Darmstädter Tagblatt 1930


07. Juni 1930

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Hnzelnummer 10 Pfennige

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Tmaligem Erſcheinen vom 4. Junl
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eſtellgeld monatlich 2.45 Reichsmart.
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wird nicht übernommen. Nicht=
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Nummern infolge höherer Gewalt
zezſeher nſcht zur Kürzung des
ſellungen und Abbeſtellungen durch
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwarte, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffähze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 157
Samstag, den 2. Juni 1930.
193. Jahrgang

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Finanz=Anzelgen 60 Reſchspfg. 92 mm breite Rellame=
zeiſe
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1 Dollar 4.20 Markl. Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzelgen=
auffräge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerſchtlſcher Beſtrelbung ſäſlt ſeder
Nabatt weg. Bankonto Deutſche Banl und Darme
ſtädter und Nationalbant.

Meihenen des Tramngsprogramig.
10 Millionen für die Arbeitsloſenverſicherung. 150 Millionen für den Skeuerausfall.
efeiſtekes Rolopfer. Koſtenſenkung auf der ganzen Linie. Aufkräge an die Induſteie.
Bauaufkräge nur gegen Senkung der Baupreiſe.

Moldenhauers Bläge.
Erklärungen vor der Preſſe.

* Berlin, 6. Juni. (Priv.=Tel.)
sfinanzminiſter Dr. Moldenhauer hat am Frei=
der
Preſſe dargelegt, wie er ſich die Beſeiti=
defizits
aus der geſtiegenen Arbeitsloſigkeit und
ngang an Steuern denkt. Er iſt davon ausgegangen,
Defizit von rund 750 Millionen gerechnet werden
entfallen 600 Millionen auf die Arbeitsloſenverſiche=
Millionen entſtehen durch den Rückgang der Steuer=
bedarf
der Arbeitsloſenverſicherung wird zu einem
eil von der Anſtalt ſelbſt aufgebracht. Die Bei=
hung
um 1 Prozent wird auf rund 300
veranſchlagt. Hier muß eingeſchaltet werden,
jarbeitsminiſter, der am Freitag vormittag vor der
die Beitragserhöhung auf 220 Millionen geſchätzt
on der Reform eine Erſparnis von 115 Millionen
ſe Schätzungen beziehen ſich auf 9 Monate. Dabei
tigen, daß die Einnahmen für den 9. Monat erſt im
in Etatsjahres buchmäßig in die Erſcheinung treten.
nzminiſter rechnet aber nur mit dem, was tatſächlich
des Haushaltsjahres vorhanden iſt. Er hat alſo
n von 8 Monaten zugrunde gelegt. Daraus ergibt
hied zwiſchen den Ziffern des Arbeitsminiſters und
anzminiſters.
Terung der Arbeitsloſenverſicherung.
gſte Teil des Sanierungsplanes der Arbeitsloſen=
die
Beitragserhöhung um 1 Prozent von 3½ auf
Von den Einſparungen werden ¼ dadurch erzielt,
rbezahlten Arbeiter und Angeſtellten
Vere Unterſtützung erhalten, wenn ſie
1s 52 Beiträge geleiſtet haben. Weiter iſt
digen eine Wartezeit von 14 Tagen ein=
, während dieſe Regelung bisher nur für Ledige
hr galt. Eine weitergehende Reform war angeſichts
tnicht möglich. Hier ſoll überhaupt erſt eine ſtarke
der Arbeitsloſenziffer abgewartet werden. Nach
Millionen, die die Anſtalt ſelbſt bringt, bleibt noch
1ß in Höhe von 150 Millionen. Außerdem müſſen
inen für die Kriſenfürſorge zur Verfügung geſtellt
geſamt ſind alſo für Arbeitslofenver=
nd
Kriſenverſicherung 600 Millionen
1h. Dazu kommen dann die 150 Millionen Steuer=
150 Millionen, die das Reich auf Grund ge=
nmungen
der Arbeitsloſenverſicherung zur Ver=
muß
, ſollen durch Verkauf von Reichs=
2saktien in Höhe von 100 Millionen
Friſtenverſchiebungen bei der Ziga=
r
um 50 Millionen hereingebracht werden.
aber der Verſicherungsanſtalt nur als Kredit ge=
den
ſie innerhalb von 2 Jahren in gleichen Raten
Zat. Einnahmerückgang und Kriſenfürſorge machen
Millionen, die mit Hilfe des Notopfers hereinge=
len
.
erung aller Feſtbeſoldeten (4 Prozent vom Ein=
Tantiemenempfänger ergibt 300 Millionen. Die
urd etwa 45 Millionen abwerfen. Außerdem ſollen
22 Millionen eingeſpart werden. Dieſe Maßnahmen
* die Möglichkeit, den geſamten Fehlbetrag von 750
Ecken. Es bleibt dann noch ein kleiner Ueberſchuß,
latzlichen Wohnungsbau und der ſonſtigen Arbeits=
utekommen
ſoll.
enliges Rolopfer auf das Einkommen
der Feſtbeſoldefen.
ſten iſt das Notopfer, das jetzt den Namen Reichs=
9r. Es wird nur für / Jahre, vom 1. Juli 1930
Ll erhoben. Es ſoll ſich nur auf jene Kreiſe er=
9: mehr verpflichtet ſind, Beiträge zur Erwerbs=
ſten
. Der Zuſchlag für die Beſtbeſoldeten wird
Linkommenſteuer, ſondern auf das Einkommen
WDar beträgt er 4 Prozent. Der Einkommen=
Lamit für die betroffenen Kreiſe von 10 auf 14
Oas bedeutet eine 40 prozentige Erhöhung. Dieſer
Ion allen Beamten erhoben, dagegen nur von den
Pribatwirtſchaft, deren ſteuerpflichtiges Einkom=
Don 8000 RM. überſchreitet. Dazu kommt dann
* gemeldete Zuſchlag für die Ledigen, ſo daß der
Tatz für ſie 15 Prozent beträgt. Verliert ein
Lährend der Erhebung des Notopfers ſeine Stel=
e
er nicht innerhalb eines Vierteljahres eine
Lung, dann iſt ihm das Recht zugeſprochen, das
Pfer wieder zurückzuverlangen. Bei den Be=
Elofern Vergünſtigungen in die Erſchei=
Salle Beamten mit kinderreichen
Dm Notopfer verſchont werden, wenn
Sken Gehaltsgruppen angehören. Bei
Les Deckungsplanes hat ſich das Reichskabinett
ken leiten laſſen, gleich

Borausſehungen für eine allgemeine
Koſſenherabſekung
zu ſchaffen, und zwar ſowohl auf dem Gebiet der Lohn= und
Gehaltskoſten als auch dem der Preiſe. Der Wirtſchaft iſt zu=
nächſt
für die ihr zugemuteten befriſteten neuen Opfer durch die
Beitragserhöhung eine Reform der Krankenverſiche=
rung
in Ausſicht geſtellt, die nach Anſicht des Arbeitsminiſters
und des Finanzminiſters möglich iſt, ohne die Leiſtungs=
fähigkeit
dieſer Verſicherung zu beeinträch=
tigen
. Der Arbeitsminiſter rechnet mit einer Entlaſtung um
100150 Millionen, der Finanzminiſter mit 200250 Millionen.
Natürlich kann ſich dieſe Reform erſt in abſehbarer Zeit aus=
wirken
. Von ebenſo großer Bedeutung iſt auch
das Ausgabenſenkungsgeſetz.
weil es in die Zukunft wirkt. Es will Behörden zuſam=
menlegen
und vereinfachen und ſo Einſparungen er=
zielen
, weil Aufgaben und Doppelarbeit abgebaut werden. Es
ſoll auch im Laufe der Zeit, der Beamtenſtand um 10
Prozent geſenkt werden, indem neue Beamte nur
vermindert eingeſtellt werden. Außerdem ſoll das Geſetz
eine Art Sperrgeſetz in ſich ſchließen, wodurch den Gemein=
den
die Möglichkeit gegeben wird, überſteigerte Beamtenein=
ſtufungen
wieder rückgängig zu machen. So ſind im Ausgaben=
ſenkungsgeſetz
eine Reihe von Maßnahmen enthalten, die alle
den Steuerdruck erheblich mildern. Das Kabinett
hat ſich allerdings über alle Einzelheiten noch nicht geeinigt. Man
darf aber hoffen, daß es ſich auch mit dieſer Vorlage genau ſo
eilt, wie mit den Deckungsvorſchlägen. Wirkt ſich die Ausgaben=
ſenkung
erſt im Laufe der Zeit aus, ſo ſoll
das Arbeitsbeſchaffungsprogramm
möglichſt kurzfriſtig in Erſcheinung treten. Die
Reichspoſt ſoll für 120 Millionen zuſätzliche Aufträge
an die Induſtrie Telephon, Telegraph, Automobil, Kabel,
Bau=Induſtrie geben. Aehnlich wird die Reichsbahn vorgehen.
Sehr viel verſpricht man ſich von dem zuſätzlichen Woh=
nungsbau
, wodurch 150 000 Bauarbeiter beſchäftigt werden
können. Das Kabinett iſt aber zu dem Entſchluß gekommen, der
Bauinduſtrie Aufträge nur zu erteilen, wenn
die Preiſe erheblich geſenkt werden. Heute liegt
der Bauindex mit 2530 Prozent über dem allgemeinen Index.
Die Reichsregierung ſteht nun nicht mit Unrecht auf dem
Standpunkt, daß hier ein Zurückführen auf die normale und all=
gemeine
Linie unbedingt erforderlich iſt, weil die Bauinduſtrie
zu ungefähr 85 Prozent ihre Einnahmen aus öffentlichen Mitteln
nimmt, namentlich aus der Hauszinsſteuer. Ein Gremium, das
ſich aus Vertretern des Reichsarbeitsminiſteriums, des Wirt=
ſchaftsminiſteriums
und des Reichsfinanzminiſteriums zuſammen=
ſetzt
, wird mit den Organiſationen der Bauinduſtrie und der
Bauarbeiter in Verhandlungen treten, um die angeſtrebte Koſten=
ſenkung
zu verwirklichen. Auf dieſem Wege der Un=
koſtenſenkung
ſoll fortgeſchritten werden. Wie
im einzelnen zu verfahren iſt, iſt vorläufig noch das Geheimnis
der Regierung. Man will aber wohl erſt abwarten, bis ſich In=
duſtrie
und Gewerkſchaften über ihre Taktik endgültig einig ge=
worden
ſind.
Die Deckungsvorſchläge gehen am Samstag dem Reichsrat
zu, der ſie ſo ſchnell wie möglich verabſchieden ſoll. Im Reichs=
tag
wird es ſich dann entſcheiden, ob das Gleichgewicht im Haus=
halt
auf dieſe Weiſe wieder hergeſtellt werden ſoll oder ob der
Reichsfinanzminiſter neue Vorſchläge unterbreiten muß.
Slegerwalds politiſche Folgerungen.
Reichsarbeitsminiſter Stegerwald, der am Freitag gleichfalls
zu Vertretern der Preſſe geſprochen hatte, kommt am Schluß ſeiner
Ausführungen zu folgender Folgerung: Nunwird der poli=
tiſche
Kampf einſetzen. Im letzten Jahre iſt um ½ Prozent
Beitragserhöhung fünf Monate lang gekämpft worden. Vor
wenigen Monaten iſt die Große Koalition an ¼ Prozent der Bei=
tragserhöhung
zur Arbeitsloſenverſicherung zerbrochen. Jetzt han=
delt
es ſich nicht wie im März um ¼ Prozent, ſondern um 1 Pro=
zent
Beitragserhöhung, jetzt müſſen insgeſamt nicht 70, ſondern
600 Millionen für die Arbeitsloſen beſchafft werden. Mit dem
§ 48 der Reichsverfaſſung iſt die Arbeitsloſen=
verſicherung
nicht zu ſanieren, auch nicht mit der
Herbeiführung einer anderen politiſchen Kräfte=
gruppierung
durch Auflöſung des Reichstags.
Darum hat bei der Größe der Frage und im Hinblick auf das, was
ſich im letzten Jahre um die Arbeitsloſenverſicherung abgeſpielt
hat, jeder große Streit über Einzelheiten der
Reform ſeinen politiſchen Sinnver oren.

Beamke ohne Fachbildung.
Von
Oberlandesgerichtspräſident i. R. Dr. Beſt, M. d. R. u. d. L.,
Darmſtadt.
Die Heſſiſche Regierung hat außer den Stellen von Staats=
und Miniſterialräten, ſowie anderen Miniſterialbeamten auch die
eines Kreisdirektors und eines Oberregierungsrats mit Poli=
tikern
beſetzt, denen die Vorbildung für ihr Amt abgeht. Der
Herr Innenminiſter hat in der Sitzung des Landtages vom 3.
Juni d. J. dieſes Verfahren u. a. damit zu rechtfertigen geſucht,
daß im Reich ein deutſchnationaler Schreinergeſelle Verkehrs=
miniſter
geworden ſei und daß es Bildungshochmut bekunde,
wenn man derartiges beanſtande. Da zwei Abgeordnete dem
Innenminiſter beitraten, habe ich zur Rechtslage im Landtage
folgendes ausgeführt:
Nach dem Artikel 1 des Edikts über die öffentlichen Dienſt=
verhältniſſe
der Zivil=Staatsbeamten vom 12. April 1820 kann
niemand ein Staatsant erhalten, ohne ſeine Fähigkeit dazu
durch ordnungsmäßige Prüfung nachgewieſen zu haben. Der
Artikel 1 des Edikts iſt im Artikel 47 der heſſiſchen Verfaſſung
vom 17. Dezember 1820 wiederholt und mit Verfaſſungsſchutz
ausgeſtattet. Nach § 1 der Verordnung über die Vorbereitung
für den Staatsdienſt im Juſtiz= und Verwaltungsfach vom 30.
April 1879, die nach manchen anderen Richtungen, aber nicht in
dieſer Beziehung geändert worden iſt, muß die Befähigung zum
Richteramt ſowie zur Anſtellung im höheren Verwaltungsdienſt
durch Ablegung zweier näher vorgeſchriebenen Prüfungen dar=
gelegt
werden, die ihrerſeits das Reifezeugnis eines Gymnaſiums,
eines Realgymnaſiums oder einer heſſiſchen Oberrealſchule
vorausſetzen. Die heſſiſche Verfaſſung vom 12. Dezember 1919
hebt in dem Artikel 65 die Verfaſſung von 1820 auf, hält aber
die bisherigen Geſetze und Verordnungen im übrigen inſoweit
aufrecht, als ihnen die neue Verfaſſung nicht entgegenſteht. Da
Artikel 37 der Verfaſſung vom Jahre 1919 zwar die Wahl zum
Staatspräſidenten und die Berufung zum Miniſter von einer
Prüfung unabhängig macht, im übrigen aber Beſtimmungen
über Beamte und die Befähigung zu deren Ernennung nicht ent=
hält
, bleibt zunächſt die Vorſchrift in § 1 der Verordnung vom
30. April 1879 aufrecht erhalten, die für den höheren Verwal=
tungsdienſt
2 Prüfungen erfordert. Aber auch der Artikel 1 des
Edikts vom 12. April 1820, der Geſetzeskraft hat, bleibt
beſtehen, da er durch die 1820er Verfaſſung nicht aufgehoben,
ſondern nur mit verfaſſungsmäßiger Kraft verſehen worden iſt.
Daß dem ſo iſt, hat die Regierung bei der Beſetzung der Stelle
des Vorſitzenden der Landesverſicherungsanſtalt durch Herrn
Dr. h. c. Neumann ausdrücklich anerkannt. Denn ſie hat zunächſt
die Verordnung aufgehoben, die für dieſe Stellung die Prüfung
für den höheren Verwaltungsdienſt erfordert.
Ich habe dann eingehend dargelegt, daß es gegenüber dem
umfaſſenden Wiſſen, das von dem höheren Verwaltungsbeamten
in gleicher Weiſe wie vom Richter gefordert werden muß, wenn
er den Pflichten ſeines Amtes gerecht werden ſoll, nicht angeht,
ſich über die aufgeführten Vorſchriften als angeblich formale
Jurisprudenz hinwegzuſetzen. Diefe Vorſchriften ſtellen vielmehr
bezüglich des Verwaltungsbeamten ebenſo wie beim Richter
zwingendes Recht dar. Und die Verletzung der Vorſchriften macht
die Beſtellung des höheren Verwaltungsbeamten ebenſo ungiltig
wie die Ernennung eines Richters nichtig iſt, dem die geſetzliche
Vorbildung fehlt. Nichtig ſind auch die Entſcheidungen, die
ein unwirkſam beſtellter Beamter getroffen und die Polizeiver=
ordnungen
und ſonſtigen Vorſchriften, die er erlaſſen hat.
Ich habe weiter dargelegt, daß die Ernennung von Beam=
ten
, denen die geſetzliche Vorbildung fehlt, nicht nur rechtswidrig,
ſondern auch aus ſonſtigen Gründen zu beanſtanden iſt.
Es widerſpricht den fundamentalſten Grundſätzen der Ge=
rechtigkeit
, daß diejenigen, die mit namhaftem Aufwand von Zeit
und Koſten die vorgeſchriebene Vorbildung erworben haben,
lange Jahre warten und dann gegen geringes Entgelt Stufe um
Stufe langſam erklimmen müſſen. Daß andererſeits ſolche, denen
alle geſetzlichen Vorausſetzungen fehlen, auf Grund ihres Partei=
buches
alle niederen Gehaltsſtufen überſpringen und, ohne das
Gehorchen gelernt zu haben, ſofort in leitende und gut bezahlte
Stellungen einrücken. Das iſt fachlich ſchädlich und perſönlich
noch unbilliger und aufreizender als ein Uebergehen durch an
ſich berechtigte Beamte, das nicht wegen höherer Qualifikation,
ſondern auf Grund der Parteizugehörigkeit erfolgt.
Ein zweiter Grund, der die geſetzwidrigen Ernennungen
hätte verhindern müſſen, iſt der: Die Finanzlage unſeres Landes
erfordert es und die Regierung iſt, wie ſie darlegt, entſchloſſen,
Kreisämter und höhere Verwaltungsſtellen abzubauen. Dem=
gegenüber
iſt es ſchwer verſtändlich, daß man in dem Bewußtſein,
Stellen demnächſt einziehen zu müſſen, ſolche mit Politikern
beſetzt, die die geſetzlichen Vorausſetzungen nicht erfüllt haben
und zum Teil ſchon in vorgerücktem Lebensalter ſtehen. Umſo
unverſtändlicher, als man es ablehnt, die Altersgrenze zu beſei=
tigen
, die doch allein den Staat jährlich 1 Million koſtet und von
der man behauptet, daß man an ihr feſthalte, um der Jugend
den Weg nicht zu verſperren. Mit Genugtuung habe ich geleſen, daß
man im Reich entſchloſſen iſt, unter die Sparmaßnahmen zwar
nicht die Aufhebung, aber doch die Hinaufſetzung der Altersgrenze
auf das 68. Lebensjahr aufzunehmen.
Der Hinweis des Herrn Innenminiſter auf einen früheren
Reichsverkehrsminiſter iſt, wie ich dargelegt habe, zwei=
fach
unzutreffend. Zunächſt iſt es für den Verkehr und
ſeine Sicherheit zweifellos nützlicher, wenn ein Fachmann
an leitender Stelle ſteht. Und dann dreht es ſich um einen

Draf Iagsasin am Srn
Ta aband in Srissrissleiſn
Malantet. Wätrns Haitn 10

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Seite 2

Samstag, den 7. Juni 1930

Miniſter der beim parlamentariſchen Syſtem leider viel=
fach
für die Angelegenheiten ſeines Reſſorts nicht Sachverſtän=
diger
iſt. Aber gerade, wenn dies zutrifft, müſſen, falls nicht
alles ſchief gehen ſoll, wenigſtens ſeine nachgeordneten Beamten
Fachleute ſein. Auch bezüglich des angeblichen Bildungshoch=
muts
konnte ich dem Herrn Innenminiſter nicht zuſtimmen. Es
entſpringt beim Richter und Verwaltungsbeamten ebenſowenig
wie beim Arzt, beim Architekten und Lehrer uſw. einem Bil=
dungshochmut
wenn man von ihnen die gebotenen Fachkennt=
niſſe
fordert. Auch das Handwerk fordert die Geſellen= und
Meiſterprüfung. Das heißt jedermann gut. Denn der Schuh,
den der Pfuſcher fertigt, drückt, und das Haus, das ein Pfuſcher
baut, ſtürzt ein. Auf geiſtigem Gebiete kann entgegen nur der
Sachverſtändige den Wert oder Unwert der Arbeit feſtſtellen. Es
trifft auch nicht zu, wenn ein Abgeordneter gemeint hat, daß
dem Nichtfachmann der Vorzug der praktiſchen Lebenserfahrung
zur Seite ſtehe. Der Umſtand, daß ſein geſunder Menſchenver=
ſtand
mit Sachkenntnis verbunden iſt, hat bei dem wiſſenſchaft=
lich
ausgebildeten Beamten keineswegs die Folge, daß er mit
Scheuklappen durch die Welt geht.
Gegenüber meiner Darlegungen über die Unwirkſamkeit man=
cher
Anſtellungen mit ihren ſchwerwiegenden Folgen der Nichtig=
keit
, mußte ich ein Eingehen des Herrn Innenminiſters auf die
grundlegenden Rechtsfragen erwarten. Das iſt unterblieben, ob=
wohl
der Miniſter am 4. Juni über die fraglichen Anſtellungen
im übrigen eingehend ſprach. Er beſchränkte ſich in dem kriti=
ſchen
Punkt auf die Bemerkung, daß er abſolute Quali=
fikation
der Anzuſtellenden verlange. Dieſes Abſtellen auf
das ſubjektive Urteil des Miniſters entſpricht abſolutiſtiſchen, nicht
demokratiſchen Gepflogenheiten. Im alten Staate hat man die
Vorausſetzungen der Anſtellung ſachlich feſtgeſtellt und nicht
dem Ermeſſen der Regierung überlaſſen. Und die früher auf=
geſtellten
Vorſchriften ſind nach wie vor bindend, obwohl die
Regierung ſie nicht beachtet. Kennzeichnend iſt eine Briefkaſten=
notiz
der von einem der beteiligten Verwaltungsbeamten redi=
gierten
Zeitſchrift Heſſiſcher Kommunaldienſt. Ihr Inhalt
geht, wie mir von zuverläſſiger Seite mitgeteilt wird, dem Sinn
nach dahin, daß die Geſetzesvorſchriften, die älter ſeien, als
derjenige, der ſich auf ſie beruft, für die Schriftleitung ohne In=
jereſſe
ſeien. Ich will nicht underſtellen, daß die Regierung dieſe
Rechtsauffaſſung teilt.

Das Unkerſuchungsergebnis von Neuhöfen.
Berlin, 6. Juni.
Amtlich wird mitgeteilt: Wie bereits bekanntgegeben wurde,
iſt es der für die Unterſuchung des Grenzzwiſchenfalles von Neu=
höfen
eingeſetzten deutſch=polniſchen Kommiſſion nicht gelungen,
ſich über einen gemeinſamen und einheitlichen Bericht an die beiden
Regierungen zu einigen. Die deutſche Regierung hat aber von den
beiden Gutachten der deutſchen und polniſchen Kommiſſionsmit=
glieder
, ſowie von dem geſamten Beweismaterial Kenntnis er=
halten
. Sie hat dieſes Material geprüft und iſt dabei zu der
Gewißheit gelangt, daß die Darſtellung in dem
deutſchen Gutachten den Sachverhalt zutreffend
wiedergibt. Danach haben ſeit dem Herbſt vorigen
Jahres polniſche Grenzſchutzbeamte den Verſuch
gemacht, deutſche Grenzbeamte in Marienwerder
zur Aushändigung von Geheimmaterial zu ver=
leiten
. Die deutſchen Beamten haben es zwecks wirkſamer Be=
kämpfung
ſolcher Verſuche für ihre Pflicht gehalten, ſich zum Teil
darauf einzulaſſen. Infolgedeſſen iſt es dazu gekommen, daß am
24. Mai abends zwei polniſche Grenzſchutzbeamte die deutſche
Grenze überſchritten und ſich zur Empfangnahme des Geheim=
materials
in die Paßkontrollbaracke bei Neuhöfen begeben haben.
Sie waren ſelbſt mit Revolvern und Handgranaten bewaffnet und
nahmen zu ihrem Schutze bewaffnete Grenzſoldaten bis an die
Grenze mit. Als die deutſchen Beamten in der Paßkontrollbaracke
zur Verhaftung der beiden polniſchen Beamten ſchreiten wollten,
haben dieſe mit der Waffe in der Hand Widerſtand geleiſtet und
dabei einen deutſchen Beamten verwundet, der ſeinerſeits einen
polniſchen Beamten verwundet hat. Der polniſche Beamte iſt ſpäter
ſeiner Verwundung erlegen. Faſt gleichzeitig mit den Vorgängen
in der Baracke haben die erwähnten polniſchen Grenzſoldaten die
deutſche Grenze überſchritten und in Richtung auf deutſches Ge=
biet
eine Anzahl von Schüſſen abgegeben.
Auf Grund dieſes Tatbeſtandes iſt der deutſche Geſandte
in Warſchau beauftragt worden, der polniſchen Re=
gierung
eine Note zu überreichen, in der wegen
der Uebergriffe der polniſchen Beamten Proteſt
erhoben wird. Die Note wird alsbald nach ihrer Ueber=
reichung
veröffentlicht werden.

In Berlin haben ſich Zuſammenſtöße zwiſchen Kom=
muniſten
und Polizei ereignet, wobei vier Polizeibeamte durch
Steinwürfe leicht verletzt und 12 Demonſtranten verhaftet wurden.

Das polniſche Innenminiſterium veröffentlicht eine Mitteilung,
in der feſtgeſtellt wird, daß die in der polniſchen Preſſe erſchienene
Meldung über das Zurückhalten eines deutſchen
Tranſitwagens mit einer Ladung giftiger Gaſe in
Konitz völlig aus der Luft gegriffen ſei.
Nach Moskauer Meldungen hat Stalin am Freitag amtlich bekannt=
gegeben
, daß der Parteitag der Kommuniſtiſchen Par=
tei
der geſamten Sowietunion vertagt wird. Der Par=
teitag
, der am 15. Juni ſtattfinden ſollte, wird jetzt vorausſichtlich am
25. Juni ſtattfinden.

Aus Anlaß des 10. Jahrestages der Unterzeichnung des Vertrags
von Trianon haben ſich ſämtliche Städte und Gemeinden Ungarns, ſo=
wie
die ungariſchen Vereine in Europa und Amerika an den Völker=
bund
mit dem Erſuchen gewandt, im Intereſſe des europäifchen Friedens
nunmehr unverzüglich die Reviſion des Vertrags von Trianon auf die
Tagesordnung zu ſetzen. Insgeſamt ſind 20 000 ungariſche Geſuche im
Völkerbund eingegangen.
Außenminiſter Briand hat geſtern den italieniſchen
Korporationenminiſter Bottai empfangen.
Der Völkerbundsrat hat im Juni 1929 auf ſeiner Madrider Tagung
auf Drängen des verſtorbenen deutſchen Außenminiſters Dr. Streſemann
beſchloſſen, in Zukunft eine weitgehendere Veröffentlichung der vor ihn
gelangenden Minderheitenbeſchwerden eintreten zu laſſen. Wie man
jetzt beim Völkerbundsſekretariat mitteilt, wird die alljährliche Ver=
öffentlichung
dieſer Aufſtellung nicht innegehalten; vielmehr erfolgt
dieſe Mitteilung erſt zur Vollverſammlung des Völkerbundes im Sep=
tember
.
Die Ablehnung des Kanaltunnelprofektes durch die engliſche Regie=
rung
hat in Paris allgemeine Ueberraſchung und Enttäuſchung aus=
gelöſt
.
Die engliſche Regierung hat in einem Weißbuch die
Gründe bekanntgegeben, die ſie zur Ablehnung des Kanal=
tunnelbauprojekts
veranlaßt habe. Ausſchlaggebende Momente
waren, die Ungewißheit über die Durchführbarkeit des Tunnelbaues,
die hohen Koſten und die nur geringe Rückwirkung des Baues auf die
Arbeitsloſigkeit, die Schwäche der wirtſchaftlichen Seite des Projektes,
und ſchließlich die Erſchwerung der Landesverteidigung.
Das deutſch=amerikaniſche Schuldenabkommen
wurde am Freitag von Hoover unterzeichnet.
In der Nähe von Saigon in Franzöſiſch=Indochina iſt
es erneut zu blutigen Manifeſtationen gekommen. Die
Polizei mußte von der Schußwaffe Gebrauch machen.

Reichsſtenerbeamkenſchaft und Ausgabenſenkungs=
geſeh
.
In einer in den letzten Tagen in der Preſſe veröffentlichten
Entſchließung des Vorſtandes des Deutſchen Beamtenbundes vom
3. Juni 1930 lehnt dieſer das Ausgabenſenkungsgeſetz, das das
Mantelgeſetz für eine Reihe von Spargeſetzen abgeben ſoll, be=
dingungslos
ab. Der Bund Deutſcher Reichsſteuerbeamten
hat zu gleichem Zeitpunkt die nachfolgende Entſchließung gefaßt:
Die unbedingt notwendige Sanierung der Reichsfinanzen er=
fordert
Opfer vom geſamten deutſchen Volke. Die deutſchen Reichs=
ſteuerbeamten
, die durch ihre Tätigkeit mit allen Teilen des Vol=
kes
in engſter Fühlung ſtehen, wollen zu ihrem Teile daran mit=
tragen
.
Sie verwahren ſich jedoch mit Entſchiedenheit dagegen, daß der
Beamtenſchaft beſondere Opfer auferlegt werden ſollen. In dem
geplanten Notopfer der Feſtbeſoldeten erblicken ſie eine einſeitige
und ungerechte Maßnahme. Bei der ſchwierigen Lage des Reiches
und der großen Not vieler Volksgenoſſen müſſen alle Schichten des
deutſchen Volkes entſprechend ihrer Leiſtungsfähigkeit zu den all=
gemeinen
Laſten herangezogen werden. Der Geſamtvorſtand des
Bundes Deutſcher Reichsſteuerbeamten weiſt dabei erneut darauf
hin, daß eine wirkſame Erleichterung der Finanzlage des Reiches
vor allem durch eine wirtſchaftlich tragbare und ſozial gerechte
Durchführung der Steuergeſetze erreicht wird
Es wird nicht verkannt, daß bei der Schwierigkeit der Ver=
hältniſſe
auch die Ausgaben geſenkt werden müſſen. Der Bundes=
vorſtand
hat deshalb Verſtändnis für das Beſtreben, die öffentliche
Verwaltung zu verbilligen. Dieſes Ziel wird aber nicht erreicht
durch Maßnahmen der geplanten Art. Die Mehrzahl der in dem
Ausgabenſenkungsgeſetz zu Laſten der Beamtenſchaft enthaltenen
Pläne hat jedenfalls keine weſentliche finanzielle Auswirkung,
wobei jedoch aus ſtaatspolitiſchen Erwägungen
Teile des Programms der Reichsregierung eine
Verhandlungsgrundlage bilden können
Die Reichsſteuerbeamten warnen Regierung und Volksvertre=
tung
, durch verfehlte Sparmaßnahmen die Reichsſteuerverwaltung
bei der Erfüllung ihrer großen ſtaatspolitiſchen Aufgaben zu be=
einträchtigen
. Weitere Einſparungen bei den werbenden Aus=
gaben
der Reichsſteuerverwaltung müſſen zwangsläufig zu einer
fortſchreitenden Verſchlechterung der Finanzlage des Reiches führen.
Wer ernſthaft die Reichsſteuerverwaltung verbilligen will,
muß die Steuergeſetze vereinfachen. Die deutſchen Reichsſteuer=
beamten
haben wiederholt und noch in jüngſter Zeit Vorſchläge
für eine Vereinfachung der Reichsſteuerverwaltung unterbreitet
und erwarten, daß ihre damit gezeigte poſitive Mitarbeit endlich
berückſichtigt wird.

Von Dr. Hans Will.
I.
Die eihnographiſche Sammlung, faſt nur aus Einzel=
ſchenkungen
erwachſen, iſt anderen Werdegeſetzen unterworfen
als die zentralen Sammlungsgebiete des Landesmuſeums. Sie
kann angeſichts des geringen Etats kaum durch Ankäufe erweitert
werden, und ihr Wachstum läßt ſich daher nicht berechnen. In
den Jahren der Kolonialbegeiſterung vor dem Krieg hat ſie vieler=
lei
Zuweiſungen erfahren, und es fehlte oft an Zeit und Raum,
um dieſe überſichtlich unterbringen zu können, ohne daß die wert=
vollen
älteren Beſtände aus Indoneſien, Oſtaſien uſw. verdrängt
wurden.
Mit dem Friedensſchluß hörte unſere koloniale Be=
tätigung
auf, und damit war auch dem Umfang der immer wieder
aus den Kolonien geſpeiſten Sammlung eine feſte Grenze ge=
zogen
. Durch verſchiedene Umſtände wurde es jetzt aber möglich,
an einen organiſchen Aufbau der neueren Beſtände zu ſchreiten.
Er begann 1924 und iſt nunmehr abgeſchloſſen.
Zwei Hauptgebiete entſprechend unſrem einſtigen
Kolonialgebiet, laſſen ſich bei dieſer Neuſammlung unterſcheiden:
auf der Hofſeite die afrikaniſche, auf der Theaterſeite die ozea=
niſche
. Erſtere beginnt mit Weſtafrika. Gegenſtände aus
Kamerun und Togo ſind in einem Schrank vereinigt, der von
geſchnitzten Hauspfoſten, Booten, Trommeln und Waffen prälu=
diert
und eingerahmt wird. Hier iſt der Verſuch gemacht, den
ſtofflichen Kulturbeſitz der beiden Kolonien nach ſeinen Grund=
lagen
und ſeiner weiteren Ausgeſtaltung gewiſſermaßen im
Querſchnitt zu zeigen und damit den Geſichtspunkten der ſog.
Kulturkreislehre (Frobenius!) Rechnung zu tragen.
Primitive Flechtereien aus Steppengras und hellfarbige Kür=
bisgefüße
verbinden ſich mit den teilweiſe kunſtvollen Erzeug=
niſſen
des Urwaldgebietes, die faſt alle, ob Tonware, Geflecht oder
Schnitzerei, durch eine dunkle Holzfarbe ausgezeichnet ſind. Darauf
erwächſt die Hauſſa=Kultur in Buntleder und farbigem
Spiralgeflecht. Die Krönung des Ganzen bildet ein Kunſtwerk
aus Meſſingguß, das uns Aufſchlüſſe über die Hofhaltung eines
Häuptlings in Togo gibt.
Der kleine ſüdafrikaniſche Schrank zeigt die kargen
Gaben eines dürren Bodens. Das Einzige, was etwas Farbe
hineinbringt, ſind europäiſche Glasperlen, die die verſchiedenen

Kaffernſtämme ſehr geſchickt zu verarbeiten wiſſen. Intereſſante
Belege aus der Geſchichte der Gefäße bilden die Behälter aus
Holz, Ton und Geflecht. Um vieles edler ſind die ſchöngeflochtenen
(Milch=)Gefäße und Deckel der hamitiſchen Hirtenſtämme, wie
wir ſie in Oſtafrika finden (Schrank 38). Sie geben uns mit den
Holzarbeiten zuſammen eine gute Vorſtellung von der Entwick=
lungsfähigkeit
uralter gewerblicher Methoden. Der Hauptwert
des Schrankes beruht jedoch auf den Erzeugniſſen des angren=
zenden
Kongogebietes. Dieſe Stühle und Hoheitszeichen
verdienen den Namen von Kunſtwerken, und es iſt ja bekannt,
daß von dieſer Negerplaſtik ſtarke Anregungen für unſre jüngſte
europäiſche Kunſt ausgegangen ſind. Die älteſte Stufe der
künſtleriſchen Vergangenheit des Menſchen=
geſchlechts
ruft ein Figürchen aus dem Stoßzahn eines Ele=
fantenkalbes
wach. Es ſtammt vom Weſtufer des Tanganjikaſees
und ähnelt in ſeiner ungelenken Ausführung den Arbeiten der
altſteinzeitlichen Höhlenbewohner Südfrankreichs, unter deren
Materialien ja auch ſchon das (Mamut=/Elfenbein vorkommt.
Im Hinblick auf die ſonſtigen, außergewöhnlich reichen Muſeums=
beſtände
aus dieſem Material bietet das Stück einen erfreulichen
Beitrag zur Geſchichte der Elfenbeinplaſtik.
Auch merken wir, daß wir uns im Erdteil der älteſten Eiſen=
verarbeitung
befinden. Wir ſind jedoch mit dieſen afrikaniſchen
Erzeugniſſen noch weitab von europäiſcher Sachlichkeit. Der
Spieltrieb eines phantaſiebegabten Volkes offenbart ſich ungeſcheut
in den beiden Kongo=Aexten mit (nach Art der bronzezeitlichen
Randkelte) geſchweifter Klinge, deren Stiel mit gepunztem
Kupferband umwickelt iſt. Zu ähnlichen Betrachtungen geben
die an den Pfeilern aufgeſtellten Waffen Anlaß. Um über das
hochentwickelte afrikaniſche Waffenweſen einen
Ueberblick zu geben, iſt ein kleiner Schrank eingerichtet worden,
der erſte vergleichende der Sammlung. Die Beziehungen gehen
hier bis in das alte Aegypten zurück (Sichelmeſſer der Mang=
betu
), und ein Streikolben, der in ſeiner Form der mittelalter=
lichen
Turnierwaffe nahe ſteht, ruft uns die unaufhörlichen
Kämpfe im Riffgebiet ins Gedächtnis.
In anderer Weiſe beziehungsreich ſind die nächſten Fenſter=
ſchränke
. Der ſüdamerikaniſche läßt uns einen Blick in
Amerikas Vorgeſchichte tun und beweiſt damit, daß die früheren
Schenkungen ſich gelegentlich auf Erdteile erſtreckten, wo Deutſch=
land
keine Kolonien hatte. Aus dem Aztekenreich und dem
der Inka finden wir Steinwaffen und vor allem Kleinplaſtik.
Eerade die letztere iſt ja nach Inhalt und Art der Darſtellung
durch eine Reihe von Veröffentlichungen der letzten Zeit be=
lannter
geſorden. Das oberſte Gefach enthält neben ſchönver=
zierten
Keulen aus Guayana, Perlen= und Flechtenarbeiten einen
Kopf, der mit verſchiedenen anderen Stücken der Sammlung in

Numn

Die Skellungnahme des Einzelhande
Zu den Preſſenachrichten über Verhandlungen z
duſtrie und Arbeitnehmern, die ſich mit Fragen der L
Preisregelung beſchäftigen, hat die Hauptgeme
Deutſchen Einzelhandels dem Reichsverband der De
duſtrie mitgeteilt, daß ſie eine Teilnahme des
handels an dieſen Maßnahmen für unbedingt
rachtet. Bisher haben Vertreter des Einzelhandels au
Beſprechungen nicht teilgenommen. Die Preiſe
zelhandels ſind entſcheidend für wich
biete der Lebenshaltung und damit für
des Reallohns. Die Verkaufspreiſe des E
werden zum größten Teil durch ſeine Einkaufsp
ſtimmt. Eine Verſtändigung zwiſchen den
handel und ſeinen Lieferanten iſt daher fi
ausſchauende Kalkulation unbedingt erforder
über hinaus muß der Einzelhandel als der naturge
mittler zwiſchen Produktion und Verbraucherſchaft bei
nahmen und Ueberlegungen auf dem Gebiete der
ſeine Erfahrungen über die Kaufkraft und die Bei
Verbraucher zur Geltung bringen.
Forkſehung der Wirkſchaftsverhandlu

Wie wir geſtern ankündigten, ſind die Vorverhar
Vertreter des Reichsverbandes der Deutſchen Induſt
Vereinigung der Deutſchen Arbeitgeberverbände mit
der drei Gewerkſchaftsrichtungen fortgeführt worden.
gebrſeite legte ihre neuen Vorſchläge vor, die ſie in
gen internen Verhandlungen ausgearbeitet hatte.
Seiten wird uns verſichert, daß die heutige Be
einen durchaus günſtigen Verlauf genom
Sie werde in der Mitte oder zweiten Hälfte de
Woche fortgeſetzt werden, und es wird als du=
ſcheinlich
bezeichnet, daß ſie dann zum Abſchluß komm
handlungsgebiet umfaßt nicht nur das Problem der
Lohnſenkung, es wird vielmehr eine Einigung au
Fragen erſtrebt, die der Wiederankurbelung der W
damit der Ueberwindung der Arbeitsloſigkeit im
Sobald die Verſtändigung erreicht iſt, werden dann
organiſationen der Induſtrie von ihren Unterverbä
forderlichen Maßnahmen verlangen. Unter Umſtär
dann auch Einzelverhandlungen zwiſchen den Organ
verſchiedenen Induſtriezweige mit den Parallelgewer
gen, um die Senkungsaktion den beſonderen Verh
verſchiedenen Induſtrien anzupaſſen.
Einigung bei Nordweſt über die Angeſtel
Nach zweitägiger Verhandlung unter dem Vorſit
ters von Weſtfalen kam am 6. Juni zwiſchen den
Einigung über den Rahmentarifvertrag der techniſch
männiſchen Angeſtellten in der rheiniſch=weſtfäli
induſtrie, Gruppe Nordneſt, zuſtande, die für zwei
Eine Reihe von Perſonen, die heute als
gelten, werden auf Grund der Einigung d
ſtellten zugezählt. Die Regelung der Uebe
die gleiche geblieben, ſo daß die Werke die Mögl
zeitweiſe bis höchſtens 54 Stunden die Woche arbei=
und zwar nicht nur für Abteilungen, ſondern auch
Arbeitnehmer. Dagegen wurde die Beſtimmung auf=
der
auch die Ueberarbeit über 54 Stunden in der
die geſetzlichen Beſtimmungen hinaus angeordnet
Der Urlaub der Lehrlinge wurde von bisk
beitstagen im erſten Lehrjahre auf 10, in den weitere
auf acht Arbeitstage erhöht. Lehrlinge und Ang
ſtatt wie bisher nach einjähriger Tätigkeit, ſor
1. Juni an eingeſtellt werden, ſchon nach einer halbjä
keit Anſpruch auf Urlaub. Auch Angeſtellte, die kür
von jetzt an einen Anſpruch auf Urlaub.

Der preußiſche Juſtizminiſter Dr. Schmidt hat
herausgegeben, der ſämtliche Staatsanwälte anwei
häufiger werdenden Verfahren wegen politiſcher T
ſchleunigt durchzuführen. Jedes derartige Verfahre
nur drei Wochen bis zur Anklageerhebung in Anſp
Die Hauptverhandlung ſoll ſpäteſtens nach einem
finden. Auch die Vollſtreckung der Strafe ſoll ſchleu
Entſchiedenheit erfolgen.

das Buch des Frankfurter Pnvatdozenten Ernſt
die religiöſe Plaſtik der Naturvölker aufgenommer
Der gegenübecliegende Schrank zeigt Funde al
entſprechenden Periode der einſt ſpaniſchen Südf
auſtraliſchen und melaneſiſchen Keulen, die der Schr
enthält, dem Faſerſchurz von den Fidſchi=Inſeln und
liſchen Schmuckkette aus Pflanzenſtengelteilen ſteh
wieder an der Wurzel der menſchlichen Kultur. De
Tjurungas, mit Zeichen bedeckte Hölzer oder
uns einen Einblick in die primitive Religioſität.
Verkörperungen der Einzel= und der Sippenſeele un
mit in den Vorſtellungskreis, der zu dem Ahnenkult
Kulturvölker, z. B. der Römer, geführt hat.
Auch die Keulenſammlung des benachbarten
durch einige Leihgaben des Städtiſchen Völkermufen
furt a. M. abgerundet werden konnte, verdient ſch
bizarren Formen Beachtung. Die Keulenköpfe hat
teilweiſe eine überraſchende Aehnlichkeit mit Nade
päiſchen Bronzezeit. Es iſt ein vielleicht nicht fern
danke, hierin einen Zuſammenhang in der Weiſe
daß man was feſtſteht in der vormetalliſchen
wand mit einem Dorn oder einem ſpitzen Holzſtad.
und daß man dieſen Gewandheften die Form einet
in Europa noch gebräuchlichen) Keule gab, um iſte.
logiezauber vor Schaden zu ſchützen.
II.
Ueberhaupt wird nur derjenige die ethnographil
Nutzen durchwandern, der ſich bei den einzelnen
Rechenſchaft über die Verwandtſchaft mi
früheſten Kulturen ablegt. Wir beginne.

ſchichte mit der Steinzeit. Es ſteht aber ſchon lan4
dieſer ſogenannten Steinzeit das Holz die großie
hat. Nur iſt dieſer Stoff, in die Erde gelegl,
Zerſtörung ausgeſetzt und tritt ſomit kaum herbot=
die
Holzwaffen der Naturvölker, Eeie
Hilfe für die lebendige Anſchauung jener fernen.
den Südſee=Speeren kann man gut verfolgen.
gedanke den Menſchen zunächſt zur Erfindung dee
führte. Wie er dann weiter die Bewehrung aus"
einzigen Urſtoff durch eine ſolche aus Tierknochk‟,
erfetzte. Dabei kommen auch Seitenſprünge vor, R. bru
hellebardenartige oder an die Naturſchutzwaffe dee
erinnernde Gebilde (Pfeiler 6). Erſt ſpäter Me
S einſpitze aufgeſetzt; beſonders ſchön die Obſidicllt
Udmiralitätsinſeln.
Es lag angeſichts der umfangreichen prähiſtonl
des Landesmuſeums nahe, den angedeuteten Gr‟‟

[ ][  ][ ]

Samstag, den 7. Juni 1930

Seite 9

81 jalt des Innenminiſteriums verabſchiedek. Straßenbau. Vermehrker Zuſchuß zum Heilſtäften=
Betein. Sonds zur Berfügung des Miniſters.
Abg. Dr. Werner (Natſoz.) verlangt ebenfalls Streichung dieſes
Geheimfonds.
1 die Zinanzkapikel erledigk.
Zu Kap. Straßenweſen

Pfingſtpauſe.
efſiſche Landtag hat am Freitag ſeine nur kurzen, aber
Pfingſtferien begonnen. Bereits am Donnerstag nach
gen ſich die Abgeordneten wieder in die Arbeit ſtürzen.
pitel zur Beratung gelangen, iſt mit heißen Redeſchlach=
f
. Die geſtrige Sitzung ging in raſchem Tempo vorüber,
In zur Debatte ſtanden, die von größter Bedeutung ſind.

Ialksgeſundheit und Bolkskrankheiken
rth (Soz.) die Forderungen ſeiner Partei dar. Er for=
59 Ueberwachung der Unfallverhütungsvorſchriften in den
impfung der Gewerbekrankheiten und der großen Volks=
loſe
. Notwendig ſei die Ausbreitung der Mutter= und
sirge. Aufklärungsunterricht in den Schulen, Schul=
Ferienwanderungen ſeien ſtärker in den Vordergrund zu
Vorausſetzung wirkungsvoller Geſundheitspolitik bleibe
bensſtandards des Volkes, verſtärkter Bau geſunder
eider ſei der Spargriffel an dieſen Etatkapiteln nicht vor=
och
habe er die Hoffnung, daß im nächſten Jahre wieder

die ſt
blem

den könne.
Abg. Donat (Dem.)
dereinſtellung der von der Regierung geſtrichenen 10000
ſeilſtättenverein.
Abg. Frau Hergeus (Dnatl.)
charfen Worten gegen die überhandnehmende
Reklame aller möglichen Schutzmittel
skrankheiten. Unter dem Deckmantel des Dienſtes an
heit ſeien hier geſchäftstüchtige Kreiſe am Werke. Die
ſſung von Schutzmittelautomaten in Gaſtſtätten, Ver=
id
Paſſagen gehöre verboten. Die Präſervativmittel
hemmungsloſen Hingabe an das Triebleben. Wenn
cht ſein eigener Totengräber werden wolle, müſſe er
ifen. Auch von ärztlicher Seite ſei feſtgeſtellt, daß es
läſſige Schutzmittel gegen Geſchlechtskrankheiten nicht
er Verwilderung der Sitten proteſtiere die deutſche
aller Entſchiedenheit gegen dieſe Untergrabung der
von der Regierung energiſche Unterſtützung in dieſem
ott (O.,V.P.) und Abg. Frl. Birnbaum (9.V.P.)
Ausführungen der beiden Vorredner an. Die Rednerin
gerinnen für ihre verdienſtvolle Tätigkeit an der Volks=
nsbeſondere
der Betreuung der Jugend. Im Vergleich
ndern habe Heſſen bereits Außerordentliches für die
fetan. Das Jugendherbergswerk bedürfe weiterer Unter=
ich
über gewiſſe Auswüchſe noch zu ſprechen ſein werde.
verdiene unparteiiſche Förderung. Hoch anzuerkennen
ſungen der lebensreformeriſchen Jugendbünde gegen
iſchgifte. Die in einem Teil der Preſſe erſchienenen
* Hunderttauſende von Beſatzungskindern hätten ſich
e Uebertreibungen herausgeſtellt, was zur Ehre der
en feſtgehalten werden müſſe. Die Bekämpfung der
ankungen ſei auf noch weitere Kreife auszudehnen.
Abg. Sumpf (Komm.)
ſondere gegen den ſozialdemokratiſchen Sprecher, weil
aten im Ausſchuß die Wiedereinſetzung der vollen Mit=
28 mit den übrigen Parteien abgelehnt haben. Die
ſkeit ſei nur wegen der großen Zahl von Abtreibungen
2m Vergleich mit Rußland habe die Geſundheitspolitik
tter= und Kinderfürſorge kläglich verſagt. Abg. Ham=
richtet
auch in dieſem Jahre wieder ſcharfe Vorwürfe
)en der Zwangserziehung, die ja auch in der Aumühle
hrt hätten.
Fonds für öffentliche und gemeinnützige Zwecke, hat die
chung von 20 000 RM. beantragt.
Dr. Keller (D. V.P.)
die Volkspartei die völlige Streichung der Poſition
fügung des Miniſters beantrage, denn die Debatte
hieraus auch der Preſſereferent, Dr. Mierendorf, be=
ſer
Fonds enthalte vielleicht auch einen Betrag für das
eiungsdenkmal in Mainz, wo man ſich um dieſes Denk=
Von einer Kritik der Verwendung dieſes Fonds in der
olle er heute abſehen, da der Miniſter verſichert habe,
cüttungen nicht mehr vorkommen würden.

erklärt Abg. Ritzel (Soz.), daß der Zuſtand der heſſiſchen Straßen
durchweg gut iſt. Die Organiſation der Straßenverwaltung ſolle jedoch
für alle drei Provinzen zentraliſiert werden, womit beim Straßenbau
erhebliche Zwiſchengewinne verbunden ſein würden. Die heimiſche Stein=
induſtrie
möge beſſer berückſichtigt werden, ſelbſt auf die Gefahr einer
gewiſſen Minderqualität des Materials.
Abg. Schott (D.V.P.)
bedauert den Abſtrich von 200 000 RM. für den Straßenbau. Durch den
Schwerlaſtenverkehr und die Beſatzungsautos ſeien namentlich in Rhein=
heſſen
die Straßenkoſten ganz beträchtlich geſtiegen, was Berückſichtigung
bei den Reichsüberweiſungen begründe. Das einheimiſche Steinmaterial
hat jahrhundertelang ſeine vorzüglichen Qualitäten bewieſen und ſollte
bevorzugt zum Straßenbau verwendet werden. Heute liegt unſere
Steininduſtrie ſchwer darnieder, was Arbeitsloſigkeit für alle drei Pro=
vinzen
bedeutet, und gleichzeitig werden fremde Straßenbaumaterialien
verwendet. Hier muß die Regierung eine raſche Aenderung treffen.
Abg. Glaſer (Lbd.) und Abg. Weckler (Zentr.) wünſchen
ſtärkſte Berückſichtigung der B=Straßen, nachdem die D=Straßen in gutem
Zuſtande ſind.

Die Abſtimmung

bringt die Genehmigung der Ausſchußbeſchlüſſe bei den Kapiteln Landes=
heil
= und Pflegeanſtalten, Aliceſtift Darmſtadt, Volksgeſundheitspflege,
Volkskrankheiten und Jugendfürſorge, Fonds für öffentliche und gemein=
nützige
Zwecke und Straßenbau. Entgegen dem Ausſchußbeſchluß findet
der demokratiſche Antrag, 30 Morgen Gelände der Anſtalt Goddelau nicht
wieder zu verpachten, Annahme. Für den Heilſtättenverein werden
10 000 Reichsmark mehr eingeſtellt. Die Oberleitung des Aliceſtiftes
Darmſtadt wird mit den Stimmen der Sozialdemokraten und des Land=
bundes
dem leitenden Arzt unterſtellt. Miniſter Leuſchner erklärt, daß
er für die Regelung der Zuſtändigkeit ſorgen werde. Im übrigen ſei
auch der Acht=Stundentag eingeführt, was die Kommuniſten erneut be=
ſtreiten
. Der Antrag auf Verbot der Schutzmittelautomaten wird der
Regierung als Material überwieſen.
Die Beratung der IX. Abteilung,
Miniſterium der Finanzen
mit den Kapiteln Hauptſtaatskaſſe, Landesvermeſſungsamt, Bauweſen,
Rheinſchiffahrt. Brücken und Ueberfahrten, Landesanſtalt für Wetter=
und Gewäſſerkunde, Privatbahnen, Kraftwagenverbindungen und Flug=
verkehr
, Abteilung X, Staatsſchuld, ſowie die Vermögensverwaltung,
bringt nichts Bemerkenswertes.
Abg. Lebert (Soz.) fordert unter allgemeiner Zuſtimmung, Auf=
hebung
des Brückengeldes auf ber Hindenburgbrücke. Die heſſiſche Re=
gierung
möge ſich auch in Zukunft allen Beſtrebungen, die
Reichsbahn=Ausbeſſerungswerkſtätte in Darmſtadt aufzuheben,
mit aller Entſchiedenheit widerſetzen. Diesmal habe die Regierung ſich
mit Erfolg gegen dieſe Abſicht der Reichsbahnverwaltung zur Wehr
geſetzt.
Abg. Ritzel (Soz.) lenkt die Aufmerkſamkeit der Regierung auf
gewiſſe Abſichten der Butzbach=Licher Eiſenbahngeſellſchaft, die im In=
tereſſe
der Anliegergemeinden unterbunden werden müßten.
Abg. Weſp (Zentr.) wünſcht Eingreifen der Regierung, um endlich
die noch beſtehenden Widerſtände einzelner Gemeinden insbeſondere
Seeheims gegen die elektriſche Bergſtraßenbahn aus dem Wege zu
räumen.
Abg. Wolf (VRP.) fordert energiſche Vorſtellungen der Regierung,
damit die heſſiſchen Eiſenbahnforderungen endlich in befriedigender
Weiſe vom Reiche aufgewertet würden".
Die Abſtimmungen zu den Kapiteln werden ausgeſetzt, und Vize=
präſident
Blank entläßt um halb 2 Uhr die Abgeordneten mit den
Wünſchen für ein fröhliches Pfingſtfeſt. Donnerstag der kommenden
Woche: Etat des Kultusminiſteriums.
Uebung einer Schupo=Abteilung am Hattenbacher Hof.
Auf eine Kleine Anfrage des Abg. Dr. Müller antwortet der
Innenminiſter:
Bei einer Nachtübung der Schutzpolizei, die bei dem Hattenbacher
Hof ſtattfand, mußten die Kraftwagen, um drehen zu können, in den nicht
verſchloſſenen Hof einfahren. Im übrigen wurde der Hof nicht betreten.
Der Leiter der Uebung hat einem Mitbewohner des Hofes mitgeteilt,
daß es ſich um eine Uebung handle. Es iſt Vorkehrung getroffen, daß
bei künftigen Uebungen der vorliegenden Art die betroffene Bevölkerung
möglichſt vorher unterrichtet wird, damit jede unnötige Beunruhigung
unterbleibt.

Die erſſe Youngplan=Anleihe.
A.E. Genf, 6. Junk.
Die internalionale 5½prozentige Anleihe der deutſchen Re=
gierung
1930, auszugeben gemäß den Beſtimmungen des Haager
Abkommens vom Januar 1930 iſt in Typ, Verteilung und Auf=
legung
ganz anders ausgefallen, als man beim Abſchluß des
Haager Vertragswerks erwartete.
Das gilt vor allem für den Hauptreparationsgläubiger
Frarkreich. Die franzöſiſche Mobiliſierungspolitik ſah das Ziel
des Youngplanes in der Umwandlung der politiſchen Schuld
Deutſchlands an ſeine Kriegsgegner in eine international ver=
teilte
und geſicherte Privatſchuld Deutſchlands an die geſamten
Kapitaliſtenkreiſe der Welt. Der international börſengängige
Typ der deutſchen Schuldobligationen" für den ungeſchützten
Reparationsteil ſollte dabei allmählich mitwirken, die große Frage
der gegenſeitigen (riegsverſchuldung effektenmäßig flüſſig und
vielleicht durch eine Konzentration der Schuldobligationen in
amerikaniſche Portefeuilles zwiſchen dem Endgläubiger Amerika
und dem Alleinſchuldner Deutſchland löſungsreif zu machen.
Die Youngplan=Anleihe hat nun ganz andere Wege einge=
ſchlagen
. In erſter Linie iſt ſie nicht zu einer eigentlich inter=
nationalen
Anleihe geworden. Sie iſt vielmehr, wie ſchon die
Dawes=Anleihe, lediglich eine Anleihe, die in mehrere
verſchieden große nationale Abſchnitte eingeteilt iſt, die jeweils
wieder auf die Währungen des betreffenden Emiſſionslandes ab=
geſtellt
ſind. Die Anleihe iſt wohl in ihrer Nominalverzinſung
mit 5½ Prozent gleichmäßig ausgeftattet; da jedoch die Emiſſions=
kurſe
in New York mit 92 Prozent und in Paris mit 98 Prozent
eine Spanne von 6 Prozent aufweiſen, beſtehen in ihrer effektiven
Verzinfung weingehende Unterſchiede. Schon aus dieſem Grunde
iſt ſie nicht ohne weiteres zwiſchen ſämtlichen internationalen
Börſenplätzen handelsfähig, ſondern unterliegt den gleichen Han=
delsbeſchränkungen
wie jede andere gewöhnliche Anleihe.
Die Gründe für dieſe Differenzierung der einzelnen Ab=
ſchnitte
ſind nicht nur rein börſentechniſcher Natur, dieſe finan=
ziellen
Manipulationen haben ebenſo ihre politiſche Bedeutung.
Freilich iſt die Ausſtattung der Anleihe auf dem amerikaniſchen
Markt mit einer 6prozentigen Effektivverzinſung auf die An=
paſſung
an die übliche Durchſchnittsverzinſung auf die Anpaſſung
an die übliche Durchſchnittsverzinſung anderer amerikaniſcher
Bonds mit ebenfalls 6 Prozent zurückzuführen, und auch in
Frankreich haben bei der Bemeſſung des Emiſſionskurſes auf
98 Prozent anleihepolitiſche Gründe mitgeſpielt. Die franzö=
ſiſche
Regierung, die eine großzügige Konverſion eigener Anleihem
gegen deutſche Youngplanſtücke beabſichtigt, hat dem Zeichner
zwar einen erheblichen Steuernachlaß, aber keinen Kursgewinn
geſchenkt, weil ſie den Kurs der übrigen Staatspapiere nicht
durch eine billige Emiſſion drücken wollte und zweifellos auch
befürchtete, daß eine künſtlich geſteigerte Verzinſung der Young=
plan
=Anleihe den heute bemerkenswert niedrigen Zinsfuß in
Frankreich nach oben treiben oder ſeine weitere Senkung erſchwe=
ren
könnte. Immerhin beträgt die effektive Verzinſung in Frank=
reich
unter Einrechnung des Steuernachlaſſes ca. 5½ Prozent,
was an dem Dunchſchnittsertrag anderer Anleihen auf dem
Pariſer Markt gemeſſen verhältnismäßig hoch iſt.
Für den ſehr ſtark politiſch orientierten franzöſiſchen Geld=
markt
liegt jedoch die Bedeutung der Yongplan=Anleihe in ande=
ren
Erſcheinungen, die ſich aus der jetzigen Ausſtattung der An=
leihe
engeben müſſen. Anſtatt, wie man es in Frankreich erwar=
tete
, dem Pariſer Markt, dem Hauptgläubiger, aus den Emiſ=
ſionserträgniſſen
im Ausland neue Mittel zuzuführen, beſteht jetzt
eher die Möglichkeit, daß franzöſiſche Kapitalien zu den Emiſſions=
plätzen
des Auslandes abwandern, wo ſie die Anleihe zu günſti=
geren
Bedingungen finden. Die erhoffte Stärkung des fran=
zöſiſchen
Kapitalmarktes, auf die die Bank von Frankreich mit
allen möglichen Mitteln des Wechſel=Clearings, durch Goldkäufe
uſw. hinarbeitet, wird durch die Youngplan=Anleihe demnach
nicht begünſtigt. Ebenſo iſt es nicht gelungen, das Ausland über
die von ihm ſelbſt aufgenommenen Abſchnitte hinaus in das
Reparationsproblem als das zentrale Schuldenproblem der Nach=
kriegszeit
zu verwickeln. Das drückt ſich vor allem in der Ver=
teilung
der Abſchnitte aus. Die Amerikaner, denen anfangs der
Löwenanteil zugedacht war, partizipieren nur mit demſelben Be=
trag
von 84 Millionen Dollar, die auch Frankreich ſelbſt über=
nimmt
. Die Beteiligung Englands geht nicht über ſeine eigenem
Anſprüche hinaus. Der deutſche Anteil iſt mit Rückſicht auf die
Geldmarktlage im Reich nur repräſentativ, und die Beteiligung
der Schweiz, Hollands und Schwedens iſt nicht weſentlich höher
als ihre Anteilnahme an der erſten Dawesanleihe. Das ver=
hältnismäßig
größte Beteiligungskontingent haben die übrigen
Emiſſionsſtaaten demnach Frankreich überlaſſen, das ſo die von
ihm betriebene politiſche Beeinfluſſung des Youngplanes ſelbſt
bar bezahlen muß.
Das iſt ein Vorgang, der für die Zukunft von Bedeutung iſt,
ſofern Frankreich auf weiteren Kommerzialiſierungen beſtehen

eindeutigſten ſpiegeln die Schränke 4446 dieſe
chenzei.. Sie umfaſſen Erzeugniſſe der ſogenann=
7 Inſeln, verſprengter Außenpoſten der Admi=
Dieſe Inſeln ſind Trümmerſtätten des Men=
Ihrer Bevölkerung iſt die Berührung mit der
Verhängnis geworden, denn ſie iſt jetzt nahezu
otzdem die Erſchließung der früher völlig unbeach=
in
den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts
lich war, einen großen Schrank mit den Erzeug=
* Volkes zu füllen, iſt das Verdienſt eines Lands=
inmehrigen
Eiſenbahn=Oberingenieurs Rudolf
Sanz, der in jahrelanger Tätigkeit im deutſchen
ieſe ſtattliche Sammlung zuſammengebracht und
Unter Ablehnung verlockender Angebote auswär=
im
Landesmuſeum ſeiner Heimat geſchenkt hat.
iiliche Teile, des Inhaltes, der anſchließenden
Muſeum dem hochherzigen Stifter zu ſtetem Dank
* ihm teilen ſich folgende Damen und Herren in
den Grundſtock der Südſeeſammlung, die nun
Aum einnimmt, durch ihre Gaben geſchaffen zu
Archivſekretär Sulzmann, Darmſtadt,
b. Plönnies, Darmſtadt,
kettor Frhr. v. Starck, Bad=Nauheim,
Pauline Leipheimer, Sersheim (Württemberg),
inalrat Dr. Vix, Dieburg,
Tungsrat Georg Fritz, Berlin, (der noch immer
Nntereſſe für das Muſeum dunch Ueberſendung
Taphiſcher Aufſätze aus ſeiner Feder bekundet),
ant Deeken. Miltenberg,
dozen: Dr. Pauli, Jena,
Major v. Plönnies, Darmſtadt,
D. Ferdinand Hofmann, Darmſtadt.
Ahalt des zuletzt erwähnten Schrankes läßt ſich
ſagen, daß ſich hier aus Holz, Baſt und Blatt=
ſchein
und Haifiſchzähnen, Schildpatt und ein
* Velt aufbaut, die uns mit Staunen erfüllt. Es
wenn man ſich die mächtige Sanduhrtrommel
Beil Braunen geſchlagen denkt, oder ſich vorſtellt,
mit dem zarten Muſchelwerk ſich zu ſchmücken
und Perlmuttergerät umzugehen weiß. (Es
der Direktion, dieſe Eindrücke im Laufe der
iche Darſtellungen zu vertiefen.)
endjähriges Kulturgut ſteck auch in manchen
* Lridgena(muſchel)beile zeigen durchweg alt=

ſteinzeitliche Schäftung mit geradem oder knieförmigem Stiel,
mit aufgelegter oder eingelaſſener Klinge, mit und ohne Zwi=
ſchenſtück
. Daneben liegen geſchliffene Stücke von jüngerer Form.
Die einfachen Fiſchhaken aller Größen geben uns Aufſchluß über
die phyſiſchen Grundbedingungen jenes urtümlichen Daſeins, das
ſich zur Hälfte in und auf dem Waſſer abſpielt. Kunſtgewerb=
lich
intereſſant Form ohne Ornament ſind die zahlreichen
Holzgefäße.
In Neu=Guinca und dem Bismarckarchipel
(Schrank 4755) geſellen ſich Eberzähne und Kaſuarfedern zu
dieſen Kulturelementen. Die Schnitzkunſt verſucht ſich mit Er=
folg
an Holz, Bambus, Kokosſchale und Schildpatt. Hunderter=
lei
Geräte und Schmuckſachen entſtehen, als Spitzenleiſtung der
wirklich unvergleichliche Bruſtſchmuck (Kapkap) aus Neu= Mecklen=
burg
(Schrank 50) mit ſeinem Schildpattfiligran.
Ein ähnlicher Grad der Vollendung wird in manchen
mikroneſiſchen Stücken erreich, ſo in der Muſchelmanſchette
aus Jap (Schrank 10) und den wundervollen Kombinationen
des führenden Materials mit Fruchtkernen, Glasperlen, Schild=
patt
, Koralle und winzigen Scheibchen aus Kokosſchale oder
Mangroverinde (9 und 10). Wir kommen hier zugleich in das
Reich der Mattenflechterei, die teils der Hauseinrichtung, teils
der Bekleidung dient
Für Samoa, überhaupt Polyneſien, iſt das Leitmotiv die
aus Baumrinde gewonnene Tapa, deren Bemalung die an Pfei=
ler
4 befeſtigte Matrize veranſchaulicht. Wie in dieſem Fall,
ſo ſind die Polyneſier auch für die zuſammengeſetzten Angelhaken
und Stäbchenkämme, endlich für die Boote mit Ausleger als
Lehrmeiſter der benachbarten Inſelgruppen in Anſpruch zu neh=
men
(beſ. Vitrine 52).
Von einer andern Seite lernen wir primitives Weſen aus
der bildenden Kunſt kennen. Es war ſchon oben beiläufig von
ihr die Rede. Hier im Bereich der Südſee iſt es infolge des
durch glückliche Tauſcherwerbungen vermehrten reichen Materials
möglich geweſen, die figürliche Plaſtik in mehreren Schrän=
ken
geſondert auszuſtellen. Ihre Deutung iſt umſtritten. Noch
immer werden neue Erklärungsverſuche gemacht, die beweiſen,
wie ſchwer es für den Europäer iſt, dieſer Kunſt gerecht zu
werden, in die das Unterbewußte ſo ſtark hineinſpielt. Auch
wenn man ſie formal richtig erfaßt hat, bleibt wegen der Un=
zugänglichkeit
der religiöſen Sphäre, der ſie en ſtammen, noch
vieles rätſelhaft: Die Betonung des Kopfes, die halbtieriſche Bil=
durng
der Naſe, gewiſſe anatomiſche Ungereimtheiten, die Ein=
beziehung
von Tierfiguren, der ideoplaſtiſche Zug überhaupt, der
z. B. in einer kleinen Tanzfigur (Schrank 55) auch zur Dar=
ftellung
eines kopfloſen Menſchen führt, einer hübſchen Parallele
zu dem kopfloſen Gotz der alten Aegypter.

Schon etwas vertrauter durch unſre junge Kunſt ſind die
kubiſchen Formen der großen, grellbunten Masken aus Neu=
Mecklenburg, die vorzugsweiſe zu Tänzen getragen werden. Dieſe
hängen meiſt mit dem Totenkult zuſammen und werden von
männlichen Geheimbünden ausgeführt. Einen ex remen Natura=
lismus
vertreten die beiden modellierten Menſchenköpfe vom
Kaiſerin Auguſta=Fluß. Sie ſtellen Porträts dar, die über dem
Schädel des Verſtorbenen aus plaſtiſcher Maſſe geformt, bemalt
und mit Haarzotteln aus Pflanzenfaſern und Menſchenhaar ge=
ſchmückt
ſind. Wie ſehr auf dieſen Inſeln von alter Kannibalen=
tradition
der Gedanke der Skelettierung gleichſam in der
Luft liegt, zeig auch die mittlere Schnitzfigur in Schrank 51,,
mit dem aus rippenartigen Stäbchen gebildeten Schild vor der
Bruſt, deſſen Vorhandenſein anders kaum zu verſtehen iſt.
So führt die Wanderung von außen nach innen, und der
aufmerkſame Beſucher wird ſtatt des Wilden unſrer Kinder=
bücher
den Menſchen finden, wenn auch mitunter in ſeltſamer
Vermummung.
* Hermann Pfeiffer-Ausſtellung im Stadkmuſeum.
Die kleine Ausſtellung will den Darmſtädtern einen Ein=
blick
in das Schaffen ihres Landsmanns Hermann Pfeiffer ver=
mitteln
, der ſich jüngſt durch ſeine allgemein beifällig aufge=
nommenen
Schattenriſſe zu Niebergall’s Datterich und durch
die künſtleriſche Ausgeſtaltung der jetzt erſchienenen Stadtgeſchichte
Verdienſte um ſeine Vaterſtadt erworben hat. Pfeiffer, der vor
Jahren durch ſeine Schattenriſſe zum Zupfgeigenhanſl bekannt
war und Mitbegründer der Freien Handwerksgemeinde und
der Siedlung Frankenfeld bei Gernsheim geweſen iſt, kommt
ſichtlich von der Jugendbewegung her und hat ſich ſeine kom=
promißloſe
Eigenart bis heute bewahrt, vielleicht auf Koſten
einer Popularität, die man ihm in größerem Maße wünſchen
möchte. Die Ausſtellung zeigt ſein Schaffen von den verſchiedenen
Seiten. Die Neigung und Begabung zu Buchkunſt und Graphik
treten auch in ſeinen künſtleriſchen Arbeiten, Lithographien und
Kohlezeichnungen hervor. Zyklen wie Waſſer oder Mond
zeigen ſeine Vorliebe für romantiſche Stimmungen und ſeinen
ſtarken Kontakt mit der Natur, ohne den Blätter wie Roman=
tiſche
Nacht oder Geſpenſtiſcher Wald ſolche Themen ſind
für den Künſtler charakteriſtiſch nicht denkbar ſind. Daneben
zeigen ſeine, z. T. auch farbigen Arbeiten von der Bevgſtraße,
aus dem Ried, von Rhein und Main eine innige Verbunden=
heit
mit der heimatlichen Umgebung ein weiterer Grund, der
Ausſtellung die rege Beachtung des Darmſtädter Publikums
zu wünſchen.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Samskag, den 7. Juni 1930

ſollte. Die recht ſchwierigen Verhandlungen über die Anleihe
häbe erkennen laſſen, daß die Kapitaliſtenkreiſe der Welt nicht
gewillt ſind, die verfügbaren Kapitalien, wie es den politiſchen
Abſichten Frankreichs entſpräche, in der Flüſſigmachung deutſcher
Kriegsſchulden zu inveſtieren, beſonders dann nicht, wenn die Re=
gelung
der Tribute immer noch ſehr ſtark politiſch vorbelaſtet iſt.
Weder in Amerika noch in England, an welche Länder Frank=
reich
ſelbſt aus dem Kriege her verſchuldet iſt, zeigt man Nei=
gung
, den guten und ſicheren Schuldner Frankreich aus den Hän=
den
zu laſſen und ihn durch das ausgepreßte und weniger ſichere
Deutſchland zu erſetzen. Der engliſche und der amerikaniſche Gläu=
biger
haben ihre Märkte der Mobiliſierung nur ſoweit zur Ver=
fügung
geſtellt, als es ihrer eigenen Beteiligung en den Repa=
rationen
entſpricht. Man hat Paris das kontinentale Repara=
tionsgeſchäft
überlaſſen, während der Londoner Markt den Em=
pire
=Anleihen und Wallſtreet dem nordamerikaniſchen und ſüd=
amerikaniſchen
Bedarf reſerviert wurde. Damit iſt, wie das ſchon
in der bisherigen Entwicklung der Internationalen Zahlungsbank
ſich andeutet, das Reparationsproblem äußerlich ebenſo ſauber
von dem interalliierten Schuldenproblem geſchieden, wie das vor
den Haager Vereinbarungen der Fall war.
Bemerkenswert iſt in dieſem Zuſammenhang auch, daß die
Internationale Zahlungsbank bei ihrem erſten greßen Anleihe=
geſchäft
ganz hinter die Zettel= und Großbanken der Emiſſions=
länder
zurüdgetreten iſt, die bei dieſer Gelegenheit nicht anders
verfahren ſind, als ſie auch ſonſt ohne die BJZ. bei der Auf=
legung
der internationalen Anleihen gehandelt hätten. Sie
haben dieſen Teil des Reparationsproblems, mit dem ſie in der
Youngplan=Anleihe in Berührung kamen, nach rein kaufmänni=
ſchen
und börſentechniſchen Geſichtspunkten wie jedes andere An=
leibegeſchäft
erledigt, und es iſt dies vielleicht wirklich der ein=
zige
Weg, auf dem allmählich wirtſchaftliche Denkweiſe Eingang
in das Reparationsproblem findet, denn man hat ſich auch in
Frankreich dieſer Manier der anderen, Reparationsgeſchäfte kühl
und ohne politiſche Leidenſchaft zu machen, nicht entziehen
können.
Die erſte Youngplan=Anleihe hat nun noch eine Folge, die
man in Frankreich kaum gewollt hat, die aber für die Zukunft von
allerhöchſter Bedeutung werden kann. Die eigene hohe Beteili=
gung
an der Youngplan=Anleihe bedeutet für den franzöſiſchen
Markt die Hergabe langfriſtige Kredite an Deutſchland und eine

ſtarke Sättigung des franzöſiſchen Anleihemarktes mit deutſchen
Papieren. Damit erhält einmal die Kapitalbildang Frankreichs
eine ſehr ſtarke direkte Wendung zu Deutſchland, ganz entgegen
den politiſchen Abſichten, die bisher gegen Kreditgewährungen an
Deutſchland gerichtet waren, in deren Beſtreben es vielmehr lag,
verfügbare franzöſiſche Kapitalien in Oſteuropa zur Stärkung
der franzöſiſchen politiſchen Poſition zu placieren. Dann bringt
aber auch der Einbruch von zwei Milliarden Franken deutſcher
Papiere auf den franzöſiſchen Fondsmarkt und die Konvertie=
rung
, mit der die Stücke in die Hände der kleinen Sparer gelan=
gen
, eine ſo durchdringende Gewöhnung des franzöſiſchen Kapi=
taliſten
an deutſche Anleihen mit ſich, datz künftig der franzöſiſche
Markt deutſchen Anleihen nicht weiter ſo hermetiſch verſchloſſen
bleiben kann wie bisher; beſonders dann nicht, wenn die An=
lagen
dem franzöſiſchen Kapitaliſten eine derart rorteilhafte Ver=
zinſung
verbürgen, wie ſie trotz der Dämpfungsverſuche der Bank
von Frankreich mit der Youngplan=Anleihe im Vergleich zu fran=
zöſiſchen
Staatsrenten eintritt. Gerade in dieſer Richtung der
Oeffnung des franzöſiſchen Marktes für deutſche Werte und der
unmittelbaren Intereſſierung der franzöſiſchen Kapitaliſten an
der Zahlungsfähigkeit Deutſchlands für Reparationen dürfte für
die nächſten Jahre, in denen unter Umſtänden noch weitere Mo=
biliſierungen
zu erwarten ſind, das wichtigſte Moment der
Youngplan=Anleihe liegen.
Daladier erkeilt Tardieu eine ſcharfe Abfage.
EP. Paris, 6. Juni.
Die Antwort der Radikalen Partei auf die ſonntägliche Rede
Tardieus gab geſtern abend in einer Sitzung des Vollzugsaus=
ſchuſſes
der Partei deren Präſident Daladier. Daladier hat mit
aller nur wünſchbaren Deutlichkeit das Angebot Tardieus, in
deſſen Regierung einzutreten, ſich dabei aber gewiſſermaßen mit
einer Aſchenbrödelrolle zu begnügen, abgelehnt. Heute wie geſtern,
ſo erklärte er, verweigern wir jede Zuſammenarbeit mit der
Rechten, jede Beteiligung am nationalen Block. Man wird auf die
Radikalen nicht rechnen können, weder auf die Partei im ganzen
noch auf einzelne Mitglieder. Die Radikale Partei bleibt treu der
Union unter allen Republikanern.

Nun

Zwiſchen Rom und Pari=
Die Gegenſähe in der Abrüſtungsf
Von unſerem A=Korreſponden
Pau
Die Rede des italieniſchen Außenminiſters Gre
Frankreich ſehr kaltblütig aufgenommen. Sie he
Echo ausgelöſt. Das hat mehrere Gründe. Vor a
in Frankreich die Preſſekampagne nicht wieder a=
oder
richtiger, nicht weiter anfachen. Und Grand
kühl und ſachlich, von der feurigen Art Muſſoli
ſüdlichen Temperament war ihm nichts anzumerke
ganz, wie Außenminiſter zu ſprechen pflegen, folgli
wie Muſſolini bei der Gegenſeite wilde Entrüſtun
gelöſt. Das iſt nur logiſch. Aber die Entrüſtun
oft nur oberflächlich; ſie werden überſchätzt, ſind n
Angliſiert man die Rede des italieniſchen Auße
ſieht man, daß er genau dasſelbe wiederholt hat, n.
freilich in einer anderen Tonart, den Maſſen vort
Die Wahrheit iſt, daß Italien rüſtet, daß e=
Wünſche hat, und daß die italieniſche Politik auch
zipien, in rein theoretiſchen Fragen, ſich immer k.
franzöſiſchen Standpunkt abwendet.
Grandis Vorſchlag, die neuen Schiffsbauten auf
zuſetzen, gefällt in Frankreich wenig. Zuerſt infolge
Gründen und dann, weil die fkanzöſiſche Flotte a
geſchwächt würde. Es handelt ſich nämlich für
erſter Linie um die Erſetzung von veralteten Ein!
dagegen iſt in erſter Linie im Begriffe, ſeine Flot
Was Grandi an kolonialen Forderungen er
Frankreich hinlänglich bekannt. Seine Stellungn
rüſtungsfrage hat aber für viele eine unangenehme
bedeutet. Italien will theoretiſch wenigſtens
Abrüſtung handelt es ſich ja ſtets nur um Theorie
heit durch Abrüſtung und widerſpricht damit de
Forderung, erſt Sicherheit, dann Abrüſtung.
Man konſtatiert in Paris, daß es ſich damit
und engliſchen Standpunkt angeſchloſſen hat.

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[ ][  ][ ]

Samstag, den 7. Juni 1930

Seite 5

Polit

eraltet

Darmſtadt, den 2. Juni.
niſche Hochſchule Darmſtadt. Der Beſuch der Techni=
hule
Darmſtadt ſtellt ſich für das laufende Sommer=
folgt
: 2650 Studierende, 27 Hörer, zuſammen 2677,
elrechtes Fachſtudium betreiben. Dieſe Zahl verteilt
einzelnen Abteilungen wie folgt: Architektur 259,
urweſen 336, Maſchinenbau einſchließlich Papier=
ſen
und Gasingenieurweſen 773. Elektrotechnik 531,
ſchließlich Elektrochemie, Gerbereichemie, Zelluloſe=
Pharmazie 157, Mathematik und Naturwiſſenſchaften
und Staatswiſſenſchaften 397. Zu dieſen 2677 kom=
8 Gäſte, ſo daß ſich die Geſamtbeſucherzahl der Tech=
chule
für das laufende Sommerſemeſter auf 2885 ſtellt.
rzahl hat ſich im laufenden Semeſter gegenüber dem
merſemeſter (2759) erhöht.
ſches Landesmuſeum. Das Heſſiſche Landesmuſeum
ſingſtfeiertag geſchloſſen, dagegen am 2. Pfingſtfeier=
13 Uhr und am Pfingſtdienstag von 1113 Uhr ge=
r
Eintritt iſt frei. Das Muſeum kann nun=
außer
Montags, während der öffentlichen Beſuchs=
entgeltlich
beſichtigt werden. Die öffentlichen
en ſind: Sonntags von 1013 Uhr, Dienstags, Don=
reitags
und Sanstags von 1113 Uhr, ſowie Mitt=
517 (in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. März von
Schloßmuſeum iſt am 1. Pfingſtfeiertag geſchloſſen.
tag ſind um 11 und 11.30 Uhr vormittags und am
11 und 11.30 Uhr vormittags und 3 und 3.30 Uhr
Führungen. Am Mittwoch, dem 11. d. M., um
mittags, iſt die feierliche Eröffnung der
cher Porzellan=Ausſtellung. Von 3 Uhr
kann dieſe Ausſtellung beſichtigt werden. Von
den 12. Juni, iſt das Schloßmuſeum bis auf weiteres
chentagen vormittags von 9 bis 1 Uhr und nachmit=
is
6 Uhr und an den Sonntagen vormittags von 10
eöffnet.
jubiläum. Herr Kriminalſekretär Steuernagel
ni 1905 bei der hieſigen Schutzmannſchaft eingetreten
ch am 7. Juni 1930 eine 25jährige Dienſtzeit
zei zurückgelegt. Er wurde nach Ableiſtung einer
Militärdienſtzeit am 7. Juni 1905 zur Dienſtleiſtung
Ulizeirevier eingeſtellt. Zurzeit iſt er bei der Gewerbe=
Polizeiamts beſchäftigt. Herr Steuernagel iſt ein
und gegen jedermann zuvorkommender Beamter.
owohl unter dem Publikum als auch bei ſeinen
große Achtung, die ihm zum Jubiläum gratulieren
eres Wohlergehen wünſchen.
Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Zu dem Gaſt=
unkfurter
Schauſpielhauſes, das auf Einladung der
triſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft heute, Samstag,
leinen Haus die Aufführung der höchſt amüſanten
jie Bekehrung des Piſtora von F. Langer
unden Premieren=Beſetzung gibt, macht ſich ein leb=
ſſe
geltend. Für Nichtmitglieder der Geſell=
ntrittskarten
, wie auf verſchiedene Anfragen mitge=
n
üblichen Theaterpreiſen an der Kaſſe des Kleinen
tlich während die Mitglieder ihre Eintrittskarten
r Vorzeigen der Mitgliedskarte unentgeltlich in
men können. (S. Anz.)
iel Grock in der Feſthalle. Das mit ungewöhnlich
eſſe erwartete Gaſtſpiel des weltbekannten Univer=
rock
nebſt großem internationalem Varieté= Pro=
eicht
am 11. und 12. Juni in der Feſthalle ein
en Formats zu werden. Grock, der in Europa etwa
ellung einnimmt wie Chaplin in Amerika, hat nicht
it wie jener, bis ins kleinſte Dorf vermittels des
wahrgenommen zu werden; nichtsdeſtoweniger iſt
eine ungleich ſtärkere, wenn ſein Name und ſein
irſcheinen angekündigt wird. Grock, der König der
Banner der Alltagsſorgen iſt den Menſchen ein
A7d und Helfer. Man laſſe ſich dieſe Gelegenheit
. denn Grock verſäumen, heißt: einen Verluſt er=
Kartenverkauf an den Feiertagen iſt von 10
1yrmittags und von 3 bis 6 Uhr nachmittags an der
Orpheums.
volksbund. Zufolge einer Mitteilung der Generaldirek=
3theaters läßt ſich die Durchführung der zugeſagten Vor=
häuſer
am B. Juni aus techniſchen Gründen nicht er=
daraufhin
geführten Unterhandlungen zeitigten das Er=
dieſem
Tage Aida als letzte Vorſtellung der K=Miete
). In ihr werden ſich Noſe Landwehr und die Herren
rregg verabſchieden. Die Vorſtellung wird unter Leitung
uſitdirektor Dr. Böhm unſeren Spielplan feſtlich ab=
Landestheater hat zugeſagt, daß es bemüßt ſein wird,
löglichſt zu Beginn der nächſten Spielzeit Tannhäuſer
Neuanmeldungen und die Erneuerung der Mieten ſind
ich. Die Mieter, die ſich ihren Platz noch ſichern wollen,
tzeitige Eintragung in der Geſchäftsſtelle bei Chriſtian
üßen Turm, erinnert.
Zentralverband deutſcher Kriegsbeſchädigter und
ſiebener e. V., Ortsgruppe Darmſtadt, wird uns
1rder am 31. Mai 1930 ſtattgefundenen Mitglieder=
des
obengenannten Verbandes hielt der in weite=
ts
lange vorher angekündigten Vortrag über ſeine
mit dem hier ſtationiert geweſenen Zeppelinluft=
Ureich erſchienenen Mitglieder und Gäſte lauſchten
bannung den intereſſanten Ausführungen, die noch
ſe Bilder ſowie durch amtliche Dokumente ergänzt
ſes Intereſſe erweckte auch der zweite Teil des Vor=
s
in das Gebiet der Fallſchirme führte, wodurch
itler durch ſeine wiederholten Fallſchirmabſprünge
lugveranſtaltungen ſo bekannt geworden iſt und
biete unbedingt als hervorragender Meiſter anzu=
men
. Wegen einer Reihe von Fahrraddiebſtählen,
der Stadt begangen hat, konnte ein Monteur K. H.
werden. Soweit bis jetzt feſtgeſtellt werden konnte,
Inzahl Herren= und Damenfahrräder geſtohlen, zu
Andermontiert und dann nach Auswechſlung der mar=
wieder
zuſammengeſetzt. Die auf dieſe Weiſe voll= Karten in unſerer Geſchäftsſtelle, Mathildenplatz 17.
tlich gemachten Räder hat der Dieb auf der Straße
Perſonen abgeſetzt. Wir wollen nicht verſäumen,
lades unbedingt der Hehlerei ſchuldig macht. Ein
undlungsgehilfe N. H. aus Friedewald wurde hier ſind aus der heutigen Bekanntmachung zu erſehen.
weil er auf betrügeriſche Art beim Betteln be=
Er hatte ſich ein Schild angehängt mit der Auf=
beburt
gelähmt, um damit das Mitleid anderer
rregen und ſeine Erträgniſſe aus der Bettelei zu
ſtgenommen wurde der Tiſchler E. H., geboren in
M. auf Grund eines Ausſchreibens des Amts=
Bettelns und dem Amtsgericht I zugeführt.
mer geſucht. Folgende Fahrräder ſind bei dem Po=
leſtellt
: Herrenfahrrad mit rotem Anſtrich, Herren=
ahrrad
Marke Schladitz, Fabr.=Nr. 282 414.

In der Sackgaſſ

Die Ablehnung des vom Oberbürgermeiſter eingebrachten
Haushaltsvoranſchlags der Stadt Darmſtadt durch den Stadtrat
hat mit Recht außerordentliches Aufſehen erregt und die allge=
meine
Aufmerkſamkeit auf die prekäre Finanzlage unſerer Stadt
gelenkt. Wer trägt die Verantwortung für die Entwicklung der
Dinge, und wie kommt man aus der Sackgaſſe wieder heraus,
in die man ſich hineinmanövriert? Das ſind die beiden Fragen,
die zurzeit überall erörtert werden. Daß die Finanzverhältniſſe
der Stadt Darmſtadt ſich im Laufe der letzten Jahre recht wenig
erfreulich entwickelt haben, iſt bekannt und in der allgemeinen
Entwicklung der Dinge bis zu einem gewiſſen Grade begründet.
Es wäre verfehlt, hierfür die Stadtverwaltung allein ver=
antwortlich
machen zu wollen. Nach einem Defizit von rund 800 000
Mark im Jahre 1928 wies der Haushaltsvoranſchlag für das
Jahr 1929 bereits einen Fehlbetrag von nicht ganz 1½ Millionen
auf. Wir glauben, daß vor allem darauf geſehen werden ſollte,
die Ausgaben nach Möglichkeit zu droſſeln, ehe man zu neuen
Steuererhöhungen ſchreitet. So ſchrieben wir damals im April
1929. Inzwiſchen hat ſich die allgemeine Wirtſchaftslage ganz
gewiß nicht gebeſſert, die Steuereingänge gehen zurück, die Aus=
gaben
bleiben oder wachſen noch mehr an, und ſo weiſt der dies=
jährige
Haushaltsvoranſchlag der Stadt Darmſtadt einen Fehl=
betrag
von 1827000 Mark auf. Der Herr Oberbürgermeiſter
wollte dieſen gigantiſchen Fehlbetrag durch Erhöhung der Ein=
nahmen
, d. h. durch Erhöhung der Steuern und Gebühren aller
Art decken. Die Mehrheit des Stadtrats hat das abgelehnt.
Wenn in der letzten Stadtratsſitzung vom Donnerstag die ſozial=
demokratiſchen
Redner mehrfach betonten, daß nunmehr die Par=
teien
, die den Etat abgelehnt hätten, für dieſe Ablehnung auch
die Verantwortung tragen müßten, ſo kann demgegenüber doch
nur feſtgeſtellt werden, daß die Verantwortung dafür ſehr wohl
zu tragen iſt. Noch im vergangenen Jahre hat ſich der Herr
Oberbürgermeiſter der Erkenntnis nicht verſchloſſen, daß die
ſteuerliche Belaſtung der Bevölkerung bereits Ausmaße erreicht
hat, die eine Steigerung dieſer Belaſtung nicht mehr zulaſſen.
Das aber iſt nun ſchon ein Jahr her, und von dem diesjährigen
Fehlbetrag von annähernd 2 Millionen Mark wollte man nur
etwa 120 000 Mark durch Ausgabeneinſchränkung einbringen,
während der ganze Reſt durch Steuer= und Gebührenerhöhungen
aufgebracht werden ſollte! Iſtesverwunderlich, daßman
inweiten Kreiſen der Darmſtädter Bevölkerung
allmählich nicht mehr daran glaubt, daß es der
Stadtverwaltung wirklich ernſt iſt mit der not=
wendigen
Sparſamkeit auf allen Gebieten?
Man hat ſich in vielen Sitzungen des Finanzausſchuſſes heftig
geſtritten um die verſchiedenen Deckungsvorſchläge des Herrn
Oberbürgermeiſters, d. h. die in Ausſicht genommene gewaltige
ſteuerliche Mehrbelaſtung. Um die Erhöhung der Nealſteuern
und insbeſondere die Erhöhung der Gewerbeſteuer auf der einen,
den Verwaltungsbeitrag, die ſogenannte Kopiſteuer auf der an=
deren
Seite ging in erſter Linie der Kampf. Beſitz= und Maſſen=
belaſtung
waren die mit Vorliebe gebrauchten Stichworte. Daß
dieſe Antitheſe völlig irreführend iſt, liegt auf der Hand. Was
iſt Beſitzbelaſtung und was iſt Maſſenbelaſtung? Keineswegs
immer trägt derjenige eine Steuer, von dem ſie der Steuererheber
einzieht. Wer eine Steuer letzten Endes bezahlt, iſt in faſt allen
Fällen eine Frage der Konjunktur oder auch der Organiſation!
Kann bei uns die Gewerbeſteuer noch eine Erhöhung ver=
tragen
? Wer iſt ſo leichtfertig, dieſe Frage kurzerhand zu bejahen?
Tatſächlich ſind unſere bisherigen Gewerbeſteuerſätze niedriger
als die in manchen anderen Städten. Wir dürfen aber doch nicht
vergeſſen, daß Darmſtadt, dem jede Waſſerverbindung fehlt, in
ungleich ungünſtigerer wirtſchaftlicher Lage iſt als vielleicht
Mainz oder Offenbach. Um ſo ſorgſamer müſſen wir darauf be=
dacht
ſein, unſere Induſtrie und unſer Gewerbe, die ſchon ohnehin
ſchwer um ihre Exiſtenz ringen, zu erhalten. Glaubt denn wirk=
lich
jemand, daß nicht jeder Handwerker mit Freuden eine höhere
Gewerbeſteuer zahlen würde, wenn ſeine wirtſchaftlichen Verhält=
niſſe
derart wären, daß er ſie zu tragen auch wirklich in der Lage
wäre? Auf der anderen Seite: Warum wehrt man ſich ſo erbittert
gegen den Verwaltungsbeitrag, die ſogenannte Kopfſteuer, die
ſchon der ſozialdemokratiſche Reichsfinanzminiſter Hilferding er=
heben
wollte? Man behauptet, ſie ſei unſozial, da ſie ihrer Natur
nach nicht den Einkommensverhältniſſen entſprechend geſtaffelt iſt,
jeder alſo den gleichen Beitrag zu zahlen hat. Es iſt richtig, daß
der, der mehr einfmimk. g mes= zu ben öffentlichen Laſten bei=
tragen
kann und muß. Aber erfolgt denn dieſe ſelbſtverſtänd=
liche
Laſtenverteilung nicht ſchon ohnedies durch alle unſere ande=

ren Steuern? Iſt es unſozial, wenn man von jedem Einkommens=
ſteuerpflichtigen
im Monat 40 Pf. erhebt? (Das würde für die
Stadt Darmſtadt etwa 160 000 Mark ausmachen.) Wir ſind viel=
mehr
der Meinung, daß unſozial alle Steuern ſind,
welche die Leiſtungsfähigkeit des Beſteuerten
überſteigen!
Während der langen Finanzausſchußverhandlungen ſchien
manchmal ein Kompromiß greifbar nahe, und etwas Verhand=
lungsgeſchick
würde uns vielleicht den großen Schiffbruch erſpart
haben. Vielleicht aber iſt es ganz gut, daß es ſo gekommen iſt,
wie es ſchließlich kam, denn das Weſentliche iſtdoch, daß
man ſich nicht allein über die Geſtaltung er=
höhter
Laſten einigt, ſondern über eine mögliche
Einſchränkung unſerer Ausgaben. Die Urſache un=
ſerer
finanziellen Schwierigkeiten beſteht nun einmal darin, daß
unſere öffentlichen Ausgaben unſere wirtſchaftliche Leiſtungs=
fähigkeit
überſteigen! Gewiß, jeder, der die öffentliche Finanz=
wirtſchaft
etwas überſieht, wird zugeben müſſen, daß ein derartig
gewaltiger Fehlbetrag, wie der der Stadt Darmſtadt, nicht mit
einem Federſtrich durch Sparmaßnahmen zu beſeitigen iſt. Spar=
aktionen
einer öffentlichen Verwaltung wirken ſich in den meiſten
Fällen erſt allmählich aus. Um ſo wichtiger iſt es, daß die notwen=
dige
grundſätzliche Umkehr ſofort erfolgt, daß der Wille zur
Sparſamkeit nicht lediglich auf dem Papier ſtehen bleibt. Was
wir brauchen, unbedingt brauchen, iſt eine Sparpolitik auf lange
Sicht. Wir können uns das Fortwurſteln vom einen zum ande=
ren
Jahr mit immer wachſenden Fehlbeträgen nicht mehr leiſten.
Zur Inangriffnahme dieſer Aufgabe brauchen wir nicht ſo ſehr
einen Sparkommiſſar, der die Erſparnismöglichkeiten des ſtädti=
ſchen
Haushalts einmal überprüft, ſondern vielmehr noch einen
ſtändigen Finandezernenten, der mit der nötigen
Sachkenntnis und Energie die gewaltigen Schwierig=
keiten
zu meiſtern vermag. Seit langem vertreten wir die Auf=
faſſung
, daß es eine Unmöglichkeit iſt, wenn der Oberbürger=
meiſter
unter den gegenwärtigen ſchwierigen Verhältniſſen die
Finanzangelegenheiten der Stadt Darmſtadt gewiſſermaßen im
Nebenamt miterledigt. Die Entwicklung der Dinge hat deutlich
genug die Richtigkeit unſerer Auffaſſung erwieſen.
Die ernſthafte Inangriffnahme einer gründlichen Reform un=
ſerer
ſtädtiſchen Finanzen würde aber auch für die Geſtaltung des
diesjährigen ſtädtiſchen Saushalts erhebliche praktiſche Bedeutung
haben. In dem Augenblick, in dem feſtſtehen würde, daß wir in
vielleicht 3 Jahren nur noch mit weſentlich geringeren ſtädtiſchen
Ausgaben zu rechnen hätten, würden ſich auch Eingriffe in die
Vermögensſubſtanz der Stadt rechtfertigen laſſen, die uns natur=
gemäß
die Ueberwindung dieſer Uebergangszeit weſentlich er=
leichtern
würden. So iſt z. B. die Stadt Darmſtadt während der
Inflationszeit aus damals durchaus ſtichhaltigen Gründen zur
Selbſtverſicherung ihrer Anlagen übergegangen. Die damals ſtich=
haltigen
Gründe ſind mit der endgültigen Stabiliſierung unſerer
Währung in Fortfall gekommen. Wenn alſo die Stadt Darmſtadt
heute wieder zur Privatverſicherung überginge, wie das andere
Städte längſt getan haben, ſo würde damit der geſchaffene Verſiche=
rungsfonds
in Höhe von rd. 700 000 M. frei werden. Seine Ver=
wendung
zur Deckung laufender Ausgaben würde ſelbſtverſtänd=
lich
einen Eingriff in die Vermögensſubſtanz bedeuten; einen zu
rechtfertigenden Eingriff, wenn die Gewähr dafür
beſteht, daß esſichnur umdie Ueberwindung einer
kritiſchen Uebergangszeit handelt.
Da eine Zwangsetatiſierung der Stadt Darmſtadt aus recht=
lichen
Gründen nicht in Frage kommt, wird man ſich im Stadtrat
trotz der verfahrenen Verhältniſſe über den ſtädtiſchen Haushalt in
irgendeiner Form einigen müſſen. Man wird neue Wege
ſuchenmüſſen, umzudieſem Ziel zugelangen. Das
Ergebnis der letzten Stadtratswahlen mit ihrer
parteipolitiſchen Zerſplitterung ſtellte die
großen Parteien des Stadtrats ganz klar vor
neue Aufgaben. Man hat das damals offenbar
nicht verſtanden, und auch die Verwaltung ließ leider die not=
wendige
Initiative in dieſer Richtung vermiſſen. Jetzt hat die Ent=
wicklung
der Dinge die Richtigkeit unſerer damals geäußerten Auf=
faſſung
klar erwieſen. Noch iſt es nicht zu ſpät, den Weg der Ver=
ſtändigung
zu beſchreiten, und wenn die letzten Vorgänge die
Neigung hierzu verſtärkt haben ſollten, ſo würden auch alle dieſe
Unerfreulichkeiten ſchließlich doch noch ihr Gutes haben.
Rudolf Mauve.

Hotel=Reſtaurant Poſt (am Hauptbahnhof) veranſtaltet,
wie aus der Anzeige erſichtlich, heute, Samstag, abend und wäh=
rend
der Feiertage ab 19.30 Uhr Konzerte mit Tanz. Dieſe ge=
ekannte
Fallſchirmpilot Herr Poſtſekretär Beut=, mütlichen Abende im Hotel=Reſtaurant Poſt finden ſtets beſonders
ſtarken Zuſpruch. Die Einrichtung des Vorgartens ermöglicht bei
dem derzeit ſchönen Wetter angenehmes Sitzen im Freien, (Vergl.
Anzeige.)

Heſiſches Landeskhealer.

Jaldera

KZuidlvigstraese 17

*

Volkshochſchule. Unſere Mitglieder erhalten für die
Volksvorſtellung Der Kaiſer von Amerika am Montag,
dem 9. Juni, im Kleinen Haus des Landestheaters ermäßigte
Oeffentliche Impftermine werden in der nächſten und über=
egenheit
darauf hinzuweiſen, daß ſich jeder Käufer, nächſten Woche in der Rundeturmſchule in der Ohlyſchule ſowie
in der Mornewegſchule abgehalten. Die näheren Tage hierfür
Sie magern ab
an welcher Körperſtelle Sie wollen
otten und dem zuſtändigen Richter zugeführt. durch Embrodanya ohne Körperbewegung, ohne Diät, ohne Chemi=
Alfsarbeiter J. W. geboren am 24. Juni 1906 zu kalien zu nehmen, ohne Bäder, ohne Zeitverluſt. Rein äußerlicher
Gebrauch. Sichtbares Reſultat bereits am 6. Tage
Schreiben Sie an Frau E. Schweitzer, Wiesbaden 20, Goeben=
ſtraße
19, welche Ihnen gerne und koſtenfrei das einfache und wirkſame
e Opel, Fabr=Nr. 949 891 Herrenfahrrad Marke Mittel angibt, welches ſie ſelbſt mit großem Erfolg angewendet hat.
Jahrelang erprobt, daher tauſende Dank chreiben.
(IV6844

Grefe Gance. Heines Haust Samstag
7. Jun 19.3022.30 Uhr, R12, 311
D.=V. Gr. 1-4.

dasLeben des oreſt
(8 20 Uhr. Gaſtſpiel des Frank=
furter
Schauſpielhauſes
Die Bekehrung des Ferd. Piſtora
(Vereinsabend der Freien)
Literariſch=Künſtl. Geſellſch. Sonntag
8. Juni 19.3023.00 Uhr. B 24,
T Gr. 8. Hamlet 2022.30 Uhr Zuſ. 711 12
3 XOffenbach Montag
9. Juni 18.3022.45Uhr. 41 12Bühn.-
Volksbund Tannhäuſer 2022.30 Uhr. Volksvorſtell.
Der Kaiſer von Amerika. Dienstag,
10. Juni 19.3023 Uhr 4 25,
T Gr. 4 u. 5 Hamlet. 2022 Uhr Zuſ.=Miete V 13
Die Pilger von Mekka. Mittwoch
11. Juni 19.3022.15 G 18 Dſt. Vb.
Gr. IV. Don Giovanni. Keine Vorſtellung Donnerstag /
12. Juni 19.3022.30 E. 26 R1 D. V.
Gr. 3 u. 4 Das Leben des Oreſt. ſeine Vorſtelung Freitag
13. Jun Keine Vorſtellung 12022.30 Uhr Zuſ=M. 1V12
3 X Effenbach Samstag
14. Fun 9 19.30 23 Uhr K 17 Bühnen=/2
Volksb. I Gr. 7 u.3 HamletiI 2022 Uhr, Zuſ=Miet. 112
T Gr.6 Die Pilger von Meßha Sonntag e
15. Juni
1.1513 Uhr, Hauptprobel
Große Meſſe v. Wilh. Peterſen
19.30 22.30 Uhr. 4 26
Die Herzogin von Chieago. 2023 Uhr
Der Lumbeawend
oder Menn is Mann.

Pfingſten im Landestheater. Im Großen Haus findet am
Pfingſtſonntag die erſte Wiederholung des Hamlet in der
Neuinſzenierung ſtatt. Im Kleinen Haus kommt der beliebte
Operettenabend Dreimal Offenbach zur Wiederholung.
Wagners Tannhäuſer wird am Pfingſtmontag unter
muſikaliſcher Leitung von Dr. Karl Böhm in Szene gehen. Im
Kleinen Haus wird die letzte (15.) Aufführung der politiſchen
Komödie Der Kaiſer von Amerika von Bernard Shaw
als Volksvorſtellung ſtattfinden.

e Tae tar TasU Seuladerlk.
Afeferlläuufseisst Werller Tauuff

[ ][  ][ ]

Seite 6

Samstag, den 7. Juni 1930

Numn

Zum Prokeft der Wirtſchaft
erhalten wir von Herrn Oberbürgermeiſter Mueller folgende
Zuſchrift: In den mir nachgeſandten Darmſtädter Blättern leſe ich
ſoeben den Proteſt der Wirtſchaftskreiſe gegen meine Verfügung
vom 30. Mai. Mir wird darin leider muß ich ſagen: wieder
einmal! eine Verantwortung zugeſchoben, die ich abſolut ab=
lehne
. Die beanſtandete Maßnahme iſt einfach die notwendige
Folge der Verwerfung aller für den Etatsausgleich zur Ent=
ſcheidung
geſtellten Deckungsvorſchläge durch den Stadtrat. Hier=
für
aber habe ich ſchon in meiner Etatsrede ausdrücklich jede Ver=
antwortung
abgelehnt. Ich konnte das um ſo eher, weil ich mich
keineswegs auf den zuletzt zur Debatte ſtehenden Vorſchlag der
Verwaltung verſteift hatte, vielmehr auch jeden anderen brauch=
baren
Vorſchlag aus dem Stadtrat begrüßt hätte. Denn ich war
mir der verhängnisvollen Folgen der Zurückweiſung der Etats=
deckung
von vornherein klar bewußt, zumal ja auch noch zu berück=
ſichtigen
war, daß uns das Miniſterium die Forterhebung auch der
alten Steuern im neuen Rechnungsjahr nicht geſtattet hat. Man
ſcheint ſich in der Oeffentlichkeit der Tragweite der nun geſchaffe=
nen
Lage noch keineswegs recht bewußt zu ſein. Nicht meine
Maßnahme iſt geeignet, das Anſehen der Stadt zu ſchädigen, ſon=
dern
die Beſchlußfaſſung des Stadtrats vom 28. Mai. Denn die
Stadt ſteht damit einfach vor einem Vakuum; ſie iſt bis auf wei=
teres
im weſentlichen nur noch auf die Einnahmen aus den Ge=
bühren
und Tarifen angewieſen. Ich hoffe, daß der Stadtrat in
Erkenntnis dieſer Tatſache ſich nun doch recht bald auf die erfor=
derliche
Etatsdeckung einigen wird, womit die Schwierigkeiten ja
ohne weiteres wieder behoben würden. In der Zwiſchenzeit aber
war und iſt es einfach unerläßlich, jede, aber auch jede nicht abſo=
lut
lebensnotwendige. Ausgabe zu unterlaſſen und zur Erhaltung
der unter allen Umſtänden nötigen Liquidität der Stadtkaſſe ſelbſt
die Erfüllung beſtehender Verpflichtungen, ſoweit es irgend ver=
antwortet
werden kann, bis auf weiteres zu ſiſtieren. Ich war
alſo gezwungen, die einſtweilige Einſtellung der Bezahlung fälliger
Forderungen Darmſtädter Gläubiger anzuordnen und die Beglei=
chung
bis zu der hoffentlich recht bald erfolgenden Etatsdeckung
zu verſchieben. Jeder Tag einer Verzögerung dieſer wohlüberleg=
ten
Maßnahme hatte die Lage der Stadt weiter erſchwert. Es
handelt ſich alſo keineswegs um einen überſtürzten Schritt. Man
hätte mir im Gegenteil einen ſchweren Vorwurf machen können
und müſſen, wenn ich dieſe notwendigen Folgerungen aus den
Stadtratsbeſchlüſſen vom 28. Mai nicht ungeſäumt gezogen hätte.
Es iſt im übrigen durchaus unrichtig, daß ich dieſen Zwangskredit
nur der Wirtſchaft zugemutet habe. Nicht nur ſie gehört zu den
Gläubigern der Stadt, ſondern auch die ſtädtiſche Beamtenſchaft.
Ich bin davon überzeugt, daß dieſe und auch die ſtädt. Arbeiterſchaft
angeſichts des Ernſtes der Lage volles Verſtändnis haben wer=
den
für eine notwendig werdende vorübergehende und natürlich

MMei.
Sehr ſchwer iſt mir die Einſtellung der freiwilligen Leiſtun=
gen
der Wohlfahrtspflege gefallen, für deren Durchführung ich
übrigens dem Vorſtand des Wohlfahrtsamts einen gewiſſen
Spielraum gelaſſen habe, um allzu große Härten zu vermeiden.
Daß ich die Bauunterhaltung eingeſtellt und die Zuſicherung
von Bauzuſchüſſen abgelehnt habe, erſcheint unter den gegebenen
Umſtänden ſelbſtverſtandlich. Denn wie könnte ich in dieſem
Augenblick der Stadt neue Laſten aufladen?! Wie könnte ich das
Vertrauen haben, daß mir der Stadtrat im nächſten Jahre die
Zinſen jener Bauzuſchüſſe bewilligt?
Daß dies alles ſehr ſchmerzlich iſt, darüber kann ein Zweifel
nicht beſtehen. Wer die Dinge objektiv betrachtet, wird ſich aber
meines Erachtens der Erkenntnis nicht verſchließen können, daß
die Wirtſchaft ſich wirklich beſſer ſtehen würde, wenn ſie die von
mir im Intereſſe des Etatsausgleichs geforderte kleine Gewerbe=
ſteuererhöhung
(300 Pf. auf den Ertrag gegenüber 400 Pf. in
Mainz und 420 Pf. in Offenbach) auf ſich genommen hätte, ſtatt
jede Erhöhung aus Grundſatz abzulehnen.
Wenn die Wirtſchaſt mit Recht darüber ungehalten iſt,
daß ſie von der Stadt kein Geld und keine Aufträge bekommt,
dann ſoll ſie mir das Geheimnis verraten, wie die Stadt zahlen
ſoll, wenn ihr die Mittel dafür vom Stadtrat vorenthalten wer=
den
. Daß ich etwa auf Anleihe zu beſchaffen hätte, was mir der
Stadtrat verweigert hat, wird ja wohl niemand ernſthaft ver=
langen
.
Die Aufhebung meiner Verfügung iſt alſo ſchlechthin gegen=
ſtandslos
, ſolange die notigen Zahlungsmittel nicht vorhanden
ſind. Wenn einzelne Lieferanten die Stadt wegen nicht recht=
zeitiger
Bezahlung wirklich verklagen wollen, ſo muß ich ihnen
das überlaſſen. Im Prozeßwege werden ſie ihr Geld kaum frü=
her
bekommen. Und für die Prozeßkoſten bin ich nicht verant=
wortlich
.
Wenn ich mich nach der harten Arbeit der letzten Wochen
im vorigen Jahre hatte ich überhaupt keinen richtigen Ur=
laub
am Himmelfahrtstage, in die Eiſenbahn geſetzt habe, um
mal über die Pfingſttage die Darmſtädter Luft mit einer anderen
zu vertauſchen wer kann mir das verargen? Daß der Etats=
ausgleich
in der Woche vor Pfingſten noch möglich geweſen wäre.
glaubt wohl niemand. Jetzt hat ja auch zunächſt das Miniſte=
rium
das Wort. Aber zur Einkehr iſt es nie zu ſpät. Ich bin
Optimiſt genug, um davon überzeugt zu ſein, daß ein richtiger
Pfingſtgeiſt über uns alle kommen und uns ſtark machen wird,
nachzuholen, was am 28. Mai verſäumt wurde.

Neuerwerbungen der Stadtbücherei (außer Romanen): Friedrich
Höreth, Der öſtliche Odenwald um 1800. 15 H; Kurt Faber
Tauſend und ein Abenteuer. Neues Wanderbuch. 5 C 45; Roald
Amundſen, Mein Leben als Entdecker. Mit Abbildungen. 1929.
1 Cp 5; Umberto Nobile. Im Luftſchiff zum Nordpol. Die Fahrten
der Italia. Mit Abbildungen. 5 Cp 240; Felix von Luckner, See=
teufel
erobert Amerika. Mit Abbildungen. 10 Cm 350; Karl Reiche,
Kreuz und quer durch Mexiko. Mit Abbildungen. 1930. 165 Cz 192;
Hugo Brehme, Mexiko. (Orbis terrarum.) 165 Cz 180; E.
O. Hoppé. Die Vereinigten Staaten. Das romantiſche Amerika.
(Orbis terrarum.) 165 Cz 45; Kurt Hielſcher, Oeſterreich. 95 Cz 65;
Kurt Hielſcher Jugoſlawien. (Orbis terrarum.) 120 Cz 165; Kurt
Hielſcher, Italien. (Orbis terrarum.) 115 Cz 53; Hans Holdt
und Hugo v. Hofmannsthal Griechenland. (Orbis terrarum.)
120 Cz 152b; Ludwig Borchardt und Herbert Ricke, Aegypten.
(Orbis terrarum.) 155 Cz 115b; Karl Gröber, Paläſtina, Arabien
und Shrien. (Orbis terrarum.) 145 Cz 595; Martin Hürlimann,
Indien. (Orbis terrarum.) 145 Cz 430; Rudolf Kücher, Wie’s die
Engländer machen. Politik, Geſellſchaft, Literatur. 1929. 10 Bf 232:
Ferdinand Foch Erinnerungen. Von der Marneſchlacht bis zur
Nuhr. 9 B 75; Otto Flake, Ulrich von Hutten. Mit Abbildungen.
1929. 30 Bd 155; Aladar von Boroviczeny, Graf von Brühl.
Der Medici, Richelieu und Rothſchild ſeiner Zeit. Mit Abbildungen.
40 Bd 65: Der deutſche Reichstag. Kurze Einführung in ſeine Arbeit
und Organiſation. Herausgegeben von Paul Löbe. 90 Bd 120; Bür=
gerliches
Geſetzbuch mit Ergänzungsgeſetzen bis 1930. Textausgabe mit
Regiſter. Herausgegeben von Georg Kemnitz. 30 Fr 10; Karl
Behm Erholungsfürſorge. Leitfaden zur Arbeit an erholungsbedürf=
tigen
Kindern. 5 Ff 180; Chriſt=Lucas Gartenbuch. Anleitung
zur Anlage von Gärten, Blumenpflege im Zimmer. Verwertung von
Obſt und Gemüſe. 5 G; Karl Georg von Maaßen, Weisheit des
Eſſens. Gaſtronomiſches Vademekum. 42 Kc 40.
Fahrraddiebſtähle. Am 31. Mai 1930 vor dem Hauſe Saal=
bauſtraße
Nr. 29 Herrenfahrrad Marke Cito. Am 2. Juni 1930
vor dem Hauſe Holzſtraße Nr. 26 Herrenfahrrad Marke Elite.
Am 3. Juni 1930 aus dem Hausflur Eliſabethenſtraße Nr. 6
Damenfahrrad Marke Dixi, Fabr.=Nr. 251 396. Am 4. Juni 1930
aus dem Keller Riedlingerſtraße Nr. 6 Herrenfahrrad Marke
Matatoll, Fabr.=Nr. 6005. Vom 5. zum 6. Juni 1930 an der Ecke
Karls= und Heinrichsſtraße ein Rennrad Marke Wonder mit
rotem Anſtrich.

* Aus den Darmſtädter Lichtſpielkheakern.
Helia.
In dem Luſtſpiel Los Harold los zeigt ſich Harold
Lloyd auf der Höhe ſeiner grotesken Erfindungsgabe. So kommt
ein Film zuſtande, der reich an komiſchen Einfällen iſt und be=
ſonders
von einem irrſinnigen Tempo beherrſcht wird. Die Hand=
lung
iſt mit Humor ausgedacht, würde aber in der Wiedergabe
keinen Begriff von den Wirkungen geben, die die Regie Ted
Wildes herauszuholen verſteht. Der Maſſenrummel des Ver=
gnügungsparks
, in dem Harold ſein letztes Geld los wird, der
lebensgefährliche Betrieb in der New Yorker City, durch die er
unter Außerachtlaſſung aller Verkehrsregeln ſeine vorſintflutliche
Droſchke jagt, und ähnliche Szenen werden von der Regie mit
höchſtem Aufgebot an Tempo, von Harold Lloyd mit einem
Maximum an grotesker Komik ausgeführt.
Das beigegebene Luſtſpiel iſt ebenſo amerikaniſch, ohne die
Vorzüge des Hauptfilms zu haben. Sehr intereſſant und lehr=
reich
dagegen iſt der Kulturfilm Atmen iſt Leben, der an Bei=
ſpielen
aus dem Pflanzen= und Tierreich die Bedeutung der
lebensnotwendigſten Funktion des Atmens zeigt.
Palaſt=Lichtſpiele.
Das Programm der Palaſt=Lichtſpiele iſt auf Humor abge=
ſtimmt
. Charlie Chaplin, der originelle und kaum erreichte Ko=
miker
produziert ſich in drei Luſtſpielen und verſteht es wie
könnte das bei Charlie anders ſein? durch ſeine natürliche
Drolligkeit und einmaligen grotesken Einfälle, immer von neuem
Freude und Fröhlichkeit hervorzurufen. Es iſt erſtaunlich, welche
Vielſeitigkeit dieſer Filmkünſtler in ſeine an ſich immer gleichen
Erlebniſſe zu bringen weiß. Ob er ſich nun als Herrenfahrer
in einem unmöglichen Auto, als Ausflügler, als Faktotum in
einem ländlichen Hotel und Kolonialwarenladen oder als Mau=
rer
in hitziger Arbeit, beſonders nach dem Lohnempfang, vor=
führt
, immer beherrſcht er die Situation mit einer Komik, die
nicht überboten werden kann. Die drei Chaplin=Filme fanden
herzliche Aufnahme bei den Beſuchern, die gerne durch den mit=
reißenden
Frohſinn der Filme für einige Stunden die Wirklich=
keit
vergaßen. Der Spielplan bringt weiter eine amerikaniſche
Groteske, in der der talentierte‟ Detektiv Bobbie aus Verſehen
auch mal ein Korn findet, d. h. einen Schwerverbrecher unſchäd=
lich
macht und dafür einen ſchönen Lohn empfängt. Dieſer Bild=
ſtreifen
ergötzt bei allen Unmöglichkeiten beſonders durch ſein
Tempo und gerade durch die amerikaniſchen Uebertreibungen.
Ein intereſſantes Städtebild, das in unterhalte der, belehrender
Form Augsburg und ſeine uralte geſchichtliche Odeutung bringt.
und die Wochenſchau vervollſtändigen das bunte Programm. **

Sweigſtelle Beſſungen
Beſſungerſtraße 48
iſt eröffnet.
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt
Der Verkehrsverein Darmſtadt hat am Montag ſein neues
Reiſe= und Verkehrsbüro Rheinſtraße 24 (Union=Bank) eröffnet.
Das Verkehrsbüro Ernſt=Ludwigsplatz 5 wird in der bisherigen
Weiſe weitergeführt.
Einbruchsdiebſtähle. In der Nacht vom 4. zum 5. Juni
wurde in eine Vorratskammer in der Feſthalle eingebrochen. Ent=
wendet
wurden: ein Kiſtchen mit Zucker im Gewicht von 25 Kg.
Der Zucker war in kleine weiße Schächtelchen zu je drei Stück ver=
packt
(Kaffeehauszucker), 200 Zigarren zum Preiſe von 15,20 Mark,
eine Kaſſette mit Biermarken im Gewicht von 30 Pfund. Die
Kaſſette mit den Biermarken wurde an der Bretterwand des
Polizeiſportplatzes wiedergefunden. In der Nacht vom 2. zum
3. Juni wurde in ein Ladengeſchäft in der Karlsſtraße einge=
brochen
und aus einer unverſchloſſenen Kaſſe etwa 6. Mark
Wechſelgeld entwendet. Aus einem Manſardenzimmer im Hauſe
Olbrichweg 12 wurde einer Dame eine Armbanduhr und ein
Geldbetrag von 29 Mark entwendet. Aus einem Manſardenzim=
mer
des Hauſes Aliceſtraße 10 wurden einem Dienſtmädchen
15 Mark entwendet. Aus einem Keller des Hauſes Inſelſtraße 16
wurden etwa 25 bis 28 Flaſchen Wein geſtohlen. Die Flaſchen
waren mit Etiketten verſehen, welche die Aufſchrift tragen 1927er
Bodenheimer Bock Naturwein, Wachstum Oberſtleutnant Lie=
brecht
und Heſſ. Lehr= und Verſuchsanſtalt für Wein= und Obſt=
bau
, Oppenheim, 1927er Oppenheimer Zuckerberg, Naturwein.
Einfache Diebſtähle. Von einer Veranda in der Guten=
bergſtraße
wurden eine rötliche Tiſchdecke mit Franſen, eine weiß=
leinene
und eine wollene Unterlagedecke entwendet. Am 5. Juni
wurde von einem Rollfuhrwerk einer hieſigen Speditionsfirma
ein Paket mit Herrenſchuhen entwendet. Es handelt ſich um zwölf
Paar braune Herrenhalbſchuhe und zwei Paar Herrenlackſchuhe
in den Größen von 4046. Alle Perſonen, welche in der Lage
ſind, irgendwelche Angaben über das Abhandenkommen der Schuhe
zu machen, die vertraulich behandelt werden, werden gebeten, bei
der Kriminalpolizei, Zimmer 3, vorzuſprechen. Gute Belohnung
wird zugeſichert.

Prassel-Kaffee

Stets
frlsch geröstet BOhulstr. 10

Die Neubauken der Gewobag am Südk
Die Gemeinnützige Wohnungsbau=A. G. Heſſen
Naſſau Gewobag, als Tochtergeſellſchaft der Dew=
Wohnungsfürſorge=A. G., für Beamte, Angeſtellte u=
Berlin, errichtete im Baujahr 1929/30 im ſüdweſtlich
Darmſtadt zwiſchen Beſſungen und der Main=Necke
15 Wohnhäuſer, enthaltend Zwei=, Drei= und Vierzim
gen. Geſtern war Gelegenheit zur Beſichtigung dieſes n
blocks gegeben. Durch einen milden Winter begünſtigt
Neubauten ſo gefördert, daß ein Teil der Wohnungen
am 1. Juli, der Reſt am 15. Auguſt d. J. bezugsfert
der verhältnismäßig kurzen Bauzeit von nur acht Mo
auf beſte und ſolideſte Ausführung Wert gelegt. Jel
zimmerwohnungen, die an der Beſſungerſtraße liege
große Wohnküche und ca. 50 Quadratmeter geſamte
Die Drei= und Vierzimmerwohnungen haben je e
ſe und ſchließen in ſich eine Wohnfläche von

Berichtigung
zur Pfingſtwanderung durch den Odenwald
(2½), Tage).
Unter Sonntag in Zeile 4 lies: mit Wbz. weiß durch Unter=
führung
.
Unter Montag in Zeile 5 lies: mit Wbz. blau o.
2=Tagestour (abgekürzt), unter Sonntag in Zeile 3 lies: mit Wbz.
weiß , bis Friedhof vor Siedelsbrunn, weiter links mit Wbz. gelb
auf weiß .!
Lokale Veranſtalkungen.
Die bierunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Ainweiſe auf Anzeigen zu beirt
in keinem Faſſe irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Im Hotel Prinz Heinrich findet an beiden Pfingſt=
feiertagen
Gartenkonzert mit Tanz ſtatt. (Vgl. Anz.)
Pfingſtausflug der Turngemeinde 1875
Darmſtadt. Die Mitglieder und Freunde der Turngemeinde
1875 Darmſtadt werden zu einem Nachmittagsſpäziergang am
2. Feiertag nach Traiſa eingeladen. Abmarſch 1.30 Uhr vom
Turnhaus.
Schuls Felſenkeller, Dieburgerſtraße. Am Sams=
tag
, den 7. Juni, und Sonntag den 8. Juni (1. Pfingſtfeiertag),
finden ab 8 Uhr Konzerte ſtatt. Dieſelben werden ausgeführt
vom Stadtorcheſter. In Ausſchank kommt ſtark eingebrautes Spe=
zialbier
. (Siehe Inſerat.)
Im Reſtaurant Zum Datterich, Kiesſtr. 27,
findet an beiden Pfingſtfeiertagen von 111 Uhr Frühkonzert,
mittags 4 und abends 8 Uhr großes Gartenkonzert ſtatt. Heute
Samstag Großkonzert. (Siehe Anzeige.)

zur Warmwaſſerbereitung; ferner ein geräumiger
Manſarde im Dachgeſchoß. Die Zwei= und Dreizimm
ſind mit Ofenheizung ausgeſtattet, die Vierzimmerw=
gegen
mit Etagenheizung und elektriſcher Warmwaſ
anlage. Die Mieten der Zweizimmerwohnungen bele
48 bis 54 RM., die der Dreizimmerwohnungen auf 6.
Alle Wohnräume liegen äußerſt günſtig zur Sonne H
freien Platz, der als Garten mit großen Grünflächen
ſpielplätzen hergerichtet werden ſoll. Die architekton 8
tung des Entwurfs erfolgte durch den Darmſtädte
B.D.A. W. Pfuhl. Die geſamte Oberleitung lag in
des Architekten E. Ziegler Gewobag Frankt
In die örtliche Bauleitung teilten ſich die Herren R
wobag Frankfurt a. M. und Käßner=Darmſt
ſamte Ausführung der Bauten war der Bauhütt
G. m. b. H. ſchlüſſelfertig übertragen, die wiederum
ſchlägigen Arbeiten an Darmſtädter Subunternehm b
geben hatte. Eine von Darmſtädter Ausſtattungsfirr
tete Muſterwohnung gibt Intereſſenten Gelegenheit
wirkung der hier errichteten Wohnungen zu veranſche
Zweizimmerwohnung iſt in zweckmäßiger Weiſe ein ,
bei die Firma Friedrich Eißenhauer die Möbel, die
Ehrhardt die Teppiche, Dekoration und Vorhänge
A. Wilk die Deckenbeleuchtung und verſchiedene Dar
men Gegenſtände zur Vervollſtändigung der Einrich=
fügung
geſtellt haben. Neben dem Eingang befinde
bildlich eingerichtetes Arbeitszimmer, neben der A
geräumig und gemütlich iſt, iſt das Schlafzimmer.
gen ſind hell, freundlich und ſonnig und nach modern E
gen und hygieniſchen Grundſätzen erſtellt. Im Er
jeden Hauſes iſt eine große gemeinſame Waſchküche
rad=Unterſtellraum eingebaut.
Der bis jetzt erſtellte Häuſerblock an der Beſſunge
mit einem turmartigen Gebäude nahe dem Südbeß
dem ſich die Vierzimmerwohungen befinden. Die O
abſichtigt, einen weiteren Häuſerblock mit etwa 18
anſchließend an die bereits erſtellten in Angriff zu
ihr der finanzielle Zuſchuß, der bewilligt wurde, z E
geſtellt werden kann.
Die Muſterwohnung iſt zu beſichtigen ab Mon
Mts, und folgende Tage von 14 bis 16 Uhr, Sonnte /on
18 Uhr.

Aus dem Gerichtsſaal.

Aw. Ein Gaſtwirt, der früher in Hammelbach
ſchaft betrieb und jetzt in Mannheim wohnt, und
waren ſchon im Februar 1929 der gewerbsmäßigen
geklagt. Die damalige Verhandlung entrollte ein 2
Gaſterei mit ſtarkem Weinverkauf, und das Bezirk
verurteilte den Mann unter Zubilligung milderr
(er war 60 Prozent kriegsverletzt) zu drei Monat
Die Frau war damals grippekrank und das Verfa
wurde abgetrennt. Gegen das Urteil hatten der 9
Vertreter der Staatsanwaltſchaft Berufung eingel
handlung fand am Dienstag vor der Großen Stra
Sie mußte jedoch nach mehrſtündiger Dauer auf D
tagt werden, weil eine wichtige Zeugin fehlte. A
war ſie zur Stelle, und die Verhandlung ergab i
ganzen dasſelbe Bild wie vor dem Bezirksſchöffen
bruar vorigen Jahres. Die Große Strafkammer u
rufungen zurück. Dem Gaſtwirt, der ſich darauf
vom Treiben ſeiner Gäſte und Angeſtellten nichts
wird vorgeworfen, daß er aus Eigennutz gehande,
ihm lediglich auf den Verkauf eines großen Qu
und Sekt ankam.
Aw. In einer Wirtſchaft der Taunusſtraße
Silveſternacht ein Diebſtahl. Aus einer Kaſſe, die
durch Rolladen verſchließbaren Schalter ſtand, wu
geſtöhlen. Die Kriminalpolizei fand auf der Sche
ters Fingerſpuren, die zu den Händen des Anget
Dieſer Angeklagte, ein mehrfach vorbeſtrafter arbe
ter aus Darmſtadt, kam daher ſchon am 5. Janua
ſuchungshaft. Er leugnete die Straftat, aber ſchwe
ihn war außer den Fingerſpuren ein Brief, den er
gen aus der Unterſuchungshaft hinausgeſchmuggelt
ſem Brief ſchrieb er dem Zeugen ſeine Ausſagen P1
vor und bezeichnete ihn unter anderem als ſeine
nung. Den Brief verbrannte der Zeuge, nachdem
geleſen hatte. In der Freitagsverhandlung des
gerichts bleibt der Angeklagte bei ſeinem Leugnen.
ſkopiſche Sachverſtändige war bei der erſten Beſicht
ſönlichen Anſicht, daß die Fingerſpuren von Ei
ſtammten. Der mediziniſche Sachverſtändige ſtellte
ten ein gutes Zeugnis aus und bezeichnete ihn al
belaſtet. Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft be
ſchweren Diebſtahls im Rückfall die geſetzliche M.
einem Jahr Gefängnis und Anrechnung eines Le
ſuchungshaft. Der Verteidiger verkennt nicht, 1
Angeklagten ſchwere Verdachtsmomente vorliegen,
gemäß dem Spruch im Zweifel für den Angekla=
ſprechung
. Das Bezirksſchöffengericht erachtet de
für überführt und verurteilt ihn zu einer Gefan
einem Jahr, abzüglich fünf Monate Unterſuchungsl
den Angeklagten erlaſſene Haftbefehl wird aufgehl

Stenographie und Maſchinenſchreiben. Am
10. Juni, abends 7 und 8 Uhr, eröffnet die Stei
einigung Gabelsberger Handwerkerſchuleſs
und Nieder=Ramſtädter Straße neue Kurſe
ſchrift unter Leitung ſtaatlich geprüfter Lehrer del
nach bewährten Unterrichtsmethoden. Gleiché
den Maſchinenſchreib=Unterricht Kar
Erdgeſchoß, aufmerkſam gemacht. (Siehe auch 9e

Tageskalender für Samstag, den 7. Junk
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 19,30 4
Leben des Oreſt. Kleines Haus, 20 Uhr
Frankfurter Schauſpielhauſes. Die Bekehrung
Piſtora . Orpheum: Geſchloſſen. Kon
keller, Hotel Schmitz, Spaniſche Bodega, Käll.
Sportplatz=Reſtaurant Kaffee Ganßmann, 4.
Handelshof, Reichshof, Sportkaffee, Zum Dalke
Poſt. Herrngartenkaffee, 16 Uhr
Brauerei Schul, 20 Uhr: Konzert. S9
keller 20 Uhr: Konzert. Kinovdk
Union=Theater, Helia=Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſp

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[ ][  ][ ]

ter

157

Aus Heſſen.
giadk und das Eberftädter Kanalproiekt.
Cp. Pfungſtadt, 6. Juni.
dem Vorſitz von Regierungsaſſeſſor Dr. Eckſtein vom
darmſtadt fand hier auf dem Rathaus eine Ausſprache
n Gemeinderat von Eberſtadt, der mit 18 Vertretern erſchie=
d dem Gemeinderat von Pfungſtadt über das Kanalprojekt
de Gberſtadt ſtatt. Das Eberſtädter Kanalprojekt ſieht be=
Abſchluß eine Berieſelungsanlage mit natürlichem Gefälle
as Berieſelungsfeld kommt ein Gelände von 18 Hektar in
certanne (Feld=, Kirch=, Platt= und Sandſchollſchneiſe) in
grüßungsworten des Pfungſtädter Bürgermeiſters Schwinn
hſt Dr. Eckſtein=Darmſtadt das Wort, wobei er insbeſondere
hwverden Pfungſtadts über Verunreinigung der Modau ein=
klärte
dabei, daß das Kreisamt Darmſtadt alles getan habe,
ſchwerden Pfungſtadts gerecht zu werden, jedoch ſeien die
Maßnahmen an den finanziellen und wirtſchaftlichen Ver=
=ſcheitert. Der Kanalproiekt=Bearbeiter Dr.=Ing. Heyd=
achte
dann längere Ausführungen über die techniſchen Fra=
rſtädter
Kanalt roſektes. Er betonte dabei, daß es am mei=
fe
großzügiger Kanaliſierungen gelungen ſei, der Volks=
oße
Dienſte zu erweiſen.
ien zunächſt die Pfungſtädter zu Wort. Als erſter betonte
de des Ortsgewerbevereins, J. Haſſenzahl, daß die
Bevölkerung dem Anliegen Eberſtadts recht ſkeptiſch gegen=
zund
erklärte, man ſei unwillig darüber, daß das Kreisamt

Samstag, den 7. Juni 1930

Seite 7

Landbund=Kundgebung und Befreiungsfeier.
7. Starkenburger Junglandbundtag.
Op. Die Vorbereitungen zu dem diesjährigen, dem 7. Starkenburger
Junglandbundtag, der am B. und 29. Juni in Großhauſen bei Bens=
heim
ſtattfindet, ſind in vollem Gange.
Die eigentliche Vertreterverſammlung findet Samstags ſtatt. Abends
wird ein Begrüßungskommers abgehalten. Mit dem Junglandbundtag
ſind größere ſportliche Wettkämpfe verbunden. Unter anderem ſind 100
Meter=Lauf, Weitſprung und Kugelſtoßen als Einzelwettkämpfe vorge=
ſehen
. Als Mannſchaftskampf wird eine 4mal 100 Meter=Stafette aus=
getragen
; ſie wird als Pendelſtafette gelaufen. Außerdem wird ein Tau=
ziehen
gruppenweiſe ausgetragen. Ferner iſt mit dem Junglandbundtag
ein Kleinkaliber=Wettſchießen verbunden. Außer einem Schießen um die
Erinnerungsſcheibe findet ein Schießen um Ehrenpreiſe ſtatt. Die Wett=
kämpfe
beginnen bereits vormittags um ſieben Uhr.
Um elf Uhr vormittags findet ein Waldgottesdienſt zuſammen mit
einer Gefallenenehrung ſtatt. Nach einem größeren Feſtzug wird nach=
mittags
eine große Landvolk=Kundgebung abgehalten, bei der namhafte
Vertreter des heſſiſchen Landbundes das Wort ergreifen. Der Feier
kommt um ſo größere Bedeutung zu, als mit ihr eine Befreiungsfeier
verbunden wird, eine Feier, die für den heſſiſchen Landbund eine Ehren=
ſache
bedeutet. Muſikaliſche und geſangliche Darbietungen umrahmen die
dem freien deutſchen Rhein gewidmete Kundgebung.
Den Anmeldungen nach zu urteilen, verſprechen die Wettkämpfe eine
gute Beſchickung ſeitens einer großen Anzahl aller Starkenburger Orts=
gruppen
. Ueberhaupt ſteht ein guter Beſuch der Veranſtaltung zu er=
warten
.

ge3 genüber den Beſchwerden Pfungſtadts über die Verunreini=
S odau nicht gerecht geworden ſei. Gemeinderat Wälke
e ſich ebenfalls gegen das Projekt und insbeſondere gegen
ngsfelder an der geplanten Stelle. Höchſtens, wenn dieſe
chverlegt würden, laſſe ſich darüber ſprechen. Auch Ge=
artin
(bürgerl.) lehnte das Projekt ab und wies nach=
uf
hin, daß die Beſchwerden Pfungſtadts über die Verun=
=Modau ſeitens des Kreisamtes Darmſtadt nicht die ge=
erſtützung
erfahren hätten. Jedoch erklärte auch er, daß
legung der Rieſelfelder in nordöſtlicher Nichtung man eher
uſtimmen könne. Gemeinderat Huxhornäußerte ſich in
ſe. Beigeordneter Weigel ging ebenfalls auf das Thema
ndurch erklärte Baurat Krauſe vom Kulturbauamt
5 nach Durchführung des Projektes die Reinhaltung der
veſentliche Verbeſſerung erfahren würde. Dr. Eckſtein wies
Kreisamt erhobenen Vorwürfe zurück.
iſter Dr. Uecker=Eberſtadt ergriff namens der Ge=
erſtadt
das Wort zu dem ganzen Problem. Dabei wies
daß im Falle einer Ablehnung die Kläranlagen ganz nahe
ſtraße an die Gemarkungsgrenze kämen und Pfungſtadt
ſtark unter dem Geruch leide. Er empfahl ſchließlich eine
Rieſelfelder in nordöſtlicher Richtung und lud zu einer
Beſichtigung an Ort und Stelle ein. Gemeinderat Gärt=
erklärte
es müſſe ſehr zu begrüßen ſein, wenn eine Eini=
beiden
Gemeinden zuſtande komme.
ſſeſſor Dr. Eckſtein ſchloß daraufhin die Beſprechungen. Es
tächſt eine Beſichtigung der Stellen ſtatt, die für die Be=
rin
Betracht kommen.

Mnſchaß der Minalſana des NSC.
i. Weinheima. d. B., 6. Juni. Unter Teilnahme von etwa 500 Korps=
ſtudenten
der Techniſchen Hochſchulen, der Bergakademien und der Land=
wirtſchaftlichen
Hochſchule Hohenheim, ſowie vieler Alter Herren aus
allen Teilen Deutſchlands, wurde im Pallasſaale der Wachenburg der
Schlußkommers des Weinheimer Seniorenkonvents abgehalten. Zu Be=
ginn
des Kommerſes hatte in gewohnter Weiſe Obermuſikmeiſter Matth,
Weber=Darmſtadt mit ſeiner Kapelle das Wort. Er wußte gleich mit
den Klängen des Triumphmarſches aus Aida die erforderliche Feſtes=
ſtimmung
hervorzurufen. Es ſei bemerkt, daß Herr Weber bereits ſeit
Grundſteinlegung der W.=S.=C.=Wachenburg die Muſik zu den Feſt=
kommerſen
der W.S.C.=Tagungen ausführt. Der Feſtpräſide, Stud.
Paul Junior GHaſſia=Darmſtadt), hielt die Begrüßungsrede, und hob
dabei den Erfolg des ſportlichen Wettkampfes hervor, mit dem die
Tagung eingeleitet worden war. Bereits bei der Vorfeier im Burghofe
hatte Dr.=Ing. Günther (Franconige=Karlsruhe) betont, daß der
W.SC. neben dem Fechten als vornehmſtes Mittel der Erziehung zur
Wehrhaftigkeit und der Heranbildung der Perſönlichkeit auch auf jene
Mittel zurückzugreifen gedenkt, die heute für die breiteſten Schichten un=
ſeres
Volkes die einzige Möglichkeit darſtellen, den Geiſt der Wehrhaftig=
keit
zu pflegen. Auf Antrag des Ingenieurs Mulch (Haſſia=München)
wurde an den wegen Erkrankung am Erſcheinen verhinderten Ober=
bürgermeiſter
Huegel=Weinheim ein Begrüßungstelegramm mit dem
herzlichen Wunſche baldiger Geneſung nach Bad Homburg überſandt.
Stud. Gericher Rhenania=Darmſtadt) brachte ein dreifaches Hoch auß
die Stadt Weinheim aus. Bürgermeiſter Dr. Meiſer=Weinheim be=
tonte
die Zuſammengehörigkeit zwiſchen Weinheim und dem W. S. C. und
trank auf das Wachſen, Blühen und Gedeihen des Weinheimer Senioren=
konvents
. Stud. Buchmann (Chattige=Darmſtadt) toaſtete auf die
Alten Herren. Prof, Dr. Dingeldey=Darmſtadt überbrachte die
Grüße und beſten Wünſche des Nektors und des Lehrkörpers der Tech=
niſchen
Hochſchule Darmſtadt und zugleich als Senior mit ſeinen 106
Semeſtern die Grüße des Köſener SC. Regierungs= und Baurat
Gurlitt (Rheno=Gueſtfalia) ſoeben vom erſten Reichstreffen der
Deutſch=Oſtafrikaner auf der Wartburg kommend ſprach ſich über den
Geiſt innerer Geſchloſſenheit ſehr erfreut aus, den er im W.S.C. vor=
finde
. Er trank auf das Wohl der Aktiven. Alter Herr Reinhard
(Obotrieige) Darmſtadt=München, hielt die begeiſtert aufgenommene
Nede auf das deutſche Vaterland, worauf die Feſteilnehmer ſtehend ge=
meinſam
das Deutſchlandlied ſangen.

ilgen, 6. Juni. Evang. Kirchengemeindever=
In der letzten Sitzung wurde der Voranſchlag für 1930
nehmigt. Auch in dieſem Jahre hofft man mit dem nied=
v
. 6. örtlicher Kirchenſteuer auszukommen. Es folgte ſo=
Erſtattung des Jahresberichtes und eine Ausſprache über
eines monatlich erſcheinenden Gemeindeblattes in Gemein=
gen
Nachbargemeinden. Der Voranſchlag der
für 1930 ſchließt ab in Einnahme und Ausgabe mit
Der Umlagebedarf an Steuern beträgt 144 799,64 Mk.
Verwaltung vorgelegte Stellenplan über die in der Ge=
denen
Beamtenſtellen wurde genehmigt. Der hieſige
n 1876 beabſichtigt, wieder ſeine Spielmannſchaft in
zu laſſen, und ſollen neue Inſtrumente beſchafft werden.

J. Griesheim, 5. Juni. Die hieſigen Gas= und Elektrizitäts=
Werke A.=G. haben ab letzter Ableſung für Gas und Elektrizität
folgende neue Preiſe feſtgeſetzt. Den Gaspreis von 22 Pfg. auf
23 Pfg. je Kubikmeter, den Lichtſtrompreis von 40 Pfg. auf
45 Pfg. je Kilowatt und den Kraftſtrompreis von 30 Pfg. auf
35 Pfg. je Kilowatt. Am Dienstag, den 3. Juni d. J. vollendete
unſer verehrter Mitbürger, der ehemalige Maurerparlier Herr
Philipp Aßmus II. in der Pfungſtädterſtraße ſeinen 80. Geburts=
tag
. Wir gratulieren dem alten Arbeitsinvaliden zu ſeinem
Wiegenfeſte und wünſchen ihm einen frohen und ungetrübten
Lebensabend im Kreiſe der Seinen. Infolge eines Herzſchlages
iſt vor einigen Tagen der Schneidermeiſter Peter Nold in der
Pfützenſtraße plötzlich verſchieden. Innerhalb 14 Tagen iſt dies
der dritte plötzliche Todesfall in unſerer Gemeinde Bei dem
am verfloſſenen Sonntag ſtattgefundenen Reit= und Fahr=Turnier
wurde ganz am Schluß beim 1000 Meter=Galoppreiten der 73jähr.
Landwirt Heinrich Funk IK. in der Oberndorferſtraße von einem
der vorbeiſtürmenden Pferde geſtreift und zu Boden geſchleudert,
wobei er mehrfache Verletzungen davontrug. Von Angehörigen
der Arbeiter=Samariter=Kolonne, die den Sanitätsdienſt bei der
Veranſtaltung des Junglandbundes übernommen hatte, wurde
der Verunglückte verbunden und nach ſeiner Wohnung verbracht.
Die Verletzungen ſollen zum Glück nicht gefährlich ſein. Das
hieſige Epangeliſche Pfarramt richtet von dieſer Woche ab regel=
mäßige
Sprechſtunden ein. Sie werden ſtattfinden: Montags von
10 bis 12 Uhr vormittags und Freitags von 5 bis 8 Uhr nach=
mittags
. Kirchenſteuerangelegenheiten werden nur in dieſen
Sprechſtunden erledigt. An dieſen Tagen ſind zu den angegebenen
Stunden die Pfarrer beſtimmt anzutreffen.

Ak. Nieber=Ramſtabt, 6. Juni. Spar= und Darlehns=
kafſevereine
. G. m. u. H. Die diesjährige Hauptverſammlung
findet am Samstag, den 13. d. M. abends 830 Uhr. im Saale des Gaſt=
hauſes
Zum goldenen Anker (Fiſcher) ſtatt. Außer der Vorlage der
Bilanz, Vornahme von Ergänzungswahlen, ſtehen noch andere wichtige
Punkte auf der Tagesordnung. Obſtbaumſchädlingsbekämp=
fung
. In dieſem Jahre tritt die Blutlaus ganz beſonders ſtark auf.
Im allgemeinen kann man die Wahrnehmung machen, daß die im letz=
ten
Winter mit Karbolineum beſpritzten Obſtbäume weniger von dieſem
Schädling befallen ſind. Der beſte Vergleich iſt der auffallend ſtarke Be=
fall
der Aepfelbäume an der Provinzialſtraße, die nicht geſpritzt wurden.
Es iſt natürlich unter dieſen Umſtänden nicht zu vermeiden, daß auch
die anderen Obſtbäume in der Gemarkung verſeucht werden, zumal von
ſeiten der Provinzialverwaltung gegen die Bekämpfung der Blutlaus
bis jetzt auch noch rein gar nichts unternommen wurde. Auch für die
Bäume der Provinz gelten die Beſtimmungen der erlaſſenen Polizei=
verordnung
.
G Ober=Ramſtadt 5. Juni. Schwimmbad. Das ſehr ſchöne
Wetter hat unſerem Schwimmbad jetzt ſchon außerordentlich regen Zu=
ſpruch
gebracht. Jeder Beſucher iſt ſichtlich erfreut über die gegen das
Vorjahr wiederum geſchaffenen Verbeſſerungen. Beſonders die reizenden
Blumen= und Raſenanlagen erfreuen das Auge, und die unbedingte
Sauberkeit überall wirkt anziehend. Täglich wird unſer Bad von vie=
len
auswärtigen Gäſten beſucht. In dieſem Zuſammenhang ſei noch=
mals
auf die Bedarfshalteſtelle der Heag=Omnibuſſe (Darmſtadt Böllen=
falltor
Ober=Ramſtadt) beim Schwimmbad hingewieſen. Auch ein
Parkplatz für Automobile, Motorräder uſw. iſt jetzt vorhanden.
Schweinezählung. Bei der am 2. Juni ſtattgefundenen Zwiſchen=
zählung
wurden insgeſamt 788 Schweine ermittelt. Die Zahl der bei
der letzten Zählung am 1. März 1930 ermittelten Sch eine betrug 639.

Ar Sie kommt nur ein 8 Zufinder in Frage

aber wirtschaftlich muss er sein!

haben das Recht auf einen
schaßlichen S Tulindler, uenn
mehr als 3000 RM anlegen.
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2aSSt sich mit dieser Fabrikation auch den allgemeinen
Haitsverhältnissen und den berechtigten Wünschen
Naufer an! So erklärt es sich, daß Opel als einzige
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4

[ ][  ][ ]

Seite 8

Samstag, den 7. Juni 1930

Numy

Nachrichken des Standesamts Darmſtadk.
Geſtorbene. Am 30. Mai: Fuhrmann, Martin, Heizer, 62 J.,
Roquetteweg. 15; Bitſch, Eliſabethe, geb. Gerſtenſchläger, 67 J., Stifts=
ſtraße
75; Wagenknecht, Eliſabeth, geb. Schroth, 61 J., Arheilgen, hier,
Erbacher Straße 25; Glaſer, Marie, Müllerſtraße 21. Am 31. Mai:
Lautz, Eliſabeth, ohne Beruf, ledig, Oberramſtadt, hier, Erbacher
Straße 25. Am 1. Juni: Schmidt, Rudolf Julius, Reichsbahninſpektor
i. R 82 J., Heidelberger Straße 21. Am 2. Juni: Six, Eliſabethe,
geb. Steinmetz, 45 J., Ruthsſtraße 5. Am 1. Juni: Birnbacher, Eva
Maria Chriſtine Louiſe Margarethe, geb. Schönbein, Luiſenſtraße 6.
Am 31. Mai: Leitermann, Margarethe, geb. Laub, 86 J., Lauteſchläger=
ſtraße
13. Am 1. Juni: Friedrich, Marie, geb. Landzettel, 71 J.,
Liebigſtraße 54. Am 18. Mai: Bopp, Heinrich, 29 J., Rundeturm=
ſtraße
14. Am 1. Juni: Lohrer, Anna Katharina Margarethe, geb.
Werner, 59 J., Barkhausſtraße 9; Wenzel, Wilhelm, Hilfsarbeiter, 48 J.,
Ober=Ramſtadt, hier Erbacherſtraße 25. Am 2. Juni: Bert, Georg 6.,
Gemeinderechner, 59 J., in Wembach, hier, Erbacher Straße 25. Am
1. Juni: Weppler, Emma, 59 J., ledig, ohne Beruf, Dieburger Str. 20.
Am 2. Juni: Benz, Philipp, Hilfsarbeiter, 50 J., Luiſenſtraße 10;
Haſſemer, Franziska, Schneiderin, ledig, Gernsheim a. Rh., hier,
Grafenſtraße 9. Am 3.: Georg Ziergöbel, Rangiermeiſter i. R.,
69 J., Neue Niederſtraße 19. Am 5.: Elfriede Förſter, Büttelborn,
hier, Heinheimerſtraße 21; Heinrich Zill, Schuhmacherlehrling, 16 J.,
Nieder=Ramſtadt, hier, Erbacher Straße 25. Am 4.: Adam Schäfer,
Dolmetſcher, 64 J., Goetheſtr. 5. Am 5.: Katharina Nieder, ledig,
80 J., Stiftſtr. 48; Ernſt Ludwig Lehr, ohne Beruf, ledig, Barkhaus=
ſtraße
12: Eliſabeth Heymann geb. Löbig, 84 J., Witwe des Tapezier=
meiſters
, Beſſunger Str. 90.

Kirchliche Nachrichken.
1. Pfingſttag (8. Juni).
Evangeliſche Gemeinden.
Kollekte in allen Kirchen für die Lutherſtiftung.
Stadtkirche. Samstag, 7. Juni, abends 8.30 Uhr: Andacht.
Pfingſtſonntag, 8. Juni, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit
Feier des heiligen Abendmahl. Pfarrer Kleberger. Vorm. 11.30
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 96 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 7 Uhr: Pfingſtmette. Pfarrer Heß. Vor=
mittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abend=
mahls
. Pfarrer Heß. Vorm. 11.30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfar=
rer
Vogel.
Schloßkirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Schloß=
gemeinde
. Dekan Zimmermann. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottes=
dienſt
. Dekan Zimmermann. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottes=
dienſt
. Dekan Zimmermann. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt.
Pfarrer Weiß.
Martinskirche. (Kollekte für die Lutherſtiftung.) Vorm.
7 Uhr: Pfingſtmette. Pfarrer Bergér. Vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
mit Feier des heiligen Abendmahls Pfarrer Berin=
ger
. Anmeldung von 9.30 Uhr an in der Sakriſtei. Vorm. 11.15
Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt. Landes=
kirchenrat
D. Waitz
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Bergér.
Johanneskirche. Samstag, den 7. Juni, abends 8 Uhr: Chri=
ſtenlehre
des Nordbezirks im Gemeindehaus Pfarrer Marx.
Pfingſtſonntag, den 8. Juni, vorm. 7 Uhr: Pfingſtmette. Pfarrer
Marx. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen
Abendmahls. Pfarrer Goethe. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottes=
dienſt

Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie),
Samstag, den 7. Juni, abends 8 Uhr: Chriſtenlehre. Pfingſt=
ſonntag
, den 8. Juni, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
des heiligen Abendmahls. Pfarraſſiſtent Georgi. Vorm. 11.30
Uhr: Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde) Vorm. 7 Uhr: Pfingſt=
frühfeier
. Pfarraſſiſtent Wollweber. Vorm. 10 Uhr: Hauptgot=
tesdienſt
mit Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung erbeten
ab 9,30 Uhr in der Sakriſtei. Pfarrer Weiß. Vorm. 11.45 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Weiß.
Pauluskirche. (Kollekte für die Lutherſtiftung.) Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert. Feier des heiligen
Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von 9.30 Uhr an in
der Sakriſtei.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Hickel.
Schloßkapelle Kranichſtein. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Pfarrer Köhler=Darmſtadt.
2. Pfingſttag (9. Juni.)
Kollekte in allen Kirchen für das Diakonenheim.
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Lautenſchläger.
Stadtkapelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Bergér.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Köhler.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 10. Juni, abends
8 Uhr: Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. Samstag,
14. Juni, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde,
Poſaunenchor.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Dienstag, 10. Juni, abends
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (ältere Abteilung).
Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (jüngere Abtei=
lung
). Mittwoch, 11. Juni nachm. 4 Uhr: Jungſchar der Stadt=
gemeinde
. Jugendbund der Markusgemeinde (ältere Abteilung).
Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (ältere Abtei=
lung
). Donnerstag, 12. Juni, abends 8 Uhr: Frauenverein der
Lukasgemeinde (Nothilfe=Kreis). Jugendvereinigung der Stadt=
gemeinde
(jüngere Abteilung). Jugendbund der Lukasgemeinde
(jüngere Abteilung). Freitag, 13. Juni, abends 8 Uhr: Jugend=
bund
der Markusgemeinde (jüngere Abteilung). Jugendbund der
Kaplaneigemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Beringer.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im Diakonen=
heim
, Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Evang. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17
Vorderhaus 1 Treppe. Sprechſtunden vorm. von 1012 Uhr und
nachm. (außer Samstags) von 56 Uhr Fernſprecher 4584.
Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe,
Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und Verſicherungsangele=

genheiten), Beratung in Wohnungsangelegenheiten. Ehebera=
rätung
, Trinkerfürſorge, Wanderer= und Gefangenenfürſorge.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeinde=
haus
, Kiesſtraße 17, Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm.
von 812 Uhr und nachm. von 36 Uhr. Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
Hinterhaus, Zimmer 4. Zahltage: Montag, Mittwoch und Don=
nerstag
, vorm. von 912 Uhr, und Donnerstag, nachm. von 4 bis
7 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend), Stiftsſtr. 51);
Rechtsauskunftsſtelle. Sprechſtunden vorm. von 101 Uhr. Fern=
ſprecher
2288.
Martinskirche. (Kollekte für das Diakonenheim.) Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt. Landeskirchenrat D. Waitz.
Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Dienstag,
10. Juni, abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Kirchenchor: im Ge=
meindehaus
: Jugendvereinigung. Donnerstag, 12. Juni, abends
8 Uhr, im Martinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt; im Gemeinde=
haus
: Mädchenvereinigung Weſt: Mauerſtraße 5: Poſaunenchor.
Freitag, 13. Juni. abends 8 Uhr, im Gemeindehaus: Jugend=
vereinigung
(ältere Abteilung).
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Marx.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie) Vor=
mittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſt. Georgi. Diens=
tag
, 10. Juni. nachm. 1.30 Uhr: Abmarſch zum Waldfeſt des Kin=
dergottesdienſtes
.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
(50jähriges Konfirmationsjubiläum) mit Feier des
heiligen Abendmahls. Anmeldung erbeten ab 9,30 Uhr in der
Sakriſtei. Pfarraſſiſtent Wollweber.
Veranſtaltungen: Donnerstag, 12. Juni, abends 8.15
Uhr: Frauenabend. Freitag, 13. Juni, abends 815 Uhr: Kir=
chenchor
.. Samstag, 14. Juni, abends 7.30 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche. (Kollekte für das hieſige Diakonenheim.) Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller
Veranſtaltungen: Montag, 9. Juni: Jugendvereini=
gung
: Pfingſtfahrt per Rad. Abfahrt morgens 7 Uhr. Dienstag.
10. Juni. abends 8 Uhr: Kirchenchor. Samstag, 14. Juni, abends
8 Uhr: Abmarſch der Jugendvereinigung zur Sonnwendfeier.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Waldeck. Donnerstag, 12. Juni, abends 8 Uhr: Betſtunde.

Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24) 1 Pfingſtfeiertag, vorm. 9
Uhr: Gebetsſtunde. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm.
3.30 Uhr: Pfingſtfeier. Pred. Kreling, Sebnitz in Sachſen.
2 Pfingſtfeiertag, nachm. 3 Uhr: Waldgeſangsgottesdienſt an der
Marienhöhe (Vereinigung Gemiſchter und Poſaunenchöre) Red=
ner
: Pred. Kreling. Dienstag: Die Frauen=Bibelſtunde fällt
aus. Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Mittwoch, abends
8.30 Uhr: Gem. Chor. Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Bibel=
ſtunde
. Pred. Neuber. Freitag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde
in der Kinderſchule, Beſſungerſtraße 30. Pred. Menne. Sams=
tag
, abends 8.15 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). 1 Pfingſtfeiertag,
nachm. 2.30 Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. Nachm.
4.45 Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Mädchen. 2. Pfingſt=
feiertag
, nachm. 3 Uhr: Beteiligung am Waldgeſangsgottesdienſt
an der Marienhöhe. Dienstag, abends 8.30 Uhr: Mädchenkreis.
Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Freundeskreis für junge Männer.
Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtr. 22,
Infanteriekaſerne, Hof links) An den Pfingſtfeiertagen, 8 und
9. Juni: Teilnahme an der Freizeit in Hammelbach i. O. Mitt=
woch
, 11. Juni, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde. (Herr Studienrat
Knöpp.) Donnerstag, 12. Juni, abends 8.30 Uhr: Jung=Volk=
Abend. Freitag, 13. Juni, abends 8.15 Uhr: Turnen in der
Turnhalle der Ludwigs=Oberrealſchule.
B.=K., Bund deutſcher Bibelkreiſe (Alexanderſtraße 22. Inf.=
Kaſerne, Hof links) Samstag, 7. Juni, nachm. 3 Uhr (Botan.
Garten) Geländeſpiele.
In den Pfingſtferien findet eine mehrtägige Wanderung ſtatt.
Näheres bei den Schulvertretern.
M.=B.=K. Deutſcher Bund der Mädchenbibelkreiſe ( Stifts=
ſtraße
14). Samstag, 7. Juni: 7.52 Uhr Fahrt nach Kaſſel.
Abends 8 Uhr: Vom Sinn unſerer Bewegung, (M. Fritzſche.)
Pfingſtſonntag, 8 Uhr, Feſtjugendgottesdienſt. (Miſſionsdir
Hartenſtein.) Vorm. 11 Uhr: Das Wort Gottes an uns
(A. Lawton.) Nachm. 16 Uhr: Der Kampf um den leb. Gott in
der Miſſion, (Hartenſtein.) Abends 20 Uhr: Abordnung der
3. und 4. M.=B.=K.=Miſſionarin in der Chriſtuskirche. ( Harten=
ſtein
.) Pfingſtmontag, vorm. 10 Uhr: Schickſalsglaube oder
Gebet, (El. Brandt.) Dienstag, vorm. 10 Uhr: Die Ver=
wirklichung
der Gottesherrſchaft in unſerer Zeit, (Lic. Theod.
Brandt.) Nachm. 16 Uhr: Neue Wege der Volksmiſſion ( Pfar=
rer
W. Thieme, Berlin.) Abends 19.30 Uhr: Das kommende
Reich. (Nelly Lutz.)
Gotenfähnlein Darmſtadt. Jeden Samstag und Sonntag
Treffen. Samstag, nachmittags 3 Uhr: Volkerſtunde im Heim.
Sonntag, nachmittags 2 Uhr: Treffen beim Führer zum
Gang. Sonntag, abends 8 Uhr: Aelterenkreis.
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein: Feierabend
(Stiftsſtraße 51). Mittwoch, 11. Juni, abends 8.30 Uhr: Mitglie=
derverſammlung
.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie für Ton=
kunſt
, Eliſabethenſtraße). Pfingſten. 1. Feiertag: Vorm. 9.30 Uhr:
Taufe. Vorm. 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt.
Feiertag: Vorm. 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt.
Abends 20.30 Uhr: Kultiſcher Predigtgottesdienſt: Die Aus=
gießung
des Heiligen Geiſtes. (Pfarrer Thielemann.)
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Schulſtraße 9). Sonntag ( Pfingſt=
feſt
), vorm. 6 Uhr: Frühgebetsſtunde. Vorm. 10 Uhr: Predigt.
Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt
Pfingſtmontag: Ausflug. Dienstag, abends 8.30 Uhr: Sing=
ſtunde
. Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Frauenmiſſionsverein.
Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann iſt
freundlich eingeladen. P. Schanz, Prediger.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40) Sonn=
tag
, den 8. Juni (1. Pfingſtfeiertag), vorm. 9,30 Uhr: Andacht.
Jugendbundſtunde und Abendverſammlung fallen wegen auswär=
tigen
Veranſtaltungen und Jugendfeier aus. Mittwoch, 11.
Juni, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich einge=
laden
.

Methodiſten=Gemeinde (Evangel. Freikirche), Wendelſt
Pfingſtſonntag, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule; abends 8.I
digt; Prediger E. Bültge. Mitwoch, abends 8 Uhr:
Gebetsſtunde. Freitag, abends 8 Uhr: Frauen=Miſſic
Zu allen Verſammlungen iſt jedermann herzlich eingelader
Gemeinde gläuvig getaufter Chriſten (Baptiſte
ſtraße 17. Sonntag, den 8. Juni (1. Pfingſtfeiertag), v
und nachm. 4 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Sor
Mittwoch, den 11. Juni, abends 8,15 Uhr: Bibel
allen Verſammlungen iſt jedermann freundlichſt eine
Heilsarmee (Schulzengaſſe 3). Pfingſtſonntag, v.
Pfingſtandacht. Vorm. 10.30 Uhr: Kompagnie=Verſa=
Kinder. Nachm. 3 Uhr: Wegweiſer für Kinder. Na
Kinderverſammlung. Abends 7 Uhr: Freiverſam
Paradeplatz. Pfingſtmontag, vorm. 7.30 Uhr: 9
Kranichſtein. Ausflug für Mitglieder. Dienstag, ab
Heimbund für Frauen. Mittwoch, nachm. 5 Uhr:
ſammlung. Abends 8 Uhr: Soldatenverſammlung,
tag, abends 68 Uhr: Pfadfinderſtunde. Abends 8
üben. Freitag, nachm. 5 Uhr: Kinderverſammlun
8 Uhr: Heiligungsverſammlung.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I (Hinde
ehem. Kaſino), Sonntag, den 8. Juni, vorm. 9.30 Uhr
4 Uhr und Mittwoch, den 11. Juni, abends 8.30 Uhr:
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II (Bisma=
Sonntag, den 8. Juni, vorm. 9.30 Uhr und nachm.
Mittwoch, den 11. Juni, abends 8.30 Uhr: Gottesdien
Freunde und Gönner herzlich willkommen
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſti
Society), Aula der Landesbauſchule. Neckarſtraße
dienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr, und jeden erſten
Mittwoch im Monat, abends 8.15 Uhr.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sor
11.15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr: A
gung. Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde.
abends 8.15 Uhr: Wortbetrachtung. Jedermann
geladen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsg be
ſtadt, Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal): Jeden Dien=
8 Uhr: Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann h Eh
kommen. Sonntags, vormittags 10 Uhr: Kinderr In
Auswärtige Gemeinden.
Evang. Gemeinde Eberſtadt a. d. B. 1. Pfin
9.45 Uhr: Hauptgottesdienſt unter Mitwirkung des
2. Pfingſttag, vorm. 9.45 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Kirchenchor. Die Abende der Jungen= und M
fallen aus. Die beiden Jungſcharen kommen am Flg
men. Näheres durch den Führer.
In der Privinzial=Pflegeanſtalt. 1. Pfingſttag, S.
1.30 Uhr: Gottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Erſter Pfingſttag, 1
gottesdienſt mit heil. Abendmahl. Kollekte. Pfingſtmo
Gottesdienſt; Pfarrer Weigel=Nieder=Ramſtadt. Diens E
Mädchengruppe. Mittwoch, 8.30 Uhr: Bubengruppe.
8.30 Uhr: Frauenverein.
Evang. Gemeinde Nieder=Ramſtadt. 1. Pfin=
9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Mitwirkung der Kirche
lekte für die Heſſiſche Lutherſtiftung. Im Anſchluß a
dienſt: Feier des heiligen Abendmahls. 2. Pfin
9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Prediger: Pfarrer
Kollekte zum Beſten der Anſtalt für Epileptiſche.
Jugendvereinigung. Donnerstag: Jungmädchenve
tag: Kirchenchor.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Pfingſtſo
9.30 Uhr: Gottesdienſt. Kollekte. (Kirchenchor und
Anſchließend: Beichte und heiliges Abendmahl
vorm. 9.30 Uhr: Gottesdienſt. Kollekte. Dienst
Bibelſtunde. Mittwoch: Kirchenchor. Donnerste
chor. Helferbeſprechung im Pfarrhaus. Freite
verein. Samstag: Jugendverein.
Evang. Gemeinde Roßdorf. 1. Pfingſttag, vor
Hauptgottesdienſt. Mitwirkung des Kirchengeſangve 8
Poſaunenchores. Feier des heiligen Abendmahles, I
die Heſſiſche Lutherſtiftung. Nachm. 1.30 Uhr: Go P1
Kindergottesdienſt. 2. Pfingſttag, vorm. 9.30 Uhr:
dienſt. Freitag: Evang, Arbeiter= und Handwerke ſe
trag; Arbeiterſekretär Laufer.
Evang. Gemeinde Erzhauſen. 1. Pfingſttag, vo
Feſtgettesdienſt. (Mitwirkung des Kirchenchores).
Uhr: Feier des heiligen Abendmahles. 2. Pfif
10 Uhr: Feſtgottesdienſt. Mittwoch: Jungmannſe
tag: Mädchenvereinigung. Samstag: Jungmann
Auswärtige Gemeinſchaften
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Ge R
Sonntag, den 8. Juni, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf. (Diebur
Sonntag, den 8. Juni, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen (Alte Darn E
Sonntag, den 8. Juni, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingar A
Sonntag, den 8. Juni, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt (BA
Sonntag, den 8. Juni, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt (Bah
Sonntag, den 8. Juni, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ort
ſtadt, Pfungſtädter Straße 7 I (Reſtauration zur
Jeden Donnerstag, abends 8 Uhr: Bibelſtudium n
Jedermann herzlichſt willkommen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ort
heim i. O., Kirchſtraße 93. Jeden Samstag, abends
ſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt will
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Orts=
bach
, Darmſtädterſtraße 28. Jeden Mittwoch, ab
Bibelſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Orts
bach, Darmſtädterſtraße 69. Jeden Donnerstag, d
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[ ][  ][ ]

Seite 9

r157

jtadt, die einen Tag geſtorben iſt.
hemals reichsfreie Stadt, beantwortet eine tſchechiſche
erung. Feſt mit Bajonetten und Maſchinen=
gewehren
im Hintergrund.
Von unſerem =Mitarbeiter.
Eger, 1. Juni.
Juni 1930 iſt die ehemals veichsfreie Stadt Eger
einer Manifeſtation der tſchechiſchen Sokoln (Turner)
e auf einem Platz unterhalb der früheren Kaiſerburg
rkung der zahlenmäßig verſchwindend kleinen ſchechi=
(rheit Egers demonſtrierten. Der Ausflug der Tſche=
m
Landesinnern ſollte, wie die tſchechiſche Preſſe ſeit
ervorhob, zugleich den Beweis dafür erbringen, daß
tſchechiſche Stadt, bzw. eine der tſchechiſchen Herr=
rworfene
Stadt iſt. Dieſe offenkundige Herausfor=
zu
97 Prozent deutſchen Bewohnerſchaft Egers iſt
twortet worden, daß aus dem tſchechiſchen Eger des
in totes Eger des 1. Juni gemacht wurde:
rrung hat noch vor dem Einzug der Tſchechen die
ſſen und iſt erſt in den ſpäten Abendſtunden wieder
t. Auf den tſchechiſchen Feſtzug ſahen geſchloſſene
gte Fenſter nieder, und die Sraßen ſelbſt ſind leer
ediglich die paar hundert Tſchechen, die ſeit der Ver=
der
Aemter in Eger ihren Wohnſitz aufgeſchlagen
eten zuſammen mit den aus den tſchechiſchen Gegen=
genen
zivilen Feſtgäſten das karge Spalier des Sokol=
irch
Eger, das an dieſem 1. Juni gezeigt hat, daß es
Feſtlichkeit nur toter Rahmen ſein kann.

Frühſtunden auf Samstag fern brummelte noch
Donner weſtvärts verziehenden Gewitters begann
ühlwieſe unterhalb der Kaiſerburg, dem Platze, auf
rneriſchen Vorführungen der tſchechiſchen Sokoln am
achmittag vor ſich gingen, geheimmisvolle Tätigkeit
ärabteilung: über den Egerfluß hinweg wurde eine
g gelegt, die, ſtark maskiert, an Bäumen und Pfählen
kannten Ziele zuſtrebte. Wer ſich die Mühe genom=
en
dünnen Draht durch die blühenden Gärten des
verfolgen, ihn aus dem grünen Geäſt der gewaltigen
herauszuſuchen und ſeinem Verlauf über Felder und
hzugehen, der hat eine überraſchende Entdeckung
ſen: in der alten Landwehrkaſerne, jenem Objekte des
akiſchen Militärapparades in Eger, in welchem die
Kruppen untergebracht ſind, mündete er in eine Tele=
an
der an dieſem Sonntag des Sokoleinmarſches in die
id: Eger vermanenter Dienſt vorgeſchrieben war. Ob=
ewohner
der Stadt, einem Aufrufe der deutſchen po=
cteien
Folge leiſtend, an dieſem Tag hinausgewandert
e Umgebung und die Fenſter in den meiſten Straßen
ieben, ſo daß Gefahr von dieſer Seite nicht drohte.
iben die Veranſtalter des tſchechiſchen Feſtes in Eger
r gehalten, ſich neben der Zuziehung einiger hundert
Polizeileute und der Bereitſtellung der Gendarmerie
keit einer raſchen Verbindung mit jenem Truppen=
rer
Garniſon zu ſichern, der in der Handhabung von
wehren zuverläſſig ausgebildet iſt.
mstag abend, der mit einem Feſtkommers den Auf=
ſtlichkeit
brachte, wies das Egerer Straßenbild nur
Veränderung inſofern auf, als zwiſchen den Ein=
a
und dort eine kleine Gruppe der tſchechiſchen Rot=
bar
wurde. Lediglich die zahlreichen jungen Leute
zu zwanzig oder dreißig in geſchloſſener Reihe, zu=
einem
Angehörigen der Egever tſchechiſchen Minder=

Samstag, den 7. Juni 1930
heit herziehend, durch die Straßen ſchlenderten, brachten eine
fremde Note in das Bild dieſer Stadt: ſie redeten in einer dem
Ortsbewohner nicht geläufigen Sprache, und ſie taten es ſehr
22. Oktober 1922, an welchem Eger erſtmals von einigen hundert der Manifeſtanten glitten recht enttäuſcht über die verhängten
Tſchechen beſucht worden iſt, die die Verpfändung des ehemals Fenſterreihen, verſuchten vergeblich hinter den Scheiben ein Ge=
reichsfreien
Egerlandes an die böhmiſche Krone zum Anlaß einer
Freudenfeier als Gegendemonſtration gegen die Trauerkund= Egerer, wie ſie ſehr deutlich zu erkennen gaben, nicht. Und da
gebung der Egerländer genommen hatten. Damals war der
Trrmphzug, und er nahm ein ebenſo ſchnelles wie unerwartetes
Ende in einer förmlichen Flucht vor der Empörung der Egerer. gezogen haben wird.
Diesmal, ſo verhieß es die tſchechiſche Preſſe ſeit Monaten und
Wochen, diesmal ſollte die Schlappe von 1922 ausgewetzt werden
mit einem triumphalen, überwältigenden Einzug in der alten Nachmittag alles das, was von der tſchechiſchnationalen Werbe=
Staufenſtadt.

Nun, es war auch diesmal mehr provokativ als großartig um
dieſen tſchechiſchen Eroberungszug nach Eger beſtellt. Wohl ſah
es am Sonntag vormittag, als die Extrazüge aus den tſchechi=
ſchen
Gegenden mit Sokoln und Sokolinnen, mit jugendlichen 2000 Leuten eine erhebliche Steigerung erfuhr, die freilich ſehr
Turnern mit Kindern und einigen hundert Zivilperſonen, die
ſich die Gelegenheit eines billigen Sonntagsausfluges nach Eger der turneriſchen Uebungen ſelbſt, die ſich hinter einem Kordon
nicht entgehen laſſen wollten (die Staatsbahn, die ſonſt mit Be=
günſtigungen
ſehr ſparſam umgeht, hat bereitwillig Sonderpreiſe des Gummiknüppels und des Brownings.
für die Teilnehmer an der Sokolfahrt eingeräumt) im Egerer
Bahnhofe eintrafen, aus, als würden in der Tat die angekün=
digten
5000 oder 6000 Teilnehmer an der Kundgebung aufmar=
ſchieren
; aber ſchon eine oberflächliche Zählung der in ihren
bunten Trachten vor dem Bahnhof und in den angrenzenden wie lauter Schall in die Stille gefallen, die ihn umgab. Selten
Straßen aufgeſtellten Formationen der Manifeſtanten ließ erhen=
kommenden
Demonſtranten nicht wie am Tage vorher durch
militäriſches Fuhrwerk abgeholt worden iſt. Vielleicht toten Stadt gemacht hat. Jawohl, es iſt für einen Tag geſtorben,
wollte man doch das Erſtaunen der an dieſem Tage in Eger
eintreffenden Reiſenden, zu denen vor allem das nach Karlsbad,
Marienbad und Franzensbad fahrende Kurpublikum gehört, über
die ſeltſame Art der Verwendung militäriſcher Beförderungs= deſtoweniger an Entſchiedenheit nichts zu wünſchen übrig gelaſſen:
mittel nicht allzu oſtentativ hervorrufen!
Es war viel Jugend in dieſen Reihen auf dem Bahnhofs=
platz
, Kinder, die noch Mühe haben werden, im Einmaleins dem
an der Spitze des Zuges und hinter ihnen gingen die Halb=
wüchſigen
, ebenfalls noch Frequentanten der Volks= oder Bürger=
ſchule
. Dann kamen die Mädchen und Frauen in der vielfar=
benen
Tracht des Sokols, und den Schluß bildete, geführt von
einigen Fahnenträgern, die eigentliche Kerntruppe der Mani=
zwanzig
und dreißig, und Männer bis hoch in die fünfziger
Jahre. Es entbehrt nicht der Pikanterie, daß dieſe Kerntruppe
die ſchwächſte im ganzen Zug war, daß ſie nicht mehr als ſechs=
hundert
Mann umfaßte.

Zwei Muſikkapellen gaben ihm Rhythmus. Auf den Gehſteigen Motive offen zutage treten wie im Falle des Sokoleinfalles
der Bahnhofſtraße, durch die die Tſchechen marſchierten, waren in Eger!
die Angehörigen der Egerer tſchechiſchen Minorität aufgeſtellt,
die durch Hüteſchwenken den Demonſtranten Gelegenheit gaben,
immer wieder in laute tſchechiſche Rufe Es lebe das tſchechiſche
Eger! auszubrechen. Der Zug umfaßte etwa 400 Knaben und
Jünglinge, 900 Mädchen und Frauen, 600 Sokoln und 700 Zivil=
perſonen
, insgeſamt zirka 2600 Perſonen, eine Zahl, die angeſichts
der rieſigen Propaganda für die Egerer Tagung alles eher denn
überwältigend war. Hauptſtraße und Marktplatz zeigten ein
am Sonntag zu dieſer Stunde ungewohntes Bild: wenn ſonſt
vormittags Tauſende dem gewohnten Sonntagsbummel obliegen,

ſo waren heute von den Egeuern nur jene zu ſehen, die ſich aus
beruflichen oder anderen Gründen den zu Zehntauſenden in die
nähere und weitere Umgebung, teilweiſe ins deutſche Nachbar=
laut
und ſehr betont. Lauter noch und betonter wie an jenem reich, Hinausgehenden hatten nicht anſchließen können. Die Blicke
ſicht zu entdecken: die Neugier nach den Beſuchern plagte die
gab es wohl keinen der Teilnehmer an dem Feſtzug, der nicht
Durchmarſch der Tſchechen durch die Stadt alles eher denn ein im Stillen einen Vergleich zwiſchen den verſchloſſenen Türen und
Fenſtern der Häuſer in Eger und den Herzen der Bewohner
Auf dem Platz unter der Kaiſerburg verſammelte ſich am
trommel herbeigerufen werden und was befehlsmäßig hinbeordert
werden konnte; viele, viele Soldaten, der Großteil des Egerer
Garniſonsbelages. Damit wurde erreicht, daß die Veranſtaltung
auf dem Burgplatz das Geſicht eines von den Maſſen beſuchten
Meetings bekam und daß die eigentliche Teilnehmerzahl vom
problematiſcher Natur geweſen iſt, ebenſo wie die Bedeutung
von Polizeileuten abſpielten, alſo gewiſſermaßen unter dem Schutz
Wer um dieſe Zeit durch die romantiſchen Straßen= und
Gaſſenzüge der alten Egerſtadt gegangen iſt, deſſen Schritte ſind
nur begegnete ihm auf ſeinem zum Nachdenken zwingenden Weg
nen, daß dieſe Ziffer nicht erreicht worden war. Dem Beobach= ein Menſch, und nur in den Parkanlagen fand er einiges Leben:
ter iſt übrigens aufgefallen, daß am Sonntag das Gepäck der an= junge Mütter mit Säuglingen, alte Leute, die nicht mit hinaus=
konnten
mit den vielen anderen, deren Abweſenheit Eger zu einer
das deutſche Eger! Keine andere Abwehr iſt ihm geblieben als:
ſich tot zu ſtellen für die Zeit, da unwillkommener Beſuch Einzug
hielt. Es war eine ſanfte, ſtille Ablehnung, aber ſie hat nichts=
die
Tſchechen, die den Grundſatz vertreten, daß es gut iſt, den ſoge=
nannten
Minderheiten in der gemiſchtnationalen Republik immer
wieder die Rolle des Unterdrückten fühlbar werden zu laſſen, ſie
haben am 1. Juni in Eger eine morgliſche Niederlage erlitten, die
Lehrer immer die richtige Antwort zu geben. Sie marſchierten der tſchechiſchen Außenpolitik nicht ſehr erwünſcht ſein kann; denn
die Kunde von der widerſinnigen Herausforderung von 30000
Deutſchen durch eine Handvoll tſchechiſcher Nationaliſten hat, ab=
fällig
kommentiert, den Weg in die Weltpreſſe gefunden. Eines
Erfolges freilich dürfen ſich die Teilnehmer an dem Egerer Sokol=
feſtanten
, die Turner, die Sokoln; junge Menſchen zwiſchen tag rühmen: daß die Arbeit jener Kreiſe, die auf eine Beſeitigung
der ſchroffſten nationalen Gegenſätze in der Tſchechoſlowakei hin=
gewirkt
haben, durch das mutwillige Abenteuer von Eger wieder
zurückgeworfen worden iſt. Ausgleich von Volk zu Volk: er muß
eine Phraſe bleiben, ſolange der eine Teil der Staatsbevölkerung
entrechtet und verbittert wird, während der andere, dem Ma=
ſchinengewehre
, Bajonette und Handgranaten zur Verfügung
Um zehn Uhr vormittags ſetzte ſich der Zug in Bewegung, ſtehen, Feſte feiert, die ſinnlos ſind, wenn ihre aufpeitſchenden

M Me
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feuiſlleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart Tagesſplegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette:
für den Inſeratenteil und geſchäftliſche Mitellungen: Willz Kuhle:
Druck und Verlag: L. C. Wlttſch ſämtlich in Darmſtadl.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 16 Seiten

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[ ][  ][ ]

Seite 10

Samstag, den 7. Juni 1930.

Reich und Ausland.
Deutſche Tagung für Wohnungsweſen
in Frankfurt a. M.
Frankfurt a. M. Als Abſchluß der deut=
ſchen
Tagung für Wohnungsweſen in Frankfurt
a. M. hielten am Freitag vormittag der Deutſche
Verein für Wohnungsreform, die Gartenſtadt=
geſellſchaft
und die Vereinigung Deutſches Archiv
für Siedlungsweſen eine gemeinſame Schluß=
tagung
ab. Im Rahmen der Erörterungen ſtan=
den
die Frage der Umſiedlung, die Stellung=
nahme
der Landwirtſchaft zur Umſiedlungsfrage
und das Problem der induſtriellen Umſiedlung.
Die Anklage wegen Mordes nur gegen Hoyer
aufrechterhalten.
Frankfurt a. M. In der Unterſuchung
gegen den Schuhmacher Hoyer und den Kürſchner
Schulle, die verdächtigt ſind, am 9. März den
Polizeioberwachtmeiſter Kern in Niederrad er=
ſchoſſen
zu haben, hat der Staatsanwalt die An=
klage
wegen Mordes nur gegen Hoyer erhoben.
Gleichzeitig wird der Landwirt Otto Georg
wegen Begünſtigung des Hoyer unter Anklage
geſtellt, und zwar auf Grund der Beſchuldigung,
daß er Hoyer nach der Tat beherbergt und ihn
auch ſonſt unterſtützt habe. Gegen Schulle iſt in
dieſer Sache keine Anklage erhoben worden, weil
die Unterſuchung keine hinreichenden Anhalts=
punkte
dafür erbracht hat, daß Schulle die Tat
des Hoyer in irgendeiner Weiſe unterſtützt hat.
Die Staatsanwaltſchaft hat deshalb bei der
Strafkammer beantragt, daß Schulle wegen der
Beſchuldigung des Mordes außer Verfolgung
geſetzt wird. Die Akten liegen der Eröffnungs=
ſtrafkammer
vor, die über die Anträge nach
Pfingſten befinden wird. Hoyer und Georg wer=
den
ſich Ende dieſes Monats in der dann begin=
nenden
Schwurgerichtsperiode zu verantworten
haben. Schulle bleibt noch weiter in Haft wegen
der gegen ihn und Hoyer ſchwebenden Ver=
fahren
wegen Einbruchsdiesſtahls, verſuchten
Raubes uſw.
Gerichtliches Nachſpiel zu dem Eiſenbahn=
unglück
bei Buir.
Köln. Die Große Strafkammer hat das
Hauptverfahren gegen den Lokomotivführer
Heinrich Nordhaus aus Hagen i. W. und den
Reichsbahnoberſekretär. Ludwig Fiſcher aus
Düren eröffnet, denen zur Laſt gelegt wird,
durch Fahrläſſigkeit am 25. Auguſt vorigen
Jahres das ſchwere Eiſenbahnunglück bei Buir
verurſacht zu haben, bei dem 14 Perſonen ge=
tötet
und mehrere verletzt wurden. Dieſe Haupt=
verhandlung
wird am 30. dieſes Monats vor dem
Erweiterten Schöffengericht ſtattfinden.
Eine ſpannende Jagd hinter einem Autodieb.
Trier. Eine ſpannende Jagd hinter einem
Autodieb, der leider nicht gefaßt werden konnte,
ſpielte ſich hier ab. Der noch unbekannte Dieb
beſtieg ein auf der Siemensſtraße parkendes
Auto eines Trierer Rechtsanwalts und fuhr da=
mit
zunächſt in ſchnellem Tempo in Richtung Bit=
burg
, wo ihn inzwiſchen benachrichtigte Land=
jäger
in Empfang nehmen wollten. Er war je=
doch
ſchneller als die Beamten und entkam nach
Prüm, wo er an dem ihn erwartenden Land=
jäger
ebenfalls in raſender Fahrt vorüberſauſte.
In Olzheim hatte der Landjäger eine Barri=
kade
über der Straße errichtet, die der Dieb je=
doch
in raſender Fahrt wegfegte. Er fuhr dann
ins offene Feld hinein bis dicht vor einen Wald.
Dort hielt er es angeſichts der um ihn ſauſenden
Geſchoſſe der Landjäger für vorteilhafter, das
Auto im Stich zu laſſen. Er flüchtete in den
Wald und entkam in der Dunkelheit, obgleich er
ſofort verfolgt wurde. Das Auto wurde ſeinem
Beſitzer wieder zugeführt.
Die Sprengkapſeln in der Weſtentaſche.
Bruchweiler (Hunsrück). Der Bauunter=
nehmer
Fr. Klar trug leichtſinnigerweiſe Spreng=
kapſeln
in der Weſtentaſche mit ſich herum. Aus
unbekannter Urſache explodierten die Spreng=
körper
plötzlich und zerfetzten dem mit einem
Aufſchrei zuſammenbrechenden Klar Bruſt und
Leib. Er wurde in hoffnungsloſem Zuſtande ins
Krankenhaus eingeliefert.
Zum Tode verurteilt.
Freiberg i. S. Das Schwurgericht hat
den ehemaligen Gärtnerlehrling Hennig wegen
Mordes in zwei Fällen zum Tode verurteilt.
Hennig hat im vorigen Jahr im Walde bei
Wegeſchrth die Dienſtknechte Zellmer und Sim=
mak
auf beſtialiſche Weiſe ermordet und beraubt.
Großfeuer auf der Germaniawerſt in Kiel.
Kiel. Auf der Germaniawerft entſtand am
Freitag vormittag gegen 9.30 Uhr im toren=
prüfſtand
ein Feuer, das raſch großen Umfang
annahm. Der Berufsfeuerwehr und der Werft=
feuerwehr
gelang es, den Brand nach ½ Stunde
auf ſeinen Herd zu beſchränken. Der Prüfſtand
war vor einiger Zeit ſchon einmal von einem
Feuer heimgeſucht worden. Zu dem Feuer
teilt die Werftleitung mit, daß der Brand in
einem Flügel der mechaniſchen Werkſtätte aus=
brach
. Durch das tatkräftige Eingreifen der
ſtädtiſchen Feuerwehr, der Werftfeuerwehr und
der Belegſchaft gelang es, in kurzer Zeit des
Feuers Herr zu werden. Es brannten in der
Hauptſache die Holzverſchalungen. Die Urſache
des Feuers wird in Kurzſchluß vermutet. Die
Weiterführung des Betriebes in der durch den
Brand beſchädigten Halle wird in keiner Weiſe
beeinträchtigt. Der Sachſchaden iſt verhältnis=
mäßig
unbedeutend.
Acht Tote bei einem Brückeneinſturz in Italien.
Rom. Wie Meſſagero aus Cuneo ( Pie=
mont
) berichtet, ſtürzte beim Bau einer iſen=
bahnbrücke
an der Strecke Turin-Nizza ein
Bogen der Brücke ein und riß im Sturze die
Arbeiter mit ſich in den darunter befindlichen
Fluß. Um die Leichen der Arbeiter zu bergen,
mußte der Fluß zum Teil trocken gelegt werden.
Bisher ſind acht Leichen au den Trümmern hei=
vorgezogen
worden; ein Arbeiter wurde mit
ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.

fahra4 4

Fährt Pfiadsien.

n

Einmal Pfingſten ohne A
ſkrophen!

Fahrt zu Pfingſten vorſichtig!
Ein originelles Warnungszeichen hat eine Berliner Autofirma aufſtellen laſſen, um vor den Folgen
der ſinnloſen Autoraſerei zu warnen. Ein völlig zertrümmertes Auto zeigt, wie es den Ausflüglern
ergehen kann, die die Landſtraße zur Rennbahn machen.

Wolkenbruch=Kakaſtrophe in Perſien

Militär leiſtet in Täbris die erſten Hilfeleiſtungen.

Ueber der perſiſchen Stadt Täbris ging kürzlich ein kataſtrophaler Wolkenbruch nieder, der mehrere
Stunden andauerte. Binnen kurzem war faſt die ganze Stadt überſchwemmt.

Bei den letzten Ausgrabungen am Forum Romanum in Rom hat man ſo viele Bruchſtücke des ehe=
maligen
Veſtatempels aufgefunden, daß ein großer Teil des ſchönen Gebäudes wiederhergeſtellt
werden konnte.

Zahlreiche Todesfälle der Hitzwelle in Amerika.
London. Die Hitzewelle in Amerika hat
in den letzten 48 Stunden in New York ſieben
Todesopfer gefordert. Im Schatten werden 32
Grad Celſius gemeſſen. In Philadelphia haben
ſich drei Todesfälle ereignet, während Boſton
und andere Städte den Zuſammenbruch einer
Reihe von Perſonen infolge der Hitze melden.
Neues Unwetter über Toulouſe.
Paris. In der Umgebung von Toulouſe iſt
wieder eine Waſſerhoſe niedergegangen. Brücken
wurden von den reißenden Fluten weggeriſſen,
und die Landſtraßen ſind unpaſſierbar geworden.

Höllenmaſchine gegen Baronin v. Rothſchild.
Paris. In einem Poſtamt in der Rue du
Louvre explodierte heute früh ein Paket, das an
die Baronin Robert de Rothſchild gerichtet war.
Durch einen glücklichen Zufall wurde nur einiger
Sachſchaden angerichtet, obwohl mehrere Spreng=
ſtücke
35 Meter weit fortgeſchleudert wurden und
einige 7 Zentimeter dicke Bretter durchſchlagen
hatten. Da die Baronin Rothſchild einen Renn=
ſtall
beſitzt und zwei ähnliche Anſchläge in der
letzten Zeit gegen ander Rennſtallbeſitzer verübt
wurden, nimmt die Poliei an, daß es ſich um
einen Racheakt eines Liebhabers für Pferde=
rennen
handelt, der auf die Pferde der Baronin
geſetzt und verloren hatte.

Wieder im Heimakh
Begeiſterker Empfang bei der Edm
in Friedrichshafen.
Friedrichshafen,
Auf der Werft herrſchte am Fr r. obe
lebhaftes Treiben. Von den Lu Fihal
wehen Fahnen in den Farben des
des Hauſes Zeppelin. Das Werftgel
der Hitze dicht umſäumt von Zuſe
Sternfahrern aus dem Gau Würt gera
A.D. A. C. Angehörige der Beſatzut an
Fluggäſte erwarten vor dem Verwalt. ehöl
die Landung des Luftrieſen. Als A Ste
Polizeidirektion iſt Polizeidirektor nuin
ferner als Vertreter der Stadtverwa n.
ſchultheiß Schnitzler anweſend. Fer wer
man Direktor Dr. Maybach, Graf v. m.
Dr. Eckener, Frau Kapitän Lehmann
Die Stadtkapelle ſpielt luſtige Wei
Uhr krachen die erſten Böllerſchüſſe.
aller Kirchen der Stadt läuten. U
wird das Luftſchiff vom Werftgelä aus
ſichtet. Wieder krachen Böllerſchüſſe i
heuere Zuſchauermenge jubelt un ſchl
geläute und Sirenengeheul dem L,i
gegen. Um 19.19 Uhr iſt das Luftſch /Se
Werftgelände. Die Landemannſche Ehw
mit den Seilſpinnen aus. Die Px.
alles auf, um die Zuſchauer zurückzu e
Fluggäſte winken aus den Kabinen. Es
ſchiff ſchreitet ſofort zur Landung.
graphen und Filmleute walten il
Um 19.20 Uhr zeigt das Luftſchiff di fy
flagge. Die Motoren laufen rück /s
Haltetaue fallen. Die Mannſchaft
Seilſpinnen an und hat das Luftſ
feſt in Händen, das um 19.21 Uhr noſer
gezogen wird.
Nach der Landung
walteten zunächſt drei Zollbeamte
da das Luftſchiff die Handelsflagge te.
gen des ſtarken Oſtwindes war die
in der Halle erſt um 19,50 Uhr b E.
Einbringen brachen die Zuſchauer in teg
und Hurrah=Rufe aus. Als erſte zeß
Paſſagiere das Luftſchiff, drei Da=
Herren, dann
erſchienen Dr. Eckener und die Etän
v. Schiller und Lehmant
Sie wurden ſtürmiſch bejubelt und be Ewü
Graf Brandenſtein=Zeppelin be vül=,
als erſter Dr. Eckener zu dem glü ſen
lauf der Fahrt. Stadtſchultheis Sck ger
reichte dem alten Pionier der Ly Srt,
Eckener, einen Lorbeerkranz vſern
dieſe bedeutende Großtat der Süd Eikd
verdiene den Dank des Vat En
Sowohl Reichsregierung wie die
tung möchten auch in Zukunft das
Zeppelins unterſtützen. Auch der Fter
ADAC.=Sternfahrt, Syndikus Heus ſern
Dr. Eckener und ſeinen Mitarbeiter faen
beerkranz. Dr. Eckener dank für
herzliche Begrüßung und führte u. (/S.
hatten auf dieſer Fahrt Fxe
klären. Die Beantwortu=Eſt
jahend und günſtigfürdie L
Zum Schluß ſangen die Zuſchauer
land=Lied, während die Beſatzung=
mit
dem Auto nach Hauſe fuhren. E
wurden ſie von den Maſſen begeiſte
Reichsverkehrsminiſter v. Gu
richtete an Dr. Eckener folgendes T
Wiederum kann ich Ihnen, Ihr
und allen Ihren Mitarbeitern
Reichsregierung herzliche Glückwünſ/
lendung Ihrer großen Luftverkehrs.
ſprechen. Die jetzige Reiſe des Gre
hat zum erſtenmal ein Luftſchiff übe
Halbkugel der Erde geführt und 2 Ech
eines harmoniſchen Zuſammenarl ſes
Luftſchiff und Flugzeug im Trans /2)
praktiſch verwirklicht. Sie haben Fai
Luftverkehrsweſen einen neuen groß ſee
wieſen. Das deutſche Volk, welches E
wicklung der Luftfahrt tatkräftig A
wird Ihnen und Ihren Mitarbeiter /4
geiſterung Dank wiſſen.
Der Berlauf der Heimft *
Friedrichshafen
Beim Luftſchiffbau iſt ein Fun ſE.
Bord des Graf Zeppelin eingegar
ſich das Luftſchiff um 4 Uhr früh öſt
cante befand. Um 6 Uhr wurde Me
flogen, um 9 Uhr MEZ. Kap Se
dem Kurs auf Marſeille, um 11.15
Marſeille, um 13.25 Uhr ME3. 4
Eckener iſt zum Ehrenbürger von Ser
worden.
Kursänderung des Graf Zeppeli
von Gewitterſtürmen.
Havas meldet aus Lyon: Das Luſ
Zeppelin, das zuletzt über Valen
war, iſt wieder ſüdwärts gegangen
ſich nach den letzten Nachrichten üb
mar. Wahrſcheinlich haben die Nad
in der Gegend von Lyon Gewitter
ſchen, den Graf Zeppelin zur Ae.
Richtung veranlaßt. Der Lyoner Lul
hat auf Funkanrufe keine Antworte
Ein amerikaniſches Verkehrsf!
ins Meer geſtürzt.
London. Kurz nach dem A
Boſton iſt am Donnerstag ein Verk
aus etwa 30 Meter Höhe in der Na.
ins Meer geſtürzt. 12 Reiſende und
Flugzeugführer wurden verleßt.
Reiſender tödlich verunglückt iſt. 2
zeug nicht für die Landung auf dei
gerüſtet war, wurde die Kabine
flutet, ſo daß die Reiſenden gezwl.
auf den Tragflächen des Flugzeuges
ſuchen, von wo ſie gerettet we
glimpfliche Verlauf des Unfalls
Umſtand zuzuſchreiben, daß der 2,
dieſe Zeit niedrig war, und der *
unmittelbarer Nähe der Küſte ereis

[ ][  ][ ]

Samstag, den 7. Juni 1930

Seite 11

Verlobung ihrer
erElſe mit Herrn
nz Klesmann
bekannt

ntin Saal und

u Margarethe
geb. Hoock
eldiO Pfingſien 1930

Elſe Saal
Franz Klesmann

Verlobte

Statt Karten.

Ihre Vermählung geben bekannt
Franz Bruch
Agnes Bruch

Pirmaſens
Zeppelinſtr. 2

nſtadt

geb. Groß
Pfingſten 1930

Gutenbergſir 8

Kirchliche Trauung: 1. Feiertag. 3 Uhr, in der
St. Eliſabethenkirche.

und Mit
instr. 20

Karten
re Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Otto Numrich
Elſe Numrich, geb. Aſtheimer
iſiadt
Feldbergſir. 43
rchliche Trauung: Samstag, den 7 Juni 1930.
nachmittags 2 Uhr, in der Johanneskirche.
e Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Hans Eberle
Inma Eberle, geb. Eidenmüller
heimer Weg 28 Lichtenbergſir. 72
iche Trauung: 1. Pfingſtfeiertag, nachm. 2.30 Uhr,
in der St. Eliſabethenlirche.

Ststt Karten.
Heinrich Hildebrand
Oretel Hildebrand
geb. Schmelzer
Vermählte
C
Darmstadt
Karlstr. 65
Tauung: 1. Feiertag, nachmittags 3 Uhr, in der
Pauluskirche.

Die Verlobung unſerer Tochter Ilſe
mit Herrn Dr. jur Ludwig Fenſch.
Rechtsanwalt und Notar in Hagenow
(Meckl) geben wir bekannt
Oberſiudiendirektor
Lauteſchläger und Frau
Clara, geb. Müller

Ilſe Lauteſchläger
Or. jur. Ludwig Fenſch
Rechtsanwalt und Notar
Verlobte

Darmſiadt
Karlsſtr. 2. Gymnaſium.

Pfingſien 1930

Hagenow
(Meckl.)

Anna Wilhelm
Karl Löffler
Verlobte
Leeheim i. Ried
Pilngsten 1930

Darmstadt
Bleichstr. 36

Sistt Kerten

Bßß

Ihre Verlobung geben bekannt

Irmgard Baumann Werner Brumbl, ing.

Darmstadt
Wilhelminenstraße 17

Bochum
z. Z. Soest Westf.)

Pfingsten 1930

Georg Degenhard
Julie Degenhard
geb. Hochreiter
Vermählte 2159
Kirchliche Trauung am 1. Feiertag um
2 Uhr in der St. Ludwigslirche.

Ludwig Völger
Marie Völger, geb. Dieter
Vermählte (g bs
Trauung am 2. Pfingſitfeiertag, 3 Uhr
nachmittags zu Arheilgen.

Dipl.-Ing. Paul Krahl
Margret Krahl, geb. Haenlein
Vermählte

Köln

Darmstadt

Kirchl. Trauung: Samstag, den 7. Juni, 2 Uhr nachmittags
in der Pauluskirche.
(9084

Todes=Anzeige.
rstag abend verſchied nach kurzer Krankheit
kreubeſorgte Mutter, Schwiegermutter, Groß=
Schweſter und Tante

geb. Straub
Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Lieneweg u. Frau, geb. Krell
nebſt Kinder
Peter Adam und Frau, geb. Krell
nebſt Kinder
Auguſt Straub und Familie
Ludwig Straub und Familie.
leberau, Frankenhauſen, Frankfurt a. M.,
trotb.
19127
*erdigung findet am 1. Pfingſtfeiertag, nach=
mittags
½2 Uhr ſtatt.

Dankſagung.
Dielen, liebevollen Beweiſe aufrichtiger
Nie bei dem Tod unſeres lieben, guten
Jonas Stern
Dir nur auf dieſem Wege allen Troſt=
Iden unſeren innigſten Dank
Für die Hinterbliebenen:
Clara Stern, geb. Goldſchmidt.
Neim b. O, den 2 Juni 1930 (9125

Tellpädagogin /1V 9114 1
Urtschell
12, Betzelsstraße 10
Er Reise zurück.
1 I. Ial Riterstraße 15.

Gutes Herrenrad
Brennabor 35 M.
Damenrad
Franklin neu 50 M.
zu verkaufen (9140b
Karlſtr. 14 (Laden

Fritz WWöller
Dora Möller, geb. Reis
Vermählte

Kirchliche Trauung: 1. Pfingstfeiertag, 3 Uhr nachmittags,
der Johanneskirche.

in

Ihre Vermählung
beehren ſich anzuzeigen
Wilhelm Dietz und Frau
Tilli, geb. Dörr.
Pfingſten 1930.
Neckarſtraße 20.
Kirchl. Trauung: Samstag, den T. Juni, nachmittags 3 Uhr, in der Stadtkapelle.

Stat Korten.
Statt Karten.
Für freundliches Gedenken, prachtvolle
Blumenſpenden und Geſchenke, ſowie
das herrliche Ständchen anläßlich unſe=
rer
Silbernen Hochzeit ſagen wir auf
dieſem Wege Allen, die unſerer ge=
dachten
, herzlichſten Dank.
Wilhelm Denecke und Frau
Moosbergſtr. 86.
Die kirchl. Trauung findet am 1. Feier=
tag
, nachmittags 2 Uhr, in der Stadt= 3urückgekehrt Dr. med. Hayer
praktiſcher Arzt und Kinderarzt, (8846b
kapelle ſiatt.
Eliſabethenſtraße 70. Teleph. 3030.

Es grüßen als Vermählte
Daniel Hoffmann
Anna Hoffmann, geb. Johe
Pfingſien 1930.

Statt Karten.
Ihre Vermählung beehren sich an-
zuzeigen

Wilhelm Bergsträßer
Oretel Bergsträßer
geb. Keßler (B.9122
Darmstadt, Niederstr. 27

(Eins Eml-Garten)
Kirchliche Trauung 1. Pfingstfelertag
nachmitt. 3 Uhr in der Petruskirche.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Zeil=
nahme
beim Heimgange meines lieben.
unvergeßlichen Gatten und guten
Vaters
Adam Jacoby
Rangiermeiſter
ſowie für die überreichen Kranz= und
Blumenſpenden ſage ich auf dieſem
Wege meinen innigſten Dank. Ins=
beſondere
danke ich Herrn Pfarrer
Steinmetz für die troſtreichen Worte
am Grabe ſowie den Kranken=
ſchweſtern
für die liebevolle Pflege. W
Ferner danke ich dem 1. Vorſitzenden WI
des hieſien Krieger= und Militär= A
vereins, Herrn Bindel, für die am
Brabe in recht kameradſchaftlicher
Weiſe geſprochenen Worte, auch Heirn
Reichsb.=Inſpektor Schilling, für den
warmen Nachruf. Nicht zuletzt danke
ich den zahlreichen Amtsbrüdern des
Verſtorbenen und all den Vielen, die
von nah und fern kamen und ihm
die letzte Ehre erwieſen.
Frau Jacoby, geb. Ganzert
nebſt Kindern.
Bickenbach, den 5. Juni 1930. (90b6
2

4 ſaftige Zitronen 259
1 20
3 Pfd. üße Drangen".
Pfd. 52 3
Reife Bananen
3 Pfd. 1.50
Schöne Salatgurken. Stück 38455
Süße Kirſchen, ſchöne Erdbeeren
Prachtpolle Tomaten
Stachelbeeren zu Torten und
Pfd. 259
Kompott
Lndwigſtraße 6
Faßbender, Saalbauſtraße 38
Früchtepavillon. Dieburgerſtraße 40
und Früchteſtand auf dem Markt
Afe
gegenüber Tietz.

ruchleiden

Dankſagung.
Anläßlich des Heimganges unſerer beiden
lieben Entſchlafenen
ſind uns Beileidskundgebungen und Blumenſpenden in großer
Zahl zugegangen, für welche wir hiermit unfreni tiefgefühlten
Dank ausſprechen. Ganz beſonders danken wir den Schweſtern
für ihre liebevolle Pfiege, Herrn Pfarrer Nürnberger für die
troſtreichen Worte am Grabe, Herrn Poſimeiſter Weber für
ſeinen lieben Nachruf, ſowie allen denen, die ihnen das letzte
Geleit gaben.
In tiefer Trauer:
Familie Tautz.

Ober Ramſiadt, den 7. Juni 1930.
Darmſtädterſir. 62.


Gute Heilerfolge
wurden in Fällen, woandere Heilmittel ohne
Erfolg verſucht waren, durch unſere Methode
ohne Operation, ohne Einſpritzung, ohne
Berufsſtörung erzielt und ſind beſtätigt,
Referenzen pp. gegen doppeltes Rückporto.
Sprechſtunde unſeres Vertrauensarztes:
Mainz: Mittwoch, 11. Juni, vorm. 101
*
nachm. 25 Uhr, Bahnhofs=Hotel.
Wiesbaden: Donnerstag, 12 Juni vorm.9-1,
nachm. 36 Uhr, Hotel Berg.
Frankfurt/Main: Freitag, 13. Juni, vorm
9.1, nachm. 3-6 Uhr; Sonnabend, 14, Jun=
vorm
. 92 Uhr, Brönners Hotel Drei
Raben (Scharnhorſtſtraße).
Hermes Aerztliches Inſtitut für ortho=
pädiſche
Bruchbehandlung, G. m. b. H.,
(908:
Hamburg 36, Esplanade 6.

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Dr. HEIN
Hermannſtraße 25.
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veſenheit
vertreten
mich die Herren:
Dr. Bernet, Jahn=
ſtr
34: Dr. Degen,
Klappacherſtraße 1:
Dr. Hammer, Beſ=
ſungerſtraße
3: Dr.
Leydhecker, Heinrich=
ſtr
23: Dr. Nahm.
Heidelbergerſtr. 83.

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Frankfurt a. M.

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2tür. 120X183 120.
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[ ][  ][ ]

Seite 12

Samstag, den 7. Juni 1930

Numm

Sporn Spier und Tarnen.

Handball.
Sp. V. 98 Darmſtadt - T.u. Sp. V. Ulm 9:2 (5:2).
Am Freitag abend ſpielte der Sportverein 98 Darmſtadt auf der
Reiſe nach Wien in Ulm gegen den 1. Turn= und Sportverein und konnte
nach fairem und ſchönem Spiel 9:2 (5:2) ſiegen. In der zweiten Halb=
zeit
war das Spiel äußerſt ſchnell und brachte den zahlreichen Zuſchauern
ſpannende Momente. Die Platzherren konnten, trotz größter An=
ſtrengungen
, gegen die verhalten kämpfenden Gäſte in dieſer Halbzeit
kein einziges Tor mehr erzielen.
Sportabteilung Merck, Darmſtadt.
An Pfingſten herrſcht auf dem Platz der Merckſchen dballer an
der Maulbeerallee Hochbetrieb. Am erſten Feiertag ſpielt Merck=Sport
gegen die Liga=Reſerve Rot=Weiß Frankfurt nachmittags 4.30
Uhr, und am 2. Feiertage nachmittags 3.30 Uhr gegen die Liga=Reſerve
des SpV. Wiesbaden. Im Vorſpiel gegen Wiesbaden verlor
Merck 2:1, gegen Rot=Weiß Frankfurt gewannen die Darmſtädter 4:1.
Damals war die Elf erſt einen Monat Mitglied der D.S.B. Heute
hegt man die Hoffnung, vielleicht (beide Spiele ſiegreich zu beenden,
beſonders wenn durch zahlreiches Publikum ein Plus für Merck entſteht.
Die Elf muß mit Erſatz antreten, ſo daß der Ausgang völlig offen er=
ſcheint
. Die Eintrittspreiſe erlauben jedermann, ſich die Spiele anzu=
ſehen
, bei denen fairer Sport geboten wird.
Handball in der Deutſchen Turnerſchaft.
Die Pfingſtſpiele.
Für die beiden Feiertage wartet der Main=Rhein=Gau mit einem
reichhaltigen Programm auf. Die Hälfte der angeſetzten Spiele ſind
Begegnungen mit Mannſchaften anderer Gaue. Von der Saar und aus
dem Rheinland werden Gäſte erwartet, wobei das Hauptziel Darmſtadt
iſt. Beſſungen erwartet den Tv. Idar, die Tgde. 1846 den Tv. König
i. Odw., die Tgſ. Darmſtadt den Tv. Friedrichsfeld und ihre Jugend
den Tv. 1861 Lüdenſcheid. Weitere wichtige Spiele rund um Darmſtadt
ſind folgende Treffen: Arheilgen Nieder=Saulheim; Nieder=Ramſtadt
Handſchuhsheim und Ober=Ramſtadt Wald=Amorbach und Hähn=
lein
. An der Bergſtraße ſpielen: Bensheim Klein=Auheim, Auerbach
Nieder=Ingelheim: Heppenheim Tgde. Worms; Hähnlein Laden=
burg
; Bickenbach Worms=Hochheim und Birkenau Hüttenfeld. Im
Ried betätigen ſich faſt ausſchließlich untere Mannſchaften. Großes In=
tereſſe
wird dem Rückſpiel Worfelden Pfungſtadt entgegengebracht.
Auch wartet Gernsheim mit einem ſchönen Spiel gegen Lampertheim
auf, ebenſo Hahn Ober=Ingelheim und Crumſtadt Lorſch. Egels=
bach
wagt einen großen Wurf gegen Tv. Preungesheim.
Turngeſ. 1875 Tv. Friedrichsfeld.
Die Tgeſ. 75 Darmſtadt hat an den beiden Pfingſtfeiertagen auf
ihrem Platz an der Kranichſteinerſtraße zwei erſtklaſſige Gegner nach hier
verpflichtet. Am erſten Feiertag, nachmittags um 4 Uhr, ſpielt die erſte
Mannſchaft gegen die gleiche von Friedrichsfeld. Am zweiten Feiertag,
vormittags halb 11 Uhr, empfängt die Jugend den Gau=Beſten vom Gau
Iſerlohn, Tv. Lüdenſcheid. Beide Gäſtemannſchaften ſtellen kampf=
erprobte
Spieler ins Feld.
Turnerſchaft Darmftadt T.V. Arheilgen 2:7 (5:0).
Die Stadtmannſchaft der Darmſtädter Turnerſchaft will ſich in der
nächſten Zeit einer Städtemannſchaft der Darmſtädter Sportler gegen=
überſtellen
. Als Probeſpiel hierzu hatte ſie am Mittwoch abend auf der
Rennbahn ein Spiel gegen die Mannſchaft des Arheilger Tv. ausgetra=
gen
. Arheilgen hatte ziemlich Erſatz eingeſtellt. In der Stadtmannſchaft
ſpielten die beſten Leute der Darmſtädter Turnerhandballer, jedoch
konnte ſich die Mannſchaft trotz techniſch guten Spieles nicht durchſetzen.
Arheilgen konnte ſchon nach wenigen Minuten drei Tore erzielen, wozu

bis zur Halbzeit noch zwei hinzukamen. Nach der Halbzeit gaben ſich
die Darmſtädter redlich Mühe, und konnten ebenfalls zwei Tore ſchießen,
wonach Arheilgen wieder den Stand auf 7:2 brachte. Das ſchönſte Tor
war das ſechſte, das die Arheilger innerhalb einer halben Minute warfen.
Arheilgen hatte ſeine alte Form wieder erreicht; und ein höheres Re=
ſultat
vermied nur der gute Darmſtädter Tormann, der in der zweiten
Halbzeit ausgezeichnet hielt.
Schwimmen.
1. 3. C. Nürnberg Jung=Deukſchland
am 1. Feiertag, 11 Uhr, im Großen Woog.
Wer wird der Sieger dieſer Begegnung ſein? Das iſt die große
Frage, die jetzt auf der herrlichen Schwimmbahn des Großen Wooges
entſchieden werden wird. Werden die Nürnberger ihre letzten großen
Erfolge fortſetzen können, oder wird es Jungdeutſchland gelingen, durch
einen Sieg über die ausgezeichneten Gäſte zu beweiſen, daß auch Darm=
ſtadt
immer noch zu den ſüddeutſchen Spitzenmannſchaften gehört? Eine
Vorherſage zu geben, dürfte bei dieſem Kampf ſehr ſchwer ſein. Vor
allen Dingen weiß man, daß die beiderſeitige Stärke ſehr ausgeglichen
iſt; dann aber ſpielt eine große Rolle bei dieſem Kampf der erſte Start
im freien Waſſer. Man weiß aus Erfahrung, daß die Umſtellung vom
Hallenbad auf das freie Waſſer in jedem Jahre den Schwimmern
Schwierigkeiten bereitet, man erlebt immer wieder, daß alle Berechnun=
gen
auf Grund der Hallenbadleiſtungen über den Haufen geworfen
werden. Nürnberg kommt mit einer Dreierſtaffel, die heute in Süd=
deutſchland
die Führung hat.
Der Hauptgrund der Aufforderung an die Nürnberger war der,
daß Jungdeutſchland, das in der letzten Zeit in die großen Kämpfe Süd=
deutſchlands
nicht eingreifen konnte, ſich den beſten Verein herausgegrif=
fen
, um ebenfalls in die Führungskämpfe einzugreifen.
In den beiden Staffeln ſtellen die Nürnberger ihre ausgezeichnete
Mannſchaft: Aſchoff, Ackermann, Balk. Jungdeutſchland geht mit
Schwartz, Wolf und Berges in den Kampf. In beiden Rennen wird es
darauf ankommen, daß die Darmſtädter durch die beiden erſten Leute
einen genügenden Vorſprung herausſchwimmen, denn in Balk haben die
Nürnberger einen Schlußmann, der mehr als einmal in der letzten Zeit
bewieſen hat, daß er ſeinen Meiſtertitel mit Recht trägt.
Das Waſſerballſpiel verſpricht einen intereſſanten Verlauf. Jung=
deutſchland
als ſüddeutſcher Meiſter weiß, was auf dem Spiele ſteht.
Die Darmſtädter, die in veränderter Aufſtellung mit:

Leichkalhletiſche Weikämpfe des Akaden
Turnbundes Darmſtadk.
Stiftungsfeſt der A.T.V. Alemannia und Ghibelli
Zur 36. und 25. Wiederkehr des Geburtstages der
A. T. B.=Korporationen Alemannia und Ghibellinia finden
heute Samstag, 16 Uhr, auf dem Hochſchulſtadior
im Rahmen des Schauturnens der beiden Verbindungen lei
Wettkämpfe ſtatt. Zum Austrag kommen eine 4mal 100 M=
eine
Schwedenſtaffel und eine 3mal1000 Meter=Staffel. Im
wird eine 3mal50 Meter=Beliebig und eine 3mal100 Meter
zum Austrag gebracht.
An dem Treffen beteiligen ſich insgeſamt fünf Bundesk=
und die Elite der Darmſtädter Turn= und Sportvereine, ſo
währ für ausgezeichneten Sport gegeben iſt.

Geſchäftliches.

Förſter

Wolf

Fuhrländer
Orlemann
Schwartz

Richter

Johannisbräu, das beliebte und beſonders ſtark
Feiertagsbier der Mainzer Aktien==Bierbrauerei in M
für die Pfingſttage in althergebrachter Weiſe
Ausſtoß.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 7. Juni. 14.30: Stunde der Jugend. Baſte
Lieder= und Muſikvorträge von Schulen. Volksſchule Stu
in Oberheſſen, Mundharmonikakapelle. O 16: Geiſtliche
Werke von J. S. Bach. O 18.05: Dr .de Man: Die
langer, Arbeitsloſigkeit. O 18.35: Dr. Ihering: Geiſtig
O 19.05: Spaniſch. O 19.30: Freiburg: Volkskunſtabend.
Staatsprozeß gegen Gandhi. Rekonſtruktion von Dr. Fr.
phal. O 21.10: Stuttgart: Blasmuſik des 18. Reiter=Regts
Stuttgart: Tanzmuſik. Schallplatten
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend, 7. Juni. 15: Frauenſ
künſtleriſche Geſchmack und die Mode. o 16: Hamburg
e 17.30: Was bedeutet die pädagogiſche Soziologi
Lehrer. 6 17.55: Prof. Baluſchek: Kunſtgeſinnung und
6 18.20: Dr. Leonore Kühn: Im ſagenhaften Kreta.
Bücherſtunde. O 19.05: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
Stille Stunde: Pfingſten über unſere Zeit. o 20:.
Berlin, Hörſpiel von Holtei. O 21: Heiterer Abend.
Tanzmuſit.

Berges

antreten, werden in dem 1. FC. Nürnberg einen ſehr guten Gegner an=
treffen
. Der bekannten Mannſchaft von Bayern 07 Nürnberg konnte der
1. FC. erſt neulich ein ehrenvolles 4:4 abringen. Bei der Darmſtädter
Mannſchaft intereſſiert vor allen Dingen das Spiel von Schwartz, der
einer der Hauptanwärter für die deutſche Nationalmannſchaft iſt.
Der Klubkampf wird von dem in Darmſtadt gut bekannten Mann=
heimer
Blank geleitet, der die Gewähr für eine einwandfreie Leitung gibt.
Der Eintrittspreis iſt ſo niedrig wie möglich gehalten. Am Woog iſt
Sitzgelegenheit vorhanden.
Davis=Pokalrunde EnglandAuſtralien 0:2.
Die dritte Runde der Davispokalkämpfe in der europäiſchen Zone
wurde heute mit den Spielen zwiſchen Auſtralien und England be=
gonnen
. Bei herrlichem Wetter und in Gegenwart einer großen Zu=
ſchauermenge
ſchlug Crawford=Auſtralien den Engländer Lee mit 3:6
6:2 4:6 6:2 6:2. Das zweite Einzel zwiſchen Hopmann=Auſtralien und
Gregory=England gewann der Auſtralier mit 8:6 6:4 9:7.

Größte Auswahl I
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Fachmännische
Ernst-Ludw I
PHOTO Bedienung
Tel. 2140

Weikerbericht.

Der Luftdruck iſt zwar infolge der kräftigen Erwärm=
etwas
gefallen. Jedoch bleibt die Witterung Deutſchlands
dem Einfluß hohen Druckes. Der Kern des Hochdruckgel
etwas ſüdöſtlich verlagert. Durch die aus ihm ausfließend
iſt in Deutſchland die trockene, kontinentale Oſtluftzufuhr e=
ben
, was auch zunächſt die Fortdauer des ſchönen Wetters
Ausſichten für Samstag, den 7. Juni: Meiſt heiteres, ta
und trockenes Wetter.
Ausſichten für Sonntag, den 8. Juni: Außer vorübergeher
neigung noch Fortdauer der herrſchenden Wetterlage.

rſt
7
70

Rechenbuch. 1 Lorgnette. 1 Opernglas=
verſchraubung
. 11 einzelne Handſchuhe.
2 Haarſpangen. 4 Schals 4 Schirme.

Aus den Amtsverkündigungen
des Kreisamts Darmſtadt und den
Bekanntmachungen des Polizeiamts
Darmſtadt.
Gefunden: 1 goldener Zwicker. 1 gold.
Broſche. 1 ſilb. Armband. 1 Damen=
ſchirm
. 2 goldene Ringe. 1 Doublé=
Armband. 1 Herrenfahrrad. 8 Kämme.
4 Gürtel. 1 Brille. 1 Kunſtblume. 33.
Paar Handſchuhe. 26 Taſchentücher 1
6 Damenhandtaſchen. 2 Damenmützen.
2 Opernglasfutterale. 1 Perlenbeutel.
2 Notenhefte. 1 blaue Herrenmutze. 1
Damenportemonnaie. 2 Mundharmoni=
kas
. 1 Hornbrille mit Futteral. 1 ſchwz.
Kinderſtoffſchuh. 2 geſtrickte Kindermütz.
1 weiße Manſchette. 1 Bogen Glas=
papier
. 1 Thermometer. 2 Stücke Stoffe.
25 Zinnplatten. 1 Küferwagen. 1 Me=
daillon
. 2 Schlüſſel.
Zugelaufen: 1 grauer Schäferhund.
Wir machen wiederholt darauf auf=
merkſam
, daß auch noch Fundgegen=
ſtände
vorhanden ſind, die in früheren
Bekanntmachungen verzeichnet ſind. In=
tereſſenten
können die Fundgegenſtände
während der Büroſtunden auf Zimmer 36
beſichtigen.

Weitere unentgeltliche Impftermine
für die im Jahre 1929 geborenen ſowie
für ältere, bisher noch nicht geimpfte
Kinder werden demnächſt wie folgt je=
weils
von 16 Uhr ab abgehalten:
in der Rundeturmſchule am Mitt=
woch
, den 11. und 18. Juni
Mornewegſchule und in der
Ohlyſchule am Hamstag,
den 14. Juni.
Nachſchau jeweils 8 Tage ſpäter in
den gleichen Schulen und um dieſelbe
Zeit. Geburtsſchein des Kindes oder Fa=
milienſtammbuch
iſt mitzubringen.
Darmſtadt, den 6. Juni 1930. (st9146
Der Oberbürgermeiſter.

Heuglns Berfteigerang
Am Mittwoch, den 11. Juni 1930,
wird an Ort und Stelle die diesjährige
Heugrasnutzung folgender kameral=
fiskaliſchen
Wieſen der Gemarkung
Darmſtadt verſteigert: Teichwieſe, Scheft=
heimerwieſe
. Heegwieſe Hansſchulzen=
wieſe
, Ermelfleckwieſe, Wieſe ü. d. Ein=
ſiedel
und Wieſe im Albertsloch.
Zuſammenkunft vorm. 9 Uhr beim
Forſthaus Einſiedel.
(9098
Darmſtadt den 5. Juni 1930.
Heſſ. Forſtamt Darmſtadt.
Von heute ab ſteht ein

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Heinrich Balg
(902/
Schwveinehandlung
Telephon 228.
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, 1 Kaſſenſchrank, 1 Aktenſchrank
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adreßbücher
1925, 1 Darmſtädter Adreß=
buch
1930, 5 Stühle, 2 Seſſel, 4 Bil=
der
, 2 Oefen mit Rohr, 1 Telephon,
3 elektr. Pendel, 2 Vorhanggarnituren,
1 Rolle, 1 Fahrrad, 1 Tragkorb (rund),
4 Heugabeln, eine Schrotmühle mit
Schüttkaſten, ein 10 PS.=Motor mit
Riemen, Anlaſſer und Schaltbrett,
3 Dezimalwaagen, 1 kl. Waage (beide
mit Gewichten), 5 Heuſeile, 1 Partie
Schippen und Schaufeln, 2 Siebe, eine
Leiter, 81 Pfund Tüten, ca. 1 Zentner
Kohlen, 1 Pultſchen, 1 Backtrog, ein
Futterkaſten, 2. Zinkeimer, 2 Sturm=
laternen
, 1 Tiſch, 1 Partie Säcke, 4,20
Ztr. Treber, 2,73 Ztr. Kalkgritt, 2,05
Ztr. Thomasmehl, 0,50 Ztr. Kali, 0,90
Ztr. Kleinweizen, Hirſenſpreu, Hafer=
ſpreu
, Weizenmehl, 0,84 Ztr. Weizen=
mehl
, 83 Ballen Turfmull, 0,78 Ballen
Nafzers Futterkalk, 4 Doſen Harnſtoff
A 5 kg, 42 Doſen Harnſtoff 4. 100 gr.
3,64 Ztr. Kleie, 0,16 Ztr. Futterkalk,
0,17. Ztr. Rohhirſe, 1,78½, Ztr. Roggen=
mehl
, 0,76 Ztr. Legemehl, 0,08 Ztr.
Trockenhefe, 0,13 Ztr. Garnelen, 6,62
Ztr. Mais, 1 Ztr. Wicken, 2,30 Ztr.
Gerſtenſchrot, 1,10 Ztr. Soyaſchrot,
0,35 Ztr. Taubenbohnen, 0,55 Ztr.
Korn, 2,85 Ztr. Knochenſchrot, 6,80 Ztr.
Muſchelkalt, 0,10 Ztr. Futterbrot, 2,70
Futterhaferflocken, 1,13 Ztr. Speiſe=ſeinige Motorräder
haferflocken.

Beſichtigung Riedeſelſtraße 72.

Kern, Rechtsanwalt, Eliſabethenſtr. 34.

Mittwoch, den 11. Juni 1930,
nachmittags 4 Uhr, verſteigere ich
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meiſtbietend gegen Barzahlung: (9148
1 Kaſſenſchrank, 2 Schreibmaſchinen,
3 Schreibtiſche, 1 Aktenrollſchrank.
Die Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt.
Anſchließend 1 Citroenwagen.
Darmſtadt, den 7. Juni 1930.
Weinheimer,
Gerichtsvollzieher.

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[ ][  ][ ]

mmer 153

Samstag, den 2. Junk

ein für Zellſtoff=Induſtrie A.G., Berlin. Die Geſellſchaft
Koſtheimer Zelluloſe= und Papierfabrik A. G., Mainz=
im
Wege der Fuſion übernehmen. Die Generalverſamm=
7 Juli ſoll daher über die Erhöhung des Aktienkapitals
f 11.1 Mill. RM. beſchließen. Weiter wird eine 8proz.
onsanleihe von 7 Mill. RM. begeben. Die Geſellſchaft iſt
och ausreichend beſchäftigt und war bisher nicht gezwun=
Lager zu arbeiten.
ſuſtabſchluß der Nordwolle. Bei dem ſtarken Rückgang
junktur brachte das Jahr Verluſte. Es wird daher von
ſungen Abſtand genommen. Das iſt auch deshalb gerecht=
veil
die Anlagen durch das jetzt beendete Inveſtierungs=
m
der letzten Jahre in textil= und kraftechniſcher Hinſicht
Höchſtſtand der heutigen Technik gebracht ſind und ein
her Teil der Zugänge auf Anlagen im Jahre 1929 auf
zentrale Verwaltungsgebäude entfällt. Im übrigen iſt
z nach den bei der Geſellſchaft von jeher üblich geweſenen
zen aufgeſtellt. Der ſich ergebende Verluſt von 643 392
Flirk (i. V. 8 Prozent Dividende und Bonus) ſoll auf
ſchnung vorgetragen werden. Die Generalverſammlung
hen 27. Juni ſtatt.
Bildung eines Verkaufsſyndikats der Kupferkeſſelfabriken.
hören, ſind Beſtrebungen im Gange, die Kupferkeſſel=
in
Deutſchland zu einer Vereinigung zuſamemnzuſchließen,
ſter Linie eine einheitliche Preisbildung herbeizuführen.
kauf der Kupferkeſſel ſoll durch ein zu gründendes Ver=

or erfolgen. Die vorbereitenden Verhandlungen haben

ge in Göttingen ſtattgefunden und zu einem greifbaren
geführt. Die Gründung der Vereinigung, als deren Sitz
rg in Ausſicht genommen iſt, ſteht bevor.
utſche Eiſenbahn=Geſellſchaft A. G., Darmſtadt. Die Geſell=
chtet
über 1929, daß ſie die ſeither pachtweiſe betriebenen
nen der Stadt Eſſen mit Wirkung vom 1. Januar 1929 mit

mtlänge von 16,5 Kilometer käuflich erworben hat. Außerdem
Bochum=Gelſenkirchener Straßenbahn gekauft. Im allgemeinen
beſchäft bei den übrigen Kleinbahnen unter dem zunehm n=
ewerb
der Kraftwagen. Die Linien der Wiesbadener Straßen=
den
infolge des Konzeſſionsablaufes am 1. April 1929 ſtill=
jie
Wiesbadener Vorortlinien werden noch weiter betrieben.
Gewinn von 2,11 (2,12) Mill. RM. wird eine Dividende von
Prozent auf 20,8 Mill. RM. Aktienkapital verteilt. Die
betragen 7,81 (8,17) Mill. RM. Die eigenen Bahnanlagen
75,66 (32,75) Mill. RM. angewachſen. Auch Gebäude und
e zeigen einen Zuwachs auf 3,12 (2.55) Mill. RM., Wert=
d
Beteiligung 3,11 (unverändert) Mill. RM., Materialbe=
(2,03) Mill. RM. Die Debitoren ſind ſcharf zurückgega n
ſen nur noch 0,72 (4,85) Mill. RM., Barbeſtände und Bank=
52 (0,57) Mill. RM.
ge Abſatzbelebung beim Rheiniſch=Weſtfäliſchen Kohlen=
Der für Rechnung des Syndikates erfolgte VVerſand der
nſchl. Koks und Briketts, in Kohle umgerechnet) belief
ai nach den vorläufigen Ergebniſſen auf arbeitstäglich
innen gegen 209 000 Tonnen im Vormonat. Auf das un=
Gebiet entfielen hiervon 115 000 (106 000) Tonnen, auf
ttene Gebiet 102 000 (103 000) Tonnen. Die geringe
g im unbeſtrittenen Gebiet beruht auf den Hausbrand=
die
Sommerrabatte in Frage kommen, insbeſondere auf
während der Abſatz konjunkturabhängiger Induſtrie=
ſich
weiter abgeſchwächt hat. Die Haldenbeſtände auf
(einſchl. Koks und Briketts in Kohle umgerechnet) ſind

on 5,1 Mill. Tonnen auf 5,8 Mill. Tonnen geſtiegen.
u. Münch A.G., Friedberg (Heſſen). Die Geſellſchaft,
ptaktionär die Mimoſa A.G. iſt, verzeichnet einen Roh=
n
talles in 1000 Mark) 304 (364) andererſeits erfor=
ndlungsunkoſten
und Steuern 276 (330), Zinſen 20
breibungen 6 (5), ſo daß einſchließlich des kleinen Ge=
Aages ein Reingewinn von 1,5 zur Verfügung ſteht, der
n wird. Die Verwaltung berichtet, daß im neuen Jahre
nicht erreicht werden konnte. Die Bilanz verzeichnet
nſtände 147 (134), Vorräte 106 (124), Kreditoren 203
on Bankſchuld 93 (152), Akzeptſchulden 39 (40).
lerei Schultz Grünlack A.G., Rüdesheim a. Rh. Die
i zu Rüdesheim a. Rh. abgehaltene ordentliche Gene=
ilung
nahm den Bericht des Vorſtandes und des Auf=
über
das abgelaufene Geſchäftsjahr entgegen, geneh=
vorgelegte
Bilanz nebſt Gewinn= und Verluſtrechnung
nd erteilte Vorſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung. Eine
kann wegen der Vermehrung der Unkoſten nicht verteilt
für das laufende Geſchäftsjahr beſtehen leider die glei=
lSſetzungen
. Die deutſche Schaumweininduſtrie, die, ſo=
irgend
möglich, ihren Bedarf bei deutſchen Winzern
tigt zu ihrem Wiederaufleben eine Verbeſſerung der
ind eine Verminderung der allgemeinen Unkoſten, ins=
tuch
eine Herabſetzung der öffentlichen Laſten.

er Produktenbericht vom 6. Juni. Angeſichts der be=
n
längeren Verkehrsunterbrechung war das Geſchäft
ltigen Produktenbörſe noch ſtiller als in den letzten
nlandsweizen alter Ernte iſt nur in ſehr geringem
no zu hohen Preiſen angeboten, die hieſigen Mühlen
Anſchaffungen zurück. Neuweizen bleibt ausreichend
lbſchlüſſe kommen jedoch kaum zuſtande, da die For=
n
9 Gebote zu weit auseinandergehen. Der Lieferungs=
Mark höher ein. Am Roggenmarkt iſt die Si=
derandert
. Das Angebot in Waggon= und Kahnmate=
eigt
weiterhin die Nachfrage. Der Lieferungsmarkt
haupteten Preiſen ruhig. Für Weizenmehle ſind die
I erneut erhöht, das Geſchäft hält ſich jedoch in engen
Noggenmehl hat ſchleppenden Abſatz. Hafer lag am
ſarkt feſt, im Promptgeſchäft blieb die Umſatztätigkeit
Preiſen gering. Gerſte ruhig.
Rohhäutemärkte. An den Rohhäutemärkten iſt weiter=
Diſſe Zurückhaltung eingetreten, da die Lederfabriken
in dem ſeitherigen Umfang kaufen und insbeſondere
rauf von Kalbfellen in den leichteren Gewichtsklaſſen
ur die Felle von 915 Pfund eine außerordentliche
Dälken laſſen; auch beim Einkauf von Großviehhäuten
Lich Zurückhaltung geübt worden. Der freie Häute=
Ekerſeits war recht uneinheitlich, doch war man im
Banzen mit den Umſätzen zufrieden.

ekken nach Meldungen aus Chicago am 6. Juni:
Weizen, Juli 107½, Sept. 110, Dez. 114½; Mais,
Sept. 82½4, Dez. 76; Hafer, Juli 40½4, Sept. 40, Dez.
en, Juli 62½, Sept. 67. Dez. 72½8.
Juli 10,25, Sept. 10,35, Okt. 10,425, Dez. 10.15.
Jco 14,25.
Sgweine 10,0010,50, ſchwere Schweine 9,9010,40;
Ihren Chicago 21 000, im Weſten 90 000.
Saumwolle: Juli 15,52, Okt. 14,28.
eIken nach Meldungen aus NewYork am 6. Juni:
2: Prima Weſtern 10,80; Talg, extra loſe 538.
* Weizen, Rotwinter n. Ernte 1235, Hartwinter
2 984: Mehl 5,505,75; Getreidefracht nach Eng=
2 Sh, nach dem Kontinent 79 C.
IEndenz ſtetig, Umſätze 61, Loco 8½ Juni 7.97, Juli
L38, Okt. 8.41, Dez. 8,33, Jan. 1931 8.40.

Sef in Groß=Gerau. Auftrieb: 396 Ferkel. Ferkel
* Mark pro Stück. Marktbewegung: gut. Der
iNarkt findet am Mittwoch, dem 18. Juni 1930, von
iintags ab, auf dem Marktplatz in Groß=Gerau ſtatt.

Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 6. Juni.
Nachdem die Stimmung an der geſtrigen Abendbörſe freund=
licher
war, machte ſich zu Beginn des heutigen Marktes eine wei=
tere
Erholung des Kursniveaus geltend. Das Geſchäft war aber
noch nicht größer geworden, da der Auftragseingang bis jetzt nur
in geringem Umfange zugenommen zu haben ſcheint. Die Kuliſſe
bekundete aber in Anbetracht der wieder beſſeren Beurteilung der
innerpolitiſchen Lage weiteres Deckungsbedürfnis, ſo daß in ein=
zelnen
Spezialaktien eine etwas regere Geſchäftstätigkeit zur Ent=
faltung
kam. Der geſtrige flaue Schluß der New Yorker Börſe
blieb ganz ohne Einfluß. Die beſchloſſenen Notgeſetze der Reichs=
regierung
kamen nicht mehr überraſchend und konnten ebenfalls
die Börſe nicht ungünſtig beeinfluſſen. Gegenüber der geſtrigen
Abendbörſe ergaben ſich zumeiſt leichte Kurserholungen. Nur
J.G. Farben eröffneten nach Berückſichtigung des Dividenden=
abzuges
etwas gedrückt. Dagegen machte ſich für Scheideanſtalt
mit plus 1 Prozent wieder etwas Intereſſe bemerkbar. Am
Elektromarkt ergaben ſich nur geringfügige Kursveränderungen,
aber zumeiſt nach oben. Die Umſätze waren hier zunächſt ziemlich
beſcheiden. Am Montanmarkt konnten Phönix mit plus 2 Prozent
etwas mehr hervortreten. Mannesmann plus 1½ Prozent. Auch
Kaliwerte lagen erneut bis zu 2 Prozent gebeſſert. Banken muß=
ten
zum Teil kleine Kurseinbußen hinnehmen. Kunſtſeideaktien
lagen bis zu 2½ Prozent feſter. Auch Bauunternehmungen waren
bei einiger Nachfrage leicht gebeſſert. Zellſtoff Waldhof gut be=
hauptet
. Renten ruhig: deutſche Anleihen leicht anziehend.
Im Verlaufe blieb die Stimmung ausgeſprochen freundlich.
Auf weitere Deckungen vor der Unterbrechung des Börſengeſchäftes
durch die Pfingſtfeiertage konnten ſich nochmalige Gewinne um
bis zu 1½ Prozent durchſetzen. Die Börſe ſchloß in freundlicher
Haltung. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 2½ Prozent unver=
ändert
leicht. Am Deviſenmarkt nannte man Mak gegen Dollar
4.1913, gegen Pfunde 20.36½. London Kabel 4.8590. Paris 123.90,
Mailand 92.75, Madrid 40.06. Schweiz 25.09½, Holland 12.08½.
Berlin, 6. Juni.
Die Stimmung war heute den Erwartungen des Vormittags=
verkehrs
entſprechend, freundlich, doch war das Geſchäft zu klein,
als daß ſich größere Bewegungen hätten ergeben können. Die
Unternehmungsluſt wurde durch die bevorſtehende mehrtägige
Unterbrechung des Geſchäftsverkehrs naturgemäß gehemmt. Auch
der vorliegende Verluſtabſchluß bei Norddeutſcher Wolle, die un=
veränderte
Dividende bei Deſſauer Gas und die ziemlich ſchwachen
Auslandsmeldungen mahnten zur Zurückhaltung. Auf der anderen
Seite löſte aber der Beſchluß der Regierung auf Erhöhung der
Arbeitsloſenbeiträge von 3½ auf 4½ Prozent, das Notopfer aller
Feſtbeſoldeten, die Ledigenſteuer uſw. eine gewiſſe Befriedigung
aus, da hierin ein energiſcher Wille zum Helfen und Beſſern zum
Ausdruck käme. Im einzelnen waren Goldſchmidt auf die ungün=
ſtigen
Veröffentlichungen in der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung um
234 Prozent gedrückt, Akkumulatoren waren in Reaktion 2 Prozent
ſchwächer, und Warenhauswerte verloren gleichfalls 1¾4 bis 2½
Prozent. Als feſter ſind zu erwähnen: Thüringer Gas plus 3 Pro=
zent
. Ilſe plus 3½/= Prozent. Svenſka plus 2 Mark und Kaliwerte,
die bis zu 2½ Prozent gebeſſert lagen. Hirſch Kupfer erhöhten ſich
um 5 Prozent und hatten im Verlaufe einen weiteren Gewinn
von 3 Prozent. Bei Farbenaktien muß heute ein Dividenden=
abſchlag
von 12.6 Prozent berückſichtigt werden; dieſes Papier er=
öffnete
etwa behauptet. Leicht erholt lagen Kunſtſeide=Aktien.
Das Geſchäft blieb auch im Verlaufe minimal. Tendenz ruhig, aber
freundlich, und die Kursentwicklung war nicht ganz einheitlich.
A.G. für Verkehr büßten ihren Anfangsgewinn von 1½ Prozent
wieder ein: man ſieht dem Reſultat der heutigen Bilanzſitzung mit
ſen Intereſſes. Die Einigung der Kommiſſion für die Young=
anleihe
in Paris wurde, mit Befriedigung zur Kenntnis genom=
Spannung entgegen. Schiffahrtswerte erfreuten ſich eines gewiſ=
men
und man rechnet mit der Unterzeichnung am Dienstag.
Von der Frankfurter Börſe. Die Zulaſſung der 1 Million GM.
8proz. Anleihe von 1924 2. Ausgabe, 1 GM. gleich 0,2381 U. S. A.=Doll.,
Zinstermin am 1. Januar und 1. Juli, ſowie 4 Mill. RM. 5proz.
Schatzanweiſungen von 1928 mit fünfjähriger Laufzeit, 1 Reichsmark
gleich //25o Kilo Feingold, Zinstermin 1. Mai und 1. November, rück=
zahlbar
zu 110 Prozent am 1. Mai 1933, der Kreishauptſtadt Baden=
Baden zur Notierung genehmigt.

Berliner Kursbericht
vom 6. Juni 1930

Die Berliner Metall=Termine vom 6. Juni ſtellten ſich für
Kupfer: Januar, Februar, März 103,25 (104), April, Mai
103,50 (104), Juni 102,50 (105), Juli, Auguſt 103 (104), Septem=
ber
, Oktober, November, Dezember 103,25 (104). Tendenz; ruhig.
Für Blei: Januar, Februar 36 (36,50). März, April, Mai 36,25
(36,50), Juni, Juli, Auguſt 35,75 (36), September 35,75 (36,25),
Oktober 36 (36,25), November, Dezember 36 (36,50). Tendenz;
ſtetig. Für Zink: Januar 36,25 (37,25) Februar 36,75 (37,50)
März 37 (37,75), April, Mai 37,25 (38), Juni 33,50 (34,25), Juli
34 (35), Auguſt 34,50 (35,50), September 35 (36), Oktober 35,25
(36,25), November 36 (36,75), Dezember 36 (37). Tendenz: ſtill.
Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.

Die Emiſſion der von den Banken übernommenen 21 Mill.
Schweizer Franken der 4½proz. Staatsanleihe des Kantons
Zürich hatte einen vollen Erfolg. Auf den über die Konverſions=
anmeldung
hinausgehenden Betrag für die Barzeichnungen ſind
die Zeichnungen ſo zahlreich eingegangen, daß die Zuteilung ſtark
eingeſchränkt werden mußte.
Die Preisindexziffer der Metallwirtſchaft ſtellte ſich am 4. Juni
auf 94,1 gegen 94,8 am 27. Mai (Duchſchnitt 190913: 100), fiel alſo
um 0,7 Prozent.
In dem Manteltarifſtreit in der Gruppe Nordweſt der Eiſenindu=
ſtrie
wurde im Reichsarbeitsminiſterium über den Antrag auf Verbind=
lichkeitserklärung
des in Bad Oeynhauſen gefällten Schiedsſpruches bis
in die Abendſtunden verhandelt. Eine Verſtändigung unter den Par=
teien
konnte nicht erzielt werden. Die Entſcheidung über den Antrag
liegt nunmehr bei dem Reichsarbeitsminiſter.
Die Deutſche Ton= und Steinzeug=Werke A.G., Berlin, ſchlägt eine
Dividende von wieder 11 Prozent vor.
Die Deutſche Continental Gas=Geſellſchaft, Deſſau, ſchlägt die Ver=
teilung
einer Dividende von wieder 9 Prozent aus dem Reingewinn
von 7.40 (7,38) Mill. RM. vor. Das Ergebnis des laufenden Jahres
iſt bisher normal.
Die Liquidationsbilanz der in Konkurs befindlichen Werkzeugmaſchi=
nenfabrik
Heyligenſtädt u. Comp., Gießen, ſchließt neben dem gänz=
lichen
Verluſt des Aktienkapitals von 320000 RM. mit einem Fehl=
betrag
von 324 029 RM. ab. Man rechnet damit, die nicht gedeckten
Forderungen mit 40 Prozent befriedigen zu können. Das Verfahren
ſoll nach Möglichkeit durch Zwangsvergleich beendet und das Werk er=
halten
werden.
Auf dem Verbandstag der Erwerbs= und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften
am Mittelrhein in Montabaur wurde beſchloſſen, für die Zukunft in
engſter Form mit den Reviſionsverbänden in Kaſſel und Darmſtadt zu=
ſammenzuarbeiten
. Durch die ſo erfolgte Gründung des Genoſſen=
ſchafts
=Zweckverbandes Heſſen=Mittelrhein will man die Geſchäftsfüh=
rung
vereinfachen und einen Ausbau der Verbandsgeſchäfte ſowie eine
Vertiefung der Verbandsreviſionen erreichen.
Wie die Verwaltung der Ludwig Ganz A. G., Mainz, mitteilt, hat
die Geſellſchaft, da die Verhandlungen zwecks Behebung der Illiquidität
bisher zu keinem Ergebnis geführt haben, die Zahlungen offiziell ein=
geſtellt
und geſtern durch ein Rundſchreiben den Gläubigern davon Mit=
teilung
gemacht. Die Gläubiger werden um ein dreimonatiges Mora=
torium
erſucht. G.V. 5. Juli.
Die Azote Francais, eine Holdingsgeſellſchaft der franzöſiſchen
Stickſtoffinduſtrie, die auch die ſchweizeriſche Hydroxygen=Geſellſchaft
kontrolliert, zahlt aus einem Reingewinn von 7,66 (7,9) Mill. Franes
eine Bruttodividende von 15 (14) Prozent auf das 30 Mill. Franes be=
tragende
Aktienkapital und von 51 (45) Fr. pro Anteilzehntel.
Die Gruben= und Metallgeſellſchaft Penarroya, die ſich vorwiegend
in Spanien und Jugoſlawien betätigt, beabſichtigt, ihr Aktienkapital von
156,25 auf 312,5 Mill. Fr. zu erhöhen. Die Emiſſionsmodalitäten ſind
noch nicht bekannt.
Die Eiſen= und Stahlwerke Pont=ä=Mouſſon (Franz.=Lothringen)
verteilen aus einem Reingewinn von 11,72 (9,90) Mill. Fr. eine R utto=
dividende
von 24,99 (22,46) Prozent auf das alte A. K. von 32 Mill. Fr.,
wovon rund 18,5 Mill. Fr. eingezahlt ſind. Die Geſellſchaft hat im
Januar dieſes Jahres eine Erhöhung ihres A.K. auf 40 Mill. Franes
durch Verteilung von Gratisaktien vorgenommen.

Deviſenmarkt
vom 6. Juni 1930

Berl. Handels=Geſ.
Danatbank
Deutſche Bank u.

Disconto=Geſ.
Dresdner Banl
Hapag

Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
F. P. Bemberg.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl

Vf
A6
140.
141.50
11.
150.
111.875
164.75
84.
110.
183.50
68.
179.75
163.875
98.50

Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann .
Kali Aſchersleben
Klöchnerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel

Nre
173.
136.75
159.25
125.25
05.50
100.75
224.50
00.
102.625
103.50
51.
88.50
108.50
78.125

Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkal
Agsb.=Nrnb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
indes Eismaſch.
Herm. Poege
SogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

Rarfe
66.50
412.50
156.
127.50
94.55
2erl.
82.875
70.875
139.
73.
165.25
18.50
90.
49.25

Währung 1Gelt Brie Helſingfors 100 finn. Mk 10.543 10.563 Schweiz Wien 100 Schillin 59.05 59.77 Spanien Prag 100 Tſch. Kr 12.422 12.442 Danzig Budapeſt 1100 Pengo 73.18 73.32 Japan, Sofia 100 Leva 3.031 3.041 Rio de Janeiro Holland 100 Gulden 168.35 168.681Jugoſlawien Oslo‟ 100 Kronen 112.0: 112.25 Portugal Kopenhagen 1100 Kronen 112.0. 112.26 Athen
Stockholm 100 Kronen 112.34 112.56 Iſtambul 1 türk. 2 London 1 2.=Stg. 20.34: 20.38: Kairo Buenos=Aires 1 Pap. Peſol 1.587 1.591 Kanada New York Dollar. 4.187 4. 195 Uruguay Belgien 1100 Belgo 158.425 58.545/3sland
Italien 100 Lire 21.93 21.95 allinn (Eſtl. Paris 1100 Franes 16.42 6.46
kiga Währung Gelt 100 Franker 81.04 100 Peſetas 50.68 1100 Gulden 8:.3 1 Yer 2.070 Mikreis 0.4905 100 Dinat 7.396 100 Escudos 18.80 00 Drachm. 5.42 ägypt. 2 20.865 1 canad. Doll. 4. 183 1 Goldpeſo 3.806 100 eſtl. Kr. 91.84 100 eſtl. Kr. 111.37 100 Lats 80.71

Krief
81.20
50.78
81.49
2.074
0.4925
.410
18.84
5.43

20.905
4. 191
3.814
92.06
111.59
80.67

Frankfurter Kursbericht vom 6. Juni 1930.

7% Dtſch. Reichsanl.
6% Baden....."
8% Bahern .....
(S

8% Heſſen v. 28
v. 29
6% Preuß. Staats=
anl
. . . . . ..
2 Sachſen ... ."
6% Sachſen ...."
7% Thüringen ..
Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. +:/= Ab=
löſungsanl
. . .
Dtſche. Anl. Ablö
ſungsſch. (Neub.

Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe

8% Baden=Baden
6% Berlin
88 Darmſtadt v. 2
v.?
Frankfurt a. M.
80 Mainz...."
8% Mannheim".
8% Nürnberg.
8½ Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr.
89 Goldoblig.
4½% Heſſ. Lds.=
Hyp.=Bk.=Liquid.
Pfbr. . . . . .. . ..
3% Preuß. Lds..=Anſt. Gold=
Pfbr. . . . . . . . .
Goldobl.
82
8% Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
3½Kaſſeler Land. Goldpfbr..

Ve
8.s
100.5
85
A
96.5
95,
100.25
83.5
85.75

58.4
10.5

94.5
92.6
92.75
89.5
93.5

99.5
94

85

102
96.5

96.75
98.5

% Naſſ Landesbk.
Goldpfbr. .....
4½% Obl
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser. I
FAusl. Ser. I
Dt. Komm. Samm
Abl. (Neubeſitz)

30 Berl. Hyp.=Bk
Liqu.=Pfbr
Frkf. Hyp.=Bk.
4½% Lig.Pfbr.
Pfbr.=Bk.
Lig. Pfrb.
% Mein. Hyp.=Bk.
4½% Lig. Pfbr..
V Pfälz. Hyp.=Bk.
4½% Lig.Pfbr.
18% Preuß. Boden=
cred
.=Bank . . ."
½% Lig. Pfbr. .
180 Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bank
6 Lig.Pfbr.

Rhein.Hyp. Bk.
4½% Lig. Pfbr.
8O Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit
8% Südd. Bod
Cred.=Bank
4½% Lig. Pfbr.
18% Württ. Hyp.=B.)
% Daimler=Ben
3% Dt. Linol. V
Klöckner=Werke
Mainkrw. v. 26.
% Mitteld. Stahl=
werke
.......
18½ Salzmannu. Co
2 Ver. Stahlwerk
8% VoigtckHäffner

An.
85

75s
16
107
87.5
101
87.5
101
88.75
1005
87I.
101
88
100.5
Me
107
86½I=
100.5
89
10:
101
101.
75.5
100
94
96=

s0.75
90.5
33

3.6. Farben Bonds/1117

5% Bosn. L. E.B
L. Inveſt.
4½% Oſt. Schatz=
anw
. ........"
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
14½-o
42% Türk. Admin.
4% 1. Bagdad
Bollanl.
O Ungarn 1913
1914
Goldr.
1910/
Aktien
Alg. Kunſtziide Unie
AEG. Stamm . . . . 166
AndreaeNoris Zahn
Baſt Nürnbere
Bemberg J. P. ...
Bergm. El.=Werke.
BrownBoverickCie. /120).
Brüning & Sohn
Buderus Eiſer
Cement Heidelber/
Karlſtadt
F. G. Chemie, Baſell
Chem. Werke Albert
Chade ..........
Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz..."
Dt. Atl. Telegr. ..
Eiſenh. Berlin.
Erdöl
Gold= u. Silb.;
ſcheide=Anſtalt.
Linoleumwerk 233.5
Dhckerhoff u. Wid=
mann
..
Eichbaum=Werger
ektr. Licht u. Kraft /161
Liefer=Geſ.

32.25
47.25
10.1
8.15
21.6
23.7
191
108.75
76
117.5
130
202
48
3a0
179
36
119.5
74.5
98.5
150

71.5

Eſchw. Bergwerk..
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnerei
F. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas ......
Hof..."

Geiling E Cie. ..
Gelſenk. Bergwerl
Geſ. elektr. Unter=
nehmungen
...
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfbr.
Hinderichs=Aufferm
Hirſch Kupfer. . . .
Hochtief Eſſen ...
Holzmann, Phil.
volzverk.=Induſtrie
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans Stamm
Kali Chemie. . . . . .
Aſchersleben".
Salzdetfurth.
Weſteregeln.
Kammgarnſpinn. .
Karſtadt, R.. . . .
Klein, Schanzlin".
Klöcknerwerke".
Lahmeyer & Co. .
Lech, Augsburg ..
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt
Mainkr.=W. Höchſ
Nainz. Akt.=Br.

217
46

173.5
81.75

110
50

136.75

66
37.25
178.5
125

100.5
87

A
100

219
41.1
157
lR5
226.5
101
128

9
254
55
13.5
87.5
179

Mannesm.=Möhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſel
Nicolay, Hofbr.
Nürnberger Brauh.
Oberbedarf
Otavi Minen
Ph önix Bergbau.
Reiniger, Gebb. ..
Rh. Braunkohlen".
Elektr. Stamm.
Stahlwerke.
Riebeck Montan..
Roeder Gb. Darmſt
Rütgerswerke ....
Sachtleben A. G..
Salzw. Heilbronn..
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfabr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr. . .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske
Strohſtoff. Ver. . . .
Südd. Immobilien
Zucker=A. G.
Svenska Tändſticks
Tellus Bergbe
Thür. Liefer.=Geſ.
Tucher=Brauerei
Unterfranken ... ..
Beithwerke ..
Ver. f. Chem. Ind.
Laurahütte"
Stahlwerke
Ultramarin.
Zellſt. Berlin..
Vogtländ. Maſchin.
Voigt & Haeffner.

117.5
118.5
53
49
7
118

51.25

113
147

1o6
66
160
208
265
76
118.5
178.5
141

178
50
158.75
320.5
108.5
101.5
05
73.75
41
93.5
149.5
B.
60
60

Bayß & Frehtag.:
Wegelin Rußfabrik
Zellſtoff Aſchaffbg.
Memel .. . . . .
Waldhof.. .. .."

Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank. . . .
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBankperein
Berl. Handelsgeſ.
Hypothekbl
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Dt. Bank und Dis=
Deutſche Effekten=
und Wechſelban
Dresdener Bank
Frankf. Bank. .
Hyp.=Bank ...
Pfdbr.=Bk. ....
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp. Bank ..
Oſt. Creditanſtalt
Pfälz. Hyp. Bank ..
Reichsbank ..
Rhein. Hyp.=Ban
Südd. Bod.=Cr. B
Wiener Banwere
Württb. Notenbank
A.=G. f. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsbahr
Vorzge.
Hapag.
Nordd. Lloyzd.
Schantung=Eiſen!
Südd. Eiſenb.=

841
103
135
115
169
114.,25
151
155
125.5
Re
150,
227.5
139.5
111.25
140.25
100
14g.25
148.75
120
147
27.8
142.5
294.75
156.5
142.5
10/,
145
108.75
162
95.75
112.5
112.75
A

Allianz. u. Stutt,
233
Verſicherung
VereinVerſ. 1209
Frkft. Allg. Verſ. G
Rückverſich./ 25
Frankona Rück= u.
Mitv. . . . . . . . . . 12
tannh. Verſich. . .1 60

[ ][  ]

Seite 14

Daß Darlankann
dur Maark.
Kriminalroman von Gebh. Schatzler=Peraſini.
8)
Nachdruck verboten.
Einmal ſtiegen zwei unkenntliche Geſtalten in den Wein=
keller
Arons hinunter. Sekundenlang zuckte ein gelber Licht=
ſchein
aus der Tiefe, erſtarb im Nebel.
Und dann gab ſich Doktor Borngräber einen kleinen Ruck.
Das war der zögernde Schritt einer Frau! Ueberlegte Nelly bis
dahin? Kamen ihr Bedenken?
Aber ſie war es. Dicht bei ihm kam ſie vorüber . . . zögerte
noch einmal . . . und ſtieg dann haſtig die paar Stufen zum
Kellereingang hinunter.
Die alte Tür klirrte etwas hinter ihr. Dam wurde es ſtill.
Doktor Borngräber blieb jetzt ruhig auf ſeinem Poſten. Er
wartete in aller Seelenruhe faſt eine halbe Stunde. Nelly
Rothe kam nicht zurück.
Da zupfte er ſich den Rockkragen zurecht, klemmte die Leder=
mappe
under den Arm, nahm den altmodiſchen Schirm unter den
anderr und ſtieg ebenfalls die Stufen hinab zu Moſes Arons
Keller.
Oben ging der Schutzmann gerade vorüber. Die verfluchten
Schlemmer! murmelte der Mann. Da fiel hinter Doktor Born=
gräber
auch ſchon die Tür zu.
Im Lokal unten war es ganz ſtill und friedlich.
TV.
Moſes Aron war als etwas verſchrobener Sammler von
Altertümern ſeit vielen Jahren in der ganzen Gegend bekannt.
Auch der Polizei, die ihm von Zeit zu Zeit Beſuche abgeſtattet
hatte, immer wenn irgendein ſehr wervoller alter Schmuck ver=
ſchwand
.
Gewiegte Detektive hatten ihn beobachtet, ſtellten auch feſt,
daß Aron, der immer Auskunft auf alle polizeilichen Anfragen
gab, wenn auch mürriſch, mit allerlei nicht recht einwandfreien
Perſönlichkeiten verkehrte, daß es verſchiedene Stammgäſte gab,
von denen man nicht wußte, wovon ſie lebten, aber etwas Be=
ſonderes
konnte man dem alten Juden, der wenig mit ſeinen
Glaubensgenoſſen verkehrte, nun einmal nicht nachweiſen.
Er zeigte bereitwillig ſeine Geſchäftsbücher, kaufte und ver=
kaufte
ſeine Antiquitäten in der Hauptſtadt an reiche Leute, denen
er perſönlich die Schmuckſachen vorlegte, weil ſie nicht allzu häu=
fig
den entlegenen Keller beſuchen wollten, verkehrte auch mit dem
Ausland und ſchien im übrigen ſehr wohlhabend zu ſein.
Damals, als die kleine Nelly Rothe durch das raſche und
noch mehr geſchickte Zufaſſen des Doktors bei ihm ergriffen
wurde, gerade als ſie im Auftrag des blauen Emil einen Raub
dem Juden vorlegen wollte, wäre es beinahe Moſes Aron an

Samstag, den 7. Juni 1930
den Hals gegangen, aber wer ſchließlich hineinfiel, was das Mäd=
chen
allein. Der blaue Emil war entwiſcht, und da Aron das
verbotene Geſchäft noch gar nicht gemacht hatte, konnte er ſich
heimlich ins Fäuſtchen lachen.
Doktor Borngräber war indeſſen überzeugt, daß die Nelly,
wenn ſie nur mehr geredet hätte, den alten Hehler ans Meſſer
liefern konnte.
Wir ſagten bereits, daß der Doktor den Mann nicht einmal
perſönlich kannte. Moſes Aron war damals verreiſt, auf ein
paar Tage, wie ſein altes Faktotum und Vertrauter, der lahme
Baruch, ausſägte. Vorher mußte er aber bereits mit Nelly oder
dem Geliebten des Mädchens, dem blauen Emil, verhandelt
haben. Das Faktotum Baruch, ein verſchmitzter Burſche von
etwa ſechzig Jahren, und ſeinem Herrn abſolunt ergeben, vertrat
dieſen während ſeiner Abweſenheit, war aber, obwohl er zwei=
felsohne
genau über deſſen geheime Geſchäfte Beſcheid wußte,
noch weniger zu faſſen als der Hehler.
Heute abend ſtand Moſes Aron, in ſeinen alten kaffee=
braunen
Rock gehüllt, den ſpitzen Kopf mit der dünnen Habicht=
naſe
halb hinter die ſchmierige Halsbinde verſchoben, die kleinen,
aber äußerſt lebhaften Augen gelangweilt auf die paar Gäſte ge=
richtet
, die an einem Tiſch unter dem Eckpfeiler ſaßen und Karten
ſpielten, hinter dem Schenkraum.
Die Innenausſtattung des Weinkellers war beſſer als man
vermuten konnte. Gut bürgerlich war die richtige Bezeichnung,
nur alles alt und verräuchert, die Wände ebenſoſehr wie die
Decke, an der ſich einſtmals ſogar Malereien naiver Art befanden.
Da und dort konnte man ein beſonders charakteriſtiſches
Stück ſehen, ingendein altes, verräuchertes Bild, und über dem
größten Tiſche hing ſogar an ſchwarzen Ketten eine ebenfalls
antike Meerjungfrau, allerdings ohne die nötigen Kerzenlichter.
Moſes Aron brannte Gas.
Die paar Leute, vor denen halbgefüllte Weingläſer ſtanden,
waren eifrig mit Kartenſpiel beſchäftigt. Nur ein ganz aufmerk=
ſamer
Beobachter hätte bemerkt, daß ſie ſich dazwiſchen manchmal
etwas zuflüſterten, mit den Augen zwinkerten oder nickten.
Im übrigen ſahen ſie aus wie beſſere Arbeiter oder einfache
Bürger, die ihre Schoppen da unten bei Vater Aron tranken, der
im Rufe ſtand, allzeit einen guten Tropfen zu bieten.
Moſes Aron ſah wieder einmal nach d m Tiſch. Dabei fing
er einen Blick auf, den ihm einer der Gäſte zuwarf. Er rieb
ſich die dürren Hände und lächelte.
Dann ging er zum Tiſch und füllte das eine leere Glas. Der
Mann von vorhin rieb ſich an dem kaffeebraunen Aermel des
Wirtes und flüſterte ihm zu:
Es hat nicht geklappt, Aron. Wir müſſen uns Zeit laſſen.
Aron wiegte den ſpitzen Kopf. Er ſagte keine Silbe, ging
wieder zur Schenke zurück und lehnte ſich gelangweilt gegen das
verräucherte Holz.
Seitwärts des Büfetts ſtand eine ebenfalls antike, ſehr ge=
brechlich
ausſehende Standuhr mit haum erkennbarem Zifferblatt
und gränangelaufenen Zeigern. Von Zeit zu Zeit kam aus dem
ſchwarzen Kaſten ein heiſeres, ſchnarrendes Geräuſch, man hörte
auch das Ticken, aber ganz richtig ſchien die alte Uhr nicht zu

Numr

gehen. Es handelte ſich wohl um ein Stück, das
ders ans Herz gewachſen war und das er, ſo gebrech
ſah, um ſich haben wollte.
Das Ding ſah nebenbei etwas eigentümlich au
dem Holz einſt angebrachten Bemalungen waren u
und Schmutz verblichen, auch der Holzwurm hatte
getan. Da und dort drängte ſich aber doch noch ein gre
ſtrich aus der dunklen Färbung.
Oberhalb des Zifferblattes war eine ſchwarze
einem Aufſatze. Darin ſah man eine Figur, eine e
einſt grellen Farben bemalte ſpaniſche Tänzerin
Tamburin.
Die Figur war auf einer drehbaren Scheibe b
ſollte wahrſcheinlich die abgelaufenen Stunden anz
hinter in der dunklen Höhlung mußte eine zweite 7
Aber man konnte nicht erkennen, was ſie darſtellte
Einmal ſah Moſes Aron nach der ſpaniſchen =
rückte
aber nicht von der Stelle. Da zuckte der Jude ke
die Schultern.
In dieſem Augenblick ging die Eingangstür. (
dete Aron den lebhaften Blick nach den Stufen, di
herabführten. In ſeinem Blick glomm es einen 9
Das war ein weiblicher Fuß. Etwas Weiblia
das hatte auch etwas Beſonderes zu bedeuten!
Auch die Kartenſpieler hatten die Köpfe gewende
Einer tat einen leiſen Pfiff, dann ſteckten ſie abe
doch wieder die Köpfe zuſammen.
Nelly Rothe kam die Stufen herab. Sie fuhr ſi.
der Hand über die Stirn, in die das nebelfeuchte Hac
nickte dem Wirt mit einem erzwungenen Lächeln
Ohne ſich weiter um die Gäſte zu bekümmern, ſch=
kleinen
Lederkoffer in der Rechten, nach einem Tiſch,
entfernt von den Kartenſpielern ſtand, und zwar in
die nicht allzu hell erleuchtet war. Dort ließ ſich d
wieder, ſchob den Handkoffer auf eine Wandbank u
bis Moſes Aron zu ihr kam.
Händereibend ſchob er ſich auch ſchon um den
die Niſche halb verdeckte.
Kann ich mit was dienen? ſagte er.
Dabei glitten ſeine lebhaſten Aeuglein ſtechend
Sie ſah ihn erwartungsvoll an, aber er rieb ſich nur
Hände.
Ein Glas Wein, Vater Aron ſagte ſie leiſe,
Ihr erkennt mich wohl nicht mehr wieder?
Der Hehler zog den Kopf tiefer zwiſchen die Sc
deckte ſo nunmehr das Mädchen gegen den Tiſch der K
Soll ich die Nelly Rothe nicht mehr erkennen?
eine Ehr‟! Aber die da drüben brauchen’s die z
wie?"
Sie verſtand und nickte kaum merklich.
Er trippelte hinter den Schanktiſch und holte ein
(Fortſetzung folgt.)

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