es des öfteren, in ihrem Rhein=Mainkreisbezirk mit angenehmen
Ueberraſchungen aufzuwarten. Die Poliziſten müſſen alles daranſetzen,
um einen Sieg wie im Vorſpiel landen zu können.
Das Wimbledon=Turnier.
Mafſenandrang am Mikkwoch. — Auch Prenn und
Fräulein Peitz geſchlagen.
Das Publikumsintereſſe an den Ereigniſſen bei den allengliſchen
Tennis=Meiſterſchaften in Wimbledon nimmt rapid zu. Am Mittwoch
waren bei anhaltend gutem Wetter auf dem Hauptplatz nicht weniger
als 15 000 Zuſchauer und auf den 13 Nebenplätzen im Durchſchnitt auch
noch je 1000 Perſonen anweſend. Auch die Ehrenlogen beginnen ſich
allmählich zu füllen. Die Spiele ſelbſt verlaufen allerdings auch
inter=
eſſant und überraſchend genug. Um in den Doppelſpielen vor
unlieb=
ſamen Verzögerungen geſchützt zu ſein, wurden am Mittwoch auch ſchon
die Kämpfe im Herren=Doppel aufgenommen, wo ſich das Feld der 64
Paare ſchnell lichten wird.
Die deutſchen Vertreter in Wimbledon waren auch am Mittwoch
wenig vom Glück begünſtigt. Bei den Damen erlitt Frl. Peitz durch
Frau Pitmann (früher Frl. Goldſack) nach tapferem Widerſtand eine
3:6, 6:3=Niederlage. D. Prenn, der ſich an die Grasplätze in
Wimble=
don gar nicht gewöhnen kann, wurde von dem Engländer Hughes
über=
raſchend glatt 6:4, 6:1, 6:3 ausgeſchaltet. Als einziger deutſcher
Ver=
treter iſt in den Einzelſpielen alſo nur Frl. Auſſem übrig geblieben,
die in der zweiten Runde Miß Bower ganz leicht 6:3, 6:0 ſchlug.
Der Tag war auch ſonſt reich an Ueberraſchungen. Die größte war
wohl die Niederlage des italieniſchen Meiſters Mopurgo durch den
Engländer Perry. Die vierte Runde haben bei den Herren erreicht u. a.
die Amerikaner Alliſon, Doeg, Mangin, Tilden und Lott, die
Fran=
zoſen Cochet und Borotra und die Engländer Hughes und Auſtin.
Ge=
ſchlagen wurden u. a. die Franzoſen Brugnon und Bouſſus, auch die
Japaner ſind bereits ſämtlich ausgeſchaltet worden.
Bei den Damen ſtehen bereits Helen Moody=Wills und die
Eng=
länderin Mudhall in der vierten Runde. Die dritte Runde haben
er=
reicht die Damen Ridley, Mathieu, Ryan, Harry, Sigart, Peyot und
Frl. Auſſem.
Pferdeſpork.
Jagdſpringen um den Königspokal.
Keine Erfolge unſerer Reiteroffiziere in England.
Den Höhepunkt der Olympia=Horſe=Show in London bildete das
Jagdſpringen um den Königspokal, an dem die fünf deutſchen Offiziere
der Reitſchule Hannover, ferner Franzoſen, Engländer und Iren
betei=
ligt waren. Von den deutſchen Offizieren hatte Oblt. Haſſe mit Derby
die meiſten Chancen, er machte aber nach anfänglich ausgezeichnetem
Ritt am letzten Sprung einen Fehler, der ihn einen halben Punkt koſtete.
Auch Kampfgeſell unter Oblt. Momm kam zu einem halben Fehler.
Von den übrigen zog ſich Oblt. Schmalz auf Friderieus 4½ Fehler
zu, während Frhr. v. Nagel auf Perſerkönig und Rittm. Frhr. v.
Waldenfels auf Chef den Parcours nicht beendeten. Bei dem
Wett=
kampf kamen fünf Engländer und ein Franzoſe ohne Fehler über die
ſchwierige Bahn. Im Stichkampf belegte der engliſche Oblt. Talbot
auf Chelſea mit 2½ Fehlern den erſten Platz vor ſeinem Landsmann.
Lt. Johnſon=Ferguſon, während der favoriſierte Franzoſe Lt. Blizard
nur Fünfter werden konnte.
Vor dem deutſchen derby.
In überaus imponierendem Stile abſolvierte der Derbyfavorit Alba
am Dienstag auf der Hoppegartener Rennbahn unter Jockey Munro
ſeinen Schlußgalopp für das „Blaue Band‟. Trainer G. Arnull ließ
den Dreijährigen unter Führung von Amalfi über 2400 Meter
galoppie=
ren, auf den letzten 1600 Metern ſprang noch Iwo ein. Als Alba im
Einlauf den Kopf frei bekam, war er mit wenig raumgreifenden
Galopp=
ſprüngen an den beiden Piloten vorbei und ging im gewöhnlichen
Kan=
ter durchs Ziel. Der Crack des Frhrn. S. A. v. Oppenheim wurde dann
am Mittwoch abend nach Hamburg=Horn verladen.
Seite 11
Reichsarbeikerſporkkag 1930
am kommenden Sonntag am Müllersteich.
Traditionell ſind nun ſchon die Sportwerbetage geworden, die
all=
jährlich 14 Tage nach Pfingſten in ganz Deutſchland von den
Arbeiter=
ſportkartellen gehalten werden. Auch das Arbeiterſportkartell
Darm=
ſtadt tritt dieſes Jahr wieder — umſtändehalber 8 Tage nach dem
üblichen Termin — mit einer großzügigen Werbeveranſtaltung auf den
Plan. Sämtliche dem Kartell angeſchloſſenen Sportvereine ſind durch
einzelne Programmnummern unter Verpflichtung hervorragender
Gegner vertreten. Eingeleitet wird die Veranſtaltung am Nachmittag
durch das
Handballſpiel um die Süddeutſche Meiſterſchaft
zwiſchen den Meiſtermannſchaften von
Langen (9. Kreis) — Nürnberg (7. Kreis).
Zwei Kreismeiſter, die über ein ganz ausgezeichnetes Können verfügen,
ſtehen ſich um die höchſte Würde, die Süddeutſchland zu vergeben hat,
gegenüber. Es wird hier zu einem Kampf kommen, bei dem
Handball=
ſpiel in höchſter Vollendung gezeigt werden wird.
Hervorgehoben verdient auch das
Fußballſpiel Freie Tgde. Darmſtadt — Alzey
zu werden, das ſicher viele Intereſſenten finden wird. Alzey iſt eine
Mannſchaft, die zurzeit in ausgezeichneter Form iſt. Hohe Siege gegen
Gegner von Namen und Klang verſchaffen der Mannſchaft einen Ruf
weit über die ſonſt üblichen Grenzen.
Eine weitere Zugnummer iſt das
Wafferballſpiel Freie Tgde. Darmſtadt — Stuttgart,
das erſtmalig in dem beim Sportplatz gelegenen „Müllersteich”, zum
Austrag kommt. Beide Mannſchaften konnten in der vorjährigen
Sai=
ſon die Kreismeiſterſchaft erringen.
Die Schwerathletik kommt mit einem Kampf
Arb.=ASV. Darmſtadt — Dieburg,
erſterer Bezirksmeiſter, letzterer ſogar Kreismeiſter, zu ihrem Recht. Alſo
auch hier eine Beſetzung, die ausgezeichneten Sport verbürgt.
Leicht=
athletiſche Wettkämpfe, Schwimmwettkämpfe, Reigen der Radfahrer und
geſangliche Darbietungen geben der ganzen Werbeveranſtaltung den
Rahmen.
Eröffnung der 3. Deukſchen Kampfſpiele.
Die 3. Deutſchen Kampfſpiele wurden am Mittwoch durch
Vorwettbewerbe in Breslau eröffnet. Als erſter Wettbewerb
ging der 5000=Meter=Geländeritt zum modernen
Fünfkampf vonſtatten. Oberleutnant Hax von dem
Militär=
ſportverein Biensdorf belegte den erſten Platz mit 100
Plus=
punkten in der Zeit von 8:24 vor dem Pol.=Oberwachtmeiſter
Schröder von der Spandauer Polizeiſchule mit der gleichen
Plus=
punktzahl in 9:02.
Nur 3000 Zuſchauer, eine gewiß nicht überragende Zahl, hatte
ſich zum Fußball=Repräſentativkampf Saarland
gegen Schleſien eingefunden. Die Saarländer ſiegten 4:3,
Halbzeit 2:3. Die Saarländer waren techniſch den Schleſiern
be=
deutend überlegen.
Bei den Wettbewerben für die Golfkonkurrenz, zu der
über 60 Teilnehmer gemeldet haben, wurde eine Vorrunde
not=
wendig. Der Bremer Hillmers gewann gegen Schulz=Berlin mit
5 Auf= und 3 Zuſpielen. Die Anlage in Bad=Salzbrunn gefiel
außerordentlich.
Zur Nachahmung empfohlen.
Man geht dabei ganz beſondere Wege. So erzählte uns der
Schwimmlehrer, daß ihm täglich 200 Freikarten zur Benützung des
Schwimmſtadions zur Verfügung ſtehen. Dieſe bringt er auf der Straße
zur Verteilung. Wenn er irgendwo einen gutgewachſenen Jungen ſieht,
ſo wird dieſem eine Freikarte in die Hand gedrückt. Er wird koſtenlos
einige Wochen ausgebildet und beobachtet und, wenn er etwas taugt,
in den Verein aufgenommen. In Bologna gibt es nach unſeren
Be=
griffen eigentlich nur einen Verein, und zwar Sportiva Bologna” der
5000 Mitglieder in allen Sportzweigen zählt. Die politiſche Einteilung
in 18 Unterbezirke gilt gleichzeitg für den Sport zur Austragung der
Regionalmeiſterſchaften, außerdem vertritt die Stadt eine
Kampfmann=
ſchaft in der erſten Fußballklaſſe Italiens.
Dies ſind nur einige Einzelheiten von den vielen günſtigen
Ein=
drücken, die man über die Entwicklung und Organiſation der italieniſchen
Sportbewegung im Sinne Muſſolinis und ſeines Beauftragten, des
eigentlichen Sportführers und Sportminiſters Turatti hatte. Europa
wird ſicherlich auf allen ſportlichen Gebieten in den nächſten Jahren von
Italien manche Ueberraſchung erleben.
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Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. Juni hat ſich in
der dritten Juniwoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in
Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 195,4 Millionen
auf 1504,5 Millionen RM. ermäßigt.
Im einzelnen haben die Beſtände an Handelswechſeln und
Schecks um 195,8 Millionen auf 1348,1 Millionen RM.
abgenom=
men und die Lombardbeſtände um 0,2 Millionen auf 55,3
Millio=
nen RM. zugenommen.
Die Reichsſchatzwechſel, an denen am Schluß der Vorwoche
keine Beſtände vorhanden waren, werden mit 0.1 Millionen RM.
ausgewieſen.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind
239,8 Millionen RM. in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen, und
zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 240,8 Millionen
auf 4038,0 Millionen RM. verringert, der Umlauf an
Rentenbank=
ſcheinen um 1.0 Millionen auf 329,6 Millionen RM. erhöht. Unter
der Berückſichtigung, daß in der Berichtswoche Rentenbankſcheine
in Höhe von 0.7 Millionen RM. getilgt worden ſind, haben ſich
die freien Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf
49,0 Millionen RM. ermäßigt. Die fremden Gelder zeigen mit
648,6 Millionen RM. eine Zunahme um 111.3 Millionen RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich
um 35,1 Millionen auf 3076,2 Millionen RM. erhöht. Im
ein=
zelnen haben die Goldbeſtände um 0,1 Millionen auf 2618,9
Mil=
lionen RM. und die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 35,0
Millionen auf 457,2 Millionen RM. zugenommen.
Die Deckung der Noten durch Gold allein erhöhte ſich von
61,2 Prozent in der Vorwoche auf 64,9 Prozent, diejenige durch
Gold und deckungsfähige Deviſen von 71,1 auf 76,2 Prozent.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Konjunkturverluſte Cornelius Heyl A.=G. Die rückläufige
Preis=
bewegung auf dem Rohfellmarkt brachte der Cornelius Heyl A.=G.,
Worms a. Rh., 1928/29 Konjunkturverluſte an den Warenbeſtänden, die
nicht ausgeglichen werden konnten. Mit der Stabiliſierung der
Rohfell=
preiſe im Frühjahr 1929 trat eine Belebung des Geſchäfts ein. Von da
ab konnte wieder nutzbringend gearbeitet werden, wenn auch der ſcharfe
Konkurrenzkampf und die erhöhten Abgaben einen normalen Verdienſt
nicht ermöglichten. Durch Entwicklung neuer Artikel und fabrikatoriſcher
Verbeſſerungen gelang es, den Abſatz zu ſteigern und trotz der
zwangs=
läufigen Konjunkturverluſte einen kleinen Gewinn zu erzielen, der
ein=
ſchließlich 0,08 (0,05) Mill. RM. Vorjahrsvortrag mit 0,245 (0,207) Mill.
RM. ausgewieſen wird und vorgetragen werden ſoll (im Vorjahre
6 Prozent Vorzugsaktiendividende). Auf Fabrikationskonto wurden
1,27 (1,72) Mill. RM. vereinnahmt, denen Abſchreibungen auf
Immo=
bilien 0,51 (0,82) und auf Maſchinen und Einrichtungen von 0,60 (0,75)
Mill. RM. gegenüberſtehen. Die Bilanz (in Mill. RM.) weiſt
Fabrik=
cnlagen mit 9,45 (10,12), Waren mit 16,98 (23,72), Kaſſe, Wechſel und
Effekten mit 0,40 (0,30) und Debitoren mit 15,92 (6,96) aus, während
auf der Paſſivſeite neben dem Aktienkapital von 15 Mill. RM.
Kredi=
toren und Verrechnungspoſten mit 25,37 (23,62) ſtehen. — Der bisherige
Verlauf des neuen Geſchäftsjahres konnte nur teilweiſe befriedigen. Die
Lederpreiſe ſind durch den Konkurrenzkampf im In= und Ausland nach
wie vor ſtark gedrückt, und durch die Einführung bzw. Erhöhung von
Lederzöllen in wichtigen Abſatzgebieten iſt mit Verkaufsſchwierigkeiten zu
rechnen. Immerhin erſcheint die Hoffnung auf einen günſtigeren
Ver=
lauf des neuen Geſchäftjahres nicht unbegründet, zumal die
Waren=
beſtände vorſichtig bewertet ſind und der Verkauf in letzter Zeit
leb=
hafter eingeſetzt hat. Hierdurch konnten Warenvorräte und Kreditoren
in erheblichem Umfange vermindert werden.
20 Mill. RM. Kaſſenkredit der Stadt Frankfurt a. M. Die Stadt
Frankfurt a. M. hat bei dem Bankhaus Mendelsſohn u. Co., Berlin,
und bei der Preußiſchen Staatsbank (Seehandlung) einen einjährigen
Kaſſenkredit von 20 Mill. RM. zu 6 Prozent aufgenommen. Die Stadt
Frankfurt nimmt bekanntlich laufend Kaſſenkredite in Anſpruch, hat ſich
aber diesmal im Hinblick auf die verhältnismäßig günſtigen Bedingungen
veranlaßt geſehen, einen Betrag in größerem Umfange als bisher üblich
aufzunehmen.
Matheus Müller Komm.=Geſ. a. A., Eltville a. Rh. Die G.V.
beſchloß, aus dem einſchl. 62 248 (62 880) RM. Vortrag ſich
erge=
benden Reingewinn von 132 874 (242 548) RM. die ſtatutariſche
Dividende von 6 Prozent auf die 5000 RM. Vorzugsaktien zu
ver=
teilen und den Reſt von 132 574 RM. vorzutragen. Die 3 Mill.
RM. Stammaktien bleiben alſo ohne Dividende (i V. 6 Proz.).
Nach dem Bericht trat 1929 infolge der ſchlechten Wirtſchaftslage
ein beachtlicher Rückgang des Sektabſatzes ein, der in ſeiner
Aus=
wirkung noch durch die Schwierigkeiten eines Teiles der
Abneh=
mer verſtärkt wurde. Die Rationaliſierungsmaßnahmen wurden
fortgeſetzt. Der Bruttoüberſchuß ſtellte ſich auf 1,414 (1.420) Mill.
RM. Demgegenüber ſind Unkoſten, Steuern und Abſchreibungen
nur mehr in einem Poſten mit 1,344 (i. V. 1.133 Unkoſten und
Steuern, 107 093 RM. Abſchreibungen) ausgewieſen. — In der
Bilanz ermäßigten ſich bei unv. 3,005 Mill. A.K. und 800 500 RM.
Rücklagen=Kreditoren leicht auf 4,66 (4,86) Andererſeits gingen
Debitoren ſtärker zurück auf 2,05 (3,05) Mill. RM. Kaſſe und
Bankguthaben erſcheinen mit 84 382 (87 648) RM., Wechſel mit
106 913 (101971) RM., Wertpapiere und Beteiligungen mit
408 011 (411 782) RM., Vorräte ſind erhöht mit 4,79 (4,21) Mill.
RM., Anlagen mit 1,17 (1,05) Mill. RM. bewertet. Avale
betra=
gen unv. 45 000 RM. — Im laufenden Jahre ſeien bei der
andau=
ernden Geſchäftsſtille die Ausſichten noch wenig hoffnungsvoll.
Neue Baifſe an der New Yorker Börſe. An der New Yorker Stock
Exchange, dem führenden Wertpapiermarkte der Vereinigten Staaten,
kam es zu einem neuen allgemeinen Rückgang der Kurſe, der bei
ein=
zelnen Papieren bis 16 Dollar betrug. Eine ganze Reihe von Werten
des Aktienmarktes ging auf einen neuen Tiefſtand zurück. Der Umſatz
erreichte allein in der letzten Viertleſtunde des Börſenverkehrs rund
eins Million Stück (Geſamtumſatz am Montag 3 832 000 Stück).
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 25. Juni. Die Tendenz an der
heutigen Frankfurter Getreidebörſe war flau. Bezahlt wurden: Weizen
Hektolitergewicht 78 Kg., gut, geſund und trocken 307,50, Weizen
Hekto=
litergew. 72 Kg. dto. 165, Sommergerſte 165, Hafer 165, Weizenmehl
ſüdd. 43,50—44,25, dto. niederrh. 43,25—44, Roggenmehl 24,50—25,50.
Weizen= und Roggenkleie 6,75.
Frankfurter Häuteauktion. Auf der geſtrigen Frankfurter
Häute=
auktion wurden folgende Preiſe erzielt: Ochſenhäute v. K. 20—29 Pfd.
72,25, 30—49 Pfd. 58—62, 50—59 Pfd. 64—70, 60—79 Pfd. 68—72,50,
80—99 Pfd. 64—67,75, 100 u. m. 68—72,75. Rinderhäute o. K. 20—29
Pfd. 72,25, 30—49 Pfd. 72,75—78, 50—59 Pfg. 71—81,25, 60—79 Pfd.
75—79, 80—99 Pfd. 70—84. Schaffelle erzielten einen kleinen Abſchlag.
Schaffelle o. K. vollwollig 53, halbwollig 54, Lammfelle 48—49 Blöſſen
49—51, Kalbfelle o. K. bis 9 Pfd. rot 1,32—1,40, dto. ſchwarz und rote
über 9 Pfd. unverkauft.
Berliner Produktenbericht vom 25. Juni. Die wiederum ſehr
flauen Meldungen des Auslandes und das regneriſche Wetter,
das gegenwärtig in faſt allen Teilen des Deutſchen Reiches
herrſcht und die eine günſtigere Beurteilung der Ernteausſichten
zulaſſen, wirken zuſammen, um auch den hieſigen Markt zu
ver=
flauen. Hinzu kommt noch, daß infolge mangelnden
Mehlgeſchäf=
tes Weizen zur prompten Verladung weiterhin ſehr ſchwach liegt.
Die Provinz iſt gegenüber den gewichenen Preiſen mit Angebot
von Brotgetreide neuer Ernte eher noch zurückhaltender als in den
letzten Tagen, ſo daß am Effektivmarkte nur in geringſtem
Aus=
maße Umſätze ſtattfinden können. Roggen alter Ernte bedarf
weiterhin der Preisſtützung, die in bisherigem Ausmaße und zu
unveränderten Preiſen erfolgte. Am Lieferungsmarkt war Weizen
weſentlich ſchwächer veranlagt als Roggen, beachtlich iſt vor allem
die weitere Verlängerung des Deports von Juli auf September.
Weizenmehl iſt trotz ermäßigter Forderungen nahezu geſchäftslos,
für Roggenmehl beſteht dagegen einige Nachfrage. Hafer ziemlich
reichlich offeriert, in den Preiſen um 2 Mark rückgängig. Gerſte
ziemlich ſtetig.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 25. Juni.
Die Börſe lag heute wieder ſtärker unter Druck, wobei in
erſter Linie die erneut ſchwache geſtrige New Yorker Börſe
bei=
trug. Aber auch die weiter ungünſtige Arbeitsloſenlage und die
noch nicht geklärte Finanzminiſterfrage verſtimmten ziemlich ſtark.
Es wurden wieder Abgaben vorgenommen, ſo daß die Tendenz
der Börſe zur Schwäche neigte und infolge der geringen
Aufnahme=
luſt, die hauptſächlich auf eine nicht mehr zu überbietende
Order=
loſigkeit zurückzufuhren war, ergaben ſich teilweiſe wieder
Kurs=
verluſte in größerem Ausmaße. Der günſtige Reichsbankausweis
und die beabſichtigte Verteilung größerer Aufträge der Reichspoſt,
die den Zweck haben ſollen, den geplanten
Wirtſchaftsankurbelungs=
verſuchen den Weg zu ebnen, um ſomit auch eine Verminderung
der Arbeitsloſenziffern herbeizuführen, blieben auf der anderen
Seite ganz ohne Einfluß. Weiter ſtark unter Druck ſtanden am
Kalimarkt Salzdetfurth, die erneut 8 Prozent niedriger eröffneten.
Am Elektromarkt kam wieder ziemlich Material heraus, ſcheinbar
durch Mithilfe des Auslandes. Licht u. Kraft büßten 5 Prozent,
Siemens 5¾ Prozent, Schuckert 3 Prozent, Gesfürel 3½ Prozent,
Felten und A.E.G. bis zu 2½ Prozent ein. Der Montanmarkt
lag weiter ſtill, doch blieben die Kursverluſte, die nicht über 1½
Prozent hinausgingen, ziemlich klein. Schiffahrtsaktien bis zu
2 Prozent abgeſchwächt. Am Bankenmarkt mußten
Reichsbank=
anteile mit minus 5½ Prozent ihren geſtrigen Gewinn wieder
hergeben. Von Chemiewerten lagen J.G. Farben zur Eröffnung
3½ Prozent ſchwächer. Die übrigen Werte dieſes Marktes blieben
dagegen knapp gehalten. Renten hatten ebenfalls nur kleines
Geſchäft. Stärker gedrückt waren Altbeſitzanleihe. Schutzgebiete
behauptet.
„Im Verlaufe erfuhr das Geſchäft keine Belebung. Nachdem
vorübergehend eine weitere geringfügige Abſchwächung eingetreten
war, ergaben ſich ſpäter auf Deckungen der Kuliſſe, wobei die
gün=
ſtigeren Momente etwas mehr Beachtung fanden, leichte
Kurs=
erholungen, ſo daß die Kurſe etwas über Anfang lagen.
Tages=
geld war mit 2½ Prozent unverändert. Am Deviſenmarkt lag die
Mark etwas ſchwächer. Man nannte Mark gegen Dollar 4.1955,
gegen Pfunde 20.388, London=Kabel 4.8603, Paris 123.77,
Mai=
land 92.75. Madrid 42.24, Schweiz 25.07½, Holland 12.08½/s.
Unter dem Einfluß der innerpolitiſchen Kriſe verlief die
Abend=
börſe wiederum ziemlich geſchäftslos, wenn auch das Ergebnis der
Ab=
ſtimmungen über den Etat in Preußen beachtet wurde. Der heute
ver=
öffentlichte Reichsbankausweis zeigt, daß die Diskontſenkung ohne
Ein=
fluß geblieben iſt. Der fortgeſetzte Rückgang der Reichsbankkredite
ver=
bildlicht die Schwere der wirtſchaftlichen Depreſſion, die immer noch
keine Auftriebstendenzen zeigt. — Die Kurſe lagen an den Hauptmärkten
auf Deckungskäufe zum Teil erhöht. Im Verlaufe der Börſe trat eine
weitere Erholung nicht ein, man ſchloß zu gut behaupteten Kurſen.
Berlin, 25. Juni.
Schon der heutige Vormittagsverkehr zeigte nach den geſtrigen
Erholungen eine etwas ſchwächere Veranlagung. Zu Beginn des
offiziellen Verkehrs kam es dann, obwohl ſich die Abgaben wieder
in engen Grenzen hielten, zu allgemeinen Rückgängen von 1 bis
3 Prozent, eine große Anzahl ſchwererer Werte ermäßigte ſich jedoch
um 3 bis 6 Prozent. Unter den auffallend ſtark gedrückten
Wer=
ten waren Braubank, Reichsbank, Berger, Spritwerte, Kaliwerte,
Conti=Gummi. Deutſche Linoleum, Bergmann, Chade, Siemens,
Licht u. Kraft, Gesfürel, Schuckert, Deſſauer Gas und Schleſ. Gas
Lit. B. Nur ganz vereinzelt bemerkte man einige Beſſerungen.
Man motivierte die neuen Abſchwächungen mit dem ſchwachen
Schluß der geſtrigen New Yorker Börſe, der mit 2.6 Millionen
noch immer ſehr hohen Arbeitsloſenziffer und den innerpolitiſchen
Schwierigkeiten. Dieſe Momente veranlaßte die Spekulation zu
Abgaben. Ohne Einfluß blieb der mit einer Geſamtentlaſtung um
95.4 Millionen als günſtig anzuſprechende Reichsbankausweis.
Später trat eine leichte Erholung ein, da die Mitteilung, daß die
Liquidationskaſſe Erleichterungen beſchloſſen hat, nach denen 50
Prozent der Einlagen von Ende Juni bis Ende Juli als
Dar=
lehen gegen 5 Prozent Verzinſung abgehoben werden können
an=
regend wirkte. Die Tendenz wurde ſpäter uneinheitlich, die Kurſe
bewegten ſich ca. 1 Prozent über oder unter Anfang. Im Verlauf
wurde es wieder etwas ſchwächer, nur Schiffahrtswerte und
Deutſche Linoleum erfreuten ſich eines gewiſſen Intereſſes. An=
leihen ſchwächer.
Metallnotierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 25. Juni ſt
Kupfer: Januar 95.25 (96.25), Februar, Mär
Mai 96 (96.25), Juni 95 (97), Juli 95.50 (97), Aug
September und Oktober 95 (96), November 95.50 (
96 (96.25). Tendenz: ſtetig. — Für Blei: Ja
und März 35 (35.25), April 35.25 (35.25), Mai
Juni 34.50 (35.25), Juli 34.50 (34.75), Auguſt 34.50
tember, Oktober, November und Dezember 34.75
denz: abgeſchwächt. — Für Zink: Januar 33.25
34 (35), März 35.25 (35.50), April 35 (35.75), M
Juni 31.50 (32.50) Juli 32 (32.50), Auguſt 32.25
tember 32.50 (33.50), Oktober 33 (33.75), November
Dezember 34 (34.25). Tendenz: ruhig. — Die erſte
deuten Geld, die in Klammern Brief.
Amerikaniſche Kabelnachrichten
Es notierten nach Meldungen aus New York
Getreide. Weizen: Juli 88½, September 92.
97½: Mais: Juli 74½, September 73½, Dezember
Juli 35.75, September 36½, Dezember 39%; Rogger
September 99½, Dezember 55½.
Schmalz: Juli 9,32½, September 9,42½, Dezen
Fleiſch. Rippen: 9,30; Speck, loko 13,75; lei
8,75—9,15, ſchwere Schweine 8,50—9,10; Schr
Chicago 21 000, im Weſten 93 000.
Baumwolle: Juli 12,95, Oktober 12,93.
Schmalz: Prima Weſtern 10,10; Talg, extra,
Getreide. Weizen: Rotwinter n. Ernte 106½
94½; Mais: 85½; Mehl: 4,75—5,10; Getreidefrac
land 1,6—2,3 Schilling, nach dem Kontinent 7—9 C
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Verhandlungen der Gebr. Stollwerk A.=G.,
Schichtgruppe wegen Uebernahme der ihr gehörenden
G. m. b. H., Wandsbeck, ſtehen unmittelbar vor dem Ab
Die Rhein=Mainiſche Lack G. m. b. H., Frankfurt a.
das gerichtliche Vergleichsverfahren. Den Paſſiven von e
ſollen etwa 50 000 RM. Aktiven gegenüberſtehen.
Die ſüddeutſche Mühlenvereinigung hat den Preis f1 Keizenm;
Spezial 0 um 5 Pfg. auf 44.— RM. (pro 100 Kilo) hera
Ermäßigung 23. Juni.)
Nach den Berechnungen der Metallgeſellſchaft A.=G. Enkfurt
Main, ſtellte ſich die Kupfer=Hüttenproduktion der Welt
auf 137 117 Tonnen gegen 134 249 Tonnen im Apri / Js. 9
165 535 Tonnen im Jahresdurchſchnitt 1929.
Die Geſamtzahl der Arbeitsloſen in Großbritanni /etrug im
16. Juni 1 885 300. Gegenüber dem Ausweis vom 2. Jur seutet Am
eine Steigerung um 110 193 und gegenüber der entſpre en Vo
des Vorjahres eine Zunahme um rund 763000.
Die holländiſche Kunſtſeidenausfuhr betrug im Mai &
Werte von 2 562000 holl. Gulden gegen 786 Tonnen
2260000 holl. Gulden im April und 761 Tonnen
2 458000 holl. Gulden im Mai des Vorjahres. Die
Deutſchland erfuhr im Mai 1930 eine ungewöhnlich ſtar
ſie belief ſich auf 311 Tonnen im Werte von 967 000 holl. /Den ge
183 Tonnen im Werte von 567 000 holl. Gulden im Vorr X.
Der Bankrat der tſchechoſlowakiſchen Nationalbank I beſch
mit Wirkung von heute ab den Diskont von 4½ auf 4 2e
zuſetzen. Der Satz von 4½ Prozent war ſeit Monatsfr
Der 4prozentige Zinsſatz iſt der niedrigſte ſeit dem Beſtan
ſlowakei.
Die amerikaniſchen Automobilexporte nach Deutſchland / im A0
gegenüber dem Vormonat um 113 Prozent und die Expor Ech Jad
ſogar um 335 Prozent geſtiegen. Die geſamte amerikat
von Perſonen= und Laſtkraftwagen hatte im April ein
25 Mill. Dollar gegen 22 Mill. Dollar im März und nur
im Februar.
Schn
artn rach RA Lieb
Pa04,
Bt. (0*
SMai 1
So
Fuhr n
Zeigerun
Ausfu
F. Dol
Berliner Kursbericht
vom 25. Juni 1930
Dev Fmarlt
vom 25. X 19
Berl. Handels=Geſ.
Danatbank
*
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Vee
208.50
133.—
133.50
1 02.25
36.—
102.875
148.—
81.75
92.5C
174.25
61.50
163.25
149.75
90.50
Met ee
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgr
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn
Norbd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel
r
156.75
128.—
141.25
Ar46
89.—
201.50
100.—
91.50
94.875
46.25
79.50
102.—
67.50
Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtof
Verein. Stahlwerk
Weſteregeln Alkal
Agsb.=Nrnb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Rffe
60.75
365.—
48.—
114.—
87.375
205.—
85.75
34.25
66.125
128.25
69.50
159.—
17.25
87.—
46.50
Helſingfors
Wien
„5
Prag
Budapen
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
A
Währung
100 finn. Mk
100 Schillingl
00 Tſch.Kr
00 Pengo
00 Leva
100 Gulden
100 Kronen
00 Kronen
100 Kronen
1 S=Stg.
1 Pap. Peſol
Dollar.
100 Belgo
100 Lire
100 Franes
Geld
10.55
59.14
12.43.
73.29
3.037
168.3
112.1
112.10
112.56
20.30
1.526
4.1s0
58.465
21.96
6.445
Brie
59.26
73.43
168.7
112.7
20.40
58.58!
22.00
16.485
10.57 Schweiz
Spanien
12.455/Danzig
Japan
3.043/Rio de Janeiro
Jugoſlawien /100 Dina
112.39/Portuga 1100 Escut
112.40/Athen
Iſtambu=
Kairo
1.530/Kanada
4. 198 Uruguay
Fsland
Tallinn Cſtl.)
Riga
Währu=
400 Frat
1100 Peſet
1100 Guld
1 Yen
1 Milreis
1100 Drack
11 türk.
11 ägypt. 4
(1 canad. D
11 Goldpeſ
1100 eſtl. s
100 eſtl. H
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R.i
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16
FA
B./0
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D.R
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R.63
ſ2
2.
Frankfurter Kursbericht vom 25. Juni 1930.
7% Dtſch. Reichsanl.
6% Baden.......
8% Bahern .....
..
88 Heſſei v. 28
89
v. 29
(% Preuß.
Staats=
anl. . . . . . . . . . ..
8% Sachſen .....
6% Sachſen ....
2a Thüringen ..
Dt che. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +‟/.
Ab=
löſungsanl. . . . . .
Dtſche. Anl. Ablö.
ungsſch. (Neub.
Otſche.
Schutzge=
bietsanleihe .. .
%6 Baden=Baden,
6% Berlin .. ..."
8% Darmſtadt v. 26
v. 24
7%0 Frankfurt a.M
8% Mainz.... .
8% Mannheim ..."
8% Nürnberg
8½ Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr. .
20 Goldobli
4½% Heſſ. Lds.
Hhp.=Bk.=Liquid.
Pfbr. ... .....
%₈ Preuß. Lds..=Anſt. Gold=
Pfbr. .. . . . . . .
Goldobl.
82 Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
8¾Kaſſeler Land.
fredit Goldpfbr.
03.5
87.75
100.8
84I.
92.5
95
100
83.5
85
5811.
8.75
3l.
Aaze
83.5
92.8
92.8
88.25
91.75
94
99.5
95
84.75
01
97
97
98.5
3% Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr. ... ..
14½% „ „ Ob
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+Ausl. Ser.
+Ausl. Ser, II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
18% Berl. Hyp.=Bk.
4½%„Liqu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp.=Bk..
4½% „ Lig. Pfbr.
8% „ Pfbr.=Bk.
4½% „Lig. Pfrb.
18% Mein. Hyp.=Bk.
4½% Lig. Pfbr..
2 Pfälz. Hyp.=B!
14½% „ Lig. Pfbr
8% Preuß.
Boden=
cred.=Bank .. ..
4½% „Lig. Pfbr.
18% Preuß. Centrl.=
Bodencr.=Bank.
4½%0 „ Lig. Pfbr
30 Rhein. Hyp.B
4½% „ Lig. Pfbr.
3% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit .. . . . !
8% Südd. Bod.=
Cred.=Bant ....!
4½% „ Lig. Pfbr.
3% Württ. Hyp.=B.
% Daimler=Ben
20 Dt. Linol. Werke
% Klöchner=Werke
26 Mainkrw. v. 26.
17% Mitteld.
Stahl=
werke .. . . . . ..
8½ Salzmann u. Co.
726 Ver. Stahlwerke
18% VoigtckHäffner
100.25
A
57.25
74.5
16
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87.25
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100.b
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101
107
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101
73.75
99.5
93.5
96
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94.75
F. G. Farben Bonds/106‟/,
5% Bosn. L.E.B.
L. Inveſt.
4½% Oſt.
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anw. .. . . . . . ..
49 Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%0
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4% Türk. Admin.
4½ „ 1. Bagdad
% „ Zollanl.
½%0 Ungarn 1913
1914
Goldr.
Aft
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AEG. Stamm. .
AndreaeNoris Zak
Baſt Nürnberg ...
Bemberg J. P.
Bergm. El.=Werke.
BrownBoverickCie
Brüning & Sohn
Buderus Eiſen..
Cement Heidelber=
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel
Chem.Werke Alber=
Chade ........."
Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz".
Dt. Atl. Telegr.
Eiſenh. Berlin.
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Gold= u. Silb.
cheide=Anſtalt.
Linoleumwerk
Dhckerhoff u.
Wid=
mann .. . . .....!
Eichbaum=Werger
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer=Geſ.
AZ
16.65
7.75
5.4
25.5
A
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Doktor lächelte „So leid es mir tut, Herr Graf, ich muß
ſehnen” ſagte er. „Wir haben uns vorgenommen, reine
it dieſem Hehler Aron zu machen. Dazu brauchen wir
der Perlen. Aber auch ſonſt . , es gibt da einen
geamten, einen Detektiv, der ſich rein darin verbiſſen
Halunken von Dieb herauszubringen und der verdienten
überliefern.”
Fall wird alſo weiter verfolgt, auch gegen meinen
röings „ . es tut mir, wie geſagt, leid ..
kleine Pauſe entſtad. Der Graf ſah mißmutig vor
r. Dann hob er wieder den Kopf. „Der Hehler —
on nannten Sie ihn ja wohl? — wird er denn nicht
ein=
zen?”
wir den Mann kennen, iſt das vorläufig ausgeſchloſſen,
denn ſein . . . Er ſtockte.
wollten Sie ſagen, Herr Polizeirat?” verſetzte Egon.
handelt ſich um die dreißigtauſend Mark, die der Dieb
emn hat. Die verſchmerzt Moſes Aron ſo leicht nicht.
heimlich wüten und toben. Und wir warten, daß ihm
ſeinen Schaden erſetzt. Geſchieht dies nicht bald,
ja, dann iſt es wohl möglich, ſogar wahrſcheinlich, daß
„Wut den Menſchen verrät.”
meinen alſo, er kennt ihn dem richtigen Namen nach?"
on bin ich überzeugt! Und — darauf warten wir
eben=
iſſen aus dieſem Grunde den Hehler auf freiem Fuße.”
er wird bewacht, heimlich natürlich?. Sie kennen ſeine
etwaige geheime Zugänge?”
Dieb wird nicht perſönlich hinkommen. Für ſo dumm
r ihn nicht. Er wird dei dreißigtauſend Mark einfach
enden. Das heißt, wir nehmen das an.”
dann?”
n... nach drei Tagen verhaften wir trotzdem den
Sein Verhalten im Verhör wird uns ſofort ſagen,
Dieb ſchonen will, indem er ſchweigt, oder ihn
preis=
z dann faſſen wir zu, unerbittlich, rückſichtslos.”
Egon erhob ſich. Er wünſchte die unerguickliche
Be=
zu beenden.
Doktor Borngräber ſtand auf. Ich danke Ihnen jeden=
Ihre Bemühungen, Herr Polizeirat, und bedaune nur
Ihnen weiter keine Angaben machen zu können, die auf
e Spur des Verbrechers führen”, ſagte der Graf kühl.
eſtändlich ſtehe ich der Behörde auch weiterhin gern zur
19.
er Borngräber verbeugte ſich leicht, ein gleiches tat Graf
ann war der Herr „Polizeirat” entlaſſen. Borngräbers
g war nicht die allerbeſte. Er hatte von dieſer
Begeg=
ſr erwartet. Der junge Graf gab ihm neue Rätſel auf.
och eine harte Nuß zu knacken. Aber er hatte ſich wirk=
* Sache feſtgebiſſen und ließ ſo leicht nicht los.
n Mühlhauſer wollte er noch ganz beſonders ins Auge
er Mann erſchien ihm höchſt verdächtig. Auffällig war
hin daß ihm der verſtorbene Graf in ſeinem Teſtament
etes Legat ausſetzte. Dafür mußten wichtige Gründe
Am Ende machte ſich der alte Mann auf eigene Fauſt
ir die langjährigen „treuen‟ Dienſte.
Ja, waren es denn aber überhaupt „treue‟ Dienſte geweſen?
Ueber die Schloßtreppe ſchreitend, begegnete er einer jungen
Dame. Er grüßte höflich und erhielt einen leichten Gegengruß.
Das mußte die Baroneſſe Wallersbrunn ſein, die Pflegerin des
verſtorbenen Grafen. Der Doktor ſah ihr nach und geſtand ſich.
daß die junge Dame auf ihn einen ſehr vorteilhaften Eindruck
machte.
Jedenfalls wollte er ihre Perſon vorläufig nicht in
Verbin=
dung mit dem Raub bringen. Weit eher dieſen alten Mann,
dieſen Mühlhauſer. Ueber den Leibdiener gedachte er im ſtillen
Erkundigungen einzuziehen, vielleicht im Dorfe, wo man ihn
doch kennen mußte, ihn und ſeine Vergangenheit. Er war
ver=
heiratet geweſen, ſeine Frau ſtarb längſt. Beſaß er keine
Kin=
der? Stand er mit niemand außerhalb des Schloſſes in
Be=
rührung? Das ließ ſich wohl unſchwer ergründen.
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Inzwiſchen ſtand Graf Egon unbeweglich an dem Tiſche,
auf dem ſich das Käſtchen mit der Perlenkette befand. Ein
fin=
ſterer Ausdruck lag wieder auf ſeinem Geſicht. Er wußte ſich
ja unbeobachtet.
Seine Hand hob noch einmal die Kette empor. Er ſah die
Perlen an, ſein Mund verzog ſich zu einem ſchmerzlichen Lächeln,
dann warf er achtlos das Band in das Käſtchen zurück.
„Ein verlorenes Leben hängt an euch!” murmelte er Er
ſchlug den Deckel zu, als wollte er ſich den Anblick der Perlen
entziehen. Dann ſtreiſte er über die Stirn.
„Aber der Dieb — Herrgott, wenn es wahr wäre?” ächzte
er. „Das Verſchwinden der übrigen Dinge, der Verdacht des
alten Grafen — ich will Gewißheit haben! Es muß klar werden,
und wenn darüber alles zuſammenbricht!”
Da fühlte er, wie ihm eine heiße Wolke Blutes in die
Schläfen ſtieg. Er dachte an Eva, an ſein junges Glück!
Stöh=
nend ſank er auf den Stuhl. Minutenlang rang er mit dem
ſchweren Entſchluß. Er preßte die Fauſt auf das Herz, zögerte
und erhob ſich dann entſchloſſen.
„So oder ſo. .. murmelte er. „Auf die Dauer könnte ich
das Spiel doch kaum aufrechthalten!”
Er ließ das Käſtchen ſtehen und ſchritt aus dem Saal. In
der Nähe des Einganges, nahe der Treppe, ſtieß er zunächſt auf
Mühlhauſer. Er faßte den Alten kurz ins Auge. Hatte der etwa
gelauſcht? Aber Mühlhauſer zeigte nur ſeine alte mürriſche
Miene.
Graf Egon holte Atem. Dann ſagte er ruhig: „Eine Frage,
Mühlhauſer — gibt es von der Hand meines Vaters eine genaue
Aufſtellung der im Schloſſe befindlichen kleineren
Wertgegen=
ſtände, von denen der Verewigte, ſo viel ich weiß, im Laufe der
Jahre viel anſammelte, Antiquitäten, die er ſich von ſeinen
weiten Reiſen mitbrachte?"
Er hatte ganz ruhig geſprochen, aber ſein Blick lag dabei
forſchend auf dem alten Manne.
Mühlhauſer zeigte eine momentane Beſtürzung. Er konnte
das nicht verbergen, ſo viel Mühe er ſich auch gab.
„Die Sammlung des verewigten Herrn Grafen befindet ſich
verſtreut in den verſchiedenen Gemächern, gnädiger Herr”, ers
widerte er unſicher. „Eine Liſte davon exiſtiert aber, ſo viel mir
bekannt iſt, nicht.”
„Hm — das iſt doch kaum denkbar. Ich werde in den
Pa=
pieren des Verſtorbenen einmal nachſehen.”
Mühlhauſer verneigte ſich ſtumm. Sein Geſicht war ſtarr,
leblos.
Graf Egon wendete ſich dem Seitenkorridor zu. Dann drehte
er ſich halb zurück. „Was ich ſagen wollte — der Herr
Polizei=
rat hat mir einen Gegenſtand überbracht, den ich im Archiv
auf=
geſtellt wiſſen möchte. Verſchließt das Ding möglichſt ſorgfältig.”
Damit deutete er auf die Tür zum Ritterſaal und ging weiter.
Mühlhauſer ſah ihm nach. Es zuckte in ſeiner ſtarren Miene
auf. Seine Augen hingen lange an der Stelle, an der Graf Egon
verſchwand. Dann murmelte er heiſer: „Was ſoll das bedeuten?
Was will er von mir?. Ahnt er etwas?”
Ein kurzes, hartes Lachen folgte.
„Er ſoll es mir beweiſen — beweiſen! Aber das andere —
das iſt jetzt tauſendmal wichtiger. Und wenn ich hier
Gewiß=
heit erlangen könnte ..
Er faßte ſich an die Stirn und ſchloß ſekundenlang die Augen.
Dann ſchritt er langſam in den Ritterſaal. Er wollte doch ſehen,
was für einen Gegenſtand dieſer Polizeirat gebracht hatte.
Das Käſtchen ſtand auf dem Tiſch. Der Deckel war zu, aber
der ſeltſam geformte Schlüſſel ſteckte im Schloß.
Mühlhauſer öffnete weit die Augen. Er taumelte zum Fiſch.
Seine Hände reckten ſich aus — er gab einen dumpfen Laut
von ſich
„Der Kaſten — bin ich denn verrückt? Das Halsband der
Stuart!”
Er riß den Deckel auf, zerrte die Perlen ans Licht, verſchlang
ſie mit den Augen. Dann fiel er in den alten Lehnſtuhl, noch
immer die Perlenſchnur zwiſchen den zitternden Händen. „
Ver=
dammt ſoll er ſein, der Hund — der Aron —!”
Er ſchrie es laut, heiſer hinaus. Und überhörte dabei, daß
hinter ihm leiſe die Tür gegangen war, daß Graf Egon eintrat,
ebenſo lautlos hinter den Liſch trat und jedes Wort vernahm,
das Mühlhauſer ſprach.
Dann plötzlich eine raſche Bewegung des Grafen — er ſtand
vor dem Alten, packte ihn, einen halberſtickten Wutſchrei auf den
Lippen, an der Bruſt, zerrte ihn in die Höhe und ſchrie ihm ins
fahle Geſicht. „Dieb . .. Schurke . .. habe ich dich in der
Falle?”
Die Augen des alten Mannes weiteten ſich unnatürlich. Er
öffnete den Mund, wollte etwas ſprechen, ein Aechzen wurde es.
Dann, während der Griff Egons nachließ, ftürzte Mühlhauſer
blötzlich vor dem jungen Herrn auf die Knie nieder. Schwer
ſchlug ſein Kopf auf die Flieſen.
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