Darmstädter Tagblatt 1930


10. Juni 1930

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Ginzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämilicher mit * verſehenen Original=Alufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 159
Dienstag, den 10. Juni 1930.
193. Jahrgang

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ſtädter und Nationalbant.

ie Tragödie in Lifſabon.
mt v. Baligand fälltk einem Wahnſinnigen
zum Opfer.

WTB. Paris, 9. Juni.
nas richtet aus Liſſabon folgende Einzelheiten über das
n den deutſchen Geſandten von Baligand: Der
(idte kehrte, wie bekannt, von einem Beſuch zurück,
yommandeur des Kreuzers Königsberg abgeſtattet
Ay m Kai wartete das Auto. Der Geſandte war um=
vr
hiffsofizieren und zahlreichen Liſſaboner Perſönlich=
Geſandtſchaftsrat öffnete die Tür des Automobils,
nGidten einſteigen zu laſſen, der ſich in die rechte Ecke
ſage ſetzte, während der Geſandtſchaftsrat links neben
iehatz m. In dem Augenblick, als das Automobil abfuhr,
einſchgewachſener Mann aus der Menge hervor und
ſhre Revolverſchüſſe auf den Geſandten ab, der am Kopf
bei geln getroffen wurde. Die übrigen Kugeln, von
chleirs en Hut des Geſandtſchaftsrats durchlöcherte, ver=
ſih
el. Der Geſandte brach im Wagen zuſammen und
das wußtſein. Er wurde ſogleich ins deutſche Hoſpital
urt5 Die bedeutendſten Chirurgen von Liſſabon wur=
der
rankenbett gerufen und verſuchten, die Kugeln, von
ieich das Ohr in den Kopf eingedrungen war, zu ent=
A wegen des ſchwachen Herzſchlages des Geſandten
ition unmöglich.
verſuchte nicht zu fliehen. Er ſchleuderte vielmehr
vol in das Automobil und ließ ſich hierauf feſtnehmen.
ver enen Aeußerungen lauten etwa dahin, daß er eine
ſeie ſerſönlichkeit habe töten wollen, um die Aufmerk=
aulh
zu lenken und ſo zu beweiſen, daß er keines=
ab
nig ſei. Als er in Liſſabon von dem Beſuch des
7 waders erfuhr, habe er beſchloſſen, ſeine Abſichten
hre Als er das Automobil geſehen habe, das die In=
utſchen
Geſandtſchaft trug, habe er ſofort gewußt,
An, die rechts im Wagen Platz genommen hatte,
Kang bekleiden müſſe. Er habe dann, ohne zu
5 ſich um den deutſchen Geſandte handelte, geſchoſſen.
Aie wſtis dem Zrrenhaus entſprungen.
Bericht des deutſchen Geſchäftsträgers, Geſandt=
v
. Buſch, wurde das Attentat von dem anſcheinend
Swahnſinn leidenden, am 3. Juni 1891 in Danzig
inz Piechowſki verübt. Seine Staatsangehörigkeit
Piechowſki, der im Verhör behanntlich angegeben
nGeſandten nicht gekannt und nur durch ein Atten=

eeine hochſtehende Perſönlichkeit ſich für erlittene
rächen wollen, hat unter anderem noch
1921 in Lauenburg in Pommern im

on dort entwichen ſei.

ſelbſt aus=
Irrenhaus

orlugal ehrt den Ermordeken.
iner portugieſiſche Geſandte da Coſta Cabral hat
gen Amt mitgeteilt, daß die portugieſiſche
beſchloſſen hat, dem verſtorbenen deutſchen
ſaligand die einem Botſchafter zuſtehenden
zu erweiſen. Alle in Liſſabon garniſonierten Land=
Aäfte werden die Leichenparade bilden, an der auch
das diplomatiſche Korps und die Beſatzung des
waders teilnehmen. Die Trauerfeier findet
Teſenheit des Präſidenten den Republik ſtatt. Der
O ſich von der deutſchen Geſandtſchaft nach dem deut=
bewegen
. Am Donnerstag wird unter Teilnahme
1 und des diplomatiſchen Korps eine Meſſe in der
1)e zelebriert, wonach der Sarg auf den deutſchen
gsberg übergeführt werden wird. Frau v. Bali=
Mittwoch von Liſſabon ab. Ein Kriegsgericht
der aburteilen.
dtſchaftsgebäude, in dem die Leiche des Geſandten
* war den ganzen Tag über das Ziel von Tauſenden.
e halten deutſche und portugieſiſche Matroſen, Sol=
iniſon
Liſſabon, Mitglieder der Geſandtſchaft und
deutſchen Kolonie in Liſſabon. Der vorläufigen
Sarges, die heute mittag ſtattfand, wohnten der
Sotſchafter, der Geſandte Belgiens ſowie andere
Id Mitglieder der Geſandtſchaft bei. Am Sarge
der portugieſiſchen Regierung, des portugieſiſchen
Aeußern, des Chefs des deutſchen Geſchwaders und
Ebs des Geſchwaders niedergelegt worden.
icht von dem Attentat hat in Liſſabon einen
Druck ausgelöſt. Sämtliche Feſtlichkeiten,
des in Liſſabon liegenden deutſchen Geſchwaders in
imen waren, ſind abgeſagt worden. Die deut=
iie
, die deutſche Geſandtſchaft, das deutſche Kon=
Abrigen deutſchen Gebäude haben ihre Flaggen auf
Sobald die Nachricht von dem Ableben des Ge=
I war, hat der Chef des Protokolls des portugie=
kpräſidenten
im Namen des Präſidenten der Repu=
EId zum Ausdruck gebracht. Die Mitglieder der
2 Liplomatiſchen Korps und zahlreiche Perſönlich=
Das gleiche getan. Ein Miniſterrat iſt für heute
ſen worden, um über die Angelegenheit zu beraten.
9e Prokeſtinoke in Berlin überreicht.
Berlin, 9. Juni.
Eend des Samstags hat der polniſche Geſandte im
Amt eine Proteſtnote wegen des Neuhöfener Grenz=
Werreicht. In der Note wird betont, daß die un=
Dem Zwiſchenfall bei der Reichsregierung ein=
Dährung aufrecht erhalten werde. Die
1. auf das Gutachten der polniſchen Vertreter zur
2I gemiſchten Kommiſſion für die Unterſuchung
S ein und behauptet, daß die in dieſem Gutachten
*Eung des Zwiſchenfalls den Totſachen entſpreche.

Vom Tage.
In Karlsbad ſtarb geſtern infolge einer Lungenentzündung der
Landeshauptmann des Regierungsbezirkes Kurheſſen und zugleich Pro=
vinzialhauptmann
der Provinz Heſſen=Naſſau, Reinhard von Gehren.
Im Vorort Schöneiche bei Friedrichshagen fuhr ein Vaſtkraft=
wagen
mit einer Hochzeitsgeſellſchaft von 14 Perſonen
gegen einen Baum. Sämtliche Inſaſſen wurden verletzt. Der
Führer des Wagens iſt geflüchtet.
Die Königinwitwe Maria von Rumänien iſt am Pfingſt=
ſonntag
in Oberammergau eingetroffen.
Ueber die Pfingſtfeiertage wurde in Baſel der fünfte kommn=
niſtiſche
Parteitag abgehalten. Dabei ereigneten ſich ſchwere Aus=
ſchreitungen
. U. a. wurde von der kommuniſtiſchen Jugend= und
Arbeiter=Schutzwehr ein Straßenbahnwagen zerſtört. Die Polizei hat
etwa 20 Verhaftungen vorgenommen.
Die Stadt Nyköbing auf der Inſel Falſter wurde von einer
ſchweren Feuersbrunſt heimgeſucht. Der Schaden wird auf
5 Millionen Kronen geſchätzt.
Nach einer amtlichen Mitteilung der chineſiſchen Nationalregierung
wurden in einer Schlacht bei Sintſchang, 50 Meilen ſüdlich
Tſchongtſchau, 20 000 Aufrührer getötet, 10000 gefangen
genommen und 15000 ergaben ſich freiwillig.

rumäniſchen Thron.
Bukareſt, 9. Juni.
In der Stadt hat wohl noch niemals ein ſo ſtarkes Leben ge=
herrſcht
, wie geſtern, als König Carol II. vom Schloß nach der
Kammer fuhr, um den Eid auf die Verfaſſung zu leiſten. Die
ganze Bevölkerung war auf den Straßen und begrüßte den König
auf ſeiner Fahrt mit brauſenden Hochrufen.
In der Nationalverſammlung wurde der König vom
Miniſterpräſidenten Mironeſcu empfangen und zum Platz des
Präſidenten geleitet. Sämtliche in Bukareſt beglaubigten Diploma=
ten
waren anweſend. Das Publikum auf den Tribünen brach in
nicht endenwollende Jubelrufe aus. Der König, der die Uniform
eines Generals des Fliegerkorps trug, leiſtete den Eid auf die
Verfaſſung und ſchwor, dieſe, die Geſetze und die Unverſehrtheit
des Landes ſchützen zu wollen. Im Anſchluß daran hielt er eine
Rede, in der er ausführte, wie tief ihn der Empfang bewegt, den
das Land ihm bereitet habe, und das ganze Volk zur Mitarbeit
aufrief. Jeder Satz ſeiner Rede wurde von ſtürmiſchen Beifalls=
rufen
der ganzen Verſammlung unterbrochen. Im Anſchluß an die
Rede des Königs gab der Präſident der Nationalverſammlung,
Stefan Ciceo Pop, der ungeheuren Freude des Landes über die
Rückkehr des heißgeliebten Königs Ausdruck. Nach dieſer Feier
begab ſich der König zum Grabe des Unbekannten Soldaten.
Sämtliche rumäniſchen Parteien, auch die Parteien der nationalen
Minderheiten, ſtimmten in der geſtrigen Sitzung der Nationalver=
ſammlung
der Ausrufung Carols zum König zu, mit Ausnahme
der Liberalen Partei, deren Vertreter an dieſer Sitzung nicht
teilnahmen.
Das Kabinett Mironeſcu zurückgekreken.
Das Kabinett Mironeſcu, das gebildet worden war, um die
Führung bei der Wiedereinſetzung, des Prinzen Carol in ſeine
Rechte zu übernehmen, iſt nach Erledigung ſeiner Aufgabe zurück=
getreten
. Der König hat bereits Maniu und Jorga emp=
fangen
und mit ihnen über die Bildung der neuen Regierung
beraten.
König Carol bleibt vorläufig geſchieden.
König Carol hatte geſtern abend eine Unterredung mit der
Prinzeſſinmutter Helene, in der beſchloſſen wurde, daß vorläufig
keiner von beiden die Ungültigkeitserklärung der Eheſcheidung be=
antragen
wird. König Carol und Prinzeſſin Helene kamen über=
ein
, daß die Erziehung des Erbprinzen in den Händen der Prin=
zeſſin
bleiben ſoll. Königin Maria hat ein Glückwunſchtelegramm
geſandt, auf das der König geantwortet hat. Die Königin wird
bei ihrer Rückkehr Ende der Woche feierlich empfangen werden.
Nachdem die Armee den Treueid geleiſtet hatte, richtete der König
eine Kundgebung an das Volk, in der das Gleiche geſagt wird,
wie in ſeiner Rede vor der Nationalverſammlung. Abends fuhr
König Carol nach Curtea de Arges, um das Grab ſeines Vaters
zu beſuchen.

Aenderung des heſſiſchen Finanzausgleichsgeſetzes.
Am Mittwoch, den 11. Juni, vormittags, tritt der
Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtages zuſammen, um
ſich insbeſondere mit dem Geſetzentwurf zur Aenderung des Aus=
führungsgeſetzes
zum Finanzausgleichsgeſetz zu be=
faſſen
. In dem Geſetzentwurf wird insbeſondere beſtimmt, daß
das dem Lande für das Rechnungsjahr 1930 zufallende Aufkom=
men
an Mineralwaſſerſteuerin vollerHöhe einem
Ausgleichsſtock für ſchwer notleidende Gemein=
den
zugeführt wird. Der Stock wird ergänzt durch Zu=
weiſungen
, die von den für das Rechnungsjahr 1930 zu bilden=
den
Kommunalmaſſen der Einnahme= und Körperſchaftsſteuer
und der Umſatzſteuer in Höhe von je 1½ Prozent in Abzug zu
bringen ſind. Der Ausgleichsſtock, der für das laufende Rech=
nungsjahr
auf etwa 1 Million beziffert wird, ſoll zur Unter=
ſtützung
ſolcher Gemeinden dier en, die durch beſonders hohe Auf=
wendungen
auf dem Gebiete der ſozialen Fürſorge trotz reſtloſer
Ausſchöpfung aller ihnen zur Verfügung ſtehenden Einnahme=
quellen
ohne ihr Zutun in eine außergewöhnliche finanzielle Not
geraten ſind. Der Ausgleichsſtock wird vom Miniſter des Innern
verwaltet.
Am Donnerstay jachmittag tritt auch der Geſetz=
gebungsausſchuß
zu einer kurzen Sitzung zuſammen. Er
wird ſich mit der Vorlage über die Trichinenſchau befaſſen.

Die Parkeiloſen.
Von unſerem Berichterſtatter.
N. Moskau, Anfang Juni 1930.
In dieſen Tagen wird in Moskau im Hinblick auf den be=
vorſtehenden
Parteikongreß in Kreiſen der Parteiloſen, d. h. der=
jenigen
, die den beſtechendſten Verſprechungen und allen Verfol=
gungen
und Peinigungen zum Trotz neutral bleiben und den
Anſchluß an das Syſtem nicht finden, ein Witz von Ohr zu Ohr
geflüſtert. Man ſieht ſich ängſtlich um, um ſicher zu ſein, daß man
nicht belauſcht wird, und man ſieht ſich ebenſo genau ſein
Gegenüber an, bevor man ſich entſchließt, das weiter zu erzählen,
was man eben erſt zugeflüſtert bekam. Stalin hat nun
wieder einen rechten und einen linken Flügel ...
Ob erendlich fliegen wird?
Die, die das flüſtern, ſtehen dem Bolſchewismus ablehnend
gegenüber, wenn ſie auch teilweiſe ſeine Koſtgänger ſind. Sie
ſtammen aus der grauen Maſſe der Parteiloſen Und dieſes
iſt auch in der Sowjetterminologie ebenſo ein Begriff geworden,
wie der allumfaſſende, alleinherrſchende und alleinmaßgebende Be=
griff
Die Partei ſelbſt. Die Parteiloſen, das ſind über
98 Hundertſtel der geſamten Bevölkerung des Rieſenreiches, das
ſind 137 von insgeſamt 140 Millionen Einwoh=
nern
der Union der Sowjetrepubliken. Man ſollte
meinen, angeſichts dieſer Rieſenzahl Aber man unterdrückt
lieber derartige Meinungen und verzichtet auf jegliche Schluß=
folgerungen
. Denn die Sowjetunion iſt eine Diktatur, und in
einer ſolchen beſagen Zahlen nur dann etwas, wenn ſie von den
herrſchenden Leuten, von der Partei und der Regierung gebraucht
werden. Und ſieht man ſich in der Tat einmal die ſoziale Struk=
tur
dieſer furchtbar großen Menſchenmaſſe von faſt eineinhalb
hundert Millionen an, dann wird es verſtändlich, daß eine ſo kleine
Minderheit von Fanatikern der Idee die Zügel der Regierung er=
greifen
und ſie trotz aller Schwierigkeiten 13 Jahre lang in der
Hand behalten konnte. Ueber 80 v. H. der Bevölkerung dieſes
Staates beſtehen aus Bauern, die, kaum der Leibeigenſchaft ent=
ronnen
, nicht viel weniger an die Knute gewöhnt ſind als Chi=
neſen
oder Inder. Ein weſteuropäiſcher Maßſtab iſt hier nicht an=
gebracht
. Auch früher wurde der ruſſiſche Bauer gedrückt und ge=
knetet
, auch früher wurde er vom Landrat wie vom Popen gelehrt,
daß nur dumpfe Ergebenheit ſein Schickſal ſei. Und für die über
alle europäiſchen Begriffe niedere Kulturſtufe, für das mangelide
Verſtändnis des Begriffes Ziviliſation zeugt es, daß Stalin jetzt
mit der Maſſe der Bauernſchaft ſein Kollektivierungsexperiment
machen konnte, ein Experiment, das jedem europäiſchen Macht=
haber
ſchon längſt das Leben gekoſtet hätte. Der Bauer in Ruß=
land
aber iſt Werkzeug und nur Werkzeug, dazu geboren und
erzogen. Und er iſt ſo an den Gehorſam gewöhnt, daß ihm ſein
Los ſchickſalhaft, gottgewollt und darum unabänderlich iſt. Aller=
dings
: jetzt iſt dieſe dumpfe Maſſe aufgeſtöhert, aufgerüttelt, und
durch den ſcharfen Kampf um die Bauernpolitik dämmert ihr
etwas von ihrer Bedeutung. Ob ſie, durch den Kreml in Bewegung
gebracht, noch für unabſehbare Zeit den von ihm gewieſenen Weg
gehen wird, oder ob auch ſie eines Tages die Weſensfremdheit
der ihr aufoktroyierten Idee erkennt und den Anſatz zu einem
eigenen Willen zeigt, das wird die Schickſalsfrage für Stalin
ſein. Vorderhand ſcheint ihm und ſeinen Leuten aber kaum eine
akute Gefahr zu drohen. Denn wohl gärt es in der ruſſiſchen
Bauernſchaft, dieſer Urſtoff wird aber vorläufig nur von ihm
geformt, von Stalin ſelbſt.
Wo aber iſt der Führer, der Gegenführer? Es
iſt die größte Tragödie der ruſſiſchen Revolution, daß ein ganzer
Stand, der dazu geſchaffen iſt, Volksführer zu ſtellen, mit Stumpf
und Stiel ausgerottet, enteignet, in alle Winde zerſtreut und
vernichtet wurde. Der Mittelſtand, die gebildete Schicht, die
Intelligenz, ſie iſt nicht mehr. Auch vor dem Kriege und der Re=
volution
zeichnete den ruſſiſchen Mittelſtand eine Verſchlafenheit,
eine Schwäche aus, die im Weſten nicht begriffen werden könnte.
Wenn man nach Abzug der oben erwähnten 80 v. H. Bauern die
reſtlichen 20 v. H. zu gleichen Teilen den Induſtriearbeitern und
den Angehörigen der gebildeten Klaſſe in den Städten zurechnet,
ſo waren dieſe 15 Millionen Intellektuellen in einem ungeheuren
Lande mit einer geringen Bevölkerungsdichte zerſtreut, ohne genü=
gendes
Selbſt= und Standesbewußtſein, von einem ſentimentalen
Hang zu religiöſer Weltverneinung und zum Sozialismus beſeelt.
Die uralten und grundlegenden Lebensformen eines bürgerlichen
Kulturſtaates, Vaterland, Recht, Privateigentum, Pflichtbewußt=
ſein
, Sittlichkeit, Familienleben das in der Bauernmaſſe zu
erwecken, hat der ruſſiſche Mittelſtand nicht verſtanden. Er hat
in ſeiner ideenloſen Uneinigkeit die nahende Gefahr der Revolu=
tion
verſchlafen deshalb hat ſie ihn zertreten und iſt über ihn
hinweggegangen.
Soweit ein geringer Reſt des Mittelſtandes noch heute inner=
halb
der ſowjetruſſiſchen Grenzen lebt, iſt er wenigſtens nach
außen hin ſeiner bürgerlichen Grundlage entzogen. Aus wirt=
ſchaftlicher
Not war er bemüht, in ein beſtimmtes Verhältnis zu
dem gegenwärtigen Syſtem zu treten, ihm ſeine Dienſte anzubie=
ten
, ſeine Kenntniſſe und Fähigkeiten zur Verfügung zu ſtellen.
Er iſt hier aber immer wieder die Zielſcheibe kommu=
niſtiſcher
Angriffe, das Objekt immer neuer
Feldzüge. Wenn etwas faul im Staate iſt, wird der In=
tellektuelle
zur Verantwortung gezogen. In täglichen kleinen
Schikanen und in gelegentlichen Monſtreprozeſſen wird ihm ins
Gedächtnis gerufen, daß er nur geduldet iſt. Freilich, Lenin
ſelbſt hat geſagt: Die bürgerlichen Führer verſtehen die Sache
beſſer als unſere beſten Kommuniſten. Und: Wir werden erſt
dann die Wirtſchaft verwalten lernen, wenn die Kommuniſten
es verſtehen werden, dieſe Wirtſchaft mit fremden Händen auf=
zubauen
und ſelbſt auch bei der Bourgeoiſie zu lernen Denn
uns fehlt Kultur und ein geſunder, bürgerlicher Sinn, wir ſtrotzen
von Ueberheblichkeit, Unbildung und Großtuerei.
Wenn man ſich die Zuſammenſetzungeines Partei=
kongreſſes
anſieht 11 v. H. gänzliche Analpha=
beten
, 68 v. H. Anfangsſchule, 15 v. H. Mittel= und
nur 6 v. H. Hochſchule , dann leuchtet es ein, daß auch die
Bolſchewiſten die gebildeten Arbeiter der ehemaligen Mittelklaſſe,
die Ingenieure und Techniker, die Aerzte und Schullehrer und
Beamten des alten Regimes auch jetzt, nach 13 Jahren, noch
nicht entbehren können. Da man aber weiß, daß man ſie gänzlich
in der Hand hat, daß ſie ohne Murren alles hinnehmen müſſen,
werden ſie für jede Schädigung, für jede Schlamperei, für

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Dienstag, den 10. Juni 1930

jedes Zurückbleiben hinter dem allumfaſſenden Plan verant=
wortlich
gemacht. Lediglich ihre Bildung, ihr Wiſſen und ihre
Gaben braucht man, deshalb bleiben ſie aber doch die Feinde
der Klaſſe, die Gegner. Und ſofern ſie ſich nicht offen zur Partei
bekennen, ſind ſie eine feindliche Macht, Gegner des Proletariats,
Parteigänger des Kapitalismus des weſtlichen Europas und
Amerikas, die vom Erdboden verſchwinden müſſen. Zur Evidenz
iſt dieſe Scheidelinie im berühmten Schachtyprozeß, in dem fünf
deutſche und ſechzig ruſſiſche Ingenieure angeklagt waren, heraus=
gearbeitet
worden. Damals ſagte Kuibyſchew, der Herr im ober=
ſten
Volkswirtſchaftsrat, die Hauptaufgabe werde nunmehr darin
beſtehen, eine klare Demarkationslinie zwiſchen dem Proletariat
und der Bourgeoiſie im Weſten zu ziehen. Wobei der weſtlichen
Bourgeoiſie auch die eigenen kläglichen Reſte des einſtigen Mittel=
ſtandes
zugerechnet werden, die in Wahrheit mit einem ſolchen
nichts mehr gemein haben als die Vergangenheit und die Her=
kunft
, die leider nicht auszulöſchen ſind.
Trauriges Los dieſer ehemaligen Angehöri=
gen
des Mittelſtandes, die heute gezwungen ſind, für die
Bolſchewiſten zu arbeiten, ohne Kommuniſten zu ſein, die die Par=
tei
zwar ablehnen, an ihre Stelle aber nichts Poſitives zu ſetzen
haben und ſtändig zwiſchen ihr und der Frage ſchweben, was wer=
den
ſoll, wenn . . . Sie leiſten Erhebliches, und mindeſtens die
Hälfte der unbeſtreitbaren Erfolge, die die Bolſchewiſten erzielt
haben, gehen auf ihr Konto. Zumeiſt ſind ſie eingeſchüchtert und
zufrieden, wenn man ſie leben und arbeiten läßt. Und erhält
einer von ihnen in Anerkennung ſeiner Verdienſte und ſeines
loyalen Verhaltens die Berechtigung, auf Arbeiterlebens=
mittelkarten
einzukaufen und ſoundſoviele Quadratmeter Wohn=
raum
in einem ſtaatlichen Gebäude zu beziehen, dann erſcheinen
manche dunklen Seiten des Syſtems ſchon weit weniger abſtoßend.
Eine ganze Zeitlang nach dem Schachtyprozeß ſchien man den
Intellektuellen etwas Ruhe zu gönnen. Man brauchte ſie eben
doch zu dringend, man wollte im Sinne der Leninſchen Theſe
immer wieder von ihnen lernen. Die Staatsklugheit, der In=
ſtinkt
der Selbſterhaltung gebot, ihre techniſchen Fähigkeiten aus=
zunutzen
, zumal es ſich um die Durchführung eines ſo gigantiſchen
Planes handelt, wie ihn das Fünfjahresprogramm darſtellt. Und
ſo verſpürte man auch hier mehr Duldſamkeit. Die Wieder=
herſtellung
der alleinigen Verantwortlichkeit
des Fabrikleiters, der faſt überall aus den Kreiſen die=
ſes
verfemten, mißachteten Mittelſtandes ſtammt, die Zulaſſung
der privaten Aerztepraxis, die Aufnahme ihrer
Kinder in die Schulen, die bisher ausgeſchloſſen waren,
aber auch keine Privatſchulen beſuchen durften, alſo vollſtändige
Analphabeten blieben , dies alles deutete in dieſe Richtung.
Aber es iſt zugleich ein Zeichen für das planloſe Umherirren aller
bolſchewiſtiſchen Politik, daß Hand in Hand mit dieſer Neigung,
eine gerechtere Wertung der Leiſtungen der Intellektuellen vor=
zunehmen
, ein unerklärliches Nachgeben gegenüber den Einflüſte=
rungen
jener Parteiangehörigen geht, die in den Erleichterungen
für dieſe geiſtigen Arbeiter einen Verrat an der Klaſſe er=
blicken
. Wie der Klub der Gottloſen in den Kirchenverfolgun=
gen
die Hauptrolle geſpielt hat, ſo hat ſich auch hier eine neue
Organiſation etabliert, Die Umwälzung, genannt,
Mit der Verhaftung der Mitglieder der Lenin=
grader
Akademie hat es begonnen, der anerkannte Hiſto=
riker
Platonow und der Generalſekretär der Akademie Oldenburg
wurden beſeitigt, eine endloſe Reihe von Schädlingsprozeſſen
wurde inſzeniert, überall wuchert die Spionage und das Spitzel=
ſyſtem
, um die Feinde der Diktatur ausfindig zu machen. Ohne=
hin
ſtand die ganze ſtädtiſche Bevölkerung unter ſtändiger Kon=
trolle
und zur direkten Verfügung des Staates nun genügt
der bloße Zweifel an ihrer Zuverläſſigkeit, um Zehntauſende
zu Paraſiten zu degradieren, ſie ohne Lebensmittel, ohne Be=
darfsartikel
zu laſſen, ſie für vogelfrei zu erklären. In Moskau
iſt die Zahl der Paraſiten, die bisher auf 80 000 ſtand, in letz=
ter
Zeit beträchtlich vermehrt worden. Und Rykow verkündete
kürzlich, daß in den letzten Wochen über 100 prominente Perſön=
lichkeiten
aus der Intelligenz erſchoſſen und die Namen zahl=
reicher
weiterer Ingenieure und Induſtrieführer auf die ſchwarze
Liſte der Sowjetregierung geſetzt wurden. So iſt die Frage des
Spez neben der Kirchenbekämpfung und der Bauernpolitik wie=
der
in den Vordergrund bolſchewiſtiſcher Regierungs=Sorgen ge=
rückt
, und man findet neben der Leninſchen Loſung jetzt ſo ſelbſt=
bewußt
klingende Worte, wie: Wir können nunmehr er=
wachſen
, wir können auf eigenen Füßen ſtehen!
Die Intellektuellen, die eben erſt etwas freier zu atmen wag=
ten
, fühlen ſich erneut bedroht, nun ſie wiſſen, daß ſie nur ſolange
geduldet ſind, wie ſie an dem Aufbau des bolſchewiſtiſchen Muſter=
ſtaates
mithelfen, d. h. am eigenen Ruin. Denn es iſt klar, daß
ſie dann erbarmungslos verſtoßen und ausgerottet werden, wenn
ſie der Staat eines Tages nicht mehr brauchen ſollte. Denn es
iſt klar, daß zwiſchen Partei und Parteiloſen ein Kompromiß nicht
möglich iſt, daß die Frageſtellung nur lautet: Intellektuelle oder
Bolſchewiſten. In dieſem Sinne iſt aber auch die Antwort auf die
Frage belanglos, ob Stalin nun wirklich endlich fliegt.

Duruin gegen die sente mcht mehe
WMuſeen.
Von Kaſimir Edſchmid.
Diefe Ueberſchrift iſt nicht ganz richtig. Es ſind nämlich nur
die Einheimiſchen, die nichſt in ihre Muſeen gehen. Die Reiſenden
hingegen gehen in die Muſeen. Aber die Reiſenden ſind nur
ein geringer Prozentſatz, wenn auch nicht der ſchlechteſte, der
Menſchheit.
Man kann immer zwei Proben leicht nebeneinander machen.
Geht man gelegentlich in das Muſeum einer kleinen oder großen
Stadt, die kein Fremdenpublikum beſitzt, ſo geht man gewöhnlich
in einem paradieſiſch ſtillen Raum ſpäzieren. Die Wächter ſchla=
fen
vor ſich hin. Schmetterlinge und Bienen ſunmen im Som=
mer
durch die Räume. Man hat das Gefühl, außerhalb der
Welt zu ſein.
Macht man hingegen einen Trip, ſagen wir durch Spanien
oder durch Kleinaſien, ſo wird man alle Leute, die man auf dem
Schiff oder in der Bahn oder an den Autohalteplätzen geſehen
hat, am nächſten Tag in den Muſeen von Madrid oder Kon=
ſtantinopel
wieder finden. Alle dieſe Leute graſen die Muſeen
ab, durchſtöbern ſie und verſchwinden, angeſtaunt von der Be=
völkerung
. Das Intereſſe der Reiſenden kommt daher, daß ſie
ein ihnen unbekanntes Land beſuchen, ſich mit ſeiner Eigenart
beſchäftigen, ſeine Probleme erblicken, ſeine Geſchichte kennen und
ſeine Denkmäler daher ſuchen. Die Reiſenden wachen den Weg
von der Gegenwart zur Tradition oder vielmehr vom Leben zu
den Tatſachen der Vergangenheit. Dieſer Weg iſt allein richtig
und ſinnvoll. Warum machen ihn die Eingeborenen nicht?
Sie machen dieſen Weg aus dem Grunde nicht, weil ihnen
bos Arrangement der Muſeen nicht liegt. Für den Durchſchnitts=
menſchen
ſind die großen Muſeen gewaltige Lagerplätze von ver=
ſtümmelten
Figuren, von Ruinenteilen, von mächtigen Leinwän=
den
wit Figuren, die ihm egal ſind, von Waffen, von denen er
nichts verſteht, und von einem mumifizierenden Geruch, der ihm
fatal in die Naſe geht.
Der Durchſchnittsmenſch hat nicht viel Zeit, ſein Leben iſt
ziemlich ausgefüllt, er hat ſeine Sorgen und ſeine Freuden dicht
nebeneinander im Kopf, ihn intereſſiert bei der Anſpannung
zwiſchen Börſe und Politik hauptſächlich, daß er in ſeiner freien
Zeit ein wenig vom Leben hat. Er intereſſiert ſich für ſein Auto.
Es ſagt ihm gar nichts, wenn irgendwo in einem ſtillen Ge=
bäude
Gipsabgüſſe ſtehen von enorm großen Leuten, die ge=
ringelte
Bärte haben und Dreiſpitze in der Hand halten. Ihn
intereſſiert es keineswegs, alte Rüſtungen auf Holzpflöcken
klappern zu ſehen. Jeder Motor ſcheint ihm, weiß Gott, leben=
diger
. Ihn intereſſiert es ebenfalls kaum, Leute mit Eierköpfen

Dus der Mnndeshäckrfiädt.
Darmſtadt, den 10. Juni.
Welkmeiſterſchaften der Skudenken.
Reichspräſident v. Hindenburg Ehrenprotektor.
Für die Weltmeiſterſchaften der Studenten, die in Darmſtadt in der
Zeit vom 1. bis 10. Auguſt 1930 ſtattfinden, hat Reichspräſident v. Hin=
denburg
das Ehrenprotektorat übernommen. Damit gewinnt die
Veranſtaltung eine weitere erhebliche Bedeutung. Das Ehrenpräſidium
ſetzt ſich zuſammen aus: Reichsaußenminiſter Dr. Curtius, Staats=
präſident
Dr. h. c. Adelung und Oberbürgermeiſter Mueller.
Der Reichspräſident hat ſein Intereſſe an der Veranſtaltung nicht
nur durch Uebernahme des Ehrenprotektorats bekundet, er hat auch
einen wertvollen Ehrenpreis geſtiftet.

Heſſiſche Miſſionskonferenz.
EPH. Am 15. und 16. Juni wird die diesjährige Heſſiſche
Miſſionskonferenz in Büdingen ſein. Die Tagung bekommt dadurch
beſondere Bedeutung, daß Univerſitätsprofeſſor und Miſſionsdirektor
D. Dr. Witte=Verlin und Univerſitätsprofeſſor D. Dr. Frick= Mar=
burg
Vorträge zugeſagt haben. Erſterer wird am Sonntag, den 15. Juni,
zu Lichtbildern ſprechen über: Meine neueſten Erlebniſſe
in den Tempeln Ceylons, Chinas und Japans‟. Der=
ſelbe
Redner ſpricht bei der Hauptverſammlung am Montag nach=
mittag
über: Das Chriſtentum als Lebensmacht im
heutigen Japan. Am Montag morgen ſpricht Profeſſor Frick
über: Der Aufſtieg der religionsloſen Kultur und
die Kriſis in der Miſſion, Außerdem wird am Sonntag
nachmittag Pfarrer Schäfer=Bad Nauheim einen Vortrag halten
über: Europa ein Schuldner Afrikas.

Hefſiſche Spielgemeinſchaft. Durch das Entgegenkommen des
Landestheaters iſt der Spielgemeinſchaft Sonntag, der
15. Juni, für einen Spielabend überlaſſen worden, ſo daß an dieſem
Abend allen denen die Möglichkeit zum Beſuche gegeben wird, die ſeither
Werktags beruflich daran verhindert waren. In Anbetracht des allen
Aufführungen gleichbleibenden ſtürmiſchen Erfolges gelangt an dieſem
Tage nochmals die Dialektpoſſe Der Lumbeawend oder Mann
is Mann von Dr. Gg. Büchner und Nob. Schneider bei
volkstümlichen Preiſen (0,502,50 Mk.) zur Aufführung. Vorverkauf
ab Freitag, den 13. Juni, an der Kaſſe des Kleinen Hauſes.
Grock in der Feſthalle. Kindervorſtellung am Donnerstag.
Der Kartenverkauf am heutigen Dienstag iſt von 101½ Uhr
und von 36½ Uhr am Zeitungsſtand im Schalterraum der
Hauptpoſt. Vielen Anregungen und Wünſchen entſprechend
findet am Donnerstag nachmittag 4 Uhr eine Kin=
der
= und Fremdenvorſtellung ſtatt, um den Darmſtädter
Kindern in ihren Pfingſtferien eine beſondere Freude zu bereiten.
Die Preiſe für die Nachmittagsvorſtellungen ſind auf 13 Mark
ermäßigt. Kartenverkauf ab 3 Uhr (ſiehe oben). Näheres
ſiehe Anzeige.
Alt=Darmſtadt Verein für Ortsgeſchichte und Heimat=
kunde
. Der nächſte Vereinsabend Donnerstag abend 8,30 Uhr
(Eintrachtſaal, Eliſabethenſtraße 12) findet im Rahmen der 600=
Jahrfeier unſerer Vaterſtadt ſtatt. Herr Lehrer Eidmann
wird aus dieſem Anlaß einen Vortrag halten über Was der
Darmſtädter Boden aus der Urzeit erzählt,
Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 7. Juni (alles in
Reichspfennig). Gemüſe: Spargeln 1. Sorte Pfd. 6570, 2. Sorte
4050, Kohlrabi St. 612, Karotten Pfd. 710, Spinat 812,
Römiſchkohl 1012, Rotkraut 2025, Weißkraut 1520, Wirſing
1520, Buſchbohnen 3050, Erbſen 4050, Zwiebeln 1520,
Knoblauch 80, Rhabarber 1015, Tomaten 7080, Kopfſalat St.
610, Salatgurken 4060, Blumenkohl 3070, Rettich 820,
Meerrettich 4070. Kartoffeln: Spätkartoffeln Pfd. 56. Obſt:
Erdbeeren Pfd. 7090, Kirſchen 4060. Apfelſinen St. 1015,
Zitronen 710, Bananen Pfd. 5060. Eßwaren: Süßrahmbutter
Pfd. 170190. Landbutter 170180. Weichkäſe 3540, Handkäſe
St. 510. friſche Eier 1013. Geflügel: Hühner Pfd. 120140.
Tauben St. 8090. Fleiſch= und Wurſtwaren: friſches Rinfleiſch
Pfd. 90100, Kalbfleiſch 120. Hammelfleiſch 100. Schweinefleiſch
130150, Dörrfleiſch 180, Wurſt 80160, Wurſtfett 60, ausgelaſſ.
Schmalz 120.

AAL AP O1
Fhampoon. 30 ¼

oder Kuhgeſichtern oder hübſche Frauen mit Vogelſchädeln an der
Wand ſtehen zu ſehen und zu hören, daß das ägyptiſche Erinne=
rungen
ſind. Ihn intereſſiert ſein Leben und das Leben ſchlecht=
hin
und nicht eine Karawanſerei von Kurioſitäten.
Hier liegt der Grundfehler der meiſten Muſeen. Sie leiten
nicht aus dem Leben der Vergangenheit über in das Leben der
Leute von heute. Faſt alle Muſeen heute ſind mit außerordent=
lichem
Hochmut angelegt. Faſt alle zeigen ihre Hauptſtücke mit
kurzen Hinweiſen und mit ſoviel Vorausſetzungen, wie gewiſſe
Jäger, die das Glück hatten, in der ganzen Welt zu jagen, ihre
Beuteſtücke zeigen, die niemand kennt und für die ſich daher nie=
mand
intereſſiert.
Wenn Muſeen für die Maſſe Sinn haben ſollen, dann müſſen
ſie vom Leben der Maſſe ausgehen. Ein Saal zum Beiſpiel, der
etwa der mykeniſchen Zeit gewidmet wäre (2000 vor Chriſto in
Griechenland alſo etwa 1500 Jahre vor Beginn der helleniſchen
Kultur), müßte neben gewiſſen Toiletteſchalen, Wandbildern,
Vaſen und Flieſen (mit denen der Durchſchnittsmenſch ja nichts
anfangen kann, weil ihm die Phantaſie und die Bildung fehlt,
ſich daraus eine Lebensform zu rekonſtruieren), dieſe Ueberbleib=
ſel
müßten alſo folgende Erläuterungen erhalten: Zuerſt eine
ganz große Rekonſtruktion des minoiſchen Palaſtes in Kreta.
Daneben müßte eine ganze Wand ausgefüllt werden mit In=
ſchriften
wie: Dieſer Palaſt hatte allein zweihundert Privat=
bäder
für die Prinzeſſinnen. Die Hygiene war ſehr gut. Zum
Fußball trug man ähnliche Koſtüme wie heute. Abends zum
Dinner aber geraffte Koſtüme wie die Römer. Es gab ein
Privattheater und eine Arena für Stierkämpfe. Geld gab es
keines, aber als Zahlungsmittel rieſige Kellereien mit Olivenöl.
Kreta war damals ſo ſtark wie heute London. Kretiſch ſpach man
wie heute engliſch. Tauſend Jahre ſpäter war alles verſchollen.
Als die Griechen anfingen, war die mykeniſche Epoche ein
Trümmerhaufen.
Eine ſolche Art, eine Epoche zu zeigen, wäre nicht nur ein
neues Arrangement, ſondern wäre eine neue Entdeckung. Man
darf ſich nämlich über eine beſtimmte Sache nicht täuſchen. Das
rein Künſtleriſche und das rein Hiſtoriſche intereſſiert heute kei=
nen
Menſchen außer den Kennern und Globetrottern. Den Mann
aus de Menge, den Mann mit Auto oder Fahrrad, den gehetzten
Mann von heute intereſſiert nur das Leben. Er fragt ſich: Wie
haben dieſe Leute gelebt? Das intereſſiert ihn mächtig. Wie hat
Karl der Große geſpeiſt? Gab es engliſche Krankheit in Palä=
ſtina
? Wie war die Organiſation in den Millionenſtädten
Babylons? Wie konnte man von Ravenna aus vor 1500 Jahren
ganz Deutſchland beherrſchen? Was trieb ein Menſch etwa tau=
ſend
nach Chriſtus ohne Glasfenſter und ohne richtiges
Licht? Warum haben die Pharaonen ihre Schweſtern geheiratet?
Welche Regeln beſtimmten den Sport im Olympia? Wie kam
es, daß eine ſo gebildete Raſſe ſo ſportwütig war? Welches
waren die Schiedsrichter?
Welches waren die Regeln, welches waren die Schiedsrichter

Numt

Monalskalender des Aguarien= und Te
vereins Hokkonia Darmſtadt.
Im Monat Juni wimmelt es in den Zimm
von Jungbrut. Soll ſich nun die Nachzucht zur Zufrie
wickeln, darf der Liebhaber beim Herbeiſchaffen von
nachläſſig ſein. Die Behälter der tropiſchen Fiſche bed
die Tiere Brut haben, an den kühlen Tagen noch eine
Heizung. Das Thermometer iſt daher ſtets zu beol
heißen Tagen ſind die Becken mit Kaltwaſſerfiſchen
lüften, andernfalls Verluſte eintreten können. Iſt i.
hältern das Waſſer ſehr warm geworden, ſo empft
teilweiſen Waſſerwechſel vorzunehmen. Hiermit ſol
geſagt werden, daß das Becken nun unter die brauſ
leitung geſtellt wird, wie das vielfach zu beobachten
Tiere dann wieder einzuſetzen. Der Waſſerwechſel
mählich zu erfolgen. Guter Pflanzenwuchs oder kri
lüftung machen den Waſſerwechſel uberflüſſig. Von
zen blühen in dieſem Monat ſchon eine ganze Anzahl.
ſerſchlauch, die Waſſeraloe, verſchiedene Laichkräuter
fußgewächſe, ferner die weiße und gelbe Teichroſe, di
der ſchwimmende Froſchlöffel, das gemeine Feilkraut,
lilie uſw.
Schwertlilien, Froſchlöffel und Kalmus eignen ſ
als Uferbepflanzung in Freilandanlagen, und w
ſchön im Sumpfaquarium für das Zimmer. Freilant
Schildkröten, Froſche, Kröten und andere Terrarien
von vielen Liebhabern, die dazu Gelegenheit haben,
Natürlich müſſen ſie durch einen dichten Bretterza=
das
Durchgraben unter der Erde verhindert, einge
Der Tierbeſtand der Terrarien iſt von Zeit zu Zeit
ren, ſowohl auf ſeine Vollzähligkeit hin, als auch auf
heitszuſtand der Pfleglinge. Tote und kranke Tiere
entfernt werden. Mit der zunehmenden Wärme
Reptilien eine größere Lebendigkeit. Die Schlangen
Die Ringel= und Würfelnattern, auch die Blindſchle
der Paarung. Von Amphibien ſind Waſſerfroſch,
Kreuzkröte noch in der Paarung, und findet ſich dal
fach der Laich dieſer Tiere. Larven werden jetzt ſch=
ſerfroſch
gefunden, die Larven des Grasfroſches und
haben zu Ende dieſes Monats ſchon vielfach ihre !
beendet.

Um dem vervollkommenden Tierbeſtand keinen
zufügen, lege man ganz beſonderen Wert darauf, (
Tagen die Seeaquarien gut zu durchlüften. Da No
kanntlich nur kühlere Temperaturen vertragen könn
man ſich, falls dieſelbe höher als 24 Grad Celſius ſtei
künſtlichen Kühlung des Waſſers; dagegen die Adrie
dieſer Wärme ſehr wohl fühlen. Neben der ſtarken
verabreiche man etwas ſchmale Koſt, und zwar nich
alle zwei bis drei Tage, ſondern jede Woche nur ei
wird man mit den wärmebedürftigeren Tieren ſt
Zufriedenheit ſein, und die Nordſeetiere werden
Gegenteil beweiſen, was ſie aber bei eintretender
terung wieder nachholen werden. Unſere Krabben h
monatlich. Der abgeſtoßene Panzer iſt in dem Bee
damit er von dem Tiere wieder aufgezehrt wird, um
Kalkzuſatz dem neu entſtehenden Panzerkleid zu ge
Mitgeteilt vom Verein für Aquarien=
rarienkunde
Hottonia in Darmſtadt. A
jeden erſten und dritten Samstag im Monat im
Heſſiſcher Hof. Eigene Fiſcherei und Freilandanla
Judenteich. Gäſte ſtets willkommen.

Abſchiedskonzert Hans Grahl. In den bisheh
digungen wurden irrtümlich die Preiſe von 16 RAm
während ſie tatſächlich 15 RM. betragen. Der Ve
reits rege eingeſetzt; es empfiehlt ſich, beizeiten d
ſichern.

Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus Klein Menan
10. Juni 19.3023 Uhr 4 25.
T Gr. 4 u. 5 Hamlet. 2022 Uhr 7
Die Pilger 1 Mittwoch (19.3022.15 G 18 Dſt. Vb.
11. Juni Gr. IIV Don Giodanni. Keine T Donnerstag 19.3022.30 E 26 R15 D. V
12. Juni Gr. 3 u. 4 Das Leben des Oreſt. Keine V Freitag
13 Jun: Keine Vorſtellung 2022.30 Uhl
3 XL Samstag
14. Juni 19.30 23 Uhr K 17 Bühnen=
Volksb. T Gr. 7 u. 8 Hamlet 2022 Uhr,
T Gr. 6 Die 7 Sonntag
15, Juni 11.1513 Uhr, Hauptprobel
Große Meſſe v. Wilh. Peterſen
19.3022.30 Uhr, A 26
Die Herzogin von Chieago. 20
Der Lur
oder Men

Hefſiſches Landestheater. Die beiden letzten Au
komiſchen Oper Die Pilger von Mekka vor
heute, Dienstag, und Samstag, den 14. Juni, im Kleinen
Der volkstümliche Operettenabend 3mal Offenbache
den 13. Juni, im Kleinen Haus zum letzten Male veranſte

in Olympia? Gibt es eine aktuellere Frage? Und
nicht mit den Giebelfiguren der Tempel erklären? Un
micht eine Ideologie des Sports noch hinzufüger
kann man es. Aber mon muß den Weg richtig r
darf nicht einfach ſich verdrehende Gipsabgüſſe vo
Männern in einen Raum ſtellen. Sondern man
tereſſe an dieſen Zeugen einer bedeutenden Zeit
aus dem brennenden Leben erwecken. Anders
Und andrs bekommt man kein Publikum in die M
Aber abgeſehen davon, ob die Leute in die
oder nicht, muß man die Muſeen natürlich halten.
koſtbarſten Schätze, über welche die Menſchheit verf!

* Orpheum.
Unter Geſchäftsaufſicht.
* t. Das famoſe Wochenendgaſtſpiel Bertra
Peter hat uns im Orpheum einen ganz köſtlichen
Pfingſten beſchert. Im weiten, alten Rund des Orp
ſchon allerhand zuſammengelacht worden, aber ſo he
der Erſtaufführung des dreiaktigen Schwankes Un
aufſicht von Franz Arnold und Ernſt Bach am
doch lange nicht mehr.
Die Autoren kennen ihr Publikum. Guſtav
Marga Peter kennen es aber auch, und ihre in
unübertrefflichen Leiſtungen holen mit ganz primi
aus ſich ſelbſt, aus den anderen Mitwirkenden, un
dem Publikum das Letzte heraus.
Der Schwank überſteigt ſich in Situationskomit
rung ließ keine einzige Pointe wirkungslos verpull
immer wieder bewundernswert, wie die genann=
Künſtler mit den ſparſamſten Mitteln, einem Augen
einer kleinen Bewegung alles nötige zu ſagen 90
wiſſen.
Unmöglich, die komplizierte Handlung zu e
happy end löſt alle mehr oder weniger gefährliche!
in allgemeines Wohlgefallen auf, und vor allem
Sparkommiſſar Haſelhuhn in der aktuellſten Rou
wirkt einfach zwerchfellerſchütternd. In dem zahlrei!
begrüßen wir liebe, alte Bekannte, wie Karl O=
Ausfelder und Anni Born in dankbaren N
Ludwig Lindt als Gaſt ſpielte einen jungen
ebenſo charmant wie ausgezeichnet und ließ ſich
unter Geſchäftsaufſicht ſtellen, beſonders unter de
Leben. Einen Sondererfolg holte ſich Eva Hann
aus dem öſtlichſten Oſtpreußen!
Heute abend, und dann wieder nächſten Sam=
und Montag ſind die letzten Wiederholungen des Oi
wer ordentlich ſich auslachen will. . . . .

[ ][  ][ ]

159

Dienstag, den 10. Juni 1930

Seite 3


indert
Zeit zu
i, als aue
kranke

findet ſich
verden jet
kasfroſct
vielfach ihte

Darmſtädter Juriſtiſche Geſeltſchaft.
25. Vorkragsabend: Grundzüge der neueſten Enkwicklung des deutſchen Privakrechls
Vortragsabend erſchien am Rednerpult zum zweiten Male ſchaftsintereſſen eine beſondere Note. Der Eigentumsbegriff wandelt
der bisherigen Abende Rechtsanwalt Profeſſor Dr. Karl ſich (vgl. Art. 153 der Reichsverfaſſung). Auf dem Gebiet des Arbeits=
jannheim
=Heidelberg. Er ſprach diesmal über Grund= rechts ſpiegeln ſich im Recht der Betriebsvertretung und im Recht des
jeſten Entwicklung des deutſchen Privatrechts‟. Er führte Tarifvertrags und der Zwangsſchlichtung die gleichen Entwicklungs=

Ner 12u
uften. Da
vertragen ün=
brad
Celſus
egen die Ai=
en
der ſtarten
und zwar nit,
fiern
ſten
Krabben
dem M
ird, un
rkleid z

ſen aus:
tsentwicklung eines Volkes iſt nichts Selbſtändiges, iſt nicht
geſtellt. In ihr wird die geſamte Dynamik des kulturel=
len Daſeins einer Volksgemeinſchaft wirkſam und deutlich.
. der Problematik unſerer Zeit die Linie von der einheit=
= und Kulturwelt des Mittelalters, die im Rechte ſich als
ſtarker genofſenſchaftlicher Gebundenheit, als die Zeit des
fügung in die Gemeinſchaft ſtarken Gemeinſchaftsmenſchen
die mit Renaiſſance und Humanismus einſetzenden Epoche
dugliſierung der Rechtsverhältniſſe. Die mittelalterlichen
einzivien weichen mehr und mehr. Ende des 18. und zu
19. Jahrhunderts ſetzen ſich auf rationaliſtiſcher und libe=
rundlage
die Grundſätze der Vertrags=, Gewerbe= und Kon=
ſt
endgültig durch. Die heutige Zeit zeigt eine Auflocke=
zſchließlichen
Geltung dieſer individualiſtiſchen Prinzipien.
ualrecht entwickelt ſich zum Sozialrecht. Der Einzelne tritt
ire neuer Gebundenheiten. Zugleich wird durch die Aus=
ſtaatlichen
Macht und die natürliche Entwicklung der ſozia=
trellen
Verhältniſſe die Freiheitsſphäre des Einzelnen auch
r immer mehr eingedämmt.
ergibt ſich das Auftauchen gänzlich neuer Rechtsgebiete,
auf dem Gebiete des Verbandsrechts, wie Konzernrecht oder
Zum weiteren folgt daraus im einzelnen eine Beſchrän=
tigkeit
der oben erwähnten drei Grundſätze. Die Vertrags=
in
weitem Umfange dem Organiſationszwang weichen.
gszwang und diktierter Vertrag ſind umſtrittene Pro=
wirtſchaftliche
Ellenbogenfreiheit des Einzelnen findet im=
re
Grenze in der Rückſichtnahme auf Gemeinwohl und
aft; ſie lernt in ſtärkerem Maße, zumal im Wettbewerbs=
faltungsmöglichkeit
des anderen achten. In gleicher Weiſe
e Einſchränkung der Prinzipien der Gewerbe= und der
iheit. Völlig neue ſozialrechtliche Probleme tauchen auf.
r Auswirkung der wirtſchaftlichen Machtſtellung, inſonder=
aten
Monopolmacht, das Beherrſchungsproblem im Ver=
erden
bedeutſam. Eine neue Ethiſierung der Rechtsauf=
ſem
Ganzen zudem dank der Berückſichtigung der Gemein=

er die wirkſchaftliche Lage des Handwerks
im Monak Mai 1930.
Reichsverband des deutſchen Handwerks wird uns ge=
nd
der Lage der deutſchen Geſamtwirtſchaft hat auch die
des Handwerks im Monat Mai gegenüber dem Vor=
eine
Veränderung, vor allem keine Beſſerung erfahren.
nd auch hier wohl kleine, meiſt durch die Saiſon bedingte
ngetreten, denen jedoch in anderen Gewerbezweigen Ver=
gegenüberſtehen
. Namentlich in den Gegenden des Berg=
Induſtrie ſind die Verhältniſſe des Handwerks durch die
ſehenden Stillegungen und Betriebseinſchränkungen erheb=
enſchaft
gezogen worden. Die ſtarke Arbeitsloſigkeit wirkt
indirekt auch nachteilig auf den Abſatz des Handwerks aus.
s Geſchäftsganges ſind nur in den Handwerksberufen einge=
das
Pfingſtfeſt beſonders in Anſpruch genommen werden.
ielsweiſe für das Herren= und Damenſchneidereihandwerk
der Geſchäftsgang ſich entſprechend der Jahreszeit gehoben
eiſten Betriebe zurzeit voll beſchäftigt ſind. Auch in den
ierer=, Polſterer= und Sattler=Handwerken war die Be=
einzelt
etwas belebter; jedoch war die Beſſerung mit der
ihren keineswegs zu vergleichen. Das gleiche gilt für die
m Frühjahr hauptſächlich durch die Arbeiten in der Land=
re
Beſchäftigung erhalten, wie Schmiede, Schloſſer und
Beſonders bemerkenswert war die für die Berichtszeit un=
tille
auf dem Baumarkt, die durch den Druck herbor=
der
vom Kapitalmarkt und den ungünſtigen Finanzver=
öffentlichen
Hand ausgeht. Auch die erneute Herabſetzung
diskonts vermochte noch keine belebende Wirkung aus=
rigen
wirtſchaftlichen Verhältniſſe führten im Handwerk
einem weiteren ſtarken Preisdruck. Erſchwerend kommt
Zahlungsweiſe der Kundſchaft ſchleppend bleibt. Selbſt
Kunden verzögern die Bezahlung der Rechnungen.
in der Beſchaffung der Materialien ſowie Aenderungen
reiſe werden nicht gemeldet.
der arbeitsloſen Arbeitnehmer war ungewöhnlich hoch.
dungs= und Baugewerbe wurden Arbeitskräfte eingeſtellt.
die Arbeitsloſigkeit unter den Arbeitern noch ſehr groß.
und holzverarbeitenden Handwerken wurden zum Teil
ungen erforderlich. Ueber Lohnänderungen wird nichts

m. Heute, Dienstag, letzte Aufführung des großen
2 Unter Geſchäftsaufſicht von Franz Arnold
9. Nie wieder wird das Publikum bei einem Schwank
ei dieſem Arnold= und Bachſchen Schlager. Guſtav Ber=
9 ſein Spiel den Sparkommiſſar Haſelhuhn verlebendigt,
uiſch ſelbſtbewußt, freudig überraſcht und maßlos ent=
jede
Phaſe der Handlung in ſeinem Geſicht, in ſeinen
n Bewegungen ſeines Körpers ſeine feinkomiſche Formu=
wie
ſelbſt der größte Blödſinn durch das Spiel dieſes
ſchliche Gültigkeit gewinnt, dies iſt ſo überzeugend, daß
Lublikum eine ununterbrochene Folge von Lach=Ausbrüchen
Die Vorſtellung beginnt pünktlich um 8,15 Uhr. (Siehe
in. Die Concordia‟ Darmſtadt veranſtaltet am Don=
n
12. Juni, abends 8.30 Uhr, unter Leitung ihres Diri=
uſikdirektors
Adam Simmermacher ein öffentliches Singen
ſchen Inſel in der Altſtadt. Das Programm beſteht
lieder: 1. Jauchze, mein Herz von J. Wengert 2. Wie
draußen zittern von J. Scheuch, 3. Die Mühle im
Seſſeler, 4. Horch was kommt von draußen rein von
Uhrmannslied von Moldenhauer, 6. Nothaarig iſt mein
n Airſchl, 7. ,Grüß dich Gott, du ſchöner Rhein v. Lau=
nitheinglaube
von Sonnet, 9. Ade von Kehldorfer.
köſchrift für Anfänger und Fortgeſchrittene in der Ballon=
Abelsberger Stenographenverein 1861 erinnert nochmals
Dienstag, den 10., und Freitag, den 13. Jum d. J., ab
nen Unterrichtsräumen in der Ballonſchule beginnenden

gänge. Der Uebergang vom Individualrecht zum Sozialrecht, der alle=
dem
zugrunde liegt, führt auch zu neuer Verteilung der rechtsſetzenden
Funktion. Sie liegt nicht mehr allein bei dem Geſetzgeber oder der
ſtaatlichen Verordnungsgewalt, in wachſendem Umfange iſt ſie dem Ver=
band
verliehen; auch dem Richter fließt ſie zu, deſſen Macht bei der
Komplizierung der Verhältniſſe geſtärkt wird und geſtärkt werden muß.
Zu verzeichnen iſt als Zweites eine Entrationaliſierung des Nechts.
Die Zuſammengehörigkeit von Leben und Kultur, ihr gegenſeitiges Sich=
ergänzen
wird neu erkannt. Rechtstatſachenforſchung und größeres
Achten auf die tatſächliche Feſtſtellung im konkreten Fall des einzelnen
Rechtsſtreites machen die Rechtspraxis lebensnäher und lebensechter.
Eine weitgehende Entformaliſierung des Rechts wirkt zunächſt aus dem
Steuerrecht herüber. Sie droht allerdings, auch eine gewiſſe Rechts=
unſicherheit
hervorzubringen, weil ſozialökonomiſche, =ethiſche und = poli=
tiſche
Momente hereinſpielen. Aus alledem ergibt ſich die Uebergangs=
haftigkeit
unſeres heutigen Rechts, die verſchiedenſten Prinzipien und
Entwicklungsreihen ſtoßen aufeinander. Der Richter muß auswählen
und einen Ausgleich ſuchen, ſo daß ſeine Entſcheidung oft mehr einem
Verwaltungsakt als einem Urteil ähnelt.
All das wirkt ſich ſelbſtredend auch in der Rechtsmethodik und der
Rechtsphiloſophie aus. Die ſtarre Scheidung zwiſchen der Seinswelt
und der Rechtswelt, wie ſie etwa noch Kelſen vertrat, weicht einer
rechtsfoziologiſchen Auffaſſung, die ſich des Ineinanderfließens beider
bewußt iſt. Nur um das Maß der Stoffbeſtimmtheit der Rechtsidee iſt
letzten Endes noch Streit. Aus alledem ergibt ſich aber weiterhin die
Notwendigkeit grundlegender Umſtellung der Ausbildung unſerer
Juriſten. Einblick in die wirtſchaftlichen und ſozialen Zuſammenhänge
der Zeit müſſen ihnen auch bei ihrer praktiſchen Ausbildung in ganz
anderer Weiſe wie früher zuteil werden.
Den temperamentvollen Ausführungen des Redners gelang es. in
der verhältnismäßig kurzen Zeit des Vortrages die innere Verflechtung
all der von ihm angeführten tiefgreifenden Probleme ausgezeichnet dar=
zulegen
und dabei ſeinem Vortrag zudem durch den Reichtum eigener
Gedanken in beſonderer Weiſe die Wirkung einer perſönlichen Note zu
ſichern. Der Bedeutung ſeiner Darlegungen, die die Verſammlung mit
lebhafteſtem Beifall quittierte, entſprach es wohl, wenn auf eine Dis=
kuſſion
danach allſeits verzichtet wurde.

Die kaufmänniſche Lehre.

Teilausbildung oder umfaſſende Einführung in alle Gebiete kauf=
männiſcher
Tätigkeit?
Der D.H. V. ſchreibt uns: Für den kaufmänniſchen Lehrling iſt es
wertvoll, daß er den kaufmänniſchen Betrieb von der Briefablage bis
zur Bilanz kennen lernt, daß er mit allen Arbeiten vertraut gemacht wird,
die, ineinandergreifend, das Gefüge eines geordneten kaufmänniſchen Be=
triebes
ergeben. Zu allen dieſen Gebieten, die das Tätigkeitsgebiet des
Kaufmanns und ſeines Mitarbeiters, des Kaufmannsgehilfen, aus=
machen
, wird der Lehrling im Kleinbetriebe, wie in dieſem die Ver=
hältniſſe
liegen, eher herangezogen werden, wie in einem modernen
Großbetriebe, in dem die moderne Arbeitsteilung mehr und mehr zur
Anwendung kommt. Die moderne Arbeitsteilung birgt für den Kauf=
mannsgehilfen
die Gefahr, ſeine Kenntniſſe einſeitig zu vertiefen, das
heißt Spezialiſt in irgendeiner kaufmänniſchen Teilarbeit zu werden.
Erhält nun der kaufmänniſche Lehrling in einem derartigen arbeits=
teiligen
Großbetriebe ſeine Ausbildung und iſt nicht von vornherein
durch Feſtlegung im Lehrvertrage Vorſorge getroffen, daß er in die
Arbeiten ſämtlicher kaufmänniſchen Abteilungen des Betriebes eingeführt
wird, kann es nur zu leicht vorkommen, daß er, gemäß einer bald er=
kannten
wirklichen oder vermeintlichen Anlage, in einem Teilbetrieb
des Großbetriebes hängen bleibt und für eine beſtimmte Arbeit als
Speziakiſt ausgebildet wird. Der Lehrling ſoll während ſeiner Lehr=
zeit
ſich umfaſſende kaufmänniſche Kenntniſſe aneignen und nicht die
Lehre eines Buchhalters, eines Lageriſten, Expedienten uſw. durch=
machen
. Das Endziel der kaufmänniſchen Lehre für den Lehrbefliſſenen
ſoll ſein: die Geſamtarbeit des Kaufmanns in ſeinen Grundzügen zu
erfaſſen. Davon darf nicht abgewichen werden.
Warum waschen Sie noch selbst?

Sie waschen selbst zu teuer!

Hering
Jahnstr. 4
Telephon 3949/50

WäSchl -.B. Wäsche nseh Hewich
(trocken gewogen)
Biuenneil (gewaschen und 74 getrocknet)
15
45 Pfund
zu Mk. 3. Mk. 5.25 Mk. 6.75
Keinerlel Nebenspesen
(3854a

enſchrefbſch Te. Balanſct
auch heutige Anzeige.
2rricht. In der Nacht zum Pfingſtſonntag wurden aus
Ieteten Teil der Anlagen an der Landgraf=
Flage 300 Blumenſtöcke ausgeriſſen und
ünchen abgebrochen. Die Täter ſind bis jetzt
Die Kriminalpolizei hat mit Beamten des Landes=
Ind unter Benutzung eines Polizeihundes die Ermitt=
ommen
. Es iſt zu wünſchen, daß ſie der Rohlinge hab=
nen
für dieſen Vandalismus ein ganz gehöriger
1 gebührt.
neinbruch. An einem Uhrengeſchäft in der Marktſtraße
Lacht vom 8. zum 9. Juni der Schaukeſten erbrochen und
2 Verlenketten und 2 Halskettchen entwendet. In der
wurden aus einer Gartenwirtſchaft in der Kiesſtraße
und 1 Gartentiſch geſtohlen.
L 1a2, gegen 10 Uhr vormittags, fuhr ein Perſonen=
2u einer hier wohnhaften Dame geſteuert wurde, an der
Sehle und Mornewegſtraße einen auf ſeinem Fahrrad
Hührer aus Darmſtadt an, der leichtere Verletzungen
r Verletzte wurde durch das Perſonenauto nach der
1racht.
Briefkaſten.
De iethte Dezugeauftilung beizuflgen. Anonmme Anftagen werden
Anpenstst. Die Beastwortung eiolgt ohne Nechlsverbndſchklt.
Venden Sie ſich an die Geſchäftsſtelle der Lan=
1e, Holzhofallee 36, hier.

Skimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion keinertel Ver=
antwortung
; für ſie bleibt auf Grund des 9 21 Abſ.2 des Preſſegeſetzes in vollem Amfange
der Einſender verantwortich.) Einſendungen, die nicht verwendet werden. können nicht
zurückgeſandt. die Ablehnung nicht begrändet werden.
Mit Erſtaunen werden Darmſtadts Bürger geleſen haben, daß
der Oberbürgermeiſter die Feierlichkeiten für das Stadtjubiläum abgeſagt
hat. Ganz ohne Sang und Klang wird der Tag, an dem vor 600 Jah=
ren
die Stadt gegründet wurde, doch nicht vorübergehen, denn die
Schulen veranſtalten Feiern, die Zielfahrt der deutſchen Automobil=
fahrer
findet ſtatt und manches andere. Aber eine offizielle Feier der
Stadt ſoll unterbleiben, das geplante Volksfeft, die Kinderbeluſtigungen
u. a.! Das Programm war beſcheiden, mit Recht beſcheiden, angeſichts
der allgemeinen ſchlechten Wirtſchaftslage und der ſchlimmen ſtädtiſchen
Finanzverhältniſſe. Aber weil die Stadtverordnetenverfammlung den
Etat in der vorgelegten Form abgelehnt hat, weil die Mehrheit nicht
bereit war, die dem Gewerbe zugedachten erhöhten Steuern zu bewil=
ligen
, wurde die Jubiläumsfeier abgeſagt. Und kein Einſpruch erfolgt,
niemand lehnt ſich dagegen auf, keine Hand rührt ſich, um die Ein=
wohnerſchaft
für die Feier des Stadtjubiläums aufzurufen. Sind wir
denn ſo wenig intereſſiert an der Geſchichte unſerer Stadt, ſo wenig
ſtolz auf ihre Entwicklung und Schönheit, ſo gleichgültig und müde?
Immer klagen wir über die langſame Entwicklung, ſehen halb neidiſch,
halb betroffen nach aufſtrebenden Gemeinweſen, und nun bietet ſich ein
echter und ſeltener Anlaß, unſere Stadt zu feiern und zu ehren und für
ſie zu werben, und zu dem Verſagen der Behörden ſoll ſich die Gleich=
gültigkeit
der Bevölkerung geſellen? Wenn in der Bergſtraße oder im
Odenwald ein Landſtädtchen ein Jubiläum begeht, dann leſen wir in
der Stadt ſchon Wochen vorher von den Vorbereitungen. Und die
Landeshauptſtadt verſchläft ihre 600=Jahrfeier, will ſie nicht begehen.
Iſt das denkbar, können wir das vor uns ſelbſt verantworten, wird man
nicht über uns lachen und ſpotten. Noch iſt es Zeit. Verſagt ſich die
Verwaltung, dann muß auch ohne Behörden die Geſamtheit der
Bevölkerung, groß und klein, arm und reich, ihre Stadt an dieſem Tage
Civis.
feiern.

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Tageskalender für Dienstag, den 19. Juni 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 19,30 Uhr, A 25
Hamlet. Kleines Haus, 20 Uhr, V 13: Die Pilger von

Aus Heſſen.
20 Jahre Sporkverein Weikerſtadl.
Ck. Weiterſtadt b. D., 9. Juni. Der Sportverein 1910 e. V. Weiter=
ſtadt
bei Darmſtadt konnte an den Pfingſtfeiertagen ſein 20jähriges
Vereinsjubiläum feiern. Nicht nur die Bevölkerung des Ortes, auch
zahlreiche Vereine der Umgebung, aus Darmſtadt, Mainz, Fpankfurt
a. M., Griesheim b. D., Münſter b. Dieburg, Braunshardt und Neu=
Iſenburg ſowie die Fußballbehörden nahmen an dem Jubelfeſt der
Weiterſtädter Sportler reges Intereſſe und entſendeten ihre Vertreter.
Den Auftakt bildete am Samstag ein Feſtkommers im Saale des Gaſt=
hauſes
Zum Löwen, wo Vorſitzender Adam Heß neben einer mehrere
Hundert zählenden Feſtgemeinde den Kreisvorſitzenden Dröll= Darm=
ſtadt
, den Kreisſpielwart Wolf=Pfungſtadt, den Gauvorſitzenden
Schäfer=Dornheim und den Gauſchriftführer Feigk=Darmſtadt
als Behördenvertreter mit herzlichen Worten begrüßte. Den Höhepunkt
des Abends bildete die Ehrung der Gründer und Jubilare des Vereins.
Als Gründer des Vereins wurden geehrt Ludwig Bretſch, Adam Royer,
Chriſtoph Schuchmann 1. Konrad Zimmermann, Leonhard Hartmann
und Philipp Lipp, als Jubilar Georg Linnert 1. Anläßlich ſeines
150. Wettſpieles erhielt Georg Schuchmann ein Diplom. Im Namen
der Geehrten ſprach Adam Royer, der langjährige frühere Vorſitzende
des Vereins, herzliche Worte des Dankes aus. Er ermahnte auch die
Jugend, ihren Vätern und älteren Brüdern nachzueifern. Darauf
nahm Kreisvorſitzender Dröll das Wort, um im Namen des Vor=
ſtandes
des Süddeutſchen Fußball= und Leichtathletikverbandes, des Be=
zirks
Main=Heſſen, des Kreiſes und Gaues herzliche Glückwünſche zu
übermitteln. Die Kapelle des Muſikvereins Biſchofsheim, die Männer=
chöre
der Sängervereinigung Weiterſtadt, des Geſangvereins Germania
Weiterſtadt und Turnerinnen der Turngemeinde Weiterſtadt gaben mit
ihren Darbietungen der Feier einen wirkungsvollen Rahmen. Die
Vorführung des Sportfilms Die elf Teufel ſorgte zur Vervollſtän=
digung
des Programms.
Am Pfingſtſonntag morgen veranſtaltete der Verein für ſeine im
Weltkriege gefallenen Mitglieder eine würdige Gedenkfeier am Krieger=
denkmal
. Im Anſchluß an die Gedenkfeier begaben ſich die Teilnehmer
zum Feſtgottesdienſt. Nachmittags fand ein Umzug durch den Ort ſtatt.
Um 3 Uhr begann auf der ſchönen und großen Sportplatzanlage der
Gemeinde die Abwicklung des ſportlichen Programms. Die Ergebniſſe
ſind im Sportteil veröffentlicht.

4a. Eberſtadt, 7. Juni. Die Schweinezwiſchenzäh=
lung
hatte in Eberſtadt folgendes Ergebnis: 2 Zuchteher, 44
Zuchtſauen, 85 Ferkel unter acht Wochen alt, 243 Ferkel über acht
Wochen und 162 ſonſtige Schweine. Die Pfingſtwanderung des
Turnvereins geht am 1. Feiertag in den Odenwald und das
Neckartal (Hetzbach-BeerfeldenHirſchhornEberbach),

Cp.Pfungſtadt, 7. Juni. Feuerwehrübung. Am Sonn=
tag
nach Pfingſten halten die Pflichtfeuerwehr und die Freiwillige

Feuerwehr Pfungſtadt eine gemeinſame Uebung ab. An Pfing=
ſten
machen mehrere hieſige Körperſchaften größere Pfingſtaus=
flüge
, denen hoffentlich ſchönes Ausflugswetter beſchieden iſt.
Nieder=Modau, 7. Juni. In der außerordentlichen General=
verſammlung
der Landwirtſchaftlichen Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaft
wurde an Stelle des ſeitherigen Rechners Philipp Adam, Herr Georg
Heuß in Nieder=Modau zum Rechner der Genoſſenſchaft gewählt. Zah=
lungen
und Warenbeſtellungen ſind nunmehr bei letzterem zu tätigen.
Cf. Birkenau, 7. Juni. Notlage der Gemeinden. Die
ſtändig im Wachſen begriffene Zahl der ſogen. ausgeſteuerten Ar=
beitsloſen
beginnt allmählich ſich ganz kataſtrophal auf die Finanz=
lagen
der Gemeinden auszuwirken. Auch in der Gemeinde Birkenau
iſt dies der Fall, wo z. Zt. ſchon zirka 40 Ausgeſteuerte vorhanden
ſind, wovon z. Zt. zirka 25 Mann in laufender Unterſtützung ſtehen.
während einige bei Gemeindearbeiten beſchäftigt ſind. Da die
Zahl der in Arbeitsloſen= und Kriſenunterſtützung ſtehenden Per=
ſonen
z. Zt. noch 90100 Mann beträgt und die allgemeine Lage
auf dem Arbeitsmarkt, insbeſondere auch bei dem Bauhandwerk,
mehr als troſtlos iſt, muß mit Beſtimmtheit damit gerechnet wer=
den
, daß in abſehbarer Zeir noch eine große Zahl Arbeitsloſer
ausgeſteuert werden wird und von den Gemeinden unterſtützt wer=
den
muß. Es iſt dringendſte Pflicht des Reiches, alles zu tun, um
der ſich entwickelnden Kataſtrophe entgegen zu treten und Mittel
zur Unterſtützung der Ausgeſteuerten und zur Entlaſtung der Ge=
meinden
bereit zu ſtellen. Die wöchentlichen Aufwendungen der
Gemeinde Birkenau für Kriſenunterſtützungsempfänger und Aus=
geſteuerte
belaufen ſich z. Zt. bereits auf über 250 RM. und wird
von Woche zu Woche weiter anwachſen. Seitens der hieſigen Par=
teien
und ſonſtigen örtlichen Organiſationen wurde vor 3 Wochen
ſchon in einer öffentlichen Verſammlung eine Entſchließung ge=
faßt
, welche entſchieden Stellung gegen die Sparmaßnahmen der
Regierung nahm, welche ihren Etat zu Laſten der Gemeinden aus=
geglichen
habe, und unbedingt Uebernahme der Unterſtützung Aus=
geſteuerter
auf Reichsmittel forderte. Dieſe Entſchließung wurde
dem heſſiſchen Landtag zur Vorlage gebracht. Die Schweine=
zwiſchenzählung
vom 2. Juni ergab hier insgeſamt 233

Schweine gezählt. Da in der Regel der Dezemderbeſtund ein
höherer iſt, ſo kann man nach der Zählung, vom 2. d. M. eine
ganz erhebliche Zunahme in der Schweinehaltung feſtſtellen.
42. Bad Wimpfen, 7. Juni. Kurabgabe in Bad Wimp=
fen
. In Bad Wimpfen iſt nunmehr eine Kurabgabe eingeführt
worden, die zur Beſtreitung der durch die Unterhaltung der Kur=
anlagen
und Kureinrichtungen und zur Deckung der bei Kurver=
anſtaltungen
entſtehenden Koſten dient. Die Kurabgabe iſt in der
Höhe des Satzes für verſchiedene Teile des Jahres geſtaffelt. Sie
betragt beiſpielsweiſe während der Hauptſaiſon vom 1. Mai bis
15. September 30 Pfennig und in der Nachſaiſon von Mitte Sep=
tember
bis Ende Oktober 20 Pfennig pro Tag. Die Kurabgabe
wird durch Löſung von Kurkarten entrichtet. Selbſtverſtändlich
ſind wie anderorts auch in Wimpfen beſondere Ermäßigungen
vorgeſehen. Um den Verkehr in Bad Wimpfen und nach Bad
Wimpfen zu fördern, ſollen demnächſt größere Straßenherſtellungs=
arbeiten
ausgeführt werden. Insbeſondere ſtrebt man an, daß
die Walzung und Teerung der Provinzſtraße zwiſchen Bad Wimp=
fen
und Untereiſesheim baldigſt ausgeführt wird.
Aa. Gräfenhauſen, 7. Juni. Die hieſige Spar= und Darlehnskaſſe
hatte im abgelaufenen Geſchäftsjahr 1929 bei einem Geſamtkaſſenumſatz
von 726 978,86 RM. einen Reingewinn von 5 494,85 RM. Die Spar=
einlagen
betrugen Ende des letzten Geſchäftsjahres 159 193,38 RM.
Cp. Klein=Gerau, 7. Juni. Eine beſondere Befrei=
ungsfeier
ſoll in Anbetracht der wirtſchaftlichen Verhältniſſe
hier nicht ſtattfinden. Man will vielmehr die Verfaſſungsfeier im
Auguſt zu einer Befreiungsfeier ausgeſtalten.

Cp. Biebesheim. 7. Juni. Allgemeine Befreiungs=
feier
. Die hieſige Gemeinde veranſtaltet eine eigene Befreiungs=
feier
. Sämtliche Ortsvereine haben ihre Mitwirkung zugeſagt.

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Gernsheim a. Rh., 8. Juni. Waſſerſtand des Rheinz
am 7. Juni 1,65 Meter, am 8. Juni 1,53 Meter.
Hirſchhorn a. N., 8. Juni. Waſſerſtand des Neckars
am 7. Juni 1,11 Meter, am 8. Juni 104 Meter.
h. Vom Vogelsberg, 6. Juni. Große Fortſchritte des
Segelflug=Sportes ſind in dieſem Jahre auf der Herchenhainer
Höhe zu verzeichnen. An Pfingſten ſoll es ganz beſonders lebhaft zu=
gehen
. Die Sportvereine Frankfurt, Mainz, Offenbach und Friedberg
werden regelrechte Segelflüge ausführen. Das größte Segelflugzeug iſt
die neue Maſchine der Offenbacher, ſie iſt zweiſitzig, hat 7 Meter Länge
und eine Spannweite von 13,5 Metern. Frankfurt wird mit drei Klein=
flugzeugen
und einer Hochleiſtungs=Maſchine erſcheinen.
*
m. Aus dem Lande, 7. Juni. Landwirtſchaftliches. Die
Landwirtſchaftskammer hat neuerdings wieder eine Anzahl Auszeichnun=
gen
verliehen an landwirtſchaftliche Dienſtboten für langjährige treue
Dienſte. Die Ehrenurkunde für 10jährige ununterbrochene Dienſtzeit
erhielten ſechs männliche und ſechs weibliche, die Bronze=Medaille für 25 ununterbrochene Dienſtzeit 5 männliche, die Bronze=Broſche für
dieſelbe Dienſtzeit 4 weibliche, die Silberne Medaille für 40jährige un=
unterbrochene
Dienſtzeit 5 männliche, die goldene Medaille für 50jährige
ununterbrochene Dienſtzeit 2 männliche. Die mit Medaillen und Bro=
ſchen
Ausgezeichneten erhielten außerdem je eine Ehrenurkunde. Die
Landwirtſchaftsämter üben zurzeit, der Jahreszeit folgend, ihre Tätig=
keit
wieder mehr nach der praktiſchen Seite aus durch Abhaltung zahl=
eicher
Gemarkungsrundgänge. Das Landwirtſchaftsamt Reichelsheim
i. O. hält Rundgäng
Orten, das Landwirtſchaftsamt Michelſtadt
dda an 4 Orten, das Landwirt=
ndwirtſchaftsamt
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Seite 4

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[ ][  ][ ]

er159

Dienstag, den 10. Juni 1930

Seite 5

Der Fußball an Pfingſten.
ules Abſchneiden der Süddeutſchen. Heriha B.5.C. wirft Köln=Sülz aus dem Rennen.
Vor der Vorſchlußrunde zur Deutſchen

Das Wiederholungsſpiel
Meiſterſchaftszwiſchenrunde.
Herlha B. 5.C. Köln-Sülz 8:1.
ßballſchlager der Feiertage war für Berlin das Wie=
viel
zwiſchen Bertha/B.S.C. und der Sp.Vg. Köln=
Zwiſchenrunde zur Deutſchen Fußballmeiſterſchaft. Bei
Sommerwetter gaben 35 000 Zuſchauer im Ber=
idion dem Spiel einen imponierenden Rahmen. Nach
hiedenen Ausgang des erſten Spiels in Köln hatte
ein für das Wiederholungsſpiel mit einem harten
günſtigenfalls mit einem knappen Sieg für den Ber=
r
gerechnet. Es kam aber wieder einmal anders, die
9 überſpielten und übermüdeten Rheinländer verſagten
mit nicht weniger als 8:1 (Halbzeit 4:0) Treffern
Aber auch Hertha zeigte trotz dieſes hohen. Sieges
lichen Leiſtungen, und es wäre vollkommen verkehrt,
dem Berliner Vertreter auf Grund dieſes Reſultats
ſchlußrunde eine Favoritenſtellung einräumen. Das
Werliner war alles andere als flüſſig, das Zuſpiel war
) körperliche Verfaſſung der Leute ließ zu wünſchen
diglich den unglaublichen Fehlern, die die Rheinlän=
bwehr
machten, iſt die hohe Tordifferenz zuzuſchreiben.
wache Spiel litt. zu allem noch unter der mäßigen
Nürnberger Schiedsrichters Sackenreuther, der au:
ite ſehr kleinlich war und auf der anderen Seite man=
Foul überſah.
tte einen recht guten Start und kam ſchon in der
ute zu einer ganz großen Chance, nämlich zu einem
r. Aber Zarges ſetzte das Leder knapp über die
dann in der 8. Minute bei einem von der Verteidi=
deten
Eckball und nach einem weiteren groben Fehler
Mitteläufer der Berliner Kirſey das Führungstor
heimiſchen erzielen konnte, da verloren die Kölner
Nerven. Läuferreihe und Abwehrtrio wurden immer
Die Unſicherheit wurde noch dadurch erhöht, daß die
en die ziemlich tiefſtehende Sonne kämpfen mußte.
trafſtoß von Sobeck konnte Kirſey in der 23. Minute
Iſen. Wenig ſpäter ließ Ruch auf Vorlage von Sobeck
reffer folgen, und als in der 43. Minute Sobeck un=
urde
, ſtellte Kirſey mit einem Strafſtoß das Halbzeit=
14:0 her. Schon kurz nach der Pauſe kam Berlin
ligen fünften Erfolg. Bei der Abwehr einer Ecke
ölner Läufer Plate den Ball mit dem Kopf ins
Die Rheinländer griffen nun etwas beherzter an,
ber einige klare Chancen. In der 25. Minute ließ
einen ſchwachen Schuß von Kirſey paſſieren. Fünf
ter buchte Swatoſch den Ehrentreffer. Im Anſchluß
die Kölner wieder für eine Weile im Angriff. Im
nte aber Hertha durch zwei Treffer von Hahn das
auf 8:1 erhöhen.
kung zur Vorſchlußrunde am 15. Juni.
im Berliner Meiſter Hertha/BSC. auch der letzte
ur die Vorſchlußrunde zur Deutſchen Fußball=Meiſter=
Tworden war, beſtimmte der Spielausſchuß des Deut=
Bundes am Montag abend durch das Loos die Paa=
e
Vorſchlußrunde.
T: in Leipzig: 1. F.=C. Nürnberg gegen Hertha/BSC.,
Manger=Düſſeldorf; in Duisburg: Dresdener S.=C.
Si Kiel, Schiedsrichter Fiſſenenwert=M.=Gladbach.
werden am 15. Juni ausgetragen; Spielbeginn
ireſſante, ſcheinbar aber doch durchſichtige Vorſchluß=
menſchlichem
Ermeſſen dürfte man den 1. F.=C.
1 den Dresdener S.=C. als Endſpielgegner erwarten.
Alzunehmen, daß ſich der Berliner Meiſter Hertha=
s
dieſem Jahr für das Endſpiel qualifizieren kann.
Nürnberg konnte zwar bei ſeinen Pfingſtſpielen in
and nicht beſonders imponieren, aber es iſt zu be=
der Club in dieſen Spielen mit zahlreichem
AI. und daß man beſonders die Seele der Mannſchaft,
S8 großen Körpergewichts als großen Taktiker noch
SPhrlichen Mittelläufer Kalb vermißte. Auf der an=
Mar auch Hertha/BSC. trotz des hohen 8:1=Sieges
1½ keine meiſterlichen Leiſtungen gezeigt und ſelbſt
Er enttäuſcht. Der Hertha geht es anſcheinend in
licht beſſer, als den beiden ſüddeutſchen Mannſchaf=
ind
Fürth, auch die Berliner ſind zurzeit augen=
eielt
. Der Dresdener S.=C. dürfte, durch die Erfah=
2Jurracht Frankfurt mit Holſtein Kiel machte, gewit=
2 in Duisburg gewinnen können. Es fragt ſich zwar
m Zwiſchenrundenſpiel gegen Fürth ausgeſchloſſenen
* Ani wieder mitwirken dürfen, aber die Dresdener
. Erſatz noch ſtark genug, um den norddeutſchen
Srigen. Zweimal hintereinander kann man einen
at, wie ihn ſich Holſtein gegen die Eintracht lei=
liken
machen. Eine Endſpielpaarung zwiſchen Nürn=
SDener S.C. aber wäre ſehr reizvoll. Es böte ſich die
Ler für Nürnberg, Revanche für die Niederlage zu
Ein Lokalrivale Fürth gegen Dresden erlitt.

Reigen der Freundſchaftsſpiele.
Der Fullballbetrieb war an den Pfingſttagen bei weitem nicht
ſo ſtark, wie an den Oſter= oder Weihnachtstagen. Dennoch blie=
ben
noch genug Spiele, um das Programm des Tages farbig und
intereſſant zu machen. Am ſchmälſten war noch das Programm
in Süddeutſchland, wo nur wenige auswärtige Mannſchaften von
Rang zu Gaſt waren. Um ſo mehr waren aber wieder ſüddeutſche
Mannſchaften in andere Verbände und ins Ausland gefahren, denn
immer noch hat der ſüddeutſche Fußball einen guten Namen. Daß
er auch noch Klaſſe genug beſitzt, bewieſen erneut die Reſultate,
denn die ſüddeutſchen Mannſchaften konnten in den meiſten Fäl=
len
ſiegreich bleiben. Natürlich gab es auch einige Ausnahmen.
So beſtätigte die 1:4=Niederlage, die die Spvg. Fürth in Prag
gegen Slavia erlitt, erneut, daß die Profimannſchaften im eigenen
Lande eine ganz andere Spielſtärke zeigen, wie bei ihren Tour=
nee
=Spielen.
Slavia Prag Sp.=Vg. Fürth 4:1 (2:1).
Wie alle deutſche Mannſchaften, die im letzten Jahre bei den
Profimannſchaften in Prag gaſtierten, ſo mußte auch der vorjäh=
rige
deutſche Meiſter Sp.=Vg. Fürth bei ſeinem Gaſtſpiel, am
Samstag gegen Slavia Prag eine klare Niederlage hinnehmen.
Fürth hatte zwar einen recht guten Start und konnte auch in der
5. Minute durch Kießlich in Führung gehen, dann kamen aber die
Profis in Fahrt, ſie diktierten das Spiel und ſiegten nach ſtän=
dig
anhaltender Ueberlegenheit mit 4:1 (Halbzeit 2:1) Treffern.
Das Spiel brachte den 7000 Zuſchauern von beiden Mannſchaften
recht gute Leiſtungen.
S.C. Erfurt Eintracht Frankfurt 0:5.
Vor 3000 Zuſchauern lieferte der ſüddeutſche Meiſter Eintracht
Frankfurt dem Erfurter Sportclub ein Lehrſpiel im wahrſten Sinn
des Wortes. Obwohl die Frankfurter mit Erſatz für Trumpp, Kel=
lerhoff
und Dietrich antraten, zeigte die Mannſchaft doch ein ſehr
einheitliches, flüſſiges und auch durchſchlagskräftiges Spiel. Die
Thüringer kamen nur in wenigen Spielphaſen gegen ihren Gaſt
auf, wurden dann aber von der internationalen Verteidigung
Schütz=Stubb, die diesmal wieder in beſſerer Verfaſſung ſpielte,
glatt gemeiſtert. Der neue Tormann Schmidt hatte nur wenig zu
tun. In der Läuferreihe zeigte ſich Mantel als ein wahrer Akro= war dem Spiel ein vorzüglicher Leiter.
bat. Auch der Sturm war recht gut. Ehmer ſchoß das Führungs=
tor
. Vorübergehend konnte Erfurt etwas aufkommen, dann griffen
aber die Frankfurter energiſcher an, und innerhalb von vier Mi=
nuten
fielen durch Ehmer zwei und den neuen Mann Möbs drei
weitere Treffer. Beim Stande von 4:0 ſpielten die Süddeutſchen
verhaltener, Sie ſchoſſen auch nur noch einen Treffer, den Trumpp=
ler
nach der Pauſe verbuchte. Stubb wurde Mitte der Halbzeit
verletzt, er verſuchte ſich eine kurze Zeit als Linksaußen, ſchied
aber bald ganz aus und wurde durch Kron erſetzt.

Süddeutſchland.

Aufſtiegsſpiele: Gruppe Südbayern: S.V. Augsburg F. C.
Straubing 1:5. Gruppe Saar: Kreuznach Phönix Kaiſerslau=
tern
0:4. St. Ingbert Dillingen 1:1. Gruppe Main: Hanau ſpielt. Der Anfang iſt vielverſprechend, Fuldas Anſtoß kommt
60/94 Sportfreunde Frankfurt 4:4. Viktoria Aſchaffenburg
Heuſenſtamm 4:4. Gruppe Heſſen: Urberach Opel Rüſſels=
heim
4:2.
Neu=Iſenburg 1:4. Phönix Ludwigshafen Pfalz Ludwigs=
hafen
0:0. Sonntag: Kickers Offenbach Germania Bieber 4:5.
F. S.V. Mainz 05 D.F.C. Prag 4:4. V. f. R. Kaiſerslautern
1. F.C. Langen 2:1. Germania Brötzingen Olympia Frank=
furt
3:4. Kickers Stuttgart V. f. B. Leipzig 2:1. F.C. Singen
Grazer F.C. 1:6. V. f. L. Neckarau Phönix Mannheim 3:0.
V. f. R. Mannheim Amicitia Viernheim 3:1. Sp.Vgg. Sand=
hofen
S.V. Waldhof 1:1. Montag: Germania Brötzingen
V. f. B. Leipzig 2:2. F. S.V. Frankfurt D.F.C. Prag 3:4. Karls=
ruher
F.V. Phönix Karlsruhe 2:2. Union Niederrad Sp.Vg.
Sandhofen 7:2. V. f. R. Pirmaſens 1. F.C. Langen 2:1.
Süddeutſche Vereine auf Reiſen. Samstag: S.C. Erfurt
Eintracht Frankfurt 0:5. S. C. Kaſſel Phönix Karlsruhe 6:3.
Bonner F.V. Rot=Weiß Frankfurt 1:3. Mühlheimer S.V.
nitzer B.C. Bayern Hof 4:2. Sonntag: Pol. S.V. Berlin
Bayern Hof 2:2. V. f. L. Benrath S.V. Wiesbaden 3:1. Turu
Düſſeldorf Rot=Weiß Frankfurt 1:2. Kurheſſen Marburg
Union Niederrad 3:3. Sp.Vg. Kaſſel Kickers Aſchaffenburg 0:2.
Gießen Germania Frankfurt 0:2. Arm. Bielefeld V. f. R.
Fürth 1:8. Germania Elberfeld V. f. R. Fürth 1:1. Polizei
S.V. Chemnitz 1. F.C. Nürnberg 4:5. Montag: Schwarz=Weiß
Barmen Ror=Weiß Frankfurt 2:1. Ol. Germ. Leipzig Sp.Vg.
Fürth 0:2. Fortuna Leipzig 1. F.C. Nürnberg 3:1. Spora
Luxemburg V. f. R. Fürth 3:3. S. u. S. Elberfeld S.V.
Wiesbaden 3:3. V. f. B. Aachen F.K. Pirmaſens 2:6.
Aus dem Reich.
Tennis=Boruſſia Cl. Franc. Paris 7:2. Schalke 04 Dres=
dener
S.C. 5:1. Beuthen 09 Galata Konſtantinopel 4:2. Preußen
Zaborze Auſtria Wien 2:5.
Ausland.
Länderſpiele: In Budapeſt: Ungarn Holland 6:2
(3:0) In Antwerpen: Belgien Portugal 2:1 (0:1).
C. A. S. G. Paris Hungaria Budapeſt 0:6. Racing C. d. F.
Hungaria Budapeſt 2:3. Rapid Wien Grash. Zürich 1:4.
Bratislava Prag Guts Muts Dresden 2:3,

Um den Aufſtieg zur Bezirksliga.
Viktoria UrberachOpel Rüſſelsheim 4:2 (2:0.
Das Aufſtiegſpiel in Urberach war wiederum eine glatte
Sache für die Urberacher. Zwar war die Opel=Elf aus Rüſſels=
heim
kein zu unterſchätzender Gegner, namentlich in techniſcher
Hinſicht leiſtete die Elf Gutes, doch verfügt Urberach über die
größere Durchſchlagskraft, und dieſer Faktor brachte den Sieg.
Erzwingt Urberach in dem noch ausſtehenden Treffen gegen
Olympia in Worms auch nur ein Unentſchieden, ſo iſt der Viktoria
der Aufſtieg ſicher, im ſchlimmſten Falle aber könnte es nur noch
zu einem Entſcheidungskampf gegen die Wormſer kommen, falls
dieſe auch das noch ausſtehende Spiel gegen Opel gewinnen ſoll=
ten
und ihr Spiel gegen Urberach erfolgreich geſtalten könnten.
Pol. sp. p. Darmſtadt-5. C. Stockſtadk a. M. 2:3 (1:1).
Für Pfingſtſonntag hatte ſich der Pol.=Sportverein die be=
kannte
Ligamannſchaft des F. C. Stockſtadt zu einem Freundſchafts=
ſpiel
nach hier verpflichtet. Die Zuſchauer ſahen ein ſchönes, flot=
tes
Spiel, da beide Parteien ſtets im Rahmen des Erlaubten
kämpften. Unter dem ſtarken Wind litten beide Parteien gleich=
mäßig
. In der 6. Minute kommt Stockſtadt durch Ausſetzen des
rechten Polizeiverteidigers, der verletzt, jedoch noch im Feld ſtand,
zum billigen Führungstor. Kurz darauf erzwingt die Polizei die
erſte Ecke, die jedoch abgewehrt wird. Außer einigen Durchbrüchen
von Stockſtadt, macht ſich eine klare Feldſpielüberlegenheit der
Polizei bemerkbar. Der Sturm der Poliziſten kommt mit ſchönen
Kombinationszügen immer wieder vor das Stockſtädter Tor, doch
nichts will gelingen. Es fehlt das letzte energiſche Nachſetzen, um
die gegneriſche Hintermannſchaft zu ſchlagen, aber auch großes
Glück iſt in dieſer Drangperiode dem Gegner beſchieden. In der
20. Minute fällt dann doch der Ausgleich. Eine brauchbare Vor=
lage
von links lenkt Luley ein. Bis Halbzeit bleiben die Grünen
weiter tonangebend, doch gelingt es ihnen nicht, das Reſultat zu
verbeſſern. In der 10. Minute der zweiten Halbzeit jagt Bönſel,
der wieder in der Polizeielf mitwirkte und ſich außerdem als glän=
zender
ſtiller Mittelläufer entpuppte, einen Elfer in die
Maſchen. 2:1. Bis zur 20. Minute beherrſchen die Poliziſten wei=
terhin
das Feld, bis einem ſchnellen Vorſtoß der Stockſtädter der
Ausgleich gelingt. Großer Siegeswille belebt von da ab Stock=
ſtadts
Elf. Angriff auf Angriff rollt gegen Darmſtadts Tor. Eck=
bälle
in der 15., 17., 23., 27. Minute kann die Polizei nicht ver=
werten
. Die todſicherſten Sachen werden ausgelaſſen. Durch
ſchöne Kombination erzielt Stockſtadt ſein drittes Tor. Bei dieſem
Stande ereignet ſich bis zum Schluß nichts nennenswertes. Der
Polizeiſturm machte trotz der vielen ausgelaſſenen Chancen eine
recht gute Figur. Die Läuferreihe und Verteidigung genügte den
Anſprüchen. Bönſel tat ſich beſonders hervor. Der linke Läufer
fiel etwas aus dem Rahmen. Der Torwächter hatte an den drei
Toren keine Schuld. Der Schiedsrichter, Herr Müller=Opiesheim,
Union Darmſtadt Germania Zulda 1:2 (1:1).
Vor mäßigem Beſuch errangen die Bezirksligiſten aus Fulda
einen verdienten Sieg. Verdient deshalb, weil ihr Zuſpiel viel
präziſer war wie bei den Unioniſten. Erwähnt ſei, daß Fulda
unter einem engliſchen Trainer die Spielweiſe grundlegend geän=
dert
hat und heute einen ſchönen flachen Paß ſpielte, während
Union des öfteren verſuchte, mit hohem Spiel durchzukommen, was
bei den größeren und ſtabilen Verteidigern der Gäſte, die ein
tadelloſes Kopfſpiel vorführten, zu keinen Erfolgen führte. Bei
der großen Hitze wurden überragende Leiſtungen beiderſeits nicht
gezeigt, dafür wurde für ein Freundſchaftsſpiel etwas zu hart ge=
gleich
vor das Union=Tor, wo Aßmuth rettet. Im Gegenſtoß
Unions wird von Boos vorbeigeſchoſſen. Mit dem Winde ſpie=
lend
, kommt Fulda leicht in Vorteil, aber Unions Hintermann=
Geſellſchaftsſpiele: Samstag: F. S.V. Frankfurt V. f. L. ſchaft vermag immer zu klären. In der 10. Minute geht Roth mit
einer Vorlage los und bringt Union in Führung. Die Freude
dauert aber nicht lange, denn Fuldas Mittelſtürmer kann die Par=
tie
bald remis ſtellen. Nach dem Wechſel wird das Spiel laſcher,
nur vereinzelt lebt der Kampf auf. Union ſtellt inzwiſchen das
Eckenverhältnis auf 7:2, ohne aber zählbares zu erzielen. Fulda
iſt glücklicher, nach einem raſchen Vorſtoß folgt ein Gedränge im
Beſſunger Strafraum, und aus dem Hinterhalt geſchoſſen landet
der Ball im Netz. Fulda hält den Vorſprung mit verſtärkter Ver=
teidigung
bis zum Schluß.
Einkracht Darmſtadi Rumpenheim 1:4.
Auf dem neuen Sportplatz des F.C. Eintracht trafen ſich oben=
genannte
Gegner zu einem Freundſchaftsſpiel. Genau wie im
F.K. Pirmaſens 5:2. Slavia Prag Sp.Vg. Fürth 4:1 Chem= Vorſpiel, konnte auch diesmal Rumpenheim als Sieger den Platz
verlaſſen. Der Eifer, den Rumpenheim an den Tag legte, war
vorbildlich. Eintracht ging in der 20. Minute durch den Rechts=
außen
in Führung. Dann mußte der Eintrachtſturmführer verletzt
ausſcheiden, gleich darauf fiel der Ausgleich durch den Gäſte=
halblinken
. Darauf mußte auch der linke Eintrachtverteidiger
ſchwer verletzt den Platz verlaſſen. Eintracht ſpielte jetzt mit 9
Mann, was zu der hohen Niederlage führte. Eintracht konnte bei
dieſem Spiel wenig gefallen, vor allem vermißte man Zuſpiel und
Schuß vor dem Tor. Das große Schmerzenskind von Eintracht
iſt immer noch der Sturm. Der Schiedsrichter, ein Herr aus
Pfungſtadt, befriedigte nicht reſtlos.
Der Gegner der 2. Mannſchaft, Sp.V. Meſſel, trat leider
nicht an.
Sportverein 1898, Jugend.
A 2 Jugend Jugend Bergen, hier, 3:0.
D1. Jugend A 3 Jugend Eintracht Frankfurt, dort, 2:0.
D2 Jugend 1. Jugend Hakoah Frankfurt, dort, 1:2.
B1 Jugend A 2 Jugend Sp.=V. Wiesbaden, dort, 2:3.
B2 Jugend Germania Wiesbaden, dort, 0:1.
C1 Jugend G1 Jugend Bingen, dort, 1:3.
C2 Jugend C2 Jugend Bingen, dort, 3:2.
A1 Jugend A 1 Jugend Karlsruher F.=V., dort, 0:3.
Junioren Junioren Bingen, dort, 2:3.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Jubiläunsſpiele beim Sp.B. Weikerſtadk.
Reichsbahn=T.= u. Sp.V. Mainz Jgd.Sp. Weiterſtadt Jgd.
1:4 (0:2).
Die Jugendmannſchaften zeigten ein ſehr ſchönes Spiel, bei
dem die Einheimiſchen dem Gegner vor allem techniſch überlegen
waren.
Eintracht Frankfurt a. M. Pokalm.Sp, Münſter Liga 2:6 (1:4).
Vor dem Spiel ehrte der Vorſtand des Sp.V. Weiterſtadt die
Gäſtemannſchaften durch Ueberreichung von Erinnerungsplaketten.
Vom erſten Augenblick an zeigten die Gäſte aus Münſter die
beſſeren Leiſtungen, während Eintracht Frankfurt lange Zeit
brauchte, bis ſich die Manſchaft gefunden hatte. Münſter zeigte ein
außerordentlich produktives Spiel, vorzüglich vor allem war das
Stellungsſpiel der Hintermannſchaft und die Ballbehandlung.
Nur in der zweiten Hälfte konnte die Eintrachtelf zeitweiſe zu
guten Leiſtungen auflaufen, ohne aber viel zu erreichen. 6:2 heißt
das dem Spiel entſprechende Reſultat.


Vorſchlußrunde der D. T.=Damen.
In Leipzig; Turnerbund Ulm Vorwärts Breslau 0:6 (0:2)
Süddeutſchland.
Turnier des V. f. B. Stuttgart: F.V. Raſtatt S.C. Stutt=
gart
2:5. Sp.Vg. Mannheim Pol. Stuttgart 2:5. Tbd. Georgii
V. f. B. Stuttgart 1:2. S. C. Stuttgart Pol. Stuttgart 6:3.
F.V. Raſtatt Tbd. Georgii 3:5. Sp.Vg. Mannheim V. f. B.
Stuttgart 3:1. F.V. Raſtatt V. f. B. Stuttgart 4:5. Sp.Vg.
Mannheim S.C. Stuttgart 0:2.
F.C. Mannheim 08 Sp.Vg. Arheilgen 5:2. F.S.V. Mainz
R. S.V. Mülheim 3:1.
Aufſtiegsſpiele: S.C. Dietzenbach Eintracht Frankfurt 2:4.
Damen: F. S.V. Frankfurt Sportfreunde Landau 4 :2.
Rot=Weiß Frankfurt Alemannia Aachen 1:7.
V. f. B. Aachen F.S.V. Frankfurt 11:4. S.V. Eller 04
Poſt Frankfurt 5:2. Poſt Düſſeldorf Poſt Frankfurt 2:3.
Sportabt. Merck Rot=Weiß Frankfurt a. M., 2., 12:4.
Das Rückſpiel gegen die Liga=Reſerve Rot=Weiß Frankfurt
wurde am 1. Feiertag durchgeführt; es ſah die Sp.=A. Merck be=
reits
bei Halbzeit mit 8:1 in Front, obwohl mit Erſatz angetre=
ten
werden mußte. Nach Halbzeit verſuchte Frankfurt das Ergeb=
nis
zu verbeſſern, und erzielte denn auch noch drei Tore, denen
Merck aber noch weitere vier Tore entgegenſetzte. Sp.=A. Merck
konnte gefallen, insbeſondere der Sturm ſchoß aus allen Lagen,
fand aber auch in dem Erſatztorhüter Frankfurts kein allzu ſchweres
Hindernis. Die Gäſte fühlten ſich durch die Entſcheidungen Ger=
mans
=Arheilgen wiederholt benachteiligt.
Sport=Abt. Merck Spv.=V. Wiesbaden, 2., 2:5.
Zu dieſem Spiel am 2. Feiertag gegen die körperlich und tech=
niſch
überlegene Liga=Reſerve des Sp.=V. Wiesbaden mußte Sp.=A.
Merck mit Erſatz in allen Reihen antreten; allein im Sturmmuß=
ten
drei Leute erſetzt werden; die kleinen, körperlich viel
ſchwächeren Mercksleute hatten darum keinen leichten Stand, das
Spiel bis zur Halbzeit 1:2 zu halten. Nach der Pauſe konnte vor=
übergehend
, der Gleichſtand erzielt werden, aber die Kurſtädter
ſetzten dann zum Endſpurt an und erzielten noch drei Tore, die
der gute Mercks=Keeper nicht verhindern konnte. Wiesbaden ſpielte
nur mit 10 Mann, Merck konnte durch einen Alten Herrn ſeine
Vertretung gerade komplettieren. Schiri Herth (A. S.C.) war dem
Spiel ein korrekter Leiter.
Reichsbahn Darmſtadt-Lengfeld 4:2 (3:0).
Bedingt durch Erſatz einiger Spieler und die ungewohnten
Platzverhältniſſe, konnte ſich Reichsbahn nicht voll entfalten. Leng=
feld
leiſtete erbitterte Gegenwehr, doch konnte es 3 placierte Tore
in der erſten Halbzeit nicht verhindern. Nach der Pauſe wurde
Lengfeld etwas überlegen und kam zu 2 Toren, denen Reichsbahn
nur noch eins entgegenſetzen konnte. Das Treffen wurde in echt
ſportlicher Weiſe durchgeführt.
Reichsbahn 2.Bickenbach 2. 9:5 (6:4).
Nach wechſelvollem Spiel gewann R., nachdem es in der
erſten Halbzeit mit 6:4 in Front lag. Das Spiel hätte von bei=
den
Seiten etwas ruhiger durchgeführt werden dürfen.
In einem jederzeit flüſſigen Spiel gewann Reichsbahn Jgd.
gegen Bickenbach Jgd. 7:2 (3:1).
Handball=Jugend Sp. D. Darmſtadk 1898.
Die Jugendhandballabteilung der 98er empfing über Pfingſten
die 1. Jugendelf der Spielvereinigung Tübingen und die 1. Jgd.=
Mannſchaft der Spielvereinigung Duisburg als Gäſte. Die zum
Austrag gebrachten Spiele verliefen ſamt und ſonders in ſchönſter
ſportlicher Harmonie. Am 1. Pfingſtfeiertag ſtanden ſich in einem
ſchnellen, abwechſlungseichen und fairen Spiel die 2. Jugendmann=
ſchaft
der 98er und die ſchwäbiſchen Gäſte gegenüber, wobei das
unentſchiedene Endreſultat 10:10 die Ausgeglichenheit des Spielver=
laufs
richtig wiedergibt. Die am 2. Pfingſtfeiertag gegen die =
binger
antretende kombinierte 2. und 4. Jugendmannſchaft des
Sportvereins landete zum größten Erſtaunen nach intereſſantem
Spiel trotz der großen körperlichen Ueberlegenheit der Schwaben
einen verdienten 9:5=Sieg. Ebenſo erfolgreich war die 1. Jugend=
mannſchaft
der 98er, die den Jugendmeiſter des Rheinbezirks mit
dem nicht alltäglichen Reſultat von 16:8 beſiegte. Die 98er zeigten
vornehmlich in der 1. Spielhälfte ein reibungsloſes Zuſammen=
ſpiel
, das ihnen bis zur Pauſe ſchon einen 10:2=Vorſprung ein=
brachte
. In der 2. Hälfte kamen die Duisburger Gäſte dann mehr
zu Wort, ſo daß das äußerſt ſchnelle Spiel jetzt ausgeglichener
wurde, ohne daß der Sieg der Einheimiſchen gefährdet werden
konnte.
Am Pfingſt=Sonntag ſiegte der ſüddeutſche Handballmeiſter
Sportverein Darmſtadt 1898 gegen Ferrowatt Wien 9:2.
Schauturnen des A. T. B. Darmſtadt.
Die Schülerbeſtleiſtungen im Vierkampf ſind wie folgt richtig=
zuſtellen
: Weitſprung: 6.30 Meter W. Hoffmann, Handballweit=
wurf
: 44,20 Meter W. Hoffmann, Kugelſtoßen: 12,45 Meter H.
Kern, 100=Meter=Lauf: 12,1 Sek. E. Müller.
Hanoval, in der Zeutſchen Lurnerſchaft.
Auerboch Nieder=Ingelheim 10:1 (3:1), 2. Mannſchrften
2:3. (1:1); Crumſtadt Lorſch 4:10 (2:3), 2. Mannſchaften 4:5
(1:3); Bensheim Bickenbach 4:1 (1:1); Bensheim 2. Zell
5:3 (3:0); Arheilgen Nieder=Saulheim 5:4: Nieder=Ramſtadt
Handſchuhsheim 6:4 (4:0); Nieder=Ramſtadt Jgd. Sachſen=
hauſen
Jgd. 13:1 (6:0)!; Arheilgen 2. Nieder=Klingen 2:5
Hahn Ober=Ingelheim 3:4; Beffungen Idar 4:6; Eberſtadt
Idar 4:4 (4:1); Ober=Ramſtadt Wald=Amorbach 9:1; Bicken=
bach
2. Worms=Hochheim 1:6 (1:3); Bickenbach Jgd. Reichs=
bahn
Jad. 3:1 (1:1); Worfelden Pfungſtadt 3:5 (2:4): Ober=
Ramſtadt Hähnlein 7:4 (0:2); Pfungſtadt 2. Tgde. 1846
Darmſtadt 2. 5:9 (1:4), Jugendmannſchaften 7:7 (4:3); Reichs=
bahn
2. Bickenbach 2. 9:5 (6:4)!, Jugendmannſchaften 7:1
(4:0)) Lengfeld Reichsbahn 2:4 (0:3) 1: Schwanheim Tgde.
1846 Darmſtadt 5:2 (1:0).

Dienstag, den 10. Juni 1930
Die zahlreichen Pfingſtſpiele wurden alle glatt durchgeführt.
Neben hohen Siegen gab es auch überraſchende Niederlagen. Das
Spiel der beiden B=Meiſter Auerbach gegen Nieder=Ingelheim
brachte den Gäſten einen überraſchenden Anfangserfolg. Doch be=
ſaß
Auerbach eine ausgeglichene Elf, die ſich allmählich durch=
ſetzte
und nach der Pauſe die Ueberrheiner glatt überrannte.
Crumſtadt fühlte ſich ſehr ſiegesgewiß gegen Lorſch und leitete
auch einige gute Angriffe ein. Doch Lorfch ließ ſich nicht verblüf=
fen
. So kamen die Einheimiſchen aus dem Konzept, ſie ſpielten
zerfahren und oft mit dem Mund. Lorſch holte ſchließlich einen
eindrucksvollen 10:4=Sieg heraus. Bickenbach ſprang in Bens=
heim
für Klein=Auheim ein. Sie brachten nur 10 Mann und
darunter drei Erſagleute mit, ſo daß man den Pauſenftand mit
1:1 als Ueberraſchung anſprechen muß, da Benscheim die voll=
zählige
Elf beiſammen hatte. Doch konnten die zehn Spieler nicht
durchhalten, und Bensheim ſiegte 4:1. Nieder=Ramſtadt bot gegen
Handſchuhsheim ein gleichwertiges Spiel. Der Sturm der Gäſte
ſchoß beſſer; doch wehrte der Hüter Nieder=Ramſtadts ſo glän=
zend
ab, daß ſeine Elf mit 6:4 Sieger blieb. Die Begegnung
Eberſtadts gegen Idar geſtaltete ſich zu einem wahren Werbe=
ſpiel
, das das Schiedsrichteramt leicht machte. Eberſtadt hielt die
erſte Hälfte unter ſcharfem Tempo und ging 4:1 in Führung
Dem Endſpurt konnte dann der entſprechende Widerſtand nicht
mehr entgegengeſetzt werden. Der Gegner holte 3 Tore auf zum ver=
dienten
Unentſchieden. WormsHochheim fand ſich in Bickenbach
ſehr gut zurecht. Die erſatzgeſchwächte Zweite zeigte nicht die ge=
wohnte
Abwehr, ſo daß das Spiel 1:6 verloren ging. Worfelden
gegen Pfungſtadt gab ein ſcharfes und mitunter hartes Spiel.
Kurz nach Beginn lag Pfungſtadt 2:0 in Führung. Bei ausge=
glichenem
Spiele brachte es dann jede Partei zu drei weiteren
Toren. Engel im Worfelder Tor ließ einen Ball durch die Beine
paſſieren, während Grünig, der wieder das Pfungſtädter Tor
hütet, bei einem ſcharfen Schuß, den er glänzend abwehrte, Bei=
fall
erntete. Man war dann noch gemütlich beiſammen. Ober=
Ramſtadt läßt in letzter Zeit viel von ſich hören. So muß dem
erneuten Siege gegen Hähnlein Beachtung geſchenkt werden. Die
Gäſte ſpielten allerdings unter einem unglücklichen Stern. Ihr
Hüter wehrte halsbrecheriſch ab und zog ſich eine Verletzung zu.
Die Tgde. 1846 Darmſtadt ſchickte eine ſehr ſpielſtarke Erſatzelf
nach Pfungſtodt, die den 9:5=Sieg vollauf verdiente. Die Reichs=
bahn
war beſonders erfolgreich. Die drei Mannſchaften erzielten
Siege, worunter zwei ſehr hoch ausfielen.
Turngeſ. Darmſtadt 1875Tv. Friedrichsfeld 9:4 (2:2).
Wenn man ſich der Hoffnung hingab, daß man am erſten
Feiertag auf dem Sportplatz der 1875er ein faires Handballſpiel
ſehen ſollte, ſo wurde man doch ſehr enttäuſcht. Zu Gaſt hatte man
den Bezwinger der Turngeſellſchaft im vor nicht allulanger Zeit
ſtattgefundenen Ladenburger Handballturnier, Tv. Friedrichsfeld,
geladen. Zeigte ſich im Spielverlauf der erſten Halbzeit, daß zwei
gleichſtarke Gegner ſich gegenſtberſtanden, ſo ließ die zweite Halb=
zeit
ſeitens Friedrichsfelds jedes turneriſche Gefühl vermiſſen,
um jeden Preis war man auf Sieg eingeſtellt, ſo daß das Spiel
alles andere, nur kein Freundſchaftsſpiel mehr war. Ein Lob der
Darmſtädter Mannſchaft, die ſich nicht beirren ließ. Es war wohl
für Darmſtadt mit dem Herausſtellen eines Friedrichsfelder Spie=
lers
, mit dem unverſtändlicherweiſe zwei weitere Spieler frei=
willig
das Spielfeld räumten, ein leichter Sieg, trotzdem man auf
den Mittelſtürmer verzichten mußte. Friedrichsfeld, dem ſonſt
ein guter Ruf im Handballſpiel vorausgeht, hat ſich in Darm=
ſtadt
nicht von ſeiner beſten Seite aus gezeigt. Anders das
Spiel der beiden Jugendmannſchaften.
Tv. Lüdenſcheid Jgd.Turngeſ. 1875 Jgd. 9:5 (3:4)
am zweiten Pfingſtfeiertage.
Die erſte Halbzeit brachte ein flüſſiges, ſchnelles Spiel auf
beiden Seiten. In der zweiten Halbzeit konnten die Darmſtädter
dem Tempo der Gäſte nicht ſtandhalten und es kam nur noch zu
einem Torerfolg, während alle übrigen Angriffe an der tadel=
loſen
Verteidigung der Gäſte ſcheiterten, bzw. durch die glänzende
Abwehr des Torhüters zu keinem Erfolg führten. Das ſehr ſchnelle
und weitmaſchige Spiel der Lüdenſcheider brachte für ſie den Er=
folg
. Darmſtadt pielte nicht ſchlecht, nur machte ſich das Fehlen
eines Mannes der Mannſchaft bemerkbar.

In der Samstagsſitzung des Internationalen Fußballbver=
bandes
wurde vom Plenum der § 42 der Statuten für Ama=
teurſpieler
unverändert angenommen. Der § 43, der ſich
wit dem Vereinswechſel von Profisſpielern befaßt, wurde mit
einer Kompromißlöſung abgetan. Verträge, mögen ſie noch ſo
ſtreng abgefaßt ſein, ſind möglich, wenn ſie mit den verbands=
üblichen
Beſtimmungen nicht in Widerſpruch ſtehen.
Beſchloſſen wurde, in Auswahlmannſchaften künftighin Spie=
lerwechſel
zuzubaſſen, wenn zwiſchen den Parteien vorher eine
entſprechende Einigung erfolgt iſt. Der ſchottiſche Antrag, wonach
der Schiedsrichter während des Spieles ſo Aufſtellung nehmen
muß, daß er das ganze Spielfeld überblicken kann, fand Annahme.
Ebenſo pflichtete die Verſammlung einem Vorſchlage des Ita=
lieners
Mauro bei, daß Berufsſpieler nur zu einem anderen
Lande überwechſeln dürfen, wenn ihr erſter Verband einverſtan=
den
iſt. Amerikas Gegenantrag wurde verworfen.
Dann nahm der Kongreß Stellung zu den Berichten des
Olympiſchen Kongreſſes.
Die Weltmeiſterſchaft 1930.
Ueber die Fußball=Welmmeiſterſchaft 1930 in Montevideo be=
richtete
Buero=Uruguay, der mitteilte, daß von den europäiſchen
Nationen Belgien, Frankreich, Jugoſlawien und Rumänien ihre
Teilnahme feſt zugeſichert haben. Der Kongreß beſchloß, dem
Veranſtalter der Weltmeiſterſchaft ſeine Aerkennung für die
Beſtrebungen, Europa an dieſem Wettbewerb zu intereſſieren,
auszuſprechen und in Zukunft die Konſequenzen aus den gegen=
wärtigen
Schwierigkeiten zu ziehen.
Hierauf wurden die ſatzungsgemäß erforderlichen
Neuwahlen
vorgenommen. Rimet=Frankreich, Fiſcher=Ungarn und Dr. Jvo
Schricker=Deutſchland wurden neuerlich zu Mitgliedern des
Exekutib=Komitees gewählt, während im Aufſichtsrat der Fifa
Olave=Spanien und Pelikan=Spanien ſitzen. Ferner beſchloß der
Kongreß, zur Sitzung des Internationalen Board, die am 14
Juni in Bournemont ſtattfindet, als Delegierte Dr. Bauwens=
Deutſchland und Delonnay=Frankreich zu entſenden. In Ueber=
einſtimmung
wurde die Feſtlegung der kommenden internatio=
nalen
Kämpfe von der Tagesordnung abgeſetzt. Der Voranſchlag
des Etats für 1930 wurde ohne Debatte angenommen. Der Kon=
greß
1931 findet in Berlin ſtatt.
Ein Weſteuropäiſcher Pokal.
Nach Schluß der Fifa=Tagung traten die Delegierten von
Portugal, Spanien, Belgien, Frankreich und Luxemburg zu einer
Sonderkonferenz zuſammen. Man beſchloß, nach Muſter
des Mitropa=Pokals einen internationalen Wettbewerb um den
Weſteuropäiſchen Pokal auszuſchreiben. Zum Unterſchied vom
Mitropa=Pokal ſollen nicht Klubmannſchaften, ſondern National=
mannſchaften
in Wettbewerb treten. Die Wertung erfolgt nach
dem Punktſyſtem. Vorgeſehen ſind insgeſamt 20 Begegnungen.
Das Finale für dieſen Pokalkampf wurde auf 1932 angeſetzt.

Toni Bauhofer=München, der bekannte Motorradfahrer, ſiegt:
auf einer 500=Kubikzentimeter=D.K.W.=Maſchine Eeim Großen
Preis von Polen in Rekordzeit.

Nun

Mng semsſchland" 1. der HN
Darmſtadt ſiegt in den Staffeln; Waſſerballſr
Zu einem ſchönen Erfolge für den Darmſtädter
geſtaltete ſich am erſten Feiertag der Klubkampf des
berg gegen Jung=Deutſchland. Die Nürnberger, mit
an der Spitze, waren nach Darmſtadt gekommen
Kämpfen gegen die Einheimiſchen zu beweiſen, daß
den Erfolge der letzten Zeit kein Zufall waren. Doch
land, das lange Zeit untätig zugeſehen hatte, erwi
ausgezeichneter Gegner und erbrachte den Beweis, de
ſtadt noch mit an der Spitze iſt. Die beiden Freiſti
ten die Darmſtädter zu glatten Siegen geſtalten, u
das Waſſerballſpiel den ſonſt ſieggewohnten ſüdder
nicht als Sieger ſah, ſo änderte das doch nichts an
daß dieſer Klubkampf für Jung=Deutſchland einer
Erfolg darſtellt. Trotz Feiertag und kühlem Wett
viele Zuſchauer erſchienen, die durch den guten E
auf ihre Koſten kamen und den in eineinhalb Stund
geführten Kampf mit großem Intereſſe verfolgten.
Freiſtilſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. Jung=Deu
(Schwartz, Wolf. Berges); 2. 1. F. C. Nürnberg 2
Ackermann, Balk).
Schwartz bleibt bis 50 Meter bei ſeinem Ge
dann auf und davon zu gehen. Mit der für den An
waſſerſaiſon und die 100 Meter=Bahn ausgezeichn
1.06 kann er ſeinem Kameraden Wolf einen Vorſpru=
Metern mitgeben, den dieſer durch gutes Können no
dehnen kann. Hier iſt bereits das Rennen entſchiel
der ſchnelle Balk kann gegen Berges, der zum Sc
ſchwimmt, dieſen großen Vorſprung nicht aufholen.
Freiſtilſtaffel 3 mal 200 Meter: 1. Jung=Deutſchlan
Schwartz, Berges); 2. Nürnberg 8,07 (Ackermann,
Dem Darmſtädter Startmann Wolf iſt ſein Ge
Weiſe gewachſen und verliert ſchon einige Meter.
nun Balk ein, der ſich ſofort auf die Verfolgung
macht. Heiko ſchwimmt jedoch taktiſch ſehr gut, läß ſo
Meter bis auf Körperlänge herankommen und hi da
guten Spurt ſeine Führung. Als dann Berges ſch=
abgeht
, weiß man, daß dieſer Kampf zu einem üb=
der
Einheimiſchen wird. Die Zeit 7:45,4 (Durchſt
ausgezeichnet.
Waſſerball 1:1.
Das Reſultat wirkt als große Ueberraſchung
Bayern ſehr ſchmeichelhaft. Bei Jung=Deutſchland r
bemerkbar, daß die drei Stürmer vorher zwei ſchwe
ſchwommen hatten. Die Nürnberger dagegen hatt
Leute im Waſſer und konnten das Spiel durch gute
einem offenen Kampfe geſtalten. Nach langem Hin d
Nürnberg durch einen Doppler Blackholms in Führu
im Anſchluß an einen Eckball von Schwartz kann Bes
der Pauſe ausgleichen. Nach der Halbzeit werden d
überlegener, können aber keine zählbaren Erfolge er gei
berg zeigte gegen voriges Jahre ein ſtark verbeſ
Bei den Darmſtädtern, die eine gute Hintermar
merkte man die lange Ruhepauſe. So kam es,
unter der ſicheren Leitung von Herrn Blank (M
unentſchieden endete.
Die Rahmenkämpfe zeigten guten Sport und cht
ein Waſſerballſpiel zwiſchen der 2. Mannſchaft un
Jung=Deutſchlands, daß die Jugendlichen knapp mi f1.

Cilly Außem und Tilden gewinnen je drei We
Auch am Schlußtag des Berliner Rot= Weiß=
waren
den Veranſtaltern Sommerwetter und die
kumsanteilnahme treu geblieben. Im Mittelpunkt
ſtand wieder die phantaſtiſche Tenniskunſt des Ame
den, der alle von ihm beſtrittenen Wettbewerbe ge
Nachdem er bereits am Tage vorher zuſammen n.
Herren=Doppel gegen Prenn/Dr. Kleinſchroth ge
brachte er am Schlußtag noch das Herren=Einzel 1
mit Frl. Außem auch noch das Gemiſchte Doppel
Außem feierte übrigens einen gleichen Triumph.
in drei Konkurrenzen ſiegreich. Neben dem Gen
holte ſich die neuerdings unter der Schule ihres gr
Tilden ſtark verbeſſerte Rheinländerin noch das Dar
mit Frau Schomburgk als Partnerin auch das
Im Herren=Einzel leiſtete der deutſche Rangliſt
Prenn dem Amerikaner einen tapferen Widerſtand.
in manchen Phaſen hart kämpfen, um ſchließlich nac
Satzes 7:5, 8:6, 1:6, 7:5 ſiegreich bleiben zu können.
Außem holten ſich dann das Gemiſchte Dopp
Friedleben/von Kehrling weſentlich leichter 6:3, 6
ſchweren Aufgabe ſtand Frl. Außem dann noch einn
Einzel, wo Frl. Krahwinkel=Eſſen, die am Vortag
Meiſterin d’Alvarez 6:0, 8:6 ausgeſchaltet hatte,
Kampf 4:6, 8:6, 6:1 geſchlagen gab. Dafür blieb al
zuſammen mit Frau Schomburgk im Damen=Dopr
franzöſiſche Kombination Frl. Neufeld/Frau Adam
ſo leichter mit 6:4, 6:0 in Front.
Die vierke Runde um den Davis=
Die Spiele der vierten Runde um den Davis
den am Pfingſtmontag beendet. Damit ſtehen in 2
nunmehr die Gegner für die Vorſchlußrunde feſt, de
zum 20. Juni beendet ſein müſſen. In der oberei
ſich die Tſchechoſlowakei und Japan dem
gegenüber. Den zweiten Endſpielgegner ermitteln
Auſtralien, die ihren Kampf auf italieniſche
Austrag bringen werden.
Japan Spanien 4:1.
Wie erwartet, zeigten ſich in Barcelona die
ſpaniſchen Vertretern glatt überlegen. In den erſte
ſchlug Otha (J.) Juanicao (Sp.) und Harad
(Sp.). Im Doppel kamen die Spanier Maie
gegen HaradaAbe überraſchend 2:6, 6:4, 6:
ihrem erſten Erfolg. Japans Meiſterſpieler Ha
Juanicao 6:0, 6:3, 6:3, und Otha triumphierte
leicht 6:1, 6:1, 6:1.
Auſtralien England 3:1.
England, das Deutſchland ſchon in der erſten 9
Wettbewerb warf, iſt an Auſtralien geſcheitert. Die
Auſtralien zeigten im engliſchen Seebad Eaſtbour
Können. Nach den Niederlagen in den erſten Ein
mochten die Engländer nur im Doppel einen Pun=
Die Entſcheidung fiel am Montag, an dem der Au
man den Engländer Lee 6:3, 4:6, 7:9, 6:2, 6:4 ſch
das vorläufige Ergebnis auf 3:1 ſtellte, womit abe!
lien als Gegner in der Vorſchlußrunde gegen Italie
Belgiens Tennismeiſterſchaften wurden am Mol
beendet. Im Herren=Einzel machten die Franzoſen
Borotra den Endkampf unter ſich aus. Borotk
raſchend ſeinen Landsmann Cochet 4:6, 6:3, 6:4, 8:0
ten Erfolg hatte Borotra im gemiſchten Doppel mil
Sigart als Partnerin zu verzeichnen; ſie ſchlugel
Pca: Miß RidleyPeters leicht 6:0, 6:4

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[ ][  ]

rlichem Pfingſtwetter, das aber heftigen Gegenwind
ſtarken Wellengang auf der ſonſt ſo idealen Renn=
Moſel brachte, kam an den beiden Pfingſttagen in
Internationale Trierer Frühjahrsregatta zum Aus=
erſte
Begegnung nach dem Weltkriege zwiſchen Eng=
ßerordentlichen
Erfolge für die veranſtaltenden Re=
ſe
, den Moſel=Regatta=Verband und den Kölner Re=
Durch die Teilnahme des Londoner Rowing=Clubs,
imer Amicitia und des Deutſchen Meiſters im Einer,
vom Berliner R. C., und ſchließlich der bedeutendſten
Vereine brachten die Hauptrennen äußerſt ſpannende
n Erſten Vierer ſtartete Amicitia Mannheim gegen
öln, Waſſerſport=V. Düſſeldorf und Etuf. Eſſen und
bedrängt auf der ganzen Strecke, ſchließlich nach
um Erſten Einer gegen Stange=Leverkuſen aus. Im

ſpielte der engliſche Meiſter D. Guye keine Rolle.
wurde mit etwa 5 Längen Vorſprung Erſter, wäh=
den
Engländer noch auf den dritten Platz ver=
Zierer ohne Steuermann, bei dem Amicitia nicht ſtar=
uh
in 7:33,8 unangefochten der engliſche Meiſter Lon=
gr
Rhenania Koblenz, Germania Köln. Das ſpan=
ien
des Tages war der Reichsachter, in dem Ami=
Heim auf den London Rowing=Club traf. Die beiden
er f
A: lieferten ſich einen harten Kampf auf der ganzen
em Mannheim ſtets leicht im Vorteil war. Bei 1500
ößerte Amicitia den Vorſprung und ging ſicher nach
Endſpurt mit 1½ Längen in 6:20 Minuten als Sie=
ſiel
; hinter London R.C. belegte. Germania Köln
MPlatz. Amicitia Mannheim hat mit dieſem Sieg
vorragende britiſche Mannſchaft, die zu den Briti=
elen
nach Toronto entſandt wird, eindrucksvolle Re=
e
bei der Olympiade in Amſterdamm erlittene Nie=
nmen
.

Nan
45,

AN

lbzeit werden
aren Erfolge
in ſtark ve
dute Hinterr
So kam e.

ſchen Gäſte konnten am zweiten Tag nur Plätze be=
prachen
ſich ſehr anerkennend über die muſtergültige
aus und ſtellten ihre Wiederkehr in Ausſicht. Im
ohne Steuermann, bei dem die Engländer wieder
rte WSV. Düſſeldorf über die halbe Strecke, ehe
mnheim zum Endſpurt überging und mit einer
iegte; London RC. endete auf dem 3. Platz. Bei
en zum Erſten Einer ſchied der Ludwigshafener von
rum aus. Das Rennen brachte einen erbitterten
en dem Düſſeldorfer Jungmann Weimar und dem
Guye. Im Endſpurt ſiegte der Deutſche ſchließlich
und gewann damit ſein erſtes Seniorrennen. Der
es Mainzer RV. im Zweiten Vierer brachte ihnen
latz hinter Kölner Cl. f. Waſſerſport und Rhenania
mönih im Adolf=Kügs=Gedächtnis=Vierer (Großer Vierer)
ms in Führu) Eſſen und WSV. Düſſeldorf zurückgezogen. Gegen

wartz kann auf nnheim hatte Germania Köln wichts zu beſtellen.

Lettbewerbe g.4
=Eit
Rang
Viderſt
tiſchte 20

mer mit Flinſch und Schneider ſiegten in 6:49,1
2 Längen. Famoſer Endſpurt brachte den Gebrü=
WSV. Godesberg) den Sieg im Doppelzweier mit
er die über die ganze Strecke führenden Homberger.
dete Mainz auf dem 3. Platze. Fünf Mannſchaften
Hauptrennen des Tages, den Colonia=Agrippina=
Boote gingen bei, gleichmäßigem Start auf die
ort entwickelte ſich ein harter Bord=an=Bord=Kampf
von RC. und Amicitia Mannheim. Bei 1000 Meter
, während Amicitia ſogar auf den 3. Platz zurück=
hinter
Germania Köln. Die Mannheimer zogen
0 Meter vor und lagen kurz darauf in leichter Füh=
fewaltiger
Endſpurt brachte ſie ſchließlich mit
brung vor London als Erſter durchs Ziel. Am
wohnte Oberpräſident Fuchs den Rennen bei.
Regatta in Hanau.
ihrige Hanauer Regatta geſtaltete ſich zu einer Art
der um Frankfurt=Offenbach gruppierten Ruder=
it
den auswärtigen Clubs aus Eiſenach, Gießen und
höne, ſpannende Rennen ausfochten. Es wurden
Leiſtungen geboten. Eine Ueberraſchung war die
* Frankfurter Germania im Erſten Achter, die dafür
n Vierer eine ſehr gute Rolle ſpielte. Relativ am
der Offenbacher RV. ab, der 4 Siege an ſich brachte,
dem aufſtrebenden Frankfurter RC., der dreimal
Von den Gäſtemannſchaften holte ſich der
T. einen Viererſieg.
Internationale Regatta in Konſtanz.
2. Internadionalen Regatta des RV. Konſtanz, die
Meter langen Bahn auf dem Bodenſee ausgetragen
T 20 Vereine gemeldet, davon allein 9 aus der
Eidgenoſſen konnten denn auch in 5 Rennen ſieg=
So gewann der Ex=Europameiſter Dr. Boßhardt=
Iſten Einer. Deutſcherſeits verfügte der Münchener
beſte Material; er konnte ſich den Erſten Achter
eker holen. Guten Nachwuchs hatte der Friedrichs=
Sodenſee zur Stelle, der zweimal ſiegreich blieb.

Be Opel=Preis von Oſtdeutſchland (150
urde in 4:24,15 Std. eine ſichere Beute des Bres=
enz
.
Bſtſonntag wurde die 15. und letzte Etappe der
indfahrt auf der 220 Kilometer langen Strecke
land ausgefahren. Aus einer Spitzengruppe von
konnte ſich Mara den Etappenſieg im
Ih. Im Geſamtergebnis hat ſich nichts mehr ge=
Tid behält die Spitze mit 115:11,55 Stunden vor
undi, Morelli, Poſenti und Nogrini.
Henrennen Rund um München gewann in der
SBerli im Endſpurt vor Krücke=München und
in der B=Klaſſe, die eine beſſere Zeit als die
ie, ſiegte Patzig=Chemnitz vor Schmidt=München
Stuttgart.
SEutſchen Bahnmeiſterſchaften der VDRV. in Lud=
De über 1000 Meter Adam Koch=Concordia Frank=
über
10 Kilometer O. Michaelis=Magdeburg ſieg=
Se borjährige Meiſter Becht=Frankfurt erlitt in
n Niederlagen.
Vort gab es verſchiedene beachtenswerte Reſul=
19 ſiegte in dem Dauerrennen über 100 Kilo=
meiſter
Paillard über Maronnier, Suter
Sahrend ſich Buſchenhagen im Verfol=
En von Faes geſchlagen bekennen mußte.
deutſche Straßenfahrer gingen bei Lyp über 375
Den Start, mußten ſich aber mit den vorderen Plätzen
Eber blieb in 12:17,0 Std. Benoit vor Faure,
nd Buſe.
Deger ſtarteten, auf der kleinen belgiſchen Bahn
ſch aber nicht zur Geltung bringen. Die Mann=
ZNien ſich hier van HevelDebruycker mit Runden=

Soheling=Sharkeykampf hat Exweltmeiſter Tunneh
ten Ehrenpreis geſtiftet.

Dienstag, den 10. Juni 1930

Neue Belaſtung der Vereine und Berbände.
Auf der Suche nach neuen Einnehamequellen hat ſich die
Reichsunfallverſicherung auch den Sport auserkoren.
Ein im Jahre 1928 beſchloſſenes Geſetz, das die Unfallverſicherung
utſchland im Ruderſport auf deutſchem Boden wurde auf ſämtliche Einrichtungen und Tätigkeiten im Geſundheitsdienit
Bublikumsbeſuch und hervorragender Organiſation ausdehnt, wird dazu benutzt, um jetzt auch die Sportvereine
heranzuziehen. Die Berufs=Genoſſenſchaft für Geſundheitsdienſt
und Wohlfahrtspflege dehnt den Begriff Tätigkeit im Geſund=
heitsdienſt
auf alle Vereine aus, die Leibesübungen, Tur=
nen
, Leicht= und Schwerahtletik, Boxen, Schwimmen, Fußball,
Hockey, Handball, Tennis, Golf, Fechten, Winterſport, Wandern
und Touriſtik, Jugendpflege und Gymnaſtik betreiben. Allen
dieſen Vereinen iſt jetzt die Mitteilung zugegangen, daß die Un=
fallverſicherung
ſich auf alle in der Verwaltung tätigen Mitglieder
erſtreckt, wie Vorſtand, Kaſſen=, Schrift=, Preſſe=, Spiel=, Ball=,
nden Endſpurt mit 2 Längen Vorſprung als Sieger Fechtwart, weiter auf alle Perſonen, die als Kampfrichter, Ziel=
zehen
. Der Ludwigshafener v. Hoven ſchied bei den richter, Zeitnehmer, Starter, Ehrengerichts=Mitglieder uſw. voll
oder teilweiſe beſchäftigt ſind. Ferner unterliegen der Verſiche=
rungspflicht
Trainer, Sportlehrer, Turnwarte, Vorturner, Riegen=
führer
, Mannſchaftsführer, Spielführer, Kontrolleure, Platzauf=
ſeher
und alles Dienſtperſonal. Ausgenommen von der Verſiche=
rungspflicht
ſind nur diejenigen aktiven Mitglieder, die eine vor=
bezeichnete
Tätigkeit nicht ausüben. Die Anmeldung iſt geſetzliche
Pflicht und kann im Falle des Nichtbeachtens durch Ordnungs=
ſtrafen
bis zu 1000 RM. erzwungen werden. Gegen dieſe Maß=
nahme
kann nicht früh genug energiſch Einſpruch erhoben
werden. Gerade Behörden, die den Dienſt an Geſundheit und
Wohlfahrt des Volkes zur Aufgabe haben, müßten am beſten
wiſſen, welch vorbeugenden Wert für die Volksgeſundheit die
Leibesübungen haben, und daß deshalb die Vereine, die die
Träger dieſer Bewegung ſind, eher Unterſtützung als Knebelung
und Ausbeutung verdienen. Es iſt zu erwarten, daß ſich die
Vereine und Verbände zu einer gemeinſamen Proteſt=
kundgebung
zuſammenſchließen werden, um dieſes neueſte
Attentat auf den Sport im Keime zu erſticken.
Pferdeſpork.
die Frankfurker Juni=Rennen.
Trotz des ſtarken Reiſeverkehrs und des gleichzeitig ſtattfin=
denden
Flug=Meetings hatte der Frankfurter Rennklub mit ſei=
nem
Rennen am Pfingſt=Sonntag einen ſtarken Beſuch zu verzeich=
nen
. Die Rennen nahmen einen ſehr ſpannenden Verlauf, obwohl
die Felder teilweiſe recht ſchwach ausfielen. Leider ereigneten
ſich wieder drei Stürze. Während Regier und Deſchner in den
beiden Jagdrennen ohne ernſtlichen Schaden davonkamen, mußte
Kornberger bei ſeinem Sturz von Pedrillio unmittelbar nach
dem Finiſh im Preis vom Frauenhof mit einer Gehirnerſchütte=
rung
ins Krankenhaus eingeliefert werden. Außerdem hatte er
noch Wirbelprellungen davongetragen, da er im herabgerutſchten
Sattel hängen geblieben war und von ſeinem Pferd dadurch ge=
treten
wurde.
Sportlich intereſſant waren die Ergebniſſe im Heinrich von
Opel=Erinnerungsrennen und im Preis von Waldfried. Wäh=
rend
in erſterem Frau v. Opel wit Delifee einen knappen, aber
noch ſicheren Sieg feiern konnte, war der Dreijährige Jlos, der
der Stute das ganze Alter vorgab, mit kurzem Kopf geſchlagen.
Das Verloſungsrennen brachte eine Ueberraſchung, da Lt. Schul=
thes
die Berufsreiter aus dem Felde ſchlagen konnte. Sein Ge=
rold
zahlte mit 138:10 die beſte Quote. Der Sieg kommt in erſter
Linie auf den geſchickten Ritt des jungen Leutnants, der im
letzten Bogen mit Ardoritin nach vorne zog und glatt nach Hauſe
kam. Den Preis der Landwirtſchaft hatte ſich Undine geſichert,
wachdem Johannisfeuer auf halbem Weg gefallen war und die
Bahn kreuzend, noch die führende Feuermal aus der Fahrt ge=
bracht
hatte.
1. Preis des Zuchtfonds. Für Dreijährige. 2300 Mk. 1400
Meter: 1. Stall Hagos Dejaneira (Printen); 2. Patrella; 3.
Sauſewind. Ferner: Schnellbahn. Toto: 15, Platz: 12, 15. 45 Lg.
2. Preis der Landwirtſchaft. Jagdrennen. Ehrenpreis und
2300 Mk. 3200 Meter: 1. Geſt. Röttgens Undine (Lüder); 2. Feuer=
mal
; 3. Komteß Jſola. Ferner: Heilige Johanna, Johannisfeuer,
Kern. Toto: 20, Platz: 18, 18. 7Hals.
3. Preis vom Waldfried. Ehrenpreis und 4000 Mk. 2000
Meter: 1. Daubs Patgulli (Bollinger); 2. Taius; 3. Nemrod.
Toto: 23. 23 Lg.
4. Verloſungs=Jagdrennen. Ausgleich 3500 Mk. 3600 Meter:
Lt. Schulthes Gerold (Beſitzer); 2. Ardoritin; 3. Troja. Ferner:
Hexenprinz, Ruiſſeau d’Or, Cannebiere. Toto: 138, Platz: 49, 15.
22½ Lg.
5. H. v. Opel=Erinnerungsrennen. Ausgleich. Ehrenpreis
und 6000 Mk. 1400 Meter: 1. v. Opels Delifee (Ludwig); 2. Jlos;
3.Heruler. Ferner: Fortunatus, Dido. Toto: 25, Platz 13, 13.
Kopf1½ Lg.
6. Preis vom Frauenhof. Ausgleich. 2300 Mk. 1800 Meter:
1. Geſtüt Lechhofs Galan (Regier); 2. Pedrillo; 3. Markſtein.
Ferner: Südwind, Flügelmann, Pax, Enthuſiaſt. Toto: 26,
Platz: 14, 12, 13. Kopf1½ Lg.
Alba gewinnt die Hoppegarten=Union.
Mit der Hoppegarten=Union kam am Montag auf
der Bahn des Union=Klubs die klaſſiſche Vorprüfung für das
Derby zur Entſcheidung. Das Rennen brachte ein neues Zuſum=
mentreffen
von Alba und Ladro, Alba zog in der Ge=
raden
leicht an Ladro vorbei und verſtärkte damit ſeine Stel=
lung
als Derby=Favorit. Die Goldene Peitſche, die tradi=
tionelle
Fliegerprüfung, verunglückte leider ſchon am Start, da
Askari zur Seite wegbrach und die beiden Oppenheimer Vertreter
erheblich behinderte. Rochus galoppierte, durchweg an der
Spitze und gewann ganz leicht gegen Askari.
Goldene Peitſche. Ehrenpreis und 7800 Mk., 1200 Meter:
1. v. Opels Rochus (Narr); 2. Askaxi; 3. Maſſo dArezzo. Toto:
28, Platz: 13, 21, 34. 2K. Ferner: Markgraf, Winkelried, Ha=
bicht
II, Wiener Blut, Calcum.
Union=Rennen. Für Dreijährige. Ehrenpreis und 34000
Mk., 2200 Meter: 1. S. A. v. Oppenheims Alba (Munro); 2.
Ladro; 3. Brutus. Toto: 29, Platz: 11, 10, 16. 264 Lg. Fer=
ner
: Putz, Adebar, Aulos.
Adalbert=Rennen: 28 000 Mk., 1000 Meter: 1. Mydlinghovens
Briſſago (Raſtenberger); 2. Auch einer; 3. Oſtade. Toto: 47,
Platz: 14, 12, 14. ½K. Ferner: Vierzeiler Sonnenglaube,
Gafron, Firlefanz, Abſchied, Antonium, Vichy, Marmon,
Heuchler.
Semper idem Sieger im Traber=Derby.
Die in ſchmuckem Grün prangende Trabrennbahn Ruhleben
erwies ſich faſt zu klein, um die Menſchenmaſſen aufzunehmen,
die Zeuge des diesjährigen Traberderbys waren. Zehn Pferde,
die Elite des Dreijährigen=Jahpganges, fanden ſich am Start des
3200 Meter langen Rennens zuſammen. Nach gut gelungenem
Ablauf übernahm ſofort Semper idem in guter Fahrt die Füh=
rung
vor den ſchnell aufgerückten Favoriten Dr. Wagner, Bandit,
Landsknecht und Johann. Hagel war durch einen Fehler bald
ausſichtslos zurückgefallen. An dieſer Reihenfolge änderte ſich
bis ins Ziel nichts mehr. Semper idem zog als leichter Sieger
nach Hauſe und paſſierte in der neuen Derbyrekordzeit
von 4:24,2 (1:25,7) das Ziel.

Seite 7

Meiſterſchaffskänpfe der Schwerakhlelen.
Kreisfeſt in Hanau.
Am 8. und 9 Juni veranſtaltete der 2. Kreis des D.A.
S.V. 1891 ſeine Meiſterſchaften auf dem Sportplatz des Turn=
und Fechtelubs in Hanau. Eine zahlreiche ſportbegeiſterte Zu=
ſchauermenge
hatte ſich zu dieſen hochintereſſanten Kämpfen ein=
gefunden
.
Gewichtheben (vom Fliegengewicht aufwärts): 1. Müller=
Idar, 615 Pfd.: 2. Schmieden=Idar, 600 Pfd.; 1. Keller=Offenbach,
2. Schneider=Griesheim; 1. Mühlberger=Frankfurt, 2. Loch= Ober=
ſtein
; 1. Fetzer=Oberſtein, 2. Schäfer=Griesheim; 1. Loch= Ober=
ſtein
, 2. Platzer=Griesheim: 1. Bäſſeler=Hanau, 2. Liſt=Iſenburg;
1. Barruch=Kreuznach, 2. Kehl=Griesheim. Altersklaſſe:
1. Feth=Hanau, 2. Henſel=Bockenheim; 1. Pfaff=Kirn, 2. Schlegel=
milch
; 1. Scheid=Frankfurt, 2. Kupfer=Offenbach; 1. Walter= Neun=
kirchen
, 2. Lapp=Iſenburg; 1. Braſch=Bockenheim, 2. Mink= Offen=
bach
.
Ringen (vom Bantamgewicht aufwärts): 1. Zehmer= Kreuz=
nach
, 2. Hubner=Koſtheim; 1. Ohl=Groß=Zimmern,
2. Wick=Dieburg; 1. Feyl=Frankfurt, 2. Schmitmer=Damm;
1. Schultheiß=Hanau, 2. Cezanne=Frankfurt; 1. Loch=Oberſtein,
2. Kraus=Darmſtadt: 1. Danz=Groß=Zimmmern,
2. Schmittner=Damm; 1. Müller=Kreuznach, 2. Kracker=Hanau.
Aelteſtenklaſſe: Gewichtwerfen (vom Federgewicht aufwärts):
1. Wahl=Laubenheim, 2. Görlich=Laubenheim; 1. Umſtädter= Lau=
benheim
, 2. Kreis=Iſenburg; 1. Ott=Dieburg, 2. Hubler=
Iſenburg; 1. Liſt=Iſenburg, 2. Kracker=Hanau.
Hammerwerfen (vom Federgewicht aufwärts): 1. Hoos= Iſen=
burg
, 2. Tragert=Iſenburg; 1. Bruch=Idar, 2. Kreis=Iſenburg;
1. Ott=Dieburg, 2. Hubler=Iſenburg; 1. Liſt=Iſenburg,
2. Hollebein=Bergen.
Steiuſtoßen (vom Federgewicht aufwärts): 1. Stadtmüller=
Aſchaffenburg, 2. Schuch=Oberſtein; 1. Märker=Hammerſtein;
2. Ritzel=Bieber; 1. Ott=Dieburg, 2. Hubler=Iſenburg;
1. Rothbart=Bürgel, 2. Hollebein=Bergen.
Dreikampf: Leichtgewicht: 1. Ritzel=Bieber, 2. Bruch=Idar;
Schwergewicht: 1. Rothbart=Bürgel, 2. Guttandin= Die=
burg
.
Tauziehen (vom Leichtgewicht aufwärts): 1. Laubenheim;
1. Laubenheim; 1. Bergen; 1. Dieburg.
Europameiſterſchaften der Amakeurboxer.
Beſſelmann=München Europameiſter.
Die Europameiſterſchaften der Amateurboxer fanden am
Pfingſtſonntag in Budapeſt ihren Abſchluß. Der deutſche Box=
ſport
kann mit den Erfolgen, die ſeine Repräſentanten in Buda=
peſt
errangen, zufrieden ſein. Zwar reichte es nur im Welter=
gewicht
zu einer Europameiſterſchaft, wo der Münchener Beſſel=
mann
ſtändig klar überlegen den Polen Majchraycki abfertigte.
Den ſpannendſten und intereſſanteſten Kampf des Abends lieferte
der talentierte Münchener Leidmann dem routinierten Dänen
Thyge Peterſen. Die erſte Runde gehörte vollſtändig dem Deut=
ſchen
, der auch in der zweiten Runde ein leichtes Plus heraus=
holen
konnte, doch dem techniſch überlegeneren Gegner einen
äußerſt knappen Punktſieg überlaſſen mußte. Dann gab es für
Deutſchland noch einen vierten Platz im Leichtgewicht, da der
Münchener Held gegen Väkevä=Finnland unterlag.
Die neuen Europameiſter.
Fliegengewicht: Penekes=Ungarn ſchlägt Forlanſki=Polen
nach Punkten.
Bantamgewicht: Szeles=Ungarn ſchlägt Plaeſu=Rumänien
nach Punkten.
Federgewicht: Szauv=Ungarn ſchlägt Satacini=Italien
nach Punkten.
Leichtgewicht: Biancini =Italien ſchlägt. Scobolevſki= Un=
garn
nach Punkten.
Weltergewicht: Beſſelmann=Deutſchland ſchlägt Maj=
chraycki
=Polen nach Punkten.
Mittelgewicht: Meroni=Italien ſchlägt Szigeti=Ungarn
nach Punkten.
Halbſchwergewicht: Thyge Peterſen=Dänemark ſchlägt
Leidmann=Deutſchland nach Punkten.
Schwergewicht: Michaelſen=Dänemark ſchlägt Molan=
der
=Schweden nach Punkten.
Im Kampf um den 3. und 4. Platz ſiegte im Fliegengewicht
Trombetta gegen Lungo=Rumänien, im Bantamgewicht wurde
Rodriguez Dritter, und im Leichtgewicht unterlag erwartungs=
gemäß
Held=München nach Punkten gegen, den Finnen Väkevä
und kam ſo auf den vierten Platz.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Dienstag, 10. Juni.
11.00: Die Echternacher Springprozeſſion.
16.00: Nachmittag des Frankfurter Hausfrauenvereins. Von der
Kochtante: Erdbeerſpeiſen, Erdbeertorten.
Anſchl.: Frau Prof. Dr. Egersdorff: Pfingſtgeiſt in der Familie.
17.20: Konzert. Strauß: Potp. Die Fledermaus; Lied aus Der
Zigeunerbaron. Suppé: Marſch aus Boccaccio.
18.05: Prof. Dr. Wichert: Von keiner Sachkenntnis getrübt
Auch eine Kunſtbetrachtung.
18.35: Fritz W. Schmidt: Die deutſche Legion in Süd=Braſilien.
19.05: Landgerichtsdir. Dr. Leibfried: Wie vererbt ſich der Nach=
laß
beim Fehlen einer letztwilligen Verfügung?
19.30: Blaskonzert des Frankfurter Harmonieorcheſters.
20.30: Kompoſitionsſtunde. Alexander Friedrich von Heſſen.
21.30: Ein Altfrankfurter Wäldchestag.
0.30: Nachtkonzert, Lieder und Klavierſtücke von Franz Schubert,

Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Dienstag, 10. Juni.
5.00: Margarete Wallmann: Tanzturnen für Kinder.
16.00: Karl Graef: Von der Pflege der Stimme des Lehrers.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Min.=Dir. Dr. Badt: Im Zeppelin nach Süd=Amerika,
17.55: Dr. Groſche: Volksbildung und Weltanſchauung.
8.20: Prof. Dr. Leſchke: Geſunde Ferientage.
8.40: Framzöſiſch für Anfänger.
19.05: Dr. Fr. Dülberg: Holland und die Holländer.
19.30: Dr. Paul Stefan: Mahler und die Gegenwart.
0.00: Wovon man ſpricht.
D.30: Köln: Abendkonzert.
1.30: Trio D=moll von Fritz Rögely. Anſchl.: Poliriſche
Zeitungsſchau.

Wekterberichk.
Der Kaltlufteinbruch hat ſich bereits über ganz Deutſchland durch=
geſetzt
und Abkühlung gebracht. Dabei gelangte gleichzeitig der hohe
Druck über den britiſchen Inſeln oſtwärts zur Ausbreitung, ſo daß wir
erneut in den Bereich hohen Druckes gelangen. Infolgedeſſen herrſcht
wieder meiſt heiteres und trockenes Wetter, und die Temperaturen ſtei=
gen
infolge Einſtrahlung tagsüber an.
Ausſichten für Dienstag, den 10. Juni: Meiſt heiter, trocken, wärmer.

Mate Mne
Veraniwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleion, Reich und
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſei für Sport Karl Böhmann;
ür den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer;; für
Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite:
für den Inſeraienteil und geſchäftliche Mitteſungen: Wllly Kuble
Druck und Verlag: L.C. Wittich ſämtich in Darmſtfadt
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Die heutige Nummer hat 8 Seiten.