Heinen vom 1. Mal
7 und 22 Pfennig.
Keſchsmark, durch die
Haus. Poſibezugspreie
iſDz utlſch 2.75 Reichsmarl.
ſe von Anzeigen an
übernommen.
Nicht=
folge höherer Gewall
zur Kürzung des
Abbeſtellungen durch
1 r uns. Poſiſcheckionte
B0t.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Pöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 142
Mittwoch, den 28. Mai 1930.
193. Jahrgang
Anzeigenpreis:
A mm breite Zeile im Kreiſe Darmffadt 25 Reichspig.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Rellamezeilte (92 mm
breit) 2 Reichemark. Anzeigen von auswärte 40 Reichepfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm breite
Rellame=
zelle 3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmart
ſ4 Dollar — 4.20 Marl). — Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiffung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fällit ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
uitsberatung über die Oefizitdeckung.
ia 1 der Deckung der neuen Fehlbekräge einſtimmig anerkannk. — Meinungsverſchiedenheiten
P7 die Ark der Deckung. — Immer noch parlamenkariſche Widerſtände.
Kabinektsbeſchlaß auf kommende Woche verkagk.
der milchwirtſchaftlichen Zölle wird deshalb von der
Regierung vordringlich und mit allem Nachdruck betrieben. In
Zinanzkriſe.
en müſſen gedeckt werden.
* Berlin, 27. Mai. (Priv.=Tel.)
nett hat am Dienstag faſt vier
Stun=
ſung der Finanzkriſe beraten, iſt
fras) noch nicht gekommen. Das war nach
ſina n Reichstag faſt zu erwarten. Es hat ſich
Eer Stimmung der Fraktionen die Mög=
Aantariſch ein Finanzprogramm
Augenblick wenigſtens, ſo gut wie
det. Die Fraktionen werfen der Regierung
fAm nicht genügend vorbereitet und auch die
bra zungen für eine Aenderung des Syſtems
en habe, und es ſcheint, als ob darüber
Stionen und ihren Miniſtern ſehr heftige
weſen ſind. Das Kabinett wird unter
Vunſch gehabt haben, ſeine Entſcheidung
Reichstag nicht mehr zur Stelle iſt. Er
luß auf Anfang der nächſten Woche
ver=
gs ſchon jetzt darauf feſtgelegt, daß die
r Deckung der neuen
Fehlbe=
anerkannt wurde. In welcher Weiſe
zu decken ſind, das bleibt nach wie vor
iniſter ſelbſt, der noch am Montag den
737 Millionen durch neue Einnahmen
ohl überzeugt, daß das nicht leicht
mög=
bexeit zu ſein, das errechnete Defizit
öhe von rund 150 Millionen in der Luft
d nur die Unterbilanz der
licherung auszugleichen. Dazu
um 1 Prozent erhöhen, wollte 90
Mil=
winnen, wollte 100 Millionen an
Eiſen=
ir Verfügung ſtellen, die allerdings
ſpä=
gsanſtalt zurückgezahlt werden ſollten.
Millionen Ueberſchuß aus dem letzten
durch Erſparniſſe am Etat ſoviel her=
Geſamtbetrag von etwa 470 Millionen
in noch die Kriſenfürſorge, deren
Fehl=
in Notopfer gedeckt werden ſollte. Im
uch die Meinung dahinzugehen, daß mit
eln angeſichts der Schwierigkeit unſerer
1)t nichts mehr zu erreichen iſt, daß man
nehr von der wirtſchaftspolitiſchen Seite
ten muß, den Aufgabenkreis des
gen, um dadurch Mittel einzuſparen,
Verbindung mit dem
Ausgabenſenkungs=
iniſter Schiele übee die Agtar-
Na Rd ihre Beſeikigung.
Köln, 27. Mai.
einer von der Deutſchen Landwirtſchafts=
Ausſtellung in Köln hielt der Reichs=
und Landwirtſchaft, Schiele, eine Rede,
te: Wir müſſen ſyſtematiſch und
zielbe=
en Verluſtwirtſchaft Herr zu werden,
etriebszweig der
Landwirt=
n und unter Wahrung des organiſchen
nzelnen Produktionszweige die Grund=
Sit der Landwirtſchaft handelspolitiſch
wiedergewinnen. Hier harren insbeſon=
Indeten Einheitsgenoſſenſchaftsverbandes
e, die Kernfrage des deutſchen Oſtens,
an ſie in den großen Zuſammenhang der
Ionalen Futtermittelfragen hineinſtellt.
nur die Radikallöſung: Droſ=
SLeizeneinfuhr. Begreift man die
* ſo müſſen wir über alle agrar=
en der Vergangenheit
hin=
altung aller überflüſſigen
fuhr den Abſatz für den
Im eigenen Lande erreichen.
des Roggenproblems hat die Reichs=
2 dum Schutze der Landwirtſchaft bereits
Dir in dieſem Jahre eine
Rekordroggen=
lurfen wir bei zweckmäßiger Handhabung
der Getreidezölle für die Geſtaltung des
Cchſten Kompagne ohne ernſte Beſorgnis
reide=Zollpolitik findet ihre
in der von mir eingeleiteten Verbilli=
Tggen und für Kartoffelflocken, die in
Zeit gute Erfolge gezeitigt hat. Aufs
die gegenwärtige
Roggen=
rung für die Landwirtſchaft
Des Weſtens und für die geſamte
naſt die dringend
notwen=
herung für die Zukunft.
Eker Gorge muß uns die Lage der
lulen, die in Deutſchland bei dem
un=
ter dem ſtärkſten Drucke einer allge=
Veberproduktion ſteht. Die Regelung
Ergänzung hierzu werden die innerwirtſchaftlichen
Marktver=
hältniſſe auf der Grundlage des neuen Milchgeſetzes bereinigt
werden müſſen. Ohne einen heilſamen Zwang werden wir hier
nicht mit der notwendigen Beſchleunigung Ordnung ſchaffen
können. Das gilt insbeſondere für die Friſchmilchverſorgung der
großen Städte.
Beſonders ſchwierig wird es ſein, dem ſchwer
lei=
denden Wein= Obſt= und Gemüſebau die
not=
wendige ſchnelle Hilfe zu bringen, da uns auf
die=
ſem Gebiete zollpolitiſch die Hände durch mehrere
Handelsver=
träge vorläufig, d. h. bis zum Ablauf der Zollbindungen, noch
gebunden ſind. Es verbleibt daher als Sofortmaßnahme
zunächſt der Ausweg, durch organiſatoriſche
Maßnahmen die Abſatzverhältniſſe des Wein=
und Gartenbaues zu beſſern. Hierfür ſtelle ich aus
dem Notprogramm und den Erträgniſſen des Maismonopols
be=
vorzugt Mittel zur Verfügung. Auch das in den nächſten Tagen
den geſetzgebenden Körperſchaften zugehende Weingeſetz wird
zur Beſſerung der Lage der Weingärtner beitragen.
Zunehmende Radikaliſierung.
Zuſeainmenſtoß zwiſchen Rakionalſozialiſten und
Kommuniſken in Rüſſelsheim.
* Rüſſelsheim, 27. Mai. (Priv.=Tel.)
Die Nationalſozialiſtiſche Partei veranſtaltete am Montag
abend in Rüſſelsheim eine Propagandaverſammlung, zu der
auch aus Frankfurt a. M. zwei ſogenannte Sturmabteilungen in
Stärke von cira 300 Mann auf Laſtkraftwagen gekommen waren.
Sämtliche Verfammlungsteilnehmer wurden auf Waffen
unter=
ſucht, doch wurden keine gefunden. Die Verſammlung ſelbſt
ver=
lief ruhig. Erſt nach Schluß der Verſammlung als ſich die
Frank=
furter Nationalſozialiſten auf der Straße in Reih und Glied
auf=
ſtellten und abmarſchierten, wurden ſie von Kommuniſten
be=
ſchimpft und ausgepiffen, und der Schluß des Zuges tätlich
an=
gegriffen. Etwa 100 Nationalſozialiſten gingen nun ihrerſeits
gegen die Kommuniſten zum Angriff über. In dem Handgemenge
wurde ein gewiſſer Heinrich Götz aus Rüſſelsheim von einem
Nationalſozialiſten, deſſen Perſonalien bis jetzt nicht ermittelt
werden konnten, durch einen Schlag auf den Kopf ſchwer verletzt,
ſo daß er noch in der Nacht in das Mainzer Krankenhaus
ein=
geliefert werden mußte. Lebensgefahr beſteht jedoch nicht. Der
Ausgang zur Frankfurter Straße wurde dann polizeilich
ab=
geriegelt, ſo daß die Nationalſozialiſten unter Mitnahme ihrer
Verletzten nach Frankfurt durchfahren konnten. Gendarmen aus
Kelſterbach begleiteten den Transport. Eine gerichtliche
Unter=
ſuchung iſt eingeleitet.
Zuſammenſtöße in Berlin.
* Berlin, 27. Mai. (Priv.=Tel.)
Die Straßenkämpfe und Zuſammenſtöße zwiſchen den
radi=
kalen Gruppen in Berlin reißen überhaupt nicht mehr ab. Kaum
ein Tag vergeht, an dem nicht neue Opfer politiſchen Terrors ins
Krankenhaus gebracht werden. Stets handelt es ſich um
Nati=
onalſozialiſten und Kommuniſten. Bei den Nationalſozialiſten iſt
anſcheinend die Parole ausgegeben worden, ſich mit allen zur
Verfügung ſtehenden Mitteln der kommuniſtiſchen Angriffe zu
erwehren, und in ihrer Preſſe iſt ja auch ſchon darauf hingewieſen
worden, daß ſich die Nationalſozialiſten gezwungen ſähen, ſich
vor den Mordtaten der Kommuniſten mit der Waffe in der Hand
zu ſchützen. Nun hat ſich aber in allen bisherigen Fällen ergeben,
daß auch die Kommuniſten regelmäßig über Waffen verfügen. Der
Berliner Polizeipräſident ſteht vollkommen machtlos dabei und
erhofft alles Heil von einem geſetzlichen Verbot des Tragens von
Dolchen, Schlagringen uſw. Als ob mit geſetzgeberiſchen
Maß=
nahmen hier etwas zu erreichen wäre. Die Berliner Polizei wird
den Angriffen ſchärfer entgegentreten und ſie ſtrengſter Beſtrafung
bei Verbrechen gegen das Leben zuführen müſſen.
Zur Zeit hat die Berliner Polizei ihr beſonderes
Augen=
merk auf die Nationalſozialiſten gerichtet. Hausſuchungen haben
auch bereits Waffen und Munition zutage gefördert.
In der vergangenen Nacht randalierten drei junge
Kommu=
niſten in Ketzin a. d. Havel, ſchlugen mit Bierflaſchen gegen die
Häuſer, Schilder und Läden, ſo daß ſich der Bevölkerung
berech=
tigter Unwillen bemächtigte. Man rief die Ortspolizei, die in
der Nähe des Bahnhofes die Burſchen ſtellte und zur Ruhe
auf=
forderte. Als die Drei das Treiben fortſetzten, ſollten ſie wegen
nächtlicher Ruheſtörung notiert werden, ſie warfen aber mit
Stei=
nen nach den drei Polizeibeamten und ſchlugen mit Bierflaſchen
auf ſie ein, ſo daß ſie ſich zurückziehen mußten. Um die Burſchen
einzuſchüchtern, gab ein Polizeibeamter einige Schreckſchüſſe ab.
Das reizte die Kommuniſten aber erſt recht zu Angriffen, ſo daß
ſich ein Beamter gezwungen ſah, einen ſcharfen Schuß in Notwehr
abzugeben, der den 22jährigen, aus Stettin gebürtigen Walter
Kliche am Hals traf. Trotz alsbaldiger Verbringung in ein
grankenhaus iſt Kliche der Verletzung erlegen. Die beiden
anderen Kommuniſten, ein Bruder des Walter Kliche und ein
Maurer namens Wohlgemut, wurden in das Gefängnis nach
Potsdam verbracht.
Das überhörte Signal.
Der neue Schleſiſche Seim. — „Wirkungen” des Genfer
Schul=
kompromiſſes.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
W. M. Kattowitz, Ende Mai 1930.
Der neue Schleſiſche Seim geht an die Arbeit. Die
Re=
gierungspartei iſt in dieſem neuen Parlament mit 10 von 48
Man=
daten ſtark in der Minderheit. Alle bisherigen Verſuche des
rüh=
rigen Führers der Regierungsgruppe, des Wojewoden Graczynſki,
ſeine Baſis im neuen Seim zu verbreitern, ſind fehlgeſchlagen.
Die kleinen Parteien, an die Graczynſki herangetreten iſt, haben
das Angebot abgeſchlagen. Die Oppoſition, die in der Hauptſache
von den Deutſchen, den Korfantiſten und Sozialiſten gebildet
wwird, wird alſo ohne Schwierigkeiten in allen wichtigen Fragen
Herr der Lage ſein. Insgeſamt zählt die Oppoſition 36
Man=
date. 16 entfallen davon auf die Deutſchen, die als ſtärkſte Gruppe
aus dem Wahlkampf hervorgegangen ſind. 13 Sitze ſind in den
Händen der Korfantypartei, zu der man auch die 3 Vertreter der
Sozialen Arbeiterpartei rechnen muß, ſo daß alſo der
Korfanty=
block insgeſamt auch über 16 Abgeordnete verfügt. Dazu
kom=
men noch die Sozialiſten mit 4 Mandaten. Bei einigermaßen
vernünftiger Zuſammenarbeit dieſer Oppoſition könnte alſo der
Wojewode Graczynſki durch den Seim in ſeiner Arbeit ſehr ſtark
gehemmt werden. Nur iſt damit zu rechnen, daß ſich Graczynſki,
wie das ſeine bisherige Praxis gezeigt hat und wie das ja auch
ſeinem großen Vorbilde, dem diktaturlüſtigen Pilſudſki, entſpricht,
nicht viel um den Seim kümmern wird. Die regierungstreue
Preſſe hat bereits in aller Deutlichkeit angekündigt, daß
der Seim bald wieder aufgelöſt wird, wenn er ſich
nicht gefügig zeigen ſollte. Graczynſki wird alſoluſtig
weiterregieren.
Dieſe Tatſache iſt für die ganzen Verhältniſſe in Polen
außer=
ordentlich bezeichnend, die immer mehr auf eine offene Diktatur
im ganzen Lande hineilen.
Das oſtoberſchleſiſche Wahlergebnis war eigentlich ein recht
deutliches Signal. Wohl nie iſt die wachſende Unzufriedenheit
und Mißſtimmung mit dem jetzigen polniſchen Syſtem deutlicher
und klarer hervorgetreten als jetzt bei den Wahlen zum
Schleſi=
ſchen Seim. Doch man hat dieſes deutliche Warnungsſignal nicht
gehört. Man hat es nicht nur in Polen übergangen, man hat
es auch leider in der Welt nicht beachtet.
Das Wahlergebnis war ein Signal an Warſchau. Pilſudſki
denkt jedoch nicht daran, die Konſequenzen aus dieſer Wahl zu
ziehen und Graczynſki abzuberufen, den er für einen ſeiner treueſten
und tüchtigſten Diener hält. Im Gegenteil, es ſoll weiter ſo
regiert werden. Vor allem richtet ſich dieſer Kampf gegen das
Deutſchtum, das weiter entrechtet werden ſoll und wird. Aber
auch gegen den Hauptwiderſacher Graczynſkis, Korfanty, richtet
ſich der ganze Haß. Er ſcheint nicht ausgeſchloſſen, daß man dieſen
Korfanty gern beſeitigen und vielleicht ſo wie den bekannten
General Zagorſki in Warſchau in der Verſenkung
ver=
ſchwinden laſſen möchte. Nach den Wahlen wollten
je=
denfalls in Oſtoberſchleſien die Gerüchte nicht verſtummen, daß
Korfanty ermordet worden ſei. Vorerſt iſt man jedenfalls nicht
zur Tat geſchritten. Korfanty lebt. Nach dem, was man aber
nach Verbreitung dieſer Gerüchte von der Ermordung Korfantys
geſehen und erlebt hat, könnte geradezu eine Kataſtrophe
herein=
brechen, wenn man tatſächlich daran gehen ſollte, dieſen Plan
ge=
legentlich wahrzumachen. Ein überaus großer Teil der
oſtober=
ſchleſiſchen Arbeiterſchaft ſteht geſchloſſen hinter Korfanty und iſt
bereit, für ihn, wenn es ſein muß, in den Kampf zu treten. Als
die Gerüchte um Korfanty im Lande umherſchwirrten, da hörte
man auch ſogleich von Streikandrohungen und Unruhen. Es
hätte nicht viel gefehlt, daß die Maſſe losgebrochen und auf die
Straße gegangen wäre. Aber Warſchau ſcheint taub zu ſein und
will alle mahnenden Stimmen nicht hören. Man muß ſich jedoch
darüber klar ſein, daß die Geduld und der Langmut des
ober=
ſchleſiſchen Volkes nicht auf die Dauer überſpannt werden kann.
Es kann ſehr leicht bei dieſen Methoden ein Ende mit Schrecken
hervorbeſchworen werden. Man wird ja überhaupt Veranlaſſung
haben, die weitere Entwicklung in Oſtoberſchleſien, die nur ein
Spiegelbild der Entwicklung in ganz Polen iſt, mit größter
Auf=
merkſamkeit zu verfolgen. Vielleicht beginnt eine neue polniſche
Aera einmal von Oſtoberſchleſien aus, weil hier die Erregung
gegen die Regierung bereits jetzt ſchon faſt bis zur Siedehitze
an=
geſtiegen iſt. Doch in ſolchen Dingen läßt ſich ſchlecht prophezeien.
Noch regiert Graczynſki und noch ſeufzt und ſchmachtet das
oſt=
oberſchleſiſche Land, dem man einſt bei der Abſtimmung
Frei=
heit und Glück im neuen Polen verſprochen hatte, unter ſeiner
harten Fauſt.
Die oſtoberſchleſiſchen Wahlen waren aber auch ein Signal
an die Welt und hier in erſter Linie an den Völkerbund,
der in feierlichen Verträgen die Sorge für eine friedliche und
rechtliche Entwicklung in dieſem Lande als Ehrenpflicht
über=
nommen hat. Doch auch in Genf hat man dieſes Signal
über=
hört. Der Ausklang der letzten Völkerbundsratstagung hat mit
der erneuten Vertagung der deutſchen
Minderheits=
beſchwerden wieder ſchwere Enttäuſchungen für
Ober=
ſchleſien gebracht. Der Völkerbundsgedanke iſt durch dieſe ewige
Vertagungs= und Verſchleppungstaktik in Oberſchleſien faſt zu der
Bedeutung eines Hintertreppenwitzes der Weltgeſchichte
gekom=
men. Man ſchimpft ſchon nicht mehr auf den Völkerbund, denn
man weiß, daß es doch keinen Zweck hat. Irgendwelche
Hoff=
nungen auf den Völkerbund als Helfer und Retter ſind durch das
Verhalten des Völkerbundes ſelbſt für immer vernichtet worden.
Der Volksglaube an Recht und Frieden durch eine Inſtitution wie
der Völkerbund iſt hier gründlich zerſtört.
Wenn eine Minderheit, die wie das Deutſchtum in
Oſtober=
ſchleſien nach achtjähriger rückſichtsloſer Poloniſierung bei den
Wahlen zum Schleſiſchen Seim mehr als ein Drittel aller
Stim=
men — rund 225 000 — auf ſich vereinigt, beim Völkerbund kein
Recht erhält, darf man dann etwa noch glauben, daß andere
Minder=
heiten, die in anderen Gegenden natürlicherweiſe bedeutend
ſchwä=
cher ſind als das Deutſchtum in Oſtoberſchleſien, Recht vom
Völ=
kerbund zu erwarten haben? Wenn der Völkerbund wenige Tage
nach dieſem klaren, eindeutigen Wahlergebnis es wagt, oſtober=
Seite 2
Mittwoch, den 28. Mai 1930
ſchleſiſche Beſchwerden, deren Richtigkeit von der vom
Völker=
bund beſtellten Fachautorität, dem ehemaligen Schweizer
Bun=
despräſidenten und jetzigen Präſidenten der Gemiſchten
Kommiſ=
ſion, Calonder, der bei allen ſeinen Entſcheidungen ſehr
vor=
ſichtig iſt, einwandfrei beſtätigt worden iſt, aus nichtigen
juriſti=
ſchen Gründen zu vertagen und damit die Entſcheidung, die in
dieſen Fällen ſchon ſeit Jahren fällig iſt, auf unbeſtimmte Zeit
weiter zu verſchleppen, dann findet man für dieſe Art
von Minderheitenſchutz keine Worte mehr.
In Oberſehleſien betrachtet es man als ein erneutes
unglück=
liches Zuſammentreffen, daß in dieſen Fragen wieder einmal ein
Japaner — der Pariſer japaniſche Botſchafter Adatſchi als
Berichterſtatter — den Ausſchlag gegeben hat. Es war nämlich
auch ein Japaner, der mit ſeiner Stimme die Teilung
Ober=
ſchleſiens ſo verhängnisvoll entſchied.
In Genf hat man, wie dieſe erneute bittere Erfahrung zeigt,
das oſtoberſchleſiſche Signal von den Wahlen zum Schleſiſchen Seim
nicht gehört. Hat man es aber nicht auch in Deutſchland
überhört? wo man den ſtärkſten Widerhall dieſes deutſchen
Bekenntniſſes hätte erwarten dürfen? Gewiß, es wird von
Oſt=
oberſchleſien mit Dankbarkeit anerkannt, daß die reichsdeutſche
Preſſe von dem deutſchen Wahlſieg faſt durchweg außerordentlich
ausführlich und an leitender Stelle berichtet hat. Aber dies war
das einzige freudige Echo der deutſchen Erfolge in Oſtoberſchleſien.
Die große deutſche Politik am Völkerbundstiſch in Genf, wo
Deutſchlands Außenminiſter der berufenſte Anwalt für die
Wah=
rung der deutſchen Minderheitsrechte ſein müßte, hat nicht den
Mut gefunden, dieſes Wahlergebnis poſitiv zu verwenden und
mit aller Entſchiedenheit bei der Ratsſitzung zu unterſtreichen.
Gewiß hat der deutſche Reichsaußenminiſter wieder gegen die
Verſchleppung der deutſchen Beſchwerden in Genf proteſtiert.
Aber dieſer Proteſt iſt ja nichts Neues mehr
Zwiſchen dem deutſchen und polniſchen Vertreter iſt in Genf
in der Schulfrage wiederum ein Kompromiß geſchloſſen
wor=
den. Die polniſche Regierung hat in Genf erklärt, ſich mit
for=
mularmäßigen Schulanmeldungen zu begnügen. Irgendwelche
Sicherungen für die Durchführung dieſer Verpflichtung ſind
na=
türlich nicht gegeben worden. Die deutſche Minderheit hat dabei
wieder das Nachſehen. Seit Mitte Mai ſind die
Schul=
anmeldungen für das im September beginnende
neue Schuljahr wieder im Gange. Aber von dem
neuen Kompromiß iſt bei den Schulbehörden in
Oſtoberſchleſien noch nichts bekannt. Die
Anmel=
dungen zu den Minderheitsſchulen vollziehen ſich unter den
bis=
her üblichen Schwierigkeiten. Die deutſchen Eltern müſſen
ſtun=
denlang bei den Anmeldungen warten. Man ſieht die deutſchen
Eltern, wie es früher in der Kriegszeit bei Butterpolonaiſen
üblich war, Schlange von den Schulgebäuden ſtehen. Von einer
vereinfachten, formularmäßigen, ſchriftlichen Schulanmeldung,
wie ſie in Genf zugeſagt wurde, iſt jedenfalls keine Rede. Weiter
werden vor den Schulkommiſſionen die deutſchen Eltern zu
be=
einfluſſen verſucht. Man bedrängt ſie mit allen möglichen
ver=
wirrenden Fragen. Man ſtellt weiter die Frage nach dem
Arbeitgeber des Vaters, um nach der bisherigen
Me=
thode den Vater, der noch heute den Mut hat, ſein Kind zur
deutſchen Schule anzumelden, gelegentlich um Arbeit und Brot
zu bringen!
Wie groß die deutſche Schulnot in Oſtoberſchleſien iſt, dies
kann man am beſten aus dem letzten Wahlergebnis erkennen.
Weit über 30 Prozent der Wähler haben deutſch
ge=
ſtimmt. Aber die Schüler der deutſchen Minderheitsſchulen
be=
tragen kaum 10 Prozent der Geſamtſchülerzahl in
Oſtoberſchleſien. Dieſes Verhältnis zwiſchen Wahlberechtigten
und Schülern iſt durchaus unnatürlich und kann nur auf die
Unterdrückung der deutſchen Schule zurückzuführen ſein. Alle
dieſe klaren deutlichen Zahlen will man in Genf nicht ſehen. Die
bitteren Erfahrungen und Enttäuſchungen des erſten
Schulkom=
promiſſes mit der zeitweiſen Einführung der Sprachprüfungen
ſind ebenfalls unbeachtet geblieben.
Iſt es unter allen dieſen traurigen Umſtänden
verwunder=
lich, wenn trotz der glänzenden Erfolge bei den Wahlen bei dem
Deutſchtum in Oſtoberſchleſien keine frohe Stimmung aufkommen
will und wenn die Deutſchen hier im Lande mühſam und
be=
laden ihr hartes Schickſal wie Wolgaſchiffer ſchleppen? Um ſo
bedeutſamer ihr unerſchütterliches Einſtehen für das Deutſchtum,
wie ſie es erneut bei den Wahlen gezeigt haben. Soll dieſes
deut=
ſche Signal aus Oſtoberſchleſien wirklich ungehört verhallen?
Der Generaldirektor der politiſchen Polizei in
Beſſarabien, Huſarescu, iſt vom Dienſt enthoben und
vor ein Diſziplinargericht geſtellt worden. Die Maßnahme wird mit
der Spionageaffäre in Kiſchinoff in Zuſammenhang
ge=
bracht, in die hohe Beamte der politiſchen Polizei
ver=
wickelt ſein ſollen. Angeblich ſind in der letzten Zeit in Beſſarabien
15 neue Spionageorganiſationen aufgedeckt worden.
Eine Verſchwörung zur Errichtung eines
unab=
hängigen Staates Kurdiſtan iſt in Erzerum aufgedeckt
worden.
Vom Tage.
Die Botſchafterkonferenz hat die Zerſtörung der Luftſchiff= unb
Flugzeughallen im Rheinland beſchloſſen.
Der Reichstag holte geſtern die Abſtimmungen zum Etat
des Reichspoſtminiſteriums nach. Der Etat wurde nach den
Vorſchlägen des Ausſchuſſes angenommen.
Die Zahl der engliſchen Arbeitsloſen iſt in dieſer
Woche wiederum um 20 000 geſtiegen und beträgt
ins=
geſamt 1 759 500.
Der ſpaniſche Miniſterpräſident Berenguer erklärte Preſſevertretern,
daß das Hiſſen der kataloniſchen Flagge, das ſeit der
Diktatur verboten iſt, demnächſt wieder durch das
Geſetz geſtattet werden ſoll.
In Alicante kam es zu Zuſammenſtößen zwiſchen
antiklerikalen Elementen und Deilnehmern an
einer Prozeſſion, ſo daß die Polizei einſchreiten mußte. Es gab
mehrere Schwerverletzte. Zahlreiche Verhaftungen wurden
vor=
genommen.
Muſſolinis Mailänder Rebe hat im ganzen Italien nachhaltigen
Eindruck gemacht und in der Preſſe ein ſtarkes Echo gefunden.
Die Unruhen in Rangoon, die ſich aus Zuſammenſtößen ſtreikender
Hafenarbeiter mit Burmenen zu religiöſen Kämpfen zwiſchen Hindus
und Mohammedanern entwickelt hatten, dauern in unverminderter
Hef=
tigkeit an. Die Zahl der Toten iſt auf 50, die der Verletzten auf etwa
300 geſtiegen.
Die Schuld der Polen einwandfrei feſtgeſtellk.
Marienwerder, 27. Mai.
Die weiteren Ermittlungen über den Grenzzwiſchenfall bei
Neuhöfen, Kreis Marienwerder, haben, wie von maßgebender
Seite mitgeteilt wird, ergeben, daß kein deutſcher Beamter
pol=
niſches Gebiet betreten oder auch nur über die Grenze Schüſſe
ab=
gegeben hat. Den entſtellenden Meldungen der polniſchen Preſſe
gegenüber muß feſtgeſtellt werden, daß polniſche Beamte die
Grenze unbefugt überſchritten haben.
Außerdem haben, wie von mehreren unbeteiligten Zeugen
beobachtet worden iſt, mehrere bewaffnete polniſche Beamte die
Grenze unbefugt bis zu 25 Meter in deutſches Gebiet hinein
überſchritten und von der Höhe des Deiches aus den mit den
beiden feſtgenommenen Polen abziehenden deutſchen Beamten
zahlreiche Schüſſe aus Karabinern und Piſtolen nachgeſandt. Der
Deich verläuft an der fraglichen Stelle ganz auf deutſchem Gebiet,
und zwar etwa 20 Meter von der Grenze entfernt. In einer
Ent=
fernung von acht bis zehn Metern von der Grenze auf deutſchem
Boden wurden eine Anzahl Hülſen von Karabinermunition
ge=
funden. Dieſe können ſchon deshalb nicht von deutſchen Beamten
ſtammen, weil die deutſchen Beamten nur mit Piſtolen bewaffnet
ſind.
Polniſche Vorſtellungen in Berlin. — Nachprüfung des
Zwiſchenfalls durch eine Kommifſion.
Berlin, 27. Mai.
Der polniſche Geſandte hat beim Auswärtigen Amt wegen
der Vorgänge, die ſich anläßlich des Grenzzwiſchenfalls bei
Neu=
höfen abgeſpielt haben, Vorſtellungen erhoben. Er hat den
Tat=
beſtand entſprechend dem polniſchen Kommuniqus vom 26. Mai
geſchildert, wonach es ſich um einen Uebergriff deutſcher
Amts=
perſonen gehandelt haben ſoll. Im Auftrage ſeiner Regierung
hat er gegen die Vorgänge proteſtiert und gleichzeitig die
Ein=
ſetzung einer deutſch=polniſchen Kommiſſion angeregt, die durch
gemeinſame Feſtſtellungen an Ort und Stelle den Sachverhalt
auf=
klären ſoll.
Dem polniſchen Gefandten iſt erwidert worden, daß ſein
Proteſt zurückgewieſen werden müſſe. Der polniſche Schritt ſei
ſchon in ſich widerſpruchsvoll, da er einerſeits die Einſetzung
einer gemiſchten Kommiſſion zur Aufklärung des Tatbeſtandes
anrege, andererſeits aber ein für Polen günſtiges Ergebnis der
Feſtſtellungen der Kommiſſion dadurch bereits vorwegnehme, daß
gegen ein angebliches Verſchulden deutſcher Beamten proteſtiert
werde. Außerdem handele es ſich aber nach dem bisherigen
Er=
gebnis der von den zuſtändigen deutſchen Stellen eingeleiteten
Unterſuchung nicht um einen Uebergriff deutſcher Beamten,
ſon=
dern um eine polniſche Grenzverletzung und um
Gewalthand=
lungen, die von polniſchen Beamten auf deutſchem Territorium
begangen worden ſeien. Im übrigen halte es die deutſche
Re=
gierung auch von ſich aus für angebracht, den Sachverhalt durch
eine gemeinſame Unterſuchung aufzuklären und dieſe Aufgabe
einer gemiſchten deutſch=polniſchen Kommiſſion zu übertragen.
Der deutſche Geſandte in Warſchau iſt beauftragt worden,
den deutſchen Standpunkt in vorſtehendem Sinne bei der
polni=
ſchen Regierung zur Geltung zu bringen.
9sWat0 Spengter.
Von Friedrich Hielſcher, GDS.
Spenglers Werk iſt ohne den Weltkrieg nicht denkbar. Es
iſt ein treffliches Zeichen der Verwandlung aller Dinge und
Fra=
gen, in der wir mitten inne ſtehen.
In der Zeit vom Dreißigjährigen Kriege bis zum Weltkriege
dringt der Weſten in das Land. Es bringt Leibniz und Friedrich
den Großen, Bach und Goethe, Bismarck und Nietzſche hervor;
aber zugleich unterliegt es der weſtlichen Aufklärung, dem platten
Utilitarismus der britiſchen Soziologen, der Empfindſamkeit
Rouſſeaus, der Flachheit Darwins, dem theoretiſchen
Materia=
lismus von Karl Marx und dem praktiſchen der Banken und
Truſts. Jener Strom von Leibniz bis Nietzſche iſt unterirdiſch.
Auf der Oberfläche dringt der Weſten vor. Oberfläche und Tiefe
wiſſen wenig voneinander. Allzu leichtgläubig meint der
wil=
helminiſche Staat, daß er die Tiefe des deutſchen Weſens hinter
ſich habe, während er in Wahrheit längſt der weſtlich und das
heißt wirtſchaftlich geſinnten Oberfläche anheimgefallen iſt. In
der Einſamkeit Nietzſches, in der Entlaſſung Bismarcks zeigt ſich
der Bruch.
So hat der Weltkrieg ein doppeltes Antlitz. Einmal iſt er
eine reine Konkurrenz=Angelegenheit innerhalb des Weſtens ſelbſt:
die weſtlich gewordene deutſche Oberſchicht hat ſich zu ſehr
berei=
chert und ſoll in ihrer Ausdehnung zugunſten der weſtlichen
Hauptländer Großbritannien, Frankreich und Amerika beſchränkt
werden. Zum andern aber ſteht hinter dem Angriff auf
Deutſch=
land das eingefleiſchte Mißtrauen gegen den unheimlichen und
unberechenbaren deutſchen Dämon, mit deſſen Beſiegung man die
Unterwerfung der Erde krönen will.
Da wirft dieſer ſeine Maske ab und ſchlägt zu. Die
weſt=
liche Oberſchicht verſagt raſch. Von den Mißgriffen Bethmanns
über den Daimlerprozeß bis zur Flucht Wilhelms erlebt ſie eine
Niederlage nach der andern. Aber in dem vierjährigen Kampfe,
den das deutſche Volk trotz dieſer Oberſchicht gegen die Welt führt,
verwandelt ſeine inwendige Gewalt die Erde. Die Völker Aſiens
erwachen, und die weſtliche Wirtſchaft verfällt in den Zuſtand
einer ununterbrochenen Zerſetzung. Uind auf deutſchem Boden
werden die Grundmauern des weſtlichen Denkens und Handelns
in einem ungeheuerlichen Brande zerſtört, der Menſchen, Stände,
Klaſſen, Berufe, Werte und Ziele durcheinander wirft.
In der Mitte dieſer Durcheinanderwirbelung der Dinge ſteht
Oswald Spengler. Sein Werk iſt nicht Entſcheidung, ſondern
Schlachtfeld. Noch finden wir darin die Zeichen und Kräfte der
untergehenden Welt. Wir finden den Glauben an die Berechen=
barkeit des Daſeins, den Glauben an die Einheit Europas, die
ſelbſtverſtändliche Hochachtung vor Wirtſchaft und Technik, die
den Weſten kennzeichnet. Aber zugleich begegnen wir der
ge=
heimen Zuverſicht, die dem unterirdiſchen deutſchen Strom
inne=
wohnt. Neben die Berechnung tritt der „phyſiognomiſche Takt”,
neben kas Vertrauen in der Wirtſchaft der Glaube an die gehei=
men Kräfte der Kulturen, die die Welt lenken; und derſelbe
Mann, der mit ſeiner Philoſophie das Ja zur weſtlichen
Zivili=
ſation zu lehren glaubt, bekennt ſich als Schüler Nietzſches, als
Schüler einer Weisheit, die nicht nur die Heraufkunft des
Nihi=
lismus, ſondern auch ſeine Ueberwindung gelehrt hat.
So iſt Spengler ein Menſch des Ueberganges und des
Wag=
niſſes. Indem er, die Kräfte der Vergangenheit in ſich tragend,
dennoch das Ja zur Zukunft wagt, wird er zum Opfer, ohne
wel=
ches der Sieg des Künftigen nicht möglich wäre.
Es kommt wenig darauf an, ob es wirklich gerade acht
Kul=
turen ſind, die die Erde bis jetzt geſehen hat, und ob wirklich
jede nur tauſend Jahr erſcheint. Es kommt wenig darauf an,
ob wirklich der „Neubau des deutſchen Reiches” ſich ſo vollziehen
wird, wie es Spengler vermutet. Und ſicher iſt die
weſteuropäiſch=
amerikaniſche Welt nicht ein Endzuſtand der fauſtiſchen Kultur,
ſondern etwas vollkommen Anderes. Sicher überſchneiden ſich
Lohnabbau und Preisſe
Der Schiedsſpruch in der nordweſde
induſtrie.
Bad Oeynl
In den unter dem Vorſitz von Profeſſor
geführten Schlichtungsverhandlungen über der
die Gruppe Nordweſt der deutſchen Eiſenind=
Reihe Verbeſſerungen, für die
eingeführt. Danach ſollen die Arbeiter, die
beſchäftigt werden, 50 Prozent Zuſchlag erha
ſind nicht mehr im Freien zu beſchäftigen. D
ſollen künftig nicht mehr dem alleinigen Ern
Haupternährer zugeſtanden werden. Kinder
Zukunft für alle Kinder bis zur Vollendung
einer Volks= oder höheren Schule, möglicherw
bensjahre gewährt werden.
Weiterhin tritt eine günſtigere Urlaubsre
liche ein, und zwar von drei auf acht Tagen
die Urlaubsentſchädigung für Arbeiter, die
Feierſchichten zu machen. Dagegen wurde die
ring bei Abſchluß der Ausſperrung ein
außer Kraft geſetzt, nach welcher di
die Akkorde, wie ſie im Augenblick der Entſ
ring ſtanden, nicht abbauen dürfen
verpflichteten ſich Prof. Brahn gegenüber ſo
kung der Akkordlöhne nur in eir
nehmen, daß die Löhne höchſtens
herabgeſetzt werden, und zwar n
beiter, die mindeſtens 15 Proze
lohn verdienen. Die nordweſtdeutſche
pflichtet ſich, die Geſamtſumme, die ſie
abbau erſpart, mindeſtens in volle;
bau der Eiſenpreiſe in Deutſchl
Es iſt damit der erſte Verſuch gemacht, au
Deutſchland eine Senkung kartellierter Preiſ
Der Vertrag läuft bis zum 31. Mai 193
am 1. April 1931 gekündigt werden. Die Pe
Montag, den 2. Juni, über Annahme o)
Schiedsſpruches zu erklären.
Im Zuſammenhang mit dieſer Neurege
tags=Ausſprache des Reichstags von Intere /T
zweiten Beratung des Reichswirtſchaftsmini
dabei auch auf die Wirtſchaftskriſe einging.
tiſcher Seite wurde zum Ausdruck gebracht
Arbeitsloſigkeit kein Beweis für die Lebens
ſchen Wirtſchaft ſei. Eine Haupturſache der
keit ſei die überſtürzte und übertriebene
deutſchen Wirtſchaft. Nach den Ermittlung
Wirtſchaftsforſchung habe die Rationaliſier Ka
Arbeitskräfte freigemacht. Beim Beginn
hätten wir aber ſchon 1 Million Arbeitsloſ
quenz dieſer Entwicklung müßte eine Verkü
ſein. Wir könnten mit dem Siebenſtund
Fünftagewoche jetzt ſchon nach der Ratio
wirtſchaftlichen Nutzeffekt erreichen, wie bisl
tag. Praktiſch werde dieſes Ziel freilich 1
durch den Machtkampf der Gewerkſchaften.
habe in der letzten Zeit ihre Ausfuhr ſtärke
irgendein anderes Land. Daraus ergebe
Lohnniveau nicht zu hoch ſei. Die Beſtrebr
verdienten deshalb die ſchärfſte Zurückweiſt
Von deutſchnationaler Seite wird gegen:
Forderung des politiſchen Lohnes darauf
n chriſtlichen Gewerkſchaftskreiſen ſchon 10
keit einer organiſchen Wirtſchaftserfaſſung
politik erkannt habe.
In Zentrumskreiſen iſt man der Auffa
ſenkung in der Spanne zwiſchen Verbrauch
ken bleibe. Wenn ſie ſich voll auf die Kle
ſwwirkte, würde das Nominaleinkommen eine
geſteigerte Kaufkraft haben. Für Deutſchlan!
keiten beſonders groß. Eine Milderung
tiges, aber entſchloſſenes witſchaftspolitiſch
Er kündigt weiter an, Maßnahmen zur
Sen=
ſeien notwendig. Von volksparteilicher Se
belebung der Wirtſchaft eine weſentliche He
ſätze, auch bei den kurzfriſtigen Krediten,
der deutſchen Wirtſchaft ſei nicht bloß auf di
zurückzuführen, ſondern vor allem auf die in
niſſe, in erſter Linie darauf, daß die deut
Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Wirtſchaft
die weſtliche und die fauſtiſche Kultur gerd
krieges und gerade in Spengler auf eine
daß man auf Schritt und Tritt den Bod”
den uns Spengler führt.
Aber wir müſſen die Schwächen des
Kauf nehmen, weil wir ſeine Vorzüge bra
Farben ſchillernde Sprache, die immer anre
kommen läßt, das Aufblitzen von tauſend
jede einzelne überglüht vom Schimmer Ne
Gefahren, neuen Mutes. Wir brauchen der
zur Macht, der es wagt, das Chaos auf ſich
Sterne willen, die es zu gebären vermag.
In Spengler iſt das deutſche Denken 5, in das nihiliſtiſche Feld eingebroche.
zerſtören. Erſt wenn die Zerſtörung des Ni
ſein wird, wenn die fauſtiſchen Menſchen Ie
ihr heimliches Reich vor der Welt zu oſſe!
den, wird Spenglers Werk ſeine Aufgabe.”
Deutſch=Oeſterreichiſche Literaturgeſchichte.
ſchichte der deutſchen Dichtung in Oeſtie
Mitwirkung hervorragender Fachgenolle!
Johann Willibald Nagl und Jakob. 1
von Eduard Caſtle. Dritter (Schluß
6. Abteilung. Wien 1929. Verlagsbuchlet.
Geſellſchaft m. b. H. Preis 14 Schill. (640
Die vorliegende 6. Abteilung führt die
riſchen Zuſtände in der Periode 1866 bis L
gegen. In dem Abſchnitt über die Prival.
Hadamowſky auf Grund archivaliſcher 900”
gung des bodenſtändigen Wiener Volksſtiut
und die internationale Poſſe, den Ruckde
Vergnügungsſtätten und den harten Le
Theatergründungen in den Jahren nach.
und dem Ringtheaterbrand. Dieſe Verhll.”
Vorausſetzung für das Reformwerk Aſöe.
warum ſein ideales Streben mißlingen.!
gerade das Volk zu fehlen, für das er 90”
Der Herausgeber zeichnet den Entwickluſte
ſikers des Volksſtückes und beleuchtet delle
wohl nach ihren aktuellen politiſchen wie."
lich=poſitiviſtiſchen Tendenzen. Von der
ſich das Werk der Zeitungsgeſchichte He=
Doublier erzählt von der Ausübung,
die Geſtaltung der politiſchen Zuſtände."
wichtigen Bekämpfung der Macht der N.
direktor A. G. Reſſel von dem Heruuter.
eth
ſatiriſchen Preſſe ein immer tiefere” me
erhalten wir zum erſtenmal eine 3u Kan
der katholiſchen Literaturbewegung.!
Kirchenpolitik durch Prof. Franz Rauebe.
Mittwoch, den 28. Mai 1930
Frankreich. — Die Räumung
enstch zung des Landtages wurden zunächſt die
bſchiechy oobei von volksparteilicher Seite daran feſt=
Gewerbeſteuer eine Erhöhung erfolgt ſei
ſergeb 3 teuer Heſſen nicht den reichsgeſetzlichen
Be=
echencu ndeſtens 12 Millionen für den Wohnungs=
Ihm ſondere Bedeutung bekam aber dann die
Ausr=ngen des Staatspräſidenten zur Räumung
ees 1w zum Einheitsſtaat. Verſtändlich, daß der
Be4 rung des beſetzten Gebietes Dank und
An=
jahr g e Beſonnenheit, Standhaftigkeit und treue
S freude über die endliche Freiheit von frem=
Bedwrg wird in ſpontanen Kundgebungen ihren
ern hepunkt bei der Ankunft des greiſen Reichs=
2 nach unſerer Meinung iſt die Zeit für rau=
5 zu ſchwer, die Not im beſetzten Gebiet zu
rix) wir es, daß ſich Staatspräſident Adelung,
ve Not der Gemeinden „am eigenen Leibe
die vom ganzen Reich zu leiſtende Fürſorge
diete ausſprach und weiterhin einſetzen wird.
hilfe iſt die Weſthilfe. Heſſen konnte ſeither
Irmaler Beſtimmungen wegen nicht
berück=
t aus der Weſthilfe bedacht werden. Trotz
Anſpruch auf gleiche Behandlung bei der
Nachbarländer. Der Gedanke, die für die
aus den Beſatzungsgebieten des Weſtens
aufgegeben werden, wenigſtens ſolange die
Otſo kärglich bemeſſen ſind wie gegenwärtig.
Hw venn franzöſiſche Blätter ſchreiben, daß die
ſat zone der Räumung „mit Angſt und
Ent=
we der zu erwartenden wirtſchaftlichen
Schä=
eſtehende Not im Weſten iſt aber doch mit
zogen, mit den „zur Sicherung der
Be=
bli— twendigen Beſchlagnahmungen von
Woh=
rsanlagen, den Straßenverwüſtungen durch
— Hemmungen im Schiffs= und Bahnverkehr,
— Brückenverbreiterungen, den Zerſtörungen
den Ausweiſungen und Urteilen einer von
Militärjuſtiz.
— Sitzung konnte Dr. Adelung mitteilen,
—ferenz in Paris ſoeben die Zerſtörung
n und Schuppen angeordnet hat,
Niederlage des europäiſchen Geiſtes durch
chen Augenblick, wo Herr Briand für ſeinen
Nitteln geſchäftiger Propaganda Stimmung
Kritiker als „Friedensſtörer” brandmarken
zur Zerſtörung wirtſchaftlicher Werte, nur
den ſtehen, weil ſie als Baſis für den von
der Utluftſchiffverkehr dienen könnten. Wahrlich
virklichung des paneuropäiſchen Gedankens.
Briand verſteht, und ſo wie es einſt vor
dsmann verſtand, der „größte franzöſiſche
vEI.
Dr. Adelung zu dem Thema Reichsreform
nder bedeutſam, denn ſie bringen zum
Aus=
hat, daß es auf ſeine. Stunde warten muß,
n — ganz abgeſehen von allen finanziellen
Zukunft nur verbauen würde. Zuſtimmen
langt wird „Pflege der wirtſchaftlichen und
Feſterknüpfung der Fäden, die
herüber=
r ſpäteren Löſung die Wege zu bereiten”.
1
*—
70. Sitzung.
t die Sitzung um 10½ Uhr bei ſchwach
be=
g der Steuerausſprache.
Niepoth (Volkspartei)
ther allgemeine Auffaſſung war, in Heſſen
ndeſteuern bis an die Grenze des Tragbaren
trlicher ſei die Forderung des
ſozialdemo=
tern weiter zu erhöhen, in erſter Linie doch
ausgaben zu ſenken. Auch der demokratiſche
igen, zu prüfen, ob nicht gewiſſe Steuern
Abbaumaßnahmen zu vermeiden. Die
Ge=
dner an einem Fall nachwies, bei dem ſie
trag ausmachte, tatſächlich zu einer Expro=
Eit einer weiteren Steuererhöhung, die den
er mehr verringere, während die Zahl der
er anſteige, könne man dem Problem der
men. Der Redner erklärte, ich kann mir
7
droßl
an-—
Nack
15
erlorene Kranz. (Union, Deutſche Verlags=
Schickſalstragödie. Die Witwe Schwander,
Eneipe im Schwarzwald „Der letzte Heller”,
7 genannt, hat ſieben Töchter. Ihr Mann
häft im Rhein ertrunken. Es iſt das
Schick=
auf Abwege geraten. Fünf von ihnen ſind
Orben und geſtorben. Deshalb bringt die
9Sjährige Margrit, zu ihrer Patin, weil ſie
yen ſoll, damit ſie lerne, was gut iſt und
nächſchlage. Aber auch an den beiden
Jüng=
al der Schwandertöchter. Der Bruder der
*, ein einſamer, weltfremder Mann, ſchließt
*d zu ihrem Seelenbildner, um das Gute in
ein guter Engel, der ihn vor dem Schickſal
ſie mit 18 Jahren in das Elternhaus, in
ickkehrt, führt das Schickſal ſie mit ihrem
Unwiderſtehlicher Leidenſchaft machen ſie ſich
*e Schweſter, ein Satansweib, rächt ſich
da=
der wegen Schmuggels verfolgt wird, den
I erſchießen. Margrit wird aus dem
Eltern=
dem Lehrer Zuflucht, der die Ehebrecherin
(ber Stellung und Ruf verliert. Er ſpricht
Pare ich der Herrgott”, ſagt er, „und könnte
uld aus der Welt wiſchen, ich täte es nicht.
Ellern, die die Seelen reinigen. Daran
er=
m Menſchen dran iſt, wie er eine Schuld zu
Margrit, die ein Kind unter dem Herzen
Hagen, verläßt ſie das Haus und verdient
Emagd, Fabrikarbeiterin und Näherin den
Rind. Sie findet durch Zufall den Lehrer
9eruntergekommenen und halb verhungerten
neue Anſtellung zugeſagt worden iſt, vom
Daß er ſie liebe, während ſie geglaubt hatte,
ſeine Hand geboten habe. „Sie wußte es
* Glück. Er hatte ihre Seele geweckt, und
Dr als das arme, ſchuldbeladene Kind aus
Zen vor ihm gelegen hatte. Dieſe Seele war
Derrn und als das Teuerſte, was ſie beſaß.
E, die nicht das Ihre ſucht und will ihm für
Eein Senſationsroman. mit dem wir es hier
Enſtes und gediegenes Buch.
hnen. (Verlag von Philipp Reclam jun.,
RM.)
* gebar ein Weib außerehelich einen Knaben
EA Poſtwagen vorüberfahrende Baron
Türk=
lich, zwei Amerikaner ſtiften 200 Dollar für
EEr Lambrecht Stilfſer getauft. Der Baron
ſehr gut vorſtellen, daß zu einer Senkung der Rohſtoffpreiſe — etwa
Nohle, Eiſen, Kali, Kraft uſw. — ſich Gewerkſchaften und Arbeitgeber
zu einer Lohnreduzierung bereitfinden können. Ich muß trotz der
geſt=
rigen Ausführungen von Miniſterialdirektor Schäfer meine
Behaup=
tung aufrechterhalten, daß im Vorjahre indirekt eine Erhöhung der
Ge=
wverbeſteuer vorgenommen wurde. Wir fordern daher eine Senkung der
Steuerſätze für einen Steuereingang von nur 7,2 Millionen. Auch
un=
ere Behauptung, daß Heſſen den Reichsbeſtimmungen zuwider keine
15 Prozent für den Wohnungsbau aufwendet, halten wir aufrecht. In
der Denkſchrift zum Staatsvoranſchlag 1923 beſtätigt die Regierung
unſere Ziffern, wonach mindeſtens 12 Millionen auszuſchütten ſind. Bei
den mitgeteilten Zahlen über die Verhältniſſe in anderen Ländern wollen
ſuir bann darauf hinweiſen, daß Heſſen im Vergleich mit dem
Durch=
ſchnitt aller Länder 7,1 Millionen zu wenig für den Wohnungsbau
ver=
ſvendet und ſie für allgemeine Verwaltungsausgaben verwendet.
Miniſterialdirektor Schäfer verweiſt auf ſeine geſtrigen
Ausfüh=
rungen, wonach Heſſen durchaus korrekt vorgehe.
Abg. Lux (Soz.) ſtellt feſt, daß die von ihm geforderten
Steuer=
erhähungen lediglich für Linderung der Arbeitsloſigkeit dienen ſollen.
Abg. Böhm (Dntl.) fordert eine ſtrengere Kontrolle der
Gemeinde=
haushalte durch das Innenminiſterium, damit eine Senkung der hohen
Gehälter und der Luxusausgaben erzwungen werde. Es iſt notwendig
darauf hinzuweiſen, daß wir uns alle größte Einſchränkungen
aufer=
legen müſſen.
erklärt zum Schluß der Ausſprache, daß gerade die Steuerkapitel
Ge=
legenheit zu eingehender und dankbarer Kritik geben. Es werde aber
nicht genügend beachtet, daß Entſcheidungsfreiheit nur in beſchränktem
Ukmfange beſtehe und der Etat auf weiten Gebieten zwangsläufig ſei.
In Kriſenzeiten, wie den gegenwärtigen, müſſe der Staat beſondere
Aufgaben übernehmen, die ſich dann in einer hohen Steuerbelaſtung auf
die an und für ſich ſchon ſchwer kämpfende Allgemeinheit auswirkten.
Populäre Finanzpolitik zu treiben, könne den Staat, der auch für
die=
jenigen nötig iſt, die ihn heute ablehnen, dem Untergang entgegenführen.
Die ſchwere Aufgabe ſei, in Ruhe und Entſchloſſenheit zu ſparen, ohne
dabei die Wirtſchaft allzu ſehr zu ſchädigen — denn jede Sparmaßnahme
bringe irgendwie der Wirtſchaft eine Schädigung — und ohne die
Staats=
verdroſſenheit zu mehren. „Wir tun in Heſſen, was wir können — allein
ſchon die Tatſache, daß wir in den letzten Jahren über 2000
Beamten=
ſtellen zum Abbau verurteilt haben, haben mit einer Koſtenerſparnis,
die im Beharungszuſtand in viele Millionen geht, beweiſt das —, aber
die Hauptarbeit liegt nicht unmittelbar auf finanziellem, ſondern mehr
indirekt auf wirtſchaftlichem und ſtaatspolitiſchem Gebiet. Die Fäden
zu dieſer Arbeit gehen nach Berlin. Daß wir dort voll und ganz unſere
Schuldigkeit tun und tun wollen, das dürfen Sie überzeugt ſein.”
Damit iſt die Beratung der Steuerkapitel beendet. Bei Kap. 12,
Lotterie, kritiſiert Abg. Dr. Wolf (Volksrechtpt.) die ungerechtfertigt
hohen Einnahmen der Lotterieeinnehmer aus den Gewinnen. Hier könne
zugunſten des Staates eine größere Beteiligung noch erreicht werden.
Bei Kap. 16, Unvorhergeſehenes, fordern die Kommuniſten, wieder
einen Betrag von 567 000 RM. für unvorhergeſehene Lohnerhöhungen
ein=
zuſetzen. — Abg. Kaul (Soz.) weiſt den Antragſtellern nach, daß für
dieſen Zweck bereits bei jedem Einzelkapitel entſprechende Beträge
ein=
geſtellt ſind.
Bei Kap. 18, Landtag, erhebt Abg. von der Schmitt (Komm.)
ſcharfe Vorwürfe gegen die Koalitionsparteien und die
Geſchäftsfüh=
rung. Es werde verſucht, die kleinen Gruppen mundtot zu machen und
in den Ausſchüſſen zu diktieren. Diäten ſollten Landtagsabgeordneten
mit mehr als 5000 RM. Einkommen nicht mehr gezahlt werden.
Abg. Neiber (Dem.) wendet ſich gegen die vielen kommuniſtiſchen
Anträge, die er als unſinnig bezeichnen müſſe. Wie in anderen
Par=
amenten trete er für eine Beſchränkung der Antragſtellung ein.
Abg. Dr. Werner (Nat.=Soz.) warnt den Vorredner vor dieſem
Vorhaben, denn die Demokraten könnten dabei leicht die Leidtragenden
ſein. Er fordert Herabſetzung der Zahl der Abgeordneten von 70 auf 45.
Abg. Kaul (Soz.) erklärt, daß nach ſeinen Informationen die
Aenderung des Wahlgefetzes nach der Etatberatung vorgenommen
wer=
den ſolle, weshalb der Antrag Werner ſolange zurückgeſtellt werden
möge.
Es folgen dann die
Kap. 8 (Reſte aus früheren Jahren), Kap. 9 (Reichsſteuern), Kap. 10
(Landesſteuern), Kap. 12 (Lotterie), Kap. 16 (Nachträge) und Kap. 18
(Landtag) werden in der Ausſchußfaſſung verabſchiedet. Die Regierung
wird erſucht, bei der Reichsregierung für Befreiung von der
Grund=
erwerbſteuer bei Maſſegrundſtücken der Feldbereinigungen uſw., mit
Ausnahme von Induſtriegelände, einzutreten. Die Diäten der
Land=
tagsabgeordneten werden für hieſige um ein Sechſtel, für auswärtige,
die an einem Tage her= und zurückfahren können, um ein Achtel und
bei den übrigen Abgeordneten um ein Zehntel gekürzt. Die Tagegelder
der Ausſchußmitglieder werden um ein Sechſtel gekürzt.
Seite 3
Es folgt Abteilung IV: Staatspräſident uſw.
Slgalspräfident Dr. Adelurg
nimmt ſofort das Wort und erklärt u. a.:
Die Räumung der dritten Zone des beſetzten Gebiets, zu der auch
die heſſiſchen Gebietsteile gehören, hat begonnen. Einzelne
Truppen=
teile ſind bereits herausgezogen, es unterliegt keinem Zweifel mehr, daß
mit dem 30. Juni die Geſamträumung beendet ſein wird. Das Ereignis
der Räumung, deſſen weittragende Bedeutung ich hier nicht zu betonen
brauche, wird von der Bevölkerung mit großer Freude begrüßt. Es iſt
der Abſchluß einer Zeit, in der es weſentlich auf die Beſonnenheit,
Standhaftigkeit und treue Geſinnung weiteſter Bevölkerungskreiſe ankam,
einer Kampfzeit, die für die Sache unſeres Volkes zum guten Ende
ge=
kommen iſt. Die Bevölkerung des beſetzten Gebiets in allen ihren
Schich=
ten kann mit Recht ſtolz ſein auf dieſes Ergebnis. Die Freude wird ſich
Luft machen in ſpontanen Kundgebungen, den Höhepunkt wird aber
für das beſetzte Gebiet die Reiſe des Herrn Reichspräſibenten bilden,
der es ſich nicht nehmen läßt, den befreiten Landen durch ſein Kommen
Hochachtung und Ehre zu erweiſen. Wir danken dem greiſen
Reichs=
oberhaupt herzlich dafür. In Mainz wird die Hauptfeier ſein, an der
neben dem Herrn Reichspräſidenten auch der Herr Reichskanzler
per=
ſönlich teilnehmen wird.
Die Zeit iſt für große Feſte zu ernſt. Dies gilt vor allem für die
Beſatzungsgebiete. Große Schwierigkeiten werden dort an vielen Orten
noch deutlicher als bisher zutage treten. Die faſt 12jährige Beſetzung
durch fremde Truppen hat Wirtſchaft und Verkehr erheblich behindert
und verdrängt. In der gegenwärtigen Zeit allgemeiner Not iſt es
un=
möglich, dieſe Verluſte wieder einzuholen. Ich denke zum Beiſpiel an
die Stadt Mainz, die infolge des Friedensvertrages in ihrer 2000
jäh=
rigen Geſchichte zum erſten Male keine Garniſonſtadt mehr iſt, die
da=
durch eine weſentliche Grundlage ihrer wirtſchaftlichen Exiſtenz verliert,
Daß dem beſetzten Gebiet die
beſondere Fürſorge des Reichs auch über die Räumung hinaus
zuteil wird, bleibt unſere ſtändige Sorge. Wir haben es deshalb
be=
grüßt, daß der Reichsarbeitsminiſter das Reichsverſorgungsamt in
Mainz belaſſen hat. Das iſt kein heſſiſcher Sondervorteil, ſondern eine
ſelbſtverſtändliche Rückſichtnahme des Reichs auf die Schwierigkeiten
die=
ſer Stadt. Wir haben nie daran gedacht, Sondervorteile zu erlangen,
worauf wir aber beſtehen müſſen, das iſt, daß man nicht vergißt, daß
hier am Rhein und vor allem in den heſſiſchen Gebieten der Wirtſchaft
und der Kultur in der Nachkriegszeit beſonders ſchwere Wunden
ge=
ſchlagen wurden, die zu heilen vornehme Pflicht des geſamten Deutſchen
Neiches iſt.
Die heſſiſche Regierung wird ſich daher auch mit allem Nachdruck
zur Wehr ſetzen, wenn etwa der Gedanke auftauchen ſollte, die
Reichsbahndirektion von Mainz
zu verlegen. Ganz abgeſehen davon, daß ein vertraglich feſtgelegtes
Recht des heſſiſchen Staates auf den Sitz einer Eiſenbahndirektion in
Heſſen beſteht, hege ich die Hoffnung, daß auch die Reichsbahnverwaltung
ſich überlegt, ob nicht, ſtatt wegzuverlegen, ſich nach Mainz noch weitere
Aufgaben hinverlegen ließen.
Wir haben die Zuſage des zuſtändigen Reichsreſſorts, bei der
Ver=
teilung des ſogenannten
Weſthilfsfonds einen Ausgleich
dafür zu erhalten, daß wir an den ſogenannten Grenzfonds aus rein
for=
malen Gründen nicht beteiligt werden konnten, trotzdem die durch die
Veränderung der Reichsgrenze im Weſten verurſachten wirtſchaftlichen
Schädigungen gerade bei uns deutlich in Erſcheinung getreten ſind.
Wenn ſich allerdings bewahrheitet, daß Heſſen an der diesjährigen
Aus=
ſchüttung des Weſthilfsfonds nur mit 15,5 Prozent beteiligt werden ſoll,
ſo wäre dies keine ausreichende Berückſichtigung unſerer Schwierigkeiten.
Denn ſchon bei einer rein ſchematiſchen Schlüſſelung nach den
Bevöl=
kerungsanteilen hätte der heſſiſche Anteil über 14 Prozent zu betragen.
Wir werden nichts unverſucht laſſen, um zu unſerem Recht zu kommen.
Wir erhoffen von dieſem Weſthilfsprogramm die Förderung größere,
der Allgemeinheit zugute kommender Einrichtungen und Vorhaben, die
geeignet ſind, die Erwerbsloſigkeit einzudämmen. Wir müſſen dabei auf
die Tatſache immer wieder hinweiſen, daß das Land Heſſen durch die
Folgen des Friedensvertrages in große finanzielle Schwierigkeiten
ge=
raten und in ſeinen Möglichkeiten überaus ſtark beengt iſt.
Die Neutraliſierung des Weſtgebiets wirkte ſich ſchon bisher ſehr
nachteilig aus. Wir erleben in dieſen Tagen, daß erhebliche
wirtſchaft=
liche Werte aus kaum verſtändlichen militäriſchen Gründen vernichtet
werden ſollen.
Die Flughallen auf dem Griesheimer Uebungsplatz
ſollen zerſtört werden, trotzdem der Luftſchiffbau Zeppelin durch Dr.
Eckener erklärt hat, daß die Hallen für den auf dem Griesheimer
Platz geplanten Transatlantiſchen Luftſchiffhafen dringend benötigt
wer=
den. Hunderttauſende würden geſpart, wenn der Abbruch der Hallen
unterbleibt. Unſeren nachhaltigen Bemühungen, die Zerſtörung zu
ver=
hindern, war bisher ein Erfolg nicht beſchieden. Unmöglich wäre
aller=
dings nicht, daß die Botſchafterkonferenz in Paris, die die letzte
Ent=
ſcheidung fällt, doch noch dem europäiſchen Geiſt zum Sieg über
mili=
täriſche Preſtigepolitik verhilfe.
Es wäre zu begrüßen, wenn der Gedanke, die für die Oſthilfe
not=
wendigen Mittel aus den weſtlichen Beſatzungsgebieten herauszuholen,
reſtlos aufgegeben würde. Neuerdings iſt wieder die Rede davon, daß
ein Teil der im Weſten mobiliſierten Mittel — man hört von 25
Pro=
zent — doch dem Oſten zufließen ſolle. Dies würde im Befatzungsgebiet
ſolange nicht verſtanden werden, als die für dieſes Gebiet vorgeſehenen
Mittel ſo wenig ausreichen, wie es bei den derzeitigen Vorſehungen der
Fall iſt. Es wird wohl gelingen, die erforderlichen Mittel für den Oſten
in anderer Weiſe flüſſig zu machen, im Weſten beſtehende Möglichkeiten
bringt ihn bei einem Bauern unter, in deſſen Familie er aufwächſt. Als
er 17 Jahre alt iſt und das in ihm ſchlummernde Genie erwacht, verläßt
er das Haus ſeiner Pflegeeltern und wandert ins Ungewiſſe hinaus. Der
Baron verſorgt ihn mit Geld; er geht nach Wien und wird Maler, reiſt
nach Italien, wo er einen reichen Gönner findet, für deſſen Villa er
Fresken malt, führt dann ein unſtetes Bohéme=Leben und ſtirbt nach
allerlei Abenteuern noch jung in der Villa, die ihm zum Wohnſitz
über=
laſſen worden iſt. Mit dem Leben und Treiben und dem Leichtſinn der
Künſtlerwelt und ihrem Schaffen beſchäftigt ſich der Roman eingehend.
Für den freien Verkehr zwiſchen Mann und Weib gilt dem Verfaſſer der
Grundfatz „An ſich iſt nichts weder gut noch ſchlecht, das Denken macht
es erſt dazu‟. Die Bauernmädchen kommen faſt nie ohne ein uneheliches
Kind in die Ehe. Dem Lambrecht begegnen in ſeinem Leben drei Frauen,
die er beſitzt, die erſte, als er 17 Jahre alt war. „Die Frauen, die er
geliebt hatte, waren aus ſeinem Leben geſchwunden, wie Schatten, die
abends vergehen” Prächtia, in ihrer Natürlichkeit anheimelnd, iſt die
Schilderung des ländlichen Idylls, in dem der Knabe aufwächſt, des
ſee=
liſchen Lebens des Kindes und der Poeſie des Landlebens, während von
der Zeit an, wo Lambrecht ſeine Berufung als Künſtler erkennt, der
Phantaſie weiter Spielraum gewährt wird, die oft von Symbolik
um=
rankt und, wie in dem Kapitel „Die Sternbrunnennacht”, zur Myſtik
ge=
ſteigert wird. In prachtvollen Bildern wird der Zauber der italieniſchen
Landſchaft geſchildert. Es ſteckt viel Poeſie in dem Buch.
In demſelben Verlage und zu gleichem Preiſe erſchienen zwei
wei=
tere Romane: „Juan Sorolla” von Hanns Julius Wille und „
Camer=
lingk” oder „Der Weg durch die Macht” von Hans von Hülſen. Der
Held des erſtgenannten Romans, ein ſpaniſcher Geigenkünſtler, der in
Varis ſeine Berufung erhielt, wird auf einer Gaſtſpielreiſe in die Neue
Welt vor die entſcheidende Frage geſtellt: Europa oder Amerika! Er
verfällt zunächſt den neuen Lockungen, tanzt in einem Negerdancing
(einem Kellergewölbe, im abſeitigen New York, angefüllt von einer
Maſſe ſchwitzender und tobender Menſchen) mit Negermädchen, verliebt
ſich in eine amerikaniſche Miß, ſtartet ihr zuliebe, gekitzelt von dem
Rauſch der Senſation, zu einem Autorennen auf Leben und Tod. Der
Wagen überſchlägt ſich, die Verletzungen ſind aber nicht lebensgefährlich.
Doch er iſt geheilt. Er erkennt ſeine Aufgabe „für Europa‟. Ein Brief
ſeiner Frau, der er ſeinen Aufſtieg verdankt, ruft ihn zurück. Feſſelnd
iſt der Gegenſatz herausgearbeitet zwiſchen dem Lande der Tonakrobaten,
wie Juan die amerikaniſchen Muſiker nennt, und dem klaſſiſchen Land
der Muſik, Europa; ausgezeichnet iſt die Schilderung des
Ausgangs=
bunktes von Sorallas Laufbahn, Paris. Hier ſprangen ihm alle Tore
des Lebens auf. hier feierte er ſeine erſten Triumphe und bierhin lenkte
er auch ſeine Schritte zurück, um ſeiner Kunſt zu dienen. Seinem
treue=
ſten Freunde, einem Deutſchen, den er in Paris fand und der ihn in die
Neue Welt begleitet, offenbart er in der erſten Stunde der Freundſchaft
ſeine Berufung: der ganzen Menſchbeit, die in Finſternis kämpft, möchte
er helfen, licht zu werden. Auch das New Yorker Abenteuer konnte ihn
ſeiner Lebensaufgabe nicht entfremden. Das Buch iſt ſehr geeignet.
un=
ſere vielfach noch falſchen Anſichten über die Muſik der Neuen Welt zu
rebilieren. Amerika ſteht erſt „im Beginne ſeiner tonalen Entfaltung”.
Der zweite Roman „Camerlingk” von Hans on Hülſen, führt
uns in das Reich der Wirklichkeit und ſucht die Menſchen bezi der Arbeit
auf. Im Mittelpunkte des vorzüglichen Romans ſteht „der königliche
Kaufmann” Camerlingk, ein Mann von beiſpielloſer Arbeits= und
Tat=
kraft, ein ſtahlharter und ſteifnackiger Herrenmenſch, der alle Hinderniſſe,
die ſich ihm entgegenſtellen, rückſichtslos aus dem Wege räumt, um zu
ſeinem Ziele, der Macht, zu gelangen, dabei nicht hartherzig, ſondern
gut und hilfreich gegen Menſchen, deren Ehrlichkeit und Treue er erprobt
hat. Seine Intereſſen ſitzen über ganz Deutſchland: Kali, Weberei,
Kohle, Zeitung und Politik, Beſuche, Konferenzen und Reiſen tagaus
tagein; heute in Berlin, morgen in Hamburg, Schleſien, Oſtpreußen und
auf ſeinem Landgut, immer beſchäftigt, im Auto und der Eiſenbahn ſeine
Korreſpondenzen erledigend, immer geſchuftet, ohne Ausſpannung und
Erholung. Er erwirbt eine große Zeitung, die ihm „nicht eine
Milch=
kuh, ſondern ein Inſtrument der Macht iſt”, kauft im Handumdrehen ein
Rittergut, das er nach großzügigen Plänen zu einem Muſtergut
ge=
ſtaltet. „Zeit hat er immer; Zeit, ſagt er, iſt der Artikel, den er en
gros produziert. Wie man dies macht? Indem man den richtigen
Mann an den rechten Fleck ſetzt, das iſt das ganze Geheimnis. Wenn
man das tut, kann man vierundzwanzig Stunden vom Tag verſchlafen.”
Durch ſeine Zeitung gewinnt er großen politiſchen Einfluß, und die
Partei wird durch ihn geſtärkt und geht aus den Wahlen mit großer
Mehrheit hervor. Er iſt überzeugt, daß Politik überhaupt nur von der
Wirtſchaft betrieben werden kann. In dieſem Sinne will er eine Partei
der Wirtſchaft gründen, eine Vereinigung alles deſſen, was wirtſchaftet,
zu einer großen Partei, deren Ziel das Primat der Wirtſchaft ſein müſſe.
Als Vorſtand der größten Partei wird ihm das Wirtſchaftsminiſterium
angeboten, und er will als Miniſter ſeine Pläne verwirklichen. Aber
In=
trigen und Uneinigkeiten in der eigenen Partei verleiden ihm das Amt,
er ſieht ein, daß er ſich getäuſcht hat. Er iſt kuriert und reicher an
Menſchenkenntnis und legt ſein Portefeuille und alle ſeine Aemter
nie=
der und zieht ſich auf ſein Gut zurück um ſeiner Familie zu leben und
ſeinen Kohl und ſeine Kartoffel zu bauen. „Rein und heilig iſt nur die
Erde. Darum kehren wir zu ihr zurück, wenn wir die menſchliche
Ge=
meinheit durchlaufen haben.” — Es iſt ein moderner Roman im beſten
Sinne des Wortes, der in die Stätten der Arbeit und hinter die
Kuliſ=
ſen des politiſchen Parteigetriebes blicken läßt, meiſterhaft in der
Schil=
derung der ſozialen, wirtſchaftlichen und politiſchen Verhältniſſe und des
Charakters des durch Arbeit, Energie und Fleiß zur Macht
emporgeſtie=
genen self-made man.
— Eleetrola gewinnt Adolf Buſch für alle Schallplatten=Freunde.
Einer der wenigen Künſtler, die bisher aus prinzipiellen Gründen
ge=
zögert haben, ihre Kunſt dem Aufnahme=Mikrophon zur Verfügung zu
ſtellen, iſt Adolf Buſch. Es iſt jetzt der Electrola=Geſellſchaft
ge=
lungen, den Künſtler von der hochwertigen Wiedergabe ſeines
Schaf=
fens durch einige Probeaufnahmen zu überzeugen. Adolf Buſch bat ſich
verpflichtet, ausſchließlich für Electrola zu ſpielen. Die erſten
Auf=
nahmen, die von ſeiner Kunſt Zeugnis ablegen, ſind die Parkita von
Bach und eine bisher unbekannte Sonate in G=Dur. Ueberdies wird
das bekannte Buſch=Quartett in der nächſten Zeit einige Aufnahmen
vollenden, die zweifellos eine Bereicherung für alle Freunde der
Kam=
mermnſik darſtellen.
Seite 4
Mittwoch, den 28. Mai 1930
aber ganz für das beſetzte Gebiet ſelbſt auszunutzen, um die dringend
gebotene Erhöhung des Weſthilfsfonds ſchon für dieſes Jahr zu
er=
möglichen.
Wie mir ſoeben vom Auswärtigen Amt mitgeteilt wird, hat die
Botſchafterkonferenz den Wunſch der deutſchen Regierung auf
Erhaltung der Griesheimer Hallen abgelehnt. Der
europäiſche Geiſt hat damit durch Frankreich eine ſchwere Niederlage
erlitten. (Sehr richtig!)
Um das
Problem der Reichsreform
wird wohl nirgends ſo heiß und ſo ehrlich gerungen wie in Heſſen. Der
Wille, zu einer zweckmäßigeren Gliederung Deutſchlands zu kommen,
iſt in Heſſen beſonders ſtark. In der Generaldebatte iſt die Bemerkung
gefallen: „Heſſen iſt nicht notwendig.” Man wird die Worte ergänzen
müſſen, und zwar dahin: Die Länder — und damit auch Heſſen — in
ihrer jetzigen Form als Staaten ſind nicht notwendig. Notwendig aber
zwiſchen Reich und Gemeinden ſind leiſtungsfähige Mittelglieder, die
alle die Zuſtändigkeiten haben müſſen, die das Reich nicht braucht und
die die Gemeinden nicht haben können. Die „Organiſation dieſer Mitte‟
iſt ſehr treffend als das Zentralproblem der ganzen Reichsreform
be=
zeichnet worden.
Von dieſem Standpunkte aus wird man auch zu der in die Debatte
gewerfenen Frage, ob
Heſſen ſich an Preußen anſchließen
ſoll, Stellung nehmen müſſen. Der Weg zum dezentraliſierten
Ein=
heitsſtaat iſt das nicht. Das ſcheint mir auch die Meinung der
überwie=
genden Mehrheit dieſes Hauſes zu ſein. Es erſcheint wohl zurzeit ſchwer
vertretbar, den großen preußiſchen Block in dem Maße aufzulockern,
wie es zur Herbeiführung eines organiſch gegliederten und
dezentrali=
ſiert verwalteten Reiches notwendig wäre. Die Anerkennung dieſer
Tat=
ſache bedeutet jedoch nicht, daß wir darum auf die Herbeiführung des
für richtig erkannten dezentraliſierten Cinheitsſtaates verzichten.
Dar=
um darf die Tatſache, daß es Pre Fn fir ſchwer möglich hält, einen
ausreichenden Schritt zum Einheitsſtaat zu tun, uns nicht dazu
veran=
laſſen, durch ein Aufgehen in Preußen hinter das für richtig und
not=
wendig Erkannte zurückzugehen und es der Zukunft zu überlaſſen, ob
ſpäter in der Geſamtheit vielleicht wieder ein Schritt vorwärts getan
werden könnte. Aus dem gleichen Geſichtspunkte heraus hat der frühere
Reichsminiſter Koch=Weſer es abgelehnt, die Vereinigung Heſſens
mit Preußen als einen Fortſchritt im Sinne der Reichsreform
anzu=
ſehen. In der gleichen Richtung geht eine Aeußerung, die
Miniſterial=
direktor Dr. Pötzſch=Heffter Ende des vorigen Jahres auf der
Haupttagung des Thüringer Landkreisverbandes getan hat.
Man wird darüber hinaus auch nicht überſehen dürfen, daß Heſſen
durch ein Aufgehen in Preußen ſich ſelbſt der Möglichkeit begeben würde,
als ein die Reichsreform bejahendes Land bei der Neugeſtaltung des
Reiches mitzuwirken.
Ganz abwegig wäre es — und ich darf dies als die wohl einmütige
Auffaſſung des Hauſes feſtſtellen — wenn man dem Gedanken Raum
geben wollte, als ob Heſſen aus finanziellen Gründen den Anſchluß an
ein anderes Land ſuchen wüſſe oder als ob mit einem ſolchen Schritt
die notwendige Durchführung von Sparmaßnahmen überflüſſig würde.
Es darf in dieſem Zuſammenhang wohl auch auf die finanziellen
Auswirkungen des Anſchluſſes auf die Gemeinden hingewieſen werden,
die ſich ja gewiß zum weitaus größten Teil nicht in günſtiger
Finanz=
lage befinden, die aber doch, wie der Herr Finanzminiſter nachgewieſen
hat, ſich bei einem inneren Finanzausgleich, wie er in Preußen beſteht,
noch erheblich ſchlechter ſtellen würden.
Bedeutungsvoller ſcheinen mir folgende Erwägungen zu ſein: Der
Anſchluß von Heſſen an Preußen würde in dem heutigen Zuſtand des
Reiches im Ergebnis nur eine Vergrößerung des ſtark zentraliſtiſch
or=
ganiſierten norddeutſchen Blockes herbeiführen, ohne bei dem
föderali=
ſtiſch eingeſtellten Süden auch nur etwas zu ändern. Es würden ſich
da=
mit der Norden und Süden des Reiches in ihrer erheblichen
ſtaatsrecht=
lichen Verſchiedenheit vollſtändig unvermittelt gegenüberſtehen, ein
Zu=
ſtand, der einer organiſchen Neuorganiſation des Reiches zum
min=
deſten ſtark hemmend entgegenſtehen würde.
„Ich verhehle mir nicht, daß das
Ergebnis der Länderkonferenz,
wie es bisher vorliegt, die gleichen Gefahren in ſich birgt. Nach dem
Vorſchlage des Organiſationsreferats ſollen die preußiſchen Provinzen
zwar künftig „Länder” heißen, aber ſie ſollen nach Organiſation und
Zuſtändigkeit im weſentlichen bleiben wie bisher. Ebenſo ſollen im
Sü=
den bei ſogenannten „Ländern alter Art” keinerlei weſentliche
Aende=
rungen eintreten, ſo daß als ein Fortſchritt lediglich die
Zuſammen=
legung von Reichsregierung und preußiſcher Regierung gebucht werden
könnte. Für Länder wie Heſſen und Thüringen, die geeignet und
be=
ſtimmt erſcheinen, Kernſtücke im Einheitsſtaate zu bildender
Mittelglie=
der zu werden, iſt in den bisherigen Beſchlüſſen alles offen geblieben.
Man möchte die Löſung der hier noch offenen Fragen zunächſt wohl den
Verhandlungen dieſer Länder mit Preußen überlaſſen. Ich unterſchätze
die Bedeutung, die ſolche Unterhandlungen haben können, keineswegs
möchte aber doch betonen, daß es ſich hier um wichtigſte Fragen des
Reiches handelt, die dem immerhin fraglichen Ergebnis der
Verhand=
lungen von Land zu Land nicht überlaſſen werden ſollten.
Die Ausſchüſſe der Länderkonferenz ſollen zu Beginn des nächſten
Monats wieder zuſammentreten, und man wird verſuchen, zu einem
vorläufigen Abſchluß der Arbeiten zu kommen. Die Länderkonferenz
wird ein unmittelbar praktiſches Ergebnis nicht bringen, ein ſolches
wohl auch nicht bringen können. Sie hat aber
die kommenden politiſchen Entſcheidungen. Wir
der Vereinheitlichung des Reiches hochhalten
danken der dezentraliſierten Selbſtverwaltung n
Glücklicherweiſe beſtehen keine Schlagbäume
voneinander trennen, und wie die wirtſchaftliche
dergrenzen überbrückt, ſo muß es bei gutem W
auf zahlreichen Gebieten des öffentlichen Leben
behandelt worden ſind, gemeinſam vorzugehen.
manche Vereinfachung und Verbilligung erzielt
es werden dadurch auch Uebergänge geſchaffen
die Wege bereiten.
Abg. von der Schmitt (Komm.) lehnt
Abg. Kaul (Soz.) betont, Heſſens berech=
Weſthilfe. Die Botſchaft in Berlin ſei gerade
notwendig und ſo ſparſam wie möglich
aufgezo=
des Staatspräſidenten über den dezentraliſiert
er zu. Den Ergebniſſen der Länderkonferenz
mit größter Skepſis entgegengeſehen. (Zwiſchen:
noſſen kennen!)
Abg. Dr. Leuchtgens (Lbd.) ſieht keinet
feiern, denn die drückenden Beſtimmungen ü
Zone blieben in Kraft. Die „Geſandtſchaft”
dafür die Bezeichnung „Ständige Vertretung
(Gelächter), denn dieſe Vertretung ſei notwenſ
Miniſterpenſionen, ſei erreicht, daß in
Reichsregelung eintrete.
Abg. Winter (Ztr.) wünſcht als
Mainze=
zug der Beſatzung beim Ertönen der Glocken
ſammenfinden möchten. Das an ſtrategiſch w
Mainz habe in der Geſchichte ſtets eine bedeu
verlange dadurch Berückſichtigung ſeiner durd
gerufenen ſchweren wirtſchaftlichen und kulture
gibt einen Rückblick über die letzten zwölf Jahre
liſche Bevölkerungsteil als durchaus treu=deutſe
lich ſei die franzöſiſche Behauptung, die Bevöl
bietes ſehe der Räumueng „mit Entſetzen und
iſt froh, daß die mit den weißen und farbigen
zogenen politiſchen, wirtſchaftlichen und kultu
Hemmungen endlich aufhören. Nach der Räur
bei der Rückgabe von Wohnungen und reichs
Gelände Berückſichtigung der berechtigten loka!
Um 2 Uhr wird die Ausſprache auf Mittt
R
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b. zum 1. Juni geſ.
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mſtäk!
ndeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 28 Mai.
Mittwoch, den 28. Mni 1930
Seite 5
A
en n.1 1
Ausk!
durg All Kelſterbacher Porzellan”
Schloßmuſeum veranſtaltet anläßlich des
äums eine Porzellanausſtellung „Alt=
Kel=
erſten Male die künſtleriſch
hochbedeut=
vom Landgrafen Ludwig IIII. im Jahre
ellanmanufaktur in Kelſterbach in größter
gest werden. Alt=Kelſterbacher Porzellan mit
ammlerkreiſen ſehr hochgeſchätzt. Als Aus=
„fte Privatſammler und zahlreiche Muſeen
s. Die Eröffnung der Ausſtellung iſt für
9
.
urankes is Darmſtadt. Die Beſuchszeit wird in die=
Fre 7. den 30. Mai, auf Donnerstag, den 29. Mai
stag A 1 11 bis 12 Uhr verlegt.
hurts Werkmeiſter Karl Kohl hier, Beſſunger
t7 8. Mai in ſelten körperlicher und geiſtiger
60 Ortstag.
fubr i. Herr Karl Winſon, Alexanderſtr. 25,
NE ein 25jähriges Arbeitsjubiläum bei, dem
ſeſbar t Darmſtadt.
sge v de. Am vergangenen Montag ſprach bei
uchten Gemeindeabend Landeskirchenrat
Lu. auf der Coburg während des Augsburger
ſaz zirden Lichtbilder von der Coburg und der
gezeigt. Die muſikaliſche Umrahmung
te Braun und Fräulein Eliſabeth Jäger
iommenden Freitag abend iſt im
Gemeinde=
eine Gemeindeverſammlung, zu
ſorſtand und den Kirchengemeindevertretern
ingeladen ſind. Zur Verhandlung ſteht der
chenvorſtandes, ferner der Neubau einer
chenſteuer und Verſchiedenes. — Am
kom=
ids 8 Uhr, iſt ebenfalls im Gemeindehaus
eabend des Mädchenvereins Weſt, bei dem
verfaßt von Dr. M. Rieger, zur
Auffüh=
ei hier nochmals auf den Waldgottesdienſt
vieſen.
a zeug=Wettbewerb des „Sturmvogel”,
Orts=
et am Sonntag, den 1. Juni, auf dem Flug=
Nieder=Ramſtädter Straße ſtatt. Es iſt der
lungen, eine ſtarke Jugendgruppe, die ſich
ſa faßt, aufzuſtellen, und die Zuſage von be=
—ie ſich am Wettbewerb beteiligen, zu
erhal=
ichſenen ihre ſchon erfolgreich begonnenen
ſetzen können, werden am Nachmittag
ge=
teilung die beiden Flugzeuge, für die
füh=
die Patenſchaft übernommen haben, aus der
sehe oder chriſtliche Ehe”. Ueber dieſes
nte Volksmiſſionar der Wichernvereinigung
Flemming, vor einer geſpannt lauſchenden
füllten großen Saale der Evangeliſchen
ſaß nicht nur kirchliche Kreiſe, oder Kreiſe
ern auch dem kirchlichen und religiöſen
gleichgültig gegenüberſtehende. Menſchen
en dem Mann aus dem Volke) in
wachſen=
mäßen Vorträge beſuchen, beweiſt, daß in
chen und Fragen nach den übermateriellen
Der Redner verſteht es, auf die Nöte,
r Menſchen von heute verſtändnisvoll
ein=
zu geben. In den nächſten Tagen wird er
ndeln: „Was wiſſen wir vom, Leben nach
Okkultismus Dämonismus?” „Der ehr=
Sucher” u. a. m. Die Abendvorträge
fin=
enstag, den 3. Juni, 8,15 Uhr, ſtatt. Zur
nen findet jeden Nachmittag um 4 Uhr
ſich auch eines ſtarken Beſuches erfreuen.
aftfahrer. Der Motor=Zylinder
ummer tragen. Das Innenminiſte=
Verkehrskontrolle iſt wiederholt beobachtet
Anzahl von Kraftfahrzeugen, insbeſondere
Zylinder nicht die Fabriknummer der
An=
wie dies durch § 4 Abſ. 5 der Kraftfahr=
3. März 1928 vorgeſchrieben iſt. (Die
Vor=
r dem 16. März 1928 zum Verkehr
zuge=
r das Vorhandenſein der Fabriknummer
d Führer und Halter des Kraftfahrzeugs
tlich. Damit ſoll verhindert werden, daß die
nit größerem Hubraum ausgewechſelt
wer=
e Steuer hinterzogen wird. Beſonders bei
lan dieſe Beobachtung gemacht. Mit dem
driknummer auf dem am Fahrgeſtell oder
brachten Typenſchild iſt der Vorſchrift des
t. Bei der Zulaſſung der Fahrzeuge iſt
ſie Fabriknummer (die mit der in der
Zu=
eingetragenen. Nummer übereinſtimmen
r oder dem Zylinderblock ſelbſt eingeſchla=
Aufenthalt bei Verkehrskontrollen zu
ver=
raftfahrer zweckmäßigerweiſe wiſſen, an
inderblocks die Nummer eingeſchlagen iſt.
nhang ſei auch darauf hingewieſen, daß die
Verkehrskontrolle eingeführten farbigen
einen Anſpruch auf Befreiung von einer
Art und Umfang der Nachprüfung iſt
viel=
emäßen Ermeſſen des kontrollierenden
Be=
der zur Verfolgung von Autodiebſtählen
iter Umſtänden auch ein am gleichen Tage
jahrzeug nochmals gründlich nachkontrollie=
eliſlung ausgefahrener Schienen wird die
diſchen Nieder=Ramſtädter Straße und Ro=
5. Juni für Fahrzeuge aller. Art ge=
Bücherſtube Bodenheimer
bringt zurzeit eine Kollektion handgemaltes Porzellan von Frau
Profeſſor Cornelie Haym=München. Die Dame bat zu
Darm=
ſtadt, wie wir hören, verwandtſchaftliche Beziehungen, die
viel=
leicht den äußeren Anlaß zur Ausſtellung geben. Die Porzellane
verdienen aber das rege Intereſſe, das ſie erwecken, auch in
künſt=
leriſcher bzw. kunſthandwerklicher Beziehung. Die künſtleriſche
Berechtigung gibt dieſem Intereſſe die feine Farbengebung und
der reiche Formenreichtum der Handmalereien, wenn dieſe ſich
auch faſt ausſchließlich auf Blumen, Ranken uſw. beſchränken. Das
liegt in der Natur der Sache, liegt in der allgemeinen
Beliebt=
heit dieſer Malerei für Gebrauchsporzellane (um ausſchließlich
ſolches handelt es ſich hier), liegt aber vor allem in der
ausge=
zeichneten Anpaſſungsfähigkeit dieſer Malerei. An die Form der
Teller, Taſſen, Terrinen, Schalen, Zigarrendoſen uſw., Formen,
die durch jahrhundertelange Gebrauchsentwickelung gegeben ſind
und nur leichte Variationen zulaſſen.
In einigen wenigen Stücken verſucht Frau Cornelie Haym
Verbindung zwiſchen deutſcher Form und deutſcher Farbgebung
und japaniſchen Vorbildern. Auch dieſe Verſuche ſind
ausgezeich=
net gelungen. Sehr hübſch wirken die in der Farbe
zurückhalten=
den Malereien der Mokkatäßchen.
Anzeigeß
für die
FreitagsoAusgabe
bitten wir heute bis
spätes-
tens 5 Uhr nachm. aufzugeben
Der Verlag
Ausflug=Sonderzug an Chriſti Himmelfahrt.
— Der für Donnerstag, den 29. Mai, nach Schwetzingen
und Heidelberg in Ausſicht genommene
Verwaltungsſonder=
zug wird beſtimmt verkehren. Schwetzingen mit ſeinem reizvollen
Märchengarten, die Stadt des Spargels, die am 29. Mai Rokoko=
Feſtſpiele im Schloßgarten veranſtaltet, und die Muſenſtadt
Heidel=
berg, die Perle des Neckars, ſind Reiſeziele, die beſuchenswert ſind
und nachhaltige Eindrücke hinterlaſſen. Es iſt zu erwarten, daß
die Fahrkarten für die zur Verfügung ſtehenden Sitzplätze bereits
am Mittwoch vergriffen ſind.
Norwegen in Darmſtadt!
Welkmeiſterſchaften der Skudenken.
Für die Weltmeiſterſchaften der Studenten, die in der Zeit
vom 1. bis 10. Auguſt 1930 in Darmſtadt ſtattfinden, hat am 26.
Mai 1930 auch Norwegen ſeine offizielle Meldung abgegeben. Die
norwegiſche Nation wird mit 10 Leichtathleten, 2 Schwimmern,
5 Fechtern und evtl. 4 Ruderern an den Start gehen. Es iſt mit
Sicherheit anzunehmen, daß die Meldung Norwegens auch die
anderen nordiſchen Nationen veranlaſſen wird, ſich an den Spielen
zu beteiligen.
Heſſen-Helgoland=Fahrk.
Ein wichtiges Ereignis ſteht allen Heſſen im Juli dieſes
Jah=
res bevor. Die Landsmannſchaft der Heſſen in Hamburg, deren
Ziel und Streben es iſt, die heſſiſche Heimat in gebührendem
Ge=
denken zu halten, veranſtaltet in der Zeit vom 10. bis 14. Juli
eine Heſſen=Hamburg=Helgoland=Fahrt, um eine Zuſammenkunft
der heſſiſchen Landsleute mit den Mitgliedern der
Landsmann=
ſchaft der Heſſen in Hamburg herbeizuführen. Die Fahrt wird
von der Hamburg=Amerika=Linie organiſiert und ausgeführt und
zwar mit Sonderzug zu einem außergewöhnlich billigen Preis.
Die Teilnehmer der Fahrt haben Gelegenheit, die wichtigſten
Sehenswürdigkeiten Hamburgs, wie z. B. Hagenbecks Tierpark,
Elbtunnel, Hafen (unter Einſchluß einer Beſichtigung des Hapag=
Dampfers „New York”) Alſterrundfahrt ſtädtiſche
Sehenswürdig=
keiten uſw. kennen zu lernen. Am 12. Juli findet in der
Stadt=
halle unter Mitwirkung prominenter heſſiſcher Perſönlichkeiten ein
großer Heſſenabend ſtatt. Die Helgolandfahrt mit dem
Turbinen=
ſchnelldampfer „Kaiſer” findet nachts ſtatt, um den
Sonnenauf=
gang in Helgoland bewundern zu können. Auf dem Schiff wird
eine venezianiſche Nacht arrangiert, mit Tanz. Vorträgen und
großer Tombola. Anmeldungen und ſonſtige Anfragen beliebe
man an die Hamburg=Amerika=Linie Darmſtadt. Luiſenplatz 1.
zu richten, woſelbſt Proſpekte und alle Einzelheiten zu haben ſind.
Modern, bequem, hauswaschbar. — Uberall erhältlich.
— Männerquartett Eintracht erreichte auf dem Wettſtreit in
Laudenbach a. d. B. bei ſehr ſtarker Konkurrenz die vierthöchſte
Punktzahl des geſamten Wettſtreites und errang mit 180½
Punk=
ten den 1.e Preis der 3. Stadtklaſſe ſowie den Ehrenpreis.
— Die reichsdeutſche Uraufführung des Op. 37 Suite für
Vio=
line und Klavier in B=Dur von Julius Klaas=Auerbach findet
am 30. Mai 1930, nachmittags zwiſchen 5.30 und 6,30 Uhr, im
Weſtdeutſchen Rundfunk ſtatt. Der Violinpart liegt in den
Händen des Herrn Konzertmeiſters van Kempen (Dortmund).
Bitte beachten Sie
MEINE SCHAUFENSTERI
Adolf Geiger, Ludwigsplatz 10
8551b
— Chriſtlicher Verein junger Männer e. V., Darmſtadt. In der
Männerbibelſtunde heute abend 8,30 Uhr im Heim,
Alexander=
ſtraße 22, wird Herr Studienrat Knöpp über das „
Hoheprieſter=
liche Gebet (Joh. 17) ſprechen. Gäſte ſind willkommen.
— Am Himmelfahrtstag findet in der Schloßkapelle zu
Kra=
nichſtein in dieſem Jahre zum erſten Male in der Frühe, ein
Gottesdienſt ſtatt, und zwar um 8 Uhr. Spaziergänger ſeien auf
ihn beſonders aufmerkſam gemacht.
Stets
Frassel-Kaueé frisch geröstet Bchulstr. 10 51
— Deutſchnationaler Handlungsgehilfen=Verband. Wir machen
unſere Mitglieder noch einmal auf die am Donnerstag, den 29.
Mai (Himmelfahrt) ſtattfindende Kreis=Sternwanderung
nach Langen aufmerkſam. Die Mitglieder unſerer Ortsgruppe
treffen ſich mit Familie am Oberwaldhaus. Von dort aus
Wan=
derung über Kranichſtein, Meſſeler Park. Ernſt=Ludwigs=Teich nach
Langen, wo ſich alle Ortsgruppen unſeres Kreiſes im Gaſthaus
Weſtendhalle treffen. Darbietungen der Mandolinengeſellſchaft
1906 2 rmſtadt, unter Leitung des Herrn Kammermuſikers Georg
Kreß, de Männerchöre Frankfurt und Darmſtadt, ſowie andere
fröhliche 2 jele verſprechen uns einen gemütlichen Nachmittag und
Abend.
— Die im Waldgebiet nächſt der Stadt befindlichen
Brünn=
chen, deren Ueberwachung und Inſtandhaltung ihr obliegt, ſind
wieder in Ordnung gebracht. Leider erforderten dieſe Arbeiten
eine Menge Zeit und Unkoſten, da die Anlagen zum größten Teil
in nicht wiederzugebender Weiſe durch Bubenhände gewaltſam
beſchädigt worden waren. Die Unterſuchung des Waſſers auf ſeine
Güte ſowie Verwendungsfähigkeit zu Trink= und Brauchzwecken
ergab: Gutes Trinkwaſſer bei Rücksbrünnchen,
Bernhardtsbrünn=
chen, Dieterbrunnen, Kahlertbrunnen, Albertbrunnen und
Jäger=
brunnen. Die Pumpe bei der Scheftheimer Eiche ſowie der
Molkenbrunnen führen dagegen nur Brauchwaſſer, was durch
einen Schild mit der Aufſchrift. „Kein Trinkwaſſer” nochmals
be=
ſonders zur Kenntnis gebracht wird. Wir empfehlen die Anlagen
erneut dem Schutze der Beſucher mit der Bitte Beſchädigungen,
Unregelmäßigkeiten im Waſſer=Zu= und Abfluß uſw. umgehend
der Direktion der ſtädtiſchen Betriebe zu melden.
— Waldgottesdienſt an Himmelfahrt. Am Himmelfahrtstag
findet vormittags 9 Uhr bei günſtiger Witterung am
Hartig=
denkmal unter Mitwirkung des Poſaunenchors der
Martins=
gemeinde ein Waldgottesdienſt ſtatt. Diejenigen die gemeinſam
hinausgehen wollen, treffen ſich um 8 Uhr an dem Riegerplatz.
Bei ungünſtiger Witterung fällt der Gottesdienſt aus.
— Verband heſſiſcher Regimentsvereine. Zu dem Montag,
dem 2. Juni, abends, in der Feſthalle ſtatfindenden Konzert des
Bundes ehemaliger Militärmuſiker unter der Leitung des
Heeres=
muſikinſpizienten werden alle Kameraden zur Teilnahme
auf=
gefordert.
— Die Wanderabteilung der Kaufmänniſchen
Stenographen=
geſellſchaft unternimmt am kommenden Sonntag ihre 6.
Wande=
rung. Abfahrt vormittags 6.12 Uhr vom Hauptbahnhof nach
Hähnlein. Von hier führt der Weg über das Alsbacher Schloß,
Felſenmeer, Balkhauſen, Ernſthofen, Aßbach nach Ober=Ramſtadt.
Die Marſchzeit beträgt 5½ Stunden. Die Fahrtkoſten ſtellen ſich
auf insgeſamt 1 Mk. Gäſte ſind bei der Wanderung ſtets
will=
kommen. Die Führung liegt in Händen der Mitglieder Peter
Heiligenthal und Heinrich Schröbel.
— Orpheum. Bertrams Wochenend=Lachbühne.
Für die nächſten vier Vorſtellungen, von morgen Donnerstag
(Himmelfahrt), ſowie Freitag, Samstag und Sonntag wird das
laufende Programm durch Einſtreuung einer Serie
brillanter Varieté=Akte eine intereſſante Bereicherung
und insbeſondere eine ſehr vielſeitige Geſtaltung erfahren. Hinzu
kommt vornehmlich die Mitwirkung von Marga Peter und Guſtav
Bertram in ihren humorvollen Szenen, ſo daß der Abend in ſeiner
Geſamtheit viel Witz und reiche Unterhaltung bietet.
Gewöhn=
liche Preiſe. Vorverkauf wie bekannt. (Siehe heutige Anzeige.)
— Der Lehär=Operetten=Abend Samstag, den 31. Mai.
ver=
anſtaltet von Sitta Müller=Wiſchin und Hans Sylveſter Bunſel
beginnt um 20,15 Uhr, nicht, wie bereits angekündigt, um
20 Uhr.
Heſſiſches Landeskheater.
28. Mai. Zu ebener Erde und im
erſten Stock. Keine Vorſtellung Donnerstag
29 Mai. 19.30—22 30 Uhr, C 24
Das Leben des Oreſt Keine Vorſtellung Ueie
30. Mai Keine Vorſtellung. ( 20—22.30 Uhr, Zſ.=M. Vk113
G17 Dſt. Volksb. Gr. 111u. 1V
3 X Offenbach Samstag
31. Mai 20—22 Uhr. M 8., R18. Dſt.)
Volk b. Gr. 1 bis 10 Zu ebe=
nerErde und im erſtenStodl 20—28 Uhr
Lehär=Operetten=Abend Sonntag
1. Funt 18.30—22.15 Uhr, D 25
Tannhäuſer 20—22.30 Uhr, Zſ.=M. VT 13
Die Kaſſette Montag
2. Junk 20—22 Uhr
Konzert des Liederzweigs 20—22.30 Uhr
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Mittwoch, den 28. Mai 1930
Feſautan Holes, eie Alberiſche Bierſüube.
* Seit geſtern präſentiert ſich eine der älteſten und
bekannte=
ſten Gaſtſtätten Darmſtadts in neuem, ſchönem Gewande, iſt zu
einer Sehenswürdigkeit Darmſtadts geworden. Ohne
Unterbre=
chung und Einſchränkung des Wirtſchaftsbetriebes iſt die
Umwand=
lung in aller Stille, durchweg in Nachtarbeit, in wenigen Wochen
durchgeführt worden. Herr Mund hat der Verſuchung
erfreulicher=
weiſe widerſtanden, ſeine Gaſtſtätte, dem Zuge der Zeit folgend,
zu „moderniſieren‟. Er hat im Innern baulich ſo wenig wie
mög=
lich geändert, trotzdem verſtand Künſtlerhand — die oft bewährte
Heinrich Novers — aus dem alten Lokal ein Schmuckkäſtlein zu
machen, das an behaglichem Eindruck kaum übertroffen werden
kann. Herr Mund hat damit nicht nur ſich ſelbſt, ſondern auch
ſeinen Gäſten, den Beſuchern Darmſtadts und dem Kunſthandwerk
in vorbildlicher Weiſe gedient. Durch die in den letzten Jahren
notgedrungen herrſchende Sparſamkeit von Staat und Stadt
konn=
ten den Kunſthandwerkern bedauerlicherweiſe keine Aufträge
er=
teilt werden. Um ſo begrüßenswerter iſt es, wenn Private ſich
zur Erteilung eines Auftrages entſchließen und es dem Handwerk
ermöglichen, ſein volles Können zu entfalten.
Herr Friedrich Mund ließ ſein Lokal auf eine ſeinen
Eigen=
heiten entſprechende Weiſe herſtellen, die ihm und den
ausführen=
den Künſtlern alle Ehre macht. Ihm, weil er ſein Lokal zu einem
der ſchönſten und ſehenswerteſten Darmſtadts gemacht hat, und
den Künſtlern, weil ſie es verſtanden haben, nicht allein eine
hand=
werklich techniſch einwandfreie, ſondern auch eine künſtleriſch
wert=
volle Arbeit zu leiſten. Dem Charakter des alten Lokals
entſpre=
chend, wurde dasſelbe als altdeutſche Bierſtube ausgemalt.
Die Malereien, die im Entwurf Originalität und
künſtleri=
ſchen Geſchmack verraten, ſind aus praktiſchen Gründen zwar in
Oelwachsfarbe ausgeführt, machen aber den Eindruck der alten
Kaſeintechnik, wenn ſie auch naturgemäß dieſe nicht ganz erreichen.
Die ganze Arbeit iſt maleriſch reizvoll und farbig von intimer
Wirkung, was beſonders von dem wappengeſchmückten
Meiſtereck zu ſagen iſt. Hier iſt eine Arbeit vollendet worden,
die den lebhaften Beifall des Auftraggebers, maßgebender
Archi=
tekten und Gäſten des Reſtaurants Hottes fand. Die ausführende
Firma, Gebrüder Nover, hat es wie ſtets verſtanden,
wiederum eine Arbeit zu leiſten, die ihr zu hoher Ehre gereicht
Darmſtadt iſt tatſächlich durch die Initiative des Herrn Friedrich
Mund um einen Schmuckkaſten reicher geworden.
In dem beſonders gemütlichen Kamineck finden faſt ſämtliche
Handwerke, die in Heſſen bzw. in Darmſtadt Sitz hatten und
haben, ihre Wappen an den Wänden. Gut paßt ſich dieſe bunte
Wappenſprache — es ſind ia alles redende Wappen — der
Geſamt=
malerei der Wände ein. Im ganzen zurückhaltend, ſind in
ſchein=
bar wirrem, doch geſetzmäßig handgemaltem Gerank Figuren in
halber Lebensgröße von köſtlichem Humor und feinſter
Charakteri=
ſtik hineinkomponiert, ſoweit ſie auf Stadtgeſchichte, Beſucher und
Gaſtſtättengebrauch (Keinen Tropfen im Becher mehr. und der
Beutel ſchlaff und leer) Bezug haben. Geſtalten und Figuren
von ſo köſtlicher, ſo feiner Linien= und Farbengebung, wie ſie nur
Heinrich Nover fertig bringt. Die Fenſter ſind bleiverglaſt, die
kleinen Butzenſcheiben laſſen genügend Licht hindurch, wehren aber
ſtörendem Einblick von außen. Vorhänge wurden durch fein
abge=
ſtimmte Umrahmungsmalerei erſetzt.
Es verdient Nachahmung, dem 600jährigen Stadtjubiläum auf
dieſe Art zu dienen, denn wir rechnen doch auf ſehr viele
auswär=
tige Beſucher. Von dem Eindruck den dieſe Beſucher in Darm=
F.
ſtadt erhalten, hängt ihre Wiederkehr ab.
Lokale Beranſtallungen.
— Deutſche Namengebung. Der Deutſche Sprachverein hatte
in Verbindung mit der Volkshochſchule zu einem Vortrag mit
obi=
gem Thema eingeladen und als Redner den Studienrat Dr.
Held=
mann gewonnen. Herr Studienrat Pickert ſchilderte mit
einlei=
tenden Worten Zweck und Ziel des Deutſchen Sprachvereins und
ſeine Tätigkeit. In ſeinem Vortrag zeigte Dr. Heldmann
zu=
nächſt, von welcher Fülle fremder Namen aus dem Jüdiſchen.
La=
teiniſchen, Griechiſchen und Perſiſchen unſere deurſche Sprache
über=
ſchwemmt iſt, und zwar ohne Grund, denn es bleiben uns mehr
als 7000 deutſcher Namen, unter denen der Deutſche wählen kann.
Die meiſten unſerer Familiennamen ſind aus Rufnamen
entſtan=
den. In den Rufnamen verſuchten die Eltern die Weſensart des
Kindes auszudrücken. Durch Zuſammenſetzung der Hälften der
Namen der Eltern entſtanden neue Namen für die Kinder. In
den jüdiſchen Namen ſpiegelt ſich die Gottverbundenheit des
jüdi=
ſchen Volkes wider, die Namen der Griechen atmen Geiſt, Kraft
und Ruhm ihres Volkes, während die Namen der Römer platt,
äußerlich, zum Teil roh ſind, wo ſie ſich auf körperliche Gebrechen
beziehen. Die Namen unſerer Vorfahren ſind beſtimmt, durch
Kampf und ſieggewohnten Krieg. Die Namen der Frauen
wer=
den in Zuſammenhang gebracht mit göttlichen Weſen. An einer
Fülle von Beiſpielen wurde nachgewieſen, wie ſich die Namen aus
der Kampfhandlung und den Kampfmitteln ergeben, wie ſie
ver=
bunden ſind mit Volk und Sippe, mit Jagd. Wald und Hütte. Es
wurde gezeigt, welche Fülle alten Sprachgutes in dieſen Namen
ſchlummert wert zu neuem Leben erweckt zu werden. Die in
großer Zahl Verſammelten dankten dem Redner durch lebhaften
Beifall.
Kirchliche Nahrichlen.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Donnerstag (Chriſti
Him=
melfahrt), vorm 8.30 Uhr: Bergfeier auf dem Rehberg. Abmarſch
8 Uhr von der Kirche. Vorm. 9.30 Uhr: Gottesdienſt Mitwirkung
des Poſaunenchors. Vorm. 11.30 Uhr: Gang des
Jungmädchen=
vereins zur Orbishöhe.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Donnerstag (
Himmel=
fahrt): 9.30 Uhr Abmarſch vom Marktplatz. Gottesdienſt im Wald.
Bei ſchlechtem Wetter um 9.30 Uhr Gottesdienſt in der Kirche.
— Vereinigungfrüherer Leibgardiſten
Darm=
ſtadt. Wie alljährlich, findet auch dieſes Jahr wiederum am
Himmelfahrtstag ein Familienausflug mit Muſik ſtatt, und zwar
nach Traiſa zu Kamerad Karl Scheerer 2., Gaſthaus zur Krone.
Nähers ſiehe Anzeige. — Am Montag, dem 2. Juni, abends, findet
in der Feſthalle ein großes volkstümliches Militärkonzert ſtatt,
welches von dem Ortsverein Darmſtadt ehemaliger Militärmuſiker
ausgeführt und unter Leitung des neuen Armee=
Muſikinſpizien=
ten Hermann Schmidt=Berlin ſtehen wird. In Anbetracht
unſe=
rer geſchäftlichen und kameradſchaftlichen Beziehungen bitten wir
unſere Mitglieder um zahlreiche Unterſtützung. Näheres ſiehe
Plakate.
— Ortsgruppe Darmſtadt ehem Angehöriger
der 76. Reſ.=Div. Wir machen auf den Familienausflug der
Leibgardiſten am Himmelfahrtstag aufmerkſam und bitten um
zahlreiche Beteiligung. Näheres ſiehe Anzeige der Leibgardiſten.
Volksbühne Frühlingsfeſt. Wir weiſen
noch=
mals auf die heute ſtattfindende Schlußfeier im Städtiſchen
Saal=
bau hin. Käte Walter ſingt u. a. die Arie der Frau Fluth und
Frühlingsſtimmen. Walzer von Johann Strauß. Regina Harre
wird mit einigen Operettenſchlagern, Sonja=Lied aus „Zarewitſch”
Frasquita=Lied u. a. die Zuhörer erfreuen. Einige. Tänze der
Schweſtern Reiß ſind in das Programm eingeſtreut. Die Jazz=
Kapelle Max Buddenhagen hat die Begleitung der Geſänge
und Tänze übernommen und wird mit mehreren
Solodarbietun=
gen aufwarten. Wie immer, wird Hans Baumeiſter als
An=
ſager und Rezitator die Lacher auf ſeiner Seite haben. Als
beſon=
dere Novität bringt er erſtmalig einige Couplets zum Vortrag.
Die bunte Reihenfolge des Programms bürgt dafür, daß alle
Be=
ſucher auf ihre Rechnung kommen. Der billige Eintrittspreis
(1 RM.) ermöglicht es jedem, einige frohe Stunden bei der
Volks=
bühne zu verleben. Nach dem Programm wird ein Tanz für jung
und alt den Abſchluß der Feier bilden.
Gebt nächſten Sonntag dem
Rotkreuztag
ein Scherflein für die Invaliden und Veieranen
von 66 und 20/71.
— Die „Concordia‟ Darmſtadt veranſtaltet am
Don=
nerstag, den 12. Juni, abends 8.30 Uhr, auf dem alten hiſtoriſchen
Platze „Inſel” in der Altſtadt ein öffentliches Singen. Das
Pro=
gramm wird einige Tage vorher bekannt gemacht. Das Singen
wird wiederholt am 26. Juni auf dem Riegerplatz.
Turngeſellſchaft 1875. Unſere Mitglieder laden
wir zu dem Familienſpaziergang am Himmelfahrtstag ein. Der
Abmarſch iſt um halb 8 Uhr am Turnhaus und führt durch den
Park zurück nach dem Turnhaus, wo ein gemütliches
Zuſammen=
ſein ſtattfindet. Wir bitten unſere Mitglieder um zahlreiche
Be=
teiligung. Ferner weiſen wir noch darauf hin, daß die 6.
Vereins=
wanderung nicht am Pfingſtſonntag ſtattfindet, ſondern erſt am
22. Juni.
— Hotel=Reſtaurant Poſt (am Hauptbahnhof)
ver=
anſtaltet, wie aus der morgigen Anzeige erſichtlich, am
Himmel=
fahrstag großes Künſtlerkonzert. Die Einrichtung des Vorgartens
ermöglicht bei dem derzeit ſchönen Wetter auch angenehmes Sitzen
im Freien unter Bäumen und Blumen.
Aus den Parkeien.
— Jugendgruppe der DV.P. Heute
Unterhaltungs=
abend im „Gutenberg” pünktlich 20 Uhr. Gäſte herzlich
will=
kommen.
Warkäumn Vin nint
noch heute die Sommerausgabe des
Darmstädter Fahrplanbuch zu kaufen
Erhältlich zum Preise von 80 Pfennig
in allen Buchhandlungen, Bahnhofs-
Buchhandlungen, Kiosken, Verkehrsbüro
Agenturen des Darmstädter Tagblatts
und in der Geschäftsstelle, Rheinstr. 23
Maase M
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 19.30 Uhr, B 23: „Zu
ebener Erde und im erſten Stock” — Kleines Haus: Keine
Vorſtellung. — Orpheum: Geſchloſſen — Konzerte:
Schloßkeller, Theater=Reſtaurant, Hotel Schmitz, Alter
Rats=
keller. Zum Datterich — Städt. Saalbau, 20 Uhr:
Früh=
lingsfeſt der Darmſtädter Volkshühne. —
Herrngarten=
kaffee, 16 Uhr: Konzert. — Oberwaldhaus:
Garten=
konzert. — Brauerei Schul, 20 Uhr: Konzert.
Himmelfahrttag=Frühkonzerte: 5 Uhr:
Ludwigs=
höhe. — 6 Uhr: Oberwaldhaus. — 7 Uhr: Bärenz=Hufnagel,
Traiſa.
der Rohäl gnnieus, eine Neit
der Lechnlt.
Als man vor etwa 20 Jahren daran
Perſonenbeförderung zu verwenden, ahnte wol
Entwickelung dieſer Transportmittel. Heute
Kulturland ein dichtes Netz von
Ueberland=
ſelbſt der Großſtadtverkehr iſt ohne Omnibus
Nun hatz die moderne Technik gegenüber
Benzin=Omnibuſſen einen weiteren Fortſchrit
Betrieb dieſer Fahrzeuge durch das billige
Brennſtoffkoſten um faſt vier Fünftel reduz
alſo der Benzinomnibus z. B. eine Strecke
zurücklegt, ſo kann der Rohöl=Omnibus für
bis 500 Kilometer fahren. Dieſe Verbillig,
durch Schaffung eines zuverläſſigen und leick
motors, und es iſt erfreulich, daß es gerade e
der Daimler=Benz A.G. vorbehalten war,
wirken und den beſten Rohölmotor der Geg
Der neue Dreiachs=Mercedes=Benz=Omni
wurde geſtern im Beiſein des Herrn Direkte
der Verkaufsſtelle Frankfurt a. M. und des P
von den Werken Gaggenau vor dem Hotel zu
tigung bereitgeſtellt. Beide Herren erklärten.
würdigerweiſe, die großen Vorteile dieſes n
Rohölmotor, die, wie ſchon angedeutet dari
den verbilligten Betriebsſtoff für die Rohöl
Prozent im Vergleich zu Benzinmotoren
au=
ſparſamen Verbrauch eine erhebliche Wirtſe
Dieſe wirtſchaftliche Betriebsweiſe wirkt ſich
in der Perſonen= und Transportbeförderun
=Motor=Omnibuſſen eine Erſparnis eintret
Transportſätze um 80 Prozent geſenkt werde
kommenheit des Motors iſt nach langen fe
erreicht und feſtgeſtellt worden. Die Dieſel
geruchloſe Verbrennung und arbeitet nahe
Omnibus bietet Platz für zirka 50 Fahrgäſ.
Aus dem Gerichksſe
Aw. Er wollte mal Auto fahr
Kaufmann, geboren in Offenbach, zurzeit in
ſich wegen fahrläſſiger Tötung und verſchied
die Verordnungen des Kraftfahrzeugverkel
Er war am 13. Oktober 1929 mit einem Bek
auto nach Altheim bei Dieburg zur Kirchwe
ſuchten dort ein Gaſthaus direkt beim Rur
das Auto davor ab. Da kam dem Angekl
Unterhaltung plötzlich die Idee, er wolle a
Er ſetzte ſich in das Laſtauto, von deſſen B
mindeſte Ahnung hatte, kuppelte falſch, ſo d
rückwärts fuhr. Als er die richtige Kuppel
Auto einen mächtigen Satz nach vorn und
eine Menſchenmenge, die ſich vor einem K
wurde ein Landwirt ſo ſchwer am Unterlei
Wochen ſpäter ſtarb. Als die Tat geſcheher
Angeklagte. Er konnte aber gegenüber de
anklage, die deshalb gegen ihn angeſtrengt v
daß er Furcht vor der Lynchjuſtiz der M
habe. Das Bezirksſchöffengericht verurteilt
klagepunkte zu einem Jahr Gefängnis. Es
exemplariſche Strafe erkannt, weil die Tat
unglaublichen Leichtſinn verriet.
Unter Ausſchluß der Oeffe
gegen einen 25jährigen Spengler aus K!
Sittlichkeitsverbrechens, begangen an einen
verhandelt. Das Gericht billigte dem Angek
ſtände zu und verurteilte ihn zu ſechs Mon
Ein 34jähriger Hilfsarbeit
Straßburg, zuletzt in Gaggenau
wegen vier zum Teil, ſchweren
dem Bezirksſchöffengericht zu ver
im Mai 1929 im Odenwald aus dem Fah
werbe. Er hatte auch einen Abnehmer, der
jeweils anderweitig abſetzte und der zurzei
wegen anderer Verbrechen verbüßt. Drei
Anklage geſtellten Diebſtähle mußten nochm
den, da der Angeklagte die erſchwerenden
falſche Schlüſſel uſw.) in Abrede ſtellte. In
aus einem unverſchloſſenen Schuppen zwei
Flaſchen Wein. Er wird wegen einfachen 2
zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, wobe
nächſten Urteilen, die zweifelsohne auf Zuck
mit eingerechnet werden ſoll.
Aw Die Große Strafkammer hatte am 2
eines 27jährigen Polizeiwachtmeiſters aus
der vom Bezirksſchöffengericht im Februar
im Amt zu vier Monaten Gefängnis verurt
hatte im Jahre 1928 in Babenhauſen als
der dortigen Schupoabteilung etwa 200 M0
die er nebenbei zu verwalten hatte, angeb
ſpäter als Löhnungsrechner nach Darmſtad
ten bei einer Reviſion wieder etwa 200 M
er verſäumt, einigen Polizeiwachtmeiſtern ih
auszuzahlen. Gegen das Urteil des Bezirksſe
Berufung mit dem Ziel auf Freiſprechung
Vertreter der Staatsanwaltſchaft mit dem
Strafe. Die Große Strafkammer verwarf
die Beweisaufnahme keine Neuerungen er
Ei.
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Mittwoch, den 28. Mai 1930
Seite 7
Aus Heſſen.
Ro
henn
Mai. Die Marder machen ſich in
un=
recht empfindlicher Weiſe bemerkbar. Aus
Oberndorfer Straße holte einer dieſer
igels nächtlicherweiſe 13 acht Wochen alte
angelhaft verſchloſſenen Stall. Geflügelhal=
Vorſicht anzuraten. Obwohl im Laufe des
dieſer Geflügelfeinde gefangen wurde,
age jetzt wieder von neuem aufleben zu
hört man, daß dieſe Schädlinge auf ihren
n bemerkt werden. — Der Metzgerburſche
iſter Philipp Höhl (Chauſſeehaus) fuhr mit
dem Hof und ſuchte vor dem Hauſe des
inen vor ihm fahrenden Radfahrer zu über=
Augenblick, als die elektriſche Straßenbahn
drohenden Zuſammenſtoß mit der
Straßen=
ſerſuchte er noch ſchnell die linke
Straßen=
es war zu ſpät. Mit großer Gewalt fuhr
rgen, der durch die Geiſtesgegenwart des
gebracht war. Mit zerſchmettertem rechten
er von herbeigeeilten Leuten unter dem
en und nach Anlegung eines Notverbandes
lbronn in ein Darmſtädter Krankenhaus
szahlung der Militärrenten für den
Poſt erfolgt am Mittwoch, den 28. Mai.
I= uſw. Renten werden am Samstag, den
dt, 26. Mai. Gemeindevoranſchlag.
erat durchberatene Voranſchlag liegt zurzeit
er eine Woche lang zur Einſichtnahme offen.
Ifzubringende, nicht gedeckte Fehlbetrag von
ſch folgende Ausſchlagſätze eingebracht. Es
ſchlagsſatz auf je 100 RM. Steuerwert (die
enen Zahlen bedeuten diejenigen des Vor=
und Bauplätze 15 Pfg. (15 Pfg.); b)
land=
genutzter Grundbeſitz 30 Pfg. (30 Pfg.)
(40 Pfg.); O) Gewerbeertrag 150 Pfg. (140
deſteuer auf je 1 RM. ſtaatliche Steuer bei
RM. — 41,75 Pfg., bei Steuerwerten über
33 Pfg.). Der Geſamtumlagebetrag iſt der
m Vorjahre. Inſoweit eine Erhöhung der
iommen werden müſſen, iſt dies auf eine
uerwerte zurückzuführen.
adt, 26. Mai. Geſangverein „
Ein=
aft‟. Der bei der letzten
Hauptverſamm=
nausflug findet am 13. Juli ſtatt. Es iſt
ider Beteiligung einen Dampfer ab Mainz
reis auf dem Schiff beträgt für Hin= und
ark pro Perſon, je nachdem die Beteiligung
z Koblenz zu fahren. Gegenwärtig
zirku=
gsliſte. Es können ſelbſtverſtändlich auch
an dem Ausflug teilnehmen. Meldung bei
germeiſterei=Sekretär Steuernagel.
26. Mai. Rotkreuztag. Der 1. Juni
Roten Kreuzes. Ein Sonntag im Jahre
en Organiſation mit ihren mannigfachen
ören. Was das Rote Kreuz nicht allein im
indern auch nach dieſem, und beſonders in
chen Notzeit noch leiſtet und ſein Beſtreben,
den verſchiedenſten Gebieten immer noch
uß jedermann mit Achtung und
Aner=
damit allein iſt es nicht getan. Je größer
iſt und wird, je größer und umfangreicher
die nicht allein an die öffentliche, ſondern
fahrtspflege und darunter in erſter Linie
keuz geſtellt werden. Eine weitgehendſte
g iſt deshalb Ehrenſache jedes Einzelnen,
ei, welcher Konfeſſion er angehören mag,
Kreuz kennt hierin keine Unterſchiede in
öge deshalb die Haus= u. Straßenſammlung
viele freudige Geber finden! — Wald=
Himmelfahrtstage wird bei günſtigem
wieder ein Waldgottesdienſt, im nahen
Der Abmarſch dorthin iſt um 9.15 Uhr
Der Poſaunenchor wirkt mit. Bei
ungün=
esdienſt in der Kirche,
26. Mai. Poſaunenchorabend. Der
chor Ober=Ramſtadt hielt einen
Unter=
bend ab, der gut beſucht war. Nach einem
ſch des Chors begrüßte Herr Pfarrer
Nürn=
ſchienenen und gab einen Rückblick über die
unenchorweſens. Alsdann überbrachte der
erbandes der Ev. Poſaunenchöre
Starken=
des Verbandes und wünſchte dem
Poſaunen=
ich weiter gute Entwicklung. Herr Kumpf
nd Entwicklung des Bläſerchors in
humo=
nes Theaterſtück, aufgeführt von den
Mit=
chors, fand beſte Aufnahme. Mit weiteren
ägen zeigte der Poſaunenchor, daß er
ge=
ſehr viel gearbeitet hat. Jedenfalls ſtehen
ngen ſchon auf beachtlicher Höhe, was auch
H.
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Im mittleren Odenwald.
Liebe gnädige Frau, es freut mich, daß Sie nach dem „Frühling im
Oberbeerbacher Tal” Sehnſucht bekommen haben, unſeren Odenwald
kennen zu lernen, trotz Harz und trotz Waſſerkante! Seit ich Ihnen
ſchrieb, bin ich zweimal im mittleren Odenwald gewandert. Das eine
Mal bei ſchwankendem Wetter mit dem Poſtauto bis Ernſthofen;
von da zu Fuß über den Johannesberg und Brandau zur
Neun=
kircher Höhe; von da über Knoden, Krehberg und Starkenburg
nach Heppenheim; mit der Bahn zurück nach Darmſtadt. — Letzten
Sonntag mit der Bahn bis Lengfeld; zu Fuß zum Otzberg über
die alte Hohe Straße, Haſſenrother Höhe (wiederholt Ausblicke zum
Breuberg im Nordoſten), Böllſteiner Höhe zur Spreng; weiter über
die Hohe Zorn, vorbei an Forſthaus Kohlgrube, über die Höhe am
Galgenberg nach Michelſtadt und von hier mit der Bahn zurück.
Sie wiſſen, man iſt nie mit der Poſt zufrieden; bekommt man
kei=
nen Brief oder bekommt man ihn zu ſpät, dann iſt immer die Poſt
ſchuld geweſen. Als Sonntags früh das Poſtauto faſt vollbeſetzt
an die Halteſtelle, nicht weit von unſerer Wohnung kam, beorderte der
Führer ſofort telephoniſch einen zweiten Omnibus, der in kaum fünf
Minuten auch zur Stelle war. Dienſt am Kunden, nicht wahr? Aber,
daß ich es nicht vergeſſe, die Poſt iſt ſogar ſo kulant, daß ſie neulich einen
Prief, der als Abſender mit Maſchinenſchrift die Angabe „
Staatsmini=
ſkerium. Frei laut Revers” trug, ohne Briefmarke an mich beförderte,
obſvohl der Umſchlag nicht das miniſterielle Amtsſiegel trug!
Zur Neunkircher Höhe (600 Meter) müſſen Sie ſchon
mit=
kommen, der Rundblick von da über den ganzen heſſiſchen Odenwald iſt
das Herrlichſte, was Sie ſich denken können. Beim Abſtieg von der
Neunkirche Höhe überquert man in der Nähe von Kolmbach die Chauſſee
Bensheim=Fürth; der Blick auf die ſcharfgeſchnittenen, zum Teil ſteil
abbrechenden Granitberge und =ketten iſt impoſant und verwirrend
zu=
gleich. Ganz in der Ferne ragt aus der Ebene der Malſchen auf,
den eine junge Dame für die Tromm hält, während die Mama ihn richtig
als Melibokus, wie er gewöhnlich genannt wird, erkennt. Beim
lang=
ſamen Aufſtieg zum Knoden hebt ſich im Südoſten aus den
zu=
ſammenfließenden Berghängen Lindenfels heraus, das man mit
Recht die Perle des Odenwaldes nennt; dahinter Tromm, und am
äußer=
ſten Horizont der Katzenbuckel; im Nordweſten klettert der Blick über
Felſenmeer zum Magnetberg bis zum Frankenſtein. Vor dem Knoden
raſte ich in einem Tannenwald, an deſſen Rand ein blühender Birnbaum
ſteht; ein leichter Oſt trieb in die Stille des Nachmittags leiſen, dichten
Blüitenregen auf mich zu; eigenartiger Kontraſt gegen das Dunkel der
Stämme und den nadelbraunen Boden.
Von der Höhe des Krehbergs wiederholt ſich noch einmal der
mächtige Eindruck der nähergerückten Bergketten im Weſten; zwiſchen
ihnen, ganz in der Ferne, glitzert der Nhein und dahinter ahnt man
die Konturen vom Donnersberg.
Am Waldrand an den wenigen Häuſern von Schannenbach
macht ein Mädel die erſten Radfahrverſuche, natürlich wie immer, den
Blick feſt auf die Lenkſtange geheftet. Sie wiſſen, ich kann nun mal das
Schulmeiſtern nicht laſſen; mein „immer gradeaus gucken und feſte
treten!” fällt auf fruchtbaren Boden, und die alte Großmutter, die auf
dem Holzſtoß am Haus ſitzend zuſieht, meint mir rechtgebend, das habe
ſie auch ſchon gehört.
Auf der Starkenburg hat der in hieſigen Gegenden äußerſt
rührige Gau Südheſſen im neu aufgebauten Turm eine Jugendherberge
eingerichtet. Von Heppenheim, dem letzten größeren Städtchen nach
der badiſchen Grenze zu, werden Sie vielleicht noch wenig gehört haben;
aber es wird Sie intereſſieren, daß Liebig hier ſeine erſten
Experi=
mente machte, die ſeiner Apothekerlaufbahn ein plötzliches Ende ſetzten.
Und dann hat dort längere Jahre ein heſſiſcher Dichter, der aus der
Nähe von Mainz ſtammt, gelebt: Wilhelm Holzamer, anläßlich
deſſen 60. Geburtstag (am 28. März) man einige Artikel las. Man hat
ſogar einen Holzamer=Bund gegründet, der nächſtens eine Neuauflage
ſeines Romans: „Vor Jahr und Tag” herausgeben wird. Sein „Peter
Nockler” und „Die Entgleiſten” ſollten Sie leſen. Sein Leben iſt
ein großes Kämpfen; er war Lehrer, der Großherzog zog ihn zur erſten
Ausſtellung der Künſtlerkolonie (1901) und machte ihn zu ſeinem Kabi=
nerts=Bibliothekar. Aber Holzamer hielt es nicht: er ging nach Paris,
und der Aufenthalt dort hat den ſtärkſten Einfluß auf ſein Schaffen
ge=
habt; 37 Jahre alt, ſtarb er 1907 in Berlin. .
Können Sie es ſich vorſtellen, daß mir auf der Wanderung am
ver=
gangenen Sonntag vom Otzberg bis faſt vor Michelſtadt auch
nicht ein Wanderer begegnete, wenn ich vier Jäger, darunter dem
Gruß nach gewiß ein ganz hoher Herr, ausnehme? Und doch läuft die
Höhe, über die der Weg abwechſelnd über Feld und Wald führt, zwiſchen
zwei Tälern — der Gerſprenz im Weſten und der Mümmling
im Oſten —, die, beide von Bahnlinien durchzogen, alſo leicht zu
er=
reichen ſind. Die Karte, die ich Ihnen geſchickt habe, zeigt das ganz
deutlich. Bis zur Spreng folgt man der roten +=Markierung des
Oden=
waldklubs, die allerdings, beſonders von Böllſtein ab, aufgefriſcht
wer=
den ſollte. Von der Spreng aus führt ſeit einiger Zeit eine neue Straße
nach Obermoſſau; ihr folgte ich auf Anraten des Wirtes etwa 1200 Meter
bis zur Kreuzung mit der blauen —=Markierung und erwiſchte ſo
herr=
liche Ausblicke ins Mümmlingtal und die Buntſandſteinrücken im Oſten,
die in ſchnurgerader Linie verlaufen. Dem blauen + nach gings weiter
über die Hohe Zorn, die Straße Ober=Moſſau—Michelſtadt
über=
querend hinauf zur Höhe, wo der Weg nach Erbach abzweigt (die weiße
—=Markierung); von da im Wald ohne Markierung, über Wieſenhänge
auf breitem Weg (gelbes 9) hinunter nach Michelſtadt.
Daß ich es nicht vergeſſe, vor Böllſtein hat man an einer etwas
vom Wege ab im Wald gelegenen Felsgruppe eine einfache
Marmor=
tafel „Den Helden des Weltkrieges” gewidmet. Sie trägt 10 Namen;
aber die Angaben, wo ſie 1914—1918 fielen, vor Verdun oder in
Ruß=
land vermißt wurden, in der Heimat ihren Wunden erlagen, wecken die
Leidensſtationen fener Jahre, und es iſt, als wenn im Jagen des
Win=
des durch die Wipfel der Bäume irgendwo verwehte Seelen ihre Ruhe
ſuchten. Um die Felſen ziehen ſich ein paar Beete Vergißmeinnicht und
Goldlack, und ein wundervoller Strauß friſchen Flieders ſteht zu Füßen
der Tafel. Ich habe viele Gefallenen=Denkmäler geſehen; aber, abgeſehen
vielleicht von dem in Frankfurt, nirgendwo bei aller (heute beſonders
anerkennenswerten) Einfachheit die Mahnung an die Toten und ihr
Verbundenſein mit der Heimat ſo ſtark empfunden wie hier. . .
Bei der Wanderung zur Hohen Zorn aufwärts, wo man
rings=
um von Wald eingeſchloſſen iſt und nur Wald und Himmel ſieht, tur
die Stille der Einſamkeit faſt weh. Am Himmel hingen trübe
Wolken=
fetzen ſchwarzdrohend herunter, als wolle ein Wetter jede Sekunde
los=
brechen. Am Morgen hatte ich ſeltſame Wolkengebilde geſehen; wenn
man ſie zeichnen wollte, würden Sie lachen. Es war auf der Höhe
viel=
leicht eine halbe Stunde vor Böllſtein; man ſieht im Weſten die
Neun=
kircher Höhe mit dem Raupenſtein und Krehberg. Darüber ſtanden
zwei hellgraue Wolkenſtreifen wie zwei Schubladen, dazwiſchen ein
blauer Himmelsſtreifen, die Ränder parallel ſcharf wie mit dem Lineal
gezogen; ſüdlich und nördlich von ſchwarzgrauen Wolkenballen wie
Vor=
hängen umrahmt. Verrückt phantaſtiſch; faſt 5 Minuten blieb das
eigen=
tümliche Gebilde. . . In Michelſtadt war es zu ſpät zum
Sta=
dion, das für Himmelfahrtstag und Pfingſten aufbewahrt bleibt.
Kaum ſaß ich im Zug, als ein faſt wolkenbruchartiger Regen
nieder=
ging; aber ich kam trocken nach Haus.
In ein paar Wochen hoffe ich, Ihnen die neue
Odenwald=
karte zu ſenden. Da ſind nicht nur die ſämtlichen Markierungen des
Odenwaldklubs eingearbeitet, ſondern außer den Höhenſchichten ſind vor
allen Dingen die Wälder kenntlich gemacht. Ich war neulich bei dem
Verleger in Frankfurt, der die Karte ſelbſt in unendlicher Sorgfalt
her=
ſtellt, und habe dabei einen Blick in die Arbeitsſtube des Kartographen
beim alten Herrn Ravenſtein tun können. Es iſt erſtaunlich, mit
welcher Geduld er prüfend und zeichnend jedes Detail ſelbſt einträgt,
und mit dem Auto in die Gegend flitzt, wenn irgendein Zweifel zu
klä=
ren iſt. Sobald die Karte heraus iſt, ſollen Sie ſie haben. Sie werden
uns dann noch beſſer auf unſern Wanderungen in den ſchönen Odenwald
folgen können, und hoffentlich bald Luſt bekommen, ſelber zu Fuß und
auch im Auto eines der lieblichſten Mittelgebirge Deutſchlands lieb
ge=
winnen. Ihr ..."
in Dankesworten an den Veranſtalter und ſeinen rührigen Leiter,
Herrn Buß, zum Ausdruck kam. — Odenwaldklub. Der ſeit
Jahren beim Odenwaldklub eingeführte Himmelfahrtsſpaziergang
geht diesmal ab Gaſthaus „Starkenburg” über Kaiſersberg,
Trautheim, Kirchberg, Marienhöhe ins beliebte Schweizerhaus
nach Eberſtadt. Rückkehr durch das Mühltal.
f. Roßdorf, 27. Mai. Waldfeſt. Das im Gemeindewald an der
Kubig ſtattfindende Waldfeſt des Geſangvereins „Liederzweig” ſoll nun
am Himmelfahrttag ſtattfinden. — Unfälle. Die Ehefrau des Philipp
Felger 4. wurde, als ſie abends die Straße von Gundernhauſen nach
Noßdorf paſſierte, von einem Radfahrer aus Groß=Zimmern, der ohne
Licht fuhr, umgefahren. Die Frau wurde erheblich verletzt und mußte
ſich in ärztliche Behandlung begeben. Dem unvorſichtigen Fahrer wird
ſeine verdiente Strafe nicht ausbleiben. — Ein Perſonenauto rannte
am Ausgang von hier in der Richtung Darmſtadt wider einen
Tele=
graphenmaſt, der durchgefahren wurde. Merkwürdigerweiſe ſind außer
einigen kleinen Verletzungen des Inſaſſen und Beſchädigungen des
Autos keine Schäden entſtanden. — Das 5jährige Kind des Franz
Klump verunglückte auf dem Friedhof dadurch, daß ein Grabſtein im
Gewicht von etwa 150 Pfund, an dem es ſich in einem unbemerkten
Augenblick zu ſchafefn machte, umfiel und das Kind traf. Das Kind
mußte in ein Darmſtädter Krankenhaus transportiert werden, jedoch
ſollen die inneren Verletzungen nicht lebensgefährlich ſein.
T. Falkengeſäß, N. Mai. Das Feſt der Goldenen Hochzeit feierten
letzte Woche hier Herr Wilhelm Haas 1 und Frau Eliſabethe Kath.,
geb. Fiſcher.
P. Rimbach, 26. Mai. Goldene Hochzeit. Der Landwirt
Jakob Fuhr 1. und deſſen Ehefrau Margareta Eliſabetha geb.
Gärtner von Münſchbach feierten geſtern im engſten
Familien=
kreiſe das Feſt der goldenen Hochzeit.
— Heppenheim a. d. B., 27. Mai. Wir weiſen nochmals auf
die beiden Veranſtaltungen auf Chriſti=Himmelfahrt im
Park=
hotel „Halber Mond” hin. Von nachmittags 4,15 Uhr beginnt
das Konzert und um 8 Uhr der Geſellſchaftstanz. Beide
Veran=
ſtaltungen unter perſönlicher Leitung des populärſten ehemaligen
Militärmuſikmeiſters Matthias Weber=Darmſtadt. (S. Inſerat.)
—Gernsheim, 27. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
26. Mai 2,38 Meter, am 27. Mai 2,32 Meter.
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Mittwoch, den 28. Maf 1930
Die Verlobung meiner Tochter Liſel mit
Herrn Dr. med. Siegfried Achenbach
gebe ich hierdurch bekannt.
Elſe Schneider
geb. Küchler.
Darmſtadt, Heinrichſtr. 114.
Meine Verlobung mit Fräulein Liſel
Schneider, Tochter des verſtorbenen
Magdeburger Stadtrats Herrn Hugo
Schneider und ſeiner Frau Gemahlin Elſe,
geb. Küchler, zeige ich hiermit an.
Dr. Siegfried Achenbach.
Darmſtadt, Eliſabethenſtift.
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Heute vormittag 9 Uhr iſt mein innigſitgeliebter Mann, unſer treuer Vater,
Großvater, Schwiegervater, Schwager und Onkel
Medizinalrat Dr. phil. Dr. med. h. c.
Ein Bogt
Apotheker
nach einem arbeitsreichen Leben und nach ſchwerem, mit großer Geduld
getragenem Leiden im 83. Lebensjahre ſanft verſchieden.
Emma Vogt, geb. Lindenborn Karl Stumpf, Heſſ. Strafanſitalts=
Nannh Stumpf, geb. Vogt
Ilſe Vogt, geb. Schlotterer Idirektor
Emil Vogt, Heſſ. Forſtmeiſter
Gertrud Bogt, geb. Schalk
Otto Vogt, Preuß. Polizeihauptmann und drei Enkel.
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Butzbach, den 26. Mai 1930.
Beerdigung: Mittwoch, den 28. Mai, nachmittags 3.30 Uhr, vom Sterbehaus,
Klee=
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Es wird gebeten, von Beileidsbeſuchen abzuſehen.
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Dieses Zeichen bürgt für
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Am 26. d8. Mts. entſchlief nach kurzen, ſchweren, mit
großer Heldenhaftigkeit ertragenen Leiden in Butzbach
unſer hochverehrter, lieber 2. Präſident, Kamerad
Medizinalrat UI. Pogt
nach ſoeben vollendetem 83. Lebensjahr.
Ueber 56 Jahre ſeines arbeits= und erfolgreichen Lebens
hat der Verſtorbene dem Aufbau und der
Fortentwick=
lung des heſſiſchen und des deutſchen
Kriegervereins=
weſens in hervorragendem Maße gewidmet und weit
über die Grenzen ſeiner engeren Heimat hinaus war
ſein Name bei allen Kameraden des Deutſchen
Reichs=
kriegerbundes „Kyffhäuſer” bekannt, deſſen Ehrenmitglied
er war. Uns Heſſen war er aber in erſter Linie der
treuſte Kamerad, der ſiets bereit war, mit Rat und
Tat helfend einzugreifen und nie verſagte. Ein echter
deutſcher Mann mit einem goldenen Herzen. So wird
er ſtets in unſerer Erinnerung weiterleben und auch nach
ſeinem Heimgange in eine beſſere Heimat wird das
Bild dieſes ausgezeichneten Mannes uns ſtets als
An=
ſporn zur Pfilichterfüllung bis zum Letzten vorſchweben.
Im Namen der Kriegerkameradſchaft Haſſia
von Oidiman
Generallentnant a. D.
1. Präſident.
(8508
Nachruf.
Unterfertigter erfüllt hiermit die traurige Pflicht,
ſeine Alten Herren und Aktive von dem
plöß=
lichen Ableben ſeines lieben Mitgliedes
Herrn
Karl Allwohn
stud. ing.
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Akad. Bauingenieurverein e. V.
J. A.: K. W. Sippell.
Darmſtadt, den 27. Mai 1930. (8521
Todes-Anzeige.
Heute entſchlief nach kurzem Leiden
unſere gute Gattin, Mutter,
Schwie=
germutter, Großmutter und Tante
Frau
Johanna Schack
geb. Kahn
im 85, Lebensjahr.
(8517
Die trauernden Hinterbliebenen:
Nathan Schack und Familie.
Georgenhauſen, den 27. Mai 1930.
Die Beerdigung findet
Donners=
tag Mittag 2 Uhr ſtatt.
Am 22. Mai 1930 verſtarb. mein
lieber Mann, unſer guter Vater,
Schwiegervater, Großvater, Onkel
und Schwager
Heinrich Melck
Beißbindermeiſter
im Alter von 59 Jahren
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Sch. Melck Wwe.
geb. Poth.
Darmſtadt, den 27. Mai 1930.
Lichtenbergſtr. 27.
Die Einäſcherung fand auf Wunſch
des Verſtorbenen in aller Stille
ſtatt.
(85
EI. Kirohengesangverein für Hessen
Samstag den 31. Mai, 20 Uhr,
Aufführung der
H-moll-Messe
von Joh. Seb. Bach
in der Stadtkirche zu Darmstadt durch
den Ev. Kirchengesangverein in
Often-
bach a. M. unter Leitung von
Musik-
direktor Karl Lembcke-Frankfurt a. M.,
Orchester des Landestheaters.
Solisten: Betty Assmuth (Sopran), Maria
Philippi-Köln (Alt), Heinrich Landzettel
(Tenor), Peter Schäfer (Baß), Wilhelm
Borngässer (Orgel), Fritz Noack (
Cem-
bolo). — Karten zu 3, 2 und 1 Mk.
bei Christian Arnold am weißen Turm.
Oeffentliche Hauptprobe
— Freitag, den 30. Mai, 20 Uhr.
Eintritt 1 Mk.
(857
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Nittwoch, den 28. Mai 1930
Jahr der Heuſchrecken=
AMtämepsen.
gegen die „ſpringenden Armeen”
DP. Kairo, 8. Mai.
es Orients befinden ſich heute im
Kriegs=
ungeheure Heuſchreckeninvaſion, die ſchon
ge Verheerungen angerichtet hat. Den
Län=
en, Paläſtina, Transjordanien, Syrien, und
n Krieg aufgezwungen, deſſen Beendigung
der völligen Vernichtung des Feindes
ab=
den Heuſchreckenſchwärme bewegen ſich von
Halbinſel Sinai und vom Sudan
herkom=
öſtlichen Provinzen und Oberägypten bereits
ach ſind es drei Fuß dicke Ströme von Tier=
Gebiete herfallen, und ſelbſt einen
Eiſen=
zu zwingen vermögen. Wo ſie auftreten,
bares Land, ſie laſſen kein Blatt an den
chern und kein Weizenkorn an der Aehre.
zigen Haufen zum Opfer. Die Bevölkerung
änder wehrt ſich verzweifelt gegen den
ver, deſſen Schwvärme die Sonne verdunkeln.
er Bibel bereits genannten
Abwehrmaßnah=
großer Feuer und Lärmentwicklung, die
ergriffen wurden, haben ſich durchaus als
wohl werden die fliegenden Heuſchrecken
der vertrieben: aber es gilt in erſter Linie,
id am Ablegen der Eier zu hindern. Der
wenn er Ausſicht auf endgültigen Erfolg
n gegen die „heranwachſende Generation”
Im meiſten dazu beiträgt, das Land in
weni=
öde Wüſte zu verwandeln.
verſuchen die Regierungen der Länder
u vernichten. Die ägyptiſche Regierung hat
zur Verfügung geſtellt, ſämtliche Truppen
Hilfsmitel mobil gemacht und einen
Eng=
ing des Abwehrkampfes beauftragt. Man
ür 20 Dekagramm Heuſchreckeneier, die
ab=
uruſch und für 100 Kilo Heuſchrecken ſogar
griff von den ungeheuren Maſſen, in denen
gefährlichen Inſekten auftreten, bekommt
enkt, daß in den letzten Wochen in Trans=
10 Tonnen Eier geſammelt und 10 850 Kan=
25 Litern verbraucht wurden.
Ein Bild von dem Umfang des Krieges vermittelt eine kurze
Beſchreibung eines Großkampftages, wie er z. B. kürzlich an der
aghptiſchen Grenze ſtattgefunden hat. Große Kamelreiter=
Patrouillen, die in die Wüſte ausgeſchickt wurden, berichteten dem
Poſten Elariſh das Herannahen einer „ſpringenden Armee”, die
im Stande geweſen wäre, ganz Aegypten in kürzeſter Zeit
kahlzu=
freſſen. Sofort wurde alles verfügbare Militär von Elariſh
auf=
geboten. Raſch warf man Schützengräben auf. Inzwiſchen
rück=
ten die Gegner unaufhaltſam gegen den erſten Graben vor. In
dieſen ſtürzten ſie ſich hinein. Sodann begann das Militär den
angefüllten Graben mit Petroleum zu übergießen und die Tiere
anzuzünden. Der nachrückende Schwarm wurde zunächſt durch die
koloſſale Rauchentwicklung im Vordringen aufgehalten, ſo daß
die Gräben geſäubert werden konnten und dadurch den
Folgen=
den Platz gemacht wurde. Trotzdem war am zweiten Tag die
Situation äußerſt gefährlich, da eine neue Welle in einer Breite
von etwa 7 Meilen heranrückte, die die Gräben zu überflügeln
drohte. Da ſich das vorhandene Militär als zu ſchwach erwies,
mußten Verſtärkungen herangezogen werden. Es wurde eine
Reihe neuer Gräben aufgeworfen. Aus den Petroleumkannen
wurden etwa 30 Zentimeter hohe Blechſtreifen geſchnitten, mit
deren Hilfe man die Gräben verlängerte. Hierdurch wurde den
Tieren wieder Halt geboten, und das Anzünden konnte von
neuem beginnen. Vier Tage und vier Nächte dauerte der Kampf.
Dann war der Angriff abgeſchlagen. Meilenweit war der
Wüſten=
ſand mit verkohlten Tierleibern überſät.
Allen Anſtrengungen zum Trotz iſt jedoch die Gefahr ſehr
groß —; denn die Schwärme ziehen, dem Oſtwind folgend, immer
von neuem von ihren Brutplätzen in der Wüſte fort. Der
Ab=
wehrkampf in ſeiner heutigen Form wird ſich auf die Dauer nicht
als ausreichend erweiſen können. Sachverſtändige ſind der
Auf=
faſſung, daß der Kampf nur ein halber iſt, ſolange nicht
inter=
nationale Expeditionen Jahr für Jahr die Wüſten nach den
Zen=
tralbrutplätzen abſuchen. Ohne Zweifel erfordert dies
außer=
ordentlich hohe Mittel, die aber reichlich aufgewogen werden;
denn ein einziges Heuſchreckenjahr vernichtet ein Vielfaches dieſer
Summe. Und in der Tat fürchten heute ſchon die Aegypter für
ihr wichtigſtes Exportgut, die Baumwolle, die das Rüchgrat der
ſtaatlichen Finanzwirtſchaft bildet. Es iſt zu hoffen, daß in
kür=
zeſter Zeit Gegenmaßnahmen ergriffen werden, die eine
Wieder=
holung des Kataſtrophenjahres 1930 nach menſchlichem Ermeſſen
unmöglich machen.
Auch Rumänien wird zurzeit von zahlloſen
Heuſchrechken=
ſchwärmen heimgeſucht. Hauptſächlich ſind das Donqudelta, die
Süddobrudſcha und die Umgebung von Klauſenburg bedroht.
Man nimmt an, daß die Heuſchrecken nicht von weither gekommen
ſein können, ſondern ſich imerhalb des Waldes, den ſie zuerſt
kahlgefreſſen haben, ſeit dem vorigen Jahre ſo ſtark vermehrt
haben müſſen. Wenn ſie ſich bis zum nächſten Jahre im gleichen
Verhältnis vermehren, ſo ſind die Folgen für das Land garnicht
abzuſehen. Vorläufig ſind die Tiere noch zu jung, um Eier legen
zu können und infolgedeſſen beſteht die ſichere Hoffnung, daß die
Gefahr rechtzeitig abgewendet werden kann. Die Bewohner der
am meiſten gefährdeten Gemeinden ſind aufgefordert worden, ſich
dem Kampf gegen die Heuſchrecken zur Verfügung zu ſtellen. Der
Kriegsminiſter hat das Militär aufgeboten, das mit den Mitteln
der modernſten Kriegstechnik, mit Flammenwerfemn und rieſigen
Gaswolken, arbeitet. Der Landwirtſchaftsminiſter Mihalache iſt
in Begleitung mehrerer Inſektenſachverſtändiger nach Siliſtria
abgereiſt, um ſelbſt die Arbeiten zur Beſeitigung der Gefahr zu
überwachen. Mon hofft mit Sicherheit, die Heuſchrecken am
Ueberſchreiten der Donau verhindern zu können.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 28. Mai. 9.30: Schulfunk. 15: Stuttgart:
Kinder=
ſtunde. O 16: Konzert. Marſchner: Ouv. „Der Vampyr”
Lortzing: Arie aus „Undine‟. — Volkmann: Serenade Nr. 3. —
Marſchner: Szene und Arie aus „Hans Heiling”. — Kreutzer:
Romanze aus „Das Nachtlager von Granada‟. — Mendelsſohn:
Ouv. zum Märchen von der ſchönen Meluſine. — Danach: Alte
Tanzmuſik. 18: Bei einem Blasinſtrumentenbauer. — Gang
durch Werkſtatt und Muſeum. Mikrophonreportage. o 18.35:
Stuttgart: Min.=Rat Goslar: Journaliſt oder Literat? o 19.05:
Stuttgart: P. Schnöckel: Chicago, die Stadt der Zukunft, und ſeine
Weltausſtellung. O 19.30: Berlin: Max Reinhardt, anläßlich
ſeines fünfzigjährigen Bühnenjubiläums: Der Schauſpieler. o 20:
Aus der Philharmonie, Berlin: Konzert des New Yorker
Philhar=
moniſchen Orcheſters mit Toscanini. Beethoven: Dritte Sinfonie in
Es=dur (Eroica). — Brahms: Variationen über ein Thema von
Joſef Haydn. — Strauß: Tod und Verklärung. 6 22: Schallplatten.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Mittwoch, 28. Maf. 9.30: Seine ſchwerſte
Stunde. Aus dem Leben Friedrich des Großen. Spiel von Herm.
Haſenauer. O 10: Max und Moritz. Wir ſpielen den
Maikäfer=
ſtreich mit dem Onkel Fritz. 10.35: Mitteil, des
Reichsſtädte=
bundes. O 14.45: Kinderſtunde. O 15.45: Marie Jörling:
Prak=
tiſche Winke für die Gartenbeſitzerin. o 16: Prof. Dr. Sprengel:
Kriegsdichtungen im Unterricht. o 16.30: Hamburg: Konzert
o 17.30: Balladen und Lieder von Hans Hermann. o 17.55:
Dir. Lange: Wirtſchaftliche Kriſe und Maſchinenbau. o 18.20:
A. Ruſſo: Erhaltung und Schonung alter Bilder. o 18.40:
Spa=
niſch für Anf. o 19.05: Prof. Dr. Jäckh: Die Zukunft des
Völkerbundes. O 19.30: Max Reinhardt: Der Schauſpieler. O 20:
Berliner Kunſtwochen 1930. Aus der Philharmonie: Arturo
Tos=
canin. Beethoven: Sinfonie Nr. 3 (Eroica). — Brahms: Variationen
über ein Thema von Haydn. — Strauß: Tod und Verklärung.
O. Danach: Tanzmuſik.
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Mittwoch, den 28. Mai 1930
Seite 10
Die „Zünf Ringe” über Berlin.
Der Rieſenbrand im Often Berlins.
Reich und Ausland.
Die Amerikafahrt der europäiſchen
Journaliſten.
Waſhington. Die Journaliſten, die auf
Einladung der Carnegie=Stiftung für
interna=
tionalen Frieden gegenwärtig durch die
Verei=
nigten Staaten eine Studienreiſe unternehmen
und unter den ſich je ein Vertreter des „
Ber=
liner Tageblattes”, der „Frankfurter Zeitung”
und des „Hamburger Fremdenblattes”
befin=
den, wurden geſtern in Waſhington in
Gegen=
wart von Mitgliedern des diplomatiſchen Korps,
darunter der deutſche Botſchafter Dr. v.
Pritt=
witz und Gaffron, und hervorragender
amerika=
niſcher Preſſevertreter von der Leitung der
Stif=
tung auf einem Feſtbankett bewillkommnet. Auf
die Begrüßungsanſprache erwiderte im Namen
der europäiſchen Journaliſten Dr. Feder vom
„Berliner Tageblatt” in engliſcher Sprache. Er
bezeichnete eine ſolche Studienreiſe als das beſte
Mittel der Verſtändigung und ſagte, die Preſſe
ſei berufen, die Wunden des Weltkrieges zu
heilen. Der hier bereits erfolgte und ſich ſo
glänzend bewährende Zuſammenſchluß von 48
großen Ländern zu der gewaltigen Föderation
der Vereinigten Staaten von Amerika ſei für
Europa ein wertvolles Beiſpiel für die
Schaf=
fung der jetzt ſo eifrig erörterten Vereinigten
Staaten von Europa. Wenn auch die Lage
Europas erheblich komplizierter und
problem=
reicher ſei, ſo würde ſich der Plan doch
durch=
führen laſſen, wenn kein Staat Hegemonie
be=
anſpruche.
Hauptverſammlung des Vereins Deutſcher
Zeitungsverleger.
Bochum. Als Auftakt zu der am geſtrigen
Dienstag hier begonnenen Hauptverſammlung
des Vereins Deutſcher Zeitungsverleger wurden
am Montag abend die aus allen Teilen des
Deutſchen Reiches in Bochum
zuſammengekom=
menen deutſchen Zeitungsverleger von der Stadt
Bochum feſtlich empfangen. An eine
Feſtvor=
ſtellung im Bochumer Stadttheater ſchloß ſich ein
Empfang im Parkhotel Haus Rechen.
Oberbür=
germeiſter Dr. Ruer begrüßte den Verein
Deut=
ſcher Zeitungsverleger namens der
Stadtver=
waltung. Hierauf dankte der Vorſitzende des
Vereins Deutſcher Zeitungsverleger,
Kommer=
zienrat Dr. Krumbhaar, dem Oberbürgermeiſter
im Namen des Vereins für die liebenswürdige
Einladung nach Bochum und vor allem für den
wundervollen Abend im Stadttheater. Wir
haben in Heidelberg, ſo führte Kommerzienrat
Krumbhaar etwa aus, das romantiſche Antlitz
von Deutſchland geſehen. Hier in Bochum ſehen
wir das andere Antlitz Deutſchlands, das der
Arbeit. Wir alle wiſſen, daß dieſe Arbeit mit
der Exiſtenz des ganzen deutſchen Volkes
un=
trennbar verbunden iſt. Für die meiſten von uns
iſt das Ruhrland Neuland, und wir ſind mit
großen Erwartungen hergekommen. Aber ich
darf ſagen, daß dieſe Erwartungen übertroffen
worden ſind. Es liegt mir gänzlich fern, hier
von Kommunalpolitik zu reden. „Politiſch Lied
iſt ein garſtig Lied!” Ich will nicht darüber
ſprechen, daß die meiſten von uns aus Städten
kommen, denen es noch viel ſchlechter geht. In
der heutigen Notzeit heißt es, zuſammenzuſtehen.
Die Kriſe, unter der das ganze deutſche Volk
gegenwärtig leidet, wirkt ſich überall aus.
Hof=
fen wir, daß es ſich bald zum Guten wendet. Ein
geſelliges Beiſammenſein ſchloß den Abend ab.
Probefahrt des Hapagdampfers „Bitterfeld”.
Hamburg. Am 26. Mai fand die
Ab=
nahme=Probefahrt des bei den Howaldtswerken,
Kiel, erbauten Schnellfrachtdampfers „
Bitter=
feld” der Hamburg—Amerika=Linie ſtatt. Die
Fahrt, die erfolgreich verlief, fand noch am
gleichen Tage vor Holtenau ihren Abſchluß. Als
Gaſt nahm an ihr auch der 1. Bürgermeiſter der
Stadt Bitterfeld teil. D. „Bitterfeld” iſt eines
der beiden für den Auſtraliendienſt der
Ham=
burg—Amerika=Linie erbauten neuen
Schnell=
frachtſchiffe. Seine Größe beträgt 7700 B.R.T.,
die Geſchwindigkeit 15 Knoten. Die erſte
Aus=
reiſe tritt D. „Bitterfeld” am 4. Juni an.
Das Flammenmeer von Kilometerlänge.
Im Oſten Berlins brach in dem Lagerviertel am Bahnhof Stralau=Rummelsb:
aus, der mit raſender Schnelligkeit um ſich griff. Auf das Signal der höchſte
fünfzehn Feuerwehrzüge an den Brandplatz, wo große Lagervorräte dem entfeſ
Opfer fielen.
Die Pernehmung
des Düſſeldorfer Maſſenmörders.
Neue Feſtſtellungen und Einzelheiken in der Mordſache Kürken. — Der Mörder
geftehl zwei weikere, noch unbekannke Morde ein.
Düſſeldorf, 27. Mai.
Die bisherigen Ermittlungen in Sachen des
Düſſeldorfer Maſſenmörders Peter Kürten
haben zu der Feſtſtellung geführt, daß Kürten
den Ueberfall im Grafenberger Wald am 14. 5.
1930 und den Ueberfall auf Gertrud Schulte am
25. 8. 1929 ausgeführt hat. Die beiden
überfal=
lenen Mädchen haben Kürten mit Beſtimmtheit
als Täter wiedererkannt. Kürten hat die
Vor=
gänge in dieſen beiden Fällen in voller
Ueber=
einſtimmung mit der Darſtellung der beiden
Mädchen geſchildert, und zwar mit zahlreichen
Einzelheiten, die nur der Täter wiſſen konnte.
Ferner iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß
Kür=
ten den Mord an der Maria Hahn am 11. 8.
1929 in Papendell begangen hat. Auch in dieſem
Fälle iſt die Täterſchaft des Kürten durch eine
Fülle von Einzelheiten erwieſen, die nur dem
Täter bekannt ſein konnten.
Beſonders belaſtend iſt ſeine genaue
Beſchrei=
bung der Schaufel, die er zur Beſtattung der
Leiche der Maria Hahn im Walde bei Papendell
weit des Tatortes in einem Waſſerlauf unter
einem Gebüſch verſteckt gefunden.
fall Gertrud Albermann kann als bewieſen gel= prüfung dieſer Angaben hat ſich die
Düſſeldor=
ten. Es wurde in der Preſſe ſchon bekannt
gege=
ben, daß die Arbeiten des
Schriftſachverſtän=
digen Dr. Schneickert den einwandfreien
Nach=
weis dafür erbracht haben, daß Kürten auch der
Albermann nicht zu zweifeln. Zudem hat
Kür=
ten auch in dieſem Falle die Tat mit ſehr
zahl=
reichen Einzelheiten geſchildert, die ſich mit dem
objektiven Tatbeſtand, wie ihn die Mordkommiſ=
Die bisher ſtattgefundenen Gegenüberſtel= geſteckt. Er beſtritt jedoch entſchieden, an der
lungen ergaben, daß Kürten als Täter ſowohl
von der Ehefrau Meurer, als auch von der
Ka=
geworfen hat, beſtimmt wiedererkannt wurde.
Er ſelbſt erkannte auch ohne weiteres dieſe
bei=
den Zeuginnen als ſeine Opfer an und wieder=
Hergang ſeiner Taten. Die ihm von den Zeu=
und zutreffend.
Der am 26. Auguſt 1929 in Lierenfeld mit
einem Meſſer geſtochene Heinrich Kornblum
er=
kannte Kürten bei der Gegenüberſtellung nicht
wieder. Dagegen bezeichnete Kürten den
Korn=
blum, deſſen Name er allerdings nur aus der
Zeitung kenne, als eines der drei Opfer, die Waldesdickicht aus. In der folgenden Nacht warf
er am 26. Auguſt 1929 unmittelbar
hinterein=
ander durch blindes Drauflosſtechen verletzt hat.
den, haben Kürten bei der Gegenüberſtellung
nicht wiedererkannt, weil ſie ihn bei der Tat des von den Gäſten des Lokals wiedererkannt
nur ganz flüchtig geſehen hatten.
Verhängnisvoller Mauereinſturz.
Halle. Durch den Einſturz einer etwa
30 Meter langen Hofmauer der Schule in
Dom=
nitzſch wurden zahlreiche Schulkinder, die ſich
daraufgeſetzt hatten, um dem Richtfeſt auf einem
benachbarten Neubau zuzuſehen, begraben. Sechs
Kinder wurden mit lebensgefährlichen
Ver=
letzungen aus den Trümmern herausgeholt, zehn
Kinder erlitten leichtere Verletzungen.
Zwanzig Schwerverletzte eines Autounglücks.
Paris. In dem Dorf Saulzoir bei
Cam=
brai fuhr ein mit Arbeitern beſetzter Kraft=
Inzwiſchen ſind verſchiedene Lichtbilder des
Kürten amtlich veröffentlicht worden. Die
Po=
lizei fordert alle Perſonen, insbeſondere Frauen
und junge Mädchen, die mit Kürten in
Berüh=
rung gekommen und von ihm tätlich angegriffen
oder mißhandelt worden ſind, auf, ſich
unverzüg=
lich zu melden. Kürten hat verſchiedene
Ueber=
fälle auf Mädchen geſtanden, von denen der
Polizei nichts bekannt war, weil die Opfer
be=
dauerlicherweiſe es unterlaſſen haben, ſofort
An=
zeige bei der Kriminalpolizei zu erſtatten. Mit
ihrer Hilfe wäre es möglich geweſen, Kürten
ſchon früher unſchädlich zu machen.
Wie inzwiſchen weiter bekannt wird, ſoll
Kürten geſtanden haben, außer den der
Oeffent=
lichkeit bekannten Mordtaten noch zwei weitere
Morde auf dem Gewiſſen zu haben. Im Alter
von 16 Jahren will Kürten im Grafenberger
Walde einer Dirne den Hals zugedrückt haben,
bis ſie kein Lebenszeichen mehr von ſich gab.
Ferner will er vor etwa 1½ Jahren in der
Um=
gebung von Eſſen bei einem Einbruch in eine
Wirtſchaft in ein Schlafzimmer gekommen ſein,
benutzt hatte. Dieſe Schaufel wurde ſpäter un= wo er einen etwa neunjährigen Knaben
umge=
bracht habe, damit ihn dieſer nicht verrate. Ein
amerikaniſcher Onkel des Jungen ſei damals
Auch die Täterſchaft Kürtens in dem Mord= unter Mordverdacht verhaftet worden. Zur
Nach=
fer Kriminalpolizei ſofort mit der Eſſener und
Mülheimer Kriminalpolizei in Verbindung
geſetzt.
Wie aus der Vernehmung am Montag noch
Schreiber der ſogenannten Mörderbriefe iſt, bekannt wird, will Kürten den Mord an der
Schon deshalb iſt an ſeiner Täterſchaft im Falle, achtjährigen Roſa Ohliger im Jahre 1929 nicht
in ſeiner Wohnung, wie verſchiedene Blätter am
Montag wiſſen wollten, ſondern an der Stelle
begangen haben, wo die Leiche ſpäter gefunden
wurde. Den Mord habe er abends ausgeführt.
ſion ſeinerzeit feſtgeſtellt hat, decken. Die Ver= Am anderen Morgen, um 6 Uhr, habe er die
nehmung Peter Kürtens wird heute fortgeſetzt. Leiche mit Petroleum begoſſen und in Brand
Ohliger ein Sittlichkeitsverbrechen begangen zu
haben. Den Fleher Doppelmord, der am 25. 8.
roline Herſtraß, die er ſeinerzeit in die Düſſel 1929 größtes Entſetzen hervorgerufen hat (man
fand in den Morgenſtunden des 25. Auguſt die
fünfjährige Getrude Hamacher und die
dreizehn=
jährige Luiſe Lenzen in einem Gemüſefeld mit
holte in deren Gegenwart in großen Zügen den zahlreichen Meſſerſtichen tot auf), geſtand
Kür=
ten ein. Auch über den Mord an der Maria
ginnen geſtellten Fragen beantwortete er ſicher Hahn gab Kürten eine genaue Schilderung. Er
hatte mit der Hausangeſtellten Hahn ein
Lie=
besverhältnis angeknüpft und mit ihr mehrfach
Ausflugslokale beſucht. Am Tage vor dem Mord
hatte er ſich längere Zeit mit dem Mädchen in
dem Gartenlokal Stindermühle aufgehalten. Den
Mord führte er am Abend desſelben Tages im
er das Grab aus und ſchleppte die Leiche aus
dem Walde in das Grab, das er dann zuwarf.
Die Ehefrau Mantel und die Anna Goldhauſen, Er hatte den Entſchluß gefaßt, die Leiche der
die am gleichen Tage durch Stiche verletzt wur= Maria Hahn zu begraben, weil er fürchtete, daß
er bei dem ſofortigen Bekanntwerden des
Mor=
werden könnte.
wagen, der einem entgegenkommenden
Rad=
fahrer ausweichen wollte, in ein Haus hinein
und wurde ſtark beſchädigt. Zwanzig Arbeiter
wurden ſchwer verletzt; mehrere ſchweben in
Lebensgefahr.
Sechs Tote bei einem Autounglück.
London. An einem Bahnübergang bei
Coburg in Ontario wurde ein mit ſechs
Per=
ſonen beſetztes Automobil von einem Zuge
er=
faßt. Sämtliche Inſaſſen, die Mitglieder einer
Familie waren, wurden getötet.
Die Eröffnung des Olympia=Kongreſſes im Feſtſaal der Berliner Univerſität.
Im Kreis: Graf de Baillet=Latour, der Präſident des Internationalen Olympiſchen Kongreſſes.
In der Aula der Berliner Univerſität wurde unter Anweſenheit der Spitzen der Reichs= und
Staatsbehörden feierlich der Olympiſche Kongreß 1930 eröffnet. Das Programm der Olympiſchen
Woche ſieht neben zahlreichen Ausſchuß=Beratungen mehrere Empfänge bei den Reichsminiſtern
und ein Gartenfeſt beim Reichspräſidenten vor.
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Der Sportbetrieb am Himmelfahrtstage erreicht ſelten den Umfang,
den man eigentlich für einen Feſttag im Maienmonat annehmen müßte.
Dieſe Tatſache iſt in erſter Linie darauf zurückzuführen, daß der
Him=
melfahrtstag für viele Sportvereine, beſonders aber für die meiſten
Turnvereine der obligatoriſche „Tag des Wanderns” iſt.
Ueber=
all findet man in dieſen Tagen auf den Landſtraßen, in den Wäldern,
Bergen und an den Seen Sport= und Turnvereine, die ſich dieſen Tag
für die Pflege eines geſelligen Wanderns reſerviert haben. Daneben gibt
es immerhin aber auch noch eine ſtattliche Anzahl von Wettkämpfen.
Auch im
Fußball
bleiben die Freunde dieſes Sports nicht ohne ihre gewohnte Koſt. In
Süddeutſchland bringt der Feſttag u. a. die folgenden intereſſanten
Pri=
datſpiele: Bayern München — Slavia Prag (Jubiläumsſpiel), V. f. N.
Schwenningen — W. A.C. Wien, S.C. Freiburg — Eintracht M.=
Glad=
bach, F.V. Raſtatt — V. f. L. Neckarau, Sportfreunde Freiburg — S.C.
Schlettſtadt (Elſaß) und Sp.Vg. Schramberg — Wormatia Worms. In
Frankfurt tragen F.S.V. Frankfurt und Sportgemeinde Höchſt das
End=
ſpiel um den Frankfurter Pokal aus. Die Gruppe Saar hat ein
Auf=
ſtiegsſpiel angeſetzt. bei dem St. Ingbert und Dillingen
zuſammentref=
fen. Verſchiedene ſüddeutſche Mannſchaften fahren nach auswärts. So
machen die Wormſer Alemannen auf ihrer Weſtdeutſchlandreiſe bei den
Eſſener Sportfreunden Station, während der Karlsruher F.V. in
Kob=
lenz auf eine Stadtmannſchaft trifft. Der Hamburger Sportverein trägt
ein Spiel gegen die „Deutſchamerikaner” aus.
Leichtathletik.
Phönix Mannheim veranſtaltet Jugendwettkämpfe, an denen ſich die
beſten Jugendlichen der Vereine Eintracht Frankfurt. S.V. 98
Darm=
ſtadt, F.V. Kaiſerslautern V. f. R. Heilbronn, F.V. Frankenthal, Pfalz
Ludwigshafen, V. f. R. Mannheim und M. T. G. Mannheim beteiligen.
Einen Klubkampf liefern ſich Schwaben Augsburg und Ulm 94.
Tennis.
Die franzöſiſchen Tennis=Meiſterſchaften dauern auch am
Himmel=
fahrtstag noch an. Sie werden an dieſem Tag bereits einige wichtige
Vorentſcheidungen in den Einzelſpielen bringen. Im Reich nehmen am
Donnerstag u. a. die Turniere in Saarbrücken und Verlin (
Schlittſchuh=
klub) ihren Beginn.
Radſport.
Die Nürnberger Radrennbahn wartet am Himmelfahrtstag mit
Dauerrennen auf, bei denen u. a. Paul Krewer Maronnier, Wynsdau
und Schindler an den Start gehen werden. — Um das „Goldene Nad
von Braunſchtweig” bewerben ſich die Steher Dederichs, Lewanow,
Jür=
gens, Thollembeck, Leddy und Jubh. — Verſchiedene kleine
Straßen=
rennen vervollſtändigen das Programm.
Motorſport.
Mit einer Schönheitskonkurrenz erreicht am Donnerstag das
Wies=
badener Automobilturnier ſeinen Abſchluß. — Auf dem Templiner See
findet eine internationale Motorboot=Regatta ſtatt.
Verſchiedenes.
Zur Erinnerung an die Einweihung des Frankfurter Stadions
fin=
den, wie alljährlich, ſo auch in dieſem Jahre, am Himmelfahrtstage
„Stadionwettkämpfe” ſtatt, an denen faſt alle Sportarten beteiligt ſind.
Pferdeſport.
Galopprennen gibt es am Donnerstag in Berlin=Grunewald,
Ham=
burg=Großborſtel, Leipzig, Dortmund und Paris.
Handball im Odenwaidggu der 9.5.
Der 25. Mai 1930 brachte folgende Ergebniſſe: Nauheim 1. —
Erbach 1. 4:7, Groß=Umſtadt 1. — Groß=Zimmern 1. 5:1, Groß=
Um=
ſtadt 2. — Kirch=Brombach 1. 1:7, Michelſtadt 1. — Lengfeld 1. 12:3,
Groß=Bieberau 1. — Habitzheim 1. 10:0, Groß=Bieberau 2. —
Habitz=
heim 2. 0:0. Heubach 1. — Schlierbach 1. 2:1, Zell 1. — König 1. 2:3,
Zell 2.— König Jugend 0:7, Lengfeld 2. Spachbrücken 1. 1:4, Kirch=
Brombach 2. — Nichen 2. 6:2, Momart 2. — Reinheim 2. 4:2, Klein=
Umſtadt 1. — Steinbuch 1. 4:1.
Groß=Umſtadt iſt im Aufbau gut. Groß=Zimmern arbeitet wohl
eifrig, muß ſich aber hauptſächlich auf Verteidigung beſchränken und
kann nie gefährlich werden. Nach dem Wechſel kommt Groß=Zimmern
etwas auf und ſchießt das Ehrentor. Kirch=Brombach iſt jederzeit Herr
der Lage. Lengfeld muß ſtark mit Erſatz antreten. Michelſtadt beweiſt
immerhin eine Spielſtärke, die aufhorchen läßt. Eine Klaſſe beſſer als
ſein Gegner ſpielt Groß=Bieberau. Habitzheims Torhüter verhütet eine
noch größere Niederlage ſeiner Elf. In Heubach zeigen beide
Mann=
ſchaften eine ſchönes Treffen bei turneriſchem Betragen. Leider kann
man dasſelbe von dem Spiel der 1. Mannſchaften Zell — König nicht
ſagen. Bei Nachbarvereinen ſollten Rauhheiten auf jeden Fall
unter=
bleiben. Erfreulich iſt, daß das Treffen Zell 2. — König Jugend in
feiner Art durchgeführt wird. In Klein=Umſtadt gibt es ein echtes
Werbeſpiel zu ſchauen. Richens 2. ſpielt etwas hart und nur mit
9 Mann. Momart gewinnt infolge beſſerer Durchſchlagskraft.
Gaumeiſter im Fauſtball wurde Klein=Zimmern, das den
Titel 4 Jahre hintereinander errang. Die Tabelle zeigt; Klein=
Zim=
mern 3 Spiele, 3 gewonnen, 0 verloren, 6 Punkte; Hetzbach, Beerfelden
und Ernſthofen je 3 Spiele, 1 gewonnen, 2 verloren, 2 Punkte. Beſter
der 4=Klaſſe wurde ebenfalls Klein=Zimmerns 2.; es folgen in der
Punktzahl: Hetzbach 2., Beerfelden 2. und Ernſthofen 2.
Kommenden Sonntag, den 1. Juni, ſpielen: Gau=
Auswahl=
mannſchaften in König um 3 Uhr in der Aufſtellung: 4=
Mann=
ſchaft: Baſtian; Abbé, Ihrig; Heilmann, Magſam, May; Wolf, Ihrig,
Gmmerich, Kurz, Itzel. B=Mannſchaft: Grasmück: „Kredel,
Trumpfheller; Hamm, Heckmann, Wehrheim; Friedrich, Viehmann,
Grundge, Angermaier, Daſcher. — König 2. — Habitzheim 1. um 1.15
Uhr Lengfeld 1. — Nichen 1. um 3 Uhr, Lengfeld 2. — Nichen 2. um
2 Uhr, Kirch=Brombach 1. — Groß=Bieberau 1. um 3 Uhr. Kirch=
Brom=
bach 2. — Groß=Bieberau 2. um 2 Uhr, Momart 1. — Lützel=
Wiebels=
bach 1. um 1.15 Uhr. Momart 2. — Lützel=Wiebelsbach 2 um 2.30 Uhr,
Spachbrücken 1. — Heubach 1. um 1.15 Uhr Hergershauſen 1. — Ober=
Roden 1. um 3.30 Uhr, Hergershauſen 2. — Ober=Roden 2. um 2.30 Uhr,
Nieder=Klingen 1. — Altheim 1. um 3 Uhr, Nieder=Klingen 2. —
Alt=
heim 2. um 2 Uhr, Klein=Zimmern 2. — Habitzheim 2. um 4 Uhr,
Reinheim 1. — Langſtadt 1. um 3 Uhr, Reinheim 2. — Langſtadt 2.
um 2 Uhr, Groß=Zimmern komb. — Klein=Umſtadt 1. um 2.30 Uhr,
Höchſt 2. 2 — Klein=Umſtadt 2. 2 um 1.30 Uhr.
Auf den 6=Kampf am Gaufeſt, der in erſter Linie für die
Hand=
baller beſtimmt iſt, machen wir nachdrücklichſt aufmerkſam. Seht eure
Gauzeitung (JuniNummer) nach! Meldeſchluß: 1. Juni an
Volks=
turnwart Diehl=Erbach.
des Ausſchuſſes für Leibesübangen.
Neue Wanderpreiſe geſtifkel.
In äußerſt anerkennenswerter Weiſe ſind dem Ausſchuß für
Leibes=
übungen Darmſtadt für den von ihm alljährlich zur Durchführung
kom=
menden Groß=Staffellauf eine Anzahl Ehrengaben von Staat, Stadt
und Privaten zur Verfügung geſtellt worden. Dieſe Ehrengaben, die
in den einzelnen Klaſſen des Staffellaufes zum Austrag gelangen,
gehen in den Beſitz der betreffenden Vereine über, ſobald der einzelne
Preis dreimal hintereinander oder viermal im ganzen von demſelben
Verein gewonnen wurde. Bei dem vorjährigen Staffellauf konnten
der Polizeiſportverein Darmſtadt nach dreimaligem Siege
in der Klaſſe 2 den Wanderpreis des Herrn Staatspräſidenten von
Heſſen, der Schwimmelub Jung=Deutſchland
Darm=
ſtadt in der Klaſſe 5 den Wanderpreis, geſtiftet von der Firma Merck
Darmſtadt, und der Sportverein Darmſtadt 1898 in der
Klaſſe 7 den Wanderpreis, geſtiftet von der Heſſiſchen Eiſenbahn A.=G.,
endgültig gewinnen. Erfreulicherweiſe haben der Herr
Staats=
präſident, die Heſſiſche Eiſenbahn A.=G. und die Firma
Merck in Darmſtadt dem Ausſchuß für Leibesübungen Darmſtadt für
die Veranſtaltung der Groß=Staffelläufe erneut wertvolle Ehrengaben
geſtiftet, die in den vorgenannten Klaſſen beim diesjährigen Lauf am
kommenden Sonntag vormittag erſtmalig wieder zum Austrag
gebracht werden. Der Ausſchuß für Leibesübungen weiß einesteils die
Ueberlaſſung dieſer Ehrengaben in ganz beſonderem Maße zu ſchätzen,
und andernteils nimmt er mit Befriedigung von dieſen erneuten
Stif=
tungen Kenntnis, weil er in ihnen ein äußeres Zeichen der
Wert=
ſchätzung und Unterſtützung ſeiner Beſtrebungen von maßgebenden
Stellen aus erblickt.
Prüfung für das Sporkabzeichen.
Am kommenden Freitag, abends 7 Uhr, findet im Woog
eine Schwimm=Prüfung für das Sportabzeichen ſtatt.
Treff=
punkt /7 Uhr in der „Rot=Weiß”=Kabine (weiße Häuschen). Die
be=
glaubigten Urkundenhefte ſind vorzulegen.
Die nächſte Prüfung in Gruppe V, 20 Kilometer
Rad=
fahren auf der Landſtraße, wird am kommenden Sonntag, den
1. Juni, auf der bekannten Rundſtrecke in Kranichſtein ausgefahren.
Sammelpunkt iſt vormittags 8 Uhr an der Reſtauration Ernſt Jung
am Kranichſteiner Bahnhof, daſelbſt Ziel und Start. Die
Bedingungen lauten: für Jugend unter 18 Jahren 55 Minuten, für
Damen 75 Minuten, für Herren 45 Minuten. Anmeldungen ſind zu
richten an Gg. Hahn (Fahrrad=Hahn), Schwanenſtraße 20, Ecke
Schloß=
gartenplatz.
Zußball.
SV. Roßdorf — SV. 98 Darmſtadt Liga=Reſ. 5:3 (4:1).
Die Liga=Reſerve des Sportvereins Darmſtadt hat die Erwartungen
nicht ganz erfüllen können, die man hier hegte. Jedenfalls waren ſie
den Einheimiſchen, die ſich in letzter Zeit zu einer beachtlichen Spielſtärke
entwickelt haben, kein ſchwerer Gegner, und Roßdorfs Sieg ſtand nie
in Frage. Ehe ſich die Gäſte verſahen, hatte ihnen Roßdorfs
Halb=
linker, der kleinſte Spieler auf dem Platz, drei Tore, eines ſchöner als
das andere, in die Maſchen gejagt. Noßdorfs Mittelſtürmer ſetzte noch
eins dazu, und ſo hieß es ſchon nach 25 Minuten Spieldauer 4:0 für
Roßdorf. Damit hatten die Einheimiſchen den Sieg ſicher und ſtrengten
ſich nicht weiter an. Die Gäſte ſtellten durch 2 Tore, kurz vor und nach
der Pauſe, das Reſultat auf 4:2. Bis Schluß konnte jede Partei dann
noch ein Tor buchen.
Ein beſonderes Lob gebührt den Gäſten für ihre ruhige und faire
Spielweiſe. Sie haben in dieſer Beziehung von allen Mannſchaften
die in letzter Zeit hier zu Gaſt waren, den weitaus beſten Eindruck
hinterlaſſen.
Traiſa 1. — Offenthal 1. 2:1 (1:1).
Auch dieſes Spiel konnte Traiſa mit obigem Reſultat für ſich
entſcheiden. Beide Manſchaften ſind ſich gleichwertig, und man ſah
wäh=
rend der erſten Halbzeit ein recht ſpannendes Spiel mit gleichmäßig
ver=
teilten Chancen. Flink und genau war das Zuſpiel auf beiden Seiten,
hervorragende Leiſtungen fanden oft den Beifall der Zuſchauer. Nach
der Pauſe war das Spiel nicht mehr intereſſant, denn beide
Mann=
ſchaften wurden ein Opfer der Platz= und Bodenverhältniſſe.
Hoffent=
lich ſind auch dieſe Mängel bald behoben. Der Schiedsrichter konnte
gefallen, wurde jedoch zuweilen unſicher. Die 2. Mannſchaften trennten
ſich 1:4 (1:2). Die Jugend ſpielte gegen Ober=Ramſtadt 5:0.
Fußball=Werbeſpiele der Sp.Vgg. 1930 Klein=Zimmern.
F Sp. V. Groß=Zimmern — Sp.Vgg. Groß=Umſtadt . 2:2,
F.V. Germania Dieburg — Sp.Cl. Ober=Ramſtadt . 3:0,
Sp. Vgg. Groß=Umſtadt — Sp.Cl. Ober=Ramſtadt . . 3:2,
F.V. Germania Dieburg — F. Sp.V. Groß=Zimmern. 3:2.
Bei idealſtem Fußballwetter trafen ſich am vergangenen, Sonntag
die obigen Vereine zum Pokalturnier in Klein=Zimmern. Zuerſt trafen
Groß=Zimmern und Groß=Umſtadt aufeinander. Wohl war Groß=
Zim=
mern ſeinem Gegner aus der B=Klaſſe in techniſcher Beziehung weit
überlegen, dieſe aber verſtanden es durch großen Eifer, das Treffen
während der erſten Halbzeit noch einigermaßen offen zu halten. Nach
dem Wechſel aber wurde Groß=Zimmern ſtark überlegen, ohne indes bis
zum Schluß mehr als Ausgleich erreichen zu können. Groß=Umſtadt
ver=
zichtete auf Fortſetzung, worauf Groß=Zimmern der Sieg zuerkannt
wurde. — Im zweiten Spiel ſtanden ſich Germania Dieburg und der
B=Meiſter Ober=Ramſtadt gegenüber. Ober=Ramſtadt hatte gegen die
ſtarken Dieburger nicht viel zu beſtellen und wurde glatt mit 3:0
ge=
ſchlagen.
Die beiden Unterlegenen der Vormittagsſpiele traten nun um 3 UD
zum Spiele um den 3. und 4. Platz an. Auch diesmal hatten die techniſch
ausgezeichneten Ober=Ramſtädter kein Glück und verloren trotz mehr
oder weniger ſtarker Ueberlegenheit 3:2.
Im Hauptſpiel um den 1. und 2. Platz traten dann vor einer
großen Zuſchauermenge die alten Gegner aus den Verbandsſpielen,
Germania Dieburg und F. Sp.V. Groß=Zimmern auf den Plan.
Ger=
mania mit einem und Groß=Zimmern mit zwei Erſatzleuten. Es war
das aufregendſte Spiel, das man ſeit Jahren von den beiden
Mann=
ſchaften geſehen hat. Germania hatte überragende Kräfte in ſeinem
Tormann und dem Mittelläufer. Auch die Verteidigung war in beſter
Verfaſſung und der Sturm ebenfalls ſehr durchſchlagskräftig. Groß=
Zimmern hatte diesmal ſeine Mannſchaft etwas umgeſtellt, was
ver=
fehlt war, denn ſämtliche 3 Tore der Germanen kommen auf das Konto
des rechten Verteidigers, der ſich diesmal gar nicht zurechtfinden konnte.
Erſt nach der Pauſe, als man der Mannſchaft wieder ihr altes Geſicht
gegeben hatte, klappte es einigermaßen. Groß=Zimmern wird jetzt
über=
legen und erreicht den Ausgleich. In der Verlängerung gelingt
Die=
burg durch Strafſtoß der Siegestreffer.
Me ine
Die Gäſte trafen ſchon Samstag abend hier ei
mittag 4 Uhr begann das Freundſchaftsſpiel gege
der Leitung des vorzüglichen Schiedsrichters Fuk
Weiß Frankfurt. Die Gäſte übernahmen die Fü
Beerfeldener Strafſtoßſpezialiſt Dr. Weber faſt
fernung mit einer unhaltbaren Bombe aus. Mit
gewechſelt. Ganz unverhofft konnten die Göſte
erhöhen. Nun legte die hieſige Elf einen ungehe
Der Ball wanderte in ſchönem Zuſpiel von Spi
ſehr genaue Flanke von links drückte der VfR.
Ruhe ein. Der Ausgleich wäre faſt geglückt, der
der Rechtsaußen, glänzend das Frankfurter Bo
noch den Tormann vor ſich. Aber die beiden Se
am Pfoſten vorbei.
Polizeiſporkverein Darm
Um den zahlreichen Spielangeboten gerecht I.
Ligaelf des Heſſiſchen Polizeiſportvereins am 6
in Mannheim und Ludwigshafen
der Spielvereinigung 07 Mannheim und Pfe
Kräfte zu meſſen.
Das für den 1. Juni angeſetzte Spiel gege
Abſage Aachens aus und iſt auf einen
legt.
Ausſchuß=Hihungen des
Die Ausſchüſſe des J.O.C. tagten am Dien
tag. Wieder ſtand die Amateurfrage auf dem
terte Ausſchußſitzung ſtand unter der Leitung
Nach wieder ſehr langen Debatten ſollen zu
drei Vorſchläge dem Kongreß unterbreitet werde
läuft auf den am Montag beſchloſſenen Vorſchla
diejenigen Kämpfer an den Olympiſchen Spiel
deren Internationale Verbände und die Satzu=
Amateurfrage übereinſtimmen, allerdings wied
der Prager Beſchlüſſe, daß keine Lohnausfallent
den darf. Ferner ſollen nicht teilnahmeberechtigt
fer, die den Sport berufsmäßig ausüben und
beſtreiten. Drittens ſoll eine Beurlaubung und
haltes nicht als Verdienſtentgangsentſchädigung
die Bezahlung vom Arbeitgeber direkt erfolgt
dazu weder von irgendeinem Verbande oder von
einer Form erhält.
Die an den Ausſchußſitzungen nicht bete
J.O.C. unternahmen am Dienstag verſchiedene
tigungen der Sportplätze und des Flughafens Te
ten ſich überall ſehr anerkennend.
EA
f5
af
A. 9. A. C. Dreikagefa
Starke Ausfälle am erſten 2
Die A. D. A. C.=Dreitagefahrt, eine der ſchwie au 9
fahrten für Motorräder hat am Montag in (3e,
138 Fahrer wurden in Abſtänden zu je einer Aſ.
die 215,/4 Kilometer lange Strecke des erſten Te
E=
nehmer hatten das denkbar ſchwierigſte Gelän
Stock= und Steinfahrt führte in den idhlliſchen —
ſchließlich über Neben= und Waldwege. Die gri Eul
Fahrer und Maſchinen wurden jedoch bei der E xu
denen bekannten Rodelbahnen geſtellt. So nir E3
Wunder, daß ſich ſchon am erſten Tage das F Eul
Fahrer zum Ausſcheiden gezwungen wurden.
Teil der Bewerber konnte die erſte Etappe ſt millt
Von den Klubmannſchaften ſind 12 Teams der Si
ſchon aus dem Rennen. Von den Fabrikmann E:1.
Wanderer, Ardie, D.Rad und Walter bisher Faill.
Schwimmen.
SV. Augsburg — UTE. Budap
Am Montag abend waren die Ungarn in T kud
Augsburg und konnten vor einer zehlreichen 3
tes Gaſtſpiel in Deutſchland wieder erfolgreich ſEld
4X50=Bards=Staffel Freiſtil: 1. UTE. Bu /
Augsburg, 2:06,2.
7 450=Yards=Waſſerballer=Freiſtil=Staffel: 1.
2 UTG. Budapeſt, 3:20,0.
Waſſerball: Augsburg — UTE. 4:16 (1:10
Geſamtergebnis: Augsburg — dTCE
Europa=Florettmeiſter wurde in Brüſſe
dini vor ſeinem Landsmann Marzi.
Der Fußball=Länderkampf
Rumänien-
mit einem 8:1=Siege der Rumänen.
Geſchäftliches.
Trinkt Fachinger. Die Wertſchätzung
chinger Waſſers”, dieſes Geſundheitswaſſers
Behandlung der Gicht, nimmt mit jedem Te b=
Wekterbericht.
Flacher hoher Druck, welcher den weſtlichet
mit in ſeinen Bereich nimmt, hat bei uns au
urſacht, während ſonſt durch den Einfluß der E
ſchiedenen Luftmaſſen wolkiges Wetter und ſtel
derſchläge verurſacht werden. So meldete M
Negen und während der verfloſſenen Nacht bereit E
ſchlag. An der über Island liegenden Stör.
raſch kalte Luft ſüdwärts, die wahrſcheinlich beſ,
Kontinent noch anſteigenden Temperaturen
ſtörungen, verbunden mit Abkühlung, führen w
Ausſichten für Mittwoch, den 98. Mai: Ben
Temperaturen zunächſt wenig verändert,
ſtörungen.
Ausſichten für Donnerstag, den 29. Mai: Nach
Abkühlung wahrſcheinlich.
E
Wiich
Deranworich für polil und Wirſchaft: Rudolf Maube
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſei M S
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdien
„Die Gegenwart”. Tagesſpiegel in Bild und Wolt 1.
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitelungen
Druck und Verlag: C.C. Wittich — ſämſch ”4
Für unverlangte Manuſfeipte wird Garantie der Rüchkent
Die heutige Nummer hat 16
Tte
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Abhanden
Samstag mittag
(Malteſer), weiß.
hörend. Abzugebe
Prinz
Autoverdeckhille
vor ca. 14 Tage:
verloren. Dem ehrl
Mittwoch, den 28. Mai
jerdnung der Skäckgutkarife.
iurafg ent der Neuordnung am 1. Juni.
J. werden mit Genehmigung des Reichsver=
Stückguttarife grundlegend umgeſtaltet werden.
=fen Tarifkommiſſion und dem
Reichseiſenbahn=
euordnung ſoll die Frachtberechnung für
Stück=
nfachen, allerdings auch den Stückgutverkehr
hen. Die bisherige Werttarifierung der
Stück=
gegenwartigen Verhältniſſen nicht mehr
gerecht=
erberechnungen entfallen rund 70 v. H. aller
„3 il= und Frachtſtückgut auf einen Frachtbetrag
irunter, rund 51 v. H. auf einen Frachtbetrag
arunter. Dabei bringen dieſe Sendungen nur
„Geſamtgüterverkehrseinnahme. Ein
umfang=
iltiger Tarifſtoff muß alſo zur Berechnung von
gen werden, die bei mehr als der Halfte aller
träge bis 2 RM. bringen.
jguttarif beruht in der Hauptſache auf folgen=
S
5*
O
umis
E
ifierung wird für Frachtſtückgüter beſeitigt und
Gewichtsſyſtem beruhenden Stückguttarif mit
—500 Kilo, 501—1000 Kilo und über 1000 Kilo)
dungen höheren Gewichts Frachtvorteile bietet
Gewichtsſtufe etwa die bisherigen Sätze der
währt.
gungsgebühren werden bei Stückgutſendungen
rch einen feſten Zuſchlag von 0,40 RM. je
Sen=
für Eilgut werden bei den nicht der ermäßig=
5 gehörenden Güter für das Doppelte, bei
be=
für das Dreifache des der Frachtberechnung
nde zu legenden Gewichts berechnet.
racht einſchließlich des feſten Zuſchlags von 0,40
dird bei Frachtſtückgut auf 0,60 RM., bei Eil=
K und bei beſchleunigtem Eilgut auf 1.20 RM.
dungen im Gewichte bis zu 1000 Kilo werden
tbeträge für alle Entfernungen veröffentlicht.
über 1000 Kilo wird ein Frachtſatzzeiger
bei=
ynete Stückguttarif iſt nach Entfernungszonen
5 Kilometer, 100—499 Kilometer je 10 Kilo=
2 ometer je 25 Kilometer und 1000—1750 Kilo=
Keter), ferner nach Gewichtsſtufen (bis zu 200
bei 201—1000 Kilo für je 20 Kilo) gebildet.
Staffel (Entfernungsſtaffel) iſt unverändert
einen Sendungen werden hiernach entſprechend
dlungskoſten, ſtärker belaſtet, die großen
ge=
e bisher der Stückgutklaſſe I angehörten, ſogar
die Sendungen mittleren Gewichts werden
7thöhe in der Mitte zwiſchen Klein= und
Groß=
mel tehen. Hierdurch wird ein Anreiz geſchaffen,
u Wik’ hn beſonders unwirtſchaftlichen kleinen
Stück=
z ößeren zuſammenzufaſſen. Die unumgänglichen
däſy in mäßigen Grenzen halten und gerecht
ver=
elen)= eine gewiſſe Angleichung an die hohen Selbſt=
Si verkehrs dar
des neuen Stückguttarifes werden auch auf die
if-1t Stückgutfrachten übertragen werden. Es iſt
Sc genommen, im Zuſammenhang mit der
Neu=
ſätze der Klaſſen A. 10 und A 5 weiter zu
er=
ietſchaftliche Rundſchan.
g der Deutſchen Rentenbank=Kreditanſtalt. Die
ik=Kreditanſtalt (Landwirtſchaftliche
Zentral=
laß der Herabſetzung des
Reichsbankdiskont=
für die Landwirtſchaft mit Wirkung vom 20.
iozent herabgeſetzt. Der Höchſtzinsſatz, den der
ur die aus Mitteln der Deutſchen
Rentenbank=
hrten Perſonalkredite zu zahlen hat, beträgt
ent. Hierin ſind alle Proviſionen enthalten,
Wechſelſtempels welcher beſonders belaſtet
wer=
ichen iſt eine Herabſetzung der Zinſen der bis
ahlungskredite mit Wirkung vom 1. Juli
die=
usſicht genommen, ſo daß alsdann dem
Land=
gElhlungskredite nicht teurer als 7½ Prozent p. a.
verden.
E eutſchen Textilinduſtrie. In den Sitzungen der
Sereinigte Deutſche Textilwerke A. G., Zittau,
Wpras A. G., Zittau, der Hermann. Wünſches
ach, und der S. Heymann A. G., Oſtritz, wurde
den 2. Juli einzuberufenden
Generalverſamm=
on vorzuſchlagen und die Geſellſchaften Wag=
Hermann Wünſches Erben A. G., Ebersbach,
A. G., Oſtritz, ſowie die Dachgeſellſchaft
Ver=
rtilwerke A. G., Zittau, ſelbſt in der über das
enden Konzernfirma Wagner u. Moras A. G.,
zeitiger Erhöhung des Kapitals von 4,8 Mill.
Mill. RM. aufgehen zu laſſen. Den
außen=
en der Vereinigte Deutſche Tertilwerke A. G.
Lünſches Erben. A.G. ſollen die Aktien im
Ver=
in Aktionären der S. Heymann A.G. im
Ver=
kens der aufnehmenden Geſellſchaft überlaſſen
für die Folge „Vereinigte Textilwerke Wagner
„tau” heißen.
Hartmann A.=G., Offenbach a. M. Wieder
.dende. Nach 76 750 RM. Abſchreibungen be=
, der Generalverſammlung am 19. Juni die Ver=
2 Prozent Dividende vorzuſchlagen.
derwerke A.=G., Frankfurt a. M. Die a. o. G.=V.,
Aktien vertreten waren, genehmigte die
vorge=
des Aktienkapitals von 400 000 RM. um 150 000
Orzugsaktien ohne Nachbezugsrecht mit einfachem
ben, ab 1. Juli 1930 dividendenberechtigten
Vor=
n einer Gruppe gegen Barzahlung übernommen.
Sbannover iſt aus dem Aufſichtsrat ausgeſchieden.
) der von ſeinem Vorſtandspoſten zurückgetretene
19=Frankfurt a. M. und Gottfried Schurig=Bremen.
Tag A. G., Frankfurt a. M. Die G.V., in der
len vertreten waren, genehmigte den Abſchluß
Enr Dividende. Ueber das laufende Geſchäfts=
(er, daß zwar noch ein anſehnlicher Auftrags=
Ee im Ausland, vorliege, die weitere
Entwick=
keit in Deutſchland hänge jedoch in erſter Linie
El der öffentlichen Hand bezüglich der Beſchaf=
Uoglichkeiten ab. Die Verwaltung hofft, daß
Ußnahmen eine Belebung der Bautätigkeit im
1430 eintreten werde. Dabei rechnet man auch
n als Auftraggeber.
Elkagiſche Kabelnachrichten
Lag Meldungen aus Chicago am 27. Mai:
ZeT: Mai 106.75. Juli 106½, September 109.25,
Nais: Mai 78.50, Juli 80½, September 81½,
Eer: Mai 41.50, Juli 40.25, September 39.25,
Sten: Mai 58.50, Juli 62½, September 66.75,
10.10, Juli 10,15, September 10,37½.
Ee 975—10,30, ſchwere 9,65—10,15; Schweine=
30 000, im Weſten 113 000.
Juli 15,83, Oktober 14,82.
La9 Meldungen aus New York am 27. Mai:
aa Weſtern 10,85: Talg, extra, loſe 6.
„u: Rotwinter n. Ernte 124½, Hartwinter
Mehl 5,60—5,80 Getreidefracht: nach
Eng=
chilling, nach dem Kontinent 84 Cents.
Ftankfurter und verliner Effektenvorſe.
Frankfurt a. M., 27. Mai.
Nach der reibungsloſen Ueberwindung des geſtrigen
Liquida=
tionstages eröffnete die Börſe zunachſt in luſtloſer Haltung.
An=
regungen waren wieder nicht vorhanden, ſo daß die Kuliſſe kaum
Neigung zeigte, zu Neuengagements zu ſchreiten. Der
Auftrags=
mangel hielt weiter an, und die zum Schluß ſchwächer gewordene
geſtrige New Yorker Börſe wurde eher als Druck empfunden. Da
aber auf der anderen Seite nachteilige Momente nicht vorhanden
waren, zeigte die Spekulation nach Feſtſetzung der erſten Kurſe
einiges Deckungsbedürfnis für den neuen Monat. Die
Grund=
ſtimmung war daher nicht unfreundlich, und es ergaben ſich
gegen=
über der geſtrigen Abendbörſe vereinzelt leichte Kurserholungen.
Ctwas mehr in den Vordergrund traten am Chemiemarkt
Rütgers=
werke, die nach ihrer geſtrigen Vernachläſſigung 2 Prozent
ge=
wannen. Für Holzverkohlung machte ſich ebenfalls wieder mehr
Intereſſe geltend bei einer Beſſerung des Kurſes um 1 Prozent.
J. G. Farben lagen nur Bruchteile eines Prozentes feſter.
Elektro=
werte wurden dagegen kaum beachtet. Eine Erſtnotiz kam
vor=
läufig nur in Siemens zuſtande, die leicht erhöht waren. Im
übrigen war das Geſchäft wieder ſehr klein. Von Kaliaktien
zogen Salzdetfurth 1 Prozent und von Montanwerten Buderus
Prozent an. Schiffahrtswerte waren bei einiger Nachfrage
bis zu 1½ Prozent feſter. Von Bankaktien lagen Barmer
Bank=
verein etwas höher, während Commerz= und Privatbank
vernach=
läſſigt und etwas gedrückt waren. Am Bauunternehmungsmarkt
gaben Dyckerhoff u. Widmann 2 Prozent nach. Von
Zellſtoff=
aktien waren Aſchaffenburger knapp gehalten. Am Rentenmarkt
war die Umſatztätigkeit ebenfalls beſcheiden. Von deutſchen
Ren=
ten lagen Neubeſitz etwas ſchwächer.
Im Verlaufe war die Tendenz ausgeſprochen freundlich; bei
lebhafterer Nachfrage nach Spezialwerten ergaben ſich im
allgemei=
nen Kursbeſſerungen bis zu 1½ Prozent. Bevorzugt waren J. G.
Farben und Schiffahrtswerte; auch Elektrowerte traten etwas
hervor. Die Börſe ſchloß in freundlicher Haltung und für
Spezialwerte ausgeſprochen feſt. Am Geldmarkt war Tagesgeld
mit 3 Prozent unverändert leicht. Am Deviſenmarkt nannte man
Mark gegen Dollar 4,1906, gegen Pfunde 20,3650, London-Kabel
4,8593. — Paris 123,92. — Mailand 92,76. — Madrid 39,92,
—Schweiz 25,11½, — Holland 12,08.
An der Abendbörſe war die Stimmung angeregt durch
den Dividendenerhöhungsbeſchluß bei Deutſche Erdöl. Die Kurſe
konnten überwiegend gegen den Berliner Schluß etwas anziehen.
wobei ſich in einigen Spezialwerten regeres Geſchäft entwickelte.
Im Vordergrunde ſtanden naturgemäß Deutſche Erdöl, die erneut
1½Prozent gewannen, ferner J. G. Farben.
Berlin, 27. Mai.
In Ermangelung beſonderer Anregungen diskutierte man
heute Vormittag dieſelben Fragen, wie in den letzten Tagen.
Ar=
beitsloſenproblem, Kapitalexport, Diskontfragen und Reichsetat
waren Geſprächsſtoffe die die Geſchäftsfreudigkeit nicht gerade
belebten. Noch zu Börſenbeginn drückte der Ordermangel etwas
auf die Stimmung, immerhin waren die Kurſe — allerdings bei
Berückſichtigung der Reports — als knapp behauptet anzuſprechen.
Für einige Spezialwerte beſtand Intereſſe, Rütgerswerke und
Deutſche Erdöl tendierten lebhaft und feſt. Bei letzteren rechnet
man zwar nicht mit einer 2prozentigen Dividendenerhöhung,
glaubt aber, daß in der Bilanzſitzung recht gute Abſchlußziffern
bekannt werden dürften. Auch Conti Gummi, Deutſche Atlanten,
Schubert u. Salzer, Karſtadt und von Schiffahrtswerten
beſon=
ders Norddeutſcher Lloyd fanden ſtärkere Beachtung und
eröffne=
ten freundlich. Kunſtſeidenwerte und Reichsbank, letztere im
Zu=
ſammenhang mit dem Zahltage, neigken zur Schwäche. Im
Ver=
laufe bewirkten einige Spezialbewegungen, daß die Stimmung
allgemein freundlicher wurde.
Viehmärkke.
Mainzer Viehhofmarktbericht vom 27. Mai. Auftrieb: 21.
Ochſen, 18 Bullen, 496 Kühe oder Färſen, 228 Kälber, 24 Ziegen,
944 Schweine. Marktverlauf: Anfangs lebhaft, ſpäter abflauend.
Es wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht folgende Preiſe in
RM. bezahlt: Ochſen 58—61, 45—52, Bullen 40—50, Kühe 45—49,
35—42, 28—34, 20—25, Färſen 50—61, Kälber 70—82, 60—69,
Schweine 62—66, 65—68.
Hetallnotierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 27. Mai ſtellten ſich für
Kupfer: Januar, Februar, März und April 106 (106), Mai
104 (106), Juni 104.50 (106.50), Juli 105.75 (106), Auguſt,
Sep=
tember, Oktober, November und Dezember 106 (106). Tendenz:
ſtetig. — Für Blei: Januar, Februar und März 36 (36.50),
April 36.25 (36.50), Mai 35.50 (36.50), Juni und Juli 35.75
(36), Auguſt 35.50 (36.25), September und Oktober 35.75 (36.50).
November und Dezember 36 (36.50). Tendenz: ruhig. — Für
Zink: Januar 37 (37.75), Februar 37.50 (37.75), März 37.50
(38), April 34.50 (38), Mai 34.75 (35), Juni 35 (35.50), Juli
und Auguſt 35 (35.75), September 36.25 (36.25) Oktober 36.75
(36.75), November 36.75 (37), Dezember 36.75 (37.50). Tendenz:
ſtetig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
Brief.
Brodukkenberichte.
Berliner Produktenbericht vom 27. Mai. Den ſehr feſten
Schlußmeldungen von den nordamerikaniſchen Terminmärkten
wirkten die hier vorliegenden Liverpooler Notierungen entgegen,
und da das Mehlgeſchäft noch immer keine Belebung erkennep
Der Lieferungsmarkt ſetzte gut behauptet ein. Roggen zur
promp=
ten Waggonverladung bleibt weiter reichlich offeriert obwohl die
Kaufbedingungen der Stützungsgeſellſchaft heute inſofern erſchwerd
ſind, als nach erfolgter Dispoſition Verladung innerhalb drei
Tagen ohne Nachfriſt verlangt wird. Man rechnet damit, daß
ein Teil des Angebots aufgenommen wird. Der Lieferungsmarkt
eröffnete 1 bis 2 Mark feſter, die erſten Notierungen wurden
jedoch bald wieder Brief genannt. Das Mehlgeſchäft bleibt bei
wenig veränderten Preiſen auf kleinſte Bedarfskäufe beſchränkt.
Am Hafermarkt iſt die Umſatztätigkeit infolge der Unſicherheit
bezüglich der Beibehaltung des erhöhten Einfuhrſcheinwertes ſehr
gering. Nur vereinzelt kaufen die Exporteure ſofortige Ware
zu gehaltenen Preiſen. Der Lieferungsmarkt lag ſchwächer. Gerſte
in ruhigem Geſchäft.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Der vom Statiſtiſchen Reichsamt errechnete Aktienindex
(1924/26 — 100) ſtellt ſich für die Woche vom 19. bis 24. Mai 1930
auf 122.3 gegenüber 121.5 in der Vorwoche, und zwar in der
Gruppe Bergbau und Schwerinduſtrie auf 120.3 (119.2), Gruppe
verarbeitende Induſtrie auf 112.2 (111.4) und Gruppe Handel und
Verkehr auf 141.5 (141.0).
Die Grubengewerkſchaft Conſolidierte Wenzeslaus=Grube
Mölke, Kreis Neurode (Schleſien), die ſeit längerer Zeit in den
Beſitz des Elektrizitätswerkes Schleſien übergegangen iſt, ſoll
voll=
kommen ſtillgelegt werden. Der Antrag auf Stillegung iſt —
zu=
nächſt für einen Teil der Belegſchaft — beim
Regierungspräſiden=
ten in Breslau bereits geſtellt.
Am Dienstag iſt mit der 1839 gegründeten Colonia, Köln,
Feuer= und Cölniſche Unfallverſicherungs=A.=G ein Vertrag
abge=
ſchloſſen worden, nach dem die Colonia mit Wirkung vom 1. Mai
ab die Organiſation und die Verſicherungsbeſtimmungen der
Bran=
denburger Allgemeine übernimmt, ſoweit dieſe der Brandenburger
Allgemeinen durch deren abſchlußbevollmächtigte Generalagenturen
zugeführt wurden.
Der Aufſichtsrat der Deutſchen Erdöl=A.=G., Berlin, beſchloß
in ſeiner geſtrigen Sitzung, die Ausſchüttung einer Dividende von
7 Prozent gegen 6 Prozent im Vorjahre vorzuſchlagen.
Das Konkursverfahren wurde jetzt laut N. M. Z.” über die
Firma Heinrich Rudolf Schlüter, Bruchſal, das größte
Papierver=
wertungswerk am Bruchſaler Platz, eröffnet. Die Firma hat ſchon
ſeit einiger Zeit den Betrieb eingeſtellt. Das große
Fabrik=
anweſen wurde mit 270 000 Mark veranſchlagt.
In der ordentlichen Generalverſammlung der
Trikotwaren=
fabrik F. Helfferich, Neuſtadt a. d. H., wurden die Regularien
einſtimmig genehmigt und dem Vorſtand und Aufſichtsrat
Ent=
laſtung erteilt. Die Gewinn= und Verluſtrechnung ſchließt mit
einem Reingewinn von 115 908 RM. ab, woraus eine Dividende
von 7 Prozent auf die Vorzugsaktien und von 8 Prozent auf die
Stammaktien verteilt wird.
Berliner Kursbericht
vom 27. Mai 1930
Deviſenmarkt
vom 27. Mai 1930
Medee
ſ.
Danatbank
Deutſche Bant
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Sapag
Hanſa Dampfich
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Ve=
233.
140.75
142.—
114.125
156.—
114.75
169.—
82.—
122.50
184.50
69.75
187.—
165.50
99.25
Elettr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſen1. Bergn.
Geſ. f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Kotsw.
Orenſtein & Koppel
Vff
189.—
137.25
165.50
123.50
106.75
100.25
229.25
100.—
104.—
107.5
53.50
89.50
110.—
84.875
a
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerk
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlst. Inz
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Weike
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Drah=
Wanderer=Werke
Ref
68.375
423.—
163 25
131.
96.75
233.50
78.25
36.—
69.50
72.50
167.—
18.25
87.75
56.—
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſi
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
Lonbon
Buenos=Aires
New Yort
Belgien
Italien
Paris
100 Gulden 8:.35 81.51 100 Pengo 73. 175 73.315 Japan Yen 2.068 2.072 100 Leva 3.03E 3.041 Rio de Janetrol Milreis 0.495 0.497 100 Gulden 168.40 168.74 Jugoſlawien 100 Dinar 7.392 7.406 100 Kronen 112.00 112.22 Portugol 100 Escudo= 18.80 18.84 100 Kronen 112.01 112.2 2
Althen 1100 Drachm 5.43 5.44 100 Kronen 112.34 112.56 Iſtambu
türk. * 1 E=Stg. 20.34 20.38
Kairo 1ägypt. * 20.86! 20.905 1 Pap. Peic 1.59 1.601
Kanada 1canad. Doll. 4. 184 4. 132 1 Dollar 4. 181 4. 195 Uruguah 1 Goldpeſo 3.796 3.804 100 Belga 59.41 58.53 Fsland 100 eſtl. Kr. 91.31 92.09 100 Lire 21.93 21.97 Tallinn (Eſtl. 100 eſtl. Kr. 111.43 111.65 100 Fram/s 16.41 16.45
Riga 00 Lats 80.65 80.81
Frankfurter Kursbericht vom 27. Mai 1930
Pa
„
6
6% Baden.......
8% Bayern.. . . . . 1100.75
.."
89 Heſſen v. 2
v. 29
8%
6% Preuß.
Staats=
anl. . . . . . . . . . ..
8% Sachſen ... . . 1100.75
„
722 Thüringen 87
Diſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. *
Ablöſungsanl. . .
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.)
Drſche.
Schutzge-
bietsanleihe ..
Baden=Baden
60 Berlin .....
8% Darmſtadtv. 26
v. 28
Fran1) d. M
0 Mainz
8% Mannheim
8% Nürnberg
3½ Heiſ. Landesbl
Goldpfbr.
„Goldobl.
4½% Heſ. 2d3.,
Shp.=Bk.-Liquid.
Pfbr. .. . . . ..."
8% Preuß. Lds.
pfbr.=Anſt. Eold=
Pfbr .. . . . ..."
26 „ Goldobl
8% Darmſt. Komm
Landesbk. Goldobl.
8½Kaſſeler Land.;
fredit Goldpfbr.
Vee
88.25
84l,
85.5
94.5
96.25
94r,
33
58.85
11.15
3.5
93.75
83
89
93:
90.5
94
107
96.5
96.75
98.5
½ Naſſ.Landesbk.
Goldpfbr. . ....
4½% „ Obl
dt. Komm.
Eam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+Ausl. Ser. I
Ser, II
Dt. Komm. Samm.,
Abl. (Neubeſitz)
8% Berl. Hyp.=Bt.
½%„Liqu.=Pfbr.
8% Frkf. Shp.=Bk.
4½% Lig.Pfbr.
Pfbr.=Bk.
„Lig.Pfbr.
32 Mein. Hyp.=Bk.
4½% Lig. Pfbr..
2o Pfälz.Syp.=Bk.
4½% Liq.Pfbr.
8% Preuß.
Boden=
cred.=Ban1 ...."
4½%„Lig. Pfbr. .
8% Preuß. Centrl.=
Bodencr.=Bank.
4½% „ Lia. Pfbr.
30 Rhein. Kyp. Bk.
4½20 „ Lig. Pfbr..
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit.....
8% Südd. Bod.=
Cred.=Bant ....
4½% „ Lig. Pfbr.
8% Wurtt. Shp.=B.
6% Daimler=Benz
3%6 Dt. Linol. Werke
Klöckner=Werte
% Mainkraftwerke
% Mitteld.
Stahl=
werke ..."
2 Salzmannu. Co
7% Ver. Stahlwerle
82 BoigtckHäffner
100.25
*
R
75.5
16.5
101
98.5
101
88.5
101
89.5
100.5
8941,
101
88. 7
100.5
90
101
88
100.5
89
107
101
87.5
101
76
277
90.5
80
91-1,
95
F.6. Farben Bonds /114
5% Bosn. L.E.B.
L.Inveſt.
4½% Oſt.
Schatz=
anw.
....
4½ Oſt. Goldrente
15 %vereinh. Rumän
4½
4%0 Türk. Admin.
„ 1. Bagbad
„ Bollanl.
2%0 Ungar1913
1914
Goldr
1910
Aktien
TAig.Kunſiziide Unie
AEG. Stamm..
AndregeNoris Bal
Baſt Yürnberg ...
Bemberg J. P.
Sergm. El.=Werke
BrownBoverickCie.
Brüning & Sohn
Buderus Eiſen....
Eement. Eeidelberg
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel
Chem. Werke Alber
Chade .........."
Contin. Eummiw.
„ Linoleum
Daimler=Benz A. G.
Dt. Atl. Telegr. ..
„ Ciſenh. Berlin.
Erdöl ......."
Gold= u. Silb.=Anſtalt
Linoleumweri
Znderhoff u.
Wid=
mann".
.
FEickbqum=Werger.
SEleftr. Licht u. Kraſ=
Liefer=Gef.
32.5
32.5
46.25
26
10.2
8.175
21.75
23
7075
K
169
125
189
124
183.5
124.5
71
123.5
141.5
206
E4
249
187
37.5
120
100.25
153. 75
241
172
117
165.5
Eſchw. Bergwerk.:
EßlingenMaſchinen
Ettlingen Spinnerei
J. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guillequm.
Frkft. Gas
Ho
Geiling & ur
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr.
Unter=
nehmungen ..
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frtft.
Hammerſen (Lsn.)
Harpener Bergbau
Henninger. Kempf.
HilpertArmaturfbr.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen.
Holzmann, Phil.
Holzverk.=Induſtrie
Slſe Bergb. Stam:
Genüſſe
Junghans Stamn
Kali Chemie.
Afch ersleben
Salzdetfurth.
Weſteregeln
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R.. .. .. .
Klein, Schanzlin
Klöcnerwerie
Lahmeyer & Co.
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt
Maink.=W. Köchft
Mainz. Akt.=Br. . . .
214
12
168
189.25
B8.5
110
52
137
166.5
(K5
37
179
125
102
87
142
96
1008
100.5
218
120.25
43.5
153.25
424
f. 2
1(1
134
125
99
98.6
15
0
179
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Sberurſel
Nicvlay, Hofbr.
Nürnberger Brauh.
Oberbedatf.
Otavi Minen ...."
Phön; Bergbau
Reiniger, Gebb. ..
Rh. Braunkohlen
„ Clektr. Stamm
„ Stahlwerke.
Riebeck Montan.
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerte
Sachtleben 2. 0.
Salzw. Heilbronn..
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfabr.
Schriftg. Stempel.
Schucker: Elektr. .
Schwarz=Storchen
Siem. Elasinduſtr.
Siemens & Halsle
Strohſtoff. Ver. ..
Südd. Ammobilien
Zucker=A. G.
Svensta Tändſticks
Tellus Bergbau ...
Thür. Liefer.=Geſ.
Tucher=Brauerei
Interfranten .. .
Beithwerke
Ver. f. Chem. Ind.
„ Laurahütte.
„ Stahlwerke
„ Ultramarin
Zellſt. Berlin.
Vogtländ. Maſchin
Voigt & Haeffner.
73.5
120.5
119
53.5
49.5
70
120
52
113
Aaff
a
67.75
163
208
272
75
120
85
139
252.5
180
49.5
161
25
108.5
03.5
102
74.8
611.
162
Bayß & Frehtag. .,
Wegelin Rußfabrikl100
Zellſtoff Aſchaffbe
Memel.
Waldhof..
Allg. Dt. Ereditanſt
Badiſche Bank ...!
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBankverein/ 126
Berl. Handelsgeſ
Hypothenbk.
Comm. u. Privatb./152.2
Darmſt. u. Nt.=B1
Dt. Bank und Dise.
Deutſche Effekten=
und Wechſelbank
Dresdener Bank..
Frankf. Bant....
Hyp.=Ban1 . .
Pfdbr.=Bk. . . . 148.5
Gothd. Grundtr. B.
Mein. Hyp. Bank ../146
Oſt. Creditanſtalt ./ 29.8
Pfälz. Hyp. Bank . ./145
..
Reichsbant.
Rhein. Hyp.=Bank
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Banwverein
Württb. Notenbank
96ch
A.-G. f. Vertehrsw
Allg. Lofalb. Kraftw
7%0 Dt. Reichsbahn
Vorzge
Hapag
Nordd. Lloyd
Schantung=Eiſenk
Südd. Eifenb.=Geſ.
Allianz. u. Stune
Verſicherung
„Verein. Veri
Frrſt. Allg. Ver/E
Rückverſich.
Frankona Rück= u
Mitv.
Mannh. Verſich. . .!
178.5
15
152
100.5
212
233
141
111
142
00
150
120
298
159
145
10-I.
145
125.25
96
115‟
114.5
116
235
M
83
K
[ ← ][ ][ → ] Bertram’s
Wockenend Eaukgänne
Nur 4 Tage A
A
Himmelfahrtstag, Donnerstag, den 29. Mai
Freitag, Samstag, Sonntag, 30, u. 31. Maiu 1. Juni
„Von Continent /
zu Continent‟
Eine lustige Fahrt in 10 Stationen
Dazu: Eine Serie
Variefé-Einlagen
Siegfried Arno und Partnerin
Moderne und Step-Tänze
2 Dolly’s, Musikal-Akt
Carmellini, Humoristische Eskamotage
Ferner:
(8574
Marga Peter
Gust. Bertram
Kleine Preise Mk. 1.— an
Karten: Verkehrsbüro und de Waal
Heute sowie jeden Mittwoch und Samstag
Kaffee- und Kuchentag
im Sportplatz-Restaurant und Café
Eigene Konditorei
Gedeckte Terrassen
Gut bürgl. Kiche AHerrlicher Garten
Christi Himmelfahrt 8515
Bei günst. Witterung von 11—1 Frühschoppenkonzert
Nachmittags Konzert, abends Tanz
und
Pfungſtädter
atiok „O
u Biergarten.
Inh. Friedr. Hanſtein
Kiesſtraße 27
Kiesſtraße 27
Mittwoch
Heute cbend Künſtler=Konzert
Morgen Himmelfahrtstag Groß=Konzert. (8554
Sooooooobobeooeoee
Café Waldesruh
bei Tralsa —
Heute, sowie jeden
Hafiee- und Kuchentag
Mittwoch
1 Kännchen Kaffee, 2 Stück Kuchen 1.— Mark
Pfungstädter Exportbier
und Hallarenda
das Erfrischungsgetränk für jung und alt
Tlerschau
Wanderer
besucht die
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wäre ohne Goethes Werk ein faſt
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ſalle; blieben, wie es deren im 16. Jahrhundert
und ſeine Lebensbeſchreibung wäre nur
wnworden. Nur ſeine eiſerne Hand machte
ſeine Spießgeſellen. Als aber der Dichter=
Memoiren erwärmte und ihn zum Heros
ſeirry hm erſtanden.
480 zu Jagſthaufen geboren; er ging ſogar
ile, was man ſeinem Vater gar nicht hoch
n, denn das war nicht der gewöhnliche
er, die wohl meiſt als Analphabeten, aber
vohnt durch das Leben gingen. Als er
wru, alſo zu „ſeinen Jahren” kam, nahm ihn
z„ Berlichingen als einen „Buben” an, er
Jal ind lernte alles, was ein tüchtiger Reuter
anrw jener ſchweren Zeit wiſſen mußte. Alle
ungefähr dieſelbe Ausbildung, wenn ſie
Sein Zeitgenoſſe Georg von
Frunds=
cheint, eine Schulſtube nicht beſucht, und
bach war im väterlichen Betrieb, nur Hans
r um 1552 geboren iſt, ging 2 Jahre zum
Schreibſtube.
rückt Götz zum erſten Male ins Feld, er
y. beritten und kriegsmäßig verwendet.
Schärtlin 22 Jahre alt, als ſie das erſte
Zebenswege dieſer drei Ritterbuben gingen
ind doch iſt ein Vergleich ihrer
Lebens=
veil damit erſt die Perſon des Götz von
wird. Während Götz nach dem Schweizer
en, ſeine Kraft in tauſend Fehden und
ich weder für das deutſche Reich noch für
Verbienſte erwarb, trat Frundsberg um
Dienſt der großen Politik. Er
unter=
einen ſchweren Kriegen in Italien, wurde
ihm zum Ritter geſchlagen und ſchuf die
lin, obſchon nicht aus kriegeriſchem
Ge=
en Werdegang, auch er war ein tapferer
ſuchter Führer; doch er ſcheint ſein
Haupt=
anken Dukaten gerichtet zu haben, wenig=
* Lebensbeſchreibung ſtets vor allem auf,
habe. Die Drei haben wiederholt in
der=
ft, jeder von einem anderen Standpunkt
Opportunität der Sache anſehend und mit
er Jugend ein friſcher, ſchnittiger Knabe,
nechte Freund, der ſich brav mit Polacken
einen Degen dem Feind um die Ohren
it ſeinem Herrn, dem Markgrafen von
ein vorzüglicher Lehrmeiſter war, in all
gt ihm nach Hochburgund, und während
der furchtbaren Hitze tot von den Gäulen
aller Beſchwerden tapfer mit, Tag und
) vom Feind überfallen, rettet der Bube
Müde ſtoßen ſie endlich zu Kaiſer
h iſt der Krieg zu Ende, und er kann zu
agſthauſen reiten, ein kriegsgewohnter, im
ſuchter Jüngling.
ſtellt er ſich dem Markgraf. Wieder ſtoßen
Conſtanz trägt er ſeines Herrn Banner.
an.
teil an einer Anzahl Fehden für ſeinen
embergiſchen wird ihm der Gaul erſtochen
und zwei Mann werden von einer Kugel getroffen, Freund
und Feind. (Bald ſollte er ähnliches erfahren.) Um 1500, alſo
mit 19 Jahren, durfte er den erſten Harniſch anziehen. In einer
Zei, in der jeder, der ſich benachteiligt fühlte, abſagte, alſo auch
der Knecht dem Herrn, hörten natürlich Fehden nie auf. Sie
waren Streitigkeiten, die ohne ausgleichende Schlichtung zu
krie=
geriſchen Taten führten. In der Reiche unſeligſter Zeit von
König Wenzel ſanktioniert, konnte niemand, weil er in Fehde
begriffen war, beſtraft werden. Es mußte nur eine dreitägige
Wieman heutzutage
Milch trinken ſoll?
„—mit Kathreiner
gemiſcht ſagen dieArzte.
Denn ſo wirs ſie dreimal
7
leichter vervauf — gis
ſonſt!
Und dieſe Miſchung
„Müch kathreiner
ſchmeckt auch viel, viel
beſſer als Milch.!
*Unsere ärztichen Zeitschriften berichken jetzt
gerade über dieses aufsehenerregende Ergebnis
der neuesten Ernährungsforschung.
Anſage vorhergehen. Das Schlimmſte an dieſer üblen
Einrich=
tung war, daß ſich die Fehde nicht allein auf den bezog, mit dem
man verfeindet war; ſondern gegen deſſen ganzen Anhang.
Ganze Länder waren im Kriegszuſtand, und der Nachthimmel
glühte vom Brand der Dörfer, Burgen und Höfe. Das war das
Milieu, in dem Götz lebte und wirkte. — Lag einer, wie er, „ſtets
auf der Bahn” und ſtand er, wie er, am liebſten im Bügel, ſo
war er wenig zu Hauſe. Anders wie Schärtlin v. Burtenbach,
ſah er nicht auf ſeinen Vorteil. In der Nürnberger Fehde kam
es bei der Stadt zur „Schlacht”, mit Reutern und Landsknechten
rückt der Markgraf an gegen die Wagenburg der Städter. Die
Nürnberger waren im Begriff, ſich in dieſes letzte Refugium,
das mit Geſchütz armiert war, zurückzuziehen und die Wagen
zu=
ſammenzuſchließen zum Ring, als Götz den glücklichen Einfall
hatte, den vorderſten Fuhrmann vom Gaul zu ſtechen. Er ſperrte
ſo den Ring, und die Schlacht wird gewonnen, die Wagenburg
genommen, und reiche Beute fällt den Siegern zu! Der höchſte
Stolz Berlichingens war, als er zuhört wie einer in der
Her=
berge erzählt: „Ja, mein gnädiger Herr hat willige Leut, aber
es ſein zwon Berlinger do geweſt, da hab ich zween williger nie
geſehn.”
Schon in jener Zeit ſpukte der Bauernaufſtand, heimlich
ver=
hetzt, waren die Bauern aufſäſſig und „ſchellig” gegen die vom
Adel, und bei einem Disput mit einem Knecht „dem Affen” ſagt,
bezeichnend für die Zeit, der Kerl zu ihm: „Wenn wir einmal im
Felde zuſammentreffen, da wöllen wir ſehen wer Junker und
Knecht iſt!” Sie kamen bald aneinander, der Affe ſchoß dem
Ritter einen Bolzen auf den Bruſtpanzer, dafür warf der ihm
die Armbruſt an den Kopf und rannte ihn nieder. Der Knecht
aber rief die Bauern zu Hilfe, die kamen mit Beilen und
Wurf=
beilen und Schweinsſpießen. Ein Bauer ſchlägt ihm mit einem
Holzbeil den Arm halb entzwei. Sie wollen ihm das Tor vor
der Naſe zumachen, da konnte er noch eben entwiſchen, ſie
läuten Sturm . . . ! Wahrlich kein rühmliches Fechten ...!
Nun trifft ihm im Bauriſchen Krieg das härteſte Schickſal,
er verliert vor Landshut ſeine rechte Hand. Er hatte ſich, einem
falſchen Gerechtigkeitsgefühl folgend, von ſeinem Herrn
losge=
ſagt, der in Landshut belagert wurde, und das war ſein
Un=
glück. Aus einer Feldſchlange wird ihm der Schwertknauf
ent=
zweigeſchoſſen, ein Vorkommnis, das nur mit dem allergrößten
Pech zuſammenhängen kann und deſſen Wirkung ſchlecht erklärlich
iſt: ein Stück zerſchlägt den Oberarm und die Armröhren, der
andere Teil aber (und die Parierſtange?) ſchlagen ihm über dem
Handſchuh die Hand ab, daß ſie nur noch an Hautfetzen hängt.
Der Zufall kann ſich nur ſo ereignet haben, daß der an dem
langen Griff des gotiſchen Schwertes ſitzende Knauf getroffen
wurde. Da die rechte Hand den Spieß hielt, kam ſie in dieſelbe
Höhe wie der Knauf. Mit demſelben Schuß war noch ein
an=
derer Ritter Fabian von Walsdorf getötet worden (bei der nahen
Entfernung des Gefechts hatte das Geſchoß dazu Kraft genug).
Daß Götz furchtbare Schmerzen litt, und daß er Gott bat, ihn
hinweg zu nehmen, da er doch zum Kriegsmann „verderbt” ſei,
iſt begreiflich, denn er hatte zwei ſchwere Wunden und die
moraliſche Depreſſion, mit 23 Jahren ein Krüppel zu ſein! Da
aber zeigte es ſich, wie die Standesgenoſſen ritterlich
zuſammen=
hielten und ſich ihr freies Leben im Stegreif nicht verdachten,
aber auch, daß Götz ein beliebter Mann war, den jeder bedauerte.
Er erhielt die Erlaubnis, ſich in der feindlichen Stadt heilen
zu laſſen (und das in den Weltkrieg überſetzt!). Wo ein Wille
iſt, iſt auch ein Weg, er erinnert ſich, von einem Knecht gehört zu
haben, der mit einer eiſernen Hand ein tüchtiger Kriegsmann
blieb. Das wurde ſeine Rettung. — Bald darauf war er wieder
mitten in neuen Fehden und ſchmierte die Bauern und Ritter.
Damals hatte er ſeine erſte Zuſammenkunft mit Frundsberg,
die nicht freundlich ausfiel. Was hätte ein Mann von der
Tatkraft Götzens in einer beſſeren Sache leiſten können! Seine
Standesgenoſſen vollbrachten ſtarke Taten in Italien zum Ruhme
des Deutſchen Reiches, und er geht zunächſt in eine Fehde mit
der Stadt Köln wegen eines Schneiders, der behauptete, dort
über die Ohren gehauen worden zu ſein wegen eines Schie”,
preiſes . . Der kleine Ritter gegen das damals ſchon ſtarke
Köln! Aber das Geſchäft war gut, er fing einen Kölner
Kauf=
mann und deſſen Sohn, nahm ihnen Löſegeld ab, und dann
brachte er noch neun Wagen mit Kölniſchem Gut auf. Das
Fehderecht gab das Recht zum Raube. Der Zug der Zeit und
der Vergangenheit, die Verachtung alles Bürgerlichen, vor allem
alles Kaufmänniſchen war ihnen angeboren. Die Herren mußten
auf die Landſtraße und ihren Spieß darauf legen, das war wie
ein Naturtrieb.
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