Darmstädter Tagblatt 1930


08. Juni 1930

[  ][ ]

Einzelnummer 15 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Tmaligem Erſcheinen vom 4. Junl

2.46 Reiſchsmark und 22 Pfennig.
abgeholt 2.25 Reichsmark, durch die
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Seſelgeid monaiſch 2.28 Reichemart.
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Bezſeher nſcht zur Kürzung des
ſeſſllungen und Abbeſtellungen durch
erbindlſcheſt für uns, Poſiſcheckonte
Fonfüurt a. M. 1304.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet. aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
Nummer 158
Sonntag, den 8. Juni 1930.
193. Jahrgang

27 mm brelte Zelle im Kreiſe Darmſtadi 25 Reichspfa.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Relamezelle (92 mm
breit)2 Reichsmark. Anzeigen von auswäris 40 Reichepfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm breite Rellame=
zelle
300 Reſcheman. Alle Preiſe in Neſchemart
ſ4 Dollar 4.20 Markl. Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strel uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
Konfurs oder gerſchticher Beſtreibung fäſlt ſeder
Nabat weg. Banſkonto Deutſche Bani und Darm=
ſtädter
und Natſonalbant.

ritik am Deckungsprogramm.
in der Berliner Preſſe. Nirgends Zuſtimmung, eher Ablehnung. Geringe Hoffnungen auf eine
isſenkungsakkion. Ungewiſſe parlamenkariſche Ausſichken für das Deckungsprogramm.

Nokakkion
Der erſte Eindrack.

* Berlin, 7. Juni. (Priv.=Tel.)
glieder der Reichsregierung, vornehmlich der Reichs=
Dr. Moldenhauer, dürften am Samstag morgen
igen der Berliner Preſſe von der Kritik, die das
amm gefunden hat, nicht ſonderlich entzückt geweſen
e Blätter haben ſchon ausführlich zu den Vorſchlägen
ng des Defizits Stellung genommen. Nirgends
immung auch nur zu einem Punkte des
rogramms zu finden; dagegen macht ſich durch=
verhohlene
Ablehnung bemerkbar, die aller=
iter
einheitlichen Geſichtspunkten vorgenommen wird,
verſchiedenen parteipolitiſchen Einſtellungen ein Wort
iben. Die Sorge iſt aber doch überall zu mer=
atſächlich
gelingen wird, aus dem De=
uszukommen
und zu einer erfreulicheren wirt=
tuation
zu gelangen. Die Berliner Börſenzei=
t
ſkeptiſch, ſie weiſt darauf hin, daß durch die 1 pro=
tragserhöhung
zur Arbeitsloſenver=
die
Kaufkraft der deutſchen Wirtſchaft weiter ge=
weil
ſie mit neuerlichen 110 Millionen Mark be=
Die Kaufkraft der Maſſen aber, die den
auf den die deutſche Induſtrie in zunehmendem
eſen iſt, beleben ſoll, wird um weitere 110 Millionen
ht. Von der Sonderbeſteuerung der Feſt=
r
ſagt die Börſenzeitung, daß ſie rein äußerlich den
typiſchen Neidſteuer macht, wie ſie ſonſt nur von
blogen und Parteiführern propagiert wird. Man
den Regierungsparteien darüber klar ſein, daß die
ung über eine Sonderſteuer, wie ſie jetzt
zre Wähler in die Arme der radikalen
die ohnehin zuſehends an Macht gewinnen, trei=
äußert
ſich die Deutſche Allgemeine Zeitung, die
rkſam macht, daß bisher die weggeſteuerten
nsteile der Feſtbeſoldeten zu einem er=
e
der Kapitalbildung zugeführt würden, olſo preis=
en
, während ſie jetzt, entſprechend ihrem Verwen=
Oprozentig dem Konſum zugeführt werde und ſomit
undpreistreibend wirken. Auch die Auf=
gen
100 Millionen Mark an die Wirtſchaft, die das
gramm vorſieht, ſo ſehr ſie der Konjunktur zugute
e nicht im Sinne einer Preisſenkung.
erungsprogramm iſt eine Notaktion
rläufig mit der Preisſenkungsaktion
haft nichts zu tun. Weiter ſtellt die DA3. die
Mehrheit im Reichstag, die mit der größten Sorge

Lerung hat ſich des wiekſamen Mikkels
freiwillig begeben.
inter den Druck einer Auflöſungsdrohung zu ſetzen
Verſagen des Parlaments die Durchführung auf
dnungswege anzukündigen. Daß ſie es nicht getan
Rücſchlüſſe auf die geringe Beliebtheit der Maß=
T Teil der Kabinettsmitglieder ſelbſt. Wie aber ſoll
ſerung dann gar die Fraktionen gewinnen?. Von
Front ſtehen hinter den neuen Maßregeln eigentlich
ichen Gewerkſchaften, die ihr ſchon ſeit dem Herbſt
ſtopfer durchgeſetzt haben und allenfalls das Zen=
oſt
wenn es gelingen ſollte, die Bedenken der
eiund Demokraten zu überwinden, der mit=
igel
der Deutſchnationalen ſich für eine ſo unpopu=
7 mit der Not des Oſtens und der Landwirtſchaft
indung ſtehenden Aktion zur Verfügung halten wird,
bezweifeln. Die Sozialdemokratie hätte hier allen
er verſchiedne Punkte der neuen Geſetze zu freuen,
licht ſchließlich die günſtige Situation zu dem Schritt
ſie die Regierung vor der Inangriffnahme ihrer
UUptaufgaben aus dem Sattel hebt? Auch die Kritik
* an den Deckungsplänen des Kabinetts iſt mehr
Jie gipfelt in der Frage, ob eine Einigung
It auch ſchon eine Einigung der im Ka=
tretenen
Regierungsparteien dar=
odieſe
Parteien für die Vorſchläge
Leit im Reichstag finden. Einſtweilen wird
ſehr vielen Fragezeichen verſehen dürfen. Das
* Porlagen iſt, ſo ſchreibt der Vorwärts höchſt
Wopſer und die Junggeſellenſtener.
* Berlin, 7. Juni. (Priv.=Tel.)
lungen des Reichsfinanzminiſters Dr. Molden=
Näopfer und die Ledigenſteuer ſind ſo algemein
Han ſich nur ſchwer ein Bild machen kann, wie
in ihren Einzelheiten ausſieht und ſich künftighin
2 Angeſichts der Wichtigkeit und Bedeutung dieſer
S uns geboten, daß die Reichsregierung nun auch
Vortlaut der einzelnen Geſetze veröffentlicht,
en Schichten der Einkommenſteuer=
in
begreifliches Intereſſe daran

haben, zuerfahren, wieweit ſie in jedem einzel=
nen
Falle in Mitleidenſchaft gezogen werden.
Auf Grund der bisherigen Mitteilungen liegen die Dinge folgen=
dermaßen
: Vom Notopfer, das in der Geſetzesvorlage den
Namen Reichshilfe führt, werden ſämtliche Beamte
und öffentlich auf Privatdienſtvertrag Ange=
ſtellte
des Reiches und der Gemeinden erfaßt,
ſoweit ſie mehr verdienen als das ſteuerfreie
Exiſtenzminimum ausmacht. Zu dieſem Kreiſe ſtoßem
noch ſämtliche Angeſtellten in der Privatwirt=
ſchaft
, ſoweit ſie ein Einkommen von mehr als
700 Markmonatlich beziehen und ſich in feſter Stellung
befinden. Der Begriff feſte Stellung kann wohl nur bedeuten:
in ungekündigter Stellung Schließlich werden auch noch die
Aufſichtsratsmitglieder, mit ihren ſämtlichen
Einnahmen, alſo auch den Tantiemen, erfaßt. Ein=
nahmen
aus dem Vermögensbeſitz ſollen nicht unter das Not=
opfer
fallen. Bei einem Einkommen von Mk. 1000 würde ſich der
Zuſchlog auf etwa Mk. 40, ſtellen, bei einem Beamtengehalt
von Mk. 500, auf Mk. 20.. Das 4prozentige Not=
opfer
bedeutet bei einer mehrköpfigen Familie
ungefähr eine Verdoppelung der bisherigen
Einkommenſteuer. Bedenklich iſt, daß das Notopfer
nicht begrenzt iſt und die Möglichkeit erhalten bleiben ſoll,
auch im nächſten Etatsjahr von dieſer Steuer Gebrauch zu
machen. Die zweite, auf die breite Maſſe zuge=
ſchnittene
Steuer, iſt die Abgabe der Ledigen, die
in einem Zuſchlag von 10 Prozent auf die Einkommenſteuer er=
hoben
wird.
Sämkliche Ledige ohne Alkersunkerſchied und des
Geſchlechkes werden bekroffen.
Wie ſich dieſe Steuer auswirken wird, zeigte folgendes Beiſpiel:
Eine unverheiratete Stenotypiſtin, die Mk. 200, monatlich ver=
dient
, müßte außerhalb ihrer Einkommenſteuer eine Ledigenſteuer
in Höhe von Mk. 1 eutrichten, auf das Jahr umgelegt alſo
Mk. 12. Die größte Frage iſt nun, ob ſich die Erwartung des Reichs=
finanzminiſteriums
auch erfüllen wird, das mit ungefähr 12 bis
15 Millionen Notopferpflichtigen rechnet. Zu faſt 90 Prozent
wird die erwartete Steuer eingehen, weil vom Notopfer in der
Hauptſache Beamte und Perſonen erfaßt werden, die bei den Be=
hörden
beſchäftigt ſind oder einen Privatdienſtvertrag beſitzen.
Sachverſtändige glauben, daß die 350 Millionen nicht voll ein=
gehen
werden, daß aber mindeſtens die Umſatzſteuer in Mit=
leidenſchaft
gezogen wird, weil durch das Not=
opfer
und die Ledigenſteuer 350 Mällionen aus=
fallen
, die ſonſt in den Konſum hineingeſteckt
würden und infolgedeſſen zum Teil wieder als
umſatzſteuer in die Erſcheinung treten würden.
Schwerſte Bedenken der demokraken
gegen das Nokopfer.
CNB. Berlin, 7. Juni. (Priv.=Tel.)
Wie der Demokratiſche Zeitungsdienſt mitteilt, wird die de=
mokratiſche
Reichstagsfraktion zum Deckungsprogramm endgültig
erſt beim Wiederzuſammentritt des Reichstags Stellung nehmen
können. Schon jetzt läßt ſich aber, ſo heißt es in der demokratiſchen
Korreſpondenz, ſagen, daß in demokratiſchen Kreiſen
die ſchwerſten Bedenken beſtehen. Es werde im beſonderen
bedauert, daß der Reichswirtſchaftsminiſter Dietrich infolge ſeiner
Krankheit verhindert war, an der entſcheidenden Kabinettsbe=
ratung
teilzunehmen. In demokratiſchen Kreiſen werde auch auf
die ſoziale Ungerechtigkeit des Notopfers hinge=
wieſen
. Bedauert werde, daß die Reichsregierung ſich nicht
zu den Reformen entſchloſſen hat, die die demokratiſche Reichstags=
fraktion
noch vor wenigen Tagen der Regierung vorgeſchlagen hat
und daß angeſichts der rieſigen Neuanforderun=
gen
die Reichsregierung auf einſchneidende
Sparmaßnahmen verzichtet hat; wenn die jetzi=
gen
Sparvorſchläge nur rund 50 Millionen
Reichsmark bringen, ſo ſteht das in einem auf=
fallenden
Gegenſatz zu dem Notopfer, das 350
Millionen Mark bringen ſoll.
Der Reichsbund der höheren Beamken gegen
die geplanke Sonderbeſteuerung.
(NB. Berlin, 7. Juni. (Priv.=Tel.)
Der Reichsbund der höheren Beamten hat eine
Eingabe an die Reichsregierung gerichtet, worin er
ſich bereit erklärt, die in den verſchiedenen Geſetzentwürfen vor=
geſehenen
Sparmaßnahmen unvoreingenommen und ſachlich zu
prüfen, aber darauf hinweiſt, daß die nun wahr gewordene Tat=
ſachen
überall größte Beunruhigung und Er=
regung
ausgelöft hätten. Mit beſonderer Ausführlichkeit wen=
dent
ſich der Reichsbund gegen die vom Kabinett
beſchloſſene ſogenannte Reichshilfe der Feſt=
beſoldeten
, die eine Fortführung des im Februar geplanten
Notopfers der Beamten und damit eine Sonderſteuer
für einen Teil der Bevölkerung darſtelle. Im übrigen
unternimmt die Eingabe zu den bisher bekannt gewordenen Tei=
len
des Ausgabenſenkungsgeſetzes ausſührlich Stellung und er=
klärt
, daß die höheren Beamten nicht in der Lage ſeien, dieſen
Plänen zuzuſtimmen.

Die Woche.
Das liebliche Feſt der Freude, das Feſt, an dem Hundert=
tauſende
in die freie Natur hinausziehen, um friſche Kräfte für
die Arbeit des Alltags zu gewinnen, ſteht in dieſeim Jahr für uns
Deutſche unter keinem glücklichen Stern. Auch ſtrahlende Juni=
ſonne
wird die ernſten Sorgen kaum zu bannen vermögen, die
auf den Gemütern laſten. Mitten drin ſtehen wir im heißen
Ringen um Gegenwart und Zukunft unſeres Volkes, und da es
ſich darum handelt, eine tragfähige Grundlage zu ſchaffen für
unſere geſamte öffentliche und private Wirtſchaft, berührt das
gegenwärtige Ringen mehr oder weniger unmittelbar auch jeden
Einzelnen. Opfer gilt es zu bringen, ſchwere, kaum tragbare Opfer,
Opfer, von denen wir uns noch vor einem halben Jahr kaum
etwas träumen ließen. Daß ſie dunch die Entwicklung der
Dinge notwendig geworden ſind, braucht kaum erörtert zu wer=
den
. Wir kennen alle die gewaltigen Fehlbeträge, welche die
Haushaltspläne bei Reich, Ländern und Gemeinden aufweiſen,
und die gedeckt werden müſſen, und wir können uns keinen
Täuſchungen hingeben über die ſchwere Depreſſion, die ſchon ſeit
geraumer Zeit auf unſerem ganzen Wirtſchaftsleben laſtet. Dabei
handelt es ſich keineswegs um eine rein innerdeutſche Erſchei=
nung
. Die Weltwirtſchaft ſteht im Zeichen des Konjunktur=
rückgangs
, im Zeichen der Kriſis, und wenn wir Deutſchen darun=
ter
beſonders ſchwer leiden, ſo liegt das daran, daß wir ſo
völlig unvorbereitet in dieſe Kriſis hineingetappt ſind. An War=
nungen
, und zwar an rechtzeitigen Warnungen, hat es
wicht gefehlt. Alle Einſichtigen haben ſchon in den Jahren der
Hochkonjunktur darauf hingewieſen, daß man mit den zum Teil
über Erwarten hohen Staatseinnahmen haushälteriſch umgehen
müſſe, da nun einmal in der modernen Wirtſchaft mit Konjunk=
turſchwankungen
und ſchweren Rückſchlägen immer gerechnet
werden müſſe. Dieſe Warnungen waren umſo berechtigter, als
Krieg, Inflation und Kriegsentſchädigungen einen erheblichen
Teil unſeres Volksvermögens verſchlungen hatten, die Kapital=
knappheit
zur chroniſchen Krankheit unſerer Wirtſchaft geworden
war. Nicht nur Wirtſchaftler haben immer und immer wieder
darauf hingewieſen, daß die Neubildung von Kapital dringend=
ſtes
Erfordernis ſei. Aeußerſte Sparſamkeit im Verbrauch wurde
mit Recht eindringlichſt empfohlen. Wir ſind in Deutſchland
andere Wege gegangen. Reich, Länder und Gemeinden haben
ihre Ausgaben ſtändig erhöht, und wenn die reichlichen Steuer=
eingänge
der Hochkonjunkturzeiten nicht ausreichten, ſo wurde
ohne Bedenken die Steuerſchraube ſchärfer angezogen. Immer
größere Aufgaben ſtellte man ſich in Reich, Ländern und Gemein=
den
, während man der privaten Wirtſchaft den Ertrag in einem
Maße fortſteuerte, daß an nennenswerte Rücklagen in den ſelteſten
Fällen zu denken war. Die Ideologie des Marxismus, von der
ſtärkſten Partei in die Wagſchale geworfen, ſpielte eine verhäng=
nisvolle
Rolle. Als man ſich endlich beſann, als ein ſozialdemo=
kratiſcher
Finanzminiſter den Bankerott dieſes Syſtems erklären
mußte, war es faſt ſchon zu ſpät.
Drohend ſteht das Geſpenſt eines ſchweren wirtſchaftlichen
Zuſammenbruchs vor uns. Wird das deutſche Volk die Opfer
bringen können und wollen, die notwendig ſind, um die Wie=
dergeſundung
herbei zu führen? Schon vor einiger Zeit wieſen
wir auf die Tragik hin, die darin liegt, daß gerade der Reichs=
finanzminiſter
, der wie wohl kaum einer ſeiner Amtsvorgänger
durchdrungen iſt von der Notwendigkeit einer ſtarken Ausgaben=
und Steuerſenkung, durch die Verhältniſſe gezwungen iſt, zu=
nächſt
ſeine ganze Energie für die Erſchließung neuer Einnahme=
quellen
einzuſetzen. Der Fehlbetrag in der Kaſſe muß zunächſt
gedeckt werden, während eine weſentliche Einſchränkung der Aus=
gaben
ja nun einmal in einer öffentlichen Verwaltung nicht vom
heute auf morgen zu praktiſchen Ergebniſſen führt. Wir ſind
davon überzeugt, daß das deutſche Volk auch die notwendig ge=
wordenen
Opfer bringen wird wenn die Gewährdafür
beſteht, daß wir uns damit den Weg in eine
beſſere geſicherte Zukunft erſchließen.
Es iſt außerordentlich erfreulich, daß man ſich bei uns in
Deutſchland jetzt endlich dazu entſchloſſen hat, nicht nur alles
Heil von der Sanierung unſerer Reichsfinanzen zu erwarten,
ſondern gleichzeitig von der wirtſchaftlichen Seite her das Uebel
an der Wurzel zu packen. Es iſt gewiß verſtändlich, wenn die
Preisſenkungsvorſchläge, die zurzeit im Vordergrund der Erör=
terung
ſtehen, zunächſt allgemeiner Skepſis begegneten. Wir haben
nun einmal mit Preisſenkungsaktionen bisher wahrlich keine
guten Erfahrungen gemacht, keine Erfahrungen, die zu Wieder=
holungen
anreizen könnten. Dieſe pſychologiſch berechtigte Skep=
ſis
ändert aber nichts an der Notwendigkeit einer erheb=
lichen
Preisſenkung. Geſtehungskoſten und Preiſe ſind bei uns
auf das Preisniveau einer weltwirtſchaftlichen Hochkonjunktur
zugeſchnitten. Das Abſinken der Konjunktur hat auf dem geſam=
ten
Weltmarkt einen ſtarken Preisrückgang im Gefolge gehabt,
und da die deutſche Wirtſchaft bei ihren hohen Geſtehungskoſten
nicht ohne Verluſt zu folgen vermag, verringern ſich ihre Ab=
ſatzmöglichkeiten
in bedenklicher Weiſe. Das gilt keineswegs nur
für den deutſchen Außenhandel. Auch der innerdeutſche Markt
wird durch die niedrigen Preiſe des Auslandes ſtark eingeengt,
und mit der Zollpolitik allein iſt ganz gewiß kein geſunder
Ausgleich zu ſchaffen.
Iſt eine Preisſenkung in der von der Induſtrie vorgeſchla=
genen
Weiſe möglich, iſt ſie praktiſch durchführbar? Die Frage
nach der theoretiſchen Möglichkeit iſt ohne weiteres zu bejahen,
die Frage nach der praktiſchen Durchführbarkeit wird eine Schick=
ſalsfrage
werden für das deutſche Volk. Es mag dahingeſtellt
bleiben, ob die Zeit ſchon reif iſt für eine derartige Aktion, ob
nicht bei einigem Warten die pfychologiſchen Vorausſetzungen
günſtiger wären. Ueber eines müſſen wir uns von allem Anfang
an klar ſein: Eine einmal in Angriff genommene Aktion muß
unter allen Umſtänden und mit aller Energie bis zu Ende durch=
geführt
werden, da die Wiederholung eines nicht zu Ende ge=
führten
Verſuchs kaum jemals in Frage kommen dürfte.
Bei dem hohen Anteil der Löhne und Gehälter an den Ge=
ſtehungskoſten
unſerer wirtſchaftlichen Erzeugung iſt eine weſent=
liche
Senkung des Preisniveaus nur durch eine Senkung der
Löhne und Gehälter möglich. Keine Meinungsverſchiedenheit
beſteht aber bei der großen Mehrheit unſerer Wirtſchaftsführer

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Seite 2

Sonntag, den 8. Juni 1930.

darüber daß eine Kürzung des Reallohns unter den ge=
gebenen
Verhältniſſen einfach nicht in Frage kommen kann, und
es ſind keineswegs lediglich ſoziale Erwägungen, die hier den
Ausſchlag geben. Eine Kürzung des Reallohns würde auch eine
ſtarke Einſchränkung der Kaufkraft unſerer arbeitenden Bevöl=
kerung
, d. h. der überwältigenden Mehrheit des deutſchen Volkes
und demnach eine ſtarke Einengung des innerdeutſchen Abfatz=
marktes
bedingen. Es handelt ſich alſo bei dem ganzen Verſuch
darum, Preisſenkung und Lohnkürzung etwa gleichzeiteg
derart durchzuführen, daß der Lohn= und Gehaltsempfänger mit
ſeinen verringerten Einnahmen die gleiche Warenmenge kaufen
kann wie bisher, d.h. daß der Reallohn der gleiche bleibt, ledig=
ich
mit niedrigeren Ziffern auf der Einnahmen= ſowohl wie der
Ausgabenſeite. Es wäre zu wünſchen, daß die zurzeit zwiſchen
Arbeitgeber= und Arbeitnehmerverbänden gepflogenen Verhand=
lungen
zu einem poſitiven Epgenbis führen. Auch die Gewerk=
ſchaften
ſollten ſich nicht der Erkenntnis verſchließen, daß die
Intereſſen ihrer Mitglieder aufs engſte verflochten ſind mit der
deutſchen Geſamtwirtſchaft, um deren Erhaltung und Förderung es
jetzt geht. Auf der anderen Seite iſt es ſelbſtverſtändlich, daß
entſcheidende Schritte erſt getan werden können und dürfen,
wenn tatſächlich die Gewähr dafür beſteht, daß die verſuchte
Preisſenkung auch wirklich ganz allgemein durchgeführt werden
kann. Die ſtraffe Durchonganiſierung der deutſchen Wirtſchaft er=
leichtert
zweifellos ein derartiges gewaltiges Unternehmen. Auf
der anderen Seite aber wird man verſtehen müſſen, daß mit
Organiſationsbeſchlüſſen allein das Problem noch nicht endgültig
gelöſt iſt.
M.

400 Millionen gefizik bei der Reichsbahn
der Kampf um die Tariferhöhung und
geſunde Finanzwirkſchaft.
BB. Berlin, 7. Juni.
* Wie wir von gut unterrichteter Seite hören, rechnet die
deutſche Reichsbahngeſellſchaft auf Grund der Erfahrungen der
bisherigen 5 Monate für das laufende Etatsjahr mit einem
Defizit von 370400 Millionen Mark, wobei aber
ausdrücklich feſtgeſtellt werden muß, daß es ſich hierbei nur um
eine Mindeſtſchätzung handelt. Unter dieſen Umſtänden
ſtehen die am Freitug begonnenen Verhandlungen zwiſchen
Reichsregierung und der Reichsbahn über ein Arbeitsbeſchaf=
fungsprogramm
unter einem ungünſtigen Stern, da die Arbeits=
beſchaffungsverhandlungen
mit dem immer noch teilweiſe offenen
Antrage der Reichsbahn auf Tariferhöhung neben herlaufen. In
den Kreiſen der Reichsregierung ſcheint man zwar an Möglich=
keiten
zu denken, mit den zu erwartenden Anleihemitteln eine
weitere Tariferhöhung umgehen zu können. Die Zentralſtelle der
Reichsbahnhauptverwaltung lehnt aber ein ſolches Verfahren ab,
da es nur zu einer ungeſunden Finanzwirtſchaft führen könne
und erklärt, daß noch in allernächſter Zeit die Frage
der Beſeitigung des Defizits in Höhe von 100
bis 200 Millionen gelöſt werden müſſe. Auch Er=
wägungen
, eine etwaige Senkung der Eiſenpreiſe mit einem Ver=
zicht
der Bahn auf Tariferhöhung zu verbinden, ſcheinen keine
Ausſicht zu haben, da einmal ſich eine Preisſenkung erſt im Laufe
einer längeren Zeit auswirken würde, zudem teilweiſe lang=
friſtige
Lieferungsverträge vorliegen. Angeſichts des drohenden
Defizits von 400 Millionen, von dem die Reichsbahn etwa 200
Millionen auf Konto der allgemeinen Wirt=
ſchaftsdepreſſion
ſetzt, wird die Reichsbahn ihren Ver=
waltungsrat
Mitte des Monats mit der Tariffrage beſchäftigen,
der auf den Erhöhungsantrag nicht verzichten könne, ſo bedenklich
auch die Auswirkungen ſein mögen. Es ſcheint, daß auch der
Reichsverkehrsminiſter und ſelbſt der Reichsfinanzminiſter den
Ernſt der Reichsbahn=Finanzlage im Zuſammenhang mit der
Tariferhöhung anerkennen müſſen. Damit ſind auch die Aus=
ſichten
auf ein großzügiges Arbeitsbeſchaffungsprogramm, ſolange
man nicht zu einem weitgehenden Lohnabbau bei der
Reichsbahn kommen kann, der politiſch ſchwer zu erreichen
ſein wird, anſcheinend gering, denn mit der zu erwartenden An=
leihe
müſſen zunächſt einmal die Löcher der laufenden Etatsrech=
nung
einigermaßen geſtopft werden. Wie wir hören, ſoll zur
Klarlegung dieſer Fragen zwiſchen Regierung und Reichsbahn
in der nächſten Zeit ein beſonderer Treuhänder in der Perſon des
Reichsſparkommiſſars beſtellt werden, worüber aber die Verhand=
lungen
noch nicht abgeſchloſſen ſind.
*
Reichsbankpräſident Dr. Luther wurde geſtern von
dem franzöſiſchen Finanzminiſter Reynaud, zu einer
langen Unterredung empfangen. Die Beſprechung bezog ſich auf
die in Vorbereitung befindliche Youngplan=Anleihe und ganz
beſonders auf deren Emiſſionsbedingungen.

Sichtee Piingien.
Pfingſten iſt das eigentliche Feſt der Dichter, denn einmal iſt
jeder echte Poet ein Sänger des Frühlings und dann iſt die
Feier der Ausgießung des heiligen Geiſtes gewiß ein Vorgang,
der dem Künſtler als höchſtes Symbol eignen Schaffens erſcheinen
darf. Die Lyriker haben in zahlloſen Gedichten zugleich mit
dem Frühling Pfingſten gefeiert und eins der älteſten
deutſchen Lieder, von denen wir wiſſen, iſt ein Pfingſt=
lied
Nun bitten wir den heiligen Geiſt um den rechten Glauben
allermeiſt, das von dem berühmten Prediger Bertold von Re=
gensburg
im 13. Jahrhundert erwähnt wird, aber bereits ſchon
viel früher geſungen wurde. Ein anderes viel geſungenes
geiſtliches Pfingſtlied iſt das Benjamin Schmolkes
Schmückt das Feſt mit Maien, laſſet Blumen ſtreuen‟. Doch
übertrifft allmählich der Chor der weltlichen Geſänge die Kirchen=
lieder
, und im Lobgeſang des ſchönen Feſtes haben unſere beſten
Poeten mit Goethe gewetteifert, der in den Eingangsverſen
zum Reineke Fuchs die am häufigſten zitierten Verſe auf das
liebliche Feſt geſchaffen hat. Goethe, der ein großer Freund
der Pfingſtzeit war, hat mit beſonderer Wärme eine Dichtung
empfohlen, die zu dieſer Feſtzeit ſpielt, nämlich das Stück Der
Pfingſtmontag von Arnold, das in elſäſſiſcher Mundart ein
Bild Altſtraßburger Lebens enthüllt und den Dichter wohl an
ſeine Straßburger Studentenzeit gemahnte. Ueberhaupt iſt man=
cher
Dichtername mit Pfingſtbräuchen eng verknüpft. Das iſt
z. B. bei dem Frankfurter Wäldchesdag der Fall,
deſſen große Beliebtheit nicht zum wewigſten durch die hübſchen
Verſe des Lokaldichters Friedrich Stoltze hervorgerufen
wurde. Am Pfingſtdienstag ziehen die Frankfurter nach altem
Brauch mit Kind und Kegel in den Stadtwald, und das frohe
Treiben, das hier entſteht, iſt von Stoltze in zahlreichen Gedich=
ten
und Erzählungen glücklich dargeſtellt worden. Ebenſo ver=
danken
wir Theodor Fontane in ſeinen Wanderungen
durch die Mark die köſtliche Schilderung eines altmärkiſchen
Pfingſtbrauches, des Rheinsberger Möske=Feſtes‟. Der Dichter
hat überhaupt gern zu Pfingſten das fröhliche Volkstreiben in
dem ſchönen Rahmen der Natur beobachtet und manch Erlebnis
in ſeinen Dichtungen und Briefen feſtgehalten. So ſchildert er
z. B. einmal 1868 den Strom der Pfingſtausflügler, der ſich nach
Thale im Harz ergoß. Wenn die Kupeetüre geöffnet wurde und
alles in weißen Kleidern auf den Kies ſprang (ein Perron iſt
nicht), ſchreibt er, ſo ſah es aus, als würde der Sommer aus=
gegoſſen
..
Doch Dichter=Pfingſten iſt nicht nur frohes Miterleben des
Jubels in der Natur und im Menſchenherzen, ſondern auch das

Akkenkak auf den deukſchen Geſandken
in Lifſabon.
der Geſandke kol. Der Täter verhaftel.
EP. Liſſabon, 7. Juni.
Auf den deutſchen Geſandten v. Baligand iſt ein Attentat ver=
übt
worden. Im Augenblick, als der Geſandte von einem Beſuch
an Bord des im Hafen von Liſſabon liegenden deutſchen Kreuzers
Königsberg zurückkehrte, wurden von einem Unbekannten meh=
rere
Revolverſchüſſe auf ihn abgegeben. Zwei Kugeln trafen den
Geſandten in den Kopf. Er liegt in hoffnungsloſem Zuſtand im
Krankenhaus darnieder. Die Aerzte glauben nicht, ihn am Leben
erhalten zu können. Die portugieſiſche Polizei konnte den Täter,
der kein Portugieſe iſt, deſſen Perſönlichkeit im übrigen aber noch
nicht feſtſteht, ſofort verhaften. Nach einer Londoner Meldung
handelt es ſich um einen gewiſſen Piechowſki. Näheres iſt jedoch
bis jetzt über ihn noch nicht bekannt.

Albert v. Baligand wurde am 23. Oktober 1881 in Mün=
chen
geboren. Nach anfänglicher Laufbahn als aktiver bayeriſcher
Offizier ſtudierte er in München und Würzburg Rechtswiſſenſchaf=
ten
, Nationalökonomie und Philiſophie und wurde 1910 in das
Auswärtige Amt berufen. 1915 wurde v. Baligand zum Redak=
tionsſtab
berufen und führte in den Jahren 1917 und 1918 mehr=
fach
Verhandlungen in den Oſtſtaaten. 1920 übernahm er die Lei=
tung
des Generalkonſulats in Genf, war nach Verhandlungsleitun=
gen
mit der Tſchechoſlowakei von 1922 bis 1925 an der Geſandt=
ſchaft
in Athen tätig und wurde danach zum Vortragenden Lega=
tionsrat
im Auswärtigen Amt ernannt und erhielt die Funktionen
eines Dirigenten in der Rechtsabteilung. Als Nachfolger Dr. Zech=
lins
übernahm er 1926 den Poſten eines Dirigenten der Preſſe=
abteilung
der Reichsregierung und wurde dann im März 1928 Ge=
ſandter
in Liſſabon.
*
Das Attentat gegen den Geſandten v. Baligand iſt nach Mel=
dungen
aus Liſſabon, wie die erſten Ermittelungen ergeben haben,
die Tat eines Geiſtesgeſtörten, der dem Geſandten vollkommen un=
bekannt
war und der auch niemals auf der Geſandtſchaft oder im
Konſulat vorgeſprochen hat. Der Täter, der, wie bereits bekannt,
verhaftet worden iſt, heißt Franz Piechowſk (?), iſt 39 Jahre alt
und aus Danzig gebürtig. In Liſſabon hielt er ſich ſeit dem
29. April auf, wohin er von Madrid gekommen iſt. Vorher war
er in Amerika. Piechowſk hat gleich bei dem erſten Verhör erklärt,
daß er ſich mit der Abſicht getragen habe, irgendeine Perſönlichkeit
von Rang umzubringen, gleichgültig, wer es ſei. Geſandter
v. Baligand, der in bewußtloſem Zuſtande in das Deutſche
Hoſpital eingeliefert worden war, iſt, ohne die Beſinnung
wieder erlangt zu haben, um 3 Uhr nachmittag ſeinen
Verletzungen erlegen. Der Reichskanzler hat, zugleich im
Namen der Reichsregierung, an Frau v. Baligand ein Beileids=
telegramm
geſandt. Der portugieſiſche Geſandte in Berlin da
Coſta=Cabral hat am Samstag nachmittag den Staatsſekre=
tär
des Auswärtigen Amtes Dr. v. Schubert aufgeſucht und ihm
das Beileid der portugieſiſchen Regierung zum
Ableben desdeutſchen Geſandten in Liſſabon v. Bali=
gand
ausgeſprochen.

Der öſterreichiſche Bundeskanzler Schober hat eine Ein=
ladung
der ungariſchen Regierung für einen Beſuch in Buda=
peſt
erhalten.
Der ungariſche Miniſterpräſident Graf Bethlen
wird am 14. Juni eine Reiſe nach London antreten.

Ein Theakerſtück zur Befreiung des Rheinlandes
von Reichskunſtwark Dr. Redslob.

Dr. Edwin Redslob,

der deutſche Reichskunſtwart, hat anläßlich der Rheinlandräumung
ein Theaterſtück Der deutſche Strom geſchrieben, das bei den
rheinländiſchen Befreiungsfeiern in Wiesbaden uraufgeführt wird.

tragiſche Empfinden von Leid und Jammer, das im Gegenſatz
zu der ſchönen Jahreszeit beſonders ſchmerzlich das Herz durch=
ſchneidet
. Ein ſolches Dichterpfingſten feierte 1863 Berthold
Auerbach mit Otto Ludwig. Der todkranke Dichter des
Erbförſters erhielt damals den Beſuch ſeines Freundes, der
ihm aus einer für ihn veranſtalteten Sammlung allerlei gute
Dinge, darunter auch einen ſchlanken Maibaum, mitbrachte. Ich
trete mit dem Maien in der Hand ein erzählt Auerbach in
einem Briefe. Der gute Kerl liegt ſchrecklich abgemagert auf
dem Sofa im halb finſteren Zimmer, er kann ſich nicht aufrichten,
er iſt ganz glücklich und fährt mir immer mit der knöchernen Hand
über die meinige. Ich ſtelle ihm den Maien hin, er faßt ein Blatt
an und ſagt: Das einzelne Birkenblatt riecht nicht, aber der ganze
Stamm riecht gut, da mach einmal einen Vers drauf: Du, guter
Alter, biſt meine Welt und brigſt mir den Wald! Ich lege ihm

Prokeſt gegen die Grenzverlehzung und das T Hilt
der polniſchen Beamken.

Der deutſche Geſandte in Warſchau hat der polniſ
rung am Samstag eine Note folgenden Inhalts überge
Die deutſche Regierung hat Kenntnis von dem Pr.
6. ds. Mts. erhalten, mit dem die für die Unterſuchung
zwiſchenfalles bei Neuhoefen eingeſetzte deutſch=polniſch
ſion ihre Arbeiten abgeſchloſſen hat.
Die deutſche Regierung bedauert, daß die Kom
des durch die Beweisaufnahme in nahezu allen Einzel
geſtellten Tatbeſtandes und trotz des beſten Willens d
Kommiſſionsmitglieder nicht in der Lage geweſen iſt
meinſamen und einheitlichen Bericht an die Regierur
ſtatten. Die deutſche Regierung hat auf Grund der
achten der deutſchen und der polniſchen Kommiſſion
ſowie an Hand der Zeugenausſagen und der übrigen
bungen das Ergebnis der Unterſuchung nochmals eit
prüft. Sie iſt dabei zu der Ueberzeugung gekommen, d
achten der deutſchen Kommiſſionsmitglieder den Tatbe
darſtellt.
Dieſe Darſtellung, die ſchon nach der ganzen La
ſtände die innere Wahrſcheinlichkeit für ſich hat, wird 1 (5/
hobenen einzelnen Beweiſe außer Zweifel geſetzt. Die
achten der polniſchen Mitglieder enthaltene Kritik a
Beweiſen iſt entweder unerheblich oder entbehrt, wo
wäre, einer irgendwie haltbaren Begründung.
Die deutſche Regierung erachtet hiernach folge
ſachen als feſtgeſtellt: Polniſche Grenzſchutzbe
den Verſuch gemacht, deutſche Grenzbeamte zur Au f5
von geheimem Material, zu verleiten. Zur Empfangn
Materials haben zwei polniſche Grenzſchutzbeamte, d
Schutz uniformierte und bewaffnete Grenzſoldaten
deutſche Grenze mitgenommen hatten und ſelbſt mie
vern und einer Handgranate ausgerüf
die deutſche Grenze überſchritten und ſich in
Paßkontrollbaracke bei Neuhöfen begeben. Dieſe beide ſE
Beamten haben gegen ihre geſetzmäßige Verhaftung mi
fen in der Hand Widerſtand geleiſtet und dabei ein
Beamten verwundet, der ſeinerſeits einen polniſcher) hat. Faſt gleichzeitig mit dieſen Vorgé
die erwähnten polniſchen Grenzſoldatendi E1.
Grenze überſchritten und in der Richtung auf
Gebiet ſowie auf die deutſche Paßkontrollbaracke EE
geben.
Das in dieſer Weiſe von den polniſchen Beamte /
Unrecht wird nicht dadurch entſchuldigt, daß dieſe Be
ſchen Grenzbeamten landesverräteriſche Abſichten zu
daß die deutſchen Beamten ſich in Wahrung berecht
eſſen zum Schein auf die polniſche Initiative einge!
Daß der eine der polniſchen Grenzſchutzbeamten ſein E
erlegen iſt, wird von der deutſchen Regierung aus
Menſchlichkeit aufrichtig bedauert. An der Beurteilu g
gänge wird dadurch indeſſen nichts geändert.
Als die polniſche Regierung es unmittelbar na ſ
ſchenfall für angebracht hielt, bei der deutſchen Regi E
eines angeblichen Unrechts deutſcher Beamter Vern Iu.
zulegen, hat die deutſche Regierung dies ſofort zurück /5
ihrem Befremden darüber Ausdruck gegeben, daß
Regierung ſich zu einem ſolchen Schritte entſchloſſen k
damals der Tatbeſtand noch nicht klar zu überſehen
wohl die polniſche Regierung dies durch den Vorfall d
einer gemiſchten Kommiſſion ſelbſt zugab. Das Erge.
durchgeführten Unterſuchung beweiſt, daß die damali
nahme der deutſchen Regierung vollauf berechtigt w.
Darüber hinaus muß die deutſche Regierung jetzt
teſt gegen das geſamte Verhalten der
ten polniſchen Beamten erheben. Die der
gierung erwartet, daß die polniſche R
die ſchuldigen Beamten zur Rechenſcha
und die erforderlichen Maßnahmen
wird, um die Wiederholung derartige
nachbarlichen Beziehungen bedauerli
gänge zu verhüten.
Gegen den in Haft befindlichen polniſchen Grenz
Fude iſt das ordentliche Strafverfahren eingeleitet.

Zurzeit befinden ſich auf den Munitionsplätzen im
bereich Mainz zahlreiche Sprengkommandos
zoſen, die Niederlegungsarbeiten vornehme
werden die noch nicht völlig geſchleiften Forts um Maiu
Pionierabteilungen der franzöſiſchen Armee geſprengt.

nun als Gruß derer, die ihn ehren und lieben, die
hin, die ich für ihn habe, da faßt er mich und ſchlucht
ſagt er: Ich war ſo ſtolz, ſo ſtolz. Es hat mich nock
weinen ſehen als Du. Du darfſt’s! Als Auerbo
Abends den Freund verließ, läuteten die Glocken de
ein, und da entringt ſich ſeiner Seele ein ſchönes P
nis: Ich kann Dir nicht ſagen, wie bewegt ich we
mir die Seele aus dem Leibe genommen und ich in d
klingenden, duftenden Weltſeele ſchwebte. Da lied
ein Geiſt, ſo groß und rein, in einem kranken Ko
Lager gefeſſelt, und da draußen iſt die Welt ſo wei=
und duftend im Abendſchein, und dort wird gebe
Muſik gemacht, und drunten brauſen die Schiffe und
keln die Sterne und zwiſchen allem ſoviel Leben u!
Auch Hebbels Pfingſten, die wir in den Nie
ner Tagebücher verfolgen können, ſind geteilt zw.
und Leid. Bezeichnend dafür ſind die Stimmunge
ſten 1841 und 1842. Da ſitzt er in ſeinem beſcheidene.
Heim, und Erinnerungen an die Jugendzeit tauchen
ſten! Pfingſten! Im Dithmarſchen war das, was
immer ſchon Genuß, denn ich hatte Muße. Nun
eben das Unerträgliche. Blumen würden mir Fr
ein Strauß! Ich habe keine und mag mir keine
gekaufte Blumen ſind keine unſchuldigen mehr. *
Morgen wieder eine Szene von Genoveva borge‟
Im nächſten Jahr geſtaltet ſich das Feſt freundlicheke
noch der Brand Hamburgs und ein Zwiſt mit ſel=
ihn
ſchwer bedrängt hatten. Alle Not und Angſ.
ſchreibt er am Pfingſtſonntag. Das Feuer, d0s
Wohnung bedrohte, iſt gelöſcht, das Verhältnis M.
angeknüpft, ich habe Geld für mich und Eliſe 9
freundlichen Sonnenſchein in einem hellen, ſchönen &
innerlich bin ich wieder in Tätigkeit, die Gedichte.!!
ſen, dagegen ſteigt eine neue Tagödie aus meihe:
und zwar eine gewaltige: Achill!

Von deutſchlands Hohen Schule
Gießen: Anläßlich des 70. Geburtstages hat die *
Gießen den Präſidenten der Deutſchen Gemeinſchaft z."
Förderung der Forſchung, Se. Exzellenz Herrn Skaſle
Friedrich Schmidt=Ott in Berlin, mit Rückſich
vorragenden Verdienſte um die Landesuniverſität d.
ernannt.
Berlin: Der Direktor des Inſtituts für Krebsſorſe
Profeſſor Dr. Ferdinand Blumenthal, begeht.!"
60. Geburtstag.

.
än

[ ][  ][ ]

158

Sonntag, den 8. Juni 1930.

Seite 3

en 19 der rumäniſchen Nakionalverſammlung. Aufhebung des Regenkſchaftsrakes und Ausrufung
Sonntag zum König?Alle Parkeien mit Ausnahme der Liberalen für die Verfaſſungsänderung.
Der Miniſterrat tritt abends zu einer neuen Sitzung zuſam=
AberHansms mint ver AeAlerAng. men, und man nimmt an, daß die Nationalverſammlung für
morgen nachmittag einberufen wird.
Die einſtimmige Annahme einer Abänderung des Geſetz=
mni
s Carol krift wieder in ſeine Rechte ein. entwurfes vom 4. Januar 1986, durch den der Regentſchaftsrat

EP. Budapeſt, 7. Juni.
erfahren, iſt Exkronprinz Carol am Frei=
10 Uhr in einem Flugzeug in Bukareſt eingetroffen.
hr iſt mit ausdrücklicher Zuſtimmung der Regierung,
ationalen Bauernpartei (Maniu), der Volkspartei
ad der Nationalpartei (Jorga) erfolgt. Die Liberale
ich bekanntlich bis zuletzt der Rückkehr Carols wider=
ihrer
Niederlage dürfte möglicherweiſe Bratianu
ſrung niederlegen und durch Duca erſetzt werden.
von der Rückkehr des Exkronprinzen hat ſich im
wie ein Lauffeuer verbreitet, jedoch herrſcht über=
inz
Carol wird nach einem vorher genau feſtgelegten
als Regent wieder in ſeine Rechte eintreten. Das
ird heute nachmittag die notwendigen Beſchlüſſe

Einzelheiten der letzten zwölf Stunden, die zu dieſer
ührten, kann jetzt folgendes geſagt werden: Die
ſt Prinzen Carol hat in ganz Rumänien eine ſenſa=
Aung hervorgerufen und wurde faſt überall freudig
jetzt bekannt wird, war die Reiſe des Prinzen im
vorher in allen Einzelheiten geregelt. Von Mün=
G vardein ging die Reiſe des Prinzen Carol in einem
ſiſch arman=Flugzeug vonſtatten. In Großwardein wurde
Wa von zwei rumäniſchen Militärflugzeugen erwartet,
Xd: Oberſten Prekup und dem Fliegeroberſten Dahinten
ldaten)huKirg ausgeſandt worden waren. Prekup iſt derjenige
in Lanoilescu=Prozeß geweſen, der damals die Frei=
Angeklagten bewirkte, als Manoilescu von der
ierung unter Anklage geſtellt worden war, weil er
en Carol gerichtete Briefe aus Paris überbracht
ſa ugzeug des Prinzen wurde zuerſt in einem Mais=
ſich
wo es eine Notlandung vorgenommen hatte. In
ſoc am Prinz Carol um acht Uhr abends an, wo er
bn egeroffizieren des Armeekorps begrüßt wurde und
ſzie ſprache hielt, auf die Oberſt Dahinten antwortete.

ſu der Flug nach Bukareſt fortgeſetzt. Bei der An=
Flugplatz Baneaſa, die um zehn Uhr zehn abends
de Prinz Carol von den Offizieren der Jäger=
te
r. 2 und 9 und von Fliegeroffizieren begrüßt. Die
r die Bereitſtellung von Militär waren rechtzeitig

Aräſidenten und dem Innenminiſter ergangen. Es
ir i Ruheſtörungen zu verzeichnen. Prinz Carol fuhr
Prinzregenten Nikolaus, der ihn erwartet hatte,
Cotroceni und empfing den Miniſterpräſidenten.
der drei Perſönlichkeiten dauerte lange Zeit, worauf
t ſtattfand. Die Nachricht von der Ankunft des
wurde erſt um fünf Uhr heute morgen zur Ver=

eigegeben. Um dieſelbe Zeit wurde General Preſan
ludienz empfangen. Heute früh trat alsdann wieder
zuſammen. Das Parlament wird heute nachmittag
Sitzung die notwendigen konſtitutionellen Abände=
men
, um Carol als Regenten einzuſetzen. Anſtelle
ol, der in den Regentſchaftsrat eintritt, wird Prinz
ſie Frau Saveanu zu heiraten beabſichtigt, aus dem
t ausſcheiden.

Carol Mitglied des Regenkſchaftsrakes.
äſident Maniu überreichte am Samstag mittag
aftsrat den Beſchluß der Regierung, daß Prinz
tglied des Regentſchaftsrates eingeſetzt wird. Die=
ntſpreche
auch dem Wunſche Profeſſors Jorga.
eten und Senatoren wurden telegraphiſch nach
en, um an der einzuberufenden Nationalverſamm=
Ymen.

gebildet und Carol von der Thronfolge ausgeſchaltet wurde,
ſcheint geſichert zu ſein. Alle Parteien haben Sitzungen abgehal=
ten
und mit Ausnahme der Liberalen beſchloſſen, für die Abän=
derung
des Geſetzes zu ſtimmen. Auch die Liberalen dürften
keine Schwierigkeiten machen und ſich der Stimme enthalten. Wie
verlautet, wird der frühere Außenminiſter Duca die Führung
der Liberalen übernehmen und Vitila Bratianu ſich aus dem
politiſchen Leben zurückziehen.
Aus dem Leben Carols.
Der frühere Kronprinz Carol von Rumänien, der für das
Ausland ganz überraſchend am Freitag abend nach Bukareſt zu=
rückgekehrt
iſt, lebte ſeit 1925 nach ſeiner Verzichtleiſtung auf die
Thronfolge und den Prinzenrang ſtändig im Auslande. Er war
ſeinerzeit zu der Trauerfeier für die Königinmutter Alexandra
nach London gereiſt und hatte ſich von dort in Begleitung der
Madame Lupescu nach Venedig begeben, von wo er ſeine Verzicht=
erklärung
an König Ferdinand überſandte.
Prinz Carol, der jetzt im 37. Lebensjahre ſteht, diente nach
Abſchluß ſeiner militäriſchen Erziehung in Deutſchland bis zum
Kriegsausbruch beim erſten Garderegiment zu Fuß. Seine Thron=
verzichterklärung
von Venedig war nicht die erſte. Nachdem er
im Auguſt 1918 in Odeſſa die Rumänin Cäcilie Lambrino gehei=
ratet
hatte, hatte er ſchon einmal auf den Thron verzichtet. Seiner
Mutter, der Königin Maria, gelang es damals jedoch, die Ver=
bindung
zu löſen und den Verzicht für ungültig zu erklären. 1921

Kronprinz Carol.
heiratete der Prinz dann die griechiſche Prinzeſſin Helene. Aus
dieſer Ehe entſprang der Prinz Michael, der nach dem Tode des
Königs Ferdinand im Juli 1927 zum König ausgerufen wurde.
Während des Auslandsaufenthaltes Carols fanden die Ge=
rüchte
, daß der Prinz tatſächlich aus politiſchen Gründen zurück=
getreten
ſei, dadurch Nahrung, daß die Oppoſition im rumäniſchen
Parlament für ihn eintrat. Obwohl es im Oktober 1926 zu einer
Verſöhnung des Prinzen mit ſeiner Mutter kam, wurden die Nach=
richten
von ſeiner Wiedereinſetzung als Kronprinz dementiert. Nach
dem Tode ſeines Vaters erließ Carol in Pariſer Blättern eine
Erklärung, daß er ſich ſeine Thronrechte vorbehalte. Im Oktober
1927 trennte ſich Prinz Carol vorübergehend von Frau Lupescu.
Es ſchien eine Erhebung in Rumänien zu ſeinen Gunſten in Vor=
bereitung
zu ſein. Prinz Carol blieb jedoch vorläufig in Frank=
reich
, obwohl er dort wegen angeblicher Deutſchfreundlichkeit nicht
gern geſehen war. Später verſuchte er von England aus einen
Staatsſtreich in Rumänien zu unternehmen. Er beabſichtigte, durch
Flugzeuge Manifeſte in Rumänien verbreiten zu laſſen. Durch
das Eingreifen der engliſchen Regierung, die den Prinzen des Lan=

iterariſch=Künſkleriſche Geſellſchaft.
ſpiel des Frankfurter Schauſpielhauſes:
Die Bekehrung des Ferdys Piſtora,
omödie von Frantiſek Langer.
heißen Pfingſtſamstag gab die heitere Bekeh=
erdys
Piſtora in der kühlen Halle des Kleinen
eizenden Auftakt zu dem Pfingſtfeſt.
ek Langer, von Beruf bis vor kurzem Stabsarzt,
2 in Prag, iſt ſchon vor dem Kriege literariſch her=
Seine erſten dramatiſchen Verſuche waren natur=
tragiſch
ihrem Inhalt nach, und tragiſch, d. h.
ich für ihn ſelbſt: Der heilige Wenzel eine Tra=
n
. Millionen, ein ſoziales Schauſpiel.
die, der er ſich nach dem Kriege zuwandte, entſprach
Hegabung und brachte ihm ſchöne Erfolge: Das
urch ein Nadelöhr, Grand Hotel Nevada, und
ie Bekehrung des Ferdys Piſtora, die
ng der Freien Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft
in Gaſtſpiel des Frankfurter Schauſpielhauſes im
zur Aufführung kam.
lebensvolle, ſpannende Komödie wurde anläßlich
* Premiere an dieſer Stelle berichtet. Sie bewies
re Schlagkraft und bot vor allem dank der aus=
arſtellung
einen hohen künſtleriſchen Genuß.
ſkankfurter Trägern der Hauptrolle war jeder ein=
vorragende
ſchauſpieleriſche Type, und zugleich
imtliche Kräfte zu einem famoſen Enſemble zu=
Silinger als der zum Wohltäter wider Willen
Mchranknacker war köſtlich in der Primitivität der
die plötzlich über ſich ſelbſt hinausgeſchoben wird,
(rem urſprünglichen. echten Menſchentum zurück=
it
ihm läuft die Entwicklung der Schweſter The=
lahmen
der Heilsarmee zu einer Schein Sünde ge=
AIs ſie in ihre natürliche Unſchuld heimfindet. Eine
5 die von Konſtanze Menz hervorragend wieder=
ar
Ben Spanier, der als Vater Piſtora die
des ausgedienten Fiaker=Kutſchers mit famoſem
eſten gab.
Une der köſtlichen Typen ſeien noch hervorgehoben:
der als der lebenskundige Polizeikommiſſär,
Els in der Doppelgeſtalt des Mathematikprofeſ=
urmee
=Kapitäns, Theodor Danegger in ſeiner
üigen Komik als Kellner, Georg Lengbach im
ebenen ruſſiſchen Fürſten, Mathilde Einzig als

draſtiſche Frau Piſtora, Lene Obermeyer und Hilde Maria
Kraus.
Eugen Felber ſorgte für flottes Zuſammenſpiel. Das Haus
dankte mit lebhaftem Beifall.

* Ein Maler der poſikiven Lebensgefühle.
Zu der Frankfurter Ausſtellung von Auguſt Babberger.
Die italieniſche Preſſe hat die deutſche Abteilung auf der
großen Kunſtſchau in Venedig ſehr bitter und heftig kritiſiert.
Die Stampa hat von Malerei eines beſiegten und verzweifel=
ten
Landes geſprochen. Sie hat das Negative und Problema=
tiſche
, das Grübleriſche, Wilde und Geſtaltloſe der heutigen deut=
ſchen
Kunſt hervorgehoben und als Kämpfer dagegen den latei=
niſchen
Geiſt aufgerufen, daß er die nordiſchen Barbaren in ihre
Schranken zurückweiſe. (Das iſt unter Romanen heute eine Art
Mode.) Man könnte mancherlei zu dieſer Stellungnahme ſagen;
unter anderem, daß Deutſchland heute ja in der Tat, wenn auch
kein verzweifeltes, ſo doch ein beſiegtes und gequältes Land iſt
und den Ernſt ſeiner Kunſtauffaſſung gerade darin zeigt, daß es
aus dieſer Lage heraus eine problematiſche, eine in ihrer Pro=
blematik
wahrhaftige Kunſt hervorbringt. Wichter iſt im
Augenblick ein anderer Geſichtspunkt: nämlich der, daß in der
modernen deutſchen Malerei tatſächlich die poſitiven Lebensge=
fühle
zu kurz kommen. Unſere Kunſt überläßt ſich weitgehend den
peſſimiſtiſchen und verzweifleriſchen Stimmungen. Zugegeben, daß
ſie allerlei Grund dazu hat. Aber die Kunſt iſt nicht nur beauf=
tragt
, die Wahrheit der tatſächlich beſtehenden Lage darzuſtellen,
ſie hat auch die Aufgabe, die geſunden Gegenkräfte, die Kräfte
des geiſtigen Widerſtandes und Aufſtiegs in ſich zu mobiliſieren
Kräfte, die doch eben in unſerem Volke auch vorhanden ſind. Ich
denke dabei beileibe nicht an eine illuſioniſtiſche Biedermeierei.
Ich denke an keine Kunſt, die rückwärts blickt, die unſeren Pro=
blemen
ausweicht, ich denke an keinen gemachten Optimismus.
Ich denke an eine Kunſt, die die heutige Wirklichkeit des deut=
ſchen
Volkes auch da zu faſſen weiß, wo ſie Kräfte aufweiſt, die
aus dem Ewigen ſchöpfen und zur Zukunft führen.
Eine Kunſt dieſer Art iſt die Malerei Auguſt Babber=
gers
. Tritt man jetzt im Frankfurter Kunſtverein vor ſeine
großen, wandfüllenden Tafeln, vor das Feſt der Jugend, das
Feſt der Liebe, das Feſt der Mutter, ſo ſtrömt es in die Augen
wie ein goldklingendes Glück: daß hier aus aller Verzagtheit das
Leben ſtark, geſund und ſchön hervorgeht. Form unſerer Tage,
Probleme, Kunſtgeſinnung, Lebensſtimmung der vollſten Gegen=
wart
aber unter eine geiſtige Geſamtkraft geſtellt, die im An=
ſchluß
an gläubigerfaßte Natur über Angſt und Jammer
zu ſiegen weiß. Man merkt ſehr klar: in dieſe Kunſt reichen kei=

des verwies, mißlang dieſer Verſuch. Der Prinz, der darauf auf
Chateau d’Ardennes bei Namur Wohnung nahm, wurde dann im
Juni 1928 von der Prinzeſſin Helene geſchieden.
Das Kabinekt Maniu zurückgekreken. Moronescn:
übernimmt die Regierung.
Wie der Berichterſtatter der Wiener amtlichen Nachrichten=
ſtelle
von zuverläſſiger Seite erfährt, hat ſich der Exkronprinz
Carol als König proklamiert. Nach einer anderen Verſion ſoll die
Proklamation für den morgigen Sonntag vorgeſehen ſein. Das
Kabinett Maniu iſt am Nachmittag zurückgetreten.
Die neue Regierung wurde abends um 9 Uhr gebildet. Sie ſteht
unter dem Vorſitz von Moronescu, der das Außenminiſterium bei=
behält
, Finanzminiſter iſt Radacanu, Kriegsminiſter General Con=
descu
, die übrigen wichtigen Miniſterien behalten die bisherige
Beſetzung. Sämtliche Regierungsmitglieder gehören der Natio=
nalen
Bauernpartei an.
Aufnahme der Rückkehr Carols im Ausland.
Die Rückkehr des früheren Kronprinzen Carol nach Bukareſt
findet in London ſehr große Beachtung. An offiziellen oder
offiziöſen Kommentaren fehlt es im Hinblick auf die bereits be=
gonnenen
Pfingſtferien. Die ſtaatsrechtlichen Verhältniſſe in
Rumänien wurden aber in England ſchon ſeit langem als unbe=
friedigend
empfunden. Wenn durch die Rückkehr Carols nach
Rumänien hierin ein Umſchwung zum Beſſeren eintritt, wird die
neue Wendung der Dinge in England kaum bedauert werden.
Vorläufig beſchränken ſich die Blätter darauf, in ſehr ausführ=
lichen
Berichten aus Bukareſt eine genaue Darſtellung über die
Rückkehr Carols und ſeine Aufnahme in Bukareſt zu geben. All=
gemein
wird dabei die ſehr herzliche Begrüßung durch weiteſte
Kreiſe der Oeffentlichkeit hervorgehoben.
In der franzöſiſchen Preſſe wird die plötzliche Rück=
kehr
Carols nach Bukareſt lebhaft beſprochen, wobei man allge=
mein
die Auffaſſung hertritt, daß dieſer Zwiſchenfall die ſchon
an und für ſich ſchwierige pölitiſche Lage in Rumänien noch ver=
ſchärfen
dürfte. Von der geſamten italieniſchen Preſſe
wird die Rückkehr Carols nach Rumänien in großer Aufmachung
wiedergegeben. Die Blätter enthalten ſich jedoch vorläufig einer
Stellungnahme.
In Belgrad wurde die Nachricht von der Rückkehr Carols
nach Rumänien erſt in den Nachmittagsſtunden durch Extra=
blätter
bekannt. Die Blätter beſchänken ſich auf die Wiedergabe
der Nachricht.

Der deukſche Offizier=Bund kagte.
Auf dem Bundestag des Deutſchen Offizier=Bundes in Koblenz
wurde u. a. eine Entſchließung gefaßt, die ſich gegen die Liga für Men=
ſchenrechte
richtet. Bis weit in die Kreiſe des gebildeten Mittelſtandes
hinein ſei die unſelige Idee verbreitet, daß Deutſchland inmitten waffen=
ſtarrender
und aufrüſtender, ihm übelwollender Nationen noch über das
Maß des Verſailler Schanddiktates hinaus abrüſte und ſeine Abneigung
gegen jeglichen Wehrwillen immer wieder ſklaviſch bekennen ſolle, um
ſo ſeiner Wirtſchaft Entwicklungsraum zu verſchaffen, und zu einer ge=
wiſſen
Duldung ſeiner Lebensnotwendigkeiten zu geſangen. Ehre und
Freiheit der Nation könnten nur geſtützt auf einen ehrlichen Wehrwillen
wieder erlangt werden und erhalten bleiben. Der Deutſche Offizier=
Bund fordert von den zur außen= und innenpolitiſchen Führung Deutſch=
lands
berufenen Männern, daß ſie im Sinne geſunden nationalpoliti=
ſchen
Wehrwillens die Intereſſen Deutſchlands nach außen vertreten
und im Innern ihr Amt führen. Von den Bildnern der deutſchen Ju=
gend
erwartet er, daß ſie das heranwachſende Geſchlecht zum kategori=
ſchen
Imperativ deutſcher Pflichterfüllung emporführen und ihr Weſen
mit dem nationalpolitiſchen ſtarken Wehrwillen erfüllen, welcher allein
im Stande ſein wird, unſerem Vaterlande wieder einen ſeiner Macht
und ſeiner großen Vergangenheit würdigen Platz im Rate der Völker
zu ſichern.
Zu der aus Anlaß der Befreiung der Rheinlande ergehenden Am=
neſtie
erwartet der D.D.B. zuverſichtlich, daß von den ſeit Jahren ſchwer
leidenden deutſchen Männern, die für das Vaterland in ſeiner Notzeit
ihr Leben einſetzten und, in Staatsnotwehr handelnd, ſich gemeinen Ver=
rates
erwehrten, endlich die drückende Laſt ihrer Verfemung genommen
und ſie dem bürgerlichen Leben und ihren Familien zurückgegeben
werden.

nerlei Nachwirkungen des Impreſſionismus mehr hinein. Nie
war in dieſem Menſchen das Vergnügen am Kleinen und Reiz=
vollen
, am feinſchmeckeriſchen Augenerlebnis. Sondern er hat auf
Welt und Leben ſtets mit ſeinem ganzen Menſchentum geant=
wortet
, er hat es total reflektiert, er hat mit ſeinem ganzen, ſprö=
den
, kräftigen Naturell Reſonanz gegeben auf die großen Ereig=
niſſe
der Natur, auf die großen Ideen des Daſeins. Der ganze
Weg einer Tagesſonne über ein ganzes Tal, die ganze Fülle der
Kräfte Jugend oder Liebe das waren die Einheiten
für ihn; und deshalb kommt er ſo völlig natürlich zu ſeinen weit=
geſpannten
, ſymphoniſchen Bildideen, in denen es homeriſch
rauſcht und hölderliniſch, um nicht zu ſagen: pindariſch einher=
ſtrömt
. Dem Aufbau nach bietet ſich die Kunſt Hodlers, mit dem
Babberger als ſüdbadiſcher Alemanne Fühlung hat, zum Ver=
gleich
an; doch gegen Babbergers ſchwingende, durchſchlagende
Freude ſchiebt ſich Hodler faſt in willentliche, trockene Allegorie.
Lieber denkt man vor Babberger an die Frühkunſt von Umbrien,
an Cimabue, bis zu Botticelli: es gibt in Babbergers Bildern
oft eine Schönheit von holdeſter Art, Frauenköpfe mit verzau=
berten
, flirrenden Augen, gnadenvolle Gebärden wir von Köni=
ginnen
eines Minnehofes der Provence. Gewiß, Babbergers
Kunſt lebt im Weiten und Breiten, ſie iſt eine große Landſchaft
(deren Größe man hinter der angeblich kunſtgewerblichen
Flächenhaftigkeit ſeiner Bilder muß zu finden wiſſen!). Aber
in dieſer Landſchaft gib es Blumen. Köpfe, fromm und von
durchdringender Lieblichkeit, in ſtillen, atmenden Farben, wie
durch eine Waſſerſchicht geſehen. Umriſſe (wie die mittlere Figu=
rengruppe
im Feſt der Jugend Jüngling und Mädchen mit
fliegendem Mantel), die eine ſtählerne Schärfe haben und dabei
eine jubelnde, nordländiſche Feſtlichkeit wie Fahnen von Erobe=
rern
. Farbenbegegnungen im ſchönſten Stil moderner Fresko=
malerei
, ganz trocken und von xylophoniſchem Klang, wunder=
bar
feſt und überzeugend, wie etwa: ein geblümtes, grünes Ge=
wand
gegen ein mürbes, fleckiges Weiß, oder die braunen Erd=
farben
im Feſt der Mutter gegen das Blau der Engelsfiguren.
So feſt, manchmal hart und ſchneidend ſich Babbergers Form
und Kompoſition zuſammenrafft: es iſt ein echtes hymniſches
Strömen, das ſeine Tafeln in breiten Güſſen, wie aus Hörnern
alter Flußgötter, durchwallt. Ein feſtlicher, atemreicher, heral=
diſcher
Menſch, deſſen Kraft und Freude mit der Natu ſelbſt in
Zuſammenhang ſteht wie Thors Trinkhorn mit dem Meer, und
der dieſen Zuſammenhang doch geiſtig bewältigt und alſo in
ſpezifiſch deutſchen Worten vom großen Leben redet das iſt
Babberger.
Er kommt gegenwärtig, mit Fresken und Moſaiken, etwas
ſtärker zur Auswirkung als früher. Aber er hat in der deutſchen
Kunſt von heute noch lange nicht den Rang, der ihm gebührt,
Wilhelm Michel.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Sonnkag, den 8. Juni 1930.

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[ ][  ][ ]

Sonntag, den 8. Juni 1930.

Seite 5

Meine Hand iſt nicht gut, mein Fuß nicht.
Der Geiſt iſt’s, der ſie lebendig macht.
Ranke.
tichriſt bricht in die Saatfelder der Welt ein. Sehren=
ſät
er mit nächtlicher Hand. Durch die Fluren der
es wie Brand. Auch in deutſche Welt greift das Ver=
ſengender
Fauſt.
r ſtehen mit ſchlaffer Seele und ſehen dem ſataniſchen
Unholdes zu. Ach, daß wir gerüttelt würden vom
nnen, geweckt zur Lebendigkeit des einigen Geiſtes,
einer Flamme heilige Glut würden, die noch guten
), die lieb haben ihr Volk und ringen um ſeinen in=
ind
und an die Nachfahren weiter ſchenken wollen das
Erbe der deutſchen Seele!
z mit neuer Macht die Sprache der Pfingſten uns
zur Höhe riſſe, daß wir herrlich erglühen bis zum
res Weſens, daß wir uns die Hand reichen in pfingſt=
piſterlichkeit
zur Rettung des guten, des heiligen
fühlten die ungeheure Verantwortung im Flammen=
z
Feſtes! Daß wir weiſe würden zu dem, um das
leler
iſt nicht an der Zeit, daß wir uns zufrieden geben
blichen Art des Feſtes; es muß als Grundzug das
ben, das ſteil Aufgereckte, die Wucht des herrlich=
bruchs
von innen her. Wir müſſen wieder einmal
von der inneren Ungeheuerlichkeit der erſten Pfing=
Sieghaftigkeit, die in ſeinem Wagnis lag.
große Korrektheit, das Normalgleiſige, die Formel=
ſere
Schwäche, laſſen uns dämmern, machen uns be=
philiſterhaft
. Die große Klarheit, die dieſem Feſte
5I, hat etwas Unerbittliches, und das iſt gut ſo.
heſche Wort ſteht größer und flammender denn je vor
Ihr’s nicht habt, Ihr werdet’s nicht erjagen!"
will unſer aller Entſcheidung. Es ſtellt dem Ma=
r
Zeit, der Berlin=Alexanderplatzhaftigkeit des Alfred
Profitgier jeglicher Art, der Unterdurchſchnittlichkeit
genüber, ſeine Größe, Würde, Sehnſucht, den Adel
loſigkeit, das ihn allein beſtimmende, ihm inne=
ttliche
! Pfingſten will nicht die Kluft zwiſchen jenen
i und dem Geiſte verſchleiern, ſondern ſie mit aller
igen.
ewinnt es apoſtoliſche Macht, ſo wächſt es zu ſeiner
ſtimmung auf. Im Lichte der Pfingſten wollen wir
wir den Standpunkt ſchon einnehmen, die innere
itzen, die wir haben müſſen, um an unſerem Teile,
vielleicht nur ein ganz beſcheidener ſein kann, dem
Abs diege, zum mindeſten aber zur Selbſtbehauptung in
u verhelfen gegenüber den Zerſtörungsmächten, die
isvollem Fanatismus am Werke ſind.
Pfingſtgeiſt in der Welt verloren, dann wird ſie zum
nismus, und vieles wird Trümmerfeld werden.
ber kann ohne ihn nicht beſtehen. Mit ihm ſteht und
che Gedanke, blüht oder ſiecht hin die Schönheit deut=
ur
durch den Geiſt der Guten rinnt jener Impuls in
:t ein, der notwendig iſt für eine größere, deutſch=
nft
.
ihr Guten, wer ſeid ihr, wie groß iſt eure Zahl?
t euch! Schwingt euch auf zur Einheit des Geiſtes,
Uah erkenne als ſein Bollwerk gegen die ſehrende
Inſere Pflicht iſt, daß von uns, unſern Taten, un=
ng
, unſerer Haltung, unſerem Lebensmute und Zu=
a
) ein Leuchten ins Land fließe. Wir müſſen die
c bleiben über das Feſt hinaus, es zu aller Zeit ſein!
daß wir die Hüter des guten, des heiligen Geiſtes
re Liebe, unſer Einander=Verſtehen, unſere Treue
genheit und Zukunft! Gegen Gott und ewige Welt!
Nenſch ſein heißt: Träger des heiligen Geiſtes und
R. B.
m Opfer für ihn!
er Landesuniverſität Gießen. Der ordentliche Pro=
Iniverſität Gießen Dr. Richard Laqueur hat einen
Lehrſtuhl für alte Geſchichte an der Univerſität =
en
.
trag zur 600=Jahrfeier der Stadt Darmſtadt veranſtaltet
Zerein am 16. Juni, 20 Uhr, im Großen Haus des
ſein viertes diesjähriges Konzert. Die Uraufführung
neuen Chorwerkes eines lebenden einheimiſchen Kompo=
Doßen Meſſe von Wilhelm Peterſen, erſcheint zu
eit beſonders geeignet und dürfte die rege Anteilnahme
iuſikliebenden Bürgerſchaft erwecken. Dem Muſikverein
Temeſſen, zu dieſem die Stadt in zweifacher Hinſicht an=
riſchen
Ereignis auch nur bedeutende einheimiſche
Soliſten heranzuziehen, nämlich Frau Suſanne Horn=
irtha
Kuhn=Liebel und die Herren Hans Grahl und Theo
ffentliche Hauptprobe am Sonntag, den 15. Juni, 11.15
Tkauf bei Konzert=Arnold, Eliſabethenſtraße. Vorbeſtellte
nur bis Freitag, den 13. Juni, aufgehoben werden. Aktive
che ihre Hauptprobenkarten noch nicht in Empfang ge=
werden
gebeten, ſie bis zum 13. Juni beim Hauswart

I

k. Durch die Abſage der offiziellen Jubiläums=
* Stadtverwaltung beſteht in weiten Kreiſen der
e Meinung, daß hiervon auch die Zielfahrt des
Lutomobil=Clubs anläßlich der 600=Jahrfeier der
adt betroffen ſei. Dies beweiſen die täglich ein=
kagen
. In Anbetracht der Kürze der zur Ver=
F Zeit mußte man ſich entſchließen, den Nennungs=
Duni ohne erhöhtes Nenngeld zu verlängern.
EVerkauf zum Grock=Gaſtſpiel während der Feiertage
U9ſtſonntag ſowie morgen Pfingſtmontag an der
Okpheums, und zwar vormittags von 1012½
mittags von 36 Uhr. (S. heutige Anzeige.)

Eellung bei Grock! Vielen Wünſchen und An=
Trechend findet am Donnerstag nachmittag
stravorſtellung für Kinder und Fremde ſtatt,
halben Eintrittspreiſen. Der Kartenverkauf hierfür
kenstag nachmittag um 3 Uhr am Zeitungsſtand im
der Hauptpoſt. (S. Anzeige.)
D Pfingſt=Spielplan. Nur heute Pfingſtſonntag,
*en Pfingſtmontag, 9. Juni, ſowie Dienstag, 10.
breiaktige Schwank Unter Geſchäftsaufſicht, in
lerung in Szene. Nie wieder wird das Publikum
Dank ſo lachen, wie bei dieſem Arnold und Bach=
ap
Bertram, der durch ſein Spiel den Sparkom=
1 Derlebendigt, wie er mißtrauiſch ſelbſtbewußt, freu=
412 maßlos enttäuſcht iſt, wie jede Phaſe der Hand=
T Geſicht, in ſeinen Händen und den Bewegungen
* eine feinkomiſche Formulierung erhält, wie ſelbſt
Dunn durch das Spiel dieſes Künſtlers menſchliche
Linnt, dies iſt ſo überzeugend, daß das Spiel im
1nunterbrochene Folge von Lachausbrüchen aus=
De Vorſtellungen beginnen pünktlich um 8 Uhr
I9 gebeten, dies zu beachten. (Siehe Anzeige.)
LLphie und Maſchinenſchreiben. Unter Hinweis auf
Deige macht die Stenographen=Vereinigung Gabels=
Derkerſchule, Ecke Karl= und Nieder= Ram=
auf
ihre am Dienstag, den 10. d. Mts., abends
Döinnenden neuen Kurſe in Reichskurzſchrift

Rangplatz von Darmſtadt
im Fremdenverkehr deutſcher Städte

Fremde und Auslandsfremde, Fremdenzahl
und Einwohnerzahl.
Gerade zu Beginn des ſommerlichen Hauptfremdenverkehrs
veröffentlicht jetzt das Statiſtiſche Reichsamt über den Fremden=
verkehr
in dreiundſiebzig deutſchen Städten während des Jahres
1228 ſeine neueſten Unterſuchungen, deren Zahlenmaterial es er=
möglicht
, deutſche Städte nach ihrem Fremdenverkehr miteinander
zu vergleichen und dabei jeder Stadt ihren Rangplatz im Frem=
denverkehr
der deutſchen Städte unter verſchiedenen Geſichtspunk=
ten
des Fremdenverkehrs anzuweiſen.
Solcher für die Bedeutung einer Stadt im Fremdenverkehr
wichtiger Geſichtspunkte nimmt unſere ſtatiſtiſche Erhebung drei
an: die Geſamtzahl der Fremden, die Anzahl der
Fremden umgerechnet auf das Tauſend der
Einwohner der betreffenden Stadt, die Zahl der Aus=
länder
unter den Fremden.
Als Fremder gilt dabei jede polizeilich angemeldete Per=
ſon
, die mindeſtens einmal in dem betreffenden Ort übernachtet
hat. Es kann alſo dieſelbe Perſon an demſelben Ort oder an
verſchiedenen Orten mehrmals gezählt ſein, wenn ſie in der
Berichtsperiode zu verſchiedenen Zeiten dort übernachtet hat und
dabei jedesmal neu gemeldet wurde.
Die Geſamtzahl der Fremden in Darmſtadt
während dieſes neueſten Berichtsjahres betrug 59 400 Fremde.
Damit ſteht Darmſtadt an einundvierzigſter
Stelle dieſer auf den Fremdenverkehr hin unterſuchten drei=
undſiebzig
deutſchen Städte. Nach ſeiner Bevölkerungszahl hat
Darmſtadt den zweiundfünfzigſten Platz in der abſteigenden Reihe
der deutſchen Städte inne, ſo daß die Bedeutung Darmſtadts im
Fremdenverkehr ſofort klar zutage tritt.
Aehnlich großen Fremdenverkehr wie Darmſtadt haben im
Berichtsjahr aufzuweiſen Elberfeld, Bonn, Bielefeld. Braun=
ſchweig
, Plauen, Regensburg.

Innerhalb des ganzen Kreiſes der dreiundſiebzig Städte geht
die Geſamtzahl der Fremden im neueſten Berichtsjahr herab von
der höchſten Zahl mit 1 683 000 Fremden in Berlin bis zur nie=
derſten
Zahl von 2800 Fremden in Hamborn.
Was zweitens das Verhältnis der Fremdenzahl
zur Einwohnerzahl angeht, ſo rechnet dieſe Statiſtik auf
das Tauſend Einwohner Darmſtadts im Berichtsjahr 669 Fremde.
In wirtſchaftlicher Hinſicht hat natürlich die Häufigkeit der Frem=
den
im Verhältnis zur Einwohnerzahl erhebliche Bedeutung für
eine Stadt. Von den deutſchen Städten iſt dieſe Häufigkeit am
ſtärkſten in Bad=Nauheim, wo 4472 Fremde auf das Einwohner=
Tauſend entfielen; ſie iſt dagegen am ſchwächſten in Hamborn,
das auf das Tauſend ſeiner Bevölkerung nur 22 Fremde darbot.
Unter dieſem Geſichtspunkt der Stärke der Fremdenzahl gegen=
über
der Einwohnerzahl finden wir in der Reihe der deutſchen
Städte Darmſtadt am fünfundzwanzigſten Platz.
Andere Städte mit annähernd gleichem Verhältnis der Fremden=
zahl
zur Einwohnerzahl wie in Darmſtadt ſind in dieſem Berichts=
jahr
Bonn mit 651 Fremden, Kaſſel mit 647 Fremden. Mannheim
mit 650 Fremden, Hannover mit 628 Fremden, Nürnberg mit
698 Fremden, Hamburg mit 648 Fremden auf das Tauſend Ein=
wohner
der betreffenden Stadt.
Drittens kommt der Anteil der Auslandsfremden
an der Geſamtzahl der Fremden in Betracht. Da ſind für Darm=
ſtadt
in dieſem jüngſten Berichtsjahr 3700 Auslandsfremde ver=
zeichnet
, ungefähr ſo viel wie jeweils in Halle, Kaſſel, Magde=
burg
, Plauen, Trier, Duisburg.
Nach Anzahl der Auslandsfremden unter der Geſamtzahl der
Fremden treffen wir Darmſtadt an dreiunddreißigſter
Stelle der deutſchen Städte.
Die größte Zahl der Auslandsfremden zählt in dieſem
neueſten Berichtsjahr natürlich Berlin mit 257 200 Ausländern,
dann kommt München mit 124 800 und Hamburg mit 108 500
Ausländern. Die Ausländer=Fremdenzahl ſinkt in den deutſchen
Städten herunter bis zu 100 Ausländern in Roſtock und 200 in
Hamborn.

Die Verlobung des Erbgroßherzogs Georg Donatus von Heſſen
mit der Prinzeſſin Cecilia von Griechenland, Tochter des Prinzen
Andreas von Griechenland und ſeiner Gemahlin Alice geb. Prin=
zeſſin
von Battenberg, wird am 8. Juni in Schloß Wolfsgarten
bekannt gegeben.

* Zum Sommerfahrplan der Heag.
Mit dem neuen Sommerfahrplan der Heag ſind, weſentliche
Vorteile und Verbeſſerungen eingetreten, die im Intereſſe der Ver=
kehrsbelebung
in Darmſtadt ſehr zu begrüßen ſind. Allerdings be=
ſtehen
auch noch einige Schönheitsfehler, die ſich aber ſicherlich
leicht beheben laſſen.
Auf zwei der dringend zu wünſchenden Aenderungen im Fahr=
plan
ſei zunächſt hingewieſen. Den vergangenen Sommer war
es üblich, daß alle elektriſchen Straßenbahnen, um Gelegenheit
zu geben, möglichſt ſchnell auf die ſtets ſtark beſuchten Sportplätze
oder in unſere herrlichen Wälder zu gelangen, Richtung Böllen=
falltor
durchgeführt oder auf Wunſch der Fahrgäſte ab Ohlyſtraße
weitergefahren wurden. Diesmal iſt der Verkehr nach dem Böllen=
falltor
nur alle 15 Minuten, die Endſtation der Linie 1 wurde
an die Jahnſtraße verlegt, eine zwar anerkennenswerte Maßnahme,
mit der aber leider zahlreichen berechtigten Wünſchen noch nicht
genügend Rechnung getragen iſt. Vorteilhaft wäre zweifellos,
wenn wenigſtens im Sommer der 7½=Minutenverkehr bis an den
Wald am Böllenfalltor durchzuführen wäre, zum mindeſten aber
könnte man die Endſtation der Linie 1 an den Steinberg ver=
legen
. An dieſer Halteſtelle befindet ſich eine Weiche zum Um=
ſetzen
der Wagen, von hier aus ſind die Sportplätze leicht zu er=
reichen
, die Bewohner der dortigen Villenkolonie hätten günſti=
gere
Verbindung zur Stadt und der Weg in den Wald, wäre
weſentlich abgekürzt. Wir glauben, daß die Heag in dieſer Be=
ziehung
dem Wunſche ſehr vieler ihrer Fahrgäſte gerne entgegen=
kommt
.
Eine zweite Unannehmlichkeit beſteht auf der Linie 6 und 7.
Hier ſind u. E. ſcheinbar die Fahr= und Haltezeiten zu kurz be=
meſſen
. Es iſt häufig zu bemerken, daß bei nur wenig geſteiger=
tem
Verkehr, bei Regen, an Sonn= und Feiertagen der vorgeſehene
Fahrplan von den elektriſchen Straßenbahnen kaum eingehalten
wird. Es beſteht auf dieſer Strecke auch gar keine Möglichkeit,
die Fahrzeiten einzuhalten, denn an den Endſtationen iſt kein
oder nur ganz geringer Aufenthalt vorgeſehen. Hier ergeben ſich
nun Mißſtände verſchiedener Art. Einmal wird an den Halte=
ſtellen
zu übermäßiger Eile beim Ein= und Ausſteigen gedrängt
(meiſt klingeln die Wagenführer, z. B. am Oberwaldhaus, ſchon
beim Ausſteigen der Fahrgäſte nervös zur Weiterfahrt), zum an=
deren
iſt dem Fahrperſonal keine Zeit gegben, ſich auch nur kurz
zu erholen; weiter werden mehrere Anſchlüſſe (z. B. an die Ring=
ſtraße
) häufig verpaßt uſw. Durch Einlegen eines weiteren Kurs=
wagens
am Tage wären dieſe Anſtände wohl ohne weiteres zu
beheben.
Waldgeſang=Feſt. Wie in früheren Jahren findet am zwei=
ten
Feiertag um 3 Uhr wieder an der Marienhöhe (Dunkanſchule)
ein größeres Waldgeſangfeſt, wobei vereinigte gemiſchte Chöre
und Poſaunenchöre mitwirken. Herr Evangeliſt Kreling aus Seb=
nitz
i. Sachſen wird dabei einen Vortrag halten: Zeitgeiſt,
Maſſengeiſt oder Heiliger Geiſt‟. Dieſe Veranſtaltungen der
Evangeliſchen Stadtmiſſion e. V. erfreuten ſich immer eines ſehr
ſtarken Beſuches. Die chriſtlichen Kreiſe ſeien auf dieſe Veranſtal=
tung
hingewieſen. (S. Anzeige.)
Promenaden=Konzert. Am Sonntag, den 8. Juni ( Pfingſt=
ſonntag
), ſpielt das Stadtorcheſter von 1112 Uhr im Herrn=
garten
(Pergola) unter Leitung ſeines Kapellmeiſters W. Schlupp
nach folgendem Programm: 1. Marſch des 1. Garde=Bataillons.
2. Ouvertüre zur Oper Il Guarany von Gomes. 3. Die Hydro=
pathen
, Walzer von Gungl. 4. Loin du Ball, von Gillet. 5. Fan=
taſie
aus der Oper Der fliegende Holländer von Wagner. 6. Düp=
pelſchanzen
, Marſch von Piefke. Am Pfingſtmontag, den 9. Juni,
ſpielt das Stadtorcheſter von 1112 Uhr im Herrngarten ( Per=
gola
) unter Leitung ſeines Kapellmeiſters W. Schlupp nach fol=
gendem
Programm: 1. Mit Standarten. Marſch von Blon. 2.
Ouvertüre zur Oper Das Glöckchen des Eremiten von Maillart
3. La Barcarole, Walzer von Fetras. 4. Aufzug der Stadtwache
von Jeſſel, 5. Fantaſie aus der Oper Tannhäuſer von Wagner.
6. Unter Waffengefährten, Marſch von Teike.

Sparkaſſen und Oeffenklichkeik.
Die Entwicklung der deutſchen Sparkaſſen nach der Stabiliſie=
rung
iſt trotz der Ungunſt der wirtſchaftlichen Verhältniſſe er=
freulich
günſtig verlaufen. Die Sparkaſſen verwalten bereits über
11.4 Milliarden Reichsmark; ſie konnten mit dieſen erheblichen Ka=
pitalien
den außerordentlich großen Kapitalbedarf vornehmlich
der kleinen und mittleren Wirtſchaftsbetriebe zu einem guten
Teil befriedigen. Der Zuwachs an Spareinlagen erſcheint bei
den öffentlichen Sparkaſſen um ſo beachtlicher, wenn man ihn
vergleicht mit der Entwicklung der Inlandsgelder bei den Banken.
Dabei dürfen nicht die Schwierigkeiten und Hemmungen über=
ſehen
werden, die den Sparkaſſen aus der Tatſache entſtanden,
daß ihre neuzeitliche Entwicklung in der Oeffentlichkeit zeitweiſe
ſtark Gegenſtand der öffentlichen Kritik war. Man glaubte, in
der Uebernahme des kurzfriſtigen Giro= und Kreditgeſchäfts ein
Abweichen vom alten Sparkaſſengedanken erblicken zu müſſen. Tat=
ſächlich
haben aber damit die Sparkaſſen nur den veränderten
wirtſchaftlichen Verhältniſſen und den Wünſchen ihrer Kundſchaft
Rechnung getragen, ohne daß dadurch ihre bisherigen Aufgaben
vernachläſſigt wurden. Die Auffaſſung, daß auch die Sparkaſſen
mit der Zeit mitgehen und den veränderten Formen der Geld=
und Kreditwirtſchaft ſich anpaſſen müſſen, hat bereits der Reichs=
finanzhof
in einem Gutachten vom November 1926 klar zum Aus=
druck
gebracht. Vor kurzem hat eine andere behördliche Stelle,
nämlich das Landesarbeitsgericht Ulm, in gleichem Sinne ſeine
Meinung kundgegeben. Das Gericht hat, wie es in der arbeits=
rechtlichen
Urteilsbegründung heißt, auf Grund ſeiner eigenen
Kenntnis der Verkehrsanſchauung und der geſchichtlichen Entwick=
lung
des Sparkaſſenweſens in Württemberg auf Grund der Spar=
kaſſenliteratur
, der miniſteriellen Erlaſſe und der Entwicklung der
Satzung der Sparkaſſen die volle Ueberzeugung gewonnen, daß
ſich in Württemberg die öffentlichen Sparkaſſen im
weſentlichen im Rahmen der herkömmlichen Auf=
gaben
der Sparkaſſen gehalten und nur ihre Einrich=
tung
den modernen Bedürfniſſen im Rahmen ihrer Aufgaben an=
gepaßt
haben. Insbeſondere iſt der Giro= und Kontokorrentver=
kehr
, ſofern er nur die Schranken der Sparkaſſenverordnung ein=
hält
, längſt zum ſparkaſſeneigenen Geſchäft der württembergiſchen
Sparkaſſen geworden. Was hier für die württembergiſchen Spar=
kaſſen
geſagt iſt, läßt ſich auf die geſamten deutſchen Sparkaſſen
übertragen. Das Sparerpublikum hat, wie in der Einlageentwick=
lung
deutlich zum Ausdruck kommt, die neuzeitliche Entwicklung
der Sparkaſſen durchaus verſtanden und gebilligt und den Spar=
kaſſen
das angeſtammte Vertrauen in vollem Maße bewahrt.

Wohlfahrtsunterſtützung. Die Auszahlung der Unter=
ſtützung
an Unterſtützungsempfänger der Allgemeinen Fürſorge
findet dieſes Mal für die Buchſtaben AK bereits am Donners=
tag
, dem 12. d. M., für die Buchſtaben L3 am Freitag, dem
13. d. M., ſtatt.
Abſchiedskonzert Grahl am 20. Juni 1930. Hans Grahl, der
mit außerordentlichem Erfolg am Stadttheater in Hamburg in
Wagnerpartien Lohengrin, Loge, Sigmund gaſtiert und ſehr
günſtig abgeſchloſſen hat, wird an ſeinem Abſchiedsabend nur aus
Wagner=Opern ſingen. Die Hamburger Preſſe lobt ganz beſonders
ſeine Eignung als Wagnerſänger. Es ſteht zweifellos feſt, daß
Hans Grahl der erfolgreichſte und beliebteſte Wagnerſänger der
letzten Jahre der Darmſtädter Oper iſt.

Heſſiſches Landestheaker.

Großes Haus Kleines Haus Sonntag
8. Juni 19.3023.00 Uhr. B 24,
Gr. 6. Hamlet 022.30 Uhr Zuſ. 11 12
3 XOffenbach Montag 18.3022.45 Uhr. A 12Bühn.
9. Juni Volksbund. Tannhäuſer 12022.30 Uhr. Volksvorſtell,
Der Kaiſer von Amerika, Dienstag,
10. Juni 19.3023 Uhr A 25.
T Gr. 4 u. 5 Hamlet. 2022 Uhr Zuſ.=Miete V 13
Die Pilger von Mekka. Mittwoch
11. Juni 19.3022.15 G 18 Dſt. Vb.
Gr. I1V Don Giovanni. Keine Vorſtellung Donnerstag
12. Juni 19.3022.30 E 26 R13 D. V
Gr. 3 u. 4 Das Leben des Oreſt. Keine Vorſtellung Freitag
13. Ju ni Keine Vorſtellung 2022.30 Uhr Zuſ.-M. IV12
3 X Offenbach Samstag 14. Juni Volksb. T Gr. 7 u. Hamlet 19.3023 Uhr K 17 Bühnen=/2022 Uhr, Zuſ=Miet, 112
Gr. 6. Die Pilger von Meßha Sonntag
15. Juni
11.1513 Uhr, Hauptprobel
Große Meſſe v. Wilh. Peterſen
19.30 22.30 Uhr. A 26
Die Herzogin von Ehieago. 2023 Uhr
Der Lumbeawend
oder Menn is Mann.

Pfingſtvorſtellungen des Landestheaters. Im Großen
Haus gelangt heute Sonntag der neuinſzenierte Hamlet zur
Aufführung, deſſen weitere Wiederholungen am 10. und 14. Juni
ſtattfinden. Im Kleinen Haus wird heute Sonntag der beliebte
Operettenabend 3 X Offenbach‟. ( Die kleine Zauberflöte‟
Die Verlobung bei der Laterne‟. Die Inſel Tulipatan) wieder=
holt
. Richard Wagners Tannhäuſer wird morgen Pfingſt=
montag
im Großen Haus unter muſikaliſcher Leitung von Dr.
Karl Böhm mit Grahl, v. Stoſch, Varena. Tibaldi, Stadelmaier,
Overlack, Wünzer in den Hauptrollen in Szene gehen. Im Klei=
nen
Haus findet am Pfingſtmontag die letzte (15.) Aufführung
der unterhaltſamen politiſchen Komödie Der Kaiſer von
Amerika von Bernard Shaw als Volksvorſtellungſtatt.
Erſtaufführung Die Herzogin von Chicago‟. Emmerich
Kälmens Welterfolgsoperette. Die Herzogin von Chi=
cago
wird Sonntag, den 15. Juni, im Großen Haus zum erſten
Male zur Aufführung gelangen. Die vielen Freunde der Gräfin
Mariza und der Zirkusprinzeſſion werden dem neuen Operetten=
werk
Kälmans mit beſonderer Spannung entgegenſehen. Die In=
ſzenierung
beſorgt Renato Mordo (Bühnenbild: Lothar Schenck
v. Trapp); die muſikaliſche Leitung liegt in Händen von Erwin
Palm.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Sonntag, den 8. Juni 1930.

Zu dem Aufruf des Herrn Oberbürgermeiſters
veireffs Schaffaßg eiges Künſtler- und Kunſtfonds

wird uns von fachmänniſcher Seite folgendes geſchrieben:
In den letzten Tagen iſt in der Darmſtädter Preſſe ein Auf=
ruf
des Herrn Oberbürgermeiſters erſchienen, in dem zu frei=
willigen
Spenden für einen zu ſchaffenden Künſtlerfonds aufge=
fordert
wird. So anerkennenswert dieſes Vorhaben an ſich iſt, ſo
iſt doch zu bedauern, daß dieſe Aufforderung erſt jetzt ergeht. Wäre
vor Jahren, als die Kunſtinduſtrie in Darmſtadt noch in Blüte
ſtand, ein ſolcher Gedanke in die Wirklichkeit umgeſetzt worden,
ſo wäre wohl mit großer Wahrſcheinlichkeit die Kriſis, in der ſich
zur Zeit leider die Kunſt und Kunſtinduſtrie befindet, wenn nicht
vermieden, ſo doch gemildert worden.
Möge dem wohlgemeinten Aufruf des Herrn Oberbürger=
meiſters
reicher Erfolg beſchieden ſein, zumal die Not ſowohl unter
den freien Künſtlern als auch bei den in der angewandten Kunſt
tätigen Perſonen und den betreffenden Gewerbebetrieben eine
außerordentlich große iſt, und da auch nichts davon bekannt ge=
worden
iſt, daß von ſeiten der Staatsregierung irgendwelche Hilfs=
maßnahmen
geplant ſind.
Die Regierung müßte es in dieſer Beziehung als ihre vor=
nehmſte
Aufgabe betrachten, den Ruf Darmſtadts als heſſiſche Zen=
trale
der Kunſt und des Kunſtgewerbes (Möbelinduſtrie) ſowie
der Geiſteswiſſenſchaften, ſoweit als unter den heutigen Verhält=
niſſen
möglich, zu erhalten. Als wirkſame Maßnahme unter an=
derem
wäre es anzuſehen, wenn die Kunſtgewerbeſchule in Offen=
bach
, die, wie man hört, mit der Mainzer Kunſtgewerbeſchule ver=
einigt
werden ſoll, nach Darmſtadt verpflanzt werden würde. Für
Mainz, das durch ſeine Lage an den Waſſerſtraßen hauptſächlich
zur Handelsſtadt von Natur aus deſtiniert iſt, würde die Er=
langung
der Schule von untergeordneter Bedeutung ſein, während
das Inſtitut in Darmſtadt bedeutendere Entwicklungsmöglichkeiten
hätte und den genannten Kunſt= und Gewerbezweigen ein=
ſchließlich
der im Odenwald und der Bergſtraße anſäſſigen zum
Segen gereichen könnte.
Zweckmäßig wäre es auch geweſen, das in Darmſtadt befind=
liche
Gewerbemuſeum und vor allem die Bibliothek für Darmſtadt
zu erhalten und der zu ſchaffenden Anſtalt anzuſchließen. Es würde
damit einer ſchon ſeit langer Zeit erhobenen Forderung der In=
duſtrie
und des Handwerks in Darmſtadt ſowie in den erwähnten
anſchließenden Gebieten entſprechen.
In Betracht zu ziehen iſt, daß in Wiesbaden, das von Mainz
in kürzeſter Zeit zu erreichen iſt, bereits eine gut geleitete Kunſt=
gewerbeſchule
beſteht. Auch wenn der Einheitsſtaat nicht kommen
ſollte, wäre es dem preußiſchen Staat ein leichtes, die in Offenbach
und Mainz befindlichen Inſtitute aus dem Felde zu ſchlagen. Daß
Darmſtadt für das heſſiſche Gebiet zentraler gelegen iſt als Mainz,
braucht nicht beſonders erwähnt zu werden. Wenn man ferner
bedenkt, daß man ſich in Mainz ſeit langem mit dem Gedanken
eines Neubaues für die Kunſtgewerbeſchule, in Darmſtadt aber
mit dem eines Neubaus einer Gewerbeſchule trägt, ſo wäre es
unter den heutigen Verhältniſſen das Gegebene, dieſe Inſtitute in
irgendeiner Form vereinigt zu ſehen und den Neubau in Darm=
ſtadt
erſtehen zu laſſen, obwohl auch ohne Neubau hier am Platze
vorerſt Unterbringungsmöglichkeiten vorhanden wären.
In welcher Weiſe eine Regierung und Stadtverwaltung ſegens=
reich
für Kunſt und Kunſtgewerbe wirken kann, zeigt ein Blick
auf Stuttgart, das ſich infolge der Fürſorge der maßgebenden
Stellen und durch geſchickte Propaganda zur Zentrale für die
Kunſt und das Kunſtgewerbe (Möbelinduſtrie) in Süddeutſchland
entwickelt hat.
Möge das Beiſpiel Stuttgarts auch für Darmſtadt anregend
wirken und möchten ſich ſämtliche in Betracht kommenden Kreiſe
der Kunſt, der Induſtrie und des Handwerks zu einheitlichem, auf=
bauendem
Vorgehen entſchließen, damit Darmſtadt wenigſtens
zur Zentrale der heſſiſchen Kunſt des Kunſtgewerbes aufſteigt.
Dies zu erreichen, iſt der eigentliche Zweck dieſer Zeilen. Cad.

Das Kreisfeſt der Arbeikerſporkler
am 19., 20. und 21. Jali in Darmftadt
wird ein Ereignis im Rahmen der 600=Jahrfeier werden. Die
einzelnen Ausſchüſſe haben ihre Vorarbeiten nahezu vollendet. Die
Kleinarbeit muß nun geleiſtet werden. Einer der wichtigſten
Ausſchüſſe des Feſtes, der Quartierausſchuß, wendet ſich mit einem
Aufruf im Anzeigenteil an die Bevölkerung Darmſtadts mit der
Bitte, ihm Freiquartiere für die Tauſende von Sportlerinnen
und Sportlern, die in dieſen Tagen nach Darmſtadt kommen, zur
Verfügung zu ſtellen. Die Gäſte, die aus Heſſen und Heſſen=
Naſſau, aus Teilen des Rheinlandes und Bayern kommen, ſollen
einige glückliche Tage in der Feſtſtadt verbringen. Wollen Sie
hierbei helfen? Junge Menſchen ſind es. die zu Euch kommen
wollen. Sie werden Ihnen für Ihre Bereitwilligkeit dankbar
ſein.

* Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheakern.
Union=Theater.
Dich hab’ ich geliebt‟. Die Handlung läßt ſich mit ein
paar Worten andeuten. Die Sängerin Inge Lund erlebt in einer
Operettenpremiere (Hauptſchlager: Dich hab’ ich geliebt) einen
großen Triumph und wird im Sektrauſch die Geliebte ihres Part=
ners
. Ihr Verlobter Dr. Baumgart, der am Premierenabend in=
folge
einer wichtigen Sitzung abweſend war, bewegt ſie einige
Tage ſpäter, ihren Kontrakt mit dem Theater zu löſen. Jahre
ſpäter, ſie iſt inzwiſchen Frau Dr. Baumgart und hat eine Tochter,
trifft ſie ihren ehemaligen Bühnenpartner, der ſie zu einem
Rendezvous überredet und ſie mit der Erinnerung an ihre Er=
folge
zur Bühne zurückzulocken ſucht. Sie weiſt ihn ab, aber ihr
Mann hat von ihrem Abenteuer Kenntnis erhalten und läßt ſich
ſcheiden. Sie muß zur Bühne zurückkehren, findet keinen Anklang
mehr und ſchlägt ſich mit kleinen Rollen durch. Ein Gaſtſpiel
führt ſie in die Stadt. in der ſie die Jahre der Ehe verlebt hat,
und bei Nacht ſchleicht ſie ſich, von Sehnſucht nach ihrem Kind über=
wältigt
, in ihre ehemalige Wohnung. Ihr Mann findet ſie am
Bett des Kindes und verzeiht.
Man kann den Film als gelungen bezeichnen. Die ſchau=
ſpieleriſchen
Leiſtungen, durchweg gut, gipfeln in dem Spiel Mady
Chriſtians, das launig und entzückend, aber an dramatiſchen
Stellen auch packend und echt iſt. Hervorhebung verdient die
ſehr intelligente Regie, die viele Szenen bis in kleine Einzel=
heiten
gut durchgearbeitet hat. Das Problem der Vertonung iſt
unter berechtigtem Verzicht auf Hundertprozentigkeit dadurch
glücklich angefaßt, daß man die Handlung etwas nach der Seite
einer Operette hin verarbeitet hat. Wenig Text, die Lieder nicht
zu aufdringlich hineingeſetzt, die Szenen großenteils ſo gewählt,
daß eine muſikaliſche Begleitung natürlich iſt: Operettenbühne,
Kabarett uſw. Szenenwechſel und Technik der Ueberblendung
ſind infolge der Vertonung noch ungeſchickt, das Tempo zu ſchlep=
vend
. Im ganzen aber hat ſich auch die Tonregie ihrer ſchwierigen
Aufgabe mit Geſchick erledigt und hat was das wichtigſte für
die Zukunft ſein wird verſucht, der Filmhandlung nicht einfach
die Vertonung beizugeben, ſondern eine Einheit von Ton und
Film zu ſchaffen.

Vorher läuft einer der beliebten grotesken Micky=
*
Filme‟.

Griesheimer Sand und Schießſtände. Es wird darauf hin=
gewieſen
, daß das Sammeln von abgeſchoſſener Munition und
hiermit das Betreten der ehemaligen Infanterie=Schießſtände ſowie
des Uebungsplatzes verboten iſt. Zuwiderhandlungen werden von
den heſſiſchen Polizeiorganen zur Anzeige gebracht. Selbſtverſtänd=
lich
iſt hierdurch auch der Ankauf dieſer Muniton uſw. durch Alt=
händler
ſtrafbar.
Ferienſonderzüge nach Schleſien! Der Schleſier=Verein e. V.,
Darmſtadt, ſchreibt uns: Die vor wenigen Tagen herausgelegte
Ueberſicht der Ferienſonderzüge 1930 weiſt folgende Schleſierzüge
auf: Frankfurt a. M. Hbf.Breslau-Beuthen (Oberſchl.) Hbf.
am 18. auf 19. Juli, SaarbrückenFrankfurt a. M. Hbf.
Breslau Hbf. am 30. auf 31. Juli. Kinder unter 4 Jahren werden
frei befördert. Für Kinder vom vollendeten 4. bis zum vollendeten
10. Lebensjahre ſind Ferienſonderzugrückfahrkarten zum halben
Preiſe zu löſen. Sonderzugrückfahrkarten gelten 2 Monate, vom
Abfahrtstage an gerechnet. Auf der Rückfahrt berechtigt die Fahr=
karte
zur Benutzung aller fahrplanmäßigen Perſonenzüge; werden
Eil= oder Schnellzüge benutzt, ſo iſt der tarifmäßige Zuſchlag zu
entrichten. Im Ferienſonderzug iſt Fahrtunterbrechung ausge=
ſchloſſen
, dagegen iſt auf der Rückfahrt dreimalige Fahrtunter=
brechung
geſtattet. Kartenbeſtellungen nimmt für den erſten
Sonderzug bis ſpäteſtens 30. Juni und für den zweiten Sonderzug
bis ſpäteſtens 9. Juli 1930 auch für Nichtſchleſier die Ge=
ſchäftsſtelle
des Schleſier=Vereins e. V., Darmſtadt, Neckarſtr. 10,
koſtenlos ſchriftlich oder mündlich (1718 Uhr) entgegen, die ins=
beſondere
für Freihaltung ganzer Abteile ſorgt.

Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkran=
kung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt.
zu rufen. Wenn dieſer nicht erreichbar, dann ſind am Pfingſt=
ſonntag
, dem 8. Juni, Pfingſtmontag, dem 9. Juni, folgende Aerzte
zu deſſen Vertretung bereit: Pfingſtſonntag, den 8. Juni Dr. med.
Gallus Bismarckſtraße 23, Telephon Nr. 3148, Dr. med.
Grode, Roßdörfer Straße 22, Telephon Nr 1419, Dr. med.
Leydhecker, Heinrichſtraße 23. Telephon Nr. 1975. Pfingſt=
montag
, den 9. Juni Dr. med. Blach, Hügelſtraße 45, Telephon
Nr. 1412, Dr. med. Draudt. Heinrichſtraße 17, Telephon
Nr. 2520, Dr. med. Nahm, Heidelberger Straße 83, Telephon
Nr. 4646.
Aus den Parkeien.
Deutſche Volkspartei Frauengruppe. Das
geſellige Zuſammenſein findet in dieſem Monat erſt am dritten
Mittwoch, alſo am Mittwoch, dem 18. Juni, ſtat. Näheres wird
noch bekannt gegeben.
Deutſchnationale Frauengruppe. An unſer
geſelliges Zuſammenkommen auf dem Oberwaldhaus am
Mittwoch, den 11. Juni, wird nochmals erinnert und alle
Frauen unſerer Gruppe um ihr Erſcheinen gebeten. Wir treffen
uns auf dem Oberwaldhaus um 4 Uhr. Wiederholt wird eben=
falls
zu der Frauentagung in Auerbach eingeladen, die
Dienstag, den 17. Juni gehalten wird und die in jeder
Hinſicht intereſſant und wertvoll für unſere Frauenarbeit ſein wird.

Duruin ioite Aoer Gion geracr:
Wie ich meine Tricks ſo nebenbei gefunden habe."
Grock über Grock.
Von Grock (Adrian Wettach).
Grock, mit dem Bürgerlichen Namen Adrian Wettach, gaſtiert am
11. und 12. Juni in der Feſthalle. Ihm geht der Ruf eines ganz
großen Muſikelowns voraus; er iſt in ſeinem Fach und in ſeiner Art
vielleicht unerreicht Im Auguſt vorigen Jahres wurde er von der
Univerſität Budapeſt zum Ehrendoktor promoviert. Im folgenden
plaudert er in ſehr amüſanter Weiſe darüber, wie er zu ſeinen Tricks,
gekommen iſt.
Es iſt ſo eine Sache mit Ideen. Wenn mein Partner auf der
Bühne Ich hab’ eine Idee ruft, ſo erkundige ich mich lieber gleich:
Tut das weh? weil ich nun wirklich einmal ein angeborenes Miß=
trauen
gegen ausgewachſene Ideen habe.
Ein Artiſt muß Einfälle bekommen wie ein anderer Sterblicher
auf der Straße zufällig Fünfmarkſcheine findet. Nur häufiger natürlich.
Ich könnte mich, weiß Gott, nicht mit einer dicken Zigarre in den
Klubſeſſel ſetzen und einen Trick ausdenken. So etwas muß bei der
Arbeit auf der Bühne kommen. Einfach von ſelbſt. (Der Trick im
Klubſeſſel wird immer ledern.)
Wie ich meine Tricks ſo nebenbei gefunden habe? Da war es
einmal vor zwanzig Jahren in Madrid: mein Konzertflügel bekam alle
Abende eine kleine Extraplattform in der Manege. Das ging eine
Weile ganz gut ab. Aber einmal hatte ſich mein Klavierſtuhl zwiſchen
dem Boden und der angeklebten Plattform feſtgeklemmt. Es ſah toll
genug aus die hinteren Stuhlbeine ſtanden ein Stück tiefer als die
vorderen!
Was ſollte ich tun?. Ich zog und zog ich bekam den verteu=
felten
Stuhl nicht los. Natürlich lachten die Leute. Sie denken
immer, alles gehöre dazu.
Die Sache wurde mir ſchließlich zu bunt. Ich dachte: Kommt der
Prophet nicht zum Berg muß der Berg zum Propheten kommen.
Alſo krempelte ich meine Aermel hoch. Suchte, ſo gut es ging,
den ſchweren Flügel zum leichten Stuhl zu ſchieben.
Und ... mein Publikum ſchrie vor Lachen!
Da ſaß ich nun mein ſchiefer Stuhl war viel tiefer als mein
Flügel auf ſeiner Plattform. Na, ſchön, dachte ich; da mußt du eben
deine Hände die Taſtatur erklettern laſſen. Und auch das wurde be=
lacht
und beibehalten.
Ein Klavier hat ſo ſeine Tücken. Einmal ſpiele ich ganz harmlos.
Schwapp! fällt mir der Deckel auf meine Finger. Da wird der beſte
Menſch mißtrauiſch, nicht wahr? Und kann den Einfall be=
kommen
, nach jeder Note raſch die Hand zurückzu=
ziehen
. Sich zu freuen, wenn der Deckel einen nicht erwiſcht.
Das Publikumfreut ſich auch.
An dieſen Deckel knüpft ſich noch ſo manches. Vor allem, wenn er
losgelaſſen iſt. Einmal konnte ich ihn nicht gleich wieder feſt bekom=
men
. Ich lehnte ihn alſo an den Flügel. Und ſetzte zufällig nach einer
Weile meinen Zylinder drauf, der die ſchiefe Ebene nicht vertrug und

wie ſo mancher Menſch ins Rutſchen kam. Was der Zylinder kanu,
kann ich auch. So rutſchte ich ihm nach und mache es
heute noch ſo
Bei dieſer improviſierten Rodelbahn blieb es aber nicht: beinahe
wäre mit dem ſo harmloſen Klavierdeckel etwas Schlimmes paſſiert. In

Num

Die Tagungen der heſſiſchen landwiriſch
Genofſenſchaften.
Der Verband der heſſiſchen landwirtſchaftlichen
ten hat den Verbandstag auf Samstag, den 14. Juni
ſtadt, Städtiſcher Saalbau, einberufen. Am Vo
die ordentlichen Generalverſammlungen der Landesge
bank und der Landwirtſchaftlichen Zentralgenoſſenſche
dem Jahresbericht hat ſich im Jahre 1929 die Aufwi
der Geſamtorganiſation trotz der ſchwierigen Verk
ter fortgeſetzt. Dem Verband gehörten am Ende vo
1070 landwirtſchaftliche Genoſſenſchaften an (gegen
jahre). Der Zuwachs iſt in der Hauptſache auf die
von Milchabſatz=, Obſt= und Gemüſeverwertungs=
wertungsgenoſſenſchaften
zurückzuführen. Auch die
tungszentrale Frankfurt a. M., deren Geſchäftsber
das geſamte rhein=mainiſche Wirtſchaftsgebiet erſtreck
Verband angeſchloſſen. In den 446 Kreditgenoſſen
die Entwicklung durch wachſende Umſätze und ſteige
gekennzeichnet. Der genoſſenſchaftliche Abſatz landy
Erzeugniſſe findet immer mehr Beachtung ſowohl
Landwirte ſelbſt wie auch ſeitens des Staates.
Die in 1929 geführten Vereinheitlichungsverhand
bisher kein Ergebnis gezeitigt. Die verſchiedenſten
auf einen vollſtändigen oder teilweiſen Zuſammenſ
Verbände Frankfurt, Wiesbaden und Darmſtadt hin
ten übereinſtimmende Annahme in den zuſtändigen
organen nicht finden. Die Verhandlungen ſind des
weiteres vertagt. Der Bericht bringt zum Ausdruck
ſiſche Organiſation eine Vereinheitlichung des G
weſens im Rhein=Main=Gebiet aus ideellen Erwäg
jederzeit gefordert habe und werde auch ſpäterhin zu
nahme von Verhandlungen bereit ſein.

Lokale Veranſtallungen.

Reichsbund der Zivildienſtberech
Pfingſtfeiertage wegen findet die Monatsverſammli
tag, dem 16. Juni, 20,30 Uhr, ſtatt. Es wird gebe=
in
der Bundeszeitung, ſoweit ſie das Datum der
betrifft, nicht zu beachten.
Orangeriehaus. Pfingſtſonntag und =
Konzert des Stadtorcheſters. Bei günſtiger Witte
konzert. Kapellmeiſter Schlupp wird die Leitung a
perſönlich übernehmen. Beide Konzerte verſprechen
reiche Stunden. (Siehe Anzeige.)
Konzerte im Herrngarten=Café
und 2. Feiertag ſtatt, und zwar Frühkonzert, ſowi
von 46.30 Uhr und abends von 811 Uhr.
Konzert im Wiener Kronenbräu
Wiener Kronenbräukeller finden am Sonntag, Mont
tag große Konzerte ſtatt, welche vom Stadtorcheſt
werden. Abends wird Herr Kapellmeiſter Willi Se
ſtärktem Orcheſter die Leitung übernehmen. Der E=
(S. Anzeige.)
Brauerei Schul, Schloßgaſſe 25. Es
am Montag (2. Pfingſtfeiertag), abends 8 Uhr, in
Schul, Schloßgaſſe 25, ſtattfindende Konzert verwie
wird ausgeführt von einem Enſemble des Stadtore
Ausſchank kommt ſtark eingebrautes Spezial=Feierta
Anzeige.)

Tageskalender für Sonntag, den 8. Juni
Heſſ. Landestheater. Großes Haus, 19.30
Hamlet Kleines Haus 20 Uhr, III 12: D
bach, Orpheum 20 Uhr: Unter Geſchä
Konzerte: Schloßkeller, Hotel Schmitz, Reich=
Bodega, Kaffee Jöſt, Perkeo, Hotel Prinz He
Ganßmann, Alter Ratskeller, Handelshof Spo
rant. Zum Datterich, Sportkaffee, Kaffee 9
Reſtaurant Poſt, Waldſchlößchen, Bismarckeck.
höhe, 16 Uhr: Konzert. Rummelbräu
Konzert. Schuls Felſenkeller, 20 Uh=
Herrngartenkaffee, 16 u. 20 Uhr: Konze
waldhaus, vormittags 8,30 Uhr: Konzert.
Kronenbräukeller, 16 u. 20 Uhr: Konze
vorſtellungen; Union=Theater, Helia=Licht
Lichtſpiele.
Tageskalender für Montag, den 8. Juni
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 18,30
Tannhäuſer. Kleines Haus, 20 Uhr: D
Amerika. Orpheum, 20 Uhr: Unter Ge
Konzerte: Schloßkeller. Hotel Schmitz, Re
Jöſt, Hotel Prinz Heinrich, Spaniſche Bodega,
Ganßmann, Sportplatz=Reſtaurant, Zum Datterie
Kaffee Aſtoria, Hotel=Reſtaurant Poſt, Zum
Waldſchlößchen, Bismarckeck. Ludwigsh!
Konzert. Rummelbräu, 16 und 20 Uhr
Herrgartenkaffee, 16 u. 20 Uhr: Konzert
rei Schul, 20 Uhr: Konzert. Wiener Kr
keller 16 und 20 Uhr: Konzert. Kinov
gen; Union=Theater, Helia=Lichtſpiele, Palaſt=

Wien hatte ich nämlich mal einen unangenehmen Partn
ärgere ich mich über dieſen Menſchen! Es war einfach
hatten wir uns einen Abend wüſt hinter der Szene verze
den mit höchſt gemiſchten Gefühlen einträchtig nebenei
Bühne. Bis mein Partner eine Gelegenheit benutzte,
zuwiſchen: bei unſerem komiſchen Wortwechſel rief er
eine Gemeinheit über mich zu! Ich wußte kaum, wa
kochte ich vor Wut. Packte den erſten beſten Gegenſtand
Hand bekam: Es war der loſe Klavierdeckel
Der Mann ſah, es wurde Ernſt. Erflü
die Bühne. Ichihmnach. Mit demdrohen
genen Klavierdeckel.
Die Leute lachten, was ſie konnten
das für Ernſt? Dasbrachte mich zur Beſi
zu einem neuen Trick.
Harmloſer habe ich den Trick mit dem Klavierſtuh
Wintergarten brach einfach der Sitz unter mirdurch. Bu=
geklemmt
. Und wie immer ſuchte ich to make the
Wieder lachte mein Publikum.
Nichts rechtes anzufangen wußte ich lange Zeit mit
Miniaturgeige. Aber eines Tages hatte ſie irg!
einen Rieſenkoffer geworfen. Da lag ſie nun und ſah
laſſen aus in ihrer Winzigkeit. Und ich ſchleppte ſie gleic
Das gab ein Hallo!
Zum Schluß noch einen Abgangstrick der
paſſiert iſt: Das Coloſſeum in London hat eine rieſige
war mit meiner Nummer fertig. Und ging mit hochge!
kragen es zog ſcheußlich und mir war tüchtig heiß
mächlich über die Bühne, als der Vorhang unber
Da war ich nun mit meinem hochgeſchlagenen Rockkraß
Perücke in der Hand. Ich machte natürlich, daß ich o0
wie ich ſolief, lief die Drehbühne auch.
beide, was wir konnten. Nur daß ich n!
Stelle kam. Die Leuteraſten vor Vergn
das für ſie zum Programm gehörte. Was blieb m.
wiederholte meinen kleinen Dauerlauf getreulich am
Damit ich nichts ausließ (Natürlich kann ich das nur
bühne und die ſind beim Varieté bekanntlich viel *
Einfälle.
Uebrigens kommt es wirklich mehr. als man denken
Raum an, auf dem man agieren muß. Im Jahre 1914"
im Wintergarten zu Berlin als Grock und Antoine.
Kataſtrophe. Unſer armer Direktor raufte ſich jedes 9
kündigte uns empört. Man konnte es dem Mann !0
nehmen: unſere Tricks hatten in der Manege gewirkk.
bühne verpufften ſie, liefen ſich tot.
Schrecklich, wie ernſt das Publikum blieb! Als beie
einer Begräbnisfeier. Uns war auch nicht zum Lag"
ſchien unſer Begräbnis zu ſein.
So geht es nicht weiter, ſtöhnte ich zu Antoinetie:, Nad
umlernen. Acht Tage brauchten wir dazu. Jeden 24
eine paſſende Nummer vor, beobachteten unſer Publih.
ten Tage zog der Direktor uns liebevoll an ſeine Bſ.
die Kündigung zurück.
Damit wurde endgültig dem Zir!
geſagt ich begann meine Varietélan!

[ ][  ][ ]

ennen Sie ſchon das jüngſie Erzeugnis der Berlilwerke: U Henkel s Autwaſch= Spul= und Reinigungsmittel?

Sonntag, den 8. Juni 1930.

Aus Heſſen.

Seite 7

Vd

ienſ
5.

ſige
ten=

auſen, 7. Juni. Von dem Hausvater des Erziehungs= und
ms Aumühle geht uns folgende Berichtigung zu: Wie der
und Lehrer Hammann in der geſtrigen Landtagsſitzung be=
haben
in der Erziehungsanſtalt Aumühle Revolten ſtattge=
ſtellen
feſt, daß dieſe Behauptung eine falſche iſt; denn von
man hier nichts und ſolche haben in unſerer Anſtalt nie
Herr Lehrer Hammann ſollte doch beſſer unterrichtet ſein,
rhauſen wohnend, unſer Nachbar iſt und gewiß öfter in der
m Heim vorübergeht.
heim, 6. Juni. Bei dem vorgeſtrigen Gewitter ſchlug
den Motorwagen des Straßenbahnzuges, der 2.15 Uhr von
ach hier abgeht. Der Motorwagen mußte aus dem Betrieb
u verden; von dem Fahrperſonal und den Fahrgäſten kam
ſe niemand zu Schaden. Ein Verkehrsauto der Heag
Fahrgäſte hierher. Die Betriebsſtörung war nach kurzer
behoben. Am heutigen Tage vollendete der frühere Poli=
gei
nrich Kurz ſein 81. Lebensjahr. Er iſt bekanntlich einer
nigen Veteranen von 1870/71. Mögen unſerem allgemein
geachteten Mitbürger noch recht viele Jahre in voller kör=
geiſtiger
Friſche beſchieden ſein. Der hieſige Evang.
rein unternimmt am Sonntag, 15. Juni, einen Ausflug
Abfahrt mit der Straßenbahn 6.47 Uhr vormittags. An=
n
Pfarrhaus bis ſpäteſtens Mittwoch, den 11. Juni.
me Witterung der letzten Wochen iſt beſonders dem Wachs=
nfrüchte
zugute gekommen. Die Frucht iſt ſelbſt im Sand=
waltig
in den Halm geſchoſſen, ſodaß mit einem reichen
erechnet werden kann. Von einem Landwirt wurden dieſer=
ornhalme
von einem Acker am Gerauer Weg vorgezeigt,
ungewöhnliche Größe von 2,30 Meter aufwieſen. Zu wüin=
ur
noch, daß auch die Blüte und die Reife der Körner gut
daß man auch hier mit einer Vollernte rechnen kann.
ſtadt, 7. Juni. Proteſt Eberſtadts gegen die
serhöhung. Die Gemeinde Eberſtadt hat wegen der
urch eine Teilſtreckenvermehrung bedingten Fahrpreis=
der
Straßenbahnlinie DarmſtadtEberſtadt (Linie 8) an
ehörde ein Proteſtſchreiben gerichtet. In dieſem Proteſt=
t
die Gemeinde die Aufſichtsbehörde, die erteilte Geneh=
Tarifänderung zurückzuziehen und die Genehmigung dafür
die Kraftwagenlinien, die durch Eberſtadt fahren, die
jalten, Fahrgäſte von Eberſtadt nach Darmſtadt und umge=
Urdern. Dieſe Forderung, ſo heißt es in dem Schreiben,
berechtigt; denn man werde in ganz Deutſchland ähnliche
Monopolſtellung, wie ſie die Heag zwiſchen Eberſtadt und
be, nicht mehr antreffen. (Bekanntlich iſt wegen der Tarif=
z
im Landtag eine Kleine Anfrage eingegangen.) Heu=
igerung
. Das Forſtamt Eberſtadt hält am Dienstag,
1 (nachmittags 6 Uhr) eine Heugrasverſteigerung ab. Zur
gelangt das Heugras von Los 2 bis 4 des Kirſchenrech und
erwieschen. Die Zuſammenkunft der Steigerer hat am
unterm Lärchenwäldchen zu erfolgen. Vom Stan=
m
Mai kamen hier nach dem Standesamtsregiſter 11 Kin=
Ferner waren im Mai fünf Sterbefälle zu verzeichnen.
Eheſchließungen betrug 12.
idt 7. Juni. Schweineſeuche Unter dem Schweine=
undwirts
Heinrich Hill, Kirchſtraße 18, wurde die Schweine=
er
bösartiger Form feſtgeſtellt. Der Beſtand wurde abge=
e
angeordneten Sperrmaßnahmen ſind von der Aufſichts=
igt
worden Feldſchluß. Auf Grund der Verord=
7. 17 dürfen Felder, Wieſen und Wälder in der Gemar=
t
in der Zeit vom 1. Mai bis 31. Juli von 10 Uhr abends
egens ohne ausdrückliche Genehmigung der Bürgermeiſterei
werden. Ausgenommen von dieſem Verbot ſind der
Hahnweg, die als Durchgang benutzt werden dürfen
ſteuer. Da ſich die Ausgabe der neuen Steuerbeſcheide
eit hinziehen wird, liegt es im Intereſſe der Steuerpflich=
ſeſe
ſchon jetzt Zahlungen auf die neue Gemeindeſteuer in
jährigen Zielbeträge leiſten. Bei der Zahlung ſind die
ettel vorzulegen. Gemeindebad. Die Badeanlage
renſchule iſt an beiden Pfingſtfeiertagen geſchloſſen.

* Tödliches Aukounglück bei Nieder=Olm.
Ein entſetzliches Autounglück ereignete ſich Freitag, 13.30 Uhr, auf
der Provinzialſtraße Nieder=OlmStadecken, wobei der Kunſthändler
Gg. Caſpari aus München den Tod fand. An dem Wagen platzte
der linke hintere Reifen, ſo daß das Auto ſich überſchlug und die In=
ſaſſen
unter ſich begrub. Der Wagen wurde von der Frau des tödlich
Verunglückten geſteuert, die unverletzt blieb, während der Mann direkt
mit dem Kopf unter das Auto zu liegen kam und ihm ſo das Genick
eingedrückt wurde. Der Wagen wurde ſchwer beſchädigt. Das Ehepaar
befand ſich auf einer Pfingſttour von München nach Antwerpen.

42. Eberſtadt, 6. Juni. Der Saatenſtand in der hieſigen
Gegend iſt durchweg ut. Das Getreide ſieht in voller Blüte. Man
rechnet ſogar in dieſem Jahre mit einer früheren Ernte als im Vor=
jahre
. Auch die Kartoffeln und ſonſtigen Hackfrüchte ſtehen gut.
Cp. Pfungſtadt, 6. Juni. Hobes Alter. Dieſer Tage konnte
der frühere Maurermeiſter Daniel Scheuermann ſeinen 90. Geburtstag
begehen. Außerdem feierte dieſer Tage die Witwe des Andreas Krauſe,
Frau Margarethe Krauſe in der Mittelgaſſe ihren 80. Geburtstag.
Cp. Pfungſtadt, 6. Juni. Bei der Schweinezwiſchenzäh=
lung
zu Beginn dieſes Monats wurde hier ein Schweinebeſtand von
1427 Stück feſtgeſtellt. Die Zählung am 1. März hatte einen Beſtand
von 1167 Tieren ergeben.
Roßdorf, 7. Juni. Die Käſerei Heinrich Steinmetz in Roß=
dorf
wurde auf der großen landwirtſchaftlichen Ausſtellung in Köln als
Ausſteller mit dem Landkäſe Marke Heſſenblume mit dem 1. Preis
und einem Sieger=Ehrenpreis ausgezeichnet.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 6. Juni. Gemeinderatsbericht. Vor
Eintritt in die Tagesordnung beantragte Gemeinderat Keil namens ſei=
ner
Fraktion, den Punkt 6 der Tagesordnung Dienſtentlaſſung des
Feldſchützen Reitz von der Tagesordnung abzuſetzen, da kein Anlaß zu
einer nochmaligen Verhandlung vorliege. Nachdem der Bericht über die
bisherigen Verhandlungen erſtattet war, beſchloß der Gemeinderat, auf
ſeinem urfprünglichen Beſchluß zu beharren. Es verbleibt ſomit bei der
auf den 30. d. M. ausgeſprochenen Kündigung. Aus den der Gemeinde
zugeteilten Mitteln zur Gewährung verbilligter Wohnungsbaudarlehen
ſollen weiter berückſichtigt werden: 1. Georg Gruß, 2. Frd. Bender 6.,
3. Ernſt Stephan und 4. Jakob Läpple. Die Baugeſuche der drei erſt=
genannten
finden die Zuſtimmung des Gemeinderates. Hinſichtlich des
Baugeſuchs Gruß wird für das hierfür in Frage kommende Bauquartier
die Beſtimmung des 8 4 des Ortsbauſtatuts fürs Villenviertel dahin=
gehend
geändert, daß die Entfernung von der Nachbargrenze nur drei
Meter und der Geſamtabſtand nur ſechs Meter zu ſein brauchen. Der
Koſtenanſchlag über die Einfriedigung der Schloßgartenſtraße wird zur
Kenntnis genommen. Die Verwaltung wird ermächtigt, die Arbeiten aus=
ſchreiben
zu laſſen. Ueber den Stand der Arbeiten, die Erweiterung
des Waſſerwerks betr. erſtattet Gemeinderat Steiger Bericht. Nach dem
Vorſchlag der Kommiſſion wird der Firma Nohl=Darmſtadt die Lieferung
der Pumpenanlage zum Angebotspreiſe übertragen. Der von ſeiten
der Verwaltung aufgeſtellte Stellenplan über die in der Gemeinde vor=
handenen
Beamtenſtellen wird genehmigt. Der Antrag auf Teilung
der Dienſtgeſchäfte der Schul= und Armen=Arztſtelle unter die beiden
hieſigen Aerzte findet bei der Mehrheit des Gemeinderates keine Gegen=
liebe
. Die Sache wird zurückgeſtellt, bis ein diesbezüglicher Antrag der
beiden Aerzte vorliegt. Ein mit Hilfe verbilligter Baudarlehen errich=
tetes
Wohnhaus wird mit Genehmigung der Gemeinde weiterverkauft.
Es werden Klagen darüber laut, daß ſich die Feldfrevel mehren und
hauptſächlich von ſeiten der Kinder die an den Ortsbereich angrenzenden
Getreideſtücke beſchädigt werden. Das Feldſchutzverſonal wird angewie=
ſen
, gegen die Frebler mit aller Strenge vorzugehen und für die Zeit
von Juli bis Oktober ſoll ein Hilfsfeldſchütze eingeſtellt werden. Ferner
ſollen von den Landwirten Vorſchläge über zu ernennende Ehrenfeld=
ſchützen
bis zur nächſten Sitzung eingefordert werden. Den Schluß
der Sitzung bildeten Wohlfahrtsſachen.

Me

d-
Jannte.

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und Trinkgeld, Prospekte durch neue Direktiont Belix Zdkle. (IV 1834

Hiebig Erinerngsfäie n1 50d Kalähaufen.
h. Bad=Salzhauſen, 7. Juni. Eine neue Liebig= Erinne=
rungsſtätte
wurde vorgeſtern durch Geheimrat Profeſſor Dr. Som=
mer
als Vorſitzenden des LiebigMuſeums eingeweiht. Kurdirektor
Dr. Meher begrüßte beſonders den Vertreter des Finanzminiſteriums,
Staatsrat Balzer, die drei erſchienenen Landtagsabgeordneten, Kreis=
direktor
Rechtihen=Friedberg, ſowie die Herren von der Gießener und
Kölner Liebig=Geſellſchaft. Staatsrat Balſer dankte namens des Mini=
ſteriums
beſonders dem Geheimrat Sommer für das Zuſtandekommen
des Liebig=Zimmers in Bad=Salzhauſen, wodurch eine neue Liebig=Stätte
geſchaffen ſei. Heſſen ſei dem großen Gelehrten Dank ſchuldig. Die
neue Erinnerungsſtätte ſolle ein weiteres Band bilden zwiſchen Staat,
Hochſchule und der Wirtſchaft, für Bad=Salzhauſen möge ſie ein weiterer
Anziehungspunkt werden. Geheimrat Sommer wies darauf hin, daß
Liebig das Verdienſt habe, die Quellen=Analyſe feſtgeſtellt und den
Salinenbetrieb in Salzhauſen eingerichtet zu haben. Alsdann überreichte
er an die Liebig=Geſellſchaft zu Köln die Liebig=Muſeums=Medaille.
Der Direktor Voß von der Liebig=Geſellſchaft Köln ſprach Dankesworte.
Nach einer Anſprache des Kreisdirektors Rechthien=Friedberg erfolgte die
Beſichtigung des Liebig=Zimmers, deſſen würdige Ausgeſtaltung frendig
überraſchte. Dann erfolgte die Ingangſetzung des alten Salinen=Waſſer=
Nades, das nach den vorgefundenen Reſten von Liebigs Waſſerrad aus=
gebeſſert
worden iſt.
G. Ober=Ramſtadt, 7. Juni. Voranſchlag. In einer am
3. ds. Mts. ſtattgefundenen Gemeinderatsſitzung wurde die Beratung
des Voranſchlages der Gemeinde und des Waſſerwerks für das Rech=
nungsjahr
1930 fortgeſetzt. Die Rubriken 16 und 11 wurden unver=
ändert
, die Rubriken 13 und 14 mit geringen Aenderungen angenommen.
Bei Rubrik 22 entſpann ſich eine lebhafte Debatte, die zu dem Beſchluß
führte, daß die Finanzkommiſſion mit den Gemeindebeamten wegen
Regulierung der Gehälter Verhandlungen anbahnen ſolle. Schließlich
wurde ein Antrag angenommen, nach dem die den Beamten nach den
Richtlinien zum 1. 4. 1930 zuſtehende Umſtufung für 1930 nicht durch=
geführt
wird und die Beiträge zur Heſſiſchen Verſicherungsanſtalt für
1930 von den Beamten ſelbſt zu tragen ſind. Bei Nubrik 34 wurden
11000 RM. für Notſtandsarbeiten geſtrichen, dafür 5000 RM. für Zin=
ſen
und Tilgung aufzunehmender Darlehen für außerordentliche
Straßenbauarbeiten eingeſetzt. Zu Rubrik 36 lag je ein Antrag der Ge=
meinderatsmitglieder
Gunkel und Radomicki vor, nur einen Feldſchützen
das ganze Jahr über zu beſolden, während die beiden anderen Feld=
ſchützen
nur als Hilfsfeldſchützen für die Zeit vom 1. 4. bis 1 11. be=
ſchäftigt
werden ſollen. Ueber dieſe Anträge wurde nicht beſchloſſen,
ſie wurden vielmehr zu einer ſpäteren Sitzung zurückgeſtellt, um
zwiſchenzeitlich weitere Feſtſtellungen zu machen. Der Reſervefonds
wurde um 3000 RM. gekürzt und die übrigen Rubriken mit geringen
Abänderungen im Entwurf des Bürgermeiſters genehmigt. Auch die
Anſätze in den Rubriken der Vermögensabteilung des Gemeindewaſſer=
wverksvoranſchlags
wurden unverändert angenommen. Der Voranſchlag
der Gemeinde, der von Gemeinderat Gunkel abgelehnt wurde, ſchließt
in Einnahme und Ausgabe mit 294 579,42 RM. ab. Der Umlage=
bedarf
beträgt 106 000 RM. Der Waſſerwerksvoranſchlag weiſt in Ein=
nahmen
und Ausgaben den Betrag von 20 276,40 RM. auf. Die vom
Gemeinderat durchberatenen Voranſchläge liegen nunmehr vom 6. ds.
Mt3, ab eine Woche lang auf dem Bürgermeiſtereibüro zur Einſicht=
nahme
und Erhebung etwaiger Einwendungen offen.
Meſſel, 7. Juni. Anläßlich des 86. Geburtstages des Gg.
Germann 4. Ehrenvorſitzender des Kriegervereins, hat der
Kriegerverein ſeinem älteſten Kameraden unter Mitwirkung des
Muſikvereins Meſſel ein Ständchen gebracht. Der 1. Vorſitzende,
Ph. Laumann 5., überreichte Germann ein Bildnis des früheren
Großherzogs Ernſt Ludwig, mit deſſen eigenhändiger Unterſchrift
und einem Handſchreiben als Geburtstagsgeſchenk. Sichtlich be=
wegt
über dieſe Ehrung, dankte der wackere Altveteran in be=
wegten
Worten. Das anſchließende gemütliche Beiſammenſein,
fand ſeinen Ausklang in dem Wunſche, daß dem alten Kameraden
noch ein geſegneter Lebensabend beſchieden ſein möge
Gernsheim, 7. Juni. Waſſerſtand des Rheins am
6. Juni: 1.73 Meter; am 7. Juni: 1,65 Meter. (Morgens 5,30 Uhr.)
Gießen, 6. Juni. Sein 25jähriges Bürgermeiſter=
Jubiläum kann morgen der Bürgermeiſter L. Vogel zu Mainzlar
begehen. Der Jubilar wurde im Jahre 1900 zum Beigeordneten und
1905 zum dortigen Ortsoberhaupt gewählt.

Tesres Pafels

Entweder:
Man nimmi das Paket aufrecht in die linke
Hand mit der Vorderſeite dem Körper zu=
gekehri
, greift mit den Fingern der rechten
Hand oben über die Verſchlußflappe (deren
Kanie durch das Papier zu fühlen iſt) u. reißt
ſie hoch (wie aus der Abbildung erſichtlich).

Oder:
Man legt das Pakei mit der Vorderſeiie
nach unten auf einen Tiſch und ritzt mit dem
Küchenmeſſer oder dergleichen die obere
Verſchlußklappe ein. Das Pakei läßt ſich
dann leicht mit der Hand öffnen.

Auf je 3 Eimer
Waſſer kommt
1 Paket Perſil

Die Waſch=
lauge
wird
ſaffeiſt

DieWäſchewird
nur einmal
furzeseigekocht

[ ][  ][ ]

Seite 8

Sonntag, den 8. Jnni 1930.

Num

Ernst-Helmut

Die glückliche Geburt eines gesunden
Jungen zeigen dankbar an
Adolf Molter u. Frau.
Darmstadt. Heinrichstraße 40,I.

z. Zt. Privatklinik Dr. Hottmann u. Dr. Wolff
Rledeselstraße 52.

Darmstadt
Roßdörferstr. 12

Christine Görisch
Michael Bauer
Verlobte
Groß-Breitenbach

Darmstadt

Pfingsten 1930.

Mimi Nagel
Dr.- Ing. Wilhelm Wahlig
geben ihre Verlobung bekannt.
Pfingsten 1930

Essen (Ruhr)
Hofstr. 19 I.

Offenbach a. Main
Friedrich-Ebert-Ring 11

A.

Darmstadt
Wienerstr. 40

Käte Schellhaas
Otto Blöcher
Verlobte
Pfingsten 1930
Frankfurt a. M.

Aenne Kolb
Philipp Eckstein

VERLOBTE

Darmstadt, Pfingsten 1930.

Weyprechtsstraße 6

Kiesstraße 7

Aenne Pahl
Hans Georg Künzel
Verlobte
Darmſiadt, Pfingſten 1930

(9167

Paule Wagner
Ludwig Schorlemer
VERL.OBTE

Weiterstädterstr. 42
Pfingsten 1930

Iligweg 32

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LySteckenreuter
Günther Greiß
Verlobte
Darmstadt, Pfingsten 1930.

Anna Wacker
Ludwig Riedlinger
grüßen als Verlobte. (*

Darmſtadt, 8. Juni 1930.
Pankratiusſtr. 26½ Fuhrmannſtr. 16

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Betty Eberth
Georg Walter
grüßen als Verlobte
Darmſtadt Pfingſten 1930.

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Ihre Verlobung geben bekannt:
Dorli Pfister
Dipl.-Ing. Waldemar Brückel

Zürich W

Oberingenieur bei der AEG.

Berlin W30.

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bei Monosson

Dr.
Derm
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Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen
Diplom-ingenieur Dr.-Ing. FRANZ BEOKER
und Frau LOTTE. geb. WERKEI

me
N.

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Telepl
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Ihre Verlobung beehren ſich anzu=
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Kirchliche Trauung: Christuskirche, Neuhausen.
Fürth Mürnberg
München, 7. Juni 1930

RoManstraßie 71

Hornschuchpronenade 23
Darmstadt, Hügelstraße 5.

Lengteld, Pfingſten 1930.
Bundenmühle
Heydenmühle

Anna Körbel
Karl Boggaſch
Verlobte
Pfingſten 1930

Darmſtadt
Marienplatz 1
und Mathildenplatz 2.

Stolp
in Pommern

Lieſel Goldbrunner
Adam Böckner
grüßen als Verlobte
Darmſtadt, Pfingſten 1930

Heinheimerſtr. 7 (* Mällerſtr. 12

Annerle Klaußner
Heinrich Schleier
grüßen als Verlobte
Pfingſien 1930
Darmſiadt. Mühlheim ſ. Bahern
Hügelſtraße 89
Schleswig

Lina Boßler
Martin Nicklas
Verlobte
Falkengeſäß

Neckarſieinach

Heute entſchlief janft nach langem ſchwerem Leiden unſere
liebe, gute, treuſorgende Mutter, Schwiegermutter, Groß=
mutter
und Tante
Frau

Linfavety Schafer Awe.

geb. Vogel
im Alter von 79 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Eduard Schäfer und Frau, Verwaltungsamtmann
Lieſe Wohlfromm, geb Schäfer
Tina Schäfer
Willi Schäfer und Frau, Civilingenieur
Karl Wohlfromm, Betriebsleiter
Karlo Wohlfromm als Enkel, Redakteur.
Darmſiadt, Dieburgerſtr. 43, Hamburg, Frankfurt a. M,
Mannheim, den 7. Juni 1930.

Die Beerdigung ſindet Dienstag, den 10. Juni, nachmittags ½3 Uhr,
von der Trauerhalle der Friedhofs an der Nieder=Ramſtädterſtraße
aus ſtatt.

garl

Woog
Waſſ
Luftt
Waff
mitta
Woog:

Geſtern entſchlief ſa
treue, gute Schweſte

Fr. Crumbach /O
A 1

Erna Berth
Fritz Oräser
Verlobte

Pfingsten 1930
Darmstadt

Wir erfüllen hiermit die ſchmerzliche Pflicht,
unſere Alten Herren, Philiſter und aus=
wärtigen
Bundesbrüder von dem am 3. Juni
1930 zu Leipzig erfolgten Ableben unſeres
lieben Alten Herrn

Diplomingeniör
Paul Treßer

(1919/20)
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
In tiefer Trauer:
Die 9. B. Rheno=Gueſtfalia
J A: Volz X

Darmſtadt, im Juni 1930.

(9:30

Frau
Friederike?
Witwe.
In tiefer 7
Auguſt
Darmſtadt, den 7. T

Die Beerdigung fa
um 11.30 auf dem
Friedhof ſta=

Freiwillige Feuerwehl
Zur Beerdigung unſeres
Draſer
wollen ſich die Mitgliede
tag, den 10. Juni, 3 Uhr
des Waldfriedhofs einfin
Das 8

Statt Karien.

kaum geſp., billigſt.
Piano=Berg
Heidelbergerſtr. 88
Tel. 126. (B. 9123

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſer liebes,
treues Mätterchen
Frau

Unterfertigter C. C. erfüllt hier!

Statt Karten

Ihre Verlobung beehren ſich
anzuzeigen

Emma Krauß
Karl v. Touſſaint
Pfingſten 1930

Darmſiadt
Beckerſir. 26

Darmſtadt
Bismarckſtr. 82

Am 10. Junl feiern die Eheleute
Michgel Klein und Frau Mar garetbe,
geb. Seibel, Darmſtadt, Bismarckſir. 54,
das Feſt der 9221

Silber=Hochzeit.

Katharina Engel Wwe.

ſchmerzliche Pflicht, von dem am
1930 zu Bad Reinerz erfolgten 2
ſeines A. H.

geb. Leonhardt
heute Vormittag heimzurufen.
In tiefer Trauer:
Louiſe und Mathilde Engel.

Konrad Schmu
geziemend Kenntnis zu geben.
J. A. d. C. C. der Me‟

jeder Art werden
Frümpfe angestriekt (666a

auch engl. Sohlen, sodaß solche
gut im Spangenschuh getr. werd.
könnrn. Füße nicht abschneiden
Teichhausstr. 34, I.
Chmidt Telephon Nr. 2536.

Darmſtadt, den 2. Juni 1930.
Schuchardſtr. 8.

IV. 9212

Die Beiſetzung findet Dienstag, den 10. ds. Mis.,
nachmittags 3 Uhr, von der Kapelle des Friedhofes an
der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir höflichſt dankend Ab=
ſiand
nehmen zu wollen.

9187)

Heims /44

[ ][  ][ ]

Statt Karten

ſeren herzlächſten Don
jedrich Kling und
ſerſtraße 74.

Werkmeister Karl
der feiert am 9. Juni
Ojähr. Dienstjubiläum
zr Deutschen Reichs-
bahn
.

dankſagung.
vielen Beweiſe inniger Teil=
ſe
uns von allen Seiten zuteil
Aſowie für die vielen Blumen=
bei
dem Heimgange unſerer
Irma
hiermit unſeren herzlichſten
tilie E. Zimmermann
Braunshardt.

terat Dr. Quelsch
abe 7
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Juni 1930 seine Praxis
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Cf9185)
2
Witwer, 53 Pahre, le
evang., gute Erſch., e.
ſucht zwecks Heirat /H
Fräulein od. Witwe d
ohne Anhang bis g
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mögen
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Sonntag, den 8. Jum 1930.

Seite 9

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ihrer Mitglieder stets
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gehabt und verdient darum sdas
Vertrauen

Es gibt Damen, die ſtets nach der neueſten Mode
gekleidet ſind und doch in dem für alle Frauen
wichtigſten Punkt: Intime Hygiene noch ſehr
rückſtändig handeln. Gewiſſe Vorgänge im Körper
aber machen die gewiſſenhafteſte Pflege zur ſelbſtver=
ſtändlichen
Pflicht. Veraltete Methoden (Stoffbinden)
ſind unhygieniſch, unäſthetiſch! Die wirklich moderne,
gepflegte Dame verwendet ſtets nur die Reform-
Damenbinde Camelia Mit ihren vielen
Lagen feinſter ſaugfähigſter Camelia=Watte bringt
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Tage gehören der Vergangenheit an. Irgendwelche
Unannehmlichkeiten, beſonders in der warmen
Jahreszeit, gibt es nicht mehr. bgerundete
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Seite 10

Sonntag, den 8. Juni 1930.

Sieben Gehöfte einge‟
Warburg. In der Ortſchaft X
Steinfurt) entſtand am Freitag in
ein Feuer, das ſchnell um ſich griff
zer Zeit ſieben Gehöfte und Scher
Die Feuerwehren konnten wegen A
wenig ausrichten. Erſt als die Wa
torſpritze eingeſetzt wurde, konnte de
lich eingedämmt werden. Die Kr.
hat Ermittlungen wegen der Urſac
des aufgenommen.

Gladbach=Rheydt. Samst ſo
wurde die Weberei und Färberei /E.
mann in Rheydt von einem Grof
geſucht, das die Färberei und Ax
ſtändig einäſcherte. Der Brand Lun
der Arbeitsaufnahme aus noch nick Fmi
Gründen entſtanden. Der Geſamtſ
ſich auf mehrere hunderttauſend MB

Thorn. In der Nacht zum Sa=
ein
Großfeuer ausgebrochen. Dem 2
große Militärmagazin am Bahnhof
zum Opfer gefallen. Das zweiſtödl
in dem ſich vor allem Uniformen
Einrichtungen befanden, wurde vol
nichtet. Verbrannt ſind eine große
Sanitätsautomobilen, Feldküchen,
wagen, Medikamente, Wäſche und
Die dort aufgeſpeicherten Flüſſigkei
zin, Aether uſw. gaben dem Feue
rung. Obwohl die Feuerwehren ſof
waren und aus zahlreichen Schl
das Feuer bekämpften, war es nich
Gebäude zu retten. Die Feuerwe.
ſchließlich darauf beſchränken, die
ſtark gefährdeten Gebäude zu ſch
Morgen ſtürzten die Mauern ein.
wird auf 2 Millionen Zloty geſchä
ſtehungsurſache des Feuers iſt noch

Die Ediſon=Werke ſtiften 8 Mill E.
für wiſſenſchaftliche Zwe
Rom. Der Verwaltungsratsd
Elektrizitätskonzerns Ediſon von
Muſſolini in Staatstiteln acht M.
übergeben, die für Stiftungszwei
denken an Alexander Volta verw
ſollen. Der Regierungschef hat ver)
Stiftung der Akademie von Italien
werden ſoll, um Jahresverſammlun
ſenſchaftlern und Gelehrten von W.
örterung der wichtigſten Problem
Mathematik und Naturwiſſenſchaft
ſchichte, Literatur und Kunſt zu
Ferner ſoll dieſe Stiftung für Stud
Vervollkommnungskurſe für italien
für italieniſche Miſſionen, Beiträg
hiſtoriſcher und naturwiſſenſchaftlie
und zur Belohnung von Erfinde
deckern wichtiger Naturgeſetze verw
Die folgenſchweren Ueberſchwer
in Spanien.
Paris. Das Unwetter im Sül
pas hat überall ungeheuren Schade
Nach einer Meldung aus Burgds
infolge wolkenbruchartiger Regen!
Ufer getreten und hat viele Lei
unter Waſſer geſetzt. In zwei Schu.
den Kindern nicht mehr rechtzeit!.
nungen zu erreichen. Sie ſind ſeil
von der Außenwelt abgeſchnitten.
man in der dortigen Gegend keit
folgenſchweren Ueberſchwemmungen
Der in einen reißenden Strom verk.
führt Tierleichen und Trümmer
und Feldgeräten mit ſich. In El C
ein ganzes Haus von den Flute!
Die vierköpfige Familie kam daber
Die Ueberſchwemmungen in der
ben an der Ernte großen Schade!
Nach den bisher vorliegenden Me
fünf Perſonen ums Leben geiol
reiche Einwohner haben ſich auf 9.
ten müſſen. Ein Hilfszug, der Ii
nach Cadiz abgelaſſen worden war.
Unterſpülung der Gleiſe wieder

Die Eröffnung der Nürnberg=Ausſtellung für Kunſt und Kunſtgewerbe in Kopenhagen.
Links der däniſche Staatsminiſter Stauning (mit Bart), rechts Frau v. Richthofen und ihr Gatte,
der neue deutſche Geſandte in Dänemark, und der Oberbürgermeiſter von Nürnberg Dr. Luppe.

Dr. Eckener über die Südamerikafahrt.
Dr. Eckener erklärte am Samstag über den
Verlauf der Südamerikafahrt: Die Fahrt war
außerordentlich prächtig, und wir ſind mit großer
Neugier und Erwartung für die Fahrt bezüglich
der Bedingungen in der Aequatorgegend
aufgeſtiegen. Wir haben zu unſerer außerordent=
lich
großen Freude geſehen, was das Luftſchiff
trotz Stürmen, ſtarkem Regen und Gewitterböen
geſchafft hat. Mit koloſſaler Eleganz wurde das
Schiff Herr über ſtarke Böen. Am ſchlimmſten
war es wohl etwa 100 Kilometer nördlich von
Lyon. Es war wie in einem Hexenkeſſel. Wir
kamen in eine Hagelböe, und große Hagelkörner
ſchlugen ſtark an die Hülle des Schiffes, doch
das Schiff hat die denkbar härteſte Probe be=
ſtanden
. Es iſt der beſte Beweis für die
Leiſtungsfähigkeit des Schiffes. Die nächſte Fahrt
des Luftſchiffes Graf Zeppelin findet am
Sonntag, den 15. Juni, nach Münſter ſtatt. Aller
Vorausſicht nach wird dort gelandet.
Dr. Eckener an den Reichsverkehrsminiſter.
Friedrichshafen. Dr. Eckener richtete
an den Reichsverkehrsminiſter folgendes Tele=
gramm
: Für das überaus freundliche Tele=
gramm
geſtatte iſt mir, zugleich im Namen der
Beſatzung, meinen verbindlichſten Dank auszu=
ſprechen
, glücklich darüber, daß es in der Tat ge=
lungen
iſt, die Eignung des Luftſchiffes auf einer
ſehr ſchwierigen Strecke und unter den ungünſtig=
ſten
Wetterverhältniſſen erneut dartun zu
können.
Ein Perſonenauto vom Zuge zertrümmert.
Beide Inſaſſen getötet!
Rohrbach=Steinweiler (Pfalz). Am
Samstag, 7. Juni, 7.37 Uhr vormittags, wurde
in der Nähe des Bahnhofs Rohrbach=Steinweiler
auf der unbewachten Staatsſtraßenüberfahrt der
Nebenbahn Rohrbach=Steinweiler- Klingenmün=
ſter
der Perſonenkraftwagen des Kaufmanns
Richard Teutſch aus Venningen bei Landau
(Pfalz) von einem Perſonenzug angefahren. Das
Auto wurde zertrümmert. Die beiden Inſaſſen,
Kaufmann Teutſch und deſſen Ehefrau, wurden
getötet. Der Wegübergang iſt nach beiden Sei=
ten
überſichtlich und mit Warnzeichen verſehen.
Der Unfall wurde dadurch hervorgerufen, daß
der Getötete noch vor dem herannahenden Zuge
die Bahngleiſe überqueren wollte.
Der Maſſenmörder gibt noch zwei Morde und
vier Mordverſuche zu.
Düſſeldorf. In der Vernehmung des
Maſſenmörders Kürten wurde in den vergange=
nen
Tagen fortgefahren. Kürten iſt auch weiter=
hin
geſtändig und hat neben einer weiteren An=
zahl
Brandſtiftungen auch einen weiteren Mord=
verſuch
in Düſſeldorf im Sommer 1925 an einer
Hausangeſtellten zugegeben. Am Samstag
gab Kürten nach längerem Zögern zu, auch in
Altenburg und Umgebung in den Jahren 1921
bis 1925 zwei Morde, vier Mordverſuche und
eine Brandſtiftung verübt zu haben. Die An=
gaben
werden nachgeprüft.
Fluchtverſuch des Spritſchmugglerkönigs
der Oſtſee.
Kopenhagen. Wie aus Helſingfors be=
richtet
wird, unternahm der Finnländer Niſka,
der unter dem Namen Spritſchmugglerkönig der
Oſtſee bekannt iſt, von dem ihn zur Ausliefe=
rung
an die finniſchen Behörden nach Aaborg
bringenden Dampfer einen Fluchtverſuch. In der
Nähe der Küſte verſetzte er dem ihn bewachenden
Beamten einen Stoß vor die Bruſt und ſprang
durch eine offene Luke in die See. Eine von der
Polizei ſofort aufgenommene Jagd nach dem
Flüchtling verlief ergebnislos. Erſt nach fünf
Stunden gelang es durch Zufall, Niſka zu finden,
der dann gefeſſelt wieder an Bord gebracht
wurde.
Schweres Autounglück.
Paris. Ein ſchweres Autounglück ereignete
ſich am Freitag in der Nähe von Angers. Ein
mit 15 Perſonen beſetzter Laſtwagen wurde in
voller Fahrt von einem andern Auto gerammt
und überſchlug ſich. Der Führer des Kraft=
wagens
war auf der Stelle tot. Zehn Inſaſſen
wurden meiſt lebensgefährlich verletzt und muß=
ten
ſofort in ein Krankenhaus überführt werden.

Die Stadthalle in Königsberg. Rechts: Generalmuſikdirektor Hermann Scherchen.
Das diesjährige Tonkünſtlerfeſt des Allgemeinen Deutſchen Muſikvereins, das 60. Feſt der von Liſzt
begründeten großen deutſchen Muſikerorganiſation, hat begonnen. Zum erſten Male findet das Feſt
in Königsberg (Oſtpr.) in der Königsberger Stadthalle ſtatt. Die Leitung hat Generalmuſikdirektor
Hermann Scherchen.

Oelfäſſer, die zum Teil ausliefen und fließend weiterbrannten.
Ein Großfeuer brach in der am Harburger Seehafen gelegenen Oelfabrik Thörls aus, zu dem zahl=
reiche
Hamburger Löſchzüge alarmiert wurden. Der Brand, der an den Oelkuchenvorräten reiche
Nahrung fand, richtete ſchweren Schaden an.

Der Oellagerbrand in Harburg noch nicht
gelöſcht.
Harburg. Das Feuer auf der Brandſtätte
in der Thörlſchen Oelfabrik wütet noch immer.
Obwohl zwei Löſchzüge mit 14 Schlauchleitungen
ununterbrochen tätig ſind, gelang es noch nicht,
den Brand zu löſchen, da die Arbeit durch das
Umſpringen des Windes ſehr erſchwert wird.
Die Entſtehungsurſache des Brandes kann noch
immer nicht geklärt werden. Die ungeheure
Brand= und Exploſionswirkung läßt ſich daran
ermeſſen, daß die Deckel und die eiſernen Bogen

von den explodierten Fäſſern bis in den dritten
Seehafen geſchleudert worden ſind. Da die Wil=
helmsburger
Feuerwehr die Brandſtätte nicht
verlaſſen kann, iſt der Feuerſchutz in Wilhelms=
burg
von der Hamburger Feuerwehr übernom=
men
worden.
Neun Perſonen an Vergiftung geſtorben.
New York. Wie die ſtädtiſche Geſundheits=
behörde
bekanntgibt, ſind im Lauf der letzten
24 Stunden neun Perſonen infolge des Genuſſes
von Whiſky, der Holzalkohol enthielt, geſtorben.

Deutſche Ausſkellung in Kopenhagen.

Numn

or dem 65jähr. König Georg von Ein

Von links nach rechts: Herzog von York, Herzog von Glouceſter, Fürſt Arthur von Cc
Graf Lascelles, der Schwiegerſohn des Königs, führten die große Parade am 65. Ge
engliſchen Königs vor dem Buckingham=Palaſt.

[ ][  ][ ]

imer 158

Sonntag, den 8. Juni 1930.

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Seite 12

Sonntag, den 8. Juni 1930

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Hansalt.
Rol-Weiß, P.ſ.R.
Am zweiten Feiertag ſpielt die Liga in Stockſtadt gegen den dorti=
gen
Sportverein. Stockſtadt iſt eine ſehr ſpielſtarke Kreisligamannſchaft,
das beweiſt der dritte Tabellenplatz, welchen der Gaſtgeber (nachdem er
lange Zeit gute Ausſichten auf die Meiſterſchaft hatte) in dem dortigen
Kreis einnimmt. Die Liggerſatzmannſchaft tritt gegen die Junioren
von Bensheim 07 (dort) an. Die erſte Jugend begibt ſich auf zwei
Tage nach Heilbronn. Am erſten Feiertag ſteht die Mannſchaft dem
dortigen Jugendmeiſter gegenüber, am zweiten Feiertage der 1a Jgd.
von VfR. Heilbronn.
1. 5. C. Union Germania Fulda.
Der erſte Feiertag iſt für ſämtliche Mannſchaften ſpielfrei. Am
2. Feiertag, nachm. 3 Uhr, tritt die Liga=Mannſchaft in folgender Auf=
ſtellung
gegen Germania Fulda (Weſtdeutſche Bezirksliga) an:
Aßmuth
Noller 2.
Rückert
Seelbach
Noller 1.
Roß
Beck Arnold
Bopp Roth Boos
Der Klaſſenunterſchied wird Union anſpornen, durch gutes Spiel
ehrenvoll gegen dieſen großen Gegner abzuſchneiden. Als Schiedsrichter
hat der Platzverein den als erſte Kraft bekannten Herrn Röth= Mann=
heim
angefordert. Unions Reſerven beteiligen ſich an den Jubiläums=
feierlichkeiten
in Weiterſtadt. Abfahrt 11,30 Uhr Hbhf. Die 1. Jugend=
Mannſchaft ſpielt vorm. 11 Uhr auf der Rennbahn gegen die 1. Jugend=
mannſchaft
Sportfreunde Frankfurt a. M. Unions Schüler gaſtieren
an beiden Feiertagen in Würzburg bei dem dortigen 1. FC. 04.
5. C. Einkracht.
Im geſtrigen Bericht muß es heißen: Rumpenheim ſpielt um den
Aufſtieg in die Kreisliga.
Am 2. Feiertag vormittags ſpielt die Handballelf gegen Raſenſport=
verein
03 Pfungſtadt. Das Spiel gegen Rungenheim am erſten Feiertag
findet um 2,30 Uhr auf dem neuen Sportplatz des FC. Eintracht ſtatt.
Sportverein 1898 (Jugend).
1. Feiertag: al Jgd. a1 Jgd. Karlsruher FV., dort, Ab=
fahrt
6,30 Uhr; a2 Jgd. Jugend FSpV. Bergen, hier, 11 Uhr;
b1 Jgd. b Jgd. SpV. Wiesbaden, dort, Abfahrt 7.30 Uhr; d1 Jgd.
a3 Jgd. Eintracht Frankfurt, dort, Abfahrt 7.30 Uhr.
2. Feiertag: Junioren Junioren Bingen, dort. Abfahrt 7.30
Uhr; b2 Jgd. b Jgd. Germania Wiesbaden, dort; d2 Jgd. 1. Jgd.
Hakoah Frankfurt, dort, Abfahrt 7.30 Uhr; 1. und 2. Schüler 1. und
2. Schüler Haſſia Bingen, dort, Abfahrt mit Autobus, 8 Uhr, Marſtall,
Mathildenplatz.

Wir ſtehen diesmal ſozuſagen vor dem entſcheidenden Spiel um den
Aufſtieg zur Bezirksliga. In Urberach treffen ſich nämlich
Viktoria Urberach,Opel Rüſſelsheim.
Gewinnen die Einheimiſchen dieſes Spiel, ſind die Rüſſelsheimer ganz
ausgeſchieden; nur der Südheſſenmeiſter bleibt dann noch dem Ver=
treter
der Starkenburger Kreisliga als kleiner Konkurrent. Es iſt kaum
anzunehmen, daß die Rüſſelsheimer aus dieſem bedeutungsvollen Tref=
fen
auch nur einen Punkt mitbringen. Ein reichhaltiges Programm
in freundſchaftlicher Hinſicht weiſen die Pfingſtfeiertage auf.
1. Pfingſtfeiertag:
Germania EnkheimOlympia Lampertheim; FV. HeroldsFV.
Biblis; Normannia PfiffligheimSpV. Jügesheim; FV. Offenbach
SpV. Pfeddersheim; Konkordia GernsheimSpV. Kirchheimbolanden;
SpV. HorchheimFSpV. Bergen; VfR. BürſtadtFCl. Birkenfeld.
2. Pfingſtfeiertag.
FGeſ. SeckbachOlympia Lampertheim; SpV. NeuhofFV. Bib=
lis
; Normannia Pfiffligheim-Viktoria Herxheim; Union Wixhauſen
SpV Pfeddersheim; FV. Biebesheim-Konkordia Gernsheim;
SpV. HorchheimFV. Homburg; VfR. Bürſtadt-Viktoria Kelſterbach.
Olympia Lampertheim hat ſich zu Pfingſten zwei ſpielſtarke Gegner
ausgeſucht, und wird ſich große Mühe geben müſſen, um ſiegreich zu
beſtehen. Auch die Bibliſer haben eine ſchöne Reiſe vor. Sie werden
in der Fuldcer Gegend ſicherlich guten ſüdheſſiſchen Kreisligafußball
demonſtrieren und auch durch eine Niederlage nicht aus dem Konzept
kommen. Die Pfiffligheimer Normannen haben zwei ſchöne Spiele zu
Hauſe; die Gegner ſind weniger bei uns bekannt; aber ſoviel weiß man
doch, daß ſie guten Kreisligafußball demonſtrieren. Die Pfeddersheimer
tragen zwei Spiele in der Frankfurter Kante aus und müſſen ſchon
Glück haben, um einen Sieg mit nach Hauſe zu bringen. Die Gerns=
heimer
haben ſich auch nach ihrem ſchönen ereignisvollen Feſte keine
Ruhe auferlegt. Hier oder dort werden ſie beſtimmt einen Sieg holen.
In Horchheim und in Bürſtadt werden die Einheimiſchen wohl ſiegreich
bleiben. Allerdings, die Bürſtadter Raſenſpieler haben am erſten Feier=
tag
die Bezirksligamannſchaft von Birkenfeld zu Gaſte und müſſen da
ſchon ein größeres Spiel liefern, um nicht durch einen Mißerfolg auf=
zufallen
.
Pfingſtſpiele der Handballjugend des Sp. V. 98.
Die 1. und 2. Jugendmannſchaften empfangen an beiden Pfingſt=
feiertagen
Gegner aus weiter Ferne. Gaſt der 2. Mannſchaft iſt die
1. Jugend der Spielvereinigung 03 Tübingen, die in Vor= und
Rückſpiel ihre Kräfte mit den Darmſtädtern meſſen will. Die 98er
werden ſich ſehr anſtrengen müſſen, auf eigenem Gelände ehrenvoll zu
beſtehen, da die Tübinger ſehr ſpielſtark und körperlich in beſter Ver=
faſſung
ſind.
Die 1. Jugend empfängt Beſuch aus dem Ruhrgebiet, und zwar die
1. Handballiugend der Dunsburger Spielvereinigung, Jugendmei=
ſter
ihres Bezirks. Die Weſtdeutſchen, deren Spielſtärke ſich in den letz=
ten
Jahren bedeutend gehoben hat, werden für die 98er ein Gegner
ſein, der nur ſchwer zu beſiegen iſt, ſo daß der Ausgang dieſes Treffens
durchaus offen iſt. Da während der Feiertage keine weiteren Spiele
auf dem Stadion ſtattfinden, werden die Anhänger des Handballſports
es begrüßen, ſich dieſe Spiele der Jugend anſehen zu können. Spiel=
plan
: Pfingſtſonntag, 10 Uhr: SpV. Tübingen2. Jugend; Pfingſt=
montag
, 10 Uhr: SpV. Tübingen2. Jugend, 11 Uhr: Duisburger
Spielvereinigung1. Jugend.
Pfingſt=Rennen in Frankfurk.
Der letzte Tag der Juni=Rennen wird in ſportlicher Beziehung
den Großtag des vorigen Sonntags noch in den Schatten ſtellen,
iſt es doch gelungen, einige beſſere Pferde aus der Zentrale an=
zulocken
, die ſich an den gut dotierten Rennen wie Preis von
Waldfried und Opel=Erinnerungs=Rennen zahlreich beteiligen.
Die einzelnen Felder werden genügend groß werden, ſo daß die
ſportliche Seite durch die geſchickte Zuſammenſtellung des Pro=
gramms
beſonders gelungen erſcheint. Auch ein Verloſungs=
Rennen findet ſich auf der Karte vor und wird hier das ſiegende
Pferd oder an deſſen Stelle 1200 Mark auf die Eintrittskarten
aller Plätze verloſt und erhält jeder Beſucher beim Löſen einer
Eintrittskarte ein Freilos gratis. Zur Erhöhung der Gewinn=
chancen
können weitere Loſe, zum Preiſe von einer Mark auf der
Rennbahn ſelbſt erſtanden werden. Mit dem Preis des Zucht=
fonds
wird der Tag eingeleitet. Der Preis der Landwirtſchaft,
ein Jagdrennen, bringt ein großes Feld nützlicher Pferde an den
Ablauf. Der Preis von Waldfried über 2000 Meter bringt den
Sonntags=Sieger Patgulli erneut an den Start, allerdings hat er
hier im Gewicht nichts geſchenkt erhalten. Trotzdem glauben wir,
daß er erneut ein großes Rennen laufen wird. Das Verloſungs=
Jagdrennen liegt zwiſchen Johannisfeuer, wenn ſie bis hier wartet
und Cannebiere. Das Heinrich v. Opel=Erinnerungs=Rennen
ein Ausgleich ſcheint gut gelungen. Hier ſollte es zwiſchen Jlos,
Dido, Delifee und Möve einen ſcharfen Kampf geben. Den Tag
beſchließt der Preis vom Frauenhof. Hier kommt das üblich ſtarke
Feld an den Ablauf.

Sporkkalender.
Pfingſtſonntag, den 8. Juni 1930.
Schwimmen.
11,00 Uhr: Woog: Jungdeutſchland 1. F. C. Nürnberg.
Fußball.
14,30 Uhr: Exz.=Platz: Eintracht Viktoria Rumpenheim.
Handball.
15,00 Uhr: Mühlchen: Damen Arheilgen A. S.V. Nürnberg.
16,00 Uhr: Kranichſteinerſtr.: Tgeſ. 75 Tv. Friedrichsfeld.
16,30 Uhr: Maulbeerallee: Merck Rot=Weiß Frankfurt 2.
Pfingſtmontag, den 9. Juni 1930.
Handball.
15,30 Uhr: Maulbeerallee: Merck Spv. Wiesbaden 2.
Fußball.

15. Uhr: Rennbahn: Union Germania Fulda.

Schauturnen des Akademiſchen Zurnbundes 14.2. b.)
Darmftadt.

Von herrlichſtem Wetter war das diesjährige Schauturnen begünſtigt,
das anläßlich des 36. Stiftungsfeſtes der A. T. V. Alemannia und des 25.
Stiftungsfeſtes der A. T.V. Ghibellinia ſtattfand. Eine ſehr zahlreiche
Zuſchauermenge wohnte den intereſſanten ſportlichen Kämpfen bei. Sehr
erfreulich war es, daß eine ſehr große Anzahl Darmſtädter Turn= und
Sportvereine ſich eingefunden hatte, um zuſammen mit dem örtlichen
A. T. B. und den aus Frankfurt, Heidelberg und Würzburg erſchienenen
Bundeskorporationen ſich in ſcharfem Wettkampf zu meſſen. Liegt es
doch mit in den Zielen des A. T.B., die oft ſo ſcharfen Gegenſätze zwi=
ſchen
Turnen und Sport zu überbrücken und mit aller Kraft auf die Ver=
wirklichung
des Gedankens einer wahren Volksgemeinſchaft hinzu=
arbeiten
, denn gemeinſame Veranſtaltungen fördern das Gefühl der Zu=
ſammengehörigkeit
.
Ein Schauturnen der A. T. V. Ghibellinia leitete die Vorführungen
ein. Sehr gute Leiſtungen zeitigten die Schülerwettkämpfe, beſtehend
aus: 100 Meter Lauf, Weitſprung, Kugelſtoßen und Handballweitwurf.
Die beſten Schülerleiſtungen waren:
100 Meter Lauf: E. Müller 12.1 Sekunden.
Weitſprung: A. Weber 5,45 Meter.
Kugelſtoßen: E. Müller 10,9 Meter.
Handballweitwurf: E. Müller 40,80 Meter.
1. Preis H. Kern, 92 Punkte; 2. W. Hoffmann, 85; 3. E. Müller,
81: 4. A. Darmſtädter, 73; 5. A. Weber, 68, und Schuricht, 68 Punkte.
Alle Wettkämpfe boten ein buntes Bild. Staffeln wechſelten ab mit
Fauſtballſpielen der A. T.V. Ghibellinia, einer Barrenriege und einer
Körperſchule der A. T. V. Alemannia, deren Zweck es war, die allgemeine
Durchbildung der einzelnen Mitglieder zu zeigen.
Dei Ergebniſſe der Staffeln waren:
4mal 100 Meter=Staffel: 1. Sieger A. T. V. Tuiskonia Frankfurt, 45:8
Sek. (Bahnrekord); 2. Sieger Sportverein, 46,2 Sek.; 3. Sieger
Akad. Sportklub, 47,0 Sek.
3mal 1000 Meter=Staffel: 1. Sieger Akad. Sportklub 8:10 Minuten;
2. Sportverein 8:24; 3. Turngeſellſchaft 8:32,1.
Schwedenſtaffel: 1. Sieger Sportverein 2:6,6 Min.; 2. Akad. Sportklub
2:9,8; 3. Polizeiſportverein 2:12.
Schwimmen.
3mal 100 Meter=Lagenſtaffel: 1. Sieger Turngeſellſchaft 4:14,1 Min.;
2. Turngemeinde 4:23,4; 3. Polizeiſportverein 4:30,4.
3mal 50 Meter Beliebig=Staffel: 1. Sieger Turngemeinde 1:39,3 Min.;
2. Turngeſellſchaft 1:39,5; 3. Polizeiſportverein 1:42,3.
Den Abſchluß bildete ein Handballſpiel: A. T.V. Alemannia
Sportverein, mit dem Ergebnis 5:8 für Sportverein.
Reichsbahn-T. u. Sp. B. Darmſtadt.
Die 1. Handballmannſchaft trägt am erſten Feiertag in Lengfeld
i. Odw. ein Geſellſchaftsſpiel gegen den dortigen Turnverein aus. Die
Spielſtärke Lengfelds iſt hier unbekannt, und da Reichsbahn erſatzge=
ſchwächt
antreten muß, iſt der Ausgang offen. Am zweiten Feiertag,
nachm. 3 Uhr, treffen ſich auf dem Platze am Dornheimerweg die beiden
zweiten Mannſchaften von Tv. Bickenbach und Reichsbahn. Da beide
Vereine in freundſchaftlicher Beziehung zueinander ſtehen, darf ein an=
ſtändiges
, intereſſantes Spiel erwartet werden. Vor dieſem Spiel
trifft ſich die Jugend beider Vereine.
Jubiläumsſpiele Sporkverein e. B. 1910 Weikerſtadk.
Am Pfingſtſonntag: Fußball: 2,30 Uhr: 1. Jugend Reichsbahn
Mainz SpV. Weiterſtadt; 3,30 Uhr: Eintracht Frankfurt a. M.
(Pokalmannſchaft) SpV. Münſter (Liga). Handball: 5 Uhr:
T.u. SpV. Braunshardt SpV. Weiterſtadt; 6 Uhr: Damen Viktoria
Griesheim Damen Weiterſtadt.
Am Pfingſtmontag: 8,30 Uhr: Antreten zu den leichtathletiſchen
Wettkämpfen. 1,30 Uhr: Fußball: Union Darmſtadt 2. SpV.
Weiterſtadt 2. Damenhandball: 3 Uhr: Polizei Darmſtadt
Mainz 05. Fußball: 4 Uhr: VfL. Neu=Iſenburg (Pokalmannſch.)
Sportverein Weiterſtadt 1. Mannſch.
Regler=Bereinigung Darmſtadt und Umgebung.
Gaumeiſterſchaftskämpfe in Mainz.
Nur noch wenige Wochen trennen uns von dem wichtigſten
ſportlichen Ereignis im Süddeutſchen Keglergau; der Austragung
der Meiſterſchaften im Süddeutſchen Gau, die ſich auf den Bezirks=
meiſterſchaften
und Ausſcheidungskämpfen der Verbände aufbauen.
Der Verband Mainz, deſſen Keglerheim 16 Aſphalt= und vier
Holzbahnen umfaßt, hat das Gaufeſt übernommen und verbindet
damit eine Befreiungsfeier und Rheinfahrt.
In den Tagen vom 5. bis 13. Juli treffen ſich in Mainz die
Meiſterſchaftsanwärter. Die Kampffolge umfaßt: 1. Kämpfe um
die Meiſterſchaften in Mannſchaftskämpfen und Einzelmeiſter=
ſchaften
. 2. Senioren= und Frauen=Einzelmeiſterſchaften. 3. Gau=
klubmeiſterſchaftskämpfe
. Startberechtigt die Verbandsklubmeiſter
in den Ligaklaſſen. 4. Bundesſportabzeichen auf Aſphalt. 5. Figuren=
Einzelmeiſterſchaft auf Aſphalt. 6. 300=Kugelkampf. 7. Frauen=
Riegenkämpfe Fünferriegen. 8. Anläßlich der Befreiungsfeier:
Kurzſtreckenbahn, mit Ausgabe von Erinnerungswahrzeichen.
Die Kämpfe ſind für den Verband Darmſtadt von beſonderer Be=
deutung
, weil ſeine Stadtmannſchaft als Bezirksmeiſter an den
Gaumeiſterſchaften teilnahmeberechtigt iſt. Meldungen ſind bis
20. Juni an Sportwart H. Reichert, Gutenbergſtraße 39, zu richten.

Der Deutſche Auto=Club veranſtaltet anläßlich der 3. deutſchen
Kampfſpiele eine Zielfahrt nach Breslau, offen für Kraftwagen und
Motorräder.

Moderne Regenbekleidung.
Die von der Firma Michel, Dresden=A, Mathildenſtr. 56,
ſeit Jahren in größerer Auswahl in den Handel gebrachten
Regenmäntel und Pelerinen aus Oelhaut=Batiſt und
=Seide haben ſich recht gut bewährt.

Numme

Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Sonntag, 8. Juni.
7.00: Hamburg: Glocken vom Großen Michel. Morge
Hafenkonzert.
8.15: Evangeliſche Morgenfeier. Anſpr.: Pfarrer Rohrba=
11.00: Ella Stolper: Wanderfahrten eines deutſchen A.
ſtudenten durch die Vereinigten Staaten von Amerika.
11.30: Lehrer H. Schopp: Kunſterziehung in der neuen
Schule.
12.00: Taunus=Anlage: Promenaden=Konzert.
13.00: Landwirtſchaftskammer Wiesbaden: Kurze kritiſche
tungen zum Feldbeſtand unſerer Kulturpflanzen. Das
oder der echte Meltau der Reben. Die Bekämpf
Blattläuſe.
13.10: Chorgeſang. Männergeſangverein Orpheus.
14.00: Jugendſtunde. A. Wiegel: Johannes Brahms Ein
und Schaffensbild. Kaſperlſtunde.
15.30: Dr. Buſemann: Was geht in der Welt vor, und r
es mich an?
16.00: Konzert. Schumann: Ouv. Genoveva. Kreutze
tativ und Arie aus Das Nachtlager in Granada‟.
Rezitativ und Arie aus Der Wildſchütz. Schuman
Scherzo und Finale. Lortzing: Romanze. Lortzme
aus Undine‟ Brüll: Im Walde. Offenbach; L.
Prinzeſſin von Trapezunt. Lecocg: Ballett=Suite.
Quadrille aus Die Puppenfee‟ Bayer: Donaunixer

18.00: Univerſitätslektor Roedemeyer: Moderne Lyrik in Lu
18.25: Emmy Ball=Hennings lieſt eigene Dichtungen.
19.30: Opernhaus Frankfurt: Carmen Große Oper v=
Dann: Tanzmuſik.
Montag, 9. Juni.
8.15: Katholiſche Morgenfeier. Anſpr.: Regens Dr. Me=
10.30: Orgelkonzert. Ausf.: Reinhold Merten.
11.30: Kurhaus Wiesbaden: Konzert.
12.30: Mittags=Ständchen auf Schallplatten.
14.00: Stuttgart: Kinderſtunde: Märchen, Kinderlieder.
15.00: Waſſerkuppe (Rhön): Jungfliegertreffen.
15.30: Literariſche Veranſtaltung. Stücke von Kerr, Alhr
16.00: Konzert. Haßler: Zwei Tänze aus dem 16. Jahrh
Adam: Ouv. zu Die Nürnberger Puppe‟ Bi;
aus Die Perlenfiſcher. Maſſenet: Zwei Lieder.
Fant. aus Aida; Arie aus Ernani Giordano:
aus André Chenier. Korngold: Vorſpiel und Sei
Der Schneemann Krenek: Divertiſſement aus
gewicht. Korngold: Liebesbriefchen. Marx: Sel
Gruenberger: Ein kleines Lied von Klabund.
Menuett. Korngold: Geſang aus Das Wunder der ſ.
Guſt. Mahler: Liebſt du um Schönheit; Ich bin E
abhanden gekommen; Um Mitternacht. Suppé:
Flotte Burſche‟ Fall: Potp. aus Der fidel ſaf
18.00: Friedrich Burſchell: Volkserzählungen.
18.30: Wolfgang Bardach: Robert Muſil.
19.00: Willi Apel: Auguſt Halm, Vortrag mit Klavi ſm
19.30: Stuttgart: Bei uns zu Lande. Zuſammengeſtellt E.
tin Lang. Matthias=Koch=Abend.
20.15: Konzert. Suppé: Boccaccio=Marſch. Adam:
Wenn ich König wär Strauß: Gondellied
Nacht in Venedig, Offenbach: Fant. aus Hofft
zählungen, Joſ. Strauß: Geſangswalzer. Mail
zu Das Glöckchen des Eremiten. Künnecke: Duett
Vetter aus Dingsda‟. Joh. Strauß: Fant. aus
geunerbaron: Ouv. zu Die Fledermaus,

22.30: Stuttgart: Tanzmuſik auf Schallplatten.
Dann: Das Mikrophon belauſcht eine Nachtigall.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonntag, 8. Juni.
6.00: Frühkonzert. Blas=Orcheſter.
Ca. 6.30: Funk=Gymnaſtik.
8.50: Morgenfeier. Glockenſpiel der Potsdamer Garniſ=
Glocken des Berliner Doms.
10.05: Sonntagwetter.
11.00: Prof. Dr. Aloys Timpe: Familienwandern.
11.30: Chöre und Enſembles. Schallplatten=Konzert.
12.00: Leipzig: Mittagskonzert. Leipziger Sinfonie=Orch
14.00: Bunte Stunde. Saxophon, Bandonion, Zither,
Säge.
15.00: Frankfurt: Segelflugtag auf der Waſſerkuppe.
15.30: Werke von Johannes Brahms.
16.20: Joachim Beck: Berlin als Sportſtadt.
16.45: Ruhleben: Deutſches Traber=Derby. Strecke 320
17.15: Konzert. Muſikkorps der Kommandantur.
18.00: Die Nachtglocke, Burleseks Opernſpiel von Don
19.25: Ewige Pfingſten‟. Dichtungen von Werfel, Schicke
V=rhaeren, Liſſauer, Whitman u. a.
20.00: Konzert. Auber: Ouv. Der ſchwarze Domino.
Arie aus Die Nachtwandlerin. Dvorak: Die W
ſinfoniſche Dichtung; Slaviſche Rhapſodie. Als
Zehn Minuten: Heinrich Heine. Meyerbeer: Ouv. ,
Arie aus Dinorah‟. Delibes: Glöckchen=Arie un
muſik aus Lakmé‟. Weill: Quodlibet.
Polka und Fuge aus Schwanda, der Dudelſackpfeife=
Danach: Tanzmuſik. Kapelle Gerhard Hoffmann.
Deutſche Welle. Montag, 9.Juni.
8.15: Wochenrückblick auf die Marktlage.
8.25: W. Reinhold: Pfingſten im Kleingarten.
8.50: Morgenfeier. Glockenſpiel der Potsdamer Garniſ
Glocken des Berliner Doms.
10.05: Wettervorherſage.
10.30: Lic Dr. Horn: Vom neuen Kirchenbau.
11.00: Autohalle am Kaiſerdamm: Kleiber dirigiert
12.30: Georg Mühlen=Schulte lieſt eigene Dichtungen.
13.00: Heitere Mittagsunterhaltung.
14.30: Jugendſtunde: Märchen von der Waſſerkante.
15.00: München: Georg Lapper: Deutſch für Ausländer.
15.30: Volkstümliche Unterhaltung. Mitw.: Mandolinel
Con Paſſione‟.
16.30: Programm der Aktuellen Abteilung.
17.10: Berliner Pfingſten. Heitere Hörſzenen von A
Muſik: Walter Goehr.
18.00: Tee=Muſik. Kapelle Géza Komor.
19.15: Erſte Bekanntgabe der Sportnachrichten.
19.25: H. W. Anders lieſt ſeine Novelle: Die heilige
20.00: Geſänge für Tenor.
20.20: Max Kehrig=Korn lieſt heitere Geſchichten von
ler=Partenkirchen.
20.45: Stuttgart: Konzert. Offenbach: Fant. aus Holl
zählungen. Joſ. Strauß: Tanzweiſe aus Oeſterreial
tana: Marſch über Die verkaufte Braut, Mal!
zu Das Glöcklein des Eremiten Künnede:
noch aus Der Vetter aus Dingsda Joh. Sike
aus Der Zigeunerbaron; Ouv. zu Die Fledermauls
Danach: Tanzmuſik. Geſangseinkagen: F. Baumann

Wetkerbericht.
Die Hochdruckwetterlage der letzten Tage wird jetzt dür
Biskaya nach Frankreich und Weſtdeutſchland vorgerua!e
einflußt. Sie führt zu verbreiteten Gewitterſtörungen, we
Zuſtrom kühler Luft, der von den Britiſchen Inſeln hek.
günſtigt werden. Der Witterungsumſchlag wird je00g
gehend ſein, denn mit der kühlen Luft gelangt gleichzeinl.
weſtlich von Irland nach dem Feſtland. Bereits am 29.
der Hochdruckeinfluß bemerkbar machen und wieder auſhe.
eintreten. Auch werden die Temperaturen tagsüber erl..
Ausſichten für Sonntag, den 8. Juni: Bewölkung und Oee
mit Niederſchlägen, vorübergehend kühler.

Ausſichten für Montag, den 9. Juni: Wieder beiſe
Wetter mit tagsüber anſteigenden Temperaturel,

Hauptſchriitlenung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Vei
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sporte R.4"
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andl.
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. He!!"
für, den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittelungen: Will."*
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Dosehſſe.
Für unverlangte Manuſkrivte wird Garantie der Rücſendung n1ch.
Die heutige Nummer hat 22 Seiieſl

[ ][  ][ ]

Sonntag, den 8. Juni

m deutſchen Produkkenmarkk.
treideweltmarkt gelangt allmählich in das Stadium, in
ſch aufeinanderfolgenden Ernteberichte und =ſchätzungen
gen Erdhälfte die Tendenz in ſtärkerem Ausmaße zu
pflegen. Mit einiger Wahrſcheinlichkeit laſſen ſich bis=
h
die Winterweizenerträge in den U. S.A. überſehen,
der letzten Woche erſchienenen Privatſchätzungen ergeben
hſchnitt von 545 Mill. Buſhels gegen eine amtliche
ſon nur 525 Mill. Buſhels am 1. Mai und einen end=
trag
von 578 Mill. Buſhels im Vorjahr. Der Saaten=
Sommerweizen wird weſentlich günſtiger beurteilt als
Zeit des Vorjahres (88,1% gegen 84,8%) und obgleich
eringeren Anbaufläche gerechnet wird, lauten die Er=
igen
auf etwa 257 Mill. Buſhels, während im Vor=
28 Mill. Buſhels geerntet wurden. Für Kanada rech=
eichfalls
mit einer Verringerung der Anbaufläche in
provinzen von 24 297 000 Acres auf 23 053 000 Acres,
zungen, die zwiſchen 400 und 450 Mill. Buſhels ſchwan=
von
maßgebenden Statiſtikern jedoch als zumindeſt
bezeichnet. Auf die Märkte ſelbſt haben dieſe Ziffern
och keinen nachhaltigen Eindruck gemacht, da die Speku=
ſich
ebenſo wie an den Effektenbörſen Zurückhaltung
e Freude am reinen Zahlenſpiel anſcheinend verloren
Vettermeldungen aus den großen nordamerikaniſchen
3 gebieten haben weiterhin einen ſehr uneinheitlichen
cym allgemeinen lauten ſie jedoch befriedigend. Die
irne Ertragsſchätzung lautet wiederum höher als die vor=
und während Indien in den beiden letzten Jahren ge=
r
. Weizen zu importieren, ſind diesmal ſchon Export=
indiſchem
Weizen nach England getätigt. In Auſtra=
gentinien
werden die jungen Saaten weiterhin durch
igsverhältniſſe begünſtigt. Von den europäiſchen Län=
lediglich
Italien und vielleicht Frankreich eine gerin=
als
im Vorjahre einbringen, ohne daß damit jedoch
rößerer Abſatz in Ueberſeeweizen nach dieſen Ländern
zumal Italien erneut eine Erhöhung des Einfuhr=

iommen hat. Die ſpaniſche Weizenernte wird amtlich
II. Tonnen geſchätzt gegen nur 4,06 Mill. Tonnen
te.
iſe am Weizenweltmarkte ſind unter Schwankungen
Liveau der Vorwoche zurückgegangen. An den nord=
en
Terminmärkten betrugen die Abſchläge 12 Dollar=
hel
. Argentinien, das die Führung am Weltmarkte
ängerer Zeit an die nordamerikaniſchen Exportländer
it, hatte leichte Preisavancen an den Terminmarkten
Die Cifofferten ſtellten ſich dagegen ebenſo wie für
und Manitobaweizen um etwa 10 hfl. Cents per 100
niedriger als am Schluß der vorigen Berichtswoche.
tgierte naturgemäß ſtärker auf die nordamerikaniſchen
Aind wies Peisrückgänge um bis 17½s d per 100 Ibs auf.
eſchäft war wiederum nur zeitweiſe lebhafter.
ſtiſche Poſition hat ſich weiterhin eher zugunſten der
twickelt. Die ſichtbaren Beſtände in den U. S.A. ſind
f 116,5 und in Kanada von 77,4 auf 73,6 Mill. Bu=
egangen
. Die Weltverſchiffungen von Weizen und
mit 1600 000 Ors gegen 1 455 000 Ors. in der Vor=
dieſen
. Eine anſehnliche Vergrößerung hat die ſchwim=
erfahren
(4 310 000 gegen 3 850 000 Ors.).
tſchen Getreidemärkte waren weiterhin faſt völlig
Weltmarkte. Die Ausſichten für das neue Erntejahr
uns recht günſtig, was in den amtlichen Saatenſtands=
tlich
zum Ausdruck kommt. Das Geſchäft geſtaltete
z recht ſchleppend. Anregungen vom Mehlabſatz feh=
faſt
völlig, und in Brotgetreide neuer Ernte ſind die
Anſchaffungen gleichfalls vorſichtiger geworden. Wei=
ite
machte ſich außerordentlich knapp und wurde von
rſorgten Provinzmühlen zu Liebhaberpreiſen aufge=
ſrend
die Großmühlen bei dem gegenwärtigen Preis=
Käufer ſind, zumal ihre Verſorgung verhältnismäßig
eachtenswert bleibt der gewaltige Deport von alter
ite, der annähernd 65 beträgt. Die Berliner
erfuhr im Laufe der Woche eine Erhöhung von 10

ßte jedoch gegen Wochenſchluß infolge fehlenden An=
etzt
werden. Am Lieferungsmarkte büßten die Herbſt=
* 6½ ein. Die erſtmalig in dieſer Saiſon notierte
deiſt dasſelbe Niveau wie Septemberweizen auf. Am
hat ſich die Situation kaum verändert, die Prompt=
urch
die Stützungskäufe unverändert gehalten. Aller=
die
Verkäufer faſt ausſchließlich auf die Stützungs=
5 Abnehmer angewieſen, die ihre Kaufbedingungen
in veränderte, als ſie nicht mehr waggonfrei Berlin

on 178 , ſondern ab märkiſchen Stationen zu ver=
reiſen
kaufte. Im Gegenſatz zu Weizen weiſt der
einen Report von alter auf neue Ernte auf. Die
iſe ſind gegenüber der Vorwoche um etwa 5 je
jegangen.
lmarkte beſtand nur für Weizenmehl vereinzelt
Nachfrage, dagegen war der Roggenmehlabſatz wei=
lbefriedigend
. Im Einklang mit der Preisbewegung
naterial ſtellte ſich Weizenmehl 1½1½ per 100
oher als in der Vorwoche, Roggenmehle konnten
ind dagegen nicht behaupten.
ergeſchäft will infolge der Exportunterbrechung
nſtationen noch immer nicht wieder recht in Gang
hieſige Konſum bekundete dagegen nach der bisher
chaltung und infolge der Verringerung der Lager

keiſen einige Nachfrage. Gerſte alter Ernte wird
geſetzt; auch in neuer Wintergerſte kommen Abſchlüſſe
vereinzelt zuſtande zu Preiſen, die je nach Station
ind 180 je Tonne liegen.
Produkkenberichke.
Produktenbericht vom 6. Juni. Weizen 32,50, Roggen
*20, Futtergerſte 17,5018, Malzkeime 1011, Süddeut=
A1 Spezial Null 46,15, Roggenmehl Null 1 2627, Wei=
W, desgl. grob 8, Roggenkleie 89, Weizenfuttermehl
* 10,50, Erdnußkuchen 12,7513, Kokoskuchen 14,5018,
3311, Kleeheu loſe 10, desgl. geb. 10,40, Wieſenheu
aſchinenſtroh 5, Drahtpreßſtroh 5, Weiße Bohnen 38,50.
en feſt, ſonſt ſehr ruhig.
Siergroßhandelspreiſe. Marktlage: Infolge des großen
Eſtlich von Auslandsware, der warmen Witterung und
(ächfrage ſeitens der Verbraucher gaben die Preiſe allge=
B. Es notierten in Pfg. das Stück: Italiener 8,258,5;
D/5, Jugoſlawen 6,506,75, Rumänen 6,256,50, Ruſ=
ht
am Markt; Hol=

Ab Grenzſtation. Inlandseier ab Station.
Duttergroßhandelspreiſe. Das Geſchäft war weiterhin
Dkele gegen die Vorwoche unverändert. Es notierten
(holländ, oder dän.) 1 Faß (50 Kilo) 1,48, Halbfaß 1.50,
Een 1,50, deutſche Molkereibutter 1,35 Mark das Pfund
Sverkehr.
Anerikaniſche Kabelnachrichken.
eI nach Meldungen aus Chicago am 7. Juni=
Deizen, Juli 106½, Sept. 109½, Dez. 11334; Mais,
Dr. 813, Dez. 75½; Hafer, Juli 40, Sept. 39½, Dez.
Luli 61½, Sept. 65½, Dez. 71½.
Sut: 10,15, Sept. 10,35, Okt. 10,37½, Dez. 10.
Aceine 9,9010,40, ſchwere Schweine 9,8510,25;
LEn Chicago 10 000, im Weſten 37 000.
Daumwolle: Juli 15,38, Okt. 14,15.
Len nach Meldungen aus New York am 7. Juni:
2rima Weſtern 10,80; Talg, extra loſe 5%.
Deizen, Rotwinter n. Ernte 121½, Hartwinter
4: Mehl 5,505,75; Getreidefracht nach Eng=
h
, nach dem Kontinent 8 C.

Deutſche Wirkſchaftskennlinien.
Franzöſiſcher Wirtſchaftsbrief.

(Monatsmittelwerte.)
Die geſamte Preislage hat ſich, wie der Verlauf der amtlichen
Preisindexkurve zeigt, ſeit Anfang 1929 ſtark geſenkt, und zwar
haben beſonders die letzten Monate einen recht bedeutenden Preis=
rückgang
gebracht. Die Senkung der Großhandelspreiſe beginnt
ſich nun auch in den Kleinhandelspreiſen auszuwirken, die die
Lebenshaltungskoſten beeinfluſſen. Der Baukoſtenindex iſt wohl
auch in den letzten Monaten dieſes Jahres etwas geſunken, doch
hat ſich hier die Steigerung im vorigen Jahre, die mit der Be=
wegung
der ſonſtigen Großhandelspreiſe nicht übereinſtimmte, noch
nicht wieder ausgeglichen.

FMonatliche Ruhr-Kohlenförderung, Mill.*
Muilekinte für gile Kurven
Aafd50 eaafis30 Imfan
Bei den landwirtſchaftlichen Preiſen weiſen die Weizen= und
die Roggenpreiſe nach wie vor eine ſtarke Verſchiedenheit der
Richtung auf; erſt in den letzten Monaten geht der Roggenpreis
wieder entſprechend dem Weizenpreis in die Höhe. Die Viehpreiſe
ſind in den letzten Monaten ziemlich beſtändig.
Kupfer iſt weiter ſehr bedeutend im Preiſe heruntergegangen;
Baumwolle hatte bis in den März hinein ebenfalls eine ſtarke
Preisſenkung erfahren, wird jetzt jedoch wieder teuerer.
Die Geldſätze ſind, wie das Schaubild beſonders deutlich zeigt,
ſehr beträchtlich herabgegangen; ſie ſind nur noch etwa halb ſo
hoch wie im vorigen Sommer. Der durchſchnittliche Aktienkurs=

Monat Schwankungen vorliegen.
Die Zahl der neuen Konkurſe iſt auf den Arbeitstag berech=
net
im April ziemlich unverändert geblieben, die Vergleichs=
verfahren
zeigen einen leichten Rückgang.
Die Arbeitsmarkilage in Heſſen und Heſſen=Naſſau.
Während im Vorjahre die im Winter ſprunghaft angeſtiegene Zahl
der Arbeitſuchenden und Unterſtützten mit Frühjahrsbeginn ebenſo ſchnell
wieder abnahm, wurde der Arbeitsmarkt in dieſem Frühjahr nur zögernd
entlaſtet, weil die Aufnahmefähigkeit der Saiſongewerbe, insbeſondere
das Baugewerbe, durch finanzielle Schwierigkeiten ſtark eingeengt war.
Die Wirkung zeigt ſich in den folgenden Zahlen. Im Monatsdurchſchnitt
bezogen:
Arbeitsloſenunterſtützung:
Kriſenunterſtützung:
Jan.=März: April=Mai:
Jan.=März: April=Mai;
62 158
10950
1929: 133 692
13 878
103 361
19 779
16 368
1930: 140 735
Am 31. Mai wurden insgeſamt 181 603 Arbeitſuchende gezählt, ſo
daß zurzeit ihre Zahl um 35 877 oder 89,7 Prozent über dem Vorjahres=
ſtand
liegt. Hauptunterſtützungsempfänger in der Axbeitsloſen= und
Kriſenunterſtützung (Stand vom 31. Mai: 115 723) ſind jetzt 54 207 oder
88,1 Prozent mehr. Bei den meiſten Arbeitsämtern war die Abnahme
der Arbeitſuchenden in der Berichtszeit nur gering; Frankfurt,
Limburg, Mainz und Worms hatten ſogar noch Zunahme.
Die Saiſonberufe vermochten nur eine beſchränkte Zahl Arbeitsloſe auf=
zunehmen
; ſo ging z. B. die Zahl der Baufacharbeiter nur um rund
1800 auf 21 473 zurück, während um die gleiche Zeit des Vorjahres nur
7017 arbeitslos waren. In der Metallinduſtrie verſchlechtert ſich die
Lage beſtändig. Auch in der Chemiſchen Induſtrie, deren Geſchäftsgang
gegen den der anderen Induſtriezweige als gut zu bezeichnen iſt, findet
der Arbeitsmarkt keine Stütze mehr. Sehr ungünſtige Beſchäftigungs=
verhältniſſe
beſtehen in den Angeſtelltenberufen.
Vom füddeukſchen Eiſenmarkk.
Das ſtille Geſchäft am ſüddeutſchen Eiſenmarkt hat in der Berichts=
woche
keine Beſſerung erfahren. In Moniereiſen war faſt keine Nach=
frage
, da das Baugewerbe untätig darniederliegt. Die Verbraucher, die
ihren Bedarf bisher nach Möglichkeit aus eigenen Vorräten zu befriedi=
gen
verſuchten, müſſen nun doch in größerem Umfange zu Käufen ſchrei=
ten
, vor allem in Stabeiſen. Dagegen ließ der Formeiſenabſatz ſehr zu
wünſchen übrig. Der Abſatz in Blechen konnte befriedigen. Bandeiſen
war kaum gefragt. Die Zonenpreiſe der S.E.3. haben ſich, wie bereits
von uns gemeldet, ab 1. Juni um 50 Pfg. pro 100 Kg. erhöht. Ueber
die Entwicklung der Preiſe des Stahlwerksverbandes herrſcht noch keine
abſolute Klarheit. Eine Preisermäßigung ſcheint zwar in Ausſicht ge=
nommen
zu ſein, die Höhe jedoch iſt noch unbekannt. Jedenfalls nimmt
man ſchon aus dieſem Grunde auf der ganzen Linie abwartende Hal=
tung
ein. Man rechnet, ſofern nicht die Bautätigkeit auf irgendeine
Art ausgelöſt wird, in den nächſten Tagen kaum mit einer Geſchäfts=
belebung
.

Viebmärkke.

Auf dem Schweinemarkt in Weinheim a. b. B. am Samstag, den
7. Juni waren zugeführt 345 Tiere. Verkauft wurden 230 Stück, und
zwar Milchſchweine das C‟.k von 20 bis 32 Mark, Läufer, das Stück von
36 bis 54 Mark. Verkegr mäßig.

Von unſerem =Korreſpondenten.
Paris, 7. Juni.
Die Stimmung in den franzöſiſchen Wirtſchaftskreiſen wird immer
gedrückter. Die Kriſe war bis jetzt nicht allgemein; ſie bezog ſich eigent=
lich
nur auf die Luxusinduſtrien in weiterem Sinne; aber jetzt beginnt
ſie ſich auf allen Gebieten fühlbar zu machen.
Die Landwirtſchaft leidet unter dem Minderverbrauch
das heißt, unter dem konſtanten Rückgang des Abſatzes. Eine Erſchei=
nung
, die auch in anderen Ländern beobachtet wurde und die zu ernſten
Beſorgniſſen Anlaß gibt.
Die induſtrielle Aktivität hat nachgelaſſen, und zwar in allen Bran=
chen
. Ganz beſonders aber in der chemiſchen Induſtrie. Man ſtellte
ferner einen Rückgang der Transporte und eine ſehr ungünſtige Ent=
wicklung
der Hafenbetriebe feſt, die bereits über Arbeitsloſigkeit zu
klagen anfangen.
Die Lage des Rohſtoffmarktes ſcheint ſich eher zu verſchlech=
tern
, und in der Folge iſt die Lage der Kolonialwirtſchaft beinahe kata=
ſtrophal
. Die Effektenbörſe leidet nach wie vor an Geſchäfts=
loſigkeit
, und die Entwertung der Effekten ſchreitet unaufhörlich weiter.
Die Regierung verſucht mit verſchiedenen Maßnahmen, vor allem mit
Steuerherabſetzungen und großzügigen öffentlichen Arbeiten, darunter
auch Wohnungsbauten, die Schwierigkeiten zu lindern.
Der Kohlenmarkt fühlt den Rückgang der Aktivität ziemlich
ſtark. Die Vorräte ſind im Wachſen begriffen und die Preiſe, die auch
in den meiſten anderen Ländern herabgeſetzt wurden, ſind ſchwach.
Die Lage des Eiſen= und Stahlmarktes iſt relativ gün=
ſtig
. Die Produktion ging bisher verhältnismäßig wenig zurück und
der inländiſche Verbrauch ſichert im großen und ganzen den Abſatz. Die
Lage der franzöſiſchen Schwerinduſtrie zeigt alſo eine
gewiſſe Stabilität, was bei den heutigen Verhältniſſen als das günſtigſte
aufzufaſſen iſt. Die Preiſe ſind nichtsdeſtoweniger ſchwach, die ungün=
ſtige
Lage im Auslande kann nicht ohne Wirkung bleiben, und die Kon=
kurrenz
für den inländiſchen Markt hat ſich erheblich verſtärkt. Man
beunruhigt ſich ſtark über die Ausſichten in der Zukunft, was nicht ganz
berechtigt iſt, da die zahlreichen Arbeiten für nationale Ausrüſtung, ſo=
wie
für Schiffsbauten die Unternehmungen mit Arbeit, wenn auch nicht
reichlich, verſehen werden. Andererſeits macht ſich die ungünſtige Lage
der Automobil= ſowie der Maſchineninduſtrie immer mehr bemerkbar.
In dieſem Monat werden die franzöſiſchen Produzenten nur 25 000 To.
Haematiteiſen auf den Markt werfen, damit ie Stabilität der Preiſe
gewahrt wird. Der Preis des verfeinerten Gußeiſens wurde bereits um
30 Franken pro Tonne herabgeſetzt.
Die Lage des Kupfermarktes hat ſich nicht in einem Tol=
chen
Maße verſchlechtert, wie das vielfach befürchtet wurde. Man hält
es aber trotzdem nicht für ausgeſchloſſen, daß die Kupferpreiſe auch
weiter ſinken werden. Das wäre für den Markt vorteilhaft, da dieſe
Maßnahme den Abſatz fördern würde. Es iſt bekannt, daß die Elektri=
fizierungsarbeiten
, die in vielen Ländern wegen der teuren Kupferpreiſe
verlangſamt oder verſchoben wurden, wieder mit vollem Betrieb auf=
genommen
werden. Das wäre das einzige, um den Aufbrauch der rieſi=
gen
Vorräte 500 000 Tonnen zu ermöglichen. Aber auch günſtig=
ſtenfalls
wären dazu wenigſtens ſechs bis acht Monate nötig.
Die Lage des Metallmarktes wird übrigens deshalb peſſimi=
ſtiſch
beurteilt, weil es ſich bewahrheitet hat, daß die Kartellbildungen
gegen die Dauerkriſen ganz verſagen. Man hält daher die Kartelle für
völlig veraltete Gebilde und ſpricht über eine Kartellkriſe‟. Die
einzige Möglichkeit einer gründlichen Geſundung der Wirtſchaft be=
ſtünde
nach Anſicht der führenden Wirtſchaftskreiſe in der Stillegung
von zahlreichen überflüſſigen Betrieben.
Die Zinnpreiſe fallen unaufhörlich. Die Urſache davon foll
der ſtändige Rückgang der amerikaniſchen Käufe ſein. In China wurden.
bereits zahlreiche Minen geſchloſſen, dasſelbe erwartet man für Boli=
vien
, wo die meiſten Betribe mit Verluſt arbeiten. Die Zinnpreiſe ſind
kataſtrophal niedrig.
Die Bleipreiſe machen biele kleine Schwankungen durch. Dieſe
Schwankungen ſind faſt bedeutungslos. Die Lage des Bleimarktes iſt in
der Wirklichkeit ſtabil, Stabilität iſt aber auch das einzig günſtige, was
man von dieſem Markt ſagen kann. Die Preiſe ſind ſo niedrig, daß die
meiſten Betriebe dabei keine Gewinne erzielen können.
Der Zinkmarkt erholte ſich ein wenig. Eine bedeutendere
Hauſſe konnte ſich aber wegen der allgemeinen ungünſtigen Verhältniſſe
nicht entfalten. Die Lage des europäiſchen Zinkmarktes wäre ohne die
erbitterte amerikaniſche Konkurrenz nicht ungünſtig; die Herſtellungs=
koſten
des amerikaniſchen Zinns ſind infolge der Rationaliſierung ſehr
niedrig, ſo daß dieſe den europäiſchen Metallmarkt mit billigem Zink
geradezu überſchwemmen. Eine Einigung iſt mit ihnen nicht denkbar,
um ſo mehr, da ſie die Ware in Amerika zurzeit nicht verkaufen können.
Der Kautſchukmarkt lag ſchwach. Die Kautſchukpreiſe erfuh=
ren
eine neue, ſtarke Baiſſe, welche gleichzeitig mit der Baiſſe der Kaut=
ſchukwerte
in Paris in hieſigen Wirtſchaftskreiſen eine wirkliche Panik
ausgelöſt hat. Die Vorräte ſind im Wachſen begriffen, ſie ſollen ſchon
mehr als 100 000 Tonen ausmachen. Man befürchtete vielfach den Zu=
ſammenbruch
der Kautſchukinduſtrie. Dieſe Befürchtung erſcheint aller=
dings
übertrieben. Tatſache iſt nur, daß der Kautſchukmarkt an dem all=
gemeinen
Uebel des heutigen Wirtſchaftslebens, nämlich an Ueberproduk=
tion
, leidet. Dieſer Ueberproduktion einen Damm zu ſetzen, ſind viele
Projekte vorhanden. Man will die Produktion auf zwei oder drei Mo=
nate
vollſtändig einſtellen. Ferner will man den Export von gewiſſen
Qualitäten von Kautſchuk gänzlich verbieten. Aller Wahrſcheinlichkeit
nach werden die Produzenten bald eine Konferenz abhalten, um verſchie=
dene
Schutzmaßnahmen zu beſprechen.
Skarke Baiſſe an der New Yorker Werkpapietbörſe.
NewYork. Eine ſtarke Baiſſe an der Wertpapier=Börſe trat am
Freitag ungefähr eine Stunde vor Schluß der Börſe ein. Beſonders die
Induſtriewerte gaben erſchreckend leicht nach und die beſtnotierten Aktien
verloren durchſchnittlich 5 Punkte. Im Verlauf der geſtrigen Börſe wur=
den
über 2,1 Millionen Titel verkauft.

Wirtſchaftliche Rundſchau.

Die Indexziffer der Großhandelspreiſe vom 4. Juni und im Monats=
durchſchnitt
Mai 1930. Die auf den Stichtag des 4. Juni berechnete
Großhandelsindexziffer des Statiſtiſchen Reichsamtes iſt mit 125,1 gegen=
über
der Vorwoche (125,2) leicht zurückgegangen. Von den Hauptgrup=
pen
hat die Indexziffer für Agrarſtoffe um 0,2 v. H. auf 109,6 (Vorwoche
109,4) angezogen. Die Indexziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halb=
waren
iſt auf 123,7 (124,0) eher um 0,2 v. H. und diefenige für induſtrielle
Fertigwaren auf 151,2 (151,4) geſunken. Im Monatsdurchſchnitt Mai
iſt die Geſamtindexziffer mit 125,7 gegenüber dem Vormonat (126,7) um
0,8 v. H. zurückgegangen. Die Indexziffern für die Hauptgruppen ſtellen
ſich für Agrarſtoffe auf 110,7 (112,1), für Kolonialwaren auf 117,2 (118,4),
für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren auf 123,8 (124,8) und für indu=
ſtrielle
Fertigwaren auf 151,5 (151,9).
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Auf Beſchluß der Börſenvorſtände hatten die Deutſchen Wertpapier=
börſen
geſtern geſchloſſen. Ein vorbörslicher Büroverkehr fand nicht ſtatt.
Das Eiſen= und Stahlwerk Hoeſch kündigte geſtern etwa 1000 Ar=
beitern
infolge außerordentlichen Mangels an Aufträgen und Rückgang
der Produktionsmöglichkeiten. Die entſprechende Anzeige bei der Re=
gierung
in Arnsberg iſt bereits erſtattet.
Der Internationale Verband der Fabrikanten, Groſſiſten und Einzel=
händler
des Juwelier=, Gold= und Silberwarengewerbes hat beſchloſſen,
den nächſten Kongreß im Jahre 1932 in Rom abzuhalten.
Die Süddeutſche Mühlenvereinigung hat den Preis für Weizenmehl
Spezial Null von 45,50 auf 46 RM. ab Mühlenſtation erhöht.
Die zum Lothringen=Konzern gehörende Zeche Graf Schwerin hat
250 Bergarbeitern gekündigt. Ebenſo haben die zum Stinnes=Konzern
gehörenden Zechen Viktoria=Mathias, Friedrich=Erneſtine und Mathias
Stinnes I/II insgeſamt 450 Bergarbeitern gekündigt.
Der rumäniſche Miniſterrat erteilte der International Telebhone
and Telegraph Corporation New York eine Konzeſſion auf den Telephon=
dienſt
in Rumänien. Die Gefellſchaft verpflichtet ſich, das rumäniſche
auen und Verbindungen mit allen europä=

[ ][  ]

Seite 14

Sonntag, den 8. Juni 1930.

Nut

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Bis auf weiteres:

Heute und folgende Tage:

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Der Meister-Komiker

Endlich wieder einmal
Harold Loyd

Uhar de Unapitn

In den Hauptrollen

Mady
Christans

Hans Stüwe
Walter Jankuhn
Garl Platen
Marſon Gonradi
Sophie Pagay

Los,Karoiaies:

Derzündendste, derlustigste, der auf-
vegendste
, der einfallreichste, kurz,
der beste Harold Lloyd-
Film. Harold als Sportfanatiker,
Harold in Coney Island. Harold als
Pferdebahnschaffner jede Szene
übertrifft die andere an zwerchfell-
erschütternder
Komik.
Ann Ck isty ist die Trägerin der
weiblichen Hauptrolle.
Dazu das bunte und aktuelle
Beiprogramm.
Jugendllche haben Zutritt!
Besin 2 Uhr

Ein Film, der seine Handlung aus dem deutschen Ge-
fühlsleben
schöpft und der die Berliner Tages- und Fach-
presse
zu begeisternden Worten der Anerkennung
veranlaßte
So schreiben u. a.
Der Filmkurier: . . . . Geräusch, Worte, Lied-
andentung
wie das harmoniert. Völlige Lebens-
illnsion
ist verblüffend geschaffen . . . Die gestrige Ur-
aufführung
war ein neuer Erfolg für die deutsche Ton-
älmindustrie
. In der Aufnahmetechnik ist ein neuer, großer
Schritt vorwärts getan.
Lichtbildbähne: Zunächst ein rauschender Pre-
miérenerfolg
. . . Das Ganze eine erfrenliche Gesamtleistung,
ein gewaltiger Ruck nach vorwärts im deutschen Tonflm,
eine Widerlegung der Miesmacher durch die Tat. Der
brausende, immer wiederholte Beifall war die verdiente
Ouittung. Es war ein für den dentschen Tonflm ent-
scheidungsvoller
Abend. ..
Bazu das bunte und aktuelle Beiprogramm!
Besiun 2 Uhr.

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Lustsplel-Programm
Auf dem Lande
Prügel und Träume

Lohntag
Charlle als Maurer

Vergnügte Stunden
Tragödie eines Ausflugs

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Dazu das bunte und aktuelle
Beiprogramm! (V.9201
Jugendliche haben Zutritt.
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von 46.30 Uhr und abends von 8-11 Uhr
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Landestheater H12 Große rom. Oper von R. Wagner
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