Kinzelnummer 10 Pfennige
Bezugspreis:
entlſch 7mallgem Erſcheſnen vom 4. Junt
Juni 2.18 Reichsmark und 22 Pfennt:
bühr, abgeholt 2.25 Reichsmarf, durch die
2.46 Reichsmart frei Haus. Poſibezugspreit
ohne Beſtellgeld monatlſch 2.45 Reichemarf.
rtüſchteſt für Aufnahme von Anzeigen an
n Tagen wird nicht übernommen.
Nicht=
einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
den Bezſeher nicht zur Kürzung des
eiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
hne Verbindlichkeit für uns. Poſiſcheclonto
Franifurt g. M. 4301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 172
Montag, den 23. Juni 1930.
193. Jahrgang
Anzeigenpreis:
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichepfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Rellamezeile (92 mm
breit/2 Reichsmark Anzelgen von auswärte 40 Reichepfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm breite
Rellame=
zelle 300 Reichsmart. Alle Preiſe in Reichsmark
(1 Dollar — 420 Markl. — Im Fallie höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Das vorläufige Ergebnis.
Landtagswahl vom 12. 5. 1929):
Stimmen
Mandate
ildemokraten
ſche Volkspartei
muniſten
ſchaftspartei
chnationale
volk
mnalſozialiſten
kraten
frecht
zialiſten
nat. Reichsvereinig
nuniſt. Oppoſ.
II.=Soz. Volksdienſt
Flügelgruppen. — Die Ralionalſozialiſten zweitſtärkſte Parkei. —
Regierungs=
mehrheit kaum möglich. —Ernſte Zukunfisausſichken.
Zuſammengehen der S. P. D. und der K. P. D., die
ins=
ahlverlauf.
geſamt 46 Abgeordnete im neuen Landtag haben dürften, würde
— ſelbſt wenn es ſachlich denkbar wäre — die notwendige
Mehr=
heit nicht mit ſich bringen. Eine Erweiterung der Linken etwa
durch die Nationalſozialiſten kommt nicht in Frage. Die Große
Dresden, 23. Juni. Koalition iſt in Sachſen für die Zukunft undenkbar, denn ſie
würde nur ein Minderheitsgebilde von 43 Abgeordneten
dar=
den vorläufigen amtlichen Ergebniſſen in den drei ſtellen. Die ſogenannte Weimarer Koalition hat in
Sach=
ſen ergibt ſich folgendes Geſamtergebnis für Sachſen (in ſen nie zur Debatte geſtanden, da es ein Zentrum jedenfalls im
Parlament nicht gibt. So bliebe die Möglichkeit einer
Kombi=
nation zwiſchen den übrigen Parteien, die
einſchließ=
lich Nationalſozialiſten und Demokraten über 51
Stimmen verfügen würden. Der Widerſtand gegen eine ſolche
227 319 (363 382) 8 (13)
Mehrheitsbildung iſt nach der bisherigen Entwicklung bei den
355 552 (345 530) 13 (12)
Demokraten, die mit den Nationalſozialiſten nichts gemein haben
276 702 (304 884) 10 (11)
wollen, aller Vorausſicht nach ſehr ſchwer zu brechen. Beharren
124 300 (211 906) 5 (8)
die Demokraten auf ihrem ablehnenden Standpunkt, ſo kann es in
120 497 (140 611) 5 (5)
Sachſen künftig nur eine Minderheitsregierung
376 724 (133 958) 14 (5)
geben. Bei den Gegenſätzen zwiſchen den Parteien, die durch das
83 671 (115 289) 3 (4)
Programm und die Haltung der Nationalſozialiſten zweifellos
44 142 (70 131) 2 (3)
verſchärft werden, iſt indes an eine wirkliche Lebensfähigkeit einer
19 187 (40 598) 0 (2)
ſolchen Minderheitsregierung kaum zu denken. Ernſt, ſehr ernſt
39 351
2 (-)
breitet ſich die nächſte Zukunft des ſächſiſchen Volkes aus, und es
14824 (22 129) 0 (0)
wird in dieſer Stunde an die Nationalſozialiſten, die jetzt zur
57 608
2 (0)
zweitſtärkſten Partei in Sachſen geworden ſind, die verantwor=
Vahlen in Dresden und Leipzig ſind völlig ruhig verlau= tungsſchwere Frage geſtellt werden, ob ſie wirklich Arbeit und
dem Lande liegen bisher keine Nachrichten vor, daß Brot für die Maſſen und im Sinne der ganzen Nation Ruhe und
Ordnung irgendwie geſtört worden wären. Die Wahl= Ordnung in Staat, Geſellſchaft und Wirtſchaftsleben haben wollen,
g ſetzte in Dresden ſchon um 8 Uhr rege ein. Es darf wie ſie es ihren Wählern verſprochen haben. Von ihrer Antwort
echnet werden, daß die Wahlbeteiligung der der letzten wird mehr als das Schickſal Sachſens abhängen.
vahl vom 12. Mai 1929 nicht nachſtehen wird. Das
itter hatte natürlich auch Einfluß auf die
Wahlbetei=
viele Ausflügler der Wahl fernblieben.
Wahlpropa=
rde am Sonntag kaum noch getrieben.
Wei wird die Regierung bilden?
* Dresden, 23. Juni. (Priv.=Tel.)
lenthalben im Reich mit ganz beſonderer Spannung er=
Wahlen zum Sächſiſchen Landtag haben zu einem
Er=
ührt, das nahezu kataſtrophal genannt zu werden
ver=
ch nie in der Vergangenheit des Sächſiſchen Freiſtaates
n ſolcher Umſchwung der Einſtellung großer
Wähler=
iſchen zwei Parlamentswahlen vollzogen, wie es
dies=
all war. Wenn hierzu auch Momente beigetragen haben,
ſächſiſchen Politik keine Begründung finden, ſo
über=
och, daß es möglich war, nach einem Jahrzehnt
parla=
en Brauches und parlamentariſcher Arbeit innerhalb
onaten die Volksvertretung ein ganz anderes Bild
er=
ſehen.
rund der Wahlergebniſſe vom 12. Mai 1929 und gemäß
der Sächſiſchen Verfaſſung, die 96 Landtagsabgeordnete
war bisher die S.P.D. mit 33 Abgeordneten und die
* 12 vertreten. Die Volkspartei verfügte gleichfalls
e Wirtſchaftspartei über 11, die Deutſchnationalen über
hſiſche Landvolk über 5, die Nationalſozialiſten über 5,
Ite kleineren Parteien die reſtlichen 9 Sitze inne hatten,
Demokraten 4, Volksrecht 3 und Altſozialdemokraten
Die Mandatsverteilung hat ſich jetzt vollkommen
ver=
alismus hat in Sachſen auf der ganzen Linie geſiegt.
konnen ſich die bisherigen ziffernmäßigen Ergebniſſe
leben, indes ſteht feſt, daß von allen Parteien, die im
Landtag vertreten waren, nur die
National=
en und die Kommuniſten an Stimmen gewonnen
erſteren dürfen den unvergleichlichen Erfolg einer
Ver=
ihrer Wählerſchaft, und damit eine Steigerung ihrer
on 5 auf wahrſcheinlich 14 für ſich buchen, während die
en außer ihren 12 Sitzen, über die ſie bereits
verfüg=
e hinzugewonnen haben. Teilerfolge errangen die
kionale Reichsvereinigung Mahrauns, die
Male in den Wahlkampf zog, mit der Gewinnung eines
Ind der bisher nicht vertretene Chriſtlich=ſoziale
enſt, der ſich zwei Mandate zu ſichern wußte. Sämt=
En Parteien büßten an Stimmen ein. Die Sozial=
Tie hat über 150 000 Stimmen verloren, was ſich für
Einbuße mindeſtens eines Mandates auswirken dürfte.
ce Volkspartei, bisher die ſtärkſte bürgerliche
Sachſen, wird von ihren 12 Abgeordneten 8 behalten.
chaftspartei verliert ebenfalls einen Sitz, obwohl
9rigen iſt, daß ſie eine Liſtenverbindung mit dem in
Xklichen Zentrum eingegangen war. Einen recht
En Schlag haben die Deutſchnationalen er=
Eund 100 000 Wähler, und damit 3 Mandate verloren.
Sſterpartei, das Sächſiſche Landvolk, vermochte die
12 Mandate zu halten. Demokraten und Volks=
Ekei verloren je 1 Mandat und werden noch mit 3
Meordneten aus der Schlacht zurückkehren. Vollkommen
en ſind die Altſozialiſten, die im letzten Landtag
Iem Dresdener Kreishauptmann Buck und dem Abg.
en wurden, dem einzigen deutſchen Miniſter der Vor=
Der bis 1929 ununterbrochen Miniſter blieb.
Die nächſte Zukunft
Duchſen ſehr ernſt ſein, denn das Wahlergebnis
allen Wegen nicht zu eines praktiſ=
Regierungsmehrheit umformen. In
Iine Mehrheit von 49 Abgeordneten erforderlich. Ein
Berlin, 22. Juni.
Der Verfaſſungsausſchuß der Länderkonferenz hat geſtern
die Beſchlüſſe des Unterausſchuſſes über Zuſtändigkeit und
Or=
ganiſation der Länder verabſchiedet. Der Heſſiſche
Staatspräſi=
dent hat ſich dabei der Abſtimmung enthalten und ſeine
Stellungnahme mit folgender Erklärung begründet:
Ich kann die Beſchlüſſe des Verfaſſungsausſchuſſes als eine
geeignete Grundlage für eine Reichsreform, die auf dem Weg zur
Einheit und Dezentraliſation liegt, nicht anſehen. Die
ſoge=
nannten „Länder alter Art” bleiben Staaten im
bis=
herigen Sinne. Ihre Zuſtändigkeiten, die — von unweſentlichen
Aenderungen abgeſehen — die alten bleiben, und ihre
Organi=
ſation werden noch ſtärker als ſeither verfaſſungsmäßig geſichert.
Mitglieder des Ausſchuſſes, die den vorliegenden Beſchlüſſen
zu=
ſtimmen, haben darüber hinaus noch Anträge geſtellt, die — wenn
ſie angenommen worden wären — praktiſch jede Veränderung der
Zuſtändigkeiten ihrer Länder und damit jede künftige
Vereinheit=
lichung im Reich unmöglich gemacht hätten. Daneben iſt es nicht
unintereſſaut, feſtzuſtellen, daß ihre Annahme ein Zurückgehen
hinter den verfaſſungsrechtlichen Zuſtand von 1871 bedeutet hätte.
Auch im preußiſchen Gebiet, das alle ſeitherigen
Län=
der mit Ausnahme von Bayern, Sachſen, Württemberg und
Baden irgendwie in ſich aufnehmen ſoll, bleibt in allem
weſent=
lichen alles beim Alten. Bei einer Differenzierung ſo
hohen Ausmaßes zwiſchen dem Norden und dem Süden
beſteht kein Recht mehr, davon zu reden, daß man auf dem Wege
zur deutſchen Einheit ſei. Ich bin daher als Freund des
dezentraliſierten Einheitsſtaates im
geſamt=
deutſchen Intereſſe nicht in der Lage, den gefaßten
Beſchlüſſen zuzuſtimmen. Ich möchte keiner Scheinlöſung
zuſtimmen, die zudem für weſentliche Teile des Reichs der als
notwendig erkannten Entwicklung entgegenläuft.
Ich lehne das bisherige Ergebnis der Beratung aber auch
vom Standpunkte meines Landes ab. Die Beſchlüſſe
zur Organiſation wie zur Zuſtändigkeit beziehen ſich nur auf die
vier ſogenannten „Länder alter Art” und die preußiſchen
Pro=
vinzen. Im übrigen hat man alles offen gelaſſen und für Länder
wie Heſſen und Thüringen nur ganz allgemein gewiſſe
Möglich=
keiten theoretiſch angedeutet. Die Beſchlüſſe ſind alſo inſoweit
unvollſtändig und ermöglichen es mir daher nicht, mich an der
SchlußaEſtimmung zu beteiligen.
Der Kanzler verhandelt.
* Berlin, 22. Juni. (Priv.=Tel.)
Die Finanzminiſterkriſe hat ſich am Sonntag faſt gar nicht
verändert. Der Kanzler hat verſchiedene Parteiführer
empfangen, hat ſich aber hauptſächlich bemüht, die
Wider=
ſtände bei den Demokraten gegen die
Kandida=
tur ihres Wirtſchaftsminiſters Dr. Dietrich
zu überwinden. Es ſcheint aber nicht, daß er damit
bei den führenden Perſönlichkeiten der Demokratiſchen Partei
Eindruck gemacht hat. Die Demokraten ſcheuen die Erfahrungen,
die jetzt auch die Volkspartei geſammelt hat, und ſie haben dem
Kanzler zu verſtehen gegeben, daß auch nach ihrer Meinung, wenn
in irgendeiner For man dem Notopfer feſtgehalten werden ſolle, es
Pflicht des Zentrums wäre, den Finanzminiſter
zu ſtellen. Da in der letzten Fraktionsſitzung des Zentrums
hiengegen Bedenken geäußert wurden, wird dem Kanzler offenbar
nichts übrjableiben, als die Verſuche zur Gewinnung Dr. Diet=
3 richt gelingt,
ort=r
Herren in der Reichskanzlei vorläuſig
Tarüber ſchweizen ſich
noch aus.
Der Pakt Akhen-Angora.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
P. Konſtantinopel, Mitte Juni 1930.
Am 10. Juni, mittags 1 Uhr, wurde in Angora feierlich das
türkiſch=griechiſche Abkommen vom türkiſchen Außenminiſter
Tewfik Rüſchdi Bey und dem griechiſchen Geſandten
Poly=
chroniadis unterzeichnet. In den Reden, die dabei gewechſelt
wurden, und dem Telegrammwechſel zwiſchen Tewſik Rüſchdi
Bey und Venizelos wurde in herzlichen Worten der Hoffnung
Ausdruck gegeben, daß nunmehr eine Zeit des Friedens und der
Zuſammenarbeit für die beiden Völker angebrochen ſei. Man.
wird ſich ſchon im Intereſſe des Weltfriedens dieſem Wunſch der
leitenden Staatsmänner nur anſchließen können. Denn in den
verfloſſenen ſechs Jahren der immer wieder unterbrochenen
Ver=
handlungen hat es nur zu oft ſo ausgeſehen, als ob der
türkiſch=
griechiſche Zwiſt nur durch einen neuen Waffengang.
mit unabſehbaren Folgen für den Weltfrieden entſchieden
wer=
den könnte, beſonders als ſich der Zwiſt immer mehr zu einem
Gegenſpiel Italiens und Frankreichs in Angora
und Athen entwickelt hatte. Der Abſchluß des jetzigen
Ver=
trages iſt der Sieg der Politik Muſſolinis über die
franzöſiſche, darüber wird man ſich trotz des freundlichen
Empfangs, den der franzöſiſche General Gourand vor einer
Woche in der Türkei und auch beim Staatspräſidenten
Muſtapha Kemal Paſcha fand, nicht in Paris im Unklaren
ſein. Der Oſten des Mittelmeeres iſt jetzt, ſoweit nicht England
in Frage kommt, italieniſch orientiert, das Anſehen
Frank=
reichs im Orient, ſeiner Domäne ſeit Jahrhunderten, hat
einen neuen ſchweren Verluſt erlitten.
Das Weſentliche an dem nunmehr getätigten Vertrage für
die beiden beteiligten Völker iſt die endliche Regelung der.
Austauſchfrage mit dem geſamten Komplex der damit
zu=
ſammenhängenden Aufgaben, der Entſchädigung der
Austauſch=
pflichtigen, der Aufhebung von Repreſſalien, der Entſchädigung
der von ſolchen Repreſſalien betroffenen Nichtaustauſchbaren, der
Rückgabe beſchlagnahmten Grund und Bodens oder, wo das
nicht mehr möglich iſt, der entſprechenden Entſchädigung dafür,
endlich der Sicherſtellung des Aufenthalts der Griechen in der
Türkei, der Türken in Griechenland. Auch die Frage der
Bar=
eutſchädigung, die Griechenland zur Verfügung zu ſtellen hatte,
eine Frage, die allein ſchon ſehr oft die Einigung im letzten.
Augenblick verhindert hatte, iſt geregelt, Griechenland gibt für
dieſen Zweck die Summe von 440 000 Sterling, und
zwar an die neutralen Mitglieder der Gemiſchten
Austaufch=
kommiſſion, die überhaupt mit der Durchführung des Vertrages
betraut und als Schiedsrichter für alle Streitigkeiten über den
Vertrag beſtellt ſind. Gerade dieſe letztere Beſtimmung berechtigt
zu der Hoffnung, daß die beiden Vertragſchließenden es vorerſt
ernſt mit der Einigung meinen und durch das Schiedsgericht
jedem neuen Zwiſt aus dem Wege gehen wollten. Denn daß ſich
bei der Auslegung des Vertrages, bei der Feſtlegung des
Scha=
denerſatzes und der Beſtimmung der Schadenserfatzberechtigten
noch manche ſchwere Meinungsverſchiedenheit
er=
geben kann, liegt in der Natur der Sache. Da wollte man nicht
wieder perſönlich miteinander ringen, ſondern die Entſcheidung
den Neutralen überlaſſen.
Beide Partner haben bedeutſame Opfer gebracht, um
den Abſchluß des Vertrages zu ermöglichen, die Türken ſolche
Opfer, zu denen ſie nach dem zu Grunde liegenden Lauſanner
Vertrag nicht verpflichtet waren, die Griechen ſolche, zu denen
ſie ſich bisher nie hatten verſtehen wollen. Und nach Lage der
Dinge in Griechenland dürfte der Vertrag dem
Miniſterpräſiden=
ten auch noch recht böſe innerpolitiſche
Schwierig=
keiten verurſachen. Woher ſoll er die Hunderttauſende von
Flüchtlingen aus Anatolien jetzt entſchädigen, die bisher ſeine
treueſten Wähler waren? Und dieſe Leute haben ſchon gegen
Bedingungen proteſtiert, auf die die Athener Regierung eingehen
wollte, die viel beſſer für Griechenland waren, als die jetzt
er=
reichten. Der Geſandte Polychroniadis hat in feiner Anſprache
bei der Unterzeichnungszeremonie auch dieſe Schwierigkeiten ganz
offen erwähnt. Dieſe Schwierigkeiten wären immer wieder für
die griechiſche Regierung ein Anſporn geweſen,
neue Streitigkeiten bei der Auslegung des Vertrages zu ſchaffen.
Umſo ſvertvoller iſt es, daß hier die Neutralen der Austauſch=
Kommiſſion als Mittler eingeſchoben ſind. Von jetzt an ſind die
nationalen Minderheiten der Griechen in der Türkei, der Türken
in Griechenland vor direkter Vergewaltigung geſchützt, die
neutra=
len Schiedsrichter halten ihre Hand über ſie. Daß nun für alle
Zeiten das Kriegsbeil begraben wäre, iſt nicht anzunehmen, der
jetzt abgeſchloſſene Vertrag iſt vielmehr ein Akt von
Zweck=
mäßigkeitspolitik, weil beide Staaten jetzt wichtigere
Ziele zu verfolgen haben, als gegeneinander Krieg zu führen.
Türken und Griechen werden ſich niemals lieben,
zuviel Gegenſätzliches haben ſie an ſich, der Türke die Verachtung
für den Griechen, der Grieche den Haß gegen den Türken, der
ihn einſt aus dieſem Lande vertrieb oder ihn unterjochte. Die
Geſchichte Konſtantinopels vergißt der Grieche
nie. Immerhin dürfte der Vertrag auf gemeſſene Friſt hinaus
doch erſt einmal das Verhältnis der beiden Völker beſtimmen.
Der internationale Wert des Vertrages liegt
einmal in der Ausſchaltung eines Konfliktſtoffes, der die Welt
von neuem in Brand verſetzen konnte, andererſeits in der
Feſti=
gung der italieniſchen Stellung im Orient. Die Einigung
zwi=
ſchen Angora und Athen bedeutet dafür denletzten Pfeiler.
Italien ſieht in Frankreich und Südſlawien ſeine unmittelbarſten
Geguer. Griechenland und Bulgarien hegen beide Sehnſucht
auf Gebiete, die ſie als zu Unrecht Südflawien einverleibt
be=
trachten. Mit Griechenland iſt Italien bereits durch Verträge
in enge Berührung getreten, und auch das italieniſch=bulgariſche
Verhältnis iſt ſchon freundſchaftlicher, als es Franzoſen und
Süd=
ſlawien lieb ſein kann. Um aber bei einem Zuſammenſtoß mit
Frankreich und Südſlawien die Griechen und Bulgaren auf
ſeine Seite ziehen zu können, mußte Muſſolini trachten, ſie
gegen einen Angriff von dritter Seite zu ſchützen.
Die Türkei, die ſeit 50 Jahren ein Gebietsteil nach dem anderen
Griechen und Bul aren verloren hat, konnte einen ſolchen
Fall kenutzen, alle Gebiete zurückzuholen. Uind auch der itali
niſche Beſitz im öſtlichen Mittelmeer, Rhodus und der Dodekanes,
Gelte 2
Montag, den 23. Juni 1930
konnte von den Türken bedroht erſcheinen. Dieſe Gefahr war
für Italien und Bulgarien durch die vor mehr als Jahresfriſt
abgeſchloſſenen Neutralitäts= und Nichtangriffspakte ſchon
beſei=
tigt, und der jetzige Vertrag hat das Gleiche auch für
Grie=
henland erreicht. Wird die Türkei auch nicht leicht ſich an
einem internationalen Konflikt beteiligen, ſo
genügt ihre vertraglich feſtgelegte Neutralität doch ſchon
durch=
aus den italieniſchen, griechiſchen und bulgariſchen
Inter=
eſſen.
Alles in allem kann man den Wert des unterzeichneten
Ver=
trages alſo dahin umſchreiben, daß er einmal eine ſeit ſechs
Jahren unmittelbar drohende Gefahr für den Weltfrieden
beſei=
tigt, für den vielleicht in fernerer Zukunft liegenden
italieniſch=
franzöſiſchen Zuſammenſtoß aber die italieniſche Stellung ganz
außerordentlich geſtärkt hat.
Anfreiwilliger Stark in Hamburg.
Berlin, 22. Juni.
Das Luftſchiff „Graf Zeppelin” traf gegen 7 Uhr über dem
Flughafen Staaken ein, nachdem es während der Nacht einen
Abſtecher nach Kopenhagen gemacht hatte. Um 7.24 Uhr lag
der „Graf Zeppelin” vor Anker. Zuerſt entſtiegen dem Luftſchiff
die Paſſagiere, als letzter Dr. Eckener. Bürgermeiſter Scholz gab
namens der Berliner Bevölkerung der Freude Ausdruck, daß
nach zweimaliger Amerikafahrt und nach der großen
Weltumſeg=
lung das Luftſchiff nun auch in Berlin gelandet und den
Ber=
linern Gelegenheit zur Beſichtigung und auch zu Rundfahrten
gegeben ſei. Die Stadt Berlin habe alles getan, was zur
För=
derung des Luftſchiffverkehrs dienen könne. Bürgermeiſter Scholz
ſprach die Hoffnung aus, daß „Graf Zeppelin” nicht nur bei
be=
ſonderen Gelegenheiten, wie z. B. anläßlich der Weltkraftkonferenz,
ſondern recht häufig nach Berlin kommen werde.
Dr. Eckener und Bürgermeiſter Scholz begaben ſich nach dem
Berliner Rathaus, wo Dr. Eckener ſich in das Goldene Buch der
Stadt Berlin eintrug.
Das Luftſchiff ſtartete ſodann um 9.08 Uhr unter Führung
von Kapitän Lehmann zur Fahrt nach Hamburg. Es überflog
13.05 Uhr Kiel. Das Luftſchiff, das die Förde, wo ſich heute die
Segelregatta der Kieler Woche abwickelt, in ihrer ganzen Länge
überflog, bot an dem wolkenloſen Himmel einen großartigen
An=
blick. Die Begeiſterung der Menſchen über den unerwarteten
Be=
ſuch war groß.
Von ſeinem Landflug über Mecklenburg und Schleswig=
Hol=
ſtein traf das Luftſchiff „Graf Zeppelin” gegen 15 Uhr erſtmalig
über dem Hamburger Flughafen ein und verſchwand dann in
Richtung der Stadt, um nach etwa zwei Stunden wieder
zurück=
zukehren. Gegen 17 Uhr vollzog ſich die glatte Landung.
Wäh=
rend der Paſſagierwechſel vollzogen wurde, ereignete ſich ein
un=
erwarteter Zwiſchenfall, wodurch der vorgeſehene Empfang von
Führung und Mannſchaft durch den Senat vereitelt wurde. Das
Heck des Schiffes ging plötzlich in die Höhe — ob durch Loslaſſen
der Haltemannſchaft oder durch den Auftrieb infolge der ſtarken
Sonnenwärme verurſacht, iſt noch ſtrittig —, der Bug wurde
ent=
ſprechend mitgeriſſen, und es gab einen unfreiwilligen Start,
wobei Kapitän Lehmann und mehrere Paſſogiere auf dem
Flug=
platz verbleiben mußten, dagegen haltende Polizeimannſchaften
mit in das Schiff genommen werden mußten. Es ſollte eine
zweite Landung ſtattfinden. Das Luftſchiff kreuzte längere Zeit
über der Stadt und dem Hafen, mußte aber um 17.30 Uhr die
Meldung an den Flughafen geben, daß eine zweite Landung
wegen Ballaſtmangels nicht mehr erfolgen könne. Um 21.05 Uhr
abends hat das Luftſchiff am Ankermaſt in Berlin=Staaken
wie=
der feſtgemacht, wo Kapitän Lehmann nach ſeiner Ankunft wieder
ſein Schiff beſteigen wird.
Das polniſche Außenminiſterium hat der deutſchen
Geſandtſchaft in Warſchau eine Verbalnote überreicht, in der um
die ſofortige Entſendung einer gemiſchten Kommiſſion zur Unterſuchung
des letzten Grenzzwiſchenfalles von Proſtken an der
oſt=
preußiſch=polniſchen Grenze, bei dem ein polniſcher Grenzſoldat erſchoſſen
wurde, erſucht wird.
Mehrere europäiſche Länder, die von der Erhöhung
der amerikaniſchen Zollſätze ebenſo ſtark oder noch ſtärker
betroffen werden wie Frankreich, haben der franzöſiſchen Regierung den
Wunſch übermittelt, in einen Meinungsaustauſch über dieſe
Frage einzutreten.
Die franzöſiſchen Blätter geben aus engliſcher Quelle eine Meldung
wieder, wonach der Generalſekretär der Fasciſtiſchen Partei, Durati
in einer in der Univerſität in Rom gehaltenen Rede den Krieg mit
Frankreich als unvermeidlich bezeichnet haben ſoll.
Dieſe Erklärung ſei von den Zuhörern mit den Rufen: „Wir wollen
Nizza, wir wollen Savoyen!” aufgenommen worden.
Die Meldungen über den Rücktritt des Kabinetts und
die Aufhebung der Verfaſſung auf Malta in Abweſenheit des
Premierminiſters Lord Strickland werden dementiert.
Sülvein.
Von Max Hayek.
Ein Band Nietzſche ſollte in die Bibliothek geſtellt werden.
„Stellt mich nicht neben die Vielzuvielen!” rief er entſchieden,
„ich bin zum Nachbarſein nicht geſchaffen! Die Bücher müſſen
erſt noch geſchrieben werden, in deren Mitte ich ſtehen kann! Gebt
mir ein Stück Grund unter die Füße, aber neben wir und über
mir will ich Freiheit!“
Und ſo ſtellten ſie den Band Nietzſche einſam aufs oberſte
Bücherbrett. Er hatte keinen Nachbar, er hatte niemand, an den
er ſich lehnen konnte, weder neben ſich noch über ſich.
Und da fiel er um.
Der Dichter hatte ſoeben einen Roman vollendet, der dazu
be=
ſtimmt war, in endloſen Fortſetzungen die Geduld der Leſer zu
prüfen. Als er die aufgeſchichtete Papiermaſſe des Manuſkriptes
vor ſich liegen hatte, ſchwebte ein Geiſt ins Zimmer, der
zuver=
ſichtlich lächelte.
Es war der Geiſt der Makulatur.
Das kleine Vogel=Ei dachte an ſeine Zukunft und malte ſich
dieſe ganz herrlich aus.
„Ich werde ein Adler ſein und wolkenhoch fliegen, ich werde
der Sonne immer näher kommen und aus dem unendlichen Reich
der Freiheit auf die irdiſche Welt ſtolz hinabſchauen! Ich werde
leben, wie es dem königlichen Vogel geziemt: groß, frei, gewaltig!
Oh, es wird wunderbar ſein!“
Es wußte nicht, dieſes kleine Vogel=Ei, daß ſein Schickſal
bereits vorbeſtiſtmmt war, noch ehe es ausgebrütet wurde. Es
umſchloß einen Spatzen, der in dieſer Welt als Spatz unter
Spatzen zu leben hatte und niemals höher kam als bis zur
Dachrinne.
Ein Obſtbaum ſtand in reicher Blüte. Ungezählte weiße
Sterne ſchimmerten an ſeinen Aeſten und Zweigen — man ſah
gar keine Blätter, alles war ein duftender Bluſt.
Aber dann fuhr ein Sturm daher und fegte die Blüten vom
Baume, daß man verieinte, es ſchneie. Und wenige Blüten
nur blieben am Baume zurück. Und aus dieſen Blüten wurden
Früchte. Reife, ſüße Aepfel, gutes, feines, würziges Obſt.
Aus der Handeshänprntadt.
Darmſtadt, den 23. Juni.
Welkmeiſterſchaften der Studenken.
Darmſtadt 1.—10. Auguſt 1930.
Nachdem das Meldeergebnis für die Weltmeiſterſchaften der
Studen=
en feſtſteht — insgeſamt 29 Nationen mit weit über 1000
Sport=
ſtudenten — hat der Vorverkauf für dieſe Weltveranſtaltung begonnen.
Beſtellungen hierfür nimmt die Geſchäftsſtelle der
Weltmeiſterſchaften, Darmſtadt Rheinſtraße 16—18,
Telephon 3500, jederzeit entgegen. Die Zahl der zur
Ver=
fügung ſtehenden Plätze iſt außerordentlich gering.
Gleichzeitig macht die Geſchäftsſtelle darauf aufmerkſam, daß es ſich
empfiehlt, wegen Unterbringung ſich rechtzeitig an die
gleiche Anſchrift zu wenden, damit die Zuteilung rechtzeitig
erfolgen kann. Durch die ungewöhnlich ſtarke Beteiligung des
Aus=
landes an den Weltſpielen ſind die Hotels ſchon zum größten Teil
belegt, ſo daß die Beſtellung direkt an die Häuſer keinen Erfolg hat.
Sechshundertjahrfeier der Stadt Darmſtadt. Wir machen
unſere Leſer hierdurch noch einmal auf den Feſtaktus aufmerkſam,
der heute (Montag), 19.30 Uhr, durch den Hiſtoriſchen Verein in
Gemeinſchaft mit dem Inſtrumentalverein im großen Saale des
Saalbaues veranſtaltet wird. Der Feſtakt wird, ein Ereignis
erſter Art im Leben unſerer Stadt werden. Der Vortrag unſeres
beliebten Stadtarchivars Dr. Müller wird in knappen Zügen das
Werden unſerer Stadt im Zuſammenhang ihrer geographiſchen
Lage aufzeichnen. Der Inſtrumentalverein und einige
Schülerin=
nen der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt werden Meiſterwerke
Darmſtädter Tonkünſtler von Graupner bis Arnold Mendelsſohn
zur Aufführung bringen. Der Eintritt iſt für jedermann völlig
frei. — Wie uns mitgeteilt wird, liegt die Gründungsurkunde
unſerer Stadt vom 23. Juli 1330 im Staatsarchiv während der
Dienſtſtunden zur Einſichtnahme der Geſchichtsfreunde offen.
Orpheum. Von Montag bis einſchließlich Donnerstag
geſchloſſen.
Schuhpflegemittel für alle Schuhe
Sämtlichen Sch uhbedar k
Schuheinlagen Fensterleder Bohnerwachs
(3493a
nur in den Lederhandlungen
Jakob Hugenschütz
Christian Rohe
nur Langgasse 51
Alexanderstraße 17
Neue Erwerbungen (Auswahl),
vom 23. Juni 1930 an auf 14 Tage zur Anſicht im Leſeſaal aufgeſtellt:
Emil Abderhalden: Handbuch der biologiſchen
Arbeitsmetho=
den. Abt. 4. Teil 7/C. 2. Hälfte: Unterſuchungs= und
Forſchungs=
methoden der Pharmazie. Berlin 1930; R. Brandt: Stätten der
Tragik. Hamburg 1929: Charlotte Bühler: Das Seelenleben des
Jugendlichen. Jena 1929; Alfons Dopſch: Naturalwirtſchaft und
Geldwirtſchaft in der Weltgeſchichte. Wien 1930; H. M. Elſter:
Moritz von Schwind. Berlin 1930; Forſchungen zur
Branden=
burgiſchen und Preußiſchen Geſchichte. Bd. 42. München 1929; F.
A. Freundt: Kapital und Arbeit. Berlin 1929; Herm. Hagenah:
Wilhelm Ahlmann. 1930: Das deutſche Handwerk in Kunſt und
Dichtung. Herausgegeben von Herm. L. Mayer. Karlsruhe 1930;
Wil=
helm Hauſenſtein: Drinnen und Draußen. München 1930;
Wil=
helm Hauſenſtein: Meiſter und Werke. München 1930; Max
Hochdorf: Roſa Luxemburg. Berlin 1930; Alfred Iſaac:
Bilanzen. Berlin 1930; Ernſt und Fritz Naphtali Kahn: Wie lieſt
man den Handelsteil einer Tageszeitung? Frankfurt a. M. 1930; Ernſt
Krieck: Philoſophie der Erziehung. Jena 1930; T. E. Lawrence:
Aufſtand in der Wüſte. Leipzig 1930; Frdr. Liſt: Schriften, Reden,
Briefe. Bd. 3: Schriften zum Verkehrsweſen. Teil 1: Einleitung und
Text. Berlin 1929; Herm. Lufft: Lateinamerika. Leipzig 1930;
Herm. Lufft: Das Britiſche Weltreich. Leipzig 1930; Karl
Mann=
heim: Ideologie und Utopie. Bonn 1929; Jean Martet:
Clemen=
reau ſpricht. Berlin 1930; Hans Heinr. Naumann: Das
Grüne=
wald=Problem und das neuentdeckte Selbſtbildnis des Mathis Nithart.
Jena 1930; Hans Oſtwald: Das Liebermann=Buch. Berlin 1930;
Herm. Pachnike; Führende Männer im alten und im neuen Reich.
Berlin 1930; Alfred Rühl= Vom Wirtſchaftsgeiſt in Spanien.
Leip=
zig 1928; Karl Silex: John Bull zu Hauſe. Leipzig 1930: Werner
Sombart: Die drei Nationalökonomien. München 1930;
Ver=
öffentlichungen der hiſtoriſchen Kommiſſion für Heſſen und
Waldeck. Bd. 16: Franz Grundlach: Die heſſiſchen Zentralbehörden von
1247 bis 1604. Bd. 3: Dienerbuch. Marburg 1930; Wirtſchafts=
und Sozialgeſchichte des Weltkrieges. Deutſche Serie. Bd. 1:
Skalweit: Die deutſche Kriegsernährungswirtſchaft. Stuttgart 1927.
Bd. 2: Aereboe: Der Einfluß des Krieges auf die landwirtſchaftliche
Produktion in Deutſchland. 1927. Bd. 3: Der Krieg und die
Arbeits=
verhältniſſe. Bd. 42 Lotz, Die deutſche Staatsfinanzwirtſchaft im Kriege.
1927. Bd. 5: L. v. Köhler: Die Staatsverwaltung der beſetzten
Ge=
biete. Teil 1: Belgien. 1927. Bd. 6: Geiſtige und ſittliche Wirkungen
des Krieges in Deutſchland. 1927. Bd. 7/8: Deutſchlands
Geſundheits=
verhältniſſe unter dem Einfluß des Weltkrieges. 1928. Bd. 9: Goebel:
Deutſche Rohſtoffwirtſchaft im Weltkrieg. 1930. Bd. 10: Sarter: Die
deutſchen Eiſenbahnen im Kriege. 1930.
Vom 7. Juli an verleihbar. — Vormerkungen werden im Leſeſaal
entgegengenommen. — Außerdem die neueſten gebundenen
Zeitſchriften=
bände.
„Ach” ſtöhnte der Baum im Herbſt, „wenn nur damals der
Sturm nicht gekommen wäre — wie viele, viele Früchte hätte ich
getragen — ich wäre ein Wunderbaum geworden!“
Aber er wäre gar kein Wunderbaum geworden — er hatte
nur die Kraft, die Früchte zur rechten Reife zu bringen, die er
wirklich zur Reife gebracht hatte.
Der Strauß war wieder einmal nervös, weil die Henne
wegen eines winzigen Eies ſo viel gackerte. Er machte eine
ab=
fällige Bemerkung — leider ſo laut, daß die Henne ſie hörte.
Redſelig wie ſie nun einmal iſt, blieb ſie ihm die Antwort nicht
ſchuldig.
„Spielen Sie ſich nicht ſo auf, Verehrteſter!” rief ſie mit
ſchneidender Jronie zu ihm hinauf. „Sie ſind doch nur ſo groß,
weil ich ſo klein bin!“
Der Strauß ſagte ihr: „Beruhigen Sie ſich — Sie wären
auch klein, wenn Sie groß wären!“
Ein Hühnergeier lebte einmal zwei Tage lang auf einem
Hühnerhof und fraß kein einziges Huhn. Es koſtete ihn große
Ueberwindung.
Als man einer alten Henne den Tatbeſtand mitteilte, ſagte
ſie: „Das imponiert mir garnicht! Ich habe ein Leben lang auf
dem Hühnerhofe gelebt und habe noch niemals ein Huhn
ge=
freſſen!“
Man erkennt aus dieſer Aeußerung, daß dieſe Henne eine
Gans war. Niemand wird ihre Leiſtung ſchätzen. Aber der
wackere Hühnergeier wird hochkommen. Ja, es iſt möglich, daß
er in ſeiner nächſten Inkarnation als Schaf erſcheinen darf.
Ein Kater hatte einige Zeit unter Löwen gelebt und war
jetzt wieder unter ſeinesgleichen.
„Ein unerträgliches Geſchlecht, dieſe Löwen!” erzählte er.
„Aber ſie ſind ja von unſerem Geſchlecht!” ſagten die Kater.
„Gewiß, aber ſie übertreiben unſere Eigenſchaften zu ſtark.
Und das macht ſie für uns unerträglich!”
Der Prinz machte ſich auf, um die Prinzeſſin zu befreien, die
wie es hieß, ein Drache ſchon lange Zeit gefangen hielt. Der
Prinz fand, den Drachen, er zog ſein Schwert, erlegte den
Drachen, befreite die Prinzeſſin, brachte ſie an den Königshof
und heiratete ſie. Er war eben ein richtiger Held.
Es wird uns geſchrieben: Im Gewitter und Regen kam
in einer Stärke von 23 Mann, Fluglehrer cand, ing. Gaule
führer Hauptmann Bünau und Techniſcher Leiter Hauptn
die letzten beiden auch als Flugſchüler gerechnet, mit den b 750
flugzeugen „Adelung” und „Heſſen” auf der Waſſerkuppe a.
Die Unterbringung im „Lößl”, Saal des Lagers erinn —,
erſten Darmſtädter Pioniere des Segelfluges und ſpornte a
würdig zu zeigen. Schon um 5 Uhr begann bei aufgehe —
der Flugdienſt für uns, und unſere preußiſchen Kollegen vo
polizei hatten mit uns Ueberſtunden, da wir erſt geg
aufhörten, Nachtſchicht zu machen. Wenn Profeſſor Geore .
dienſtvolle Leiter der Schule der R. R.G. und unſer fürſo „
rater, morgens um 6 Uhr zur Fuldaquelle baden ging, ſe
Heſſen” ſchon fleißig an der Arbeit. Die Erfolge blieben /s;
diſziplinierten, aber auch übermenſchlich anſtrengenden Sor
iſt nicht leicht, ſo zwanzig= bis dreißigmal am Tage die Fl.
bis 2 Kilometer den Hang heraufzuſchleppen) nicht aus.
Schon nach vier Tagen konnten die Herren Bünau,
Heeß, Bernhardt, Bott, Läpple, Kallus, Bickel, Dohn, Feiſ
Dietz, Sauerwein, Kohlberger, Felleiſen, Weicker, Kalbfell,
genthal, im ganzen 20 Mann, ihre A.=Prüfung, d
ſtand, 30 Sekunden geradeaus zu fliegen und die Maſchine
ſetzen, ablegen. Daß auch die für den Laien harmloſe Zeit 8.
mit einem „Hangrutſcher” herauszufliegen nicht leicht iſt, 5„
drei Brüche eines Motorflugzeug fliegenden engliſchen Ka)
Pelzner” Hang, der „Weltenſegler” Hang bildeten die ne ſ,
Stufen. Und dann ging es auf die Kuppe, und dann ſchw Friat
200 bis 300 Meter über Tal, und man hatte zu ſchätzen und mit
um den Segler in einer ſchlanken S=Kurve auf das „Zuckerfe ver
die „Eube” zu bringen. Dabei bewährten ſich unſere beide „Sit
zeuge, die, was Stabilität, Sicherheit und Flugtauglichkei gel
von dem bekannten Flugzeugbauer Alexander Schleicher, P F
meiſterhaft gebaut ſind, vorzüglich. Mit der rumpfverkleide (s
(Typ „Hols der Teufel”) wurden Zeiten von faſt 3 Minuter
höhung der Startſtelle geflogen. — Es war die Abſicht F
ſämtliche Teilnehmer bis zur B=Prüfung, die nämlich m ſe
5 Flüge und 60 Sekunden und S=Kurve erhöht iſt, zu bring
am vorletzten Tage ein kleiner Bruch bei der Landung d: K
außer Betrieb ſetzte, mußte der Kurſus in ſeinem Hauptte F
werden, und 12 Herren: Bünau, Jans, Weiß. Bott,
hardt, Bickel, Läpple, Dohn, Sauermein, Kallus, Weicker z. Eu
B=Prüfung von der Waſſerkuppe ab.
Die Tatſache, in knapp 14 Tagen unter der Schutzk / aſt
Wettergottes und der herunterſengenden Höhenſonne 20 A. C.
Prüfungen abgelegt zu haben, bedeuteten einen einzi m
folg, der von hoher und höchſter Stelle anerkannt wurde au
eiſernen Fleiß, der muſtergültigen Diſziplin, dem Geſchick
und der Dienſtbereitſchaft aller Grade waren die Erfolge,
Heſſen und für Darmſtadt vollbracht wurden, zu verdanken.
Reſt des Kurſus bleibt noch mit der „Heſſen” oben, um a
d. h. auf 10=Meter=Sek. ſtarken Südwind zu warten, dami F
über der Startſtelle geſegelt werden kann. Mit „Hals= un
Fmb=
zog dur Kurſus zu Tal, um auf dem „Sand” im Sommer, Si
während des Herbſtes und vielleicht in einem zweiten Rh ſ
Segelflugſport zu pflegen, der verdient, ein Volksſport z
Männer und Jugend, die Luſt und Schneid haben,
ſind ohne Unterſchied willkommen und erſcheinen am b
Dienstags abends 8.15 Uhr in der Holzhofallee 24.
Photokurſus. Wir machen auf den von dem Photo= Jal=
Ph. Baumbach Nachf., Darmſtadt, Eliſabethenſtraße 1—3,
tag, den 26. Juni 1930, ſtattfindenden Photo= und KiFm
Kurſus aufmerkſam. Näheres ſiehe heutige Anzeige.
Deutſcher Beamtenbund, Ortskartell Darmſtadt.
Darmſtadt wohnenden Reichs=, Länder=, Gemeinde= ü
ſchaftsbeamten, die in dem Ortskartell Darmſtadt di utſch
Beamtenbundes organiſiert ſind, proteſtieren in ein ſen i0.
menden Freitag, den 27. Juni ds. Js., abends 8.30
Turnhalle am Woogsplatz ſtattfindenden öffentliche gea
kundgebung gegen die einſeitige ungerechtfertigte Sor
der Beamtenſchaft. Die Beamtenſchaft will erneut z usdn
bringen, daß ſie zur Linderung der Volksnot bereit i
unter der Vorausſetzung, daß alle Volksſchichten ſick El
hältniſſen entſprechend an dieſem Notopfer beteiligen
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus Kleines1us Montag —23. Juni 20—22.15, I. 27 S12D. Vlksb.
Gr. I—IV Die Bohéme. Geſch Dienstag.
24. Juni 19.30—22 Uhr. Frankf. Gaſt=
ſpiel. Land des Lächelns. Geſch Mittwoch
25. Jugi 19 30—22.30 Uhr. E 28
Die Herzogin von Chieago Geſch Donnerstag
26. Juni 19.30—23 Uhr. C26, R 18, D.=
Volksb. Gr. 1 u. 2-Hamlet Geſch Freitag
27. Juni 19..30—23 Uhr. D 26, R 18,
Dſt.=Vb. Gr. 3 u. 4. Hamlet Geſch Samstag.
28. Juni 19.30—22.30. Uhr Volks=
Vorſtell. Figaros Hochzeit Geſch Sonntag,
29. Jun; 19—22.30 Uhr, K18, Bühnen=
Volksbund. Aida Geſchl
Ne
Nach etlichen Jahren ging ihm auf, daß er ni
zeſſin, ſondern den Drachen befreit habe".
Die Sonne ſagte eines Morgen: „Ich will h"
Gerechten beſcheinen und nicht die Ungerechten. De ſ—
mein Licht nicht wert! Sie ſollen im Dunkel bleibe
Als Gott dieſe Worte hörte, nahm er der Sonn
Seither beſcheint ſie die Gerechten und die Un4
es in der Schrift ſteht.
„Wie ſchön du im Lichte blühſt!” ſogte der Menſt
Daß ich ſo ſchön im Lichte blühen kann”, antwe
Blumen, „das verdanke ich der Häßlichkeit meiner
im Dunkel lebt!”
* Heſſiſches Landeskheater.
Großes Haus. — Sonntag, 22. 7
Lohengrin.
Romantiſche Oper von Richard Wagne
Heute galt es Abſchied zu nehmen von zwei
Bu=
die mit Ablauf der Spielzeit aus unſerem Oper!
ſcheiden.
Hans Grahl, unſer erſter Tenor, hat hier.
glänzenden Aufſtieg genommen. Wie kein andele
und Spemanns Zeiren erfreute er ſich allgemeine.
begeiſterter Beliebtheit. Sein außergewöhnlich ſche
ſein Ausdrucksvermögen, ſeine dramatiſche Geſtal.”
ſeine blendende Erſcheinung befähigten ihn zu vo.”
ſtellungen der Helden, wie ſie Wagner und Vero.
ſterwerken ſchufen. Aber auch im lyriſchen F0ch
Operette und nicht minder im Konzertſaal mi.".
teren Programmen bewies er ſeine vielſeitige me.
Sein Lohengrin und Tannhäuſer, ſein Manrico.!"
den unvergeſſen und hier ſobald nicht übertreſſ”
Mit Elſa Varena verlieren wir eine ſeit
dramatiſche Sängerin von vernehmſter Art, de.
hier nicht völlig ausgenutzt blieben. Fidelio und.
ihre beſten Leiſtungen, in denen ihre herrliche S
kultivierte Geſangskunſt die größten Erfolge hAil"
Beide hochgeſchätzte Künſtler begleiten unſere
zu weiterem glücklichem Aufſtieg.
De
[ ← ][ ][ → ]mmer 172
200 Jahre Darmſtädter Kunſt
Eröffnung der Jubiläums=Ausſtellung auf der Mathildenhöhe.
Rahmen der Jubiläumsveranſtaltungen in Darmſtadt
geſtern die II. Abteilung der großen Ausſtellungen
ahre Darmſtädter Kunſt”, 1830—1930, als Feſtgabe zur
rfeier der Stadt Darmſtadt veranſtaltet von der Freien
Der Feſtakt
großen Oberlichtſaal des Olbrich=Kunſttempels ſtatt. Eine
(nzahl von Bildbeſitzern, die ihre Schätze der Ausſtellung
g geſtellt habe
gung Darmſtädter Künſtler zum Gedächtnis ihres 30
jäh=
seſtehens, feierlich eröffnet.
iſter Mueller, viele Künſtler und
zunde hatten ſich eingefunden. Durchglüht von Sonnen=
und farbig belebt durch das Bunt der duftigen
Sommer=
bot der große Saal ein feſtliches, bewegtes Bild, das
leb=
alte, vergangene Zeiten erinnerte.
Feſtakt ſelbſt war ſchlicht und einfach. Der Vorſitzende der
Vereinigung, Herr Profeſſor Richard Hoelſcher, gleich=
Forſitzender des Ausſtellungs=Ausſchuſſes, hielt die
Be=
s= und Eröffnungsanſprache, die zugleich das
Ausſtellungs=
in umriß:
Auftrage des Vorſtandes der Freien V. D. K. entbiete ich
unſeren Gruß und danke ergebenſt für Ihr zahlreiches
en.
die Ermöglichung unſerer Ausſtellung ſchulden wir auf=
Dank den ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden. Wir ſind
1 bewußt, wie hemmend die Zeitverhältniſſe hierbei
wirk=
hoffen, die uns gewährte Förderung im beſten Sinne
an=
zu haben.
nſo ſei allen Leihgebern gedankt, die ſich im Intereſſe des
kommens unſerer Ausſtellung von ihrem Kunſtbeſitz für
Nonate getrennt haben.
re Vereinigung beging im Jahre 1928 ihren 30.
Geburts=
rplanten, dieſes Jubiläum vor der Oeffentlichkeit durch
sſtellung zu feiern. Verſchiedene Umſtände nötigten uns,
Verſchiebung der Ausſtellung bis zum 600jährigen Stadt=
7 Darmſtadts einzuwilligen. — Wir hoffen, mit dieſer
ing ein würdiges Glied in der Reihe der verſchiedenen
es Stadtjubiläums zuſtande gebracht zu haben, und bit=
Herrn Oberbürgermeiſter, dieſe Ausſtellung als eine Gabe
ſtlerſchaft, ſoweit ſie aus der Freien Vereinigung und
iſten beſteht, an die Stadtverwaltung entgegenzunehmen.
mit dem Jubiläum verbundene allgemeine Rückblick in
angenheit der Landeshauptſtadt, ließ es gerechtfertigt er=
hei unſere geplante rückſchauende Abteilung der Ausſtellung
elkerter Form anzugliedern. — Von Anfang an war in
un=
brer” rogramm eine Abteilung vorgeſehen, die den Toten un=
—:einigung gewidmet war. Dieſe legte den Gedanken nahe,
ichsh heſſiſche Kunſt vor dem Jahre 1898, etwa bis 1830, in der
ſuse ng zu zeigen. Die Opferwilligkeit des Heſſiſchen
Kunſt=
dres nachte es möglich, in ſeinen Räumen dieſe Rückſchau bis
im ure 1730 auszudehnen. So kamen die beiden Ausſtellungen
Bury idert Jahre Darmſtädter Kunſt” durch das Zuſammen=
on Kunſtverein und Freier Vereinigung zuſtande.
Anordnung in den Räumen des Olbrichbaues machte
hu3 gkeiten, „Eine abſolute Trennung der drei Abteilungen:
dgey rt, alte heſſiſche Kunſt von 1898—1830 und Galerie der
tei ſerer Vereinigung, ließ ſich leider nicht ſtreng durchführen.
—em Katalog liegt die gleiche Dreiteilung zugrunde. Seine
ſichh uſtrierung wurde durch Stiftungen von heſſiſchen
Kunſt=
ſei u ermöglicht, denen auch von dieſer Stelle aus für ihre
ſürc) g unſerer Abſichten herzlich gedankt ſei.
dauernder Wert iſt dem Katalog außerdem geworden
ſtck)r Beitrag zur heſſen=darmſtädtiſchen Kunſtgeſchichte, den
hir f Beyer verdanken.
nöchte ſchließen mit dem Wunſche, daß die von der
Ge=
häf1 ung und unſerem Ausſchuß aufgewandte Mühe und Zeit
Zähne als Krankheitsvermittler.
Eine neue mediziniſche Wiſſenſchaft.
amerikaniſche Forſcher Profeſſor Roſenow ſprach in
ſerit
Problem iſt in der jüngſten Zeit beſonders lebhaft
er=
ſenlirden und hat auch bei den Laien lebhaften Widerhall
r! Kranke Zähne — und gleich ihnen auch die Mandeln —
El heitsherde, deren Keime oder Giftſtoffe in die Blut= und
yn dringen, um von da aus andere entfernter gelegene
es Körpers erkranken zu laſſen.
—ts auf dem Wiesbadener Aerztekongreß im April ſprach
bekannte Bakteriologe Prof. Roſenow von den
Mayo=
in Rocheſter, geſtützt auf eine Unſumme von
Tierex=
n und kliniſchen Beobachtungen, über dieſe — leider
ach verkannten und überſehenen — Zuſammenhänge.
r letzten Sitzung der Berliner Mediziniſchen Geſellſchaft,
c die Berliner Zahnärzteſchaft geladen war, kam Roſe=
71s Gaſt anweſend war, vor einem übervollen Saale auf
eiten zurück, beſonders ſoweit ſie das Zahnſyſtem be=
In einem eindrucksvollen Vortrage, der mit einem
roigen und überzeugend wirkenden Kompliment vor
I deutſchen Wiſſenſchaftlichkeit begann, wies er nochmals
*lichtige und vielfach verhängnisvolle Rolle, hin, die
Eanke Zähne als Infektionsherde ſpielen, und erwähnte
Ifend wirkende Tatſache, daß die in ſolchen Herden nach=
Keime — meiſt Streptokokken — eine beſondere (
Roſe=
lektive) Hinneigung zu beſtimmten Körpergeweben und
eigen. Man kann — dieſe Feſtſtellung wirkte noch ver=
— experimentell bei Tieren," durch Verimpfung die
krankung wie beim Menſchen hervorrufen, nachahmen.
—ind alles hochbedeutſame Feſtſtellungen, die, wie in der
betont wurde, dringend eine Nachprüfung erfordern,
2 die deutſche Wiſſenſchaft begreiflicherweiſe nur mit
Eidenen Mitteln arbeiten kann. Man wird dann zu
Beidung der praktiſch wichtigen Frage kommen, ob man
uie in dem einen oder anderen Falle konſervieren (durch
andlung uſw.) oder beſſer ganz entfernen ſoll. Prof.
iimmt vorderhand in dieſer Beziehung einen radikalen
Tein. Zahn um Zahn .... . Prof. B. im „Tag”.
henmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 21. Juni (pro Pfund bzw.
B.): Spargeln 1. Sorte 40—50, 2. Sorte 20—30, Kohlrabi 7,
2 Rote Rüben 12, Spinat 10—12, Römiſchkohl 8—10, Rot=
2 Weißkraut 15—20, Wirſing 15—20, Stangenbohnen 80—90,
60—80 Erbſen 10—20, Zwiebeln 12—15, Knoblauch 80,
12—15, Tomaten 70—80, Kopfſalat 6—15, Salatgurken 40
Umenkohl 30—80, Rettich 5—2, Meerrettich 40—70; Kar=
Erdbeeren 30—50, Kirſchen 25—40, Himbeeren 60, Heidel=
D Apfelſinen 10—15, Zitronen 7—10, Bananen 50—70;
tter 170—190, Landbutter 170—180, Weichkäſe 30—35, Hand=
Sier, friſche 10—13; Hühner 120—140, Tauben 80—30;
Ig 90—100 Kalbfleifch 120, Hammelfleiſch 100, Schweine=
4D Dörrfleiſch 180, Wurſt 80—160, Wurſtfett 60, Schmalz,
belohnt werden möge durch ein lebhaftes Intereſſe und reichen
Be=
ſuch der ungewöhnlichen Ausſtellung, und erkläre dieſe hiermit
für eröffnet.
Herr Oberbürgermeiſter Mueller ſprach dem Vorredner
herzlichſten Dank aus für die Worte und für die wertvolle
Jubi=
läumsgabe, die ſie für die Stadt Darmſtadt bedeute. Gerade weil
wir in der Verwaltung haben notgedrungen davon Abſtand
nehmen müſſen, größere Feiern zu veranſtalten, iſt es herzlich und
freudig zu begrüßen, daß andere es auf ſich genommen haben, Feſte
zu feiern, die dem Stadtjubiläum nach außen hin feſtlichen
Aus=
druck geben. Die Stelle, an der wir eben ſtehen, der
Ausſtellungs=
bau der Künſtlerkolonie, iſt ſo oft ſchon Rahmen geweſen für
Ver=
anſtaltungen, die den Namen Darmſtadts hinaustrugen in die
Welt und ihm einen guten Klang gaben. So iſt es denn beſonders
zu begrüßen, das Stadtjubiläum auch an dieſer Stelle zu feiern,
und zwar mit einer Ausſtellung, die ſich ſehr würdig an viele
ihrer Vorgängerinnen anreiht, und die ein beredtes Zeugnis iſt
für das Wirken der „Freien Vereinigung” in künſtleriſcher
Hin=
ſicht, die aber auch große Verdienſte in ſozialer Hinſicht erworben
hat in den 30 Jahren ihres Beſtehens. — Mit dem Wunſche, daß
die Freie Vereinigung auch in Zukunft weiter ſo wirken möge,
zum Beſten der Stadt und der Kunſt, ſchloß der Oberbürgermeiſter.
An den Feſtakt ſchloß ſich ein
Rundgang
durch die Ausſtellung, die ein lebendig bewegtes Bild zeigt und in
der Kunſtwerke von ſtärkſtem Niveau vertreten ſind. Die aber
vor allem beweiſt, daß die Kunſt in Darmſtadt in den beiden
Jahrhunderten immer irgendwie, entweder ausſtrahlend
oder mitſchaffend, im Zentrum künſtleriſchen
Stilbildens war.
Der Katalog umfaßt in der Abteilung Darmſtädter Kunſt
1830—1898 etwa 300 Nummern und in der Abteilung „Heſſiſche
Künſtler der Gegenwart” noch etwa 250 Nummern. Alle Namen
heſſiſcher Künſtler von Klang und Rang ſind vertreten. Die
Son=
derausſtellung der 22 verſtorbenen Mitglieder iſt nicht nur aus
Gründen der Pietät, auch in rein künſtleriſcher Hinſicht von
be=
ſonderem Intereſſe. — Ein Vorwort Richard Hoelſchers und
ein faſt erſchöpfender Abriß aus der heſſſchen Kunſt in dem die
Ausſtellung umfaſſenden Zeitraum von Prof. Adolf Beyer
be=
reichern den Katalog, der auch zahlreiche Abbildungen bringt. —
Ein gemeinſames Eſſen vereinigte ſpäter eine Anzahl der
Gäſte und veranſtaltenden Künſtler im Gartenſaal des Städtiſchen
Saalbaues, wo Herr Niemann ſeine Kunſt auf anderem Gebiete
zeigte. Herr Oberbürgermeiſter Mueller ſprach im Verlaufe
des Mahles der Freien Vereinigung nochmals Glückwünſche zu
ihrem Jubiläum und zu der wohlgelungenen Ausſtellung aus, um
die beſonders verdient ſind die Herren Prof. Hoelſcher Prof.
Schäfer und Prof. Beyer. Beſonders letzterer hat ſich im
Laufe vieler Jahre perſönliche Verdienſte um die Entwicklung der
Freien Vereinigung erworben, die er lange Zeit zielbewußt
ge=
führt hat. — Sein Toaſt galt den drei Genannten.
Graf Kuno von Hardenberg hob beſonders die Tatſache
hervor, daß die Ausſtellung ſeit langem einmal wieder
mo=
derne Kunſt gemeinſam mit alter Kunſt auf einem Plane
vereint zeige. Daß hier zum erſten Male wieder die
Gegenwart der Vergangenheit die Hand reiche. Darin liege eine
ſehr tiefe Bedeutung, die nicht unterſchätzt werden möge. Der
moderne Künſtler fühlt heute wieder — in der Zeit nach der
Revo=
lution war das lange nicht der Fall —, daß er ein Glied iſt in
der gewaltigen Kette, die Kunſt heißt. Wenn wir uns nicht
mit der Vergangenheit verbunden fühlen, fehlt uns der Maßſtab
für das eigene Schaffen. Ohne große Väter können keine großen
Söhne erſtehen. So wird dieſe Ausſtellung ein Markſtein ſein in
der Geſchichte der Kunſt überhaupt, der heſſiſchen im beſonderen.
(Lebhafter Beifall.)
Berichte über die Ausſtellung folgen.
Wer iſt der Eigentümer? Ende Mai wurde in der Gemarkung
Kolmbach im Walde etwa 100 Meter abſeits der Straße Lindenfels—
Kolmbach die nachfolgend verzeichneten Kleidungsſtücke und Gegenſtände
gefunden: Ein grau=weiß geſtreiftes Hemd ohne Zeichen, ein Paar ſchon
getragene graue Strümpfe, ein Paar braune Hoſenträger, ein
Leder=
riemen, zum Verſchnüren eines Paketes geeignet, eine dunkelblaue
Schirmmütze (Art Schiffermütze) mit einer Zeitungspapier=Einlage
einer Straßburger Zeitung, eine dunkle Weſte aus Kammgarn mit weiß
und blau geſtreiftem Futter, ein brauner Sakkorock aus Kammgarn,
5 Stoffkragen, weiß und blau geſtreift, Größe 38 und 39, eine
Brat=
pfanne mit Holzſtiel, 1 Paketchen Tee, 1 Tabakpfeife (Klöbchen) mit
Aufſchrift „My comfort”, illuſtrierte Zeitſchriften, drei Bücher mit der
Aufſchrift „Die Eroberung des Brotes”, in einem Buch die Inſchrift
Jakob Winter, ein Buch mit der Aufſchrift „Was wollen die
Syndika=
liſten?”, ein Farbkaſten. Wer kann Auskunft über den Eigentümer
geben? Sachdienliche Mitteilungen erbeten an die
Landeskriminal=
polizei zu Darmſtadt, Wilhelm=Gläſſing=Straße 21.
Schöne weiße Zähne „Auch ich möchte nicht verfehlen, Ihnen meine s
größte Anerkennung und vollſte Zufriedenheit über die Chlorodont=s
Zahnpaſte” zu übermitteln. Ich gebrauche „Chlorodont” ſchon ſeit
Jahren und ich werde ob meiner ſchönen weißen Zähne oft beneidet,
die ich letzten Endes nur durch den täglichen Gebrauch Ihrer „Chlorodont=
Zahnpaſte” erreicht habe.” C. Reichelt, Schwerz, Amt Niemberg,
Saalkreis. — Chlorodont: Zahnpaſte 60 Pf. und 1 Mk., Zahnbürſten,
Mundwaſſer 1 Mk. bei höchſter Qualität. In allen Chlorodont=
Verkaufsſtellen zu haben.
Leichenländung. Sonntag vormittag wurde aus dem Müllersteich
die Leiche eines 49jährigen Lederzuſchneiders von hier geländet. Der
Mann hat den Tod in dem Teich freiwillig geſucht.
In der Techniſchen Hochſchule wurde zum Zwecke der
Säureabſon=
derung am Samstag Benzol in einer Zentrifuge geſchleudert. Die
aus=
ſtrömenden Dämpfe haben ſich entzündet und Benzol und Aether
ge=
rieten in Brand. Das Feuer konnte bis zum Eintreffen der Feuerwehr
von Beamten der Hochſchule mit Speziallöſchern gelöſcht werden.
Nen=
nenswerter Schaden iſt nicht entſtanden.
Lokale Beranſtaltungen.
Wiener Kronenbräukeller. Morgen Dienstag, den
24. Juni, abends 8 Uhr, konzertiert das geſamte Stadt=Orcheſter
unter der bewährten Leitung ſeines Kapellmeiſters W. Schlupp
in dem ſchön gelegenen Garten des Wiener Kronenbräukellers.
Das Programm wird ſo geſtaltet, daß jeder Konzertbeſucher ein
paar genußreiche Stunden verleben wird. Unter andrem kommen
Aufführungen aus alter und neuer Zeit, ſowie mit Aida= und
Fan=
farentrompeten. Der Beſuch iſt zu empfehlen.
Tageskalender für Montag, den 23. Juni 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 20 Uhr, T. 27: „Die
Boheme‟. — Kleines Haus, 16 und 20 Uhr: Kulturfilmbühne.
Orpheum: Geſchloſſen. — Konzerte: Schloßkeller,
Hotel Schmitz. — Kinovorſtellungen: Union=Theater,
Helia=Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele,
Seite 3
* Bunker Abend des Geſangvereins „Concordia”.
Der Männergeſangverein „Concordia‟ Darmſtadt, der über eine
ſtattliche Mitgliederzahl verfügt und geſanglich außerordentlich Gutes
leiſtet, hält alljährlich einmal einen Geſellſchaftsabend in Form eines
„Bunten Abends” ab. Dieſer vereinigte im Saalbau zahlreiche
Mit=
glieder mit ihren Angehörigen und Freunden zu einigen ſehr
vergnüg=
ten Stunden bei einer abwechſlungsreichen und erleſenen
Vortrags=
folge. Nach einigen anſprechenden Chordarbietungen („Rheinglaube‟
uſw.) begrüßte der 1. Vorſitzende, Herr Beſt, die Anweſenden mit
herzlichen Worten und übergab dann die Leitung (auch Conference!)
des Abends dem Ehrenmitglied Thomas, der mit Schwung und Humor
über die glatte und reibungsloſe Programmabwicklung wachte und die
einzelnen Schlagernummern ankündigte. Zunächſt tanzten die Damen
des Vereins zuſammen mit Elevinnen des Heſſ. Landestheaters (Frl.
Neumann, Schmidt, Eichner, Simmermacher, Möſer, Hinkel) den
ent=
zückenden Walter „Noſen aus dem Süden” Kinderchen des Vereins
tanzten allerliebſt „Jugenderinnerungen” nach der Melodie „
Großmütter=
chen‟. Einen famoſen Niggerſchlager ſang als alter Bulgar Ludwig
Herwig, Emil Thomas und Herren des Vereins ſangen den
Stimmungsſchlager „Ober ſchnell noch eine Runde” und erhöhten damit
ſehr ſchnell noch die ſchon vorhandene gute Stimmung. Der
Schwarz=
wälderinnentanz, den Damen des Vereins ausführten, beendete den
erſten Teil der Vortragsfolge.
Dem Abend war der originelle Gedanke einer „
Fernſehradioüber=
tragung” zugrunde gelegt, es wurde alſo nach der Pauſe nach China
umgeſchaltet (der Radioapparat ſtand auf der Bühne), und man
be=
wunderte einen völkerverſöhnenden Chineſengruß und Geſang, den
Her=
ren des Vereins darboten. Nach dem Penſionatstanz — an der Spitze
die Penſionats=Vorſteherin Marie Körber — trug Ehrenmitglied
Ernſt Ludwig Göbel den Geſangsſchlager „Rhein oder Darm” vor,
den Holländerinnentanz führten Kinder des Vereins auf, es folgten im
Laufe des Abends noch verſchiedene temperamentvolle und hübſche
Tänze, ſo der chineſiſche Laternentanz (bei dem neben Herren des
Ver=
eins die Damen Neumann, Eichner, Möſer mitwirkten), der Ruſſentanz
und der Matroſengirl=Tanz. Die Herren Thomas und Göbel
erfreuten durch ein Wanderduett, Herr Göbel mit dem
Stimmungs=
ſchlager „Ja das iſt ſchön” die Zuhörer, und die urdrolligen Clowns
Emil Körber und Hans Blome trugen das ihre zur allgemeinen
Beluſtigung bei. Unter der Leitung des Dirigenten Muſikdirektors
Simmermacher wurden noch einige ausgezeichnete Chordarbietungen zu
Gehör gebracht.
Anläßlich des Feſtabends des Männergeſangvereins wurden vom
Män=
nergeſangverein Obernburg den Herren Beſt, Kuba, Thomas,
Simmer=
macher und Jacoby Ehrendiplome überreicht. Am Schluſſe der ſehr
reichhaltigen Vortragsfolge dankte der 1. Vorſitzende allen
Mitwirken=
den, insbeſondere aber Frau Marthl Matzeld=Schulz, ehem.
Mit=
glied des Heſſiſchen Landestheaters, für die Einſtudierung der Tänze,
ferner Frau Eva Kronenberger für den Entwurf und die
Aus=
führung der 56 Koſtüme, Herrn Franz Stegly für die Begleitung
der Tänze während des Einſtudierens, und der Kapelle, dem
Konzert=
orcheſter Darmſtadt, für die muſikaliſchen Darbietungen. — Bei Tanz
und geſelliger Unterhaltung blieb man noch einige gemütliche Stunden
zuſammen.
10. Hefiſcher Gaukag des G.9.A.
Der 10. Heſſiſche Gautag des G. D. A. fand in Kaſſel ſtatt.
Er ſtand im Zeichen unſerer Wirtſchaftslage, die von allen
Red=
nern beſonders ſtark gekennzeichnet wurde, Folgende Entſchließung
wurde einſtimmig angenommen: „Die zum 10. Heſſiſchen Gautag
des G. D. A. in Kaſſel verſammelten Vertreter und
Vertrete=
rinnen des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten, G. D. A.,,
be=
grüßen die Abſicht der Reichsregierung zur Einſchränkung der
kataſtrophalen Arbeitsloſigkeit in Deutſchland ein großzügiges
Arbeitsbeſchaffungsprogramm aufzuſtellen. Die Vertreter hoffen,
daß die Durchführung dieſes Programms ſo ſchleunigſt wie
mög=
lich erfolgt, weil ſie der Anſicht ſind, daß arbeitsmarktpolitiſche
Maßnahmen im Intereſſe der Wirtſchaftslage der Arbeitnehmer
dringend notwendig ſind. Die beabſichtigte Förderung des
Woh=
nungsbaues durch nennenswerte Reichszuſchüſſe wird die
ge=
wünſchte Ankurbelung des Arbeitsmarktes ohne Zweifel bringen.
Die Vertreter begrüßen die Abſicht der Regierung, zur Behebung
der Not der Arbeitsloſen ein Notopfer in Form der geplanten
Reichshilfe von all denen zu erheben, die durch die Sicherung
ihrer Stellung von der ſchweren Bedrohung durch die
Arbeits=
oſigkeit verſchont ſind. Der Gautag fordert von der
Reichs=
regierung und von allen führenden Kreiſen die Belebung eines
Gemeinſchaftsgeiſtes, der die Linderung der größten Not unſeres
Volkes erwirkt.‟ Dann fanden die ſachlichen Beratungen des
Gautages ſtatt.
Bund Deutſcher Jugendvereine. In der Pfingſtwoche fand
ein Lehrgang für Leibesübungen ſtatt, den der Bund Deutſcher
Jugendvereine zur Vorbereitung ſeiner Reichstagung in
Darm=
ſtadt am 1.—3. Auguſt abhält. Die Arbeit der Leibesbildung im
Bunde wurde durchgeſprochen und der Samstag Vormittag am
2. Auguſt, an welchem die Leibesübungen auf dem
Polizeiſport=
platz ſtattfinden, vorbereitet. Der Gang iſt folgendermaßen: Um
7 Uhr Morgenlied und Morgenſpruch, dann Körperſchule für
Buben und Mädchen, darauf Dreikampf, Handball=, Fauſtball=,
Völkerball=Spiele und Staffeln. Während der Wettkämpfe
trei=
ben andere Gruppen Neckſpiele, Bodenübungen und dergleichen,
Ein eigenartiges Bewertungsverfahren ſpricht nicht Einzelnen
oder einzelnen Mannſchaften, ſondern den Landesverbänden den
Preis zu. Die Veranſtaltung iſt jedermann frei zugänglich.
Reinhalten der Straßen und Wege. Das Heſſiſche Polizeiamt
ſchreibt uns: Da es vorgekommen iſt, daß Perſonen infolge von auf den
Straßen herumliegenden Obſtſchalen und Obſtkernen ausgeglitten ſind
und Schaden genommen haben, richten wir an die Einwohnerſchaft das
Erſuchen, Obſtabfälle jeder Art nicht auf die Straße zu werfen. Das
Unterlaſſen dieſer Unſitte gebietet einmal die ſchuldige Rückſicht auf die
Mitmenſchen, beſonders auf ältere Leute und Kinder, ſowie das
Inter=
eſſe, das jedermann daran hat, daß die Straßen nicht verunreinigt
werden. Auf die ſtraf= und zivilrechtlichen Folgen ſolcher
Ungehörig=
keiten machen wir beſonders aufmerkſam.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquſitung beizufügen. Anonye Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbindtichtett.
D. Wenn aus den unbenutzten gewerblichen Näumen durch
Aus=
bau eine räumlich und wirtſchaftlich ſelbſtändige
Wohnung gewonnen wurde, ſo ſteht dieſe Wohnung nicht unter
Mieterſchutz und auch nicht unter dem Reichsmietengeſetz. Ob dieſer
Fall hier zutrifft, können wir von hier aus nicht beurteilen, weshalb ſich
Anfrage beim Wohnungsamt doch empfehlen dürfte.
Darmſtadt 100. Nach § 2 des Mieterſchutzgeſetzes kann der
Ver=
mieter auf Aufhebung des Mietverhältniſſes klagen, wenn der Mieter
einem Dritten den Gebrauch des Mietraums überläßt, obwohl er zur
Ueberlaſſung nicht befugt iſt. Dieſe Beſtimmung dürfte auch auf den
geſchilderten Fall anzuwenden ſein. Der Vermieter muß die Klage
binnen 6 Monaten von dem Zeitpunkt an erheben, in dem er von dem
Aufhebungsgrunde Kenntnis erlangt hat. Die Klage iſt ausgeſchloſſen,
wenn ſeit dem Entſtehen des Aufhebungsgrundes ein Jahr verſtrichem
iſt. Im vorliegenden Falle bieten ſich zunächſt zwei Wege: entweder
laden Sie den Mieter vor das Amtsgericht zum Zwecke gütlicher
Eini=
gung, oder, falls ſich hiervon kein Erfolg verſprechen läßt, erwirken Sie
beim Amtsgericht eine einſtweilige Verfügung, die dem Mieter das
ver=
tragswidrige Verhalten im Vorhinein bei Strafe verbietet.
Seite 4
Montag, den 23. Juni 1930
Aus Heſſen.
Aa. Eberſtadt, 22. Juni. Todesfall. Im 77. Lebensjahr iſt am
Sonntag vormittag nach längerem Leiden Bäckermeiſter und Gaſtwirt
Wilhelm Wörner 2., Neue Darmſtädter Straße, geſtorben. Der
Ver=
ſtorbene war eine weit über Eberſtadt hinaus bekannte Perſönlichkeit.
Unter anderem war er längere Zeit Vorſitzender der hieſigen
Bäcker=
innung.
Cp. Eſchollbrücken, 21. Juni. Heugrasverſteigerung. Bei
der hieſigen Heugrasverſteigerung, bei der das Heugras von den
Ge=
meindewieſen in ungefähr 60 Loſen zur Verſteigerung gelangte, wurde
bei einem Durchſchnittspreis von 45 RM. für den Morgen ein
Geſamt=
erlös von 2556 RM. erzielt.
T. Fränkiſch=Crumbach, 21. Juni. Der hieſige evangeliſche
Frauen=
verein unternahm unter Leitung ſeines Vorſitzenden, Herrn Pfarrer
Fernges, ſeinen diesjährigen Ausflug nach Nieder=Ramſtadt, um der
dortigen Epileptiſchen=Anſtalt einen Beſuch abzuſtatten. — Die
Erd=
beerenernte fällt in dieſem Jahre beſonders gut aus. Seit denkbarer
Zeit gab es hier keine ſolche Menge dieſer wohlſchmeckenden Früchte. Die
Beſitzer von Erdbeeranlagen haben ſomit für ihre Mühe diesmal einen
reichen Ertrag.
Ca. Lorſch, 21. Juni. Aus dem Gemeinderat.
Trotz=
dem eine endgültige Abrechnung aus dem Bazar der
Kleinkinder=
ſchule noch nicht vorliegt, hat man bis jetzt eine Reineinnahme
von 2500—2700 RM. errechnet. Das Ergebnis bleibt mit etwa
50 Prozent gegen das des Vorjahres zurück. —
Aufwertungs=
forderung der Gemeinde auf Einkaufsgeld der
Ortsbürger. In gleicher Sache iſt ein Prozeß gegen die
Stadt Bensheim vom Landgericht Darmſtadt an das
Verwal=
tungsgericht verwieſen worden. — Kriegerehrenmal. Die
Bauleitung iſt nun endgültig geregelt und wird vom Hochbauamt
Bensheim unentgeltlich übernommen. — Befreiungsfeier.
Aus Anlaß der Befreiung der Rheinlande veranſtaltet auch die
hieſige Schuljugend am 1. Juli d. Is. hier eine größere Feier. Die
Gemeindevertreter ſtellen hierzu einen Betrag von 150 RM. zur
Verfügung. — Ein Wirtſchaftskonzeſſionsgeſuch für die Wirtſchaft
„Zum Storchenneſt” wird genehmigt. —
Notſtandsarbei=
ten. Der Staat hat für Notſtandsarbeiten größere Geldmittel
in Ausſicht geſtellt. Man will davon Gebrauch machen, verhält
ſich aber vorerſt noch abwartend. — Erweiterung des
Friedhofs. Dieſe iſt durchgeführt und ein vom Bürgermeiſter
vorgetragener Anlageplan findet die Zuſtimmung der
Gemeinde=
vertreter. — Gemeinde= Kreis= und
Provinzial=
umlagen. Der Bürgermeiſter bringt ein Ausſchreiben des
Miniſteriums zur Kenntnis, wonach Neubauten für die erſten
5 Jahre Steuerfreiheit genießen. Der Gemeinderat wünſcht dieſe
Begünſtigung auch für 1930 und faßt den vorgeſchriebenen
Beſchluß.
g. Gernsheim a. Rh., 21. Juni. Das Intereſſe an der Hebung des
Verkehrs zwiſchen Rhein und Bergſtraße iſt ein äußerſt großes, das
beweiſt die Sitzung der Vertreter der Gemeinden
Gerns=
heim, Auerbach, Zwingenberg, Alsbach, Hähnlein und der Stadt
Bens=
heim unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters Dr. Angermaier=
Bens=
heim. Der Rhein und die Bergſtraße ſind zwei Austauſchgebiete. Von
dieſem Geſichtspunkte ausgehend, iſt die Firma Edel Nachfolger in
Hähnlein beſtrebt, eine ſtändige Autobuslinie Bergſtraße—Rhein
ein=
zurichten. Um aber das Projekt auf den Beinen zu halten, iſt ein
Zu=
ſchuß, der nach einer genau aufzunehmenden Berechnung noch feſtzulegen
iſt, von ſeiten der beteiligten Gemeinden unerläßlich. Aufgabe und
Pflicht der in Betracht kommenden Gemeinden muß es ſein, daß ſich
deren Gemeindeparlamente nach eingehender Prüfung des
Finanzie=
rungsplanes für die Gewährung eines Zuſchuſſes ausſprechen. Von
ſeiten des Verkehrsvereins Gernsheim wurde weiter die Anregung
ge=
geben, die linksrheiniſchen Gemeinden wie Eich, Hamm, Gimbsheim,
Alsheim, Ilbersheim und Guntersblum für das vorgenannte Projekt
zu intereſſieren. Seitens der hieſigen Bürgermeiſterei wurden dieſerhalb
die Bürgermeiſtereien der einzelnen Gemeinden zu einer Beſprechung
auf Dienstag, den 24. Juni, eingeladen. Auch die Straßenverhältniſſe
der Provinzialſtraße Gernsheim-Hähnleiner Bahnhof wurden einer
berechtigten Kritik unterzogen. Gerade dieſe Straße iſt für den
Ver=
kehr Rhein-Bergſtraße die wichtigſte, und iſt deren Inſtandſetzung durch
die Provinzialdirektion Starkenburg, Abteilung Tiefbau, unerläßlich. —
Das Gernsheimer Strandbad, erfreut ſich eines äußerſt
ſtar=
ken Zuſpruchs.” Befonders ſind es Fremde, die das friſche und
abküh=
lende Naß des Rheins ſuchen. Zur Verſchönerung der Platzanlagen hat
der Verkehrsverein mehrere Bänke anfertigen und nunmehr aufſtellen
laſſen. Die ſeitherigen Bänke ſind ein Opfer zerſtörungswütiger
Bur=
ſchen geworden. Jeder einzelne Spaziergänger muß von jetzt ab das
ſeine dazu beitragen, daß derartige Elemente unſchädlich gemacht
wer=
den. — Eine unbekannte, mit Badehoſe verſehene männliche Leiche
wurde am Donnerstag im hieſigen Rheinabſchnitt geländet. Inzwiſchen
wurde auf Grund eines bei der Gendarmerieſtation Gernsheim
einge=
gangenen Ausſchreibens die Leiche identifiziert als diejenige des 19
jäh=
rigen Drehers Gabriel Ullmann, wohnhaft in Ludwigshafen. Die
An=
gehörigen haben die Ueberführung des Leichnams angeordnet. — Der
Gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft e. G. m. b. H. iſt es
dank der rührigen Tätigkeit ſeines erſten Vorſitzenden, Herrn
Haus=
meiſter Wolf, gelungen, ihr aufgeſtelltes Bauprogramm für 1930
durch=
zuführen. Es werden insgeſamt 16 Wohnhäuſer erſtellt. — In der
nächſten Sitzung des Gemeinderats wird der Voranſchlag für Rj. 1930,
nachdem er in gemeinſamer Sitzung der einzelnen Fraktionen
durch=
geſprochen worden iſt, endgültig verabſchiedet werden. Wie man hört,
ſollen gehörige Abſtriche vorgenommen worden ſein. — Die Folgen
der wirtſchaftlichen Verhältniſſe machen ſich auch bei einem hieſigen
In=
duſtrieunternehmen bemerkbar. Insbeſondere iſt es die Fabrikation
von Waſſerglas, die vorübergehend eingeſtellt wurde. Eine größere
An=
zahl Arbeiter wurde dadurch erwerbslos.
* Die lehten Sihungen franzöſiſcher Milikärgerichte.
Mainz, B3. Juni. Man muß ſich wirklich wundern über die „
liebe=
volle Sorgfalt”, die im letzten Augenblick ihrer Anweſenheit franzöſiſche
Gerichte gegen angeklagte Deutſche anwenden. Eine „Sorgfalt” für
„hohe Strafen”, die wirklich naiv und illuſoriſch iſt, wenn man bedenkt,
daß die deutſchen Angeklagten nicht ſo naiv ſind, den Verhandlungen
beizuwohnen, ſondern ſich im unbeſetzten Gebiet aufzuhalten, um den
baldigen Abzug der Franzoſen abzuwarten. Der Verteidiger der
deut=
ſchen Angeklagten, Senatspräſident Dr. Führ=Landau, erſcheint in
den letzten Sitzungen der Militärgerichte nur noch aus formalen
Grün=
den. Die letzten Strafen ſtehen nur auf dem Papier und in den Akten
der Franzoſen, werden aber niemals vollſtreckt werden. Außerdem
gelten ſämtliche erkannte Strafen der Franzoſen gegen Deutſche als nicht
ergangen und nicht als Vorſtrafen. Blanker Unſinn iſt es aber, wenn,
wie unlängſt, eine deutſche Zeitung in Landau behauptete, „die von den
Franzoſen erkannten Gefängnisſtrafen würden den deutſchen Gerichten
zur Strafvollſtreckung überwieſen oder müßten in Frankreich verbüßt
werden” In der franzöſiſchen Abteilung des Mainzer
Landgerichts=
gefängniſſes befinden ſich ſeit mehreren Tagen keine deutſchen
Gefange=
nen mehr, ein inhaftierter Ruſſe wird der deutſchen Behörde überwieſen
und von dieſer wahrſcheinlich nach Rußland abgeſchoben werden.
Ax. Gau=Algesheim, 21. Juni. Schwere Blutta
wärter auf dem Hofgut Laurenyiberg ſuchten mit dem
Streitigkeiten. Im Verlauf derſelben ſtachen ſie dem 29
des Pächters mit einem Meſſer in den Unterleib, dem zu
Oberknecht brachten ſie ebenfalls einen Stich in den Unte
Stiche in die Hände bei. Beide Verletzten wurden in be
ſtand in das Krankenhaus nach Bingen verbracht. Der
des Pächters wurde durch einen Stich in die Bruſt ebe
verletzt. — Einer der Täter mußte auch ſtark verletzt den
zugeführt werden.
Ad. Nierſtein, 21. Juni. Zuckerdiebe verſuchter
zum Donnerstag ein hier vor Anker liegendes Schiff zu
war ihnen bereits gelungen, den Zuckerraum zu erbrec
Sack zu entwenden, als ſie von dem Schiffsführer in ihren
ſtört wurden und in den Rhein ſprangen. In der Aufr
doch einer der Diebe ſeine Jacke vergeſſen, die ſeine Ster
Hierdurch gelang es der Rheinpolizei, die ganze Diesgeſ
der Nacht zu verhaften und dem Unterſuchungsgericht ein
Geſchäftliches.
D. Biblis 21. Juni. Gemeinderatsſitzung. In der letzten
Sitzung des Gemeinderats wurde beſchloſſen, die Bürgſchaft über 2500
Mark des V. H. zu übernehmen. Verſchiedene Rechnungen wurden
dar=
auf dem Ortsvorſtand vorgelegt, die geprüft und zur Erledigung
weiter=
gegeben wurden. Ein Antrag des Wirtes A. Gölz vom „Rheiniſchen
Hof” zwecks Errichtung einer Tankſtelle der Rhenania Oſſag in ſeiner
Torhalle wurde nach längerer Erſpägung aus feuertechniſchen Grunden
abgelehnt. Die Abſtimmung ergab ein Reſultat von 7:4. Zu dem
Termin am Jagdeinigungsamt in Worms werden als Vertreter der
hie=
ſigen Intereſſen Herr Bürgermeiſter Frank und Gemeinderat Angert
beſtimmt. Der Dung im Faſelſtall wurde für 50.— Mk. von Herrn
Bürgermeiſter Frank an Ludwig Gölz vergeben. Der Gemeinderat gab
ſeine Genehmigung. Auch diesmal waren in der Sitzung wieder
ver=
chiedene ausgeſteuerte Erwerbsloſe erſchienen, die erneut um
Unter=
ſtüitzung oder Arbeit baten. Der Ortsvorſtand war vor eine ſchwierige
Frage geſtellt, da wohl Arbeit in der Gemeinde vorhanden iſt, jedoch die
ſchlechte finanzielle Lage größere Arbeitsvergebungen nicht zuläßt. Man
einigte ſich ſchließlich dahingehend, daß zur Tilgung der größten Not
von der Bürgermeiſterei Warengutſcheine für geleiſtete Arbeit
aus=
gegeben werden ſollen. Die verſchiedenen in Frage kommenden Leute
ſollen mit Mähen, Heumachen und Inſtandhalten der Feldwege
beſchäf=
tigt werden. — Vorgeſtern abend fand unverhofft eine Uebung
der Freiwilligen Feuerwehr ſtatt. Außer dem
Brand=
objekt (Gurkenfabrik Kölſch Nachf.) war nichts bekannt. Die Uebung
nahm einen recht guten Verlauf und ſtellte die Tüchtigkeit der
Frei=
willigen Feuerwehr unter Kommandant Seibert erneut unter Beweis.
Cf. Birkenau, 21. Juni. Das Schwimmbad des Turnvereins 1886
e. V. wird ſehr gut beſucht. Der Fronleichnamstag war wieder ein
Rekordtag für das Schwimmbad des Turnvereins 1886 e. V., Birkenau.
Man ſchätzte die Zahl der Beſucher auf zirka 8—900. — Begünſtigt durch
die außerordentliche Hitze der letzten Tage nimmt die Heuernte einen
guten Verlauf und dürfte in einigen Tagen dieſelbe reſtlos unter Dach
ſein. Die Heuernte iſt dieſes Jahr beſonders ergiebig.
milde im Geschmack und sehr bekömmlich,
bringt Erleichterung und Linderung bei Sodbrennen,
Magen-
ssäure, wiekt beruhigend. Man verlange ausdrücklich Kaiser-
Natron nur in grüner Original-Packung, höchste Reinheit garantiert,
niemals lose, in den meisten Geschäften. Rezepte gratis.
(1-82)
Arnold Holste Wwe. Bielefeld.
4a. Crumſtadt, 21. Juni. Die Volksbank Crumſtadt
er=
zielte im abgelaufenen Geſchäftsjahr 1929 einen Reingewinn von 3169,90
RM. Der Geſamtkaſſenumſatz betrug 1860 554.— RM. Die
Geſamt=
haftſumme ſtellte ſich am Ende des Geſchäftsjahres 1929 bei 123
Mit=
gliedern auf 61 500.— RM.
a. Offenbach, 21. Juni. Erweiterung des Waſſerwerks.
Der Stadtrat bewilligte geſtern 69 000 Mark für den Anſchluß eines
Verſuchsbrunnens in der Gemarkung Heuſenſtamm an die
Waſſerverſor=
gungsanlagen unſerer Stadt. Der Brunnen iſt bereits vorhanden und
kann täglich 2400 Kubikmeter Waſſer liefern. Sein Anſchluß iſt
notwen=
dig, weil die Ergiebigkeit unſeres Waſſerwerkes ſeit dem ſtrengen Winter
im Jahre 1928 auf 1929 geſunken iſt. Der Waſſerſpiegel ſeiner
Saug=
brunnen liegt gegenwärtig 1,50 Meter tiefer. Die Höchſtleiſtung des
Werkes mit 17000 Kubikmeter täglich wurde mit 14 500 Kubikmeter in
den letzten Tagen auch faſt erreicht. Für ſpäter iſt für unſere Stadt eine
gemeinſame Waſſerverſorgung mit dem Kreis Offenbach, und zwar im
Anſchluß an das ſogenannte Mittelwerk, das Jügesheim, Obertshauſen
uſw. beliefern ſoll, vorgeſehen. Bis dieſes Werk gebaut iſt, ſoll die
Vereinbarung mit Heuſenſtamm über die Not hinweghelfen. — Da die
Stadtratsſitzung des Fronleichnamstages wegen auf Freitag verlegt
war, blieben die Kommuniſten der beiden Richtungen den
Verhandlun=
gen fern, ſo daß auch die nichtöffentliche Sitzung ſchon um 7 Uhr zu
Ende war.
Ah. Alzeh, 21. Juni. Beſatzungsfrei. Im Laufe des
Frei=
tags wurde die franzöſiſche Gendarmerieſtation Alzey aufgelöſt. Die
Beamten haben mit ihren Familien Alzey ſchon verlaſſen.
Wer gut verdaut, hat mehr vom Leben; denn
Magenbeſchwerden uſw., welche faſt immer ihre U
Uebermaß an Magenſäure haben, wirken außerord
im Beruf und auf das Gemüt. Das millionenf
Kaiſer=Natron iſt milde im Geſchmack und ſehr bekö
Erleichterung, Linderung und Lebensfreude. Kai
in Küche, Haushalt, auf Reiſen, zur Geſundheits=
Pflege uſw. für jedermann unentbehrlich und
teuere Präparat, weshalb Kaiſer=Natron mit Re
billiges Univerſal=Mittel empfohlen wird. Beim
man ſtets auf die geſetzlich geſchützte Marke Kaiſer=)
grünen Packungen. Niemals loſe. Nachahmunge
ſtets zurück.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 23. Juni.
16.00: Kurhaus Schlangenbad: Konzert. Rob. Sto
warſ du einſt”, Marſch. — Kéler=Béla: Ungariſche
— Weinberger: Böhmiſche Polka aus „Schwanda, K
pfeifer”. — Gabriel=Marie: Rondo des Bachi Bouzo=
Potp. aus „Land des Lächelns”. — Wakefield=Cadn
erwachen. — Doſtal: Hundertprozentiger Schlager.
Auf einem perſiſchen Markt. — Gabé: Jalouſ m
Piefke: Preußens Gloria, Marſch.
18.05: Dr. Walter Beniamin: Scheerbart und Voltai
18.35: Heinrich Auerbach: Das Problem der älterer
19.05: Engliſcher Sprachunterricht.
19.30: Berühmte Dilettanten. Zuſammengeſtellt und XZe
Franz, Wallner.
20.30: Bad Homburg: Serenade des Wendling=Or
21.30: Franzöſiſche Kolonialdebatte (Actualis).
22.15: Konzert des Rundfunkorcheſters. Erſt= und U.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Montag, 23. Juni.
10.00: Grete Maria Markſtein: Oeſterreichiſche Dich
12.00: Engliſch für Schüler.
15.00: Georg Lapper: Deutſch für Ausländer.
15.45: Betty Hirſch: Zum 50. Geburtstag von Hele
16.00: Breslau: Nachmittagskonzert.
17.30: Vorbereitung und Auswertung von Lehrerſt
Ausland.
17.55: J. Spruyt: Javaniſche Muſik.
18.20: Alwin Steinitz: Aus dem Lande des Mah
18.40: Dr. Elias Hurwicz: Parteiweſen und poli
19.05: Engliſch für Anfänger.
19.30: Reichsbahndir. Treibe: Wie kann die Zuſan
der Reichsbahn dem Obſt= und Gemüſebauer beim
20.00: Koloratur=Arien, geſungen von Alexandrine
20.30: Internationaler „Programmaustauſch (Belgra
Danach: Tanzmuſik. Kapelle Egon Kaiſer.
24.00: „Dies iſt die Stunde, die Frühling und S
Literariſch=muſikaliſche Stunde.
Kat
Cau
B.
—
Se
Kel
4s.
run
At
Tei
Wekkerberichl.
Der hohe Druck über Deutſchland, der ſich zwar in
Erwärmung etwas abgeflacht hat, beherrſcht weiterhin
Infolgedeſſen hält das heitere und heiße Wetter zunäch
auch ſpäterhin bei der ſtarken Erhitzung des Feſtlande
übergehende Zufließen etwas kühlerer Luft vom
Ozear=
gewitterdrohende Bewölkung aufkommt, ſo wird dadu
liche Umgeſtaltung herbeigeführt.
Ausſichten für Montag, den 23. Juni: Meiſt heiter,
Ausſichten für Dienstag, den 24. Juni: Außer vor
Gewittern neigender Bewölkung keine Aenderun
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politſk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: 5
für den Handeſ: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: And
„Dſe Gegenwari”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Her
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Will
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmi
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung n!
Die heutige Nummer hat 8 Geite
Ei
frehet
Zeitgemäße
AHafHelTMItNNügA
Wissen ist Macht! Geographisches Wissen ist Weltmacht!
Bausteine zu ihr:
TASCHENATLAS TASCHENATLAS
DER
VOM
DEUTSCHEN REICH GANZEN WELT
Herausgegeben
vom Darmstädter Tagblatt
Aus dem „Taschenatlas vom Deutschen Reich‟
Außer 24 Doppelkarten in Kupferstich 120 Seiten geographisch-statistische Nachweise
Flächeninhalt und Bevölkerung / Alphabetisches Ortsverzeichnis / Verkehrsangaben
Orts- und Stadtbevölkerung / Abgetretene Gebiete / Ehemalige Schutegebiete.
Aus dem Taschenatlas der ganzen Welt‟
Außer 24 Doppelkarten in Kupferstich 96 Seiten geographisch-statistische Nachneise
über jeden Erdteil / Größenzahlen der Erde / Fläche und Tiefe der Meere /
Meer-
engen / Bevölkerung der Erde Währungen / See- und Landverkehr.
Vorzugspreis je 3.50 Mark
Zu beziehen durch die Geschäftsstelle Rheinstraße 23, durch die
Agen-
turen des Darmstädter Tagblatt und durch alle Buchhandlungen.
5702a
General=Vertrieb
der weltberühmten
Haid 4 Neu
Nähmaſchinen
Alte Maſchinen
werden in Zahlung
genommen.
Fr. Gutting,
Schuchardſtraße 10.
(8988b)
Teleph. 228
Kaufe
getragene Kleider,
Schuhe, ſowie
Boden=
u. Kellerkram und
Flaſchen
Blum
Lauteſchlägerſtr. 12.
Laden: Kl. Bachgaſſe 7. (*
Ein neuzeitlich
er=
richtetes
Einfamilienhaus
in nächſter Nähe des
Bahnhofs in Langen
(Strecke Frankfurt
(M) — Darmſtadt,
verrlich und nahe am
Wald gelegen, mit
ſchönem Garten,
in=
folge Wegzugs
als=
bald zu verkaufen
Wohnung bis
ſpä=
teſtens 1: Oktober
be=
ziehbar. Beſichtigung
nachmittags von 3
bis 6Uhr. Näheres
in der Geſchäftsſtelle
ds, Blattes. (975rb
AL
gibt Ihnen Schutz und
Ruhe vor duälenden
Insckten aller Art.
Photographie-Rahmen
Spiegel
geschmackvolle, bill ge Einrahmungen
Franz Langheinz
Karlstrasse 25, Ecke Hölgesstrasse
Größtes Spezialgeschäft am Platze. (346,
Eine Wohltet für Herren
Nach dem Haarschneiden eine
Kopfwäsche mit allen Schikanen
Billige Berechnung (9385a
Bedien ng von Spezial-Herren-Friseuren
Friseursalon für Damen und Herren
Mühlstreße 7
Philipp Gaydoul, Tel 4467
Kinderwagen
werden tadellos neu bes=
Karl Möser
KRAGEN-VA
KORBUSR
trümpfe 2
auch engl. 804.
gut im Spangen
können, Füßen
Chmidt fel
mmer 172
Montag, den 23. Inni 1930
Seite 5
dende Kombinationen und raffinierte Täuſchungsmanöver. Sie
waren aber nicht durchſchlagskräftig genug, um die
ausgezeich=
nete Hintermannſchaft des Südens zu ſchlagen. Auch das Spiel
der Süddeutſchen war gut, es ſtand hinter dem des Gegners in
der Qualität kaum zurück, hatte dafür aber noch den Vorteil,
zweckmäßiger zu ſein. Der von Ruoff=Bern geleitete Kampf
feſ=
ſelte die 20 000 Zuſchauer im höchſten Maße und hitte
keine Spur von „Sommer=Fußball” an ſich.
Süddeutſchland ſtand: Kreß; Hagen, Kutterer; Heidkamp,
Pledl, Manzel; Bergmaier, Hornauer, Pöttinger, Hörnle und
Hofmann.
Zentralungarn hatte, Drößler, Toldi, Turai, Auer, Ströck;
Berkaſſy, Volentik, Hoſſo; Fogl, Dudas: Acht geſtellt.
Süddeutſchland.
Repräſentativſpiele.
In München: Süddeutſchland—Zentralungarn 3:1. In
Nürn=
berg: Nürnberg/Fürth-Prag 1:6. In Karlsruhe: Stuttgart——
Karlsruhe 2:5. In Pforzheim: Pforzheim-Heilbronn 1:1. In
Mannheim: Gruppe Rhein—Gruppe Saar 9:2. In Frankfurt:
Eintracht/FSV. komb.—Union/Rotweiß komb. 3:0. In
Schwein=
furt: Schweinfurt-Nürnberg 4:8. In Offenbach: Offenbach
Bezirksliga—Offenbach Kreisliga 2:5.
Geſellſchaftsſpiele.
Samstag: Eintracht Frankfurt—DS. Milwaukee 4:0. —
SV. Wiesbaden—FSV. Mainz 05 2:0. — Germania Bieber—
Blauweiß Bürgel 2:1. — FSV. Frankfurt Pockalelf—1. F. C.
Lan=
gen 02 6:0. — VfR. Pirmaſens—FV. Raſtatt 1:2. — SV. 05
Sulzbach—Spfr. Saarbrücken 3:5. — DSV. München—Teutonia
München 5:5. — Kickers Offenbach—Germ. Ginnheim 16:1.
Sonntag: Haſſia Bingen—FSV. Frankfurt 1:2.
S.
05 Saarbrücken—FV. Raſtatt 1:3.
Berlin.
Norden=Nordweſt-Vienna Wien 2:3.— Pokalendſpiel:
Spandauer SV.—BSV. 1892 1:5.
Anion Darmſtadt — V. f. 2. Neu=Zſenburg 2:4 11:3).
Der Gaſt vom Samstagabend hielt in jeder Beziehung, was
man ſich von ihm verſprochen hatſe. Es war auszezeichneter
Fußball, was die Beſucher zu ſehen bckamen. Unions
Hiuter=
mannſchaft und Läuferreihe hatte demzufolge eine ſchwere
Auf=
gabe zu löſen, was nicht immer ganz gelang. Im Sturm war
das Innentrio anſprechend, während die Außen etwas abfielen.
Das faire Spiel war trotz techniſcher Ueberlegenheit der Gäſte
immer offen, wenn auch der Sieg der Gäſte kaum in Frage ſtand.
Iſenburg geht in der 15. Minute in Führung und erhöht in der
25. auf 0:2. Durch Eigentor der Gäſte, das der Verteidiger in
der Bedrängnis fabrizierte, holt Union ein Tor auf, doch ſtellt
der Gaſt kurz vor dem Wechſel die alte Differenz her.
Nach dem Wechſel kommt Union mehr zur Geltung, und der
Halbrechte kann bald ein Tor aufholen. Der Gaſt nutzt ein
Miß=
verſtändnis in Unions Hintermannſchaft aus und ſtellt damit
das Endreſultat her. Schiedsrichter Knopf=Rot=Weiß hatte leicht
amtieren.
Am Mittwoch abend begibt ſich Union zum fälligen Rückſpiel
zum Sp. Klub „Opel” nach Rüſſelsheim. Abſahrt 6 Uhr
pünkt=
lich mit Auto ab Vereinslokal.
Rol-Weiß Darmft. — Sp. V. 10 Weikerſtadt 6:3 (2:2).
Von beiden Seiten wurde nur Samstagabend= und
Sommer=
fußball gezeigt. Der beſtellte Schiedsrichter blieb bedauerlicher=
Einzelleiſtungen. Die beſſere Geſamtleiſtung lag in dieſer Halbzeit, hätte er etwas beſſer auf Abſeits ſehen müſſen. Denn Rot=Weiß
erzielte 2 Abſeitstore und ein mit der Hand zurechtgelegtes Tor.
Weiterſtadt mußte infolge der Feldarbeit auf 3 Spieler verzich=
Spiel auf Rechtsaußen geſtellt wurde.
Dem Spielverlauf nach iſt der Sieg ein überaus glücklicher
ſtein war der Wille zum Sieg da, aber die Kräfte reichten nicht, und die Torziffer entſchieden zu hoch ausgefallen. Ein
Unent=
ſchieden oder ein Tor Unterſchied wäre gerecht geweſen. Geſagt
ließen, war die tapfere Mannſchaft dem überlegenen Können des erhielt, den der Spieler als ein Zeichen des Freundſchaftstreffens
dem Tormann leicht zuſchob.
Eintracht Darmſtadt—SV. 98 komb. Darmſtadt 6:0.
Die wenigen Zuſchauer ſahen ein Spiel, ſpannend von
An=
fang bis Ende. Bei Halbzeit konnte Eintracht mit 1:0 führen.
In der zweiten Hälfte fielen die Gäſte dem Tempo zum Opfer.
Im genauen Zuſpiel waren die 98er teilweiſe überlegen. Bei
Sportverein ragte der Torwächter durch ſein ſicheres Spiel her=
Ueber die Qualität des Schiedsrichters Guyenz= vor. Der Eintracht=Elf gebührt ein Geſamtlob, denn ſo eifrig
Eintracht leitete zur vollſten Zufriedenheit beider Parteien.
Am kommenden Samstag, abends 6 Uhr, ſpielt Eintracht
gegen Polizei auf deren Platz. Wir rechnen hier mit einem
inter=
eſſanten Spiel.
Sp. Bgg. 04 Arheilgen — Haſſia Dieburg 3:4 (1:3).
Arheilgen hatte man nach dem vorſonntäglichen Sieg gegen
ſüddeutſche Fußball=Repräſentative. Nachdem Süddeutſchland Stockſtadt doch mehr zugetraut. Viele ſichere Chancen wurden
vermaſſelt. Die Elf ſpielte mit 2 Mann Erſatz und nahm das
Spiel viel zu leicht. Dieburg brachte eine ſtämmige Mannſchaft,
die gute Ballbehandlung zeigte, eifrig ſpielte und vor dem Tore
nicht lange fackelte.
Das Spiel ſtand auf einer nicht allzu hohen Stufe, beide
Mannſchaften ſpielten viel zu hoch. Arheilgen lag meiſt in
An=
ſchneiden” zu erwarten. Die ſüddeutſche Elf brachte aber eine griff und die Dieburger ſchoſſen die Tore. Nachdem die Gäſte
bereits mit 4:1 im Rennen lagen, der Schiedsrichter zwei
Hand=
mußte den Platz verlaſſen.
Die Zuſchauer waren nicht ganz zufrieden, und auch die
Lei=
ſtungen des Schiedsrichters wurden bekrittelt.
Ttha=Berlin Deutſcher Zußball=Meiſter.
ſchlägt vor 45 000 Zuſchauern Holſtein knapp 5:4 (3:3). — Süddeutſchland ſiegt über Angarn.
Rürnberg-Fürkh erleidei gegen Prag eine ſchwere Niederlage.
zu ſehr auf ſich ſelbſt angewieſen, da die Läuferreihen zu defenſiv
Das Rennen iſt aus!
ſpielten. Endlich kam Berlin in der 21. Minute zu ſeiner erſten
Fußballſaiſon iſt zwar im Abklingen, was aber nicht
adern kann, daß es am 22. Juni noch eine Fülle von
in=
n Ereigniſſen auf den Fußballfeldern gab. Das wichtigſte
rlich der Endkampf um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft
dorfer Stadion. 45 000 Zuſchauer erlebten einen
drama=
ampf, der mit einem knappen 5:4= (3:3=) Sieg für den
fri Meiſter abſchloß. Hertha/B.S.C. iſt deutſcher Meiſter,
—hätte nicht viel gefehlt, und die Meiſterſchaft wäre den
„Elt auch in ihrem fünften Finalſpiel dicht an der Naſe
vor=
en. Holſtein ſpielte während der letzten Viertelſtunde
mit zehn Mann, ſein beſter Spieler — der Mittelſtürmer
— hatte wegen einer Schiedsrichter=Beleidigung den Platz
müſſen. Wer weiß, was paſſiert wäre, wenn. . . Die
von Holſtein Kiel und die Zähigkeit der Norddeutſchen,
hne beſonderes Können bis zum Endſpiel um die
durchſetzen, verdienen Anerkennung, dennoch muß man
m Intereſſe des deutſchen Fußballs begrüßen, daß der
den Berliner Meiſter fiel, denn Hertha/B.S.C. wird
ne die Würde eines Deutſchen Meiſters beſſer zu tragen
ertreten wiſſen.
Der ſüddeutſche Jugendtag
te Anzahl von Repräſentativkämpfen, die trotz der
vor=
hal en Saiſon noch zu feſſeln wußten. Einen glänzenden
Er=
te das Spiel in München, wo es Süddeutſchland im
* Zentralungarn gelang, Revanche für die im November
ſah en Jahres in Budapeſt erlittene 1:7=Niederlage zu
neh=
mal blieben die Süddeutſchen verdient mit 3:1 (Halb=
Treffern ſiegreich. Der Erfolg iſt deshalb beſonders
be=
rt, weil Zentralungarn eine Mannſchaft geſchickt hatte,
it der ungariſchen Nationalelf identiſch war. Eine böſe
erlitt dagegen die Städtemannſchaft von
Nürnberg=
ſich zu Hauſe von Prag (Sparta verſtärkt durch zwei
ler) mit nicht weniger als 1:6 Treffern ſchlagen ließ.
urt ſchlugen Eintracht/Fußballſportverein kombiniert
Rot=Weiß und Union Niederrad gebildete Mannſchaft
11:0). Das Städteſpiel Stuttgart gegen Karlsruhe in
endete mit einem 5:2= (0:1=) Sieg der Badener. Der
hwarzwald fertigte den württembergiſchen
Schwarz=
chwenningen 4:3 ab. Im Gruppenkampf Rhein gegen
lannheim bezogen die Leute von der Saar zwei kräftige
Un, im Fußball wurden ſie 9:2 und in der Leichtathletik
Punkten geſchlagen.
Zwei Länderſpiele.
ußball jenſeits der Grenzen weckte am 22. Juni unſere
ie durch zwei Länderſpiele. In Bologna erlitt Italien
Zeit ſeine erſte Niederlage. Vor 55 000 Zuſchauern
Italiener von Spanien verdient mit 3:2 (1:2) ge=
Daß Schwedens Fußball in ſeiner Spielſtärke
zurückge=
bewies auch wieder das Länderſpiel in Kopenhagen,
weden von Dänemark glatt mit 4:1 (2:0) Treffern
be=
n.
Endkampf um die „Deutſche‟
Im fünfken Anlauf geglückk!
eutſche Fußball=Bund hat ſeinen Meiſter. Er heißt
C. Nach viermaligem vergeblichen Anlauf iſt es alſo
er Meiſter im fünften Finalkampf endlich einmal ge=
Titel eines Deutſchen Meiſters an ſich zu reißen. Es
=ſchickt, daß der Sieg der Hertha im Düſſeldorfer
Ent=
kel verdient war, und daß der Titel den Vertretern
kuptſtadt zu gönnen iſt. Aber auch diesmal wurde es
im Endkampf nicht leicht gemacht. Der norddeutſche
im techniſchen Können und in der Spielerfahrung
Etha heranreichte, leiſtete einen heroiſchen Widerſtand
erſt in den letzten Minuten geſchlagen.
45 000 Zuſchauer
der tropiſchen Hitze und obwohl man ſich von dieſem
Icht allzuviel verſprochen hatte, zum Düſſeldorfer
Sta=
ten. Sie waren zunächſt vollkommen neutral. Aber
en Halbzeit wandten ſich ihre Sympathien mehr und
Orddeutſchen zu. Als dann Guyenz den Kieler
Mit=
om Platz geſtellt hatte, wurde die Einſtellung des
Ogar einſeitig. Hertha wurde ausgepfiffen, während
Tddeutſchen fortgeſetzt anfeuerte.
Der torreiche Spielverlauf.
ann des Spieles war reichlich ſenſationell. Schon nach
lag Holſtein 2:0 in Führung. Die Norddeutſchen
Inell zu energiſchem Handeln zuſammen. Sie erhiel=
2. Minute an der Grenze des Strafraumes einen
Beſprochen, den Widmayer mit unheimlich ſcharfem
m Schuß zum Führungstreffer verwandelte. Berlins
* hatten zunächſt noch nicht genug Ruhe und Präzi=
In war bei ſeinen durchbruchsartig angelegten An=
Befährlicher. Als in der 11. Minute Widmayer und
Urchgekommen waren, zauderte Ritter nicht mit dem
2olſtein führte 2:0. Hertha verſtärkte bei dieſem be=
Dielſtand ſeine Anſtrengungen und kam auch zu einer
Lgenheit. Auf beiden Seiten war aber der Sturm
Ecke. Der Ball wurde gut hereingegeben, der erſte Torſchuß wurde
abgewehrt, aber im Nachſchuß konnte Sobeck doch den erſten
Ge=
gentreffer buchen. Vier Minuten ſpäter fiel, wiederum im
An=
ſchluß an einen Eckball, bei anhaltender Ueberlegenheit der
Ber=
liner, durch einen Kopfball von Sobeck der Ausgleich. Er löſte
im Lager der Hertha einen nicht enden wollenden Jubel aus.
Aber er war etwas verfrüht, denn Holſtein legte einen neuen
Zwiſchenſpurt ein und kam auch in der 29. Minute durch Ludwig,
nach guter Vorarbeit von Lübke und Eſſer, zum dritten Treffer.
Wieder drückte Hertha auf das Tempo. Um die Läuferreihe
ge=
gen die Durchbrüche der Kieler zu verſtärken, ging Sobeck zurück.
Aber erſt in der 38. Minute konnte durch Lehmann auf Flanke
von Ruch erneut der Gleichſtand erzielt werden. Berlin ſchraubte
noch das Eckenverhältnis auf 5:0, und dann ging es in die Pauſe.
Dramatiſche zweite Halbzeit.
Dank beſſeren Spielaufbaues und der rationelleren
Kräfte=
verwertung, blieb der Berliner Meiſter auch nach der Pauſe
durch=
weg überlegen. In den zweiten 45 Minuten gab es nur wenige
kurze Drangperioden der Norddeutſchen. Nachdem eine Anzahl von
Angriffen der Hertha mit dem Aufgebot der letzten Kraft
abge=
wehrt worden waren, ſchoß der Berliner Meiſter doch in der
25. Minute durch Lehmann, nach ſchöner Kombination des ganzen
Angriffs, das Führungstor. Holſtein erwiderte mit ſtürmiſchen
Gegenangriffen und erzielte bei dieſer Gelegenheit auch ſeine erſte
Ecke. Bald beherrſchte aber wieder Berlin das Feld. Immer
wie=
der inſzenierte Sobeck vor dem Tor der Norddeutſchen gefährliche
Situationen. Bei Holſtein machten ſich allmählich die erſten
Ermüdungserſcheinungen geltend, die Läuferreihe geriet aus dem
Konzept. In der 32. Minute kam es zu einem bedauerlichen
Zwi=
ſchenfall. Ludwig, der Holſteiner Mittelſtürmer, reklamierte beim
Schiedsrichter allzu temperamentvoll, und Guyenz ſtellte den
Kie=
ler vom Platz. Die Proteſtaktion der Zuſchauer, die dieſer
Ent=
ſcheidung folgte, läßt ſich kaum beſchreiben. Ludwig ging weinend
vom Platz. In der Folge nahm das Publikum nun einſeitig
Stellung für Kiel und feuerte die Norddeutſchen äußerſt lebhaft
an. Kiel kam auch trotz der Schwächung noch einmal zum
Aus=
gleich. Zwei Minuten nach dem Platzverweis von Ludwig ging
Ritter blitzſchnell durch, und ehe ſich die Berliner Verteidigung
der Gefahr bewußt geworden war, hatte Ritter ſchon das Leder
eingeſchoſſen. Berlin ſammelte ſeine Kräfte noch einmal zu einem
letzten Generalangriff und erzwang auch in der 40. Minute die
Entſcheidung. Ruch ſchoß nach einem Durchbruch unter dem
falſch ſtehenden und ſich zu ſpät werfenden Cramer weg zum
Sieges=
treffer ein. Berlin zog jetzt faſt ſeine ganze Mannſchaft zurück, um
das Ergebnis zu halten. Aber den Norddeutſchen fehlte die Kraft
zu einem Endſpurt. So ging das Spiel, das ſo dramatiſch wie
ſelten ein Meiſterſchaftskampf war, in einer allgemeinen
Erſchöp=
fung zu Ende.
Kritiſches.
Hertha hatte den Sieg verdient. In der erſten Halbzeit konnte
das Spiel allerdings noch nicht gefallen. Die Berliner mußten ſich
erſt an das eigenartige Spiel der Kieler gewöhnen, ſie fanden ſich
in dieſer Spielphaſe ſchlecht zuſammen und boten durchweg nur weiſe aus. Trotzdem war Herr Weißgerber ein guter Leiter. Nur
bei den Norddeutſchen. Nach der Pauſe änderte ſich das Bild.
Ber=
lin gewann zuſehends an Zuſammenhang und Syſtem. Im gleichen
Maße wuchs auch die Ueberlegenheit der Berliner. Ganz her= ten. Auch hatte man den Torwart ausgetauſcht, der bei dieſem
vorragend ſchaffte Hanne Sobeck, der überall in der Berliner Elf
zu finden war und das Hauptverdienſt am Sieg trägt. Bei Hol=
Durch Eifer und Einſatz aller körperlichen Vorteile wurde lange
Zeit das Ergebnis günſtig gehalten, als aber die Kräfte nach= ſei noch, daß Rot=Weiß einen Elfmeter wegen Hand zugeſprochen
Gegners nicht mehr gewachſen. Im übrigen waren bei Holſtein
alle Mannſchaftsteile gleich gut. Beſondere Erwähnung verdient
vielleicht nur das gute Spiel des Angriffsführers Ludwig. Auch
Hertha hatte nach der Pauſe keinen ausgeſprochen ſchwachen Punkt
mehr, während vorher einzelne Leute, ſo vor allem auch der
Mit=
telſtürmer Lehmann, nur ſchwer in Schwung gekommen waren.
Erwähnt ſei noch, daß beide Mannſchaften mit ihren vorher
angekündigten Mannſchaften ſpielten.
Eſſen wird man ſtreiten. Mag ſein, daß ihm ſelbſt die Nerven ſpielte die Mannſchaft ſchon lange nicht mehr. Ein Herr von
durchgingen, als er Ludwig vom Platz ſtellte. Die Entſcheidung
war jedenfalls etwas zu hart. Im übrigen aber war Guyenz wie
gewohnt ein energiſcher und korrekter Spielleiter.
Süddeukſchland — Zenkral=Ungarn 3:1 (1:1).
Einen glänzenden, kaum für möglich gehaltenen Erfolg
er=
zielte am Sonntag im Heinrich=Ziſch=Stadion zu München die
im November des letzten Jahres in Budapeſt das Spiel gegen
Zentralungarn hoch mit 7:1 Treffern verloren hatte und auch im
Spiel gegen Niederöſterreich im April dieſes Jahres in Wien
eine glatte 3:0=Schlappe erlitten hatte, wagte man kaum, im
neuen Zuſammentreffen mit den Ungarn auf einen Sieg zu
hof=
fen. Allgemein begnügte man ſich damit, ein „ehrenvolles
Ab=
angenehme Ueberraſchung. In einem ſehr ſpannenden, ſportlich
hochwertigen Kampf wurden die Ungarn, deren Mannſchaft faſt ſpiele im Strafraum überſah, gab es Reklamationen, und Bauer
mit der ungariſchen Nationalelf identiſch war, klar mit 3:1 (
Halb=
zeit 1:1) Treffern geſchlagen. Die Ungarn waren kein ſchlechter
Gegner, ſie lieferten ein ganz ausgezeichnetes Spiel, zeigten blen=
Seite 6
Montag, den 23. Juni 1930
Waſſerball 8:2. — Bon 6 Skaffeln 5 gewonnen.
Das Zuſammentreffen der beiden führenden Schwimmklubs
Nikar Heidelberg und Jungdeutſchland Darmſtadt, hatte am
Sonntag vormittag eine ſtattliche Zahl Zuſchauer zum Großen
Woog gelockt, denen auch recht guter Sport geboten wurde.
Da=
durch waren die Zuſchauer in Stimmung und gingen auch bei
einzelnen Kämpfen und den Waſſerballſpielen aufmerkſam mit.
Der Kampf gab aber Zeugnis, daß die Breitenarbeit in den
beiden Vereinen recht gute Erfolge zu verzeichnen hat. Wenn
auch keine Rekordzeiten geſchwommen wurden, ſo ſind die
Er=
gebniſſe in den Staffeln bei der ſchweren Bahn ganz erfreulich.
Die Herren=Freiſtilſtaffel 2mal 100, 2mal 200 und
2 mal 100 Meter holte ſich Jungdeutſchland mit Orlemann, Göth,
Schwarz. Wolff, Gils und Berges in 9:17,8 Min., während
Hei=
delberg 20 Meter zurücklag. Die beiden 100 Meter=Leute halten
ſich gleich. Schwarz holt einen Vorſprung von etwa 10 Meter
heraus, Wolf weitere 3 Meter, Gils hält den Abſtand, und
Ber=
ges ſchwimmt verhalten 20 Meter Vorſprung nach Hauſe. 2:0 Pkt.
Die 6 mal 50 Meter Damen=Bruſt fällt erſt nach
erbittertem Kampf an Jungdeutſchland, das mit Stepp,
Schnei=
der, H. Weicker, Luley, Merlau und Gehbauer ſtartet. Die erſte
Strecke ſieht die Kämpferinnen in gleicher Front, dann kommt
Nikar ½ Meter voran, die 3. Bahn iſt wieder ausgeglichen, Luley
erringt einen kleinen Vorſprung, der aber beim Wechſel verloren
geht, die 5. Strecke harter Kampf Kopf an Kopf, während erſt
auf der letzten Bahn unter lebhafter Anfeuerung des Publikums
in erbittertem Endkampf Gehbauer ihre Konkurrentin abſchütteln
kann. Zeit 4:51,2 Min. — 4:0 Pkt.
In der Herren=Lagenſtaffel 100 Meter Rücken,
200 Meter Bruſt. 100 Meter Freiſtil. kommt Nikar Heidelberg zum
erſten und einzigen Sieg. Mit Frank, Heinzmann und Vogt
holt es ſich in 5:42 Min. vor Darmſtadt mit Richter, Hermes und
Wolff die Staffel. Frank ſchwimmt etwa 5 Meter Vorſprung
heraus, Heinzmann weitere 7 Meter und Vogt kann 20 Meter
vorher anſchlagen. — 4:2 Pkt.
Das folgende, Waſſerballſpiel Jungdeutſchland 2.—
Techn. Hochſchule Darmſtadt komb. endet verdient 3:0 (2:0) für
Techn. Hochſchule.
In der Halbzeit des Spiels holen ſich die
Schwimmklub=
damen einen ganz überlegenen Sieg. Mit einer ganzen
Bahn=
länge verweiſen ſie Nikar in der 6 mal 50 Meter
Freiſtil=
ſtaffel in 4:14,2 Min. auf den zweiten Platz. Keller holt 4
Meter Vorſprung heraus, Stepp in glänzendem Rennen weitere
15 Meter, Nagel bringt 10 Meter dazu, Wallhäuſer, Gehbauer
und Imhof vergrößern den Vorſprung auf 52 Meter, ſo der
letz=
ten Konkurrentin die letzte Bahn zum Alleingang überlaſſend.
6:2 Pkt.
Die 10 mal 50 MeterHerren=Freiſtilſtaffel
ver=
lief z. T. recht ſpanncnd. Jungdeutſchland trat an mit Orlemann,
Göth. Reichelt, Richter, Ober, Wolff, Weicker, Schwarz, Gils
und Berges und holte ſich dieſen intereſſanten Wettbewerb in
5:18,6 Min., während Nikar etwa 20 Meter zurücklag. Zunächſt
ſicherte ſich Nikar etwa 1 Meter Vorſprung, der in der 2. Bahn
verloren geht, und Göth noch einen Meter Vorſprung
heraus=
arbeiten kann. , Reichelt gerät aus der Bahn als er bereits 3.
Meter vorliegt, rennt einen „Zuſchauer” an und verliert ſeinen
Vorſprung, dann aber muß Nikar bei jeder Bahn einige Meter
abgeben, trotzdem das Tempo recht flott iſt. — 8:2 Pkt.
Die 6 mal 50 Meter Damen=Lagenſtaffel ſieht
Jungdeutſchland mit Weicker, Gehbauer, Keller, Müller, Luley
und Imhoff in 4:38 Min, wieder ſiegreich. Die Nikardamen
ſchwimmen zunächſt in Rücken und Bruſt mit dem Gegner
Hand=
an=Hand, im Freiſtil müſſen ſie ½ Meter abgeben, im Rücken
weitere 2 Meter, während Luley und Imhof in Bruſt und
Frei=
ſtil den Vorſprung dann auf 15 Meter ausdehnen können. 10:2 P.
Das mit allgemeiner Spannung erwartete
Waſſerballſpiel
wurde zu einem kleinen Schützenfeſt, denn bereits in der erſten
Halbzeit konnte die komplette Sieben der Einheimiſchen 7:1
füh=
ren, während in der zweiten Halbzeit jede Partei noch zu einem
Erfolg kam. Darmſtadt war in Zuſpiel und Taktik deutlich
über=
legen, vor dem Tor die Kombination kurz, mit kräftigem Schuß
endend, der meiſt ſein Ziel fand. In der zweiten Halbzeit ließ
das Tempo etwas nach, und Nikar war wiederholt in der
geg=
veriſchen Hälfte, wo das Abwehrtrio ſtets klärte. Das erſte Tor
der Gäſte rührte aus einem glänzenden Durchbruch, während
das zweite aus einem verwandelten Strafſtoß entſtand.
Schieds=
richter Wenzel=Rot=Weiß amtierte wie gewohnt überlegen, hätte
—5—
jedoch das 1. Tor gegen Nikar nicht geben ſollen.
Die Schützengeſellſchaft Wildſchütz hielt geſtern
auf den Schießſtänden am Karlshof anläßlich ihres 20jährigen
Beſtehens ein Gruppen= und Werbeſchießen ab. Der Beſuch war
ein ſehr guter. Die Reſultate: Im Gruppenſchießen: 1.
Wild=
ſchütz 471 R., 2. Kleeblatt 464 R., 3. Weidmannsheil 406 R.; im
Werbeſchießen: 1. Hochmuth, 2. Berghöfer, 3. Metz, 4. Netz, 5.
Grimm, 6. Ritſcher, 7. Hafner, 8. Henkelmann, 9. Schaffnitt, 10.
Schnatz.
Es iſt erfreulich, daß die Vorſchauen über die Deutſchen Kampfſpiele
melden, daß der Schießſport in Breslau ſehr ſtark vertreten ſein wird.
Gerade dieſe ſich mehr und mehr verbreitende Sportart, insbeſondere das
Kleinkaliberſchießen, welches infolge ſeiner Eigenarten nicht nur dem
Jugendlichen die Möglichkeit reſtloſer Ausübung bietet, verdient vollſte
Beachtung im Rahmen des großen Sportprogramms. Ernſte und
ziel=
bewvußte Arbeit der Verbände förderten erſtklaſſiges Kämpfermaterial.
Das Deutſche Kartell für Jagd= und Sportſchießen, Abt. K.K.S.,
ſtellt ſich mit 121 Einzelmeldungen (jede Mannſchaft beſteht aus vier
Schützen) vor dem Deutſchen Schützenbund mit 89 und dem Reichsverband
mit 67, erfolgreich in den Dienſt des Kampfſpielgedankens. Es liegen
uns nnr ſeitens des Kartells Angaben über die Namen der Teilnehmer
vor. Danach ſind die ſtärkſten und ſchlagkräftigſten Vereine Deutſchlands
mit von der Partie.
Es meldeten u. a. der vorjährige deutſche Meiſter, der Polizeiſport
Hamburg, der K.K.S. Berlin, die Sportſchützen Wannſee, Polizeiſport
Berlin und Danzig. Selbſt Grötzingen, die Hochburg der badiſchen
Kartellvereine, eilt nach Breslau. Dies nur eine Auswahl. Prognoſen
zu ſtellen iſt ſchwer. Die Siegesausſichten ſind zu verteilt. Nehmen wir
nur Polizeiſport Berlin, K.K.S. Berlin und Sportſchützen Wannſee,
ſo glauben wir, daß ſie dem vorjährigen deutſchen Meiſter beſtimmt
ſchärfſtes Paroli bieten werden. Auf alle Fälle wird es unter dieſen
Spitzendereinen einen ſehr intereſſanten Kampf geben, der ſich beſtimmt
auf die im September ſtattfindenden deutſchen Meiſterſchaften auswirken
wiré.
Die Meiſterfchaften der Berufsſpieſer in Paris gingen mit dem
Siege von Karel Kozeluh zu Ende. Zweiter wurde der Engländer
Albert Burke vor dem Deutſchen Roman Najuch und dem Franzoſen
de Plaa.
Sp. V. 98 auf Reiſen.
SV. 98—TV. Herrnsheim 6:4. — SV. 98—SpCl. Algenrod 3:4.
Auf dem Wormatiaplatz in Worms trafen ſich am Samstag
abend der ſüddeutſche Meiſter und der ſehr ſpielſtarke
Turner=
meiſter Herrnsheim in einem Werbeſpiel auf Veranlaſſung des
Wormſer Stadtamtes für Leibesübungen. Obwohl die 98er
in=
folge Verletzungen für 3 Leute Erſatz einſtellen mußten, gelang
es ihnen, die Turner in einem recht anſprechenden Spiel mit 6:4
Toren zu ſchlagen. (Halbzeit 4:1). Die Entſcheidungen des
Schiedsrichters, beſonders in der zweiten Halbzeit, verſchoben das
Reſultat zu ungunſten der Darmſtädter, da er zwei glatte
Ab=
ſeitstore anerkannte. Das Publikum, das in der Hauptſache aus
Turnern der Umgegend beſtand, war ſtark gegen Darmſtadt
ein=
geſtellt, mußte jedoch der ſpieleriſchen Ueberlegenheit der 98er
ſchließlich die verdiente Anerkennung geben. Zu beachten war
der ſehr große Eifer, mit dem Herrnsheim das Spiel durchführte,
etwas, was bei 98 in der letzten Zeit öfters zu miſſen war.
Von Worms aus folgten die Handballigiſten der 98er einer
Einladung des Sportklubs Algenrod 1910 bei Idar/Oberſtein,
um am Sonntag bei glühender Hitze, 3 Uhr, gegen den
Saar=
turnmeiſter Turnverein Algenrod zu ſpielen. Die Anſtrengungen
des Vortages wirkten ſich bei Darmſtadt in der erſten Halbzeit
aus, (2:3 verloren), ſo daß, als in der zweiten Halbzeit endlich
Darmſtadt das Spiel ernſt nahm, trotz großer Spielüberlegenheit
der 98 ſämtliche Angriffe an der verſtärkten Verteidigung der
Algenroder Turner ſcheitern mußten. (Endreſultat 3:4). Beide
Spiele wurden äußerſt ſchnell durchgeführt und ſtellten bei der
großen Hitze ſehr große Anforderungen an die Spieler. Die
Auf=
nahme in dem Edelſteindorf war überaus herzlich. Die
Hinter=
mannſchaft des Sportvereins ſpielte recht zufriedenſtellend,
wäh=
rend es im Sturm, infolge der Einſtellung anderer Spieler und
verſchiedener Umſtellungen nicht recht klappen wollte. Im
allge=
meinen iſt aber auch hier eine Beſſerung gegenüber den letzten
Spielen deutlich zu erkennen. Die bald einſetzende Ruhepauſe
wird aber doch der Mannſchaft des Sportvereins recht nötig ſein.
D. J. K. Darmſtadt — D. J.K. Lorſch 10:1 (3:1).
Unſer Bezirks=Jugendmeiſter ſtellte ſein gutes Können erneut
unter Beweis.‟ Das hohe Ergebnis lä” nicht ganz die teilweiſe
ſehr gute Spielweiſe Lorſchs erkennen. Allerdings war Darmſtadt
in Spielaufbau und Einzelarbeit erfolgreicher und überlegener.
Die 2. Jugend verlor gegen Lorſch 2. 2:3 (1:2).
Endſpiel um die Frauen=Meiſterſchaft der D.T.
In Breslau: TV. Vorwärts Breslau — Berliner
Turner=
ſchaſt 4:0 (3:0).
Süddeutſchland.
Repräſentatiyſpiele.
Darmſtadt — Mainz/Wiesbaden 13:2. — TSV. Langen-
Dreieichgau 11:3.
Aufſtiegſpiele.
Eintracht Frankfurt—TSV. Braunshardt 9:2.
Geſellſchaftsſpiele.
TV. Herrnsheim—SV. 98 Darmſtadt 4:6. — TV. Algenrodt
—SV. 98 Darmſtadt 4:3. — 1860 München—1. FC. Nürnberg 4:3.
Bei glühender Sonnenhitze wurden geſtern die anläßlich des
Jugendtages angeſetzten ſpörtlichen Wettbewerbe auf dem
Sty=
dion des Sp.V. 98 Darmſtadt ausgetragen. Der Beginn mußte
wegen dienſtlicher Verhinderung von Schulrat Haſſinger um
eine Stunde verſchoben werden. In Abänderung des
urſprüng=
lichen Programms findet zunächſt eine 10 mal 100=Meter=
Jugeno=
ſtaffel ſtatt.
Die körperlich in guter Verfaſſung befindliche Polizei=Jugend,
die übrigens beide Staffeln gewann, übernimmt vom Start weg
die Führung und ſiegt in 2:01.9 vor Sp. V. 98 1. Jugend in 2:12,
Groß=Gerau 2:12,3, Sp.V. 98 2. Jugend 2:18, Weiterſtadt 2:23,
Rot=Weiß 2:24, Sportverein 3. Jugend 2:26, Eintracht 2:29,
Braunshardt 2:35 und Roßdorf 2:43.
Hiernach beginnt der Aufmarſch der Jugend unter herzlicher
Begrüßung der allerdings nicht ſehr zahlreichen Zuſchauer,
wor=
auf Schulrat Haſſinger herzliche Worte der Begrüßung an
die Jugend richtet. Die ſportliche Jugend ſolle heute vereint ſein
unter dem Gedanken einer Höherführung und Geſundmachung
unſeres deutſchen Volkes. Der Tag ſolle ein Tag der Beſinnung
ſein auf die großen und erhabenen Grundſätze echt ritterlichen
Sportes. Deshalb ſtehe im Mittelpunkt des heutigen Tages
nicht der Kampf in erſter Linie, ſondern die Beſinnung darauf,
daß die Kämpfe in echt ritterlicher und fairer Weiſe durchgeführt
werden, damit der heutige Tag Brücken ſchlage von Verein zu
Verein, von Verband zu Verband, und die Jugend das Gefühl
bekomme, daß ſie einem großen Ganzen angehöre, auf das ſie
ſtolz ſein könne. Darüber hinaus ſolle der Dag aber auch ein
Tag des Gedenkens ſein derer, die Zeit und Arbeit für die
Ju=
gend opfern. Schließlich ſolle der heutige Tag die geſamte deutſche
Jugend vereinen in dem großen Gedanken, mitzuhelſen an dem
Aufbau unſeres ſchwer darniederliegenden Vaterlandes. Hierauf
erhalten die teilnehmenden Vereine einen „D.F.B.=Jugendtay”=
Wimpel zur Erinnerung. Es folgen gymnaſtiſche Vorführungen,
geleitet von Heinz Lindner.
Die Handball=Stadtmannſchaft Mainz—Wiesbaden betritt
nunmehr das Spielfeld, gefolgt von der Städtemannſchaft
Darm=
ſtadt, beide freundlich begrüßt. Alsbald nach Spielbeginn erzielt
Darmſtadt ein wohl nicht reguläres Tor, Koch ſtellt das Spiel
auf 2:0, nach Verwandlung eines Strafſtoßes heißt es ſchon 3:0
ſür Darmſtadt. Mainz—Wiesbaden kommt an der harten
Ver=
teidigung Darmſtadts nicht vorbei. Bei Halbzeit ſteht das Spiel
bereits 6:0.
Während der Pauſe wird eine 4X1=Rundenſtaffel gelaufen,
die folgendes Ergebnis hatte: 1. Polizei Darmſtadt 3:505;
2. Groß=Gerau 3:57/: 3. Sportverein 1. Jugend 4:02; 4.
Sport=
verein 2. Jugend 4:16; 5. Griesheim 4:28.
Nach Wiederbeginn des Handballſpiels erzielt Mainz—
Wies=
baden das längſt verdiente Ehrentor, doch Darmſtadt erhöht
poſt=
wendend auf 7:1, 8:1, worauf der Gäſte=Linksaußen das 2. Tor
erzielt. Durch leichtſinnige Fußabwehr des Mainzer Torhüters
heißt es bald 9:2. Schliffer, Koch, Huber und Rettig ſtellen
ſchließlich das Endergebnis von 13:2 her.
Anſchließend ſpielt die Polizei=Jugend gegen die etwas
ver=
ſtärkte 2. Jugend von Sp. V. 98 Darmſtadt. Dann erſcheinen die
Jugendfußballer auf dem Plan, und zwar Darmſtadt=Stadt—
Land. Die körperlich ſtärkeren Landleute müſſen ſich durch die
ſchwächeren Stadtleute, bei denen der Schaffer „Bello” mitwirkte,
eine 4:0=Niederlage gefallen laſſen. Faſt gleichzeitg mit dem
Schlußpfiff um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft finden die
Ju=
gendſpiele ihr Ende.
Kegler=Vereinigung Darmſtadt und Umgebung.
Verbands=Klubmeiſterſchaftskämpfe.
Im Laufe der vergangenen Woche und am Sonntag ſtarteten
weitere vier Klubs im Bürger=Verein in der A= und B=Klaſſe.
Die Kämpfe finden am 29. Juni ihren Abſchluß. Es erzielten:
A=Klaſſe: 1. Kegelklub „Konkordia” 2460 Holz, 2. „Schuſter” 2374
Holz. B=Klaſſe: 1. Kegelklub „D.K.K. 1911” (B.V.) 2441 Holz,
2. Kegelklub „Klu” 2249 Holz
Num=
Am Samstag wurden auf dem Platz des Polize
erſtmalig Bahnmeiſterſchaften des Gaues Bergſtraße
Aus der Struktur der Gauvereine war, von vornh
kennen, daß in der Hauptſache nur die vier Darmſtä=
A. S. C., Polizeiſportverein, Rot=Weiß, V. f. R. und
1898 in den Kampf eintraten. Erfreulich iſt die
wenigſtens noch der Sportverein 1919 Münſter im
Lauf erfolgreich vertreten war. Bedauerlich iſt auf je
Fernbleiben von Arheilgen, Griesheim und ſchließ!
Reichsbahn. Da die Zahl der Aktiven keine ſonderlie
konnten die Wettkämpfe in Form eines Abendſport
zwei Stunden abgewickelt werden. Hervorzuheben iſ
liche Tatſache, daß mit Ausnahme des Fünfkampfe=
Staffeln in allen Kategorien Meiſter ermittelt werix.
und daß vor allem auch die ſportliche Ausbeute teiln’;
iſt, im allgemeinen aber auch die Leiſtungen in an
übertrifft.
Die wenigen Zuſchauer ſahen beſonders in de
bewerben anſprechende Kämpfe, von denen hervorz
der durch die gleichmäßige Stärke der Teilnehmer
Endlauf über 100 Meter, ebenſo der 200=Meter=Le
zeitlich gute 400=Meter=Lauf von Schupp gegen Schi
allerdings bereits in famoſer Weiſe die 1500 Meter
um 2 Sekunden hinter der bisherigen Jahresbeſtze
Zeit gelaufen hatte, dann der 5000=Meter=Lauf vor
ein Rennen für ſich und dabei in guter Gleichmäßigt
gute Zeit lief. Auch die drei 10 000=Meter=Leute gab=
Mehr im Hintergrund, und daher wohl auch weni
Zuſchauern wahrgenommen, wurden die Wurf=,
Stoß=
wettbewerbe ausgetragen, die faſt ausnahmslos we
überragende Leiſtungen, ſo doch ebenfalls harte Kär
Sieg brachten. Leider fehlte das Megaphon, ſonſt u
letzt zur Zufriedenheit dieſer „im Schatten der
Lau=
fenden Leichtathleten ein beſſerer Kontakt mit den Zu
den anderen Aktiven herzuſtellen möglich geweſen.
lichſte war, daß ſieben „alte Herren” in altem Eif
Friſche ſich über 100 Meter, im Kugelſtoßen und in
(zugleich Dreikampf) erbitterte Kämpfe lieferten u
achtliche Leiſtungen erzielten.
Zum Schluß dankte der Vertreter der D. S.B. u
Veranſtaltung, Sportwart Lindner, dem Polizeiſp.
die bereitwillige Vorbereitung und die Uebernahm
ſtaltung und insbeſondere den Mitarbeitern im Kan
Die Ergebniſſe:
100 Meter: 1. Gölz (Rot=Weiß) 12,2 Sek.; 2. Leiſ
12,3 Sek.; 3 Eiſenhauer (Sp.V. 1898) 12,4 Sek.; 3.
Münſter) 12,4 Sek. 200 Meter: 1. Weingärtner
24,2 Sek.: 2. Eiſenhauer (98) 24,3 Sek.; 3. Heil
Sek.; 4. Leiſtler (Pol.) 24,9 Sek. 400 Meter: 1. Sch
Sek. 2. Schilgen (A. S.C.) 53,4 Sek.; 3. Krauth (C
4. Eckardt (Pol.) 56,7 Sek. 800 Meter: Stepp (2
Min.; 2. Eckardt (Pol.) 2:08,8 Min.; 3. Krauth (98
1500 Meter: 1. Schilgen (A. S. C.) 4:11,4 Min.; 2.
4:22,8 Min.; 3. Blind (Rot=Weiß) 4:24 Min. 50
Habich (98) 16:16 Min.; 2. Luley (A.S. C.) 17:35
(98) 17:41 Min. 10000 Meter: 1. Göbel (Pol.)
2. Bernſee (98) 39 Min.; 3. Maß (Pol.) 43:50 Min.
1. Bolland (A. S. C.) 1,645 Meter. Weitſprung: 1. Ba
5,88: 2. Kraft (Rot=Weiß) 4,90. Kugelſtoßen: 1.
11,49 Meter; 2. Leuchs (A. S. C.) 11.0; 3. Schott (*
Speerwerfen: 1. Krichel (98) 47,19 Meter: 2. Weh
3. Michel (Pol.) 35,91. Diskuswerfen: 1. Wehr (98)
2. Leuchs (A. S. C.) 32,85: 3. Renſch (Pol.) 28,32. 41
Staffel: 1. Sp.V. 1898 (Pfeil, Eiſenhauer, Schupp.
Ee
*
7 Sek.; 2. Rot=Weiß 49,7.
Alte Herren: 1. Klaſſe (32—40 Jahre): 100 M
(Pol.) 12,2 Sek.; 2. Pfeil (98) 12,5; 3. Krichel (98) 1
(98) 13,2; 5. Krämer (Rot=Weiß) 13,5. 2. Klaſſe
100 Meter: 1. Wöbke (98) 13,4 Sek.; 2. Wittma
Kugelſtoßen (32—40 Jahre): 1. Krichel (98) 10,63 M
Pol.) 10,34; 3. Pfeil (98) 9,40; 4. Schröck (98) 8,22.
über 40 Jahre); 1. Wittmann (98) 9,12 Meter; 2
8,83 Meter. Weitſprung (32—40 Jahre): 1. Jans (P
Pfeil (98) 5,42: 3. Krichel (98) 5,32: 4. Schröck (98
ſprung (über 40 Jahre): 1. Wöbke (98) 4,61 Meter;
(98) 4.39. Dreikampf (100 Meter, Weitſprung,
(32—40 Jahre): 1. Jans (Pol.) 131 Punkte; 2. Kri
2. Pfeil (98) 105: 4. Schröck (98) 81; (über 40 Jah
(98) 73 Punkte; 2. Wittmann (98) 52.
Polizeiſportverein Darmſtadt.
Die Kraftſportabteilung des Polizeifportvereit
beteiligte ſich geſtern an den Gaumeiſterſchaften des
wald (2. Kreis des D.A. S. V. 1891) in Gammelsbe
konnte 8 Gaumeiſterſchaften mit nach Hauſe bring
glühenden Sonne zu kämpfen, war eine außeror
ſtrengung. Trotz der Abgelegenheit Gammelsbac
Gaufeſt gut beſetzt, doch ſollten derartige Austre.
zentraleren Plätzen mit Bahnverbindung gelegt.
Polizeimitglieder konnten auch hier wieder gefaller
ſämtliche Kämpfe in fairſter Art und Weiſe erlede
Die Gaumeiſterſchaften wurden wie folgt erkan!.
a) Ringen. Federgew.: Gg. Schanz (1. Gau
Daum (2. Gaumeiſter), A. Schanz (3. Gaumeiſter);
W. Erbes (2. Gaumeiſter); Leichtmittel: J. Kra
meiſter); Schwermittel: K. Knapp (2. Gaumeiſter);
J. Ließfeldt (1. Gaumeiſter).
b) Stemmen. Schwermittel: K. Feldmann (4—
Schwergew.: J. Ließfeldt (2. Gaumeiſter).
() Dreikampf. Federgew.: Gg. Schanz (1. Ga
Punkte; Fr. Daum (2. Gaumeiſter) 74 P. Leich
Schrauder (1. Gaumeiſter) 141 P. Schwermittel:
Gaumeiſter) 119 P. Schwergew.: J. Ließfeldt /=
164 Punkte.
4) Jugend=Ringen. Bantamgew.: F. Perrint /4=
Deutſche Leichtathletik=Siege gab es am Sonntag i
ling (100, 200 Meter) und Storz (400 Meter) gewanne."
renzen überlegen vor den beſten italieniſchen Kurzſtre.”
verſagten Hoffmeiſter und Bonneder.
Im traditionellen 24=Stunden=Rennen der Automol
Bentley=Fahrer Barnato, Kidſtone 2929,440 Kilometer (4*
kilometer). Caracciola und Werner auf Mercedes
Batterieſchadens aufgeben.
Das traditionelle Berliner Schwimmer „Quer 9.
über 4700 Meter kam am Samstag unter großer Beteill9"
kums zum Austrag. Bei den Einzelſchwimmen ſiegle
Italiener Gambi, der in 1:10:05 Stunden mit 150 Yc.
vor Grützner=Verlin mit 1:18:15 und Pacowſky=Prag It
Das Straßenrennen „Quer durch den Speſſart.
Klaſſe 4. von Oeſterreich=Adler Frankfurt vor Eſſer=”l.
Klaſſe B von Göttmann=VC. Frankfurt gewonnen.
Das Endſpiel der europäiſchen Davispokalzol.
bekanntlich die Tennismannſchaften von Ital!."
qualifiziert haben, findet auf italieniſchem Bode.."
vom 11. bis 13. Juli in Genua. Der Gewinner.
hat dann vom 18. bis 20. Juli in Paris 9e9"
Interzonenfinale anzutreten.
mer 172
Das 71. Feldberg=Turnfeſt.
10 weikkämpfer. — Zahlreiche Zuſchauer.
Ausgezeichnete Leiſtungen.
ungünſtige Wirtſchaftslage hat nicht verhindert, daß ſich
jährige Feldbergfeſt würdig an die bisherigen Feſte
an=
gt. Das herrliche Wetter begünſtigte das größte Berg=
Heutſchen Turnerſchaft, und ſo kamen wieder 1470 Tur=
Furnerinnen zuſammen, um an dieſer traditionsreichen
ſtung teilzunehmen. Eine rieſige Zuſchauermenge und
erſehbarer Automobil= und Omnibuspark bekundete das
Intereſſe und die hohe Bedeutung des Feſtes auf
ſchönen Feldberg.
nur die Anteilnahme und flotte Abwicklung
befriedig=
aus, ſondern auch die Leiſtungen bei allen
Wettbewer=
en auf hoher Stufe und verbeſſern ſich von Jahr zu
r ſchwierige Mannſchaftskampf um das Völſungenhorn
ermals vom Frankfurter Turnverein 1860 (Wengenroth,
1ietzel, Pogotzki, Beſt, Gothe, Wagner, Lutz) errungen.
Hüblich begann der Sonntag mit Feſtgottesdienſten und
jübungen. Darauf folgten die Wettkämpfe für
Alters=
rtive Turnerinnen und Turner und Jugendliche. Die
fe wurden am Nachmittag ausgetragen und mit
tem=
vollem Intereſſe verfolgt. Bereits um 4 Uhr begann
rſch der Maſſen vom Gipfel des Berges.
Aus den Ergebniſſen:
r=Oberſtufe, Vierkampf (670 Teilnehmer, 490 Sieger):
Leichum, Tv. Neu=Iſenburg, 93 P., 2. Neudecker, T. u.
=Auheim, 92 P., 3. Werner, Tv. Weilmünſter, 91 P.,
Tgſ. Ginnheim, 87 P., 5. Groß, Tv. Kaſtel, Weyland,
zbaden, und Jakobs, TFC. Fulda, je 84 P.
umpf, Jugendturner (412 Teilnehmer, 303 Sieger): 1.
Weilmünſter, 94 P., 2. Kuntz, Tv. Kirn, 90 P., 3. Heh=
Eppſtein, 88 P., 4. Grieß, Tv. Marienberg, 87 P., 5.
n. Kriftel, 86 P.
mpf, Altersturner I (35/39 Jahre), (67 Teilnehmer,
: 1. Will, Tgm. Schwanheim, 89 P., 2. Deuter, Tgm.
P., 3. Tritſchler, TSV. Niedererlenbach, 87 P.
mpf, Altersturner II (40 Jahre und älter), (93 Teil=
Sieger): 1. Silbereis, Tgm. Unterliederbach, 90 P.,
r, Tv. Oggersheim, 88 P., 3. Hilgert, Tgſ. Koblenz,
npf, Turnerinnen (225 Teilnehmer, 166 Sieger): 1. A.
v. Offenbach, 87 P., 2. E. Möller, Tv. Frankenthal,
Schäfer, Tgſ. Sachſenhauſen, 82 P. und J. Bochnik,
ſenburg, 82 P., 4. E. Maiſch, Tgm. Bornheim, 81 P.,
mann, Eintracht Wiesbaden, und F. Ritzel, Tbd. Wies=
3 P.
genhorn (Mannſchaftskampf): 1. Frankfurter Tv. 1860
2. Turngeſellſchaft Koblenz 861 P., 3. Tv. Neu=
Iſen=
ild (5 mal 100 Meter=Pendelſtaffel, Oberſtufe): 1.
nde Fulda 1:01 Min., 2. Tgm. Offenbach 1:012, 3.
0 heim.
E=Gedächtnisſtaffel (Unterſtufe, 5 mal 100 Meter): 1.
ßen 1:01,7, 2. Tgſ. Koblenz 1:02,/4, 3. Tv. Weilburg
ldenſtaffel (Turnerinnen, 4 mal 75 Meter): 1. MTV.
2. Tv. 1817 Mainz 45,6, 3. Tv. 1846 Gießen 45,8.
Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt.
feldbergfeſt konnten geſtern folgende Turner als Sieger
In der zweiten Altersklaſſe F. Huthmann mit 71 P.,
Montag, den 23. Juni 1930
Seite 7
ſen Turnerklaſſe J. Deißroth mit 61 P., P. Dorn mit
er Jugendklaſſe Hch. Euler mit 60 Punkten.
Zeunlg.
Nalionalen Tennis=Meiſterſchafken.
hmen der Deutſchen Kampfſpiele bringt der Deutſche
in Breslau ſeine Nationalen Meiſterſchaften zur
g, für die das Meldeergebnis ganz hervorragend aus=
Für die fünf ausgeſchriebenen Wettbewerbe wurden
Tennungen abgegeben. Von den 52 Meldungen im
Sinzel ſind, zu erwähnen: Rohrer=Brünn, Buß=
Goſewich=Frankfurt, Kienzl=Wien, Frenz=Hamburg,
und die Berliner Heidenreich, Zander, Lindenſtaedt
amen=Meiſterſchaft hat 20 Unterſchriften gefunden.
Uhlen, wie bei den Herren, nur die nach England
ent=
ven. Von den bekannteſten Spielerinnen haben ge=
t.
Vie
C
u Deutſch=Prag, Frl. Roſt=Köln, Frau
Schomburgk=
u Elliſen=Wien, Frl. Sander=Hannover, Frau
Fried=
urt, Frau Uhl, Frl. Kallmeyer=Berlin und Frl.
Hoff=
irg. Das Herren=Doppel vereinigt 26 Paare.
T=Toppel ſind 20 Paare vertreten, und im Ge=
Toppel ſind nicht weniger als 26 Kombinationen
I. Auf den Breslauer Stadionplätzen wird daher an
icm 26. bis 29. Juni erſtklaſſiger Sport zu erwarten
Sor dem Tennis=Turnier in Wimbledon.
Die Doppel=Ausloſungen.
am Montag beginnenden All=England=Meiſterſchaften
e in erfolgte jetzt auch die Ausloſung der Doppelſpiele.
n=Doppel ſind die Verteidiger Alliſon/van Ryn
ikelhalter in den Doppelſpielen zur Stelle und ſtehen
Liertel an der Spitze. Das erſte Viertel führen die
Ooeg—Lott an. Hier iſt auch das deutſch=holländiſche
ann —van der Heiden ausgeloſt. Im zweiten Viertel
nöoſen Cochet—Brugnon geſetzt, und in dieſer Hälfte
auch das ſtärkſte deutſche Doppelpaar Prenn—Klein=
Zuerſt gegen die Engländer Towell—Wheateroff zu
Den Beſchluß bilden die Engländer Gregory—Collins
tertel. Bei den Damen iſt von dem Meiſterpaar
Ulcroft=Watſon vertreten, die mit Frau Godfrey das
anführt. Im zweiten Drittel bilden die Amerikane=
Lroß—Sarah Palfrey die Spitze, und weiterhin ſpie=
1 Auſſem—Mabel Palfrey und die rein deutſche Kom=
Krahwinkel—A. Peitz. In der unteren Hälfte ſtehen
Laare Helen Moody—Wills/E. Ryan und Harvey,
n Viertel. Im Gemiſchten Doppel fehlt
Hun=
berteidiger. Hier ſtehen Miß Ryn/Crawford an der
Igen dann Bennett/Cochet im zweiten Viertel, wo
utſche Paar Kuhlmann/Peitz zu finden iſt. Cilly
I führen das dritte Viertel an, während am Schluſſe
Dkotra und in dieſem Viertel auch Krahwinkel/Prenn
nternationale Tenniskämpfe in Mannheim.
hatte Mannheim bei ſeinem internationalen
Tennis=
ausgezeichneten Beſuch zu verzeichnen. Trotz der faſt
Nmerhitze ſah man recht intereſſante Begegnungen. Im
Tzel um die Meiſterſchaft von der Pfalz ſchlug Leſueur
rann Georges mit 10:8, 6:3. Im Damen=Einzel
rſchaft von Süddeutſchland konnte Frau Friedleben die
moff mit 8:6, 6:3 ſchlagen. Eine Ueberraſchung bedeutete
Ooppel um die Meiſterſchaft von Baden der Sieg
RnOppenheimer mit 7:9, 6:3 6:4 über die favoriſierten
Neur/Georges. Das Gemiſchte Doppel ſah Frl.
1e2 gegen de IſageAeſchlimann als Sieger. Das
7 Pbel brachte dem deutſchen Paar Frau Friedleben Buß
ſen die franzöſiſche Kombination BerthetlAdamoff.
Große Grünauer Ruder-Regakia.
Zwei Amicitia=Siege am Samstag.
Langerſehnter Regen hatte am Samstag der Großen
Grü=
nauer Regatta auf dem Langen See eine angenehme Abkühlung
gebracht. Da Wind und Waſſerverhältniſſe gut waren, ſo fanden
die Rennen, die denkbar günſtigſten Austragungsbedingungen.
Amicitia Mannheim ſiegte im Großen Preis von Berlin in 7:04,4
Min. mit einer Länge vor Hellas. Einen ſcharfen Kampf gab es
auch im Hellas=Olympia=Zweier ohne Steuermann. Bei 500
Meter führte noch Viktoria Berlin vor Hanſa Hamburg, dann
gingen aber die Hanſeaten in Führung und ließen ſich nicht mehr
von der Spitze verdrängen. Der Große Einer brachte einen
hei=
ßen Bord=an=Bordkampf zwiſchen Boetzelen (Berliner RC.) und
b. Düſterloh (Alt=Werder Magdeburg). Nach wechſelvoller
Füh=
rung blieb Boetzelen von 1200 Meter an in Front, um ſchließlich
mit einer guten halben Länge zu ſiegen. Den abſchließenden
Büxenſtein=Achter gewann Amicitia Mannheim zum drittenmal
hintereinander und damit endgültig.
Zweiter Tag. — Amicitia Mannheim unſchlagbar.
Bei wiederum herrlichem Sommerwetter und ſtarkem Beſuch
wurden die Rennen abgewickelt und ſtanden ſportlich hinter denen
des erſten Tages nicht zurück. Der von vier Booten beſtrittene
Kaiſer=Vierer war von vornherein Amicitia Mannheim ſicher,
die am erſten in Schwung kam und bis zum Ziel unangefochten
blieb. Hinter den Mannheimern kämpften abwechſelnd der
Ber=
liner R. C., der R.K. am Wannſee und Hellas Berlin um die
Führung. Die deutſche Meiſtermannſchaft der Amicitia
Mann=
heim holte ſich auch den abſchließenden Verbandsachter überlegen
vor dem Berliner R. C. und dem R.K. am Wannſee, nachdem alle
drei Boote bei 1000 Meter noch dicht zuſammengelegen hatten.
Die Ergebniſſe:
Erſter Jungmann=Vierer: 1. R.C. Favorit Hammonia
Ham=
burg 7:34,2, 2. Akademiſcher R.C. Berlin 7:36,4, 3. Berliner R.K.
Brandenburgia 7:38,2. — Kaiſer=Vierer: 1. Amicitia Mannheim
7:25,6, 2. R.K. am Wannſee 7:30,4, 3. Berliner R.K. Hellas 7:32.
Doppelzweier ohne Steuermann: 1. R. V.G. Alt=Werder
Magde=
burg 7:39,6, 2. Berliner R.K. Hellas 7:52. — Junior=Achter: 1.
R.K. am Wannſee 6:45,2, 2. R.V. Sturmpogel Leipzig 6:47.
Verbands=Achter: 1. Amicitia Mannheim 6:33,8, 2. Berliner R. C.
6:35,8, 3. R.K. am Wannſee 6:42,8.
Jubiläums=Regatta in Bad=Ems.
Den ſportlichen Haupterfolg der 17 Rennen zählenden
Ver=
anſtaltung buchte die Frankfurter R.G. Germania durch ihren
Sieg im Kaiſer=Vierer, wobei ſie den von Kaiſer Wilhelm I.
ge=
ſtifteten wertvollen Preis zum 21. Male mit nach Hauſe nahm.
Germania Köln konnte in dieſem Rennen die Frankfurter nicht
gefährden, war aber im Erſten Achter in glänzender Form und
ſiegte in ausgezeichneter Zeit vor dem Frankfurter R. V. 1865,
der den Junior=Vierer über Dortmunder R. G. gewann. In guter
Form zeigten ſich noch die Jungmannen des R. V. Bayer
Lever=
kuſen, die den Jungmann=Vierer und dritten Vierer gewannen.
Ergebniſſe:
(Regatta=Strecke 2000 Meter.) Zweiter Vierer: 1. Kölner
Club für Waſſerſport 6:57,4, 2. R.C. Germania Köln 7:03, 3.
Rhenania Koblenz bei 600 Meter aufgegeben. — Junior=Einer:
1. Bonner R. V. (Hahn) 7:36,6. — Zweiter Achter: 1. Kaſteler R. G.
7:26, 2. Bonner R.G. 7:29, 3. Gießener R.G. (als erſtes Boot
wegen Behinderung ausgeſchloſſen). — Erſter Vierer (
Kaiſer=
preis): 1. Frankfurter R. G. Germania 6:54, 2. R. G. Germania
Köln 6:57, Kölner C.f.W. bei 1000 Meter aufgegeben. — Jung= 14; Platz: 12, 21. Hals—2 Lg. Ferner: Bundſchuh Leitſtern, Daland.
mann=Vierer: 1. R.V. Bad=Ems 7:23. — Leichtgewichts=Vierer:
1. R.V. Mainz=Koſtheim=Guſtavsburg 7:26,2, 2. Wetzlarer R.C.
7:29. — Jungmann=Achter: 1. A.R.C. Rhenus Bonn 6:35,8, 2.
Mainz=Kaſteler R.G. 6:39. — Erſter Achter: 1. R.C. Germania Brigant, Fechtmeiſter, Hilde, Ingham, Sapaius.
Köln 6:20,/4, 2. Frankfurter R. V. 1865 6:25.
Am Samstag nahmen bei ſehr günſtiger Witterung die Vorrennen
der Jubiläumsregatta des Süddeutſchen Ruderverbandes ihren Anfang.
Lediglich Jungmannen=Vierer und Ermunterungs=Vierer gelangten zur
Durchführung, wobei es aber bereits recht ſpannende Nennen gab.
Jungmannen=Vierer 1. Abteilung: 1. Vorlauf: 1. Vorwärts
Mann=
heim, 7:22,6 Min.; 2. RV. Fortuna Mainz 7:25,2 Min.; 3. RC.
Ger=
manie Offenbach, 7:25,6 Min. 2. Vorlauf: 1. Mainz=Kaſteler RV.
Germania, 7:50,6 Min.; 2. Vorwärts Offenbach. 2. Abteilung: 1.
Vor=
lauf: 1. Amieitia Frankfurt, 7:43,4 Min.; 2. RG. Undine Frankfurt,
7:57,4 Min.; 3. Rüſſelsheim bei 600 Meter aufgegeben. 2. Vorlauf:
1. Hellas Gießen, 8:09,4 Min.; 2. RC. Germania Frankfurt, 8:25,6 Min.
Ermunterungs=Vierer. 1 Vorlauf: RC. Germania Offenbach,
7:56 Min.; 2. RV. Undine Frankfurt, 7:57 Min.; 3. RC. 03 Mainz,
8:08 Min. 2. Vorlauf: 1. RV. 1910 Fechenheim, 7:40,6 Min.; 2. RC.
Boruſſia Frankfurt, 7:51,2 Min.
Deutſche Ruder=Erfolge in Luzern.
Nachdem ſich die deutſchen Boote bei der internationalen Regatta
in Luzern am erſten Tage mit Plätzen begnügen mußten, konnten ſie
am zweiten Tag der Veranſtaltung bei anhaltend gutem Wetter zwei
ſchöne Erfolge erzielen. Die Mainz=Kaſteler Rudergeſellſchaft holte ſich
den Senior=Vierer nach hartem Kampf gegen Schweizer und italieniſche
Boote. Nach hartem Bord=an=Bordkampf, der durch ſtarken
Flanken=
wind und ſchweren Wellengang erſchwert wurde, ſiegten die Mainzer
auch im Großen Achter vor dem RC. Reuß Luzern und dem DRV.
Zürich.
Deutſcher Luftfahrerkag in Kaſſel.
Am Sonntag wurde in Kaſſel der 24. Deutſche Luftfahrertag
ab=
gehalten, zu dem ſich, der Einladung des Deutſchen Luftfahrt=Verbandes
folgend, etwa 300 Teilnehmer eingefunden hatten, die durch den
Nieder=
heſſiſchen Verein empfangen wurden. Viele bekannte Sportflieger und
Freiballonführer waren dem Rufe gefolgt. Dank der geleiſteten
Vor=
arbeit war es möglich, den geſchäftlichen Teil in aller Kürze zu
er=
ledigen.
Nach den Begrüßungsworten durch den 1. Vorſitzenden,
Staatsmini=
ſter a. D. Dominicus, wurde durch dieſen ein ſtatiſtiſcher Rückblick ge= weiter, daß die Eintrittspreiſe ſo niedrig als möglich gehalten
geben, aus dem hervorgeht, daß der Verband zurzeit 45 000 Mitglieder
in 600 Vereinen, Gruppen uſw. zählt, 64 Vereinsflugzeuge beſitzt und
28 036 Flüge ausgeführt hat. Ferner wurde bekannt gegeben, daß
An=
fang September ds. Js. die erſten Deutſchen Luftſpiele in
Berlin=Tempelhof abgehalten werden. Als nächſter
Verſamm=
lungsort wurde Augsburg gewählt. Anſchließend an die Verſammlung
ſprach Miniſterialrat Zierthmann vom Preußiſchen Handelsminiſterium ſenvertreter Schmelings, Joe Jakobs, hat ſich eine Bedenkzeit von
über die Bedeutung der gewerblichen Berufsſchulen für die Entwicklung
des motorloſen Fluges. Weiter folgte ein Vortrag des Sportfliegers
Schlerf=Mannheim über „Der Badiſch=Pfälziſche Verein als Beiſpiel der
muſtergültigen Organiſation eines Luftfahrtvereins”. Beide Referate
wurden beifällig aufgenommen. Anſtelle des leider verhinderten
Reichs=
verkehrsminiſters von Guérard war Miniſterialdirigent Brandenburg, dieſer Seite aus das Zuſtandekommen des Revanchekampfes
ge=
der Leiter der Abteilung Luftfahrt im Reichsverkehrsminiſterium,
er=
ſchienen, der ſehr beachtliche Worte an die Verſammlung richtete. Er
verſicherte, daß den D.L.V.=Vereinen noch mehr als bisher die
Geneh=
migung zur gewerbsmäßigen Beförderung von Fluggäſten und =frachten
gegeben werden ſoll und unterſtrich weiter die überparteiliche Leitung
der deutſchen Luftfahrtverbände. Aus Anlaß der Tagung wurde ein Borinſki=Ratibor, Federgewicht: Gajda=Breslau, Leichtgewicht: Leitner
Segelflugtag auf dem nahen Dörnberg veranſtaltet, bei dem ſich leider ein
tödlicher Unfall ereignete, indem der Gymnaſiaſt Ebell mit ſeinem
Segelflugzeug anſcheinend infolge eines Bedienungsfehlers abſtürzte.
Der Flugtag wurde daraufhin abgebrochen.
Pferdeſpork.
Ein großer Sieg von Graf JIſolani.
Derby=Meeting von Hamburg=Horn.
Bei prachtvollem Sommerwetter wurde am Sonntag in
Ham=
burg=Horn das mit ausgezeichnetem Pferdematerial ausgeſtattete
26 000=Mark=Rennen um den Großen Hanſa=Preis
ge=
ſtartet. Dem vorjährigen Sieger Graf Iſolani aus dem Stall J.
Oppenheimer gelang es, ſeinen Sieg in glanzvoller Weiſe zu
wie=
derholen. Er wurde diesmal vor eine ſchwere Aufgabe geſtellt, da
Majordomus und Monſalvat mit Recht als ſchärfſte Favoriten
galten. Es wäre verkehrt, wollte man nun den Stab über den
diesjährigen Derby=Jahrgang brechen, denn Majordomus und
Grenadier liefen ein Rennen, das zu den größten Hoffnungen
be=
rechtigt. Monſalvat zeigte ſich in einer ſehr ſchlechten Form, er
wird wohl künftig nicht mehr viel zu ſagen haben. Majordomus
hielt das Rennen nicht durch, er mußte Lateran und Avanti den
Vortritt laſſen. Bei dem Start zu den 2200 Metern ſtand
Major=
domus auf der Innenſeite, während Graf Iſolani auf der
Außen=
ſeite ſtand. Der Ablauf ging gut von ſtatten, Grenadier übernahm
die Führung vor Lateran, Majordomus, Monſalvat und Graf
Jſolani, Brutus und Avanti lagen einige Längen zurück. Dann
drang Majordomus vor, das Rennen wurde durch ihn ſchneller.
Im Horner Bogen kam der Oppenheimer Avanti immer mehr nach
vorne, er überholte Majordomus und Lateran und übernahm die
Führung, doch kurz vor dem Ziel machte H. Blume mit dem
„Grafen” einen wohlberechneten Vorſtoß, er ſiegte leicht mit 2½
Längen vor Lateran und Avanti.
Graf Iſolani=Rennen: Zweijährige, 3700 Mk., 1000 Meter: 1. S.
A. v. Oppenheims Adrienne (Zehmiſch), 2. Aria, 3. Fichtennadel.
Toto: 13. 34—3½ Lg.
Parchimer Rennen: 3700 Mk., 1400 Meter: 1. Samſons Garibaldi
(Grabſch), 2. Laute, 3. Fortiſſimo. Toto: 39. Pl.: 16, 20, 38.
1½—1½ Lg. Ferner: Machvoran, Held, Orlamünde, Radetzki,
Gaby, Aſta.
Silberne Peitſche: 3700 Mk., 1800 Meter: 1. Teskes Freiwilliger
(Mauve), 2. Immerzu, 3. Eldon. Toto: 25. Pl.: 14, 14, 29.
1—K. Ferner: Dalibor, Wien, Don Joſe, Sigmar.
Großer Hanſa=Preis: Ehrenpreis und 26 000 Mk., 2200 Meter:
1. M. J. Oppenheimers Graf Iſolani (Blume), 2. Lateran,
3. Avanti. Toto: 18. Pl.: 15, 27, 35. 2½—34Lg. Ferner:
Grenadier, Majordomus, Monſalvat.
Union=Klub=Pokal: Ehrenpreis und 7000 Mk 1400 Meter:
1. Oppenheims Walzertraum (Munro), 2. Quiſiſana, 3.
Melli=
tus. Toto: 21. Pl.: 15, 20. K.—1. Ferner: Askari, Osram.
Peter=Ausgleich: 8000 Mk., 1600 Meter: 1. Helldorfs Narciſſe
(Blume), 2. Piemont, 3. Linz. Toto: 31. Pl.: 15, 28, 31.
1—½ Lg. Ferner: Altenberg, Cſampas, Geranium, Aulos.
Alphons=Brödermann=Jagdrennen: 7000 Mk., 3500 Meter:
1. Tzſchechelns Siegberte (Holtey), 2. Schwalberich, 3. Marcheſa.
Toto; 53. Pl.: 18, 20, 19. 4—4 Lg. Ferner: Beluga,
Meue=
laos, Sea Lord, Emigrant.
Rennen zu Mülheim=Duisburg.
Preis der Stadthalle, Ehrenpreis und 3500 Mark, 2000 Meter:
1. Pferdmenges Avitus (Zimmermann), 2. Nobelmann 3. Audi. Toto:
Duisburger Jagdrennen: Ausgleich II, 3500 Mark, 4600 Me
1. Spelborgs Chriſty Minſtrel (Broda), 2. Brotverdiener, 3. Irrmal.
Toto: 231. Platz: 52, 14, 43. 1½—20 Lg. Ferner: Kipnis, Jaroom,
Vor der Revanche Schmeling-Sharkey.
Die Jubiläumsregafta des ſüddeutſchen Verbandes. Wahrſcheinlich am 25. September. — Sharkey macht Zugeſtändniſſe.
Zu der erſten kurzen Meldung über die Anerkennung von
Max Schmeling zum Weltmeiſter aller Gewichtskategorien,
wer=
den jetzt noch intereſſante Einzelheiten über den Verlauf der
Sit=
zung vor der New York Athletic=Commiſſion bekannt. Schmeling
wurde mit 2:1 Stimmen als Weltmeiſter anerkannt, für ihn
ſtimmten Farley und Phelan, während Muldoon gegen die
Be=
ſtätigung war. Dieſe Gegnerſchaft Muldoons wird auch zur Folge
haben, daß Schmelings Name nicht in den Tunney=Muldoon=
Ehrenpreis eingraviert wird, denn die Genehmigung dazu kann
nur eine beſondere „Ehrenpreis=Kommiſſion” geben, und in
die=
ſer Kommiſſion wird natürlich die Stimme Muldoons
ausſchlag=
gebend ſein. Weitere Schwierigkeiten ergaben ſich in der Sitzung
nicht mehr, ſo daß auch die Auszahlung der Manager=
Prozente erfolgen konnte. Bülow erhielt 20 Prozent, Joe
Jacobs 7½ Prozent und Charley Roſe 6 Prozent. Von einer
Beſtrafung Sharkeys nahm man Abſtand, da für
den Weltmeiſterſchaftskampf die Tiefſchlag=Beſtimmungen eigens
außer Kraft geſetzt worden waren.
Jack Sharkey nahm übrigens zu dem Urteil der Athletik=
Com=
miſſion in einer längeren Rede Stellung. Sharkey erklärte u. a.,
daß er zu weitgehenden Zugeſtändniſſen bereit ſei, um nur recht
bald zu einem Revanchekampf gegen Schmeling zu kommen. Der
Amerikaner ließ dabei erkennen, daß er von ſeinem Sieg in dieſem
Revanchetreffen klar überzeugt iſt. Einige gehäſſige Bemerkungen
konnte ſich der Amerikaner natürlich nicht ſparen. So führte er
u. a. aus, daß er bei einem evtl. Tiefſchlag Schmelings die
Ent=
ſcheidung nicht anerkennen werde, um nicht auf ſolche Art zu
Weltmeiſterehren zu kommen. Er werde ſofort einen Vertrag
un=
terſchreiben, der für Schmeling alle Vorteile enthalte. Auch
finan=
ziell ſtellte er ſeine Anſprüche zurück: Sharkey will nur 12½ Proz.
der Einnahme haben, während er Schmeling gerne die
Welt=
meiſterquote von 37½ Prozent zuerkennt. Dabei will er
außer=
dem auf ſeinen Anteil die Forderungen Bülows übernehmen und
für alle Ausgaben bzw. Speſen aufkommen, falls ihm wieder ein
regelwidriger Schlag unterlaufen ſollte. Sharkey verlangte dann
werden, um der breiten Maſſe den Beſuch des Titelkampfes zu
ermöglichen. Wenn auch die ganzen Ausführungen des
Ameri=
kaners ruhig als etwas überheblich angeſprochen werden können,
ſo läßt ſich doch nicht leugnen, daß er damit Schmeling ſoweit wie
nur irgend möglich entgegengekommen iſt. Dem Deutſchen wird
ein Ausweichen nicht möglich ſein, wenn er ſich drüben nicht ſeine
ganzen Sympathien verſcherzen will. Der amerikaniſche
Intereſ=
einem Tag zur Annahme der Vorſchläge Sharkeys ausbedungen.
Der Revanchekampf dürfte wahrſcheinlich noch in dieſem Herbſt
zuſtande kommen. Als Kampftermin iſt der 25. September,
als Kampfſtätte wieder das New Yorker Yankee=
Sta=
dion in Ausſicht genommen. Artur Bülow ſoll durch die New
Yorker Gardengeſellſchaft abgefunden werden, damit nicht von
fährdet wird.
Boxſtaffel des D.A. S.V. für die Deutſchen Kampfſpiele.
Zu den Deutſchen Kampfſpielen in Breslau wird der Deutſche
Athletik=Sportverband von 1891 folgende Mannſchaft entſenden:
Flie=
gengewicht: Rieder=Freiburg, Bantamgewicht: Schepperle=Stuttgart und
und Theumer, beide Stuttgart, Weltergewicht: Müler=Gera und
Hein=
rich=Stuttgart, Mittelgewicht: Karhmann=Karlsruhe, Halbſchwergewicht:
Bauer=Stuttgart und Meiſter=Königsſee. Die übrigen Meiſter des
D.A. S. V. mußten infolge Urlaubsſchwierigkeiten auf einen Start in
Breslau verzichten.
Seite 8
Montag, den 23. Juni 1930
Num
Kaisersaal-Garten
Gg. Christ jr.
Grafenstr. 20
Morgen am Johannistag
(Dienstag, 24. Juni)
Heiterer Musik-Abend
Persönlich
Matthias Weber
Eintritt frei Z
Bei ungünsliger Willerung findel das Tonzert im Fürsiensaal slaft
Frauerei Hanaderhof
Biergarten mit großem Saal.
Eingang: Mauerſtraße und Heinheimerſtraße.
Beſtgepflegte Biere, Export hell und dunkel bei preiswerten
19590a
Imbiſſen
Ehriſtian Fink.
14000 Tuben „Schmerz lass nach‟
(das ideale Hühnerangenmittel Preis 50 ₰)
haben wir nachweisbar in 10 Monat. verkauft,
gibt es einen besseren Beweis für seine
Wirksamkeit?
622a
Generalvertrieb: Seifenhaus am Schlllerplatz
Inh. Hans Knos.
Fernruf 2073.
9
Allläge
R
entstauben,
dämpfen, bägeln
Ihre Brille
wird sof. bestens
u. billigst
herge-
stellt od.repariert
Optiker7025a
Spaethe
Schuchardstr. 11
Lieferant aller
Krankenkassen.
Darmstadf, Hügelstraße 1p.
Zum Zügendtag
Kinderkränzchen
von 50 Pfg. an
in allen Farben
Rheinſtraße 12½
OA. Bütwrkgel
19967b)
EHHHST
Ihre Verlobung beehren sich anzuzeigen
Margret Stephen
Ludwig König
Darmstadt, am 23. Juni 1930
z. Zt. Königsee 1, Post Berchtesgaden
Haus Friedbichl-Eder
(9218
Todes=Anzeige.
Heute früh hat Gott der Herr unſeren lieben Vater,
Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und
Onkel
(9980
Bäckermeiſter
im 77. Lebensjahre von einem langen, mit großer
Ge=
duld ertragenem Leiden durch einen ſanften Toderlöſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Eberſtadt (Bergſtraße), 22. Juni 1930.
Die Beerdigung findet Dienstag, 24. Juni, nachm.
4 Uhr, vom Portale des Eberſtädter Friedhofes aus ſtatt.
Statt beſonderer Anzeige.
Heute entſchlief nach ſchwerem, mit großer Geduld
ertragenem Leiden, mein lieber treubeſorgter Mann,
unſer guter Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager
und Onkel
(9979
Herr Karl Ohl
im Alter von 58 Jahren.
Die krauernden Hinterbliebenen
i. d. N.:
Eliſabeih Ohl, geb. Mann.
Nichen, den 21. Juni 1930.
Die Beerdigung findet Dienstag nachm. 2 Uhr ſta=
Während der
Hadeka-Herbetage
geben wir auf
Damon-8trümpfe
Damen-Wäsche
Büsten- und Hüfthalter
Herren-Artikel
Wosten und Pullover
Bade-Wäsche
Bade-Anzüge
OORaodtt Marken-Artikel ausgenommen
Damen- und Kinder-Hüte
1.00
(gegenüber der
„Blitz , Ballonplatz 6 Schulel.
(1057a
A
*
Eaua
K
Kre
Hadeka-Haus
jetzt weit unter Preis
Georg Heckmann-Schmidt
Darmstadt
Ecke Markt und Ludwigstraße
9973
von der sich jede Haus
machen sollte. Jede Mutt
kläger, wenn sie ihre
Kindern widmet, jede
frau, wenn Sie ihre ganze mer
samkeit dem Geschäft
Warum sich auch mit d 5
guälen?
Die seit 74 Jahren si
bewährte
Lroß wäscherei
2.50 Mark
Dam.=Sohl. u. Fleck
3.50 Mark
Herr.=Sohl. u. Fleck
Schuhfärberei
Wagner
Alexanderſtraße 10.
(5819a)
HIavier-Arnold
Elisabethenstr. 28
Großes Haus
Hessisches
Landestheater
Montag
23. Juni 1930
Mr.MfNe
T. 27
S 12 (Gr. 1—4,
Kleines Haus
Die Boheme
Opér von G. Puccini
Preise: 1—10
Keine Vorstellung
Mk.
Piel gelobt und gern gekauft
ſind meine künſtl. Waſchſeide=Strümpfe (8935
Gelta=Strümpfe
Hausmarke „Ha=Ha‟”
Flor mit Seide
. . . Paar Mk. 1.95
„ 2.95
„ 3.50
Koffer-
ARNOLD
nur (6925a
Grafenſtraße 23.
Ludwigs=
Handſchuh=Hauptmann, platz 2.
Farben=Krauth, Eſchollbrückerſtr. 3 s
Am 21. Juni, nachmittags 6 Uhr, iſt mein lieber
Mann, unſer treuſorgender Vater, Schwiegervater,
Großvater, Bruder, Schwager und Onkel
Herr
Leonh. Vornof
Beiladung
geſucht nach
Fried=
berg=Mainz=
Heidel=
berg. regelmäßiger
Verkehr nach
Frank=
furt (Main) u.
Offen=
buch. — Umzüge
werden prompt aus=
(5266.
1. Herzog
Steinackerſtraße 18.
Telephon 4165.
Lampions
beziehen Sie ſehr
(9288 a
billig
Papier=Großhandlung
Skurnik, Bleichſtr. 46
Telephon 1791.
N.9.A.
Mokorräder
RM. 150.—. 300.—
und höher.
Müller & Ober,
Rheinſtr. 39. (9835b
besorgt die Wäsche
schonender und bil
Kurſus über Got
und Kino=SchnLfll.,
findet ab Donnerstag, 6. Jr B30
1. Aufnahrneapparate= u ſZaten
2. Freiaufnahme,
3. Entwickeln,
Ki
Phote
ph. Baumbach
Ingwer-Eio
feinſter Magen=Ele
Frucht-Brann Ein
zum anſetzen empfi
„Eliſar Ei
Hammerzele
Zahrraddecken
am billigſten bei
B. Orio,
Karl=
ſtr. 14/16. (8775a
4/20 PS. (*goi
Opel=Cabriolet
f. neu, prsw. z. vkf.
Huck. Alexanderſt. 6.
im 75. Lebensjahr, nach längerem Leiden, ſanft
entſchlafen.
Namens der trauernden Hinterbliebenen:
Maria Vornoff, geb. Kögel.
Paßbilder
in einer Stunde
billig und gut.
Thiele Nachſ.
nur Bleichſtraße 9.
Tel. 1912. (7952
Brensbach, den 22. Juni 1930.
(9975
Die Beerdigung findet Dienstag, nachm. 1 Uhr ſtatt.
Vereinigung
früherer
A Leibgardiſten
Darmſtadt.
Am 21. ds. Mts. verſchied unſer
langjähriges treues Mitglied,
(9978
Kamerad
Franz Hags.
Die Beerdigung findet am
Diens=
tag, den 24. Juni 1930, nachm.
3 Uhr, auf dem alten Friedhof
Nied.=Ramſtädterſtr.), ſtatt.
Wir bitten die Kameraden recht
zahlreich dem verſt. Kameraden
die letzte Ehre zu erweiſen.
Der Vorſtand.
Priv.-Lehrerin
vom Lande, 50erin,
nette Wohng., kl.
Rente, ſucht Brief
wechſel mit geb.
äl=
ter. Herrn zw. ſpät.
Heirat. Angeb.
unter S. 28 an die
Geſchäftsſtelle. (*go
Spargel
täglich friſch
Karlſtraße 50 (7390a
Schreibmaſchin.
Klein=Torpedo
Remington-
Portable
liefert preiswert
Darmſtadt
Nheinſtr. 28.
Tel. 4205
Mainz
Gr. Bleiche 23.
Tel, 5554 (315a
Vorführungs=
Maſchine
350 ccm Viktoria
preisw. z. vk. Huck,
Alexanderſt. 6. *goi
6 P5. N.5.1.
neu bereift, m. Boſch=
Zündlicht 275.—,
250 cen Zündapp
mit Licht, Sozius
277
N. S. H., 250 ccm.
mit Licht, Villiers=
Motor 250,
f. Kempa, F.N.=
E. Ariel=Vertr.,
Sandſtr. 44. (9931b
2
Gelegenheils=
DIE VORZUGLICHEN
VENETIANISCHEN
SCHONHEITS-PRAF RT
GBxakc A
M ALLEINVERKAIEE
PARFUMERIE EIMR
ELISABETHENSTT
e
Trauergarde
werden in einigen Stunden
Rein9
Kranichſteinerſtr. 28
(Huthaus Titze
Telephon 736
Marktpaſſage
Bitte genau auf Firma und S1
Liebigſtr. 35½, pt.,
möbl. Zimmer mi
elektr. Licht ſofort
zu vermieten. (9946
käufe!
lch habe mich in Arheilgen,
Darmstädter Straße 30, als
Prakt. Zahnarzt
niedergelassen.
Sprechstunden 9—1, 4—7Uhr
Walther Reitzel
500 ccm Ariel,
26 PS. faſt neu, o.
h. v. kompl. 980.—
500 ccm Imperia,
o. h. v., in erſtkl
Zuſtand, mit allen
Chikanen 800.—
600 ccm Scott
Sprint Spezial
160 Std.=Klm., erſt
2500 Klm. gelaufen,
etwas für
Sports=
leute, ſehr billig
F.N.= & Ariel=
Vertr. J. Kempa,
Sandſtr. 44. (9930 b
Nachweis
möbl. Zimm. u. möbl.
Wohnungen u. Pen
ſionen in d.
Geſchäfts=
ſtelle des
Hausfrauen=
bundes, Rheinſtr.7, II
Tel. 4114. Sprechſt. v
10-12½, auß. Samstag
(291a)
Heidelbergerſtr.401
pt. gut möbl. 3.
vermieten. 25.%.
Schützenſtr. 7, III.
möbl. Zim. z. 1. Jul
zu vermieten
Wienerſtr. 52, möbl
Z. m. el L., z. vm
Kirchſtr. 21, III., r
g. iſöbl. Zimmer zu
vermieten. (Foim
Gelegenheits=
käufe!
Ring mit ſchön. gr.
Smaragd und 2 gr.
Ia Brillanten.
Ferner:
1 Brillantring von
1 Karat
äußerſt preiswert
aus Privathand zu
verkaufen. (9740b
„Kunſt
im Handwerk;
Ludwigsplatz 8½,
Tade
Fuchsp
die Mr
w. Te
jg. Heu
wert
weg 93
Kana
en
abzuge
lohnung
Rheinſt
Schweden=
ſtahl= Raſierklingen
10 St. .25 ℳ empf. Drog, Secker Nchf,
Ludwigshöhſtraße 1,
(B,8½68
wi
Ste
aus gut
120 Si
maſch.,
ſ. Anf.
u. S. 1
MA
tei
für ein
tungsſch.
Wachs
Konpre
hoher
Sirin
Berlin !