Ginzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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2maligem Erſcheinen vom 4. Junl
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Nicht=
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Bezieher nicht zur Kürzung des
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Franifurt a. M. 1304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesfpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Alufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 156
Freitag, den 6. Juni 1930.
193. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
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breit) 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
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4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung ſällt jeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Natſonalbanl.
OeckungsvorſchlägederReichsregierung
Be igserhöhung um 1 Prozenk zur Arbeitsloſenverſicherung. — Reform der Krankenverſicherung.
ja ergehendes allgemeines Nokopfer. — 1oprozenlige Junggeſellenſteuer. — Kürzung der
Steuer=
riſten in der Zigarekkeninduſtrie. — Abſtriche am Ekal. — Wiederbelebung der Wirtſchaft
durch Arbeitsbeſchaffung und Senkung der Produkkionskoſten und Preiſe.
Das Kabinett trat alsdann in eine Bexatung über die
Mög=
ſeitigung des Ekaksdefiziks.
lichkeit einer allgemeinen Senkung der Produktions=
Tierung der Arbeitsloſenverſicherung.
Berlin, 5. Juni.
at wird mitgeteilt:
des ſchskabinett trat unter Vorſitz des Reichskanzlers Dr.
ſiug ite zu ſeiner letzten Sitzung vor Pfingſten zuſammen.
hureſ eh higen Beratungen der Reichsregierung über die
Ar=
mſſet ſicherung und die übrigen mit der ſchwierigen wirt=
1 finanzpolitiſchen Lage zuſammenhängenden Fragen
er heutigen Kabinettsſitzung zu Ende geführt. Das
ſaltt beſchloß die Reform der Arbeitsloſenverſicherung
ſis der Anlehnung an die Beſchlüſſe des Vorſtandes der
I für Arbeitsloſenverſicherung, jedoch mit der
Maß=
e Beiträge von 3½ auf 4½ Prozent erhöht werden.
hen Aenderungen im Geſetz, darunter die
Beitrags=
id bis zum 31. März 1931 begrenzt.
ttlaſtung der Wirtſchaft ſoll durch die gleichzeitige
s Geſetzes über die Reform der Krankenverſicherung
erden.
Die weikeren Geſehenkwürſe.
verabſchiedete das Kabinett die weiteren
Geſetzent=
dien Ausgleich der Ausgaben auf ſozialen. Gebieten
dereinnahmen des Haushalts zu decken beſtimmt ſind,
elbeſetz über die vorübergehende Reichshilfe
Feſtbeſoldeten im öffentlichen Dienſt
Privatwirtſchaft. Das Geſetz ſieht auch einen
den Tantiemen der Aufſichtsräte vor, ferner einen
g von 10 Prozent in Höhe der Einkommensſteuer für
u tritt ein durch Kürzung der Steuerfriſten in der
1uſtrie für das laufende Jahr zu beſchaffender Betrag,
r Verlängerung der Kontingentierung für die Zeit
ſpril 1932 verbunden iſt. Hierdurch wird zuſammen
A) eine nochmalige Durchprüfung des Haushalts 1930
Münden Erſparniſſen ohne neue, die Wirtſchaft
be=
ſern eine volle Deckung des Haushalts gefunden
M4 ſches Arbeitsprogramm. — Belebung des
ALs durch Neubau von 40000 Wohnungen.
A iett beſchäftigte ſich ſehr eingehend mit dem
Kern=
der gegenwärtigen Wirtſchafts= und
Je und dem nicht in ausreichendem Tempo
ſtattfin=
ſen der Arbeitsloſigkeit. Es legt entſcheidendes Ge=
Wiedereinbeziehung von
Arbeits=
en Wirtſchaftsprozeß durch Einleitung
grö=
rtſchaftlichen Notwendigkeiten entſprechenden
Arbei=
chspoſt wird in der nächſten Zeit eine
umfang=
tragserteilung über das bisher vorgeſehene
vornehmen. Mit der Reichsbahn werden
mor=
leiteten Verhandlungen mit dem Ziel fortgeſetzt, ſie
die Lage zur Vergebung dringender
Auf=
rſetzen. Verſchiedene Wege hierzu erſcheinen gegeben.
pohnungsbau an denjenigen Orten, an denen
iftlichen Geſichtspunkten ein dringendes Bedürfnis
en kann und an denen gleichzeitig beſonders große
it vorliegt, wird durch Zur=
Verfügung=
kſätzlicher Mittel gefördert werden. Es
ſen Jahre der weitere Bau von 35 000 bis 40000
1en vorgeſehen, welcher bis 150 000
Bauar=
kbeitsgelegenheit verſchafft. Das Ka=
Vorlegung eines Geſetzes beſchloſſen, das den Reichs=
* zu allgemeinen Anordnungen ermächtigt, durch
Eckmäßige Verwendung der zur Verfügung geſtellten
littel und tragbare Mieten für die
min=
elte Bevölkerung ſichergeſtellt werden. Dieſe
len bereits bei der Vergebung des zuſätzlichen
Bau=
inwendung finden. Dabei wird der von dem Ka=
* Wirtſchaft im ganzen als notwendig angeſehene
einer Herabſetzung von Koſten und Prei=
S Gebiet der Bauwirtſchaft mit Nachdruck
derden. Ein allgemeines Straßenbau=
Las den notwendigen Ausbau des vorhandenen
iſt in Ausſicht genommen. Die Beſchaffang
ird vorbereitet.
koſten und Preiſe ein. Dieſe Beratungen werden nach
Pfingſten fortgeſetzt.
Die Sitzung ſchloß mit der Prüfung der vom
Reichsfinanz=
miniſter vorgelegten Ausgabenſenkung und
Sparge=
ſetze. Man erklärte ſich mit ihren Grundzügen einverſtanden.
Eine zweite Leſung und Beſchlußfaſſung über die Einzelheiten
wird in einer Sitzung unmittelbar nach Pfingſten ſtattfinden.
Die Ausſichken im Reichstag ungeklärk.
* Berlin, 5. Juni. (Priv.=Tel.)
Die Reichsregierung hat auch am Donnerstag fünf Stunden
beraten, um mit der Novelle zum Arbeitsloſengeſetz und den
Deckungsvorſchlägen fertig zu werden. Verhältnismäßig leicht
ging die Vorlage über die Arbeitsloſenverſicherung über die
Bühne. Hier war man ſchon am Dienstag in allen Punkten faſt
reſtlos einig geworden. Es brauchte eigentlich nur noch die
Bei=
tragshöhe feſtgelegt zu werden. Das Kabinett hat ſich für eine
1prozentige Erhöhung entſchieden. Es fragt ſich allerdings,
ob die Parteien im Reichstag, namentlich die
Volks=
partei, mit dieſer Regelung einverſtanden ſind.
Soweit wir unterrichtet ſind, ſcheint die Wirtſchaft eine
1prozentige Erhöhunghinnehmen zu wollen, wenu
aus dem Preis= und Lohnabbau etwas wird. Die
Vorausſetzung hierfür, ſoweit die beiden großen ſozialen
Grup=
pen, die Arbeitnehmer und Arbeitgeber, in Frage kommen, iſt
geſchaffen. Man iſt ſich in der Unterausſchußſitzung des
Reichs=
verbandes der Deutſchen Induſtrie, die zur Behebung der
aufge=
tretenen Schwierigkeiten ſtattfand, einig geworden. Soweit ſich
die Dinge zurzeit überſehen laſſen, ſoll die ganze Aktion
darauf abgeſtellt ſein, die Kaufkraft der Löhne
nicht zu ſchmälern, d. h., Preisabbau und Lohnſenkung
ſol=
len ſich die Waage halten, ſo daß für die gekürzten Löhne und
Gehälter die gleichen Erzeugniſſe zu haben ſind wie das
augen=
blicklich der Fall iſt.
Die Deckungsvorſchläge des Finanzminiſters ergaben eine
ausführliche Debatte. Das amtliche Communiqué zählt die vom
Kabinett ins Auge gefaßten Deckungsmöglichkeiten einzeln auf.
Iutereſſant iſt, daß die Regierung doch auf das
Not=
opfer zurückgegriffen hat, für das ſie den Ausdruck
Reichshilfe gefunden hat. Es ſoll auf alle Lohn= und
Gehaltsempfänger umgelegt werden, und zwar in
der Weiſe, daß 3—4 Prozent der
Einkommens=
ſteuer erhoben werden. Eine böſe Ueberraſchung für alle
Junggeſellen iſt die Ledigenſteuer, die 10 Prozent von der
Einkommensſteuer ausmachen ſoll. Außerdem haben die Ledigen
auch zum Notopfer beizutragen, und zwar den gleichen Satz, der
für alle anderen Steuerzahler in Frage kommt.
Ueber das Ausgabenſenkungsgeſetz iſt eine
völlige Uebereinſtimmung noch nicht erzielt
worden. Man hat es lediglich in ſeinem Rohentwurf beſprochen.
Die Beratungen werden nach Pfingſten fortgeſetzt. In politiſchen
Kreiſen rechnet man aber damit, daß erſt in der Herbſtſitzung der
Reichstag dieſe ſchwere und wichtige Vorlage verabſchieden kann.
Neue Verhandlungen mit den Gewerkſchaften
am Freitag.
Ein Berliner Blatt wollte erfahren haben, daß die
Eini=
gung über die große Preis= und
Lohnſenkungs=
aktion zwiſchen Arbeitgebern und
Arbeitneh=
mern ſo weit fortgeſchritten ſei, daß die Vertreter beider
Gruppen noch heute vom Reichspräſidenten empfangen würden.
um ihm ihre Ziele vorzutragen. Wie wir von unterrichteter Seite
erfahren, trifft dieſe Meldung nicht zu. Es iſt noch kein
Zeitpunkt für den Empfang feſtgelegt worden. Das iſt ſchon
des=
halb nicht möglich, weil die Verhandlungen zwiſchen den
Arbeit=
gebern und Arbeitnehmern noch nicht abgeſchloſſen ſind.
Von großer Wichtigkeit iſt aber die Tatſache, daß die
Be=
ſprechungen zwiſchen der Vereinigung der
Arbeitgeberver=
bände und dem Reichsverband der Deutſchen Induſtrie, bei
denen am Montag bekanntlich Schwierigkeiten
aufgetreten waren, inzwiſchen weitergeführt
worden ſind und zu einer Einigung geführt haben.
Ueber den Inhalt dieſer Vorſchläge wird von beteiligter
Seite Stillſchweigen bewahrt. Es wird aber betont, daß
das Ergebnis außererdentlich erfreulich ſei und auf einen
erfolg=
reichen Abſchluß der Verhandlungen mit den
Gewerk=
ſchaften hoffen laſſe. Dieſe Verhandlungen mit den
Arbeit=
nehmern ſollen nun nicht erſt nach Pfingſten, ſondern bereits
morgen wieder aufgenommen werden. Die
Arbeit=
geber haben die Führer der Gewerkſchaften für Freitag
vormit=
tag 11 Uhr zu einer neuen Beſprechung gebeten. Die Gewerk=
In Sachen Paneuropa.
ſchaftsführer, ſoweit ſie nicht
dieſem Zeitpunkt zugeſtimmt.
von Berlin abweſend ſind, haben
Von unſerem —=Korreſpondenten.
Rom, 7. Juni.
Muſſolinis Bruder Arnaldo, der den Mailänder „Popolo
d’Italia” leitet, hat in einer längeren Auseinanderſetzung mit
Briands Denkſchrift ein paar Punkte aufgeſtellt, auf die man kurz
eingehen muß. Man darf annehmen, daß der größere Bruder
Benito die gleiche Anſchauung wie der Mailänder Arnaldo hat,
man darf ſogar wohl als ſicher unterſtellen, daß die
Ausführun=
gen im „Popolo d’Italia” als eie ganz offizielle Stellungnahme
des Duce bewertet werden muß.
Der „Popolo d’Italia” nennt ſechs weſentliche Punkte, die
zu einer Anbahnung der europäiſchen Solidarität, alſo zur
Schaf=
fung eines Paneuropa bereinigt werden müßten. Dieſe ſechs
Punkte werden nachfolgend unter Anführungsſtrichen
wieder=
gegeben.
Punkt 1: „Reviſion einiger Friedensverträge.‟ Deutſchland kann
nur ſehr einverſtanden ſein. Allerdings hat man nicht nur in
Verſailles einen Friedensvertrag unterzeichnet, ſondern auch in
Trianon. Und Muſſolini ſpricht ja auch von „Verträgen‟ Es
gab früher ein Südtirol, aus dem Italien ein Oberetſch
ge=
macht hat. Es gibt auch eine italieniſche königliche Zuſage, die
den Südtirolern noch ſehr gut im Gedächtnis haftet, ohne daß man
bisher gehört oder geſehen hat, daß wenigſtens dieſes
Königs=
wort gehalten wurde. Aber immerhin: Deutſchland kann nur
auf ſeiten Muſſolinis ſtehen, wenn er ernſtlich ſeine Kraft an
eine Aenderung der Friedensverträge ſetzen will.
Punkt 2: „Gleichheit der Rüſtungen.” Wieder dieſe fixe
Idee des Duce von der Parität der Rüſtungen, die ſich natürlich
auf Frankreich und Italien bezieht. Dieſe Auffaſſung trägt
ſelbſt=
verſtändlich nicht zum Frieden bei, ſondern zur Erhöhung der
Kriegsgefahr. Nicht auf die Gleichheit der Rüſtungen kommt es
an, ſondern auf den Fortſchritt der Abrüſtung. Nur das
Prin=
zip des Abrüſtens, nicht das der Parität kann helfen. Alles wird
eines Tages zu einer kriegeriſchen Entſcheidung drängen, trotz
der „lateiniſchen Schweſter”, vor der immer mehr die drohende
Mine des jugoſlawiſchen Nachbars erſcheint. In Punkt zwei iſt
Deutſchland alſo ausſchließlich als neutraler Zuſchauer
inter=
eſſiert.
Punkt 3: „Angemeſſene Verteilung der Kolonien und
Roh=
ſtoffe.” Hier hat Deutſchland wieder ein ausgeſprochenes
In=
tereſſe an Muſſolinis Forderung. Nur muß man von
vorn=
herein einen Vorbehalt machen: Wie kann man die Rohſtoffe
an=
gemeſſen verteilen? Dieſe Frage regelt ſich doch automatiſch.
ſo=
bald nur die Handelsfreiheit mit den Rohſtoffen ſichergeſtellt
wird. Die angemeſſene Verteilung beſorgen dann ſchon Induſtrie,
Handel und Organiſation. Dieſe Arbeit kann man nicht
inter=
national oder paneuropäiſch für Italien durch tüchtigere Staaten
machen laſſen.
Dagegen läßt ſich über die Verteilung der Kolonien reden.
Dabei ſei von vornherein die Frage ausgeſchaltet, ob es
heutzu=
tage für einen Staat ein Vorteil iſt, eine Kolonie zu beſitzen oder
zu beherrſchen, oder ob es nicht weniger gefährlich und billiger
iſt, nur die internationale Garantie freien Handels und freier
Arbeit in den verſchiedenen in Betracht kommenden Gebieten zu
haben. Aber wenn ſchon an eine Verteilung der Kolonien
ge=
dacht wird, wobei die Mandatsgebiete offenbar mitgemeint ſind,
ſo würde doch in erſter Linie Deutſchland, dem am meiſten
Kolo=
nien geraubt warden, ein gewichtiges Wort mitzuſprechen haben.
Würde Italien dabei Hand=in=Hand mit Deutſchland bei deſſen
Wünſchen und Potwendigkeiten gehen? Man vergere Gibraltar
nicht!
Abgeſehen davon, daß ſchwerlich eine Einigung zwiſchen
Frankreich, Italien, England und anderen Ländern über die
afrikaniſchen Objekte zu erzielen ſein wird, ſo bleibt das Problem
„Syrien=Meſopotamien=Paläſtina uſw.” derart ſchwierig, daß auch
hier eine Löſung nur dann möglich iſt, wenn Italien in ſeinen
Wünſchen ſehr beſcheiden bleibt. Immerhin kann an dieſem
Punkte 3 kaum etwas geändert werden, ohne daß Deutſchland
ſeine Hilfe und Zuſtimmung gewährt.
Von den nächſten drei Punkten ſei der ſechſte vorweg
genom=
men, weil er vernünftig und einfach iſt Punkt 6 lautet: „
Grund=
ſätzliche Zoll= und Wirtſchaftsverſtändigung.‟ Dieſem Verlangen
kann nur jederman zuſtimmen. Allerdings müßte ſich Italien
dann auch entſchließen, alle bisherigen Verſtändigungen — und
dazu gehören doch auch Handelsverträge — ſinngemäß
durchzu=
führen, und nicht durch irgendwelche plötzlichen oder verſteckten
Einfuhrverbote oder Einfuhrhemmungen zu entwerten oder zu
zerſtören. Vielleicht würde aber ſogar Italien bei einer
allge=
meinen internationalen Verſtändigung auch einmal ſelber ſeine
Verſprechungen halten.
Punkt 4 und 5 aber ſind hoffentlich nur auf dem eigenen
Miſtbeet Arnaldos gewachſen. Sie lauten: 4. „Beſeitigung der
geheimen Einflüſſe in der maßgebenden Politik der einzelnen
„Nationen” und 5. „Grundſatz der Autorität und der
Befehls=
hierarchie.‟ Der erſte Punkt iſt ſo ſchön formuliert, daß ſeine
Bewertung nur an einem wohlbeſetzten Tiſch für
Bierbankpoli=
tiker behandelt werden kann. Eventuell wäre Ludendorff dabei
der gegebene Referent. Ausgerechnet Italien fordert die
Be=
ſeitigung der geheimen Einflüſſe, gerade das Italien Muſſolinis
und ſeines Fascismus. „Geheime Einflüſſe . . .‟ Etwas
deut=
licher, bitte. Meinen Sie vielleicht die Freimaurerei, Herr
Arnaldo? Aber nach Punkt 5 ſoll doch gerade die Befehlshierarchie
herrſchen. Oder meinen Sie den internationalen Marxismus?
Aber alle beide ſind ja noch lange nicht ſo ſtramm onganiſiert
und bewaffnet, geſchützt wie die fasciſtiſchen geheimen Einflüſſe.
Und ſchließlich: was iſt eigentlich eine Befehlshierarchie.
Unge=
fähr ſo etwas wie die autoritäre Demokratie, die der Duce
un=
längſt dem Berliner Beſucher aufgetiſcht hat?
Die Unklarheit und kleinbürgerliche Politikaſterei dieſer
bei=
den Punkte wird wenigſtens durch die Schlußfolgerung
Muſſo=
linis auf ein deutlich verſtändliches Maß zurückgebracht. Denn
es wird erklärt, daß eine europäiſche Ausſprache natürlich nicht
an irgendeinem neutralen Ort (lies Genf) ſtattfinden könne,
ſondern daß nur Rom der geeignetſte und würdigſte
Verhand=
lungsort ſei .. . Ausgerechnet. . für Paneuropa.
Seite 2
Aniform-Berbok in Bayern.
Scharfes Borgehen der Münchener Regiernng
gegen den polikiſchen Straßenkerror.
München, 5. Juni.
Anläßlich der politiſchen Ausſchreitungen der letzten Zeit hat
die bayeriſche Regierung ein Verbot von Kundgebungen in
Uni=
formen erlaſſen. In einer amtlichen Mitteilung heißt es, das
Bayeriſche Staatsminiſterium des Innern hat mit Anordnung
vom 5. Juni mit ſofortiger Wirkung bis auf weiteres
für das ganze Land alle diejenigen
Verſamm=
lungen unter freiem Himmel, insbeſondere
Auf=
züge, Aufmärſche, Propagandamärſche und
Kundgebungen verboten, an denen ſich
Mitglie=
der von politiſchen Vereinigungen oder von
Schutzeinrichtungen oder Vereinigungen in
ein=
heitlicher Art der Kleidung (Uniformen,
Bundes=
kleidung) beteiligen.
Den Anlaß zu dieſer Anordnung geben die zahlreichen
Zuſammenſtöße von Angehörigen verſchiedener
politiſcher Richtungen, die im Laufe der letzten
Monate wie im übrigen Reiche ſo auch in Bayern vorgekommen
ſind. Dieſe bedauerlichen Ausſchreitungen haben ihren Grund
in den ſcharfen politiſchen Meinungsverſchiedenheiten. Den
äußeren Anſtoß bildet aber in der Negel der Umſtand, daß die
politiſche Geſinnung durch äußere Anzeichen zum Ausdruck
ge=
bracht wird. Häufig hat ſchon die bloße Begegnung
uniformier=
ter Gruppen zu Zuſammenſtößen geführt. Auch bei den beſten
polizeilichen Vorbereitungen müſſe damit gerechnet werden, daß
Ausſchreitungen erfolgen. Es bleibe nach den gemachten
Erfah=
rungen nichts anderes übrig, als den äußeren Anlaß zu dieſen
Vorkommniſſen zu beſeitigen. Verſammlungen unter freiem
Himmel, Aufzüge und Kundgebungen uſw. ohne die Beteiligung
Uniformierter ſind nach wie vor geſtattet.
Berlin und das bageriſche Uniformverbok.
Berlin, 5. Juni. (Priv.=Tel.)
Das Uniformverbot der bayeriſchen Regierung hat in
Ber=
lin großen Eindruck gewacht. Allgemein herrſcht die
Auffaſ=
ſung vor, daß jetzt unverzüglich die übrigen
Länderregierungen folgen müßten. Darüber beſteht
allerdings kein Zweifel, daß das Verbot des Uniformtragens
das Austragen politiſcher Händel auf der Straße nicht völlig
aus=
ſchließt. Dieſe Maßnahme iſt aber doch geeignet, dem inneren
Frieden zu dienen, weil ſich immer wieder herausgeſtellt hat, daß
die Mehrzahl der blutigen Auseinanderſetzungen auf
Zuſammen=
ſtöße uniformierter politiſcher Gruppen zurückzuführen war.
Außerordentlich begrüßt wird das Vorgehen der
Mün=
chener Regierung deswegen, weil ſie ohne
Rück=
ſicht auf die parteipolitiſche Einſtellung der
einzelnen Gruppen das Verbot erlaſſen hat. Es
erſtreckt ſich alſo genau ſo gut auf die Nationalſozialiſten wie auf.
das Reichsbanner und andere Verbände. Die Gründe für dieſes
Verbot dürften hauptſächlich in den Erfahrungen der jüngſten
Polizeiminiſterkonferenz zu ſuchen ſein. Es kommt aber noch
hinzu, daß die Bayeriſche Volkspartei dadurch den
Nationalſozia=
liſten eine Hauptreklamewirkung unterbinden will. Die
Baye=
riſche Volkspartei möchte eine Wiederhölung der
Vor=
gänge von 1923 vermeiden, um ſo mehr als ſie weiß, daß
die Nationalſozialiſten ſich auch an, die
Reichs=
wehr herangemacht haben, wie die Ulmer Zwiſchenfälle
bewieſen haben. Inzwiſchen hat ja auch der Reichswehrminiſter
einen Erlaß an die Reichswehr ergehen laſſen, in dem er an ein
Wort Seeckts erinnert, wonach propagandiſtiſche Einwirkungen
nur den Zweck verfolgen, Reichswehrangehörige zum Ungehorſam
zu bewegen, wodurch die Diſziplin in verbrecheriſcher Weiſe
er=
ſchüttert würde. Und dieſe Worte Seeckts gelten auch heute noch.
In Berlin glaubt man, daß es der bayeriſchen Regierung leichter
fallen wird als Preußen, das Uniform= und
Demonſtrationsver=
bot durchzuführen, weil es in Bayern weniger Induſtrieſtädte
gibt. Die Preußiſche Regierung hat aber gegen ein gleiches
Uni=
formwerbot und Demonſtrationsverbot doch ſtarke Hemmniſſe,
ein=
mal, weil dadurch auch das Reichsbanner getroffen würde, zum
anderen, weil ſie eben erſt das Demonſtrationsverbot
auf=
gehoben hat.
Mar Daukhenden kehrk heim.
Von Peter Hamecher GDS.
Die Stadt Würzburg feierte im Mai das Gedächtnis Walters
von der Vogelweide, der in ihren Mauern, in der letzten Hut des
Stiftes Neumünſter, vor ſiebenhundert Jahren ſtarb und im
Luſamgärtlein, dem Grashof des Stiftes, beerdigt wurde. Am
19. Auguſt 1918 ſtarb, fern der Heimat, ein anderer Dichter
Würz=
burgs: Max Dauthendey. Er war, mit dem Malerauge
begabt, der große Landſchaftsdichter der impreſſioniſtiſchen Zeit.
Weltwanderer, durchzog er die Erde und holte ſich in Indien
und Japan die Glut aſiatiſcher Geſichte. Aber ſeine Seele gehörte
ebenſo ſehr der Heimat, der fränkiſchen Hügellandſchaft. Seine
Gedichtſammlung „Luſamgärtlein” widmete er dem Vogelweider,
und in dem Buche heißt es an einer Stelle: „Die welſchen
Bilder=
gedanken verwehen, wenn du und ich auf den Hügeln in Franken
an der Landſtraß dem Märzwind entgegenſtehen.” Noch einmal
trieb es, kurz vor dem Kriege, Dauthendey auf die Fahrt; er
wollte in die Südſee; aber der Krieg überraſchte ihn auf dem
Meere, und er rettete ſich nach Holländiſch=Indien. Vier Jahre
weilte er hier, immer verzehrt vom Heimweh, und das Heimweh
löſte ihn allmählich auf, bis eine Krankheit das Ende brachte.
In den Tropen wurde er begraben. Zu dem Vogelweider=Tag
aber läßt die Stadt Würzburg ſeine Ueberreſte heimholen und
wird ſie beſtatten im neuen Luſamgärtlein, im Muſeumsgarten,
wo vielleicht unter dem alten Kreuzgang von Neumünſter
manch=
mal noch der Schatten Walters träumt.
„Wenn ich an gebrochenem Herzen ſterben würde, ſo wäre
das faſt lächerlich auszuſprechen heutzutage, ſo ſehr iſt es jetzt
Mode, ſich falſche Kräfte einzureden, und nicht die tödliche Süße
der Sehnſucht auskoſten zu wollen” ſchreibt Dauthendey am
Ende des erſten Kriegsjahres aus ſeiner javaniſchen
Gefangen=
ſchaft an die Gattin. Damals ahnte er wohl ſelber nicht, daß er
brei Jahre ſpäter wirklich und buchſtäblich am gebrochenen Herzen
ſterben würde, an der unſtillbaren Sehnſucht am auszehrenden
Geimweh. Er war ein freier Mann in den Grenzen des gaſtlichen
Landes, in der „ewig grünen, fruchtreifen Sommerlandſchaft”;
aber er war der Gefangene ſeiner Sehnſucht, ſeines Heimwehs.
Auf einem Kalenderblatt findet er einen Vers Lenaus:” „Nie
ſoll weiter ſich ins Land Lieb von Liebe wagen, als ſich blühend
in der Hand läßt die Roſe tragen”, und dieſe Verſe erſchüttern
ihn ſo ſehr, daß er ſie in ſein Tagebuch einträgt. Gewiß hatte er
Freitag, den 6. Juni 1930
Bom Tage.
Die Arbeitgeber der Gruppe Nordweſt haben beim
Reichsarbeitsminiſter die Verbindlichkeitserklärung des
Oeynhauſener Schiedsſpruches beantragt.
Der Präſident des Deutſchen Städtetages Dr. Mulert wies in einer
Beſprechung auf die zunehmende Gefährdung des
Haus=
halts der Stadtgemeinden durch das Anwachſen der
Wohlfahrts= und Arbeitsloſenunterſtützungen hin.
Das Antwortſchreiben Thüringens an den
Reichs=
innenminiſter Dr. Wirth, in dem nochmals die Stellung
Thüringens zu der Polizeifrage dargelegt wird, iſt am
Donners=
tag nach Berlin abgegangen.
Das Reichsgericht hat der Beſchwerde der
ſozial=
demokratiſchen Eiſenacher Volkszeitung gegen das
am 28. Mai vom Thüringer Innenminiſter Frick für die Dauer von zwei
Wochen ausgeſprochene Verbot dieſer Zeitung=
ſtattge=
geben und in nichtöffentlicher Sitzung das Verbot
aufge=
hoben.
Der Große Klub der Chriſtlich=Sozialen Partei
Oeſterreichs hat am Mittwoch beſchloſſen, die Leiſtung des
Heimwehrgelöbniſſes durch Beauftragte und Mitglieder der
Partei grundſätzlich zuzulaſſen.
Wie aus Moskau gemeldet wird, hielt am Mittwoch der „Rote
Marſchall”, General Budjenni, auf der Moskauer Parteitagung eine
großangelegte Rede über die internationale Lage, in der er ausführte,
daß Sowjetrußland, vor einer großen Kriegsgefahr
ſtünde. Ein neuer Weltkrieg ſei nicht ausgeſchloſſen und die
Sowjet=
union müſſe ſtark rüſten, um ihre Wehrmacht zu verſtärken.
Zum Vertreter der amerikaniſchen Regierung bei
dem Völkerbund iſt der zweite Direktor für weſteuropäiſche
Ange=
legenheiten im Staatsdepartement, Gilbert, ernannt worden.
In einem von der britiſchen Regierung veröffentlichten
Blau=
buch in dem der Notenwechſel zwiſchen Vatikan und
England über die Ereigniſſe in Malta enthalten iſt,
wird auch eine erſt am vergangenen Freitag übergebene Note
ange=
führt, in der Klage gegen die Einmiſchung in die innere Politik einer
britiſche Kolonie erhoben wird.
Die Streitkräfte der Nankingregierung in der
Provinz Hunan ſind nach Meldungen aus Schanghai von
kommn=
niſtiſchen Nordtruppen entfcheidend geſchlagen worden.
Die Räumung von Tſchangſcha durch die Regierungstruppen iſt ſchon
im Gange.
Macdonald teilte im engliſchen Unterhauſe mit, daß ſich die
Re=
gierung, gegen das Projekt eines Kanal=
Tunnel=
baues zwiſchen England und Frankreich, über das ſeit
Jahrzehnten Verhandlungen ſchwebten und das in den letzte onaten
die größten Ausſichten auf eine Verwirklichung in abfehbarer Zeit hatte,
entſchieden habe. Ueber die Gründe, die militäriſcher Art ſein
ſollen, wird demnächſt ein Weißbuch veröffentlicht werden.
Eine Erklärung der Freien Gewerkſchaften.
Zu den Verhandlungen, die in letzter Zeit zwiſchen den
lei=
tenden Perſönlichkeiten der Arbeitgeberorganiſationen und der
Arbeiter= und Angeſtelltengewerkſchaften ſtattgefunden haben, wird
aus den Kreiſen der freien Gewerkſchaften erklärt, daß keineswegs
an eine Erneuerung der im Jahre 1918 gebildeten
Arbeitsgemein=
ſchaft der Arbeitgeber und Arbeitnehmer gedacht worden ſei. Es
habe ſich lediglich um den Verſuch gehandelt, eine
Uebereinſtim=
mung über die Methoden zu erzielen, mit denen die
Arbeitsloſen=
verſicherung ſaniert und durch eine Ankurbelung der Wirtſchaft die
Arbeitsloſigkeit überhaupt vermindert werden könnte. Dabei
hätten die freien Gewerkſchaften eine Senkung der Kartellpreiſe
gefordert, aber keineswegs einer Lohnſenkung im Sinne des
Oeynhauſener Schiedsſpruches zugeſtimmt. Dieſe Verhandlungen
ſeien nunmehr ohne Ergebnis abgeſchloſſen worden. Es ſtehe auch
keineswegs feſt, daß ſie nach Pfingſten wieder aufgenommen
wer=
den. Gegenwärtig werde ſowohl im Lager der Arbeitgeber wie
innerhalb der Spitzenorganiſationen der Gewerkſchaften über neue
Vorſchläge verhandelt. Ob dieſe Vorſchläge aber nach Pfingſten
zu neuen Verhandlungen zwiſchen beiden Wirtſchaftsgruppen
füh=
ren oder ob jede Gruppe mit ihren Vorſchlägen geſondert an die
geſetzgebenden Körperſchaften herantreten werde, ſei noch eine
offene Frage.
Die Ankerſuchung des Neuhöfener Grenzzwiſchenfalls.
* Berlin, 5. Juni. (Priv.=Tel.)
Der Bericht der deutſch=polniſchen Unterſuchungskommiſſion
über den Grenzzwiſchenfall in Neuhöfen iſt fertiggeſtellt und dürfte
im Laufe des Freitag dem Auswärtigen Amt zugehen.
Ver=
mutlich wird das Unterſuchungsergebnis vom deutſchen und vom
polniſchen Standpunkt aus dargelegt werden. Soweit wir
unter=
richtet ſind, hat die Unterſuchung neues belaſtendes Material
gegen Polen ergeben. Trotzdem ſcheint man auf polniſcher Seite
keine Neigung zu beſitzen, den Grenzzwiſchenfällen, die ſich in den
letzten Tagen auffallend gemehrt und verſchärft haben, radikal
entgegenzukreten. Wenn ſie nicht bald ein Ende nehmen und
der Grenzbevölkerung Ruhe und Sicherheit garantiert wird, wird
ſich Deutſchland auch an den Völkerbund wenden müſſen.
ſich immer wieder von der Fernſehnſucht ins Weite locken laſſen,
in das Abenteuer fremder Himmel, Länder und Meeve. Aber
damals war die Heimat hinter ihm, und wenn er von Java aus
an die Gattin ſchreibt: „Wenn Du mich nicht losläßt im Geiſt,
läßt mein Geiſt meinen Körper auch nicht los”, ſo mag auf den
Wanderfahrten ſeiner Jugend dies Wort, auf Deutſchland
be=
zogen, als das große haltende Gefühl immer im Hintergrund
ſeiner Reiſen geſtanden haben.
Als Dauthendey zum letztenmal das „graue
Heimatnebel=
land” verließ, war noch tiefer Friede; aber in den Indiſchen
Meeren fühlt er, ſozuſagen auf heidniſchem Wege, merkwürdige
Erſchütterungen. Ahnungen befallen ihn, aus kleinen lächerlichen
Zeichen, ſchickſalhaft, und er möchte am liebſten umkehren. Aber
er wehrt ſich gegen das Gefühl der Warnung: „Ich möchte auch
das noch ſehen, um ganz reiſevoll heimzukommen.” Als er von
Neu=Guinea zurückkehrt, iſt das untergründig Geahnte furchtbare
Wirklichkeit geworden. Das Dunkle iſt da, der Krieg, und um
den Engländern nicht in die Hände zu fallen, ſtehr Dauthendey
nur der eine Weg offen: nach Niederländiſch=Indien. Es iſt die
Zeit der wilden Gerüchte. Auch im neutralen Lande wird der
deutſche Dichter Feindſeligkeit finden. England hat dafür
ge=
ſorgt, daß es keine Neutralen im wahren Wortſinn mehr gibt,
ſondern nur noch Deutſche und die andern: „Welche Telegramm=
Manöver macht doch England”, klagt Dauthendey noch 1918. Aber
es gibt keine andere Rettung als die holländiſchen Inſeln. Erſt
iſt der Dichter auf Sumatra. Dann zeigt ſich die Möglichkeit einer
Ausreiſe nach Amerika von Java her, und er ſiedelt dorthin über.
Aber alle Hoffnung trügt, und Gerüchte gehen, ohne daß man ſie
kontrollieren kann. Das Furchtbare iſt, man iſt allein in der Welt
und kein Zuſammenhang iſt zu finden. Die Bemühungen um die
Befreiung des Dichters aber lehnt England, Liſſauers Haßgeſang
im Ohr, ab. Der Käfig iſt geſchloſſen.
So lebt Dauthendey auf Java, in der ewigen
Sommerland=
ſchaft, wo „im Dezember Roſen ſtehen und die Stille auf ferne
heranziehende Gewitter horcht”. Aber ihm wird das Königreich
der Grazien unheimlich. Er fühlt die ſüße Pracht der Landſchaft,
er fühlt die natürliche Schönheit der Menſchen in ihrer
Lautloſig=
keit; aber er fühlt zugleich „die ſtille unheimliche Kraft, die auf
dem Javaboden den Europäer verfolgt”. Manchmal lauſcht er in
die Luft, ob ſie ihm nicht eine Nachricht aus der Heimat und von
den Fronten zutragen will. Das Heimweh wird übermächtig.
„Ich ſitze hier vor den ewig blauen Morgenhimmeln, vor den
ewvig gefüllten Hnieltiſchen” ſchreibt er 1916. „und leide den
größten Hunger, den Heimwehhunger. Der iſt jetzt ſchon zum
Paris, 5
Die Rede Tardieus in Dijon hat über das Progr,
jetzt folgenden Kammertagung ein klares Bild gegeben.
hinaus warf die Rede des franzöſiſchen Miniſterpräſident
ſehr intereſſante Schlaglichter auf die Innen= und Außen
Man hat dieſe Rede überall, und wenn wir uns ni
auch in Rom mit einer gewiſſen Spannung erwartet. Es
daß Tardieu auf Muſſolinis Reden antworten würde.
nicht getan, wenigſtens nicht direkt. Einige Worte ſei
werden zwar als eine Zurückweiſung gewiſſer italieniſch
ſpitztheiten ausgelegt; aber das ich Sache der Auffaſſu
ſache iſt, daß in der Zeitſpanne von der Ankündigung
dieus Rede bis zu ſeiner Abhaltung in Dijon die fran
lieniſchen Beziehungen ſich gebeſſert haben.
Es iſt außerordentlich intereſſant, wie Tardieu g
mit dem Marxismus auch die Doktrin des
ſchen Liberalismus als überholt ablehny
kennt ſich für einen gewiſſen Etatismus, für die Notn
keit der ſtaatlichen Eingriffe in die Wi=
und die Art, wie er an der Vergangenheit Kritik übt un
prinzipiell neue Syntheſe Lanzen bricht, iſt ein Novur
franzöſiſche Politik. Manche behaupten deshalb, daß er fe
Ideen fröhne. Das klingt zwar ſenſationell, hat abe
Praxis überhaupt keinen Sinn.
Die Kritiken, die unter anderen Geſichtspunkten geül
ſind viel intereſſanter. Die Meinung zum Beiſpiel, da
in ſeiner Auseinanderſetzung mit den Radikalen etwa
ging, iſt nicht völlig unbegründet. Er hat es offen
aus=
daß die Radikalen für die Regierung wichtig, aber nicht
ſind, daß ſie nur eine Rolle zweiten Ranges in der Poli
dürfen, aber vielleicht hat er ihre Kraft doch etwas unt
Die Wirtſchafts= und Finanzpolitik iſt die ſchwächſte
Regierung. Das iſt mehr ein Fehler der Verhältniſſ
Fehler Tardieus, aber das tut nichts zur Sache. Man
Weg, welcher aus der aktuellen, finanziellen und wirt
Situation herausführen ſoll, noch nicht und man ſieht
nicht, wie ſich die durch den Youngplan geſchaffene
weiterentwickeln kann. Und die Erkenntnis drängt ſich
man die unmittelbare Bedeutung der Organiſation 1
oder dieſe Organiſation falſch angepackt hat. Wäre um 4
franzöſiſche Annäherung in den letzten Jahren etwas
ſchehen, ſo könnte man jetzt gewiſſe Probleme der Wir.
der internationalen Finanzpolitik viel leichter löſen..
Die Fakulkakivklagſel vor der franzöſiſchen k
EP. Paris,
Am Donnerstag ſtand der Geſetzentwurf über de
Frankreichs zum allgemeinen Schiedsgerichtspakt und
kennung der Fakuluativklcuſel des Ständigen Inter
Schiedsgerichts in der franzöſiſchen Kammer zur Deb
Berichterſtatter empfahl dem Hquſe die Ratifizierun
klärte, ſeit 1924 habe Frankreich beabſichtigt, dem Artick
der Fakultativklauſel, beizutreten. Dieſe ſei eines de
mente des ganzen Paktes. Deutſchland und England
bereits ratifiziert, und Frankreich habe ihr im Jahre
ſtimmt. Immerhin ſei ihre Abfaſſung nicht gerade ide
laſſe die Möglichkeit von Vorbehalten offen. — Die
Regierung interpretiert bekanntlich den Artikel 28 des
daß er hauptſächlich beſtimmt, daß „die Achtung vor de
den Rechten durch die Verträge oder durch das inte
Recht für die Ausführung des Kapitels 3, des „a
Schiedsgerichtspaktes obligatoriſch ſei.”
Zweierlei politiſche Richtungen gäbe es in dieſer
des Widerſtandes und die der dauernden Bewegung
Fortſchrittes. Frankreich habe zuerſt die erſte Richtt
ſchlagen und ſich jetzt glücklicherweiſe auf die Politik de
lung verlegt. Dieſe Politik müſſe fortgeſetzt werden.
Appell zur Ratifizierung ſchloß der Berichterſtatter
und das Haus beſchloß, am nächſten Donnerstag
weiterzuberaten.
Noch keine Einigung der Bankiets.
Der Bankier=Ausſchuß für die Vorbereitung der E=
300=Millionen=Dollar=Youngplan=Anleihe hält Si
Sitzung ab, ohne bisher zu einer vollſtändigen Einigu
men zu ſein. Eine ſolche ſcheint auch noch nicht für d
Tage in Ausſicht zu ſtehen, da die Bankiers endgültig 4
zichtet haben, vor den Pfingftfeiertagen die Unterzeichnt
nehmen. Die Vollkonferenz iſt für Dienstag, den 10.
ſammenberufen worden. Man glauht alſo, daß T
ausſchuß bis dahin ſeine Arbeiten beendet hat.
Heißhunger geworden. Ich ſpüre es ſchon am Herz
heißt es im Tagebuch: „Ich bin müde von allem.
Sehnen, müde vom Warten, müde vom Heimweh. Ich
ich lache doch nicht. Ich plaudere, aber ich ſchweige dor
tiefernſt” Es gibt in der Seele des Dichters nur nod
Sehnſucht, das Heimweh.
Im Auguſt 1918 iſt die „innere Auszehrung der Se
ſoweit vollzogen, daß der Körper auch nicht mehr
kann. Das Letzte, was Dauthendey niederſchreibt, iſt
derbare Liebesbekenntnis an die Gattin. Und dann
Stimme: „Meine Geduld war immer groß. Aber
je=
mein Herz oft weh. Ich bin gezwungen, mich ſtunde
meinem Bett auszuruhen und mein Herz iſt dann wi
hart”. So ſtarb er.
Nun aber ſoll das Herz Dauthendeys in der Hein
ſeine Ruhe finden. Dort, wo ek, der Fernfahrer, immel
war, in der fränkiſchen Hügellandſchaft, in den M
Vogelweider=Stadt Würzburg. Dauthendey aber gelſe
Douglas=Wort: „Der iſt in tiefſter Seele treu, der
liebt wie du!”.
Der Villa=Romana=Preis für einen Mänd
Bildhauer.
Berlin. Der Verein Villa Romana, eine Grüu
Max Klinger und des Verlagsbuchhändlers Dr. Ge
hat in dieſem Jahre, und zwar anläßlich einer 2
in Stuttgart, den Villa=Romana=Preis dem Bildhau
Henſelmann aus München auf Vorſchlag des
Künſtlerbundes verliehen. Der Preis beſteht in der
von Wohnung und Atelier für die Dauer eines Jah
in Florenz gelegenen Villa Romana ſowie einem D”
2000 RM.
Graf Keyſerling ſpricht über die Zukunft Eurot
Keyſerling hat in der Pariſer Sorbonne einen Vb‟
Europa und Amerika gehalten, der großem Intereſle
und vielfach Beifall fand. Der deutſche Philoſoph erhln.
ſei zwiſchen zwei Maſſen, dem reichen Amerika une.
armten Rußland und Aſien, eingekeilt und ſein Jutelle”
beherrſche kaum 10 Prozent der Menſchheit. Gine
beginne. Das Problem für uns Europäer ſei, eine le
Herrſchaft auf veränderter materieller Baſis aufäl=
ter 156
Freitag, den 6. Juni 1930
Seite 3
Pee Polizei=Etat verabſchiedet.
Aerzilicher Dienſt. — Heil= und Pflegeanſtalken. — Aliceſtift Darmſtadt.
Spezialarbeitern gearbeitet wird. Jedenfalls muß es uns überlaſſen
bleiben, im Einzelfalle aus Zweckmäßigkeitsgründen einmal eine andere
zeiddriche des deienten Gevters Healung die ſe ds Gander unſch zu efſetn dars Handuest fat
aber mit einem unſerer Aufträge für Stuhllieferungen an die Polizei
un=
ſcheitern an dem Dikkat der Enkenke.
erhörten Mißbrauch getrieben. Die Stühle, die die Polizei geliefert be=
1
B
der geſtrigen 75. Sitzung des Heſſiſchen Landtages wurde die
über den Polizei=Etat zu Ende geführt.
Abg. Reiber (Dem.)
ch in Kleinigkeiten größte Sparſamkeit der
Polizeiverwal=
ſeiner Anſicht kann der vorgenommene Abbau um 40 Stellen
verden, wenn die eigentlichen Verwaltungsſtellen nicht mit
ten, die unter die Beſtimmungen der Entente fallen,
ſon=
ewöhnlichen” Beamten oder Angeſtellten beſetzt werden. Die
für Majore und höhere Offiziere könne ruhig auf 60 Jahre,
leutnants und Hauptleute auf 55 Jahre erhöht werden. Das
nalamt und die Kriminalpolizei bei der Staatsanwaltſchaft
nmer noch nebeneinander her, ſo daß hier endlich eine
ilung durchgeführt werden müſſe. Auch ſei ein Polizeirat
Er habe den Eindruck, daß an der Polizeiſchule zu wenig
Ausbildung zum Revierdienſt gelegt werde. Die Polizei
interſten bis zum oberſten Beamten von einheitlichem Geiſte
at beſeelt ſein. Kommuniſten und Nationalſozialiſten hätten”
nichts verloren. Bei dem Vorgehen gegen dieſe
Staatszer=
der Miniſter die volle Unterſtützung der Demokratiſchen
r ſich.
Abg. Kunkel=Worms (Deutſche Volkspartei)
kegierung für den ſeinerzeitigen Polizei=Einſatz bei den
fruhen. Worms liege in einer unruhegefährdeten Gegend
nach dem Abzug der Franzoſen Berückſichtigungen bei der
er Schutzpolizei. Sämtliche Kriminalbeamte, die im Jahre
die Kriminalſekretärprüfung abgelegt haben, ſollten den
Be=
abeſetzten Gebiet gleichgeſtellt werden.
Abg. Storck (Soz.)
fenſatz zu ſeinem Fraktionskollegen Sturmfels dem
Polizei=
insbeſondere der Tätigkeit der Sozialdemokraten für die
loblied. Die Bevorzugung der Polizeibeamten gegenüber den
mtengruppen ſei wegen des oft lebensgefährlichen Dienſtes
amten gerechtfertigt. Die politiſchen Methoden der
National=
ſte d nach der Meinung des Redners in der Geſchichte der
arteien nirgends ſchlimmer zu finden und rechtfertigen den
Mittel zu ihrer Bekämpfung. Die „helle Wut” des
Füh=
iſchen Reichsbanners iſt verſtändlich, denn die Konkurrenz
rſten Rechten hat jetzt wiederholt ſeine „allervertraulichſten
7 zur Bekämpfung des Fascismus mit allen politiſchen
Fangſtricken des Strafgeſetzbuches” abgefangen und mit
ver=
munzeln veröffentlicht.
Innenminiſter Leuſchner
*
1
tr7
1
Schluß der Debatte nochmals das Wort:
zeiſtärke iſt durch die Entente feſtgelegt, auf ihr Verlangen
Verminderungen vorgenommen werden, obwohl das
ſtän=
der Aufgaben eine Vermehrung erforderlich machte. Die
eſetzten Gebiet ſoll, wie ich auch ſchon im Ausſchuß geſagt
enug vertreten ſein. Aber die verſchiedenen Wünſche, die
ſcht worden ſind, laſſen ſich nicht erfüllen. Die
Zuſammen=
ſolizei im beſetzten Gebiet zu zu großen Bereitſchaften würde
zwächung der Einzeldienſt=Polizei führen. Trotzdem ſoll
ißige Organiſation das Höchſtmaß an Leiſtungsfähigkeit er=
Auch im unbeſetzten Gebiet kann die Stärke der
kaſernier=
iftspolizei nicht weiter vermindert werden, die durch das
r Spezialaufgaben immer mehr belaſtet wird. Wir ſuchen
gleich durch geſchickte Organiſation und durch Einführung
eräfte, um die Schlagkraft zu erhöhen. Ich kämpfe deshalb
le und freue mich über jede neue Bewilligung. Aber das
hrausgaben und dürfte manche Berechnungen über den
n. Die Schaffung der Einheitspolizei hat tatſächlich zu
rniſſen geführt. Die ſachlichen Ausgaben der Polizei
be=
eußen 25 Prozent bei 75 Prozent Perſonalausgaben, in
izent bei 90 Prozent Perſonalausgaben. Unter keinen
Um=
daher noch mehr geſpart werden, ohne die Schlagkraft zu
ie Laufbahnrichtlinien dürften bald herauskommen. Außer
ſie noch kein anderes Land. Das Landeskriminalpolizeiamt
glich bewährt. Die Zuſammenarbeit mit der
Staatsanwalt=
geregelt werden. Der Sonderdienſt iſt nötig, weil auf die
d ſportliche Ausbildung der Polizei nicht verzichtet werden
auf der Höhe zu halten, und die Verwendung im
geſchloſ=
d nicht in Frage zu ſtellen. Es fragt ſich nur, ob dieſer
alb der regulären Dienſtzeit gemacht oder in ſie einbezogen
Dieſe Frage wird zurzeit erwogen, um allen Wünſchen
ent=
men. Die Großſtation der Gendarmerie, wovon bisher erſt
elden beſteht, hat ſich gut bewährt. Andere Kreisdirektoren
eiche Organiſation gebeten. Die Einrichtung richtet ſich
as flache Land. Auf die kriminaliſtiſche Ausbildung der
wird größter Wert gelegt. Das Handwerk wird von uns
ſch, ſondern auch praktiſch gefördert. Aber die
Uniform=
tätte haben wir aus ganz beſtimmten Erwägungen einge=
Uniformen ſind beſtimmt billiger und auch beſſer, weil mit
kam, ſind nicht in Heſſen, nicht einmal in Deutſchland hergeſtellt worden,
ſondern in Eſtland und Finnland, und haben nur einer Schröpfung der
Staatskaſſe durch die betr. Unternehmer gedient. Für die Unterbringung
der Verſorgungsanwärter werden Erleichterungen angeſtrebt. Ich werde
nicht zulaſſen, daß in der Polizei kommuniſtiſche oder
nationalſoziali=
ſtiſche Agitation getrieben wird. Ich werde jeden, der einen ſolchen
Ver=
ſuch macht, zwangsweiſe entfernen und ihm einen entſprechenden
Denk=
zettel geben. Denn die Polizei ſoll ſo bleiben, wie ſie iſt, gut und
ſchlagfertig und allen Aufgaben gewachſen. Wir moderniſieren und
ſpezialiſieren, wo es möglich iſt, weil wir glauben, der Bevölkerung
da=
mit den größten Dienſt zu erweiſen. Bei dem immer ſtärker
hervor=
tretenden politiſchen Nowdytum hat die Polizei es ſehr ſchwer. Sie hat
jedoch ihre Aufgabe gut gelöſt und in beſonders ſchwierigen Fſtllen, wie
Worms und Rüſſelsheim, ihren Mann geſtanden.
Zu Kap. 34, Arbeitshaus Dieburg,
kritiſiert Abg. Hammann (Komm.) die Lohndrückerei der Inſaſſen.
Kap. 37, Landesſtatiſtiſches Amt,
weiſt 10 000 RM. für eine Hilfskraft zur Auswertung der Reichsſtatiſtik
für Heſſen auf, was von dem Abg. Haury (D. Volksp.) als überflüſſig
bezeichnet wird, da wir in Heſſen bereits mit zuviel Statiſtiken beglückt
würden.
Zu Kap. 39, Aerztlicher Dienſt,
fordert Abg. Donat (Dem.) Abkehr von dem Syſtem der
Gemeinde=
apotheken. Die meiſten Gemeinden lehnten es heute bereits ab, eigene
Apotheken einzurichten. Der gleiche Abgeordnete fordert zu
Kap. 40, Tierärztlicher Dienſt,
Neuregelung des Fuhr=Averſums der Tierärzte und Anpaſſung an die
jetzigen Verhältniſſe.
Zu Kap. 41, Hebammen=Lehranſtalt Mainz,
fordert er die Vereinigung mit dem Gießener Inſtitut.
Abg. Glaſer (Lbd.) will die Privatpraxis der Amtsärzte verboten
wiſſen. Die Hausſchlachtungen ſollten von der obligatoriſchen
Trichinen=
ſchau befreit ſein.
Abg. Weckler (Zentr.) fragt nach dem Stand der Arbeiten zur
Bekämpfung der Tiertuberkuloſe.
Miniſterialdirektor Neitz teilt mit, daß die Regierung demnächſt
3—4 Apotheken die Konzeſſion beſtätigen werde. Die bisherige Regelung
der Nebenpraxis der Amtsärzte habe keine Beſchwerden gefunden.
Neben=
einkommen über 1500 RM. kämen der Staatskaſſe zugute.
Abg. Hammann (Komm.) übt Kritik an der oberflächlichen
ärzt=
lichen Unterſuchung der Schulkinder und den Hinderniſſen, die der
Kur=
überweiſung in den Weg gelegt werden.
Zu Kap. 42, Heil= und Pflegeanſtalten,
verlangt Abg. und Apotheker Donat (Dem.) Erhöhung der Arznei=
und Verbandsmittelſätze von 12 auf 15 RM. auch in der Goddelauer
Anſtalt. Dieſe beſitze noch 30 Morgen verpachtetes Gelände, das der
Eigenbewirtſchaftung der Anſtalt zugeführt werden müſſe oder als
Rieſelfelder zur Klärung der in den Altrhein fließenden Abwäſſer
die=
nen ſolle. Die Angeſtellten ſollten nicht automatiſch und unbegrenzt in
das Beamtenverhältnis überführt werden.
Abg. Sumpf (Komm.) verlangt Beſeitigung des Klaſſenſyſtems in
den Pflegeanſtalten und Verhinderung geſundheitsſchädlicher Arbeiten
der Pfleglinge.
Abg. Glaſer (Lbd.) lehnt die landwirtſchaftsfeindlichen
Darlegun=
gen des Abg. Donat ab, worin er von dem
Abg. Weckler (Zentr.) warm unterſtützt wird.
Abg. Widmann (Soz.) verteidigt die Erhöhung der
Pflegegeld=
ſätze, die in den benachbarten Ländern noch viel höher lägen. Die
gene=
relle Ueberführung des Pflegeperſonals in das Beamtenverhältnis lehnt
er ab, will jedoch einer angemeſſenen Verſorgung des Perſonals
zu=
ſtimmen.
Abg. Dr. Niepoth (Deutſche Volkspartei) erklärt die Ablehnung
der Volkspartei gegenüber den Donatſchen Anträgen. Die ſchematiſche
Erhöhung der Pflegegeldfätze für alle drei Anſtalten führe z. B. in
Alzeh zu einem Ueberſchuß, in Heppenheim dagegen immer noch zu
einem Defizit. Bei der Arbeitstheradie ſolle mit Vorſicht ans Werk
ge=
gangen werden, ſo daß ſchädliche Wirkungen für die Inſaſſen vermieden
würden. Nicht gemeingefährliche Kranke ſollten gegebenenfalls der
Heimbehandlung überlaſſen werden.
Abg. Galm (Komm.=Opp.), der merkwürdigerweiſe zu den
Polizei=
kapiteln überhaupt nicht geſprochen hatte, fordert für die produktiv
arbei=
tenden Anſtaltsinſaſſen eine Vergütung. Die Irren=Geſetzgebung müſſe
geändert werden dahin, daß nicht gefährliche Kranke von der
Anſtalts=
bewahrung befreit werden könnten. Heute lehnten dies die Aerzte —
und mit Recht — ab, weil ſie nach den jetzigen Beſtimmungen für
Schäden oder Rückfälle perſönlich haftbar gemacht werden könnten.
Ueber Kap. 43, Aliceſtift Darmſtadt,
entſpinnt ſich zum Schluß noch eine lebhafte Debatte. Die Abg.
Rei=
ber (Dem.), Winter (Zentr.), Frl. Birnbaum (Deutſche
Volks=
partei), Dr. Werner (Natſoz.), Axt (VRP.), Hammann (Komm.)
und Frau Heraeus (Dnatl.) proteſtieren dagegen, daß zum Leiter
dieſer Anſtalt, dem ſeitherigen Brauch widerſprechend, und entgegen
einem Beſchluß des Finanzausſchuſſes, ein Verwaltungsbeamter berufen
wurde, während ein Heilpädagoge oder Lehrer an dieſe Stelle gehöre.
Innenminiſter Leuſchner erwidert darauf u. a., daß es ſich hier
zu=
nächſt um eine Bewahrungsanſtalt handle und Arzt und Lehrer nur
zeit=
weiſe anweſend ſeien, während das Pflegeperſonal und der Leiter Tag
und Nacht auf den Beinen ſein müßten. Daher ſei die getroffene
Nege=
lung völlig gerechtfertigt. Auch für das Perſonal ſei jetzt der 8=
Stunden=
tag eingeführt worden.
Die Abſtimmungen
ergeben die Beſtätigung der Ausſchußbeſchlüſſe zu Kap. 31, Provinzial=
und Kreisverwaltung, mit der Ermächtigung für die Regierung, die
Re=
form in Angriff nehmen zu können. Gegen Kap. 33, Polizei, ſtimmen
nur die Kommuniſten. Abgelehnt wird der volksparteiliche Antrag, die
Altersgrenze für die Verwaltungsoffiziere von 45 auf 50 Jahre zu
er=
höhen. Auch der Antrag, die Uniformwerkſtätte der Schutzpolizei
auf=
zuheben, wird von den Koalitionsparteien abgelehnt. Einige Eingaben
(ſo auch die der Uniformfabrik Scharmann=Darmſtadt) werden der
Re=
gierung als Material überwieſen. Kav. 34, Arbeitshaus Dieburg, Kap.
37, Landesſtatiſtiſches Amt, Kap. 39, Aerztlicher Dienſt, Kap. 40,
Tier=
ärztlicher Dienſt, Kap. 41, Hebammenlehranſtalt, finden in der
Ausſchuß=
faſſung Annahme.
Die Beratung wurde um 2,15 Uhr auf Freitag 10 Uhr vertagt. Es
ſoll jetzt der Etat des Finanzminiſteriums behandelt werden.
Der heſſiſche Finanzminiſter erwidert auf eine eingehende
kommuni=
ſtiſche Anfrage über den Fall des
Bauinſpektors Hummel=Darmſtadt
u. a.: „Ueber die ſeinerzeit nominierten Rechnungen haben ſich bis jetzt
weder die Belege noch Zahlungen feſtſtellen laſſen, obgleich für mehrere
Rechnungsjahre die Bücher der Hauptſtaatskaſſe durchgeſehen worden
ſind. — Bauinſpektor Hummel iſt mit Rückſicht auf die ſeit der Eröffnung
des förmlichen Diſziplinarſtrafverfahrens gemachten weiteren
Feſtſtellun=
gen über die ihm zur Laſt zu legenden dienſtlichen Verfehlungen ſeines
Amtes vorläufig enthoben worden. Ueber die Art der ihm zur Laſt zu
legenden Verfehlungen können, um dem im Gange befindlichen
Unter=
ſuchungsverfahren nicht vorzugreifen, zunächſt nähere Angaben nicht
be=
kannt gegeben werden.”
Verkauf von Reichsbeſih an die Skadt Mainz.
Der Reichsrat genehmigte am Donnerstag die vom
Reichs=
fianzminiſter vorgeſchlagene Veräußerung von zwei
reichseige=
nen Grundſtücken in Mainz; ein Grundſtück ſoll für 397 000 RM.
an die Stadt Mainz und ein größeres Grundſtück für 5,6
Millio=
nen an die offene Handelsgeſellſchaft Franz Plaſteck verkauft
wer=
den. Der urſprüngliche Wert des letzteren Grundſtückes betrug
8,7 Millionen. Der Preis wurde herabgeſetzt, weil bei einer
etwaigen allmählichen Abſtoßung des Grundſtückes größere
Ein=
bußen entſtehen konnten. Der Vertreter der heſſiſchen
Regie=
rung brachte zum Ausdruck, daß noch nicht geprüft worden ſei,
ob in dieſem Fall Rückfallrechte des Landes Heſſen in Frage
kämen. Heſſen wolle aber die Veräußerung nicht verzögern und
mache deshalb lediglich einen Vorbehalt. Bei dem anderen
Grundſtück ſei weder die Stadt Mainz, noch die heſſiſche Regierung
vor dem Abſchluß des Vertrages damit befaßt worden. Heſſen
überlaſſe daher die Verantwortung für die Veräußerung dem
Reich.
Das Milchgeſek vom Reichsrat verabſchiedek.
Im Reichsrat wurde am Donnerstag das Milchgeſetz
ange=
nommen. Das Reich will mit dieſem Geſetz die Fragen der
Milch=
wirtſchaft vor allem von der geſundheitlichen,
lebensmittelpolizei=
lichen und veterinärpolizeilichen Seite aus anfaſſen. Durch die
Schaffung von Standardwaren ſoll der ſtarken Einfuhr aus dem
Ausland entgegengewirkt werden. Der Reichsrat hat die
Regie=
rungsvorlage, die die Abgabe von Milch im Handel
ausnahms=
los unter die Erlaubnispflicht ſtellen wollte, dahin geändert, daß
der Handel mit Milch in Flaſchen mit feſtem Verſchluß und die
Abgabe von Milch durch den Landwirt innerhalb ſeiner
Betriebs=
ſtätte nicht unter die Erlaubnispflicht fällt. Der vom Reichsrat
eingefügten Beſtimmung, daß das Reich den Ländern die aus
dem Geſetz erwachſenden Koſten zu erſetzen hat, ſtimmte die
Re=
gierung nicht zu. Sie wird in dieſem Falle dem Reichstag eine
Doppelvorlage vorlegen.
Der Geſetzentwurf über die Gemeinnützigkeit von
Wohnungs=
unternehmungen wurde genehmigt, nachdem darauf hingewieſen
war, daß ſeit dem Kriege über 1600 neue Baugenoſſenſchaften
entſtanden ſeien.
ind die Zunde von Glozel doch echk?
ſterdamer Forſcher Profeſſor Daniel Völter läßt
ſo=
raßburg eine aufehenerregende Schrift erſcheinen, in
Nachweis erbringt, daß die berüchtigten Funde von
denen ſich die franzöſiſche Wiſſenſchaft blomiert hat,
rzeugung nach tatſächlich keine Fälſchungen, ſondern
ucke ſeien. Man wird ſich noch erinnern, welches
Auf=
angeblich alten Funde erregten, als der franzöſiſche
ahle nachwies, daß die Funde bei Glozel in der Nähe
gtſächlich höchſtens drei bis vier Jahre alt ſein
kön=
emiſche Analyſe ergab, daß es ſich um ganz moderne
ndele. Der franzöſiſche Profeſſor Norler erwies ſich
kein hervorragender Fachmann, da er an die Echtheit
jeglaubt hatte und die Archäologen der ganzen Welt
ttelang Stoff zum Lachen. Nun wird die ganze
An=
ſoch einmal durch die Schrift Profeſſor Völters auf=
Völter erklärt, daß es ſich bei den Falſchſtücken, die
terſucht hatte, offenbar nur um Nachahmungen
ge=
die untergeſchoben wurden. Die Tafeln zeigen
be=
e große Anzahl von Vertiefungen, die Profeſſor
Völ=
ſen Mitteilungen als uralte ſemitiſche Schriften feſt=
Die Fälſcher hätten wohl, wie Völter meint, den
ſchein älterer Stücke erwecken können. Aber ſie
hät=
gende ſemitiſche Sprachforſcher ſein müſſen, wenn ſie
ſemitiſchen Schriften nachahmen hätten können. Die
ien in der Hauptſache hebräiſche Buchſtaben, die
un=
der Sinai=Zeit ſtammen und 1500 v. Chr. aufgezeich=
Iſten. Außerdem enthalten aber die Buchſtaben noch
Nebräiſchen Zeichen auch thamudiſche und moabitiſche
ge. Es iſt anzunehmen, daß dieſe Worte tatſächlich
eit ſtammen müſſen, wenn es ſich wirklich um Schrif=
Man wird ſich im Anſchluß hieran an den Gelehrten=
In, der vor ungefähr vier Jahren um die Tafeln von
inden iſt. Damals hat ein berühmter Gelehrter der
Münſter behauptet, daß es ſich um die erſte
Buch=
der Welt handele und hat die Tafeln nicht nur in
angen genau ſtudiert, ſondern er hat auch einen völlig
angenden Text daraus geleſen. Er wurde allerdings
7 Seiten bekämpft. Seine Ausführungen, die er in
naturgemäß allerlei ſchriftähnliche Zeichen, die auch von
Fäl=
ſchern nachgemacht werden können. Aber Profeſſor Völter
er=
klärt, daß in den Tafeln von Glozel auf die Geſchichte
hingewie=
ſen ſei, wie die Tafeln mit ſemitiſchen Inſchriften nach Vichy
ge=
kommen ſeien. Offenbar haben die Anfertiger dieſer Tafeln einer
ſemitiſchen Kolonie angehört, die von Phöniziern als Sklaven
hierhergeführt und hier angeſiedelt wurden. Dieſe „Sinai=
Sklaven”, die nun auf phöniziſchen Schiffen über das Meer
ge=
führt wurden, ſeien aus dem Grunde hierhergebracht worden,
weil ſie hervorragende Bergwerksarbeiter waren und darum von
den Phöniziern hier zur Gewinnung von Erzen und anderen
Werten verwendet wurden. Dieſe ehemaligen Sklaven haben
nun anſcheinend mehrere Jahrhunderte ſpäter ungefähr um 700
ihre Freiheit erlangt und ſeien dann in das Gebiet von Vichy
ge=
langt, wo ſie ſicherlich bei den Fürſten als Schreibkundige großes
Anſehen genoſſen und gut aufgenommen wurden. Die Tafeln
ſeien nun um 700 v. Chr. entſtanden, haben aber die
charakteriſti=
ſchen Züge der ſinaitiſchen Zeit um 1500 v. Chr., da dieſe
ehe=
maligen Sinai=Sklaven ihre Schriftart offenbar bewahrt haben.
Man muß annehmen, daß die Tofeln von Glozel nur zu
Schreib=
übungen benutzt wurden, die die ſemitiſchen Kinder in der von
den Einwanderern errichteten Schule gemacht haben. Durch
Zu=
fall ſind dieſe Tafeln erhalten worden und geben nunmehr
Zeug=
nis von dem alten geſchichtlichen Vorgang der Einwanderung
ſemitiſcher Koloniſten nach Frankreich. Die Darſtellung Profeſſor
Völters, die ſich nach ſeiner Mitteilung auf ſewitiſche
Sprach=
forſchungen ſtützt und nur durch ſie begründet wird, dürfte
jeden=
falls ein neues Licht auf dieſe Angelegenheit werſen.
Nachdem bisher die chemiſche Wiſſenſchaft allein die Tafeln
geprüft hat, iſt nunmehr die ſemitiſche Sprachforſchung an
der Reihe, ihr Urteil über dieſe Feſtſtellungen Völters abzugeben,
denn es kann nicht geleugnet werden, daß die Entſcheidungen
der Semitologen von größtem Wert für die Entſcheidung dieſer
intereſſanten Frage ſein müſſen, ob die Funde von Glozel echt
1.
ſind oder nicht.
einer wiſſenſchaſtlichen Geſellſchaft machte, waren je=
8 überzeugend, daß ſeine wiſſenſchaftlichen
Ausfüh=
biel Wahrſcheinlichkeit für ſich hatten. Durch das
In und durch äußere Einflüſſe erhalten alte Tafeln
Schallplakken-Neuheifen
tragen auch in der April= und Mai=Produktion der führenden
Fir=
men dem Zeitgeſchmack Rechnung, führen aber doch merklich von
dem allzu Negrilen zurück zur Muſik des Gefühls. Deutlich kommt
das zum Ausdruck in der ſteigenden Herausgabe von Bandonion=,
Ziehharmonika=, Zither= und Gitarreplatten. Nicht etwa, daß
dieſe Inſtrumente keine Jazzmuſik ſpielen könnten (ſie gehören
ſo=
gar zum Beſtand des Jazzorcheſters), aber in den Solodarl ietun=
gen wird Geſangsbegleitung und Muſik gegeben, die weitab liegen
von Jazz und wieder mehr und mehr auf Gefühl abgeſtimmt ſind.
Und dann beherrſcht natürlich Tonfilm und auch noch Operette
die Produktion. Tonfilm ſonderlich und die
Gegenſeitigkeits=
propaganda, eine vielleicht nicht einmal gewollte Wechſelwirkung,
ſorgt für ſtarke Nachfrage gerade nach dieſen Platten.
Von der Elektrola=Produktion ſind in dieſer Richtung
beſon=
ders empfehlenswert die Platten:
„Sonnenuntergang in Japan” und „Ninetta”. Wurbizer Orgel
mit Violine. (K. E. McPherſon.)
„Einmal kommt das Wunder der Liebe”, Lied der Anna May
Wong aus dem Richard=Eichberg=Tonfilm „Hai Tang‟. Hans
May. (Tanzorcheſter — Marek Weber und ſein Orcheſter) und
Ruſſiſche Liebeslieder (Ohne Weib und ohne Wein kann kein
Ruſſe ſein). Hans May.
„Reich mir dein weißes Händchen” Lied aus dem Ufa=Tonfilm
Der unſterbliche Lump” und „Ihre Augen, Madame‟. (Ralph
Benatzky.) Marcel Wittrich, Tenor mit Orcheſter.
„Ueber’n Sonntag, lieber Schatz” und „Abſchied” Foxtrott. Auſtin
Egen, Bariton mit Klavier, Banjo und Schlagzeug.
„An den blauen Waſſern von Hawaii”, aus dem Film „Weiße
Schatten”, 1. und 2. Teil. Großes Salonorcheſter.
„Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingeſtellt”, Boſton aus dem
Ufa=Tonfilm „Der blaue Engel” (Fr. Holländer).
Homocord, deren Platten techniſch immer vollkommener
wer=
den (100 Prozent Raumton!), bringen:
„Der luſtige Krieg”, Potpourri 1. und 2. Teil (Joh. Strauß) mit
Grete Eweler, Violine mit Orcheſter.
„Wilde Roſen” und „Scheiden und Meiden”, Walzer von Fr.
Le=
här, Grete Eweler (Violine), Homocord=Orcheſter.
Walzer Op. 39 Nr. 15 (Brahms) und „Die Galanten” von P.
Has=
linde. Grete Eweler Violine mit Klavierbegleitung.
„Aloha Ce” (C. Trace) und „Hula, Hula” Hawaiian=Guitarren=
Duett, geſp. Malerina und Ancaſter.
„Rieke im Manöver” und „Herzliebchen mein unterm Rebendach”
(K. Blume—C. J. Bierbaum), Karl Blume (Bariton zur
Laute).
„Weſtfalenklänge”, ein Melodienkranz weſtfäliſcher Volkslieder
(Th. Ritter) 1. und 2. Teil.
„Donau=Wellen”, Walzer (Jvemorici) und „Heinzelmännchens
Wachtparade”, Akkordien=Duett (John Hadde und J. N. Laar),
„Hinter Metz, bei Paris in Chalons” und „Die Reiſe nach
Jüt=
land” (Karl Blume), Bariton zur Laute.
Endlich Fantaſia=Capriccio (Vinas) und „Norma O:wertüre‟,
Pasquale Taraffo, Guitarre und Solo.
Seite 4
Freitag, den 6. Juni 1930
Nummer
Auuung dee Bontersnngsiigen in Genf
Genf, 5. Juni.
Die Vollverſammlung des Weltverbandes der
Völkerbunds=
ligen wurde heute von dem Vorſitzenden, dem holländiſchen
Staatsrat Limburg, in Anweſenheit des Generalſekretärs des
Völkerbundes Sir Erie Drummond eröffnet. Von den 36 Ligen
ſind 23 mit ungefähr 150 Delegierten vertreten. Die deutſche
Delegation iſt mit 14 Delegierten eine der ſtärkſten. Auf der
Tagesordnung ſtehen Minderheitenfragen. Die Anwendung des
Artikels 19 des Völkerbundpaktes (Reviſion internationaler
Ver=
träge), Zuſammenſetzung des Mandatsausſchuſſes des
Völker=
bundes, Regiſtrierung der internationalen Verträge beim
Völker=
bund, die Paläſtinafrage, die Monroedoktrin, Beitritt der Türkei
zum Völkerbund und die Abrüſtungsfragen. Auf dem Gebiete
der Minderheiten= und Abrüſtungsfragen werden
Entſchließun=
gen vorbereitet, die die Regierungen zu einer aktiveren Führung
der Abrüſtung und Minderheitenpolitik veranlaſſen ſollen.
Fer=
ner liegt ein engliſcher Antrag vor, das Generalſekretariat des
Weltbundes von Brüſſel nach Genf zu verlegen.
die Arbeit des Weltverbandes mit großem Intereſſe verfolge und
ſeine Tätigkeit im Dienſte der Propagierung des
Völkerbunds=
gedankens begrüße. Bei der Kritik am Völkerbund dürfe man
nicht an der Tatſache vorbeigehen, daß ſeit dem Beſtehen des
Völkerbundes in der Behandlung internationaler Fragen
in=
ſofern ein grundlegender Wandel eingetreten ſei, als dieſe
Fra=
gen ſtärker als früher ins Licht der öffentlichen Behandlung
ge=
rückt worden ſeien. Der Generalſekretär bat den Weltverband
auch für die Zukunft um ſeine Unterſtützung.
Das Ergebnis der Genſer Wechſelrechtskonferenz.
Genf, 5. Juni.
Die Eröffnung.
In ſeiner Eröffnungsanſprache betonte der Vorſitzende
Lim=
burg, daß der Völkerbund zwar ſeit der erſten Tagung des
Welt=
verbandes in Genf im Jahre 1920 Fortſchritte gemacht habe, daß
er aber auf ſehr wichtigen Gebieten nicht die Erwartungen der
Völker erfüllt habe. Das Ergebnis der Abrüſtungsbeſtrebungen
ſei durchaus unbefriedigend. Auch die Londoner
Flottenkonfe=
renz habe wichtige Fragen ungelöſt gelaſſen, und die
Zollwaffen=
ſtillſtandskonferenz habe gleichfalls trotz der ſchweren
Weltwirt=
ſchaftskriſe keine befriedigenden Ergebniſſe gezeitigt. Es ſei
Auf=
gabe der öffentlichen Meinung und insbeſondere des
Weltverban=
des der Völkerbundsligen, auf die Regierungen einen Druck
auszuüben, damit der Völkerbund in Zukunft wirkſamere Arbeit
leiſte. Das wichtigſte Ereignis im internationalen politiſchen
Leben der letzten Zeit ſei zweifellos das Briandſche Memorandum
über die Organiſation eines europäiſchen Bundes. In einem
großen Teil der öffentlichen Meinung ſei die Befürchtung laut
geworden, daß der Plan eine Schwächung des Völkerbundes
bringe. Er glaube, daß Briand als einer der eifrigſten Freunde
des Völkerbundes der erſte ſein werde, der in eine Aenderung
ſei=
nes Planes einwillige, wenn dieſe Gefahr beſtünde. Der
General=
ſekretär des Völkerbundes, Sir Eric Drummond, erklärte, daß er
Die vom Völkerbund einberufene erſte Konferenz zur
Ver=
einheitlichung des Wechſel= und Scheckrechtes hat mit der
Zeich=
nung von drei Konventionen ihren Abſchluß gefunden. Die
Kon=
ferenz hat ſich nur mit der Vereinheitlichung des Wechſelrechts
befaßt; die Behandlung des Scheckrechts bleibt einer zweiten,
vorausſichtlich im Januar nächſten Jahres einzuberufenden
Kon=
ferenz vorbehalten. Die Konferenz, an der für Deutſchland
Mini=
ſterialrat Quaſſowſki, Legationsrat Dr. Abrecht und Landrichter
Dr. Ullmann teilnahmen, war von 32 Staaten beſchickt. Die
vertragſchließenden Staaten haben in der erſten Konvention die
Einführung einer einheitlichen Wechſelordnung vereinbart. Da
eine völlige Angleichung nicht erreicht wurde und den
vertrag=
ſchließenden Staaten für eine Reihe von Fragen eine von der
einheitlichen Wechſelordnung abweichende Regelung geſtattet
worden iſt, trifft die zweite Konvention Vorſchriften darüber,
nach dem Recht, welchen Staates international umlaufende
Wech=
ſel zu beurteilen ſind. Die dritte Konvention beſtimmt, daß die
Gültigkeit von Wechſelverpflichtungen nicht von der Einhaltung
fiskaliſcher Vorſchriften der einzelnen Staaten abhängig ſein
ſoll. Dieſer letzten Konvention iſt auch England beigetreten.
Die Annahme einer einheitlichen Wechſelordnung, die übrigens
im weſentlichen mit dem auf den Haager Wechſelrechtskonferenzen
von 1910 und 1912 ausgearbeiteten Entwurf übereinſtimmt, hat
zur Folge, daß die vertragſchließenden Staaten in weitem
Um=
fange über ein gemeinſames Wechſelrecht verfügen werden. Die
Form, die Uebertragung und die Fälligkeit des Wechſels, der
In=
halt der wechſelmäßigen Verpflichtungen und die wichtige Frage
der Einwirkung höherer Gewalt auf die Ausübung der
Wechſel=
rechte finden eine neue einheitliche Regelung. In dieſem erſten
grundſätzlichen überſtaatlichen Geſetzgebungswerk der
Nachkriegs=
zeit liegt ein bemerkenswerter Fortſchritt in der Richtung der
Rechtsvereinheitlichung und der Sicherung des internationalen
Zahlungsverehrs.
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Harkſhorn Nachfolger des engliſchen Arbeits
Riniſters Thomas.
EP. London, 5.
Dem früheren Generalpoſtmeiſter Hartſhorn iſt, wie
tiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph” heute mel
Premierminiſter Macdonald der Poſten des Lordſiegelb
angeboten worden. Hartſhorn hat den Poſten ang
und nimmt damit den bisher von dem zurückgetretenen
loſenminiſter Thomas innegehabten Poſten ein. Der m
ſiegelbewahrer wird in Zukunft Macdonalds
Mitarbeiter bei der Löſung des Arbeit
problems ſein. Ein unter dem Vorſitz Macdonalds
Ausſchuß von Kabinettsmitgliedern wird ſich
ebenfall=
brennenden Arbeitsloſenfrage beſchäftigen. Die endgül
ſcheidung darüber, ob der bisherige parlamentariſche
im Landwirtſchaftsminiſterium, Dr. Addiſon, das Amt
wirtſchaftsminiſters an Stelle von Lord Buxton ül
dürfte am Freitag erfolgen.
Die engliſche Kohlenbill vom Unterhaus angen
Bei der vorgenommenen Abſtimmung über die zut
mal vor das Haus gelangte Kohlenbill hat die
rung eine Mehrheit von 30 Stimmen erzi
von den Konſervativen und einem Teild
ralen bekämpfte Klauſel der Erhebungv
derabgaben in den einzelnen Bezirken wurde mit
220 Stimmen angenommen, wobei die Konſerva
und die Liberalen 30 Stimmen gegen die Vorlage
ab=
nunmehr erneut an das Haus der Lords geht.
Was will Parker Gilberk in Berlin?
* Berlin, 5. Juni. (Pr
Aus Paris wird gemeldet, daß ſich der ehemalige
zahlungsagent Parker Gilbert in den nächſten Tagen
lin begeben wolle. Das wäre doch einigermaßen m
Herr Gilbert hat offiziell bei dem Reichspräſidenten
Reichsregierung ſeinen Abſchiedsbeſuch gemacht, ſein
räumt und die Geſchäfte der B.J.3. in Baſel übertrag
Endbericht iſt bereits ſeit Wochen der Oeffentlichkeit v.
bisher aber immer aus unbekannten Gründen hina
worden. Inzwiſchen iſt Herr Gilbert Privatmann gew
ſein letzter Amtsbericht ſteht noch aus. Man wird
den Grund ſeines Berliner Beſuches geſpannt ſein dürf
9046
Berg
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er 156
Freitag, den 6. Juni 1930
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadk.
Darmſtadt, den 6 Juni.
ßen Kurſus des Deutſchen Landkreiskages.
landſtraßen=Kurſus des Deutſchen Landkreistages fand
denen Fachreferaten ſeinen Abſchluß. Den erſten Vor=
Landrat v. Borries, Lübbecke, über die Haftung
Iden der Wegebaupflichtigen. Der Vortragende ſchil=
Zechtslage und die bisher ergangenen Entſcheidungen
e.
ehandelte die Erfahrungen mit mittelſchweren und
ſodernen Decken. Die Straßenbautechnik hat in der
weitere Fortſchritte gemacht, die von dem
Vortragen=
rund der reichen bayeriſchen Erfahrungen beſchrieben
die zurzeit wichtigſte Straßenbaumethode, d. h. über
behandlungen, ſprach Kreisbaurat Dr. Kurz, Jüter=
nd von guten Lichtbildern. Der Vortragende
behan=
llen Dingen die wirtſchaftliche Seite der Angelegenheit
lleich mit anderen Bauarten. Die Landkreiſe ſind
gz auf die leichteren Behandlungen angewieſen, die für
Straßenſtrecken auch ausreichen. — Weiter ſprach über
teile der Wege Kreisbaurat Kleemann,
Kreisbau=
barnim. Er erörterte die Frage der Leitungen, Tank=
Zeſchilderung, Bäume, Steine uſw. Dieſes Zubehör
ſpielt für den heutigen Verkehr eine große Rolle.
ſvortrag hielt Landrat Dr. Varain Verden, über
Wegeſperrungen. Die Provinz Hannover iſt
voran=
m Einz rnehmen mit der Wirtſchaft eine gewiſſe
leit zum Nutzen aller Beteiligten einzuführen. Eine
Differenzierung, die gleichzeitig den Verkehr nicht
kommt nicht nur dem Straßenbau, ſondern auch der
ſelung und den Steuerzahlern zugute.
chmittag fand wiederum wie am Tage vorher die
Be=
er Sehenswürdigkeiten und einiger
Straßenausführun=
des Straßenbau=Inſtitus ſtatt. Hiermit war der
Kur=
ungefähr 200 Teilnehmern beſucht war, beendet.
heum. Für die beiden Pfingſtfeiertage, ſowie
Diens=
ii, hat das Orpheum einen ganz beſonderen Spielplan
Es findet die Erſtaufführung des in ganz Deutſchland
i. Schwank=Schlagers der letzten Jahre „Unter
Ge=
ifſicht” ſtatt. Arnold und Bach, unſere bekannteſten
faſſer, haben es zuſtande gebracht, zweieinhalb
Stun=
ahrhaft köſtliche Einfälle, welche zu den verzwickteſten
ſten Situationen führen, eine Koſt zu bieten, welche
rwöhnteſten Anſprüche des Publikums befriedigt.
ertram wird ſich in der Bombenrolle des Spar=
Haſelhuhn aufs neue die Sympathie des Publikums
enn ſeine Mimik, ſeine in dieſer Rolle dezente Komik
rſtklaſſig und von nicht zu überbietender Heiterkeit.
Peter iſt in der reizvollen Rolle der Pouſy Angora
ſo daß die beiden Künſtler vor Aufgaben geſtellt ſind,
glanzvollen Erfolge der Vorjahre erinnern. — Karl
dt (ein geborener Darmſtädter) vom Intimen
Thea=
g durfte in der Rolle des Georg Schilling beſonders
lsberger Höhen=Club, Darmſtadt. Ohmtal=
Wan=
m 31. Mai und 1. Juni. Nicht allzu groß war
r Teilnehmer, die ſich am Samstag früh am Haupt=
Fahrt nach dem fernen oberheſſiſchen Dörfchen
Nieder=
einfand. Das ſich immer mehr aufheiternde Wetter
ſchon bald in üppiger, vorſommerlicher Pracht
grü=
rau ließen jedoch zwei genußreiche Wandertage er=
n wurde nicht getäuſcht. Von Nieder=Gemünden
er=
nach 1½ſtündiger Wanderung über das im noch
eren Ohmtal gelegene Wäldershauſen Homberg an
Durch freundliche Dörfchen, vorbei an dem großen
ging die Wanderung durch die blühende „Aa” und
e gegen Abend über Brückermühle Amöneburg. Eine
Ausſicht vermittelte uns dieſes alte Bergſtädtchen.
zuvorkommend war die Aufnahme in Amöneburg für
Obwohl in der Frühe ein leiſer Nebel im „Grunde‟
ch der Himmel ganz auf, und leichten Fußes ſtrebten
blumige Wieſen und wogende Kornfelder den
wal=
ſergen zu. Es war ein unvergeßlicher Augenblick:
Glanze der Mittagsſonne von Spiegelsluſt aus!
he Wandertage, die unvergeßliche Eindrücke bei uns
ſind vorüber. — Am Sonntag, dem 1. Juni d. J.,
Sür diejenigen, die an der zweitägigen Wanderung
burg, Marburg nicht teilnehmen konnten, eine ſolche
iber den Grohberg nach Breitenbrunn mit dem End=
E. O. ſtatt. Die Bahn verbrachte die Teilnehmer früh
9h König, wo die Wanderer Herr Müller mit der
dor=
delle mit einem Friſchauf herzlichſt begrüßte und nach
k begleitete. Hier wurde letzterer nebſt Badehaus
err Karl Schüler gab in liebenswürdiger Weiſe eine
Aufklärung über das Stahlbad König, mit dem
z auch dasſelbe von den naheliegenden Städten
be=
moge. Die Führerinnen, Frau Wolff und Frl.
alles aufs beſte vorbereitet und durchgeführt. Der
wurde ihnen in reichem Maße durch V.H.C.=Bruder
eſprochen. — Friſchauf zur Hauptverſammlung bzw.
im 14./15. Juni d. J. Die Schiffskarten können bei
udecker in Empfang genommen werden. Am 10. d. M.
bendſpaziergang mit dem Endziel Heilig Kreuz ſtatt.
nft am Orpheum um 19 Uhr.
tusflug der 25er Artilleriſten. Am Sonntag unternahm
jemaliger Angehöriger des Großh. Artilleriekorps ſeinen
ug nach Hahn bei Pfungſtadt. Am Pfungſtädter
Bahn=
efähr 150 Kameraden mit Familie zum Marſche nach Hahn
Spitze unſer Trommlerkorps, dahinter die Muſik, ging es
arſch nach Hahn. Kurz vor Hahn kam die erſte, für uns
ehme Ueberraſchung. Von weitem ſahen wir den
Namens=
ſtolzen Regimentes aus Blumen hergeſtellt. Links und
aße bildeten die Ehrenjungfrauen, geſchmückt mit Blumen,
Eingang des Dorfes ſtanden die Deutſche Turnerſchaft,
ein Harmonie, die Feuerwehr uſw. An den Kriegerdenk=
* Kirche wurde der gefallenen Kameraden gedacht.
Kame=
hielt hier eine zu Herzen gehende Anſprache. Dann ſetzte
der inzwiſchen auf mindeſtens 300 Perſonen angewachſen
n Bewegung, und es ging zum Feſtlokal in Schützenhof.
ierſt angenehme Ueberraſchung. Der Feſtſaal glich einem
Id war auf das ſchönſte ausgeſchmückt. Die Hahner Kame=
Ius unſerem Familienſpaziergang eine großartig angelegte
eier gemacht. Hierfür gebührt beſonderer Dank den
raft, Merſchroth und Darmſtädter. Eine ausgezeichnete
ſchönert durch Geſangsvorträge des Geſangverein.
Har=
te Teilnehmer bis um Mitternacht zuſammen.
ſemeinde Darmſtadt 1846. Die Monatsverſammlung
dem 7. Juni, abends 8.30 Uhr. iſt „dem Wan=
Imet und dürfte ganz beſonders für die Turnerinnen
Don Wert ſein, die die vorzüglich geleitete und ſegens=
* Wanderabteilung noch nicht kennen. Die
Haus=
bkeilung verſpricht eine ſchöne Abendveranſtaltung.
*Empfehlenswerke Autokouren.
Mitgeteilt vom Starkenburger Automobil=Club,
Sitz Darmſtadt, e. V. (A. D. A. C.).
Nr. 7/8: Pfingſt=Autowanderung.
2tägige Schwarzwaldfahrt. — Geſamtſtrecke 465 Km.
Darmſtadt—Heidelberg, über die Neckarbrücke, links Blick auf
das Schloß, Rohrbacher Landſtraße nach — Bruchſal. In Bruchſal
Schloß, Durchfahrt durch die Stadt, links ab, außerhalb der Stadt
nach — Ettlingen. Nach Ettlingen drei Bahnüberkreuzungen, bei
der folgenden Straßengabelung geradeaus über
württembergiſch=
badiſche Grenze, der elektr. Bahn folgend, am Kurpark vorbei
137 Km.
nach — Herrenalb
rechts halten, in langen Kurven ſteil bergan, zur Höhe
des Käpple, am Waldſaum wunderbare Ausſicht,
Picknicksplatz, — dann ſteil ab in Kurven über Bahn=
Kreuzung nach — Gernsbach. Von Gernsbach der
Murg folgend, dann anſteigend durch das Murgtal,
bei Gausbach wunderbarer Blick ins Murgtal, nach
Raumünzach — Schönmünzach, wo die Schönmünz
56 Km.
ſich mit der Murg vereinigt — Freudenſtadt
Straßen gut, Höhenluftkurort, Stadtkirche beſichtigen!
Durch Freudenſtadt geradeaus nach — Rippoldsau oder
Alpirspach, Schwarzwaldtrachten, Schwarzwaldhäuſer,
ſehenswertes altes Kloſter, gute Kloſterbrauerei, nach —
Wolfach
34 Km.
durch die Stadt rechts ab über Kinzigbrücke, durch das
Kinzigtal nach Haslach — Gengenbach — Offenburg,
vor Offenburg Ortenbergerſchloß (Weinbau), am
Bahn=
hof vorbei gerade Strecke nach — Renchen — Achern —
Bühl — vor der Oos rechts ab nach — Baden=Baden
91 Km.
Von Baden=Baden nach — Kuppenheim — Neu=Malch
Ettlingen — Heidelberg — Darmſtadt
147 Km.
Geſamtſtrecke: 465 Km.
65 fng Darmslask Ukm
Hec
Eillinger
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Oberrnalb 157 %n
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Schöne Herren-Socken extra blilig.
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Meinrich Bauer ik, Ludwigsplatz!
Ke
denigstrasse 17
8970b
— Promenaden=Konzert. Am Freitag, dem 6. Juni, von 12
bis 1 Uhr ſpielt das Stadtorcheſter unter Leitung ſeines
Kapell=
meiſters W. Schlupp am Woog nach folgendem Programm: 1.
Ni=
belungen=Marſch von Sonntag, 2. Ouvertüre zur Oper Mignon
von Thomas, 3. Eſtudiantina, Walzer von Waldteufel, 4.
Sia=
meſiſche Wachtparade von Linke, 5. Fantaſie aus Kreutzers
Wer=
ken von Bohne, 6. The Honeymoon, Marſch von Roſey.
Am Pfingst-Samstag
sind unsere Kassenschalter
bei der Mauptsteile Rheinstraße 34
und den Zweigstellen Hügelstraße 22
und Bessungerstraße 48
von vormittags 8 — 12 Uhr
geöffnet
Städtische Sparkasse Darmstadt
9013 St
— Stadtkrankenhaus Darmſtadt. Die Beſuchszeiten an Pfingſten
ſind: Sonntag, den 8., und Montag, den 9. Juni, von 11 bis 12
Uhr vormittags. Am Dienstag, dem 10. Juni, keine Beſuchsſtunde.
* Pfingſtwanderung (zweieinhalb Tage)
durch den Odenwald.
(Darmſtadt—Lindenfels—Tromm-Hirſchhorn-Heidelberg.)
Fahrkarten: 1. Darmſtadt=Oſt—Groß=Bieberau 0.90
Reichsmark, 2. Heidelberg—Darmſtadt 2.30 RM., 3. Bootsfahrt
2 RM., zuſammen 5,20 RM.
Wanderkarten des Odenwaldklubs (Blatt. Weinheim
und Blatt Heidelberg). Samstag: Ab Oſtbahnhof 13,41,
Rein=
heim umſteigen, Groß=Bieberau an 14,27. Zur Kirche,
links ab. mit Wbz. gelb=rot A zur Nonnroder Höhe, 340 Meter
(1½ St.); mit Wbz. gelb — bis Rodenſtein, beim G. rechts auf
mit weiß — zur Ruine, aufwärts bis Waldwieſe (oder ohne
Rodenſtein immer mit gelb=rot 9.), weiter mit gelb=rot / bis zum
Zuſammentreffen mit gelb — dieſem nach zur Neunkircher
Höhe mit Kaiſerturm, W., 605 Meter (3½ St.). Ab mit
Wbz. rot A durch Winterkaſten nach Lindenfels, 400 Meter
(1½ St.). Zuſammen 5 St.
Sonntag: Zur Burg. 8 Uhr mit Wbz. rot Mdurch Feld
nach Fürth, auf zur Tromm 560 Meter, G., Ireneturm (2½
Stunden). Mit weiß T (!) nach Waldmicheldach (1½ St.).
Mittagsraſt. Mit weiß. O durch Unterführung nach und durch
Siedelshrunn, weiter mit Wbz. blau — über Hardberg,
Stiefel=
höhe (!!), Leonhardsberg nach Hailigkreuzſteinach (3½
Stunden). Zuſammen 7½ Stunden.
Montag: 8 Uhr ab mit Wbz. rot=gelb X zur Kreuzeiche,
400 Meter, weiter mit Wbz. rot ſ bis faſt vor Grein, ſcharf links
mit Wbz. rot=blau + nach Hirſchhorn (3½ St.). Mittagsraſt.
2 Uhr mit Boot nach Ziegelhauſen (1 St.). Ueber Brücke
mit Wbz. blau o, jenſeits Bahnhof Schlierbach auf, weiter mit
Wbz. gelb R zum Scheffeldenkmal (1¾ St.) und
Hei=
delberger Schloß (gegen 5 Uhr), Rückfahrt ab Heidelberg
21,03 bPz. oder 21,34 bPz. Darmſtadt an 22,29 oder 22.49.
2=Tagestour (abgekürzt!).
Fahrkarten: Sonntagskarte Darmſtadt=Hbf.—Hirſchhorn
oder Waldmichelbach (ſo verlangen!) 4,20 RM.; Bootfahrt 2 RM.,
zuſammen 6,20 RM.
Sonntag; Hauptbahnhof ab bPz. 6,57, Weinheim an 7 48
(Umſteigen!), ab 8,05, Waldmichelbach an 9.01. Vom Bahmhof rochts
ab durch Unterführung mit Wbz. weiß — bis Friedhof vor
Siedelsbrunn, weiter links mit Wbz. gelb auf weiß X dann rechts
mit Wbz. rot / Adlerſtein, 514 Meter, Jagerhütte, mit
Quelle (3—3½ St.). Mittagsraſt. Weiter mit Wbz. rot ſi über
Kreuzeiche (ſiehe oben!) und Wbz. blau=rot + nach
Hirſch=
horn (3½ St.). Zuſammen 6½ St.
Montag: Stadtbeſichtigung und Ersheimer Kapelle. Dann
zum Schloß, weiter mit Wbz. gelb=rot +, dann ohne Wbz. (
Weg=
weiſer) zum Steinernen Tiſch und zurück (11 St.)
Mittag=
eſſen. 12,50 mit Boot nach Ziegelhauſen (1 St.); weiter nach
Heidelberger Schloß (wie oben!) an gegen 4 Uhr.
Dannstadt
Näheres (Unterkunftsmöglichkeiten u. a.) zu erfragen bei A.
Boſch, Heidelberger Straße 43, Fernſprecher 2880.
WVeinham
Eisenbahn
2a— Boolsſahrt
0 Wandenung
DRenham
„BGrgBiterau
„S Jonnrod
2 Munkircher Höhe.
0 Lindenfels
6 Furth
WTromm
ualdmichelbach
Heidelben
Reichskurzſchriftkurſe für Anfänger und Fortgeſchrittene in
der Ballonſchule. Wie aus der Anzeige erſichtlich, eröffnet der
Gabelsberger Stenographenverein 1861 heute Freitag, den 6., und
Dienstag, den 10. Juni, ab 20 Uhr, neue Kurſe für Anfänger und
Fortgeſchrittene in den Unterrichtsräumen der Ballonſchule.
Der Maſchinenſchreib=Unterricht wird in eigener
Schule, Ballonplatz 7, erteilt und kann jederzeit begonnen werden.
Anmeldung und Auskunft in unſerer Auskunftsſtelle, Ballonplatz 7.
kilig- Akreuzstelnach
.. Llofrschhorn
Ziegelhausen
AMack Knsteinach
Dilsberg
Abkürzungen: Wbz. — Wegebezeichnung; G. — Gaſthof;
W. — Wirtſchaft.
— Gaſtſpiel des Frankfurter Schauſpielhauſes im Heſſiſchen
Landestheater. Als Vereinsabend der Freien Literariſch=
Kunſt=
leriſchen Geſellſchaft findet Samstag, den 7. Juni, im Kleinen
Haus außer Miete ein einmaliges Enſemble=Gaſtſpiel des
Frank=
furter Schauſpielhauſes mit der Komödie „Die Bekehrung
des Ferdys Piſtora” von Frantiſek Langer ſtatt. Im
Vor=
jahre wurde in Darmſtadt bereits mit ſtärkſtem Erfolg Frantiſek
Langers Komödie „Das Kamel geht durch das Nadelöhr” zur
Auf=
führung gebracht. Langers neues Bühnenwerk „Die Bekehrung
des Ferdys Piſtora” erſcheint daher beſonders geeignet, allen
Theaterfreunden einige unterhaltſame Stunden zu bereiten.
Vor=
verkauf an der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes.
Heſſiſches Landestheater.
6. Juni TGr. 8. ZuebenerErdeund
im erſten Stock. 20-22 Uhr. D 18 für diejenig.
D=Mieter die Zuſ =Miete 1V
haben) u. Zuſatz=Miete V1 13
Die Pilger von Mekka Samstag
7. Jun; 19.30—22.30 Uhr, F12, 31
D.=V. Gr. 1-4.
11
Das Leben des Oreſt
20 Uhr. Gaſtſpiel des Frank=
furter Schauſpielhauſes
Die Bekehrung des Ferd. Piſtora
(Vereinsabend der Freien)
Literariſch=Künſtl. Geſellſch. Sonntag
8. Juni 19.30—22.30 Uhr. B 24,
I Gr. 6. Hamlet 20—22 30 Uhr Zuſ. 7I7 15
3 X Offenbach Montag —
9. Juni 18.30—22.15Uhr. /1 12Bühn.=
Volksbund Tannhäuſer 0—22.30 Uhr. Volksvorſtell,
Der Kaiſer von Amerika.
— Volksvorſtellung „Der Kaiſer von Amerika”, Bernard
Shaws politiſche Komödie. Der Kaiſer von Amerika”
wird Pfingſtmontag außer Miete als Volksvorſtellung in
Szene gehen. Es iſt dies gleichzeitig die letzte Aufführung dieſes
Bühnenwerkes.
TAA ONT2!
isf noch viel schöner
durch farbige
Vigstraße 13
Darmstadt
(9023)
Ludwigstraße 13
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Freitag, den 6. Juni 1930
Numm
Stadtrat und Oberbürgermeiſter.
Der Skadkrak wünſcht ſoforkige Rückkehr des Oberbürgermeiſters. — Die Aufſichtsbehörde lehnk
Zwangs=
ekaliſierung ab. — Das Wohnungsbauprogramm 1930.
Wie zu erwarten war, nahm die Erledigung der geſtrigen
Tagesordnung die geringſte Zeit in Anſpruch, ſie war in kaum
5 Minuten mit der debatteloſen Annahme aller Punkte erledigt.
Dagegen ſetzte eine lebhafte Ausſprache über den plötzlichen
Ur=
laub des Herrn Oberbürgermeiſters und deſſen Verfügungen vor
ſeiner Abreiſe ein. Die Fraktionen hatten hierzu Anträge geſtellt,
in denen der Rückruf des Herrn Oberbürgermeiſters und die
Zurücknahme der Verfügungen gefordert wurde. Nach zeitweiſe
bürgermeiſter ſofort zurückzurufen. Einig waren ſich auch die
Stadt=
räte darüber, daß die Verfügung des Oberbürgermeiſters rückgängig
zu machen ſei und über deren Folgen nach Rückkehr und im
Bei=
ſein des Oberbürgermeiſters verhandelt werden müſſe.
Bürgermeiſter Delp eröffnete die Sitzung in Vertretung des
de Eefſein erefelicen Segschnuf Keufeideit ede
Oeffentlichkeit verhandelt werden. Bürgermeiſter Ritzert
er=
klärt dieſen Punkt durch den Beſchluß in der letzten
Stadtrats=
ſitzung für erledigt. Einer Anregung, einen weiteren Punkt von
der nichtöffentlichen Tagesordnung in der Oeffentlichkeit zu
ver=
handeln, wurde nicht ſtattgegeben. Stadtrat Kollbach (H.u. G.)
erhebt noch bevor man in die eigentliche Tagesordnung eintrat,
ſchärfſten Proteſt gegen die bekannte Verfügung des Herrn
Ober=
bürgermeiſters.
Danach wurde in die eigentliche Tagesordnung eingetreten.
Rechnungen der beiden höheren Mädchenſchulen für das
Rechnungsjahr 1930.
„Nach dem Abſchluß der Rechnungen für die beiden höheren
Mädchenſchulen für 1928 betragen die Zuſchüſſe der Stadt zu den
Koſten dieſer Schulen für die Viktoriaſchule 112894,03 Mk., für
die Eleonorenſchule 94 785,22 Mk. Unter Vorbehalt der Prüfung
durch die Oberrechnungskammer wird den Abſchlüſſen der beiden
Rechnungen zugeſtimmt. — Der nächſte Punkt, Bewilligung eines
Garantiezuſchuſſes für ein Jubiläums=Reit= und Fahrturnier der
Landwirtſchaftskammer betr., wird von der Tagesordnung
abge=
ſetzt und zurückgeſtellt.
Feſtſetzung der Gebühren des Städtiſchen Leihamts.
Das Leihamt hat vorgeſchlagen, die ſich bei der Berechnung
von Zinſen und Gebühren ergebenden Reichspfennigbeträge nicht
mehr, wie ſeither, auf volle Zehnerbeträge, ſondern auf volle
Fünferbeträge aufzurunden. Der Zinſen= und Gebührenſatz ſoll
dabei im Mindeſtfalle 10 Rpf. betragen. Es wird der dadurch
erforderlich werdenden Aenderung der Satzung, 8 10 Abſ. 4,
zu=
geſtimmt.
Durchführung des Wohnungsbaues.
Wie in früheren Jahren, beabſichtigt die Stadt, auch in
die=
ſem Jahre den privaten Wohnungsbau durch Darlehen und
Ueber=
nahme von Bürgſchaften zu unterſtützen. Es ſollen folgende
Maß=
nahmen ergriffen werden:
ſagen auf Gewährung von Hauszinsſteuerdarlehen ſollen vor
neuen Zuſagen erfüllt werden;
b) die für neue Bauvorhaben zu gewährenden
Hauszinsſteuer=
darlehen ſollen je 4000 RM. betragen:
() die Stadt übernimmt Bürgſchaften für Baudarlehen bis zu
85 Prozent der Geſamtherſtellungskoſten:
() die Friſt bis zur. Auszahlung der verbilligten Baudarlehen
wird allgemein auf 9 Monate nach Baubeginn feſtgeſetzt.
Zuſtim=
mung wird erteilt.
Beteiligung der Stadt an der öffentlichen Bauſparkaſſe des
Volksſtaats Heſſen.
Nachdem die Stadt der D.B.S. einen Zuſchuß gewährt hat,
ſollen von der Stadt 30 Bauſparverträge von je 20 000 RM. mit
der Bauſparkaſſe abgeſchloſſen werden. Zuſtimmung wird erteilt.
Nach 8 8 der Ortsbauſatzung kann die
Freigabe neuer Straßen
zum Anbau nur auf Grund entſprechenden Beſchluſſes des
Stadt=
rats erfolgen. Hinſichtlich einer Reihe von Straßen, an denen
bereits Gebäude errichtet ſind, wird dieſe Freigabe nachträglich
genehmigt.
Im Einvernehmen mit dem Bauausſchuß wird beantragt,
einen von der Firma K. Fay erhobenen Einſpruch gegen die
vom Stadtrat gutgeheißene Fluchtlinienänderung Ecke Lukas= und
Olbrichweg als unbegründet abzulehnen.
Die Umſtellung der Müllabfuhr auf Automobilbetrieb
be=
nigen der Straßen und das Wegſchaffen des Mülls, die an die
Stelle der Polizeiverordnung vom 29. Juni 1928 zu treten hätte.
Der gemeinſam von Polizeiamt und Tiefbauamt bearbeirete
Ent=
wurf, der auch die Zuſtimmung des Bauausſchuſſes gefunden hat,
wird gutgeheißen.
Die Turngemeinde Darmſtadt 1846 bittet um Genehmigung
zur Errichtung eines Garderobegebäudes auf ihrem Sportgelände
am Oſtbahnhof. Im Einverſtändnis mit dem Bauausſchuß wird
die Genehmigung erteilt.
Wie oben bereits erwähnt, wurden die Anträge ohne Debatte
genehmigt, ſo daß die Tagesordnung in lurzer Zeit erledigt war.
Bürgermeiſter Delv teilt im Auftrage des Herrn
Oberbür=
germeiſters mit, ſeine Verfügungen ſeien nicht einſeitig gegen
die Wirtſchaft gerichtet. Weiter teilte er mit, der
Provinzial=
direktor habe erklärt, zurzeit beſtehe keine geſetzliche Möglichkeit
zur Zwangsetatiſierung. Die Fraktionen hätten zum Ausgleich
des Voranſchlags und zur Deckung des Defizits erneut Stellung zu
nehmen. Derſelben Anſicht ſei das Miniſterium.
Bürgermeiſter Ritzert bittet um die Genehmigung der
Ein=
ſchränkung der unrentablen Autobuslinie der Heag auf der
Strecke Dieburger, Straße—Speſſartring—Heidenreichſtraße. Die
Genehmigung wird erteilt. — Nunmehr trat man in die Debatte
über den
Urlaub und die unordnungen des Oberbürger= ſtreichen laſſen.
meſſes Der ſeher Aeſe
ein. Büxgermeiſter Delp verlieſt zunächſt die vorliegenden
An=
träge. Die Deutſche Volkspartei gibt folgende Erklärung ab:
Wir ſprechen unſere Mißbilligung darüber aus, daß der Herr
infolge der Ablehnung des ſtädtiſchen Voranſchlags eine
außer=
ordentlich ernſte Lage geſchaffen wurde, welche die Anweſenheit
des Oberbürgermeiſters dringend erfordert. Wir ſprechen um ſo
mehr unſere Mißbilligung hierüber aus, als der Herr Ober=
bürgerm
troffen hat, die für das ganze Wirtſchaftsleben der Stadt von
einſchneidender Bedeutung und für die ſtädtiſche Verwaltung
bin=
dend erklärt ſind, obgleich ſie, wenigſtens teilweiſe, offenſichtlich
nicht aufrecht erhalten werden können.
Die Fraktion ſtelle dazu folgenden Antrag: Der Stadtrat
beſchließt, den Oberbürgermeiſter zu benachrichtigen, daß ſeine
An=
weſenheit in Darmſtadt dringend erforderlich iſt, und fordert den
recht erregter Debatte wurde einſtimmig beſchloſſen, den Ober= Oberbürgermeiſter auf, ſeinen Urlaub unverzüglich abzubrechen.
Die Stadtratsfraktion der „Gewerbe= und
Handwerkervereini=
gung Darmſtadt” reichte einen Proteſt folgenden Inhalts ein: Nach
unwiderſprochen gebliebenen Preſſemeldungen hat der Herr
Ober=
bürgermeiſter aus Anlaß der Nichtverabſchiedung des Voranſchlags
beſondere Verfügungen an die ſtädt. Aemter erlaſſen. Gegen dieſe
Verfügungen, die ſich hauptſächlich gegen Handwerk und Gewerbe
richten, erhebt die Stadtratsfraktion der „Gewerbe= und
Handwer=
kervereinigung” ſchärfſten Proteſt. Die bezeichneten Maßnahmen
des Herrn Oberbürgermeiſters ſind übereilt, unnötig und teilweiſe
ſogar ungeſetzlich. Sie ſind geeignet, in der Bürgerſchaft
Beun=
ruhigung hervorzurufen und dem Anſehen und dem Kredit der
Stadt zu ſchaden. Die Fraktion ſtellt den Dringlichkeitsantrag:
„Der Stadtrat möge beſchließen, den Herrn Oberbürgermeiſter zu
erſuchen, ſeine aus Anlaß der Nichtverabſchiedung des ſtädt,
Vor=
anſchlags erlaſſenen Verfügungen unverzüglich aufzuheben.‟ Die
gleiche Fraktion erſucht die Stadtverwaltung um baldige Vorlage
einer Nachweiſung über die ſtadteigenen Häuſer und Wohnungen,
der Miete Koſten der Reparaturen uſw. Dieſer letzte Antrag wird
zur geſchäftsmäßigen Behandlung genommen. Die Poſitive
Ar=
beitsgemeinſchaft wünſcht in einem Antrag: 1. der
Oberbürger=
meiſter möge ſofort aus dem Urlaub zurückgerufen werden, 2. die
Sperrverfügung möge aufgehoben werden, 3. die Abſage der 600=
Jahrfeier möge zurückgenommen werden, 4. der Oberbürgermeiſter
ſoll für etwa entſtandene Schäden aus ſeiner Verfügung
verant=
wortlich gemacht werden. Die Nationalſozialiſten heantragen der
Oberbürgermeiſter ſoll für etwaige Schäden für die Stadt aus ſeiner
Verfügung haftbar gemacht werden, ferner der Stadtrat wolle
ſeine Auflöſung durch ſofortige Abſtimmung beſchließen und die
Stadtverwaltung beauftragen, nach 4 Wochen vom
Abſtimmungs=
tage ab Neuwahlen zum Stadtrat auszuſchreiben.
Bürgermeiſter Delp ſchlägt geſchäftsmäßige Behandlung aller
Anträge vor; dieſer Vorſchlag wird erregt abgelehnt.
Stadtrat Altendorf (DVP.) betont, wohl kaum ſeien
An=
träge ſo dringlich wie gerade die vorgelegten. Zur Verfügung des
Oberbürgermeiſters hat er zu bemerken, daß die Bezahlung auch
für die bereits ausgeführten Arbeiten geſperrt ſei, das ſei
unge=
heuerlich, wenn man die Folgen bedenke. Bei einem Privatmann,
der eine ähnliche Erklärung abgebe, heiße es, der Schuldner hat
ſeine Zahlungen eingeſtellt und iſt flüchtig gegangen. Er gebe ja kutiert worden, und dadurch habe man von ihr gehört,
zu, daß der Oberbürgermeiſter dieſe Wirkung nicht gewollt habe,
aber er habe doch den Kredit der Stadt nach außen geſchädigt, wie
es ſchlimmer kaum möglich ſei. Im Reich z. B., wo man die
Ver=
hältniſſe der Stadt nicht ſo genau kenne, müſſe man ſich ja ſagen,
2) Die im Vorjahre gegebenen und noch nicht eingelöſten Zu= Darmſtadt ſei in den allerſchwierigſten Verhältniſſen. Wenn man bitten könne, ſofort zurückzukehren, er brauche aber
hier, wo man über die Situation unterrichtet ſei, auch nicht ſo
peſſimiſtiſch zu ſein braucht, ſo müſſe doch betont werden, daß des
Verhalten des Oberbürgermeiſters nicht zu verantworten iſt. Er könne.
wünſche nur, daß mit Hilfe der Preſſe in der Oeffentlichkeit die
Sache wieder bereinigt werde. Der Oberbürgermeiſter möge un= partei auf ſofortigen Rückruf des Oberbürgermeiſters
verzüglich zurückkommen, denn er ſehe ja ein, daß der Herr Bürger= ſtimmig angenommen. Der Antrag der Nationalſozi
meiſter Delp aus kollegialen Gründen die Verfügung ſchwer zu= Auflöſung des Stadtrats wird abgelehnt. Die übrige
rücknehmen kann, aber eine Aufhebung der Verfügung, daß die werden geſchäftsmäßig behandelt, bzw. ſollen ſie, ſor
Zahlung für geleiſtete Arbeit geſperrt ſei, könne man verlangen.
Ueber den Etat müſſe man umgehend beraten, um ſeine Bilan= behandelt werden, da Stadtrat Altendorf darauf hir
zierung zu erreichen. Der Oberbürgermeiſter möge mit der
Mehr=
heit in Verhandlung treten, die ſeine Deckungsvorſchläge abgelehnt lung zu nehmen. Der oben angeführte Antrag Kollb
hatte. Er bitte um Annahme des Antrages ſeiner Fraktion.
Stadtrat Wieſenecker (Soz.) erklärt, die Linke habe durch
iſt nunmehr eine Beteiligung an der bei der Landeskommunal= Annahme der Deckungsvorſchläge des Oberbürgermeiſters ihre
bank=Girozentrale gebildeten öffentlichen Bauſpaxkaſſe geplant. Es Schuldigkeit getan; bei der künftigen Beratung werde man ſich
die nötige Reſerve auferlegen und die Verantwortung denen
über=
laſſen, die gegen die Deckungsvorſchläge geſtimmt haben. Der Flugzeug eingetroffen, das von der Techniſchen Hol
Oberbürgermeiſter habe zweifellos übereilte Anordnungen ge= Darmſtadt erbaut wurde. Der Pilot unternimmt ei F
troffen. Er ſtimme dem Antrag der DVP. zu, der fordert, der
Oberbürgermeiſter möge zurückkommen. Man könne vielleicht die
Aufregung des Oberbürgermeiſters verſtehen, er habe auch vorher
auf die Konſequenzen bei Nichtannahme ſeiner Vorſchläge
hinge=
wieſen. Seine Partei fühle ſich frei von Verantwortung für die
eingetretenen Folgen. Die Verfügung, ſoweit ſie ſich auf ſchon
geleiſtete Arbeit beziehe, müſſe rückgängig gemacht werden.
Stadtrat Schneider (Dn.) bezeichnet die „letztwillige‟
Ver=
fügung des Oberbürgermeiſters als ſchwere Entgleiſung. Sie wäre
auch nicht nötig geweſen, da nach der Städteordnung im Falle der
dingt den Erlaß einer neuen Polizeiverordnung über das Rei= Nichtannahme des Voranſchlags bis Ende Juni in ſeitheriger
Weiſe weitergearbeitet werden konnte. Auch finanztechniſch ſei die Räumen iſt es ratſam, ſich möglichſt bald Karten zu
Verfügung verfehlt, da der Schritt mit Kaſſenſchwierigkeiten
be=
gründet wurde. Das ſei ſehr bedauerlich, denn einmal müſſe
daraus geſchloſſen werden, daß die Stadtverwaltung unvorſichtig
disponiert habe, zum anderen ſei eine Kreditſchädigung der Stadt
mit dieſer Verfügung verbunden. Er ſtimme dem DVP.=Antrag
auf Zurückrufung des Oberbürgermeiſters zu, auch die
Sperrver=
fügung ſei aufzuheben.
Stadtrat Frau Walz (VRP.) ſchließt ſich dem Proteſt gegen
die Verfügung des Oberbürgermeiſters im Intereſſe der in Wohl= ferner ſind noch Preisliſten angefertigt, die den zurze
fahrtspflege befindlichen Perſonen, der Sozial= und Klein= Preiſen angepaßt ſind. Es wird nun auf der MMM
rentner an.
Stadtrat Goſenheimer (Dm.) war ebenfalls der
Auf=
faſſung, daß die Verfügung des Oberbürgermeiſters gerade nicht
zur Kreditſtärkung beigetragen habe. Wenn ſich der Stadtrat über
die Beſeitigung des Defizits nicht einigen könne, greife beſtimmt die Verkaufskunſt geübt werden. Alles auf Grund
große Erregung in der Bevölkerung Platz. Er glaube ia, daß jeder Mitarbeit. Das iſt die Hauptſache bei dieſer Ausbildu
bei der Abſtimmung das Beſte gewollt habe, jetzt müſſe aber eine
Einigung erzielt werden. Dem Antrag der DVP., den Oberbür= mit Preisliſten vertreten ſein. Hier iſt die Sache noch
germeiſter zurückzurufen ſtimme er zu, er trete aber dem entgegen, weil keine Muſter vorhanden ſind. Die letzten Vork
daß der Oberbürgermeiſter Urlaub genommen habe, um der
Ver=
antwortung ſich zu entziehen. Allerdings hatte er es für zwecklos. Rin und Raus am Freitag, dem 6. Juni, im GDA.=Hei
gehalten, unmittelbar nach der Ablehnung des Etats in neue
Ver=
handlungen einzutreten, da müſſe man ſchon einige Tage ver= eingeladen ſind, wenn ſie ſich beteiligen wollen. Die
Stadtrat Kollbach (H.u.G.) gab ſeiner Freude Ausdruck daß
Einmütigkeit über die Verfügung des Oberbürgermeiſters beſtehe
die nach Anſicht aller Fraktionen aufgehoben werden müſſe, zumal Heſſ. Landestheater, Großes Haus. 20 Uhr,
dieſe Verfügung nicht durch den Etat diktiert ſei. Er wendet ſich
dann gegen die en blog=Abſtimmung des Etats in der letzten
Oberbürgermeiſter zu einer Zeit in Urlaub gegangen iſt, in der Stadtratsſitzung. Durch die Verfügung ſei eine ſtarke
Kreditſchädi=
gung der Stadt verurſacht worden, natürlich müſſe man unſinnigen
Gerüchten entgegentreten.
Stadtrat Tempel (Soz.) ſprach nochmals gegen die
Ver=
fügung des Oberbürgermeiſters, ſoweit ſie anordne, daß geleiſtete
Arbeit nicht bezahlt werden ſoll. Er wendet ſich dann.
zelnen Fraktionen wegen ihrer Haltung bei der Ete
Seine Fraktion treffe keine Schuld.
Stadtrat Geier (PA.) erklärt, einer neuen Steu
s=
hätte man keinesfalls zuſtimmen können. Heute ſei e=
Einigkeit zuſammenzuarbeiten und den Etat zu bilanz
Stadtrat Abt (NSAP.) glaubt die Verfügung
bürgermeiſters habe den Zweck gehabt, entweder gege
teien zu hetzen, die gegen ſeine Deckungsvorſchläge
hätten, oder von dieſem einen oder den anderen zum
bringen. Er habe aber gerade damit das Gegenteile
die Parteien getroffen, die für neue Steuern geſtimmt!
jetzige Verhalten des Oberbürgermeiſters halte er für ge
wortlich, es bedeute eine ſtarke Kreditſchädigung der
nach ſeiner Anſicht ſei ein Oberbürgermeiſter nach ſo
halten nicht mehr in der Lage, an der Spitze der Stad 5
ja man müſſe geradezu deſſen Beſtrafung fordern. Sch f.
gründet er ſeinen Antrag auf Auflöſung des Stadtrats
Stadtrat Fröba (Kom.) ſtimmt ebenfalls dem
DVP zu, der Oberbürgermeiſter müſſe ſofort zurückgeru
Stadtrat Geiſener (3.) iſt der Auffaſſung, daß
bürgermeiſter in ſeiner Verfügung in verſchiedene
zu weit gegangen ſei, die Verfügung müſſe aufgehoben 1
halte es für zweckmäßig, den Oberbürgermeiſter zu bi
zurückzukehren, über Einzelfragen könne man ſich im
Oberbürgermeiſters ausſprechen. Er müſſe allerding
daß man ſich in einer Ausſprache unmittelbar nach de
lehnung, nachdem man ſich in 10 langen Sitzungen ni
digen konnte, ſicher auch nicht geeinigt hätte.
Stadtrat Krug (DVP.) tritt ſcharf allen Gerüchte
die von einer „Gefahr der ſtädtiſchen Sparkaſſe” un
bebungen wiſſen wollen, im Gegenteil, nach ſeinen Inf
bei dem Direktor der Städtiſchen Sparkaſſe ſeien in
Tagen Mehreinlagen zu bemerken geweſen. Alle ſchiefe
entbehrten alſo jeder Grundlage. Obwohl der Oberbüß
ſchon lange die Abſicht gehabt hatte, nach den Etats
auch einige Tage Urlaub zu nehmen, kann er doch ſe
übereilten Schritte nicht billigen. Bei der Etatberatu
hätte er ſich der Situation nicht gewachſen gezeigt, die P
vorſchläge der DVP. ſeien durchaus annehmbar geweſe
Bürgermeiſter Delp ſtellt in aller Oeffentlichke ft.
irgendwelche ungünſtige Gerüchte um die Sparkaſſe un
Stadtrat Rudolph (P.A.) bemerkt man habe I6
nächſt die Deckungsvorſchläge des Oberbürgermeiſters
Daraufhin habe der Oberbürgermeiſter den Etat einf !
worfen‟. Er trete für den Antrag auf Auflöſung
rats ein
Stadtrat Moeßner (D.V.P.) gibt den Proteſt
ſchaft nochmals bekannt, die ſofortige Rückkehr des O
meiſters werde verlangt. Schließlich fragt er an, wieſo
demokratiſche Partei von der Verfügung des Oberbür
Kenntnis hatte vor allen anderen Parteien.
Bürgermeiſter Delp erklärt, daß dieſe Verfügun Ei
Verwaltung nicht bekannt gegeben wurde.
Hati ſab, un der Lerwäfti weder eun aDiek
Beamten Kenntnis erhalten. Die Verfügung ſei le
Die Abſtimmng.
Es wurde nun über die Anträge abgeſtimmt. Bü
Delp macht darauf aufmerkſam, daß man den Oberbü
nicht Folge zu leiſten. Das gleiche gelte bezüglich der
um deren Zurücknahme, man den Oberbürgermeiſte
Der als dringlich anerkannte Antrag der Deutſ
Verfügung des Oberbürgermeiſters betreffen, in deſſen
müſſe dem Oberbürgermeiſter die Möglichkeit geben.
verfällt der Ablehnung.
Bürgermeiſter Delp ſchloß die Sitzung um 19 U.
— Ein Darmſtädter Flugzeug in Lille gelandet.
Flugplatz Ronchen bei Lille iſt geſtern nachmittag ei
flug durch die Hauptſtädte Europas.
— Petrusgemeinde. Frauenverein. Der näch
abend am Donnerstag nach Pfingſten ſoll in Form
abends mit muſikaliſchen Darbietungen gehalten we
muſikaliſchen Kräfte werden alle der eigenen Gemein
men. Außer einigen Trios für Klavier, Flöte und V
den uns Lieder zur Laute von einem Kreis der
einigung geſungen. Ein anderer Kreis will mit
fei=
unter Muſikbegleitung erfreuen. Teekarten zu 30 P
heute an bei Kirchendiener Kropp im Gemeindehaus
Bei der Größe des Frauenvereins und den oft un
— Die Vorbereitungen für die M.M.M. (Marburt
Meſſe), ſind jetzt ſoweit vorgeſchritten, daß ein Ueberb
nen werden kann. Die Marburger Muſter=Meſſe iſt
ſtellung der Scheinfirmen im Ringe des Jugendbundes
in Heſſen und Heſſen=Naſſau. Sie iſt eine Nachbildung
Meſſen und ſoll den jungen Angeſtellten Gelegenheit,
auf dieſem Gebiete Kenntniſſe zu erwerben. Die 2
Scheinfirma Rin und Raus hat ihre Muſterkollektion
mitten zuſammengeſtellt. Alle Artikel ſind mit Schilder
tiger Verkauf nachgeahmt. Der Verkäufer muß ſeine
bieten, während der Käufer kritiſch zur. Ware Stellu
Damit wird erreicht, daß Warenkenntniſſe vorhanden ſ.
über Preiſe müſſen ſich die Teilnehmer unterrichten,
der Lebensmittel=Abteilung wird die Abteilung Eiſei
in Darmſtadt werden auf dem Geſchäftsabend der
platz 3. getroffen, zu dem alle jungen Angeſtellten.
iſt koſtenlos.
Tageskalender für Freitag, den C. Junf 1030
ebener Erde und im erſten Stock”. — Kleines Hat
D 18: „Die Pilger von Mekka”. — Orpheum;
— Konzerte: Schloßkeller. Hotel Schmitz Span,
Herrngartenkaffee, 16. Uhr u. 8—11 Uhr:
Wiener Kronenbräukeller, 20 Uhr.
Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helia=
Palaſt=Lichtſpiele.
In den ersten 10 Jahren
nur die milde, reine, nach
ärzt-
licher Vorschrift für die zarte Haut
derKleinen besondershergestellte
MNAWAAA
KINDERSEIFE
Schonenddringtihr seidenweicher
Schaum in die Hautporen ein und
macht sie frei für eine gesunde,
kräftige Hauratmung. Und wasdas
bedeutet, merken wir Erwachsenen
an uns selbst: Wohlbefinden und
Gesundheit hängen von ihr ab.,
we930
Sonnengebräunte, gesunde Har
erhalten Sie, wenn Sie Ihren Körper vor Lutt- und Sonnenbädenn!
NIVEA-CREMI
einreiben, — auch bei bedecktem Himmel, denn 2l!
Wind und Luft bräunen den Körper. Aber 198
muss Ihr Körper sein bei direkter Sonnenbestrahlu
Und gut mit Nivea-Creme vorher einreibenl D08 1
mindert die Gefahr des schmerzhaften Sonnenbran”
Dank des nu ihr eigenen Gehaltes an Bucerit 41
Nirea-Creme leicht in die Haut ein, und erst
— eingedrungene Creme kann ihre wohltue!
Wirkung voll zur Geltung bringen.
AMbea-Creme auch bei bedecktem Bwey
Re M
Freitag, den 6. Juni 1930.
Seite 7
Jagd im Juni.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Jagdklub, E. V.
1. Juni beginnt in Heſſen der langerſehnte Aufgang der
den Rehbock.
„geber wollte offenbar die immer wieder von den
Jagd=
nate Angleichung an die Schußzeiten der klimatiſch zu=
„den Gegenden mit dem Hinausſchieben des Termins der
Jagd auf den roten Bock herbeiführen.
zregel hat neben vielem Begrüßenswerten natürlich auch
Zweifellos werden jetzt ab 1. Juni viel weniger Böcke
wenn die Jagd 14 Tage oder gar 4 Wochen früher
aufge=
denn das Rehwild ſteht jetzt zum großen Teil bereits im
läßt die ſchützende Deckung ſeltener; höchſtens zur
Nah=
tritt es auf benachbarte Kleefelder aus. Es kommen
ſtarke und für die Fortpflanzung beſonders geeignete
lattzeit.
größere Gewandtheit, mehr Kenntnis der
Lebensgewohn=
zwildes und mehr Mühe zum Erbeuten der Trophäen.
m durchgefärbt und ſtehen körperlich auf der Höhe ihrer
n Jahre.
ir diefenigen, deren Wild in fremdes Feld zieht, wird
verloren ſein, indeſſen allen recht machen kann es kein
den geſamten Rehwildbeſtand, aber bedeutet der ſpätere
jagd zweifellos einen Gewinn.
e ſind noch im Aufbau des Geweihes und kein
weid=
wird auf ſie weidwerken.
der Jagdpaß meiſt ſchwarze Felder für dieſen Monat,
et „Hahn in Ruhe”, Ruhe im Revier iſt auch jetzt höchſtes
3 Wild ſetzt oder niſtet.
Dampferabfahrten der Hamburg—Amerika Linie (
ein=
ſch=Auſtral= und Kosmos=Linie). Ohne Verbindlichkeit.
vorbehalten. Nach New York: D. Albert Ballin ab
i., ab Cuxhaven 13. 6., D. Reliance ab Hamburg 14. 6.,
ee ab Hamburg 17. 6., ab Cuxhaven 18. 6., D. New York
9. 6., ab Cuxhaven 20. 6., D. Cleveland ab Hamburg
haven 25. 6. Nach Boſton, Philadelphia,
Bal=
rfolk ab Hamburg: D. Hagen 13. 6., D. Frankenwald
um 11. 7. Nach der Weſtküſte Nordamerika ab
S. Seattle 14. 6., M.S. Portland 28. 6., M.S. Los
Nach Kanada ab Hamburg: D. Kent County 6. 6.,
0. 6., D. Cleveland 24. 6. Nach Weſtindien
Weſt=
al=Amerika ab Hamburg: M. S. Claus Horn 7. 6.,
14. 6., M.S. Erfurt 21. 6., D. Galicia 28. 6., D. Heinz
7.S. Magdalena 12. 7. Nach den Weſtindiſchen
ſamburg: D. Georgia 17. 6., M.S. Conſul Horn 1. 7.,
7. Nach Cuba ab Hamburg: D. Albingia 11. 6.,
a 12. 7., D. Artemiſic 9. 8. Nach Mexiko ab Ham=
Schleswig 14. 6., D. Eupatoria 26. 6., M. S. Rio Panuco
Oſtküſte Südamerika ab Hamburg: D.
Nieder=
ach Niederländiſch=Indien ab Hamburg: ein
M. S. Heidelberg 24. 6. Nach Auſtralien ab Ham=
14. 6., ein Dampfer 25. 6., D. Staßfurt 5. 7. Nach
ab Hamburg: D. Rendsburg 14. 6., D. Altona 19. 7.
n ab Hamburg: D. Scheer 7. 6., M. S. Duisburg 14. 6.,
and 21. 6. M.S. Sauerland 28. 6., D. Mecklenburg 5. 7.
Ehein Linie ab Hamburg: D. Karlsruhe 7. 6.
London Linie: Wöchentlich drei Abfahrten. —
) die hieſige Vertretung: Bankgeſchäft Friedrich Zaun,
telephon 1308/09.
3dienſt der iſrgelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße)
7 6. Juni: Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Min.
den 7. Juni: Morgengottesdienſt 8 Uhr 30. Min
ang 9 Uhr 30 Min
Gottesdienſt an den Wochentagen.
Uhr 00 Min. — Abends 7 Uhr 15 Min.
der Synagoge der Iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
den 7. Juni: Vorabend 7 Uhr 45 Min — Morgens
m. 5 Uhr. — Sabbatausgang 9 Uhr 30 Min.
Morgens 6 Uhr 00 Min. — Abends 8 Uhr 00 Min.
Aus Heſlen.
Straßenbericht
für die Woche vom 8. bis 14. Juni 1930.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptburchgangsſtraßen in Heſſen:
Hüttental (Abzweigung nach Untermoſſau) bis zur Marbach, Km.
57,5—61,17, vom 8. 5 bis 7. 6. geſperrt. Umleitung: Untermoſſau—
Er=
bach oder Affolterbach—Olfen.
Provinzialſtraße vom Abzweig der Zufahrtsſtraße zum Bahnhof
Hetzbach bis Hetzbach vom 4. bis 14. 6. geſperrt. Umleitung: über die
Zufahrtsſtraße zum Bahnhof Hetzbach.
Pariſerſtraße in der Ortsdurchfahrt Nieder=Olm von der
Stadecker=
ſtraße bis zum Mühlweg vom 2. bis 12. 6. geſperrt. Umleitung: über
die Stadeckerſtraße und den Mühlweg.
Heldenbergen—Windecken wegen Brückenbauarbeiten an der Nidder
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Eichen—Oſtheim.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Hahn—Gernsheim, Km. 16,0 —20,815, vom 19. 5. bis 19. 6. geſperrt.
Umleitung: Bruchmühle-Biebesheim.
Münſter—Dieburg, Km. 16,0—18,685, vom 26. 5. bis 25. 6. geſperrt.
Umleitung: Altheim.
Buchſchlag—Sprendlingen, Km. 0,0—2,2, vom 28. 5. bis 18. 6.
ge=
ſperrt. Die aufgeſtellten Schilder ſind zu beachten.
Ortsdurchfahrt Wahlheim vom 15. 4. bis 15. 6. geſperrt. Umleitung:
Von und nach Freimersheim über die Pariſerſtraße.
Gumbsheim—Eckelsheim (Ortsdurchfahrt Gumbsheim) vom 2. bis
14. 6. geſperrt. Umleitung: Wöllſtein.
Pfeddersheim—Monsheim vom 26. 5. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Nieder=Flörsheim.
Heuchelheim—Atzbach und Heuchelheim-Kinzenbach (Ortsdurchfahrt
Heuchelheim) vom 27. 2. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Rod=
heim a. Bieber.
Wieſeck—Altenbuſeck (Ortsdurchfahrt Wieſeck) vom 10. 2. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: innerhalb Wieſecks durch die Schul= und
die Rabenauerſtraße.
Großen=Linden-Langgöns vom 15. 5. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Büches.
Alsfeld—Altenburg vom 30. 5. bis auf weiteres geſperrt für
Laſt=
kraftwagen und Langholzverkehr. Umleitung über die Parallelſtraße
Alsfeld—Altenburg (D=Straße).
* Eberſtadt, 5. Juni. Eine Kaninchen=Ausſtellung
ver=
anſtaltet am Sonntag, den 8., und Montag, den 9. Juni, der
Kanin=
chenzuchtverein Eberſtadt im Gaſthaus Zum Schwimmbad‟. Da ſich
an der Ausſtellung eine große Anzahl Vereine aus ganz Starkenburg
beteiligt, verſpricht die Veranſtaltung für die Beſucher einen
intereſſan=
ten Verlauf.
f. Roßdorf, 4. Juni. Freiwillige Sanitätskolonne.
Die am 1. Juni hier vorgenommene Sammlung für das Rote Kreuz
hatte trotz der wirtſchaftlichen Not ein ſchönes Ergebnis. Man ſieht,
daß hier noch Verſtändnis für die Tätigkeit der Freiwilligen
Sanitäts=
kolonne beſteht. Zu dem guten Gelingen hat wohl auch weſentlich die
Muſikkapelle Sauerwein beigetragen.
— Gernsheim, 5. Juni. Waſſerſtand des Rheins am
4. Juni: 1,60 Meter; am 5. Juni: 1,72 Meter. (Morgens 5,30 Uhr.)
Man iſt nur ſo alt, wie man ausſieht.
deshalb benutze man das weltberühmte „Exlepäng”. Gibt ergrautem
Haare die Jugendfarbe auf natürlichem Wege wieder. Wirkt nach
und nach. Vollſtändig unſchädlich. Seit 31 Jahren Weltruf. Von
tauſenden Aerzten, Profeſſoren uſw gebraucht und empfohlen
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Parfümerien, Friſeurgeſchäften, Drogerien uſw., wo nicht, direkt zu
haben Parfümeriefabrik „Exlepäng” BerlinSO. 131, Muskauer Straße 9
(IV. 2500)
Tokenehrung auf der Wachenburg.
Pfingſtkagung des W.5.C.
i. Weinheim a. d. Bergſtr., 3. Juni.
Durch den Bau= und Kunſtausſchuß iſt die W. S. C.=Wachenburg
durch Errichtung einer Bergmannsſtube der Corps der Bergakademien
in letzter Zeit bereichert worden. Außerdem iſt eine Rheno=Gueſtfalen=
Stube (das Corps Rheno=Gueſtfalia Berlin) am Wappentor errichtet
worden.
Vormittags nach 9 Uhr marſchierten die Abordnungen der
geſam=
ten techniſchen Hochſchulen, Berg= und Forſtakademien Deutſchlands,
ſo=
wie der A.H.V. aus dem Städtchen unter Vorantritt der Stadt= und
Feuerwehrkapelle hinauf zur Wachenburg. Nach erfolgtem Einmarſch
und Aufſtellung der viele Hunderte von Corpsſtudenten im Burghof
entbot Ingenieur W. Mulch (Haſſiae) München namens des Alte=
Herren=Verbandes herzlichen Willkommensgruß und ſprach gleichzeitig
dem anweſenden Zivilingenieur E. Hartmann= (Alemannige) Hannover
den Glückwunſch zu ſeinem 25jährigen Jubiläum als Vorſtandsmitglied
des A.H.V. aus. Namens des präſidierenden Corps dankte Stud.
Junior= (Haſſiae) Darmſtadt für die Begrüßung und verſicherte, daß
der Geiſt der Pflicht und freudigen Verantwortung in den
Corps=
ſtudenten lebendig wirkt. Dr.=Ing. Günther= (Franconiae)
Karls=
ruhe, der Referent für Sport und Leibesübungen im W. S. C., führte
aus, daß die diesjährige erſte Sporttagung, mit der die Pfingſttagung
eingeleitet wurde, von einem vollen Erfolg begleitet war. Zum erſten
Male ſei das Bild einer Weinheim=Tagung nicht nur beſtimmt durch das
Gepräge der Feſtlichkeiten und die Arbeit der Sitzungen, ſondern auch
durch die ſportlichen Wettkämpfe von über 150 Corpsſtudenten. Der
Redner forderte auf, auf dieſem Wege fortzuſchreiten, gab die
Sieger=
liſte bekannt und teilte mit, daß den erſten Siegern je eine W. S. C.=
Chronik übermittelt werden wird.
Die Teilnehmer begaben ſich hierauf in den Ehrenhof, wo Profeſſor
Schneider= (Haſſiae) Darmſtadt die weihevolle Gedenkrede auf die
Gefallenen hielt. Er verknüpfte damit die Mahnung, daß Achtung vor
den Mitmenſchen zum Verſtehen und dieſes zum Zuſammengehen führt.
Erſt die Liebe zur Geſamtheit befähige uns, alle Kräfte in deren Dienſt
zu ſtellen. Den Corpsſtudenten legte der Redner ans Herz, gegen das
Erbübel der deutſchen Uneinigkeit den Kampf mit den geiſtigen Waffen
zu führen. Seitens der einzelnen Abordnungen wurden dann im
gan=
zen 58 Lorbeerkränze in der Ehrenhalle niedergelegt. — Bürgermeiſter
Dr. Meiſer legte namens der Stadt Weinheim einen Kranz mit
Widmungsſchleife in den blau=weißen Stadtfarben in der Ehrenhalle
nieder. Mit dem gemeinſamen Geſang des Deutſchlandliedes fand der
erhebende Akt ſeinen Abſchluß. Dann folgten interne Sitzungen im
Kapitelſaale. Abends erfolgte der gemeinſame Abmarſch in das
Bir=
kenauer Tale zur „Fuchsſchen Mühle‟. — Der Feſtkommers fand am
Dienstag abend in der Pallas der Wachenburg ſtatt. Mit dem üblichen
Fackelzug von der Burgruine Windeck zum Weinheimer Marktplatz, wo
beim Zuſammenwerfen der Fackeln das Hoch auf die akademiſche
Frei=
heit ausgebracht wird, findet am Mittwochabend die diesjährige Tagung
ihren Abſchluß.
h. Gießen, 5. Juni. Eine ſehr günſtige Frequenz
zeigt die Landesuniverſität. Nach den endgültig feſtgelegten
Zahlen zählt das Sommerſemeſter 1935 Studierende, hiervon 142
Frauen. Es kommen noch 124 Gaſthörer und 3 Hoſpitantinnen dazu, ſo
daß ſich die Geſamtzahl auf 2 062 ſtellt. Auf die einzelnen Studienfächer
entfallen: 1. Medizin 369 (darunter 34 Frauen); 2. Rechtswiſſenſchaft
351 (11 Frauen); 3. Neue Philologie 266 (55 Frauen); 4. 105
Mathe=
matik (8 Frauen); 5. Theologie 146 (2 Frauen); 6. Veterinärmedizin 140;
7. Naturwiſſenſchaften 136 (18 Frauen); 8. Staatswiſſenſchaften 91:
9. Forſtwiſſenſchaft 66; 10. Philoſophie 64 (8 Frauen); 11. Landwirtſchaft
55: 12. Chemie 51 darunter 1 Frau; 13. Klaſſiſche Philologie 48 (1 Frau).
WSN. Wölfersheim, 5. Juni. Tragiſches Schickſal. Geſtern
abend gegen halb 10 Uhr kam der beim hieſigen Kraftwerk beſchäftigte
21jährige Elektro=Ingenieur Walter Loos beim Montieren eines
Kohlen=
baggers auf bisher unaufgeklärte Weiſe mit der Starkſtromleitung in
Berührung. Er fiel um und war auch ſofort tot. Der junge Mann
hatte erſt vor vier Wochen ſein Ingenieur=Examen gemacht.
0
R
Seite 8
Freitag, den 6. Juni 1330
Numn
Die Wirtſchaftsentwicklung der Gaswerke.
(Schluß.)
Die wichtigſte Frage, die heute die Gastechnik beſchäftigt, iſt die
Frage der Ferngasverſorgung. Bei ſolchen Gaswerken, die
neüzeitlich eingerichtet ſind und eine vernünftige Finanzwirtſchaft
be=
treiben, liegt eine innere Notwendigkeit, zur Fernverſorgung
überzu=
gehen, zumeiſt nicht vor. Die Gasabgabe iſt im ſtetigen Anwachſen,
zirka 8 Prozent pro Jahr. In den Verkaufspreiſen des Gaſes an die
Kleinverbraucher iſt kein Unterſchied zwiſchen dem Gas aus den eigenen
Werken und dem Zechengas zu erkennen. Viele mittlere und größere
Gaswerke haben längſt erkannt, daß Fernverſorgung Verluſtgeſchäfte
ſind. Sie ſehen in der Ausbreitung ihres Wirkungsfeldes auf das
flache Land derzeit nur ein Mittel, ſich vor Einkreiſung zu ſchützen.
Einige kleine Gaswerke wurden an benachbarte größere Werke
ange=
ſchloſſen. Die Zahl der Gaswerke war 1926: 1220, 1929: 1188. Die
mei=
ſten Gaswerke ſind in kommunaler, etwa 15 Prozent in privater Hand
und etwa 8 Prozent werden gemiſchtwirtſchaftlich betrieben. Die
Zechen=
gasverſorgung verzeichnet eine Zunahme von zirka 10 Prozent. Es iſt
zu berückſichtigen, daß bei den Kommunalwerken die Zunahme bei
rela=
tib hohen Gaspreiſen und ohne nennenswerte Kapitalinveſtierungen für
Fernleitungen und Förderunkoſten erzielt werden konnte. Bei der
Zechen=
gasverſorgung ſind zu gleicher Zeit verhältnismäßig hohe
Neunveſtie=
rungen und Riſiken erforderlich geweſen, während ein weſentlicher Teil
der Lieferung zu äußerſt niedrigen Preiſen an Konzernwerke geht.
Dar=
aus iſt zu folgern, daß zwar die Entwicklung der Gaswerke prozentual
etwas langſamer, aber im inneren Wirtſchaftswert mit geringeren
Opfern verbunden iſt.
Intereſſant iſt die Verſchiedenartigkeit der Vertragsformen für
Zechengas. Nach dem Umfang der Gaslieferung muß man zwiſchen
Total= und Zuſatzlieferung unterſcheiden. Für Hannover iſt
Totalliefe=
rung vorgeſehen, für die ſpäteren Verträge Köln, Mainz und Frankfurt
lediglich Zuſatzlieferung, in Köln und Mainz kombiniert mit
Pachtver=
trägen. Wir dürfen praktiſch darin eine gewiſſe Stärkung des
Gruppen=
gasgedankens erkennen, zumal Hannover auch von der nächſtgelegenen
Zeche verſorgt wird. Düſſeldorf hat als neuerſter Abſchluß eine noch
größere Selbſtändigkeit der Eigenerzeugung zugeſtanden bekommen,
in=
dem das Zechengas ohne jede Mengenverpflichtung nach freier Wahl
be=
zogen werden kann. Köln iſt durch ſeine kurze Vertragszeit intereſſant,
die Hekoga in bezug auf das Durchleitungsrecht und die Verbindung mit
Süddeutſchland und der Saar. Daß die Saar angeblich Zuſchüſſe haben
muß, um die Fernverſorgung durchführen zu können, ſpricht nicht gerade
für die beſondere Wirtſchaftlichkeit der Ferngasverſorgung. Bezüglich
der Preiſe ſind ebenfalls weſentlich Unterſchiede zu erkennen, wobei die
Gruppenverſorgung, wie Magdeburg zeigt, immer noch mit an erſter
Stelle ſteht. Die Preisdifferenzierung für Induſtriegas und der dadurch
bedingte Eingriff in die Tarifhoheit der Kommunen dürfte noch eine
Reihe ungeklärter Fragen geſchaffen haben.
Angeſichts der noch ſtets fließenden Vertragsformen iſt ſchwer zu
er=
kennen, welche Wege die Gaswirtſchaft im allgemeinen gehen wird.
Die=
jenigen Städte und Gaswerke, de in dieſem Gewirr von Einzelfragen
zunächſt Ruhe und Zurückhaltung bewahren, werden an wertvollen und
nutzbringenden Erfahrungen nur gewinnen können. Dies wird dann am
beſten geſchehen, wenn die techniſche und finanzielle Geſundhaltung der
Werke nicht verſäumt wird. Die Furcht, etwa iſoliert zu werden und
als verlaſſene Inſel zu gelten, iſt im Hinblick auf ſo manche
Wirtſchafts=
vorgänge und auch auf die Elektrizitätswirtſchaft unbegründet. Man
wird ſpäter immer noch verhandeln können, ſofern beſſere Bedingungen
geboten werden.
Bei Werksſtillegungen ſollte man erſt mit größter Vorſicht prüfen,
ob ſelbſt alles getan worden iſt, um den Betrieb wirtſchaftlicher zu
ge=
ſtalten und welche Reſtbelaſtungen bei der Stillegung der Stadt
verblei=
ben. Bei der Stillegung iſt nicht nur die Belaſtung des
Wohlfahrts=
etats zu berückſichtigen, ſondern auch der Wirtſchaftswert des Werkes für
die örtliche Wirtſchaft und den Koksmarkt. Es muß aber auch darauf
hingewieſen werden, daß in den Werkserneuerungen und Abſchreibungen
zumeiſt Vermögenswerte angeſammelt werden, die in den
Erzeugungs=
koſten zwar eingerechnet, dennoch bei der Stillegungsbilanz zugunſten
des beſtehenden Werkes zu berückſichtigen ſind. Das Anlagekapital des
Werkes muß amortiſiert und die Differenz zwiſchen dem buchmäßigen
Anlagewert und dem aus eigener Kraft geſchaffenen wirklichen inneren
Goldwert zumindeſt verzinſt werden, will man bei der Stillegung nicht
etwa ſelbſt erarbeitete Vermögenswerte quaſi einer techniſchen Idee
zu=
liebe verſchleudern. Schließlich iſt doch jede Steigerung des inneren
Wertes einer Anlage, ſoweit ſie aus den eigenen Mitteln des Wertes
be=
ſtritten wurde, eine verſteckte Rente.
Die ſtrikte Trennung der Buchungen nach Erzeugung, Verteilung
und denjenigen Betriebszweigen, die auch nach der Stillegung weiter
betrieben werden müſſen, ergibt ſehr wertvolle Einblicke in die innere
Wirtſchaftskraft des Betriebs. Oft erſcheinen die Erzeugungsbetriebe
durch geſchaffene Neuwerte oder ſchlechte Abſchlüſſe von Nebenbetrieben
(Magazin und Werkſtätten) zu Unrecht im ſchlechten Licht. Auch
Zins=
belaſtungen, die aus zu hohen Ablieferungen an den Stadtkämmerer
her=
vorgerufen werden, gehören nicht zu den Erzeugungskoſten. Jede
ober=
flächliche und allzu optimiſtiſche Behandlungsweiſe kann hier bei der
Stillegung zu unerwarteten Ernüchterungen führen.
Dasſelbe gilt auch für Teilſtillegungen in Verfolg des Bezugs von
Spitzen= oder Induſtriegas. Eingehende Unterſuchungen über den
vor=
ausſichtlichen Spitzenbedarf und deren Abdeckungsmöglichkeit müßten vor
jedem vernünftigen Vertragsabſchluß vorausgehen. Es iſt falſch, durch
die vage und auch unrichtige Vorſtellung, daß unbeſchränkte Gasmengen
nötig würden, den geſunden und ſtetigen Aufbau der Gaswirtſchaft zu
ſtören und in die Bahnen der Zechengasverſorgung zu lenken.
Ich habe darauf hingewieſen, daß die Verwendung des Gaſes zur
Raumheizung nur in ſolchen Wohnungen in Frage kommt, die vermöge
eines geringen Wärmeverluſtes einen geringen Brennſtoffbedarf haben.
Es kommen alſo nicht in Frage: 1. alle Konſumenten mit freiſtehenden
Wohnungen (Einzelhäuſer, Eckhäuſer, Häuſer mit Einfahrt und
der=
gleichen); 2. alle Großgebäude (Verwaltungen) mit eingerichteten Zen=
tralhetzungen; 8. alle diefenigen Gaskunden, dei infolge
ſozialer Verhältniſſe ſich nicht auf einen Brennſtoff
ein=
mögen, der zwar bequemer, aber infolge des beſtehenden
ſchiedes zum feſten Brennſtoff höhere Heizkoſten bedingt: 4
Kunden, dei gegen die Einführung des Gaſes zu Rau
grundſätzliche Bedenken haben und mit ihrem derzeitigen Of
frieden ſind.
Die ganz auf den Wohnungstarif umgeſtellten Gaskund
ſtadt z. B. haben den dreifachen Gasbedarf. Wenn ſich
der Gaskunden umſtellen laſſen, ſo dürfte dies eine außeror
Ziffer ſein. Die damit verbundene Zunahme der Gasabgab
heizung und Haushaltgas wäre demnach, auf die geſamte
tragen, mit 100 Prozent außerordentlich hoch gegriffen.
Auf Grund der bisherigen Erfahrungen hat ſich geze
Gasabgabe für Raumheizung ſich nicht nur auf die Mor g
Kälte beſchränkt, ſondern in der Uebergangszeit in relat
Anſtieg begriffen iſt als in den Wintermonaten. Das komm
Gas beſonders als Uebergangsheizung beliebt iſt, wobei die
Kunden bei ſtrenger Kälte ihre Oefen wieder mit feſten Br.
Betrieb nehmen. Da der überwiegende Teil der Bevölkeru
mer auf Gas kocht und im Winter auf Kohle, ſo zeigt ſich 1
des Gasbezuges auch in den Sommermonaten, alſo ohn 7.
Winter=Spitze. Durch Einführung der Raumheizung und
Auswahl der Wohnungen entſteht zumeiſt eine relativ gleich
abgabe.
Die Einführung des Gaſes in Induſtrie und Gewerbe m
licher Betrachtung. Spitzenbelaſtungen treten faſt nur als
Tagesſpitzen auf, die im Behälterraum ausgeglichen werden
die größeren Induſtrien wärmewirtſchaftlich durch ihren
meiſt ſelbſtändig ſind, erfährt die Einführung des Gaſes of
Hemmungen und hat meiſt nur für hohe Temperaturanſpy l
auf Erfolg. Es bedarf wohl kaum der Erwähnung, daß
Herſtellung von Spitzengasmengen Schwierigkeiten, die ety .
der Elektrizitätswerke gleichen, nicht kennt. Das Wort (
lediglich ein Tagesbegriff aber kein techniſches Problem, ur
begriff nur ſolange, als man ſich nicht vergegenwärtigt, de E.
im eigenen Werk weſentlich unter den durchſchnittlichen Erz E
hergeſtellt wird. Löhne, Soziallaſten, Steuern und Kapi
den ja bereits von der Grundbelaſtung getragen. Da aber d ſ.
der Kapazität eines Werkes auch infolge des techniſchen
meiſt mit weit geringeren Kapital=Inveſtierungen möglic ſuu
der Grundanlage, ſo tritt auch bei einer Werkserweiterung —
teil an Abſchreibungen hinzu. Meiſt ergeben aber die ted E
ſchritte eine Vergrößerung der Rente, Neuanlagen ſchreib E
½—3 Jahren ab. Es iſt durchaus irrig, von vornherein
daß die derzeitigen Erzeugungskoſten nur ſolange gehalten
ten, als man nicht neue Kapitalien inveſtieren muß. Im Ge u/
die Zunahme der Gasabgabe immer noch weitere Senku E
zeugungskoſten mit ſich bringen.
Allzuwenig werden die inneren Wirtſchaftsreſerven b. —ll
Werke erkannt. Man vergißt auch, daß alles Neue zum
fordert, die das Beſtehende ſchützen. Auch die Technik leid
worten. Die vornehmſte Aufgabe iſt darum für den Techni je
immer weſenhafter zu geſtalten und Fehlwirtſchaft zu verm
Die Verlobung meiner Tochter
Anneliſe mit Herrn Hermann
F. Schirmer gebe ich bekannt
Frau Elſe Cramer
geb. Schweisgut.
Darmſtadt, im Juni 1930.
Martinſtr. 10.
Meine Verlobung mit Fräulein
Anneliſe Cramer, Tochter des
verſtorbenen Herrn
Reichsbahn=
oberrats Robert (ramer und
ſeiner Frau Gemahlin Elſe, geb.
Schweisgut, gebe ich bekannt.
Hermann F. Schirmer.
Am Mittwoch früh verſchied nach kurzem, ſchweren Leiden
unſer lieber Vater, Bruder, Schwager, Onkel und Pate
Herr
Gießen, im Juni 1930.
Marburgerſtr. 15.
(9019
Statt Karten.
Dipl-Ing. Günther Simon)
Were Simon), geb. Tubandt
Berten
bis 15. Juni.
Dr. med.
Vermählte
Herta Kalcher
Aerztin,
Rheinſtraße 37.
Darmstadt, Am Erlenberg, den 6. Juni 1930.
im 65. Lebensjahre.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Walter Schaefer
Reinhart Schaefer
Familie Auguſt Niebergall.
Darmſtadt, den 5. Juni 1930.
Heute Nacht ſiarb im 81. Lebensjahre meine
liebe Tante
Hübſch. Ib. Mädel,
21 J., möchte auf d.
Wege beſſer. Herrn
(Akadem.) v. 27 bis
32 J. kennen lern.
zwecks ſpät. Heirat.
Ernſte Angeb. unt.
N. 46 a. d. Geſch. (*
Die Trauerfeier findet am Samstag, den 7. Juni, um
10½ Uhr, im Krematorium des Waldfriedhofes ſtatt.
Frl. Käthchen Nieder
Die Einäſcherung findet Samstag, 7. Juni,
11.30 Uhr, auf dem Waldtriedhof ſtatt.
Darmſtadt, den 53. Juni 1930.
Statt beſonderer Anzeige.
Juſtus Nieder.
Am 3. Juni verſchied nach kurzem Krankſein im Krankenhaus
zu St. Jacob in Leipzig mein lieber Mann und guter Vater,
unſer treuer Sohn, Bruder, Neffe und Vetter
Todes=Anzeige.
Geſtern verſchied unſere liebe Mutter,
Schwieger=
mutter, Großmutter und Tante
(B.9081
Frau
Eliſabethe Heymann Wwe.
im Alter von 85 Jahren.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Jakob Heymann.
Die Beerdigung findet Samstag, den 7. Juni,
nachm. 1 Uhr, auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.
Darmſtadt, den 5. Juni 1930.
Beſſungerſtraße 90.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme
und die zahlreichen Kranz= und Blumenſpenden
beim Hinſcheiden unſeres lieben Entſchlafenen, ſowie
die Niederlegung des Kranzes der Kollegen vom
Kraftwerk der Techniſchen Hochſchule und die
auf=
opfernde Pflege der Brüder des Herz Jeſu=Hoſpitals
ſprechen wir hiermit unſeren innigſten Dank aus.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Anna Fuhrmann Ww.
und Kinder.
Diplom=Ingenieur
Paul Treßer.
Namens der Hinierbliebenen:
Hanni Treßer, geb. Schäffer
Familie Heinrich Treßer.
Darmſiadt, 6. Juni 1930.
Die Beiſetzung fand in aller Stille ſiatt.
Von Beileidsbeſuchen und Beileidsbezeugungen jeder Art bitten wir
abzuſehen.
Statt Karten.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe inniger
Teil=
nahme, die uns von allen Seiten
zu=
teil wurden, ſowie für die vielen
Blu=
menſpenden bei dem Heimgange unſeres
lieben
Mariechen
ſagen wir hiermſt unſeren herzlichen
Dank.
Familie Hrch. Glaſer
Darmſiadt.
Die Eheleute Georg Dieter Heß und
Frau Eliſabeth, geb. Schneider in
Nied.=Beerbach feiern heute Freitag
das Feſt der
Goldenen Hochzeit.
Glückauf zur Diamantenen!
Mieunaene
Damen= u. Herrenhüte
werden tadeklos faſſoniert.
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Gott dem
Allmächtige=
gefallen, unſere liebe g
ter Großmutter, Urgrt
Schweſter und Tante
Frau
geb. Niebel
langem, ſchweren
Alter von 77 Jahre
beſſeres Jenſeits abzu
Im Namen de
trauernden Hinterbli
Förſter Allmg
Steinau, Brandau u. 4
a. Main, den 5. Jun
Die Beerdigung findet
Pfingſtfeiertag, nachm
von Steinau aus ſtat
Dankſagung
Für die zahlreichen Bewei
Teilnahme beim Heimgau
lieben Entſchlafenen
Herrn Georg
ſagen wir Allen auf dieſem
lichen Dank. Insbeſondere
Herrn Pfarrer Frank für
reichen Worte am Grabe,
Bürgermeiſter im Namen d
Wembach=Hahn, dem Gein”
Verband des Kreiſes Diebt
Geſang= und Turnverein
Hahn für den ehrenden 2
Kranzniederlegung.
Im Namen
der trauernden Hinterl
Frau Katharine Bert,
Wembach, den 4. Junl 19
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[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Freitag, den 6. Juni 1930
Numm
Sport, Spiel und Turnen.
Der Spork an den Pfingſtkagen.
Der Sportbetrieb an den beiden Feiertagen iſt ſtattlich, aber doch
nicht ſo groß, wie man es erwartet hatte.
Im Fußball,
dem Sportzweig, der ſonſt allein faſt 50 Prozent der Veranſtaltungen
ſtellt, geht es am „lieblichen Feſt” ſogar recht ruhig zu. Man hat in der
letzten Saiſon dank einer günſtigen Witterung faſt ſtändig ſpielen
kön=
nen, und nun ſind die meiſten Mannſchaften überſpielt. Da iſt zunächſt
das Wiederholungsſpiel der Zwiſchenrunde um die
Deutſche=Fußball=Meiſterſchaft zwiſchen Hertha/BSC. und Köln/Sülz 07
zu nennen, das am zweiten Feſttag im Berliner Poſtſtadion zum
Aus=
trag kommt. Man muß im Fußball erfahrungsgemäß immer mit
Ueber=
raſchungen rechnen, in dieſem Fall hat aber wohl ein Sieg des Berliner
Meiſters die größere Wahrſcheinlichkeit für ſich. Die ſüddeutſchen
Aufſtiegsſpiele werden am erſten Feſttag mit den folgenden
Treffen fortgeſetzt: Südbayern: Ingolſtadt/Ringſee — SSV. Ulm,
SV. Augsburg — FC. Straubing; Rhein: Kirchheim — FV. Speher;
Saar: Kreuznach 02 — Phönis Kaiſerslautern; Main: Hanau
60/94 — Sportfreunde Frankfurt, Viktoria Aſchaffenburg —
Heuſen=
ſtamm; Heſſen: Viktoria Urberach — Opel Rüſſelsheim. — Das
Programm der Privatſpiele zeigt in Süddeutſchland u. a. die
folgenden Begegnungen an: Samstag: FSV. Frankfurt — VfL. Neu=
Iſenburg; Sonntag: SV. G5 Mginz—DFC. Prag, VfMr. Kaiſerslautern
— 1. FC. Langen, Kickers Offenhach — Germania Bieber, Stuttgarter
Kickers — VfB. Leipzig. FC. Singen — Grazer AC., VfL. Neckarau —
Phönix Mannheim, VfR. Mannheim — Amicitia Mannheim: Montag:
FSV. Frankfurt — DFC. Prag. Union Frankfurt — Sp.Vg.
Sand=
hofen, Sp.Vg. Pirmaſens — FC. Langen, Germania Brötzingen —
VfB. Leipzig. — Selbſtverſtändlich weilt auch wieder eine Anzahl von
füddeutſchen Mannſchaften auswärts. Es ſpielen:
Samstag: SC. Erfurt — Eintracht Frankfurt, Bonner FV. — Rot=
Weiß Frankfurt, Mülheimer SV.—F9. Pirmaſens Sonntag: Turu
Düſſeldorf — Rot=Weiß Frankfurt, Kurheſſen Marburg — Union
Frank=
furt, VfL. Benrath — SV. Wiesbaden; Montag: Schwarz=Weiß
Bar=
men — Rot=Weiß Frankfurt, OlympiaſGermania Leipzig — SpVg.
Fürth, Fortung Leipzig — 1. FC. Nürnberg, VfL. Benrath — VR.
Fürth. Mit dieſen Spielen iſt natürlich die vollſtändige Tagesordnung
noch nicht erſchöpft, zahlreiche Spielabſchlüſſe ſind wahrſcheinlich erſt
kurz vor Toresſchluß zuſtande gekommen und deshalb bis zur Stunde
noch nicht bekannt.
Handball.
Ein Handballturnier des VfB. Stuttgart vereinigt
an den Feſttagen die Mannſchaften von FV. Raſtatt, 07 Mannheim,
Polizei Stuttgart, Stuttgarter SC., Tbd. Georgi Stuttgart und VfB.
Stuttgart. — Vorwäts Breslau und Turnerbund Ulm tragen ein
Wiederholungsſpiel um die D. T.=Meiſterſchaft der
Frauen in Leivzig aus. Der Gewinner dieſes Spieles qualifiziert ſich
für das Endſpiel gegen die Berliner Turnerſchaft.
Hockey.
Internationale Hockeyturniere veranſtalten an den
Pfingſt=
tagen der 1. FC. Nürnberg anläßlich des Wjährigen Beſtehens
ſei=
ner Hockehabteilung und der Dresdener THC. im Rahmen der
HygieneAusſtellung.
Tennis.
Den Höhevunkt des europäiſchen Tennis der Pfingſttage bildet das
Berliner Rot=Weiß=Durnier mit ſeiner glanzvollen
Be=
ſetzung. Die Schlußſpiele an den Feſttagen werden zweifelsohne
hoch=
ſtehenden Sport und einen Maſſenbeſuch bringen. Daneben ſtehen noch
verſchiedene kleinere Turniere und Klubkämpfe auf der Tagesordnung.
Rugby.
Das einzige Rugbyſpiel von Bedeutung kommt Pfingſten in
Han=
nober zwiſchen dem dortigen VfV. und der Pariſer Mannſchaft
Primi=
vieres zum Austrag.
Rubern.
Regatten gibt es Pfingſten in Trier, Hanau und
Kon=
ſtanz. Die ſtärkſte Bedeutung hat die zweitägige Trierer Regatta, da
ſich hier die bekannteſten Vereine aus Weſt= und Südweſtdeutſchland ein
Stelldichein geben. Erſtmalig ſind nach dem Kriege in Trier bei einer
deutſchen Regatta auch wieder einmal engliſche Ruderer vertreten.
Schwimmen.
An einem internationalen Schwimmfeſt in Paris nehmen auch
bie weſtdeutſchen Schwimmer Derichs, Plumans und
Hand=
ſchumacher teil. Am Wörthſee gibt es ein Waſſerballturnier, an
dem auch Ungarn beteiligt ſind. Von den glubkämpfen der
Feſt=
tage ſeien genannt: Jungdeutſchland Darmſtadt gegen
1. FC. Nürnberg, 1. Wiener ASC. gegen VfS. München und
Ber=
liner Stadtmannſchaft gegen Hellas Magdeburg.
Radſport.
Ludwigshafen iſt am erſten Feſttag Schauplatz der VDRV.=
Mei=
ſterſchaften über 1 und 10 Kilometer. Weitere Bahnrennen gibt
es u. a. in Berlin (RüttArena), Chemnitz und Köln. Von den
Ereigniſſen auf der Landſtraße ſind in erſter Linie zu nennen; die
franzöſiſche Straßenmeiſterſchaft und die große Neuenburgiſche
Rund=
fahrt.
Pferbeſport.
Außerorbentlich ſtark iſt an den Feiertagen der Betrieb auf den
Nennbahnen; am erſten Feſtag in Frankfurt a. M., Dresden
Mag=
deburg und Düſſeldorf, am zweiten Feſttag folgen Hoppegarten,
Magde=
burg und Düſſeldorf.
Tagungen.
In Budapeſt tritt Pfingſten der Internationale
Fuß=
ball=Verband (Fifa) zuſammen.
Abſage der „10 000=Kilometerfahrt” des A. v. D.
Die geplante 10 000=Kilometerfahrt des Automobil=Clubs von
Deutſchland iſt jetzt für das Jahr 1930 fallen gelaſſen worden, da
beim Nennungsſchluß infolge der ſchlechten Wirtſchaftslage die in
der Ausſchreibung vorgeſehene Mindeſtzahl von 50 Nennungen
nicht vorlag. Die Sportkommiſſion hat ſich deshalb entſchloſſen,
die Fernfahrt auf das Jahr 1931 zu verlegen, und hat als
Ter=
min die Zeit vom 22. Maibis 4. Juni beim Internationalen
Sportkalender angemeldet.
Handball.
Wiener Reiſe des Sporkvereins Darmſtadk 1898.
Die Handball=Ligamannſchaft der 98er fährt heute vormittag
10 Uhr nach Wien, um dort an einem von dem Florisdorfer
Athletik=Club veranſtalteten Turnier teilzunehmen. Die
Darm=
ſtädter werden ihre Fahrt in Ulm unterbrechen, um dort heute
abend noch ein Spiel gegen den Sport= und Schwimm=
Verein Ulm auszutragen. Am Samstag vormittag ſetzen die
98er dann die Reiſe fort, ſo daß ſie am gleichen Abend in Wien
ankommen werden. Das Turnier ſelbſt ſteigt an den beiden
Pfingſtfeiertagen. Außer dem Veranſtalter, der ſchon ſeit Jahren
Oeſterreichiſcher Handballmeiſter iſt, und den Darmſtädtern
nehmen die Mannſchaft des Ungariſchen Handballmeiſters und der
B=Meiſter von Wien, Ferriwatt, teil. Die 98er ſind im Spiel des
erſten Tages gegen Ferriwatt, und im Treffen des zweiten Tages
gegen Florisdorf gepaart.
Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die bevorſtehenden
Spiele äußerſt ſchwerer Natur ſind. Die 98er werden große Mühe
haben deutſches Handballkönnen erfolgreich zu vertreten. Es mag
an ſich bedauerlich ſein, daß die Spiele in einem Zeitpunkt zum
Austrag kommen, in dem die Darmſtädter, durch eine lange und
ſchwere Verhandsſpielzeit etwas überſpielt, nicht gerade in
Hoch=
form ſind. Man wird die Sportvereinself nicht darauf hinzuweiſen
brauchen, daß gerade in den bevorſtehenden Spielen unbedingt die
Zuſammenfaſſung aller Kräfte und die Aufbietung des geſamten
Könnens geboten iſt, da es gilt, als Süddeutſcher Meiſter im
Aus=
land ein dem Titel würdiges Können zu repräſentieren. Deshalb
hoffen wir, daß die Elf ſich als Einheit fühlt und kämpft. Dann
wird auch die Erfüllung der geſtellten Aufgabe, die wir hoffen
und wünſchen, gelingen: Auch Wien zu zeigen, daß man in
Darm=
ſtadt guten Handball zu ſpielen verſteht.
Polizeiſporkverein Darmſtadi.
Die Ligamannſchaft, die am letzten Samstag nur mit 10 Mann
und Erſatz für Mittelſtürmer, Mittelläufer und Tormann gegen
Sportverein Wiesbaden 5:6 geſpielt hat, iſt über die Feiertage
ſpielfrei, um auch einmal den Spielern Gelegenheit zu geben,
einige Tage zu Hauſe im Kreiſe ihrer Angehörigen verbringen
zu können. — Die Damenelf trägt am 2. Feiertag anläßlich des
25jährigen Jubiläums des Sportvereins Weiterſtadt dort gegen
die Damen von Mainz 05 ein Werbeſpiel aus. Hier wird ihnen
ein Erfolg wie am vergangenen Sonntag gegen die Damen der
Olympia Worms 10:0 Toren nicht beſchieden ſein. — Die 1.
Ju=
ge d unternimmt eine Reiſe nach Weſtfalen, um in Remſcheid
und in Barmen Spiele auszutragen. Hoffentlich werden ſie die
Farben ihres Vereins würdig zu vertreten wiſſen. — Die 2.
Ju=
gend ſpielt am Pfingſtſonntag um 4 Uhr gegen die 2. Jugend des
Fßuballſportvereins Frankfurt auf eigenem Platze. — Die
1 Schülermannſchaft trägt am 2. Feiertag ein Spiel gegen eine
Schülermanſchaft des Sportvereins Wiesbaden in Wiesbaden aus.
Spielbeginn 3 Uhr. — Weiter empfängt die 2.
Jugendmann=
ſchaft am 2. Feiertag die Jugendmannſchaft des Turn= und
Sport=
vereins Langen, um auf eigenem Platze um 3 Uhr ein Spiel
aus=
zutragen.
Pfingſtſpiele der Sporkvereinigung Arheilgen.
1. Feiertag.
Einen großen Tag hat die Damenhandballelf. Ihr
Gegner iſt der A.S.V. Nürnberg mit ſeinen Damen, die im Vor=
ſpiel in Nürnberg an Oſtern eine 5:1=Niederlage einſtecken
muß=
ten. Inzwiſchen haben die A.S.V.=Damen eine ſtarke
Formper=
beſſerung aufzuweiſen und werden wohl in Arheilgen nicht ſo
leicht unterzukriegen ſein. Allerdings ſind auch die Arheilger
Damen zurzeit in beſter Form. Den Nürnbergerinnen wird ſchon
am Samstag ein herzlicher Empfang bereitet. Das Spiel
be=
ginnt um 3 Uhr am Arheilger Mühlchen. Da die Nürnberger
Damen über Pfingſten in Arheilgen bleiben, iſt nicht
ausgeſchloſ=
ſen, daß am 2. Feiertag noch ein Spiel ausgetragen wird.
Der Fußball=Ligaerſatz empfängt vor dem
Damen=
handhallſpiel Gäſte aus Alzey.
An ſonſtigen Spielen: 2. Jugend gegen Griesheim, 1. Schüler
gegen Griesheim.
Die 1. Jugend begibt ſich ſchon am Samstag auf die Reiſe
nach Düſſeldorf, um dort die ſympathiſchen Gäſte, die an Oſtern
in Arheilgen weilten, aufzuſuchen. Die Reiſekoſten haben die
Jungens ſelbſt erſpart.
2. Feiertag.
Die Fußball=Ligam. ſpielt um 4 Uhr in Wixhauſen
gegen Union, um in einem Freundſchaftsſpiel wieder einmal mit
einem alten, gut bekannten Gegner die Klingen zu kreuzen. Der
Ausgang dieſes Spiels iſt völlig offen. Die 2. Mannſchaft fährt
nach Sachſenhauſen.
Die Handball=Ligam. fährt nach Mannheim zu 08.
Die 1. Jugend zur Eintracht Frankfurt.
Tennis.
Tennisturnier bei Rot=Weiß Berlin.
Das internationale Tennisturnier des LTC. Rot=Weiß
Ber=
lin ſah am Donnerstag zunächſt den beinahe obligaten Sieg von
Altmeiſter Tilden gegen den Berliner Heydenreich 7.:5, 6:2. Der
Hamburger Frenz mußte ſich 1:6. 6:3, 6:2 von dem Franzoſen
Thurneyſſen geſchlagen geben. Auch Jaenecke=Berlin unterlag 6:3,
6:4 gegen Glaſſer=Frankreich. Ferner gab der Deutſche Böhme
v. Rohrer Remmert mit 1:6., 6:4, 6:4 das Nachſehen.
Ohne ſich auszugeben, ſchlug Lily d’Alvarez die Berlinerin
Frl. Enger 6:2, 6:4. Cilly Außem hatte einen 6:2, 6:2=Erfolg
gegen Frl. Menges zu verbuchen. Weiter unterlag Frl.
Kall=
meyer mit 1:6, 6:0, 6:4 gegen die Franzöſin Frl. Neufeld.
Selbſtverſtändlich fehlte an dieſem Tage auch nicht eine
Ueberraſchung. Dieſe gab es im Herren=Doppel, wo
Linden=
ſtaedt/Pachaly über das „geſetzte‟ Paar Graf Salmſv. Kehrling
mit 1:6, 7:5, 6:2 triumphierten und einen nicht erwarteten
Er=
folg davontrugen.
Hockenkurnier der Techniſchen Hochſchule 2.
In der Zeit vom 19. bis 21. Juni treffen ſich in
die Mannſchaften der Univerſität Köln, Univerſität Mar
verſität Heidelberg und der Techniſchen Hochſchule Dar
iſt das Beſtreben der Darmſtädter Hochſchulmannſchaft.
Darmſtadt noch kaum bekannten Hockeyſport wirkſame 9
zu treiben. Im Rahmen dieſer großzügigen Propagand
Hockeyturnier im Stadion der Hochſchule ausgetragen,
kommenden Weltmeiſterſchaften der Studenten neu
und erweitert wurde.
Die teilnehmenden Mannſchaften genießen in E
durchweg guten Ruf: Köln iſt Favorit für die Weſtdeut
ſchulmeiſterſchaften, Marburg war im Endſpiel um di
deutſche Hochſchulmeiſterſchaft. Heidelberg gelang es.
weſtdeutſche Hochſchulmeiſterſchaft zu erringen, die a
Mannſchaft konnte gegen bedeutende Vereinsmannſchaft
holt ſiegreich beſtehen.
Die Reihenfolge der Spiele iſt vorläufig folgender
geſetzt: Donnerstag, den 19. Juni, Darmſtadt—Marbur
delberg—Köln; Freitag, den 20. Juni, Heidelberg=
und Marburg—Köln; Samstag, den 21. Juni, Köln—
Das letzte Spiel iſt als Rückſpiel eines Treffens, I
Darmſtadt von Köln geſchlagen wurde, gedacht.
Zußball.
3. C. Einkrachl.
Am erſten Pfingſtfeiertag, 2,30 Uhr, empfängt
E=
in letzter Zeit ſehr bekannt gewordene erſte Elf des F
Viktoria 1911 Rumpenheim. Die Gäſtemannſchaft
zeit um den Aufſtieg in die Bezirksliga und konnte
werte Reſultate erzielen. Das Vorſpiel verlor Eintracht
Eintracht wird ſich wohl anſtrengen müſſen, um nicht
Niederlage zu erleiden. Anſchließend ſpielt: die 2.
gegen die gleiche des Sportvereins Meſſel. Die erſ
ballmannſchaft iſt durch Abſage des Gegners ſpielfrei.
finden auf dem neuen Sportplatz zwiſchen den
und Schupoplätzen ſtatt.
1. 5. C. Union — Germania Zulda.
Am 2. Pfingſtfeiertag hat Union für ſeine Lig
den Bezirksligiſten Germanig Fulda verpflichtet. Sch.
ſpiele, das am 1. Januar in Fulda ſtattfand, zeigte Ge
techniſch auf hoher Stufe ſtehendes Spiel, und
Jonier, um ehrenvoll abzuſchneiden, alles aus ſich h
Heute dürfte das aber um ſo ſchwerer fallen, da Germ
in den ſchweren Aufſtiegſpielen routinierter und durd
tiger geworden iſt: das zeigen ſchon die letzthin erzie
tage gegen gute Mainiſche Bezirksliga. Union dürf
der ungewohnt hohen Spielweiſe dieſes Gegners mit ſo
weg kleinen Spielern ſchwer zu kämpfen haben. Uni
ſo mehr an dem gewohnten flachen Stil feſthalten,
erreichen zu können bei dieſer im Kopfſpiel hervorrager K
ſchaft.
Die Beſſunger treten ſelbſtverſtändlich in ihrer d
ſten Aufſtellung an und dürfte ein hochintereſſantes
warten ſein. Union wird auch im Spiele gegen Fulda
ſetzen, wie ſeither, ein faires und ſchönes Spiel vorzu
anzuſehen ſich lohnen wird.
Sportverein 1922 Roßdorf.
Beinahe hätte Roßdorf am vergangenen Sonnte
Niederlage für dieſes Jahr auf eigenem Platze hinnehr
Die Gaſtmannſchaft Olympia Biebesheim war den Ei
ein annähernd gleichwertiger Gegner, und nur die gr
dauer entſchied 3:5 zugunſten Roßdorfs. — Am kon
Sonntag ſteht nun Roßdorfs Sportanhängern ei!
ſpannendes Spiel bevor. Ermutigt durch die glänzer
erfolge in letzter Zeit, hat der Sportverein keine Koſt *
um eine der ſpielſtätkſten Kreisliga=Mannſchaften 1
Taunus=Kreiſes, den Sportverein Bad Homburg,
zu verpflichten. Es iſt dies das erſte Mal, daß ein
Verein in Roßdorf ſpielt, und man darf auf den Aus
Treffens beſonders geſpannt ſein. Wird Roßdorf we
eigenem Platze ungeſchlagen bleiben? — Das Spiel
halb 4 Uhr.
Repräſentativkampf in Wiesbaden.
„Beſetzt” gegen „Unbeſetzt”.
Im Anſchluß an die leichtathletiſchen Meiſterſc
Gruppe Heſſen findet am 29. Juni in Wiesbadene
Repräſentativkampf zwiſchen beſetztem und unbeſetzte
ſtatt. Dieſe Begegnung leitet gleichzeitig die ſportlie 6
ſtaltungen der Wiesbadener Befreiungsfeiern ein.
ſchaft des unbeſetzten Gebietes wird von der Gruppe A F
werden.
Schwimmen.
1. 3.0. Mürnberg - Jung Deuſchlan
Wir haben bereits auf den Klubkampf hingewieſ
erſten Pfingſtfeiertag, 11 Uhr, die Mannſchaften des 1.
berg und des Darmſtädter Schwimmklubs „Jung=Deut
Großen Woog austragen werden. Das ſportliebende
Darmſtadts, das ja von jeher gerade großen Waſſerbal
beſonderes Intereſſe entgegengebracht hat, wird zwei ?
ſchen Spitzenmannſchaften im Kampfe miteinander
Nürnberger, die heute den 200=Meter=Meiſter Balk
Reihen haben, konnten in der letzten Zeit derart gläß
folge erringen, daß man auf ihr Abſchneiden und ihre
in Darmſtadt recht geſpannt ſein darf. In ſchwimr
Kreiſen erwartet man mit großem Intereſſe das Erge
Kampfes, das am beſten geeignet ſein wird, vor den g.
anſtaltungen des Sommers Aufſchluß über das derze
nen der Mannſchaften zu geben. Die Kämpfe des K8
werden dabei umrahmt werden von internen Renne
Deutſchlands”. Am Woog iſt Sitzgelegenheit vorhand
Eintrittspreiſe ſind volkstümlich gehalten, ſo daß ſich
Beſuch des intereſſanten Kampfes erlauben kann.
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[ ← ][ ][ → ] mkfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 5. Juni.
ige Börſe lag ſtimmungsgemäß im Anſchluß an die etwas
ſtrige Abendbörſe freundlicher. Das Geſchäft nahm aber
n ziemlich ſchleppenden Verlauf, obwohl heute eher
gün=
ten vorlagen. Vor allem fanden die zum Teil gebeſſerten
ſen Beachtung. Aber auch die innerpolitiſche Lage des
e nicht mehr ſo peſſimiſtiſch beurteilt. Die geplante
Divi=
na bei Kali=Chemie, und die ſehr günſtigen
Geldmarkt=
paren Gründe, die Anklang fanden. Demgegenüber ſtand
die anhaltende Orderloſigkeit, ſo daß die Kuliſſe kaum Mut
welche Deckungen vorzunehmen. Die bevorſtehenden
ge waren ebenfalls dazu angetan, den Geſchäftsumfang
Erſtnotierungen kamen nur wenig zuſtande, doch lagen
enüber der geſtrigen Abendbörfe zumeiſt etwas höher. Am
konnten J.G. Farben und Rütgerswerke je 1 Proz. höher
ere in Nachwirkung des Berichts der geſtrigen General=
Holzverkohlung lagen vernachläſſigt und leicht gedrückt;
bekannt gewordene Geſchäftsbericht befriedigte nicht. Am
kam nur in A.E.G. eine Erſtnotiz zuſtande. Auch der
lag ſtill; die Kurſe waren überwiegend leicht erhöht.
eten lagen Metallgeſellſchaft im Angebot und 1,5 Prozent
Banken hatten nur mäßige Umſätze. Commerzbank mit
ſent traten etwas hervor. Von Verkehrsaktien lagen A. G.
peſen nach der letzttägigen Depreſſion wieder etwas ge=
Prozent höher. Südd. Zucker eröffneten geringfügig
ab=
ienten ſehr ruhig; deutſche Anleihen etwas befeſtigt. Im
iierte das Geſchäft faſt vollkommen; die Tendenz war aber
reundlich. Einige Spezialaktien konnten bei einiger
Nach=
um Bruchteile eines Prozentes anziehen. Am Geldmarkt
d mit 2,5 Prozent ſehr leicht. Am Deviſenmarkt nannte
gen Dollar 4.1915, gegen Pfunde 20.367/, London-Kabel
is 123.92, —Mailand 92.76, —Madrid 40.10, —Schweiz
land 12.08½.
bendbörſe ſchien weiter etwas Deckungsbedürfnis zu
die Kurſe zogen gegen den Berliner Schluß verſchiedentlich
ennenswertes Geſchäft konnte ſich jedoch nicht entwickeln.
zzent höher lagen Danatbank, Rheinſtahl und J.G.
Far=
iablen Markt waren Holzverkohlung etwas befeſtigt.
Ren=
rnachläſſigt. Im Verlaufe hielt die freundlichere Stim=
Berlin, 5. Juni.
ſtarken Abſchwächungen im geſtrigen Mittagsverkehr war
ndbörſe zu leichten Erholungen gekommen. Im heutigen
a kehr erwartete man, daß ſich die Beſſerungen fortſetzen
I die leichten Geldverhältniſſe, und damit
zuſammenhän=
ermäßigung bei der Seehandlung, die
Dividendenerhöhun=
ch und Kali=Chemie und die feſten Auslandsbörſen zu
heren Beurteilung der Geſamtlage Anlaß gaben. So
Geſchäftsbericht der J. G. Farben heute ſtärkere Beachtung
reitenden Schritte für eine Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen
ind Arbeitnehmern zur Bekämpfung der ſchlechten
Wirt=
den mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. Auch die
Younganleihe dürfte nach Beſeitigung der letzten
Mei=
enheiten in der heutigen Sitzung am 10. oder 11. Juni
ch all dieſe Momente ſah ſich die Spekulation zu
Deckun=
die ihrerſeits wieder zu 1—3prozentigen Kurserholungen
Verlauf blieb die Stimmung freundlich, das Geſchäft war
id nur in einigen Spezialwerten, die ſich bis zu 2 Proz.
, kam es zu nennenswerten Umſätzen.
Wirkſchaftliche Rundſchan.
Naſchinenfabrik und Eiſengießerei Heyligenſtaedt u. Co.,
Der vorliegende Status im Konkursverfahren der
Ge=
eine Unterbilanz von 324 000 RM. gegenüber einem Ende
An Verluſte von 80 000 RM. Die Paſſiven betragen rund
r 0,97 Mill. RM. Das A.K., das 1929 von 1,3 auf 0,32
— ſammengelegt wurde, iſt ganz verloren. Der
Konkurs=
iet nach Befriedigung der in voller Höhe abzudeckenden
1 von 0,64 Mill. RM. und der bevorrechtigten Forderun=
Rill. RM., für die freien Gläubiger von 0,25 Mill. RM.
lote von 40 Prozent. Nach Beendigung eines Zwangs=
Konkurſe ſoll der Betrieb von Hehligenſtaedt erhalten
e, vorm. Gebr. Bing A.G., Nürnberg. Der Abſchluß
t nach Abſchreibungen von 502 849 (568 688) RM. und
ung des Vortrags von 215 398 RM. einen Verluſt von
der vorgetragen werden ſoll. Aus der Bilanz (in Mill.
ücke und Gebäude 5,840 (5,932), Maſchinen 0,743 (0,891),
ſtanzen unverändert 0,300, Schuldner 5,302 (5/413). Bank=
(0,116), Kaſſe, Schecks und Wechſel 0,168 (0,201),
Roh=
ge und Fertigwaren 4,992 (7.186), Beteiligungen 1,453
und ſonſtige Gläubiger 2,297 (3,003), Anzahlungen 0,530
lungen und Uebergangspoſten 0,483 (0,682), Akzepte 0,745
ſulden 4,007 (5,158). — Hauptverſammlung 1. Juli.
Biehmärkke.
ſter Viehmarkt vom 5. Juni. Aufgetrieben waren: ſechs
der, 10 Schafe, 1 Ziege. Die Preiſe ſtellten ſich für Käl=
W. b) 67—73, c) 60—66 Pfg. pro Pfund. Marktverlauf
er Viehmarkt vom 5. Juni. Dem heutigen
Kleinvieh=
gefahren: 68 Kälber, 333 Schweine, 759 Ferkel und
Läu=
urden, für Kälber 62—80, für Schweine 65—70, Ferkel
N 22—30 über vier Wochen 32—36, für Läufer 40—48.
Mit Kälbern ruhig, mit Schweinen mittelmäßig und mit
jufern ruhig.
Schlachtviehmarkt vom 5. Juni. Der Auftrieb des heu=
Ites beſtand, aus 829 Kälbern, 44 Schafen und 356
arftverlauf: Bei allen Gattungen ruhig, ausverkauft.
Fälber b) 75—78, c) 68—74, d) 60—67; Schweine und
Rotiert. Im Vergleich mit den Preiſen des geſtrigen
haben Kälber um 6 Mark nach. — Fleiſchgroßmarkt:
niner friſches Fleiſch in Mark: Ochſen= und Rindfleiſch:
WW; Bullenfleiſch 88—93; Kuhfleiſch 2. 70—80, 3. 60
I9 2. 100—115. Schweinefleiſch 1. 80—90. — Gefrier=
1A Vorderviertel 58, Hinterviertel 65 Mark zollfrei. Ge=
Fleiſchgroßmarktes: lebhaft.
Viehmärkke.
* Produktenbericht vom 5. Juni. Alter Inlandsweizen
er; dagegen liegen bereits Angebote von neuem Wei=
und Norddeutſchland vor. Das Ausland hat ſeine For=
SeTI. Die Börſe verkehrte in behaupteter Haltung. Im
* hörte man folgende Kurſe in Reichsmark pro 100
Aannheim: Weizen inländ. 33—33,25, ausl. 32,50—34,
(2—18, Hafer inländ. 17—18, Futtergerſte 18—19,
A Sbezial Null 5,75, ſüddeutſches Weizenauszugsmehl
Zenbrotmehl 31,75, ſüdd. Roggenmehl 70—60prozentige
250, Weizenkleie feine 6,75—7, Biertreber mit Sack
aat 39,50.
SDduttenbericht vom 5. Juni. Die ſchwächeren
Auslands=
lochten ſich hier lediglich in der Preisgeſtaltung des
Sieferungsmarktes auszuwirken. Weizen büßte bis
T bis 1,75 Mark ein. Weizen alter Ernte bleibt
ange=
en Angebots und der ungenügenden Verſorgung der
lel= und auch für Weizen neuer Ernte ſind die Ver=
Naßigten Preisniveau mit Angebot etwas zurückhal=
Ahatz von Roggen bleiben die Abgeber in der
Haupt=
ungsgeſellſchaft als Käufer angewieſen, die weiter=
S des Offertenmaterials aufnimmt. Weizenmehl hatte
Noch lebhafteres Geſchäft, heute war die Umſatztätig
„nren Mühlenofferten noch ziemlich gering. Der
Rog=
et weiter unbefriedigend. Hafer iſt ziemlich knapp
arzfriſtiger Ware etwas beſſer gefragt. Die hohen
iben ſind jedoch nicht immer durchzuholen. In neuer
ien Abſchlüſſe nur vereinzelt zuſtande.
Der Saakenſtand in Preußen Anfang Juni.
Die Statiſtiſche Korreſpondenz berichtet über den Saatenſtand in
Preußen Anfang Juni 1930, daß Winterweizen, Winterroggen,
Winter=
gerſte und Gemenge den Stand des Vorjahres haben behaupten können.
Infolge der heftigen Gewitterregen hat ſich der Winterroggen auf den
guten Böden der mittleren und weſtlichen Provinz, ebenſo wie die
Win=
tergerſte öſtlich der Elbe teilweiſe erheblich gelagert. Das
Sommer=
getreide ſteht überall beſſer als zur gleichen Vorjahreszeit; ebenſo
wer=
den die Hülſenfrüchte aller Art beſſer beurteilt als zu Anfang Juni
1929. Die Beſtellung der Zucker= und Futterrüben iſt zumeiſt im erſten
Drittel des Monats zu Ende geführt. Das Auflaufen der Rüben
be=
friedigt durchweg. Die Oelfrüchte haben in der Regel abgeblüht. Die
Frühkartoffeln ſtehen durchweg gleichmäßig; die ſpäteren Katroffeln ſind
infolge der kalten Witterung im Wachstum zurückgeblieben. Das gute
Wachstum des Grünlandes verſpricht eine frühe Heuernte.
Die Begutachtungsziffern lauten wie folgt, wobei 2: gut und 3:
mittel bedeutet. In Klammern ſind die entſprechenden Ziffern für
An=
fang Mai beigefügt: Winterweizen 2,3 (2,3), Sommerweizen 2,5, Spelz
2,3 (2,5), Winterroggen 2,4 (2,4), Sommerroggen 2,7, Wintergerſte 2,5
(2,5), Sommergerſte 2,5, Hafer 2,6, Gemenge 2,6 (2,6), Erbſen 2,6,
Ackerbohnen 2,6, Linſen und Wicken 2,8, Frühkartoffeln 2,7.
Spätkartof=
feln 2,8, Zuckerrüben 2,8, Futterrüben 2,8, Raps und Rüben 2,6 (2,7),
Klee 2,5 (2,7), Luzerne 2,4 (2,6), Rieſelwieſen 2,4 (2,5), gewöhnliche
Wieſen 2,7 (2,7) und 2,4 (2,6).
Amerikgniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 5. Juni:
Getreide: Weizen, Juli 106½, Sept. 109½, Dez. 114½; Mais,
Juli 82½, Sept. 82½, Dez. 76½; Hafer, Juli 40½, Sept. 40½,
Dez. 43; Roggen, Juli 62½, Sept. 66¾, Dez. 72½.
Schmalz: Juli. 10,175, Sept. 10,375, Dez. 10,10.
Speck loco 14.
Leichte Schweine 10,00—10,50, ſchwere Schweine 9,90—-10,40;
Schweinezufuhren Chicago 27 000, im Weſten 95 000.
Chicago Baumwolle: Juli 15,66, Sept 14,48.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 5. Juni
Schmalz: Prima Weſtern 10,85; Talg extra loſe 6¾.
Getreide: Weizen, Rotwinter n. Ernte 122¾, Hartwinter
112½; Mais 93½, Mehl 5,50—5,75; Getreidefracht nach England
1,6—2,3 sh, nach dem Kontinent 7—9 C.
Kakao: Tendenz ſtetig, Umſätze 31, Loco 8½; Juni 7.95, Juli
8.07, Sept. 8.29, Okt. 8.40, Dez. 8.29.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Im Hinblick auf die Herabſetzung des Reichsbankdiskonts wird der
Satz, zu dem das bei den preußiſchen Hinterlegungsſtellen hinterlegte
Geld zu verzinſen iſt, mit Wirkung vom 1. Juni 1930 ab auf 2,5 Proz.
ermäßigt.
Der Aufſichtsrat der Akkumulatorenfabrik A.G. Berlin beſchloß für
1929 wieder unverändert 8 Prozent Dividende und außerdem aus
frei=
gewordenen Rückſtellungen für Kriegsſchäden von 1,5 Mill. RM. noch
einen Sonderbonus von 10 Prozent der Generalverſammlung
vorzu=
ſchlagen.
Nach dem Bericht der Induſtrie= und Handelskammer zu Düſſeldorf
hielt auch im Mai die gedrückte Lage auf dem Eiſenmarkt im Inlande
mit aller Schärfe an. Ob es in dieſem Jahre gelingen werde, für den
Ausfall auf dem Inlandsmarkt einen hinreichenden Ausgleich in der
Ausfuhr zu finden, ſei bei der allgemein ſinkenden Preistendenz ſehr
fraglich.
Nach Mitteilungen des Röhrenverbandes G.m.b.H., Düſſeldorf, hat
die im vorigen Monat berichtete geringe Beſſerung des Geſchäfts auf
dem Inlandsmarkt nur teilweiſe angehalten. Vereinzelt blieb der
Auf=
tragseingang ſogar unter den bisherigen Ziffern. Verbraucher und
Händler decken nur den dringendſten Bedarf.
Die arbeitstägliche Kohlenförderung im Ruhrgebiet betrug in der
Zeit vom 25. Mai bis 31. Mai 1930: 363 535 To. gegen 348 105 To. in
der vorhergehenden Woche. Die tägliche Kokserzeugung ſtellte ſich auf
72 711 To. (73 936 To.), die arbeitstägliche Preßkohlenherſtellung auf
10 416 (9688) To. Wegen Abſatzmangels wurden in der Berichtswoche
131 153 (arbeitstäglich 26 230) Feierſchichten eingelegt, gegen 227 453
(37 909) in der Vorwoche.
Die Firma Friedmann u. Häusler, Mannheim, wurde von der
Firma Leopold Weill, Röhrengroßhandlung, Mannheim, übernommen.
und wird in der Form einer offenen Handelsgeſellſchaft als ſelbſtändiges
Unternehmen unter der alten Firma weitergeführt.
Die Daimler=Benz=Werke beabſichtigen die Entlaſſung von 450
Ar=
beitern. Die neuen Entlaſſungen ſollen die Stillegung der mechaniſchen
Abteilung bezwecken, die noch im Laufe des Juni erfolgen ſoll. Der
gegenwärtige Belegſchaftsſtand beträgt noch etwa 2000 Mann. Zur
Zeit wird die Entlaſſung von 150 Arbeitern durchgeführt.
Mitte Juni findet in Bad Homburg v. d. H. die
Mitgliederver=
ſammlung des Drahtſeilverbandes Eſſen ſtatt, die ſich hauptſächlich mit
der wirtſchaftlichen Lage befaſſen wird.
Der Aufſichtsrat der Hermann Wronker A.G., Frankfurt a. M.,
beſchloß, der G.V. am 14. Juli die Verteilung einer ermäßigten
Divi=
dende von 6 (i. V. 8) Prozent vorzuſchlagen.
Die Süddeutſche Zinkblechhändler=Vereinigung hat mit Wirkung ab
heute ihre Preiſe um 1,5 Prozent erhöht, nachdem ſie am 3. d. M. um
„5 Prozent ermäßigt worden waren.
Berliner Kursbericht
vom 5. Juni 1930
Deviſenmarkt
vom 5. Juni 1930
Danatbank 173.-
228.— Elektr. Lieferung
J. 6. Farben 151.25
183.— Polyphonwerke
Rütgerswerke 269.50
66.— Helſingfors 100 finn. M. Währung Ra4
10.54 Brieſ
10.56
Schweiz Währung
100 Franken Gelt
81.055 Brief
81.215 Deutſche Bank u. 139.50 Gelſ. Bergw. 135.75 Salzdetfurth Kal 406.50 Wien 100 Schillin 59.0551 59.17 Spanien 1100 Peſetas / 50.68 50.78 Disconto=Gef. Geſ. f.elektr. Untern 160.25 Leonh. Tietz
158.— Prag 100 Tſch. Kr. 12.424/ 12.444/Danzig 100 Gulden 8:.25 81.50 Dresdner Banl 140.— Harpener Bergbau 125.— Verein. Glanzſtoff 132.— Budapeſt 100 Pengo 73. 16 73.30 Japan 1 Yen 2.070 2.074 Hapag 109.375
Hoeſch Eiſen 105.— Verein. Stahlwerke 93.75 Sofia. 100 Leva 3.039 3.045 Rio de Janeirol 1 Milreis 0.480 0.4915 Hanſa Dampfſch. 149.50 Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Baw 99.— Weſteregeln Alkali 222.50 Holland
1 00 Gulden 168.36 168.7 Fugoſlawien 100 Dinat 7.396 .410 Nordd. Lloyd
110.— 226.— Agsb.=Nrnb. Maſch 82.75 Oslo
100 Kronen 112.041 112.26 Portugal 1100 Escubos / 18.80 19.84 A. E. G.
164.— 100.— Baſalt Linz 34.1 25 Kopenhe gen 1100 Kr onen 112.01 12.23/Athen 100 Dr. Bahr. Motorenw. 84.— 102.- Berl. Karls Ind. 71.* 5 Stockhol m 100 Kr. onen /112.35/ 2.57/Jſtambu türk. J. P. Bemberg 107.50 Hirſch Ku
102.— pfer 132.— Lon don
11 E=Stg. 120 342/ 20.362/Kain 0
11 jghpt. 20.* Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau 183.50 Mannesm. Röhr. 50.— Hohenlohe=Werke 73.125 Buenos=Aires 1 Pap. Peſol 1.58( 1.595 Kanada 1 canad. Doll. 4. 18‟ 1. 183 67.25 Maſch.=Bau=Untn. Lindes Eismaſch. 165.25 New York". 1 Dollar 4. 187 4. 195 Uruguah
1 Goldpeſo 3.806 2.814 Conti=Gummi 178.— Nordd. Wolle 86.50 Herm. Poege 18.50 Belgien 100 Belgo 58.415 58.53! Island 100 eſtl. Kr. 91.8‟ 92.069 Deutſche Cont. Gas 163.— Oberſchleſ. Koksw. 107.50 VogelTelegr. Draht 91.—
Italien 100 Lire 21.93 21.97 Tallinn (Eſtl.) 00 eſtl. Kr. 111.37 111.5 Deutſche Erdöl 98.25 Orenſtein & Koppe 77.— Wanderer=Werke 47.75
Paris 100 Francs 16.415 16.455. Riga 100 Lats 80.68 80.84
Frankfurter Kursbericht vom 5. Juni 1930.
7% Dtſche.
Reichs=
anleihe v. 192
6% Dtſche.
Reichs=
anleihe v. 192
6% Baden
Frei=
ſtaat von 1927
8% Bay.
Staats=
anleihe v. 1929
6% Bah.
Staats=
anleihe v. 192
8% Heſſen
Volfs=
ſtaat von 1928
8% Heſſen
Volks=
ſtaat von 1929.
6% Preuß.
Staats=
anleihe von192
8% Sachſen Frei
ſtaat von 1929
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927
7% Thüringer
Frei=
ſtaat von 1921
Dtſche. Anl. Auslo
ſungsſch. + 1ſ=
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ..
0 Bad.=Bad. v. 26/ 91
6% Berlin v. 24
8% Darmſt. v. 26.
Ao6
%0 Frtf. a. M.b. 261 89.25
8% Mainz v. 26. 92
80 Mannh. v. 261 93
8% Nürnberg v. 26
8% Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . . . . . / 98.5
8½% Heſſ. Landesbk.
Goldoblig. ..../ 93
4½½Heſſ. Lds. Hyp
Bf.=Liqu. Pfbr. 83
8% Preuß. Lds.
Pfb. Anſt. Goldpf. /100
8% Preuß. Lds
Pfb. Anſt. Goldobl./ S5.*
890 Darmſt. Komm.
Ldbsf. Goldobl./ 25
8
½KaſſelerLandes=
lredit Goldpfbr./ 98
80 Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . . /100
4½% Naſſ. Ldsbk.
Liquid.=Oblig. . / 84
Di. Komm. Sam.=Ablöf.=Anl.
* Ausl. Ser. 1. / 57
2t. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
Auslof. Ser. III 74.5
2t. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz) / 16
₈ Berl. Hhp.=B1.1100
4½% „Liqu. Pfbr.
8½ Frlf. Hyp.B1 1100
41/,% — Lig Pfbr / 85.75
Pfbrbank /100
4:,%- Lig. Pfbr./ 88
82, Mein Enp.B1/100
4½% Lig.=Pfdbr. 87.5
8% Pfälz. Hyp.Bk=/100
½%0 „Liqu. Pfbr! 86.25
5. 5.
103
87.5
82
100
82.2
93
94
99‟
79.5
85.75
58.7
5.6.
104.5
88
83.5
100.5
85
94
96.75
95‟=
100.25
83.5
85.75
57.75
11.05 10.3
Aufé
94.2!
92.25
88.75
93.5
99.5
94.5
86.4
zo1
96.5
96.75
98.5
100.25
85.5
58
75
16
101
101
87.5
101
28.75
100.5
87.3
161
88
3% Prß. Boder.=Bk.
4½% „Liqu. Pfbr.
8% Prß. Ctrl. Bod.=
Cred.=Bank
4½%0 Prß. Ct. Bob.=
Cred. Bk. Lig. Pf.
8%Rhein. Hyp.=Bt.
4:/,2 Lig. Pfdbr.
8%o Rhein.=Weſtf.
Bd. Credit ..
32 Südd. Bod.:
Cred.=Bank
4½% Südd. Bod.=
Cr.=Bk. Lig. Pf.
8% Württ. Hyp.=B.
6% Daimler Benz
von 27.
8% Deutſche Linol.
Werke v. 26 ..
7% Deutſche
Linol=
werke v. 26....
8 % Klöckner=Werke
Berlin v. 26..
7%0 Maintrm. v.26
72 Mitteld.
Stahl=
werke v. 27
8% Salzmann u. Co
v. 26
7%0 Ver. Stahlw.
8% Voigt & Häffner
v. 26.
J. G. Farben Bonds
R...
% Bosn. L. E. B.v.
1914.
5% Bosn. L. Inveſt.
von 1914 ..
4½%0 Oſt.
Schatz=
anw. v. 1918
4½ Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
2¾
4% Türk. Admin.
„ 1. Bagd.
Zollanl.
4½% ungarn 1913
1914
4½2
Goldr.
1910
Aktien
Wig. Kunſtz ijd. Unie
AEG. Stamm
AndregeNoris Zahn!
Baſt Nürnberg
Bemberg J. P....
Bergm. El. Werke.
BrownBoverickCie.
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen".
Cement Heidelberg
Karlſtadt
f. G. Chemie, Baſel
Chem. Werte Albert
Thade.
Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz
Dt. Atl.=Telegr.
„ Eiſenh. Berlin
„ Erdöl".
13.
14
12
Dyckerhoff u. Wid= 15 244.5 1230 99 101 mann". g 118 84‟ 86.5
100.5 Eichbaum=Werger 12 175.75 1470 100 Eletr. Licht u. Kraf 10 165.5 86. 897), Liefer.=Geſ.
Eſchw. Bergwerk 10 100 101 14 212 (217 Eßling. Maſchinen 200 101 Ettling. Spinnerei 210 Farbenindſtr. J. G. 12 184.75 183.9 85.5 Feinmech. (Jetter) 89 30.5 100 161 Felt. & Guillegum. Frkft. Gas. 110
50.25 110 75.5 „ Hof.. 50 Geilig & Cie. Rré Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr. Un= 93 94 ternehmungen.. 160.5 Goldſchmidt Th. . 68.5 95 96I. Gritzner Maſchinen 38.5 36.5 90.4 Grün & Bilfinger 200 178.5 90.7 91.25 HafenmühleFrntf. 125 Hammerſen (Osn. 117.5 90 90.5 Harpener Bergbau Henninger, Kempf. 90.75 Hilpert Armaturfb. 110 100.5 90.7 ( Hindrichs=Aufferm. 87 95.5 95 Hirſch Kupfer. 121 Hochtief Eſſen 96.75 95.5 Holzmann, Phil. . 110" 100.5 112 Aatz Holzverk.=Induſtrie 6 84 99 IlſeBergb. Stamm 10 219 2u6 Genüſſ
Junghans Stamm 10 121.5 118.25 33.5 32.25 44 411), 33.5 Kali Chemie .... .
Aſchers ieben. 10.
157
226 157 43.25 Salzdetfurth. 393 224.5 „ Weſteregeln 15 231.5 17.15 Kammgarnſpinn. 101 101 16.7
8ll. Karſtadt, R.. . . . .
Klein, Schanzl.. . 136
16.5 128
125 82 glöcknern erke .. Dahmeyer & Co. 169 168 5.75 Lech, Augsburg. 106.25 99 Löwenbr. Münch. 252 254 25.8 Lüdenſcheid Metall! 101.25 Lutz Gebr. Darmſt.
Mant.=B. Höchſt 8 13
89.75 Mainz. Akt.=Braur 13 . 78 98 Mannesm. Röhren 05.5 200 Mansfeld. Berab. 69 171.75
423.75 163.5 Metallgeſ. Frankft.
Miag, Mühlenbau. 18 108.75
133 117.5
118 190 191 MontecatiniMaild. 182 54.25 53 143 110 Motorenfb. Darmſt 50 49 184 Deutz. 70 70 128 121.75 Oberurſ 74.5 Nicolan Hofhr Nürnbg. Brauhaus 135
117.5 Oberbedarf. 66.75 130 Otavi Minen .... 18. 50 200.25 200.5 Phönix Bergbau 48.25 6½ 347 35
178 Reiniger, Gebb. 2 113.25 1 13 Rh. Braunkohlen. 10 Elektr. Stamm 9 1a47 DS 40.5 Stahlwerke
Riebeck Montan 7.20 6 17 117 128 4ug Roeder Gb. Darmſt 10 03.5 106 103 98 Rütgerswerke .. 6 65.5
Sacht eben A.-G. 12
Salzwk. Heilbronn! 10
Schöfferhof=Binn.
Schramm Lackfbr
Schriftg. Stempel / 10
Schuckert Elektr.
Schwarz Storchen
Strohſtoff. Ver.
Tellns Bergbau.
Thür. Lief.-Geſ.
ucher, Brauerei
Unterfr. Krs.=Ele!
tr.=Verſ.
Veitlwerte
Ver. f. Chem. Ind
Frankfur
„ Laurahütte
Stahlwerke.
„ Ultramarin.
Zellſt., Berlin
Vogtländ. Maſch.
Voigt & Haeffner! 9
Fellſt. Aſchaffenbe
Memel.
Waldhof
Badiſche Bank.”
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Seite 12
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Freitag, den 6. Juni 1930
Seite 13
Lieber ging ſie zu einem, der gleich wußte, mit wem er es zu
tun hatte. Ehrlich konnte ſie dort vielleicht auch bleiben, wenn
es auch einen gewiſſen Kampf koſtete.
Dieſer eine war — Moſes Aron. Der nahm ſie gewiß bei
ſich auf. Sie hatte ihm damals einen großen Gefallen getan.
Wenn ſie alles in der Verhandlung ausgeplaudert hätte . . .,
aher es hatte ja doch keinen Zweck, noch einen zweiten Menſchen
ins Unglück zu bringen. Aron mußte ſich ihrer erinnern. Er
war allein, hatte ſeine kleine Weinkneipe, brauchte gewiß Hilfe.
Den Verſuch konnte ſie ja machen.
Der elektriſche Wagen kam heran. Es hieß einſteigen. Nelly
blieb auf dem Hinterperron, obwohl innen noch Platz war. Da
draußen war es nicht ſo hell.
Nach ihr ſtieg der Mann im dunklen Ueberrock auf und ſtellte
ſich in ihre Nähe. Sie beachtete ihn zuerſt nicht. Leute gingen
und kamen. Der Wagen ſauſte der großen Stadt zu.
Auf halber Fahrt begegneten Nellys Augen ganz zufällig
denjenigen des Doktors. Er ärgerte ſich in dieſem Moment ſelber
darüber, denn er ſah, wie ſie zuſammenzuckte und eine Bewegung
machte, als wolle ſie abfpringen.
Er tat aber ſo unſchuldig, daß ſie die Arme ſchlaff ſinken ließ
. . . und blieb.
Aber er wußte, daß ſie ihn noch mehrmals beobachtete,
vor=
ſichtig, von der Seite. Schließlich ging er ins Innere des Wagens
und drückte ſich in eine Ecke, nahm ein Blatt aus der
Leder=
mappe und vertiefte ſich in den Inhalt. Trotzdem behielt er
Nelly im Auge; ſie konnte es jedoch unmöglich bemerken, weil
er eine kleine Spiegelſcheibe dazu benutzte, die als bemalte
Reklame an der Wagenwand angebracht war.
Nelly Rothe ſuchte ſich zu beruhigen. Es gelang ihr nur
ſchwer. Sie ſagte ſich, daß es bei ihrer heutigen
Gemütsver=
faſſung erklärlich war, hinter jedem, der ſie ſchief anſah, einen
verkappten Poliziſten zu wittern. Das war eigentlich dumm!
Hier kam aber doch etwas dazu. Der Mann damals, ohne
den ſie gar nicht gefaßt worden wäre, ſah ſo ganz anders aus;
wie Tag und Nacht waren diefe beiden . . ., aber die Augen ....
die waren dieſelben! Dieſe durchdringenden grauen Augen mit
dem gelblichen Schimmer, der vielleicht auch nur in ihrer
Ein=
bildung beſtand.
Dieſe Augen fürchtete ſie. Sie wurde von ihnen in den
Nächten verfolgt; manchmal ſchreckte ſie mit einem lauten Schrei
auf und wußte doch ſtets, daß der unbekannte Detektiv
wahr=
ſcheinlich längſt nicht wehr an ſie dachte.
Der Mann in der Wagenecke hatte aber dieſelben grauen
Augen! Wenn er doch ausſteigen wollte! Aber der Doktor blieb
ſitzen.
Auf dem ſtark belebten Alexanderplatz verließ Nelly als Erſte
den Wagen. Sie warf einen raſchen Blick hinter ſich. Gott ſei
Dank! Der Mann in der Ecke ſaß feſt, er fuhr weiter.
Da faßte ſie ihre kleine Handtaſche feſter und eilte über den
nebelfeuchten Platz, der Schönhauſer Straße zu weiter in das
Gewirr der anſchließenden Gaſſen hinein.
In einer dieſer Straßen lag Moſes Arons Weinkneipe. Es
war kaum acht, alſo reger Verkehr, auch in dieſer etwas
abge=
legenen Gegend. In den kleinen, mitunter recht unfauberem
Kneipen ertönte Lärm, der aber nur dumpf und verworren auf
die Gaſſe drang. Ein einzelner Schutzmann wanderte
gelang=
weilt durch den Nebel, warf hin und wieder einen Seitenblick auf
die Menſchen, die ſich an ihm vorüberſchoben, fand aber keinen
Anlaß zu intenſiverer Beſchäftigung.
Inzwiſchen hatte Doktor Borngräber an der dem
Alexander=
platz zunächſt gelegenen Halteftelle raſch den Wagen verlaſſen.
Nelly war ihm aus den Augen gekommen, aber das
ſcha=
dete nicht viel, beſſer, als daß ſie etwa Verdacht ſchöpfte. Das
kluge und vorſichtige Mädchen witterte in ihm etwas von der
Polizei, er hatte unbedingt dieſes Gefühl.
Raſch überlegte er deshalb. Und dann war auch ſchon ſein
Entſchluß gefaßt. Er wollte ihr direkt gegenübertreten, gleich
heute abend.
Wohin ſie ging, das erriet er wieder inſtinktiv oder auch auf
Grund ſeiner früheren Feſtſtellungen. Natürlich zu Aron. Den
kannte ſie von damals, bei dem fand ſie fürs erſte das beſte
Unterkommen — ſie, die doch unter Polizeiaufſicht ſtand.
Eilig ſchob ſich der Doktor durch einige ſchmale Querſtraßen,
um den Weg abzuſchneiden. Das mußte ihm ſicher gelingen,
und ſchon tauchte aus dem Nebel ein ſchmieriges Licht in Türhöhe
auf, der Eingang zu dem Kellerlokal von Moſes Aron.
In der Nähe ſtellte ſich der Doktor in eine dunkle Türniſche.
Dahinter mußte ein Hofraum liegen. Uebelriechende Dünſte
kamen aus der Richtung. Es wohnten in der Straße viele
zu=
gewanderte Galizier.
Der Doktor wartete. Er hatte ſich mit Geduld trainiert, aber
ſchließlich wurde er doch ärgerlich. Wenn er ſich verrechnete? Wenm
Nelly gar nicht hierher kam? Dann mußte er morgen die
ver=
lorene Fährte von neuem ſuchen. Das bedeutete
Zeitver=
ſchwendung.
Niemand konnte ihn bemerken, auch nicht, wenn ein Menſch
dicht an ihm vorüberſchritt. Minuten auf Minuten verliefen.
Die ſchlürfenden Schritte gehörten Männern.
(Fortſetzung folgt.)
BER0
ension
Familienem
hen Sie
juglroman von Gebh. Schatzler=Peraſini.
Nachdruck verboten.
Tür in der großen Pforte drehte ſich mit leiſem
eine Sekunde fiel der weiße Leichtſtreifen des
ten Hofraumes in den Nebel hinaus. Nellys
Ge=
ins Freie, dort blieb ſie eine Weile wie betäubt
in fiel die Tür hinter ihr zu.
eiheit! Aber unter Polizeiaufſicht!
ſich auch Doktor Borngräber, der das junge
Mäd=
imen ſah, ſich aber ſo ſtellte, daß nichts von ſeiner
erken war. Und darauf baute er ſeinen Plan, wie
n Umriſſen entwarf, immer bereit, ihn zu ändern,
reigniſſe nötig machten.
fen ſchien zu fröſteln. Die eine Hand zog die dünne
Kopf ſank tiefer, und dann ſchritt Nelly in den
en. wo trotz des Nebels in der Höhe eine
braun=
elle lagerte, wo das verſchwommene Brauſen und
ea, lag die große Stadt. Wohin ſollte ſie ſonſt,
Sie riß ſich gewaltſam zuſammen und ſchritt
wei=
bis zur elektriſchen Halteſtelle kannte ſie ja ..
ngräber folgte ihr ſehr vorſichtig. Er machte, als
n Nelly Rothe ſtrebte, ſogar einen kleinen Bogen,
ſne ſelbſt bemerkt zu werden, und ſtand bereits an
as das Mädchen etwas langſamer nachkam.
n Rockkragen hochgezogen, den Hut über die Stirn
irfte erwarten, daß ſie ihn nicht erkannte.
andere Leute fanden ſich ein, die auf den Wagen
z ſtand beiſeite, ſie fühlte gleichſam trotz der
Dun=
ierigen Blicke.
ſebeugten Mann im hohen Ueberrock mit der
rden Arm gepreßten Mappe achtete ſie gar nicht.
jre Gedanken durch den Sinn. Wohin wollte
Sich irgendwo einmieten und dann auf Arbeit
die Polizei kam und ſie wieder verjagte?
in ganz anderer Mensch!
imer in guter Stimmung!
wacher Stuhlgang,
pulenz, vollblütig!
in Ulm a. D. schreibt unter dem 24.
Ja-
wörtlich wie folgt:
10 Neo-Kruschen-Salz jetzt schon über
eil jch an ganz schwachem Stuhlgang litt,
in, zur Korpulenz neige und dabei immer
ckte Stimmung und ein dumpfes
Angst-
o. lch kann Ihnen nur meinen Dank und
kennung aussprechen . . . und gefällt mir
rusohen-Salz ausgezeichnet. Seit ich es
lch ein ganz anderer Mensch. lch habe
Imäßige Verdauung, bin immer in guter
und habe das dumpfe Angstgefühl mit Ge-
und oft kleinen Schwindelzuständen
ver-
habe Neo-Kruschen-Salz schon oft und
rfolg empfohlen . . . . gez. Unterschrift.”
Wsehreiben liegt vor und kann eingesehen
Dost das innore Spstem des Henschen m
rbeit an. Lästige schlackige Ansammlun-
19 aus den Därmen binnen kurzer Zeit
ühen hinausbefördert. Dabei ist die Wir-
Kruschen eine völlig retzloge und
beruhi-
uan möchte sagen — wohltuende. Wer
fändig gebraucht, wird sich bei entspre-
Bemeiner Lebenshaltung, d. h. bei ver-
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