Rrnannaee 100 Haaſſi
HAomſcher Srengswiſchenfan.
Llue urch polniſche Beamke. — Ueberfall auf das deutſche Grenzpolizeiamt in Neuhöfen. — Die
e s Zeuer. — Ein deutſcher und ein polniſcher Beamker verlekt. — Zeſtnahme der Polen.
ſcheinen vom 1. Mal
ri und 22 Pfennig.
Reichsmark, durch die
Haus. Poſibezugspreis
atlſch 228 Reichsmarl.
ne von Anzeigen an
übemommen. Nichte
nfolge höherer Gewalt
zur Kürzung des
d Abbeſtellungen durch
ir und. Poſiſcheckonto
1304.
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TaT
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iUnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Alufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geifanet.
Nummer 146
Dienstag, den 27. Mai 1930.
193. Jahrgang
A mm breiie Zelle im Kreiſe Darmſtad 28 Reſchepfg.
Finanz-Anzeigen 40 Reichspfg. Reklamezeile (92 mim
breit/2 Reichsmark.Anzeigen von auswärté 40 Reichspfg.
Flnanz=Anzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm breite
Rellamie=
zeile 3,00 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reichsmart
ſ4 Dolſar — 420 Markl. — Im Falle, höberer
Gewat, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
jede Verpflſchtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz.” Bei
Konfans oder gerſchſtiſcher Beſtrelbung fäl” ſeder
Rabatt weg. Bankkomto Deutſche Bank und Darm=
Kädter und Nationabani.
eg im Frieden.
ia Uniſcher Grenzpolizeibeamken.
Marienwerder, 26. Mai.
u äſident teilt mit: Am 24. Mai 21 Uhr
er=
ſzw) ung durch polniſche Beamte bei Neuhöfen.
G pachbeamte ſind feſtgenommen. Bei dem
ſte Widerſtand und einem Befreiungsverſuch
h—ichen Beamten wurden ein deutſcher und
ſee1 durch Piſtolenſchüſſe verwundet.
*
ſun olniſchen Grenzzwiſchenfall erfahren wir
ſer hsſeite, es ſei feſtgeſtellt worden, daß es
nicht um Reichszollbeamte handelt, ſon=
Grenzpolizeibeamte. Von maßgebender
ergänzend noch mitgeteilt: Am 24. Mai,
zwei polniſche
Grenzpolizei=
fugterweiſe die Grenze über=
1 in das deutſche Grenzpolizei=
A(Kreis Marienwerder) eingedrungen
mworden. Sie widerſetzten ſich ihrer
Ver=
af die deutſchen Beamten, wobei ſie einen
die! Die deutſchen Beamten machten nun auch
ſebrauch und verwundeten einen der
bei=
idere polniſche Beamte kamen den beiden
Eirl nd unternahmen einen Befreiungsverſuch.
Grenzpolizeiamt ein ſtarkes Feuer, mußten
r Dinge abziehen. Die Verletzungen des
viermal getroffen wurde, ſind
ungefähr=
nmene volniſche Beamte hat einen Bauch=
1itgeteilt wurde, iſt er dieſen ſchweren
Ver=
rder, wohin man ihn gebracht hatte, er=
1) im einzelnen noch von Reichswegen ge=
1 Feſtſtellungen müſſen aber von Preußen
a das Reich keine Amtsſtelle am Ort des
12 Unterſuchung wird von der vorgeſetzten
, dem Regierungspräſidenten in Marien=
Warſchau, 26. Mai.
ſierungsblatt „Gazette Polſka” veröffent=
Aſten Kommentar eine Senſationsmeldung
auptet wird, an der oſtpreußiſchen Grenze,
—in der Nacht zum Sonntag, gegen 11 Uhr,
De ache von einer deutſchen Patrouille über
e choſſen worden. Damit noch nicht genug,
g weiter, zwei polniſche Offiziere der
Namen genannt werden, ſeien über die
erder verſchleppt worden. Demgegenüber
erſuchung des Grenzwiſchenfalles in Neu=
EeA eben, daß das Verſchulden gänz=
U)er Seite liegt. Was die Polen zur
um unbefugten Eindringen in das deutſche
aßt hat, iſt noch Gegenſtand der
Unter=
n ſich auf deutſchem Boden befanden, geht
rvor, daß auf deutſchem Boden polniſche
gel en worden ſind.
Uiren, handelt es ſich nicht, wie in der
pol=
iet wird, um polniſche Offiziere, ſondern
Inen, die dem Grenzkorps angehören. Sie
tert und tragen militäriſche Waffen. Im
ie deutſchen Grenzbeamten Kriminalpolizei
Imiert noch bewaffnet. Sie tragen lediglich
gung einen Dienſtrevolver. Ueber den
Pung iſt noch nichts in Erfahrung gebracht
ſige Ank unkerfucht den Fall.
Berlin, 26. Mai.
des Auswärtigen ließ ſich heute mittag
eratungen des Haushaltsausſchuſſes über
ktigen Amtes, über den deutſch=polniſchen
M erſtatten. Das Auswärtige Amt, das
uns mit der preußiſchen Regierung ſteht,
Ihr alles veranlaſſen, um den Fall nach
2 völkerrechtlichen Bedeutung klarzuſtellen
Polniſche Prokeſtnoke?
Warſchau, 26. Mai.
2 ſoll die volniſche Regierung be=
Reichsregierung eine Note zu
Freilaſſung der Feſtgenom=
19 der Schuldigen und
Genug=
rden ſoll. Polniſcherſeits ſei man
daß durch die gemiſchte deutſch=volniſche
29 Stelle der Verlauf der Ereigniſſe feſt=
Parlamenkariſche Widerſtände gegen die
Bereinigung der Finanzſchwierigkeiten.
Sanierung der Reichsfinanzen mit oder ohne Reichskag
Berlin, 26. Mai. (Priv.=Tel.)
Am Dienstag will das Reichskabinett zuſammentreten, um
den Vortrag des Finanzminiſters über die neuen
Etatsſchwierig=
keiten und gleichzeitig auch ſeine Vorſchläge über die Deckung
ent=
gegenzunehmen. Die Reichstagsfraktionen haben ſich Mühe
ge=
geben, ſich einzuſchalten. Das Zentrum und die Volkspartei
hat=
ten für den Montag abend Fraktionsſitzungen einberufen und
ihre Miniſter zur Teilnahme gebeten, haben aber von ihnen
nichts herausbekommen. Der Kanzler beim Zentrum, ebenſo
wie Dr. Moldenhauer bei der Volkspartei, haben es
abgelehnt, vor der Kabinettsberatung über
ihre Pläne irgendwelche Mitteilungen zu
machen, vielleicht, um ſie nicht einer voreiligen Kritik
auszu=
ſetzen, vielleicht auch, weil ſie die Abſicht haben, ihre
Entſchei=
dung zu vertagen, bis der Reichstag am Mittwoch in die
Pfingſt=
ferien gegangen iſt. Aber auch dann wird es ſehr ſchwierig
ſein, die parlamentariſchen Widerſtände, die
ſich einem weiteren Anziehen der
Steuer=
ſchraube entgegenſetzen, zu überwinden. Es iſt
ſo gut wie gewiß, daß der Finanzminiſter, der darüber
mit dem Kanzler und dem Arbeitsminiſter ſchon
einig iſt, eine Beitragserhöhung der
Arbeits=
loſenverſicherung um 1 Prozent im Auge hat und
ſich gleichzeitig die Reformvorſchläge des Vorſtands
der Verſicherungsanſtalt zu eigen macht. Das würde
für das laufende Etatjahr neue Einnahmen in
Höhe von 300 Millionen ſchaffen. Es bleibt dann aber
aus der Arbeitsloſenverſicherung noch ein Defizit von 150
Mil=
lionen, dazu 125 Millionen aus der Kriſenfürſorge und 130
Mil=
lionen Einnahmenunterſchüſſe im Etat. Die Rechnung wird aber
von den Finanzſachverſtändigen der Fraktionen ſtark angefochten,
ebenſo wie auch namhafte Wirtſchaftspolitiker ihre
Bedenken äußern, ob es zweckmäßig iſt, dieſes
rechne=
riſche Defizit jetzt ſchon zu decken, ob man nicht
viel=
leicht beſſer daran tut, die weitere Entwicklung
abzuwarten und durch Schaffung von
Arbeits=
möglichkeit, alſo durch Anleihen für die Kommunen zur
Entlaſtung der Sparkaſſen und zur Auffüllung des Baumarktes,
das gefürchtete Defizit der Arbeitsloſenverſicherung
herunterzu=
drücken. Einſtweilen gehen jedenfalls im Reichstag ſelbſt die
Mei=
nungen über die Notwendigkeit und die
Durchführ=
barkeit einer neuen Steuerreform ſehr weit
aus=
einander. Wenn alſo die Regierung an ihrem Willen feſthält,
rückt die Gefahr eines Konflikts, und damit die Möglichkeit einer
Auflöſung des Reichstages noch vor der Sommerpauſe, wieder in
greifbare Nähe.
Neuwahlen, falls der Reichstag verſagk.
* Berlin, 26. Mai. (Priv.=Tel.)
Als Auftakt zu dem neuem Kampfe um die Ausbalancierung
des Etats, die am Dienstag mit der Kabinettſitzung ihren
An=
fang nimmt, ſind am Montag im Reichstag die 2
Abſtimmun=
gen des von der Regierung verlangten
Ermäch=
tigungsgeſetzes zur ſteuerlichen Erleichterung
in der Kreditverſorgung, wobei an die Senkung der
Kapitalertragsſteuer, der Kaditalverkehrsſteuer, der
Grund=
erwerbsſteuer und der Wertzuwachsſteuer, gedacht iſt, vor ſich
gegangen. Der Reichstag beſchäftigte ſich außerdem mit der zwar
nicht auf der Tagesordnung ſtehenden, aber in der „Kölniſchen
Zeitung” wiedergegebenen Rede des Reichsfinanzminiſters vor
der Kölner Ortsgruppe der Deutſchen Volkspartei. An dieſer
Rede nahm nicht nur der ſozialdemokratiſche Oppoſitionsredner,
Abg. Dr. Hilferding, Anſtoß, ſondern auch Dr. Pfleger
(Bay. V. P.) und der Demokrat Dr. Reinhold erklärten, ſie
würden es ſehr bedauern, wenn die Darſtellung der Preſſe von
dieſer Rede zutreffend wäre. — Kennzeichnend für die ganze Lage
iſt es, daß Dr. Hilferding, der Finanzminiſter des Kabinetts
Müller, dem wir die ganze Kriſe zum großen Teil verdanken,
es jetzt ſchon wieder wagt, als Redner ſeiner Partei aufzutreten
und ſeinem Nachfolger Dr. Moldenhauer
Dikta=
turgelüſte nachzuſagen. Herr Dr. Moldenhauer
ließ ſich aber micht an den Wagen fahren, und erklärte auch
jetzt wieder ſchmucklos, daß die Regierung an ihrem
großen Programm der Finanzſanierung und
Wirtſchaftsentlaſtung feſthalte und an das Volk
appellieren werde, wenn ſich der Reichtstag der
Löſung dieſer Aufgaben verſagen ſollte.
Inwie=
weit das der Fall iſt, wird man ja in der kurzen Zeit zwiſchen
Pfingſten und der Sommerpauſe erkennen können. Der Miniſter
widerſprach im übrigen den verfaſſungsrechtlichen Ausführungen
des Abg. Dr. Hilferding (Soz), der den Standpunkt vertreten
hatte, das Ermächtigungsgeſetz zur Krediterleichterung bedürfe
einer verfaſſungsändernden Mehrheit. Die von den Demokraten
der Bayeriſchen Volkspartei gewünſchte Aufhebung der Ka=
hebung
könne erſt am 1. Januar 1931 erfolgen.
Fortſetzung auf Seite 2, zweite Spalte.)
Polens Hand an der Gurgel
der Danziger Wirkſchaft.
Von
Rolf Wingendorf=Danzig.
„Die polniſche Regierung wird ſich
ver=
pflichten, den Hafen von Danzig voll
auszu=
nutzen, welche anderen Häfen ſie in Zukunft
auch an der Oſtſeeküſte eröffnen mag.”
(Entſcheidung des Hohen Kommſſaxs des
Völkerbundes General Haking vom 15. 8. 21.)
Das Problem Danzig—Gdingen, das die Preſſe des In=
und Auslandes ſchon ſo oft beſchäftigt hat, iſt jetzt durch den
Antrag des Senats an den Hohen Kommiſſar des Völkerbundes,
Polen zu veranlaſſen, die Konkurrenztätigkeit Gdingens
gegen=
über Danzig einzuſtellen, aus dem Stadium der theoretiſchen
Erörterungen in das der praktiſchen Entſcheidung getreten.
Als ſich nach dem Bekanntwerden der Abſicht der Alliierten
Mächte im Jahre 1919, Danzig von ſeinem Mutterlande
abzu=
trennen, ein Sturm der Entrüſtung erhob und die deutſche
Delegation für die Friedenshandlungen Gegenvorſchläge
unter=
breitete, da antworteten die Interalliierten Mächte:
Die Stadt Danzig ſoll die Verfaſſung einer Freien Stadt
erhalten; ihre Einwohner ſollen autonom ſein; ſie ſollen nicht
unter die Herrſchaft Polens kommen und ſollen keinen Teil
des polniſchen Staates bilden. Polen ſoll gewiſſe
wirtſchaft=
liche Rechte in Danzig bekommen; die Stadt ſelber iſt von
Deutſchland abgetrennt worden, weil es kein anderes mögliches
Mittel gab jenen „freien und ſicheren Zugang zum Meer” zu
verſchaffen, welchen Deutſchland zu überlaſſen verſprochen
hautte."
In derſelben Note wird feſtgeſtellt, daß „die Danziger
Be=
völkerung der großen Mehrzahl nach deutſch iſt und dies ſeit
langer Zeit geweſen iſt.”
Polen wurde damals Danzig als „einziger Zugang zur
See” zugewieſen und aus dieſem Grunde allein Danzig vom
Deut=
ſchen Reiche abgetrennt und zu einem ſelbſtändigen Stagt
ge=
macht und die Verwaltung des Hafens einem Ausſchuß aus
Dan=
ziger und polniſchen Vertretern unterſtellt.
Dieſe Tatfache iſt in Entſcheidungen der
Völkerbundskom=
miſſare und des Völkerbundsrates immer anerkannt worden,
ſo u. a. auch durch die am Kopf dieſer Ausführungen zitierte
Entſcheidung des Generals Haking.
Polen aber hat 12 Kilometer von Danzig entfernt einen
künſtlichen Hafen errichtet, deſſen Ausbau ſo beſchleunigt wird,
daß dieſer Hafen im Jahre 1931 bereits die Umſchlagsfähigkeit
des Danziger Hafens erreichen ſoll.
Wenn man ſich überlegt, welche Gründe Polen veranlaßt
haben können, trotz der Tatſache, daß der Danziger Hafen
inner=
halb derſelben Zollgrenzen liegt, daß die Verwaltung dieſes
Hafens zur Hälfte mit in den Händen Polens liegt und daß
dieſer Hafen unbegrenzt ausbaufähig iſt, einen eigenen
Konkur=
renzhafen in unmittelbarer Nähe zu errichten, ſo muß man zu
der Ueberzeugung kommen, daß nicht wirtſchaftliche, ſondern
aus=
ſchließlich politiſche Beweggründe dazu die Veranlaſſung geben
können.
Dieſe Gründe ſind auch in ſehr offenherziger Weiſe
mehr=
fach von polniſchen Zeitungen dargelegt worden, wenn auch das
offizielle Polen ſie immer verleugnet hat.
In den erſten Jahren nach dem Inkrafttreten des Verſailler
Vertrages verſuchte Polen auf dem Wege wirtſchaftlicher
Ein=
flußnahme, durch Aufkauf von Grundſtücken uſw., eine „
péné=
tration pacifique” der Freien Stadt Danzig. Sämtliche
Polo=
niſierungsverſuche ſcheiterten aber an dem einheitlichen Willen der
geſamten Danziger Bevölkerung, ihr Deutſchtum zu bewahren,
Auch zeigte ſich die polniſche Wirtſchaftskraft nicht ſtark genug.
Die große Menge polniſcher Neugründungen von Firmen auf dem
Danziger Gebiet vor und während der Inflationszeit verſchwand
nach Beendigung der Inflation faſt vollſtändig wieder.
Da man alſo auf dem Wege der inneren Arbeit in Danzig
ſein Ziel, aus der deutſchen eine polniſche Stadt zu machen,
nicht erreichen konnte, begann man die Methode des Drucks von
außen anzuwenden. Das wag zunächſt der eigentliche Zweck der
Gründung des Gdinger Hafens. Das letzte Ziel dabei war und
iſt, mit Hilfe einer rückſichtsloſen Konkurrenz der Danziger
Wirt=
ſchaft die Luft immer mehr abzuſchnüren, um ſie ſchließlich zu
zwingen, um ihre Exiſtenz bettelnd vor der polniſchen
Re=
gierung zu erſcheinen. Ein maßgebender polniſcher Politiker, der
frühere Senatsmarſchall Trampczynſki, hat das in einer
Rede in Poſen vor 7 Jahren deutlich ausgeſprochen, indem er
ſagte, daß die polniſche Politik dahin gehen müſſe, Danzig ihren
Willen aufzuzwingen, andernfalls „auf den Straßen Danzigs
das Gras wachſen ſolle”.
Die Kampfmaßnahmen gegenüber Danzig ſind ganz
ein=
deutig. Sie ſind in einer ausführlichen Denkſchrift, die der Senat
ſeinem Antrage bei dem Hohen Kommiſſar beigefügt hat,
auf=
geführt. Die wichtigſten Maßnahmen ſind folgende:
1. Zunächſt hat Polen, um den Außenhandel über Gdingen
zu leiten und die Anſiedlung von Induſtrie, Spedition, Handel
und Schiffahrt zu begünſtigen, die ſich in Gdingen
niederlaſſen=
den Induſtrie= und Handelsbetriebe ſowohl für die erſten 5 Jahre
von dem mit der Gründung verbundenen Steuern und Abgaben
befreit, als auch von der Zahlung der Gewerbeſteuer bis 1945,
ferner Baukredite bis zu 90 Prozent der Baukoſten zur Verfügung
geſtellt.
2. Sodann hat Polen großen Induſtrie= und
Handelsunter=
nehmungen Hafengelände auf 35 Jahre verpachtet zu geringen
Pachtpreiſen, jedoch mit der Verpflichtung einer Mindeſtmenge
monatlichen Umſchlages. Die hiernach von den Kohlenfirmen
zu leiſtenden Mindeſtmengen des monatlichen Umſchlages
be=
tragen 300 000 Tonnen.
3. Durch Pachtverträge hat Polen auch den Bau einer
Reis=
ſchälmühle mit einer Jahreseinfuhr von 70—20 000 Tonnen Reis
und einer Oelmühle mit einer Jahreseinfuhr von 50 000 Tonnen
Seite 2
Dienstag, den 27. Mai 1930
Oelſaat aus Südamerika veranlaßt, ſowie die Anſiedlung
zahl=
reicher Speditionsſirmen.
4. Als weſentlichen Teil ihrer Hafenpolitik hat die polniſche
Regierung eine polniſche Staatshandelsflotte „Zegluga Polska”
errichtet, welche zur Zeit neun Frachtdampfer mit 30 420 Tonnen
Tragfähigkeit umfaßt. Dieſe Flotte ſoll u. a. dazu dienen, die
Wettbewerbsfähigkeit Gdingen durch niedrig gehaltene Frachten
(Frachtendumping), zu ſtärken.
5. Außerdem hat die polniſche Regierung mit privaten
Schiff=
fahrtslinien Verträge über Einrichtung folgender regelmäßiger
Dampferlinien abgeſchloſſen:
a) mit der Companie genéral transatlantie über eine Linie
Gdingen-Leningrad—Helſingfors—Riga—Gdingen-LeHavre,
Verkehr zweimal monatlich;
b) mit der Reederei Cargeurs réunis über eine Linie Gdingen—
Le Havre—Südamerika, Abfahrt einmal monatlich mit einer
Staatsgarantie für mindeſtens 500 Paſſagiere monatlich, wobei
die polniſche Regierung für jeden an der Mindeſtſumme
fehlenden Auswanderer 50 Dollar zu zahlen hat.
c) mit der halbſtaatlichen polniſchen Reederei „Britiſh=polniſche
Dampferſchiffahrtsgeſellſchaft, welche vier früher der Firma
Ellermann Wilſon Line gehörende Schiffe mit insgeſamt
25000 Tonnen Tragfläche erworben hat, über eine Linie
Gdingen-Hull-London, Abfahrt zweimal wöchentlich.
d) mit der American Skantie Line über eine 14tägliche Linie;
e) mit der Baltic=American Line (3 Auswandererdampfer:
Polonia 15000 Tonnen, Eſtonia 12000 Tonnen, Lituania
12000 Tonnen) auf Umwandlung in eine gemiſcht
polniſch=
däniſche Geſellſchaft, auf Einrichtung eines 2wöchigen
Schiff=
fahrtdienſtes Gdingen—New York.
Vorbereitet wird eine große Durchgangslinie von
Skandi=
navien über Gdingen durch Polen nach dem Schwarzen Meer,
gleichfalls mit direkten Frachtraten zwiſchen den
Eiſenbahn=
ſtationen.
Außer dieſen reinen Hafenmaßnahmen, zu denen ſich jeder
Kommentar erübrigt, da ſie den Kampfcharakter zu deutlich an
der Stirn tragen, hat Polen eine ganze Reihe zollpolitiſcher
Maßnahmen ergriffen, um den Einfuhrverkehr, der den
wichtig=
ſten Teil der Verdienſtmöglichkeiten einer Handelsſtadt in ſich
ſchließt, von Danzig ab und nach Gdingen hinzuziehen.
Die Hafenabgaben werden durch große Zuſchüſſe der
pol=
niſchen Regierungen ſo niedrig gehalten, daß ſie weit unter den
in Danzig verlangten Abgaben liegen, zum Teil betragen ſie
noch nicht einmal ein Drittel. Gleichzeitig aber hat die polniſche
Vertretung im Danziger Hafenausſchuß ſich ſtets jeder
Herab=
ſetzung der Hafenabgaben widerſetzt mit der Begründung, daß
Zuſchüſſe der polniſchen Regierung zu den Ausgaben des
Hafen=
ausſchuſſes nicht erforderlich wären. Polen muß bekanntlich die
Hälfte der Unkoſten ebenſo wie Danzig tragen. Gleichzeitig
ſteckt aber die polniſche Regierung Millionen über Millionen in
den Gdinger Hafen hinein.
Von polniſcher Seite iſt nun immer behauptet worden, daß
die polniſche Wirtſchaft ausreiche, um 2 Häfen zu beſchäftigen.
In Wirklichkeit aber wird der Ausbau Gdingens ſo forciert, daß
er bald allein für den polniſchen Ueberſeehandel ausreichen wird,
ganz abgeſehen davon, daß im Sinn der Verträge nicht nur eine
Nebenbeibenutzung Danzigs, ſondern die volle Ausnutzung des
Danziger Hafens liegt.
Gewiß iſt der Umſchlagsverkehr im Danziger Hafen
ge=
ſtiegen, keineswegs aber der Handelsverkehr. An die Stelle eines
hochwertigen Stückgutverkehrs iſt der Umſchlag von Maſſengütern
getreten, die wie Kohle und Erz mechaniſch verladen werden,
alſo eine geringe Anzahl von Arbeitern beſchäftigen, und die
außerdem für die Danziger Wirtſchaft gar keine nennenswerte
Einnahme bringen, da ſie nicht von „Danzig ſondern ab Grube
oder Werk gehandelt werden, alſo reine Speditionsgüter ſind.
Gerade die Handelsgüter verſucht Polen nach Gdingen zu ziehen.
Das alles liegt durchaus in der Richtung der Politik des
Halsabſchnürens, die Polen neuerdings gegen Danzig anwendet.
Polen hat mit Hilfe Gdingens dauernd die Hand an der Gurgel
der Danziger Wirtſchaft, um dieſe ihrem Willen gefügig zu
machen. Danzig aber kann nichts anderes tun, als an das
Ge=
wiſſen der Welt appellieren. Wenn Polen Danzig nicht braucht,
ſo iſt damit die Grundlage gefallen, auf der die Beſtimmung
der Errichtung eines Danziger Staates ſich aufbaut. Dann
bleibt nur ein Weg der Gerechtigkeit, der einzige logiſche
Aus=
weg: Gebt Danzig an Deutſchland zurück.
Worms geräumk.
Die letzten franzöſiſchen Truppen haben heute abend Worms
verlaſſen. Es halten ſich jetzt nur noch 20—30 Mann
einſchließ=
lich Gendarmerie in Worms auf, die das Abwickelungskommando
bilden. Der Abmarſch vollzog ſich ohne Zwiſchenfall. Um
9 Uhr vormittags wurde auf der Straßenbrücke die Trikolore
ein=
geholt, und auch im Laufe des Tages von den übrigen militäriſch
beſetzten Gebäuden entfernt.
Vom Tage.
Die Angelegenheit der thüringiſchen Schulgebete iſt, wie wir von
unterrichteter Seite erfahren, von dem Reichsinnenminiſter bereits dem
Staatsgerichtshof unterbreitet worden.
Der Preußiſche Staatsrat ſtimmte am Montag dem
Vertrag zwiſchen dem Deutſchen Reich und der Tſchechoflowakei über
Grenzregulierungen zu. Gleichfalls Annahme fand der Geſetzentwurf
über eine Aenderung des Gerichtsgemeinſchaftsvertrages mit Lippe.
Der Unterſuchungsausſchuß des Preußiſchen Landtags zur
Nach=
prüfung der Mißwirtſchaft in der Berliner
Stadt=
verwaltung ſetzte am Montag ſeine Beratungen fort.
Der Pfälziſche Weinbauverband für
Amerikaner=
reben hielt in Landau eine Obmännerverſammlung ab, in der die
Freigabe des Hybridenanbaues gefordert wurde.
Exzellenz von Harnack, der Präſident der Kaiſer=Wilhelm=
Geſellſchaft, iſt, offenbar durch Erkältung, auf der Reiſe erkrankt.
Zwiſchen Vertretern der deutſchen und der polniſchen
Re=
gierung hat in Berlin ein Meinungsaustauſch mit dem
Ziele, die allgemeine Inkraftſetzung des internationalen Abkommens
zur Aufhebung der Ein= und Ausfuhrverbote und =beſchränkungen nach
Möglichkeit zu fördern, ſtattgefunden.
Eine Balkan=Friedenskonferenz wird am 5.
Ok=
tober d. J. in Athen zuſammentreten. Das internationale
Frie=
densbüro in Genf macht gegenwärtig allen beteiligten Regierungen
Mit=
teilung über Ziel und Zuſammenſetzung dieſer Konferenz, die weniger
die augenblicklich ſchwebenden und beſonders heiklen politiſchen Fragen
des Balkans behandeln, als vielmehr eine Atmoſphäre von Vertrauen,
gutem Willen und freundſchaftlicher Geſinnung ſchaffen ſoll.
In Utadi iſt am Sonntag morgen der frühere Präſident der
geſetz=
gebenden indiſchen Verſammlung, Patel, der die Führung der Angriffe
auf die Salzlager von Dharafana übernommen hatte, verhaftet worden.
Das Ermächtigungsgeſekz zur Kretiterleichterung
bewilligk. — Skeuerſenkung in Ausſichk.
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
Das Ermächtigungsgeſetz zur Krediterleichterung wurde in
zweiter und dritter Beratung mit der von den Demokraten
be=
antragten Ergänzung mit der knappen Mehrheit von 176:174
Stimmen angenommen, daß die Aufhebung der
Kapitalertrags=
ſteuer ſich auch auf die Reichsbahnobligationen erſtrecken ſoll.
Damit iſt wenigſtens die Ausſicht auf eine
Steuerſen=
kung eröffnet. Präſident Loebe ſtellte ausdrücklich feſt, daß die
Abſtimmung mit einfacher Mehrheit erfolg ſei. Dieſe Feſtſtellung
könnte von Bedeutung ſein, wenn die Sozialdemokraten ihre
An=
kündigung wahrmachen und beim Staatsgerichtshof die
Rechts=
gültigkeit des Beſchluſſes mit der Begründung anfechten, daß
da=
für die verfaſſungsändernde Zweidrittel=Mehrheit erforderlich
geweſen wäre. Angenommen wurde auch in zweiter und dritter
Beratung die Vorlage über die Liquidation der Bank für
Indu=
ſtrieobligationen.
Die von verſchiedenen Parteien geſtellten Anträge, die
erſt im März angenommene Warenhausſonderſteuer
wieder abzubauen, die inzwiſchen durch einen weiteren
Antrag auf Aufhebung der Mineralwaſſerſteuer
ergänzt worden ſind, wurden dem Steuerausſchuß
über=
wieſen, wo ſie bis nach Pfingſten liegen werden.
Auf der Tagesordnung der Dienstagsſitzung, die um 15 Uhr
beginnt, ſtehen die Abſtimmungen zum Poſtetat und der
Haus=
halt des Reichswirtſchaftsminiſteriums.
Die Skrafrechtsreform in Frage geſtell.
* Berlin, 26. Mai. (Priv.=Tel.)
Im Strafrechtsausſchuß des Reichstags ſtand heute ein
An=
trag zur Debatte, die bisher geleiſteten Arbeiten auf dem
Ge=
biete der Strafrechtsreform an den neuen Reichstag
überzulei=
ten, falls es doch noch zu einer Reichstagsauflöſung kommen ſollte.
Ein derartiges Verfahren iſt ſchon einmal in früheren Zeiten
ge=
übt worden und war auch jetzt wieder von dem Vorſitzenden des
Ausſchuſſes, dem Volksparteiler Dr. Kahl, angeregt worden. Der
eigentliche Zweck dieſes Antrags beſteht darin, die
Arbeitsergeb=
niſſe zu retten und damit zu verhindern, daß in einem neuen
Reichstag mit der Strafrechtsreform wieder vollſtändig von vorn
begonnen werden muß. Nun beſteht aber bei einer ganzen Reihe
von Parteien, auch Regierungsparteien, keine große Neigung, ſich
auf die bisherigen Ergebniſſe feſtzulegen. Das kam auch in der
Montagsſitzung deutlich zum Ausdruck, die ſchließlich die
Ableh=
nung des Antrages mit 15:15 Stimmen brachte. Der Oppoſition
gehörten neben den Deutſchnationalen auch die
Zentrumsver=
treter und die Bayeriſche Volkspartei, ſelbſtverſtändlich auch die
Kommuniſten, an. Der Antrag wird aber ſicherlich im Plenum
des Reichstags noch einmal zur Abſtimmung geſtellt, dann wird
ſich zu zeigen haben, ob die Abſtimmung im Ausſchuß nur ein
bedeutungsloſes Zwiſchenſpiel war.
Mas zeinne err Aucn.
Die techniſchen Wunder der Zuiderſee. — Das Leben aug
„Breezand” — Warum das neuzuſchaffende „Yſſelmeer” eine
Mindeftfläche von 100 000 Hektar haben muß. — Der Stand der
Dinge nach zehnjähriger raſtloſer Arbeit.
Von unſerem Sonderberichterſtatter.
(Nachdruck, auch mit Quellenangabe, verboten.)
Dr. G. St. Inſel Breezand, im Mai 1930.
(Zuiderſee)
Sie werden trotz eifrigen Suchens den Namen dieſes
Eilandes auf keiner noch ſo großen Landkarte der Niederlande
wiederfinden. Dennoch iſt „Breezand” kein Märchen, keine
Er=
findung, kein Phantaſiegebilde. Die Inſel, 2½ Kilometer lang,
500 Meter im Durchſchnitt breit, exiſtiert tatſächlich, und wenn
ſie noch nicht auf den Land= und Seekarten verzeichnet ſteht, ſo
liegt das daran, daß Breezand nicht viel älter als ein Jahr iſt.
Kein Erdbeben, keine Eruption, kein wie immer gearteter
vul=
kaniſcher Vorgang, der ſonſt wie von ungefähr ein Eiland
plötzlich in die Welt zu ſetzen pflegt, hat zu der Entſtehung der
Inſel Breezand mitten in der Zuiderſee geführt. Breezand iſt
das Werk von Menſchenhand und Maſchinen, iſt eine
künftlich aufgeſchüttete Inſel, die man planmäßig
und aus Betriebsrückſichten zwiſchen Wieringen und der
weſt=
frieſiſchen Küſte errichtet hat. Es ſtehen Häuſer darauf,
Holz=
häuſer natürlich, die ein ſchmuckes Ausſehen haben und eine
lange Zeile von Weſten nach Oſten bilden. Da wohnen die
Ar=
beiter und Angeſtellten, da ſind die Büros der Ingenieure
unter=
gebracht, und auch zwei Gewerbetreibende haben ſich hier
nieder=
gelaſſen, vermutlich die erſten ſeßhaften Bürgerder
künf=
tigen Ortſchaft Breezand, ein Bäckermeiſter und ein
Friſeur, denn nach Brot und Liebe ſchreit nun einmal die Welt.
Es braucht wohl nicht erſt geſagt zu werden, daß auch Frauen
hier wohnen, die Ehegeſponſinnen der Vorarbeiter, die für je
eine Kolonne die Hauswirtſchaft führen und die Küche beſorgen
und eine Reihe von weiblichen Hilfskräften, die ſich am Samstag
gern ſchön machen laſſen. Darum gibt es für den Friſeur
ge=
nügend zu tun.
Ich ſitze in der Wohnküche eines Waſſerbautechnikers und ſchreibe
in Eile dieſe Zeiken, denn in einer Stunde ſoll die Fahrt
weiter=
gehen nach Kornwerderzand, wo man wie an der Oſtküfte
Wieringens in Den Oeuvre, die großen Entwäſſerungs= und
Schiffahrtsſchleuſen errichtet. Als ich genau vor zwei Jahren
hier weilte, war alles noch Flut, dort und da ſchwammen
Bagger=
waſchinen und rieſige Förderer, die aus dem Meeresboden das
für den Bau des großen Abſchlußdammes ſo notwendige
Ge=
ſchiebemergel heraufholten. Heute ſteht auf Breezand ein großer
Waſſerturm, der durch eigene, regelmäßig verkehrende
Süß=
waſſertransportſchiffe nachgefüllt wird; ein Radioſender
ver=
mittelt den telefoniſchen Nachrichtendienft zwiſchen Breezand
und den übrigen Betriebsſtationen der Zuiderwerke in Friesland,
Wieringen und Medemblik, und in den zwei vorbildlich
ange=
legten Werkhäfen im Norden und Süden der künſtlichen Inſel
herrſcht ein reges Leben, zahlloſe Schlepper winden ſich durch
ein Heer von Laſtkähnen, Sandſauger=, Förder= und andere
Maſchinen, Leichter mit Ladungen von Senkſteinen, die das
Verſenken der großen Faſchinenftücke bewerkſtelligen, und hoch
mit Geſchiebemergel angefüllte Prahme werden dauernd hin=
und herbewegt, drüben am Weſtrand der Inſel werfen Arbeiter
nach Kommando des Kolonnenführers Senkſteine ins Waſſer,
während auf der anderen Seite ein paar Arbeiterfrauen die
friſch gewaſchene Wäſche in den Wind hängen, der hier eine
mächtige Stärke hat. Darum errichtete wan mit Reiſigbündeln
vor den Häuſerwänden eine Art Schutzzaun, da immerhin
Gefahr beſteht, daß bei heftigem Sturm das
eine oder andere Gebäude fortgeblaſen wird.
Gern möchte ich auf Breezand übernachten, um am nächſten
Morgen noch ein paar Meter Film zu drehen, aber das iſt
un=
möglich. Jedes Plätzchen iſt beſetzt. Man hat gerade den
Schlaf=
rqum für die hier Beſchäftigten. Fremde können nicht unterkommen,
und um ein Hotel für die vielen Vergnügungsreiſenden zu bauen,
die im kommenden Sommer aus Neugier und fachlichem Intereſſe
an die Zuiderſee kommen werden, hat man noch keine Zeit gehabt.
Man wird ſich auch keine nehmen. Denn ab Mai verkehren von
Amſterdam und Medemblik aus beſondere Dampfer, die in einem
einzigen Tage alle ſehenswerten Betriebsſtätten „abſolvieren”
Und im übrigen haben es die Holländer noch nicht heraus, aus
der immerhin gigantiſchen Angelegenheit der Trockenlegung
Kapi=
tal für den Fremdenverkehr zu ſchlagen . . .
Geſtern ſtand ich noch vor den Betonkoloſſen der im Bau
be=
findlichen Entwäſſerungsſchleuſen von Den Oeuvre auf Wieringen
und war von der architektoniſchen Schönheit dieſer Bauten
hin=
geriſſen. Einen Augenblick lang fühlte ich mich in das graue
Altertum zurückverſetzt, denn die mächtigen
Schleuſen=
türmeerinnernandie impoſanten Bauwerke der
Aegypter, die heute teilweiſe unter Sand verſchüttet liegen.
Auch hier watet man in Sand, und die hoch zum Himmel
ragen=
den Betonblöcke haben eine frappante Aehnlichkeit mit den
Bolſchewiſtiſch oder hein
Ankwork der öſterreichiſchen Hei
Enkwaffnungsgeſek.
Der Heimwehrführer Dr. Steidle hielt ar
kirch aus Anlaß der Zehnjahresfeier des H.
Vorarlberg ſeine mit Spannung erwartete
mit den jüngſten Erklärungen der Regierur
Steidle bezeichnete das Entwaffnungsgeſetz
der „ſozialiſtiſch=engliſchen” Regierung, den
ſchewiken zu Hilfe zu kommen und die öſterre
Bevölkerung wehrlos zu machen. Die Heimt
deres getan, als was das Recht jedes Bür
tiſchen Staates ſei, gegen ein Eeſetz Vorſte
Man habe vollſtändig den Ernſt der Stur
Heimwehr ſei nun von jeder
Rück=
lig befreit, und es ſei nun an de
prüfen, ob ſie den bolſchewiſti
heimattreuen Tendenzen in dieſ
nenwollen. Von der Einſicht der Partei
Verhalten der Heimwehren abhängen.
Die Blätter ſtimmen darin überein, daß
les einem Rückzug gleichkomme.
Kritik am Ekat des Auswärki=
* Berlin, 26.
Der Haushaltsausſchuß des Reichstages
die Beratung des Etats des Auswärtigen
ter Abg. Dr. von Freytagh=Loringhoven (Dn
verhältnis, daß der deutſche Etat die
Ausgal=
chender ausländiſcher Etats überſteige. Mir
führte u. a. aus, man könne nicht die Hök
auswärtigen Dienſt in Deutſchland mit de
vergleichen, denn in jedem Lande vollziehe
nach anderen Grundſätzen. Es ſei klar, daf
ſondere Verhältniſſe vorlägen, die bei einze
tungen eine ſtärkere Beſetzung erforderten. F
tungen ſei der Zeitpunkt zu einer Stabili
planes jetzt noch nicht gekommen. Die Ba
ſei nur möglich geweſen, weil man im letz
Sparſamkeit geübt habe.
Abg. von Freytagh=Loringhoven (Dn.)
Abg. Dr. Breitſcheid ausgeführt hatte, bei
werde der Adel bevorzugt, nochmals zahle
daß die Ausgaben des deutſchen Auswärt
höher ſeien, als die entſprechenden Ausgabe
der. Tatſächlich iſt es nicht richtig, daß die
billiger arbeite als die deutſche. Die Etatſ een
ringer, aber nur deshalb, weil ſich erheblick
über das Auswärtige Amt laufen, im engli
Stelle vorkommen, vornehmlich im Kolot
ſind. Das gleiche gilt auch für Frankreich.
ergibt den Fall, daß die engliſche Diplomat
als die deutſche, obwohl England eine
ſeinen Kolonien nicht hat, alſo die Ausg
hier hat, ſparen kann. Außerdem verbuche
Handelsaußendienſt mit insgeſamt 10 Milli
dem Foreign Office, während er bei uns
Auswärtigen Amts enthalten iſt. Das B
ganz weſentlich, wenn man die Zahlen nu=
Die Pariſer Bankier=Beiha
Die am Montag abend von amtlicher
mation über den Gang der mit der Emiſſi 4
in Zuſammenhang ſtehenden Verhandlunge Ei
verſchiedenen ausländigen Blättern verbrei
richtig, daß Deutſchland angeblich nicht
leihe alsbald aufzulegen. Ebenſo aus der
Meldung, daß die Reichsbahn die Anleihe
Von einer derartigen Sonderbürgſchaft kö
um ſo mehr, als dieſe Tatſache während
lungen niemals aufgebracht worden ſei. A
ner die Nachricht bezeichnet, daß der Anle ſſt
ſchen Reichsfinanzminiſter in Form eines
Schließlich treffe auch das in Paris verbrei
für Montag in Ausſicht genommene Unt E
tagung der Verhandlungen nicht zu. Die
iſt bereits in aller Form einberufen worde E
ſchlüſſe wurden im Laufe des Montags nick
wurde auch keine vorläufige Einigung erz!
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Ruinen eines antiken Tempels, um deſſen
bemüht. Man erkennt ſofort, daß hier nick
Waſſerbautechnik, ſondern auch bildende K1*
Für Leſer, die den Stand der Dinge
ten, ſei wiederholt, daß die Arbeiten an
Hauptteile zerfallen: Errichtung einem 30
dammes, der das Eindringen der Nordſee
der Zuiderſee verhindert — und die 2r.
Ringdeiche abgeſchloſſenen Gebiete, wobel
bisherigen Zuiderſee als Yſſelmeer beſteher
Zu dieſem Zwecke baut man von de
Nordholland über die frühere Inſel Wiel
der Provinz Friesland einen Damm, deſſel
Anlage einer normalen Fahrſtraße, ſonde.
gleiſigen Eiſenbahn geſtattet. Der 1. Teil 4
Nordholland und Wieringen, ungefähr 2
½=
mehr als zwei Jahren vollendet. Eben/9 ?
der frieſiſchen Küſte und der Schleuſengrude
zand, die eine Länge von 3,6 Km. auſwhe.
langen Damm Wieringen—Kornwerderzan.
gebaut, da man, um Koſten zu ſparen, das
nigt hat. Der Koſtenvoranſchlag, der L
arbeitet wurde, belief ſich auf 700 Milliohe
aber noch 3—400 Millionen Gulden zuſeh..
Innerhalb des Abſchlußdeiches witd
deichen und trockenlegen — den nordwel"
Auguſt dieſes Jahres — wobei, wie erhe
Waſſerfläche, das ſogenannte Yſſelmeer, 9
ſoll die Gewäſſer der Iſſel, der Vecht und."
ſowie die Vorflut der umliegenden Lande"
gelegten Poldern entzogene Waſſer auſſe.4
mittleren Waſſerſtand von 0,40 Meter 1.
Normalpegel und einen Abfluß in den Il
ſee haben, wo der gewöhnliche Niedrigw9!
Mittelwaſſer des Yſſelmeeres ſein wird,
malen Umſtänden zweimal in 24 Stüne.
die im Abſchlußdamm befindlichen Entwal
jedach d
Nordſee ſo hoch bleibt, daße!"
Schleuſen unmöglich wird, mrf
eine Fläche von mindeſtens100
um das Waſſer der Iſſel un9"
Dienstag, den 27. Mai 1930
Seite 3
Der Kgmp
Regierungserklärung Dr. Hahns im Danziger
S
i.
ſtalien iſt bereil”
EP. Mailand, 26. Mai.
ſes Mailänder Beſuches hielt Muſſolini am
Domplatz eine Rede vor 300 000 Perſonen
restag des italieniſchen Kriegseintritts.
ine Reden von Livorno und Florenz,
in=
ſich ihren Inhalt lange überlegt habe. Sie
1kommen erreicht, nämlich das italieniſche
zu laſſen vom Geblök der Schafe, die wahre
es morgen nicht plötzlich von mehr oder
„raſchungen der Geſchichte wecken zu laſſen.
die ausländiſchen Journaliſten auf, die im
Tachrichten zu widerlegen, daß in Mailand
herrſche, und das Märchen von einer
ita=
ung in Skutari. „Wir feiern das Datum
t. um Haß aufzuwärmen, denn mit
unſe=
n haben wir uns voll und loyal wieder
n uns dieſes Datums, weil im Mai 1915
on begann. Das italieniſche Volk iſt heute
Geſchicke. Ihr habt heute das italieniſche
bis zu den Arbeitern in Waffen geſehen,
„ dem Symbol des Liktorenbündels zu
ver=
rer Zukunft gewiß, weil wir uns nie von
ſchen laſſen. Morgen wird es Bataillone
nen, zehn Jahre lang der Sache der
Revo=
ndes zu dienen. Dieſes Volksregime ruft
g, ſondern Neid und auch einige Furcht
uns einen verſtümmelten Sieg gegeben;
runſeren Händen; er wurde in den
diplo=
erſtümmelt, aber nicht in unſeren Armen
Um euch zu beweiſen, daß wir unſerer
eren Zukunft ſicher ſind, gebe ich euch ein
„Platze für den 28. Oktober 1932, weil
Mai=
weiten Jahrzehnts der fasciſtiſchen Revo=
— dazu beſtimmt iſt, das italieniſche Volk
m a. Hebt Fahnen und Gewehre als
Sym=
res unbeſiegbaren Glaubens!”
itlichen die Blätter einen Aufruf der
nes u. a. heißt: „Seit Mai 1915 hat ſich
ſirden verraten und verachtet, wir wurden
Um): getroffen. Wir haben unſeren
ſtrahlen=
rſtümmeln und unterdrücken ſehen. Wir
R7 zurückerobern. Die Stellungen der
Ver=
hu)mer überwunden, und wir wollen nicht
ueſch. / nerungen an ehemalige Feindſeligkeiten.”
in Aufruf, man könne nicht 44 Mil=
DEſch ſerſticken, die leben und mit
ühem ittelmeerluft einatmen wol=
„hrie nicht ein Volk, das Waffen
ſel und das bereit ſei zu jedem
rem Wagnis. Das italieniſche Volk
ſte ken, aber es wolle auch ſelbſt nicht unter=
As ork auf Muſſolinis Drohungen.
EP. Paris, 26. Mai.
1)e Muſſolinis iſt von der franzöſiſchen
ügen veröffentlicht, bisher jedoch, im
all=
ntiert worden. Um ſo auffallender iſt
uite Pertinax im „Echo de Paris” bringt.
lärungen Muſfolinis als
offen=
reich gerichtete
Rachedrohun=
e nicht ſtillſchweigend
hinge=
ürften. Pertinax ſieht den Grund
ede Muſſolinis in der
Enttäu=
ber die Ablehnung der
Flot=
grankreich. In Wirklichkeit ſei aber
ziell unfähig, eine den franzöſiſchen
See=
nde Flotte zu bauen, wenn Frankreich
em ausreichenden Stand halte. Pflicht
ng ſei, gegenüber Italien durch
Hand=
ß es auf Frankreichs Schwäche
luche, wenn es um das
Mittel=
ivermeidliche Folge der Rede
Daß die franzöſiſch=
italieni=
gen auf unbeſtimmte Zeit vertagt
ei unmöglich, ſich mit irgend
digen, der ſich entſchloſſen
er=
r durch Diplomatie nicht er=
Gewalt zu nehmen.
Danzig, 26. Mai.
In der heutigen Sitzung des Danziger Volkstages verlas
der Präſident des Senats Dr. Sahm die Regierungserklärung,
in der er einleitend feſtſtellte, daß die Verhandlungen
zur Bildung einer neuen Regierung endgültig
geſcheitert ſind. Nachdem nunmehr auch die
letz=
ten vier nebenamtlichen Senatoren
zurückgetre=
ten ſind, beſteht der Senat nun aus dem
Präſi=
denten und ſieben hauptamtlichen Senatoren.
Nach dem Wortlaut der Verfaſſung könne kein Zweifel beſtehen,
daß der Senat auch in ſeiner jetzigen
Zuſammen=
ſetzung im Sinne der Verfaſſungdie vollgültige
Regierung der Freien Stadt darſtelle und daß
da=
her von ihm alle in der Verfaſſung enthaltenen Rechte
wahr=
zunehmen ſind. Dieſe Auffaſſung ſtimme auch überein mit einem
vom Senat angeforderten Gutachten des Obergerichts vom 12.
April dieſes Jahres. Der Präſident bezeichnete dann als eine
der dringendſten Aufgaben die Deckung des
Finanzbedarfs durch Erſchließung geeigneter
Einnahmequellen ſowie die Inangriffnahme aller
der=
jenigen Maßnahmen, die geeignet ſind, der Not der Wirtſchaft
und vor allem der dadurch bedingten großen Arbeitsloſigkeit zu
ſteuern.
Nach Verleſung der Regierungserklärung wurde der
Ent=
wurf zur Aenderung der Danziger Verfaſſung in
dritter Leſung mit 96 Stimmen der bürgerlichen Parteien und
der Sozialdemokraten von insgeſamt 104 abgegebenen Stimmen
angenommen.
Fortſetzung der Steuerdebatte.
Die Sozialdemokratie für neue Skeuererhöhungen. — Um das allgemeine Nokopfer.
Skenervereinheiklichung nolwendig.
von einer Reichsbehörde, die gewiß kein Intereſſe an einer Schätzung
aus finanzpolitiſchen Gründen hat. Dieſe Schätzung hat ſich zwar als
Ein krübes Kapikel.
etwas zu hoch erwieſen, ſo daß das Aufkommen ſtatt 7,2 Millionen
rund 7,6 Millionen betragen hat. Die Schätzung des Aufkommens weicht
alſo vom tatſächlichen Aufkommen um etwa 5½ Prozent ab. Dieſe Ab=
Das Zinanzminiſkerium ankworkei.
Präſident Delp eröffnet die 68. Sitzung um ½11 Uhr zur
Weiter=
beratung der Steuerkapitel.
Abg. Dr. Leuchtgens (Lbd.) bezeichnet die Steuerkapitel als die
trübſten des ganzen Staatsvoranſchlages. Die Ausgaben müſſen geſenkt
werden, weil mit einem Eingang der Steuerſollſätze nicht zu rechnen iſt.
Bei dem bevorſtehenden inneren Finanzausgleich müſſen die
Landge=
meinden, die bisher zugunſten der Städte zurückgeſetzt wurden, zu
ihrem Recht kommen. Die unter ſozialdemokratiſcher Herrſchaft ſtehende
Stadt Offenbach hat ihre Ausgaben derart geſteigert, daß ſie
zeit=
weilig ihren Kredit verlor. Ehe Gemeinden als notleidend bezeichnet
werden, iſt eine Nachprüfung ihrer Haushaltsführung und der
Aus=
ſchöpfung der Steuerquellen notwendig. Die Steuerveranlagung muß
auf den Einheitswerten aufgebaut werden. Die Notlage des Baumarktes
iſt die Folge, der verkehrten Bau= und Lohnpolitik, die den
Bau=
koſtenindex auf über 200, getrieben hat.
Abg. Lux (Soz.) hält die Lage keinesfalls für troſtlos. Vor einem
übertriebenen Abbau der Perſonalausgaben muß gewarnt werden. Auf
die Hälfte des deutſchen Volksvermögens ein Notopfer in Höhe von
2½ Prozent erbringt eine Einnahme von 900 Millionen, womit alle
Schulden von Reich, Ländern und Gemeinden gedeckt und das
Arbeits=
loſenproblem in befriedigender Weiſe gelöſt werden könne. Die freien
Berufe ſollen auch in die kommunale Gewerbeſteuer einbezogen
wer=
den. In Heſſen haben wir bei der Gebäudeſteuer den
niedrig=
ſten Steuerſatz. Während z. B. Preußen 48 Pfg. pro 100 RM.
erhebt, verlangt Heſſen nur 12 Pfg. Hier ſei eine Erhöhung
mög=
lich, ebenſo wie bei der Grundſteuer, der Gewerbeſteuer
und der Sondergebäudeſteuer. Mit Steuerabbaumaßnahmen
kann die Wirtſchaft nicht in Gang gebracht werden, hier müſſen die
öffentlichen Körperſchaften die Initiative ergreifen, um der
Arbeitsloſig=
keit Herr zu werden.
Abg. Heinſtadt (Ztr.) weiſt die Angriffe des Landbundes auf
die Steuerpolitik des Zentrums zurück. Das Zentrum iſt für ein zeitlich
befriſtetes und allgemeines Notopfer zu haben. Das Finanzgebaren
der Kommunen bedarf einer Nachprüfung. Wir haben das Vertrauen
zur Reichsregierung, daß ſie gegen alle Widerſtände die deutſchen
Fi=
nanzen wieder in Ordnung bringt und bis zum nächſten Jahre das
Steuervereinheitlichungsgefetz durchdrücken wird.
Es werden nun die
Abſtimmungen
über Kap. Bad=Salzhauſen eingefchoben. Die Ausſchußanträge
werden vom Plenum gebilligt. Das Kriegsblindenheim wird in
Zukunft von der Kurtaxe befreit. Außerdem ſoll beim Reich ein
ver=
mehrter Zuſchuß für die Kriegsblindenfürſorge im heſſiſchen Bad, die
auch außerheſſiſchen Kriegsopfern zugute kommt, angefordert werden.
Die für Bälle vorgeſehenen Ausgaben ſollen ebenfalls der
Kriegsblin=
denfürſorge zugeführt werden.
Miniſterialdirektor Schäfer wendete ſich gegen die Behauptung,
die Regierung hätte bei der
Gewerbeſteuer
die Höhe des Anlage= und Betriebskapitals und des Gewerbeertrags ſo
vorſichtig geſchätzt, um hohe Steuerſätze herausrechnen zu können und
da=
durch mittelbar eine Steuererhöhung herbeizuführen. Dieſer
Vorwurf ſei unbegründet. Das Anlage= und Betriebsvermögen ſei von
der Regierung auf rund 688 000 000 geſchätzt worden, die endgültige
Veranlagung hätte einen Betrag von 693 000 000 ergeben, alſo nur eine
Erhöhung um 34 Prozent. Der Gewerbeertrag ſei auf 168000 000
ge=
ſchätzt worden, die endgültige Veranlagung ſtelle ſich auf rund 165 000 000,
ſo daß alſo das Ergebnis hier ſogar hinter der Schätzung um 1,8
Pro=
zent zurückgeblieben iſt. Bei der Berechnung des Steueraufkommens
mußten aber auch die Ausfälle berückſichtigt werden. Dieſe Ausfälle
wurden vom Landesfinanzamt auf 18,5 Prozent geſchätzt, alſo
weichung iſt ſo geringfügig, daß man nur allen Gemeinden und auch
dem Land wünſchen könne, daß alle Einnahmeſchätzungen in den
Vor=
anſchlägen gleich genau ſeien. Man muß dabei berückſichtigen, daß es
ſich um die erſtmalige Veranlagung auf neuer geſetzlicher Grundlage
handelt.
Der Redner widerſpricht alsdann der Anſicht, daß die Ermäßigung
des für
Wohnungsbau
zur Verfügung geſtellten Betrages von 12 Millionen auf 10 Millionen
mit den geſetzlichen Beſtimmungen nicht im Einklang ſtehe. Geſetzliche
Bedenken könnten jedenfalls dann nicht mehr beſtehen, wenn der Betrag
— wie es jetzt geſchehen iſt — auf 10½ Millionen, erhöht wird. Bei
der Berechnung des für den Wohnungsbau zu verwendenden Betrags
könnten nur die Mieten in Betracht gezogen werden, von denen
wirk=
lich Steuer bezahlt wird. Heſſen hätte aus Mitteln der Hauszinsſteuer
nach der Reichsſtatiſtik im Rechnungsjahr 1926/27 auf den Kopf der
Be=
völkerung 7,26 M. verwendet, während zwei andere größere Länder
nur 3,44 M. und 4,4 M. für dieſen Zweck verwendet hätten. Ein
anderes größeres Land hätte im laufenden Rechnungsjahr den für den
Wohnungsbau zu verwendenden Betrag um 40 Prozent gekürzt und
den Gemeinden eine Verminderung um 12 Prozent vorgeſchrieben, ſo
daß auch dieſes Land nunmehr auf den Kopf der Bevölkerung weniger
verwende als Heſſen.
Der Redner weiſt ferner darauf hin, daß es nicht zweckmäßig wäre,
für die
Beſteuerung des Grundbeſitzes
den Einheitswert zugrunde zu legen, ſo lange noch mit einer neuen
ge=
ſetzlichen Regelung durch das Reich zu rechnen und ſolange es nicht
mög=
lich ſei, eine Steuerſenkung durchzuführen. Es ſei zu befürchten, daß
eine vorzeitige Aenderung in der ländlichen Bevölkerung noch größere
Unzufriedenheit hervorrufen werde.
Abg. Axt (V. R.P.) wünſcht die Vereinheitlichung der
Steuergrund=
lagen, deren Zuſtandekommen allerdings für 1931 noch bezweifelt wird.
Er empfiehlt eine Zwiſchenlöſung nach badiſchem Muſter. Das
projek=
tierte Notopfer für alle Einkommen findet ſeine Zuſtimmung. Bei den
Luxusausgaben der Miniſterialſtellen kann noch viel eingeſpart werden,
Abg. Schott (D.Vpt.) wendet ſich gegen die alles erdrückende
Steuerlaſt, die zum Ruin von Mittelſtand und Induſtrie führen muß.
Zur Ingangſetzung der Wirtſchaft verlangen wir fühlbare
Steuer=
herabſetzungen, insbeſondere der Realſteuern. Hoffentlich gelinge
es dem Reichsfinanzminiſter, das Steuervereinheitlichungsgeſetz im
Reichstag durchzubringen.
Abg. Galm (Komm. Opp.) ſieht in den Steuerfragen reine
Macht=
fragen. Um den Beſitz ſteuerlich zu entlaſten, lege man den Maſſen eine
Steuer nach der anderen auf die ſchwachen Schultern.
Abg. Dr. Werner (Nat.=Soz.) vermag keinen Grund zu erkennen,
daß Abg. Lux mit ſeinem Optimismus recht behalten wird. Die
Be=
freiungsfeiern ſollten wir in aller Stille vorübergehen laſſen. Die
Steuerwirtſchaft des Sozialdemokraten Hilferding iſt an der heutigen
kataſtrophalen Lage ſchuld. Die Finanznot kann nur beſeitigt werden,
wenn wir uns von den marxiſtiſchen Grundſätzen abkehren.
Abg. Weber (Soz.) nimmt die Offenbacher Stadtverwaltung gegen
die Landbundangriffe in Schutz und polemiſiert gegen die
Arbeiter=
politik der „reaktionären Nationalſozialiſten”.
Abg. Glaſer (Lbd.) hält an den Ausführungen des erſten
Land=
bundſprechers feſt. Die geſtellten Abbauanträge ſind nach Lage der
Ver=
hältniſſe durchaus gerechtfertigt.
Abg. Schäfer (Komm.) greift erneut die Sozialdemokraten wegen
ihrer Steuerpolitik an. Die von dieſen beantragte Erhöhung der
Ge=
bäudeſteuer trifft auch wieder die Maſſen.
Nach perſönlichen Bemerkungen des Abg. Dr. Werner (Nat.=Soz.)
wird die Ausſprache gegen 2 Uhr auf Dienstag 10 Uhr vertagt. 6-
* zu können, ohne daß dadurch der
e res eine unzuläſſige Höhe erreicht. Man
Aobleme hier zu berückſichtigen ſind.
5 Schleuſen werden nach Fertigſtellung
— mes die Entwäſſerung durchführen. In
Schleuſen eine Geſamtbreite von 180
and 120 Meter, genug, um täglich un=
In die Nordſee auzugeben.
um. Das flinke Ingenieurboot, das
er Zuiderſeewerke freundlichſt zur Ver=
8t ſeinen Ruf erſchallen. Ich muß eilen,
Kornwerderzand erreichen will. Adieu
ſer Arbeit, Produkt menſchlichen Fleißes!
en wiederkehre, werden die Schleuſen
ſein, wird der 30 Kilometer lange
Ab=
daſtehen und der dräuenden Nordſee eim
n. Bis hierher und nicht weiter! Men=
Macht der Elemente, Neuland wird ge=
S och die Flut rauſcht, wird ein Jahrzehnt
Toden und ſaftiges Weideland ſich
aus=
n bolitiſchen und wirtſchaftlichen Wirren
achſagen, was man will. Wenn ſie ſo
len und zu vollenden vermag, kann man
keinen Untergang glauben. Ein Werk
* Hoffnung und neue Zuverſicht in un=
Dr. Georg Streliſker.
en mit Franzeschina Prevofti.
inſamer Darmſtädter Erinnerungen
Ɨt im Beethovenſaal, wo die Signorina
cen Konſorvatoriums die Klaſſe ihrer
Unbergeßlich ſind der älteren Darm=
Theaterabende, die ſie der Prevoſti
Awelt mit Fug und Recht den Beinamen
ſührte. Aber ſie ſelbſt hat uns auch
uenden Unterſchied zu ſo vielen anderen
die im Weltkriege plötzlich ihr
anti=
en. Franzeschina Prevoſti betrachtet
ele Heimat, ſie liebt es unendlich. Aus
2.‟ Rnen ſie Gaſtſpiele gegeben, hebt ſich
leichtend hervor mit ſeiner ruhigen,
vornehmen, ſelbſtſicheren Kunſtathmoſphäre, die ſo viele
nachklin=
gende Erlebniſſe aufblühen ließ, weil man der „Senſation”
entraten konnte.
Von der Bühne hat die Preboſti ſchon lange Abſchied
ge=
nommen, noch ehe der Glanz ihrer ſtimmlichen Mittel verblaßte, aber
ihrer ſeeliſchen Friſche hat die Zeit nichts anhaben können. Aus
ihren markant geſchnittenen Zügen ſtrahlt das Augenpaar noch
ſo warm und feurig, wie es einſt leuchtete über den Schickſalen
der von ihr verkörperten Bühnenheldinnen, und ihre
Bewegun=
gen haben die jugendliche Grazie beibehalten, die ihr Spiel ſo
anziehend und abwechſelungsreich geſtaltete.
Hier in Berlin hat ſie nun an einer der erſten Muſikſchulen
den ihr zuſagenden Wirkungskreis gefunden. Aus der Nähe und
Ferne finden ſich die Schülerinnen ein, um bei einen der
Meiſterin=
nen des Bel canto die Vorzüge der italieniſchen Schule zu
erwerben. Wie die Prevoſti eine ideale Bühnenſängerin war,
iſt ſie auch eine ebenſolche Lehrerin geworden, die ſich mit ganzer
Hingabe der ſchwierigen und verantwortungsvollen Arbeit
wid=
met. Denn, wer bei der Prevoſti ſtudiert, tut es nicht nur für
den Hausgebrauch, Bühne oder Konzertpodium iſt das Ziel der
Novizen, und dieſes Ziel wird in den meiſten Fällen erreicht,
denn die Lehrerin befaßt ſich nur mit lohnendem
Stimmen=
material und weiß ihren Schülerinnen, deren erſtes Auftreten
in der Oeffentlichkeit ſie mit innerer, ſorgender Anteilnahme
be=
gleitet, die Sauberkeit in der Koloratur und die Verwe des
Vor=
trags mitzuteilen. Aus den geſanglichen Darbietungen, an
denen ſich elf Damen beteiligten, ließen ſich die günſtiaſten Schlüſſe
Dr. Ella Menſch.
ziehen.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Von der Landesuniverſität Gießen. 1. Unter den Hörern der
Heſſiſchen Landesuniverſität befindet ſich auch der amerikaniſche
Geo=
phyſiker Macelwane, Profeſſor an der St. Louis=Univerſty in den
Vereinigten Staaten von Nordamerika; er hört die Vorleſung von
Pro=
feſſor Uller: „Einführung in die Theorie der freien und geführten
Wellen”. — 2. Die im Verlage von A. Töpelmann in Gießen ſeit 1918
erſcheinenden Nachrichten der Gießener
Hochſchulgeſell=
ſchaft haben ſoeben ihren ſiebenten Band vollendet. Der reiche
In=
halt der erſten ſieben Bände legt Zeugnis ab von den weitreichenden
Intereſſen, denen die Hochſchulgeſellſchaft dient. Da wird die Geſchichte
der Heſſiſchen Landesuniverſität gepflegt und ihre Stellung in unſerem
geiſtigen Geſamtleben beſtimmt; wichtige Papyri der Gießener
Samm=
lung werden unterſucht, Briefe namhafter Lehrer und Promotionsakten
nachmals berühmter Hörer der Univerſitä mitgeteilt. Darüber hinaus
greifen die „Nachrichten” mit Aufſätzen und Vorträgen weit hinaus in
den greis der in Gießen gepflegten Wiſſenſchaften. So erfüllen die
„Nachrichten” den Zweck, die Landesuniverſität mit ihren zahlreichen
Freunden und Gönnern im Lande zu verbinden. Wenn das Leben einer
Körperſchaft durch die Hingabe beſtimmt wird, mit der die in ihr
ver=
einigten Kräfte zur Geſamtheit ſtehen, dann darf die Heſſiſche
Landes=
univerſität auch in dieſer Notzeit mit berechtigten Hoffnungen der
Zu=
kunft entgegenſehen.
München: An der Techniſchen Hochſchule ſind die Dozenten Dr.=
Ing. Guſtav Clauß (Kataſtertechnik), Oberregierungsrat beim
Landes=
vermeſſungsamt, Dipl.=Ing. Joſef Freiherr von Laßberg (
Papier=
fabrikation und Papierprüfung) und Johann Hellenthal (
Grund=
züge des Eiſenbahnverſicherungsweſens), Reichsbahndirektor der
Grup=
penverwaltung Bayern der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft, zu
Honorar=
profeſſoren ernannt worden.
Erlangen: Privatdozent Dr. Ernſt Herzog hat einen Ruf
als ordentlicher Profeſſor für pathologiſche Anatomie an der
Uni=
verſität Concepſion in Chile erhalten und angenommen.
Jena: Der ordentliche Profeſſor der Archäologie Dr. Camillo
Praſchniker hat einen Ruf an die Univerſität Wien erhalten
und zum kommenden Winterſemeſter angenommen. — Dem
Privat=
dozenten für neuteſtamentliche Theologie in der Theologiſchen
Fakultät, Pfarrer Lic. Heinrich Schlier iſt ein Lehrauftrag für
bibliſches Griechiſch und neuteſtamentliche Zeitgeſchichte in der
theologiſchen Fakultät der Univerſität Marburg erteilt worden,
Guſtav Frenſſen: Die Chronik von Barlette. Kulturgeſchichte eines
niederſächſiſchen Dorfes. Mit einer Karte und 28 Abbildungen im
Text und auf Tafeln. Steif broſchiert 3,50 Mk., Ganzleinen 5 Mk.,
Ganzpergament 12 Mk. Berlin, G. Grote.
Das kleine dithmarſiſche Kirchſpiel an der Elbmündung, in der
Nähe Brunsbüttels, Geeſt, Marſch und Watt, und ſo geologiſch und
hiſtoriſch ausgezeichnet und eigenartig, dabei doch zugleich für alle
Kirch=
ſpiele unſerer Nordſeeküſte typiſch, wird von Frenſſen durch die
Jahr=
hunderte mit ſeiner Gabe des Erzählens und einer innigen, doch auch
kritiſchen Liebe vor Augen geführt. Es hat mit dieſem Buch eine
Chro=
nik erhalten, die nicht allein um ihres Stoffes willen alle Nordſeeleute
gern leſen werden, ſondern auch, wegen ihrer ganz neuartigen Form,
alle, die ſich in Deutſchland um Chronikſchreiben bemühen, zuletzt aber
und nicht zum wenigſten alle die, welche ſolch eine Keimzelle des
deut=
ſchen Volkes in ihrem Werden und Wandel zu beobachten ein
menſch=
liches und kulturelles Intereſſe haben. Eine eigene und feine Gabe des
Dichters, der am 19. Oktober ſeinen 65. Geburtstag begeht.
Guſtav Hochſtetter: Wir waren alle verrückt. Ein Mädchenroman aus
der Billionenzeit. Verlag Theod. Thomas, Leipzig.
Hochſtetters neueſtes Buch iſt ein Meiſterwerk der Pſychologie. Im
Rahmen der ſeligen oder richtiger: „unſeligen” Inflationszeit bebondelt
es das Problem der Geſchlechter, das heute im Mittelpunkt unſeres
Lebens ſteht. Die alten Schranken haben nicht mehr ihre Feſtigkeit.
Das Urteil der Jugend rüttelt übermütig an ihnen; die Sehnſucht iſt
mächtig, ein neues Ethos der Liebe und neue Formen der Ehe
aufzu=
richten. Dieſem Zuge der Zeit verdankt Hochſtetter ſeine Eingehma—
ſie hat ſeine Feder „eführt, ſeine Phantaſie beflügelt.
Seite 4
Dienstag, den 27. Mai 1930
Heue Jufammenfteße i Mdien.
Ueberfall auf das ſtaatliche Salzlager in Wadala.
EP. London, 26. Mai.
Nach der Beſetzung von Dharaſana durch
in=
diſche Truppen ſcheinen die Kongreßführer in Bombay
hauptſächlich das ſtaatliche Salzlager in Wadala
zum Ziele neuer Angriffe und Ueberfälle
aus=
erſehen zu haben. Große Scharen Freiwilliger unternahmen am
Sonntag wiederholt Angriffe auf dieſes Lager, die anfänglich
glimpflich verliefen, jedoch eine ernſte Wendung nahmen,
als die Polizei von der Schußwaffe Gebrauch machen mußte.
Etwa 100 Freiwillige, die von einer ungefähr 3= bis 4 000 köpfigen
Menſchenmenge begleitet waren, unternahmen einen Angriff auf
das Lager. Polizei in Stärke von 600 Mann kämpften volle
vier Stunden hindurch mit den Freiwilligen, die von einer großen
Zahl ihrer Begleiter unterſtützt wurden, ehe es gelang, die
Kon=
greßanhänger zum Abzug zu veranlaſſen. Bei den
Zuſammen=
ſtößen wurden 17 Angreifer und 5 Poliziſten verletzt. 105
Ver=
haftungen wurden vorgenommen.
Völlig unerwartet erfolgte am Nachmittag von etwa 1000
Freiwilligen ein erneuter Angriff auf das Lager,
wobei die Poliziſten mit einem Steinhagel
über=
ſchüttet wurden. Die Poliziſten feuerten darauf eine An=
zahl Schüſſe in die Luft ab, was ohne Wirkung auf die
An=
greifer blieb. Die nächſten Schüſſe wurden alsdann direkt auf
die Menge abgegeben. Wieviel Perſonen verletzt wurden, ſteht
noch nicht feſt. Die Geſamtzahl der Verletzten bei
den letzten Angriffen auf das Salzlager wird mit 60
an=
gegeben.
In Amritſar hat ſich aus noch ungeklärter Urſache bei
einer religiöſen Veranſtaltung eine ſchwere
Bomben=
exploſion ereignet. bei der 20 Perſonen einſchließlich
Kin=
dern verletzt wurden.
Wie aus Bombay gemeldet wird, iſt es Frau Gandhi zum
erſtenmal nach der Verhaftung ihres Mannes geſtattet worden,
Gandhi im Gefängnis von Puna zu beſuchen. Die Unterredung
fand in Gegenwart eines Gefängnisbeamten ſtatt.
Zu größeren Unruhen kam es in Dacca in Bengalen, zwiſchen
Hindus und Mohammedanern. Obwohl die Behörden völlig
Herr der Lage ſind, iſt die Stimmung unter der Bevölkerung
außerordentlich gereizt, und die Gefahr neuer Zuſammenſtöße
iſt recht groß.
Schwere Kämpfe in Rangoon.
In verſchiedenen Teilen Indiens haben ſich am Montag
ſchwere Unruhen und neue Ueberfälle auf ſtaatliche Salzwerke
ereignet. Die Angriffe auf das Salzlager werden immer häufiger
und trotz den zahlreichen Verhaftungen ſcheint die Menge
der Freiwilligen ſchier unerſchöpflich zu ſein.
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weis liegt in der Tatsache, doß
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holb unser guter aber nicht
feurer Raf:
Euerst
Zu
MAAA
Weit ſchwererer Natur als die Angriffe au
die Kämpfe mit der Polizei waren aber die
ſich heute zwiſchen ſtreikenden Hafenarbeiterr
in Rangoon ereigneten. Eine große Anzabl
griff die arbeitswilligen Burmeſen an. E3
der Kampf, und als die Polizei erſch
einem Hagel von Steinwürfene
den zum Teil blutigen Kämpfen wurden 15
ein engliſcheindiſcher Polizeibeamter getötet.
letzten wird mit 100 angegeben. Die Kämpf,
andauern. Der Verkehr in Rangoon iſt du
weiſe unterbunden und das Geſchäftsleben
ſchaft gezogen worden. Zahlreiche Läden
ſchloſſen; andere von den Kämpfenden zerf
ſchas wurden demoliert. Durch religiöſe ur
wurden die Kämpfe zwiſchen Indern und
verſchärft.
In Bombay iſt die Lage weithin recht
reiche prominte Europäer in der Stadt
auf Verhängung des Belagerungszuſtandes
haben; zum mindeſten fordern ſie verſchärf
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Berlin (.2
zus er Landeshaupkſkadt.
Darmſkadt, den 27 Mai.
nne 1 Sgruß der Stadk Darmſtadk an die
toits neinſchaft kechn. Beankenverbände.
ſur Oyirgermeiſter Mueller richtet an die Reichs=
„uſcho echniſcher Beamtenverbände folgenden
Will=
cVertreter der Reichsarbeitsgemeinſchaft
tech=
mtert ände verſammeln ſich in dieſen Tagen in
läßz; hres 10. Verbandstages. Ich freue mich
die=
jehr, als die junge Organiſation ſich in den
brem es Beſtehens zu einem hochangeſehenen und
Fakg uf ihrem Arbeitsgebiet entwickelt hat. Ich
wünſg daß die Darmſtädter Tagung der „Rateb‟
me olle Befriedigung bringen und dazu
beitra=
die 7y ndsarbeit neu zu fördern und zu befruchten.
ſer a,daß unſere Gäſte ſich in unſerer
Jubiläums=
rhönſten Frühjahrskleide ſtrahlt, recht wohl
die umgebende prächtige Heſſenland in einem
ufen alten mögen. — Im Namen der heſſiſchen
uſtſtadt ſe ich Ihnen allen ein herzliches Will=
Ren n1 4. 2. 2dolf Schnitſpahn f
N.oerſtarb in Darmſtadt im 78. Lebensjahre
nittſpahn, ein alter heſſiſcher Offizier
tädter.
fah— rat er 1870 im Großherzoglichen
Artillerie=
aute bis 1881 dieſem Regiment an, als er in
leri giment Nr. 1 verſetzt wurde.
enhene Begabung für Waffentechnik brachte es
v5 Jahre lang in den verſchiedenſten Stellungen
Nunitionserzeugung tätig war als Adjutant
Serie=Prüfungskommiſſion, ordentliches
Mit=
rr)=und in der Gewehr=Prüfungskommiſſion,
tillerie=Werkſtatt in Spandau.
nen Abſchied, um als Direktor der
Pulver=
die Armee weiter zu wirken; der
General=
ten Köln=Rottweiler Pulverfabriken gehörte
eirat an.
it Major Schnittſpahn wieder Dienſt als
wagen=Hilfsdepots Eiſenach und bei der
. Fußartillerie in Berlin.
te der Verſtorbene in ſeiner Vaterſtadt
Fin Regiment, dem Großherzoglichen Artille=
1te Freundſchaft bis zuletzt; er war
Ehren=
vereins.
unß es Verſtorbenen nachkommend, erfolgte die
ille.
Bi.
kennung. Am Sonntag wurde bei dem
ankenhaus Alice=Hoſpital.
Die=
n der Frau Großherzogin als der Protekto=
Anſtalt an Herrn Stadtparrer W. Vogel
des Heſſiſchen Roten Kreuzes am
t dankbarer Anerkennung ſeiner 25jährigen
—eit am Alice=Hoſpital überreicht. In
frei=
der vielſeitigen Pflichten eines
Anſtaltsgeiſt=
farrer Vogel ſeit dem Jahre 1905 neben
ſei=
arramt der geiſtlichen Fürſorge bei den
zahl=
es in Stadt und Land rühmlichſt bekannten
bend gewidmet, und auch in den langen
großem Lazarettweſen eine ſehr geſteigerte
en, ſein freiwilliges Hoſpitalamt unermüd=
EiS jüngſter Zeit brachte die unter der Leitung
im von Pflugk und der Aerzte neu erſtandene
ſte geine weſentliche Vermehrung des
Betrie=
im iſtlichen neue Arbeit bedeutete. Möchte dem
in ier bewährten Friſche noch lange weiterhin
derbleiben, die ſein Amt jederzeit erfordert
n Leidenden in ſchweren Lebenstagen zum
m. Am Mittwoch, dem 28. Mai 1930, kann
Werkmeiſter, aus Ober=Ramſtadt, auf eine
den Weltkrieg unterbrochene Tätigkeit bei
Schäfer, Bau= und Möbelwerkſtätten, Darm=
6, zurückblicken. Gewiß ein nicht häufiges
ltener Pflicht= und Arbeitstreue ſowie von
mit dem Arbeitgeber zeugt.
n=Abend im Kleinen Haus am Samstag,
Dieſer letzte Operetten=Abend von Sitta
dans Sylveſter Bunſel ſieht Lieder. Duette
folgenden Operetten vor: „Wo die Lerche
ind . „Die luſtige Witwe‟ „Eva” „Blaue
be „Frasquita, „Graf von Luxemburg”
rewitſch . „Paganini” „Fridericke” und
Die muſikaliſche Begleitung des Abends
des Städtiſchen Orcheſters unter Leitung
en. Der Vorverkauf beginnt heute an der
n Hauſes.
durde für die Spielzeit 1930/31 als 1. ſeriöſer
2 an das Stadttheater in Bamberg ver=
iſches Landeskheaker.
dßes Haus Kleines Haus .30 Uhr, A 24, R15Volksb. Gr. 1 u. 11
Leben des Dreſt Keine Vorſtellung 30 B 23., T Gr. 5u. 6
ner Erde und im
rſten Stock Unbeſtimmt 2230 Uhr, C 24
Leben des Dreſt Keine Vorſtellung te Vorſtellung. 20—22.30 Uhr, Zſ.=M. WII 13
G17Dſt. Volksb. Gr. III u. 1V
3 X Offenbach hr. M 6. R16. Dſt.
Br. bis 1V Zuebe=
und im erſten Stol 20—22 Uhr
Lehär=Operetten=Abend 22.15 Uhr, D 25
annhäuſer 20—22.30 Uhr, Bſ.=M VI 12
Die Kaſſette
Tmlet” wird in neuer Inſzenierung von
Lild: Wilhelm Reinking) Mittwoch, den
44 gelangen. Die Titelrolle ſpielt Bernhard
Dienstag, den 27. Mai 1930
d4. Sihung dei Zeinle
Die Vertreter des heſſiſchen Handwerks fanden ſich
geſtern vormittag im Stadtverordnetenſitzungsſaal zur 37.
Voll=
derſammlung der Handwerkskammer zuſammen. Erſchienen waren
faſt alle Kammermitglieder; für das Miniſterium für Arbeit und
Wirtſchaft wohnte Staatskommiſſar Miniſterialrat Hechler, für
die Bauabteilung des Finanzminiſteriums Regierungs=Baurat Dr.
Schnell den Verhandlungen bei.
Der Vorſitzende Herr Nohl wies in ſeiner
Eröffnungsan=
ſprache darauf hin, daß die Vollverſammlung noch einmal in ihrer
alten Beſetzung zuſammengetreten ſei, da die Neuwahlen erſt
im November d. Is. ſtattfänden. Er nahm Veranlaſſung,
den Kammermitgliedern für ihre bisher geleiſtete Mitarbeit zu
danken, ſprach aber auch die Hoffnung aus, daß ſie auch weiterhin
für die Intereſſen des Handwerks tatkräftig mitarbeiten möchten,
und führte dann u. a. folgendes aus:
Auf ein 30jähriges Beſtehen kann in dieſem Jahre
die Handwerkskammer zurückblicken. In guten und
böſen Zeiten hat ſie ſich bemüht, ihren Pflichten gerecht zu
wer=
den, dem Handwerk ein Helfer und Forderer zu ſein. Manch
wackerer Streiter für die Handwerksſache iſt im Laufe der drei
Jahrzehnte von uns geſchieden, denen wir ein ſtilles Gedenken
weihen. Zum 37. Male tritt heute die Vollverſammlung zuſammen.
und damit zum letzten Male in der ſeitherigen Zuſammenſetzung.
Bringt doch das neue Reichsgeſetz vom Jahre 1929 eine völlige
Umgeſtaltung des ſeitherigen Wahlrechts zur Kammer, und
muſ=
ſen laut beſonderer Reichsverordnung die Neuwahlen bis 1. Nov
1930 durchgeführt ſein. Der Vorſitzende kam nun eingehend auf
die ſchlechte Wirtſchaftslage zu ſprechen, deren Kriſenerſcheinungen
auch beſonders ſcharf im Handwerk zu ſpüren ſeien. Zahlreiche
Experimente der letzten Jahre hätten die Finanzkraft des Reichs,
der Staaten und der Kommunen in einer Weiſe erſchöpft, daß ſie
kaum noch ihren Verpflichtungen nachkommen könnten.
Rückſichts=
los habe man die Steuerſchraube angelegt, den ſozialen
Verſiche=
rungsgedanken immer weiter geſpannt, und müßte nun ſehen, wie
eine rieſige Kapitalflucht ins Ausland einſetzte, wie immer mehr
und mehr die Wirtſchaft zum Erliegen komme. Nachdem der
Vor=
ſitzende die Steuerfragen geſtreift hatte, kam er auf das Problem
der Arbeitsloſigkeit zu ſprechen und führte aus: Hier könne nur
helfen Abkehr von dem derzeitigen Verfahren. Gebt Arbeit und
wieder Arbeit, verwendet die Gelder, die heute den nur zur
Ar=
beitsloſigkeit Verurteilten zufließen, und doch nicht zum
Lebens=
unterhalt ausreichen, für die Belebung der Wirtſchaft, damit
Han=
del und Gewerbe wieder zum Blühen kommen und allmählich die
grenzenloſe Not gelindert wird. Wahrlich, ſchwerſte Probleme
ſeien zu löſen, wenn nicht in abſehbarer Zeit der völlige
Zuſam=
menbruch erfolgen ſoll. Eine der weſentlichſten Urſachen des
Dar=
niederliegens der wirtſchaftlichen Tätigkeit ſei das
Lahmlie=
gen der Bauwirtſchaft. Von dieſem Schlüſſelgewerbe
ſpannen ſich die Fäden zu allen nur erdenklichen Handwerks= und
Gewerbezweigen. Ruhe die Bautätigkeit, ſo leide die geſamte
Wirtſchaft. Und wie trübe ſeien die Ausſichten auf dieſem Gebiet.
Gelinge es, eine Löſung der Arbeitsloſenverſicherung zu finden, die
Bautatigkeit in Fluß zu bringen, dann würde auch neues Leben in
allen Zweigen der deutſchen Wirtſchaft einkehren. Hand in Hand
muß die Aenderung des Arbeitsloſenverſicherungsgeſetzes gehen,
Weiter hätte eine grundlegende Steuerreform einzuſetzen, wodurch
Seite75
Hoffnung nicht ſinken laſſen. Wenn man die Zahlen überblicke,
die die kürzlich veröffentlichten Feſtſtellungen des
Enquéteaus=
ſchuſſes über das Handwerk lieferten, wenn man ſehe, daß 3
Mil=
lionen ſelbſtändiger Betriebe im Deutſchen Reiche beſtehen, die
7,8 Millionen Menſchen jährlich Arbeit und Brot geben, für
nahezu 20 Millionen volkswirtſchaftliche Werte ſchaffen, dann
müſſe man ſich ſagen, daß eine ſolche Macht in einem Staatsweſen
mit der wirtſchaftlichen Struktur Deutſchlands nicht untergehen
werde und nicht untergehen könne. Verſtändlich wohl finde er
die derzeitige Mißſtimmung, die Unzufriedenheit mit den
beſtehen=
den Verhältniſſen, wie ſie in allen Tagungen und
Verſammlun=
gen zum Ausdruck komme über die Not der Zeit. Unentſchuldbar
aber halte ich es, wenn man alle dieſe Mißſtimmungen, wie es
leider vielfach geſchieht, auf die Handwerkskammer abzuladen
verſuche und die eigene berufsſtändiſche Vertretung des
Hand=
werks in der Oeffentlichkeit herabzuſetzen beſtrebt ſei. Dieſe
Vor=
gänge müßten an den Führern des Handwerks abprallen, ſie
könn=
ten und dürften im Intereſſe ihres Standes hiervon keine Notiz
nehmen.
Zum Schluſſe dankte er der Aufſichtsbehörde, dem Herrn
Mi=
niſter für Arbeit und Wirtſchaft und dem Herrn Staatskommiſſar,
die auch im abgelaufenen Jahre, wie ſtets den Intereſſen des
Handwerks und unſeren Anregungen in jeder Weiſe
entgegen=
gekommen ſeien. Man könne heute noch als Mitglied der Kammer
Herrn Schloſſermeiſter Nold=Stockſtadt begrüßen, der in den
ver=
gangenen 30 Jahren ſtets ein treues Mitglied geweſen iſt, weiter
noch die Herren Engel und Kämmerer des Geſellenausſchuſſes, die
ebenfalls ſeit 30 Jahren mit regſtem Intereſſe an den zu
behan=
delnden Fragen mitgearbeitet haben. Möge die kommende
neu=
gewählte Vollverſammlung, Meiſter wie Geſellen, in gleichem
Geiſte und in gleich gutem Einvernehmen und erfüllt von den
Zielen, die die Handwerkskammer für ihren Berufsſtand zu
er=
füllen habe, mitarbeiten an den großen Aufgaben der heutigen
Zeit, einen ſtarken Berufsſtand zu fördern und damit ein wichtiges
Glied der deutſchen Volkswirtſchaft zu erhalten.
Miniſterialrat Hechler dankte namens der Regierung für
die Einladung. Die Regierung ſei insbeſondere erfreut, daß es
gelungen ſei, eine Altersverſicherung für das Handwerk in die
Wege zu leiten. Mit verältnismäßig geringen Mitteln habe die
Handwerkskammer Großes geleiſtet, ſie marſchiere an der Spitze
aller deutſchen Handwerkskammern. Zu einzelnen Punkten wolle
er im Laufe der Verhandlung Stellung nehmen.
Nach Verleſen der Anweſenheitsliſte durch Syndikus Dr.
Lindemann gab Direktor Schüttler verſchiedene Anträge
be=
kannt, die ſich insbeſondere mit dem Lehrlingsweſen befaßten.
Zu Punkt 2 der Tagesordnung ſtand der von dem
geſchäfts=
führenden Direktor der Kammer, Herrn Schüttler, erſtattete und
im Druck vorgelegte
Jahresbericht
zur Ausſprache. Nach dem Bericht hat ſich auch die
Handwerks=
wirtſchaft im abgelaufenen Jahre ſehr ungünſtig entwickelt. Der
Bericht nimmt zunächſt zu den heutigen Wirtſchaftsverhältniſſen
Stellung. Das Handwerk, das im weſentlichen auf die
Befriedi=
gung des Inlandsbedarfs angewieſen iſt, hatte unter der
Ein=
engung der Kaufkraft aller Kreiſe, insbeſondere der Landwirtſchaft
und der erwerbsloſen Arbeiterſchaft, empfindlich zu leiden. Die
Geſchäftsführung hat ſich bemüht, auf den verſchiedenſten Gebieten
helfend und fördernd zu wirken. Den Verhältniſſen im beſetzten
Gebiet wurde beſondere Aufmerkſamkeit zugewendet, die
Kredit=
wirtſchaft wurde im Hinblick auf die Stockung in der
Kapitalver=
ſorgung verſtärkt weitergeführt. Die Betriebsberatungs= und
Ge=
werbeförderungsſtelle der Kammer, bemühte ſich um neuzeitliche
Betriebsorganiſation im Handwerk und führte techniſche und
kauf=
männiſche Fort= und Weiterbildungskurſe durch. Der Bericht
be=
faßt ſich weiter mit den ſozialen Selbſthilfeeinrichtungen. Die
Organiſationsbewegung des Handwerks konnte im abgelaufenen
Jahre als verhältnismäßig günſtig bezeichnet werden. Das
heſ=
ſiſche Handwerk iſt mit weit über 2”, ſeiner Beſtandsziffer in den
fachlichen und genoſſenſchaftlichen Organiſationen
zuſammenge=
ſchloſſen. Lehrlingsfragen, Geſellen= und Meiſterprüfungsweſen,
früher mit Hauptätigkeitsgebiete der Kammer, ſind an Bedeutung
zurückgetreten gegenüber den großen wirtſchaftlichen Fragen des
Handwerks. Nach wie vor werden ſie ſelbſtverſtändlich mit
pein=
lichſter Genauigkeit bearbeitet. Die Kammer ſieht in dieſem
Jahre auf ihr 30jähriges Beſtehen zurück. Der Bericht ſchließt
mit der Hoffnung, daß die neugewählten Kammermitglieder in
ei Manswerlgtanitek.
gleichem Geiſte und mit der gleichen Arbeitsfreudigkeit wie ſeither
an die Bewältigung kommender Aufgaben herantreien mochten.
In der Ausſprache wurde von Direktor Schüttler betont,
die Handwerkskammer im Intereſſe des Geſamthandwerks
leih=
weiſe an einzelne Handwerkszweige vergeben habe, nicht mehr
zuruckzuzahlen.
Der Vorſitzende Nohl bedauert, daß derartige
Beſtrebun=
gen im Gange ſeien.
Miniſterialrat Hechler weiſt darauf hin, daß die Regierung
mit der Verteilung der Gelder, wie ſie die Kammer vorgenommen
habe, einverſtanden war.
Ehrenmeiſter Schmuck=Worms betont, daß der
Bezirks=
vorſtand Worms keineswegs die Abſicht und das Vorgehen
einzel=
ner ſeiner Mitglieder in dieſer Frage ſanktioniert habe.
Das=
ſelbe betont auch der Vertreter des Bezirksvorſtandes Groß=Gerau.
Kammermitglied Ehmann=Worms fordert im Verlaufe
ſeiner Stellungnahme zu dem Geſchäftsbericht zur Hebung des
Handwerks ein Notopfer. Er dankte dem Vorſitzenden und
Vor=
ſtand der Handwerkskammer für ihre geleiſtete Arbeit.
Der Vorſitzende dankt am Schluſſe der Ausſprache den
Vor=
ſtandsmitgliedern und Beamten der Kammer für ihre Arbeit im
Intereſſe der Kammer.
Die Berichte der Nebenſtellen laſſen erkennen, wie feſt ſie
be=
reits mit dem Handwerk ihres engeren Bezirks verwurzelt ſind
und wie ſehr ihre Errichtung und das ihnen zugewieſene beſondere
Aufgabengebiet einem dringenden Bedürfnis entſprach.
Gleich=
zeitig werden die zu Punkt 3 und 4 der Tagesordnung
vorgeleg=
ten Tätigkeitsberichte der Gewerbeförderungs= und
Betriebsberc=
tungsſtelle zur Ausſprache geſtellt.
Der Bericht der Gewerbeförderungs= und
Betriebsberatungs=
ſtelle Gießen, verrät eine umfangreiche Tätigkeit ſür die
wirt=
ſchaftlichen Intereſſen des Handwerks. Dr. Bünnings=Gießen
gibt einen Vorfall aus ſeinem Arbeitsgebiet bekannt, aus dem
der Dank, aber auch der Undank einzelner Handwerksbetriebe
ſchlaglichtartig beleuchtet wurde.
Der Bericht des Reviſionsbeamten weiſt eine umfangreiche
Tätigkeit auf dem Gebiete der Lehrlingskontrolle ſowie des
geſam=
ten Lehrlingsweſens nach und gibt eine intereſſante Darſtellung,
namentlich von der Struktur der ländlichen Betriebe.
In eine Ausſprache wird bei dieſem Punkt nicht eingetreten.
Zu Punkt 5 und 6 der Tagesordnung gab Direktor Schüttler
eine Ueberſicht der Einnahmen und Ausgaben im abgelaufenen
Geſchäftsjahre. Weiterhin berichteten die Kammermitglieder
Kie=
fer und Becker über das Ergebnis der Rechnungsprüfung. Die
Einnahme ergibt 475 418 Mark, die Ausgaben betragen 463 386
Mark; es verbleibt ein Reinüberſchuß von von 12 132 Mark. Dem
Rechner wurde Entlaſtung erteilt. Der nächſte Punkt ſieht den
Bericht über die Altersfürſorge
vor. Auch hier lag eine gedruckte Ueberſicht nach dem Stande vom
31. März d. J. vor, die Direktor Schüttler nach dem heutigen Stand
erganzte. Danach lagen am 26. Mai 1930 538 Anträge vor, von
denen 275 mit monatlich 4416 Mark genehmigt worden ſind. Da
einige Unterſtützungsbezieher bereits verſtorben ſind, ermäßigt ſich
die monatliche Auszahlung auf 4256 Mark. Abgelehnt mußten
233 Anträge werden, da teils anderweitiger Rentenbezug
vor=
lag, teils die geſtellten Vorausſetzungen nicht zutrafen.
Es entſpinnt ſich eine kurze Ausſprache über die Vergebung
der Altersfürſorgezahlungen, bei denen die Innungen.
Orts=
gewerbevereine und Bürgermeiſtereien gehört werden. Die
Ein=
richtung einer Altersfürſorge wird allſeits anerkannt und man
wüinſcht deren Beibehaltung. Die gleiche Umlage wie im vorigen
Jahre wird beſchloſſen.
Der Vorſitzende erläuterte dann den gedruckt vorliegenden
Voranſchlag.
Die Höhe der Umlage wird gegenüber dem Vorjahre nicht
geän=
dert, falls die Altersfürſorge beibehalten wird. Lehnt die
Voll=
verſammlung die Beibehaltung der Altersfürſorge ab, ſo kann
der Koeffizient auf 14 Pf. für 100 Mark Anlage= und
Betriebs=
kapital ermäßigt werden. In der Debatte wird von
Handwerks=
kammermitglied Rohde (Schuhmachergewerbe) vorgeſchlagen, mit
Rückſicht auf kleinere Betriebe den Grundbeitrag zu ſtaffeln.
Direk=
tor Schüttler legt dar daß dies untunlich ſei. Da die
Altersfür=
ſorge wie ſeither beibehalten wird (vgl. obige Ausführungen)
wird auch der ſeitherige Koeffizient von 24 Pf. für 100 Mark
Altersfürſorge genehmigt. Der Stammbetrag bleibt wie ſeither.
Es wurde dann über die durch die Handwerksnovelle
not=
wendig gewordene Satzungsänderung beraten,
insbeſon=
dere über die Anzahl der Sitze und die Wahlen. In der
Haupt=
ſache iſt eine Erhöhung der Sitze in der Kammer von 36 auf 45
Sitze vorgeſchlagen und von der Regierung bereits genehmigt. In
einer langwierigen Ausſprache wird über den Antrag des
Kam=
mermitglieds Rohde debattiert die Sitze für das
Schuhmacher=
handwerk zu vermehren. — Miniſterialrat Hechler wies darauf
hin, daß letzten Endes das Miniſterium die Zuſammenſetzung zu
beſtimmen habe; er halte den Vorſchlag des
Handwerkskammervor=
ſtandes für ſehr gut, die Sitzverteilung ſei durchaus annehmbar.
Schließlich wurde die Satzungsänderung, wie ſie von dem
Vor=
ſtand vorgeſchlagen war, angenommen.
Die Aenderung der Meiſterprüfungsordnung
wurde einſtimmig genehmigt. Um Schülern von Fachſchulen die
Zulaſſung zur Meiſterprüfung zu ermöglichen, wird vorgeſchlagen,
den § 2 Abſ. 2 Ziffer 4 dahingehend zu ergänzen, daß der
drei=
jährigen Geſellentätigkeit der Beſuch einer anerkannten Fachſchule
gleichgeſtellt wird.
Hinſichtlich der Lehrlingsziffern im Buchbindergewerbe wird
folgende Staffelung angenommen: Meiſter ohne oder mit 1
Ge=
hilfen 1 Lehrling, ab 2 Gehilfen 2 Lehrlinge, ab 10 Gehilſen 3
Lehrlinge. Dem Meiſter ohne oder mit 1 Gehilfen iſt es geſtattet,
ſobald der Lehrling in das letzte (ſiebente) Halbjahr der
Ausbil=
dung eintritt, für den auslernenden Lehrling Erſatz einzuſtellen.
Als nächſter Punkt der Tagesordnung wird über einen
An=
trag des Landesverbandes der Friſeurmeiſter von Heſſen und
Naſſau beraten, der darauf hinzielt, daß Geſellenprüfungen im
Friſeurhandwerk nur noch vor Prüfungsausſchüſſen der Innungen
abgehalten werden dürfen. Der Antrag wird auf Vorſchlag des
Vorſitzenden an den Ausſchuß verwieſen, nachdem Kammermitglied
Kiefer den Antrag begründet hatte.
Anſchließend erſtattet Direktor Paech eingehenden Bericht
über die Tätigkeit und Lage der
Handwerkerzen=
tralgenoſſenſchaft. Die Handwerkerzentralgenoſſenſchaft
ſei für die Handwerker, nicht für die Geſellſchafter da. Er
be=
leuchtet die Umſätze der einzelnen Handwerkszweige und weiſt
un=
berechtigte Vorwürfe, insbeſondere den zu hoher Zinsforderung,
zurück. Die Zinsſpanne ſei ſo gering wie bei faſt keiner anderen
Bank. Er hoffe, daß die Zinſen weiter herabgeſetzt werden
können. Er fordert auf, die Handwerker möchten durch
Aktien=
kauf der Zentralgenoſſenſchaft das Betriebskapital des Inſtituts
ſtärken. Anteile der Handwerkerzentrale gäben die Möglichkeit,
viele der heute beſtehenden Klagen zu beſeitigen.
Es wurde dann noch über die vorliegenden Anträge
abge=
ſtimmt, die ſich in der Hauptſache mit Lehrlingsfragen
beſchäfti=
gen. Dieſe Anträge wurden den Ausſchüſſen bzw. dem Vorſtand
als Material überwieſen. Ehrenmeiſter Schmuck=Worms
nimmt am Schluſſe der Sitzung Gelegenheit, dem Vorſitzenden für
ſeine unermüdliche, raſtloſe Tätigkeit zu danken, und weiſt ſcharf
einen perſönlichen Angriff gegen den Vorſitzenden, der zu einer
unerfreulichen Auseinanderſetzung Anlaß gab, zurück. Dem
Vor=
ſitzenden wird das Vertrauen und der Dank der geſamten
Hand=
werkskammer ausgeſprochen. Die Sitzung wird um 16.30 Uhr
geſchloſſen.
Seite 6
Dienstag, den 27. Mai 1930
Reisiig des nielfes Suriftart.
Im Rathausſaal hielt geſtern nachmittag der Kreistag Darmſtadt
eine Sitzung ab, die von Overregierungsrat Haberkorn um 4 Uhr
eröffnet wurde.
Zunächſt wurde die Rechenſchaftsablage des Kreiſes für das Jahr
1928 genehmigt. Die Prüfung und Begutachtung der Rechnung über
Einnahmen und Ausgaben des Kreiſes Darmſtadt für das
Rechnungs=
jahr 1930 hat keine Anſtände ergeben, Entlaſtung wurde erteilt.
Die Neufeſtſetzung der Tagegelder ergab in Anbetracht
der allgemeinen wirtſchaftlichen Not eine Ermäßigung auf 15 Mk. für
auswärtige und 10 Mk. für einheimiſche Mitglieder für den Kreistag
und auf 12 Mk. für auswärtige und 8 Mk. für einheimiſche Mitglieder
für den Ausſchuß. Anträge der Nationalſozialiſten und Kommuniſten
verfallen der Ablehnung.
Der Vorſitzende erläuterte dann in großen Zügen den Voranſchlag
für 1930, der in den Kapiteln 1—6 (Allgemeine Verwaltung,
Polizei=
weſen, Schulweſen, Kunſt und Wiſſenſchaft, Bauweſen und Allgemeine
Förderung der Wirtſchaft) nur ganz unweſentliche Veränderungen
auf=
zuweiſen hat. Kapitel 7 (Wohlfahrtspflege) erfordert eine Mehrausgabe
von 50 000 Mk., der eine Mehreinnahme von etwas mehr als 8000 Mk.
gegenüberſteht. Dieſe Mehrausgabe erklärt ſich in der Hauptſache auf
den höheren Aufwand für Sozial= und Kleinrentner (infolge Zunahme
ihrer Zahl) und für die Geiſteskranken (infolge Erhöhung des
Pflege=
geldes). Einzelheiten erörtert bei der Beratung Regierungsrat Schäfer.
Zu Kapitel 9 (Finanz= und Steuerweſen) iſt zu bemerken: Die
Ein=
ſtellung der Reichsſteueranteile in den Voranſchlag erfolgte auf Grund
einer Mitteilung des Miniſteriums des Innern über die Höhe des
vor=
ausſichtlich überwieſen werdenden Betrags. Für das Jahr 1930 iſt alſo
mit einer Wenigereinnahme von rund 6000 RM. zu rechnen. Mit
Rück=
ſicht auf den Verbrauch der Reſerven, die Steigerung der
Wohlfahrts=
ausgaben und die geringeren Reichsſteueranteile war eine Erhöhung
der Kreisumlagen auf den früheren Stand von
300 000 RM. unvermeidlich. Auch das Betriebskapital mußte
aus den angegebenen Gründen und zur Verhütung einer noch größeren
Umlageſteigerung von 70 000 RM. auf 35 000 RM. herabgeſetzt werden.
Die reſtlichen Kapitel 8 (Anſtalten und Einrichten), 10 (
Grundſtückver=
waltung) und 11 (Kapitalvermögen und Kapitalſchulden) weiſen
un=
weſentliche Veränderungen gegen das Vorjahr auf. Der Reſte= und
Aus=
gleichsſtock weiſt auf der Einnahme= und Ausgabeſeite 170 000 (314 269
Mk. i. V.) auf. Der Voranſchlag bilanziert auf der Einnahme= und
Ausgabeſeite mit 1 556 664 Mk. (1 705 269 Mk.). Der Voranſchlag wurde
dann einzeln durchberaten, wobei in der Hauptſache Anträge des
Kom=
muniſten Fröba behandelt wurden, die aber alle der Ablehnung ver=:
fielen. Der Voranſchlag wurde in der vorliegenden Faſſung
angenom=
men. Damit ſind auch die vorläufig feſtgeſetzten Kreisſteuerſätze für 1930
genehmigt, die eine Erhöhung auf den früheren Stand von 300 000 Mk.
vorſehen. Es entfallen nach Abzug der Einnahmen auf die
Landgemein=
den allein für Kapitel 2 (Polizeiweſen) 8488.— (8338.— i. V.), für
Ka=
pitel 7 (Wohlfahrtsweſen uſw.) 422 650.— (377 690.— i. V.), zuſammen
431 138.— (386 028.— i. V.). Dem Ausſchlag der Kreisſteuer auf die
Landgemeinden wird ein Betrag gutgeſchrieben von 191 138.— (206 028.—
V.), ſo daß für den Ausſchlag auf die Landgemeinden allein 240 000.—
(180 000.— i. V.) verbleiben. Auf alle Gemeinden des Kreiſes entfallen
60 000.— (170 000.— i. V.), ſo daß ſich die Summe von 300 000.—
(250 000.— i. V.) ergibt.
Auf eine Mitteilung des Vorſitzenden, daß der Staat den Zuſchuß
an den Kreistag für Klein= und Sozialrentner herabſetzen will, nimmt
der Kreistag folgenden
Beſchluß des Kreisausſchuſſes
einſtimmig an: Nach Mitteilung des Vorſitzenden des Kreisausſchuſſes
plant das Geſamtminiſterium die ſeither prozentual geleiſteten Zuſchüſſe
zur Klein= und Sozialrentnerfürſorge für Rj. 1930 in feſten Beträgen
zu gewähren und dabei für den Kreis Darmſtadt um ein Drittel zu
kürzen. Der Kreisausſchuß hat in dem von ihm vorgelegten Voranſchlag
für 1930 eine Herabſetzung der Staatszuſchüſſe von ſeither 30 Prozent
auf 25 Prozent bereits vorgeſehen. Nach den jetzt gewordenen
Mittei=
lungen wäre mit einem weiteren Ausfall von zirka 40000 RM.
ins=
geſamt und demnach für den Kreis allein von zirka 20 000 RM. zu
rech=
nen. Der Kreisausſchuß ſieht ſich mit Rückſicht auf die ſoziale Struktur
und die troſtloſe wirtſchaftliche Lage des Geſamtkreiſes außer Stand,
die hieraus notwendige weitere Erhöhung der Kreisumlagen dem
Kreis=
tage zur Genehmigung vorzuſchlagen, er empfiehlt vielmehr, unter
Pro=
teſterhebung gegen die von dem Miniſterium geplante weitere Kürzung
der Zuſchüſſe, es bei den vorgeſchlagenen Steuerausſchlagsſätzen zu
be=
laſſen.
In die Kreiskörkommiſſion werden einſtimmig die Mitglieder
Lud=
wig Wenz 5., Pfungſtadt, J. K. Grünewald, Roßdorf und Philipp
Rädge 9., Roßdorf, und deren Stellvertreter gewählt. Schließlich wird
noch eine Abänderung der Kreisſatzung über die Fürſorgepflicht
geneh=
migt. Hier nimmt Kreistagsmitglied Hütſch Gelegenheit, auf die
Tätig=
keit der Verwaltungen und des Perſonals in den von ihnen beſichtigten
Fürſorgeanſtalten mit großer Anerkennung hinzuweiſen, dagegen müſſe
er ſich gegen die unhaltbaren Zuſtände in der Anſtalt Aumühle ganz
energiſch wehren. Eine Beſichtigung der einzelnen Anſtalten werde auch
in Zukunft vorgenommen werden.
Da keine weiteren Anträge und Mitteilungen vorlagen, ſchloß der
Vorſitzende die Kreistagsſitzung um 19.30 Uhr.
— Volkshochſchule. Sonntag, den 1. Juni, findet unter
Lei=
tung der Kunſthiſtorikerin M. Frölich eine Führung durch die
Plaſtikſammlung des Liebighauſes in Frankfurt ſtatt. Sie
ent=
hält Originale aus der ägyptiſchen und griechiſch=römiſchen Zeit,
darunter die berühmte römiſche Kopie nach der Athene des Myron,
ſowie romaniſche und gotiſche Bildwerke, italieniſche
Renaiſſance=
plaſtiken und eine reiche Sammlung von deutſchen Barock= und
Nokokowerken. Abfahrt in Darmſtadt=Hauptbahnhof 9,06 Uhr,
Führung bis gegen 1 Uhr. Sonntagskarte Frankfurt 1,30 RM.,
Teilnehmergebühr 1 RM. Anmeldungen in der Geſchäftsſtelle
der Volkshochſchule erforderlich. Daſelbſt auch näheres. Gäſte
willkommen.
— Orpheum. Bertrams Wochenend=Lachbühne. Für die
nächſten vier Spieltage, ab Donnerstag, 29. Mai (
Himmelfahrts=
tag), bis einſchließlich Sonntag, 1. Juni, iſt als Erganzung des
Spielplans und im Intereſſe einer noch größeren Vielſeitigkeit die
Mitwirkung einer Serie brillanter Varieté=Einlagen vorgeſehen,
wodurch der Spielplan eine bemerkenswerte Bereicherung erhält.
Näheres folgt.
Frühere Militär= und Invalidenrentenzahlung beim
Poſt=
amt. Die Auszahlung der Militärverſorgungsgebührniſſe für
Juni erfolgt bereits am Mittwoch, dem 28. Mai. Die
Aus=
zahlung der Invaliden=, Alters=, Kranken= Witwen=, Waiſen= und
Unfallrenten für Juni findet nicht am 2. Juni, ſondern bereits am
Samstag, dem 31. Mai, ſtatt.
— Bühnenvolksbund. In Ergänzung unſerer letzten Notiz ſei
nachgetragen: Wir hatten in beiden Mieten H. und K. keine
län=
gere Pauſe eintreten laſſen, um unſeren Mitgliedern die
Ver=
wertung der Tauſchkarten zu ermöglichen. Das iſt leider nur
ungenügend geſchehen. Damit aber unſere Mitglieder ſie nun
ein=
löſen können, geben wir den Abſchluß unſeres diesjährigen
Spiel=
plans bekannt. Danach ſchließt die Miete I am 9. Juni mit
Tannhäuſer. Die Miete K. endet am 29. Juni ebenfalls mit
Tann=
häuſer. Die beabſichtigte Aufführung der Meiſterſinger muß in
das kommende Spieljahr verſchoben weden. Außerdem erhält die
Miete K. noch die Neſtroyſche Poſſe und Hamlet, vorausſichtlich
am 8. und 14. Juni; jedoch wäre eine Verſchiebung infolge der
Spielplangeſtaltung des Landestheaters auf einen anderen Tag
möglich. Wir bitten gleichzeitig unſere Mitglieder, mit der
Juni=
rate die Neuanmeldung zu vollziehen zur Sicherſtellung des
ge=
wählten Platzes. Unſere Geſchäftsſtelle hat beſtimmte
Geſchäfts=
ſtunden feſtgelegt, die wir zu beachten bitten. Sie befindet ſich
nach wie vor bei Chriſtian Arnold, Muſikalienhandlung, am
Weißen Turm.
— Oeffentliches Singen im Prinz=Emil=Garten. In dieſem
Jahre halten die evangeliſchen Jugendbünde der Petrusgemeinde
ihren Singetag an Himmelfahrt, und zwar, wie immer, beim
Landheim der Jugendvereinigung. Die Leitung hat wiederum der
Landesjugendpfarrer, Lic. von der Au. übernommen. Wie im
Vorjahre, ſo ſoll auch heuer der Gemeinde und den Freunden der
Bünde in einem öffentlichen Singen das dargeboten werden, was
im Laufe des Tages erarbeitet wurde. Dieſes Singen findet an
Himmelfahrt, abends 8½ Uhr, im neuhergerichteten Prinz=Emil=
Garten (direkt beim Teich) ſtatt. Die Tore des Gartens bleiben
bis nach Schluß des Singens geöffnet. Zu dieſer Veranſtaltung,
zu der natürlich kein Eintritt erhoben wird, ſind alle Freunde
der Frau Muſika aufs herzlichſte eingeladen. (Bei regneriſchem
Wetter findet das Singen im Gemeindehaus, Eichwieſenſtraße 8,
ſtatt.)
Der Student Karl Allwohn tot aufgefunden. Der stud. ing
Karl Allwohn aus Nauheim bei Groß=Gerau, der ſeit Mittwoch
nachmittag vermißt wird, iſt, wie wir hören, auf dem Kornſand
bei Geinsheim a. Rh. erſchoſſen aufgefunden worden. Ob
Selbſt=
mord vorliegt, iſt noch nicht feſtgeſtellt.
Beſucht den Bokaniſchen Garken!
Dem Darmſtädter Einwohner rühmt man eine beſondere
Naturverbundenheit nach, die ihn in jeder freien Stunde
hin=
ausführt in unſere herrliche Umgebung. Kein Wunder auch, was
unſere Wälder dem liebevollen Beſchauer zu bieten vermögen,
ſucht weit und breit ſeinesgleichen. Um ſo erſtaunlicher iſt es,
daß der von der Roßdörfer Straße oder dem Oſtbahnhof in
wenigen Sſchritten zu erreichende Botaniſche Garten bei weitem
nicht die Beachtung bei unſerer Einwohnerſchaft findet, die er
verdient. Zu jeder Jahreszeit bietet er, gehegt und gepflegt unter
der ſachkundigen Leitung des Herrn Oberinſpektors Keſſelring,
ein ſolche Fülle des ſehens= ja ſtaunenswerten und enthält ſo
wunderbare lauſchige Plätze zum Ausruhen und Erholen, daß
man annehmen müßte, in ihm ſtets eine große Beſucherzahl
an=
zutreffen. Leider ſind es immer nur wenige und faſt ſtets
die=
ſelben Geſichter, denen man dort begegnet.
Haſt Du, lieber Leſer, ſchon einmal etwas von dem
Farben=
rauſch einer Rhododendronblüte gehört? Gewiß haſt Du das
Du biſt vielleicht gar zum Beſuch bekannter Gärten weit gereiſt
um dieſes Wunder der Natur mit dankbar ſtaunendem Gemüt
in Dich aufzunehmen. Warum willſt Du nicht in dieſen Tagen
auch einmal der kleinen Mühewaltung Dich unterziehen und
hin=
aus zum Botaniſchen Garten pilgern? Dort ſtehen eben u. a.
Rhododendren in Blüte, wie Du ſie weit und breit nivgends
ſchöner zu ſehen bekommſt. Gehe hin und empfinde wie ich und
Du wirſt dankbar meiner Anregung gedenken und ſicherlich hat
der Botaniſche Garten in Dir einen neuen Freund und
dauern=
den Beſucher gewonnen.
WVarlaumnn Vin aint
noch heute die Sommerausgabe des
Darmstädter Fahrplanbuch zu kaufen.
Erhältlich zum Preise von 80 Pfennig
in allen Buchhandlungen, Bahnhofs-
Buchhandlungen, Kiosken, Verkehrsbüro
Agenturen des Darmstädter Tagblatts
und in der Geschäftsstelle, Rheinstr. 23.
Ein falſcher Hochſchulprofeſſor. Warnung vor einem
Schwindelunternehmen. Neuerdings werden wieder
Briefe mit der Aufforderung zum Beſuch einer „Univerſité
Ara=
mique de France”, ſowie der „Univerſité Voltaire de France‟.
beide in Marſeille, verſandt. Vor dieſen Inſtituten muß
gewarnt werden. Es handelt ſich dabei um
Schwindelunter=
nehmungen. Die Einladungen gehen in der Regel von einem
„Profeſſor‟ D. D. Pierra aus, der ſich als Rektor dieſer Anſtalten
ausgibt. In anderen Fällen ſind ſie von einem „Profeſſor
Kohler unterzeichnet. Die Nachforſchungen haben ergeben, daß
beide Univerſitäten nicht beſtehen. Es wird deshalb dringend
davor gewarnt, auf ſolche Einladungen hin nach Marſaille zum
Beſuch der beiden ſogenannten Univerſitäten zu gehen.
Spendet nächſten Sonntag dem
Rotkreuztag
für das Kinderheim Bingenheim
des Heſſiſchen Roten Kreuzes.
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Am kommenden
Sonntag führt uns die Wanderung in den Speſſart. Heigenbrücken,
Rothenbuch und Meſpelbrunn werden beſucht. Der Hochſpeſſart
mit ſeinen gewaltigen Eichen= und Buchenbeſtänden will die
Oden=
waldklübler zu Vergleichen reizen zwiſchen ſich und unſerem
Oden=
wald. Mag der Vergleich ausfallen, wie er will, der Freund
der Natur fühlt ſich überall wohl, er will ſchauen und ſich erfreuen
an den Schönheiten unſerer deutſchen Lande. Die Wanderung,
glänzend vorbereitet und auf dem Wanderplan eingehend
beſchrie=
ben, verſpricht, ſchönes Wetter vorausgeſetzt, zu einer der ſchönſten
Wanderungen des Jahres 1930 zu werden. Bei Freund Bergmann
werden neben den Tiſchkarten gleichzeitig auch die Autokarten
(Meſpelbrunn—Aſchaffenburg) und die Eiſenbahnzwiſchenkarten
(Aſchaffenburg—Heigenbrücken) gegen Erlegung des Fahrpreiſes
abgegeben. Da die endgültigen Karten bereits am Samstag
ab=
geholt werden, ſo den Teilnehmern das lange Anſtehen am
Bahn=
hof in Aſchaffenburg erſparend, müſſen die Einzeichnungsliſten
un=
widerruflich auf dem Klubabend am 30. Mai 1930 geſchloſſen
wer=
den. Spätere Anmeldungen, beſonders für die Autofahrt, können
unter keinen Umſtänden mehr berückſichtigt werden. Die
Sonn=
tagskarte nach Aſchaffenburg wird von dem Wanderer ſelbſt
ge=
löſt. (Siehe heutige Anzeige.)
— Muſikverein. Die nächſte Probe zur Meſſe von Peterſen
findet am Freitag, dem 30. Mai, für die Herren von 8—10 Uhr,
für die Damen nur von 9—10 Uhr ſtatt. (S. Inſ.)
Städtischer Ratskellen
Mittag- und Abendessen von 1.30 an (8489b
Gut gepflegte Biere und f. offene Weine
Lokale Beranſtalkungen.
Die bierunter erſcheinenden Nofizen ſind ausſchlſeßlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Frühlingsfeſt der Volksbühne am 28. Mai
(Mittwoch vor Himmelfahrt), 20 Uhr, im Saalbau. Wiederholte
Anfragen geben Anlaß, darauf hinzuweiſen, daß auch
Nichtmit=
glieder der Volksbühne Zutritt zu dieſem Feſte haben. Es wirken
mit: Regina Harre (Operettenſchlager) Käte Walter (heitere
Lieder und Arien), Geſchwiſter Reiß (Tänze), Hans Baumeiſter
(Anſager, Rezitationen Couplets), Jazz=Kapelles Max
Budden=
hagen. Am Flügel: Beppo Geiger. Sämtliche Mitwirkenden
ſind Mitglieder des Heſſiſchen Landestheaters. Tanzmuſik: Stadt=
Orcheſter.
— Von der Heilsarmee. Am Himmelfahrtstag wird
der Leiter der Heilsarmee für Deutſchland, Kommandeur Bruno
R. Friedrich und Frau, unſere Stadt beſuchen. Die Mitglieder
der Heidelberger Diviſion finden ſich ein und marſchieren
vormit=
tags 9 Uhr von der Schulzengaſſe Nr. 3 nach dem Kranichſteiner
Jagdſchloß, woſelbſt um 10.30 Uhr eine Verſammlung ſtattfindet.
Um 4 Uhr nachmittags leitet der Kommandeur am Oberwaldhaus
(Spielwieſe) ein Miſſionsfeſt, und wer ihn kennt, weiß, was er
aus dem großen Schatz ſeiner Erfahrungen in den Heidenländern
berichten wird. Jedermann iſt herzlich eingeladen.
— Pfeifer= und Trommler=Klub Darmſtadt.
Die Uebungsſtunden des Klubs finden jeden Samstag an dem
Uebungsplatz — Alter Arheilger Weg — unter der bewährten
Lei=
tung ihres Spielführers Herrn W. Rau ſtatt. Der Klub, der in
dieſem Jahre ſein 40jähriges Beſtehen feiern kann, iſt ein altes
treues Zuſammenwirken aus vergangener ſchöner Zeit. Anfragen
bittet man an Herrn K. Müller, Liebfrauenſtraße 31, zu richten.
— In Herrngarten=Café iſt bei günſtiger Witterung
täglich Konzert von 4—6,30 Uhr. Eintritt frei.
Mrünfn bni Taan=
G"
DARMSTADT, Ernst-Ludwigstraße 20
Jetzt die große Auswahl von Mk. 85.— an
Liliput-Kleinkühler Mk. 29.—
(8408b
Tageskalender für Dienstag, den 27. Mai 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 19.30 Uhr, A 24
„Das Leben des Oreſt”, — Kleines Haus: Keine Vorſtellung.
— Orpheum: Geſchloſſen. — Konzerte: Schloßkeller,
Hotel Schmitz, Theater=Reſtaurant. —
Herrngartenkaf=
fee, 16 Uhr: Konzert. — Oberwaldhaus: Gartenkonzert.
Aus Heiſen.
* Ein evangeliſches Zugendhein in
F. Mißſtände verſchiedener Art zwangen 8i.
Kirchengemeindevertretung, zu dem von
Pfarre=
vorgeſchlagenen Bau eines Jugendheims Stellun
klarer Erkenntnis der dringenden Notwendigfeit
vorſtand und Kirchengemeindevertretung dem
Die oberſte Kirchenbehörde ſchlug einen Pl.
Pfarrgarten vor. Das nach der Kirchenmaue
Vorgelände des großen Pfarrgartens ſoll gleich=
und Spielplatz für die Jugend hergerichtet wer
zu dem Heim ſoll von der Heidelbergerſtraße au=
Das Jugendheim ſoll ſelbſtverſtandlich auch
lichen Vereinen zur Verfügung ſtehen.
Da der neu ausgewählte Bauplatz im
Pfa=
lichkeit bietet, das Heim in etwas größeren Di
zu laſſen, als dies bei den eingeſchränkten Pl
Pfarrhofe der Fall geweſen wäre, entſchloß
ma=
maße zu wählen, die 150 Perſonen bequeme
Heim gewähren. Selbſtverſtändlich wird das
Verſammlungsraum, der abteilbar iſt, auch mi
Nebenräumen (Küche, Toilette uſw.) eingerig
wird die Einrichtung einer kleinen Jugendherh
des Heims erwogen.
Für die Finanzierung des Projekts ſteht e
fügung, der zwar noch einer Ergänzung beda
um eine Erhöhung der örtlichen Kirchenſteuer
richtung des Jugendheims zu vermeiden. Die
20 000 RM. veranſchlagt. Sobald die noch not
täten erledigt ſind, ſoll mit dem Bau begonnen
zum Herbſt kann man alſo mit der Fertigſtell
rechnen. Wenn mit der Erbauung des Jugendk
eines evangeliſchen Gemeindehauſes, üb=
Gemeinden längſt verfügen, nicht erreicht ſein 1
wenigſtens dem allerdringendſten Bedürfnis
und wohl auch die Grundlage zur ſpäteren V.
evangeliſchen Gemeindehauſes geſchaffen ſein.
An. Arheilgen, 26. Mai. Beratung
Dienstag, nachmittags 3 Uhr, findet auf dem
ratungsſtunde der Mutter= und
Säuglingsfürſ=
trag. Am gleichen Tage ſpricht abends 8½
ſchen Frauenverein Frau Prof. Heräus über
ſchaftsnot der Gegenwart und unſere Verantr
trag findet im Gemeindehaus ſtatt. — Am H
tag planen die hieſigen Vereine und Korpora
Ausnahmen Ausflüge in unſeren herrlichen A
tung von Muſikkapellen wird es ſchon am früh
gehen, und iſt durch die Vereinswirte für
geſorgt. Auch wird durch Sackhüpfen, Reite
u. a. m. für die Jugend allerlei geboten werde
termin. Der Reviſionstermin für die Impf.
Samstag, den 31. d. M., vormittags 8 Uhr
Schulturnhalle ſtatt. — Guſtav=Adolf=V
natsfeſt des Guſtav=Adolf=Vereins findet im
in unſerer Gemeinde ſtatt. Zugleich ſei dara
in dieſen Tagen durch junge Mädchen Gaben
Vereins geſammelt werden, und wird den
bensgenoſſen dieſe Sammlung ganz beſonders
Ausflug. Am kommenden Sonntag unte
Eiſenbahnverein ſeinen diesjährigen Verein=
Münſter a. St. und Kreuznach. An letzterem
und Sammelpunkt im Saalbau „Wieſenzelt”
J. Griesheim, 26. Mai. Der hieſige Jung
eifrig mit den Vorarbeiten für das am komn
1. Juni, hier ſtattfindende Reit= und F
ſchäftigt. Die Quartierfrage, die es jetzt zu re
kaum Schwierigkeiten begegnen, da genügen
ſchaften und Pferde vorhanden iſt. Das T
Junglandbundkreiſen großem Intereſſe, ſo
einem; guten Beſuch der=Veranſtaltung gered
ſtifteten Preiſe, eine überaus ſtättliche Anza
Schaufenſtern der landwirtſchaftlichen Gerätel
Wilhelm Nothnagel, in der Pfützenſtraße, a
lautet, findet ein weiteres Reit= und Fahrt:
Groß=Gerau ſtatt. — In den letzten T
Erwerbsloſen=Verſammlungen
von der Kommuniſtiſchen Partei einberufene
und die andere, von der Sozialdemokratiſche
Gewerkſchaftskartell einherufene, im „Rheing
den Verſammlungen bildete die Forderung
fung durch die Gemeinde das Thema. In de
dem Rathaus ſchilderte Herr Beigeordneter
loſe finanzielle Lage der Gemeinde und ge
abend gefaßten Gemeinderatsbeſchlüſſe über
Arbeitsgelegenheit bekannt und verſicherte,
Gemeinde alle Schritte getan würden, um die
nach Möglichkeit zu lindern. In dieſem Zu
zu erwähnen, daß die hieſige Gemeinde zurö
1700 RM. Unterſtützung an Wohlfahrtsempfä
mitteln auszahlt, und daß zurzeit weitere 52
vorliegen. Da zunächſt nicht mit einer Abnal.
Vorlage weiterer Geſuche zu rechnen iſt, hau
bange Frage, wie lange die Gemeinde ohne
der Lage iſt, ihren Verpflichtungen aus de
nachzukommen. Ermutigend iſt die derzeiti!
Fall. — Am Dienstag abend findet auf dem
ſteigerung des Heugraſes von den
im Mönchbruch links und rechts der Schleuſ”
m. Aus dem Mümlingtal, 26. Mai. W.
des Mümling=Gaues. Einen glänze
das geſtrige Wertungsſingen des Mümling=G
Als der Zug der Vereine, ſämtliche Fahner
durch die Straßen bewegte und nachher ſich
Maſſenchor aufſtellte, da wollte es nicht ende
ſucht war wohl ſelten ein Gauſingen. Nachdel
Gauchormeiſter, Herrn Göbel, der deutſche S
erklungen war, ergriff Herr Daum, der P.
kranz König, das Wort zu einer Begrüßung
Vereine; Herr Bürgermeiſter Hofferbert 90.
Wünſchen der Gemeinde Ausdruck. Der
Fleckenſtein, verbreitete ſich in längeren Aus
Bedeutung des Tages und des Männergeſa!
Schluß die Bedeutung der kommenden W0e
befreiung. Den Grüßen und Wünſchen der
Herr Mitze=Darmſtadt in ergiebiger Weiſe
Zwiſchen dieſe Reden hinein ſang der Malle
Geſang gegeben” „Heimaterde, all dein Se9
Himmel Eichen ragen”. Nun löſte ſich dieſe
nachher zum Wertungsſingen ſich eindnl
Büchner” ſangen: Liederkranz König, M.=G.**
bund Heſſelbach, Eintracht Breitenbrunſ.
Böllſtein, M.=G.=V. Langen=Brombach,
Liede=
bund Erbach, Sängerkranz Beerfelden, Liede
Frohſinn Lützel=Wiebelsbach. Concordia S=
Kimbach, Sängervereinigung Steinbach,
bach. Liederkranz Michelſtadt, Eintracht Zl
Schöllenbach, M.=G.=V. Sandbach, M.=G.=3.
tungsrichter war Herr Muſikoberlehrer SAl”
„Deutſchen Hof”, ſangen: Liedertafel Ko
Kinzig, Harmonie Hummetroth, Männſ”
Liederkranz Stockheim, Liederkranz Moma.”
fürſt, Concordia Hainſtadt. Sängerriege 2
Weiten=Geſäß, M.=G.=V. Rimhorn, Sände
Brombach, Eintracht Etzen=Geſäß, Sängel.”
G.=V. Zell, Frohſinn Nieder=Kinzig, Eill”
Germania Vielbrunn, M.=G.=V. Höchſt. Lied
tungsrichter war Herr Komponiſt Grille
Singen ſchloß ſich eine Beſprechung der
Wertungsrichter an, eine ausführliche ſchrll.
Vereinen zugeſandt. — Dieſe Sängertagl”.
Teilen in harmoniſcher Weiſe, ſie zeigte.
Verein ein ernſtes Streben nach Vervoll.
daß dieſe jährlichen Wertungsſingen die
ſehr günſtig beeinflußt haben.
Cl. Gammelsbach, 26. Mai. Die von
nommene ärztliche Unterſuchung de
tigte befriedigende Ergebniſſe. Ganz beſonoe.
körperliche Entwicklung der Kriegsjahrgäng”.
kriegszeit zurückſtehen. Vor allem läßt die 300le
üibrig. Auch die Kropfanlage wird mit 25 Pro.
ſchätzt, eine Erſcheinung, die in den Gebirgsgee.
Dieustag, den 27. Mat 1986
Ge
irſtch
2
Ehr=
tag!
ßſach
Ein
gen E
ery
be1
rback
A
jetfſtreit an der Bergſtraße.
B., 26. Mai. Anläßlich ſeines
ſechzigjäh=
anſtaltete geſtern der Singverein Laudenbach
2, tung von Muſikdirektor Dr. Sünwoldt,
Hei=
swettſtreit, an welchem ſich 13 Männerchöre
r aus Darmſtadt, Mannheim=Waldhof,
Eiſingen, Grötzingen, Heddesheim, Groß=
Lützelſachſen und Leutershauſen. Daran
Chorleitung von Dr. Sünwoldt=Heidelberg
Männerchöre „Liederkranz”, Ziegelhauſen,
zen und „Harmonie” Bürſtadt. Sämtliche
mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen. Dem
poldt=Heidelberg wurde vom feſtgebenden
kette überreicht. Das Preisſingen nahm
dem dicht beſetzten, über 1200 Perſonen
faſ=
der Oberleitung von Michael Bürner,
Lau=
ng. Die höchſte Tagesleiſtung erreichte der
n 1850 (Dirigent Hans Kuhn) mit 219½
der „Liederkranz” Bürſtadt mit 198, der
Mannheim=Waldhof mit 192½ und das
ntracht‟ Darmſtadt mit 180½ Punk=
Stadtklaſſe ſiegte der M.=G.=V. „Viktoria”
nit 168 Punkten, in der zweiten Landklaſſe
ghs: mit 167 und in der dritten Landklaſſe der
mit 163½ Punkten. Es gab hohe Geld= und
ynr. Am Frühnachmittag fand ein Feſtzug und
nitr” ie Preisverteilung ſtatt, wobei das
Män=
t‟ Darmſtadt einen Kunſtgegenſtand und
preis erhielt.
ſarD Stahlbad), 26. Mai. Ausdem
Gemeinde=
er gibt zunächſt eine Verfügung des Kreisamts
nd Verkraftung des Feuerlöſchweſens. Hiernach
die 6 Feuerſchutzbezirke, ſogenannte Kraftbrenn=
Erbach, Michelſtadt, König, Höchſt i. O. und
eteilt, die die umliegenden Kreisgemeinden
um=
rfeuerſpritze, deren Beſchaffungskoſten aus einem
Zuſchuß der Brandverſicherungskammer Darm=
Spenden der beteiligten Gemeinden aufgebracht
zirk König grenzt weſtlich an die Spreng und
ell i. O., öſtlich bis Hengmantel-Vielbrunn—
bis Mümling=Grumbach—Forſtel einſchließlich.
erzu hat der Gemeinderat bis zur Klärung von
äßlich der am 2. Juni 1930 ſtattfindenden
Vieh=
die Herren Gemeinderat Lautenſchläger und
4. zu Zählern beſtimmt worden. Hieſigen
Ein=
zum Beſuche der Kurkonzerte als auch zur
Be=
mbades ſogenannte Dauerkarten zum Preiſe
iltigkeit ſich jeweils auf ein Jahr erſtreckt,
ver=
ar werden dieſelben auf dem hieſigen Rathaus
chführung der Kurtaxekontrolle wird der ge=
* der Schutzmann Müller und der
Bürgermeiſte=
tel beauftragt. Dieſelben werden mit
entſpre=
eiſen verſehen. — Zur Bekämpfung der
Ra=
tens der Gemeindekaſſe pro Stück (es ſind, die
uzeigen) 40 Pfg. gezahlt. Anſchließend geheime
jeangelegenheiten uſw. behandelt werden.
24. Mai. Reinigung des Land=
Landgraben faſt ganz mit Waſſerpflanzen
man nun eine Reinigung durch hieſige
Er=
aſſen. Der Waſſerſtand iſt dadurch erheblich
ch ausreichend, um Paddelbootſport treiben
als ob man dieſem Sport immer mehr
doch öfters dieſe Fahrzeuge im Landgraben
rrad gefunden. Ein junger Burſche
eſigen Waldes ein guterhaltenes Motorrad.
iner Zeitung, daß in Darmſtadt ein
Motor=
ſei. Die Nummer des geſtohlenen ſtimnt
nüberein. Der Benzintank des Rades war
eſer unangenehme Umſtand wird den Dieb
des Fahrzeuges auf dieſe Art zu entledigen.
Alsfeld, 26. Mai. Der Begrüßungsabend im „Deutſchen
Haus bildete am Samstagabend eine überaus würdige Einleitung der
Tagung; ſtand doch der Abend ganz unter dem Zeichen der Heimatpflege
und Heimatgeſchichte. Nachdem das Jugendorcheſter die Feier eröffnet
hatte, begrüßte Bürgermeiſter Dr. Völſing die Gäſte des Verbandes.
Profeſſor Dr. Becker=Darmſtadt, ehemals Pfarrer in unſerer Stadt,
prach über das Thema „Aus der kirchlichen Geſchichte von Alsfeld im
Mittelalter‟. Die Wandervogel=Gruppe Alsfeld brachte das Bühnenſtück
„Der Krämerkorb” von Hans Sachs. Daran ſchloß ſich das Feſtſpiel
zur 700=Jahrfeier der Stadt Alsfeld „Im Sturm des
großen Kriegs”, 6. Teil mit Schwerttanz, unter Leitung von
Oberreal=
lehrer Dotter. Die Ausführung hatten 12 Turner und Oberrealſchüler
übernommen.
Die Hauptverſammlung des Verbandes der Heſſiſchen
Ge=
ſchichts= und Altertumsvereine nahm am geſtrigen Sonntag vormittag
un=
ter dem Vorſitz von Exzellenz Geheimrat von Hahn=Darmſtadt im
hiſto=
riſchen Saal des Rathauſes ihren Anfang. Unter den Ehrengäſten
be=
fanden ſich auch Miniſterialdirektor Dr. Urſtadt im Auftrag des heſſiſchen
Staatspräſidenten Dr. Adelung, deſſen Grüße er übermittelte, ferner
Kreisdirektor Dr. Stammler im Auftrage des Provinzialdirektors und
des Kreiſes Alsfeld, Bürgermeiſter Dr. Völſing (Stadt Alsfeld),
Ober=
ſtudiendirektor Dr. Faber=Friedberg, Profeſſor Dr. Ebel=Gießen,
Profeſ=
ſor Dr. Blecher=Friedberg und Kommerzienrat Ramſpeck=Alsfeld. Durch
Schreiben übermittelten die heſſiſchen Miniſter Dr. Kirnberger und
Leuſchner der Tagung ihre Glückwünſche. Nach kurzen
Begrüßungswor=
ten durch Geheimrat von Hahn erſtattete er den Geſchäftsbericht
des abgelaufenen Jahres.
Der Verband hat ſich durch rege Arbeit weiterhin günſtig entwickelt.
Die Zahl der angeſchloſſenen Vereine ſtieg um 2, nämlich die Vereine
Alt=Darmſtadt und Lauterbach. Zur Klärung des Verhältniſſes zwiſchen
dem Verband und der Zeitſchrift „Volk= und Scholle” wurde ein Entwurf
des Vorſtandes verleſen und gutgeheißen.
Die Rechnungsablage des Schatzmeiſters ergab für die Zeit
vom 1. April 1930 bis heute eine Geſamteinnahme von 370,37 Mark,
darunter eine Spende der Kreisverwaltung Oppenheim von 100 Mk., und
eine Ausgabe von 114,45 Mk., ſo daß ein Kaſſenbeſtand von 255,92 Mk.
gebucht werden konnte. Im Namen der Rechnungsprüfer ſprach Prof.
Dr. E. Becker=Darmſtadt den Dank für die ausgezeichnete und richtige
Buchhaltung aus. Hierauf erteilte die Verſammlung dem Rechner
Ent=
laſtung.
Zu der Frage der Jugendwerbung entſpann ſich eine rege
Ausſprache. Lehrer Heuſohn=Büdingen ſieht den Beſuch der Schulen in
den Muſeen als gutes Werbemittel an. Er behandelte auch die
Muſeums=
frage und bat, die Funde nicht nur den Muſeen zu Gießen und
Fried=
berg zuzuführen, ſondern auch den Muſeen der kleineren Städte zu
be=
laſſen. Profeſſor Dr. Ebel=Gießen ſchilderte die Jugendwerbung in
den Gießener Schulen und bei der Studentenſchaft. Hier ſeien durch
Vorträge im Verein mit den hiſtoriſchen Fachſchaften gute Erfolge
ge=
macht worden, da durch die Vorträge in den künftigen Referendaren das
Intereſſe der Heimatgeſchichte wachgerufen wurde. Profeſſor Dr.
Hof=
mann=Offenbach bezeichnete die Jugendwerbung in Offenbach als ſehr
ſchwierig, da Kino, Radio und Sport die heutige Jugend zu ſehr
ein=
nehmen. Auch klagte er über das Beſeiteſtehen der Lehrerſchaft.
Miniſterialdirektor Dr. Urſtadt machte hier einen guten Vorſchlag,
indem er den Vereinen die Ausſetzung von Preiſen für gute
heimat=
geſchichtliche Aufſätze von Schülern aller Schulen aufgibt. Er betrachtete
dieſes Werbemittel als ſehr geignet für die Mitarbeit und Heranziehung
der Jugend.
Zum nächſten Tagungsort für 1931 wird auf Einladung
des Bensheimer Vertreters, Profeſſor Dr. Geißler, Bensheim an
der Bergſtraße einſtimmig gewählt. Die Anträge der
Ge=
ſchichts= und Altertumsvereine Alt=Darmſtadt und Lauterbach um
Auf=
nahme in den Verband wurden einſtimmig angenommen.
Oberſtudiendirektor Dr. Faber=Friedberg
berich=
tete über ſeinen Eintritt in den Reichsausſchuß für Flurnamenſammlung.
An die Hauptverſammlung ſchloß ſich im „Deutſchen Haus”,
ein ſtark beſuchter Vortrag des PrälatenD. Dr. Diehl=Darm=
ſtadt über das Thema: „Ausder Geſchichte des deutſchen
Schulmeiſterſtandes.‟ Der Redner ſchilderte die ſchlechte
Be=
handlung der Volksſchulgeſchichte und insbeſondere des Lehrerſtandes.
Als Unterlagen dieſer Geſchichte könne man nicht nach überlieferten
Be=
richten gehen, ſondern man müſſe durch Studieren der Akten durch
Jahr=
hunderte hindurch erſt das Urteil aufbauen. Vielfach wird Luther als
der Vater der Volksſchule angeſehen. Dieſe Anſicht ſowie die Annahme,
die Volksſchule ſei ein Kind des Proteſtantismus, ſind nicht zutreffend,
Die Beſoldung der Lehrer hat man ſchon im Jahre 1600, wo ſie durch
Ackerpacht uſw. bezahlt wurden. Nach eigenen Studien von mehr als
50 verſchiedenen Länderabſchnitten ſieht der Redner als Periode der
Gründung der Volksſchule die Zeit von 1575—1600 an. Auf
die Auswahl der Lehrkräfte wurde größte Sorgfalt gelegt. Auch der
Bildungsgrad der Lehrer ſpielte damals eine große Rolle, waren doch
z. B. in der Grafſchaft Katzenelnbogen um 1635 87 Prozent der Lehrer
Theologen. In der zweiten Hälfte des 30jährigen Krieges wurde das
Netz der Volksſchulen immer weiter ausgebaut. Es gab zwei Arten von
Lehrern 1. ſtudierte Lehrer und 2. der deutſche Lehrer (Illiterat). In
Oberheſſen hatten damals die Orte Butzbach, Echzell, Nidda mehr
ſtudierte Lehrer, während man in der Gießener Gegend und im
Vogels=
berg überwiegend den deutſchen Lehrer vorfand. Eine merkwürdige
Er=
ſcheinung hat der Redner bei ſeinen Forſchungen beobachtet, nämlich
das Verbreiten einzelner Lehrerfamilien. So iſt die Familie
Sommer=
lad, der Stammvater war aus Langgöns gebürtig, am meiſten
ver=
breitet, und hat über 200 Jahre Schulmeiſter in Oberheſſen und anderen
Gebieten aufgebracht. Auch die Lehrerfamilie Prätorius ſtellte
zahl=
reiche Lehrer. Nunmehr wurden von den Schulmeiſtern Schüler
ausge=
bildet, die dann als Adfunkten den Lehrer unterſtützten. Allmählich
bil=
dete ſich im Lehrerſtand immer mehr das Gefühl ſeines Wertes heraus.
Redner kommt auf die Nebenbeſchäftigung des damaligen Schulmeiſters
zu ſprechen. Die Anzahl dieſer Lehrer iſt nicht ſehr groß geweſen. Die
Bauerei trat hier als Nebenberuf etwas hervor. Der in der zweiten
Hälfte des 18. Jahrhunderts entſtandene Kampf zwiſchen den
Präzep=
toren und den Lehrern endete mit dem Siege der Lehrer. Der Theologe
zieht ſich nunmehr zurück. Die Herabſetzungen der deutſchen Lehrer
hält der Redner für unzutreffend, nur durch genaue Kenntnis der
Per=
ſönlichkeiten von Lehrern kann man erſehen, was die damaligen Lehrer
geleiſtet haben.
Starker Beifall wurde den Ausführungen des Redners gezollt. In
ſeinem Schlußwort dankt Geheimrat von Hahn dem Prälaten D. Dr.
Diehl namens der Verſammlung für ſeinen ausgezeichneten Vortrag.
Ein Ausflug nach dem nahen Holzburg, wo ein
Schwälmer Trachtenzug veranſtaltet wurde, bildete den
Ab=
ſchluß der Tagung.
Bg. Vilbel, 26. Mai. Der Heſſiſche Sparkaſſen= und Giroverband
hielt hier ſeinen Verbandstag ab. Ueber 100 Vertreter nahmen daran
teil. Den Vorſitz führte Herr Juſtizrat Reh. Zu Ehren der Gäſte hat
am Freitag die Stadt Vilbel einen Begrüßungsabend im Volkshaus
veranſtaltet. Alle Geſang= und Turnvereine boten Darbietungen. Herr
Kreisdirektor Rechthien war von Friedberg erſchienen. Im Namen der
Stadt Vilbel begrüßte Herr Bürgermeiſter Moosdorf die Gäſte aus dem
Heſſenland, wünſchte erfolgreiche Tagung und wies auf das Vilbeler
Mineralwaſſer hin. Für die Gäſte dankte, ſichtlich überraſcht über den
beſcherten Abend, Herr Juſtizrat Reh und brachte ein Hoch auf die
Vil=
beler Einwohnerſchaft aus. Geſangvereine und Turnvereine
wetteifer=
ten nun miteinander, die Gäſte zu unterhalten. Die Turnvereine zeigten
wundervolle Tanzreigen. Leider ſtürzte bei den Reckübungen der
Deut=
ſchen Turnerſchaft einer der gewandteſten Turner nach einem
Rieſen=
ſchwung ab und zog ſich beim Falle einen Bruch des Schlüſſelbeins zu.
Ein Arzt war bald zur Stelle und verband den Verletzten. Der Bruch
iſt ſehr kompliziert. Den Verhandlungen, die ſehr anregend verliefen,
ging eine Beſichtigung der Vilbeler Mineralquellen und des
Sprudel=
bades voraus. Ein Ausflug nach Homburg ſchloß die Tagung ab.
— Gernsheim, 26. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
25. Mai 2,41 Meter, am 26. Mai 2,38 Meter.
— Hirſchhorn, 26. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
25. Mai 1,34 Meter, am 26. Mai 1,34 Meter.
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Seite 8
Dienstag, den 27. Mai 1930
HH
Die Geburt eines Sohnes
zeigen an
Pfarrer Sigmund Fiſcher und Frau
Aenni, geb. Müller.
Erkenſchwick, Krs. Recklinghauſen, 26. Mai 1930.
Statt Karten.
Ihre Vermählung geben bekannt:
Hugo Mau
Hede May, geb. Selig
Roßdorf b. D.
Zeilitzheim (Unterfr.)
Trauung: Darmstadt, Mittwoch, den 28. Mal, mittags
1 Uhr, Hotel Stadt Frankfurt.
Todes=Anzeige.
Heute Vormittag 7 Uhr entſchlief nach langem.
mit Geduld ertragenem Leiden unſer guter Vater,
Großvater, Schwiegervater, Schwager und Onkel
Bohann drotg sHehet A.
Schreinermeiſter
im 68. Lebensjahr.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Georg Meyer, Schreinermeiſter
Friedrich Meyer, Schreinermeiſter
Familie Karl Horſt
Familie Eduard Scheid, Ziegelhauſen
bei Heidelberg
Dora Meyer
Friedrich von der Schmidt.
Reinheim, den 26. Mai 1930.
(8474
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 28. Mai,
nach=
mittags 1 Uhr ſtatt.
Die glückliche Geburt eines
kräf=
tigen Stammhalters zeigen in
dankbarer Freude an
Karl Heim, Küfermeiſter
u. Frau Frieda, geb. Brettnich.
Darmſtadt, den 25. Mai 1930.
Stakk jeder beſonderen Anzeige
Heute entſchlief nach langem, ſchwerem, mit
Ge=
duld getragenem Leiden mein lieber Mann, unſer
guter Vater, Großvater und Schwiegervater
die krauernden Hinkerbliebenen.
Todes-Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
ge=
fallen, meine liebe Frau, unſre
liebe, unvergeßliche Mutter,
Groß=
mutter Schwiegermutter und
Schweſter
Frau Barbara Naſtvogel
im 63. Lebensjahre nach kurzen,
ſchweren Leiden, verſehen mit den
hl. Sterbeſakramenten, ſanft in
die Ewigkeit abzurufen.
ImNamen der trauernd. Hinterbliebenen:
Andreas Naſtvogel
nebſt Kinder
Enkel und Brüder.
Darmſtadt, den 26. Mai 1930,
Die Beerdigung findet am
Mitt=
woch, den 28. Mai, nachm. 3 Uhr,
auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.
Heute nacht entſchlief nach kurzen
Leiden meine liebe, gute Frau
unſere gute Mutter, Tochter,
Schweſter Schwägerin und Tante
Frau
Eliſabeth Eckert
geb. Stößel
im Alter von 22 Jahren.
In tiefer Trauer:
Ernſt Eckert und Kinder
Familie Ludwig Stößel
und Angehörige.
O(llen denen, die in liebenswürdiger
Weiſe mit Geſchenken,
Blumen=
ſpenden und Glückwünſchen unſerer
ſil=
bernenHochzeit gedachten, herzlichenDank.
Heinrich Penk und Frau
geb. Stromberger
Darmſtadt, im Mai 1930.
Mollerſtr. 39.
Goit der Herr erlöſie heute morgen
9 Uhr meine liebe Gattin, unſere
gute Mutter, Schwiegermutter,
Großmutter, Schweſter, Schwägerin
und Tante
Frau Anna Linſenmeier
geb. Röder
im Alter von 74 Jahren nach einem
arbeitsreichen Leben von ihrem
ſchweren Leiden.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Karl Linſenmeier
nebſt Angehörigen.
Darmſtadt, den 25. Mai 1930.
Mühlſtr. 17½
(8470
Die Beerdigung findet am Mittwoch,
den 28. Mai, nachmittags 2½ Uhr,
auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſiatt.
In bewährten
Varzias=Otant
und moderner großer Farbenar
Bamen-Strün
in Macco, Zwirnilor, Seiden
Wasch- und Bembergselde, Waschs
Probieren Sie den bekann
Dollarstrumpf
in Bembergseide .. 4/
Darmſtadt, den 25. Mai 1930.
Karlsſtr. 36.
Die Beerdigung findet am
Mitt=
woch, den 28. Mai, nachm. 2½ Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten und Bekannten
die ſchmerzliche Mitteilung, daß
meine liebe Frau, unſere gute
Mutter, Tochter Schweſter und
Tante, Frau
Katharina Brand
geb. Borger
nach kurzem, ſchweren Leiden im
Alter von 34 Jahren, am Sonntag,
den 25. Mai, ſanft verſchieden iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Karl Sebaſtian Brand
und Sohn Heinrich.
Darmſtadt, Dieburg, Kranichſtein
und Breslau.
Die Einäſcherung findet Mittwoch,
den 28. Mai, um 4 Uhr auf dem
Waldfriedhof ſtatt.
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Seite 10
Reich und Ausland.
Die Bürgerlichen Schießſtände niedergebrannt.
Frankfurt a. M. In der Nacht zum
Montag, um 0.50 Uhr, brach in den
Bürger=
lichen Schießſtänden, der bekannten und
vielbe=
ſuchten Ausflugsgaſtſtätte im Frankfurter
Stadt=
wald, an der Iſenburger Schneiſe, ein Großfeuer
aus, das die Gebäude bis auf die Grundmaueen
einäſcherte. Die mit mehreren Löſchzügen an die
Brandſtelle entſandte Feuerwehr konnte dem
Brande keinen Einhalt mehr tun.
Glücklicher=
weiſe wurden Perſonen nicht verletzt. Ueber die
Urſache des Brandes konnte bisher nichts in
Erfahrung gebracht werden.
Das Feuer, durch das die Hallen und die
Wirtſchaftsgebäude, die der Stadt Frankfurt
ge=
hören, in Aſche gelegt wurden, erregt weit über
die Grenzen Frankfurts Intereſſe, da dieſe
Schießſtände durch das Deutſche Bundesſchießen
in ganz Deutſchland bekannt geworden ſind. Es
iſt als ein beſonders glücklicher Zufall zu
be=
trachten, daß der Brand ohne Verluſt an
Men=
ſchenleben verlaufen iſt, denn die Pächterin
wurde mit ihren Verwandten und dem Perſonal
erſt durch vorüberfahrende Motorradfahrer auf
das Feuer aufmerkſam gemacht und aus dem
Schlaf geweckt. Die Leute konnten nur das nackte
Leben retten. Das Ablöſchen des Brandes wurde
dadurch erſchwert, daß die in dem Gebäude
lagernden Patronen explodierten. Das Gebäude
iſt verſichert. Die Frankfurter Schützen erleiden
dadurch einen empfindlichen Verluſt, daß mehrere
hundert Gewehre dem Feuer zum Opfer gefallen
ſind. Erheblich ſind auch die verloren gegangenen
ideellen Werte, da außer Ehrenpreiſen, die in
dem Lokal aufgeſtellt waren, auch die hiſtoriſchen
Schießſcheiben verbrannten. Die Brandurſache
konnte noch nicht ermittelt werden.
Schwere Vergiftungen durch Schweinefleiſch.
Braunſchweig. Im Hauſe des
Schmiede=
meiſters Drage in Eſſenrode wurde ein Schinken
von einem im März geſchlachteten Schwein
an=
geſchnitten. Nach dem Genuß des Schinkens
tra=
ten bei Frau Drage, bei der Schwägerin
Dra=
ges, bei den Lehrlingen und Geſellen ſowie bei
fünf weiteren Perſonen ſchwere
Vergiftungs=
erſcheinungen ein. Die Schwägerin ſtarb nach
kurzer Zeit. Der Schinken wurde zur
Unter=
ſuchung an die Univerſität Göttingen geſchickt.
Die Maſſenvergiftungen durch Speiſeeis.
Braunſchweig. Die Zahl der nach dem
Genuß von Speiſeeis erkrankten Erwachſenen
und Kinder iſt auf 50 geſtiegen, die alle in
ärzt=
licher Behandlung ſtehen. Bei der
bakteriologi=
ſchen Unterſuchung des von einem
Straßenhänd=
ler feilgebotenen Eiſes, das die Erkrankungen
auslöſte, wurden Paratyphusbazillen feſtgeſtellt.
Auch in Detmold haben die Erkrankungen
zugenommen. Die Zahl der betroffenen Kinder
beläuft ſich auf 39. Ferner gingen Meldungen
über Erkrankungen aus Linnemannsbuſch und
Holzhauſen bei Schötmar ein. Der Zuſtand der
Erkrankten iſt in keinem Fall als ernſt zu
be=
zeichnen, ſo daß zu Beunruhigungen keinerlei
Grund vorliegt. Das Ergebnis der Unterſuchung
des Speiſeeiſes, das die Erkrankungen in den
genannten hannoverſchen Orten auslöſte, ſteht
noch aus; ſie wird in Bad Oeynhauſen
vorge=
nommen.
Das Urteil gegen die Gebrüder Saß.
Berlin. Das Schöffengericht Berlin=Mitte
verurteilte die beiden Angeklagten Gebrüder
Franz und Erich Saß wegen gemeinſchaftlichen
Hausfriedensbruchs und gemeinſchaftlicher
Sach=
beſchädigung zu einem Monat Gefängnis. Die
Unterſuchungshaft wurde ihnen angerechnet und
der Haftbefehl aufgehoben.
Das Urteil im Prozeß Kunert.
Berlin. Das Schöffengericht Berlin=Mitte
verurteilte den Bankier Max Kunert wegen
ver=
ſuchten Betruges in zwei Fällen an Stelle von
zwei Monaten Gefängnis zu 30 000 Mark
Geld=
ſtrafe und den Kaufmann Salomon Dunkelblum
wegen Beihilfe an Stelle von einem Monat
Ge=
fängnis zu 6000 Mark Geldſtrafe.
Das 21. Todesopfer in Lübeck.
Lübeck. Nach einer geſtern morgen vom
Geſundheitsamt herausgegebenen Mitteilung iſt
in der letzten Nacht wieder ein mit Calmette=
Kulturen behandelter Säugling geſtorben. Die
Zahl der Todesfälle hat ſich damit auf 21
er=
höht. Erkrankt ſind zurzeit 98, in ärztlicher
Be=
handlung befinden ſich 107, gebeſſert ſind 15
Säuglinge.
Neue Erdbewegungen in Vienenburg.
Vienenburg. In Vienenburg ſank im
Gefahrenbereich der Unglücksſtelle am Montag
vormittag ein Mann, der auf dem Hofe ſeines
Grundſtücks in der Nähe der Zuckerfabrik ſtand,
plötzlich vor den Augen ſeiner Angehörigen in
einen ſechs Meter tiefen Erdſpalt. Der
Verun=
glückte konnte mit ſchweren Kopfverletzungen
ge=
borgen werden. In den angrenzenden Häuſern
ſind neue Erdriſſe entſtanden.
Schwere Gewitter über Mecklenburg.
Schwerin. Schwere Gewitter gingen am
Samstag und Sonntag über ganz Mecklenburg
nieder. Dabei wurden zahlreiche Gebäude
einge=
äſchert. Auf dem Rittergut Hoft, bei Malchin,
zündete ein Blitz im Viehſtall, der in wenigen
Minuten in hellen Flammen ſtand. 35 Stück
Rindvieh ſowie mehrere landwirtſchaftliche
Ma=
ſchien, große Mengen künſtlichen Düngers, Klee=
und Wieſenheu fielen den Flammen zum Opfer.
— In dem Dorfe Wilſen wurden drei Scheunen
und zwei Viehſtälle, ferner in der Nähe von
Lübz, in Wittenburg und Neukloſter je eine
Scheune durch Blitzſchlag vernichtet.
Unwetter in Oberbayern.
Traunſtein (Oberbayern). Der Chiemgau
iſt wieder von einem ſchweren Hagelunwetter
heimgeſucht worden. Das Unwetter entlud ſich
mit großer Heftigkeit. Beſonders betroffen
wur=
den die Gemeinden Prien, Bernau, Hart
Traun=
walchen, Tittmoning. Die Hagelkörner lagen
ſtellenweiſe 12 bis 15 Zentimeter hoch. Die Eräte
iſt zu 90 Prozent vernichtet. Die Notlage der
Bevölkerung hat ſich dadurch weſentlich
ver=
ſchlimmert.
Dienstag,
den
930
27.
Mai
Unſere Reichswehr im Manöver.
Maſchinengewehrübungen in Döberitz bei Berlin.
Ein Winker in Deckung gibt den Schützen die Zielrichtung an.
Maſchinengewehr in Flugzeugabwehrſtellung.
Auf dem Truppenübungsplatz Döberitz bei Berlin fanden größere Infanterie= und Artillerie=Manöver ſtat.
Zur Eröffnung der Allgemeinen Waſſerſpork=Ausſtellung in Poksdam.
Großfeuer in Stralg auf
Meiſterſtück eines Schiffsmodellbaues.
Modell des Schlachtſchiffes „Hindenburg”, das von Potsdamer Jungens gebaut wurde und auf der
ſoeben eröffneten „Awa 1930” ein vielbewundertes Ausſtellungsſtück bildet.
Beilete eingeigenen jar Berheftang
uas Bufſeibotfer Morberg.
Düſſeldorf. Eine ſtarke Stütze für die
Anſicht, daß Peter Kürten der Maſſenmörder iſt,
dürfte die Gegenüberſtellung des Verhafteten mit
der ſeinerzeit überfallenen Frau Meurer
ſein. Als Frau Meurer das
Vernehmungszim=
mer betrat, bemerkte Kürten ſofort: „Ach, da iſt
ja auch die Frau Meurer!” Kürten erklärte dann
weiter, er habe von Anfang an die Abſicht
ge=
habt, ſie zu ermorden. Zu dieſem Zwecke habe er
in ſeiner Aktentaſche einen Hammer mitgeführt.
Er verſuchte dann mehrfach, einige Schritte
hin=
ter Frau Meurer zu bleiben, um ungeſehen den
Hammer aus der Taſche zu nehmen und den
Ueberfall ausführen zu können. Frau Meurer
ſei jedoch außerordentlich ängſtlich geweſen und
habe ſich mehrfach umgedreht, wenn er einige
Schritte zurückblieb. Als ſie dann an der
Rhein=
brücke angekommen waren, habe er ihr doch
einige Schläge mit dem Hammer auf den Kopf
verſetzt, ihr die Aktentaſche entriſſen und war
dann geflüchtet. Auch die Vorgänge bei der
Er=
mordung der Maria Hahn, die er vergraben hat,
ſchilderte Kürten eingehend.
Wie weiter verlautet, hatte Kürten ſeiner
Frau bereits am Donnerstag geſtanden, daß er
der Düſſeldorfer Mörder ſei. Die Frau wurde in
der Nacht an ihrer Arbeitsſtätte, der Küche eines
Cafés, mit der Frage überraſcht, wo ſich ihr
Mann, der Düſſeldorfer Mörder, aufhalte. Das
erſchütterte ſie ſo ſehr, daß ſie ſofort zugab, ihr
Mann habe ihr ein volles Geſtändnis abgelegt.
Die Nachforſchungen nach Kürten wurden ſehr
erſchwert, weil er ſeit einigen Jahren ſich
ge=
weigert hat, ſich photographieren zu laſſen.
In=
tereſſant iſt weiter, wie man überhaupt auf die
Spur des Peter Kürten aufmerkſam wurde. Die
überfallene Hausangeſtellte hatte ihre Erlebniſſe
in einem Brief einer Freundin mitgeteilt. Dieſer
Brief wurde von der Mutter der Empfängerin
geöffnet und wegen des Inhalts, der ſich auf den
Ueberfall bezog, der Polizei übergeben. Hier
ſetzten dann die Ermittlungen der
Kriminal=
polizei ein, die ſchließlich zur Verhaftung
Kür=
tens führten.
Weitere Geſtändniſſe.
Neben dem bereits am Sonntag gemeldeten
Geſtändnis des Kürten bezüglich der Morde an
der achtjährigen Roſa Ohliger und dem 54jähr.
Invaliden Scheer können weitere Einzelheiten
aus der Vernehmung des Kürten berichtet
wer=
den. So geſtand Kürten, auch den Ueberfall auf
Frau Kühn am 3. Februar 1929 verübt zu
haben. Weiter hat Kürten zugegeben, die
be=
kannten „Mörderbriefe” geſchrieben zu haben, in
denen er der Polizei den Fundort der Leiche der
kleinen Albermann und die Stelle bei
Papen=
delle angab, wo die Leiche der Maria Hahn
ver=
graben ſein ſollte. Bei der Gegenüberſtellung mit
Frau Meurer, die er am 25. Oktober 1929 abends
in der Dunkelheit angeſprochen und dann
über=
fallen hatte, erkannte Frau Meurer ihn zwar
nicht nach dem Aeußeren, wohl aber beſtimmt an
der Stimme wieder. Zu erwähnen iſt noch die
Sicherheit, mit der Gertrud Schulte unter einer
Gruppe von etwa 15 Männern ihren damaligen
Begleiter und vielgeſuchten „Poſtbeamten
Baum=
gart” wiedererkannte.
Kürten macht, wie verlautet, bei ſeiner
Ver=
nehmung durchaus nicht den Eindruck, als ob er
einen geiſtigen Defekt habe, ſondern er macht
ſeine Angaben klar und ſachlich und will nur
aus „Rachſucht gegenüber der Menſchheit”
ge=
handelt haben. Er wahrt bei ſeinen Ausſagen
die größte Ruhe und zeigt keinerlei Zeichen
der Reue.
Frau Kürten, die am Samstag nachmittag
ebenfalls verhaftet worden war, iſt am Sonntag
abend, nach eingehendem Verhör, wieder auf
freien Fuß geſetzt, aber auswärts untergebracht
worden, um ſie vor Beläſtigungen des
Publi=
kums zu ſchützen.
Die Hausſuchung in Kürtens Manſarden=
Zimmer.
Während die Düſſeldorfer Kriminalpolizei
nach wie vor jede Auskunft über das Ergebnis
der bisherigen Vernehmung des Kürten
verwei=
gert, wird weiter bekannt, daß bei der
Durch=
ſuchung des Manſardenzimmers des Kürten am
Samstag u. a. eine Aktentaſche mit zwei langen
Scheren, ſowie ein Damenſpiegel gefunden
wur=
den. Von größter Bedeutung iſt aber die
Auf=
findung einer großen Schaufel, die Kürten, wie
er nach dem „Düſſeldorfer Stadtanzeiger” bei
ſeiner Vernehmung eingeſtanden haben ſoll, bei
der Eingrabung der Maria Hahn in Papendelle
benutzt hat. Ferner ſoll bei der Hausſuchung ein
Sparkaſſenbuch über 5600 Mark zutage gefördert
worden ſein.
Berlin. Das Großfet E
tengelände am Markgra em
Bahnhof Stralau=Rummel G
Spree, kam um 11½ Uhr,
der Exploſion eines Oe ke
Schuppen auf, in dem ſi Ege
Holzmehlwerkes und einer Hut
den und auch Gasflaſchen E
geſpeichert waren. Der B
ein Terrain von über
Glücklicherweiſe hatte der
mit dem das Feuer plötzli Im
die Arbeiter auf dem ganz Fel
alarmiert, ſo daß ſie unver (Dan
den Ablöſchungs= und Auf krn
denen 15 Züge der Feuery/
löſchboote beteiligt waren Ede
meiſter und ein Oberfe
verletzt. Auf dem brenne
außer den genannten Schu
vier Dienſtgebäude, von
waltungs= und Amtsräum
ſtättenamtes Berlin 4 und b
räume enthalten. Mit de E
weilte auch Polizeipräſide Bü
Brandſtätte.
Einbrecher im Schloſſe. E
von Schu
Trier. In einer der ſe
ten Einbrecher dem Sd
Waldrach, das dem Staat Ei
gehört, einen Beſuch ab.
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des Schloſſes vom Pförtn
ten ſie ungeſtört das ganze Fäl
Die Vorräte in Küche un El
Veranlaſſung zu einem Ge
Badezimmer noch ein Be
verſchwanden ſie. Von den
Spur.
Die Landung des" ,
in Pernar ?
Pernambuco. Nach
Flug nach Rio de
Janei=
der „Graf Zepelin” geſtern E
Zeit über Pernambuco.
Aero=Poſtal Co. umkreiſter
rend es dem Landungsfeld
Minuten ſpäter wurden di
fen. Die Landung verlie
Uhr begonnene Verankerur
Minuten. Eine begeiſter
ſäumte das Flugfeld. Der
Janeiro erfolgte bei beſſ
Hinflug. Mit den Vorbere
terflug nach Havanna w.
Dampfer „München” in
Bremen. Der Dan
Norddeutſchen Lloyd, der
von New York nach einen
geſunken, dann aber wied
gemacht worden war, iſt au
abends, in Bremerhaven
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Engliſche Begeiſt
kühne Fli
London. Wie aus
iſt die Auſtralien=Fliegerik
früh 7.30 Uhr von Port
abgeflogen. — Die in En
geiſterung über die Leiſtun
gerin hat in keiner We
„Daily Mail” hat das kle
angekauft und Fräulein2
terin für Luftfahrtfrage
Herald”, zufolge erwägt
welcher Weiſe die Flieger!!
Poſtfluglinie Berlin=
Madrid. Am San.
fluglinie Berlin — Barcel
Die für Südamerika beſtin
ein deutſches Waſſerflugöe
auf den Kanariſchen Inſe.
Dampfer „Cap Ancona.1
gleiche Waſſerflugzeug. w..
T.
Poſt des Dampfers
und nach Cadiz befördern=
Flugzeug der neuen Linis
„ird.
Dienstag, den 27. Mai 1930
Seite 11
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der=
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ſelt wurde. — Im Uebrigen bringt die
Be=
nen Rathauſes, nach herzlicher Begrüßung
germeiſter, viel Intereſſantes, vor allem die
2Sloppler nicht um ſein Rothenburg gewürfelt
Eieirfel in ſeinem Wappen kommen aus ſeinem
heißt würfeln. —
3 gehts von Rothenburg ab. Es regnet, und
zen Tag über das neckiſche Geſellſchaftsſpiel
tuf, Verdeckchen zu — Bei der Poſt geht das
ioniert wirklich ſehr gut. Wir nehmen mit
)ick hin, daß vorhängende Wolken und Regen=
C in die ſo ſchönen Landſchaftsbilder wehren.
Tden wir entſchädigt. So im tauſendjährigen
„der Stadt voll mittelalterlicher
Geſchloſſen=
er Lieblichkeit”, deren Führer ſo ſtolz auf das
Uung iſt, daß Dinkelsbühl die einzige deutſche
ehrgang (Stadtmauer) noch lückenlos
er=
ſonders der Konkurrenz Rothenburg’s
gegen=
krotzdem eine nähere Beſichtigung ergibt, daß
uch kleine Lücke vorhanden iſt.
i91 dann nach Nördlingen. Auch hier iſt
Zem Rundgang durch das ſchöne Städtchen,
Ddt Schwabens, die zwar nicht ganz ſo reich
Rheiten, wie die beiden vorgenannten, aber
ten ſehr viel bietet. Und was vor allem
auf=
ke, planmäßige Werbung all dieſer Städte,
Deluch gelegen. Ausgezeichnet redigierte Pro=
em Fernkraftwagen durch Deutſchland.
den Spuren des großen Toppler. — Ein hiſtoriſches Unrecht. — Es regnek!
Rothenburg-München.
a wird die am erſten Reiſetag ausgefallene
„„orgen des zweiten vorgenommen. Der
Erſatz=
icht von Heidelberg eingetroffen, die Panne
ie Wagen gleichen einander wie ein Ei dem
g=Beſichtigung dreht ſich faſt ausſchlieſtlich um
großen Toppler, den berühmteſten
Bürger=
wehrhaften freien Reichsſtadt, den „König
und um den wirklich wundervollen Blick von
mauer in das Taubertal. Das bildhaft
man ſehen kann.
pler, dem die Sage nacherzählt, er habe einſt
um Rothenburg gewürfelt — was bekanntlich
erfunden von der undankbaren Ratsherren=
und zu haben, den Mächtigen zu beſeitigen —
um feſtzuſtellen, daß die Neu= — pardon! —
amen groß iſt. Liesbeth Dill will durchaus
Verließ, da Toppler Monate geſchmachtet,
es Freunden gelang, durch einen zu ſeinem
ien unterirdiſchen Gang ihn zu befreien, ver=
ſpekte, in Rothenburg und ſpäter in Triberg gar große
biblio=
phile Mappen und Druckwerke wurden den Beſuchern überreicht;
von Anſichtspoſtkarten, Photographien uſw. ganz zu ſchweigen!
(Darmſtadt, Herr Stemmer, Herr Fiſcher, könnte von dieſer
Wer=
bung lernen!) —
tage, als Stadt der Fugger und Welſer, die ſie einſt zur
Metro=
pole des Welthandels machten. Die 400 Jahrfeier der Conkessio
Augustana ſtellt ſie in den Mittelpunkt des Intereſſes. —
Spät abends wird München erreicht. Im „Haus der
Landwirte” wo Quartier bereitet iſt, herrſcht jetzt ein Darm=
Ueber Donauwörth, leider bei immer noch ſtrömenden
Regen, der die Sicht in die wunderſchöne Landſchaft ſo ſchmerzlich
beeinträchtigt, dann nach Augsburg, der Stadt, die heuer ſo
bedeutſame Reformationsfeiern veranſtaltet. Auch dieſe alte
Stadt, das „Augusta Vindelicorum” der Römer, wirbt geſchickt
und eindringlich als Prunkſtadt der deutſchen Kaiſer und Reichs=
DINKELSBÜHL.
ſtädter, Herr Heinz Mathien vom Bahnhofshotell — Zeit zur
Beſichtigung der bayeriſchen Hauptſtadt iſt nicht mehr. Wohl
aber zu einem Vortrag über den „Kraftomnibus im
Fern=
verkehr”:
„Während wir in Deutſchland mit dem Ausflugsverkehr in
Ausſichtswagen und dem kursmäßigen Ueberlandverkehr in
ge=
ſchloſſenen Omnibuſſen mit Perſonen= und Gepäckbeförderung von
Jahr zu Jahr größere Fortſchritte machten, — ſind doch für dieſen
Verkehr von der Deutſchen Reichspoſt gegen 4000 Fahrzeuge
dauernd in Dienſt geſtellt — ſind wir bislang im eigentlichen
Fernreiſeverkehr mit Kraftomnibuſſen im Gegenſatz zu anderen
Ländern, insbeſondere gegen die Vereinigten Staaten, gegen
Großbritannien, gegen Frankreich und Italien, ja ſelbſt gegen
Schweden und Norwegen lange Zeit im Rückſtand geweſen. Dies
erklärt ſich ſehr einfach daraus, daß wir in Deutſchland für den
Fernreiſeverkehr ein ausgezeichnetes Eiſenbahnnetz beſitzen und
die Deutſche Reichspoſt als Reichsverkehrsanſtalt gehalten war
und iſt, der anderen Reichsverkehrsanſtalt mit ihren großen
Re=
parationslaſten und dem großen in ihren Anlagen inveſtierten
Kapital keinen ſchädigenden Wettbewerb zu bereiten. Es leuchtet
ein, daß beiſpielsweiſe in den Vereinigten Staaten, wo der
Kraftomnibus ſolche Rückſichten auf die Eiſenbahngeſellſchaften
nicht zu nehmen hat, und wo auf 100 Quadratkilometer
Boden=
fläche nur 4,8 Kilometer Bahnlinien entfallen, der
Omnibus=
fernverkehr ſich ſchneller entwickeln konnte als in Deutſchland,
wo 11,3 Kilometer Bahnlinie auf 100 Quadratkilometer kommen.
Dazu tragen in den Vereinigten Staaten ausgezeichnete breite
Landſtraßen, auf denen die auf den Fernverkehr beſonders
ge=
eigneten umfangreichen Fahrzeuge ungehindert verkehren können,
weiterhin die großen von Verkehrsmitteln nicht bedachten
Strek=
ken, an denen weder Dörfer noch Städte Hinderniſſe für ſchnellſte
NORDLINGEN—
Durchfahrt bilden, und ſchließlich gegenüber den hohen
Eiſen=
bahnfahrpreiſen verhältnismäßig niedrige Fahrpreiſe bei dem
Omnibus das ihrige bei. Von den europäiſchen Ländern hat
ſich der Omnibus=Fernverkehr in England am weiteſten
ent=
wickelt, das neuerdings ebenſo wie die Vereinigten Staaten auf
verkehrsreichſten Strecken Omnibus=Schlafwagen mit beſtem
Er=
folg, ſo z. B. auf der etwa 400 Kilometer langen Strecke London=
Liverpool verkehren läßt. Auch in Frankreich und in Italien iſt
der Omnibus=Fernverkehr ſchon viel weiter entwickelt als in
Deutſchland. Bei uns in Deutſchland ſteht der kursmäßige
Omni=
bus=Fernverkehr — das müſſen wir, ſo unangenehm es für uns
iſt, offen bekennen, — erſt im Anfangsſtadium der Entwicklung,
obgleich wir über große Kraftwogenfabriken wie vor allem
Daimler=Benz A.=G., Büſſing, Krupp, Hentſchel uſw. mit
hoch=
entwickeltem Omnibusbau verfügen, deren Ruhm und Ruf über
die ganze Welt verbreitet iſt. In Deutſchland wird das Jahr
1930 einen Wendepunkt bringen; das Jahr 1930 wird das
Aus=
gangsjahr des Omnibus=Fernreiſeverkehrs der Deutſchen
Reichs=
poſt werden.
Der Anfang iſt vielverſprechend gemacht. Das bewies der
ganze Verlauf der Fahrt. —
Und dann blieb noch Zeit zum Beſuch des — Hofbräuhauſes.
Ausgezeichnet und ergiebig! Es gab noch Maibock! — — *.*
Ma Mche
Veranwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer”; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Willv Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtiſch in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Geiten
[ ← ][ ][ → ] 5. C. Alympia Weiſenau — Pol. Sp.B. Darmſtadk 1:3.
Vergangenen Sonntag weilte die Ligamannſchaft des
Polizeiſport=
vereins in Weiſenau, um gegen den dortigen Vertreter der
Kreisliga=
klaſſe, FC. Olympia, in freundſchaftlichem Wettkampfe die Kräfte zu
meſſen. Die Poliziſten konnten ſich in den erſten Minuten auf dem
kleinen Platz nicht zurechtfinden. Weiſenau, das die Vorteile kannte,
nutzte dieſe aus, um zu Erfolgen zu kommen. Die Hintermannſchaft
der Poliziſten hatte in dieſer Drangperiode harte Arbeit zu verrichten,
um die ungeſtümen Angriffe der Blau=Schwarzen abzuwehren.
All=
mählich mehren ſich die Angriffe der Polizeimannſchaft und der
Mittel=
ſtürmer kann den erſten Erfolg für ſeine Farben buchen. Mit 1:0 geht
es in die Pauſe. Nach Wiederbeginn iſt eine deutliche Ueberlegenheit
der Polizei nicht zu verkennen, und trotzdem ſie gegen den Wind ſpielt,
kann ſie noch zwei Tore vorlegen. Gegen Schluß des Spiels wird der
Halbrechte von Weiſenau im Strafraum zu Fall gebracht. Den
darauf=
hin verhängten Elfmeter mußte Hüppe nach verzweifelter Abwehr
paſſieren laſſen. Mit dem Schlußpfiff verläßt die Polizeielf als Sieger
das Feld. Der Schiedsrichter, Herr Correnzceck (Mainz 05) war dem
Spiel ein gerechter Leiter.
Vikkoria Griesheim — Eibingen 3:1 (2:0).
Auf dem kleinen Platze der Eibinger kam es zu einem äußerſt
ſchnellen Kampf, den Griesheim verdient gewann. Bei etwas mehr
Glück wäre die Torausbeute noch größer geworden. Griesheim beherrſcht
von Anfang an das Spielfeld und bringt durch ſchöne Kombination das
Tor des Gaſtgebers oft in Gefahr. Mitte der erſten Halbzeit gelingt
es dem Halbrechten, einen zu ſchwach abgewehrten Ball des Tormanns
einzuſchießen. Ein Selbſttor des linken Verteidigers verhilft Griesheim
zu einer 2:0=Führung. Nach Halbzeit ſetzt Eibingen alles daran, um
dem Spiel eine Wendung zu geben, aber ein weiteres Tor für Griesheim
ſtellt den Sieg ſicher. Den Ehrentreffer erzielt Eibingen durch einen
Eckball, der direkt verwandelt wird. Trotz beiderſeitiger Anſtrengungen
gelingt keiner Partei ein Erfolg mehr. Bei Eibingen war die
Ver=
teidigung der beſte Mannſchaftsteil, während bei Griesheim die
Läufer=
reihe etwas hervorſtach. Der Schiedsrichter konnte nicht reſtlos gefallen.
* Fußball im Kreis Südheſſen.
Von den freundſchaftlichen Begegnungen ſind 3 Spiele ausgefallen,
und zwar Olympia Lampertheim Oggersheim, Biblis — Walldorf
Reſerv. und Horchheim — Wormatia Worms. Im übrigen wurden
fol=
gende Reſultate erzielt: Conc. Gernsheim — Koſtheim 1:4, Alemannia
Worms — VfR. Bürſtadt 1:0 (Abendſpiel), FC. Union Darmſtadt —
VfR. Bürſtadt 1:1, Normannia Pfiffligheim — FV. Bobenheim 10:2,
Alzey — Sportverein Horchheim 2:3. Die Gernsheimer konnten ſich
diesmal nicht zur gewohnten Leiſtung aufſchwingen. Die ſpielſtarken
Gäſte hatten es demzufolge nicht allzuſchwer, einen glatten Sieg zu
er=
ringen. Die Bürſtädter Raſenſpieler konnten gegen Alemannia Worms
nicht gewinnen, leiſteten jedoch ganz energiſchen Widerſtand. Im Spiel
gegen Union Darmſtadt erzielten ſie ein Unentſchieden. Normannia
Pfiffligheim errang einen Bombenſieg gegen, den Bobenheimer FV.
Spv. Horchheim blieb knapp, aber verdient ſiegreich gegen eine
kom=
binierte Mannſchaft von Alzey und Umgegend. In Gundersheim tagte
anläßlich des Stiftungsfeſtes der Weſtrheingau.
Tagung der International Board.
Die Weltkommiſſion für die Fußball=Regeln, der International
Board, in dem neben acht Vertretern Groß=Britanniens Dr. Bauwens=
Deutſchland und Delauney=Frankreich ſitzen, nimmt alljährlich in der
zweiten Juniwoche Stellung zu den Anträgen der Fußball=Verbände.
Die Fifa als Vertreter des Geſamtverbandes (Englang iſt nicht in
der Fifa) ſtellt drei Anträge: den direkten Torerfolg aus
dem Eckball aufzuheben; bei Privatſpielen internationalen
Charakters den Austauſch verletzter Spieler zuzulaſſen und
dem Torwart beim Elfmeter die Bewegungsfreiheit auf der
Torlinie wiederzugeben. Irland beantragt die Aenderung der
Ein=
wurfsregel inſoweit, als bei einem falſchen Einwurf an Stelle eines
Freiſtoßes für den Gegner ein Einwurf für dieſen geſetzt wird,
wäh=
rend Wales wiſſen will, daß beim Einwurf die gegneriſchen Spieler
nicht näher als 13 Meter an den einwerfenden Spieler herankommen
dürfen. Da zur Annahme eines Antrages eine Vierfünftel=Mehrheit
erforderlich iſt, bleibt es ſehr fraglich, ob die geplanten
Regelände=
rungen Verwirklichung finden.
Dem Beiſpiel des A.D,A.C. folgend, der nach erfolgter Räumung
der Rheinlande eine Sternfahrt zum befreiten Rhein zur Durchführung
bringt, veranſtaltet der Deutſche Luftfahrer=Verband am 5. und 6. Juli
einen Rheinland=Befreiungsflug, für deſſen Durchführung der Kölner
Klub für Luftfahrt die Vorarbeiten ſoweit gefördert hat, daß die
Ver=
anſtaltung als geſichert anzufehen iſt. Der alljährlich ſtattfindende
DLN.=Zuverläſſigkeitsflug wurde mit dem Befreiungsflug verbunden;
gleichzeitig findet auch die Deutſche Kunſtflugmeiſterſchaft
ſtatt, wodurch die Veranſtaltung noch erheblich an Bedeutung gewonnen
hat. Es ſteht bereits feſt, daß etwa 70 Sportflugzeuge beteiligt ſein
werden.
Prüfungen für das Deutſche Turn= und Sporkabzeichen
finden für Frauen und Mädchen am Mittwoch von 17—19 Uhr,
für Männer und Knaben am Samstag von 15—17 Uhr auf dem
Stadion am Böllenfalltor, dem Sportplatz des Sportvereins 1898
Darm=
ſtadt, ſtatt. Bewerber wollen ſich zu dem entſprechenden Termin
ein=
finden. Prüfungshefte mit beglaubigtem Lichtbild ſind vorzulegen.
Staffelläufe der 2.5.B.
Im ganzen Reiche wurden eine große Anzahl von
Staf=
felläufen ausgetragen. In Dresden wurde zum 14. Male der
Staffellauf „Rund um den großen Garten” ausgetragen. Die
Strecke führte über 8,2 Kilometer. Sieger blieb Dresdenſia in
18:58 Min., vor S.=V. Falkenhauſen und dem Turnverein Guts
Muts. — Der Staffellauf. Quer durch Danzig” über 6,7
Kilometer ſah den B. U. E. V. Danzig in 16:08 Min., vor dem
S.=V. Schutzpolizei in 16:28,5 Min. erfolgreich. — In Stettin
ſiegte der S.=C. Preußen in 35:10 Min. beim Staffellauf
Neu=
linken=Stettin über 13,5 Kilometer vor dem Stettiner Sp.=Cl. mit
35:30 Min.
Der Athletik=Verein „Vorwärts” Groß=Zimmern
entſandte 3 ſeiner Ringer nach Groß=Oſtheim zum nationalen Wettſtreit.
Deutſchmeiſter Ohl konnte im Federgewicht als 1. Sieger hervorgehen
und den ausgeſetzten Ehrenpreis erringen. Sein härteſter Gegner war
der Göppinger Hering, welcher bei den diesjährigen Mannſchaftskämpfen
um die Sudweſtdeutſche Meiſterſchaft ganz hervorragende Kämpfe
lie=
ferte. — Der jugendliche Ph. Reinhardt konnte im Leichtgewicht 5.
Sie=
ger werden. — Danz im Halbſchwergewicht hatte Ringerpech und mußte
in ganz wenigen Minuten eine Niederlage hinnehmen.
Die Europameiſterſchaft im Florettmannſchaftsfechten.
Die Europameiſterſchaften der Fechter im
Florettmannſchafts=
fechten wurden in Lüttich beendet. Die Italiener bewieſen
ihre große Klaſſe im Florettfechten einmal mehr. Sie holten ſich
den Meiſtertitel mit 33 Siegen und 160 Treffern vor Frankreich,
mit 29 Siegen und 165 Treffern, und Belgien mit 26 Siegen und
183 Treffern.
Nach den vorbereitenden Sitzungen der vergangenen Woche und dem
feierlichen Auftakt durch die Begrüßungsfeier am Sonntag trat man am
Montag vormittag im Berliner Herrenhaus in die ſachliche Arbeit ein.
Mit einiger Verſpätung eröffnete Graf Baillet=Latour, neben
dem die Vizepräſidenten Dr. Lewald (Deutſchland), Edſtröm
(Schweden), Graf Clary (Frankreich) und Mac Garland (
Eng=
land) Platz genommen hatten, die erſte Vollſitzung.
Bei dem Verſuch, die Amateurfrage ohne weitere Debatte der
hier=
für bereits beſtehenden Kommiſſion zu überweiſen, gab es eine lebhafte
Ausſprache, in deren Verlauf mehrfach auf die ſeinerzeitigen Beſchlüſſe
des J.O.C. in Prag, die in Uebereinſtimmung mit den Satzungen der
Fifa Entſchädigung für Verdienſtentgang erlaubt, wenn dieſer nicht an
den Arbeitnehmer, ſondern den Arbeitgeber gezahlt wird, hingewieſen
wurde. Der Vertreter der Britiſchen Olympiſchen Aſſociation erklärte,
daß weder das Internationale Olympiſche Komité, noch irgendein
Voll=
zugsausſchuß das Recht habe, irgendeinen gefaßten Beſchluß zu
über=
gehen oder zu ändern. Die Fifa beſchränkte ſich ihrerſeits auf einen
Proteſt und erklärte, da die Entſchädigung für Verdienſtentgang im
Widerſpruch zu den Amateurbeſtimmungen ſtehe. Der Proteſt und ein
Antrag Belgiens, das die Auffaſſung äußerte, daß die geſamte Frage
grundſätzlich geklärt werden müſſe, wurden zurückgezogen. Eine Anfrage
von Paul Rouſſeau (Frankreich), wie ſich das J.O.C. in Zukunft zu
den Beſtimmungen der Fifa verhalten wolle, gab den Anlaß zu einer
erregten Debatte, an der ſich beſonders Reichel (Frankreich), der Belgier
Seelddrayers und General Ke ithis (England) beteiligten. Dem
außer=
ordentlich ſachlichen ſchwediſchen Vizepräſidenten Edſtröm gelang es,
durch ſein Dazwiſchentreten die temperamentvolle Debatte zu
unter=
brechen, indem er verſicherte, daß die Kommiſſion für die Amateurfrage
ſich auch mit den Beſtimmungen der Fifa beſchäftigen würde. Ein
An=
trag der U. C.J., allen von ihren Verbänden anerkannten Amateuren
die Genehmigung zur Teilnahme an den Olympiſchen Spielen zu
ge=
ſtatten, hatte eine neue Redeſchlacht zur Folge, die wiederum Edſtröm
durch die Erklärung abwendete, daß die ganze Materie in der
Kom=
miſſion verhandelt werden müſſe.
Damit war die erſte Vollſitzung des Olympiſchen Kongreſſes
be=
endet und die Arbeit der Kommiſſion nahm ihren Anfang.
Eine Münze für die Mikglieder des Alympiſchen
Kongreſſes.
Die Olympia=Medaille,
die den Teilnehmern des Olympiſchen Kongreſſes in Berlin
überreicht wurde.
Dauer der Olympiſchen Spiele nur 16 Tage. — Die Frauen zugelaſſen.
Zuerſt trat die von dem Schweden Edſtröm geleitete Programm=
Kommiſſion zuſammen. Deutſchland war hier durch die Herren Dr.
v. Halt (DSB.), Binner (DSB.), Kampmann (Schwerathleten),
Frey und Kleeberg (Winterſport) und Reinberg (Hockey)
ver=
treten. Bezüglich der Dauer der Olympiſchen Spiele wurde beſchloſſen,
daß die Geſamtdauer einſchließlich der Eröffnungsfeier 16 Tage nicht
überſchreiten darf.
Bezüglich der Zulafſung der Frauen wurde beſchloſſen, daß den
Frauen die Teilnahme am Turnen, der Leichtathletik, am Fechten, der
Gymnaſtik, dem Tennis, Schwimmen und Eislauf geſtattet werden ſoll.
Praktiſch iſt damit die Zulaſſung der Frauen beibehalten, denn für
wei=
tere Konkurrenzen haben ja die Anhänger des Frauenſportes kaum
plädiert.
Ein franzöſiſcher Vorſchlag, bei den Olympiſchen Spielen für jeden
Wettbewerb die Teilnehmerzahl auf einen Vertreter zu beſchränken,
ver=
fiel der Ablehnung mit großer Mehrheit. Es bleibt alſo bei dem
bis=
herigen Modus, daß jede Nation zu jeder Konkurrenz 4 Teilnehmer und
bei den Winterſportwettbewerben außerdem noch 4 Erſatzleute
auf=
ſtellen kann. Entſprechend dem Beſchluß des J.O.C. wurde das
Ge=
wichtheben in das Programm aufgenommen. Nach Ermeſſen des
Or=
ganiſationskomitees kann das Ringen in einer oder in beiden Stilarten
durchgeführt werden. Beim Amerikaniſchen Olympiſchen Komitee wird
angeregt, den zu entſendenden Schiedsrichtern einen Reiſekoſtenzuſchuß
zu gewähren. Ein Antrag des Grafen Baillet=Latour, daß bei den
Sportarten, die Einzel= und Mannſchaftswettbewerbe zulaſſen, nach
Ermeſſen der Leitung einer von beiden Wettbewerben geſtrichen werden
dürfte, wurde abgelehnt.
Die wichtigſte Kommiſſion des Kongreſſes hat ſich mit der
Amateur=
frage zu befaſſen. Den Vorſitz führt hier Dr. Lewald (Deutſchland),
neben dem noch Staatsminiſter a. D. Dr. Dominicus (D.T.) und
Evers (Hockey) die deutſchen Intereſſen vertreten. Mit einem
Stimmenverhältnis von 31:11 wurde eine von Lord Aberdare (
Eng=
land) eingebrachter Ergänzungsantrag zu dem belgiſchen Vorſchlag
an=
genommen. Im Sinne des Ergänzungsantrages ſind die
Amateur=
beſtimmungen der internationalen Verbände maßgebend, vorausgeſetzt,
daß ſich dieſelben im Rahmen des in Prag gefaßten Kongreßbeſchluſſes
bewegen. Die Debatte über den belgiſchen Antrag ſowie über die Frage
des Lohnentgeltes überhaupt wird am Dienstag fortgeſetzt. Praktiſch
iſt aber ſchon heute entſchieden, daß Wettkämpfer, die Lohnentſchädigung
annehmen, nicht zur Teilnahme an den Olympiſchen Spielen berechtigt
ſind.
Hirſchfeld=Allenſtein gewann bei den Leichtathletikkämpfen in Athen
15,46 Meter das Kugelſtoßen.
Bei einem Automobilrennen überſchlug ſich im Walde von
Fon=
taineblau der Wagen des Rennfahrers Nomont aus Enghien in dem
Augenblick, als er das Ziel durchfuhr. Nomont war auf der Stelle tot.
Den Königspreis von Rom für Automobile gewann Archangelin auf
Maſerati von Chiron auf Bugatti.
Einen neuen Rad=Weltrekord ſtellte der Franzoſe Peceux über
einen Kilometer mit fliegendem Start mit 1:08,2 Min. auf.
Neuer Schwimmrekord von Mercedes Gleitze. Frl. Mercedes Gleitze
hat am Samstag in Sheffield einen neuen Dauerſchwimmrekord für
Frauen mit 36 Stunden aufgeſtellt und ihre bisherige beſte Zeit damit
um eine Stunde überboten.
Englands Spitzenſpielerin Betty Nuthall wurde von der indiſchen
Meiſterin Sanaiſon in Surbington mit 6:3, 5:7, 4:6 geſchlagen.
Groß=Skaffellauf des Ausſchuſſes
am Sonntag, den 1. Juni, vormitt
Der Ausſchuß für Leibesübungen hat an
Vereine und Körperſchaften die Ausſchreibung
Sonntag, den 1. Juni, vormittags 11 Uhr,
Groß=Staffellauf auf der Rheinſtraße i
Das Ziel befindet ſich am Hauptpoſtgebäude.
Klaſſen vor, ſo daß es jedem an dem
Staffella=
möglich iſt, ſich mit Erfolg zu beteiligen. u.
möglichſt umfaſſend zu geſtalten, ſind in allen
übung treibenden Turn= und Sportvereine
Darmſtadt teilnahmeberechtigt. Die Staffeln
miſchte Staffeln (Turner und Sportler) ausget
jeder Klaſſe erfolgt jedoch getrennt. Die ſch
Staffelläufen von Staat, Stadt und Privaten
vvollen Wanderpreiſe, die erſt nach dreimaligem
betreffenden Vereine übergehen, ſind in dieſem
teidigung ausgeſchrieben. Der Staffellauf, wie
Städten Deutſchlands anläßlich des Deutſchen
Durchführung gelangt, iſt auch in dieſem Jahre
Kundgebung für die Sache der Leibesübung ged
in Darmſtadt am kommenden Sonntag nach „
Leibesübungen getroffenen Maßnahmen ein v
Bezirksſportwoche.
Die diesjährige Bezirksſportwoche im
Kegelſporthaus in Hanau ausgetragen. S am
dauert bis einſchließlich 1. Juni. Die Kam
wettkämpfe, Klubwettkämpfe, Kurzſtreckenk
und Langſtreckenkampf über 25 Kugeln.
recht befriedigend ausgefallen. Zu den Stä
Mannſchaften und zu den Klubwettkämpfer
meldet. Die Eröffnung fand Sonntag fr
wart zahlreicher Kegelbrüder von Hanau
des Reichsausſchuſſes für Leibesübungen
Reichert ſtatt. Es ſtarteten ausſchließlich
Die Ergebniſſe: Städtewettkämp
ca 500 Kugeln: Hanau 2. Mſch. 2513 Holz
Haiz. — Klubwettkämpfe, Her=Mannſck
1. „Duſel” 1. 1263 Holz, 2. „Fall nett” 1
nett” 2. 1217 Holz. — Ehrenbahn, 10
60 Holz, 2. Hölzer 57 Holz. — Langſtre
1. Kaltenbach 153 Holz, 2. Golz 153 Holz.
Darmſtadt ſtartet mit einer Städ ein
Klubriegen am 1. Juni.
Verbands=Klubmeiſterſcha
Die Kämpfe wurden am vergangenen Son
teten noch 5 weitere Klubriegen, davon 1 in
übrigen in der B=Klaſſe. Abgeſehen von e
den Einzelſtarts ſind damit im weſentlichen
A=Klaſſe (500 Kugeln): 1. „Keglerluſt”
(500 Kugeln): 1. „Kranz” Eberſtadt 1., 2387 K
ſtadt 2., 2333 Holz; 3. „Klu”, 2246 Holz; 4
1380 Holz. 2 Mannſchaften haben nachzuwerf
ginnen vorausſichtlich nächſten Samstag.
35. Preußiſch=Süddeutſche Kl
2. Tag, 2. Klaſſe. In der Vormitta
2 Gewinne zu je 50 000 Mark auf Nr. 22
3000 Mark auf Nr. 97 559 206 094 254 779:
Mark auf Nr. 134 731; 6 Gewinne zu 1
196 745 309 211 391924; 8 Gewinne zu
15 334 288 810 298 297 306 864: ferner 2
Mark, 104 Gewinne zu je 300 Mark und
Mark. — In der Nachmittags=Zie
winne zu je 100 000 Mark auf Nr. 2536
5000 Mark auf Nr. 313 222: 8 Gewinne zu
73 970 126 239 126 370 362 057: 16 Gewinn
Nr. 34 809 45 839 75 865 92 808 143939 1
ferner 36 Gewinne zu je 500 Mark. 106 Ge
und 254 Gewinne zu je 180 Mark. — Die
mittags=Ziehung gezogenen beiden Hauptg
Mark fielen auf Nr. 253 612 in Abteil
(Bayern), in Abteilung II nach Berlin.
3. Klaſſe der 35./261. Preußiſch=Süddeutſche
ſtatt am 18. und 19. Juni 1930.
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F!et
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E A S M me
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Frankfurt a. M.
Dienstag, 27. Mai. 10: Berlin: R.I
Bredow: Erinnerungen aus der Kindheit 1 Ka
Hausfrauen=Nachmittag des Frankfurter ſ—
Wochenſchau und Vereinsmitteilungen. — 2
man vom Grill wiſſen muß. o 16.50:
Gedächtnis von Helene Lange. o 17.20
Rich. Strauß: Meinem Kinde; Frühlingsg /e
Pfennige. — Blankenburg: Ernſt=Auguſt=M
Hydropathen, Walzer. o 18.05: K. Schwil
ſonate. O 18.35: Stuttgart: Dr. Gundert:
Kulturinſtitut in Tokio. o 19.05: Stuttgg
aus eigenen Schriften. 0 19.30: Konzert. Mo*
Hochzeit”. — Vivaldi=Kreisler: Violinkonzer!
Symphome „La Reine” B=dur. O 20.30:
der Todesſtrafe (Actualis). 0 21.10: St."
Buſoni: Sonate Nr. 2. — Wenzel: Variatik
Schneider Kakadu”. — Beethoven: Müller II.
L. Lach: Karl Kraus und Peter Altenberg=
Königswuſterhauſer
Deutſche Welle. Dienstag, 27. Mai. 9: L %
Franzöſiſch für Schüler. o 14.30: Jugel
Herrmanns: Genie und Zähigkeit. o 1o.*
arbeiten. Praktiſche Vorſchläge für die Rel
Nachmittags=Konzert. o 17.30: Paul Wei
teil an Deutſchlands Kultur. 17.55:
Die wichtigſten tropiſchen Kulturpflanzen. O
Blutung und Nachblutung bei zahnärztlicher
Franzöſiſch für Anfänger. o 19.05: Geſandre
reich. S 20: München: Konzert. Dvoral
Satz aus der Symphonie „Aus der neuen 2
und Variationen über „Karneval von Venel‟
— Maſſenet: Aſchenbrödel=Suite. — Rubinſte
Anekdoten von Robert Walter. — Urbag
— Kienzl: Volksſzene aus Der Evangeliſſe.
Quv. „Heimkehr aus der Fremde‟. d..
O 22.20: Politiſche Zeitungsſchau.
—iit
Zt
H
Eine breite Rinne tiefen Druckes, in dee
tiſchen Ozeen heranrücken, erſtreckt ſich nach
hin. Infolgedeſſen beſteht vorläufig noch l”
Wetter, ſondern vielmehr dürfte der erne‟
weſtlich von Irland bis Wochenmitte wiel””
Morgen wirkt ſich die an der Rückſeite der 20”
Luft noch aus, wobei zunächſt einzelne gewitl.
ausgeſchloſſen ſind. Die Temperaturen we..
ſchon von neuer Warmluft beeinflußt, ſo. L
dürften.
Ausſichten für Dienstag, den 27. Mal:
vorübergehend aufheiternd, zunächlt.
Niederſchläge, wieder etwas warmel
Ausſichten für Mittwoch, den 28. Ma‟:
Wetterverſchlechterung wahrſcheinlich.
Dienstag, den 27. Mdi
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2.
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ſche
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ſiger-!
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weis der Reichsbank vom 23. Mai hat ſich in der
die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln
rds und Effekten um 72,9 Millionen auf 1674,1
Mil=
gt. Im einzelnen haben die Beſtände an
Handels=
s um 65,2 Mill. auf 1519,7 Mill. RM. und die
n 15.7 Mill. auf 53,3 Mill. RM. abgenommen.
Be=
tzwechſeln, die am Ende der Vorwoche 40 000 RM.
d nicht mehr vorhanden; die Zunahme der Effekten
M. hat ihren Grund in der am D. ds. Mts.
erfolg=
fflichteinzahlung der Reichsbank auf ihren
Kapital=
foten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 151,5
Kaſſen der Bank zurückgefloſſen, und zwar hat ſich
hsbanknoten um 150,5 Mill. auf 4045,8 Mill. RM.,
Famu itenbankſcheinen um 10 Mill. auf 317,5 Mill. RM.
ſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank an
auf 61,9 Mill. RM. erhöht. Die fremden Gelder
ill. RM. eine Zunahme um 124,2 Mill. RM.
n Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich um
Mill. RM. erhöht. Im einzelnen haben die
Gold=
ill. auf 2585,8 Mill. RM. und die Beſtände an
viſen um 44,9 Mill. auf 342,7 Mill. RM. zu=
Noten durch Gold allein erhöhte ſich von 61,4
Pro=
ſche auf 63,9 Prozent, diejenige durch Gold und
en von 68,5 Prozent auf 72,4 Prozent.
Zirtſchaftliche Rundſchau.
hlär=u everſammlung der Bank Nauheim u. Co. Die
nkhauſes Nauheim u. Co. hielten am Montag
ſaal eine nichtöffentliche Verſammlung ab. Es
ur ache, daß Bleichröder, Berlin, und andere
Ban=
rtpapiere von der Bank Nauheim u. Co. als
„ortet erhielten unter der ausdrücklichen
An=
irBank Nauheim u. Co. habe das
Verfugungs=
ipiere. Als dieſe Banken von der Zahlungsein=
Nauheim u. Co. hörten, verkauften ſie die
Wert=
dhar ſich ſo ſchadlos. Die Mitglieder des
Gläubiger=
gein darüber in Meinungsverſchiedenheit, ob es
ſe=Banken wegen dieſer Verkäufe zu verklagen.
Klage wieſen auf die langwierige Dauer, die
en 1. die Schwierigkeit der Beweiserbringung hin.
du noch die Anſprüche der Inhaber von
Liquida=
bri 1 erörtert. Man hofft, ſich auf gütlichem Wege
1zu können. Der nächſte Termin wird auf Mon=
J3 9,30 Uhr, feſtgeſetzt.
ſiſch ſenbahngeſellſchaft Darmſtadt. Die entſcheidende
bſitz- 6 er Süddeutſchen Eiſenbahngeſellſchaft Darmſtadt, die
Nior invorſchlag und die Abſchlußziffern beraten wird,
wi3/ ahren, erſt kurz vor der Hauptverſammlung am
ſt. darf jedoch mit einer Dividende von wieder 10 Pro=
FA9 kapital von 20,80 Mill. RM. gerechnet werden.
FAund Siedlungsgemeinſchaft, e. G. m. b. H., Darm=
Fcr (D.B.S.) halt am 31. ds. Mts. in Bad Homburg
ralverſammlung ab. In vier Jahren ſeiner Tätig=
2—4 1770 zinsfreie Darlehen im Betrage von rund 25
AS geben. Damit wurden bisher 3500 Wohnungen
er=
benzt im März ds. Js. 145 Darlehen in Höhe von 2½
ſAe) geben worden ſind, ermöglicht die auch weiter
an=
ſ:) g jetzt eine neue Darlehensvergebung in der gleichen
2lensanwärter.
—18 Zweckverbandes Kurheſſen=Wiesbaden=Darmſtadt.
Ricrge der heſſiſchen Erwerbs= und Wirtſchaftsgenoſſen=
Zeſchlußfaſſung über die Gründung eines Zentral=
IIhen Verbandes in Verbindung mit dem mittelrheini=
Viesbaden und dem Verband Darmſtadt zur Bera=
EJis der Verhandlungen war, daß ſich der heſſiſche
Fha ir die Gründung eines Zweckverbandes ausſprach,
u I enſchluß der drei Verbände Kurheſſen, Wiesbaden
ſadt/ hert iſt.
— darmſtadt. Die Maſchinenfabrik beſchloß, aus einem
da/ 4 286 (100 469) RM. 10 (9) Prozent Dividende auf
2 kapital zu verteilen.
Wſol Schuhfabrik Hafſia A.=G., Offenbach a. M. Die
AMh im Vorjahr 4 Prozent Dividende auf 1,6 Mill.
milien=Beſitz) verteilen konnte, ſchließt für 1929 nach
0) RM. Abſchreibungen mit einem Verluſt von
99 m Teil durch Gewinnvortrag von 1928 gedeckt wird.
Ze” werden in neue Rechnung vorgetragen. Die
Geſell=
wer 3 Umſatzrückgang infolge Konjunkturverſchlechterung
SS wanderung zu Schuhwaren billigerer Preislagen.
laume Karlswerk A.=G., Köln=Mülheim. In der
e g der Geſellſchaft, in der ein Aktienkapital von
treten war, teilte die Verwaltung auf Anfrage mit,
an der der A. E.G. naheſtehenden Standard Elek=
A.=G. Berlin den freundſchaftlichen Beziehungen
ern keinen Abbruch getan habe, was auch aus der
* Siemens an den polniſchen Unternehmungen der
E A.:=G. hervorgehe. Die Generalverſammlung
ge=
den Abſchluß, der eine Dividende von 7½ Prozent
des ausgeſchiedenen Aufſichtsratsmitglieds Aubrun
* Aufſichtsrat gewählt Generaldivektor A. Vicaire=
Generaldirektor Dr. Heinrich Weſtermann (Kohl=
De direktor Arthur Lippen=Luxemburg.
Metallnotierungen vom 26. Mai 1930 ſtellten
klupfer auf 124, Originalhüttenaluminium in
in Walzbarren 194. Reinnickel 350, Antimon
Feinſilber 55—57 RM.
Metalltermine vom 26. Mai 1930 ſtellten ſich
Januar 106 (106.25), Februar 106.25 (106.50),
9), April 105.75 (106), Mai 104 (107), Juni
Luli und Auguſt 105.50 (106), September und
06.25).
2: Mai und Juni 35.50 (36.50), Juli und Auguſt
ltember 36 (36.50), Oktober, November und De=
90). Tendenz: gut. — Für Zink: Januar 36.75
2 (37,75), März und April 37.50 (38), Mai 34
*30). Juli 34.50 (35) Auguſt 35.50 (35.75) Sep=
Ittober 36 (36.50), November 36.25 (37.50), De=
20). Tendenz: ſtetig. — Die erſten Zahlen
be=
in Klammern Brief.
Viehmärkie.
Broßviehmarkt vom 26. Mai. Dem heutigen Groß=
A9efahren und wurden bezahlt für: 194 Ochſen
4454, 303 Kühe 18—51, 48 Färſen 45—62, 743
Schaf 48—50, 2996 Schweine 52—68, 112 Arbeits=
22 Schlachtpferde 60—180, 7 Ziegen 12—24. Markt=
DEy mittel, mit Kälbern lebhaft, ausverkauft; Fleiſch=
„EEſchweine ſchleppend, Arbeitspferde ruhig,
Schlacht=
ſn den 2. Juni fällige Großvieh= und Kälbermarkt
uni verlegt.
2Alachtviehmarkt vom 28. Mai. Dem Frankfurter
E” zugeführt: 1759 Rinder, 498 Ochſen, 149 Bullen,
en, 757 Kälber, 33 Schafe, 5457 Schweine. Bezahlt
ner Lebendgewicht: Ochſen al) 58—60, a2) 53—3‟
A 58—56, b) 48—52, Kühe a) 48—51, b) 43—47,
D Färſen a) 57—60, b) 54—56, C) 48—53, Kälber
2 D 67—22, Schafe nicht notiert, Schweine b) 63—66,
24—66. Marktverlauf: Rinder ruhig, geringer
aue mittelmäßig, ausverkauft, Fettſchweine ſchwer ver=
Mdbig rege, ausverkauft. Fleiſchgroßhandelspreiſe=
U0, dito 2 80—30, Bullenfleiſch 88—93, Kuhfleiſch 2
D Kalbfleiſch 2 100—1B, Schweinefleiſch 1 85—90,
„Erſeiſe) 58, Hinterviertel 65; Geſchäftsgang gege.
Frankfurter und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 26. Mai,
Bei kleinſten Umſätzen eröffnete die Börſe allgemein ſchwächer. Zum
heutigen Prämienerklärungstage kam etwas Ware heraus. Die
ver=
mindert vorliegenden Orders auch aus dem Auslande veranlaßten die
Spekulation zur Zurückhaltung, ſo daß die Lage allgemein abgeſchwächt
wurde. Der feſte Schluß der New Yorker Börſe fand keine Beachtung.
Verſtimmend wirkten die Dividendenerwartungen bei Deutſche Erdöl.
Auch die bekannten Vorfälle der Beſchlüſſe bei Chemiſche Fabrik
Brock=
hues wirkten verſtimmend auf die Aktionärkreiſe. Zu Beginn eröffneten
Farben 158 Prozent ſchwächer. Erdöl ebenfalls gedrückt. Am
Elektro=
markte verloren Siemens 3½, Schuckert 2½, A. E. G. 1½ Prozent. Licht
u. Kraft behauptet. Auch Montanwerte ſchwächer, Buderus ¼
Man=
nesmann ½, Rheinſtahl ¼, Rheinbraun 4 Prozent niedriger. Banken
bröckelten ½—½ Prozent ab. Zellſtoffwerte ruhig, doch gleichfalls
niedriger. Von Kunſtſeidewerten verloren Aku 1½ Prozent.
Schif=
fahrtswerte ¼—½ Prozent abgeſchwächt. Im übrigen verloren
Daim=
ler 1, Deutſche Linoleum, Metallgeſellſchaft 1, Holzmann 2 Prozent. Zu
beachten iſt der Rückgang von Deutſche Gold und Silber und
Holzver=
köhlung nach dem Fuſionsplane. Am Anleihemarkt waren
Neubeſitz=
anleihe 0,4, Altbeſitz ¼ Prozent ſchwächer. Von ausländiſchen Renten
werden heute zum erſten Male Rumänien variabel notiert, man nannte
4prozentige Einheitsrumänen 8½ Prozent. Im Verlaufe der Börſe
blieben die Aktienmärkte ſehr ſtill und zeigten abbröckelnde Kurſe.
Tagesgeld iſt leicht bei 3 Prozent. Von Deviſen nannte man RM.
gegen Pfunde 20,36½, Dollar 4,1915, London—New York 4,8590.
An der Abendbörſe war die Stimmung weiter luſtlos und
zurückhaltend. Die wenigen Kurſe, die zunächſt zuſtande kamen, blieben
unter Berückſichtigung des Reports meiſt etwa behauptet. Auch im
Verlaufe kamen Umſätze infolge der Orderloſigkeit kaum zuſtande.
Ledig=
lich am Anleihemarkt beſtand für Neubeſitz einiges Intereſſe bei
an=
ziehendem Kurs.
Berlin, 26. Mai.
Für den heutigen Liquidationstag erwartete man keine
nennenswerte Belebung des Börſengeſchäfts und nannte wegen
des faſt völligen Ordermangels und infolge des Fehlens
weſent=
licher Momente vorbörslich Samstagſchlußkurſe. Die Stillegungen
bei Krupp blieben auf den Montanmarkt nicht ganz ohne
Ein=
fluß, und im übrigen wirkten die noch immer nicht erfolgte
Eini=
gung über den Emiſſionskurs der Young=Anleihe, Liquidation
eines engliſchen Kunſtſeideunternehmens und endlich die bereits
mehrfach erwähnten Bilanzſchwierigkeiten des Reiches
tendenz=
hemmend. Die ½proz. Diskontſenkung auf 4½ Prozent in Prag
und die Feſtigkeit verſchiedener Auslandsbörſen trat
demgegen=
über etwas in den Hintergrund. Zu Beginn des offiziellen
Ver=
kehrs kam an verſchiedenen Hauptmärkten noch etwas
Prämien=
ware heraus, ſo daß die Kursrückgänge, die vielfach zu
beobach=
ten waren, in erſter Linie auf börſentechniſche Momente
zurück=
zuführen waren. Auch der Reichsbankausweis per 23. Mai, mit
einer Geſamtentlaſtung von 72,9 Millionen, änderte an der
Si=
tuation nichts.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 26. Mai;
Getreide. Weizen: Mai 107¾, Juli 101½, September 110¾,
Dezember 114.75; Mais: Mai 79, Juli 80¾, September 82,
De=
zember 75¾; Hafer: Mai 41,50, Juli 40, September 39½,
De=
zember 42½; Roggen: Juli 63.50, September 67.50, Dezember 72
Schmalz: Mai 10,75, Juli 10,22½, September 10,45.
Speck, loko 14,00.
Schweine, leichte 9,75—10,40, ſchwere 9,65—10,15:
Schweine=
zufuhren: Chicago 25 000, im Weſten 148 000.
Baumwolle: Juli 15,87, Oktober 14,77.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 26. Mai:
Schmalz: Prima Weſtern 10,90.
Getreide. Weizen: Rotwinter n. Ernte 126, Hartwinter 114;
Mais 91½; Mehl 5,50—5,70: Getreidefracht: nach England 1,6
bis 2,3 Schilling, nach dem Kontinent 81 Cents.
Kakao. Tendenz: feſt; Umſätze 125; Loko: 8,25; Juni 7,82,
Juli 8,05, September 8,30, Oktober 8,43. Dezember 8,34,
Januar 1931: 8,40, März 8,57, Mai 8,71.
Produkkenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 26. Mai. Die
Auslandsforde=
rungen ſind etwas erhöht. Das Angebot vom Inland bleibt klein. Im
allgemeinen iſt eine etwas beſſere Nachfrage ſeitens des Konſums zu
beobachten. Im Vorbörſenverkehr hörte man folgende Kurſe in RM.
per 100 Kilo waggonfrei Mannheim: Weizen inl. 31,75—32, ausl.
32—34,50, Roggen inl. 18—18,25, Hafer inl. 17,75—18,50, Braugerſte
geſtrichen, Futtergerſte 17—19, ſüdd. Weizenmehl Spezial Null 45,25,
ſüdd. Weizenauszugsmehl 49,25, ſüdd. Weizenbrotmehl 31,25, ſüdd.
Roggenmehl (70—60prozentige Ausmahlung) 26,25—29, feine
Weizen=
kleie 6,75—7, Biertreber mit Sack 10—11, Leinſaat 39,50. — Am
Don=
nerstag fällt die Börſe aus.
Frankfurter Produktenbericht vom 26. Mai. Es notierten: Weizen
(Hektolitergewicht 78 Kilo), gut, geſund, trocken 312,5—315, Roggen
dito 72 Kilo 175, Sommergerſte 200—205, Hafer inl. 170—175,
Weizen=
mehl ſüdd. 44,50—45,50, niederrhein. 44,25—45,25, Roggenmehl 25,50
bis 26,75, Weizenkleie 6,90—7, Roggenkleie 7,50, Erbſen 26—35, Linſen
38—80, Heu ſüdd. 8, Weizen= und Roggenſtroh 5,25, geb. 5,25—5,50,
Treber getr. 10,50—10,75. Tendenz ruhig.
Berliner Produktenbericht vom 26. Mai. Am
Produkten=
markt fehlte es heute faſt gänzlich an Anregungen. Das
Mehl=
geſchäft iſt nach wie vor äußerſt ſchleppend, auch das der weiteren
Entwicklung der neuen Ernte außerordentlich günſtige Wetter
mahnt die Käufer zur Zurückhaltung. Vereinzelt ſoll die
Blüte=
periode bei Roggen bereits eingeſetzt haben. Die ausländiſchen
Weizenofferten wieſen nur unbedeutende Veränderungen auf.
Vom Inlande iſt Weizen nur ziemlich knapp angeboten, im
all=
gemeinen wurden Samstagpreiſe, hier und da aber auch eine
Mark mehr bezahlt. Roggen iſt nach wie vor reichlich offeriert,
bei der Stützung blieb der Preis unverändert, es gelangte jedoch
erſtmalig eine neue Methode zur Anwendung, und zwar fand
neues Offertenmaterial überhaupt keine Berückſichtigung, ſondern
wurden Teile des Samstag nicht voll aufgenommenen
Ange=
botes gekauft. Am Lieferungsmarkt ergaben ſich bei geringen
Umſätzen nur ziemlich belangloſe Preisveränderungen. Hafer
liegt eher ſchwächer, das Geſchäft wird ſtark beeinträchtigt durch
die herrſchende Unſicherheit hinſichtlich der bereits erfolgten
In=
anſpruchnahme des Exportkontingents. Gerſte ſtill.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Abſchlüſſe der Allianz und Stuttgarter Verein Verſicherungs=
A.=G., Berlin, und der Allianz und Stuttgarter
Lebensverſicherungs=
bank A.=G., Stuttgart, für das Jahr 1929 wurden in den in München
abgehaltenen Aufſichtsratsſitzungen vorgelegt.
Nach den Berechnungen der Metallgeſellſchaft A.=G., Frankfurt
a. Main, ſtellte ſich die Kupfer=Hüttenproduktion der Welt im April
1930 auf 135 169 Tonnen gegen 137 393 Tonnen im März ds. Js. und
165 213 Tonnen im Monatsdurchſchnitt 1929. Dieſe Produktion
ver=
teilt ſich auf die einzelnen Kontinente wie folgt: Amerika 99 630 (März
102 645) Tonnen, Europa 16 405 (16 869) Tonnen, Afrika 11000 (10 000)
Tonnen, Aſien 7134 (6250) Tonnen, Auſtralien 1000 (1629) Tonnen.
Die Tuffſteininduſtrie in Ettringen hat durch größere Aufträge für
Warenhausbauten uſw. eine Belebung erfahren. Für das neue, aus
einer amerikaniſchen Stiftung zu erbauende Inſtitut in Bad Nauheim
hat die Weiberner Tuffſteininduſtrie große Beſtellungen erhalten.
Zum erſten Male ſeit Beſtehen der Geſellſchaft iſt die
Maſchinen=
fabrik Gritzner A.=G., Durlach, nicht in der Lage, für das vergangene
Geſchäftsjahr einen Gewinn auszuweiſen. Der Verluſt wird aus dem
Vortrage aus 1928 gedeckt, der ſich dadurch auf 23 436 RM. ermäßigt.
Im Vorjahre wurden 6 Prozent Dividende verteilt.
Der Ledermarkt zeigt in den letzten Wochen eine ungewöhnliche
Lebhaftigkeit. Einmal trägt die zwiſchen Oſtern und Pfingſten übliche
ſaiſonmäßige Belebung an ſich ſchon dazu bei, andererſeits ſcheint man
ſich aber auch angeſichts der in den letzten Wochen wieder aufwärts
gehenden Preiskurve des Häutemarktes mit Material ausreichender
ein=
zudecken. Schließlich trägt auch die ſtarke Nachfrage der amerikaniſchen
Lederimporteure wefentlich zu der gegenwärtigen, Lage am deutſchen
Markt bei, da dieſe ſich noch vor der bevorſtehenden Zolleinführung mit
zollfreiem Leder einzudecken ſuchen.
Die Kommunalbank von Elſaß und Lothringen hat mit Paſſiven
über 2 Mill. Franken Konkurs angemeldet.
Der Plan der Errichtung einer türkiſchen Staatsbank iſt vom
tür=
kiſchen Kabinett genehmigt worden und wird im Laufe dieſer Woche
von der Nationalverſammlung erörtert werden.
Berliner Kursbericht
vom 26. Mai 1930
Oeviſenmarkt
vom 26. Mai 1930
Mee
ank
Bank u.
v=Geſ.
rBan!
ampfſch.
Lloyd
torenw.
mberg
nn Elektr.
gſch.=Bau
ummi
Cont. Gas
Erdöl
42so
141.
142.—
113.—
158.—
113.125
168.125
83.12!
123.—
185.—
70.—
184.25
166.—
95.25
Mae ee
J. G. Farben
Gelſenk. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Bhil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Kolsw.
Orenſtein & Koppe
Jff
187.25
137.50
166.50
123.125
106.—
101.12.
228.50
100.—
102.50
107.75
52.50
89.50
109.625
84.375
Oane
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln. Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Zerl. Karlsr. Ind
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Weike
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Rff
65.76
422.25
162—
135.25
96.875
232.50
78.25
36.25
69.50
143.25
167—
18.25
90.—
49.25
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aire
New Yorz
Belgien
Italien
Paris
Ri
100 finn. Mk.
00 Schillingl
100 Tſch. Kr.
100 Pengo
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2=Stg.
1 Pap. Peſ
Dollar
100 Belga
00 Lire
100 Fran/s
Re
10.54
12.418
3.035
168.40
112,01
112.04
20.344
1.597
4. 18:
21.93!
16.405
Brief
10.56
59.045 59.165
12.438
173.17 73.31
3.041
168.7.
112.25
112.36/ 112.5
20.364
1.601
4.195
58.405/ 58.525
21.975
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Jugoſlawien 1100 Dinar
112.23/Portugol 1100 Escubos
Athen
Iſtambu
Kairo
anada
Jsland
Callinn (Eſtl. /100 eſtl. Kr.
16.445/Riga
WWährung
1100 Franlen
1100 Peſetas
1100 Gulden
1 Yen
Riode Janerrolz Milreis
00 Drachm.
H türk. 2
11ägypt. *
ſtcanad. Doll.
Uruguah 11 Goldpeſo
1100 eſtl. Kr.
1100 Lats
Geld
80.985
51.00
8:.35
2.068
0.495
7.392
18.80
5.43
20.365
4.18.
3.796
91.94
111.43
80.65
Brief
81.145
51.10
81.51
2.072
0.497
7.406
18.94
5.4
20.905
4.191
3.804
32.12
111.6S
80.81
Frankfurter Kursbericht vom 26. Mai 1930.
M
Jaden. . . . . .
jahern.. . . .
geſſen v. 2
v. 2.
euß. Staats=
..
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11. a. M.
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Goldpfbr. .
4½% „ Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
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„ Ser.I
Dt. Komm. Samm.-
Abl. (Neubeſitz)
8½ Berl. Hyp.=B1
4½%-Liqu.=Pfbr.
320 Frkf. Hyp.=Bk..
4½% — Lig. Pfbr
Pfbr.=Bk.
4½% „Lig.Bfbr.,
8% Mein. Hyp.=Bk.)
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cred.=Bank ....!
4½% „Lig. Pfbr.
8% Preuß. Fentrl.,
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4½% „ Lig.Pfbr.
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4½% „Lig. Pfbr..
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Bd.=Eredit... . .
30 Südd. Bod.
Cred.=Bont
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8% Dt. Linol. Werle
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BrownBoverickCie
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Chem.Werke Albert
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Contin. Eummiw
„ Linoleum
Daimler=Benz A. 6.
Dt. Atl. Telegr. ..
Ciſenh. Berlin.
„ Erdöl .......
Cold= u. Silb.=Anſtalt.
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156
„w. Bergwetk..
FßlingenMaſchinen
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J. G. Farbeminduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guillequm.
Frkft. Gas ..."
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Beiling & Cie..
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nehmungen ....
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfbr.
Hindrichs=Auffern
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen.
Holzmann, Phil.
Holzverk.=Induſtri
Ziſe Bergb. Stamm
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Aſchersleben
Salzdetfurth.
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Kammgarnſpinn.
Karſiadt, R..
Klein, Schanzlin.
Alödnerwerie.
Lahmeyer & Co. ..
Lech, Augsburg ..
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmi
Mainkr.=B. Höchſ
Mainz.Ait.=Br. . . .
158
187
88.5
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233.5
101
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252
58
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179
Mannesm.=Röhren,
Mansfeld Bergb.
Metallgef. Frantf. .I.
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild, 53.5
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſel!
Ricolay, Hofbr.
Nürnberger Brauh.
Oberbedauf
Otavi Minen
Phöniz Bergbau
Reiniger, Eebb. .."
Rh. Braunkohlen
„ Eleftr. Stamm
Stahlwerke. . .
Riebeck Montan. . .
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke
Sachtleben A. G...!
Salzw. Heilbronn. . 1208
Schöfferhof=Bind.. 1275
Schramm, Lackfabr
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elehtr. ..
Schwarz=Storchen. /139
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halsle
Strohſtoff. Ve=
Südd. Ammobilienl 49.5
Zucker=A. G.
Spenska Tändſti
Tellus Bergbau ...
Thür. Liefer.=Geſ.
Tucher=Brauerei..
unterfranken ... . .1104
Beithwerke
Ver. f. Chem. Ind.
„ Laurahütte ..
„ Stahlwerke.
„ Ultramarin .. .!
Zellſt. Berlin..
Bogtländ. Moſchin.
Boigt & Hgeffner.
120.5
118.25
70.5
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erklärte es. „Ich habe ſofort gefunkt, daß
ſche Korreſpondentin der größten ſkandinavi=
=lugboot war und ſich hervortat. Das zieht.
Amerikanern.”
„Sie Bluffer!‟ Dann fiel ihr ein, daß ihre
ſchreibmaſchine, die neben der Zigarette auf ſo
Reiſen ihre einzige Freundin geweſen war,
igrund lag. Sonſt war ſie, Ingrid, nicht zart
die verlorene Reiſeſchreibmaſchine hätte ſie
„r dieſe getreue Arbeitskameradin, die
jahre=
ihre Gedanken in ſauberer Schrift klar,
über=
tigend unverrückbar und geradſchnurig aufs
itte.
fort in die Funkkabine, wo der Funker des
n Kapitän entſprechend inſtruiert war, ihr
Weiſe zur Verfügung ſtand. Ingrid funkte
r anderthalb Dollar pro Wort bot, daß der
nden abgehen würde.
jeh Ingrid ſeine Schreibmaſchine, und zwei
ren die „tauſend Worte” abgefunkt. Damit
Dienstag, den 27. Mai 1930
Seite 15.
war der wohlwollende Herr Aſchkewitz für alle Zeiten erledigt.
Ingrid konnte ihm nun leicht den Flugpreis zurückzahlen und
ſich von ihm freikaufen. In New York würde ſie ſich ſchon weiter
helfen. Sie bewertete das Leben jetzt nach ganz anderen
Ge=
ſichtspunkten.
Dann kamen Telegramme von ſkandinaviſchen Zeitungen,
die um Korreſpondenzen baten.
Frau Clancox hatte wieder einen ebenſo unverwüſtlichen
Humor wie Appetit, und Ingrid mußte ihr verſprechen,
min=
deſtens ein paar Wochen in ihrem kleinen Haus am Michigan=
See (ſie hatte tatſächlich eins!!) bei ihr zu wohnen. —
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In New York mußte Ingrid ſtaunen und lachen, als ſie in
der Zeitung ihren Bericht ſah. Durch Unterſtreichung und mehr
geſchickte als geſchmackvolle Heraushebung von „Schlagwörtern”
hatte man ihn noch viel „ſenſationeller” geſtaltet.
Dann ſah ſie ſich die älteren Zeitungen mit dem Funkbericht
der Kataſtrophe an und mußte noch mehr lachen. Was hatte
Raumo Tälmi nicht alles per Funk geflunkert:
Norwegiſche Journaliſtin an Bord, zeigt als erſter
Paſſagier größte Geiſtesgegenwart bei der
Kata=
ſtrophe! — Holt Rettungsgürtel und öffnet
rückwär=
tigen Ausgang!
„Es iſt gar kein Geflunker”, ſagt Raumo Tälmi entſchuldigend
zu Ingrid. „Wir Finnländer haben Phantaſie. Es hat ſich ja
beinahe ſo abgeſpielt — nein, in meiner Vorſtellung iſt es
über=
haupt ſo geweſen. Ihr geliebter Wlady Wladymitſchenko” (bei
dem Wort „geliebter” ſetzte. Ingrid eine komiſch=ſaure Miene
auf) „hätte das mit ſo ſchönen Worten erklären können, etwa:
alles iſt relativ!. Wer weiß, was iſt, und wer weiß, was nicht iſt!
Wo iſt die Grenze von Wirklichkeit und Phantaſie, wenn ſie ſich
verwiſcht! oder ſo ähnlich, hätte er wohl geſprochen.”
Ingrid packte ihn ſtrafend am Arm und hielt ihm in
komi=
ſchem Eifer den Mund zu.
Tags darauf brachten die amerikaniſchen Zeitungen Ingrids
Bild mit der Ueberſchrift:
Sie hat ihn mit dem Rettungsring lebenslänglich
gefeſſelt!!!
(Bild von Ingrid)
Dieſe bildhübſche junge Dame, die ſich an Bord des
verbrannten Flugbootes „Wiking” befand,
(und darunter Raumo Tälmis Bild)
.. hat ſich mit dem Funker, dem ſie im letzten
Augenblick des Brandes durch Umbinden des
Ret=
tungsgürtels das Leben rettete, ſoeben verlobt!
— Kurz nachdem ſie getraut waren, ſahen Raumo
Tälmi und Ingrid Tälmi in einem Lichtſpielhaus Wlady
Wlady=
mitſchenko in ſeiner neueſten Filmrolle. Er ſpielte einen
See=
helden, der als letzter das brennende Schiff verläßt, nachdem er
einen verzweifelten Seelenkampf ausficht, ob er ſeinen Todfeind
in dieſem günſtigen Augenblick raſch unbemerkt ins Meer ſtoßen
oll oder nicht. (Natürlich ſiegte das Gute.) Raumo und Ingrid
waren ſich darin einig, daß diesmal die Kritik in den Zeitungen
nicht, wie ſo oft, übertrieb. Sie bezeichnete einmütig dieſe Rolle
Wlady Wladymitſchenkos als eine Spitzenleiſtung, und ein
be=
ſonders gefühlvoll angehauchter Filmkritiker ſchrieb:
„Der große Meiſter der Leinwand übertrifft im wahrſten
Sinne des Wortes ſich ſelbſt, denn wir alle erleben mit ihm und
ſchauen mit Grauſen, was in der Dunkelkammer unſerer Seele
gärt und tobt."
— Ende.
Was die Welt weiß,
hat sich auch in Deutschland herumgesprochen: Von
allen Mitteln zur Vertilgung von Fliegen, Mücken,
Motten, Moskitos, Schwaben, Flöhen, Wanzen, Ameisen,
und jeglichem häuslichen Ungeziefer hat Fly-Tox den
größten Absatz, weil es in seiner Wirkung und in der
Schnelligkeit und Bequemlichkeit der Handhabung
unerreicht ist. Die Rex-Versuchs-Korporation hat am
berühmten Mellon-Institut für industrielle
For-
schungen auf Grund unausgesetzter wissenschaftlicher
Versuche dieses in jeder Beziehung vollkommene
Vertilgungsmittel entwickelt. Langjährige Erfahrungen
und neuzeitliche Prüfungs- und Herstellungsmethoden
lieferten ein Mittel, das den Menschen ein für
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im Urteil für dem
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Mai 1930. (st8501
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gutes Hittel zur Jungerhaltung giht!
Fräulein Fr., I. in Eisenach schreibt am 17. 4pril 1930.
wie kolgt:
Meine Autter nimmt seit vier Jahren Ve0-Kruschen-
Salz täglich. Mutter litt an Rheumatismug im Knie,
was sie am Gehen behinderte und sehr schmerzte.
Seft-
dem meine Mutter Neo-Kruschen-Salz nahm,
ver-
schwanden ihre rheumatischen Schmerzen immer mehr.
Heute hat sie überhaupt keine Schmerzen mehr.
Mutter unternimmt Spaziergänge von mehreren
Stun-
den Berg auf und Berg ab im Thüringer Wald,
ver-
richtet die viele Hausarbeit ohne Mühe trotz ihrer
69 Jahre (!) sie leistet mehr als manche 50jährige
Frau. Von Natur ist meine Mutter natürlich recht
ge-
sund, doch plagte sie eben vor einigen Jahren
Rheu-
matismus im Knie. Mutter ist fast immer frisch und
leistungsfähig, sie wird bis zu 10 Jahren jünger
ge-
schätst zu meiner größten Freude. — Neo-Kruschen-
Salz regt außerdem sehr den Stoffwechsel an, darum
ist es auf Reisen bei anderer Lebensweise
unentbehr-
lich. leh freue mich immer wieder, daß es ein s0
gutes Mittel zur Jungerhaltung gibt.
ger. Unterschrift.”
(Originalschreiben kann jederzeit eingesehen werden.)
Kruschen regt das innere System des Menschen zu
kräftiger Arbeit an. Lästige Ansammlungen von
trägen Massen in den Därmen werden durch die
an-
genehm leichte Wirkung von Kruschen prompt
inner-
halb weniger Stunden ausgeschieden. Wer Kruschen
zu einer Gewohnheit macht, wird sich bei
entsprechen-
der Lebensweise frisch, froh, rüstig, elastisch und guter
Stimmung fühlen, er wird keine Müdigkeit, Mattigkeit
in den Gliedern, keine Abgespanntheit kennen.
Be-
ginnen auch Sie noch heute mit
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Frische, Elastizität und Energie. 1 Originalglas
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vor Nachahmungen, die vielfach auch zu billigeren
Preisen als ebensogut angeboten werden. Achten Sie
auf den Namen „Neo-Kruschen-Sal-” und auf die
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