Kiuzelmmmmer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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r7. und 22 Pfennig.
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atlich 2.45 Reichsmart.
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Nicht=
gfolge höherer Gewalt
zur Kürzung des
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ſr uns. poſſcheckonte
1304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iAuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Alufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geitaner.
Nummer 141
193. Jahrgang
Donnerstag, den 22. Mai 1930.
Amm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Reilamezeile (92 mm
breit)2 Reichsmark. Anzeigen von auswäris 40 Reſchspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm breite
Rellame=
zelle 3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmart
(4 Dollar — 420 Mark. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der Anzeigene
auſträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konſurs oder gerichtiſcher Beſtreibung fällit jeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalbank.
Nge Omanzoerhanblangen in kienh
und Kaſſenlage. — Wachſendes Defizit der Arbeitsloſenverſicherung. — Unerwarkeker
all. — 2as Gleichgewicht im Reichshaushalk gefährdel. — Auf der Suche nach Abhilfe.
darauf hin, daß in der Preſſe des Auslandes, ja ſogar in unſerem
igen nach anten Heiten. eigenen Vaterlande, die Meinung von dem militäriſch
angriffs=
lüſternen Deutſchland verbreitet werde. Tatſächlich ſei aber
Deutſch=
land abgerüſtet und ſeine Wehrmacht ſei keine Angriffswaffe. Das
üt den Auswärtigen Ansſchuß. zeige ſchon der Vergleichunſeres 100 000 Mann=Heeres
ſta tgen. — Amneſtiepläne.
* Berlin, 21. Mai. (Priv.=Tel.)
muß ſich nachgerade in ſeine Beſtandteile
elen Verhandlungen, die zurzeit im Reichs=
Seiten zu führen ſind, bewältigen zu
kön=
ttwoch eine Miniſterbeſprechung,
niniſter Gelegenheit gab, über Genf,
nzu Rußland und die weltpoli=
Ichten und die Vorbereitungen für die Ta=
— Ausſchuſſes am Freitag zu treffen.
hiee Verhandlungen des Ernäh=
Schiele mit den Sachverſtändigen
In arteien über ſeine beſonderen
Reſ=
ſi indere über die Ermächtigungen, die er zur
BAgrarnot verlangt.
Einiſter Prof. Bredt verhandelte
inken einer umfaſſenden Amneſtie.
ß wenigſtens unter den Regierungsparteien
ey erfolgt iſt, die vielleicht dazu führt, daß
Rechtsausſchuß ein Initiativantrag der Re=
Sbracht werden kann, der eine möglichſt
eſtie ins Auge faßt. Das Kabinett
Kanzlers von der Notwendigkeit einer
ieſtie überzeugt. Die Schwierigkeiten
be=
von reichswegen Amneſtie nur für vom
Irteile erlaſſen werden kann, während die
Preußen durchgeführt wurden.
ſchwierigſte Kapikel
1sdie Finanzverhandlungen. Die
„ſarl Mitteilung gemacht, daß die
Kapital=
tWirkung vom 1. April 1931 ab
Gl9e haß evtl. ſchon früher der Emiſſions=
FFrzinsliche Werte von 2 auf 1 Prozent
D Aruf 2 Prozent geſenkt werden ſoll, wäh=
EBörſenumſatzſteuer um ein volles
xeſenkt werden ſoll. Gleichzeitig hat das
Parteiführern Aufklärung gegeben über
aſſenlage. Der Ueberblick iſt, wie wir
ſtlos genug. Auf der einen Seite
Sfizit der Arbeitsloſenverſiche=
1deren Seite ein Ausfall in den
das Gleichgewicht im Reichs=
Sldet. Man ſpricht bei der
Arbeitsloſenver=
iſthaft nicht mehr von einer ½prozentigen,
Zentigen Beitragserhöhung, um hier
wenig=
en und dann mit Hilfe des Notopfers, das
Heſtalt annimmt, auch den Etat wieder aus=
Engs ſetzt ſich auch immer ſtärker die Er=
Delm Etat ſtarke Abſtriche gemacht
—weil es mit der Ueberſpannun g
Seinfach nicht mehr weitergeht.
TA reial vor dem Reichskag.
Etatsberatungen wird vorausſichtlich der
egung bringen, weil hier die politiſchen
n aufeinanderplatzen. Jedenfalls haben die
Kommuniſten die Abſicht, den Wehretat pro=
DeIm. Die Kommuniſten habenüber
„Mokraten rund 100 Streichungs=
Dazu liegt das unvermeidliche
Miß=
egen den Miniſter vor. Am erſten
tionen ausgeblieben. Herr Groener hat die
ats eingeleitet mit einer nüchternen und
De. Er hat ſich gegen das Geſchwätz von dem
ſchland gewendet und mit unverkennbarer
ranzöſiſchen Generalſtabschef verlangt,
Ke und heuchleriſche Demagogie
cen deutſchen Gefahr endlich
Teſſant iſt die Gegenüberſtellung, daß die
die Wehrmacht in Deutſchland
ushaltes, in Frankreich 27 Pro=
T 30 Prozent betragen, mindeſtens
Legenſatz der beiden erſten Redner, Herr
Pöialdemokraten, und General v.
Lettow=
ſchnationalen. Das iſt Waſſer und Feuer,
2. Lettow=Vorbeck mehr Sachkenntnis nicht
Sung vom Zentrum wandte ſich gegen
hädigende Propaganda der
Daft. Zuletzt kam der kommuniſtiſche
I die letzten Hörer aus dem Haus hinaus=
1c ſchließlich befriedigt auf Donnerstag
Er Groener gegen die angebliche
deuiſche Gefahr.
kzung des Reichstags wurde zunächſt ohne
Lurf über die Beteiligung des Reichs an der
Elen drei Leſungen angenommen.
Se Beratung des Haushalts des
Reichs=
gswehrminiſter Groener wies
mit der franzöſiſchen Armee, deren
Friedens=
ſtärkeüber 1 Million, deren Kriegsſtärke 9,650
Mil=
lionen beträgt. Der neue Chef des franzöſiſchen Generalſtabs,
den wir 1918 als ſcharfen, aber klugen und ritterlichen Gegner
kennen gelernt haben, werde hoffentlich ſeine große Autorität
da=
für einſetzen, daß jene unwürdige und heuchleriſche Deklamation
von der angeblichen deutſchen Gefahr aufhöre. Trotz dieſer
Wehr=
loſigkeit müſſe bei uns alles geſchehen, daß wir gegen jede
Ver=
letzung der Neutralität und jeden Gebietsraub auftreten und uns
wehren können. (Beifall.)
Wir müſſen unſere Wehrhaftigkeit erhalken
und ihren Geiſt auch in der Jugend pflegen.
zumal die Abrüſtungder übrigen Länder, auf die
wir Anſpruch haben, keine Fortſchritte macht.
Man ſpricht von deutſchen Geheimrüſtungen. Jeder Fachmann
weiß, aber, daß eine geheime Rüſtung unter den
heutigen Verhältniſſen ganz unmöglich iſt. Solche
Angriffe, wie ſie neuerdings wieder Poincaré erhoben hat,
ſind alſo als unſinnig zu bezeichnen. Die Ausgaben für die
Wehrmacht betragen bei uns 4 Prozent des
Ge=
ſamthaushalts, in Frankreich aber 27 Prozent
und in Polen ſogar 29,3 Prozent. Aufden Kopf der
Bevölkerung kommen bei uns an Wehrausgaben=
11 RM., in Frankreich aber 57,50 RM.
Jede Möglichkeit, die uns der Berſailler Berkrag
läßk, muß ausgenuhl werden,
ſobald ſie einen Kräftezuwachs für die Verteidigung bietet. Gegen
jede Zerſetzung der Wehrmacht wird in der ſchärfſten Weiſe
vor=
gegangen, unparteiiſch nach rechts und links. Das Verhältnis vom
Offizier und Mann iſt in unſerer Reichswehr ausgezeichnet. Wir
erwarten auch, daß ſich das Verhältnis der Reichswehr zu unſerer
Bevölkerung immer beſſer geſtaltet. Der Miniſter geht dann auf
die einzelnen Kapitel des Etats ein und ſpricht die Hoffnung aus,
daß im nächſten Jahre für die Reichswehr größere Mittel
be=
willigt werden. (Lebhaftes Hört! Hört! links.)
Die Ausſprache über den Wehrekak.
In der Ausſprache betonte Abg. Schöpflin (Soz.), eine
Wehr=
macht, die einen Angriffskrieg führen könnte, wolle die Sozialdemokratie
nicht. Die Sozialdemokraten wollen alles zum Schutze des Landes tun,
aber ſie ſind nicht der Meinung des Miniſters, daß alle Möglichkeiten des
Verſailler Vertrages ausgeſchöpft werden müſſen. Das würde im
Wider=
ſpruch ſtehen zur wirtſchaftlichen und finanziellen Leiſtungsfähigkeit des
deutſchen Volkes. Noch mehr als im Vorjahre ſtehen im diesjährigen
Wehretat die Ausgaben in ſtarkem Gegenſatz zu der allgemeinen
Finanz=
lage. Wir müſſen bei verſchiedenen Poſitionen Streichungen beantragen.
Abg. v. Lettow=Vorbeck (Dntl.) rühmte den militäriſchen Geiſt
in der Reichswehr und das Verhältnis zwiſchen Offizieren und
Mann=
ſchaften. Die Reichswehr ſolle der Geſamtheit des Volkes dienen und
den Kern abgeben für die wehrhafte Sammlung der Nation. Bei aller
Anerkennung der Leiſtungen der Reichswehr können wir nicht verhehlen,
daß man in der Sparſamkeit zu weit gegangeniſt. Es iſt
unerträglich, die weitergehenden Streichungen auch nur in Erwägung zu
ziehen. Bedauerlich ſind beſonders die knappen Mittel für die
Manö=
ver. Die Baurate für das Panzerſchiff wird von der Regierung leider
nicht mit der Feſtigkeit vertreten, die vom Standpunkt der Allgemeinheit
zu wünſchen wäre. Wir wollen einen Wehrwillen, der die Freiheit der
Nation zum Ziele hat. Wir wollen wehrhaft und bündnisfähig werden.
Das Fundament für dieſen Wehrwillen muß ſchon in der Jugend und in
der Schule geſchaffen werden. Wir bedauern, daß die ſozialiſtiſche
Schülergemeinſchaft neuerdings wieder die Kriegsdienſtverweigerung
predigt. Remarque ſollte aus allen Schülerbibliotheken ausgeſchloſſen
ſein. Den Ausführungen des Miniſters, daß Geheimrüſtungen nicht
möglich ſind, ſtimmen wir zu. Das Schlimme ſehen wir aber in dem
Geiſt, der jede Möglichkeit, eine Wehrhaftigkeit zu ſchaffen, legal oder
illegal an die Oeffentlichkeit zerrt und damit der eigenen Nation ſchadet.
(Zuſtimmung rechts.) Es iſt unabweisbare nationale Pflicht, die
ge=
gebenen Wehrmöglichkeiten auszuſchöpfen.
Von den Kommuniſten iſt inzwiſchen ein Mißtrauensantrag
gegen den Reichswehrminiſter Groener eingegangen.
Abg. Erſing (Ztr.) wies darauf hin, daß die Hälfte des
Wehr=
haushalts Perſonalausgaben ſind. Eine weſentliche Erſparnis könne
alſo nur durch Verminderung der Zahl der Soldaten erreicht werden,
für die wohl auch die Sozialdemokraten nicht eintreten wollten. Damit
daß deutſche Zeitungen das Gerede von geheimen Rüſtungen
weiter=
tragen, werde dem Friedensgedanken nicht genützt. Der Redner
be=
dauerte, daß die Abrüſtung der übrigen Mächte keine Fortſchritte
ge=
macht habe. Auch die Hoffnungen auf die engliſche Arbeiterregierung
hätten ſich nicht erfüllt. Bei dieſer Lage müſſe es befremden, daß auf
der Tagung der Sozialiſtiſchen Internationale in Berlin ausgerechnet
gegen den geplanten Bau des deutſchen Panzerkreuzers proteſtiert wurde.
Die Art der Propaganda, die die deutſche Friedensgeſellſchaft in einer
ihrer letzten Broſchüren treibe, ſchädige Deutſchland mehr als manche
Hurra=Rede eines alten Generals. Das Zuſammentreffen von Lettow=
Vorbeck mit ſeinem Kriegsgegner General Smuts war eine beſſere
Friedensarbeit als die unwahre denunziatoriſche Art, wie auch deutſche
ha=ifiſtiſche Kreiſe um die Friedensgeſellſchaft herum ihre Propaganda
treiben. (Beifall rechts.) Mit der Einſtellung der Reichswehr zum
neuen Staat ſei es weſentlich beſſer geworden. Die ſcharfen ſozialiſtiſchen
Angriffe gegen die Reichswehr ſeien ein B=weis dafür, daß die
Reichs=
wohr ein zuverläſſiges Inſtrument in der Hand des Reiches iſt.
Um 347 Uhr wurde die Weiterberatung auf Donnerstag 3 Uhr
vertagt.
* Skurmzeichen in Rußland.
Was geht in Transkaukaſien vor? — „Napoleon greift ein”. —
Kriegskommiſſar Woroſchilow gegen Stalin. — Die Unruhe
in der roten Armee.
Von unſerem Moskauer Sonderberichterſtatten
Moskau, im Maf 1930.
Nur noch wenige Wochen trennen Rußland von dem
Kon=
greß der herrſchenden Partei. Am 15. Juni tritt in Moskau der
XVI. Kongreß der Kommuniſtiſchen Partei der Sowjetunion
zu=
ſammen, aus allen Teilen des Rieſenreiches werden die
Dele=
gierten nach der Sowjethauptſtadt ſtrömen, Menſchen nahezu aller
Farbenſchattierungen, in Ruſſenbluſe und in bunten aſiatiſchem
Gewändern. Sogar die Tundra, der Polarwald des äußerſten
ruſſiſchen Nordens, ſoll diesmal auf dem Kongreß in
Moskau=
durch ſeine Abgeſandte vertreten ſein.
Moskau iſt an ſich ſolche Schauſpiele gewöhnt, diesmal
er=
wartet man jedoch den Kongreß mit ganz beſonderer Spannung.
Je näher der 15. Juni heranrückt, umſomehr ſteigt die
Nervoſi=
tät, die, wie es ſcheint, auch alle Kreiſe der Partei bis zu den
Spitzen hinauf ergriffen hat. Die Sowjethauptſtadt iſt ſchon ſeit
jeher eine Stadt der Gerüchte geweſen. Heute jagt ein wildes
Gerücht das andere in einem Tempo, das die wachſende Unruhe
widerſpiegelt. Witze und Gerüchte ſind die beiden Ventile im
Sowjetſtaat. Aber die Lage iſt jetzt ernſt und bedrohlich.
In weniger als ſechs Wochen muß mit der neuen
Getreide=
kampagne, mit der Einbringung der Ernte, begonnen werden.
Traurige Nachrichten komen aus den Saatgebieten: nur die
Hälfte des Anbauplanes iſt bisher erreicht, in den individuellen
Bauernwirtſchaften nicht einmal ein Drittel. Es wird weiter
rationiert (in Südrußland ſogar Pferde= und Kamelfleiſch), aber
vielfach ſehen die Stadtbewohner von Rationen nicht viel mehr
als die zahlloſen, in den verſchiedenſten Farben ſchillernden
Le=
bensmittelkarten. So iſt beiſpielsweiſe Moskau im April und
in der erſten Maihälfte ohne Eier geblieben, ſo daß die für April
ausgegebenen Eierkarten bis zum 1. Juni verlängert werden
mußten.
Man hat ſich in Moskau daran gewöhnt, von einem Tag
zum anderen zu leben und ſo betrachtet man den Mißerfolg der
Saatkampagne und die bedrohlichen Auswirkungen auf die Ernte
als „Zukunftsſorgen‟ Heute beherrſcht die neue Verſchärfung
der Gegenſätze innerhalb der Partei die Kreiſe der Regierenden
und der Bevölkerung. Ein neues Moment tritt in den
Aus=
einanderſetzungen hervor, das zu denken gibt: zum erſten Mal
wagen nicht nur „Prominente” ſondern auch die „kleinen Leute‟,
der Partei den bisher allmächtigen Parteidiktator Stalin zu
kritiſieren. Ueberall ſtellt die Sowjetpreſſe „Abirrungen” von
der Generallinie feſt, überall ſoll die „Selbſtkritik” in eine Kritik
der Parteileitung umgeſchlagen haben. Beſonders
bewerkens=
wert iſt jedoch, daß nach längerer Pauſe wieder ganz offen von
ausgeſprochen oppoſitionellen Stimmungen in der Roten Armee
die Rede iſt. Das Zentralorgan der Roten Armee „Kraſnaia
Sweſda” hat erſt vor wenigen Tagen feſtſtellen müſſen, daß in
„nahezu allen Militärbezirken Abirrungen zu verzeichnen” ſeien.
Die Unruhe in der Roten Armee, eine Reaktion auf die wachſende
Erbitterung der „kollektivierten” Bauern, wirkt beſonders ernſt
im Zuſammenhang mit der bis heute noch immer unklaren Lage
in Transkaukaſien. Transkaukaſien war ſchon ſeit jeher
das Sorgenkind der Sowjetregierung, da die vielfach noch
halb=
nomadiſierenden Bergvölker des Kaukaſus der „Sowjetiſierung”
immer wieder Widerſtand leiſteten. Der Vorſitzende des Rates
der Volkskommiſſare Transkaukaſiens Eliawa erklärte auch ganz
offen, auf einer Konferenz der kommuniſtiſchen Rotarmiſten im
Tiflis, daß es in den Republiken Aſerbeidſhan und Nachitſchewan
zu einem „offenen Aufſtand” gekommen ſei. Die Ruhe ſei noch
immer nicht in allen Bezirken wieder hergeſtellt. Sehr
bemer=
kenswert iſt, daß dieſe Rede nur in der Tifliſer Armeezeitung
„Kraſny Woin” in vollem Wortlaut erſchien, während die
Mos=
kauer Blätter ſich auf wenige nichtsſagende Zeilen beſchränkten.
Die ernſte Loge in Transkaukaſien geht auch ſchon daraus hervor,
daß zahlreiche hohe Funktionäre der Parteileitung in
Aſer=
beidſhan in die Wüſte geſchickt worden ſind, während an ihre
Stelle eigens aus Moskau entſandte „Prominente” mit
weit=
gehenden Vollmachten treten.
Das ſpezifiſche Gewicht der Militäroppoſition gegen Stalin
iſt jedoch auch abgeſehen von allen anderen Momenten allein
ſchon dadurch bedeutend gewachſen, daß hinter dieſer Oppoſition
kein geringerer als der Kriegskommiſſar Woroſchilow ſelbſt
ſteht. Bereits vor einem Jahr iſt Woroſchilow bei Stalin
er=
ſchienen, um den Parteidiktator in eindringlichen Worten auf
die großen Gefahren hinzuweiſen, die die Rückwirkung der
bäuer=
lichen Mißſtimmung auf das Bauernheer, die Rote Armee,
her=
vorruft. Damals hörte Stalin nicht auf den Kriegskommiſſar,
heute weiß man, daß der Rückzug auf dem Gebiete der
Kollekti=
vierung der Landwirtſchaft auf eine gegen Stalin gerichtete
Aktion Woroſchilows zurüzuführen iſt. Auf Befehl des
Kriegs=
kommiſſars wurden die Rotarmiſten angewieſen, Briefe an ihre
bäuerlichen Angehörigen mit ganz konkreten Fragen inbezug auf
die Kollektivierung zu richten. Das durch die Antworten
an=
geſammelte erſchütternde und beweiskräftige Material wurde den
Rotarmiſten nicht ausgehändigt, ſondern ſofort beſchlagnahmt
und ſollte für einen Vorſtoß Woroſchilows gegen Stalin im
Politbüro der Partei dienen. Dieſem Vorſtoße kam Stalin
je=
doch, nachdem er durch ſeine Vertrauensleute über die Aktion
des Kriegskommiſſars informiert worden war, durch ſeinen
be=
rühmten Rückzugsartikel zuvor.
Man iſt ſich in Moskau darüber einig, daß die Stellung
Stalins zum mindeſten weſentlich geſchwächt iſt. Rykow, Kalinin
und die anderen „Rechtsoppoſitionellen” wachen zu neuem Leben
auf. Stalin wagt es offenbar nicht, Woroſchilow zu entfernen.
In Parteikreiſen wartet man auf einen neuen Schritt des
Kriegs=
kommiſſars.
Gerade in dieſen Tagen brinat die Sowjetpreſſe Ueberſchrif=
Nor Gericht mit
ten „Vor Gericht mit der Fabrik Woroſchilow!“
der Fabrik Ryko
wieder zuvorkommen und auch diejenigen, nach denen dieſe
Fabriken benannt ſind, vor das Parteigericht ſtellen?
Seite 2
Gdingens Konkurrenzkampf
gegen Danzig.
Der Danziger Senak beankragt Enkſcheidung
des Völkerbundes.
Danzig, 21. Mai.
Der Präſident des Senats der Freien Stadt Danzig, Dr.
Sahm, hat am heutigen Mittwoch im Hauptausſchuß des
Dan=
ziger Volkstages mitgeteilt, daß die Danziger Regierung
eine Note an den Hohen Kommiſſar des
Völker=
bundes, Grafen Gravina, gerichtet hat mit dem
Er=
ſuchen, eine Entſcheidung der zwiſchen Danzig
und Gdingen aufgetauchten, für Danzig
lebens=
wichtigen Fragen zu treffen. Dieſer Antrag auf
Ent=
ſcheidung iſt noch von dem ehemaligen Linksſenat einſtimmig
for=
muliert worden. Präſident Dr. Sahm führte dabei folgendes aus:
„Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe in der Freien Stadt
Dan=
zig befinden ſich im Stadium einer ſehr ernſten Wirtſchaftskriſe.
Es iſt dies darauf zurückzuführen, daß Polen zwar in Verſailles
die Loslöſung Danzigs vom Reiche unter der Begründung
durch=
ſetzte, daß es der vollen Ausnutzung des Danziger Hafens als
ſeines einzigen Zuganges zum Meere bedürfe, andererſeits Polen
aber inzwiſchen zielbewußt das frühere Fiſcherdorf Gdingen zu
einem eigenen modern ausgerüſteten Hafen ausgebaut hat, auf
den es unter äußerſter Anwendung aller ſtaatlichen Machtmittel
den Danziger Hafenverkehr ablenkt. Damit iſt allmählich für
Danzig ein Zuſtand geſchaffen, der wirtſchaftlich nicht tragbar
iſt, die Gefahr einer Verelendung weiteſter Bevölkerungskreiſe
naherückt, zu den Verträgen und Vorausſetzungen, auf denen
ſich die neue ſtaatliche Exiſtenz aufbaut, im Widerſpruch ſteht.
Dieſe wirtſchaftliche Notlage hat die Regierung der Freien
Stadt Danzig gezwungen, einen dringenden Appell an den Hohen
Kommiſſar des Völkerbundes in Danzig zu richten und ihn
darum zu erſuchen eine Entſcheidung zu treffen, daß die polniſche
Regierung ihren Verpflichtungen, den Danziger Hafen voll
aus=
zunutzen, Genüge zu tun hat und infolgedeſſen alle erforderlichen
Maßnahmen auf dem Gebiete des Eiſenbahntarifweſens und der
Entwicklung des Hafens und der Schiffahrtswege zu Waſſer und
zu Lande zu ergreifen, ſowie die künſtliche Förderung des Waren=
und Perſonenverkehrs anderer Häfen und ihre künſtliche
Begün=
ſtigung durch ſtaatliche Erleichterungen und Zuwendungen aller
Art auf Koſten Danzigs zu unterlaſſen hat.
Dieſer Antrag wird in einer ſehr eingehenden Darſtellung
begründet, in der die wirtſchaftlich unberechtigten
ungeheu=
ren polniſchen Anſtrengungen zum Ausbau und
zur Nutzbarmachung des Gdinger Hafens
geſchil=
dert werden. Eine objektive Darlegung der Rechtslage erinnert
daran, daß Danzig nur in ſeiner Eigenſchaft als Wirtſchaftshafen
für das polniſche Hinterland ſeine neue ſtaatsrechtliche Stellung
erhielt, ſo daß es rechtswidrig iſt, wenn Polen jetzt,
anſtatt dieſen Danziger Hafen auszunutzen, ihn
ſyſtematiſch wirtſchaftlich abſchnürt.”
Zum Schluß ſprach der Senatspräſident die feſte Zuverſicht
der Danziger Bevölkerung aus, daß die zuſtändigen
Völkerbunds=
inſtanzen auf Grund früherer Entſcheidungen und Feſtſtellungen
die wirtſchaftlichen Vorausſetzungen der Exiſtenz Danzigs vollauf
wahren und damit den Danzig gegenwärtig drohenden ſchweren.
wirtſchaftlichen Gefahren rechtzeitig Einhalt bieten werden.
Danzigs Noke erregt Aufſehen in Genſ.
Genf, 21. Mai. (Priv.=Tel.)
Die Beſchwerde des Danziger Senatspräſidenten Dr. Sahm
gegen die wirtſchaftliche Abſchnürung Danzigs durch Polen und die
ungerechtfertigte Begünſtigung des neuen Oſtſeehafens Gdingen
als Konkurrenz für Danzig, die heute telegraphiſch beim
Sekre=
tariat des Völkerbundes eintraf, hat erhebliches Aufſehen erregt.
Die Danziger Rechtsauffaſſung in dieſer Frage erfährt in den
Genfer Völkerbundskreiſen inſofern eine Beſtätigung, als man
nach dem Text der Verträge zugibt, daß das Regime der Freien
Stadt Danzig zu dem Zwecke geſchaffen wurde, um Polen einen
Zugang zum Meere zu geben. Im übrigen erklärt man jedoch,
ſich vorläufig zu der Beſchwerde nicht äußern zu können, bevor
nicht der Bericht des Danziger Oberkommiſſars Gravina in Genf
eingelaufen ſei, was man für die nächſten Tage erwartet.
Norwegens nakionales Jubiläum.
Die Vollendung des Domes von Trondhjem.
Von Fritz Löwe.
Norwegen feiert in dieſem Jahre ein nationales Jubiläum
von hervorragendſter Bedeutung. Es ſind 900 Jahre ſeit dem
Tode Olavs, des Heiligen, verfloſſen, der im Jahre 1030 in der
Schlacht von Stikleſtad fiel. Seit dieſer Schlacht datiert die
Ein=
führung des Chriſtentums in Norwegen. Anläßlich des 900=Jahr=
Jubiläums ſteht noch ein anderes großes Ereignis bevor. Der
berühmte Dom von Trondhiem, das ſchönſte aller nordiſchen
Bauwerke, ein Meiſterwerk gotiſcher Kirchenbaukunſt wird wieder
neu erſtehen. Der wieder aufgebaute Trondhjemer Dom iſt für
das norwegiſche Volk das Symbol der Freiheit und
Selbſtändig=
keit ihres Landes. Trondhjems ſtolze Kathedrale iſt der
konzen=
trierte Ausdruck norwegiſcher Kultur und Kunſt.
Olav der Heilige war es, der das große Werk der Einführung
des Chriſtentums in Norwegen vollbrachte. Auf einer ſeiner
Wikinger=Fahrten wurde er in England mit der neuen Lehre
be=
kannt und ließ ſich ſpäter in Rouen taufen. Voller Begeiſterung
für die neue Lehre kehrte er im Jahre 1015 nach Norwegen zurück
und vollendete das Werk, das ſeine Väter begonnen hatten. Da
er jedoch hierbei ſcharf zugriff, erwuchſen ihm viele Feinde. Die
Zahl derſelben wurde immer größer, weil er verſuchte, in
Nor=
wegen eine ſtarke zentraliſierte Königsmacht zu errichten. Die
Erbit=
terung und derWiderſtand gegen ihn wurde ſo groß, daß er im Jahre
1028 aus Norwegen nach Rußland flüchten mußte. Im Jahre 1030
kehrte er jedoch mit einem ſtarken Heere durch Schweden nach
Nor=
wegen zurück. Die norwegiſchen Fürſten, die ſeinen Haß
fürch=
teten, ſandten ihm ein großes Heer entgegen. Bei dem Orte
Stikleſtad kam es am 29. Juli 1030 zur Schlacht, in der Olav fiel.
Nach ſeinem Tode hatte es den Anſchein, als ob die Sache, für
die er gekämpft hatte, verloren ſei. Aber nun geſchah das
Merk=
würdige. Gerade durch ſeinen Tod gelangten die beiden Ideale,
für die er gekämpft hatte, — die Einführung des Chriſtentums
und der norwegiſche Einheits=, der Reichsgedanke — zum Siege.
Am Abend nach der Schlacht von Stikleſtad begaben ſich der
Eigentümer des in der Nähe liegenden Bauerngutes und ſein
Sohn auf das Schlachtfeld, um den Leichnam des Königs zu
ſüchen. Sie fanden ihn und verſteckten ihn auf ihrem Hofe.
Später legten ſie ihn in einen Sarg und beerdigten ihn in
Trond=
hiem in einem Sandhügel am Nidelv. Bald durchſchwirrten
eigen=
artige Gerüchte das Land, von Wundern, die vom Leichnam des
Königs ausgingen. Man erzählte, daß Blinde, die an ſeinem
Leichnam gerührt hätten, wieder ſehend geworden ſeien u. a. m.
Die Stimmung ſchlug um und ein Jahr nach der Schlacht war
Donnerstag, den 22. Mai 1930
Bedrohliche Lage in Indie
Skurm auf das Salzlager von Dharafang. — Die Dichkerin Raidu und Gandhis
nebſt 200 Freiwilligen verhafkei. — Schwere Unruhen in Bombay.
Pakel nunmehr die kreibende Kraft
Der Skurm auf die ſtaaklichen Salzwerke.
Recht bedeutungsvoll iſt die heutige Ank
Erbikkerte Kämpfe zwiſchen Polizei und Freiwilligen.
EP. London, 21. Mai.
Der von den Anhängern Gandhis geplante Angriff auf das
Salzwerk von Dharaſana iſt heute zur Ausführung gekommen.
Etwa 2000 Freiwillige unternahmen den Verſuch, das Salzlager
zu ſtürmen, wobei es zu einem heftigen Kampf mit der Polizei
kam, in deſſen Verlauf etwa 200 Perſonen verletzt wurden. Die
Führerin der Unabhängigkeitsbewegung, die Dichterin Naidu,
und der jüngſte Sohn Gandhis, Manilal, wurden verhaftet.
Der Kampf der Kongreßanhänger gegen die ſtaatlichen
Salz=
werke in Indien, vornehmlich in Dharaſana, nimmt immer
ſchär=
fere Formen an. Bei dem heutigen Ueberfall kam es zwiſchen
der Polizei und den Freiwilligen zu einem
regel=
rechten Kampf, der ungefähr zwei Stunden
dauerte. Neben Frau Naidu und dem jüngſten
Sohne Gandhis Manilal Gandhi, wurden 200
Freiwillige verhaftet. Gandhis Sohn wurde in dem
Handgemenge mit der Polizei ebenſo wie zahlreiche andere
Frei=
willige verletzt. Die Aufgabe der Polizei, das andere Salzlager
in Dharaſana zu ſchützen, wird immer ſchwieriger, da die Angriffe
von ſtets größer werdenden Scharen unternommen werden. Viele
Hunderte von Freiwilligen ſind heute wieder in Dharaſana zu
einem neuen Ueberfall auf das Salzlager eingetroffen und
zahl=
reiche andere befinden ſich auf dem Wege nach Dharaſana. Die
Eiſenbahnbehörden verſuchen einen weiteren Zuſtrom von
Kon=
greßanhängern dadurch zu verhindern, daß ſie die Züge in der
Dharaſana benachbarten Eiſenbahnſtation nicht mehr halten
laſſen. Um das Salzlager von Dharaſana iſt ein großer
Draht=
verhau errichtet worden, der elektriſch geladen werden kann. Die
Freiwilligen, die mit Drahtzangen ausgerüftet ſind, beabſichtigen
den Drahtverhau an einer Stelle zu durchbrechen, um dann den
Sturm auf das Salzlager auszuführen. Der „Kriegsrat” des
Kongreſſes in Dharaſana hat die Freiwilligen aufgefordert, nur
dann wieder in das Freiwilligen=Lager von Dharaſana
zurückzu=
kehren, wenn der Ueberfall gelungen iſt.
der frühere Präſident derindiſche
den Verſammlung, Patel, nach d
der Dichterin Naidu die
Freiwi=
nächſten Ueberfällen anführen w
reits in Dharaſana eingetroffen. Pa fer
noch zur Mitarbeit mit der indiſchen Regier /r
nunmehr die treibende Kraft der
worden. Seine Verhaftung, die nur noch eir Eau
iſt, dürfte bei der allgemeinen Erregung in
K=
mere Folgen zeitigen, als die Verhaftung Ge S.
Ueberfall iſt heute auf das Salzlager in Wi
Kongreßanhängern verſucht worden. Die
Herr der Lage und verhaftete 95 Freiwillige
Durchſuchung des Haupkaquarkiers
Kongreßausſchuſſes in B.El
Schwere Unruhen haben ſich heute bei t
des Hauptquartiers des Kongre
Bombay durch die Polizei ereignet. E gr
menge verſuchte durch Steinwürfe die Polizei Sel
des Gebäudes und an der Verhaftungf
führern zu verhindern. Erſt nach Anw ral
knüppels konnten die etwa 400 Poliziſten
durchſuchen. Mehrere prominente Kongreßfü
Außerdem beſchlagnahmte die Polizei zah
material. Ein anderes Kongreßbüro in der
falls durchſucht. Die Erregung in d5
zum Siedepunkt geſtiegen.
Vom Tage.
Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstags iſt für
Freitag, den 23. Mai, zu einer Sitzung einberufen worden.
Auf, der Tagesordnung ſteht die Ausſprache über die Genfer Ratstagung.
Der Rechtsausſchuß des Reichstags beſchloß am Mittw” die
Be=
ratungen über die vorliegenden Amneſtieanträge
am Samstag dieſer Woche zu beginnen.
Im Preußiſchen Landtag, fanden am Mittwoch nachmittag
interfraktionelle Beſprechungen über die Frage der
Er=
höhung= des Schulgeldes für Höhere Schulen ſtatt.
Angeſichts der finanziellen Notlage der Gemeinden und des Staates
wurde die Notwendigkeit der Erhöhung des Schulgeldes anerkannt. Wie
verlautet, wird ſchon in den nächſten Tagen eine entſprechende Vorlage
eingebracht werden.
Am Mittwoch iſt im Krankenhaus zu München=Schwabing der
frühere Senatspräſident beim Reichsgericht Dr.
Niedner im Alter von 67 Jahren geſtorben. Niedner iſt
ſeiner=
zeit beſonders bekannt geworden, als ihm der Vorſitz des
Staatsgerichts=
hofes zum Schutze der Republik übertragen wurde.
Der Danziger Volkstag genehmigte in 2. Leſung
den Geſetzentwurf über die Verfaſſungsänderung. Sämtliche
Parteien mit Ausnahme der Kommuniſten ſprachen ſich für die
Ver=
faſſungsänderung aus.
Der Inhalt des neuen öſterreichiſchen
Entwaff=
nungsgeſetzes beſagt im weſentlichen, daß Privatperſonen und
Vereine kriegsmäßige Waffen und kriegstechniſche Behelfe weder
erwer=
ben noch beſitzen dürfen. Die Strafbeſtimmungen für Nichtbeachtung
dieſer Vorſchrift werden gegenüber den beſtehenden weſentlich verſchärft.
Die Rumäniſche Kammer hat die Vorlagen über die
Ratifizierung des Youngplans und der Pariſer
Verein=
barungen über die Oſtreparationen angenommen.
Olav ein Heiliger, zu dem das Volk betete. Olavs Freund, der
Biſchof, Grimkell, ließ den Leichnam ausgraben und erklärte den
toten König für einen Märtyrer und Heiligen. Der Leichnam
wurde in einen ſilbernen Sarg gelegt und am Hochaltar der St.
Clemenskirche, die Olav errichtet hatte, aufgeſtellt. Ueber der
Stelle aber, wo ſein Leichnam in dem Sandhügel beigeſetzt war,
wurde ſpäter eine kleine Holzkapelle errichtet. Dieſe iſt der
Vor=
läufer für die mächtige Domkirche von Trondhjem, die auf
der=
ſelben Stelle gen Himmel ragt.
In den folgenden Jahrhunderten wurde der heilige Olav
nicht nur Norwegens großer Nationalheiliger und kirchliches
Symbol, ſondern auch das Symbol der nationalen Sammlung
und die Perſonifikation des Reichsgedankens. Aber die
hiſto=
riſche Bedeutung des heiligen Olav, geht noch weiter. Von
Trondhjems ehrwürdiger Domkirche, wo ſein Leib am Hochaltar
im heiligen Schrein ſchlummerte, gingen Zeichen und Wunder
aus. So wurde er der Nationalheilige des ganzen Nordens und
der erſte nordiſche Heilige von internationalem Ruf. Ueber ganz
Nordeuropa breitete ſich der eigenartige Olavskult aus. Man
er=
baute Olavskirchen, Olavsklöſter und ſtiftete Olavsgeſellſchaften.
In Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland, in den
Oſt=
ſeeländern und die Nordſeeküſte entlang bis Holland, auf Island,
in Großbritannien und Irland gibt es heute noch ſichtbare
Zeichen des Olavskult und lebende Olavstraditionen.
Olavdar=
ſtellungen findet man in kirchlichen Skulpturen und Malereien, in
Siegeln=, Stadt= und Landſchaftswappen ringsum im Norden.
Aus allen dieſen Ländern wanderten das ganze Mittelalter
hin=
durch Pilgerzüge nach Trondhjem. Aus der Heiligenverehrung
wuchs durch die Arbeit von Jahrhunderten Trondhjems große
Domkirche, die prächtigſte Kathedrale des Nordens, empor, die
jetzt im Jubiläumsjahre äußerlich und innerlich in ihrem alten
Glanze wieder erſtanden iſt.
An der Stelle, wo einſt die kleine Holzkapelle ſtand, ließ König
Olav Kyrre eine Steinkirche errichten, die „Heilige König
Olav=
kirche in Nidaros‟. Dieſe Kirche war der urſprüngliche Bau des
jetzigen Doms. Der Sarg mit den Gebeinen des heiligen Olav
wurde am Hochaltar der Kirche beigeſetzt und ſtand dort 500
Jahre. Immer mehr wuchs die Bedeutung der Kirche. Der
Zu=
ſtrom der Pilger wurde immer größer. Im Jahre 1152 wurde
in Trondhiem ein Erzbiſchofsſitz errichtet. Der dritte Erzbiſchof,
Eyſtein Errlandsſon, entſchloß ſich, eine große Kathedrale an
Stelle der alten Kirche zu errichten. Im Jahre 1248 wurde das
Fundament für das Schiff gelegt, und der Bau wurde im Jahre
1320 vollendet. Die Kirche war die größte und prachtvollſte im
ganzen Norden.
Die Zeiten ändern ſich. Schwere Jahre kamen für Norwegens
Volk. Krankheiten, Kriege, Hungerjahre verheerten das Land. Die
Selbſtändigkeit Norwegens ging verloren. Nach der Einführung
gewählten Schleſiſchen Seim zu D.
einberufen. In dieſer Sitzung wird die AFe
neuen Landtags erfolgen.
Nachdem die Reparationskommiſ
keit, was die deutſchen Angelegenhefn!
ſtellt hat, hat nunmehr der Vorſitzen St
Kriegslaſtenkommiſſion Dr. RuppKo
wird von nun an als Vertreter. Deut and
Mandatskommiſſion des Völkerb. E
Der frühere Reparationsagentk
deſſen Amt als Reparationsagent mit
Youngplanes abgeſchafft worden iſt, wir geit
im Bankhaus Morgan übernehmen.
Das neue engliſche Flottenbaut
rückſichtigung der Ergebniſſe der Londoner
Kreuzer mit ſechszölligen Geſchützen und zwei Sn
Bau von zwei weiteren Zerſtörern ſowie ein
ſowie den Bau von drei Unterſeebooten.
Der amerikaniſche Senat hat ein kau
die Ernennung des Richters Owe
Präſidenten des Oberſten amerik
hofes ratifiziert.
Zum Nachfolger des zurückgetretenen
zeipräſidenten Whalen iſt vom Oberl
bisherige ſtellvertretende Chef der New Yorker
tooney ernannt worden.
Der Führer der Aufſtändiſchen von
Nicar=
dino, der in Mexiko in Verbannung lebte,
zurückgekehrt, um den Kampf gege
von neuem aufzunehmen.
der Reformation plünderten die däniſd En
ſyſtematiſch die norwegiſchen Kirchen und
kirche litt hierunter ſchwer. Der ſilberne & —
Kopenhagen gebracht und dort in Münzei /30
Kirche verlor ihre reichen Landgüter und w
die den Weiterbau des Domes ermöglichtet!.
teten in den Jahren 1328, 1432, 1531, 170
heerungen an. Mittel, nach dieſen Brände
rieren, fehlten völlig. So blieb der Dom
werten Zuſtand liegen.
Aber ſchließlich begann ſich im norw
danke zu regen, daß man dieſes Bauwerk,
norwegiſchen Volkes und Landes in ſo vi.
boliſierte, nicht in einem derartig verkom!
laſſen könne. Im Jahre 1869 begann die
bau der Domkirche greifbare Geſtalt anz
60 Jahre hindurch hat man an dem W.,
gearbeitet. Fraglos werden die großen 7
ſem Jahre in dem ehrwürdigen Dom un
finden, ein ergreifendes Erlebnis ſein ſ
Abertauſende, die aus der ganzen Welt
werden, um das große norwegiſche Nal
Olavsjubiläum — mitzufeiern.
Im Anſchluß an die kirchlichen Feie
Jubiläum werden in Trondhiem unte
„Hiſtoriſche Ausſtellungen des Olavjubilg
liche und kulturelle Ausſtellungen ſtattfil
große Ausſtellung moderner norwegiſche!
nannte „Tröndelagſutſtilling” — eine 9
Landwirtſchaft uſw. umfaſſende Ausſtelln.
Die Geſchichte Norwegens, der norwegiſch
wegiſchen Kirche, wird in Sonderausſtelln.
Moderne Kunſt — Gemälde und SkulP,
Abteilungen erhalten. Auf Skanſen und
wegiſche Erwerbsleben zu Waſſer und zu
Norwegen heute im Produktions= und 44
Der herrliche norwegiſche Sommel
chen des Olavjubiläums und der Ausſl. ſ
wegiſche Kultur, norwegiſchen Gewerbeil da
relle Vergangenheit und Fortſchritt ze
weihung des neureſtaurierten Teiles de
Olavstage, dem 29. Juli, begangen werde! ſ.
ihr werden Feſtgottesdienſte und andere
So wie in alten Zeiten zahlreiche
alten Krönungsſtadt am Nidfluß ſtrömte.
jahr 1930 ein großer Fremdenſtrom aus
naturſchöne norwegiſche Land, das Laſt
aufſuchen, um an den Feſttagen in Troſ”
Donnerstag, den 22. Mai 1930
Seite 3
t
*
ThSt
eiungsfeier in Mainz.
Mainzer Oberbürgermeiſters zur Teilnahme
zbanners an der Befreiungsfeier.
* Mainz, 21. Mai. (Priv.=Tel.)
ſiebenſtündigen Stadtratsſitzung in Mainz
vie Ausgeſtaltung der Befreiungsfeier zu
Art der Beteiligung des Reichsbanners,
tinzer Bevölkerung bereits eine gewiſſe Un=
„ab der Oberbürgermeiſter folgende
Erklä=
int geworden war, daß der Herr
Reichs=
ſen Befreiungsfeier nach Mainz kommen
orſtand des Reichsbanners, vertreten durch
Hörſing, ſowohl beim heſſiſchen
Staatsprä=
nir vorſtellig, um die Mitteilung zu machen,
r an dem Tage, an dem der Herr
Reichs=
nweſend ſein werde, in Mainz eine große
wolle, wozu ſich Teilnehmer aus allen
einfinden würden. Dagegen war
meiner=
ern, da keinem Verband verwehrt werden
g. wo der Reichspräſident in Mainz weilt,
inzufinden. Bei der amtlichen
Be=
je vorausſichtlich ihren Höhepunkt in dem
othalle finden wird, iſt es
ſelbſtverſtänd=
sbanner ebenſo wie alle
ande=
nd Vereine nur durch eine
Dele=
n ſein kann, da der vorhandene Platz in
er Bevölkerung zur Verfügung ſtehen muß.
ich iſt, daß bei einer Rundfahrt und bei
durch den Reichspräſidenten den
Angehöri=
urs ebenſo wie allen anderen Verbänden
flichkeit gegeben werden muß, ſich zu zeigen.
ißen uſw.) Das endgültige Programm der
eier und der Sonderveranſtaltung des
ioch nicht feſt. Es haben bereits
Vorver=
us lohaler Weiſe darüber ſtattgefunden, in
beſondere Kundgebung des Reichsbanners
Befreiungsfeier und ohne dieſe zu ſtören,
ing des Befreiungsdenkmals
Schillerplakz abgelehnk.
hnte Debatte entſpann ſich in der Mainzer
über die Aufſtellung des von der heſſiſchen
und von Bildhauer Elkan=Frankfurt a. M.
igsdenkmals. Vorgeſchlagen waren hierzu
filen ſich auch die Verwaltung einſetzte, zwei
Ka raße und der Garten des ehemaligen
Groß=
ſor! Der Antrag auf Aufſtellung des Denkmals
brmi der mit 15 000 RM. umgeſtaltet werden
22 Stimmen abgelehnt. Die Frage wurde
kverwieſen, der zwei Mainzer Künſtler
zu=
eir 1 klatz für das Denkmal auszuwählen, das in
Mt 1 den ſoll. Für das geplante
Streſemann=
de ſchtorplatz bereitgeſtellt, doch behält ſich die
ur) es Ausführungsentwurfes vor.
2Izport der Beſahungskruppen.
Mainz, 21. Mai.
Mäl nsport der Beſatzungstruppen der dritten
bz Aten zurzeit noch nicht feſt, jedoch iſt die
heldaß die kleineren Städte zuerſt
Vel llen. So werden die Städte der Pfalz,
be=Yoſel und an der Nahe zuerſt von den
Be=
bel ſein. Wiesbaden und Mainz
be=
kä1 en die franzöſiſche Beſatzung.
hris zum 30. Juni ein Kommando
iner noch feſtzuſetzenden Stunde
rikolore einholt und mit dieſem
de der Beſatzung in der geſam=
4 verkündet. Bisher wurden etwa
Tgezogen, da ſich die Beſatzungsarmee
1t auf den im Mai zu erwartenden Räu=
:. Größere Schwierigkeiten werden ſich
er=
e des beſchlagnahmten Eigentums. Die
Feſt=
der Schäden wird die meiſten
Schwierig=
n deutſchen Behörden wird die Forderung
2ergabearbeit bis zum 1. Juli beendet ſein
Ang von Uebergabekommiſſionen nach dieſem
Mel ’s notwendig erſcheint. Die Militärgerichte
a der nächſten Zeit ebenfalls ihre Tätigkeit
end der Reformakion.
Immer häufiger lieſt man in den
Tages=
ungen von der 400=Jahrfeier der „Con=
10 Augustana” der Wiederkehr jenes
es, als beim Reichstage Kaiſer Karl V.
die Augsburger Konfeſſion als Funda=
I der evangeliſchen Lehre vor den deutſchen
ſten berleſen wurde. Da iſt es angebracht,
eken Leſern einen Rückblick zu geben auf
einſt ſo mächtige Reichsſtadt Augsburg
einen konfeſſionellneutralen Ueberblick
* die zu Beginn des 16. Jahrhunderts in
tſchland vorherrſchenden Verhältniſſe.
ormationsgeſchichte iſt mit der Geſchichte
Iufs Engſte verknüpft. Das Bild, wie es
Im Lech, mit ihrem Leben zu Anfang des
E war mit geringen Unterſchieden allen
deut=
ie ſich zu geſchichtlicher Bedeutung durch=
2 in Augsburg im beſonderen geſchah, ge=
DE1 Einfluß auf das ganze politiſche, religiöſe
dero n Mittelalter.
2 wanderung in Trümmer gegangene
glanz=
ur 2
„SDlendidissima Rhaetiae colonia‟
ſem
Al. Ulrich „Vater des mittelalterlichen
war, als Biſchofsſitz wieder in neuem
n2 uf folgte in Augsburgs Mauern eine Zeit
ſcen der zu Wohlhabenheit und Selbſt=
Bürgerſchaft und den an ihren Herren=
Liſchöfen. Augsburg erkämpfte ſich Schritt
In8 als freie Reichsſtadt. Die Wirren
Hen damit ihr Ende. Durch Verleihung
Kaiſer Rudolf von Habsburg (1276) waren
en rgierenden Gewalten, des Biſchofs und
Sſchieden. Faſt zwei Jahrhunderte blieb
Agemeinen beſtehen; dann aber, Ende des
Da), was heute noch und was in allen
ſchen unter Menſchen leben, die Gemüter
Lrerſchied von Stand und Beſitz verſchärfte
der Widerſtreit zwiſchen Hoch und Niedrig
die Rechtsordnung oft ſchwer ſtörenden
* bemerkbar. Aus Landedelleuten und weit
ate ſich der Stand der vornehmen Bünger,
„beſchlechter” herausgebildet, die bald auch
*I Panſpruchten. Unter deren Bevormun=
Fewerker oder Zünſte. Die Unzufrieden=
Die deukſch=rufſiſchen Verhandlungen.
* Berlin, 21. Mai. (Priv.=Tel.)
Bei der kürzlich erfolgten Rückkehr des deutſchen Botſchafters
nach Moskau bemüht ſich derſelbe in einer ſtändigen Folge von
Einzelaktionen, die Bereinigung der deutſch=
ruſſi=
ſchen wirtſchaftlichen und politiſchen
Be=
ziehungen weiter zu betreiben. Die Sowjetregierung ſcheint
ſich aber, wie aus gut unterrichteten Kreiſen verlautet, dabei ſehr
zu bemühen, einer klaren Beantwortung der deutſchen Wünſche
und Beſchwerden auszuweichen, und hat erklärt, daß keinerlei
Anlaß zu Beanſtandungen vorliegt. Es geht dabei um die Frage
der Einmiſchung der ruſſiſchen amtlichen
Stel=
len ininnerdeutſche Verhältniſſe, alſo um die alten
Bemühungen der Moskauer Internationale und der Moskauer
Regierung, was auch ſchon anderen Staaten, z. B. England,
bis=
her die größten und ungelöſten Schwierigkeiten bereitet hat.
Wei=
ter ſtehen die in der Praxis ſich ergebenden Schwierigkeiten,
mei=
ſtens politiſcher Natur, hinſichtlich der wirtſchaftlichen Beziehungen
zur Debatte, wozu auch die Stellung der deutſchen Kommiſſionäre
im Sowjetreiche gehört. Die Ruſſen verfolgen immer noch die
Taktik, grundſätzlich deutſche Wünſche auf dieſem Gebiete zu
baga=
telliſieren Alle Verſuche, unter Hinzuziehung von deutſchen
Sachverſtändigen und Fachleuten zu gründlichen, bereinigenden
Verhandlungen zu kommen, mit dem Ziel, das bisherige
Ver=
tragswerk auf einigen ergänzenden Abmachungen zu erweitern,
haben bis jetzt noch wenig greifbaren Erfolg einbringen können.
Die Ruſſen verfolgen die Taktik einer Art paſſiven diplomatiſchen
Widerſtandes.
Die Ankwort der Thüringer Regierung an Dr. Wirkh.
Weimar, 21. Mai.
Die Antwort der Thüringer Regierung auf das letzte
Schrei=
ben des Reichsinnenminiſters Dr. Wirth, das dieſer am Dienstag
im Haushaltsausſchuß des Reichstages zur Verleſung gebracht
hat, iſt am Mittwochnachmittag nach Berlin abgegangen. An eine
Veröffentlichung des Briefes iſt von Thüringen aus nicht gedacht,
da es ſich um einen perſönlichen Briefwechſel handele. In der
Frage der Beſetzung der Thüringer Polizeidirektorenpoſten wird
der Miniſter den bereits bekannten Standpunkt der Thüringer
Regierung darſtellen, daß die Zugehörigkeit zur
Nationalſozia=
liſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei kein Hindernisgrund für die
Berufung in den Polizeidienſt ſein könne. Das Schreiben geht
dann, wie verlautet, auch auf die Thüringer Schulgebetordnung
ein. Es wird darauf hingewieſen, daß über die Einführung des
Schulgebetes in der nächſten Woche Verhandlungen mit der
Thü=
ringer Landeskirche und den zuſtändigen Lehrerorganiſationen
ſtattfinden, und daß bis zu dieſem Zeitpunkt von einer
Einforde=
rung von Berichten der Schuldirektoren und Schulleitern über die
Handhabung und Einführung der Schulgebete abgeſehen werden
ſoll. An die zuſtändigen Stellen iſt eine entſprechende Anweiſung
erlaſſen worden.
Die Etatberatung im Heſſiſchen Landtag.
Verabſchiedung der Vorbemerkungen und des Forſtkapikals. — Kinderzuſchläge. — Inhaberbewilligungen.
Beſahungszulage. — Beſoldungsgeſek. — Regiejagden.
Hilfe für die durch Arbeitsloſigkeik finanziell
bedrohken Gemeinden.
* Nun iſt die eigentliche Etatberatung in Fluß gekommen: Die
ein=
zelnen Kapitel des Staatshaushaltes ſtehen zur Debatte und die häufig
lokal bedingten Wünſche und Anregungen der 70 Abgeordneten können
von der Tribüne des Hohen Hauſes herab dem allerdings auf der immer
noch halb geſperrten Galerie nur ſpärlich erſchienenen Volk eindringlich
zu Gehör gebracht werden. Wie ausgiebig dieſer „Befähigungsnachweis”
benutzt wird, zeigte die Mittwochſitzung ſehr deutlich. Ein ganzes
Kapitel — das der Forſtverwaltung — konnte erledigt werden, was
herr=
liche Ausſichten für die weiteren 110 Kapitel des Etats eröffnet.
Bei=
nahe ausnahmslos wurden in der Abſtimmung die Ausſchußbeſchlüſſe,
die wir ſeinerzeit bereits mitgeteilt haben, beſtätigt.
Die 66. Sitzung
beginnt um halb 11 Uhr mit der Beratung des Kap. 1 — Forſt= und
Kameralgüter unter Forſtverwaltung.
Nach den Abg. Angermeier=Komm.=Opp. und Schäfer=Komm.,
die für ihre zehn Anträge zu dieſem Kapitel eintreten, ſpricht. Abg.
Heinſtadt=Ztr. den Forſtbeamten Anerkennung aus, daß ſich in
letz=
ter Zeit das Verhältnis zwiſchen dem Volk und dem „Grünen Tuch”
etwas gebeſſert habe. Wenn man dieſes Kapitel im Ausſchuß ſehr
ein=
gehend behandelt habe, dann deswegen, weil hier eines der größten
Ver=
mögensobjekte vorliege, deſſen Rente ebenfalls eingehend geprüft werden
müſſe.
Abg. Schott=D.V.P. wünſcht, daß mit der ſchon ſeit Jahren
be=
triebenen Umorganiſation und dem Abbau nnn endlich Schluß gemacht
werde. Die Beförſterungsbeiträge der Gemeinden und Privaten ſind zu
hoch. Der heſſiſche Wald, der nach allgemeiner Auffaſſung einen
ausge=
zeichneten Beſtand hat, bedarf ſorgfältiger Pflege, kann aber auch zu den
Bedürfniſſen des Staates im Rahmen der notwendigen Kultur
herange=
zogen werden. Die Aufgabe aller Regiejagden, die ein Wildreſervoir
und eine Wertſteigerung für die umliegenden Gemeindejagden bilden,
können wir nicht unterſtützen.
Abg. Gußmann=Lbd, wünſcht Aenderung des heſſiſchem
Forſt=
geſetzes, das hinſichtlich der Waldgenoſſenſchaften und der Ausübung des
Vorkaufsrechtes auf Privatwald durch die Forſtämter in der Praxis
Mängel gezeigt habe.
Abg. Späth=Ztr. tritt für beſſere Berückſichtigung der berechtigten
Forderungen der Walbarbeiter ein. Hier ſeien viele Privatwaldbeſitzer
ſozialer eingeſtellt als der heſſiſche Staat.
Abg. Donat=Dem. nimmt Miniſter Korell in Schutz, der niemals
eine Regiefagd ſich habe zuſchreiben laſſen, wie man das im Lande
be=
hauptet habe.
Abg. Anthes=Soz. verlangt Eingreifen bei der Staatl.
Förſter=
ſchule in Schotten, wo Lehrer und Schüler ſich an nationalſozialiſtiſchen
Kundgebungen beteiligten.
Abg. Dr. Werner=Natſoz. fordert für alle Beamte völlige
Meinungsfreiheit entſprechend der Verfaſſung, auch wenn ſie den
gegen=
wärtigen Machthabern nicht in die Linie paſſe.
Landforſtmeiſter Heſſe
erklärt, er brauche ſich gegen die von kommuniſtiſcher Seite gekommene
Unterſtellung, er vertrete nur die Intereſſen der oberen Forſtbeamten,
wohl nicht zur Wehr ſetzen. Mich leiten allein die Bedürfniſſe des
heſſi=
ſchen Waldes, des Staats= und Gemeindewaldes, der eines der wichtigſten
Vermögensobjekte darſtellt. Im Dienſt fordere iſt vollen Einſatz
ſämt=
licher Beamten, und es iſt angebracht, wenn ich dann im Ausſchuß mich
gegen weiteren Abbau in der Forſtverwaltung ausgeſprochen habe. Die
Regiejagden in dem uns jetzt verbliebenen geringen Umfang können wir
nicht aufgeben. Sie ſind zur Erhaltung eines gewiſſen Wildbeſtandes
innerhalb der Grenzen der Landeskultur notwendig und ſteigern
außer=
dem den Wert der angrenzenden Gemeindejagden. Wenn auch die
reſt=
lichen, meiſt ſehr entlegenen Regiejagden verſteigert würden, iſt höchſtens
mit einer Einnahme von 25 000 RM. zu rechnen. Aus den verpachteten
Jagden nehmen wir über 125 000 RM. ein. Heſſen ſteht mit nur 26
Prozent Regiejagden an letzter Stelle aller deutſchen Länder. Preußen
beſitzt 95 Prozent Regiejagden, Bayern hat die Verpachtung aller
Staatsjagden wieder aufgegeben und 55 Prozent wieder in eigene Regie
übernommen. Wegen der hohen Beförſterungsbeiträge iſt zu bemerken,
daß nur rund 11 000 Hektar Gemeindewald eine Rente bis zu 15 Mk.
ab=
werfen, die durch die Beförſterungsbeiträge aufgezehrt wird, während
über 68 000 Hektar Gemeindewald mehr als 35 RM. pro Hektar
abwer=
fen. Berechtigte Klagen über den „Herrenſtandpunkt der Grünröcke” im
Wald werden wir abſtellen. Nur in Ausnahmefällen haben wir von dem
Vorkaufsrecht auf Privatwald Gebrauch gemacht, nämlich wenn dieſer an
ſtaatliche oder Gemeindewaldungen angrenzte. Bei der Bildung von
Wald= und Weggenoſſenſchaften üben wir keinen Zwang aus, ſondern
wollen den Privatbeſitzern nachweiſen, daß dieſe Einrichtung in ihrem
eigenen Intereſſe liegt. Für die Behauptung nationalſozialiſtiſcher
Be=
tätigung an der Förſterſchule in Schotten iſt uns kein Beweis geliefert
worden. Die fortgeſetzte Umorganiſation der Forſtverwaltung mit ihrem
dauernden Abbau hat uns aufgehalten und wir hoffen, daß hier
nun=
mehr ein Abſchluß eintritt.
Es folgen nunmehr die
Abſimmungen
zu den Vorbemerkungen des Etats und über die zahlreich vorliegenden
Anträge. Das Plenum billigt beinahe ausnahmslos die
Ausſchuß=
beſchlüſſe.
Der Antrag der Volkspartei, daß die von der Regierung verhängte
vorläufige Beförderungsſperre ausnahmslos für alle Beamte gelten ſoll,
wird von der Koalition abgelehnt.
Zugeſtimmt wird dem Antrag: „Soweit für die Beamten im
beſetz=
ten Gebiet ein erhöhter Wohnungsgeldzuſchuß und eine Beſatzungszulage
gewährt werden, fallen ſie mit dem 1. Juli 1930 weg.”
Der deutſchnationale Antrag, die geſamten Staatsausgaben um 10
Prozent zu ſenken, wird gegen die Antragſteller abgelehnt.
Der Antrag: „Umzugskoſten und Aufwandsentſchädigungen werden
an Beamte nicht mehr bezahlt, wenn ihnen eine Stelle auf Grund
eige=
ner Bewerbung um dieſe Stelle übertragen wird, oder wenn ſie eine
heit der großen Maſſe wurde zumal hervorgerufen durch
Bevor=
zugung des Herrenregiments, durch Anmaßungen des
Stadt=
adels und durch viele ſchlechte Amtshandlungen der Patrizier.
Unruhe in den Zeitereigniſſen, die Schrecken von Peſt und
Seu=
chen leiſteten der Unſicherheit im Lande noch Vorſchub.
Preis=
teuerungen waren Folgeerſcheinungen der Sucht nach
Wohl=
leben. Das Volk wurde ſeiner bisher gewohnten Einfachheit
immer mehr entfremdet. Neigung zu Gewalttätigkeiten machten
ſich bei hohen und niederen Ständen breit. Beſonders drückend
aber wurden die immer ſteigenden Steuerlaſten empfunden.
Immerhin waren die Wirren in Augsburg nicht ſo ſtark zu
verſpüren wie in anderen Städten. Das bedächtige und
ſpeku=
lative Augsburg hatte es rechtzeitig verſtanden, ſich eine eigene
Zunftverfaſſung zu geben; ihr Grundzug war ein tatkräftiges,
gleichberechtigtes Zuſammenarbeiten der ganzen Bürgerſchaft, in
die bereits die Handwerker hineingewachſen waren. Die „Herren=
Geſchlechter” lagen mit den Zünften nicht ſo ſehr im Kampf als
nur im Wettſtreit. Wechſelheiraten wurden überdies ein ſtarkes
Bindemittel.
Je mehr Augsburg als bürgerliches Stadtweſen erſtarkte, um
ſo weniger fehlten in Rechtsfragen die Reibereien mit den
frü=
heren Herren der Stadt, den Biſchöfen und ihrem
An=
hang. Biſchöfe und Domkapital ſtanden überdies in den
Kämpfen der Stadt oft auf gegneriſcher Seite. So
wur=
den Augsburgs Mauern bald zu eng, um neben der
bür=
gerlichen Republik auch die Herrſchaft des Biſchofs zu
um=
ſchließen. Den größten Anſtoß erregte die ſtets
überhand=
nehmende Verweltlichung und Entſittlichung der Geiſtlichkeit,
zu=
mal des hohen Klerus.
Biſchof Chriſtoph von Stadion ſelber ruft auf einer Synode
in Dillingen (1517) gegen die kirchlichen Würdenträger aus: „Das
Herz bricht mir, wenn ich ſo viele ſehen muß, die ganz leer und
ſinnlich ſind, denen an der Einſamkeit ekelt, welche Frömmigkeit,
Gehorſam und Demut haſſen; welche dem Umgang mit
Weibs=
perſonen, den Wucher, den Handel und Gewinnſt lieben.” Was
hier der Biſchof den „Gottesjunkern” vorwirft, das hatte das
Volk ſchon längſt und oft ausgeſprochen.
Trotz alledem war das kirchliche Leben in der mächtigſten
Reichsſtadt und alten Biſchofsſtadt Augsburg äußerlich hoch
ent=
wickelt. Kirchliche Feſte wurden mit großem Pomp gefeiert,
namentlich bei Anweſenheit des Kaiſers und bei den Reichstagen.
In hohem Maße äußerte ſich das religiöſe Empfinden teils aus
Apgſt und teils aus überzeugter Fürſorge für das Seelenheil
im den Antrieben zu den überaus vielen charitativen und
kirch=
lichen Stiftungen und in Freigebigkeit für Arme und Kranke.
So ſehr auch bei einem großen Teil des Prieſterſtandes, ſowie
vereinzelt in der Weltlichkeit ein Chriſtentum lebendig war, das
nur dem Glauben in ſtiller Zurückgezogenheit diente, um ſo ver=
derblicher war der in der Oeffentlichkeit ſich breit machende
kirchliche Luxus. Eine Begleiterſcheinung war die Jagd nach
fetten Pfründen, die Sucht nach möglichſt großem Beſitz von
Geld und Landesgütern. Die Zahl der Heiligenreliquien wurde
immer größer; der Ablaßhandel der Romaniſten wurde immer
ausgedehnter. Der Widerwille des Bürgertums gegen die
Ge=
walt= und Sonderechte der Geiſtlichkeit, ſowie gegen den das
naive Kirchentum lockernden Humanismus wuchs ſtändig mehr.
Arm wandte ſich gegen Reich; Untertan gegen Obrigkeit.
Das war der Zündſtoff, der ſich im Mittelalter allmählich
angeſammelt hatte, der raſch und leicht eine gewaltige Flamme
auflodern ließ. Die zu Beginn des 16. Jahrhundert
herrſchen=
den Zuſtände trieben von ſelbſt einer Säuberung, einer
not=
wendigen Neuerung und Beſſerung zu. Den welſchen
Boden=
ſatz mußte ein deutſcher Beſen auskehren.
So kam der Vorabend der Reformation.
Berliner Filmpremieren.
ark. Der neueſte amerikaniſche Tonfilm heißt „Der große
Gabbo‟. Die tragigroteske Geſchichte eines menſchlich mit ſich und
der Welt zerfallenen Artiſten und ſeiner Puppe, die ſozuſagen das
„Gewiſſen” von Gabbo ſymboliſiert. Anſätze zu einer neuartigen
pſychologiſch nicht unintereſſanten Tragikomödie. Und Anſätze zu einem
intereſſierenden dramatiſchen Darſteller eigenartigen Formats. Leider
bleibt es bei den Anſätzen. Das endloſe Beiwerk ſtört und hemmt ganz
maßlos die Entfaltung einer großen tragiſchen Linie. Seichte
Tanz=
ſzenen und raſſige Geſangsſchlager verdrängen die reine Menſchlichkeit,
und mögen ſie in ihrer Art optiſch noch ſo gelungen ſein. Und Amerikas
Regiſſeur=Größe, Erich von Stroheim, diesmal als Schauſpieler,
als tragiſcher Held herausgeſtellt, bleibt unausgeglichen in ſeiner gut
angefaßten Leiſtung. Mag ſein, daß die mehr als mittelmäßige deutſche
Tonherſtellung, die deutſchen Tonaufnahmen und Tonſchnitte die Schuld
an der wenig einheitlichen Wirkung tragen. Auch die deutſche
Sprach=
regie verſagte ſtellenweiſe ganz; insbeſondere die weiblichen Stimmen.
Die mehrſprachigen Tonfilmaufnahmen ſtecken heute noch allem
An=
ſcheine nach in den Kinderſchuhen; ganz gewiß müſſen hier noch ſo
manche Schwierigkeiten überwunden werden. Immerhin konnte der
nach einer Novelle von Ben Hecht unter der Regie von James Gruze
gedrehte Streifen einen Achtungserfolg verbuchen.
—Geſetz zum Schutze der Republik. Vom 25. März 1930. Mik
Ausführungs=, Durchführungs= und ergänzenden Beſtimmungen
(Reichsvereinsgeſetz, Reichspreſſegeſetz Strafgeſetzbuch und
Straf=
prozeßordnung) ſowie einem ausführlichen Sachregiſter. Erläutert
von Max Hahn Mittel=Oktav, 100 Seiten. 1,15 RM. Verlag Max
Galle, Berlin W. 8, Wilhelmſtr. 47 — Das Werkchen erläutert
in klarer, gemeinverſtändlicher Weiſe das für den Politiker wie
für jeden Staatsbürger ſo überaus klippenreiche Geſetz. Das Buch
beſitzen heißt: ſich vor Unannehmlichkeiten, namentlich vor der
Be=
rührung mit der Polizei und dem Staatsanwalt, ſchützen. Das
Werkchen iſt bei Konflikten ein guter Berater.
Stelle verſehen, auf die ſie ſich ſelbſt gemeldet haben”, wird der
Regie=
rung als Material überwieſen.
Das Plenum beſchließt, alle Staatsratsſtellen auf den Inhaber zu
be=
willigen und bei Freiwerden durch Miniſterialratsſtellen zu erſetzen.
Sämtliche Miniſterialratsſtellen der Gruppe Ib werden auf den Inhaber
geſetzt und bei Freiwerden durch Oberratsſtellen erſetzt.
Die Regierung wird erſucht, auf die Herabminderung der
Stellver=
tretungs= und Aushilfskoſten durch ſtrenge Anwendung einheitlicher
Richtlinien für alle Miniſterien hinzuarbeiten.
Die Regierung ſoll Beamte, „die eine auf den Inhaber bewilligte
Stelle innehaben, ſobald als möglich und ſoweit dienſtliche Intereſſen
nicht entgegenſtehen, auf eine andere Stelle verſetzen. Stellen in der
Lokalverwaltung ſind den Stellen in der Zentralverwaltung als gleich
zu achten.”
Die Regierung wird erſucht, bei der Reichsregierung auf eine
Aenderung der Reichsbeſoldungsordnung ſpäteſtens mit Wirkung vom
Rechnungsjahr 1931 mit dem Ziel einer weſentlichen Senkung der
Be=
amtengehalte in Reich, Ländern und Gemeinden hinzuwirken.
Außer=
dem ſoll ſie dem Landtag bis zum 1. April 1931 Vorlagen zu einer
Sen=
kung der Perſonalausgaben unterbreiten.
Die Kinderzuſchläge für Kinder vom 16. bis
21. Lebensjahr
werden wie folgt geregelt:
„Für Kinder über 16 bis 21 Jahren, die ſich noch in der
Schulaus=
bildung oder in der Ausbildung für einen künftig gegen Entgelt
auszu=
übenden Lebensberuf befinden, und nicht ein eigenes Einkommen von
mindeſtens 30 RM. monatlich haben, kann der Kinderzuſchlag in voller
Höhe nur dann gewährt werden, wenn der Beamte uſw. insgeſamt drei
oder mehr Kinder beſitzt, für die nach den ſeitherigen Beſtimmungen ein
Kinderzuſchlag oder eine widerrufliche Kinderbeihilfe gezahlt werden
konnte. Sind weniger als drei Kinder vorhanden, für die ein
Kinder=
zuſehlag oder eine Kinderbeihilfe in Frage kommen konnte, dann wird
für das erſte Kind über 16 Jahre kein Kinderzuſchlag, für das zweite
Kind über 16 bis 21 Jahre nur ein ſolcher in halber Höhe gewährt.
Sind bei zwei und mehr Lindern Kinder über 21 bis 24 Jahre
vorhanden, für die nach den bisherigen Grundſätzen eine widerrufliche
Beihilfe gewährt werden konnte, dann ſind als Kinder über 16 Jahre,
für die kein Kinderzuſchlag oder nur ein ſolcher in halber Höhe zu
zah=
len iſt, die Kinder über 21 bis 24 Jahre zu rechnen.
Für Kinder über 21 Jahre wird eine Kinderbeihilfe nicht mehr
gezahlt.”
Gegen Abſatz 1 und 2 ſtimmen Volkspartei, Demokraten, Volksrecht=
Partei, einige Zentrumsmitglieder und Deutſchnationale. Gegen den
letzten Abſatz ſtimmen jedoch die Demokraten nicht.
Die ſachlichen Ausgaben werden um 500 000 RM. herabgeſetzt,
wo=
von 250 000 RM. für den Wohnungsneubau verwendet werden. Die
Höhe der Tagegelder ſoll nachgeprüft werden. Die Regierung ſoll
weiter prüfen, wieweit Staatsbetriebe kaufmänniſch geführt und
inwieweit Beamte, die keine ſtaatlichen Hoheitsaufgaben erfüllen, durch
Angeſtellte erſetzt werden können.
Im kommenden Etatjahr erwartet der Landtag möglichſt ſchon einen
ausbalancierten Etat.
Auch das Kap. 1, Forſt= und Kameralgüter, wird in der
Ausſchuß=
faſſung genehmigt. Die Regierung wird ermächtigt, wegen der
Be=
förſterungsbeiträge für Gemeinde und Private Rückſicht auf beſondere
Notlagen zu nehmen.
Die Regiefagden ſollen auf die Fläche vermindert werden, die für
die Herbeiführung und Erhaltung eines angemeſſenen Wildſtandes
not=
wendig iſt. Die völlige Aufhebung der Regiejagden wurde mit 27:26
Stimmen der Sozialdemokdaten, Kommuniſten, Demokraten und einiger
Landbündler abgelehnt.
Der Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft erwidert auf eine Kleine
Anfrage: „Es iſt mir bekannt, daß eine Anzahl Gemeinden infolge
Aus=
ſteuerung der Erwerbsloſen aus der Arbeitsloſenverſicherung in
finan=
zielle Schwierigkeiten geraten ſind. Da die Arbeitsloſigkeit infolge der
ſchlechten Wirtſchaftslage als Kriegs= und Nachkriegsfolge anzuſprechen
iſt, muß es vornehmlich als Aufgabe des Reiches angeſehen werden, da
finanzielle Hilfe zu leiſten, wo die Notlage der Kommunen infolge der
Ausſteuerung untragbar hoch geworden iſt. In dieſem Sinne habe ich
bereits perſönlich Verhandlungen mit dem Herrn Reichsfinanzminiſter
eingeleitet. Im übrigen werden von der Regierung m
reitet, um durch internen Ausgleich eine Entlaſtung Ke
laſteten Gemeinden nach Möglichkeit herbeizuführen
ſchluß ſtehen. Im Rahmen des Landeskontingentes we
den Mittel zur Durchführung von Notſtandsarbeiten
Förderung von mir zur Verfügung geſtellt. Ueber di
aus den Mitteln der Reichsanſtalt beſchließt das
Um 2 Uhr wird die Sitzung auf Donnerstag, v.
vertagt.
Eine Zweckmeldung!
Frankfurter Blätter wollen von einer an
Zuſammenlegung des Landesfinanzamtsbezirkes
des ſüdlichen Teiles des Kaſſeler Bezirkes zu eit
den Landesfinanzamt Frankfurt wiſſen. Wir gla=
Frankfurt — wie das ſoeben erſt in einer ander
verſtändlich zum Ausdruck kam — eine derartige
begrüßen würde. Im übrigen aber dürfte von
Plan, gegen den ſich ſelbſtverſtändlich Heſſen y.
ſtemmen würde, zurzeit und auf abſehbare Zeit
Zum Offenbacher Exploſionsu
ſchreibt uns Herr Dr. Dietrich, der Leiter der Drogi
ſtadt, u. a.:
„Infolge des Offenbacher Exploſionsunglücks
Landtag geſtellt. Dieſe ſind verfrüht und ſogar über
doch die gerichtliche Unterſuchung ab. Der Verkehr:
Miſchungen iſt durch die polizeiliche Mineralöl=Verk
regelt. In den Fachſchulen wird nicht nur dieſe, ſor
terie nach allen Richtungen hin unter ganz beſond
der damit verbundenen Gefahren wochenlang als u
delt. Die Schulbehörde, wie die zu den Abſchluß
Gäſte, können den abgehenden Schülern kein andere,
als daß ſie die Materie weitgehendſt beherrſchen.”
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[ ← ][ ][ → ]Donnerstag, den 22. Mai 1930
Seite 5
10
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Mendeshraprftadt.
Darmſtadi, den 22 Mai.
Nikreuztag in aller Welk.
jotkreuztag in dieſem Jahre am 1. Juni.
findet in dieſem Jahre am 1. Juni Rotkreuztag
Tag, an dem regelmäßig einmal im Jahre das
alle ſeine Mitglieder, Mitarbeiter und Getreuen
it der ganzen Kraft einer für ein gemeinſames Ziel
einſchaft in aller Oeffentlichkeit werbend zu wirken.
e ſind keine ausſchließliche deutſche Einrichtung.
reuz nicht nur in Deutſchland, ſondern noch in 56
bt, ſo iſt auch ein Rotkreuztag als allgemeiner
ele und die Aufgaben des Roten Kreuzes in faſt
eine Erſcheinung, die Popularität erlangt hat.
die Popularität des deutſchen Rotkreuztages von
en. Das iſt erſichtlich aus den wachſenden
Erträg=
uuztag veranſtalteten Volksſammlung.
ße Rote Kreuz rührt am Rotkreuztage eine echt
rommel. Beim letzten Mal iſt in Amerika am
gliederzahl des Amerikaniſchen Roten Kreuzes auf
ſtiegen. Die Zahl von 5 Millionen Mitgliedern
Jahr als Ziel geſetzt. In England rechnete man
uzſammlung auf eine Zunahme von 10 000 Pfund,
ſe dieſes Ergebnis beinahe erreicht. In
Griechen=
nlungsmöglichkeit in der Bevölkerung durch die
idemien und Erdbeben faſt erſchöpft, und dennoch
ag am Rotkreuztag über 1 Millionen Dracwn.
ie Regierung am Rotkreuztage im vorigen Jahre
Befreiung von den Poſt= und Frachtgebühren für
z Roten Kreuzes an. Straßenbahn, Taxis,
Schif=
heater, Kinos und die allgemeinen öffentlichen
n einen Prozentſatz der Einnahmen an die Rot=
Beſondere Abzeichen wurden denfenigen angeſteckt,
ige als Mitglieder eintrugen.
dem deutſchen Gefühl, für tiefinnerliche Aufgaben
ote Kreuz ſie erfüllen ſoll, laute Reklame wie für
zu machen. In allen Teilen des Reiches werden
in Veranſtaltungen, die Rotkreuzarbeit in
gebüh=
n und die Tätigkeit der Erſten Hilfe, wie ſie die
Roten Kreuzes freiwillig und ohne Entgelt aus=
Uebungen zeigen. Wir glauben, daß die
Rot=
otkreuzgedanke ſtark genug im Bewußtſein großer
ruht, und daß es an der wirtſchaftlichen Sorge,
imachen hat, und vielfach auch an der
Bequemlich=
in Deutſchland die zweite Million der
Rotkreuz=
rreicht iſt. Wieviel mehr Herzen, Köpfe und Hände
hen, um zu helfen.
ichſten Rotkreuztag ſein Scherflein zur
Rotkreuz=
ſich deſſen bewußt ſein. Das Rote Kreuz ſteht
n Mitglied werden. Konfeſſionelle, politiſche und
nnt das Rote Kreuz nicht. Es iſt nur da, um zu
und von wem es gerufen wird.
der heſſiſchen Rechtsanwalts= und
iSsangeſtellken in Darmſtadk.
chen Orten vereinigten ſich am Sonntag im
one” die Vertreter der Reno=Angeſtellten zu
Ueber 60 Delegierte waren erſchienen. Nach
n des Verſammlungsleiters, Bürovorſteher
der auf die Notwendigkeit des Zuſammen=
Ingeſtellten innerhalb einer großen, ſtarken
s, ſprach der Geſchäftsführer der
Reichsver=
nwalts= und Notariatsangeſtellten im G.D.A.
über „Die Rechtsanwalts= und
Notariats=
terenden ſozial= und wirtſchaftspolitiſchen
betonte, daß die mißlichen Anſtellungs= und
ines großen Teils der Reno=Angeſtellten den
Arbeitsverträge dringend erforderlich mache.
ig der Reno=Angeſtellten habe bereits an 28
für die Reno=Angeſtellten zum Abſchluß
ge=
gen heſſiſchen Orten ſei vom G.D.A. aus eine
leitet worden. Ueberaus notwendig ſei eine
pitzenſtellung der Reno=Angeſtellten durch
altbar gewordenen 8 157 ZPO. Der G.D.A.
iges Auftreten der befähigten Bürovorſteher
retung des Anwalts oder als ſelbſtändiger
rner fordere der G.D.A. die paritätiſche
Aus=
iltskammer ſowie die Uebertragung der
Ur=
die Anwaltsangeſtellten. Durch Schaffung
ngeſtelltenrechts ſollen die Reno=Angeſtellten
Hinſicht den kaufmänniſchen Angeſtellten
icht legt die Reichsvereinigung der Reno=
4. auf die fachliche Fortbildung ihrer Mitglie=
Reichsregierung durchgeführten
Bildungs=
ariats= und Prozeßkurſe), die reges Intereſſe
derte zum Schluß ſeiner beifällig
aufgenom=
zur Mitarbeit und Erreichung der geſteckten
„Luglas”, ein neues Sicherheiksglas.
Auf Veranlaſſung des Starkenburger Automobilklubs hielt Herr
Dr. Otto Röhm gelegentlich eines Abendausfluges nach Seeheim einen
Vortrag über ein neues intereſſantes nichtſplitterndes Sicherheitsglas,
eine Erfindung der Fa. Röhm u. Haas, chemiſche Fabrik, Darmſtadt, die
dieſes Glas auch herſtellt. Es gibt ſchon ſeit längerem ein
nichtſplittern=
des Sicherheitsglas, ſo führte Herr Dr. Röhm aus, das hergeſtellt wird,
indem zwei Glasplatten durch eine Zwiſchenſchicht, Zelluloid (eine Art
Film) chemiſch feſt miteinander verbunden werden. Dieſes
Sicherheits=
glas kann nicht ſplittern bei Schlag oder Stoß, weil die Zelluloidſchicht
die Splitter bindet. Das Zelluloſe=, bzw. Zelluloidſicherheitsglas hat
aber auch einen Nachteil, der ſich oft, namentlich nach längerem Gebrauch,
unangenehm bemerkbar macht. Die Zwiſchenſchicht iſt nicht unbedingt
beſtändig, ſie löſt ſich bei gewiſſen Einwirkungen, ſie hält auch bei ſtarken
Zerſtörungen die Glasſplitter nicht ſo feſt wie es wünſchenswert wäre,
vor allem aber werden die Gläſer nach längerem Gebrauch und bei
Wit=
terungseinflüſſen gelb und vermindern die Durchſichtigkeit. Daß trotz
dieſer Nachteile das Sicherheitsglas, namentlich in Amerika, in
außer=
ordentlich ſtarkem Maße verwendet wird, beſonders zum Automobilbau,
beweiſt die Wichtigkeit dieſer Erfindung gerade für Autofahrer. In der
Tat entſtehen durch ſplitterndes Glas bei Autounfällen ſehr oft
Ver=
letzungen und Verwundungen, oft ſehr gefährlicher Art, die den
eigent=
lichen Unfall zum Schaden des Autofahrers erheblich vergrößern. Durch
nichtſplitterndes Glas läßt ſich das leicht vermeiden. In Deutſchland hat
die Einführung des Sicherheitsglaſes noch nicht den Umfang
angenom=
men, vermutlich infolge der Nachteile, die das bisher hergeſtellte
Sicher=
heitsglas noch hat.
Die Fa. Röhm u. Haas, Darmſtadt, beſonders Herr Dr. Röhm
ſelbſt, haben ſich ſeit vielen Jahren mit der Schaffung eines
einwand=
freien, ſplitterſicheren Glaſes befaßt. Schon in ſeiner Doktorarbeit hat
Herr Dr. Röhm vor 30 Jahren die chemiſche Herſtellung einer
gummi=
ähnlichen, ungemein zähen, durchſichtigen Maſſe behandelt, deren
Her=
ſtellung natürlich Fabrikgeheimnis iſt. In den Jahren 28/29 aber gelang
erſt mit Hilfe des Chemikers Herrn Dr. Bauer die induſtrielle
Her=
ſtellung dieſer Maſſe und ihre Verwendung für die Schaffung eines
Sicherheitsglaſes von bisher unerreichter Qualität und ganz neuen
Eigenſchaften. Das „Luglas” unterſcheidet ſich von den bisher bekannten
Sicherheitsgläſern ganz weſentlich durch ſeine viel ſtärkere Elaſtizität,
durch ſeine Klarheit, Wetterbeſtändigkeit und faſt unbegrenzte Haltbarkeit
im Gebrauch. Die Zwiſchenſchicht iſt völlig farblos und auch gegen
an=
haltende Sonnenbelichtung völlig unempfindlich.
Das Luglas iſt leicht ſchneidbar und kann auch in gewölbter und
gebogener Form hergeſtellt werden. Bei Feſtigkeitsproben der
verſchie=
denen Sicherheitsgläſer hat ſich ergeben, daß die Bruch= und
Schlagfeſtig=
keit und ganz beſonders die Splitterſicherheit des Luglaſes größer iſt als
bei anderen Sicherheitsgläſern. Die große Lebensdauer des Glaſes, die
natürlich eine Verminderung der Erhaltungskoſten bedeutet, geſtattet
ſeine Anwendung auch dort, wo man Sicherheitsglas bisher wegen ſeiner
Kurzlebigkeit nicht nehmen konnte, bei der Verglaſung von Eiſen= und
Straßenbahnwagen wie auch bei einfachen Kraftwagen.
Herr Oberregierungsrat Dr. Bernheim, der zu Beginn des
Vortrags ſowohl die erſchienenen Klubmitglieder und Freunde und
in=
ſonderheit Herrn Dr. Otto Röhm herzlichſt begrüßt hatte und darauf
hinwies, daß der Starkenburger A.C. auch durch Veranſtaltungen in
dieſer Art ſeinen Mitgliedern Wichtiges und Wertvolles zu geben
ver=
ſuche, ſprach auch am Schluſſe des Vortrages dem Redner verbindlichſten
Dank für ſeine ebenſo intereſſanten, wie wertvollen Ausführungen aus.
Er hob beſonders die Tatſache hervor, daß es einer heſſiſchen Firma
ge=
lungen iſt, ein derart ausgezeichnetes Sicherheitsglas zu ſchaffen, deſſen
Verwendung im Automobilbau allgemein dringendſt zu wünſchen wäre.
Im übrigen war der Abend als Klubtour gedacht und verlief auch
in ſeinem weiteren Teile, wie beim Starkenburger gewohnt, animiert und
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harmoniſch.
Friedr ich Schaefer, Darmstadt, Ludwigspl. 7. Tel. 45
— Frühlingsfeſt ber Volksbühne am 28. Mai (Mittwoch vor
Him=
melfahrt) im Saalbau. Ihre Mitwirkung haben zugeſagt: Regina
Harre (Operettenſchlager), Käte Walter (heitere Lieder und Arien),
Ge=
ſchwiſter Reiß (Tänze), Hans Baumeiſter (Anſager, Rezitationen,
Cou=
plets), Jazzkapelle: Max Buddenhagen, am Flügel: Beppo Geiger. Die
ſämtlichen Mitwirkenden ſind Mitglieder des Heſſiſchen Landestheaters.
Tanzmuſik: Stadtorcheſter. Das Feſt wird den früheren Schlußfeiern in
nichts nachſtehen. Eintrittskarten zum Einheitspreiſe von 1 Mark ſind
in der Geſchäftsſtelle der Volksbühne, Eliſabethenſtraße 34 (Haus Alter)
und im Verkehrsbureau zu haben.
— Deutſch=Evangeliſcher Frauenbund, Ortsgruppe Darmſtadt.
Die Hauptverſammlung mit dem Vortrag von Pfarrer Weiß
findet Freitag, den 23. Mai (nicht Donnerstag, 22. Mai) im
Ge=
meindeſaal der Pauluskirche, nachmittags 4½ Uhr ſtatt.
— Hohes Alter. Der Wagenmeiſter i. R. Karl Hirſch feiert am
22. Mai in voller Rüſtigkeit ſeinen 70. Geburtstag.
de die Gründung einer Landesgruppe Heſſen
n im G.D.A. beſchloſſen. In den Vorſtand
Walter=Darmſtadt, 1. Vorſitzender,
Muſſel=
rſitzender, Frl. Zimmer=Darmſtadt und Frl.
2). gewählt. In einiger Zeit ſoll eine weitere
n Reno=Angeſtellten erfolgen, die ſich ganz
dertragsfragen beſchäftigen wird.
ung des Stadtrats findet Dienstag, den 27.
Nathaus ſtatt. Eventuell Fortſetzung am Mitt=
17 Uhr daſelbſt. Auf der Tagesordnung ſteht:
1930. — Die für Donnerstag, den 22., und
inderaumten Sitzungen des Stadtrats fallen aus
Echitekt beim internationalen Wettbewerb in Bel=
Ordinariat in Belgrad (Jugoſlavien) wurde
Mernationaler Wettbewerb zur Erlangung von
miſch=katholiſche Kathedrale ausgeſchrieben. Der
i und ſein Mitarbeiter, Architekt Philipp
Dainzer Kind, beteiligten ſich ebenfalls von
Preisausſchreiben, und es wurde ihr Entwurf
eerden darf, daß der Verfaſſer Architekt Philipp
der Landesbaugewerkſchule Darmſtadt unter
oop war.
nach Köln a. Rhein. In der Zeit vom 26.
„ler der Deutſchnationale=Handlungsgehilfen=
Ahein ſeinen diesjährigen Verbandstag. Im
26e Tagung werden eine Reihe von Studien=
Don Frankfurt a. M. und anderen Orten
beſondere Ferienzüge eingelegt, ſo daß
„e nach Köln a. Rhein möglich iſt. Nähere
Delden von der Gaugeſchäftsſtelle des D.H.V.,
„Ngnyſtraße 43, ſowie von der hieſigen
Ge=
aße 35, erteilt.
Tagesordnung zur Sitzung des Provinzial=Ausſchuſſes am
24. Mai, vormittags 9 Uhr. 1 Klage des Dr. jur. Rolf Sortana
gegen den Polizeibefehl des Polizeiamts Darmſtadt vom 21. 3.
1930 wegen Verſagung der Ausführung von hynotiſchen
Experi=
menten in ſeinem am 25. 3. 1930 in Darmſtadt gehaltenen
Vor=
trag. 2. Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Stadt Offenbach
ge=
gen den Bezirksfürſorgeverband Kreis Offenbach wegen Erſatz
von Krankenhauskoſten für Pauline Friedmann. 3. Berufung
des Karl Kirchner, Offenbach a. M., Sprendlinger Str. 75, gegen
den Beſcheid des Kreisausſchuſſes Offenbach vom 5. Februar 1930
wegen Entziehung ſeines Kraftfahrzeugführerſcheins. 4. Geſuch
der Eheleute Adam Vincenz Treffert aus Bensheim um Erteilung
der Erlaubnis zum Betrieb einer Kaffeewirtſchaft mit
Brannt=
weinausſchank im Hauſe Bahnhofſtraße 27. 5. Klage der Gemeinde
Klein=Bieberau gegen den Beſchluß des Kreisdirektors des
Krei=
ſes Dieburg vom 21. 11. 29, betr. Anſinnen nach Art. 210 LGO.
wegen Regelung der Beſoldungsverhältniſſe der Gemeindebeamten
der Gemeinde Klein=Bieberau. 6. Berufung der Thereſe Fauti,
Rhein=Dürkheim, gegen den Beſchluß des Kreisausſchuſſes
Bens=
heim vom 28. März 1930 wegen Nichterteilung der Erlaubnis
zum Betrieb einer Schankwirtſchaft ohne Branntweinausſchank an
der Rheinfähre Nordheim—Rhein=Dürkheim. 7. Geſuch des
Lud=
wig Lenz zu Offenbach a. M. um Erteilung der Erlaubnis zum
Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Branntweinausſchank im Hauſe
Straße der Republik 68 zu Offenbach a. M.
Gelbe Raucherzähne. „Ich benutze ſeit Jahren die Chlorodont=Zahnpaſte
und bin mit der Verwendung derſelben ſehr zufrieden. Trotzdem ich ein
Kettenraucher bin, ſind meine Zähne ſtets blendend weiß. Auch fehlt mir kein
einziger Zahn, ſodaß ich behaupte, nur „Chlorodont” erhält meine Zähne
geſund.” H. Grunenberg, München. — Chlorodont: Zahnpaſte,
Zahn=
bürſten, Mundwaſſer Einheitspreis 1 Mk. bei höchſter Qualität. In allen
Chlorodont=Verkaufsſtellen zu haben.
(I.Br. 10
Welkmeiſterſchafken der Skudenken.
Die Quartiermacher der italieniſchen Nationalmannſchaft
in Darmſtadt.
Anläßlich der Weltmeiſterſchaften der Studenten, die in der Zeit
vom 1. bis 10. Auguſt in Darmſtadt ſtattfinden, hat bereits Italien, wie
bekannt, eine Mannſchaft von 126 Sportleuten gemeldet. Der
Unter=
bringungsausſchuß hat die italieniſche Mannſchaft geſchloſſen in
Jugen=
heim an der Bergſtraße untergebracht, und es ſpricht für das
Organi=
ſationstalent der Italiener, daß ſie bereits heute ſchon zwei ihrer
ver=
antwortlichen Herren nach Darmſtadt ſchickten, um ſich über alle näheren
Bedingungen des Wettkampfes zu erkundigen.
Es waren anweſend Herr Dr. Mario Saini. Chef des
Sport=
bureaus der Gruppi „Univerſitari fasciſti” und gleichzeitig Mitglied des
Fußballnationalverbandes, ebenſo für Leichtathletik und Schwimmen.
In ſeiner Begleitung war Herr Direktor Noſſan, der als einer der
Direktoren des großen italieniſchen Reiſebureaus „Compagnia Italiang
Turismo” die rein reiſetechniſchen Vorausſetzungen prüfte. Herr Dr.
Saini hält die Wahl Darmſtadts für außerordentlich glücklich, da gerade
eine Mittelſtadt viel beſſer als eine Großſtadt geeignet ſei, eine
derarti=
ges Sportfeſt durchzuführen. Ueberraſcht waren beide Herren von dem
Hochſchul=Stadion der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt; ſie erklärten,
in kleinem Maßſtab noch nie einen ſolchen Komfort und ſolche
vollkom=
mene Organiſation eines Sportplatzes angetroffen zu haben, als dies
in Darmſtadt der Fall iſt.
Bei einer Beſichtigung des Luftkurortes Jugenheim an der
Berg=
ſtraße — die leider in ſtrömendem Regen erfolgen mußte — waren die
Herren entzückt von der wunderbaren Lage und ſagten einſtimmig, daß
die italieniſche Mannſchaft ſich hier eigentlich 12 Tage zur Erholung
befinden würde. Einige Schwierigkeiten gab es lediglich bei den
Ver=
handlungen über die Größe der Spaghetti=Portionen; aber auch hier
wurde ein Weg gefunden.
Herr Dr. Saini wurde gefragt, ob er bereits ſchon Namen von
pro=
minenten Mitgliedern ſeiner Nationalmannſchaft nennen könnte;
dar=
aufhin erklärte er für Fußball folgende Namen (die Zahl hinter
dem Namen bedeutet, wie oft der einzelne Spieler für Italien
inter=
national geſpielt hat):
Pitto (19), Bologna, Läufer;
Conſtantino (10), Bari, rechts außen;
Barzan (4) Roma, rechter Verteidiger;
Allemandi (10), Ambroſia, linker Verteidiger;
Martin III (8), Turin, Verteidiger oder Läufer;
Avale (2), Alleſandro, halb rechts;
Martin II (3), Turin, rechter Verteidiger;
Salluſtro (4), Neapel, Mittelſtürmer;
Giulliani (1), Brescia, halb rechts;
Mazzoni (3), Modena, Mittelſtürmer;
Varglien Tuentus, rechter Läufer;
Mosca (Weltmeiſterſch. in Paris 1928), Inventus, I. Läufer.
Puerari, Genua, rechts außen;
Balutrini, Alebroſiana, halb rechts;
Bedini, Tuventus:
Bonadeo, Lazio (Rom);
Bernardini (14), Mittelläufer in Paris 88.
Die italieniſche Studentenmannſchaft, die in Darmſtadt demnach mit
9 oder 10 Internationalen antreten wird, ſpielte im Jahre 1927 gegen
Oeſterreich 3:2 und 3:0, gegen Ungarn 1:0, gegen Schweiz 11:0; im
Jahre 1928 in Paris bei den Weltmeiſterſchaften der Studenten: gegen
Frankreich 4:0, gegen Tſchechoſlowakei 2:2, gegen Ungarn 1:0; im
Jahre 1929 gegen Tſchechoſlowakei 6:0 (30 000 Zuſchauer), gegen Ungarn
1:0 (25 000 Zuſchauer).
Weiterhin nannte Herr Dr. Saini einige Namen für die
Leicht=
athletik: Piva: 100 Meter 10.8 Sek., 200 Meter B2.2 Sek., 400 Meter
50.4 Sek.; Tomaſi 7,41 Meter Weitſprung; Vianello 400 Meter 50.4
Sek.; Mignani: Diskus 42,50 Meter, Kugel: 13 Meter; Palmieri:
Speerwerfen 58 Meter, Hochſprung 1,85 Meter; Tugnolt: 800 Meter
1:56.4 Min. (Univerſitätsrekord), 1500 Meter 4.4 Min. — Für Italien
gewonnen wurden zwei Leichtathletik=Länderkämpfe gegen Ungarn mit
10—15 Punkten Differenz.
Für Schwimmen konnte Herr Dr. Saini vorläufig nur zwei
Leute benennen: Coſtoli (über 400 Meter Favorit, 400 Meter= und 1500
Meter=Rekordinhaber; Baeigalupo (400—1500 Meter, 1. in Paris).
Im Tennis tritt Italien mit einer außerordentlich ſtarken
Mann=
ſchaft an, die ſich zuſammenſetzt aus: Del Bono, der Mitglied der
eng=
liſchen Cup=Davis=Mannſchaft iſt: De Stefani und Caslini, ebenfalls
Mitglieder der Cup=Davis=Mannſchaft; Sertorio, italieniſche
Meiſter=
ſchaft 1929 und Univerſitätsmeiſterſchaft; Bocciardo wurde in Paris
Weltmeiſter.
Im Fechten wird Italien unter anderem entſenden: Verrati:
Florett, Raſtelli: Florett; Minoli: Degen (3. Meiſter in Amſterdam),
Agoſtoni: Degen (3. Meiſter in Amſterdam); Gabrielli: Säbel (dritter
Meiſter in Paris), Poca: Säbel.
Italien wird ſich in der Leichtathletik an folgenden
Wett=
kämpfen beteiligen:
Läufe: 100 Meter, 200 Meter, 800 Meter, 1500 Meter;
4mal100 Meter Staffellauf, 4mal400 Meter Staffellauf
200=, 200=, 400=, 800 Meter=Staffel (olympiſche Staffel),
Diskus und Weitſprung.
Die angegebenen Namen ſind natürlich nur die Ausleſe einer ſehr
viel größeren Mannſchaft. Auf jeden Fall iſt feſtzuſtellen, daß wir,
und nicht nur Deutſchland, ſondern alle anweſenden Nationen, mit einer
eminent ſtarken italieniſchen Vertretung zu rechnen haben, die im
Fuß=
ball heute ſchon als unſchlagbar bezeichnet werden kann.
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus Kleines Haus Donnerstag,22. Mai 20—22.30 Uhr Nivalen
G16 Darmſt. Volksb. Gr. 1-4 Keine Vorſtellung Freitag,
23. Mai Keine Vorſtellung 120—22.30 Uhr. (Zuſ.=Miete
VII 12) Die Kaſſette Samstag,
24. Mai 19—22 15 Uhr (l. 25)
Zum erſten Male
Das Leben des Oreſt . 20—22.15 Uhr
(Volksvorſt., T Gr. 1 bis 5)
Der Kaiſer von Amerika Sonntag.
25. Mai 18.30—22.15 Uhr. /Heſil.=M.
1 12, III 121 Tannhänſer 20—22.30 Uhr. Zſ.=M.11111
Die Kaſſette Montag,
26. Mai 19.30—22.15 Uhr. K 25, T
Gr. 2 u. 3. Don Giovanni Keine Vorſtellung Dienstag,
27. Mai 19.30—22.45 Uhr, A 24, R15
Darmſt. Volksb. Gr. I u. II
Das Leben des Dreſt Unbeſtimmt
Erſtaufführung „Das Leben des Oreſt”. In Anweſenheit des
Kom=
poniſten findet Samstag, den 24. Mai, im Großen Haus die erſte
Auf=
führung der großen Oper „Das Leben des Oreſt” von Ernſt Krenek
unter muſikaliſcher Leitung von Dr. Karl Böhm ſtatt. Inſzenierung:
Arthur Maria Rabenalt und Wilhelm Reinking. In den Hauptrollen:
Komregg, Grahl, Landwehr, v. Stoſch, Walter, Jacobs, Liebel,
Herr=
mann, Vogt, Overlack.
Die Tanzgruppe des Heſſiſchen Landestheaters wurde eingeladen,
gelegentlich des zweiten Deutſchen Tänzer=Kongreſſes in München im
Juni d. Js. im Münchener Prinzregenten=Theater zwei Aufführungen
der Tanzpantomime „Soirée” von Cläre Eckſtein zu veranſtalten.
Seite 6
Donnerstag, den 22. Mai 1930
Naturkundliche Spaziergänge rund um Darmſtadt.
Ueber dieſes Thema ſprach im Gartenbauverein
Franz Kallenbach=Darmſtadt an Hand trefflicher
eigener Lichtbilder.
Wir leben im Zeitalter der Maſchinen. Auch der Menſch iſt
auf dem Wege, zur Maſchine zu werden. Die Naturentfremdung
macht leider immer gewaltigere Fortſchritte. In der Schule einer
amerikaniſchen Weltſtadt hatten die meiſten Schüler niemals einen
lebenden Baum geſehen, wie die Preſſe vor einiger Zeit berichtete.
Die Verbindungen mit der Natur werden immer mehr gelöſt,
was die verſchiedenſten Schädigungen an Körper und Seele im
Gefolge hat. In dieſem Zuſammenhang ſind auch die betonten
Beſtrebungen der Heimatſchule und der Jugendpflege zu begrüßen,
die insbeſondere das heranwachſende Geſchlecht wieder mehr in
Berührung mit der heimiſchen Natur bringen. Wenig förderlich
ſind allerdings hierfür die bedauerlichen Sparmaßnahmen auf dem
Gebiete des Schulweſens. Hinaus in die Natur, mit offenen
Augen ſehen und beobachten lernen, Freude an der Natur und
Heimat, das iſt der beſte Jungbrunnen für unſer Volk, das
wir=
kungsvollſte Kampfmittel gegen den öden Vergnügungstaumel
unſerer modernen Zeit.
Zuerſt ein Rundgang durch den Herrngarten und auch
einiges Auffallende aus der Stadt ſelbſt Verſchiedene
Pyra=
mideneichen am Schloß, am Miniſterium, Sprößlinge der
be=
rühmten Harreshäuſer, ſchönen Eiche”, in der Haltung an
Pap=
peln erinnernd, ſind Bildungsabweichungen, die von der
gewöhn=
lich breitkronigen Form der Eichen augenfällig verſchieden ſind.
Der Herrngarten bietet ſelbſt in ſeiner modernen Aufmachung zu
jeder Jahreszeit viel des Schönen und Belehrenden. Beſonderes
Intereſſe fanden die ſchönen Pappeln am Teich, die leider von
verſchiedenen Schmarotzern, den Miſteln und den
Zunderſchwäm=
men immer mehr mitgenommen werden. Wenn die Samenwolle
der Weiden und Pappeln fliegt, kann man auf den
Herrngarten=
wegen ſogar einheimiſchen Kapok ſammeln. Eine beſondere
Augen=
weide bieten die vielen ausländiſchen Zierſträucher in ihrer
Blüte=
zeit, wie die kleinblütige Roßkaſtanie, der Perückenſtrauch und
viele andere. Eine beſondere Frühlingsfreude iſt es, in der Stadt
nach den ſchönſten Magnolien und Glyzinen zu ſuchen.
Die Schlangenſtämme dieſer Lianen können durch die Kraft ihrer
Umwindung ſogar manchem Hausgeländer gefährlich werden. Ein
Rundgang in der Nähe der Stadt weckt manche hiſtoriſche
Erinne=
rung. Die Scheppallee iſt hervorgeangen aus einem etwa
vor 200 Jahren angelegten Kiefernzaun, der künſtlich niedrig
ge=
halten wurde und zum Griesheimer Haus führte. Die
Maul=
beerallee macht uns aufmerkſam auf die verſchiedenen
Ver=
ſuche in Heſſen zur Förderung des Seidenbaues. Beide hiſtoriſche
Naturdenkmäler verdienen den größten Schutz durch die
Bevöl=
kerung.
Auf dem Weiterweg nach Kranichſtein beobachten wir die
prächtige Sumpfzypreſſe am Teich, die beſonders durch die
knor=
rigen, aus dem Boden ragenden Atemwurzeln auffällt, und von
weitem ſchon bemerkbar iſt durch die zierende Tafel: Baden und
Schlittſchuhlaufen verboten
Einen weiteren Ausflug unternehmen wir nach Cberſtadt
und nach dem Pfungſtädter Moor. Die Steppenflora des
mittelrheiniſchen Sandgebietes iſt einzigartig und weltberühmt.
Das vor Tauſenden von Jahren die oberrheiniſche Tiefebene von
Baſel bis Mainz ausfüllende Meer hat uns gewaltige Sandmaſſen
hinterlaſſen, welche den natürlichen Untergrund bilden für dieſe
Trockenlandflora, die noch beſonders durch das wärmſte Klima
von Deutſchland und durch die geringen Niederſchläge unſeres
Gebietes begünſtigt wird. Durch die verſchiedenſten Mittel ſchützt
die Natur die Kinder dieſes Florengebietes vor zu ſtarker
Ver=
dunſtung: durch Haarfilz bei der Sandſtrohblume durch ätheriſche
Oele beim Thymian, durch harte Blätter beim Mannstreu, durch
tiefgehende Wurzeln an dem Beifuß, durch eingerollte Blätter bei
verſchiedenen Gräſern uſw. Ein Glück iſt es, daß die von uns
be=
ſuchte Eberſtädter Düne, welche Ueberreſte einer vor
Jahrtauſen=
den hier beimiſchen Steppenflora trägt, jetzt durch die
Bemühun=
gen des Heſſiſchen Forſtminiſteriums vor der gänzlichen Zerſtörung
geſchützt wird. Auch die Kiefer iſt durch ihre tiefgehenden
Pfahl=
wurzeln an dieſe Trockengebiete vorzüglich angepaßt. Die gleichen
Schutzmittel finden wir bei den Bewohnern dieſer trockenen
Kie=
fernwälder, bei den herrlichen Wintergrünarten und bei dem
Deutſchen Edelweiß, dem roſa und weiß blühenden Katzenpfötchen.
Auch das Tierleben dieſes Sandgebietes zeigt uns viel
Merkwür=
diges, ſo den fanggrubenbauenden Ameiſenlöwen, die
merkwür=
digen Raupen der Beifußeule, die durch ihre treffliche Anpaſſung
kaum auf ihrem Wirt zu ſehen iſt. Die vielen Spechtſchmieden im
Kiefernwald laſſen uns nachdenken über die Geſchicklichkeit unſeres
Waldzimmermanns.
Das nahe Pfunggſtädter Moor iſt ein gutes
Unter=
richtsmittel für die Entſtehung von Torf, Braun= und Steinkohle.
Solche Torfbildungen in verſchlammten Flußböden finden wir
ver=
ſchiedentlich in der Rheinebene, wo früher der Neckar nahe der
Bergſtraße ſeine Mäanderſchlingen zog.
Ein genau ſo intereſſantes Naturgebiet durchwandern wir
in den Auenwäldern am Rhein. Leider hat es durch den
modernen Waſſerſportbetrieb ſchon übergenug Freunde gefunden.
Lärmende Menſchenmaſſen ſind dem noch ganz urwüchſigen Vogel=
und Pflanzenleben dieſes Naturgebietes nicht zuträglich, wo heute
zum Glück noch Reiher und Milan in ſtattlicher Zahl horſten.
Kein Wunder, daß unſer Heſſiſcher Landsmann, der berühmte
Ornithologe, Paſtor Dr. Kleinſchmidt, in dieſem Gebiet manch
wunderſame Entdeckung gemacht hat. Dichte Lianenkuliſſen der
Waldrebe hängen dort 20 Meter hoch in unentwirrbaren Maſſen
von den Kronen der Ulmen, Pappeln und Eichen herab, ein
ſchwer zugängliches Dickicht bildend, geſchützt auch durch meterhohe
Brenneſſeln, und oft auch ganz unzugänglich durch das Hochwaſſer.
An die unheimliche Macht der Waſſergewalten mahnen uns die
düſter ſchwarzen Kolke, anfangs 20 und 30 Meter tiefe
Strudel=
löcher beim Dammbruch, die allmählich verſanden. Die hinter
den Binſen= und Schilfſtreifen des Ufers liegenden Weidengürtel
und die galerieartig dahinter aufragenden Auenwälder geben
dieſer herrlichen Landſchaft ein ganz beſonderes Gepräge. Daß
uns dieſes einzigartige Urnaturgebiet noch recht lange erhalten
bleibt, danken wir nicht nur den Schutzbeſtrebungen unſerer
Forſtbehörde, ſondern den verſchiedenen Plagegeiſtern aus dem
Reiche der Inſekten, den Stechmücken, Schnaken und Zecken, von
denen der Auenwald eine Ueberfülle aufzuweiſen hat. Auch für
hiſtoriſche Reminiſzenzen ſorgt uns das Rheingebiet, es ſei nur
erinnert an die Schwedenſäule, an den Waid, den Vorläufer des
Indigos, die Färberpflanze unſerer Vorfahren und des
Mittel=
alters, und an die Weberkarde, die heute noch, trotz maſchineller
Einrichtungen, zum Aufrauhen der Wollſtoffe verwendet wird.
Schade, daß auch der Handel ſchon ſeinen Profit aus den
Naturfreuden dieſes Rheingebietes zieht; es ſeien nur die
Blütenſterne der Scilla erwähnt, durch welche die Auenwälder
im Vorfrühling in ein blaues Blütenmeer verwandelt werden.
Eine Reihe der Lichtbilder waren vorzüglich geeignet zum
Kampf gegen die fortſchreitende Naturverwüſtung, ſo die
geſchän=
dete Douglastanne, die zerſchnitzelten, aber ſchon von den Dichtern
beſungenen Stämme der Buchen uſw. („ich ſchnitt es gern in alle
Rinden ein”); ſogar vor der Verſchandelung von Felſen durch
Inſchriften ſchreckt die moderne Menſchheit nicht zurück. Beliebte
Ausflugsplätze im Wald legen leider am Montag oft ein zu
trauriges Zeugnis ab von der Naturfreude ihrer Beſucher.
Eine geologiſch=kulturhiſtoriſche Wanderung über den
Mag=
netſtein nach dem Felſenmeer ſchloß den lehrreichen
Vor=
trag. Der Magnetberg iſt ein kleines Weltwunder. Eine
be=
ſondere Freude iſt es ſelbſt für den erwachſenen Menſchen, wenn
man dort die Magnetnadel ſozuſagen auf den Kopf ſtellen kann.
Die Entſtehung des Felſenmeeres gibt einen aufſchlußreichen
Ein=
blick in das Werden und Vergehen unſeres Granitodenwaldes.
Die vielen bearbeiteten Felſen mit ihren ſtaunenerregenden
Sägeſchnitten von über 4 Meter Länge, das Abſprengen rieſiger
Steinſäulen durch eine Reihe wohlberechneter Keillöcher geben
uns eine Ahnung, wie hoch entwickelt die Steininduſtrie der
Rö=
mer ſchon vor 2000 Jahren geweſen iſt. Beſonders verwieſen
wurde hier auf die Erklärung dieſer Technik in dem leider noch zu
wenig bekannten Büchlein von Profeſſor Behn.
Schon die prächtigen Bilder, die von dem Vortragenden gezeigt
wurden und zum Teil auch veröffentlicht werden, wecken die
Be=
geiſterung der vielen Zuhörer im überfüllten Fürſtenſaal, ſo daß,
verſchiedentlich der Wunſch laut wurde, recht bald wieder einen)
ähnlichen lehrreichen Vortrag zu veranſtalten.
— Liederzweig — Wilhelm Etzold. In dieſem Jahre feiert der
Liederzweig ſein 75jähriges Beſtehen. Zugleich blickt der Dirigent
des Liederzweig. Chormeiſter Wilhelm Etzold, auf eine 25jährige
Ditigententätigkeit zurück. Aus dieſem Anlaß findet am Montag,
2. Juni, abends 8 Uhr, im Großen Haus des Heſſiſchen
Landes=
theaters ein Feſtkonzert ſtatt, zu dem als Mitwirkende
Opern=
ſänger Joſef Herrmann=Kaiſerslautern, Profeſſor Arnold
Men=
delsſohn und Hofrat Paul Ottenheimer gewonnen wurden. Herr
Herrmann ſingt Lieder von H. Wolf und A. Mendelsſohn. Die
Klavierbegleitung haben die Herren A. Mendelsſohn und P.
Ot=
tenheimer übernommen. Die Männerchöre von A. Bruckner und
Fr. Nagler im 1. Teil der Vortragsfolge ſingt der Liederzweig
allein. Im 2. Teil kommen von allen unter W. Etzolds Leitung
ſtehenden Männergeſangvereinen (400 Sänger) neue
Männerchor=
kompoſitionen von P. Ottenheimer zur Uraufführung. Dieſem
Feſtkonzert am 2. Juni im Großen Haus dürfte derſelbe große
Erfolg beſchieden ſein, wie dem Sonderkonzert der Gruppe W.
Etzold im Städtiſchen Saalbau im vorigen Jahre gelegentlich des
2. Heſſiſchen Sängerbundesfeſtes. Alles Nähere ſiehe Anzeige und
Plakate.
— Hoffmänniſches Inſtitut. Am Mittwoch, den 28. Mai, wird
be=
abſichtigt, wieder eine Zuſammenkunft der Schülerinnen
des Hoffmänniſchen Inſtituts nachmittags 4 Uhr auf dem Heilig Kreuz
zu veranſtalten. Frühere Schülerinnen im Alter von 60 Jahren an
werden gebeten, ſich bis Montag, 26. Mai, bei Fr. Lade, Grüner
Weg 18, zu melden. (Siehe Anzeige.)
Aus den Parkeien.
— Frauengruppe der Deutſchnationalen
Volks=
partei. Am Mittwoch fand im Saale bei Sitte die vorletzte
Zuſammenkunft unſerer Frauen vor den Ferien ſtatt, die leider
nicht ſehr gut beſucht war. Frau Walz begrüßte die Erſchienenen
und erteilte dann das Wort Frau
Landtagsabgeordne=
ten Heräus, die trotz ihrer anſtrengenden parlamentariſchen
Tätigkeit ſich bereit erklärt hatte, über dringende politiſche Fragen
zu ſprechen, und die deshalb einen zahlreicheren Zuhörerkreis
ver=
dient hätte. Frau Heräus beſchäftigte ſich diesmal vor allem mit
wichtigen Dingen der heſſiſchen Politik, beſonders mit den jüngſten
Vorgängen im Heſſiſchen Landtag, die prinzipiell ſehr wichtige
Fragen berührt haben. Man konnte zu ſeiner Freude feſtſtellen,
wie energiſch und zielbewußt ſich unſere deutſchnationale
Abgeord=
nete für eine Erhaltung der chriſtlichen Schule in Heſſen und für
eine weitgehende Rückſichtnahme auf die Belange der
evangeli=
ſchen Jugend in der Schule einſetzte. Zum Schluß ging Frau
Heräus auf rein wirtſchaftliche, die Frauen beſonders betreffende
Fragen ein, und ermahnte alle Frauen, darauf bedacht zu ſein,
daß nur deutſche Waren gekauft werden, damit der deutſche Bauer
und mit ihm die ganze deutſche Landwirtſchaft, die im
Todes=
kampf um ihre Exiſtenz ſteht, wieder hochkommen, kann. — Die
intereſſanten und mit großem Beifall aufgenommenen
Ausfüh=
rungen wurden umrahmt und verſchönt durch einige
Liedvor=
träge, die Fräulein Inge von Selzam mit vortrefflich
ge=
ſchulter Stimme mit inniger, weicher Tongebung und
kultivierte=
ſtem Ausdruck ſang.
—Deutſchnationale Volkspartei Arbeitergruppe
Darmſtadt. Der „Stahlhelm” hat unſere Mitglieder zu dem
Vor=
trag des Herrn Dr. Babinger über „Stahlhelm=Selbſthilfe” eingeladen.
Wir bltten daher, heute abend 8.45 Uhr im Gelben Saal bei Sitte
zahl=
reich zu erſcheinen.
— Deutſchnationaler=Handlungsgehilfen=Verband. Am
Don=
nerstag, 22. Mai, abends, hält uns unſer Kreisgeſchäftsführer,
Herr Klaue=Frankfurt, in unſerem Heim, Rheinſtraße 35. einen
Vortrag über das Thema: „Wir und unſer politiſches Wollen”.
Die allgemeine politiſche Lage erfordert mehr denn je, daß ſich
jeder Kollege über die Dinge, die uns ſchließlich alle angehen,
unterrichtet Und gerade der Kollege Klaue, der ja den meiſten
Kollegen ſchon von ſeinen früheren Vorträgen her bekannt iſt,
iſt in der Lage, über alle uns berührenden politiſchen Fragen
Aufklärung zu geben. Wir erwarten deshalb einen recht
zahl=
reichen Beſuch.
OUnn Crst
wird Jane
bei der Wahl des Brotes, als besonders
bekömmlich, Roggenbrot empfehlen. Also
verwenden Sie in Ihrem eigenen
gesund-
heitlichen Interesse zum Familiengetränk
auch nur
„Seeligs kandierten
Kornkaffee
aus deutschem Roggen.
Dr. Lahmanns
Hausgetränk.
1 Pfundpaket 55 Pfennig.
Onbnsnitnnr
woin Lrfeunnkefhe!
(I. St. 6921
Aus Heſſen.
25jähriges Jubiläum des Orlsgen
Lamperiheim
und eine damit verbundene Gewerbeausſtellun
Mai 1930.
Der Ortsgewerbeverein Lampertheim feier
25jähriges Beſtehen. Aus dieſem Anlaß finde
24. bis 29. Mai eine Gewerbeausſtellung in 9
Knabenberufsſchule ſtatt. Es ſoll hier gezeig
erbracht werden, daß das Handwerk in jeder B
fähig iſt. Man findet in der Ausſtellung kot
Schlafzimmer, Küchen. Tochterzimmer, Dielen.
zimmer uſw., ferner ſind alle Handwerkszwei
Zimmerer, Tüncher, Sattler und Tapezierer.
— Wanderabteilung der Turngemeinde Darmſtadt 1846. Am
Sonn=
tag, 25. Mai, findet als erſte Wanderung im neuen Wanderjahr
1930/31 die Gauwanderung ſtatt. Sie hat die Starkenburg bei
Heppenheim zum Ziel. Wir treffen uns um 6.45 Uhr am
Hauptbahn=
hof und fahren mit dem Zug 6.57 Uhr nach Bensheim. Von hier aus
gehen wir über Zell—Ober=Hambach-Lindenſtein nach der Starkenburg.
Hier treffen wir uns um 12 Uhr mit den übrigen Gauangehörigen und
werden gemeinſam einige ſchöne Stunden bei Vorträgen, Liedern und
Spielen verbringen. Die Teilnehmer löſen Sonntagskarte nach
Heppen=
heim im Preiſe von 1,40 RM. Da die Wanderung ſehr ſchön zu
wer=
den verſpricht, bittet der Wanderausſchuß um zahlreiche Beteiligung.
macher, Friſeure, Seiler, Metzger und Bäcker
kann wohl mit Recht ſagen, eine Gewerbeſchau,
kann. Am Sonntag, dem 25. Mai, findet nag
hiſtoriſcher Feſtzug ſtatt. Die Ausſtellung
nachmittag, dem 24. Mai, eröffnet. Abends
kommers ſtatt. Am Sonntag abend wird das
elektriſch illuminiert und ein großes Kunſtfeu
Für die weitere Unterhaltung wird eine ſchn
ſorgen. In Anbetracht der überaus großen A
leiſtet werden, dürfen wir die Hoffnung aus
Berufsfreunde, insbeſondere die
Gewerbevere=
fernen Umgebung, unſere Veranſtaltung beſuche
iſt am Sonntag, dem 25. Mai, und Donnerst
(Himmelfahrt) von vormittags 10 Uhr ab gei
gen Wochentagen von nachmittags 4 bis 8 Uk
ſtellung dem Lampertheimer Handwerk den (
man von ihr erwartet.
* Arheilgen, 21. Mai. Beigeordnetent
ſtattgefundenen Beigeordnetenwahl haben nur 55
und erhielt der ſeitherige Beigeordnete Gg. Sp
2510 Stimmen, ſein Gegenkandidat Ludwig Beck,
men. Spengler iſt, ſomit wiederum zum Beige
Stenographen=Vereinigung „Gab
hieſige Verein für Einheits=Kurzſchrift begann w
fängerkurſus, und können in den erſten Uebungs
dungen getätigt werden. — Impfung. Die i.
borenen Kinder werden dieſen Samstag, vormit
Schulturnhalle geimpft. Gleichzeitig findet auch 1
früheren Jahren rückſtändigen Kinder ſtatt.
J. Griesheim, 21. Mai. Gemeinderat:
Zwecke der Beſchaffung von Arbeitsgelegenheit fi
und Wohlfahrtsunterſtützungsempfänger ſoll ein
Karl=Liebknecht=, Gehaborner= und Georgſtraße ſot
von Feldwegen ſtattfinden. Zu dieſem Zweck ſoll
kurzfriſtigen Anleihe in Höhe von 20 000 RM. bei
Zur Vorbereitung der Angelegenheit wurde eine
beſtehend aus dem Beigeordn. Feldmann und den
nagel und Baſel. 2. Johannes Zugſchwerdt hie
der Konzeſſion zum Betrieb einer Schankwirtſch
der Mainzer Aktien=Bierbrauerei an der Provinz
Darmſtadt nachgeſucht. Die Bedürfnisfrage
wu=
beſchluß bejaht. 3. Einer Hypotheklöſchung wurde
Schuldſumme zugeſtimmt. 4. Für zwei von der
Zwangsverſteigerung erworbene Wohnhäuſer w.
mieten feſtgeſetzt. 5. Das Geſuch der „Roten Kf
einer Beihilfe wurde abgelehnt.
Cp. Pfungſtadt, 20. Mai. Die Wie)
der Angehörigen des ehem. 1./L. 116 erfreute
ſen eines guten Beſuches. Zunächſt fand ei
ßung im „Hotel Strauß” ſtatt. Dann ging
Zuge nach dem Ortsfriedhof, wo an dem Ge
Gemeinde eine ſchlichte Totengedächtnisfeier
ſpielte der Muſikverein Pfungſtadt den Chor
Beten” worauf der Geſangverein „Sängerlu
den Dienſt der Sache geſtellt hatte, das „Sat
ſang. Nach dieſer Einleitung ergriff Kame
Griesheim das Wort zu einer Gedächtnisrede
Regimentsbrüder. Er rief zur Einigkeit e
Seine Rede fand ihr Ende durch die Niederle
Leiſe und gedämpft ſpielte darauf die Kapelle
Kameraden. Nach der Friedhofsfeier fand 1
„Rheiniſchen Hofes” (Koch) ein gemütliches
Cp. Pfungſtadt, 21. Mai. Aus dem Gem
für den Montag abend vorgeſehene Sitzung des
derer Umſtände halber ausfallen mußte, findet die
ſitzung am Donnerstag dieſer Woche ſtatt. Auf der
zehn Punkte, darunter erneut die Jagdverpachtun
f. Roßdorf, 21. Mai. Schwimmbader
idylliſch gelegene Schwimmbad der Gemeinde R
wieder ſeine Pforten geöffnet. Die Neu= und J
ſind beendet. Der Waſſerzu= und =ablauf iſt au
Speiſung des Baſſins geſchieht vom Waſſerwerk
Leitungswaſſer, das durch ein Vorwärmebecken gel
wird. Es iſt ein Genuß, in dem herrlichen, ſte
baden.
I Dieburg, 21. Mai. Die Arbeiten beim
gershauſen ſind noch nicht beendet. Beſichti
vorerſt noch nicht zugelaſſen werden. Intereſſe.
ihre diesbezüglichen Abſichten auf einen ſpäteret
ſtellen. Nach der Freigabe des Werkes zur Beſichti
lichkeit bei rechtzeitiger vorheriger Anmeldung ſa
zur Verfügung geſtellt.
A—t. Erfelden, 21. Mai. Hochwaſſerſta
überall her gemeldeten Gewitterregens iſt auch hi
gewaltig geſtiegen. Er hat zur Zeit einen Waſſet
über Normal. Wenn am letzten Sonntag die B
von der Fähre ſchon nicht mehr übergeſetzt wer
mit dem Motorboot von Fretter an die Pappel
wurden, ſo iſt heute ſchon der ganze Weg unter
dem Damm am Forſthaus. Bei weiterem Anſtei,
das Rheintor, das an der Fähre den Damm
werden. — Wirtſchaftsbetrieb auf de
vergangenen Sonntag wurde die Wirtſchaft von
einem früheren Volontär von Herrn Rothmann
Pächter des Forſthauſes, das — wie ſchon berichte
verein auf neun Jahre gepachtet worden iſt. Ve
kommen will, muß ſchon mit dem Nachen bis 901
— Gernsheim a. Rh., 21. Mai. Waſſerſt
am 20. Mai: 3,97 Meter; am 21. Mai: 3,55 Mele=
Bg. Vilbel, 20. Mai. Eine erfolgreic
gelang dem hieſigen Kohlenſäurewerk. Schon mo
Bemühungen des Werkes, innerhalb des Gemarku
nau zu, das nicht mehr unter das Quellenſchutz
ergiebigere Mineralquelle zu erfaſſen. Heute wurt
Bemühungen von Erfolg gekrönt. Ein mächtiger
wurde erfaßt. Nahezu zwei Meter ſchleudert er b
15 Zentimeter das Mineralwaſſer über Tag. *
ſoll ſehr groß ſein.
Tageskalender für Donnerstag, den *
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le Lohnverhandlungen
bein=Main=Bezirk.
ſe für kommunale Arbeitertarifſachen im
Be=
u Bezirksarbeitgeberverbandes der Gemeinden
hatte ſich nach Kündigung ſeitens der Arbeit=
Arbeitnehmerverbände auf eine allgemeine
iche Arbeitnehmer um 5 Pfg. und für weibliche
Außerdem waren Dienſtalterszulagen in Höhe
Handwerkerzulage um 10 Prozent, Erhöhung
lage und Beibehaltung einer Zulage, die in
szulage entſpricht, beantragt. Die
Arbeitgeber=
ag dieſer Forderungen und fordert Beſeitigung
te Hanau, Bensheim und Heppenheim und
Ver=
ſon Ortsgruppe 2 nach Ortsgruppe 3,
Verringe=
agen für Waſſer=, Gas= und Ofenhausarbeiter,
rer, ſoweit ſie nicht Handwerker ſind. Dieſe
ärz 1931 Geltung haben. Trotzdem über die
unter den Parteien nicht verhandelt war, hat
e Behandlung einverſtanden erklärt.
gründung der gegenſeitigen Forderungen durch
die Bezirksſchiedsſtelle nach eingehenden
Be=
itſcheidung:
bf. 1, J. Abf. I. II, III zu 8 6 des ergänzten
ages werden in der bisherigen Faſſung bis
ängert. Dieſe Nummern können erſtmalig zum
giger Friſt gekündigt werden. Abgeſehen hier=
Kündigung der Nr. F., und zwar nur zum
falls der Reichslebenshaltungsindex des Stati=
Auguſt 1930 über die Zahl 156 geſtiegen iſt.
ſpäteſtens am 15. September 1931 erfolgen.
der Streitteile werden zurückgewieſen.”
nnt der Vorſitzende der Arbeitnehmerſeite das
höhere Löhne zur Verbeſſerung der Lebens=
Donuerstag, den 22. Mai 1930
haltung durchaus an. Im gegenwärtigen Augenblick der ſchweren
wirt=
ſchaftlichen Depreſſion und angeſichts der Tatſache, daß die
Lebenshal=
tungsindexziffern von 156,6 auf 148,7 zurückgegangen ſind und die Lage
der Städte und Gemeinden im Rhein=Mainiſchen Verbandsgebiet durch
die Belaſtung, insbeſondere durch die Wohlfahrtspflege, als ſehr
ſchwie=
rig zu bezeichnen iſt, glaubte die Bezirksſchiedsſtelle eine Erhöhung der
Löhne und Zulagen nicht zubilligen zu können. Andererſeits konnte ſie
auch den Anträgen der Arbeitgeber nicht entſprechen, weil dieſelben eine
gewiſſe Aenderung der beſtehenden tarifvertraglichen Grundlagen
verlan=
gen, über deren Auswirkungen ſich die Parteien erſt in unmittelbaren
Verhandlungen klar werden ſollen. Die Schiedsſtelle iſt der Auffaſſung,
daß zurzeit ein Lohnabbau in keiner Weiſe vertretbar ſei. Die
bisheri=
gen Löhne und Vertragsbeſtimmungen bleiben bis 31. März 1931
be=
ſtehen, es ſei denn, daß inzwiſchen der Lebenshaltungsindex ſich über
156 erhöht.
— Wörrſtadt, 21. Mai. Goldenes Berufsjubiläum.
Das ſeltene 50jährige Berufsjubiläum als Buchdrucker konnte am
Mitt=
woch Herr Gg. Darmſtädter begehen. Im Jahre 1880 in ſeiner
Heimatgemeinde Pfungſtadt in die Lehre tretend, ergriff er nach
Abſol=
bierung derſelben den Wanderſtab, Deutſchlands Gaue durchquerend von
Weſten nach Oſten, von Süden nach Norden. In Schwenningen a. N.,
Mühlhauſen i. Elſ., Höningen a. Rh., Darmſtadt, Trier, Saarbrücken,
Kaſſel, Oſchatz i. Sa. arbeitete er, anfangs als Schriftſetzer, ſpäter als
Faktor und Betriebsleiter. Als ſich Herr Darmſtädter ſelbſtändig machte,
hatte er die „30” ſchon überſchritten. Kurze Zeit nur war er in
Sprend=
lingen (bei Offenbach) anſäſſig, ſiedelte von dort nach Geislingen in
Württemberg über, um nach einigen Jahren von Frau Seeger die
Druckerei am hieſigen Platze zu erwerben. Ueber 21 Jahre ſeiner
Wörr=
ſtädter Tätigkeit ließen ihn hier heimiſch werden. In Darmſtadt,
Soderſtraße 20, nahe ſeiner Heimat, verbringt der Jubilar mit ſeiner
Gattin ſeines Lebens Feierabend.
I. Gau=Algesheim, 21. Mai. Einbruch. Nachts wurde in
einen Werkzeugraum beim hieſigen Bahnhof eingebrochen und
dabei folgende Gegenſtände geſtohlen: 1 neuen Arbeitsanzug,
1 Handbohrmaſchine mit einem Käſtchen Spiralbohrer, 1
Brenner=
zange, 1 Metallſäge und 1 Handſchleifmaſchine.
KAUFTIM GU
Seite 7—
* Mainz im Zeichen der Räumung.
Allenthalben merkt man jetzt in Mainz, daß die Tage der Beſatzung
gezählt ſind. Schon ſeit Monaten richteten ſich die Franzoſen auf den
von ihnen zu Anfang Mai erwarteten Räumungsbefehl ein. Ihre
Vor=
maßnahmen beſtanden darin, daß ſie zunächſt das ſchwere
Armeemate=
rial, vor allen Dingen die ſchwere Artillerie und die Pionierparks,
nach Frankreich zurücktransportierten. Ebenſo wurden die
Truppen=
teile, die mit dieſem Material zuſammenhängen, ſeit einigen Monaten
nach und nach in das innere Frankreich zurückgeführt. Die
Einrichtun=
gen der franzöſiſchen Zivilverwaltung, Verkaufsläden uſw. ſind zum Teil
ſchon geſchloſſen. Am Montag und Dienstag wurden wiederum größere
geſchloſſene franzöſiſche Truppenabteilungen abtransportiert. Die
Ver=
ladung der Truppen geſchah im Mainzer Hauptbahnhof. Sämtliche D=
Züge in Richtung Straßburg, Saarbrücken—Paris ſind ſeit Montag mit
nach Frankreich zurückkehrenden Beſatzungsangehörigen überfüllt. Beim
Abmarſch der Truppenteile ſammelte ſich zahlreiches deutſches Publikum
aus Neugierde an, verhielt ſich aber ruhig und korrekt. Der größte Teil
der zur Geheimpolizei der franzöſiſchen Rheinarmee (Sureté) gehörigen
Beamten iſt bereits nach Frankreich zurückgekehrt und dort in den Dienſt
der Zivilpolizei getreten. Wiesbaden und Mainz werden ihre Beſatzung
am längſten behalten. In Mainz wird das offizielle Ende der Beſatzung
verkündet werden. Im Gouvernement bleibt bis zum Schluß eine
Ehren=
wache, die die franzöſiſche Trikolore einholen ſoll. Die Räumung wird
bis zum 20. Juni ſoweit durchgeführt werden, daß außer zwei
Batail=
lonen in Mainz keine Truppen mehr im beſetzten Gebiet ſind.
Verblei=
ben werden an den Hauptpunkten noch einige Uebergabekommandos, die
die Uebergabe des beſchlagnahmten Eigentums und die
Schadensrege=
lung mit den deutſchen Behörden abzuwickeln haben. Am 24. Mai wird
das 510. Tankregiment vollſtändig und Ende des Monats der größte
Teil des 28. Artillerie=Regiments aus Mainz zurückgezogen. Die
Be=
kleidungs=Cooperative wird am 1. Juni und die Tabakverkaufsſtelle am
22. Mai geſchloſſen. Das franzöſiſche Beſatzungsgericht wird am B.
Juni aufgelöſt und zurückgezogen.
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Donuerstag, den 22. Mai 1930
Seite 8
Die Redner der 50. Jubiläumskagung
des Vereins für das deutſchtum
im Ausland.
Die ſchöne öſterreichiſche Grenzſtadt Salzburg
ſteht im Zeichen der Vorbereitung für die große
Schutzvereinstagung, die zu Pfingſten der Verein
für das Deutſchtum im Ausland gemeinſam mit
ſeinem öſterreichiſchen Verbande dort abhält. Aus
der Fülle der Veranſtaltungen ſind als beſonders
wichtig hervorzuheben die Hauptausſchußſitzung
am 7. Juni, in welcher ein alle Arbeitsgebiete
der Schutzvereinsbewegung umfaſſendes Bild der
Lage von führenden Sachkennern gegeben wird
Die muſikaliſch umrahmte Feſtſitzung am
Sams=
tag, den 7. Juni, bringt einen Feſtvortrag des
bekannten Wiener Hiſtorikers Profeſſor Dr. Eibl.
Dr. Berka=Wien überbringt dem Geſamt=V.D.A.
die Glückwünſche des Deutſchen Schulvereins
Südmark. Geſandter a. D. von Hintze überbringt
die Glückwünſche des Geſamtvereins an den
Wiener Schulverein. Im Namen der deutſchen
Volksgruppen in Europa wird Abgeordneter Dr.
Brandſch=Rumänien ſprechen, im Namen des
Ueberſeedeutſchtums Herr Generaldirektor Hayn=
Buenos Aires. In dieſer Feſtſitzung werden auch
die Jubiläumsſpenden überreicht. Die alljährlich
ſtattfindende feſtliche Morgenfeier findet auf
einer Bergwieſe zu Füßen der Hohenſalzburg
ſtatt. Nach einem hohen katholiſchen Geiſtlichen
wird Generalſuperintendent Gregor=Memel als
evangeliſcher Geiſtlicher ſprechen. Die
Morgen=
feier klingt aus in einem Bekenntnis deutſcher
Perſönlichkeiten der verſchiedenſten Volkskreiſe
zum Gedanken der Volksgemeinſchaft über alle
inneren und äußeren Grenzen hinweg. Es
wer=
den das Wort nehmen nach Reichskanzler a. D.
Dr. Marx und Reichsminiſter a. D. Dr. Külz
führende Vertreter der Landwirtſchaft, der
In=
duſtrie, der chriſtlichen und der
ſozialdemokra=
tiſchen Gewerkſchaften. Ein bekannter
öſter=
reichiſcher Politiker wird für das deutſche
Ge=
ſamtvolk in Oeſterreich das Wort ergreifen. Der
frühere V.D.A.=Vorſitzende, Geſandter z. D. von
Reichenau, und der gegenwärtige Vorſitzende,
Freiherr von dem Busſche, werden im Namen des
V. D.A. ein Gelübde ablegen, dem deutſchen Volke
durch Opfer und Arbeit weiterzudienen. Als
Redner ſonſtiger Veranſtaltungen ſind noch zu
nennen der Obmann des Deutſchen Schulvereins
Südmark, Wien, Dr. Groß, die Verfaſſer der
Schutzvereinsgeſchichte, Dr. Bell=Kaſſel und Dr.
Barta=Wien. Landeshauptmann von Salzburg, D.
Rehrl, Fürſterzbiſchof Dr. Rieder,
Univerſitäts=
profeſſor Dr. Günther=Innsbruck, Direktor Treut=
New York, Dr. Ullmann=Berlin, die
Univerſitäts=
profeſſoren Dr. Keßler=Leipzig, Dr. Schüßler=
Roſtock und der Rektor der Univerſität Wien,
Graf Gleiſpach, Frau Troyer=Salzburg, Frau
Patzelt=Wien, Direktor Hlawna=Salzburg. Ein
Feſtſpiel des ſchleſiſchen Dichters Hans=Chriſtoph
Kaergel „Deutſche irren durch die Welt” wird
im Feſtſpielhaus dargeboten.
Die Wappentiere des Kloſter Eberbach.
Die vor wenigen Jahren aus freier Wildbahn
in einem geräumigen, den natürlichen
Verhält=
niſſen ſehr gut angepaßten „Wildzwinger” in der
Domänen=Kellerei Kloſter Eberbach eingeſetzten
Wildſchweine haben in dieſem Jahre wieder
an=
ſehnlichen Familienzuwachs in Geſtalt von elf
munteren, geſunden Friſchlingen erhalten. Für
jeden Naturfreund und Tierliebhaber iſt es eine
eigene Freude, das lebhafte und drollige
Ge=
baren dieſer jungen Tiere, die in ihrem
hell=
braunen Jugendkleid mit ſchwarzen
Längsſtrei=
fen reizend ausſehen, zu beobachten. Der jetzt
vierjährige Eber hat ſich zu einem recht
anſehn=
lichen Keiler mit Reſpekt einflößenden Hauern
(Gebrech) entwickelt, der ſich in ſeiner Rolle als
„Wappentier”, nicht minder aber in der als
Stammpater der ganzen Sippe, ſichtlich recht
ſtolz zu fühlen ſcheint.
Verhaftung eines Mörders?
Berlin. Nach einer „B.3.”=Meldung
ver=
haftete die Düſſeldorfer Polizei einen Mann, den
ſie für dringend verdächtig hält, die Maſſenmorde
in Düſſeldorf begangen zu haben. Er ſprach ein
8jähriges Mädchen, das ſich auf dem Wege von
der Schule zur elterlichen Wohnung befand, an
und überredete das Kind, ihm zum
Blumen=
pflücken auf einen benachbarten Friedhof zu
folgen. Der über das lange Ausbleiben ſeines
Kindes beunruhigte Vater fand das Mädchen
weinend am Ausgange des Friedhofes. Der
Mann, der das Kind an ſich gelockt hatte, entfloh.
Einige Stunden ſpäter begegnete der Vater
zu=
fällig in der Stadt dem Manne und vermochte
ſeine Feſtnahme zu erwirken. Die Polizei hält
es, wie geſagt, nicht für ausgeſchloſſen, daß ihr
endlich der ſeit langer Zeit geſuchte
Maſſen=
mörder in die Hände gefallen iſt.
Von einer Kuh zu Tode geſchleift.
Trier. Das 13jährige Töchterchen eines
Landwirts aus Udelfangen (Kr. Bitburg) wurde
von einem Rind buchſtäblich zu Tode geſchleift.
Das Mädchen hatte von ſeiner Mutter, die das
Vieh am Abend eintrieb, den Auftrag erhalten,
die Kuh zu halten, bis ſie wieder zurückkäme. Das
Kind band ſich die Kette, die das Tier um den
Hals trug, um die Hand, um es beſſer halten zu
können. Plötzlich ſcheute die Kuh und ging durch.
Das Mädchen, das die Hand nicht löſen konnte,
wurde dabei etwa 50 Meter weit mitgeſchleift.
Auf ſein Geſchrei eilten ſchließlich Leute herbei,
die das wütende Tier zum Stehen brachten. Als
man das Kind aus ſeiner entſetzeichen Lage
be=
freien wollte, war es bereits ſeinen ſchweren
Ver=
letzungen, die es am Kopf und Rücken erhalten
hatte, erlegen.
Drei Kinder verbrennen in einer Scheune.
Mailand. In der Nähe von Parabiago
wurde eine mit Stroh gefüllte Scheune von
Kin=
dern, die mit Streichhölzern ſpielten, in Brand
geſteckt. Von den im Nu um ſich greifenden
Flammen wurde den Kindern der Ausweg ins
Freie abgeſchnitten. Drei Kinder ſind lebendig
verbrannt.
Der Youngplan kritt in Kraft: Der Reparalionsagenk verläßt Berlin.
Vor dem Hauſe Luiſenſtraße 34 in Berlin, dem bisherigen Sitz der Reparationskommiſſion:
Möbel, Akten und Geſchäftsbücher werden verladen. Rechts oben: der Reparationsagent Parker
Gilbert, der nun Berlin verläßt.
Nach Ratifizierung aller Youngplan=Verträge wurde jetzt die Reparationskommiſſion in Berlin
aufgehoben. Der Reparationsagent hat mit ſeinem Büro und allen Akten, die ſich im Laufe der
Jahre angeſammelt haben, das bisherige Haus der Reparationskommiſſion geräumt.
Zur Auslandsreiſe des Kreuzers „Karlsruhe‟.
Die „Karlsruhe” im Kaiſer=Wilhelm=Kanal.
Der Kreuzer „Karlsruhe” hat von Kiel aus ſeine große Auslandsreiſe angetreten. Zur gleichen
Zeit geht die „Emden” in die Werft, um einige Umbauten vornehmen zu laſſen.
Das größke Segelflugzeug der Welk im Bau.
Das Hochleiſtungsflugzeug „Meiningen” bei der Montage. Davor der Konſtrukteur Hermann Benz.
In Meiningen wird gegenwärtig das größte Segelflugzeug der Welt gebaut, das im Sommer in
der Rhön zum erſten Male ſtarten ſoll. Die Spannweite der Flügel beträgt 22 Meter, die Länge
des Rumpfes 8 Meter. Man erwartet von dem Segelflugzeug beſondere Höchſtleiſtungen.
Die Ueberſchwemmungen in Rumänien.
Bukareſt. Die Ueberſchwemmungs=
Kata=
trophe in der Moldau, in der Bukowina und in
Siebenbürgen nimmt immer größeren Umfang
an. Bei Botoſani hat der Sereth eine
Hoch=
waſſerhöhe von fünf Metern erreicht. In dem
Dorfe Lunch ſind acht Bauern ertrunken. Aus
dem Sereth wurden mehrere Leichen geborgen.
Der Eiſenbahn=, Telephon= und
Telegraphen=
verkehr iſt unterbrochen. Auch in Siebenbürgen
ſind mehrere Eiſenbahnlinien überſchwemmt. —
Ueber Bukareſt ging heute ein
wolkenbruch=
artiger Regen nieder, der volle vier Stunden
andauerte und die tiefer gelegenen Straßen
unter Waſſer ſetzte.
Grubenkataſtrophe in Südafrika.
London. Wie aus Pietermaritzburg
be=
richtet wird, hat ſich in den Kohlenminen bei
Dundee eine furchtbare Kataſtrophe ereignet.
50 bis 100 eingeborene Grubenarbeiter wurden
durch einen Erdrutſch verſchüttet. Man nimmt
an, daß alle Rettungsarbeiten verſpätet ſein
werden, und daß die Verſchütteten tot ſind.
Zwölf italieniſche Fiſcherboote geſunken.
Fünfzehn Tote.
Ravenna. Während eines Gewitterſturmes
der über das Küſtengebiet dahinging, ſind zwölf
Fiſcherboote geſunken. 15 Fiſcher fanden den Tod
in den Wellen.
Die Lübecker Kinder 6'
mehr ſind, nach einer Id
19 Säuglinge der furcht
fahrens erlegen. Von
wohl gleichfalls nach de/e
handelt, bisher geſund, fel
Mittwoch drei als neue m
davon ein Kind gleiſ
Schlimmſte zu befürchte
gegenwärtig etwa zehn 1d
Lebensgefahr, und imn nel
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Der Wohnſitz des not tiſt
paares nie ſel
Oslo. Der Wohnſi !
prinzenpaares, das Ritt at4
iſt am Dienstag nachr ig
abgebrannt. Der Bre
Holz gebaute. Hauptg /
wehren aus Oslo und fA
konnten. Kronprinz O
Martha waren in Skau k
Löſcharbeiten teil.
Schweres Eiſenbah kl0
28 Tote, 31 P
Kowno. Wie aus b9
iſt am Dienstag auf de E
im Bahnhof, Tſcherna K
einem Güterzug zuſamt ke
wurden getötet und 3. av
Perſonenzug befanden K
Erholung nach der Ta
waren. Vier Wagen ge
völlig vernichtet word
feſtgeſtellt werden, daß
mit der vorgeſchriebene!
Kilometern mit 60 Kil
digkeit fuhr. Die
ſind tot.
Schwerer Sturm an Bol
London. Wie au
wütet an der Küſte vo
ein ſchwerer Sturm,
richtet hat. Zwei grö
der Nähe der Küſter
welle ergriffen worder
Minuten. Neun Mani
trunken.
Zur Tagung des 91BM
in
Jack
der Generalſekretär
piſchen Spiele, die
finden, iſt in Berlit
des Olympiſchen Ko
kanntlich iſt Berl
Olympiſchen Spiele;
Donnerstag, den 22. Mai 1930
Seite 9
nd durch Spanien und Frankreich.
2
Fr.
ſrr
a
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ſe
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Fa
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nP
y
r
E
E
dstourenfahrt des 2. 2. A. C.
on Siegfried Dverſchlag.
Trier, 19. Mai.
mobiliſten in 91 Kraftwagen fuhren in vier
eich und durch Spanien. Vom Allgemeinen
Club veranſtaltet, war deſſen vierte
Aus=
der ſchöner Erfolg: touriſtiſch, techniſch und
immer die deutſche Kraftfahrerſchar
hin=
war oder Avignon, Barcelona oder die
encig oder Granada oder Malaga, Sevilla
ebaſtian oder Paris — überall wurden die
nur freudig, ſondern zumeiſt mit offener
men. 61 deutſche Wagen rollten über die
durch Süd= und Weſteuropa. Allorts
wur=
d beſtaunt. So wurde denn dieſe TV.
ADAC=
auch zur
undafahrt für deutſche Wagen.
z=Zwölfzylinder und vom linienſchlanken,
z SS=Sportwagen bis zum kleinen
Hano=
omag=Vierzylinder=Typs, dem Liliputaner
ille deutſchen Fahrzeugarten und alle gang=
1ttungen vertreten.
ngen ſei berichtet, und auch nicht von den
ſalten wurden. Zu dieſem Thema ſei nur
viel Anerkennendes, lobende Worte über
deutſches Schaffen, Verſicherungen von
npathie. Hörten in Paris aus dem Munde
Regierungsvertreters als Abſchluß deſſen
de ein „Vive lAllmagne, vive la France!”
gnung von Spanien und von Frankreich als
raftfahrer=Fahrten. Die Straßen ſind
vor=
aragen gibts überall, die Aufnahme iſt gut,
I.
3 vorweg zu nehmen — es gibt Leute, die
deutſchem Hotelmaßſtab meſſen wollen. Die
leiden mögen, die krankhafte Sucht haben,
Auch unter dem ADAC.=
Auslandstouren=
e. Sie mögen zu Hauſe bleiben. Ferne
en, Land und Leute kennen zu lernen iſt
Das aber habe ich am Schluß jeder
Aus=
önnen: wer im Ausland war, lernte ſein
Horecht lieben!
In Südfrankreich
irt längs der Küſte des Mittelmeeres, auf
der Biscaja, durch die Hochwaſſergebiete
Von Ueberſchwemmungskataſtrophe war
Das Land lag in ſonnigem, aufbauen=
Anfahrtſtraßen durch Frankreich zu den
3. Ob es über Straßburg oder über
Mühl=
h geht, oder durch die Schweiz via Genf..
ptſtraßen ſind in Ordnung.
aniens Hauptverkehrsſtraßen
Primo de Riveras — ſeit 1927 ſo borzüglich
ß es beſſere, beſſer markierte und (in
Kur=
eingefaßte Straßen als in Spanien heute
einzelne Strecken, ſo z. B. die von Murcia
land mit den Höhlendörfern bis zu den
Nevada bei Guadix, eine Autoftunde vor
ſſerungsbedürftig. Wer ſonſt aber von der
e Perthus (Strecke Perpignan-Barcelona)
hen Biarritz und San Sebaſtian) Spanien
adix oder bis Algeciras oder Cap Tarifa —
durchſtreift, darf ſchnellen, ſehr ſchnellen
r wird ihn faſt immer ausfahren können.
tion in Spanien haben wir nichts,
ſemerkt. Laſen von ihr nur in deutſchen
en als tourenfrohe Kraftfahrer durch das
tige Spanien, freuten uns über Land und
Organiſation und darüber, wie unſere
gaben keinen ſpaniſchen Revolutionär
ge=
d zu dreitägigem Aufenthalt. Der
Welt=
vorüber. Die amtlichen Ausſtellungshotels
Bürohäuſer werden. Valencia gebe
Jarcelona. Gewiß.. . Barcelona iſt
Millio=
hatte den Vorzug der Weltausſtellung.
ngelegte Untergrundbahn mit Wagen und
tiger Ausmaße. Valencia aber hat mehr
Kultur. Iſt mehr Stadt nach deutſchem Geſchmack, der zwar
moderne Großzügigkeit anerkennt, aber am Konſervativen hängt
und es liebt. Barcelona iſt amerikaniſcher Tempobau, Valencia
gleicht Nürnberg.
Wer nach Granada will, wohne in Malaga. Ueber
die Hotels in Granada, der alten, Alhambra gekrönten Stadt
iberiſch=mauriſcher Kultur, wurde herzhaft geſchimpft. Mit Recht.
Nur das Waſhington=Hotel bildete Ausnahme. Malagas ſchöner
Hotelpalaſt, Principe de Aſturias, ſchließt jährlich von Mitte
Mai bis September ſeine Pforten. Dann iſts in Malaga zu
heiß. Ueberhaupt: Spanienreiſen nur im Frühling, Herbſt oder
Winter. Malaga macht ſich: ſoll Rivierabad=Charakter erhalten.
Mit Spielkaſino. Seebad iſt ſchon recht nett angelegt.
Einfahrt nach Gibraltar wird ohne Triptyque und ohne
Viſum geſtattet. Und iſt fraglos empfehlenswert. Die Meer=
Längsſtraße aber von Malaga nach Gibraltar und darüber
hinaus durch Algeciras und Cadix iſt landſchaftlich wie
ſtraßentechniſch wundervoll. Blaues Meer und braune
Verge, Pinienwälder und Eukalyptusalleen, blühende Kakteen
und rieſ e Agaven. . Flora und Fauna ſind gerade hier in
Spaniens ſonnigem Süden beſonders intereſſant.
Am 21. Juni ſchließt auch die bedeutſame ibero=amerikaniſche
Ausſtellung von Sevilla ihre Pforten. Sevilla hat durch dieſe
Ausſtellung gewaltig gewonnen. Um eine alte, kulturvolle,
eng=
ſtraßige Innenſtadt herum hat ſich ein Gürtel moderner Hotel=
und Villenanlagen geſchloſſen. Dazu breite, ſchöne Aſphaltſtraßen.
Das Luxushotel von Sevilla, Hotel Alphonſo XIII., iſt, von
öffent=
lichen Mitteln erbaut, eins der ſchönſten Hotels der Welt.
Zim=
mer ohne Penſion ab 80 Peſeten. Dafür freilich darf man
aller=
lei Luxus verlangen ..!
Es gab in unſerer ADAC=Kolonne Leute, die durch
Cor=
doba glatt hindurchfuhren, ohne die Moſchee, dies köſtliche
Bau=
werk arabiſcher Baukunſt (verſchandelt, aber dadurch doch erſt
zum ſehenswerteſten Gotteshaus=Original Spaniens gemacht)
zu beſuchen. Kulturbanauſen wirds immer geben. Die 520 Km.
ab Sevilla über Cordobg und Aranjuez nach Madrid ſind eine
Art Rennſtrecke. Meilenweit kann mit Vollgas gefahren werden.
Das wurde einigen Wagen zu Verderben: ausgelaufene Lager.
Ja, auch lange, weite Geradeſtrecken verlangen etwas techniſches
Verſtändnis, motoriſches Mitgefühl. Ein paarmal kurzfriſtig Gas
wegnehmen... danach wieder ab mit Vollgas! Das macht auf
die 402 Km. ab Cordoba bis Madrid anderthalb Minuten
Zeit=
verluſt und verhindert Lagerſchäden.
Ueber Madrid und über Paris iſt genug geſchrieben worden.
Auch Madrid beginnt zu amerikaniſieren. San Sebaſtian,
das ſpaniſche Weltbad, lag noch im Frühjahrsſchlummer. Hier
und in Biaritz beginnt die Saiſon erſt Mitte Juni, dauert dann
bis Ende September. Daß der ſüdfranzöſiſche Nordhang der
Pyrenäen weit ſchöner iſt, als der nordſpaniſche Südhang iſt
zu=
meiſt unbekannt. Die franzöſiſchen Pyrenäen aber einigen
Thüringens und des Harzes anmutige Lieblichkeit mit alpiner
Bergpracht. In Lourdes waren wir Zeugen einer Prozeſſion
mit feierlicher Abendandacht, mit deutſchem Gottesdienſt und
Gebet (denn ein Schweizer Pilgerzug war gekommen) an der
heilbringenden Grotte, und ſahen die Auffahrt der Siechen zur
heilbringenden Quelle.
Bordeaux—Paris iſt Rennſtrecke, und die Fahrt ab
Paris durchs einſtige Kampfgebiet weckt ſo manche
Er=
innerung! Lieſy ſur Ourog, Chateau Thierry, Reuilly, Reims,
Verdun . . , das alles ſind ja Stätten, um die jahrlang gekämpft
wurde. Wie friedlich ruhen ſie heute im Frühlingsglanz. Nur
hier und da, wo Artilleriefeuer wütete, ſind noch Verwüſtungen
der Jahre 1914—1918 zu ſehen. Die Forts Vaux und Douomont,
einſt feuerſpeiende Höllen, inmitten blutgetränkten
Berghügel=
lands, ſind heute für ein paar Franes zu beſichtigen. Daß
oſt=
wärts von Verdun, bei Mars la Tours und Gravelotte, noch
deutſche Ehrenmäler, die deutſche Siege künden, belaſſen
wurden, ſei freudig anerkannt.
Deutſche Worte dann an der deutſchen Grenze zwiſchen
Die=
denhofen und Saarburg, deutſche Begrüßung mit rheiniſcher
Herz=
lichkeit, mit Muſik und deutſchem Saarſekt . . das war juſt der
richtige Empfang im deutſchen Vaterland. Die Spanien= und
Frankreichfahrt 1930 iſt beendet. Es lebe die deutſche Heimat!
*
Die deutſchen Wagen haben ſich alle bewährt. Gewiß. . . es
gab Pannen. Hier und da mußte ein Wagen mal zur Garage
geſchleppt werden... ſchier unvermeidlich bei ſo langer
Auslands=
fahrt! Die Mehrzahl der Teilnehmer fuhr ohne Chauffeure. Die
16 teilnehmenden Mercedes=Benz, die 7 Horch und 7 Wanderer,
die Adler und Audi, NAG und Opel, die Röhr und Stoewer
und der neue Maybach=Zwölfzylinder — ſie haben alle
durch=
gehalten. Auch in Spanien trafen wir manch ſchönen deutſchen
Wagen.. Mercedes=Benz iſt hier das meiſtgekaufte deutſche
Fabrikat, Continental ein erfreulich viel gekaufter Reifen. Benzol
wurde vielfach vermißt. Und wenn Benzol getankt werden konnte
— deutſche Organſiation und Qualität deutſchen BV=Benzols
oder Arals blieb unerreicht. Nun — es ging auch ſo, und
Ent=
täuſchungen im Ausland erfreuen über das im Inland
Ge=
ſchaffene!
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkelt.
„Aufwertung”. Hervorzuheben iſt, daß am 28. September 1921 100
Papiermark — 4 Goldmark 7 Pfg., über den Dollar berechnet, darſtellten.
Ob und inwieweit eine Aufwertung einer Kaution ſtattzufinden hat,
hängt von den Umſtänden ab. Es wäre insbeſondere zu wiſſen nötig,
wegen welcher Anſprüche des Kautionsnehmers das Geld hingegeben
wurde und zu welchen Zwecken das Kautionsgeld von ihm verwendet
wurde.
Geſchäftliches.
Kelkheimer Möbel=Ausſtellung. Vom 25. Mai bis 1. Juni
veranſtal=
tet eine Gruppe der Kelkheimer Möbelfabriken wieder eine öffentliche
Verkaufsausſtellung in verſchiedenen dortigen Sälen. — Mancher wird
die Sonntage und Chriſti=Himmelfahrt gerne zu einem Ausflug nach
Kelkheim benutzen und das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden.
Schlaf=, Speiſe= und Herrenzimmer ſtehen in reicher Auswahl und zu
billigen Preiſen zur Beſichtigung.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Donnerstag, 22. Mai. 13.30: Strafkammerverhandlung: „
Ein=
brecher”, Mikrophonreportage von Dr. Laven. o 15: Jugendſtunde.
O 16: Stuttgart: Konzert. Blankenburg: Frühlingskinder.
Amadei: Der Minneſänger. — Beines: Vier Lieder. — Bach:
Frühlingserwachen. — Nevin: Frühlingsſuite. — Beines: Vier
Lieder. — Thoma: Kennſt du das Land”, aus „Mignon”.
Tſchaikowsky: Nur wer die Sehnſucht kennt. — Beines: Roſen;
Komm!: Dein! — Mendelsſohn: Hochzeitsmarſch. o 17.55:
Wan=
derratſchläge des Taunus=Klubs. o 18.05: Zeitfragen. O 18.35:
Stadtarzt Dr. Gerum: Rauſchgift und Charakter. o 19.05:
Franzöſiſch. O 19.30: Stunde für Laienmuſizieren. Purcell:
Spiel=
muſik für kleines Streichorcheſter. — Lachend, lachend.
Volks=
tümlich in England. — Spieß: Es tönten die Lieder. — Rein:
Ruf zum Sommertanz. — Purecll: Suite für zwei Geigen allein.
— Franck: Die liebe Maienzeit. — Häßler: Sonate für Klavier
und Violine Nr. 1: Zwei Sonaten für Klavier, in C=dur; Sonate
für Klavier zu vier Händen, Nr. 2 in C=moll: Sonate für Klavier
zu drei Händen. — Rein: Aus „Kleine Muſikanten und
Kan=
taten”: Reigen um den Maibaum; Ach Blümelein blau; Die
Bernauerin, Ballade. o 20.30: Zeitbericht: Juſtizkriſe in U. S. A.
O 21.10: Klaviermuſik. Fritz Malata. 22.30: Schallplatten,
Ohne Anſage. (Was — wen hören Sie?)
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Donnerstag, 22. Mai. 9: Der Volkspark
iehberge in Berlin=Wedding — ſeine Entſtehung und Geſtaltung.
O 30: Dr. W. Bethge: Abſchied vom Aberglauben. O 10.3b:
Mitteil, des Verbandes der Preuß. Landgemeinden. o 14.30;
Wanderung durch den Harz. 15: Deutſch für Ausländer.
O 15.45: Dr. Elſe Hildebrandt: Die Induſtriearbeiterin. O 16:
Was ſagten die Lehrer zum Schulfunk? e 16.30: Berlin: Konzert.
O 17.30: I. E. Poritzky lieſt aus eigenen Dichtungen. O 17.55:
Dr. Breitfuß: Der Anteil der Auslandsdeutſchen an der
Polar=
forſchung. O 18.20: Graf Suboff: Kunſtſchätze in Rußland. 18.40:
Spaniſch für Fortgeſchr. S 19.05: Dr. Preller:
Internationalis=
mus als pſychologiſcher Befund. 19.30: Dr. Fenſch: Neue
Er=
gebniſſe über die Bewegung unſerer Getreideernte. O 20: Wovon
man ſpricht. O 20.30: Wagner=Abend. O Anſchl.: Zeit, Wetter.
Danach: Tanzmuſik.
Wekkerbericht.
Der hohe Druck im Südweſten hat ſich nach den Britiſchen Inſeln
verlagert und nordoſtwärts bis über Skandinavien ausgedehnt,
wäh=
rend die neue Islandſtörung ſich weiter vertieft hat. Im Bereich hohen
Druckes bleibt zunächſt das Wetter trocken und die Bewölkung geht mehr
zurück. Dabei tritt nachts Abkühlung ein, während tagsüber die
Er=
wärmung zunimmt.
Ausſichten für Donnerstag, den 22. Mai: Mehr aufheiternd, aber auch
zeitweiſe bewölkt, trocken, nachts kühl, tagsüber wärmer.
Ausſichten für Freitag, den 23. Mai: Stellenweiſe dunſtig und bewölkt,
wärmer, noch trocken.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienft: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite:
für den Inſeraienteil und geſchäftliche Miſtellungen: Willy Kuhles
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten
[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Donnerstag, den 22. Mai 1930
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wir mit Wirkung vom 20. Mal ds. Is, ab tolgende Zinssätze:
auf provisionsfreien Konten (Scheckkonten) 2/a2/0 p. a.
auf provisionspflichtigen Konten 3½a%0p. a. (wie seither).
Aus dem gleichen Grunde ermäßigt sich der Sollzinstuß vom
20. Mai ds. Js. ab auf 5½ Prozent.
Die Zinsvergütung für Banksparkonten beträgt vom gleichen
Tage ab 5 Prozent p. a.
Die neuen Zinssätze für Kündigungs- und teste Gelder sind
an unseren Schaltern zu ertahren.
Darmstadt, den 21. Mai 1930.
Darmstädter- und Nationalhank
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Darmſtadt neu hergeſtellt werden. Für
die Dauer der Herſtellung wird der
Durchgang durch den Garten zwiſchen
Wilhelminenſtraße und Luiſenſtraße vom
Montag, den 26. Mai bis Freitag,
den 13. Juni einſchließl. geſperrt,
Darmſtadt, den 20. Mai 1930. (8216
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Darmſtadt, den 22. Mai 1930.
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koſienlos erworben werden. Auskunft erteilt das 2
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Sport, Spiel und Turnen.
der Athlekik= Welkbehörde.
lie neuen Welkrekorde.
nationalen Handball=Kongreß folgte am Dienstag
4 ung des Kongreſſes der Internationalen Amateur=
(SAA.F.). Vertreten waren Amerika, Belgien,
Finnland, Frankreich, England, Holland, Irland,
tremburg, Italien, Norwegen. Oeſterreich, Polen,
Südafrika, Tſchechoſlowakei, Ungarn und
Deutſch=
tretung beſtand aus dem 1. Vorſitzenden der DSB.,
=München, Dr. b. Halt=München, Burger
in.
rld begrüßte namens des Deutſchen Reichsaus=
Aungen die Delegierten, und im Auftrage des
Preu=
e Volkswohlfahrt bot Miniſterialrat Dr.
Mall=
zlichen Willkomm. Dann ſprach noch R.A. Lang
iche Begrüßungsworte. Vor Eintritt in die
Tages=
heös) den Gründungsmitgliedern, die vor 17 Jahren
gs den Weltverband ins Leben riefen, eine beſondere
Vorſitzende der J.A.A.F., Edſtröm=Schweden,
u Burger, Runge und Meyerhoff, die
tverbandes, die auch Dr. h.e. Diem für ſeine
ienſte um die Leichtathletik verliehen wurde. Dem
lt wurden die Herren Lang und Brundage
räſidenten. Kaſſenberichte, Haushaltsplan und
iſchen Spiele in Amſterdam wurden ohne Debatte
n zur Anerkennung der neuen
Welt=
nigen Ausnahmen wurden die angemeldeten
Lei=
kannt. Hirſchfelds Rekordleiſtung im
Kugel=
er mußte abgelehnt werden, da der Wurf
außer=
rbes ausgeführt wurde. Trotzdem iſt der
Allen=
üheren Leiſtung von 1694 Meter Inhaber des
ſiſte der neuen Welthöchſtleiſtungen:
Hubbard=Amerika am 5. 6. 26.
Tolan=Amerika am 25. 5. 29.
.: Tolan= Amerika am 8. 8. 2 in Stockholm.
Tolan=Amerika am 28. 8. 29 in Kopenhagen.
: Butler=England am 26. 6. 26 in London.
. Spencer=Amerika am 12. 5. 28 in Palo Alto.
.: TavernariItalien am 15. 6. 29. Budapeſt.
ſw tin.: Ellis=England am 7. 9. 29 in London.
NA Min.: Nurmi=Finnland am 7. 10. 28. Berlin.
b1.u r.: Nurmi=Finnland am 7. 10. 28 in Berlin.
25 .: Marttelinen=Fld. am 16. 9. 2 Tampere.
be td. Harper=England am 25. 8. 29 in Berlin.
boc td.: Sipilä=Finnland am 16. 9. 28 in Tampere.
ſor m.: Nurmi=Finnland am 7. 10. B in Berlin.
ſrst: Deutſchland am 2. 9. 98 in Berlin.
barzi ften). (Fonath, Corts, Houben, Körnig).
Fr: 1 S. C. Charlottenburg, 22, 7. 29, Breslau.
riten) (Körnig, Groſſer, Nathan, Schlöske).
4: Amerika am 2. 8. 98 in London.
ften) (Baird Tahlor, Barbutti Spencer),
teter: Hirſchfeld=Deutſchland am 26. 8. B
E 4.4 Sek.: Wennſtröm=Schweden am 25. 8. 29
w4 ter: Ed. Hamm=Amerika am 7. 7. 28, Evanſton.
hasl ter: Cator=Frankreich am 9. 9. B in Paris.
Meter: Barnes=Amerika am 98. 4. B. Frosno.
(4 Meter: Krentz=Amerika am 9. 3. 29, Palo Alto.
7Meter: Lundquiſt=Schweden am 15. 8. B in
4h. wird beim Turnier der europäiſchen
Landes=
bis 6. Juli 1930 in Genf die deutſchen Intereſſen
gewann in Paris die „Meiſterſchaft der Tennis=
Franzoſen Blanchh mit 6:0 6:4.
n, die Radrundfahrt der italieniſchen Straßen=
2 dritten Etappe Marchiſio in Führung.
W Weſtfalen” (16 900 RM.) gewann geſtern in
Dort=
bac s Putz mit Grabſch vor Bundſchuh und
China=
de der Deutſchland=Rundfahrt wurde von
Re=
ind Nitzſchke gewonnen. Im Geſamtergebnis
E im Dienstag auf der Strecke Frankfurt.
Biele=
iſt) itt, Buſe vor Stöpel und O. Tietz.
Mel einer ſtaatlichen Hochſchulefür
Leibes=
hru ris ſteht unmittelbar bevor. Die Hochſchule
ktar großen Gelände des Parkes Saint Maur
Tagung des füddeukſchen Leichkathlekik=
Ausſchuſſes.
Am Samstag und Sonntag verſammelte ſich der Verbands=
Leicht=
athletik=Ausſchuß in München zu einer Frühjahrstagung, die in erſter
Linie der Beſprechung des bevorſtehenden Sommerprogramms galt.
Verbandsſportwart Klein=Karlsruhe konnte ſodann einen
abſchlie=
ßenden Bericht über die Frühjahrswaldläufe in 63 von 68
Gauen für Aktive und Jugendliche geben. Die Teilnehmerzahl der
Jugendlichen beträgt insgeſamt rund 10500, wodurch eine ganz
erheb=
liche Mehrbeteiligung gegen 1929 zu verzeichnen iſt. Von aktiven
Be=
teiligten ſind rund 1800 Männer und etwa 300 Frauen zu verzeichnen.
Für das amtliche Veranſtaltungsprogramm des Verbandes wurde
feſtgelegt, daß bei allen Meiſterſchaften im Gau, in der Grupp= und im
Verband nur eine offene Klaſſe als Meiſterſchaftsklaſſe gelten kann, daß
allerdings Rahmenwettbewerbe für die Leiſtungsklaſſe III und
Jugend=
liche ausgeſchrieben werden können, wenn es die Zeit erlaubt.
Teil=
nehmern iſt der Start nur in einer Klaſſe erlaubt. Für die
ſüddeut=
ſchen Meiſterſchaften in Nürnberg wurde die Aufnahme des
Zehn=
kampfes beſchloſſen.
Die ſüddeutſche Vereinsmeiſterſchaft wird für alle
Leicht=
athletik treibenden Vereine des Verbandes, die im Beſitze von 10 und
mehr Leiſtungskarten ſind, zur Pflicht gemacht. Nichtteilnahme bedingt
eine Strafe von 10.— Mk.
Die Repräſentativkämpfe 1930.
Für die Teilnahme am Vierverbändekampf am 15. Juni in Köln
und die Austragung des Länderkampfes Süddeutſchland —
Tſchecho=
ſlowakei am 6. Juli in Ulm wurden umfaſſende Vorbereitungen
ge=
troffen. Was den ſportlichen Teil angeht, iſt eine erſte Liſte von aktiven
Leichtathleten angelegt worden, die nach dem heutigen Stand der
Lei=
ſtungen beſonders bei der Mannſchaftsaufſtellung in Frage kommen.
Auf ihr erſcheinen für die 1500 Meter auch Schilgen (A.S.C.
Darm=
ſtadt) und Lindner (S.V. 98 Darmſtadt) für die 5000 Meter.
Stellungnahme zu den Deutſchen Kampfſpielen.
Der Leichtathletik=Ausſchuß ſteht auf dem Standpunkt, daß die
Deutſchen Kampfſpiele in erſter Linie durch die Stadtverbände für
Leibesübungen und die Ortsgruppen des Deutſchen Reichsausſchuſſes
für Leibesübungen zu beſchicken ſind, in zweiter Linie durch die Vereine
ſelbſt und erſt in dritter Linie durch den Verband. Für Verbands=
Mannſchaften iſt eine 4X400=Meter=Staffel vorgeſehen.
Ueber die Organiſation und Einführung der neuen
Leiſtungskarten
wurde ausführlich geſprochen. Die für das Leiſtungs=Klaſſenſyſtem
vor=
handenen Beſtimmungen ſollen unbedingt ſo ſtraff wie möglich
durch=
geführt werden, jedenfalls kann ſpäteſtens von den Gaumeiſterſchaften
etwa kein aktiver Leichtathlet an einer Veranſtaltung teilnehmen, ohne
im Beſitz einer Leiſtungskarte zu ſein. Einzelne Aktive ſowie ganze
Vereine werden unter allen Umſtänden zurückgewieſen, falls ſie keine
ſolche Karte beſitzen.
Bei den größtenteils ſchon ſtattgefundenen Neuwahlen hat ſich
ge=
zeigt, daß eine große Anzahl von
Gauſportwarten,
die zum Teil verhältnismäßig ſchwierig eingearbeitet werden konnten,
aus irgendwelchen nicht immer zwingenden Gründen nicht mehr in ihre
Aemter gewählt wurden. Bei der Wichtigkeit des Poſtens des
Gau=
ſportwartes, ſeiner großen Verantwortung für den geſamten
Sport=
betrieb im Gau und der Ausbaumöglichkeit dieſes Poſtens will der
LeichtathletikAusſchuß in Vorſchlag bringen, daß die Gauſportwarte
möglichſt in Zukunft für die Dauer von zwei Jahren gewählt werden.
Außerdem ſollen ſeitens des Leichtathletik=Ausſchuſſes in den Fällen, in
denen Neuwahlen in Frage kommen, geeignete Vorſchläge auf Grund
der Erfahrungen aus den Kurſen gemacht werden. Auf die Dauer fei
es unhaltbar, daß ſowohl im Gau, im Bezirk als auch im Verband
mitten in der Leichtathletik=Saiſon die Jahresverſammlungen und
Neu=
wahlen ſtattfinden. Nach dem Vorbild anderer Verbände iſt eine
ſo=
genannte Athletiktagung im Herbſt des Jahres anzuſtreben.
Im weiteren Verlauf der Tagung wurde ein Bild über den Stand
der Ausbildungskurſe gegeben.
Inkernakionaler Handball=Kongreß in Berlin.
In Berlin tagte der Internationale Handball=Verband zum zweiten
Male ſeit ſeinem Beſtehen. Vertreten waren: Amerika, Braſilien,
Däne=
mark. Deutſchland, Frankreich, Frland, Polen, Schweden, Oeſterreich, die
Schweiz, während Aegypten, Griechenland, Japan, Kanada und
Rumä=
nien ſich entſchuldigt hatten. Dem Kongreß gingen Sitzungen der
Tech=
niſchen Kommiſſionen für Feldhandball, Courthandball und Basketball
voraus. Die Handballregeln wurden nicht geändert. Einige
Anregun=
gen ſollen während des nächſten Uebungsleiterkurſes des D.S. B. vom 4.
bis 9. Auguſt in Berlin geprüft werden. Der Präſident der J.A.H.F.,
Lang=München, erſtattete den Jahresbericht, aus dem hervorging, daß
das Feldhandballſpiel in den der J.A.c.F. angeſchloſſenen Ländern von
Seite 11
300 000 Mannſchaften, darunter befinden ſich zahlreiche Schul= und
Uni=
verſitätsvertretungen. Das Courthandballfpiel macht in ſeiner
Ausbrei=
tung ebenfalls Fortſchritte. Ohne Debatte wurden ſowohl der
Kaſſen=
bericht als auch der Haushaltsplan genehmigt ſowie dem Präſidium
Ent=
laſtung erteilt.
Insgeſamt gehören der J. A. H.F. 20 Länder an, von denen
Aegyp=
ten Auſtralien, Argentinien, Braſilien, Japan, Polen, Rumänien, die
Schweiz und Ungarn endgültig aufgenommen wurden. Die Satzungen
wurden von der Verſammlung mit nur geringen Ausnahmen
angenom=
men. Dagegen will man die neuen Amateurbeſtimmungen den einzelnen
Ländern zur Entſcheidung überlaſſen und im übrigen die Beſchlüſſe des
Internationalen Olympiſchen Kongreſſes abwarten. Auf dieſem wird
der Internationale Handball=Verband durch ſeinen Präſidenten, Lang=
München, ſowie Brundage=Amerika vertreten ſein. In das Bureaux
Per=
manent de Fédération International Sportif ſind die Herren Haßler=
München und Renet=Paris entſandt und als deren Vertreter
Bur=
meiſter=Hamburg und Mericamp=Paris nominiert. Auf Antrag von
Amerika, Canada und Irland ſoll Basketball und Courthandball als
Wettkämpfe in das Olympiſche Programm 1932 aufgenommen
werden. Der internationale Verband will dieſen Antrag auf dem
Olympiſchen Kongreß unterſtützen. Falls 1936 die Olympiſchen Spiele in
Deutſchland ſtattfinden, ſoll auch zum erſten Male das
Feldhand=
hallſviel im Programm erſcheinen. Bis dahin — alſo bis zu den
Olymbiſchen Spielen 1936 — will man in Europa und Amerika
Länder=
mannſchaften im Handball zuſammengeſtellt haben. Die Neuwahlen
hat=
ten folgendes Ergebnis:
Rat der J. A. H. F.: Präfident Lang=Deutſchland: Sekretär Haßler=
Deutſchland: Beiſitzer; Brundage=Amerika. Crocker=Canada, Dr.
Wer=
ner=Oeſterreich, Karlſon=Schweden, O'Hanlon=Frland, und Lill=
Frankreich.
Techniſche Kommifſion für Feldhandball: Vorſitzender Karlſſon=
Schwe=
den, Sekretär BurmeiſterDeutſchl., Beiſitzer: Tilgner=Oeſterreich,
Chapowicki=Polen.
Techniſche Kommiſſion für Courthandball: Vorſitzender OHanlon=
Ir=
land, Sekretär Flannery=Amerika, Beiſitzer: Me Kernau=Auſtralien
und Crocker=Canada.
Techniſche Kommiſſion für Basketball: Vorſitzender Lill=Frankreich,
Se=
kretär Blane=Frankreich; Beiſitzer: Glyman BinghamAmerika und
Chapowicki=Polen.
Pol. Sp. V. Darmſtadt — Sp. V. Wiesbaden.
Daß die Ligamannſchaft des Heſſ. Polizeiſportvereins, Ortsgruppe
Darmſtadt, ein ſehr begehrter Gegner iſt, geht aus den zahlreichen
Spiel=
angeboten von Vereinen mit gutem Ruf der weiteren und engeren
Um=
gebung hervor. Um dieſen Nachfragen nur einigermaßen nachzukommen,
iſt die Mannſchaft gezwungen, faſt alle Spiele bis zum Beginn der
Ver=
bandsrunde auf fremden Plätzen auszutragen. Nur wenige Sonntage
ſind reſerviert, um auf eigenem Platz die Anhänger der Mannſchaft über
die jeweilige Spielſtärke auf dem Laufenden zu halten. So empfängt die
Mannſchaft am kommenden Sonntag die Ligamannſchaft des
Sportver=
eins Wiesbaden, der es gelang, am letzten Sonntag VfR. Schwanheim
mit 8:4 Toren zu ſchlagen. Wiesbaden nahm bei den letztjährigen
Ver=
bandsſpielen einen ſehr guten Platz in der Tabelle ein, und ihre
Spiel=
ſtärke hat ſich in der Zwiſchenzeit bedeutend erhöht. Das Spiel iſt auf
15,45 Uhr angeſetzt.
Vor dieſem Spiel trifft ſich um 1.30 Uhr die 2. Mannſchaft des
Platzvereins mit der 1. Mannſchaft der Turngeſelſchaft Dietzenbach.
An=
ſchließend betreten die Damen das Spielfeld, um gegen den
füddeut=
ſchen Damen=Handballmeiſter Eintracht Frankfurt ein Spiel
auszutragen. Auch dieſes Spiel verſpricht recht intereſſant zu werden,
da bei Eintracht die bekannte Kugelſtößerin Fleiſchmann und die
Läufe=
rin Haux mitwirken. — Die 1. Jugend beteiligt ſich am Sportfeſt der
Eintracht Frankfurt und die 2. Jugend tritt morgens um 11 Uhr im
Stadion gegen eine Jugendmannſchaft des Sportvereins 98 an.
Vor=
ausſichtlich wird die 1. Schülermannſchaft noch ein Spiel gegen die
Schüler der Turner Stockſtadts austragen.
Doch gekrennke Meiſterſchaften.
D. S.B. in Berlin, D.T. in Leipzig.
Die Deutſche Sportbehörde für Leichtathletik und die Deutſche
Tur=
nerſchaft hatten ſich darauf geeinigt, in dieſem Jahre ihre Leichtathletik=
Meiſterſchaften noch einmal getrennt durchzuführen. Die gemeinſamen
Titelkämpfe waren urſprünglich für den 2. und 3. Auguſt nach Berlin
angeſetzt, jedoch entſtanden für die D.T. inſofern Schwierigkeiten, weil
am gleichen Tage das große Königsberger Alterstreffen ſtattfinden ſoll.
Die D.T. hat nun die Ausrichtung ihrer Volksturnmeiſterſchaften dem
Leipziger Schlachtfeldgau übertragen, der die Titelkämpfe am 16. und
17. Auguſt in Leipzig abwickeln wird. Die D.S.B. bleibt bei dem
VTermin: 2. und 3. Auguſt in Berlin.
Deutſches Turn= und Sporkabzeichen.
Die nächſte Prüfung zur Erlangung des deutſchen Turn= und
Sportabzeichens in Gruppe V, Radfahren (20 Km. auf der
Land=
ßraße), wird am Sonntag, den 1. Juni, vorm. 8 Uhr, auf der bekannten
Rundſtrecke in Kranichſtein ausgefahren. Anmeldungen ſind zu richten
an Georg Hahn (Fahrrad=Hahn), Darmſtadt, Schwanenſtraße 20, Gcke
Schloßgartenplatz.
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12. bis 17. Mai — ca. 1600 Kilometer.
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utututiltilt darunter 2 Landesgruppen-Mannschaften, 5 Club-Mannschaften und 10 Fabrik-Teams und Einzel-Teilnehmer, auf
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IIgemeine Zuverlässigkeit der Motorräder
V. gleichmäßiges Innehalten einer vorgeschriebenen
Oerhalten der Motorräder unter schwierigen Gelände-
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VI. den Maschinenzustand nach Beendigung der Fahrt
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Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die Zinsſätze bei den DarmſtädterD=Banken wurden infolge
der Herabſetzung des Reichsbankdiskonts geändert. (Vergl. heutige
Anzeige.)
Rudolph Kahn A.=G., Offenbach a. M. — Keine Dividende. Dieſe
Lederwarenfabrik, die noch im Vorjahre 6 Prozent Dividende verteilte,
ſchließt für 1929 nach Abſchreibungen von 55 653 (66 753) RM. mit einem
Reingewinn von nur 1864 (74 424) RM. Die Bilanz iſt allerdings ſehr
flüſſig und zeigt, alles in Mill. RM.: A.K. 1,2, Reſerve 0,55,
Kredito=
ren 0,125 (0,335), andererſeits Debitoren 0,936 (1,69), Waren 0,472
(0,519), Spar= und Bankguthaben 0,152 (0,202), Immobilien und
Einrich=
tungen 0,316 (0,345).
Verluſtabſchluß Ettlinger Spinnerei A.=G. Die Spinnerei und
Weberei Ettlingen A.=G. (Blumenſchein=Konzern) berichtet in dem ſehr
kurzen Geſchäftsbericht für 1929, daß es zeitweiſe nicht möglich war, trotz
Senkung der Preiſe unter die Herſtellungskoſten und trotz der Preiſe
unter denen der Auslandskonkurrenz die volle Produktion abzuſetzen.
Der Abſchluß zeigt an ſich einen geringen Verluſt, der aber durch den
Gewinnvortrag von 0,25 Mill. RM. aus 1928 gedeckt wird, ſo daß noch
ein buchmäßiger Reingewinn von 0,11 (0,24) Mill. RM. verbleibt. Das
Kapital von 5 Mill. RM. bleibt alſo wieder ohne Dividende. In der
Bilanz ſtehen 4,74 (4,89) Mill. RM. langfriſtige Schulden und 2,51 (2,25)
Mill. RM. ſonſtige Kreditoren, Debitoren und Bankguthaben mit 4,74
(4,72), Warenvorräte 4,6 (4,75), Maſchinen und Einrichtungen 1,72 (1,6),
Immobilien 1,28 (1,20) und das Anleihe=Diſagio mit 0,53 (0,57) Mill.
RM. gegenüber. Ueber das neue Jahr ſagt der Bericht, daß man hofft,
die Tiefkonjunktur überwunden zu haben, und daß infolgedeſſen bei
Beſ=
ſerung der Kaufkraft ein vermehrter Abſatz ihrer Qualitätsfabrikate
ein=
ſetzen werde.
Süddeutſche Induſtrie= und Handelsbörfe, Stuttgart. Die Börſe
verlief ohne jede Veränderung. Die nächſte Börſe findet am 4. Juni ſtatt.
Großmühlen für Aufhebung des Vermahlungszwanges. Ueber die
Feſtſetzung der Vermahlungsquote für Inlandsweizen für Juni fanden
dieſer Tage Beſprechungen im Reichsernährungsminiſterium ſtatt.
Wäh=
rend die Landwirtſchaft die Beibehaltung der bisherigen 50 Prozent=
Quote fordert, treten der Handel für eine Ermäßigung auf 40 Prozent
und die kleineren Mühlen auf 30 Prozent ein. Die Großmühlen fordern
dagegen möglichſt gänzliche Abſchaffung des Vermahlungszwanges. Es
iſt jedoch anzunehmen, daß die 50 Prozent=Quote, die bereits ſeit dem
1. Oktober d. J. gilt, auch noch für die beiden letzten Erntemonate (Juni
und Juli) beibehalten werden wird. Die Großmühlen haben infolge der
geſtiegenen Weizenpreiſe Schwierigkeiten in der Beſchaffung des
inlän=
diſchen Mahlſtoffes. Die Kontrolle über die Weizenvermahlung wird
durch die Deutſche Getreidehandelsgeſellſchaft bei 398 Mühlen
durch=
geführt.
Tabakbau und Zollfragen. In Weinheim a. d. B. fand dieſer Tage
eine außerordentliche Tagung des Deutſchen Tabakbauverbandes ſtatt, in
der hauptſächlich über die Forderung der Wiederherſtellung des
Tabak=
zolles auf den bis 1925 geltenden Satz von 130 RM. je Doppelzentner
verhandelt wurde. Die Tagung war insbeſondere auch von den
Vertre=
tern der Tabakbauverbände der tabakbautreibenden deutſchen Länder, wie
der Pfalz, Heſſen, Württemberg und Brandenburg, ſtark beſucht. In
einer einſtimmig gefaßten Entſchließung fordert der Deutſche
Tabakbau=
verband die Wiederherſtellung des im Jahre 1925 auf 80 RM. je
Doppel=
zentner ermäßigten Tabakzolles von 130 RM. je Doppelzentner, da die
ſeither gezahlten Rohtabakpreiſe weit hinter den ſtaatlich anerkannten
Erzeugungskoſten zurückgeblieben ſeien und ſonſt keine Geſundung des
deutſchen Tabakbaues und der Tabakverwertung eintreten könne.
Gleich=
zeitig mit dieſer Einführung der höheren Zollſätze müſſe die 1929
einge=
führte Erhöhung der Banderoleſteuer beim Pfeifentabak wieder fallen
gelaſſen werden. Dabei ſeien aber die bisher gewährten
Steuervergün=
ſtigungen für Rauchtabak (Feinſchnitt) ſowie der Preiszuſchuß für
Zigarrenherſtellung, die ſich gut bewährt hätten, in vollem Umfange
aufrecht zu erhalten.
Ergebnisloſe Schlichtungsverhandlungen in Sachen Mansfeld A.=G.
Unter Vorſitz des mitteldeutſchen Schlichters, Miniſterialrat Hauſchild,
tagte geſtern in Halle die Schlichterkammer in Fortführung der
Ver=
handlungen zur Lohnfrage bei der Mansfeld A.=G. Das
Schlichtungs=
verfahren iſt nach mehrſtündiger Sitzung ohne Schiedsſpruch verlaufen,
da eine Mehrheit nicht zuſtande kam. Damit würde mit dem 31. Mai
der tarifloſe Zuſtand eintreten.
Metallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 21. Mai ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer 124 RM., Original Hüttenaluminium in Blöcken
190 RM., dto. in Walzbarren 194 RM., Reinnickel 350 RM.,
An=
timon Regulus 57—59 RM., Feinſilber 55,50—57,50 RM.
Die Berliner Metall=Termine vom 21. Mai ſtellten ſich für
Kupfer: Januar, Februar März 106,50, April 106,75, Mai
105 (108), Juni 106 (107), Juli 106 (106,75), Auguſt 106,25 (107),
September, Oktober 106,50, November, Dezember 106,25 Tendenz:
feſter. Für Blei: Januar 35,50 (35,75), Februar, März 35,75
(36), April 35,75 (36), Mai 35,50 (36), Juni, Juli, Auguſt 35
(35,50) September 35 (35,75), Oktober 35,25 (35,75), November,
Dezember 35,50 (35,75). Tendenz: befeſtigt. Für Zink: Januar
36,50 (37,50), Februar, März 37 (38), April 37,50 (37,50), Mai
33,50 (34.50), Juni 33,75 (34,50), Juli 34 (35), Auguſt 34,25
(35,50), September 35 (36), Oktober 35,75 (36,75), November
36,25 (37), Dezember 36,50 (37,50). Tendenz: feſter. — Die erſten
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Produkkenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 21. Mai. Die Tendenz an der
Frankfurter Getreidebörſe war ruhig. Bezahlt wurden für Weizen
Hek=
tolitergewicht von 73 Kg., gut, geſund und trocken 305, Roggen dito 72
Kg. 177,50—179; Sommergerſte 25; Hafer 175—177,50; Weizenmehl
ſüd=
deutſch. 44,50—45, niederrh. 44,25—45,25; Roggenmehl 26—27,25;
Weizenkleie 7.—, Roggenkleie 8.—
Berliner Produktenbericht vom 21. Mai. Das Geſchäft an der
Pro=
duktenbörſe bleibt nach wie vor unbefriedigend. Vom Mehlmarkte fehlt
jegliche Anregung, und die ſchwachen Ueberſeemeldungen beeinträchtigten
gleichfalls die Unternehmungsluſt. Das Inlandsangebot in Weizen iſt
der Jahreszeit entſprechend ziemlich gering und für gute Qualitäten
werden nur unweſentlich unveränderte Preiſe gezahlt. Am
Lieferungs=
markt ſetzten die vorderen Sichten bis 2 Mark niedriger ein.
September=
weizen war etwas beſſer gehalten. Am Roggenmarkt bleibt das Geſchäft
unregulär. Waggonmaterial zur prompten Verladung wird zu den
Stützungspreiſen reichlich offeriert, über das Preisniveau war bisher
nichts zu erfahren. Der Lieferungsmarkt war infolge weiterer
Inter=
ventionen nur leicht abgeſchwächt. Hafer iſt ausreichend angeboten und
bei Zurückhaltung des Konſums und der Exporteure ſchwächer. Gerſte
in unveränderter Marktlage.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 21. Mai:
Getreide: Weizen, Mai 103½, Juli 104½, Sept. 107. Dez.
111½: Mais, Mai 78½, Juli 79½, Sept. 805, Dez. 74½; Hafer,
Mai 41½, Juli 40, Sept. 38½, Dez. 4158; Roggen, Mai 58, Juli
61½, Sept. 65¾, Dez. 69¾.
Schmalz: Mai 10,125, Juli 10,175, Sept. 10,40.
Speck, loco 14.
Leichte Schweine 9,75—10,15, ſchwere Schweine 9,60—10;
Schweinezufuhren Chicago 20000, im Weſten 99 000.
Chicago Baumwolle: Mai 15,96, Juli 16,08.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 21. Mai:
Schmalz: Prima Weſtern 10,85, Talg, extra loſe 6.
Getreide: Weizen, Rotwinter n. Ernte 122½, Hartwinter
11034: Mais 89½; Mehl 5,20—5,60; Getreidefracht nach
Eng=
land 1,6—2,3 sh, nach dem Kontinent 8 C.
Kakao: Tendenz: ſtetig, Umſätze 64, Loco 8, Mai 7,57, Juni
E,58. Juli 7,77, Sept. 8,05, Okt. 8,12, Dez. 8,06.
Die Preiſe für Kraftfukker.
Die Kraftfutterpreiſe waren in der zweiten Hälfte des vorigen
Jahres faſt auf der ganzen Linie bedeutend zurückgegangen, und
namentlich ſeit der Jahreswende hatte ſich dieſe rückläufige Bewegung
ſtark fortgeſetzt. Ganz beſonders der lange Zeit ziemlich hoch gehaltene
Preis für Leinkuchen war im erſten Viertel dieſes Jahres ſehr raſch
heruntergegangen.
Um die Mitte des März trat dann ebenſo auf der ganzen Linie der
Kraftfuttermittel eine beinahe plötzliche Preisſteigerung ein, die in
weni=
gen Wochen die Preiſe wieder faſt auf die Höhe des vorigen Sommers
hinaufgehen ließ. Der damals, in der erſten April=Hälfte, erreichte
Preisſtand konnte ſich allerdings nicht halten, und bis zur Gegenwart
haben die Preiſe wieder etwas nachgegeben.
Die Berliner Notierung für Mais hat ſeit Ende März ausgeſetzt.
Frankfurker und Berliner Effekienbörſe.
Frankfurt a. M., 21. Mai.
Auch heute bekundete die Spekulation wieder eine ſtarke
Zurückhal=
tung, da von der unſicheren geſtrigen New Yorker Börſe keine
An=
regung ausging. Vor allem wurde die anhaltende Ovderloſigkeit
drük=
kend und geſchäftshemmend empfunden. Die Grundſtimmung war aber
freundlich, da ſich für einzelne Spezialpapiere Intereſſe erhalten konnte
ſo daß vereinzelt ganz beachtliche Kursbeſſerungen gegenüber der
geſtri=
gen Abendbörſe eintraten. Die wieder erholten Schutzgebietsanleihen
trugen zur Beſſerung der Tendenz bei. Lebhafteres Intereſſe beſtand
am Elektromarkt für Siemens mit plus 4,5 Prozent. Schuckert
gewan=
nen 1,5 Prozent, Elektr. Lieferungen und AEG. bis zu 1 Prozent, Licht
u. Kraft dagegen leicht gedrückt. Am Chemiemarkt traten Scheideanſtalt
und Holzverkohlung bei einem Gewinn bis zu 2,5 Prozent auf die
Ver=
ſchmelzungsverhandlungen der beiden Geſellſchaften mehr in den
Vorder=
grund. J. G. Farben lagen nur geringfügig gebeſſert. Beachtung
fan=
den vor allem noch Kaliwerte. Aſchersleben und Weſteregeln gewannen
bis zu 1,5 Prozent. Salzdetfurth gut behauptet. Von
Bauunterneh=
mungen waren Wayß u. Freytag nach der Aufwärtsbewegung an der
geſtrigen Abendbörſe wieder angeboten und 1,5 Prozent abgeſchwächt.
Am Montanmarkt ergaben ſich bei ſtillſtem Geſchäft Erhöhungen bis zu
1 Prozent. Rheinſtahl lagen, nachdem der Waſſereinbruch auf der Zeche
„Auguſte Viktoria” keine größeren Schäden verurſacht zu haben ſcheint,
wieder etwas gefragter. Banken eröffneten zumeiſt leicht gedrückt. Von
Verkehrsaktien lagen A.=G. für Verkehrsweſen weiter 1,25 Prozent
ſchwächer. Am Rentenmarkt lagen Schutzgebiete etwas feſter, Altbeſitz=
*
anleihe einhalb Prozent abgeſchwächt.
Im Verlaufe war die Umſatztätigkeit klein; die 3
unfreundlich. Die Kurſe gaben aber auf Gewinnmi
zu 1 Prozent nach. Der Schluß der Börſe war weiter
die vorübergehend eingetretenen Verluſte konnten
glichen werden. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 3
Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4
20,367/s. London-Kabel 4,8605, Paris 123,98
Madrid 39,85, Schweiz 24,127/s, Holland 12087
An der Abendbörſe war die Tendenz allgemein
namentlich nach Spezialwerten trat wieder Nachfrae
anſtalt und Metallgeſellſchaft lagen je 1,5 Prozent
konnten J. G. Farbem und Rheinſtahl je 1 Proze
Elektrowerte waren gefragt und hatten im Verlauf
verbuchen können. Von Bauunternehmungen trater
etwas hervor. Die Rentenmärkte lagen geſchäftslos.
blieb die Stimmung freundlich.
Die heutige Börſe in Berlin war in ihre
ſo ruhig und faſt umſatzlos wie an den ſeither
wurde aber in der Folge in dieſer Vermutung
ſchiedenen Induſtriezweigen lauteten die Koniu
günſtig, ſo daß die Kurſe vieler Spezialwerte ſt
in dem allgemeinen Kursniveau Rückgänge u
eintraten. Auf feſtere Tendenz an den Rohſtoff
Textilwerte eine kleine Befeſtigung, während di
ſeideinduſtrie nach wie vor unter Depreſſionen
Kleinere Anregung erfuhren die Schiffahrtsr
ſich die Meldung verbreitete, daß am 25. Mai
Amerika fallen ſollte. Die Tendenz am Rer
einheitlich. Der Schluß der Börſe notierte gege
allgemein niedriger.
Kleine Wirtkſchaftsnachricht
Die beim Schlichter für Weſtfalen während
geführten Verhandlungen um den Rahmentarif de
induſtrie, Gruppe Nordweſt, haben noch kein Ergek
den am Spätnachmittag auf den kommenden Montm
Die Bamberger, Leroi u. Co. A. G., Frankfurt
tonwerke A. G., Hamburg. Die beiden auf dem (
Waſſerleitungsanlagen bedeutendſten Firmen ſchle E
burg zum 28. Juni einberufenen Generalverſamn /—
ſchmelzung vor. Die Fuſionsgeſellſchaft ſoll „Trito
burg”, firmieren.
Die 6½prozentige 6,25 Mill. Dollaranleihe der
Main von 1928 wurde zum offiziellen Handel an d/m
zugelaſſen. Es wird mitgeteilt, daß von dieſer
noch 6 062 500 Dollar ausſtehen.
Die G.V. der Elektrizitäts A. G. vorm. Schucke
genehmigte den Abſchluß mit 12 Prozent Divide
ſichtsrat ausgeſchieden ſind Reichsbankpräſident D
monſohn=Berlin und Bankdirektor Ludwig
Fuld=
wählt wurde Kommerzienrat Theodor Frank=Berl
Die Süddeutſche Zinkblechhändlervereinigung
ab heute die Zinkblechpreiſe um zirka 1,5 Prozent
um rund 4,5 Prozent ermäßigt worden waren.
Die Zollſätze für Getreide in Frankreich ſind
fortiger Wirkung um 30 Fr. pro Zentner erhöht
Der Reingewinn der Chemiegeſellſchaft Kuhl
kürzlich wieder eine Dividende von 16 Prozent a
dem alten A.K. und 8 Prozent auf 62,5 Mill. Fr
ankündigte, beträgt 48,65 (i. V. 39,41) Mill. Fr. u
trag 51,08 (i. V. 41,54) Mill. Fr.
Die Electro=chemie, elektro=métallurgies e
diUgines, die 25 Elektrizitäts= und Metallwerke be
Aluminiumkonzern Pechiney ſowie die Chemiegeſel
gehören, erzielte nach 13,5 (i. V. 12) Mill. Fr.
Reingewinn von 16,23 (1. V. 15,67) Mill. Fr., w
Dividende von 14 Prozent auf das von 88 auf
A. K. ausgeſchüttet wird.
Berliner Kursbericht
vom 21. Mai 1930
vo
Re H
Danatbank
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Rafd
233.50
142.25
142.375
„15.—
158.—
115.—
71.—
128.—
185.25
71.—
176.—
167.—
100.75
Mief e
J. G. Farben
Gelſenk. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel
Naf
86.50
39.—
168.—
124.62
108.25
100.5
231.50
100.75
106.25
109.75
53.25
91.50
110.50
84.50
Kane
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkalt
Agsb.=Nrnb. Maſch
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke /
Ve
69.—
416.75
157.—
135.50
97.50
235.—
80.—
36.50
69.25
144.50
165.—
18.50
85.125
48.50
Helſingfors
Wien
ee
Prag
Budapeſt
2
Sofia
olland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New Yort
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn. M.
100 Schillin
100 Tſch. Kr.
100 Pengo
100 Leva
00 Gulden
1 00 Kronen
00 Kronen
100 Kronen
2=Stg.
Pap. Peſo
1 Dollar
100 Belga
100 Lire
100 Frangs
Geld
10.54
59.045
12.41:
73.135
3.037
168.3c
112.0=
112.01
112.25
20.344
1.598
4. 186
58.42
21.95
16.405
Brieſ
73.27
20.38.
58.54
16.445lRiga
10.56 Schweiz
59. 165/ Spanien
12.433/ Danzig
Japan
3.043/Rio de Janeire
168.641Jugoſlawien
112.24/Portugol
112.23/Athen
112.47/ſtambul
Kairo
1. 602/Kanada
4. 194 Urnguah
Island
21.99 Tallinn (Eſtl.)
Mnalbant, Kommanongereafchef
Frankfurter Kursbericht vom 21. Mai 1930.
7% Dtſch. Reichsanl.
6% Baden....."
8% Bayern.. ...."
.
8% Heſſen v. 28
v. 2‟
6% Preuß.
Staats=
anl. . . . . . . . . ..
8% Sachſen .....
.
79, Thüringen .
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. + *
Ablöſungsanl. .
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.
Dtſche. Schutzge
bietsanleihe .. .
89 Baden=Baden
60 Berlin .. . .."
8% Darmſtadtv. 26
b. 2
O Fran1). a. M
8% Mainz.. . .. .
8% Mannheim. . .
8½ Nürnberg. . .
8% Heſſ. Landesbl.
Goldpfbr. . . . .
„Goldobl.
8%
4½% Heſſ. Lds.=
Hhp.=Bk.=Liquid.
Pfbr. . . . . . . . . .
8 % Preuß. Lds.,
pfbr.=Anſt. Gold=
Pfbr. . . . . . . .."
8% „ „Goldobl.
8% Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl
8½Kaſſeler Land. Goldpfbr.
103.8
87.5
84.5
100.75
85
93.45
94.9
94.75
100.6
82
8C.25
59.75
11.35
3.3
93
81
92
92
89
94
95
99.5
94
86
101
S6.5
Rr4
98.5
% Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . . . . ."
4½% „ Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel-Ablöſ.=Anl.
+Ausl. Ser.
„ Ser, I
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
% Berl. Hyp.=Bk.
4½% „Liqu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp.=Bk..
4½% „ Lig. Pfb.
Pfbr.=V.
4½% „Lig. Pſbr.
30 Mein. Hyp.=Bk.)
4½
Lig. Pfbr..
3%0 Pfälz. Hyp.=Bk.
4½% „ Lig.Pfbr.
8% Preuß.
Boden=
cred.=Bank ....!
½%0 „Lig. Pfbr. .
8% Preuß. Centrl.=
Bodencr.=Ban1.=
4½% „ Lig.Pfbr
80 Rhein. Hyp. Bk.
4½% „ Lig. Pfbr..
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit. . . . .
80 Südd. Bod.=
Cred.=Bank ..."
4½% „ Lig. Pfbr.
20 Württ. Hyp.=B.
6O Daimler=Benz
8% Dt. Linol. Werk
3% Klöckner=Werke
7% Mainkraftwerk
26 Mitteld.
Stahl=
werke .. . . . . ..
8½ Salzmann u. Co.
7%Ver. Stahlwerke
1 8% VoigtckHäffner
Ande
85.75
59.25
74.5
16
101
87.5
101
87.25
101
89
100.5
90.9
107
89
100.5
9C.75
101
86.5
100.5
88I=
103
107
101
75.75
99.5
93.25
91.5
90
90
91
95
J. G. Farben Bonds /111:/,
5% Bosn. L. E.B.
„ L.Inveſt.
4½% Oſt.
Schatz=
anw. . . . . . . . . . .
140 Oſt. Goldrente
5 %vereinh. Rumän
4½% „
4%0 Türk. Admin.
4% „ 1. Bagdad
% „ Zollanl.
4½% Ungarn 1913
1914
4½½
Goldr.
1910
Aktien
Alg. Kunſtziide Unie
AEG. Stamm..
AndregeNoris Zahr
Baſt Nürberg .. . 11c2
Bemberg J. P...
Bergm. El.=Werke.
BrownBoverickCie.
Brüning & Sohn
Buderus Eiſen..
Tement Keidelberg/135
Karlſtadt
F. G. Chemie, Baſel
Chem. Werke Albert
Chade .........."
Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz A. G.
Dt. Atl. Telegr. .. 127
Eiſenh. Berlin.
Erdöl .......
Eold= u. Silb.
cheide=Anſtalt.
Linoleumwerk
Dyckerhoff u.
Wid=
mann .
..
Eichbaum=Werger
Elektr. Licht u. Kra
Liefer=Geſ.
34
40.5
10.2
17.25
8.25
6.35
26.75
23.9
21
106
170.25
123‟,
127
120
70-,
143
206
345
176.75
37.5
100.1
160
245.5
117
172
166
158.25
Eſchw. Bergweik..
ßlingenMaſchinen
Ettlingen Spinnerei
J. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter
Felt. & Guillequm.
Frkft. Gas .......
Hof".
Geiling &Cie..
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr.
Unter=
nehmungen ..
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
dafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau
Henninger. Kempf
HilpertArmaturfbr.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch Kupfer. ....
Hochtief Eſſen ..
Holzmann, Phil.
Holzverk.=Induſtri
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans Stamm
Kali Chemie..
Aſchersleben.
Salzdetfurth,
Weſteregeln.
Kammgarnſpinn..
Karſtadt, R.... . . .
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke ... .
Lahmeyer & Co. .1170.5
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch. 253
üdenſcheid Metalll. 58
Lutz Gebr. Darmſt.! 11
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz.Akt.=Br. . . . 178
212
52
180
186.1
86
110
51
139.5
69.5
36
180
125
103
88
143
96
99
95
217.5
121.5
44.5
153
233.5
215
234.5
107
135
100
Mannesm.=Röhren/109.25
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf. /118.25
Miag, Mühlenbau. /122.5
MontecatiniMaild. / 53.75
Motoren Darmſtadt/ 49.5
Deutz 70
„ Oberuriel/118
(Nicolay, Hofbr.
Nürnberger Brauh./157
Oberbedar ...
Otavi Minen ...
Phönix Bergbau
Reiniger, Gebb. /113
Rh. Braunkohlen.
„ Elektr. Stamml146.5
Stahlwerfe. . ./119
Riebeck Montan. 1112
Roeder Gb. Darmſt. /104.25
Rütgerswerke / 68
Sachtleben A. G. 1164
Salzw. Heilbronn. . 1207
Schöfferhof=Bind.. /274
Schramm, Lackfabr. 76.70
Schriftg. Stempel. /120.5
Schuckert Elektr. . .1196
Schwarz=Storchen. /138
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halste/253
Strohſtoff. Ver. . . .
Südd. Ammobilienl 50
Zucker=A. G./161
Spensta Tändſticks
Tellus Bergbau.../109
Thür. Liefer.=Geſ.=1103
Lucher=Brauerei.1141
Unterfranken
Beithwerke
Ver. f. Chem. Ind/ 80
„ Laurahütte.
Stahlwerke . . ./ 97.5
Ultramarin /150
Zellſt. Berlin.. / S6
Vogtländ. Maſchin. 63
Buigt & Haeffner. 1170
Seite 13
MSaansng
Rrn
Noy, von Hermann Rößler.
by Hermann Rößler, Berlin.
Nachdruck verboten.
ugenblick, als wolle die Natur ſelbſt
wider=
zboot in einem grauſig=nervenprickelnden
unte nindeſtens hundert Meter tief, ſchien es
ſich dar lag es ganz ſchief, und Ingrid erkannte
der Pilot mittels des Höhenſteuers den
r au rts zu lavieren ſuchte.
fer fand, ſich neben dem Bullauge. „Nicht
tumo Tälmi ihr zu.
fürchte mich?” erwiderte Ingrid trotzig.
ſo konnte Ingrid von ihrem Platz aus
Berge und Täler zu geben. Der Ozean
Trichtern ſchien ihr eine tückiſche, ſaugende
gefcht he Macht zu ſein. Verzweifelt ſuchte der
zukommen, und ſich höher zu ſchrauben.
kurzen herriſchen Wink Raumo Tälmis,
hrer vernunftgebieteriſchen Gewalt gefiel,
m kurzen Lederriemen an,
king” ſtieg höher. Unter wütendem
Ge=
ämpfte er ſich durch. Wolken zogen und
mliche Maſſen eines Geiſterheeres.
Plötz=
weiße Wolkenwand. „Wiking” flog auf
n im Nebel eingehüllt. Es wirkte
phan=
chs Weiße, durch die Wolken, durch eine
aumo Tälmi wechſelte durchs Telephon,
der oberen Pilotenkabine verband, haſtige
Ührern, die dort oben Platz hatten.
geſchy das Seltſamſte. Plötzlich befand man ſich
n ſtrahlender Himmel zwar, aber ein
n des Lichts.
llig verſchwunden. Unter dem Flugboot,
ilog, befand ſich ein ganz anderer Ozean,
n Wolken, Cumuluswolken, die weiß und
mEren.
n ſo ſchönes Naturſchauſpiel erlebt. Weit
em lken, über der Erde, die man ſchon
ver=
da Jzean, der einmal geweſen war.
Donnerstag, den 22. Mai 1930
Aber ſie wollte, ſie konnte nicht träumen. Sie wollte neben
den beiden Funkern, die ſo eifrig ihre Pflicht taten, nicht untätig
ſein. Sie ergriff Papier und Bleiſtift und machte ſich Notizen,
ſchrieb Eindrücke nieder und verſuchte Ueberſchriften zu formen:
Tauſend Meter hoch im Ozeanſturm!
Das phantaſtiſchſte aller Naturſchauſpiele:
„Der Luft=Ozean”,
Ueber Erde, Meer und Wolken. — Der Rieſenvogel
aus Metall kämpft gegen die Elemente.
Plötzlich ſchien aus der Pilotenkabine eine Meldung zu
kom=
men, die bei beiden Funkern Beſtürzung weckte. Der jüngere
kleterte nach oben, Raumo Tälmi nahm ſeinen Platz am
Funk=
ſchrank ein. Der jüngere kam wieder heruntergeklettert. Und
dann geſchah etwas. Der Jüngere, der ſoeben ſeinen Platz
ein=
genommen hatte, ſprang wie ein Beſeſſener auf und ruckte und
rollte in raſender Eile an einem Hebel unter dem Schalttiſch.
Im gleichen Augenblick ging der „Wiking” nieder. Immer
tiefer, wenn auch in langſamer Vorſicht. Das Wolkenmeer wurde
zerfetzt. Es wurde weiß vor dem Fenſter, und dann wieder grau.
Der Ozean wurde ſichtbar. Immer tiefer gings, tiefer. Eine
Notlandung? Ingrid konnte nicht fragen, denn die beiden waren
fieberhaft beſchäftigt.
Ein plötzlicher Schreck ging ihr durch Mark und Bein. Der
Ozean kam drohend näher, und plötzlich befand ſich „Wiking”,
genau wie vor dem Start im Osloer Hafen, wieder im Meer.
Dicht vor dem Bullaugenfenſter ſchwankten und ſprühten die
Wo=
gen, und das Flugboot wurde auf und nieder getragen. Der
Ozean war hier zwar verhältnismäßig ruhig, aber immer noch
lebhaft genug, um das Boot gehörig hin und her zu rütteln.
Die Motoren ſtanden ſtill. Man hörte ihr Pochen nicht mehr.
Nur das Plätſchern der Wogen vernahm man, die krachend an
die Bootswand ſchlugen.
Es war Mittag geworden. Ingrid verſpürte jetzt bohrenden
Hunger. Aber noch war es der ſtarken Schwankungen wegen
un=
möglich, den Paſſagieren eine Mahlzeit auftragen zu laſſen.
In=
grid ſchnallte ſich los und begab ſich zurück in die Kabine. Sie
ſah in ſchreckensbleiche Geſichter. Alles war verſtört.
Man ſah ſie wie einen Geiſt an. „Ich denke, Sie liegen
ſter=
benskrank in einer Mannſchaftskabine?” fragte die Dicke. Ingrid
ſchüttelte trotzig den Kopf. Sie ärgerte ſich darüber, daß es hier
an Bord immer noch ſo viel geſellſchaftliche Konventionen gab,
daß ſich alberner Klatſch bilden konnte.
Wlady Wladymitſchenko begrüßte ſie müde. „Ich glaube, wir
ſind verloren. Die Motoren ſind kaputt. Sie haben dem Sturm
nicht ſtandgehalten. Wir mußten niedergehen. Wir treiben
hilflos.”
Tatſächlich, „Wiking”, deſſen Motoren ausgeſetzt hatten,
ſchwankte ohne feſten Halt und bewegte ſich nur inſoweit von der
Stelle, als ihn die Wogen trieben.
„Aber erlauben Sie, der Pilot muß doch — — —”, ſagte der
Bankier, aber er brachte keinen ganzen Satz zuſtande. Er hatte
wohl ſagen wollen: „Aber wir haben doch die Fahrt bezahlt!”
Ingrid ſah blitzſchnell Verſchiedenes vor ſich, was lange hinter
ihr lag: Das kleine weiße Holzhaus auf einem Felshang in
Norwegen, in dem ſie ihre Jugend verbracht hatte, ihren erſten
Verlobten, von dem ſie ſich in Vernunft und gutem
Einverneh=
men getrennt hatte, und der trotz allem ein guter Kerl geweſen
war, ihre Mutter und dann ihren Vater, der mit elaſtiſchem
Sportſchritt den Abhang vor dem Hauſe hinunterkam und ein ſo
jugendliches Geſicht hatte . . . . . und dann ein groteskes Bild:
Herrn Aſchkewitz auf dem Kai in New York ſtehend und
ungedul=
dig ſich umſchauend, ob nicht eine Barkaſſe die vom Flugboot
aus=
gebooteten Paſſagiere brächte . . . . . ſo irgendwie mußte es ja
ausſehen, wenn er ſie erwartete . .. vielleicht trippelte er dann
unruhig hin und her, wie eine aufgeſcheuchte Henne.
Merkwürdig, dachte Ingrid, daß man in Augenblicken, die
vielleicht zu den letzten gehören, auch ſolche lächerlichen
Vorſtellun=
gen haben kann.
Keiner dachte an Anſchnallen, obwohl die auf= und
abflackern=
den Lichtbuchſtaben und das ſchrille Klingelſignal, das wie ein
entſetzlicher Verzweiflungskampf anmutete, dazu aufforderten.
Das Boot ſchwankte immer ſtärker hin und her. Es waren
qualvolle Augenblicke.
Endlich begann der Motor wieder zu pochen — ein erlöſender
Laut. „Wiking” ſchoß vorwärts, wild ſich durch die
Schaum=
wogen einen Weg bahnend.
Aber er kam nicht hoch. Man blieb auf der Waſſeroberfläche,
Die Paſſagiere hatten wieder Mut bekommen, als ſie ſahen,
daß es wenigſtens auf dem Waſſer vorwärts ging. Nur Frau
Clancox erklärte:
„Auf dieſe Weiſe brauchen wir mindeſtens ſechs Tage bis
New York. Feine Ausſicht! Proviant werden ſie höchſtens für
zwei haben.”
Natürlich, für die Dicke war das Eſſen das Wichtigſte.
„Wir können doch einen Dampfer anfunken und uns dann,
wenn er uns findet, ins Schlepptau nehmen laſſen”, ſagte Wlady
Wladymitſchenko.
„Geht nicht”, erklärte der alleswiſſende Berliner Bankier.
„Die Antenne iſt hochgewunden, ſie befand ſich unter dem Schiff.
Sobald wir ſchwimmen, ſind wir von jeder Funkverbindung
ab=
geſchnitten.”
Ingrid erinnerte ſich des eiligen Handgriffs von vorhin, den
der Funker am Hebel ausgeführt hatte. Er hatte die Antenne
eingezogen.
Fortſetzung folgt.
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20 J., in ungekünd.
Stellg., ſucht ſof. o.
ſpäter Stellung in
Darmſtadt od.
Um=
gebung. Ang. unter
J. 76 a. d. Geſch. ”
WEIBLICH
Ia Friſeuſe, mögl.
Waſſerwellerin, zur
Aush a. 3 Woch. n.
Pfingſten geſ., evtl.
auch halbe Tage.
Angeb. unt. J. 70
a. d. Geſchäfsſt. (*df
Friſeuſe
bei gut Lohn
als=
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