Darmstädter Tagblatt 1930


16. Juni 1930

[  ][ ]

Hngelnummer 10 Mennige

9
Dt
Tat
94

TT A
V
Bezugspreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
uich 2mallgem Erſcheinen vom 1. Junl
Anzeigenpreis:
mi 2.18 Reichsmark und 22 Pfennig.

ihr abgeholt 2.25 Reichsmart, durch die
4 Reichsmart frei Haus. Poſibezugspreis
zne Beſtellgeld monatlich 2.25 Reichemart.
ſchtelt für Aufnahme von Anzeigen an
Tagen wird nicht übernommen. Nicht=
nzelner
Nummern infolge höherer Gewalt
en Bezleher nicht zur Kärzung des
es. Beſtiellungen und Abbeſfellungen durch
je Verbindlichteſt für uns. Poſiſcheckkonto
Franffurt a. M. 41304.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illnſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet.
Nummer 165
Montag, den 16. Juni 1930.
193. Jahrgang

27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 40 Reichspfg. Rellamezelle (92 mm
breit/2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 60 Reichspfg. 92 mm breite Reflame=
zelle
300 Reichsmark. Alle preiſe in Reichsmark
(4 Dollar 4.20 Markl. Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
jede Verpſlichtung auf Erfüllung der Anzeigene
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerſchticher Beltreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darme
ſädter und Naionalbank.

e Zuſammenkrikk des Reichskages.
gen=Debatte. Kampf um Dr. Moldenhauer
und ſein Sinanzprogramm.
* Berlin, 16. Juni. (Priv.=Tel.)
e nachmittag 3 Uhr tritt das Plenum des Reichstages
D uſammen. Auf der Tagesordnung ſteht der Etat des
nenminiſters, und die Ausſprache wird ſich in erſter Linie
1Konflikt mit Thüringen drehen. Dr. Wirth hat
Angelegenheit nicht immer eine glückliche Hand gezeigt,
Nationalſozialiſten werden dem ſeit Wochen aufgeſpeicher=
I Luft machen wollen, ſo daß man gut daran tun wird,
ſebhafte Auseinanderſetzungen einzuſtellen.
wichtiger aber iſt, was ſich hinter den Kuliſſen, nament=
er
Fraktionsſitzung der Volkspartei, abſpie=
Wir haben ja ſchon wiederholt zum Ausdruck gebracht,
Verhältnis zwiſchen der Fraktion und Dr. Moldenhauer
ſt keineswegs ausgeſchloſſen, daß die Peſſimiſten recht be=
7d die Notwendigkeit ſehr raſch in die Erſcheinung treten
ſen
anderen Mann ins Finanzminiſterium
n, in der Hoffnung, daß er mit dem unglückſeligen Erbe
aldemokraten Hilferding und den Früchten der ſozialdemo=
Wirtſchafts= und Sozialpolitik fertig wird. Im Ber=
irſenkurier
wird denn auch bereits der Ruf nach Dr.
laut, der einen neuen großzügigen Finanzplan vorzu=
d
durchzukämpfen hätte, in deſſen Mittelpunkt wieder die
teuer und eine energiſche Ausgabenſenkung zu rücken
Es fragt ſich allerdings, ob die Parteien auf Dr. Luther,
tzt Reichsbankpräſident iſt, zurückkommen wollen, nachdem
je bereits früher genannt war.
diſchen muß aber die Feſtſtellung gemacht werden, daß die
zierung bei der Verteidigung ihrer Pläne auch weiterhin
geſchickt operiert. Sie hat darauf verzichtet, die in der
abinettsſitzung verabſchiedeten Geſetzentwürfe unverzüglich
entlichkeit zu unterbreiten mit der Folge, daß die In=
tionen
ſich nur ſo häufen, die natürlich heute nicht frei
tendenziöſer Entſtellung. So wird jetzt im einzelnen
aus dem Ausgabenſenkungsgeſetz
z mitgeteilt: Fünfjährige Sperre für Beam=
inſtellungen
: Abbau und allmähliche vollkommene
igung der jetzt beſtehenden örtlichen Sonder=
hige
;Verkürzung des Urlaubs; Entlaſſung
icher Beamter im Falle der Eheſchließung; Nicht=
ng
der im Warteſtand verbrachten Dienſtzeit auf die
ing des Ruhegehalts; Heraufſetzung der Alters=
von
65 auf 68 Jahre, wobei es der oberſten Behörde
I5 überlaſſen bleibt, in Einzelfällen Beamte auch ſchon im
nsjahre in den Ruheſtand zu verſetzen; eine allgemeine
onskürzung, wobei zum Teil der Witwengeldanſpruch
chränkt, zum Teil völlig beſeitigt werden ſoll für den Fall
Dinſteinkommens oder Ruhegehalts, und eine allgemeine
Adungsſperre für Reichs=, Länder= und Gemeinde=
und das Recht des Reichsfinanzminiſters, die Beſoldungs=
iſſe
der Gemeindebeamten nachzuprüfen. Ob das alles
bleibt abzuwarten.
iches gilt für Mitteilungen aus dem
Inhalt der Krankenverſicherungsreform,
uswirkungen verſchieden beurteilt werden. Es ſoll aber
eder Zeit eine Summe von 250300 Millionen ein=
twerden
. Das Arbeitsminiſterium errechnet allerdings
Millionen. Geplant iſt vor allem eine Verringerung der
iten Bagatellſachen und ſtärkere Heranziehung der Ver=
dur
Selbſtverantwortung. Man rechnet damit, daß näm=
Krankenkaſſen um etwa 20 Prozent zuviel
nnötig in Anſpruch genommen werden. Um
eaß ſoll die Inanſpruchnahme geſenkt werden durch die
ihrung einer Gebühr von 1 RM. bei der Aushändigung
inkenſcheins und die Erhebung eines Sonderbeitrags für
littel im Durchſchnitt von 50 Pfg. Das Krankengeld ſoll
9 Arbeitstagen berechnet und auf 4,50 RM. herunterge=
eerden
. Wo bei Krankheit die Bezüge weitergezahlt wer=
kein
Krankengeld geleiſtet werden. Was hier behauptet
16r ſich auf ſeine Richtigkeit noch nicht nachprüfen. Im
Aaben die ärztlichen Spitzenorganiſationen
(Mren Proteſt angemeldet, insbeſondere auch gegen die
L8, daß den Krankenkaſſen das Recht zuſtehen ſoll, bei
aſenarzt in Behandlung ſtehende Perſonen durch den Ver=
köt
der Kaſſe unterſuchen zu laſſen, wenn die Kaſſe zu
abnahme glaubt Veranlaſſung zu haben.
von der Oppoſition dieſes Halbdunkel über den Abſichten
(GSregierung weidlich ausgenutzt wird, iſt kein Wunder,
Dikd höchſte Zeit, daß die Regierung mit ihrer Politik der
niskrämerei Schluß macht.
Dor 4. 9. Pabft nach Iialien abgeflogen.
Wien, 15. Juni.
Dundespolizeidirektion Wien teilt mit:
keichsdeutſche Staatsangehörige Major a. D. Waldemar
D wie bereits bekannt, am 14. Juni von der Bundes=
tEtion
Wien aus dem öſterreichiſchen Bundesgebiet für
41Sgewieſen worden iſt, hat hiergegen bei dem Landes=
an von Wien Berufung eingelegt. Die Berufung wurde
Dſchlägig beſchieden. Major Pabſt, der die Bitte geſtellt
Kuichſt bald, und zwar nach Italien, abreiſen zu dürfen, iſt
Undung des Berufungsentſcheides heute nachmittag in
u8 ſeiner Gattin mit dem Flugzeug nach Venedig ab=

Vom Tage.

Zu Ehren des bisherigen Präſidenten der Weltkraftkonfe=
renz
, Lord Derby, gab Reichskanzler Brüning einen
Empfang, an dem von engliſcher Seite der Vorſitzende der Organi=
ſation
für das Elektrizitätsweſen, Sir Andrew Duncan, und der für
die Gasbetriebe, Sir Davis Milne=Watſon, von deutſcher Seite u. a.
Reichsminiſter Treviranus, der nunmehrige Präſident der jetzigen Welt=
kraftkonferenz
, v. Miller, der Vizepräſident des Reichstages v. Kardorff,
der Geſandte v. Preger, Staatsſekretär v. Schubert teilnahmen.
In Mannheim kam es zu einer blutigen Schlägerei
zwiſchen Nationalſozialiſten und Reichsbannerleuten. Von Stichwaffen
wurde reichlich Gebrauch gemacht. Ehe das Ueberfallkommando eintref=
fen
konnte, wurden auf Seiten der Reichsbannerleute fünf zum Teil
ſchwerverletzte Leute gezählt. Die Nationalſozialiſten meldeten drei
Leute als verletzt. Die Polizei nahm einige Verhaftungen vor.
Aus Anlaß der ſächſiſchen Landtagswahlen veranſtalteten geſtern
die Nationalſozialiſten und die Kommuniſten eine großzügige Land=
propaganda
. In Eythra kam es zu einem ſchweren Zuſammenſtoß.
Dabei wurde ein Kommuniſt getötet. Zwei weitere Beteiligte
wurden ſchwer verletzt.
Geſtern iſt zwiſchen Gotha und Ohrdruf ein Laſtkraftwagen
der 2. Kompagnie der 5. Marine=Artillerieabteilung in=
folge
Materialverſagens rückwärts ins Rollen geraten. Der Heizer=
Gefreite Hoffmann wurde überfahren und iſt inzwiſchen geſtorben. Ober=
heizer
Wendrien zog ſich einen Beckenbruch zu. Drei Matroſen wurden
leicht verletzt.
Der ungariſche Miniſterpräſident Graf Bethlen iſt am Sonntag=
abend
mit ſeiner Gattin in London eingetroffen.
Während einer Schülervorſtellung in einem Kino in Charkow fielen
28 Kinder einem Kinobrand zum Opfer. Unter den 500
Zuſchauern, Eltern und Kindern, brach eine Panik aus.
Die Vorlage über die neuen amerikaniſchen Zolltarife
iſt geſtern auch vom Repräſentantenhaus angenommen
worden. Sie wird jetzt dem Präſidenten Hoover zur Unterzeichnung
zugeleitet.
Chineſiſche Blätter veröffentlichen die von anderer Seite noch
nicht beſtätigte Nachricht, daß General Dſchiang Kai=ſchek von
ſeinem Poſten zurückgetreten ſei. Er ſoll beabſichtigen, ſich in aller=
nächſter
Zeit nach den Vereinigten Staaten einzuſchiffen.

Franzöſiſche Kolonialpolikik.
Zwangsarbeit der Eingeborenen für 4 Pfg. käglich.
TU. Genf, 15. Juni.
Die Verhandlungen über das Abkommen, zum Verbot der
Zwangsarbeit in den Kolonien, ſtoßen nach wie vor auf große
Schwierigkeiten. Zweck des Abkommens iſt in erſter Linie die Ab=
ſchaffung
der Zwangsarbeit für private Zwecke und grundſätzliche
Einſchränkung der Zwangsarbeit für öffentliche Zwecke in den
Kolonien.
Zur Verhandlung gelangten am Samstag die franzöſi=
ſchen
Militärgeſetze in den Kolonien, die eine
Zwangsarbeit für diejenigen Eingeborenen vorſehen, die in die
militäriſche Ausbildung nicht einbezogen werden können. Dieſe
Eingeborenen erhalten für die Zwangsarbeit lediglich not=
dürftige
Bekleidungund Nahrung und eine Löh=
nung
von vier Pfennigen täglich. Der franzöſiſche
Gouverneur von Madagaskar hatte mitgeteilt, daß er auf
dem Wege der Militärdienſtpflicht eine Arbeitsarmee von
15 000 Eingeborenen für öffentliche Zwecke verwende. Von
Arbeitnehmerſeite iſt nun der Antrag geſtellt worden, auch dieſe
Form der Zwangsarbeit im Rahmen der franzöſiſchen Militär=
geſetze
in den Kolonien endgültig zu beſeitigen. Der Antrag
iſt jedoch auf den kategoriſchen Widerſtand des franzö=
ſiſchen
Regierungsvertreters, des Senegalnegers Diani, geſtoßen.
Die franzöſiſche Regierung vertritt den Standpunkt, daß die Mili=
tärpflicht
, die eine Zwangsarbeit der Eingeborenen in ſich ſchließt,
der ausſchließlichen Zuſtändigkeit Frankreichs unterliegt und ein
internationales Abkommen in dieſer Frage in Frankreich wider=
ſprochen
würde. Man nimmt daher in Konferenzkreiſen an, daß
ſelbſt bei Annahme eines Abkommens für Beſeitigung der Zwangs=
arbeit
auf der internationalen Arbeitskonferenz die großen Kolo=
nialmächte
dieſes Abkommen nicht ratifizieren würden.
Trauerfeierlichkeit für v. Harnack.
Berlin, 15. Juni.
Im Harnack=Haus der Kaiſer=Wilhelm=Geſellſchaft zur För=
derung
der Wiſſenſchaft in Berlin=Dahlem fand am Sonntag eine
Feier für den verſtorbenen Gelehrten Adolf von Harnack ſtatt.
Der mit Blumen und dunklem Grün reichgeſchmückte Goetheſaal
war bis auf den letzten Platz gefüllt. Man ſah die Köpfe faſt
der ganzen deutſchen Geiſteswelt, von Profeſſor Einſtein bis
zum Generaldirektor der Staatlichen Muſeen. Vollzählig er=
ſchienen
waren die Direktoren der Univerſitäten und Hochſchulen,
Die Inhaber der Ordinavien der einzelnen Fakultäten, Reichs=
und Staatsregierung, ſowie der Magiſtrat hatten ihre Vertreter
entſandt. Unter den Erſchienenen bemerkte man auch den Chef
der Heeresleitung, General Heye, und den Chef der Marine,
Admiral Raeder. Mit einem Adagio von Haydn wurde die Feier
eineleitet. Dann ſprach der zweite Vizepräſident der Kaiſer=
Wilhelm=Geſellſchaft, Staatsminiſter Dr. Schmitt=Ott,
warme Worte für den dahingegangenen Kollegen. Die eigentliche
Gedächtnisrede hielt Prof. Hans Lietzmann, der das Leben
des Menſchen Harnack und des großen Gelehrten ſchilderte, der
weit über ſeinen Intereſſenkreis hinausgewachſen war und uni=
verſal
fühlte. Den Dank der Reichsregierung und einen Gruß
des Reichspräſidenten für die Hinterbliebenen von Harnack über=
mittelte
Reichsinnenminiſter Dr. Wirth. Namens der preußi=
ſchen
Staatsregierung fand Kultusminiſter Dr. Grimme
Worte tiefſter Bewunderung für den Gelehrten. Der General=
direktor
der Preußiſchen Staatsbibliothek, Geheimer Regierungs=
rat
Prof. Dr. Krueß, ſchilderte danach in längeren Ausfüh=
rungen
die großen Verdienſte von Harnack um die S aatsbihlio=
thek
. Zum Schluß ſprach danach für die jungen hera wa hſen=
den
Theologen Lic. Dietrich Vonhöffer.

* Malta und der Bakikan.
Von unſerem =Korreſpondenten
Rom, 13. Juni.
Was eigentlich in Malta los iſt, das kann für den deutſchen
Leſer ziemlich gleich ſein. Ob der Gouverneur oder der Biſchof,
ob die Malteſer oder die Engländer recht haben, das kann
glücklicherweiſe uns vollkomen gleichgültig ſein. Es hat auch
keinen Zweck, die Gründe und den Verlauf des Streites zu er=
zählen
, der augenblicklich die Stimmung zwiſchen dem Vatikan
und England ganz außerordentlich verſchnupft. In ingendeiner
Weiſe wird dieſe Sache wieder eingerenkt werden. Denn um
Maltas willen wird weder der Papſt gegen England zu Felde
ziehen, noch Muſſolini, päpſtlicher als der Papſt, ſich dazu hin=
reißen
laſſen, aus nationaliſtiſchen Gründen und um einiger mal=
teſiſcher
Fasciſten willen ſeine Stellung zu England ernſtlich
zu gefährden. Neben der indiſchen Gefahr tritt, rein politiſch ge=
ſehen
, die malteſer Stänkerei ſowohl für England wie für die
ganze Welt wahrlich zurück.
Im Grunde kann uns Deutſchen alſo der malteſer Skandal
gleichgültig ſein. Wir haben dort keine Intereſſen und brauchen
uns auch nicht den Kopf darüber zu zerbrechen, was beſſer iſt:
Malta in engliſchem oder Malta in italieniſchem Beſitz. Höchſtens
daß man ſagen kann: es iſt beſſer, daß England da ſitzen bleibt,
wo es jetzt iſt, auf Malta, als daß ein Beſitzwechſel verſucht wird.
Denn dann könnte Frankreich auf die Idee verfallen, daß es ſelber
ſich auf Malta ſtattlicher ausmachen dürfte als Italien, das mit
Malta die Barrikade von Sizilien nach Twpolis gerade ſchließen
könnte. Alſo beſſer: an das Beſtehende nicht rühren. Quieta.
non movere war der alte Balkangrundſatz, bis die Oeſterreicher
ſeiner Zeit dieſe Sicherung umſtießen und Bosnien und Her=
zegowina
ſich auch formal einverleibten. Daraus entſtand ſchließ=
lich
der äußere Anlaß zum Weltkrieg.
Malta könnte einen ähnlichen Fluch bedeuten. Außerdem
iſt ein Malta in engliſchen Händen für die Deutſchen und
das iſt eigentlich der einzige Nutzen Maltas für uns ein pracht=
volles
Beiſpiel für das deutſche Südtirol. Denn wenn Muſſo=
lini
die Deutſchen in Südtirol ſchlecht behandelt, und dieſe dann
Proteſt erheben, ſo darf man als Berechtigung für dieſe laute
Aeußerung immer darauf hinweiſen, daß der italieniſche Nati=
onalismus
zwar den Proteſt in Südtirol verbietet, ihn aber
unterſtützt, wenn die gleiche Betätigung von den Italienern auf
Malta gegen die Engländer geübt wird. Malta muß um der
Südtiroler willen ſchon engliſch bleiben.
Aber hinter dem Begriff Malta, den dieſe Inſel augen=
blicklich
im Zuſammenhang mit dem engliſch=päpſtlichen Zwiſchen=
fall
gewinnt, ſteckt eie Problem von Weltbedeutung, das jeder
zeit zu weiteren Konflikten führen kann. England will ſich auf
Malta keinerlei fremde Einrede gefallen laſſen, auch vom Papſt
nicht, denn Malta gehört zu jenen Punkten engliſcher Verankerung
ſeiner Weltmachtſtellung, die unerſetzlich erſcheinen. Viel eher
kann London in Indien nachgeben, als ſich aus der Kette Gibral=
tar
MaltaSuezkanal das Glied Malta dadurch herausreißen
laſſen, daß dort nicht mehr das engliſche Wort allein Macht und
Gewalt bedeutet, ſondern auch päpſtlicher Einfluß das Los der
Malteſer mitbeſtimmt. Denn und hier liegt eben die Welt=
bedeutung
der Frage der Vatikan rechnet ſich zwar als eine
internationale, oder beſſer geſagt als eine übernationale Macht,
aber er iſt es eben nicht. Denn das Kardinalkollegium ebenſo
wie die hierarchiſche Bürokratie der Kurie ſind nicht gleichmäßig
aus allen an der katholiſchen Kirche beteiligten Nationen gemiſcht,
ſind alſo nicht paritätiſch, ſondern zu einem hohen Prozentſatz
vorwiegend italieniſch.
Nun mag ein Papſt, auch wenn er Italiener iſt, kraft ſeines
hohen Amtes es gelernt haben, zunächſt nur übernational als
Vertreter Petri, alſo unparteiiſch zu urteilen. Aber etwas vom
eigenen Vaterland bleibt auch beim neutralen Menſchen wenig=
ſtens
im Unterbewußtſein hängen. Und je weiter man vom
Heiligen Vater über Kardinäle und Ratgeber zu den Beamtem
in der Verwaltung und Exekutive des vatikaniſchen Apparats
hinunterſteigt, deſto mehr wird man auf die Scheidung im natio=
nale
Bewußtſein bei den Trägern von Amt und Würden unter
den Monſignori und Prälaten treffen. Schließlich gibt auch die
Umgangsſprache des Vatikans, die italieniſch iſt, das Organ des
Vatikans der Osservatore Romano, der italieniſch gedruckt
wird, und die in ihrer großen Mehrheit italieniſch erzogenen und
ſprechenden unteren Beamten und Angeſtellten dem Vatikan das
Weſen und Anſehen einer italieniſchen Macht. Alle internatio=
nalen
Ausdehnungen und übernationalen Beſtrebungen können
nicht darüber hinwegtäuſchen, daß heutzutage die Kurie und da=
mit
das Papſttum eine vorwiegend italieniſche Einrichtung ſind.
Als der Frieden zwiſchen Italien und dem Papſte durch die
Abkommen vom Lateran geſchloſſen wurde, und als Preußen
ſein Konkordat mit der Kurie vorbereitete, wurde hier darauf
aufmerkſam gemacht, welche einſchneidende Bedeutung die Aen=
derung
des Verhältniſſes zwiſchen dem Königreich Italien und
dem Papſt mit ſich brachte. Bis zum Lateranfrieden hatte für
die Kurie der Zwang beſtanden, ſich trotz der Italiener als Ma=
jorität
innerhalb des vatikaniſchen Getriebes nicht deutlich ita=
lieniſch
zu zeigen. Es konnte ſogar geſagt werden, daß der Gegen=
ſatz
zwiſchen Königreich Italien und Papſt eigentlich als Bremſe
dafür war, daß der Vatikan trotz der Italiener nicht italieniſch
wurde. In dem Augenblick aber, in dem infolge des Lateran=
friedens
für keinen Italiener im Vatikan mehr der politiſche
Selbſterhaltungstrieb und der diplomatiſche Zwang vorhanden
war, nur übernational und nicht mehr italieniſch zu denken und
zu handeln, beſtand die große Gefahr, daß die Kurie vorwiegend
unter italieniſchen Einfluß kommen würde, wenn man nicht da=
für
ſorgte, daß innerhalb der vatikaniſchen Verwaltung die Poſten
paritätiſch, das heißt prozentual nach der Bevölkerungsziffer der
katholiſchen Einwohner der verſchiedenen Staaten verteilt wur=
den
, die zur katholiſchen Chriſtenheit gezählt werden.
Es war vorauszuſehen, daß eines Tages der vom Fascismus
hochgezüchtete Nationalismus Italiens ſeine Einwirkung auch
innerhalb des Vatikans zeigen würde. Deshalb mußte darauf
gedrungen werden, daß in der Kurie mehr nichtitalieniſche Kar=
dinäle
als bisher Platz faden, und daß in der Hierarchie des
Vatikans ebenſalls dem nich: italieniſchen Element erhöhter Zu=

[ ][  ][ ]

Montag, den 16. Juni 1930

Seite 2

tritt geſchaffen wurde. Nur ſo konnte ein übernationales Ar=
beiten
geſichert werden. Daß ſchon jetzt und gerade unter Pacelli,
dem man dieſes übernationale Empfinden unbedingt zubilligen
durfte, der erſte auf nationaler Grundlage beruhende außen=
politiſche
Konflikt entſteht, zeigt, wie aktuell die ausgeſprochenen
Bedenken waren.
Es bleibe dahingeſtellt, wie weit unter der iſolierenden und
verhetzenden nationaliſtiſchen Propaganda des Fascismus in dem
mit ihm nur teilweiſe ſympathiſierenden Vatikan bereits der Blick
für Neutralität und Uebernationalität getrübt worden iſt, aber
es darf feſtgeſtellt werden, daß der Vatikan ſeit dem Lateran=
frieden
zum erſtenmal ſich bei der Angelegenheit Malta par=
teiiſch
eingeſtellt hat. Und zwar zweifellos im italieniſchen Sinne,
ähnlich wie die italieniſche Oeffentlichkeit, die durch die einſeitige
Berichterſtattung der Preſſe beeinflußt wurde.
Die überparteiliche Stellung der Kurie und des Papſtes iſt
alſo in eine ſchwere Gefahr geraten. Es zeigt ſich, daß dann,
wenn der Italienismus in Frage kommt, der Vatikan ihm unter=
liegt
. Bisher hatte die Kurie, ſo auch in Südtirol trotz aller
anzuerkennenden Hilfe, immer zunächſt auf das Beſtimmungs=
recht
des rechtmäßig herrſchenden Staates Rückſicht geübt, jetzt
aber läßt man dieſe Rückſicht fallen, und Malta wird zu einem
Spiegel des vatikaniſchen Roms.

Verlekung der memelländiſchen Gerichtsaukonomie
durch likauiſches militär.
Von litauiſchem Militär iſt geſtern ein Handſtreich gegen das
Gefängnis von Memel unternommen worden. Bekanntlich ſteht
die litauiſche Regierung auf dem Standpunkt, daß Beamte der
litauiſchen Zentralregierung im Memelgebiet nicht von einem
memelländiſchen Gericht, ſondern nur von einem litauiſchen Ge=
richt
abgeurteilt werden dürfen.
Vor kurzem war nun ein gewiſſer Gervinnus, der litauiſcher
Beamter im Memelgebiet ſein ſoll, wegen Unterſchlagung bei
einer zentralen litauiſchen Behörde zu zwei Jahren Gefängnis
verurteilt worden. Er befand ſich im Gefängnis in Memel. Vor
einiger Zeit fand ein Schriftwechſel zwecks Auslieferung des Ger=
pinnus
ſtatt. Die Auslieferung wurde jedoch abgelehnt. Heute
mittag erſchien nun vor dem Memeler Gefängnis eine Abteilung
ſtark bewaffneter Soldaten der in Memel liegenden litauiſchen
Garniſon. Die Soldaten wurden von einigen Offizieren geführt.
Nachdem ein Teil der Soldaten vor dem Gefängnis Aufſtellung
genommen hatte, gingen zwei Offiziere in die Gefängnisinſpek=
tion
hinein und ſetzten die Gefängnisbeamten und auch den Vor=
ſteher
feſt. Alsdann nahmen ſie zwei Beamten die Schlüſſel ab
und durchſuchten die Zellen nach dem Strafgefangenen, den ſie
ſchließlich auch fanden, nachdem ein andrer Strafgefangener ihnen
die Zelle gezeigt hatte, und aus dem Gefängnis herausholten.
Ein Verſuch, die Kleider des Gervinnus mitzunehmen, ſcheiterte,
weil ſie den Schlüſſel der Kammer nicht fanden. Während der
Durchſuchung gingen einige Offiziere und Soldaten zum Land=
gerichtspräſidenten
und zum Oberſtaatsanwalt, von denen ſie an=
ſcheinend
die Akten verlangten. Dieſe ſollen ihnen jedoch nicht
ausgehändigt worden ſein.
Polniſche Prokeſtnoke gegen den neuen deutſchen
Zollkarif.
Das polniſche Außenminiſterium hat dem deutſchen Geſandten
die Antwort auf die deutſche Note vom 2. 5. d. J. überreicht, in der
die Erhöhung des deutſchen Zolltarifs vom 15. 4. begründet wurde.
Die polniſche Note erklärt, daß bei den deutſchen Zollerhöhungen
die in der Handelskonvention vom 24. März d. J. vorgeſehene
Normalprozedur hätte angewandt werden müſſen, d. h., die Er=
höhungen
hätten durch die Reichsregierung 20 Tage vor dem Ter=
min
ihrer Inkraftſetzung bekanntgegeben werden müſſen, um der
von den Zollveränderungen betroffenen Seite die Möglichkeit zu
geben, durch Rekompenſationsmeldungen das Gleichgewicht
wiederherzuſtellen. Es ſeien auch nicht alle Zollveränderungen,
ſondern nur diejenigen Veränderungen angekündigt worden, die
ſich auf die Länder beziehen, denen das Recht auf Meiſtbegünſti=
gung
zuſtehe. Polen aber gehöre bis jetzt nicht zu dieſen Ländern.
Die polniſche Regierung ſtehe auf dem Standpunkt, daß entſpre=
chend
dem Artikel 2 der Konvention Verhandlungen auf=
genommen
werden mußten, um das durch die letzten deutſchen
Zollerhöhungen erſchütterte Gleichgewicht wiederherzuſtellen.

Auf heigoland.
Von Kurt Siemers.
Am 17. Juni begeht Helgoland das Jubiläum
ſeiner 40 jährigen Zugehörigkeit zum deutſchen
Reiche.
Auf Helgoland gibt es nicht Wagen noch Pferd oder Kuh,
vom Auto ganz zu ſchweigen. Ein paar Schafe finden karge
Weide, und Schweine grunzen in wenigen Ställen, neben denen
ſich manchmal ein Hühnervolk durch ſein Gegacker verrät. Auf
dem ſchnell verwitternden Buntſandſtein, deſſen Feſtigkeit nur
dauert, ſolange er vom Waſſer bedeckt iſt, wachſen Kartoffel und
andere Feldfrüchte in ſchmalen Ackerſtreifen, die mit Seetang
gedüngt werden.
Um die niedrige, maſſige Kirche ſcharen ſich die Gräber. Des
Holunders ſchwere Blütenpracht hat ſie im Frühling umduftet.
Roſen und Geranicn ſind rot und leuchtend, über den ſtillen Stätten
als ein Gruß des Lebens verblüht. Man entziffert die Namen
deutſcher Matroſen und lieſt aus den Grabſteinen der Helgolän=
der
, daß ſie auf ihrer Inſel das bibliſche Alter faſt alle überſchrei=
ten
. Die Kirche iſt im 17. Jahrhundert neu errichtet worden,
nachdem die frühere Kirche von den Felſen ins Meer geſtürzt
war, Frauen und Männer haben hier noch von einander getrennt
ihre Kirchenſtühle. Die Altarbilder erinnern an Uhdes Kunſt:
des Malers fromme Einfalt läßt Paulus an der Küſte von Helgo=
land
ſtranden, und Kain erſchlägt auf dem Bildwerk der Kirche
ſeinen Bruder mit einem Walfiſchknochen. Zwei ſilberne Leuchter
hat König Guſtav Adolf IV. der Kirche geſchenkt, nachdem er
1809 einige Monate als Flüchtling auf der Inſel verbracht hatte.
Und um dieſen Inſelfrieden herum ſpielen flachsköpfige Kin=
der
, junges Inſelfrieſenvolk.
An hölzernen Hauswänden im Unterland entdecke ich ange=
nagelte
alte Namenſchilder. Treibholz, Strandgut . An einer
Hauswand ſtößt man auf den Namen Garonne‟. Ein franzö=
ſiſches
Schiff, das vor vielen Jahren vor Helgoland geſtrandet
iſt. Namen von Penſionshäuſern, wie Empreß of India er=
innern
noch heute an engliſche Vergangenheit. Garnicht weit vom
Strande ſteht auch das Haus, das Hebbel eine Zeit lang be=
wohnt
hat; heute werden Kappen und Badelaken darin verkauft.
Und dann ein beſcheidenes Häuschen, das ſich gern als Villa
äſtimiert wiſſen möchte. Im Jahre 1841 hat Hoffmann von
Fallersleben hier gewohnt, und ſo iſt dies kleine Penſionshaus
auf Helgoland die Geburtsſtätte des Deutſchlandliedes geworden.
Als es entſtand, wehte über Helgoland freilich noch die Flagge
Albions, aber heute klingt das Lied von der deutſchen Inſel über
die deutſche See.
Etwa um die gleiche Zeit, im Sommer 1841, wohnte oben
am Falm Helmuth v. Moltke. Einige Jahre früher hat hier
Ludolf Wienbarg aus Altona, der Aeſthetiker des jungen Deutſch=
land
, von der Zeitkrankheit der Europamüdigkeit geneſen wollen.
Das beſcheidene Häuschen in der Nähe des Leuchtturmes, das
er bewohnte, iſt verſchwunden. Wienbargs leſenswertes Tage=

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, den 16 Juni.
Ausſtellung 200 Jahre Darmſtädker Kunſt.

Die Vorbereitungen auf der Mathildenhöhe ſtehen vor dem Ab=
ſchluß
. Wertvolle Leihgaben ſind hinzugekommen. Von lebenden Künſt=
lern
iſt eine Ueberfülle von Werken vorhanden. Die Ausſtellung wird
in ihrer Zuſammenfaſſung von Alter und Jugend Darmſtädter Kunſt
eine würdige Feſtgabe zum Stadtjubiläum darſtellen. Der Katalog
wird einen von Profeſſor Beher verfaßten geſchichtlichen Rückblick und
etwa 50 Abbildungen enthalten.
Die Eröffnung findet Sonntag, 22. Juni, 11.30 Uhr, vor
geladenen Gäſten ſtatt. Die Ausſteller, die wie alle Künſtler des Reichs=
verbandes
freien Eintritt genießen, wollen an der Eröffnung teilneh=
men
. Ein gemeinſchaftliches Eſſen, an dem ſich die Geladenen und alle
Kunſtfreunde beteiligen können, wird ſich im Saalbau anſchließen.
v. II.

Reichszollverwaltung. Bezirkszollkommiſſar Amelung= Darm=
ſtadt
wurde zum Zollamtmann befördert und bis auf weiteres mit der
Leitung des Hauptzollamtes Offenbach beauftragt.
Jungdeutſcher Orden, e. V. Bruderſchaft Darmſtadt. Am Mitt=
woch
, den 18. Juni, 2.30 Uhr, findet bei Chriſt, Grafenſtraße, ein
Bruderkonvent ſtatt. Das Erſcheinen ſämtlicher Brüder iſt
Pflicht, da außerordentlich wichtige Beſchlüſſe zu faſſen ſind. Die Mit=
glieder
der Arbeitsgemeinſchaft Jungdeutſcher Schweſternſchaften und
die Arbeitsgemeinſchaft Jungdeutſcher Studenten an der Techniſchen
Hochſchule Darmſtadt nehmen geſchloſſen an dem Konvent teil.
Orpheum. Heute Montag und folgende Tage bis einſchließ=
lich
Donnerstag, abends 8½ Uhr, finden die letzten Wiederholun=
gen
des Arnold und Bach=Schlagers Unter Geſchäftsauſſicht ſtatt.
Mit der famoſen Einſtudierung und Wiedergabe dieſes Schwankes
hat ſich Bertram, der übrigens in der nächſten Zeit ſein 25jähriges
Bühnenjubiläum feiern kann, das Verdienſt erworben, über der
Bühnenhandlung das Sternenbanner des Humors zu entfalten,
jenes Humors, der unter Tränen lacht und frei macht von Alltags=
ſorgen
. Wer alſo einmal herzhaft ſich zweieinhalb Stunden aus=
lachen
will, verſäume die wirklich vortreffliche Darſtellung dieſes
Zaktigen Treffers nicht. Anfang 8½ Uhr; Kleine Preiſe (ſ. Anz.).
* Vortrag Dr. Sortana. Es wird auf den nichtöffentlichen Vor=
trag
, zu dem auf Anregung des Herrn Dr. Sortana Einladungen außer
an die Polizei= und Kriminalbeamtenſchaft an die Miniſterien, die Pro=
vinzialdirektion
, die Gerichtsbehörden, die Staatsanwaltſchaft, die Amts=
ärzte
, die Preſſe uſw. ergangen ſind, aufmerkſam gemacht. Der Vortrag
wird folgende Themen behandeln: Verbrechen unter ſuggeſtivem Ein=
fluß
und in der Hypnoſe, Telepathie und Verbrechen, telepathiſche Ex=
perimente
ohne körperliche Berührung (Kontakt), Grenzen der Willens=
kraft
, Sinnestäuſchungen, Erinnerungsloſigkeit uſw., Fluidum
(Magnetismus) und Beweiſe ſeiner Heilkraft durch Experimente. Der
Zutritt iſt nur gegen Vorzeigung eines ſeitens der Polizeiämter aus=
geſtellten
Ausweiſes geſtattet. Soweit die den Einladungen beigefügten
Eintrittsausweiſe nicht ausreichen, werden ſolche im Polizeiamtsgebäude
(Zimmer 25) von 712.30 Uhr koſtenlos abgegeben. Auf Verlangen
wird erſucht, ſich als zum Kreiſe der Eingeladenen gehörend zu legi=
timieren
.
Wo iſt die Falſchmünzerwerkſtatt? Seit einigen Monaten wird
aus einer Falſchmünzerei, die im öſtlichen Deutſchland geſucht wird,
Berlin und damit ganz Weſt= und Süddeutſchland, mit ausgezeichnet
nachgeahmten Fünfzigmarkſcheinen überſchwemmt. Die Kriminalpolizei
glaubt, wie geſagt, die Falſchmünzerei irgendwo in Weſt= vder Oſtpreu=
ßen
zu finden; es gelang aber bisher noch nicht, den genauen Standort
zu ermitteln. Die Scheine ſind im Papier etwas weicher als die echten
und ein wenig dicker. Sie beſtehen aus zwei zuſammengefügten Blätt=
chen
. Die Pflanzenfaſern werden dadurch vorgetäuſcht, daß zwiſchen
den beiden Blättchen Faſern eingelegt ſind. Das Waſſerzeichen befindet
ſich es wird durch das Eindruckverfahren hergeſtellt auf der Innen=
ſeite
der Blättchen. Vorder= und Rückſeite machen einen ausgezeichneten
Eindruck und wirken bei flüchtiger Betrachtung durchaus echt. Die
Reichsbank hat zur Ermittelung der Fälſcher und Aufdeckung der Fäl=
ſcherwerkſtatt
eine Belohnung von 10 000 RM. ausgeſetzt.

II.Dr.5070

1AV

ak. Shampom,Beakel 30 %.

buch von Helgoland ſollte eigentlich neben den Inſelführern auf
dem Eiland überall zu haben ſein.
In weitem Bogen der Brandung ausweichend, trägt uns ein
Boot nach der Düne. Ein ſchmaler Landungsſteg iſt auf einem
Rädergeſtell weit ins Waſſer hinausgeſchoben. Blaugrüner Sand=
halm
, Stranddiſtel und Klippendorn binden den ſchneeweißen und
kniſterfeinen Sand. Grüne Badekabinen, fröhlich lärmendes
Leben, blitzende Brandung, ſonnenbraune Leiber in ſilbern auf=
ſtäubender
Giſcht, das iſt Helgolands Badeſtrand. Blonde und
braune Nixen, den Elementen hingegeben. Luſt. Gelächter, Schrei
und Wellengedröhn. Najaden, auf wilden, weißkämmigen Wogen=
roſſen
reitend und gleitend. Dazwiſchen ein Nöck von kompak=
teſter
Körperlichkeit. Welle, Wolke, Weib und Wind: eine Sin=
fonie
der Lebensfreude
Klirrend fällt das Steingeröll in die weichenden Wogen zu=
rück
. Das Meer faßt mit ſpitzend weißen Zähnen zu. Kieſel
ſpringen hochauf im Prall der Brandung. Im Hintergrunde
baut ſich das rote Eiland auf, bei ſturmdüſtrem Himmel eine nor=
diſche
Toteninſel.
Von hier aus könnte Wienbarg die Felſeninſel geſehen haben,
als er ſie mit einer koloſſalen Sphinx verglich, die in der Wüſte
des Meeres liegt, mächtige Tatzen in den Sand klemmend, weit
umherſchauend mit dem uralten, verwitterten Haupte, allen Vor=
überfahrenden
das gefährliche Rätſel ihres Daſeins aufgebend.
Mitten in der Einſamkeit der Dünenzüge iſt ein Zaun um
den Friedhof der Heimatloſen gezogen. Schwarze Holzkreuze
ohne Namen, niemand weiß, woher dieſ= Toten gekommen
ſind, die das Meer eines Tages an den Strand geworfen hat.
Wenn nicht Auſternfiſcher oder Möwen hier öfter ihren ſchrillen
Schrei ausſtießen, möchte man an den einſam werdenden Tagen
des Herbſtes glauben, es gäbe nichts Lebendiges mehr im Um=
kreis
dieſer Totenſtätte.
Ueber das Meer blickt die lange Anna‟. Das Sathorn:
ein Thron des Königs von Thule. Zwiſchen Flaggenberghorn
und Hengſt kommen ſchon um die Weihnachtszeit Helgolands
merkwürdigſte Gäſte zu längerem Aufenthalt. Es ſind die Trot=
tellummen
und Alke, jene merkwürdigen Tauchvögel, die hier
niſten und brüten, und mit einer unglaublichen Geſchicklichkeit
nach den Fiſchen tauchen. Zu Hunderten und Tauſenden hocken
ſie hier an den Felſen gravitätiſch beieinander, und ihr Quarren
und Plirren klingt wie das Gemurmel einer erregten Volks=
menge
. Unerſättlich ſchreien die Jungen nach Nahrung, und die
beklagenswerten Eltern haben genug zu tun, um ihren kleinen
Schreihälſen die Schnäbel mit Fiſchen zu ſtopfen. Im Juni,
wenn die Sommerfremden wiederkommen, wagen die Jungen ihre
erſten Flüge in ungeſchickten Bögen von den Felswänden herun=
ter
. Daß dabei ein ungeſchicktes Jungtier abſtürzt, iſt nichts
Außergewöhnliches.
Unter den Felſen wird überall geflickt und gemauert, und
eine dicke Schutzmauer läuft unten den Felſen entlang. Seitdem
durch das Verſailler Diktat die Feſtungs= und Hafenanlagen der
Inſel in rigoroſeſter Weiſe geſprengt und zerſtört werden muß=
ten
, iſt die Inſel dem zerſtörenden Anprall der Elemente beſon=

Graf Zeppelin auf der Sahrt nach Münſte
und zurück.
Nach achttägiger Ruhepauſe iſt Graf Zeppelin, Sonntag
punkt 8 Uhr unter Führung von Kapitän Lehmann bei ber=
Sonnenſchein zur Fahrt nach Münſter in Weſtfalen glatt geſtar
An Bord befanden ſich außer der Beſatzung ſieben Paſſagiere, da
eine Frau. Um 17.15 Uhr iſt das Luftſchiff auf dem Flugplatz g
glatt gelandet. Bereits um 15.45 Uhr war das Luftſchiff, das
Weg über Kaſſel und Detmold genommen hatte, über dem F
eingetroffen, von den unzähligen Zuſchauern begeiſtert begrüßt.
tän Lehmann ſchritt jedoch nicht gleich zur Landung, ſondern
noch über eine Stunde über der Stadt Münſter und dem Münſt
Das Wetter war morgens ziemlich ungünſtig, klärte ſich aber gege
tag auf, ſo daß Tauſende von Automobilen und Motorrädern
Fußgänger den Weg zum Flugplatz belebten.
Auf ſeiner Heimfahrt nahm das Luftſchiff ſeinen Weg über
furt und Darmſtadt. Heute nacht um 24 Uhr war
Graf Zeppelin über Darmſtadt.
Schon lange, bevor man das Luftſchiff ſehen konnte, hörte m
vertraute Surren ſeiner Propeller. Höher ſchlugen die Herzen.
flammten in den Häuſern auf; wer das Glück hatte, konnte den
ken Silberleib des ſtolzen Luftſchiffes unſchwer erkennen, zu
Poſitionslichter und die erleuchtete Gondel deutlich zu ſehen wa
war ein phantaſtiſch herrlicher Anblick, am dunklen Nachthimme
Zeppelin dahinfahren zu ſehen. Majeſtätiſch verſchwand er im
von wo, wie aus Pfungſtadt uſw., begeiſterte Anrufe eintrafen,
beobachteten Nachtflug des Graf Zeppelin meldeten.
Lokale Veranſtaltungen.
Die diernnter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigenmb
in keinem Faſſe irgendwie als Beſprechung eder Kriiſt.
Bund Königin Luiſe, Ortsgruppe Darn
Die Anmeldungen zur Teilnahme an der Sonnwendfeier
ſpäteſtens Dienstag, den 17. Juni, bei der Ortsgruppenführeri
gen. Lampions mit Kerzen werden in Jugenheim ausgegebe
fahrt am Samstag, 19.15 Uhr, Weißer Turm. Für Sonderau
Hin= und Rückfahrt (1,50 Mk.) iſt Sorge getragen. Gäſte dür
geführt werden.

Heſſiſches Landeskheater.

Großes Haus Kleines Ha Montag
16. Juni 2022 Uhr, Uraufführun?
Große Meſſe v. Wilhelm Peterſen
Konzert des Muſikvereins Keine Vorſtellt 17. Juni Dienstag /20.-22 Uhr. R 17. D V. Gr. 1-4
Neues vom Tage Keine Vorſtell Mittwoch
18 Juni 19.3022.30 Uhr. B 25
Die Herzogin von Chieago Keine Vorſtell Donnerstag,
19. Zu i 19 3022.30, E 27, T, Gr. I.
Hamlet Keine Vorſtel Fre tag
20, Juni 2022 Uhr
Hans Grahl Abſchiedskonzert 2022 Uh
2. (letzter) Tan
der Tanzaru, Samstag
21. Juni 120 22. Zuſ=M. V14 u. V114
Gaſtſpiel d Frkf. Opernhauſ.
Orpheus und Eurydike Keine Vorſtel Sonntag
22. Juni 18.3022 30 Uhr. B 26
Lohengrin Keine Vorſtel

Heſſiſches Landestheater. Neues vom Tage‟
miths luſtige Oper, wird morgen Dienstag im Großen H
letzten Male in der Premierenbeſetzung zur Darſtel
langen. Den Mietern der Zuſatzmiete V und II wird
den 21. Juni im Großen Haus die Aufführung Orphe
Eurydike, Gaſtſpiel des Frankfurter Opernhauſes,
Die Mieter der Zuſatzmiete V werden gebeten, ihre P
Hauptmiete E einzunehmen. Die Mieter der Zuſatzmiet
lutzen die ihnen überſandte Eintrittskarte.

Tageskalender für Montag, den 16. Juni 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 20 Uhr: Gro
von Wilhelm Peterſen. Kleines Haus: Keine Vorſte
Orpheum 201 Uhr: Unter Geſchäftsaufſicht.
zerte: Schloßkeller, Hotel Schmitz. Herrng
kaffe 11 bis 1 Uhr, 16 und 20 Uhr: Konzert.
platz=Reſtaurant 16 und 20 Uhr: Konzert.
vorſtellungen: Union=Theater, Helia=Lichtſpiele
Lichtſpiele.

ders verhängnisvoll ausgeſetzt. Man ſieht, wie die We
Meter hoch über die Schutzmauer klettern und die wa
Spaziergänger darauf mit Spritzern überſtäuben.
Unten arbeiten Männer an den Schutzanlagen, die 5
vor der Gewalt des Meeres ſchützen ſollen, und es kau
begegnen, daß man dabei ein altes Helgoländer Se
hört.
Dürftiges Gras, kaum Baum und Strauch, niedrie
Dächer; man glaubt zuweilen auf dem Brocken zu ſein.
in Unendlichkeit und Meerferne; der Wind durchweht
ins Innerſte. Man holt tief Atem und ſtemmt ſich ſeiner
entgegen. Röcke bauſchen ſich prall; ein unbewachter
in die grüne See unter dem Spottgeſchrei der Möwen.
Von allen Seiten Waſſer, nichts als Waſſer, herrlid
haben. Jäh ſtürzt das rote Gefels in die Tiefe, wo
gegen die Ufer donnert. Die Wogen zerren, reißen u.
Tag und Nacht, Froſt und Waſſer ſprengen das Geſtei
der Menſch ſetzt ſeinen zähen und klugen Willen dage
Bollwerke und Mauern.
Trutz, blanke Hans!
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. Sonntag, den 15. Juni.
Die Herzogin von Chicago
Operette von Emmerich Kälman.
Eine flotte, nach erprobten Rezepten gearbeitete
alten Schlages, mit nicht allzu dummem Text, ſchmal
ſchmiſſiger Muſik, die, ohne typiſchen Jazz zu bringen,
Tanzformen benutzt und das Orcheſter ſehr delikat be
Singrollen der Hauptperſonen ſind muſikaliſch breit e
Die Handlung des im letzten Bild ſtark abfallenden E
weſentlichen kitſchig, verrät eine geſchickte Hand. Inſtru
und Gefüge der Enſembles zeugen von Virtuoſität, die
zugkräftig, faſt alle gute Schlager.
Der verdiente Erfolg wurde aber hauptſächlich un
führung verdankt, die ein unerhörtes Tempo hatte.
zenden Inſzenierung der Herren Mordo und v. Sch
ſich ſchon ſo oft bewährte und heute an Farbe, Witz und
überreich war, geſellte ſich mit glücklichem Gelingen Han
als Leiter der Tänze und Erwin Palm als ein u
äußerſt temperamentvoller Dirigent. Aber auch für d
beſetzung gab es beſte, ja erſte Kräfte. Ich nenne aus
Zahl, worunter etliche vom Schauſpiel, und was an jur
nur immer tanzen konnte, vor allem Regina Hark
ſtimmlich und darſtelleriſch hervorragend ſichere und
Mary=Herzogin, Sylveſter Bunſel als ihren elega=
ner
, geſanglich fein, in Spiel und Haltung wohl allzu k!
Ellen Philips als eine nette Prinzeſſin Roſemar
ner Hinz aber hat die Kiſte erſt richtig geſchmiſſen !
unwiderſtehlich draſtiſchen James Bondy.
Es gab viel amüſante Improviſationen, lokale Anſ
reizende Kindertänze, packende Couplets, Wiederholu
endloſen Beifall.

[ ][  ][ ]

mmer 165

Montag, den 16. Juni 1930

Seite 3

af

91
11
ſiel

e

zw
1
II

Die Zubiläumszielfahrt nach Darmſtadt.

große Zielfahrt nach Darmſtadt anläßlich der 600= Jahr=
ahm
einen programmäßigen ſchönen Verlauf. Etwa 400
= und Herrenfahrer haben an dieſer Zielfahrt teilgenommen,
den hieſigen Automobilclubs, und zwar dem Heſſiſchen
Ortsgruppe Darmſtadt, und dem Starken=
r
Automobil=Club (A.D.A. C.) veranſtaltet wurde.
r großer Teil der Fahrer mit Spitzenwertung, die zum Teil
100 Kilometer fuhren, waren bereits am Freitag auf die
üeſchickt worden.
un der Zielkonkrolle auf dem Marienplak
geſtern vormittag bei herrlichem Sonnenſchein die Zielfah=
ſchen
11 und 13 Uhr ein, nachdem die Teilnehmer an der
vortgeſtählte, ſonnenverbrannte Fahrerinnen und Fahrer
auf ihren raſſigen Maſchinen durchs Ziel, freudig von den möge.
ten von Zuſchauern und von den Herren des Ehren= und
ſationsausſchuſſes begrüßt die ſich in großer Zahl auf dem
platz verſammelt hatten. Der Platz war mit Fahnen und
le konzertierte das Stadtorcheſter unter perſönlicher Leitung
Dirigenten W. Schlupp. Reges Leben und Treiben herrſchte
Platze, auf dem eine Maſchine nach der anderen eintraf
nd nk der ausgezeichneten Organiſation nach Erledigung der
Uformalitäten zu ihrem Parkplatz weiterfahren konnte. Die
me an der Fahrt erforderte eiſerne Energie und wirkliche
um Automobilſport, namentlich von den Fahrern, die ſich
Zielfahrt mit Spitzenleiſtung beteiligten. Bei der Ziel=
it
Spitzenwertung iſt derjenige Teilnehmer Sieger, der die
ö) Fahrſtrecke zurückgelegt hat, jedoch wurden Tagesleiſtungen
0 Kilometer nicht gewertet. Der Tag wird mit 24 Stun=
eechnet
. Bei dieſer Fahrt durfte der Wagen nicht von
uren geſteuert werden, ebenſo war auch Fahrzeugwechſel
ie Benutzung anderer Transportmittel ausgeſchloſſen. Bei
fahrt ſowie an allen wichtigen Wendepunkten, mindeſtens
ſee 120 Kilometer, war von einem Automobil= oder Motor=
oder
von einer beamteten Perſon mit Angabe der vollen
oder aber von einer Tankſtelle ebenfalls mit Angabe der
Adreſſe ein Durchgangsvermerk in die Startkarte eintragen
n, ſo daß alſo genaueſte Kontrolle möglich war. Bei Er=
g
des Siegers entſchieden bei gleicher Kilometerzahl die
ie mit dem geringeren Kubikinhalt, getrennt nach Wagen
dtorrädern (einſchl. ſolcher mit Beiwagen). Bei Maſchinen
lichem Kubikinhalt und gleicher Kilometerzahl entſchied
s. Die Mindeſtleiſtung bei der Zielfahrt mit Spitzen=
z
betrug insgeſamt 250 Kilometer. Die Teilnehmer an der
rt ohne Spitzenwertung mußten von ihrem Abfahrtsort bis
lkontrolle in Darmſtadt mindeſtens eine Strecke von 150
tern zurückgelegt haben. Für die Zielfahrt mit und ohne
wertung trat eine getrennte Clubwertung ein.
Teilnahme an der Veranſtaltung waren berechtigt alle
der des Automobil=Clubs von Deutſchland und ſeiner Kör=
tsmitglieder
, alle Mitglieder des Allgemeinen Deutſchen
ſbil=Clubs und ſeiner Ortsgruppen, alle Mitglieder des
en Touring=Clubs und alle Mitglieder des Deutſchen
adfahrer=Verbandes. Die Fahrt war offen für Automobile,
äder und Motorräder mit Beiwagen.
Die Preisverkeilung
ſtern nachmittag im Orangeriegarten ſtatt. Die Teilnehmer
ſich in ſehr großer Zahl in dem feſtlich geſchmückten Oran=
1s bei einem Feſtkonzert verſammelt.
Namen des Organiſationsausſchuſſes begrüßte S. Erl.
fAlexander zu Erbach=Erbach (Vorſitzender des Heſ=
Automobil=Clubs) herzlichſt die Zielfahrer, die anläßlich
adtjubiläums an dieſer Veranſtaltung teilnahmen. Ins=
re
begrüßte er die Ehrengäſte: Oberbürgermeiſter Muel=
idgerichtspräſidenten
Weiffenbach, den Senatspräſidenten
den Präſidenten der Oberpoſtdirektion Leiſter, Polizei=
Dr. Uſinger, den Vizepräſidenten des Deutſchen Touring=
tſw
. Beſonderen Dank ſprach er den Zielfahrern aus für
eilnahme an der Veranſtaltung. Nur wer Fahrer ſei,
die Strapazen ermeſſen, und es gehöre viel Paſſion und

Selbſidiſziplin dazu. Er freue ſich, daß alle heil in Darmſtadt
ankamen und wünſche allen einen frohen Tag in Darmſtadt.
Oberbürgermeiſter Mueller dankte zunächſt S. Erl. dem
Erbgrafen zu Erbach für ſeine herzliche Begrüßung. Im Namen
mobilclub (A. v. D.), dem Darmſtädter Auto= Darmſtadts entbiete er den Zielfahrern freudiges Wilkommen.
Alclub e. V. (9.2. A. C.), dem Deutſchen Touring= Im Automobilſport präge ſich der ſtarke Wille zum Fortſchritt
und der Geiſt der Zeit aus. Der Siegeszug des Automobilis=
mus
gehe weiter, und wenn auch zu bedauern ſei, daß das Pferd,
das ſo lange treuer Begleiter des Menſchen war, verdrängt
würde, ſo ſei doch die Seele des Pferdes im Auto erhalten, denn
heute ſei das Auto Freund des Fahrers. Er freue ſich ganz be=
ſonders
, daß die Autoclubs in ſo wundervoller Harmonie dieſe
Zielfahrt veranſtaltet hätten. Er beglückwünſche ſie ganz beſon=
ders
und wünſche ihnen noch einen recht vergnügten Tag.
Der Vizepräſident des Deutſchen Touringelubs Dr. Rehn=
Mainz begrüßte herzlich die Darmſtädter Automobilelubs und
rt mit Spitzenwertung die Einfahrtskontrollen paſſiert hat= gab der Hoffnung Ausdruck, daß auch weiterhin das Zuſammen=
gehen
der drei großen deutſchen Clubs ein freundſchaftliches ſein
Herr Hartmann (Vorſitzender des Darmſtädter Auto=
mobilelubs
) nahm nunmehr zuſammen mit den anweſenden
Vorſitzenden der hieſigen Clubs die Preisverteilung vor. Er
ibwimpeln feſtlich geſchmückt, während der Einfahrt und der wies auf die ſchwierige Arbeit des Preisrichterkollegiums hin
und gab nochmals die Richtlinien der Preiszuteilung bekannt.
Allen Preisträgern rief er ein herzliches Glück auf zu.
Reſultate der Zielfahrt für Wagen mit Spitzenwertung:
1. Preis: Frau A. Gaſtell, Darmſtadt (H.A.C. und St. A. C.) auf
DKW. 3/15 PS 584 ccm 1248,3 Kilometer. 2. Preis: Otto Stark,
Jüterbog (A.D.A.C) auf DKW. 3/15 PS 743 ccm 1259,1 Kilo=
meter
. 3. Preis: Fritz Hedderich, Darmſtadt (St. A.C.) auf BMW.
3/15 PS 743 ccm 1261,0 Kilometer. Der 2. und der 3. Preis wur=
den
laut Ausſchreibung durch das Los beſtimmt.
Sonderpreiſe für die höchſte Kilometerzahl: 1. Preis: Dr. L.
Rauſch, Griesheim (D.T.C.), auf Wanderer 10/50 PS 2530. ccm
1574,5 Kilometer. 2. Wolfram Riedeſel Frhr. zu Eiſenbach, Darm=
ſtadt
(H. A. C.), auf Chryſler 13,6/70 PS 3519 ccm 1449,6 Kilometer.
3. Preis: Dr. C. Bernet, Darmſtadt (H.A.C.), auf Stoewer
10/50 PS 2447 ccm 1401,3 Kilometer.
Reſultate für Motorräder mit Spitzenwertung: 1. Preis:
Hellmer Heſſe, Darmſtadt, F.N. 16 PS 496 ccm 1269,5 Kilometer.
2. Preis: Adolf Dormann, Wiesbaden=Georgenborn, auf Opel
16 PS 496 ccm 1306,5 Kilometer. 3. Preis: Arno Weber, Rüſſels=
heim
auf Opel 16 PS 500 ccm 1311,5 Kilometer.
Klubpreiſe: 1. Preis: Bayeriſcher Automobilclub, Ortsgruppe
Aſchaffenburg (Automobilclub von Deutſchland) mit 13 Fahr=
zeugen
zuſammen 2328,3 Kilometer. 2. Preis: Deutſcher Touring=
Club, Ortsgruppe Oberſtein, mit 15 Fahrzeugen zuſammen 3528,0
Kilometer. 3. Preis: Rüſſelsheimer Motor=Club (Deutſcher Mo=
torradfahrer
=Verband) mit 7 Fahrzeugen zuſammen 1407,0 Kilo=
meter
. Der Klubpreis für den Allgemeinen Deutſchen Automobil=
Club wird noch bekannt gegeben.
Sonderpreiſe: 1. Sonderpreis für große Wagen: Dr. Rauſch,
Griesheim. 2. Sonderpreis für große Wagen: Frh. v. Riedeſel,
Darmſtadt. 3. Sonderpreis für große Wagen: Dr. C. Bernet,
Darmſtadt.
Den Sonderpreis für die beſte Leiſtung mit Spitzenwertung
erhielt der H.A.C. für insgeſamt 13 218,0 Kilometer zurückgelegte
Strecke, den Sonderpreis des H.A.C. für ſeinen beſten Fahrer
Baron Riedeſel. Es wurde die hohe ſportliche Leiſtung des Herrn
Wilh. Merck hervorgehoben, der nach ſeiner großen 36= Stunden=
fahrt
anläßlich der großen Zielſahrt nach Bad Tölz nochmals mit
zwei Wagen, die er in den beiden Tagen (Freitag und Samstag)
ſteuerte, an der Darmſtädter Zielfahrt teilnahm.
Nach Bekanntgabe der Sieger kredenzte der Herr Oberbürger=
meiſter
den Preisträgern an der Zielfahrt mit Spitzenwertung den
Ehrentrunk aus dem von Landgraf Ludwig VIII. geſtifteten
Ehrenbecher der Stadt Darmſtadt und ſprach nochmals ſeine auf=
richtigſten
Glückwünſche aus.
Aus allen deutſchen Gauen waren die Zielfahrer nach Darm=
ſtadt
geeilt, um die Jubiläumsſtadt zu ehren. Durch die umfaſſen=
den
Vorarbeiten und die raſtloſen Mühen des Organiſationsaus=
ſchuſſes
konnte dieſe großzügige Veranſtaltung einen glatten und
für alle Teilnehmer befriedigenden Verlauf nehmen. Bei einem
Feſtkonzert blieben die Zielfahrer noch einige frohe Stunden in
unſerem ſchönen Orangeriegarten, ehe ſie die Heimfahrt antraten.
**.

ächſte Dampferabfahrten der Hamburg=Amerika Linie (einſchl.
ſtral= und Kosmos=Linie). Ohne Verbindlichkeit, Aenderungen
en. M. S. Milwaukee ab Hamburg 17. 6., ab Cuxhaven 18. 6.,
York ab Hamburg 19. 6., ab Cuxhaven 20. 6., D. Cleveland ab
24. 6., ab Cuxhaven 25. 6., D. Deutſchland ab Hamburg 26. 6.,
ben 27. 6., D. Hamburg ab Hamburg 3. 7., ab Cuxhaven 4. 7.,
Louis ab Hamburg 8. 7., ab Cuxhaven 9. 7. Nach Boſton,
elphia, Baltimore, Norfolk ab Hamburg: D. Har=
6., D. Hannover 2. 7., D. Emden 12. 7., D. Weſtfalen 23. 7.
Weſtküſte Nordamerika ab Hamburg: D. Schwaben
S. Portland 2. 7., M. S. Los Angeles 12. 7., D. Tacoma 32. 7.
nada ab Hamburg: D. Elmshorn 20. 6., D. Cleveland 24. 6.,
County 4. 7., M.S. St. Louis 9. 7. Nach Weſtindien,
ſte Zentral=Amerika ab Hamburg: M. S. Erfurt 21. 6.,
4 P. 6., D. Heinz Horn 5. 7., M. S. Magdalena 12. 7., M.S.
D. 7., D Grunewald 26. 7., M.S. Preſidente Gomez 2. 8.,
noco 9. 8. Nach den Weſtindiſchen Inſeln ab Ham=
Georgia 17 6., M. S. Conſul Horn 1. 7., D. Amaſſia 15. 7.,
n9 Horn 29. 7. Nach Cuba ab Hamburg: M. S. Phoenicia
Artemiſia 9. 8., D. Eupatoria 13. 9. Nach Mexiko ab
D. Eupatoria 26. 6., M.S. Ria Panuco 8. 7., D. Nord=
19. 7. Nach der Oſtküſte Südamerika ab Hamburg:
Auay 25. 6., D. Antiochia 28. 6., D. Württemberg 2. 7., D.
2. 7. Nach der Weſtküſte Südamerika ab Hamburg:
Dis 18. 6., D. Wiegand 25. 6., M.S. Spreewald 28. 6. Nach
ländiſch=Indien: D. Laertes ab Hamburg 18. 6.,
delberg ab Rotterdam 24. 6., D. Neumark ab Hamburg 2. 7.,
bfer 16. 7. Nach Auſtralien ab Hamburg: ein Dampfer
Staßfurt 5. 7., ein Dampfer 16. 7. Nach Südafrika ab
D. Altona 19. 7., D. Naumburg 23. 8. Nach Oſtaſien
urg: M.S. Münſterland 21. 6., M. S. Sauerland 28. 6. D.
7 5 7., M.S. Kulmerland 12. 7., D. Oliva 19. 7., D. Saar=
Hamburg=London Linie: Wöchentlich drei Ab=
Mitgeteilt durch die hieſige Vertretung: Bankgeſchäft Friedrich
Larmſtadt, Luiſenplatz 1, Telephon 1308/09.

Aus den Parkeien.

ationale Reichsvereinigung, Ortsgruppe
Donnerstag, 19. Juni, findet bei Chriſt, Grafenſtraße,
in Staatsbürgerabend ſtatt. Das Thema des Abends
er Süd, Oſt oder Weſt.
enstag, abends 8.30 Uhr, in der Woogsturnhalle
ammlung der Nat.=Soz. Deutſchen Arbeiter=
Gottfried Feder, M. d. R. (Näh. heutige
5. Juni. Auch an dieſer Stelle ſei beſonders darauf
die Heſſiſche Eiſenbahn A.=G. am Mittwoch, den
ends 8 Uhr, im Gaſthaus Zum Schwanen in Arheil=
eabend
veranſtaltet, der wiederum bei der geſamten
großen Anklang finden dürfte. Mit Rieſenſchritten
walt Elektrizität vorwärts, immer neue Anwendungs=
ffend
; nicht nur allein in der Induſtrie, auch vor allem
t ſie als erſte Dienerin der Hausfrau zur Verfügung
inen Teil ihrer ſchweren Alltagsarbeit ab. Mit dem
eine Filmvorführung mit Schallplattenkonzert ver=
och
eine Freiverloſung von elektriſchen Geräten. Am

Tage nach dem Vortrage, nachmittags von 36 Uhr, findet eine
elektriſche Sprechſtunde ſtatt. Um eine Ueberfüllung des Saales zu
vermeiden, kann der Zutritt Perſonen unter 16 Jahren nicht geſtattet
werden.
J. Griesheim, 14. Juni. Gemeinderatsbericht. 1. Die Bei=
geordnetenwahl
wurde auf den 27. Juli d. J. und eine etwaige Stich=
wahl
auf den 10. Auguſt d. Js. feſtgeſetzt. 2. Die durch die Verſetzung
des ſeitherigen Gemeinderechners Kunz in den Ruheſtand am 1. Juli
d J. freiwerdende Gemeinderechnerſtelle ſoll nicht mehr zum Wettbewerb
ausgeſchrieben, ſondern durch einen Gemeindebeamten verwaltet werden.
Mittels ſchriftlicher Abſtimmung wurde der ſeither bei der Gemeinde=
kaſſe
beſchäftigte Afſiſtent Peter Nothnagel zum Gemeinderechner be=
ſtimmt
. Der Gehalt desſelben bemißt ſich nach Gruppe 4e der ſtaatlichen
Beſoldungsordnung. Der neugewählte Gemeinderechner hat eine Kau=
tion
von 6000 RM. zu ſtellen. 3. Die Gemeinde übernimmt für einen
Bauluſtigen von der Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte in Ber=
lin
die Bürgſchaft für einen Betrag von 6000 RM. gegen hypothekariſche
Rückſicherung. 4. Zwei Bauluſtigen wurde Befreiung von den Beſtim=
mungen
des Ortsbauſtatuts bewilligt. 5. Die Herſtellung von Chauſſie=
rungsarbeiten
in der Georgſtraße, Karl=Liebknechtſtraße und Gehaborner
Straße wurde dem Ingenieur Guido Brupbacher in Darmſtadt zu ſei=
nem
Angebotspreis von 6,75 RM. pro Quadratmeter zu den feſtgeſetzten
Bedingungen übertragen. 6. Die Einführung einer örtlichen Bierſteuer
für die hieſige Gemeinde wurde beſchloſſen. Die Steuer ſoll ab 1. Mai
d. J. in Wirkſamkeit treten und p. Hektoliter 2,5 Mk. betragen. 7. Der
Gemeinderat beſchloß, daß Wohnungsbauen, die im Kalenderjahr 1930
begonnen werden, für das zur Zeit der Fertigſtellung laufende und für
die nächſtfolgenden fünf Rechnungsjahre auf Antrag grundſteuerfrei
bleiben; entſprechendes gilt für den verhältnismäßigen Teil der Grund=
ſteuern
ſolchen Neubauten, die nur zum Teil Wohnzwecken dienen. Ein
Bau gilt in dieſem Sinne als begonnen, wenn mit der Aufführung des
Mauerwers angefangen wurde. Das bebaute Grundſtück wird während
der Dauer der Steuerfreiheit des Neubaues zur Grundſteuer ſo herange=
zogen
, als ob es unbebaut geblieben wäre. 8. Für die Inſtandſetzung
einer Küche einer Wohnung im Gemeindehaus Wilhelmſtraße 45 wurden
die erforderlichen Mittel bewilligt. 9. Das Gemeindegrundſtück Flur XV
Nr. 463 ,uo 120 Quadratmeter, am ſchwarzen Dämmchen, wurde dem
Chriſtian Scheib 1. hier zum jährlichen Pachtpreis von 2 RM. bis zum
Jahre 1936 übertragen. 10. Die Gemeinde übernimmt für die verbil=
ligten
Baudarlehen von zwei Bauluſtigen die Dauerbürgſchaft im Be=
trage
von 7000 Mk. bzw. 6500 Mk. gegen hypothekariſche Rückſicherung.
r. Babenhauſen, 15. Juni. 30jähriges Beſtehen des
Geflügelzuchtvereins. In dieſem Sommer iſt unſer Ge=
flügelzuchtverein
30 Jahre alt. In den vergangenen 3 Jahrzehnten hat
er ſich gut entwickelt Dank einer fortſchrittlich geſinnten, tüchtigen Lei=
tung
. Mit Rückſicht auf die zurzeit ſehr ſchlechte wirtſchaftliche Lage
und im Hinblick darauf, daß im Juli ds. Js. ſchon ein großes Sänger=
feſt
in unſerem Städtchen gefeiert wird, hat der Verein von der Ab=
haltung
einer Feierlichkeit in dieſem Jahre abgeſehen. Um die an ſich
ſchon ſtarke Tätigkeit der dem Geflügelzuchtverein angegliederten Ab=
teilung
Reiſebrieftauben zu fördern, wurde vor kurzem ein hübſcher
Wanderpokal mit entſprechender Widmung für beſte Flugleiſtung bei
300 Kilometern geſtiftet. Bei dem am vergangenen Sonntag ſtattgefun=
denen
Reiſebrieftaubenflug Straubing gewann das Mitglied Herr Karl
Aumann den Pokal für die beſte Flugleiſtung ſeiner Tauben im ganzen
Bezirk. Das flinke Tierchen legte die 300 Kilometer lange Strecke
Straubing-Babenhauſen innerhalb 4 Stunden zurück und kam in beſter
Verfaſſung als Siegerin vor ſeinen Konkurrentinnen, die über 3 Stun=
den
ſpäter hier eintrafen, am heimatlichen Schlage an.

Landrsderbandstägung der Zeiſeate.
Die 58. Tagung der Arbeitsgemeinſchaft Süddeutſcher Landesver=
bände
der Friſeure und die 19. Tagung des Landesverbandes der Fri=
ſeure
von Heſſen und Naſſau e. V., die im Rahmen der 600=Jahrfeier
in Darmſtadt abgehalten werden, nahmen geſtern ihren Anfang. Vor=
mittags
fand die
Eröffnung der gewerblichen und fachlichen Ausſtellung
im Beiſein zahlreicher Ehrengäſte durch den Verbandsvorſitzenden
Kiefer=Darmſtadt ſtatt, der die Gäſte in der Feſtſtadt Darmſtadt
herzlichſt begrüßte und beſonders die Ehrengäſte willkommen hieß und
auf die Bedeutung des Tagung hinwies, durch die man den Friſeur=
beruf
auf der Höhe halten wolle, die ihm zukomme. Gerade das Fri=
ſeurgewerbe
ſtehe in enger Verbindung mit Handwerk. Induſtrie und
Handel. Er wünſchte der Tagung einen guten Verlauf.
Oberbürgermeiſter Mueller, gab ſeiner Freude Ausdruck, daß
die Tagung in Darmſtadt abgehalten werde und einen guten Beſuch
aufweiſe. Er wiſſe, daß dem Friſeurgewerbe weitgehendſt Sympathie
entgegengebracht werde. Das Friſeurgewerbe können auf ſeine Erfolge
und Leiſtungen ſtolz ſein. Der Tagung wünſche er Glück und beſten
Erfolg. Glückwunſchanſprachen hielten die Herren Dieter für den
Heſſiſchen Handwerker= und Gewerbeverband, Stadtrat Hübner, im
Namen ſeiner Stadtratsfraktion, und der Vorſitzende Illert für die
Handwerkervereinigung und den Ortsgewerbeverein. Es folgte dann
ein Nundgang durch die ſehr reichhaltage Ausſtellung in
den oberen Räumen des Städtiſchen Saalbaues, in der alle im Friſeur=
gewerbe
benötigten Artikel, Möbel, Berufskleidung, Parfümeriewaren,
Wachsfiguren für Schaufenſterdekorction uſw., ausgeſtellt ſind.
Vormittags fand eine Vorſtandsſitzung des Landesverbandes, nach=
mittags
die Tagung der Fachlehrervereinigung und die Delegiertenver=
ſammlung
der Meiſter=Krankenunterſtützungskaſſe, ſowie
das große Preisfriſieren
ſtatt, an dem ſich 22 Meiſter und Gehilfen beteiligten. Es wurden
moderne Friſuren gearbeitet, die jeder Geſchmacksrichtung und jeder
Gelegenheit Rechnung trugen. Die Friſuren bewieſen durchweg hohes
fachliches Können und fanden bei Sachverſtändigen und Laien vollſte
Anerkennung.
Der Feſtabend
wurde abends im Saalbau abgehalten. Es war eine abwechſlungsreiche
Vortragsfolge zuſammengeſtellt. Den muſikaliſchen Teil beſtritt das
Stadtorcheſter unter perſönlicher Leitung des Herrn Schlupp. Nach
einigen muſikaliſchen Darbietungen und einem von Fräulein Walter
geſprochenen und von Herrn Spang verfaßten Prolog hielt der Ver=
bandsvorſitzende
Kiefer die Begrüßungsanſprache. Gern ſei man
dem Rufe nach Darmſtadt gefolgt; die Vertreter der ſüddeutſchen Lan=
desverbände
, alle Tagungsteilnehmer, die Ehrengäſte und beſonders den
perſönlich erſchienenen Bundesvizepräſidenten heiße er herzlich willkom=
men
. Schönes und Nachahmenswertes habe man ſchon geſehen; am
Montag werde ernſte Arbeit in der Tagung geleiſtet. Den heutigen
Abend wolle man der Fröhlichkeit widmen.
Bundesvizepräſident Platz dankte für die herzliche Begrüßung;
er ſei in der hieſigen Gegend kein Allzufremder, da ſeine Wiege am
Rhein geſtanden habe. Er danke der Darmſtädter Innung und ſeinem
Vorſtand für die aufopfernde Arbeit, die im Intereſſe des Friſeurgewer=
bes
geleiſtet wurde. Morgen, bei der ſachlichen und beruflichen Arbeit
werde man ſich wiederſehen; heute abend lebe die Gemütlichkeit.
Der Vorſitzende des Bayeriſchen Landesverbandes Bösl wünſcht
der Tagung beſten Erfolg und übermittelte die herzlichſten Grüße ſeines
Verbandes.
Dr. Kollbach übermittelte die Glückwünſche der Heſſiſchen Hand=
werkskammer
zur Tagung. Er ſei ſtets für die Zuſammenarbeit der
Handwerkskammer mit dem Friſeurgewerbe geweſen, und der Friſeur=
beruf
ſei aus dem Handwerk nicht herauszudenken. Schwer hätte es
heute das Handwerk und hätten es auch die Führer im Handwerk; aber
die Hoffnung dürfe man nicht aufgeben. Dem ernſten Teil der Tagung
werde er morgen beiwohnen; heute aber möge man einige gemütliche
Stunden verleben.
Der Vorſitzende der Damenfriſeur= und Perückenmacher=Innung
Reichert übermittelte die herzlichſten Glückwünſche zur Tagung.
Der Vorſitzende Obermeiſter Kiefer nahm anſchließend die
Ehrung verdienſtvoller Kollegen vor., Er überreichte
die Goldene Ehrennadel den Herren Ludwig Welter=Darmſtadt, Karl
Gilbert=Wiesbaden, Franz Hummer=Darmſtadt, Johann Jung=
Mainz, E. Andxes=Gonſenheim. Die Silberne Ehrennadel erhielten
die Herren Hermann Schacht=Bretten, Paul Grimm=Fiſchbach=
Camphauſen, Joſeph Straub=Stuttgart, Fz. Fuchs=Wiesbaden, Joh.
Eck=Wiesbaden, Bernhard Escke=Wiesbaden, Ludw. Steinbacher=
und Andreas Gerhardt=Offenbach, Paul Fröhling und Johann
Neeg=Darmſtadt, Willi Weidner=Frankfurt, K. Gerich=Worms,
Hans Götz=Gießen, Adam Trautwein=Mainz=Bretzenheim, Kaſpar
Meurer=Mainz, Friedrich Schmidt=Mainz, Peter Bein=Groß=
Gerau und Wilh. Hübner=Ginsheim.
Bundesvizepräſident Platz gratulierte den Geehrten und über=
reichte
dem verdienſtvollen Obermeiſter Schmidt= Frankfurt a. M.
und Ehrenmeiſter Münch=Worms die höchſte Auszeichnung des
Bundes.
Es folgten nun flotte und ſehr hübſche Darbietungen: Friſeur und
Tanz im Wandel der Zeit, wobei beſonders das Zukunftsbild im
Jahre 2000 ſtarkes Intereſſe fand, da man bekanntlich einmal gern in
die Zukunft blickt. Die Ausſichten wären aber ſo, daß Rokoko, Bieder=
meier
und die Gegenwart immerhin ſowohl in der Friſur wie im Tanz
vorzuziehen ſeien. Die Tänze, die Herr Weißmann leitete, waren
von den jungen Damen ſehr gut einſtudiert. Die Firma Getroſt ( Rhein=
ſtraße
) hatte liebenswürdigerweiſe die Koſtüme zur Verfügung geſtellt.
Nach dieſen Tanzdarbietungen gab Herr Spang die Preisträger
des Preisfriſierens bekannt. Es erhielten: den 1. Preis (Spiegel 6)
Joſ. Kemmerer=Frankfurt a. M.; die Handwerkerplakette der Hand=
werkskammer
Wiesbaden; 2. Preis (14) Friedr. Müller=Frankfurt=
Höchſt a. M.; 3. Preis (13) Karl Möhler=Biebrich; 4. Preis (15) Willi
Kanzler=Darmſtadt; 5. Preis (11) Hans Weißmann=Darmſtadt;
6. Preis (9) Heinrich Schmidt=Auerbach; 7. Preis (7) Georg Drum=
mer
=Darmſtadt; 8. Preis (10) Ernſt Jung=Frankfurt a. M.; 9 Preis
(8) Gottfried Roßmann=Darmſtadt; 10. Preis (5) Guſtav Hübner=
Mainz; 11. Preis (20)Waltee Geringer=Darmſtadt; 12. Preis (3)
Willi Hechler=Darmſtadt; 13. Preis (12) Albert Weichel= Darm=
ſtadt
. Alle Teilnehmer erhalten außerdem ein Anerkennungsdiplom.
In Fortſetzung der Vortragsfolge brachte Herr Weichel einige
Lieder mit ſehr guter Stimme zu Gehör; das vorzügliche Darmſtädter
Soloquartett, beſtehend aus den Herren Fritz Lang, Fritz Klingund
Gebrüder Sulzmann erfreute durch Geſangsdarbietungen, welche
außerordentlich gut gefielen. Fräulein Korſchan vom Heſſiſchen
Landestheater führte temperamentvolle. Tänze (einen Walzer von
Strauß und einen ſpaniſchen Tanz) auf und erntete lebhaften Beifall,
und ſchließlich amüſierte Herr Grimm in einem komiſchen Zwie=
geſpräch
mit ſich ſelbſt die Zuhörer aufs beſte. Mit einem flotten Marſch
wurde der Feſtabend beſchloſſen.
Heute finden Verhandlungen des Landesverbandes der Friſeur=
meiſter
von Heſſen und Naſſau mit ausgedehnter Tagesordnung im
Saalbau ſtatt.
Bh. Sickenhofen, 14. Juni. Verſchiedenes. Unſer ſeitheriger
Bürgermeiſter A. Krapp, der ſeit annähernd 40 Jahren ſein Amt mit
ſeltener Pflichttreue und Gewiſſenhaftigkeit verwaltet, wird demnächſt
wegen ſeines Alters von 70 Jahren in den wohlverdienten Ruheſtand
treten. Die Bürgermeiſterwahl ſoll vorausſichtlich am 20. Juli d. J.
ſtattfinden. Bis jetzt ſind noch keine Kandidaten mit Beſtimmtheit ge=
nannt
worden. Dem ſcheidenden Bürgermeiſter, der trotz ſeines vor=
geſchrittenen
Alters körperlich und geiſtig noch ſehr rüſtig iſt, wünſcht
ſeine Gemeinde einen noch recht langen, ſchönen Lebensabend. Die
diesjährige Spargelernte geht ihrem Ende entgegen. Der Ertrag ent=
ſprach
leider den Erwartungen nicht. Hinſichtlich der Menge blieb der
Ertrag weſentlich hinter der Ernte des Vorjahres zurück. Der erzielte
Preis war niedriger als im Vorjahre. Wie alljährlich, ſo kehrte
auch in dieſem Jahre unſer Storchenpaar in ſein altes Neſt auf dem
Kirchendache zurück. Ein heftiger Sturm aber warf das Neſt ſamt dem
Gelege von vier Eiern, in denen ſich ſchon ausgebildete Junge befanden,
herab. Die Gemeinde ließ ſofort Reiſigbündel auf dem Kirchendache be=
feſtigen
, um das uns liebgewordene Storchenpaar unſerer Gemeinde zu
erhalten. Die beiden Störche zogen es aber vor, die unſichere Stätte
zu verlaſſen. Sie ſuchten ſich eine neue Niſtſtätte und bauten ihr Neſt
auf einen hohen Baum, der auf dem benachbarten Judenfriedhof ſteht.

Schuhpflegemittel für alle Schuhe
Sämtlichen Schuhbedark
Schuhelnlagen + Fensterleder Bohnerwachs
nur in den Lederhandlungen
(3493a
Christian Rohe
Jakeb Hugenschltz
Alexanderstraße 17
nur .anggasse 51

[ ][  ][ ]

Seite 4

Montag, den 16. Juni 1930

NNummer 7

* Tagung des Bogelsberger Höhenclubs in Mainz.
Am Samstag und Sonntag tagte in Mainz die 49, ordentliche
Hauptverſammlung des Vogelsberger Höhenclubs. Der V.H.C., der 65
Zweigvereine mit vielen Tauſenden von Mitgliedern umfaßt, hielt ſeine
Tagung hier ab, um damit ſeine Sympathie zur Bevölkerung des be=
ſetzten
Gebietes und gleichzeitig ſeiner Freude über die baldige Befrei=
ung
von fremder Beſatzung Ausdruck zu verleihen. Zur Hauptver=
ſammlung
unter dem Vorſitz des Herrn Dr. Bruchhauſer=Ulrichſtein
hatten ſich die Delegierten von 33 Zweigvereinen aus allen Teilen des
Vogelsberges und Heſſenlandes eingefunden. Der Vorſitzende gedachte
bei Erſtattung des Jahresberichtes der verſtorbenen Mitglieder, und
zwar ganz beſonders der Mitglieder Heuſohn=Hanau, Staatsrat Weber=
Darmſtadt, Profeſſor Röſchen=Laubach, Rektor Zimmermann=Frankfurt
a. M., Direktor Schiffmann=Hungen, Fuchs=Offenbach und Ringhaus=
Nidda, in ehrenden Worten. Als nächſter Tagungsort wurde Schot=
ten
beſtimmt. Bei dieſer Gelegenheit ſoll das 50jährige Beſtehen des
V.H. C. feierlich begangen werden. Um 20 Uhr abends ſchloß ſich der
Tagung im Rheingoldſaale der Stadthalle ein Begrüßungsabend
an. Der erſte Vorſitzende des Zweigvereins Mainz, Herr Regierungsrat
Hanack, begrüßte mit herzlichen Worten die erſchienenen V.H.C.=
Schweſtern und Brüder. Recht erfreulich ſei der zahlreiche Beſuch) den
der Abend aufweiſe, ein Beweis dafür, daß die peſſimiſtiſche Stimmung
gegen das beſetzte Gebiet mit Rückſicht auf das baldige Verſchwinden der
fremden Uniformen zurückgegangen ſei. Wenige Tage noch, und die
Glocken der Mainzer Türme würden die Befreiung des Rheinlandes
aller Welt verkünden. Die Freiheit ſei allerdings recht teuer erkauft,
doch freue man ſich, wieder mit dem übrigen deutſchen Reich verbunden
zu ſein. Im Anſchluß an die Begrüßungsanſprache wurde von den
Anweſenden das Deutſchlandlied ſtehend geſungen.
Herr Stadtſyndikus Dr. Schwahn hieß im Auftrage des Ober=
bürgermeiſters
und der Stadtverwaltung die Anweſenden herzlich will=
kommen
und gab ſeiner Freude Ausdruck, daß die Mitglieder des
V.H.C. ſo zahlreich aus allen Teilen des Heſſenlandes zur Tagung hier=
her
gekommen ſeien. Bedauerlich wäre es allerdings für die Mainzer
Bevölkerung, daß, wenn Gäſte zum Beſuche hier anweſend ſeien, man

immer noch ungebetenen Beſuch habe. Dieſer unangenehme Zuſtand
werde aber bis zum 30. Juni, und zwar hoffentlich für immer beendet
ſein. Er hoffe, daß ſich die Gäſte trotzdem hier wohlfühlen und der
Abend einen guten Verlauf nehmen möge. Die hohen Ziele des V.H.C.
bezweckten, daß Körper und Seele ſich ſtärkten und neuer Mut für die
ſchweren Aufgaben des Daſeins entſtände. Zugleich werde damit die
Liebe zur Heimat und dem Vaterlande geſtärkt. Bald ſei der Rhein frei
und Deutſchland werde wieder über alles in der Welt ſein.
Der Abend nahm einen ſehr ſchönen Verlauf. Das reichhaltige
Programm wurde aufs beſte durchgeführt und beſtritten durch Geſangs=
vorträge
der Damen Milli Mülker und Hermine Zimbinſki,
ernſte und heitere Vorträge des Vortragskünſtlers Ernſt Hartmann,
Tanzvorführungen der Geſchwiſter Zimbinſki, Männerchöre der Ge=
ſangsabteilung
des Zweigvereins Darmſtadt, und Muſikvorträge der
erſten Mainzer Mandolinengeſellſchaft 1914, unter Leitung des Herrn
R. Zimmermann und der Muſikabteilung des Zweigvereins Mainz.
Am Flügel begleiteten in dezenter Weiſe Frau Studienrat Dr. Levy
und Herr Hans Müller. Mehrere hübſche Chorlieder vervollſtändig=
ten
das Programm. Ein Tänzchen bildete den Ausklang des Begrüßungs=
abends
. Den Abſchluß der Tagung brachte am Sonntag eine Rhein=
fahrt
mit Sonderdampfer bis St. Goar und zurück. Bis zum Abgang
der Züge fand im Evangeliſchen Vereinshaus ein gemütliches Bei=
ſammenſein
ſtatt.

Welterbericht.

Das nördliche Hochdruckgebiet hat ſich noch weiter gekräftigt. Deutſch=
land
liegt an ſeiner Südſeite und infolgedeſſen im Bereich der aus=
fließenden
Luftmaſſen, welche aus nordöſtlicher bis öſtlicher Richtung
kommen. Die Schönwetterlage bleibt dabei erhalten und die Tempera=
turen
ſteigen von Tag zu Tag wieder an, wenn ſich auch zunächſt nachts
etwas ſtärkere Abkühlung einſtellt.
Ausſichten für Montag, den 16., und Dienstag, den 17. Juni: Heiter,
trocken, Temperaturen wieder langſam anſteigend.

RundfunkProgramme.
Frankfurt a. M.
Montag, 16. Juni
16.00: Konzert. Auber: Ouv. Der ſchwarze Domino.
Themen aus Traviata. Urbach: Bizets Wunderkläng
Kalman: Melodien aus Gräfin Marßza Strauß;
Der Zigeunerbaron, Strauß: An der ſchönen blauen 2.
Frantzen: Rheinlandklänge. Fucik: Florentiner M
18.05: A. Funk: Moſelland und Moſelwein.
18.35: Dr. Benrubi: Die Soziologie im gegenwärtigen Frankre
19.05: Engliſcher Sprachunterricht.
19.30: Stuttgart: John D. erobert die Welt. Hörſpiel
Friedrich Wolf.
20.45: Trier: Trierer Abend. Mitw.: Männergeſangverein 9
tafel, Orcheſter der ehemal. Militärmuſiker.
22.15: Martin Raſchke lieſt aus eigenen Werken.
23.00: Exotiſche Klaviermuſik. Ausf.: Johannes Strauß.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Montag, 16. Juni.
10.00: Eröffnungsſitzung der 2. Weltkraftkonferenz in der
Oper, Berlin.
15.00; Georg Lapper: Deutſch für Ausländer.
15.45: Frauenſtunde: Erdbeeren als Speiſe und Trank.
16.00: Breslau: Konzert.
17.00: Kroll=Oper, Berlin: Prof. Dr. Einſtein: Das phyſike
Raum= und Aetherproblem.
18.00: Werke für Fagott.
18.20: Annie Becke: Als Werkſtudentin in Island.
18.40: Dr. E. Hurwicz: Parteiweſen und politiſche Bildung.
19.05: München: J. Galsworthy lieſt aus ſeiner Novelle Tin
19.*: Rittergutsbeſitzer Reichardt: Richtige Heuwerbung
20.00; Prof. Dr. Ludwig Quidde: Landfrieden und Weltfr
20.35: Internationaler, Programmaustauſch.
Danach: Tanzmuſik. Kapelle Arkadi Flato,

Vollständig renoviert

Erstklassige
Reitpferde
Pensions-Stallungen
Große, geräumige Boxen
Reit-und Fahr-
Unterricht
bei mäßlger Berechnung
Fahr- und
Reit=Schule
Darmstadt
Marienplatz
vormals Runke!
Telefon Nr. 1859
(9065a)

Vollständig renoviert

Eine Wohltat für Herren
Nach dem Haarschneiden eine
Kopfwäsche mit allen Schikanen
Billige Berechnung (9385a
Bedſen ng von Spezial-Herren-Friseuren
Friseursalon für Damen und Herren
Mühlstreße
Philipp Gaydoul, Tel 44e7

Achtung!

Matratzen aufarbeiten . . . . . . 10
Chaiſelongue aufarbeiten . . . . . 15
75 3
Tapeten aufziehen, Rolle".
Sämtliche Neuanfertigungen billigſt.
Th. Gebbauer
Nur Tapezier= und Polſter=Werkſtätte.
Neue Niederſtraße 13.


Mahnung.
Das Schulgeld für die Monate April
und Mai 1930, für die hieſigen höheren
Schulen ſowie für die ſtädtiſchen Ma=
ſchinenbau
=, Gewerbe= Handels= und
Haushaltungsſchulen iſt bei Meidung
der Beitreibung und Koſtenberechnung
bis zum 25. Juni 1930 an die unter=
zeichnete
Kaſſe zu zahlen.
Darmſtadt, den 16. Juni 1930. (st9560
Stadtkaſſe Darmſtadt.

DIE VORZUGLICHEN
VENETIANISCHEN
SCHONHEITS-PRAPARATE
GBrarc Frizie
(M ALLEINVERKAUF BEI
PARFUMERIE FRANK
ELISABETHENSTR. 9

Nee

auf der Mathildenhöhe
inmitten großen prächtigen Gartens wird
zu günſtigen Bedingungen dem
Verkauf ausgeſetzt. Das nach allen
Seiten freiliegende Haus enthält ca. 14
Zimmer mit allem Zubehör darunter
ein großes Atelier bezw. Muſikzimmer
hat Zentralheizung, Gas, elektr. Licht.
Einbegriffen ſind zahlreiche eingebaut
Möbel ete. Ernſte Reflektanten wollen
eingehende Beſchreibung des Anweſens
einholen bei Firma Sebaſtian Eckler,
Darmſtadt, Rheinſtr. 12:), Fernſpr. 243.
(8233b)

Energie, Freude und
Schaffenskraft
hat nur ein gesunder Mensch,
dessen Nervensystem richtig
funktioniert und täglich genährt
wird, ist es da nicht Ihre Pflicht,
vorzeitigen Verfall des Nerven-
systems
zu verhüten? Es gibt
dagegen nichts Besseres als das
von der Wissenschaft anerkannte
DOPPELHERZ
das wohlschmeckende bekömm-
liche
Nervenkräftigungsmittel.
bewährt bei Neurasthenie, Kopf-
schmerzen
,Mattigkeit,Blutarmut,
Herzklopfen, Appetitlosigkeit und
Schwächezuständen aller Art.
In fast allen Apotheken u. Drogerien
ist Doppelherz erhältlich. Probe-
flasche
/2.50. Bestimmtzu hab. in der
Adler-Drogerie Anton Fischer, Frank-
furterstr
. 12-14; Schwanen-Drogerie
Otto Walther, Gardistenstraße 17.
Arheilgen: Schwanen-Drogerie
Otto Walther, Dieburgerstraße 8.
Pfungstadt: Central-Drogerie"
Gustav Heß, Eberstädterstraße 32.3

UBERLEGEN
IneER BREISKIASE
FÜHRER

Inre Brilie
wird sof. bestens
u. billigst herge-
stellt
od. repariert
Optiker7025a
Spaethe
Schuchardstr. 11
Lieferant aller
Krankenkassen.

General=Vertrieb
der weltberühmten
Haid & Neu
Nähmaſchinen
Alte Maſchinen
werden in Zahlung
genommen.
Fr. Gütting,
Schuchardſtraße 10.
(8988b)

Paßbilder
in einer Stunde
billig und gut.
Thiele Nachf.
nur Bleichſtraße 9.
Tel. 1912. (7952a

Spargel
täglich friſch
Karlſtraße 50 (7390a

WElBLICH

Lehrmädchen
für Lager und Näh=
tube
geſ. Heſſ. Fahnen=
fabrik
, Rheinſtr. 12½

Alleinmädchen
m. gt. Empf., im
Kochen erfahren, in
3.=Perſonen=Haushalt
baldmöglichſt geſucht.
Näh. Geſchſt. (9629

MTANLIcR

Vertreter, d. Hotels,
Reſt., Krankenhäuſ.,
Anſtalten beſuchen,

u. O.112 Gſt. (3407b

Nachweis
möbl. Zimm. u. möbl.
Wohnungen u. Pen=
ſionen
in d. Geſchäfts=
ſtelle
des Hausfrauen
bundes, Rheinſtr. 7, II.
Tel. 4114. Sprechſt. v.
10-12½, auß. Samstag.
(291a)

Grafenſtr. 18, II. r.
gut möbl. Zimmer
ſofort zu vermiet.

1500 Mark
v. Geſchäftsm. mögl.
v. Selbſtgeber geg.
gute Sicherheit geſ.
Rückz. in 18 Mon.=
Raten zu je 100 .
Beginn 4. Wochen
nach Erhalt. Angeb.
unt. P. 69 Geſchſt.

Eichenes Bauholz
(Abbruch) geſucht.
Preisangebote unt.
P. 62 a. d. Geſchſt.

Schrotflinke
Drilling, Bockbuchs=
flinte
, gebr. z. kauf.
geſucht. Angeb. unt.
P. 8 a. d. Gſch. (*so

Tel. 4657

getragene Kleider,
Schuhe, ſow Flaſchen
und Bodenkram.
Bahle die höchſt.
(8382a
Preiſe!
M. Winwizki
Langgaſſe 7.

WILIFS KNIGHT der Klassewagen mit dem welt=
berühmten
ventillosen Motor, unerhört lautlos und ge-
schmeidig
, unerhört sparsam und anspruchslos der
Typ für den Kenner!
WILLIS OVERLAND ein wundervoller 4 Zylinder, ein
wundervoller 6 Zylinder mit allen Eigenschaften teurer
Wagen für die verwöhntesten Fahrer. Ebenso sparsam
wie preiswert.
IEDER AUTOKAUFER muß diese Wagen die Brzeug:
nisse einer der ältesten und berühmtesten Automobil-
fabriken
der Welt gesehen und gefahren haben, be-
vor
er sich entscheider. Kein anderes Fabrikat bietet so
viel Gegenwert für seinen Preis!
Gehen Sie zum nächsten Vertreter, informieren Sie sich
genau, und auch über die Sonderzahlungsbedingungen.

WILLIS
DLAAANA
TV 9345
WILLIO NNIEHR
Willy Holzinger, Darmstadt, Rundeturmstr. 16, Tel. 4343, Müller & Paterson, Aschaffenburg, Dahlbergstr. 21, Tel.
Willys Overland Crossley G. m. b H., Berlin-Adlershof, Montagewerk und Service-Station: Rudower Chaussee 3

(9593
Btwas
Besonderes!

Mk

Sie finden Hosenträger und Sockenhalter in reicher Auswahl
Ludwigs-

bei

Handschuh-Hauptmannplat- ?

Mehrere tüch.

Bäuien and Herten
zum Werben von Verſich.= und Mode=
Zeitſchriften geſucht. Vorzuſtellen Montag
und Dienstag, 1012 Uhr, 3 6 Uhr.
Hotel Hanſa, Rheinſtraße.

Hügelſtraße 4, II.
gut möbl. Zim. n
el. Licht per ſofort
od. ſpater zu verm.
(8839a)

Luiſenſtr. 32, I.
ſch. möb. Z. z. vm

Heidelb.=Str. 40½,p.
gut möbl. 3. z. vm..
m. Kaff.el. L., 28ℳℳ.

Faltboote
(7248
Zelte
Außenbord-Motore
u Fabrikpreiſen
Ausrüstung u. Bekleidung
Sport-Adelmann, Darmstad

KRAGEN-WASCHERE
Waldstraße 20

92 Fernspr. 943 (3440

14000 Tuben Schmerz lass n
(das ideale Hühnerangenmittel Prel
haben wir nachweisbar in 10 Monat.
gibt es einen besseren Beweis
Wirksamkeit?
Generalvertrieb: Seifenhaus am Schille
Inh. Hans Knos.
Fernr

Farben=Krauth, Eſchollbrücker

Anzüge

Mäntel, Kleider
entstauben,
dämpfen, bügeln

Blitz‟, Ballonplatz. 6

(gegenü.
Schule).

R

2.50 Mark
Dam.=Sohl. u. Fleck
3.50 Mark
Herr.=Sohl. u. Fleck
Schuhfärberei
Wagner
Alexanderſtraße 10.
(5819a)

Paotographie -Ra
Splegel
geschmackvolle, bill ge Ein
Franz Langkt
Karlstrasse 25, Ecke Hölge
Größtes Spezialgeschäft am Pla

[ ][  ][ ]

ner 165

Montag, den 16. Juni 1930

Scite 5

nSonntag der Ueberraſchungen
Berlin und Holſtein Kiel im Endſpiel um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft am 22. Juni in Düſſeldorf.
30 Grad im Schakken laſſen die Nürnberger verſagen.
mählich kam Hertha etwas auf, und in der 32. Minute fiel nach
Heiſtarte Huden dleidt Züſchäuer. guter Vorarbeit durch Kirſey der erſte Gegentreffer. Das Spiel

den Spielen rechnet man die Papierform aus und hat
oriten. Dieſe halten aber zumal in dieſem Jahre
auf das Endſpiel abonniert. Dennoch hatte man ge=
1. FC. Nürnberg ſcheitern würde. Aber die Hitze ſpielte
Wern einen ſchlimmen Streich. Sie legte das Herz der
At, den Mittelläufer Kalb, vollkommen lahm. Die zwei
as großen Nürnberger Mittelläufers können, ſich mit
nveraturen nicht befreunden. Kalb baute in Leipzig,
3 ſtand vollkommen ab, und damit war der Weg der
m 6:3=Sieg frei. 35 000 Zuſchauer ſtanden zum Schluß
Sympathien auf der Seite Berlins, nachdem ſie vorher
n neutral geweſen waren. Der Gang des Spiels in
war denkbar eifrig. Holſtein Kiel gab dem Schützen=
Dresdener SC., dem Internationalen Richard Hofmann,
wache, die ihm nicht von der Seite wich und mit Fleiß
dacht war, Herrn Hofmann nicht zum Schuß kommen zu
amit war der Sturm des Dresdener SC. ziemlich lahm=
uf
der anderen Seite ſorgten die munteren Angriffe der
ſtürmer im Durchbruchsſtil für zwei Treffer. Als
lt waren machte man hinten den Laden dicht und
atte das Nachſehen. So geht es in der Deutſchen Meiſter=
Eine Mannſchaft von dem mäßigen Durchſchnitt der
den kann ins Endſpiel kommen, weil ihr alle Schwächen
yſtems zunutze kommen. Vielleicht wird man aber eines
deutſchen Fußball doch dazu kommen, die wertvollen
ht mehr im Pokalſyſtem und auch nicht mehr bei mehr
ad Celſius im Schatten auszutragen.
Endſpiel um die Deutſche kommt nun am nächſten
im Düſſeldorfer Rheinſtadion zum Austrag. Schieds=
der
energiegeladene Herr Guyenz aus Eſſen. Hertha
it zum fünften Male hintereinander den Anlauf auf die
. des Deutſchen Fußball=Bundes. Vielleicht glückt dies=
Sturm. Mit Sicherheit kann man das natürlich nicht
ir würden uns auch gar nicht wundern, wenn der neue
Meiſter Holſtein Kiel heißen würde. Es iſt Sommer
Der Club geſchlagen.
BSC. ſiegt vor 35 009 Zuſchauern 6:3 (3:3).
der Konkurrenz um die Deutſche Meiſterſchaft zu werfen.
mußte ſich der 1. F.C. Nürnberg, den man für dieſes
emein favoriſiert hatte, mit einer 6:3 (3.:3)=Niederlage
ha abfinden. Der Sieg des Berliner Meiſters überraſcht
Ausmaß und man muß auch gleich ſagen, daß er dem
er Mannſchaften nicht entſprach. Den Ausſchlag gaben
der gleichwertigen Mannſchaften die beſſeren Nerven
größere Stehvermögen der Berliner. Nürnberg hatte
ſten Halbzeit mit ſeinem famoſen Spielaufbau, ſeinem
Tages ſchwanden allzuſchnell die Kräfte. Die Seele der
liedsrichter Manger, der zwar ſehr ſchneidig auftreten
er ſeinem Schneid nicht das gleiche Maß von Spiel= burg BC. Chemnitz 5,3.
ur Seite ſtellen konnte.
Der harte Kampf.
Naſſenwanderung zum Leipziger V.f.B.=Stadion ſetzte
den frühen Mittagsſtunden ein, und als Manger die
en rief, waren nicht weniger als 35000 Zuſchauer an=
erſchaftsanwärter
mit den gemeldeten Mannſchaften. München 60 23.
berg Köhl für Stuhlfauth im Tor, bei Hertha hatte
die Sturmführung übernommen. Berlin trug gleich
ihrlichen Angriff vor. Aber die Bayern ließen ſich nicht
holten ſich ſofort den 1. Eckball. Zunächſt hatten die
en die beſſeren Nerven, ſie zeigten ſchon von den erſten
an ein klares Spiel, während Hertha ziemlich verwirrt
Mittelläufer Müller war gar nicht im Bilde, auf der
eite ſchaffte Kalb vorbildlich. Das gute Zuſammenſpiel
Cub bald eine klare Ueberlegenheit ein. Im Anſchluß
ite, von Reinmann gut getretene Ecke umſpielte Schmidt
Minute den Verteidiger Völker und ſandte zum
AStor ein. Auf der anderen Seite rettete Köhl einige
gezeichnet. Fünf Minuten ſpäter erhöhte Hornauer auf

wurde nun ziemlich offen, zwar blieb eine leichte Ueberlegenheit
ABege einer Deutſchen Fußball=Meiſterſchaft ſind wunder= beim Club, aber deſſen Stürmer liefen oft in die Abſeitsfalle. In
der 38. Minute ſchoß Lehmann eine Kirſeh=Vorlage zum Ausgleich
ein. Vier Minuten ſpäter beging Popp an Kirſey ein Foul, Ruch lage die Aufſtiegsſpiele beendigt, ohne auch nur einen Punkt er=
was
ſie verſprechen. Wer hätte zu Beginn der End= verwandelte den Elfmeter zum 3:2 für Berlin. Nürnberg ſpielte rungen zu haben. Die Wormſer dagegen haben durch den Sieg,
laubt, daß ausgerechnet der norddeutſche Meiſter Holſtein ſchon jetzt etwas hart, Kalb kam allmählich ins Schwimmen, der allerdings überzeugend errungen wurde, wieder Chancen.
ſeinem primitiven Spiel in das Finale kommen würde? Scheinbar aus Abſeitsſtellung (es gab lebhafte Proteſte) ſtellte Beide Tore für Worms erzielte der erſtmals wieder mitwirkende
zerliner Meiſterelf ſoweit kommen könnte, war noch eher Hornauer in der 44. Minute das Ergebnis auf 3:3. Nach der Linksaußen Fäth aus ſpitzem Winkel. Im Felde waren die Opel=
en
, denn ſchließlich iſt Hertha/BSC. ſeit fünf Jahren Pauſe ließ das bis dahin ſchöne Spiel mehr und mehr nach. Kalb
ß Hertha diesmal ſchon in der Vorſchlußrunde am Wider= liner überlegen. Nach Handſpiel von Kugler ſchoß Ruch in der Rückſpiel gegen Urberach auf eigenem Platze, wird ein Entſchei=
13. Minute das Führungstor für Berlin. Sieben Minuten ſpäter
ſchoß Kugler Ruch an, der abprallende Ball ging ins Nürnberger
Tor. Auf Vorlage, von Sobeck ſtellte Hahn ſchließlich in der
40. Minute das Endergebnis auf 6:3. Nürnbergs Bemühungen ſchlugen die Würzburger Kickers den F.C. Selb 3:0 aus
um ein beſſeres Reſultat blieben vergebens, die Mannſchaft fand
Berliner Elf lebhaft gefeiert.
Holſtein - Dresden 2:0 (0:0).
Das Spiel im Duisburger Stadion zwiſchen Holſtein Kiel
und dem Dresdener S.C. nahm einen ganz anderen Verlauf, als logiſche Folge ſein, vorausgeſetzt, daß beide Favoriten noch ihr
es ſich die meiſten der 25 000 Zuſchauer gedacht hatten. Statt
eines Sieges von Dresden kam es zu einem durchaus reellen Er=
folg
des norddeutſchen Meiſters Holſtein Kiel. Nach dieſem Spiel
erſcheint die Niederlage des ſüddeutſchen Meiſters Eintracht gegen einem Entſcheidungsſpiel antreten müſſen.
Holſtein durchaus nicht mehr als beſonders ſenſationell. Die Nord=
deutſchen
haben zurzeit eine ſehr friſche, außerordentlich eifrige,
ſchnelle und ſchußfreudige Mannſchaft zur Stelle. Das Können
dieſer Elf iſt durchaus durchſchnittlich, aber ſie beſitzt den typiſchen
Pokalſtil und hat außerdem auch keinen ſchwachen Punkt.
Bei Dresden wurden allerdings die beiden Leute erſetzt, die
im Spiel gegen Fürth vom Platz geſtellt worden waren. Schieds=
richter
war Fiſſenenwerth=M.=Gladbach, der allzu kleinlich war
und nicht gefallen konnte. Dresden war in der erſten Halbzeit
leicht im Vorteil, aber ſein Sturm konnte ſich gegen die ſtarke und
ſchnelle Verteidigung der Norddeutſchen nicht durchſetzen. Hof=
mann
war immer von zwei Leuten umgeben, die ihn nicht zur
Aktion kommen ließen. Dresden kam zwar zu 4:1 Ecken, mußte
aber auch in der Abwehr aufpaſſen, da der Kieler Sturm bei
und das iſt eine Jahreszeit, in der im Fußball alles ſeinen Durchbrüchen immer wieder ſehr gefährlich wurde. Nach
der Pauſe griffen die Norddeutſchen ſtürmiſch an. Nach einer
Weile riſſen aber die Sachſen den Kampf wieder an ſich, aber ihr Mi 4i1 ſchlagen. Obwohl Kelſterbach keinen ſchlechten Gegner ab=
Drängen führte zu nichts. In der 30. Minute fällte Fiſſenen=
werth
eine Fehlentſcheidung, er gab einen nicht gerechtfertigten
Strafſtoß, der von Baaſch gut getreten und von Widmayer zum
Führungstor eingelenkt wurde. Acht Minuten ſpäter erhöhte
Eſſer auf 2:0 und damit war die Entſcheidung gefallen. Holſtein beres flaches Paßſpiel führt Polizei vor, und bereits in der ochten
dritten Male iſt es dem Berliner Meiſter Hertha/B. S.C. zog jetzt faſt die ganze Mannſchaft in die Verteidigung zurück, und
auf dem Vf.B.=Platz in Leipzig einen ſüddeutſchen Ver= es gelang den Norddeutſchen auch, das 2:0=Ergebnis bis zum
Schlußpfiff zu halten. Die Zuſchauer gönnten den Norddeutſchen Nach Anſtoß verſucht Kelſterbach auszugleichen, aber die Hinter=
zwar
den Sieg, waren aber vom Spielverlauf doch ziemlich ent= monnſchaft der Poliziſten war dem Anſturm gewachſen. Schuld
täuſcht.
Fußballergebniſſe.
Süddeutſchland.
Krefeld 4:1. Mannheim 08 VfL. Neckarau 12. FSV. Frank=
zuſammenſpiel
und der Schnelligkeit ſeiner Stürmer ein furt Eintracht Frankf. 0:1. SV. Wiesbaden Union Nieder= mutigt. Das einzige Tor erzielten dieſe durch einen unbeabſich=
Plus und ſpielte auch überlegen. Aber in der großen rad 15. Blau=Weiß Bürgel VfL. Neu=Iſenburg 3:4. SV. tigten Handelſmeter, den Hüppe paſſieren laſſen mußte. Auf der
t. der Mittelläufer Kalb kam mehr und mehr ins München 1860 2,3. FC. Ddar SnVg, Fürth 22, Sonntag: Abſtoß von Kelſterbachs Tor fängt der gut disponierte Mittel=
n
, er verſagte ſchließlich ſo, daß er ſeinen Platz mit Gau Ofenbach Gau Hanau 82. Haſſa Bingen FC. Hanau läufer Bönſel ab, und nach ſchöner Kombination erzielt Bauer
hſeln mußte. Unter dem Ausfall Kalbs litten auch an= 93 4:0. Phönir Ludwigshafen Pfalz Ludwigshafen (Beo= Tor Nr. 4. Nach Halbzeit ändert ſich das Bild. Die Angriffe
ler. Berlin wurde überlegen, und da auch das Glück Pokal) 4:2. ASV. Nürnberg Vienna Wien 1:4. Städteſpiel Kelſterbochs werden häufiger. Doch die Hintermannſchaft des
e Seite der Hauptſtädter ſtellte, ſo kam es zur glatten Baden=Baden Freiburg 4:11. SC. Stuttgart FC. Pforz=
der
Bavern. Der Kampf war zum Schluß hart gewor= heim 0i6. SV. Reutlingen Kickers Stuttgart 33 FV. Geis= Verteidiger Metſch ein aufopferndes Spiel vorführte, entledigte
d daran trug auch zu einem großen Teil der Düſſel= lingen Umer FV. 94 2,8. S9. Sarbrüicken Sp Vg. Fürth ſich der Aufgabe in volſtem Maße. Lurz vor Schluß berläßt der
3:2. Bayern München Schwaben Augsburg 7:2. Jahn Regens= Kelſterbacher Rechtsaußen ohne Grund das Spielfeld. Auch Luley
Norddeutſchland.
In Hamburg: Norddeutſchland Nordholland 5:1.
Minerva 93 5:2.
VfL. Halle 96 DFC. Germania New York 1:3. Sp.Vgg. waren anſprechend.
bgeſehen von kleinen Aenderungen ſtellten ſich die bei= Dresden Teutonia Chemnitz 632. VB./Fortung Leipäig
Die Länderſpiele.
In Stockholm: Schweden Schweiz 1:0.
In Krakau= Polen Oeſterreich 3:1.
In Prag: Tſchechoſlowakei Spanien 2:0.
Die Aufſtiegsſpiele in Süddeukſchland.
Neue Aufſtiegsmeiſter ermittelt.
Gruppe Main.
Sp.Vg. Fechenheim Viktoria Aſchaffenburg . . 3:5.
1:3.
Sportfreunde Frankfurt Heuſenſtamm
Ueberraſchung auf der ganzen Linie, beide Favoriten endeten Jugend durch Abſage des Gegners ſpielfrei war.
on Schmidt auf 2:0 für Nürnberg. Einige weitere im geſchlagenen Felde, und dazu noch auf eigenem Gelände. In
in Nürnbergs Stürmern verfehlten knapp das Ziel. All= dem Treffen Sportfreunde gegen Heuſenſtamm, das mit.

bis zur Pauſe Vorlos blieb, verſagte der Mittelläufer der Frank=
furter
vollkommen. Die Gäſte lagen bereits mit 3:0 in Führung.
als die Sportfreunde durch Laute ein Tor aufholten. Nicht
beſſer erging es dem Tabellenführer. Die Aſchaffenburger
Viktoria ſtellten die körperlich beſſer durchtrainierte Elf, die denn
auch zu einem verdienten Siege kam.
Gruppe Heſſen.
S.C. Opel Rüſſelsheim Olympia Worms 0:2.
Die Tabelle.

Viktoria Urberach . .. 3 105 6:0 Olympia Worms ..." 3 4:3 4:2 S. C. Opel Rüſſelsheim"." 4 4:10 0:8.

Der S.C. Opel Rüſſelsheim hat durch die neuerliche Nieder=
leute
weſentlich beſſer, waren aber ſchußſchwach, ſogar ein Elf=
fiel
mehr und mehr aus und im gleichen Maße wurden die Ber= meter konnte nicht verwandelt werden. Gewinnt Worms das
dungsſpiel erforderlich.
In der Gruppe Nordbayern
dem Felde und rücken damit wieder in die nordbayeriſche Bezirks=
keinen
rechten Zuſammenhang mehr. Nach dem Abpfiff wurde die liga auf. Zuſammen mit Baden, wo V.f.B. Karlsruhe auf=
ſteigt
, hat die Gruppe Nordbayern als erſte Gruppe die Aufſtiegs=
ſpiele
beendet.
In der Gruppe Saar ſchlug Phönix Kaiſerslautern den
VfB. Dillingen, und erzwang damit Punktgleichheit mit dem
ſeitherigen Tabellenführer. Ein Entſcheidungsſpiel dürfte die
ausſtehendes Spiel ohne Punktverluſt nach Hauſe bringen.
In Württemberg endeten die Aufſtiegsſpiele in einem
toten Rennen zwiſchen Zuffenhauſen und Eßlingen, die nun zu
In der Gruppe Rhein trennten ſich F.S. Kirchheim und
Amicitia Viernheim unentſchieden 1:1. Bei der Pauſe lag Viern=
heim
noch mit 1:0 in Führung. Das Reſultat entſpricht dem
Spielverlauf. Speyer braucht in dem noch ausſtehenden Spiele
gegen Kirchheim nur noch einen Punkt, um aufzuſteigen.
In der Gruppe Südbayern ſteigt Ingolſtadt auf. Das
entſcheidende Spiel gegen S.S. V. Ulm ſah die Ingolſtadtkämpfer
in beſter Form. Sie ſchlugen die nicht ſchlecht ſpielenden Ulmer
überzeugend 4:1 Toren und erkämpften ſich damit den Platz an
der Sonne‟. Die Aufſtiegsſpiele in Südbayern ſind damit be=
endet
.
Vikkoria Kelſterbach-Pol. sp. P. Darmſtadk 1:4 (1:4)
Die Ligamannſchaft des Pol.=Sportvereins weilte geſtern in
Kelſterbach und konnte dank hervorragender Spielweiſe den drit=
ten
Kreisliga=Tabelleninhaber im Weſtmainkreis, FC. Viktoria
gab bekanntlich ſpielten ſie am vergangenen Sonntag 6:1 gegen
den Kreisligameiſter Marburg=Ockershauſen mußten ſie jedoch
gegen die in beſter Form befindlichen Poliziſten glatt kapitulieren.
Polizei hat zunächſt den Wind als Bundesgenoſſen. Ein ſau=
Minute kann Georg Bauer, der ſich als Mittelſtürmer bewährte,
einen präziſen Flachſchuß in die linke Ecke unhaltbar einſenden.
daran war zum Teil das engmaſchige Spiel des Kelſterbacher
Innentrios. Hüppe hatte kein allzu ſchweres Amt in ſeinem
Gehäuſe. Was zu halten war, erledigte er in beſter Manier. Bis
zur 20. Minute konnten die Grünen wiederum durch Bauer, der
Geſellſchaftsſpiele, Samstag: Wormatia Worms Union diesmal allein vier Gegner umſpielte und Göbel 2. zwei weitere
erfolgreiche Torſchüſſe anbringen. Kelſterbach iſt ſichtlich ent=
Cannſtadt Kickers Stuttgart 1:5. VfB. Fortuna Leipzig Gegenſeite wird dagegen ein gegebener Elfmetr verſchoſſen. Einen
Polizeiſportvereins, in der der nach langer Pauſe mitwirkende
ſcheidet durch Verletzung aus. Bis zum Schlußpfiff haben die
Poliziſten ihren Vorſprung zäh verteidigt. Die Polizei hat ge=
zeigt
, daß ſie zu ſpielen verſteht und die Elf verdient ein Geſamt=
lob
. Kelſterbach hat nicht das gezeigt, was man ſich verſprochen
Tennis=Boruſſia Berlin Kopenhagen 93 7:0. Berliner SV. hat. Die Mannſchaft ſpielt einen guten Fußball, ohne jedoch be=
ſondere
Leiſtungen zu zeigen. Die Leiſtungen des Schiedsrichters
Rol-Weiß Darmſtadt Sp. B. Weikerſtadt 7:1 (4:0).
Zu dieſem Treffen in Weiterſtadt gegen den recht ſpielſtarken
4=Klaſſenvertreter hatten die Rot=Weißen eine Umſtellung in der
Mannſchaft vorgenommen, welche ſich in der Hauptſache im Sturm
ſehr gut bewährte. Damit dürfte die Aufſtellung wohl endgültig
gefunden ſein. Das ſpannende Spiel wurde von den Rot=Weißen
trotz heftiger Gegenwehr der Platzbeſitzer in dieſer Höhe verdient
gewonnen.
Die Liggerſatzmannſchaft hatte Gelegenheit, ihre derzeitige
gute Spielſtärke erneut unter Beweis zu ſtellen, indem ſich der
B=Meiſter Ober=Ramſtadt mit einem 3:3 begnügen mußte.
Die 1. Jgd, konnte die 1. Jad. Sp. Vgg. Arheilgen nach beider=
ſeitig
ſehr guten Leiſtungen mit 3:0 ſchlagen, während die zweite
Die Alten Herren brachten aus Bensheim eine 4:2=Niederlage

[ ][  ][ ]

Seite 0

Montag, den 16. Juni 1930

Nummer

S. P. Darufadk 98-Mikloria Griesheim 7.1 (1:0).
Auch dieſes Samstagsſpiel bildete eine Stufe in der Entwick=
lung
des durch die Townley’ſche Schule begründeten neuen Spiel=
ſtils
der 98er und erbrachte in ſeinem Verlauf den Beweis, daß Polizei Berlin Sporifreunde Siegen n. Berl. 11:19.
dieſer neue Stil der Mannſchaft allmählich in Fleiſch und Blut
übergeht. Die Townley’ſche Schule, die durch ihre Eigenart eine
ſpſtematiſche Ermüdung des Gegners bezweckt und dadurch die Tor= D.S.B. kam am Sonntag vor einer Rieſenzahl von Zuſchauern in
folge unabwendbar reifen läßt, wurde auch in dieſem Spiel, wenn
demonſtriert.
Energie einigermaßen ihrer Haut zu wehren, war aber dann in
trotz größter Aufopferung nicht mehr verhindern konnte. Beim Unter dem Beifall und der gewaltigen moraliſchen Unterſtützung
Stande von 6:0 erzielte Griesheim kurz vor Spielſchluß ſeinen ein= der Zuſchauer hielten ſie bis zur Pauſeeine Führung von
Frey alsbald in raffinierter Weiſe wieder egaliſierte.
Sportverein 1898 (Jugend).
A=Jgd.4=Jgd. F. S.V. Frankfurt, dort 2:2.
den 35 000 Zuſchauer. Beide Mannſchaften, Schüler Townleys, Weſtdeutſchen ſagen, daß noch kein Finaliſt dem Meiſter bisher
gefielen ausgezeichnet. Auch geſtern ſtanden Repräſentanten des
erſt Neuling dieſer Schule.
Vor ungefähr 500 Zuſchauern ſtieg dieſes Spiel zur ungewöhn= hatte. Der Kampf ſelbſt war zwar dramatiſch und ſpannend, litt
lichen Zeit von ½121 Uhr bei glühender Hitze. Zuerſt Frank=
furt
leicht im Vorteil, dann ausgeglichenes Spiel mit wechſelnden
ſchönen Momenten. Nach vorausgegangenem Zuſammenprall
zwiſchen Darmſtadts Torwart und dem Halblinken Frankfurts fällt
das erſte Tor für den Gaſtgeber, bei voller Aktionsfähigkeit des
Hüters wohl vermeidbar. Aber nun kommt Darmſtadt in Schwung
und begeiſtert durch ſein flüſſiges Spiel. Nach der Pauſe erhöht
der Halblinke des Gaſtgebers auf 2:0. Darmſtadts Stürmer laſſen
merklich nach, Frankfurt drückt gewaltig. Aber Darmſtadt kommt
dann wieder mächtig auf und ſtellt durch Tore von Halbrechts und
Rechtsaußen den Ausgleich her. Freudeſtrahlend verlaſſen die
Lilienträger beim Schlußpfiff das Spielfeld.
tracht Frankfurt, hier, 1:2. 1. Schüler1. Schüler F.Sp.V. Frank= mußten. Seinen Poſten übernahm der ſeitherige Mittelläufer
furt, Meiſter von Groß=Frankfurt, 1:0. 2. Schüler1. Schüler
Groß=Gerau, dort, 1:2.
Fr. Tgde. Darmſtadt Jgd.Nieder=Ramſtadt Jgd. 12:1.
Ein beachtlicher Erfolg der Darmſtädter Jugend, der von tech=
niſchem
Können zeugt.
Volkstünliche Wekkkämpfe der
Zrankfurker Turner.

Mährlein läuft 200 Meter in Rekordzeit.
Die großen volkstümlichen Wettkämpfe des Tv. Vorwärts=
Frankfurt a. M.=Bockenheim waren offen für die Vereine des
Mittelrheinkreiſes 9 der D.T. und hatten ein vorzügliches Melde=
ergebnis
erfahren. Aus rund 44 Vereinen waren über 600 Mel=
dungen
abgegeben worden, davon 311 für Einzelkämpfe und 308
für Staffeln. Trotz tropiſcher Hitze wurden ganz ausgezeichnete
Reſultate erzielt.
Am Samstag nachmittag wurden die Jugendkämpfe abgewik=
kelt
, deren Ergebniſſe recht beachtlich waren.
Kilb=Tv. Homburg, 69 Punkte; 2. W. Luley=TG. Darmſtadt,
68 P.; Dreikampf 1912/13: 1. W. Hüchtker=Frankfurter Tv., 73 P.;
2. H. Laube=Eintracht Frankfurt, 69 P.; 4mal 100 Meter=Staffel:
Jgd. 1912/13: 1. Vorwärts Bockenheim 47,9 Sek.; 100 Meter, Jgd.
1912/13: 1. B. Müller=Hanau 11,8 Sek.: 1000 Meter, Jgd. 1912/13:
1. W. Luley=TG. Darmſtadt 2:50 Min.; Kugelſtoßen,
1912/13: 1. H. Laube=Tg. Eintracht Frankfurt; Weitſprung, Jgd.
12/13: 1. W. Kochem=Tv. Vorwärts 6,15 Meter.
Am Sonntag vormittag wurden die Mehrkämpfe der Ober=
und Unterſtufe für Turner und Turnerinnen durchgeführt. Auch
hier wieſen die Leiſtungen beachtenswerte Fortſchritte gegenüber
dem Vorjahre auf. Die Ergebniſſe waren: Dreikampf, Turner=
Oberſtufe: 1. W. Leichum=Tv. Neu=Iſenburg 296 P.: 2. J. Mül=
ler
=ATV. Frankfurt 266 P.; Turner=Unterſtufe: 1. P. Ritzel=Tg.
Bieber 287 P.; 2. K. Schneider=Pol. Frankfurt 275 P.; Vier=
kampf
, Turnerinnen=Oberſtufe: 1. G. Brückner=Tv. Mainz 1917
336 P., 2. E. Maich=Tg. Bornheim;, Dreikampf, Turnerinnen=
Unterſtufe: 1. E. Hiller=Tv. Homburg 255 P.; 2. M. Ritz=Tv. Vor=
wärts
Bockenheim 254 P.; Turner=Mittelſtufe: 200 Meter: 1. W.
Glaab=Tv. Vorw. Bockenheim 23,3 Sek.; 800 Meter: 1. H. Wag=
ner
=Tv. Bockenheim 2:10,5 Min.; Weitſprung: 1. K. Blöſer=Tv.
Homburg 6,08 Meter; Kugelſtoßen: 1. W. Krick=Tv. Bad=Nauheim
11,41 Meter: Diskus: 1. A. Löw=Tg. Oberurſel 34,99 Meter;
Schwedenſtaffel: 1. ATV. Tuiskonia Frankfurt 2:09,4 Min.; Tur=
ner
=Unterſtufe: 100 Meter: 1. A. Grübling=Tv. Bockenheim 11,4
Sek.; 400 Meter: 1. Binder=Pol.=SV. Frankfurt 56 Sek.; 1000
Meter: 1. H. Haag=Tg. Darmſtadt 2:51,3 Min.; Hoch=
ſprung
: E. Baldauf=Tv. Mainz 17 1,60 Meter; Kugelſtoßen:
1. F. Ritzel=Tg. Bieber 11.,36 Meter; Speerwerfen: 1. W. Krick=
Tv. Bad=Nauheim 44,40 Meter; 4mal 100 Meter=Staffel: 1. Tv.
Vorwärts Bockenheim 46,9 Sek.; 6mal ½ Rundenſtaffel: 1. TG.
Sachſenhauſen 2:32,3 Min.; Turnerinnen=Unterſtufe: 75 Meter:
1. E. Berk=Tv. Bockenheim 10,4 Sek.; Kugelſtoßen: 1. M. Wahl=
Tv. Vorwärts Bockenheim 8,95 Meter; Weitſprung: 1. E. Ober=
ſtadt
SV. Frankfurt 4,55 Meter; 4mal 100 Meter=Staffel:
1. Frankfurter Tv. 60 56,9 Sek.
Am Nachmittog wurden die Entſcheidungskämpfe der Ober=
ſtufen
für Turner und Turnerinnen durchgeführt. Die beſte
Leiſtung der Turnerinnen vollbrachte Frl. Maich=Tg. Bornheim
im Kugelſtoßen, wo ſie eine neue Reichsbeſtleiſtung mit 11,97
Meter aufſtellte. Auch ihre Leiſtung im Diskuswerfen mit
30,60 Meter war beachtlich. Bei den Turnern zeigte Mähr=
lein
=Mainz über 100 und 200 Meter gute Form. Er ſiegte
beide Male vor ſeinem Hauptgegner Feiſtel=Wiesbaden. Die
Staffelkämpfe brachten erbitterte Ringen bis ins Zielband. Das
Sanitätsperſonal bekam infolge der Hitze mehrfach Arbeit. Hier
waren die wichtigſten Ergebniſſe: Turnerinnen, Oberſtufe: Weit=
ſprung
: 1. Fuſch=Wiesbaden 4,96 Meter; 100 Meter: 1. G. Brück=
ner
=Tv. Mainz 17 13.0 Sek.; Kugelſtoßen: E. Maich=Tg. Born=
heim
11,97 Meter; Diskuswerfen: 1. E. Maich=Tg. Bornheim und konnte bis zur Halbzeit mit 6:5 führen. Die Darmſtädter
30,60 Meter; 4mal 100 Meter=Staffel: 1. Tv. Mainz 17 54,3 Sek.;
2. Tv. Vorwärts Bockenheim 54,5 Sek. Turner=Oberſtufe: 100
Meter: 1. Mährlein=Mainz 17 10,9 Sek.; 2. H. Feiſtel=Tv.
Eintracht Wiesbaden 10,9 Sek.; 200 Meter: 1. M. Mährlein=
Tv. Mainz 17 21,4 Sek.; 2. H. Feiſtel=Wiesbaden 21,6 Sek.; 400
Meter: 1. K. Blöſer=Tv. Homburg 53,5 Sek.; 2. G. Stelzer=Tg.
Sachſenhauſen 53,7 Sek.; 1500 Meter: 1. H. Vetter=Mainz 17
4:25,5 Min.: 2. Röſſing=Tbd. Wiesbaden; 5000 Meter: 1. H.
Haag=Tg. Darmſtadt 16:57 Min.; 2. Röſſing=Tbd. Wies=
baden
17:332 Min.; Hochſprung: 1. W. Schuder=Tv. Neu= Iſen=
burg
1,65 Meter; Weitſprung: 1. J. Müller=ATV. Frankfurt
6.36 Meter; Kugelſtoßen: 1. Baß=Pol.SV. Frankfurt 13,44 Meter;
Stabhochſprung: 1. F. Kern=TSV. Mainz 60 3,20 Meter; Speer=
werfen
: 1. F. Kern=TSV. Mainz 52.45 Meter; Schleuderball=
wurf
: 1. Baß=Pol.SV. Frankfurt 5730 Metr: 4mal 400 Meter=
Staffel: 1. Tv. Vorwärts Bockenheim 3:46 Min.; 2. TG Sachſen=
hauſen
3:50,8 Min.: 4mal 100 Meter=Staffel: 1. Pol SV. Franf=
furt
44,8 Sek.; 2. Tv. Meinz 17.45 Sek.; Olympiſche Staffel:
1. Pol. SV. Frankfurt 4,00 Min.: 2. Tv. Vorwärts Bockenheim
4:03,5 Min.; 10mal ½ Nundenſtaffel: 1. Pol. SV. Frankfurt
4:07,1: 2. Tv. Bockenheim 4:08,4 Min.

Zum 2. Male Deukſcher Handballmeifter.
Das Endſpiel um die achte Deutſche Handballmeiſterſchaft der
Hagen in Weſtfalen zum Austrag. Als Finaliſten ſtanden ſich der
auch noch nicht vollkommen, ſo doch in ihren Grundzügen deutlich bisher ſechsfache deutſche Meiſter, Polizeiſportverein
Berlin und der weſtdeutſche Meiſter, Sportfreunde Sie=
Die junge, tüchtige und faire Griesheimer Mannſchaft ver= gen, gegenüber. Wenn man geglaubt hatte, daß die Berliner
mochte ſich zwar in der erſten Spielhälfte durch Entfaltung größter ihren weſtdeutſchen Gegner einfach überrennen würden, ſah man
ihrer Deckung in der zweiten Spielhälfte ſchon ſo zermürbt, daß ſich ſchwer getäuſcht. Die Weſtdeutſchen wehrten ſich gewaltig und
ſie die raſch aufeinander folgenden Torerfolge der Darmſtädter waren den Berlinern in vielen Dingen durchaus ebenbürtig.
zigen zwar verdienten, aber vermeidbaren Gegentreffer, den jedoch 4:3. Nach dem Wechſel ging der dramatiſche Spielverlauf weiter,
und bei Ende der regulären Spielzeit ſtand das Tref=
fen
8:8. Nach kurzer Pauſe traten die Mannſchaften zur zwei=
maligen
Verlängerung an, und in dieſer waren den Berlinern
noch drei Tore vergönnt, während Siegen nur noch zweimal er=
Vor dem Länderſpiel DeutſchlandItalien begeiſterte das folgreich war. Zum ſiebenten Male hat ſich der Polizeiſportverein
Jugendſpiel des F. Sp.V. FrankfurtUnion Niederrad die harren= Berlin die Meiſterſchaft geſichert, man muß aber zur Ehre der
das Siegen ſo ſchwer gemacht hat. Das Ergebnis bedeutet alſo
gleichen Lehrers gegenüber: Frankfurt längſt erprobt, Darmſtadt einen Achtungserfolg für Weſtdeutſchlands Handball, der überhaupt
in der letzten Zeit einen gewaltigen Aufſchwung zu verzeichnen
aber ſpieltechniſch ſehr unter der ſtarken Hitze.

Polizei-Sp. B. Darmſtadt Sp. C. Sagrlouis=Rodhen
13:2 (6:0).

Daß die Polizei ihren Gegner in dem Vorentſcheidungsſpiel
um den ſüddeutſchen Pokal mit einem hohen Torunterſchied
niederringen würde, haben kühne Optimiſten nicht erhofft, zumal
4 2. Jgd.Gegner ausgeblieben. B 1. Jgd.4 3. Jgd. Ein= die Poliziſten ohne ihren bewährten Sturmführer Jans antreten
Schmidt, an deſſen Stelle der bis jetzt in der 1. Jugend ſpielende
Mittelläufer Pfeifer trat. Beide füllten ihren Poſten glänzend aus.
Bei Spielbeginn wurde erſt, da ſich die Mannſchaften nicht
kannten, ſehr vorſichtig geſpielt. Es dauerte nicht lange und die
Poliziſten konnten ihr erſtes Tor ſchießen, denen bis zur Halb=
zeit
noch 5 weitere Tore folgten; ohne daß der Gegner auch nur
einmal gefährlich werden konnte. Nach Halbzeit drehte die Poli=
zei
noch mehr auf und zeigte ein erſtklaſſiges Spiel. Nach zehn
Minuten Spielzeit ſtand das Spiel ſchon 8:0.
Nun ſpielten die Poliziſten ſichtlich verhaktend. Der Sport=
Club=Sturm nutzte einen Fehler der Darmſtädter Deckung geſchickt
aus und ſchoß ſein erſtes Tor. Die Polizei ſetzte jedoch kurz
nacheinander drei weitere Treffer in das Netz. Das Spiel wurde
immer ſchneller; denn die Saarländer wollten das Reſultat un=
bedingt
verbeſſern. Dieſes glückte ihnen auch bei einem kleinen
Deckungsfehler der Darmſtädter Verteidigung; ſo ſchoſſen ſie ihr
zweites und letztes Tor. Es waren noch einige Minuten zu
ſpielen und die Poliziſten zeigten trotz der großen Hitze noch
einen glänzenden Endſpurt und verbeſſerten das Reſultat auf
13:2. Die Polizei ſchoß im Spielverlauf noch weitere acht
Tore, die jedoch von dem Unparteiiſchen nicht gegeben wurden.
Der Sportclub Saarloutis=Rodhen ſtellte eine ſehr junge und
flinke Mannſchaft, die ſich jedoch der beſſeren Technik und größe=
Ergebniſſe der Jugendwettkämpfe: Dreikampf 191415: 1. B., ren Spielerfahrung der Polizei beugen mußte. Das Spiel war
ſehr fair und ein Werbeſpiel im wahrſten Sinne des Wortes. Der
Schiedsrichter leitete zur Zufriedenheit beider Mamnſchaften.
Der Polizeiſportverein hat ſich hiermit die Teilnahme am
Entſcheidungsſpiel um die ſüddeutſche Pokalmeiſterſchaft geſichert.
Um 16 Uhr ſpielte die Liggerſatzmannſchaft mit 5 Erſatz=
leuten
gegen Union Wixhauſen und gewann das Spiel 6:0 (3:0).

Das Pokalendſpiel in Darmſtadt.

Das Endſpiel um den ſüddeutſchen Handball=Pokal zwiſchen
dem Polizeiſportverein Darmſtadt und dem 1. FC. Nürnberg wird
am 29. Juni auf dem Platze der Polizei in Darmſtadt ausge=
tragen
.

Pol. Sp. V. Darmſtadt Sp. Bgg. Arheilgen 4:1 (2:1).
Zur gleichen Stunde als die Ligamannſchaft auf dem Fort
Bingen in Mginz ſich die Teilnahme an dem Endſpiel um die
ſüddeutſche Pokalmeiſterſchaft ſicherte, fielen auf dem Stadion
am Böllenfalltor die Würfel in der Entſcheidung um die Damen=
kreismeiſterſchaft
.
Die Damen des Polizeiſportvereins wurden in einem tech=
niſch
überlegenen Spiele mit 4:1 Toren Kreismeiſter. Die Siege=
rinnen
zeigten ein ſchönes flüſſiges Kombinationsſpiel, wie man
es von ihnen in der letzten Zeit nicht zu ſehen bekam. Sehr gute
Leiſtungen zeigten Torhüterin, Mittelläuferin und der geſamte
Sturm. Er war wieſelflink, zeigte großes Verſtändnis unter ſich,
und verſtand es immer wieder, Torchancen herauszuarbeiten.
Mit dieſem Spiel iſt, nachdem ſich dieſe beiden Mannſchaften
wiederholt unentſchieden trennten, endgültig der Meiſter feſtge=
ſtellt
worden. Die Arheilger Damen verſuchten mit allen Kräf=
ten
zu gewinnen, was jedoch bei dem weiten Spiel der Polizei=
Damen nicht gelong. Für den ausgebliebenen Schiedsrichter
leitete der bekannte Liga=Handballer Werner, Sportverein 98,
mit der Note ſehr gut.
Süddeutſchland.
Aufſtiegſpiele: Eintracht Frankfurt Poſt Frankfurt 8:6.
Poſt Wiesbaden Olympia Lorſch 6:1.
Geſellſchaftsſpiele (Damen): SV. Wiesbaden Kreuznach 4:8.
Rol=Weiß Darmſtadt - Sp.P. Wiesbaden 8:10.
Geſtern weilte Rot=Weiß in Wiesbaden, um gegen den dor=
tigen
Sportverein das fällige Rückſpiel auszutragen. Der Platz
an der Nikolasſtraße war für Darmſtädter Verhältniſſe viel zu
kurz, und ehe ſich Rot=Weiß entwickeln konnte, war Wiesbaden
ſchon mit 4 Toren im Vorteil. Allmählich kam Rot=Weiß auf,
waren jedoch in Größe und Härte den Wiesbadenern nicht ge=
wachſen
und mußten ſich mit 10:8 Toren dem Gaſtgeber beugen.
Spork=Abklg. Merck Darmſtadt Sp.V. Weikerſtadt
17:1 (6:0).
Im Rückſpiel empfingen die Gäſte aus Weiterſtadt eine noch
höhere Niederlage wie im Vorſpiel. Dabei iſt jedoch zu berück=
ſichtigen
, daß Weiterſtadt nur mit 10 Mann antrat, in der zwei=
ten
Halbzeit einen Verteidiger wegen Schiedsrichterbeleidigung
und ſchließlich noch einen Mann wegen Tätlichkeit verlor; auch
Mercks heute erſtmals wieder ſpielender Halblinker mußte das
Spielfeld verlaſſen, da er ſich für das Foul ſeines Gegners zu
revanchieren verſucht haben ſollte.
Von Anbeginn des Spieles entwickelte ſich trotz der Hitze ein
friſches Spiel; Merck ſetzt ſich bald in des Gegners Hälfte feſt
und erzielt bis Halbzeit 6 Tore. Eine Anzahl Schüſſe des Merck=
Sturms, der die Außen vernachläſſigte und Innenſpiel bzw.
Sologänge pflegte, gehen daneben. Nach Seitenwechſel zeigt ſich
die Mercks=Elf anfangs von beſſerer Seite, ſchöne Kombinations=

züge erbringen denn auch weitere Tore. Weiterſtadt t0
Torwächter aus, aber auch der Stellvertreter muß ne
Bälle paſſieren laſſen. Einige unentwegt ſpielende Wei
erzielen gegen Spielende das ob ihres Fleißes verdien
tor; manche ihrer Kameraden hätten ſich diſziplinierter
können. Das Spiel hatte in Spiegel (Sp. V. 98 Darmſte
guten Leiter.
Auswahlelf 1. Bezirk Fr. Tad. Darmſtadt 4
Der Bezirksſpielausſchuß vom 1. Bezirk erprobte n
Spiel die Mannſchaft, welche den 1. Bezirk zum Kreisfe
tieren ſoll. Die Mannſchaft ſelbſt iſt nicht ganz das, was
den 11 Beſten aus dem Bezirk erwarten darf. Zu k
wäre die rechte Sturmſeite, ſowie die Verteidigung. Hie
angebracht, noch zu verbeſſern. Das Spiel an ſich konr
ordentlich gefallen. Einerſeits die Bezirkself, bei wel
Spieler gefiel. Die Vereinsmannſchaft von Darmſtadt
mit 6 Mann ihrer Elf an und der Erſatz konnte nicht ge
digen, doch iſt das Reſultat immerhin für ſie ein Erfolg
Neu=IſenburgFreie Tgd, Darmſtadt 8:9 (4:3)
Die Handballabteilung der Freien Tgde. Darmſte
geſtern zum Rückſpiel in Iſenburg. Das Reſultat iſt
Beweis ihrer Spielſtärke, denn Neu=Iſenburg iſt der zur
beſte Verein der Kreisklaſſe. Die erſte Mannſchaft war
glücklichere, doch gaben die Gaſtgeber kaum etwas na=
nach
Anwurf ſetzt ein mörderiſches Tempo beider Ma
ein. Man ſieht ſehr ſchönen und äußerſt fairen Sport.
kommt nach 10 Minuten zum erſten Erfolg, 5 Minu
gleicht Iſenburg aus. So geht es in kurzen Abſtände
Pauſe (3:4). Nach Wiederanwurf iſt es Iſenburg, we
drückt und 6:3 führen kann. Die letzte Viertelſtunde ko
Darmſtadt wieder in Form, und man ſieht das gewohn
das auch zum Siege führt. Die 2. Mannſchaft von
konnte 11:2 (5:1) als Sieger den Platz verlaſſen.
Die Jugendmannſchaften ſpielten 4:4 unentſchieder
die Darmſtädter ihre Spielweiſe der erſten Viertelſtund
ten, hätten ſie hoch gewonnen.
Handball in der 2.T.
Die Werbeſpiele in Bickenbach
nahmen durchweg einen recht ſpannenden Verlauf. Zu
Spielmannſchaften ſei die ritterliche Auffaſſung de
lobend erwähnt, ſo daß Bickenbach den Tag als gel
zeichnen darf. Hätte der Wettergott ein Einſehen mit
platz noch gehabt, dann wäre nichts zu tadeln geweſ
Spiele fanden programmäßig ſtatt, und als das H
Bensheim gegen Sprendlingen begann, hatten ſich viele
eingefunden. Man muß es ihnen laſſen, ſie waren ob
die eben erwähnte Begegnung forderte ihren Beifall
aus. Die Ergebniſſe; Bickenbach Jugend
Jugend 3:2 (2:1). Hahn Nieder=Ramſtadt 9:2 (4:
ſtadt Zell 7:1 (2:0)! Laudenbach Wallerſtädten
Reichsbahn Hähnlein 7:5 (4:2). Bensheim Sr
5:5 (0:1). Seeheim Ladenburg 6:5 (3:3).
Eine große Ueberraſchung bot bereits Hahn am
Sein gefälliges Spiel wurde gut aufgenommen.
Crumſtadt, das ebenfalls glatt überlegen war. Laud
Wallerſtädten kämpften mit abwechſelndem Glück bei
Feldſpiel, wobei Wallerſtädten zwei totſichere Bälle he
daneben ſetzte. Dann ſpielten Reichsbahn und Hähnlein
nicht vollwertigem Erſatz. Zwiſchen Läuferreihe und St
bei Hähnlein eine zu große Lücke, ſo daß man den Zuſ
vermißte. Immerhin war das Spiel noch ausgeglie
Tore fielen durch Strafwürfe, wobei beide Hüter in
Abwehr je einen Ball unter dem Körper hindurch
wähnung verdient der Rechtsaußen von der Reichsbak
ſchiedentlich ſeinem Läufer durchging und zwei ſchö
händer verwandelte, die aber beide wegen zu langen Le
gewertet wurden. Kurz vor Schluß erzielte er den
ſiebten Treffer, nachdem er drei Leute überſpielt hat
begrüßt erſchienen dann Bensheim und Sprendlingen.
ſträßern wird es kaum mehr in Erinnerung ſein, daß
zeit für ſie torlos verlief. Tatſächlich führte Sprendlin
Pauſe 1:0. Nicht unerwähnt ſoll bleiben, daß Somn
daneben ſchoß und Fleckenſtein einmal frei am Kreiſ
wandeln konnte. Sprendlingen hatte faſt dieſelben Cl
mußten die Stürmer mehr aus der Bedrängnis ſchieße
zweite Hälfte hatte man eine Wendung zugunſten Be=
wartet
, da vorerſt nur Schußpech Erfolge verhindert
der ſchlaue Schachzug Sprendlingens veränderte g
Situation. Leonhard auf Linksaußen war vor der Pa
worden! Es war eine helle Freude, zu ſehen, wie er
Vorlagen aufnahm, blitzſchnell ſtartete, den Läufer
und mit unheimlicher Wucht einſchoß. Semmler iſt
Tormann von Klaſſe; ihn trifft auch keine Schuld.
bald 3:1 für Sprendlingen. Bensheim kam ganz aus
chen. Im Sturm wurde durch ſchlechtes Zuſpiel viel ve
erkannte Bensheim im Gegenſatz zu früheren Spielen
der. Doch dies dauerte nur eine Zeit lang. Als So
abgeſpielten Strafwurf verwandelt hatte, kam wi
unter die Spieler. Dann jagte wieder Leonhardt eit
Ball aufs Tor. Semmler wehrte im Fallen ab, der
zum freien Rechtsaußen Kreiſel, der ihn verwandelte.
Pfeifer durch geſchickte Täuſchung eines Verteidigers
der ein Tor für Bensheim auf zum Stande von 3:4.
größerte den Vorſprung wieder auf 5:3. Es warn no
nuten zu ſpielen, und dieſe genügten, um Benshein
gleich zu bringen. Das Spiel nahm einen verdiente
und unter lebhaftem Beifall verließen die Parteier
Sie hatten ein Spiel gezeigt, wie man ſich’s wünſcht
Treffen brachte dann einen knappen Sieg Seeheim
Ladenburg den Reſt des Spieles nur mit 9 Mann beſt
Aus dem Main=Rhein=Gau ſind unverſtät
nur drei Ergebniſſe bekannt geworden. Hähnlein
Samstag 2:2 gegen Ladenburg. Ein angenehmes
bei gleichwertigen Leiſtungen und ſehr gutem Beſu
fertigte den Tv. Sachſenhauſen zweiſtellig 14:1 (3:1) a
konnten nicht durchhalten. Die zweiten Mannſchaft
ſich 5:2 (2:2) für Langen und die Jugend 2:2 (1:1)
Erſte ſiegte 10:3 (4:3) gegen Hofheim. Auch hier war
zu ſehr verausgabt nach der Pauſe. Auerbachs Sieg
wenn er auch etwas hoch ausfiel.
Mode=Rennkag in Gruneivald.
Der Berliner Union=Club wartete am Sonntal
neuartigen Veranſtaltung auf. Die Idee, mit den 2
Modeſchau zu veranſtalten, erwies ſich als recht gu
erſte Berliner Geſellſchaft war auf dem ſchönen R
Grunewald erſchienen, um Zeuge dieſer Veranſtaltu=
Unter den Gäſten ſah man Lord Derby, den größte
beſitzer Englands, neben ihm ſaß Graf Arnim Muska
ſident des Berliner Union=Clubs. Die große Mode
den Beifall aller Anweſenden, während der ſportlich
mehr als Durchſchnitt bot. Das große 10850 Mark=
die
erſtklaſſigſten Dreijährigen wie Gregor, Mafalda
in Konkurrenz. Der gute Weinberger Gregor ſiegt
gegen Altenberg und Narciß. Mafalda wurde ſcht
ſchlagen, ebenſo allerdings Mellitus. Der Stall S. 2
heims konnte dagegen einen Doppelſieg erringen, 2
gewann das Moden=Rennen ſicher vor Dianthus und
Adrienne blieb im Preis des Modenſpiegel vor
Pylades erfolgreich.

[ ][  ][ ]

mer 165

Meerfammmang der Surtversänse
en die Verfügung der Anfall=Berſicherung.
n die Verfügung, daß die Sportvereine ihre ehrenamt=
inktionäre
zur Unfallverſicherung anzumelden haben,
e Proteſtverſammlung, bei der das Stadtamt für Leibes=
der
Deutſche Reichsausſchuß, das Arbeiter=Sportkartell
Berliner Sportverbände angetreten waren, in Berlin
Die Ausſprache ergab, daß der Verfügung jegliche recht=
indlage
fehlt. Die Verſammlung beſchloß deshalb ein=
gegen
die Verfügung Proteſt einzulegen, ſich den Maß=
die
der D.R.A. und die Zentral=Kommiſſion für Arbeiter=
roffen
haben, anzuſchließen. Reichsausſchuß und Zentral=
mn
haben ſich bereits mit den zuſtändigen Miniſterien in
ing geſetzt, außerdem ſoll noch eine für dieſen Zweck ge=
nterkommiſſion
mit den Ausſchüſſen für Leibespflege im
und Preußiſchen Landtag in Verbindung treten, um
= für ihre Angelegenheit in dieſem Kampf gegen die für
tvereine untragbare Verfügung zu gewinnen.
unde zur Deutſchen Waſſerballmeiſterſchaft.
diesjährige Deutſche Waſſerballmeiſterſchaft wurde am
mit zwei Vorrundenſpielen eröffnet. Beide Spiele wur=
nach
Verlängerung entſchieden und nahmen einen über=
n
Ausgang.
Leipzig ſtanden ſich München 99 und Poſeidon
g gegenüber. Beim regulären Spielſchluß ſtand das
2:2 (1:1). In der Verlängerung ſiegte München 99
Das zweite Spiel wurde in Hamburg ausgetragen
n ebenfalls einen überraſchenden Verlauf. Hier wurde
au 04 von dem Ottenſer S.V. nach Verlängerung
agen.
jall= Rundenſpiele im Mikkelrheinkreis der 9.T.
rend ſchon im vorigen Jahre das Waſſerballſpiel im Mit=
teis
eine beſondere Förderung und Pflege durch die Ein=
von
Waſſerballſpielrunden gefunden hat, ſo iſt in dieſem
s Intereſſe hierfür bei allen Turnvereinen mit Schwimm=
gen
weit größer geworden.
8 Vereine waren es, die im Vorjahr die Spielrunden
ten, diesmal hat ſich eine weit größere Zahl zur Teil=
emeldet
. Dies bedingte die Einteilung in verſchiedene
nd der Kreis=Sonderklaſſe zugeteilt Frankfurter
Tgde. 1846 Darmſtadt, Tgde. Hanau, Tgeſ. 1875
adt, TV. Saarbrücken 1848, TV. Völklingen und die
nner Turnerſchaft. In die Kreis=A=Klaſſe ſind ein=
ſe
Tgde. 1846 Darmſtadt 1b, Schwimm=Klub Bad=
TV. Offenbach, Tgde. Beſſungen. In einer wei=
uppe
ſpielen die Tgde. Worms, Tv. Kreuznach, Koblenz
Für alle dieſe Spiele ſind Vor= und Rückſpiele angeſetzt,
ſeginn des Sommerſchwimmbetriebs Anfang Juni bereits
haben. Der vorjährige Sieger der Kreis=Sonderklaſſe
Frankfurter Tv. 1860, in der Kreis=A=Klaſſe die Turn=
1846 1b=Mannſchaft.
Schaffung neuer Gau= und Kreis= Waſſerballſpielordnun=
ſeckte
, eine planmäßige Pflege und Verbreitung des
Ulſpiels innerhalb der Turnvereine und eine Förderung
betriebs überhaupt. Auf Grund der Einigung der Sport=
iſt
nun auch für die Waſſerballmannſchaften der Turn=
die
Austragung der Rundenſpiele nach den Internatio=
ielregeln
angeordnet worden.
Beginn der erſten Spiele im Mittelrheinkreis hat nun
die vorjährigen Spitzenmannſchaften noch nicht wieder
Spielfertigkeit erreicht haben. Die Mannſchaften ſind
neuer Aufſtellung erſchienen, teils mangelte es an der
rainingsmöglichkeit, ſodaß die bisherigen Ergebniſſe noch
ifſchluß über deren Spielſtärke geben konnten.
Tgde. 1846, die mit zwei Mannſchaften an den Runden=
teiligt
iſt, konnte in ihrem erſten Spiel noch ebenſo wenig
en, wie die Tgeſ. 1875, die mit einer Mannſchaft an der
de teilnimmt. Das gleiche gilt zunächſt auch für die
ſſungen. Die Tgeſ. zeigte in ihrem zweiten Spiel gegen
ikfurter Tv. 1860 ſchon eine beſſere Leiſtung. Man darf
eſpannt ſein, inwieweit, ſich die Darmſtädter Turner=
rin
der Reihe der Rundenſpiele gegenüber den anderen
aus dem Mittelrheinkreis durchſetzen werden.
disher bekannt gewordenen Ergebniſſe ſind folgende:
Cv. 1860 FrankfurtTgde. Hanau 4:2.
Cgde. 1846 DarmſtadtTgeſ. 1875 Darmſtadt 2:2.
Tgeſ. 1875 DarmſtadtTv. 1860 Frankfurt 4:2,
Tgde. BeſſungenTgde. 1846 Darmſtadt 1b 1:2.
r die weiteren Ergebniſſe der Kreis=Rundenſpiele und
rlauf werden weitere Mitteilungen folgen.
Sieger der einzelnen Klaſſen treffen ſich zu ihren End=
eim
diesjährigen Kreisſchwimmfeſt, das mit dem Kreis=
n
Hanau vom 1.3. Auguſt ſtattfindet. Die Kreismeiſter
ts=Gruppenmeiſter treffen ſich zu den Endſpielen um die
iſterſchaft, die bei den Schwimm=Meiſterſchaften der D.T.
nd 24. Auguſt in Darmſtadt im Großen Woog ausgetra=
Ringen.
Polizei II. DarmſtadtFfm.=Niederrad 15:6.
kleine Perini (Pol.) legte den 16 Pfund ſchwereren
* (Ffm.) nach guter Arbeit in 6 Minuten auf beide
3:0. Der Gegner Daums (D.) zieht vor , trotz=
er
Kampf wegen Arbeit Srillers als letzter angeſetzt
ſeine Heldenſchultern zu ſchonen. 6:0. Nur 1 Minute
dolf Schanz (D.), ſeinen Partner Guſt (Ffm.) mit
uten Hüftſchwung zu beſiegen. 9:0. Im Weltergewicht
es (D.) die meiſten Vorteile und ſiegt nach 8 Minuten
ſtarken Erich Schmidt durch Eindrücken der Brücke.
dwohl der Leichtgewichtler Weber (D.) 2 Klaſſen höher
hatte der Favorit der Ffm.=Mannſchaft Odenweller
Minuten zu kämpfen, um Weber, zu legen. 12:3. Im
ikkelgewicht hatte Büchlein (D.) wenig Mühe, über
ou ſiegen. 15:3. Im Schwergewichtskampf wird Trodt
akri infolge eines Fehlurteils nach 4 Minuten eine
ge zugeſprochen. (15:6.)
LOmmenden Sonntag ſendet der Pol.=Sportverein über 20
inger und Heber zu den Gaumeiſterſchaften.

Montag, den 16. Juni 1930

Sbortfeſt der Tib Berlin ſtellte TiB Berlin in der 10mal
Taffel mit 1:49,6 Min. einen neuen D.T.=Rekord auf.
Dermania=Preis von Bonn, ein 100 Kilometer=Dauerrennen,
Frankfurter Chriſtmann überlegen vor Schindler, Gooſſens
Snßenrennen Durch Lech= und Donautal (B. D.R.) wurde
Muen=Nürnberg vor Käppner=Nürnberg gewonnen.
OEo=Pokal iſt an Phönix Ludwigshafen gefallen, die
en Lokalrivalen Pfalz mit 4:2 Trefefrn ſchlagen konnte.
uls=Länderkampf der Damen um den Wightman=Pokal zwi=
ia
und England ſiegten die Engländerinnen in Wimbledon
zunkten.
Fußballmeiſter der D.T.
Nruppſche Turngemeinde Eſſen durch einen 5:4=Sieg über
Harburg; die
Handballmeiſterſchaft der D.T.
ſen Male an den Tv. Frieſenheim, der Mtv. Braunſchweig

Zei Meieerbünvelningf ver
Zeimtälmeien.
Der Vierverbändekampf der Leichtathleten im Kölner Stadion
brachte finanziell ein großes Defizit, denn nur 3000 Zuſchauer
waren gekommen. Um ſo erfreulicher aber war die ſportliche Aus=
beute
, denn es gab nicht nur eine Reihe außerordentlich ſpannen=
der
Kämpfe, ſondern auch durchweg Leiſtungen, die ſich ſehen laſſen
können. Ueberraſchend glatt fiel der Sieg wiederum an Berlin,
das auf 44,5 Punkte kam. Es folgten Weſtdeutſchland mit 40,5
Punkten und Mitteldeutſchland mit 33,5 Punkten, während Süd=
deutſchland
wiederum nur Letzter werden konnte. Die größte
Ueberraſchung des Tages war die Form des ehemaligen Sprinter=
meiſters
Helmuth Körnig, der ſich über die 100 und 200 Meter
in geradezu beſtechender Form zeigte und beidemale ſowohl
Eldracher wie auch Geerling ſchlagen konnte. Für die
100 Meter brauchte Körnig 10,7 Sekunden, die 200 Meter durch=
lief
er in der glänzenden Zeit von 21,2 Sekunden, obwohl er ſich
ſchon bei 100 Meter umgeſehen hatte und von da ab faſt verhalten
lief. Körnig hätte zweifelsohne an dieſem Tage ſeinen deutſchen
Rekord unterbieten können. Die zweite angenehme Ueberraſchung
ſtellte der alte Meiſter Hänchen=Berlin, der es im Diskus=
werfen
auf die reſpektable Leiſtung von 45,46 Metern und damit
zum Sieg brachte. Berlin holte ſich außer den Sprintſtrecken und
dem Diskuswerfen noch den Weitſprung, das 110=Meter= Hürden=
laufen
, den Höchſprung und die 4mal=100=Meter=Staffel. Eine
Enttäuſchung war wiederum Süddeutſchland. Die Süddeutſchen
traten mit einigen Erſatzleuten an, hatten darüber hinaus auch
noch einige grobe Verſager, ſo daß es nur zum letzten Platz reichte.
Nicht ein einziger Einzelſieg fiel an Süddeutſchland, lediglich im
Hochſprung konnte es Bonneder mit dem Berliner Ladewig
mit je 1,83 Meter zu einem geteilten erſten Platz bringen. Orga=
niſation
und Abwicklung der Veranſtaltung ließen nichts zu wün=
ſchen
übrig.
Die Ergebniſſe.
(B Berlin, W Weſtdeutſchland, M Mitteldeutſchland,
S Süddeutſchland.)
100 Meter: 1. Körnig (B) 10,7 Sek. 2. Eldracher (S) 10,9 Sek.
3. Geerling (M) 11 Sek. 4. Krämer (W) 11,7 Sek.
200 Meter: 1. Körnig (B) 21,2 Sek. 2. Eldracher (S) 21,7 Sek.
3. Geerling (M) 21,9 Sek. 4. Mölle (W) 22,7 Sek.
400 Meter: 1. Büchner (M) 49,2 Sek., verhalt. gelaufen. 2. Single
(S) 50,5 Sek. 3. Kiſters (W) 50,7 Sek. 4. Schmidt (B) 51 Sek.
800 Meter: 1. Saam (W) 1,57 Min. 2. Schwerdtfeger (B) 1,57.2
Min. 3. Paul (S) 1,59,5 Min. 4. Zimmermann (M) 2,02.4
Minuten.
1500 Meter: 1. Neu (W) 4,09.5 Min. 2. Wichmann (B) 4.10.8
Min. 3. Helber (S) 4,13.8 Min. 4. Bräutigam (M) 4,22.3
Minuten.
5000 Meter: 1. Schaumburg (W) 15,29.3 Min. 2. Kohn (B) 15,40.1
Min. 3. Kapp (S) 16,05.4 Min. 4. Hartmann (M) 16,28.2
Minuten.
110 Meter Hürden: 1. Beſchetznik (B) 15,5 Sek. 2. Stöckmann (W)
16.2 Sek. 3. Freier (M) 17,4 Sek. Welſchner (S) kam bei der
ſechſten Hürde ins Stolpern, riß drei Hürden und gab auf.
4X100=Meter=Staffel: 1. Berlin (Körnig, Groſſer, Natan, Schlößke)
42,2 Sek. 2. Weſtdeutſchl. 42,3 Sek. 3. Süddeutſchl. 42,9 Sek.
4. Mitteldeutſchl. 43,5 Sek.
Olympiſche Staffel: 1. Weſtdeutſchl. 3,21 Min. 2. Berlin 3,21.2
Min. 3. Mitteldeutſchl. 3,26.8 Min. 4. Süddeutſchl. 3,32.4 Min.
Weitſprung: 1. Meier (B) 7,20.5 Mtr. 2. Biebach (M) 7.15 Mtr.
3. Dobermann (W) 7.07 Mtr. 4. Dürr (S) 6,71 Mtr.
Hochſprung: 1. Bonneder (S) und Ladewig (B) je 1,83 Mtr. 3. u.
4. Stechemeſſer (W) und Huhn (M) je 1,78 Mtr.
Stabhochſprung: 1. Wegener (M) 3,85 Mtr. (außer Konkurrenz
3,95 Mtr.) 2. Stechemeſſer (W) 3,50 Mtr. 3. Reeg (S) 3.40
Mtr. 4. Wiegand (B) 3,30 Mtr.
Diskus: 1. Hänchen (B) 45,46 Mtr. 2. Paulus (W) 44,97 Mtr.
3. Rödl (S) 41,19 Mtr. 4. Seraudaris (M) 40,03 Mtr.
Kugelſtoßen: 1. Seraudaris (M) 14,09 Mtr. 2. Schneider (S)
13,55 Mtr. 3. Dobermann (W) 13,37 Mtr. 4. Hänchen (B)
12.23 Mtr.
Speeruerfen: 1. Weimann (M) 63,15 Mtr. 2. Schmackertz (W)
59,50 Mtr. 3. Wedekind (B) 57,88 Mtr. 4. Dr. Ebner (S)
57,76 Mtr.
Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt.
Einen ſchönen Erfolg konnten geſtern die Leichtathleten der
Tgſ. 1875 in Heidelberg und Frankfurt buchen. Fornoff gewinnt
in Heidelberg den 5000 Meter=Lauf trotz glühender Hitze in der
Zeit von 16.8,3 Minuten. Die 3mal 1000 Meter=Staffel ſiegte vor
Turnerbund Stuttgart in der Aufſtellung Spalt, Fornoff und =
muth
. Zeit 8.29,3 Minuten. Fink erzielt im 3000 Meter=Lauf
den 4. Sieg. In Frankfurt ſtartete Haag bei dem kreisoffenen
Wettkampf der Bockenheimer Tgd. und konnte im 10000 Meter=
Lauf als erſter Sieger in der Zeit von 2.51,3 Minuten hervor=
gehen
. Im 5000 Meter=Lauf errang er ebenfalls den erſten Sieg
vor Rößing=Wiesbaden in der Zeit von 16,50 Minuten.
Kleinlogel=Darmſtadt Junioren-Tennismeiſter.
Die Kämpfe um die Tennismeiſterſchaften der Jumoren und
Juniorinnen, die am Sonntag in Frankfurt a. M. zum Ab=
ſchluß
gebracht wurden, brachten in dem Einzel der Juni=
oren
eine große Ueberraſchung. Der Titelverteidiger Lund=
Kiel haate gegen den äußerſt talentierten Pforzheimer Ernſt zu
ſpielen und wurde glatt mit 6:2, 6:3 geſchlagen. Auf der anderen
Seite hatte der Bremer Kralmann den etwas übermüdeten Ber=
liner
Henkel mit 6:0, 3:6 6:4 niedergekantert und kam ſo in die
Vorſchlußrunde gegen Kleinlogel=Darmſtadt, der ganz über=
legen
mit 6:3, 1:6, 6:2 ſiegte. So wurde das Finale von Klein=
logel
und Ernſt beſtritten. Kleinlogel war friſcher, auch viel
variierter in ſeinem Spiel als der etwas einſeitig ſpielende
Pforzheimer und gewann mit 6:4, 6:3. Damit fiel ſeit langer
Zeit wieder einmal die deutſche Meiſterſchaft der Junioren an
einen Süddeutſchen.
Die Meiſterſchaft der Juniorinnen wurde auf der einen Seite
von Frl. Sander, die die Frankfurterin Frl. Fiſcher mit 8:6,
6:1 geſchlagen hatte, und von der Wiesbadenerin Frl. Horn auf
der anderen Seite beſtritten. Frl. Horn war nach einem ſchönen
6:4, 4:6, 7:5 Sieg gegen die Hannoveranerin Pflügner in das
Finale gekommen, wo ſie ermüdet dem klugen Spiel von Frl.
Sander nicht gewachſen war und mit 6:3, 6:3 unterlag. Frl.
Sander errang ſich mit dieſem Erfolg zum dritten Male innerhalb
von vier Jahren dieſe Meiſterſchaft.
Die Doppelſpiele, die nicht mit zu den Meiſterſchaftsſpielen
zählen, brachten bei den Juniorinnen am Sonntag wieder=
um
recht anſprechende Leiſtungen. Die Berlinerinnen von Bil=
lerbeck
=Pfügner ſicherten ſich durch ihr gutes Zuſammenſpiel und
durch beachtliche Leiſtugnen am Netz mit 6:2, 8:6 den Endſieg
gegen Frl. Horn=Sander. Die Siegerinnen hatten vorher das
Pgar Dollinger=Ullſtein mit 6:0, 6:1 ſicher abgefertigt, wie auch
Frl. Horn=Sander ſich erwartungsgemäß gegen die Rheinlände=
rinnen
Hellwig=Saelmans mit 6:0, 6:4 hatten durchſetzen können.
Beim Doppel der Junioren lag die Entſcheidung
zwiſchen Kleinlogel=Lund, die über die badiſche Kombi=
nation
Ernſt=Oppler mit 7:5, 1:6, 6:3 ſiegten, und den Berliner
Rot=Weißen Deter=Wolff, die einen 6:3, 6:4 Sieg über die Süd=
deutſchen
Fritz=Leuſſer davongetragen hatten, und auch Baun=
Wille mit 6:4, 6:4 aus dem Rennen werfen konnten. Der End=
kampf
litt ſtark unter den Ermüdungserſcheinungen der allzu ſehr
in Anſpruch genommenen Spieler und brakte dem Naar Klein=
logel
=Lund einen 6:3, 7:5 Sieg gegen die Berliner
Deter=Wolff.

Seite 7
Die Grone Sranrmarter Hader Heautid.
Amieitia Mannheim dominiert am erſten Tag.
Der erſte Tag der Großen Frankfurter Regatta brachte in den
meiſten Rennen intereſſante und fportlich wertvolle Kämpfe, in denen
Amicitia Mannheim in den erſtklaſſigen Konkurrenzen wiederum nicht
zu ſchlagen war. Im erſten Vierer um den Preis des Deutſchen Ruder=
verbandes
mußte ſich die Schneidermannſchaft tüchtig gegen die Frank=
furter
Germania wehren. Die Mannheimer konnten den Sieg nur mit
dreiviertel Länge an ſich reißen. Der Achter des erſten Tages ſah Ami=
citia
Mannheim, Kaſtel und den Frankfurter RV. am Start. Amicitig
und Kaſtel lieferten ſich einen recht harten Kampf, den aber Amicitia
im Endſpurt doch äußerſt ſicher mit anderthalb Längen vor den gleich=
falls
in beſter Form rudernden Kaſtelern, die nach längerem Training
noch an Schnelligkeit gewinnen dürften, ſicher an ſich brachte. Im Dop=
pelzweier
bewies Godesberg erneut ſeine Ueberlegenheit gegen gute
ſüddeutſche Klaſſe.
Die techniſch beſten Mannſchaften waren Amicitia Mannheim, Ger=
mania
Köln, Offenbacher RV. und Kaſteler RG. Der große Ruder=
platz
Frankfurt mußte ſich mit einem einzigen Sieg begnügen; drei
Siege fielen nach Offenbach. Insgeſamt wurden auf der 2000 Meter
langen Strecke am erſten Tage 12 Rennen zur Durchführung gebracht.
Ergebniſſe:
Junior=Einer: 1. Heidelberger RK. (Bender) 8:11,6 Min.; 2. Mainz=
Kaſteler RG. (Hartrath) 8:12,4 Min.; 3. Frankfurter RG. (Timge)
8:33 Minuten.
Verbandsvierer: 1. Mannheimer RV. Amieitia 7:16,6 Min.; 2. Frank=
furter
RG. Germania 7:18,4 Min.; 3. RG. Germania Köln 7:26,6.
Zweiter Vierer ohne: 1. Offenbacher RV. 74 7:07,6 Min.; 2. Mann=
heimer
RC. 7:13,4 Min.; 3. Offenbacher RG. Undine 7:25,6 Min.
Erſter Jungmann=Vierer: 1. Ludwigshafener RV. 7:25,8; 2. Mainzer
RV. 7:33,2 Min.; 3. Nürnberger RV. 7:37,4 Min.
Zweiter Jungmann=Vierer: 1. Hellas Offenbach 7:49,6; 2. RV. Mainz=
Koſtheim=Guſtavsburg 7:56; 3. Hanauer RV. 7:56,6 Min.
Zweiter Einer: 1. Hanauer RC. Haſſia (Jüngling) 8:32; 2. Limburger
RC. (Jännemann) 8:37,8 Min.
Dritter Vierer: 1. RC. Naſſovia Höchſt 7:17 Min.; 2. Mannheimer
RC. 7:22,2; 3. Eiſenacher RC. 7:30,4 Min.
Erſter Vierer ohne: Mannheimer RC. Amicitia 7:54,4 Min. im Allein=
gang
.
Gaſtvierer: 1. RC. Germania Köln 7:24,4; 2. Offenbacher RV. 7:29,2.
Junior=Achter: 1. Offenbacher RV. 6:54,8; 2. Ludwigshafener NV.
6:56 Min.; 3. Frankfurter RV. 6:56,1 Min.
Doppel=Zweier: 1. Waſſerſport SV. Godesberg (Arenz) 7:29,2 Min.;
2. Frankfurter RG. Oberrad (Neumann/Paul) 7:37,2 Min.
Erſter Achter: 1. Mannheimer RV. Amicitia 6:35,4 Min.; 2. Mainz=
Kaſteler RG. 6:40,4 Min.; 3. Frankfurter RV. 6:52 Min.
Ausgezeichneter Sport am zweiten Tage.
Bei drückender Hitze und verhältnismäßig befriedigendem Beſuch
verlief der zweite Tag weit intereſſanter und ſpannender. Im Kaiſer=
Vierer leiſtete wiederum die Frankfurter Germania der Mannheimer
Amicitia einen erheblichen Widerſtand, wenn es auch nicht zum Sieg
langte. Das ſchärfſte Rennen des Tages war der Germania=Achter, der
von der Meiſtermannſchaft der Mannheimer Amicitia erſt nach hartem
Kampf gegen die ſtark verbeſſerte Mainz=Kaſteler RG. gewonnen wurde.
Die Ergebniſſe:
Zweiter Achter: 1. Frankfurter RV. 6:42,8; 2. Offenbacher RG. Un=
dine
6:49,8; 3. Mainzer RV. 6:55,6 Min.
Kaiſer=Vierer: 1. Mannheimer RV. Amicitia 7:07,4; 2. Frankfurter
RG. Germania 7:10,6; 3. RC. Germania Köln 7:25.
Lohrberg=Vierer: 1. Ludwigshafener RV. 7:29,8; 2. RV. Hellas Offen=
bach
7:39,8; 3. Wetzlarer RC. 7:40 Min.
Jungmann=Einer: 1. WSV. Godesberg (Georg Arenz) 8:08 Min.;
2. Frankfurter RC. (Timge) 8:16,2; 3. Offenbacher RV. (E. Maier)
8:37,2; 4. RV. Nürnberg (R. Knorr) 8:45 Min.
Erſter Junior=Vierer: 1. Frankfurter RV. 7:22,2; 2. Offenbacher RV.
7:28,4; 3. Frankfurter RG. Germania 7:35,4 Min.
Zweiter Vierer: 1. Frankfurter RV. 7:21,5; 2. Offenbacher RV. 7:25;
3. Limburger RC. 7:26,2 Min.
Dritter Vierer: 1. RC. Naſſodia Höchſt 7:25,4; 2. Offenbacher NV.
7:32; 3. Eiſenacher RC. 7:37,6 Min.
Jungmann=Achter: 1. Ludwigshafener RV. 6:48,8; 2. Mainz=Kaſteler
RG. 6:53; (Mainzer RV. aufgegeben).
Erſter Einer: 1. Frankfurter RG. Oberrad (Paul) 7:49,6; 2. WSV.
Godesberg (L. Arenz) 8:02,8; 3. Ludwigshafener RV. (van Ho=
ven
) 8:17,4 Min.
Zweier ohne Steuermann: 1. Heidelberger RC. 8:07,8; 2. Frankfurter
Ruder=Verein 8:13 Min.
Dritter Achter: 1. Mannheimer RC. 6:40; 2. Offenbacher RG. Undine
6:44; 3. Offenbacher RV. 6:44,8 Min.
Ermunterungs=Vierer: 1. RV. Nürnberg 7:29,6; 2. Frankfurter RG.
Sachſenhauſen 7:37,8; 3. Wetzlarer RC. 7:49 Min.
Germania=Achter: 1. Mannheimer Amicitia (H. Maier, Schneider,
G. Maier, Herbold, Flinſch, Reichert, Gaber, Aletter; Steuer:
Bauer) 6:28,6; 2. Mainz=Kaſteler RG. 6:31,4; 3. RC. Germania
Köln 6:43,4; 4. Frankfurter RG. Germania 6:52,8 Min.
Nachklänge zum Welkmeiſterſchaftsborkampf.
Max Schmeling iſt im Yankee=Stadion zwar zum Weltmeiſter
ausgerufen worden, jedoch muß dieſes Urteil noch durch die Ath=
letic
=Kommiſſion des Staates New York beſtätigt werden. Die
entſcheidende Sitzung dieſer Kommiſſion findet am Dienstag
ſtatt. An der Disqualifikation Sharkeys dürfte nicht mehr viel zu
ändern ſein, jedoch iſt es durchaus möglich, daß die Kommiſſion
andere Vorbehalte macht. Es melden ſich in Amerika natürlich
Stimmen, die ſagen, daß Schmelings Leiſtung im Weltmeiſter=
ſchaftskampf
ungenügend geweſen ſei und daß er erſt noch in einem
zweiten Kampf zeigen müſſe, ob er würdig ſei, den Purpurmantel
der Weltmeiſterſchaft zu tragen. Dieſen Stimmen ſtehen andere,
gewichtige gegenüber, die betonen, daß man weder Kampf noch
Leiſtungen der Boxer wirklich beurteilen könne. Immer wieder
wird geſagt, daß Schmelings Taktik wahrſcheinlich zu einem Sieg
hätte führen können, wenn ihm die Ermattungstaktik gelungen
wäre. Wie dem auch ſei, ſelbſt wenn Schmeling jetzt noch keine
Anerkennung als Champion finden ſollte, ſh bleibt ihm doch die
große Chance, ſchon in kurzer Zeit noch einmal die Entſcheidung
zu ſuchen. Schmeling hat übrigens auf die Bitte Sharkeys
um einen Revanchekampf bereits zuſtimmend geantwortet,
Als Termin wird der September genannt.
Die genauen Einnahmen.
Der Weltmeiſterſchaftskampf brachte eine Einnahme von genau
749 000 Dollar. Schmeling und Sharkey erhalten von dem
Nettobetrag von 711 600 Dollar jeder 177 900 Dollar, nach deut=
ſchem
Geld alſo rund 740 000 Mark. Sharkey hat dabei noch Glück,
daß die Beſtimmung, daß bei Tiefſchlag nur die Rundenzahl be=
zahlt
wird, erſt kürzlich für Meiſterſchaftskämpfe außer Kraft ge=
ſetzt
wurde. Sharkey hätte ſonſt nur vier Fünfzehntel der Summe
erhalten.
Wie auch die Verhandlungen über die weiteren Kämpfe
Schmelings auslaufen mögen, zunächſt einmal wird ſich der neue
Weltmeiſter nach der Heimat einſchiffen. Max drückte die
Abſicht aus, ſchon in kürzeſter Zeit nach Deutſchland zurückzukehren.
Vorſchlußrunde um den Davis=Pokal.
Italien Auſtralien 2:1.
In Mailand konnte Italien gegen Auſtralien am erſten Tage
mit 2:1 in Führung gehen. Der wiederhergeſtellte Italiener
Stefani ſchlug den Auſtralier Hopman 6:3, 3:6, 7:5, 6:2 und
Italiens Meiſter de Morpurga beſiegte den Auſtralier Crawford
5:7, 6:2, 6:4, 3:6, 6:4. Am Sonntag holten die Auſtralier einem
Punkt auf, Hopman=Willard ſiegten im Doppel über Morpurgo=
Gaslini 9:7, 9:7, 4:6, 6:4.

Haupiſchrifttenung Rudol/ Maupe
erantwortlich für Polttik und Wirtſchaft. Rudolf Maupe: für Feuilleion, Reich und
usſand und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
den Handel: Dr. C. H. Que tſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort. Dr. Herbert Neite:
für, den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen Willy Kuble
Druck und Verlag. L. C. Wittich ämtliſch in Darmſtiadt
uinverlangte ManuFrivte wird Garantie der Rückſendung nich hernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten

[ ][  ]

Seite 8

Montag, den 16. Juni 1930

Numm

Nur nsch wenise Tage!

Zwei besondere künstlerische
Darbietungen

Euelyn Holt
Igo Sym

Molngamällchen

Eine Liebesromanze
vom Wolgastrand
Nach der Novelle von
ALBXANDER LAPINER
Es ist die traurig-zarte Liebes-
geschichte
eines arglos gläu-
bigen
Mädchenherzens, in dem
plötzlich die erste großeNeigung
erwacht.- Einem kurzenGlücks-
traum
folgt ein Leben voll Oual
und Demütigung, bis der Ge-
liebte
sich endlich zu der Ver-
Jassenen wieder zurückfindet.

Dazu die Mitwirkung des welt-
berühmten
deutsch-russischen
Solo-Quartetts
Boris Baran

dessen Gastspiele in den dent-
schen
Großstädten Aufsehen er-
regt
und das zum ersten Male
in Darmstadt auftritt.
Dazu das bunte und
aktuelle Beiprogramm.

Beginn 3 Uhr

Nur noch wenige Tage!

Ein neuer Tonfilm
Sie sehen und hören

Billie Dove nnd
RodlaRocque

Regie: George Eitzmaurice

Das Paradies ist Miami, das
Milliardär-Zuxusbad Amerikas.
das den Hintergrund für die
originellsten und unglanb-
lichsten
Ereignisse abgibt, wie
sie nur in Amerika geboten
werden können.

Im bunten und aktuellen
Beiprogramm:
Der Kurz-Tonfilm
Die Arnaut Bros
John und René
Die lustigen Vogel-Imitatoren.

Beginn 3½, Uhr.

Heute letzter Tag:

Im Doppelprogramm:
Ein gefährliches
Abenteuer aus
einer Großstadt:

Zeugen

gesucht

Eddi Polo verhaftet!

Wie er in diese verzweifelte
Lage geriet und wie er sich
wieder befreit und die wahr-
haft
Schuldigen der gerechten
Strafe zuführt, sehen Sie in
diesem neuesten Sensationsfilm
Dazu als zweiter Schlager!

Der Nächste

Bitte

Eine Filmposse, in der mehr
als ein Possen gespielt wird.
Tolle Situationen u. köstlicher
Humor wechseln miteinander ab
Lien Deyers
in der weiblichen Hauptrolle.
Weiter wirken mit:
Adele Sandrock, Albert Panlig,
Siegfried Berisch,
Karl Huszar-Puffy.

Begiun 3½ Uhr (ſ.9545

oder

(9616b

Mei
B.N.M.
Cabriolet

in gutem Zuſtand,
zu kaufen geſucht.
Angebote mit allen
näh. Angaben ( ge=
fahrene
Kilometer
etc.) unter P. 77 a.
d. Geſchäftsſt. d. Bl.

Großer Keller
mit guter Anfahrt
u. Aufzug zu verm.
Friedrichſtr. 12.
(9480b)

Großes Haus 2022 Uhr Konzert des Musikvere Hessisches Große Messe von W. F Landestheater Preise 1. Montag
16. Juni 1930 Keine Vorstellun Kleines Haus

Gutes Herrenrad
28 . Herrenrad
Mifa 30 , Mäd=
chenrad
(24 Zoll)
35 . Damenrad,
wie neu, bill. z. vk.
Karlſtr. 14, Laden.
(9615)

Zwei weiße
Halzbektſtellen
neu, bill. zu verkf.
Kiesſtr. 24, pt.

Eisſchrank
2türig, gut erh., zu
verkaufen. Luiſen=
platz
4. Eckladen.

1 Regiſtrierkaſſe,
gebraucht.
2 Schreibkaſſen,
faſt neu, ſehr billig
zu verkaufen. An=
fragen
unter O. 109
an die Geſchſt. (*fso

ORPHEUN O abends 8 Uhr
DER unverwüstliche Schwankerfolg

Heute
Montag,
16. Juni und
folgende Tage
Das

Unter Geschäftsaufsi

G.Bertram in sein. Meisterrolle als Sparkommissarn

Karten von 1.00 bis 3.00 bei de Waal und Verk
1 1er
Theat

Massen-Versammlan

Morgen Dienstag, abends 8.30, in der Woogsturnha
Dipl-Ing.
GottFried Reder, A. d.
spricht über das Thema:
Pie Läge des Margismt

Saalöffnung:
1 Stunde vor Beginn.

Mat. Soz. Deutsche Arbeite
(Hitlerbewegung) Ortsgr. Dar

Havier-Arnold
Elisaheihenstr. 26

Bragerei Hanagel

Biergarten mit großem Saal.
Eingang: Mauerſtraße und Heinheimerſtr
Beſtgepflegte Biere, Export hell und dunkel bei
(9590a
Ehr
Imbiſſen.

NNKKKN
Dürerhaus,
DASUIALC Bisabethenstraße 2511.

DH. K. Berfl •LANNDEOTHLATEK-GKerTEU
HANo GKAHL

Preise 15 Mk Verkauf hat begonnen

die Mitwirkenden des Abschieds-Konzertes
aus Richard Wagner Opern

Freitag, den 20.Ju

Beſondere Gelegenheit!

Nüchsten Mittuoch Nachmittag
garantiert Ziehung.
9622
18. Juni 1930.
Offenbachen Geldlose euu RM. 1.

Wegen dringender Baranſchaffung
verkaufe eintge echte

Erneuerung
Dachrinnen Reparatur
beſtes Material billigſt
achgemäß
Ph. Seeger, Spenglermeiſter.

derſer Teppiche
perſer Brücken

Teleph. 3019, Kariſtraße 36.
Koſtenvoranſchlag unverbindlichſt (7927a

Prachtvolle Erdbeeren

emptehlen die staatlichen Lotterie-Einnehmer, und bekannten Verkaufsstellen.

in feinſten Qualitäten, zu ſo billigen
Preiſen, wie ſich wohl nie wieder eine
Gelegenheit bietet. Beſondere Be=
dingung
, ſofortige Kaſſe. Ang. erb.
unt. M. S. 645 an die Geſchäftsſtelle
(9630
d3. Bl.

O
A

Statt Karten
Hans Barnass
Dina Barnass
geb. Polak

billigſte Gelegenheit z. Einmachen Pfd. 0.48,
2 Pf.0.90, Helle Kirſchen Pfd. 0.25,3Pfd.0.70
Friſche Tomaten Pfd. 0.35, 3 Pfd. 100.
Stachelbeeren zum Einmachen, 10 Pfd. 1.80
Friſche Fohannisbeeren, billige Pananen
Faßbender, 9623
Ludwigſtr. 6
Saalbauſtr. 38
Früchtepavillon Ddieburgerſtr 40, Früchteſtand Markt

Geliebt, beweint
und unvergeſſen.

Vermählte

Trauung am 18. Juni 1930 in Adelebsen
bei Göttingen.

Todes=Anzeige.

Nach einem arbeitsreichen Leben
iſt unſer lieber Vater, Schwieger=
vater
, Großvater, Urgroßvater,
Bruder, Schwager und Onkel

Herr Adam Bender I.

im 74. Lebensjahr unerwartet in
das himmliſcheReich heimgegangen
Die trauernden Hinterbliebenen:
Kath. Weinandt, geb. Bender
Adam Bender, Steueraſſiſtent
Eliſe Stieglitz, geb. Bender
Marg, Bender, geb. Bender
Auna Schuchmann, geb. Bender
Marie Schuchmann, geb. Bender
Eliſabeth Müller, geb. Bender
Karl Weinandt, Werkmeiſter
Maria Bender, geb. Reitz
Adam Stieglitz
Marg. Bender Ww., geb. Nickel
Ph. Bender.
Wilhelm Schuchmann
Adam Schuchmann
Heinrich Müller
20 Enkelkinder und 1 Urenkel.

Todes=Anzeige.

Gottes unerforſchlichem Ratſchluß hat es gefallen,
nach einem arbeitsreichen Leben im Alter von
72 Jahren am 14. 6., nachmittags 4½, Uhr, uns
unſere liebe gute unvergeßliche Mutter, Schwieger=
mutter
, Großmutter, Urgroßmutter, Schweſter
(9626
Schwägerin und Tante

Frau Kath. Keil Witwe

gb. Maurer, Ahaſtr. 12
nach kurzem, ſchwerem Leiden, wohlverſehen mit
den heiligen Sterbeſakramenten, zu ſich in die
Ewigkeit abzurufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Emil Henkel
Adam Keil
Heinr. Bellinger
Jakob Keil, Duisburg
Johann Keil, Valparaiſo (Chile)
Die Beerdigung findet Dienstag, den 17. 6., nachm.
4 Uhr, von der Kapelle des Waldfriedhofs aus ſtatt.
Das Requiem iſt Dienstag, den 17. 6., vormittags
1/.7 Uhr in der Liebfrauenkirche, Klappacherſtr.

Durch Gottes Ratſchluß entſchlief ſanft nach langem mit gläu=
biger
Zuverſicht auf die Gnade des allmächtigen Herrn Himmels
und der Erde ertragenen Leiden heute nacht 2 Uhr unſere liebe
Schweſter, Schwägerin, Tante und Großtante
(9627

äulein Marie Sonne

kurz vor Beendigung ihres 70. Lebensjahres.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Profeſſor Dr. Wilhelm Sonne und Fran
Frau Rat Melanie Sonne
Profeſſor Oito Sonne und Frau

Darmftadt, den 15. Juni 1930.
Martinsſtr, 13.

Die Beiſetzung auf dem Erbbegräbnis des ſtädtiſchen Friedhofs
an der Nieder=Ramſtädterſtr. findet Dienstag, den 17. Juni,
nachmittags 4 Uhr ſtatt. Blumenſpenden abzugeben in der Be=
erdigungsanſtatl
Kahrhof, Mühlſtr. 13.

Dr.
wird
vier A
Dr.
Bl
D=
Th
Dr.
Sti

Graf k

O

kaum
Pig
Heide
Telefo

Damen=

Herren

Schu ſ.

Weinber

St
werden
flochter
Körbe
w. abg
nügt. 3
Fuhrm
1. Stoe

liefer
Papier.
Skurn
Telefo

Braunshardt, Langen Götzenhaim,
14. Juni 1930.
(9624

Die Beerdigung findet Montag,
den 16. 6. 1930, nachm 4 Uhr ſtatt.

Todes=Anzeige.
Am Samstag abend verſchied nach langem ſchweren,
mit großer Geduld ertragenem Leiden mein lieber
Mann, unſer treuſorgender Vater, Schwiegervater,
Schwager, Großvater, Bruder und Onkel
Herr Ludwig Keller, Kaufmann
nach einem arbeitsreichen Leben im Alter von

Samstag abend 8 Uhr wurde
mein lieber Mann, unſer lieber
Vater, Schwiegervater, Groß=
vater
, Bruder, Schwageru. Onkel

Peter Krämer

Dr. Leo Gutmann
Patent Ingenieur
von der Reise zurück.
Viktoriastraße 76, II., Telephon 211.
Sprechstunden: 912½
(g0.

45 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Eliſabeth Keller und Kinder.
Darmſtadt, Heinheimerſtr. 77, Reinheim, Hannover,
Eberſtadt, Pfungſtadt, Nieder=Roden, 15. Juni 1930.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 17. Juni,
nachm. 3 Uhr, vom Portale des Waldſriedhofes
aus ſtatt.
(9625

im 61. Lebensjahre von ſeinem
qualvollen, mit Geduld getrage=
nem
Leiden, erlöſt.
(9628
Im Namen
der trauernd Hinterbliebenen:
Roſine Krämer, geb Kohl.
Nieder=Ramſtädterſtr. 54

Die Beerdigung findet Dienstag,
den 17. Juni, nachmittags 3 Uhr,
auf dem alten Friedhof an der
Nied.=Ramſtädterſtraße ſtatt.

Dr. Zulius Stern
Wendelstadtstraße 5
von der Reise zurück.

Seid vorſichtig, Frauel

Ihr, die ihr am Webſtuhl die Schiffchen ſch
die ihr Strümpfe oder Pullover ſirickt,
die ihr Mäntel, Kleider und Hemden näht
oder waſchen zu fremden Leuten geht,
die ihr plättet von früh bis zur Nacht oder
noch jung euch beim Sticken die Haltung ve
Zigaretten packt oder Blumen macht,
ſeid auf Erneurung der Kräfte bedacht!
Ihr könnt es! Ihr zahlt nur Pfenn’ge dafll
Trinkt regelmäßig Köſtiritzer Schwarzbier
Veriretungen: Gg. Herth, Stiftſtr. 89,
ſprecher 1244, H. Oſieriag, Hügelſiral
Fernſprecher 2468. (l.N0

IdernKé

jetzt Alexanderstraße
Billige Bilder, billige Einrahmun!