Darmstädter Tagblatt 1930


23. Juni 1930

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Kinzelnummer 10 Pfennige

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entlſch 7mallgem Erſcheſnen vom 4. Junt
Juni 2.18 Reichsmark und 22 Pfennt:
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 172
Montag, den 23. Juni 1930.
193. Jahrgang

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(1 Dollar 420 Markl. Im Fallie höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darm=
ſtädter
und Nationalbank.

Das vorläufige Ergebnis.

Landtagswahl vom 12. 5. 1929):
Stimmen
Mandate

ildemokraten
ſche Volkspartei
muniſten
ſchaftspartei
chnationale
volk
mnalſozialiſten
kraten
frecht
zialiſten
nat. Reichsvereinig
nuniſt. Oppoſ.
II.=Soz. Volksdienſt

Flügelgruppen. Die Ralionalſozialiſten zweitſtärkſte Parkei. Regierungs=
mehrheit
kaum möglich. Ernſte Zukunfisausſichken.
Zuſammengehen der S. P. D. und der K. P. D., die ins=
ahlverlauf
.
geſamt 46 Abgeordnete im neuen Landtag haben dürften, würde
ſelbſt wenn es ſachlich denkbar wäre die notwendige Mehr=
heit
nicht mit ſich bringen. Eine Erweiterung der Linken etwa
durch die Nationalſozialiſten kommt nicht in Frage. Die Große
Dresden, 23. Juni. Koalition iſt in Sachſen für die Zukunft undenkbar, denn ſie
würde nur ein Minderheitsgebilde von 43 Abgeordneten dar=
den
vorläufigen amtlichen Ergebniſſen in den drei ſtellen. Die ſogenannte Weimarer Koalition hat in Sach=
ſen
ergibt ſich folgendes Geſamtergebnis für Sachſen (in ſen nie zur Debatte geſtanden, da es ein Zentrum jedenfalls im
Parlament nicht gibt. So bliebe die Möglichkeit einer Kombi=
nation
zwiſchen den übrigen Parteien, die einſchließ=
lich
Nationalſozialiſten und Demokraten über 51
Stimmen verfügen würden. Der Widerſtand gegen eine ſolche
227 319 (363 382) 8 (13)
Mehrheitsbildung iſt nach der bisherigen Entwicklung bei den
355 552 (345 530) 13 (12)
Demokraten, die mit den Nationalſozialiſten nichts gemein haben
276 702 (304 884) 10 (11)
wollen, aller Vorausſicht nach ſehr ſchwer zu brechen. Beharren
124 300 (211 906) 5 (8)
die Demokraten auf ihrem ablehnenden Standpunkt, ſo kann es in
120 497 (140 611) 5 (5)
Sachſen künftig nur eine Minderheitsregierung
376 724 (133 958) 14 (5)
geben. Bei den Gegenſätzen zwiſchen den Parteien, die durch das
83 671 (115 289) 3 (4)
Programm und die Haltung der Nationalſozialiſten zweifellos
44 142 (70 131) 2 (3)
verſchärft werden, iſt indes an eine wirkliche Lebensfähigkeit einer
19 187 (40 598) 0 (2)
ſolchen Minderheitsregierung kaum zu denken. Ernſt, ſehr ernſt
39 351
2 (-)
breitet ſich die nächſte Zukunft des ſächſiſchen Volkes aus, und es
14824 (22 129) 0 (0)
wird in dieſer Stunde an die Nationalſozialiſten, die jetzt zur
57 608
2 (0)
zweitſtärkſten Partei in Sachſen geworden ſind, die verantwor=
Vahlen in Dresden und Leipzig ſind völlig ruhig verlau= tungsſchwere Frage geſtellt werden, ob ſie wirklich Arbeit und
dem Lande liegen bisher keine Nachrichten vor, daß Brot für die Maſſen und im Sinne der ganzen Nation Ruhe und
Ordnung irgendwie geſtört worden wären. Die Wahl= Ordnung in Staat, Geſellſchaft und Wirtſchaftsleben haben wollen,
g ſetzte in Dresden ſchon um 8 Uhr rege ein. Es darf wie ſie es ihren Wählern verſprochen haben. Von ihrer Antwort
echnet werden, daß die Wahlbeteiligung der der letzten wird mehr als das Schickſal Sachſens abhängen.

871327 (922 932) 32 (33)

vahl vom 12. Mai 1929 nicht nachſtehen wird. Das
itter hatte natürlich auch Einfluß auf die Wahlbetei=
viele
Ausflügler der Wahl fernblieben. Wahlpropa=
rde
am Sonntag kaum noch getrieben.

Wei wird die Regierung bilden?
* Dresden, 23. Juni. (Priv.=Tel.)
lenthalben im Reich mit ganz beſonderer Spannung er=
Wahlen zum Sächſiſchen Landtag haben zu einem Er=
ührt
, das nahezu kataſtrophal genannt zu werden ver=
ch
nie in der Vergangenheit des Sächſiſchen Freiſtaates
n ſolcher Umſchwung der Einſtellung großer Wähler=
iſchen
zwei Parlamentswahlen vollzogen, wie es dies=
all
war. Wenn hierzu auch Momente beigetragen haben,
ſächſiſchen Politik keine Begründung finden, ſo über=
och
, daß es möglich war, nach einem Jahrzehnt parla=
en
Brauches und parlamentariſcher Arbeit innerhalb
onaten die Volksvertretung ein ganz anderes Bild er=
ſehen
.
rund der Wahlergebniſſe vom 12. Mai 1929 und gemäß
der Sächſiſchen Verfaſſung, die 96 Landtagsabgeordnete
war bisher die S.P.D. mit 33 Abgeordneten und die
* 12 vertreten. Die Volkspartei verfügte gleichfalls
e Wirtſchaftspartei über 11, die Deutſchnationalen über
hſiſche Landvolk über 5, die Nationalſozialiſten über 5,
Ite kleineren Parteien die reſtlichen 9 Sitze inne hatten,
Demokraten 4, Volksrecht 3 und Altſozialdemokraten
Die Mandatsverteilung hat ſich jetzt vollkommen ver=
alismus
hat in Sachſen auf der ganzen Linie geſiegt.
konnen ſich die bisherigen ziffernmäßigen Ergebniſſe
leben, indes ſteht feſt, daß von allen Parteien, die im
Landtag vertreten waren, nur die National=
en
und die Kommuniſten an Stimmen gewonnen
erſteren dürfen den unvergleichlichen Erfolg einer Ver=
ihrer
Wählerſchaft, und damit eine Steigerung ihrer
on 5 auf wahrſcheinlich 14 für ſich buchen, während die
en außer ihren 12 Sitzen, über die ſie bereits verfüg=
e
hinzugewonnen haben. Teilerfolge errangen die
kionale Reichsvereinigung Mahrauns, die
Male in den Wahlkampf zog, mit der Gewinnung eines
Ind der bisher nicht vertretene Chriſtlich=ſoziale
enſt, der ſich zwei Mandate zu ſichern wußte. Sämt=
En Parteien büßten an Stimmen ein. Die Sozial=
Tie hat über 150 000 Stimmen verloren, was ſich für
Einbuße mindeſtens eines Mandates auswirken dürfte.
ce Volkspartei, bisher die ſtärkſte bürgerliche
Sachſen, wird von ihren 12 Abgeordneten 8 behalten.
chaftspartei verliert ebenfalls einen Sitz, obwohl
9rigen iſt, daß ſie eine Liſtenverbindung mit dem in
Xklichen Zentrum eingegangen war. Einen recht

En Schlag haben die Deutſchnationalen er=
Eund 100 000 Wähler, und damit 3 Mandate verloren.
Sſterpartei, das Sächſiſche Landvolk, vermochte die
12 Mandate zu halten. Demokraten und Volks=
Ekei verloren je 1 Mandat und werden noch mit 3
Meordneten aus der Schlacht zurückkehren. Vollkommen
en ſind die Altſozialiſten, die im letzten Landtag
Iem Dresdener Kreishauptmann Buck und dem Abg.
en wurden, dem einzigen deutſchen Miniſter der Vor=
Der bis 1929 ununterbrochen Miniſter blieb.
Die nächſte Zukunft
Duchſen ſehr ernſt ſein, denn das Wahlergebnis
allen Wegen nicht zu eines praktiſ=

Regierungsmehrheit umformen. In

Iine Mehrheit von 49 Abgeordneten erforderlich. Ein

Berlin, 22. Juni.
Der Verfaſſungsausſchuß der Länderkonferenz hat geſtern
die Beſchlüſſe des Unterausſchuſſes über Zuſtändigkeit und Or=
ganiſation
der Länder verabſchiedet. Der Heſſiſche Staatspräſi=
dent
hat ſich dabei der Abſtimmung enthalten und ſeine
Stellungnahme mit folgender Erklärung begründet:
Ich kann die Beſchlüſſe des Verfaſſungsausſchuſſes als eine
geeignete Grundlage für eine Reichsreform, die auf dem Weg zur
Einheit und Dezentraliſation liegt, nicht anſehen. Die ſoge=
nannten
Länder alter Art bleiben Staaten im bis=
herigen
Sinne. Ihre Zuſtändigkeiten, die von unweſentlichen
Aenderungen abgeſehen die alten bleiben, und ihre Organi=
ſation
werden noch ſtärker als ſeither verfaſſungsmäßig geſichert.
Mitglieder des Ausſchuſſes, die den vorliegenden Beſchlüſſen zu=
ſtimmen
, haben darüber hinaus noch Anträge geſtellt, die wenn
ſie angenommen worden wären praktiſch jede Veränderung der
Zuſtändigkeiten ihrer Länder und damit jede künftige Vereinheit=
lichung
im Reich unmöglich gemacht hätten. Daneben iſt es nicht
unintereſſaut, feſtzuſtellen, daß ihre Annahme ein Zurückgehen
hinter den verfaſſungsrechtlichen Zuſtand von 1871 bedeutet hätte.
Auch im preußiſchen Gebiet, das alle ſeitherigen Län=
der
mit Ausnahme von Bayern, Sachſen, Württemberg und
Baden irgendwie in ſich aufnehmen ſoll, bleibt in allem weſent=
lichen
alles beim Alten. Bei einer Differenzierung ſo
hohen Ausmaßes zwiſchen dem Norden und dem Süden
beſteht kein Recht mehr, davon zu reden, daß man auf dem Wege
zur deutſchen Einheit ſei. Ich bin daher als Freund des
dezentraliſierten Einheitsſtaates im geſamt=
deutſchen
Intereſſe nicht in der Lage, den gefaßten
Beſchlüſſen zuzuſtimmen. Ich möchte keiner Scheinlöſung
zuſtimmen, die zudem für weſentliche Teile des Reichs der als
notwendig erkannten Entwicklung entgegenläuft.
Ich lehne das bisherige Ergebnis der Beratung aber auch
vom Standpunkte meines Landes ab. Die Beſchlüſſe
zur Organiſation wie zur Zuſtändigkeit beziehen ſich nur auf die
vier ſogenannten Länder alter Art und die preußiſchen Pro=
vinzen
. Im übrigen hat man alles offen gelaſſen und für Länder
wie Heſſen und Thüringen nur ganz allgemein gewiſſe Möglich=
keiten
theoretiſch angedeutet. Die Beſchlüſſe ſind alſo inſoweit
unvollſtändig und ermöglichen es mir daher nicht, mich an der
SchlußaEſtimmung zu beteiligen.
Der Kanzler verhandelt.
* Berlin, 22. Juni. (Priv.=Tel.)
Die Finanzminiſterkriſe hat ſich am Sonntag faſt gar nicht
verändert. Der Kanzler hat verſchiedene Parteiführer
empfangen, hat ſich aber hauptſächlich bemüht, die Wider=
ſtände
bei den Demokraten gegen die Kandida=
tur
ihres Wirtſchaftsminiſters Dr. Dietrich
zu überwinden. Es ſcheint aber nicht, daß er damit
bei den führenden Perſönlichkeiten der Demokratiſchen Partei
Eindruck gemacht hat. Die Demokraten ſcheuen die Erfahrungen,
die jetzt auch die Volkspartei geſammelt hat, und ſie haben dem
Kanzler zu verſtehen gegeben, daß auch nach ihrer Meinung, wenn
in irgendeiner For man dem Notopfer feſtgehalten werden ſolle, es
Pflicht des Zentrums wäre, den Finanzminiſter
zu ſtellen. Da in der letzten Fraktionsſitzung des Zentrums
hiengegen Bedenken geäußert wurden, wird dem Kanzler offenbar
nichts übrjableiben, als die Verſuche zur Gewinnung Dr. Diet=
3 richt gelingt,
ort=r
Herren in der Reichskanzlei vorläuſig
Tarüber ſchweizen ſich
noch aus.

Der Pakt Akhen-Angora.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
P. Konſtantinopel, Mitte Juni 1930.
Am 10. Juni, mittags 1 Uhr, wurde in Angora feierlich das
türkiſch=griechiſche Abkommen vom türkiſchen Außenminiſter
Tewfik Rüſchdi Bey und dem griechiſchen Geſandten Poly=
chroniadis
unterzeichnet. In den Reden, die dabei gewechſelt
wurden, und dem Telegrammwechſel zwiſchen Tewſik Rüſchdi
Bey und Venizelos wurde in herzlichen Worten der Hoffnung
Ausdruck gegeben, daß nunmehr eine Zeit des Friedens und der
Zuſammenarbeit für die beiden Völker angebrochen ſei. Man.
wird ſich ſchon im Intereſſe des Weltfriedens dieſem Wunſch der
leitenden Staatsmänner nur anſchließen können. Denn in den
verfloſſenen ſechs Jahren der immer wieder unterbrochenen Ver=
handlungen
hat es nur zu oft ſo ausgeſehen, als ob der türkiſch=
griechiſche
Zwiſt nur durch einen neuen Waffengang.
mit unabſehbaren Folgen für den Weltfrieden entſchieden wer=
den
könnte, beſonders als ſich der Zwiſt immer mehr zu einem
Gegenſpiel Italiens und Frankreichs in Angora
und Athen entwickelt hatte. Der Abſchluß des jetzigen Ver=
trages
iſt der Sieg der Politik Muſſolinis über die
franzöſiſche, darüber wird man ſich trotz des freundlichen
Empfangs, den der franzöſiſche General Gourand vor einer
Woche in der Türkei und auch beim Staatspräſidenten
Muſtapha Kemal Paſcha fand, nicht in Paris im Unklaren
ſein. Der Oſten des Mittelmeeres iſt jetzt, ſoweit nicht England
in Frage kommt, italieniſch orientiert, das Anſehen Frank=
reichs
im Orient, ſeiner Domäne ſeit Jahrhunderten, hat
einen neuen ſchweren Verluſt erlitten.
Das Weſentliche an dem nunmehr getätigten Vertrage für
die beiden beteiligten Völker iſt die endliche Regelung der.
Austauſchfrage mit dem geſamten Komplex der damit zu=
ſammenhängenden
Aufgaben, der Entſchädigung der Austauſch=
pflichtigen
, der Aufhebung von Repreſſalien, der Entſchädigung
der von ſolchen Repreſſalien betroffenen Nichtaustauſchbaren, der
Rückgabe beſchlagnahmten Grund und Bodens oder, wo das
nicht mehr möglich iſt, der entſprechenden Entſchädigung dafür,
endlich der Sicherſtellung des Aufenthalts der Griechen in der
Türkei, der Türken in Griechenland. Auch die Frage der Bar=
eutſchädigung
, die Griechenland zur Verfügung zu ſtellen hatte,
eine Frage, die allein ſchon ſehr oft die Einigung im letzten.
Augenblick verhindert hatte, iſt geregelt, Griechenland gibt für
dieſen Zweck die Summe von 440 000 Sterling, und
zwar an die neutralen Mitglieder der Gemiſchten Austaufch=
kommiſſion
, die überhaupt mit der Durchführung des Vertrages
betraut und als Schiedsrichter für alle Streitigkeiten über den
Vertrag beſtellt ſind. Gerade dieſe letztere Beſtimmung berechtigt
zu der Hoffnung, daß die beiden Vertragſchließenden es vorerſt
ernſt mit der Einigung meinen und durch das Schiedsgericht
jedem neuen Zwiſt aus dem Wege gehen wollten. Denn daß ſich
bei der Auslegung des Vertrages, bei der Feſtlegung des Scha=
denerſatzes
und der Beſtimmung der Schadenserfatzberechtigten
noch manche ſchwere Meinungsverſchiedenheit er=
geben
kann, liegt in der Natur der Sache. Da wollte man nicht
wieder perſönlich miteinander ringen, ſondern die Entſcheidung
den Neutralen überlaſſen.
Beide Partner haben bedeutſame Opfer gebracht, um
den Abſchluß des Vertrages zu ermöglichen, die Türken ſolche
Opfer, zu denen ſie nach dem zu Grunde liegenden Lauſanner
Vertrag nicht verpflichtet waren, die Griechen ſolche, zu denen
ſie ſich bisher nie hatten verſtehen wollen. Und nach Lage der
Dinge in Griechenland dürfte der Vertrag dem Miniſterpräſiden=
ten
auch noch recht böſe innerpolitiſche Schwierig=
keiten
verurſachen. Woher ſoll er die Hunderttauſende von
Flüchtlingen aus Anatolien jetzt entſchädigen, die bisher ſeine
treueſten Wähler waren? Und dieſe Leute haben ſchon gegen
Bedingungen proteſtiert, auf die die Athener Regierung eingehen
wollte, die viel beſſer für Griechenland waren, als die jetzt er=
reichten
. Der Geſandte Polychroniadis hat in feiner Anſprache
bei der Unterzeichnungszeremonie auch dieſe Schwierigkeiten ganz
offen erwähnt. Dieſe Schwierigkeiten wären immer wieder für
die griechiſche Regierung ein Anſporn geweſen,
neue Streitigkeiten bei der Auslegung des Vertrages zu ſchaffen.
Umſo ſvertvoller iſt es, daß hier die Neutralen der Austauſch=
Kommiſſion als Mittler eingeſchoben ſind. Von jetzt an ſind die
nationalen Minderheiten der Griechen in der Türkei, der Türken
in Griechenland vor direkter Vergewaltigung geſchützt, die neutra=
len
Schiedsrichter halten ihre Hand über ſie. Daß nun für alle
Zeiten das Kriegsbeil begraben wäre, iſt nicht anzunehmen, der
jetzt abgeſchloſſene Vertrag iſt vielmehr ein Akt von Zweck=
mäßigkeitspolitik
, weil beide Staaten jetzt wichtigere
Ziele zu verfolgen haben, als gegeneinander Krieg zu führen.
Türken und Griechen werden ſich niemals lieben,
zuviel Gegenſätzliches haben ſie an ſich, der Türke die Verachtung
für den Griechen, der Grieche den Haß gegen den Türken, der
ihn einſt aus dieſem Lande vertrieb oder ihn unterjochte. Die
Geſchichte Konſtantinopels vergißt der Grieche
nie. Immerhin dürfte der Vertrag auf gemeſſene Friſt hinaus
doch erſt einmal das Verhältnis der beiden Völker beſtimmen.
Der internationale Wert des Vertrages liegt
einmal in der Ausſchaltung eines Konfliktſtoffes, der die Welt
von neuem in Brand verſetzen konnte, andererſeits in der Feſti=
gung
der italieniſchen Stellung im Orient. Die Einigung zwi=
ſchen
Angora und Athen bedeutet dafür denletzten Pfeiler.
Italien ſieht in Frankreich und Südſlawien ſeine unmittelbarſten
Geguer. Griechenland und Bulgarien hegen beide Sehnſucht
auf Gebiete, die ſie als zu Unrecht Südflawien einverleibt be=
trachten
. Mit Griechenland iſt Italien bereits durch Verträge
in enge Berührung getreten, und auch das italieniſch=bulgariſche
Verhältnis iſt ſchon freundſchaftlicher, als es Franzoſen und Süd=
ſlawien
lieb ſein kann. Um aber bei einem Zuſammenſtoß mit
Frankreich und Südſlawien die Griechen und Bulgaren auf
ſeine Seite ziehen zu können, mußte Muſſolini trachten, ſie
gegen einen Angriff von dritter Seite zu ſchützen.
Die Türkei, die ſeit 50 Jahren ein Gebietsteil nach dem anderen
Griechen und Bul aren verloren hat, konnte einen ſolchen
Fall kenutzen, alle Gebiete zurückzuholen. Uind auch der itali
niſche Beſitz im öſtlichen Mittelmeer, Rhodus und der Dodekanes,

[ ][  ][ ]

Gelte 2

Montag, den 23. Juni 1930

konnte von den Türken bedroht erſcheinen. Dieſe Gefahr war
für Italien und Bulgarien durch die vor mehr als Jahresfriſt
abgeſchloſſenen Neutralitäts= und Nichtangriffspakte ſchon beſei=
tigt
, und der jetzige Vertrag hat das Gleiche auch für Grie=
henland
erreicht. Wird die Türkei auch nicht leicht ſich an
einem internationalen Konflikt beteiligen, ſo
genügt ihre vertraglich feſtgelegte Neutralität doch ſchon durch=
aus
den italieniſchen, griechiſchen und bulgariſchen Inter=
eſſen
.
Alles in allem kann man den Wert des unterzeichneten Ver=
trages
alſo dahin umſchreiben, daß er einmal eine ſeit ſechs
Jahren unmittelbar drohende Gefahr für den Weltfrieden beſei=
tigt
, für den vielleicht in fernerer Zukunft liegenden italieniſch=
franzöſiſchen
Zuſammenſtoß aber die italieniſche Stellung ganz
außerordentlich geſtärkt hat.

Anfreiwilliger Stark in Hamburg.
Berlin, 22. Juni.
Das Luftſchiff Graf Zeppelin traf gegen 7 Uhr über dem
Flughafen Staaken ein, nachdem es während der Nacht einen
Abſtecher nach Kopenhagen gemacht hatte. Um 7.24 Uhr lag
der Graf Zeppelin vor Anker. Zuerſt entſtiegen dem Luftſchiff
die Paſſagiere, als letzter Dr. Eckener. Bürgermeiſter Scholz gab
namens der Berliner Bevölkerung der Freude Ausdruck, daß
nach zweimaliger Amerikafahrt und nach der großen Weltumſeg=
lung
das Luftſchiff nun auch in Berlin gelandet und den Ber=
linern
Gelegenheit zur Beſichtigung und auch zu Rundfahrten
gegeben ſei. Die Stadt Berlin habe alles getan, was zur För=
derung
des Luftſchiffverkehrs dienen könne. Bürgermeiſter Scholz
ſprach die Hoffnung aus, daß Graf Zeppelin nicht nur bei be=
ſonderen
Gelegenheiten, wie z. B. anläßlich der Weltkraftkonferenz,
ſondern recht häufig nach Berlin kommen werde.
Dr. Eckener und Bürgermeiſter Scholz begaben ſich nach dem
Berliner Rathaus, wo Dr. Eckener ſich in das Goldene Buch der
Stadt Berlin eintrug.
Das Luftſchiff ſtartete ſodann um 9.08 Uhr unter Führung
von Kapitän Lehmann zur Fahrt nach Hamburg. Es überflog
13.05 Uhr Kiel. Das Luftſchiff, das die Förde, wo ſich heute die
Segelregatta der Kieler Woche abwickelt, in ihrer ganzen Länge
überflog, bot an dem wolkenloſen Himmel einen großartigen An=
blick
. Die Begeiſterung der Menſchen über den unerwarteten Be=
ſuch
war groß.
Von ſeinem Landflug über Mecklenburg und Schleswig= Hol=
ſtein
traf das Luftſchiff Graf Zeppelin gegen 15 Uhr erſtmalig
über dem Hamburger Flughafen ein und verſchwand dann in
Richtung der Stadt, um nach etwa zwei Stunden wieder zurück=
zukehren
. Gegen 17 Uhr vollzog ſich die glatte Landung. Wäh=
rend
der Paſſagierwechſel vollzogen wurde, ereignete ſich ein un=
erwarteter
Zwiſchenfall, wodurch der vorgeſehene Empfang von
Führung und Mannſchaft durch den Senat vereitelt wurde. Das
Heck des Schiffes ging plötzlich in die Höhe ob durch Loslaſſen
der Haltemannſchaft oder durch den Auftrieb infolge der ſtarken
Sonnenwärme verurſacht, iſt noch ſtrittig , der Bug wurde ent=
ſprechend
mitgeriſſen, und es gab einen unfreiwilligen Start,
wobei Kapitän Lehmann und mehrere Paſſogiere auf dem Flug=
platz
verbleiben mußten, dagegen haltende Polizeimannſchaften
mit in das Schiff genommen werden mußten. Es ſollte eine
zweite Landung ſtattfinden. Das Luftſchiff kreuzte längere Zeit
über der Stadt und dem Hafen, mußte aber um 17.30 Uhr die
Meldung an den Flughafen geben, daß eine zweite Landung
wegen Ballaſtmangels nicht mehr erfolgen könne. Um 21.05 Uhr
abends hat das Luftſchiff am Ankermaſt in Berlin=Staaken wie=
der
feſtgemacht, wo Kapitän Lehmann nach ſeiner Ankunft wieder
ſein Schiff beſteigen wird.
Das polniſche Außenminiſterium hat der deutſchen
Geſandtſchaft in Warſchau eine Verbalnote überreicht, in der um
die ſofortige Entſendung einer gemiſchten Kommiſſion zur Unterſuchung
des letzten Grenzzwiſchenfalles von Proſtken an der oſt=
preußiſch
=polniſchen Grenze, bei dem ein polniſcher Grenzſoldat erſchoſſen
wurde, erſucht wird.
Mehrere europäiſche Länder, die von der Erhöhung
der amerikaniſchen Zollſätze ebenſo ſtark oder noch ſtärker
betroffen werden wie Frankreich, haben der franzöſiſchen Regierung den
Wunſch übermittelt, in einen Meinungsaustauſch über dieſe
Frage einzutreten.
Die franzöſiſchen Blätter geben aus engliſcher Quelle eine Meldung
wieder, wonach der Generalſekretär der Fasciſtiſchen Partei, Durati
in einer in der Univerſität in Rom gehaltenen Rede den Krieg mit
Frankreich als unvermeidlich bezeichnet haben ſoll.
Dieſe Erklärung ſei von den Zuhörern mit den Rufen: Wir wollen
Nizza, wir wollen Savoyen! aufgenommen worden.
Die Meldungen über den Rücktritt des Kabinetts und
die Aufhebung der Verfaſſung auf Malta in Abweſenheit des
Premierminiſters Lord Strickland werden dementiert.

Sülvein.
Von Max Hayek.
Ein Band Nietzſche ſollte in die Bibliothek geſtellt werden.
Stellt mich nicht neben die Vielzuvielen! rief er entſchieden,
ich bin zum Nachbarſein nicht geſchaffen! Die Bücher müſſen
erſt noch geſchrieben werden, in deren Mitte ich ſtehen kann! Gebt
mir ein Stück Grund unter die Füße, aber neben wir und über
mir will ich Freiheit!
Und ſo ſtellten ſie den Band Nietzſche einſam aufs oberſte
Bücherbrett. Er hatte keinen Nachbar, er hatte niemand, an den
er ſich lehnen konnte, weder neben ſich noch über ſich.
Und da fiel er um.
Der Dichter hatte ſoeben einen Roman vollendet, der dazu be=
ſtimmt
war, in endloſen Fortſetzungen die Geduld der Leſer zu
prüfen. Als er die aufgeſchichtete Papiermaſſe des Manuſkriptes
vor ſich liegen hatte, ſchwebte ein Geiſt ins Zimmer, der zuver=
ſichtlich
lächelte.
Es war der Geiſt der Makulatur.
Das kleine Vogel=Ei dachte an ſeine Zukunft und malte ſich
dieſe ganz herrlich aus.
Ich werde ein Adler ſein und wolkenhoch fliegen, ich werde
der Sonne immer näher kommen und aus dem unendlichen Reich
der Freiheit auf die irdiſche Welt ſtolz hinabſchauen! Ich werde
leben, wie es dem königlichen Vogel geziemt: groß, frei, gewaltig!
Oh, es wird wunderbar ſein!
Es wußte nicht, dieſes kleine Vogel=Ei, daß ſein Schickſal
bereits vorbeſtiſtmmt war, noch ehe es ausgebrütet wurde. Es
umſchloß einen Spatzen, der in dieſer Welt als Spatz unter
Spatzen zu leben hatte und niemals höher kam als bis zur
Dachrinne.
Ein Obſtbaum ſtand in reicher Blüte. Ungezählte weiße
Sterne ſchimmerten an ſeinen Aeſten und Zweigen man ſah
gar keine Blätter, alles war ein duftender Bluſt.
Aber dann fuhr ein Sturm daher und fegte die Blüten vom
Baume, daß man verieinte, es ſchneie. Und wenige Blüten
nur blieben am Baume zurück. Und aus dieſen Blüten wurden
Früchte. Reife, ſüße Aepfel, gutes, feines, würziges Obſt.

Aus der Handeshänprntadt.
Darmſtadt, den 23. Juni.
Welkmeiſterſchaften der Studenken.
Darmſtadt 1.10. Auguſt 1930.
Nachdem das Meldeergebnis für die Weltmeiſterſchaften der Studen=
en
feſtſteht insgeſamt 29 Nationen mit weit über 1000 Sport=
ſtudenten
hat der Vorverkauf für dieſe Weltveranſtaltung begonnen.
Beſtellungen hierfür nimmt die Geſchäftsſtelle der
Weltmeiſterſchaften, Darmſtadt Rheinſtraße 1618,
Telephon 3500, jederzeit entgegen. Die Zahl der zur Ver=
fügung
ſtehenden Plätze iſt außerordentlich gering.
Gleichzeitig macht die Geſchäftsſtelle darauf aufmerkſam, daß es ſich
empfiehlt, wegen Unterbringung ſich rechtzeitig an die
gleiche Anſchrift zu wenden, damit die Zuteilung rechtzeitig
erfolgen kann. Durch die ungewöhnlich ſtarke Beteiligung des Aus=
landes
an den Weltſpielen ſind die Hotels ſchon zum größten Teil
belegt, ſo daß die Beſtellung direkt an die Häuſer keinen Erfolg hat.

Sechshundertjahrfeier der Stadt Darmſtadt. Wir machen
unſere Leſer hierdurch noch einmal auf den Feſtaktus aufmerkſam,
der heute (Montag), 19.30 Uhr, durch den Hiſtoriſchen Verein in
Gemeinſchaft mit dem Inſtrumentalverein im großen Saale des
Saalbaues veranſtaltet wird. Der Feſtakt wird, ein Ereignis
erſter Art im Leben unſerer Stadt werden. Der Vortrag unſeres
beliebten Stadtarchivars Dr. Müller wird in knappen Zügen das
Werden unſerer Stadt im Zuſammenhang ihrer geographiſchen
Lage aufzeichnen. Der Inſtrumentalverein und einige Schülerin=
nen
der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt werden Meiſterwerke
Darmſtädter Tonkünſtler von Graupner bis Arnold Mendelsſohn
zur Aufführung bringen. Der Eintritt iſt für jedermann völlig
frei. Wie uns mitgeteilt wird, liegt die Gründungsurkunde
unſerer Stadt vom 23. Juli 1330 im Staatsarchiv während der
Dienſtſtunden zur Einſichtnahme der Geſchichtsfreunde offen.
Orpheum. Von Montag bis einſchließlich Donnerstag
geſchloſſen.

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Alexanderstraße 17

Neue Erwerbungen (Auswahl),
vom 23. Juni 1930 an auf 14 Tage zur Anſicht im Leſeſaal aufgeſtellt:
Emil Abderhalden: Handbuch der biologiſchen Arbeitsmetho=
den
. Abt. 4. Teil 7/C. 2. Hälfte: Unterſuchungs= und Forſchungs=
methoden
der Pharmazie. Berlin 1930; R. Brandt: Stätten der
Tragik. Hamburg 1929: Charlotte Bühler: Das Seelenleben des
Jugendlichen. Jena 1929; Alfons Dopſch: Naturalwirtſchaft und
Geldwirtſchaft in der Weltgeſchichte. Wien 1930; H. M. Elſter:
Moritz von Schwind. Berlin 1930; Forſchungen zur Branden=
burgiſchen
und Preußiſchen Geſchichte. Bd. 42. München 1929; F.
A. Freundt: Kapital und Arbeit. Berlin 1929; Herm. Hagenah:
Wilhelm Ahlmann. 1930: Das deutſche Handwerk in Kunſt und
Dichtung. Herausgegeben von Herm. L. Mayer. Karlsruhe 1930; Wil=
helm
Hauſenſtein: Drinnen und Draußen. München 1930; Wil=
helm
Hauſenſtein: Meiſter und Werke. München 1930; Max
Hochdorf: Roſa Luxemburg. Berlin 1930; Alfred Iſaac:
Bilanzen. Berlin 1930; Ernſt und Fritz Naphtali Kahn: Wie lieſt
man den Handelsteil einer Tageszeitung? Frankfurt a. M. 1930; Ernſt
Krieck: Philoſophie der Erziehung. Jena 1930; T. E. Lawrence:
Aufſtand in der Wüſte. Leipzig 1930; Frdr. Liſt: Schriften, Reden,
Briefe. Bd. 3: Schriften zum Verkehrsweſen. Teil 1: Einleitung und
Text. Berlin 1929; Herm. Lufft: Lateinamerika. Leipzig 1930;
Herm. Lufft: Das Britiſche Weltreich. Leipzig 1930; Karl Mann=
heim
: Ideologie und Utopie. Bonn 1929; Jean Martet: Clemen=
reau
ſpricht. Berlin 1930; Hans Heinr. Naumann: Das Grüne=
wald
=Problem und das neuentdeckte Selbſtbildnis des Mathis Nithart.
Jena 1930; Hans Oſtwald: Das Liebermann=Buch. Berlin 1930;
Herm. Pachnike; Führende Männer im alten und im neuen Reich.
Berlin 1930; Alfred Rühl= Vom Wirtſchaftsgeiſt in Spanien. Leip=
zig
1928; Karl Silex: John Bull zu Hauſe. Leipzig 1930: Werner
Sombart: Die drei Nationalökonomien. München 1930; Ver=
öffentlichungen
der hiſtoriſchen Kommiſſion für Heſſen und
Waldeck. Bd. 16: Franz Grundlach: Die heſſiſchen Zentralbehörden von
1247 bis 1604. Bd. 3: Dienerbuch. Marburg 1930; Wirtſchafts=
und Sozialgeſchichte des Weltkrieges. Deutſche Serie. Bd. 1:
Skalweit: Die deutſche Kriegsernährungswirtſchaft. Stuttgart 1927.
Bd. 2: Aereboe: Der Einfluß des Krieges auf die landwirtſchaftliche
Produktion in Deutſchland. 1927. Bd. 3: Der Krieg und die Arbeits=
verhältniſſe
. Bd. 42 Lotz, Die deutſche Staatsfinanzwirtſchaft im Kriege.
1927. Bd. 5: L. v. Köhler: Die Staatsverwaltung der beſetzten Ge=
biete
. Teil 1: Belgien. 1927. Bd. 6: Geiſtige und ſittliche Wirkungen
des Krieges in Deutſchland. 1927. Bd. 7/8: Deutſchlands Geſundheits=
verhältniſſe
unter dem Einfluß des Weltkrieges. 1928. Bd. 9: Goebel:
Deutſche Rohſtoffwirtſchaft im Weltkrieg. 1930. Bd. 10: Sarter: Die
deutſchen Eiſenbahnen im Kriege. 1930.
Vom 7. Juli an verleihbar. Vormerkungen werden im Leſeſaal
entgegengenommen. Außerdem die neueſten gebundenen Zeitſchriften=
bände
.

Ach ſtöhnte der Baum im Herbſt, wenn nur damals der
Sturm nicht gekommen wäre wie viele, viele Früchte hätte ich
getragen ich wäre ein Wunderbaum geworden!
Aber er wäre gar kein Wunderbaum geworden er hatte
nur die Kraft, die Früchte zur rechten Reife zu bringen, die er
wirklich zur Reife gebracht hatte.
Der Strauß war wieder einmal nervös, weil die Henne
wegen eines winzigen Eies ſo viel gackerte. Er machte eine ab=
fällige
Bemerkung leider ſo laut, daß die Henne ſie hörte.
Redſelig wie ſie nun einmal iſt, blieb ſie ihm die Antwort nicht
ſchuldig.
Spielen Sie ſich nicht ſo auf, Verehrteſter! rief ſie mit
ſchneidender Jronie zu ihm hinauf. Sie ſind doch nur ſo groß,
weil ich ſo klein bin!
Der Strauß ſagte ihr: Beruhigen Sie ſich Sie wären
auch klein, wenn Sie groß wären!
Ein Hühnergeier lebte einmal zwei Tage lang auf einem
Hühnerhof und fraß kein einziges Huhn. Es koſtete ihn große
Ueberwindung.
Als man einer alten Henne den Tatbeſtand mitteilte, ſagte
ſie: Das imponiert mir garnicht! Ich habe ein Leben lang auf
dem Hühnerhofe gelebt und habe noch niemals ein Huhn ge=
freſſen
!
Man erkennt aus dieſer Aeußerung, daß dieſe Henne eine
Gans war. Niemand wird ihre Leiſtung ſchätzen. Aber der
wackere Hühnergeier wird hochkommen. Ja, es iſt möglich, daß
er in ſeiner nächſten Inkarnation als Schaf erſcheinen darf.
Ein Kater hatte einige Zeit unter Löwen gelebt und war
jetzt wieder unter ſeinesgleichen.
Ein unerträgliches Geſchlecht, dieſe Löwen! erzählte er.
Aber ſie ſind ja von unſerem Geſchlecht! ſagten die Kater.
Gewiß, aber ſie übertreiben unſere Eigenſchaften zu ſtark.
Und das macht ſie für uns unerträglich!
Der Prinz machte ſich auf, um die Prinzeſſin zu befreien, die
wie es hieß, ein Drache ſchon lange Zeit gefangen hielt. Der
Prinz fand, den Drachen, er zog ſein Schwert, erlegte den
Drachen, befreite die Prinzeſſin, brachte ſie an den Königshof
und heiratete ſie. Er war eben ein richtiger Held.

Es wird uns geſchrieben: Im Gewitter und Regen kam
in einer Stärke von 23 Mann, Fluglehrer cand, ing. Gaule
führer Hauptmann Bünau und Techniſcher Leiter Hauptn
die letzten beiden auch als Flugſchüler gerechnet, mit den b 750
flugzeugen Adelung und Heſſen auf der Waſſerkuppe a.
Die Unterbringung im Lößl, Saal des Lagers erinn ,
erſten Darmſtädter Pioniere des Segelfluges und ſpornte a
würdig zu zeigen. Schon um 5 Uhr begann bei aufgehe
der Flugdienſt für uns, und unſere preußiſchen Kollegen vo
polizei hatten mit uns Ueberſtunden, da wir erſt geg
aufhörten, Nachtſchicht zu machen. Wenn Profeſſor Geore .
dienſtvolle Leiter der Schule der R. R.G. und unſer fürſo
rater, morgens um 6 Uhr zur Fuldaquelle baden ging, ſe
Heſſen ſchon fleißig an der Arbeit. Die Erfolge blieben /s;
diſziplinierten, aber auch übermenſchlich anſtrengenden Sor
iſt nicht leicht, ſo zwanzig= bis dreißigmal am Tage die Fl.
bis 2 Kilometer den Hang heraufzuſchleppen) nicht aus.
Schon nach vier Tagen konnten die Herren Bünau,
Heeß, Bernhardt, Bott, Läpple, Kallus, Bickel, Dohn, Feiſ
Dietz, Sauerwein, Kohlberger, Felleiſen, Weicker, Kalbfell,
genthal, im ganzen 20 Mann, ihre A.=Prüfung, d
ſtand, 30 Sekunden geradeaus zu fliegen und die Maſchine
ſetzen, ablegen. Daß auch die für den Laien harmloſe Zeit 8.
mit einem Hangrutſcher herauszufliegen nicht leicht iſt, 5
drei Brüche eines Motorflugzeug fliegenden engliſchen Ka)
Pelzner Hang, der Weltenſegler Hang bildeten die ne ſ,
Stufen. Und dann ging es auf die Kuppe, und dann ſchw Friat
200 bis 300 Meter über Tal, und man hatte zu ſchätzen und mit
um den Segler in einer ſchlanken S=Kurve auf das Zuckerfe ver
die Eube zu bringen. Dabei bewährten ſich unſere beide Sit
zeuge, die, was Stabilität, Sicherheit und Flugtauglichkei gel
von dem bekannten Flugzeugbauer Alexander Schleicher, P F
meiſterhaft gebaut ſind, vorzüglich. Mit der rumpfverkleide (s
(Typ Hols der Teufel) wurden Zeiten von faſt 3 Minuter
höhung der Startſtelle geflogen. Es war die Abſicht F
ſämtliche Teilnehmer bis zur B=Prüfung, die nämlich m ſe
5 Flüge und 60 Sekunden und S=Kurve erhöht iſt, zu bring
am vorletzten Tage ein kleiner Bruch bei der Landung d: K
außer Betrieb ſetzte, mußte der Kurſus in ſeinem Hauptte F
werden, und 12 Herren: Bünau, Jans, Weiß. Bott,
hardt, Bickel, Läpple, Dohn, Sauermein, Kallus, Weicker z. Eu
B=Prüfung von der Waſſerkuppe ab.
Die Tatſache, in knapp 14 Tagen unter der Schutzk / aſt
Wettergottes und der herunterſengenden Höhenſonne 20 A. C.
Prüfungen abgelegt zu haben, bedeuteten einen einzi m
folg, der von hoher und höchſter Stelle anerkannt wurde au
eiſernen Fleiß, der muſtergültigen Diſziplin, dem Geſchick
und der Dienſtbereitſchaft aller Grade waren die Erfolge,
Heſſen und für Darmſtadt vollbracht wurden, zu verdanken.
Reſt des Kurſus bleibt noch mit der Heſſen oben, um a
d. h. auf 10=Meter=Sek. ſtarken Südwind zu warten, dami F
über der Startſtelle geſegelt werden kann. Mit Hals= un Fmb=
zog
dur Kurſus zu Tal, um auf dem Sand im Sommer, Si
während des Herbſtes und vielleicht in einem zweiten Rh ſ
Segelflugſport zu pflegen, der verdient, ein Volksſport z
Männer und Jugend, die Luſt und Schneid haben,
ſind ohne Unterſchied willkommen und erſcheinen am b
Dienstags abends 8.15 Uhr in der Holzhofallee 24.

Photokurſus. Wir machen auf den von dem Photo= Jal=
Ph. Baumbach Nachf., Darmſtadt, Eliſabethenſtraße 13,
tag, den 26. Juni 1930, ſtattfindenden Photo= und KiFm
Kurſus aufmerkſam. Näheres ſiehe heutige Anzeige.
Deutſcher Beamtenbund, Ortskartell Darmſtadt.
Darmſtadt wohnenden Reichs=, Länder=, Gemeinde= ü
ſchaftsbeamten, die in dem Ortskartell Darmſtadt di utſch
Beamtenbundes organiſiert ſind, proteſtieren in ein ſen i0.
menden Freitag, den 27. Juni ds. Js., abends 8.30
Turnhalle am Woogsplatz ſtattfindenden öffentliche gea
kundgebung gegen die einſeitige ungerechtfertigte Sor
der Beamtenſchaft. Die Beamtenſchaft will erneut z usdn
bringen, daß ſie zur Linderung der Volksnot bereit i
unter der Vorausſetzung, daß alle Volksſchichten ſick El
hältniſſen entſprechend an dieſem Notopfer beteiligen

Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus Kleines1us Montag
23. Juni 2022.15, I. 27 S12D. Vlksb.
Gr. IIV Die Bohéme. Geſch Dienstag.
24. Juni 19.3022 Uhr. Frankf. Gaſt=
ſpiel
. Land des Lächelns. Geſch Mittwoch
25. Jugi 19 3022.30 Uhr. E 28
Die Herzogin von Chieago Geſch Donnerstag
26. Juni 19.3023 Uhr. C26, R 18, D.=
Volksb. Gr. 1 u. 2-Hamlet Geſch Freitag
27. Juni 19..3023 Uhr. D 26, R 18,
Dſt.=Vb. Gr. 3 u. 4. Hamlet Geſch Samstag.
28. Juni 19.3022.30. Uhr Volks=
Vorſtell. Figaros Hochzeit Geſch Sonntag,
29. Jun; 1922.30 Uhr, K18, Bühnen=
Volksbund. Aida Geſchl
Ne

Nach etlichen Jahren ging ihm auf, daß er ni
zeſſin, ſondern den Drachen befreit habe".
Die Sonne ſagte eines Morgen: Ich will h"
Gerechten beſcheinen und nicht die Ungerechten. De ſ
mein Licht nicht wert! Sie ſollen im Dunkel bleibe
Als Gott dieſe Worte hörte, nahm er der Sonn
Seither beſcheint ſie die Gerechten und die Un4
es in der Schrift ſteht.
Wie ſchön du im Lichte blühſt! ſogte der Menſt
Daß ich ſo ſchön im Lichte blühen kann, antwe
Blumen, das verdanke ich der Häßlichkeit meiner
im Dunkel lebt!
* Heſſiſches Landeskheater.
Großes Haus. Sonntag, 22. 7

Lohengrin.
Romantiſche Oper von Richard Wagne
Heute galt es Abſchied zu nehmen von zwei Bu=
die
mit Ablauf der Spielzeit aus unſerem Oper!
ſcheiden.
Hans Grahl, unſer erſter Tenor, hat hier.
glänzenden Aufſtieg genommen. Wie kein andele
und Spemanns Zeiren erfreute er ſich allgemeine.
begeiſterter Beliebtheit. Sein außergewöhnlich ſche
ſein Ausdrucksvermögen, ſeine dramatiſche Geſtal.
ſeine blendende Erſcheinung befähigten ihn zu vo.
ſtellungen der Helden, wie ſie Wagner und Vero.
ſterwerken ſchufen. Aber auch im lyriſchen F0ch
Operette und nicht minder im Konzertſaal mi.".
teren Programmen bewies er ſeine vielſeitige me.
Sein Lohengrin und Tannhäuſer, ſein Manrico.!"
den unvergeſſen und hier ſobald nicht übertreſſ
Mit Elſa Varena verlieren wir eine ſeit
dramatiſche Sängerin von vernehmſter Art, de.
hier nicht völlig ausgenutzt blieben. Fidelio und.
ihre beſten Leiſtungen, in denen ihre herrliche S
kultivierte Geſangskunſt die größten Erfolge hAil"
Beide hochgeſchätzte Künſtler begleiten unſere
zu weiterem glücklichem Aufſtieg.

De

[ ][  ][ ]

mmer 172

200 Jahre Darmſtädter Kunſt
Eröffnung der Jubiläums=Ausſtellung auf der Mathildenhöhe.

Rahmen der Jubiläumsveranſtaltungen in Darmſtadt
geſtern die II. Abteilung der großen Ausſtellungen
ahre Darmſtädter Kunſt, 18301930, als Feſtgabe zur

rfeier der Stadt Darmſtadt veranſtaltet von der Freien
Der Feſtakt
großen Oberlichtſaal des Olbrich=Kunſttempels ſtatt. Eine
(nzahl von Bildbeſitzern, die ihre Schätze der Ausſtellung
g geſtellt habe

gung Darmſtädter Künſtler zum Gedächtnis ihres 30 jäh=
seſtehens
, feierlich eröffnet.

iſter Mueller, viele Künſtler und
zunde hatten ſich eingefunden. Durchglüht von Sonnen=
und farbig belebt durch das Bunt der duftigen Sommer=
bot
der große Saal ein feſtliches, bewegtes Bild, das leb=
alte
, vergangene Zeiten erinnerte.
Feſtakt ſelbſt war ſchlicht und einfach. Der Vorſitzende der
Vereinigung, Herr Profeſſor Richard Hoelſcher, gleich=
Forſitzender des Ausſtellungs=Ausſchuſſes, hielt die Be=
s
= und Eröffnungsanſprache, die zugleich das Ausſtellungs=
in
umriß:
Auftrage des Vorſtandes der Freien V. D. K. entbiete ich
unſeren Gruß und danke ergebenſt für Ihr zahlreiches
en.
die Ermöglichung unſerer Ausſtellung ſchulden wir auf=
Dank den ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden. Wir ſind
1 bewußt, wie hemmend die Zeitverhältniſſe hierbei wirk=
hoffen
, die uns gewährte Förderung im beſten Sinne an=
zu
haben.
nſo ſei allen Leihgebern gedankt, die ſich im Intereſſe des
kommens unſerer Ausſtellung von ihrem Kunſtbeſitz für
Nonate getrennt haben.
re Vereinigung beging im Jahre 1928 ihren 30. Geburts=
rplanten
, dieſes Jubiläum vor der Oeffentlichkeit durch
sſtellung zu feiern. Verſchiedene Umſtände nötigten uns,
Verſchiebung der Ausſtellung bis zum 600jährigen Stadt=
7 Darmſtadts einzuwilligen. Wir hoffen, mit dieſer
ing ein würdiges Glied in der Reihe der verſchiedenen
es Stadtjubiläums zuſtande gebracht zu haben, und bit=
Herrn Oberbürgermeiſter, dieſe Ausſtellung als eine Gabe
ſtlerſchaft, ſoweit ſie aus der Freien Vereinigung und
iſten beſteht, an die Stadtverwaltung entgegenzunehmen.
mit dem Jubiläum verbundene allgemeine Rückblick in
angenheit der Landeshauptſtadt, ließ es gerechtfertigt er=

hei unſere geplante rückſchauende Abteilung der Ausſtellung
elkerter Form anzugliedern. Von Anfang an war in un=
brer
rogramm eine Abteilung vorgeſehen, die den Toten un=
:einigung gewidmet war. Dieſe legte den Gedanken nahe,
ichsh heſſiſche Kunſt vor dem Jahre 1898, etwa bis 1830, in der
ſuse ng zu zeigen. Die Opferwilligkeit des Heſſiſchen Kunſt=
dres
nachte es möglich, in ſeinen Räumen dieſe Rückſchau bis

im ure 1730 auszudehnen. So kamen die beiden Ausſtellungen
Bury idert Jahre Darmſtädter Kunſt durch das Zuſammen=

on Kunſtverein und Freier Vereinigung zuſtande.
Anordnung in den Räumen des Olbrichbaues machte

hu3 gkeiten, Eine abſolute Trennung der drei Abteilungen:
dgey rt, alte heſſiſche Kunſt von 18981830 und Galerie der
tei ſerer Vereinigung, ließ ſich leider nicht ſtreng durchführen.
em Katalog liegt die gleiche Dreiteilung zugrunde. Seine
ſichh uſtrierung wurde durch Stiftungen von heſſiſchen Kunſt=
ſei
u ermöglicht, denen auch von dieſer Stelle aus für ihre
ſürc) g unſerer Abſichten herzlich gedankt ſei.
dauernder Wert iſt dem Katalog außerdem geworden
ſtck)r Beitrag zur heſſen=darmſtädtiſchen Kunſtgeſchichte, den
hir f Beyer verdanken.
nöchte ſchließen mit dem Wunſche, daß die von der Ge=
häf
1 ung und unſerem Ausſchuß aufgewandte Mühe und Zeit
Zähne als Krankheitsvermittler.
Eine neue mediziniſche Wiſſenſchaft.
amerikaniſche Forſcher Profeſſor Roſenow ſprach in
ſerit
Problem iſt in der jüngſten Zeit beſonders lebhaft er=
ſenlirden
und hat auch bei den Laien lebhaften Widerhall
r! Kranke Zähne und gleich ihnen auch die Mandeln
El heitsherde, deren Keime oder Giftſtoffe in die Blut= und
yn dringen, um von da aus andere entfernter gelegene
es Körpers erkranken zu laſſen.
ts auf dem Wiesbadener Aerztekongreß im April ſprach
bekannte Bakteriologe Prof. Roſenow von den Mayo=
in
Rocheſter, geſtützt auf eine Unſumme von Tierex=
n
und kliniſchen Beobachtungen, über dieſe leider
ach verkannten und überſehenen Zuſammenhänge.
r letzten Sitzung der Berliner Mediziniſchen Geſellſchaft,
c die Berliner Zahnärzteſchaft geladen war, kam Roſe=
71s Gaſt anweſend war, vor einem übervollen Saale auf
eiten zurück, beſonders ſoweit ſie das Zahnſyſtem be=
In einem eindrucksvollen Vortrage, der mit einem
roigen und überzeugend wirkenden Kompliment vor
I deutſchen Wiſſenſchaftlichkeit begann, wies er nochmals
*lichtige und vielfach verhängnisvolle Rolle, hin, die
Eanke Zähne als Infektionsherde ſpielen, und erwähnte
Ifend wirkende Tatſache, daß die in ſolchen Herden nach=
Keime meiſt Streptokokken eine beſondere ( Roſe=
lektive
) Hinneigung zu beſtimmten Körpergeweben und
eigen. Man kann dieſe Feſtſtellung wirkte noch ver=
experimentell bei Tieren," durch Verimpfung die
krankung wie beim Menſchen hervorrufen, nachahmen.
ind alles hochbedeutſame Feſtſtellungen, die, wie in der
betont wurde, dringend eine Nachprüfung erfordern,
2 die deutſche Wiſſenſchaft begreiflicherweiſe nur mit
Eidenen Mitteln arbeiten kann. Man wird dann zu
Beidung der praktiſch wichtigen Frage kommen, ob man
uie in dem einen oder anderen Falle konſervieren (durch
andlung uſw.) oder beſſer ganz entfernen ſoll. Prof.
iimmt vorderhand in dieſer Beziehung einen radikalen
Tein. Zahn um Zahn .... . Prof. B. im Tag.
henmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 21. Juni (pro Pfund bzw.
B.): Spargeln 1. Sorte 4050, 2. Sorte 2030, Kohlrabi 7,
2 Rote Rüben 12, Spinat 1012, Römiſchkohl 810, Rot=
2 Weißkraut 1520, Wirſing 1520, Stangenbohnen 8090,
6080 Erbſen 1020, Zwiebeln 1215, Knoblauch 80,
1215, Tomaten 7080, Kopfſalat 615, Salatgurken 40
Umenkohl 3080, Rettich 52, Meerrettich 4070; Kar=
Erdbeeren 3050, Kirſchen 2540, Himbeeren 60, Heidel=
D Apfelſinen 1015, Zitronen 710, Bananen 5070;
tter 170190, Landbutter 170180, Weichkäſe 3035, Hand=
Sier, friſche 1013; Hühner 120140, Tauben 8030;
Ig 90100 Kalbfleifch 120, Hammelfleiſch 100, Schweine=
4D Dörrfleiſch 180, Wurſt 80160, Wurſtfett 60, Schmalz,

belohnt werden möge durch ein lebhaftes Intereſſe und reichen Be=
ſuch
der ungewöhnlichen Ausſtellung, und erkläre dieſe hiermit
für eröffnet.
Herr Oberbürgermeiſter Mueller ſprach dem Vorredner
herzlichſten Dank aus für die Worte und für die wertvolle Jubi=
läumsgabe
, die ſie für die Stadt Darmſtadt bedeute. Gerade weil
wir in der Verwaltung haben notgedrungen davon Abſtand
nehmen müſſen, größere Feiern zu veranſtalten, iſt es herzlich und
freudig zu begrüßen, daß andere es auf ſich genommen haben, Feſte
zu feiern, die dem Stadtjubiläum nach außen hin feſtlichen Aus=
druck
geben. Die Stelle, an der wir eben ſtehen, der Ausſtellungs=
bau
der Künſtlerkolonie, iſt ſo oft ſchon Rahmen geweſen für Ver=
anſtaltungen
, die den Namen Darmſtadts hinaustrugen in die
Welt und ihm einen guten Klang gaben. So iſt es denn beſonders
zu begrüßen, das Stadtjubiläum auch an dieſer Stelle zu feiern,
und zwar mit einer Ausſtellung, die ſich ſehr würdig an viele
ihrer Vorgängerinnen anreiht, und die ein beredtes Zeugnis iſt
für das Wirken der Freien Vereinigung in künſtleriſcher Hin=
ſicht
, die aber auch große Verdienſte in ſozialer Hinſicht erworben
hat in den 30 Jahren ihres Beſtehens. Mit dem Wunſche, daß
die Freie Vereinigung auch in Zukunft weiter ſo wirken möge,
zum Beſten der Stadt und der Kunſt, ſchloß der Oberbürgermeiſter.
An den Feſtakt ſchloß ſich ein
Rundgang
durch die Ausſtellung, die ein lebendig bewegtes Bild zeigt und in
der Kunſtwerke von ſtärkſtem Niveau vertreten ſind. Die aber
vor allem beweiſt, daß die Kunſt in Darmſtadt in den beiden
Jahrhunderten immer irgendwie, entweder ausſtrahlend
oder mitſchaffend, im Zentrum künſtleriſchen
Stilbildens war.
Der Katalog umfaßt in der Abteilung Darmſtädter Kunſt
18301898 etwa 300 Nummern und in der Abteilung Heſſiſche
Künſtler der Gegenwart noch etwa 250 Nummern. Alle Namen
heſſiſcher Künſtler von Klang und Rang ſind vertreten. Die Son=
derausſtellung
der 22 verſtorbenen Mitglieder iſt nicht nur aus
Gründen der Pietät, auch in rein künſtleriſcher Hinſicht von be=
ſonderem
Intereſſe. Ein Vorwort Richard Hoelſchers und
ein faſt erſchöpfender Abriß aus der heſſſchen Kunſt in dem die
Ausſtellung umfaſſenden Zeitraum von Prof. Adolf Beyer be=
reichern
den Katalog, der auch zahlreiche Abbildungen bringt.
Ein gemeinſames Eſſen vereinigte ſpäter eine Anzahl der
Gäſte und veranſtaltenden Künſtler im Gartenſaal des Städtiſchen
Saalbaues, wo Herr Niemann ſeine Kunſt auf anderem Gebiete
zeigte. Herr Oberbürgermeiſter Mueller ſprach im Verlaufe
des Mahles der Freien Vereinigung nochmals Glückwünſche zu
ihrem Jubiläum und zu der wohlgelungenen Ausſtellung aus, um
die beſonders verdient ſind die Herren Prof. Hoelſcher Prof.
Schäfer und Prof. Beyer. Beſonders letzterer hat ſich im
Laufe vieler Jahre perſönliche Verdienſte um die Entwicklung der
Freien Vereinigung erworben, die er lange Zeit zielbewußt ge=
führt
hat. Sein Toaſt galt den drei Genannten.
Graf Kuno von Hardenberg hob beſonders die Tatſache
hervor, daß die Ausſtellung ſeit langem einmal wieder mo=
derne
Kunſt gemeinſam mit alter Kunſt auf einem Plane
vereint zeige. Daß hier zum erſten Male wieder die
Gegenwart der Vergangenheit die Hand reiche. Darin liege eine
ſehr tiefe Bedeutung, die nicht unterſchätzt werden möge. Der
moderne Künſtler fühlt heute wieder in der Zeit nach der Revo=
lution
war das lange nicht der Fall , daß er ein Glied iſt in
der gewaltigen Kette, die Kunſt heißt. Wenn wir uns nicht
mit der Vergangenheit verbunden fühlen, fehlt uns der Maßſtab
für das eigene Schaffen. Ohne große Väter können keine großen
Söhne erſtehen. So wird dieſe Ausſtellung ein Markſtein ſein in
der Geſchichte der Kunſt überhaupt, der heſſiſchen im beſonderen.
(Lebhafter Beifall.)
Berichte über die Ausſtellung folgen.

Wer iſt der Eigentümer? Ende Mai wurde in der Gemarkung
Kolmbach im Walde etwa 100 Meter abſeits der Straße Lindenfels
Kolmbach die nachfolgend verzeichneten Kleidungsſtücke und Gegenſtände
gefunden: Ein grau=weiß geſtreiftes Hemd ohne Zeichen, ein Paar ſchon
getragene graue Strümpfe, ein Paar braune Hoſenträger, ein Leder=
riemen
, zum Verſchnüren eines Paketes geeignet, eine dunkelblaue
Schirmmütze (Art Schiffermütze) mit einer Zeitungspapier=Einlage
einer Straßburger Zeitung, eine dunkle Weſte aus Kammgarn mit weiß
und blau geſtreiftem Futter, ein brauner Sakkorock aus Kammgarn,
5 Stoffkragen, weiß und blau geſtreift, Größe 38 und 39, eine Brat=
pfanne
mit Holzſtiel, 1 Paketchen Tee, 1 Tabakpfeife (Klöbchen) mit
Aufſchrift My comfort, illuſtrierte Zeitſchriften, drei Bücher mit der
Aufſchrift Die Eroberung des Brotes, in einem Buch die Inſchrift
Jakob Winter, ein Buch mit der Aufſchrift Was wollen die Syndika=
liſten
?, ein Farbkaſten. Wer kann Auskunft über den Eigentümer
geben? Sachdienliche Mitteilungen erbeten an die Landeskriminal=
polizei
zu Darmſtadt, Wilhelm=Gläſſing=Straße 21.
Schöne weiße Zähne Auch ich möchte nicht verfehlen, Ihnen meine s
größte Anerkennung und vollſte Zufriedenheit über die Chlorodont=s
Zahnpaſte zu übermitteln. Ich gebrauche Chlorodont ſchon ſeit
Jahren und ich werde ob meiner ſchönen weißen Zähne oft beneidet,
die ich letzten Endes nur durch den täglichen Gebrauch Ihrer Chlorodont=
Zahnpaſte erreicht habe. C. Reichelt, Schwerz, Amt Niemberg,
Saalkreis. Chlorodont: Zahnpaſte 60 Pf. und 1 Mk., Zahnbürſten,
Mundwaſſer 1 Mk. bei höchſter Qualität. In allen Chlorodont=
Verkaufsſtellen zu haben.
Leichenländung. Sonntag vormittag wurde aus dem Müllersteich
die Leiche eines 49jährigen Lederzuſchneiders von hier geländet. Der
Mann hat den Tod in dem Teich freiwillig geſucht.
In der Techniſchen Hochſchule wurde zum Zwecke der Säureabſon=
derung
am Samstag Benzol in einer Zentrifuge geſchleudert. Die aus=
ſtrömenden
Dämpfe haben ſich entzündet und Benzol und Aether ge=
rieten
in Brand. Das Feuer konnte bis zum Eintreffen der Feuerwehr
von Beamten der Hochſchule mit Speziallöſchern gelöſcht werden. Nen=
nenswerter
Schaden iſt nicht entſtanden.

Lokale Beranſtaltungen.

Wiener Kronenbräukeller. Morgen Dienstag, den
24. Juni, abends 8 Uhr, konzertiert das geſamte Stadt=Orcheſter
unter der bewährten Leitung ſeines Kapellmeiſters W. Schlupp
in dem ſchön gelegenen Garten des Wiener Kronenbräukellers.
Das Programm wird ſo geſtaltet, daß jeder Konzertbeſucher ein
paar genußreiche Stunden verleben wird. Unter andrem kommen
Aufführungen aus alter und neuer Zeit, ſowie mit Aida= und Fan=
farentrompeten
. Der Beſuch iſt zu empfehlen.
Tageskalender für Montag, den 23. Juni 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 20 Uhr, T. 27: Die
Boheme‟. Kleines Haus, 16 und 20 Uhr: Kulturfilmbühne.
Orpheum: Geſchloſſen. Konzerte: Schloßkeller,
Hotel Schmitz. Kinovorſtellungen: Union=Theater,
Helia=Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele,

Seite 3

* Bunker Abend des Geſangvereins Concordia.
Der Männergeſangverein Concordia‟ Darmſtadt, der über eine
ſtattliche Mitgliederzahl verfügt und geſanglich außerordentlich Gutes
leiſtet, hält alljährlich einmal einen Geſellſchaftsabend in Form eines
Bunten Abends ab. Dieſer vereinigte im Saalbau zahlreiche Mit=
glieder
mit ihren Angehörigen und Freunden zu einigen ſehr vergnüg=
ten
Stunden bei einer abwechſlungsreichen und erleſenen Vortrags=
folge
. Nach einigen anſprechenden Chordarbietungen (Rheinglaube‟
uſw.) begrüßte der 1. Vorſitzende, Herr Beſt, die Anweſenden mit
herzlichen Worten und übergab dann die Leitung (auch Conference!)
des Abends dem Ehrenmitglied Thomas, der mit Schwung und Humor
über die glatte und reibungsloſe Programmabwicklung wachte und die
einzelnen Schlagernummern ankündigte. Zunächſt tanzten die Damen
des Vereins zuſammen mit Elevinnen des Heſſ. Landestheaters (Frl.
Neumann, Schmidt, Eichner, Simmermacher, Möſer, Hinkel) den ent=
zückenden
Walter Noſen aus dem Süden Kinderchen des Vereins
tanzten allerliebſt Jugenderinnerungen nach der Melodie Großmütter=
chen‟
. Einen famoſen Niggerſchlager ſang als alter Bulgar Ludwig
Herwig, Emil Thomas und Herren des Vereins ſangen den
Stimmungsſchlager Ober ſchnell noch eine Runde und erhöhten damit
ſehr ſchnell noch die ſchon vorhandene gute Stimmung. Der Schwarz=
wälderinnentanz
, den Damen des Vereins ausführten, beendete den
erſten Teil der Vortragsfolge.
Dem Abend war der originelle Gedanke einer Fernſehradioüber=
tragung
zugrunde gelegt, es wurde alſo nach der Pauſe nach China
umgeſchaltet (der Radioapparat ſtand auf der Bühne), und man be=
wunderte
einen völkerverſöhnenden Chineſengruß und Geſang, den Her=
ren
des Vereins darboten. Nach dem Penſionatstanz an der Spitze
die Penſionats=Vorſteherin Marie Körber trug Ehrenmitglied
Ernſt Ludwig Göbel den Geſangsſchlager Rhein oder Darm vor,
den Holländerinnentanz führten Kinder des Vereins auf, es folgten im
Laufe des Abends noch verſchiedene temperamentvolle und hübſche
Tänze, ſo der chineſiſche Laternentanz (bei dem neben Herren des Ver=
eins
die Damen Neumann, Eichner, Möſer mitwirkten), der Ruſſentanz
und der Matroſengirl=Tanz. Die Herren Thomas und Göbel
erfreuten durch ein Wanderduett, Herr Göbel mit dem Stimmungs=
ſchlager
Ja das iſt ſchön die Zuhörer, und die urdrolligen Clowns
Emil Körber und Hans Blome trugen das ihre zur allgemeinen
Beluſtigung bei. Unter der Leitung des Dirigenten Muſikdirektors
Simmermacher wurden noch einige ausgezeichnete Chordarbietungen zu
Gehör gebracht.
Anläßlich des Feſtabends des Männergeſangvereins wurden vom Män=
nergeſangverein
Obernburg den Herren Beſt, Kuba, Thomas, Simmer=
macher
und Jacoby Ehrendiplome überreicht. Am Schluſſe der ſehr
reichhaltigen Vortragsfolge dankte der 1. Vorſitzende allen Mitwirken=
den
, insbeſondere aber Frau Marthl Matzeld=Schulz, ehem. Mit=
glied
des Heſſiſchen Landestheaters, für die Einſtudierung der Tänze,
ferner Frau Eva Kronenberger für den Entwurf und die Aus=
führung
der 56 Koſtüme, Herrn Franz Stegly für die Begleitung
der Tänze während des Einſtudierens, und der Kapelle, dem Konzert=
orcheſter
Darmſtadt, für die muſikaliſchen Darbietungen. Bei Tanz
und geſelliger Unterhaltung blieb man noch einige gemütliche Stunden
zuſammen.

10. Hefiſcher Gaukag des G.9.A.
Der 10. Heſſiſche Gautag des G. D. A. fand in Kaſſel ſtatt.
Er ſtand im Zeichen unſerer Wirtſchaftslage, die von allen Red=
nern
beſonders ſtark gekennzeichnet wurde, Folgende Entſchließung
wurde einſtimmig angenommen: Die zum 10. Heſſiſchen Gautag
des G. D. A. in Kaſſel verſammelten Vertreter und Vertrete=
rinnen
des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten, G. D. A.,, be=
grüßen
die Abſicht der Reichsregierung zur Einſchränkung der
kataſtrophalen Arbeitsloſigkeit in Deutſchland ein großzügiges
Arbeitsbeſchaffungsprogramm aufzuſtellen. Die Vertreter hoffen,
daß die Durchführung dieſes Programms ſo ſchleunigſt wie mög=
lich
erfolgt, weil ſie der Anſicht ſind, daß arbeitsmarktpolitiſche
Maßnahmen im Intereſſe der Wirtſchaftslage der Arbeitnehmer
dringend notwendig ſind. Die beabſichtigte Förderung des Woh=
nungsbaues
durch nennenswerte Reichszuſchüſſe wird die ge=
wünſchte
Ankurbelung des Arbeitsmarktes ohne Zweifel bringen.
Die Vertreter begrüßen die Abſicht der Regierung, zur Behebung
der Not der Arbeitsloſen ein Notopfer in Form der geplanten
Reichshilfe von all denen zu erheben, die durch die Sicherung
ihrer Stellung von der ſchweren Bedrohung durch die Arbeits=
oſigkeit
verſchont ſind. Der Gautag fordert von der Reichs=
regierung
und von allen führenden Kreiſen die Belebung eines
Gemeinſchaftsgeiſtes, der die Linderung der größten Not unſeres
Volkes erwirkt. Dann fanden die ſachlichen Beratungen des
Gautages ſtatt.

Bund Deutſcher Jugendvereine. In der Pfingſtwoche fand
ein Lehrgang für Leibesübungen ſtatt, den der Bund Deutſcher
Jugendvereine zur Vorbereitung ſeiner Reichstagung in Darm=
ſtadt
am 1.3. Auguſt abhält. Die Arbeit der Leibesbildung im
Bunde wurde durchgeſprochen und der Samstag Vormittag am
2. Auguſt, an welchem die Leibesübungen auf dem Polizeiſport=
platz
ſtattfinden, vorbereitet. Der Gang iſt folgendermaßen: Um
7 Uhr Morgenlied und Morgenſpruch, dann Körperſchule für
Buben und Mädchen, darauf Dreikampf, Handball=, Fauſtball=,
Völkerball=Spiele und Staffeln. Während der Wettkämpfe trei=
ben
andere Gruppen Neckſpiele, Bodenübungen und dergleichen,
Ein eigenartiges Bewertungsverfahren ſpricht nicht Einzelnen
oder einzelnen Mannſchaften, ſondern den Landesverbänden den
Preis zu. Die Veranſtaltung iſt jedermann frei zugänglich.
Reinhalten der Straßen und Wege. Das Heſſiſche Polizeiamt
ſchreibt uns: Da es vorgekommen iſt, daß Perſonen infolge von auf den
Straßen herumliegenden Obſtſchalen und Obſtkernen ausgeglitten ſind
und Schaden genommen haben, richten wir an die Einwohnerſchaft das
Erſuchen, Obſtabfälle jeder Art nicht auf die Straße zu werfen. Das
Unterlaſſen dieſer Unſitte gebietet einmal die ſchuldige Rückſicht auf die
Mitmenſchen, beſonders auf ältere Leute und Kinder, ſowie das Inter=
eſſe
, das jedermann daran hat, daß die Straßen nicht verunreinigt
werden. Auf die ſtraf= und zivilrechtlichen Folgen ſolcher Ungehörig=
keiten
machen wir beſonders aufmerkſam.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquſitung beizufügen. Anonye Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbindtichtett.
D. Wenn aus den unbenutzten gewerblichen Näumen durch Aus=
bau
eine räumlich und wirtſchaftlich ſelbſtändige
Wohnung gewonnen wurde, ſo ſteht dieſe Wohnung nicht unter
Mieterſchutz und auch nicht unter dem Reichsmietengeſetz. Ob dieſer
Fall hier zutrifft, können wir von hier aus nicht beurteilen, weshalb ſich
Anfrage beim Wohnungsamt doch empfehlen dürfte.
Darmſtadt 100. Nach § 2 des Mieterſchutzgeſetzes kann der Ver=
mieter
auf Aufhebung des Mietverhältniſſes klagen, wenn der Mieter
einem Dritten den Gebrauch des Mietraums überläßt, obwohl er zur
Ueberlaſſung nicht befugt iſt. Dieſe Beſtimmung dürfte auch auf den
geſchilderten Fall anzuwenden ſein. Der Vermieter muß die Klage
binnen 6 Monaten von dem Zeitpunkt an erheben, in dem er von dem
Aufhebungsgrunde Kenntnis erlangt hat. Die Klage iſt ausgeſchloſſen,
wenn ſeit dem Entſtehen des Aufhebungsgrundes ein Jahr verſtrichem
iſt. Im vorliegenden Falle bieten ſich zunächſt zwei Wege: entweder
laden Sie den Mieter vor das Amtsgericht zum Zwecke gütlicher Eini=
gung
, oder, falls ſich hiervon kein Erfolg verſprechen läßt, erwirken Sie
beim Amtsgericht eine einſtweilige Verfügung, die dem Mieter das ver=
tragswidrige
Verhalten im Vorhinein bei Strafe verbietet.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Montag, den 23. Juni 1930

Aus Heſſen.

Aa. Eberſtadt, 22. Juni. Todesfall. Im 77. Lebensjahr iſt am
Sonntag vormittag nach längerem Leiden Bäckermeiſter und Gaſtwirt
Wilhelm Wörner 2., Neue Darmſtädter Straße, geſtorben. Der Ver=
ſtorbene
war eine weit über Eberſtadt hinaus bekannte Perſönlichkeit.
Unter anderem war er längere Zeit Vorſitzender der hieſigen Bäcker=
innung
.
Cp. Eſchollbrücken, 21. Juni. Heugrasverſteigerung. Bei
der hieſigen Heugrasverſteigerung, bei der das Heugras von den Ge=
meindewieſen
in ungefähr 60 Loſen zur Verſteigerung gelangte, wurde
bei einem Durchſchnittspreis von 45 RM. für den Morgen ein Geſamt=
erlös
von 2556 RM. erzielt.
T. Fränkiſch=Crumbach, 21. Juni. Der hieſige evangeliſche Frauen=
verein
unternahm unter Leitung ſeines Vorſitzenden, Herrn Pfarrer
Fernges, ſeinen diesjährigen Ausflug nach Nieder=Ramſtadt, um der
dortigen Epileptiſchen=Anſtalt einen Beſuch abzuſtatten. Die Erd=
beerenernte
fällt in dieſem Jahre beſonders gut aus. Seit denkbarer
Zeit gab es hier keine ſolche Menge dieſer wohlſchmeckenden Früchte. Die
Beſitzer von Erdbeeranlagen haben ſomit für ihre Mühe diesmal einen
reichen Ertrag.
Ca. Lorſch, 21. Juni. Aus dem Gemeinderat. Trotz=
dem
eine endgültige Abrechnung aus dem Bazar der Kleinkinder=
ſchule
noch nicht vorliegt, hat man bis jetzt eine Reineinnahme
von 25002700 RM. errechnet. Das Ergebnis bleibt mit etwa
50 Prozent gegen das des Vorjahres zurück. Aufwertungs=
forderung
der Gemeinde auf Einkaufsgeld der
Ortsbürger. In gleicher Sache iſt ein Prozeß gegen die
Stadt Bensheim vom Landgericht Darmſtadt an das Verwal=
tungsgericht
verwieſen worden. Kriegerehrenmal. Die
Bauleitung iſt nun endgültig geregelt und wird vom Hochbauamt
Bensheim unentgeltlich übernommen. Befreiungsfeier.
Aus Anlaß der Befreiung der Rheinlande veranſtaltet auch die
hieſige Schuljugend am 1. Juli d. Is. hier eine größere Feier. Die
Gemeindevertreter ſtellen hierzu einen Betrag von 150 RM. zur
Verfügung. Ein Wirtſchaftskonzeſſionsgeſuch für die Wirtſchaft
Zum Storchenneſt wird genehmigt. Notſtandsarbei=
ten
. Der Staat hat für Notſtandsarbeiten größere Geldmittel
in Ausſicht geſtellt. Man will davon Gebrauch machen, verhält
ſich aber vorerſt noch abwartend. Erweiterung des
Friedhofs. Dieſe iſt durchgeführt und ein vom Bürgermeiſter
vorgetragener Anlageplan findet die Zuſtimmung der Gemeinde=
vertreter
. Gemeinde= Kreis= und Provinzial=
umlagen
. Der Bürgermeiſter bringt ein Ausſchreiben des
Miniſteriums zur Kenntnis, wonach Neubauten für die erſten
5 Jahre Steuerfreiheit genießen. Der Gemeinderat wünſcht dieſe
Begünſtigung auch für 1930 und faßt den vorgeſchriebenen

Beſchluß.

g. Gernsheim a. Rh., 21. Juni. Das Intereſſe an der Hebung des
Verkehrs zwiſchen Rhein und Bergſtraße iſt ein äußerſt großes, das
beweiſt die Sitzung der Vertreter der Gemeinden Gerns=
heim
, Auerbach, Zwingenberg, Alsbach, Hähnlein und der Stadt Bens=
heim
unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters Dr. Angermaier= Bens=
heim
. Der Rhein und die Bergſtraße ſind zwei Austauſchgebiete. Von
dieſem Geſichtspunkte ausgehend, iſt die Firma Edel Nachfolger in
Hähnlein beſtrebt, eine ſtändige Autobuslinie BergſtraßeRhein ein=
zurichten
. Um aber das Projekt auf den Beinen zu halten, iſt ein Zu=
ſchuß
, der nach einer genau aufzunehmenden Berechnung noch feſtzulegen
iſt, von ſeiten der beteiligten Gemeinden unerläßlich. Aufgabe und
Pflicht der in Betracht kommenden Gemeinden muß es ſein, daß ſich
deren Gemeindeparlamente nach eingehender Prüfung des Finanzie=
rungsplanes
für die Gewährung eines Zuſchuſſes ausſprechen. Von
ſeiten des Verkehrsvereins Gernsheim wurde weiter die Anregung ge=
geben
, die linksrheiniſchen Gemeinden wie Eich, Hamm, Gimbsheim,
Alsheim, Ilbersheim und Guntersblum für das vorgenannte Projekt
zu intereſſieren. Seitens der hieſigen Bürgermeiſterei wurden dieſerhalb
die Bürgermeiſtereien der einzelnen Gemeinden zu einer Beſprechung
auf Dienstag, den 24. Juni, eingeladen. Auch die Straßenverhältniſſe
der Provinzialſtraße Gernsheim-Hähnleiner Bahnhof wurden einer
berechtigten Kritik unterzogen. Gerade dieſe Straße iſt für den Ver=
kehr
Rhein-Bergſtraße die wichtigſte, und iſt deren Inſtandſetzung durch
die Provinzialdirektion Starkenburg, Abteilung Tiefbau, unerläßlich.
Das Gernsheimer Strandbad, erfreut ſich eines äußerſt ſtar=
ken
Zuſpruchs. Befonders ſind es Fremde, die das friſche und abküh=
lende
Naß des Rheins ſuchen. Zur Verſchönerung der Platzanlagen hat
der Verkehrsverein mehrere Bänke anfertigen und nunmehr aufſtellen
laſſen. Die ſeitherigen Bänke ſind ein Opfer zerſtörungswütiger Bur=
ſchen
geworden. Jeder einzelne Spaziergänger muß von jetzt ab das
ſeine dazu beitragen, daß derartige Elemente unſchädlich gemacht wer=
den
. Eine unbekannte, mit Badehoſe verſehene männliche Leiche
wurde am Donnerstag im hieſigen Rheinabſchnitt geländet. Inzwiſchen
wurde auf Grund eines bei der Gendarmerieſtation Gernsheim einge=
gangenen
Ausſchreibens die Leiche identifiziert als diejenige des 19 jäh=
rigen
Drehers Gabriel Ullmann, wohnhaft in Ludwigshafen. Die An=
gehörigen
haben die Ueberführung des Leichnams angeordnet. Der
Gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft e. G. m. b. H. iſt es
dank der rührigen Tätigkeit ſeines erſten Vorſitzenden, Herrn Haus=
meiſter
Wolf, gelungen, ihr aufgeſtelltes Bauprogramm für 1930 durch=
zuführen
. Es werden insgeſamt 16 Wohnhäuſer erſtellt. In der
nächſten Sitzung des Gemeinderats wird der Voranſchlag für Rj. 1930,
nachdem er in gemeinſamer Sitzung der einzelnen Fraktionen durch=
geſprochen
worden iſt, endgültig verabſchiedet werden. Wie man hört,
ſollen gehörige Abſtriche vorgenommen worden ſein. Die Folgen
der wirtſchaftlichen Verhältniſſe machen ſich auch bei einem hieſigen In=
duſtrieunternehmen
bemerkbar. Insbeſondere iſt es die Fabrikation
von Waſſerglas, die vorübergehend eingeſtellt wurde. Eine größere An=
zahl
Arbeiter wurde dadurch erwerbslos.

* Die lehten Sihungen franzöſiſcher Milikärgerichte.
Mainz, B3. Juni. Man muß ſich wirklich wundern über die liebe=
volle
Sorgfalt, die im letzten Augenblick ihrer Anweſenheit franzöſiſche
Gerichte gegen angeklagte Deutſche anwenden. Eine Sorgfalt für
hohe Strafen, die wirklich naiv und illuſoriſch iſt, wenn man bedenkt,
daß die deutſchen Angeklagten nicht ſo naiv ſind, den Verhandlungen
beizuwohnen, ſondern ſich im unbeſetzten Gebiet aufzuhalten, um den
baldigen Abzug der Franzoſen abzuwarten. Der Verteidiger der deut=
ſchen
Angeklagten, Senatspräſident Dr. Führ=Landau, erſcheint in
den letzten Sitzungen der Militärgerichte nur noch aus formalen Grün=
den
. Die letzten Strafen ſtehen nur auf dem Papier und in den Akten
der Franzoſen, werden aber niemals vollſtreckt werden. Außerdem
gelten ſämtliche erkannte Strafen der Franzoſen gegen Deutſche als nicht
ergangen und nicht als Vorſtrafen. Blanker Unſinn iſt es aber, wenn,
wie unlängſt, eine deutſche Zeitung in Landau behauptete, die von den
Franzoſen erkannten Gefängnisſtrafen würden den deutſchen Gerichten
zur Strafvollſtreckung überwieſen oder müßten in Frankreich verbüßt
werden In der franzöſiſchen Abteilung des Mainzer Landgerichts=
gefängniſſes
befinden ſich ſeit mehreren Tagen keine deutſchen Gefange=
nen
mehr, ein inhaftierter Ruſſe wird der deutſchen Behörde überwieſen
und von dieſer wahrſcheinlich nach Rußland abgeſchoben werden.

Ax. Gau=Algesheim, 21. Juni. Schwere Blutta
wärter auf dem Hofgut Laurenyiberg ſuchten mit dem
Streitigkeiten. Im Verlauf derſelben ſtachen ſie dem 29
des Pächters mit einem Meſſer in den Unterleib, dem zu
Oberknecht brachten ſie ebenfalls einen Stich in den Unte
Stiche in die Hände bei. Beide Verletzten wurden in be
ſtand in das Krankenhaus nach Bingen verbracht. Der
des Pächters wurde durch einen Stich in die Bruſt ebe
verletzt. Einer der Täter mußte auch ſtark verletzt den
zugeführt werden.
Ad. Nierſtein, 21. Juni. Zuckerdiebe verſuchter
zum Donnerstag ein hier vor Anker liegendes Schiff zu
war ihnen bereits gelungen, den Zuckerraum zu erbrec
Sack zu entwenden, als ſie von dem Schiffsführer in ihren
ſtört wurden und in den Rhein ſprangen. In der Aufr
doch einer der Diebe ſeine Jacke vergeſſen, die ſeine Ster
Hierdurch gelang es der Rheinpolizei, die ganze Diesgeſ
der Nacht zu verhaften und dem Unterſuchungsgericht ein

Geſchäftliches.

D. Biblis 21. Juni. Gemeinderatsſitzung. In der letzten
Sitzung des Gemeinderats wurde beſchloſſen, die Bürgſchaft über 2500
Mark des V. H. zu übernehmen. Verſchiedene Rechnungen wurden dar=
auf
dem Ortsvorſtand vorgelegt, die geprüft und zur Erledigung weiter=
gegeben
wurden. Ein Antrag des Wirtes A. Gölz vom Rheiniſchen
Hof zwecks Errichtung einer Tankſtelle der Rhenania Oſſag in ſeiner
Torhalle wurde nach längerer Erſpägung aus feuertechniſchen Grunden
abgelehnt. Die Abſtimmung ergab ein Reſultat von 7:4. Zu dem
Termin am Jagdeinigungsamt in Worms werden als Vertreter der hie=
ſigen
Intereſſen Herr Bürgermeiſter Frank und Gemeinderat Angert
beſtimmt. Der Dung im Faſelſtall wurde für 50. Mk. von Herrn
Bürgermeiſter Frank an Ludwig Gölz vergeben. Der Gemeinderat gab
ſeine Genehmigung. Auch diesmal waren in der Sitzung wieder ver=
chiedene
ausgeſteuerte Erwerbsloſe erſchienen, die erneut um Unter=
ſtüitzung
oder Arbeit baten. Der Ortsvorſtand war vor eine ſchwierige
Frage geſtellt, da wohl Arbeit in der Gemeinde vorhanden iſt, jedoch die
ſchlechte finanzielle Lage größere Arbeitsvergebungen nicht zuläßt. Man
einigte ſich ſchließlich dahingehend, daß zur Tilgung der größten Not
von der Bürgermeiſterei Warengutſcheine für geleiſtete Arbeit aus=
gegeben
werden ſollen. Die verſchiedenen in Frage kommenden Leute
ſollen mit Mähen, Heumachen und Inſtandhalten der Feldwege beſchäf=
tigt
werden. Vorgeſtern abend fand unverhofft eine Uebung
der Freiwilligen Feuerwehr ſtatt. Außer dem Brand=
objekt
(Gurkenfabrik Kölſch Nachf.) war nichts bekannt. Die Uebung
nahm einen recht guten Verlauf und ſtellte die Tüchtigkeit der Frei=
willigen
Feuerwehr unter Kommandant Seibert erneut unter Beweis.
Cf. Birkenau, 21. Juni. Das Schwimmbad des Turnvereins 1886
e. V. wird ſehr gut beſucht. Der Fronleichnamstag war wieder ein
Rekordtag für das Schwimmbad des Turnvereins 1886 e. V., Birkenau.
Man ſchätzte die Zahl der Beſucher auf zirka 8900. Begünſtigt durch
die außerordentliche Hitze der letzten Tage nimmt die Heuernte einen
guten Verlauf und dürfte in einigen Tagen dieſelbe reſtlos unter Dach
ſein. Die Heuernte iſt dieſes Jahr beſonders ergiebig.

milde im Geschmack und sehr bekömmlich,
bringt Erleichterung und Linderung bei Sodbrennen, Magen-
ssäure
, wiekt beruhigend. Man verlange ausdrücklich Kaiser-
Natron nur in grüner Original-Packung, höchste Reinheit garantiert,
niemals lose, in den meisten Geschäften. Rezepte gratis.
(1-82)
Arnold Holste Wwe. Bielefeld.

4a. Crumſtadt, 21. Juni. Die Volksbank Crumſtadt er=
zielte
im abgelaufenen Geſchäftsjahr 1929 einen Reingewinn von 3169,90
RM. Der Geſamtkaſſenumſatz betrug 1860 554. RM. Die Geſamt=
haftſumme
ſtellte ſich am Ende des Geſchäftsjahres 1929 bei 123 Mit=
gliedern
auf 61 500. RM.
a. Offenbach, 21. Juni. Erweiterung des Waſſerwerks.
Der Stadtrat bewilligte geſtern 69 000 Mark für den Anſchluß eines
Verſuchsbrunnens in der Gemarkung Heuſenſtamm an die Waſſerverſor=
gungsanlagen
unſerer Stadt. Der Brunnen iſt bereits vorhanden und
kann täglich 2400 Kubikmeter Waſſer liefern. Sein Anſchluß iſt notwen=
dig
, weil die Ergiebigkeit unſeres Waſſerwerkes ſeit dem ſtrengen Winter
im Jahre 1928 auf 1929 geſunken iſt. Der Waſſerſpiegel ſeiner Saug=
brunnen
liegt gegenwärtig 1,50 Meter tiefer. Die Höchſtleiſtung des
Werkes mit 17000 Kubikmeter täglich wurde mit 14 500 Kubikmeter in
den letzten Tagen auch faſt erreicht. Für ſpäter iſt für unſere Stadt eine
gemeinſame Waſſerverſorgung mit dem Kreis Offenbach, und zwar im
Anſchluß an das ſogenannte Mittelwerk, das Jügesheim, Obertshauſen
uſw. beliefern ſoll, vorgeſehen. Bis dieſes Werk gebaut iſt, ſoll die
Vereinbarung mit Heuſenſtamm über die Not hinweghelfen. Da die
Stadtratsſitzung des Fronleichnamstages wegen auf Freitag verlegt
war, blieben die Kommuniſten der beiden Richtungen den Verhandlun=
gen
fern, ſo daß auch die nichtöffentliche Sitzung ſchon um 7 Uhr zu
Ende war.
Ah. Alzeh, 21. Juni. Beſatzungsfrei. Im Laufe des Frei=
tags
wurde die franzöſiſche Gendarmerieſtation Alzey aufgelöſt. Die
Beamten haben mit ihren Familien Alzey ſchon verlaſſen.

Wer gut verdaut, hat mehr vom Leben; denn
Magenbeſchwerden uſw., welche faſt immer ihre U
Uebermaß an Magenſäure haben, wirken außerord
im Beruf und auf das Gemüt. Das millionenf
Kaiſer=Natron iſt milde im Geſchmack und ſehr bekö
Erleichterung, Linderung und Lebensfreude. Kai
in Küche, Haushalt, auf Reiſen, zur Geſundheits=
Pflege uſw. für jedermann unentbehrlich und
teuere Präparat, weshalb Kaiſer=Natron mit Re
billiges Univerſal=Mittel empfohlen wird. Beim
man ſtets auf die geſetzlich geſchützte Marke Kaiſer=)
grünen Packungen. Niemals loſe. Nachahmunge
ſtets zurück.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 23. Juni.
16.00: Kurhaus Schlangenbad: Konzert. Rob. Sto
warſ du einſt, Marſch. Kéler=Béla: Ungariſche
Weinberger: Böhmiſche Polka aus Schwanda, K
pfeifer. Gabriel=Marie: Rondo des Bachi Bouzo=
Potp. aus Land des Lächelns. Wakefield=Cadn
erwachen. Doſtal: Hundertprozentiger Schlager.
Auf einem perſiſchen Markt. Gabé: Jalouſ m
Piefke: Preußens Gloria, Marſch.
18.05: Dr. Walter Beniamin: Scheerbart und Voltai
18.35: Heinrich Auerbach: Das Problem der älterer
19.05: Engliſcher Sprachunterricht.
19.30: Berühmte Dilettanten. Zuſammengeſtellt und XZe
Franz, Wallner.
20.30: Bad Homburg: Serenade des Wendling=Or
21.30: Franzöſiſche Kolonialdebatte (Actualis).
22.15: Konzert des Rundfunkorcheſters. Erſt= und U.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Montag, 23. Juni.
10.00: Grete Maria Markſtein: Oeſterreichiſche Dich
12.00: Engliſch für Schüler.
15.00: Georg Lapper: Deutſch für Ausländer.
15.45: Betty Hirſch: Zum 50. Geburtstag von Hele
16.00: Breslau: Nachmittagskonzert.
17.30: Vorbereitung und Auswertung von Lehrerſt
Ausland.
17.55: J. Spruyt: Javaniſche Muſik.
18.20: Alwin Steinitz: Aus dem Lande des Mah
18.40: Dr. Elias Hurwicz: Parteiweſen und poli
19.05: Engliſch für Anfänger.
19.30: Reichsbahndir. Treibe: Wie kann die Zuſan
der Reichsbahn dem Obſt= und Gemüſebauer beim
20.00: Koloratur=Arien, geſungen von Alexandrine
20.30: Internationaler Programmaustauſch (Belgra
Danach: Tanzmuſik. Kapelle Egon Kaiſer.
24.00: Dies iſt die Stunde, die Frühling und S
Literariſch=muſikaliſche Stunde.

Kat
Cau
B.


Se
Kel

4s.

run

At

Tei

Wekkerberichl.

Der hohe Druck über Deutſchland, der ſich zwar in
Erwärmung etwas abgeflacht hat, beherrſcht weiterhin
Infolgedeſſen hält das heitere und heiße Wetter zunäch
auch ſpäterhin bei der ſtarken Erhitzung des Feſtlande
übergehende Zufließen etwas kühlerer Luft vom Ozear=
gewitterdrohende
Bewölkung aufkommt, ſo wird dadu
liche Umgeſtaltung herbeigeführt.
Ausſichten für Montag, den 23. Juni: Meiſt heiter,
Ausſichten für Dienstag, den 24. Juni: Außer vor
Gewittern neigender Bewölkung keine Aenderun
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politſk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: 5
für den Handeſ: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: And
Dſe Gegenwari, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Her
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Will
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmi
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Die heutige Nummer hat 8 Geite


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[ ][  ][ ]

mmer 172

Montag, den 23. Inni 1930

Seite 5

dende Kombinationen und raffinierte Täuſchungsmanöver. Sie
waren aber nicht durchſchlagskräftig genug, um die ausgezeich=
nete
Hintermannſchaft des Südens zu ſchlagen. Auch das Spiel
der Süddeutſchen war gut, es ſtand hinter dem des Gegners in
der Qualität kaum zurück, hatte dafür aber noch den Vorteil,
zweckmäßiger zu ſein. Der von Ruoff=Bern geleitete Kampf feſ=
ſelte
die 20 000 Zuſchauer im höchſten Maße und hitte
keine Spur von Sommer=Fußball an ſich.
Süddeutſchland ſtand: Kreß; Hagen, Kutterer; Heidkamp,
Pledl, Manzel; Bergmaier, Hornauer, Pöttinger, Hörnle und
Hofmann.
Zentralungarn hatte, Drößler, Toldi, Turai, Auer, Ströck;
Berkaſſy, Volentik, Hoſſo; Fogl, Dudas: Acht geſtellt.
Süddeutſchland.
Repräſentativſpiele.
In München: SüddeutſchlandZentralungarn 3:1. In Nürn=
berg
: Nürnberg/Fürth-Prag 1:6. In Karlsruhe: Stuttgart
Karlsruhe 2:5. In Pforzheim: Pforzheim-Heilbronn 1:1. In
Mannheim: Gruppe RheinGruppe Saar 9:2. In Frankfurt:
Eintracht/FSV. komb.Union/Rotweiß komb. 3:0. In Schwein=
furt
: Schweinfurt-Nürnberg 4:8. In Offenbach: Offenbach
BezirksligaOffenbach Kreisliga 2:5.
Geſellſchaftsſpiele.
Samstag: Eintracht FrankfurtDS. Milwaukee 4:0.
SV. WiesbadenFSV. Mainz 05 2:0. Germania Bieber
Blauweiß Bürgel 2:1. FSV. Frankfurt Pockalelf1. F. C. Lan=
gen
02 6:0. VfR. PirmaſensFV. Raſtatt 1:2. SV. 05
SulzbachSpfr. Saarbrücken 3:5. DSV. MünchenTeutonia
München 5:5. Kickers OffenbachGerm. Ginnheim 16:1.
Sonntag: Haſſia BingenFSV. Frankfurt 1:2.
S.
05 SaarbrückenFV. Raſtatt 1:3.
Berlin.
Norden=Nordweſt-Vienna Wien 2:3. Pokalendſpiel:
Spandauer SV.BSV. 1892 1:5.
Anion Darmſtadt V. f. 2. Neu=Zſenburg 2:4 11:3).
Der Gaſt vom Samstagabend hielt in jeder Beziehung, was
man ſich von ihm verſprochen hatſe. Es war auszezeichneter
Fußball, was die Beſucher zu ſehen bckamen. Unions Hiuter=
mannſchaft
und Läuferreihe hatte demzufolge eine ſchwere Auf=
gabe
zu löſen, was nicht immer ganz gelang. Im Sturm war
das Innentrio anſprechend, während die Außen etwas abfielen.
Das faire Spiel war trotz techniſcher Ueberlegenheit der Gäſte
immer offen, wenn auch der Sieg der Gäſte kaum in Frage ſtand.
Iſenburg geht in der 15. Minute in Führung und erhöht in der
25. auf 0:2. Durch Eigentor der Gäſte, das der Verteidiger in
der Bedrängnis fabrizierte, holt Union ein Tor auf, doch ſtellt
der Gaſt kurz vor dem Wechſel die alte Differenz her.
Nach dem Wechſel kommt Union mehr zur Geltung, und der
Halbrechte kann bald ein Tor aufholen. Der Gaſt nutzt ein Miß=
verſtändnis
in Unions Hintermannſchaft aus und ſtellt damit
das Endreſultat her. Schiedsrichter Knopf=Rot=Weiß hatte leicht
amtieren.
Am Mittwoch abend begibt ſich Union zum fälligen Rückſpiel
zum Sp. Klub Opel nach Rüſſelsheim. Abſahrt 6 Uhr pünkt=
lich
mit Auto ab Vereinslokal.
Rol-Weiß Darmft. Sp. V. 10 Weikerſtadt 6:3 (2:2).
Von beiden Seiten wurde nur Samstagabend= und Sommer=
fußball
gezeigt. Der beſtellte Schiedsrichter blieb bedauerlicher=
Einzelleiſtungen. Die beſſere Geſamtleiſtung lag in dieſer Halbzeit, hätte er etwas beſſer auf Abſeits ſehen müſſen. Denn Rot=Weiß
erzielte 2 Abſeitstore und ein mit der Hand zurechtgelegtes Tor.
Weiterſtadt mußte infolge der Feldarbeit auf 3 Spieler verzich=
Spiel auf Rechtsaußen geſtellt wurde.
Dem Spielverlauf nach iſt der Sieg ein überaus glücklicher
ſtein war der Wille zum Sieg da, aber die Kräfte reichten nicht, und die Torziffer entſchieden zu hoch ausgefallen. Ein Unent=
ſchieden
oder ein Tor Unterſchied wäre gerecht geweſen. Geſagt
ließen, war die tapfere Mannſchaft dem überlegenen Können des erhielt, den der Spieler als ein Zeichen des Freundſchaftstreffens
dem Tormann leicht zuſchob.
Eintracht DarmſtadtSV. 98 komb. Darmſtadt 6:0.
Die wenigen Zuſchauer ſahen ein Spiel, ſpannend von An=
fang
bis Ende. Bei Halbzeit konnte Eintracht mit 1:0 führen.
In der zweiten Hälfte fielen die Gäſte dem Tempo zum Opfer.
Im genauen Zuſpiel waren die 98er teilweiſe überlegen. Bei
Sportverein ragte der Torwächter durch ſein ſicheres Spiel her=
Ueber die Qualität des Schiedsrichters Guyenz= vor. Der Eintracht=Elf gebührt ein Geſamtlob, denn ſo eifrig
Eintracht leitete zur vollſten Zufriedenheit beider Parteien.
Am kommenden Samstag, abends 6 Uhr, ſpielt Eintracht
gegen Polizei auf deren Platz. Wir rechnen hier mit einem inter=
eſſanten
Spiel.
Sp. Bgg. 04 Arheilgen Haſſia Dieburg 3:4 (1:3).
Arheilgen hatte man nach dem vorſonntäglichen Sieg gegen
ſüddeutſche Fußball=Repräſentative. Nachdem Süddeutſchland Stockſtadt doch mehr zugetraut. Viele ſichere Chancen wurden
vermaſſelt. Die Elf ſpielte mit 2 Mann Erſatz und nahm das
Spiel viel zu leicht. Dieburg brachte eine ſtämmige Mannſchaft,
die gute Ballbehandlung zeigte, eifrig ſpielte und vor dem Tore
nicht lange fackelte.
Das Spiel ſtand auf einer nicht allzu hohen Stufe, beide
Mannſchaften ſpielten viel zu hoch. Arheilgen lag meiſt in An=
ſchneiden
zu erwarten. Die ſüddeutſche Elf brachte aber eine griff und die Dieburger ſchoſſen die Tore. Nachdem die Gäſte
bereits mit 4:1 im Rennen lagen, der Schiedsrichter zwei Hand=
mußte
den Platz verlaſſen.
Die Zuſchauer waren nicht ganz zufrieden, und auch die Lei=
ſtungen
des Schiedsrichters wurden bekrittelt.

Ttha=Berlin Deutſcher Zußball=Meiſter.
ſchlägt vor 45 000 Zuſchauern Holſtein knapp 5:4 (3:3). Süddeutſchland ſiegt über Angarn.
Rürnberg-Fürkh erleidei gegen Prag eine ſchwere Niederlage.
zu ſehr auf ſich ſelbſt angewieſen, da die Läuferreihen zu defenſiv
Das Rennen iſt aus!
ſpielten. Endlich kam Berlin in der 21. Minute zu ſeiner erſten

Fußballſaiſon iſt zwar im Abklingen, was aber nicht
adern kann, daß es am 22. Juni noch eine Fülle von in=
n
Ereigniſſen auf den Fußballfeldern gab. Das wichtigſte
rlich der Endkampf um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft
dorfer Stadion. 45 000 Zuſchauer erlebten einen drama=
ampf
, der mit einem knappen 5:4= (3:3=) Sieg für den
fri Meiſter abſchloß. Hertha/B.S.C. iſt deutſcher Meiſter,
hätte nicht viel gefehlt, und die Meiſterſchaft wäre den
Elt auch in ihrem fünften Finalſpiel dicht an der Naſe vor=
en
. Holſtein ſpielte während der letzten Viertelſtunde
mit zehn Mann, ſein beſter Spieler der Mittelſtürmer
hatte wegen einer Schiedsrichter=Beleidigung den Platz
müſſen. Wer weiß, was paſſiert wäre, wenn. . . Die
von Holſtein Kiel und die Zähigkeit der Norddeutſchen,
hne beſonderes Können bis zum Endſpiel um die
durchſetzen, verdienen Anerkennung, dennoch muß man
m Intereſſe des deutſchen Fußballs begrüßen, daß der
den Berliner Meiſter fiel, denn Hertha/B.S.C. wird
ne die Würde eines Deutſchen Meiſters beſſer zu tragen
ertreten wiſſen.
Der ſüddeutſche Jugendtag
te Anzahl von Repräſentativkämpfen, die trotz der vor=
hal
en Saiſon noch zu feſſeln wußten. Einen glänzenden Er=
te
das Spiel in München, wo es Süddeutſchland im
* Zentralungarn gelang, Revanche für die im November
ſah en Jahres in Budapeſt erlittene 1:7=Niederlage zu neh=
mal
blieben die Süddeutſchen verdient mit 3:1 (Halb=
Treffern ſiegreich. Der Erfolg iſt deshalb beſonders be=
rt
, weil Zentralungarn eine Mannſchaft geſchickt hatte,
it der ungariſchen Nationalelf identiſch war. Eine böſe
erlitt dagegen die Städtemannſchaft von Nürnberg=
ſich
zu Hauſe von Prag (Sparta verſtärkt durch zwei
ler) mit nicht weniger als 1:6 Treffern ſchlagen ließ.
urt ſchlugen Eintracht/Fußballſportverein kombiniert
Rot=Weiß und Union Niederrad gebildete Mannſchaft
11:0). Das Städteſpiel Stuttgart gegen Karlsruhe in
endete mit einem 5:2= (0:1=) Sieg der Badener. Der
hwarzwald fertigte den württembergiſchen Schwarz=
chwenningen
4:3 ab. Im Gruppenkampf Rhein gegen
lannheim bezogen die Leute von der Saar zwei kräftige
Un, im Fußball wurden ſie 9:2 und in der Leichtathletik
Punkten geſchlagen.

Zwei Länderſpiele.
ußball jenſeits der Grenzen weckte am 22. Juni unſere
ie durch zwei Länderſpiele. In Bologna erlitt Italien
Zeit ſeine erſte Niederlage. Vor 55 000 Zuſchauern
Italiener von Spanien verdient mit 3:2 (1:2) ge=
Daß Schwedens Fußball in ſeiner Spielſtärke zurückge=
bewies
auch wieder das Länderſpiel in Kopenhagen,
weden von Dänemark glatt mit 4:1 (2:0) Treffern be=
n
.
Endkampf um die Deutſche‟

Im fünfken Anlauf geglückk!

eutſche Fußball=Bund hat ſeinen Meiſter. Er heißt
C. Nach viermaligem vergeblichen Anlauf iſt es alſo
er Meiſter im fünften Finalkampf endlich einmal ge=
Titel eines Deutſchen Meiſters an ſich zu reißen. Es
=ſchickt, daß der Sieg der Hertha im Düſſeldorfer Ent=
kel
verdient war, und daß der Titel den Vertretern
kuptſtadt zu gönnen iſt. Aber auch diesmal wurde es
im Endkampf nicht leicht gemacht. Der norddeutſche
im techniſchen Können und in der Spielerfahrung
Etha heranreichte, leiſtete einen heroiſchen Widerſtand
erſt in den letzten Minuten geſchlagen.
45 000 Zuſchauer
der tropiſchen Hitze und obwohl man ſich von dieſem
Icht allzuviel verſprochen hatte, zum Düſſeldorfer Sta=
ten
. Sie waren zunächſt vollkommen neutral. Aber
en Halbzeit wandten ſich ihre Sympathien mehr und
Orddeutſchen zu. Als dann Guyenz den Kieler Mit=
om
Platz geſtellt hatte, wurde die Einſtellung des
Ogar einſeitig. Hertha wurde ausgepfiffen, während
Tddeutſchen fortgeſetzt anfeuerte.

Der torreiche Spielverlauf.
ann des Spieles war reichlich ſenſationell. Schon nach
lag Holſtein 2:0 in Führung. Die Norddeutſchen
Inell zu energiſchem Handeln zuſammen. Sie erhiel=
2. Minute an der Grenze des Strafraumes einen
Beſprochen, den Widmayer mit unheimlich ſcharfem
m Schuß zum Führungstreffer verwandelte. Berlins
* hatten zunächſt noch nicht genug Ruhe und Präzi=
In war bei ſeinen durchbruchsartig angelegten An=
Befährlicher. Als in der 11. Minute Widmayer und
Urchgekommen waren, zauderte Ritter nicht mit dem
2olſtein führte 2:0. Hertha verſtärkte bei dieſem be=
Dielſtand ſeine Anſtrengungen und kam auch zu einer
Lgenheit. Auf beiden Seiten war aber der Sturm

Ecke. Der Ball wurde gut hereingegeben, der erſte Torſchuß wurde
abgewehrt, aber im Nachſchuß konnte Sobeck doch den erſten Ge=
gentreffer
buchen. Vier Minuten ſpäter fiel, wiederum im An=
ſchluß
an einen Eckball, bei anhaltender Ueberlegenheit der Ber=
liner
, durch einen Kopfball von Sobeck der Ausgleich. Er löſte
im Lager der Hertha einen nicht enden wollenden Jubel aus.
Aber er war etwas verfrüht, denn Holſtein legte einen neuen
Zwiſchenſpurt ein und kam auch in der 29. Minute durch Ludwig,
nach guter Vorarbeit von Lübke und Eſſer, zum dritten Treffer.
Wieder drückte Hertha auf das Tempo. Um die Läuferreihe ge=
gen
die Durchbrüche der Kieler zu verſtärken, ging Sobeck zurück.
Aber erſt in der 38. Minute konnte durch Lehmann auf Flanke
von Ruch erneut der Gleichſtand erzielt werden. Berlin ſchraubte
noch das Eckenverhältnis auf 5:0, und dann ging es in die Pauſe.
Dramatiſche zweite Halbzeit.
Dank beſſeren Spielaufbaues und der rationelleren Kräfte=
verwertung
, blieb der Berliner Meiſter auch nach der Pauſe durch=
weg
überlegen. In den zweiten 45 Minuten gab es nur wenige
kurze Drangperioden der Norddeutſchen. Nachdem eine Anzahl von
Angriffen der Hertha mit dem Aufgebot der letzten Kraft abge=
wehrt
worden waren, ſchoß der Berliner Meiſter doch in der
25. Minute durch Lehmann, nach ſchöner Kombination des ganzen
Angriffs, das Führungstor. Holſtein erwiderte mit ſtürmiſchen
Gegenangriffen und erzielte bei dieſer Gelegenheit auch ſeine erſte
Ecke. Bald beherrſchte aber wieder Berlin das Feld. Immer wie=
der
inſzenierte Sobeck vor dem Tor der Norddeutſchen gefährliche
Situationen. Bei Holſtein machten ſich allmählich die erſten
Ermüdungserſcheinungen geltend, die Läuferreihe geriet aus dem
Konzept. In der 32. Minute kam es zu einem bedauerlichen Zwi=
ſchenfall
. Ludwig, der Holſteiner Mittelſtürmer, reklamierte beim
Schiedsrichter allzu temperamentvoll, und Guyenz ſtellte den Kie=
ler
vom Platz. Die Proteſtaktion der Zuſchauer, die dieſer Ent=
ſcheidung
folgte, läßt ſich kaum beſchreiben. Ludwig ging weinend
vom Platz. In der Folge nahm das Publikum nun einſeitig
Stellung für Kiel und feuerte die Norddeutſchen äußerſt lebhaft
an. Kiel kam auch trotz der Schwächung noch einmal zum Aus=
gleich
. Zwei Minuten nach dem Platzverweis von Ludwig ging
Ritter blitzſchnell durch, und ehe ſich die Berliner Verteidigung
der Gefahr bewußt geworden war, hatte Ritter ſchon das Leder
eingeſchoſſen. Berlin ſammelte ſeine Kräfte noch einmal zu einem
letzten Generalangriff und erzwang auch in der 40. Minute die
Entſcheidung. Ruch ſchoß nach einem Durchbruch unter dem
falſch ſtehenden und ſich zu ſpät werfenden Cramer weg zum Sieges=
treffer
ein. Berlin zog jetzt faſt ſeine ganze Mannſchaft zurück, um
das Ergebnis zu halten. Aber den Norddeutſchen fehlte die Kraft
zu einem Endſpurt. So ging das Spiel, das ſo dramatiſch wie
ſelten ein Meiſterſchaftskampf war, in einer allgemeinen Erſchöp=
fung
zu Ende.
Kritiſches.
Hertha hatte den Sieg verdient. In der erſten Halbzeit konnte
das Spiel allerdings noch nicht gefallen. Die Berliner mußten ſich
erſt an das eigenartige Spiel der Kieler gewöhnen, ſie fanden ſich
in dieſer Spielphaſe ſchlecht zuſammen und boten durchweg nur weiſe aus. Trotzdem war Herr Weißgerber ein guter Leiter. Nur
bei den Norddeutſchen. Nach der Pauſe änderte ſich das Bild. Ber=
lin
gewann zuſehends an Zuſammenhang und Syſtem. Im gleichen
Maße wuchs auch die Ueberlegenheit der Berliner. Ganz her= ten. Auch hatte man den Torwart ausgetauſcht, der bei dieſem
vorragend ſchaffte Hanne Sobeck, der überall in der Berliner Elf
zu finden war und das Hauptverdienſt am Sieg trägt. Bei Hol=
Durch Eifer und Einſatz aller körperlichen Vorteile wurde lange
Zeit das Ergebnis günſtig gehalten, als aber die Kräfte nach= ſei noch, daß Rot=Weiß einen Elfmeter wegen Hand zugeſprochen
Gegners nicht mehr gewachſen. Im übrigen waren bei Holſtein
alle Mannſchaftsteile gleich gut. Beſondere Erwähnung verdient
vielleicht nur das gute Spiel des Angriffsführers Ludwig. Auch
Hertha hatte nach der Pauſe keinen ausgeſprochen ſchwachen Punkt
mehr, während vorher einzelne Leute, ſo vor allem auch der Mit=
telſtürmer
Lehmann, nur ſchwer in Schwung gekommen waren.
Erwähnt ſei noch, daß beide Mannſchaften mit ihren vorher
angekündigten Mannſchaften ſpielten.
Eſſen wird man ſtreiten. Mag ſein, daß ihm ſelbſt die Nerven ſpielte die Mannſchaft ſchon lange nicht mehr. Ein Herr von
durchgingen, als er Ludwig vom Platz ſtellte. Die Entſcheidung
war jedenfalls etwas zu hart. Im übrigen aber war Guyenz wie
gewohnt ein energiſcher und korrekter Spielleiter.

Süddeukſchland Zenkral=Ungarn 3:1 (1:1).

Einen glänzenden, kaum für möglich gehaltenen Erfolg er=
zielte
am Sonntag im Heinrich=Ziſch=Stadion zu München die
im November des letzten Jahres in Budapeſt das Spiel gegen
Zentralungarn hoch mit 7:1 Treffern verloren hatte und auch im
Spiel gegen Niederöſterreich im April dieſes Jahres in Wien
eine glatte 3:0=Schlappe erlitten hatte, wagte man kaum, im
neuen Zuſammentreffen mit den Ungarn auf einen Sieg zu hof=
fen
. Allgemein begnügte man ſich damit, ein ehrenvolles Ab=
angenehme
Ueberraſchung. In einem ſehr ſpannenden, ſportlich
hochwertigen Kampf wurden die Ungarn, deren Mannſchaft faſt ſpiele im Strafraum überſah, gab es Reklamationen, und Bauer
mit der ungariſchen Nationalelf identiſch war, klar mit 3:1 ( Halb=
zeit
1:1) Treffern geſchlagen. Die Ungarn waren kein ſchlechter
Gegner, ſie lieferten ein ganz ausgezeichnetes Spiel, zeigten blen=

[ ][  ][ ]

Seite 6

Montag, den 23. Juni 1930

Waſſerball 8:2. Bon 6 Skaffeln 5 gewonnen.
Das Zuſammentreffen der beiden führenden Schwimmklubs
Nikar Heidelberg und Jungdeutſchland Darmſtadt, hatte am
Sonntag vormittag eine ſtattliche Zahl Zuſchauer zum Großen
Woog gelockt, denen auch recht guter Sport geboten wurde. Da=
durch
waren die Zuſchauer in Stimmung und gingen auch bei
einzelnen Kämpfen und den Waſſerballſpielen aufmerkſam mit.
Der Kampf gab aber Zeugnis, daß die Breitenarbeit in den
beiden Vereinen recht gute Erfolge zu verzeichnen hat. Wenn
auch keine Rekordzeiten geſchwommen wurden, ſo ſind die Er=
gebniſſe
in den Staffeln bei der ſchweren Bahn ganz erfreulich.
Die Herren=Freiſtilſtaffel 2mal 100, 2mal 200 und
2 mal 100 Meter holte ſich Jungdeutſchland mit Orlemann, Göth,
Schwarz. Wolff, Gils und Berges in 9:17,8 Min., während Hei=
delberg
20 Meter zurücklag. Die beiden 100 Meter=Leute halten
ſich gleich. Schwarz holt einen Vorſprung von etwa 10 Meter
heraus, Wolf weitere 3 Meter, Gils hält den Abſtand, und Ber=
ges
ſchwimmt verhalten 20 Meter Vorſprung nach Hauſe. 2:0 Pkt.
Die 6 mal 50 Meter Damen=Bruſt fällt erſt nach
erbittertem Kampf an Jungdeutſchland, das mit Stepp, Schnei=
der
, H. Weicker, Luley, Merlau und Gehbauer ſtartet. Die erſte
Strecke ſieht die Kämpferinnen in gleicher Front, dann kommt
Nikar ½ Meter voran, die 3. Bahn iſt wieder ausgeglichen, Luley
erringt einen kleinen Vorſprung, der aber beim Wechſel verloren
geht, die 5. Strecke harter Kampf Kopf an Kopf, während erſt
auf der letzten Bahn unter lebhafter Anfeuerung des Publikums
in erbittertem Endkampf Gehbauer ihre Konkurrentin abſchütteln
kann. Zeit 4:51,2 Min. 4:0 Pkt.
In der Herren=Lagenſtaffel 100 Meter Rücken,
200 Meter Bruſt. 100 Meter Freiſtil. kommt Nikar Heidelberg zum
erſten und einzigen Sieg. Mit Frank, Heinzmann und Vogt
holt es ſich in 5:42 Min. vor Darmſtadt mit Richter, Hermes und
Wolff die Staffel. Frank ſchwimmt etwa 5 Meter Vorſprung
heraus, Heinzmann weitere 7 Meter und Vogt kann 20 Meter
vorher anſchlagen. 4:2 Pkt.
Das folgende, Waſſerballſpiel Jungdeutſchland 2.
Techn. Hochſchule Darmſtadt komb. endet verdient 3:0 (2:0) für
Techn. Hochſchule.
In der Halbzeit des Spiels holen ſich die Schwimmklub=
damen
einen ganz überlegenen Sieg. Mit einer ganzen Bahn=
länge
verweiſen ſie Nikar in der 6 mal 50 Meter Freiſtil=
ſtaffel
in 4:14,2 Min. auf den zweiten Platz. Keller holt 4
Meter Vorſprung heraus, Stepp in glänzendem Rennen weitere
15 Meter, Nagel bringt 10 Meter dazu, Wallhäuſer, Gehbauer
und Imhof vergrößern den Vorſprung auf 52 Meter, ſo der letz=
ten
Konkurrentin die letzte Bahn zum Alleingang überlaſſend.
6:2 Pkt.
Die 10 mal 50 MeterHerren=Freiſtilſtaffel ver=
lief
z. T. recht ſpanncnd. Jungdeutſchland trat an mit Orlemann,
Göth. Reichelt, Richter, Ober, Wolff, Weicker, Schwarz, Gils
und Berges und holte ſich dieſen intereſſanten Wettbewerb in
5:18,6 Min., während Nikar etwa 20 Meter zurücklag. Zunächſt
ſicherte ſich Nikar etwa 1 Meter Vorſprung, der in der 2. Bahn
verloren geht, und Göth noch einen Meter Vorſprung heraus=
arbeiten
kann. , Reichelt gerät aus der Bahn als er bereits 3.
Meter vorliegt, rennt einen Zuſchauer an und verliert ſeinen
Vorſprung, dann aber muß Nikar bei jeder Bahn einige Meter
abgeben, trotzdem das Tempo recht flott iſt. 8:2 Pkt.
Die 6 mal 50 Meter Damen=Lagenſtaffel ſieht
Jungdeutſchland mit Weicker, Gehbauer, Keller, Müller, Luley
und Imhoff in 4:38 Min, wieder ſiegreich. Die Nikardamen
ſchwimmen zunächſt in Rücken und Bruſt mit dem Gegner Hand=
an
=Hand, im Freiſtil müſſen ſie ½ Meter abgeben, im Rücken
weitere 2 Meter, während Luley und Imhof in Bruſt und Frei=
ſtil
den Vorſprung dann auf 15 Meter ausdehnen können. 10:2 P.
Das mit allgemeiner Spannung erwartete
Waſſerballſpiel
wurde zu einem kleinen Schützenfeſt, denn bereits in der erſten
Halbzeit konnte die komplette Sieben der Einheimiſchen 7:1 füh=
ren
, während in der zweiten Halbzeit jede Partei noch zu einem
Erfolg kam. Darmſtadt war in Zuſpiel und Taktik deutlich über=
legen
, vor dem Tor die Kombination kurz, mit kräftigem Schuß
endend, der meiſt ſein Ziel fand. In der zweiten Halbzeit ließ
das Tempo etwas nach, und Nikar war wiederholt in der geg=
veriſchen
Hälfte, wo das Abwehrtrio ſtets klärte. Das erſte Tor
der Gäſte rührte aus einem glänzenden Durchbruch, während
das zweite aus einem verwandelten Strafſtoß entſtand. Schieds=
richter
Wenzel=Rot=Weiß amtierte wie gewohnt überlegen, hätte
5
jedoch das 1. Tor gegen Nikar nicht geben ſollen.

Die Schützengeſellſchaft Wildſchütz hielt geſtern
auf den Schießſtänden am Karlshof anläßlich ihres 20jährigen
Beſtehens ein Gruppen= und Werbeſchießen ab. Der Beſuch war
ein ſehr guter. Die Reſultate: Im Gruppenſchießen: 1. Wild=
ſchütz
471 R., 2. Kleeblatt 464 R., 3. Weidmannsheil 406 R.; im
Werbeſchießen: 1. Hochmuth, 2. Berghöfer, 3. Metz, 4. Netz, 5.
Grimm, 6. Ritſcher, 7. Hafner, 8. Henkelmann, 9. Schaffnitt, 10.
Schnatz.

Es iſt erfreulich, daß die Vorſchauen über die Deutſchen Kampfſpiele
melden, daß der Schießſport in Breslau ſehr ſtark vertreten ſein wird.
Gerade dieſe ſich mehr und mehr verbreitende Sportart, insbeſondere das
Kleinkaliberſchießen, welches infolge ſeiner Eigenarten nicht nur dem
Jugendlichen die Möglichkeit reſtloſer Ausübung bietet, verdient vollſte
Beachtung im Rahmen des großen Sportprogramms. Ernſte und ziel=
bewvußte
Arbeit der Verbände förderten erſtklaſſiges Kämpfermaterial.
Das Deutſche Kartell für Jagd= und Sportſchießen, Abt. K.K.S.,
ſtellt ſich mit 121 Einzelmeldungen (jede Mannſchaft beſteht aus vier
Schützen) vor dem Deutſchen Schützenbund mit 89 und dem Reichsverband
mit 67, erfolgreich in den Dienſt des Kampfſpielgedankens. Es liegen
uns nnr ſeitens des Kartells Angaben über die Namen der Teilnehmer
vor. Danach ſind die ſtärkſten und ſchlagkräftigſten Vereine Deutſchlands
mit von der Partie.
Es meldeten u. a. der vorjährige deutſche Meiſter, der Polizeiſport
Hamburg, der K.K.S. Berlin, die Sportſchützen Wannſee, Polizeiſport
Berlin und Danzig. Selbſt Grötzingen, die Hochburg der badiſchen
Kartellvereine, eilt nach Breslau. Dies nur eine Auswahl. Prognoſen
zu ſtellen iſt ſchwer. Die Siegesausſichten ſind zu verteilt. Nehmen wir
nur Polizeiſport Berlin, K.K.S. Berlin und Sportſchützen Wannſee,
ſo glauben wir, daß ſie dem vorjährigen deutſchen Meiſter beſtimmt
ſchärfſtes Paroli bieten werden. Auf alle Fälle wird es unter dieſen
Spitzendereinen einen ſehr intereſſanten Kampf geben, der ſich beſtimmt
auf die im September ſtattfindenden deutſchen Meiſterſchaften auswirken
wiré.
Die Meiſterfchaften der Berufsſpieſer in Paris gingen mit dem
Siege von Karel Kozeluh zu Ende. Zweiter wurde der Engländer
Albert Burke vor dem Deutſchen Roman Najuch und dem Franzoſen
de Plaa.

Sp. V. 98 auf Reiſen.
SV. 98TV. Herrnsheim 6:4. SV. 98SpCl. Algenrod 3:4.
Auf dem Wormatiaplatz in Worms trafen ſich am Samstag
abend der ſüddeutſche Meiſter und der ſehr ſpielſtarke Turner=
meiſter
Herrnsheim in einem Werbeſpiel auf Veranlaſſung des
Wormſer Stadtamtes für Leibesübungen. Obwohl die 98er in=
folge
Verletzungen für 3 Leute Erſatz einſtellen mußten, gelang
es ihnen, die Turner in einem recht anſprechenden Spiel mit 6:4
Toren zu ſchlagen. (Halbzeit 4:1). Die Entſcheidungen des
Schiedsrichters, beſonders in der zweiten Halbzeit, verſchoben das
Reſultat zu ungunſten der Darmſtädter, da er zwei glatte Ab=
ſeitstore
anerkannte. Das Publikum, das in der Hauptſache aus
Turnern der Umgegend beſtand, war ſtark gegen Darmſtadt ein=
geſtellt
, mußte jedoch der ſpieleriſchen Ueberlegenheit der 98er
ſchließlich die verdiente Anerkennung geben. Zu beachten war
der ſehr große Eifer, mit dem Herrnsheim das Spiel durchführte,
etwas, was bei 98 in der letzten Zeit öfters zu miſſen war.
Von Worms aus folgten die Handballigiſten der 98er einer
Einladung des Sportklubs Algenrod 1910 bei Idar/Oberſtein,
um am Sonntag bei glühender Hitze, 3 Uhr, gegen den Saar=
turnmeiſter
Turnverein Algenrod zu ſpielen. Die Anſtrengungen
des Vortages wirkten ſich bei Darmſtadt in der erſten Halbzeit
aus, (2:3 verloren), ſo daß, als in der zweiten Halbzeit endlich
Darmſtadt das Spiel ernſt nahm, trotz großer Spielüberlegenheit
der 98 ſämtliche Angriffe an der verſtärkten Verteidigung der
Algenroder Turner ſcheitern mußten. (Endreſultat 3:4). Beide
Spiele wurden äußerſt ſchnell durchgeführt und ſtellten bei der
großen Hitze ſehr große Anforderungen an die Spieler. Die Auf=
nahme
in dem Edelſteindorf war überaus herzlich. Die Hinter=
mannſchaft
des Sportvereins ſpielte recht zufriedenſtellend, wäh=
rend
es im Sturm, infolge der Einſtellung anderer Spieler und
verſchiedener Umſtellungen nicht recht klappen wollte. Im allge=
meinen
iſt aber auch hier eine Beſſerung gegenüber den letzten
Spielen deutlich zu erkennen. Die bald einſetzende Ruhepauſe
wird aber doch der Mannſchaft des Sportvereins recht nötig ſein.
D. J. K. Darmſtadt D. J.K. Lorſch 10:1 (3:1).
Unſer Bezirks=Jugendmeiſter ſtellte ſein gutes Können erneut
unter Beweis. Das hohe Ergebnis nicht ganz die teilweiſe
ſehr gute Spielweiſe Lorſchs erkennen. Allerdings war Darmſtadt
in Spielaufbau und Einzelarbeit erfolgreicher und überlegener.
Die 2. Jugend verlor gegen Lorſch 2. 2:3 (1:2).
Endſpiel um die Frauen=Meiſterſchaft der D.T.
In Breslau: TV. Vorwärts Breslau Berliner Turner=
ſchaſt
4:0 (3:0).
Süddeutſchland.
Repräſentatiyſpiele.
Darmſtadt Mainz/Wiesbaden 13:2. TSV. Langen-
Dreieichgau 11:3.
Aufſtiegſpiele.
Eintracht FrankfurtTSV. Braunshardt 9:2.

Geſellſchaftsſpiele.
TV. HerrnsheimSV. 98 Darmſtadt 4:6. TV. Algenrodt
SV. 98 Darmſtadt 4:3. 1860 München1. FC. Nürnberg 4:3.

Bei glühender Sonnenhitze wurden geſtern die anläßlich des
Jugendtages angeſetzten ſpörtlichen Wettbewerbe auf dem Sty=
dion
des Sp.V. 98 Darmſtadt ausgetragen. Der Beginn mußte
wegen dienſtlicher Verhinderung von Schulrat Haſſinger um
eine Stunde verſchoben werden. In Abänderung des urſprüng=
lichen
Programms findet zunächſt eine 10 mal 100=Meter= Jugeno=
ſtaffel
ſtatt.
Die körperlich in guter Verfaſſung befindliche Polizei=Jugend,
die übrigens beide Staffeln gewann, übernimmt vom Start weg
die Führung und ſiegt in 2:01.9 vor Sp. V. 98 1. Jugend in 2:12,
Groß=Gerau 2:12,3, Sp.V. 98 2. Jugend 2:18, Weiterſtadt 2:23,
Rot=Weiß 2:24, Sportverein 3. Jugend 2:26, Eintracht 2:29,
Braunshardt 2:35 und Roßdorf 2:43.
Hiernach beginnt der Aufmarſch der Jugend unter herzlicher
Begrüßung der allerdings nicht ſehr zahlreichen Zuſchauer, wor=
auf
Schulrat Haſſinger herzliche Worte der Begrüßung an
die Jugend richtet. Die ſportliche Jugend ſolle heute vereint ſein
unter dem Gedanken einer Höherführung und Geſundmachung
unſeres deutſchen Volkes. Der Tag ſolle ein Tag der Beſinnung
ſein auf die großen und erhabenen Grundſätze echt ritterlichen
Sportes. Deshalb ſtehe im Mittelpunkt des heutigen Tages
nicht der Kampf in erſter Linie, ſondern die Beſinnung darauf,
daß die Kämpfe in echt ritterlicher und fairer Weiſe durchgeführt
werden, damit der heutige Tag Brücken ſchlage von Verein zu
Verein, von Verband zu Verband, und die Jugend das Gefühl
bekomme, daß ſie einem großen Ganzen angehöre, auf das ſie
ſtolz ſein könne. Darüber hinaus ſolle der Dag aber auch ein
Tag des Gedenkens ſein derer, die Zeit und Arbeit für die Ju=
gend
opfern. Schließlich ſolle der heutige Tag die geſamte deutſche
Jugend vereinen in dem großen Gedanken, mitzuhelſen an dem
Aufbau unſeres ſchwer darniederliegenden Vaterlandes. Hierauf
erhalten die teilnehmenden Vereine einen D.F.B.=Jugendtay=
Wimpel zur Erinnerung. Es folgen gymnaſtiſche Vorführungen,
geleitet von Heinz Lindner.
Die Handball=Stadtmannſchaft MainzWiesbaden betritt
nunmehr das Spielfeld, gefolgt von der Städtemannſchaft Darm=
ſtadt
, beide freundlich begrüßt. Alsbald nach Spielbeginn erzielt
Darmſtadt ein wohl nicht reguläres Tor, Koch ſtellt das Spiel
auf 2:0, nach Verwandlung eines Strafſtoßes heißt es ſchon 3:0
ſür Darmſtadt. MainzWiesbaden kommt an der harten Ver=
teidigung
Darmſtadts nicht vorbei. Bei Halbzeit ſteht das Spiel
bereits 6:0.
Während der Pauſe wird eine 4X1=Rundenſtaffel gelaufen,
die folgendes Ergebnis hatte: 1. Polizei Darmſtadt 3:505;
2. Groß=Gerau 3:57/: 3. Sportverein 1. Jugend 4:02; 4. Sport=
verein
2. Jugend 4:16; 5. Griesheim 4:28.
Nach Wiederbeginn des Handballſpiels erzielt Mainz Wies=
baden
das längſt verdiente Ehrentor, doch Darmſtadt erhöht poſt=
wendend
auf 7:1, 8:1, worauf der Gäſte=Linksaußen das 2. Tor
erzielt. Durch leichtſinnige Fußabwehr des Mainzer Torhüters
heißt es bald 9:2. Schliffer, Koch, Huber und Rettig ſtellen
ſchließlich das Endergebnis von 13:2 her.
Anſchließend ſpielt die Polizei=Jugend gegen die etwas ver=
ſtärkte
2. Jugend von Sp. V. 98 Darmſtadt. Dann erſcheinen die
Jugendfußballer auf dem Plan, und zwar Darmſtadt=Stadt
Land. Die körperlich ſtärkeren Landleute müſſen ſich durch die
ſchwächeren Stadtleute, bei denen der Schaffer Bello mitwirkte,
eine 4:0=Niederlage gefallen laſſen. Faſt gleichzeitg mit dem
Schlußpfiff um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft finden die Ju=
gendſpiele
ihr Ende.

Kegler=Vereinigung Darmſtadt und Umgebung.
Verbands=Klubmeiſterſchaftskämpfe.
Im Laufe der vergangenen Woche und am Sonntag ſtarteten
weitere vier Klubs im Bürger=Verein in der A= und B=Klaſſe.
Die Kämpfe finden am 29. Juni ihren Abſchluß. Es erzielten:
A=Klaſſe: 1. Kegelklub Konkordia 2460 Holz, 2. Schuſter 2374
Holz. B=Klaſſe: 1. Kegelklub D.K.K. 1911 (B.V.) 2441 Holz,
2. Kegelklub Klu 2249 Holz

Num=

Am Samstag wurden auf dem Platz des Polize
erſtmalig Bahnmeiſterſchaften des Gaues Bergſtraße
Aus der Struktur der Gauvereine war, von vornh
kennen, daß in der Hauptſache nur die vier Darmſtä=
A. S. C., Polizeiſportverein, Rot=Weiß, V. f. R. und
1898 in den Kampf eintraten. Erfreulich iſt die
wenigſtens noch der Sportverein 1919 Münſter im
Lauf erfolgreich vertreten war. Bedauerlich iſt auf je
Fernbleiben von Arheilgen, Griesheim und ſchließ!
Reichsbahn. Da die Zahl der Aktiven keine ſonderlie
konnten die Wettkämpfe in Form eines Abendſport
zwei Stunden abgewickelt werden. Hervorzuheben iſ
liche Tatſache, daß mit Ausnahme des Fünfkampfe=
Staffeln in allen Kategorien Meiſter ermittelt werix.
und daß vor allem auch die ſportliche Ausbeute teiln’;
iſt, im allgemeinen aber auch die Leiſtungen in an
übertrifft.
Die wenigen Zuſchauer ſahen beſonders in de
bewerben anſprechende Kämpfe, von denen hervorz
der durch die gleichmäßige Stärke der Teilnehmer
Endlauf über 100 Meter, ebenſo der 200=Meter=Le
zeitlich gute 400=Meter=Lauf von Schupp gegen Schi
allerdings bereits in famoſer Weiſe die 1500 Meter
um 2 Sekunden hinter der bisherigen Jahresbeſtze
Zeit gelaufen hatte, dann der 5000=Meter=Lauf vor
ein Rennen für ſich und dabei in guter Gleichmäßigt
gute Zeit lief. Auch die drei 10 000=Meter=Leute gab=
Mehr im Hintergrund, und daher wohl auch weni
Zuſchauern wahrgenommen, wurden die Wurf=, Stoß=
wettbewerbe
ausgetragen, die faſt ausnahmslos we
überragende Leiſtungen, ſo doch ebenfalls harte Kär
Sieg brachten. Leider fehlte das Megaphon, ſonſt u
letzt zur Zufriedenheit dieſer im Schatten der Lau=
fenden
Leichtathleten ein beſſerer Kontakt mit den Zu
den anderen Aktiven herzuſtellen möglich geweſen.
lichſte war, daß ſieben alte Herren in altem Eif
Friſche ſich über 100 Meter, im Kugelſtoßen und in
(zugleich Dreikampf) erbitterte Kämpfe lieferten u
achtliche Leiſtungen erzielten.
Zum Schluß dankte der Vertreter der D. S.B. u
Veranſtaltung, Sportwart Lindner, dem Polizeiſp.
die bereitwillige Vorbereitung und die Uebernahm
ſtaltung und insbeſondere den Mitarbeitern im Kan
Die Ergebniſſe:
100 Meter: 1. Gölz (Rot=Weiß) 12,2 Sek.; 2. Leiſ
12,3 Sek.; 3 Eiſenhauer (Sp.V. 1898) 12,4 Sek.; 3.
Münſter) 12,4 Sek. 200 Meter: 1. Weingärtner
24,2 Sek.: 2. Eiſenhauer (98) 24,3 Sek.; 3. Heil
Sek.; 4. Leiſtler (Pol.) 24,9 Sek. 400 Meter: 1. Sch
Sek. 2. Schilgen (A. S.C.) 53,4 Sek.; 3. Krauth (C
4. Eckardt (Pol.) 56,7 Sek. 800 Meter: Stepp (2
Min.; 2. Eckardt (Pol.) 2:08,8 Min.; 3. Krauth (98
1500 Meter: 1. Schilgen (A. S. C.) 4:11,4 Min.; 2.
4:22,8 Min.; 3. Blind (Rot=Weiß) 4:24 Min. 50
Habich (98) 16:16 Min.; 2. Luley (A.S. C.) 17:35
(98) 17:41 Min. 10000 Meter: 1. Göbel (Pol.)
2. Bernſee (98) 39 Min.; 3. Maß (Pol.) 43:50 Min.
1. Bolland (A. S. C.) 1,645 Meter. Weitſprung: 1. Ba
5,88: 2. Kraft (Rot=Weiß) 4,90. Kugelſtoßen: 1.
11,49 Meter; 2. Leuchs (A. S. C.) 11.0; 3. Schott (*
Speerwerfen: 1. Krichel (98) 47,19 Meter: 2. Weh
3. Michel (Pol.) 35,91. Diskuswerfen: 1. Wehr (98)
2. Leuchs (A. S. C.) 32,85: 3. Renſch (Pol.) 28,32. 41
Staffel: 1. Sp.V. 1898 (Pfeil, Eiſenhauer, Schupp.

Ee
*

7 Sek.; 2. Rot=Weiß 49,7.
Alte Herren: 1. Klaſſe (3240 Jahre): 100 M
(Pol.) 12,2 Sek.; 2. Pfeil (98) 12,5; 3. Krichel (98) 1
(98) 13,2; 5. Krämer (Rot=Weiß) 13,5. 2. Klaſſe
100 Meter: 1. Wöbke (98) 13,4 Sek.; 2. Wittma
Kugelſtoßen (3240 Jahre): 1. Krichel (98) 10,63 M
Pol.) 10,34; 3. Pfeil (98) 9,40; 4. Schröck (98) 8,22.
über 40 Jahre); 1. Wittmann (98) 9,12 Meter; 2
8,83 Meter. Weitſprung (3240 Jahre): 1. Jans (P
Pfeil (98) 5,42: 3. Krichel (98) 5,32: 4. Schröck (98
ſprung (über 40 Jahre): 1. Wöbke (98) 4,61 Meter;
(98) 4.39. Dreikampf (100 Meter, Weitſprung,
(3240 Jahre): 1. Jans (Pol.) 131 Punkte; 2. Kri
2. Pfeil (98) 105: 4. Schröck (98) 81; (über 40 Jah
(98) 73 Punkte; 2. Wittmann (98) 52.

Polizeiſportverein Darmſtadt.
Die Kraftſportabteilung des Polizeifportvereit
beteiligte ſich geſtern an den Gaumeiſterſchaften des
wald (2. Kreis des D.A. S. V. 1891) in Gammelsbe
konnte 8 Gaumeiſterſchaften mit nach Hauſe bring
glühenden Sonne zu kämpfen, war eine außeror
ſtrengung. Trotz der Abgelegenheit Gammelsbac
Gaufeſt gut beſetzt, doch ſollten derartige Austre.
zentraleren Plätzen mit Bahnverbindung gelegt.
Polizeimitglieder konnten auch hier wieder gefaller
ſämtliche Kämpfe in fairſter Art und Weiſe erlede
Die Gaumeiſterſchaften wurden wie folgt erkan!.
a) Ringen. Federgew.: Gg. Schanz (1. Gau
Daum (2. Gaumeiſter), A. Schanz (3. Gaumeiſter);
W. Erbes (2. Gaumeiſter); Leichtmittel: J. Kra
meiſter); Schwermittel: K. Knapp (2. Gaumeiſter);
J. Ließfeldt (1. Gaumeiſter).
b) Stemmen. Schwermittel: K. Feldmann (4
Schwergew.: J. Ließfeldt (2. Gaumeiſter).
() Dreikampf. Federgew.: Gg. Schanz (1. Ga
Punkte; Fr. Daum (2. Gaumeiſter) 74 P. Leich
Schrauder (1. Gaumeiſter) 141 P. Schwermittel:
Gaumeiſter) 119 P. Schwergew.: J. Ließfeldt /=
164 Punkte.
4) Jugend=Ringen. Bantamgew.: F. Perrint /4=
Deutſche Leichtathletik=Siege gab es am Sonntag i
ling (100, 200 Meter) und Storz (400 Meter) gewanne."
renzen überlegen vor den beſten italieniſchen Kurzſtre.
verſagten Hoffmeiſter und Bonneder.
Im traditionellen 24=Stunden=Rennen der Automol
Bentley=Fahrer Barnato, Kidſtone 2929,440 Kilometer (4*
kilometer). Caracciola und Werner auf Mercedes
Batterieſchadens aufgeben.
Das traditionelle Berliner Schwimmer Quer 9.
über 4700 Meter kam am Samstag unter großer Beteill9"
kums zum Austrag. Bei den Einzelſchwimmen ſiegle
Italiener Gambi, der in 1:10:05 Stunden mit 150 Yc.
vor Grützner=Verlin mit 1:18:15 und Pacowſky=Prag It
Das Straßenrennen Quer durch den Speſſart.
Klaſſe 4. von Oeſterreich=Adler Frankfurt vor Eſſer=l.
Klaſſe B von Göttmann=VC. Frankfurt gewonnen.
Das Endſpiel der europäiſchen Davispokalzol.
bekanntlich die Tennismannſchaften von Ital!."
qualifiziert haben, findet auf italieniſchem Bode.."
vom 11. bis 13. Juli in Genua. Der Gewinner.
hat dann vom 18. bis 20. Juli in Paris 9e9"
Interzonenfinale anzutreten.

[ ][  ][ ]

mer 172

Das 71. Feldberg=Turnfeſt.
10 weikkämpfer. Zahlreiche Zuſchauer.
Ausgezeichnete Leiſtungen.
ungünſtige Wirtſchaftslage hat nicht verhindert, daß ſich
jährige Feldbergfeſt würdig an die bisherigen Feſte an=
gt
. Das herrliche Wetter begünſtigte das größte Berg=
Heutſchen Turnerſchaft, und ſo kamen wieder 1470 Tur=
Furnerinnen zuſammen, um an dieſer traditionsreichen
ſtung teilzunehmen. Eine rieſige Zuſchauermenge und
erſehbarer Automobil= und Omnibuspark bekundete das
Intereſſe und die hohe Bedeutung des Feſtes auf
ſchönen Feldberg.
nur die Anteilnahme und flotte Abwicklung befriedig=
aus
, ſondern auch die Leiſtungen bei allen Wettbewer=
en
auf hoher Stufe und verbeſſern ſich von Jahr zu
r ſchwierige Mannſchaftskampf um das Völſungenhorn
ermals vom Frankfurter Turnverein 1860 (Wengenroth,
1ietzel, Pogotzki, Beſt, Gothe, Wagner, Lutz) errungen.
Hüblich begann der Sonntag mit Feſtgottesdienſten und
jübungen. Darauf folgten die Wettkämpfe für Alters=
rtive
Turnerinnen und Turner und Jugendliche. Die
fe wurden am Nachmittag ausgetragen und mit tem=
vollem
Intereſſe verfolgt. Bereits um 4 Uhr begann
rſch der Maſſen vom Gipfel des Berges.
Aus den Ergebniſſen:
r=Oberſtufe, Vierkampf (670 Teilnehmer, 490 Sieger):
Leichum, Tv. Neu=Iſenburg, 93 P., 2. Neudecker, T. u.
=Auheim, 92 P., 3. Werner, Tv. Weilmünſter, 91 P.,
Tgſ. Ginnheim, 87 P., 5. Groß, Tv. Kaſtel, Weyland,
zbaden, und Jakobs, TFC. Fulda, je 84 P.
umpf, Jugendturner (412 Teilnehmer, 303 Sieger): 1.
Weilmünſter, 94 P., 2. Kuntz, Tv. Kirn, 90 P., 3. Heh=
Eppſtein, 88 P., 4. Grieß, Tv. Marienberg, 87 P., 5.
n. Kriftel, 86 P.
mpf, Altersturner I (35/39 Jahre), (67 Teilnehmer,
: 1. Will, Tgm. Schwanheim, 89 P., 2. Deuter, Tgm.
P., 3. Tritſchler, TSV. Niedererlenbach, 87 P.
mpf, Altersturner II (40 Jahre und älter), (93 Teil=
Sieger): 1. Silbereis, Tgm. Unterliederbach, 90 P.,
r, Tv. Oggersheim, 88 P., 3. Hilgert, Tgſ. Koblenz,
npf, Turnerinnen (225 Teilnehmer, 166 Sieger): 1. A.
v. Offenbach, 87 P., 2. E. Möller, Tv. Frankenthal,
Schäfer, Tgſ. Sachſenhauſen, 82 P. und J. Bochnik,
ſenburg, 82 P., 4. E. Maiſch, Tgm. Bornheim, 81 P.,
mann, Eintracht Wiesbaden, und F. Ritzel, Tbd. Wies=
3 P.
genhorn (Mannſchaftskampf): 1. Frankfurter Tv. 1860
2. Turngeſellſchaft Koblenz 861 P., 3. Tv. Neu= Iſen=
ild
(5 mal 100 Meter=Pendelſtaffel, Oberſtufe): 1.
nde Fulda 1:01 Min., 2. Tgm. Offenbach 1:012, 3.
0 heim.
E=Gedächtnisſtaffel (Unterſtufe, 5 mal 100 Meter): 1.
ßen 1:01,7, 2. Tgſ. Koblenz 1:02,/4, 3. Tv. Weilburg
ldenſtaffel (Turnerinnen, 4 mal 75 Meter): 1. MTV.
2. Tv. 1817 Mainz 45,6, 3. Tv. 1846 Gießen 45,8.
Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt.
feldbergfeſt konnten geſtern folgende Turner als Sieger
In der zweiten Altersklaſſe F. Huthmann mit 71 P.,

Montag, den 23. Juni 1930

Seite 7

ſen Turnerklaſſe J. Deißroth mit 61 P., P. Dorn mit
er Jugendklaſſe Hch. Euler mit 60 Punkten.
Zeunlg.
Nalionalen Tennis=Meiſterſchafken.
hmen der Deutſchen Kampfſpiele bringt der Deutſche
in Breslau ſeine Nationalen Meiſterſchaften zur
g, für die das Meldeergebnis ganz hervorragend aus=
Für die fünf ausgeſchriebenen Wettbewerbe wurden
Tennungen abgegeben. Von den 52 Meldungen im
Sinzel ſind, zu erwähnen: Rohrer=Brünn, Buß=
Goſewich=Frankfurt, Kienzl=Wien, Frenz=Hamburg,
und die Berliner Heidenreich, Zander, Lindenſtaedt
amen=Meiſterſchaft hat 20 Unterſchriften gefunden.
Uhlen, wie bei den Herren, nur die nach England ent=
ven
. Von den bekannteſten Spielerinnen haben ge=

t.
Vie
C

u Deutſch=Prag, Frl. Roſt=Köln, Frau Schomburgk=
u
Elliſen=Wien, Frl. Sander=Hannover, Frau Fried=
urt
, Frau Uhl, Frl. Kallmeyer=Berlin und Frl. Hoff=
irg
. Das Herren=Doppel vereinigt 26 Paare.
T=Toppel ſind 20 Paare vertreten, und im Ge=
Toppel ſind nicht weniger als 26 Kombinationen
I. Auf den Breslauer Stadionplätzen wird daher an
icm 26. bis 29. Juni erſtklaſſiger Sport zu erwarten
Sor dem Tennis=Turnier in Wimbledon.
Die Doppel=Ausloſungen.
am Montag beginnenden All=England=Meiſterſchaften
e in erfolgte jetzt auch die Ausloſung der Doppelſpiele.
n=Doppel ſind die Verteidiger Alliſon/van Ryn
ikelhalter in den Doppelſpielen zur Stelle und ſtehen
Liertel an der Spitze. Das erſte Viertel führen die
OoegLott an. Hier iſt auch das deutſch=holländiſche
ann van der Heiden ausgeloſt. Im zweiten Viertel
nöoſen CochetBrugnon geſetzt, und in dieſer Hälfte
auch das ſtärkſte deutſche Doppelpaar PrennKlein=
Zuerſt gegen die Engländer TowellWheateroff zu
Den Beſchluß bilden die Engländer GregoryCollins
tertel. Bei den Damen iſt von dem Meiſterpaar
Ulcroft=Watſon vertreten, die mit Frau Godfrey das
anführt. Im zweiten Drittel bilden die Amerikane=
LroßSarah Palfrey die Spitze, und weiterhin ſpie=
1 AuſſemMabel Palfrey und die rein deutſche Kom=
KrahwinkelA. Peitz. In der unteren Hälfte ſtehen
Laare Helen MoodyWills/E. Ryan und Harvey,
n Viertel. Im Gemiſchten Doppel fehlt Hun=
berteidiger
. Hier ſtehen Miß Ryn/Crawford an der
Igen dann Bennett/Cochet im zweiten Viertel, wo
utſche Paar Kuhlmann/Peitz zu finden iſt. Cilly
I führen das dritte Viertel an, während am Schluſſe
Dkotra und in dieſem Viertel auch Krahwinkel/Prenn
nternationale Tenniskämpfe in Mannheim.
hatte Mannheim bei ſeinem internationalen Tennis=
ausgezeichneten
Beſuch zu verzeichnen. Trotz der faſt
Nmerhitze ſah man recht intereſſante Begegnungen. Im
Tzel um die Meiſterſchaft von der Pfalz ſchlug Leſueur
rann Georges mit 10:8, 6:3. Im Damen=Einzel
rſchaft von Süddeutſchland konnte Frau Friedleben die
moff mit 8:6, 6:3 ſchlagen. Eine Ueberraſchung bedeutete
Ooppel um die Meiſterſchaft von Baden der Sieg
RnOppenheimer mit 7:9, 6:3 6:4 über die favoriſierten
Neur/Georges. Das Gemiſchte Doppel ſah Frl.
1e2 gegen de IſageAeſchlimann als Sieger. Das
7 Pbel brachte dem deutſchen Paar Frau Friedleben Buß
ſen die franzöſiſche Kombination BerthetlAdamoff.

Große Grünauer Ruder-Regakia.
Zwei Amicitia=Siege am Samstag.
Langerſehnter Regen hatte am Samstag der Großen Grü=
nauer
Regatta auf dem Langen See eine angenehme Abkühlung
gebracht. Da Wind und Waſſerverhältniſſe gut waren, ſo fanden
die Rennen, die denkbar günſtigſten Austragungsbedingungen.
Amicitia Mannheim ſiegte im Großen Preis von Berlin in 7:04,4
Min. mit einer Länge vor Hellas. Einen ſcharfen Kampf gab es
auch im Hellas=Olympia=Zweier ohne Steuermann. Bei 500
Meter führte noch Viktoria Berlin vor Hanſa Hamburg, dann
gingen aber die Hanſeaten in Führung und ließen ſich nicht mehr
von der Spitze verdrängen. Der Große Einer brachte einen hei=
ßen
Bord=an=Bordkampf zwiſchen Boetzelen (Berliner RC.) und
b. Düſterloh (Alt=Werder Magdeburg). Nach wechſelvoller Füh=
rung
blieb Boetzelen von 1200 Meter an in Front, um ſchließlich
mit einer guten halben Länge zu ſiegen. Den abſchließenden
Büxenſtein=Achter gewann Amicitia Mannheim zum drittenmal
hintereinander und damit endgültig.
Zweiter Tag. Amicitia Mannheim unſchlagbar.
Bei wiederum herrlichem Sommerwetter und ſtarkem Beſuch
wurden die Rennen abgewickelt und ſtanden ſportlich hinter denen
des erſten Tages nicht zurück. Der von vier Booten beſtrittene
Kaiſer=Vierer war von vornherein Amicitia Mannheim ſicher,
die am erſten in Schwung kam und bis zum Ziel unangefochten
blieb. Hinter den Mannheimern kämpften abwechſelnd der Ber=
liner
R. C., der R.K. am Wannſee und Hellas Berlin um die
Führung. Die deutſche Meiſtermannſchaft der Amicitia Mann=
heim
holte ſich auch den abſchließenden Verbandsachter überlegen
vor dem Berliner R. C. und dem R.K. am Wannſee, nachdem alle
drei Boote bei 1000 Meter noch dicht zuſammengelegen hatten.
Die Ergebniſſe:
Erſter Jungmann=Vierer: 1. R.C. Favorit Hammonia Ham=
burg
7:34,2, 2. Akademiſcher R.C. Berlin 7:36,4, 3. Berliner R.K.
Brandenburgia 7:38,2. Kaiſer=Vierer: 1. Amicitia Mannheim
7:25,6, 2. R.K. am Wannſee 7:30,4, 3. Berliner R.K. Hellas 7:32.
Doppelzweier ohne Steuermann: 1. R. V.G. Alt=Werder Magde=
burg
7:39,6, 2. Berliner R.K. Hellas 7:52. Junior=Achter: 1.
R.K. am Wannſee 6:45,2, 2. R.V. Sturmpogel Leipzig 6:47.
Verbands=Achter: 1. Amicitia Mannheim 6:33,8, 2. Berliner R. C.
6:35,8, 3. R.K. am Wannſee 6:42,8.
Jubiläums=Regatta in Bad=Ems.
Den ſportlichen Haupterfolg der 17 Rennen zählenden Ver=
anſtaltung
buchte die Frankfurter R.G. Germania durch ihren
Sieg im Kaiſer=Vierer, wobei ſie den von Kaiſer Wilhelm I. ge=
ſtifteten
wertvollen Preis zum 21. Male mit nach Hauſe nahm.
Germania Köln konnte in dieſem Rennen die Frankfurter nicht
gefährden, war aber im Erſten Achter in glänzender Form und
ſiegte in ausgezeichneter Zeit vor dem Frankfurter R. V. 1865,
der den Junior=Vierer über Dortmunder R. G. gewann. In guter
Form zeigten ſich noch die Jungmannen des R. V. Bayer Lever=
kuſen
, die den Jungmann=Vierer und dritten Vierer gewannen.
Ergebniſſe:
(Regatta=Strecke 2000 Meter.) Zweiter Vierer: 1. Kölner
Club für Waſſerſport 6:57,4, 2. R.C. Germania Köln 7:03, 3.
Rhenania Koblenz bei 600 Meter aufgegeben. Junior=Einer:
1. Bonner R. V. (Hahn) 7:36,6. Zweiter Achter: 1. Kaſteler R. G.
7:26, 2. Bonner R.G. 7:29, 3. Gießener R.G. (als erſtes Boot
wegen Behinderung ausgeſchloſſen). Erſter Vierer ( Kaiſer=
preis
): 1. Frankfurter R. G. Germania 6:54, 2. R. G. Germania
Köln 6:57, Kölner C.f.W. bei 1000 Meter aufgegeben. Jung= 14; Platz: 12, 21. Hals2 Lg. Ferner: Bundſchuh Leitſtern, Daland.
mann=Vierer: 1. R.V. Bad=Ems 7:23. Leichtgewichts=Vierer:
1. R.V. Mainz=Koſtheim=Guſtavsburg 7:26,2, 2. Wetzlarer R.C.
7:29. Jungmann=Achter: 1. A.R.C. Rhenus Bonn 6:35,8, 2.
Mainz=Kaſteler R.G. 6:39. Erſter Achter: 1. R.C. Germania Brigant, Fechtmeiſter, Hilde, Ingham, Sapaius.
Köln 6:20,/4, 2. Frankfurter R. V. 1865 6:25.
Am Samstag nahmen bei ſehr günſtiger Witterung die Vorrennen
der Jubiläumsregatta des Süddeutſchen Ruderverbandes ihren Anfang.
Lediglich Jungmannen=Vierer und Ermunterungs=Vierer gelangten zur
Durchführung, wobei es aber bereits recht ſpannende Nennen gab.
Jungmannen=Vierer 1. Abteilung: 1. Vorlauf: 1. Vorwärts Mann=
heim
, 7:22,6 Min.; 2. RV. Fortuna Mainz 7:25,2 Min.; 3. RC. Ger=
manie
Offenbach, 7:25,6 Min. 2. Vorlauf: 1. Mainz=Kaſteler RV.
Germania, 7:50,6 Min.; 2. Vorwärts Offenbach. 2. Abteilung: 1. Vor=
lauf
: 1. Amieitia Frankfurt, 7:43,4 Min.; 2. RG. Undine Frankfurt,
7:57,4 Min.; 3. Rüſſelsheim bei 600 Meter aufgegeben. 2. Vorlauf:
1. Hellas Gießen, 8:09,4 Min.; 2. RC. Germania Frankfurt, 8:25,6 Min.
Ermunterungs=Vierer. 1 Vorlauf: RC. Germania Offenbach,
7:56 Min.; 2. RV. Undine Frankfurt, 7:57 Min.; 3. RC. 03 Mainz,
8:08 Min. 2. Vorlauf: 1. RV. 1910 Fechenheim, 7:40,6 Min.; 2. RC.
Boruſſia Frankfurt, 7:51,2 Min.
Deutſche Ruder=Erfolge in Luzern.
Nachdem ſich die deutſchen Boote bei der internationalen Regatta
in Luzern am erſten Tage mit Plätzen begnügen mußten, konnten ſie
am zweiten Tag der Veranſtaltung bei anhaltend gutem Wetter zwei
ſchöne Erfolge erzielen. Die Mainz=Kaſteler Rudergeſellſchaft holte ſich
den Senior=Vierer nach hartem Kampf gegen Schweizer und italieniſche
Boote. Nach hartem Bord=an=Bordkampf, der durch ſtarken Flanken=
wind
und ſchweren Wellengang erſchwert wurde, ſiegten die Mainzer
auch im Großen Achter vor dem RC. Reuß Luzern und dem DRV.
Zürich.
Deutſcher Luftfahrerkag in Kaſſel.
Am Sonntag wurde in Kaſſel der 24. Deutſche Luftfahrertag ab=
gehalten
, zu dem ſich, der Einladung des Deutſchen Luftfahrt=Verbandes
folgend, etwa 300 Teilnehmer eingefunden hatten, die durch den Nieder=
heſſiſchen
Verein empfangen wurden. Viele bekannte Sportflieger und
Freiballonführer waren dem Rufe gefolgt. Dank der geleiſteten Vor=
arbeit
war es möglich, den geſchäftlichen Teil in aller Kürze zu er=
ledigen
.
Nach den Begrüßungsworten durch den 1. Vorſitzenden, Staatsmini=
ſter
a. D. Dominicus, wurde durch dieſen ein ſtatiſtiſcher Rückblick ge= weiter, daß die Eintrittspreiſe ſo niedrig als möglich gehalten
geben, aus dem hervorgeht, daß der Verband zurzeit 45 000 Mitglieder
in 600 Vereinen, Gruppen uſw. zählt, 64 Vereinsflugzeuge beſitzt und
28 036 Flüge ausgeführt hat. Ferner wurde bekannt gegeben, daß An=
fang
September ds. Js. die erſten Deutſchen Luftſpiele in
Berlin=Tempelhof abgehalten werden. Als nächſter Verſamm=
lungsort
wurde Augsburg gewählt. Anſchließend an die Verſammlung
ſprach Miniſterialrat Zierthmann vom Preußiſchen Handelsminiſterium ſenvertreter Schmelings, Joe Jakobs, hat ſich eine Bedenkzeit von
über die Bedeutung der gewerblichen Berufsſchulen für die Entwicklung
des motorloſen Fluges. Weiter folgte ein Vortrag des Sportfliegers
Schlerf=Mannheim über Der Badiſch=Pfälziſche Verein als Beiſpiel der
muſtergültigen Organiſation eines Luftfahrtvereins. Beide Referate
wurden beifällig aufgenommen. Anſtelle des leider verhinderten Reichs=
verkehrsminiſters
von Guérard war Miniſterialdirigent Brandenburg, dieſer Seite aus das Zuſtandekommen des Revanchekampfes ge=
der
Leiter der Abteilung Luftfahrt im Reichsverkehrsminiſterium, er=
ſchienen
, der ſehr beachtliche Worte an die Verſammlung richtete. Er
verſicherte, daß den D.L.V.=Vereinen noch mehr als bisher die Geneh=
migung
zur gewerbsmäßigen Beförderung von Fluggäſten und =frachten
gegeben werden ſoll und unterſtrich weiter die überparteiliche Leitung
der deutſchen Luftfahrtverbände. Aus Anlaß der Tagung wurde ein Borinſki=Ratibor, Federgewicht: Gajda=Breslau, Leichtgewicht: Leitner
Segelflugtag auf dem nahen Dörnberg veranſtaltet, bei dem ſich leider ein
tödlicher Unfall ereignete, indem der Gymnaſiaſt Ebell mit ſeinem
Segelflugzeug anſcheinend infolge eines Bedienungsfehlers abſtürzte.
Der Flugtag wurde daraufhin abgebrochen.

Pferdeſpork.
Ein großer Sieg von Graf JIſolani.
Derby=Meeting von Hamburg=Horn.
Bei prachtvollem Sommerwetter wurde am Sonntag in Ham=
burg
=Horn das mit ausgezeichnetem Pferdematerial ausgeſtattete
26 000=Mark=Rennen um den Großen Hanſa=Preis ge=
ſtartet
. Dem vorjährigen Sieger Graf Iſolani aus dem Stall J.
Oppenheimer gelang es, ſeinen Sieg in glanzvoller Weiſe zu wie=
derholen
. Er wurde diesmal vor eine ſchwere Aufgabe geſtellt, da
Majordomus und Monſalvat mit Recht als ſchärfſte Favoriten
galten. Es wäre verkehrt, wollte man nun den Stab über den
diesjährigen Derby=Jahrgang brechen, denn Majordomus und
Grenadier liefen ein Rennen, das zu den größten Hoffnungen be=
rechtigt
. Monſalvat zeigte ſich in einer ſehr ſchlechten Form, er
wird wohl künftig nicht mehr viel zu ſagen haben. Majordomus
hielt das Rennen nicht durch, er mußte Lateran und Avanti den
Vortritt laſſen. Bei dem Start zu den 2200 Metern ſtand Major=
domus
auf der Innenſeite, während Graf Iſolani auf der Außen=
ſeite
ſtand. Der Ablauf ging gut von ſtatten, Grenadier übernahm
die Führung vor Lateran, Majordomus, Monſalvat und Graf
Jſolani, Brutus und Avanti lagen einige Längen zurück. Dann
drang Majordomus vor, das Rennen wurde durch ihn ſchneller.
Im Horner Bogen kam der Oppenheimer Avanti immer mehr nach
vorne, er überholte Majordomus und Lateran und übernahm die
Führung, doch kurz vor dem Ziel machte H. Blume mit dem
Grafen einen wohlberechneten Vorſtoß, er ſiegte leicht mit 2½
Längen vor Lateran und Avanti.
Graf Iſolani=Rennen: Zweijährige, 3700 Mk., 1000 Meter: 1. S.
A. v. Oppenheims Adrienne (Zehmiſch), 2. Aria, 3. Fichtennadel.
Toto: 13. 343½ Lg.
Parchimer Rennen: 3700 Mk., 1400 Meter: 1. Samſons Garibaldi
(Grabſch), 2. Laute, 3. Fortiſſimo. Toto: 39. Pl.: 16, 20, 38.
1½1½ Lg. Ferner: Machvoran, Held, Orlamünde, Radetzki,
Gaby, Aſta.
Silberne Peitſche: 3700 Mk., 1800 Meter: 1. Teskes Freiwilliger
(Mauve), 2. Immerzu, 3. Eldon. Toto: 25. Pl.: 14, 14, 29.
1K. Ferner: Dalibor, Wien, Don Joſe, Sigmar.
Großer Hanſa=Preis: Ehrenpreis und 26 000 Mk., 2200 Meter:
1. M. J. Oppenheimers Graf Iſolani (Blume), 2. Lateran,
3. Avanti. Toto: 18. Pl.: 15, 27, 35. 2½34Lg. Ferner:
Grenadier, Majordomus, Monſalvat.
Union=Klub=Pokal: Ehrenpreis und 7000 Mk 1400 Meter:
1. Oppenheims Walzertraum (Munro), 2. Quiſiſana, 3. Melli=
tus
. Toto: 21. Pl.: 15, 20. K.1. Ferner: Askari, Osram.
Peter=Ausgleich: 8000 Mk., 1600 Meter: 1. Helldorfs Narciſſe
(Blume), 2. Piemont, 3. Linz. Toto: 31. Pl.: 15, 28, 31.
1½ Lg. Ferner: Altenberg, Cſampas, Geranium, Aulos.
Alphons=Brödermann=Jagdrennen: 7000 Mk., 3500 Meter:
1. Tzſchechelns Siegberte (Holtey), 2. Schwalberich, 3. Marcheſa.
Toto; 53. Pl.: 18, 20, 19. 44 Lg. Ferner: Beluga, Meue=
laos
, Sea Lord, Emigrant.
Rennen zu Mülheim=Duisburg.
Preis der Stadthalle, Ehrenpreis und 3500 Mark, 2000 Meter:
1. Pferdmenges Avitus (Zimmermann), 2. Nobelmann 3. Audi. Toto:
Duisburger Jagdrennen: Ausgleich II, 3500 Mark, 4600 Me
1. Spelborgs Chriſty Minſtrel (Broda), 2. Brotverdiener, 3. Irrmal.
Toto: 231. Platz: 52, 14, 43. 1½20 Lg. Ferner: Kipnis, Jaroom,
Vor der Revanche Schmeling-Sharkey.
Die Jubiläumsregafta des ſüddeutſchen Verbandes. Wahrſcheinlich am 25. September. Sharkey macht Zugeſtändniſſe.
Zu der erſten kurzen Meldung über die Anerkennung von
Max Schmeling zum Weltmeiſter aller Gewichtskategorien, wer=
den
jetzt noch intereſſante Einzelheiten über den Verlauf der Sit=
zung
vor der New York Athletic=Commiſſion bekannt. Schmeling
wurde mit 2:1 Stimmen als Weltmeiſter anerkannt, für ihn
ſtimmten Farley und Phelan, während Muldoon gegen die Be=
ſtätigung
war. Dieſe Gegnerſchaft Muldoons wird auch zur Folge
haben, daß Schmelings Name nicht in den Tunney=Muldoon=
Ehrenpreis eingraviert wird, denn die Genehmigung dazu kann
nur eine beſondere Ehrenpreis=Kommiſſion geben, und in die=
ſer
Kommiſſion wird natürlich die Stimme Muldoons ausſchlag=
gebend
ſein. Weitere Schwierigkeiten ergaben ſich in der Sitzung
nicht mehr, ſo daß auch die Auszahlung der Manager=
Prozente erfolgen konnte. Bülow erhielt 20 Prozent, Joe
Jacobs 7½ Prozent und Charley Roſe 6 Prozent. Von einer
Beſtrafung Sharkeys nahm man Abſtand, da für
den Weltmeiſterſchaftskampf die Tiefſchlag=Beſtimmungen eigens
außer Kraft geſetzt worden waren.
Jack Sharkey nahm übrigens zu dem Urteil der Athletik= Com=
miſſion
in einer längeren Rede Stellung. Sharkey erklärte u. a.,
daß er zu weitgehenden Zugeſtändniſſen bereit ſei, um nur recht
bald zu einem Revanchekampf gegen Schmeling zu kommen. Der
Amerikaner ließ dabei erkennen, daß er von ſeinem Sieg in dieſem
Revanchetreffen klar überzeugt iſt. Einige gehäſſige Bemerkungen
konnte ſich der Amerikaner natürlich nicht ſparen. So führte er
u. a. aus, daß er bei einem evtl. Tiefſchlag Schmelings die Ent=
ſcheidung
nicht anerkennen werde, um nicht auf ſolche Art zu
Weltmeiſterehren zu kommen. Er werde ſofort einen Vertrag un=
terſchreiben
, der für Schmeling alle Vorteile enthalte. Auch finan=
ziell
ſtellte er ſeine Anſprüche zurück: Sharkey will nur 12½ Proz.
der Einnahme haben, während er Schmeling gerne die Welt=
meiſterquote
von 37½ Prozent zuerkennt. Dabei will er außer=
dem
auf ſeinen Anteil die Forderungen Bülows übernehmen und
für alle Ausgaben bzw. Speſen aufkommen, falls ihm wieder ein
regelwidriger Schlag unterlaufen ſollte. Sharkey verlangte dann
werden, um der breiten Maſſe den Beſuch des Titelkampfes zu
ermöglichen. Wenn auch die ganzen Ausführungen des Ameri=
kaners
ruhig als etwas überheblich angeſprochen werden können,
ſo läßt ſich doch nicht leugnen, daß er damit Schmeling ſoweit wie
nur irgend möglich entgegengekommen iſt. Dem Deutſchen wird
ein Ausweichen nicht möglich ſein, wenn er ſich drüben nicht ſeine
ganzen Sympathien verſcherzen will. Der amerikaniſche Intereſ=
einem
Tag zur Annahme der Vorſchläge Sharkeys ausbedungen.
Der Revanchekampf dürfte wahrſcheinlich noch in dieſem Herbſt
zuſtande kommen. Als Kampftermin iſt der 25. September,
als Kampfſtätte wieder das New Yorker Yankee= Sta=
dion
in Ausſicht genommen. Artur Bülow ſoll durch die New
Yorker Gardengeſellſchaft abgefunden werden, damit nicht von
fährdet wird.
Boxſtaffel des D.A. S.V. für die Deutſchen Kampfſpiele.
Zu den Deutſchen Kampfſpielen in Breslau wird der Deutſche
Athletik=Sportverband von 1891 folgende Mannſchaft entſenden: Flie=
gengewicht
: Rieder=Freiburg, Bantamgewicht: Schepperle=Stuttgart und
und Theumer, beide Stuttgart, Weltergewicht: Müler=Gera und Hein=
rich
=Stuttgart, Mittelgewicht: Karhmann=Karlsruhe, Halbſchwergewicht:
Bauer=Stuttgart und Meiſter=Königsſee. Die übrigen Meiſter des
D.A. S. V. mußten infolge Urlaubsſchwierigkeiten auf einen Start in
Breslau verzichten.

[ ][  ]

Seite 8

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ertragenem Leiden durch einen ſanften Toderlöſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
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Die Beerdigung findet Dienstag, 24. Juni, nachm.
4 Uhr, vom Portale des Eberſtädter Friedhofes aus ſtatt.

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Darmſtadt.
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Die Beerdigung findet am Diens=
tag
, den 24. Juni 1930, nachm.
3 Uhr, auf dem alten Friedhof
Nied.=Ramſtädterſtr.), ſtatt.
Wir bitten die Kameraden recht
zahlreich dem verſt. Kameraden
die letzte Ehre zu erweiſen.
Der Vorſtand.

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