Darmstädter Tagblatt 1930


15. Juni 1930

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Moöd
N5.
Eirages
ſpenlurs
FAm
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ſch Tmaligem Erſcheinen vom 4. Junl
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 164
Sonntag, den 15. Juni 1930.
193. Jahrgang

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zeiſe
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strelt uſw., erliſcht
jede Verpflſchtung auf Erfüllung der Anzelgen=
auſträge
und Leſſung von Schadenerſah. Bel
Konkurs oder gerſchtiſcher Beſtreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Banſkonto Deutſche Banl und Darm=
ſädter
und Natlonalban.

Kriſe um das Notopfer.
um rker Widerſtand gegen die Skeuerpolikik der Regierung. Iſt das Nolopfer wirklich der einzige kommen, und man kann ſich des höchſt fatalen Eindrucks leider
Ausweg? Wo bleibt die Arbeitsloſenverſicherungsreform und die Ausgabenſenkung?
ſchieden Verwahrung einlegt und an Hand von Bei= wenn ſie mit allen möglichen Mitteln und Mittelchen zunächſt
MA Bärrandentärtchen Biderflange, ſpielen herausrechnet, daß ſehr wohl Erſparnismöglich= noch einmal über die allernächſten Klippen hinwegkäme. Man
keiten von 12 bis 15 Prozent im Reichshaushalt ſtellte eine Politik der großen Linie in Ausſicht und treibt nun
2ſurm der Parkeien gegen Moldenhauer. ſpart werden könnten.

* Berlin, 14. Juni. (Priv.=Tel.)
Keichsfinanzminiſter hat die Kriſe, die ſich um ihn zu
mit ihm ſolidariſch erklärte. Allzuviel hat er damit
hht gewonnen, da vorläufig auch der Kanzler offen=
gar
keine klaren Vorſtellungen darüber
ſiy er ſein Programm im Reichstag durch=
UIIl, zumal nachdem die Sozialdemokratie ihm
zilich offene Abſage erteilt hat. An eine Auf=
deilrt
. 48 kommt auch kaum in Frage. Jedenfalls
9 Brüning zunächſt verſuchen parlamentariſch
ſch kommen. Dazu braucht er aber die hinter der Re=
in
henden Parteien. Er iſt aber vorläufig kaum des Zen=
8 er; die anderen Parteien ſtehen in offener Oppoſition
ſer iegierungsprogramm. Am ſchärfſten die Volkspartei,
ſei finanzminiſter kaum folgen wird. Darüber wird der
am Montag in der Fraktionsſitzung entbrennen.
Adenhauer hat vorläufig nur einen Bruchteil der Frak=
ſich
, und es iſt ſehr fraglich, ob es ihm gelingt, weiteren
finden. Es kann ihm geſchehen, daß die eigene Frak=
ner
deutlichen Erklärung von ihm abrückt. Dann aber
9 Miniſter unhaltbar und muß daraus die Konſequenzen
n parlamentariſchen Kreiſen wird mit dieſer Möglich=
ſehr
ſtark gerechnet, ſo ſtark, daß Peſſimiſten die Mi=
Dr. Moldenhauers bereits zu zählen beginnen. Es
1dann, ob Herr Brüning, wozu er Neigung zu haben
13 Finanzminiſterium an den Wirtſchaftsminiſter Diet=
abgibt
oder ein anderes Mitglied der Volkspartei=
ktion
beruft, oder ob es überhaupt gelingt,
che Kriſe auf das Finanzminiſterium zu
aken. Nachdem das Kabinett das Programm des
iſters ſamt der Begründung gebilligt hat, wird es
E1ganz leicht werden, davon herunterzukommen und unter
Ang des Finanzminiſters allein ſich den Weg für eine
S euerpolitik zu öffnen. Jedenfalls kann die Fraktions=
Volkspartei am Montag ſchon dazu führen, daß die
1 mniſterkriſe akut wird.
Kritiſche Wochen.
* Berlin, 14. Juni. (Priv.=Tel.)
olitik der unbegrenzten Ferien, der bisher Reichsregie=
Parlament in ſeltener Seelenübereinſtimmung gehul=
H., führt dazu, daß der Reichstag am Montag ein
ſeiſſ mm von unbegrenzter Fülle vor ſich liegen
* Etat ſteht noch in der zweiten Leſung, das Geſetz über
Ife, das der Reichsrat am Samstag verabſchiedet hat,
K über die Krankenverſicherung, über die
loſenverſicherung und über die neue Steuer=
jar
Hypothekenablöſungsgeſetz, ein Weinge=
Reichsmilchgeſetz, Handelsverträge und
1e kleinere Geſetze: das genügt, um Stoff für eine aus=
gesu

Seſſion zu haben. Programmäßig aber hat der Reichs=
ne
paſſiert, nicht auskommt, iſt von vornherein ziemlich
wird ſchon Dauerſitzungen abhalten müſſen, um fertig
bevor die Sommerhitze ihn zur Selbſtauflöſung zwingt.
eichsregierung glaubt offenbar, daß das neue Quantum
idung beſchleunigen würde. Das würde vielleicht mög=
ber
ſo improviſiert, daß ſie einer gründlichen
fung bedürfen. Es will doch ſchon etwas ſagen,
ittelbar nach der Kabinettsſitzung amtlich erklärt wird,
ichshilfe betrage 4 Prozent der Einkommenſteuer,
ſtunden ſpäter der Reichsarbeitsminiſter erklärt, ſie be=
Frozent vom ſteuerpflichtigen Einkommen und weitere
: ſpäter der Herr Finanzminiſter im Gegenſatz dazu
r Deutſche Beamtenbund ein paar ſchlagkräftige Bei=
herausgearbeitet
:
brieſträger mit 150 Mark Monatseinkommen, der bis= tel uſw.);
Nark Einkommenſteuer zahlte, muß für das Notopfer
a1.6 Mark zahlen, ſeine Steuerleiſtung würde alſo um
Monatlich 300 Mark verdient, zahlt jetzt 4,50 Mark. Er
das Notopfer 12 Mark mehr zu entrichten haben, das möglich ſind;
Steigerung von faſt 300 Prozent.
APpflichtigen Einkommen gemeſſen, die Reichshilfe
er Widerſtand gegen ſie ſo ſtark, weil ſie unſozial liarde Reichsmark möglich ſind.
erecht iſt. Es wäre auch unmöglich, nur ſo aus dem
* 450 Millionen neue Einnahmen zu ver=
Das wäre nur vertretbar, wenn der Nach=
n
. Dieſen Nachweis aber iſt die Regie=
ien
ausführlichen Brief an den Reichskanzler gerichtet,
n Standpunkt der Wirtſchaft aus ent=

widerlegen. Wenn wir wirklich in einem Notjahr ſind der Dr. Moldenhauer verbraucht werden. Auch jetzt ſpricht man zwar
Uinn, zunächſt einmal beſchworen dadurch, daß das Kc= müſſen außerordentliche Maßnahmen ergriffen werden, die ſich Notwendigkeit einer Reform der Arbeitsloſenverſicherung, aber
Mittel zu vermehren, und dazu iſt die wichtigſte
Vorbedingung die Senkung der Ausgaben.
Darum wird ſich vermutlich auch der Kampf im Reichstag drehen.
ymit dieſer Parole iſt kaum zu denken; ein Regieren. Herr Dr. Moldenhauer wird einen ſchweren Stand haben.
Die Sozialdemokrakie gegen die Deckungsvorſchläge.
Berlin, 14. Juni.
Der Vorſtand des ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion be=
zur
Abdeckung des Defizits ausgearbeitet hat. Es beſtand, wie
der Vorwärts meldet, Einmütigkeit darüber, daß die Regie=
rungsprojekte
in ihrer gegenwärtigen Faſſung
werden. Insbeſondere beſtehen lebhafte Bedenken gegen
der Arbeitsloſen=Verſicherungsanſtalt durch
eine einſeitige Belaſtung der Beamten und der
feſtangeſtellten Privatbeamten zu erreichen;
die alte ſozialdemokratiſche Anregung zur Sanierung der
Arbeitsloſenverſicherung, die höheren Einkom=
men
ganz allgemein durch entſprechende höhere Zuſchläge heran=
zuziehen
, wurde aufs neue in den Vordergrund geſtellt.
Die endgültige Entſcheidung über dieſe Angelegenheit ſowie
über den ganzen Komplex der mit der Wirtſchafts= und Finanz=
lage
zuſammenhängenden Fragen wurde der Reichstagsfraktion
vorbehalten, die am kommenden Montag zuſammentritt.
Der Hanſabund forderk Einſparungen und Skeuer=
ſenkungen
.
UNB. Berlin, 14. Juni. (Priv.=Tel.)
hat an den Reichskanzer Dr. Brüning heute einen
Brief gerichtet, in dem zur Ueberwindung der die Exiſtenz von
Staat und Wirtſchaft gefährdenden übergroßen Arbeitsloſigkeit, im Dezember 1924 in der Form, daß die Realgehälter der höchſten
eine Initiative der Reichsregierung gefordert wird, um eine ein=
heitliche
Preisabbaubewegung, geſtützt und unterbaut durch eine
ſich der Konjunkur anpaſſende Senkung der Zöhne und Gehälter,
Preisſenkung nur erreicht werden kann, wenn zwiſchen hatten ſich die tarifmäßigen Wochenlöhne der gelernten
1 die früheſtens in acht Tagen den Reichstag paſſieren die gegenwärtig überhohen öffentlichen Bela= Arbeiter auf 12598 Prozent und der ungelernten auf 1902 Pro=
bundes
fährt fort:
Teil der Anforderungen des Reichsnettohaus= Prozent für die gelernten, auf 140,1 Prozent für die ungelernten
14 Tage zur Verfügung. Daß er damit, auch wenn haltes zwangsbedingt iſt. Das gilt vor allem für die Arbeiter. Während alſo die höheren Beamten Realgehälter in
perſönlichen Ausgaben mit ihrer Geſamtanforderung von 997,5
Millionen Reichsmark, ebenſo wie für die ſogenannten ſächlichen unterſten Gruppen rund 98 Prozent, haben die gelernten Ar=
Verwaltungsausgaben. Die insgeſamt 3138,5 Millionen RM. beiter ſeit Dezember 1929 einen Neglohn von 100 Prozent, die
umfaſſenden Anforderungen der ſogenannten All= ungelernten einen Reallohn von 116 Prozent der Friedenslöhne.
gemeinen Haushaltsausgaben enthalten nach Dabei darf aber nicht überſehen werden, daß die Tariflöhne prak=
Senn die Steuergeſetze halbwegs durchdacht wären, unſerer Ueberzeugung große und entſcheidende Ein= tiſch im algemeinen Mindeſtſätze ſind, und daß die tatſächlichen
gere Sozialpolitik verlangt eine grundſätzliche ſtiſchen Reichsamts in den verſchiedenen Wirtſchaftszweigen bis
Neuordnung zwiſchen Reichshaushalt und So= zu 26 Prozent über den Tariflöhnen liegen. Bei einem derartigen
zialverſicherung.
Der Hanſabund weiſt darauf hin:
Saß ſie 4 Prozent des Bruttoeinkommens ausmachen ſoll, gern bedingt ſind, die ohne eigenes Verſchulden in Not geraten den Ländern aushalten konnten. Die Begmtengehälter waren
2n Auswüchſen ſteuerlicher Ungerechtigkeit das führt, da= ſind, ausgeglichen werden müſſen durch die Heranziehung der in aber auch im Deutſchland der Vorkriegszeit verhältnismäßig
nt geſteigert. Ein verheirateter Beamter mit 4 Kin= Geſamtanforderungen des Reichsnettohaus= mit aufhören, ſo zu tun, als ob der deutſche Beamte eine Art
haltes, d. h. alſo von 700 bis 800 Millionen RM., Schlaraffenleben führe, als ob die Gehälter und Penſionen, die
sile lolen ſich proutewdiachen. Sie zeiſgen, daß, an erhöhungen in Konbination mit einer Wangkläufgen Ent= derten iſt ud leiht eine Eonderbeſeuerung beſimnter De=
laſtung
des Reichshaushalts von 1931 ſchon jetzt, mit Wirkung rufsgruppen auch vom Standpunkt der ſteuerlichen Gerechtigkeit
4 Prozent hinausgeht, und daß auch ſoziale und fami= vom 1. Oktober 1930 ab, Steuerſenkungen im Ausma ß aus immer höchſt bedenklich.
üältniſſe gar keine Berückſichtigung finden. Gerade des= einer Jahreswirkung von mehr als einer Mil=
der
Geſamtlaſt aus Sozialbeiträgen erforderlich, die zu beſchlie= Freitagabend, wie z. B. ein allgemeiner Zuſchlag zur Einkom=
ßende
neue Steigerung der Beiträge zur Arbeitsloſenverſicherung mensſteuer haben eine neue Belaſtung der Produktion zur Folge
eführt wäre, daß alle anderen Mittel unmittelbar mit der Verabſchiedung der angekündigten Novelle und ſtünden dem Gedanken des Preisabbaus und der Milderung
Ans ſchuldig geblieben. Der Hanſabund hat Beſchlüſſen der Reichsregierung bereits entnehmen dürfen.
1.gegen dieſe Art der Steuerpolitik ge= Aufgabe, die im gegenwärtigen Augenblick nach unſerer Ueberzeu= hunderprozentig dem inneren Markt entzieht,
d
gung der Reichsregierung geſtellt iſt.

*Die Woche.
In der großen Auseinanderſetzung über die Ausbalancierung
des Reichshaushalts iſt man bisher kaum weſentlich weiterge=
nicht
wehren, daß die gegenwärtige Reichsregierung an die
Ziele, die ſie ſich auf finanz= und wirtſchaftspolitiſchem Gebiet
urſprünglich geſteckt, kaum noch denkt, ſondern daß es ihr genügt,
vorhanden wären, daß alſo hier 700 bis 800 Millionen ge= eine unverfälſchte Gewerkſchaftspolitik allerdings dieſes Mal
Stegerwaldſcher Färbung und es iſt nur bedauerlich, daß dafür
Die Regierung wird daran zu knacken haben, dieſe Zahlen zu das Anſehen und die politiſchen Fähigkeiten eines Mannes wie
Ernſt der Lage kann ja von niemand beſtritten werden , dann immer noch von der Senkung der öffentlichen Laſten und von der
nicht immer nur darauf beſchränken dürfen, ſchematiſch die ſteuer= es fällt allmählich ſchwer an den Ernſt dieſer Ankündigungen zu
lichen Mittel bis auf den letzten Reſt zu verteilen, ſondern in glauben, da man von einer tatſächlichen Inangriffnahme dieſer
erſter Linie dafür ſorgen müſſen, die vorhandenen Probleme recht wenig merkt. Das einzige Poſitive bleiben nur
immer neue Steuervorſchläge, die immer weitere Millionenbeträge
in das Danaidenfaß der Reichsfinanzen ſchöpfen ſollen.
Am umſtrittenſten iſt dabei das ſogenannte Notopfer, die
Neichshilfe der Feſtbeſolderen. Auch die in geſicherter Lebens=
ſtellung
befindlichen müſſen der Not der Zeit ein Opfer bringen,
wie auch von den Arbeitnehmern Opfer gefordert werden. Die=
ſer
offenbar aus der Feder Stegerwalds ſtammende Satz in der
amtlichen Mitteilung über die Kabinettſitzung vom Freitagabend
klingt ſehr ſchön, iſt aber deswegen doch durchaus irreführend,
ſprach am Freitag in mehrſtündiger Sitzung die politiſche Lage um nicht zu ſagen demagogiſch. Alle die ſich in geſicherter Le=
und erörterte namentlich die Vorſchläge, die das Reichskabinett bensſtellung befinden, würden ganz gewiß bereit ſein, der Not
der Zeit ein Opfer zu bringen‟. Wenn ſich aber jetzt überall
gegen die Pläne der Regierung Brüning Widerſtände, und zwar
ſehr heftige Widerſtände, geltend machen, ſo deswegen, weil man
für die Sozialdemokratie nicht annehmbar ſein, den peinlichen Eindruck hat, daß es ſich nicht um Opfer handelt,
die durch die Not der Zeit bedingt ſind, ſondern um Opfer, die
den Verſuch, die Beſeitigung des Fehlbetrages zum mindeſten in dieſem Umfang nur nötig werden, weil die
Reichsregierung aus Gründen der parteipolitiſchen Taktik offen=
bar
nicht die nötige Civileourage aufbringt, um an die Löſung
der eigentlichen brennenden Probleme heranzugehen. Die drin=
gende
Notwendigkeit einer gründlichen Reform der Arbeitsloſen=
verſicherung
und einer endlichen Beſeitigung der unſtreitig vor=
handenen
ſchweren Mißſtände wird höchſtens noch gelegentlich von
einem Volksverſammlungsredner beſtritten. Die Regierung Brü=
ning
kennt die erheblichen Schwierigkeiten, die der notwendigen
Reform entgegenſtehen, und ſo vermeidet man nach Kräften,
dieſes heiße Eiſen anzufaſſen. Will man es den Beamten und
den ſonſtigen ſich in geſicherter Lebensſtellung Befindlichen wirk=
lich
übelnehmen, daß ſie dafür nicht derartig einſchneidende Opfer
bringen wollen, wie ſie jetzt verlangt werden ſollen?. Herr Ste=
gerwald
hat ja allerdings ſchon immer die Auffaſſung vertreten,
daß die Beamtengehälter zu hoch ſeien. Jetzt wurde dieſes mini=
ſteriale
Steckenpferd geſattelt und ſoll den Beamten vorgeritten
werden. Wie liegen denn nun die Dinge in Wirklichkeit?. Iſt es
Der Hanſabund für Gewerbe, Handel und Induſtrie richtig, daß es den Beamten im Vergleich zur Arbeiterſchaft
finanziell ſo außerordentlich gut geht? Die erſte grundlegende
Neufeſtſetzung der Beamtengehälter nach der Inflation erfolgte
Gruppen etwa 6070 Prozent der Friedensbezüge erreichten, die
der unteren und mittleren Gruppen 7584 Prozent. Das Be=
ſoldungsgeſetz
von 1927 erhöhte die Beamtengehälter durchſchnitt=
herbeizuführen
. Dabei wird betont, daß das Ziel der lich auf 11747 Prozent des Standes vom Dezember 1924. In=
ſtungen
ebenſalls geſenkt werden. Der Brief des Hanſa= zent der Löhne von 1924 erhöht. Seit dem Herbſt 1927 hat ſich
die Beamtenbeſoldung nicht mehr geändert. Die tarifmäßigen
Wir erklären es für unrichtig, daß der weſentliche Wochenlöhne ſtiegen trotz ſinkender Konjunktur weiter auf 140,79
Höhe von 7080 Prozent der Friedensgehälter beziehen, die 3
ſparungsmöglichkeiten. Gerade eine weitſichti= Löhne auf Grund von Akord uſw. nach Feſtſtellung des ſtati=
Vergleich zwiſchen Beamtengehältern und Arbeiterlöhnen darf
ferner auch nicht überſehen werden, daß die Löhne in Deutſch=
a
) daß die einmaligen zuſätzlichen Ausgaben, die durch unab= land der Vorkriegszeit mit wachſendem Wohlſtand eine Höhe er=
weisliche
öffentliche Fürſorgepflichten gegenüber ſolchen Mitbür= reicht hatten, die durchaus den Vergleich mit anderen wohlhaben=
den
vergangenen Jahren gewonnen Reſerven, Vorzugsaktien der niedrig, da man die Penſionsberechtigung und die ſoziale Stel=
Reichsbahn, im Tilgungsfonds der Altanleihe angeſammelte Mit= lung in erheblichem Maße mit in Rechnung ſtellte. Es wird
ganz gewiß keinen vernünftigen Menſchen geben, der dem
b) daß innerhalb des Reichshaushalts von deutſchen Arbeiter eine Beſſerung ſeines Lebenſtandards miß=
1930 Einſparungen von 12 bis 15 Prozent der gömt. Umgekehrt aber ſollte man doch nun endlich einmal da=
er
bezieht, ein höchſt unverdientes und unnötiges Staatsgeſchenk
c) daß an Stelle der beabſichtigten Steuer= darſtellten. Ganz abgeſehen von allen verfaſſungsrechtlichen Be=
Aber darüber hinaus iſt auch der wirtſchaftliche Nutzen der
geplanten Reichshilfe mehr wie fragwürdig. Andere Wege,
Daneben erſcheint es uns zur Vermeidung einer Steigerung ſo argumentiert die ſchon erwähnte amtliche Verlautbarung vom
zur Krankenverſicherung zu verknüpfen, ſo, wie wir dies wohl den der Arbeitsloſigkeit entgegen. Sollte man ſich innerhalb der
Reichsregierung denn wirklich nicht darüber klar ſein, daß man
Die Durchführung eines ſolchen Programms iſt die hiſtoriſche die Beträge, die man von den Feſtbeſoldeten erheben vill,
daß der Verbrauch genau in der Höhe der ſogenannten Reichs=

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Seite 2

hilfe zurückgehen muß, nachdem doch nun einmal feſtſteht und
kaum beſtritten werden wird, daß die Feſtbeſoldeten und in ge=
ſicherter
Stellung Befindlichen im Laufe dieſer Jahre nach der
Inflation wahrlich noch keine Reichtümer haben ſammeln können.
Der Beamte mit 300 RM. Monatsgehalt, der außer ſeiner bis=
herigen
Einkommenſteuer noch monatlich 12 RM. Reichshilfe
zahlen ſoll, wird eben für monatlich 12 RM. weniger kaufen
können. Was das aber für die deutſche Wirtſchaft bedeutet, ins=
beſondere
während der jetzigen Kriſenzeit, dürfte ohne weiteres
klar ſein. Die Aufnahmefähigkeit des inneren Marktes iſt für
die deutſche Wirtſchaft immer von entſcheidender Bedeutung
geweſen und iſt es auch heute noch. Nicht nur aus ſozialen, ſon=
der
aus wirtſchaftlichen Erwägungen heraus haben wir uns vor
einer Woche gegen eine Herabſetzung der Löhne ohne gleichzeitige
Herabſetzung der Preiſe gewandt. Nicht nur aus ſozialen, ſon=
dern
insbeſondere auch aus wirtſchaftlichen Erwägungen heraus
wenden wir uns alſo auch gegen die geplante Reichshilfe‟
welche mittelbar die deutſche Wirtſchaft und damit auch den deut=
ſchen
Arbeitsmarkt auf das Schwerſte belaſten würde.
M.

Die Gegenvorſchläge der Parkeien.
BB. Berlin, 14. Juni. (Priv.=Tel.)
Nachdem ſich das Kabinett nunmehr reſtlos hinter das Mol=
denhauerſche
Deckungsprogramm geſtellt hat, iſt der Auftakt zum
parlamentariſchen Kampfe gegeben. Dabei planen die verſchiedenen
Parteien des Reichstages nicht nur eine Vorbringung von Abän=
derungsvorſchlägen
, es ſoll ſogar dem Vernehmen nach ein Gegen=
programm
vorliegen, über das man ſich bereits in Regierungs=
kreiſen
den Kopf zerbricht. Die Sozialdemokratie plädiert
für eine allgemeine Erhöhung der Einkommen=
ſteuer
und will darüber hinaus noch einmal in eine Prüfung
über die Frage der Senkung der Arbeitslöhne eintreten. Was nun
das Gegenprogramm betrifft, ſo will man hierbei grundſätzlich von
der anderen Seite herangehen. Es wird feſtgehalten an der
Durchführung des Preis= und Lohnabbaues, wo=
bei
man eine beſondere geſetzliche Maßnahme im Auge hat, durch
die ein allgemeines Kündigungsrecht der Tarif=
verträge
herbeigeführt werden ſoll. Hierzu hat man ſich in
gewiſſem Umfange die Zuſtimmung der Gewerkſchaften geſichert.
Daß ſich dadurch die Kaufkraft heben ſoll, plant man zugleich da=
mit
ein allerdings auf dreiviertel Jahre befriſtetes Opfer
der Feſtbeſoldeten, das eng an die tatſächliche Einkommen=
ſteuer
angelehnt werden ſoll und das man als glatten Ein=
kommenſteuerzuſchlag
erheben will. Die Eingänge aus
dieſem Opfer ſollen in einem Sonderfonds angelegt werden. Nun
iſt dagegen mit Einwänden der Länder zu rechnen, denen man
aber auf folgende Weiſe entgegentreten will: Da die Wohlfahrts=
fürſorge
im Herbſt ohnehin eine Unterſtützung der Gemeinden er=
forderlich
macht, will man eine Beſtimmung ſchaffen, wonach den
Gemeinden das Recht der Erhebung einer Bür=
gerſteuer
, die in enger Relation zur Gewerbeſteuer ſtehen ſoll,
eingeräumt werden ſoll, wodurch die Unterſtützungen für die
Wohlfahrtsfürſorge wieder zurückkommen ſollen, ſo daß der Son=
derfonds
immer wieder aufgefüllt werden kann. Nur ſolchen Ge=
meinden
, die ſich dieſen Richtlinien und der Kontrolle eines ge=
meinſamen
Ausſchuſſes freiwillig unterwerfen, ſoll damit die
Unterſtützung aus dem Sonderfonds zukommen. Um auf dieſe
Weiſe einer ſteuerlichen Ueberlaſtung vorzubeugen, will man eine
maximale Begrenzung der Gewerbeſteuer feſtſetzen,
ſo daß Gewerbeſteuer und Bürgerſteuer niemals über das Maxi=
mum
hinausgehen können. Für die Uebergangszeit iſt der Ver=
kauf
von Schatzanweiſungen ins Auge gefaßt, die aus
den allmählich ſteigenden Erträgen der Sonderſteuerzuſchläge wie=
der
eingelöſt werden ſollen. Außerdem ſoll ſofort an den allge=
meinen
Abbau der Verwaltungskoſten auf Grund der vorliegenden
Vorſchläge herangetreten werden.
Die Wirkſchaftsparkei und das Reichsnokopfer.
Die Wirtſchaftspartei hat im Reichstag folgende Anfrage an
die Regierung eingebracht:
Die Reichsregierung ſoll nach unwiderſprochenen Nachrich=
ten
zu Laſten der ſogenannten Feſtangeſtellten eine Sonderſteuer
in Höhe von 4 v. H. des Einkommens planen. Wenn dieſe Steuer
auf die Angeſtellten ausgedehnt wird, ſo würde dieſe Belaſtung
Bevölkerungskreiſe treffen, die heute ſchon kaum in der Lage ſind,
die für ihr Ater, Krankheit und Invalidität erforderlichen Rück=
lagen
zu machen und deshalb wirtſchaftlich erheblich ſchwächer ge=
ſtellt
ſind als die durch Penſion für Alter und Krankheit ſowie
Erwerbsunfähigkeit geſicherten Beamten. Iſt die Reichsregierung
bereit, bei Ausarbeitnug des diesbezüglichen Geſetzentwurfes
dieſem Geſichtspunkt Rechnung zu tragen und die in Ausſicht ge=
nommene
Belaſtung der Angeſtelltenſchaft ganz fallen zu laſſen
bzw. lediglich auf diejenigen Feſtbeſoldeten zu begrenzen, bei
denen ihrem Vertragsverhältnis, ihrer Stellung und ihres Ein=
kommens
nach eine unmittelbare Notlage durch Erwerbsunfähig=
keit
nicht eintreten bann?

Dur Mauffagrang der Gregen meſſe
von Wilhelm Pekerſen
durch den Muſik=Berein Darmſtadk.
Zwei Wochen trennen uns von der Aufführung der größten
und tiefſten Meſſe des 18. Jahrhunderts, der Meſſe in H=Moll
von Joh. Seb. Bach, und wieder rüſten wir uns zur Aufnahme
eines hochbedeutſamen Meſſewerks, das unſer Darmſtädter Kom=
poniſt
Wilhelm Peterſen als Werk 27 vollendet hat, und das am
Sonntag in öffentlicher Hauptprobe, am Montag im Konzert erſt=
malig
erklingen wird. Wenn ſich ein moderner Komponiſt er=
kühnt
, den Meſſetext oder die Paſſion als Konzertwerk neu zu
ſchaffen, ſo muß er der Ueberzeugung ſein, daß er aus tiefſter
Seele heraus Bedeutſames zu ſagen hat, denn ein Vergleichen
mit den Großwerken unſerer Literatur, mit Bach, Beethoven,
Liſzt, Bruckner, iſt bei der Bedeutung, die ſolche Meſſen für unſere
Kunſt beſitzen, eine Selbſtverſtändlichkeit. Die eingehende Be=
ſchäftigung
aber mit Peterſens Großer Meſſe bringt uns zu der
Ueberzeugung, daß Peterſen hier ein Meiſterwerk geſchaffen hat,
das geiſtig wie techniſch höchſten Anforderungen gerecht wird.
Erörterten wir kürzlich, daß Bach ſich ſo zu dem Meſſetext hin=
gezogen
fühlte, weil die altehrwürdigen Worte in überkonfeſ=
ſioneller
Bedeutung die Heilsgedanken des chriſtlichen Glaubens
enthalten, und Bach ein Bekenntnis perſönlichſter Art ermög=
lichten
, ſo gilt dies in gleichem Sinne auch für Wilhelm Peterſen.
Sahen wir aber bei Bach, wie dieſes Eindringen in alle Einzel=
heiten
des religiöſen Textes zu einer weitgehenden Zergliederung
der großen zuſammenhängenden Textabſchnitte führte, ſo hat
Peterſen im Gegenteil ſich bemüht, die fünf Hauptſätze der Meſſe
in geradezu ſinfoniſcher Geſchloſſenheit zu bringen, ja in dieſer
Beziehung übertrifft er noch die gleichgerichtete Abſicht eines
Beethoven oder Bruckner. Würde es ſich hier lediglich um thema=
tiſche
Zuſammenfaſſung handeln, ſo wäre dies mehr oder weniger
eine Aeußerlichkeit, die vielleicht ſogar dazu angetan ſein könnte,
dem geiſtigen Gehalt Gewalt anzutun, wie es bis zu einem ge=
wiſſen
Grade in Mahlers 8. Sinfonie geſchehen iſt, wo der Kom=
poniſt
den Hymnus veni ereator spiritus zum Aufbau eines
erſten Sinfonieſatzes mit vokalen und inſtrumentalen Mitteln
ausnutzt. Bei Peterſen geht aber formelle und geiſtige Struktur
derart Hand in Hand, daß mehrfach eine ganz eigene und im
ihrem Gedankengang tiefberechtigte Auffaſſung des Meſſetextes
uns entgegentritt.

Sonntag, den 15. Juni 1930

Nummer 1

Vom Tage.

Der Reichsrat hat das Oſthilfegeſetz einſtimmig und das
Geſetz über die Ablöſungsbank bei Stimmenthaltung Bayerns
angenommen. Angenommen wurde auch die Ausſchußentſchließung über
Eiſenbahnbauten. Der Reichsrat ſtimmte weiter der Ergänzung des
Etats für 1930 zu, die durch die Grenzhilfe notwendig geworden
iſt. Der preußiſche Antrag auf Verſchärfung des Verbots des Ver=
ſchnitts
mit ausländiſchen Weinen wurde angenommen. Damit war
das Weingeſetz angenommen. Schließlich ſtimmte der Reichsrat dem
Geſetzentwurf zu, der die Beſtimmungen über die Liquidierung des
Umlaufes von Rentenbankſcheinen und über die Errichtung der Deut=
ſchen
Rentenbankkreditanſtalt ändert.
Nach dem vorliegende Ergebnis der Zeichnungen auf die Inter=
nationale
5½prozentige Anleihe des Deutſchen Reiches von 1930, deutſche
Ausgabe, iſt der aufgelegte Betrag von 36 Mill. RM. erheblich über=
zeichnet
worden. Die Geſamtſumme der Zeichnungen beträgt nach den
bisherigen Feſtſtellungen etwa 98 Mill. RM. Es muß deshalb eine
Rationierung der gezeichneten Beträge ſtattfinden.
Derfranzöſiſche Anteil der Youngplan=Anleihe,
der 84,5 Millionen Dollar beträgt, iſt, wie verlautet, in drei Stunden
überzeichnet worden. Die geſamten Zeichnungen dürften das
Drei= bis Fünffache des Betrages erreicht haben.
In Italien iſt die Reparationsanleihe bereits wenige
Stunden nach ihrer Auflegung zwanzigfach überzeichnet
worden.
Nächſten Montag, den 16. Juni, tritt der Verwaltungsrat
der B. J. Z. zu ſeiner zweiten offiziellen Sitzung am
Sitz der Bank in Baſel zuſammen.
Die Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und
Rußland über gewiſſe in letzter Zeit aufgetauchte Streitfragen ſind
zu einem vorläufig befriedigenden Abſchluß gelangt.
Die Leiche des deutſchen Geſandten v. Baligand
iſt aus Liſſabon heute in Cuxhaven angekommen.
Wegen der Zuſpitzung der innenpolitiſchen Lage
Finnlands iſt der Reichstag zu einer außerordentlichen Tagung zum
1. Juli einberufen worden.
Der ungariſche Miniſterpräſident Graf Bethlen
trifft heute zu einem formellen Beſuch in der engliſchen Hauptſtadt ein.
Die kommuniſtiſchen militäriſchen Formationen, die an der Offen=
ſive
gegen die Nanking=Regierung teilnehmen, haben in der Gegend von
Hankau Fortſchritte gemacht und ſich geſtern des bedeutenden Handels=
platzes
Tafeh, in dem viele Japaner wohnen, bemächtigt.

Das große Sparprogrgmm.
Berkleinerung der Parlamenke. Ausgabenkonkeolle
und Berwalkangsreform verſchoben.
BB. Berlin, 14. Juni. (Priv.=Tel.)
Zu der Mitteilung, daß die Reichsregierung erſt die Sitzung
des Verfaſſungsausſchuſſes der Länderkonferenz abwarten wolle,
ehe das eigentliche große Erſparnisprogramm
feſtgeſtellt wird, erfahren wir von gut unterrichteter Seite, daß
mit dieſer Entſcheidung früheſtens zum Herbſt mit einer Aus=
arbeitung
gerechnet werden kann. Urſprünglich hatte die Reichs=
regierung
ſchon im Zuſammenhang mit dem jetzt verabſchiedeten
kleinen Erſparnisgeſetz, das den Abbau der
Reichsminiſterien im Zeitraum von mehreren
Jahren um etwa 10 Prozent vorſieht, das weiter die
Nichtbeſetzung planmäßiger Stellen betrifft und
u. a. die Beſoldungsſperre enthält, wenigſtens das Pro=
gramm
des großen Erſparnisgeſetzes in Form von
Richtlinien veröffentlichen wollen. Man hat aber angeſichts
der Widerſtände vor Seiten der Länder nach lan=
gen
Verhandlungen in der letzten Kabinetts=
ſitzung
auf dieſen Plan verzichtet. Damit ſind alle Ver=
faſſungsänderungen
und verfaſſungsändern=
den
großen organiſatoriſchen Sparmaßnahmen
auf einen ſpäteren Zeitpunkt zur Entſcheidung
geſtellt. Wie wir hören, gehören dazu auch die in Vorſchlag
gebrachte Verkleinerung des Reichstages und der
Länderparlamente, die nur auf dem Wege einer Ver=
faſſungsänderung
zu erreichen iſt. Ebenſo ſind ſehr entſcheidende
Vorſchläge vertagt worden, wie die Kontrolle der Aus=
gaben
, d. h. der Haushalte von Ländern und auch von den
Gemeinden. Mit dieſer ungewöhnlichen und wichtigen Aufgabe
ſollte der Rechnungshof des deutſchen Reiches und andere Stellen
betraut werden. Man hat aber gerade in dieſen Punkten mit
ſtarken Widerſtänden von ſeiten der Länder gerechnet, die, wenn
ſie ſchon jetzt zur Wirkung gekommen wären, die ſchwierige Stel=
lung
des Kabinetts verſtärkt hätten. Weiter gehört zu dem großen
Erſparnisprogramm eine Fülle von organiſatoriſchen Fragen der
Verwaltungsreform, die alle weit in das Gebiet der Selbſtver=
waltung
der Länder eingreifen werden. Die ſchon vorhandenen
großen politiſchen Spannungen haben die Reichsregierung augen=
ſcheinlich
bewogen, auf dieſem Gebiet der Verwaltungsreform
und Erſparniſſe nunmehr möglichſt vorſichtig vorzugehen.
Schon in dem herrlichen Kyrie weicht der Komponiſt von der
Tradition ab. Iſt ſonſt die muſikaliſche Dreiteilung durch die
Anrufung Gottvaters, des Sohnes und nochmals des Vaters ge=
geben
, ſo erleben wir bei Peterſen zuerſt den Gegenſatz zwiſchen
den dunkeln, faſt an der Erhörung der Bitte zweifelnden Er=
barme
=dich=Rufen und der lyriſch vertrauensvollen Anrufung
Chriſti, dann ſteigert ſich das Ringen um die Erhörung Gottes
noch, bis zuletzt Gott und Jeſus gleichzeitig angerufen werden
und der Satz weich in dem Vertrauen auf Jeſu Güte ausklingt.
Das Gloria beginnt mit einem wichtigen Thema, das mehrfach
während des umfangreichen Satzes wiederkehrt, zum Teil in Ab=
wandlungen
, vor allem aber iſt bemerkenswert, daß die Worte
des Anfangs am Schluß nochmals wiederkehren, und daß in be=
deutſamer
Beziehung die Fuge cum sancto spiritu von dem
und Friede auf Erden unterbrochen wird, wonach die Haupt=
themen
des Satzes gleichzeitig angeſtimmt werden. Da wo das
bedeutungsvolle, im Agnus Dei zu den Worten gib uns Frieden
wiedererſcheinende Thema Friede auf Erden zuerſt erſcheint, be=
handelt
das Orcheſter das Gloriathema weiter, wie auch bei dem
audamus te ſo daß die Gruppe des erſten Themas Textteile
umfaßt, die von anderen Komponiſten muſikaliſch völlig getrennt
werden. Als erſter Zwiſchenſatz erſcheint bei Peterſen die zuerſt
von den Soliſten angeſtimmte Dankſagung gratias agimus ein
lyriſcher Satz von milder Schönheit, aber ſchon im Domine
Deus klingt wieder das Gloriathema an. Nächſter Höhepunkt
iſt die große Steigerung zur Anrufung des Lammes Gottes, auch
hier wird das Thema im letzten Satz bei denſelben Worten
wiederholt. Von tiefſter Wirkung iſt das qui tollis, ſchleppende
ſynkopiſche Orcheſterbäſſe malen die Laſt der Sünden der Welt,
unter denen das Lamm Gottes faſt zufammenbricht. Innig
flehend klingt das höre unſer Gebet‟. Ein neuer Gedanke tritt
bei Quoniam tu solus sanctus ein, die herbe Majeſtät der
Worte wird vom Uniſono des ganzen Chores faſt wie eine gre=
gorianiſche
Intonation der alten Kirche geſungen, und dann lebt
das feierliche Quintenorganum alter Zeit auf. Auch zu den eher=
nen
Glaubensworten des Credo läßt Peterſen dieſe Art des Zu=
ſammenklangs
im Chor ertönen, deren Weihe von uns noch ebenſo
wie von den Chriſten des 9. und 10. Jahrhunderts empfunden
wird. Aus dem Thema des quoniam entwickelt ſich nun eine
Fuge, gleichfalls fugiert tritt dann mit einem Gegenthema der
Satz cum sancto spiritu ein, nach der Einfügung Friede auf
Erden vereinigen ſich beide Themen, das Gloriathema tritt in
breiter Durchführung dazu und in mächtiger Steigerung ſchließt
der Satz mit der lapidaren Vergrößerung ſeines Hauptgedankens.
Auch der große Satz des Glaubensbekenntniſſes wird von
ſeinem Hauptthema gegliedert, der erſte Artikel und der Beginn

Perſonenkariferhöhung im Zeicht
des Preisdodaues.
Einnahmeausfälle bei der Reichsbahn.
* Berlin, 14. Juni. (Priv.
Die Reichsbahngeſellſchaft will von neuem eine Erhöh
Perſonentarife beantragen und gleichzeitig auch eine
erhöhung im Güterverkehr ins Auge faſſen. Sie hofft, a=
Perſonentarifhinaufſetzung Mehreinng
in Höhe von 45 Millionen zu erzielen, die zu d
47 Millionen kommen würden, die die letzte vom Kabinet
migte Aenderung der Tarife bringen ſoll. Damit iſt al
Defizit bei weitem nicht gedeckt. Von Januar 1
ſind Einnahmeausfälle von 260 Millionen
zeichnen, die vielleicht im Laufe des Jahres durch Mehrein
wieder etwas zurückgeſchraubt werden können. Mit einen
Ausfall muß aber auf alle Fälle gerechnet werden. 2
kenntnis hatte die Reichsbahnverwaltung auch ſchon anfe
Jahres veranlaßt, eine Tariferhöhung zu beantragen, die
lionen abwerfen ſollte. Das Kabinett hatte dazu ſeine (
gung verweigert. Es iſt auch nicht damit zu rechnen,
neuen, in Ausſicht geſtellten Anträge im Kabinett auf G
ſtoßen werden. Auch der Hinweis darauf dürfte nicht zie
die Perſonentariferhöhung erſt nach dem
tember in die Erſcheinung treten ſoll, wenn bereits 4
Reiſeverkehr vorüber iſt. Wir glauben, daß die Reichs
ſchon aus dem Grunde einen abſchlägigen Beſcheid hol
weil das Kabinett esangeſichts der großen
ſenkungsaktion gar nicht wagen kann, zu
nahmen ſeine Zuſtimmung zu geben, die
das Gegenteil auslöſen würden, min
aber neue Teilbelaſtungen bringen.
Der Berwalkungsrak der Reichsbahn zur
erhöhung.
Reichsbahnamtlich wird mitgeteilt: Vom 12. bis
1930 hielt der Verwaltungsrat derDeutſchen
bahngeſellſchaft ſeine 1. Tagung in ſeiner ne=
ſetzung
nach Inkrafttreten des auf Grund des Neue
geänderten Reichsbahngeſetzes ab. An der Sitzung nal
den neuen Geſetzesbeſtimmungen als ſtändiger Vert=
Reichsregierung Miniſterialdirektor im Reichsverkehrsm
Vogel teil. Zu ſeinem ſtändigen Stellvertreter iſt der M
direktor im Reichsminiſterium der Finanzen, Graf Schr
Kroſigk ernannt worden. An Stelle der vier ausgeſchied
ländiſchen Mitglieder ſind Dr. Grund, Dr. Hackelsbe
Kaiſer getreten. Der 4. Vertreter iſt noch nicht ernan
2. Vizepräſidenten wurde an Stelle des ausgeſchieder
Margott Dr. v. Batocki gewählt.
Der Verwaltungsrat ſtand vor ſchwierigen
beratungen. Von Januar bis Mai 30 ſind die B
nahmen von über 260 Millionen Reichsmark hinter de
chenden Einnahmen des Vorjahres zurückgeblieben. Mitt
als dieſer Rückgang ſich auf 60 Millionen Reichsmark
mußte auf Grund der geſamten Finanzlage an die Reich
der Antrag geſtellt worden, der Reichsbahn durch Tar
eine Mehreinnahme von 150 Millionen jährlich zu
Von dieſem Antrag ſind Tariferhöhungen genehmigt u.
für 1930 lediglich eine Mehreinnahme von 47 Million
mark ergeben werden.
Von einer neu zu beantragenden allgemeinen Erl
Perſonentarife in geringem Ausmaß wird eine jährl
einnahme von etwa 45 Millionen Reichsmark erwartet
Einführung dieſer erhöhten Perſonenfahrpreiſe würde
September zu rechnen ſein, ſodaß der Hauptreiſeye
Belaſtung erfährt. Die Frage einer Gütertariferhöh
auf die nächſte Sitzung vertagt.
Der deulſche Beamkenbund gegen die Reit
Berlin, 1
Der Deutſche Beamtenbund veranſtaltete am Fre
einen Preſſeempfang, um die Oeffentlichkeit mit dem
Beamtenbundes gegen die Reichshilfe vertraut zu m
Bundesvorſitzende Flügel brachte die ablehnende S.
Beamtenbundes zum Ausdruck und wies darauf hin,
amtenſchaft durch die Reichshilfe auf wirtſchaftlig
einſeitig belaſtet würde in einem Ausmaß, daß das V
die verfaſſungsmäßigen Bürgſchaften erſchüttert wer
Der Deutſche Beamtenbund verkenne nicht die große
ſich Millionen von Volksgenoſſen befänden, verlange
eine gerechte Verteilung der Laſten erfolge. Der Ein
ſich gegen die Einſeitigkeit und den unſozialen Ch
Reichshilfe‟
Auch die Vereinigung der leitenden Angeſtellten (.,
anſtaltete am Freitag in Berlin eine ſtark beſuchte
gebung gegen Notopfer und Gehaltsabbau
des zweiten bilden den Hauptſatz, der beim Beginn
Artikels und am Schluß mit der Wiederholung der
erſten wiederkehrt. Erſter Zwiſchenſatz iſt die wund
ſtellung der Menſchwerdung, des Leidens, Sterben
erſtehung, Himmelfahrt und Wiederkunft Jeſu, zweite
ſatz das Bekenntnis zur Kirche, ihren Heilsmitteln, de
ung der Toten. Die Worte et vitam venturi ſind
Gebrauch fugiert, die Soloſtimmen beginnen, und in
bau ſteigert ſich der Satz dem Schluß entgegen.
Unendlich geheimnisvoll und weihevoll beginnt &
deſſen erſtes Oſanna noch ſtarke Zurückhaltung wah
mittelbar folgt ihm als Zwiſchenſpiel der Orgel die
muſik, die zu dem feierlichſten Augenblick des Gotte
klingt, zu der Verwandlung von Brot und Wein in
Blut Chriſti. Mit dem Benedictus beginnen
Soloſtimmen und es vermiſcht ſich dann das The
in excelsis mit dem des benedictus, ſo daß ar
geiſtige Einheit geſchaffen wurde, wo ſonſt Gegenſ=
Die breite Anlage des letzten Satzes, des Agnus I
Parallele in Beethovens Miſfa ſolemnis. Die then
knüpfung mit der gleichen Textſtelle im Gloria wu=
wähnt
. Nun aber teilt Peterſen anders ein, als es
ſchehen pflegt. Die dreimalige Anrufung des Lan
wird ſonſt zweimal mit der Bitte erbarm dich un
letzte Mal mit der Bitte gib uns Frieden verbur
Beethoven ſchuf ſich hier eine Erweiterung, in dem
um inneren und äußeren Frieden trennt, letzterer
Kriegslärm der Napoleoniſchen Kriege erinnerndes
talzwiſchenſpiel voraus. Peterſen beginnt mit der
ſtammelnden, bald inbrünſtig flehenden Bitte um E
in fugiertem Satz ausklingt, läßt dann anklingend ar
und Friede auf Erden aus dem Gloria die zar
Frieden erklingen. Nun ſteigert ſich das Flehe
nobis noch dadurch, daß das Thema unruhiger, zeri
und das Orcheſter führt in einer mächtigen Steigeru
hovens Bitte um äußeren Frieden formell nicht
erweiterte Miſererethema durch. Mit lautem Aufſc ſ
der Chor dieſe Entwicklung, an die ſich nochmals
Frieden inbrünſtig anſchließt, nur noch dreimal von
Geſtammel miserere nobis unterbrochen.
Wir verſuchten, den Hörer des neuen Werkes
das Hören vorzubereiten, daß wie kleine Hinweiſe a
und muſikaliſche Struktur gaben. Daß es auch
Meſſe nötig iſt, von Satz zu Satz ſich der Bedeutt
niſchen Textworte bewußt zu ſein, iſt ſelbſtverſtändli

Weiſe wird ſich aber dem Hörer bonae voluntati

[ ][  ][ ]

ter 164

Seite 3

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ellten (.

EP. Bordeaux, 14. Juni.
zialiſtiſche Landesparteitag hat ſeine Arbeiten abge=
Die Bemühungen Léon Blums haben zu einer voll=
Ausſöhnung der widerſtrebenden Ten=
nnerhalb
der Partei geführt. Das wichtigſte
ſt die Wiederbeteiligung des rechten Flü=
der
Geſchäftsführung und Verwaltung
wovon er ſeit dem vorjährigen Kongreß ausgeſchaltet
Abgeordnete Renaudel und ſeine Freunde erhielten
drittel der Sitze in der ſtändigen geſchäftsführenden
i und den ſonſtigen leitenden Poſten. Hinſichtlich
taktik brachten die Beſchlüſſe des Kongreſſes keine
eitgehende Klärung. Der Kongreß begnügte
auf die Entſchließungen früherer Tagungen hinzu=
die
lokalen Verbände aufzufordern
wahlen den ſozialiſtiſchen Kandidaten
vn desjenigen Kandidaten zurückzuzie=
die
meiſten Ausſichten habe, die Reak=
chlagen
, und ganz allgemein die zur Be=
der
Reaktion erforderlichen Maßnah=
rgreifen
.
ongreß hatte auch eine längere Auseinander=
ber
die Frage gebracht, ob die Uebernahme
parlamentariſcher Aemter, wie z. B. des
Sozialiſten Bouiſſon bekleideten Kammerpräſidiums
ſerichterſtatterpoftens in der Kammerkommiſſion für
den der Abgeordnete Renaudel inne hatte, ſich mit
aliſtiſchen Doktrin vereinbaren laſſe.
flügel hatte die Zurückziehung der beiden Sozialiſten,
Aemtern gefordert. Der Kongreß erkannte jedoch mit
rheit dahin, daß dieſe Angelegenheit ledig=
eder
Parlamentsgruppe ſei.
Sozialiſten, ſchreibt uns unſer A=Korreſpon=
Paris, ſind einer Reihe von prinzipiellen Fragen aus
gegangen, ſchon um die Einigkeit in der Partei zu
emgemäß konnte der Kongreß verhältnismäßig früh
den, im Zeichen einer überraſchenden Einmütigkeit.
ngreſſe der franzöſiſchen Sozialiſten ſind oft konfus,
hieht ſehr wenig Greifbares auf dieſen Tagungen. Sie
eſtoweniger ſehr wichtig, und diesmal hat man be=
ereſſiert
nach Bordeaux geſchaut. Denn die So=
ſind
die Partei der Zukunft, wenigſtens
as jetzt von allen Seiten. Tatſächlich hat die Partei
gemacht, und nun wollte man ſehen, wie dieſe Fort=
ſie
zurückgewirkt haben. Die kommuniſtiſche Partei
ch iſt in der Liquidierung begriffen und ihre Kräfte
Sozialiſten zu. Andererſeits machen dieſe auf Ge=
chritte
, wo früher nur die büngerlichen Parteien Aus=
n
. Es iſt daher kein Wunder, wenn auf jedem ſozi=
ongreß
innere Spannungen auftreten. Man hat bis
3nahme alles, was dieſe Spannungen verſchärft hätte,
usnahme war ein Vorſchlag, welcher nichts anderes
Is die Armee und die Flotte abzuſchaffen. Selbſt=
nahm
man dazu nicht Stellung. Die Abrüſtungs=
rde
aufdennächſten Kongreßverſchoben.
eniger hat dieſer Vorſchlag größtes Intereſſe erregt.
ant, ſenſationell und peinlich. Frankreich beſitzt
ößte Armee der Welt und die viertgrößte Flotte. Eine
he dieſe ohne weiteres abſchaffen möchte, hat prak=
e
geringſten Ausſichten in die Regierung zu kommen.
n einer Zeit, wo man jenſeits der Alpen unverhüllte
ganda gegen Frankreich treibt.
ozialiſten entwickeln ſich aber nach der
ſchen Richtung hin. An den Kongreß haben
Schritt weiter in der Anerkennung des
Zrundbeſitzes getan. Sie geben jetzt die Not=
es
bezahlten Perſonals in einem gewiſſen Maße zu.
darauf hin, daß ſie ihrer paſſiven Rolle müde ſind.
igreß hat beſchloſſen, bei den nächſten Wahlen für die
ſſe den lokalen Förderationen freie Hand zu laſſen.

gt das Zuſammengehen mit gewiſſen katholiſchen
Bleichzeitig denkt man an einen verſtärkten Pro=

ſeldzug für das Frauenwahlrecht.

Man ſtellte auf dieſem Kongreß feſt, daß die radikale
Parteitot ſei. Rechts iſt man darüber entzückt und das Echo
dieſer Feſtſtellung bleibt nicht aus. Man ſollte aber doch nicht
bergeſſen, daß die Radikalen gegenwärtigtrotz allem
die numeriſch ſtärkſte Gruppe in der Kammer ſind,
und daß dieſe Partei ſehr tief im franzöſiſchen Boden wurzelt.
Man ſagt ſie nur zu übereilt tot; aber ſchon die nächſten Wahlen
können eine Ueberraſchung bringen".

Ausſprache über die Berkützung der Arbeitszeit
in Genſ.
Genf, 14. Juni.
Der Ausſchuß der Internationalen Arbeitskonferenz, der die
internationale Regelung der Arbeitszeit im Kohlenbergbau zu
behandeln hat, trat geſtern zu ſeiner erſten Sitzung zuſammen.
Als Vorſitzender der Kommiſſion wurde der frühere deutſche
Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns gewählt. Die deutſche Reichs=
regierung
iſt durch Miniſterialdirektor Sitzler vertreten. An den
Kommiſſionsberatungen nahmen etwa 100 Delegierte und Sach=
verſtändige
teil. Für die Regelung der Arbeitszeit hat das In=
ternationale
Arbeitsamt der Konferenz als Verhandlungsgrund=
lage
einen Vorentwurf unterbreitet, der in allen Kohlenberg=
werken
eine Arbeitszeit von 7½ Stunden täglich oder 45 Stunden
wöchentlich bzw. für eine Uebergangszeit eine Arbeitszeit von
734 Stunden täalich oder 46½ Stunden wöchentlich vorſieht. Die
Ausſprache wurde faſt vollſtändig ausgefüllt von einer Ausein=
anderſetzung
zwiſchen dem Vertreter der engliſchen Gruben=
beſitzer
Lee und dem eigliſchen Gewerkſchaftsführer Cook. Die
Internationale Arbeitskonferenz beſchäftigte ſich dann in zweiter
Beratung mit der Frage der Arbeitszeit der Angeſtellten. In
der heuigen Eröffnung der für dieſe Frage eingeſetzten Kommiſ=
ſion
, der als deutſcher Regierungsvertreter Miniſterialrat Gold=
ſchmidt
vom Reichsarbeitsminiſterium angehört, wurde beſchloſ=
ſen
, zunächſt die Form einer internationalen Regelung zu
beraten.

In der Fortſetzung der Kommiſſionsberatungen am Freitag
legte Miniſterialdirektor Dr. Sitzler vom Reichsarbeitsminiſte=
rium
den Standpunkt der deutſchen Regierung dar. Die deutſche
Regierung ſei ebenſo wie die engliſche für eine Konvention und
für eine möglichſt einheitliche Verkürzung der Arbeitszeit im
Kohlenbergbau. Die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten, die aus
einer Verkürzung der Arbeitszeit entſtehen könnten, dürften nicht
unterſchätzt werden, aber man dürfe nicht den Schluß ziehen, daß
eine Konvention nicht möglich ſei. Die augenblicklichen Vor=
gänge
innerhalb der deutſchen Eiſen= und Stahlinduſtrie ſtünden
in keinerlei Zuſammenhang mit der Frage, die von der Kom=
miſſion
behandelt würde. Miniſterialdirektor Dr. Sitzler betonte,
daß die deutſche Regierung den vorliegenden Konventionsentwurf
eingehend geprüft habe. Sie ſei zwar nicht mit allen Einzelhei=
ten
einverſtanden, werde ſich aber mit allen Mitteln bemühen,
eine internationale Konvention zuſtande zu bringen.
Der engliſche Regierungsvertreter Shiewell ſprach ſich gleich=
falls
für ein internationales Abkommen aus und ſtellte dabei
vier Forderungen: 1. ſei ein ſolches Abkommen eine dringende
Notwendigkeit, 2. müſſe es ſo ſchnell wie möglich zuſtande kom=
men
, 3. ſolle den Wünſchen der Bergarbeiter nach Verkürzung
der Arbeitszeit entſprochen werden, 4. ſoll für alle Länder die
gleiche Berechnungsform für die Arbeitszeit gelten.
In der Ausſprache über die Zwangsarbeit kam es zu einer
neuen Auseinanderſetzung zwiſchen den Vertretern der engli=
ſchen
Regierung und der engliſchen Arbeiter. Die engliſchen Ar=
beiter
, die ihrem Mißfallen darüber Ausdruck gegeben haben, daß
Miß Bondfield ſich in dem Ausſchuß für die Zwangsarbeit nur
durch einen Beobachter vertreten läßt, weil ſie bisher noch nicht
in der Lage geweſen ſei, den Abkommensentwurf durchzuprüfen,
griffen heute erneut die engliſche Regierung an, weil dieſe keine
Endfriſt für die Abſchaffung der Zwangsarbeit für öffentliche
Zwecke feſtgeſetzt wiſſen wollte. Die engliſchen Arbeiter erklärten,
daß ſie die Labour=Regierung nicht zu dem Zwecke gewählt hät=
ten
, daß jetzt die Abſchaffung der Zwangsarbeit für öffentliche
wecke auf unbeſtimmte Zeit vertagt würde.
A

Erregung in der Heimwehr.
Wien, 14. Juni.
Major Pabſt, der bekannte Organiſator des Münchener
Kapp=Putſches, der ſich ſeit 1920 in Oeſterreich aufhält und als
militäriſcher Berater der öſterreichiſchen Heim=
wehren
eine große Rolle ſpielte, wurde wegen ſeiner politi=
ſchen
Betätigung und Einmiſchung in die innerpolitiſchen Ange=
legenheiten
Oeſterreichs für immer aus Oeſterreich aus=
gewieſen
. Er wurde von der Polizei bis zu ſeiner Ausweiſung
in Haft genommen.
Der Ausweiſungsbefehl iſt Major Pabſt noch am Samstag
abend zugeſtellt worden. Er bleibt weiter in Haft, obwohl von
juriſtiſcher Seite behauptet wird, daß dieſe Vornahme dem Geſetz
nicht entſpreche. Gegen den Ausweiſungsbefehl ſteht Major Pabſt
ein Einſpruchsrecht im Laufe von drei Tagen zu. Er wird aber
von dieſem Recht keinen Gebrauch machen, da der Einſpruch an
den Landeshauptmann von Wien, den Sozialdemokraten Seitz zu
richten wäre.
In allen politiſchen Kreiſen hat die Nachricht von dem Vor=
gehen
gegen Major Pabſt ungeheures Aufſehen und in Heim=
wehrkreiſen
höchſte Erregung hervorgerufen. Ein
großer Teil der maßgebenden Perſönlichkeiten, darunter auch
Bundeskanzler a. D. Dr. Seipel und Vizekanzler Vaugoin, ſind
nicht in Wien. Dr. Seipel befindet ſich in Deutſchland, Vaugoin
in Graz. Eine Abordnung der Heimwehr begab ſich ſchon im
Laufe des Nachmittags zu Schober, der erklärte, daß es ſich um
ine Amtshandlung der Polizeidirektion handle, mit der er ſich
nicht befaßt habe; er werde ſich ſogleich vom zuſtändigen Refe=
renten
Bericht erſtatten laſſen. Ueber das weitere Vorgehen ge=
ſen
Major Pabſt läßt ſich am Samstag noch nichts Näheres feſt=
ſtellen
. Tatſache iſt nur, daß die erweiterte Bundesführung der
Heimwehr für Montag zu einer Sitzung einberufen worden iſt.
Nach der Verhaftung Pabſts wurde in ſeiner Wohnung eine Haus=
ſuchung
vorgenommen.

Belgrad, 14. Juni.
Der Staatsgerichtshof zum Schutze des Staates hat heute nach=
mittag
um 4 Uhr das Urteil in dem Prozeß gegen den Kroaten=
führer
Dr. Matſchek und Genoſſen verkündet. Der Vorſitzende teilte
zu Beginn der Urteilsverkündung mit, daß ein Teil der Angeklag=
ten
, und zwar 10 von 24, freigeſprochen würden. Unter den Frei=
geſprochenen
befindet ſich auch Dr. Matſchek. Von den übrigen
wurden der als Führer der terroriſtiſchen Organiſation angeklagte
Bernardic zu 15 Jahren Kerker verurteilt, der zweite Hauptange=
klagte
Hadjija zu fünf Jahren Kerker, weitere zwei Angeklagte zu
je zehn Jahren und der ehemalige Abgeordnete der Kroatiſchen
Bauernpartei Jelaſic zu drei Jahren Kerker. Eine Berufung gegen
das Urteil iſt nicht zuläſſig.

6 Am heutigen Sonntag, den 15. Juni, fciert Dr. phil.
Guſtav Adolf Dehlinger, auf Weilerhof bei Wolfskehlen,
ſeinen 70. Geburtstag. Oekonomierat Dehlinger, geborener Würt=
temberger
ſein Bruder iſt der jetzige württembergiſche Finanz=
miniſter
, iſt den heſſiſchen Landwirten als der Vater der
Riedentwäſſerung bekannt. Er hat, nachdem er ſeine
Studien beendet und mehrere Jahre auf größeren Gütern prak=
tiſch
tätig war, im Jahre 1887 das Gut Weilerhof erworben und
dort die von ihm propagierte Grünlandwirtſchaft und die vieh=
loſe
Wirtſchaft mit Kunſtdüngung auch praktiſch erprobt. Beinahe
20 Jahre gehörte er der Landwirtſchaftskammer und als Vor=
ſitzender
der Bodenkulturkommiſſion an. Das Werk der Riedent=
wäſſerung
wird immer mit ſeinem Namen verbunden bleiben,
und auch an dem erſt kürzlich herausgekommenen Generalkultur=
plan
für die Riedentwäſſerung ſind ſeine Gedanken maßgeblich
verarbeitet. Als Mitbegründer des Bundes der Landwirte im
Jahre 1893 gehörte er ſpäter der Zweiten Kammer und dann dem
Landtag als Vertreter des Landbundes an. Gegen ſein Wirken
regte ſich aber aus den eigenen Reihen ſtarker Widerſtand, ſo daß
er, ein ſüddeutſcher Bauer von altem Schrot und Korn, ſich vor
einigen Jahren aus der Politik zurückzog. Aus ſeiner Feder ſind
im übrigen zahlreiche agrarwiſſenſchaftliche Werke erſchienen.
Guſtav Adolf Dehlinger gehört heute noch dem Landeskirchentag
als eifriges Mitglied an.
Staatspräſident Dr. Adelung hat dem Jubilar zu ſeinem
70. Geburtstag in herzlichen Worten ſeine Glückwünſche und die
des Heſſenlandes ausgeſprochen. Miniſter für Arbeit und Wirt=
ſchaft
Korell übermittelte perſönlich dem Geburtstagskind
ſeine Glückwünſche.

zill der willens iſt, das Werk innerlich mitzuerleben, die
9 ker reichen Schönheit voll erſchließen, denn ihr Stil
wule Jeterſen als Beherrſcher einer eigenen, perſönlichen
erbele) IIt, die weder herkömmlich romantiſch, etwa im bruck=

wei ine iſt, noch atonal oder neutöneriſch, ſondern die aus
m AAndernswerten inneren Reichtum heraus ihre Gedan=
ſſhe
ehmer Prägung, reicher Melodik und charaktervoller
di römen läßt, unbekümmert um Mode und Richtung
Werk von der Darmſtädter Uraufführung aus der
leden ſein, der ſeiner geiſtigen Haltung und Selb=
ne
ſeiner muſikaliſchen Bedeutung entſpricht.
Friedrich Noack.
die
Zott
m.
Werbach-Ausſtellung im Schloßmuſeum
T.

in Darmſtadt.
he der Ausſtellungen, die in dieſem Sommer anläß=
Arigen Beſtehens der Stadt Darmſtadt gezeigt wer=
en
, wie an dieſer Stelle ſchon berichtet, im Schloß=
einer
äußerlich kleinen, aber ſehr reizvollen und hoch=
Nammenſtellung von Arbeiten aus der Kelſterbacher
kkoffnet worden. Damit iſt zum erſten Male der
nd der heute noch nachweisbaren Porzellane aus
ane, Fayence= und Steingutfabrik der Oeffentlichkeit
Sracht, die unter der Förderung des Jagdlandgrafen
4 bald nach ihrer Eröffnung eine zwar kurze, aber
Zeit erlebte (17611768). Wir verdanken es dem
n Hardenberg, daß dieſe für die Geſchichte des
14hſtgewerbes ſo wichtige Schau, die ſchon vor dem
It war, im Jubiläumsjahr der Stadt Darmſtadt
Eworden iſt. Wir haben auch Herrn Dr. Röder zu
Das Kelſterbacher Porzellan und ſeine Geſchichte
9 unterſucht und hierdurch, unter der Aegide des
Dardenberg, den Gedanken der Ausſtellung wieder
racht hat. Man hätte für die geiſtreiche Beweglich=
Eorzellane keinen beſſeren Rahmen finden können,
Ieieezimmer des Schloßmuſeums: Die Arbeiten ſtrah=
* beiterkeit, ihre grazile Leichtigkeit bewegt ſich har=
der
Umgebung.
Be Künſtler der älteren Gruppe iſt Carl (2) Vogel=
Eeſte und völlig eigenwüchſige Perſönlichkeit, die von
Eat herzukommen ſcheint. Seine Arbeiten, die Ver=
za
dem hervorragenden Bildhauer Conrad Ferdi=
Sd mit main=frä kiſchem Barock und Rokoko ver=
* Hant und zügiſch, voll ſchweifender Leichtigkeit, im

den Stoffkreis einer heidniſchen, von Allegorien und von genre=
haft
empfundenen Perſonifikationen überſpannten Welt ge=
bannt
. Unter den Künſtlern aus der Nähe Vogelmanns heben
ſich Jakob und Cornelius Carlſtadt hervor. Die Arbeiten von
ihrer Hand ſind weicher und läſſiger wie die ihres Meiſters, dem
ſie zu folgen verſuchen, ohne mit ihrer umſtändlichen Breite die
nervige Feſtigkeit Vogelmanns je erreichen zu können. Nach
einem Umbau der Kelfterbacher Manufaktur im Jahre 1766 laſſen
ſich wieder neue Modelleure und Maler feſtſtellen. An Vogelmanns
Stelle tritt Tobias Eckhardt, ein Sohn des in Darmſtadt tätigen
Hofbildhauers. Seine Arbeiten ſind etwas ſpeckig, von beharrlicher
oft dumpfer Ruhe erfüllt, die nichts mehr mit der geiſtreich flie=
genden
Helligkeit Vogelmanns gemein hat. Weit erfreulicher als
Eckhardt iſt der Modelleur Peter Antonius Seefried, der 1767 in
Kelſterbach eintrifft. Sein künſtleriſche Art verrät nicht nur ſeine
Lehrjahre beim großen Buſtelli in Nymphenburg, ſondern auch
den Aufenthalt in Ludwigsburg, wo er wohl mit Jakob Carlſtadt
zuſammengekommen iſt. Seine Weiſe iſt ſo elegant wie die
Vogelmanns, aber nicht ſo eigenwüchſig wie die des Vorgängers,
kompakt und zugleich etwas gratig. Seefried verläßt Kelſterbach
bald nach dem Tod des Landgrafen Ludwig VIII., durch den auch
das Schickſal der Manufaktur beſiegelt wurde. Nach einem
Interim von beinahe 20 Jahren, in denen in Kelſterbach nur
Fayence hergeſtellt wird, geht man unter dem Einfluß des aus
Höchſt kommenden Modelleuers Jacob Melchior Höckel noch einmal
an die Porzellanfabrikation. Dieſer letzte Abſchnitt in der Geſchichte
der Manufaktur, zugleich ihr unbedeutender Abklang, ſieht durchweg
nur noch ſchlechte Arbeiten. Die Figuren ſind oft wie ausgeſtopft,
phyſiognomiſch verdummt und leer, pappig und ohne die in den
Glanz der Oberfläche hineinwachſende Struktur, der älteren
Stücke, phraſenhaft umſtändlich und geiſtreich tuend, wobei ſich die
von den Vorgängern völlig beherrſchte Anekdote in ſchlechte Im=
proviſation
verliert. Die Fayence= und Sieingutproduktion der
Manufaktur hält ſich länger und ſchleppt ſich bis in die 30er
Jahre des neuen Jahrhunderts hinein.
Ein ausgezeichnet gearbeiteter Führer begleitet durch die
Dr. Rudolf Pérard.
Ausſtellung.
Das Bremer Skadtiheaker im Spieljahr 1929-30.
Ein Rückblick auf die vergangene Spielzeit läßt unſchwer er=
kennen
, daß das Intereſſe der Bremer Theaterbeſucher im all=
gemeinen
nicht für Neuerſcheinungen zu gewinnen war, zeigt aber
gleichzeitig ein Anſteigen der Aufführungszahl der einzelnen
Stücke, die dem Geſchmack des Publikums entgegenkamen. Han=
delt
es ſich auch im weſentlichen um klaſſiſche Stücke des Schau=

ſpiels, der Oper und der Operette, die ſich die Gunſt der Theater=
freunde
erhalten oder wiedergewonnen haben, ſo erreichte doch
Die andere Seite mit 29 Aufführungen eine Rekordzahl, die
ſonſt nur Weihnachtsmärchen beſchieden iſt. Dann folgt
Shakeſpeares Hamlet mit 14 Aufführungen, die nicht zuletzt
dem vortrefflichen Hamlet Hansjoachim Büttners zuzuſchreiben
ſein dürften. An 12 Abenden gelangten Schwanda, der Dudel=
ſackpfeifer
Das Geld auf der Straße und Der Vogelhändler
zur Aufführung. Die übrigen Opernneuheiten konnten nicht die
Aufführungszahl des munteren Schwanda erreichen und wurden
von Mignon, Traviata und von der Afrikanerin mühelos mit
8 Aufführungen übertroffen. In der Operette wurde Die luſtige
Witwe 10mal und Friederike 9mal geſpielt. Im Schauſpiel.
kam, leider erſt faſt zum Schluß der Spielzeit, unter Dr. Willy
Beckers ausgezeichneter Regie die geſamte Wallenſtein=Trilogie an
7 Abenden zur Darſtellung und wurde vor ſtets ausverkauftem
Haus mit großer Begeiſterung aufgenommen. Die Rückkehr zu
den klaſſiſchen Stücken iſt zweifellos auf einen geſunden Ge=
ſchmack
zurückzuführen, aber der ſtarke Beſuch dürfte doch wohl
auch der ſorgſamen Regie zu verdanken ſein, die man neuerdings
dieſen Werken zukommen läßt.
O.N.

Von Deutſchlands Hohen Sculen.
Frankfurt a. M.: Zur Wiederbeſetzung des durch die Emeri=
tierung
des Geh. Medizinalrats Karl Herxheimer erledigten Lehr=
ſtuhls
für Haut= und Geſchlechtskrankheiten iſt ein Ruf an Prof.
Dr. Oskar Gans, Oberarzt an der Hautklinik in Heidelberg, er=
gangen
.
Münſter i. W.: In der philoſophiſchen und naturwiſſenſchaft=
lichen
Fakultät ſind die Privatdozenten Dr. Heinrich Danneel
(Techniſche Chemie), Dr. Walter Mevius (Botanik) und Dr.
Heinz Prüfer (Mathematik) zu nichtbeamteten a. o. Profeſſoren
ernannt worden. Der Profeſſor Dr. Günther Müller an der
Univerſität Freiburg (Schweiz) hat einen Ruf auf den Lehrſtuhl
der deutſchen Sprache und Literatur an der hieſigen Univerſität
erhalten. Er iſt der Nachfolger J. Schwerings. Der durch das
Ableben des Profeſſors Leo Wieſe erledigte Lehrſtuhl der romani=
ſchen
Philologie iſt dem a. o. Profeſſor Dr. Eugen Lerch in Mün=
chen
angeboten worden.
Düſſeldorf: Der Lehrſtuhl für Haut= und Geſchlechtskrankhei=
ten
an der Mediziniſchen Akademie iſt (an Stelle von Profeſſor
K. Stern) dem a. o. Profeſſor ebenda Dr. Hans Theo Schreus
angeboten worden.
Jena: Der Ordinarius für neuere deutſche Literaturgeſchichte
an der Wiener Univerſität Dr. Paul Kluckhohn hat einen Ruf
an die hieſige Univerſität als Nachfolger von Geheimrat Michels
erhalten.

[ ][  ][ ]

Sonntag, den 15. Juni 1930

Seite 4

Nummer

Statt Karten.

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15. Juni 1930

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Aufmerkſamkeiten anläßlich unſerer Ver=
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ſprechen wir hiermit unſeren
herzlichſten Dank aus.

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Für die uns anläßlich unſrer
Vermählung ſo zahlreich er=
wieſenen
Aufmerkſamkeiten danken
wir herzlichſt
Wilhelm Dietz u. Frau
Tilly, geb. Dörr.
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Juni 1930.

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Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Marg. Mahr.
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3½ Uhr, vom Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße
aus ſtatt.

Aufarbeiten!

Dankſagung.
Für die wohltuenden Beweiſe herzlicher Anteilnahme und
die zahlreichen Blumenſpenden bei dem Heimgange unſerer
lieben Entſchlafenen ſagen wir allen Verwandten, Freunden
und Bekannten auf dieſem Wege unſeren herzinnigſten Dank.
Ganz beſonders danken wir Herrn Dr. Röder und Kranken=
ſchweſter
Margarete für die liebevolle Pflege und Herrn
Pfarrer Uhl für die troſtreichen Worte am Grabe, ſowie den
Schulkameradinnen und Kameraden und Alice=Frauen=
Verein für den ehrenden Nachruf und Kranzniederlegung.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:

Joh. Römer und Tochter.
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ſchungsergebnis der Wiene
der mediziniſchen Fakultä
Haut Nahrung zu ſich
Sie kann Nährſtoffe au
dieſe in lebende, geſunde
wandeln. Nicht das Alter,
ernährung verurſacht Fa
ſchlaffte Haut. Ich hörte vo
ſtoffen, die von den berüh
verordnet werden, und in
jüngte ich mich ſelbſt um
möchte, daß jede Frau übe
Glück auskoſtet.
Die berühmte Pariſer C.
enthält unter Garantie v.
jene nährenden Stoffe, d
laut Anſicht berühmter
braucht, um ſich jung zu
ſind prädigeriertes Olivei
Sahne, emulgierte Pfla
und Eidotter, alles ve
wiſſenſchaftlichen Rezepte
Tokalon. Schon nach eine
Sie eine Beſſerung, die
für möglich hielten. Stan=
verleiht
dauernd blühe
Teint friſch, feſt und fr.
Creme Tokalon, roſafarbig
gebrauch, Creme Tokalon
für den Morgen. Erfolg 9.
Geld zurück. Erhältlich in
Damenfriſier=Salons und
Gratis=Schönhei
enthaltend drei kleine
Tokalon Hautnahrung un
Schönheitsmittel, wird ge
Verſandſpeſen durch Aſche
burg, Pinneberger Weg ?.

[ ][  ][ ]

Seite 5

Darmſtadt, den 15. Juni.
Glüdwünſche zum Stadkiubiläum.
ſtadt Darmſtadt, z. H. des Herrn Oberbürgermeiſters, ſind
blückwünſche zugegangen:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeiſter!
ſamen der Heſſiſchen Staatsregierung entbiete ich der
Landeshauptſtadt zum 600jährigen Stadtjubiläum herz=
ickwünſche
. Ein Rückblick auf die Geſchicke der Stadt
in den vergangenen Jahrhunderten läßt, wie wohl
blück und Unglück, Stillſtand, Fortſchritt und auch rück=
zwegungen
erkennen: ein Auf und Ab in ſtetem Wechſel.
n aber zeigt ſich doch eine geſunde Aufwärtsentwicklung
Eine ſolche Feſtſtellung iſt wertvoll in ſchwierigen Zeit=
Sie lehrt, daß man letzten Endes an den Fortſchritt glau=
ich
nicht durch Rückſchläge und augenblickliche Nöte irre
ſſen ſoll.
ſtadt möge mit Vertrauen in die Zukunft blicken. Wohl
uirtſchaftlichen Grundlagen der Stadt nicht übermäßig
doch feſt und ſicher. Ihren kulturellen und wiſſenſchaft=
ig
wird ſich die Stadt zu bewahren wiſſen, allen großen
eiten zum Trotz.
ils eine der ſchönſten Wohnſtädte Deutſchlands hat ſie
hre Anziehungskraft ausgeübt.
eſſiſche Staatsregierung wird ſich der beſonderen Ver=
ſarmſtadts
bewußt bleiben, und für die Stadt fürderhin
zu tun irgend möglich iſt. Die Stadtverwaltung aber
die Kraft, die jedem geſunden Gemeinweſen innewohnt,
irgerſinn, auf eine im gemeinſamen Willen ſtarke Bevöl=
trauen
. So wird einer glücklichen Weiterentwicklung
der Weg geebnet werden.
urzüglicher Hochachtung bin ich Ihr ergebener
gez.: Adelung.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeiſter!
00jährigen Stadtjubiläum übermittle ich der Landes=
Darmſtadt meine herzlichſten Glückwünſche. Der für die
ihre Bewohner ſo bedeutungsvolle Tag, fällt in eine
er wirtſchaftlicher Nöte und Sorgen. Darmſtadt hat die
n Nachwirkungen des Krieges in beſonderem Ausmaße
ber ich kann mit Befriedigung feſtſtellen, daß Stadtver=
nd
Bevölkerung ſich dadurch nicht haben entmutigen
nach neuen Wegen geſucht haben, um die Stadt wieder
iten entgegenzuführen. Ich wünſche dieſem Bemühen
olg und darf Sie, Herr Oberbürgermeiſter, verſichern,
und die Stadt in dieſem Beſtreben ſtets gerne unter=
e
.
m Ausdruck vorzüglicher Hochachtung
gez.: Leuſchner.
ädter Künſtlerin auswärts. Annelies Roerig,
Schule der Darmſtädter Geſangs=Pädagogin Maria
ſervorgegangen iſt, hat für die kommende Spielzeit eine
ng als erſte lyriſche Sängerin ſowie für klaſſiſche
im Stadttheater Halberſtadt angenommen. Ueber
ige, im gleichen Fach am Landestheater Gotha mit
olg ausgeübte künſtleriſche Tätigkeit ſchreibt die dortige
Die junge Künſtlerin verfügt über viele Vorzüge,
Vorausſetzungen gehören, um als erſte Operetten=
erfolg
zu haben, vor allem auch über ein gut geſchultes
namentlich in der Mittellage ſehr ſchön, voll und weich
Roſen aus Florida.) Auch der vornehme Charakter
me paßte gut für dieſe Türkin, deren Anmut und
zückten. (Roſe von Stambul.) Eins iſt ſicher: wenn
lies Roerig die Anna geweſen wäre . . ., dann hätte
r nicht den Erfolg gehabt, den die geſtrige Aufführung
errlich in der Anmut ihrer Darſtellung, geſanglich
in und kultiviert in ihren Pointierungen, in der wun=
ſiskretion
ihrer Bewegungen: , das war für Gotha
etwas Außerordentliches. (Hotel Stadt Lemberg.)
Tageblatt.
m. Der humorvolle Schwank Unter Geſchäftsaufſicht
Sonntag, abends 8 Uhr, und morgen Montag und fol=
wiederholt
. Sehr ſtarken Anteil an dem Erfolg dieſes
haben die Darſteller, obenan Bertram ſelbſt. Spar=
daſelhuhn
iſt beſtimmt ſeine Meiſterolle, denn beſſer hat
h nie geſehen. B. zieht alle Regiſter ſeiner Darſtellungs=
jemals
in den verlockenden Fehler der Uebertreibung
Wenn er mißtrauiſch iſt, wie jede Phaſe der Hand=
nem
Geſicht und in ſeinen Händen ſeine feinkomiſche
ng bekommt, ſo iſt dies ſo überzeugend, daß das Spiel
m eine ununterbrochene Folge von Lachausbrüchen
ie Vorſtellung beginnt pünktlich um 8 Uhr. Karten:
0 912 Uhr, Zeitungskiosk gegenüber dem Verkehrs=
Uhr, Kaſſe des Orpheums ab 3 Uhr ununterbrochen.
39. (S. Anzeige.)
Bau= und Siedelungsgemeinſchaft e. G. m. b. H Darm=
ruppe
Darmſtadt. Am vorgeſtrigen Abend, fand die
ammlung der Ortsgruppe Darmſtadt im Fürſtenſaale
ertretung des Herrn Poſtrat Wittich leitete der 2. Vor=
* Polizei=Hauptmann Horſt, die Verſammlung. Zum
er Tagesordnung gab. Herr Verwaltungs=Inſpektor
en ausführlichen Bericht, über die ſo gut verlaufene
itliche Generalverſammlung in Bad Homburg. Er
nderheit, daß der Verlauf der G.V. allen Teilnehmern
der unbedingten Sicherheit und der Richtigkeit des im
r erneuerten Bauſparplans vermittelt habe. Alle Dele=
von
dem feſten Glauben an die weitere Aufwärtsent=
r
Genoſſenſchaft beſeelt geweſen. Die anweſenden
folgten ſeiner Rede mit großem Intereſſe und ſpen=
Ausführungen verdienten Beifall. Unter Punkt 2
int gegeben werden, daß, nachdem erſt Ende März drei
uf Mitgliedar der Ortsgruppe entfielen, nunmehr
bei Mitglieder der Ortsgruppe ihre Darlehen erhalten
iter Punkt Verſchiedenes wurden noch eine Anzahl
riedenſtellend beantwortet, ſo daß die Verſammlung
Uhr geſchloſſen werden konnte.
hgehende Abfertigung Kraftpoſt=Reichsbahn. An dem
eingeführten Verfahren der durchgehenden Abferti=
erſonen
= und Gepäckverkehr zwiſchen Kraftpoſtſtrecken
öfen der Deutſchen Reichsbahn nimmt im Bezirk der
ektion Darmſtadt das Poſtamt Lindenfels teil. Es
jetzt Kraftpoſtreiſende des Kurſes Lindenfels- Bens=
dahnfahrkarten
2. und 3. Klaſſe für die in Bensheim
en Strecken bereits beim Poſtamt Lindenfels löſen,
daſelbſt Reiſegepäck über den Bahnhof Bensheim hin=
m
Beſtimmungsort abgefertigt. Nach welchen Bahn=
ttelbare
Abfertigung möglich iſt, iſt beim Poſtamt

zu erfragen.

Was der Darmſtädter Boden aus der Oirzeit erzählt.

Alk=Darmſtadt. Berein für Orksgeſchichke und Heimatkunde. 303. Beranſtaltung.
Zur Begrüßung betonte der Vorſitzende, Herr Philipp/Schmidtgen=Mainz und Bergrat Dr. Wagner, die älteſte
Weber, daß dieſe Veranſtaltung die 12 im Jubiläums= Freilandanſiedlung des Neandertalmenſchen in Heſſen feſtgeſtellt

Tahr ſei, und daß der Abend gewiſſermaßen den Auftakt zu den
Jubiläumsveranſtaltungen von Alt=Darmſtadt bilde. Allerdings
ſollten die Geburtstagsveranſtaltungen keine beſonderen Feſtge=
pränge
ſein, ſondern es ſollte gehalten werden wie es in Urväter=
tagen
Sitte war, ſtill, beſcheiden und einfach, aber die Tage und
Zeiten ſollten dazu ausgenutzt werden, die Heimat, und vor allem
unſere Vaterſtadt, trotz allem Mißklang, der durch die Zeiten geht,
allen lieb und achtungswert zu machen. Als Redner des Abends
ſprach Herr Lehrer Eidmann, ein beſonderer Kenner des vor=
geſchichtlichen
Darmſtadt, über: Was der Darmſtädter Boden aus
der Urzeit erzählt‟. Der Redner führte unter anderem etwa fol=
gendes
aus. In meiner Jugend habe ich aus dem alten Dietlein
gelernt: Darmſtadt in öder ſandiger Ebene am Darm, Haupt=
und Reſidenzſtadt.
Wir lachen heute darüber und wiſſen noch anderes und beſſeres
zu rühmen, das für uns, das Vaterland und die Welt in Darm=
ſtadt
geſchaffen hat. Wir wiſſen auch von der Schule her, daß
Darmſtadt lange als Nebendorf von Beſſungen kümmerte und 1330
Stadt= und Feſtungsrecht erhielt. Aber daß unſer Darmſtädter
Boden auch ſchon viele Jahrtauſende vorher von Menſchen be=
treten
worden iſt, die hier gelebt und gerungen haben, das wird
leider oft vergeſſen; auch unſere Heimat iſt geweiht durch viele
Geſchlechter, die hier mehr oder weniger Spuren hinterlaſſen
haben; längſt ehe Darimunt mit ſeinen paar Franken ſich
hier anſiedelte und unſeren Ort ins Licht der geſchriebenen Ge=
ſchichte
rückte.
Mit Fug und Recht fragen wir heute: was kündet unſer
Boden aus den Kindertagen der Menſchheit, was aus dem Leben
und Wirken der Urväter? Welchen vorgeſchichtlichen Spuren be=
gegnen
wir? Nun haben wir reiche Zeugen aus der Vorzeit un=
ſeres
Volkes, und mit Stolz wollen wir davon künden:
1. damit wir endlich den ungeheuren Reichtum unſerer Früh=
kultur
kennen lernen, und dann über die griechiſche und römiſche
Kultur ſtellen,
2. müſſen wir unſere Vorgeſchichte kennen lernen, damit wir
ſehen, wie und wann ſchon unſere Kultur begonnen hat, und wir
ſtaunen und erkennen, wie viele unſerer Gebrauchsgegenſtände,
Waffen, Werkzeuge in Form und Materialzuſammenſetzung uns
vererbt ſind aus der Urzeit. Ja in ihr wurden Erfindungen ge=
macht
, die ſich kühn neben die neueren ſtellen können.
Für die Juden fängt die Welt mit Adam und Eva an und
für die Chriſten gewöhnlich mit dem zu Ende gehenden 2. Jahr=
hundert
vor Chriſtus. Und doch haben wir gerade in den letzten
Jahrzehnten gute Kunde bekommen von 100150tauſend Jahren
vor Chriſtus. Die Ausgrabungen von Schliemann an bis heute
haben anſchauliche und großartige Beweiſe von den älteſten Zeiten
gebracht. Stolz dürfen wir ſein, daß wir Deutſche auf dem Gebiet
der Altertumskunde Führer ſind. Namen wie Schliemann, Ebers,
O. Hauſer und für Heſſen: Kofler, Anthes, Behn und vielleicht
gehören auch Joh. Heinrich Merck und Kaupp, der deutſche
Darwin, hierher.
Noch keine 100 Jahre ſind es her, daß man die erſten Funde
aus der Urzeit machte. 1856 wurde der Neanderſchädel gefunden.
Von hier aus ging der Redner ein auf: 1. Das Eolithi=
kun
=Morgenröte der Menſchheit. Das Tertiär.
2. Die Urwelt des altſteinzeitlichen Jägers
der Eis= und Zwiſcheneiszeiten. Diluvium.
3. Der Neandertaler und ſeine eiszeitliche
Welt. (300 000100 000 v. Chr.). Die Kultur des Mico=
quion
in Deutſchland. 70 000 v. Chr.) Eine Zwiſchen=
eiszeit
.
4. Beginn der großen Eiszeit. (5035 000 v. Chr.)
5. Entwicklung der letzten Eiszeit. (35 00020 000
v. Chr.)
Dann auf die Aeltere Steinzeit, mit ihren reichen Funden öſt=
lich
von Lämmerſpiel (Kreis Offenbach), den älteren ſteinzeitlichen
Funden von Treis an der Lumda, ſowie den Funden am Linſen=
berg
zu Mainz, in Wallertheim am Wiesbach, wo 1928 von Prof.

wurde. Dann die jüngere Steinzeit, die uns zu Funden auf
Darmſtädter Boden führt: 1. bei der Ahaſtraße: Stein=
werkzeuge
, 2. Weſt=Beſſungen; 2 geſchliffene Steinbeile und
1 Steinmeißel. 3. Beſſunger Wald: 1 Steinbeil. 4. In der
Stadt: 1 Steinmeißel. 5. An der Gräfenhäuſer Land=
ſtraße
nächſt Main=Neckarbahn: 1 Steinbeil, 6. Scheft=
heimer
Forſthaus: 1 Steinbeil. 7. Beim Darmſtädter
Waſſerwerk im Griesheimer Wald: Hodergrab mit dem äl=
teſten
Darmſtädter.
Funde ausder Bronzezeit, 20001000, 800 v. Chr.,
auf Darmſtädter Boden: 1. An der Pallaswieſenſtr.: 1 Bronzekeil.
2. Kranichſteiner Park: Aus einem Hügelgrab (Brandgrab) Klinge
eines Bronzedolches mit 3 Nieten. 3. Botaniſcher Garten; Bruch=
ſtücke
eines großen Gefäßes und allerlei Scherben. 4. Bei Bayers=
eich
: Gräberfeld mit Armringen, Halsring mit verſchiedenen
Fibeln.
Funde aus der Hallſtattzeit, 1000 bis 500 v. Chr.:
1. Beim Beſſunger Forſthaus: acht Gefäße. 2. Aus zwei Hügel=
(Skelett=) Gräbern; eine große Urne, Hand=, Hals= und Armringe
aus Bronze, ein Eiſenſchwert, Truſchalen und andere Gefäße teils
mit Strichverzierungen. 3. Aus drei Hügel= (Skelett=) Gräbern:
Tongefäße, Schalen, Becher aus Ton, Armringe, Zängchen aus
Bronze und anderes. 4. Bei Koberſtadt: Bronzeſchmuck, Armringe,
Halsringe, Kämme, Zangen und anderes.
Funde aus der La=Tene=Zeit, 500 v Chr.: 1. Bei
der Roſenhöhe: Spät=La=Tene=Hügelgrab. 2. Funde beim Weißen
Turm: ein Tonring und Hund aus Schlamm.
Funde ausden römiſchen Zeiten, 0 bis 260 n. Chr
Beim Botaniſchen Garten; römiſche Gefäße; am Gehaborner Hof:
römiſcher Grabſtein; bei Darmſtadt: Schmiedzange; am Heiligen
Kreuzberg: Bronzemünzen des Kaiſers Veſpaſian; in der Gegend
des Herdwegs: römiſche Münzen. Solche wurden wiederholt in
und um Darmſtadt gefunden.
Funde aus der Alemanniſch=Fränkiſchen Zeit:
Am Forſtmeiſterplatz; ein reiches römiſches Gräberfeld; in den
Kriesgruben; fränk. Ring mit Intaglio ( vertierr geſchnittener
Stein); aus Hügelgräbern. Diſtrikt Dieterſchlag: eine große Urne
und verſchiedene kleine Tongefäße, ein Spinnwickel; bei der
Windmühle; fränkiſche Reihengräber ſowie Grabfund mit aleman=
niſchen
Buckelgefäßen; bei der Artilleriekaſerne; eine fränkiſche
Urne; aus Gräbern: Zierplatte, Wurfaxt (Francisca) einige Fi=
beln
, Gefäße, ein Gürtelgehänge, Erz verſilbert, Schildbuckel u. a.
So führte der Redner von Fundſtelle zu Fundſtelle und zeigte,
wie reich die Spuren der ungeſchriebenen Vergangenheit in un=
ſerer
Vaterſtadt ſind und welch reich vererbte Kultur wir beſitzen
und wie wir auf den Schultern derer ſtehen, die vor uns waren.
Der Vortragende führte zugleich zahlreiche int reſſ te Fundſtücke
vor, ſo daß ſich die Zuhörer ein Bild von den einzelnen Zeit=
perioden
machen konnten. Reicher Beifall der zahlreichen Ver=
ſammlung
folgte den feinen Ausführungen, denen ſich die herz=
lichen
Dankesworte des Vorſitzenden anſchloſſen.
Anſchließend berichtete Herr Oberſchulrat Ritſert über das
als Geburtstagsgabe von der Familiengeſchichtlichen
Vereinigung und vom VereinAlt=Darmſtadt heraus=
gegebene
Büchlein. Alte Darmſtädter Familien
Dieſe Jubiläumsgabe, in der eine große Anzahl alter Darmſtädter
Familien, von Geſchlecht zu Geſchlecht aufgeführt ſind, bildet etwas
Einzigartiges, neben den großen Geſchlechterbüchern, die bis jetzt
erſchienen ſind, und gibt ein Spiegelbild von Zeit= und Familien=
geſchichte
. Das Werk kann für 1.50 RM. käuflich im Buchhandel
rworben werden.
Auch die feinen Künſtlerpoſtkarten von Georg Wüſt, die in alte,
traute Gaſſen und Winkel unſerer Altſtadt führen und die von der
Firma H. Hohmann hergeſtellt ſind, wurden vom Vorſitzenden
warm empfohlen, ſie bilden gleichfalls eine feine Jubiläumsgabe.
Nächſte Veranſtaltung am 26. Juli. Herr Philipp Weber
führt an Hand von Lichtbildern durch das Alte Darmſtadt.

Hohes Alter. Am 16. d. Mts. feiert in ſelten geiſtiger
Friſche die Witwe des Feldſchützen Ph. Erbes, geb. Schmitz ( ge=
bürtig
aus Michelſtadt), wohnhaft Tannenſtr. 22, ihren 80. Ge=
burtstag
.
Hiſtoriſcher Verein für Heſſen. Der zweite Ausflug dieſes
Sommers führt am Samstag, den 21. Juni, nach Schwetzingen;
Abfahrt mit Autobus vom Paradeplatz (vor dem Landesmuſeum)
um 2 Uhr pünktlich, Rückkehr zwiſchen 9 und 10 Uhr. Die Anmel=
dungen
mit gleichzeitiger Bezahlung des Fahrpreiſes müſſen bis
ſpäteſtens Freitag, den 20. Juni mittags 12 Uhr, im Kanzleizim=
mer
des Staatsarchivs erfolgt ſein. Unangemeldete Teilnehmer
können nur, wenn die Sitzplätze bequem ausreichen, mitkommen;
bei der Beſtellung des Autobus wird aber allein die Anzahl der
bezahlten Plätze berückſichtigt werden. Zugleich wird auf das am
Sonntag, den 22. Juni, zu Schlitz ſtattfindende Trachtenfeſt auf=
merkſam
gemacht, zu dem der Verein eine Einladung mit dem Hin=
weis
, daß am Sonntag ein Sonderzug von Frankfurt nach Schlitz
verkehrt, erhalten hat.

Hauptniederlage bei Heinrich Ostertag
(I.9575
Hügelstraße 27, Telephon Nr. 2468

Volkshochſchule Darmſtadt. Aus Anlaß des 600 jäh=
rigen
Jubiläums der Stadt Darmſtadt veranſtaltet
die Volkshochſchule zwei Vorträge, die ſich mit der Geſchichte der
Stadt, mit der Entwicklung ihrer Verfaſſung und mit den Namen
ihrer Straßen befaſſen. In Ergänzung dazu wird eine Führung
durch Darmſtadts alte Gaſſen ſtattfinden. Den erſten Vortrag;
Vom Untertan zum Bürger hat Herr Archivar Dr. Müller über=
nommen
. Er findet ſtatt am Dienstag, den 17. Juni, 20 Uhr, im
Feſtſaal des Realgymnaſiums. Am Sonntag, den 29. Juni, folgt
die Führung durch Darmſtadts alte Gaſſen, und am Donnerstag,
den 3. Juli, wird ein Vortrag von Oberſtudiendirektor, Ritſert
über. Darmſtädter Straßennamen unſere Veranſtaltung beſchlie=
ßen
. Es ſind Karten in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule,
Mathildenplatz 17, und am Saaleingang zu haben.
Aerztlicher Sonntagsdienſt: Iſt wegen plötzlicher Erkran=
kung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt
zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar, dann ſind am Sonntag,
den 15. Juni, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit: Dr.
med. Berger, Wilhelminenſtraße 5, Telephon 187, Dr. med.
Degen, Klappacherſtraße 1, Telephon 366 Dr. med. Hof=
mann
, Lauteſchlägerſtraße 16, Telephon 3069.

Opernaustauſch. Darmſtadt=Frankfurt a. M. Das Heſſiſche
Landestheater und das Frankfurter Opernhaus, veranſtalten in
dieſem Monat zwei Austauſchgaſtſpiele, und zwar bringt das
Heſſiſche Landestheater in Frankfurt zweimal die luſtige Oper
Neues vom Tage von Paul Hindemith, das Frankfurter
Opernhaus im Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters am
21. Juni die Oper Orpheus und Eurydike von Gluck
unter muſikaliſcher Leitung von Kapellmeiſter Steinberg, ſowie am
24. Juni die erfolgreiche neue Lehär=Operette. Das Land des
Lächelns mit Franz Völker in der Hauptrolle zur Aufführung.
Muſikaliſche Leitung Kapellmeiſter Seidelmann.
Großes Richard Wagner=Konzert im Großen Haus des Landes=
theaters
. Wiederholt wird auf das große Orcheſter=Konzert am
20. Juni im Großen Haus des Landestheaters hingewieſen. Hans
Grahl verabſchiedet ſich an dieſem Abend vom Darmſtädter Publi=
lum
in einem Richard Wagner=Konzert. Die Leitung liegt in den
bewährten Händen, des Generalmuſikdirektors Dr. Karl Böhm.
Das Landestheater=Orcheſter in Originalbeſetzung ſpielt wie in
den Sinfoniekonzerten auf der Bühne des Großen Hauſes. Die
Veranſtaltung, als großes Richard Wagner=Konzert, verſpricht ein
eindrucksvoller Abſchiedsabend des beliebten Heldentenors Hans
Grahl zu werden. Der ſtark eingeſetzte Vorverkauf empfiehlt die
rechtzeitige Beſorgung der Eintrittskarten.

Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus Kleines Haus Sonntag
15. Juni 11.1513 Uhr, Hauptprobe
Große Meſſe v. Wilh. Peterſen
19.30 22.30 Uhr, 4 26
Die Herzogin von Ehicago. 2023 Uhr
Der Lumbeawend
oder Menn is Mann. Montag
16. Juni 8022 Uhr, Uraufführung:
Große Meſſe v. Wilhelm Peterſen
Konzert des Muſikvereins Keine Vorſtellung. Dienstag
17. Juni 20-22 Uhr. R 17. D V. Gr. 1-4
Neues vom Tage Keine Vorſtellung Mittwoch
18. Juni 19.3022.30 Uhr. B 25
Die Herzogin von Chieago Keine Vorſtellung Donnerstag,
19. Zuui 19.3022.30, E 27, T, Gr. I.
Hamlet geine Vorſtellung Freitag
20. Juni 2022 Uhr
Hans Grahl Abſchiedskonzert 2022 Uhr
2. (letzter) Tanzabend
der Tanzgruppe Samstag
21. Juni 120 22. Zuſ.=M. V14 u. V141
Gaſtſpiel d Frkf. Opernhauſ.
Orpheus und Eurydike Keine Vorſtellung Sonntag
22. Juni 18.4032 30 Uhr. 8 36
Lohengrin Keine Vorſtellung

Heſſiſches Landestheater. Die Herzogin von Chi=
cago
, die erfolgreiche neue Kalman=Operette, wird heute Sonn=
tag
im Großen Haus in der Inſzenierung Renato Mordos, mit
Bühnenbildern Lothar Schenck v. Trapps unter muſikaliſcher Lei=
tung
von Erwin Palm (Tänze: Hans Macke) zur Erſtaufführung
gelangen.

rasch und ohne Schmerzen durch Einreibung vor und wäh-
rend
Luft- und Sonnenbädern mit Sportcreme Mouson. Sie
fördert das natürliche Bräunen der Hauf, verhütet aber den
gefährlichen Sonnenbrand. Var dem Gebrauch die Haut
trocken reiben!
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sind aus reinem Aluminium. Daher kein Rosten oder An-
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K
CRENE

MouSON

*

[ ][  ][ ]

Seite 6

Sonntag, den 15. Juni 1330

Nummer

Wanderungen in Heimat und Porzeit.

* Wenn wir dem Banne der Großſtädte entronnen ſind, fühlen
wir den Atem der Heimat! Nicht die Großſtadt atmet deutſches
Weſen und Kraft des Mutterbodens! Nicht in der Schwüle und
dem Taumelduft der Aſphaltkultur wird dir deine Stunde kom=
men
, du deutſches Volk, die Stunde frohen Raſtens,
die Stunde des Sichſelbſtfindens, die Stunde zu Vor=
wärts
= und Aufwärtsblicken, ſchreibt einmal Merk=Buchberg;
deine Stunde begegnet dir im Wald und Feld, in der
Gottesnähe der Bergwelt und am raunenden, rauſchenden Waſſer!
Jäger waren deine Ahnen, Jäger und Fiſcher! Draußen auf grü=
nen
Pfaden blüht dir die blaue Blume, draußen ankern die
Wurzeln deiner Kraft. Waldesodem und Latſchenduft ſoll die Er=
quickung
bringen, deutſches Volk, und dich ſtählen zum Ringen um
den Preis, der der Traum und dann der Sieg und dann der
Stolz deiner Väter geweſen. Waldeshauch und Berggewalt ſollen
dich frei machen, helfen von Unraſt, Hader und Qual; ſie ſollen dir
Geſundheit bringen und damit den hellen, nicht mehr getrübten
Blick des Freien, des Wollenden, des Schaffenden!"
Darum hinaus in die herrliche Natur zu den alten Dörfern
und Burgen, Klöſtern und Höfen unſerer Heimat! War doch die
Kirche unſerer Ahnen der Wald mit ſeinen heiligen Hallen!
Denn nicht in ſteinernen Tempeln, ſondern in den grünen Hallen
ſeiner Buchen= und Eichenwälder verehrte der Germane ſeine Göt=
ter
! Sie ſprachen zu ihm im Rauſchen der Eichen, im Liſpeln des
Quells. Er erkannte ihren Willen im Rollen des Donners, im
Hagel und Sturm, im Geſang und Locken der Vögel, die den Göt=
tern
heilig waren. Tacitus berichtet: Nach der Anſchauung der
Germanen verträgt es ſich nicht mit der Erhabenheit der Himm=
liſchen
, ſie in Tempel einzuſchließen und ſie menſchenähnlich
darzuſtellen. Wälder und Haine weihen ſie ihnen, und mit Namen
der Götter rufen ſie jenes geheimnisvolle Weſen an, das ſie nur in
frommer Andacht ſchauen.
Eine Anzahl heiliger Haine iſt uns bekannt. In den Kämpfen
Hermanns des Cheruskers gegen Germanicus erwähnt der römi=
ſche
Schriftſteller Tacitus einen dem Hercules, d. h. dem Thor,
geweihten Wald öſtlich der Weſer, den Arminius für das germa=
niſche
Heer als Sammelplatz beſtimmt. Einen anderen heiligen
Hain ſucht man für die Oſtgermanen auf dem Zobten=Berg. Heilig
waren den Germanen verſchiedene Bäume. Die Eiche war dem
Hammerſchwinger, dem blitzeſendenden Thor heilig, dem auch die
Haſelſtaude und der Vogelbeerbaum geweiht waren. Zu den dem
Thor oder Donar heiligen Pflanzen gehörten Donnerbart oder
Hauswurz, auch Donnerlauch genannt, ferner Donnerkraut ( Stein=
brech
), Donner= oder Königskerze, Donnerblüh, Donnerblume
(Wieſenſchaumkraut). Auch der Donnerbock (Hirſchkäfer), der gern
an der Wurzel der Eiche lebt, war dem Donar heilig. Von dem
ſtattlichen Hirſchkäfer, dem Donner=Gugi, nahmen die Aleman=
nen
an, daß er das Unwetter mache und Blitz und Hagel hernie=
derziehe
. Heilige Eichen von beſonderer Bedeutung gab es viele
im alten Germanien. In Niederfranken fällt der heilige Aman=
dus
im 7. Jahrhundert einen heiligen Eichbaum. Am bekannteſten
iſt jener Bericht aus dem 8. Jahrhundert über die dem Donar hei=
lige
Eiche bei Geismar in Heſſen. Bonifacius legte ſie im Jahre
723 nieder und verwendete das Holz zum Bau eines Bethauſes zu
Ehren des Apoſtels Petrus. Manche geologiſche Benennung mit
dem ſpäter ausſterbenden loh‟ (Gehölz, Wald) wird ein ſolches
altes Heiligtum bezeichnen; z. B. Finſterloh, Asloh. Im gebirgi=
gen
Mittel= und Oberdeutſchland waren zweifellos viele Orte der
Götterverehrung auf den Höhen gelegen; für viele Berge bezeugt
noch heute feſthaftender Volksbrauch und Volksglaube die alte
Stätte, wo unſere Ahnen ihren Göttern Opfer brachten. Ein ſolch
heiliger Baum ſtand auch bei der Warburg in Weſtfalen. Bekannt
iſt der Donnersberg in der Pfalz, der ohne Zweifel dem Gotte
Donar heilig war. In beſonderem Anſehen ſtand der Vogelbeer=
baum
, die rotbeerige Ebereſche. Ihre gefiederten Blätter und ihre
roten Beeren ſind verknüpft mit Erinnerungen an Thor; aus den
Zweigen der dem Thor heiligen Haſelſtaude ſchnitt man die Wün=
ſchelrute
.
Ebenſo wie der Eſche wurde auch der Linde eine gewiſſe Hei=
ligkeit
beigelegt; ſie wurde im Mittelalter als Gerichtsbaum be=
trachtet
; am bekannteſten iſt die Femlinde bei Dortmund. Die
Linde muß, wie viele Volkslieder zeigen, mit der Göttin der Liebe
in Beziehung geſtanden haben. Die Dorflinde dient noch heute
häufig als Verſammlungsort. Beſonderer Erwähnung bedarf die
Birke. Am Birkenbaum bei Werl in Weſtfalen wird die letzte
entſcheidende Schlacht um Deutſchlands Zukunft geſchlagen, ſo
lautet die uralte Weisſagung, die kurz vor dem Weltkrieg und im
Weltkriege ſelbſt die Einbildungskraft der Franzoſen lebhaft be=
ſchäftigt
hat. Nach anderen Weisſagungen wird die Entſcheidungs=
ſchlacht
am Unteresberg bei Salzburg auf dem Walſerfels am
dürren Birnbaum geſchlagen. Der deutſche Kaiſer ſprengt auf

* Wiener Kronenbräukeller. Wie uns mitgeteilt wird mußte
infolge ſchlechter Witterung am vergangenen Freitag das Konzert
der Neu=Iſenburger Feuerwehrkapelle ausfallen. Vielen Wünſchen
entſprechend konzertiert nun obige Kapelle Dienstag, den 17. Juni.
Heute nachmittags und abends ſind zwei große Konzerte vom
Stadtorcheſter vorgeſehen. (Siehe Anzeige.)
Lokale Veranſtaliungen.
Die hiernnter erſcheinenden Notizen ſind ausſchlſeßlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu beirachten
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krſilt.
Kegler=Vereinigung Darmſtadt und Um=
gebung
. Um den Mitgliedern auch geſellſchaftlich etwas zu
bieten, verbindet die Keglervereinigung ihre diesjährige Sie=
gerehrung
am 21. Juni mit einem Familienabend und
anſchließendem Tanz. Der Vergnügungsausſchuß hat es ſich
angelegen ſein laſſen, ein Programm aufzuſtellen, das geeignet iſt,
den Beſuchern einen abwechſlungs= und genußreichen Abend zu be=
reiten
. Neben einer guten Muſikkapelle verzeichnet das Programm
geſangliche Darbietungen von künſtleriſchen Kräften. Auch der
Humor und die Tanzkunſt finden in dem Programm wirkſame Be=
rückſichtigung
. Der Familienabend findet bei freiem Eintritt ſtatt.
(Vgl. Anzeige.)
Konzerte im Herrngarten=Café finden heute von
111 Uhr Frühkonzert, von 46½ Uhr Nachmittags=Konzert und
von 811½ Uhr Abend=Konzert ſtatt. (Vgl. Anzeige.)
Gartenkonzert und Tanz. Im Hotel Prinz Heinrich
findet heute, Sonntag, abend Gartenkonzert mit Tanz ſtatt. (Vgl.
Anzeige.)
Heſſiſcher Hof. Aus Anlaß der 600=Jahrfeier findet
heute ein Jubiläumskonzert der ehemaligen Militärmuſiker mit
beſonderem Programm ſtatt. Leitung: Matthias Weber. Am kom=
menden
Donnerstag, den 19. Juni (Fronleichnam), findet unter
Leitung von Matthias Weber volkstümliches Konzert ſtatt. (Siehe
Anzeige.)
Große Garten=Konzerte finden Zum Datterich,
Pfungſtädter Biergarten, Kiesſtr. Nr. 27 anläßlich der 600= Jahr=
feier
heute mittags 4 Uhr und abends 8 Uhr ſtatt. (Vgl. Anzeige.)

weißem Roße in die Schlacht. In dieſem Augenblick erklingen die
Poſaunen der Engel, der Erzengel Michael und die himmliſchen
Heerſcharen ziehen zur Hilfe heran. Nach der Niederlage des
Feindes hängt der ſiegreiche Kaiſer ſeinen Schild am dürren Birn=
baum
auf, der aufs neue grünt und Früchte trägt, oder er lagert
an dem Birnbaum, an dem er den Heerſchild befeſtigt.
Neben den Bäumen gab es heilige Quellen. Tacitus erzählt
von einem Kampfe der Hermunduren (Thüringer) mit den Chat=
ten
um einen zwiſchen den beiden Völkerſchaften ſtrittigen Salz=
fluß
, und er bezeugt dabei, daß nach germaniſcher Anſchauung die
Salzquellen beſonders heilige Stätten ſeien, und daß an dieſen
Stellen mehr als irgendwo anders die Götter den Gebeten der
Menſchen erreichbar ſeien. Aus den Wirbeln der Ströme und aus
dem Rauſchen der Bäche ſagten, wie wir wiſſen, die germaniſchen
Frauen die Zukunft voraus. Die fließenden Gewäſſer (vgl. Lauf=
fer
, die Entwicklungsſtufen der germaniſchen Kultur, S. 87) galten
alſo an und für ſich als heilig und als Stätten der Gottesver=
ehrung
. Daß die Quellen beſonders heilig waren, beſtätigt ein
großer Pyrmonter Brunnenfund, bei dem vor allem die Gewand=
nadeln
eine bedeutende Rolle ſpielen.
Bevölkert ſind die Quellen und die Gewäſſer von den Elben.
Im Wald und Flur, auf Wieſen, an Gewäſſern, aber auch an den
Berghängen hauſt ein Geſchlecht elbiſcher Geiſter, die wir auch
Elfen nennen. Dieſe Elfen werden im allgemeinen als klug und
reich dargeſtellt; dazu von berückender Schönheit und Anmut. Da=
neben
erſcheint der Nix, meiſt als ein häßlicher Mann, klein und
ungeſtalt gezeichnet; ſein Charakter iſt tückiſch, den Menſchen haßt
er. Wer durchs Waſſer ſchreitet, den ſucht er hinabzuziehen. Vom
heiligen Gallus wird erzählt, daß er die Waſſergeiſter des Boden=
ſees
in die Berge getrieben habe. Die weiblichen Nixen der Sage
ſind als freundliche Weſen geſchildert; ſie haben rein menſchliche
Geſtalt, ſind ſchön und jung, lieben Muſik und Tanz. Die Wälder
ſind bewohnt von den Wald=Elben. Wir wiſſen vom bösartigen
Waldſchrat und der wilden Waldfrau, einem rauh behaarten
Weib, von ſchreckhaftem Ausſehen. Es gibt aber auch ſchöne
Waldfrauen, die wie die Elfen die Liebe des Menſchen ſuchen;
auch als Schützerinnen von Menſchen und Tieren, als heilkundig
und weisſagend treten ſie in den Sagen auf. Kleine Geiſter be=
völkern
Buſch und Strauch: Moosmännlein und Buſchweiberchen.
Wie die heiligen Haine den Südgermanen, ſo ſind heilige Berge
den Nordgermanen eigentümlich. Aber auch auf deutſchem Boden
findet der Wanderer heilige Berge‟. Genannt ſeien der heilige
Berg Andechs zwiſchen Starnberger und Ammerſee, der Brocken
im Harz, der Amoeneburg im Ohmtal, der Siegburger Berg, der
Düns (Ziu)=Berg bei Gießen, der Godesberg, der Michelberg bei
Münſtereifel; ſagenhafte Berge ſind der Kyffhäuſer, der Unters=
berg
bei Salzburg, in denen Kaiſer Friedrich der Rotbart, oder
der große Kaiſer Karl ſchlummern. Alle Berge ſind bewohnt von
Zwergen, die als Erdmännlein, Erdleute, Erdwichte, Bergmänn=
männlein
bezeichnet werden. Sie bergen in ihren Höhlen uner=
meßliche
Reichtümer. Beſonders geſchätzt ſind darunter die koſt=
baren
Waffen, vor allem die Schwerter, die ſie ſelbſt gefertigt
haben.
Neben den Zwergen erſcheinen in den Berggegenden die
Rieſen. Während die Zwerge vorwiegend menſchenfreundlich ſind,
ſind die Rieſen Feinde der Menſchen. Gewaltig, ungeſchlacht ſind
ihre Leiber. Rieſig ihre Kraft, ihre Waffen von gewaltigem
Ausmaße; faſt alle Rieſen tragen eine lange Stange. Wir kennen
alle Chamiſſos Lied von der Burg Niedeck im Elſaß; wir kennen
den rieſigen Harzgeiſt, den Herrn der Berge, Rübezahl. Die Häu=
ſer
der alten Städte, der Klöſter und Einzelhöfe beherbergen die
Kobolde, treue, emſige Mithelfer der Bewohner des Hauſes. Sie
ſind auch geneigt, allerlei unſchädlichen Schabernack zu ſpielen;
wird er gereizt, oder um den bedungenen Lohn, oft Milch und
Butter, betrogen, ſo weiß er ſich empfindlich zu rächen.
Wir dürfen die Tiere nicht vergeſſen, die uns im Wald be=
gegnen
, die die Luft durchſegeln! Freund Adebar, der Storch, der
Kinderbringer, bringt dem Hauſe, auf dem er niſtet, Segen; ſein
Neſt zu ſtören oder ihn ſelbſt zu töten, iſt Frevel. Verläßt er das
Haus, ſo bedeutet das für dieſes und ſeine Bewohner Unheil. Die
Raben waren Wodans heilige Vögel, wie die Sumpfeule und
Bekaſſine, deren Ruf fernem Gewittergrollen ähnelt, haben ver=
ſchiedene
Grade heiliger Bedeutung; heilbringend oder mah=
nend
. Rotkehlchen, Specht, Schnepfe, Huhn und Maus waren dem
Donnergott heilig. Die Spinne war der ſpinnenden Freya ge=
weiht
, der Marienkäfer und die Katze der Holda!. So ſind Wald
und Feld, Berg und Tal, Buſch und Baum, Quell und Waſſer,
Wieſe und Weide erfüllt mit den Erinnerungen an die Vorſtel=
lungswelt
unſerer Ahnen! Es iſt der Mühe wert, beim Wandern
dieſe Spur zu verfolgen ſie bereiten manche ſtille Wanderfreude.
Dr. Ludwig Rotb.

Aus den Parkeien.

Deutſche Volkspartei, Frauengruppe. In
dieſem Monat findet die Zuſammenkunft, wie bereits mitgeteilt,
erſt am 3. Mittwoch, alſo am 18. Juni, ſtatt, und zwar ſoll ein
Spaziergang nach dem Schloß Kranichſtein unternommen werden.
Für Fußgänger Treffpunkt um 4 Uhr an den Hirſchköpfen, etwa
1 Stunde ſpäter werden ſich dieſe mit denen, die mit der Elek=
triſchen
gefahren ſind, zum Kaffee in Kranichſtein treffen.

Verbilligte
nunv=
Jalizon -Etese
durch den Bezug der
Gvosspackungen zu 300 kugeh
800 *

Tageskalender für Sonntag, den 15. Juni 1930.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, vorm. 11.15 Uhr:
Hauptprobe: Große Meſſe von Wilh. Peterſen. 19.30 Uhr,
A 26: Die Herzogin von Chicago. Kleines Haus, 20 Uhr:
Der Lumbeawend oder Mann is Mann. Orpheum,
20 Uhr: Unter Geſchäftsaufſicht. Konzerte: Schloß=
keller
, Hotel Schmitz, Bockshaut, Sportplatz=Reſtaurant, Hotel
Prinz Heinrich Reichshof, Perkeo, Hotel zur Poſt, Kaffee Jöſt,
Reſt. Bender, Zum Datterich, Waldſchlößchen, Zum Roſengarten,
Bismarckeck. Herrngartenkaffee, 16 und 20 Uhr;
Konzert. Ludwigshöhe, 16 Uhr; Konzert. Heſſi=
ſcher
Hof, 20 Uhr: Gartenkonzert. Reſt. Sitte, 19Uhr:
Gartenkonzert. Rummelbräu, 16 und 20 Uhr: Garten=
konzert
. Schuls Felſenkeller, 20 Uhr; Konzert.
Wiener Kronenbräukeller, 20 Uhr: Großes Konzert.
Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helia=Lichtſpiele,
Palaſt=Lichtſpiele.

Aus Heſſen.

F. Eberſtadt, 14. Juni. Obſt= und Gartenbaut
Wie alljährlich, ſo veranſtaltet der hieſige Obſt= und Gartenl
auch in dieſem Jahre wieder einen gemeinſchaftlichen Obſtbe
durch die Landwirtſchaftskammer. Es ſtehen Reichsmittel
fügung, aus denen Zuſchüſſe gewährt werden können. Für Ae
Birnhochſtämme kommen dabei nur die Sorten in Betracht, die
letzten gemeinſamen Umpfropfung verwendet wurden. Auch
anlagen von Beerenſträuchern und Erdbeeren können Zuſchuff
bis 30 Prozent der Anſchaffungskoſten bewilligt werden, falls
anlagen mindeſtens einen halben Morgen betragen. Anmeldu
bis ſpäteſtens 20. Juni an den Vorſitzenden des Vereins, Leh.
ner, Luiſenſtraße 22, zu richten. Impfung. Am Dien
17. Juni, findet in der Zeit von vormittags 912 Uhr in der
ſchule die Impfung aller Kinder, die im Jahre 1929 geboren
Zu dem Impftermin ſind auch alle diejenigen Kinder zu bring
in den vorhergehenden Jahren noch nicht oder nicht mit Erfol
ſind. Für Säumige, die den Impftermin nicht wahrnehmen,
geſetzlichen Nachteile ein.
Aa. Eberſtadt, 14. Juni. Baumbezug. Durch den
Gartenbauverein iſt auch in dieſem Jahre ein gemeinſchaftlich
bezug möglich. Anmeldungen haben bis zum 20. Juni an den
den, Lehrer Pörtner, zu erfolgen. Impftermin. Di
rigen Impfungen finden am Dienstag, den 17. Juni, in der
ſchule, und zwar vormittags in der Zeit von 912 Uhr, ſtatt
einzelnen Jahrgänge ſind beſondere Stundenzeiten vorgeſehen.
Cp. Pfungſtadt, 14. Juni. Ein Lehrerveteran.
Ruheſtand lebende Rektor Wilhelm Ickes. Ehrenmitglied des
Landeslehrervereins, kann am Sonntag, den 15. Juni, ſeine
burtstag begehen. Die nächſte Gemeinderatsſitzu
am Montag abend ſtatt. Unter anderem ſteht ein Antrag der
der ſtädtiſchen Betriebe Darmſtadt um pachtweiſe Ueberla
Pfungſtädter Gemeindegelände zur Erweiterung der Waſſerl
Beratung.
Cp. Eſchollbrücken, 14. Juni. Heugrasverſteigeru
Heugras von den Eſchollbrücker Gemeindewieſen (zirka 60 Loſe
Dienstag nachmittag verſteigert.
G. Ober=Ramſtadt, 14. Juni. Steuerfälligkeit
Vorauszahlungsrate auf die Staatsſteuer 1930 iſt bei Me
Mahnung bis zum 25. d. M. an die Untererhebſtelle zu
Beginn der Heuernte. Die Heuernte beginnt in d
kung Ober=Ramſtadt am Montag, den 16. Juni. Vom S
bad. Hunderte ſuchten im Laufe dieſer Woche täglich unſer
Schwimmbad auf, um ſich in ſeinem klaren Waſſer (täglich
durchfluß rund 400 Kubikmeter) zu erholen. Bemerkensw
Tatſache, daß die Zahl der auswärtigen Beſucher unſeres
bades noch täglich im Steigen begriffen iſt.
M. Groß=Bieberau, 14. Juni. Auf der Fahrſtraße Groß=
Reinheim ereignete ſich am Donnerstag nachmittag 14 Uhr
unglück. Beim Ausweichen an einer kleinen Kurpe fuhr ein Pe
gegen eine Telegraphenſtange. Der am Steuer ſitzende In/
durch die Scheiben geſchleudert und erlitt erhebliche Schnittwu
konnte er ſich noch ſelbſt zum Arzt nach Reinheim begeben.
hebung der Waſſernot iſt man auf der Suche nach Quellen.
genannten Schmidtswieſe ſtieß man auf mehrere prächtige 4
eben gefaßt und durch Pumpwerk dem Rohrnetz zugeführt w
Quellwaſſer iſt chemiſch unterſucht und als genießbar bezeie
hofft, daß man jetzt kein trübes und bei Regenwetter un
Trinkwaſſer mehr bekommt.
b. Erbach i. Odenw., 14. Juni. Heag. Die Heſſiſche
A.=G. veranſtaltet am Montag, den 16. Juni, abends 8 Uh
haus Zum Schützenhof einen Werbeabend, der wiederum
ſamten Einwohnerſchaft Anklang finden dürfte. Mit Ri
ſchreitet die Allgewalt Elektrizität vorwärts, immer neue A
möglichkeiten ſchaffend; nicht nur allein in der Induſtrie, aue
im Haushalt ſteht ſie als erſte Dienerin der Hausfrau zur
und nimmt ihr einen Teil ihrer ſchweren Alltagsarbeit ab
Vortrag iſt noch eine Filmporführung mit Schallplattenkonz
den, ferner eine Freiverloſung von elektriſchen Geräten. An
dem Vortrag findet nachmittags von 36 Uhr eine elektri
ſtunde ſtatt, um nochmals Gelegenheit zu geben, die reichh
ſtellung zu beſichtigen. Um eine Ueberfüllung des Saales zu
kann der Zutritt Perſonen unter 16 Jahren nicht geſtattet n.
T. Affhöllerbach, 14. Juni. Bei dem Gewitter, das ſich g
über der hieſigen Gegend entlud, ſchlug der Blitz in den &
hieſigen Gemeindeeinnehmers Schüler, wobei ſofort Feue
Durch die intenſiven Löſcharbeiten der hieſigen und Nieder=
Feuerwehr wurde ein Umſichgreifen der Flammen auf die
ſtoßende Scheuer und das Wohnhaus verhütet. Der Stall
brannte vollſtändig nieder, jedoch ſind glücklicherweiſe M
Vieh nicht zu Schaden gekommen.
m. Beerfelden, 14. Juni. Aus den Vereinen.
evangeliſche Jugendbund veranſtaltet auf dem Schießplatz
nem Heim ein ſogenanntes Abendſingen, verbunden mit
und Schattenbildern und lädt dazu Eltern und Gönner des
Die hieſige Ortsgruppe des Odenwaldklubs unternimm
Wanderung einen Marſch von König über TrennfurthK.
Engelsberg nach Miltenberg. Die Fahrt nach König g
hier aus mit dem Auto; da letzteres bis zum Endziel fährt,
ſolche Mitglieder ſich anſchließen, denen die Wanderung zu
iſt. Die Beteiligung dürfte ſehr rege werden, da der Weg
meiſten Mitgliedern fremdes Gebiet und nach den ſchönen
chen Klingenberg und Miltenberg führt. Der VfN. ſa
Angehörigen zu einer Mitgliederverſammlung im Gaſt!
Ochſen. Der hieſige Schützenverein beſuchte kürzlich
ſcheibenſchießen in Falken=Geſäß, das folgendes Ergebn
3 Schuß auf die 20er Ringſcheibe: 1. Preis Karl Lang=
Ringe; 2. Preis, Heinrich Seibert=Ebersberg, 57. Ninge
Kaufmann=Falken=Geſäß, 56 Ringe; 4. Preis Heinrich Webe
53 Ringe; 5. Preis Emig=Gammelsbach, 51 Ninge; 6. Prei
Beerfelden. 51 Ringe; 7. Preis W. Siefert=Beerfelden.
8. Preis Dr. Jäger=Beerfelden, 49 Ringe; 9. Preis W. A
felden, 44 Ringe; 10. Preis Fr. Ihrig=Beerfelden, 39 Rin
A. Rimbach, 14. Juni. Neuer Sportplatz. 2
Sportverein iſt es gelungen, einen neuen Sportplatz neben
von hier nach Lörzenbach einzurichten, auf dem beſonders
ſport, wie Fuß= und Handball ausgeübt werden kann,
immer an Platzſchwierigkeiten ſcheiterte. Es wurden mit
Vereinen bereits mehrere Spiele ausgetragen, die zeigt
hieſigen Sportler ſchon ganz gute Fortſchritte gemacht ha
A. Aus dem Schlierbachtal, 14. Juni. Beginn der
Bei dem ſchönen Wetter der letzten Tage haben die Landn
Tales mit der Heuernte begonnen, die einen guten Ertrag
Obſternte. Wie man beobachten kann, haben ſich dieſes
und Apfelbäume nicht ſo voll gehängt, als man bei de
Obſtbaumblüte erwarten konnte. Es wurde von Landwirt.
achtung gemacht, daß oft ganze Schwärme von Apfelblite
Blüten befielen, und ebenſo kleine, ſchwärzliche Käfercher
hang iſt jedoch ſo, daß immerhin mit einer Mittelernte g.
den darf, wenn keine Unwetter dieſe Hoffnungen zunt
Steinobſt ſcheint es viel zu geben, denn die Kirſch=, Pf
Zwetſchenbäume hängen im allgemeinen ſehr voll. Klei
ſchützenverein. Nachdem der vom Kleinkaliberſchütz
baute Schießſtand, etwas ſeitlich der Straße Schlierbach=
zeilich
abgenommen worden iſt, hat die Abteilung ihre S
aufgenommen. Auch Nichtmitgliedern und Gäſten iſt de
dem Schießſtand geſtattet. Demnächſt wird ein beſonderes
ſchießen ſtattfinden, zu dem man alle Nachbarvereine erw
Gernsheim, 14. Juni. Waſſerſtand des R
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[ ][  ][ ]

nmer 164

die Ausbildung der Hausfrau.
ſchwere wirtſchaftliche Lage, in der ſich Deutſchland befindet,
inders auch an die Frau große Anforderungen. Nur diejenige
wird, abgeſehen von anderen Bedingungen, die erfüllt ſein
in Zukunft erfolgreich beſtehen können, nur dann wird das Fa=
ich
vorhanden ſein, wenn die Hausfrau auf das beſte für ihren
isgebildet iſt. Dies trifft zu ſowohl für die Hausfrau auf dem
je für die Hausfrau in der Stadt. Die geſamte ſchwierige Lage
von der Hausfrau, daß ſie den Haushalt auf das ſparſamſte
fältigſte zu führen in der Lage iſt. Deshalb muß jede Hausfrau
auswirtſchaft und in allen Arbeiten, die mit der Hauswirtſchaft
ndung ſtehen, auf das beſte vertraut ſein. Für die landw.
kommen noch beſondere Spezialgebiete in Frage, wie diejenige
igelhaltung und der Milchwirtſchaft. Wenn der Hausfrau der
Möglichkeit gegeben iſt, auch auf dieſen Gebieten ihre Kennt=
bereichern
, ſo kann dies nur von Vorteil für ſie ſein. Sie iſt
der Lage, bei dem Einkauf auch ihre Intereſſen zu wahren. Eine
Hausfrau muß in der Küche, im Kochen, im Backen, wie auf
bieten der Hauswirtſchaft ausgebildet ſein. Praktiſche Erfah=
Flicken und der Herſtellung von Wäſche und Kleidern erleichtert
frau die Führung ihres Haushaltes außerordentlich und trägt
illigung desſelben weſentlich bei.
planmäßige und gründliche Ausbildung auf allen Gebieten des
des Backens, der Hauswirtſchaft, des Flickens und Nähens ſo=
Hausarbeiten erhalten die jungen Mädchen in der Haushal=
le
der Landw.=Kammer in Michelſtadt i. Odenw. Dieſe Schule,
neueſten Erfahrungen eingerichtet und ausgeſtattet, fördert in
jehung die erfolgreiche, praktiſche und theoretiſche Ausbildung
n Mädchen. Die mit dem Unterrichtsbetrieb verbundene Regel=
der
vorhandene große Park, die von der Schule ſonſt getrof=
ranſtaltungen
wie Ausflüge, der Beſuch wiſſenſchaftlicher all=
ildender
Einrichtungen tragen weiter zur Ausbildung der
kädchen bei. (Vgl. Anzeige.)
eeheim, 14. Juni. Um dieelektriſche Straßenbahn.
uns geſchrieben: Infolge der ablehnenden Haltung des hieſigen
rats am 2. d. M. fand auf Anordnung des Herrn Kreisdirek=
Freitag abend eine unverbindliche Beſprechung der Aufſichts=
mit
dem Gemeinderat Seeheim ſtatt. Außer Herrn Kreisdirek=
jardt
erſchienen vom Miniſterium die Herren Miniſterialrat
ſberregierungsrat Dr. Kebs, Geh. Rat Geibel und ein Herr
izminiſteriums. Es wurden alle Einwände des Gemeinderats
tzten Vertragsentwurf eingehend erörtert und z. T. auch recht
lufklärungen gegeben. So ſei die Reichsbahn infolge der Kon=
dingungen
nicht in der Lage, den Betrieb der Nebenbahn ein=
drei
Paar Züge mit Güterverkehr ſeien ihre mindeſte Ver=
Bezüglich der probeweiſe und auf Widerruf feſtgeſetzten
ewurde die Verſicherung gegeben, daß alle Fahrpreisänderun=
iniſteriellen
Genehmigung bedürfen. Die Preiſe bis Fa. Merck
agt durch den bereits beſtehenden Preisfatz vom Luiſenplatz bis
k. Auch die Mängel des 16ſtündigen Wagenverkehrs ſeien un=
da
die Heag ſelbſt das größte Intereſſe an einem reichen Ver=
eb
habe. Die Zinsgarantie iſt nach Anſicht der vermittelnden
ir eine Sache der Form, da die Bahn die Erwartungen durch=
digen
werde. Der beanſtandete Zinsſatz von 7½ v. H. recht=
dadurch
, daß die Heag mit Schweizer Geld arbeite, das im
zum Reichsbankdiskont feſt verzinslich ſtehe. Auf die wie=
Einwände der Gemeinderäte, daß es der Gemeinde zurzeit
ſei, eine neue Schuldenlaſt von 80 000 bis 90 000 RM. auf ſich
erwiderte man, daß dieſe Summe letzten Endes im Intereſſe
rung der Arbeitsbeſchaffung ſtehe, und daß die Gemeinde an=
zur
Hebung des Fremdenverkehrs, namentlich der Möglichkeit
s Auswärtiger, erheblich beitrage. Immer wieder auch wurde
der Vorwurf gemacht, daß ſie mit der Ausführung des Planes
1929 unverſtändlich lange gewartet habe, ſo daß die Unzu=
der
Bevölkerung weſentlich genährt werden konnte. Eine end=
bſtimmung
des Gemeinderats wurde weder erzwungen noch
v daß trotz dem redlichen Bemühen der vermittelnden Auf=
den
nicht allzu viel erreicht wurde, da der Gemeinderat in
ot der eigenen Gemeinde das größte Hemmnis ſieht.
rusheim a. Rh., 14. Juni. Beim Standesamt Gernsheim
n Monat Mai folgende Einträge vollzogen: 15 Geburten,
ßungen und 2 Sterbefälle. An Stelle des nach Worms ver=
ſtmeiſters
Herbert wurde Herr Poſtſekretär Seipp zum Poſt=
her
ernannt. Eine unbekannte männliche Leiche wurde
heimer Rheinabſchnitt, und zwar im Altrheingebiet, gelän=
Leiche hatte über den Mund nach dem Nacken hinziehend
ick beſeſſen, ſo daß man unwillkürlich an ein Verbrechen
ber durch die gerichtliche Sektion, die in der Leichenhalle
wurden die Mutmaßungen zerſtreut. Es handelt ſich um
en 30er Jahren ſtehenden, kräftig gebauten Mann. Die Leiche
f dem hieſigen Friedhofe unbekannt beerdigt. Gerade bei
ſen, die in der Sommerszeit hier öfters geländet werden,
für die Vornahme der gerichtlichen Leichenſchau das Vor=
des
Sezierraumes im hieſigen Leichenhaus als notwendig
iſt praktiſch. Zurzeit werden im hieſigen Bahnhof bau=
nderungen
vorgenommen. Ein Wirtſchaftsraum wird einge=
d
zwar ſollen nur alkoholfreie Getränke und ſonſtige Bedürf=
reicht
werden. Wie man hört, wird der Verkauf der Waren
Hamburger Firma getätigt. Ein kleiner Verkehrsunfall
ſich Ecke Ludwig= und Riedſtraße. Ein Radfahrer, der eine
in der Hand trug, wurde durch ein entgegenkommendes Auto
ad vom Rad geworfen. Das Rad wurde demoliert und die
rſprang in Tauſende von Splittern. Der Fahrer ſelbſt kam
Schrecken davon. Die Rheinfahrt der Realſchule Gernsheim
mehr am Montag, den 23. Juni 1930, ſtatt. Die Dampfer=
bis
nach Salzig. Die vorläufigen Gemeindeſteuern der
Klein=Rohrheim für 1929 die Zahlen ſind in Klammern

Sonntag, den 15. Juni 1930
eingeſetzt wurden wie folgt in endgültige umgewandelt. Es be=
trägt
der Steuerſatz für 100 RM. Steuerwert von Gebäuden und Bau=
plätzen
26 Pfg. (27 Pfg.), vom land= und forſtwirtſchaftlich und gärt=
neriſch
genutzten Grundbeſitz 55,5 Pfg. (56 Pfg.), vom Gewerbekapital
95 Pfg. (100 Pfg.), vom Gewerbeertrag 242 Pfg. (300 Pfg.), vom be=
bauten
Grundbeſitz (Sondergebäudeſteuer) bei einem Steuerwert bis
7000 RM. 41,15 Pfg., und desgl. über 7000 RM. 35,93 Pfg. (35,93 Pfg.).
Die vorläufigen Gemeindeſteuern für das Rechnungsjahr 1930 wurden
wie folgt beſchloſſen: Von je 100 RM. Steuerwert von Gebäuden und
Bauplätzen 28 Pfg., vom land= und forſtwirtſchaftlich und gärtneriſch
genutzten Grundbeſitz 57 Pfg., vom Gewerbekapital 95 Pfg. und vom
Gewerbeertrag 242 Pfg. Die endgültigen Steuerſätze der Sonder=
gebäudeſteuer
für 1929 gelten auch als vorläufige für das Rechnungs=
jahr
1930.
Ca. Lorſch, 14. Juni. Ein großer Wohltätigkeits=Baſar
zum Beſten der neuerſtellten Kleinkinderſchule findet heute Sonntag in
ſämtlichen Räumen des Gaſthauſes zum Lagerhaus ſtatt. Straßen=
ſperre
. Die Provinzialſtraße LorſchHeppenheim wird vom 25. Juni
bis 10. Juli d. J. wegen Pflaſter= und Walzarbeiten für jeglichen Ver=
kehr
geſperrt. Da die Straße beſonders in der Jetztzeit viel von Land=
wirten
zur Einbringung der Heuernte benutzt wird, mögen ſich dieſe be=
eilen
, damit ſie vor Eintritt der Sperre fertig ſind. Wanderung.
Die Ortsgruppe Lorſch des Odenwaldklubs unternimmt morgen eine
Nachmittagswanderung in den Lorſcher Wald-Bobſtädter Wäldchen
Bibliſer Wald-Klein=Hauſen. Unfug. Es mehren ſich die Be=
ſchwerden
, daß Kinder die Fruchtäcker an den Ortsausgängen rund um
den Ort und beſonders ſtark in einigen Gewannen zum förmlichen Spiel=
platz
benutzen. Einige Aecker ſind total verwüſtet. Es iſt dies eine Roh=
heit
, die jeder Beſchreibung ſpottet. Sache der Eltern iſt es, die Kinder
beſſer zu beaufſichtigen, ſie anzuhalten und zu belehren, welch großer
Schaden den Eigentümern der betreffenden Aecker entſteht. Das Feld=
und Polizeiperſonal hat ſtrenge Weiſung, alle Uebertretungen unnach=
ſichtlich
zur Anzeige zu bringen.

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A-t. Goddelau, 14. Juni. Unfall. Der hieſige Landwirt und Ge=
meinderat
Georg Heil verunglückte heute morgen auf ſeinem Fuhrwerk.
Er war auf ſeinem mit zwei Pferden beſpannten Wagen ins Lohfeld ge=
fahren
, um einen Acker mit Jauche zu überfahren. Plötzlich wurden die
Pferde durch das Pfeifen einer herankommenden Lokomotive aufgeſchreckt
und rannten den Feldweg dahin. Dabei rutſchte das Jauchefaß nach vorn
und riß den Mann mit vom Wagen herunter. Nur dadurch, daß ſich die
Leine in die Räder verwickelte, mußten die Pferde halten, und Heil wurde
nicht von den Rädern überfahren. Zwei in der Nähe arbeitende Männer
eilten raſch hinzu und brachten den Verletzten mit dem Wagen nach
Hauſe. Heil trug mehrere Verletzungen an Kopf und Beinen davon.
Nach der ärztlichen Feſtſtellung hat er keine inneren Verletzungen.
Bei dem geſtrigen Gewitter wurde nach dem Landgraben hin auf dem
Felde Frucht, Kartoffeln und Rüben von ſchwerem Hagel zerſchlagen.
Obſtausſichten. Entgegen den Feſtſtellungen, daß wir 1930 ein
gutes Obſtjahr bekommen, müſſen wir von dem Obſtgebiet des Rieds,
namentlich vom Kühkopf und Plattengut, gerade das Gegenteil berichten.
Wenn ſchon die Aepfel= und Birnblüte weit geringer war als ſonſt, ſo
haben dieſe Bäume ſehr wenig angeſetzt. Nur die Zwetſchenernte wird
recht gut werden.
A. Groß=Rohrheim, 14. Juni. Gemeinderatsbericht. In
der letzten Gemeinderatsſitzung wurde folgendes beſchloſſen: Ein An=
trag
des Wilhelm Neff von Mainz um Baugenehmigung liegt vor.
Ihm wird ſeitens der Gemeinde nichts in den Weg geſtellt, wenn die
örtlichen Bauvorſchriften eingehalten und die vorgeſchriebenen Pläne
uſw. von der Baubehörde genehmigt werden. Ferner ſollen das Heu=
und Grummetgras der Gemeindewieſen öffentlich verſteigert werden
zu denſelben Verſteigerungsbedingungen wie ſeither. Als Taxe wird
der vorjährige Verſteigerungspreis angenommen. Der Stellenplan der
Gemeindebeamten ſoll in einer der nächſten Sitzungen dem Gemeinderat
vorgelegt werden. Ein kleiner Flaſchenzug wird zu Beerdigungs=
zwecken
benötigt und bewilligt. Noch einmal kommt der Antrag des
Peter Wolf und Peter Graf wegen Abgabe von Gemeindegelände zur
Exrichtung einer Hühnerfarm zur Beratung. Das fragliche Gemeinde=
gelände
war bereits verſteigert. Da aber der Steigerer zugunſten der
Antragſteller das Gelände der Gemeinde wieder zur Verfügung ſtellte,
wird dem Antrag ſtattgegeben und das Gelände den Antragſtellern
auf 5 Jahre verpachtet ohne weitere Verpflichtungen der Gemeinde.
Der Pachtpreis muß für die ganze Pachtzeit im voraus entrichtet
werden. Heu= und Grummetgrasverſteigerungen.
Kommenden Montag vormittag werden in der Wirtſchaft Kautzmann
(Heſſiſcher Hof) die Heuernte der fiskaliſchen Wieſen in der Hammer=
an
, die Heu= und Grummeternte vom Bickenbacher Kolben und der
Wieſen aus der Nachlaßmaſſe des Auguſt Kautzmann durch die Bürger=
meiſterei
meiſtbietend verſteigert. Ebenſo findet daſelbſt am Dienstag
vormittag, den 17. Juni, die Verſteigerung des Heu= und Grummet=

Seite 7

graſes der Gemeindewieſen, der Fohlenweide, der Beſoldungswieſen der
Pfarrei und das Grasmähen, Heumachen und Einfahren desſelben für
den Faſelhof losweife ſtatt. Am Donnerstag, den 19. Juni, vormittags
11 Uhr, wird auf dem Rathauſe die Hofreite des Georg Rück 3. in der
Falltorhausſtraße freiwillig verſteigert.
C. Viernheim, 14. Juni. Autounfall. Kaum war der Unfall
vom Samstag vergeſſen, ereignete ſich auf der kurvenreichen. Landſtraße
von Viernheim nach Weinheim dieſer Tage wieder ein gefährlicher Un=
fall
, der leicht hätte ſchwere Folgen nach ſich ziehen können. Als der
mit etwa 30 Schulkindern und Aufſichtsperſonen beſetzte Kraftomnibus
der O.E.G. von Käfertal nach Weinheim fuhr, geriet er an der Kurve
in den Erlen auf die Seite und ſtürzte in das Ackergelände. Glück=
licherweiſe
wurden keine ſchweren Verletzungen feſtgeſtellt. Durch die
Zertrümmerung der Scheiben und den Sturz innerhalb des Wagens
trugen viele Kinder Fleiſchwunden, Hautabſchürfungen und Verren=
kungen
davon. Die Urſache der Havarie iſt noch nicht reſtlos geklärt.
Mit einem Hilfswagen mußten die Kinder in ihre Heimat zurückver=
bracht
werden.
By. Egelsbach, 14. Juni. Kanaliſierung. In der letzten
Gemeinderatsſitzung gab Herr Bürgermeiſter Anthes die eingegange=
nen
Submiſſionsofferten bekannt. Die billigſte iſt 114 452,50 RM., ſo
daß alſo die Kanaliſierung auf rund 200 000 RM. zu ſtehen käme,
Dazu muß dann noch die Pflaſterung der Straßen mit 70 000 RM.
und der Kapitalabzug nach Angebot der Landeskommunalbank mit
18 900 RM. geſchlagen werden, ſo daß die Geſamtausgabe 288 900 RM.
betrüge. Sodann wurde eine Ortsſatzung betr. Erhebung des Kanal=
beitrags
, einer Kanalgebührenordnung beraten. Danach beträgt der
Kanalbeitrag pro Monat und Familie 2,22 Mark, zahlbar 5 Jahre
lang, und die Kanalgebühren pro Monat und Familie 1,43 Mark. Zu
der ganzen Angelegenheit hatte die bürgerliche Fraktion einen Antrag
eingebracht, daß das Projekt ſolange hinausgeſchoben wird, bis die
gegenwärtige Preisſenkungsaktion ſeitens des Reiches durchgeführt und
geklärt ſei. Herr Bürgermeiſter Anthes erklärte, daß er ſelbſtverſtänd=
lich
alle die mit dieſem Antrag verbundenen Momente und Vorteile
für die Gemeinde herausſchälen werde.
Rheinheſſen.
Ad. Wörrſtadt, 13. Juni. Eine Befreiungsfeier wird durch
Beſchluß der Ortsbehörde und der Vereine in der Nacht zum 1. Juli
auch in unſerer Gemeinde ſtattfinden. Nach Abbrennen eines Feuers
auf dem Sportplatz des Turnvereins bewegt ſich der Teilnehmerzug nach
dem Graben an das Befreiungsdenkmal, wo nach Muſikvorträgen,
Maſſenchören und gemeinſamen Liedern die Feier um 12.30 Uhr ihr
Ende nehmen wird.
Oberheſſen.
h. Gießen, 14. Juni. Der gefürchtete Meſſingkäfer
wurde in dem alten Pfarrhaus zu Oberwetz feſtgeſtellt. Mittels Ver=
gaſung
will man den Schädling vernichten. Die Pfarrſcheune mußte
bereits im vergangenen Jahre abgebrochen und verbrannt werden.
Großfeuer brach in Frankenberg aus und zerſtörte zwei Scheunen
und die Stallungen des Landwirts Herr und ſeines Nachbars. Das
Vieh konnte gerettet werden.
Gießen, 14. Juni. Verhängnisvolle Verwechſlung.
Im benachbarten Waldgirmes wollte ein Wjähriger junger Mann
Mineralwaſſer trinken, erwiſchte jedoch eine Flaſche, in der ſich Akkumu=
latorenſäure
befand, von der er einige Schluck zu ſich nahm. Die
Schwefelſäure verbrannte ihm die Speiſeröhre und die inneren Organe
entſetzlich, ſo daß der Unglückliche einen Tobſuchtsanfall und Krämpfe
erlitt und in außerordentlich bedenklichem Zuſtande in die Klinik nach
Gießen eingeliefert werden mußte.
m. Aus dem Lande, 14. Juni. Landwirtſchaftliches. In=
bezug
auf landwirtſchaftliche Unterweiſungen und Belehrungen iſt nun=
mehr
die Zeit der goldenen Praxis gekommen, denn die Verſuchs=
beſichtigungen
führen vor Augen, welche Wirkungen der Dünger, der
Boden, die Behandlung des Saatgutes uſw. auf die Entwicklung der
Pflanzen ausüben. Die Landwirtſchaftskammer hat darum für die
nächſten Tage nicht weniger als 20 Beſichtigungen feſtgeſetzt, die ſich
auf alle drei Provinzen erſtrecken. Auch die Landwirtſchaftsämter wirken
in ähnlichem Sinn durch die Vornahme zahlreicher Gemarkungsrund=
gänge
. Die Heſſiſche Lehranſtalt für Obſtbau und Landwirtſchaft in
Friedberg hält 15 Gemarkungsrundgänge ab; das Landwirtſchaftsamt
Darmſtadt 5; das Landwirtſchaftsamt Groß=Gerau 11, das Landwirt=
ſchaftsamt
Groß=Umſtadt 18 das Landwirtſchaftsamt Michelſtadt 6,
das Landwirtſchaftsamt Reichelsheim i. O. 8, das Landwirtſchaftsamt
Lich 2, das Landwirtſchaftsamt Mainz 11, das Landwirtſchaftsamt Alzey
6. Sämtliche Rundgänge ſtehen unter der Leitung ſach= und fach=
kundiger
Herren, die eine willkommene Ergänzung finden in den be=
gleitenden
Landwirten, durch Schauen, Fragen, Hergabe, der eigenen
Erfahrungen klärt ſich da manches, man lernt an dem Vorbild und an
den Fehlern anderer und kann ſich die Verſuche gerade ſo gut zunutze
machen, als hätte man ſie ſelber angeſtellt.

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[ ][  ][ ]

mer 164

Sonntag, den 15. Juni 1930

Seite 11

Perbandstag des Verbandes der beſſiſchen
landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften.
lüährlich ſo legte auch der diesjährige Verbandstag der heſſi= Frage der Finanzierung eine ſtets wachſende Bedeutung, die aber
wirtſchaftlichen Genoſſenſchaften wieder ein ſchönes Zeugnis immer dort leicht zu löſen iſt, wo nicht nur ein Verkauf von Bedarfs=
em
ſtarken Willen der Landwirtſchaft, durch Förderung und ſtoffen an die Mitglieder, ſondern auch die Verwertung der Erzeugniſſe
irer genoſſenſchaftlichen Organiſation tatkräftig an der Erhal= durch die Genoſſenſchaft erfolgt. Das Molkereiweſen und die Milch=
Berufsſtandes mitzuarbeiten. Aus allen Teilen des Landes abſatzorganiſation wurden weſentlich ausgebaut. In der Verwertung
ſuen. Delegierten und Genoſſen erſchienen. Der Saalbau war bis der Molkereiprodukte war die Südweſtdeutſche Molkereizentrale e. G.
im 1e : Platz gefüllt, als gegen 10 Uhr Verbandspräſident Molkerei= m. b. H. in Darmſtadt in ſtändig ſteigendem Ausmaße tätig und konnte
ſteltg 3ikl, Oſtheim, die Tagung eröffnete und einleitend ſeiner ihrer Zweckbeſtimmung entſprechend in einer Reihe von Großſtädten

geude rrüber Ausdruck gab, daß es in 1929 nach monatelangen
Verhandlungen gelungen ſei, ſämtliche beſtehenden Genoſſen=
ſände
in einer gewaltigen Organiſation, dem Reichsverband
hen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften Raiffeiſen, zu=
führen
. Das ländliche Genoſſenſchaftsweſen habe durch den
iſchluß außerordentlich an Durchſchlagskraft und Leiſtungs=
gewonnen
. Bedeuerlich ſei, daß dem Zuſammenſchluß der
ſände nicht in gleicher Weiſe und überall der Zuſammenſchluß
nen Landesverbände gefolgt ſei. Insbeſondere in Heſſen und
ien die ſchon im Fluſſe befindlichen Verhandlungen mit dem
z geſamte Rhein=Main=Gebiet organiſatoriſch zuſammenzu=
vorerſt
ausſichtslos wieder abgebrochen worden. Der heſſiſche
habe, trotzdem er weder aus finanziellen Gründen noch aus
in Betätigungsmöglichkeit, eine Rationaliſierung benötigte,
und unter Hintanſetzung jeglicher Sonderintereſſen an der
dieſes großen Zieles mitgearbeitet. Er ſehe jetzt mit Ruhe
en Entwicklung der Dinge entgegen. Das Ziel müſſe ſein,
letzten Bauer in die genoſſenſchaftliche Front einzureihen.
ſtrebenswert ſei das Ziel, durch Umgeſtaltung der ländlichen
ganiſation in Form der Zuſammenlegung von Grundſtücken,
Maſchinenanwendung, gemeinſamer Bebauung und weit=
Spezialiſierung eine durchgreifende Rationaliſierung des
gaftlichen Betriebsweſens einzuleiten. Anſchließend begrüßte
licher Weiſe die zahlreich erſchienenen Ehrengäſte, unter ihnen
ſt Korell vom Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft als gleich=
ertreter
der Regierung, ferner ſeine Mitarbeiter, die Mini=
Prof. Dr. Rößler und Bauer und Regierungsrat Morneweg,
eter des Finanzminiſteriums Geheimer Baurat Geibel, der
rmſtadt Dr. Eckſtein, der Heſſiſchen Landwirtſchaftskammer
Henſel und Direktor Dr. Hamann, der Preußenkaſſe Bankrat
die Vertreter der Landwirtſchaftsämter, den Vertreter des
lichen Inſtituts der Univerſität Frankfurt a. M. Dr. Hechler,
und forſtwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft Freiherr von
Vertreter befreundeter Genoſſenſchaftsorganiſationen, der Ver=
t
landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften, der landwirtſchaftlichen
ſtellen, der Düngerſyndikate, der Vertragsgeſellſchaften und
ßt der Preſſe. Ein ganz beſonderer Willkommensgruß galt
renten, Verbandsdirektor Wagner, Landau. Präſident Bill
ſchl dann der im Berichtsjahr verſtorbenen verdienten Genoſſen=
ſtld
denen die Verſammlung durch Erheben von den Plätzen be=
hre
erwies. Generalſekretär Dr. Strub wurde zum Schrift=
annt
. Nunmehr ergriff
Miniſter Korell
zu einer längeren Anſprache, in der er zunächſt namens der
Staatsregierung die Tagungsteilnehmer begrüßte und ganz
die Glückwünſche ſeines Miniſteriums hinzufügte. Er ſchil=
i
, daß er gelegentlich einer im letzten Jahre vorgenommenen
ſſe nach Dänemark das Genoſſenſchaftsweſen in ſeiner Höchſt=
gollendung
habe ſehen und ſtudieren können und wünſchte dem
Genoſſenſchaftsweſen die gleiche Begeiſterung, die das däniſche
haftsweſen beherrſche. Weiter kam er auf die derzeitigen
ltniſſe zu ſprechen und gab bekannt, daß er für die nächſte
eKonferenz der verſchiedenen Kaſſenarten der Genoſſenſchaften
habe, um zu verſuchen, eine Vereinbarung der Senkung des
herbeizuführen. Es müßte unter allen Umſtänden ver=
en
, die Senkung des Reichsbankdiskonts den Beuern zugute
u laſſen, und nicht nur in Heſſen, ſondern auch in den Heſſen
en Gebieten. Er hoffe weiter, daß das heſſiſche Genoſſen=
n
mit ſeinem Sitz in Darmſtadt und mit ſeiner bewährten
einem hervorragenden, tüchtigen Verbandsdirektor Berg, dem
ſen noch recht lange erhalten bleibe. Wo ſchließlich die Wiege
ſenſchaftsweſens geſtanden habe, müſſe auch die ſpätere Gene=
Wbleiben. Wenn man auch ſein Bedauern über das Scheitern
9 iheitlichungsverhandlungen ausdrücken müſſe, ſo freue er ſich
der Verband Darmſtadt erhalten worden ſei, und dafür wolle
men der Regierung herzlich danken. Abſchließend wünſchte
Korell der Tegung noch beſten Verlauf und guten Erfolg.
präſident Bill dankte namens der Verſammlung für die mit
Beifall aufgenommenen Ausführungen und erteilte Ver=
tor
Berg zu Punkt 2 der Tagesordnung:
Jahresberichk für 1929
Der Referent führte nun folgendes aus: Die Lage der
chaft hat ſich im Berichtsjahre weiter verſchärft und das Miß=
zwiſchen
den Koſten der Betriebsführung und dem Verkaufs=
die
wichtigſten landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe hat zu einer
geweſenen Unrentabilität der Landwirtſchaft geführt. Eine
wird ſich nur durch einen angemeſſenen Zollſchutz für
age kommenden landwirtſchaftlichen Produkte, verbunden mit
igerung der inländiſchen Erzeugung und Qualitätsverbeſſe=
eichen
laſſen. Nur ſo wird es gelingen, die Auslandskonkur=
unter
viel günſtigeren Bedingungen arbeitet, zu verdrängen
re Handelsbilanz günſtiger zu geſtalten. Die ſchwierige Lage
wirtſchaft hat noch mehr zu der Erkenntnis gezwungen, daß
ſſenſchaftsweſen in erſter Linie dazu berufen iſt, die Lage zu
bwohl nicht zu verkennen iſt, daß die ganzen Verhältniſſe auch
* Einfluß auf das Genoſſenſchaftsweſen geblieben ſind. Der
Spargeldern, der noch im erſten Halbjahr eine ſtetige Stei=
Aufwies, kam im zweiten Halbjahr vollkommen ins Stocken.
ierigkeiten der Finanzierung wuchſen ſtändig und verurſachten
de des Jahres an vielen Orten eine zwangsweiſe Einſchränkung
äftes. Typiſch für die augenblickliche Lage iſt die ſtändig wach=
rſchuldung
der Landwirtſchaft, ebenſo betrüblich iſt die allge=
anzielle
Lage des Reiches, die nach wie vor Gegenſtand ernſt=
handlungen
bildet. Möge es der Reichsregierung jetzt ge=
inze
Arbeit zu leiſten. Er kam dann auf die Steuerpolitik und
er Arbeitsloſigkeit zuſammenhängende Notlage ſowie auf die
en Schwierigkeiten in Ländern und Gemeinden zu ſprechen.
cht alle Zeichen trügen, ſtehen wir jetzt am entſcheidenden
nkt der wirtſchaftlichen Entwicklung in Deutſchland. Von der
chaftlich=genoſſenſchaftlichen Seite aus geſehen, ſtand das Jahr
Zeichen der Rationaliſierung, Hand in Hand damit ging der
nſchluß der wirtſchaftspolitiſchen Organiſationen zu einer
een Verbindung, zu der ſogenannten Grünen Front Mit
idung des Reichsverbandes der deutſchen landwirtſchaftlichen
chaften Raiffeiſen werden nunmehr von 40 800 beſtehenden
caftlichen Genoſſenſchaften 35 443 87 Prozent in einer macht=
rganiſation
zuſammengefaßt. Darin liegt ein Faktor von
Bedeutung, und wir konnten erleben, daß keine der neueſten
bnahmen getroffen wurden, ohne vorher die geſchäftliche Or=
n
der Landwirtſchaft, alſo das Genoſſenſchaftsweſen, gehört zu
In Heſſen konnte die Rationaliſierung leider noch nicht durch=
derden
. Sofern aber durch geſchloſſene Zuſammenfaſſung eines
Sgebietes ein erkennbarer Nutzen für die angeſchloſſenen Ge=
iſten
erwächſt, wird auch für Heſſen die Form der Zuſammen=
ſchaffen
werden, die dem Grundgedanken des Einheitsverbandes
In der Abſatzorganiſation für landwirtſchaftliche Erzeug=
en
die erſten Erfahrungen hinter uns. Wenn auch das Abſatz=
infolge
des erhöhten Riſikos und der Vielſeitigkeit und Zer=
Na der Abſatzgebiete ungemein ſchwieriger iſt als das Bezuggs=
19 kann doch geſagt werden, daß ſich auf allen Gebieten die in
Nenſchaftlichen Abſatzorganiſationen geſetzten Hoffnungen als
wieſen haben, ſofern der richtige Mann an der richtigen Stelle
Die Zahl der dem heſſiſchen Verband angeſchloſſenen Gene
rhöhte ſich in 1929 von 1045 auf 1070, hinzu kommt eine neue
Sſchäftsanſtalt, die Eierberwertungszentrale Frankfurt a. M.
Häſtsverkehr der Kreditgenoſſenſchaften ſtand 1929 faſt ſtändig
m Druck einer unverminderten Geldknappheit. Sie haben ſich
zäher Energie und außerordentlicher Geſchicklichkeit behauptet
Eüt ihre beſondere Bedeutung für das Wirtſchaftsleben ihrer
Largetan, Trotz ungünſtiger Verhältniſſe haben ſie ihren Spar=
Sſtand weiter beträchtlich erhöht und bereits 67 Prozent des
Sſtandes erreicht. In der Pflege des Spargedankens
Ne auch weiterhin ihre wichtigſte volkswirtſchaftliche Aufgabe
Die Umſätze der Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaften haben
Neicher Höhe wie im Vorjahre gehalten. Hier gewinnt die

beachtliche Erfolge erzielen. Die Winzergenoſſenſchaften fanden durch
die gute Weinernte normale Betätigung. In gleicher Weiſe waren die
Dreſchgenoſſenſchaften gut beſchäftigt. Die genoſſenſchaftliche Obſt= und
Gemüſeverwertung wurde durch das Notprogramm in ſtärkſtem Maße
in bezug auf Ausbau ihrer Einrichtungen gefördert. Die erzielten An=
fangserfolge
laſſen bei vorſichtiger Auswertung der geſammelten Erfah=
rungen
berechtigte Hoffnungen auf eine günſtige Weiterentwicklung
zu. Das gleiche gilt von der genoſſenſchaftlichen Eierverwertung, wo die
ſeither erzielten Erfolge als durchaus zufriedenſtellend zu bezeichnen ſind.
Von den Baugenoſſenſchaften haben zwei bereits ihr Ziel der Erſtellung
von Häuſern für ihre Mitglieder erreicht. Die übrigen arbeiten auch
weiterhin erfolgreich. Aehnliches iſt von den ſonſtigen dem Verband an=
geſchloſſenen
Genoſſenſchaften zu berichten. So erfreulich die Entwicklung
unſerer Genoſſenſchaften iſt, ſo wird man doch anerkennen müſſen, daß
noch außerordentlich viel geſchehen muß, um die Leiſtungsfähigkeit der
Genoſſenſchaften im Dienſte der Landwirtſchaft zu erhöhen. Um Fehler
und Rückſchläge zu vermeiden, müſſen wir uns mutig und entſchlofſen
zu den genoſſenſchaftlichen Grundſätzen der Selbſthilfe, Selbſtverwaltung
und Selbſtverantwortung bekennen. Gehen wir den Rückſchlägen im
deutſchen Genoſſenſchaftsweſen nach, ſo iſt überall feſtzuſtellen, daß die
tiefere Urſachen im Verſagen der Selbſtverwaltung lag. Das Genoſſen=
ſchaftsweſen
hat eine gewaltige Miſſion zu erfüllen, es wird ſeinen Auf=
gaben
gewachſen ſein, wenn es aus den Erfahrungen lernt und jeder
von uns beſtrebt iſt, ein gutes Stück mehr zu tun als ſeine Pflicht und
Schuldigkeit iſt. Bleiben wir den genoſſenſchaftlichen Grundſätzen treu,
dann können wir mit Vertrauen in die Zukunft ſchauen. Die außer=
ordentlich
intereſſanten Ausführungen wurden, mit lebhaftem Beifall
aufgenommen.
Präſident Bill ſprach dem Verbandsdirektor ſeinen Mitarbeitern
und Angeſtellten für ihre treue und gewiſſenhafte Arbeit den beſonderen
Dank der Verſammlung aus. In der anſchließenden Ausſprache wurde
eingehend die derzeitige Zinspolitik berührt. Generalſekretär Dr.
Strub machte längere intereſſante Ausführungen über die derzeitige
Lage auf dem Geldmarkt, ging insbeſondere auf die Zinspolitik vom
genoſſenſchaftlichen Standpunkt aus betrachtet ein und erklärte, daß auch
der heſſiſche Verband, ſobald es angängig und tragbar erſcheine, beſtrebt
ſein werde, die Anpaſſung der derzeitigen Zinsſätze an die allgemeine
Geldmarktlage zu fördern. Zu Punkt 3 der Tagesordnung brachte Gene=
ralſekretär
Dr. Strub die Jahresrechnung und Bilanz zur Vorlage und
erläuterte die einzelnen Poſitionen. Die Prüfung der Jahresrechnung
wurde durch die hierzu beſtimmte Kommiſſion vorgenommen und ergab
keinerlei Beanſtandung. Der Ueberſchuß ſoll dem Vorſchlag des Ver=
bandsausſchuſſes
entſprechend verteilt werden. Der Punkt fand einſtim=
mig
Annahme. Desgleichen wurde dem Verbandsdirektor und dem
Engeren Ausſchuß einſtimmig Entlaſtung erteilt. Es erhielt ſodann
Verbandsdirektor Wagner=Landau das Wort zu ſeinem Vortrag
über die
Grundſähe geſunder Genoſſenſchaftspolikik.
Der Referent behandelte das Thema ſowohl von der Seite der per=
ſönlichen
Einſtellung des einzelnen Genoſſenſchafters aus, als auch in
Richtung der Tätigkeit der Verwaltungsorgane und der geſchäftlich tech=
niſchen
Organiſation. Einleitend wies er auf das 1890 beſchloſſene
Darmſtädter Programm hin, das auch heute noch nichts von ſeiner Be=
deutung
für die genoſſenſchaftliche Arbeit eingebüßt habe. Die Treue
des einzelnen zu ſeiner Genoſſenſchaft bezeichnete er als unerläßliche
Grundlage einer erſprießlichen genoſſenſchaftlichen Arbeit. Weiter be=
tonte
er, daß bei aller Bedeutung der ſozialen und ſittlichen Aufgaben
des Genoſſenſchaftsweſens der nüchterne und rein ökonomiſche Charakter
der genoſſenſchaftlichen Alltagsarbeit Beachtung finden müſſe, und daß
dieſe wirtſchaftliches Denken verlange. Die Wahl der richtigen Männer
in Vorſtandſchaft und Aufſichtsrat der Genoſſenſchaften ſei entſcheidend
für die günſtige Entwicklung der Genoſſenſchaft. Eingehend behandelte
er die Aufgaben der Verwaltungsorgane und der Reviſion. Für die ge=
ſunde
Entwicklung der Genoſſenſchaften wurde die Bildung eines aus=
reichenden
Eigenkapitals, Geſchäftsguthaben und Reſerven verlangt.
Es ſei erfreulich, daß bei den ländlichen Kreditgenoſſenſchaften die Her=
einholung
von Einlagen günſtige Fortſchritte gemacht habe. In dem
ſcharfen Wettbewerb der Gelder der ländlichen Bevölkerung müßten alle
Werbemaßnahmen neben richtiger Zinspolitik angewandt werden. Scharf
wurde die Einhaltung einer richtigen Kredit= und Liquiditätspolitik
unterſtrichen. Für die Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaften wies der Re=
ferent
auf die Bedeutung der Bezugspflicht und die Frage der Finan=
zierung
des Warengeſchäfts hin. Er warnte vor einer ungeſunden Borg=
wirtſchaft
, die ſowohl den einzelnen als das Geſamtintereſſe ſchädigten.
Bei der Behandlung des Abſatzproblems wurde darauf hingewie=
ſen
, daß ſeitens der Genoſſenſchaften ſchon auf eine langjährige Tätig=
keit
mit gutem Nutzen für die Landwirtſchaft zurückgeblickt werden könne,
daß aber ein weiterer Ausbau im Hinblick auf die Entwicklung der Ver=
hältniſſe
unbedingt notwendig ſei. Die Abſatzorganiſation verlange
ſchrittweiſes Vorgehen, planmäßige Erziehung der Landwirtſchaft zur
genoſſenſchaftlichen Treue und Lieferung von Qualitätsware. Die Land=
wirte
müßten ſich ſchon in der Produktion auf die Ziele der Abſatz=
organiſation
einſtellen und zu den Führern für die organiſatoriſche und
kaufmänniſche Durchführung der notwendigen Maßnahmen unbedingtes
Vertrauen haben. Das Ziel der genoſſenſchaftlichen Abſatzorganiſation
ſei, in beſſerer Verwertung der landwirtſchaftlichen Produkte und der
Rentabilität des landwirtſchaftlichen Betriebs zu ſuchen. Es ſei darauf
hinzuarbeiten, daß der Anteil des Landwirts am Werte ſeiner Produkte,
wie ſie die Verbraucher bezahlen, größer werde als bisher. Das bedeute
keine Kampfanſage an den Handel, mit dem die Genoſſenſchaften zuſam=
menzuarbeiten
gewillt ſind, wenn auch auf die faſt überall zu beob=
achtende
Ueberſetzung des Zwiſchenhandels und die häufig zu hohe Ver=
dienſtſpanne
hingewieſen werden müſſe. Als unbedingt notwendig für
das Gelingen der genoſſenſchaftlichen Abſatzorganiſation wurde der
Schutz der heimiſchen Produktion durch eine entſprechende Zoll= und
Handelspolitik bezeichnet. Der Referent verwies zum Schluß auf die un=
bedingte
Notwendigkeit der ſtrengſten Neutralität des landwirtſchaft=
lichen
Genoſſenſchaftsweſens nach der politiſchen und konfeſſionellen Seite
hin. In der Treue zur genoſſenſchaftlichen Vergangenheit, in der Aus=
wertung
der Erfahrungen für die notwendige zielbewußte Fortentwick=
lung
ſei der Gegenwart am beſten gedient und brauche es um die Zu=
kunft
nicht bange zu ſein. Lebhafter Beffall ſchloß ſich an dieſe Aus=
führungen
an, der durch einen beſonderen Dank des Präſidenten bekräf=
tigt
wurde. In Erledigung eines aus der Verſammlung eingegangenen
Antrages wurde einſtimmig folgende Reſolution gefaßt: Die
Aufnahme einer Genoſſenſchaft, an deren Sitz bzw. in deren Geſchäfts=
bezirk
eine gleichartige Genoſſenſchaft beſteht, ſoll grundſätzlich nur er=
folgen
, wenn die letztere um ihre Zuſtimmung gefragt wurde. Außerdem
ſoll der Verband Anregungen zur Verſchmelzung gleichartiger Ge=
noſſenſchaften
geben, wie er überhaupt nach wie vor beſtrebt ſein ſoll,
die Vereinheitlichung in den einzelnen Gemeinden durchzuführen. Nach=
dem
auf Antrag aus der Verſammlung Feldmann=Nierſtein an
Stelle des verſtorbenen Oekonomierats Keſſel=Schwabsburg einſtimmig
in den Verbandsausſchuß gewählt worden war, wurde die intereſſante
und in allen Teilen befriedigend verlaufene Tagung durch den Verbands=
präſidenten
Bill gegen 1 Uhr geſchloſſen.

Wekkerbericht.
Ausſichten für Sonntag, den 15. Juni: Bewölkt mit Aufheiterung,
trocken, Temperaturen wenig verändert, aber im ganzen noch etwas
kühler.
Ausſichten für Montag, den 16. Juni: Vielfach heiteres, wärmeres und
trockenes Wetter wahrſcheinlich.
Hauptſchriftleiung. Rudolf Mauve
Veranwwortlich für Polliik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feullleion, Reich und
Ausland und Heſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport= Karl Böhmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart,Tagesſplegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette=
für
den Inſeratentell und geſchäftliche Mittellungen: Willv Kuhle
Oruck und Verlag: L.C. Wittich ſämtlich in Darmſtad
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 26 Seiten.

Schrankenloſer Bahnübergang ein Verſchulden
der Reichsbahn.
(Nachdruck verboten.)
1s. Ungeſchützte Bahnübergänge ſind von der höchſtrichter=
lichen
Rechtſprechung bisher ſtets nur, als eine Erhöhung der

ſchon vorhandenen Betriebsgefähr der Eiſenbahn angeſehen wor=

den. In einer neuen Entſcheidung (Fl 721/29) vertritt das Reichs=
gericht
den Standpunkt, daß ein ſchrankenloſer Bahnübergang an
einer verkehrsreichen Straße auch ein Verſchulden der Reichs=
bahn
darſtellt. Es handelt ſich um einen Bahnübergang in der
Nähe der Station Berga=Kelbra an der Strecke Halle
Nordhauſen. Am 18. Juni 1926 iſt der Kläger mit ſeiner
Frau als Sozia auf ſeinem Motorrad auf dem Bahnübergang mit
einem Perſonenzug zuſammengeſtoßen. Das Motorrad wurde von
der Lokomotive zermalmt, der Kläger und ſeine Frau wurden in
den Straßengraben geſchleudert und ſchwer verletzt. Im Wege der
Klage verlangen ſie von der Reichsbahn Schadenerſatz, die Zah=
lung
einer Rente und Schmerzensgeld.
Das Landgericht Nordhauſen wies die Klage wegen
eigenen Verſchuldens des Klägers ab. Das Oberlandesgericht
Naumburg verurteilte die Reichsbahn zur Zahlung eines
Viertels des dem Kläger und ſeiner Frau entſtandenen Schadens.
Auch das Oberlandesgericht Naumburg geht zunächſt davon
aus, daß der Kläger grob=fahrläſſig handelte, als er ſeine Stun=
dengeſchwindigkeit
von 50 Kilometern vor dem Bahnübergang
nicht herabminderte, zumal der Uebergang dem Kläger als ganz
beſonders unüberſichtlich und gefährlich bekannt war. Die Reichs=
bahn
trifft aber inſofern ein Verſchulden, als ſie den weil un=
überſichtlich
beſonders gefährlichen Bahnübergang an der
außerordentlich verkehrsreichen Straße nicht durch Schran=
ken
geſchützt hat. Früher wurden die Züge an dem Ueber=
gang
zum Halten gebracht, wenn das Halten aber zu koſtſpielig
war, mußte der Uebergang unbedingt durch Schranken geſchützt
werden; Verminderung der Fahrgeſchwindigkeit der Züge genügte
nicht. Dieſes Urteil iſt vom 6. Zivilſenat des Reichsge=
richts
beſtätigt, die Reviſion der Reichsbahn als unbegründet
zurückgewieſen worden. Reichsgerichtsbriefe‟, (FI 721/29. Ur=
teil
des R. G. vom 30. Mai 1930.)

Geſchäftliches.

D=Sport R 10 1930 bisher 6mal ſiegreich.
Die überraſchend ſchnelle Einführung der neuen Sportmaſchine
D=Sport R 10 der Deutſchen Induſtrie=Werke Akt.=Geſ., Berlin=
Spandau, iſt auf die überzeugenden Erfolge dieſes neuen Modells
auf den großen deutſchen Tourenfahrten dieſes Jahres ganz we=
ſentlich
zurückzuführen. Außer den 100prozentigen Erfolgen auf
der D.M. V.=Winterzielfahrt nach Berlin, der großen tſchechiſchen
Tourenfahrt und der ADAC.=Oſtpreußenfahrt konnte D=Sport
R 10 auf der ADAC.=144=Stundenfahrt auf dem Nürburg=Ring
und der D. M.V.=Sechstagefahrt je einen goldenen Teampreis, die
höchſte Auszeichnung, und mehrere goldene Medaillen erkämpfen.
Auch die kürzlich beendete ADAC.=3=Tagefahrt im Harz ſchloß mit
einem vollen Erfolg, und die 3 Fahrer wurden mit 3 goldenen
Medaillen und einem Ehrendiplom ausgezeichnet.

Die ſeit über dreißig Jahre beſtehende Firma Marie Weygandt,
kunſtgewerbliche Arbeiten, zeigt zur Zeit in ihrem Schaufenſter
Wilhelminenſtraße 9, eine anläßlich des Jubiläums unſerer Stadt
hergeſtellte Decke, die in origineller Ausführung und infolge ihrer
manuellen Herſtellung ein reizvolles Andenken und apartes Geſchenk
darſtellt. Die Decke zeigt auf vier großen rechteckigen Teilen die
bekannteſten Darmſtädter Bauten (Schloß, Ausſtellungsgebäude
mit ruſſiſcher Kapelle, Theater mit dem neuen Infanteriedenkmal
und das Oberwaldhaus); in den vier Ecken ſind die weſentlichen
Türme und Denkmäler, die zu Wahrzeichen unſerer Stadt gewor=
den
ſind, dargeſtellt (Stadtkirchturm, weißer Turm, Monument und
Alicedenkmal mit kathol. Kirche). In kunſtvoller Weiſe werden
dieſe acht Teile durch handgeklöppelte Spitze und Einſatz um ein
Mittelſtück das das Darmſtädter Wappen trägt, gruppiert. Das
Ganze, in blau auf weißes Leinen mit der Hand geſtickt, bedeutet.
ein kleines Meiſterſtück heimiſchen Kunſthandwerks.

Frankfurt a. M.
Gleichbleibendes Werktags=Programm. 6 u. 6.30: Wetter, Zeit,
Gymnaſtik. O Ca. 8: Kurkonzert aus deutſchen Bädern. o 12:
Zeit, Wetter, Wirtſchaftsmeldungen, Waſſerſtand. O 12.30: Schall=
plattenkonzert
. O 12.55: Nauener Zeit. o 13: Schallplatten. 14.50:
15.50: Zeit, Wirtſchaftsmeld. o 16.10: Ind., Handelsk. (Di. u.
Fr.). o 17.45: Wetter, Wirtſchaftsm., während des Nachm.=Konzerts:
Vereinsnachrichten. O 18.05, 19.15 oder 19.30: Wirtſchaftsmeld.
Sonntag, 15. Juni.
7.00: Hamburg: Hafenkonzert. Glocken vom Großen Michel.
Morgenruf.
8.15: Kaſſel: Evangeliſche Morgenfeier. Anſpr.: Pfarrer Theys.
10.25: Bürgermeiſter Gräf: Jugendamt und Elternhaus.
10.50: Kaſſel: Oberſchulrat Bär: Wichtiges aus dem Entwurf des
neuen Berufsſchulbildungsgeſetzes.
11.15: Albert Ehrenſtein: Aus meinem Leben.
11.40: Lily S. Krug: China.
12.00: Bandonionkonzert.
12.40: Marienplatz Darmſtadt: Uebertragung der Zielfahrt des
Heſſiſchen Automobilklubs Darmſtadt, des Deutſchen Touring
Klubs Ortsgruppe Darmſtadt, der des Starkenburger Automobil=
klubs
anläßlich der 600=Jahrfeier der Stadt Darmſtadt.
13.00: Landwirtſchaftskammer Wiesbaden: Ein Geſpräch zwiſchen
A. und B. über die Behandlung landwirtſchaftlicher Maſchinen.
Die Bekämpfung des Oidiums oder echten Mehltaus der
Reben. Die Bekämpfung der Blutläuſe.
13.10: Charlotte Chriſtian: Moderne Frauendichtung.
14.00: Stuttgart: Jugendſtunde.
15.00: Die Lage des Arbeiters in der Stadt.
15.30: Die Arbeiterfrage in der Landwirtſchaft.
16.00: Konzert: Joh Strauß (Vater), Joh. Joſef und Ed. Strauß.
18.00: Heſſenland, Geſchichten von Alfred Bock.
19.00: Berlin: Gouverneur z. D. Schnee: Zum 25jährigen Todes=
tage
von Hermann von Wißmann.
19.30: Stuttgart: Konzert. Suppé: Ouv. zu Die ſchöne Galatheé
Fortiſſimo, Fant. über ſämtliche Operetten von Kalman.
Jones: Mimoſa=Walzer. Fucik: Regimentskinder.
20.15: Unbekannter Mozart. Marſch in Dedur 215. Violin=
konzert
in G=dur. Einlage: Franz Wallner: Mozart als
Briefſchreiber. Serenade. Trompeten und Pauken.
21.45: Stuttgart: Kabarettvorträge von Annemarie Haaſe.
Dann: Stuttgart: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonntag, 15. Juni.
6.30: Gymnaſtik.
7.00: Hamburg: Hafen=Konzert. Glocken vom Großen Michel,
Morgenruf.
8.00: Praktiſche Winke für den Landwirt.
8.15: Wochenrückblick auf die Marktlage.
8.25: Dr. Minzberg: Grundlagen rationeller Milchviehhaltung.
8.50: Vorfeier zum Fronleichnamsfeſt. Glockenſpiel der Pots=
dauer
Garniſonkirche.
Anſchl.: Glockengeläut des Berliner Doms.
10.05: Sonntagswetter.
11.00: H. Bachmann: Das Kind lernt ſprechen.
11.30: Deutſche Volksliederſpende.
12.00: Leipzig: Konzert. Aus Ragners Muſikdramen.
14.00: Jugendſtunde: Märchen.
14.30: Konzert
15.00: Frankfurt a. d. O.: Ruderregatta des Regattavereins Mitt=
lere
Oder.
15.30: Grego Jarcho: Ich ſoll eine Novelle leſen,
15.50: Liebeslieder=Walzer, Op. 52, von Johannes Brahms. Verſe
aus Polydora von Daumer. Künſtler. Leitung: Clara Krauſe.
16.30: Unterhaltungsmuſik. Blasorcheſter.
17.00: Einlage: Aus Grunewald: Reportage vom Moderenntag.
18.30: Johs. Velden: Jahrtauſendfeier des isländiſchen Althings.
19.30: Gouverneur a. D. Schnee: M.d.R.: Herm. v. Wismann
zum 25. Todestag.
19.30: Walther von Molo=Feier.
20.00: Köln: Abendkonzert. Orch. des Weſtd. Rundfunks.
20.30: Reichstag: Weltkraftkonferenz. Uebergabe der Inſignien.
Begrüßung der in= und ausländiſchen Teilnehmer.
21.30: Köln: Abendkonzert des Orch. des Weſtd. Rundfunks=
Danach: Tanzmuſik. Kapelle Daios Bela.

[ ][  ][ ]

Seite 12

Sonntag, den 15. Juni 1930

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[ ][  ][ ]

Nummer 164

Sonntag, den 15. Juni 1930

Seite 13

Sport, Spiel und Turnen.
Wiener Handball.
Sporkkalender.
Handball.
9.00 Uhr, Exerzierpl.: Eintracht Darmſt. Viktoria Griesheim.
Lehrſpiel: 5. A. C. Wien Sp.V. 98 Darmſt. 12:6

Das Turnier, das der Floridsdorfer Athletik=Club Wien an
beiden Pfingſtfeiertagen zwiſchen zwei öſterreichiſchen, einer
riſchen und der Darmſtädter Handballmannſchaft veranſtaltete,
n verſchiedner Hinſicht recht viel Bemerkenswertes und Lehr=
es
. Es iſt bekannt, daß der gaſtgebende Verein (F.A.C.) im
ahr einen Sieg und eine Niederlage von Darmſtadt mit nach
e nahm. Das Spiel der beiden damaligen Gegner war des=
natürlich
der Hauptkampf, man könnte ſagen, das Turnier
ſe um dieſes einen Kampfes willen überhaupt veranſtaltet,
falls waren alle anderen Spiele nur als Rahmenkämpfe zu
rten. Die Ungarn ſind, an deutſcher oder öſterreichiſcher Spiel=
gemeſſen
, erſt Anfänger; das gilt von der Technik der ein=
n
Leute wie von dem geſamten Spielaufbau. Sie verloren
rſten Tage des Turniers gegen den mit 4 Mann Erſatz ſpie=
n
F.A.C. mit 14:3 Toren, wobei ſich F.A.C. in keiner Spiel=
irgendwie
anſtrengte. Der zweite Wiener Verein, die Fir=
jannſchaft
Ferrowatt (in Wien gibt es zahlreiche Firmen=
ſchaften
), führt in der 2. Klaſſe, war der Gegner der 98er am
Tag, jedoch in keiner Hinſicht den Darmſtädtern gewachſen.
inem Halbzeitſtand von 6:0 ſchonte ſich die Darmſtädter Mann=
und ließ das Spiel in der zweiten Hälfte leicht dahinplät=
um
ſchließlich mit 9:2 Toren zu gewinnen. Trotzdem zeigte
dieſes Spiel, daß die 98er in Wien nicht in der Verfaſſung
n würden, wie wir ſie für den Endkampf gewünſcht hätten
vie wir ſie noch vor einem Vierteljahr hier in Darmſtadt be=
ern
konnten. So ſtand es für den Kenner eigentlich ſchon
den Spielen des erſten Tages feſt, daß Ferrowatt die Un=
(Ujpeſt), daß aber auch F. A.C. aller Vorausſicht nach Darm=
ſchlagen
würde.
ind trotzdem ſchien der Beginn des Entſcheidungsſpieles dieſe
usſage Lüge ſtrafen zu wollen. Wohl hatte Ferrowatt er=
ingsgemäß
die Mannſchaft von Ujpeſt geſchlagen (9:2), aber
us zweite und wichtigſte Spiel F. A.C. gegen 98 ſchien
rwartung nicht einzutreffen. Etwa zehn Minuten nach Spiel=
führten
die Darmſtädter mit 2:1 Toren, beide Tore Pracht=
von
Feick. Aber zugleich verrieten dieſe beiden Tore, die
gleichmäßig auf dieſelbe Art und Weiſe fielen, daß die Darm=
r
Mannſchaft ein etwas allzu ſtarres Syſtem ſpielte, und
ſt reagierten die Wiener mit einer Umſtellung und dem Ver=
er
Unterbindung dieſes Syſtems, dem im weiteren Spielver=
oller
Erfolg beſchieden ſein ſollte. Vielleicht wäre der Sieg
m auf der Seite der 98er geblieben, wenn das Syſtem noch
enlos und präzis geweſen wäre wie etwa in den Schlußſpie=
n
die ſüddeutſche Meiſterſchaft. Aber nun machte das ganze
indruck, als wenn ein Keil zwiſchen die Räder eines Prä=
werkes
getrieben wäre; denn da die Wiener kein beſtimm=
yſtem
einhielten, ſondern einen äußerſt forſchen, angriffs=
n
Handball ſpielten, waren ſie von dieſem Augenblick an
ingt überlegen. Sie vermochten auf dieſe Art bis zur Pauſe
ſeitere Tore zu ſchießen, denen Darmſtadt nichts entgegenzu=
hatte
; zwei davon waren allerdings prachtvolle Strafwürfe,
enen der eine nicht weniger als dreimal wiederholt wurde,
endgultig im Tor ſaß.
ofort bei Wiederbeginn ſcheidet Feick durch Verletzung aus.
in ſpringt der junge Ploch ein. Und nun zeigt ſich das Er=
iche
, daß gerade durch ihn wieder neues Leben in die Mann=
kommt
. Er, der nicht ſtändiger Spieler der Mannſchaft iſt,
g die Starre des Syſtems aufzulockern, ſodaß die 98er plötz=
jeder
mit neuer Ausſicht im Rennen liegen. Wohl erzielen
iener dank ihres ungebundenen, kraftvollen Stürmerſpieles
ſa gleichen Abſtänden ihre Tore, aber Darmſtadt hält jetzt
leichen Schritt, ſodaß das Reſultat zehn Minuten vor Schluß
5 für Wien ſteht. Das war der Augenblick, wo ein Sieg noch
im Bereich der Möglichkeit lag. Doch nun ſetzte Wien zu
ſolch gewaltigen Endſpurt ein, daß es innerhalb weniger
en durch drei Strafwürfe und ein Kombinationstor das
at auf 12:6 ſtellte und damit einen Vorſprung herausholte,
mehr einzuholen war. 98 war endgültig geſchlagen.
ritiſch ſei dazu geſagt, daß Darmſtadt wohl in der Haupt=
eshalb
verlor, weil es nicht verſtand, im rechten Augenblick
in einmal unterbundene Syſtem aufzugeben und ſich dem
weglicheren Spiel der Wiener anzupaſſen; und daß Wien
ien mußte, weil es ungehemmt von jeder bindenden Me=
ich
nur darauf einſtellte, mit der allergrößten Beweglichkeit
re zu holen, wie ſie zu holen waren. Der Sturm von F.A.C.
ank ſeiner Anpaſſungsfähigkeit an die jeweilige Situation
item durchſchlagskräftiger als der Sturm der Darmſtädter.
wird alſo in Darmſtadt und vielleicht in ganz Süddeutſch=
us
dieſer Tatſache lernen müſſen, und zum Lernen ſind ſolche
ja auch wohl da. Die ſchußgewaltigſten der Wiener Stür=
ie
wohl nicht wuchtiger und beſſer ſchießen als die Darm=
aber
bedeutend mehr zum Schluß kamen, ſind die beiden
dungsſtürmer In den Verteidigungen einſchließlich der
reihe halten ſich die beiden Vereine ſo ungefähr die Wage,
ers wenn man bei Darmſtadt das Fehlen von Reuter berück=
Wohl trugen einige Unſtimmigkeiten der Darmſtädter
mit dem Schiedsrichter dazu bei, die allgemeine Spielfreu=
einzudämmen
, jedoch ſoll mit dieſer Feſtſtellung keinesfalls
folgreichene Spiel und der Sieg der Wiener Mannſchaft ge=
rt
werden. Das Tournier war für 98 in ſeiner augenblick=
Verfaſſung nicht zu gewinnen.
as das Geſellſchaftliche und Kameradſchaftliche angeht, ſo
die Wiener Gaſtgeber Muſter und Vorbild. Trotz der er=
den
Hitze ließen ſie es ſich in keinem Augenblick nehmen, das
imm der Unterhaltungen (Beſichtigungen, Rundfahrten,
ge uſw.) mitzumachen, und das noch in einer Zahl von 30
Mitgliedern. Jedenfalls wurde die Freundſchaft, die ſeit
genem Jahr zwiſchen dem F.A.C. und den 98ern beſteht,
en Wiener Aufenthalt noch vertieft, und dieſe Tatſache läßt
ie empfindliche Niederlage verſchmerzen. Hoffentlich wer=
die
Wiener Freunde im kommenden Jahre wiederum zu
und Geſelligkeit in Darmſtadt begrüßen können, und dann
wir auch wieder die Frage nach dem endgültig Beſſeren zur
II. D."
e ſtellen.

11.00 Uhr, Stadion: Damen=Kreismeiſterſchaft:
Pol. Darmſtadt Sp.=Vgg. Arheilgen.
16.00 Uhr, Maulbeerallee: Merck. Sp.=V. Weiterſtadt.
Fußball.
10.30 Uhr, Exerzierpl.: Eintracht Darmſtadt Sp.=V. Roßdorf.

Handball.

Polizeiſportverein Darmſtadt.
Auf dem Sportplatz des F.C. 05 Mainz findet am Sonntag
um 11 Uhr das Vorentſcheidungsſpiel um die ſüddeutſche Pokal=
meiſterſchaft
zwiſchen der Ligamannſchaft des Polizeiſportvereins
Darmſtadt und dem Sportclub Sarlouis=Rodhen ſtatt. Der Gegner
von der Saar iſt hier hinſichtlich ſeiner Spielſtärke ein unbeſchrie=
benes
Blatt. Der Pol.=Sp.=V.=Mannſchaft iſt aus dieſem Grunde
Vorſicht anzuraten, damit keine Ueberraſchungen eintreten. Die
Polizei, die mit Erſatz antritt, muß ſich bewußt ſein, daß ſie einen
ſchweren Gang geht und allen Ehrgeiz und ſpieleriſches Können
einſetzen muß.
Die Damen treten auf dem Stadion um die gleiche Uhrzeit in
der Entſcheidung um die Kreismeiſterſchaft gegen die Damen der
Sportvereinigung Arheilgen an.
Die Liggerſatzmannſchaft empfängt Gäſte aus Wixhauſen um
4 Uhr auf eigenem Platz, um um den Sieg zu kämpfen.
Die Jugend beteiligt ſich bei den leichtathletiſchen Wettkämpfen.
der Sportgemeinde Eintracht Frankfurt in Frankfurt.
Sportabteilung Merck Darmſtadt.
Am heutigen Sonntag ſtehen ſich im Rückſpiel auf dem Merck=
Sportplatz an der Maulbeer=Allee nachm 4 Uhr Sportabt. Merck
Sportverein Weiterſtadt gegenüber. Das Vorſpiel der beiden
Anfänger ging hoch mit 10:0 an Merck; Weiterſtadt wird aber im
Rückſpiel wohl verſuchen, das Reſultat diesmal günſtiger zu ge=
ſtalten
. Hoffentlich können beide Mannſchaften komplett antreten;
ein ſchönes Spiel iſt daher zu erwarten, deſſen Beſuch ſich lohnen
wird.
Reichsbahn Darmſtadt.
Die 1. Handballelf beteiligt ſich am Sonntag an einem Hand=
ballwerbetag
in Bickenbach a. d. B. Da Reichsbahn nur eine kom=
binierte
Mannſchaft ſtellen kann, Hähnlein zum Gegner hat, muß
ſie ſich mächtig anſtrengen, um ein günſtiges Reſultat aufzuſtellen.
Treffpunkt: 1.15 Uhr am Hauptbahnhof.
T.= u. Spp. Braunshardt Sp.=Cl. 06 Dietzenbach.
Am Sonntag nachmittag 3 Uhr treffen ſich obige Mannſchaf=
ten
im weiteren Verlauf der Liga=Aufſtiegſpiele zum Rückſpiel
auf dem Sportplatz in Braunshardt. Letzteres konnte das Vor=
ſpiel
in Dietzenbach in überzeugender Weiſe mit 10:5 für ſich ent=
ſcheiden
. Man ſollte annehmen können, daß der Gaſtgeber auch
diesmal die Oberhand behält. Jedoch iſt Dietzenbach ein Gegner,
der ſich erſt mit dem Schlußpfiff als geſchlagen bekennt. Braunshardt
ſollte dies bedenken und ſich entſprechend einſtellen. Um den An=
ſchluß
nicht zu verpaſſen, kann nur auf Sieg geſpielt werden.
Weltſpielreiſe der Junioren des Tennis= und Eisklub
Darmſtadt.
Im Anſchluß an das Juniorenturnier des T.=C. Feuerbacher
Heide, Stuttgart, vom 7. bis 9. Juni, das Kleinlogel Darmſtadt
gegen Ernſt=Pforzheim im Einzel und Kleinlogel Ernſt im
Doppel gewannen, trugen die Darmſtädter in Württemberg und
Baden einige Juniorenklubwettſpiele aus. Im erſten Klubwett=
kampf
wurde ein glatter 7:2=Sieg gegen die Stuttgarter Tennis=
geſellſchaft
Geroksruhe herausgeholt. Im nächſten Wettſpiel er=
zielten
die Junioren ein 4:4 gegen den Tennis= und Eislaufverein
Stuttgart. Das entſcheidende Herrendoppel, mußte leider beim
Stande von 6:6 im 3, Satz wegen Abreiſe der Darmſtädter abge=
brochen
werden. Einen erfolgreichen Abſchluß fand die Wettſpiel=
reiſe
in Pforzheim. Hier ſiegten die Darmſtädter überraſchend
ſicher mit 4:2. Die Ergebniſſe ſind um ſo höher zu bewerten, als
die Mannſchaft ohne Colin und Frl. Scriba antrat. An der Reiſe
nahmen teil: Frl. v. Weber, Müller, Langenbach, Vollrath, Ollen=
dorff
und Sartori. Es gelang alſo den Darmſtädter Junioren, die
achttägige Wettſpielreiſe ungeſchlagen zu beenden und bei den
Pforzheimern für die vor einigen Wochen erlittene 1:5= Nieder=
lage
trotz Erſatz kräftig Revanche zu nehmen.
Leichkakhlekik.
Turngeſellſchaft 1875, Darmſtadt.
Die Leichtathleten der Turngeſellſchaft 1875 nehmen am heu=
tigen
Sonntag an den reichsoffenen Wettkämpfen in Heidelberg
teil. Es ſtarten: Fornoff im 5000=Meter=Lauf; ferner die 3X1000
Meter Staffel in der Aufſtellung Spalt, Aßmuth und Fornoff und
im 3000=Meter=Lauf Fink. Hch. Haag folgt einer Einladung zu
den kreisoffenen Wettkämpfen in Bockenheim und beſtreitet dort
den 5000=Meter=Lauf.
Emil Hirſchfeld, Deutſchlands Weltrekordmann im Kugel=
ſtoßen
, iſt durch einen Motorradunfall bis auf weiteres außer Ge=
fecht
geſetzt worden.
Dr. Otto Peltzer, der von ſeiner Weltreiſe zurückgekehrt iſt,
wird am 22. Juni in ſeiner Heimatſtadt Stettin erſtmals wieder
ſtarten.
Max Schmeling wurde jetzt von der Boxkommiſſion des Staa=
tes
Cincinnati als erſter der amerikaniſchen Kommiſſionen als
Weltmeiſter anerkannt.

2as Meldeergebnis für die Welkmeiſterſchafken
der Skudenken.
Zu den Weltmeiſterſchaften der Studenten haben, folgende
Staaten ihre Meldungen abgegeben: Aegypten 6 Teilnehmer,
Belgien 41, Deutſchland 158, Deutſchöſterreich 23, England, Auſtra=
lien
, Kanada. Indien, Neuſeeland, Südafrika, zuſammen 110;
Eſtland 4, Finnland 11, Frankreich 102, Italien 126, Japan 15,
Jugoſlawien 57, Lettland 11, Luxemburg 24, Norwegen 21, Polen
32. Rumänien 50, Spanien 37, Tſchechoſlowakei 38, Ungarn 64,
alſo bisher insgeſamt 930.
Die Zahlen der Teilnehmer verteilen ſich auf die einzelnen
Sportarten wie folgt:
Leichtathletik;Belgien 8. Dänemark ja, Deutſchland 50,
Deutſchöſterreich 8, England, Auſtralien, Kanada, Indien, Neuſee=
land
Südafrika ja, Eſtland 2, Finnland 8, Frankreich 30, Holland
ja, Italien 25 Japan 15, Jugoſlawien 10, Lettland 7, Luxem=
burg
5, Norwegen 10, Polen 15, Rumänien 8 Spanien 12, Tſche=
choſlowakei
11, Ungarn 20, alſo insgeſamt 244.
Schwimmer: Belgien 9, Deutſchland 35, Deutſchöſterreich
4: England, Auſtralien, Kanada, Indien, Neuſeeland. Süd=
afrika
ja, Finnland 2, Frankreich 15, Italien 20, Jugoſlawien 12,
Lettland 1, Luxemburg 1. Norwegen 2, Polen 8, Spanien 15,
Tſchechoſlowakei 7. Ungarn 12, insgeſamt 143.
Fechter: Aegypten 2. Belgien 8. Dänemark ja, Deutſch=
land
12, Deutſchöſterreich 5, England, Auſtralien, Kanada, Indien,
Neuſeeland, Südafrika ja, Finnland 1, Frankreich 7, Italien 16,
Jugoſlawien 2. Lettland 1, Luxemburg 1. Norwegen 5. Rumä=
nien
6, Tſchechoſlowakei 2, Ungarn 5, alſo bisher insgeſamt 73.
Tennis; Aegypten 4, Belgien 4. Deutſchland 6. Deutſch=
öſterreich
6. England, Auſtralien, Kanada, Indien, Neuſeeland,
Südafrika ja, Eſtland 2. Frankreich 5. Holland ja, Italien 10,
Jugoſlawien 3, Lettland 2, Luxemburg 4, Rumänien 4, Spanien 4,
Tſchechoſlowakei 3, Ungarn 2. alſo bisher insgeſamt 59.
Fußball: Deutſchland 15, Frankreich 20, Holland ia, Ita=
lien
20, Jugoſlawien 15, Luxemburg 13. Rumänien 14, Tſchecho=
ſlowakei
15, Ungarn 16, alſo bisher insgeſamt 128.
Rugby: Deutſchland 20, Frankreich 25, Rumänien 18, alſo
bisher insgeſamt 63.
Rudern: Belgien 12. Deutſchland 20. England, Auſtralien,
Kanada, Indien, Neuſeeland, Südafrika ja, Holland ja, Italien 35,
Jugoſlawien 15, Norwegen 4, Polen 9, Spanien 6, Ungarn 9, alſo
bisher insgeſamt 110.
Zu den verſchiedenen Meldungen iſt noch zu ſagen, daß Ame=
rika
ſich wohl grundſätzlich beteiligt, aber noch keine Zahlen ge=
nannt
hat, ebenſo Dänemark, Holland, Schweden und die Schweiz=
* Fußball im Kreis Südheſſen.
Die Wormſer Kleeblätter in Rüſſelsheim.
Jedes Spiel dieſer Saiſon iſt gewiſſermaßen eine Entſchei=
dung
; dies erſt recht, wenn die Sache ſo knapp am kippen ſteht
wie in unſerem Bezirke die Aufſtiegſpiele. Nachdem der Vertreter
des Rhein=Main=Kreiſes bereits endgültig ausgeſchieden iſt, ohne
bis jetzt auch nur einen Punkt zu erringen, hat nur noch der Ver=
treter
unſeres Kreiſes Chance, mit dem Favoriten wenigſtens
punktgleich zu werden. Zur Erringung dieſer Punktgleichheit muß
vor allem das Spiel des kommenden Sonntags
Opel Rüſſelsheim Olympia Worms
von den Wormſern gewonnen werden. Die Ausſichten auf Sieg
ſind für den Südheſſenmeiſter dadurch geſtiegen, daß die Mann=
ſchaft
zum erſtenmal wieder komplett, und zwar auch mit Fath,
antreten wird. In einem Trainingsſpiel gegen Pfeddersheim hat
der Kleeblatt=Sturm ſeine Schußfreudigkeit durch einen zwei=
ſtelligen
Sieg bewieſen. Allerdings, der Kampf bleibt nach wie
vor offen für die Südheſſen kommt natürlich nur ein Sieg in
Frage.
Um die gleiche Zeit wird in Worms auf dem Schweißwerkplatz
der zweite 4=Meiſter von Südheſſen, und zwar der Meiſter vom
Weſtrheingau, zwiſchen
Viktoria Neuhauſen Spp. Pfeddersheim
ermittelt. Bei dieſer Begegnung darf man vielleicht Neuhauſen
ein kleines Plus geben, anſonſten iſt auch dieſes Spiel nach den
üblichen Begriffen des Fußballſportes offen
Trotz der Hitze halten die freundſchaftlichen Begegnungen
weiterhin an. Die Paarungen für dieſen Sonntag ſind zum Teil
ſehr intereſſant und lauten: Jubiläumsſpiele in Bür=
ſtadt
: V.f.R. Bürſtadt Alem. Worms, Bezirksliga; V.f.R.
Bürſtadt Worm. Worms Heſſenmeiſter (Abendſpiel); F.V.
Frankenthal Olympia Lorſch; Olympia Lampertheim F.V.
Hofheim; F.V. Biblis Conc. Gernsheim; Spv. Bobenheim
F.V. Herrnsheim. Es ſtehen alſo diesmal faſt ausſchließlich die
beſten Mannſchaften unſeres Kreiſes im Kampfe. Anläßlich ihres
20jährigen Jubiläums haben die Bürſtädter ein erſtklaſſiges Pro=
gramm
zuſammengeſtellt, das mit den Spielen gegen die Wormſer
Extraklaſſe ſeine Anziehungskraft beſtimmt nicht verfehlen wird.
Ueber den Ausgang dieſer Spiele iſt nicht gut eine treffende Vor=
herſage
möglich das Vorſpiel gegen Wormatia ging 4:1 ge=
wonnen
und das gegen Alemannig endigte unentſchieden 1:1.
Natürlich kann dies kein Maßſtab für dieſe Spiele ſein. Olympia
Lorſch wird in Frankenthäl unbedingt alles aufbieten müſſen, um
ehrenvoll zu beſtehen. Leichter werden es beſtimmt die Lämpert=
heimer
Olympen gegen Hofheim haben; ebenſo die Bibliſer, bei
denen der A=Meiſter des Riedgaues gaſtiert. Eine Vorherſage für
die Begegnung der beiden Ueberrheiner iſt etwas ſchwierig.
Eventuell iſt damit zu rechnen, daß hier ein Unentſchieden ausge=
knobelt
wird.
Polizeiſportverein Darmſtadt.
Am Sonntag fährt die Elf zum F.C. Viktoria Kelſter=
bach
07. Dies iſt eine körperlich gut entwickelte Mannſchaft, die
in den letzten Verbandsſpielen im Mainbezirk viel von ſich reden
machte.
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[ ][  ][ ]

Nummer 164

jatttk

Sonntag, den 15. Jun

Die Geldmarkklage in der abgelaufenen Woche.
Die ſtarke Flüſſigkeit des Geldmarktes, die ihre Haupturſache in der
konjunkturellen Depreſſion und des daraus ſich ergebenden geringen Geld=
bedarfs
der Wirtſchaft hat, hielt in der abgelaufenen Woche unverändert
an. Die Vorbereitungen und die Auflegung der Young=Anleihe blieben
ganz ohne Einfluß, und auch für die nächſte Zeit wird ſich wohl an der
leichten Verfaſſung der Geldmärkte kaum etwas ändern. Die Grund=
lagen
für eine neue Senkung des Reichbankdiskontes ſind alſo gegeben,
und man nimmt an, daß das Zentralnoteninſtitut ſich zu dieſem Schritt
entſchließen wird, ſobald die Auswirkungen der Young=Anleihe ſich eini=
germaßen
überblicken laſſen. Man kann jedenfalls damit rechnen, daß
der größte Teil der aus der Anleihe eingehenden Summen den Geld=
markt
wieder paſſieren wird. Die gegen Ende der Vorwoche an den
Markt gebrachten 50 Mill. RM. Poſtſchatzanweiſungen per 15. Juni
1931 ſind glatt ausverkauft worden, ſo daß eine zweite Serie Poſtſchatz=
anweiſungen
mit ¼ Prozent niedrigerer Verzinſung, alſo zu 5½ Pro=
zent
, zum Verkauf geſtellt wurde. Auch dieſe Serie fand guten Abſatz,
wenn auch nicht ſo raſch wie die vorausgegangene. Tagesgeld war
weiter in erheblichem Maße angeboten, ſo daß große Poſten nicht unter=
gebracht
werden konnten. Der Satz blieb zunächſt unverändert 2½ Pro=
zent
. Erſt zum Wochenſchluß machte ſich im Zuſammenhang mit dem
Medio einige Nachfrage bemerkbar, und der Satz wurde auf 3 Prozent
erhöht. Monatsgeld lag ſtill und unverändert leicht. Wechſel waren
ziemlich lebhaft gefragt, doch blieb das Angebot klein. Der Privatdis=
kont
wurde in Berlin um ½ Prozent auf 38 Prozent ermäßigt und
lag damit ³8 Prozent unter dem Satz der Reichsbank. Aber ſelbſt auf
dieſem ermäßigten Niveau kam kaum Angebot an den Markt. Die Geld=
marktſätze
nahmen in der Woche vom 10. bis 14. Juni folgende Entwick=
lung
: Tagesgeld 2½3 Prozent, Monatsgeld erſte Adreſſen 434 Pro=
zent
, zweite Adreſſen 5½52ls Prozent, Warenwechſel 4 Prozent.
Vom ſüddeukſchen Eiſenmarkk.
Die vergangene Woche brachte die erwartete und vielbeſpro=
chene
Ermäßigung der Eiſenpreiſe durch den Stahlwerksverband.
Die Herabſetzung beträgt 4. RM. ver Tonne für Formeiſen,
Stabeiſen, Univerſaleiſen, 5. RM. für Bandeiſen und Bleche,
3.50 RM. für Halbzeug. Eine Senkung der Röhren= und Fein=
blechpreiſe
in ungefähr gleicher Höhe iſt zu erwarten. Auf das
Geſchäft dürften die neuen Preiſe zunächſt ohne Einfluß ſein, da
ſie erſt für Neukäufe ab 1. Juni gelten. Die allgmeine Depreſſion,
unter der das Geſchäft ſeit Monaten leidet, hat auch in der Be=
richtswoche
keine Beſſerung erfahren. Die Kapazität der Werke iſt
nur mit etwa 50 Prozent beanſprucht. zumal u. a. auch die Reichs=
bahn
ihr Bauprogramm weiteren Einſchränkungen unterworfen
hat. Die verarbeitende Induſtrie, voran die Maſchinenfabriken,
haben zwar laufend Bedarf in Stabeiſen, der aber in keinem Ver=
hältnis
zum vorhandenen Angebot ſteht. Die Händlerkundſchaft
hat bisher Neukäufe nur in dringendſten Fällen vorgenommen.
Das Kaufintereſſe von dieſer Seite dürfte aber nach der Preis=
neuregelung
zunehmen. Die wenigen Bauprojekte gaben nur wenig
Obiekte in Moniereiſen an den Markt. Ueber die Weiterverkaufs=
preiſe
der Händlervereinigungen ſind bislang noch keine Entſchei=
dungen
getroffen worden.
* Rheinhefſiſche Spargel= und Obſtgroßmärkke.
Auf der Heidesheimer Spargel= und Obſtauktion waren
140 Zentner Spargeln, 200 Zentner Kirſchen und 10 Zentner Erd=
beeren
angeboten. Spargel 1. Sorte erlangten 4042, 2. Sorte
1620, 3. Sorte 56, Kirſchen: Bigareaux 3840, Frühgarreau
2730, Cronenberger 2830, Frühkirſchen 2226, Erdbeeren 38
bis 41 Pfg. Der Spargel= und Obſtgroßmarkt des Obſt= und
Gartenbauvereins Ingelheim a. Rh. verzeichnete eine Ge=
ſamtanfuhr
von 430 Zentnern. Für Spargel 1. Sorte wurden 37
bis 42. 2. Sorte 1517, Süßkirſchen 2550, Sauerkirſchen 3540,
Erdbeeren 3045 Pfg. bezahlt. Die Obſt= und Gemüſe= Verwer=
tungs
=Genoſſenſchaft Ingelheim und Umgebung erzielte für
Spargel 1. Sorte 3538, 2. Sorte 1115, Kirſchen: Süßweichſel
2131, Bigareaux 2935, Stachelberen 7. Erdbeeren 2434 Pfg.
Auf dem Gau=Algesheimer Verſteigerungsmarkt koſteten
ſpargel 1. Sorte 3541, 2. Sorte 1518. 3. Sorte 4, Kirſchen:
Süßweichſel 2330, Bigareaux 2533. Bündelkirſchen 19. Erd=
beeren
2832 Pfg. Sämtliche Preiſe verſtehen ſich je Pfund.
Produkkenberichte.
Mainzer Produktenbericht. Handelseinſtandspreiſe per 100
Kilo loco Mainz am Freitag, den 13. Juni 1930: Weizen 32,25,
Roggen 17, Hafer 16,25, Futtergerſte 17,2518, Malzkeime 1011,
ſüddeutſches Weizenmehl Spez. 0 46,15, Roggenmehl 01 25,25 bis
26,50, Weizenkleie, fein, 7. grob 7.507,75, Roggenkleie 7,508,50,
Weizenfuttermehl 9,50, Plata=Mais 22,50, Biertreber 9,5010,
Erdnußkuchen 12,2512,65, Kokoskuchen 13,7517,50, Palmkuchen
9,7510,50 Kleeheu, loſe, 9., gebunden 10. Wieſenheu loſe,
77,50, Maſchinenſtroh 55,50, Drahtpreßſtroh 55,50, Weiße
Bohnen 37,50. Tendenz: Matt.
Frankfurter Buttergroßhandelspreiſe. Das Geſchäft erfuhr
auch in dieſer Woche keine nennenswerte Belebung, doch waren die
Preiſe eher etwas anziehend. Es notierten Auslandsbutter (holl.
oder däniſche) 1 Faß (50 Kg.) 1.49 Mark, ½ Faß 1,50, in ½Pfund=
ſtücken
1,51, dto. Molkereibutter 1,35 Mark, das Pfund in Groß=
handelsverkehr
.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Auch nach den Feiertagen
änderte ſich an der Marktlage kaum etwas. Das Angebot in In=

Nachgeben der Preiſe gerechnet. Italiener 8,258,50, Bulgaren
6,506,75, Jugoſlawien 6,506,75 Rumänen 6,256,50. Ruſſen
6,006,50, Holländer 7,509,50, Dänen 7,509,50, Belgier 7,75
bis 8,00, Franzoſen 7,509,50, Schleſier 7.007,75, Bayern 7.00
bis 7,75. Norddeutſche 7,508,00 Auslandseier unverzollt ab
Grenzſtation, Inlandscier ab Station.
Berliner Produktenbericht vom 14. Juni. Der Weizenmarkt war
heute wiederum ſchwächer veranlagt, während Roggen weiter leicht im
Preiſe anziehen konnte. Für die Abſchwächung des Weizenmarktes iſt
in erſter Linie der höhere Report maßgebend, da hierdurch in ſtärkerem
Maße Angebot angezogen wird. Einen gewiſſen Eindruck machten natur=
gemäß
auch die anhaltend flauen Auslandsmeldungen, während Juli=
weizen
um 2,50 Mk. im Preile nachgab, war Neuweizen, der gleichfalls
reichlicher angeboten iſt, um etwa 1 Mk. ſchwächer. Die Feſtigkeit des
Roggenmarktes iſt weiterhin in der Hauptſache auf die Befürchtungen
weiterer Ernteſchäden zurückzuführen. Alter Roggen über Bedarf ange=
boten
. Die Mühlen bekunden angeſichts des völlig unbefriedigenden
Mehlgeſchäftes nur ſehr wenig Nachfrage, ſo daß für die Aufnahme
eines Teiles des angebotenen Materials nach wie vor nur die ſtützende
Hand in Frage kommt. Weizenmehl hat weiter bei unveränderten Prei=
ſen
ſehr kleines Bedarfsgeſchäft. Hafer bleibt ziemlich feſt, die Konſum=
nachfrage
hält an, am Lieferungsmarkt iſt die Juliſicht infolge des nied=
rigen
Waſſerſtandes feſter gehalten, für die Aufwärtsbewegung der
Herbſtſichten ſind auch die befürchteten Ernteſchäden maßgebend. Neue
Wintergerſte ſtetig.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 14. Juni:
Getreide. Weizen: Juli 99½, Sept. 101½, Dez. 106½; Hafer:
Juli 36.50, Sept. 37, Dez. 40.25; Mais: Juli 76.50, Sept. 76.50,
Dez. 71.50; Roggen: Juli 50.50, Sept. 55.50, Dez. 61.75.
Speck, loko 14,25.
Schweine: leichte 9,9010.30, ſchwere 9,7510,20; Schweine=
zufuhren
: Chicago 6000, im Weſten 28 000.
Baumwolle: Juli 13,38, Okt. 13,37.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 14. Juni:
Schmalz: Prima Weſtern 10,35; Talg, extra, loſe 5.25.
Getreide. Weizen: Rotwinter n. Ernte 111.75, Hartwinter
105.25, Mais 87.75, Mehl 5,255,50; Getreidefracht: nach Eng=
land
1,6 bis 2,3 Schilling, nach dem Kontinent 7 bis 9 Cents.
Kakao: Die Kakaobörſe war heute geſchloſſen.

Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 14. Juni.
Trotz der freundlichen Aufnahme der Younganleihe im In= und
Auslande ſowie verſchiedener Wirtſchaftsankurbelungsverſuche blieb die
Unternehmungsluſt an der Börſe zum Wochenſchluß klein, da auf der
anderen Seite die Finanzſchwierigkeiten des Reiches einen ſtark depri=
mierenden
Einfluß ausübten. Auch die erholte geſtrige New Yorker
Börſe konnte keine Belebung herbeiführen. Der Auftragsmangel hielt
an, und die Tendenz neigte zur Schwäche. Material kam kaum an den
Markt, doch ergaben ſich gegenüber der geſtrigen Abendbörſe zumeiſt
größere Kursverluſte. Am Chemiemarkt eröffneten J. G. Farben knapp
gehalten. Am Bankenmarkt lagen Reichsbankanteile angeblich auf Ab=
gaben
von Auslandsſeite 3 Prozent gedrückt. Die übrigen Werte dieſes
Marktes blieben behauptet. Von Autoaktien waren Daimler etwas be=
feſtigt
. Am Bauunternehmungsmarkt gaben Wayß u. Freytag 1 Pro=
zent
nach. Lediglich machte ſich für Licht und Kraft etwas mehr In=
tereſſe
mit plus 3 Prozent bemerkbar. Kunſtſeideaktien waren trotz der
Inkraftſetzung des deutſchen Kunſtſeidepaktes vernachläſſigt und wurden
bis zu 2 Prozent ſchwächer taxiert. Montanwerte geſchäftslos. Sonſt
kamen Erſtnotierungen kaum zuſtande. Deutſche Renten waren weiter
etwas ſchwächer.
Im Verlaufe blieb das Geſchäft klein. Vereinzelte Spezialwerte
konnten ſich auf Deckungen der Kuliſſe etwas beſſern. Sonſt waren die
Kurſe gut gehalten. Licht u. Kraft mußten jedoch von ihrem Anfangs=
gewinn
zirka 1½ Prozent hergeben. Gegen Schluß der Börſe beſtand
einige Nachfrage für A. E.G. bei leicht anziehendem Kurs während J. G.
Farben angeboten waren, und leicht nachgeben mußten. Am Geldmarkt
war Tagesgeld mit 3 Prozent unverändert. Am Deviſenmarkt nannte
man Mark gegen Dollar 4,1916, gegen Pfunde 20,36½, London=Kabel
4,8595, Paris 123,81, Mailand 92,81, Madrid 40,98, Holland 12,08½/s.
Berlin, 14. Juni.
Der heutige Vormittagsverkehr ließ bei der herrſchenden Geſchäfts=
ſtille
noch keine ausgeſprochene Tendenz erkennen. Im Vordergrund des
Intereſſes ſtand naturgemäß die Stellungnahme der Regierung zur
Deckungsvorlage. Die Anſichten hierüber waren recht geteilt; während
man einerſeits der Meinung Ausdruck gab, die notwendige Sanierung
der Finanzen durchzuführen ſei günſtig, ſo glaubte man andererſeits, die
zu erwartenden Reichstagskämpfe um dieſe Vorlage, insbeſondere um
das Notopfer würden eher von verſtimmendem Einfluß auf die Börſe
ſein. Die auch weiterhin fehlende Beteiligung außenſtehender Kreiſe und
der frühere Samstagsbeginn bewirkten eine ruhige Eröffnung des Ver=
kehrs
. Die Kursentwicklung war nicht ganz einheitlich, die Veränderun=
gen
betrugen in der Regel nur 11½ Prozent nach beiden Seiten, zu=
mal
heute beeinfluſſende Momente ſo gut wie nicht vorhanden waren.
Bei der Enge der Märkte löſten ſchon kleine Orders bei den wenigen
Papieren, in denen ſolche vorlagen, relativ größere Veränderung aus.
So beſſerte ſich Eiſenbahnverkehrsmittel um 4 Prozent, A.=G. für Ver=
kehrsweſen
um 3½ Prozent, Elektriſche Licht und Kraft 3½/s Prozent,
Sarotti um 2 Prozent, Hackethal und Deutſche Kabel um 1½134 Pro=
zent
. Auf der anderen Seite fielen Reichsbank (minus 3½ Prozent),
Berger (minus 4 Prozent) durch Schwäche auf. Im Verlaufe erfuhr das
Geſchäft keine nennenswerte Belebung. Während ſich einige der zu Be=
ginn
ſtärker gedrückten Werte wie z. B. Karſtadt und Reichsbank um
3 bzw. 1 Prozent erholen konnten, gab eine Anzahl anderer Papiere bis
zu 1½ Prozent im Kurſe nach. Gerüchte, die von einem günſtigen Ver=
lauf
der Beſprechungen zwiſchen Arbeitgebern und Gewerkſchaften ſpre=
cheu
, hatten auf die Tendenz keinen Einfluß.

1 Juni gefaßt. Der Feinblechverband wird in der näg
Woche über das Ausmaß der Preisſenkung Beſchluß faſſen.
Verband rheiniſch=weſtfäliſcher Eiſengroßhö
ler hat ebenfalls beſchloſſen, im Streckengeſchäft ruckwirken)
1. Juni Preisſenkungen im Rahmen der Ermaßigungen der E
verbände vorzunehmen. Im ſogenannten kleinen Lagergeſchäft
den ab 16. Juni Preisſenkungen eintreten.
Chemiſche Werke, vorm. H. u. E. Albert, Wiesbaden=Amönel
Im Anſchluß an die ſeit drei Jahren beſtehende Dividendenloſigkei
Geſellſchaft ſind Gerüchte im Umlauf, daß eine Reihe von Pro=
gegen
die Geſellſchaft ſchweben, die teils noch laufen, teils vergl
weiſe beigelegt ſind, und deren Streitwerthöhe in die Millionen gi
Dadurch ſei auch die Sonderrücklage von 800 000 RM., bekanntlick
Liquidationsentſchädigungen gebildet, in der jetzigen Bilanz begri
Während Angaben über evtl. beigelegte Prozeſſe verweigert werder
fährt der Fwd., daß jetzt nur ein einziger Prozeß ſchwebe, deſſen !
im Falle des Unterliegens nur 60 000 RM. für die Geſellſchaft be
Dieſer Prozeß ſei aber bereits in erſter Inſtanz von Albert gew.
worden, und man hoffe auch in zweiter Inſtanz zu obſiegen. Keine
ſei das Ergebnis 1929 davon berührt, auch das Ergebnis 1930
von Prozeſſen nicht beeinflußt werden. Es ſcheint aber doch angek
daß die Verwaltung über die ſeit Jahren beſtehenden Prozeßange
heiten ſich äußert, damit die außenſtehenden Aktionäre nicht noch
durch offenbar übertriebene Gerüchte geſchädigt werden.

Mekallnokierungen.

Wirtſchaftliche Rundſchau.

Großhandelsindex. Die auf den Stichtag des 11. Juni berech=
nete
Großhandelsindexziffer des Statiſtiſchen Reichsamtes iſt mit
124,8 gegenüber der Vorwoche (125,1) um 0,2 Prozent zurückgegan=
auf
109,5 (109,6) nachgegeben. Die Indexziffer für induſtrielle
gen. Von den Hauptgruppen hat die Indexziffer für Agrarſtoffe
Rohſtoffe und Halbwaren iſt auf 122.9 (123,7) oder um 0,6 Prozent
geſunken. Die Indexziffer für induſtrielle Fertigwaren weiſt mit
151,2 keine Veränderung auf.
Weitere Eiſenpreisermäßigungs=Beſchlüſſe. Der Roheiſen=
verband
hat mit ſofortiger Wirkung die Verkaufspreiſe um
durchſchnittlich 2 RM. je Tonne geſenkt. Gleichfalls hat der
Röhrenverband Preisermäßigungsbeſchlüſſe rückwirkend ab

Berliner Kursbericht
vom 14. Juni 1930

Die Berliner Metallnotierungen vom 14. Juni ſtellten ſi
je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt cif Han
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung
deutſche Elektrolytkupfernotiz auf 117 RM.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Ende April 1930 in Paris aufgenommenen Beſprechung
internationalen Stickſtofferzeuger, die nur als Vorbeſprechungen
Feſtlegung einer Verhandlungsbaſis für ſpätere Konferenzen zu
waren, werden jetzt, dem Vernehmen nach, am 18. Juni auf einer
ferenz in Oſtende weitergeführt werden.
Der Verein für Zellſtoffinduſtrie A.=G., Berlin, hat der a.o.
in der der bekannte Fuſionsvertrag mit der Koſtheimer Zelluloſ
Papierfabrik A.=G. in Mainz=Koſtheim beſchloſſen werden ſoll, au
7. Juli nach Dresden einberufen. Gleichzeitig ſollen A.=R.=Wahle
genommen und eine Kapitalerhöhung um 4 Mill. V.=A. beſe
werden.
Die Süddeutſche Handelsvereinigung A.=G., Frankfurt
ſchließt 1929 mit einem kleinen Reingewinn, von 1352 (551) R9
einem A.=K. von 115 000 RM. Die Bilanz zeigt u. a. Kreditoren
126 767 (100 975), andererſeits Debitoren ebenfalls erhöht
(126 398).
Ueber das Vermögen der A.=G. G. D. Bracker Söhne, Maſchi
in Hanau, iſt nunmehr das gerichtliche Vergleichsverfahren eröffnet u
Wie wir erfahren, hat der Verein Deutſche Tafelglashütten,
furt a. M., mit Wirkung vom 15. ds. Mts. im Sinne der ſchwe
Aktion zur Belebung des Baumarktes und der Verbilligung de.
materialien ſeine Preiſe für Bauglas um rund 12 Prozent er
und gleichzeitig beſchloſſen, den Preis für Gartenglas zur För
des Gemüſebaues und der Landwirtſchaft um gleichfalls 12 P
herabzuſetzen.
Wie wir hören, wird Direktor Schünemann, der vor me
10 Jahren die Frankfurter Filiale der Commerz= und Privatbe
Leben gerufen hat und ſeitdem in der Leitung derſelben tätig
iſt, ſeinen bisherigen Poſten demnächſt verlaſſen, da er in die T
leitung des Inſtituts nach Berlin einberufen wurde.
Im Alter von 58 Jahren ſtarb am Freitag abend an eine=
lähmung
der Seniorchef des Bankhauſes Jakob S. H. Stern,
furt a. M., Wilhelm Theodor Stern.
Die Copper Exporters Ine. hat die Notiz des Cif.=Prei
Wirebares auf 12,55 cs. p. Ib. herabgeſetzt, da die geſtern vom
feſtgeſetzte Notiz von 13 cs. Cif. bereits im Laufe des geſtrigen
unterboten wurde. Aus Amerika wird heute ein Preis von
gemeldet. Die neue Kartellnotiz liegt alſo wieder über der am
ſchen Parität. Man glaubt an weitere Ermäßigung.

Deviſenm
vom 14. Juni

Berl. Handels=Geſ.
Danatbank
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Banl
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
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Ge
1.1
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8i.3
2.C
0.47
7.4
8.*
5.4
R4
4.1
3.6
91
11.
30.7

Frankfurter Kursbericht vom 14. Juni 1930.

70Dtſch Reichsanl.
6% Baden.. ...
8% Bahern ...."
..
8% Heſſen v. 28
88
v. 20
% Preuß. Staats=
anl
. . . . . . . . . . .
8% Sachſen ....."
6% Sachſen ....
72o Thüringen ..

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. +‟= Ab=
löſungsanl
. . . . . .
Dtſche. Anl. Ablö=
ungsſch
. (Neub.

Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe
.. ."

8% Baden=Baden
6% Berlin .. . ..
8 Darmſtadt v. 26
AA
%o Frankfurt a.M.
3% Mainz....."
8% Mannheim ..
8% Nürnberg.
8% Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr. .....
8½ Goldoblig
4½% Heſſ. Ld8.=
Hyp.=Bk.=Liquid.
Pfbr. . . . . . . . . .!
8% Preuß. Lds..=Anſt. Gold=
Pfbr. . .. . . . . . .
80 Goldobl
8% Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
8½Kaſſeler Land. Goldpfbr..

105. 25
83
100.75
85
93
96
96
100-
83.5
86

57.10
9

3.5

94.25
82

Re
94

99.5
94.5

101
97
97
94.25
98.5

39 Naſſ.Landesbk.
Goldpfbr. . . . . .
4½% Obl
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
Ausl. Ser.
FAusl. Ser, II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).

3% Berl. Hyp.=Bk.
4½0 Liqu.=Pfbr.
80 Frkf. Hyp.=Bk.
4½% Lig. Pfbr.
Pfbr.=Bk.
6 Lig. Pfrb.
z Mein. Hyp.=Bk
Lig. Pfbr.
0 Pfälz. Hyp.=Bl
4½% Lig. Pfbr.
8% Preuß. Boden=
cred
.=Bank .. ."
4½%0 Lig. Pfbr.
80 Preuß. Centrl.=
Bodencr.=Bank
4½% Lia. Pfbr
O Rhein.Hyp. Bk.
4½% Lig. Pfbr.
3% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit .. . . .
8% Südd. Bod.=
Cred.=Bank ....
4½0 Lig. Pfbr
18% Württ. Hyp.=B

% Daimler=Benz
3% Dt. Linol. Werke
88 Klöckner=Werke
% Mainkrw. v. 26.
% Mitteld. Stahl=
werke
.. . . . . ..
% Salzmann u. Co
% Ver. Stahlwerke
8½ VoigtckHäffner!

100.25
84.75

57.5
75

16

101
88.25
101
87.75
101
89
100.5
88.5
101
88.25
100.5
91
101
86.5
100.5
W
101
101
86.25
101

97

90.5
90
Af
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106
65
160
208
258
75
118.25
174
140

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ng für die Ermittlung der Poliziſten=
mörder
.
Regierungspräſident von Wiesbaden hat
eere Polizeibeamte und Privatperſonen
iſes Wetzlar Belohnungen von 100, 200
Mark verteilen laſſen. Die Betreffen=
n
bei der Ergreifung der beiden Frank=
oliziſtenmörder
Hoyer und Schulte mit=
ſei
es durch die Geſtellung von Kraft=
und Motorrädern oder an der direkten
ng.
at eines des Diebſtahls Verdächtigen.
lzungen. Aus der Kaſſe des Werkes
da (Wintershallkonzern) waren vor kur=
bliche
Summen verſchwunden, ohne daß
r feſtgeſtellt werden konnte. Am Frei=
lgte
nochmals eine Vernehmung einer
m Angeſtellten, darunter des Wächters
er die Aufſicht über die Büroräume hat.
Grund ſeiner Ausſagen die Möglichkeit
äterſchaft in Erſcheinung trat, feuerte
tet Flachs aus ſeinem Dienſtrevolver auf
ſenden Perſonen und tötete den Ober=
Gärtner und verletzte Direktor Zent=
er
und den Bürovorſteher Engert leicht.
ir wurde verhaftet.
e Falſchmünzerwerkſtätte entdeckt.
dbach=Rheydt. Die Kriminalpoli=
in
der vergangenen Nacht eine Falſch=
erkſtatt
im Stadtteil Rheydt ausgeho=
t
längerer Zeit führten bereits Spuren
Haus Wickratherſtraße 93, in dem man
chmünzerwerkſtätte vermutete. Die Nach=
en
wurden unauffällig aufgenommen, ſo
Solizei jetzt zugreifen konnte. Es wurden
rer, ſeine Ehefrau, ein Sohn und eine
verhaftet. Man fand in den Taſchen
ſowei bei dem Maurer noch eine erheb=
zahl
falſcher Geldſtücke, hauptſächlich
rkſtücke. Auch in der Wohnung fand man
e Anzahl falſcher Fünfmarkſtücke, ſowie
zum Herſtellen des Falſchgeldes.
ioch kein Ende des Säuglingsſterbens
in Lübeck.
eck. Nach dem am Samstag vormittag
gebenen Bericht hat ſich die Zahl der ge=
Säuglinge auf 39 erhöht.

rand in einer Charkower Schule.
2Kinder umgekommen?
no. Nach Moskauer Meldungen brach
ſre der Vorführung des Films General
ſle einer Schule in Charkow plötzlich
ſr’ s. Unter den anweſenden 400 Kindern
Erwachſenen entſtand eine furchtbare
hik ie ſtürmten zu den Fenſtern, um ſich
ſch gebreitete Sprungtücher retten zu laſ=
Lrhatte die Feuerwehr nicht genügend
huar cher zur Verfügung, ſo daß nach bisher
beſt ſten Meldungen 29 Kinder ums Leben
ſen n denen zwei an den erlittenen Brand=
tarben
. Verletzt wurden 89.
: Straßenbahnwagen umgekippt.
don. In Mancheſter überſchlug ſich ein
Bahnwagen nach Ueberfahren mehrerer
Hierbei wurde eine Perſon getötet
erletzt, von denen 18 im Krankenhaus
Elten wurden. Die übrigen Verletzten

Glückspilz findet eine Briefmarke.
Hlückspilz hat in Sydney eine Brief=
unden
. Freilich keine beliebige, ſondern
e Exemplar der Vierpence=Marke von
tlien mit dem umgeſtürzten Schwan.
ar nur das Vorhandenſein von neun
ieſer Koſtbarkeit bekannt. Davon be=
eine
im Beſitz des Königs von Eng=
zweite
gehört ſelbſtverſtändlich Pier=
gan
und eine dritte wurde kürzlich in
die runde Summe von 132 160 Fran=
Auft, was über 20 000 Reichsmark ent=
Amerikaniſcher Film!
filmmäßig ſpielte ſich alles ab. Vor
k in Newark hielt ein Luxusautomobil.
gekleidete Sportmädels entſprangen
ſchrittes den Achtzylinder, gefolgt von
Nännern. In der großen Halle ange=
ließen
ſie in ungewöhnlich energiſchem
e ſüßen Stimmen vernehmen, zogen
3 mächtige Revolver und hatten, ehe
eamten ſich verſahen, die Kaſſen ihres
von 34 000 Dollar beraubt. Während
zen Operation zeigten ſie nicht die ge=
rvoſität
. Langſam rückwärtsſchreitend,
lver Kunden und Bankperſonal vor die
ind, verließen ſie völlig unbehelligt das
ind fuhren mit unheimlicher Schnellig=
, ſo daß es nicht möglich war, ihre
g aufzunehmen oder auch nur die Num=
Lutomobils feſtzuſtellen.
Shicagoer Banditenkriegsſchauplatz.
den blutigen Zuſammenſtößen anfangs
er Woche pflegen die beiden Parteien
hänger Al Capones und die Mannen
Norans einen aufreibenden Stel=
aufreibend
infolge der Hinterliſtig=
er
Spitzfindigkeiten, womit eine Partei
zu übertrumpfen ſucht. Sechs Leute
rans, darunter der Chef ſelbſt, ſind
nicht mehr geſehen worden, und die
rmutet, daß ſie Opfer der Rache Al
geworden ſind. Aufmerkſam auf das
den der Verbrecher wurde die Polizei,
Ser Tage die Leiche eines der ange=
Mitglieder der Bande Moran und
gefährlichſten Verbrecher des Landes
des roten Mac. Laughlin, in einem
Kanal ländete. Er war von den Leu=
nes
getötet worden. Wo die übrigen
drecher ſich aufhalten und ob ſie über=
1 2 am Leben ſind, konnte bis zur Stunde
eſtellt werden.

Martin Luther mit dem Schwan,
ein Jubiläumsblatt von 1730 zur Erinnerung
an die Augsburgiſche Konfeſſion.

Blick auf das Rathaus von Augsburg.

Am 22. Juni beginnen in Augsburg die Feſtlichkeiten zur Feier des 400jährigen Jubiläums der Augsburgiſchen Konfeſſion, die im Jahre 1530
auf dem Reichstag zu Augsburg von Philipp Melanchthon dem Kaiſer überreicht wurde und ſeitdem die Grundlage des evangeliſchen Glaubens=
bekenntniſſes
bildet.
Die Nebelhorn=Bahn eingeweihl.
Schweres Anwekker über

Die feierliche Einweihung der Nebelhorn=Bahn
Der erſte Wagen der Schwebebahn
durch Nuntius Torregroſſa.
auf ſeiner Jungfernfahrt.
Die Seilſchwebebahn von Oberſtdorf auf das 2224 Meter hohe Nebelhorn, die ſeit 1928 im Bau
war, iſt feierlich eröffnet worden. Die Einweihung nahm der päpſtliche Nuntius Vaſallo di Torre=
groſſa
vor. Die Nebelhorn=Bahn iſt die erſte Bergbahn in den Allgäuer Alpen.
Ein Bremer Geſchäftshaus eingefkürzk.

Die Trümmerſtätte.
Infolge von Ausſchachtungsarbeiten auf einem Nachbargrundſtück ſtürzte ein vierſtöckiges Geſchäfts=
haus
in Bremen zum größten Teil ein.

Frankfurt a. M. Ueber Frankfurt ging
am Spätnachmittag des Freitag ein außerordent=
lich
ſchweres Unwetter nieder. Die Hitze der letz=
ten
Tage war im Laufe des Freitag einer er=
drückenden
Schwüle gewichen, die ſich ſchließlich
gegen 17 Uhr in einem ſchweren Gewitter Luft
machte. Mit den erſten Donnersſchlägen ſetzte
ein überaus ſtarker Regenguß ein, der ſich bald,
mit Hagelkörnern von Erbſengröße vermiſcht, in
einen Wolkenbruch verwandelte. Innerhalb
weniger Minuten waren ſämtliche Straßen
Frankfurts überſchwemmt und jeglicher Verkehr
unterbunden. Die Hagelkörner trommelten mit
Wucht gegen die Fenſterſcheiben, und in den An=
lagen
wurden Blätter und Aeſte abgeſchlagen.
Während des etwa einſtündigen Wolkenbruchs,
der ſpäter durch einen ſtarken Dauerregen abge=
löſt
wurde, ſchlug der Blitz verſchiedentlich ein,
ohne jedoch zu zünden. Lediglich in der Körner=
ſtraße
ſchlug der Blitz in einen Schornſtein, wo=
durch
der Schornſtein zerſtört wurde und abge=
tragen
werden mußte. Die Feuerwehr wurde in
2½ Stunden durch Feuermelder etwa 30mal und
durch Fernſprecher insgeſamt 500mal (!) zu
Hilfeleiſtungen herbeigerufen. Glücklicherweiſe
ſind Perſonen nicht zu Schaden gekommen. Ledig=
lich
der Waſſer= und ſonſtige Schaden ſoll nicht
unbedeutend ſein. Teilweiſe waren einzelne
Stadteile in den Abendſtunden eine Zeitlang
ohne Licht= und Kraftſtrom. Merkwürdigerweiſe
wurde in den Vororten kein Schaden angerichtet.
Man vermutet daher, daß ſich das Unwetter
lediglich über dem Stadtkern austobte.
Die Ernte vernichtet.
Ein furchtbares Unwetter ging in den Abend=
ſtunden
des Freitags über dem Taunus nieder.
Schwere Gewitter mit wolkenbruchartigen Re=
genfällen
und Hagelſchlag vernichteten in kurzer
Zeit die Erntehoffnungen der Landwirte.
Schwere Gewitterſchäden an der Saar.
Trier. Bei einem Gewitter, das über den
Ortſchaften Schoden und Ockfen (Saar) am Frei=
tag
niederging, fielen taubeneigroße Hagelkörner,
die in den Weinbergen und auf den Feldern
ſchweren Schaden anrichteten, der auf. 80 Pro=
zent
berechnet wird. Der Blitz ſchlug in das
Bahnhofsgebäude ein und zertrümmerte ſämt=
liche
Fenſterſcheiben. Große Schiefer= und Sand=
mengen
gingen bei dem Unwetter zu Tal und
verſchütteten ein Fahrgleis der Reichsbahnſtrecke
TrierSaarbrücken, ſo daß der Verkehr einglei=
ſig
durchgeführt werden mußte. Die Aufräu=
mungsarbeiten
dauerten drei Stunden.
Opfer der Unwetter in Spanien.
Madrid. Während eines heftigen Gewit=
ters
wurden in San Lucar fünf Perſonen durch
Blitzſchlag lebensgefährlich verletzt. Zwiſchen
Valencia und Terruel warf der Sturm einen
Autobus um, wobei 18 Perſonen ſchwere Ver=
letzungen
davontrugen. Das Unwetter richtete
großen Schaden in den Weinbergen an. Zahl=
reiches
Vieh iſt umgekommen.
22 Perſonen durch Hagelſchlag getötet.
Athen. In Slatina, in Griechiſch= Mazedo=
nien
, ſind 22 Perſonen durch Hagelſchlag, der in
rieſengroßen Körnern niederpraſſelte, getötet
und 29 Perſonen ſchwer verletzt worden. Hagel=
körner
ſo großen Ausmaßes ſind in Griechenland
noch niemals beobachtet worden.
Zehn Tote bei einem Fährunglück.
Bei Tirgu Jiu in Rumänien iſt nach
einer Meldung Berliner Blätter aus Bukareſt
eine Fähre mitten im Fluß untergegangen, die
ſtatt der vorgeſchriebenen 30 Perſonen 55 Per=
ſonen
beförderte. 45 Perſonen konnten ſich durch
Schwimmen retten, die zehn anderen ertranken.

[ ][  ][ ]

Nummer 1

Der Tagung wird von den deutſchen Frauen Südtro
herzlicher Gruß übermittelt.
Die Jugendwettkämpfe.
Unter großem Zuſtrom der Jugend fanden am Samst.
Wettkämpfe auf dem herrlich gelegenen Berchtoldgründe
Nonntale ſtatt. Sie waren von ſtrahlendem Wetter begu
Trotzdem 2000 Wetturnkarten ausgegeben wurden, war der
lauf glatt und reibungslos. Im Lauf, Stoß und Sprungy
eine Reihe prächtiger Einzelleiſtungen erzielt.
Volksdeutſche Jungbauerntagung.
Einen beſonderen Charakter im Rahmen der Deutſo
tagung trug eine Jungbauernbeſprechung, die im Anſchl
die vorangegangenen Beſprechungen im Gmunden und K
Grund der bisherigen Arbeitserfahrungen der ſtärkeren
ziehung des Bauerntums zur engeren V. D.A.=Arbeit
ſollte. Die Beſprechung ſtand unter dem Vorſitz des Di
der Klagenfurter Ackerbauſchule Hallerter. Es wurde ar
bei den nächſten Schulungstagungen für Studenten auch
bauern zuzuziehen und durch den beſtehenden Arbeitsa=
unter
Führung der Volkshochſchule Rendsburg für die
Tagung im Rheinland ein ſtärkeres Herausſtellen des bäu
Elements in der Deutſchtumsarbeit und für die Deutſe
arbeit vorzubereiten. Die Jungbauerntagung, die als
Arbeitstagung ſich von großen Kundgebungen fernhielt,
ſonders ſtark aus Kärnten und Schleswig=Holſtein beſue
gerade zwiſchen dieſen beiden Siedlungsgebieten alte er
ziehungen des Bauernaustauſches beſtehen.
Aus der großen Reihe der Sonderveranſtaltungen ur
dertagungen ſei noch hervorgehoben eine fünfſtündige Fr
tagung, in der beſonders von auslandsdeutſchen Fra=
richte
erſtattet und für Hilfe gedankt wurde in Treuen, ſ=
Frauenſchulungstagung, in deren Mittelpunkt
fangreiches und ſehr inſtruktives Referat von Frau Dr. K
Darmſtadt ſtand über die Vorbereitung und Durchführr
V.D.A.=Feſten unter Berückſichtigung der Erzielung
hoher Ueberſchüſſe zum Beſten der Betreuungsarbeit.
geregter Debatte und weiteren Referaten wurde beſchlo
nächſte Frauenſchulungstagung, deren Ziel Erziehu
Führerinnen=Nachwuchs iſt, in Darmſtadt abzuhalten.
Der offizielle Abſthluß der Tagung, ein nochmali
drucksvoller Aufmarſch der V. D.A.=Jugend am Abend mi
unter Spiel und Geſang war leider durch Regengüſſe
einträchtigt. Inſofern iſt Vorgeſagtes zu berichtigen. D0I
mung aber tat das nicht Abbruch, und der Geſamtver
Jubiläumstagung berechtigt den V. D.A. vollauf, mit
wußtſein der deutſche Volksverein zu ſein in das zwe
Jahrhundert ernſter treuer Volksarbeit einzutreten. Die
Tagungen ſind haffnungsfrohe Fanale einer neuen beſſe=
ſchen
Volkszeit, in denen ſich ankündigt, was Friedrich
einſt dem V.D.A. ſchrieb und was bei der Morgenfeier
rufenem Munde geſprochen wurde:
Hoffet, daß Deutſchland geſunde
Von ſeinem tiefen Fall.
Jetzt ſind wir Amfortas der Wunde,
Einſt aber Parſifal.
Dann brauſen in edelſter Sitte
Die Chöre der Ritter im Saal
Und in der deutſchen Mitte
Glüht wieder der heilige Gral.
Max St

Von unſerem zur Tagung entſandten I. St.=Redaktionsmitglied.
TV. (Schluß).
Dann ſchallt aus 30 000 Kehlen friſcher Mädchen und Jungen
das Lobe den Herrn hinauf zu den Berggipfeln!
Nur wer das miterlebte, kann verſtehen, daß alten harten Män=
nern
die Augen naß wurden!
Dann das
Bekenntnis zur Volksgemeinſchaft.
Nach Anſprachen Reichskanzlers Dr. Marx, des Geſandten willen ... und darum bewegt uns heute auch Freude! Wir
a. D. von Reichenau, des Miniſters a. D. Dr. Külz, des fühlen es, wenn wir die wachſende Schar um uns ſehen:
Dr. M. Schlenker=Düſſeldorf und des Regierungspräſi=
denten
Graf von Baudiſſin=Berlin, der das Bekennt= erſtehung! Volk aus Heimatdeutſchland, Grenzland und
nis der Landwirtſchaft zur Volksgemeinſchaft ſprach, folgte Ausland, da wir herkanen, ſchieden wir uns noch, trugen noch
das von dem V. D. A.=Vorſitzenden, Freiherrn von dem Alltagsſtaub, Prägmale unſeres Werktums, aber in dieſer Stunde
Busſche=Haddenhauſen, vorgeſprochene
Gelöbnis.
Wir Deutſchen aus dem Reiche und aus Oeſterreich, Gefolgſchaft, die wir leiſten wollen der Idee, die uns führt.
aus den Grenzgebieten des deutſchen Volksbodens,
aus den rings in Europa umbrandeten Inſeln deutſcher Gruppen als Treuſchwur erwählten, gedenken wir der Millionen,
Sprache und deutſcher Lebensgeſittung, von Narwa bis zum die in Liebe und Hingabebereitſchaft deutſchen Fahnen folgten
Banat, von der Zips bis zur Wolga,
aus den überſeeiſchen Wohnſitzen in Amerika, Afrika, geiſtiges Leben. Aus ihrem Opfer nehmen wir die Kraft.
Aſien und Auſtralien,
aus den rings in der Welt verſtreuten Stätten deut= Südmark dieſem neuen Werden unſeres Volkes und gebe dem
ſchen Handels, deutſchen Gewerbefleißes und deutſcher Leiſtung / Banner der Hauptleitung des V. D.A. den alten Spruch, der am
in Technik und Wiſſenſchaft,
wir Söhne und Töchter der gleichen Heimaterde,
wir bekennen uns in dieſer Stunde mit voller Entſchloſſenheit lebt in ſeiner Sprache. Dem Volk, dem Recht und ſeiner Sprache
zu unſerem Schickſal und unſerer Aufgabe.
Schickſal iſt uns, die wir in ringsum ſchutzloſen Grenzen
das eingeengte Volk der europäiſchen Mitte ſind,
die Zerſtreuungüber viele Länder hin.
Aufgabe iſt uns
die deutſche Gemeinſchaft.
bis in den Tod!)
Wir glauben an einen tief inneren Sinn der Ge=
ſchichte
, die uns im Zuſammenhruch der Staaten und Gren= und Wimpel ſich zuerſt entfaltet, in feierlicher Stunde, da Ahnung
zen zum Bewußtſein unſerer Volkszuſammengehörigkeit ge= beſſerer Zukunft unſere Herzen erſchütterte. Aus dem Feſtglanz
führt hat.
Wir heben unſere Hände und geloben:
In der Not= und Werkgemeinſchaft unſerer volksdeutſchen Schutz= über uns nicht bedrückt, weil wir wiſſen, die Sonne, die ſtrahlende
arbeit drinnen und draußen wollen wir den Sinn der Ge= Pfingſtſonne kann ihn plötzlich wieder durchbrechen, ſo ſteht auch
ſchichte, die
große Aufgabe der Gegenwart,
erfüllen als treue Diener am Werk der Zukunft.
Deutſchland, unſer Vaterland, Deutſch=
land
, aller Deutſchen Rutterland, Deutſch= abſeits ſtehen. Und dieſes Geloben und Hoffen wollen wir ge=
land
als geiſtige Kulturgemeinſchaft aller meinſam bekennen, indem wir ſingen: Ich habe mich erge=
Volksgenoſſen diesſeits und jenſeits ſtaat= ben Dir deutſches Vaterland.

An dieſes Bekenntnis ſchloß ſich die
Weihe der Banner.
Frau Maria Kahle hielt die Weiherede: Unter ben Worten
und Liedern, die eben hier erklangen, ſind wir eine einzige Ge=
meinde
geworden. . . . eine Gemeinde, die Leid trägt um die
Not deutſchen Volkstums. . . wir ſind aber auch eine Gemeinde
des Willens, feſt zuſammengeſchloſſen im Kampf und Opfer=
Wir ſind nicht Untergang, wir ſind Auf=
empfinden
wir alle Urkindſchaft der Volkheit! . . . Und von dieſem
Gemeinſamen ſollen künden die Banner und Wimpel, die wir nun
weihen. Sie ſind uns das Symbol unſerer Gelöbniſſe, Symbol der
.. . Und da wir ihnen einen Weiheſpruch mitgeben, den ſich die
bis in den Tod. Aus ihrem Sterben wuchs Deutſchlands neues
. . . Und ſo weihe ich die Banner der Hauptleitung des Vereins
für das Deutſchtum im Ausland und des Deutſchen Schulvereins
Rathaus zu Eger ſteht: Das höchſte Gut des Mannes iſt ſein Volk.
Das höchſte Gut des Volkes iſt ſein Recht. Des Volkes Seele
treu fand uns der Tag, wird jeder Tag uns finden. Und dem
Banner des Deutſchen Schulvereins Südmark: Was mag die
Not denn wenden was iſt’s, das uns befreit? Aus Milli=
onen
Händen Kraft der Bundenheit. (Dann folgen ſämtliche
Bannerſprüche der einzelnen Gruppen. Als letzter der von einer
Mädchengruppe aus Südtirol gewählte Wimpelſpruch: Getreu
Im Ringe großdeutſcher Gemeinſchaft haben dieſe Banner
werden ſie hinausziehen in den Werktag, in Arbeit und Ringen
um dieſe Zukunft. Aber wie dieſer grau=verſchleierte Himmel
hinter der Arbeit in Grau, hinter der Kleinarbeit für die wer=
dende
Volksgemeinſchaft das Wiſſen und der Glaube, daß ein
Tag kommt, wo die Sonne hell und belebend über unſerem Volke
ſcheint, daß ein Tag kommt, wo zu unſeren Fahnen ſich noch die
tauſend anderen Banner und Wimpel geſellen, die heute noch
Der Biſchof ſegnete und weihte die Banner!

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. 71, I

[ ][  ][ ]

War lat mainn Saunes

Ich habe eine Bibliothek. Das heißt, ich
e eine Bibliothek. Von jung an habe
Bücher gekauft und Bücher geſchenkt
mmen. Aber jetzt ſind ſie weg. Leider
t alle.
Wenn man nämlich gar keine Bücher
e, ſo wäre das wenigſtens originell, und
nfalls keine Quelle des Aergers. Wenn
in der Weimarer Goethe=Ausgabe der
7d Sauſt I fehlt, in der Beuchot=Ausgabe
Voltaire das Philoſophiſche Diction=
Ae, in der ſchönen Vorkriegsausgabe von
tojewſki der Idiot, von Hamſun die
yſterien, von Fontane die Kinder=
e
wenn die Hebbel=Cagebücher, die ſo
derſchön in Wildleder gebunden waren,
chwunden ſind, ſo geht einem das ans
7. Der Frank Heller aber, den man für
Ifloſe Nächte ſtehen hatte, iſt zu allererſt
gekommen.
Was iſt mit meinen Büchern geſchehen?
ine Freunde, berühmte und unberühmte,
en alle auf das ſiebente Gebot. Aber
1e Bücher ſind doch fort. Auf verſchie=
Arten kommen ſie aus dem Haus. Ent=
er
ſind ſie eines Cages ſpurlos ver=
unden
. Oder es kommt einer und fragt
liegender Eile: Du, darf ich mir die
hichte von Georg Crakl auf die Elek=
he
mitnehmen? Bedächtig und ord=
9Sliebend kommt ein anderer: Bitte,
in dein Vormerkbüchlein ein, daß du
Bernhard Shaw Sozialismus für
uen für vierzehn Cage geborgt haſt.
glbt noch viele Arten, einem Bücher
zuführen. Aber auf alle Arten kommen
tie wieder.
Der Büchereigentümer kann nichts da=
Cs verſteht ſich ja von ſelbſt, daß man
Der verborgt. Das befiehlt der Gemein=
ſtsſinn
. Wenn ſchon nicht alle mate=
en
Dinge allen gemeinſam gehören kön=
muſſen
es wenigſtens die geiſtigen. Der
Sreund ſagt: Ich habe, wie du weißt,
wenig Geld und kann mir nicht viele
Der kaufen. Leih mir das Buch, damit
ehe, ob die Anſchaffung ſich lohnt. Der
Sre: Da ich mir gar keine Bücher kau=
Kann, ſo iſt deine Bibliothek einfach die
he. Der Oritte: Jetzt in der Nacht
ich mir das Buch nicht kaufen. Ich
28 aber durchaus noch heute leſen.
Abt nur ſehr wenige Menſchen, die in
en Sällen den Mut haben, nein zu ſagen
Ne9 gar auf Grundſätze zu berufen, die
n das Bücherverborgen verbieten.
Ou dieſen Leuten gehöre ich nicht. Die
den davon ſind die ſchmerzlichen Lücken
meiner Bibliothek. Wo iſt Storms
imenlee, das mir mein Vater zum
Oeburtstag geſchenkt hat? Auf das
laßblatt hatte er ein ſolbſtverfaßtes Ge=
9eſchrieben, das mir damals wunder=

jAA

ſchön erſchien. Wo iſt Burckhardts Ne=
naiſſance
in Italien ?. Dieſes Buch war
mein erſtes Honorar für Unterricht im
Mittelhochdeutſchen. Ach, wie war ich
ſtolz darauf! Und wie viele Quellen der
Heiterkeit ſind mir verſchüttet. Wo ſind die
Gedichte von Friederike Kempner hinge=
kommen
, die ſie mir als einem Landmädchen
mit einer ſo ſchönen Widmung geſchenkt
hatte: Sogar ſchon auf dem Lande beim
Miſt und bei der Kuh gedenkt man meiner
Muſe; was ſagt ihr Neider, hu? Und wo
ſoll ich nun Wedekinds Roſa ſuchen; ein
Crauerſpiel, deſſen Held ein Einjährig= Frei=
williger
, namens Oskar Weiß, im erſten Akt

lebend, im zeiten, dritten und vierten Akt
ausdrücklich als Geiſt des Oskar Weiß
auftrat. Es ſchloß mit den Worten: Noch
nie ward ſolche Greueltat erhört in Wäh=
ring
Weinhaus, und wir vergoſſen Kübel
voll Lachtränen. Alles iſt weg.
Aus den verſchiedenſten Quellen fließt
mein Schmerz um die entſchwundenen
Bücher. Ich trauere um jene, die ich zu
leſen verſäumt habe, um manche, die ich allzu
flüchtig las, um ſolche, denen ich durch An=
regung
und Freude zu bleibendem Danke
verpflichtet bin, um alle, an die ſich irgend=
eine
Erinnerung knüpft. Und wie viele von
ihnen ſind auch materiell unerſetzlich! Erſt=
drucke
waren dabei, Bücher, die nun für
immer vergriffen ſind, ſorgſam behütete
Jahrgänge verſchollener Seitſchriften. Aber
das ſchlimmſte bleiben doch die in der
Jugendzeit unter Entbehrung angeſchafften
Geſamtausgaben, denen jetzt ein Einzelband
fehlt. Wie ein ausgebrochener Sahn.
Merkwürdigerweiſe waltet über Büchern,
die einem von den Verfaſſern ſelbſt, mit
Widmungen verſehen, geſchenkt wurden, ein
ganz beſonderer Unſtern. Je berühmter der
Name des Autors, und je intimer die WZid=
mung
, deſto ſicherer geraten ſie in Verluſt.
Letzthin wurde mir eine ſchwere Sahnope=
ration
durch ein kleines Erlebnis im Warte=
zimmer
des Sahnarztes verſüßt. Ich fand
dort auf dem Ciſch zwiſchen einem muffig
riechenden Jahrgang der Meggendorfer
und einer abgegriffenen Anpreiſung von
Nauheim ein ſchönes langvermißtes Buch
wieder, mir teuer durch eine zärtliche eigen=
händige
Suneigung des Verfaſſers. Wo
haben Sie das Buch her? fragte ich die
Aſſiſtentin. Ein dicker, älterer Herr hat cs
einmal hier vergeſſen. Sie nannte einen
mir unbekannten Namen.
Noch ſchlimmer ging es mir mit Schef=
fauers
Wenn ich Deutſcher würe‟. Er
hatte es mir kurz vor ſeinem Code mit guten
Worten zugeeigget. Kürzlich fand ein un=
bol
=annter junger Man; das Buch im Ge=
heimgemach
eines Kaffeehauſes; er ſandte

es mir mit einigen roten Noſen, um mich
den Fundort vergeſſen zu machen.
Von den Menſchen, die Bücher ent=
lehnen
, ſind zwanzig vom Hundert ordent=
liche
Leute. Die weiteren achtzig vom Hun=
dert
(dieſe Statiſtik iſt genau ſo falſch wie
die meiſten Statiſtiken) ſind es niht. Diele
von ihnen haben einfach kein Verhältnis zum
eigenen Buch. Achtlos nehmen ſie es weg,
ſorglos geben ſie es weiter. Geiſtige Werto
ſind ihnen keine Lebensnotwendigkeit. Bei
ihrem Mangel an Phantaſie können ſie nicht
begreifen, wie ſehr ſie den Bücherfreund
berauben. Es iſt vielleicht kein Sufall, daß
ſelten arme Leute Büchermarder ſind. Men=
ſchen
, denen Geldbeſitz wichtig iſt, ſcheint
manchmal Buchbeſitz nicht wichtig. Menſchen,
die in einem Hauſe, das nicht das ihre iſt,
keine Blume aus der Vaſe nehmen, um ſie
ſich ins Knopfloch zu ſtecken, nicht einen
Bonbon vom Cablett und nicht eine Siga=
rette
aus der Schachtel, ohne darum gebeten
zu ſein, Bücher ſtehlen ſie doch. Denn ein
Buch zwanzig Jahre lang nicht zurück=
geben
, heißt ja nichts anderes.
Häufig erfolgt Entlehnung eines Buches
aus einer Art von Aſſimilationstendenz an
den Beſitzer. Wo hat nur der Kerl ſeine
Ueberlegenheit her? denkt man. Natürlich
aus ſeinen Büchern. Man borgt ſich deshalb
das Buch, von dem er gerade ſpricht, aber
das heißt noch durchaus nicht, daß man es
auch lieſt.

Vielfach ſind es auch materielle Gründe,
aus denen Bücher nicht zurückgegeben wer=
den
. Das befleckte und zerriſſene Buch
kommt nie zurück. Auch weiß man nicht
mehr recht, wem das Buch gehört. Oder
man ſteht verzweifelt vor der Aufgabe, es
einzupacken und zu adreſſieren. Man hat
keinen Boten zum Schicken. Es perſönlich
zurückzubringen, fällt einem nicht ein. Denn
derſelbe Sauberberg, den man vor drei
Jahren in der Aktenmappe befördert hat,
geht jetzt in die gleiche Mappe nicht mehr
hinein. Iſt die Mappe kleiner geworden?
Der Zauberberg dicker? Nein, nur war
damals die Freude, das Buch zu leſen, mit
eingepackt, und die war zart, während die
Unluſt, es zurückzugeben, weſentlich kom=
pakter
iſt.
Außer geſchloſſenen Bücherſchränken gibt
es keine Hilfe gegen dieſes ſoziale Uebel.
Ein Exlibris? Da lebt in Deutſchland ein
Mann, der ſammelt Exlibris, indem er ein=
fach
die damit verſehenen Bücher nicht
zurückgibt. Er iſt ſo zu einer ſchönen Bibli=
othek
gekommen, hat aber viel Mühe ge=
habt
, da er die Bücher immerhin einzeln zu=
ſammenborgen
mußte. Anders ein hoher
Beamter in X, der bei Eintritt in ſein
jotziges Amt die geſamte Bibliothek aus

ſeiner früheren Stellung in ſeinen Privat=
ſalon
verpflanzte. Aber was iſt das gegen
den berühmten alten Gelehrten, der kürzlich
ſeinen Erben eine koſtbare Bibliothek hin=
terließ
, in der ſich Bücher befanden, die er
durch Entlehnen aus einer Nationalbiblio=
thek
erworben hatte.
Daß dieſe Art von Seelenſchlamperei
nicht neu iſt, kann man an einer Geſchichte
aus der Wiener Biedermeierzeit erkennen.
Wenn Freunde des alten Luſtſpieldichters
Bauernfeld ein ihm geliehenes Buch zurück=
verlangten
, ſo ſagte er: Mein Gott, wie
kann ich wiſſen, wer dein Buch hat! Nimm
dir einfach eines aus meiner Bibliothek.
Einmal befolgte ein Freund den Nat, und
als er dann das Buch zu Hauſe aufmachte,
ſtand darin in wunderſchön verſchnörkelter
Handſchrift: Joſeph Hellmersberger widmet
dieſes köſtliche Geiſtesprodukt ſeinem trau=
ten
Freunde Dr. Joſef Weißel.
In Stunden der Auflehnung fühlt man
ſich verſucht, dem alten Herrn rocht zu geben,
den ich einmal in einem Pariſer Buchladen
habe ausrufen hören: Oelui aui emprunte
des limes, est un eriminel; celui aui les
préte, un idiot. Nein, doch nicht. Die Ent=
lehner
ſind keine Verbrecher. Sie ſtehen
unter einem kosmiſchen Geſetz. Augenſchein=
lich
richtet das Buch an den Beſchauer die
ſtumme Aufforderung: Nimm mich mit! Der
darin wirkende Autor verlangt nach Beach=
tung
. Schon zu lange hat, keiner von ihm
Kenntnis genommen. Jeder, der Bücher
nimmt, vergißt, verliert, unter die Leute
bringt, hat die Funktion eines Windſtoßes,
der Samen weiterträgt, damit irgendwo
eine neue Pflanze Wurzel faſſe.
Aber das iſt kein Croſt für den Verluſt=
träger
, der den ſchweigenden Umgang mit
den höchſten Geiſtern mit Recht liebt. Denn
dieſe Großen ſind wirklich ſehr lieb und
taktvoll. Macaulau ſagt von ihnen: Plato
iſt nie ſchlecht gelaunt, Cervantes iſt nie
frech, Demoſthenes kommt nie zu ungelege-
ner
Seit. Dante hat nicht die Gewohnheit,
zu lange zu bleiben.
Wer einem ſolche Beziehungen raubt,
hat ein großes Unrecht begangen. Wie fried=
lich
ſtehen die Bücher an den Wänden! Wie
tröſtlich iſt manchmal ein Satz, abſichtlich
aufgeſucht oder zufällig aufgeſchlagen. Schon
der Anblick eines Buchdeckels kann beruhi=
gend
wirken. Da ſchleppt man einem das

Buch fort, und es iſt aus dem Leben ge=
ſchwunden
. Manchmal verſpürt man noch
eine Leere. Allmählich ſchwindet auch dieſe,
dann erſt iſt das Buch ganz weg. Man iſt
ärmer geworden und weiß es nicht einmal.
Alſo bitte: Wer hat meine Bücher?

Hannnagunn
HEAEAZASZAA:

[ ][  ][ ]

Vom Odenwald
zum Hohen Venn.

Ein Wanderbericht von Walter Schweter.

Bergſtraße und Vheinebene lagen in Nebelſchleiern, als wir
gen Mainz fuhren und der Nhein war kaum von der Brücke aus
zu ſehen. Doch als wir über Bingerbrück am Nebenhang, durch
Felſen, Buſch und Feld und Wald auf dem nächſten Wege zu=
nächſt
zum Schinderhannesturm Simmerns zu gelangen ſuchten,
hatten wir Strom und Land klar zu unſeren Füßen. Aber da
es Herbſtzeit war und uns der Wind überall das ſchöne Obſt an
den Wegrand geworfen hatte, kamen wir erſt nach Waldalges=
heim
, als wir ſchon in Stromberg hätten ſein ſollen. Und damit
es auch hier nicht ſo ſchnell vorwärtsgehe, ſah eine gute Frau
ſehr freundlich neben ihrem Swetſchenbaum zum Fenſter hinaus,
ſichtlich erfreut, daß es Sonntag war und ſchon am frühen Mor=
gen
langbezopfte Mädchen gerade bei ihr vorüberzogen.
Um einen ſchicklichen Anknüpfungsgrund zu haben, fragten
wir nach dem kürzeſten und beſten Wege zur Stromburg. Den
beſchrieb ſie uns lang und gut und bat dann richtig, als ſie ſah.
daß ſich unſere Gertrud ſchon wieder nach einer harten Birne
bückte, doch ein wenig zu warten. Sie wolle uns etwas viel
Beſſeres geben. Und dann kam ſie durch ihren ſchönen großen
Garten auf uns zu geſprungen mit einem großen Henkelkorb und
ſpendete daraus die ſchönſten blauen Swetſchen.
Als wir zögerten, ſie zu nehmen, ſprach ſie ermunternd, ſie
gäbe ja nur von ihrem Ueberfluß, wir ſollten nur tüchtig zu=
greifen
. Das taten wir dann auch, und als wir Hände, Mund
und Caſchen voll hatten, da ſagte ſie noch, wir möchten doch ja
nachher auch noch ihren guten Birnbaum beſuchen, den dort
drüben neben dem großen Buſch im Feld. Der habe beſſere
Birnen, als die eben aufgeleſenen. Und ſo war es auch, und wir
kamen, trotzdem wir uns von der Eiſenbahn, die uns gerade in
den Weg lief, ein Stück am Guldenbache entlang durch den
Seenwald fahren ließen, zu dem ſchönen runden Schinderhannes=

turm mit ſeinen gefängnisvergitterten Fenſterchen, hinter denen
jetzt die Jugendherberge Simmerns ſteckt, als ſchon die Mittags=
zeit
vorüber war.
Von dem hohen Kreisſtädtchen des Hunsrücks, das berühmter
iſt durch den Caugenichts Schinderhannes, als durch Simmerns
tüchtigen Söhne und Cöchter, liefen wir drum geſchwind weiter
der Eifel entgegen.
Es war ein wonniger, ſonniger Septembertag. Golden lagen
die Cafeln der abgeernteten Getreidefelder da, ſo weit das Auge
reichte hin bis zur dunklen Kette der Erbeskopfberge, die wei=
ten
Wieſen mit den Rinderherden und die kleinen Obſtbaum=
haine
der rauhen Hochebene mit dem freundlichen Weiß und
Blau der Hunsrückhöfe. Wir gingen auf Kirchberg zu, deſſen
ſpitzen Kirchturm wir dann noch ſtundenlang ſehen, kommen durch
Unzenberg und Heinzenbach, laſſen uns auch einmal Cinkwaſſer
geben, weil wir gern in ein Hunsrückhaus wollten und Durſt
hatten und die junge Hunsrückerin vor dem Hauſe ein ſo liebes
Geſicht hatte. Wir laſſen uns von den uns in den Dörfern Be=
gegnenden
anſtaunen, wie halbe Fabelweſen und ſehen mit be=
ſonderer
Freude, wie die Dorfalten von Neckershauſen noch
plaudernd unter der großen Dorfkaſtanie ſitzen, wie einſt die
Alten auf den Bildern Ludwig Nichters unter der Dorflinde.
Wir hören, daß die am Wegrand zwiſchen den Dörfern in
hohen, ſehr alten hölzernen Glockenſtühlen hängenden metallenen
Rufer die Morgenglocken des ſturmumpeitſchten Landes ſind
und ſehen die Hunsrückjugend auch den Körper im Spiel ſtählen,
ohne aber dazu eines Sportplatzes zu bedürfen, der das Geld für
ein Dutzend Wohnſtätten verſchlingt, wie das in den Städten
geſchieht.
Nun ſind wir in Kappel, auf dem teils teerglatten, teils land-
ſtraßenſtaubigen
Seller Wege, der uns durch die rückſichtsloſe
unſinnige Ceufelsraſerei ſeiner Benzinkutſchen einige Stunden
lang entſetzlich quält, ſo lange, bis ſich bei der Senkung der
Straße ins Moſeltal der gute alte Weg nach Sell unſerer er=
barmt
und uns anſtändig und ſauber zu Cal bringt. Dann zeigen
die freundlichen Lichter des beinahe ſchon achthundert Jahre
alten Kreisſtädtchens Sell die Moſelſtraße und ſie iſt in der

Ein Geſpenſt.

Von Knut Hamſun.

Mehrere Jahre meiner Kindheit verbrachte ich bei meinem
Onkel auf dem Pfarrhof im Nordland. Es war eine harte Seit
für mich, viel Arbeit, viele Prügel und ſelten oder niemals eine
Stunde zu Spiel und Vergnügen. Da mein Onkel mich ſo ſtreng
hielt, beſtand allmählich meine einzige Freude darin, mich zu ver=
ſtecken
und allein zu ſein; hatte ich ausnahmsweiſe einmal eine
freie Stunde, ſo begab ich mich in den Wald, oder ich ging auf
den Kirchhof und wanderte zwiſchen Kreuzen und Grabſteinen
herum, träumte, dachte und unterhielt mit laut mit mir ſelber.
Der Pfarrhof lag ungewöhnlich ſchön, dicht beim Meeres=
ſtrom
Glimma, einem breiten Strom mit vielen großen Steinen,
deſſen Brauſen Cag und Nacht, Nacht und Cag ertönte.
Oben auf einem Hügel lagen die Kirche und der Kirchhof.
Die Kirche war eine alte Kreuzkirche aus Holz, und der Kirchhof
war ohne Pflanzen und die Gräber ohne Blumen.
Waren da aber keine Blumen auf den Gräbern, ſo wuchs
im Sommer hohes Gras auf dem ganzen Kirchhof. Es war ſo
hoch und ſo hart, daß ich oft da ſaß und dem Winde lauſchte,
der in dieſem ſonderbar harten Graſe ſauſte, das mir bis an die
Hüften ging. Und dann mitten in dies Geſauſe hinein konnte
die Wetterfahne auf dem Kirchturm ſich herumdrehen, und dieſer
soſtige eiſerne Con klang jammernd über den ganzen Pfarr=
hof
hin.
Wenn der Cotengräber bei der Arbeit war, hatte ich gar
manches Mal eine Unterhaltung mit ihm. Er war ein ernſter
Mann, er lächelte ſelten, aber er war ſehr freundlich gegen mich.
und wenn er ſo daſtand und Erde aus dem Grabe aufſchaufelte,
kam es wohl vor, daß er mir zurief, ein wenig aus dem Wege
zu gehen, denn jetzt habe er ein großes Stück Hüftknochen oder
den grinſenden Schädel eines Coten auf dem Spaten.
Ich fand oft Knochen und Haarbüſchel von Leichen auf den
Gräbern, die ich dann wieder in die Erde eingrub, wie es der
Cotengräber mich gelernt hatte. Ich war ſo hieran gewöhnt,
daß ich kein Grauſen empfand, wenn ich auf dieſe Menſchenreſte
ſtieß. Unter dem einen Ende der Kirche befand ſich ein Leichen=
keller
, wo Unmengen von Knochen lagen, und in dieſem Keller

ſaß ich gar manches Mal, ſpielte mit den Knochen und bildete
aus dem zerbröckelten Gebein Siguren auf dem Boden.
Eines Cages aber fand ich einen Sahn auf dem Kirchhof.
Es war ein Vorderzahn, ſchimmernd weiß und ſtark. Ohne
mir weiter Rechenſchaft davon abzulegen, ſteckte ich den Sahn
zu mir.
Ich nahm den Sahn mit nach Hauſe.
Es war Herbſt und die Dunkelheit brach früh herein. Ich
hatte noch allerlei anderes zu beſorgen, und es vergingen wohl
ein paar Stunden, bis ich mich in die Geſindeſtube hinüber begab,
um an meinem Sahn zu arbeiten. Indeſſen war der Mond auf=
gegangen
; es war Halbmond.
In der Geſindeſtube war kein Licht, und ich war ganz allein.
Ich wagte nicht, ohne weiteres die Lampe anzuzünden, ehe die
Knechte hereinkamen; aber mir genügte das Licht, das durch
die Ofenklappe fiel, wenn ich tüchtig Seuer anmachte. Ich ging
deshalb in den Schuppen hinaus, um Holz zu holen.
Im Schuppen war es dunkel.
Als ich mich nach dem Holz vorwärtstaſte, fühle ich einen
leichten Schlag wie von einem einzelnen Singer auf meinem
Kopfe.
Ich wandte mich haſtig um, ſah aber niemand.
Ich ſchlug mit den Armen um mich, fühlte aber niemand.
Ich fragte, ob jemand da ſein, erhielt aber keine Antwort.
Ich war barhäuptig, ich griff nach der berührten Stelle meines
Kopfes und fühlte etwas Eiskaltes in meiner Hand, das ich ſo=
fort
wieder los ließ. Das iſt doch ſonderbar, dachte ich bei mir.
Ich griff wieder nach dem Haar hinauf da war das Kalte weg.
Ich dachte: Was mag das wohl Kaltes geweſen ſein, das von
der Decke herunterfiel und mich auf den Kopf traf?
Ich nahm einen Arm voll Holz und ging wieder in die Ge=
ſindeſtube
, heizte ein und wartete, bis ein Lichtſchein durch die
Ofenklappe fiel.
Dann holte ich den Sahn und die Feile hervor,
Da klopfte es an das Fenſter.
Ich ſah auf. Vor dem Fenſter, das Geſicht feſt an die Scheibe
gedrückt, ſtand ein Mann. Er war mir ein Fremder, ich kannte
ihn nicht, und ich kannte doch das ganze Kirchſpiel. Er hatte
einen roten Vollbart, eine rote wollene Binde um den Hals und
einen Südweſter auf dem Kopfe. Worüber ich damals nicht nach=

Kühle des Abends ſo gut zu gehen, daß mir in Merl, das
ſeine Kirmes feiert, meine Mädchen beinahe ins bunt=

marktstreiben entſchlüpft wären. Und das nach einem
ſtundenmarſch. Aber da leuchten auch ſchon noch eine
Wegbiegung die hellen Lampen unſrer Freunde im lieben
zum Waldfrieden vom Alfer Berge herab. Wir gebt
Bullau und über die Moſelbrücke, die hoch über uns Eil
räder rollen läßt und in der Nacht, vom Waldfrieden
ſehen, wie ein Vieſenſchmuckgehänge über dem Fluſſe md
Wir taſten uns im Dunklen den ſchmalen Sickzackpfg
und wären ohne Anſtoß zu erregen auch vor die Cür
ichen Hauſes auf der Moſelhöhe gekommen, wenn uns
engen, ſtockdunklen Pfädlein nicht ſtill ein Fräulein e
geſprungen wäre ohne etwas von uns zu wiſſen oder
wollen. Es hörte uns wohl, dachte ſich aber das Lach
auf der Moſelſtraße. Und wir wußten nichts von dem 8
bis ich es heftig in den Arm bekam. Es ſtieß, weil Sie
töchter nicht ſo zimperlich ſind, wie manch andre, n
kleinen Schrei aus, und der ging, als er die Mädche
hörte und mein frohes Gebrumm, ſchnell in Lachen ü
ließ das Kind, das man vielleicht im lieben Sonnenſch mit
ſo bald freigegeben hätte, ſchnell aus der Schlinge.

waren wir gleich bei unſren Freunden. Wir ruhten aus
elfſtündigen Marſche über den Hunsrückbuckel und im
erzählten von daheim und ließen uns erzählen. Wir r/
auch das, was ſo köſtlich in den Weinbergen der lieben H
gewachſen war, und es wurde ſpät, ſehr ſpät, bis wityt
dem neuen Cage entgegenſchlafen konnten. Suvor al
wir lange noch von den Fenſtern auf den von des Himm
tenden Sternen feierlich überwölbten Strom, in dem
Lichter der Brücke und der Moſelſtädtchen, die Sterne
freundlich ſpiegelten.
So manches Mal ſchon ſind wir hier über der g
Moſelſchleife geweſen im Heim des alten Förſters und k=
und ſeiner Kinder, den glücklichen Herren des Waltb.
und der ſchönſten aller Moſelburgruinen und ihrer V
die man kennen ſollte, wie die ſchönſte aller Moſelbu
Burg Eltz, die nicht weit von dieſer Moſelſchleife ihre
zeigt. Hat man hier bei unſern Freunden doch in beg ix
Wechſel nahe beieinander Neben, Fluß und Wald,
Hunsrück, Burg und Cal, Felſen und fruchtbare Erde,
Wein, Nuhe ſoviel man mag und den raſchen Verkehr
Seit nahe oder fern, wie man es haben will.
Es klingt wie aus einem Märchen und iſt doch
kannſt ruhig ohne Haſt in Alf einen Moſeldampfer vere

gemächlich den Wald= und Nebenhang hinaufgehen zu
friedenshauſe oder der Marienburg, dort plaudernd
einige Flaſchen Wein trinken und ſehen, was in der gu
des Hauſes los iſt, nun langſam wieder den Berg I
und kommſt dann flußaufwärts auf der anderen Bergſe
zurecht zum Einſteigen in den Dampfer, den du i
laſſen hatteſt und der während deiner Bergwanderung
unermüdlich weitergeſtampft war in dieſer gewaltig
ſchleife.
Schöner und beſſer iſt es aber doch, wenn du obe
Höhe bleibſt. Du wirſt ſchließlich auch wie wir mit de ſi.
und Enkeln dort im Waldfrieden bekannt und mit
Förſter und am Ende auch mit der Siebenſchläferfamili
nur draußen vor dem Hauſe, ſondern auch drinnen EE
hat und ihr Jungvolk zuweilen im Gaſtzimme
ſpazieren läßt.
Wir, meine drei Mädchen und ich, wanderten wie
chenland, wo der Ciſch immer gedeckt iſt und einem di
ſchier in den Mund wachſen, wo der Wald rauſcht F
überall, wo du auch gehen magſt, der Fluß vor und
unter dir heraufblitzt und ſeine Städtchen am Abend
und am Morgen von allen Seiten die Glocken zu d
klingen. Wo abends ſich die Himmelsſterne im Cal
ſcheinen, wo der Mond Eifel und Hunsrück überflutet
Licht und es durch die Bogenfenſter der Marienburgr:
läßt und in die kleine Betkapelle, in der mein lieber
einer ſtillen Winterſtunde ſein geliebtes Weib angetr
Schwer ward uns der Abſchied, und nur die
Abenteuerlichen der neuen Wanderung durch fremdes
Volk, durch die Schneeifel und den Sitterwald, ü
Venn und nach Aachen und weiter ins Land der We
uns davongehen. Weiter gings jetzt den Eifelhöher
Kraterſeen und kahlen Criften. Zuerſt ſchritten wir a

dachte, was mir aber ſpäter einfiel: wie konnte ſich
Kopf ſo deutlich in der Dunkelheit zeigen, namentlic
Seite des Hauſes, wo nicht einmal der Halbmond
ſah das Geſicht mit erſchreckender Deutlichkeit, es
beinahe weiß, und ſeine Augen ſtarrten mich gerade ar
Es vergeht eine Minute.
Da fängt der Mann an zu lachen.
Es war kein hörbares, ſchüttelndes Lachen, ſondern
öffnete ſich weit und die Augen ſtarrten wie vorhin,
aber lachte.
Ich ließ fallen, was ich in der Hand hatte, und
Schauer durchrieſelte mich vom Scheitel bis zur Soh
ungeheuren Mundhöhle des lachenden Geſichts vor
entdeckte ich plötzlich ein ſchwarzes Loch in der Sahn
fehlte ein Sahn.
Sch ſaß da und ſtarrte in meiner Angſt geradeau.
ging noch eine Minute. Das Geſicht fing an, Farbe
es wurde ſtark grün, dann wurde es ſtark rot; das
blieb. Ich verlor die Beſinnung nicht, ich bemerkt
mich herum; das Feuer leuchtete ziemlich hell durch
klappe und warf einen kleinen Schein bis auf die an
hinüber, wo eine Leiter ſtand. Ich hörte auch aus d.
nebenan, daß eine Uhr an der Wand tickte. So deu
alles, daß ich ſogar bemerkte, wie der Südweſter, den
vor dem Fenſter auf hatte, oben im Kopfſtück vor ſch
genützter Farbe war, aber einen grüngemalten Nand
Da ſenkte der Mann den Kopf an der Fenſterſc
immer weiter, ſo daß er ſich ſchließlich unterhalb des
fand. Es war, als gleite er in die Erde hinein.
nicht mehr.
Meine Angſt war entſetzlich, ich fing an zu zittern
auf dem Sußboden nach dem Sahn, wagte aber nicht.
vom Fenſter zu wenden vielleicht konnte das Geſich!
cehren.
Als ich den Sahn gefunden hatte, wollte ich ihn 9
nach dem Kirchhof bringen, hatte aber nicht den 2au
ſaß noch immer allein und konnte mich nicht rühren
Schritte draußen auf dem Hof und meine, daß es ein
die auf ihren Holzpantoffeln geklappert kommt; i9
nicht, ſie anzurufen, und die Schritte gehen vorüder.

[ ][  ][ ]

dann neben dem Ueßflüßchen hin an Wald= und Felſen=
Hinter dem ſchmucken Badeſtädtchen Bertrich und
Elfenmühle ſteigen wir zur Entersburg hinauf und hängen
eim Abſtieg, weil wir wie Kinder waren, die unbekümmert
ine und Blaue hineinlaufen, wie der Kaiſer Maximilian
Martinswand, plötzlich über hohen, ſteilen Felſen. Wir

Monschau

nicht weiter hinab und wären auch nicht mehr zurück=
ten
und heute noch dort, wenn uns nicht zwei im letzten
Winter erfrorene und doch noch feſt wurzelnde und zähe
büſche geholfen hätten. Und kaum dem Codesſturz ent=
geraten
wir nachher auf der faſt baum= und buſchloſen
he zwiſchen Hontheim und Sillenfeld in ein ſolches Un=
mit
Sturm und Negen, wie ich es draußen nie erlebt habe,
wäre uns vielleicht noch durch die Haut gegangen, wenn
yt in Gillenfeld zwei warme Oefen und eine warmherzige
efunden hätten.
r trotz alledem liefen wir Durchnäßten noch vorher den
igen Weg zum Pulvermaar hinab, das in ſeinem Wald=
der
teilweiſe den über fünfzig Meter hohen Kraterrand
gar nicht maarmäßig düſter, ſondern ganz freundlich zu
aufſah, trotzdem es gewiß nicht weniger naß war als wir.
dſiebzig Meter tief ſoll dieſer Kraterſee ſein und der
dee Deutſchlands, wenn man von denen der Alpen abſieht.
em Laacher See iſt es auch das größte Maar mit ſeiner
von etwa ſiebenhundert Metern, alſo naß genug.
h der Crocknung an den Oefen der guten Gillenfelderin
wir ſchnell an unſrem zweiten, nein dritten Maar, denn
kleinen des Dörfchens Immerath waren wir ja auch
getrabt, aber in einem ſolchen Regenguß, daß wir es in
vartung der größeren Maare nur einmal ſchief angegu kt
Alſo jetzt ſind wir am Schalkenmehrer Maar, dann nach
Heinen Aufſtieg über den Feldern, in denen es ſich breitet,
infelder, dem Cotenmaar, mit ſeiner kleinen Kirche und
wermütigen Antlitz, das uns auch das Schalkenmehrer
em ſchwarzgrauen Gewölk gezeigt hat. Aber es regnete
ehr und wir waren trocken. Da ſahen wir der Schwer=
hend
ins Geſicht, dachten auch einmal an die Sagen, die
das Cotenmaar ſpinnen, die vom unabſichtlich verſuakenen
und vom abſichtlich ertrunkenen Pontius Pilatus, ohne

rgeht. Das Feuer im Ofen fängt an auszubrennen, und
Tettung zeigt ſich mir.
beiße ich die Sähne zuſammen und ſtehe auf. Ich öffne
* und gehe rückwärts zur Geſindeſtube hinaus, unver=
nach
dem Fenſter ſehend, an dem der Mann geſtanden
Als ich auf den Hof hinaus gekommen bin, renne ich nach
(au hinüber, um einen der Knechte zu bitten, mich nach
rchhof hinüber zu begleiten.
Knechte befanden ſich aber nicht i Stalle.
unter freiem Himmel war ich indes kühner geworden,
Deſchloß, allein nach dem Friedhof hinauf zu gehen; da=
ude
ich es auch vermeiden, mich jemandem anzuvertrauen
uin ſpäter in des Onkels Klauen zu geraten.

denn allein den Hügel hinan.
ug ich in meinem Caſchentuch.
Kirchhofspforte blieb ich ſtehen mein Mut
inen ferneren Beiſtand. Ich höre das ewige
romes, ſonſt iſt alles ſtill. Der Kirchhofseingang
ur ein Bogen, durch den man hindurch ging;
ller Angſt auf die eine Seite dieſes Bogens und
vorſichtig durch die Oeffnung, um zu ſehen, ob
ine, weiter zu gehen.
blötzlich auf die Knie.
ſeits der Pforte, da drinnen zwiſchen den Grä=
Mann mit dem Südweſter. Er hatte wieder das
nd er wandte es mir zu, gleichzeitig aber zeigte
) dem Kirchhof hinauf.
als Befehl an, wagte aber nicht zu gehen. Ich
und ſah den Mann an, ich flehte ihn an und er
) und ſtill da.
twas, was mir wieder ein wenig Mut machte;
der Knechte am Stallgebäude geſchäftig umher=
n
. Dieſes Lebenszeichen um mich her bewirkte,
ob. Da entfernte ſich der Mann ganz allmäh=
k
, er glitt über die Gräber dahin, immer vor=
Och trat durch die Pforte. Der Mann lockt=
tat
einige Schritte und blieb dann ſtehen; ich
hr. Mit zitternder Hand nahm ich den weißen
aſchentuch und warf ihn mit aller Macht auf
dieſem Augenblick drehte ſich die eiſerne Stange

daß es uns graute, und ſprangen fröhlich den Kraterrand zum
Mäuſeberg hmauf. Der zeigt einem an klaren Cagen ſchier die
ganze vulkaniſche Eifel vom Kulltal ab gen Oſten, nördlich
Nürburg und Hohe Acht, im Süden den Moſenberg und weit in
der Ferne den Hochwald mit dem Erbeskopf auf dem Hunsrück
und die Moſelberge. Unſer fünftes Maar, das Gemünder, fan=
den
wir dann nach dem Abſtieg ſchon in der Dämmerung des
Waldes, der wie das Gillenfelder auch dieſes Maar umfängt,
und in der Dämmerung des Abends. Wie das Auge eines
Nätſelweſens ſah es uns an, und über die feuchten Wieſen vor
Daun zogen Nebelſchwaden wie weiße Nieſengewänder.
Von Daun, dem alten Städtchen, trug uns die Eiſenbahn
um den Merother Kopf herum und um das durch die Gründung
des Nerother Wandervogels bekannt gewordene Dörfchen Ne=
roth
, damit wir mit unſerm tropfnaſſen Nuckſackinhalt noch früh
genug in der Gerolſteiner Jugendherberge wären. Und das
waren wir auch, und der gute Herbergsvater warmherzig, und
weil er ein tüchtiger Bäcker war, auch warmofig genug, um uns
alle brottrocken zu kriegen, noch ehe die Sonne aufging.
In der Frühe des nächſten Cages durchwanderten wir das
ſchöne Kulltalſtädtchen, deſſen Urſprung auch wie bei ſo vielen
Eifelſiedlungen auf die Nömerzeit zurückgeht, waren an ſeigen
guten Brunnen und bedauerten, nicht ſo viele Cage Seit für
ſeine und ſeiner Umgebung Schönheiten und Seltſamkeiten zu
haben, wie es Stunden waren. Iſt doch Gerolſtein wohl die ein=
zige
Stätte in Deutſchland, die in ihrer Nähe eine ſo große Sahl
erdkundlich wichtiger Plätze zeigt. Ueberall findet man vul=
kaniſche
Gebilde, von denen die Papenkaul mit ihrem Krater,
dem Aſchen= und Schlackenkegel und ihrem weit umher ſich er=
goſſenen
Lavaſtrom unter den nahen über ein Dutzend zählenden
Vulkanen der bedeutendſte iſt. Verſteinerungen, die man dort
überall noch findet, ſchleppte unſer einziger Schlafkamerad in der
Jugendherberge, ein alter Lehrer, zentnerweiſe heim, zu Suß
und auf den Nädern der Eiſenbahn. Seine Steine haben mich
nicht erſchreckt, aber ſein Wort vor dem Schlafen, er werde
ſchnarchen wie ein Nilpferd. Sobald er beginne, möge ich ihm,
weil wir doch noch ſo einen weiten Weg vor uns hätten, nur
ruhig mit ſeinem dicken Stock, den er mir gutmütig ans Bett
hing, eins verſetzen. Sofort werde er ſchweigen. Es war aber
dann doch beſſer, daß ich feſter ſchlief, als er ſchnarchte. Ich
wurde erſt wach, als er ſeinen Stock vom Bettpfoſten nahm.
Da erneut heftiger Negen fiel, krochen wir wieder ins Eifel=
bähnchen
. Wir wollten dann das alte, maleriſche Städtchen
Kronenberg, die einſt ſtarke Feſte, heimſuchen. Dort haben
unſere lieben Freunde von der Moſel ein Jagdheim, das ſie uns
zum Nächtigen und zum Leeren der Vorratskammern zur Ver=
fügung
geſtellt hatten. Doch wahrlich ein lockendes Siell Aber
wir mußten fürchten, einzuregnen und fuhren daher keck, ehne
uns an die Warnungsworte der Mitfahrer zu kehren, paß= und
viſumlos durch Neubelgien. Warum auch nicht? Wir wollten
es ja nur durchfahren und nur vom Wagenfenſter aus ſehen,
was ſie in dem uns weggenommenen Landſtück jetzt treiben.
In Losheim iſt die Grenze, und im Losheimer Graben ſteht
man ſchon auf belgiſchem Boden. Aber wir wären doch in die
Krallen der Grenzer gefallen, wenn wir nicht ahnungsvoll wie
die Wieſel um den vor uns haltenden langen Güterzug herum=
gelaufen
wären. So ſtanden wir plötzlich ſchon auf der anderen
Seite, während diejenigen, die auf das Auseinanderziehen des
Suges gewartet hatten, wie wir dann ſahen, in die Arme der
Paß= und Sollmenſchen gerieten. Ueberflüſſigerweiſe hat uns,
ehe wir weiterfuhren, noch ein neubelgiſcher Bahnbeamter, der
uns beobachtet hatte, auf unſeren Glücksſprung aufmerkſam ge=
macht
. Er wußte auch, daß wir keinen Paß hatten, ſchwieg
aber, und wir dankten nur mit einem vierfachen freundlichen
Lächeln. Dann ging die Fahrt glatt weiter, wenn man das glait
nennen kann, in den belgiſehen Wagen nirgends einen Platz zu
finden, auf den es nicht hinabregnete. Aber wir hatten ja die
Ausſicht auf das regentrübe, ſturmumpeitſchte Hohe Venn mit
ſeiner Oede und Strenge, Steppenkahlheit und Moorfeuchte,
Waldesdüſterheit und Einſamkeit. Und dann hatten meine Mäd=
chen
genug zu raten und zu deuten an den plämiſchen Wagen=
inſchriften
und zu lachen über die meiſt leicht überſetzbaren, luſtig
klingenden Worte. Und endlich durften wir in Weyvertz, der
Umſteigeſtelle, durch den niedrigen Stand des belgiſchen Geldes
eine ſo wohlfeile = und Crinkpauſe genießen halb ſo teuer
als bei uns daheim , daß uns auch die Sollprüfung nachher
nicht mehr beirren konnte, und wir ſchon eine gute Ausrede ge=
funden
hätten, wenn noch jemand nach den Päſſen gefragt
auf dem Kirchturm herum und der ſchrille Schrei ging mir durch
Mark und Bein. Ich ſtürzte zur Pforte hinaus, den Hügel hinab
und nach Hauſe. Als ich in die Küche kam, ſagten ſie mir, mein
Geſicht ſei weiß wie Schnee
Manchen Abend und manche Nacht kam der Mann wieder.
Er zeigte ſich, lachte mit ſeinem weitgeöffneten Munde, in dem
ein Sahn fehlte, und verſchwand. Es war Schnee gefallen, und
ich konnte nicht mehr auf den Kirchhof gehen und den Sahn in
die Erde ſtecken. Und der Mann kam wieder und wieder, aber
mit immer längeren Swiſchenräumen, den ganzen Winter hin=
durch
. Meine haarſträubende Angſt vor ihm nahm ab; aber er
machte mein Leben ſehr unglücklich, ja unglücklich bis zum Ueber=
maß
. In jenen Cagen war es mir oft eine gewiſſe Freude, wenn
ich daran dachte, daß ich meiner Qual ein Ende machen könnte,
indem ich mich bei Flut in den Strom Glimma ſtürzte.
Dann kam der Frühling und der Mann verſchwand gänzlich.
Gänzlich? Nein, nicht gänzlich, aber für den ganzen Sommer.
Den nächſten Winter ſtellte er ſich wieder ein. Nur einmal zeigte
er ſich, dann blieb er lange Seit fern. Drei Jahre nach meiner
erſten Begegnung mit ihm verließ ich das Nordland und blieb
ein Jahr fort. Als ich zurückkehrte, war ich konfirmiert, und,
wie ich ſelber meinte, ein großer, erwachſener Mann. Ich wohnte
nun nicht mehr bei meinem Onkel auf dem Pfarrhof, ſondern bei
Vater und Mutter.
Eines Abends zur Herbſtzeit, als ich gerade ſchlafen gegangen
war, legte ſich eine kalte Hand auf meine Stirn. Ich ſchlug die
Augen auf und erblickte den Mann vor mir. Er ſaß auf meinem
Bett und ſah mich an. Ich lag nicht allein im Simmer, ſondern
mit zweien von meinen Geſchwiſtern zuſammen; aber ich rief
trotzdem keines von ihnen. Als ich den kalten Druck gegen meine
Stirn fühlte, ſchlug ich mit der Hand um mich und ſagte: Nein,
geh weg! Meine Geſchwiſter fragten aus ihren Betten, mit wem
ich ſpräche.
Als der Mann eine Weile ſtill geſeſſen hatte, fing er an, ſich
mit dem Oberkörper hin und her zu wiegen. Dabei nahm er
mehr und mehr an Größe zu, ſchließlich ſtieß er beinahe an die
Decke, und da er offenbar nicht viel weiter kommen konnte, er=
hob
er ſich, entfernte ſich mit lautloſen Schritten von meinem
Bett, durch das Simmer, nach dem Ofen, wo er verſchwand. Ich
folgte ihm die ganze Seit mit den Augen.

hätte. Unſre Dachbarin aber mußte beim Einfahren ins deutſche
Reich für ihr aus St. Vith und Malmedu geſchmuggeltes
Schwarzbrot und Kaffee ihren Soll geben und ſchimpfte dann
gehörig über die Landsleute, weil ſie ihr die Gaunerei nicht hat=
ten
durchgehen laſſen. Immerhin koſtete ſie das Pfund Kaffee
mit den 40 Sollpfennigen nur eine Mark neunzig, hatte ihn alſo
billig genug.
Wir, die wir auch das Hohe Venn hatten durchwandern
wollen, waren nun doch froh, daß wir im Wagen ſaßen, denn
ſogar das Vieh ſtand ſtumpfſinnig dicht zuſammengedrängt in
den heckenumſäumten Weideplätzen des Venns und hatte nicht
einmal Luſt zu freſſen in dieſem kalten Sturm und Regen und
kein Menſch war zu ſehen weit und breit. Auch über den ehe=
maligen
deutſchen Cruppenübungsplatz Elſenborn, mein Soldaten=.
lager zur ſchönen Einjährigenzeit, das mir in nicht ſo lieber Er=
innerung
iſt, wie die ſchönen, frohen Manövertage im herbſt=
ſonnigen
Moſeltal, ſind wir gekommen.
Ueber Sonrbrodt und Kalteherberg fuhren wir dann weiter
nach Monſchau, das noch deutſch iſt und für uns Belgienfahrer
gottlob wieder deutſch war bis auf den Bahnhof, der im bel=
giſchen
Gebiet liegt und darum nur Montſoie heißt. Jetzt biſſen
wir herzhaft in die Aepfel, die uns unterwegs in einem Bahnhof
eine vollgepackte Aepfelfrau geſchenkt hatte zum Dank für treue
Hilfe. Beim Abwärtsgehen auf der hohen Creppe des Bahn=
höfchens
riß der große Obſtſack der Alten auf, und in luſtigen
Sprüngen waren die Aepfel von Stufe zu Stufe gehüpft, und
wir vier hinterdrein nicht zum Aufeſſen, ſondern zum Aufleſen.
Und weil wir ſo ſchnell waren und ſo hilfsbereit, war die Alte
es auch und beſchenkte uns raſch aus ihrem Reichtum.
Im Dunkeln kamen wir im Montſoier Bahnhof der Mon=
ſchauer
an, liefen im immer noch leiſe rieſelnden Regen den
viertelſtündigen Weg hinab zu dem ganz unten im Cale der
Nuhr und des Laufenbachs liegenden, einſt weltberühmten Städt=
chen
der ehrſamen Cuchmacherzunft. Es gilt als eins der male=
riſchſten
Weſtdeutſchlands, wird überragt von einer ſtattlichen
Burgruine, hat teilweiſe in die Felſen gebaute Wohnſtätten,
ſteile Gäßchen, luſtig übereinander geſtaffelte Gärtchen, viele
kleine Brücken und Creppchen und eine ſchöne große Curnhalle,
die, ſolange die neue Jugendherberge nicht fertig iſt, die alte
darſtellt und uns gut und willig aufnahm, trotzdem es zuerſt nicht
ſo ſcheinen wollte. Wir liefen hin und her und drumherum und
wußten nicht, wie wir hineingelangen ſollten. Da auf einmal

flog uns wie ein Crompetenſtoß, aus dem Munde der alten
Herbergsmutter, die uns vom Fenſter aus beobachtet hatte, die
Aufforderung zum Eintreten ins Ohr. Sie ſchloß aber dann erſt
auf. Aber ſie hatte ein gutes Herz, die Alte, und gab uns, als
ſie geſehen, daß meine Haare noch kurz und die meiner Mädchen
noch lang waren, die beſte Nuheſtätte und ſorgte auch ſonſt für
uns wie eine Mutter. Nur noch zwei andere Wanderer hatten
ſich für dieſe Nacht hier eingeniſtet, aber auf den Galerieſtroh=
ſäcken
der weiten, kühlen Halle. Sie wurden dazu noch von den
Curnerinnen Monſchaus bis zu nachtſchlafender Seit von den

Er war mir noch nie ſo nahe geweſen wie diesmal; ich ſah
ihm gerade ins Geſicht. Sein Blick war leer und erloſchen, er
ſah zu mir hin, aber gleichſam an mir vorüber, quer durch mich
hindurch, weit in eine andere Welt hinein. Ich bemerkte, daß
er graue Augen hatte. Er bewegte ſein Geſicht nicht und er
lachte nicht. Als ich ſeine Hand von meiner Stirn wegſchlug und
ſagte: Nein, geh wegl zog er ſeine Hand langſam zurück. Wäh=
rend
all der Minuten, die er auf meinem Bett ſaß, blinzelte er
neimals mit den Augen.."
Einige Monate ſpäter, als es Winter geworden und ich
wieder von zu Hauſe gereiſt war, hielt ich mich eine Seitlang bei
einem Kaufmann W. auf, dem ich im Laden und auf dem Kontor
half. Hier ſollte ich meinem Mann zum letztenmal begegnen.
Ich gehe eines Abends auf mein Simmer hinauf, zünde die
Lampe an und entkleide mich. Ich will wie gewöhnlich meine
Schuhe für das Mädchen hinausſtellen, ich nehme die Schuhe
auch in die Hand und öffne die Cür.
Da ſteht er auf dem Gang, dicht vor mir, der rotbärtige
Mann.
Ich weiß, daß Leute im Nebenzimmer ſind, daher bin ich nicht
bange. Ich murmele: Biſt du nun ſchon wieder da. Gleich darauf
öffnet der Mann ſeinen großen Mund wieder und fängt an zu
lachen. Dies machte keinen erſchreckenden Eindruck mehr auf
mich; aber diesmal wurde ich aufmerkſamer: der fehlende Sahn
war wieder dal
Er war vielleicht von irgendjemand in die Erde hineingeſteckt
worden. Oder er war in dieſen Jahren zerbröckelt, hatte ſich in
Staub aufgelöſt und mit dem übrigen Staub vereint, von dem
er getrennt geweſen war. Gott allein weiß das!
Der Mann ſchloß ſeinen Mund wieder, während ich noch in
der Cür ſtand, wandte ſich um und ging die Creppe hinab, wo
er tief unten verſchwand.
Seither habe ich ihn nie wieder geſehen. Und es ſind jetzt
viele Jahre vergangen.."
Dieſer Mann, dieſer rotbärtige Bote aus dem Lande des
Codes, hat mir durch das unbeſchreibliche Grauſen, das er in
mein Kinderleben gebracht, viel Böſes getan. Ich habe ſeither
mehr als eine Viſion gehabt, mehr als einen ſeltſamen Suſam=
menſtoß
mit Unerklärbarem nichts aber hat mich ſo tief er=
griffen
wie dies.

[ ][  ][ ]

Lagern vertrieben, während wir im gleichmäßigen Getrampel
und Gelächter der ſportluſtigen Monſchauerinnen ſanft ent=
ſchlummern
konnten.
Als ich am frühen Morgen Milch für unſern Kakao ſuchen
und holen ging, und noch allerlei, was man ſo am Morgen
braucht, wenn man hungrig iſt vom langen Faſten in der Nacht,
regnete es immer noch. Da vertrieben wir uns nach dem Mahl
im Curnſaal die Seit und bekamen wieder Hunger. Da aßen wir
wieder etwas und turnten wieder, weil es immer noch nicht auf=
hören
wollte mit dem Vegnen. Doch dann nahmen wir, weil
unſre Nuckſäcke wieder von Eßbarem leer waren, und es ge=
mächlicher
vom Himmel zu gießen ſchien, Abſchied von der Her=
berge
und dem Curnſaal und der guten Alten. Wir liefen auf
und ab in dem ſchönen Städtchen und auch einmal in die hohe
Burgruine und dann wieder hinauf zum Bahnhof, damit wir
wiederum von der Eiſenbahn durchs Hohe Venn getragen wer=
den
konnten. Und dann ſahen wir uns wieder faul vom Wagen=
fenſter
aus, das aber nun deutſch und ſauber war, das regen=
naſſe
, trübe Land an, kamen auf die andre Vennſeite, nach
Rötgen, und dann endlich nach Aachen, zu ſeinem ſchönen Mün=
ſter
und dem Nathauſe mit den bekannten Bildern Nethels aus
dem Leben Karls des Großen. Ueber Aachen ſelbſt braucht man
ja wohl nichts weiter mehr zu ſagen. Das kennt ja jeder, wenn
auch nur aus Büchern.
Und jetzt ſind wir am Siel, im kleinen Wickrath, der Cür zu
Rheudt und München=Gladbach, den bekannten Städten des
Baumwoll= und eSidengewerbes und der Spinnereien und We=
bereien
. Wickrath hat auch große Webſtühle und dazu noch
ein kleines Schloß, ein Flüßchen, das Nierd heißt, und das
Landesgeſtüt.
Es hat aber auch eine ſehr freundliche Hausfrau mit einem
ſo guten Herzen, daß wir vier tagelang neben ihren großen
und kleinen Kindern und dem lieben Hausvater, der gleichzeitig
auch der Herr der Webſtühle und Garnſpinnmaſchinen Wick=
raths
iſt, darinnen noch wohnen durften. Wir durften dann auch
alles ſehen, durchſtöberten den ſchönen fabrikherrlichen Garten
und labten uns an den guten Früchten des Landes. Wir ſahen
die Webſchiffchen hin= und herfliegen und ſich das geſponnene
Garn in die ſchönſten, wärmſten Wandervogeldecken verwandeln.
Wir verſuchten, den vielen, vielen flinken Mädchenfingern im
unendlichen Gewirr der Fäden wenigſtens mit unſern Augen zu
folgen, und ſchliefen dann ſelig und ſüß auf den dicken Nüſſen,
die uns der Jüngſte unſerer lieben Freunde ins Bett ge=
ſchmuggelt
hatte.
Hätte die Märchenprinzeſſin auf der Erbſe auch ſolch eine
Hunsrück=Eifelwanderung hinter ſich gehabt wie wir, dann hätte
lie die Erbſe unter den ſieben Matratzen ſo wenig geſpürt wie
wir die dicken niederrheiniſchen Nüſſe. Da ſieht man, wozu ſolch
ein Wandern auch noch gut iſt!
Das lange Kleid gehört nicht
auf die Straße.
Von Margret Halm.
Das iſt eine unklare Sache in der Mode, die noch feſtgelegt
werden muß. Soll auch das helle geblumte Kleid für die Straße
einen langen Nock haben?

Wir ſitzen auf einer Bank in einer Anlage, Kurpromenade,
tm Waldanfang in einem Park. Eine junge, ſchlanke Geſtalt kommt
in einem der für dieſen Sommer als große Mode geltenden duf=
tigen
Sommerkleidchen in Chiffon, in Georgette, in Seidenvolle,

in Organdy daher, dazu ein großer Sommerhut in leichtem,
wippendem Stroh. Jächchen aus gleichem Material oder dazu=
gehörig
in etwas kräftigerer Seide, genau analog gemuſtert.
Eleganter Phantaſiehandſchuh. Alles tadellos und durchaus den
modiſchen Anregungen folgend. Ein entzückender Anblick unter
Bäumen und zum grünen Hintergrund. Dann aber gehen wir
weiter, und das Sommerkleid muß auch nach Hauſe gehen und

MAuN0G 1 830

ſteht nun plötzlich im Straßengewühl. Nicht jedem lang herab=
fallenden
Kleid iſt, wie ſich das eigentlich gehörte, ein Auto oder.
eine Equipage gleich angewachſen. Gewiß, es müßte ein reiz=
voller
Anblick ſein, dieſe lange duftige, eine eigene Nuhe ver=
breitende
Geſtalt nun in einen Ein= oder Sweiſpänner ſteigen
zu ſehen. Da ſteht es aber nun auf dem dampfenden Aſphalt,
Menſchen drücken ſich, Gaſſenbuben ſpringen vorbei; Geſchäfte,
eilige Schritte, Laſtautos und Lieferwagen, Autohupen, Geſchrei

und Cageslärm. Nur am Sonntag tragen? Wir haben uns
das eigentlich abgewöhnt, in unſeren Kleidern Sonntag und
Werktag zu unterſcheiden. Das Kleid gehört ſeiner Stunde und
ſeiner Gelegenheit und Sonntag iſt’s, wenn in unſer Leben
die Sonne hineinſcheint.

Da aber ſteht es hun, das lange Sommerkleid, ſo ung
ſelig, ſo wenig angebracht. Es paßt einfach nicht auf die St.
Su einem Gartenfeſt, zu einem Cänzchen unter freiem
mel, auf einem Dachgarten, einem Kaſinotanzplatz und äußer
falls noch auf den grünen Naſen. Damit aber iſt’s getan.
ſobald wir einen Suß auf die Straße ſetzen, iſt das knöchell
Kleid ganz einfach nicht mehr angebracht, und wir ſind in
dreiviertellangen, deſſen äußerſte Länge etwas über die V
reicht, weit vornehmer und korrekter gekleidet, als in der
ßen, lang herabwallenden Eleganz.
Auch ich möchte im Somm
verreiſen.
Von Gertrud Förſter.
Wem ſtiege nicht angeſichts der zahlreichen verlockender
ſerate, mit verführeriſchen Hinweiſen auf geplante Geſelſg
reiſen nach den ſchönſten Punkten des In= und Auslandes S
ſie ſchon ſeit Beginn dieſes Jahres die Spalten der &. S
zeitungen füllen, der Wunſch auf, auch einmal an ſolcher F.
und Erholungsreiſe teilzunehmen? Im Geiſte malt man ſi ſet
Fahrt zum Siele, zu Waſſer wie zu Lande, wie ſchließlich feif
ſelbſt in den verlockendſten Farben aus und nimmt wohl k.
einmal das Lexikon zur Hand, um ſich über die Hauptſ. ſ24
würdigkeiten während der Fahrt, wie an fremden Ort zu /
tieren. Bei einigermaßen reger Phantaſie vermag man ſia EE
mehr oder weniger in die Nolle des ſorglos Neiſenden un a
nießenden hineinzuverſetzen, und es iſt ſchließlich ein bittere *
wachen aus phantaſtiſchen Cräumen, ein jäher Sturz au H
Reiche der Phantaſie, wenn man ſich wieder der unerfre.
Gegenwart bewußt wird. Hindernd ſtehen ja meiſt allen
Wünſchen die eigenen pekunjären Verhältniſſe im Wege.
ja wenn der Verdienſt ein beſſerer, die Stellung eine geſich
die Ausgaben geringer ſein würden, dann könnte man ſch
auch beizeiten die nötigen Rücklagen machen, um im S
während der Ferien= und Urlaubszeit ebenſo frohgemut und
los wie die anderen, mit raſchgepacktem Nucklack oder
in die Ferne zu ziehen und ein Stück der Schönheiten dieſer
zu genießen.
Wenn, ja wenn.. . Sobald man aber bei dieſer Fra
gelangt iſt und weitergehend die Verhältniſſe jener Bek
überdenkt und überrechnet, die alljährlich, wie uns beka
ihre Erholungsreiſe antreten und immer wieder eine
Gegend aufſuchten und durchſtreiften, dann müſſen wir di
geben, daß es wohl einen Weg geben muß, der zu eigen
ſparniſſen und durch dieſe allmählich zu jener notw.
Summe führt, die zur Beſtreitung einer längeren Ferien:
fremden Ort oder einer Reiſe mit weitgeſtecktem Siele zu
vermag. Dieſe Reiſe, die heimlich beneideten, in ähnlichet
hältniſſen wie wir ſelbſt lebenden Bokannten zu ſparen vern
Warum verſuchen und können wir das nicht auch?
Genüſſe verſagten ſie ſich, welche Anſchaffungen unterblie
ihnen, um die dergeſtalt erſparten Beträge der Reiſeke
fließen zu laſſen? Sind unſere Bedürfniſſe noch z1
unſere Ausgaben noch weſentlich zu verringern?
Im Hinblick auf die Sommer= und Erholungsreile lol
aus nicht fühlbaren Einſchränkungen, merklichem Vere
des Lebensſtandarts das Wort geredet werden. Wohl a
es Einſchränkungen, die im Hinblick auf das geſteckte
nicht in die Waagſchale fallen. So verurſachen z. B.
dehnte Wochenend=Wanderungen und kleine Wochener
mit gänzlicher Beköſtigung außer dem Hauſe, ſo manche
tagszerſtreuung und veranſtaltung, ſo viel Ausgaben, d
einen Monat hindurch ſorgſam notiert, über die zuſan
rechnete Endſumme erſtaunt ſein würde. Verſuchte man
jener ähnlichen Vergnügungen zu erinnern, die man ſich
lenkung und Stärkung ſchon vor mehreren Monaten ver
ſo würde man an der Hand gemachter Notizen raſch
daß ſie ohne dieſe völlig aus unſerem Gedächtnis geſd
wären, aſſo meiſt nicht den geringſten Eindruck hint
Eine Sommer= und Erholungsreiſe dagegen, gleichviel,
ſio geſtaltet, iſt und wird von nachhaltiger Wirkung
ſein, bedingt allein ſchon den völligen Wandel unſerer
weiſe und den heilſamen Swang, den eine fromde Umgel
Körper und Geiſt ausübt. Wenn alſo dem einzelnen d
geſtellt wird: Was ſtellſt du höher: zahlreiche oberfläch
belangloſe Serſtreuungen im Laufe eines Jahres od
Sommer= und Erholungsaufenthalt von längerer 2
irgendwelcher ſchönen Gegend ohne jede Arbeitsver)
für dich, dann ſollte die Antwort immer nur die ſein:,
will manchem entſagen lernen, um ebenfalls einmal
können.

Aunner del.

Aufgabe 524.
A. C. White in Litchfield.
(Pittsburgh Gaz. Times, 1918.)
z *
b

Löſungen der Aufgaben 513516.
513. F. Palatz. Urdruck. (Kel Dd2; Kf3 Dc5; Längſtzüger=Selbſttx in 3).
1. Dd2f4+1 Kg2 2. Dh2+ K13 3. Dd2 Dg1. Wohl die einfachſte Dar=
ſtellung
des Damen=Dreiecks zwecks Abwälzung der Zugpflicht. (D. Verf.)
514. C. Eckhardt. Die Schwalbe, 1929. (Kbl Dd3 Ub5 Sa6 e4 Be5 46 g7;
Kbs Tg8 h1 LgIh7Sbh2Ba8 b2 C8 47; 2S)L. BCSKbS Te8!
1. 8e4k23 (broht 2. D02+) L. d3.41 1. B05661 droht 2, Sc5tL:cSc.
1..... 8a4 2. Dr03+ Sigöt; 1... . . 3112. 842t 8:0 24r. Die beiden Haupt=
ſpiele
zeigen eine feine Deund S=Feſſelung.
515. M. Havel (Koſtal). Narodni Osvobozeni, 1926.
(Kh1 Dc5 Tb2T2BdZe2 Kd1Tb6 La6 a7 Sb1 g7Ba2 b4 b7 66; 34.)
Verführung: 1. Ab22 droht 2. Nelt K:d2 3. Dg54; 1. ... . Tb5 2. Tk1t
K:e2 3. De4. Löſung: 1. Nk2141 K:e2 2. Tety Kd1 3. De2tt: 1.
8:d2 2. Dc2F Ke1 3. D:d2t; 1.. ...Ib5 2. Tk1t. K:e2 3. De4tr. In
der Verführung ein farbiges Echo, in der Löſung ein anderes farbiges Echo mit
neuen Mattbildern. Herr Buchty in Mainz hat nachgewieſen, daß auch 1. Tk2g2
ch 2) zur Löſung führt.
516. H. W. Bettmann. Good Companion 1921. 1. ehr. Erw. i. 13. Meredith
Turn. (Kks Dh8 Ta3e8 Lc3 d1 8d6 f6, Kd3 Dd4 1g2Bd5: M) 1. Sf6e41
mit Fluchtfeldfreigabe. Auf die Schachgebote der ſchwarzen D tritt die Läuferbatterie
von Weiß in Tätigkeit.
Löſerliſte: Franz Buchty (514516); Georg Peter in Hainchen

Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen matt.
Prüfſtellung: Weiß: Ke7 Db4. Ta4 a5 8f8 h3 Bg2 h2 (6
Schwvarz: Kh.5 lg5 Se5 Beß e7 k5 h4 h6 (8), 34.
Aufgabe 525.
W. A. Shinkmann in Grand Rapids,
(Lasker’s Cheß Mag., 1906.)
Weiß: kd2 Dg5 Td1 d7 8a3 d8 Bb2b4 d6 T2t3 (11);
Schwarz: Kd4 Ta8 e8 (8).
Matt in zwei Zügen.

(514. 516): Rolf Schmidthoff 516. IR Kätſel IE 4 Magiſches Qugdrat.
4 4 4. Spiel
P 6I. Kalif

I. M. N 0 Zweihufer
weibliches Weſen
0 R RU
Nach richtiger Ordnung der Buchſtaben enthalten die waagrechten
und ſenkrechten Reihen gleichlautende Wörter von nebenſtehender Be=
Carl Deubel.
deutung.
Buchſtaben=Rätſel.
Mit e und o erfreut’s dein Ohr,
Meiſtert es Künſtlerhand.
Mit i und i iſt’s eine Stadt
(früher im Steirerland)
Mit e und e iſt es zu ſchauen
Als eine Stadt in Deutſchlands Gauen.

Röfſelſprung.

him

die

blieb

drin

den

zeit

mel

blau

dern

voll

ſtun

die

inde

zählt

trug

freud dern

die

ſchmer:

ſen

Den

herz

klag

zeit

mel

Uit

Uan

trüd

der

geht

nicht

*s.

die

da

ſer

dirs

Carl2
Auflöſung der Rätſel aus Nummer
Zum Umlegen.

I

Verſchlungene Pfade.
1. Sebaſtian Bach, 2. ich hab’s gewagt, 3. hundertſieben
Ebers.
mann, 5. Neuralgie,

Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr, 23. Verantwortl., für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt, Fernſpr. 1, 2389 2392. Alle Nechte vorbehalten Nachdt

[ ][  ][ ]

azz, das muſikaliſche
Kunſtgewerbe.
Von W. A. Oerley.
vieder wird die Frage geſtellt, ob Jazz ernſt zu
eine neue, wirkliche Kunſtform anzuſehen ſei. Wir
bei jedoch meiſt den Fehler, das Problem von einem
falſchen Standpunkt zu betrachten, indem wir an die
Maßſtäbe anlegen, mit denen wir ſonſt die Werke
ſſiſchen Muſikliteratur meſſen. Dieſe Werke aber
iſtleriſche Ausdruck einer Perſönlichkeit, und wenn
ie Nationalität des Schöpfers durchklingt und ihnen
es Kolorit verleiht, ſo wird dadurch die perſönliche
och eher unterſtrichen als übertönt.
ders liegen die Verhältniſſe bei der Jazzmuſik. Hier
näre der ſogenannte nationale Charakter. Die
en von Orving Berlin, Nay Henderſon, und wie die
alle heißen, empfinden wir vor allem als ameri=
perſönliche
Note läßt ſich zwar auch hier nicht ganz
ſie iſt jedoch, gemeſſen an der nationalen Indivi=
rt
ſubtil und ſelten, daß ihr kaum irgendwelche Be=
umeſſen
iſt. Demungeachtet iſt Jazz keine Natio=
eigentlichen
Sinne. Wäre ſie dies, ſo müßte ſie die
Neger geblieben ſein; ſie iſt aber die Muſik der
erikas geworden und wird nicht einmal ausſchließ=
en
Amerikanern geſchrieben. Die Jazz=Komponiſten
oßen Ceil eingewanderte Europäer, deren Wiege
ſo in Sentral= oder Oſteuropa geſtanden hat. Wie
liſche Volk das Produkt mannigfaltiger Naſſen iſt,
7zmuſik ein Gemiſch aus exotiſcher Rhythmik und
Melodik und Harmonik.
der Batik, jener javaniſchen Kunſt, die vom euro=
ſtgewerbe
aufgegriffen und als Cechnik übernommen
ſtellt auch Jazz eine Verquickung der originalen
uik mit den Errungenſchaften europäiſcher Kompo=
zu
einem neuen Genre dar. Jazz iſt muſikaliſches
* und wird, was vielen neu ſein mag, auch ge=
fabriziert
. Das Rüſtzeug moderner Kompoſitions=

technik einerſeits, exotiſche Rhythmik und Mentalität anderer=
ſeits
, ſie bilden das Material, und begabte Kunſtgewerbler machen
aus ihm etwas Neues, deſſen generelle Eigenart alles Perſön=
liche
übertönt, ſchon deshalb, weil der perſönliche Anteil an ſol=
chen
Werken äußerſt gering iſt; ſtammt doch eine derartige Kom=
poſition
nur in den ſeltenſten Fällen aus einer Seder.
Für gewöhnlich arbeiten mindeſtens drei Leute an einem
Werk. Da iſt zuerſt der ſogenannte Komponiſt‟ Er iſt begabt
und ideenreich; ihm entſtammt der Grundeinfall. (Im günſtig=
ſten
Fall kann er ihn mehr oder minder vollkommen ſpielen.) Seine
Idee iſt jedoch in ihrer urſprünglichen Form noch keineswegs
lebensfähig. Die erſte Wandlung macht ſie unter der Hand des
Bearbeiters durch, der die Melodie, die der Komponiſt ihm
vorſpielte, nachdem er ſie oft genug vollkommen umgekrempelt
hat, mit den erforderlichen intereſſtnten Harmonien verſieht. Dem
Bearbeiter obliegt es, alle jene Schwächen auszumerzen, die der
Subjektivität des Komponiſten entgangen waren.
Die nächſte Metamorphoſe, der die Nummer, wie ſie in
Fachkreiſen genannt wird, unterworfen iſt, vollzieht ſich unter
der Meiſterhand des Inſtrumentators oder, beſſer geſagt, des
Arrangeurs. Dieſer iſt es erſt, der dem Werk ſeinen eigent=
lichen
Charakter verleiht. Er komponiert zu der urſprünglichen
Melodie eine Introduktion, einige Uebergänge und eine Coda.
Die erforderlichen Gegenſtimmen und Sigurationen werden von
ihm erfunden, die Melodie wird nach allen Negeln der Kunſt
rhythmiſch abgewandelt und dann inſtrumentiert. Wenn der
Komponiſt zuletzt ſein Muſenkind von einem Jazzorcheſter vor=
getragen
hört, wundert er ſich im ſtillen, ob denn das wirklich
ſeine Kompoſition ſei. Die Arbeitsteilung geht ſogar noch weiter.
Berühmte Arrangeure halten einen Stab von Angeſtellten, welche
die Skizzen ihrer überbeſchäftigten Brotherren ausarbeiten und
ſich dabei wieder ſo ſpezialiſieren, daß oft wirkliche Spitzen=
eiſtungen
erzielt werden. Ausnahmen, Komponiſten, die keinen
Arrangeur oder Bearbeiter benötigen, ſind derart ſelten, daß
ſie kaum in die Waagſchale fallen.
Dieſer amerikaniſche. Betrieb hat bei aller Verkümmerung
ſeglicher Individualität das techniſche und ſoweit man dies
ſagen darf das künſtleriſche Niveau dieſer Werke erſtaunlich
hoch getrieben. Die Komponiſten ſind oft ideenreich und ihre
Einfälle originell; die Bearbeiter können eminent viel, ſie ſind

er zeitgemäße Haushalt.

manchen Küchen ſoviel Fliegen herumſchwärmen.
unſchteſten Gäſte in der Küche ſind wohl für jede
* Fliegen, die oftmals maſſenhaft herumſchwirren
m Töpfen und Schüſſeln naſchen. Obwohl ſie an
ausſehen, ſo ſind ſie doch die Ueberträgerinnen von
Krankheiten, denn da ſie in bunter Folge ſich bald
Gmutz, Unrat, verweſte Abfälle, Tierkot, bald auf
ſeßen, ſo vermögen ſie an ihren behaarten Beinen
kheitsbazillen wie Typhus=, Ruhr= Cholera= und
herumzuſchleppen und auf die Menſchen zu über=
*g den Fliegen! muß daher die Parole jeder
N. Wie ſind ſie nun aus der Küche zu bannen?
moglichſtes Geſchloſſenhalten der Fenſter am Tage,
* Haupteinfallstor zu nehmen, oder Erſetzen der
durch genau in den Rahmen paſſende Gaze=
hrend
des Lüftens am Tage.
Verbrennen ſämtlicher Küchenabfälle, wie Kartoffel=
aien
, Gemüſeabfälle, Knochen uſw wozu auch das
ſamtlicher Einwickelpapiere und alter Tüten gehört.
* man ſämtliches gebrauchte Geſchirr in den ver=
ſwaſchtiſch
oder in die unbenutzte Ofenröhre. Ge=
ſtöpfe
fülle man mit Waſſer.
Nan ſämtliche Speiſen unter Drahtglocken.
Nan nachts Gegenzug durch Oeffnen der Türen
Zek, um am zeitigen Morgen dieſe wieder zu ſchlie=
Don den Fliegen nicht vertragen wird.
an Teller mit 10prozentiger Formalinlöſung
* ſolchen von 2 Eßlöffel 40prozentigem Formalin in
in die man ein paar Stückchen Brot als Fang=
V. . . a.
Ige Ruckſäcke zu renovieren. Wenn die
S ſich zu ihren Wanderfahrten rüſten, dann ſollten
Ziel= und Magenfrage, ſondern auch der Wander=
* Hauptintereſſe zuwenden. Ein ſchmutziger, wo=
Jert= und Schmutzflecken verunzierter, in den Farben
Auckſack vermag auch die beſte Wanderkleidung zu
lellt der Ordnungsliebe ſeiner Beſitzer ein ſchlechtes
De Nenovierung des Ruckſackes auf Neu iſt aber
IDirken, wenn man ihn mit einer ſcharfen, warmen
I etwas Salmiakgeiſtzuſatz und mittelſcharfer
Ie bearbeitet, wobei man die Lederriemen vor dem
leont. Nochmals mit klarem Waſſer nachgebürſtet,

laſſe man ihn aufgehängt austropfen, und wenn er noch halbfeucht
iſt, bürſte man ihn mit graugrüner Imachsfarbe ſtrichweiſe ein.
Damit die Kleidung auf dem Rücken geſchont wird, ſteppe man
ein Stück Schilfleinen in der Farbe des Ruckſackes auf. Sind die
eingefaßten Ränder abgenutzt, ſo kann man ſie ebenfalls ergänzen.
Damit durch mitgeführte Eßwaren nicht wieder Fettflecke im Ruck=
ſack
entſtehen können, iſt es ferner praktiſch, das Innere mit leich=
tem
Wachstuch auszukleiden, das zudem leicht zu reinigen iſt. V a.
Friſier= und Einſteckkämme brechen in erſter Linie
deshalb ſehr bald aus, weil das Hautfett dem Horn oder Schild=
patt
außerordentlich ſchadet und es vorzeitig zerfrißt. Man ſollte
ſich deshalb daran gewöhnen, alle Kämme wöchentlich einmal
in kaltes Waſſer zu legen, dem man auf 1 Liter 1 Teelöffel Sal=
miakgeiſt
beifügt. Mit weicher Haar= oder Nagelbürſte darin ab=
gebürſtet
und in kaltem Waſſer geſpült und an der Luft getrocknet,
erhalten ſie doppelte Gebrauchsdauer.
Warum Sandtorten und Biskuitgebäcke häu=
fig
zuſammenfällt Selbſt wenn das betr. Gebäck ſchön
hochgegangen und auch durchgebacken war, kann man beim An=
ſchneiden
am anderen Tage oftmals konſtatieren, daß es wieder
zuſammengefallen iſt. Und was iſt ſchuld daran? Zumeiſt der
plötzliche Temperaturwechſel, wenn es aus dem Ofen genommen.
in der Küche bei erheblich, kühlerer Temperatur, zum Abkühlen
ſtehen gelaſſen wurde. Um dieſen Fehler zu vermeiden, ſollte man
die Kuchen bei erlöſchender Feuerung im Ofen und offener Tür
auskühlen laſſen und erſt am anderen Tage aus der Form ſtürzen.
H.
Pikanter Eierſalat für heiße Sommertage.
Hartgekochte Eier werden in Achtel geſchnitten und dann folgende
Soße bereitet: 3 Eßlöffel Oel. 1 Eßlöffel Weizenmehl, Salz. 1 Priſe
Paprika, Zitronenſaft oder Eſſig nach Geſchmack, ſowie 2 Eigelb
werden im Waſſerbad bis zum Dickwerden gequirlt. Dann durch
Einſtellen in kaltes Waſſer abgekühlt, werden feingehackte Kapern,
Schnittlauch, Peterſilie, 1 geſtrichener Teelöffel feingewiegter Dill,
ſowie 1 Eßlöffel ſaure Sahne darunter gerührt, die Soße noch ein=
mal
pikant abgewürzt und nun über die Eier gegoſſen, die vor
Genuß mindeſtens 1 Stunde durchziehen müſſen. Geröſtete Sem=
melſcheiben
und Salzkartoffeln, ſowie grüner Salat bilden die
I.
beſte Ergänzung.
Speiſe=Zettel.
Sonntag: Stachelbeerkaltſchale. Hammelſteaks mit grünen
Bohnen. Sahnenſpeiſe.
Montag: Eierkuchen mit geſchmorten Stachelbeeren oder
Kopfſalat.
Dienstag: Sauerſüßes Gurkengemüſe mit Speckrührei.
Mittwoch: Spargel mit Karotten und Möhren und gebrate=
nem
Hirn.
Donnerstag; Kalbsgekröſe mit Roſinenſoße.
Freitag: Fiſchauflauf mit Dillſoße und Gurkenſalat.
Samstag: Reis mit Spargel und gekochter Rinderbruſt

mit allen Kunſtgriffen modernſter Kompoſitionstechnik durchaus
vertraut und ſtets bemüht, Neues und Feſſelndes zu bringen.
Gar die Arrangeure ſind vielfach wahre Meiſter ihres Faches.
Sie behandeln das ihnen zur Verfügung ſtehende Orcheſter mit
Virtuoſität und wiſſen alle Klangmöglichkeiten der einzelnen
Inſtrumente auszunützen.
So erfüllt hier jeder ſeine Aufgabe, verſteht ſein Handwerk,
keiner iſt in ſeinem Jache Dilettant, und eben darin liegt die
Beſonderheit des Jazz. Das bei aller Vielfältigkeit Unperſön=
liche
dieſer Muſik iſt vielleicht auch einer der Hauptgründe für
ihre Popularität. Nicht die Synkope allein iſt das klingende
Charakteriſtikum für unſere tolle, haſtende Epoche, ſondern viel
mehr noch dieſe Induſtrialiſierung und Nationaliſierung der
Kunſt auf Koſten der einzelnen, ſchöpferiſchen Perſönlichkeit:
Jazz iſt das Erzeugnis eines geiſtigen Caylor=Syſtems, geboren
tus dem Verlangen einer zwviliſierten Nation nach Kultur.
Anekdoten
von der Geſchäftstüchtigkeit.
Nebraska.
Mark Cwain pflegte die folgende Anekdote, die er die
Anekdote von der Geſchäftstüchtigkeit nannte, beſonders gern
zu erzählen:
Als ich in Nebraska noch Sekretär des Gouverneurs war,
hatte ich viele politiſche Feinde. Dieſe gewiſſenloſen Kerle ließen
eines Cages, um meinen Ruf zu ſchädigen, eine Notiz in den
Gellenden Kampfruf des Weſtens ſetzen, daß ich in ſchwerer
Crunkenheit in den Fluß gefallen und erſoffen ſei.
Wütend begab ich mich zum Nedakteur des Gellenden
Kampfrufs ſtellte mich als lebendig vor und ihn zur Nede.
Dieſer Seitungsmann aber ſagte: Was gedruckt iſt, iſt ge=
druckt
. Wir nehmen nie etwas zurück. Dieſe Blöße geben wir
uns nicht. Alles war wir tun können, iſt, eine neue Geburts=
anzeige
von Ihnen einzuſetzen. Preis einen Dollar.
Nomanhafte Geriſſenheit.
Der große franzöſiſche Nomancier Alexander Dumas er=
hielt
den größten Ceil ſeiner Nomane nach der Anzahl der Seilen
bezahlt. Eines Morgens ſetzte er ſich an ſeinen Schreibtiſch und
begann einen neuen Noman wie folgt:
Mein Sohn!
Mutter?
Höre!
Was gibt’s?
Siehſt du!
Dieſen Dolch?
Ja, was ſieht du darauf?
Blutflecke!!
Und weißt du, von wem das Blut ſtammt?
Nein, doch ſprich!!
Von deinem Vater!!!"
O, o, F
chll!
Nachdem er dies geſchrieben, reinigte er die Seder, überlas
flüchtig das Geſchriebene, rieb ſich die Hände und ſagte befrie=
digt
: Sehr gut! Das wird wohl zum Frühſtück reichen. Und
flugs nahm er den Hut, ging ins Neſtaurant der Brüder der
Provinz und beſtellte ſich eine prächtige, lukulliſche Mahlzeit.
Der Verleger war freilich nicht mit dieſer Seilenſchinderei
einverſtanden. Er verabredete mit Dumas ein Silbenhonorar.
Dumas war nicht faul: er erfand einen Stotterer. Die Honorar=
ausſichten
waren glänzend, weniger die Laune des Verlegers, der
ſich entſchloß, dem Dichter ein Pauſchale anzubieten. Am Cag
nach der Auszahlung wurde der Silbenſtotterer von einem her=
unterfallenden
Dachziegel erſchlagen, und der Noman fand ein
jähes Ende.
Rückwärts gedrehter Briefmarken=Film.
Auf dem Pariſer Briefmarkenmarkt in den Champs Eluſées
geht es immer ſehr aufgeregt zu. Ein junger Künſtler, der nicht
ans Briefmarkenſammeln denkt und hier zu ſeinem Spaß herum=
geht
, wird von einer Händlerin angefallen. Um ſie loszuwerden
ſagt er: Ich intereſſiere mich nur für Briefmarken aus der
karolingiſchen Seit. Mit dem ernſthafteſten Eifer erwidert die
Händlerin: Die habe ich nicht, aber ich werde welche haben,
wenn Sie wieder kommen!

R

Humor

Ein Detailliſt!

Nanu, Herr Lehmann, immer noch Fußgänger? Warum kaufen
Sie ſich kein Auto?
Zum Auto langt’s Geld nicht, höchſtens zum Pferd, aber auch das
nur peu 4 peu gewiſſermaßen pfundweiſe.

Gcho des Landes. Die Leute, die in dieſem Hauſe wohnen, rufen abends
aus dem Fenſter und werden dann am anderen Morgen vow dem Echo
geweckt.
(Tit=Bits.)
Der Verlobte am Telephon: Hallo, Liebling, möchteſt du heute abend
mit mir zuſammen eſſen? Mit dem größten Vergnügen, lieber
Junge! Gut, dann ſage deiner Mutter, ich komme punkt acht!
L,Herold.
Der Straßenhändler. Wollen Sie nicht ein Stück Seife kaufen,
meine Dame, ſchöne gute Toilettenſeife? Danke, ich brauche keine
Nicht mal Sonntags?!
(Berlingske Tidende.)
Der Menſchenfreund. Innerhalb der letzten 5 Jahre habe ich
einem Freunde von mir dreimal wieder auf die Beine geholfen.
Das iſt doch gar nichts ich habe geſtern abend einem meiner Freunde
vierzehnmal auf die Beine geholfen!
(Bedford Standard.
In der Apotheke. Wie teuer iſt denn Radium? Ein Gramm
koſtet 300 000 Mark! So? Na, dann geben Sie mir für 5 Pf. Huſten=
bonbons
!
(Paſſing Show
Klaſſiſch. Lieben Sie Shakeſpeare? Nein ich trinke nur
Münchner Bier!
(Nebelſpalter
Vati, was iſt denn ein Vakuum? Ja, mein Kind, ich hab’s im
Kopf, aber ich kann es dir nicht recht erklären.
(,Herold.)

[ ][  ][ ]

Der Seidenmantel

gehört zu den wenigen Garderobeſtücken, deren
Wichtigkeit von der modeorientierten Frau eigent=
lich
nur ſehr ſelten unterſchätzt wird.
Zwar betrachtete man früher einmal die ſeidene
Umhülle als ganz beſonderen Luxus, denn Seide‟
und Mängel an guten Sitten waren Begriffe, die
vielfach in Zuſammenhang gebracht wurden.
Seitdem aber die Seide in den verſchiedenen
Modeateliers ſo ſehr bevorzugt wird, wie dies
ſchon ſeit einigen Jahren der Fall iſt, hält man die
Tatſache, daß nicht nur Kleider, ſondern auch Män=
tel
aus dieſem Material verfertigt werden, für eine
abſolute Selbſtverſtändlichkeit.
Somit gehört eine ſeidene Umhülle prinzipiell
zum eiſernen Beſtand jeder Ausſtattung, und man
muß ſagen, daß jede Frau mit einem ſolchen Stück
auch wirklich gut beraten iſt, denn man kann nicht
leugnen, daß es den großen Vorteil beſitzt, für die
verſchiedenſten Gelegenheiten verwendbar zu ſein.
Abgeſehen davon iſt der Vorwurf, den manche
dem Seidenmantel machen, und der darin gipfelt,
daß Seide nicht ſo dauerhaft ſei wie Sroff, ganz und
gar unzutreffend, denn die neuen Seiden ſind von
einer oft ganz erſtaunlichen Haltbarkeit, was ſchon
daraus hervorgeht, daß man immer wieder in der
Lage iſt, feſtzuſtellen, daß ein ſeidenes Kleid im
allgemeinen viel länger ausgenützt werden könne
als irgend ein Stoffmodell.
Der Seidenmantel kommt natürlich hauptſächlich
für den Nachmittag in Frage; er ſoll die Um=
hülle
zum einfarbigen oder zum hochſommerlichen
Imprimé=Kleide darſtellen und wird für die Pro=
menade
in der Stadt oder für den Beſuch immer
gefallen.
Natürlich iſt er auch für den Sommeraufenthalt
unbedingt das Richtige und enthebt einen vieler
Sorgen, weil er den Vorteil bietet, gelegentlich auch
für den Abend verwendbar zu ſein, ſo daß dadurch
eine ſommerabendliche Umhülle vollkommen erläß=
lich
wird und mit einem Stücke allen Möglich=
keiten
Rechnung getragen iſt.
Immerhin tut man gut daran, den Mantel in ſeiner ganzen
Art neutral zu halten, das heißt, weder im Schnitt noch in der
Farbe von der ruhigen Note abzuweichen, weil man nur dann
jenes Stück beſitzen wird, das wirklich allen Zwecken gerecht zu
werden vermag.
Daraus geht hervor, daß in erſter Linie die Farbe in Er=
wägung
zu ziehen wäre; am beſten iſt gewiß immer ſchwarz,
denn einerſeits ſichert der dunkle Mantel die beſte Silhouette, was
ja angeſichts deſſen, daß jede Dame ſo ſchlank als möglich zu
erſcheinen wünſcht als außerordentlich wichtiger Faktor gilt;
andererſeits gibt es wohl keine Farbe, die man nicht unter der
ſchwarzen Umhülle tragen könnte, ſo daß ein ſolcher Mantel un=

bedingt ein Allerweltsſtück darſtellt, das für jene, die mit nicht
allzu großen Mitteln eine nette Garderobe zuſammenzuſtellen ge=
wohnt
ſind, ſicherlich das Vernünftigſte iſt. Beſitzt man aber ſchon
einen ſchwarzen ſommerlichen Mantel, ſo wäre der Abwechſlung
wegen an irgend eine ſchöne helle Schattierung zu denken; aber
auch in dieſem Falle nichts Markantes zu wählen, ſondern zu
einer Schattierung zu greifen, die abſolut im beſten Sinne in=
different
iſt.
Die Mode geht einem ja hier ausgezeichnet an die Hand, denn
die bevorzugten Töne ſind niemals ſchreiend, da die ſogenannten
gebrochenen Farben im Vordergunde ſtehen. Hierher gehört
ein ſchönes Grau=Blau, das etwa zwiſchen Gobelin und Petrol

die Mitte hält, ferner ein zartes beig
feiner Sand=Ton, und nicht zuletzt ein 1
chenes mittleres Grün. Abgeſehen
befaßt ſich die Mode auch noch mit
Noſa=Tönen, die aber nicht mehr ſo lebh
es die Favorit=Farbe der beginnenden
ſaiſon war, ſondern ſtark ins Grau ſpie
hin eine ganz neue Schattierung brin
Roſen=Aſche bezeichnet wird; eine F
übrigen als ſehr ausſichtsreich gilt un
auch noch in der kommenden Saiſon vie
finden dürfte.
Schlicht und anſpruchslos wie di
neuen Seidenmäntel iſt auch ihre Lin;
hier wahrt man jene Zurückhaltung,
nehmheit der neuen Mode in ſo ſympat
charakteriſiert.
Wir wollen die letzten Schaffunge=
Gebiete an Hand einiger Skizzen illuſ
Daß die Cape=Effekte auch hier
große Rolle ſpielen, iſt ſelbſtverſtändlick
ſeits ſtellen ſie eine eigenartige ſtiliſier
die außerordentlich gefällt, andererſeit=
ſie
es, den viele Saiſons hindurch übl=
reichen
Kragen und die gelegentlich
Verbrämung (die koſtſpielig und übe
Wirkung ſchon ein wenig abgebrau
auszuſchalten.
Wir zeigen dieſen neuen Schnitt,
Kragen zu einem breit=ausgeſchlagen
kanteten Cape verwandelt iſt, im erſte
auch durch die kelchförmig erweiterten
die glockige untere Partie beſonders
fällt.
Wie ein korrekter Schneidermant
als zweite Skizze feſtgehaltene Mode
Umhülle, deren im Rücken angedeutete
einer Bogenblende gerandet iſt, die ſi
Form und Anordnung auf der Mittelp
Eine einfach=elgante Seidenumhl
Bild im Hintergunde dar.
Es handelt ſich um einen ganz ſchl
mit breitem Revers, der beſonders
Geſtalten ſehr empfehlenswert wäre.
Die weiten Aermel mit dem durch Paſſeoils ver
ſind ungemein dekorativ und geben für die kommen
ſehr nette Anregung.
Zu den bevorzugten Schnitten der Saiſon zählen
ſchiedenen Kimono=Mäntel, die die Schultern imm
breitern und demzufolge den Vorzug haben, die Hür
erſcheinen zu laſſen.
Ein angeſchnittener Schal an Stelle jeder and
partie iſt außerordentlich flott und wirkt beſtimmt
(letztes Bild).
Willy

Die Schuhmode.

Der Schuh iſt wie man weiß mitunter ein
ziemlich vernachläſſigtes Garderobeſtück, denn man
betrachtet ihn allerdings ganz zu Unrecht als
modiſch=untergeordnetes Kapitel, anſtatt ihn in
den Mittelpunkt des Intereſſes zu rücken.
Bekanntlich iſt nämlich die Wirkung einer guten
Aufmachung immer wieder aus ihren verſchiedenen
Details zu holen, ſodaß immer nur jene zur Geltung
kommen, die es verſtehen, nicht nur das Kleid rich=
tig
zu wählen, ſondern auch Hut und Schuhe ent=
ſprechend
zur Geſamtwirkung abzuſtimmen.
Auf Grund deſſen kommt man unzähligemale in
die Lage, feſtzuſtellen, daß manche Frau gerade
durch eine eigenartige Beſchuhung den Blick auf ſich
zu ziehen vermag.
Das ſoll natürlich nicht ſagen, daß etwa ein auf=
fallender
, ſtark garnierter Schuh der neuen Mode
entſpreche; dies wäre ſogar ein arger Trugſchluß,
weil ja die neue Mode, die gerade auf dieſem Gebiet
nach Einfachheit ſtrebt, vornehmlich durch eine be=
tonte
Beherrſchung ſo ganz vorzügliche Wirkungen
ſchafft.
Dieſe Tendenz macht ſich ſogar immer wieder
geltend, denn wenn auch eine gewiſſe phantaſiereiche
Note nicht verleugnet wird, bleiben die Effekte doch
immer maßvoll, ſind alſo niemals überladen oder
erzwungen.
Im allgemeinen aber wird auf dem Gebiete der
Schuhmode trotz aller Schlichtheit ein ziemlicher
Luxus getrieben, was vielleicht darauf zurückzufüh=
ren
iſt, daß die verſchiedenen Modeſalons im Laufe
der letzten Saiſons die Parole ausgaben, daß zu
jedem Kleide auch der richtige Schuh geſchaffen wer=
den
müſſe.
Tatſache iſt, daß durch dieſen Zuſammenklang
wirklich viel Schönes entſteht und daß dadurch die
elegante Aufmachung um einen großen Schritt vor=
wärts
gebracht wurde, weil man nun auch etwas
wie eine Kultur der Fußbekleidung kennen gelernt
hat und dieſes Gebiet nicht mehr gering ſchätzt,
ſondern einzuſehen beginnt, welch’ wichtige Rolle
der Schuh in der Mode ſpielt.
Charakteriſtiſch iſt ein ganz auffälliges Zurückgehen der Leder=
ſchuhmode
, die nach und nach dem Seiden=, Samt= und Phantaſie=
ſchuh
das Feld räumt, womit in erſter Linie der eigenartige
Stoffſchuh gemeint iſt, der heuer im Mittelpunkte modiſcher
Diskuſſionen ſteht und aus dem Material des Garderobeſtücks, zu
dem er getragen werden ſoll, verfertigt ſein muß.
Beſonders beim Tweedkoſtüm, das wie man weiß die
Mode heuer abſolut beherrſcht, ſieht man den Stoffſchuh ſehr gern
und zollt den Stoff= und Leder=Kombinationen ſtarken Beifall.
Wir bringen eine ſolche Schaffung als erſtes Bild in der zwei=
ten
Reihe, und zwar ein Stoffmodell mit Leder=Kantung und

In dieſem Falle wird immer ger=
häute
gedacht, die nicht nur dekorativ
außerordentlich haltbar ſind. Das
leder hat aber unter allen Umſtänd
Farbe wie das Ledermaterial, aus d
in der Hauptſache verfertigt iſt.
Als typiſchen Vertreter dieſer G
wir einen ſchönen Schuh im letzten M
ren Reihe; es iſt dies ein ganz eige
ſchuh aus Krokodilleder, mit einfarb
der gleichen Schattierung zuſamme
Form ſoll hier niemals allzu phantaſi
ſein, damit der Schuh ſeinen halbſp
rakter nicht einbüßt.
Für ausgeſprochene Sportzwecke ke
ein etwas derberes Modell in Frage,
Strapaze zutrauen darf, ein Schuh
dingt verläßlich und waſſerdich
Bild 1 ſtellt ein ausgezeichnetes
das ebenfalls zwei braune Töne ver
daß der Schuh lichter, Laſche, Sol
aber dunkler ſind.
Die Laſche iſt dabei inſofern pr
unterhalb der Verſchnürung liegt un
an der richtigen Stelle angebracht iſ.
dringen des Waſſers zu vermeiden.
Auch der ausgeſprochene Na
Schuh iſt heuer kombiniert und b=
lege
= (Intarſien) Arbeit.
Die rechte Skizze der zweiten Re
man dieſe Technik aufzufaſſen hat:
hier um einen lichten Schuh mit ein
teten ſtiliſierten Maſchen=Ornament
Leder, das ſich natürlich von der G
züglich abhebt.

sabſatz in dunkler Farbe, wodurch ein ſehr feiner Kontraſt entſteht.
Den Tweed=Schuh trägt man für die obligaten Gänge in die
Stadt, alſo ſozuſagen zur Trotteur=Aufmachung für den Nachmit=
tag
, um eines der neugeprägten Schlagworte der Mode zu ge=
brauchen
; natürlich aber nur bei ſchönem Wetter, da ein ſolches
Modell für regneriſche Tage gewiß vollkommen unängebracht
wäre, weil ja die Näſſe in den Stoff zu leicht eindringen
würde.
Bei üblem Wetter hingegen entſcheidet man ſich am liebſten
für einen ſogenannten kombinjerten Schuh, der aus zwei Leder=
arten
zuſammengeſetzt ift.

Zum Nachmittagskleide größeren
dem kleinen Abendkleide trägt ma
Schuh, der mit der Farbe des betref
harmoniert, ſo daß die Er
immer auf einen glatten Sei
ſchlichter Pumpsform fällt, bei dem
des Kleides am beſten zu treffen
auf große Schwierigkeiten zu ſtoßen, die ſich bei
Uebereinſtimmung eines Lederſchuhs ſicher und
würden.
Zu den vielen Imprimé=Kleidern, die ja zweiſ
nante der hochſommerlich=abendlichen Mode darſte
es ganz entzückende buntgemuſterte Schul
genannten Chiné=Seide, deren eigenartig=
OIrnamentik ſich jedweder Deſſinierung anzupaſſen
Auch hier kommt natürlich wieder in erſter O
anſpruchsloſe Pumps=Form in Frage (letzte Skize
Willy

[ ][  ][ ]

nmer 164

Naß Parlankang
dur Maart.
griminalroman von Gebh. Schatzler=Peraſini.
Nachdruck verboten.
Doktor nahm einige Inſtrumente aus der Taſche, und
ſein arbeitete er. Gewalt durfte er heute nicht anwenden,
rb ſich damit ſchließlich ſeinen ganzen Plan.
nützte nichts. Das Schloß war zu gut und zu kompliziert.
ſer ließ ſich nicht zurückbiegen. Der Detektiv legte das
das wurmſtichige Holz. Er hörte verhallende Schritte
rn. dann nichts mehr. Wenigſtens hatte der Unbekannte
ſerdacht geſchöpft. Das war viel wert.
war nichts zu machen. Der Doktor unterſuchte in Eile
loſſenen Fenſterladen. Sie hielten aber ebenſo feſt wie
und wahrſcheinlich kam der Detektiv im Innern auch
iter.
neuer Entſchluß war ſchon gefaßt. Zehn Minuten
trat er unauffällig den Weinkeller von Moſes Aron. Es
übliche Bild. Einige Gäſte, ziemlich harmlos, ſaßen
rroßen Ecktiſch und ſpielten Karten. Nelly bediente. Von
nen Baruch war nichts zu ſehen. Aber auch nichts von
Tron.
Mädchen erkannte den Detektiv ſofort, blieb aber völlig
Nur in dem Blick, den ſie für eine Sekunde mit ihm
lag eine ſtumme Meldung.
Doktor ließ ſich hüſtelnd auf ſeinem alten Platz in der
jeder. Er ſchien zu fröſteln, drehte dann den Karten=
den
Rücken.
z ſtand bei den Leuten, und ſie machten ein paar ſpöt=
merkungen
über den Tintenwiſch, der ſich da herunter
Doktor iſt’s, der von Moſes Aron alte Münzen kaufen
hat ihn herbeſtellt wiſpelte das Mädchen. Dann ging
n Doktor, fragte kurz und holte eine kleine Flaſche Wein.
Kartenſpieler kümmerten ſich nicht mehr um den Mün=
ſtand
nun ſo, daß auch ihr Geſicht vom andern Tiſch
hen werden konnte. Der Doktor nahm die kleine Wein=
id
goß ſehr bedächtig ein.
Unbekannte iſt bei ihm . . ." flüſterte er ſehr leiſe.
ich weiß gab Nelly ebenſo zurück.
iſt es? Weiß man es?
n der Alte hält es geheim.

Sonntag, den 15. Juni 1930

Ich muß ſofort hinein. Beſchäftige die Leute dort drüben.
Den Weg werde ich finden. Iſt Baruch in der Nähe?
Im Keller
Sie trat zurück, völlig ruhig, obwohl ihr Inneres fieberte.
Wenn der Detektiv jetzt dem Hehler gegenübertrat, wenn es einen
Kampf gab, was wollte ſie dann beginnen? Die Polizei rufen?
Und was geſchah dann mit ihr?
Aber ſie dachte auch nicht daran, ſich im geringſten den An=
ordnungen
des Detektivs zu widerſetzen.
Lachend unterhielt ſie die Kartenſpieler.
Erſtwenn man die Milch
mit Kachreiner gemiſcht
dinkt wird ſie richtig verdaut!
... wieder ein Grund mehr.
immer Kathreiner zu trifen!

Der Doktor hatte ſich in einem günſtigen Moment erhoben.
Er ging unauffällig nach rückwärts, blieb am Büfett ſtehen,
als ſuche er Moſes Aron . . ., und war plötzlich in der kleinen
Tür dahinter verſchwunden.
Nelly trat zurück. Sie holte verſtohlen Atem, aber ſie lachte
dabei und zwinkerte mit den Augen.
Hallo! Wo iſt denn der alte Münzendoktor hingekommen?
rief einer der Burſchen.
Nelly machte eine Handbewegung. Ich ſagte euch doch, er
hat Geſchäfte mit dem Alten . . ., was kümmert das euch . . .!
Sie deuteten ihr Augenzwinkern auf ihre Weiſe und tuſchel=
ten
ſich leiſe Bemerkungen zu,
Nelly ging hinter das Büfett und blieb dort ſtehen. Sie
konnte die Schläge ihres Herzens zählen. So wartete ſie Minute
um Minute. Und dann ſchlug plötzlich ein heiſer klingender
Schrei an ihr lauſchendes Ohr . . ., von rückwärts kommend.. .
halb verwiſcht, nur von ihr vernommen.
Es lief ihr kalt über den Rücken. Sie waren zuſammenge=
troffen
! Ihre Hand krampfte ſich um den Rand des feuchten
Schanktiſches. Sie wollte hineinſtürzen, dem Doktor zu Hilfe.
kommen, aber ſie fühlte es wie Blei in ihren Füßen.

Seite 25
Kurz zuvor war auf der alten Uhr das tanzende Totengerippe
wieder vorgekommen, um gleich wieder zu verſchwinden. Bedeu=
tete
denn das nicht, daß ſich der Unbekannte entfernte? Oder war
es der Detektiv?
Der Doktor ſtand, nachdem er die kleine Tür hinter ſich
geſchloſſen hatte, in einem ſchlecht erleuchteten Gange. Die Wände
waren mit Kalk getünſcht, riſſig und feucht, der Boden ausgetre=
ten
. Im Hintergrund ſchien eine Treppe in den Keller zu führen.
Der Gang bog ſich ſeitwärts, und hier ſah der Doktor eine Tür,
die ihn beſonders intereſſierte. Er nahm keine Waffe mit, ver=
ließ
ſich meiſt auf ſeine Hände und die Geſchicklichkeit, auch mit
dem rabiateſten Geſellen ohne Schuß fertig zu werden.
Uebrigens wußte er noch gar nicht, was er finden würde.
Schon ſtand er an der Tür und horchte. Innen ſprachen
zwei Männer. Die Stimmen des einen, des Fremden, klang ganz
gedämpft, es war unmöglich, etwas zu verſtehen. Dagegen drang
diejenige des Hehlers ſchärſer hervor. Der Alte ſchien zu feilſchen.
Er handelte ſich um eine hohe Summe um eine Sache, die
nicht mit Namen genannt wurde. Aber dann plötzlich
Wer ſoll mir die Perlen abnehmen? Soll ich ſie einſäuern,
he? Dreißigtauſend ſind ein Vermögen . . ., ich ruiniere mich
damit wahrſcheinlich, aber ich hab’ nun mal einen Narren gefreſ=
ſen
an den weißen Dingern!
Herrgott! Die Perlen! Das Band der Stuart! Der Doktor
hätte am liebſten einen Luftſprung gemacht. Einen raſchen Griff
und er hätte alles beiſammen, die Perlen, den Dieb und den
Hehler!
Innen war es einen Moment ſtill. Dann ziſchte die fremde
Stimme. Ein feines Geräuſch wie von kniſterndem Papier ..."
Geldpapier!
Die Geſtalt des Doktors ſtraffte ſich blitzſchnell. Er riß die
goldene Brille herab, ſchob ſie ſamt der zuſammengerollten Leder=
mappe
in die Innentaſche des Ueberrocks, ſchlug den Kragen zu=
rück
, ſtreifte das ſträhnig in die Schläfen gekämmte Haar aus dem
Geſicht und ſah mit einem Schlag ſo verändert aus, daß kein
Menſch in dem kraftvollen Mann, mit dem energiſchen, faſt
jugendlichen Geſicht und den blitzenden Augen den verknöcherten,
in ſich zuſammengeſunkenen Münzendoktor wiedererkannt hätte.
Dann ſtieß er ebenſo ſchnell die Tür auf. Sein Blick flog
durch den erhellten Raum, angeſtapelt mit Kaſten und Truhen,
alten Teppichen, Bildern, allerlei antikem Gerümpel. In der
Mitte ſtand ein Tiſch, von dem ein Teil der Decke, ſchwere, alt=
ſpaniſche
Stickerei, halb vermodert, fortgeſchoben war.
Moſes Aron drehte ihm den Rücken zu. Er ſtand über ein
offenes Käſtchen gebeugt, zwiſchen den Fingern eine doppelte
Reihe großer Perlen, ganz verſunken in deren Anblick.
Fortſetzung folgt.

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Es ist die traurig-zarte Liebes-
geschichte
eines arglos gläu-
bigen
Mädchenherzens, in dem
plötzlich die erste großeNeigung
erwacht. -Einem kurzenGlücks-
traum
folgt ein Leben voll Oual
und Demütigung, bis der Ge-
liebte
sich endlich zu der Ver-
lassenen
wieder zurückfindet.
Dazu die Mitwirkung des welt-
berühmten
deutsch-russischen
Solo-Quartetts
Boris Baran
dessen Gastspiele in den dent-
schen
Großstädten Aufsehen er-
regt
und das zum ersten Male
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Dazu das bunte und
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sie nur in Amerika geboten
werden können.

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einer Großstadt:
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