Darmstädter Tagblatt 1930


17. Juni 1930

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Hngelnummer 10 Pfennige

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ſich 2maligem Erſcheinen vom 1. Jun
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſiattet.
Nummer 166
Dienstag, den 12. Juni 1939.
193. Jahrgang

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ſtädter
und Nationalbant.

Regierungsparteien gegen das Notopfet
age der demokraken. Moldenhauers Niederlage in der eigenen Parkei. Läßt es die Regierung
auf einen Kampf um das Nokopfer ankommen? Die Gefahr einer Regierungskriſis.
kürlichen Auferlegung von Sonderlaſten zur Deckung des Fehl=
Bgronls der Zralliogsſttüngen. betrags auf einzelne Schichten des Volkes, wie es durch die ſo=
genannte
Reichshilfe der Feſtbeſoldeten und die Ledigen=
ſteuer
beabſichtigt iſt, wird die Fraktion nicht zuſtimmen.
arkei und Demokraken gegen das Nokopfer.

* Berlin, 16. Juni. (Priv.=Tel.)
inziger Tag der Fraktionsverhandlungen im Reichstag
lich ſchon genügt, um das Notopfer der Beamten und
eten, das die Regierung in der vorigen Woche unter
längen in die Welt geſetzt hat, wieder zu beerdigen.
demokraten haben in ihrer Fraktionsſitzung rundweg
gt. Sehr viel bedeutungsvoller aber iſt doch die Be=
* Volkspartei, die ja deswegen in einer ziemlich ſchwie=
e
war, weil ſie bei aller grundſätzlichen Gegnerſchaft
Gedanken des Notopfers doch einen Konflikt mit ihrem
inanzminiſter vermeiden wollte. Dazu iſt feſtzuſtellen,
Dr. Moldenhauer ſachlich wohl keinen einzigen Freund
Fraktion gefunden hat. In den ausgedehnten Bera=
ie
vor dem Plenum begannen und bis in die Nacht
hat es ſich keinen Augenblick darum gehandelt, ob das
abzulehnen ſei, ſondern nur um die Frage, wie die Ab=
ü
begründen wäre. Herr Dr. Moldenhauer ſelbſt hat
ungen beigewohnt und einen letzten Verſuch zur Ret=
icht
, iſt aber damit vollſtändig unter den Tiſch gefallen,
dig, daß man eigentlich annahm, er würde nach Schluß
onsſitzung dem Kanzler ſeine Demiſſion überreichen.
genug dazu hatte er, denn ſelten wohl iſt das Pro=
nes
Miniſters von ſeiner eigenen Partei derartig er=
den
wie in dieſem Falle. Auch die Fraktion der
irtei hat rundweg erklärt, daß ſie das Not=
18 ungerecht und wirkungslos betrachte
der ablehne, ſolange nicht die Voraus=
n
für eine allgemeine Senkung der
und eine ſtarke Verminderung der Aus=
eröffentlichen
Verwaltung gegeben ſind.
berraſchen, daß auch der Finanzminiſter, wenn er auch
r Abſtimmung der Stimme enthielt, zum Ausdruck ge=
er
ſei im weſentlichen mit den Gedankengängen der
ing der Volkspartei einverſtanden. Das ſpricht
nicht dafür, daß die Regierung es im Augenblick
Kampf mit ihren eigenen Parteien ankommen laſſen
t vielmehr eher darauf hin, daß auch Herr Brüning
nmöglichkeit ſeiner bisherigen Politik überzeugt iſt und
ſegierungsparteien ſich zunächſt einmal in Verbindung
ob es nicht andere Mittel und Wege gibt, aus den
eiten herauszukommen. Die Volkspartei ſcheint dabei
denken, daß es vermeſſen iſt, zurzeit auf Grund ſtatiſti=
chnungen
das Defizit der Arbeitsloſenverſicherung auf
Pfennig zu berechnen, daß es vielmehr genügen muß,
zu treffen, um über die Gefahren bei der Arbeitsloſen=
hinwegzukommen
, die Entſcheidung über neue
ber bis zum Herbſt zu vertagen und inzwiſchen alle Be=
für
eine Senkung der Preiſe zu erfüllen. Dabei iſt
rſter Linie, nachdem die Verhandlungen zwi=
n
Spitzenorganiſationen der Wirtſchaft
ert ſind, an einen geſetzlichen Eingriff des
für eine vorzeitige Kündigung der
rträge gedacht, um im Zuſammenhang auch mit
Ngweiſen Senkung der Arbeitslöhne zur Verbilligung
(knionskoſten zu kommen und dann Hand in Hand mit
Preform auch die Laſten der öffentlichen Hand abzu=
weit
der Kanzler bereit iſt, dieſen Weg zu verſolgen,
I den nächſten Tagen zeigen müſſen. Er ſelbſt ſcheint,
Yon ſagten, nicht gerade auf Kampfſtimmung eingeſtellt
indern mehr im Verhandlungswege ſich mit den Par=
den
zu wollen. Etwas anderes bleibt ihm ja auch
8, denn wenn auch die Möglichkeit einer Reichs=
Ibſung nach wie vor beſtehen bleibt, ſo iſt es natür=
Alich, daß die volksparteilichen Miniſter im Kabinett
Na4 gegen ihre eigene Partei auflöſen. Ein Kampf
netts mit dem Reichstag um das Not=
Urde notwendig die Sprengungder Regierung
Nücktritt der volksparteilichen Miniſter bedeuten, dem
Soy auch der demokrotiſche Miniſter anſchlöſſe. Wie
De Dinge weitergetrieben werden ſollen, wird ſich wohl
Beſprechung des Kanzlers mit den Parteiführern

Das Steuerbukekt vor dem Reichsrak.
Vergbſchiedung durch den Reichskag noch vor der
Sommerpanſe?
* Berlin, 16. Juni. (Priv.=Tel.)
Der Reichsfinanzminiſter hat ſeine Steuervorlage ſamt
der Begründung jetzt dem Reichsrat zugehen laſſen mit der
Bitte, möglichſt ſchon im Laufe der kommenden Woche die Ent=
ſcheidung
herbeizuführen, weil die Vorlage noch vor der
Sommerpauſe auch vom Reichstag unter allen Umſtänden
verabſchiedet werden müßte. Inwieweit dieſe Bitte ganz
ernſt gemeint iſt, kann dahingeſtellt bleiben; zum Teil wenigſtens
beſteht im Kabinett die Meinung, die Einzelheiten der neuen
Steuergeſetze bis zum kommenden Montag geheim zu halten, um
zu verhindern, daß die Auswirkung auf die ſächſiſchen Wahlen
für die bürgerlichen Parteien zu verheerend wirkt. Ein Geſichts=
punkt
, der allerdings beſſer bei der Aufſtellung des ganzen Pro=
gramms
ſchon früher berückſichtigt worden wäre. Auch die
Durcharbeitung der Entwürfe kann nicht dazu führen, das Urteil,
das wir bisher über das jetzige Finanz=Syſtem hatten, weſentlich
zu beeinfluſſen.
Die Begründung, die, weil ſie durch Kabinettsbeſchluß ge=
billigt
worden iſt, ja ſo etwas wie eine Regierungserklärung dar=
ſtellt
, iſt keineswegs überzeugend. In dem entſcheidenden Punkt
wird ausgeführt, wirtſchaftlich wirkt die Abgabe für den Haus=
halt
wie eine Gehaltsſenkung. Wenn die Reichsregierung nicht
ſchon in dieſem Augenblick eine echte Gehaltszahlungsſenkung vor=
ſchlägt
, ſo iſt für ſie die Erwägung maßgebend, daß ſich zurzeit
noch nicht überſehen läßt, ob, auf die Dauer geſehen, eine Sen=
kung
von dieſem Ausmaß erforderlich ſein wird. Es würde wei=
terhin
eine Aenderung des Finanzausgleichs erforderlich ſein.
Das iſt aber bei der Kürze der Zeit mitten im Etatsjahr nicht
möglich. Alle künftigen Regelungen werden durch den vorliegen=
den
Entwurf nicht reduziert. Der Finanzminiſter ſelbſt iſt ja
früher mit aller Entſchiedenheiten gegen das Notopfer der Be=
amten
aufgetreten. Um ſeine Schwenkung zu rechtfertigen, führt
er an, daß damals noch andere weniger einſchneidende Deckungs=
möglichkeiten
beſtanden hätten, die jetzt nicht mehr vorhanden
ſeien.
Die Erkragsrechnung
iſt ſo aufgemacht, daß die Reichshilfe bei den Beamten der
öffentlichen Hand auf rund 328 Millionen Mark berechnet wird.
Dazu kommt die Reichshilfe der Dauerangeſtellten bei den Be=
hörden
mit 24 Millionen, dann kämen die Privatangeſtellten über
Mk. 8000,, die man mit 1,25 Milliarden ſchätzt, ſo daß der
4prozentige Steuerſatz etwa 50 Millionen Mark ergeben würde.
Aus den Aufſichtsratseinkommen ſollen etwa 4 Millionen einkom=
men
, das würde, auf das Jahr berechnet, rund 400 Millionen
ausmachen, für 3 des noch verbleibenden Etatsjahres alſo etwa
300 Millionen Mark. Beitragspflichtig ſind die Beamten und
Angeſtellten des Reiches, der Länder, der Gemeinden und Ge=
meindeverbände
, der Reichsbank, der ſonſtigen öffentlich rechtlichen
Körperſchaften, der deutſchen Reichsbahngeſellſchaft, die Solda=
ten
der Wehrmacht, ferner die Beamten und Angeſtellten bei
Unternehmungen und Einrichtungen mit überwiegender Kapital=
beteiligung
aller öffentlich rechtlichen Körperſchaften, weiterhin
die Empfänger von Wartegeld, Ruhegehalt, Witwen und Wai=
ſengeld
und anderen Bezügen oder Geldwertbezügen, für frühere
Dienſtleiſtungen, die vom Reich, von den Ländern und den übri=
gen
öffentlich rechtlichen Körperſchaften gewährt werden.
Der Kreis der Privakangeſtellken,

okratiſche Reichstagsfraktion hat in ihrer heu=
g
einſtimmig eine Entſchließung gefaßt, in der
okratiſche Reichstagsfraktion erblickt in der
iniſter wenige Wochen nach der von ihm da=
ſend
erklärten Steuererhöhung getroffenen
nes abermaligen Fehlbetrages
arden einen ſchweren Mißerfolg der
zpolitik. Sie leitet hieraus die For=
ine
die Reichsfinanzen für die Dauer ordnende
auf den Weg gebracht wird, ohne daß auf
arlamentsferien Rückſicht genom=
nn
. Um das Grundübel der Arbeitsloſigkeit
ſchlimmern und die Bemühungen zur Senkung
nicht zu vernichten, ſind neue Steuern
Hand zuweiſen, ſolange nichtalle
der Ausgabenſenkung erſchöpft
lit der Durchführungder Reichs= und
eform nicht länger gezögert werden. Sollte
Nerdurch allein nicht ordnen laſſen, ſo ſind in
Finanzreform Steuern auf entbehr=
ttel
ſoweit wie möglich zu legen. Der will=

die zur Reichshilfe herangezogen werden ſollen, iſt ſo umſchrieben:
Alle Perſonen, mit ihrem Einkommen, wenn es den Betrag von
Mk. 8400, jährlich überſteigt und wenn es ſich nicht um Perſo=
nen
handelt, die für den Fall der Arbeitsloſigkeit pflichtverſichert
ſind. Von dem Beitrag ſind befreit Arbeitehmer, bei denen
ein Steuerabzug vom Arbeitslohn nicht vorzunehmen iſt, ſowie
die Angeſtellten, ſofern ſie nicht vom 1. Juli 1929 oder einem
ſpäteren Zeitpunkt fortdauernd ein Jahr hindurch in Beſchäf=
tigung
geſtanden haben. Wer alſo auch nicht Einkommenſteuer
zahlt, alſo auch Beamte, ſind von dem Notopfer befreit. Das iſt
wenigſtens eine Entlaſtung der kleineren Einkom=
men
. Die Reichsregierung denkt auch daran, die Privatangeſtell=
ten
, die im Zeichen des allgemeinen Abbaues bereits in ihren
Bezügen gekürzt ſind, von der Abgabe frei zu laſſen. Hier wird
aber noch die geſetzliche Form geſucht, die vermutlich in der Art
gefunden werden ſoll, daß Angeſtellte, deren feſte Be=
züge
ſeit dem 1. April um mehr als 6 Prozent ver=
ringert
ſind, zu der Notabgabe nicht herange=
zogen
werden ſollen.

* Die anglo=amerikaniſche Freundſchaft.
Von
Dr. Heinrich Wenz.
Seit mehr als 200 Jahren ruht die gewaltige weltpolitiſche
Stellung Englands auf ſeiner Herrſchaft zur See. Die Meere
waren und ſind das verbindende Element für die in allen Konti=
nenten
zerſtreut liegenden Teile des Reiches. Die Beherrſchung
der Meere war oberſter Leitſatz der britiſchen Außenpolitik. Zu
ihrem Schutz hat man Kriege geführt gegen Spanien, Holland,
Frankreich und zuletzt im Weltkrieg gegen die junge aufſtrebende
Seemacht Deutſchland. Der zweifellos bedeutendſte Aktippoſten
in der britiſchen Kriegsbilanz war die Vernichtung der deutſchen
Flotte. Doch der unbeſchreibliche Jubel, der am Abend des
9. November 1918 die Straßen Londons erfüllte wie ihn die
altersgrauen Mauern der Rieſenſtadt nie geſehen hatten weder
vorher noch nachher, obwohl die britiſche Geſchichte an Erfolgen
ſo unendlich reich iſt war nicht von langer Dauer. Die deutſche
Kriegsflotte blieb zwar vom Ozean verſchwunden, dafür aber
erſtand ein neuer, viel gefährlicherer Gegner: die Vereimigten
Staaten von Amerika!
Wir wiſſen, wie in der Nachkriegszeit das Ringen zwiſchen
dieſen beiden angelſächſiſchen Mächten immer bedenklichere For=
men
annahm. Amerika vertrat immer energiſcher ſeine ſchon von
Wilſon erhobene Forderung der Freiheit der Meere, und die
alte Seemacht Großbritannien hielt umſo zäher an ihrer Herr=
ſchaft
zur See feſt. Im letzten Jahre wäre es beinahe zu ihrer
Aufrechterhaltung zu einem franzöſiſch=engliſchen Flottenabkom=
men
gekommen, wenn nicht im letzten Augenblick die angelſächſi=
ſchen
Völker diesſeits und jenſeits der Ozeane das Gefährliche
der Chamberlainſchen Politik erkannt und ſich dagegen aufge=
bäumt
hätten. Chamberlain und mit ihm das geſamte frankophile
konſervative Kabinett mußten von der politiſchen Bühne ab=
treten
. Und an deren Stelle trat ein Labour=Kabinett unter der
Führung Ramſay Macdonalds, das entſchloſſen das außenpoli=
tiſche
Steuer herumwarf. Mit echt ſchottiſcher Zähigkeit ging er
auf ſein Ziel los: Verſtändigung mit Amerika. Seiner Initiative
war die Einberufung der Londoner Flottenkonferenz zuzuſchrei=
ben
, und micht minder iſt es ſein Verdienſt, daß es auf dieſer
Konferenz zu einem Flottenabkommen zwiſchen den beiden angel=
ſächſiſchen
Mächten gekommen iſt. Das aber bedeutet nichts anderes,
als daß England ſeinen Jahrhunderte lang geübten Grundſatz
der Vorherrſchaft zur See aufgibt und daß eine ganz neue Aera
der britiſchen Außenpolitik beginnt. Welches ſind die Gründe
für dieſen Umſchwung?
Zunächſt darf man das Eine nicht vergeſſen, daß England
und die Vereinigten Staaten zwei Mächte ſind, die nicht nur durch
kulturelle Bande mit einander verknüpft ſind. Mögen im letzten
Jahrhundert die verwandtſchaftlichen Beziehungen immer wieder
zuweilen getrübt worden ſein es kam ſogar einmal zum Krieg
zuletzt drang doch wieder die Erkenntnis durch, daß Blut
dicker als Waſſer ſei, daß Amerika eben doch eine Schöpfung
des ſtaatenbildenden Genius der Briten ſei. Wer dieſe Zuſam=
menhänge
kannte, für den konnte es gar nicht zweifelhaft ſein, daß
in der Stunde der Not die abgefallene Tochter der Mutter
Britannia beiſtehen werde, zumal die politiſche Führerſchicht in
Amerika immer britiſch orientiert war. Und ſo haben die Ver=
einigten
Staaten den Weltkrieg zugunſten Englands entſchieden.
Allein gerade damit begann ein neuer Zeitabſchnitt in den
anglo=amerikaniſchen Beziehungen. Dies iſt in den letzten Jahren
immer deutlicher geworden. Amerikas Selbſtbewußtſein iſt durch
den ſiegreichen Kriegsausgang mächtig gewachſen, es iſt ſchließ=
lich
euch der eigentliche Sieger im Weltkrieg geworden. Die Ver=
einigten
Staaten nehmen heute eine gewaltige weltpolitiſche und
weltwirtſchaftliche Stellung ein. Das aber ſpürt kein Staat mehr
als England. Denn vor dem Krieg war das Inſelreich die
führende Wirtſchaftsmacht der Welt. Nach London richtete die
internationale Finanzwelt ihre Blicke. Jetzt iſt das anders. Das
engliſche Pfund iſt zwar vom Dollar nicht verdrängt, ſo raſch
wird ein altes Finanzzentrum nun doch nicht entthront, aber die
Londoner City ſieht ſich einer immer mehr wachſenden Konkur=
renz
der Wallſtreet von New York gegenüber. Amerika gefällt
ſich in der Rolle des Weltbankiers. Ganz Europa iſt den Ameri=
kanern
verſchuldet. England ſelbſt hat ſich durch ſein Kriegs=
ſchuldenabkommen
für 62 Jahre an die U. S.A. kriegsſchuldenzahl=
pflichtig
gemacht. Und was noch bedeutungsvoller iſt: in allen
Teilen der Welt, in Aſien, in Südamerika, ja ſelbſt in den briti=
ſchen
Dominions begegnen die Briten der gefährlichen Konkur=
renz
der geſchäftstüchtigen Yankees, ſei es als Geldgeber, als Roh=
ſtoffintereſſent
(Kautſchuk, Petroleum) und als Warenlieferant.
Da England einzuſehen beginnt, daß es das Geſchäft nicht mehr
allein machen kann, ſo erklärt es ſich jetzt bereit, kühle und nüch=
terne
Rechner, wie die Briten nun einmal ſind, mit den Amerika=
nern
halbpart zu machen.
Auch politiſche Momente ſprechen bei dem britiſchen Nach=
geben
mit. Es iſt eine alte Tatſache, daß wirtſchaftliche Probleme
meiſt auch immer ſolche politiſcher Natur ſind. Wir wiſſen ja,
welch bedeutſamen, ja entſcheidenden Einfluß die Männer der
amerikaniſchen Hochfinanz General Dawes, Young welt=
politiſch
in den letzten Jahren gehabt haben. Auch hier iſt Groß=
britannien
ein Hauptleidtragender. Immer mehr empfindet es
den gewaltigen politiſchen Druck, der von Amerika ausgeht. Die
großen Dominions Kanada und Auſtralien werden immer mehr
zu Einflußſphären Amerikas. In Kanada beiſpielsweiſe haben
die Vereinigten Staaten heute ſchon mehr als 3 Milliarden
Dollars angelegt und mit dieſer Summe England weit über=
troffen
. Damit aber ſteigt auch der kulturpolitiſche Einfluß
Amerikas. Kanada iſt ohnedies ein geographiſch=wirtſchaftlicher
Annex Amerikas, es hat mit dieſem eine Tauſende von Meilen
lange, völlig ungeſchützte Grenze gemeinſam. Nicht minder
ſtark wirkt das amerikaniſche Vorbild in Auſtralien.
Begünſtigt wird dieſe Entwicklung durch ein anderes politi=
ſches
Moment. Mehr als der alte Erdteil Europa verſpüren die
jungen angelſächſiſchen Mächte, die um den Stillen Ozean herum=
gelagert
ſind, alſo Kanada. Neuſeeland, Auſtralien, heute ſchon
den Druck des gewaltigen Problems, das immer mehr das Pro=
blem
des 20. Jahrhunderts werden wird: der Kampf der Far=
bigen
gegen die weiße Welt. Auſtralien iſt menſchenarm, China

[ ][  ][ ]

Seite 2

und Japan aber ſind übervölkert. Vor der gelben Gefahr fühlt
ſich Auſtralien nur ſicher, wenn es neben dem Schutz des Empire
auch denjenigen Amerikas genießen kann. Dasſelbe gilt auch
für Kanada. Es kann gar kein Zweifel ſein: ein kriegeriſcher
Konflikt zwiſchen England und Amerika hätte das Auseinander=
brechen
des Reiches zur Folge. Im Lichte dieſer Tatſachen be=
trachtet
erſcheint die Politik Macdonalds als durchaus folge=
richtig
.
Freilich, in der Welt der Politik iſt die Vernunft nicht immer
ausſchlaggebend. Vielleicht iſt die Aera HooverMaedonald nur
eine Atempauſe in dieſem Ringen, vielleicht aber iſt ſie tatſächlich
der Beginn eines Zeitalters des anglo=amerikaniſchen Zuſam=
menarbeitens
in allen großen Fragen der Weltpolitik. Dies
aber würde für die übrige Welt nichts anderes bedeuten als die
Aufrichtung der angelſächſiſchen Weltherrſchaft. So
berauſchend dieſer Gedanke für manche Briten iſt, es fehlt ihm
doch nicht der bittere Wermutstropfen: in einem ſolchen anglo=
amerikaniſchen
Konzern würde England nur die Rolle des
Junior=Partner zufallen. Es würde ſich ſo das prophetiſche
Wort erfüllen, das einſt Emerſon im Geſpräch mit Carlyle ge=
äußert
hat: England, eine alte erſchöpfte Inſel, wird eines
Tages ſich damit begnügen müſſen, wie andere Eltern nur in
ſeinen Kindern ſtark zu ſein.

der Inneneiat vor dem Reichstag.

Reichsinneneniniſter Dr. Wirkh über die Calmette-
Angelegenheit.
Berlin, 16. Juni.
Der Reichstag ſetzte bei ſeinem Wiederzuſammentritt nach
den Pfingſtferien die zweite Beratung des Etats für 1930 mit
der Beratung des Haushalts des Reichsminiſteriums des
Innern fort.
Reichsinnenminiſter Dr. Wirth gibt zunächſt zu den 33
Sterbefällen der nach dem Calmette=Verfahren behandelten
Säuglinge in Lübeck eine Erklärung ab, in der es heißt: Sowohl
vom Staate Lübeck wie auch meinerſeits geſchieht alles zu einer
möglichſt völligen Aufklärung. Ob Fehler von den mit der Be=
handlung
betrauten Stellen gemacht ſind, wird der Staat Lübeck
feſtzuſtellen haben, die Erhebungen führen hoffentlich zu einem
klaren Ergebnis. An der reſtloſen Aufklärung wird die Reichs=
medizinalverwaltung
und das Reichsgeſundheitsamt mit aller
Energie mitarbeiten. Schon bei früherer Gelegenheit hat das
Reichsinnenminiſterium mit dem Reichsgeſundheitsrat die
Tuberkuloſeſchutzbehandlung nach Calmette zurückhaltend beur=
teilt
und im Mai 1927 den deutſchen Ländern eine dementſpre=
chende
Mitteilung zugehen laſſen.
Die Sozialdemokrakie gegen die Abſchaffung des
Verhälfniswahlrechkes und die Berringerung der
Abgeordnekenzahl.
Abg. Sollmann (Soz.) erklärte, daß es für eine Abſchaf=
fung
des Verhältniswahlrechtes die notwendige Mehrheit im
Reichstage nicht geben werde. Eine Verringerung der
Abgeordnetenzahl lehnt die Sozialdemokratie
ab. Es ſei eine unerhörte Zumutung des Reiches, dem erklärten
Putſchiſten und gerichtsnotoriſchen Hochverräter Frick Reichsgel=
der
zur Bewaffnung von Nationalſozialiſten in die Hand zu
geben.
Abg. Dr. Spahn (Dnatl.) kritiſierte das Vorgehen des
Innenminiſters gegen die thüringiſche Regierung und gegen den
weſtdeutſchen Stahlhelm. Miniſter Wirth ſetze die Schikanepolitik
ſeines Vorgängers fort. Die dringende Löſung der Verfaſſungs=
frage
werde weder vom Miniſter noch vom Reichstag in der rich=
tigen
Weiſe angepackt. Vom Bund zur Erneuerung des Reiches
werde ebenſowenig eine fruchtbare Löſung vorgeſchlagen werden,
wie von der Länderkonferenz. Das föderaliſtiſche Prinzip müſſe
aufrecht erhalten bleiben. Mit dieſem Prinzip ſei aber das Vor=
gehen
des Innenminiſters gegen die thüringiſche Regierung nicht
vereinbar. Die jetzige Regierung rührt an den Grundlagen des
reichspräſidialen Amtes durch die Art, wie ſie den Reichspräſiden=
ten
in den Vordergrund ſchiebt, um politiſche Augenblickserfolge
zu erzielen. Jetzt ſchon ſind Kräfte genug am Werke, um nach
dem Scheitern des Experiments Brüning mit neuen Methoden
den ſchon vom Kabinett Müller gemachten Verſuch zu wieder=
holen
, die Regierung in die Hand einer Arbeitsgemeinſchaft von
Kapital und Maſſe zu legen. Es iſt bedauerlich, daß Freunde
von uns eine Klubangelegenheit zum Anlaß der Gründung einer
neuen Partei gemacht haben. Das Verſtändnis für konſervative
Gedanken iſt in den Reihen aller Parteien gewachſen. In Zen=
trumskreiſen
wird es ſogar dem republikaniſchen Dr. Wirth nach=

Dienstag, den 17. Juni 1930

Vom Tage.
Die Deutſche Kolonialgeſellſchaft richtete eine Entſchließung an
den Reichsaußeuminiſter Dr. Curtius, in der er dringend aufge=
fordert
wird, mit allen Mitteln dahin zu wirken, daß nunmehr
die Frage der kolonialen Schuldlüge amtlich aufgerollt und die
bedingungsloſe Rückgabe unſerer Kolonien gefordert werde.
Die Fuaktion der Wirtſchaftspartei hat im Preußi=
ſchen
Landtag den Beſchluß beantragt, gegen den Miniſterprä=
identen
Dr. Braun wegen feiner am Staatsge=
richtshof
geübten Kritik die Miniſteranklage zu er=
heben
.
Der Preußiſche Landtag vertagte ſich am Montag er=
neut
auf den 24. Juni.
Die Regierung von Dirol hat einen Landesrat nach Wien
geſandt, der gegen die Ausweifung Pabſts Einſpruch er=
heben
und ihre Zurücknahme fordern ſoll.
Die Nachricht von der Verhaftung Matſcheks in Semlin
entſpricht nicht den Tatſachen.
Der neue rumäniſche Miniſterpräſident Maniu
hat ſich vor Vertretern der ausländiſchen Preſſe gegen jede Revi=
ſion
der Friedensverträge ausgeſprochen.
Der ehemalige franzöſiſche Finanzminiſter Klotz
iſt, wie verlautet, im Alter von 62 Jahren plötzlich geſtorben.
Die Wahlen zur Geſetzgebenden indiſchen Ver=
ſammlung
und zum Staatsrat ſind für den kommenden Sep=
tember
feſtgeſetzt.
Wie aus Waſhington berichtet wird, hat nun auch der amerika=
niſche
Präſident Hoover die Erklärung abgegeben, daß er
die neue Zolltarifvorlage, die bereits vom Senat und vom
Repräſentantenhaus angenommen wurde, unterzeichnet werde.
Die Nankingregierung gibt ein Telegramm von Marſchall
Tſchang=Hſü=liang bekannt, in dem dieſer die Mobiliſierung der
mandſchuriſchen Armee zur Unterſtützung der Nankingregierung
im Kampf gegen die Nordarmee ankündigt. Der chineſiſche Bür=
gerkrieg
wäre, wenn ſich dieſe Ankündigung Tſchang=Hſü=liangs
verwirklichen ſollte, damit entſchieden, da dann die Ueberlegenheit
der Nankingregierung gegen den Norden erdrückend wäre.

geſagt. Für repräſentative Zwecke wird bei uns noch viel zu viel
ausgegeben, während die notwendigſten Mittel zum Bau deut=
ſcher
Schulen für die deutſchen Minderheiten fehlen.
Stahlhelmverbot und der Konflikk mit Thüringen.
Reichsinnenminiſter Dr. Wirth erwidert, ihm liege
nichts ferner, als mit ſchikanöſen Maßnahmen der Oppoſition
entgegenzutreten. Das gelte auch für das Stahlhelmverbot im
Weſten. Die Vorlegung eines neuen Reichsſchulgeſetzes wäre
ſehr erwünſcht, aber ein praktiſcher Erfolg wäre damit nicht zu
erreichen, ſolange keine Ausſichten für ein Kompromiß der Par=
teien
in der Simultanſchulfrage vorhanden ſeien. Die Anemp=
fehlung
der Schulgebete durch das thüringiſche Miniſterium iſt
von Miniſter Dr. Frick dahin erläutert worden, daß dieſe Gebete
ſich richten gegen art= und raſſefremde Elemente. Eine ſolche
Anempfehlung richte ſich deutlich gegen Geiſt und Sinn der Wei=
marer
Verfaſſung, die die Empfindungen aller Volksgenoſſen
ſchützen will. Es muß die Auffaſſung zurückgewieſen werden, als
ſei der Staat bei ſeiner jetzigen Staatsform nicht imſtande, eine
die nationalen Intereſſen ſchützende Politik zu betreiben. Sie
(nach rechts) werden bei der Erledigung der Oſthilfe und anderer
Vorlagen demnächſt zeigen können, ob Ihr Staatskonſervatismus
ſich bewährt.
Abg. Schreiber (Zentr.) bedauerte, daß die Auseinander=
ſetzungen
mit der thüringiſchen Regierung zu einem Guerillakrieg
geführt haben, der dem Anſehen der Republik abträglich ſei. Wir
ind Gegner einer Ausnahmegeſetzgebung, aber wir ſtimmen dem
Reichsinnenminiſter darin zu, daß es nicht angängig iſt, Natio=
nalſozialiſten
zu leitenden Beomten der Polizei zu machen. Dem
Unfug des politiſchen Straßenkampfes muß rückſichtslos ein Ende
gemacht werden. Wenn es nicht anders geht, muß auch das Ver=
bot
der Uniformen und Abzeichen durchgeführt werden. Wir
lehnen es ab, daß Schulgebete als Schrittmacher gewiſſer Parteien
mißbraucht werden. Der Parlamentarismus iſt nicht krank, weil
Diktaturen ihn bedrohen, ſondern Diktaturen drohen, weil der
Parlamentarismus krank iſt. Das Kabinett muß ein größeres
Maß der Exekutive entwickeln können. Eine Verſtärkung der
Macht des Reichspräſidenten halten wir für überflüſſig. Es iſt
ein Verdienſt des Kabinetts Brüning, daß es die Frage nach
dem richtig verſtandenen und richtig angewandten Parlamen=
tarismus
mehr in den Vordergrund geſtellt hat. Wir müſſen
ſchließlich fordern, daß das religiöſe Kulturgut unſeres Volkes
ſtärker geſchützt wird. Es muß die Kritik zurüchgewieſen werden
die der Abg. Hugenberg an der Kulturpolitik des Zentrums
geübt hat.
Abg. Maslowſki (Komm.) bekämpfte die Politik des Innen=
miniſters
, die ganz auf den Kurs des Bürgerblocks eingeſtellt ſei.
Um halb 8 Uhr vertagte das Haus die Weiterberatung auf
Dienstag 12 Uhr.

* Der Bismarck der wiſſenſchaft.
Adolf v. Harnacks Lebenswerk:
Ein Truſt der deutſchen Forſchung.
Von Georg Bieſenthal.
Als vor einigen Wochen die neue und vielleicht bedeutungs=
vollſte
Gründung der Kaiſer Wilhelm=Geſellſchaft zur Förderung
der Wiſſenſchaften, das Inſtitut für mediziniſche Forſchung, in
Heidelberg ſeiner Beſtimmung übergeben wurde und Vertreter
der ganzen ziviliſierten Welt der feſtlichen Einweihung bewun=
dernde
Zeugen waren, geſchah das in der Geſchichte nicht ſelten
Tragiſche: daß der Mann, deſſen Lebensarbeit ſich an dieſem
Tage runden und krönen ſollte, fernbleiben mußte unter vielleicht.
bitterem Verzicht. Er ſtarb in der Heidelberger Univerſitätsklinik,
nah dem neuen Hauſe, deſſen Planung und Aufbau der 79jährige
noch mit gewohnter Gründlichkeit und Umſicht erdacht hatte.
Seine Leiſtung; die organiſierte, auch nach äußerem Syſtem
geordnete, gleichſam rationaliſierte Wiſſenſchaft an einem ziel=
ſicher
laufenden Band ſie iſt heute ſo ſelbſtverſtändlich gewor=
den
, daß unſere Generation ſchon nicht mehr weiß, wie anders
es vor Harnack war. Jetzt, da man dieſe Organiſation der Wiſſen=
ſchaft
als eben natürliche Tatſache hinnimmt, muß man ſich erſt er=
innern
, wie Harnack kämpfte, um ſolche Selbſtverſtändlichkeit plau=
ſibel
zu machen und durchzuſetzen. Nur ſeine unbeugſam harte
Führernatur ermöglichte ihm es, ganze Wiſſensgebiete ſelbſt noch
im hohen Alter perſönlich zu lenken, und auseinanderſtrebende Ge=
lehrtenkreiſe
zu einheitlichen Arbeiten zu vereinigen. Vor Rivali=
täten
unter den Wiſſenſchaftlern hatte er zu wenig Reſpekt, um
nicht mit ihnen aufzuräumen.
Aber dieſe Gelehrten konnten ihm ja aufs Höchſte, dankbar
ſein. Denn durch ſeine Schöpfung, die Kaiſer Wilhelm= Geſell=
ſchaft
zur Förderung der Wiſſenſchaften befreite er ſie endlich von
den auf ihr laſtenden Pflichten des Hochſchulunterrichts ſchuf
ihnen Mittel und Wege, ohne ihnen zeitraubende Bindungen auf=
zubürden
. Man muß ja daran denken, daß bis zum Jahre 1911 die
deutſche Wiſſenſchaft ausſchließlich in den Univerſitäten verkörpert
war, in denen ſich Forſchung und Lehre eng miteinander verknüpf=
ten
. Umfangreiche Unterſuchungen, ausbaugewonnene Erkennt=
niſſe
verlangten jedoch nach einer durch keine Lehrtätigkeit ge=
hemmte
Forſchung. Jungen Gelehrten ſollte die Möglichkeit ge=
geben
werden, in ihrer beſten Zeit ungeſtört von allen Neben=
verpflichtungen
und Nahrungsſorgen mit ausreichendem techniſchem
und perſönlichem Material einige Jahre arbeiten zu können.
Generalſtabsoffiziere der Wiſſenſchaft nannte Harnack ſie, die
ſpäter an die Hochſchule oder in die Induſtrie gingen, oder ihre
ganze Lebensarbeit der Forſchung widmeten.

Heute unterhält die Kaiſer Wilhelm=Geſellſchaft bereits 34
über ganz Deutſchland verteilte Inſtitute. Was draußen im All=
tag
praktiſch angewandt, in lebensnotwendige Tätigkeit umgeſetzt
wird, wird hier erdacht und erprobt. Hier werden jene Syſteme
entworfen, die eine planvolle Ausnutzung irdiſcher Güter und
menſchlicher Arbeitskraft möglich machen. Und hier wird der
Boden bereitet jenen naturwiſſenſchaftlichen Ergebniſſen, die, von
Induſtrie und Wirtſchaft aufgegriffen, uns, der großen Maſſe der
Konſumenten, tauſendfach zugute kommen.
Ueberblicken wir dieſe mächtige Organiſation, ſo können wir
drei große Arbeitskreiſe, drei verſchiedene Typen von Forſchungs=
ſtätten
unterſcheiden. Die einen dienen dem Ausbau der theoveti=
chen
Wiſſenſchaften, die anderen übertragen die Methoden der
theoretiſchen auf die angewandten Wiſſenſchaften und dienen damit
zugleich der Wirtſchaft und der Induſtrie. Die dritten ſtehen im
Zeichen der Geiſteswiſſenſchaften.
Schon der erſte Arbeitskreis umfaßt wiederum mehrere Unter=
gruppen
. Da iſt eine biologiſch=phyſiologiſche Gruppe mit den
Inſtituten für Biologie, für Biochemie und für Anthropologie,
menſchliche Erblehre und Eugenik eine andere Gruppe für
phyſikaliſche Chemie mit vier Inſtituten. Glanzvollſte Namen der
deutſchen Wiſſenſchaft ſind vertreten: Einſtein, Laue und Haber
hier, Mangold, Correns, Warburg und Meyerhof dort. Auf Teil=
gebieten
arbeiten das Inſtitut für Strömungsforſchung in Göttin=
gen
, das mit einer Aerodynamiſchen Verſuchsanſtalt verbunden iſt,
und auf eng benachbartem Gebiet das Inſtitut für Waſſerbau und
Waſſerkraft in München.
Eine mediziniſche Gruppe umfaßt das Inſtitut für experimen=
telle
Therapie und das von den berühmten Brüdern Oskar und
Cecile Vogt geleitete Inſtitut für Hirnforſchung. Das erſtgenannte
Inſtitut, die frühere Arbeitsſtätte Auguſt v. Waſſermanns, iſt heute
vereint mit einer Forſchungsſtelle für Mikrobiologie in Sao Paolo.
In Ergänzung dieſer Arbeitsgebiete ſchließt ſich die umfangreiche
Deutſche Forſchungsanſtalt für Pſychiatrie in München an, wäh=
rend
das neugegründete Inſtitut für mediziniſche Forſchung in
Heidelberg als Zentralinſtitut für die Zuſammenfaſſung von phyſi=
kaliſcher
, chemiſcher und phyſiologiſcher Forſchung mit der kliniſchen
Forſchung gedacht iſt.
Alle dieſe Inſtitute kümmern ſich weniger um Erfindungen,
als um die Grundlagen wiſſenſchaftlicher Erkenntnis. Auch in
dem zweiten großen Arbeitskreis der Kaiſer Wilhelm=Geſellſchaft,
bei den Inſtituten für angewandte Wiſſenſchaft, iſt das Ziel der
Forſchung zunächſt ein rein wiſſenſchaftliches in vollem Einver=
ſtändnis
mit den führenden Männern der Wirtſchaft, die dieſe
Inſtitute zum größten Teil unterhalten. Erſt die Induſtrie ver=
wandelt
den Gedanken des Gelehrten in ein techniſch und wirt=
ſchaftlich
brauchbares Verfahren.
In dieſer Gruppe wären zu nennen: das Inſtitut für Kohlen=
forſchung
in Mühlheim an der Ruhr und das Schleſiſche Kohlen=

bald, daß ſich das Reichsfinanzminiſterium die Sache et
leicht macht. Sozialen Geſichtspunkten trägt ſein Plan
Weiſe Rechnung. Die Steuerleiſtungen würden nämlich
betragen: 1. Bei kinderloſen Ehepaaren eine Steigerun
auf 13 v. H. 44,44 v. H.; 2. Bei Ledigen von 10 auf
v. H.; 3. Familien mit einem Kinde von 8 auf 12
4. Familien mit zwei Kindern von 7 auf 11 57,14 v. H
Familien mit 3 Kindern von 6 auf 10 66,66 v. H.; 6.
milien mit 4 Kindern von 4 auf 8 100 v. H. Es
die Kinderloſen mit 44,444 v. H., Ledige und Familien n
Kinde mit 50 v. H. und die Familien mit ſteigender K
auch ſteigend belaſtet werden! Viel richtiger wäre es
Reichshilfe in dem Verhältnis umzulegen, und zwar auf
n Arbeit und Verdienſt ſtehen, wie die Steuerpflichti
jetzt zur Lohnſteuer herangezogen werden. Man kann
Familienvater mit vier Kindern nicht eine Verd
ſeiner Steuerleiſtungen anſinnen, wenn man Ledige
milien mit nur einem Kinde mit der Hälfte der b
Lohnſteuerſumme durchkommen laſſen will! Dabei ſei
Zuſammenhang einmal von der Tatſache, daß von dem G
kommen Werbungskoſten, Sonderleiſtungen uſw. nicht
werden ſollen, ganz abgeſehen.
Der Ausfall an der Summe, die man als Reichs
reichen will, könnte vielleicht in der Weiſe gedeckt we
man in der Lohnſteuer eine andere Regelung trifft.
dieſe Steuer vor einigen Jahren einmal um zwei und
eine Mark geſenkt, zuſammen alſo um drei Mark. J
Notzeit müßte man dieſe Ermäßigung wieder aufheben
Reichshilfe auf alle Lohn= und Gehaltsempfänger umle
neben iſt natürlich auch die Heranziehung der anderer in
menſteuerzahler erforderlich. Eine ſolche Regelung uſe
Reichshilfe zweifellos das Brandmal eines Ausnal ge
nehmen.
Kundgebung der heſſiſchen demokrakiſchen BA
in Frankfurk.
Auf einer gutbeſuchten Tagung der heſſiſchen dem
Beamten am 14. Juni in Frankfurt a. M. ſprach nach e
wort des Vorſitzenden des Beamtenausſchuſſes über die
politiſche Lage und die Stellung der Demokratiſchen Pa
der Abg. Reiber über Die politiſche Lage
Beamtenſchaft. Nach den mit großem Beifall au
nen Ausführungen des Referenten wurde einſtimmis
Entſchließung angenommen:
Der Beamtenausſchuß der Demokratiſchen Part
verkennt nicht die außerordentlich ſchwierige Wirtſchaf
der ſich das Reich, die Länder und die Kommunen befi
Beamtenſchaft verſchließt ſich auch nicht der Einſicht,
Opfer des geſamten Volkes notwendig ſind, um die f
Verhältniſſe des Reiches und die Wirtſchaftslage zu bem
iſt deshalb bereit, an einem Notopfer teilzunehmen, abe
Notopfer, an dem alle Bevölkerungsſchichten entſpree ?
Leiſtungsfähigkeit gleichmäßig teilnehmen. Wir vern
deshalb mit aller Entſchiedenheit gegen die von der 9
rung geplante, ausſchließlich die Beamtenſchaft treffen
hilfe und erwarten von der Reichstagsfraktion der Den
Partei einſtimmige Ablehnung dieſes Geſetzentwurfes
nur unſozial und ungerecht, ſondern auch verfaſſungswi
Wir erklären hiermit noch ausdrücklich, daß die de Er
Beamtenſchaft nicht gewillt iſt, die Zuſtimmung der ir
einem Unrecht, wie es die Reichshilfe darſtellt, widerſpru
zunehmen. Wir ſehen in den geplanten Maßnahmen
regierung genügend Veranlaſſung, dem der Koalitic
Partei geſtellten Mitglied der Regierung das Vertraz
iehen.

ſorſchungsinſtitut in Breslau ein Inſtitut für Eiſer In!
für Metallforſchung, Inſtitute für Silikat= und Lederfo un
Faſerſtoffchemie, landwirtſchaftliche Züchtungsforſchun
beitsphyſiologie. Die Loſung heißt hier: jene Arbeits m
finden, nach denen man mit einem Minimum von Ener
ein Optimum an Arbeitsleiſtung erzielt.
Neben den großen wiſſenſchaftlichen Inſtituten hat
Wilhelm=Geſellſchaft noch eine Reihe von Stationen
Gegenden errichtet, die für die naturwiſſenſchaftliche
landſchaftlich beſonders geeignet ſind:; die Hydrobiologi
in Plön, die Biologiſche Station in Lunz, die Vogelwe
ſitten und die hochalpinen meteorologiſchen Statione a.
Sonnenblick und dem Hochohir. Das deutſche en=
Muſeum in Berlin=Dahlem ſchließt ſich ergänzend an.
Der dritte Arbeitskreis der Geſellſchaft ſteht
großen Berliner Inſtituten im Zeichen der Geiſtes
Juriſtiſchen Fragen haben ſich zugewandt das I
ausländiſches und internationales Privatrecht und das
ausländiſches öffentliches Recht und Völkerrecht,
hiſtoriſcher Vorgänge dient das Inſtitut für Geſchichte
tung von Kehr.
Mit dem Ausland verbinden die Kaiſer=Wilhelm eſeh
die freundſchaftlichſten Beziehungen. Dafür ſorgt ni
lebhafte Austauſch von Gelehrten zwiſchen deutſchen
diſchen Inſtituten, ſondern auch die Verbindung mit
ſchungsſtätten, die die Geſellſchaft im Auslande ſelbſ
Es wäre etwa zu denken an die zoologiſchen Stationen
und Neapel und an die Bibliotheca Hortziana in R
deutendes kunſthiſtoriſches Inſtitut, Treffpunkt zahlrei
ter aus der ganzen Welt.
Jenſeits von allem Parteienſtreit hat Harnacks W
zen deutſchen Volk Vertrauen und Verſtändnis gefund
Mitgliederliſten der Kaiſer=Wilhelm=Geſellſchaft find
großen Gewerkſchaften neben den Organiſationen der
in friedlichem Verein im Senat ſitzt ein päpſtlicher
neben einem ſozialiſtiſchen Reichstagsabgeordneten
Führer der Induſtrie, und im Parlament ſind die
Kaiſer=Wilhelm=Geſellſchaft ſtets von allen Parteien
tes Ereignis, von den Deutſchnationalen bis zu den KFll
unterzeichnet und angenommen worden. Das we
Ehrfucht vor dem großen Gelehrten, der hier das gu
Wiſſenſchaft verlangte. Es war das, was Harnack
Werk unwiderruflich als richtig dargetan hatte: Die
daß Dienſt an der Wiſſenſchaft, Dienſt am Volke iſt.
In Dahlem, dem ſtillen Vorort Berlins, zwiſchen
zweier großer deutſcher Schauſpielerinnen und neun
ſten Kaiſer=Wilhelm=Inſtitute, ſteht das Haus, de
Ehrung und Symbol den Namen gab: Harnack=Haus.

[ ][  ][ ]

nmer 166

Dienstag, den P7. Junt 1930

er Schlußbericht des Reparationsagenten
ſe Kritik an der Finanzgebarung des Reiches. Von Budgekdefizik zu Budgekdefizik. Mangel an Enk=
enheit
verhindert den Ekaksausgleich. Begrenzung der öffenklichen Ausgaben das Gebok der Slunde

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über die
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age
auft

rnd
effend

Berlin, 16. Juni.
Reparationsagent Parker Gilbert hat ſeinen Schlußbe=
gelegt
, der ſich bis zum Tage der Inkraftſetzung des
(ans erſtreckt. Nach der Feſtſtellung, daß während der
Zeit des Dawesplanes die Reparationen nach den Be=
gen
des Planes vollſtändig bezahlt und transferiert wor=
und ſich gleichfalls befriedigend entwickelt und die ur=
chen
Erwartungen der Sachverſtändigen des Dawesaus=
vollkommen
erfüllt, wenn nicht übertroffen haben, kommt
grationsagent zu der Schlußfolgerung, daß nach anfäng=
usgleich
des deutſchen Budgets zu Beginn des Dawes=
s
ſpäter, obwohl die Mittel vorhanden geweſen ſeien
öffentlichen Einnahmen das weſentliche Material für ein
chenes Budget lieferten,
der Entſchloſſenheit gefehlt habe, die Ausgaben inner=
der
Schranken des verfügbaren Einkommens zu halten,
das Ergebnis iſt eine lange Reihe von Budgetdefizits
en, die in den letzten Jahren eine ſtarke Anſpannung
öffentlichen Finanzen hervorgerufen haben und jetzt
aſten der deutſchen Wirtſchaft gerade in dem Augen=
ehr
ernſt vermehren, in dem ſie am meiſten Freiheit
igt, um ſich auf die neuen Verhältniſſe, die durch das
n der Weltmarktpreiſe und den allgemeinen Konjunk=
turrückgang
eingetreten ſind, umzuſtellen.
derung nach ſparſamer und überſichtlicher Finanzpolitik
bei Beſprechung des Budgets von Parker Gilbert wie=
ark
betont und eingehend begründet. Die Aufmerkſamkeit
in erſter Linie auf das Problem der Begren=
eröffentlichen
Ausgaben richten, und ſolange
roblem nicht öffentlich in Angriff genommen und gelöſt
ſt, kann von Steuerermäßigungen keine Rede ſein. Das
der Begrenzung der öffentlichen Ausgaben beſchränkt
auf die gegenwärtige Lage oder allein auf das kommende
denen das grundlegende Haushaltsproblem nur durch
ine Befolgung geſunder Finanzgrundſätze gelöſt werden
or allem kommt es auf den Entſchluß an, das Budget
jederzeit und unter allen Umſtänden effektiv im Gleich=
u
halten. Die öffentlichen Ausgaben dürfen nicht Jahr
in dem gegenwärtigen Tempo anwachſen, wenn man
ahr laufen will, daß die Steuerquellen verſiegen und die
Entwicklung der deutſchen Wirtſchaft in Frage geſtellt
arber Gilbert erinnert an ſeine in früheren Jahren ge=
kritik
an der deutſchen Finanzgebarung und gibt wegen
eutung für die Zukunft eine Reihe von Beobachtungen
he der Budgetſchwierigkeiten des Reiches an:
keich ſelbſt habe mit am ſchlimmſten gegen den Grund=
ſündigt
, daß nämlich alle Ausgaben durch Einnahmen
ſein müßten. Auch habe es die Regierung Jahr für
unterlaſſen, die ſo oft verſprochene Reform durchzu=
die
ſie ſelbſt als Grundlage für einen geſunden
Haushaltsaufbau anerkenne.
Sgleich, Verwaltungsreform und Reform der Arbeits=
cherung
könnten nicht entſchloſſen genug in Angriff ge=
werden
, und wenn man auch die Schwierigkeiten be=
ei
dem letzten Problem anerkenne, ſei doch feſtzuſtellen,
Regierung ſich durch ihre bisherige Paſſivität neue
ſkeiten geſchaffen habe. Ferner ſei es in den letzten
gen
eliebte Gepflogenheit, neue Maßnahmen durch Geſetz
Verordnung ohne angemeſſene Berückſichtigung oder
kenntnis ihrer finanziellen Auswirkungen zu treffen.
limmſte Falldieſer Artſeidie allgemeine
Serhöhung vom Oktober 1927 geweſen.
ſohung, die in der Praxis weit über die urſprünglichen
lgen hinausgegangen ſei, hätte ſich als einer der ſtärk=

ſten Faktoren bei der ſtändigen Erhöhung der Ausgaben erwieſen.
Aber auch, wenn bei derartigen Maßnahmen, die ungünſtige
finanzielle Auswirkung allmählich zutage getreten ſei, halte
man ſo ſtark an der Theorie der Zwangsläufig=
keit
der Ausgaben feſt, daß nichts geſchehe, um ſie
zu korrigieren.
Das Budget als Ganzes ſei noch immer in ein
ſolches Dunkel gehüllt, insbeſondere wenn es vor den
Reichstag komme, daß die heilſamen Hemmungen ausblieben, die
ſonſt von der Oeffentlichkeit und vom Parlament ſelbſt zu erwar=
ten
wären.
Parker Gilbert kritiſiert beſondere Einnahmen für beſondere
Zwecke außerhalb des Budgets, eine Tendenz, die im Bud=
get
1930/31 zur Herausnahme faſt der geſamten Ueberwei=
ſungen
an die Länder und Gemeinden geführt habe, ferner
die verwirrende, durch gegenſeitige Uebertragungen noch
mehr komplizierte Unterſcheidung zwiſchen ordentlichem und
außerordentlichem Haushalt und vor allem die Methode des
Vortrages von Einnahmen= und Ausgabenpoſten aus frühe=
ren
Jahren ohne Berückſichtigung der erwarteten Ergebniſſe
im Budgetvoranſchlag für das letzte Jahr.
Unter dieſen Umſtänden werde das Budget dem Reichstag nie=
mals
auf reale Bargrundlage vorgelegt und oft bekomme das
Parlament, erſt nachdem die Ausgaben bereits gemacht und das
Defizit entſtanden ſei, ein klares Bild von der Lage. Parker
Gilbert ſchließt ſeinen Bericht mit folgenden Ausführungen: Der
neue Plan iſt ein Akt des Vertrauens auf den
guten Willen, und die finanzielle Integrität
Deutſchlands. Deutſchland hat jetzt unter eige=
ner
Verantwortung eine klare Aufgabe ohne
fremde Kontrolle und Aufſicht und ohne Transferſchutz des
Dawesplanes zu erfüllen. Unter den neuen Bedingungen hat
Deutſchland ſowohl die volle Verantwortlichkeit als
auch den Anreiz, ſeine öffentlichen Finanzen in Ord=
nung
zu bringen, und es iſt kein Zweifel, daß dieſes
Problem, das jetzt das dringendſte Gegenwarts=
problem
des deutſchen Volkes iſt, gleichfalls, und zwar
auf einer geſunden Grundlage gelöſt werdenkann, wenn
ungefähr die gleichen Anſtrengungen jetzt auf
die Reform der öffentlichen Finanzen verwandt
werden, wie ſie zur Zeit des Dawesplanes dem
allgemeinen Wiederaufbau der deutſchen Wirt=
ſchaft
gewidmet wurde.
Erſter Bankausweis der B.3.3. am 30. Juni.
EP. Baſel, 16. Juni.
Der Verwaltungsrat der B.J.3. beſchäftigte ſich am Montag
mit der Frage der Begebung der noch nicht zugeteilten Aktien der
B.J.3. Um die Zuteilung dieſer 76 000 Aktien haben ſich Oeſter=
reich
, Ungarn, Tſchechoſlowakei, der Freiſtaat Danzig, Polen, Ru=
mänien
, Belgien, Griechenland, Dänemark ſowie Finnland be=
worben
, ferner Jugoſlawien und Portugal. Den erſtgenannten
10 Ländern wird durch die B.J.3. mitgeteilt werden, daß ſie Zu=
teikungen
bis zu je 4000 Aktien erhalten, Zuteilungen an Jugo=
ſlawien
und Portugal werden erſt erfolgen, wenn dieſe Länder
ihre Währung auf Goldbaſis aufgeſtellt haben. Die noch in Aus=
ſicht
ſtehenden Neuwahlen zum Verwaltungsrat dürften kaum vor
Herbſtbeginn ſtattfinden. Zum Direktor des Departements für
die Zuſammenarbeit der internotionalen Notenbanken wurde der
Direktor der Bank von England Sir Francis Rodd gewählt, der
damit den Poſten antritt, der urſprünglich von dem Direktor der
Bank von England Siepmann beſetzt werden ſollte. Der erſte
Bankausweis der B.J.3. wird am 30. Juni ver=
öffentlicht
werden. Die Form des Ausweiſes ſteht noch
nicht feſt.
Um einheitliche Richtlinien für die künftige
Bankpolitik der B.J.3. auszuarbeiten, wurde ein Unter=
komitee
eingeſetzt, dem u. a. auch Reichsbankpräſident Dr. Luther ſicher ſein könne. Dieſe habe um ſo mehr Sympathien für Ungarn,
angehört. Das Unterkomitee nimmt ſeine Arbeit am Dienstag
auf. Die nächſte Verwaltungsratsſitzung indet am 14. Juli ſtatt. Trianonvertrag zugefügt worden ſei.

den gelehrten Beſuchern aller Nationen, den Wiſſenſchaft=
der
Länder, gaſtliches Heim und Arbeitsſtätte zu bieten
ntrum zu ſchaffen für gegenſeitige Ausſprache und ge=
5 wiſſenſchaftliches Streben. Schöner, als es in Sockeln
nor oder Erz geſchehen konnte, findet der große Tote hier
mal, darſtellend den Zuſammenſchluß der Forſchung.
e Forſcher hier das Bündnis verkörpern werden, das
lrers größtes Ziel geweſen: Bündnis des Geiſtes, der
dient, dann wird auch ſein Geiſt unter ihnen weilen.
Das er zu Nutz und Frommen der Menſchengemeinſchaft
andten Genie der Politik übernahm: Seid einig, einig,

Von Deutſchlands Hohen Schulen.
furt a. M.: Zu nichtbeamteten a. o. Profeſſoren ſind er=
Tden; in der Mediziniſchen Fakultät die Privatdozenten
* Nader (Kinderheilkunde), Oberarzt an der Kinder=
Rarl Zeiger (Anatomie und Entwicklungsgeſchichte),
7 Aſſiſtent und Proſektor am Anatomiſchen Inſtitut;
Tannenberg. (Allgemeine Pathologie und patho=
natomie
), Oberarzt am Pathologiſchen Inſtitut, und
et phil. Heinrich Guthmann (Gebuxtshilfe, Gynäko=
bhyſiologiſche
Theravie der Frau), Oberarzt an der
ferner in der Wirtſchafts= und Sozialwiſſenſchaft=
ultät
der Privatdozent für Soziologie Dr. rer, vol Wal=
ach
.
Der Ordinarius und Direktor der Medizini=
T. Profeſſor Dr. Franz Volhard, iſt für das Sommer=
220 beurlaubt. Seine Vertretung in der Klinikdirektion
der Privatdozent Oberarzt Dr. Friedrich Koch, die
im Unterricht übernehmen die Profeſſoren Dr. Erwin
Dr. Chriſtian Kroetz und die Privatdozenten Ober=
(dolf Hartwig und Dr. F. Koch.
Feſtſchrift zur Tiroler Walther=Feier in Innsbruck. Das
Denene Heft der neuen Folge der Zeitſchrift Tirol
Denken des großen deutſchen Minneſängers Walther von
weide gewidmet und enthält als Geleitwort eine Hul=
den
Vogelweider durch Bürgermeiſter Franz Fiſcher,
eer auch eine ernſte Mahnung, des Paradieſes nicht zu
LIs dem Walther von der Vogelweide kam. Auf dieſen
* ganze Heft mit ſeiner Werbekraft, ſeinen Aufſätzen
Iegewählten Bildern geſtimmt. Karl Paulin erzählt
Altherſtadt Bozen. Zur Frage des Tirolertums Walthers
gelweide ſpricht Hans Eugen Pappenheim. Prof. Dr.
E behandelt das Thema Innsbruck und das Walther=
Zozen, Karl Schadlbauer bringt aus des Vogel=
rmik
tief empfundene Lieder von ſeinem Singen und
Ein Aufſatz von Dr. Joſef Ringler beſchäftigt ſich mit
in in Bozen. Mit Erlaubnis des Verlages Staackmann
Leſchließt das Heft, ein Kavitel, aus Karl Ginzkeys
Lenan Der von der Vogelweide‟

Großes Haus. Montag, den 16. Juni 1930.
Vierkes Konzerk des Muſikvereins.
Zur Sechshundertjahrfeier der Stadt Darmſtadt trug der
Muſikverein weſentlich bei durch die verdienſtvolle Tat der Ein=
ſtudierung
und Uraufführung der Großen Meſſe unſeres Wilhelm
Peterſen. Eine Feſtaufführung im vollſten Sinne des Wortes,
das Landestheater in Hauptprobe und Konzert bis auf den letz=
ten
Platz beſetzt und trotz der Hitze bei allen Ausführenden ein
begeiſtertes Wirken, um dem wertvollen Werk zum Sieg zu ver=
helfen
, bei den Hörern ein andächtiges Lauſchen und bereitwilli=
ges
Mitarbeiten und Mitempfinden. So gelangte die Meſſe zu
einem ganz ſtarken und ganz verdienten Erfolg.
Mit dieſem Werk hat Wilhelm Peterſen für ſein künſtleriſches
Empfinden, für die Gedankentiefe ſeines Schaffens eine Form
gefunden, die frei von Modekrankheiten, frei von Zugeſtändniſſen
an den Geſchmack des Publikums allein den Charakter ſeiner
Perſönlichkeit vermittelt, er fand zugleich aber auch eine Ton=
ſprache
, die ohne beſondere Parteieinſtellung Allgemeinſprache
jedes tiefer muſikaliſch Empfindenden iſt. Es erübrigt ſich, noch=
mals
auf Aufbau und Inhalt der Meſſe einzugehen. Peterſen
iſt in dieſem Werk in erſter Linie Melodiker, und in ſchlichten
Satzteilen, den wuchtigen liturgiſchen Chorſtellen, wie den herr=
lichen
lyriſchen Soli wirkt ſeine Melodik ebenſo herzlich, warm
und ſelbſtverſtändlich, wie im polyphonen Satz. Daß er Beherr=
ſcher
der Harmonik und des Kolorits iſt, das bewieſen ſchon ſeine
Sinfonien und ſeine früheren Vokalwerke, wie die vor zwei Jah=
ren
aufgeführten Urworte. Wir freuen uns von ganzem Herzen
des großen Erfolges, den die Meſſe errungen hat, und hoffen, daß
dieſer Erfolg in gleicher Weiſe der Verbreitung der Großen Meſſe
durch ganz Deutſchland dienen möge, wie der Beſtärkung für den
Komponiſten, auf dieſem Wege ſeiner Kunſt fortzuſchreiten und
uus noch manches ähnlich wertvolle Werk zu ſchenken.
Die Aufführung war aller Ehren wert. Wer ein ſolches
Werk neueren Stils noch nicht mitſtudiert hat, kann ſich kaum
einen Begriff davon machen, wie ſchwierig ein ſolches Studium
iſt, an wie vielen Stellen wochenlange Arbeit nötig iſt, bis ſich
ihre Klangeigenart den Singenden einprägt. So legte die wohl=
gelungene
Aufführung Zeugnis ab von der großen Sorgfalt, mit
der Herr Kapellmeiſter Erwin Palm und Herr Generalmuſik=
direktor
Dr. Karl Böhm die Einſtudierung des Chors vorgenom=
men
hatten. Wäre doch nur der aktive Chor des Muſikvereins
doppelt ſo ſtark, vieles würde dann noch viel ſchöne: klingen,

Seite 3

* Kolonialpolikiſche Kriſe in Frankreich.
Verſchärfung der franzöſiſch=ikalieniſchen Beziehungen
Von unſerem A=Korreſpondenten.

Paris, 16. Juni.
Das franzöſiſch=italieniſche Verhältnis verſchlechtert ſich zu=
ſehends
. Das Mißtrauen wächſt von Tag zu Tag. Kleine Zwiſchen=
fälle
an und für ſich bedeutungslos kehren mit ſolcher Regel=
mäßigkeit
und Häufigkeit wieder, daß ſie die Atmoſphäre ver=
giften
müſſen. Italieniſche Spione und Lockſpitzel
werden in Fra kreich verhaftet. Die Italiener rechnen
gewiſſe franzöſiſche Gebiete bereits ganz offiziös in Aufzügen
und Schulbüchern zu Italien, und in Paris macht man ſich
darüber ſeine eigenen Gedanken. Man iſt darüber, daß ſolche
Dinge in Italien vom Fascismus offen geduldet und gefördert
werden, endgültig ſtutzig geworden. Frankreich hat ſeine Un=
empfindlichkeit
Italien gegenüber verloren. In der Rede Briands,
die er in der Kammer nach der Votierung des Geſetzes der all=
gemeinen
Schiedsgerichtsbarkeit hielt, kommt ein Satz vor, den
man nur auf Italien beziehen kann, und der bei aller Mäßigkeit
eine kleine Mahnung für Italien enthält. Nach den Worten Tar=
dieus
in Dijon, die denſelben Sinn einer indirekten Mahnung
hatten, iſt wirklich kein Zweifel mehr möglich. Bis jetzt hat man
alles, was von Italien kam, unbeanwortet gelaſſen. Jetzt fängt
man, wenn auch noch ſo mäßig, doch zu anworten an, und jeder
Schritt der italieniſchen Diplomatie wird mit erhöhter Nervoſität
verfolgt. Das konnte man ſchon bei dem Beſuch Grandis in War=
ſchau
feſtſtellen. Seine Reiſe nach Budapeſt wurde gleifalls miß=
trauiſch
beobachtet.
Die Ereigniſſe in Indochina haben einen ſehr
ernſten Charakter angenommen. Soweit ſich von hier aus
die Lage beurteilen läßt, handelt es ſich neben dem eigentlichen
kommuniſtiſchen Aufſtand auch um einen Bauernaufſtand, der ſich
nicht zuletzt gegen die chineſiſchen und indiſchen Wucherer richtet.
Die Rolle Moskaus iſt klar. Nach den Worten des Kolonial=
miniſters
gibt es in Indochina zweitauſend profeſſionelle Agi=
tatoren
. Gewiſſe von der Propaganda unberührt gebliebene
Stämme werden gegen die Aufſtändiſchen bewaffnet. Das erhellt
blitzlichtartig die Schwierigkeit der Situation.
Noch bedeutſamer als die Unruhen ſelbſt iſt die Tatſache, daß
in Frankreich die Auffaſſung über die Kulturpolitik in den Ko=
lonien
eine entſcheidende Wendung erfährt. Neben den wirt=
ſchaftlichen
Urſachen der Moskauer Wühlarbeit und gewiſſen
Fehlern der franzöſiſchen Adminiſtration, die offiziell zugegeben
werden, macht man für alle Schwierigkeiten in erſter Linie die
franzöſiſche Kulturpolitik verantwortlich. Eine Kriſe der Kultur=
politik
bedeutet aber vom prinzipiellen Standpunkt aus geſehen
eine Kriſe der geſamten Kolonialpolitik.

Beihlen in London.
EP. London, 16. Juni.
Der ungariſche Miniſterpräſident Graf Bethlen hat am Mon=
tag
ſeine politiſchen Beſprechungen in London aufgenommen. Im
Laufe des Vormittags hatte er eine halbſtündige Unterredung mit
Außenminiſter Henderſon, ſowie mit dem ſtändigen Unterſtaats=
ſekretär
im Foreign Office, Vanſittart. Beide Unterredungen
drehten ſich hauptſächlich um die Minderheitenfrage. Graf
Bethlen legte ſowohl Außenminiſter Henderſon wie auch Vanſittart
die große Bedeutung dieſer Frage und ihre Rückwirkungen auf die
politiſchen Verhältniſſe in Mitteleuropa dar. Er ſchilderte den
großen Einfluß, den eine zufriedenſtellende Löſung der wichtigen
politiſchen Probleme für den Frieden Mitteleuropas haben müſſe,
da ohne eine Erledigung des Minderheitenproblems Anlaß zu
neuen politiſchen Störungen in Mitteleuropa gegeben ſei.
Im Laufe des Tages hatte der ungariſche Miniſterpräſident
mehrere Beſprechungen mit führenden Perſönlichkeiten der Lon=
doner
City, mit Vertretern der Bank von England und des eng=
liſchen
Schatzamtes, wobei Fragen von finanzpoliti=
ſchem
Charakter behandelt wurden. Am Nachmittag fand
eine Unterredung mit dem konſervativen Parteiführer Baldwin
ſtatt, der morgen eine ſolche mit dem Führer der Liberalen, Lloyd
George, folgen ſoll.
Die Times würdigt die Perſönlichkeit des Grafen Bethlen,
indem ſie eine längere Schilderung von den Verdienſten Bethlens
um Ungarn gibt, das ihm vor allem ſeinen politiſchen und wirt=
ſchaftlichen
Wiederaufbau zu verdanken habe. Wenn jemand ein
Recht hat, für ſein Land zu ſprechen, ſo führt die Times weiter
aus, ſo iſt es Graf Bethlen, der in Europa die längſte Amtszeit
als Premierminiſter hat. Die Daily Mail, das Blatt des Lord
Rothermere, der ja bekanntlich ſeit drei Jahren die Sache Ungarns
mit rückſichtsloſer Entſchiedenheit vertritt, erklärt, daß Graf Beth=
len
des herzlichen Willkommens durch die engliſche Oeffentlichkeit
als ſie jetzt völlig das Unrecht erkannt habe, das Ungarn durch den

und durch größere Klangfülle weit bedeutendere Wirkung her=
vortufen
. Ganz beſonders den Männerſtimmen wäre Verſtät=
kung
gerade für den großen Raum des Landestheaters zu wün=
ſchen
. Andererſeits iſt es bei jedem Chorverein zu beobachten,
daß mancher Mitläufer, die bei leichteren Aufgaben mitwirken, bei
der Bewältigung eines ſo ſchwierigen Werkes erlahmen und weg=
bleiben
. Im letzten Satz ſchien durch die Hitze und die Anſtren=
gung
die Reinheit der Intonation etwas nachzulaſſen. Auch
das Landestheaterorcheſter nahm ſich der Neuheit mit ſtarkem
Intereſſe an und wirkte mit vollſter Hingebung und bedeutſamer
Klangſchönheit. An der Orgel erfüllte Herr Auguſt Niebergall
die im Landestheater beſonders ſchwierige Aufgabe, in Beglei=
tung
und Soloſpiel mit dem geſamten Klangkörper in Ueber=
einſtimmung
zu bleiben, mit beſtem Erfolg.
Ganz beſonders bevorzugt ſind die Solopartien, und es gibt
wenige Konzertmeſſen, die den Soliſten ſo beſeelte Melodik, ſo
geſanglich dankbare Aufgaben und ſo bedeutſames Mitwirken
im polyphonen Aufbau zuweiſen. Vor allem muß hervorgehoben
werden, daß alle Soliſten mit größter Sorgfalt ihre Partien
ſtudiert hatten und geſanglich wie geiſtig ganz auf der Höhe ihrer
Aufgabe ſtanden. Selten haben wir die ſchöne Sopranſtimme
von Suſanne Horn=Stoll ſo ſchön und voll im Klang gehört, eine
gewiſſe Unruhe der Tongebung in der tieferen Lage iſt allerdings
noch nicht ganz vermieden. Martha Kuhn=Liebel erfreute durch
die herrliche Ausgeglichenheit ihrer Geſangskunſt und den paſtoſen
Klang ihres Organs. Ganz hervorragend waren die Herren Hans
Grahl und Theo Herrmann in ihrer ſtimmlichen Leiſtung und
ſtiliſtiſchen Anpaſſung.
Dr. Karl Böhm brachte die Meſſe mit der ihm eigenen per=
ſönlichen
Wärme und mit wirklich innerer Begeiſterung zum Er=
klingen
. Seine künſtleriſche Einfühlung ſchuf ein farbenfreudiges
Abbild des Werkes und unterſtrich die ſtarken Gegenſätze in der
Kompoſition und die vielen ganz beſonderen Schönheiten. Bei
aller Bewunderung der künſtleriſchen Meiſterleiſtungen Böhms
vermiſſen wir allerdings zuweilen, daß er aus dem Chor ſo das
Letzte von Hingabe herausholt wie aus dem Orcheſter, man hat
zuweilen das Empfinden, als ſei der Kontakt mit dem Chor nicht
ganz ſo ſtark.
Der Erfolg der Großen Meſſe war außerordentlich, und Wil=
helm
Peterſen wurde überaus herzlich durch ſtets neue Hervor=
rufe
gefeiert, und mit ihm Dr. Böhm, die Soliſten, Chor und
Orcheſter. Wir fragen ſchon heute, ob ſich nicht eine Wiederholung
der mit ſo viel Mühe und Sorgfalt einſtudierten Meſſe ermög=
lichen
ließe, viele Hörer würden dankbar dafür ſein, noch tiefer
in die Schönheiten und in den Geiſt des bedeutſamen Werkes ein=
zudringen
.
R. W5

[ ][  ][ ]

Nummer

Dienstag, den 17. Juni 1930

Schulen Klage führe, dann ſei ein Grund auch in dem Wahlrecht der
erſt 21jährigen zu ſuchen. Die Sozialdemokratie, die Hauptſtimmführe=
rin
im Kampf gegen die Höhere Schule, ſcheue ſich ja auch nicht, bei der
Einweihung von Jugendherbergen (Zwingenberg a. d. B. und Frankfurt
a. M.) ihr rotes Banner in den Jugendgruppen zu führen, als Beweis,
daß die Republik, die Weimarer Verfaſſung nur ein Uebergang ſein
ſolle zum ſozialiſtiſchen Klaſſenſtaat, für den in der Schuljugend offen
agitiert werde. Im übrigen genügten die Beſtimmungen des Jahres
1922, um die evtl. beſtehenden Uebelſtände abzuſtellen.
Abg. Axt (BRP.)
ſtimmt dem Vorredner im weſentlichen zu und auch
Abg. Dr. Werner (Natſoz.)
tritt für die Erhaltung der Höheren Schulen namentlich in den kleineren
Städten ein. Es folgen die
Abſtimmungen
wobei die Kapitel Miniſterium für Kultus und Bildungsweſen, Volks=
ſchule
ſowie Miniſterium der Finanzen mit den Bau= und den Ver=
mögensabteilungen
in der Ausſchußfaſſung beſtätigt werden.
Abg. Heinſtadt (Zentrum)
beſtreitet in der weiteren Ausſprache, daß im Vergleich mit 1914 die
Höheren Schulen aufgebläht ſeien. Die ſozialdemokratiſche Forderung
nach erſchwerter Zulaſſung zur Höheren Schule lehne das Zentrum
ganz entſchieden ab und ſetze ſich für Förderung wirklich begabter
Schüler durch Freiſtellen ein. Der Redner fordert Parität und
Wiedergutmachung des Unrechtes, das den Katholiken früher von den
Liberalen zugefügt worden ſei.
Abg. Dr. Keller (D. Volkspartei)
weiſt dem Vorredner nach, daß die alte Liberale Partei niemals eine
rein evangeliſche Partei geweſen ſei, ſondern alle Konfeſſionen und dar=
unter
gerade viele Katholiken umfaßt habe.
Nach perſönlicher Polemik der beiden letzten Redner betont

Miniſterialdirektor Urſtadt,
der Andrang zu den Höheren Schulen ſei gegenwärtig außeror
ſtark, ſo ſtark, daß beinahe alle Parteien mit der Regierung der M.
ſeien, der Andrang ſei bedauerlich groß. Uneinigkeit herrſche n
die Mittel, wie dieſer Zuſtrom eingedämmt werden könne. Die Re
lehne es ab, über das Maß der beſtehenden Prüfungen hinaus Au
rungsvorſchriften zu erlaſſen, weil dann damit gerechnet werden
daß weitere Privatſchulen eingerichtet werden. Die Unfallverß
der Schüler habe ſich ausgezeichnet bewährt und die Beitragser
von 1,20 RM. auf 2 RM. ſei nur deswegen notwendig geword
die Verſicherungsgeſellſchaften bisher auch in allen Zweifelsfän
kulant Schadenserſatz geleiſtet hätten. Um dies für die Zuk=
ſichern
, erſcheine die Beitragserhöhung durchaus berechtigt und k
her auch die Zuſtimmung der Elternſchaft gefunden. Hoffentlic
die Verſicherung auch bald im gleichen Maße für die Volksſchul
führt werden können.
Abg. Reiber (Dem.)
bedauerte, daß das Intereſſe an den Höheren Schulen die breite
lichkeit nicht im gleichen Maße bewege, wie das an den Volksſch=
richtete
die Frage an die Abg. Frau Heraeus, ob ſie die für die
ſchule geforderte religiöſe Fürſorge auch auf die Höheren Schu
gedehnt wiſſen wolle.
Miniſterialdirektor Urſtadt
erklärt auf die Frage des Vorredners, daß die Zahl der Realle
Verhältnis zu der Zahl der Philologen vermehrt werden ſolle.
Nach perſönlichen Bemerkungen der Abg. Dr. Werner ur
Heraeus wurde bei Kap.
Aufbauſchulen
weitergefahren.
Abg. Ritzel (Soz.)
wünſcht ſtärkere Betreuung der Aufbauſchulen und damit größ
wicklungsmöglichkeiten der unteren Klaſſen.
Um 1 Uhr wird die Sitzung auf Dienstag 10,15 Uhr vertag
ſetzung der Ausſprache über das Schulweſen.

6- Der Landtag begann am Montag die Ausſprache beim Kapitel
der Höheren Lehranſtalten, das auch abgeſchloſſen wurde. Da der
Redefluß ungehemmt weiterdauert, trägt man ſich in einigen Parteien
mit dem Gedanken, auch Abendſitzungen von 811 Uhr einzu=
legen
, mit dem ſicheren Erfolg, daß dann wahrſcheinlich noch weniger
Volksvertreter die Bänke des Hohen Hauſes zieren werden, wie ſchon in
den kühlen Morgenſtunden.
Abg. Maurer (Soz.)
wandte ſich in der Ausſprache gegen die Propagandaverſuche der Natio=
nalſozialiſten
an den Höheren Schulen, insbeſondere an der Realſchule
in Oppenheim. Das Verbot der politiſchen Jugendverbände an den
Höheren Schulen ſei durch die bisherigen Vorfälle durchaus gerecht=
fertigt
.
Abg. von der Schmitt (Komm.)
fordert Verſtaatlichung des geſamten Schulweſens und Großzügigkeit bei
der Vergebung der Freiſtellen.
Abg. Dr. Keller (D. Volksp.)
kritiſiert mit ſcharfen Worten die ſozialdemokratiſchen Beſtrebungen,
den Beſuch der Höheren Schule zu erſchweren und ſo für dieſe eine Aus=
nahmeregelung
zu treffen. Die Volkspartei mißbillige den Abbau an der
Volksſchule genau ſo wie bei den Höheren Lehranſtalten. Die Schul=
gelderhöhung
und die Unfallverſicherung belaſte die Elternſchaft in ſtar=
kem
Maße. Wenn man über die politiſche Betätigung an den Höheren

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A

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A.

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[ ][  ][ ]

Seite 5

Lafſte.r
19-3

ſtill und heimlich wieder eröffnet, nachdem die Reno=
sarbeiten
programmäßig und pünktlich am abgeblaſenen
mstag der Stadt Darmſtadt beendet waren. Etwas Er=
s hat uns alſo das Jubiläum doch gebracht: und der heſ=
tagt
ſtellt ſich zum 600jährigen Stadtjubiläum mit einem
ein. Der Garten am alten Palais wird in ſeinem neuen
der Bürgerſchaft der Landeshauptſtadt zur Verfügung
und damit ihr im Herzen der Stadt eine mit ſchönem alten
ſtand verſehene Grünfläche erſchloſſen, eine Gartenanlage,
nur den Kindern, ſondern auch Erwachſenen eine Stätte
men Aufenthaltes mit Spielplätzen bieten wird, die aber
m denjenigen, denen ihr Beruf keine Zeit zum Ausruhen
legenheit gibt, den Garten zu durchqueren und für einige
im Grünen wandeln, um ihrem weiteren Ziel zuzu=
Mit Unterſtützung der Stadtverwaltung und freiwilliger
der Bürgerſchaft der anſtoßenden Wilhelminen= und Eli=
ſtraße
iſt die Herſtellung des Gartens durch das ſtaatliche
t und Hochbauamt ſo erfolgt, daß die ſchönen alten Bäume
ie Allee längs der Luiſenſtraße erhalten, zwiſchen ihnen
ind Wegeanlagen im Anſchluß an das Beſtehende erſtellt
rbei die wünſchenswerten Verkehrsmöglichkeiten geſchaffen
Der Durchgang iſt nicht nur wie ſeither in der Richtung
aßeSchuchardſtraße, wo der Durchgang zum beſſeren Ver=
e
Kleinpflaſterrecke erhalten hat, ſondern auch von der
henſtraße aus an zwei Stellen ermöglicht, indem das
ltere Tor geöffnet und ein weiteres Tor in der Mauer=
bei
der Luiſenſtraße geſchaffen wurde. Beide Oeffnungen
eiſerne Tore. Gleichzeitig wurde die Umfaſſungsmauer an
abethen= und Wilhelminenſtraße auf die Höhe von 1,30
rniedrigt, ſo daß auch von außen eine bequemer Einblick
übergehenden geboten iſt. Im Innern ſind durch zwei Aus=
en
größere Kreisflächen als Kinderſpielplätze geſchaffen,
den Springbrunnen, der wieder inſtandgeſetzt wird, eine
Luiſenſtraße zu. Auch um die ſchöne alte Blutbuche die
r Wilhelminenſtraße ſteht, iſt eine größere Freifläche. Vor=
und neu von der Stadtverwaltung aufzuſtellende
bieten Ruhegelegenheiten. Daß für die Herſtellung der
nur das unbedingt notwendige an Mitteln aufgewendet
ſt unter den heutigen Verhältniſſen ſelbſtverſtändlich. Die
he iſt wohl, daß mit dieſen Mitteln etwas Befriedigendes
ind vor allem geordnete Verhältniſſe geſchaffen wurden,
ſeitherigen wenig würdigen Zuſtand ein Ende bereiten.
darf annehmen, daß Darmſtadts Bürgerſchaft dieſe Neu=
ng
mit Dank begrüßen wird und daß ſie ſelbſt die Anlagen
williger Zerſtörung oder Unverſtand im Gebrauch derart
n weiß, daß der Aufenthalt im Garten für alle darin Be=
n
ein ungeſtörter wird und auch den Vorbeigehenden kei=
zur Beanſtandung bietet. Die Staatsverwaltung geht
von der Auffaſſung aus, daß die Kontrolle durch das
n ſelbſt die beſte Gewähr für eine gute Erhaltung der
nlage iſt und übergibt in dieſer Erwartung den Garten
entlichkeit.
der Neuherſtellung des Gartens wird hoffentlich die
s Palaisgartens aus der öffentlichen Erörterung, in deren
nkt ſie lange Zeit ſtand, verſchwinden, und nur die Freude
vorherrſchend bleiben, daß in dem den Garten umſchließen=
Itteil eine neue ſchöne Anlage entſtanden iſt, die der Stadt
de, der Bürgerſchaft aber zur Erholung dienen ſoll.
annt wurde am 10. Juni der Privatdozent, Oberforſt=
Trofeſſor Dr. Guſtav Baader zu Darmſtadt, zum ordent=
onorarprofeſſor
an der Techniſchen Hochſchule zu Darm=
dene
Hochzeit. Die Eheleute Georg Wacker und Frau
te Wacker geborene Stein, Rhönring 35. feiern das Feſt
denen Hochzeit am 19. Juniin körperlicher und geiſtiger
Glück auf zur diamantenen!
Zereinigung von Freunden der Techn. Hochſchule Darm=
m
Samstag, den 21. Juni, findet in den Räumen der
en Hochſchule die diesjährige Hauptverſammlung der Ver=
von
Freunden der Techniſchen Hochſchule ſtatt. Herr
Otto Clemm von der Zellſtoffabrik Waldhof in Mann=
icht
über Die Stellung der Zellſtoffinduſtrie in der deut=
rtſchaft
. Herr Dr.=Ing. Karl Meltzer, Sebnitz i. Sa.,
der Die Entwicklung der Papierfabrikation in den letzten
n unter dem Einfluß wiſſenſchaftlicher Forſchung. Herr
Luchtenberg, Darmſtadt, ſpricht über Kultur und
Die Tagung findet gleichzeitig mit der Feier des 25jähr.
S der Fachrichtung für Papieringenieurweſen an der
ſochſchule zu Darmſtadt ſtatt. Zur Teilnahme haben ſich
Bße Zahl Mitglieder der Vereinigung und auswärtige
gemeldet.
Sbühne. Der Gemeinde P kann aus techniſchen Gründen
rſtellung erſt am 6. Juli gegeben werden. Vorgeſehen iſt
großem Erfolg, aufgeführte Operette Die Herzogin von
von E. Kalman.
ſentnerbund. Es wird uns geſchrieben: Das am 16 Juli
Kraft getretene Reichs=Anleiheablöſungsgeſetz hat Beſtim=
über
das Erlöſchen der Vorzugsrente getroffen. die
tiſch werden können. Nach § 19 desſelben erliſcht die Vor=
e
, wenn bei einer Prüfung feſtgeſtellt wird, daß der Gläu=
cht
mehr bedürftig iſt. Die Bedürftigkeit iſt zum erſten
nf Jahre nach dem Beginn der Vorzugsrente zu prüfen.
9 der Durchführungsbeſtimmungen zum genannten Geſetz,
Datum des 8. September 1925 tragen, iſt die Reichsſchulden=
ing
diejenige Behörde, die über den Antrag auf Gewäh=
Vorzugsrente entſcheidet. Der Beginn der Vorzugsrente
dem Kalendermonat an, in dem ſie zuerkannt wurde.
Jahre ſind ſonach noch nicht verſtrichen.
tiſche Wohlfahrtsamt verſendet derzeit Fragebogen an die
ir mit Friſt von zwei Wochen, wohl um die Nachprüfung
eiten. Die hieſige Ortsgruppe wird noch in dieſer Woche
Jammlung abhalten, um alle Fragen, die in Betracht
zu beſprechen. Bemerkt ſei, daß eine Prüfung der Be=
it
nicht ſtattfindet, wenn der Gläubiger bei Zuerkennung
ſugsrente das 60. Lebensjahr bereits vollendet hatte oder
end des Bezuges der Rente vollendete.

Der Landesverband der Friſeurmeiſter
von Heſſen und Naſſau

hielt geſtern ſeine Verhandlungen im Städtiſchen Saalbau ab. Etwa
93 Friſeurmeiſter waren erſchienen, die die umfangreiche Tagesordnung
eingehend berieten und zu den einzelnen Fachfragen Stellung nahm.
Der Verbandsvorſitzende Obermeiſter Kiefer begrüßte alle Erſchie=
nenen
, beſonders die Vertreter der Behörden, des Herrn Oberbürger=
meiſters
, der Heſſiſchen Handwerkskammer, den Vizebundespräſidenten
Platz uſw. Er machte beſonders auf die Bedeutung der Tagesordnung
aufmerkſam und auf die bevorſtehende Arbeit, die im Intereſſe des
Friſeurgewerbes zu leiſten ſei. Er wünſchte der Tagung, die in würdi=
ger
Form abgehalten werden möge, vollen Erfolg.
Nach Erledigung der geſchäftlichen Formalitäten wurde eine Ent=
ſchließung
gefaßt, die ſich ſcharf gegen den Krebsſchaden der kurzfriſtigen
Kurſe wandte. Zur Frage des Lehrlingsweſens lag ein Antrag der
Innung Darmſtadt vor, in dem zum Ausdruck kam, daß die dreijährige
Lehrzeit nicht ausreiche, die Lehrlinge ſo auszubilden, daß ſie ſich der
angordneten Vollprüfung unterziehen könnten; es würde daher gefor=
dert
, daß zur Erreichung des Lehrziels die mindeſtens 3½jährige Lehr=
zeit
eingeführt werden müſſe. Es wurde dabei beſonders auf die Rege=
lung
in Preußen verwieſen. Es kam zum Ausdruck, daß dieſer Aende=
rung
in Heſſen die geſetzlichen Beſtimmungen entgegenſtänden; es wurde
aber beſchloſſen, mit dem Herrn Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft
nochmals wegen dieſer Frage Rückſprache zu nehmen. Der vorliegende
Antrag wurde angenommen. Ueber den Antrag der Innung Wies=
baden
, der eine Herabminderung weiblicher Lehrlinge verlan , wird
ſich der Vorſtand nochmals befaſſen; er wurde von der Verſammlung
angenommen. Ein Antrag der Innung Frankfurt, das Lehrlingsweſen
betreffend, wurde dem Vorſtand als Material überwieſen.
Auch über die wirtſchaftlichen Fragen entſpann ſich eine lebhafte
Diskuſſion. Die Schwarzarbeit wurde, als das Gewerbe ſtark ſchädigend,
ſcharf verurteilt. Ein diesbezüglicher Antrag der Innung Wiesbaden
wurde angenommen. Es wurde weiter beſchloſſen, ſich die Förderung
des Berufs durch die Tagespreſſe angelegen ſein zu laſſen, wobei eine
möglichſt zentrale Regelung als beſonders wirkſam erachtet wurde.
Zur Frage der Bahnhofsfriſeure ſollen dahingehende Schritte unter=
nommen
werden, daß zunächſt die Bahnhofsfriſeure vor der Sperre
dieſelbe Sonntagsdienſtzeit einzuhalten hätten wie es ortsüblich ſei.
Eine Regelung der Sonntagsarbeit für das Friſeurgewerbe in ganz
Heſſen nach einheitlichen Geſichtspunkten laſſe ſich nicht durchführen.
Hier ſeien die örtlichen Verhältniſſe zu berückſichtigen. Ueber die An=
träge
der Fachlehrervereinigung ſowie über die Altersverſorgungskaſſe
(die dazu vorliegenden Anträge werden heute beraten) entſpann ſich
eine Ausſprache, die mehr internen Charakter trug.
Der Bericht des geſchäftsführenden Vorſtandes lag im Druck vor.
Der Kaſſierer Welter erſtattete den Bericht über die Verbandskaſſe,
die bei einer Einnahme von 7370 Mk. und einer Ausgabe von 6649 Mk.
einen Beſtand von 715 Mk. aufweiſt. Die Unterſtützungskaſſe weiſt
einen Kaſſenbeſtand von 2151 Mk. auf. In der Glasſchutzkaſſe befindet
ſich ein Garantiefonds von 2477 Mk. Friſeurmeiſter Krämer wies
darauf hin, daß ein Beitritt zur Glasſchutzkaſſe ſehr empfohlen werden

könne. Die Kaſſen waren von der Kaſſenprüfungskommiſſion ge=
prüft
; in ſeinem Bericht zeichnet für die Kaſſenprüfer Herr Kilius
ein ſehr günſtiges Bild. Entlaſtung wurde einſtimmig erteilt und dem
Vorſtand der Dank und das Vertrauen der Verſammlung ausgeſprochen.
Der zweite Vorſitzende Lange dankte noch beſonders namens des
Vorſtandes und des Verbandes Herrn Obermeiſter Kiefer für ſeine im
Intereſſe des Friſeurberufs geleiſtete Arbeit. Der Haushaltsplan, der
mit 7066 Mark bilanzierte (der jährliche Verbandsbeitrag iſt auf je vier
Mark angeſetzt) wurde einſtimmig genehmigt. Einen eingehenden Be=
richt
erſtattete der Vorſitzende der Fachlehrervereinigung über die Be=
ſchlüſſe
der Fachlehrer=Tagung, an der etwa 30 Fachlehrer teilnahmen.
Aus dem Bericht der Preisrichter für die Fachausſtellung war zu ent=
nehmen
, daß ſehr gute Fortſchritte im Friſeurgewerbe feſtgeſtellt wur=
den
. In der Haararbeitsausſtellung waren 314 Arbeiten ansgeſtellt,
von denen 131 prämiiert werden konnten, und zwar 4 Arbeiten von
Meiſtern, 6 von Gehilfen, 38 von Lehrlingen im dritten Lehrjahr, 34
von Lehrlingen im zweiten, 50 im erſten Lehrjahr. Der Verbands=
vorſtand
wurde wiedergewählt; als Delegierter zur Tagung der Süd=
deutſchen
Arbeitsgemeinſchaft und zum Deutſchen Bundestag wurde der
zweite Vorſitzende Lang, zum Bundestag der Arbeitsgemeinſchaft das
Vorſtandsmitglied Spang gewählt. Mit herzlichen Dankesworten und
einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf das deutſche Friſeurgewerbe
ſchloß gegen 18 Uhr der Vorſitzende Obermeiſter Kiefer die arbeitsreiche
Tagung.
Abends wurde im Saalbau die
Innungsfeier
abgehalten, zu der ein kleines, aber erleſenes Programm zuſammenge=
ſtellt
war, um das ſich die Herren Weißmann und Zimmer, wie
auch tags zuvor ſehr verdient gemacht hatten. Den muſikaliſchen Teil
beſtritt das Stadtorcheſter unter perſönlicher Leitung des Herrn Willi
Schlupp. Das Darmſtädter Soloquartett brachte vorzügliche Lieder
zu Gehör und die Tanzelevinnen des Heſſiſchen Landestheaters, Frl.
Claire Schmitt, Regina Eichner und Hertha Beck brachten ent=
zückende
Tänze (Frl. Eliſabeth Spang wirkte in einer ſtummen Rolle
auf der Bühne mit). Eine herzliche Begrüßungsanſprache hielt Herr
Kiefer. Im Laufe des Abends wurden verſchiedene Ehrungen
vorgenommen, und zwar erhielten: die Ehrenurkunde für eine Zugehö=
rigkeit
von länger als 30 Jahren zur Innung die Herren Franz
Bauer, Andreas Rathgeber, Hugo Franz, Gg. Trackert,
Joh. Reeg, Gg. Friedrich, Gg. Wegerich. Die Ehrenurkunde
an verdientes Perſonal wurde überreicht an Heinrich Ritſert, der
30 Jahre bei demſelben Meiſter tätig iſt; an Marg Boegel (11 J.),
Franz Hummer (10 J.), Emil Thür (9 J.), Käthe Arndt (8 J.),
Jakob Becker und Walter Galonski (je 6 Jahre), Joſef Bous
und Dora Rühl (ie 5 Jahre).
Ein geſelliges Beiſammenſein mit Tanz beſchloß die Innungsfeier.

Johannesgemeinde. Die Aufnahme der Konfirmanden des
Südbezirks der Johannesgemeinde beginnt heute im Pfarrhaus,
Kahlertſtraße 24, und zwar werden die Buben, Buchſtabe A bis
M heute Dienstag, den 17. Juni, nachm. von 57 Uhr Buchſtabe
N3 morgen Mittwoch, den 18. Juni, von 57, die Mädchen
Buchſtabe AM Freitag, den 20. Juni, von 57 und Buchſtabe
N3 Samstag, den 21. Juni, von 57 Uhr, aufgenommen. Jedes
Kind muß von einem Erwachſenen begleitet ſein und den Tauf=
ſchein
oder das Stammbuch (nicht Impf= oder Geburts=
ſchein
) mitbringen.
Volkshochſchule. Am Dienstag, den 17. Juni, ſpricht Herr Dr.
A. Müller zur Feier des 600jährigen Stadtjubiläums der Stadt
Darmſtadt über die Entwicklung der ſtädtiſchen Verfaſſung in
Darmſtadt. Herr Dr. A. Müller hat als Archipar unſerer Stadt
ihre Geſchichte in einer Feſtſchrift zuſammengeſtellt und wird uns
deshalb in ſeinem Vortrage Vom Untertan zum Bürger recht
intereſſante, hiſtPeiſche Einzelheiten zu ſagen wiſſen. Der Vortrag
beginnt um 20 Uhr im Feſtſaal des Realgymnaſiums.
Verband evangeliſcher Männer=Vereinigungen Darmſtadt=
Beſſungen, E. V. Unſer Verband, kurz Ortsverband genannt, hält
ſeine diesjährige Hauptverſammlung am Montag, den 23. ds.
Mts., abends 8½ Uhr, im Gemeindehaus, Kiesſtraße Nr. 17, ab.
Hierzu haben alle Mitglieder, welche einer dem Ortsverband an=
geſchloſſenen
Männervereinigung angehören. Zutritt. Um zahl=
reiche
Beteiligung wird gebeten. (Näheres ſiehe Anzeige.)

98
4

führt ab, es wirkt sehr
milde, versuch es, und
aage
Abebie Du bist im Bilde

Orpheum. Wir weiſen nochmals darauf hin, daß heute und
an den nächſten Tagen die letzten Wiederholungen des größten
Schwank=Erfolges der Gegenwart Unter Geſchäftsaufſicht ſtatt=
finden
. Jedem, der es bis jetzt verſäumt hat, ſich dieſes Stück an=
zuſehen
, iſt alſo noch Gelegenheit gegeben, über den luſtigſten aller
Schwänke herzbefreiend zu lachen und ſich den köſtlichſten Humor
in ewig vollen Kelchen am laufenden Band kredenzen zu laſſen.
Die Vorſtellungen beginnen 8.15 Uhr abends. (S. Anzeige.)
Der Biochemiſche Verein Darmſtadt macht nochmals auf ſeine
Monatsverſammlung aufmerkſam und erwartet ein zahlreiches
Erſcheinen ſeiner Mitglieder. Die Tagesordnung iſt ſchon deshalb
beſonders wichtig, weil ſie u. a. Gelegenheit gibt, ſich Aufſchluß zu
holen, über das Calmette=Verfahren und das durch dieſes Ver=
fahren
hervorgerufene Kinderſterben in Lübeck. Schon im Hin=
blick
auf das vorgeſchlagene Tuberkuloſegeſetz iſt es notwendig,
auch über dieſe Art der Tuberkuloſe=Bekämpfung Klarheit zu er=
halten
. (Näheres im Anzeigenteil der heutigen Nummer.)
Störung im Waſſerwerk. Infolge eines Maſchinenſchadens
iſt das Waſſerwerk für einige Tage in ſeiner Förderleiſtung beein=
trächtigt
. Im Intereſſe der Bevölkerung wird um größtmöglichſte
Sparſamkeit im Waſſerverbrauch gebeten, bis der Schaden behoben
iſt. (Vgl. Anzeige.)

Alice=Frauenverein. Der Vortrag von Frau Hübner über das
Thema Die Kunſt des Helfens, der verſchoben werden mußte,
findet nunmehr am Mittwoch, den 18. Juni abends 8 Uhr, im
Hauſe Heinrichſtraße 33, erſter Stock, ſtatt. Da Frau Hübner aus
ihrer Tätigkeit als Sozialbeamtin aus lebendiger Erfahrung
ſchöpfen kann, wird der Vortrag viel Anregung bieten. Frauen
und junge Mädchen, die dieſem Thema Intereſſe entgegen bringen,
ſind herzlichſt zum Kommen eingeladen.

Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus Kleines Haus Dienstag
17. Juni 20-22 Uhr. R 17. D V. Gr. 1-4
Neues vom Tage Keine Vorſtellung Mittwoch
18. Juni 19 3022.30 Uhr. B 25
Die Herzogin von Chicago Keine Vorſtellung Donnerstag,
19. Ju i 19 3022.30. L 27, T, Gr. I.
Hanilet Keine Vorſtellung Fre tag
20. Juni 2022 Uhr
Hans Grahl Abſchiedskonzert 2022 Uhr
2. (letzter) Tanzabend
der Tanzgruppe Samstag
21. Juni 20 22. Zuſ=M. V14 u. V114
Gaſtſpiel d Frkf. Opernhauſ.
Orpheus und Eurydike Keine Vorſtellung Sonntag
22. Juni 18.:022 30 Uhr. B 26
Lohengrin Keine Vorſtellung

Heſſiſches Landestheater. Heute Dienstag gelangt Hinde=
nach
mehrmonatiger
miths luſtige Oper. Neues vom Tage
Pauſe unter muſikaliſcher Leitung von Dr. Karl Böhm, in der
Inſzenierung Arthur Maria Rabenalts und Wilhelm Reinkings
zur Aufführung. Es iſt dies gleichzeitig die letzte Aufführung des
Werkes in Darmſtadt. Das Heſſiſche Landestheater wurde ein=
geladen
, mit dieſer Vorſtellung in Form von Austauſch=Gaſtſpielen
zweimal im Opernhaus in Frankfurt zu gaſtieren. Die Beſetzung
der Hauptrollen iſt die der Premiere: Landwehr, Loewen, Stra=
Heute beginnt der Vorverkauf füg
lendorf, Stadelmaier, Vogt.
die beiden Gaſtſpiele des Frankfurter Opernhauſes: Samstag, deß
21. Juni, Glucks Oper Orpheus und Eurydike, untes
muſikaliſcher Leitung von Kapellmeiſter Hans Wilhelm Steinberg;
Dienstag, den 24. Juni, Lehars große Operette Das Land de
Lächelns mit Franz Völker in der Hauptrolle (muſikaliſche
Leitung: Helmut Seidelmann). Tanzabend der Tanz=
gruppe
. Die Tanzgruppe des Heſſiſchen Landestheaters wurde
eingeladen, im Nahmen des dritten Deutſchen Tänzer=Kongreſſes
in München, die hier zur Aufführung gelangte, Pantomime
Soiree zur Aufführung zu bringen. Freitag, den 20. Juni,
findet im Kleinen Haus der zweite (letzte) Tanzabend der Tanz=
gruppe
ſtatt, bei dem neben einer Wiederholung der Soiree‟
und Solotänzen zwei neue Pantomimen zur Darſtellung gelangen.
der Vorverkauf für dieſen Abend beginnt heute Dienstag an der
Tageskaſſe des Kleinen Hauſes.

Enorm viel hängt doch von den Reifen ab, wen man
so mit dem Motorrad im T00-Kilometer-Tempo über
die Straße fegt
und Peters Umon-Reifen halten sich immer fabelhaft. .
Beim Fahrrad genau so. Wenn’s Tempo auch nicht so
scharf ist aber wie schnell man vorwärts kommt und
ob man rechtzeitig am Ziel ist, das kommt wesentlich
auf die Reifen an
auf Peters Umon-Fahrradreifen kann man sich verlassen..


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(IV. 114

[ ][  ][ ]

Seite 6

Dienstag, den 17. Juni 1930

Rummer 1

Gerichksſaal.

Aw. Ein 41jähriger Kaufmann aus Frankfurt a. M. hatte ſich am
Montag vor dem Bezirksſchöffengericht wegen fahrläſſiger Tötung zu
verantworten. Er war am 6. April in ſeinem kleinen Perſonenauto
nach Dieburg gefahren. Etwa 300 Meter vor der Stadt ſah er ver=
ſchiedene
Spaziergänger, darunter die Familie G. mit ihrem 5jährigen
Sohn. Der Junge hatte einen Stein im Schuh, und verſuchte, ihn
herauszuholen. Als der Vater das Auto auf weite Sicht hin ſah, rief
er dem Jungen zu, ſeine Hand wieder zu nehmen. In dieſem Augen=
blick
kam das Auto heran, der Kotflügel faßte das Kind und der Tür=
griff
drang ihm hinter dem Ohr in den Kopf. Es geſellte ſich Gehirn=
hautentzündung
dazu, und zehn Tage nach dem Unfall ſtarb der Knabe.
ſer Vertreter der Staatsanwaltſchaft beantragte anſtelle von zwei
Nonaten Gefängnis 300 Mark Geldſtrafe. Der Verteidiger bat um
Freiſprechung. Das Bezirksſchöffengericht ging indes über den Antrag
des Staatsanwalts hinaus und verurteilte den Angeklagten zu drei
Monaten Gefängnis, weil er in verſchiedener Hinſicht leichtfertig gehan=
delt
habe. Er fuhr nach eigener Angabe ein Tempo von 3035 Std.=
Klm. und hat offenbar auch unterlaſſen, Signal zu geben.
Der Bahnhof von Bensheim wurde am zweiten Weihnachtsfeiertag
zum Schauplatz eines tumultuöſen Auftritts. Deshalb ſind zwei junge
Leute aus Frankfurt a. M. und Offenbach wegen Beleidigung, Wider=
ſtands
gegen die Staatsgewalt und Gefangenenbefreiung am Montag
vor dem Bezirksſchöffengericht angeklagt. Sie kamen mit einem Trupp
Jugendlicher vor den Bahnhof Bensheim gezogen, und da ihr Zug erſt
in einer Stunde abging, ſo kürzten ſie ſich die Zeit durch lebhafte Dis=
knſſionen
, Singen und Verkauf von Zeitungen. Der Polizeibeamte, der
am Bahnhof Dienſt hatte, ließ ſich erſt in eine Unterhaltung mit Ein=
zelnen
der Jugendgruppe ein. Dann aber, durch Einwohner aufmerk=
ſam
gemacht, glaubte er durch den Aufmarſch der Jugendlichen eine
Verkehrshemmung feſtſtellen zu können. Er forderte den Trupp, zu
dem ſich noch anderes Publikum geſellt hatte, wiederholt auf, den Platz
zu räumen und ſich in den Warteſaal des Bahnhofs zu begeben. Als
ein Teil der Menge dieſer Aufforderung keine Folge leiſtete, ließ er
zwei Kollegen herbeirufen und ſuchte die Zurückbleibenden von dem
Platz zu verdrängen. In dem Tumult, der entſtand, ſoll der Gummi=
knüppel
gebraucht worden ſein; der eine Angeklagte ſoll ſich ſeiner Feſt=
nahme
widerſetzt und die Schutzleute Bluthunde u. ä. geſchimpft
haben, und der zweite Angeklagte ſoll den erſten aus den Händen der
Polizeibeamten befreit haben. Die Angeklagten geben ſich als An=
archiſten
bekannt und glauben, daß ſie lediglich aus politiſchen Gründen
verfolgt worden ſeien. Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft beantragt
gegen den erſten Angeklagten einen Monat Gefängnis, gegen den ei=
ten
drei Wochen Gefängnis. Das Bezirksſchöffengericht erkennt dem=
gemäß
.
Lokale Veranſtalkungen.
Die dierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinwelſe auf Amzeigen m betrachten
in keinem Faſſie irgendwie als Beſprechung oder Kritſe.

Aus Heſſen.

Concordia Darmſtadt.
Der diesjährige Bunte
Abend mit anſchließendem Ball findet am kommenden Samstag,
den 21. Juni, im Städt. Saalbau ſtatt. Der Leiter des Abends,
Ehrenmitglied Emil Thomas, hat es ſich angelegen ſein laſſen,
ein Programm zuſammen zu ſtellen, das den Gäſten und Mitglie=
dern
einen abwechſlungs= und genußreichen Abend bereiten wird.
(Vergl. Anzeige.)
Wiener Kronenbräukeller. Das am vergangenen
Freitag wegen ungünſtiger Witterung ausgefallene Sonderkonzert
der Neu=Iſenburger Feuerwehr=Kapelle findet heute Dienstag,
abends 20 Uhr, ſtatt. Es ſei dabei betont, daß heute die Leitung
der Dirigent obigen Orcheſters, Matthias Weber, ſelbſt übernimmt.
Ein buntes Programm Für jeden etwas wird den Beſuchern
einige angenehme Stunden bereiten. (Siehe auch Anzeige in
heutiger Ausgabe.)
Aus den Parkeien.
Deutſche Volkspartei Frauengruppe. Wie be=
reits
mitgeteilt, findet morgen Mittwoch, den 18. Juni, ein ge=
meinſamer
Spaziergang nach Schloß Kranichſtein ſtatt. Für die
Fußganger iſt Treffpunkt um 4 Uhr an den Hirſchköpfen. Um
5 Uhr wird in Kranichſtein gemeinſam Kaffee getrunken.
Briefkaften.
Irder Anſtegr if dir iett Bezugsquſttung beizufügen. Anonyme Anfragen warden
De
ſcht beantwoctet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichteit.
Rechtsarchiv. Nur eine Reſtitutionsklage könnte hier einen Erfolg
verſprechen; ſie würde aber vorausſetzen, daß wegen der ſtrafbaren
Handlung eine rechtskräftige Verurteilung ergangen iſt, oder wenn die
Einleitung oder Durchführung eines Strafverfahrens aus anderen Grün=
den
als wegen Mangels an Beweis nicht erfolgen könnte. Die Klage
wäre aber weiter auch nur zuläſſig, wenn die Partei ohne ihr Ver=
ſchulden
außer Stande war den Reſtitufonsgrund in dem früheren
Verfahren geltend zu machen. Nach Ablauf von 5 Jahren, von dem
Tage der Rechtskraft des Urteils an gerechnet, iſt die Klage unſtatthaft.
Es erſcheint nötig, daß wegen der Ergreifung weiterer Schritte ein
Rechtsanwalt zugezogen wird, da die Rechtslage nach der gegebenen
Schilderung nicht einfach zu ſein ſcheint.
Skimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmi die Redaktion keinerlei Ver=
antwortung
; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortlich.) Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden.
Eine unerhört rohe Tat von Tierquälerei!
Eine beſondere Zierde des Stadtteils Beſſungen bildet der
nun prächtig renovierte Park Prinz=Emil=Garten, Herrliche alte
Baumgruppen mit dicht beſtandenem Unterholz wechſeln mit ſaf=
tigem
Raſengrün ab. Sogar der Teich mit ſeiner Inſel fehlt nicht!
Gerne können wir hier in dieſer reinen Atmoſphäre Kindern wie
Erwachſenen ein Erholungs= und Spielſtündchen, wenn nicht
gleich rohe, bübiſche Hände die reine Gottesnatur ſchändeten und
plünderten! Außer den Menſchen wird begreiflicherweiſe dieſe
waldartige Anlage auch von zahlreichen Vögeln aufgeſucht, die
hier reichliche und geeignete Niſtgelegenheit finden. Herrlicher
Vogelſang aus vielſtimmigen Kehlen erfreut täglich die Beſucher
von morgens früh bis abends ſpät.
Nun hatte ſich in dieſem Frühjahr ein Meiſenpärchen be=
kanntlich
eine der nützlichſten Vogelarten für Garten= und Obſt=
bau
ein gar ſonderbares Niſtplätzchen ausgeſucht, denn Woh=
nungsnot
herrſcht auch unter den gefiederten Sängern. Ein halb
mannshohes Abzugsrohr, welches mit einem Verſchlußdeckel ge=
rade
ſo viel Zwiſchenraum ließ, daß die beiden Alten hineinſchlüp=
fen
konnten, ſollte der jungen Brut ein ſicheres Heim bieten. Ein
zierliches Neſtchen hatten ſie gebaut, und ſchon waren ſie unermüd=
lich
tätig, die hungrigen Kleinen mit Nahrung zu verſorgen.
Der berühmte franzöſiſche Schriftſteller Michelet hat einmal das
Vogelneſt eine Schöpfung der Liebe genannt, und als ſolche
ſollte es auch unſere Jugend bewundernd betrachten und heilig
halten!
Soweit wäre alles ſchön und gut geweſen, wenn nicht das
Wohnhäuschen ſo dicht am Wege geſtanden hätte. Es dauerte nicht
lange, ſo hatten böſe Buben, die auf ihrem Schulwege ſich hier
herumtreiben, das Neſtchen entdeckt und es förmlich in Scharen
umlagert. Keine Warnungen nützten: mit Stöcken ſtocherten ſie
durch die kleine Oeffnung, die die Hand nicht durchließ, bis ſie die
armen Kleinen zu Tode gequält hatten. Wer waren die Täter?
Dies wird ſich ſchwer feſtſtellen laſſen, ſonſt hätte Schreiber dieſes
ſchon die nötigen Schritte getan. Aber dieſe rohe, ruchloſe Tat
läßt wieder einmal Schlüſſe ziehen auf die herzloſe, verrohende Ju=
gend
, in der die Liebe zur Natur und ihren Geſchöpfen nicht Raum
hat und zu erſterben ſcheint. Warum brandmarkt nicht der noch
gutgeſinnte Teil der Jugend dieſe Rohlinge und führt ſie der wohl=
verdienten
Strafe zu? Abzuhelfen wäre ſolchem beſchämenden Trei=
bei
nur dadurch, daß ſeitens der Schulleitung der Garten als
Schulweg verboten würde. Man zetert mit Recht gegen herum=
ſtreunende
Katzen und Hunde, aber böſe Buben ſind ſchlimmer
in ihrem böſen Tun! Empfehlen dürfte ſich ferner, daß der von
der Hermannſtraße einführende und gleich nach rechts abbiegende
Weg (übrigens kein offizieller Pfad) ſeitens der Gartenverwal=
tung
abgeſperrt und beſeitigt würde!
Fr. Fr.

n. Arheilgen, 16. Juni. Hohes Alter. Am 14. d. M. feierte in
ſelten geiſtiger Friſche die Witwe Suſanne Weber, geb. Steckenreuter,
wohnhaft Darmſtädter Straße 41, ihren B. Geburtstag. Heuernte.
Durch Beſchluß des Wieſenvorſtandes konnte heute mit dem Mähen des
Heugraſes, beginnend an der Aumühle, angefangen werden. Das Mähen
mit Maſchine iſt vor 10 Uhr vormittags nicht geſtattet. Die Ernte fällt
in bezug auf Menge und Güte recht zufriedenſtellend aus. Ge=
meindeſchwimmbad
. Unſer Gemeindeſchwimmbad beim idhlliſch
gelegenen Arheilger Mühlchen iſt gegenwärtig das tägliche Ziel von
Hunderten von Beſuchern, die ſich in dem herrlichen, klaren Waſſer zu
erholen ſuchen. Beſonders erwähnenswert iſt die Tatſache, daß die Zahl
der auswärtigen Gäſte, in erſter Linie Einwohner der nahen Landes=
hauptſtadt
, ſtetig im Steigen begriffen iſt.
O. Erzhauſen, 16. Juni. Aus dem Gemeinderat. Für die
Schillerſchule wurde die Anſchaffung von neuen Schulbänken beſchloſſen.
Der vorgelegte Wirtſchaftsplan des Forſtamts Mörfelden wird ange=
nommen
. Die Betriebskommiſſion des Volksbades wird beauftragt, Maß=
nahmen
zu treffen, um ſtärkeren Beſuch des Bades zu erreichen. Eine
fahrbare Leiter und Schlauchmaterial für die Freiw. Feuerwehr ſoll be=
ſchafft
werden. Am 1. Juli tritt der ſeitherige Polizeidiener in den
Ruheſtand; der Gemeinderat hatte ſich mit der Abſicht befaßt, mit einem
hieſigen Bewerber die Stelle neu zu beſetzen. Im Gemeinderat war
ſeinerzeit beſchloſſen worden, im Juni die freiwerdende Stelle auszu=
chreiben
, wie verlautet, hat dies das Kreisamt nicht gebilligt, dagegen
ſoll die Stelle durch einen Verſorgungsanwärter beſetzt werden.
F. Eberſtadt, 16. Juni. Mädchenleiche im Walde gefun=
den
. Am Samstag vormittag wurde nächſt der ſogenannten Gries=
heimer
Brücke die Leiche eines etwa 20jährigen Mädchens gefunden, das
als von hier ſtammend identifiziert wurde. Das Mädchen war zuletzt in
Nordheim bedienſtet, hatte ihre Stellung dortſelbſt vor einigen Tagen
aufgegeben und war nach Hauſe gereiſt. Der vorläufige Befund der
Leiche ergab, daß der Tod durch Aethervergiftung herbeigeführt worden
iſt. Das Gericht weilte am Samstag am Tatort und ließ die Leiche
fur Obduktion nach Darmſtadt überführen. Muſikverein 1904.
Aus Anlaß der bevorſtehenden Rheinlandräumung veranſtaltet der
Muſikverein 1904 am kommenden Samstag (21. Juni), abends 8.30 Uhr
beginnend, im Darmſtädter Hof (Laun) einen Rheiniſchen
Abend in der Form eines großen Gartenkonzerts. Die muſikaliſchen
Darbietungen werden ſich dem beſonderen Sinn der Veranſtaltung an=
paſſen
, auch wird die äußere Aufmachung des Konzerts eine entſpre=
chende
ſein.
Le. Groß=Umſtadt, 15. Juni. Am Donnerstag abend verſuchte ein
hieſiger verheirateter Arbeiter ſeinem Leben durch Erhängen in ſeinem
Schlafzimmer ein Ende zu machen. Sein Vorhaben wurde jedoch noch
im letzten Augenblick durch die Wachſamkeit ſeiner Familie vereitelt.
Als ſich jedoch der Lebensmüde gegen 10 Uhr abends aus ſeiner Woh=
nung
entfernte, ahnte man nichts Gutes. Man benachrichtigte ſofort die
Polizei und verfolgte den Verdächtigen. Im nahen Räſch verſuchte
er, ſich zum zweiten Male zu erhängen. Diesmal hätte er ſeinen
Zweck erreicht, wenn nicht der hieſige Polizeiwachtmeiſter noch zu rech=
ten
Zeit gekommen und den bereits Bewußtloſen abgeſchnitten und
durch künſtliche Atmung wieder zum Leben zurückgerufen hätte.

Tageskalender für Dienstag, den 17. Juni 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 20 Uhr, R 17: Neues
vom Tage
Kleines Haus: Keine Vorſtellung. Or=
pheum
, 20,15 Uhr: Unter Geſchäftsaufſicht Kon=
zerte
: Schloßkeller, Hotel Schmitz. Herrngarten=
kaffee
16 und 20 Uhr: Konzert. Sportplatzreſtau=
rant
16 und 20 Uhr: Konzert. Wiener Kronen=
bräukeller
20 Uhr: Konzert. Woogsturnhalle,
20.30 Uhr: Maſſenverſammlung der Nat.=Soz. Deutſch. Arb.=
Partei, Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helia=
Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele.

Grenzenleſer Leichtſinn forderk 2 Todesopferim
Den rettenden Freund mit in die Fluten geriſſen.
Offenbach a. Main, 16. Juni. Einem grenzenloſen Leichtſi=
zwei
junge 22jährige Menſchen aus Frankfurt a. M. zum Opfer a.
An der Mainbrücke weidete eine Schafherde auf preußiſchem Gebi
Schäfer, ein 22jähriger junger Mann, und ſein Freund, der e
22jährige Metzger Schmidt, beide aus Frankfurt=Bornheim, nachy
Bad. Der Schäfer, der des Schwimmens unkundig war, wagte

tief in den Fluß und verſank plötzlich. Schmidt eilte ihm dabei zu w fu
Da er ebenfalls nicht ſchwimmen konnte, wurde er von dem Schä m. 100
klammert, ſo daß beide Menſchen in den Fluten verſanken. Unglü .
weiſe war während des Unglücks niemand in der Nähe, um 6.
bringen. Erſt einige Zeit ſpäter bemerkten Mitglieder vom Offe
Tv, die Kleider der Ertrunkenen. Sie machten ſich ſofort an d enz!"eſe
gungsarbeiten. Es gelang ihnen auch, den einen der beiden zu
während man den zweiten eine halbe Stunde ſpäter als Leiche ſ.5
er. Brensbach, 16. Juni. Der hieſige Karnevalverein vera
vorgeſtern abend 9 Uhr auf dem Felſenkeller des Herrn Leonh. D.
Sommernachtsfeier, welche einen dichtbeſetzten Garten aufwie s
muſikaliſchen Teil hatte die bekannte Kapelle Kohlbacher=Werſau nn=
eigennütziger
Weiſe übernommen. Einen erheblichen Unfall e
bei Herrn Gg. Hoffarth ſchon lange Jahre beſchäftigte Wilh. 6
durch, daß er von einem Wagen fiel. Der Arzt ſtellte einige
brüche feſt und überwies den Patienten dem Städtiſchen Krat
Darmſtadt.

Schöne weiße Zähne Auch ich möchte nicht verfehlen, Ihnen meine",
größte Anerkennung und vollſte Zufriedenheit über die Chlorodont= 8

Zahnpaſte, zu übermitteln. Ich gebrauche Chlorodont ſchon ſeit
Jahren und ich werde ob meiner ſchönen weißen Zähne oft beneidet,
die ich letzten Endes nur durch den täglichen Gebrauch Ihrer Chlorodont=
Zahnpaſte erreicht habe. C. Reichelt, Schwerz, Amt Niemberg,
Saalkreis. Chlorodont: Zahnpaſte 60 Pf. und 1 Mk., Zahnbürſten,
Mundwaſſer 1 Mk. bei höchſter Qualität. In allen Chlorodont=
Verkaufsſtellen zu haben.

Groß=Umſtadt, 16. Juni. Nicht vergeblich hatte der Starken=
burger
Hilfsverein für Basler Miſſion ſeine Freunde nach Groß=
Umſtadt zum Jahresfeſt eingeladen. Wohl ſelten haben ſich
ſo viele auch aus weiterer Entfernung zum Jahresfeſt eingefun=
den
. Vormittags 8½ Uhr war für die Chriſtenlehrpflichtigen und
um 11½ Uhr für die Kinder der hieſigen evangeliſchen Gemein=
den
eine beſondere Miſſionsfeier, bei der Herr Miſſionar Itt=
mann
, dem Alter und Verſtändnis entſprechend, aus der Heiden=
miſſionsarbeit
erzählte. Um 9½ Uhr vormittags und 2 Uhr nach=
mittags
verſammelten ſich die erwachſenen Miſſionsfreunde von
nah und fern in der geraumigen, ſchönen Stadtkirche und hörten
geſpannt je zwei Stunden zu. Am Vormittag begrüßte. Herr
Dekan Reichert im Namen der Dekanatsgemeinden die Feſtgäſte.
Nachmittags ſprachen Grußworte Herr Pfarrer Hartmann von
hier im Namen des gemeinſchaftlich=evangeliſchen Kirchenvorſtan=
des
, Herr Pfarrer Sehrt von Ober=Klingen als Vorſitzender des
Starkenburger Hilfsvereins und Herr Oberkirchenrat Dr. Müller
von Darmſtadt als Superintendent der Provinz. Gewiſſenſchär=
fend
wies Herr Studienrat Knöpp von Darmſtadt in ſeiner Feſt=
predigt
am Vormittag auf die Schuld hin, die wir Chriſten den
Heiden gegenüber empfinden müſſen. Herr Miſſionar Rottmann
von Darmſtadt, der Reiſeprediger der Basler Miſſion für Star=
kenburg
und Rheinheſſen, berichtete von den gewaltigen Erſchüt=
terungen
, die über die Heidenwelt in den beiden letzten Jahr=
ſehnten
gekommen ſind, und ging dabei beſonders auf die neuen
Bewegungen in Indien ein. Der von hier gebürtige Herr Miſ=
ſionar
Ittman, der nun nach 3½ Jahren wieder auf der Kanzel
ſeiner Heimatſtadt ſtand, führte hinaus auf das Miſſionsfeld in
Kamerun. Er ſchilderte die Gedankenwelt des heidniſchen Kame=
runers
und die Art der Anknüpfung, die der Miſſionar befolgen
müſſe, um das Evangelium dieſen Leuten nahezubringen; von
Widerſtänden wußte er zu ſagen, aber auch von offenen Türen,
die der Herr der Miſſion ſeinen Arbeitern immer wieder ſchenkt.
Der hieſige Kirchengeſangverein ſang am Vormittag zwei Lieder;
der Oberklingener Poſaunenchor begleitete vormittags und nach=
mittags
mehrere Gemeindegeſänge und erfreute durch zwei herr=
liche
Motetten. Gaſtlich wurden die auswärtigen Miſſionsfreunde
in zahlreichen Häuſern aufgenommen. Die Kollekte zum Beſten
der Basler Miſſion ergab 104 RM.
Ay. König i. O. (Stahlbad), 16. Juni. Aus dem Ge=
meinderat
. Entgegen einer neuen Verfügung des Heſſiſchen
Kreisamts Erbach i. O., betr. Baugeſuch des Johann Reinhardt,
Kimbacher Straße, beharrt der Gemeinderat auf ſeinem diesbe=
züglichen
Beſchluß vom 10. 4. 1930, wonach infolge beſtehender
außerordentlicher Schwierigkeiten eine Verlegung der Bauflucht=
linie
in dieſem Straßenteil weiter nach Norden nicht möglich
wird. Zu einem Schreiben des Kreisamts Erbach, betr. Gemeinde=
gewerbeſteuerausfälle
im Rechnungsjahr 1927 beſchließt der Ge=
meinderat
, die betr. Ausfälle in der Gemeinde König in Höhe
von 713,67 RM. nicht nachzuerheben. Submiſſionen auf Einern=
ten
des Heugraſes auf den Gemeindewieſen für die Gemeinde
werden den Wenigſtnehmenden zugeſprochen und der Ankauf wei=
teren
guten Wieſenheues pro Zentner zu 3,50 RM. beſchloſſen.
Die fehlenden Straßenſchilder für die Wald=, Jahn=, Hinden=
burg
= und Friedrich=Ebert=Straße ſollen beſchafft werden. An
Herrn Wilh. Uhrig, hier wird in der Kimbacher Straße bele=
genes
Gelände zu Bauzwecken zum Preiſe von 2 RM. pro am
überlaſſen, wobei entſtehende Vermeſſungsgebühren Käufer zu
tragen hat. Von einer Einladung zur Wiederſehensfeier des ehe=
maligen
Vereinslazaretts König für Sonntag, den 22. d. M.,
wird Kenntnis genommen und Beteiligung beſchloſſen. Die
außerordentlich warme Witterung hat viel zur Belebung des
Kur= und Badebetriebs beigetragen, ſo daß ſich die Frequenz in
den letzten Tagen beträchtlich gehoben hat. Handball. Am
Sonntag weilte die als ſpielſtark bekannte Handballabteilung des
Turnvereins Erbach mit drei Mannſchaften in König. Während
die 1. Mannſchaft und 1. Jugendmannſchaft der Einheimiſchen
mit 4:1 und 8:1 gegen die Vertreter der Kreisklaſſe zwei klare
Siege landen konnten, mußte ſich die 2. Mannſchaft 5:9 beugen.
b. Erbach i. Odw., 16. Juni. Verbandstag der Schmiede.
Der 10. Verbandstag des Landesverbandes Heſſiſcher Schmiedeinnungen
wurde am Samstag nachmittag mit einer Vorſtandsſitzung im Gaſthaus
Zum Adler eröffnet. Abends veranſtaltete die Innung des Kreiſes
Erbach im gleichen Lokal einen Begrüßungsabend. Für den Landes=
verband
ſprach der Vorſitzende Herr Mohrmann=Darmſtadt. Glück=
wünſche
überbrachten u. a. für den Verkehrs= und Gewerbeverein Herr
Eberhard Volk=Erbach, für das Gräfl. Haus S. Erl. Graf Konrad
zu Erbach=Erbach, für die Stadtverwaltung Erbach in Vertretung des
Bürgermeiſters Herr Beigeordneter Egner. Umrahmt wurde die Feier
von Vorträgen des Geſangvereins Tugendbund. Muſikaliſche Dar=
bietungen
und eine ſich anſchließende Tanzbeluſtigung bildeten das
üibrige Programm. Am Sonntag tagten die Schmiedemeiſter in der
Städtiſchen Feſthalle. Zur Debatte ſtanden geſchäftliche Fragen. Nach
dem Mittagstiſch fand ein Ausflug mit Damen nach Eulbach ſtatt. Am
Abend bildete ein Feſtball im Schützenhof den Abſchluß des Jubel=
Verbandstages.

A. Krumbach, 16. Juni.

Auf der kurvenreichen Straße zwiſe

und dem Gumpener Kreuz fuhr ein Auto zu ſchnell durch eine

wodurch es das Gleichgewicht verlor und umfiel: Glücklicherwe Fu
der Unfall keine ſchlimmen Folgen. Die Inſaſſen kamen mit leicht
abſchürfungen und dem Schrecken davon.
A. Gadernheim, 16. Juni. Gewitterſchäden. Bei de 5
letzten Woche mehrmals über unſere Gemeinde ziehenden Gewitte
auch der Blitz am Freitag in eine Pappel ein, von der er auf e
gebäude überſprang und eine Kuh und eine Ziege totſchlug. 1
digerweiſe aber eine dazwiſchenſtehende Kuh unbeſchädigt ließ.
x. Alsbach a. d. B., 16. Juni. Dringende Gemeint
itzung. Hier fand eine dringende Gemeinderatsſitzung ſte
Vorſitz führte Bürgermeiſter Glock; anweſend waren acht Gem
ſowie der Beigeordnete Bonin. Auf der Tagesordnung ſtand
Punkt: Die Auswechſlung des Waſſerleitungsrohrſtranges in
denſtraße. Da der jetzige Rohrſtrang zu eng iſt, kam es in d
heißen Tagen, in denen in den unteren Straßen ein erhöhte=
verbrauch
(Gießen und Spritzen uſw.) einſetzte, vor, daß di
legene Lindenſtraße trotz der ſtändig vollen Waſſerbehälter de.
werks zu wenig Waſſer erhielt. Den betr. Rohrſtrang ausz
wurde ſchon früher beſchloſſen, und beſchließt man jetzt, die Ar
fort in Angriff zu nehmen. Gemeinderat Mink machte den
die ſämtlichen Arbeiten im Submiſſionsweg zu vergeben, n
da die Arbeiten unverzüglich in Angriff genommen werden m
gelehnt wird. Die Grabarbeiten ſollen von der Gemeinde in ei
ausgeführt werden. Der Konrad Wenz wird beauftragt, ſich
Erwerbsloſen, welche in Alsbach unterſtützungsberechtigt ſir
Arbeitsaufnahme zu verſtändigen, da nicht alle Erwerbsloſe
werden können. Die Aufſicht über die Arbeiten, wird der
Wenz 5. und dem Thomas Wenz 6. übertragen. Wegen der
arbeiten ſollen die drei hieſigen Spenglermeiſter zur Subm
geladen werden. Der Meiſter, welchem zugeſchlagen wird, he
Spenglerarbeiten volle Gewähr und Bürgſchaft zu leiſten. Ne
gung dieſes Punktes verlieſt der Bürgermeiſter noch das An
ben des Forſtamtes auf die Anfrage, warum im Waldwirt
manche als ſicher eingehende Summen im Wirtſchaftsplan nich
Höhe angeführt ſeien. Das Forſtamt ſchreibt, daß es gut ſe
gehenden Gelder und Summen in einen vorläufigen Wirt
nicht immer in voller Höhe einzuſetzen, da man ja nicht v.
könne, wie ſich die allgemeine Wirtſchaftslage im kommenden
ſtalten werde, und daß es beſſer wäre, das Wirtſchaftsjahr ſ
einem Ueberſchuß als mit einem Fehlbetrag ab. Geſtern
eine Radfahrerin einem Motorradfahrer in die Flanke, ſo
ſtürzte und ſich nicht unerhebliche Verletzungen zuzog. Die R
trug, die übrigens die Schuld n dem Zuſammenſtoß trägt,
ſetzungen davon, und konnte in der erſten Aufregung mitz ihre
verſchwinden.
x. Bensheim a. d. B., 16. Juni. Tragiſcher T.
Hitzſchlag. Der in den vierziger Jahren ſtehende
Peter Größmann iſt einem Hitzſchlag erlegen. Schon we
Arbeitszeit wurde er von einem Unwohlſein befallen, d
er ſich noch allein nach Hauſe begeben, wo er kurz darar
gefunden wurde. Der Fall iſt um ſo tragiſcher, als
längere Zeit arbeitslos war und dieſe Woche wieder
gung gefunden hatte.
x. Alsbach a. d. B., 16. Juni. Motorradunf
Samstag nachmittag fuhr der Chauffeur Fritz Fath, v
die Zwingenberger Apotheke die Kundenfahrten ausf
ſeinem Motorrad, von der Bergſtraße herkommend, in
tem Tempo vorſchriftsmäßig auf der rechten Straßenſei
Bahnübergang an der Halteſtelle Hähnlein zu, als
Wolfshund, aus dem Hofe einer Gaſtwirtſchaft komm
in ſein Motorrad hineinlief. Fath kam zu Fall und zo
unerhebliche Verletzungen am Knie und an den Händer
den Fall ging der Gashebel der Maſchine weiter vo
Maſchine lief, auf dem Boden liegend, mit Vollgas wer
licherweiſe hatte Fath noch die Geiſtesgegenwart, au
und die Maſchine abzuſtellen.
Lorſch, 16. Juni. Bazar. In ſämtlichen Räumen
hauſes zum Lagerhaus, dahier, fand am Sonntag ei
lungener Wohltätigkeitsbazar zum Beſten der erſtell=
kinderſchule
ſtatt. Die mühevollen Vorarbeiten des g.
renden Ausſchuſſes und der Barmherzigen Schweſte
reichlich belohnt. Schon am Samstag abend erfolgte
liche Eröffnung. Am Sonntag hatte ſich die ganze Ge
den Dienſt der guten Sache geſtellt. Reichlich waren
und ſonſtigen Gaben gefloſſen, ſo daß den Gäſten all FiN
boten werden konnte. Auch für das leibliche Wohl der
in jeder Beziehung geſorgt. Neben den bekannten M
Gutſchalk und Jakob hatten ſich auch die Geſangvereit
Turnverein zur Verfügung geſtellt und unterhielten
mit vielerlei Darbietungen. Wanderung. Ein
tagswanderung unternahm die Ortsgruppe Lorſch
waldklub, und zwar gings in den Lorſcher Wal
Wäldchen, Klein=Hauſen. Sport. Die Liga=May
Sportklubs Olympia war Gaſt des Fußballvereins=
und unterlag, ſtark erſatzgeſchwächt, ehrenvoll mit U
Hirſchhorn, 16. Juni. Waſſerſtand des Ne
14. Juni: 102 Meter; am 15. Juni: 1,14 Meter; am 16.
Meter. (Morgens 5,30 Uhr.)
Gernsheim, 16. Juni. Waſſerſtand des R
14. Juni: 1,50 Meter; am 15. Juni: 1,51 Meter; am 16.
Meter. (Morgens 5,30 Uhr.)
Bh. Dudenhofen, 14. Juni. Verſchiedenes. Bei de
H. Mahr wurde kürzlich eingebrochen, während die Bewohn
ſes ſämtlich auf dem Felde waren. Wie es bei den Bauersle
lich iſt, war nur das Hoftor verſchloſſen, während die Hat
ſchloſſen war. Dem ſcheinbar ortskundigen Eindringling
leicht, durch Garten und Scheune in das Haus zu gelangen
ſchein nach hatte er es auf Geld abgeſehen, denn er verſuchte
und eine Kommode gewaltſam zu öffnen, was ihm aber m.
Wut über ſeinen Mißerfolg zerſchnitt der Einbrecher meh
und mehrere Paar Schuhe vollſtändig mit ſeinem Meſſer,
brauchbar ſind. Trotz eifriger Nachforſchungen iſt es der
bis jetzt noch nicht gelungen, eine Spur des Einbrechers
machen. Auch dieſer Vorfall möge allen Landleuten als 2
nen, ihr Haus nicht offenſtehen zu laſſen. Die Provinzie
nenmühleDudenhofenOber=Roden, die in dieſem Jahre
werden ſoll, befindet ſich zurzeit in einem Zuſtande, der Ve
ehr leicht möglich macht. Die eigentliche Fahrbahn iſt du
ahrenen Schotterſteine ſo beengt, daß der auf dieſer Straß
tarke Verkehr ſehr behindert iſt. Dazu kommt, daß jetzt zur
ernte zahlreiche Heuwagen oft zwei aneinandergekoppe
Von den Landwirten unſerer Gemeinde wird in allen
nördlich und ſüdlich von Dudenhofen Heu gemacht. In nich
22 fremden Gemarkungen haben die Dudenhöfer Landwir!
gen. Weitaus die meiſten Fuhren müſſen dazu die erwan
nützen. Die Bürgermeiſterei Dudenhofen hat in einem *
Provinzialdirektion auf die Gefahren für den Verkehr hin
gebeten, die Provinzialſtraße TannenmühleOber=Roden !!
der Heuernte für den Automobilverkehr zu ſperren. Es
wiinſchen, wenn von der Provinzialdirektion darauf gebrt
daß die Straße, die ſich ſchon ſeit einem halben Jahre in
findet, endlich hergeſtellt wird.

[ ][  ][ ]

rbandstag der Kriegerkameradſchaft Hafia.
An
wsfelbd, 16. Juni. In dem altehrwürdigen oberheſſiſchen
ith
hurg tagten geſtern die Vertreter der Kriegervereine aus den
opinzen in ſtattlicher Zahl. Voraus gingen am Samstag eine
rſitzung im Rathaus, eine Kranzniederlegung an der Gedächtnis=
dem
Friedhof und ein Begrüßungsabend im großen Saale des
en Hauſes. Bei Eröffnung des Verbandstages gedachte der
TFh äſident Generalleutnant von Didtmann aus Darmſtadt in herz=
dächtnisrede des am 26. Mai verſtorbenen zweiten Präſidenten
B=
inders
der Haſſia, Medizinalrat Dr. Vogt=Butzbach. Im Auf=
Staatspräſidenten Adelung übermittelte Kreisdirektor Dr.
u die Wünſche der heſſiſchen Regierung; namens der Stadt Als=
ch Bürgermeiſter Dr. Völſing. Der Geſchäftsbericht für das
d
hr 1929 zeigte einen günſtigen Stand, insgeſamt zählt der
g5 Kriegervereine mit annähernd 60 000 Mitgliedern. Im be=
yebiet ſind die alten Vereine, die im Drange der Verhältniſſe
ſukzl dieder dem Verband beigetreten. Auch die Jahresrechnung kann
ja bezeichnet werden. Die Geſamteinnahmen betrugen 197 150
runter Mitgliederbeiträge 84 737 Mark, aus Vorträgen 58 500
ſe Geſamtausgaben waren 188 897 Mark, ſo daß ein Ueberſchuß
Mark verblieb. Die Unterſtützungen für Altveteranen wurden
Mark erhöht.

je Beſprechung des Voranſchlags für 1930 ſchloſſen ſich die Be=
en
der Anträge des Präſidiums. Es ſoll ein Ehrenzeichen für
der Schießgruppen geſtiftet werden, ferner wurde auf Antrag
=Reichelsheim die Verleihung von Ehrenmünzen beſchloſſen.
jg=Ehrenkreuz ſoll künftig nur in beſonders verdienten Fällen
39 en werden.
das Verſicherungsweſen referierte Oberregierungsrat Linden=
ber
Kriegsbeſchädigtenfürſorge Lehrer Ihrig=Darmſtadt, die
ey nfaßt etwa 16 000 Kriegsbeſchädigte. Major Pohl ſprach über
zerſchießen, er ſtellte hier eine ſtarke Zunahme feſt. Kaufmann
ſainz hielt eine Anſprache über die Entwicklung der Jugend=
der
Heſſiſche Kamerad ſoll weiter ausgebaut, der Kalender
er erſcheinen, der Kamerad hat eine Auflage von 56 000
en. Bei Punkt Unterſtützungsweſen wird beſchloſſen, die
beihilfe auf 14 000 Mark zu erhöhen. Die ausſcheidenden Vor=
glieder
wurden wiedergewählt, nämlich Stumpf=Butzbach,
Uer=Darmſtadt und Kappeſſer=Bubenheim, ferner wurden ge=
HHER De Gheleute peter Weſe und
2

wählt Oberregierungsrat Lindenſtruth zum zweiten Präſidenten und
Freiherr von Heyl=Worms zum dritten Präſidenten der Haſſia. Den
Verbandstag 1931 erhielt Michelſtadt. Für den Bezirk Main= Rod=
gau
feiert der Verein Dudenhofen ſein 60jähriges Jubiläum. Zur Be=
reiungsfeier
in Mainz lädt der erſte Präſident noch beſonders ein, es
ſind. 2000 Mark bewilligt. Mit einem herzlichen Dankeswort an die
Kameraden ſchloß erſter Präſident Generalleutnant von Oidtmann die
Verhandlungen.
An die Tagung ſchloß ſich eine Paradeaufſtellung der Bezirksvereine
am Bahnhof. Dann fand der Feſtakt zum 90jährigen Jubiläum des
Kriegervereins Alsfeld auf dem Marktplatz ſtatt. Das Muſikkorps des
. Bataillons des Reichswehr=Regiments Nr. 15 hielt ein großes Militär=
konzert
auf dem Feſtplatz ab.
h. Gießen, 16. Juni. Der Geſamtkirchenvorſtand der
ebangeliſchen Gemeinde hielt unter dem Vorſitz von Pfarrer
Bechtolsheimer ſeine Vertreterſitzung ab. Aus dem Geſchäftsbericht für
1929 iſt zu entnehmen, daß für den neuangeſtellten Pfarrer der Petrus=
gemeinde
, Pfarrer Lic. Waas, früher Ober=Ramſtadt, ein Wohnhaus im
Preiſe von 23 000 Mk. erworben wurde. Für eine Orgel in der Ka=
pelle
des alten Friedhofs, die der Luthergemeinde zur Abhaltung der
Gottesdienſte bereit ſteht, wurden 10 000 Mk. verausgabt. Die Gottes=
dienſte
zeigten insgeſamt einen Durchſchnittsbeſuch von 950 Erwach=
ſenen
und 230 Kindern. An der Feier des heiligen Abendmahls nahmen
4268 Perſonen teil, Trauungen fanden 178 ſtatt. Die Kirchenaustritte
betrugen 78. Beerdigt wurden 299 Perſonen. Für die Hebung des Got=
tesdienſtes
und zur Förderung des Gemeindelebens gingen insgeſamt
16 309 Mk. und an freiwilligen Gaben für kirchliche Zwecke und für die
Pflege der Wohlfahrtseinrichtungen insgeſamt 45 547 Mark ein.
h. Bntzbach, 16. Juni. Der Altveteran von 1870/71, A.
Ilge 1.=Pohlgöns, konnte ſeinen 83. Geburtstag feiern. Großherzog
Ernſt Ludwig überſandte dem Jubilar ein Glückwunſchſchreiben.
h. Ulrichſtein, 16. Juni. Von einem Motorrad angefah=
ren
und eine etwa 3 Meter hohe Böſchung abgeſtürzt iſt ein Radfahrer
aus Stumpertenrod. Der Motorradfahrer rannte den Radler derartig
an, daß dieſer vom Rade ſtürzte, und eine hohe Böſchung hinabflog.
Nachdem er längere Zeit bewußtlos gelegen hatte, konnte er ſich mit
ſchweren Verletzungen und einem Armbruch zum nächſten Arzt ſchleppen.
Der Motorradfahrer war inzwiſchen verſchwunden.

h. Ortenberg, 16. Juni. Einer der älteſten Geſangvereine des Vogels=
berges
. Der hieſige Geſangverein Frohſinn feierte geſtern ſein
90jähriges Beſtehen. An dem Feſte nahmen zahlreiche Geſang=
vereine
des Vogelsberges teil. Der Samstag brachte einen wohlgelun=
genen
Kommers. Geſtern folgten ein Feſtgottesdienſt, ein Feſtzug durch
die Stadt, Singen und Volksfeſt auf dem ſchön gelegenen Feſtplatz.
Geſchäftliches.
Ein gewagter Verſuch,
wird jeder Laie denken, für den Wiſſenden aber kein Wagnis:
Ein Mediziner ein Notar wurde hinzugezogen
ſtellte feſt,
daß nach vierzehntägigem Gebrauch das Haarwaſſer Silvikrin=
Fluid (bei kurgeſchorenem Haar, ein Teil behandelt, ein Teil
unbehandelt) eine 3540 % Haarwuchsſteigerung hervorbrachte.
Notariatsakt im Abdruck liegt jeder Packung Haarwaſſer Silvi=
krin
=Fluid, Preis Mk. 3.50, bei. In den einſchlägigen Geſchäften
verlangen Sie bitte ausdrücklich Silvikrin=Fluid‟. Der geſchäfts=
gewandte
Detailliſt wird, falls er dieſe Marke nicht am Lager hat,
zu prompter Anſchaffung bereit ſein. Silvikrin=Vertrieb G.m.b.H.
Berlin SW. 68 Alexandrinenſtraße 25/26; Telefon: Sammel=
nummer
Dönhoff 4735.

Wekkerbericht.

Das ausgedehnte nördliche Hochdruckgebiet mit dem Kern
über Südſchweden und Dänemark erſtreckt ſeinen ſüdlichen Teil
mit über Deutſchland. Infolgedeſſen herrſcht nordöſtliche bis öſt=
liche
Luftzufuhr, welche eine leichte Abkühlung brachte, die noch
durch den Wolkenſchleier begünſtigt wurde. Bei der kontinentalen
Luftzufuhr wird die Bewölkung wieder abnehmen und erneut
meiſt heiteres Wetter eintreten. Die Temperaturen ſteigen dann
durch die ungehinderte Sonnenſtrahlung wieder an.
Ausſichten für Dienstag, den 17. Juni 1930: Meiſt heiteres
Wetter, trocken, tagsüber wieder langſamer Temperatur=
anſtieg
.
Ausſichten für Mittwoch, den 18. Juni 1930: Wenig Aenderung
der Wetterlage.

Die glückliche Geburt eines munteren
Sonntagsmädels zeigen hoch=
erfreut
an
Oipl.=Ing. Karl Ernſt Stein
und Frau Margret, geb. Staab

Frau Katharina, geb. Krauß,
Ruthsſtr. 6, begehen heute das
Feſi der Silbernen Hochzeit. (*

Darmſiadt
ſpital. Wöchnerinnenheim.

Groß=Umſtadt

(9639

geb. Sebrechts.
Riki Mayer
Jan A. Mayer
Gottfried Mayer.
mſtadt, Bismarckſtr. 21, Orange N. J., U S.A
Die Einſegnung findet in aller Stille ſtatt.

Todes=Anzeige.
Nacht verſchied meine liebe Schweſter und
agerin, unſere gute Tante und Großtante
äulein Emilie Hartmann
Tochter des verſt. Generalmajors Hartmann
lter von 82 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie A. Frieß=Hartmann
Familie A. Welber
Familie L. Hax.
tſtadt Rückertſtr. 1, den 16. Juni 1930.
(9648
z, Frankfurt a. M.
Seerdigung findet am Mittwoch, den 18. Juni
nachmittags 3½ Uhr, auf dem Frieohof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.

Todes-Anzeige.
Am Donnerstag, 12. Juni, ver ſchied
ſanft meine treu beſorgte Mutter
g
Fruu emilie Zutauf Bw.
geb. Erck
in ihrem 21. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden
Hinterbliebenen:
Frl. Emilie Zulauf.
Groß=Zimmern, 15. Juni 1930.
Die Beerdigung hat am 15. Juni
ſtattgefunden und ſprechen wir für
die Teilnahme unſeren innigſten
Dank aus.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme beim
Heimgange meines lieben, unvergeßlichen Gatten,
unſeres guten Onkels und Schwagers
6
Jean Krebs
Schriftſetzer
ſowie für die vielen Blumenſpenden ſage ich auf
dieſem Wege meinen innigſten Dank. Beſonders
danke ich Herrn Pfarrer Bergér für die troſtreichen
Worte und den Schweſtern der Maxtinsgemeinde für
die liebevolle Pflege. Ferner danke ich der Firina
L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei, dem techniſchen
Perſonal der genannten Firma, dem Verband der
Deutſchen Bucdrucker, Bezirksverein Darmſtadt, für
die Kranzſpenden und den ſchönen Nachruf am Grabe.
Auch ſei Allen heizlichſt gedankt, welche ihn zur letzten
Ruhe begleitet haben.
(9647
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Anna Krebs, geb. 6öbel
Darmſtadt, den 16. Juni 1930.

Zurück
Dr. Paul Wolff
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Am Moniaz früh verſchied nach
längerem Leiden mein lieber Mann,
unſer lieber Vater, Bruder, Schwie=
gervater
, Großvater, Schwager und
Onkel
Herr
Heinrich Altzweig
Oberſteueraufſeher i. X.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Babette Altzweig.
Darmſtadt, den 16. Juni 1930.
Eckhardſtr. 31.
Die Beerdigung findet am Miti=
woch
, den 18. ds. Mts, nachmittags
3 Uhr, auf dem alten Friedhof ſiait

Für die wohltuenden Beweiſe herzlicher Anteilnahme
und die zahlreichen Blumenſpenden bei dem Heimgange
unſeres lieben Entſchlafenen ſagen wir allen Verwandten,
Freunden und Bekannten auf dieſem Wege unſeren herz=
innigſten
Dank. Ganz beſonders danken wir Herrn Dr.
Röder und Krankenſchweſter Margarete für die liebevelle
Pflege und Herrn Pfarrer Uhl für die troſtreichen Worte
am Grabe, ſowie der Bm. 58 Darmſtadt, dem Ciſenbahn=
verein
Darmſtadt und dem Fachverband für den ehrenden
Nachruf und Kranzniederlegung.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Steckenreuter Witwe
Söhne Georg und Hans
Heinrich Eißlöffel u. Frau,
geb Steckenreuter.

Mein innigſigeliebter Bräutigam, unſer
Er, lieber Schwiegerſohn und Schwager
Ludwig Rupp
ach zweitägigem, furchtbarem Leiden im
bon 24 Jahren am Sonntag abend
uns geſchieden
In tiefſter Trauer:
Martha Seip
Fam. Georg Seip
Imſtadt, den 13. Juni 1930
enbergſtr. 72, III.
Ncherung Mittwoch nachmittag 4 Uhr
auf dem Waldfriedhof.
(9649

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgang
unſerer lieben Entſchlafenen
jagen wir hierdurch unſeren
herzlichſien Dank.
ImAuftrag der Hinterbliebenen:
Sakob Heymann.


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Ludwigſtr. 8. (8466a Schwanenſtraße 72.

rein koſtſpieliges Experiment ſondern ſeit Julhllen
bei Gicht und Rheuma ärztlich erprobe und bewähr!: eine
Haustrinkkur mit Salzſchlirfer Bonifazius=Brunnen (30 Flaſchen,
täglich 1 Fl.). Erhältlich in allen Apotheken und in der Mineral=
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Neckarſtr. 24,Hts. I. Ik.
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Woog, 16. Juni 1930.
Waſſerhöhe 3,86 m
21 C.
Luftwärm=
Waſſerwärme vor=
mittags
7 Uhr 240 C,
Woogs=Polizei=Wache.

[ ][  ][ ]

Seite 8

Dienstag, den 17. Juni 1930

Nummer

Infolge eines Herzſchlages ertrunken.
Frankfurt a. M. Am Bootshaus Lützeln=
berg
ſprang ein 22 Jahre alter Paddler namens
Dreyfuß von hier nach einer Paddelbootfahrt ins
Waſſer, um ſich abzukühlen. Dabei erlitt der
ſtark erhitzte Mann einen Herzſchlag und war
ſofort in den Fluten verſchwunden. Seine Leiche
konnte bald an Land geſchafft werden, aber die
Wiederbelebungsverſuche hatten natürlich keinen
Erfolg mehr.
Wieder zwei Todesopfer eines Blitzſchlages
im Kreis Gelnhauſen.
Bad Orb. Der Oſten des Kreiſes Geln=
hauſen
wurde erneut von einem ſchweren Un=
wetter
heimgeſucht, bei dem abermals der Blitz
zwei Menſchenleben zum Opfer gefordert hat.
Der 65jährige Schuhmacher Röder, ſeine 29jähr.
Tochter und deren Mann waren damit beſchäf=
tigt
, eine Fuhre Heu nach Hauſe zu bringen,
als ſie von dem Unwetter überraſcht wurden.
Sie ſuchten Schutz in einer Feldſcheune, doch
kaum hatten ſie dieſe betreten, als der Blitz in
das Gebäude einſchlug. Röder war auf der
Stelle tot, ſeine Tochter trug ſo ſchwere Wunden
davon, daß ſie nach kurzer Zeit ſtarb. Die
Scheune brannte völlig nieder. Der Mann der
jungen Frau blieb unverletzt und brachte die
beiden Verunglückten, ſowie das Geſpann vor
dem Feuer in Sicherheit. Dann ſtellte er bei
ſeiner Frau Wiederbelebungsverſuche an, die
aber keinen Erfolg mehr hatten. Die beiden
Zugtiere erlitten ſchwere Brandwunden.
Sechs Kinder im Lech ertrunken.
Landsberg a. Lech. Am Sonntag bade=
ten
neun Kinder bei Epfach im Lech, der ziemlich
hohes Waſſer führt. Ein Kind geriet in eine
Untiefe und verſank vor den Augen der anderen.
Die übrigen Kinder verſuchten nun, das Kind
wieder an ſich zu ziehen, wurden aber ſelbſt durch
das gegenſeitige Feſthalten in den Strudel ge=
riſſen
. Von den neun Kindern konnten drei ge=
rettet
werden. Die übrigen wurden abgetrieben
und fanden ihr Grab in den reißenden Fluten
des Lech. Es gelang bis jetzt, drei Leichen zu
bergen. Nach den übrigen Leichen wurde die
ganze Nacht hindurch erfolglos geſucht.
Graf Zeppelin wieder in Friedrichshafen.
Friedrichshafen. Das Luftſchiff Graf
Zeppelin iſt Montag morgen um 6.15 Uhr glatt
gelandet. Graf Zeppelin ſtartet Dienstag früh
8 Uhr zu einer Schweizer Fahrt.
Schwerer Motorradunfall.
Sieben Schwerverletzte.
Landſtuhl. Bei dem Rundſtreckenrennen
am Sonntag ereignete ſich während der Veran=
ſtaltung
ein ſchwerer Unglücksfall. Ein Motor=
radfahrer
ſtreifte den Aſt eines Baumes und
wurde mit ſeinem Fahrzeug, über das er die
Herrſchaft verlor, in weitem Bogen in die Zu=
ſchauermenge
hineingeſchleudert. Es gab nicht
weniger als ſieben Schwer= und einige Leicht=
verletzte
.
Wildweſt in Berlin=Tempelhof.
Berlin. Eine aufregende Verbrecherjagd
ſpielte ſich Montag mittag in Tempelhof ab.
Zwei Einbrecher drangen in die Wohnung eines
Schlächtermeiſters ein und bedrohten das allein
anweſende Dienſtmädchen. In ihrer Todesangſt
ſprang das Dienſtmächen durch die Scheibe des
Küchenfenſters auf den Hof hinab und trug da=
bei
erhebliche Verletzungen davon. Infolge der
Hilferufe der Ueberfallenen flüchteten die Täter.
Zahlreiche Perſonen nahmen die Verfolgung der
Verbrecher auf, die nach zwei verſchiedenen Rich=
tungen
davonliefen. Nach längerer Jagd wurde
einer der Täter gefaßt und zwei Polizeibeamten
übergeben. Auf dem Wege zum Polizeirevier
wurde auf die Beamten ein verwegener Ueber=
fall
verübt. Ein Privatauto fuhr dicht an die
Bordſchwelle heran und hielt unmittelbar vor
den Poliziſten. Ein Mann ſprang aus dem
Wagen und gab drei Schüſſe ab, von denen zwei
den einen Beamten trafen. Die allgemeine Ver=
wirrung
benutzten die Verbrecher, um in den
bereitſtehenden Wagen zu ſpringen und im raſen=
den
Tempo davonzufahren. Das alarmierte
Ueberfallkommando nahm die Verfolgung des
flüchtigen Autos auf, verlor aber bald die Spur
des Wagens.
Motorboot=Exploſion auf dem Zeuthener=See.
Berlin. Eine ſchwere Motorrboot=Exploſion
ereignete ſich am Sonntag nachmittag auf dem
Zeuthener=See in der Nähe von Berlin. Ein
Motorboot des Zeuthener Jachtklubs hatte am
Fährhaus getankt und fuhr wieder auf den See
hinaus. Vom Ufer aus ſah man, daß der Motor
nicht funktionierte. Plötzlich ertönte ein furcht=
barer
Knalls eine Stichflamme ſchoß empor, und
die fünf Inſaſſen, unter denen ſich drei Damen
befanden, ſchrien laut auf. Die Inſaſſen des
Motorbootes, die alle Bradwunden erlitten
haben, konnten gerettet werden. Der Vorderteil
des Bootes iſt durch Brand vollſtändig zerſtört.
Zwei Eiſenbahnunfälle in Algerien.
Paris. Aus Algerien werden zwei Eiſen=
bahnunfälle
gemeldet, von denen einer auf einen
Sabotageakt zurückgehen ſoll. Bei einer Zug=
entgleiſung
ſind 13 Reiſende verletzt worden, dar=
unter
drei ſchwer.
Zahlreiche Straßenunfälle in England.
18 Todesopfer.
London. Das Wochenende forderte in Eng=
land
nicht weniger als 18 Todesopfer infolge von
Straßenunfällen. Eine Anzahl Perſonen wurde
außerdem verletzt.
Zwei Tote und ſechs Verletzte durch eine
Leuchtgasexploſion.
New York. In Porth Amboy wurden drei
zweiſtöckige Häuſer durch eine ſchwere Leuchtgas=
exploſion
zerſtört. Es entſtand ein gewaltiges
Schadenfeuer, daß die angrenzenden Gebäude
ſchwer in Mitleidenſchaft zog. Insgeſamt wurden
zwei Perſonen getötet und 60 verletzt.

50 Jahre deutſches Schülerrudern.

Regatta=Auffahrt vor dem Potsdamer Luftſchiffhafen.
Rechts: Kranzniederlegung am Denkmal der gefallenen Ruderer im Potsdamer Stadion.
Vor 50 Jahren wurden in Rendsburg und Ohlau die erſten Schüler=Rudervereine begründet. An=
läßlich
dieſes Jubiläums fand eine große Auffahrt der deutſchen Schüler=Ruderverbände auf dem
Templiner See bei Potsdam ſtatt.

Tropenhihe in Deutſchland: Hochbekrieb in den Freibädern.

Die Stadtbewohner finden Kühlung und Luft im Strandbad.
Die außergewöhnliche Wärme, die ſeit einer Woche über Deutſchland lagert, hat das Leben in der
ſtaubigen Stadt zur Plage werden laſſen. Wer ſich nur irgend frei machen kann, eilt hinaus an
die Ufer der Seen und Flüſſe, um im luftigen Badeanzug Kühle und Erholung zu finden.

2
Verwegener Einbruch in Lodz.
Drei Perſonen von den Einbrechern
im Treſor eingeſchloſſen.
Warſchau. In der Lodzer Handelsbank
wurde am Sonntag ein ſenſationeller Treſor=
einbruch
verübt. Als am Sonntag abend einer
der Direktoren der Bank ins Büro ging, um ſich
einige Schriftſtücke mit nach Hauſe zu nehmen,
bemerkte er, daß das Schloß der Stahltür, die
zur Panzerkammer führt, beſchädigt war. Die
Tür war jedoch zugeſchlagen und widerſtand
allen Bemühungen, ſie zu öffnen. Wie ſich dann
herausſtellte, ſind ſowohl der Treſor als auch die
verſchiedenen Handkaſſen im Laufe des Sonntags
von vermutlich ſechs Banditen ausgeplündert
worden. Ein Direktor der Bank und zwei Diener,
die die Einbrecher bei ihrer Beſchäftigung ſtör=
ten
, wurden von den Einbrechern in den Treſor
geſchleppt und dort eingeſchloſſen. Man fürchtet,
daß die Eingeſchloſſenen an Luftmangel erſticken
werden, wenn es nicht bald gelingt, die Panzer=
tür
zu öffnen. Man hat telegraphiſch Fachleute
nach Lodz beordert, um den Treſor ſo raſch als
möglich zu öffnen. Von den Verbrechern fehlt
vorläufig jede Spur. Man vermutet, daß den
Bankräubern Geldbeträge im Werte von unge=
fähr
200 000 Zloty in die Hände gefallen ſind.
Wie der Rote Kurier meldet, ſind die drei
Gefangenen nachts mittels Nachſchlüſſels lebend
und geſund aus der Panzerkammer befreit wor=
den
. Die Verbrecher, fünf Männer und eine
Frau, ſind im Laufe des geſtrigen Tages von
einem gekündigten Bürodiener, der das letztemal
ſeinen Dienſt verſah, in die Bank gelaſſen wor=
den
. Den Kaſſeneinbrechern, die mit den aller=
modernſten
Einbruchswerkzeugen gearbeitet
haben, iſt eine Beute in Höhe von 300 000 Zloty
in die Hände gefallen. Die Safes blieben jedoch
unverſehrt, da die Bankräuber es für angebrach=
ter
hielten, ſo raſch wie möglich wieder zu ver=
ſchwinden
. In Lodz hat der Vorfall große Er=
regung
hervorgerufen.

Kunſtflieger Fieſeler wird in Mailand
gefeiert.
Mailand. Unter gewaltigem Andrang
des Publikums fand auf dem Militärflugplatz
von Mailand ein internationales Schaufliegen
ſtatt, wobei neben den beſten italieniſchen Kunſt=
fliegern
Ferrarin, de Bernardi und Colombo
beſonders der deutſche Akrobatikflieger Gerhard
Fieſeler mit ſeinen hervorragenden Leiſtungen
große Bewunderung hervorrief und lebhaft ge=
feiert
wurde. Erſtaunen erregten auch gemein=
ſame
Akrobatikflüge eines italieniſchen Militär=
geſchwaders
.
Große Exploſionskataſtrophe in China.
100 Tote, 300 Verletzte.
New York. Aſſociated Preß berichtet aus
Schanghai auf Grund verſpäteter chineſiſcher
Preſſemeldungen über eine Exploſion des Mu=
nitionslagers
in Chechow (Provinz Hunan) am
10. Juni: Bei der Kataſtrophe fanden 100 Per=
ſonen
den Tod, 300 wurden verletzt. Der Sach=
ſchaden
iſt bedeutend.
Autounglück im Julierpaß.
Silvaplana (Engadin). Auf der Enga=
diner
Seite des Julierpaſſes ereignete ſich am
Sonntag ein ſchweres Autounglück. Ein deutſcher
Fabrikant namens Eugen Engert aus Leipzig
fuhr mit ſeinen beiden Töchtern und dem Chauf=
feur
langſam den Berg hinan. In einer Kurve
hielt er den Wagen an und ließ ein anderes
Auto, das ihm entgegenkam, vorbei. Plötzlich
ſetzte ſich der haltende Wagen rückwärts in Be=
wegung
, fuhr über den Straßenrand hinaus und
kollerte den Berg hinunter. Engert blieb tot
liegen, ſeine beiden Töchter wurden ſchwer ver=
letzt
, während der Chaufeur leichtere Verletzun=
gen
davontrug. Im anderen Automobil, das mit
dem Unglückswagen gekreuzt hatte, befand ſich
ein Arzt, ebenfalls aus Leipzig, der die erſte
Hilfe leiſten konnte. Die Verletzten befinden ſich
in Silvaplana in ärztlicher Pflege.

Eröffnung der Weltkra
konferenz in Berlin.
Berlin. Die zweite Weltkraftko
wurde am Montag vormittag kurz nach
vom Vorſitzenden, Geheimrat Oskar von
im großen Feſtſaal von Kroll feierlich ers
Als Auftakt zur zweiten Weltkraftko=
die
in den nächſten beiden Wochen in
ſtattfindet, fand am Sonntag abend im R
ein Empfang ſtatt, dem eine kurze Fe
Uebergabe der Ehrenzeichen der Weltkro
renz an den Ehrenpräſidenten Exz. v. M.
Plenarſitzungsſaal voranging. Zu der
waren in erſter Linie die führenden Mi
der in Berlin eingetroffenen Delegatior
rund 50 Nationen erſchienen. Unter den
gäſten bemerkte man Vertreter des Reie
des Preußiſchen Landtages, der Behört
deutſchen Länderregierungen, der Dir
und viele andere.
Der Vizepräſident des Reichstages,
dorff, überbrachte zunächſt die Grüße des
tages. Dann nahm der bisherige Ehrenr
Lord Derby das Wort, um dem neuen
präſident Dr. v. Miller die Ehrenzeic
ſtehend aus einem eigenartig konſtruiert
und einem ſtarken Stahlhammer zu übe
Er erinnerte daran, daß die 1. Konfer
der erſten großen internationalen Vera=
gen
nach dem Kriege war. Er beglück
dann die Konferenz zur Wahl Dr. v.
zum Ehrenpräſidenten.
Bei der Eröffnung der zweiten A
konferenz am Montag vormittag begrüßt
kanzler Dr. Brüning die Erſchienenen in
der Reichsregierung und der Preußiſchen
regierung. Er führte dabei u. a. au
deutſche Reichsregierung wird alles
Weltkraftkonferenz in ihrer ſegensreiche
zu fördern. Sie wird vor allem auch d
Vertreter mit großem Intereſſe an d
greßberatungen teilnehmen und zuſam=
ihnen
Wege ſuchen, die auf dem Gebiet
ſetzgebung den hohen Zielen dienlich ſin
ſich geſetzt haben.
Reichskanzler Dr. Brüning verlas da
Botſchaft des Reichspräſidenten an die 2
konferenz, in der es u. a. heißt: Aus alle
der Welt, von allen Staaten des Erdl
Sie herbeigekommen, von großen Gede
ſeelt durch gemeinſame Arbeit die K
Natur immer mehr zu beherrſchen
Segen und Fortſchritt der Menſchhei
zu machen. Als ein Völkerbund der T
die Weltkraftkonferenz bei ihrer Grür
zeichnet worden. Nichts iſt in der Tat g
die Völker zu verbinden, als gemeinſ
mühen dieſer Art um das allgemeine ?
iſt mir daher eine beſondere Freude, a
protektor dieſer zweiten Vollkonferenz
zu begrüßen. Deutſchland heißt Sie
Stätten ſeiner harten Wiederaufbauar
lich willkommen und will Ihnen Eind
mitteln von dem, was Natur und 5
an Schönheit gegeben haben. Ihrer A
wünſche ich von Herzen den Erfolg,
Welt von dieſer Konfernz erhofft.
Im Namen der Stadt Berlin begr
germeiſter Dr. Stoltz die Verſammlun=
Geheimrat Oskar von Miller be
ſeiner Eröffnungsrede die Vertreter v.
ſchiedenen Ländern auf der Weltkraf=
die
Regierungsvertreter, Diplomaten,
Vertreter der Univerſitäten. Hochſch
Akademien der Wiſſenſchaft. Er wies
waltigen Fortſchritte der Ernergies
und Verteilung im Laufe langer Jahr
Die Reihe der Begrüßungsanſpr
ausländiſchen Delegationen in der her
öffnungsſitzung der Weltkraftkonferen;
der Vizepräſident der Weltkraftkonfe
Charles Algernon Panſons (England)
darauf hin, daß gerade Deutſchland
nationalen Technik hervorragende 7
ſchenkt habe, und dankte ſchließlich der
Regierung, dem deutſchen Volke
deutſchen Kongreßleitung für den f1
Empfang, den der Kongreß in Berlin
habe. Der Präſident des franzöſiſc
tees der Weltkraftkonferenz, Georges
dankte im Namen des franzöſiſchen un
giſchen Ausſchuſſes dem deutſchen Ar
die vorzügliche Vorbereitung des jetz
greſſes. Es folgten weitere Begrüß
Dankanſprachen von Delegierten a=
Rußland, den ſkandinaviſchen Länd
afrika, Südamerika, Japan und Auſtr
Redner verknüpften mit ihren Dankes
die Vorbereitung des Kongreſſes auch
druck des Dankes und der Anerkenn
daß die deutſche Technik in Theorie u
ſo vielen anderen Ländern Befruchtur
lehrung gegeben habe.
Der Vorſitzende der Weltkraftkon
Köttgen, dankte in ſeinem Schlußwt
Begrüßungsanſprachen, insbeſondere
Botſchaft des Reichspräſidenten.
Zum Schluß wurde unter großem
Abſendung eines Telegrammes an
präſidenten von Hindenburg zugeſtim
es heißt: Die Ströme der Kraft, die
freie Deutſchland durchfluten, ſind un
bild, und geben uns Gewähr dafü
Welt durch das freundſchaftliche und
ſammenwirken aller geiſtigen, wirk
adminiſtrativen, ſozialen, pädagog
künſtleriſchen Kräfte in ein neues
friedlicher Kulturentwicklung einzt
Begriffe ſei.
Zuſammenbruch einer Zuſchauert
Mailand. Auf dem Sportplaf
länder Klubs Ambroſiana ſtürzte al
abend während eines Fußballwettſpi
ſtark beſetzte Holztribüne zuſammen.
des Unglücks befanden ſich etwa 12
auf der Tribüne, die mehr oder wen!
Verletzungen erlitten. 34 Zuſchauer
ernſten Verletzungen ins Krankenh
liefert, während die anderen nach
von Notverbänden ihre Wohnunge!
konnten.

[ ][  ][ ]

Seite A

Amer 166

Dienstag, den 17. Juni 1930

Sport, Spiel und Turnen.

Zußball.
Einkracht Darmſtadl.
Fußball: Eintracht Sp.V. Roßdorf 8:5.
Handball: Eintracht Viktoria Griesheim 4:3.
orf konnte dieſes Spiel verdient für ſich entſcheiden, denn die
en vorbildlichen Siegeswillen und Eifer an den Tag. In der
ft war nicht ein einziger Verſager. Bei Eintracht kam der
eidiger überhaupt nicht zur Geltung. Eintracht konnte bis 20
vor Schluß mit 3:1 führen, dann aber wandte ſich das Blatt,
orf konnte ſich durch die ſchwache Seite der Verteidigung Aus=
Sieg erzwingen. Schiri Jung=Weiterſtadt konnte nicht ganz
weiten Mannſchaften trennten ſich 1:1.
zeſte Refultat brachte die Handballmannſchaft, die gegen
Elf von Viktoria Griesheim 4:3 gewann. Die Hand=
Iten wie bis jetzt noch nicht geſehen. Es war feſſelnd, zu be=
wie
hier der Ball von Mann zu Mann wanderte und Tore
rſus durden. Schiri Schmidt=Spv. 98 leitete ſehr gut. Die
onnte gegen Germania Eberſtadt 3:0 gewinnen; allerdings
tadt nur mit 8 Mann an.
151 g9. Arheilgen 5.C. Stockſtadt 7:0 (3:0).
6au 99 dem geſtrigen ſchönen und ſchnellen Spiel hat man am Mühl=
r
Hoffnung geſchöpft. Stockſtadt brachte die komplette Mann=
n
9
heilgen neue Kräfte aus der Jugend, die ſich gut einführten.
ſieht Arheilgen ſofort im Vorteil, und in der zweiten Mi=
A
Bauer den erſten Erfolg buchen. Angefähr 10 Minuten drückt
dann kommen die Gäſte etwas auf, aber an der Hintermann=
Haib und Barnewald, nicht vorbei. Die letzte Viertelſtunde‟
Pauſe kommt Arheilgen wieder ſtark auf. Becker flankt zu
Neif
eſer vorbildlich zu Murmann, der mit Prachtſchuß verwandelt.
It das dritte Tor. Nach der Pauſe hält das Tempo noch 15
teußt
in, um dann nachzulaſſen. In gleichmäßigen Abſtänden fallen
fer gen noch vier Treffer; alle unhaltbar und wirklich ſchöne, vor=
irfolge
, die man lange nicht mehr ſah. Der Gegner hinterließ
ruhige faire Spielweiſe einen guten Eindruck. Schiedsrichter
roß=Gerau hatte leicht amtieren.
f4 Griesheim-Kickers Aſchaffenburg 3:6 (2:1).
ſem Samstagsſpiel gegen SpV. 98 Darmſtadt noch ermüdet,
( heim gegen Kickers Aſchaffenburg in Griesheim an. Während
tannſchaft genau wie am Vortag in der erſten Halbzeit gut
ſie nach der Pauſe ſtark ab und vergab dadurch den ſicheren
Kampf war äußerſt ſchnell. Aſchaffenburg erzielt durch den
das Führungstor; aus einem Durchbruch erzielt Ritter den
Müller erhöht durch Strafſtoß auf 2:1. Nach der Pauſe ſtellt
ich verwandelten Eckball das Ergebnis auf 3:1. Der Gries=
urm
läßt nun nach und Aſchaffenburg gleicht aus. Aſchaffen=
er
Sturm geht zum Endſpurt über und kann noch drei Tore
Bei Griesheim konnte die Läuferreihe gefallen, während der
ßerſt ſchwach war. Schiedsrichter Reſch=Dornheim hatte leich=

Am den Aufſtieg zur Handball=Eiga.
T.u. Sp.V. BraunshardtDietzenbach 06 4:8 (2:0).
bigem Reſultat konnte Braunshardt am vergangenen Sonn=
dbrittes
Aufſtiegſpiel ſiegreich geſtalten. Dietzenbach überließ
rdt vor dem Spiel kampflos die beiden Punkte. Es wurde
Freundſchaftsſpiel von zweimal 20 Minuten ausgetragen, da
wegen eines Liedertags möglichſt raſch wieder nach Hauſe
vollte. Beide Mannſchaften zeigten ſehr mäßige Leiſtungen
alb, weil Braunshardt die Punkte in der Taſche hatte und
ei der großen Hitze nicht beſonders anſtrengen wollte.

Verbands=Klubmeiſterſchaftskämpfe.
Kegler=Vereinigung Darmſtadt und Umgebung.
Die Vorkämpfe um die Verbandsklubmeiſterſchaft haben ihren
Abſchluß gefunden. Bereits am vergangenen Sonntag ſetzten die
Rückkämpfe ein. Die Ergebniſſe des Vorkampfes ſind folgende:
I. Ligaklaſſe: 1. Haſſia 1919 2616 Holz, 2. L.L. 08 2571
Holz, 3. D. K.K. 1911 BV. 2528 Holz, 4. Zwölfer T. G. D. 46 2528
Holz, 5. D. K.K. 23 2481 Holz. II. A=Klaſſe; 1. Gut Holz
Eberſtadt 2484 Holz, 2. Sportkegler 2443 Holz, 3. Konkordia 2411
Holz, 4. Schuſter 2352 Holz, 5. Keglerluſt 2191 Holz. III. B=Klaſſe:
1. Kranz=Darmſtadt 2436 Holz, 2. D. K.K. 1911 BV. 2412 Holz.
3. Kranz=Eberſtadt 1. Mannſch. 2387 Holz, 4. Zwölfer=Darmſtadt
2. Mannſch. 2333 Holz, 5. Kranz=Eberſtadt 2. Mannſch. 2312 Holz,
6. Haſſia 1919 2. Mannſch. 2301 Holz, 7. Klu 2246 Holz
Durch die bereits erfolgten Starts ſind geſtern auch die Rück=
kämpfe
der Ligaklaſſe zum Abſchluß gekommen. Hierbei ergaben
ſich Ueberraſchungen. Der Mannſchaft von L.L. 08 wäre es bei=
nahe
gelungen, Haſſia zu erreichen, wenn nicht bei 2 Mann das
etwartete Plus ausgeblieben wäre. Die Zwölfer hatten begrün=
dete
Ausſicht, ſich an die 3. Stelle vorzuarbeiten, nachdem 4 Starter
bereits 61 Plus erzielt hatten, das Verhängnis trat bei dem
5. Starter ein, der leider den Start bei der 1. Halbzeit aufgeben
mußte. Damit verfallen ſie dem Abſtieg in die A=Klaſſe. Den
23ern gelang es durch ihre gute Form im Rückkampf in der Liga=
klaſſe
zu verbleiben. Haſſia blieb bei ihren ausgezeichneten Lei=
ſtungen
an der Spitze und iſt Ligameiſter geworden. Als ſolcher
hat ſie Startberechtigung zur Gauklubmeiſterſchaft im
nächſten Monat und wird dort wohl ein gewichtiges Wort mit=
ſprechen
.
Die Geſamtergebniſſe der Ligaklaſſe ſind: 1. Haſſia 1919
5199 Holz, 2. L.L. 08 5156 Holz. 3. D. K.K. 1911 BV. 5053 Holz,
4. D. K.K. 23 5043 Holz.
Weitere Ergebniſſe im Rückkampf bei den übrigen Klaſſen
ſind: 4=Klaſſe: 1. Sportkegler 2527 Holz. 2. Gut Holz Eber=
ſtadt
2413 Holz. Gegenüber dem Vorkampf waren die Sportkegler
in guter Form. B=Klaſſe: Kranz=Darmſtadt 2422 Holz. Die
Kämpfe finden am 22. d. Mts. ihre Fortſetzung.
Chakeau Bouscauk gewinnk das franzöſiſche Derby.
Die Frage nach dem beſten franzöſiſchen Dreijährigen iſt durch das
Derby, das am Sonntag in Chantilly bei Paris zum Austrag gelangte,
gelöſt werden. In der Favoritenſtellung für den Prix du Jockey Club
zeigten ſich der bisher ungeſchlagene Velouereme und Xandover. Beide
hatten jedoch auf den Ausgang des Rennens keinen Einfluß. Der Sieg
fiel vielmehr an den Winterfavorit Chateau Bouscaut, der als Zwei=
jähriger
an der Spitze ſeines Jahrganges geſtanden hatte, in dieſer
Saiſon aber ſowohl von Xandover als auch von Veloucreme geſchlagen
worden war, ſo daß man kaum mit ihm gerechnet hatte. Der von dem
Trainer L. Robert gemachte Crack aus dem Stall Cte. o. de Rivaud
gewann unter A. Rabbe zum Schluß ausgeſprochen leicht in der ganz
ausgezeichneten Zeit von 2:34,8 Min., obwohl der Boden durch ſtarke
Regenfälle ſehr ſchwer geworden war. Drei Längen zurück paſſierte der
nicht immer zuverläſſige Lovelace als Zweiter das Ziel; hinter ihm
folgten der Außenſeiter Fizy Pop und Veloucreme.
Neuer Traber=Europarekord von Semper idem.
Bei ſchönſtem Sommerwetter konnten die beiden Berliner Sport=
preſſe
=Vereine auf der Trabrennban in Ruhleben ihr diesjähriges
Sommerfeſt abwickeln, das ſich über faſt alle Sportarten erſtreckte. Da=
bei
gab es auch zwei Rekordverſuche im Trabfahren über 1 Kilometer
mit fliegendem Start unter Führung, und zwar gingen getrennt der
deutſche Derbyſieger Semper idem und der Amerikaner Sam Wil=
liams
an den Ablauf. Beide Rekordverſuche waren erfolgreich, Sem=
per
idem ſchuf mit 1:16,4 Min, einen neuen Europarekord, wie auch
Sam Williams unter alter Rekordzeit einkam.

Schwimm=Klubkampf Jung=Deukſchland gegen
Nikar Heidelberg.
Nach dem erfolgreichen Kampf gegen den 1. FC. Nürnberg emp=
fängt
nun der Darmſtädter Schwimmklub Jung=Deutſchland am kom=
menden
Sonntag, vormittags 10,30 Uhr, im Großen Woog, einen weite=
ren
bekannten Vertreter des ſüddeutſchen Schwimmſportes. Seit langer
Zeit wird wieder einmal der SV. Nikar Heidelberg der Gegner der
Darmſtädter ſein. Die Gäſte vom Neckarſtrand ſind in Darmſtadt alte
Bekannte und ſtellen eine ausgezeichnete Mannſchaft dar, auf deren Ab=
ſchneiden
man mit Recht geſpannt ſein darf. Der Klubkampf, der ſo=
wohl
die Herren als auch die Damen der beiden Klubs zu intereſſanten
Kämpfen vereinen wird, beſteht aus 6 Staffeln und einem Waſſerball=
ſpiel
. Wir kommen auf die Veranſtaltung noch zurück.
Runt
nofunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Dienstag, 17. Juni.
12.10: Reiſewetterbericht
12
D: Kurhaus Schlangenbad: Konzert des Kurorcheſters.
15.00: Diez a.
L.: Aus der Staatlichen Rebſchule Schloß
Oranienſtein. Mikrophonführung.
16.00: Hausfrauen=Nachmittag, Kochtante: Wie man Erdbeeren und
Kirſchen einmacht. Frau Dr. Landshut: Was die Mutter von
den Zähnen ihrer Kinder wiſſen muß.
17.00: Stuttgart: Operetten=Konzert. Kalman: Kußlied aus Herbſt=
manöver
Sulivan: Sommerlied aus Mikado, Strauß;
Roſen aus dem Süden.
Lehar; Lied aus Paganini.
Fall: Bauermarſch aus Der fidele Bauer,
18.05: Dr. J. Benrubi: Bergſons Stellung in der gegenwärtigen
Philoſophie von Frankreich.
18.35: Stuttgart: Dipl.=Ing. Lebach: Das Leben der Deutſchen in
Afghaniſtan und ihr Verhältnis zu den Afghanen.
19.05: Mannheim: Prof. Dr. Schuſter: Berufe mit Handelshoch=
ſchulſtudium
.
19.30: Dr. phil. Werner: Das Männerchorlied im Wandel der
Zeiten.
2.30: Hyde=Park=Redner. Stimmungsbild aus dem Hyde=Park=
Corner von Actualis.
21.15: Das Ekel (Der Jgel). Schwank in ſechs Bildern von Tont
Impekoven und Hans Reimann.
22.50: Schallplattenkonzert. Alte Tanzmuſik.

Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Dienstag, 17. Juni.

15.00: Tanzturnen für Kinder.
15.45: Dr. Matz, M.d.R.: Die Frauen und die Olympiſchen Spiele.
46.00: Schulrat Wolff und A. Tſchentſcher: Berechtigungsweſen
und Volksſchule.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Vorleſung aus Knut Hamſuns Victoria
17.55: Lothar O. Kühnert: Wie entſteht Glas?
18.20: Dr. H. Franzmeyer: Aerztliche Ratſchläge für Wanderer,
18.40: Franzöſiſch für Anfänger.
19.05: Dr. Steinbömer: Das niederländiſche Geſellſchaftsbild.
19.30:
Lic. Dr. Hartmann: Die franzöſiſche und engliſche Jugend.
20.00: 2
e Inſtrumente. Werke von Händel, John Bull, Jean=Henry
D’Anglebert, Milandre, M. De la Borde, Borghi, Scarlatti,
Couperin.
20.30: Breslau: Volkstümliches Konzert. Thomas: Ouv. zu Ray=
iond‟

Wagner: Pilgerchor und Lied an den Abendſtern
aus Tannhäuſer.
Faudert: Arie. Mascagni: Fant. aus
C. Zalleria ruſticana Henrion: Kreuzritter=Fanfare. Neu=
del
: Fackeltanz. Blankenburg: Deutſche Marſchperlen. Kluge=
Ulrich: Moltkemarſch.
22.30: Politiſche Zeitungsſchau.

Hauptſchriftleitung: Rudotf Maupe
Verantwortich für Polliik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feuillieten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer;; für
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette:
für den Inſeratentell und geſchäftliche Mitteillungen: Willv Kuble=
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 12 Geiten

bners Sohuhbesohlung
Ls0
3.50
L-Sohlen U. Fleck Herren-Sohlen I. Pleck
8878a
Hathildenplatz 10 u. Karlstraße Ecke Hügelstraße

wangsverſteigerung.
Dienstag, den 1. Juli 1930, nachm. ½4 Uhr,
219 im Neuen Gerichtsgebäude.
iche: Gemarkung Darmſtadt, Blatt 289:
Nr. 1091, Grabgarten, Kiesſtr., 65 qm, Schätzung:
RM.;
Nr. 1092, Hofreite Nr. 66, Kiesſtraße, 258 aw.
zung: 38 500 RM.
ner: Eheleute Wilhelm Gaſſert, Kaufmann, und
ina, geb. Heil, deſſen Ehefrau, zu je einhalb.

ſtadt, den 25. März 1930.
Heſſiſches Amtsgericht I.

Kfee

wangsverſteigerung.
24. Juni 1930, nachmittags ½4 Uhr, im
Sſaal 219 des Neuen Gerichtsgebäudes.
Be: Gemarkung Darmſtadt, Blatt 985.
, Nr. 37, 2515 qm, Schätzung 10 000 RM.
, Nr. 38, 1077 qm, Schätzung 4000 RM.
mer: Johann Jakob Friedrich Wilhelm Fehrer
durne in Viktoria (Auſtralien) und Anna Hed=
*L. Ellenberger, Ehefrau von Kaufmann Hein=
us
Fehrer in Frankfurt (M.) zu je einhalb. (5192a
ſtadt, den 24. März 1930.
Heſſiſches Amtsgericht 1

nirag in das Handelsregiſter
4: Am 7. Juni 1930: Firma
Fahnenfabrik GeorgSchub=
Larmſtadt. Inhaber: Georg
Kaufmann in Darmſtadt.
tadt, den 14. Juni 1930. (9646
Amtsgericht I.

I9 im Waſſerwerk.
* eines Maſchinenſchadens iſt
werk für einige Tage in ſeiner
ung beeinträchtigt. Im Inter=
Bevölkerung bitten wir um
ichſte Sparſamkeit im Waſſer=
Dis der Schaden behoben iſt.
* hierüber beſondere Ankün=
(st9643
T der ſtädtiſchen Betriebe
Darmſtadt.

Schlacht=
Freibant hof.
Morgen Mittwoch
Verkauf von 8
Uhr u. von 4 Uhr ab
259a)

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Darmstadt.
Mittwoch, den 18. 6.,
abends 8.30 Uhr,
im Weißen Saale‟,
Grafenſtraße 18, I.
Monatsverſammlg
1. Bericht vom Bun=
des
ag.
Medikopolitik
Redner: Herr L.
Hoff, Mannheim.
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(9653
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Der Vorſtand

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Darmſtadt, den 17. Juni 1930.
Weinheimer,
Gerichtsvollzieher.

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Störenfri
in der Nacht!

Lichtschen kommen des Nachts die Bett-
wanzen
aus ihren schmutzigen Verstecken
hervor, um Ihnen den erguickenden Schlaf
zu rauben. Vernichten Sie das scheussliche
Ungeziefer mit Flit!
Flit tötet Fliegen, Mücken, Schnaken, Motten,
Flöhe, Bettwanzen, Küchenschaben samt
Brut. Flit ist unschädlich für den Menschen
und fleckt nicht.
Nur echt in der gelben Packung mit
schwarzem Band.

tötet schneller

[ ][  ][ ]

Nummer 166

Bauttf

Dienstag, den 17.

Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Zer veätſche Bußengander ii Mar Lss0.
Frankfurt a. M., 16. Juni.

Steigerung des Ausfuhrüberſchuſſes von 87,3 auf
265,5 Millionen Reichsmart.
Der Wert der Einfuhr im deutſchen Außenhandel beträgt im
reinen Warenverkehr im Mai 831 Millionen RM. gegen 889,4
Millionen RM. im April, der Wert der Ausfuhr 1096,5 gegen
976,7. Die Einfuhr hat ſich daher um 58,4 Millionen RM. ver=
ringert
, die Ausfuhr um 119,8 Millionen RM. geſteigert. Im
ganzen beträgt der Ausfuhrüberſchuß im Mai 265,5 Millionen
RM. gegen 87,3 Millionen RM. im April.
Dieſe Entwickelung iſt umſo bemerkenswerter, als gleichzeitig
die Durchſchnittswerte der Ein= und Ausfuhr als Folge der
internationalen Preisſenkung weiter zurückgegangen ſind. Unter
dieſer Berückſichtigung ergibt ſich volumenmäßig nahezu ein Sich=
gleichbleiben
der Einfuhr, für die Rohſtoffeinfuhr ſogar eine
leichte Steigerung und eine Erhöhung der Ausfuhr um 130 Mil=
lionen
RM., gemeſſen an den Vormonatspreiſen.
Der Rückgang der Einfuhr entfällt in der Hauptſache auf die
verminderte Getreide= und Rohſtoffeinfuhr. Zu der Steigerung
der Ausfuhr hat hauptſächlich der vermehrte Export von Fertig=
waren
, Rohſtoffen und Halbfertigwaren beigetragen. Der Anteil
der Reparationslieferungen an der Ausfuhr beträgt 78,8 Mil=
lionen
RM. gegen 51 Millionen RM. im April.
Vor einer neuen Diskoniſenkung?
An der Berliner Börſe wurde am Montag der Privatdiskont
auf 3½ Prozent herabgeſetzt, wodurch ſich jetzt die Spanne zum
Reichsbankdiskontſatz auf 1 Prozent erhöht. Die in Anlehnung an
die Ermäßigung des Privatdiskontſatzes aufgetretenen Börſen=
gerüchte
, daß angeſichts dieſer Situation die Reichsbank eine neue
Diskontſenkung beſchließen werde, ſollen beſtätigt worden ſein
Man könne ſogar anenhmen, daß noch im Laufe dieſer Woche die
Reichsbank den deutſchen Diskontſatz um nochmals ½ Prozent auf
4 Prozent ermäßigt.

ho
Wirtſchaftlige Rundſchau.

Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
Neue Verfahren. Bad=Nauheim: Pferdehdl. Samuel Samuel.
Af. 17. 6.; GlV. und Prft. 20. 6. Höchſt i. Odw.: Fa. Peter Lien,
Stahlwaren und landwirtſchaftl. Gerätefabrik. Af. 20. 6., GlV. und
Prft. 28. 6. Offenbach a. M.: Fa. Perrot u. Co., Schrauben= und
Metallwarenfabrik. Inhaber Adolf Perrot, Adolf Neuße. Af. 10. 7.,
GlV. 26. 6.; Pft. 21. 8. Neue Vergleichsverfahren. Offen=
bach
a. M.: Fa. Bete u. Co., Lederwarenfabrik. Inhaber Otto Bete und
Fritz Stein. VerglT. 19. 6. Fa. Heinrich Treſſer GmbH., Lederwaren=
fabrik
. VerglT. 3. 7. Fa. Joſef Bauer, Lederwarenfabrik, Inh. Joſef
Bauer. VerglT. 19. 6.
Dr. Salomonſohn geſtorben. Wie wir erfahren, iſt Dr. Salomon=
ſohn
, Vorſitzender des Aufſichtsrates der Deutſchen Bank und Diskonto=
geſellſchaft
, am geſtrigen Sonntag geſtorben. Er war bis zur Verſchmel=
zung
der beiden Banken Geſchäftsinhaber der Diskontogeſellſchaft und
zuletzt mit Herrn Geheimrat Steinthal Vorſitzender des Aufſichtsrates
der Deutſchen Bank und Diskontogeſellſchaft, und zwar in der Form,
daß der Vorſitz zwiſchen den beiden Herren nach jeder Generalverſamm=
lung
abwechſelte. Da Dr. Salomonſohn bereits ſeit längerer Zeit lei=
dend
war, konnte er die Funktionen des Vorſitzenden nach der letzten
Generalverſammlung nicht ausüben; der Vorſitz war deshalb augenblick=
lich
in den Händen von Steinthal.

Mekallnokierungen.

Metallnotierungen in Berlin (für je 100 Kg.) am 16. Juni.
Elektrolytkupfer prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam
(Notierung der Vereinigung für die deutſche Elektrolytkupfernotiz)
114,50 RM. Notierungen der Kommiſſion des Berliner Metall=
börſenvorſtandes
(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſch=
land
für prompte Lieferung und Bezahlung) Original Hüttenalu=
minium
, 9899 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren
190 RM., desgleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent,
194 RM., Reinnickel, 9899 Prozent, 350 RM., Antimon Regulus
5455 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) 47,2549,25 RM.

Broduktenberichte.

Die Börſe eröffnete zu Beginn der neuen Woche in luſtloſer
Haltung. Die dreifache Ueberzeichnung der Younganleihe in
Deutſchland, die günſtige Außenhandelsbilanz und die Möglichkeit
einer baldigen Diskontſenkung konnten keinen Eindruck machen,
da auf der anderen Seite Momente vorhanden waren, die jeder
Geſchäftsentwicklung hemmend im Wege ſtanden. Vor allem mahn=
ten
die heute beginnenden Reichstagsbeſprechungen über das
Finanzprogramm, die wieder ſchwächere New Yorker Börſe am
Samstag und erneute Arbeiterentlaſſungen zur Zurückhaltung.
Das Geſchäft beſchränkte ſich wieder nur auf vereinzelte Werte,
wozu auch der anhaltende Ordermangel beitrug. Die Tendenz
neigte bei kleinſter Aufnahmeluſt zur Schwäche. Gegenüber den
Schlußkurſen vom Samstag traten Abbröckelungen bis zu 2½
Prozent ein. Stärker gedrückt eröffneten Kaliwerte; Salzdetfurth
verloren 4 Prozent und Weſteregeln 3½ Prozent. Auch ſonſt kam
ziemlich Material an den Markt. Größere Verluſte wieſen noch
Aku mit minus 2 Prozent, von Bauunternehmungen Wayß u.
Freytag mit minus 3 Prozent und Schuckert mit minus 2 Proz.
Die übrigen Elektroaktien gaben bis zu 1½ Prozent nach. Von
Chemieaktien eröffneten J. G. Farben und Rütgerswerke bis zu
1½ Prozent ſchwächer, während Deutſche Erdöl und Holzverkoh=
lung
knapp gehalten, auch die übrigen Werte zeigten nur gering=
fügige
Veränderungen. Am Schiffahrtsmarkt waren Nordd. Lloyd
1 Prozent abgeſchwächt. Für A.G. f. Verkehrsweſen machte ſich
bei einer Beſſerung von 1½ Prozent einiges Intereſſe geltend.
Banken verloren bis zu 1 Prozent. Barmer Bank behauptet.
Zellſtoff Aſchaffenburg konnten ſich im Kurſe etwas beſſern. Ren=
ten
lagen ſtill, deutſche Anleihen gut behauptet. Von Ausländern
zogen Anatolier leicht an. Am Geldmarkt war Tagesgeld 3½
Prozent. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar
4,1915, gegen Pfunde 20,362, London Kabel 4,8583, Paris
123,80, Mailand 92,76, Holland 12.08½, Schweiz 25,07. Im Ver=
laufe
blieb das Geſchäft ſtill. Die Kuliſſe ſchritt weiter zu Ab=
gaben
, ſo daß gegenüber dem Anfang nochmalige Abſchwächungen
bis zu 1½ Prozent eintraten.
Bei anhaltender Geſchäftsunluſt zeigte die Abendbörſe nur
knapp behauptete Kurſe. Die weitere Herabſetzung des Berliner
Privatdiskonts ſowie Vermutungen über eine dadurch hervor=
gerufene
evtl. Reichsbankdiskontſenkung konnten nicht anregen.
Montanaktien zu behaupteten Kurſen etwas geſucht, dagegen Kali=
werte
, und vor allem Schiffahrtswerte, ſchwacher. Deutſche Renten
weiter gedrückt. An der Nachborſe nannte man Farben 1617/
Von Kurſen ſind zu nennen Deutſche Bank 138. Danat 220½
Dresdener 138½, Gelſenkirchen 134, Mannesmann 98, Stahlverein
90½, Siemens u. Halske 230, AEG. 156½, Nordlloyd 106½, Wald=
hof
160, Aku 91.
Berlin, 16. Juni.
Der erſte Vormittagsverkehr der neuen Woche lag geſchäftslos,
doch glaubte man, trotz der herrſchenden Zuruckhaltung, mit einer
behaupteten Börſeneröffnung rechnen zu können. Das Haupt
inoment bildete auch heute wieder die Unſicherheit der politiſchen
Lage, zumal Kämpfe um das Deckungsprogramm der Regierung
in der heute zu eröffnenden Sitzungsperiode des Reichstags zu
erwarten ſind. Meldungen von weiteren Arbeiterentlaſſungen bei
Krupp und den Vereinigten Stahlwerken verſtimmten am Mon=
tanmarkt
. Da auch aus dem Auslande ſchwache Börſen gemeldet
wurden, fehlten Anregungen aus dieſer Richtung. Vorliegende
günſtige Momente, wie die Ueberzeichnung der Younganleihe in
den meiſten beteiligten Ländern, die Beratungen über eine even=
tuelle
internationale Diskontſenkung in Baſel, und endlich das
Anſteigen des Ausfuhrüberſchuſſes im Monat Mai von 266 Millio=
nen
traten völlig in den Hintergrund. Obwohl zu den erſten
Kurſen wenig Material herauskam, traten bei der Enge der
Märkte Rückgänge von 1 bis 2 Prozent ein. Nach den erſten Kur=
ſen
traten auf Deckungen der Spekulation an den Hauptmärkten
zunächſt Erholungen bis zu 1 Prozent ein. Salzdetfurth beſſerten
ſich um 2 Prozent. Spater gingen die Beſſerungen bei Kaliwerten
meiſtens wieder verloren, die übrigen Werte büßten 17/s Prozent
gegen Anfang ein.

Die ermäßigken Eiſenpreiſe für Süddeutſchlan
Von der ſüddeutſchen Eiſenzentrale Mannheim wird die
herabſetzung ähnlich wie beim Stahlwerksverbande bekann
ben. Sie beträgt für Formeiſen, Stabeiſen und Univerſ.
4 RM., für Bandeiſen, Grob= und Feinbleche 5 RM. je
und zwar rückwirkend ſchon für Verkäufe ab 1. Juni. De
preis für Siemens=Martin=Material wurde um 2 RM. au
mehr 6 RM. je Tonne ermäßigt. Die Zonenpreiſe wurd
alle Verkäufe ab 15. Juni für Formeiſen, Stabeiſen und Uni
eiſen um 50 Pfg., für Bandeiſen, Grob= und Mittelbleche
Pfg. je 100 Kg. herabgeſetzt. Der Siemens=Martin=Aufpr
trägt nunmehr im Zonenpreis 75 Pfg. je 100 Kg. Di
Preisermäßigung für Feinbleche ſollen in den nächſten Tag
ſchloſſen werden.
n
uiderſtannche Kabeinachrichten
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 16
Getreide: Weizen, Juli 96½, Sept. 98½, Dez. 103
Juli 74½, Sept. 74½, Dez. 69; Hafer, Juli 35,50, Sept
Dez. 39,75; Roggen, Juli 49, Sept. 53½, Dez. 59½.
Schmalz: Juli 932,5, Sept. 942,5, Dez. 945.
Leichte Schweine 9,9010,40, ſchwere Schweine 9,75.
Schweinezufuhren Chicago 43 000, im Weſten 128 000.
Chicago Baumwolle: Juli 13,00, Okt. 12,85.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 10
Schmalz: Prima Weſtern 10,05; Talg, extra loſe 5½.
Getreide: Weizen, Rotwinter n. Ernte 113¾, Ha=
102½; Mais 85,50: Mehl 5,155,40; Getreidefracht na
land 1,62,3 sh, nach dem Kontinent 79 C.
Kakao: Tendenz kaum ſtetig, Umſätze 79, Loco 8,25; J.
Juli 7,85, Sept. 8,08, Okt. 8,18, Dez. 8,13.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Der Privatdiskont wurde für beide Sichten um je ½
auf 3½ Prozent ermäßigt.
Die Beſchäftigung der Eiſen= und Stahlwarenindr
Mai weiſt im allgemeinen gegenüber dem Vormonat ein=
liche
Verſchlechterung auf. Sie war in den meiſten Bezi
genügend. Der Auftragseingang hat weiter nachgelaſſen
Die Rentenbank=Kreditanſtalt legt eine neue 6½p
Anleihe im Betrage von 25 Millionen Schweizer Fran
Der Emiſſionskurs ſoll laut F.3. über 90 Prozent lie
Erlös der Anleihe iſt für Meliorationszwecke in Au=
nommen
.
In der Bilanzſitzung des A.=R. der Leonhard Tietz A.
wurde beſchloſſen, der auf den 9. Juli einzuberufenden ord
Hauptverſammlung die Ausſchüttung einer Dividende vo
10 Prozent in Vorſchlag zu bringen.
Die Pfalzwerke A.=G. Ludwigshafen beantragt
erhöhung von 9 auf 10 Millionen Mark ſowie die Aufnal
fünf Millionen Dollaranleihe. Hauptaktionäre des Unte=
ſind
die Pfälziſche Kreisgemeinde, Stadt Ludwigshafen
Rhein El. A.=G. Mannheim.
Die ſüddeutſchen Konventionsmühlen haben den 9
Weizenmehl Spez. 0 von 45,75 RM. auf 45,50 RM. ern
Das Handels= und Gewerbeaufſichtsamt Stuttgart he
der Daimler=Benz A.=G., Werk Sindelfingen beantre
nehmigung zur Entlaſſung von 400 Arbeitern und Arbe
erteilt. Zur Einleitung dieſer Entlaſſungsmaßnahmen u
der Daimler=Benz=Verwaltung die Arbeitszeit auf 3 A
in der Woche reduziert.
Nach der Ermäßigung der Notiz für Wirebars am
auf 12,55 cs. hat die Copper Exporters Inc. heute die
neut herabgeſetzt auf 12.30 cs. cif Nordſeehäfen, wodurd
rität zwiſchen Europa und Amerika wieder erreicht wr
Konſum war in Europa äußerſt zurückhaltend, währen
Amerika etwas mehr Nachfrage zeigte.

Mannheimer Produktenbericht vom 16. Juni. Die Tendenz
iſt äußerſt ruhig bei Zurückhaltung der Käufer. Die vom Aus=
lande
vorliegenden Offerten ſind ſtark reduziert und auch das
Angebot in deutſchem Weizen per Herbſtlieferung iſt reichlich bei
ermäßigten Preiſen. Im Vorbörſenverkehr hörte man folgende
Kurſe in RM. per 100 Kilo waggonfrei Mannheim: Weizen inl.
(zuverläſſige Kurſe waren hierfür nicht zu erhalten), ausl. 3235.
Roggen inl. 17,50, Hafer inl. 1616,50, Futtergerſte 17,7518,75
ſüdd. Weizenmehl Spezial Null 45,50, ſüdd. Weizenauszugsmehl
49,50, ſüdd. Weizenbrotmehl 31,50, ſüdd. Roggenmehl 7060 pro=
zentige
Ausmahlung 2528, Weizenkleie 6,75, Biertreber mit Sack
9,9510. Leinſaat 39.
Frankfurter Produktenbericht vom 16. Juni 1930. Die Ten=
denz
an der heutigen Börſe war ſehr ruhig. Bezahlt wurden:
Weizen Hektolitergew. von 74 Kg., gut, geſund und trocken 320.
Roggen dto. 72 Kg. 167,50168,50, Sommergerſte 200, Hafer inl.
162,50165, Weizenmehl ſüdd. 4545,75, dto, niederrh. 44,75 bis
45,50, Roggenmehl 24,7525,75, Weizenkleie 6,907,00, Roggen=
kleie
6 757,00, Erbſen 2535, Linſen 3880. Heu ſüdd. bis
7,50, Weizen= und Roggenſtroh 4,504,75, dto. gebündelt 5,00.
Treber getrocknet 9,2510,25. Die amtliche Notierung für Speiſe=
kartoffeln
war für Induſtriekartoffeln hieſiger Gegend 3,75. Die
Tendenz war rubig.
Viehmärkke.
Mannheimer Großviehmarkt vom 16. Juni. Dem heutigen
Großviehmarkte waren zugefahren und wurden bezahlt: 187 Och=
ſen
4061, 127 Bullen 4555, 209 Kühe 1850, 329 Färſen 44
bis 62, 602 Kälber 5682, 13 Schafe 4052. 2604 Schweine 52
bis 67, 3 Ziegen 1224. Marktverlauf: Mit Großvieh mittel=
mäßig
, geräumt. Mit Kälbern mittelmäßig, ausverkauft. Fleiſch=
ſchweine
geſucht, lebhaft. Speckſchweine vernachläſſigt. Der auf
19. Juni fällige Kälber= und Schweinemarkt wird auf Freitag,
den 20. Juni 1930 verlegt.
Frankfurter Viehmarkt vom 16. Juni. Dem heutigen Schlacht=
viehmarkt
waren zugeführt: Seit dem letzten Markt 104 Rinder.
Rinder 1211, Ochen 351, Bullen 59, Kühe 481, Färſen 320, Kälber
602, Schafe 30, Schweine 4451. Bezahlt wurde pro Zentner Lebend=
gewicht
: Ochſen 1a) 5962, a2) 5458, b1) 4853. Bullen
a) 5660, b) 5055, Kühe a) 5054, b) 4549, c) 3844, d
237, Färſen a) 6063, b) 5559, c) 5054, Kälber b) 8084,
c) 7479, d) 6873. Schafe nicht notiert, Schweine b) 5962,
c) und d) 6466, e) 6063. Der Marktverlauf war mit Rindern
rege, nahezu ausverkauft, mit Kälbern und Schweinen ruhig aus=
verkauft
, Fettſchweine waren ſchwer verkäuflich. Fleiſchgroßhan=
delspreiſe
: Ochſenfleiſch 1 98105, dto. 2. 8595, Bullenfleiſch
9095, Kuhfleiſch 2 6580, dto 3 5565, Kalbfleiſch 1 115125,
dto 2 105115, Schweinefleiſch 1 8592, Gefrierfleiſch Vorder=
viertel
58, Hinterviertel 65, Geſchäftsgang rege. Aus hieſiger
Schlachtung waren: 310 Viertel Rinder, 25 ganze Kälber, 141
halbe Schweine und ein Schaf, von auswarts 265 Viertel Rinder,
12 ganze Kälber und 20 halbe Schweine, vom Ausland. 40 ganze
Kälber.
Frankfurter Pferdemarkt vom 16. Juni. Der Auftrieb zum
heutigen Pferdemarkt war, wie alljährlich in den Sommermona=
ten
, gering und auch der Beſuch infolge der Heuernte ſchwach. Trotz=
dem
war die Nachfrage nach jungen, mittelſchweren Arbeitspfer=
den
groß und die Tiere dieſer Gattung ſind bald zu anziehenden
Preiſen ausverkauft worden. Einige Transvorte oſtpreußiſcher
Arbeitspferde fanden gleichfalts willige Käufer, die teilweiſe
Handelsleute aus Süddeutſchland waren. Schwere belgiſche Tiere
ſtanden nur in geringer Zahl zur Wahl. Im allgemeinen waren
die Preiſe gut behauptet. Schlachtpferde erzielten die vormonäti=
gen
Preiſe. Der nächſte Pferdemarkt findet am 14. Juli ſtatt.

Berliner Kursbericht
vom 16. Juni 1930

Deviſer
vom 16. Ju

Berl. Handels=Geſ.
Danatbank
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bant
Hapag
Hanſa Dampfſch
Nordd. Lloyd
E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl

168.
220.5
137.75
138.I
107.2
144.25
108.
157.125
84
111
184.75
64.
168.5
154.75
92.

Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Kolsw.
Orenſtein & Koppell

148.
162.
133.75
153.
99.5
977.
2 12.
100.
98.625
98. 125
48.5
85.
101.875
71.-

Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtof
erein. Stahlwerke
Beſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
verm. Poege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

248.
63.
386.
153.
90.25

210.-
84.875
34.5
K.

164.25
17.5
93.5
48.

Helſingfors
Wien
ag
Budapeit
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
uenos=Aires
New Yort
Belgien
Italien
Paris

Währung Geld Zrieſſ Währung 100 finn. Mk. 10.542, 10.562 Schweiz 100 Franken 100 Schilling 9.09 59.21 Spanien 100 Peſeta 100 Tſch.Kr 2.417 12.437/Danzig 100 Gulden 100 Pengo 73.22 73.36 Japan Yen 100 Leva 041/Rio de Janeiro Lilreis 100 Gulden 2e. 168.72 fugoſlawien 00 Dina 00 Kronen 112.03 25 Portuga‟ 100 Escudos 100 Krone 112. 112.28 Ithen 100 Drachm. 100 Kronen
2.45 2.67 Iſtambu 1türk. 2 E=Stg. 20.: 20.382 Kairo 1ägypt. 4 Pap. Peſo 1.554 55 Kanada 1canad. Doll Dollar 4. 18 4. 1955 Uruguay 1
Boldpeſt 100 Beigo 58.39 8.51 Fsland 100 eſtl. Kr. 100 Lire 21.94 21.98 Tallinn Eſtl. 100 eſtl. Kr. 100 Franes 16.43 16.47 Riga 100 Lats

Marbane, Kommanengefeafcha
Frankfurter Kursbericht vom 16. Juni 1930.

7% Dtſch. Reichsanl.
6%
6% Baden......"
%o Bahern .....
Ge
..
80
Heſſen v. 28
29
% Preuß. Staats=
inl
. . . . . . . . . . .
Sachſen ...."
8% Sachſen ....
a Thüringen ...

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. +‟/= Ab=
löſungsanl
. . . . .
Dtſche. Anl. Ablö=
ungsſch
. (Neub.)

104. 75 18% Naſ. Landesbk.
Goldpfbr. . . . . . 100.25
83.40 /4½% Obl./ 84.75

Dtſche. Schutzge
bietsanleihe .. .

29 Baden=Baden.
60 Berlin ....."
8O Darmſtadt v. 26
v.28
% Frankfurt a.M
Mainz......"
Nannheim ...
82 Nürnberg ...
8¾ Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . ....
80
Goldoblig.
4½% Heſſ. 2ds.,
öhp.=Bk.=Liquid.
Pfbr. ... . . . . ."
8% Preuß. Lds..=Anſt. Gold=
Pfbr. ..
Spbl.,

8% Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
Kaſſeler Land. Goldpfbr..

100.7
85
93
95.25
R.6
100.6
83.5
85.25

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
Ausl. Ser.
*Ausl. Ser. 11
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).

55

80 Berl. Hyp.=B
4½% Ligu.=Pfb
% Frkf. Hyp.=Bk.
½% Lia. Pfbr
571/,
Pfbr.=Bk.
Lig, Pfrb.
8.65
Mein. Hyp.=2
Lig. Pfbr.
3
Pfälz. Hhp.=Bk
½% Lig. Pfbr
% Preuß. Boden
ered.=Bank ...."
14½% Lig. Pfbr.
94.35
Preuß. Centrl.=
81.
Bodencr.=Bank
92.55
Lig. Pfbr.
88. 75 18% Rhein. Hyp. Bk
4½9
Lig. Pfbr..
8% Rhein.=Weſtf.=
94
go9. di.
Südd. Bod.=
Cred.=Bank ....
% Lig. Pfbr.
A4
Vürtt. Hhp.=B.
94.5

16
A.
88
101
87.10
101
88
100.,S
8775
01
88. 25
100.5
90,
(1
R6
100.
88.75
103
A
85.20
101

84

6 Daimler=Benz/ 73.75
8% Dt. Linol. Werkel
8% Klöckner=Werkel 97
%o Mainkrw. v. 26
2 Mitteld. Stahl=
99.5
wverke .. . .. . .."
8% Salzmannu. Co.
20.5
7% Ver. Stahlwerkel 90.
8% VoigtckHäffnerl 947,

5% Bosn. L. E. B.
5%
L. Inveſt.
½% Oſt. Schatz=
anw
. .. . . . . . ..
4% Oſt. Goldrent
5%vereinh. Rumän
2%
6 Türk. Admin.
. 1. Bagdad
4
413o Zelonl=
Ungarn 1913
1914
Sie
Goldr.
1910
49
Aktien
Alg. Kunſtziide Unie
NEG. Stamm. . .
AndreaeNoris Zahr
Baſt Nürnberg ..
Bemberg J.?
*.
Bergm. El.=
BrownBoverickCie.
Brüning & Sohn".
Buderus Eiſen. ..
Eement Heidelbere
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel
Chem. Werke Alber
hade . . . . . . ..."
Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz..."
Dt. Atl. Telegr.
Eiſenh. Berlin.
Erdöl ......
Gold= u. Silb.

cheide=Anſtalt.
Linoleumwer
Dhckerhoff u. Wid=
mann
.. ......"
ichbaum=Werger
Elektr. Licht u. Kraft

106.75 Eſchw. Bergwerk. . 214 Eßlinger Maſchinen 43.25 33.5 Ettlinger Spinnerei J. G. Farbeninduſtr. 162 47 Feinmech. (Jetter Felt. & Guilleaum. 10 Frkft. Gas ......." 110 17.20 Hof ....... 52 Geiling & Cie. ... 22 Gelſenk. Bergwer Geſ. elektr. Unter nehmungen .. . . 154.75 Goldſchmidt Th. .. 5 Gritzner Maſchinen 36 Grün & Bilfinger. A Hafenmühle Frkft. 125 90.5 Hammerſen (Osn.) 155.5 Harpener Bergbau Henninger, Kempf. 191 HilpertArmaturfbr 96 Hinderichs=Aufferm 85 105 Hirſch Kupfer. . . . Hochtief Eſſen ...." 84.5 120.5 Holzmann, Phil. 95.25 Holzverk.=Induſtrie 97.5 Ilſe Bergb. Stamm 224.* Genüſſe 118 182.5 Junghans. Stamm 40 48 Kali Chemie. . . . . . 156
210 168 Aſchersleben . Salzdetfurth. Weſteregeln". Kammgarnſpinn. . 09 Karſtadt, R. . . . . . 2 73.5 Klein, Schanzlin.. . Klöcknerwerke .. . . 147.5 Lahmeher & Co. . Lech, Augsburg . Löwenbr. Münch. 250 98.5 Lüdenſcheid Metal 56.25 Lutz Gebr. Darmſt. 17
156 Mainkr.=W. Höchſt Mainz. Akt.=Br. . . . 277

Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb. .
Metallgeſ. Frankf..
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild
Motoren Darmſtadt
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Nürnberger Brauh
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Otavi Minen .. ..
Phönix Bergbau.
Reiniger, Gebb. .
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Riebeck Montan. . .
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Rütgerswerke ....
Sachtleben A. G..
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118,
17.
50.75
3o
117.25

62II.

113
144.5
115
Vf
62.5
160
3
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n0
140

175
Anre
315
107
102.*
138.5
10-
72.5
40.50
90
25
K
59
150

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und We‟
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Frankf. Ban
hp.=Ba
fdbr.=B!
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Oſt. Creditanſ
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ichsbank ..
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erſichert
VereinVer
Frkft. Allg.2
Rückb
Frankona R‟
Mitv. ...
Mannh. Verſt

[ ][  ][ ]

mmer 166

ſeb
in
nicht

A

Ai

15
te M

Nas Parlankang
dar Maart.
griminalroman von Gebh. Schatzler=Peraſini.
Nachdruck verboten.
dem Detektiv aber wichtiger war, der andere der
ſoeben riß er eine zweite Tür an der gegenüberliegenden=
If und war verſchwunden. Und wieder hatte der Doktor
eiter geſehen, als einen Teil des Rückens und den Hut,
geringſte vom Geſicht.
e der Mann Verdacht geſchöpft, etwas gehört? Jeden=
and
er ſich jetzt in eiliger Flucht.
kommen ſoll er mir nicht! flog es durch den Sinn des
Er ſprang mit einem Satz um den großen Tiſch herum.
chnellte Moſes Aron in die Höhe ſeine Augen weiteten
ſtreckte die Hände über das Käſtchen aus, ſchlug den
und als der Doktor auf ihn zutrat, ihn heftig an der
packte, ſtieß er plötzlich jenen heiſeren, von Wut, Schrecken
ſt erfüllten Schrei aus, den Nelly drüben hörte.
... wer ſind Sie? Was wollen Sie ... hehe . . .?"
Doktor deutete auf die Tür. Antwort verlange ich:
der Mann ſoeben, Moſes Aron? Entwiſchen wird er
ſo nicht! Ihr ſeid in der Falle!
Hehler fuhr ſich mit beiden Händen in die Haare. Seine
ikten. Das war die Polizei! Man hatte ihm eine Falle
Sein regelmäßiges Denken ſetzte aus, er verſtand noch
anderes, als baß er in einen Abgrund ſtürzte.
.. weiß nicht . . . Gott ſoll mir helfen . . .", ſtieg es
r Kehle,
eſchah etwas, das er nicht erwartete, das ihn einfach in
Stuhl warf, ſo fuhr ihm das Entſetzen in die Beine.
Doktor machte kurzen Prozeß. Er packte blitzſchnell das
mit den Perlen und folgte damit in wilder Eile dem Un=
, einerlei, wohin der Weg ging.
r ihm ertönte noch ein rauher Schrei, ein Stuhl pol=
r
Moſes Aron folgte nicht. Der hing, an allen Glie=
rnd
an der Tiſchecke und ſtarrte mit verzerrtem Geſicht
Stelle, wo ſoeben noch das Käſtchen mit den erworbenen
ind.
war fort. Und fort auch die ausbezahlten dreißigtauſend
oſes Aron fühlte, wie ſeine Zähne zuſammenklappten.
r Borngräber rannte inzwiſchen, ſo ſchnell ihn ſeine
gen, dem Flüchtling nach, durch die ſchmale Tür, durch

einen völlig dunklen Gang, über ein halbes Dutzend Stufen, die
ihn beinahe Kopf und Kragen kofteten, wäre er nicht auf ſolche
Eventualitäten immer vorbereitet geweſen, hörte das Zuſchlagen
einer zweiten Tür, die nach oben liegen mußte, und ſtand bald
ſelbſt an dieſem Ausgang.
Jetzt ließ er ſeine kleine elektriſche Laterne aufflammen. Er
mußte die Tür zu dem Hofraum erreicht haben, die er früher nicht
öffnen konnte. Es ging diesmal leichter. In der Eile hatte der
Unbekannte nicht mehr an das Verſperren von außen gedacht.
Raſch die paar Stufen in die Höhe. Er mußte den Kerl er=
wiſchen
. An den Perlen allein lag ihm nicht viel, den Dieb
wollte er faſſen. Da ſtand der Doktor wirklich in dem kleinen,
muffig riechenden Hofraum. Der Verfolgte war aber nicht mehr
zu ſehen. Der hatte wohl bereits die Straße erreicht.
Ohne Bedenken ſtürmte der Doktor hinter ihm drein. Im
Toreingang war die kleine, elende Laterne ausgegangen, oder
Kinderwagen aller Art, nur im Spezialgeschätt
1. Donges & Wiest, Elisabethenstraße 25 . 3
es hatte jemand das Licht verlöſcht. In der Grenadierſtraße
zog der Nebel in langen Schwaden um die Straßenlaternen.
Rechts oder links? Das war jetzt die Frage.
Eine dunkle, unſicher hin und her ſchwankende Geſtalt huſchte
an den Häuſern entlang. Das mußte der Mann ſein!
Erſt jetzt konnte man ſehen, welche Kraft und Geſchmeidigkeit
der Doktor zu entwickeln fähig war. Wie ein Pfeil flog er durch
den Nebel. Jetzt um die Ecke und dann entfuhr ihm ein Fluch.
Kaum zehn Schritte entfernt ſtand ein Auto. Es mußte ge=
wartete
haben, es trug nicht einmal die vongeſchriebene polizei=
liche
Nummer. Der Schlag klappte auf, der Motor ratterte, zog
an, und ehe Doktor Borngräber ſich dem Wogen in den Weg
werfen konnte, ſauſte das Auto davon. Der Dieb ſaß natürlich
im Innern, davon war der Doktor überzeugt.
Er ſah ſich um. Wenn ein zweites Auto in der Nähe wäre,
dann dem erſten nach, bis ans Ende der Welt, wenn es ſein
mußte! Aber weit und breit kein Wagen! Zu Fuß die Ver=
folgung
fortzuſetzen, wäre völlig zwecklos.
Für heute iſt der Halunke entwiſcht! Aber noch iſt nicht
aller Tage Abend murmelte der Detektiv.
Was nützte der Aerger! An der Sache war nichts zu ändern.
Er überlegte raſch. Zurück zu Moſes Aron, ihn ſcharf verhören?
Das hätte ganz gewiß auch keinen Zweck. Es ſchien überhaupt,
als ob der Alte tatſächlich den Namen ſeines Mitſchuldigen nicht
kannte. Aron entlief nicht. Und die geraubten Perlen beſaß der
Doktor vorläufig. Wo er den Dieb ſuchen mußte, mußte er den
weiteren Ergebniſſen überlaſſen.

Seite 11
Er dachte an Nelly Rothe. Aber das Mädchen war klug, das
wußte ſich Aron gegenüber gewiß herauszureden. Im ſchlimm=
ſten
Falle lief es davon.
Doktor Borngräber legte unter einem Torweg ſeine alte Ver=
kleidung
wieder an, was leicht geſchehen konnte, und beſtieg
wenige Minuten ſpäter als der gebeugte Gelehrte eine Elektriſche,
die ihn in die Nähe ſeiner Behauſung brachte.
Frau Walter öffnete ihm und tat noch immer etwas beleidigt,
aber er achtete nicht darauf.
Sie können ſchlafen gehen, ſagte er kurz und ſchritt an ihr
vorüber in ſein Zimmer.
Wollen der Herr Doktor denn nicht mehr den Tee? fragte
ſie ganz betroffen.
Nein. Danke.
Er war im Zimmer und ſchloß die Tür. Da war nichts zu
machen. Seufzend ſagte ſich’s die gute Walter und trippelte
in ihr Stübchen. Mit den Männern hatte man nun einwal ſeine
liebe Not. Einer wie der andere!
Der Doktor machte Licht. Dann ließ er die Rolljalouſien
herab. Nur das eine Fenſter, hinter einem großen Arbeitstiſch,
das in den rückwärtigen Teil des Gartens hinausging, war ohne
Jalouſien. War auch nicht nötig, denn von dort konnte kein
Menſch in das ziemlich hochgelegene Zimmer blicken.
Doktor Borngräber ſtellte das Käſtchen auf den Tiſch und
legte Hut und Mantel ab. Nachdem er auch noch den ſchwarzen
Gelehrtenrock, mit einer bequemen Hausjacke vertauſcht hatte,
öffnete er mit aller Ruhe das alte Käſtchen. In der Beſtürzung
hatte Moſes Aron den kleinen Schlüſſel ſtecken laſſen.
Auf verblaßter Seidenunterlage lag der geſtohlene Schmuck,
eine doppelte Reihe wunderſchöner Perlen von ſeltener Größe
und Form. Den Schluß bildete ein kleines, mit mehreren V= l=
lanten
beſetztes goldenes Schildchen. Es war erſichtlich ſehr alte
Arbeit.
Der Doktor beſah ſich das Käſtchen aufmerkſam. Ebenfalls
alt, aus ſchwarz gebeiztem indiſchem Holz. Deckel und Seiten=
teile
mit gravierten Bronzeplatten belegt, auf denen allegoriſche
Darſtellungen zu erkennen waren. Oder waren es Szenen aus
der engliſchen oder ſchottiſchen Geſchichte? Die Zeichnung war ſo
verwiſcht, daß auf den erſten Blick noch nichts Beſtimmtes ſich ſagen
ließ.
Darüber wollte ſich der Doktor bei gelegener Zeit Klarheit
verſchaffen. Für jetzt intereſſierten ihn die Perlen, deren wun=
derbare
Reinheit ihn mächtig feſſelte. Gleichſam magiſch wurde
ſein Blick davon angezogen. Lag dieſes koſtbare Band wirklich
einmal um den Hals der ſchönen Stuart? War es nur eine An=
nahme
, ein plumper Schwindel, den ein kluger Händler erſann?
Einerlei! Es ſteckte jedenfalls ein immenſer Wert in dieſen
Perlen.
Fortſetzung folgt.

Heute letzter Tag!

Heute ſetzter Tag!

Ab beuto!

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plötzlich die erste großeleigung
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folgt ein Leben voll 0ual
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liebte
sich endlich zu der Ver-
lassenen
wieder zurückfindet.
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Nacht-

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Beginn 3½, Uhr.

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Darmstadt-Bessungen, R, I.
Einladung zur Hauptversammlung
auf Montag, 23. Junl, abends 8½ Uhr,
Kiesstrasse 17, Gemeindehaus.
Tagesordnung: 1. Bericht des Schrittführers. 2. Bericht
über das Männerheim. 3. Rechnungsablage, 4. Voran-
schlag
1930. 5. Vorstandswahl. 6. Verschiedenes.
A. Dillmann
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I. Schrittführer.
(9644) I. Vorsitzender.

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